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Full text of "Arabia Petraea"

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Eaiseriiclie  Akademie  der  Wissenschaften 


AR ABI A  PETRAEA 


VON 


ALOIS  MUSIL 


III 
ETHNOLOGISCHER  REISEBERICHT 

Mit  62  Abbildungen  im  Texte 


Wien,  1908 

In    Kommission    bei    Alfred    Holder 

k.  a.  k.  HoC-  und  Uülyersitäts-Bachhändler 

Uuchh&odlcr  der  Kai^6rIichen  Akademie  der  Wissenschaften 

I«  RoUnturniatrkflt  13 


Drnelc  von  Adolf  Holzhanson 
k  D.  k.  Hof*  und  Univenitfiti-Buehdruckar  in  Wien 


DER  KAISERLICHEN 


AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN 


IN  TIEFSTER  DANKBARKEIT  GEWIDMET. 


(vi  X  . 
U  -  -!-^7 


Vorwort. 


/Jn  meinen  topographischen  und  kartographischen  Arbeiten  wurde 
ich  im  Oriente  selbst  angeregt,  wogegen  ich  die  Absicht,  mich  ethno- 
logischen Forschungen  zu  widmen,  bereits  aus  Europa  mitgebracht  hatte. 
Mehr  als  die  tote,  interessierte  mich  die  lebende  Natur  der  biblischen 
Länder.  Es  handelte  sich  flir  mich  in  erster  Linie  darum,  das  Fühlen 
und  Denken  und  die  Lebensweise  der  heutigen  Bewohner  jener  Gebiete 
genau  zu  studieren.  Hatten  doch  die  Verfasser  der  meisten  Bücher  der 
heiligen  Schrift  gerade  auf  diesem  Boden  geschrieben.  Daß  ich  meine 
volle  Aufmerksamkeit  in  erster  Linie  den  Stämmen  von  Arabia  Petraeji 
schenkte,  hatte  darin  seinen  Hauptgrund,  daß  die  heute  dort  vorhandenen 
Lebensbedingungen  denen  der  biblischen  Zeit  am  ähnlichsten  sind,  und 
femer  auch  darin,  daß  die  Tradition  die  meisten  im  Pentateuch  erzählten 
Begebenheiten,  sowie  deren  schriftliche  Fixierung  dorthin  verlegt. 

Von  großem  Nutzen  für  diese  Forschungen  war  mir  der  persön- 
liche Verkehr  mit  P.  Louis  Cheikho  und  P.  Henri  Lammcns,  Pro- 
fessoren an  der  orientalischen  Fakultät  der  Universite  St.  Joseph  in  Beirut. 
Außerdem  verdanke  ich  es  der  tatkräftigen  Vermittlung  des  damaligen 
Rektors  dieser  Universität,  P.  Gattin,  daß  ich  meine  wissenschaftlichen 


VI 

Arbeiten  im  Jahre  1897  nicht  —  vicUeiclit  für  immer  —  aufgeben 
mußte. 

Die  weitgelicndste  Fördeimng  fand  ich  ferner  bei  den  im  Ost- 
Jordanlande  stationierten  Missionären  des  lateinischen  Patriarchats  von 
Jerusalem,  insbesondere  bei  dem  in  meinem  topographischen  Reise- 
berichte so  oft  genannten  Don  Anton  ^Abdrabbo,  dem  ich  nebst  anderem 
hauptsächlich  fiir  die  Aufnahme  der  meisten  Klagelieder  von  el-Kerak 
Dank  schulde.  Der  Maronitenpriester  Basil  Bülos,  welcher  1897  in 
INladaba  als  Lehrer  tätig  war,  beantwortete  freundlichst  mehrere  meiner 
Anfragen.  Am  meisten  arbeitete  ich  jedoch  mit  dem  sehr  verwendbaren 
Autodidakten  'Abdallah  el-*Akaäi  aus  el-Kerak,  der  mich  ja  auch  1901 
und  1902  auf  meinen  Reisen  begleitete. 

Der  vorliegende  Bericht  gibt  Erlauschtes,  Erlebtes  und  durch 
Fragen  Erkundetes  in  systematischer  Anordnung  wieder.  Auf  dem 
Pferde  oder  Kamele  sitzend  hörte  ich  dem  Gespräche  meiner  Begleiter 
zu,  lauschte  am  Lagerfeuer  oder  in  der  Gaststube  der  Unterhaltung  der 
Anwesenden,  beobachtete  jeden  Vorgang  und  notierte,  wo  möglich,  so- 
fort ausführlich  alles,  was  mir  wichtig  erschien.  Ausschließlich  auf 
mein  Gedächtnis  habe  ich  mich  dabei  absichtlich  sehr  selten  verlassen; 
wo  mir  die  augenblickliche  Aufzeichnung  unmöglich  war,  suchte  ich 
bei  nächster  Gelegenheit  das  Gespräch  auf  den  gewünschten  Gegenstand 
zurückzuführen,  oft  allerdings  ohne  Erfolg. 

Die  einheimische  Bevölkerung  von  Arabia  Petraea  ist  nämlich  in 
hohem  Grade  mißtrauisch,  und  dieses  Mißtrauen  des  Einheimischen 
steigert  sich  noch,  sobald  er  bemerkt,  daß  ein  Fremder  etwas  von  ihm 
erfahren  will.  Coram  publice  wird  er  meistens  überhaupt  keine  oder 
eine  falsche  Auskunft  erteilen  —  und  selbst  wenn  der  Forscher  mit  ihm 
unter  vier  oder  sechs  Augen  verhandelt,  dauert  es  lange,  bis  er  sein 
Mißtrauen  aufgibt.  Aber  auch  dann  harrt  des  Forschers  keine  leichte 
Arbeit.  Er  muß  sich  auf  das  Geistesniveau  des  Gefragten  stellen  und 
in  seiner  Auffassungsart  gewissermaßen  aufgehen,  um  zu  erfahren,  was 
er  wissen  will.    Der  Gefragte  darf  nicht  unterbrochen  werden,  und  man 


vu 


muß  ihm  Jede  Abschweifung  p^estatten^  ihü  jedoch^  ohne  daß  er  »^s  merkt, 
auf  das  eigentliche  Tlicraa  zurückzubringen  suchen.  Es  empfiehlt  sieh, 
die  Ergebnisse  solcher  Erkundigungen  womöglich  immer  zu  kontrol- 
lieren^ um  zu  erfahren,  ob  sie  überhaupt  richtig  —  und  wenn,  ob  sie 
allgemein  oder  nur  für  einen  Stamm  oder  nur  fllr  ein  Geschlecht 
gültig  sind. 

Die  größte  31ühe  und  Geduld  erfordert  das  Notieren  von  Liedern 
und  Gedichten.  Die  Gewährsperson  kiinn  sie  zwar  singen  oder  rezi- 
tieren, aber  nicht  langsam  hersagen^  verwechselt  Verse  und  Worte  und 
wiederholt  den  eben  niedergeschriebenen  Vers  anders  als  sie  ilin  her- 
gesagt hatte. 

Die  Texte  schrieb  ich  gewöhnlich  sofort  in  Transkription  nieder 
und  ließ  mir  die  schwierigen  Stelleu  bei  nächster  Gelegenheit  von  schrift- 
kundigen Einheimischen  aufschreiben^  um  meine  Umschrift  zu  kon- 
trollieren. Im  Jahre  1901  und  1902  nahm  ich  oft  eine  Teilung  der 
Arbeit  vor;  während  ich  topographisch  oder  kartogi\iphisch  tätig  war, 
richtete  'Abdallah  an  die  Führer  die  von  mir  systematisch  geordneten 
Fragen  und  notierte  gleichzeitig  die  Antworten.  Ich  sah  dann  das  Aus- 
gearbeitete durch,  ließ  mir  die  notierten  Texte  vorlesen  und  verfertigte 
die  Umschrift, 

Dabei  war  ich  den  Konsonanten  meistens  gereclit^  obwohl  ich  die 
Aussprache  einiger,  so  z.  B-  des  ^,  g,  je  nach  verschiedenen  Dialekten 
durch  weiches  d  (Th)  oder  harten  sch-Laut  (^It)?  oder  dumpfes  dseh  ( 8d) 
u,  a*  ra.  hiitte  kenntlich  raaclicn  künnen;  da  dies  aber  doch  nicht  der 
Zweck  dieser  Arbeit  war,  und  ich  über  50  Trauskriptionszcichen  hatte 
gebrauchen  müssen,  so  habe  ich  nur  bei  ^  und  Jj  die  variierende  Aus- 
sprache (k,  d,  k*  i)  der  Wirklichkeit  gemäß  verzeichnet.  Die  Vokale 
genau  festzahalten^  ist  sehr  schwer;  man  hört  nur  selten  einen  Vokal 
ganz  klar,  gewöhnlich  ist  er  eigentümlich  geförbt^  und  wenn  man 
dasselbe  WoH  von  einer  anderen  Person  wiederholen  hißt^  wechselt 
diese  Färbung,  was  icli  graphisch  unmöglich  zum  Ausdrucke  bringen 
konnte.    Ahnlich  verhält  es  sich  mit  der  Verdoppelung  und  der  Länge. 


VIII 

Formen,  wie  z.  R.  ^Azami,  mahg;an;  i'uraba'  variieren  mit  den  Formen 
*Azz;imi,  mahgan,  reraba  u.  a.  m. 

Bei  der  Übersetzung  folgte  ich  fast  immer  den  Erklärungen  der 
Einheimischen,  und  zwar  gewöhnlich  derjenigen  der  Gewährsmänner 
selbst;  bei  den  kurzen  Liedern  und  Sprüchen  geschah  es  jedoch  öfters, 
daß  nicht  einmal  jene  imstande  waren,  mir  den  Sinn  begreiflich  zu 
machen,  weil  sie  ihn  eben  selbst  nicht  mehr  verstanden.  Da  suchte  ich 
Aufklärung  bei  meinen  orientalischen  und  okzidentalischen  Freunden. 
Die  Orientalen,  meist  Ansäßige,  wußten  selten  mit  den  Liedern  und 
Sprüchen  der  Beduinen  etwas  anzufangen,  und  ihre  Erklärungen  waren 
augenscheinlich  gekünstelt.  Von  den  europäischen  Gelehrten  unter- 
stützten mich  insbesondere  die  Herren:  Theodor  Nöldeke,  Ignaz  Gold- 
ziher,  Rudolf  Geyer,  hie  und  cU  D.  H.  Müller  und  einmal  auch 
Baron  Rosen.  Manche  Sprüche  und  religiöse  Formeln  lassen  an  einigen 
Stellen  verschiedene  Deutung  zu,  doch  findet  man  nicht  selten  bei  der 
Wiedergabe  derselben  im  Munde  eines  anderen  Stammes  kleine  Zutaten, 
die  nur  eine  bestimmte  Übersetzung  gestatten  und  somit  erheischen,  daß 
man  ihnen  entsprechend  die  kürzeren,  anakolutischen  Formeln  erkläre.  Vor 
der  Drucklegung  hätte  ich  an  der  Hand  des  fertigen  Manuskriptes  gerne 
noch  verschiedene  Erkundigungen  an  Ort  und  Stelle  eingezogen,  um 
mehrere  Lücken  zu  ergilnzen  und  zahlreiche  Details  näher  zu  beleuchten. 
Ein  dazu  nötiger  Besuch  im  Oriente  war  jedoch  aus  verschiedenen 
Gründen  unausführbar.  Hoffentlich  werde  ich  —  in  sa  allali  —  auf 
meiner  nächsten  Forschungsreise  —  wenn  auch  in  anderen  Gebieten  und 
bei  anderen  Stämmen  —  manches  nachholen  können.  Den  allfälligen  Er- 
gebnissen dieser  neuen  Reise  beabsichtige  ich  dann  auch  ein  lexikalisches 
Verzeichnis  der  dialektologischen  Ausdrücke  beizufügen.  Im  vorliegen- 
den Bande  könnte  man  eigentlich  vier  Dialekte  unterscheiden:  Den 
Dialekt  der  Halb-Fellabin  südlich  von  Gaza,  jenen  der  Kleinviehzüchter 
westlich  von  el-Araba,  jenen  der  Fellahin  und  Halb-Fellal.iin  des  alten 
Moab  und  des  östlichen  Edom  und  endlich  den  Dialekt  der  Kamel- 
züchter. 


IX 


Ursprunglich  wollte  ich  Überall  die  ParftllelsteUen  der  Bibel  an- 
fiihrcn,  was  ich  jedoch  nach  reiflieher  Überlegung  unterlassen  habe,  da 
eine  solche  Zusammenstellung:  für  den  Fachmann  Überflllssig,  für  andere 
Leser  aber  eher  störend  gewesen  wHre.  Aus  denselben  Gründen  habe  ich 
mich  auch  bei  den  geschieh tlielien  Erzählungen  (vgl.  z.  B,  die  Entstehuugs- 
geschiehte  der  'Amr,  8.70ff.)  jeder  historischen  Kritik  enthalten  und  die  bei 
den  Schlachttagen  (S.  398)  eingefügten  Jahreszahlen  den  approximativen 
Angaben  der  Erzähler  entsprechend  eingesetzt*  Sie  weichen  denn  auch 
bei  den  vagen  Zeitbegriffen  der  Einheimischen  von  den  richtigen  Jahres- 
aahlen mitunter  bedeutend  ab  (vgl.  z.  B.  den  Vorstoß  gegen  el-ürif  S,  399). 

Das  beigegebene  Verzeichnis  der  Ortsnamen  ist  nach  dem  Muster 
der  früheren  Bände  eingerichtet,  das  Personennamen-  und  Sacliregister 
bezieht  sich  auf  alle  Bände  und  stellt  somit  eine  einheitliche  Zu- 
sammenfassung  des  gesamten  archäologischen,  ethnologischen  und  folk- 
loristischen Materials  dar.* 

Die  kaiserliche  Akademie  der  Wissenschaften,  der  ich  diesen  Band 
in  tiefster  Dankbarkeit  widme,  förderte  seit  1898  nicht  nur  alle  meine 
Forschungen  im  Oriente,  sondern  verschaffte  mu*  auch  die  Möglichkeit, 
die  gewonnenen  Ergebnisse  zu  bearbeiten  und  zu  veröffentlichen.  Auch 
bei  dem  Abschlüsse  und  der  Drucklegung  dieses  Bandes  tVind  ich  tat- 
kräftige Unterstützung  bei  dem  Präsidenten  der  kaiserlichen  Akademie 
der  Wissenschaften  Eduard  Suess,  dem  Vizepräsidenten  Sr.  Exzellenz 
Eugen  von  Buhm-Bawerk  und  dem  Sekretär  der  philosophisch-histo- 
rischen Klasse  Josef  von  Karabacek^  der  mir  auch  in  seiner  Eigen* 
Schaft  als  Direktor  der  k.  k.  Hofbibliothek  alle  nur  gewünschten  Studien- 
behelfe  zur  Verfügung  stellte.  David  Heinrich  Müller^  der  Oliraann 
der  Nordarabischen  Kommission  hat  der  Tierausgabe  auch  dieses  Bandes 
sein  wärmstes  fürdcrndes  Interesse  gewidmet. 


•  Die  zu  diesem  Baiitlis  gehürige  Kiirto  \»i  von  der  KaiserlidiLUi  Akademie  der 
Wisicnscliaften  herauÄj^e^eben  unter  dem  Titeh  Karte  von  Ambin  Fotraea  nadi 
eigenen  Aufnahmen  von  Prof.  Dr.  Alois  Mu»It,  MaÜ^tnb  1  :  3O0  000,  3  Blatt  tm  Format 
von  je  65:50cni  Bildfläche.    Wien   1006,  Alfred  Ilüldor, 


X 

Die  Herren  Ignaz  Goldziher,  Theodor  Nüldekc,  Rudolf  Geyer 
und  Hans  v.  Miiky  haben  mir  durch  Lesung  von  Korrekturen  freund- 
schaftliclie  Hilfe  geleistet,  wofllr  ich  ihnen  meinen  wärmsten  Dank 
ausspreche. 

Die  Photographien  Fig.  7,  8,  10  verdanke  ich  dem  Cauonico  Don 
Barberis  und  diejenigen  Fig.  12,  48  dem  Herrn  Kunstmaler  A.  L. 
Mielich.  Der  k.  u.  k.  Hof-  und  UniversitHts-Buchdruckerei  Adolf  Holz- 
hausen l)in  ich  ftir  die  sorgfältige  Führung  des  mitunter  recht  schwie- 
rigen Druckes  verbunden. 

Wien,  im  März  1908. 

Alois  Musil. 


Inhaltsübersicht. 


Seite 

Terra!  nbezeichnungon 1 

Klima 2 

Winde 3 

Regen 6 

Pflanzeulcben 13 

Tierleben 17 

Einwohner 22 

Al-Uan&gre 28 

En-Neerät 29 

Al-Malalbe 30 

Dij&rne 30 

E8-8hejlawijje 30 

El-Kalaijje 31 

Aa-Swärko 31 

At-Terabin 32 

Tij&ha 34 

Al-'Azäznio 41 

E?-2ulläm 44 

At-Tawara* 44 

El-Bewät 45 

Es-Saidijjin 46 

Ed-Dbftr 47 

'Al^abawijjo 47 

Al-lmrän 48 

Uwotat  ot-Tiliama 48 

Bell 60 

Al-lJwetät 51 

Kowm  ibn  GÄzi 63 

IJwctat  ibn  Gäd 64 

Ar-Kawugfe 55 

Na'omät  e5-Öera*      55 

Ma'änijjo 56 

El-Lijatne 57 

•Am&rin 58 

El-Gnene 59 

Er-Ro5&jde 69 

Al-Me«&'id 60 


XII 

Seite 

Tijejfat 60 

El-Monago'ü 60 

Ahali-5-äobak 61 

Ahäli  paua 61 

Aliali  Bu}«ojra 62 

Ahäli  §enefbe 62 

Ahali-t-Tafile 63 

Ahäli  el-'Ejina 63 

El-l.Iefe'äja 64 

En-Na*eni&t 65 

El-IJrejse 66 

Ahäli  Uaiizira 67 

Ahäli-l-*Arä1^ 67 

Ahali  Kufrabba 67 

Ahäli  Goza 69 

Al-I.iawänie 69 

Al-'Amr 70 

El-Korak 84 

yamäjde 103 

Saläjta 105 

Ahäli  Mädaba      106 

El-Belljäwijje 108 

El-'Abbäd 110 

Ed-Dago 111 

Al-'Adwäii 111 

«Ulli  f?al)r 112 

Al-Baläwuo 119 

Al-Ka'äbno 120 

Al-IJe?ir 120 

Al-Urejsa 120 

As-.Sarärät 121 

Al-*Atäwne 123 

Rwala 123 

Wohnungen 124 

Da»  Zelt 124 

Das  Haus 132 

Nahrung 137 

Küchengeräte 137 

Die  Milch 140 

Brot  und  Salz 145 

Fleischspeisen 148 

Gemüse  und  andere  Gerichte 151 

Kleidung 159 

Liebe 173 

Brautwerbung  bei  den  Arabern 180 

Brautwerbung  bei  den  Fellä^in 182 

Brautpreis 184 

Hochzeit  bei  den   Fclläbin 186 

Hochzeit  bei  den  Arabern 196 

Ehcptticht         207 


XIII 

Seite 

Eherecht 211 

Geburt 214 

Beschneidang 219 

Sklaven  und  andere  Bewohner  des  Zeltlagers 224 

Spiele 229 

Dichter  und  Gedichte 232 

Das  Kamel  und  seine  Zucht 263 

Das  Pferd  und  seine  Zucht 270 

Andere  Haustiere 283 

Ackerbau 293 

Oiniua  und  Wahrzeichen 308 

Zauberer  und  Uexen 314 

Irdische  Geister 319 

Heiligenverehrung 329 

Rechtswesen 334 

Gastfreundschaft 351 

Blutrache 359 

Kriegführung 369 

Berühmte  Schlachttage 398 

Krankheiten  und  Heilmittel 411 

Letztwillige  Verfügung;  ISterben  und  Begräbnis 421 

Totenklage 429 

Leben  nach  dem  Tode  und  Totenopfer 448 

Begister: 

Verzeichnis  der  neuarabischen  Ortsnamen 457 

Verzeichnis  der  Personennamen 47G 

Hebräische  und  aramäische  Personennamen 476 

Griechische  Personennamen 476 

Lateinische  und  moderne  Personennamen 478 

Arabische  Personennamen 480 

Sachregister 536 


Verzeichnis  der  Abbildungen. 


Fignr  Seite 

1.  Matter  des  Rogens,  umm  el-l^ejt 10 

2.  Bewohner  von  "^kn  Jfines 31 

3.  Im  Zelte  des  Iläiiptlinga  der  Wbed&t 37 

4.  Ein  *Azämi 42 

5.  Don  Alessandro  Maccagno,  Abüna  Skandar 86 

6.  Isa   el-Megalli 87 

7.  Katholische  Schüler  aus  el-Kerak 89 

8.  Katholische  Schülerinnen  aus  Madaba 92 

9.  IJanna  el-lb^alanze  aus  el-Kerak 93 

10.  In  einem  Zelte  der  Katholiken  aus  el-Kerak 96 

11.  Talal  ihn  al-Fajez 115 

12.  Ein  Zelt  der  Sarärftt 122 

13.  Spinnende  Mädchen 124 

14.  Eine  ^a^arijje  beim  Weben 125 

15.  Webende  Frauen  in  Mfidaba 127 

16.  Das  Zelt  des  Hajel  ihn  al-Fajez 128 

17.  Tal&l  ihn  al-Fdjez  vor  dem  Scheidetuch  sitzend 129 

18.  Dw&r  der  Naemät. 131 

19.  Ein  Hof  in  Mädaba 133 

20.  Ein  Backofen  in  M&daba 134 

21.  Eine  Hühnerbrutstätte  in  Madaba 135 

22.  Ein  J^irbe- Wasserschlauch 138 

28.   Rftri-,  Ka'ba-,  Mifraf-Gefäße 139 

24.  Das  Melken  einer  Kamelin 141 

25.  Das  Anbinden  der  Jungtiere 142 

26.  Buttern  bei  den  Ualb-Felläbiu 143 

27.  Getreidemahlen  bei  den  Halb-Fell&bin 146 

28.  Brotbacken  bei  den  Halb-FolläUin 147 

29.  *isa  el-Mogalli  trinkt  Kaffee 167 

30.  Haartracht  in  Madaba 160 

31.  Haartracht  in  Mftdaba 161 

32.  Baljit  ihn  al-FOjez  ohne  Kopftuch 162 

33.  Babit  ihn  al-Fajez 163 

34.  Ein  Häuptling  der  IJwotät 164 

35.  Ein  Mann  aus  Madaba 165 

36.  Ein  Ehepaar  aus  Madaba 166 

37.  Eine  Frau  aus  Madaba 167 


xv 

Figur  Seit« 

38.  Eine  Frau  aus  M&rlaba 168 

39.  Schmucksachen  aus  ol-Korak 169 

40.  Sclunucksachen  aus  el-Kerak 171 

41.  Rauchende  Häuptlinge  der  WUedät 173 

42.  Ein  rauchender  Tihi 174 

43.  Ein  Sklave  der  Beni  J^abr 226 

44.  Streit  um  die  Autorschaft  eines  Verses 233 

46.  Streit  um  die  Autorschaft  eines  Verses 234 

46.  Ein  Sa'er-Dichter  mit  der  Rebfiba 236 

47.  Kamele  bei  einer  Tamad-WaflHur^rube 257 

48.  Kamele  bei  einem  Knlib-Hrunncii 258 

49.  Meine  Begleiter 262 

60.  Kamelsattel  ohne  die  weiche  Docke 263 

51.  Kamelsattel  mit  der  weichen  Docko 266 

62.  Niederkniendes  Kamel 267 

63.  Pflug,  Witr-  und  Isadom-Sattel 296 

64.  Getreidedreschen 300 

65.  Getreidedreschon 301 

66.  Ein  Dreschschlitten 302 

67.  Geräte  auf  dem  Dreschplätze 303 

68.  Sieben  des  Getreides 304 

69.  Sieben  des  Getreides 305 

ßO.  Messen  des  Getreides 306 

Gl.  Vor  dem  Zelte  des  Anführers 376 

62.  Ein  Beduincngrab 472 


Transkription. 


Diu    Untorstreichung  (    )    des   umschriobcnen    Bui-listabon    bezeiclinot   die   aspirierte, 
die  Uuterpunktiorunf^  (  . )  die  ciiiplhitische  und  die  CbiTHtroiehiing  ( " )  die  pnlatalisiorte 

AuRsprache. 

*    =  \,  •  z   =   :      (*  in  RoMc) 

er»  (**) 
J.  (seh) 

^  (Msh,  »z) 


(U) 

(iUcfi) 

(ch  in  ich) 

(r/i  in  Chenifj) 


=   >      ('«*) 


s  = 

S  : 

a  =   J>  (dh,  dah) 

t  =  i>     (M) 

•4  =  ^     {zh) 

:^   p     {Ke.hllautanatoß) 

f  —  l3 


Ä    =   I 


^ 


(dunkles  k) 
^   (Isch) 

[9^) 

(zseh) 

1     =  J 
m=  ^ 

n   =^ 

b   =  dk 

w  =  ^      (Wfl) 


Abkürzungen. 


'Ab 

-^ 

'AbbAd 

IJii     =--  Abali  IJaiizira 

Nni 

= 

Na'üiiiat 

•Ad 

-^ 

'Ad  Willi 

IJr            IJnyso 

*Aiii 

= 

'Aniariii 

Ut      -  IJwotHt 

Kw 

"^=- 

^  warne 

'Az 

= 

'Azaznio 

IJtT  -:   UwOtat  ft- 

Tibaina 

isb 

"= 

Abrdi-s-Öobak 

l^lj 

— 

Böl^awijjü 

'        }jw    =   l.inwat 

Sd 

= 

Sa'idijjin 

Hl 

= 

Habuvno 

sb 

= 

}i?liür 

«M 

= 

AbAli  Busejra 

Kb     ■=  KaVibno 

Sl 

•= 

Salajta 

J>K 



Dago 

Kf     =-  Kufrabba 

Sil 

= 

AbuH  »^cnef^o 

Vii 

^ 

Abali  Unna 

Kr     —  Ab-ili  cl-KtTak 

Tb 

__ 

TerAbin 

'*J 

^ 

Abali  el-'Kjiii:i 

Lj      ■=  Lijatno 

Tb 

= 

Abali-t-Tafüe 
Tijaba 

Um 

= 

IJaiiiajdu 

Md     =  Abali  Madaba 

Uli 

-= 

IJanägro 

Mii           Ma'auijju 

7A 

— 

William 

Terrainbezeichnungen. 


Arabia  Fetraea  ücnne  ich  das  gauxe  vun  mir  durdiiuröchle  und  in 
den  beiden  Bilüden  des  topofifrapliiselien  Reiseberichtes  besebricbene  Land 
der  alten  Moabifcer  und  Edoniiter  nebst  einigen  angrenzenden  Gebieten, 

Wie  aus  der  angetlihrten  Besrbreil)UDg  erhellt,  iiit  Arabia  Petraea 
im  allgemeinen  ein  Hoehlaud  mit  verschiedenen  Senkungen.  Von  den 
zablreieben  Benennungen  für  die  einzelnen  Terrain formationen  seien 
angeftiljrt: 

Gebirge:  GebeL 


Gebirgsstock  (S(j^  Hl):  Kala*. 
Tafelförmiges  Gebirge : Me^reh  i  ilz). 
Niedriges    Gebirge:  Is^oz  (Tb,  'Äz, 

Th). 
Berg     mit     ansgeprägter     Gipfel- 
schneide: Kn/m. 
Berg  mit  spitzem  Gipfel:  Twd* 
Abgestumpfter  Berg:  Ilaribe  (^1)» 
In  die  Ebene  abfallender  Ausläufer 

eines  Gebirges:  IlaSni. 
Felsige,  kuppenartige    II ii gelreihe: 

Riöe  (S(ij  'Az,  Sd). 
Sandige,  kuppenartige  Hügelreihe: 

Kiejb,  Kitban  (Th^  IJw,  Sd). 
Felsiger   Hügel    mit    abgerissenen 

Wilnden:  Barbür,  Barabir  (Th^ 

'Az). 
Flacher  Bergrücken;   JJabra. 
Flaeher^  langgezogener  Bergrücken : 

Seninc  (Kr). 
Flacher,  langgezogener  Bergrücken, 

der  auf  einer  Seite  in  die  Hoch- 

ebene  übergeht :  J^efa'  t  Bk»  Kr^Slj), 

MttftlL  Ar«MftPeirK«a   lU 


Knppenartiger  Gipfel^  der  aus  einer 

ijahra  emporragt:  Neba\ 
Spitzer  Gipfel^  der  ans  einer  Zahra 

e  m  p  o  r ra  gi :  M  i  sr a  f ,  Me  r  k  hh , 
Stumpfer,  kahler  Gipfel:  Jsar'a,  Ras. 
Einsamer   Hügel   in   einer   Ebene: 

Matall  (Kr). 
Paß:  Nakb. 
Ein    Tal,    welclics    nur    von    einer 

Seite  Wasser    bekommt:    Sehib. 
Seichtes  Tal  auf  einem  Berghange: 

Tere. 
Flaches    Seitental:     Öe*ib,    Sa'eb, 

(■Am.) 
Tiefes  Seitental:  Henw. 
Trockenes  Tal:  Wadt. 
Wasseri^lhrendes  Tal :  Sejl,  Selläle, 

Nähr, 
Breites,  beckenartiges  Tal:   Rod. 
Beekenartige  Ebene:  Hör. 
Fruchtbare^  flache  Ebene:  IJadde, 

Iva'  (Ww,  'Az,  Sd). 

Fruehtlmre,    weUenlormige  Ebene; 

Küra  (Kr,  Hm),  Nukra  (Tb,  'Az). 
1 


9 


Grauweiße^  üda  Ebene:   Hiuninäde^  | 
An}  al-ba'al.  ' 

Seh  Warze,  öde  Ebene:  TJamde, 

HchwarzCj  mit  Luvast  ein  bedeckte 
LandBcliaft :  i.l arra. 

Blendendweiße  j    zerrissene     Land- 
schaft: llarra. 

Ein  kleines  Stück  friiehtbaren  Bo- 
dens in  der  Ste[>|*c:  nr»bi'il. 

Ein  kleines  Stück  Ifnchtbaren  Ho- 
dens,  dülinentlhnlicb   von   hohen 


Wänden  abgeschlossen:   Ö^c 
[Vh  Kr). 

Ein  kleineg  Stück  fruchtbai'cn  Bo- 
dens, von  tiefen  Tälern  abgeschlos- 
sen: Suha\ 

Ein  länglicher  Kiß  in  der  Ebene: 
Ser  (Kr,  Ut),  üabra  \Th  l 

Schlucht  ohne  Ausgang:   Nu^bar. 

Sandige  Tiefebene:    Ramie,   Baräf. 

Siinii)fi^e  Tiefebene:  Sabtja, 


Kl  ima. 

Arabia  Petraea  gehurt  zum  Uebieto  der  Wendekreise  mit  drei 
klimatischen  Zonen:  der  kontinentalen  Zone  des  lloehlandes,  der  sab- 
tropischen  Zone  der  Küste  und  des  w,  Sirban  und  der  tropischen  ZiKoe 
der  Senkungen  von  eM^tör,  el-*Araba  und  teilweise  auch  des  w.  Mogib^ 
ivcrahi  und  el-Jitm. 

Für  alle  diese  drei  Zonen  sind  große  Schwankungen  in  der  Tages- 
temperatur ebarakteristiscb :  der  Tag  ist  lieiß,  die  Nacht  ilagegen  kalt. 
Vor  Sonnenaufgang  wird  die  feuchte  Küble  so  era|ifindlieh,  duß  die 
Finger  steif  werden  und  man  sie  oft  nicht  schließen  kann.  Dcsbailt 
hüllen  sicli  die  Beduinen  vollständig  in  ihre  JInntel  ein  und  wollen  nicht 
eher  aufstehen,  bis  der  junge  Tag  die  Kälte  halbwegs  gebannt  liat. 
Will  man  zeitig  aufbrechen,  so  muß  man  ein  Feuer  anziindeu,  zu 
dem  dann  die  Beduinen  kriechen,  um  sich  zuerst  die  Hiindc  und  darauf 
den  Kopf  zu  erwärmen;  erst  dann  springen  sie  auf  nnd  satteln  ihre 
Knmele  oder  Pferde.  Die  Kälte  ist  am  Boden  am  unangenehmsten,  zu 
I*ferrle  oder  auf  dem  Kamele  ist  sie  schon  weniger  fühlbar;  aber  auch 
der  Heiter  zieht  den  Hantel  fester  an  und  seine  nackten  Füße  unter 
das  Hemd  oder  den  Mantelsaum,  imd  oft  ist  man  gezwungen  abzu- 
springen, um  sieh  durch  Laufen  zu  erwärmen. 

Ist  die  Sonne  aufgegangen»  so  verliert  sich   die  Feuchtigkeit   und 
I  wilrmcr.     Dann  liUlt  man   gewohnlich   an,  um  zu  frühstücken 
•^mele  weiden  zu  lassen. 

Sonne  steigt  die  Wärme  und  erreicht  ihr  Maximum  gegen 

iiags,  wo   es   so  schwül  wird,  daß  sowohl  Tiere  als  auch 

dir  pih-iTon  TMüßen,  Kamele  und  Pferde  stehen  oder  liegen, 


oline  sicli  zu  Lewe^^cn  und  ohne  zu  weklen.  In  rlen  Zelten  werden  die 
Westwände  empor  gezogen  und  alles,  was  im  L<iger  ist^  liegt  ausgestreckt 
im  spärliehen  Scliattenj  der  jefloeli  unter  dem  schwarzen  Zelttuche  die 
Hitze  wenig  mindert.  Die  Reiscnflen  halten  an,  zielien  den  Mantel  über 
das  Gesicht  und  legen  sieh  nieder.  Nach  Speise  hat  man  um  diese  Zeit 
kein  Verlan  gen,  nur  Wasser  mit  Zucker,  und  zwar  recht  viel  Zucker, 
bringt  etwas  Erfrischung.  Der  Boden  ist  so  heiß,  daß  man  ihn  barfuß 
ohne  Sebmerzen  niclit  betreten  kann,  und  metallene,  den  Sonnenstrahlen 
ausgesetzte  Gegenstäude  dürfen  überhan[tt  nicht  angelaßt  w^erdcn. 

Erst  nach  Sonnenuntergang  stellt  sieli,  und  zwar  fdOtzlich,  eine 
zuerst  recht  wohltuende  Frische  ein  und  man  nimmt  die  Hauptmahlzeit 
ein.  Mit  der  Nacht  wächst  auch  die  Kühle,  welche  gegen  Mitternacht 
sehr  unangenehm  -wird  nnd  beim  Aufgange  des  Nigni  in  beißende  Kälte 
über  geht. 

Dies  wiederliolt  sich  regelmflßig  jeden  Tag  wahrend  der  trockenen 
Jahreszeit  in  allen  drei  Zonen  und  in  gewissem  Grade  auch  an  regen- 
losen Tagen  der  Regen  per  iode. 


Winde. 

Naeb  der  Meinung  der  Einwohner  liUngt  alles  Leben  von  den 
Winden  ab.  Sie  veranlassen  sowohl  das  Wachsen  als  auch  das  Eingehen 
der  Prtanzen,  Tiere  und  Menseben. 

Kurz  nach  Sonoenaufgang  stellt  sich  regelmäßig  ein  schwacher 
Nordostwind  ein^  der  mit  kurzen  Unterbrechungen  bis  gegen  10  Ulir 
anhiUt.  Bald  darauf  spürt  man  in  der  Nähe  der  Küste  die  ersten  An- 
fange der  Westbrise,  die  nach  2  Uhr  ihre  höchste  Starke  erreicht  und 
sich  nach  < >.  ausbreitet.  Im  östlichen  Hochlande  ist  dieselbe  erst  gegen 
3  Uhr  fühlbar  und  wird  um  4  Uhr  sehr  stark*  Zu  dieser  Tageszeit 
kann  man  weder  mit  dem  Stativ  photograpbieren  noch  Papierabklatsche 
vornehmen.  Kurz  vor  Sonoenuntergang  legt  sich  der  Westwind  fast 
gänzlich^  erhebt  sieh  aber  nach  Mitternacht  wieder^  ohne  jedoch  seine 
Tagesstiirke  zn  erreichen. 

Das  regelmäßige  Wehen  dieser  zwei  Winde  ermöglicht  das  Leben. 
Sic  liefern  die  nötige  Frische  und  Feuchtigkeit^  da  sie  in  der  trockenen 
Jahreszeit  den  Tau  bringen. 

Der  Ostwind  nnd  insbesondere  der  gefürchtete  Südostwind  treten 
flicht  so  regelmäßig  ein.  Der  letztere  bringt  ganze  Massen  kleinen  gelb- 
lichen   Sandes    mit^    der    die    Sonne    mit    einem    fast    undurchsichtigen 

1* 


Schleier  verdeckt.  Per  frische  Nordost-  und  der  feucldc  Westwind 
bleiben  nun  ganx  aus,  die  Luft  wird  so  schwer  und  so  dieht^  daß  sie 
in  vertikalen  Hellichten  über  dem  glühenden  Boden  za  ruhen  scheint. 
Die  zahllosen  Sandkürnlein  reizen  die  Haut,  die  Augen  tun  web,  die 
Lippen  ti'oeknen  aus,  das  Blut  hämmert  in  den  Sebläfcn,  und  der  Mensch 
fühlt  sieh  zuerst  im  böchstcn  Gnule  gereizt,  am  zweiten  Tage  jedoch 
absolut  aputhisch  und  nicdergescblageu,  so  daß  jede  geistige  Arbeit 
gi*oße  Anstrengung  und  fast  physische  Schmerzen  im  Kopfe  verursacht, 
Auch  an  den  Tieren  beobachtet  man  ähnliche  Depressionserscheinungen. 
Der  Slidostwiod,  cÄäerkiJjej  e^-^erkij  es-^erd  tTb)_,  weht  regelmllßig  in  den 
letzten  Tagen  im  September  und  Oktober  und  kehrt  Ende  April  und  im 
Mai  wieder.  Ausnahmsweise  stellt  er  sich  auch  in  anderen  Älonaten  ein. 
Gewöhnlieh  ihniert  er  nur  3--5  Tage,  selten  7  Tage  an,  beginnt  aber 
dann  nauh  kurzer  Unlerbreebimg  wieder.  Am  stärksten  ist  er  nrtch 
Sonnenaufgang;  mittags  ist  er  2—3  Stunden  kaum  zu  spüren.  Wahrend 
des  Serki  erreicht  die  Temperatur  sehr  betrllchtliehe  Höhen* 

Der  trockene  und  heiße  Serki  versengt  in  wenigen  Stunden  die 
jungen  Pflanzen  sowohl  auf  dem  Felde  als  auch  in  der  Steppe^  la  tsabb 
es-scrkijje  to  annha  tharreb  ez-zer*  (Kr.).  Nach  dem  Südost-  folgt 
immer  der  Westwind  (Kr),  eö-^erl^Li  jgib  el-rarbi. 

Noch  geftibrlicber  als  der  Serki  ist  der  Nordwind,  semäli.  Er  webt 
nur  wenige  Stunden  und  nur  selten,  nader  habubo  (Kr),  in  der  Regen - 
Periode  und  verwandelt  gewuhnlicb  das  fruchtbare  Land  in  5dc  Wüste. 
Unter  seinem  Hauche  erfriert  jede  junge  Pflanze ^  der  Bdui  liat 
kciue  Weide,  der  Fellah  keine  Ernte,  deshalb  vernimmt  man  überalh 
In  dem  Jahre,  wo  der  Nordwind  webt^  bleibt  das  Land  unfrnchtbar, 
sene  jibebb  essemali,  cbbiläd  timhcL 

Eine  für  jene  Gebiete  charakteristische  Erscheinung  ist  die  Sand- 
hose, zol,  zoba  a.  llittags  während  der  ruhigen  und  heißen  Jahreszeit 
erhebt  sich  plötzlich  in  den  sandigen  Tiefebenen  ein  reißender  Wirbel- 
wind, der  sich  zuerst  um  seine  eigene  Achse  drehend^  Sand,  dürre 
Pflanzen  und  Blätter  in  die  Höhe  treibt,  dann  blitzscbncll  mehrere  Bieter 
weit  in  gerader  Richtung  forteilt,  sich  wieder  dreht,  in  die  Höhe  steigt 
und  auf  einmal  ebenso  rasch  aufhört.  Wenn  sich  mehrere  solche  Znb 
Figuren  nebeneinander  bilden,  so  können  sie,  von  weitem  betrachtet» 
leicht  mit  daliinjageuden  Reitern  verw^echselt  werden,  und  der  Bdui 
glaubt  auch,  tbiß  sich  da  die  Öinn- Geister  tummeln. 

An  besonders  lieißen  und  klaren  Tagen  kann  man  in  den  steinigen 
Ebenen^   ebenfalls    um    die  Mittagszeit,    die  Al-Erseheinimg  beobachten. 


Die  Lnft  lagert  in  horizont-ilen  Sclnehteii,  die  man  wegen  ihrer  un- 
gleichen Durchsiclitigkeit  zicmÜcli  gut  vouelüauiler  unteriächei(t<ni  kann. 
Auf  einmal  bemerkt  marij  daß  die  unterste  Seljiehte  liorizontalj  die  oberen 
Schiebten  aber  vertikal  zu  schwanken  anlangen,  und  zwar  in  kurzen, 
abgerissenen  Zeiträumen.  Nach  wenigen  Äugenbliekcn  sieht  man  wieder» 
wie  die  mittleren  Schicht  ea  in  horizontaler  Riehtung  dabin  jagen. 
Alle  Gegenstände,  welclic  sieb  in  den  gleichen  Schichten  befinden, 
scheinen,  von  weitem  gesehen,  diese  Bewegungen  mitzumachen,  was 
sich  bei  weidenden  Kamelen,  Bäumen  und  insbesondere  bei  holien 
Bauten  btiebst  phantastiscli  ausnimmt. 

In  der  Daha-Zeit,  zwiseheu  8  und  11  Uhfj  kann  man  in  den 
Hamde-  und  Ramie- Ebenen  die  eigentliche  Luftspiegelung,  sarab,  wabr- 
nebmen.  Am  fernsten  Horizonte  erscheint  über  dem  Boden  eine  dünne, 
leichte j  weiße  Dnnstsebicbtc.  Zwischen  dieser  und  dem  Beobachter 
breitet  sich  bald  eine  größere,  bald  eine  kleinere  Wasseransammlung 
aus.  Befinden  sich  Kamele  dort,  so  scheinen  sie  umso  tiefer  im  Wasser 
zu  stehen,  je  näher  sie  dem  Horizonte  sind.  Sic  geben  aber  nicht,  sie 
schwimmen,  und  alle  Bäume  und  Bllscbe  wurzeln  im  Wasser  und 
spiegeln  sich  darin  ali* 

Ein  solches  DihI  habe  ich  Jedoch  niemals  vollständig  klar  und 
dcutlieb  gesehen.  GewObnlieh  ist  es  wie  mit  einem  violetten  Schleier 
verhtdlt  und  zittert  fürtwährend.  Oft  sieht  der  Kamclreiter  einen  wunder- 
sclionen  Sanib,  wilhrend  der  Fußgänger  gar  nichts  licmerkt,  und  oft 
ist  es  wieder  umgekehrt.  (Jar  manchmal  bot  sicli  meinem  Auge  das 
schönste  Trugbild  eines  See^^j  neigte  ich  aber  den  Kopf  nur  um  etliche 
Zentimeter,  sah  ich  nichts  mehr.  So  spielen  eben  die  Geister  mit  den 
Menschen!  Das  Tier  glaubt  aueh  dem  schönsten  S.arab  nicht  und  be- 
schleunigt nie  seinen  Gang,  um  zu  dem  triigeriscben  Wasser  zu  ge- 
langen. 

In  den  gebirgigen  Teilen  der  westlichen,  dem  Meere  näher  ge- 
legenen Hälfte  von  Arabia  Pctraea  habe  ich  selbst  in  der  trockensten 
Jahreszeit  sehr  oft  starke  Nebel  gesehen,  die  mir  umso  lästiger  waren, 
als  sie  mich  in  den  Morgenstunden  an  meinen  kartographischen  Arbeiten 
hinderten.  Auch  sie  spielen  in  den  Vorstellungen  des  Bdui  eine  große 
Rolle,  w^cil  seiner  Meinung  nach  in  ihnen  die  Gdster  ihren  Spuk  treiben. 

Oft  stinden  wir  mitten  in  der  Nebclsehicbtc,  die  so  niedrig  und 
80  scharf  abgegrenzt  war,  daß  die  Köpfe  der  Kamele  sie  iibeiTagten 
und  dann  viel  größer  erschienen.  Einigemal,  wo  ich  die  Umgebung  von 
einem  höheren  Punkte  aufnehmen  sollte,  fand  ich  alle  Niedenmgen  voll 


6 

von  dichtem  Nebel,  wälirond  die  Morgensonne  die  Berge  bestdiien»  deren 
Gipfel  Feuer  sprühten,  Ncicli  und  naeh  wallte  der  Nebel  auf  und  belegte 
den  gJiDzen  Horizont,  so  daß  leb  die  nächste  Umgebnug  nicht  nielir 
erkennen  konnte.  Endlieh  vertrieb  —  nach  der  Vorstellung  des  Bdid  — 
Allah  die  Geister^  die  Sonne  l>raeh  durch,  der  Nebel  teilte  sich,  und  icb 
sah  durch  seine  breiten  Risse  zienilich  weit<  Auf  einmal  legte  sieh  eine 
lose  Nebelwolke  auf  den  Gi)>fel,  auf  dem  ich  stand^  und  entzog  mir  für 
einige  Augenblicke  wieder  jede  Rundschau.  Endlich  versehwand  auch 
diese  und  erst  jetxt  konnte  ich  arbeiten. 

Wie  die  Nebel  so  kommen  auch  Wolkenbildungen  selbst  in  den 
trockensten  Jahreszeiten  sehr  häutig  vor.  Ich  w^eiß  mich  nicht  eines 
einzigen  Tages  zu  erinnern,  an  dem  der  Himmel  vollkommen  wolkenlos 
geblieben  wäre.  Gewubnlieh  ist  er  mit  kleinen,  dünnen,  gel  blich  weißen 
Wolkengrupjten  bedeckt,  die  Schafherden  niclit  unähnlich  ersL-beinenj 
aber  die  Sonne  nicht  verdecken.  Zwischen  ihnen  ist  der  Himmel  im 
Zenitb  tiefblau,  über  dem  Horizonte  aber  fast  schmutziggelb.  Oft  er- 
heben sich  am  westlichen  Horizonte  weite^  dunkelgraue  Wolkenmassen, 
in  denen  man,  insbesondere  w^enn  man  gerade  ans  Europa  angekommen 
ist,  hochersehnte  Regen w^olken  zu  sehen  glaubt.  Allein,  obgleich  diese 
einen  betrjlchtlichen  Teil  des  Firmamentes  überziehen,  lassen  sie  doch 
keinen  erfrischenden  Tropfen  anf  die  Erde  fallen;  im  Gegenteile,  die 
Schwüle  wird  nur  noch  drückender. 

Nur  der  Tau,  feil,  neda',  erfrischt  die  Pflanzen,  denn  er  pflegt 
selbst  in  der  trockensten  Jahreszeit,  insbesondere  im  Westteile,  so  stark 
zu  fallen,  daß  unsere  Mäntel  und  Kopftücher  in  der  Frühe  gewöhnlich 
ganz  naß  w\aren.  Dadurch  ersetzt  der  Tau  gewissermaßen  den  Regen; 
bliebe  er  aus,  so  müßte  alles  Leben  zugrunde  geben. 


Regen, 

Regen  fällt  nur  in  der  fest  abgegrenzten  Regen ]>erio de,  w^eshalb  die 
Einheimischen  das  Jahr  in  zw^ei  Hälften  teilen:  die  Regenperiode,  as-Sta^ 
efi'äita*,  eä-äti'  (Kr),  und  die  trockene  Jahreszeit,  es-sejf. 

Die  llegeoi>criodc  besteht  aus  dem  eigentliclien  Sta^  und  aus 
dem  Rabi',  der  Zeit  ilcs  Wachsens. 

Der  eigentliche  Sta'  dauert  drei  Monate. 
Nach  den  .%,  1,1t:   drei  regnerische  Kanün. 
Nach  den  Kr:  Agrad,  Känün,  8bat. 
Nach  den  'Am,  IJw:  Agrad,  el-Arba'Aniye,  8ha(. 


>er  Rabi'  dauert  ebenfalls  drei  Monate^  und  zwar: 
Nacli  den  *Am,  ]\\:  drei  Hamis,  U>late  hamsawat. 

Niicli  den  Kr,  »^Ij:  Adar,  eMIaiuis,  (iumiida^  aber  nian  sagt  ancli:  zwei 
Rabi*,  etnon  rabi*. 

Die  trockene  Jahreszeit  zerfdllt  in  drei  Kc?^  l>wji»?  talätCj  und 
drei  §afari,  safari  talate,  oder  salnrijat  talate  (*Am). 

Bereits  im  Oktober  fallen  einige  Tropfen,  barif,  aber  der  erste 
ausgiebige  Regen  Wasm  e!  mal  (Hn),  el-Mosara  (Kr),  As'ad  nd-dAbelj  (Slj), 
at*Traj[ja  (*Am)  kommt  erst  im  A^rad.  Hein  Wasser  schadet  den  Tieren, 
midi  'ahi-1-helal  mh  liw  zeu  (§li). 

Wenn  man  von  Kerak  aus  den  Kanopus,  sliejl,  über  dem  rngm 
eH-8abha  sieht,  so  kommt  die  Regenperiode,  es-sheji  ida  tla"^  wtabb  *ahi 
rngm  es-sabha  ga  es-äti. 


♦Sobahi  der  Kanopus  aufgeht, 
traue  keinem  Wildlniebc! 


La{la*  essbeji, 
hl  trtmen  sejl. 


Der  zweite  und  wiclitigste  Regen  ist  at-Trajuwi  (S[i,  IJt,  Hw,  Kr), 
Eng-edel,!  (ZI,  Hw,  Sd)»  der  l*lejaden-Rcgcn.  Nach  den  ^Amarin  iilllt  er 
am  stärksten  in  den  letzten  siel)en  Tagen  des  Agrad. 

Die  IJewät  singen: 

O  Heil^  wenn  das  flache  Tal  vom      Ja    liani   rawjati   min   engedeti   sal 

En^edeb-Regen  Wasser  bringt, 
CS  wird  fniehlbar  sein,  wenn  auch     jiljifeb  hiw  kanat  abbniz  emhul. 

die  Steppen  öde  bbeben* 

Der  dritte  Regen  lieißt  abOnza  ,  der  Orion- Regen.  Naeli  den 
*  Amarin  beginnt  er  in  der  25.  Nacht  det^  Arba  anijje  ^fonates,  nach  den 
Kerakij^je  ist  er  am  stärksten  in  den  letzten  drei  Tagen  des  Käni'm  und 
den  ersten  vier  Tagen  des  Sbät,  die  el-MiisüikritJät  heißen,  weil  sie  den 
Reisenden  zwingen,  vom  geraden  Wege  abzulenken,  da  sie  alle  Tiiler 
zu  WildbHchen  machen.  Deshalb  hissen  die  Keraki|je  ih^i  Slint  zu 
seinem  Vorgänger,  dem  Kanün,  sagen: 


O  Vetter,  in  deinen  drei  und  meinen 

vier  (Tagen) 
lassen  wir  das  alte  Weib  im  Verein 

mit    dem    Tale    Ltlrm    schh^igcn 
(wegen  der  Wassergefahr). 


Jä-bn  'amrai  talutak  ma'  arab'i 
nulmlH-b*£ig*'i5^'  ma'  al-wadi  takra'i. 


8 


Doch  das  alte  Weib  Incht,  nnehdera  die  Gefuhr  vorüDer  ist: 
Es  traf  der  8ebat  ein  und  wurde  alt  FAt  ^ehnt  wäab  äebat 

uod    wir   lernten    an    seinem  Ende  wdasejna  bJUo  mit  miä'iib. 

Imndert  Pfiidf?  kennen. 

Den  vierten  Regen  nennt  man  eä-8e*ri  (^1,  IJw^  Sd),  ei-SeVa,  Syrius- 

Regjen.     Nach  den  Znllam  beginnt  er  in  der   18.  Naclit  des  bbÄ(.     Die 
Hanii^re  nennen  diesen  liegen  Wasni  cl -mih'idc. 

Im  Ufibr  fdllt  oft  Regen,  der  es-^maö,  der  Spica-Regen  heißt. 

Wenn  der  Regen  lange  Zeit  ausbleibt,  so  bilden  die  Franen  ans 
zwei  dUnnen  Stangen  ein  Kreus^  nnd  ziehen  darliber  ein  Franenliemd, 
Dann  tragen  sie  diese  (Fig.  1),  nnmi  eld.tejt  genannte  Figur  durch  das 
Lager  oder  durcli  die  Stadt  zum  Zelte  oder  Hause  des  Hnnptünges  — 
aber  nicht  auf  dem  kürzesten  Wege  —  und  singen  dabei  bei  den  Kerakijje: 

Ö  Mutter  des  Regens^  beregne  uns,  Ja  umm  el-i-ejt  rUina 

iiiaehe  feneht  den  Mantel  unseres  Hirten»      billi  bsajt  ra  ina 
maehe  feucht  die  Pferche  f  1er  Niederlassung, 
lasse  ihre  Bäche  heftig  tosen. 

O  Mutter  des  Regens,  des  immerwäh- 
rend en, 
mache   feudi t  unsere  schhimniernde  Saat»      billi  zer'  ahn  fläne 
mache  feucht  die  Saat  des  Vaters  der  N.,      Uli  lakram  dajeni. 
der  sich  immer  edel  benimmt. 

O  Mutter  des  Regens^  beregne  uns, 
mache    feucht    den    Haarbüschel    unseres 

Hirten; 
unser  Hirt  ist  I,lasan  der  Kahle, 


hüll   hugrat  el-melj:'ed 
Ijalli  sejälha  jid*eg. 

Ja  umm  el-rejt  ja  dfyera 
billi  zer'ana-n-najem 


Ja  nmm  el-rejt  ptina 
billi  sweäe  ra*ina 
ra  ina  hasan  el-akra 
mä  ji&ba*  wlä  jikna* 


er   läßt  sich  weder  sättigen,  noch  zufrie-      rejr  eddüd  ed-düd  ed-düd 


denstellen» 
außer  mit  Wurm,  Wurm  nnd  Wurm^ 
sogar  der  Honig  wird  von  ihm  verschmilht. 

O  mein  AUerliüchster  Herr, 
habe  Mitleid  mit  den  Waisen; 
O  Herr^  besprenge  mit  leichtem  Regen, 
damit  wir  Nahrung  zu  essen  haben. 

O  beiliger  Eliaa,  w^ir  kommen  zu  dir, 
das  Ausströmen  des  Regens  hängt  von  dir  ab, 
der  SebUlssel  des  Himmels  ist  in  deiner  Hand 
und   wir  sind  heute  deine  Diener» 


wel-'asal  *endo  mardiid. 


Ja  rabbi  ja  'aljAni 
t alj  a  n  n  e  n    ala  4  - j  i  t  m an  i 
ja  rabbi  ru^^  reiise 
min  §an  nokel  'i.^e. 

Ja  mar  eljas  gtnadcjk 
sahab  el-matar  'Ajed  lejk 
niiftah  es-sama'  fi  Idejk 
w-ebna-IJnra  'abitlejk. 


^^^^^         Die  Teralnn:          ^vl^^^^l 

^^^^^^H                      ^H 

^^^H         0  Mutter  des  Regens,  berede  nns, 

Jd'mmadrejt  rajtina                            ^H 

^^^^  mache    feuelit   den    Scliniippsaek    unseres 

biin  äu'en  ra  ina                                           ^H 

^H                      Hirten; 

i^ilenha^  hotl^^^vha                                           ^H 

^H          hebet  sie  (ilie  Figur),  leget  sie 

'a-ilan  juhanutha.                                         ^H 

^H          Auf  (das  Zelt    dea)    N.,   er    soll    sie   will* 

^M 

^^^^H               kommen  heißen. 

H 

^^^^         0  Mutter  des  Hcgens,   o  Schwangere, 

Ja'mmad-rejt  ja  Svesire                        ^^t 

^H          deine  Täler  dröhnen; 

wallt  ki  'nwasile                                             ^^M 

^H          0  Mutter  des  He^i^ens,  o  Himgrige, 

umm  al  fejt  ja  taV^i'                                    ^^| 

^H          du  liast  uns  durch  Kälte  getütet. 

kataltina  fi-ssak'n.                                       ^H 

^^^H              Die  Liedchen  werden  alternativ  von  zwei  Chüren  gesungen.   Wenn                     ^H 

^^^^    die  IMlidehen  zum  Zelte  des  Häuptlingea  gclaugen,  so  befestigen  sie  die                      ^H 

^H          unim  ehtvtgt  auf  dem  Vorderstricke  und  singen:                                                              ^H 

H                O  N.,  Vater  der  N., 

Ja  flau  abü  tlane                             ^^^| 

^^^^    die  Mutter  des  Regens  ist  müde  bei  dir  eiu- 

umm  el  rejt  tittannak                           ^^^| 

^^^H               gekehrt, 

■ 

^^^^    gib  ihr  zu  essen,  laß  sie  weiterziehen 

aäsibn  wma^silia                                     ^^^| 

^H         und  beglücke  sie  aus  deiner  Uecliten, 

wahanniha  min  jimnak.                         ^^^B 

^H                    Nun  bewirtet  der  Hilöi*tling  all  die  Fr 

aucn  und  sie  ziehen  nachher                     ^H 

^H          auf  Kamelen  zum  niiclisten  Lager  und  singen:                                                                  ^H 

^H                Sie  setzten  uns  auf  das  Kamelcben 

Ra6i5ebuna  el-huweyer                        ^H 

^H          und  entfernten  uns  eine  weite  Strecke; 

wab*aduna  el-raesayer                               ^H 

^H          die  Tränen  meiner  Augen  bilden  eine  Lache 

dmu^  'ajni  ji\  radej^jer                                ^H 

^H          um  derentwillen,  die  sich  von  mir  trennten. 

'ala  illi  farnl>uni                                          ^H 

^H                Sie  ließen  uns  eine  idte  Kamelin  reiten 

Kaccebuna  *a-l  fatcr                         ^^^H 

^H          und  entfernten  uns  auf  den  Wii^fcenpfudenj 

wab*adu  fihmakater                                 ^^^H 

^H          die  Tränen  meiner  Augen  bilden  Wasser- 

dmu*  ^LJni  l>:anater                                     ^^M 

^H                      leituugen 

'ala  illi  faniknni.                                          ^H 

^H          um  derentwillen^  die  sich  von  mir  trennten. 

H 

^H                    Die   Tijaha    opfern    ein    Lamm    oiler 

eine  junge   Ziege    mit   den                    ^H 

^^^    Worten: 

^M 

^^^1              0  Angesicht  Gottes^  dies  gehört  dei 

r  umm  ebBejt,  jA  wagh  illali                     ^| 

^V         hkilsL  lumm-el-re]t|   und   fangen  ein  wenig 

Blut  iu  die  Hand,  bespritzen                      ^H 

^H          damit  die  umm  et-ljejr  und  sagen: 

^M 

^^^^.               Hier  ist  deine  Salbe^  hona  hinaki. 

j 

Fig.  1.    Mutter  des  Uogöuü,  uium  el-ltejt. 


Der  Regf»n  wirtl  immer  von 
Gewittorn  begleitet  mui  filUt  in 
großen  Mengen  nuf  den  ausge* 
dörrten  Boden,  l>a  dieser  üben 
eine  zeinentiirtige  Kruste  trägt,  so 
kann  er  das  Wasser  nielil  sclmell 
genug  aof^jiugen»  darum  sind  die 
Niederungen  im  Nu  vom  Wasser 
bedeckt.  Die  Kamele  gtebcn  mit 
dem  Kopfe  in  der  Riehtung  des 
Regens  und  zittern,  wälirend  Hasen^ 
Uazellen  und  Springmiluse,  die  sich 
Terspätet  haben,  auf  höhergelegenen 
Stellen  Rettung  suchen.  Wehe  dem 
Lager,  Kanielreiter  oder  gar  Fuß- 
ganger^  die  der  Regenstrom  in 
einem  tiefen  Tale  ereilt!  Fast  in 
einem  jeden  größeren  Tale  hört 
man  von  Ertrunkenen  erzälden. 

Aber  auch  in  den  lebmlgen 
Ebenen  kann  das  Rcgenwasser  dem 
Kamelreiter  höchst  gcfalirlich  wer 
den,  Der  aufgeweichte  Boden  wird 
schlüplrig*  die  Rinnsale  fidlen  sich 
mit  Wasser»  und  so  kann  das  Karael, 
das  in  seinen  weichen  Zehen  nur 
wenig  Stutze  bat,  leicht  ausgleiten, 
was,  wenn  schon  nicht  seiuen  Tod, 
zum  wenigsten  einen  schweren 
Knochenbrucb  beH eiltet*  Deslmll» 
muß  mau  das  Kamel  anhalten  und 
warten,  bis  das  Wasser  abgelaufen 
und  der  Boden  wieder  genügend 
fest  geworden  ist. 

In  gewissen  Tälern,  wie  w. 
esSuUani,  al-Butum,  nl-ßadaf,  ab 
Gerafi,  die  oft  als  Lagerplätze  be- 
niltzt  werden»  kann  aucli  ein  weit 
im  t.)berhiufc  niedergefallener  Regen 


11 


TJnlicil  anrichten.  Oft  ist  der  Himmel  ganz  klar  iiiui  aueli  aus  der 
Ferne  ist  kein  Donnem  zu  vcroelmien;  auf  einmal  al»er  hurt  man  ein 
schlangen  artiges  Zischen,  dann  ein  (hioipfes  Tosen  und  jjlützlicli  ist  die 
Ebene  mit  einer  schmutzigen,  sehänm enden  Wasserraasse  bedeckt^  aus 
welcher  die  Büuinc  und  StrUucher  phantastisch  herausragen.  Und  das 
Tiele,  viele  Kilometer  weit!  —  ein  Zeiclieti,  daß  weit  oben  im  Gebiete 
des  Wäili  ein  Wolkenbruch  niedergegangen  ist. 

Alle  diese  Regenstrüme,  die  nur  kurze  Zeit  andauernj  sind  ftir  das 
Leben  in  jenen  Gegenden  so  ziemlich  belanglos.  Denn  nur  der  an- 
dauernde, ergiebige  Regen  at-Trayaj  Engedeh,  bedingt  den  IHlanzen- 
wuchs,  er-rabi*.  Nur  dieser  iiillt  die  unterirdischen  Quellcnbeljälter^ 
tränkt  den  lioden  und  macht  dadurch  gewisse  Niederungen  zu  frucht- 
baren Feldern  und  verwandelt  dtirre  Ebenen  in  blühende  Steppen.  Doch 
ist  in  diesen  Gebieten  sein  EintreflFen  und  seine  Fülle  so  unregelmHßigj 
daß  oft  zweij  drei  Jahre  vergehen,  bis  er  sich  einstellt»  In  solchen 
Jahren  ohne  Tra^ja  gibt  es  keine  Weide,  nnd  die  Folge  ist  der  Hunger. 
Die  'Araber  ziehen  mit  ihren  Herden  in  entferntere^  gllH'klicherc  <je- 
biete,  um  daselbst  gegen  gewisse  Abgaben  ihre  Kamele,  Ziegen  oder 
Schafe  zu  weiden.  In  solcher  Zeit  trifft  man  Stumme,  die  hei  Tejma' 
zu  Hause  sind,  in  den  Gebieten  von  el-Kerak  und  *  Araber  aus  der 
Gegend  von  Medäjen  Siileb  Jm  der  Grenze  Pahlstinas.  Mau  hört  dann 
überall  spreclien:  In  unseren  Gebieten  gibt  es  heuer  keinen  l\abf. 

Nacli  einem  ausgiebigen  Tnitja- Hegen  ziehen  die  Kamelzüchter  in  die 
vom  Wasser  entfeni testen  Gebiete  und  tiefstgelegenen  8tei>pen,  Auch  die 
Schaf-  und  Ziegenzlichtcr  entfernen  sich  mit  ihren  Herden  viele  Stunden 
weit  von  ihren  ge wohnlichen  Träokplatzen.  Die  saftige  Weide  numlich 
ersetzt  viel  Wasser  und,  was  man  nebstdem  braucht,  das  lindet  man  in 
einer  jeden  Vertiefung  des  Talbettcs.  Deshalb  kommt  es  oft  vor,  daß 
die  Winterlagerplätze  der  Ziegenhirten  von  den  Kamelzüchtern  als 
Sommerlagerplätze  bezogen  werden.  Alle  in  der  Nähe  von  el-*Araba 
lebenden  SUlmme  treiben  ihre  besten  Pferde-,  Kamel-  oder  Klein  Vieh- 
herden in  diese  hinab,  so  daß  ihre  Ebenen  und  Täler  von  Tieren  wimmeln* 

Der  vierte  Regen,  eö-eeVi,  ist  ebenfalls  recht  erwtlnscht,  weil  er  den 
jungen  Pflanzen  wuchs  erfrischt,  der  dann  die  heißen  Sonnenstrahlen  lunger 
vertragen  kann.  Nur  er  ermöglicht  das  A'^oil-  und  Ileifwerdcu  des  Getreides. 

Der  Uegen  hält  oft  mehrere  Tage  an  und  wir<l  recht  unangenehm» 
Bei  einer  Temperatur  von  b — 8^  C  leidet  man  stark  unter  dei-  feaebten 
Kulte,  die  einem  hier  viel  empfind  lieber  vorkommt  tds  in  Eurojm.  Noch 
schlimmer  wird  es,  wenn  im  Hochlande  die  Temperatur  unter  Null  sinkt 


Mit     In  eS-Scrn'  sali 


Eilljälirlich, 


untl  ansüitt  liegcii  Schnee 
GeWd,  luii  cl-Kernk  und  *Abde  herum  last  jedes  zweite  Jahr  schneieu. 
Grwöludiidi  versidiwindot  der  Schnee  bereits  naeb  wenigeü  »Stuoden, 
manchmal  aber  bleibt  er,  insbesondere  in  e^-Sera',  zwei  bis  vier  Tage 
liegen  und  ©rscliwert,  weil  er  eine  Schichte  von  30 — 70  cm  bildet,  das 
Verlassen  der  Zelte  und  das  Herbeiscbaffen  des  Nötigen.  Sonst  gilt  er 
aber  als  Vorzeichen  ausgiebiger  Weide,  weil  er  den  Boden  tninkt  und 
dadurch  den  Pflanzeowuehs  stark  beltJrdert 

Von  allen,  'Arabern  wie  l'\dlabin,  ist  der  trockene  ITrost,  eb^Ild, 
gciVircbtet,  weil  er  die  Pflanzen  versengt  und  Tiere  uud  Jlcnsclien  krank 
macht. 

Das  Enrle  des  Regens  wird  oft  von  hellem  Regenbogen^  kows  ai- 
Sta*  {^h\  ^ows  kadab  fAm),  begleitet^  welelier  der  Erde  Guade  vom 
Ertrinken  bringt,  aman  lil-anj  *an  al-farlk. 

Wenn  es  nicht  regnet  und  auch  keinen  Schnee  oder  Frost  gilH, 
so  herrscht  an  manchen  Tagen  das  schönste  heitere  und  warme  Wetter, 
nach  dem  sicli  der  'Araber  IierKliebst  sehnt;  denn  sein  und  seiner  Tiere 
ärgster  Feind  ist  nicht  die  drückende  Hitze,  suudern  die  beißende  Kälte. 
Deshalb  sacht  in  dieser  Zeit  der  Bewohner  des  Hochlaudes  für  sein 
Zelt  den  Schutz  einer  Felswand,  oder  er  verhißt  es  ganz,  nm  sich  in 
Hühleu,  Grotten  oder  alten  Grabanlagen  häuslich  einzurichten^  denen 
er  in  der  trockenen  Jahreszeit  gerne  aiisweieht. 

In  der  zweiten  Hälfte  des  Knbf  stellt  sich  die  größte  Hitze  ein; 
sie  ist  die  Folge  des  in  dieser  Zeit  herrschenden  Serki -Windes  oder, 
nach  iler  Meinung  der  Einwohner,  des  Unwillens  des  PlejadcnGestirnes, 
weil  es  untergehen  moß^  *cnda  rejbt  et-trajja,  und  man  sagt: 

Die  Plejaden    gehen    nicht   unter,  bis   das  Gehirn  des  Viehes  vor  Hitze 

verschwindet. 
Larabat  et-traya  hattad-helal  jaiib  rlihno  min  es-s^b* 

Wenn    der   Untergang    der   Plejaden    nocli    später    eintreten    sollte,    so 

müßte  die  Welt  verbrennen. 
Et-traj^ja  law  tazell  rajibe  6im  ehtarakat  ed-dinja. 

Die  Pk^jaden  verschwinden,  wann  die  Aussaat  reif  wird  und  geben  anf, 

wann  der  Wasser  seh  wall  {den  Weg)  versperrt. 
At-tra|ja  trib  'an  zer'  jAbcs  wtitia'  Via  ramr  habes 

In  der  trockenen  Jahreszeit  cs-Sejf  findet  der  'Araber  die  Trituke 
in  den  wenigen  und,  mit  Ausnahme  von  cn-Nahr,  scliwer  zugänglichen 
Bächen  und  in  den  ebenfalls  spärlich  vorhandenen  Quellen. 


13 


Ist  tlas  Hervorsprudeln  des  Wassers  deutlich  siehtbarj  so  lieißt 
eine  solche  Quelle  el-'njo^  sonst  aber  iiioje,  ma',  mi* 

Ganz  kleine  Tiimpel  neunt  uum  Temiie,  TainJ^jel;  HielJt  das 
Wasser  unterirdisch  und  kommt  in  seiehten  Gruben  zum  Voi^acLeiDj  so 
heißt  es  T*iiuad,  die  Gruben  nennt  num  Bir,  Ilarire  oder  Kalib^  wenn 
sie  über  3  m  tief  im  steinigen  Boden  ausgegraben  sind  und  schiefe 
Wände  haben,  so  daß  ein  Mann  hineinsteigen  muß,  um  den  Schöpf- 
eimer zu  flUlen  und  denselben  hinaufziehen  zu  helfen.  Da  mnn  jedoch 
auch  birnfönuige  Zisternen  Bir^  Bijar  nennt,  so  bezeichnet  man  einen 
Quellluninnen  mit  Bir  *edd.  Eine  in  Grotten  form  im  Felsen  ausgehöhlte 
Zisterne  lieißt  Haralm. 

Sehr  hinge  hält  sich  das  Regenwasser  in  tiefen,  unten  breiten  nnd 
oben  schmalen  Fclsrisscn,  dagegen  trocknet  es  viel  eher  aus  in  den 
Sei*- Kissen,  Uadir -Vertiefungen  und  insbesondere  in  den  Ijaräba- Sen- 
kungen, welche  in  der  8aod wüste  vorkommen  und  das  Regen wasser  aus 
weiter  Umgebung  ansammeln. 

Alle  diese  Trankplätzo  sind  fiir  jene  Gebiete  von  größter  Bedeutung 
und  sind  so  wenig  zaldreieh^  daß  der  echte  Rdui  wie  sein  Kamel  den 
Durst  zu  ertragen  iei*nen  muß.  Man  trinkt  eben  nicht,  wann  man  Durst 
liat^  eondern  wann  man  etwas  zu  trinken  liat. 

Wie  der  Wassermangel,  so  zwingt  die  ganze  Natur  von  Arabia 
Petraea  den  Menschen  ,.sicb  zu  gedulden^'  und  man  hört  auch  kein 
Wort  so  oft  wie  o(?bor  =  gedulde  dich.  Ist  es  hciß^  so  gedulde  dich, 
es  wird  schon  küldcr  werden;  frierst  du,  o.sbor,  es  wird  bald  die  Sonno 
brennen;  willst  du  rascher  aufbrechen,  wieder  osbor,  bis  die  Kamele 
geweidet  haben;  willst  du  in  einer  Ruine  langer  arbeiten,  o^bor,  so  ge- 
dulde dichy  diesmal  geht  es  nicht,  es  ist  kein  Wasser  und  keine  Weide 
in  der  Nilhe  usw.,  usw, 

Pflanzenleben. 

Das  Ptlanzenleben  ist  infolge  der  klimatischen  Zustünde  sehr  arm. 
Kaseofliichen  von  größerem  Umfange  habe  ich  dort  nirgends  gesehen* 
Nor  ganz  schmale  Streifen  umgeben  die  allernüchste  Nähe  der  Quellen 
und  Bäche,  freilieh  auch  nur  dann^  wenn  der  Boden  nicht  felsig  ist. 
Nach  ausgiebigem  liejaden-Uegen  zeigt  sieh  aber  tiberall,  w^o  der 
Boden  nicht  aus  Kalk  oder  einem  anderen  festen  Felsen  besteht,  tief- 
grUner  Pflanzenwuchs,  welcher  auf  den  fruchtbaren  Ktira-,  Nul^ra-, 
IJadde-  oder  l\a'- Ebenen  begrenzte  vielfarbige  Tepjuche  bildet.  In 
den  Küstengebieten  sind  insbesondere  die  Iris  und  Anemonen  zaldreich. 


14 


Auf  den  ITammadc-  oder  Tlamde-FIilchen  sieht  man  langCy  schmale^ 
^üne  Streifen.  Es  sind  dies  die  seichten  NiederiiogeD,  in  deoeo  Siich 
das  Ivegenwasser  länger  auflialteii  nud  den  hier  angeschwemmten  Humus 
tiefer  ti'änken  konnte.  Öfters  sieht  man  seihst  in  der  Harm  kleine 
Inseln  von  grünenden  Pflanzen,  die  sich  Ton  der  nackten,  schwaricen 
oder  d II nkelgra LI en  Umgehung  malerisch  ahhehen. 

Komml  kein  6e*ra''Kegen,  ist  er  nur  kurz,  oder  ist  der  Seri>i-Wind 
zu  heiß,  80  gehen  die  meisten  Blumen  ein^  ohne  Samen  entwickelt  zu 
hahen.  Und  wenn  auch  ein  ausgiebiger  Se'ra*- Regen  ihnen  das  Leben 
verliingert^  ho  mfissen  sie  dennoch  unter  den  glühenden  Strahlen  der 
i^Iaiöonne  sterben.  Nur  wenige  Pflanzen  können  sieh  erhalten  und  be- 
wahren, durch  Tau  erfrischt,  ihr  graues  Griln  auch  in  der  trockenen 
Jahreszeit.     Diese  wie  ihre  dürren  Schwestern    bilden  dann  die  Weide. 

An  den  Ufern  der  Flußbetten  großer  Wadi  wachsen  verschiedene, 
meist  stachelige  Büsche  und  Strüucher;  in  denen  sieh  kleine  Hasen, 
WüstenhUhner  und  etliche  Vogelarten  aufhalten.  Am  hänfigsten  begegnet 
man  verschiedenen  Arten  des  'Awsegi,  dann  einer  Art  stacheligen  Strauches 
mit  grauen^  lilzigen  BlUttern  und  roteu^  eßbaren,  süßlichen  Beeren,  ferner 
Hatam  und  T^'irfa',  In  dcr'Araba  bildet  ein  Strauch  namens  ^ada'  auf 
manchen  Sandfliichen  ganze  Haine.  Er  wird  4 — 5  m  hoch  nnd  behält  seihst 
in  der  licißesten  Jahreszeit  das  frische  Grün  des  jungen  Früldings.  An 
seinen  langen,  biegsamen  Zweigen  finden  die  Kamele  gute  Weide,  be- 
kommen aber  davon  DurclifalL  Trocken  ist  das  Höh  dieses  Strauches 
ganz  w^eiß,  brennt  sehr  gut  und  macht  fast  gar  keinen  Kauch.  Weil 
seine  Kohle  die  Glut  lange  Zeit  behalt,  so  verwendet  man  es  gerne  xnm 
Brolhacken.  Auf  der  Hochebene  wie  in  den  Küstengebieten  liabe  ich 
Hada'  nirgends  gefunden. 

Die  ständigen  Wasserläufc  des  Osthehen  Teiles  sind  von  dichtem 
und  liohem  Oleandergebüsch  eingefaßt,  welches  das  ganze  Jahr  hindurch 
mit  nnziihbgcn  rosaroten  oder  weißen  Pdüten  bedeckt  von  oben  gesehen 
einen  wunde rschüncn  AnbHck  gewHhrt* 

Eigentlich  dichte  W^itlder  traf  ich  nur  an  den  westlichen  Abhängen 
des  Gebirges,  welches  die  'Araba  gegen  Osten  abgrenzt.  In  höheren 
Lagen  lie.stehen  diese  Wälder  aus  starken  Ballü!  Eichen  mit  dichtem 
Unterholz,  Ihre  Eicheln  werden  nach  dem  ersten  Kegen  gesammelt 
und  gegessen.  In  tieferen  Lagen  sind  es  schlanke  *Ar*ar  oder  Liziib, 
die  unserem  Wacholder  oder  Thuja  äbnlich  sind  und  der  Landschaft 
ein  düsteres  Aussehen  verleihen.  Ostlich  vom  Toten  Meere  habe  ich 
'Arar  nicht  gesehen. 


15 


*  llr  eins  Küstetigebiet  wie  für  die  *ArnTin  sind  cliarakteristiscli  die 
versohiedencn  Arten  von  Akazien»  die  in  der  'Arubti»  insbesondere 
in  den  steinigen  Seilentälern  des  \\\  el-Gen^ti^  ganze  Orujipen  bilden. 
Am  merkwürdigsten  erscheinen  die  Hommar-Akazien^  deren  Kronen 
einem  ausgespannten,  nach  oben  gekehrten  Kegensuliirnie  gleichen.  Ihre 
kurzen,  staclieligen  Aste  tragen  selbst  im  Herbst  noch  kleine,  seh  male, 
graue  Blätter  und  bilden  die  Unterlage  fiir  eine  SebmarotzerpHnnze, 
deren  grünliche  Zweige  mit  tiefgrünen  Blättern  und  dunkel  roten  BltUen 
die  flache  Krone  des  Baumes  überragen. 

Feigenbäume  tindet  man  Iiei  jedem  Dorfe. 

Die  ersten  Feigen  sind  groC,  fadsüß,  und   heißen  DajfAr, 

Die  Bastardfeigen  heißen  Natal,  Nuffejl,  sind  im  Innern  weiß  und 
ohne  Gesehmaek. 

Die  kleinen  Feigen^  die  hinter  den  iJlnttern  bleiben  und  bald  ab- 
fallen, werden  Sukket  genannt. 

Die  guten  Feigen,  tin,  werden  auf  doppelte  Art  getrocknet;  man 
reinigt  ein  Stück  Boden,  seh  Littet  darauf  die  reifen  Feigen  und  läßt  sie 
an  der  Sonne,  bis  kein  Fleck  mehr  grün  ist;  diese  heißen  Tin  zebali; 
oder  man  zerreißt  die  Feigen  in  zwei  oder  drei  zusammenhaltende 
Stücke,  kfiur,  und  legt  sie  auf  trockene  PfeffernUlnze ;  diese  nennt 
man  lvutt*^n. 

Feigen,  welche  der  Kanopus-Stern  gesehen  hat,  welche  also  bis 
über  den  ersten  Regen  am  Baume  bleiben,  haben  keinen  Geschmack, 
et-tin  es-shejlAwi  ma  lo  t^^ii^n- 

Im  Tale  von  ebKerak  stehen  einige  Ölbäume,  oben  in  der  Stadt 
gibt  es  ebentalls  zwei.  Zahh^eich  sind  sie  bei  Kufrabba,  Hanzira  un«!  den 
übrigen  südlichen  Ansiedbuigen,  Die  Olivenernto  ist  im  Oktober.  Man 
sammelt  die  Früchte  und  läßt  sie  zuerst  auf  einem  Haufen  liegen,  dann 
kloi»ft  man  sie  mit  einem  Steine  oder  walzt  sie  auf  einem  glatten  Felsen. 
Nachher  wirft  man  sie  in  siedendes  Wasser  und  schöpft  das  Ol  mit 
der  Hand  ab.  Dieses  Ol  heißt  Tfäh.  In  at-Tafilc  wertlen  die  Oliven 
auf  einer  großen»  al-Bedd  genannten  Ilandmühle  zerquetscht  und  dann 
ebenfalls  in  heißes  Wasser  geworfen. 

Falmengebüscb  und  auch  hohe  Palmenbäume  findet  man  in  der 
Küstenzone  wie  in  eb'Äraba  fast  an  allen  stiindigen  \\'a.sserstellen.  Auf 
ilcm  Hochlande  kommen  sie  spärlicher  vor,  Schüne  Haine  der  Dattel- 
palme sieht  man  bei  ed-Dcjr,  el-*Ariä  und  al-'AliLaba. 

Der  eigentliche  Baum  des  Hochlandes  ist  der  Butum,  Terebintlie, 
unter  dessen  mäehtiger  Krone  man  gerne  im  Schatten  ruht.   Seine  erbsen- 


16 

großen  Beeren,  kijama,  werden,  wenn  sie  rot  und  reif  sind,  gesammelt 
und  gegessen. 

Die  westlichen,  dem  feuchten  Westwinde  ausgesetzten  Berglehnen 
des  Ost-  und  Westgebirges  könnten  leicht  bewaldet  werden;  allein  weder 
Mensch  noch  Tier  lassen  es  zu.  Die  Tiere  und  insbesondere  die  Ziegen 
weiden  die  jungen  Schößlinge  ab  und  den  Rest  verzehrt  das  Feuer. 
Um  nämlich  reichlichere  Weide  zu  haben,  zündet  man  im  Spätsommer 
die  dürren  Pflanzen  an,  woraus  ein  Brand  entsteht,  der  ausgedehnte 
Flächen  versengt  und  die  meisten  Bäumchen  entweder  vernichtet  oder 
arg  beschädigt. 

In  den  Jahren  1896  und  1897  habe  ich  über  500  Pflanzen  ge- 
sammelt, getrocknet,  mit  arabischen  Namen  und  mit  Ort-  und  Zeitangabe 
verschen  nach  Osterreich  zur  Bestimmung  geschickt;  sie  sind  jedoch 
niemals  angekommen. 

Was  ich  hier  wiedergebe,  sind  nur  die  in  den  einzelnen  Zonen 
am  häufigsten  vorkommenden  Pflanzen,  wie  sie  mir  die  Einwohner  be- 
nannt haben. 


der  Küstenzone  zählt  man 

zu  den  Aögar: 

Etmam, 

Rummän, 

Sirr, 

Ka44ab, 

Örbet, 

Rot, 

Tarfa', 

I^ataf, 

Tin, 

Za'tar, 

Tajjun, 

Kohli, 

Gummejz, 

Zejtun, 

'Ader, 

Littenc, 

ITalfi, 

Sidr, 

*Agram, 

Metnan, 

liarrüb. 

Scjal, 

'Arda', 

Nateä, 

Hob, 

Scbrek, 

'Awseg, 

Nabl, 

Dwali, 

Öomar, 

Itär, 

Janbiit. 

Katam, 

öii.., 

Fatrülj, 

Ru'ejli, 

Sabr, 

litasba', 

Pflanzen  der  'Araba. 


Rimt 

I^^adcjim 

Kataf 

Talh 

Tarfa 

Haäir 

Hegine 

'Arkad 

I^acK 

Namas 

'Awscj^: 

Arbeijan 

Tmam 

Naljl 

Sejal 

Ilandakük 

Firs 

Ratam 

Rurab 

Roi-l 

Arta 

*A8la 

Sidr 

Silla 

lyori 

IJalfa 

Sommar 

n 


EiQige  Pflanzen  des 

Hochlandes: 

SemU 

Uarfal^ 

Bftejle 

Ilamsi? 

Emga' 

Karrat 

Hcjsnbiin 

Rildan 

IJanieji 

Ilembem 

eä-Öag:era 

Tnmmejr 

Dabwa 

Hwerre 

al'Camän 

el-Kar' 

Carfea 

Fatar 

Sömar 

Murar 

Fejlaran 

Drehome 

Uurfejä 

Grade 

Ilwejre 

linxu  l)rejd 

Hubejz 

Hardal 

Eglibbäne 

lyafaf 

Habat 

Krtoe 

Erkobe 

§arem  ^att 

E'ref  ed-dik 

Ba§a' 

Öalibüm 

Bzeze  bakar 

Öth 

Kafir 

*Atrofän 

Rfeöta'a 

IHbbat 

Öahmüm 

Fete 

elKibse 

Taräüt 

Kama' 

Tierleben. 


Man  reist  oft  viele  Stunden  lang,  ohne  ein  einziges  Tier  zu  Ge- 
sicht zu  bekommen*  Insbesondere  die  Harade-  und  TTarra-FIächen  sind 
sehr  ann  an  lebenden  Wesen.  Je  näher  jedoch  die  Weide-  und  Tränk- 
plätze  liegen  und  je  reicher  sie  sind^  desto  zahlreicher  werden  die  Tiere, 

Von  den  Raubtieren  ist  es  der  Panther,  en-nirnfj  der  in  den 
Scldnchten  des  Ost-  und  Westgebirges  der  'Araba  haust^  wo  er  Menschen 
wie  Tiere  bedroht.  In  den  bewaldeten  Teilen  von  e^-8era'  und  eh 
Gebal  kommt  die  Wildkatze,  el-l^ott,  sehr  zahlreich  vor,  Sie  ist  dem 
Menschen  nicht  geftlhrlieh,  dafür  aber  umso  mehr  den  jungen  Ziegen 
und  Lämmern.  Die  Hyäne  ündet  sich  im  ganzen  Gebiete.  Sehr  gerne 
hält  sie  sich  in  alten  Gräbern  auf,  wo  man  sieh  vor  ihr  in  acht 
nehmen  muß.  Am  Tage  ist  sie  sehr  scheu  und  auch  nachts  greift  sie 
nicht  an.  Nur  verwundete  Krieger,  verlaufene  Schafe  und  Ziegen  haben 
sie  zu  fürchten,  Leichname  verschont  sie  nie.  Von  weitem  schon  spürt 
sie  jeden  Neubegrabenen  auf  und  trachtet  zu  ihm  zu  gelangen.  Darum 
sucht  sie  die  Steine,  die  den  Toten  bedecken,  wegzuschieben  und  geht 
dies  nicht,  so  gräbt  sie  sich  ein  Loch^  durch  das  sie  entweder  den 
ganzen  Körper  oder  wenigstens  einzelne  Glieder  herauszuziehen  und 
zu    benagen    trachtet.      Da    kann    man    oft    Unheimliches    sehen;    zcr- 


18 


scharrte  Oräberj  abgenagte  Füße  unä  Hände,  die  zwischen  den  Steinen 
lierausmgen  und  darüber  flatternde,  zerfetz.te  Leichenkleider.  In  Mädaba 
bcgrulj  niiiQ  abends  das  einzige  Sühnehen  einer  jongcn  Mutter.  Mit 
Sonnenaufgang  ging  diese  zum  Grabe  ihres  Lieblings.  Als  sie  lange 
ansblieb,  ging  man  ihr  nach  und  fand  sie  ohnmächtigj  den  abgenagten 
S^hildel  ihres  Kindes  umklammernd.  Eine  HyHne  hatte  das  Grab  er- 
brochen — 

Der  Wolf  zeigt  sich  ebenfalls  im  ganzen  Gebiete.  Im  Jahre  1900 
habe  ich  ein  schönes  Exemplar  bei  sejl  el-WÄle  geschossen.  Er  muß 
liier  recht  feig  sein,  denn  ich  habe  nie  gehört^  daß  er  jemand  am  Tage 
angegriffen  hätte. 

Das  Ycrhaßtestc  Tier  ist  der  Schakal,  der  zudringlich  und  feig 
zugleich  ist.  Nachts  umkreist  er  in  Schwärmen  die  Lager,  Dörfer  oder 
llilrden  und  wehe  jedem  kranken  Stück  Vieh^  das  etwa  abseits  liegen 
geldieben.  Selbst  die  Eingeweide  der  geschlachteten  Tiere  macht  der 
Schakal  den  Lagerhunden  streitig,  flieht  aber  sofort,  wenn  er  eines 
Menschen  ansichtig  wird.  Wenn  nyänen  oder  Wölfe  des  Nachts,  oder 
am  Tage  die  großen  Aasgeier  sich  um  ein  Gastmahl  versammeln,  so 
ziehen  sich  die  Schakale  ehrerbietig  zurück^  bilden  einen  Kreis  und 
heulen  ohne  Aufhören.  Ihr  Geheiü  drückt  der  Eingeborene  durch  den 
onomatopoetischen  Namen  Wawi  ziemlich  getreu  aus.  Wenn  man  den 
Seliakaleu  aus  der  Ferne  zuhört,  so  meint  man  oft,  halbwüclisige  Knaben 
weinen  zu  hörco.  GescUen  sich  dazu  noch  die  Hyänen  mit  ihren  heiseren, 
kurz  ausgestoßenen  Gnrgeltönen,  und  die  Wulfe  mit  ihrem  Gekläff,  so 
entsteht  eine  Musik,  welche  die  Nerven  gar  arg  mitnimmt 

In  den  Eichen wiUdern,  der  ganzen  'Araba  und  in  mehreren  Ge- 
bieten des  Hochlandes  kommt  das  Wildschwein,  b^^luf,  ziemlich  häufig 
vor.  Es  richtet  insbesondere  auf  den  Dura-Fcldern  großen  Schaden 
an.  weshalb  es  eifrig  verfolgt  wird. 

In  den  Ka'-  oder  Küra-Ebcocn  stiJßt  man  hilufig  auf  starke  Rudel 
von  Gazellen.  Insbesondcrs  zahlreich  sind  sie  in  der  nächsten  Umgebung 
der  'Araba  und  von  el-MSatta. 

Antilopen^  bal>ar  al-maba',  kommen  nur  in  den  östlichen  Ebenen 
vor;  alljährlich  werden  einige  geschossen  oder  gefangen. 

Die  Sandebeucn  belebt  die  Springmaus,  jarbit,  garbft\  Sie  lebt 
in  langen  Giingcn,  die  sie  sich  gräbt  und  die  auf  der  Oberfläche  be- 
merkbar sind.  Die  Araber  treten  diese  Gänge  cin^  wobei  sie  das  Tier 
erjagen  oder  es  hinaustreiben  und  es  dann  mit  einem  Stocke  oder  Steine 
erschlagen^  um  es  zu  braten* 


19 


Der  kleine  graue  WUsteiihasej  arnnb,  duckt  sich  unter  die  niedrigen 
Wü8ten|>flanzen^  UTid  da  sein  Fell  fast  genau  so  gefärbt  ist  wie  der 
Boden,   so    schreitet  man  oft  über  ihn   hinweg,    ohne  ihn  zu  bemerken. 

In  den  Felsen  des  ostlichen  und  w^estliehen  'Araha- Gebirges  hjilt 
sich  der  Steinbock,  beden,  in  s^iemlich  zaldreicheu  Hudeln  auf,  Selbst 
auf  *Aräjif  en-Naka  habe  ich  ein  Rudel  von  sieben  Stück  gesehen.  Efä 
sollen  da  zwei  Arten  von  Beden  vorkommen,  die  sich  durch  Große  und 
Form  des  Gehörns  voneinander  unterscheiden. 

Von  Raubvögeln  findet  man  in  den  westlichen  Gebieten  den  in 
Ägypten  hUufigen  Geicn  Uberidl  kommt  der  Rabama  vor,  den  man 
schont  und  nur  sehr  selten  schießt.  Nach  der  ]V[einung  der  ResAjde  soll 
Ijiein  Fleisch  gute  Medizin  gegen  den  Biß  von  tollen  Hunden  sein. 

Der  VVüstenrabe,   ebrurab,   kommt   insbesonders   im  Keraker  Ge- 

liete  sehr  hitutig  vor.    Von  den  KamelKücbtern  wird  er  gerne  gesehen, 

^eil   er  den   Kamelen   das  Ungeziefer   abpickt.     Es   ist    recht   komisch 

anzusehen,  wie  vorsichtig  sich  die  Kamele  benehmen,  um  die  auf  ihrem 

Höcker  und  Rücken  arbeitenden  Raben  nicht  zu  verscheuchen. 

In  tleu  östlichen  Ebenen  trift*t  man  auch  den  Strauß  an.  Er  heißt 
bei  den  Sb^r  an-Na'ame,  ar-Rll,  ar-Rabda,  az-Ijflim,  al-MufJallel.  Er 
tommt  zwar  sehr  oft  vor,  wird  aber  nicht  gezüchtet  Höchstens  läßt 
man  die  jungen  kleinen  Strauße,  die  man  etwa  fängt,  im  Lager,  bis  sie 
ausgew^nchsen  sind;  dann  werden  sie  entweder  verkauft  oder  verschenkt 
oder  verspeist.  Die  Eier  sind  sehr  gesucht^  und  man  tiodet  deren  bis 
19  in  einem  Neste,  Weil  der  Strauß  schneller  ist  als  das  Pferd,  so  wird 
keine  Hetzjagd  auf  ihn  unternommen,  h^r  ist  sehr  scheu;  aber  wenn 
er  in  eine  Kamelherde  hineingerät,  läßt  er  den  Hirten  an  sich  heran* 
kommen,  ohne  zu  fliehen,  was  ich  selbst  gesehen  habe.  Von  den  Arabern 
wird  er  sehr  gerne  mit  dem  Kamele  verglichen* 

Auf  dem  Hochlande  siud  die  IJagal-  und  SunndrA^ögel  recht  zahl- 
reich. Die  meisten  davon  sah  ich  in  den  hölicrgelegenen  Tillern  in  der 
Umgehung  von  eb'Araba.  Unten  aber  in  der  'Araba  selbst  traf  ich  keinen 
einzigen.  Dasselbe  gilt  auch  von  den  Jiata*-Vögeln,  welche  die  Tränkplätze 
in  großen  Schwärmen  aufsuchen.  Gleich  beim  ersten  Sonnensti^ahl  bort 
man  ihren  kurz  ausgestossenen  ^ata*-Isata''Ruf  und  sieht  sie  in  dichten 
Schw^ärmen  die  Tränkplätze  umkreisen.  Haben  sie  sich  überzeugt,  daß 
niemand  da  ist^  so  läßt  sich  der  Schwärm  an  der  Quelle  niedcn  Einige 
Vögel  scheinen  Wache  zu  halten,  während  die  übrigen  trinken.  Sobald 
einer  von  den  Wächtern  den  kurzen  l>  ata '-Ruf  erschallen  läßt,  erhebt 
sich  der  ganze  Schwann  und  fliegt  mit  scharfem,  hörbarem  Flügelschlage 


20 


auf  und  davon.  Nur  an  den  TränkplUtzen,  die  in  verkssenen  Gebieten 
liegen^  halten  sie  sieh  länger  aof  und  baden  daselbst.  Erblickt  man  im 
Wasser  viele  Federn,  so  weiß  man,  daß  in  der  Nähe  kein  Lager  zu 
finden  ist.  Hier  fühlt  man  sich  aber  nicht  sicher,  weil  Räuber  und 
Aiil^kliirer  solche  Orte  mit  Vorliebe  aufsuchen» 

Nach  den  Ivata** Vögeln  erscheinen  am  Wasser  die  TauVien,  die 
ülglich  zweimal,  und  zwar  nach  Sonnenaufgang  und  vor  Sonnenunter- 
gang, ihren  Durst  stillen,  während  die  Sananir  zu  Mittag  beim  Wasser 
erscheinen. 

Die  Singvögel  sind  nur  spärlich  vertreten.  Einer  von  ihnen  ruft 
dem  Fellah  zu: 

Mähe  und  schaffe  auf  die  Tenne  j  ohsod  wo^rod;  ein  anderer; 
0  meine  Kindleiu!  O  meine  Kindlein!  j4  wledati,  ja  wledäti,  und  sein 
Genosse  antwortet:  Ich  habe  sie  verfehlt  und  nicht  mehr  gefunden^ 
bafejtom  ma  lal^ejtom. 

Der  Sperling  hält  sich  bei  allen  Dörfern  und  Tennen  auf;  in  der 
eigentlichen  Wüste  jedoch  habe  ich  ihn  nicht  gesehen.  Nach  der 
Meinung  der  Einheimischen  geht  er  nicht  einmal  so  weit  hinaus  wie 
der  Floh. 

Die  Königin  der  Flöhe  soll  den  Sommer  nur  in  el-Bel^a*,  den 
Winter  aber  in  Damaskus  zubringen;  und  wahi'Iich,  nirgends  habe  ich 
so  viele  Flöhe  gefunden  wie  in  el-Belka*  und  besonders  in  Mädaba, 
Im  Zimmer,  in  dem  ich  wohnte,  pflegte  ich  täglich  von  meinen  Kleidern 
100  —  150  Stück  in  mein  Waschgeßtß  abzustreifen.  Bevor  man  sich 
daran  gewöhnt,  kann  man  nachts  nicht  schlafen,  es  scheint,  als  ob  diese 
lieiter  jeden  Augenblick  den  ganzen  Körper  wie  jedes  einzelne  Glied 
in  eine  neue  Lage  bringen  müßten.  Nach  etliclien  schlaflosen  Nächten 
findet  man  sich  auch  mit  dieser  Plage  ab.  Bleibt  man  von  10—12  Uhr 
ruhig  Hegen,  so  daß  sich  «lle  Hungingen  sättigen  können^  so  kann  man 
dann  einschlafen. 

Wenn  man  das  Kamel  besteigt  und  die  Wtiste  betritt,  so  verlieren 
sich  bereits  am  ersten  Tage  fast  alle  Flöhe,  um  den  Fußgängern,  den 
Läusen,  Platz  zu  machen»  Diese  sind  weniger  lästig,  weil  sie  ihre  Haupt- 
arbeit nicht  auf  die  ersten  Stunden  der  Nacht  verlegen,  sondern  last 
den  ganzen  Tag  ruhig  arbeiten.  Nur  nach  Sonnenaufgang  gönnen  sie 
sich  ein  Schläfchen.  Darum  wiederholt  sich  täglich  um  diese  Zeit  das- 
selbe Schauspiel;  alle  Kamelreiter  verstummen;  lesen  am  Nacken,  an 
der  Brust j  au  den  Hüften  .  .  •  was  sie  vorfinden  und  werfen  es  vom 
rubigschrcitenden  Kamele  in  die  öde  Wüste  hinab.     Der  Besitz  dieser 


Sl 


Tierclien  gilt  dem  Bdui  nicht  für  schimpflich.  Oft  näherte  sich  mir  ein 
enister  stolzer  Häuptliogy  um  mich  zu  grüßen^  und  auf  seiner  Wange 
saßen  zwei  bis  drei  solclie  Tierclien;  und  eben  diese  Wange  druckte  er 
anf  meine  Wange^  küßte  mich  und  ich  ki^ßte  ihn.  Und  beim  Essen  t 
Wie  oft  sieht  man  da  allerlei  und  muß  mitessen! 

Fische  essen  die  Kiistenbewohner  sehi*  gern^  die  Kamelzüchter 
aber  Terabacheueo  sie.  Im  Jahre  1898  hatte  ich  zwei  liuchsen  mit 
Sardellen  mitgenorameö;  als  ich  sie  essen  wollte^  wandten  sich  meine 
Begleiter,  8tjür,  ab  und  waren  nicht  zu  bewegen,  auch  nur  zu  kosten. 
Ländlich  sittlich!  Sie  essen  Heuschrecken,  Schlangen^  Eidechsen,  8pring- 
raäuse,  die  in  ihren  Gebieten  vorkommen,  Fisclie  aber  haben  die  meisten 
von  ihnen  nie  gesehen  und  mögen  sie  auch  nicht.  In  Madaba 
dagegen  wie  auch  in  el-Kerak  ißt  man  Fische,  und  zwar  gelten  die  von 
^el-Hsa  flyeral.ii)  und  dem  Kerak-Bache  für  Bchmackhafter  als  die  von 
ejl  ebMogib,     Man  verkauft  ein  Rofol  um  eine  &one. 

Die  Heuschrecken  bilden  eine  große  Plage  in  jenen  Gebieten,  Fast 
jedes  zweite  Jahr  vernichten  sie  einen  Teil  der  Saat.  Solange  sie  Aus- 
wahl haben,  fressen  sie  nur  die  Ahrenansätze  und  die  zartesten  Bliltter, 
später  aber  oder  in  Gebieten,  wo  kein  Getreide  vorkommt,  zernagen 
sie  alles^  was  nicht  ganz  dürr  oder  verholzt  ist.  Die  Bauern  mit  ihren 
Frauen  und  Kindern  bilden  dann  lange  Keilien»  streifen  mit  ihren 
Kleidern  die  Heuschrecken  vom  Getreide  ab  und  treiben  sie  ins  Feuer. 

Bienen  gibt  es  insbesonders  in  cs-Sera*.  Sie  sind  kleiner  als  die 
unseren  und  stechen  auch  nicht  so  stark.  Der  Honig  wird  nach  Ma'än 
oder  Razze  transportiert. 

Schlangen  gibt  es  überall,  am  zahlreichsten  sind  sie  in  alten  Ruinen; 
dafür  aber  hnden  sie  sich  in  der  eigentlichen  Wüste  nur  selten.  Am 
meisten  wird  die  Hornviper  gefürchtet,  weil  sie  das  Kamel  oder  das  Pferd 
beim  Weiden  in  die  Lippen  oder  die  Zunge  sticht;   der  Biß  ist  tödlich. 

Im  allgemeinen  notierte  ich  folgende  Tiere: 

iJib  Wolf,  l>ab'  Hyäne,  Hosejui  Fuchs,  Wawi  Schakal,  KeV^b 
(„größer  als  Schakal^),  Ni«  Stachebchwein,  Pazril  Gazelle,  Arnab  Hase, 
Knnfcd  Igel,  Teil  ehlond  Maulwurf,  Garbü*  (wohl  Jarbü')  Springmaus, 
F4r  Maus,  *Arsa  (^größer  als  Maus'*). 

Vögel,  a{-tujfir:  Sakr  Falke,  Nisr  Adler,  'Ak:ab^  Ebdejje,  Rm*ab, 
Raljam,  Be^'e,  Rahwa,  Wazz,  Baft,  Rurejri,  Murra,  l>amar,  abud-Ha»Jar, 
*Obod  abu  murra,  Zarzür^  'Asfur  Sperling,  Toki,  Zer'i,  Fissi,  K.erwan 
aähab,  Kata,  Korwan  aswad,  Hbejra,  IIa t las,  Gemmär,  Hamam  barri, 
Sarl^uk,  Dweri,  T^'^l^til^^  IJomri,  Arbadi,  Büma. 


'Akrab  Skorpion^  ATaye  Schlange»  TJani^  oder  Harn  schwarze 
Schlangej  *Ankabut  Spinne,  5arbi  („kurzes  Tierchen  auf  Bitumen**), 
'AnibAje,  Me!i!.ie,  Hiikrü?,  Kot,  Brejfj  Uu'al,  Huntisnn,  Farrawe  Motte^ 
Niml  Araeis6j  Gerad  Heuschrecke,  Gindib  kleine,  zirpende,  bunte  Heu- 
schrecke, (iuhdem  desgleichen,  Ammu  g"nejb  af-Uii^öia'  Hornviper. 

In  der  'Araba  leben:  Kazal,  Arnab,  IJseni,  GarbiV,  Dab',  IMb, 
Nimr,  Beden,  IJalCif,  Gessas  ^  Semteh,  Kol!,  l*^**rj  al-Lafi  =  al-Hfim, 
ad-Dude  =  cI-Haje,  al-* Akrab,  Sabat,  'Ankabütj  IJaüiam,  I^ftiral,  Öenanir, 
Xlar  a,  l^urejri,  Rurab,  Raliam,  'Akab,  Zro  i. 

In  dem  Berglande:  el-Kunfed  oder  abu-s-Snk  Igel,  en-Nis  im  w.  beni 
yammad,  el-Wabr  Klippschliefer,  Beden,  lia^al  Gazelle,  IJemri  rote 
Gassellej  ?al*i  weiße  GazeUe,  el-Wah§  Wolf,  el-Labwa,  eMJosejni  Fuchs, 
en-Nimr,  el-Hanzir,  e(J-I>ab*,  el-Errejre,  großer  als  Hase^  eä-Senänir, 
el-Hamäm,  cI-'Akab,  el-Elidejje,  Kurkuz,  ed-Dwen,  el-Lega'  („ein 
stinkender  Wurm"),  Zahhaf  junge  Heuschrecke,  Kik  halb  erwachsene 
Heuschrecke,  lajj^u^  fliegende  Heuschrecke,  Samnian  desgleichen. 


Einwohner, 

Die  Einwohner  von  Arabia  Petraea  leben  teils  in  bewegliehen 
Zelten,  teils  in  gebauten  Häusern*  Die  erstcren  heißen  Araber,  al-'Arab, 
die  letzteren  Fellahin  oder  lja<lnin.  Bei  ethnologischen  Arbeiten  hürt 
man  in  Madaba  oder  in  el-Kerak  jeden  Augenblick:  Bei  uns,  bei  den 
FeHahln,  'endana  'endad-fcllah,  ist  es  so  und  so,  bei  den  Arabern  aber, 
cndab'arab,  ist  es  anders.  In  der  Wüste  fragt  nuin:  Wo  lagern  die 
Araber? 

Ein  Bewohner  der  Wüste  nennt  sich  immer  ibn  *Arab  und  weiß 
für  den  Ansässigen  keinen  anderen  Namen  als  Fcllah  oder  IJadari.  Den 
Namen  Bdui  hürt  man  sehr  selten  aus  dem  Munde  des  Sohnes  der 
Wüste.  Es  scheint  etwas  Demütigendes  darin  enthalten  zu  sein;  denn 
die  Bewohner  der  Dürfer  oder  Städte  sagen  hochfahrend:  Was  will  denn 
dieser  Bdiii?  Hie  und  da  heißen  auch  die  eigentliclien  Bewohner  der 
Wüste:  Leute  des  Ostens,  ahali  es-ierkj  die  Ostlichen,  es-serkij^je,  im 
Oegonsatze  zu  den  Ahali  eli*arb,  womit  im  Munde  des  arabischen 
Beduinen  die  Ansässigen,  aber  auch  die  ägyptischen  Beduinen  gemeint 
sein  können. 

Die  Beduinen  teilen  sich  in  zwei  Gruppen:  die  eigentlichen  Araber, 
die  Kumelzüchteri  und  die  Halb- Araber,  die  Ziegenzüchter,  ebMa'fize, 
wie  diese  spottweise  genannt  werden* 


33 


)ic  Kamelzilcliter  sind  der  Adel  der  Wüste;  sie  sind  die  ecli ten 
Vertreter  des  Araber tums,  da  ihnen  eins  Kamel  eine  viel  größere  Be- 
wegungsfreiheit gestattet  als  die  Ziegen  oder  Schafe  den  MaSisse,  Das 
Kleinvieli  muß  nämlich  jeden  oder  wenigstens  jeden  zweiten  Tag  zor 
Tränke  getrieben  werden^  heansprueht  eine  ausgiebigere  Weide  und  ge- 
stattet deo  Hirten  nicht,  nach  Bedarf  den  Ort  sofort  zu  wechseln.  Weil 
sich  die  Ma*aze  nicht  leicht  bewegen  künnen  und  verhältnismäßig  trucht- 
bare  und  besser  bewjtsserte  Gebiete  innehaben,  so  finden  sie  leichter 
Gelegenheit,  hie  und  dort  ein  Stück  Boden  anzubauen  und  ihn  mit 
Gerste,  Weizen,  Ijura  oder  Tabak  zu  besäen.  Sie  bilden  somit  eine 
Übergangsstofe  zu  den  in  Zelten  wohnenden  Bauern,  den  ITalb-Felhihin. 
Diese  bebauen  jährlich  gewisse  Feldstücke^  halten  auch  Rindvieh  und 
bleiben  das  ganze  Jahr  hindurch  in  dem  kleinen,  fest  abgegrenzten  Ge- 
biete, das  sie  ihr  eigen  nennen  und  unter  sieb  geteilt  bähen.  Dnrtiin 
sind  sie  immer  bereit,  das  Zelt  mit  einem  Haus  zu  vertauschen,  und  sie 
tun  es  auch,  wenn  die  Regierung  ihnen  hinreichenden  Schutz  gewährt. 

Die  eigentlichen  Bauern,  zu  denen  man  in  jenen  Gebieten  auch 
die  Stitdter  rechnen  kann,  besitzen  feste  Wohnsitze,  die  ilinen  als  Korn- 
kammern dienen,  und  in  denen  sie  einige  Monate  zubringen,  wenn  sie 
aueh  zur  Zeit  der  Aussaat  und  der  Ernte  in  Zelten  wohnen. 

Alle  aber,  Felhibin  wie  Ma'aze,  hängen  von  dem  echten  Araber, 
dem  Kamelzüchterj  ab,  dem  sie^  Bolange  keine  kräftige  Regierung  da  istj 
Abgaben^  Ijawa,  liefern  müssen,  damit  er  sie  nicht  ausraube  und  aucli 
nicht  ausrauben  lasse.  Oft  nimmt  der  Kamelz lichter  die  fruchtbarsten 
Felder  für  sich  in  Beschlag,  die  dann  der  Bauer  ftlr  ihn  bebauen  muß. 
Zur  Erntezeit  erseheint  der  Araber,  lagert  sich  mit  seinen  Tieren  in 
der  Nähe  und  überwacht  die  Dreschtennen,  um  seinen  Teil  sofort  in 
Empfang  zu  nehmen.  Ist  die  Regierung  ohnmächtig,  und  verweigern 
die  Bauern  oder  Ma*aze  ihre  ^Jawa-Abgaben,  so  Qberflillt  er  ihre  Tennen 
oder  Herdeu  und  nimmt  sich,  was  ihm  beliebt  Oder  aber  er  kommt 
mit  seinen  Herden,  schlügt  bei  oder  auf  den  Feldern  sein  Lager  auf 
und  in  wenigen  Tagen  weiden  die  Kamele  den  schönsten  Weizen,  die 
beste  Gerste,  die  üppigste  I>ura  ab»  und  der  Fellah  ist  ruiniert.  Wenn 
sie  dann  noch  aus  seinen  Zisternen  tränken,  so  muß  der  Arme  sein 
Dorf  und  seine  Felder  verlassen,  will  er  nicht  vor  Durst  sterben. 

Auf  diese  Art  zwingen  die  Kamelzüchter  die  Bauern,  ihnen  zu 
weichen,  ohne  die  Dorfer  zu  zerstören,  und  nur  dort^  wo  der  Kamel- 
züchter mit  seinen  Herden  nicht  hinkommt,  tn  wasserführenden  (Tel>irgS' 
gegenden,  kann  sich  der  Bauer  halten.    Und  selbst  wenn  die  Regierung 


84 

stark  ist,  muß  sie  äußerst  vemünftif^  iiod  politisch  vorgeheo,  will  sie 
dauernden  Erfolg  eraieleo.  Den  Fellithj  Halb- Fell  Ab  nnd  Kleinvieh- 
zllchter  kann  sie  leicht  unterjochen,  der  Araber  aber,  der  Kamelzüchter, 
lüßt  sieh  nieht  durch  Gewalt  zum  Gehorsam  bringen.  Denn  sobald  die 
Kegierung  eine  größere  Truppen  macht  aufbietet,  verschwindet  er  samt 
seinen  Zelten  und  Kamelherden,  die  selbst  in  der  heißesten  Jahreszeit 
vier,  fünf  und  im  Notfälle  noch  mehr  Tage  ohne  Wasser  bleiben  können 
und  sich  mit  karger  Weide  zufriedengeben,  Soll  ihn  die  Regierung 
verfolgen  und  ihre  Truppen  der  Gefahr  des  Versehmacbtens  aussetzen? 
Der  Kamelzüchter  flieht  immer  tiefer  in  die  Wüste  hinein  und  macht 
das  Wasser  der  ohnehin  recht  spärlich  vorhandenen  Tränk [>Uitzc  für 
einige  Tage  dadurch  nnbrauchbar,  daß  er  Pech,  und  was  noch  einfacher 
ist,  einige  Kamelladnngen  Heuschrecken  hineinwirft. 

Dieser  seiner  Macht  ist  sich  der  Kamelzüchter  wohl  bewußt,  darum 
hat  er  keine  allziigroße  Achtung  vor  der  Kegierung  der  Ansässigen 
und  bereitet  ihr  bei  jeder  Gelegenheit  Schwierigkeiten,  Er  ist  stolz, 
ernst,  verschlossen  und  ein  wahrer  Heister  der  Selbstbeherrseliung. 
Fremden  gegenüber  ist  er  scheu,  mißtrauisch  und  gibt  sich  alle  Mühe, 
sie  zu  belügen  oder  wenigstens  zu  täuschen.  Gelingt  es  aber,  sich  sein 
Vertrauen  zu  erwerben,  dann  ist  er  aufrichtig,  und  man  kann  auf  jedes 
seiner  Worte  fest  bauen.  Ist  er  in  der  Stadt  oder  zeigt  man  ihm  etwas, 
was  er  noch  nicht  gesehen  hat.  so  durchbricht  seinen  Ernst  eine  oft 
kindliehe  Naivität,  weshalb  er  von  den  Städtern  nicht  selten  zum  besten 
gehalten,  verspottet  und  auch  betrogen  wird. 

Die  Gesetze  der  Wüste,  besonders  was  Gastfreundschaft,  Schutz 
oder  Rache  anbelangt^  achtet  er  sehr  hoch  und  wird  lieber  zugi*unde- 
gehen,  als  sie  verletzen.  Er  liebt  seine  Frau,  seine  Kinder,  seine 
Blutsverwandten,  seine  Freunde  und  die  Freunde  seines  Stammes,  daflir 
aber  haßt  er  seine  Feinde,  die  für  ihn  zugleich  Feinde  seiner  Bluts- 
verwandten sind.  Eine  Beleidigung,  oder  was  in  der  Wüste  dafür  gilt, 
straft  er  mit  Blut,  und  wehe  dem»  der  ihn  daran  hindern  wollte!  Für 
Erlaubt  und  Unerlaubt  hat  er  seine  eigenen  BegriflFe*  Einen  Fremden, 
der  ohne  Bewilligung  seines  Häuptlings  sein  Gebiet  betreten  und  sich 
unter  niemandes  Schutz  gestellt,  zu  überfallen  und  auszurauben,  hält  er 
für  erlaubt. 

Geistig  ist  er  gewuhnlich  sehr  gut  veranlagt  und  begreift  in  wenigen 
Minuten,  was  man  ihm  erklärt.  Was  Speise  anbelangt,  ist  er  sehr  ge- 
nügsam und  erträgt  leicht  Durst  wie  Hunger,  da  er  sich  ohnehin  nur 
selten  sattessen  oder  sattrinken  kann. 


Von  Statur  ist   3er  Araber   mittelgroß^   eher   kleiner   als   größer, 

mager,  mit  braunen^  scharf  ansgeprägteo  Geäiehtsziigen^  schuner  Nase, 

'spitzigem  Kinn   und   muskulösen  Gliedern,     Die  Frau    ist  ausoalimslos 

schlank,  von  angenehmen  Gesichtszügen   und   einer  edlen  Haltung  des 

Körpers* 

Der  Feüab  hat  von  allen  diesen  Eigenschaften  etwas;  allein  dieses 
Etwas  ist  mit  einer  Verschhigenheit  gepai^rt,  wie  man  sie  bei  uns 
nur  sehr  selten  findet.  Eigennützig  im  höchsten  Grade,  fabelt  er  dem 
Fremden  alles  Mögliche  vor,  verspricht  ihm  den  Himmel,  wenn  er  auch 
weißy  daß  er  sein  Wort  nicht  halten  wird  oder  nicht  halten  kann.  Er  ist 
ein  geborener  Intrigant,  der,  wenn  er  etwas  fQr  sich  zu  gewinnen  glaubt, 
die  ganze  Welt  aufhetzt  und  entzweit.  Seine  Verschmitztheit  spiegelt 
i  ßich  auch  in  seioen  Gesichtszügen,  die  runder  und  voller  sind  als  beim 
Araber.  Auch  heuchelt  er  gern  religiöse  Überzeugung,  hat  jedoch  ge- 
wöhnlich nie  so  tiefen  religiüsen  Sinn  wie  der  Araber,  der  nur  sehr, 
sehr  selten  von  Religion  spricht. 

Alle  Einwohner,  sowohl  Nomaden  als  Ansässige,  teilen  sieh  in 
Stämme. 

Die  großen  arabischen  Stamniverbände  bestehen  fast  immer  aus 
zahlreichen  Stämmen,  welche  meist  verschiedenen  Ursprunges  sind* 
Solche  Stämme,  die  zwar  einen  gemeinschaftlichen  Namen  haben,  ihren 
Ursprung  aber  von  verschiedenen  Ahnherren  ableiten,  heißen  ahKabile 
oder  al-Bedkie.  Kleinere  Stämme  (Clan)^  die,  aus  mehreren  Geschlechtern 
zusammengesetzt,  einen  gemeinschaftlichen  Ursprung  haben,  also  von 
einem  und  demselben  Ahnherrn  abstammen,  heißen  al**A§ire  oder  al-TJa- 
.  müle.  Unter  den  Ansässigen  teilen  sich  die  Bewohner  einer  Ortschaft, 
wenn  sie  verschiedenen  Ursprunges  sind,  in  verschiedene  llamajel,  denn 
IJamiiic  bezeichnet  auch  bei  ihnen  alle  Individuen,  welche  ihren  Ur- 
sprung von  demselben  Almljerni  ableiten  oder  wenigstens  in  sein 
Geschlecht  adoptiert  worden  sind, 

Die  Anailssigen  teilen  tlie  IJamüle  in  mehrere  Familienhäuser, 
Sippen,  ein,  die  Finde,  fincd,  heißen.  Bei  den  Beduinen  wird  öfWs 
der  Unterschied  zwischen  Finde  und  IJamülo  nicht  genau  genommen. 
So  hört  man  die  Frage:  Aus  welcher  Finde  stammst  du,  ent  min 
ajja  finde?  und  gleicli  darauf:  Und  aus  welcher  l.Iamüle  stammst  du, 
w  ent  min  ajja  hamiile? 

Die  Grundlage  eines  jeden  Stammes  bildet  die  Familie,  *ajle,  und 
die  Blutsverwandtschaft.  Die  Bunde  des  Blutes  sind  die  stärksten,  die 
es  gibt,  und  dauern  seihst  dann  noch  an,  wenn  die  Familie  zum  Vater- 


26 


haus^  zum  Geschlecht  wird.  Am  festesten  sind  dieselben  bis  znm  fünften 
Gesehleeht.  Doch  ein  Geschlecht  allein  bildet  nicht  den  Stamm.  Ge- 
wöhnlich zerfUIlt  ein  Stamm  in  mehrere  Geschlechter,  die  alle  bluts- 
verwandt sind  nnd  ihren  Ursprung  von  mehreren  Sehnen  eines  und 
desselben  Ahnherrn  ableiten,  Sie  verbinden  sich  oft  mit  anderen  bluts* 
fremden  Geschlechtern  zu  einem  Stamm  verbände,  dessen  Name  nach 
nnd  nach  einem  gemeinsamen  Stamraherrn  beigelegt  wird^  obwohl  sie 
in  Wirklichkeit  von  verschiedenen  Ahnherren  abstammen,  llanclimal 
verbinden  sich  auch  zwei  oder  mehrere  Stämme  miteinander  und  alle 
nennen  sicli  Sühne  eines  Stammvaters,  obwohl  sie  wissen,  daß  sie  anfangs 
biutsfremd  gewesen  sind. 

In  die  Blutsverwandtschaft  kann  man  aufgenommen  werden  ent- 
weder durch  Heinit  oder  durch  Adoption.  Wenn  ein  Fremder,  raribj 
ein  ttkhtiger  Mann  ist,  zalame  tajjcbj  so  kann  er  mit  den  Sein  igen  bei 
einem  Geschlechte  seine  Zelte  aufschlagen  und  bei  ihnen  als  T^nib 
bleiben.  Heiratet  er  ein  Mudchen  dieses  GeschlechteSj  so  gehört  er  zur 
Familie  des  Mädchens,  muß  mit  ihr  den  Blutpreis  zahlen,  ist  aber  niclit 
verpflichtet,  die  Blutrache  auszuüben  nud  muß  somit  auch  nicht  vor 
dem  liächer  flichcD,  la  jigla,  hat  jedoch  vice  versa  in  dem  Geschlechte 
und  der  Familie  keinen  Rllcher,  Auch  kann  er,  stirbt  der  Vater  des 
Madchens  ohne  raHnnlichc  Nachkommen,  von  ihm  nichts  erben;  denn 
das  Erbe  gehört  den  Oesehlechtsan gehörigen^  ebwirte  lai^habha. 

Will  er  voll  aufgenommen  werden  und  in  den  Genuß  aller  Rechte 
treten,  so  muß  ihm  der  Häuptling  des  Stammes  erklären: 

Du  zählst  zu  uns  sowohl  im  Blutspreise  als  auch  in  der  Rache, 
ent  ma'na  Vdad  fi-bkir§  w  fi-d-damm, 

Ist  der  Fremde  verheiratet  nnd  hat  er  Söhne,  so  heiratet  einer 
von  diesen  in  den  Stamm,  wobei  der  Vater  das  IJas^ase- Opfer  bereitet. 
Er  schlachtet  nämlich  ein  Schaf,  das  man  Sa*  ar-rößo  nennt,  und  sagt 
dabei  (*Amarln): 

Bezeuget,  daß  ich  Gemeinschaft  eingehe  mit  N.  N.  sowohl  dem 
Namen  als  auch  dem  Blute  nach.  Ich  will  mit  ihm  zahlen^  aber  auch 
von  der  Schüssel  esseu. 

Eähedfi  inni  ana  dabei  ma'  flün  samawi  damawi  ahott  fi-1-mije 
wakel  fi'l-ma?rijje; 

oder  bei  den  IJöwat: 

0  N.,  ich  trete  mit  dir  in  Gemein-     Ja    flan    ana 
Schaft  und  dies  ist  mein  Opfer;  debihti; 


baää    ma*ak    whatli 


j 


icli  ziehe  mir   deiü  Kleid  an   und 

stehe  an  deiuer  Stelle; 
ich    vertreibe,    die    du    vcrtreibstj 

und  verfolgCj   die    du   verfolgst. 
Was  bezeugst  du,  o  N.  und  N.? 


27 

labes  tobnk  wl^Ajem  binobak; 

oäred  muärädak  watred  mutradak, 
*Ala  mk  ta^hed  ja  flan  w  ja  fliin. 


Der  Gefragte  antwortet: 

Daß  N,  mein  Bruder  ist  dem  Namen  und  Blute  nach^  iuna  flan 
abüj  samawij  damawi. 

Von  nun  an  hat  er  dieselben  Rechte  wie  der^  in  dessen  Geschlecht 
er  aufgenommen  worden  ist.  Er  muß  (wegen  Blutrache)  verfolgen  und 
verfolgt  werden,  jitred  wjintared. 

Bei  der  Verteilung  des  Feldes  bekommt  er  den  gleichen  Anteil 
wie  jeder  andere.  Auf  diese  Art  kann  auch  ein  ganzer  Stamm  auf- 
genommen werden^  wenn  der  Häuptling  oder  die  Häuptlinge  in  den 
neuen  Stamm  heiraten.  Solche  ClanSj  Geschlechter^  führen  dann  oftiÄiell 
den  Namen  des  neuen  Stammes,  bleiben  aber  bei  der  alten  Benennung. 
So  sind  die  Zrekat  den  'Amärin  einverleibt,  hifdfa*,  denn  ihr  Häuptling 
heiratete  die  Tochter  des  *Amarin-Häuptlingä  Naijlr. 

Wenn  sich  somit  große  Stämme  S/Umc  des  N.  nennen,  so  ist  damit 
gar  nicht  gesagt,  daß  sie  alle  von  N.  abstammen  müßten.  Bei  näherer 
Untersuchung  findet  man  leicht^  wie  genau  sie  ihre  Blutsverwandtschaft 
präzisieren. 

Die  meisten  Stämme  wissen  von  ihrem  Ursprünge  gar  viel  zu 
erzählen^  dabei  spielt  aber  die  Phantasie  eine  recht  große  Rolle,  weshalb 
Historisches  vom  Erdiebteten  nur  schwer  zu  unterscheiden  ist.  In  der 
Genealogie  werden  ganze  Reihen  von  Mittelgliedern  übersprungen  und 
einer  Person  Taten  zugeschrieben,  die  mehrere  vollzogen  liaben*  Zeit- 
angaben  fehlen  überall.  Frauen  werden  nur  dann  crwähnty  wenn  sie 
irgendwann  eine  bedeutende  Rolle  gespielt  haben.  Werden  die  Häupt- 
linge mit  anderen  historischen  Persönlichkeiten  in  Berührung  gebracht, 
so  kann  man  oft  die  Wahrnehmung  machen,  daß  die  Überlieferung  aul 
historischer  Grundlage   ruht   und   um   viele  Jahrhunderte   zurückgreift* 

Alle  Bewohner  von  Arabia  Petraea  sind  imstande  anzugeben,  ob 
sie  eingeboren  oder  eingewandert  sind,  und  alle  wissen  den  Namen 
ihrer  ursprünglichen  Heimat^  wenn  sie  auch  die  Lage  derselben  nicht 
kennen. 

Die  Einwohnerzahl  des  ganzen  Gebietes  dürfte  70.000  kaum  über- 
steigen, wovon    der   größte  Teil   auf  die   Städte   cl-Kerak,   Ma'an   und 


38 


"Tfile  entf^lU,  Es  ist  sehr  schwer,  die  riclitigc  Zahl  der  Zelte  heraua- 
zubekommen  und  darum  kana  man  auch  die  Einwohoer  nur  annähernd 
abschätzen. 

Bei  den  einzelnen  Stämmen  werden  die  Unterabteilungen  angeführt, 
wobei  eine  jede  nach  dem  filhrenden  Geschleclite  (Sippe)  benannt 
wird.  Um  den  Namen  nicht  zweimal  schreiben  zu  müssen,  habe  ich 
die  Nennung  des  führenden  Geschlechtes  unterlassen. 

Jeder  Stamm  und  jedes  Geschlecht  führt  ein  gemeinsames  Zeichen, 
wasm,  das  allen  Kamelen,  Schafen  und  Ziegen  eingebrannt  wird. 

Jeder  Stamm  beanspracht  ein  eigenes  Gebiet,  doch  ist  es  unmög- 
lich, die  Greozen  der  größeren  Araberstämme  genau  anzugeben.  Bei 
den  Halb-Felhiljin-  und  MaVizc-Stämmen  gehören  gewisse  Tränkplätze 
gewissen  Geschlechtem,  die  dann  in  der  Nähe  lagern;  doch  können  auch 
Familien  eines  Geschlechtes  in  verschiedenen  von  einander  weit  entfernten 
Gebieten  lagern  und  weit  entfernte  Tränkplätze  }iean9|>rucben. 

Einzelne  Geschlechter  haben  oft  weit  von  ilircn  dcrmaligen  Lager- 
plätzen entfernte  Begräbnisplätze  noch  von  jener  Zeit  her,  als  sie  in 
der  betreffenden  Gegend  lagerten. 

Die  wenigsten  kennen  die  Bedeutung  ihres  Stammnaniens  und  selbst 
diese  erklären  ihn  auf  verschiedene  Weise.  So  sagte  mir  ein  Saljari,  sein 
Stamm  hieße  deshalb  Beni  $ahr,  weil  sie  Söhne  eines  Sahr  seien;  ein 
anderer  meinte,  ihr  Ahnherr  hätte  anders  geheißen^  ihn  Saljr  sei  aber 
sein  Beiname,  kunja,  gewesen,  weil  ihn  Allah  aus  einem  Felsen  erschaffen 
hätte;  andere  erklärten  wieder,  der  Name,  Söhne  des  Felsens^  bedeute 
ihre  Festigkeit  und  Unbeugsamkeit,  nsw. 


^ 


AI-Hanfigre. 

Al-IJan/lgTe,  aMJanj^ürL  Wasm  +  oder  D.  Sie  lagern  zwischen  al-llan 
und  Beni  Shejie  im  Süden,  ez-Zre'i,  el-Main,  teil  Gemma,  Se'arta  im 
Osten,  mnm  Enzftr  im  Norden  und  dem  Meere  im  Westen  und  sind 
einheimische  Halb-FeUahin . 

Geschlechter: 

az-^awahre,  az-jjäheri;  sie  lagern  nördlich  von  Sulj  Määcu.  Ihr  Häupt- 
ling heißt  Salmän  abu  Msa^ade,     20  Zelte, 

al-^Iamadät,  aMJamüdi;  sie  lagern  öildlich  von  en-Nahrund  zählen  20  Zelte, 

al-Bcdarin,  alBedari;  sie  lagern  bei  eä-ftejh  Nebhan  und  beim  Ij,  el-Haramis 
östlich   von  Se^arta.     Hänjitling  *Abdrabbo  abu  'Ajäde.     20  Zelte^ 

ab'Arajbin,    ab*Arajbani;    sie  lagern  bei  as-Sejh    KjiSed  und   eä-S6bani; 


^^ 

1 

^^^^B                    ^H 

^^^^      niluptling  SelUra  abu  Zekri.    20  Zelte, 

^^^^             ^m 

^m       Na'emät,  Na'ctni; 

sie 

lagern  bei  b-  Se  arta  und  Tabiöe,     20  Zelte.                       ^^^| 

^M          Geichlecbter: 

SippeD: 

WasserplAtze:                           ^^| 

^^^       ZawMire: 

Masälhe,  ihn  MiKleh 

^H 

^^^^^^^^ 

Msä'idijjin,   abu   Msä'ed 

^^^^1 

'Ämäwijjln,  'Amäwi 

^^1 

^^^^m 

Sawahle,  abu  Sahli 

elMleb                            ^^M 

^^^^B 

'Awiimrej  abu  'Amer 

^^^^1 

^^^P 

*Awäjäe,  abu  *Aje§ 

en-Kahr                           ^^^| 

^^^       Qamadät 

emagä^in,  abu  üa^ä^ 

en-Nahr                           ^^^| 

^^■^ 

ea-SmerixJin 

^^^^H 

^^^^b 

el-Manädil,  abu  Mindil 

^^^H 

^^^^ 

es-Swäwne,  abu  §wewia 

^^^^H 

H            Bedänn 

en-Nebahlnj  en-Nebhän 

en-Nahr                           ^^^^| 

^^^ 

el-'Awawde,  ihn  *Awid 

^^^H 

^^■^ 

el-Mdünj  abu  Middin 

^^^H 

^^^H 

es-Sa*ediit,  abu  Sa'!d 

^^^^1 

^^^ßkaptzi 

ez-Zakarwe,  abu  Zakarja 

eS-Swehi                         ^^M 

^^^^h' 

el-Melalbe,  abu  Mlüh 

^^^1 

^^^P 

ehljagajre,  abu  Ug^jr 

^^^H 

^^1             Na'emät 

el-^arä^de,  abu  ?ar|>üd 

^^^1 

^^■^ 

el-yatätbe,  abu  Jclaftäb 

^^^1 

^^^^k 

ed-Daljlrge,  abu  Dahrüg 

^1 

^^^^H 

e^-lSrejfntj  abu  Srejf 

^H 

^^H 

el-Hwaäle,  abu  HweÄel 

^^^1 

^H 

En^Ns^rfit. 

^1 

^^^p            Die  Näorät^ 

en 

-Nseri,   lagern  an   der   Meeresküste   nördlich   und               ^^^| 

^^^        südlich  von  ed-üojr  und  gehören  zu  der  einheimischen  halh-felluhis^hen               ^^^| 

^1        Bevölkerung.     Ihr 

Ahnherr   cl-Kdejjem    ist   ostnordöstlich    von   od-Dejr               ^^^| 

^H        begrahen^    wohin 

sie 

alle   Jahre    pilgern.     Jabaä 

al-Musdar    heißt    ihr                     ^| 

H        Häuptling.     Im  G 

anzen  sollen  sie  40  Zelte  zählen. 

1 

^H         Geschlechter: 

Sippen: 

WAsaorpIfitse:                                   H 

^H        X^adäjre^  l^^adtri 

ehMasadrCj  el-Musdar 

bir  Ramadan                             H 

^^K 

ez-Zawäjde,  abu  ZAjed 

1 

fc 

el-Matäwijje;  abu  Matwi 

^H 

3ü 


Geschlechter: 
Fa^Lirijjin,  Fakiri 


Wftiierpliltze: 

l>ir  Ramaijlln 


w.  es-Selkij  cd'Dojr 


Sippen? 

al-Slitf,  ibn  ftilt 
el-BatiijVe,  abu  B{ejK/in 
at-TuLrejnijjin,  at-T^rejni 

el-l^iii'Äbat,  abu  llaniba 
cs-Sa'ajdcy  ibn  Sa'id 
el-Blemijjin,  abu  Blomc 
ebCTarabiUj  abu   ürejbän 
el-Bara'eme,  el-Bre  em 
eb'A^njne^  abu  *A^in 
el-KadajuiP,  eMydejjem 


AM!Ialunii\ 

Überreste  der  einbeimigehen  Bevülkerung,  lagcru  an  der  Kilste 
zwlselien  cn-Nabr  und  Twil  ebEinir.  Ihr  Abnbcrr  ist  nbii  Hrora,  dessen 
Grub  sie  alljäfidicb  besuebeu.  Sie  bilden  nur  eiue  Finde^  zllhlen  wenige 
Zelte  und  unterstebeu  dem  Häuptlinge  abu  SweleU.  Gewöhulicb  werden 
sie  samt  den  N§crat  zu  den  tJanagTC  gereelinet. 

Die  Dijijrnej  Dirawi,  Felliiliin  von  cd-Dejr  (aneb  dejr  el-Belah") 
führen  als  8  tarn  meszeichen  el  Matra|t  |  und  teilen  sieh  folgendermassen: 


G  e  a  c  h  l  e  c  h  t  l*  r  t 
Halnjte,  ibn  yalil 


kSara§re,    abu    8ar§ur 
el-J)[awadre,  l^awedri 


Sippen: 

cs-SawamrCj  abu  Samra* 
Besajre,  abu  Be^ir 
Mu8j\bhej   abu  Musabbeb 
Sidajme,  abu  Selim 

Felajte,  eUFellt 
at-Tawa§jej  X^wääi 

I)Iawasme,  abu  J^asem 
Jlarasde^  ilarsedi 
Salaminj  Salami 


Es-SheJlflMiJJe. 

Die  Felbibm  von  Beni  Shejle  heißen  es-Shejlawijje,  es-SbejiAwij 
und  fiibren  aMJatni  O  als  Wasm.  Ihre  IJamide  besteht  aus  folgenden 
Sippen : 


^ 


■ 


EI-KairiJje. 

Die  Bewohner  von  Hiiii  Jimes  lieißen  el-KaU'\jje,  el-Klä'i  (Fig.  2). 
Als  Wasm  filliren  sie  aMJatem  O  unj  bestehen  aus  iblgeaden  'Ajlät: 

a.s-SiilIan;  el-Astal  el-Masrijjln^  el-Masri 

el'Arawatj  el-Aya*  aä-8a*iira*j  aä-Sa'ir 

el'^Awäbde^aLu 'Abdallah  as-Sakafewe,  as-Saka' 

el-Fararwe,  el-Fara*  el-GezärijJC;  abü  Gezar 
el-Bjük,  el-Bek 

As-Swärke, 

Die  SwArke,  es-Swßrki,  lagern  zwisehen  Sokt  a^^-^üfi  im  Norden 
und  eMva^ja  im  Süden  an  der  Küste.     Ihre  Nachbarn  sind  im  Süden 


33 


el-Kalälje  ira  Südosten  Htem  und  ßeli  und  im  Osten  at*TerAbin  el-barrära. 
Sie  gehören  zur  einheimischen  ]\faaze-Bev5lkerung,  führen  ak  Wa&m 
die  Zeichen  Hi  und  ez-Zcoat  C3  und  bestehen  aus  folgeoden  Sippen: 


ad-Dhajmät,  ad-Dhajmi 
ass  -  Zj  ü  d  j  az  -  Zj  ud  i 
*Arädat^  *Aradi 
el' G e vtiTUij  el - G era r i 
ehWaklikde,  el-Wkadi 
er-Rm4Miit,  er*J{meli 

Die  Rmelat  sind  keine  ursprünglichen  Swäi'ke 
würde  ist  in  der  Sippe  der  'Aradat. 


el-Ma^at'e^  cl-M^et*i 
ez-Zwayedijjin,   ez-Zwajjedi 
eMIanafe^  el-Manfi 
es-Refiije^e,  abu  Kafi^ 
en-Nmejh\t^  en-Nmejli 


Die  Häuptlings- 


At-T^niMiu 

Die  Terabinj  Turbaoi^  führen  als  Wasiii:  O  el-Iiadame   am  Olire 

und \  Mafralj:  auf  der  Nase,  *ala-l-hurtum^  der  Schafe  oder  Ziegen. 

Das  Kamel  trägt:  O  cl-Hadame  auf  der  Wange,  sudr, *  Mafra^j:  am 

Halse,  Dera'  auf  dem  recliten  Vorderfuße. 

Ihr  Ahnherr  heißt  *A|ije  und  ist  in  der  Sand  wüste  bei  Swcs  am 
Htigel  aä-haraf  begraben.     Als  Kriegspatron  verehren  sie  §aldam. 

Von  allen  Fremden^  die  durch  ihr  Gebiet  reisen  wollten,  bezogen 
die  Hilüptlinge  abu  Sitte  und  as-$üfi  von  den  Tenibin  und  ihn  'Awad 
von  den  Hanägre  1  Megidi  und  nannten  dies  KlKilja.  Die  Bewohner 
von  Beni  Sbejle  mußten  ihnen  jährlich   nawa-Tribut  zahlen. 

Die  Terabin  beanspruclien  das  Gebiet  zwisdien  w.  el- Azarek  im 
Süden^  'Abesiln  im  Westen,  eä-Seri*  im  Norden  und  abu  l^adar^  al- 
Mn'allaka  und  er-Rhejbe  im  Osten.  Die  nordlichen  Teile  ihres  Ge- 
bietes sind  sehi*  fruchtbar,  deshalb  widmen  sich  die  meisten  dem  Acker- 
bau und  die  daselbst  hausenden  Geschleehter  werden  bald  die  zahkeichen 
zerfallenen  Dörfer  neu  aufbauen. 


Geschlockten 

Na^amät  an-Nagami 
oder  el-'Akrijjin 


S  i  p  p  o  u  r 

*Awjidra,  abu  'Adra 
Sabajbe,  abu  Sebab 
^ahabin^  abu  $hejh/in 
$awasin,  abu  §üsen 
Gabari^jinj  ahGebari 
Sanajme^  abu  Sne^eme 
§awafa,  as-J^üli 


Lagerplätser 

nördlich  von  a8-§ini 
b.  es-Swelme 
^   abu  Shejbän 
^    el-Far 
umm  el-KilAlc 
ummu  Sneyeme 
b.  abu  $dar 


^p^ 

M 

'                 ^^B 

^^F                   OeAcblachler: 

Sippen: 

Lagerplätze:                                 ^H 

^H           Na^mät  an-Na^ami 

Negalje,  abu  Ng^eli 

b.  abu  Sdar                                ^| 

^^^^        oder  el-'Aknjjin 

Masriyin,  el-Masri 

n       w                                                            ^^ 

^^^1 

^^B 

äindijjio,  abu  Öiodi 

westlich  von  b .  abu  Sdar                    ^| 

^^P 

Mahaf/.e,  abu  Mat»fu'<. 

östlich  vom 

n      n        f}                             ^^M 

^V         en-Naba*ät,  en-Nab'i 

Fejajfje,  abu  Fe^jjicJ 

w.  ebAzäre 

li.  bis  au  die                    ^H 

^H              oder  en-Nweb'e 

Lemärade,  Lammadi 

Küste  des  Roten  Meeres                     ^| 

^^^ 

SababiDj  abu  Sal.uiban 

n 

■ 

^^H 

Mawaahe^  abu  Majsüjj 

n 

■ 

^^^H 

Geramoe,  abu  Germi 

n 

M 

^^H 

Dh^ih,  ad-Delli 

n 

1 

^^H 

Ilsese,  al-Hsesi 

n 

» 

^^^H 

Harc'ijrej  al-^Jarari 

n 

^ 

^^P 

Ddadle,  abu  Daldül 

n 

■ 

^^^^    en-Na'emat,  an-Na'omi 

Geliidin^  abu  Glejdan 

el-Maujelj 

abu  Mliejze*                    ^H 

^^H 

el-ly4^\  el-Kä<Ji 

ar(J  er-Ra 

bija                                  ■ 

^^H 

ebWhajMt,  abu  Wbejg 

b.  Meiek 

■ 

^^^1 

Da wab h c ,  ad- 1  > w ohh i 

östlidivoü 

[teilet  Färe                     ^M 

^^H 

Masamlie^  abu  Msameh 

n 

m 

^^H 

yamdat,  abu  Qamd 

■ 

^^H 

*Aw;izine^  abu  *Azüm 

südlich  vom  btr  Senel^                    ^| 

^^B 

oder  *Azem 

■ 

^^^^   eHs«är,  eHJsari 

*Or^^ün,  'Or^aui 

westlich 

von  el-J^arn                    ^H 

^^^ 

IHün,  cl-Batn 

f 

■ 

^^K 

ai-*Aixal>:wa,   abu  'Auka 

ji 

■ 

^^H 

au-Nlj:ejzat,  abu  Nakiz 

Tf 

■ 

^^^B 

ar-Rg;olat,  abu  Rgole 

ft 

■ 

^^^H 

el-Lawallje,  al'Löll;i 

» 

1 

^^^1 

at-lVrä'^vijjiD,  at^Tar^iwi 

7J 

■ 

^^H 

aiyazalijjiaj  al-Razäl 

n 

■ 

^^^H 

al-Hdiir,  abu  IJi(|r 

T» 

1 

^^v 

al-GeraVej   abu   Grejbi* 

1 

" 

^H          el'Garawin,  elOanvaDi 

ßalfVjne,  abu  Raljün 

lu  abt 

1  l^ljan                          ^ 

^^1 

Sebatin,  abu  8bejbm 

n 

■ 

^^H 

*Awdät,  abu  *Awde 

n 

■ 

^^H 

§a'älke,  abu  ^a'olik 

n 

1 

^^H 

Rawatjjej  abu  Ratji 

w 

M 

^^^H           M««il. 

■  J 

^^^H    ^        ^^^1 

p^ 

1 

^^^^^^^H                   Geschlechter: 

Sippe»: 

La^erpläUe: 

B 

^^^^^H        el'Garawiaj  el-Garwani 

Gelajde,  el-Gcllad 

b.  abu  Baljim 

■ 

^^^^H 

ljej[jan^  abn  Jahja 

>»         n 

■ 

^^^H 

*Amaratj  abn  'Amra 

n          j} 

■ 

^^^^^^H         Jt^awalje^  el-Kali 

as'iStut,  abn  Sitte 

b-  el-Ma*in 

1 

^^^^^^B             (stammen  ans  dem 

Zraj'ijjin,  az-ZrajH 

teil  Gemnia 

■ 

^^^^^^H            Gebiete     von 

el-Maräsbe,  abu  Mre^ib 

Tabafcia  FeMh 

■ 

^^^H 

Tawalhe,  abu  Tele); 

b.  Swdlme 

■ 

^^^^B 

Uattalln^  abn  Hatli 

n           ji 

■ 

^^^^^B 

aä-§ ilj an ,  aÄ-Saw  i 

as-Sarawil 

■ 

^^^^H 

Uamämäe,  abu  IJamnias 

w.  abu  'Atlwi 

^^^^B 

Öehthbe^  abu  Salhuh 

es-§lejjeb 

^^^^H 

Ilsejnat,  aba-l-ljsejn 

toz  el-'Ezz 

^^^^H 

^Wejlij^jiDj  abu  'Wejle 

w.  Ma  in 

^^^^H 

Sarathe^  abn  Srejteh 

ahn  *Atiwi 

^^^^1 

*Udcjniüin,  el-*Udejni 

n            7» 

^^^^^H 

*Amürj  abn  *Amr 

w            n 

^^^^H 

Bkürj  abu  Bakra 

Tabta  FeJläh 

^^^^H 

'AdawiD,  abu  'Adwnn 

südlich  von  es-J?ini 

^^^^B 

Smejrijyin,  as-Smiri 

es-Sejb  Nnran 

■ 

^^^^v 

an-KwcrijjiD,  an-Nwcri 

e§-SeUale 

■ 

^^H^ 

az-Znrkan,  el-Azrak 

'Agra' 

■ 

^^H 

el-Gawddle,  abu  Godel 

n 

1 

^^^ 

en-Nawägje,  abn  Nägi 

el-Barryse 

^ 

^H 

el-MUMiijjtn,  al^Mlebi 

ti         n 

^B 

el  Uadajge^  abu  ydo^e 

nördlich  von  efi-§ini 

^1 

ar-RSüS,  ar-R^usi 

n           ft 

^H 

el-Batlijjtn,  el^Batli 

n            n 

^B 

ad-DarawÄe 

w;  er-Rhejbe 

■ 

el-'Awajie,  abu  'AwüjeiJ 

n          n 

1 

TijiUta. 

^H                               Die  Tijaha  kamen 

von  0.  unter  der  Anführung  des  Fürsten  Rabbäb 

^H                      und  ließen   sich   in   der  Wüste   et-Tih^  westlich 

vom   g.  IJelal,   nieder. 

^B                     Von  dort  verdrängten  sie  die  'AzÄzme,  Beni  tJamifi 

}  und  IJanagre,  welche 

■ 

^H                     die  nördlich  gelegenen 

fruchtbaren  Gebiete  besetzt  hielten,  und  trieben 

■ 

^^^^               sie  bis  Bir  es-äeba\ 

^ 
1 

35 


Eabbnb  hatte  fünf  Söhne:  'Amn,  Ahnherrn  des  Geschlechtes  *ejal 
*Amri»  Ijukk,  Ahnherrn  (les  Oeschleclites  Ijkuk,  *Alam,  Ahnherrn  des 
Geschlechtes  ^Aliimut^  Miifleh,  Ahnherrn  des  Geschlechtes  Bdenat^  ^ddr, 
Ahnherrn  des  Geschlechtes  KderÄt  al-'Otman. 

'Amri  ihn  Rabbah  besiegte  die  vereinten  Feinde  und  zwang  sie^ 
die  Oberherrschaft  der  Tijaha  anzuerkennen.  Als  er  ötai'b^  wurde  er 
am  linken  Ufer  des  breiten  w.  al-Abja4  begraben  und  die  Tijaha  pil- 
gerten von  allen  Seiten  zu  seinem  Grabe^  besonders  vor  einer  entschei- 
denden Schlachtj  da  er  als  ganz  besonderer  Kriegspatron  galt. 

Einst  kamen  im  Frühjahre  mehrere  Geschlechter  mit  ihren  Ka- 
melen und  Opfertieren  zu  ihm  und  lagerten  sich  um  sein  Grab  herum. 
Am  Nachmittage  bemerkten  sie,  wie  weit  im  Osten  ein  Sturm  losbrach^ 
dem  ein  Wolkenbruch  folgte.  Einige  wollten  sofort  fliehen^  die  meisten 
aber  versicherten^  es  sei  gar  keine  Ciefohr  vorhanden.  Als  es  aber 
dunkel  geworden  war,  ertönte  von  Osten  das  Brausen  des  sich  lieran- 
wälzenden  Wassers  und  bald  hörte  man  Schreckensrufe,  Man  rief  den 
'Amri  an,  allein  das  Wasser  kam  immer  näher  und  so  scbncü,  daß 
ihnen  keine  Zeit  übriglilieb,  ihre  Zelte  niederzureißen  und  ihre  Schafe 
und  Ziegen  fortzutreiben.  Man  mußte  sich  damit  begnügen^  das  nackte 
Leben  der  Frauen  und  Kinder  auf  Kamelen  und  Pferden  zu  retten. 
Man  floh  gegen  Nordwesten  in  das  höbergelegene  Sandgebiet.  Es  begann 
aber  stark  zu  regnen,  der  Boden  wurde  weicb^  deshalb  glitten  die 
Kamele  aus  und  wurden  scheu.  Das  Unglück  zu  vcrgrcjßcm  kam  noch 
von  Westen  ein  Reitertrupp  dabergejagt,  der  sich  ebenfalls  retten  wollte; 
beide  Abteilungen  stießen  zusammen,  die  scheuen  Kamele  gingen  durch 
oder  stolperten  auf  dem  schlüpfrigen  Boden,  warfen  ihre  Reiter  ab  und 
die  Folge  war,  daß  viele  Männer,  Frauen  und  Kinder  umkamen  oder 
schwer  verletzt  wurden. 

Nach  einer  anderen  Version  geschah  dieses  Unglück  folgender- 
weise: 'Amri  ibn  Rabbäb  war  ein  mächtiger  Öeh  der  Tijaha  und  Ahn- 
herr  des  Geschlechtes  *ejal  *Amri.  Man  pflegte  zu  seinem  Grabe  zu 
pUgera,  um  daselbst  zu  opfern.  Einst  kam  auch  eine  Abteilung  der 
'ejal  ^Amri,  und  nachdem  sie  ihren  Kamelen  die  Vorderfüße  gebunden 
hatten,  rüsteten  sie  sich  zum  Opfer.  Da  kam  aber  plötzlich  sehr  rasch 
eine  zweite  Kamelreitersehar  herangesprengt,  wodurch  die  knienden 
Kamele  der  *ejal  'Amri  derart  erschraken,  daß  sie  scheu  wurden.  Da 
sie  aber  wegen  der  Bande  an  ihren  Vorderfüßen  nicht  davonlaufen 
konnten,  so  sprangen  sie  im  Kreise  herum,  stürzten  die  Halbzette  um 
und  zerstampften  melirere  Männer,  Frauen  und  Kinder. 

3» 


m 


Das  allgememe  Wehkkgen»  das  jener  Ungllicbsfall  zur  Folge  liatte, 
verwaDdelte  sich  bald  in  Zoro^  weil  *Aniri  ein  solches  Unglück  nicht 
abwenden  konnte  oder  wollte,  und  seit  dieser  Zeit  wird  er  allgemein 
verfl licht.     Man  wirft  Steine  auf  sein  Grab  und  ruft; 

Verfluche  dich  Gott,  o  *Amri,  apage,  allah  jeranak  ja  'amri,  iljsi'I 
ibsiM     Uod  wünscht  man  jemandem  Böses,  so  sagt  man: 

Möge  dich  Gott  mit  *Amri  vereinigen^  allah  jegalak  fi  *atd  'amri! 

Dadurch  verlor  das  Geschlecht  *Amri  die  Oberherrschaft  und  der 
Häuptling  der  Hkük  aus  dem  Hause  ^Atijue  oder  'Atiiwne  wurde  Fürst. 
Id  ibn  *Atij[je  wurde  erster  Oberlilluptling  und  einer  seiner  Nachfolger, 
*Awde  ibn  Selim  al-*Atawne,  wurde  von  allen  8Uimraen  stldustlieh  von 
{tazze  nicht  nur  als  Oberhäuptling,  sondern  auch  als  Feldherr  anerkannt 
Ef  bezog  den  JJawa-  oder  Rba^a- Tribut  von  allen  Bauern  und  Kauf- 
leu ten^  ja  selbst  die  Bürger  von  Ijazze  und  TJebron  fllrchteten  ihn*  Des- 
halb stachelten  sie  seinen  jüngeren  Bruder  'Amr  gegen  ihn  auf  und  unter* 
stützten  diesen  und  seinen  Anhang  mit  Geld  und  WaÖen.  'Amr  rief  die 
bei  Swes  lagernden  Terabin  zu  Hilfe,  und  so  kam  es  zu  einem  Bruder- 
kriege, der  den  fast  völligen  Machtverlust  der  Tijaha  zur  Folge  hatte. 
*Awde  starb  kinderlos  und  gebrochenen  Herzens,  die  Kinder  'Amrs 
wurden  nur  teilweise  anerkannt,  und  die  Terabin  setzten  sich  im  Gebiete 
der  Tijaha  fest.  Mit  ihrer  Hilfe  riß  nun  das  Haus  Hzejjel  von  den 
Gilniiin  die  größte  Macht  an  sich  und  Solmau  ibn  *Ali  el-Hzejjel  ließ 
die  meisten  Mitglieder  des  Hauses  *Atij[je  niedermetaelu. 

Nun  riefen  die  Bedrängten  die  türkische  Regierung  zu  Hilfe. 
Truppen  von  Damaskus  setzten  sich  in  Tiazze  und  im  nördlichen  Teile 
des  Tyaha-Geltietes  fest  und  nahmen  Solmiin  gefangen.  Er  wurde  in 
Damaskus  geköpft,  die  alten  Hfluptlinge  abgesetzt  und  neue  Geschlechter 
zur  Herrschaft  berufen.  Da  die  neuen  eingesetzten  Häuptlinge  keine 
historische  Berechtigung  besaßen  und  sich  nur  auf  ihr  Geschlecht 
stützen  durften,  waren  sie  auf  die  Hilfe  der  türkischen  Regierung  an- 
gewiesen und  wurden  nach  und  nach  zu  treuen  Regierungsbeamten. 
So  wurde  auch  allmählich  Ordnung  gesehaflfen,  und  weil  sich  die  Be- 
duinen sicher  ftihlten,  widmeten  sie  sich  langsam  der  Feldarbeit.  Die 
meisten  nördliclien  Tijaha  sind  jetzt  Halb-Fellal^in  und  nach  wenigen 
Jahren  werden  sie  ganze  Bauern  sein. 

Mehrere  Unterabteilungen  der  Tijaha  sind  fremden  Ursprunges, 
So  stammen  die  lydiizin  und  Ramftdii^  ^on  den  Gberat  ab. 

Die  Beni  'Akbe,  welche  bei  Zuhejlika  lagern^  sollen  direkte  Nach- 
kommen der  Midjan    sein    und  Moses  soll  sie   in  diese  Gebiete  geführt 


38 


hallen.  üreprllngUch  lagerten  sie  sQdlich  von  'Aräd  bei  'Ar'ara  und 
el-ll^toij  erst  siiäter  kamen  sie  in  die  Oebiete  von  Znbejlika.  Sie  sind 
berühmt  wegen  ihrer  Weisheit  und  gelten  bei  aUen  benachbarten  Stämmen 
ab  gute  Schiedsrichter.  Von  weitem  kommen  Streitende  zu  ihnen^  am 
sich  ihr  Urteil  zu  erbitten  und  grllßen  mit  den  Worten: 

Möge  dieser  Ort  bequem  sein  dem  Ge«chlechte  Jethro's  und  den 
Schwähcm  Mose»*,  marljabu  bikom  5a*ib  wa§har  musa! 

Auch  die  Wtedat,  al-Whedl  (Fig.  3),  die  ihre  Abstammung  von 
der  Kachkomtnenschaft;  deriye^  Qasans  und  Hosejns  ableiten,  lugern 
mit  den  Tijnha, 

Das  Gebiet  der  Tijaha  reicht  im  Süden  und  Westen  von  *ajn  Ifdejs 
zum  rÄs  w.  al^MAjen,  ras  el-l^raje,  al-MuhaMam,  at-Tamad,  'ajn  XajjJbej 
w.  el-Mejaat  mit  dem  Wasser  HewÄg,  w.  ez-Zert^*  mit  dem  alten  Wasser- 
behillter  ma'  It^rä'e^  w.ebBijar^  dann  gegen  Westnordwesten  zum  w.abGn^z 
mit  t^iner  Quelle,  w.  al-Morar  mit  dem  Brunnen  es-Seki,  w.  elOedid  mit 
dem  Brunnen  e!-Jarl^a,  ma'  Malhaj  bir  e^-yadr,  bir  el-Gedi»  bir  abu 
Isrün,  g.  IJelM  mit  einem  Brunnen  am  Westabhange,  w,  al-Gäjfe  und 
gegen  Norden  bis  zum  g.  el-HaliK 

Ihre  Nachbarn  im  Südwesten  und  Westen  sind  die  Twara,  Selirai[jtn 
(Wasm  IIV)j  Bell  (Wasm  X)  'Ajajde  und  SawÄrke.     Sie  teilen  sich  in: 


ftMJderAt,  el  KdtVi 

tJ-lJukük;  el-Uukki 
*ejAl  *Arari,  ibn  *Amri 

an-NtuÄ^  an-Natai^i 
al-'AlaraAt,  al  *Alami 
ar-  KamatJ in ,  ar-  KamajAni 
afi-äalalijjin,  a6-Salali 


al  Bd^nat,  al-Bdem 
Beni  'A^be 
al-Bnejjat^  al-Bnejawi 
ah*Awamrej  ibn  ^Amer 
aB-Steyat^  Stewi 
SVerat^  ibn  ^^or 


Die  i^^d^rät  zerfallen  in: 
I^dornt  cMJrejzat 


ar-RelMyk^j  abu  Rtaijet 
Af-^alaba,  abu  ^utb 
al-BfuratÄ,  al  Ihuii 


al-Masamrß;  abu  Msemir 

al-'Aiyät,  abu  *Afa 
ftl-Btejbat,  ihn  Bnlih 
ftl-IJamadat,  ibn  tjamad 


WasserpUtzei 

*ajn  el-Mu%er 
teil  as-Seri'a 
I   bir  abu -MI  am  Am 
l      im  w,  Ai'wen 


^H 

1 

^^^* 

^ 

^^^^      Geschlechter: 

Sippen: 

Waiserplätsse: 

^1 

1       l^d^rät  eM;Irejzat 

al-Fezanit,  abu  Fezara 

. 

bir  abu-l-llamara 

^H 

^^L^^ 

an-Nasä^re»  abu  Nansar 

^^^^H 

^H 

al'Jesara,  abu  Jaser 

im  w.  Arwen 

^H 

^H 

'ajlet  abu  Nadi,  abu  Nadi 

teil  eS-Seri'a 

^H 

^^^derM    e§-§äne' 

*ajlet  abu  'Obayed,  abu  *Obayed 

as-SeH*a 

^H 

^m           oder  al-Mat^r- 

an-Nababrej  an-Nabäri 

al-MäaS  aä-äer^i 

^^^1 

H           ^ijje^  al  Mt^rl^i 

as-Sbejtat,  abu  Sbejt 
el'Mawasa,  abu  Müsa 
an-Ntejlät,  abu  Ntejle 
ibn  Dliejnm 
el-Maralile,  abu  Marl,ial 
a§-§abäjrej  abu  §bür, 

eö-Seria 
nl-M^aS  aä'Öerki 

1 

^^^^B 

Vjlet  abu  Mbarek,  abu  Mbiirek 

aä-Öerta 

^^1 

^^^H 

al-yababze,  abu  yubbejze 

ff 

^^1 

^^HP 

al-Harabde,  abu  Harbid 

f» 

^H 

H        ICdorat  el-'OtmaB 

aMÜüf,  abu  Kaff 
al'Btün,  abu  Batn 
al-Hawääle,  abu  Hwejäil 
at-Turäan,  al-Atraä 
Zajed  el''Abid,  el-'Abd 
el-'Aüimin,  ibn  *Atini 
af-§ul'än,  al-Asla* 
el-Hurman,  eHJurm 

al-M§a^  aä-Serti 

IT                     W 

»              n 
bir  at-TawÜ 

ff           ff 

ff           ff 
aMM§aä  aä-Serl^i 

1 

^^^^         Nur  die  'Otman  sind  Tijalia  und  etammen  von  * 

Otman  ibn  Rabbab^ 

^H 

^M        dessen  Grab    sie 

bei  'Aslüg:  verehren.     Die  Ubr 

igen 

Ivderat   kamen    in 

^^1 

^M        unsere  Gebiete  von  Medajen  ^klehj  und  awar  vor 

den  Tijaha  und  lagern 

^^1 

^1       jetzt  gemeinsam 

mit  den  *Otman. 

^H 

^^^P           Die  ijkiik  zerfallen  in: 

^H 

^m            Geschlechter; 

Sippen: 

Wasterpl&tze: 

^H 

^M        al-Gilmänj     Gil- 

el-Brejtijjtn,  el-BrSlp 

bir  ez-Zmeli 

^H 

^^^       mani   oder   el- 

an-Nawasre^  ibn  Na^ser 

n            tj 

^^B 

^^H       Hzejjel 

al-Babarat^  aI*Bheri 
el-HarÄbde,  el  Herbid 
an-NawÄ^'e,  abu  Nä^e* 
al-Marä je»  ibn  Mar'i 

n            n 
ff             » 
ff             ff 
ff            ff 

K 

abu  Munözel 

ff            ff 

J1 

40 


Geschlechter: 

Sippen: 

Wasserplätze: 

al-^Amarat,  al- 

al-'Awdat  oder  ^ajlet  al-Asad 

w.  'Awg;&n 

*Amari  oder 

al-Ugüg,  abn  IJa^^Äg: 

bir  Ftejs 

GemiVatabu 

al-IJawamde,  abu  IJämcd 

efi-Serta 

^Abdiln 

al-Murannamijjin;  ibn  Murannam 

bir  ez-Zmeli 

az-ZmejlijjiQy  az-Zmeli 

»             n 

al-KreJBijjiD;  al-Krejäi 

n             n 

as-Samamre,  abu  SaAimür 

n             n 

el-Gcbärin,  ibn  Gibrin 

n             n 

al-IJamamde,  abu 

'ajlet  abu  I^u£fa 

aä-Serta 

Ilamüde 

al-Faräng:e,  al-Frang^i 

n 

al-Garrajjat,  abu  Garri 

n 

al-Gelawin,  al-Qeläwi 

n 

al-Maäahre,  abu  Msejhir 

ji 

el-Hzejlijjin,  el-Hzejjel 

n 

al-'Ajütijjin,  al-'Ajüti 

n 

*Atawne,  ibn  *Atij.]e 

— 

el-Mkdmen 

el-Brcjkat,  el- 

al-'Aiajde,  al-^Aiedi 

el-Majen 

Breki 

al-'Agaj^e,  al-'Ag:ejg:e 

al-Gajfe 

al-Hwaäme,  ibn  Haäem 

el-Majen 

al-lyatatwe,  al-Ij^attAwi 

Küntil  et  *Ag:nld 

at-Tawafhe,  abu  T^fbc 
al-Lig:nan;  al-Alg^an 
ar-Rijalat,  abu  Rijiile 
al-Jwasfe,  abu  Jüsef 
a(J-Pbej*at,  a<J-X)bej*i 
an-Nwajre,  an-Nwcri 


al-Mweleb 


el-Majen 


Die  Brejkät  sind   keine  Tijaha.     Ihr  Ahnherr   heißt  Brejk. 
Grab  zeigt  und  verehrt  man  bei  al-Majen. 

al-^AlÄmät;  el-Mezä|11,  abu  Maznil  cl-Hwelfe 

*Alami,  es-Slüh,  abu  Silhe  el-Batita 

el-Gatemat,  abu  Gakim  el-Hwelfe 
el-ysüs,  abu  l-IJsüs  „ 

el-ßujüt,  abu  9ejt  el-Mlehe 
el-FinSän,  el-Fneä  „ 

ed-Dawäba,  ed-Döh  „ 

el-*Anazin;  abu  *Ancz  „ 


Sein 


GeBchlechtPr: 

Bnejjatj  el-Bnej- 
jäwi,  (führen 
als  Wasm  das 
Zeichen:  lAI) 


'Awamre,  ibn 
'AmeTj  (fiihren 
als  Wasm  das 
Zeichen:  lA) 

Steyaty  8tewi^ 
(iühren  als 
Wasm  das 
Zeichen:  H) 

►Skerat  ibn  H^Lor 


Sippen: 

ab*Umiir;  ibn  *Amire 
el- 1  le^aziJLi iu,  e!-  IJ e^äzi 
Nwafcj  ibn  Nafe* 
Swalme^  ibn  Salem 
Hbotijjin,  ibn   Hbet 
al-'A^^e,  al-'Agäg: 

al-'O^fim,  al-*Okfi 
el-Bm-ahme,  eblbrahimi 
el-Kaiädme^  abu  Krejdem 
el  *  M  fi  am  raiid ,  i  bn  AI  h  am  m  u  d 
el-Knemat,  ibn  Knoni 

as'Sawalmc%  ibn  Salem 
er-Rawa^tje,  ibn  Radi 


as-Salmbhe,  ibn  Sboh 
an-NapiniäCj  abu  Ni'ejnieä 
al-Fwasrej  ibn  Fares 
an  Nw4fre,  ibn  Naser 
abÖelalat,  ibn  Geial 
al-pwanmej  abu  Ranem 
eA'Sebbijjm,  ibn  Sehbi 
al-l^^waMe^  abu  I>a'ed 


41 

WaB»erplätze: 

zwischen   g;.  al-Bni 

und  el-Mweleh 


Umgebung  von 

kalVt  en-Nalil 


g.  Plelrd 


(    zwischen  g.  *Amr 
1        und  en-Naiil 


Die  Barakät,  ein  Geschlecht  der  NtüÖ,  lagern  südöstlich  von  eä-Seb 
Zwayedj  die  übrigen  Unterabteilungen  der  Tijaha  wohnen  fast  alle 
nördlich  von  sejl  eä-Serfa,  somit  außerhalb  der  Grenzen  des  durch- 
forschten Gebietes,  wo  sie  Ackerbau  treiben. 


Al-^AzAzme. 

Die  *Azazme,  die  Sarahin  ausgenommen,  rechnen  sich  zur  alten 
Ma\^ze-Bevölkerung.  Man  Hndet  sie  in  zerstreuten  Lageni  von  eI-'Awg;a 
im  Westen  bis  zur  'Araba  im  Osten^  und  von  el-Majen  im  Süden  bis  Bir 
es-Seba'  im  Norden.  Nirgends  aber  besitzen  sie  ausgedehntere  Gebiete 
und  stehen  gewissermaßen  unter  der  Oberherrschaft  der  Tijalia,  denen 
sie  im  Laufe  der  Zeiten  die  fruchtbaren  Gebiete  abtreten  müßten.    Bei 


42 


Fig.  4.    Ein 


ihren  Nachbarn  genießen  sie  keinen 
guten  Knf  und  gelten  als  hinter- 
listige Räuber,  die,  den  offenen 
Kampf  vermeidend,  im  Dunkeln 
der  Nacht  die  Herden  überfallen 
und  die  Hirten  hinmorden. 

Von  den  Siimhin  erzithlt 
man :  Sie  wohnten  mit  den  Juden 
nördlich  vom  w,  Bir  esSeW  und 
eä-hellälc  und  wanderten  unter  dem 
Häuptlinge  Sam*an  aus. 

Das  Stammzeichen  al-B4b 
oder  el-Ma!ial!e  n  wird  den 
Kamelen  in  den  Oberschenkel 
des  rechten  Hinterfiißes  und  das 
Zeichen  aä-Sahmi  T  den  Schafen 
in  das  rechte  Ohr  eingebrannt. 

Die  *Azazme, 'Azänii  (Fig.  4), 
teilen  sich  in: 


^ 


Getehlecliter: 

Sippen: 

Wasserplitse: 

Mhamdij[jmj 

eMIalate'e,  el-Malta'i  od,  el-Malta*a 

Bir  es-Seba' 

Mhamdi 

ez  Zilan,  ez-Zöl 

©s-§ini 

Sejahtn,  ihn  Sej^a 

el-Martaba 

tfatÄtwe,  el-^att&wi 

el  Ma'allaU 

el-'Urüm,  el-*Ärmi 

eMJala^ 

e!-Ma§ahIr,  el-Ma^hür 

e§-§im 

el-GeJiädbej  ihn  öliedeb 

j» 

§nbhijjin,  §nbVi 

ar-Rawasa^  abu  S4s 

el-Biren 

el-Banadke,  ihn  Bandak 

el-^ala^ 

at-labäb*e,  ibn  Tabbii* 

er-Rs^ijje 

al'Rurejbät,  el-^arib 

temajel  EMed 

el-*EjÄdat,  ibn  'Ejade 

el-Biren 

at-Tawi^in,  atTawalp 

II 

eI-*Atajta,  ibn  'Afifea 

el-*Ajii 

el^'OklAn,  abu  'Otla 

el-Martaba 

el-W  afijje,  el  Wafi 

n 

el'Gwahre,  ibn  Gawhar 

er-Ra^ijje 

^P^ 

^^^^v 

^ 

^^^^^^^  Oeaclilechter? 

Sippen: 

Waaserplätse: 

H 

^H           §ubliij[}!n,  !?iiblii 

el-'Alawin,  'Alawi 

er-Rseaijje 

H 

el-'Ädasio,  el-*Adeöi 

— 

H 

^^^^     Sawalme.  Subni 

cl-lljül,  abtt-I-Hejl                  ; 

H 

cz-Zawajde,  ibn  Zajed 
el-Jetaniaj  ebJetim 
e^Fnkara ,  el-Faklr 

liir  es-Seba'  und  el- 
Mweleli 

1 

el-'Äratin^  ibn  *ArfTm 

H 

H^          Mrej'at.  Mre'i 

^ 

el-Martaba 

H 

^H           Sbejbrit,  Sbehi 

— 

^.  el-I>arn  n,  el-IJalasa 

H 

^^^^     Mas'iidijjm; 

er-Kked;it,  er-Rkedi 

el-ljala^a 

H 

^^H 

el-Hamamde,  ibn  Ijaminfid 

n 

^1 

el-*Awc(3ät,  ibn  'Awdt] 

n 

^1 

ehKW,  el-lyal* 

D 

■ 

^^^^     Sarüliin,  Sirbani 

sie  sind  keine  'Azazme.    Ihr  Ahnherr  Swelem,  dessen 

H 

^H           Grab  sie  beim  mojet  ed-Defijje  verehren^  führte 

sie  in  diese  Gebiete  aus 

•  ^^^^^H 

^Ä^     dem  w.  Sirhän. 

Sie  zerfallen  in: 

H 

^^^^P         Getchlechter: 

Sippeni 

Waiierplätze: 

H 

^V          ebFanil/in,  el- 

el-Itnrrän,  el-tturra 

el-'Aslüg 

H 

^^^H          Farhani 

el-'AwariDj  abn  \\mn 

Bir  es-Seba* 

^1 

el-H^Jorat,  ibn  Ha(Jra' 

ei-'Aslii^ 

^1 

en-NawasrCj  abu  Nwe^re 

n 

^1 

el-öilkan,  abu  Galak 

n 

^1 

eb9awamde,  ibn  TJamed 

er-Rabama 

^1 

ebBu'ewatj  el-Bu'ewa 

el'Martaba 

H 

^H          ez-Zaraba,  ez- 

er-Rukedat,  er-Hukedi 

Bir  es-Seba' 

H 

^^^       Zerbi 

el-GunCibj  abn  Ganb 

» 

^1 

el-Kbelät,  abn  Kbele 

n 

^1 

er-Rbaje'c,  ibn  Rabi'e 

n 

^1 

el-Hawilsle^  ibn  Hweäel 

m 

^M 

at-Töräan^  abAjraä 

f» 

H 

^^^^    el- Ayat,  abu  'As 

a        el-I,Iawa§a,  el-IIawasi 

el'ßamr 

H 

el-Hdebnwwiit^  el-Hdebi 

er-Rabama 

^1 

er-Rakabj  abn  Rikbe 

el-Qalasa 

^1 

ebMegalnij  el-Ma^'ümi 

n 

^1 

el-'Ar^an,  el'*Ar^'uni 

el-Uarrar 

j 

44  ^^^ 

Geschlechter:                                    Sippen:        ^^^  W&«»erplät«o: 

el-*A8Jät,   abu  *Asa     et-Träkij^je,  et-Turki  eiyarrür 

el'Metül,  eMIjatel  er-Rabama 

ez-ZejadiUj  ihn             el-Maramjey  abu  Mrcmje  el-l^iamr 

Ziiyed                         el-ybekät,  abu  IJabbuk  „ 


Ez-Ziilläm. 

Die  Zullam,  ^ullfimi  verehren  als  Almberrn  Mhanna,  besecben  am 
14.  Hamig  sein  Grab  im  w.  el-Hafir^  bringen  dort  zahlreiche  Opfer  dar 
und  gießen  das  Blut  der  Opferticrc  auf  sein  Grab.  Sie  stammen  aus  dem 
Süden,  von  dem  großen  Stamme  der  Beli»  Ihr  Stammzeichen  sind  el- 
Matarfe^a  lill,   die  auf  die  rechte  Backe  der  Kamele  eingebrannt  sind. 


GdAehlechter: 
el-  Ijlr ej  na t ,  eb  5  r en  i 


Wasserptätse: 
el  Matrada  und  ebljafir 


Sippen: 

ar-Ratala,  Erteli 
ebWugü^,  W^ügi 
at-Twäl,  at-Ta^il 
el-Oenabib»  Ganbnbi 
el-Keäalire^  el-Ki^her 
ebMahaj  ne,  ihn  M  hanna 
ebKwalaj  ebKuli 

el-Hmesat,  Hmesi 

el-Hscnät,  yseni  ^ 

el-Bdür,  ibn  Badr  „ 

Mit  den  Tijilha  verbunden^  nahmen  die  ^ulläm  den  \4zazme  nicht 
nur  die  fruchtbaren  Anen  bei  Ksefe,  sondern  auch  gute  Weideplätze 
südlich  davon.  So  gehört  ihnen  *Ar*ara,  Kornüb,  der  Anfang  des  w.  el- 
Abja^,  ar4  el-Butmi,  el-Melahij  die  nOrdliche  Hälfte  von  KeKnii;  d- 
Matrada  und  umm  Rat/iten. 


er-RabÄje*e,  ibn  Rabi^e 


ei-Meieb 


At-TawaraV 

Die  Tawfira*y  T^i^arij  lagern  in  der  Umgebung  des  für  Sina,  Als 
Ahnherrn  verehren  sie  el-Öeb  IJajüs,  zu  dessen  Grabe  in  der  Sandwüste 
nördlich  vom  w.  en-Na.seb  sie  jahrlich  pilgern.  Da  ihre  Weideplätze 
außerhalb  des  von  mir  durchforschten  Gebietes  liegen,  so  gebe  ich  hier 
nur  ein  kurzes  Verzeichnis  ihrer  Geschlechter,  wie  ich  es  von  meinem 
Gewährsmanne  erlaliren  habe. 


^^V               Geschlechter: 

Sippen; 

W«8»erpUtfto$                           ^H 

^H         el-^arärde^  ^rejdt 

Nwasre,  ibn  NoKejr 

w.  Fejritn                             ^H 

awhid  Sa'id,  ibn  Said 

^^1 

^^^^    e§-<^awalliej  Salchi 

IJaramäe,  Ijaram^i 

w,  ek-^h                             H 

liamjunze^  J,iammazi 

^^^^H 

awlad  Rabr,  ibn  pabi' 

^^^H 

^V         *AwÄrme,  *Ärmi 

el-Lij^jale,  el-Lili 

w*  as-Sidre                         ^H 

el-F'awanse,  el-Fjinüsi 

^^1 

al-Masa1)lie»  ibn  $ab1h 

^H 

diwi  'Arm?\n,  ibn  *Arman 

^^M 

^H          el-*AIeIyüt,  'Alejki 

diwi Mudabbel  ibn  Muddabbel !  "^^  ^^^'"""^ti  ""^^  ''''''                    H 

et-i'ür                               B 

ez-Zraejlijjin»  ez-Zmejli 

w.Ba*ba'n.w.NaKeb                    ^H 

diwi  *Ajid,  ibn  'Ajid 

w.  a§-§erem                          ^H 

^H          Muzajna,  Muzajai 

etj-It^fejrat,  eH-lJfejr 

w.  Tarada'                           ^M 

eiydcnit,  eiy^ejr 

■ 

el-Grarban,  cl-A|rab 

M 

eI-*AwÄ.^e,  abu  ^Awß^ 

4 

cr-Rwasa,  abu  Raa 

■ 

an-Nijasa'j  an-Nis 

1 

El-Hewftt 

J 

^^^f             Die  IJcwAt; 

IJcwi^  lagern  siidlich  von   den 

'Azazme  nnd    Tijaha                    ^^| 

^V         zwischen  der  'Arab 

a  im  Osten,  at-Tamad  im  Westen  und  dem  Roten  Meere                    ^H 

^H          im  SüdeD*   Sie  verehren  als  AhEherren  die  Saw/ifira 

,  pilgern  jedes  Jahr  zu                    ^H 

^H          ihrem  Grabe,  opfern    daselbst  Schafe,    und    zwar 

80,  daß  das  Blut  auf                    ^H 

^H          die  Steini>latte  rinnt,  wa-d-damm  jisil  *ala-n-nusfijel 

K   Die  Hewat  gehören                     ^H 

^H          zur  einheimischen 

Bevölkernngj  lagerten  jedoch  einst  mehr  im  Norden^                    ^H 

^H          von  wo  sie  von  den  *Azazme  verdrängt  wurden. 

Sie  sind  griißtenteils                     ^H 

^H          Kamelzüchter.    Ihr 

Haoptbegräbnisplatz  liegt  bei 

l^iadjan.    Das  Stamm-                     ^H 

^H          zeichen    al-Matrak 

r  brennen    sie  den  Kamelen   auf  die   rechte  Backe^                     ^H 

^H          den  Schafen  in  dag  rechte  Ohr  ein. 

■ 

^^K                Geachlecliter: 

Sippen: 

WaeftefpUtse:                                ^H 

^H          Sawäfin^  Hawaii 

NejÄmat,  Nigrai               i 

ät-Tamad  n.  blr  lyuret                    ^H 

J^a^jre,  al-l)ji§tr 

^^M 

Rawasa,  abu  Kas 

^^H 

Gescht  eetiter: 


IJamadfitj  ijamadi 


al'Halajfe,  al-Ulajfi 


ßipjieu: 

WasserplHtiar 

Mtür,  abu  Mafar 

Kuntilet  el-Qeräfi 

yalajle,  el-Halili 

ßa<}jaD 

Kasasbe,  ibu  KassAb 

n 

eblj^awaäme,  eMyfUem 

n 

Safa.jhej  abu  Safilj 

n 

KorekiVnijJiu,  elK urckfini 

el-Gerafi 

Mtejrät,  abu  Mtejr 

en-Nabl 

at  TwAl,  at-Tawil 

el-Bliejr 

el-Karndme,  ibn  Krejdem 

IJandes 

ed-DalahVt,  ibii  Dalal 

n 

al-*Aklan,  abu  *Atbi 

elBhejr 

eMs^awa^me,  ihn  l^njüm 

*ajn  TAba 

cM_lawa|re,  al-yatri 

Vjö  Turban 

al-KtuDj  iba  lyata' 

n 

\ 


Es-Saidl^lJiii. 

Die  Sa'Sdijjinj  es-Sa'idi,  lagern  nördlich  von  den  IJewät  und  ast- 
iicb  von  den  'Azazme  auf  beiden  Seiten  der  'Araba.  Ihre  Grenze  läuft 
von  der  Mündung  des  w,  el-Merzeba  in  westlicher  Kicbtung  zum  g.  Naflj^ 
dann  südwärts  zu  den  bijär  el-*Eded,  nal^b  el-Bejjixne  und  in  östbeher 
Richtung  zu  mi*  Rarandalj  h.  Delära  und  nordwe^twärta  zu  cM  law  war, 
el-Ijtamr  und  Merzeba.  Einst  wohnten  sie  zwischen  teil  ebFär  e  und 
*Ar  ara,  wurden  aber  von  dort  von  den  Tijaha  verdrängt.  Ihr  alter 
Begräbnisplatz  liegt  bei  *Ar'ara  in  al-Falha.  Als  Wasm  führen  sie  er- 
Rwekeb  U  auf  dem  Hinterfuße  und  eb'Ärata  I  auf  der  Stirne  der 
Kamele  und  Ziegen. 

Ihr  Ahnherr  as-SwIri  ist  eigentlich  Ahnherr  nur  der  Ramamnc. 

Sippen: 
Ramämne^  ihn  Rammän 
er-Rwä4jc^  ibn  Rwedi 
ad-Darafkaj  ihn  Edj*afak 
eiyamadatj  el-Hamadi 
at-Tahiliin 
e^-Srüriytn 

el-Madakir,  ibn  Dikr 
as-Swejjatj  es-Swej 


QeBchlecbter: 
as-Sawärje,  Sw^ri 


l>:abala,  I^bali 


WaiAerplätset 

mi*  Mlehe,    nördlich 
vom  w.  ebLehjane 

Delftim 

5arandal 
b!r  yammäd 


^PW^ 

^^^^^^                            ^^ 

^^^^^      Oeschlecbter:                                  Sippen: 

Wasserplfttse: 

^H           I^abala,  l^hkli               el-'Amenitj  el-'Am^ri 

pnrandal 

^^^^                                            el-JJamrijta,  ibn  Hmejla                   eHiamr 

^^^H                                            eii'N^uz^  ibn  Enl^Lez 

TJ 

^^^B                                            el-Bhej^t,  al-Bbesi 

n 

^^^^H                                         el-'Awnat,  ibn  'Awne 

Belara 

^^H 

^^^^            Die  Dbur  sind  ein   uralter  Stamuij  der 

einst  die  Gebiete   südlich 

^H         von  es-Sbejta  besaß.  Jetzt  leben  aie  zerstreut  ab   kleine  Familien  unter 

^B         den  PJewÄt,  Tijaha  und  Sa*idij^tn. 

^^m                                            ^AkabawIJJe. 

^^^^             Die  Bewohner  von  el-'A|:aba  besitzen  keine  Felder.   Nur  von  den 

^H          IJewat   [vaehten    sie   anbanfuhige   Fläclien,    insbesondere   im  w.  el-*Ol^fi, 

^H         die  sie  bewirtschaften.     Kleinvieh   halten  sie 

nicht,   und    die  Zahl    der 

^H         Kamele   beträgt   kaum   200.     Ihre  Erwerbsquelle  bildet  der  Transport- 

^H         handel  mit  Ägypten  und  Arabien  und  dann 

die  Palmen.   Man  zählt  in 

^H         der  Umgebung   ungefilhr  3500  Palmen   und 

schätzt   den   Ertrag   einer 

^H         ausgewachsenen  Palme  in  guten  Jahren  auf  drei  Megidi  (K  14'40)j    in                      ^^ 

^H         schlechten  aber  nur  auf  die  Hälfte. 

■ 

^H                                                  Sippen: 

Ursprung:                                                      ^^M 

^H                                'ajlet  el-Kibriti 

Hazze                                                 ^H 

^H                                 'ajle  Ma4i 

Said                                                   ■ 

^H                                'ajlet  ed'Selj  Mbammad 

^^1 

H                                    „     el-Giirhi 

el-Bahira                                            ^^H 

^m                                     „     'Abdelfattah 

'Ajed                                                 ^H 

^H                                            Jasin 

Halab                                                ■ 

^H                                     „     'Abderrahmrtn 

f:>a!d                                                   ■ 

^H                                     „     'Abdessallam 

^^m 

^m                                 „    es-Stübi 

Ägypten                                               1 

^m                                        'Apd 

^H 

^H                                     „     el-Hend^iwi 

Indien                                              ^H 

^H                                    „     el'Bederi 

Ägypten                                          ^M 

^B                                    „     ahn  *Ajjat 

i^Bli                                             ■ 

^^m                                     jf     ahn  Junes 

^^1 

^H                                    ^     *Abdelgwad 

Ägypten                                          ^^ 

48 


Sippen: 

'ajlet  abu  Smä^tl 
„     el-^Abid 
„     el-Fabri 
„     eI-*Äjed 


Ursprung: 

Ägypten 

Sudan 

von  den  Ma^aze 


Al-'Imrftn. 

Die  'Imran;  el-^Imräni;  lagern  östlich  nnd  südlich  von  el-'A]}:aba. 


Sippen: 

el-Hlelijjin,  ibn  Hlejjel 
el-*A§abin,  'A^bani 
e§-§emäsne;  Samsäni 
er-Rw6kbin,  er-Rwekbi 
el-J^awasme,  ibn  Is^äsem 
el-'Abadle,  el-'Ebdeli 


TränkpUtze: 

w.  es-Sidre 

5aW 


el-ym«4a' 


Hw^tftt  et-Tlhama. 

Die  Qwetat  et  Tihama  lagern  an  der  Küste  des   Roten  Meeres 
südlich  von  den  'Imrän  und  bestehen  aus: 


Geschlechter: 
al-'Omerät,  erOmeri 


al-Mesaid,  al- 
Mas'üdi 


Sippen: 

al-Fawajze,  ibn  Fajez 
al-^rülj:,  aHJara|j: 
a§-§hÄhijjtn,  aä-Sihbi 
an-Nsejrät,  abu  Na^ir 
al-^adäjre,  ibn  ßadir 
ar-Rw&Sde,  ar-Rafidi 
al-Fawase,  al-Fasi 

al-Lebäjde,  al-Lebedi 
at-Taräfje,  at-Tarfawi 
al-!tladajre;  al-^Jadiri 
al-Gerajre,  abu  Grajr 
al-Farahin,  al-Farhani 


ad-Pljabin,  ad-l)ibäni 
az-Zamahre,  az-Zamhari 


Wasserplätze: 

w.  'EjM  und  el-Bada', 
östl.  von  MorÄjcr  Sa*eb 

al-Bwara 

n 
w.  aHJabt  und  I^Lijäl 

n  n  D 

n  n  n 

eHJrejbe  und  *Ajnüna 
Zihd  und  *Ajnuna 


^^n 

^^^^f             ^^H 

^^^^"              Geschlechter; 
H           at-Tkekat,  at'Tafeiki 

8i(t|ieti: 

diwi  Salame,  ibn  Salatne 
r,     'Amere,  ibn  *Amere 
^     *Aleüae,  ibn  'Alejjrm 

WiiflserptiltKe:                        ^^^^H 

Deba^     wo    anch     ein             ^^^H 
Miihäfe?  des  Wäli  von             ^^^H 

Gedda  residiert                  ^^^H 

^M            Selemijjin^  cs-Selemi 

ad ' Dakaj  k c,  ad  Dak i k i 
el-Orejnbiit,  el-0rejnl>i 
as-Sawamin^  aä-J^ami 
atTakatl>a,  at-TäktaVi 
as-Swejyat*  as-Sawij 

pefe  Serma                          ^H 
w.  Sa'lawwa                      ^^^| 

w.  al-Matadän  und               ^^^^H 
al-Badfa                        ^^H 

^m          al'Obeüat,al-*Ol,Ä- 
^H^              wani^    (stammen 
^^^^        von  den  IJarb) 

al  Lahäjbe,  al-Lahibi 
at-larat).ie,  at-TrejSnldii 

abAznam                                ^^J 

b.  al-'Abden                      ^^^H 

^^m          el-Mawase,  al-Müsi 

al-Kdüd,  abu  Kadd 
an ->N'j>amat,  ilm  Näg^em 
Sabatin,  ibn  SbejUn 
el-^fa,  el-IJafjan 

w.  $irr  und  an-Ng;ejl              ^^^^| 

^M          aI-Me§Shir,  al  Mag 

al-IJataj'e,  al-Hati'i 
an-Na^ajrc,  ibn  Nusejr 
el-Makäkwe,  el-Makik 
al-Bdun,  al-Badani 

w.  abu  ^zäz                    ^^^1 

^V          alJ^ur  an,  al-IJ^ur'ani 

ar-Rawä.Ade,  ar-Kasidi 
diwi  Barahimj  Barahimi 
el-CTelawiJLJe,  Crelawi 
an-Nnsejrat,  walad  Nastfar 
diwi  TJmnd,  ibn  I^miid 

w.  Arzej^an^  el-Aznam             ^^^H 
w.  Murra                        ^^^H 

n                                  J 

^         alGawahre,  al-Gawhari                    — 

Liben,  en-Nhejre                       ^H 

^H           al-KbefJat,  aMvbefJi 

atTawäjrej  abu  Thjre 
'ejäl  NwofeJ,  ibn  Kofal 
el-Gawflgre,  il)n  Gaser 

sejl  lyiijkn                       J 

Peba                            ^H 

^^f^     al-FabÄmin,  al-Fli6- 
^H               mäni 

awlad  Sa*id,  ibn  Sa  id 
awtAd  A*lajje,  ibn  Alajje 
el-Hamadat,  ibn  IJmöde 

g.  el-I.Ialäl 

w.  Sadar 

^m          el  Gerafin,   el-6ar- 

^H                    Mut  iL  knhi*  VHntm,  10 

al-Ftnb,  al-Ft&hi 
cbBisasa,  cl-Bsesi 

w.  I,>eba 

n 

4 

60 


BelL 

Der  große   Stamm   der  Beli  lagert  südlich  von   den  5wetat  et- 
Tihama  und  teilt  sich  in: 


Geschlechter: 
al-Ma*atle,  Ma^eljJi 


Sippen: 

er-Refadat,  ihn  Refädo 
diwi  Selim,  ihn  Selim 

„     *Awe(Ja,  ihn  *Awe<Ja 

„     Mirdid,  ihn  Miräid 

„     *Äid,  ihn  *Aid 

„     ^A\cl,  ihn  *Atl 

^     Mbärak,  ihn  Mubarak 
e8-§awam*e,  Öawm*i 


Wasserplätze: 

el-Wi^h 

n 
n 
n 
n 


el-Badf 


ar-Rmüt,  ar-Rmüti 


al-FawA(}le,  el-Fa^li 
az-Zabbale;  az-Zabbali 


as-Sahame,  as-Sal.iami 


al-Wah§e,  al-Wabsi 


al-Mawahib,al-Majhübi 


er-Räüd,  er-Räüde 

1  e§-$adara  und 

el-Helban,  Helbani 

1     Tajjib  Ism 

el-fjomran,  el-IJomrAni 

el-tJarrär 

el-Hmur,  Hemri 

en-Na^ben 

el-Fre  at,  Fro'i 

el-Gajda 

el-'Efene,  el-'Efin 

eHJarrÄr 

.— 

w.  Neg:ed 

ar-Rajawin,  Rarawi 

el-Kirr 

cs-Sarabta,  Srobti 

w.  Neg:ed 

el-Gedül,  el-Gidli 

abu  Tirrc  u.  ed-Dil 

el-Bwcnat,  el-Bweni 

^Eddan 

el-Isara  ata,  I^ar'üti 

el-Kirr 

el-Gem*an,  Gem'ani 

el-Gwa 

(liwi  Mhanna,  ihn  Mhanna 

el-Pä'a 

es-Salem,  ihn  Salem 

n 

as-Sbfit,  Sbftti 

Badda' 

eH>lawäsme,  ICasmi 

n 

az-Zrfit,  Zcrti 

'AJiLbal 

el-Weban,  ibn  Woban 

n 

el-Lwata,  el-Lüt 

$urüm 

as-Seba*,  Seba^i 

el-Fara'a 

aä-Sawamin,  aä-Öami 

es-Sidre 

diwi  Gbel,  Gbeli 

el-Fara'a 

Qeichlecbter: 

eMImf,  Herfi 

el-'Aradatj  *Aradi 


Sippen;  WasöerplÄtze 

(Uwi  Mliammad,  ibn  Mliammad         el-Ma-j* 
„     Srllem,  ihn  Salem 


„     Zejäy  il>ii  Zejtl 
cd-Uat^nrniay  l>ukrüm 
*ejfil  Mu'alla^  ibn  Mu*alla' 

el-K^rün,  Krimi 
e8-8a*edät,  Sa'cdi 
el-Hsejmnt,  el- Hse j mi 
el-Bwejjtit,  Bwej 


d-Anwa 
Hawtale  u*  Ne^el 

ed-Dafne 

el'Kirr 

el-l^asana 
el-Kföf 


Der  große  Stamm  der  IJwelat,  Hwoii^  leitet  seinen  ürsj>riing  von 
ywet  abj  der  aus  Ägypten  stammte  und  auf  einer  Pilgerfahrt  nach 
aI''Akaba  kam.  Hier  wurde  er  fieberkrank  und  blieb  bei  einem  *Attwi, 
einem  Angeliörigen  des  Stammes  Ben!  *Atijje.  Diese  hatten  Weizen 
und  0 erste  für  die  Pilgerkai-awane  zu  hesorgen.  Es  kamen  Getreide- 
händler von  Cä-Sam;  Syrien,  und  die  *Atijje  mußten  sie  vor  Üherfällen 
schützen.  Ala  tjwet  gesund  geworden  war,  blieb  er  hei  den  'AtiJLJe  und 
begleitete  als  Nazur  diese  Getreidekarawane.  Da  er  sehr  verscIi lagen 
war^  machte  er  es  mit  den  Händlern  ah,  daß  sie  nördlich  von  *Akaba 
anhielten.  Als  die  Pilgerkarawane  ankam^  war  nicht  genug  Getreide 
in  *Akaba  und  der  Hfluptling  der  Beoi  'Atijje  wußte  sich  nicht  zu  helfen. 
Da  wendete  sich  der  Pascha^  der  die  Karawane  begleitete  an  ITwct^ 
und  dieser  vcrschaflFle  das  nötige  Getreide,  Von  der  Zeit  an  wurde  er 
mit  der  Besorgung  des  Getreides  in  'Akaba  betraut;  bald  gesolltcn  sich 
zu  ihm  mehrere  Familien,  welche  den  Namen  IJw^{ftt  annalimen. 

Andere  wieder  erzählen,  daß  TJwöt  ursprünglich  anders  hieß,  diesen 

Namen  hätte  er  aber  wegen  folgender  Begebenheit  bekommen:   Er  war 

schon   reclit   mächtig   geworden    und  wollte    dem  Häuptlinge    der  Beni 

*Atij[je  nicht  mehr  Gefolgschaft  leisten.     Als   dieser   einst  zu   ihm   kam 

und  ihn  zum  Gehorsam  aufforderte,  zeichnete  TJwet  im  Sande  diejenigen 

Gebiete,  welche  er  sieb  nehmen  wollte,  und  machte  um  sie  mit  seinem 

Harn  einen  Kreis.     Nun   schwur   er,   daß   geradeso,  wie   ihm   nienmnd 

seinen  Harn  nehmen  könne,  ihm  auch  niemand  diese  Gebiete  entreißen 

werde.     Wegen   dieser  mittels  Harn   gezeichneten  Umgrenzung  soll  er 

den  Namen  IJwet  bekommen  haben.    Sein  Grab  liegt  in  I.Tesma. 

4* 


52 


Seine  Nachkommen  verdrilngten  versctiiedene  Stämme;  so  mußten 
ilmen  im  Süden  die  Beni  *Atui*^  weichen,  im  Osten  die  Sararnt,  im  Norden 
die  IJeni  Salj!%  im  Westen  die  Tcraltiiij  und  im  Nür4westen  Tswangen  sie 
die  Ijew^aja  und  die  Salnjfa  zur  Auswanderung*  Auch  iuhrten  sie  oft 
Kriege  mit  den  sich  immer  mehr  auöhreitenden  Beni  Sa^r,  die  sich  ihre 
besten  Weideplätze  aneignen  wollten.  Öfters  mußten  die  Ijwetat  weit  nach 
Süden  fliehen^  manchmal  aher  wurden  auch  die  Stjnr  hesiegt,  so  in  dem 
glorreiclien  Kampfe  jom  al-Batra,  in  dem  der*Alj.id  der  Sh^r  Ihnljamed  fiel. 

Die  I.lwetjitsind  KamelzUcliter  und  machen  der  türkischen  Regierung 
viel  zu  schaffen.  Der  OherhiUiptling  *Arär  ihn  Gazi  wnrde  1894  durch 
List  gefangen  und  in  Damaskus  eiDgekerkert.  Da  sich  jedoch  sein 
Stamm  trotzdem  nicht  fllgen  wollte,  wurde  er  nach  zwei  Jahren  frei- 
gelassen und  zum  türkischen  Beamten  ernannt  mit  einem  llonatsgehalte 
von  2d  Megidj.  Nehstdeni  liekommen  die  IJwet/it  von  der  Regierung 
Ma  ase^  und  Kwar  in  den  Jahren,  in  denen  politische  Verwicklungen  zu 
befürchten  sind^  regelmäßig  und  in  ziemlicher  Höhe;  ist  aber  überall 
RnliCj  dann  bekommen  sie  nui'  wenig. 

Den  Oherhlluptliog  der  zweiten  Gruppe  der  IJwetat,  Mhammad 
ihn  Gädj  gewann  die  türkische  Regierung  durch  große  Geschenke^  und 
er  spielte  unter  den  dortigen  Beduinen  eine  große  Rolle  bis  zu  seinem 
Tode  (19001  Im  Herzen  war  er  ägyptisch  gesinnt^  denn  von  Ägypten 
wurde  er  besser  liezahlt.  Die  türkische  Regierung  fürchtete  ihn;  darum 
trachtete  man,  ihn  durch  Güte  zu  gewinnen.  Er  wurde  nach  Konstantin 
nopei  eingeladen^  daselbst  als  Gast  Seiner  Majesillt  mit  Ehren  empfangen, 
bewirtet  und  erhielt  alle  möglichen  Versprechungen.  Er  wurde  zum 
türkischen  Beamten  ernannt,  bekam  schöne  Waffen  und  Kleider,  und 
fortan  bezog  er  und  sein  Geschlecht  jahrliche  Gaben ,  ma*a§e,  an 
KJeideni,  Nahrungsmittchi  und  Geldern. 

Als  Häwa  bekommen  die  Hwetat: 

Von  den  Sarfirat,  und  zwar  von  jedem  Zelte»  je  nach  der  Größe, 
2-4  Megidi. 

Auch  eä-Sobak  mußte  ihnen  die  Häwa  zahlen. 

Die  Ma'anijje  mußten  für  etwa  60  Reiter  jedem  1  Paar  Gazme,  rote 
Stiefelj  und  je  2  Fiogan  Kaffee  entrichten. 

Von  den  Na'eniat^  Lijatne  und  cs-S'üdijjin  von  Bsejra  zalilte  jedes 
Zelt  3  Midd  Gerste. 

Die  yamnjde  von  $enefhe  und  die  Gawahre  von  Tfllc  zahlten: 
jede  Familie  '2  Midd  trockene  Feigen»  2  Midd  Weizen^  2  Midd  Gerste 
und  3  Kotl  Öl 


53 


Die  Na^emAt  von  eI-*Ejna  je  i  Midd  Gerste  und  1  Midd  Weizen* 

Die  Kawame  jedes  Zelt  6  Sa'  öerste  und  6  *Sa*  Weizen. 

Die  Eiuwohner  von  Tejma':  jede  Familie  2  Midd  Datteln  und 
insgeeamt  2  Mäntel. 

Die  Einwohner  von  el-ööf  —  aber  nur  zwei  Quartiere  —  jäbrlich 
6  Mäntel,   während  die  illjrij^en  fünf  Quartiere  nichts  zu  zahlen  haben. 

Die  Bewohner  von  SakAka^  Itre  und  Kaf  im  w.  Sirhan:  jedea  Dorf 
2  Mäntel. 

Unternehmen  die  TTwefAt  einen  Kriegszu*^  in  die  östliehen  Gebiete 
und  werden  sie  gesehlagen,  so  Bind  die  Bew^ohner  der  aufgezählten 
Dürfer  verpflichtet,  die  Fliichtlinge  aufzünehmeu,  zu  liekleiden  und  zu 
unterstützen,  chimit  sie  zu  den  Ihrigen  gelangen  können. 

Die  IJwetat  teilen  sieli  nach  den  herrschenden  Familien  in  zwei 
Gruppen:  Hwefat  ihn  Gazi  (800  Familien)  und  Hwf-tnt  ihn  Gad 
(HX)  Familien), 

Kowtn  ibn  Oäzi. 

Die  TJwetat,  welche  aS-Sera*  und  die  östliche  Wüste  innehaben, 
heißen  IJwetat  es-^afha  oder  P^owni  ihn  Gazi.  Ilu'  Wnsm  ist  ah 
Awfeheg:  M, 

Sippeni  Wasi8eri*lätKe: 

Frogat^  Fregi  \Jov 

el-Musabhi|jin,  ibn  M^abbel;  ^ 

el-Fatenaj  Fatni  — 

es-SmehilJin,  Smehi  — 

an-Nawasre,  Nf^ri  al-Gafar 

aa^Südan,  al-Aswad  „ 

el-Gebahinj  abu  Gebhe  ^ 

'ejal  IJamdj  ibn  Hamd  „ 

*ejal  Salame,  ibn  Salame  „ 

eä-SumCit^  a§-Öamt  „ 

ejal  Gazi,  ihn  Gazi  „ 

el-*Awdat,  ibn  'Awde  „ 

ed-l>ijahat,  ibn  Dijab  „ 

el-Hedban,  aMIedbAni  ^ 

ejal  Ijamd,  ibn  IJamd  ^ 

DantwSe,    ibn  Darwi^,          *ejal  8ahnan,  ibn  Salmän  Odrob 

(stammen    von    den          *ejal  Musi,  ibn  Mim  „ 
Beli  abj 


Goschioc  liter: 
at-Tawajhe,  abu  Tajeh 


el-Mataita,  Matlaki 


54 


Marä  je,  Mar*Äwi 


ad-Dmänijje,  ad-Dmäni 


al-'Utün,  al-*Aten 


Geschlechter:  Sippen:  WasBerplätKe: 

^Amamre;  ibn  ^Ammär  er-RkSbät;  abu  Rukbe  a$-§ada|^ 

el-Bhöhät,  el-Bb^ti 
as-SIemanijjtn;  Sleman 
el-Mezäjde,  ibn  Mizjad 
el-'A^älin,  'A^län 

a§-§awäwne,  a§-§wew!n 
el-Meäale,  ibn  Miä^al 
er-Rasa^ijje,  er-Ra§a*i 
el-Gebaha,  Gbehi 
el-*Aiadje,  'Aledi 
el-'U^M,  el-'A^l 
awläd  *Ali,  ibn  *Ali 

'cjäl  Muhammad;  ibn  Mhammad 
*ejal  Mbärak,  ibn  Mbärak 
er-Riza^a',  ibn  Rizt 
at-Teramse,  at-Trejmsi 

el-MabäsnC;  Mahseni 
er-Rawaäde,  RA.§cdi 

Den  IJwetät  as-§afha  werden  beigezählt  auch  die 

Zawäjde,  az-Zajdi  awläd  Matlak,  ibn  Maflalj: 

aä-ÖbejtAt;  aä-Sbejti 
al-Mizene,  Mizni 
az-Zeläbje;  Zeläbi 


Täsän  und 
aba-1-Lesel 


Gorba 
el-Gafar 


Iram 


Hwdtät  ibn  Gad. 

Die  IJwctat  ibn  Gdd,  auch  el-^Aliiwin  genannt,  wohnen  in  eHJesmi: 

Sippen: 


Geschlechter: 

fjwelhin,  Swelti 
Makäble,  ibn  Mekbel 
el-Mahämid,  ibn  Mahmiid 
el-Bdül,  el-Beden 
es-^kür,  es-Sakr 
el-H(][erat,  el-HcJeri 
cs-SalUimin,  ibn  SaUam 
el-Farrägin,  Farragi 


Wasserplätze: 
g.  Ramäm 
*ajn  Fahhäm 
el-Heg;fe 
eUIeg-na  u.  w.  Müsa 
eä-Öebibi 

n 
Mleh 

yegna 


Gescblecliter: 
es-Srürijjiiij  ihn  8rür 

el-Mena^e'e,  el-Men^e*i 
alKidman^  al'Kdejjem 


BB-Sallkmht,  as-Sallami 
al-RajüliDj  al-^lajali 


Sippen: 


ai  Mtkbel,  ibü  MikLel 
ainainniadj  ibn  HammiUl 
*ejal  *Alij  ibn  'Ali 

al'ts^r'nu,  abljj'a* 

el-Banai5in,  el-Beläi 
Vjal  Salem,  ibn  SiMem 


Wasierplütze: 
Delära 
eMJawwar 

el-Ktejfe 


w.al-Falek^  el-Heu^fe 
Mleh 
Kalha 


Die  Rawagfe,  ibn  Ragef,  lagern  westlich  von  den  Srür  und  ßiml 
alte  Bewohner  der  Dörfer  zwischen  *ajn  Hbes  und  Delara.  Sie  wurden 
stets  mehr  und  mehr  verdrilngt.  Noch  vor  30 — 40  Jahren  besaßen  sie 
14  Stuten.  In  den  letzten  Jahren  ruinierten  die  Kik^  Heuschrecken^ 
ihre  Felder,  so  daß  manche  auswanderten  und  viele  vor  Hunger  starben. 
Jetzt  zählen  sie  zehn  Mann  und  drei  Frauen.  Wie  mir  mein  Gewährs- 
mann  erzählte,  küunen  sie  nicht  heiraten,  weil  sie  von  ihren  Nachbarn 
verachtet  werden.  Sie  sind  so  arm,  daß  sie  weder  eine  Schüssel  noch 
einen  Deekel  zum  Brotbacken  besitzen, 

Na'^mät  eä-Sera*. 

Die  Na^emat  eö-Sera'  werden  oft  den  IJwetat  beigezählt,  obwohl 
sie  Überreste  der  einheimischen  Bevölkerung  bilden  und  Kleinviehzucht 
betreiben.     Ihr  Stammzeichen  ist  Bakur  und  Mati^a^:      p 

Gesell  Lüchtor: 
al-*Ah\jde,  'AUkli 


i-Sl^mat,  ea-S16mi 


as-Salämiytn;  Salami 


Sippen: 

WasserplÄUej                 ^^^H 

KawA^dCj  ibn  RAsed 

al-Bast«                              ^ 

NagHgine,  ihn  Nagern 

Ajl 

Ijtawänme,  Itanmi 

aba-l-'A^äm                           ] 

Sa'adne,  SaVklui 

n 

ZaVdin,  ez-Za*lan 

n 

'Anikde,  *Arkadi 

*» 

aS'SbiVj  as-Sab* 

n 

es-Sabalin,  es  Sal_ili 

n 

Setatle 

n 

'ejal  'Abbas,  ibn  * Abbas 

7) 

56 


Maänlife. 


Die  aUdliche  Stadt  heißt  Ma'Än  el-Miv^riiJe  oder  el-Kebire  oder  el- 
TlegAziyc  und  zählt  etwa  150  B'aDiiHen.  Die  Bewohner  MaViiiiye,  Ma'äni, 
führen  als  Wasm  el-Hadame  iiud  ilatraken;  ^. 

Sie  teileo  sieh  in  die  Bewohoer  der  Unter-  und  Oberstadt,  die  flir 
pich  befestigt  sind  und  sich  schon  oft  bekriegten:  et-TahAta^  Tahtani, 
und  al-Kara^in,  ibn  KrejMn, 


Die  Tabata  zerikllen  in; 

Gescblechtör; 

Si|>|)On; 

el-5a Walde,  Ibiledi 

üerarje,  ibn  (ierrar 

*ejal  Haniad,  ibn  Ijamad 

en-Kawilisre,  Kaveri 

Ijammädtn,  Hämdi 

lyabab*c,  Kabbä'i 

*ejal  'Awde,  abu  'Awde 

al  BezAj'e,  al-Bzei 

el-Bawwabiu,  el-Bawwah 

'eja!  ^Ihammad,  ibn  Mhammad 

el-Fanatse,  el-Funtsi 

'ejal  Daud,  ibn  Däud 

'ejal  Sweter»  ibn  Sweter 

el-Hutaba*,  ehHatib 

'ejal  'Amrj  ibn  *Amr 

Die  KaraStn  zerfallen  in: 

Geschlechter: 

Sippön: 

el-HelÄlat,  Helal 

'ejal  I;Tsen 

*ejal  Mar  i,  ibn  Mar  i 

— 

el^^Abid 

— 

el-*Ak/ijIe,  *AVeli 

Ära  re,   Ar  an 

*ejal  SlimAn,  ibn  Slimän 

at-Takhln,  Telhüni 

^ 


e?-$allabatj  J^allah  — 

Die  nördliche  Stadt  heißt  Ma  an  es-Sapre  oder  eä-SAmi|je,  der  alte 
Name  lautet  jedoch  el-Moiiira;   es  wohnen  daselbst   etwa   100  Fi 
Die  Bewohner  bestehen  ans: 


Oeschlecbler: 

'ejäl  el-IJaHÄn,  ibn  el-I,Ia§An 

en-Nis*e,  en-Nis'i 

*ejal  'Abdallah,  ibn  *  Abdallah 


Sippen: 


aer  aiie  ^^m 

amilien.  ^H 


67 


Oeschlechter?  Sippen; 

at-TawuLte,  Töbti  — 

^ejal  IJajjäne,  abii  IJa^ane  — 

el-l^aramöe  ar-liaSajde,  Kaätdi 

*ejal  Grim'e,  ibn  Gim'e 
el- H awara*,  el- H  üri 
el'Grejjnt^  Oerwi 
'ejal  eä-Selleb 

Die  Bewohner  von  ^la  an  widmen  sich  dem  Handel  und  teilweise 
ancli  dem  Ackerbau,  Sie  pachten  nUmlich  anbaufUbige  Gebiete,  anVjii 
-slsjLi,  von  den  Beduinen,  denen  sie  ein  Fünftel  des  Reinertrages  abliefern. 
Den  Ma'aniyc  gelioren  mir  imfruchtbure  Gebiete,  aradi  el-ba'aL  Man 
findet  die  Felder  der  Ma^änijje  in  den  Gebieten  von  Baata»  Ajl^  aba 
d-*Azam^  welche  sie  von  den  Na*emjit  pachten,  dann  bei  el-Fwele  und 
abad-Leselj  die  den  Mara  in  gehören,  und  aueb  bei  l.>drj  der  Besitzung 
der  Frew:at. 

El-LlJÄ|ne. 

Die  Bauern  von  al-Gi  heißen  LijAtne,  Lejtani  oder  Liti  und  zählen 
etwa  lOi)  Familien,  Ursprlinglich  wohnten  hier  die  Beni  Hamide.  Einst 
kam  zu  ihnen  ein  'Araber,  namens  Sälem  vom  Stamme  der  IJfu^b,  Er 
heiratete  ein  Mädehen  der  Beni  yamide  und  seine  Frau  gebar  ihm  drei 
Söhne:  tjalife,  den  Almherrn  der  Halajfe,  Ulef,  den  Ahnherrn  der  Ulejfat, 
Radi^  den  Ahnherrn  der  Rwfi4je,  Zu  diesen  drei  Geschlechtern  ge- 
sellten sich  bald  andere  und  nannten  sich  gemeinschaftlich  Sriir.  Mit 
Hilfe  der  sich  vordrängenden  FJwßfat  wurden  die  Beni  Hamide  ver- 
trieben. Nun  verbanden  sich  die  Sriir  mit  den  einheimischen  *Obedijje, 
nahmen  den  Namen  Lijatue  an  und  besitzen  seit  dieser  Zeit  die  Um- 
gebung von  al-Gi. 

Ihr  Gebiet  reicht  von  er-Rst^s  im  Süden  bis  el-'Arga*  im  Norden 
und  von  den  Bergrücken  im  Osten  bis  w.  ed-Der  im  Westen.  Dal,ialia 
bildet  die  Grenze  zwischen  den  Srür  und  'Obedijje.  Sie  haben  den 
anbaufilhigen  Boden  geteilt,  der  Besitz  einer  jeden  Familie  heißt  Suk^a» 

Sie  zahlten  yawa  den  'Amano  und  den  IJwetat  ibn  Gäzi^  und 
zwar  jede  Familie  drei  ^fV  Weizen. 

Geschlechter!  Sippen:  Wasserplütse: 

eä'Srür,  SrÜri,  IJalajfe,  Hlafi  el-Gis 

Rawadje,  Rwe*|i  e()-l,)ba' 


58 


Goiclilechter: 

Stppeu: 

WaBserplJ&tssf 

eä-Srftr,  Srilri; 

Salnmin,  Salmäni 

el-MliaUe 

Farag;at,  Fargri 

ed-Dabaha 

Sa'odat,  ibn  Sa'id 

'ajn  Emün 

Falaliat,  Flahi 

el-Mhalle 

Uleifat,  ibn  U!*^fi 

Vju  Emun 

el'F<jluI,  ibn  Facti 

i».  el-Fedüli 

'Obediije,  ^Obedi 

HIalat,  Hlali 

el-MlieUe 

Nnäratj  Nasari 

n 

el-Maäa*elej  Ma^^ali 

w.  MÜsa 

Hasanjit,  Hasan 

zahrat  ebHäziie 

*Alaja,  *AIi 

el  yrejbe 

Nwaäe,  Kowfeli 

^ibnit  cl-IJazne 

IJamadia,  ibn  IJamdim 

n 

Samasia 

n 

'Amanttj  'Araari 

n 

ybejhät,  ibn  Sbejh 

f> 

In  al-WVjra  wobnte  eine  christliche  Sippe,  baniCde  min  en-nasara, 
die  4U  Männer  zählte.  Sie  lebten  ganz  flir  sieb,  hatten  keine  Gemein- 
schaft mit  den  Bewohnern  von  el-Qi  und  erlaubten  nicht^  daß  diese  au 
ihren  Opfern  teilnahmen.  Einst  schlachteten  sie  ein  Opfertier  uind  teilten 
das  Fleisch  nach  der  Zahl  der  Männer  in  40  Teile.  Es  schlich  sich 
jedoch  unter  sie  Salam  ahn  Zrejle,  entwendete  ein  Stück  Fleisch  nnd 
floh,  ohne  bemerkt  zu  werden.  Als  sie  nun  die  40,  Portion  nicht  finden 
konnten,  betrachteten  sie  es  für  ein  ungünötigea  Zeichen  und  wanderten 
ans.  Man  glaubt  jedoch,  daß  sie  von  den  Arabern  verdrängt  wnrden. 
Nach  ihnen  fiel  el-W'ejra  den  Illahlt  zu. 

M  mär  in. 


Der  Almherr  der  ^\märtn^  'Amrani,  heißt  'Abdallah.  Sein  Grab 
liegt  bei  den  hafajer  er-Rabama  und  wird  hochverehrt.  Vor  dem  Grabe 
stehen  zwei  Steinplatten  (etwa  60cm  hoch),  auf  welche  verschiedene 
Votivgegenstände  gelegt  werden.  Als  wir  an  dem  Grabe  vorbeiritten, 
sahen  wir,  wie  es  unser  Führer  verehrte»  Er  trug  nur  das  Hemd  nnd 
einen  zerrissenen  Mantel,  aber  er  wollte  doch  dem  'Abdallah  etwas 
schenken.  Dariira  zog  er  einige  Fildcn  aus  seinem  Kopfstrange  und  legte 
sie  —   die  Steinplatte  streichend   —  auf  diese. 


59 

Jetzt  lagern  die  'Amarin  meistens  am  Ostrande  der  'Araba,  und 
zwar  in  el-HiSe,  dem  nördlichsten  Teile  von  es-Sera'.  Ihr  Gebiet  wird 
abge^enzt  im  Osten  vom  w.  el-^Arga',  im  Norden  von  ras  ed-Dehdel, 
im  Westen  von  Raljama  nnd  im  Süden  vom  w.  el-BG<|a\  Sie  züchten 
Ziegen  und  sind  berüchtigte  Ränber,  Als  Stammzeichen  führen  sie 
Rwekeb:  H,  zählen  etwa  50  Familien  und  bestehen  aus; 

ei-Saw/iäej  ahn  Suäe 
*ejM  'Awadj  ihn  *Awad 
'ejal  Ilamtd^  ibn  yarald 
ei-IiuiüS.  j&ufii. 

El^Onene. 

Das  Dorf  ehGnone  haben  stete  Fehden  mit  dem  l*cnachbarten 
Dorfe  el-^Enik  ruiniert.  Als  Ursache  des  letzten  nnd  blntigste.n  Krieges 
erzählt  miin,  daß  einst  die  Knaben  von  el-Gnene  mit  den  Knaben  von 
el-'Erak  spielten^  wobei  durch  einen  unglücklichen  Zufall  der  Sohn  des 
abn-l-ljKne*än  getötet  wurde,  enkatah  Da  abn-Myne'an  den  Täter  nicht 
kannte  nnd  nicht  wußte,  ob  er  ans  ebCInene  oder  aus  eI-*Eräk  sei,  be- 
schloß er,  sich  an  beiden  Dörfern  zu  rächen.  Er  ging  nach  el-'Erak 
und  teilte  dort  im  Gelieimen  mit,  daß  die  von  el-Gnene  ihre  Tennen 
plündern  woUeu.  Die  Bewohner  von  el'Enik  wollten  ihnen  nun  zuvor- 
kommen und  die  Tennen  von  cl-Gnene  überfallen.  Da  lief  abu-l-Iyne*an 
eiligst  nach  el-Gncne  und  schrie,  daß  ein  Überfall  von  el-'Erak  drohe. 
Wohl  bewaffnet  erwarteten  die  von  el-Gncne  die  von  el-'Erak,  Abu- 
l-lj[ne*iin  versteckte  sicli  liinter  einem  B\^lsen  zwischen  den  beiden  Par- 
teien nnd  schoß  von  dort  einmal  in  die  Reihen  derer  von  el-'Erät,  dann 
wieder  in  die  Reihen  derer  von  el-Gn^ne,  nnd  traf  jedesmah  Nun 
stürzten  sich  beide  Parteien  aufeinander  und  es  fielen  auf  beiden  Seiten 
80  viele  Männer,  daß  die  Weiber  mit  den  Kindern  auswanderten  und 
sich  den  ^awarne  und  Hobakijje  anschließen  mußten. 

Ein  Teil  der  Bewohner  von  el''Eral>,  die  S'iidiyin,  ließen  sich  in 
dem  sujill  en-Nkah  genannten  Gebiete  am  Südwestende  des  Toten  Meeres 
nieder,  wo  sie  Ziegen-  und  Schafzucht  betreiben. 


Er-ResÄjde. 

Die  Reäajde,  ibn  Raiid,  sind  mit  den  IJwctat  Idutverwandt.  Sie 
fuhren  als  Wasm  al  Awfeheg:  M,  Bälden  etwa  50  Familien  und  be- 
stehen aus: 


60 


Sippen: 

WaBnerp  lltze: 

ejal  Unruh 

eS 

Skt^rijje  und  el-Rwer 

Rwafle,  Rafli 

Gwar  Budda 

ftwäürae^  ibn  l^änem 

m 

Ivmnr,  abii  Kamra 

n 

Mahlziz,  aliu  Miihajziz 

n 

AIrMcsäid, 

Die  Meaa'fd  lagern  in  den  »Schluchten  tles  iistlichen  Randgehirges 
der  'Araba  /.wischen  Fenan  und  w.  es-Salamlini. 

Sie  stammen  von  den  ReiAjde  ab.  Ein  Angetiöriger  der  Reäajde 
hatte  Uingaug  mit  einer  schwarzen  Sklavin.  Als  der  Häuptling  Mal'ab 
ibn  Ras^id  erfuhr,  daß  die  Sklavin  sctiwaDger  sei,  zwang  er  den  Mann, 
sie  7M  beiraten.  Deswegen  wurde  dieser  vom  Stamme  ausgestoßen  und 
floh  in  die  *Araba»  Die  Sklavin  gebar  einen  Sohn,  dem  der  Vater  den 
Namen  MaB%'id  beilegte,  Mas'iUl  Iieiratete  wieder  eine  Sklavin,  weil  ihm 
kein  Stamm  eine  Tochter  zur  Frau  geben  wollte,  und  dieser  ist  der 
eigentliche  Ahnherr  der  Mesa  !d,  die  nur  eine  Sippe  bilden. 


ITseJfftt. 

Die  ^Äsejfät  lagern  in  el-^Araba  gewöhnlich  mit  den  Mesald,    Sie 
stammen  von  den  Beni  'Atijpe  ab  und  Äählen  etwa  20  Zelte, 


^ 


Ei-Menäge'e. 

Die  Mennge^e  stammen  von  den  ywetat  ibn  üäd,  wurden  aber 
ausgestoßen  und  zählen  nur  etwa  sechs  Familien,  Sie  lagern  aiUUich 
von  den  FJ warne,  (slldlich  von  den  ed-Dabba  genannten  Hügeln),  in  el- 
*Araba  und  gelten  mit  den  'llsejfat  und  Mesa^id  fllr  die  geföhrhchsten 
Räuber.  Sie  haben  wohl  die  meisten  Überfälle  der  falrrenden  Kaufleute 
auf  dem  Gewissen,  und  zwar  aus  dem  Grunde,  weil  sie  mit  keinem 
großen  Stamme  in  Verbindung  leben  und  deshalb  von  der  Regierung 
kein  Häuptling   für   ihr  Treiben  verantwortlich    gemacht  werden   kann. 

Die  fahrenden  Kaufleute  von  Hebron  niüösen  ihnen  Tribut  zoflen, 
Einst  verlangten  sie  auch  von  den  in  Hebron  Ansässigen  Tribut.  Diese 
schickten  ihnen  einen  Ledersack,  in  dem  zuvor  Traubenhonig  gewesen 
war,  mit  der  Aufforderung,  sie  mögen  ihn  ablecken.  Die  Erwähnung 
dieses  Vorfalles  betrachten  sie  für  die  grüßte  Beleidigung. 


61 


Den  Bauern  von  aä-Sobak  gehört  das  Termin  vom  Ii.  es-Siuera  im 
Nordf^D,  bis  el-Hise  im  Süden.  Sie  zählen  etwa  200  Familien  und  zer* 
feilen  in: 

GeachlecUtor:  Sippen: 

el-Maiahim^    Malhami    (Stamm-  af-Twara' 

zeichen  al-Bakor:  p)  abBdür,  ihn  Badr 

es- S Ij  t*j  1  > i^y i n ^  eä- S [i ej  l> i 
eMJawariej  eMJärti 
eI-Hajaz*ej  el-Hejza'i 

ar-Rawnöde,  ar-Kiiädi 
eÄ-SljLcriitj  eö-Hkeri 
er-Rafaje'e,  er-Rafe  i 

eM,lg:üg,  eMJagg: 
eä-Öwomijjin,  e§-Swemi 
el-ßanamijjinj  el-Ranami 

Westlieh  nnterhalb  an-SAbak  liegt  ein  zerstörtes  Dorf^  welches  noch 
vor  60^70  Jahren  von  den  Meläbim  bewohnt  wurde» 

Nur  die  T^ara*  sind  alte  Bewohner  von  aä-Sobak.  Die  Habahbe 
stammen  von  den  Na'emilt  ab. 

Die  Bewohner  von  aS-S6bak  waren  immer  Freunde  der  Christen. 
Den  Türken  leisteten  sie  lange  Widerstand  und  ihre  Häuptlinge  waren 
mehrere  Jahre  in  der  Festung  e!-Kerak  interniert. 


al-Habahbe,   Habliübi  (Stamm- 
zeichen el-tladame:  O) 


Ahäll  pflna. 

Die  Bauern  von  P^na  beanspruchen  daa  Gebiet  zwischen  Sag:arat 
at-Tajjar  im  Süden^  'ajn  at-T^rik  im  Osten  und  uram  el-IJarbe  im 
Norden,  Einst  gehörten  ihnen  viele  Dörier,  aber  infolge  steter  Kriege 
mit  den  Kerakij[je»  yegaja  und  ResAjde  wurden  sie  teils  getötet,  teils 
vertrieben  und  konnten  sieh  nur  in  dem  schwer  zugänglichen  P^na 
halten. 

Das  Dorf  Dana   bewohnen   etwa  70  Familien  der  'At*ata,  'At*ati; 

Oeachlechter: 


Flawalde^  Haledi 

Na'an'e^  Na'na*! 
yasaba';  Hftcbi 


Sippen: 

el-*Aw^(j4t^  el-^Aw6(}i 
ez-Zrejbat^  ez-Zrejbi 


62 


Geschlechter: 
SafäsfC;  es-Safsafi 


Ahflli  Basejra. 

Das  Dorf  Bu^ejra  bewohnen  etwa  200  Familien  einer  Unterabteilung 
der  IJamajde,  welche  es-Sa'üdijjin,  es-Sa'üdi,  heißt  und  das  Becken  von 
Ilarandal  beansprucht. 

Sippeu: 

ez-Zijadne 

töm  el-I^lid,  ibn  el-ßlalid 

'ejal  TJarzalläh^  ibn  Qarzallah 

el-Mse  idijjin,  ibn  Msö'id 

eS-Srüä,  abu  Sirfi 

*ejal  Ernem,  ihn  Einem 

el-5irblÜ 

er-Rfü',  ibn  Rafi*e 
*ejal  Salman,  ibn  Salman 
*ejal  *Awde,  ibn  *Awde 
'ejal  ^Awnijje,  ibn  *Awnijje 


el-*Atawne,  el-'Atawi 


Ahftli  Senefhe. 

In  Senefhe  wohnen  etwa  150  Familien^  die  ebenfalls  zu  den  ^amajde 
gehören.     Ihr  Wasm    ist    en-Naber:  r\  auf  der    Nase   und    Matra^Sn: 


Äiit    rtPTTi    1  Ihrp.   flAi 

r  iiere. 

Sippen: 

Geschlechter: 

Wasserplätse 

el-^tamijje,  el-I^afami 

er-Rawä5de,  Raäedi 

— 

el-Hasasne^  Qasasni 

— 

Sbatat,  e§-Sbat 

— 

Hawade,  el-Hawedi 

— 

^umrän,  el-Ahmar 

— 

*Awdät 

— 

Stejjat,  Stejji 

el-Bilmän,  el-Ablam 

El-Qannäne 

es-SwäH:a,  es-S61alj:i 

n 

el-I^arar'e,  el-ljl^arra' 

n 

el-Ffeara',  el-Fakir 

n 

cl-Badajne,  abu  ßdejn 

n 

Sak«ame,  abu  Sakra^ 

n 

Malawis,  al-Mi*wii8 

n 

§awäfin,  abu  §wefan 

n 

^^^^^^H             ^H 

^^^H^^^^^^^^Ahäll-t-Tafile, 

^^^^             ^1 

^M                Al-Tafilß  bewolmen  400  Familieü  der  Gawäbre,  Gnberi,  denen  das                ^^^| 

^H       Land  bis  zum  II  lyfe^ef  im  Osten  gehört. 

Sie  teilen  sich  in:                                ^^^| 

^H                                                           Geschlechter: 

^^^^H 

^m       abMljamdijjin           al-HaluIat,  alHlali 

el^Farahid,  Farhüdi                         ^^H 

^B            el-Mbanidi 

ebKtet^t,  eMvteti                              ^^| 

^H           (Wasm  el-Mah- 

es-Sb^l^  abu  Sabla                           ^^^| 

■           gan  [N,  auf  der     ab^^Hiebat,  al-Whobi 

cr-Rabbaje'e,  er-ßabba                          ^H 

■           Käse) 

eä-äerajde,  ibn  Sreda                      ^^^M 

^H                                        al-IJamadat,  aHJamedi 

el 'Äwran,  el-Ä'war                         ^^^| 

el-Hawamde^  el-I^amcdi                   ^^^H 

ebMhajre,  el-Mahri                          ^^^H 

el-'Atewij^je,  el-'Atwi                         ^^^| 

el-Geradin,  el-Grejdi                        ^^^H 

ebKrerat^  ebKrori                            ^^^H 

^m       al-Kalalde^  el-          el-MhejseOj   ibn  Mhejsen 

el-I^awasme^  ebKÄsmi                     ^^^H 

H           KallMi. 

el-ßdfir^  abn  Badra                          ^^^| 

^m           { Wasm  el-Mat- 

^^M 

H           r^'»V            )            el-Kteifat,  ibn  KteJfVm 

el-Mrajnt^  Mrawi                                ^^^H 

^^^^                                        (Wasm  a^'Sarime  Jl) 

el'Frej^at^  l'^^^j^^                               ^^^H 

ebljababgCj  abu  Ivabbus                   ^^^H 

eM.lrej^ät^  I.lrej^                               ^^^1 

^^^^^^H                           en-Nagarat,  Nagri 

cbKawäVej  lydVi                                   ^| 

^^^^^H                               (Wasm  ol-Matrakou  ||, 

eb*Amajre,  *Ameri                             ^^^M 

^^^^^H                               auf  der  Backe) 

cl-Marähfe,  Marhati                          ^^^| 

^^^^^H                           el-'0bedij[jinj  eb'Obedi 

'ejal  Ranem^   ibn  Ranem                       ^M 

^^^^^H                              (Wasm  eMJadame  0^ 

'ejal  l>ibe,  ibn  l>ibe                                ^H 

^^^^^H                              auf  der  rechten  Backe) 

eä-SahähdCj  Sahliadi                                 ^M 

az-Zm*tan^  el-Azrak                                ^M 

^^^P 

I 

^^^P           Im  Dorfe  el-*Ejma  wohnen  etwa  200  Familien  der  Tawäbje,  Tawabi. 

^^^  Stamraxeichen  el-Matraken  ||. 

' 

^K                                     Ge«ch)echter: 

Sippens                                                                        j 

^H                             al-Jisar,  Jisari                        es-Su'üdj  Su'üdi 

H                                                                         er-Rbeli^t,  Rbeti 

64 


Geschlechter: 
al-Jisär,  Jisari 

el-Jamin,  Jamini 


Sippen: 

el-Hawalde,  tJaledi 
el-Atajme 

el-*Akalje,  abu  'Okle 
ar-Ru'üd,  ihn  Ra*ed 


El-Hegftja. 

Die  IJeg^aja  lagerten  einst  an  den  Ostabhängcn  von  as-Sera*,  wurden 
jedoch  von  den  IJwctat  nordwärts  gedrängt.  Nach  langen  Kämpfen 
machten  sie  sich  die  Na'omat  tributpflichtig  und  besetzten  den  größten 
Teil  ihres  Gebietes  zwischen  at-Twane  und  al-Le^gun.  Nur  die  Manna'ijjin 
sind  echte  IJegaja,  die  übrigen  sind  fremden  Ursprunges.  Sie  zählen 
etwa  550  Familien^  züchten  Kamele  und  Ziegen  und  sind  berüchtigte 
Räuber. 

Die  JJLc^kjSL,  I.Iagwi,  IJleg^iwi,  teilen  sich  in:  Hedajat  und  al-Man- 
na*ijjin. 

Die  Hedajat  zerfallen  in: 


Geschlechter: 

Sippeu: 

Wasserplätze: 

eI-*Alijjin, 

IJamadat, 

§lejla 

und  i^allül 

(Stammzeichen 

Za  arir,  abu  Za*arür 

n 

Tt           rt 

al-Bab:  n.) 

Tahatre,  ibn  Tahejter 

n 

Vi           n 

Zwähre,  az-Zahri 

n 

V)           rt 

Serähin,  Sirhani 

n 

n           n 

el-IIatlät,  el-Ahtal 

n 

r-             n 

'ejal  ^Abdallah,  ibn  'Abdallah 

n 

T)           n 

al-Batane,  el-ßtcni 

n 

n           rf 

Shadat,  ibnftliade 

*ejal  Mi^bel,  ibn  Milj:bel 

r> 

n           n 

^owm  ibn  Beiita,  el-Beliti 

n 

n            rt 

kowm  ibn  Uhmejjer,  ibn  Uhmejjer     „ 

n           n 

al-Mahmüdijjin, 

'Alejjanijjin,  *Alejjani 

— 

Mahmiidi 

Stewin,  Ötowi 

er-Rhäb 

'Adasin,  ibn  *Adejsan 

77 

az-Zbün,  ibn  Zehn 

n 

a^-Srejdan,  ibn  Ji^rejdan 

n 

al-ljumran,  al-Ahmar 

r) 

at-Tarakme,  et-Turkmani 

»7 

IjLOwm  ibn  Mrelul,  ibn  Mrchil 

el-Le^g;ün 

^^1 

^^H             ^H 

^^^^^^^GeTcT]  t  ©  c  h  t  e  r : 

8  i  p  p  0 1! : 

WflffnerpUtxd:                   ^^^^H 

^H           «J-MabniüdijjjQ, 

as-Swolcm,  ihn  Swelein 

el-Leg:gun                   ^^^| 

^^^^          Maliraudi 

kowm  abu  Asba*,  abu  ÄHba' 

^^^^1 

^^b_ 

el-*Arg:an,  aI-'Arg;äni  oder  al-AVag 

^^^H 

^^^^B 

el-Adcnat^  abu  Adooe 

^^^^1 

^^^^^^        Die  Maena'ijjm  zerfallen  io: 

^^M 

^H          el-Maa'itcIiyiHj 

el-*Aljar;  el'*Aker 

at-Tvvuna                    ^^^^| 

^^^^         Mas'üdi 

ebBnejjAn^  Bnejjani 

^^^^1 

^^K 

el'Bdün,  el-Bdimi 

^^^^1 

^^^^B 

cl-Hawamle^  e!-Hwomcl 

^^^^H 

^^^^H 

*eJ4il  Mar*ij  ihn  Mar'i 

^^^H 

^^^^m 

el-*Ag;agrej  abu  'Aggur 

^^^^1 

^^^^^m 

el-Meäahir,  el  MeMier 

^^^^1 

^^^^B 

VVläläe,  abu  ^AllfL^c 

^^^1 

^^^^ 

Manaje*,  ibn  Manf 

^^^H 

^H          al'MarürjCj  abu 

'Abakle,  ibn  'Abkal                         1 

^^H 

^1              Mrerje 

ar-Rawasa,  abu  Rwejs 

al-PVv*ilriye  und               ^^^H 

^1 

*ejal  Elimejd,  ibn  Ehmejtl 

at  Twiioa                     .^^^H 

^^^^^K 

NaW,  Ni^ajri 

^^^^^ 

Pawalhc;  ibn  Fälel.i                         , 

^^H 

^^^^      9awäwje,  e§- 

'Amejrat,  ibn  'Amejri 

^^M 

^^^B         ^wwa 

Manna 

nmm  ebHmeyete                   ^H 

^^^^b 

'Ar^any  el-A'rag 

und  at-Twana                      ^M 

^^H 

§uün4\  §ane' 

■ 

^^H 

Eii-Na(*mftt. 

■ 

^V                    Die  Na'ßmrit 

sind   nalb-FcUabin    und    Zilblen    etwa    80  Familien,                    ^H 

^H           Stammzcichen  el-Hadanic  0  und   cl-Matrak  ,  also       0    ,  auf  der                    ^| 

^^^^     rechten  Backe. 

■ 

^^^f           Oescb]  echter: 

Sippen! 

WassorpUltset                                 ^H 

^m           el-TIamde^  IJämed 

i            er-RwitädCj  Rasedi             Dat 

Ras   und   el-'Ejna                     ^M 

H 

el'Brckat^  abu  Brejk 

rj              n            n 

^^^m 

aä-ÄlnU,  aä'Äilh 

n             n           n 

^^B 

Ilawawrcj  el-IIawwari 

77             n           n 

^^^K    el-Ua'fVfre;  Ön  fari 

^Abadle,  ^Abdali 

n            n           n 

^^K 

'Alvfil>de 

n              n            n 

^^H 

Karaw^c,  Karwagi 

n              n            n 

^^H 

*Awfis:i,  'AwAsi 

n              Tj            ?j 

^^^^^H              lla^il.   ArabU  retruea. 

HL 

5 

C6 

El-HrejSe. 

Die  tjrejäe,  tirejäi  —  etwa  100  Familien  —  sind  Halb-Fellab!n, 
die  westlich  von  den  Na'emat  lagern.  Ihr  Wasm  ist  el-^adame  O,  auf 
dem  Ohre. 


Geßchlochter: 

Sippen: 

Wasserplätze 

el-Gabalat 

el-Genädbe,  ihn  Gindeb 

el-IJÖba 

el-'Alj:aIat,  abu  'Akal 

n 

ed-Dararg:e,  abu  Darrag 

n 

el-'Ugül,  el-'Egl 

n 

el-'Awdat 

n 

es-Sa*edawijjc,  Sa'edäwi 

towm  ibn  Wädi,  ihn  Wädi 

umm  Sidre 

el-'Abid,  el-*Abd 

n 

e8-§ulman,  el-A§lam 

n 

a§-Samasin;  ibn  Sams 

n 

ad-Dijabat,  ibn  Dib 

r) 

e§-Subbän,  a§-S{iben 

n 

ar-Rwama',  ibn  Rümijje 

n 

eä-Sema'in,  ibn  Sam'ün 

n 

el-MaragiU;  ibn  Margäni 

n 

Ahftli  Hanztra. 

Das  Dorf  Hanzira  bewohnen  etwa  100  Familien  der  Btü§,  al-Bateä. 


Sippen: 
al-IIgüg:,  aUJagg 
en-Negodijjin;  cn-Ngcdi 
el-^Atümin,  *Atmani 
ad-l)ijabat;  I^ijabi 
cl-Marazke,  abu  Mrazak 


Sippen: 
cl-ManÄsje,  ibn  Mansi 
el-llararat,  el-l.Ireri 
cn-Na*6mat;  en-Na*emi 
el-lCneüat, 
(stammen  von  den  Ka'abne) 


Da  sie  an  der  Grenze  der  Machtsphäre  von  el-Kerak  und  et-Tafil© 
lagern,  zahlten  sie  keine  IJäwa;  sondern  entrichteten  nur  beiden  Häupt- 
lingen gewisse  Ehrengaben,  keramijje.  Sie  stehen  in  regem  Verkehre 
mit  el-yalil  (Hebron),  woher  fast  alle  dortigen  Kaufleute  stammen,  und 
bekommen  Häwa  von  den  Rawame  aus  es-Safij[je. 

Ahail-l-'Arak, 

Die  Bauern  von  el-*Arak,  el-*Arakijje,  *Araki  —  etwa  70  Familien 
—  entrichteten  den  jMegalje  als  Hawa  jährlich:  jedes  Haus  ein  Schaf, 


67 

ein   Rotöl   OliTenOl,   zwei  Micid   Kutten   (trockene  Feigen),  zwei  Midd 
Weizen  und  zwei  Midd  Oerste. 

Ais  Slimnnj  der  Soim  des  OberhäiiptliDges  Halil,  nach  el-'Ariil^  kam 
und  eine  höhere  tJdwa  verlaogtej  wurde  er  getötet,  was  einen  mör- 
derischen Krieg  zur  Folge  hatte,  in  dem  el*'Arak  ganz  zerstört  wurde» 
Nur  die  (Jlbäume  ließen  die  Meg-alje  unberührt^  weil  sie  sich  nieht  auf 
lange  Jahre  um  das  Olivenöl  bringen  wollten* 

Um  die  libriggebliebcnen  einheimischen  Sippen  im  Zimme  zu  halten^ 
beriefen  die  Megalje  aus  Sa'ar,  im  Gebirge  Hebron,  eine  Sippe  der  Ma- 
wagde,  die  sicli  in  'Äriik  niederließ.  Ihr  Wasm  ist  aä-Sareb  ^,  auf  der 
rechten  Backe,  und  cMvaraz  II,  auf  dem  rechten  Ohre. 

Sippen: 

el'Mawagde,  Magüdi 

el-I.Ttobrit,  abu  IJtejbe 

Tejame,  Tejmawi 

tlutaba*,  el'Hatlb 

(oder  auch  Gammiihin,  Gamhani) 

at-Tbür,  abu  T^bar 

GammiVinj  Oani'ani 

Marabbe,  Mrejbeii 

Aliält  Eufrabba. 

In  Kufrabba  herrschten  einst  die  Juden.  Die  Bewohner  von  Kuf- 
rabba  zahlten  die  ^lawa  den  Christen  und  al-Ma*i\j|a  von  el-Kerak,  und 
zwar  von  je  zehn  Ölbäumen  ein  Ha*  Olivenöl,  während  der  Ernte  von 
jedem  Grundstücke,  ßirke,  eine  LaduDg  Getrcidestroli,  kadem  kuss, 
nach  dem  Abdreschen  jede  Familie,  *aj!e,  eine  Ladung  Gerste  und  eine 
Ladung,  fai'de,  Weizen,  Die  Christen  betrachteten  die  Hälfte  des  Ge- 
bietes von  Kufrabba  als  ihr  Eigentum. 

Auch  fc^aleh  el-Hcdajat  von  den  Ucgaja  bekam  von  Kufrabba  jähr- 

lieh   drei  Ladungen  Weizen   oder  Gerste.     Der  lUluptling   der  Megnlje 

ritt  jedes  Jahr  mit  großem  Gefolge  hin  und  was  er  verlangte,  das  mußte 

er  bekommen,  gewöhnlich  200  Schafe,  48  Sukka  oder  11 08  m  a.  m.  Kaufte 

er  eine  Stute,  so  Heß  er  ea  den  Bauern  von  Kufrabba  melden  und  sich 

von   ihnen  den   Kaufpreis  ersetzen.     Dafür   standen    sie   unter  seinem 

Schutze,  und  niemand,  auch  seine  Stammesgenossen  nicht,  durften  ihnen 

etwas    antun.     Stahl    ihnen   jemand   etwas,    so    ritt   der   Hituptling  mit 

seinem  Untcrliänptling  zum  Tater,  kontisziortc  den  Itaub,  und  nun  fingen 

5* 


68 


Verhandlungen  an,  während  welcher  die  geraubte  Sache,  wenn  es  eine 
Ziege  oder  ein  Schaf  war,  gewöhnlich  aufgezehrt  wurde. 

Während  der  „Tenne",  d.  h.  während  des  Dreschens,  hielten  sich 
um  Kufrabba  herum  25—30  christliche  Händler  aus  el-Kerak  auf,  die 
ihre  Waren  für  Getreide,  Lebensmittel,  Schafe,  Kerseenne  u.  dgl.  aus- 
tauschten. 

Das  Dorf  Kufrabba  oder  Eutrabba  bewohnen  etwa  320  Familien 
der  BarärSe,  ßarriäi.     Sie  teilen  sich  in: 

eHyaralje,  I^ulli;  ihr  Wasm  ist  eä-Säreb  ^,  auf  der  Nase  der  Tiere 
und  Ramäcjne,  Ramacjni;  ihr  Wasm  ist  an-Natch  ^,  auf  der  Nase  der 
Tiere. 

Die  IJarÄlje  zerfallen  in: 
Geschlechter: 
el-Mabatre,  el-Mb6tri 


el-Mahänje,  el-Mahnni 


ez-Zrcjlat,  ez-Zrcjli 


es-Salamät 


Die  RamÄcJne  zerfallen 
Geschlechter: 

el-Matäme,  Majari 
Easäsbe,  Kassabi 
Rawääde,  Ra§di 


Sippen: 

Wasserplätse 

'Alijjin 

el-?iij§arijje 

at-Tr6mat,  a{-Trcmi 

n 

Nasamat,  Nasami 

n 

ar-Raäajde,  ibn  RaSid 

T) 

Öannä^lt,  abu  ÖanuiVe 

n 

'ejäl  IjÄmed,  ibn  Flamed 

n 

el-Bzerät,  el-Bz6ri 

n 

Taläl'e 

7) 

Ij[rej9at,  yrej§i 

rj 

el-Fclat,  abu-1-Felat 

n 

eHJjul,  abu-l-IJejl 

T) 

ez-Zijjadin,  ibn  Zejdan 

n 

Hä6mAt,  abu  H§cm 

rf 

Samürat,  ibn  Samara 

n 

Sarathe,  ibn  Örejteh 

n 

in: 

Sippen: 

Wasserplätze: 

IJatatne,  IJattani 


el-Bkür,  abu  Bakr 
el-Rasawne,  Pa§wani 

eä-Öawara\  ibn  Sawcr 
cl-Fukara',  el-Fakir 


59 


Die  Bewohner  voo  e!-G6za'  —  etwa  7ü  Ffiniilien  der  Kamarjae  — ■ 
beißen  el-Gawitzne,  üawzcoi.     Ihr  Wasm  ist  el-!Sai*eb  w  auf  der  Nase. 

S  i  p  II 0 11 : 

Taliajne,  abn  Tben 
el-I.lrub 

al-lJalAlme,  Hallami 
Vella  iD,  Dellai 
IJrejtiit,  I.Irejti 


Al-Rawärne, 

Die  Ra warne  bestehen  ans  Hiiehtigen  Bewolinern  verschiedener 
Düiier,  die  sieh  im  Südosten  des  Toten  Meeres  niederließen  und  den 
dortigen^  äußerst  fruchtbaren  Boden  bebauen.  Um  sich  vor  steten  Über- 
fällen zu  schützen;  müssen  sie  „jedem^  über  dem  die  Sonne  aufgeht, 
liknll  min  t^la  at  eä-^ms  'aleh",  Hawa  zahlen  und  ihm  dazu  noch  geben, 
was  er  verlangt.  Insbesondere  im  Winter  müssen  die  Ijawarne  die  Be- 
wohner der  Hochebene  aushalten,  die  ihre  Herden  in  das  ßör  treiben. 
Wehe  dem,  der  sich  weigern  würde!  Er  muß  sein  letztes  Schaf 
schlachten;  „er  ist  ja  ein  Ijawarni".  Regelmäßig  entrichteten  sie  aus 
jedem  Zelte  den  'Ämr  ibn  Tbet  1  Me^ä^idi,  11  Midd  Weizen,  11  Midd 
Gerste  und  1 1  Midd  I)iira,  was  sie  aMia:jel  nannten.  Der  Sejb  von 
el-Kerak  kam  gewöhnlich  mit  großem  Gefolge  und  ordnete  noch  für 
sich  eine  Extraabgabe  an^  und  zwar  gewöhnlich  100  RejAI  raegidi, 
400  Midd  Weizen  und  300  Midd  Dura,  Desgleichen  taten  auch  andere 
Häuptlinge* 

Die  pa warne  es-*Safije  (etwa  120  Familien)  führen  als  Wasm  eb 
Helal  (^  und  l»estehen  aus  folgenden  Sippen: 


Hlejfat,  yiefi 

el-Babr 

Mrejdat,  Mrejdi 

ed-Dbur 

el-Maal>le,  cbMa^el^li 

el-Bawwat 

ebKtejf^^n,  ibn  Ivtojfan 

el-Mahäfze 


en-Nuftsär^   ibn  Naftsar 

el-'Adawin 

el-Marajhe,  el-Mrejh 

eb'Üscbat^  abu  'Uöebi, 
denen  der  Häuptling 
Dan'uni  abu  'Uäebi 
angehört 


7ü 


Die  Ijiiwarne,  welche  yor  el-Mizra"  bewolmen 
teilen  sich  in: 


etwa  180  Familien 


Geschlechter: 

SiiJpen: 

Wasserplätze: 

el-lllaf^  (SUimmzeichen 

el-*Awenc 

Twä 

lün  es-Sukr 

af-8alib  +^   auf  der 

cl'A^alin,  alm  *A^Iuii 

n 

Nase) 

an-Nuwrijse,  aliii  Kawatl 

n 

el-Mani.'fbe,  ibn  Mi'eJKib 

n 

tW'Sabänat,  abu  Sbane 

n 

el-yazazke,  eM5az2ak: 

n 

el-IJiinäzre,  el-Uaüoztri, 

cl-Gn'm*ntj  abu  öu  6ra 

rov 

cl-Hadite 

(Wasm  cl'HaJameO) 

cd Drejm^itj  alm  Drom 

n 

en  Navvaj^re,  ibn  Naser 

n 

cn-Nmürj  en  Nimr 

m 

Ein  Angehöriger  der  *Ainr  erzHldtc: 

Die  *Amrj  eine  UntenibteiluDg  der  Beni  'Okbaj  higern  jetzt  in 
der  Umgebung  von  eMverakj  ursprünglich  lagerten  sie  im  Gebiete 
Zenda*  an  der  Nordgrenze  von  Jemen.  Ihr  Häuptling  hieß  Hazza'  en- 
Nusejri. 

Sie  lieferten  jabrlieh  unter  dem  Namen  eMvawd  Tier  Hengste  dem 
8erif  von  Mekka.  Ein.st  meinten  dem  Serif  gegenüber  seine  Ratgeber, 
daß  die  ^Amr,  die  sie  Beni  *0)j:ba  nannten,  jährlich  50  vollblütige  Stuten 
und  1000  Kamele  zahlen  sollten.  Der  Serif  sprach:  ^Nennet  mir  ihre 
besten  Pferde,^  Sie  taten  es,  und  er  notierte  sich  alle.  Als  dann  die 
'Amr  mit  ihren  vier  Hengsten  erscbtenen,  wollte  sie  der  Serif  nicht  an- 
nelimen  und  sagte  ihnen:  „0  Beni  *Otiba,  ihr  werdet  nur  dann  in 
euerem  Gebiete  bleibeUj  wenn  ihr  mir  jäbrlieb  gebet,  was  ich  verlange." 
Und  was  vorlangst  du?  „50  Rassestuten,  bamsin  faras  awUj  und 
lüÜO  Kamele^  antwortete  er  und  bezeichnete  die  Pferde  mit  Namen. 
„Dies  maclit  uns  keine  Beschwerden,  hada  lä  jaclurrna",  meinten  die 
*Ami',  ^denn  es  ist  ganz  gleich,  ob  die  Pferde  bei  Sr.  Hoheit  dem 
Serif  eä-Surafa*  oder  bei  ans  sind,  da  er  uns  beschützt  und  verteidigt. 
Gestatte  somit,  daß  wir  die  Pferde  zusammensuchen."  „Gehet  im  Frie- 
den**, so  lautete  seine  Antwort. 

Auf  der  Heimreise  fragte  Hazza  en-Nuaejri  seine  Begleiter:  „Was 
sagt  ihr  zum  Verlangen  des  Serif?  Wollt  ihr  zahlen?"  Darauf  ant- 
worteten sie:  „Wir  sind  keine  Bauern  und  keine  Feiglinge."    Da  befahl 


71 


ITazza':  „Ihr  Kumelreiter,  sucliet  sofort  ein  jeder  ein  anderes  Lager  auf 
und  fordert  die  'Anibcr  zum  Auf bruclic  auf;  das  Ziel  ist  Muzannad*  Die 
Krieger,  as-nancm,  Tersammela  sich  vor  ilitternaeht  und  werdeii  den 
Zag  der  übrigen  decken,  el-ma'/iihir.  Alle  Hundcj  al-g^a'4rij  werden 
mit  Stricken  an  die  Zeltpflocke  gebiiTiden  und  auf  den  Lagerplätzen 
belassen."     Dies  geschah. 

Der  Serif  erwartete  die  *Amr  vergebens.  Dafür  trafen  einige 
wandernde  Kanfleute  ein  und  meldeten  ihm  das  Verschwinden  der 
'Amr.  Sofort  entsendete  er  einen  Trupp  ^  um  ihre  Lagerplätze 
zu  besichtigeu.  Man  fand  nur  die  Hunde  und  zaiilreicbe  nordwärts 
zielende  Spuren*  Da  stellte  sieb  der  8erif  an  die  Spitze  seiner  Truppen 
und  verfolgte  die  *Amr;  denn  es  war  kein  Zweifel  mehr^  daß  sie  aus 
dem  Bereiche  seiner  Macht  entfliehen  wollten.  Er  erreichte  sie  im  w.  el- 
IJajl,  das  mit  Geblisch,  har.s^  bestanden  war. 

Hier  ließ  nänilieh  der  Seh  Hazzä*  seine  Krieger  halten,  rajjaj  es* 
sanem,  schlachtete  ihnen  ein  Kamel,  nabar  labom  garnr,  und  einige 
Frauen,  die  zurückgeblieben  waren,  sollten  ihnen  das  Mittagessen  zu- 
bereiten. 

Als  Hazzä*  von  dem  Herannahen  des  Serif  erfuhr^  lud  er  alle  Krieger 
zu   seinem  Feuer,   nahm   ein  Stlick  Fleisch   in   die  Hand   und  sprach: 

„O  Beni  *()kba,  ihr  wisset,  daß  der  Serif  sehr  mutig  ist  und  zahl- 
reiche Truppen  befehligt.  Wollen  wir  uns  retten,  so  muß  er  getötet 
werden.  Dies  ist  das  Fleisch  des  Scrifj  wer  will  es  nehmen  und  essen, 
hädi  lahmet  eä-ierif  min  jahotlha  wjäkolba?'*  Niemand  wagte  es  zu 
nehmen,  fama  gasar  ahad  'al-ahdiha. 

Da  trat  eine  alte  Frau  vor  den  Seh  Hazza'^  rief  ihren  Sohn  zu 
sich  und  sagte:  „0  mein  Sohn,  ich  liabe  dich  nicht  erzogen  wie  ein 
Lamm,  um  dich  zu  verkaufen,  sondern  ich  habe  dich  erzogen  fllr  einen 
Tag,  wie  der  heutige*  Greif  zu  und  nimm  das  Fleisch  des  Serif  aus 
der  Hjiud  des  Sv\i  H*izza*  en-Nusi jri,  ja  waladi  ana  mü  rabbejtak  mitl 
Ijarüf  likaj  abi*akj  bal  rabbijtak  limifl  han-nabar.  diuiak  b^d  Inl.imet 
eä'äerif  min  jaJ  eä-s6}>  hnza\" 

Ihr  Sohn  näherte  sich  dem  Seh?  erfaßte  mit  der  Linken  die  Spitze 
seiner  Lanze  und  nahm  mit  der  Hechten  das  Fleiseb  mit  den  Worten: 
„Es  geschehe  der  Wille  der  Eitern,  ja  rida*  el-waliden'^,  und  verzehrte 
es.    Nachher  meinte  er:  „0  Beni  *01j:ba,  ich  kenne  den  Serif  nicht" 

„Wii'  werden  dir  ihn  zeigen."  Und  es  ritten  mit  ihm  fünf  Reiter 
dem  Serif  entgegen.  In  der  Nähe  des  Feindes  angelangt,  versteckten  sie 
die  Pferde^  krochen  auf  den  Gipfc!  eines  Hügels,  ras  |a  s^  hinauf  und 


72 


Ijeoltacljteten,  auf  dem  Bauche  licgentl,  die  Gegeod.  \^>^  ihncn^  unter 
dem  Flügel^  befuDd  sich  ein  Wassertilmpelj  yndlr,  wo  die  Truppen  des 
Serif  ihre  Tiere  träükeo  wollten.  In  der  letzten  Reihe  kam  auch  der 
Serif,  der  seine  Pfeife  rauchte*  Da  sagten  die  Begleiter  dem  Jünglinge; 
„Dieser  dort  ist  der  Serif,  hadak  hn-ä-serif",  und  kehrten  zum  Scb 
Huza*  zurück. 

Der  Solj  sprang  mit  den  Seinigen  auf  die  Pferde  und  warf 
sich  auf  die  tränkenden  Feinde,  die  verwirrt  zurückwichen.  Nur  der 
Serif  mit  seiner  Begleitung,  die  noch  nicht  abgestiegen  waren,  hielten 
ihnen  stand.  Der  Jüngling  sprengte  auf  den  Serif  los,  versetzte  ihm 
einen  Lanzenstoß  und  warf  ihn  aus  dem  Sattel.  Sofort  sprangen  mehrere 
Säbelfecliter,  silli|i  auf  ihn  zu  und  hieben  ihn  in  Stücke,  Seitdem 
nennt  man  deshalb  jenen  Ort  eä-Sillib  bis  auf  den  heutigen  Tag,  wa 
sammuh  e^sillilj  min  dalek  el-jom  ilad-jorn. 

Nach  dem  Tode  des  Serif  flohen  seine  Truppen^  und  die  'Amr 
konnten  weiterziehen.  Sie  ließen  steh  in  dem  Gebiete  südöstlich  von 
el-*Akaba  nieder. 

Einst  fiel  in  den  Gebieten  südöstlich  von  cl-*Akaba  kein  Kegeu 
und  es  drohte  Hungersnot  Da  ritten  zwei  ITjtuptliuge  der  'Amr  gegen 
Westen  nach  pazze,  um  von  dort  Getreide  zu  holen.  Sie  hießen  Daüd 
el-Matarik  und  abMas'udi. 

Zu  Däüd  el-Matarik  flüchtete  sich  ein  Snltan^  der,  aus  el-Kerak 
vertrieben,  mit  seiner  Enkelin  in  der  Wüste  Sclmtz  suchte.  Er  ließ 
sein  Zeit  neben  dem  Zelte  Däüds  aufschlagen  und  wohnte  mit  ihm  als 
sein  T^nib.  Die  Enkelin  des  Sultans  begleitete  Däüd  auf  der  Reise 
nach  Hazze.  Sie  ritt  in  einem  schunen  Tragsessel,  mobna^  auf  einem 
kniftigen  Kamele, 

Die  beiden  Häuptlinge  ritten  voran,  warteten  bei  der  Quelle  el- 
IJosob  auf  ihr  Gefolge  und  spielten  Schach.  Ihr  Gefolge  kam,  und  an 
seiner  Spitze  schritt  das  Knmcl  der  Prinzessin ^  das  sofort  niederkniete» 
Die  Prinzessin  schlief,  wurde  jedoch  durch  die  Bewegungen  des  Kamels 
aufgeweckt  und  hob  den  Vorhang  des  Tragsessels,  um  zu  sehen,  was 
da  geschehe.  Da  sah  der  Mas'üdi  ihr  Gesicht  und  erklärte,  er  müsse 
sie  sofort  besitzen.  DAud  mußte  seine  Scbutzbefohlene,  t^uibc,  ver- 
teidigenj  und  es  kam  zu  einem  verzweifelten  Kampfe^  in  dem  40  Kbejse- 
Rassestuten  und  viele  Reiter  fielen.  AhMas'üdi  rettete  sich  nur  mit 
wenigen  Genossen  zu  den  Tijaha,  die  ihm  eJ-Farc'a  schenkten.  Seit 
dieser  Zeit  nennt  man  el-Fare*a  auch  Fare'at  el-Mas  üdi  bis  auf  den 
heutigen  Tag. 


73 


In  jener  Zeit  Lehcrrsclite  der  bclj  Em*ejj\,^  cl-WiiIiedi  die  Gelnete 
von  Razze,  cl-Kcrak^  et-T^ifile  und  lagerte  in  c5-^?era\  In  el-Kerak 
residierte  sein  Statthalter  'l'urfejs. 

Die  *Amr  hätten  sich  sehr  gerne  in  eä-Sera  angesiedelt  nnd  unter- 
nahmen deshalb  mehrere  IJazw-Züge  gegen  den  Whedi.  Den  Winter 
brachten  sie  immer  im  Osten  zu^  im  Frühjahre  lagerten  sie  jedoch  an 
der  Grenze  von  eA-Sera\    Dies  dauerte  mehrere  Jahre, 

Einst  ordneten  »ie  einen  großen  Kazw-Zug  gegen  ihn.  Kamel- 
und  Pferdereiter,  rakab  w  hejl,  näherten  sich  seinen  Lagerplätzen.  Als 
sie  ganz  in  der  Nähe  waren,  versteckten  sie  sich  und  entsandten  Auf- 
klärer^ atlaiiü-l-*ujÜD.  Diese  kelirten  bald  zu  den  Razw  zurück  und 
sprachen:  „Die  Wbcdat  sind  bereits  aufgescheucht ,  el-whedät  miitv 
dawwarin."  Und  es  sagten  ihnen  die  Ijtazw;  „Was  wisset  ihr^  we§ 
'elmkn?"  Sie  antworteten:  „Wir  hörten  das  Gewieher  der  Pferde  wie 
Donner  in  der  Mitte  der  Herden,  und  der  Whedi  ist  selbst  anwesend, 
denn  wir  Iiorten  seine  Stimme,  die  der  Stimme  eines  Hengstes  gleicht, 
sarae*na  shil  el-ljel  mit!  er-ru  üd  bwast  eMÄrä  wad-wdiedi  bnafso,  same'na 
teflso  mitl  hess  ebWan.^ 

Da  berieten  die  'Amr,  was  zu  tun  wäre.  Die  einen  wollten  den 
Wb<5di  überfallen,  muradhom  jaiiruhj  die  anderen  sprachen:  „Dies  ist 
kein  günstiger  ßazw-Zug,  lasset  uns  zurückkehren,  raähi  umm  el-raza* 
wät  ballina  narga\" 

Der  *Al^id-Feldlierr  entschied;  „Kehret  zurück^  o  l>azw,  morgen 
früh  eiTeicben  wir  abGafar,  esder  ja  vskzw  bä^er  na^hah  bil-gafar."  Und 
es  geschah  so.  In  cl  Gafar  versammelten  sieh  alle  Krieger  am  Feuer 
des  ^Akid  und  er  sprach:  «0  Kaffeesieder,  fülle  ein  KafFeenäpfehenj  jit 
^ahwe^i  oskob  fingiin."  Er  tat  es;  der  *Akid  nahm  das  Kaffeenäpfchen 
in  die  Hand  und  sagte: 

„O  Beni  ^Okba,  wir  ziehen  gegen  cl-Wkedi  und  Schande  tlber 
uns,  wenn  wir  znrückkeliren,  ohne  ihn  angegriffen  zu  haben^  denn  alle 
würden  sagen:  ,Sie  unternahmen  einen  Kriegszog  gegen  ebWhedi  und 
als  sie  ihn  erreicht  halten,  fürchteten  sie  sich  und  kelirten  mit  leeren 
Händen  um^  denn  cl-Wbedi  ist  sehr  mächtig  und  stammt  aus  der  Nach- 
kommenschaft IJasans  und  Ilosejns/  Deshalb  sehet  jetzt:  dies  ist  das 
Kaffeenäpfchen  des  Whedi,  wer  will  es  nehmen  und  trinken^  ja  beni 
*Okba,  hena  r^zejna-1-whedi  w  ejb  'alena  narga'  bifcjr  nireh,  lanna 
-n-Ufls  jakülü  rftzu-hwliedi  w  j6m  wasalüh  h^ifu  minno  wa  rtadü  (sie) 
bahU,  wa-1-whedi  saheb  bäht  wa  min  durrijjet  el-hasan  wad-hosejn  faVan 
hada  fingan  ebwhtsdi  min  jahdo  wjasraboV*' 


74 


Aber  niemand  griff  nach  dem  Kaffecnllpfchen.  Der  *Akid  wieder- 
hol to  seine  Worte,  aber  niemand  nahm  das  Kafteenäplehen.  Der  *Aktd 
sprach  zum  drittenmal:  „Dies  ist  das  Kaffeenrlpfchen  des  Whedi;  wer 
es  nimmt  und  trinkt,  bekommt  meme  Tochter," 

Da  erhöh  sich  ein  Jüngling,  der  das  Miidehen  innig  lichte,  nahm 
das  Näpfchen,  trank  den  Kaffee  und  zerschmetterte  es.  Sofort  sprangen 
alle  auf  ihre  Reittiere  und  der  *Akid  teilte  sie  in  drei  Gruppen:  eh 
Payäre,  welche  Pferde  reiten,  die  feindlichen  Herden  Uherfallcn  und 
fortreiten  —  el-Kemin,  die  sicii  verstecken  nnd  den  verfolgenden  Feind 
aus  dem  Hinterhalte  bedrängen  —  imil  e^-Sabiir,  Kamelreiter,  welche 
weit  vom  Feinde  halten,  die  erbeuteten  Tiere  von  den  P«iyare  über- 
nehmen und  in  Sicherheit  bringen  sollten*  Der  Überfall  kam  über  den 
Whedi,  der  von  ihrem  Rückzüge  benachrichtigt  worden  war,  so  plötz* 
Hch^  daß  die  Radare  eine  Unzahl  von  Kamelen  und  Ziegen  den  Sabnr 
übermitteln  konnten,  bevor  sich  die  Whedat  geordnet  hatten.  Die  8abür 
trieben  die  Beute  fort^  und  die  JJajjare  wandten  sich  gegen  den  sie  ver* 
folgenden  Feind.  Die  Whedat  sprengten  gesondert,  je  nach  der  Schnellig- 
keit ihrer  Tiere,  vorwärts  und  hielten  nahe  von  den  Rajjare  an,  um  die 
übrigen  abzuwarten.  Endlich  kam  die  gepanzerte  Begleitung  des  Fürsten 
der  Whedat.  Er  selber  ritt  einen  Sehimme!,  trug  einen  Burnus  aus 
Straußfedern,  *aleh  burnüs  min  riS  en-na^umj  und  rauchte  seine  Pfeife, 
wa  ma'o  raljun  mu'allak.  In  die  erste  Reihe  angekommen,  warf  er  seine 
Pfeife  zu  Boden,  das  Zeichen  zum  Angriffe  für  die  Seinen. 

Der  Jüngling,  der  den  Kaffee  getrunken  hatte^  drilngte  sich  an 
iliu  heran  und  versetzte  ihm  einen  Lanzenstoß  in  die  Brust.  Die  Spitze 
glitt  nlier  von  seinem  Panzerhemde  ab,  und  im  nüchsten  Augenblicke 
lag  der  Angreifer,  vom  Säbel  des  Fürsten  getroffen^  unter  seioem  I*ferde. 
Dies  sah  der  *Akid  der  *Amr  und  bemerkte  auch,  welch  ungünstigen 
Eindruck  dieser  Mißerfolg  auf  die  Seinigen  machte^  deshalb  forderte  er 
den  Wljedi  zum  Zweikampfe  auf.  Der  HäuptHug  warf  sich  auf  den 
Häuptling,  und  der  Wljedi  unterlag.  Fast  gleiehzcitig  umzingelten  die 
Kemin  der  *Amr  die  bestürzten  Whedat,  so  daß  sich  nur  wenige  retten 
konnten*  Die  'Amr  erbeuteten  viele  Zelte,  Einrichtungsgegenstände,  Her- 
den nnd  Pferde  und  zwangen  die  Whedat  zum  Auswandern.  Diese  zogen 
in  die  Gebiete  von  Itazzo  und  wohnen  dort  bis  auf  den  heutigen  Tag, 

Alle  von  ihnen  althängige  Stämme  erkannten  nun  die  Oberhoheit 
der  *Amr  an  nnd  lieferten  ihnen  die  Hawa. 

Nach  und  nach  erweiterte  sich  ihre  Macht  bis  nach  ehGof.  Da- 
mals gehörte  el-üuf  den  Bewohnern  des  w.  Öirhan.   Ihr  HäuptUng  hieß 


75 

"^Acl^ye  ibn  Ramie,  den  die  'Ämr  zwei  Jahre  bekriegten.  Im  dritten 
Jahre  zogen  sie  gegen  ihn  mit  großer  Übermacht,  bil-^ahamej  ergriffen 
Besitz  von  el-Gof^  istamlakuj  und  vertrieben  die  Sarahne. 

Einmal  suclitcn  die  'Ämr  mit  ihrem  Fllrsten  Abu  'Orejnc  ihre 
Winterlagerplätze  noch  weiter  im  Osten  auf  und  in  el-Gof  blieben  nur 
wenige  Wächter.  Dies  wollten  die  Sarahne  ausnützen,  um  el-üof  zurück- 
zuerlangen.  Ihr  Häuptling  entsandte  einen  Reiterj  uamena  *Asmi  es- 
9ube]?i,  um  die  einheimischen  Bewohner  fllr  das  Vorhaben  zu  gewinnen* 

Es'ljubel.u  kam  um  Mitternacht  nach  el-Göf  und  wollte  in  die  Burg 
gelangen.  Zwischen  ihm  und  der  Burg  floß  infolge  des  Wintcrregeus  ein 
reißender  Wildbach^  namens  Fare  a  TJadma.  Doch  er  trieb^  lakaZj  seine 
Stute  in  die  Fluten,  Als  er  in  der  Mitte  war,  konnte  sich  die  Stute 
nicht  mehr  halten;  darum  schrie  er  um  Hilfe^  fanadah  (sie)*  Der  Burg- 
Verwalter  rettete  ihn  und  fragte  ihn  nach  seinem  Namen.  Dann  sprach 
er;  y, Tritt  in  das  Innere,  füt  gaj."  Aber  es-Siibebi  lehnte  es  ab  und 
bat  ihn  um  ein  Gefilß^  ma  im,  um  seine  Stute  zu  tränken. 

^Tränke  sie  von  dem  Wasser^  bei  dem  du  stehst," 

„Sie  fürchtet  sich  und  will  nicht  trinken^  denn  sie  sieht  im  Wasser 
den  Schimmer  der  Lanzenspitze  des  Abu  *Orejnc,  bajife  la  tasrab  lannha 
tÄuf  lami'  harbet  abu  'orejne  fi-l-ma'/ 

Da  ließ  ihm  der  Verwalter  ein  Träokgeftlß  geben^  bereitete  ihm 
ein  Abendessen  und  unterrielitete  ihn  iiber  alles.  EK-?!ubehi  kehrte  in 
derselben  Nacht  zurlick,  erreichte  glücklich  die  LagerplUtze  der  Seinigen, 
die  sich  sofort  zum  Überfalle  auf  el-G6f  rüsteten.  Bevor  sie  aber  ab- 
zogen, wurden  sie  von  den  'Amr  überfollen.  In  der  Schlacht  wurde 
CK-Subehi  von  der  Lanze  des  Alm  'Orejnc  getroffen  und  fiely  sich  in 
seinem  Blute  wälzend,  tot  zu  Boden^  katil  w  bidaramih  gadih  Die  Sarahne 
retteten  einen  Teil  ihrer  Herden,  fakk^i  gazar  min  et-tarä,  einen  Teil 
jedoch  erbeuteten  die  *Arar,  wa^^azar  a[iailuh  cl-*amr.  Bald  nachher  er- 
klärten sich  «lic  Sarlilme  bereit^  den  *Amr  gewisse  Abgaben  zu  liefenij 
und  beide  lebten  in  Frieden. 

Unterdessen  sandte  der  Häuptling  von  en-Nu)j;ra,  d.  h.  der  Ebenen 
von  Hawran^  namens  Jj^aher,  Boten  zu  den  ^Amr,  um  ihre  Freundschaft 
zu  erlangen.  So  reichte  der  Einfluß  der  *Amr  vom  Roten  Meere  bis 
Damaskus  und  von  el-Gof  bis  gegen  JJazze. 

IHjab  ibn  Ivcjsunia  ließ  sich  mit  einer  AbteUung  der  ^Amr  in  den 
Gebieten  von  el-Kerak  nieder, 

EbJ[csaj[jek  beherrschte  mit  den  Seinigen  el-Belka'  und  ibn  Su  ofan 
waltete  im  ror  abu  'Obejda, 


76 


Den  Tl^f'^t/it  lieferten  IJ^iwa  die  Ansüssigen  von  Der'^t^  er-Kerate^ 
e&'Sa^ara;  den  ALu  Jya'ud  wieder  cl-IJoson,  e8-*S«rili;  en-Naerae  und 
den  Lasäjme  Bo§ra  und  die  Abhänge  des  angrenzenden  Hochlandes, 
lehf  Bosra. 

Der  Fürst  der  'Amr  konnte  1200  gepanzerte  Reiter  stellen  und 
lagerte  am  liebsten  im  w.  Sirban  und  ebOof.  Nor  von  Zeit  äu  Zeit 
besuchte  er  seine  Unterabteilungen^  um  von  ihnen  Geschenke  zu  em- 
pfangen. 

Manche  von  den  IläuptÜogen  suchten  unabhängig  zu  werden.  So 
insbesondere  Ibräbim  ibn  KeJHÜma,  der  sich  auf  die  FestuDg  el-Kerak 
stützte.  In  ebKerak  wohnten  damals  viele  ChrkteUj  und  unter  den 
Däiidijje  ließ  sich  ein  Mann  von  den  Mogälje  aus  Hebron  (el-yalil)  nieder 
und  heiratete  daselbst  ein  Mädchen.  Auch  wohnten  in  el-Kerak  zahl- 
reiche Familien  der  IJamajdCj  denen  die  ganze  Umgebung  gehörte.  Sie 
alle  mußten  die  überbolieit  des  Ibn  l>ej^J^ma  anerkennen»  der  sich  ein 
unabhängiges  Reich  gründen  wollte.  Er  überfiel  jede  Karawane,  welche 
die  'Amr  aus  w.  Sirbfm  begleitcteuj  und  verweigerte  dem  Fürsten  alle 
Geachenke. 

Da  sprach  der  Fürst  der  'Amr  in  cbGof,  namens  Sejf  abu  Ezhejr: 
jjO  Beni  *Okba,  icli  will  mit  neun  Reitern  die  Umgebung  von  ebKerak 
aufsuchen^  um  zu  sehen,  was  unser  Stammgenosse,  der  Söjj  Ibrahim 
ibn  lyej^üma  maclit."  Und  sie  ritten  fort.  Aber  kaum  hatten  sie  el-Göf 
verlassen,  da  bemerkte  der  Fürst  seinen  jungen  Sohn  al-Mundir^  der 
auf  einem  dreijährigen  Hengst  ihm  nachjagte*  Derselbe  bat,  an  dem 
Zuge  teiluedmen  zu  dürfen^  doch  der  Fürst  wies  seine  Bitte  zurück, 
und  er  mußte  umkehren.  AbMuudir  aber  folgte  ihnen  doch,  in  Tälern 
Deckung  suchend*  Am  ersten  Abend  geselite  er  sich  zu  ihnen,  bat  den 
Vater  nochmals  um  die  Erhiubnis^  ihn  begleiten  zu  dürfen,  und  dieser 
willigte  ein. 

In  el-Kerak  angehingt^  ließen  sie  sieh  bei  den  Christen  nieder,  lafu. 
Ibn  Kejtjüma  lagerte  südlich  von  el-Kerak  unter  den  Zelten»  Als  er  von 
der  Ankunft  des  Fürsten  erfuhr,  beriet  er  mit  den  ihm  ergebenen  Häupt- 
lingen der  Hamajde,  was  zu  tun  wäre*  Es  wurde  beschlossen,  den 
Fürsten  zu  üljcrraschcn  und  auf  der  Rückkehr  zu  überfallen. 

Die  Christen  von  el-Kcrak,  die  meisten  Muslimln,  dann  die  BarAhme 
und  en-Na'6mAt,  denen  el-Leggün  gehörte,  samt  ihrem  Häuptling  Ihn 
Sarrab  erklärten  sich  bereit,  dem  Fürsten  zu  folgen. 

Als  er  nach  zwei  Nächten  zurückkehren  w^ollte,  sprach  er:  ^O 
Gastgeber,  bereitet  unser  Abendessen  recht  zeitlich   und  gebet  unseren 


Pferden  ihr  Futter,  damit  wir  abrcisenj  jA  nia'aziTv  sawwil  a^ana  badri 
w^allekü  'a  liejloa  likaj  nasder.^  Dies  teilten  die  Zuträger  dem  Ibn 
^ej^itma  mit  und  seine  Anbünger  kreuzten  dem  Fürsten  den  Weg, 
masaku  Ihom  et-tarik.    Vor  Sonnenaufgang  wurde  der  Fürst  mit  seiner 

Begleitnng  überfallen,  und  da  er  die  Übermacht  sah^  befahl  er  den  Sei- 
nigen, zu  fliehen.  Sein  Sohn  al-Mtindir  blieb  nach  einiger  Zeit  zurück, 
da  sein  dreijähriger  Hengst  den  übrigen  nicht  folgen  konntej  und  bald 
erreichte  ihn  Salem,  der  Sohn  des  Sehers  Sliman  eI-Wab§i,  der  el- 
Garibe,  die  schnellste  Stute  der  yamäjde  ritt.  Al-Mundir  die  Ctelahr  er- 
kennend, stieß  sein  Kriegsgesehrei  aus,  versetzte  ihm  einen  Lanzen- 
stoß, warf  ihn  aus  dem  Sattel»  sprang  auf  seine  Stute  und  jagte  den 
Seinigen  nach.  Der  Fürst  wandte  sich  auf  der  Flucht  zu  den  Zelten 
der  Barahme  und  Na'emiit,  und  seine  Verfolger  mußten  unverrichteter 
Sache  umkehren. 

Salem,  der  nur  verwundet  war,  wurde  seinem  Vater,  dem  Seher 
Slim/in  ebWabsi,  gebracht.    Dieser  fragte  ihn: 

„Wer  hat  dich  getroflfen^  miu  illi  «Jarabak?" 

„Ein  Knabe,   den   ich   gering   schlitzte,   walad  kunt  mustabl^ero.'* 
„AU  er  dich  traf,  was  sprach  er,  lamnia  ijarabak  w*\s  käl?" 
„Er  sagte:  ,Reiter  des  RMed,  al-ilundir,  b^UJ*^'  ar-rased,  al-mundir/'* 

So  erfuhren  sie,  daß  es  der  Sohn  des  Fürsten  war. 

Sofort  sprang  der  Scher  auf  ein  Reitkamel  und  ritt  dem  Fürsten 
nach.  Als  er  zu  ihm  gelangte  und  sein  Kamel  niederknien  ließ,  naw- 
wah,  erkannte  ihn  der  Fürst  und  war  nicht  wenig  bestürzt,  da  er  sich 
den  Fluch  des  Sehers  nicht  zuziehen  wollte.     Er  sprach  zu  ihm: 

pO  Wab^ij  was  führt  dich  hierher?  Bist  du  denn  nicht  mein 
Feind  und  kommst,  um  zu  fordern  die  (laribe,  die  mit  den  ersten,  die 
uns  überlielen,  war,  jn-1-wabsi  weä  gäbak,  alast  kßmani  gaji  tatlob  eb 
^aribe  whi  ma'  awwal  el-murajjerat  'alena?^ 

Der  Wabsi  gab  ihm  zur  Antwort: 

„Wühle  entweder  die  Stute  oder  deinen  Sohn,  ititar  ammad-faras, 
w  amma  waladak." 

Da  sagte  der  Fürst:  „Nicht  doch,  o  mein  Herr,  ich  setze  micli 
unter  deinen  Schutz,  Ih  ja  sajjidi,  dalilak."  Er  fürchtete  ihn  und  des- 
halb gab  er  ihm  die  Stute. 

Die  Großen  der  llamajde  klagten  nun  bei  Ibn  Is^j^^uma  die  Kera* 
kijje  dos  Verrates  an,  inna  ahiVIi-bkcrak  b*^^^'wanü  ma'  ibn  zhejr  *a]ejk. 
Da  befahl  Ibn  lyejsüma,  alle  licwolmer  der  Stadt  cl-Kerak  zu  vertreiben. 


78 


Dies  geschah,  und  die  Kemkijjc  wanderten  in  das  Gebirge  der  Kcjs, 
g*  Kejsj  d.  1l  iü  das  Gebiet  von  Ijebron^  aus.  Damals  heiratete  der 
Fürst  des  Gebirges  von  IJebrün;  namcDs  cl-Hamedij  Farba^  die  Tochter 
des  Halil  el-Megalli  von  cl-Kerak,  Dadurcli  erlangten  die  Kerakijje 
seinen  vollen  Schutz,  die  Familie  der  Jlegälje  gewann  an  Ansehen,  und 
IJalil  bekam  den  ersten  Platz  unter  den  Häuptlingen  der  Auswanderer. 

Ihn  Kej.^itma  mußte  sich  bald  von  den  yamajde  manches  gefallen 
lassen  und  suchte  deshalb  neue  Freunde.  Er  begab  sich  mit  seinen 
Kriegern  in  das  Gebiet  von  at-Jafile,  teils  um  die  Iläwa-Abgaben  ein- 
zunehmen, teils  um  die  südlichen  SUlmme  flir  sich  zu  gewinnen. 

Während  seiner  Abwesenheit  besuchten  sein  Lager  die  Großen 
der  Hamajde  und  kehrten  bei  ihm  als  Gäste  ein,  «Jafüh.  Ibn  Kejsiima 
hatte  einen  treuen  Sklaven,  der  sein  Zelt  niemals  verlassen  durfte,  und 
den  Gastgeber  immer  vertrat  Der  Sklave  kannte  alle  Häuptlinge.  Er 
schlachtete  ihnen  ein  Tier  zum  Mittagessen,  dabah  lahom  YMhi\  und 
bereitete  ihnen  auch  ein  gutes  AbendmaliL  Um  Mitternacht,  'end  intisaf 
eHel^  erhob  sich  der  Häuptling  Fü'ür  ibn  Tnrejf  und  drängte  sich  an 
die  Frau  des  ibn  Ivej^üma,  läcl  *al-ke}sümiye.  Diese  erwachte,  ergriff 
seine  rechte  Hand  und  fragte  leise  nach  seinem  Namen.  Als  sie  ihn 
vernahm,  tiberlistete  sie  ibn,  ihtalat  'aleh,  und  sagte: 

„Harre  bei  uns  aus,  denn  die  I^ajanim  haben  viele  Güter  und  ihre 
Schlacbttiere  entfernen  sich  niemals  von  den  Zelten.  Was  mich  anbelangt, 
ßo  habe  ich  jctÄt  Menstruation,  o^hor  'endana  lanna  Ijejr  el-kajiisim 
ketir  wa  rnäm  ed-dabh  la  taVad  'an  el-bejt,  w  ana-lan  *alajji  bcc}  en-nisa***. 
Und  Fa  ür  ließ  sieh  übeiTeden  und  wollte  warten. 

Doch  die  Frau  ging  sofort  zu  dem  Sklaven  und  sagte  ihm:  „Stehe 
auf,  steige  auf  deine  Stute  und  hole  deinen  Herrn  ein.  Wenn  er  dich 
fragt,  so  sage  ihm:  „Ein  gewöhnlicher  Hengst  will  die  Rassestute  be- 
springen,  inna-hkdis  raurAdo  jisbi  'ala-l-a^ir*^. 

Der  Sklave  erreichte  Ihn  Kejjjuma  auf  der  Hochebene  von  el-'An»l> 
und  erzählte  ihm  alles.  So  erfuhr  Ibn  Keji^üma,  daß  unter  dem  gewöhn- 
lichen Hengst  ein  Häuptling  der  TJamajde  gemeint  sei.  Sofort  ließ  er 
aufbrechen  und  zu  seinem  Lagerplatze  zurückkehren. 

Die  Häuptlinge  der  Tjamajde  waren  jedoch  bereits  fort,  denn 
in  der  Frühe  fiel  ilmen  die  Abwesenheit  des  Sklaven  auf,  und  als  sie 
sich  darnach  erkundigten,  sagte  ihnen  Fa'iir,  was  er  in  der  Nacht  getan. 
Da  sagte  ihm  Muslim  abu  Kbeba:  „Beschäme  dich  Gott,  äawwar  allah 
wagbak,  du  hast  uns  etwas  Gutes  vorbereitet.  Die  Sättel  her,  ^hürhenn!'* 
Und  sie  ritten  fort. 


Ibn  ^ej'jüran  mußte  die  Ehre  seines  Zeltes  rächen^  docli  war  er 
alleiD  zu  schwach  und  dazu  dn>hte  ihm  Gefahr  von  dem  Fürsten  der 
'Äim\  Deshalb  entsandte  er  sofort  Boten  mit  reiehen  Geschenken  zu  ihm 
zum  Zeichen^  daß  er  seine  Oberlioheit  anerkenne,  und  suchte  Hilfe  bei 
anderen  Unterahteiluiigen  der  'Amr,  da  er  wußte,  daß  die  einheimischen 
SUlmme  viel  eher  den  einheimischen  TJamüjde  beistehen  werden. 

Um  sich  die  Hilfstruppeu  recht  bald  zu  verschaffen,  ließ  er  neun 
Stuten  mit  schwarzem  Zelttuch  umhüllen,  l^alladhenn  »ukke,  und  wandte 
sieh  mit  neun  Begleitern  zum  Gebiete  von  el~yamman,  wo  Ibrahim  ihn 
Tbejt  lagerte.  Als  sie  dem  Lagerphitze  nahekamen,  sahen  sie  die  Leute 
vom  Zelte  des  Ibräliira  und  sagten  von  der  Stute  des  Ibn  Kejsüma, 
der  an  der  Spitze  ritt:  ^Diese  ist  umhüllt  mit  Zclttuch,^  Die  Um- 
hüllung  mit  Zelttuch  hat  jedoch  eine  eigene  Bedeutung  bei  den  Arabern, 
denn  sie  zeigt,  daß  der  Reiter  verunehrt  und  hilfsbe dürftig  sei,  wa-I 
-mukallade  leha  biib  'enda-l-Vrab  w  hi  delale  *ala  inna  sÄheb  el-mulj^allade 
mazlum  wa  ra'aji  'ala  habic. 

Da  sagte  Ibrahim:  „Das  ist  ja  Dijab  ibn  lyejsuma.  Keine  geringe 
Saeho  bringt  ihn  zu  uns,  ma  gäbo  si  lj:alil,  bereitet  fllr  ihn  Teppiche 
und  rufet  die  HäuptÜuge  zusammen." 

Sobald  Dijrtb  mit  seiner  Begleitung  angekommen  war,  erzählte  er 
das  Geschehene.  Entrüstet  zerschnitten  die  Häuptlinge  das  Zelttuch 
seiner  Stute,  schickten  die  Teile  allen  Kriegern  und  ritten  mit  ihm  in 
großen  Haufen  nach  el-Kerak» 

Nach  drei  Tagen  erfuhr  el-Mahfiiz,  Selj  der  Sardij^jej  die  westlich 
von  IJawran  lagerten^  von  dem  Zuge  der  *Amr  ibn  Tbet  gegen  die 
IJamajdc  von  cl-Kerak.  Nun  standen  aber  die  Ham/ijdc  unter  seinem 
Schutze,  da  sie  ihm  el-ljÄwa  lieferten.  Deshalb  schickte  er  sofort  dem 
Ibn  Tbot  einen  Boten  mit  40  Heitern  nach. 

Der  Bote  sollte  dem  Ibn  Tbet  erklären:  jJHc  HamAjde  sind  meine 
Brüder,  wer  ihr  Eigentum  nimmt^  gleiclit  dem,  der  das  Eigentum  der 
Sardijje  nimmt,  innad-hamajde  e|jwam  wa  min  a|jad  l.mliil  el-ljamajde 
ßanno  mabed  l.ialal  es-aardijje." 

Der  Bote  erreichte  den  Ibn  Tbet  bei  el-Leg-^itn,  übernachtete  im 
Zelte  des  Sakran  beim  rugm  ebGazür  und  gelangte  am  nächsten  Tage 
Äum  Lager  des  IbrAhim  ibn  Tbot  beim  Li.  abu-l-Kba§.  Da  sah  der  Bote 
alle  Zelte  niedergerissen  und  auf  Kamele  geladen,  w  kän  es-sil  bizliür 
el'bel.  Die  Herden  bewegten  sich  westwärts,  wa  t-t^^s  sarah  färb,  und 
die  Reiter  hielten  sieh  in  ihrer  Mitte. 


80 

Die  TTaranJde  lagerten  hei  ez-Zukeljc,  westlich  von  fillviD,  und 
ihre  Krieger  erwarteten  die  Ankunft  der  ^Amr  am  Südt'aße  des  l>«r'a 
SihAn*  Sie  ühertielen  die  Herden  der  'Amr  ni>eh  bevor  der  Bote  den 
Seh  Ihrahira  sprechen  kannte,  wurden  aber  znrückgeseh lagen.  Doch 
leisteten  sie  tapfer  Widerstand,  bis  ihre  Frauen  und  Kinder  samt  den 
Zelten  und  Kleinviehhcrden  el-Mngih  und  el-Hejdim  übers chritten  hatten. 
Dann  folgten  sie  ihnen  und  retteten  sich  in  das  ifir  Ihn  *Adwan,  Die 
*Amr  verfolgten  sie  bis  zum  sejl  el-Ilejdan  und  kehrten  dann  in  die 
Gebiete  von  ehKerak  zurück. 

Nun  konnten  sie  unbehindert  trinken  in  eMlsa,  el-Leggim  und 
et-Tamad,  w  kanü  jaärahii  min  el-lisa  wa-Meggün  wa-t-tamad. 

Sobald  die  Kerakiye^  die  im  ^*  lyejs  hausten,  von  der  Vertreibung 
ihrer  größten  Feinde^  der  Hamajdej  erfahren  hatten,  frohlockten  sie  und 
sandten  zwanzig  Männer  zum  8tOi  Ibrahim  ihn  Tbot,  Diese  zwanzig 
nahmen  ihi'en  Weg  über  morarat  Usdura,  gelangten  unbemerkt  zu  Iljra- 
htm  östlich  von  eHJ^uträni  und  sagten:  „0  Beni  'Okba^  heilet  unseren 
Zustand!  Wir  mußten  in  fremde  Gebiete  fliehen»  unsere  Kinder  können 
die  fremde  Luft  nicht  vertragen,  und  unsere  Frauen  quälen  uns  mit 
Bitten j  in  unser  Land  zurückzukehren;*^  Da  sammelte  Ibrahim  die 
Häuptlinge  der  *Amr,  sie  berieten  alles  und  sprachen:  „0  Keraki^ye, 
nehmet  morgen  alle  Maultiere  und  Eselj  die  wir  den  tlaraäjde  genommen 
haben,  und  !>ringet  darauf  euere  Kinder  und  (leriUe  nach  el-Kerak. 
Vor  Ihn  Kejsüma  werden  wir  euch  beschützen."  Nun  wurde  der  Zeit- 
punkt bestimmt,  an  dem  sie  das  Gebiet  von  el-Kerak  berühren  sollten. 
Dann  ritten  die  Kerakijje  mit  allen  Maultieren  und  Eseln  der  Ibn  Tb6t 
nach  dem  Gebirge  Kejs,  um  die  Ihri^^en  abzuholen. 

Als  der  bestimmte  Zeitpunkt  gekommen  war,  sammelte  Ibriihim 
seine  Krieger^  gamma*  kowmOj  führte  sie  zum  rör  e-^-Satije  und  ver- 
steckte öie^  akmanahom,  im  äe'ih  en-När^  welchen  Ort  sie  von  nun  an 
el-Mkemen  nennen.  Dann  wandte  sieh  Ibrahim  mit  fünf  Reitern  zum 
Lagerplatze  des  Ihn  Kej^tlma  beim  umm  Sidre  im  ror  ehMezra'  und  stieg 
als  Gast  in  seinem  Zelte  ab. 

In  der  Frühe  sah  man  von  weitem  die  Karawane  der  Kerakiyc. 
Ibn  J>ejsnraa  fragte:  ,,Wem  gehört  denn  diese  Karawane,  limin  hadi 
-z-za'ünV*^  Ibrahim  antwortete:  „Es  sind  die  Lasttiere  der  Kerakijje.**  Da 
befahl  ibn  lyejsüma,  die  Keraki^e  anzuhalten  und  zu  fragen,  mit  wessen 
Erlaubnis  sie  die  Grenze  seines  Gebietes  überschreiten.  Ibrahim  sagte 
jedoch:  „Das  sind  ja  arme  Bauern,  von  denen  man  nur  Nutzen  hat, 
had^Ma  nas  feUahiu  masakin   ma  jigi  minhom  il!a-l  hcjr".   Ihn  lCej.^üma 


81 


aber  antwortete:  „Sie  werden  el-Kcrak  nieinals  betreten!"  Da  sandte 
Ibrahim  einen  Reiter  zu  seinen  Truppeüj  die  sich  hinter  den  Kerakijje 
hielten^  sie  umziDgelten  nnd  nach  el-Kerak  brachten^  wo  damala  niemand 
wohnte. 

Sowohl  den  Boten  zum  Öeb  Ihrahira  als  anch  den  übrigen  Kera- 
kijje diente  als  Aufklärer^  *ajn,  ein  Häiiptliog  der  negaja,  namens 
'Alejjän,  der  mit  seinen  Kriegern  die  Haodelslente  von  yebrou  nach 
Osten  und  zurück  zu  begleiten  pflegte.  Seit  der  Zeit  bezog  er  von 
den  Kerakiye  jährlich  gewisse  Häwa- Abgaben. 

Da  die  Felder  viele  Jahre  brachlagen,  so  litten  die  Kerakijje 
Mangel  an  Lebensmitteln,  aber  auch  da  half  ihnen  Ibn  Tbct.  Drei 
Jahre  lang  ftUirten  ihnen  die  *Amr  die  Lebensmittel,  el-miTj  aus  Ilawrän 
auf  ihren  Kamelen  nach  el-Kerak  zu. 

Die  IJamAjde  brachten  den  Winter,  ju^attü,  im  Gebiete  von  Haret, 
beim  Ilawrän  zu  und  holten  ihren  Lebensunterhalt  im  Lande  der  Sar- 
dijye.  Endlich  bot  der  Häuptling  der  Snrdi|]e  seine  Krieger  auf  und 
zog  an  der  Spitze  von  1000  Mann  gegen  el-Kerak,  um  die  IJamäjdc 
in  ihre  Heimat  zurückzubringen.  Er  lagerte  mit  den  Seinigen  bei  el- 
Leggim,  während  die  *Amr  nnd  die  Kerakijje  bei  el-lyasr  lagen.  Die 
Sardij^je  und  Hamajde  ginffen  an»  und  es  entspann  sich  eine  Schlactit, 
wjstabak  el-barb^  in  der  die  'Amr  geschlagen  wurden.  Sie  flohen  gegen 
Süden  bis  in  die  Nähe  von  Middin^  wo  die  Ihrigen  higerten. 

Den  Frauen  blieb  keine  Zeit  übrige  die  Zelte  niederzureißen  und 
mit  den  Herden  zu  fliehen,  da  ihre  Männer  und  Bcsehützer  an  keinen 
Widerstand  dachten,  und  die  Hamajde  und  Sardijje  nach  reicher  Beute 
lechzten.  Diese  betraten  bereits  die  Zcltgasse,  tenijje,  sprangen  von  ihren 
Pferden  herab  nnd  eilten  in  die  Zeltc^  um  recht  viel  zu  rauben.  Da 
sab  Meerik  abu  R*ijje  einen  Mann  der  Sardijje^  namens  Ibn  Bäöa^  wie 
er  seiner  Frau  Teppiche  aus  den  Bänden  rias  und  sie  schlög.  Empört 
darüber,  stieß  er  das  Kriegsgeschrei  aus^  warf  sein  Pferd  um  und,  ge- 
folgt vom  Bruder  der  Frau^  bot  er  den  Feinden  die  Stime.  Ibn  Bäsa 
und  mehrere  raubende  Sardijje  fielen  unter  ihren  Säbeln.  Da  folgten 
vier  Reiter  der  Tahätre  von  den  Hegäje  ihrem  Beispiele,  ließen  eben- 
falls ihr  Kriegsgeschrei  erschallen»  nnd  in  wenigen  Augenblicken  worden 
die  Verfolgten  zu  Verfolgern.  Von  nun  an  nennt  man  jenen  Ort  et- 
Maradd  bis  auf  den  heutigen  Tag. 

Die  Sardijje  und  I;Taraajde  wurden  gejagt  bis  zum  ajn  el-Le^gun  und 
ihre  Herden  flohen  gegen  g.  ed-Dabbc  und  ki^m-  BScr,  Ihr  Lager  bei  el- 
Leg^dn  fiel  in  die  Hände  der  Sieger,  die  sich  dann  bei  er-Rabba  niederließen. 

Httiil.   A»bU  Petrai».  lU.  G 


82 


Von  OED  an  blieb  das  ganze  Gebiet  der  *Amr  unangefocliten, 
wabaradat  el-ar^  lil-'amr. 

In  der  Stadt  el-Kerak  und  im  weaüichen  Gebirge  von  el-Hejdän 
im  Norden  bis  eä-Äera*  im  Süden  waltete  Ibn  I^ej^üma  mit  seinen  Häupt- 
lingen. Der  Oberbau  ptliog  residierte  in  der  Umgebung  Ton  el-Kerak 
und  sein  Bruder  in  at-Tafile.  Die  Winterlagerplätze  bezogen  sie  immer 
im  Rör. 

Einst  kam  Salslme  ibn  Wädi^  genannt  auch  Dib  e^-§rejfj  leiblicher 
Bruder,  ab  min  ummih,  des  Oberhäuptlinges  von  el-Kerak,  ans  seiner 
Residenz  et-T'^tfil^  ^^f  Besuch  zu  seinem  Brüder^  der  damals  im  ror 
el'Mezra'  übenvinterte. 

Der  Oberhäuptling  hatte  die  Gewohnheit;  jeden  Tag  Ascbenbrot 
mit  Kamelmilch  zu  frllhstücken.  Niemand  durfte  mit  ihm  gemeiuschaft- 
licli  essen,  nur  wen  er  ehren  wollte,  dem  ließ  er  von  seinem  Frühstück 
vorlegen.  Saläme  erwartete^  daß  ihm  solche  Ehre  zuteil  werde^  doch 
Ibn  Ijlejsuma  ließ  ihm  nichts  vorlegen.  Als  sich  Saläme  darüber  be- 
Bchwerte^  bekam  er  zur  Antwort:  j,Ein  Stück  Aschenbrot  nnd  ein 
Schluck  Kamelmilch  im  Por  ist  nicht  ftir  jedermann.**  Beleidigt  darüber, 
rührte  Salame  das  ftir  ihn  gebratene  junge  Schaf  gar  nicht  an,  sprang 
auf  seinen  Hengst  er-Ru'ejl  und  kehrte  nach  et-T^file  zurück. 

Kurz  darauf  sandte  er  einen  Vertrauensmann  zu  den  Häuptlingen 
Ihn  Tbcjt  und  Ihn  Lasim  mit  der  Mitteilung:  „Wollt  ihr  gegen  Ibn 
lyejsüraa  etwas  unternehmen,  so  tut  es.  Ich  werde  euch  weder  bei- 
stehen, noch  euch  hindern."  Kurz  darauf  starb  Salame;  er  wurde  süd- 
lich von  el-Kerak  bei  el-M^äteb  begralien  und  man  nennt  sein  Grab  bis 
auf  den  heutigen  Tag  ru^m  ihn  Wadi. 

Beiden  HiluptÜngon  kam  die  erwähnte  Mitteilung  sehr  willkommen. 
Sie  berieten,  weis  zu  tun  wäre,  teilten  jedoch  ihren  Untergebenen  gar 
nichts  mit. 

Ihn  Tbt't  sn^e  zu  seinem  Sklaven:  „Geh*  zum  Ibn  Kejsuma  und 
sage  ihm:  ,Mein  Herr  bittet  dich  um  die  Erlaubnis^  die  Regenperiode 
im  RAr  zubringen  zu  dürfen.  Nachher  wird  er  wieder  fortziehen  und 
das  Land  bleibt  dein  Land/  Ich  weiß,  daß  er  dich  fortjagen  wird. 
Doch  wenn  du  zurückkehrst,  so  erkläre:  ,Ibn  Kej^uma  erlaubte,  daß 
wir  im  Kor  überwintern/'' 

Der  Sklave  tat,  wie  ihm  sein  Herr  befahl,  und  als  er  vor  Ibn 
Kej?:i\ma  erschienen  war,  sprach  dieser:  ^Ohne  Zwang  kein  Dank, 
ma  gel  öukr  illa  bigabr.  Was  willst  du?"  Der  Sklave  sagte,  was  ihm 
sein  Herr   aufgetragen   hatte   und   bekam  zur  Antwort:  „Ruhe,  emrab, 


diese  Nacht  bei  mir  und  in  der  Frühe  packe  dich  fort.  Deinem  Herrn 
sage^  daß  ich  ihm  alles  Dehmen  werde,  falls  ich  ihn  hier  ertappen  sollte." 

Der  Sklave  kehrte  zu  Ibn  Thet  zurück  und  erklärte  in  der  Ver- 
sammlung der  Altesten:  „Ibn  I^ejsuma  erlaubt  euch,  während  der  Kegen- 
periode  im  Ror  zu  lagern;"  Sofort  lud  man  die  Zelte  auf,  bestieg  die 
Reittiere,  faS?\lat  Imlat,  und  der  ganze  Haufen  bewegte  sich  gegen  das 
5or.  Ibn  Tbet  rüstete  sich  jedoch  zum  Kampfe.  Seine  Tochter  setzte 
sieh  als  'Alfa  in  vollem  Schmuck  auf  ein  Reitkamcl  und  ritt  an  der 
Spitze  der  ersten  auserlesenen  Truppe,  salaf.  Der  Häupthng  selbst  ließ 
die  Harnische  seiner  Krieger  auf  Kamele  laden  und  folgte  mit  ihnen 
dem  ersten  Trupp.  Als  er  beim  teil  ez-ZenV  angelangt  war,  ließ  er 
die  Kamele  mit  den  Harnischen  niedcrknicD,  nawwabj  und  sprach:  ^O 
Beni  '0]j:baj  jetzt  wird  Ibn  §^ejsüma  eure  Herden  rauben,  denn  er  er- 
laubte nichtj  daß  ihr  herkommet.  Doch  hier  liegen  eure  Harniselie, 
dünku  dnVku."  Sofort  legten  sie  ihre  Hämische  an  und  ron  der  Zeit 
an  nennt  man  jenen  Ort  teil  Minkat  ed-driV. 

Das  Zelt  des  Ihn  lyejsüma  stand  auf  einer  Bodenweile  im  ror  el- 
Mezra'j  und  es  wehte  der  Ostwind,  eS-äerki.  Da  trat  seine  Tochter  vor  das 
Zelt  und  sagte:  „0  Vater,  die^Amr  kommen!'^  —  „Woher  weist  du  das?" 
—  j,Der  Geruch  ihrer  Kurper  und  ihrer  Harniöche  trifft  meine  Nase.^ 

Ibn  K^eJBtima  ritt  sofort  mit  seinen  Kriegern  gegen  Osten,  Er 
und  die  meisten  seiner  Leute  rauchten  ihre  vollgestopften  Pfeifen^ 
rahyenhom  mu'abbajc  wmu*allali:e.  Als  sie  den  Feind  erblickten»  be- 
fanden sie  sich  eben  bei  einem  T^lha-Baume.  Da  warf  Ibn  l^Iej^uma 
seine  Pfeife  gegen  den  vStamm  der  Tallm,  bika*ha,  und  die  übrigen 
folgten  seinem  Beispiele.  Der  durch  den  Ostwind  ausgedörrte  Stamm 
fing  Yon  den  brennenden  Pfeifen  Feuer  und  die  T*'illia  verbrannte. 
Ihr  abgebrannter  Rumpf  steht  heute  nochj  wl^a  ha  Iha-s-sa*  mawguJ, 
und  man  nennt  ihn  äagarat  ehPalajin. 

Beide  Abtcilnngen  stießen  aufeioanderj  tanatahü  et't<'irfen.  Unter 
Ibn  l>ej^nma  fielen  drei  Stuten,  und  endlich  wurde  auch  er  durchbohrt. 
Dann  flohen  die  Seinigen  in  das  yur  abu  *Obejda  und  wohnen  dort  bis 
auf  den  heutigen  Tag. 

Ihn  Tbet  wurde  nun  zum  Alleinherrscher  des  ganzen  Gebietes 
von  el-Kerak  und  er  teilte  es  unter  seine  Geschlechter.  Das  Ror 
behielt  er  für  sich,  und  so  bezielien  seine  Nachkommen  von  dort  Ab- 
gaben bis  auf  den  heutigen  Tag. 

Nach  einiger  Zeit  wurden  die  'Arar  uneinig  und  es  gelang  all- 
mählich  den  Bewohnern   von  el-Kerak  an  Einfluß  und  an  Terrain   zu 

6* 


gewinnen.  Sie  verständigten  sich  mit  den  IJamajde,  und  diese  kehrten 
wider  den  Willen  der  *Amr  in  ihre  Gebiete  zurück.  Damals  stand  au 
der  Spitze  der  Kerakiye  Halil  el-Meg-alli  von  den  Diiüd. 

Mit  der  Zeit  wurden  die  'Amr  zur  Auswanderung  genötigt,  und 
die  dablieben,  mußten  sich  mit  den  unfruchtbaren  Gebieten  zufrieden- 
stellen. Sie  zählen  etwa  100  Familien^  führen  als  Ötammzeichen  al- 
Uadame  O  auf  der  Backe  und  teilen  sich  in: 


S  i  p  ()  e  n : 


Geacblecliteri 
eb*Arajne,  ahu  'Arene  — 

et-Tbetatj  ibn  et  Tbet       eä-8awähln,  ibn  S^hin 

erAweiJät;  ibn  *Awe<Ja 
eä'f^eIalba,  eä'!^illi|} 
el-'A§a]de^  el-*Afidi 
er-Radajse,   cr-Raddus 
ad-Drö'ät,  abu  Drö'e 
el-Katämtr,  eMJ^atmir 
el-Lasäjme,  ihn  La^im 
al-Iitasämj  ihn  ^t^i^^^iü 
el-üaradät,  ibn  Garäd 
{ihr    Wasm    ist    es- 
Sahale:  H) 


Wasser  plät  sei 


Dimne 


el-Mljajj  und  el-'Ejoa* 

b.  ahn  Tr  aha  u.  el-Mogib 

b-  Dimne 


El-Kerak* 

Die  meisten  Geschlechter,  haninjel,  der  Felhihin  von  el-Kerak  sind 
ihrer  Famihentradition  nach  von  andcrsher  eingewandert. 

So  erzählen  die  *Azf^zät,  welche  jetzt  in  Madaba  wohnen^  daß  sie 
ursprllnglich  in  5l6te  hausten. 

Die  Zrekat  und  *Akaäe  glauben  fest,  daß  ihren  Vorfahren  einst 
b.  Mhellej  östlich  von  w,  Slüsa»  gehörte. 

Die  Halasa  staramen  aus  Ägypten.  Ihr  Aholierr  siedelte  sich  in 
el-Kerak  an,  heiratete  ein  Mädchen  aus  dem  Geschlcchte  der  IJaddädin 
und  gründete  ein  neues  Geschlecht. 

Die  He^aztn  wohnten  einst  weit  im  Süden  in  He^flz,  wanderten 
von  dort  aus  und  ließen  sich  in  el-Kerak  nieder. 

Die  Mdnnat  bewohnten  einst  Middtn. 

Die  BkÄ'in  erzählen  ebenfalls^  daß  sie  aus  dem  Gebiete  el-Bcl>:'e 
kamen.  Dieses  Gebiet  suchen  einige  in  Mittclsvrienj  andere  wieder^  was 
wahrscheinlicher  ist,  in  der  Gegend  von  Busejra. 


85 


Die  »Siinnä*  sind  Hanxl eklen te  aus  Damaskus^  welche  nach  el-Kerak 
Geschäfte  halber  kamen  und  sich  daselbst  nied erließen.  Ursprünglich 
waren  sie  griechisch-katholisehj  später  aber  &ind  sie  zum  Schiama  über- 
getreten. 

El-Baddddliij  stammen  aus  ]}.  el-^addäd; 


as-Serajre, 

el-IJaMäne, 

el-Ma*äjtaj 

e«J'Pmiirj 

et-Tar^^wnCj 

el-Arawaty 

at-^JVnäsatj 

el-lHiamid, 

el-lvda'  und 

el-Basabäe, 


„  ^     b-  ez-Zuttj 

„     <l  el^JJalil; 

„  „     el'fjalil  und  Beni  Najem; 

„  „     1).  el-Mhelle; 

sind  alte,  bereits  vor  Jahrhunderten  nach  el-Kerak 
eingewanderte  Geschlechter,  welche  „die  Stadt 
bauten;    hawla   mu'aramerin   dmus   el-Kerak"; 

sind  Ureinwohner  von  el-Kerak. 


Die   zwei   letzten  werden   nur  selten   zugelassen,  einen  Anspruch 

auf  ein  Terrain  mit  Eid  zu  bekräftigen^  weil  sonst  immer  zu  ihren 
Gunsten  entschieden  werden  müßte. 

Der  Westturm  gehörte  nrsprlin  glich  den  TanÄ^t,  der  Ostturm  den 
Arawatj  die  Kara-Festung  den  BnMbSe  und  der  bnrg^  el-^^agab  hei  dem 
nördlichen  Wasserbehälter  den  1^4^'- 

Die  alten  Herren  des  Gebietes  von  el-Kerak  sind  die  'Arar  im 
Süden  und  Haraajde  im  Norden, 

Die  'Amr  teilten  sich  in: 


L  Grappe: 
ihn  Tbet 
ibn  La^lm 
abu  'Arene 


IL  Gruppe; 
ibn  Jaser 

ibn  l^ejsüma 
ibn  *Awn 


Der  L  Gruppe  gehörte  das  Terrain  von  el-yasa  im  Süden  und 
Toten  Meere  im  Westen^  bis  zum  sejl  e4-Pr4*,  ct-Tenijje^  el  Morejra 
im  Norden  und  darb  el-FJägg  im  Osten. 

Die  IL  Gruppe  besaß  die  nördlichen  Gebiete^  und  zwar  bis  zum 
w.  Beni  yammad,  el-Mesannj  cl-Leggün  und  darb  eMJagg;, 

Die  Felder  bei  cMvamarou  waren  Eigentum  des  Häuptlinges 
Ibn  Jaser. 

Die  Umgebung  von  el-Wesijje  beanspruchte  der  Häuptling  Ibn 
*Awn  nnd  die  von  uinnär  der  liäuptliog  Ibn  Tbejt. 


Den  IlamAjde  gehörte  das  Gebiet  nördlich  von  den  Amr*  nnd 
zwar  im  Osten  bis  zum  Mo^ib  (el-Mbores). 

Die  Bewohner  der  Stadt  Kerak,  die  Kerakijje^  besaßen  keinen 
Grundbesitz.  Sie  bebauten  die  Felder  filr  die  *Ämr  oder  IJamnjde  und 
trieben  mit  ihnen  ITaDdekgescbUfte.  Nach  und  nach  gerieten  die  *Amr 
bei  den  Kerak ijje  in  Scliulden  ond  verkauften  ihnen  einzelne  Felder  als 
Mulk,  Privateigentum*  Am  Anfange  des  19.  Jahrhunderts  hatten  die 
Kerak  ijje   bereits   ansehnlichen   Besitz  in  der  Umgebung  von  el-Kerak, 

Um  diese  Zeit  bekamen  sie  auch  tUchtige  Anführer  in  der  Familie 
tler  Megalje^  welclic  durch  kluge  Politik  ihre  Macht  zuerst  in  ebKerak 


n  * 


Fig.  5.    DoE  AleAtandro  Maccaguo,  Abüna  Skaudar. 

begründeten  und  dann  aucli  außerhalb  der  Stadtmauern  erweiterten, 
Sie  niUztcn  die  Keibereien  zwischen  den  einzelnen  Häuptlingen  der  *Amr 
aus  und  bemächtigten  sich  nach  der  Vertreibung  des  Ibrahim  Ba^a 
der  Gebiete  von  el-Meäbcd  im  Süden  bis  el-Mesann  im  Norden. 

Unter  der  4Uj;ihrigen  Regierung  des  'ÄbdeHvader  wurden  die 
*Amr  gänzlich  geschwäeht  und  die  Macht  der  Kerak^je  reichte  bis  el- 
IJsu  im  Süden.  Sein  Sohn  und  Naehfulger^  der  eiserne  Mb^immad  ihn 
*Abdelkadcr;  wollte  auch  die  IJam/ijde  unschädlich  machen  und  es  gelang 
ihm,  sie  zu  schlagen  und  ihr  Gebiet  nur  auf  das  Gebirge  nördlich  von 
sejl  Bcni  Hamraad  und  die  Ebene  westlich  von  SShan  zu  beschränken. 

Die  Kerakiye  haben  ihren  Besitz,  niulk,  nui*  den  Me^AIje  zu  ver- 
danken.    Densen  waren  und  sind  sich  auch  die  Megalje   wohl   bewußt, 


88 

dieeen  gehören  80  den  Ilalasa  und  IJaddadinj  mit  ilmen  geben  10  andere 
Familien  —  also  90  —  die  Hälfte^  Avälirend  die  übrigen  90  Familien  die 
andere  Hlilfte  ausmachen.  Nun  bezeichnet  ein  Steinclien  die  westliche  und 
ein  Astchen  die  östliche  Hälfte.  Ein  Mann  hält  sie  hinter  dem  Rücken, 
und  der  Vertreter  der  ersten  90  Familien  wählt  sicti  z.  B.,  was  in  der 
linken  Hand  ist;  hält  diese  das  Steinchen,  so  gehört  die  westliche  Hälfte 
den  Halasa.  Die  Halasa  teilen  dann  ihre  Hälfte  in  Viertel  oder  Fünftel, 
je  nach  der  Gruppierung  der  einzelnen  Familien  in  Sippen,  so  daß 
jede  Sippe  ein  Viertel  bekommt,  welches  dann  an  die  Familien  verteilt 
wird.  Eine  solche  Teilung  wurde  jedes  Jahr,  und  zwar  im  Sbä-f  oder 
Ti^nn  tani  vorgenommen. 

Ausgenommen  waren  die  unkultivierten  Striche.  Wer  einen  solchen 
Strich  urbar  maclite,  kasar  el-artj,  der  durfte  ihn  dreimal  besäen,  also 
mit  den  Jahren  der  Kühe  6  Jahre  besitzen.  Nach  6  Jahren  gehörte 
das  Land  bereits  unter  die  Felder  und  wurde  verteilt. 

Die  Nordgrenze  des  Keraker  Besitzes  bildet  jetzt  eine  gerade 
Linie  gezogen  von  ]).  FuhAra  nach  Sthan,  dann  wendet  sie  sich  zum 
Anfange  des  Weges  darb  es-Sinine  unten  im  Mogib-Tale,  biegt  mit  sejl 
el-JIogib  südwärts  nach  el-Leggünj,  cl-yanaken,  el-Batra,  rugm  el-Mismar, 
Naljl,  dann  gegen  SW.  an  I>at*RÄ3  vorbei,  hierauf  wieder  slidwärta 
nach  el-  Ajna,  dann  westwärts  am  Rande  des  IJsa-Tales  zur  Quelle 
Smet,  Ml>er^  und  endlich  gegen  Norden  zum  w.  es-Sinine,  äagarat  cl-Mese, 
h*  el'Btene,  el-Mzmh  und  Fuhära. 

Den  Christen  von  el-Kerak  gehören  im  Westen,  und  zwar  am 
linken  Ufer  des  Keraker  Baches,  Ij*  umm  öem'an,  h.  Mefäljit,  ed-Dabbe, 
el-^Iikbas  und  ihre  Umgebungen,  dann  im  Osten  ct'Tenijje,  Ader,  el- 
Moetir,  cs-Smakijje,  l.lraud,  'Alejjän,  ITmomat,  er-Rakin»  el-Wesijje,  el- 
Kamaren,  el-Oinnar  niit  der  nächsten  Umgebung. 

Die  Christen,  Ma'ajta  und  IJabaäne  entrichteten  die  IJäwa  den 
5egaja,  und  zwar;  jedes  Zelt  1  Midd  Weizen  und  1  Midd  Gerste;  den 
ReSäjde  und  Manna'ijjin:  je  1  Sa  Weizen;  dafür  waren  diese  verpflichtet^ 
geraubtes  Vieh  ihnen  wiederzuverschaffen,'  sie  waren  also  Darrakin  der 
Christen,  Den  *Amarin  mußten  sie  abliefern:  je  7t  Midd  Weizen;  den 
Sadiin  ihn  al-Fajez:  je  1  Megidi,  1  Midd  Weizen  und  1  Midd  Gerste; 
und  alle  zusammen  10  Skiilj:  oder  10  Ahjää,  Zelttücher. 

Von  der  tilrkischen  Regierung  waren  die  Kerakijje  vollkommen 
unabhängig.  Nur  von  Zeit  zu  Zeit^  wenn  sich  die  türkische  Mac!it  in 
Damaskus  oder  Jerusalem  sicher  fühlte,  sendete  sie  eine  starke  Abteilung 
nach  el-Kerak,  um  daselbst  Steuer  einzuheben.  Man  erzählt  von  mehreren 


89 

solchen  Expeditionen^  von  tlenen  eine  angeftllirt  wurde  %^on  *Äkele  abn 
Kwt'tto,  der  von  einer  jeden  Familie  4  Schafe  verlangte;  eine  andere 
befehhgte  IJsen  Biizii,  der  von  einer  jeden  Familie  25  Piaster  einhob; 
eine  dritte  Expedition  führte  ein  Mann^  der  die  Oberhänptlinge  von  el- 
Kerak  ,Sejban  mgall^ama'  nannte^  und  eine  vierte  leitete  Abu  Gäber,  dem 
jede  FamiHe  Getreide  abliefern  mußte.  Den  Transport  sollte  der  Ober- 
häüptling  Ml^ammad  beöorgenj   der  sich  jedoch  das  Getreide  aneignete. 


Fig^.  7.    Knthi»] lache  ächmer  auij  eUEerak. 


Znr  Zeit  des  Oherhäuptlinges  Ismä^in  brachte  I>uftan  Arrisi  ägyj>ti- 
Bche  Soldaten  nach  ebKerak  und  besetzte  die  Festung.  Seine  Soldaten 
belilstigten  jedoch  die  Frauen^  und  so  kam  es  zu  einem  Aufstande* 
Die  Soldaten  hielten  die  Festung  und  die  beiden  Türme  efi-Serki  und 
ez-Zaher  besetzt.  Die  Christen  sollten  die  Türme  erobern^  die  übrigen 
die  Festung.  IslKik  von  el4jegAzin  war  Anführer  der  Christen*  ^85  Sol- 
daten ersühlng  er  mit  seinem  Säbel,  der  ihm  infolge  des  strömenden 
uud  getrockneten  Blutes  in  der  Faust  kleben  blieb."  Die  Festung  wurde 
ausgehungert,  sodann  alle  Soldaten  niedergemetzelt^  so  daß  man  das 
Bhit  bis  in  den  Bach  von  el-Kcrak  Hießen  sah* 


90 

Nach  einem  Jahre  kam  Emir  Elwa  mit  starkem  Heere  und  vier 
Sühaen,  aber  auch  er  wurde  getötet. 

Nachher  kam  Ibrahim  Basa  und  schlug  sein  Lager  bei  et-Tcnijje 
auf.  Nach  dreitägigem  Kampfe  übergab  'Abdallah  as-Sanuä'  die  Fahne 
der  Christen  dem  Ibrahim  Bääa.  Die  Muslimin  flohen  mit  ihrer  Habe 
nach  dem  Kor^  an  die  Küste  des  Toten  Meeres. 

Das  Heer  des  Ibrahim  Baäa  zerstörte  die  Mauern,  riß  Teile  der 
Festung  nieder  und  verübte  an  den  Christen  allerlei  Plackereien,  Diese 
flohen  nun  ebenfaUs  und  wollten  sich  in  die  Gebiete  von  Jerusalem 
durchschlagen.  Bei  Vjn  IJumr  begegnete  ihnen  Ismä*in  el-Megalli,  der 
sie  zum  Widerstände  anfeuerte.  Während  der  Verhandlung  wurden  sie 
vom  Heere  des  Ibrahim  Baäa  umzingelt  und  viele  von  ihnen  gelangen- 
gcnommen.  Unter  den  Gefangenen  war  der  *Söb  Ismain  und  §aleh, 
der  Sohn  seines  Bruders  Abdellcader.  Beide  wurden  in  Jerusalem  beim 
Jaffa-Tore,  biib  cl-yalil^  enthauptet  und  begraben. 

Ibrahim  Bäsas  Heer  verwüstete  das  ganze  Gebiet,  als  er  jedoch 
Palästina  verlassen  mußtCj  kapitulierte  auch  seine  Besatzung  in  el-Kcrak. 
Es  wurde  ihnen  gestattet^  ohne  Waffen  nach  Ägypten  zurückzukehren, 
aber  ihre  Führer  brachten  sie  auf  dem  Wege  nach  der  *Araba  in  eine 
Schlucht,  in  der  sie  mit  Steinen  erschlagen  wurden. 

Nach  und  nach  kehrte  die  zerstreute  Bevölkerung  zurück,  'Abd- 
el^&der  ihn  Jiisef  wurde  Oberhäuptling  und  nach  ihm  Mluimmad  ihn 
*AbdelkÄder,  Unter  Mhammad  kam  nach  el-Kerak  Ihn  Büzu  Bääa,  der 
ihm  große  Geschenke  von  der  türkischen  Kegierung  brachte,  um  seine 
Sympathien  zu  gewinnen.  Er  kehrte  jedoch  zurück.  Später  kam  Mham- 
mad Sa'id  Bääa,  der  sich  ebenfalls  nicht  lange  hielt,  bis  endlich  am 
23.  Dezember  1893  die  türkische  Regierung  daselbst  festen  Fuß  faßte. 
Jetzt  liegen  in  ehKerak  zwei  Täbiir  Infanterie  (etwa  2000  Mann)  mit 
einigen  Kanonen  und  150  berittene  Gendarmen. 

Die  Mitglieder  der  Megalje  wurden  zu  türkischen  Beamten  ernannt 
und  beziehen  als  solche  festen  Gehalt,  So  bekommt  *Sej|j  JSäleh  monat- 
lich üO  Mcgitli,  Halil  ihn  Mustafa'  ebenfalls  50  Meg-idi  und  Färes  ihn 
yaläme  auch  50  Megidi.  Hie  und  ihre  Familien  sind  steuerfrei^  alle 
übrigen  Bewohner  zahlen  jedoch   seit  1894  Steuer.     So  zahlten  1898: 

Christen 64.000  Piaster 

Megalje 12.000        „ 

liuraba' 80.000        „ 

Serata' 83.000        „ 


91 

Kutrabba       :\    T"    \     .     60.000  Piaster 

el'^Anik .    25,000       „ 

Hanzira 40.000        „ 

Uaraäa      .  .     •     ,     .     20.000        „ 

Na'emat 30.000        „ 

IJegaja  nurdlich  von  cl-IT&a     13.500        ^ 

el-'Amr 32.000        „ 

Hamiyde  el-Kerak  .  .  .  60.000  „ 
„  cl-Gbäl  ....  80.000  „ 
„         el-Kura  .     ,     .     .     80.Q0Q        „ 

682,000  Piaster  ^r 
etwa  Kronen  177.320 

Bis  in  die  Vierziger  Jahre  des  19.  Jahrhunderts  hatten  die  Christen 
in  el-Kerak  keine  Kirche.  Die  schöne  Kreuzfahrerkapelle  in  der  Featung 
hatten  die  Mnslirain  inne^  und  die  Kirchen  in  der  Stadt  waren  längst 
zerstört.  A!s  eine  solche  zerstörte  Kirche  gilt  der  Ruinenhanfen  el-Ha<Jr 
mit  einem  Ölbaume  und  cineiu  schonen  Arcliitrav.  Obwohl  er  im  Mus- 
liminviertel  liegt  und  von  diesen  ebenfalls  hochverehrt  wird,  konnten 
sich  hier  die  Christen  versammeln  und  daselbst  an  großen  Feiertagen 
ihre  Andachten  verrichten. 

In  den  Vierziger  Jahren  baute  das  griechische  Patriarchat  in 
Jerusalem  für  die  Keraker  Christen  eine  Kirche  und  setzte  bei  ihr 
einen  Pfarrer  ein.  Der  Pfarrer,  ein  Einheimischer,  der  oft  kaum  lesen 
und  schreiben  konnte,  kümmerte  sich  wenig  um  die  religiöse  Erziehung 
seiner  Gemeinde,  die  auch  keine  Schule  besaß,  so  daß  luan  von  einer 
religiösen  (JberzeugUDg  kaum  reden  kann. 

Einst  begleitete  mich  ein  alter,  gutmütiger  Christ,  der  vor  dem 
Aufbruche  das  Kreuzzeichen  machte  und  dabei  etwas  lispelte.  Als  ich 
ihn  ö'agte,  was  er  gesagt  habe,  gab  er  zur  Antwort:  ^Im  Namen  des 
Vaters,  der  Mutter  und  des  Sohnes»  Amen.^*  Ein  anderer  nannte  mir 
die  drei  göttlichen  Personen;  Gott-Alls^h^  Jesus-'Isa  und  Muhammad. 
Selbst  der  jetzige  griechische  Pfarrer  ist  überzeugt,  daß  Gott  keine 
Sünde  vergibt,  die  man  in  der  Jugend  begangen  bat  und  erst  im  Alter 
oder  in  der  Krankheit,  wo  man  sie  nicht  mehr  begehen  kann,  bereut. 
Häufig  war  die  Bigamie  daselbst.  Sehr  oft  wird  die  Ehe  geschieden. 
Nicht  nur  der  Ehebrucli,  sondern  auch  der  Aussatz  und  die  Leukorrhoe 
gelten  als  gUltige  Ui-ßache  der  Ehescheidung  mit  dem  Rechte,  eine  neue 
.  Elie  zu  schließen.     Da  die  Feststellung  dieser  Krankheiten  ohne  jeden 


92 

Arzt  und  oft  gimz  willkürlich  geschah^  so  war*  es  sehr  leiclitj  einer 
Frau  loszuwertleo. 

Die  neugeborenen  Knaben  der  Muslimin  werden  zum  griechischen 
Kurat  gebracht^  der  sie  ebenfalls  tauft,  d,  h.  dreimal  hi  das  Wasser 
tauchtj  nicht  um  sie  zu  Mitgliedern  der  Kirche  zu  machen^  sondern  um 
ibuen  nach  der  Meinung  der  Muslimin  ihre  Gesundheit  zu  stilrken. 

Jeder  Irrsinnige,  Paralytiker,  Apoplektiker^  ja  selbst  stark  Fieber- 
kranke wird  für  einen  Besessenen  gehalten.  So  erkrankte  eine  kräftige 


Y^sn 


•   'VtKi- 


'^'\^: 


Flg.  8.   Kaiboliacha  SchüleriuDen  aun  Madaba. 


Frau  an  Typhus  und  wälzte  sich  im  Delirium  auf  ihrem  Lager  hin- 
undher.  llan  hielt  sie  für  besessen  und  trug  sie  in  die  Kirche,  wo  sie 
die  Nacht  zubringen  sollte.  In  der  Frühe  versammelten  sich  ihre  An- 
gehörigen, setzten  sich  zu  ihr  und  tranken  gemütlich  ihren  Kaffee.  Als 
sich  die  Kranke  nicht  beruhigen  wollte,  mußte  der  böse  Geist  exorzisiert 
werden,  was  vom  Pfarrer  unter  Geschrei  und  wiederholtem  Springen 
und  Laufen  von  dem  Tore  zu  der  Kranken  geschah* 

Die  fjunnä',  welche  als  Handelsleute  in  reger  Verbindung  mit 
Jerusalem  standen,  waren  vom  griechischen  Patriarchate  als  Vertreter 
der  diristen  von  ehlverak  anerkannt,    Sic  bcliuben  jährlicli   im  griechi- 


Patriarchate  einen  bedeutenden  Betrag,  den  sie  unter  alle  christ- 
liclien  Geschlechter  verteilen  sollten.  Das  taten  sie  jedoch  nicht,  sondern 
behielten  das  Meiste  fllr  sichj  machten  einigen  einflußreichen  Haupt- 
lingen  Geschenke,  gaben  den  Armen  hie  und  da  ein  Kleidungsstück  und 
ließen  sich  dafür  loben^  als  ob  sie  es 
aus  eigener  Tasche  geschenkt  hätten. 
Ende  1H7^  war  ein  Angehöriger 
der  i?iinnÄ*  mit  seinem  Anteile  an  dem 
Patriarchatsgelde  unzufrieden;  er  ver- 
langte  mehr,  und  als  man  ihm  es  ver- 
%veigertc,  erzählte  er  öffentlich,  wie 
es  die  Sunna*  seit  Jaliren  getrieben 
hätten*  Dies  hatte  einen  Ausbruch 
des  Volksunwiüena  gegen  die  Snnna 
zur  Folge,  die  jedoch  die  Häuptlinge 
zu  kaufen  suchten;  es  gelang  ihnen 
auch,  bald  die  meisten  Geschlechter 
zu  beschwichtigen.  Nur  die  IJe^j^in, 
Befeä^in  und  *Azczat  blieben  st^indhaft 
und  wollten  von  den  *Sunna'  nichts 
wissen,  Ala  ihnen  hierauf  der  grie- 
chische Knrat  die  heiligen  Sakramente 
nicht  spenden  wollte,,  wählten  sie  den 
mutigen  Säleb  e!^-§walhe,  brachten  ihn 
durch  20  Berittene  nach  Jerusalem  und 
verlangten  vom  griechischen  Patri- 
archen, daß  er  ihn  zum  Prießter  weihe 
und  zu  ihrem  Kuraten  bestimme.  Der 
Patriarch  willigte  ein,  und  §iileh  blieb 
im  Pati'iarchate,  um  das  Lesen  zu 
erlernen.  Unterdessen  strengten  sich 
die  JiJunnä'  aus  allen  Kräften  an,  um 

diese  Spaltung  zu  verhindern^  und  wurden  darin  vom  griechischen 
Patriarchate  unterstützt.  So  gelang  es  ihnen,  noch  die  l.Tegäzin  und 
Bel>ä'in  zu  gewinnen»  nur  die  Stammgenossen  des  Saleh,  die  ""Azezat, 
blieben  fest.  Als  nun  Sälch  das  Lesen  erlernt  hatte,  verlangte  der  Pa- 
triarch von  ihm  das  Verzeichnis  seiner  Anhänger.  Saldi  kehrte  deshalb 
nach  el-Kerak  zurück  und,  als  er  sah,  daß  er  nur  auf  die  ^Azezat 
reclmen  könne,  blieb   er  daselbst,    ohne   die  Priesterweihe  anzunehmen. 


•^;<i^ 


mia  el-Kerak. 


»4  ^^^  ^^^ 

Während  der  Jakrc  1874  und  1875  waren  die  *Az6zät  obne 
religiösen  Beistand,  Endlich  machte  Marar  el-'AzezÄt  den  Vorschhig, 
mit  dem  lateinischen  Patriarchate  in  Verbindung  zu  treten. 

Megr.  Vinzenz  Bracca  oder,  wie  er  allgemein  genannt  wurde, 
Sajjedna  el-ManKÜr,  empfing  die  14  berittenen  Vertreter  der  *Azezat  sehr 
freundlich  und  schickte  den  Missionär  von  cs-Salt,  Josef  Gatti^  nach 
el-Kerakj  um  sich  zu  liberzeugen^  wie  die  Sachen  stellen.  Don  Gatti 
Wieb  mehrere  Wochen  in  el-Kerak,  taufte  viele  Kinder,  lernte  die  Vei'- 
hältnisse  kennen,  kaufte  auch  eine  Missionshütte  an  und  berichtete  an 
den  Pati'iarchen^  daß  zwar  sehr  viele  Schwierigkeiten  zu  überwinden 
seien,  die  Mission  aber  dennoch  guten  Eriblg  verspreche.  Daraufhin 
beschloß  der  Patriarch  die  Begründung  einer  Mission  in  cl-Kerak  und 
befahl  dem  Missionar  Alexander  Maccagno,  sich  dorthin  zu  begeben. 

Alexander  Macaigno,  am  20.  September  1841  zu  Entraquc  in 
Piemont  gcborenj  am  10.  Juni  1865  zum  Priester  ordiniert,  war  im 
September  1866  nach  Jerusalem  gekommen  und  1868  als  Missionär 
nach  Blr  Zejt  geschickt  worden* 

Ein  hoher,  knochiger  Mann  von  ernsten  Gesichtszügen,  unbegrenzter 
Geduld  und  Milde  und  voll  felsenfesten  Vertrauens  auf  die  Hilfe  Gottes, 
kannte  er  ftir  seine  Person  gar  keine  Bedürfnisse,  gab  sich  mit  der 
dunkelsten  GrabhOhle,  mit  dem  feuchtesten  Keller  zufrieden,  wenn  er 
nur  das  geistige,  religiöse  Niveau  seiner  Gemeinde  heben  konnte.  (Fig.  5). 

Am  L  Januar  1876  gelangte  er  nach  vielen  Gefahren  in  das  Lager 
der  *Azezat  und  brachte  daselbst  das  hl.  Meßopfer  dar.  Am  gleichen  Tage 
begab  er  sich,  von  den  bewaffueten  *Azczat  begleitet^  in  die  Stadt.  Die 
iSunnii'  und  ihr  Anhang  traten  ihnen  entgegen^  und  es  wäre  zum  Kampfe 
gekommen»  wenn  nicht  die  Megalje  dazwischengetreten  wären.  Die 
Feindseligkeiten  dauerten  aber  an  und  die  *Azezät  konnten  sich  in  eb 
Kerak  nicht  länger  halten. 

Da  gelang  es  dem  lateinischen  Patriarchen,  das  Ruinenfeld  von 
Mfldaba  anzukaufen  und  er  schenkte  es  den  *Azezat.  Diese  verließen 
nach  dem  Osterfeste  1880  el-Kcrak  in  nördlicher  Kichtung^  blieben  mit 
dem  Missionär  einen  Monat  nordwestlich  von  kar  a  Sihan,  Pfingsten 
feierten  sie  auf  el-Kura  und  Maria  Himmelfahrt  auf  den  Tennen  von 
Madaba.  Der  Missionlir  ließ  sich  in  einer  alten  Grabanlage  nieder  und 
eiferte  durch  Wort  und  Tat  die  Gläubigen  an,  sich  in  Mädaba  Hütten 
zu  bauen  und  mit  den  benachbarten  Stummen  Frieden  zu  halten.  Nach 
dreijähriger  Arbeit  war  die  Gemeinde  Madaba  gesichert,  der  Missionär 
übergab  sie  einem  jtlngeren  Priester  und  kehrte  1883  nach  el-Kerak  zurtlck. 


96 


Es  gelang  ihm  hier,  nach  und  nach  neue  Gläubige  zu  gewinnen 
und,  wenn  er  auch  manches  Ungemacli  zu  ertragen  hatte^  so  war  doch 
bei  Lebzeiten  des  Flii^sten  Mhammad  seine  Lage  erträglich.  Als  jedoch 
dieser  1888  starb  und  sein  Sohn  und  Nachfolger  Saloh,  „der  noch  nie- 
nand  getötet",  die  Zügel  in  die  Hand  nahm^  kam  es  zu  einer  wahren 
Anareh icj  und  der  Missionär  schwebte  oft  in  Lebensgefahr. 

Die  inneren  »Streitigkeiten  im  Gebiete  von  el-Kerak  nützte  die 
türkische  Regierung  aus,  setzte  sich  mit  einigen  Geschlechtern  ins  Ein- 
vernehmen und  am  23.  Dezember  1893  zogen  türkische  Truppen  in  el- 
Kerak  ein  und  besetzten  die  Festung. 

Mit  dem  Erscheinen  der  Truppen  Sr.  Majestät  beginnt  eine  neue, 
bessere  Periode  für  ganz  Kerak  and  somit  auch  für  die  katholische 
Mission- 

Der  erste  Gouverneur  von  el-Kerak,  ITson  IJilmi,  ein  gebildeter, 
intelligenter  Mann,  der  nie  einen  Para  annahm,  gegen  jedermann  gereclit 
zu  sein  suchte,  befestigte  ohne  Gewaltmittel  die  türkische  Macht  hinnen 
kurzem  so,  daß  sie  kein  fremder  Anschlag  mehr  gefährden  konnte.  Als 
überzeugter  türkischer  Patriot  ertrug  er  nur  schwer  das  Einmengen 
eines  fremden  Konsuls  in  innere  Angelegenheiten  des  Reiches  und  war 
aus  diesem  Grunde  der  katholischen,  unter  französischem  Protektorat 
stehenden  Mission  nicht  sehr  gewogen;  aber  dennoch  gedenkt  man  seiner 
in  Gutem.  Ihm  hat  die  türkische  Regierung  ihren  Einfluß  im  peträi- 
sehen  Arabien  zu  verdanken,  er  hat  diese  Gebiete  der  Kultur  eroflFnet 

Zu  dieser  Zeit  gewann  die  katholische  Mission  einen  mächtigen 
Beschützer  in  der  Person  des  tapferen  und  get\lrchtetcn  'Isa  ihn  'Abd- 
eHi^äder  (Fig.  6),  eines  Angehörigen  der  Meg-alje.  Anlangs  ein  erbitterter 
Feind  der  Christen,  hatte  er  seine  Gesinnung  völlig  geändert,  als  —  wie 
er  glaubte  —  infolge  eines  Gelübdes,  er  wolle  fortan  die  Christen  und 
Armen  beschützen,  sein  langgehegter  Wunsch,  einen  Sohn  zu  haben,  in 
Erfüllung  gegangen  war.  Nach  anderen  Äußerungen  seiner  Freude^ 
wie  Einladung  aller  Vorübergehenden  zu  großen  Schmausereien  u,  dgL, 
hatte  er  dem  Ha<Jr-Heiligtum  eine  kostbare  Altardecke  gewidmet  und  der 
katholischen  Mission  ein  an  die  Wohnung  des  Missionärs  anstoßendes 
Grundstück  zu  sehr  billigem  Preise  verkauft. 

Don  Alessandro  war  in  den  letzten  Jahren  oft  krank.  In  der 
kalten,  feuchten,  kellerarligen  Wohnung  hatte  er  sich  ein  Brustleiden 
zugezogen,  doch  war  dank  seiner  Bemühungen  die  Gemeinde  stets  im 
Wachsen  begriffen.  Im  Jahre  1^93  gewann  er  das  ganze  Geschlecht 
der  IJegazin  und   1894  bekam   er   einen  I^Iitarbeitcr   in   dem  frommen, 


m 


mtelligentcn  tmd  arbeitelastigen  Don  Antun  'Abdrabbo,  der  ihn  bis 
Aiigiiat  \iW2  nnterstiitzte  und  eine  Knabenschule  eröffnete  (Fig,  7^  8,  y^  10), 
1H97  wurde  ein  neues  Maus  für  die  Jltsaion  erbaut^  1902  ein  Lokal  iXir 
die  Mädehenschule  adaptiert  und  diese  1904  von  arabischen  Rosenkranz- 
ficliwestem  erOfihet,  Im  Januar  1905  starb  der  fromme  Gründer  dieser 
Mission  und  wurde  in  el-Kerak  begraben, 

Die  Bewohner  von  el-Kerak  —  etwa  114U  Familien  —  teilen  sieh  in: 

el-Buräba*»  ^iarbi 
as-i^eraka*,  a^-Äerl^i. 

Die  Puraba*  bestehen  aus: 

el-Me^älje,  Megalli^     80  Familien  j  Stamm  zeichen  en-Nateh   c— 
ebMa'ajt^j  el-Ma  at?  300         n  n  n 

el-öabAsne,  Hbejäi^  110  „ 
en-Nasara,  Nugrani,  200  „ 
el-Masärwe  100         „ 


Die  Megalje  zerfallen  in 
Qeichlechter: 

el-Jiisef,  ibn  Jüsef 


ea-Slemänj  ibn  SIemän 


el -^ibiin,  el-^^ben 


Bippea: 
'ejäl  Miz'el,  ibo  Miz'el 
'ejäl  Haiti,  ibn  ^alil 
el-Gbür,  ibn  öaber 

*ejal  Mn^t^fa  j  ibn  Mustafa' 
'ejal  Salame,  ibn  Halame 
cd-Daüd,  ibn  Diiüd 

el-Ma*asfe,  ibn  Ma'sef 
el-Knakat,  ebKnal^: 
el'Rusiib,  ibn  Kaseb 


Wasserplätze: 
er- Rabl m^  e! - Jaritt 


el-Ifa?r,  Tedün 


Die  Ma*ajta  zerfallen  in: 
Geschlechter: 
Zal^ajte 


RafiÄjde^  ibn  Raätd 


MniH.  An1>uiP«tru«   UI. 


8ippeiii 
alid  Gwefan,  ibn  (rwefan 
ahd  Ibrahim^  ibn  Ibrahim 
'ejal  'Aj[jädj  ibn  'A^jjad 
'ejAl  Mutlakj  ibn  Mutlak 
en-Nezami|je,  en-Nezami 

ebHgüg',  el-rjä^g* 
•ejal  Halil,  ibn  Halil 


WjisaerplätiG: 
Adar 


Betir, 

el-Mj'ejsel 


^^^B            ^^1 

jpi 

^^^^^^H 

Sip|i©n: 

WaflierplUUe:             1 

^^^^^^H            RaSajdej  ibn  Kadid 

'ejal  'Ajdj  i1)n  *Ajd                    ' 
d'Ahii  cI-'Abd 

■ 

^^^^H 

cS-.*^urafa',  e§-i^erif 

BetSr,            J 

^^^^H 

el'Gelämde,  ibn  Ol^mde 

el-Miejsel         ^^H 

^^^^B 

el'*Abejsatj  eb*Abejsi 

^ 

^^^H 

as-Sawädbe,  ibn  Swedeb 

^^^^^^B            ed-Dnebat;  abii  I>ii6be 

Helälat,  HelÄli 

el'Jturab 

^^^^^^H                 (Wasiu  eä-Sareb   ^ 

cl-tlütÄba',  el-Hatib 

n 

^^^^^^1                auf  der  Backe  und 

alid  Gibrin,  ibn  Gibrin 

n 

^^^^^^1                eS-^a'be  <   auf  dem 

el-FarajCj  el  Fara* 

n 

^^^H 

el-Kfawinj  ebKiäwi 

JV 

^^^H 

es-Äwelat,  eä-ftweli 

n 

^^^^^^1             el-Bijajde^  el-BajjiVj 

alid  ibn  Edrejm^  ibn   Edrejm 

Middin 

^^^^H 

et'Tabtäöiö,  etTab^Mn 

n 

^^^^H 

*ejal  'Ali,  ibn  'Ali 

fi 

^^^^^ 

(towm  abu  Rabe<J,  abii  Kabe<J 

n 

^^V 

kowm  es-Smeri,  es-I^mcri 

rf 

^^^V                   el-:$amSjle;  Samiili 

el-MadädliCj  d-Maddät 

sejl  'Ajnün 

^m 

IJaw4Dikj  Haoük 

n 

^M 

el-Mhädin,  ibn  Mh^.din 

n 

^m 

e&-Äniib,  abu  Sanab 

n 

H 

'El&wijje,  'Eläwi 

jj 

^H                         abArawät 

at'TawÄhre,  at-T^liri 

er-Rses 

H 

at-Tandsät^  at-TanÄä 

n 

^H                                    Die  Uabaäne^  ^bejgi^  zerfalleii  in: 

^^M                                         Oeachltjchter: 

ätppen: 

WaasorpUtse: 

H                        el-Adk^ 

— 

Öbeä 

^H                          el-*Ariid,  ibn  ^Arde 

— 

D 

^H                          'Awesat,  *Awes 

— 

n 

^H                          Rama^inj  Rama^ni 

— 

n 

^H                           er-Rahäjfe,  ibn  Raliif 

— 

n 

H                         "AsÜBfei  ibn  'Assiif 

— 

n 

^H                          abGa*äfrej  Öa'fari 

as-ftbÄd4t,  Aatiftdi 

el-ildeb 

^H 

Zeräbtn,  Zerabi 

■ 

u 

towm  abu  IJamde^  abu  IJamde 

J 

m 

^H 

L 

^^^^H            Die  Nasara  teilen  sicli  in:                                        | 

Hp 

■ 

^^H                 Halasa*,  Halisi, 

Stammzeichen  en-Nafeli  ?    unc 

,  eS'Salib  +; 

■ 

^^^H                  Qeg4zm,  liegazi,  Stammzei^licn  elMaka^s  >(; 

■ 

^^H                 'AkaSe,  ^AkeSi, 

Stammzeichen  es-Salib  +  auf  der  rechten  Backe; 

■ 

^^^^1                  HaddadiDj  el-TJaddid; 

■ 

^^^^1                 Mdanat^  Madaiii; 

■ 

^^^^1                  Zrejtfät^  Zrejlj:; 

■ 

^^^^B                  es-^unna ,  es-SAne',  Stamrazeichen  el-Bakür  p  und  a§-»Jalib  +; 

■ 

^^H                  el-Bel^atD,  el  Belj:ä^i. 

■ 

^^^H             Die  Haksa'  zerfallen  in: 

■ 

^^^^H            Oeacfalechier: 

Sippen: 

WaBserplatze: 

■ 

^         eM^siis,  eMfasis 

el'*Araänn^  ibn  'Amrnn 

el-Kerak 

■ 

^m 

*ejä!  Mis'ad,  ibn  Mis*ad 

— 

^H           t>owm  eMJowg^ 

*ejal  iSlimän,  ihn  Slimän 

FJmiid 

^H               ibn  eM^lowS 

eMJejtin,  abu  Ijejt 

T^ 

^H 

el-'Awdat 

n 

H 

el-Flanäjne,  el-Panini 

yj 

■ 

^H           Vjal  *Aidj  ilm  *Aid 

Sarajhe^  abu  j^arifie                    i 

el-Kerakj    Ijmiid 

■ 

^^t^ 

eö-Äwarebj  abu  Äwareb 

n                 n 

■ 

^^H 

Dabamin,  ed-Dahämi 

n                n 

■ 

^^H 

2währej  abu  ?äher 

»                n 

r 

^^H 

'ejal  Jüsefj  ibn  Jüsef 

1»              n 

^ 

^^^H            Die  TTe^azin  zerfallen  in: 

■ 

^^^^^1               GescKlet^hter: 

S  i  p  (j  e  ij : 

WafiserplILU«: 

■ 

^^^^    eMjlursanj  IJursani 

Stewin,  ihn  i^tewi 
*ejÄl  Salial^,  ibn  Salral^: 

1 

^^H 

Vjal  pattas,  ibn  llaftis 

es-Sinine  und 
^          elBalü^ 

■ 

^^^^    er-Rbejt^t,  er-Rbej^i 

iSla'inj  cs-.^le'c 

■ 

^^L^ 

*ej4l   Msallam,   ibn   Msallara 

■ 

^^H 

'ejäl  Drejm^  ibp  Edrejra 

'  ■ 

^^H 

IfÄlanze,  ^alauzi 

— 

■ 

^^^1 

*ejäl  Gim*e,  ibn  Gim'e 

— 

■  m 

^^H 

el-Matarwe,  ibn  Mitri 

— 

■ 

^^^^1            Die  'AkaSe  zerfallen  in: 

■ 

^^^H 

Sippen: 

Wasserplätse: 

■ 

^^^a 

Nai^rÄwiOj  Na§r&wi 

es-Sinlne 

■ 

■ 

Zijftdin 

7» 

1 

^^^^^ 

100 


Sippen: 
'AwÄbde 

Bwälse^  ibn  Bülos 
Ms^'ede 

Die  {^add&din  zerfallen  in: 

Sippen: 

Ma'&£tz 

l^^owm  äabäde^  ibn  §bAde 

Von  den  MdanAt  gehören  zu  den  l^oräba': 

Sippen: 
at-Türm&n,  al-Atram 
'ej^rAbdaMh,  ibn  ^AbdaUäh 

Die  Zrej^t  zerfallen  in: 

Sippen: 
'ejäl  Slimän,  ibn  Sliman 
'ej41  J^nem^  ibn  Innern 

Die  §unnä*  zerfallen  in: 

Sippen: 

Ma^4je;  el-MaVe 
SaUjta',  ibn  Sldti 
'A^l&t,  el-*Ag6I 
Sm&^in;  ibn  Sam^äni 
Mesannät^  el-Mesanu 

Die  Bel^a'in  zerfallen  in: 


Wasserplätze: 
es-Sinine 


Wasserplätze: 
Smüd 


Wasserplätze: 
el-Kerak 


r 


Wasserplätze: 
-l^^na',  'ujün 
abu  Sa*id 


Wasserplätze: 


el-Kerak 


Geschlechter: 


Wasserplätze: 


el-|J<Jerin,  ibn  tjtjeri 


el-Wesijje 


Sippen: 
'ejäl  Sahäl^;  ibn  Sa^äk 
abu  Gerde 
el-Me§arwe,  el-Ma§ri 

el-Kwalit,  el-Kalüti 
*Ababse,  ibn  'Abbäs 
P wellin,  Pwehi 
*ejal  Salem,  ibn  Sälem 

Die  Serä^a'  bestehen  aus: 

at-Tftrawne,  at-Tarw,  Wasm  el-Mabg^än  h  auf  der  Nase  und  el- 

Matra|j:en  ==z  auf  dem  Ohre; 
en-Nawajse,  abu  Nwäs 


^^^^             ^^M 

J^^^^^^^^^^^^^^K^^^^T                        ^7^^^E 

^^^^B 

^^^^^^V         el-Katüwnej   el-ljatwi,  Stamrazeichen   el-Ht: 

'im  n  auf  der  Nase;             ^^^H 

^^^^^^^B          e§'SaraJFe^  abu  8arn)r,  Stanimzeiclieu  el-Bäkür  f  auf  der  Backe              ^^^| 

^^^^^^^^^^^^^^H                              iiTihTi     l\1 ''1  t"r!ii Kr^n    ^^^^^^~    fiiif    iHi^in    (  Inrp* 

^^^^^H 

^^^^^^1          el-Ba^b§ej  eI-Baäba§^  Stammzeichen  eä-i^areb  w  auf  der  Nase;              ^^^| 

^^^^^^^B          el-J^s^a't  el-Kä4i>  Stammz eichen  e^->^are!>; 

^^H 

^^^^^^H           e^-Sa'übj  ibn  Sa'a})^  Wasm  e1-^adame  0; 

^^H 

^^^^^^B          eI-Mbej(}iD,  el-Mubejjer}^  Wasm  el-^adame 

^H 

^^^^^^B          afiPmür,  arJ-Pamra 

^^H 

^^^^^^B          el-Mdanätj  StammzeicIieD  el-Hadame  0; 

^W 

^^^^B           Die  T^'^wne  zerfallen  in: 

2 

^^^^^1 

Watiaerplät^e^                      ^^^H 

^^^H                                      'ej4I  'Awdej  ibn  'Awde 

al  äa  far,  el  Mker               ^^M 

^^^H                                      el'Mg^ämi'iJye,  ei-M^änii'i 

^^^^^B 

^^m                                      el'BkH.  el-ljat^ 

^^^^H 

^^^H                                        el-Mbamid,  abu  Mahmäd 

^^^^B 

^^^^B            Die  Nawäjse  zerfallen  in: 

^H 

^^^^^B 

WamerpUlze:                     ^^^| 

^^^^V                                     kowm  el-MJjLcrmeZj  ibn  eb 

^^H 

^^^H                                           Mf^ermez 

al  äa'far,  el-Mkcr                      H 

^^^H                                      'ejal  Sahnan^  ibn  Salman 

^^M 

^^^^^^       Die  I^tawne  zerfallen  in: 

^J 

^^^^^^^H 

Waii^erpUtze:                      ^^^| 

^^^H                                                ebHag^ 

^^M 

^^^^^^^B                               'ejal  Mbammad,  ibn  Mharamad 

ed-Dabbä^e,                            ^M 

^^^^^^B                                'ejäl  Selim,  ibn  Selim 

*ajn  ez-Zaküka*                         " 

^^^^^^P                                'ejäl  Musa^  ibn  Musa 

^^^^B           Die  ^aräjre  zerfallen  in: 

^^B           Gescbleebter:                                      Sippen: 

WaaaerpJätze: 

^^1         el-*Ali                           'ejäl  Mikbel,  ibn  Mikbel 

Söl  es-Smet 

^^^^                                      kowm  'Arejdän^  ibn  'Arejdän 

^^^^^1 

^^^^B^H                                 kowm  'Ajjad,  ibn  *AiJäd 

^^^^B 

^^^^^^P                                ^ejäl  Mar'i;  ibn  Mar  i 

^^^^H 

^                                    'ejal  *AwiLd,  ibn  'Awäd 

^^1 

^^B        ad-Däüd                       el-lj^ng;,  cMJa^^ 

Müte^   el-MreJ3eJ 

^H                                           ebl^asamil^  lyaSmiil 

II              tf 

^^B                                               'ejill  'Isa;»  ibn  'Isa 

II                r 

102 


ilechter:                                       Sippen: 

Wasserplätze: 

äwüd                   *ejäl  IbrÄhim,  ibn  IbrÄhim 
'ejäl  Sabäde;  ibn  K^Hde 
^ejäl  Mhammad;  ibn  Mliammad 
'ejal  Matlal^^  ibn  Matla^ 
*ejÄl  9s6n,  ibn  ^sßn 
alid  Ö&ber,  ibn  GÄber 

M6te;  el-Mrejsel 

ft              ft 
n                 n 

Die  BaSabfie  zerfallen  in: 

Sippen: 

WasserpUtze: 

*ejÄl  el-A^ra*,  ibn  el-A^ra* 
'ejäl  'AbdaUah,  ibn  'AbdaU&h 

el-Eerak 

Die  '^^A   zerfallen  in: 

Sippen: 

Wasserplätze: 

Madä'in,  Mad'äni 
alid  Sämed,  ibn  ^Ämed 
el-ßurban,  abu-l-^urban 
'ejäl  Sälem^  ibn  Sälem 
*ejäl  Usejjan,  ibn  tJsejjan 

w.  es-Sa]pra 

V 

r 

Die  §a*üb  zerfallen  in: 

Sippen: 

Wasserplätze: 

*ejäl  ^isem^  ibn  ^Asem  eI-Feg;g;,  et-Tenijje 

el-Haw4rin,  ibn  HÄrün  ^  „ 

'ejM  Ahmed,  ibn  Abmed  ,,  „ 

*ejäl  *Aw4d,  ibn  *Awäd  „  „ 

"ejkl  Rabi*,  ibn  Rabi'  ^  „ 

'ejäl  J^in,  ibn  Jäsin  ;,  ^ 

Die  Mbejdin  zerfallen  in: 

Sippen:  Wasserplätze: 

*ej&l  IJamad,  i^n  ^amad  el-Fegg,  et-Tenijje 

em^g:,  emä^g: 

'ejäl  Fleh&n,  ibn  Flebän  „  „ 

^ejäl  Salm&n^  ibn  Salman  „  „ 

el-Bkür,  abu  Bakr  „  „ 

el-lSlalajne,  el-^^ldn  „  „ 

el-Fregat,  el-Frc^  „  „ 

es-Smejrat,  es-Smeri  „  „ 

el-Lwajhe,  Lil.iw  „  „ 


103 


Die  Pmör  zerfallen  in: 


Sippen: 

WasierplIUe 

'AfKyle,  abu  'A(Jla* 

et-Tenijje 

Shejraat,  abu  Sbejm 

1» 

'ejäl  Rabi\  ibn  Rabf 

n 

'ejäl  Bülad,  el-Mbülad 

n 

alid  en-Nims,  en-Nims 

n 

el'AkÜl,  ibe  'Akl 

n 

alid  'Awde,  ibe  'Awde 

n 

el-BenwiDj  el-Benwi 

n 

el-Karaki 

n 

el-Garägre,  el-Gargüri 

» 

ie  MdäDät  zerfallen  in: 

Sippen: 

WaBsörplätzo 

*ejal  Sliman,  ibn  Slirnan 

ebWesijje 

*ejäl  Sahälj:,  ibn  JSahat 

n 

Die  IJamäjdc  oder  Beni  llamide,  TJamidi,  sind  Überreste  der 
uralten  einheimiscben  Bevölkerung;  welche  tlas  üstlicbe  Randgebirge 
von  der  'Araba  und  dem  Toten  Meere  innehatte.  Nach  und  nach  aus 
dem  Süden  verdrilugt,  halten  sie  sich  heute  noch  zwischen  dem  w*  Beni 
Hammäd  im  Süden  und  Zerl>a'  Ma  in  im  Norden  auf.  Sie  zählen  etwa 
800  P'amilien,  sind  Halb-Fellahin  und  besitzen  auf  el-Kiira  schöne  Felder. 

Die  5amäjde  teilen  sich  in: 

atTurafa'j   ibn  T^if  (ibr   Begräbnisplatz    befindet   sich   in   al- 

Atajjem  und  af-t^arfa); 
aÄ-Sarawne,   Sarwani    {Stammzeichen    el-Libdi    //;    Begräbnis- 
platz in  Barza); 
el-Fawäcjlej  cl-Fadli  (Stammzeichen  el-FaiJli  f\  Begräbnisplatz 
in  Sakat  ^md  Swel>et. 
Die  Turafa*  zerfallen  in: 
GegchJütihter:  Sippen;  Wasuerpllt«©} 


cMfawä^je,   ibn   Ma<Ji 
(Waam  el-Bakür  p) 


yamajse,  abn  yamis 
el-Le^asme^   al-Les«itm 
eiyatAbe^  abu  öatt^b 
er*Räedat,  lluäeiü 
Rwala'i  er-Kweli 


Mra'j  Gbeba 


104 


Geschlechter: 
a4-Paräb'e,  a<}-Parba' 
(Wasm  e9-§artme  ^) 

er-Rwähne,  ar-Ribäni 

(Wasm  afi-fta'abe  K)     afi-Sarajde,  aS-Örtd 
er-RSüd,  er-RSüdi 


Sippen: 
el-Ftenat,  abu  Ften 
el-Jvtamiüe,  el-l^ltänii 
el-^abab'e,  l^abbä^i 

Lagerplätse 
el-Gehlr 

n 

e9-§abbäh,  ibn  §abbali 

'Arä'er 

al-Qamadät^  abu  Hamide 
el-^wijjin,  abu  ßwej 
*Awämre,  abu  *Amer 
Telähin,  Telhöni 
^Amärin^  'Amrani 
^amädin;  Qamdäni 

Die  Sarawne  zerfallen  in: 


eä-Stür,  abu  Öatr 
(Wasm  el-IJatani  n) 


Geschlechter: 

er-Rbe^ät^  abu  Rbe^a 


Sippen: 
as-Sned;  ibn  Esned 
es-Sawa*ede,  ibn  Sa'ed 
el-Iwänse,  el-Iwansi 
el-^awamsC;  el-^asem 
er-Rawääde,   er-RaSedi 
el-Bmed,  ibn  5med 
el-^awätme,  ibnHätem 
eHJawjan,  abu-HJwaj 
el-HawAwSe,  ibn  Hawwää 
el-Genädbe,  el-Gendeb 
ez-Zu*erat,  ez-Zu*eri 

Die  Fawacjle  zerfallen  in: 


el-Libde;  Libdi 


el-*Awasa,  'Asewi 


Geschlechter: 
al-Brejzät,  abu  Brejz 


el-*Agalin,  'Aglani 
el-Kbelät,  el-IjLbeii 
el-Haäem,  ibn  Hädem 
en-Nawaf'e,  ibn  Näfe^ 

el-HcJür,  el-IJudri 


Sippen: 

el-*Awedat,  el-*Awe<}i 
el-Hamad,  ibn  Qamad 
el-^tejöät,  el-Ktejä 


§arfa^  *ajn  el-BÄ<Ja* 


n  n 

T)  ff 


Wasserplätze: 
el-Barza^  el-Hejdan 

Diban,  *Ajen&t 


ed-Dhejbe,  el-Wale 


Wasserplätze: 
al-K^rejjÄt 

n 
n 

bir  Mleh 

an-Na^öba^ 

eM;;Iammäm;  ei-Iju'ejjät 

)    tla*   el-Hazanat;    nörd- 
1        lieh  von  el-ljj'cjjät 


■■ 

^^^^H                               H 

^            OeichTechtort 

Sippen: 

Wasserplätse:                              ^H 

^          a|-Tawalbe,   ibn  T^leb 

—                      j 

tla  el'parajeSj  Südwest-                    ^H 
lieh  von  en-Nakiiba                     ^H 

^^^^     ea-Samämt,  ibn  Samara 

es-Salamjit;  ibn  Salame 

el-Kreyät                               ^H 

eä-Sbelät,  abu  Sbel 

tbtir  en-Niswan,                         ^H 
el-Hejdnn                               ^H 

^          at-TawAjhe,  iihn  Täjhe 

Fukaha\  el-Fal>bawi 

'Atarüä                                  ^H 

^^_         (Wasm  el-Helal  O 

el-Musa,  ibn  Miisa 

^^1 

eä'Swara*,  ibn  ftawer 

el-MMwer,  el-'Atün                      ^M 

el-I^aVijdej    abu  IfaYid 

^^^ä 

ar-lvtiba!a\  ar-Rabit 

ed-Üejr^  bijär  Qum'                    ^H 

eb];Idetat,  abu  ^adite 

el-Mesne^a                              ^H 

el-Hrnt,  el-Hart 

el-HazanÄt,  'Afäras                      ^M 

^^^r             Mit   den   Tawajhe 

lagert  auch   eine   Abteilung   der   Tiirafa',   und                    ^| 

^V          zwar  die  DijarnCj  Dejn 

Inij  welche  zerfallen  in; 

■ 

^^^^H             Geschlechter: 

Sippen; 

WasserpUtse:                              ^^ä 

^V          eM;JaJRe,  el-JJesi 

'ejal  Salame,  ibn  äalame 

ed-Dubufra                         ^^| 

^H          efi-Äabrinbe,  abu  Sabe- 

el  Gema  in,  Gem^ini 

w.  er-Rmemhi                       l^^l 

^^^K 

el-Hawawrey  el-Hawari 

■ 

el-Fellahat,  abu  Felläb 

1 

el-*Ainri,  ibn  'Aniri 

M 

en-Nm^sat,  ahn  Numejs 

V 

el'Bawarid,  el-Banld 

m 

^^^^              In  der  zweiten  Hälfte  des  liK  Jahrhunderts  kam  den  tIamAjde  zu                     ^H 

^H          Hüte  ein  üeschledit,  ihrer  !>ei  Brtejra  laj^^ernden  Stamnvesgenossen»  welche                     ^| 

^H           sieb  bei  kar*a  Sihnn  niederließen.     *Sie  beißen: 

m 

Sippen: 

Waaserplätse:                                   ^H 

^^t^     yamäjde  B^era 

az-Zejdiyiu,  az-Zejdän 

Fa^ü^  ebGedira                         H 

el-'Amer\jjm,  eh' Amen 

^^1 

el-Bderät,  el-ßderi 

^^M 

ehJenuin^  ibn  Jemen 

^^M 

ed-Dhejsat,  abn  Dheja 

^H 

SaKiJta. 

1 

^^^^              Die  SalAjta  oder  es-Slit^  ^liti^  verehren  als  Ahnherrn  TTmiid,  dessen                    ^H 

tir      J 

^^^V                ^^H 

^^1 

^^^^^^H          äobnkj  wurden  jedoch 

von   den  Ilwetat  verdrängt; 

jetzt  beanspruchen        ^1 

^^^^^^H          sie  das  ode  Oebiet  am 

rechten  Ufer  des  sejl  el-Mljeres  und  östlich  von 

^^^^^^m          GmejI,  nod   zwar  von 

el-Leggün    im  Süden   bis  zum  w.  at-Tamad  im 

^^^^^^1          Norden.     Sie  sind  KamelzUeliter  und  /ilhlen  etwa  280  Familien.                   ^H 

^^^^^^^H                    Geacfilechtär: 

Sijjpeui 

Wai^erplätste:                 ^^| 

^^^^^^B          'Am^ratj  ^Ameri 

el-|4ataja^  el  Katjän             el-Möerfe,  al-Tamad         ^| 

^^^^^^H              (Wasm  el-'Amori  X 

ez-Zrej|;:at^  abn  Zrejt 

^^1 

^^^^^^H              auf  den  Kamelen  und 

eä-i^bejkat,  eä-Sub^ki 

■ 

^^^^^^B              el  Malray;  auf 

en  Na'arain, ibn N a^man 

^H 

^^^^^^H               den  Ziegen) 

el-ist^jfäUj  ihn  Kfejfan 

^^M 

^^^^H          el^MfidiUle,  MidleM 

er-K^elat,  abn  Kg;ele        ummer-R§^§,VjnSa'!de       ^^ 

^^^^^^H              (Wasm  der  Kamele 

el-Gerarin^  el-Geräri 

j 

^^^^^^H              el-*Arka'  ^  und  de8 

Rawanme,  ihn  ^tÄnem 

■ 

^^^^^^B              Kleinviehs  e^J^arime 

'Ajeuat,  abu  'Ajeue 

■ 

^^^B 

ez-ZhejIat,  ez-ZliejI 

^H 

^^^* 

el-Karäzme,  el-Karzan  (sie) 

^H 

^H 

Ahält  Mädaba. 

1 

^^^y                         Die  Bewohner  von 

i  Mädaba  —  etwa  200  Familien  —  teilen  sich  in :            1 

^^V                                   Ge»chleehter: 

SippeD: 

WasserpIKtze:              J 

^B                      Earädäe,  KardeSi 

Hlälat,  Hlali 

Mädaba         ^ 

^m                           (Wasm  el  ITt^m   n 

*ejal  tiaber,  ihn  Gaber 

■ 

^H                            und  es-Salib  +) 

*ejal  Dahlallahj    ihn    Dalilallah               „               ^^ 

^m 

'ejäl  'Awatjj  ibn  'Awa(} 

■ 

^m 

e?-§161in,  as-SIoli 

■ 

^M 

eMJantmne 

■ 

^H                        el'Ma^äje^  el-MaVe 

e§'§ttiina*j  JSäne* 

■ 

^M                           (Wasm   el  Batür  p 

Salajta,  ibu  Sliti 

■ 

^f                           und  es-Salib  +) 

*Awemrin^  ibn  'Awdmer 

m 

^^ 

el-*Agel&t 

} 

^H 

es-Sema'ttt 

t) 

H 

ßejtgagle 

n 

^H                        *Az4zat,  *Azizi  (Wasm 

e§-§waUie 

n 

^H                          e§*§altb  +  auf  dem 

at-Twäl,  at  Tawll 

n 

^H                           rechten  Ohre) 

el-Islmir,  el-^ijlr 

n 

^M 

äwehät,  abu  Swe^e 

n 

L 

pmn 

n 

107 


Qeichtecliter: 

Sippenr 

WasserpUlze 

'Azezät,  'Azlzi  (Wasra 

Zwfljdej  ihn  Zäjed 

Madaba 

e§-Ä?aIib  +   auf  dem 

l)h^m,  ihn  l)ab'an 

I? 

rechten  Ohre) 

^owm  T^nnüSj  ibn  lanQua 

n 

*ejäl  Farh,  ibn  Farh 

n 

yziiZj  eiyezz 

n 

el-Msannat,  el-Mesanii 

n 

*A]amät 

n 

el-Masarwe 

n 

Die  Kar^dSe  genieBea  in  Madaba  keinen  guten  Ruf  und  wohnen 
in  dem  Nordwestteile  des  Dorfes. 

Die  Twal  sind  sehr  angesehen.  Die  MasÄrwe  staramen  von  einem 
gewissen  Shade,  der  ans  Ägypten  kam  und  ein  Mädchen  der  Öwehat 
heiratete. 

Die  t^nnna  stammen  aus  Damaskus  und  waren  ursprünglich  uüiertj 
traten  aber  aus  Gescliäftsrücksichten  zum  Schisma  über.  Da  sie  Handel 
treiben  und  Verwandte  in  Damaskns  haben^»  üben  sie  großen  Eiofluß 
aus.     Ihnen  gehören  die  Hütten  im  Nordosten. 

Die  Bejt^agle  kamen  aus  Betgala  bei  Bethlehem  und  haben 
Mädchen  der  Ma*aje  geheiratet. 

An  Steuern  zahlt  jede  Familie: 

4  Piaster  skr  fiir  jedes  Schaf, 

4  Megidi  für  jedes  Paar  Rinder,  kull  fiddän  bakar, 

1  Me^di  'Askarij^je,  Militärsteuer, 

Kamele  halten  sie  nicht;  von  Mauleseln  und  Eseln  zahlen  sie  nichts^ 
weil  sie  diese  der  Regierung  immer  zur  Verfügung  stellen  müssen,  wenn 
sie  ihrer  bedarf. 

Bis  auf  wenige  Ausnahmen  sind  alle  Bewohner  von  Madaba  Christen, 
und  zwar  gehören  sie  fast  zu  gleichen  Teilen  der  griechisch-orientalischen 
und  der  römisch-katholischen  Kirche  an» 

Die  katholische  Mission  krönt  den  Gipfel  des  Dorf  hügels  und  be- 
steht aus  einer  schönen^  1905  erbauten  Kirche^  je  einer  Knaben-  xind 
Mädchenschule  und  der  Wohnung  des  Missionärs.  Die  Baulichkeiten 
der  griechischen  Mission  liegen  am  Nordende  des  Dorfes, 

Madaba  ist  Sitz  eines  türkischen  Mudir  und  Post-  und  Telegraphen- 
station der  türkischen  Hegaz-Linie. 


^^^H                 ^^H 

El-Belkäiiijje. 

m 

^^^^^H                     Die  Bewohner  des  Belka'  heißen  el-Belkawijje, 

BclkAwi.  In  unseren           ] 

^^^^^^1            Gebieten  lagern  die  Ii^anamät;  abu-l-ttanam  (etwa  ! 

240  Familien). 

^^^^^^B                      Die  ^anamat  zerfallen  in: 

^^^^^^^H                                  ei  ~  Az  a  I 

Azajdi               (130  Familien). 

^^^^^^1                                 el-'Ag;arm€ 

^  ^Ag-rami         (190  Familien), 

^^^^^^H                      OeschlecUter: 

Hippon: 

Waaserpliitior 

^^^H           el-'AbdalUh,   ibn  *Ab- 

el-Mesande^  el-Misoedi 

'ujün  Müsa 

^^^H 

el-Me^äwle,  abu  Megwel 

n 

^^^^^^1                (Wasm    el  -  Ijfadame 

eS-Sahin^  ibn  Sabin 

n 

^^^^^^H                und  et'Makaßi?    5<) 

el-yarrnwijjm,  eMJarräwi 

TJ 

el-'Ali,  ibn  'Ali 

n 

el-IJamad,  ibn  IJamad 

rt 

el-if^*A^jL'ej  el-lva*ka' 

n 

eä-SuVa',  es-Su  iri 

n 

^^H                   el'Edajjat,  el-Edäwi 

el-Marääde,  Meräedi 

^^H                      (Wasm   el-Matra^   | 

es-Sjufj  ibn  Sejf 

eMyfejr  e^-?^erljLi, 

^^m                           auf  der   Naae   uod 

el-ButuaQj  ibn  Batin 

*ajn  tJesbiin 

^H                            dem  Ohre) 

ed'Daham,  ibn  Dahäni 

er-Rakkadj  ibn  Kal^kad 

^H                        el-Wa|ijaii 

'ejal  *Awde,  ibn  'Awde 

es'SiJHja/ujun  Müsa 

^^1                             (Wasm    el  -  ITadame 

el-'A^cwin^  abu  *Atewi 

77                   n 

^m                            und  elMa^a9§    %) 

el-*Amejäät,  abu  *Amejfi 

n                  * 

el-Krenatj  abu  Kren 

y?                    w 

el-Medwed,  abu  Medwed 

77                          ff 

el-Libajdej  ibn  Libbäd 

7?                           n 

^H                         aS-Swäbke^  i^obeki 

Mesälbe,  Mi^slehi 

^H                            (Wasm  eMIab^än  [^) 

el-Mnijljej  abu  Mreh 

^     .                           1 

at-Twal>ne,  abu  Jwei 

al-Grejne, 

el  Hdeb,  abu  Hdeb 

*ujftn  Muaa 

e<J'Dawat,  etj^awi 

! 

el-Mati\}be»  el-Mattbi 

^H                        el-^AwAzem,  *Azemi 

el-Wendijjin,  abu  Wendi 

en-Nfe'ijje 

^H                            (Wasm   al-Matra|iL   | 

en-Ne^ada,  en-Negdi 

r 

^H                           auf  dem  Ohre) 

eMJraemiit,  abu  IJmejme 

n 

eä-Serajdej  abu  Öeride 

f7 

el-*Arämin,  abu  *Arman 

i 

w 

^^^^              ^H 

^^F              Geachlechier: 

Sippen: 

"''"'imtiii —                ^1 

^H        et-Madäjne,  abtiMcdine 

es-Slrmi,  ihn  Sei  im 
el-Mawazre,  el-Mwezer 

■ 

^^^^ 

el-Gferat,  abu  Gfera 

abu   Haiif^                               ^H 

^^H 

ez-ZrejIat^  abu  Zrejle         [ 

'üjün  ed  Plb                           ^H 

^^H 

es-SuejjaUj  abu  Suejjjin 

^M 

^^m 

el-UalÄkijje,  el-I,ialät 

■ 

^^^^   eä-Sawakre,  ^wßkri 

el'Rulolat,  abu  Rtilele 

TJanina                                ^H 

^H             (Wasm    el-Matrak  | 

ebCielanf,  abu  Galilf 

^H 

^H             auf  der  Backe  und 

Öaliatre^  abu  Öubejter 
el-'AbId,  el-*Abd 

^^M 

^^m                  f  1  -  MÄ)T*fiktf^n 

^^^^H 

^H             auf  dem  Ohre) 

el-Kunejm 

^H 

el-Früb,  el-Farh 

^H 

H 

es-Sa*edat,  es-Sa'idi 

^^M 

^H         el-yn^tijjit]?  Ho^ti 

ez-Zijara*j  ez-Zir 

abu  'Aleoda'                           ^H 

^H             (Wasm    eiyadame 

el-Uadid,  ibn  ^adid 

^^1 

^H             0    auf   iler    Backe) 

el-Hawjan,  abu-MJawej 

-^^1 

^H 

el-Kahawin^  el-Kah^wi 

^^^1 

^k 

cl-Ma*awid,  ibn  Ma*wad 

^^H 

^^^H           Die  Azajde  zerfallen  in: 

I 

^^^^V           Geiichlechtor: 

Sippen: 

W&sierplätzer                              ^^M 

^^^s        eS-l^riilJiiijjinj  es->^rüki 

Halajbe,  abu-l-ijalib 

H 

^^^H       ( Stammzeichen    el- 

at-Tijaii 

^M 

^^r           Mhajawi  i 

at  T^i^nifiß^  al'Atram 

^1 

^^^m 

al-Ma*a  je,  abu  Ma*we 

ebMaslübijje,                           ^H 

^^H 

Fasatle,  el-FostoI 

el^GdeJd                              H 

^^^H 

cbF§eki\t,  el-FSeki 

^M 

^^^1 

ed-DakakiD»  ed-Dakak 

^M 

^^g 

el-Majüf,  ibn  Majnf 

H 

^^^^    Ivrenijjin,  el-lyreni 

el-Hawatre,  ibn  Haf^r 

Main                                H 

^H             1  Stamnizeichen  el- 

*Abdbse,  d-'Abbas 
el-fjabjibse^  el-TJabbas 

^H 

^H              MaD^^al  t ^  aut 

^H 

^^M             der  Backe 

ez'Zwajde 

'^^1 

^^^ 

ebFulj:aha*,  Fat:hawi 

n                                           1 

1 

el-IIrejbat,  abu  Hrejbc 

^H 

110 


Die  "^A^krme  zerfallen  in: 


Geschlechter: 

IJarÄfiS,  al-IJarfüä 
(Wasm    al-Matral^  | 
auf  der  Backe) 


el-Isafe 
(Wasm  el-Qadame  O) 


Sippen: 

'Aföäat,  abu  'AfaS 
Manä^se^  abu  Menses 
Masa^fe^  abu  Mes^ef 
Baräri^  abu  Harri 
az-Zwara^  abu  Zw^j-a 
a§  SiHo;  abu  Sihän 
el-*Awawde,  abu  *Awwad 
el-Mar*i;  ibn  Mar  i 
el-Ma§4^ele^  abu  Meä^el 
el-MtÄrijjin,  al-Mteri 
afi-Süfijjin,  aS-Öüfi 
el-'Alf 61,  ibn  'Atel 

el-Flejjeh 

es-Sawä'ir,  es-Sa  üri 
5alähle,  abu  ^l^tel 
ad-Drubi,  ibn  Drübi 
eä-Shawän,  ibn  Shawän 
en-N4'ür,  ibn  Nä'ür 
58&bijjin 
Futara',  el-Falj^: 


WasBerpl&tse: 
umm  el-^n4fed 


umm  el-^Jan4fi§, 
el-Kindib 


El-'Abbftd. 


Nördlich  von  dem  durchforschten  Gebiete  lagern  etwa  900  Familien 
der  *AbbM,  *Abb4di;   Stammzeichen  el-Matäre]^  ///.     Sie  zerfallen  in: 


Geschlechter: 

Sippen: 

Wasserplätzo 

el-Manftftr;  Man^üri 

*Ewine,  *Ewini 
en-Na§ä9re,  Enseri 
Manftgle,  Mangali 
AsÄlme,  Islami 

el-Bahhät 

n 

n 

n 

el-Fu^aha',  Fi^iäwi 

^84mljJe,  ^8ämi 
Mhejrät,  abu  Mohr 
Rajjän 

w.  es-Sir 

ez-Zujöd,  Zujödi 

Dwßgät,  Dwßgi 
Gujara',  Og:ejri 
garräb 

Mähe§ 

rj 
n 

111 


Geschlechter: 

Sippen: 

WaBserplätze: 

el-Bt:ür,  Bu^LÜri 

Kaliämne;  Ra^imäni 

eS-Segb 

Zij4dät,  Zijädi 

n 

*Alawin,  *Alw4ni 

fj 

en-Na'Smät^  en-Nu  6mi 

J^^&yj^;  Ja9&i 

el-'Ar(Ja 

- 

^an^jeni;  Einämi 

» 

IJwärät,  Ehwari 

» 

el-IJatalin,  el-Qatläni 

Ramäcjne,  Erme<}ni 

W 

Sa§ahg:e,  Hag^hüg^i 

n 

Em  adät,  Em'adi 

n 

§anäbre,  E?n6bri 

yj 

Ig^rüm,  Ig^römi 

n 

Ed-Dage. 

Die  Da'ge,  ed-Da'eg;i,  zählen  etwa  150  Familien,  führen  als  Wasm 
en-N4tel^  A  und  zerfallen  in: 

Geschlechter: 

eS-SbejkM,  eS-Sb^ki 

er-Red&jde;  er-Rafiidi 


Sippen: 

eä-Öw&rbe,  abu  Sürab 
Habähbe,  Habhübi 
ZarArtt 

Wasserplätze: 
Ja^ 

n 

Gawämis,  abu  Gamüs 

^Ubüs 

TuMs,  al- Atlas 

Mlefijjin,  el-Mlefi 

eHJ!at4me 

el-Habärne,  el-Habri 

el-*:^f4n 

'ujün  TjiazÜ 

n 
f) 
n 

n 

el-5irßr,  ibn  EiTer 
el-Himlan 

Jk^uz 

n 

el-l^^ejRt;  abu  Qu§la 


Al-'AdwAn. 

Die^Adwän,  ibn  *Adwän,  zählen  etwa  300  Familien  und  zerfallen  in: 

Geschlechter:                                 Sippen:  Wasserplätze: 

e9-§Äleb,   ibn  §äleh              el-Ja'iiüb,  ibn  Ja'küb  el-Gbejl,  'ajn  IJesbÄn 

eHJmüd  „                 „ 

el-'Ali  „                  „ 

el-'Abbäs  „                  „ 


Gesehlechter: 

es-Salehj   ihn   Snlpli 

au-Ninir,   ibn  Nimr 


el'l.Iainajelj  abu-l 
-I5amäjel 


Sippen 
el-FejAj(j[ej  ihn   Ffi^ja^ 

olFürJel,  ibn  Fa(Jel 

el-Kiiblao 

el**Abderaziz,  ibn  ^Abderaziz 

*ejäl  Fendij  ibn  Fendi 

el-IJabib,  ibn  Habib 

es-Sejf,  ibD  Sejf 
el-GcrwÄn,  ibn  üerwan 
et-TalläV,  ibn  TaHälj: 
el-Medle^,  ibn  Medlc^ 


el'Msallanij  ibn  Msallam 

e6-Cäjed,  ibn  Oäjed     el-A^uüb,  ibn  Ajjüb 
es-Saldy  ibn  Sa'id 
eK'Assafj  ibn  *Assaf 
el-Warej^at,  abu  Warejö 
el^Lözi^lJln,  el-Lözi 
ed-Dijäbj  ibn  Üijab 
ez-Zamelj  ibn  Zamel 
eS-Sibli;  ibn  Äibli 
eS'Snkar,  ibn  Sukar 


Masüh, 
*ajn  IJesbän 

) 

Masiihj  ^ajn  IJesban 

n  n 

n  ri 

Jag;uz 
n 

n 
n 


Bent  Sahr. 

Die  Beni  Sabr  oder  »i^hitr  zelten  zerstreut  von  Ma'M  im  Slklen 
bis  zum  Hnle-Hee  im  Norden  nod  bestehen  aus  drei  nieht  miteinander 
V er w an d  ten  G  ru  ]  * p en : 

Beni  i^abr;j  die  im  Norden, 
Ka  abne,  die  in  der  Mitte,  und 
at-Xu|^^  die  in  unseren  Gebieten  lagern. 
Für  uns  kommt  nur  at-T^ili^''i  in  Betraeht.    Ihre  Lagerplätze  reichen 
von  abGafar  im  Süden  bis  HawrAn  im  Norden.    Die  Westgrenze  bildet 
ungefähr   eine  Linie,   die    über  Da'ganiye,   ^ni^ÜJ?   ^1  Leggiin,  e!-'Alj  el- 
Mdcyene,  el-Mrejgmet  cbl\*arbij[je,  Öelülj  Barazen,  rugm  el-Hamman  und 
rugm  eS-8ami  gezogen  wird.    Die  östliche  Grenze  ist  uobestiraint.    Ifire 
Nach  baren  sind  daselbst  die  'Ärab  eA-Sammar  und  im  Südosten  eä-Serarät 
und  el-Feiir  (el-Fel>irJ. 


113 


Mit  at-Töt^  lagern  verscliicdcnc  Stumme^  die  fremden  Ursprunges 
sind,  sich  jcdocli  ebenfalls  Beni  Salir  nennen*  Die  eigentlichen  S[itir 
lagerten  nrsprlinglicli  in  el-Masr  bei  el-'Ola,  Von  da  wanderten  sie  aus 
und  ließen  sich  in  unseren  Gebieten  nieder,  die  damals  den  *Adwän 
gehörten.  Daselbst  verbanden  sich  mit  ihnen  die  kleinen  Stämme  Ibn 
Ka  ab,  Ibn  'Amer,  Um  Mliammad  und  Gbiir;  die  zwei  letzteren  sollen 
blutsverwandt  sein. 

Alle  Einwohner  zwischen  Ma'än  und  Damaskus  mußten  ihre  Ober- 
hoheit anerkennen,  doch  verloren  sie  infolge  von  Zwistigkeiten  unter 
den  Häuptlingen  im  Lanfc  der  Zeit  ihre  Macht  iind  moßtcn  schließlich 
selber  anderen  Tribut,  hawa^  entrichten.  Dies  dauerte  bis  zum  Er- 
scheinen der  TiiV^i-G nippe,  die  ebenfalls  aus  el-MuRr  kam  und  sich 
ihnen  beigesellte.  Von  dem  Ursprünge  der  Tiil?^  erxrlhlt  man  fol- 
gendes : 

Einst  begleitete  ein  Basa  den  Pilgerzug  und  libcrnacbtete  im  Zelte 
des  Iläaptlings  der  Dahiimie,  In  der  Nacht  raubte  er  ihm  seine  Tochter 
und  floh  mit  ihr  nach  Mekka.  Auf  dem  Wege  vergewaltigte  er  sie, 
dabbah  'alejha.  Ihr  Broder  suchte  sie  und  folgte  dem  Pilgerzuge,  mit 
dem  der  Biisa  sich  wieder  vereinigt  hatte.  Bald  erfuhr  er  von  der 
Dienerschaft,  daß  der  Baäa  ein  Mädchen  mitfnhro,  und  aus  allen  An- 
gaben wurde  es  ihm  gewiß,  daß  es  seine  Schwester  sei.  Darum  machte 
er  die  Pilgerfahrt  mit  und  hielt  sich  auf  dem  Rückwege  an  das  Gefolge 
des  Basa,  rafak  miktana.  Dieser  hatte  stets  das  Mädchen  auf  dem 
Kamele  in  einem  geschlossenen^  zeltartigen  Tragsessel,  at-tajit,  bei  sich. 

Eines  Abends  ging  das  Kamel  ein  wenig  abseits  von  den  übrigen; 
das  benutzte  der  Bruder  und,  indem  er  sein  Kamel  hart  an  das  des 
Baia  lenkte,  drängte  er  dieses  weiter  in  die  Wüste  hinein.  Der  B/iia 
schlief  und  das  Mädchen^  das  ihren  Bruder  erkannt  hatte,  schwieg  still 
und  band  die  Haiirzöpfe  des  Schlafenden  mit  einem  langen  Stricke  an 
die  Stangen,  awririd,  des  Tragsessela  an. 

Als  es  Tag  geworden  w^ar  und  der  Bä§a  erwachte,  sagte  der 
Bruder  des  Mädchens: 

„Es  gibt  keinen  Gott  außer  Allah;  der  Morgen  bricht  herein  über 
den  Frevler,  la  ilah  ill  all  ah,   as-Rubh  ai^bab  *ala  katta*  al-^izzam." 

Der  BaÖa  antwortete  darauf:  „Der  Morgen  bricht  über  deines- 
gleichen herein,  as-8ubb  a^bah  'ala  mitlak»" 

Nun  griffen  beide  zu  ihren  Säbeln,  allein  als  der  BAäa  ausholen 
wollte,  wurde  er  von  seinen  Zöpfen  zurückgerissen,  so  daß  er  nieder- 
fiel.    Der  Bruder  versetzte   ihm  darauf  einen  tüdlichen  Streich,  schlug 


1 


ihm  deo  Kopf  und  die  Füße  ab,  warf  die  Leiche  zu  Boden  und  kehrte 
mit  seiocr  Schwester  naeh  Hause  zurück^  wa  rawwah  "^ala  ahlih. 

Das  Mädchen^  al-bint,  welehes  schwanger  war,  zabaret  liulda, 
gebar  einen  Knaben^  den  der  Bruder  des  Mädchens,  balöj  im  Sande 
verscharren  wollte.  Die  Mutter  gab  es  aber  nicht  zu,  und  so  blieb  das 
Knäblein  am  Leben.  Der  Bruder,  der  ihm  einen  N«men  geben  sollte, 
Daunte  es  T^vcjlj:  und  schenkte  ihm  das,  was  seine  Kamelstute  im 
Bauche  trug,  naljalu  fi  batne  näl^tih.  Sie  warf  ein  Stutenfohlen,  gabat 
bakra.  Als  dieses  drei  Jahre  alt  war^  l?edg;e  bint  taiät  sinin,  und 
einen  Keitcr  trag:en  konnte,  kamen  die  Sardijje- Araber  und  Tcrbmgten 
von  den  Didiamsc  die  Abgaben,  luiwa.  Diese  wollten  ihnen  unter 
anderem  auch  die  IJed^e,  die  dreijährige  Kamelstute  des  'IVejIj:,  geben, 
allein  die  Sardijje  wollten  sie  nicht  nehmen.  Als  der  Knabe  es  hörte, 
ging  er  nachts  zu  den  Kamelen  der  Sardij^je  und  fand  sie  mit  gebun- 
denen Vorderfüßen  vor  einem  Zelte  liegen.  Er  band  sie  los,  sarahhom^ 
und  trieb  sie  auf  die  Weide.  Dort  schnitt  er  einem  jeden  mit  dem 
scharfen  Wirß-Eisen  ein  Stück  von  der  Unterlippe,  brätam,  ab  und 
brannte  ihnen  mit  demselben  Eisen  das  Wappen  seines  Stammes  ein. 
Dann  band  er  die  abgesebnittenen  Stücke  an  die  Sdad-Sättel  an  und 
lockerte  die  Gurten. 

In  der  Früh  wählten  die  Sardi^ye  die  Kamele  aus,  welche  die 
Hawa-Abgabe  bilden  sollten.  Die  IJedge-Stute  des  T^ejk  sprang  unter 
sie  hinein  und  ting  an,  sieb  an  allen  zu  reiben  und  tolle  SpriVnge  zu 
machen,  sarat  tatabakhak.  Dies  gefiel  den  Zuschauern  nicht,  und  die 
Sardijje  erklärten,  sie  möchten  so  eine  dumme  Stute  um  keinen  Preis 
haben.  Da  sagte  ihnen  Twejk:  ^Ihr  lacht  über  meine  Stute,  es  werden 
aber  euere  Kamele  ausgelacht  werden."     Mau  verstand  ihn  nicht. 

Nun  wollten  die  Sardij^je  abreiseUj  und  man  holte  ihre  Tiere,  Als 
sie  sahen,  was  mit  ihnen  geschehen  war,  meinten  sie,  die  Dahamse 
wollten  sich  empören,  und  trachteten,  so  schnell  als  möglich  zu  ent- 
kommen. Sie  sprangen  in  die  Sättel,  allein,  als  die  Tiere  sich  in  Be- 
wegung setzten,  fielen  die  Reiter  herunter,  weil  die  Gurten  nachließen, 

Twejk  und  seine  Genossen  nahmen  nun  die  Dabbüs  genannten 
Holzkeulen  und  hieben  damit  auf  die  Fremden  eiuj  so  daß  diese  eiligst 
ihren  fliehenden  Kamelen  nachliefen.  Als  sie  nach  Hause  kamen  und  mau 
sie  dort  nach  den  tlawa-Abgaben  fragte,  sagten  sie^  daß  die  abgeschnit- 
tenen Lippen  der  Kamele  eine  Empörung  der  DahämSe  ankündigen. 

Nun  rüsteten  sich  die  Sardijje  zum  Kriege  gegen  die  Daham§e. 
Diese  verließen  eiligst  ihre  Gebiete  in  ^tnje  und  Nl.inbe  und  verbargen 


116 


eich  in  Sebluchten,  wo  sie  von  den  Sardijje  wohl  aogegriffen  wurden, 
sich  aber  tapfer  wehrten. 

Als  IVcjk  erwachsen  war,  leitete  er  die  Gegenwehr*  Einmal  tiber- 
fiel er  mit  seinen  Gefilhrten  in  der  Nacht  die  Sardijje  und  tOtete  ihrer 
viele.  Sie  stellten  ihm  zwar  nach,  es  gelang  ihnen  aber  nicht,  ihn  zu 
ergreifen.  Aus  Furcht  stellten  sie  die  Fehde  ein,  und  die  Dahamse 
zahlen  von  da  an  keine  IJawa  mehr. 

Später  heiratete  IVej^  ein  Mädchen  von  den  Dahämäe  und  zeugte, 
wallad,  den  Knaben  i^^ahr.  Dieser  heiratete  und  hatte  drei  8ö!me:  Ka*üd, 
Ijubejn  nnd  I\uful.  Ka'üd  ist  der  Ahnherr  des  Stammes  li^a'ild,  Ijtubejn 
ist  Aimhcrr  des  Stammes  liubejn  und  Ruful  ist  Ahnherr  des  Stammes 
I^uful. 

Jtubejn  hinterließ,  'al>lj:ab,  vier  S^hne:  Salame,  den  Ahnherrn  des 
Geschlechtes  ahMlejr,  lialjama,  den  Ahnherrn  des  Geschlechtes  al-Fajez, 
l.>iiicm,  den  Ahnherrn  des  Geschlechtes  ail-I>uiTem,  und  IJiejjel,  den 
Ahnherrn  des  Geschlechtes  aMJtejjel. 

I^abama  brachte,  g^ab,  Fa^JI,  den  Vater  der  Sippe  ahFad'  mid 
dieser  zeugte  Fajez  und  IIa  med. 

Fiijez  zeugte  übejs,  KaMan^  Mharamad  und  Mar'i.  Dbejs  brachte, 
gab,  ad'Dbejs. 

IjLa^dnn  hinterließ,  l^allaf,  ahKaVlan  und  a<5-Cne*au.  Mhammad 
brachte  Sa^Lr  und  l)ijüb. 

Mar'i  brachte  al-Kori. 

§atr  zeugte  as-i?akr. 

I)ij4b  zeugte  *AwAd  und  Bahit.  'Awad  zeugte  Sliman  und  'Abbas 
ahn  Gneb.  Bahit  zeugte  As*ad  aö-Slas.  *Abbäs  zeugte  Fcndi  und  dieser 
Sattam,  JtiM  (Fig.  U),  Häjel  und  ihre  Brüder. 

Das  Grab  des  T^^j^  kennt  man  nicht,  dafiii*  verehrt  jede  'Aäire, 
jeder  Stamm  und  jedes  Geschlecht  der  kS|)ur  das  Grab  ihres  eigent- 
lichen Ahnherrn  und  schwört  bei  ilim. 

So  verehren  die  I'jijez  den  Kadan  und  die  Zeben  den  As  ad; 
ihre  Gräber  liegen  beim  bir  Bajer» 

Die  Hur§an  verehren  Sellm,  dessen  Grab  sie  weit  östlich  in  dejr 
ai-Sa'&r  besochen* 

Die  *Abbasa  pilgern  zum  Grabe  des  Mbarek  bei  ahAzralj:,  und  die 
GehawSe  zum  Grabe  des  M^ejbil  in  al-Msatta. 

Wie  bereits  erwähnt,  zahlten  die  i?h^  vor  dem  Auftreten  des 
Twejk,  kabl  tln*  twejl>,  die  IJäwa  den  T^jj^ir  tind  as-Sardijje,  und 
zwar:  jedes  Zelt  eine  fjedge,  dreijährige  Kamelstute,  bint  talate  ainin. 


117 


Nachher  hörte  dieser  Tribut  auf^  batalat  al^b^wa^  und  sie  zwangen 
andere  Stämme  zum  Tribut^  so  die  Kerakijje  und  Ma'äniye,  wo  jede 
Familie  jilhrlieh  einen  Rijäl  rae^ldi,  einen  Krug,  küz,  Olivenül  und 
10  Midd  Weizen^  *a§arat  emdad^  liefern  mußte. 

Dasselbe  mußten  abfi'ihren  die  Bewohner  von  afTafi'e,  §enefhe 
(*SeIfhe),  aä-&6ba<5  nnd  *Ejme. 

Die  Sarärät,  welche  sich  im  Gebiete  der  8imr  aufhalten;  zahlen 
ülv  jedes  Zelt  einen  Rijäl  me^idi. 

Die  kleinen  Stämme  und  die  Dörfer  von  Hawran  waren  ihnen 
ebenfalls  Untertan,  freilich  nur  zeitweise^  weil  sie^  wenn  die  Sliiir  mit 
den  Rwala  Krieg  ftihrlen,  sieh  gewühnlich  den  letzteren  anschlössen, 
Ihre  jährliche  Abgabe  war  deshalb  nic!)t  fest  bestimmt^  dafilr  aber  dik- 
tierten ihnen  die  Sljür^  wenn  sie  mächtig  genug  waren,  was  sie  wollten, 
jirmü  'alad-keraja  tarlj.  Eine  solche  Abgabe  heißt  Hawa  ramijje  und 
ist  nicht  präzisiert,  ma  lii  raahdüde. 

Von  den  Händlern  wie  von  allen,  die  regelmäßig  durch  ihr  Gebiet 
zogen^  nahmen  sie  auch  die  Häwa,  so  von  den  Kaufleuten  aus  Damaskus 
(as^Sawara),  as-SaI|,  Ktidus  und  Nablus. 

Im  anhaufiihigen  Terrain  beanspruchen  die  ^^imr  verschiedene  Ge- 
biete, die  sie  von  ihren  Lohuarbeitern  bestellen  lassen.     So   gehört  den 


Ibn  al-Fiijez 

b.  umm  eb'Amad 

samt  Umgebung 

Ihn  al-He(}ir 

Kraje  Salem 

n 

n 

Nimr  ibn  KneVm 

h.  Menga* 

n 

» 

Trad  ibn  Zcbcn 

b.  Nitif 

n 

n 

Felah  ibn  Sias 

lu  el-IJawwara* 

» 

n 

Mnäwar  ihn  Fahliar 

b.  Geliü 

n 

n 

Mat*ab  ibn  Egreyed 

h,  ummu  Ksejr 

n 

n 

I^uflan  ibn   I.hVmed 

b.  el-Mrejgme 

n 

n 

*Ajd  ar-Rdeni 

Ij.  cd-Dlelet  cl-Rarbijje 

fi 

n 

Ibn  er-Rwe  i 

b^Süfa 

n 

» 

Pejfallah  ahMor 

b.  umm  er-Rasas 

JT 

1» 

'Kjal  Fares 
1 

h*  ebMrejgraet  el-Rarbi^i 

e       n 

» 

Die   at-Tüisa   genannte  Unterabteilung  der  Beni  §abr 

besteht  aus 

zwei  nicht  verwandten  G 

ruppen: 

al-Itubejn,  Pubejni 
al-^Vmer. 

Alle  Pubejn  führen 

als  Wasm  den  Twezi  _| 

an  der 

Kruppe  nnd 

zerfallen  in: 

I 

i 


118 


Geschlechter: 


al-Fajez,  ibn  al-Fajez  (Wasm:  ad-Däre*    am 
linken  Vorderfuße) 


al flamed,   ibn   IJamcd  (Wasm:  aS-Sareb  \j 
über  der  Nase) 


al-Mtejrat,  ibn  Mter  (Wasm:   aä-Sareb   über 

der  Nase) 
ad-Duj'em  (Wasm:  a§-Öahed  ^  am  Halse) 
al-^uful  (Wasm:  al-Mibgan  P  am  Vorderfuße) 
al-IjLaud  (Wasm:  al-Bab   |       |  am  Schulter- 
blatt) 
al-Hlejjel  (Wasm:  a§-Öahed  ^  auf  der  Nase) 
ad-Daham§e,  ad-Daham§i  oder  ibn  EdhamaS 
(Wasm:    an-Näjier   ((   auf  der  Nase   und 
al-Mihgan  y  am  Halse) 
el-Gchawäe,    el-Ghüäi    oder    ibn    Eg;liawaS 
(Wasm:   an -Naber   ((    auf  der  Nase   und 
al-Mihgan  am  Halse) 


Sippen: 
ad-Dijab,  ibn  Dijäb 
al-!^aMän;  ibn  J^'dän 
al-Knc^Än^  ibn  Kne^än 
an-Nimr,  ibn  Nimr 
al-Mar  i,  ibn  Mar*i 
al-Mnähi;  ibn  Mnähi 
aI-*AtÄb,  ibn  'At:äb 
al-I^ublän;  ibn  I^ublan 
aI-Mu*edi,  ibn  Mu*edi 
al-Fejjä4,  ibn  FejjäiJ 
al-Gajed,  ibn  Gajed 
al-Brejöän,  ibn  Brejö 
al-FSejfe,  ibn  FSejt 


as-Sbe*,  ibn  Sbo* 
a(J-Parärme, 

ibn  t)un'em 
as-Shem,  ibn  Sbem 
al-Maraje 
el-^aw^tne 
an-Nwafle 
as-§a*äjde 
al-W(.laban 
ad-Plcjl 
as-Shejba 

Die   Gehawse    und   Dahamäe    stammen    nicht  von    at-Xwej|^   ab, 
sondern  sind  Überreste  älterer  hier  wohnender  Stämme. 

Die  *Amer  teilen  sich  in  al-Hkej§  und  az-Zeben,  die  zerfallen  in: 
Geschlechter:  Sippen: 

al-Hkejs  al-Mor 

al-Mhanna 


120 

Geschlechter:  Sippen: 

Fawacjle,  Facjeli  'Obedat,  'Obddi 

eHJamidijjin,  eMiJamidi 
eU.Ibetat,  el-BLbeti 

eI-Wäb§ijje,  cl-Wabsi  l^owm  ^lalil,  ibn  5^111 

l^owm  'Abdennebi,  ibn  'Abdennebi 
towm  Müsa^  ibn  Müsa 
l^owin  Pejfallah,  ibn  Pejfallah 
towm  *Alejjan,  ibn  'AIejjan 

Al-Kaftbnc. 

Die  Ka'abnc,  Ka'ibni  oder  ibn  Ka'ab,   zählen   etwa   80  Familien, 

Idgern  beim  rugm  'Alejjan   und  tränken  in  at-Tamad.     Stammzeichen 
ea-§arime  O  auf  der  Nase. 

Sippen:  Sippen: 

Fa(}alat,  ibn  Fadala  Burlj:an,  el-Abrat 

5j[unnan,  el-*Abn  Adenät,  abu  Adcne 

^Emerät,  ^Emori  Lababde,  ibn  Libbäd 

Ktclat;  Kteli  cr-Rwa  ijjtn,  Rwa*i 

Al-Hezir. 

•    ■ 

Vor  ungefähr  150  Jahren  ließ  sich  im  Gebiete  der  T^ka  der 
Stamm  al-tj[e(Jir  (aHJe^ir)  nieder;  der  Häuptling  heiratete  ein  Mädchen 
von  al-I?ubejn  und  wurde  als  Tanib  samt  seinem  Stamme  in  die  T^ta 
aufgenommen.     Stammzeichen   J  auf  den  Schenkeln.    Sippen: 

el-Barad'e 
al-Mczahif 

*  /  (Stammzeichcn  ^y^  auf  der  Kruppe 

lund    eä-Salib    +    am   Vorderfuße) 

Al-Hrejsa. 

Mit  at-Tuka  lagert  auch  der  Stamm  al-IJrejSa  —  etwa  120  Familien 
—  der  vom  Euphrat  her  eingewandert  ist.    Stammzeichen  §andüt  |   *   |. 


Geschlechter: 

Sippen: 

al-Hamad 

al-ITanif 

as-Salmän 

al-Klejb 


121 

)ie  Kiep»  sitid  keiüc  Hrej^^a^  sotKlern  ein  kleiner  Stnmitij  der  sieh 
ihnen  auf  der  Wandemog  hcigeöcllt  lint;  mit  ihnen  lagern  auch  die 
Beni  ilhaaimad. 

A§-§arÄrät. 

Die  große  Kahtle  der  Sararät  lagert   im  Neg;ed   in   dem   Gebiete 
al-Batig;. 


Ihre  Nachbarn  sind: 

im  Osten    Ibn  es-Sa'ud 
al-IJawij 
Wüld  Ali 
*Arab  as-Saramar 
Wuld  Slimaii 
al-Heäim 


im  Westen      Beni  'Ati^ije 

at-Tajanme 
im  Süden         ar-Kummän 

al'*Awäfi 
im  Norden      die  Bewohner  von  el-Gof 


In  ihrem  Gebiete  Hegen  die  Ruinen  al-Öawijje,  al-Makdar,  al- 
Mliha^  abMoiejra,   al-Fa^ra^  al-Hiza  nod  andere. 

Die  Sarärat  sind  durch  ihre  Tapferkeit  bekannt,  aber  arm^  denn 
sie  besitzen  kein  eigentliches  Land,  worauf  sie  sich  stützen  könnten, 
m^  lahom  d!re  jiröii  Vlejha, 

Als  Gott  die  Welt  verteilte,  schlief  ihr  Ahnherr  und  unterließ  es, 
seinen  Anteil  in  Besitz  zu  nehmen,  jom  taljLSim  ad-dijar  (sie)  giddom  zall 
näjem  w  saha  'anno  an  jaljod  tismo.  Sie  erzählen  selbst^  daß  ihr  Ahn- 
herr nichts  bekam^  weil  ihn  der  Schlaf  überwältigte,  säbato  kabwa;  des- 
halb bat  er  dann  Gott,  er  möge  den  Segen  werfen  auf  sein  Zeugungs* 
ghed  und  seine  Kamelin,  t^hvb  min  allah  an  jarmi-l-bara6e  fi  delo  wa  fi 
na^to.  Seit  der  Zeit  ist  ihre  Fruchtbarkeit  und  ihre  Kamelzucht  all- 
bekannt;  doch,  da  sie  auf  fremdem  Boden  weiden,  müssen  sie  die 
Häwa  zahlen.  Daher  werden  sie  weder  von  den  Arabern  noch  von  den 
Fellal.iin  als  ebenbürtig  anerkannt,  und  es  findet  sich  kaum  einer,  der 
ihnen  seine  Tochter  zur  Frau  geben  würde. 

Sie  unterstehen  dem  Fürsten  Ibn  Raäid^  der  in  Häjel  residiert  und 
dem  sie  Tribut  zahlen.  Diesen  treibt  jährlich  ihr  Oberhäuptling  Mham- 
mad  walad  Gcrir  ein  und  dafür  behält  er  ein  Drittel  für  sich*  Jedes 
Zelt  zahlt  1  Me^idi,  von  5  Kamelen  auch  1  Megidi  und  von  je  20  Schafen 
ein  Schaf. 

Auch  den  HewiU  zahlten  sie  Hawa,  doch  seit  25  Jahren,  als  sie 
diese  besiegten,  zahlen  sie  ihnen  nichts  mehr.    Bis  vor  etwa  2U  Jahren 


Fig.  12.    Ein  Zelt  der  Sararit 


Qalts.    Diese  sind  die  Ahnherren  der  vier  Unterabteilungen,  finad^  der 
ÖarärÄt  (Fig.  12). 

Nach    der  Meinung  der   Saidijjin   stammen   sie  von  den   Htema 
ab,  die  §bür  aber  halten  sie  flir  echte  Araber. 

Ihr  Stammzeichen   ist   al-ÖifFe   oH   unter  dem  Knie,  at-tifne,   des 
linken  Hinterfußes  und  a^-bwerer  <C  dem  Kamele  mit  dem  glühenden 
Eisen,  al-matitar,  in  die  linke  Backe  eingeh  rannt 
Die  Unterabteilungen  der  Sarärat  sind; 

ad-Dabäwin  a^-paba'in 

äl-*Azzam  el'Flebän, 

al- Ilalese 


123 


Al-*Atäwiie, 

Die  'Atawne  lagern  in  den  Harra- Gebieten^  barafji-l-harra,  östlich 
von  der  KüBtenstrecke  Masr  des  Meerbusens  von  el-*Akaba, 

Ihre  Heimat  ist  sehr  wasserarm  und  bedeckt  mit  schwarzen  Steinen. 
Ihre  Nalirung  besteht  ans  Semh^  Milch»  Heiischreekeo,  Wüstenhooig, 
al-*asal  al-bam,  da  sich  in  vielen  Tillern  zahlreiche  Bienonschwärrae  auf- 
halten, und  nur  selten  aus  Weizen,  Gerste  oder  I>ura.  Viele  von  ihnen 
tragen  nur  Felle* 

Die  'Ajawne  besitzen  gi'oße  Ziegenherden,  die  ausschließlich  von 
Frauen  gehütet  werden.  Auf  die  Weide  nimmt  jede  Frau  einen  kleinen 
Ledersackj  maidaje,  eine  kleine  Tasse,  Semb-  oder  Heusehreckenmehl, 
das  mit  Milch  gegessen  wird.  Hat  sie  ein  kleines  Kind,  so  nimmt  sie 
zwei  etwa  70  cm  lange  Stäbe,  hängt  eine  lederne  Tasche  daran,  gibt 
ihr  Kind  hinein  und  trügt  es  am  linken  Arm. 

Die  'Atawue  unternehmen  ihre  Ijazw-Züge  gegen  die  Araber  des 
Ihn  Raäid  und  gegen  die  Hwefät. 

Im  Gebiete  von  el-Kerak,  und  zwar  zwischen  w.  el-Rwejta  und 
sejl  e5-!Skejfat,  lagerte  bis  zum  Jahre  1902  eine  Abteilung  der  Beni 
*Atijye,  welche  el-*AteIat  heißt  und  aus  ed-Dhemat  und  el-Ms6mir  besteht. 

Kwala. 

Die  Rwala  teilen  sich  in  folgende  Gruppen: 

Ihn  Sa  län  el-Kawakbe 

(Stammzeichen  ar-Rdejni  O )  (Stammzeichen  el-Bab  |       [) 

Ihn  Mi'gel 
Ibn  Qandal 
aI-Ma§hür 


eHf  a  aga  a 
el-'Awati-e 


In  ihren  Gebieten  liegt:  ka^r  I^arl^a'  (eine  Tagreiae  östlich  von 
IJawran); 

*Okde,  eine  kesselartige  Ebene  mit  Gärten,  Wasser,  Palmen  und 
nur  einem  einzigen  Eingange.  Diesen  versah  Ihn  Raäid  mit  einer  Mauer 
und  einem  Tore  und  flieht  dorthin,  wenn  er  sich  in  I.lajel  nicht  sicher 
fühltj 

Ilaflawcja  (eine  Tagereise  östlich  von  Käf),  bei  ihm  erhebt  sicli 
der  hohe,  schwarze  ^,  el  Misraan. 


in  zusammeDge- 
oilhten  Decken, 
1  affi  r,  au  tl>e  wahrt. 
Die  Verarbeitung 
dcssolbcu  ge- 
scluelit  durch  die 
Frauen,  die  es 
kümmeUj  jikar- 
deSenno,  klopfen, 
jitrukenno^   und   dann    Garn   daraus   raaclieD^  jirazlenno. 

Die  spinnende  Frau  (Fig.  IB)  nimmt  dm  Haar  (die  Wolle)  unter  den 
Arm,  hält  in  der  Linken  den  hülzernen  Spindelstock,  *üd  el-maj-zal,  dreht 
am  rechten  Knie  den  Faden,  der  durch  einen  kleinen  Ring,  Bummarnt 
el-iuai'zal,  geht  und  auf  dem  Kopfe  der  Spindel  aufgewickelt  wird,  lat 
die  Spindel  voll»  so  wird  der  Knäuel  herabgenomnien  und  heißt  Duhri^e, 
dahäre^.  Mehrcrc  solche  Knäuel  zusammengewickelt  nennt  man  Na^l, 
en«ülj  oder  Barim.  Beim  Weben  wird  der  Faden  doppelt  genommen, 
gezwirnt,  \mi  mabrüra,  und  auf  die  beiden  im  Boden  befestigten  Quer* 
hölzer,  l^a^^bet  en-nire,  mis'ad,  des  Webstuhles,  ebminjar,  angebunden, 


135 

und  zwar  dicht  nebeneinander  in  einer  Breite  von  0*50  bis  0*75  wi.  Darunter 
kommt  eine  zweite  parallele  Reihe  nnd  beide  werden  dnreh  den  Strick, 
el-^läde,  voneinander  getrennt.  Die  so  befestigten  Zwirnsfäden  beißen 
Madad,  N6I  (Fig.  14,  15).  Nun  werden  je  zwei  untereinander  gezogene 
Zwirne  miteinander  zusammengewoben  mittels  des  Kammes  al-ifesa*  (in 
el-Kerak  cl-Mo^a'),  der  dureb  al-MinsAy:,  Madri,  Mi^ka'  gehalten  wird. 
Ebenso  wird  die  Wolle  bearbeitet. 

Ein  8tüek  Ziegenhaartiiehj  äukke,  §käk,  ist  gew^öhnlich  10cm  breit 
nnd  7  m  lang.  Für  die  Zeltbreitc  nllbt  man  gewöhnlich  3—6  Stücke 
der  Länge  nach  zusammen.   Für  die  Länge  eines  kleinen  Zeltes  genügt 


Fig.  14*    Eine  ^a.|jfirijje  beim  Weben* 

die  Länge  einer  Su^ke,  für  größere  Zelte  nimmt  man  2 — 4  8u^ke  und 
näht  sie  der  Breite  nach  zusammen. 

Die  kleinere  Zeltdecko  w^ird  durch  3^  die  größere  durch  bj  7, 
9  Reihen  von  je  drei  Stangen  gestützt.  Wo  die  Zeltdeeke  auf  die 
Stangen  zn  liegen  kommt^  wird  der  Breite  nach  ein  schmaler,  wollener 
Streifen,  btanet  el-bejt,  t^ritßj  tarajetj  angenäht.  In  die  Enden  dieses 
Streifens  wird  je  ein  vtwsi  10  cm  langes  Hülzcben,  dweljel,  der  Länge 
nach  eingenäht,  nnd  darauf  je  ein  gabel förmiger  Ast  oder  eine  llolzöse, 
'a^afa,  dauabc,  angebunden.  Eine  jede  solche  Spange  bekommt  einen 
Strick. 

An  die  beiden  letzten  Tanka-Streifen  sind  der  Länge  nach  je  3 — 5 
kurze  wollene  Spangen  angebracht  und  auch  diese  haben  je  einen  Strick, 


der  die  Sei i malsei ten,  raffiit  cl-bcjt,  der  Zcltdcckc  lialtcn  soll.  Auch 
zwischen  die  eiozelnen  Xarika  an  den  beiden  Lnngseiten  werden  solche 
Uzam-Spangen  angenäht^  die  jedoch  nur  für  die  Kegenperiode  be- 
stimmt sind. 

Die  Zeltdecke  heißt  y.atT*  ^S^VIV'  cl-Bejt  nnd  bildet  den  wichtigsten 
Teil  des  Zeltes,  Soll  dieses  anfgeschlagen  werden,  jibmVl-bejtj  so  breiten 
die  Frauen  die  Zeltdecke  derart  aus,  daß  die  Schmalseiten  gegen  Norden 
und  Süden  gerichtet  sind.  Dann  ziehen  sie  alle  Stricke,  Vbäl  ebbejt,  an 
und  treiben  bei  jedem  einen  spitzen  IIolz|>iiock,  witad,  watad,  mit  einem 
kleinen  hölzernen  Hammer^  raedal^l^e,  in  den  Boden  hinein.  An  jeden 
Ptiock  wird  dann  ein  Strick  angebunden*  Nun  nimmt  man  die  etwa 
2*2  m  lange  Mittelstange,  ahwaset,  bebt  ein  wenig  die  Zeltdecke,  lehnt 
die  Stange  in  der  Mitte  des  llittelstreifens  an  und  stellt  sie  aufrecht 
Die  Waset-Stange  ist  die  wichtigste  von  allen;  die  Stelle,  wo  sie  sich 
anlehnt,  heißt  Is^utb  al-bejt,  oder  'Erl^a** 

Steht  die  Ilauptstange,  so  werden  die  übrigen  gleichlangen  Mittel- 
stangen,  'emdiVn^  angelehnt  und  aufgestellt.  Damit  sie  das  Zelt  nicht 
zerreiben,  werden  viereckige  Stücke  Wolltucb,  tnüb»  oder  kleine  Brett- 
chen mit  einer  Vertiefung  in  der  Mitte,  al-gazel,  untergelegt.  Dann 
werden  die  etwa  \'7  m  hohen  Seitenstangen,  sädelj  el-bejt,  aufgestellt. 
Diese  füliren  verschiedene  Namen.  Jede  der  vier  Eckatangen  heißt 
Sa'ebc,  die  Mittclstange  der  llinteri  West-)reilie  beißt  Mejhar,  die  beiden 
Seitenstangen  der  Mittel  reihe  heißen  *Amer,  die  mittleren  Stangen  der 
Vorderreibe  beißen  vor  der  Frauenabteilung  al  Mikdem,  vor  der  Miinner- 
abteilung  eö-Sare*a. 

Bei  den  Sbur  Iieißt  je  die  erste  Stange  der  Mittelreihe  (rechts  nnd 
links  von  der  Waset-Stange)  abKasar,  die  zweite  al-*Ummar,  die  dritte 
al-'Amer.  Nach  den  Scitenstangen  werden  die  Zeltstricke  benannt.  Die 
Stricke  an  den  Schmalseiten^  die  nach  vorn  gerichtet  sind,  nennt  man 
Id,  die  nach  hinten  Rigl 

Sind  alle  Stangen  aufgestellt^  so  werden  die  Zeltstricke  nach  Be- 
darf angezogen  oder  nachgelassen  und  das  eigentliche  Zelt,  al-bejt^  ist 
fertig. 

Um  sich  vor  Wind,  Sand^  Regen  usw.  zu  schützen,  wird  an  der 
Rückseite  (West),  zÄfret  el-bejt,  an  die  Zeltdecke  der  iJinge  nach  mittels 
scharfen  Ilolznudelnj  ii\h\,  l^elle,  ein  AVolUueli,  nväk,  angeheftet.  In  der 
kalten  Jahreszeit  wird  zu  dem  Rwa^-Tuche  noch  ein  anderes  langes 
Tuch  aus  schlechter  Wolle,  sfäle,  befestigt,  das  0"5  m  am  Boden  liegt, 
mittels  Pflocken  festgenagelt  wird  und  das  Zelt  voll  kommen  abschließt. 


128 

WUI  man  das  Zelt  ancli  an  den  Sehmalseiten  schließen^  so  senkt 
oder  entfernt  man   die   letzten   Stangenreihen    und   bindet   die   Strickel 
ganz  kurz  an  (Fig.  16). 

Die  Vorderseite,  mel^dem  el-bejt,  ist  offen;  nur  in  der  kaltca] 
Periode  wird  auch  hier  mittels  der  Abelle-Hölzcheo  ein  Weil-  oder  Ziegen- 
haarstoff befestigt^  der  ebenfiills  bis  zum  Boden  reicht  und  TTa^net  el-j 
bejt  genannt  wird.  Wenn  dann  noch  in  die  IJz/im-Spangen  Sicherheits- 1 
stricke  befestigt  xrnd  alle  Pflücke  fest  eingerammt  sind,  so  widerstehen  > 
die  Zelte  dem  stärksten  Winde* 


Fig,  16.    Dafl  Zelt  des  HÄjel  ibn  al-FAjez. 


Im  Inneren  wird  das  Zelt  durch  ein  etwa  1*7  m  breites^  an  die 
Stangen  der  Länge  nach  befestigtes  StoflFstück  in  zwei  Abteiluogen  ge- 
schieden* Ist  es  aus  Wolle  weiß  und  schwarz  (Fig.  17),  selten  auch 
rot  gewirkt,  so  heißt  es  Ma'näd,  'Enad,  Saha,  und  jedes  dreieckige 
Ornament  nennt  man  Nmele;  ist  es  ganz  einfach,  so  nennt  man  es  ge- 
Wühnlicb  Mehgär.  Dieses  Scheid etocb  reicht  vom  Boden  1*7  m  hoch, 
deshalb  kann  man  darüber  in  die  andere  Abteilung  sehen.  Die  erste 
Abteilung  dient  als  Küche,  Schlafstatte,  Magazin  und  heißt  gewöhnlich 
Mbcllet  en-niswan  oder  Bejt  el-mebram,  die  andere  ist  Empfangsraum 
für  Gäste  und  beißt  eä-Sil^k. 

Im  Sikk  hängt  an  der  Mittelstange  auf  einem  Nagel  ein  Körbchen  aus 
dünnem  Holze,  ^üne,  in  dem  Kaffeekannen,  ibrit,  delle  (delle),  eine  hülzerne 
Büchse,  muljmar,  mit  zwei  oder  drei  Kaffeenäpfchen,  tingnn,  und  eine 
lederne  DlUe,  megraba,  dajbe,  mit  Kaffeebohnen,  benn,  aufbewahrt  werden. 


Nahe  bei  der  Säre'aStange  ist  im  Boden  ein  Loch,  ^^a^  aus- 
gegraben,  in  dem  ein  Feuer  angemacht  wird.  Daneben  befindet  sich 
immer  ein  kleiner  Vorrat  von  Brennmiiterialj  und  zwar  entweder  trockener 
Kamelmist  oder  trockene  tfatab-  oder  Samara- Aste.  Der  Mörser,  gum,  und 
der  langstielige  Kaffeebrennlöffel,  mihmäse,  liegen  dabeL  In  einer  Ecke 
sieht  man  noch  zwei  oder  drei  Karaelreitsättelj  ädadj  und  sonst  nichts. 

Gewöhnlich  halten  sich  im  ^Sikk  junge  Kamele  oder  Ziegen  auf; 
kommt  ein  Gast,  so  werden  sie  hinausgetriebenj  der  Boden  wird  rasch 
gereinigt  und  an  der  vom  Winde  geschützten  Seite,  gewöhnlich  an  der 
Scheidewand,  am  Boden  eine  bunte  Decke,  mizwade,  und  darüber  zwei 
oder  drei  rot  und  blan  gewirkte  Teppiche,  bsät,  Jiusgebreitet.  Darauf 
legt  man  für  einen  jeden  Gast  einen  KamelreiUattel,  auf  den  er  sich 
xnit  der  rechten  Hand  stützen  kann.  Bei  besonders  wohlhabenden  Zelt- 
herren reicht  man  stiitt  der  Reitsättel  Kissen,  tarrAha  oder  *elw.  Dann 
wird  Feuer  gemacht  und  Kaffee  gekocht.  Die  Asche  wird  aus  dem  Loche 
sorgfiiltig  anf  einen  Haufen  vor  der  Sare'aStange  gelegt  und,  mit  Erde 
und  Sand  vermengt,  hält  sich  ein  solcher  Haufen  lange,  und  seine 
Größe  bezeugt  die  Gastfreundlichkeit  des  Zeltherrn* 

In  der  anderen  Abteilung  des  Zeltes  bereitet  sich  die  Frau  ihre 
Schlafsültte  und  legt  darauf  alle  ilire  Kleider^  Decken  und  Teppiche. 
In  der  Regenperiode  gräbt  man  um  das  Zelt  einen  Wasserabfluß,  ^eri, 
und  die  Frau  macht  aus  der  ausgehobeneu  Erde  einen  Wall  um  das- 
selbe herum;  auch  errichtet  sie  aus  Steinen  10— 20c?«  hohe  Bänke, 
rasfur  al-mesrfiu,  im  Inneren,  bedeckt  diese  mit  dünnen  Ratam-Asten  und 
bereitet  darauf  ihre  Schlafstätten. 

Wenn  sich  die  Araber  ganz  siclier  fühlen  oder  in  großer  Anzahl 
lagern,  werden  die  Zelte  in  langen,  parallelen  Reihen  aufgeschlagen,  so 
daß  eine  jede  Familie  und  ein  jedes  Geschlecht  nebeneinander  lagert. 
In  gefährlichen  Gebieten  greifen  die  Zeltstricke  der  Schmalseiten  so  über- 
einander, daß  man  zwischen  ihnen  nicht  unbemerkt  durchschlüpfen  kann, 
und  die  Zelte  bilden  eine  Ellipse  mit  zwei  Ausgängen  an  den  Enden 
der  Längsaxe.  Diese  Öffnung  heißt  Tur'a  oder  Teni^jje,  kann  leicht  be- 
wacht werden,  und  die  Herden,  die  sich  im  Inneren  befinden,  können 
nicht  gerauht  werden.    Ein  solches  Ellipsenlager  heißt  Dwär  (Fig.  18)v 

Das  Zelt  des  Häuptlings  muß  immer  au  einem  leicht  zugänglichen 
Pnnkte  stehen.  Bei  den  Kamelzüchtern  steht  es  gewöhnlich  in  der 
Mitte,  bei  den  Halb-Fellähin,  die  ein  gemeinschaftliches  Qastzelt,  Sik!^, 
besitzen,  befindet  sich  dieses  am  Eingange,  und  der  Fremde  wird  hin- 
verwiesen. 


L 


131 

Die  Ma'aze  und  die  Halb-FellahiD  verstecken  gerne  ihre  Zdte 
weit  atseits  von  den  Lesuchten  Wegen  oder  freqnentierten  Wasser- 
plätzen^  teils  um  sich  vor  Räubern  zn  sichern^  teils  um  sich  allzuvielen 
Gästen  zu  entzieheu.  Die  Gastfreundst!haft  ist  eben  eine  schune  Tugend, 
aber  nicht  Jeder  sehnt  sich  nach  deren  Ausübung, 

Das  Liiger  bleibt  so  lange  au  demselben  Orfce,  als  die  Umgebung 
genug  Weide  bietet.  Von  der  Beschaffenheit  des  Grases  wie  des  Wassers 
hängt  die  Dauer  einer  Lagerperiode  ab.  Deshalb  haben  fast  alle  Stämme 


Fig.  Id.    Dwär  der  Na  emat. 

andere  Lagerplätze  im  Winter  und  andere  im  Sommer,  die  sie  alljährlich 
beziehen  und  wo  sie  sich  viele  Wochen,  ja  selbst  viele  Monate  aufhalten. 

Soll  das  Lager  abgebrochen  werden,  so  ruft  der  Häuptling  von 
seinem  Zelte:  „Ladet  auf^  es  wird  aufgebrochen,  äilü!  rahll!" 

Sogleich  tragen  die  Frauen  alles  heraus,  lösen  den  Rwak,  ziehen 
die  Pflöcke  heraus,  ^l'an  awtäd,  entfernen  die  Zeltstangen,  und  die 
Zeltdecke  senkt  sich,  ebbet  jatih.  Nun  legen  sie  die  Pflöcke  samt  den 
Sti'icken  auf  die  Decke,  falten  diese  erst  der  Länge,  dann  der  Breite 
nach  zusammen,  jiffawan  el-bejt,  binden  jede  Hälfte,  ziehen  die  Stricke 
in  der  Mitte  durch  und  befestigen  dann  die  Zeltdecke  auf  einem  Last- 
kamel  Der  Rw4t  wird  daraufgelegt,  und  die  Zeltstangen  zur  Seite 
angebunden. 


132 

Sind  ftUe  Zdte  aufgcUden,  so  ruft  der  Häuptling:  „Auf  denWeg^ 

jülla  e^'anft!*'  In  gefährlichen  Gebieten  wartet  man^  bis  alle  marsch- 
bereit sind;  waa  aber  nur  eine  Stunde  dauert.  Dann  stellen  sich  die 
Krieger^  es-saoem;  an  die  Spitze,  hinter  ihnen  kommen  die  Herden^  die 
von  den  reitenden  Frauen  überwacht  werden,  an  den  Flanken  schwäimen 
Krieger  und  schließen  auch  den  Zug,  Fühlt  man  sich  aber  sicher^  so 
reitet  jeder,  wie  er  wilL  Da  werden  aber  oft  die  Zurückgebliebenen, 
elnieziihir,  von  Räubern  überfallen. 

Der  Zag  bewegt  sich  sehr  langsam,  weil  die  Tiere  nnterwegs 
weiden.  Abends,  sobald  der  Hilnptling  mit  seinem  Tiere  anhälty  halten 
alle.  Für  eine  oder  für  zwei  Nächte  werden  die  Zelte  nicht  auf- 
geschlagen. Man  bildet  nur  aus  dem  Ewnlj:-Stoffe  eine  niedrige,  auf 
drei  »Stangen  gestützte  Wand,  hinter  der  die  Kinder  vor  Wind  geschützt 
schlafen. 

Der  verlassene  Lagerplatz,  insbesondere  wenn  er  lungere  Zeit  be- 
stand, bleibt  viele  Jahre  erkennbar.  Die  Feuerlöcher,  angerauchte  Steine, 
auf  denen  die  Kessel  atindenj  Aschenhaufen,  M^asserrinnen,  Schlafbanke, 
zerst^impfter  Boden,  Staubflitchen,  moriira,  wo  sich  die  Kamele  zu  wälzen 
pflegten,  erzählen  deutlich,  was  da  war.  Nach  der  nitehsten  Regen- 
periode  wuchern  daselbst  auf  dem  gedüngten  Boden  allerlei  Pflanzen 
und  liefern  gute  Weide  für  Kamele  und  Gazellen.  Die  Hirten  oder 
Reiter  zeigen  sich  die  einzelnen  Zeltplätze,  und  alte  Erinnerungen  werden 
aufgefrischt.  Höchst  eigentümlich,  ja  selbst  melancholisch  ist  der  Ein- 
druck^ den  eine  solche  Stätte  auf  den  einsamen  Reiter  macht.  Weit- 
herum  in  der  Wüste  gibt  es  kein  menschliches  Wesen,  und  doch  waren 
noch  vor  kurzer  Zeit  hier  Menschen.  Hier  stand  das  Zelt  des  A,,  dort 
des  B.,  gleich  daneben  wohnte  mein  Vater,  meine  Liebe  ,  .  .  Dort  habe 
ich  sie  gesprochen^  dort  bin  ich  bei  dem  Aschenhaufen  in  lustiger  Ge- 
sellschaft gesessen  und  heute  bin  ich  so  verlassen,  so  einsam  ,  .  ,  Da 
bemächtigt  sich  eines  jeden  Heimweh,  man  treibt  das  Kamel  zur  Weiter- 
reise an,  fort^  fort  muß  man,  um  den  Seinigen  näher  zu  kommen, 

Bas  Haus. 

Die  Fellahtn  und  Ha^ran  wohnen  in  Häusern,  die  zumeist  niedrig 
sind.  Von  der  Straße  aus  betritt  man  einen  kleinen  Hof,  höS,  und 
daraus  dann  die  übrigen  Räumlichkeiten  (Fig.  19). 

In  einer  Hofecke  befindet  sich  der  Backofen,  {abim.  Es  ist  das 
ein  1*5 — 2  m  hoher  kegelförmiger  Bau  mit  einem  schmalen,  niedrigen 
Eingange  (Fig.  20),   durch   den   man  in  das  Innere  gelangt,  welches 


133 

gewöhnlich  1  m  im  Durchmesser  hat.  In  der  Mitte  sieht  man  eine  kreis- 
förmige Vertiefnng,  rarjaf^  von  0^6  m  Durchmesser,  die  mit  kleinen  Kiesel- 
steioen  gepflastert  ist  —  in  Madaba  nimmt  man  mit  Vorliebe  Mosaik- 
steinchen  dazu  —  nnd  nm  sie  herum  läuft  ein  erhöhter  Rand^  samaka. 
Hieher  werden  die  Brotkuehen  gelegt  nnd  mit  einem  eisernen  Deckel, 
rata'  at-|äbünj  zugedeckt^  worauf  man  ringsherum  Stroh  und  trockene 
Mistfladen,  zible,  anzündet» 

Ein  Teil  des  ummauerten  Hofes  ist  um  0*5  m   tiefer  gelegen  und 
dient  im  Sommer  dem  Vieh  zum  Aufenthalte.     Im  Winter  bleiben  die 


Fig.  Id»    Ein  Hof  in  Madaba, 

Tiere  im  Stalle,  el-jahör,  in  den  aus  dem  Viehhofe  eine  niedrige  Ttir 
führt.  Ein  Teil  des  Stalles  ist  für  das  Stroh  bestimmt,  matbau,  ein 
größerer  für  das  Brennmaterial  zum  Brotbacken,  welches  aus  Viehmist 
und  Strohhäcksel^  tibn  b^^eiij  Hiit  Wasser  übergossenj  in  Fladen  geformt, 
an  der  Hofraauer  getrocknet  und  dann  aufbewahrt  wird.  Im  Sommer 
dient  der  Stall  den  Feldarbeitern,  harnUin,  als  Wohnung,  welche  von 
^.  el-5*Llil^  elJ^uduB  und  en-Nab!üs  herkommen. 

Fast  in  keinem  Hofe  fehlt  der  lyunn  ed-dugä^,  d.  i,  ein  halbkugel- 
förmiger, etwa  O'S  m  hoher  Behälter  aus  Lehm  mit  einer  größeren  Seiten- 
öffnung und  einem  kleinen  Loche  im  Scheitel  (Fig,  21)*  Durch  die 
Seitenöffnung  legt   man   Stroh   und   Eier   hinein   und   setzt   darauf  die 


^y 


134 

Brutlienoe,  Dann  wird  die  Seitenöflfhung  zugemacht,  iind  die  Henne 
kommt  erst  mit  den  Kiichlein  heraus.  Zum  Sitzen  hat  sie  Platz  genug, 
kann  aber  nieht  aufstehen.  Den  Hals  und  Kopf  steckt  sie  durch  das 
Loch  im  Scheitel  heraue,  trinkt,  frißt  und  sieht  sieh  um.  Die  Hühner- 
zucht ist  groß,  die  Eier  und  die  Küchlein  aber  sind  wohlfeil.  Ich  habe 
7  Hühner  mit  1 1  Piastern  (K  2-20)  bezahlt. 

Rechts   und   links  von  der  Haustür  befindet  sich  eine  0"6  m  hohe 
und  über  1  m  breite   gemauerte  Bank,  maslabe.     Auf  der  linken  sieht 

man  ein  hölzernem 
Joch,  nir,  und  einen 
seicliten  und  einen 
großen  ^  kupfernen 
Kessel,  dist  und  kidr; 
über  der  rechten 
Bank  ist  eine  Zelt- 
decke ausgebreitet 
und  ein  kleines  Zelt 
autgcschlageOj  wel- 
ches 'Arlse  heißt. 

Jedes  größere 
Haus  hat  eine  Zi- 
sterne^bir,  deren  Öff- 
nung mit  eioem  gi'o- 
ßen^  runden  Deck- 
steine, liarze,  ver- 
sehen ist,  in  dessen 
Mitte  sich  ein  rundes 
Loch  befindet,  durch 
welches  das  Wasser 
geschöpft  wird.  Dies 
geschieht  nie  mit  irdenen  oder  hölzernen  Gefäßen,  sondern  stets  mittels 
eines  ledernen  Sackes,  dein,  oder  einer  Blechkanne,  §atl,  welche  an  einen 
Strick  gebunden  wird.  Aus  dem  Delu  gießt  man  das  Wasser  entweder 
in  einen  Krug  oder,  soü  das  Vieh  getränkt  werden,  in  einen  größeren 
oder  kleineren  primitiven  Sfeintrog,  gurn  oder  Iröfj,  Um  das  Wasser  vor 
Vemnreinigung,  besonders  aber  vor  Heuschrecken  zu  schützen,  wird 
das  Loch  mit  einem  hölzernen  Deckel  zugedeckt,  takat  el-bir,  welcher 
sehr  oft  auch  verschlossen  werden  kann,  um  so  das  Wasser  vor  Dieben 
zu  sichern. 


%M. 


Tig,  SO.    Ein  Backofeu  in  M&daba. 


135 


Aus  dem  Osthofe  fillirt  eine  Tür  in  die  Vorratskammer j  dekkan, 
wo  mao  die  besten  Kleider»  Teppiche^  Decken^  Wirtschaftsgeräte  auf- 
bewahrt. Man  sieht  hier  kleine,  bunte  Teppiche,  zebijje,  die  für  den 
Gast  zum  Anlehnen  dienen^  Felle,  g^awÄ'ed,  welche  als  WinterpelzBi 
farwa,  gebraucht  werden,  buotgefilrbte,  nicht  schaiikelbare  Wiegen,  serir, 
kleine  Ledersäcke,  äanne,  mit  trockenem  Kilsc  u.  ä.  m. 

Die  Vorratskammer  und  die  eigentliche  Wohnung  pflegen  mit  einer 
niedrigen  Holzttire  versehen  zu  sein.  Die  Türe  bewegt  sich  in  zwei  höl- 
zernen Angeln,  sir*  Die 
Türpfosten,  kalb  el-bab, 
die  Oberschwelle,  *atabe, 
und  auch  die  Türschwelle, 
dawwase,  pflegen  mit  Vor- 
liebe aus  festen  *Ar  ara- 
Balken  (die  etwa  6  Kronen 
kosten)  oder  wenigstens 
von  Rarab-Holz  zu  sein. 
Der  Sehlüssel  ist  aus  Holz 
und  manchmal  recht  kirnst- 
lieh  gearbeitet^  weshalb  er 
nicht  leicht  zum  OfFuen 
anderer  Wohnungen  taugt. 

Das  Dach  des  ein- 
zigen Wohnzimmers  ruht 
auf  ein,  zwei  oder  drei 
steinernen  BögeUj  kantara, 
welche  von  vortretenden 
Pfeilern  getragen  weräen. 
Die  Wände  und  die  Pfeiler 

sind  Gußmauei-werk,  die  Bögen  aber  sind  zumeist  aus  Hausteinen  alter  Bau- 
werke errichtet.  Da  die  Pfeiler  bis  auf  2m  weit  vortreten,  so  entstehen 
zwischen  ihnen  und  der  Mauer  Räume,  welche  verschieden  benützt  werden. 
So  ist  der  linke  Raum  gleich  an  der  Türe  durch  eine  Tonschichte  in 
einen  1*2  m  hohen  Behälter,  rawije,  adaptiert,  worin  Weizen  aufbewahrt 
wird.  Dieser  wird  durch  eine  Öffnung  von  oben  hineingescblUtet  und 
kann  unten  wieder  durch  ein  verschließbares  Loch  herausgelassen  werden. 

Die  übrigen  Räume  haben  ü*ö — Im  hohe  Böden  und  bilden  so 
Mastabe,  die  von  den  einzelnen  Mitgliedern  der  Familie  als  Schlafstätten 
benutzt  werden. 


Fig".  2L    Eine  Iliihaerbrutstätte  in  Maiiaba« 


1S6 


Der  Türe  gegenüber  ist  längs  der  ganzen  Wand  aus  trockenem  Lehm 
ain  2  m  breites  und  1*2  wi  hohes  Behältnis^  öiwäre,  {^^awajer,  augebaut, 
das  aus  mehreren  Abteilungen,  fewald^  besteht^  in  welche  ebenfalls  von 
oben  Korn  oder  Mehl  geschüttet  wird,  um  unten  durch  kleine  Öffnungen 
ausgelassen  zu  werden,  Darüber  liegen  einige  Ziegenhitute  mit  Butter- 
schmalzj  medhene^  Wolle»  auf,  platte  Teller,  tanaka^  ein  großes  Küchen- 
messer, tÄbbahijje,  und  ein  schön  gearbeiteter  Kamelsattelsack^  mizwede. 

Auf  die  l5[antara-Bögen  legt  man  als  Decke  tJa^ab,  d,  i.  dicke  und 
dünne  Balken  von  Sidr-,  Talh-  oder  Rarab -Bäumen,  darQber  eine  Schichte 
Schilfrohr,  t-J^j'^  das  man  in  Mädaba  von  *öjn  el-Kcntse  holt,  und  darauf 
Aste  von  Oleander  oder  verschiedenem  Gesti'üpp,  bilan.  Auf  das  Ganze 
kommt  trockene  Erde^  turab,  die  mit  Asche,  Kuhmist  und  Wasser  prä- 
pariert wird  und  jedes  Jahr  im  September  aufgefrischt  werden  muß,  jitajjen. 

Ist  das  Haus  fertig^  so  wird  auf  dem  Dache  oberhalb  des  Ein- 
ganges ein  Schaf  oder  eine  Ziege  geopfert,  so  daß  das  Blut  über  die 
Türe  herabfließt.  Auf  diese  Weise  wird  die  Wohnung  dem  EuiflusBe 
böser  Geister  entzogen, 

Fenster  hat  man  gewöhnlich  keine;  nur  in  der  Wand  gegenüber 
der  Türe  gibt  es  blinde  Fenster^  t^l^a^  und  zwischen  ihnen  steckt  ein 
Holzpflock^  watad^  auf  dem  allerlei  Gegenstände  hängen;  so  eine  kleine 
Kanne,  ibrik,  ein  runder  Strohkorb  für  Kaffee,  sabate,  ein  seichter  Holz- 
teller^  razel  und  ciu  kleiner  steifer  Ledersack,  *elbc,  für  Kaffeetassen.  In 
anderen  Lederbeuteln  wird  das  Schießpulver,  kabaka,  und  die  Zünd- 
hütcheuj  migraba  li-l^r^t^  aufbewahrt.  Auch  sieht  man  gewöhnlich  em 
KoUyrium-Fhlsclichen,  tz^zct  eS-öohJ,  hängen. 

In  der  Mitte  der  Stube  befindet  sich  ein  kreisförmiger,  0'6— 0*8jn 
im  Durchmesser  zählender  Lehmrand,  in  dem  Feuer  angemacht  wird, 
^üra.  Im  Sommer  kocht  man  im  Hofe  und  nur  der  Kaffee  wird  im 
Zimmer  bereitet.  Deshalb  liegen  neben  dem  Feuerherd  eine  Kupfer- 
kanne, delle,  und  ein  großer  eiserner  Röstlöffel,  mihraäse. 

Zerstampft  wird  der  Kaffee  entweder  in  einem  hölzernen,  ^um, 
oder  kupfernen,  runden  und  großen  Mörser^  mishan  oder  hun,  der  immer 
hübscli  verziert  ist,  Zum  Stampfen  gebraucht  man  einen  langen  Schlägel 
aus  Holz  oder  Kupfer,  mihbä^. 

Von  außen  fllhrt  gewöhnlich  ein©  schmale  Treppe  auf  das  Dach, 
wo  man  in  den  Sommermonaten  ein  kleines  Zelt  aufschlägt^  um  darin 
zu  schlafen.  In  Ma*an  ist  das  Dach  gewöhnlich  von  einer  ziunenartigen 
Brustwehr  ans  Luftziegeln  umgeben  und  trägt  in  einer  Ecke  ein  *Alij[je- 
Zimmer,  das^  weil  es  am  luftigsten  ist,  dem  Gaste  überlassen  wird. 


187 


Nahrung- 
Alle  Bewohner  von  Arabia  Petraea  leben  fast  ausscliließlich  von 
Milch  und  FeldfrüchteB^  wobei  bei  den  KamelzUehteru  und  Ma*azc  die 
MUch  vorherrselit,  während  bei  den  Fellahm  das  Umgekehrte  der  Fall 
ist.  Das  Fleisch  bildet  nirgends  die  Hanptkostj  sondern  gilt  als  Fest- 
essen.    Als  Getränk  wird  neben  der  Milch  nnr  Wasser  genommen. 


Etiehen^erfite. 

Die  Nahrungsmittel  und  Getränke  werden  in  GefHßen  aufbewahrt 
und  zubereitet,  von  denen  die  ledernen  und  hölzernen  von  den  Ein- 
wohnern selbst  hergestellt  werden,  während  man  die  aus  Kupfer  ge- 
triebenen von  fahrenden  Kaufleuten  oder  in  den  Städten  kauft. 

Das  Gerben  der  Felle  wird  gänzlich  den  Frauen  überlassen.  Sie 
sammeln  die  Gerbstoffe^  dibAj',  und  zwar:  Eichenrinde^  \1^t  ballutj  die 
sie  aus  den  Gebieten  von  es- Salt  oder  el-Gebal  kaufen^  dann  die  Wurzel 
des  *Eren-Baume8  aus  dem  Gebiete  der  Hamajde,  die  Rinde  der  lium- 
inan-Granatiipfel  und  Blätter  wie  Rinde  der  Lizab-  oder  *Ar*ar-Büume 
aus  el-Öeb?iL  Außerdem  gebrauchen  sie  noch  Salz,  Mehl  und  saure 
Milch.  Sind  die  Felle  gegerbt^  so  nähen  sie  diese  zu  Wasserschläuchen 
zusammen  und,  sind  sie  für  Milch  oder  Butter  bestimmt^  so  legen  sie 
Erbab-Kraut,  ein  Stück  Traubenhonig;  dibs^  oder  trockene  Feigen  hinein, 
um  das  Leder  weich  und  rein  zu  erhalten. 

Aus  Leder  wird  verfertigt: 

Rub*ijje,  ein  kleiner  Milchschlauch; 

efi-SrÄ*,  ein  Schlauch  aus  einer  beim  Schwänze  offenen  Zicklein- 
haut. Die  Hirten  nehmen  ihn  für  Milch  oder  Wasser  mit  und  binden 
ihn  am  Halse  des  Leittieres  an; 

eZ'Zu^ra^  ein  Schlauch  aus  Ziegenhautj  in  den  die  Milch  zum 
Sauerwerden  gegossen  wird,  rabib.  Dann  gieGt  man  sie  in  einen  Schlauch 
aus  Ziegenbockhaut,  cs-ska',  wo  sie  gesehlagen  wird;  dieser  heißt  auch 
Maha^Jda; 

Kwüb,  ez-Zi|^t,  Merwaba,  Merwab,  ein  großer  Schlauch  für  ge- 
ronnene Milch; 

Mizbed,  Tlatfts,  ein  kleiner  Butterschlauch; 

el-Manv,  Miglad,  ein  Schlauch  für  3 — 5  Rotöl  Butterschmalz; 

Midhene,  ?irf,  ein  Schlauch  für  20 — 30  Rofol  Butterschmalz; 


1S8 


el-li^iiVa,  'Edelj  Gerab^  ein  Schlauch  flir  1  Rotöl  Butterschmalz 
oder  Mehl; 

Delu,  Sühöpfsack,  welcher  durch  ein  Holzkreuz ^  zurl^a*,  oder 
ar^li'd-deluj  offengehalten  und  an  einem  Stricke^  irSa',  in  den  Brunnen 
hinuntergelassen  wird; 

Sahat,  ein  Wassersehlauchi  hei  dem  Hals  und  linker  Vorderfuß 
zugenäht  sind^  der  reclite  Vorderfuß  ist  am  rechten  Hinterfüße  befestigt, 
der  linke  Hinterfuß  aber  ist  offen; 

el-Gildj  es-Se'en^  Bedra,  ein  kleiner  Wasser-(Milch-)Schlauch; 

l)lirbe,  Wasser- 
mtf  schlauch.  Zwei  volle 
l^irbe  mit  Stricken, 
'asAm,  auf  ciuem  Esel 
befestigt,  bilden  die 
Last,  rahal;  eines 
Esels ;  sie  werden  mit 
Wika'-,  Awka'-Strik- 
kcn  zugebunden  und 
mit  Giizel,  einem  Ast- 
chen  oder  Knochen^ 
geknotet  (Big.  221 

Räwijcj  der  grüßte 
Wasserschlauch    aus 
einer   gegerbten   Ka- 
melhaut.   Er  kommt 
auf     den     Lastsattel 
eines   Kamels    derart 
zu    liegen,    daß    die 
Ofihung  in  der  Mitte   bleibt   und   die  beiden  Hälften  zu  beiden  Seiten 
des  Tieres   herunterhängen*     Er  ist  sehr  schwer,  deshalb  ftlllt  man  ihn 
auf  dem  knienden  Tiere. 

Hölzerne  Küchengeräte: 

Karwa,  Batijje,  eine  runde,  flache  Schüssel; 

Mubmar,  ein  viereckiges  oder  rundes  tieferes  Gefttß  (2 — 3  Liter); 
al-Kadab^  ein  kleines  hölzernes,  topfartiges  Gefäß; 
'Elbe»  ein  gi*Ößeres  hölzernes,  topfartigea  Gefäß j 
Cermijje,   Ehnäbe,    kleines  (1  Liter)   Gefäß   von   der  Form   eines 
Troges,  ausgehöhlt  aus  Bntum-,  Sidr-  oder  §affäfe-Hol2; 


Fig.  22,    £iu  Ivirbe'Wjiftseraclilauch 


139 

Mitwar,  langes  dünnes  Brettchen,  mit  welchem  die  Speisen  im 
Kessel  gerührt  werden; 

IJalwijje,  ein  kleines  längliches  Trinkgefäß  mit  einem  GriflFe  an 
der  Schmalseite; 

Ti^be,  Trinkgeföß  mit  Henkel  und  Schnabel; 

MirrAf,  ein  kleines  (O'ö— 1  Liter)  rundes  Gefi4ß  mit  einem  Griffe; 

Riiri,  ein  rundes,  0*3  m  hohes  und  breites  Gefäß  aus  dünaem,  ge- 
bogenen Holze  mit  zwei  Ringen  an  den  Seiten  (Fig»  23); 

GurUj  verzierter  Mörser  aus  Holz; 

Äliblabe,  ein  Tongefiiß  (3— 4  Liter); 

Jj^a  ba,  Gerra,  ein  bauchiges  Tongefiiß  (10—15  Liter),  welches  die 
Frauen  der  Fellahfn  sich  selbst  verfertigen. 

Fingan»  Knffeenäpfehen. 


Figp.  23.    a)  RÜri-,    h)  ^f  a  ba-,    c)  Mirräf-Gefaß. 

Kupferne  Gefäße: 

aHJLidr,  ein  großer  (15— 25  Liter)  Kupferkessel,  Je  großer  dieser, 
um  so  gastfreundlicher  ist  sein  Eigentümer; 

Tasijye,  Dist^  ein  kleiner  (3—5  Liter)  Kupferkessel; 

Sahen,  La|j:en  oder  Minsaf,  großer  und  flacher  Kupfer teller; 

Sabale,  kupferne  Schale; 

el-l^aläje,  kupfernes  Gefäß  mit  Henkel; 

Mihmase,  großer  flacher  Löffel  mit  langem  Griffe  und  einem 
zweiten  eisemenj  an  einem  Kettchen  befestigten  Loffelchen,  id  mibmiise; 

Mihbag,  Kaffeestoßer: 

Delle,  eine  bauchige  Kupferkanne,  in  welcher  der  alte  Kaffeeabsud 
nochmals  gekoclit  wird; 

Mi'Sfa*  oder  Ibril>,  eine  ähnliehe  Kaffeekanne,  in  welcher  der  Kaffee 
frisch  gekocht  wird. 

Einen  Herd  kennt  man  nicht.  Ein  seichtes  Loch  im  Boden,  drei 
20— 40cwi  hohe  Steine  daneben  und  der  Herd   ist  fertig.     Den  Kessel 


140 

setzt  man  auf  die  Steine,  draus,  nnä  macht  raittek  Stalil,  Feuerstein, 
trockenen^  gequetschten  WlistenpflaEzen  und  trockenem  Kamelmist  Feuer, 
legt  darauf  trockenen  SiU  nnd  schwingt  ihn  so  lange  in  der  Rechten  im 
Kreise  herum,  bis  der  Slh  anßlngt  zu  brennen.  Nun  gibt  man  ea  in 
das  Loch,  legt  trockenen  Mist  oder  trockene  Pflanzen  darauf  und  kann 
kochen.  In  manchen  Gebieten  ist  das  Brennmaterial  sehr  selten,  und 
die  Frauen  müssen  es  von  weit  her  zusammenholen. 

Desgleichen  kennt  man  keinen  Tisch,  Bei  den  Arabern  werden 
die  Schüsseln  direkt  auf  den  Boden  gestellt,  bei  den  Fellfthin  wird  hie 
und  da  erst  ein  Stllck  Leder,  sufra,  ausgebreitet. 

Die  Mileh. 


Die  Kamelmilch  gehört  zu  den  wichtigsten  Nahrungsmitteln  der 
Araber. 

Um  zu  Terhütcn;  daß  auf  der  Weide  junge  Kamele  an  den  Stuten 
saugen,  legt  man  diesen  an  das  Euter  eine  Binde,  julammelu-n-naka 
fi  äamle.  Diese  Binde  bedeckt  das  Euter  und  ist  über  den  Hüften  fest- 
gebunden. Die  Samle-Binde  wird  aus  Kamelhaar  verfertigt.  Andere 
binden  wiederum  der  Stute  einen  Strick  um,  der  über  die  Hüften  und 
das  Kreuz  läuft  und  das  Euter  berührt.  An  diesen  Strick  werden  dann 
um  das  Euter  spitzige  Stäbchen  befestigt,  welche  das  junge  Kamel  ins 
Maul  stechen  und  somit  vom  Saugen  abhalten. 

Soll  ein  Kamelfohlen,  al-liawar,  entwöhnt  werden,  ju  a??emti,  so 
bekommt  es  ins  Maul  ein  hartes,  spitziges  StÄbchen,  so  daß  dieses 
zwischen  der  Oberlippe  und  der  Nase  herauskorarat^  juhallü  abhawar 
bil-biihiL  Zwischen  der  oberen  Zahnreihe  und  der  Nase  hat  das  junge 
Kamel  nämlich  keine  Knochen,  sondern  nur  Haut,  diese  wird  also 
durchstochen,  so  daß  di^  Spitze  hervorsteht,  jahott^h  min  sakf  al-famm 
w  jafla'  min  al-minhar.  Will  das  Junge  saugen,  so  sticht  es  die  Alte, 
welche  nun  ausschlägt  und  es  vertreibt.  Oder  das  Junge  wird  mit 
frischen  Exkrementen,  hrÄr,  beschmiert,  oder  man  wickelt  es  in  Kleidungs- 
stücke ein,  so  daß  die  Stute  es  nicht  erkennt  und  aus  Furcht  vor  ihm 
ausreißt,  tankeru  umrau. 

Um  sich  die  Kamelmilch  länger  zu  erhalten,  nehmen  sie,  wenn 
eine  Nüfea-Stute  ein  Junges  geworfen  hat  und  nach  20 — 30  Tagen  eine 
andere  Stute  wieder  ein  Junges  hat,  der  ersten  das  Junge  und  be- 
streichen es  mit  dem  frischen  Flazentarblute  oder  mit  dem  Blute  des 
geschlachteten  Jungen  oder  ziehen  ihm  seine  Haut  an  und  geben  beide 


I 


141 

oder  nur  das  erste  unter  die  zweite  Kamelstute^  ja^urriin  ^erara,  indes 
sie  die  erste  weitermelkcii. 

Hüben  zwei  Stuten  zur  selben  Zeit  geworfco,  so  bestreicbt  man 
das  eine  Junge  mit  der  Gclmrtsftüssigkeit  und  den  Sdileimhäutcn  der 
stärkeren    Stute,    gibt  beide   Tiere   unter   diese    und    melkt    die   zweite. 

Das  Melken  der  Knmelin  (Fig*  24)  gescbieht  in  der  Weise,  daß 
die  Samle-Binde  entfernt  und  ihr  Junges  zugelassen  wirdj  worauf  die  Stute 
die  llileh  fließen  lUßt^  afagatj  erbarmt  sieh  ihres  Jungen,  taheno  'ala 
hw4rha.  Nun  wird  das  Tier  abseits  gebalten  und,  wer  melken  will, 
stellt  sich  links  von  der  Stute  auf,  ergreift  mit  drei  Fingern  die  Euter- 
spitze,  ad-dkl  und  die  Milcb.  al-halib^  fließt  in  al-'Elbe^  al-Kadab    oder 


Fig.  24,    Das  Melken  einer  KameUu. 

Se*en  und  wird  dann  in  as-SfcLa  oder  az-ZuCra  gegossen.  Das  Melken 
muß  sehr  rasch  geschehen,  weil  die  Kamel  in  sehr  gerne  die  Milch  zu- 
rückzieht, tfawwet. 

Jeder  Wanderer  darf  bei  einer  Kamelbcrde  anhalten  und  eine 
Naka  für  sich  melken.  Gewöhnlich  saugt  man  die  Milch  direkt  aus 
dem  Enten  Wenn  der  Araber  einen  vollen  Se'en- Schlauch  bat,  so  ist 
er  Tollkommen  zufrieden  und  man  sagt: 

O  Söbnlein,  die  Richtung  der  Weißen  (Kamelin),  wo  mag  sie  sein? 
welch  ein  Wobigefühlj   der  kleine  Se'cn-Schlauch  Ist  voll  saurer 
Milch! 

Ja  bunajja  bada' (sie)  al-wa<Jim*  w6n, 
w-al-bubbe,  ja  leben  bis-su'en. 


143 

Die  Kainelmileh  wird  viel  geferuDken^  ist  sehr  dick,  nahrhaft, 
aber  Ton  tioangenehmem  Geruch,  Das  Euter  ist  niemals  rein,  weil  in 
seiner  nächsten  Nähe  der  kalk-  oder  salzhaltige  Urin  eine  Kruste  an- 
gesetzt hat.  Auch  riecht  man  aus  der  Milch  jene  Pflanzen  heraus^  welche 
das  Tier  zuletzt  gefressen  hat;  inabesondere  penetrant  riecht  aä-Sil?. 

Frisch  gemolkene  Kamelmilch  wirkt  rasch  abführend^  und  zwar 
so  heftig,  daß  man  sich  vor  SchmerzeD  windet.  Dies  dauert  aber  nur 
wenige  Minuten.  Bei  den  Beduinen  heißt  es  immer;  die  beste  Milch 
ist  Kamelmilchj  ahsan  halib  halib  al-g:em41. 

Während  der  Regenperiode,  ba^jjAm  a§-§ta*,  wird  die  Milch  in  dem 
Sljjia'-Schlanchc   gebuttert,  jiljadtj.     Diese  Butter   heißt  Gehabe   und   ist 


^z^^>^^Cjf 


^ 


;^ 


Fig.  25.    Das  Anbitideu  dor  Jungtiere. 


der  Ziegen-  oder  Schafbutter  ähnlich,  unr  ist  sie  dicker  und  sehmack- 
hafter.  Die  Gebäbe-Butter  wird  dann  zerlassen^  ju^öidü,  wie  es  anch 
mit  der  Schafbutter,  zibde,  geschieht;  sie  schmeckt  aber  nicht  wie 
Schmtdz,  sondern  wie  Fett  Der  Butteransatz  ist  jedoch  nur  gering, 
und  im  Sommer  gibt   es  überhaupt   keinen,    bajjam  al*kez   la  jinha^d. 

Die  Kamelmilch  gilt  als  gute  Medizin  im  Falle  einer  Erkältung^ 
zikme.  Man  nimmt  nämlich  frische  Milch,  geht  zu  einem  Kamele  and 
rührt  sie  mit  dessen  Schwanzspitze,  *ajn  ad-dil,  so  lange,  bis  sich  die 
den  Schwanz  bedeckende  Salzkrnste  aufgelöst  hat;  dann  wird  die  Milch 
getrunken.  Oder  man  gießt  in  die  Milch  Kamelurin,  rührt  sie  mit  der 
Schwanzapitze,  wärmt  nnd  trinkt  sie. 

Schafe  und  Ziegen  werden  meist  von  den  Frauen  gemolken. 
Die  Frau  stellt  das  Mihlabe*  oder  MijTaf-Gefilß  auf  den  Boden,  längt 


143 


das  Tier  ein,  führt  es  zum  Gefäße,  steckt  seinen  linken  Hinterfuß 
unter  ihr  linkes  Knie  und  melkt  mit  beiden  HändeD^  indem  sie  je 
eine  Zitze  des  Euters  mit  flacher  Hand  umföngt,  titbalj:  el-kaff  Via 
Ijilm  ed-did. 

Die  ^anägre  melken  nur  mit  dem  Daumen,  bahem,  und  Zeige- 
finger, Siihed, 

Die  Muttertiere  werden  erst  gemolken,  wenn  die  Jungen  40  bis 
60  Tage  alt  sind;  dann  werden  diese  entwöhnt,  t<'trrejna-l-futmän.  Zu 
diesem  Zwecke  bindet  man  an  die  Vorderstricke  des  Zeltes  mehrere 
kurze  Stricke,  dreht  je  zwei 
zusammen,  ribk,  und  be- 
festigt das  Ende  mit  einem 
Stil ck eben  Holz  im  Boden. 
Am  Morgen  zieht  man  das 
Hölzchen  heraus  und  steckt 
den  Hinterfuß  des  Jungen 
in  die  zusammengedrehte 
Schlinge  (Fig,  25).  So  blei- 
ben die  Jungen,  bis  die 
Muttertiere  fort  sind.  Dann 
werden  sie  losgelassen  und 
erst  vor  Sonnenuntergang 
wieder  angebunden.  Wcdu 
abends  die  Muttertiere  von 
der  Weide  zurückkehren 
und  das  Meckern  der  Jun- 
gen hören,  werden  sie  ge- 
molken^ aber  nicht  ganz, 
sondern    man    läßt    etwas 

Milch  zurück,  fiir  die  Geißen,  *ab4r,  mehr  als  für  die  Böcke,  \}^vM, 
die  entweder  geschlachtet  oder  verkauft  werden.  Nun  läßt  man  die 
Jungen  von  den  Ribt  los. 

Die  Milch  wird  in  die  Zußra-  oder  Merwab-Schläuche  gegossen, 
worin  etwas  geronnene  Milch,  räjeb  oder  rabib,  enthalten  ist.  Ist  sie 
dick  geworden,  jarüb,  so  gießt  man  sie  in  es-Ska'  oder  ÄIaba<J<J  und 
bindet  diesen  Schlauch  au  drei  Stangen,  er-rakkabe,  er-raküb.  Nun 
machen  die  Frauen  darunter  ein  kleines  Feuer  an,  in  welches  sie  'Adabe 
(eine  Mischung  von  Salz,  Gerate  und  Weizenmehl)  hineinwerfen.  Wenn 
diese  Mischung  brennt,  sagt  die  Frau: 


Fig*  26.    Buttern  bei  deu  Halb-FülliViii* 


144 


0  feines  Weizenmehl  aus  der  Milhle! 

du  scheinst  ein  Heilmittel  zu  sein,  iiod  ieli  waßte  es  niclit! 

Ja  dnkik  el-bejt, 

utArik  daw*  w-ani  mk  darejt. 

Das  soll  gegen  den  büscn  Klick  helfen.  Darauf  bewegt  sie  allein^ 
ta^ocji)  (Fig.  26)  oder  noch  mit  einer  anderen  Frau  den  8l>a 'Schlauch 
80  lange,  bis  sich  die  Butter,  zihde,  von  der  IJutter milch,  leben,  hämeij, 
getrennt  hat. 

Die  Stangen j  an  denen  dieser  Schlauch  hängt,  sind  etwa  arrastarkj 
2*bm  lang  und  heißen  'Kjdan  er-rakkahe.  Eine  von  ihnen  muß  von 
Oleander-,  diila,  die  zweite  von  Sitli*-  und  die  dritte  von  Weidenholz, 
^afeaf,  sein.  Diese  drei  Holzarten  iihen  eben  vereint  den  besten  Einfluß 
auf  das  Buttern  aus,  sie  sind  näralicb  eifersüchtig  aufeinander,  und  ein 
jedes  IIoIk  will  die  meiste  Butter  erzeugen.  Deshalb  sagt  man  von  eigen- 
nützigen Beamten,  sie  seien  wie  diese  Stangen  ^  mitl  Vjdan  er-rakkäbe, 

Die  Butter,  zibde,  wird  ira  (iatüs-,  Medhene-Scblauch  aufbewahrt 
undj  ist  man  mit  dem  Buttern  fertig,  zerlassen.  Man  macht  dazu  ein 
Feuer  an,  stellt  den  Kidr-Kessel  auf  drei  Steine,  tut  in  den  Kessel 
zwei  bis  drei  Handvoll  Gerise-Getreidekuroer,  Safran,  w^ohl riechende 
Pflanzen  'Arlfet  ed-dik,  *0§for,  Za^etmihi,  Halbe  oder  ^^Ih  nebst  zwei 
bis  drei  Zwiebeln  und  Salz,  um  eine  schöne  Farbe  und  guten  Geschmack 
zu  erzielen j  und  legt  die  ausgepreßte  Butter  darauf.  Bei  den  *Ämariii 
wird  die  Butter  auf  40  Pflanzen  zerlassen,  tahüg  fi  arba'ni^at.  Das 
Umrühren  geschieht  mit  einer  stacheligen  Pflanze,  wobei  sich  die  Haare 
an  den  Stacheln  ansammeln  und  entfernt  werden*  Das  Zerlassen  ge- 
schiebt nur  im  geschlosseneu  Zelte,  wo  nur  Frauen  sein  dürfen,  die 
weder  singen  noch  laut  rede%  um  den  Segen  nicht  zu  vei'scheuchen. 
Jede  Eintretende  grüßt: 

Es  möge  sich  der  Segen  (hier)  niederlassen,  hallat  el-barake,  und 
bekommt  zur  Antwort:  Er  muge  sich  niederlassen,  o  du  Angesicht  des 
Segens,  trallat  ja  wegh  el-banikc. 

Der  Abschaum,  rarwa,  wird  mit  dem  Mafalce'Lüffel  gesammelt 
und  die  Butter  in  den  Marw-  oder  Zirf-,  Mediiene-Schlanch  gegossen, 
dieser  dann  mit  dem  Awka'-Faden  zugebunden  und  an  einem  kühlen 
Orte  aufbewahrt.  Die  mit  dem  Butterabsud  getränkte  Geri^e  heißt 
IJ^ulde,  ICiöde  und  gilt  als  Leckerbissen. 

Im  S|:a'-Schlauche  bleibt  dann  nur  die  Buttermilch,  leben,  welche 
die  Hauptnahrung  der  Leute  bildet  und  entweder  allein  getrunken  oder 


145 

mit  anderen  Speisen  genossen  wird»  Oft  vermengt  man  sie  mit  Wasser 
und  dann  heißt  sie  Nasiye  imd  dient  so  als  Getrlink.  Hat  man  viel 
Buttermilch^  so  Ulßt  man  das  Wasser  austro|)feUj  mis^  ma|ar  ji^eff,  salzt 
den  Topfen  nnd  macht  du  raus  Käsekuchen  nach  Art  unserer  „Quargeln**, 
za'amütey  kiäk,  'afilsj  welche  getrocknet  für  die  milcharme  Zeit  auf- 
bewahrt werden.  Um  dag  Ocrinncn,  i^arad,  zu  helörderii,  erwjlniit  man 
zuweilen  den  Lehen  im  Kidr-Kesseh  Diese  geronnene  Topfen  milch  heißt 
Gergeb,  Gibgib  (l.lwj,  Sie  wird  in  einen  Schlauch  gegeben,  bis  die 
Flüssigkeit,  mi^,  verschwindet,  dann  wird  sie  gesalzen  und  in  kleine, 
dllnne,  viereckige  oder  runde  Formen  geknetet,  die  Meris  oder  Twältl 
heißen. 

Der  sLU3ß  Käse,  ^ibne^  wird  aus  slißer  Milch,  halib,  gemacht. 
Man  tut  ein  Stück  von  dem  Magen  eines  Zickleins,  genannt  Masa*, 
hinein;  sie  gerinnt  sofort,  wird  im  Kidr  gekocht  und  in  größere  KUs- 
kuchen  geknetet.  Das  sllße  Milchwasser,  raasl,  wirkt  abfUlircnd,  ma^l 
el-gibne  jisallek  el-batne  (sie  \\\). 

Die  Schafmilch  ist  schwerer  zu  verdauen,  atkal,  als  die  Kuh-  oder 
Ziegenmilch, 

Brot  und  SaIz. 

Von  den  Getreidearten  dienen  zur  Nahrung  Weizen,  Gerste,  Semh, 
Mais  und  Linsen.    Sie  werden  genossen  im  Katurzustaude  oder  als  MchL 

Als  einfachste  Mühle  benützt  man  auf  der  Reise  oder  in  der  Wüste 
eine  flache  Steinplatte,  auf  der  mittels  eines  Steines  die  Körner  zer- 
quetscht werden;  sonst  bedient  man  sich  fast  allgemein  einer  kleinen 
Handmühle.  Sie  heißt  bei  den  Shür  Erha*,  bei  den  Zullam  Erhi,  und 
besteht  aus  zwei  Steinen,  dem  oberen,  farde  *idja,  *ali,  *clji,  und  dem 
unteren,  farde  tahta»  safel,  sifli,  welcher  in  der  Mitte  einen  hülzernen 
oder  eisernen  Zapfen,  abkalb,  trägt,  um  den  sich  der  obere  Stein  di'eht, 
was  mittels  eines  Ilolzgriffes,  al-hadi,  l^ajedj  fara^e,  geschieht 

Den  Stein  kauft  man  von  den  Sanirat  oder  aus  dem  IJawrän 
gewöhnlich  für  l  Utjal  megidi.  Die  Handhabe  macht  man  sich  selbst 
aus  R^tam-  oder  Butm-Asten. 

Die  'Amärin  machen  sich  ihre  Hand  mühten  selbst,  weil  sie  in  ar- 
Räg:ef,  und  in  at-Tor  die  nötigen  Steine  tinden. 

Soll  gemahlen  werden,  so  breitet  die  Frau  auf  dem  Boden  ein  Stück 
Leder  aus,  legt  die  Mühle  darauf,  setzt  sich  daneben,  seh  littet  mit  der 
Linken  Getreide  in  die  Öffnung  des  oberen  Steines  und  dreht  mit  der 
Rechten  den  Stein  (Fig,  27)*     Das  Mehl,   t^iiine,   wird  fast  nie  gesiebt, 


auch  wird  nie  mehr  gemalilen^   als   man   für  den  Augen Wick  braucht. 

Muß   man   aljcr  auf  die  Reise  Mehl  niitoehmen^  so  tut  man  es  in  den 

*EdeMJeralj-SclilMUclx  oder  in  einen  haumwolleuen  Kis-Saek. 

Wenn   man   Teig   machen   will,  ju'a^g-enu,    so  nimmt  man   di\7A\ 

den   flachen  Sahen -Teller   oder  die  HolzschQssel,   kanva,   bafijc,   muh- 

mar.  Auf  der  Reise 
genügt  sehr  oft  auch 
das  Ledersttick,  das 
auf  dem  Sattel  liegt» 
Man  maeht  eben  eine 
kleine  Grube  im 
Sande,  legt  das  Le- 
der darauf  und  kann 
,^^^  _  schon  den  Teig  ma- 

^         ^äSt^^^vlS^M    N^  j^uSi^       eben.      Ein    'Atiwi 

erzählte  mir,  daß, 
wenn  man  in  der 
Wüste  zufälliger- 
weise  Semh  oder 
Heuschrecken  ge- 
funden hat  und  nichts 
besitzt,  worin  man 
den  Teig  anmachen 
konnte^  sich  ein 
Mann  niederlegt  und 
ein  anderer  auf  sei- 
nem Bauche  aus 
Semh'     oder     Heu- 

sebreckenmebl  den  Teig  anmacht.  Der  Teig  wird  immer  gesalzen. 
Die  Tcrabin  und  ^.ullam  bringen  das  Salz  aus  der  Sabha  und  von 

dem  Toten  Meere.     Wenn  sie  Salz  kaufen^   nehmen  sie  eine  Handvoll 

davon,  streuen  es  im  Zelte  aus  und  sagen; 

O  Gottj  gewähre  uns  Befreiung  von  Sorgen,  wie  uns  die  Befreiung 
von  Sorgen  gewährt  das  Salz* 

Ja-llah  farag  zej  farag  ebmeleh. 

Das  Salz  wird  niemals  geraubt  oder  gestoblen,  und  auch  der  Salzhänrllcr 
darf  nicht  angerUhrt  werden;  wer  ihn  beraubt,  den  wird  Allah  l)e- 
raubeUj  min  Ijitno  jaijüüo41ah. 


Fig:.  27.    Getreidemalileu  bei  den  Halb-FdläVui 


147 


Die  I.Tanä^^re  briDgen  dm  Salz  aus  eS-Öejt»  Zwajjed  und  aus  einem 
Orte  östlich  von  el*'Ari^. 

Wenn  ein  üan^iiri  einen  andern  loben  will^  so  sagt  er:  (Da  bist 
unentbehrlich)  wie  dag  Salz  zur  Nahrung;  ohne  dich  gibt  es  kein 
Wohlbefinden,  zaj  malh  ab'ajs  mil  'annak  rana*. 

Die  *Amä- 
rin  holen  sieh 
das  Salz  aus  al- 
Ubejmer  im^fir 
und  ans  der  Ge- 
gend am  Mittel- 
laufe des  w,  al- 
Gerafi,  wo  Salz 
gegraben   wird. 

Die  Sa'id- 
i^in  graben  es  in 
umm  Sidre^  die 
Tij:\ha  in  Kun- 
tile^  die  IJcwat 
im  w,  al-Gerafi, 
die  §bi^tr  finden 
egimw.es-Swao. 
Dort  besteht  der 
Boden  und  auch 
dieüferabhjtnge 
aus  lauter  Salz, 
das  man  eintVieh 
abhackt.  Reiner 
ist  das  Salz  im 
sejl  a§ '  Sajebj 
einem  Bache  im 
w^Sirbsin/lessen 

Wasser  sehr  salzig  ist.    Man  gräbt  neben  dem  Wasser  Gruben,  ftUlt  sie 
mit  Wasser  und  gewinnt  durch  dessen  Verdunstung  Salz. 

Das  Salz  gilt  auch  als  Arznei. 

Wenn  jemand    verwundet    ist,    so    wird  Salz    gewiü*mt   oder    in 

Wasser  gekocht  und  dann  auf  die  Wunde  gelegt,  was  den  Kranken  vor 

dem  Einflüsse  der  Sterne   schlitzen   soll,    an  ann^um.     Ein   trictcndes 

Äuge,  'ajn   ramda',  wird   in  Salzwasser   gebadet.     Hat   die   Stute   den 

10» 


Fig.  28.    ßrotbackcii  U^ 


.^'V  \.ill&hia. 


i 


148 

Baudi  geschwollen,  safh  al-faras,  so  bekommt  sie  Salzwasser  zu  trinken. 
Bei  Verstopfung  wärmt  man  ÖalaSj  verschluckt  es,  jalhainiih,  und  üunkt 
darauf,  ja^raVi  warfilij  Wasser.  Das  Salz  gilt  auch  als  einziges  Mittel 
gegen  Würmer  in  Wunden  und  gegen  libelrieclieDde  Entleerung,  ni|ane 
(mit  deutlichem  t). 

Die  Kamelzüchter  betrachten  das  Brot  nur  als  Leckerbissen,  das 
man  GiUsten  vorsetzt.  Die  *Amann  sind  froh,  wenn  sie  einmal  im  Monat 
trockenes  Brot,  haäef,  bekommen.  Die  Kerakijje  essen  in  der  trockenen 
Jalireszeit  nur  ungesäuertes  Brot,  fatir»  da  sie  glauben,  daß  der  Genuß 
von  gesiluertem  Brote,  el-[iamcr,  zu  dieser  Zeit  die  Waliam  -  Magen- 
krankheit verursacht.  Die  if.ullam  essen  nur  ungesäuertes  Brot,  tatir, 
gesäuertes  kennen  sie  überhaupt  nicht.  Die  Sa'idijjin  essen  in  der 
trockenen  Jahreszeit,  biÄ-scjf,  ungesäuertes,  in  der  Regenzeit,  bil-meäta, 
bis-&li,  gesäuertes  Brot,  el-bniera,  al-bamir,  el-mrahrah,  b'^^^iiTnari  (N^)» 
Die  Ijcwät  und  Sbiir  essen  in  der  Trockenperiode,  bib^ejz,  ungesäuertes 
Brot,  fatir,  in  der  Ilegenzeit  gesäuertes,  batnir. 

Im  Zelte  wird  das  Brot  gewöhnlich  in  der  Form  von  Fladen  oder 
Kuchen  zubereitet  und  geb.icken,  indem  man  über  glühende  Kohlen 
eine  dünne,  eiserne  Schüssel,  säg,  umstürzt  und  darauf  den  Teigkucben 
ausbreitet  (Fig.  28).  Ist  dieser  Kuchen  groß  und  der  Teig  festgeknetet, 
so  heißt  das  Brot  Srak,  sarakiVt,  Farsalje^  faraseii;  ist  der  Kuchen  groß, 
aber  dünn  und  der  Teig  ziemlich  wässerig,  so  heißt  das  Brot  Maslije, 
IJubez  mall  (*Am),  Melle  (Kr);  ist  der  Kuchen  ganz  klein,  so  heißt  das 
Brot  Lazaki,  Ka'ak,  yamabek.  Auf  der  Reise  macht  man  zumeist  nur 
Aschenbrot,  kurs  nar,  indem  man  einen  dicken  Teigiladen  auf  beiße 
Asche  legt  und  wieder  mit  Asche  zudeckt. 


Fielüchspeisen- 

Fleischspeisen  werden  aus  geschlachteten  oder  erjagten  Tieren  zu- 
bereitet. Zu  den  erstcren  gehören  Kamele,  SchafCj  Ziegen  und  hie 
und  da  auch  Kinder. 

Soll  ein  Kamel  geseblachtet  werden,  so  läßt  man  es  niederknien, 
najeb,  und  stößt  ihm  das  krumme  SibHjje-Messer  in  den  Hals,  wo 
er  in  die  Brust  übergebt.  Nachher  drückt  man  den  Hals  auf  den 
Rücken  nieder  und  schneidet  dem  Tiere  den  Kopf  ab.  Daraui'  wird 
der  Höcker,  snam,  der  Länge  nach  aufgeschlitzt  und  von  dem  Schnitte 
angefangen  die  Haut  abgezogen,  jasluhüh,  Nun  wird  zuerst  der  Höcker, 
dann  werden  die  Hinterfüße,  awräku,  dann   die  Vorderfüße,  ideh,  ab- 


gcschnitteUj  hierauf  wird  das  Tier  geöfiaet  und  ausgeweidet,  und  cnd- 
liclj  wird  der  ßiickcn  zerhückt. 

Dem  Schafe  wird  der  Schluod  r.crsehnitten  und  die  Haut  von 
den  Hinterfüßen  an  abgezogen,  jasleliüha  mio  'end  ri^lclia.  Dann 
wird  es  anfgchitn^t^,  ju'alle^LÜlinj  gewühnlieh  auf  einem  Stocke^  den 
zwei  Männer  auf  den  Selmltern  halten;  man  nimmt  es  ans  und  zer- 
teilt es  in  kleine^  eiergroße  StückcheUj  welche  direkt  in  den  Kupfer- 
kessel^  al-kidr^  geworfen  w^ertlen;  die  Knochen^  welche  mau  mittels  des 
krummen  Messers,  äibrijje,  und  Steinen  zerkleinert,  kommen  ebenfalls 
hinein.  Die  i^^ullam  werfen  den  Kopf  samt  der  Haut  in  den  Topf_,  was 
die  Beduinen  verabscheuen,  ja  manche  essen  den  Kopf  gar  nicht 
(Barakat  und  ^wölafc  et-Tihama). 

Auf  das  Fleisch  wird  dann  Wasser  mit  eingebrocktem  Kiise,  mertse, 
oder  süße  Milclij  halib,  oder  auch  Topfenmilch,  leben,  gegossen;  denn 
das  Schaf-  oder  Ziegenfleisch  scbmeckt  am  besten,  w^enn  es  in  Milch 
gekocht  ist.  Nun  übernehmen  die  Frauen  den  Kessel,  streuen 
Salz  hinein  und  machen  sich  an  das  Kochen.  Ist  das  Fleisch  gar, 
ba'ad  an  jistwi,  so  wird  der  Kessel  vom  Feuer  entfernt. 

Unterdessen  hat  man  Brot  gebacken  oder  'Ejs,  d.  i.  gebrochene 
Gerste,  Weizen  oder  Heuschrecken  gekocht  und  zerquetscht.  Nun 
nimmt  man  die  großen,  flachen  Kupfcrteller,  ?hünj  mineal^  leljen,  welche 
mit  Brotstilcken  oder  'Ejä  belegt  sind,  und  tut  darauf  das  Fleisch^ 
welches  man  mit  einem  großen  Holzlöffel  aus  dem  Kessel  herauszieht. 
Das  Ganze  wird  dann  noch  mit  der  Fleisclibrühe,  maraka,  mlchiye^ 
übergössen  und  dem  Gaste  vorgelegt. 

Eine  andere  Art  der  Zubereitung  von  Fleiscli  heißt  ^arb.  Man  baut 
aus  Steinen  und  Lehm  einen  f>4  m  hohen,  hutt^irmigen  Ofen  und  macht 
darin  Feuer.  Sind  die  Steine  glühend  heiß^  so  legt  man  hinein  gesalzene 
Fleischschnitzel  oud  verdeckt  die  Öffnung  mit  einer  Steinplatte  und  Erde. 
Etwa  nach  einer  Stunde  wird  das  Fleisch  lierausgenommen  und  gegessen. 
Im  Zelte  wird  ein  solcher  Braten  dem  Ciaste  nie  vorgelegt^  w^ohl  aber 
bewirten  die  Hirten  auf  der  Weide  den  Ankömmling  damit. 

Als  Leckerbissen  gelten  die  Fettstücke.  Es  wird  als  Gering- 
schätzung des  Gastes  aufgefaßt,  killet  i'tibar  lad-tjlejf,  w^enn  ihm  kein 
Fleisch  von  der  Keule,  al-mk^h  (Un),  anf  der  Minsaf-Schliasel  vorgelegt 
wird.  r>as  Schaf  wird  gewöhnlich  der  Ziege  vorgezogen;  für  einen  beson- 
deren Gast  schlachtet  man  nicht  eine  „Schwarze",  eamra*  (d.  h.  Ziege), 
sondern  eine  „Weiße",  bo^a'  (^Schaf).  Dies  ist  aber  ohne  Belang,  denn 
bei  manchen  StUmmen  findet  man  gerade  das  Gegenteil, 


Nie  darf  einem  Gaste  vorgelegt  werden:  SäV;  die  Hinterbeine  von 
dem  Knie  hernnterj  und  ebenso  Dra',  die  Vorderbeine. 

Auch  sieht  man  nicht  gern  auf  der  Schüssel  el  * Adale,  die  Vorder* 
beine  vom  Knie  bis  zur  Schulter,  und  el-Citef,  die  Schulter. 

Weggeworfen,  nicht  gegessen  werden:  al-^AVala,  al-Goza^  al-Fahka, 
Lunge  al-faääe,  After  al-^efu^^  Scham  el-me§ahba,  eS-Soda'j  Fleisch- 
stücke bei  der  Vereinigung  des  Nackens  mit  den  Schultern  el-bawilder 
oder  kar^tat  e6-t^itef,  die  Venenlöcher  beim  Herzen  adan  el-tialbj  rifrafet 
ehkalh^  die  Mandeln  ebwaraden,  Penis  und  die  Arterien  awräd,  die 
Hauptmuskel  im  Hinterfuße  'erk  bil-wirk  wa-s-säk,  die  Galle  el-marara, 
die  Niere  etS-6ela.  Diese  Sachen  sind  der  Gesundheit  schädlich^  t^rijje 
wa  äljarijje. 

Das  Blut  soll  ebenfalls  nicht  gegessen  werden,  weil  darin  die  Seele, 
nefsj  wohnt,  die  dann  in  den  Esser  übergehen  würde.  Aus  diesem 
Grunde  soll  man  auch  das  Fleisch  der  erstickten  Tiere  nicht  genießen. 

Die  SararfU  sollen  jedoch,  wenn  sie  ein  Kamel  sclilachten.  naljarUj 
das  Karaelblut  auffangen  und^  wenn  es  geronnen  ist,  es  kochen  oder 
backen,  worauf  sie  es  essen. 

Aber  auch  andere  Beduinen  trinken  das  Knmclblut,  freilich  nur, 
wenn  sie  vor  Durst  sterben* 

Das  Rindfleisch  ißt  man  nicht  gerne,  weil  mau  sagt: 

Das  Rindfleisch  verursacht  Krankheit^ 
die  Kuhmilch  ist  jedoch  Medizin. 

Lahm  ehbak«r  da'  (lahamhenn  di* 

wlebcnba  dwa*  wlabcnhcon  dwi*  Ijo)* 

Sonst  gibt  es  Tiere,  deren  Fleisch  nur  den  Männern  erlaubt  ist, 
Velal,  und  wieder  andere^  die  nur  von  den  Weihern  gegessen  werden. 
So  dürfen  nur  Männer  von  dem  Fleische  eines  Schafes  oder  einer  Ziege 
genießen,  die  während  oder  gleich  nach  dem  Werfen  geschlachtet 
werden  mußte;  solche  Ziegen  heißen  el-'Anz  el-ma'aser.  Muß  aber  ein 
männliches  Tier  beim  oder  während  des  Kastrierens  getutet  werden, 
so  ist  sein  Fleisch  den  Weibern  erlaubt^  helal  lin-nisa',  den  Männern 
aber  verboten,  muharram  V-r-rgal  Älänner,  welche  tapfer  und  uner- 
schrocken sein  wollen,  dürfen  das  Herz  der  Vögel  und  ebenso  das  Hirn 
der  Schafe  oder  Ziegen,  dmar  aä-§a',  nicht  essen.  Ira  ersten  Falle 
würden  sie  so  furchtsam  sein  wie  Vogel,  im  zweiten  bekämen  sie  ein 
Schafshirn  und  würden  nachts  nie  den  rechten  Weg  finden  können^ 
jikmnr. 


^ 


151 

Von  allen  Tieren  darf  man  das  Fleisch  essen.  Nnr  die  Fellaljiii 
ägen^  daß  sie  Wildseh  weine  nicht  essen.  Ihre  Nach  Harn  behaupten 
aber  das  Gegenteil  von  ilinen. 

Von  Schlangen  wird  eine  Art^  die  aS-Salija  ammu  gnejb  gegessen. 
Man  schneidet  ihr  den  Kopf  und  den  Schwanz  ab,  nimmt  das  Fett 
heraus,  wickelt  die  Schlange  hinein  und  rüstet  sie,  taklih  hiSahmih, 

Die  dem  Hardann  llhnlidie  I.^ahb- Eidechse  wird  in  ihrem  Loch, 
guhr,  gefangen,  nm  gebraten  und  gegessen  zu  werden. 

Bei  den  S'tidijjin  werden  nur  jene  Seh  lau  gen  gegessen,  tatakal^ 
welche  zwei  Hörn  er,  karnon,  haben.  Diese  Kopfansiltze  werden  auf- 
bewahrt, weil  sie  die  beste  Jlcdizin  gegen  den  Biß  von  giftigen  Schlangen 
sein  sollen.  Man  legt  dem  Menschen  oder  Schafe  ein  Viertel  davon  auf 
die  Wunde,  und  die  Wunde  heilt  —  wenn  Allah  wilL 

Heuschrecken,  nod  zwar  die  gelben,  al-geräd  al-asfar,  werden  in 
der  Früh  noch  während  des  Taues,  'ala-n-nida,  in  tiefe  Gräben  getrieben. 
Unterdessen  zündet  man  in  der  Nähe  breite  aber  schwache  Feuer  an, 
hebt  die  Heuscli recken  heraus,  wirft  sie  ins  Feuer,  ^\'o  sie  dürren. 
Nachher  werden  sie  zu  Mehl  gemahlenj  welches  man  aufbewahrt,  weil 
es  mit  Dattel a,  tamar,  oder  ButtcrschmalÄ  verschieden  zubereitet  wird. 
Frisch  gefangene  Heuschrecken  w^erden  auch  auf  Steinplatten  oder  ins 
Feuer  gelegt,  geröstet  und  so  gegessen j  dies  heißt  Genkl  mubammas 
(ytj,  Otj  Sr).  Bei  den  Rwala  und  SarAnxt  legt  man  dem  Gaste  eine 
Speise,  genannt  al-Madlük,  vor,  welche  aus  gemahlenen  Heuschrecken, 
Semb-Mehl  und  Datteln  besteht. 

OemUse  und  aindere  Gerichte. 

Eigentliches  Gemüse  essen  nur  die  Fcllahin,  welche  Gartenbau 
betreiben.  Der  Bewohner  der  Wüste  kennt  jedoch  so  manche  Pflanze, 
die  er  el>en falls  verspeist. 

Die  Fellal.iin  nehmen  die  Gurken,  el-bijär^  schueiden  das  Innere 
heraus^  jufarreru,  füllen  sie,  juh^ü,  mit  Hackfleisch  und  Reis  und 
kochen  sie  dann.  Dasselbe  tun  sie  mit  el-FaVl^is  oder  Küsa.  Auch 
Weinblatter  werden  so  behandelt.  Diese  Speise  nennt  man  MahSi 
oder  Malfüf. 

Die  Tomate,  el-bandora,  wird  mit  Fleisch  oder  auch  nur  mit 
Zwiebeln  in'  Butterschmalz  gekocht.  31  an  rüstet  nämlich  die  Zwiebel 
in  Schmalz,  tut  die  Liebcsitpfel  dazu  und  gießt  Wasser  oder  Fleisch- 
brühe darüber,  maraka. 


152 


El'Kiisa,   eine  Gurkennrt,  wird   ebenfalls 
Wasser  eingebrocktem  Käse,    mcrise,    übergössen,    wozu  ncbstdera  Salz 
und  Schmalz  oder  Ol  binxukommt. 

Die   Kürbissej   alkar',   werden   in  saurer  Milch,    leben,   oder   mit 
Linsen^  'ades,  oder  in  <>1  gekocht. 

Alle  diese  Gemüsearten  werden  aber  mit  Vorliebe  auch  roh  genossen* 

Ganz  rob  werden  gegessen: 


Somar^ 

Dibbab, 

J>abhiim, 

JJwejre, 

J  >re!ienie, 

el'Kibsc, 

Sarcm  ^att> 

Ijardalj 

Uarfa^f, 

Ivafir, 

TIabak, 

Ferner : 

llubejze,  gekocht  mit  Olivenöl  —  oder  roh  —  (wächst  im  Wasser); 
Fete  und  Ilarfak,  roll,  mit  Leben  begossen  (wächst  an  Abhängen); 
Öibse,  mit  Leben  nnd  Brot  (wächst  in  der  Steppe); 
l\.ii\nf  und  CVubj  mit  Leben; 

Kama,  Kabmün  oder  'Atrofan,   wachsen  in  der  Wüste  östlich  von 
darb  cMJAgg  und  werden  rob  gegessen* 


IJwerrc, 

Carfas  (wächst  im  Wasser), 

Murür, 

Kersa'ne  (sie), 

Hurtejs, 

Krim  burojd, 

Krüne, 


Egbbbane, 
E*rcf  ed-dik, 
BzoÄet  bal^ara, 

Dom,  Frucht  des  Sidr-Banmes, 
Kdama,  Frucht  des  Butum-Baumes, 
Kaljit,  die  jüngsten  Sprüßlinge  der 
Pidmenkrone. 


:aman, 


al-C- 

Fatar^ 

Fejlai'an. 


Die  Wüstenbewohner  essen  noch: 

Em  Sa',  Bsejie, 

Iliblan,  Karrat, 

1}  a  m.s  ej  s,  1 1  amej  i  J , 

Tarsut,  Tummejr^ 

Die  gWißte  Wohltat  für  die  Wüste  ist  die  Semb-Pflanze.  Nach 
reicbÜchem  Trajja-Regen  zeigt  sich  diese  zarte  Pflanze  auf  den  yamädc- 
Fläelien  in  großen  Mengen  und  reift  naeb  acht  Wochen.  Sie  wird  in 
Säcke  gesammelt,  mit  Wasser  begossen  und  ihre  schieß  pulvergroßen 
Körner  werden  aufbewahrt,  um  wie  Getreide  verwendet  zu  werden. 


153 


Gewöhnlich  ißt  man  tHgÜdi  zweimal.  Tu  der  FrUlie,  wenn 
die  Kamel ej  Schafe  und  Ziegen  gemolken  werden^  bekommen  alle  Fa- 
mllienaDgehürige,  al-'ajie,  regelmäßig  Milch  zom  Friihstnek,  1\üi%  und 
abends  beim  zweiten  ^lelken  zumeist  wieder  dasselbe  zum  Nachtmahl 
Doch  wird  oft  nach  Sonnenuntergfing  noch  ein  zweites  Essen^  'a§a', 
bereitet»  das  ausgiebiger  ist. 

Die  Speise^  welche  am  häufigsten  gekocht  wird^  heißt  el-*Ej5. 

Bei  den  Fellal^in  werden  folgende  Speisen  verabreicht: 

Die  Hauptspeise  Ferike;  grüner  Weizen  wird  am  Feuer  geröstet, 
gedörrt  und  wie  Reis  zubereitet;  oder 

Gerise;  grüner,  gebrannter  Weizen  wird  gebrochen,  dann  mit 
Wasser  übergössen,  welches  er  aufsaugt,  und  mit  Butterschmalz  ge- 
gessen.    Seltener  ißt  man 

Burrul;  reifer  Weizen  wird  mit  Wasser  übergössen,  welches  er  auf- 
saugt, dann  getrocknet^  gebrochen  und  mit  Wasser  gekocht  Darauf 
kommt  noch  Butterschmalz  oder  Leben; 

Keliye;  auf  eisernem  Deckel,  sag,  gedörrter  Weizen; 

Jladküka;  Weizen  wird  in  einem  steinernen  ^lörser  gestampft, 
gereinigt,  und  gekocht  mit  Wasser  oder  Leben; 

Munamma.s;  Weizen  wird  gebrochen,  gereinigt  und  gekocht; 

Fafire;  warmes,  ungesäuertes  Brot  mit  Leben  oder  Meriae,  nach 
Fleisch  die  beste  Speise; 

Mafrüke;  warmes,  ungesäuertes  Lezaki-Brot  wird  mit  Butter- 
schmalz übergössen,  dann  gebrochen  und  mit  Zucker  bestrent; 

Mukaaserfc  el-maa^ed;  gemahlene  Ferike,  gekocht  mit  Butter- 
schmalz; 

Bastse;  warmes  Butterschmalz  mit  Zucker  oder  mit  Traubenhonig, 
deba,  dem  jedoch  Mehl  zugegeben  wird; 

Gerste,  ^a'ir;  wird  mit  Wasser  übergössen,  gequetscht  und  mit 
Leben  gekocht; 

Mais,  dura;  wird  gebrochen,  von  den  Schalen  gereinigt,  tatadarra, 
und  ira  Sommer  in  Merise  gekocht;  im  Frühjahre  ohne  Merise, 

Bei  den  jjullam,  Terabin  und  teilweise  auch  *Azäzme  und  *  Amarin 
bildet  die  Hauptspeise  Ej5: 

Blaw;  gebrochenes  Getreide,  g-eriSe,  gekocht  nur  in  Wasser^  bim  oje 
jabese; 

Mardudc;  dasselbe  mit  Schmalz; 

Hajtehjje  oder  'A^tde;  Milch  mit  eingekochtem  Mehl, 


154 

Als  Festspeisen  gelten: 

M^ellcle;  eingehrocktes  Brot  in  Leben  mit  Butterschmalz; 
Rl>akn;   lange,  schmale  Teigoodeln,  iu  Wasser  gekocht^  dann  mit 
Semen  übergössen; 

Fatire;  io  Wasser,  bimi',  eingebrocktes  Brot  mit  Bultcrsclimak ; 

Mafrüke;  Brot  mit  Butterschmalz; 

Matbuba;  gekochter  Leben»  in  den  Brot  eingebrockt  ist; 

el-Hala«a»  li^ustle;  gebroehenes  Getreide^  gekocht  in  Butterschmalz; 

Ijamüs;  Linsen  oder  Bohnen  in  Wasser  gekocht; 

Madide;  Linsen  mit  Geiise  in  Wasser  gekocht, 

Haben  die  Kamelzücliter  Getreide,  so  bereiten  sie  dem  Gaste  diese 
Speisen  daraus;  sonst  aber  leben  sie  zumeist  von  der  Milch  und  sind 
froh»  wenn  sie  nur  diese  haben.  Im  Rabi'  gibt  es  Milch  im  Überfluß, 
aber  in  den  späteren  Monaten  der  trockenen  Jahreszeit,  wenn  die  Ka- 
melinncn  keine  ausgiebige  Weide  mehr  rinden,  muß  niao  mit  der  Milch 
ßparen.  Das  Gleiche  geschieht  auch  bei  den  Ma'aze  und  Fellabin,  In 
Mädaba,  wo  doch  ziemlich  viel  KQhe  gelialten  werden,  ist  von  Jiüi  ab 
keine  Milch  mehr  zu  haben^  weil  die  KUhe  nur  aus  Zisternen,  folglich 
sehr  notdürftig  getränkt  werden  können.  Nur  dort,  wo  reiche  Quellen 
oder  fließendes  Wasser  genug  Weide  flir  das  ganze  Jahr  hervorbringen, 
kann  man  zu  jeder  Zeit  frische  ÄEilch  haben,  und  deshalb  träumt  der 
Wibtenbcwohncr  von  solchen  Gebieten,  in  denen  immer  Wasser  und 
folglich  auch  immer  Milcli  fließt. 

Die  Ma'aze  oder  Fellahin  können  sich  für  die  Sommerdürre  mit 
Käse  und  Semen  versorgen,  der  Kamelzüchter  aber  kann  es  nicht. 
Denn  die  Kamehnilch  gibt  keinen  Käse  und  nur  sehr  wenig  Gcbäbe- 
Schmalz.  Er  muß  deshalb  sowohl  den  Semen  als  auch  den  Käse  sich 
kaufen  oder  eintauschen.  Wie  oft^  wenn  der  Felhih  in  den  heißen 
Sommermonaten  sich  aus  dem  Käse,  den  er  in  Wasser  auflöst,  ein  an- 
genehmes, erfrischendes  Getrilök  bereitet,  muß  sich  der  Araber  mit 
schmutzigem»  lauwarmem  Wasser  begnügen,  und  während  der  Fellah 
oder  Ma*azi  fast  keine  Speise  ohne  Semen  genießt,  ist  der  Araber  froh, 
wenn  er  sich  sein  Gerile  im  „trockenen"  Wasser  kochen  kann. 

Wie  die  meisten  Milchprodukte,  so  muß  sich  der  Kamelzüchter 
und  auch  der  Ma'azi  alles  Getreide  eintauschen  oder  kaufen.  Wenn  er 
dazu  noch  eine  Stnte  liat  und  auch  für  sie  die  Gerste  besorgen  muß, 
80  ist  er  gezwungen,  mit  dem  Getreide  recht  sparsam  umzugehen. 
Deshalb  wird  in  manchem  Zelte  monatelang  kein  Brot  gebacken,  man 


ist  froh,  wenn  man  für  den  Gast  etwas  Weizen  oder  Gerste  vorrätig 
hat.  Oft  findet  mnn  in  den  Lagern  der  Ma'aze  kein  einziges  Gctroide- 
körnlein;  kommt  ein  Gast,  so  schlachten  die  braven  Leute  für  ihn  eine 
Ziege^  deren  Fleisch  ohne  jede  Zugabe  verzehrt  wird.  Brot  ist  wie 
gesagt  ein  Leckerhissen, 

Bei  den  Fellahin  und  Ma'aze  wird  wohl  öfters  Fleisch  gegessen, 
von  dem  Kamelzilehter  aber  kann  man  es  nicht  behaupten.  Ihm  reprä- 
sentiert ein  Kamel  einen  großen  Wertgegenstand;  denn  der  arme  Araber 
weiß  wohly  daß  er  es  für  sich  und  seine  Familie  unumgänglich  braucht. 
Kamelinnen  werden  darum  nur  drmn  gescldachtetj  wenn  sie  krank, 
verwundet  oder  onfraclitbar  sind.  Elier  schlachtet  man  die  Jungen 
und  erbeutete  Kamelhengste,  wenn  man  sie  nicht  mit  den  Herden 
weiden  kssen  will  und  nicht  sofort  verkaufen  kann.  Um  aber  den 
Gästen  dennoch  Fleisch  vorsetzen  zu  können,  pflegt  man  sich  an  einen 
Händler  zu  wenden,  wie  sich  solche  beim  Lager  des  Oberhäu[itlings 
mit  einigen  Schafen  und  Lämmern  aufhalten,  und  denen  ihre  Gehilfen 
immer  frische  Tiere  zuschicken. 

Wird  ein  Tier  geschlachtet^  so  verbreitet  sich  die  Kunde  davon 
wie  ein  Lauffeuer  in  dem  oft  mehrere  Kilometer  langen  Lager  und  so- 
gleich  kommen  von  allen  Seiten  die  Männer  gravitätischen  Sclirittes 
zum  Zelte,  wo  geschlachtet  wurde.  Manche  gucken  in  das  Zelt  hinein, 
andere  wieder  bilden  vorne  einen  weiten  Halbkreis  und  warten. 

Gewöhnlich  um  10  Uhr  abends  ist  das  Essen  fertig.  Da  kommt 
ein  Sklave  oder  ein  Sohn  des  Gastgebers  heraus,  trägt  in  der  Kechten 
die  Ehnaba  mit  ein  wenig  Wasser  und  ruft; 

„Waschet  (euch  die  Hände),  o  Gäste!" 

Mit  der  Linken  hält  er  vorne  seinen  Mantel  und  gießt  einige 
Tropfen  auf  die  Fingerspitzen  der  rechten  Hand,  die  ihm  die  Gäste 
vorhalten.  Die  ^gewaschene"  Har^d  wird  gewöhnlich  nicht  abgetrocknet, 
sondern  man  achtittelt  die  paar  Tropfen  von  den  Fingern  ab.  In- 
zwischen ziehen  sich  alle  Lagergenossen  zurlick,  und  es  bleiben  im 
Zelte  nur  die  Gäste.  Kurz  darauf  erscheinen  zwei  Sklaven  oder  zwei 
Söhne  und  tragen  die  oft  sehr  umfangreiche  Platte  oder  die  hölzerne 
oder  kupferne  Schüssel  mit  der  Fleischpyramide,  Hinter  ihnen  schreitet 
der  Gastgeber  einher,  indem  er  seinen  Mantel  weit  hinter  sich  schleppt, 
und  hält  gewöhnlich  in  der  Rechten  den  lyadal;^  mit  der  Fleischbrllhe. 
Das  Fleisch  wird  vor  den  angesehensten  Gast  hingestellt,  und  es  greifen 
nur  die  Gäste  allein  mit  den  Worten:  „Im  Namen  Gottes*^  zu.  Ist 
nocli  Platz   übrig,   so   ruft   der  Gastgeber  den  einen  oder  den  anderen 


Lngergeiiossen  beim  Namen  iiutl  ladet  ilm  ein,  mit  den  Gästen  zu 
speisen.  Dieser  entscbuldigt  sichj  aber  seine  Nachbarn  stoßen  ihn  und 
drängen  so  lange,  bis  er  geht.  Der  Gastgeber  setzt  sich  beim  ersten 
Gaste  nieder^  begießt  vor  ihm  das  Fleisch  mit  der  Fleischbrühe  und 
sucht  ihm  die  schönsten  Stücke  aus.  Man  ißt  ohne  Luffel,  ohne  Messer, 
ohne  Gabel»  ohne  Tisch  und  ohne  Serviette  .  .  .  Man  schiebt  den 
Annel  der  rechten  Hand  zurück  und  nimmt,  indem  man  sieh  zur 
Schüssel  neigt,  das  Fleisch  heraus,  das  man  zwischen  den  Fingern 
zerdrückt,  knetet  nebstbei  Brot  oder  GerSse  zu  kleinen  Kugeln  und 
wirft  eines  nach  dem  anderen  in  den  Mund.  Bei  einigen  Stämmen 
wird  das  Fleisch  in  großen  Stücken  vorgelegt  und  der  erste  Gast  muß 
es  verteilen,  wobei  er  auf  die  Gastgeberin  nicht  vergessen  darf.  Das 
Essen  dauert  nur  wenige  Minuten.  Dann  leckt  man  die  Finger  ab 
und  kann  sich  die  Mundwinkel  und  Hände  an  den  Zeltstricken  und 
der  Zeltdeeke  reinigen. 

Der  Gastgeber  schiebt  darauf  die  Schüssel  weg,  und  hat  er  noch 
Fleisch,  so  legt  er  es  samt  den  Knoclien  darauf  und  ladet  eine  zweite 
(iruppe  ein.  Auch  wirft  er  einzelnen  Bekannten  größere  Stücke  Fleisch 
oder  Brot  zu,  die  sie  sehr  geschickt  aufzufangen  wissen.  Wenn  noch 
Brot  oder  Geriäe  übrigbleibt,  so  begießt  er  es  mit  der  Fleischbrühe 
und  schiebt  die  Schüssel  vor  das  Zelt  hinaus,  und  jetzt  greift  zu^  wer 
Hände  hat,  um  wenigstens  einige  Bissen  zu  erhaschen.  Niemand  ent- 
fernt sieh,  ohne  dem  Gastgeber  „Gott  soll  es  dir  ersetzen,  allah  jiblef 
'alejk"  zugerufen  zu  haben. 

Im  Kessel^  in  dem  das  Fleisch  gekocht  wurde,  muß  immer  etwas 
filr  die  Kuchinnen  übrigbleiben.  Ist  der  Kessel  ausgehehen,  so  muß  er 
immer  mit  einigen  Stücken  Fleisch  und  etwas  Brot  oder  Geri5e  zurück- 
gegeben werden. 

Bei  den  Kamelzüchtern  und  Ma'aze  ist  der  Genuß  von  KaflFee 
nicht  besonders  häufig.  Man  bereitet  zwar  für  einen  angeselxenen  Gast 
stets  schwarzen  Kaflfee,  die  Araber  selbst  aber  trinken  ihn  nicht  gern. 
Oft  mußte  ich  guten  starken  Kaffee  wegschütten,  weil  ihn  meine 
Begleiter  nicht  trinken  wollten,  und  ich  bekam  zu  hören:  „Warum  soll 
ich  mir,  o  Müsa,  etwas  angewöhnen,  was  ich  nicht  immer  haben  kann?" 
Die  Fellahin  dagegen  trinken  sehr  gerne  Kaffee  (Fig.  29). 

Süßigkeiten  haben  alle  sehr  gerne^  Araber  wie  Fellahin.  Zucker, 
Trauben-  oder  Bienenhonig  wird  kein  einziger  verschmithen.  Oft,  wenn 
ich  einen  ortskundigen  Flkln'cr  brauchte  und  von  den  an  der  Tränke 
anwesenden  Männern  keiner  mitgehen  wollte,  nahm  einer  meiner  Begleiter 


^ 


158 


verstehen  wollte,  verspmcli  ich  ihm  Zuckerwnsser,  und  er  lachte  sofort. 
Bei  den  Beoi  'Atijje  tröstet  die  Mutter  ihre  auf  hingen  Harschen 
weinenden  Kinder  mit  den  Worten: 

„Ich  werde  euch  Milch  und  Uonig  greben^  e^tiku  halib  w  asal;" 
da  freuen  sich  die  Kinder,  Der  Araber  ist  eigentlich  in  mancher  Hin- 
sicht selbst  ein  großes  Kind, 

Es  gilt  allgemein  als  Kegel^  daß  man  nicht  ißt,  wenn  man  liungrig 
ist,  sondern  wenn  man  etwas  zu  essen  hat.     Alan  sagt: 

Wer  oben  ist  (der  Städter)^,  wünscht  sich  Hanger, 
wer  unten,  wUuscht  sich  Nahrung* 

Uli  fük,  beddo  'ok, 
illi  taht,  beddu  ba[.it. 

Doch  gilit  es  auch  darin  einen  Unterschied  zwischen  dem  Araber  und 
dem  Fellah*  Dieser  dient  gar  oft  seiner  Eßliist  wegen  jenem  zum  Ge- 
ßj»ölte.  Man  hört  oft  folgende  Verse,  welche  die  Klage  über  Unwohlsein 
eines  übersättigten  Fellahs  auadriieken: 

Mein  Magen  tut  mir  wehe  und  ich  kenne  die  Ursache  nicht; 
ich  aß  ja  doch  nur  60  Eier  mit  40  Brotfladeuj 
dann  den  Jordan  voll  Fleischbrühe  und  einen  Hügel  von  Wasser- 
melonen. 

Galbi  boga'ni  wa  mä  be*ref  tabaj*o 
aöelt  besä  sittin  beda  w-arba'in  rarif 
wa-§-Sert'a  marnka  wad-cittär  \nhi\}. 

Als  Oetrilnk  dient  dem  Araber  nebst  JUlch  nur  Wasser,  obwohl 
er,  wenn  es  Wein  gitbe,  diesen  gern  trinken  wi'jrde.  Denn,  ivenn  ich 
meinen  Begleitern  Wein  anbot,  haben  sie  ihn  nie  versclimäht,  ja  ein 
Häuptling  der  Kamelzuchter  bat  mich  sogar,  ihm  einige  Flaschen  zn- 
koiiiraen  zu  lassen.  Als  icli  ihm  dann  mit  der  niiehsten  Karawane 
25  Flaschen  schickte,  gab  es  in  seinem  Lager,  wie  ich  spüter  erfuhr, 
einige  recht  yergnügte  Abende,  Der  Weinverkauf  ist  im  Kulturgebiete 
aber  strenge  verboten^  und  so  kommt  der  Araber  nur  sehr  selten  zu 
einem  Schluck  Kcbcnsaft,  den  er  obendrein  noch  recht  teuer  bezahlen  muß. 

Er  trinkt  nur  Wasser,  das  aber  fast  nie  so  rein  ist,  wie  wir  es 
kennen.  Es  wird  nUmlich  bereits  von  den  Tieren  an  der  Tränke  ver- 
unreinigt; so  kommt  es  in  die  verschiedenen  Schläuche  und  wird  dann 
stundenweit  in  der  grüßten  Hitze  getragen  und  tagelang  aufbewahrt, 
io  daC  es  eine  graue  bis  dunkelgelbe  Färbung  bekommt,  nach  nassem 


^ 


159 

Leder  riecht  trntl  widerlich  schmeckt.  Man  muß  es  aber  dennoch 
trinken.  Den  FcHühiu,  die  auf  duB  Zisternen wasser  angrewiescn  sind, 
geht  es  im  Herbst  auch  nicht  besser;  denn  zu  dieser  Zeit  geht  das 
Wasser  schon  zur  Neige  und  der  Bodenscldamm  wird  jedesmal  beim 
Schupfen  aufgerührt;  daher  ist  es  kein  Wunder^  wenn  zu  dieser  Zeit 
jahraus  jahrein  der  Typhus  grassiert. 


Kleidung. 

Die  Tij:dia  benennen  einzelne  Teile  des  menschlichen  Körpers 
f 0  Igen  d  er  nia  ß  e  n : 

Rigl  Fuß  (arba*a  riglel  vier  Filße)^  O^ba'  Zehe,  Baham,  B?ihem 
große  Zehe^  ehMa'nakel  die  Biegung  der  Zehen ^  Pafr  (ijafr)  Finger- 
nagel^ llust  er-ri^l  Fußbiegung^  Ka'ab  Ferse,  cl-Muftit^el  Knöchel,  Sal> 
Fußbein,  Gerwa  Wade,  Rnkba  Knie,  Wirk  Schenkel,  Batn  Baueli, 
lyalb  Magen,  Uuilriif  Knochen  über  dem  Magen,  i^adr  Brust,  Di  de,  djud 
Warzen,  l)iil\  <jlü*  Rippe,  Ril^aba  Hals^  'Al^ala  Gurgel,  Zahr  Rücken, 
Kilf,  ktuf  Achseln,  *Arur  die  Vertiefung  im  Nacken,  Ras  Koj>f,  Krajc 
Schilde!  über  der  Stirne,  Siddan  Slirne,  Nul>ra  Schläfen,  Sudra  Wange, 
Idne  Ohr,  Karküs  Olirläppchen^  IJageb  Augenbrauen,  Ramiiä  Wimpern, 
Karla  Augenklappe,  TJaäem  Nase,  Salatif  Lippen,  l>ra'  von  der  Schulter 
bis  zum  Ellenbogen,  Ku  Ellenbogen,  BiV  von  der  Biegung  bis  zur  Faust- 
l>iegung,  Karsu  Faustbiegung,  Zahr  iJ  der  obere  Teil  der  Faust,  Kaff 
der  untere  Teil  der  Faust,  Bahem  Daumen,  Sahed  Zeigefinger,  el-Uonsor 
kleiner  Finger. 

Alle  Mäimer  tragen  Schnurrbart,  sawareb,  der  gewühnlich  kurz 
und  nicht  allzudicht  nit  Der  Bart  unter  der  Unterlippe  heiOt  *Anfal>a, 
*Adisa  und  wird  immer  stcliengelassen*  Desgleiehen  der  Kinnbart, 
lahje,  ilaki),  und  der  Backenbart,  *awAref],  'awaj',  dürfen  niemals  rasiert 
werden.  Der  Bart  unter  dem  Kinn,  gargür,  hangara^  wird  dagegen 
immer  rasiert  und  man  bekommt  oft  zu  boren:  Rasiere  mir  den  Bart 
unter  dem  Kinn,  h  an  gern  i. 

Das  Kopfhaar  heißt  ar-Uas,  a^-Siuse.  und  man  fragt:  Plast  du 
(lange)  Ilaare,  Uak  ar-ras? 

Der  Hinterkopf  bis  zu  den  Ohren  wird  immer  glatt  rasiert  und 
das  Haar,  welches  hier  wächst,  wird  IJawwafa,  NAsije,  *Ar'ür  genannt. 
Das  übrige  Haar  wird  gewöhnlich  nicht  geschoren  (Fig.  30,  31). 

Nur  die  Madehen  und  junge  Frauen  kürzen  ein  wenig  das  Haar 
über   der   Stirne   und   lassen   es   die   Stirne    überschatten j   dieses    Haar 


160 


lieißl  Kuijle,  ZuMe^  KiLle  (Sd),  N«lba,  Kussa.  Put/>siklitige  MädeLen 
machen  aus  dem  l>.ii(lle-Haar  mehrere  kleine  Züpfcheu^  ^a.ki,  maäkijje, 
die  auf  die  Stirne  tallen.  Das  Haar  über  den  Ohren  und  SclilUfen 
nennt  man  Masl}^^  masajeh,  Dwclie^  dwiijeb.  Dieses  wird  gewühnlich 
nicht  gefloditen,  sondern  fiillt  frei  auf  die  Brust. 

Das  hinge  Haar  auf  dem  Scheitel  heißt  Zurhi  und  wird  iu  zwei 
bis   vier   Zupfe,    krün,   dafajer^    gefloehtcn,    die   oft   eine   beträchtliche 

Länge  haben  und 
mit  einem  Bande, 
*ek:as,  enden. 

Wer  sieh  den 
Hinterkopf  nicht 
rasieren  läßt,  son- 
dern das  Kopfhiiar 
so  trägt,  wie  es 
gewachsen,  lieißt 
^weli.Wersicli  den 
Vorderkopf     kurz 

schneiden    läßt, 
trägt  kurzes  Haar, 
feüle. 

Alle  jungen 
Männer  tragen  Zö- 
pfe und  die  stolzen 
schneiden  sie  nie- 
mals ab  (Fig.  32); 
sonst  tut  man  es 
gewohnt  ich  im  35. 
Lebensjahre,  oder,  wie  man  sagt:  Wenn  man  zui^  Vernunft  gelangt,  Uißt 
man  von  der  Parade  ab,  jom  jiMvcl  jübaljel  an-uaseb. 

Die  Mädchen  und  Frauen  schneiden  ihre  Schläfenz/ipfe^  dwajeb, 
zum  Zeichen  der  Trauer  ab  und  hängen  sie  auf  das  Grab  ihrer  Lieben. 
Wenn  man  einer  Frau  Unheil  wünscht,  so  ruft  man  ihr  zu: 

Es  soll  {bei  Gott)  Gnade  tinden  dein  (Vater»  Sohn),  o  da  Trägerin 
der  Schläteulocken,  marhura  abük  (ibnak)  jabu  dwäjeb,  oder: 
Sie  möge  sich  das  Haar  schneiden,  ^as^at  rasha. 
Du  sollst  (dir  das  Haar)  abschneiden  über  (deinen)  Liebling,  te|<:u$ft 
^a-I-j'ä^Ii. 

(Gott)  soll  deine  Haare  ausrupfen,  jim^aj  räski. 


Fig.  SO.    Haartraclit  ia  MädabiL. 


(Gott)  soll  deine  Haare  rasiereiij  juzajjen  räski. 

Sagt  man  einem  Manne:  Gott  möge  dir  den  Bart  ansrupfen,  jira'at 
Ichitfik,  so  gilt  es  als  eine  große  Beleidignngj  wie  überliaupt  das  Ab- 
schoeiden  des  Haares  oder  Bartes  den  Verlnst  der  Elire  nacli  sieh  zieht. 

Hanna  el-Kalanze  von  el-Kerak  war  mit  einigen  Begleitern  aus- 
gegangen, um  das  von  einigen  Angehörigen  der  öehalln  (im  Gebirge 
IJehron)  vergosseoe  Blut  zn  rächen.  Sie  trafen  einen  von  den  Gehahn, 
dieser  aber  war  nur  einäugig  und  bot  daher  für  den  Ermordeten  keinen 
vollen  Ersatz.  Darum  töteten  sie  ihn  nicht,  schoren  ihm  aber  mit  ihren 
Messern  die  Hälfte  des  Bartes  und  des  Kopfhaares  aU  Diese  Beleidigung 
hatte  zur  Folge,  daß 
sieh  seiner  der  ganze 
Stamm  der  Gehalin 
annahm  und  allen 
Christen  von  el-Ke- 
rak  den  Krieg  er- 
klärte. 

Das  Rasieren 
geschieht  '  mittels 
scharfen  Messers, 
indem  sich  der  zu 
Kasierende  auf  die 
Erde  setzt  und  sei- 
nen   Kojif   auf    die 

Knie  des  Raseurs  legt.    Beim  Rasieren  fließt  fast  immer  Blut.    Nach  dem 
Rasieren  bedankt  sich  der  Rasierte,  denn  er  wird  umsonst  rasiert: 


Fig.  31.    Uaiirtracht  in  MMaba* 


Belohne  dich  Gott  und  nehme  deine  Reue  an^ 
und  erbarme  sieh  unsrer  und  deiner  Eltern 
und  möge  dir  Macht  verleihen  über  deinen 

Feind, 
und  dein  Feind  möge  nicht  Macht  haben 

über  dich. 


Agarak  ailäh  wa  tab  alek 
w  jirham  waldena  w  wAldek 
w  l>adderak  *ala  *aduwwck 

w  ^xduwwek  raä  ji^dar 'alek. 


Jede  Frau  läßt  sieh  tätowieren.  Sie  kauft  aus  dem  Ror,  von  den 
IJawÄrne  Indigo-^  nil,  Blätter,  kocht  sie  in  ein  wenig  Wasser,  läßt  den 
Absud  verdunsten,  dann  den  Bodensatz  trocknen  und  bewahrt  ihn  in 
kleinen,  kaum  linsengroßen  ÖtUcken  auf.  Wenn  eine  Nörijje  (von  den 
Nwara-Zigeunern)  kommt,  so  löst  diese  ein  Stückchen  im  Wasser  auf 
und  zeichnet  die  Ornamente  auf  die  Haut.    Das  gezeichnete  Ornament 


Mm  iL  IrAbia  PitnAA.  UI. 


11 


162 


wird  dann  mit  einer  Nadel  auagestochenj  so  daß  dim  Indigo  in  diii  Haut 

eindringt.    Die  Stelle  schwillt  zwar  etwas  an,  was  jedoch  bald  vergeht. 

Das  üttowierte  Ornament   heißt  Dukk   oder  Säin,   auf  der  Stirne 

heißt  es  Hlal,  Neumond,  ani'  der  rechten  Wange  Dwar,  auf  der  linken 

Wange  Pifda'i, 
bei  den  Mund- 
winkeln Saj^jä- 
lat^  auf  dem 
Kinn  Hahel,  auf 
der  Hand  und 
zwar    auf    der 

Vorderhand 
oben  Swara,  auf 
dem  Vorder- 
arme  Nabla,  auf 
der  Brust  (zwi- 
schen den  Brü- 
sten) Nabla,  auf 
den  Waden  Miät* 
Wenn  Was- 
ser vorrätig  ist, 
%^erwcndetesder 
Bdui  gerne  zum 
Waschen.  An- 
ders bei  W^asser- 
innngeL  Jeden 
Tag  früh  kann 
man  sehen,  wie 
der  oder  die 
Sch5ne  mit  auf- 
gelöstem Htiar 
sieh  lunter  ein 
Kamel  stellt  und,  wenn  dieses  den  Harn  läßt,  sich  den  Kopf  damit  wäscht 
oder  es  in  einer  Schüssel  auffiingt,  um  die  Kinder  zu  waschen.  Deshalb 
haben  die  Kamelzuchter  fast  keine  Kopfläuse,  an  denen  dagegen  die 
Feltähin  sehr  reich  sind* 

Jede  Frau  und  jedes  Mädchen  braucht  Kihl  und  IJenna  zum 
Schminken,  Kihl  wird  aus  Damaskus  gebracht,  zerrieben  und  von  einer 
kundigen  Frau  mittels  eines  scharfen^  glatten  MesserchenS;  mirwäd,  auf- 


Fig".  32.    Ba|jit  ibii  al-FüjüÄ  ohne  Kopftuch- 


163 

getragen*     Das    Mirwäd    wird    mit   Speichel    befeuchtet;    dann    in   Kihl 
tüchtig  gerieben,  worauf  damit  die  Augenlider  gefilrbt  werden, 

IJcnna  wird  ebenfallä  aus  Damaskus  geholt.  Ein  Rotöl  kostet 
10 — 20  Piaster.  Im  Wasser  aufgelöst  dient  sie  zum  Wasclien  und  Färben 
der  Haare,  Hände  und  Füße,  welche  ganz  gelbrot  werden.  So  fUrbt  sich 
die  Braut  und  ihre  nächsten  weibliclien  Verwandten  vor  der  Hochzeit. 
Die  rötliche  Farbe,  al-aö^ar, 
gilt  als  die  schönste. 

Wie  bereits  erwähnt^ 
waschen  die  Frauen  den 
Kopf  fleißig  in  ürin^  und 
zwar  in  Schaf-,  Ziegen- 
oder Kamelurin,  bül  el- 
ranam  aw  el-bL  Doch  ist 
der  erstere  besser,  weil  die 
Haare  davon  länger  werden. 
Dann  kämmen  sie  die  Haare 
mit  hölzernem  Kamra^  raiäti 
und  flechten  sie,  bigidlüj 
und  zwar  immer  zu  drei 
Haarsträngen  in  einen  Zopf. 
Seinen  Abschluß  bildet  ein 
Ivarmiil,  das  ist  eine  aus  Sil- 
berdraht  verfertigte  Agraffe 
mit  7 — 10,  etwa  10  cm  lan- 
gen, roten  wollenen  Bän- 
dern. Auf  die  Agraffe  wird 
oft  der  ZamÄmir-Schmuck 
(siehe  Fig.  39,  Z,  23)  be- 
festigt, und  zwar  zu  dreien 
auf  jeden  Zopf. 

Bei  den  Ohren  hängen  zwei  Zöpfe,  die,  wenn  einer  der  nächsten 
Verwandten  stirbt,  abgeschnitten  und  auf  das  Grab  gelegt  werden.  Bei 
weiterer  Verwandtschaft  werden  die  Haare  nur  aufgelöst  und  ihre  Spitzen 
abgeschnitten. 

Auf  bloßem  Leibe,  und  zwar  am  Bauche,  trägt  jeder  Araber  drei, 
fünf  bis  sieben  Lederstreifen,  die  parallel  laufen  und  nur  vorne  und 
hinten  zusammengeheftet  sind;  sie  heißen  al-ljaku  oder  auch  Ezra, 
Setra,     Den  Grund,  warum  sie  getragen  werden,  konnte  ich  nicht  er- 


Flg.  33.    Ba))it  ibn  al-FAJQ£. 


1G4 

miitelo;  raao  sagt  nur^  damit  man  das  HcmdklMiii  tfibf  damnterscliiebeii 
kaniij  wenn  der  äußere  Bauch ^rtel  einmal  reißt  Die  Atawne  tragen 
oft  nur  einen  Lederachurz,  den  sie  an  die  Lederstrcifeu  befestigen  und 
ebenfalls  Setra^  Ezra  nennen, 

Beinkleider^  sirwäl^  sind  selbst  bei  den  Felliiljin  äußerst  selten. 

Das  eigentliche  Kleid  bildet  ein  weißes,  hemdartiges  Gewamlj  tob, 
das  bis  an  die  KoOehcI  reicht  und  von  dessen  weitgeöffbeten  Armein, 
ardän  twal,  bei  wagrecht  erbobenen  Händen  die  Zipfel  einen  Meter 
lang  herabhängen.  Der  Aufschlitz,  kubba,  auf  der  Bmst  bleibt  ent* 
weder  offen  oder  ist  mit  Schnilrclien  unter  dem  Halse  ÄUgebunden.  Dieses 


Fig.  34.    Ein  HMupitiog  der  IJw^^tat- 


Gewaod  entbehrt  jeden  Schmuckes,  Manche  ziehen  es  nie  aus,  andere 
tun  dies  abends  in  der  trockenen  Jahreszeit  und  schlafen  lieber  im 
Mantel^  'aba,  weil  er  mehr  kühlt.  Das  Tob-Kleid  ist  aus  Baumwolle, 
Linnen,  \^äm,  oder  Bast.  Die  Fellälnn  tragen  es  mit  engen,  kurzen 
Ärmeln,  crdan  kjas,  Woldhabende  tragen  über  dem  Tob  ein  aus  Baum- 
wolle, Seide  oder  Wollstoff  bestehendes  Kleid  namens  Kibr^  das  bis  an 
die  Waden  reicht.  Dieses  ist  ebenfalls  hemdartigj  vorne  aber  gana 
offen,  hat  enge  gestiekte  Ärmel  und  ist  bei  den  Beduinen  ganz  weiß, 
§aje  bc<Ja';  bei  den  Ansässigen  und  Kindern  buntfarbig  und  mit  Seiden- 
fäden durchwirkt,  mubaiTar.  Die  breiten  und  langen  Töb-Armel  zieht 
man  durch  die  Kibr-Ärrael  hindurch,  läßt  sie  heraushängen  und  im 
Winde  flattern. 


165 

und  Kibr  werden  durch  einen  Gürte],  Ijzäm,  zusammen- 
gehalten. Ist  dieser  aus  Leder  und  breit,  so  heißt  er  Sor,  ist  er  schmal, 
so  heißt  er  Käat,  ein  baam wollener  heißt  Swehiye,  ein  wollener  Kamar. 
Mit  dem  Ledergtlrtel  sind  verbunden  etwa  3  cm  breite  Lederatreifen, 
die  nach  Art  unserer  Hosenträger  vorne  und  hinten  sieh  kreuzen.  Auf 
der  Brustseite  sind  darauf  befestigt  drei  oder  vier  messingene  Hülsen^ 
ykhj  fiir  Pulver  und  ZündhlUchen.  Am  Gürtel  hängt  ein  hölzernes^  mit 


Fig,  Äö,    Ein  Mann  aus  MAdaba. 


SilhernUf]:eIn  beschlagenes  Pulverhorn^  eMham,  das  2  Me^idi  kostet;  ist 
es  aus  Messing,  so  lieißt  es  Mudabhör  bawwabi  und  kostet  4  Megidü 
Die  Fellähin  tragen  noch  unter  dem  rechten  Arme  eine  handgroße^ 
viereckige  Ledertasche,  k!s,  die  4—6  Abteilungen  hat  und  mit  einer 
Lcdersehnur  zugebunden  wird.  Darin  trUgt  man  gew^hnlieh  den  Siegel- 
ring. Hinter  dem  Gürtel  steckt  in  zierlicher  Scheide  ein  krummes 
Dolch messer,  ^ibriye,  und  das  Feuerzeug, 

Die  Fellähin  tragen  über  dem  Kibr  noch  eine  Weste,  sidrijje,  und 
einen  bis  zu  den  Knien  reichenden  Rock,  gibbCj  aus  tiefblauem  Wollstoff. 
Statt  dessen  tragen  die  Armen  den  Kock  Na^^ijje  l^amri  aus  Baumwolle. 


16ß 


r>^^ 


Das  wichtigste  Kleid  an  gsstttck  ist  der  Mantel,  *aba,  'ahnje,  Mle. 
Er  wird  ans  Schaf-  oder  Ziegen  wolle,  »ale  fie*or,  oder  aus  Kamelhaar, 
waljar,  verfertigt.  Bei  den  Felläliin  und  Ma'äze  ist  er  gewöhnlich 
hratin  oder  gran  mit  hreiten  weißen,  horizontalen  StreifeUj  aba  dabbaSijje, 
raVijje,  embeda',  bei  den  Kamelzllchtern  einfarbig.     Im  Sommer  trägt 

man  einen  ganz  dünnen 
leichten  Mantel,  'aba 
haäijje.  Die  Kamel- 
haarmäntelwerden ana 
Bardad,  Meähed  oder 
al-G«^f  importiert. 

Der  'Aha  besteht 
ans  zwei  Hälften,  deren 
jede  ein  längliches 
Rechteck  bildet  Diese 
werden  mit  den  Lang- 
Seiten  zusammenge- 
näht; sodann  werden 
die  Ecken  des  Ober- 
teiles  nach  innen  ein- 
gesclilagen  und  so 
angenäht ,  daß  eine 
Öffnung  zum  Durch- 
stecken des  Armes  frei* 
bleibt*  Die  Farbe  der 
Mäntel  ist  bei  den  ein- 
zelnen Stämmen  ver- 
schieden. Die  Kamel- 
züchter zeigen  aber 
Vorliebe  für  die  braun- 
gelbe und  graue  Fär* 
bung  der  Wüste. 
Haupt  und  Oberkörper  zugleich  bedeckt  ein  weißes  oder  dunkles 
Tuch  aus  Baumwolle  oder  Seide,  mindil^  Ideli^ye  oder  hatt^,  in  der  Form 
eines  Dreieckes  bis  an  die  Hüften  reichend.  Um  die  Stirne  wird  es  mittels 
eines  dicken,  schwarzen  Stranges  aus  Wolle,  *asäbaj  'al^al,  mirir,  oder  aus 
Kamelhaarj  Mka'ab  genannt,  festgehalten j  so  daß  es  eine  Haube  bildet. 
Die  vorderen  Zipfel  werden  unter  dem  Kinn  gekreuzt,  unter  den  Strang 
gezogen  und  hängen  über  die  Ohren  etwas  herab  (Fig.  33,  34,  35}* 


f/' 


Fig.  36.    Ein  Ehepaar  aus  M;Vdab!i. 


167 

Es  gibt  aber  auch  Stutzer  unter  den  Arabern  sowobl  wie  auüb 
unter  den  FeÜahin.  Ein  solcher  trägt  einen  feinen  scliwarKen  Mantelj 
eS-äale,  und  man  sagt:  Die  Parade  zeigt  sich  im  Mantel^  en-na^eb  fi-s^^ale. 
Auf  dem  Kopfe  hat  er  eine  wollene  Mütze,  tatijje,  darauf  ein  weißes  Tneh, 
ma  raka  beda*^  ein  rotes  seidenes  Tucb^  batfa  bamra\  und  einen  langen 
buntfarbigen  Seiden  rock  ^  kibr  Ijarir;  im  Sommer  trügt  er  einen  blauen 
Rock^  gible  zerli^a'^  im  Winter  einen  blauen  Pelzj  farwe  zerl^a'^  maksijje. 


Fi^.  37.    Eiue  Ftuvl  aus  Mädaba. 


Die  Füße  sind  in  der  Regel  nnbckleidet.  Nur  in  der  heißen,  mit 
spitzigen  Steinchen  reiehlich  besäten  Wüste  zieht  der  Beduine  Sandalen^ 
hda^,  an,  die  er  sich  selbst  verfertigt.  Wenn  ein  Kamel  verendet,  zieht 
ihm  der  Beduine  ein  Stück  Haut  ab^  schneidet  sie  nach  der  Form 
seines  Fußes  in  mehrere  Teüe,  läßt  diese  Lederstücke  trocknen  und 
führt  sie  dann  in  seinem  Sattelsucke  mit.  Im  Bedarl^falle  wird  darin 
vorne,  an  der  Stelle  der  großen  Zehe,  ein  Loch  und  hinten  zwei  ähn- 
liche für  die  Ferse  gebohrt  und  auf  solche  eintaehe  Weise  eiue  Sandale 
hergestellt,  indem  durch  die  Löcher  eine  Schnur  ans  Kamelhaar  zum 
Festhalten  durchgezogen  wird. 


1G8 

Die  HiUiptlinge  tragen  l>eim  Reiten  hohe  Sclmlie^  gazmCy  aus 
rotem  oder  gelbem  Leder,  die  zwar  bo  bequem  siod^,  daß  der  Fuß  oline 
Naehhilfe  hiueinsehUipft,  sieh  aber  eben  darum  zum  OeLrauche  beim 
Gehen  wenig  eignen.  Den  Absatz  vertritt  ein  hufeisenlormiger  Beschlag, 
durch  dessen  Schall  sich  das  Herannahen  eines  Häuptlings  ankündigt 
Die  Fellahin  tragen  niedrige  t^urmsVje-  oder  Wata*-Schuhe. 


Fig.  38.    Eine  Frau  aus  Mäilaba. 


Zum  Antreiben  und  Lenken  des  Kamels  dient  ein  QO—lOem  langer 
Stab,  mahgan^  mahgan,  der  am  Ende  in  einen  Dopi>elhaken  auslfluft, 
dem  bescliopften  Kopfe  eines  Ibis  nicljt  unahnlieli.  Dieser  Stob,  den 
der  Araber  fast  nie  aus  der  Hund  läßt,  wird  mittels  einer  Schnur  an 
das  Handgelenk  gebunden^  so  daß  er  leieht  gehandhabt  werden  kann 
und  doch  nicht  entgleitet.  Die  Fellahin  und  Ma*aze  tragen  gewöhnlich 
keinen  Stal». 

Die  Frau  oder  das  Mädchen  trügt  auch  zumeist  ein  einziges  Klei- 
dungsstück,  entweder  aus  Baumwolle   oder  Linnen^   aber    immer  von 


169 


^^Iftiier  Farbe,  irib  azrnk.  Es  hat  die  Form  eines  Hemdes  ohne 
Kragen  mit  breiten^  l'5m  langen,  aufgeschlitzten  Ärmeln  und  ist  um 
1  m  lilnger  als  die  Person,  die  es  trägt.  Zusammengehalten  wird  es 
durch  einen  Gürtel,  hzam^  aus  weißer  Wolle,  über  den  man  öfters 
einen  »zweiten  roten,  §efife,  anbringt.  Voroe  wird  das  Kleid  etwas  anf- 
geächürzt,  so  daß  daraus  eine  Art  Hock  entsteht,  wälireod  es  hinten 
nachgeschleppt  winl  Letzteres  gdt  auch  von  den  Ärmeln*  Beim  Gehen 
hebt  die  Frau  mit  der 
Linken  das  Kleid  ein 


wenig, 
trügt  s 


im 


Koj)fe 
llaubc, 


eme 
awl^a*!  aus  rotem  und 
gi'üuem  Wollstofi',  die 
unter  dem  Kinn  mit 
zweiBtmdern  befestigt 
wird  (Fig.  30).  Dar- 
über wird  über  der 
Stirne  ein  zusammen- 
gelegtes Tuch,  *asnba, 
fio  gebunden,  daß  der 
Kooten  am  Hinter- 
liaupte  zu  sitzen 
kommt.  An  den  Füßen 
trägt  die  reiche  Frau, 
wenn  sie  überhaupt 
etwas  trägt,  rote 
»Schuhe,  surmnje, 
die  arme  »Sandalen, 
h»ia\  Das  ist  die  ge- 
wöhn liehe    Kleidung. 

Bei  feierlichen  Anlässen  trägt  die  reiche  iVau  eine  Bluse,  gibbe, 
ans  rotem  Tuch  mit  breiten,  reichgesehmüekten  Armelu  und  wirft 
darüber  noch  einen  schwarzen  *Aba-JIaDtel  aus  feiner  Wolle  um,  und 
zwar  so,  daß  er  auch  den  Ko[jf  bedeckt  und  auf  dem  Scheite!  ruht.  Die 
arme  Frau  aber  trägt  bei  soleheu  Gelegenheiten  eine  Bluse  aus 
schwarzem,  baumwollenem  Stoff,  na^ijjo,  und  darüber  einen  weiten 
Überrock,  kumbaz,  von  verschiedener  Farbe, 

Naseoringe  fand  ich  nur  bei  den  *Amarin,  und  zwar  nur  ganz  kleine. 
Auch  in  den  Obren  tragen  die  Frauen  gewöhnlich  nichts. 


Fig.  39.    S.  Im  urksnclien  aus  el-Kerak. 


170 

Will  eine  Frau  im  Potz  auftreten ,  so  nimmt  sie  eiu  Tttb-K[eid, 
dem  an  den  Seiten  vom  Güi^tel  herab  dreieckige^  sehmalej  bunte  Heiden- 
Streifen  eingenäht  sind,  und  zwar  rechts  und  links.  Auch  die  Brust- 
öfifnung,  el-^ib,  ist  mit  »Seide  verziert.  Der  Gürtel  ist  mit  silbernen 
Fäden  durchwirkt  und  heißt  Raht.  In  die  Zöpfe  werden  bunte  Sciden- 
bUnder^  kararail,  eingefiochten.  Die  Kopfhaube  ist  mit  Münzen  reich 
verziert  und  darauf  kommt  Mikna  j  ein  großes,  gelbes,  rot  und  schwarz 
gestreif leö  Seidentuch.  Dieses  legt  sie  mit  einem  Zipfel  auf  den  Kopf, 
so  daß  es  ihn  bedeckt  und  auf  die  Schultern  herabfUlIt.  Der  Zipfel 
wird  über  dem  Unken  Ohre  unter  der  'Asaba-BiDde  befestigt,  Letztere 
besteht  dann  aus  einem  gelbseidcnen^  zusammengelegten  Tuclie,  hatta. 
Bei  Festlichkeiten  bedeckt  die  Frau  den  Kopf  mit  einem  langen 
schwarzen  oder  roten  Seidentuche,  äambar,  mit  Fransen,  jassak,  welches 
die  ganze  (i  estalt  einhüllt. 

Jüngere  Modedamen,  bannt  na^jabnt,  tragen  keine  *Ai?aba,  son- 
dern nur  das  Kopftuch  Jlindil  wie  die  Männer  und  lassen  es  oft  auf  die 
Sehidtern  fallen»  um  ihr  Haar  zu  zeigen,  (Fig.  37,  38).  Auch  tragen 
sie  anstatt  des  Mindil  das  bunte^  aus  Seide  oder  Baumwolle  gewebte 
Schultertuch  BA^ij^je  über  dem  Toh-Kleide, 

Jede  Frau  trägt  gerne  Schmucksachen  und  legt  diese  bei  jeder 
feierlichen  Gelegenheit  an.  Vorne  über  der  Stirnc  näht  sie  sich  an  die 
Haube  die  lange  und  sehiverc  SafTa^  Burl^a\  an  (Fig.  39^  Z.  2).  Sie  be- 
steht oberhalb  der  Stirne  aus  zwei  Reihen  Silber-  oder  Goldmünzen,  'or^^e 
dahab,  die  durch  Korallenmosaik,  bfl-i'^Zr  voneinander  getrennt  sind. 
Über  den  Schläfen  bilden  die  Münzen  nur  eine  Reihe,  sind  jedoch 
großer,  reichen  bis  an  die  Brust  und  enden  in  kleineren,  auf  schünen 
Kettchen  hängenden  ^Münzen,  hammalat  ina*  girre  (vgl  Fig*  38). 

Auf  das  Awfe:a*-Band  unter  dem  Kinn  ivcrden  Edelsteine,  bali 
und  berr,  befestigt,  als  Schutzmittel  gegen  den  büsen  Blick.  Dem 
gleichen  Zwecke  dienen  allerlei  Halsbänder^  wie  Mahnaie  wezri,  Mah- 
nake  haraz  und  andere,  die  den  ganzen  Hals  umschließen^  wie  Libbe, 
Mahnal^e  mußallahe,  Maimake  mhassaÖej  'At^ri  oder  das  drei  Finger 
breite,  mit  vielen  Kettchen  versehene  Burma'- Band. 

Anstatt  der  l;^affa  tragen  Mädchen  und  junge  Frauen,  solange  sie 
keine  Kinder  haben,  nur  Senäsel  oder  Sboke.  Das  Tßb-Kleid  wird  auf 
der  Brust  zusammengehalten  von  einer  großen,  halbmondförmigen  Spange, 
kurdan*  Auf  jeden  Finger  kommen  ein  bis  zwei  Ringe,  Am  Hand- 
gelenke trägt  sie  Swara  mit  einem  langen  Kettchen  (vgl.  Fig,  38),  das 
den  breiten  Ring  'Afara  hält,  der  auf  den  Daumen  gesteckt  wird.  Unter 


^k 


172 

7.  Herr. 

8.  Maljnaka  wezri. 

9.  IJammÄlfit  ma*  girre 
10*  Swara» 

11*  'Atara. 

12.  Swäjcr  ma^cliilat. 

13,  I>oba^  oder  Swiijer 

Mkobagät. 


14.  Melwi. 

15.  Maimaka    mu6al- 

labe. 

16*  McVjalj  inäenSeL 

17.  Mkawtsj  iXiL 

1 8.  Mahoaka  mhassa^e 

19.  Mabiiaka  *a6äri. 

20.  ^Tiru?  oder  fase: 


a)  Tarbftg, 
b}  Siröibe, 
c)  Gerret  el-l^uru?. 

21.  flerez. 

22.  'Orge. 

23.  Zamamir. 

24»  Maljnaie  baraz. 
25.  *Orge  masäri. 


Wenn  eine  Araberio  einheracbreitet,  trägt  sie  den  Oberkörper 
ganz  gerade,  hebt  mit  der  Linken  ibr  Tob-Kleid^  toaclit  kurze  aber 
schnelle  Seb ritte,  oboe  dabei  mit  dem  Kopfe  zu  nicken,  und  scbeint^ 
weil  sie  ihre  Schleppe  weit  liinter  sich  herzieht,  schwebend  näher 
zu  kommen. 

Die  Kleider  werden  nur  sehr  selten  gewaschen.  Kur  vor  einem 
Razw-Zuge  wäscht  der  Iklui  oder  seine  Frau  das  Toh-Kleid;  dasselbe 
geschieht  auch,  wenn  sie  sich  zufHllig  längere  Zeit  bei  reichlichem 
Wasser  aufhalten* 

Wenn  ein  fahrender  Händler  ankommt  und  sein  weißes  Zelt, 
liejnie^  beim  Lager  oder  Dorfe  aufschlägt,  so  geben  in  den  ersten  Tagen 
darauf  fast  alle  Knaben  und  Männer  in  weißen  T*>b-K leidern;  nach  und 
nach  aber  wird  das  Tob  gelblich,  brilunlicb,  nimmt  die  Farbe  des 
Bodens  an,  bis  es  weggeworien  wird. 

Die  Mäntel  und  die  Frauen-Tob-KIeider  werden  nie  gewaschen, 
obwohl  man  sie  zu  allem  Müglichcn  benutzt.  Der  Mann  im  Mantel 
nnd  die  Frau  im  Sehoßkleide  bringen  trockenen  Karaelmist  zur  Feuerung, 
Gerste  oder  Stroh  für  die  Htute  berbei^  tragen  damit  die  Asche  aus  dem 
Kochlocbc,  und  wenn  sie  sich  abends  niederlegen,  ziehen  sie  die  Knie 
fast  big  zum  Munde  und  wickeln  sich  darin  ein.  Auch  trägt  man  gerne 
in  den  langen  Armein  des  Tob  Mehl^  Salz,  Tabak  und  andere  Sachen 
eingebunden. 

Am  langen  Zipfel  des  Kopftuches  tragen  die  FellÄhtn-Frauen  ihre 
Pfeifenräumer.  Der  Felläh  trägt  seine  Pfeife  hinter  dem  Kopfstrange; 
denn  er  raucht  sehr  gerne  (Fig.  41,  42)»  Die  Frauen  rauchen  aus 
kleineren  Pfeifen  mit  langen,  zumeist  Weichselrohren.  Die  Männer 
ziehen  oft  den  Rauch  direkt  aus  der  Pfeife  ein  ohne  Pfeifenrohre.  Viele 
verfertigen  ihre  Pfeifen  selbst  aus  porOsem  Kalkstein.  Zigaretten  werden 
wenig  geraucht.  Bei  den  Kamelzüchtern  aber  ist  das  Rauchen  ziem- 
lich selten. 


173 


Liebe. 

Kein  gesunder  Mann  und  keino  gesunde  Frau  bleibt  ledige  und 
dllrfen  es  auch  nicht  bleiben^  sonst  würde  sie  der  Stamm  ausschließen. 
Alle  Stammgenossen  sind  verpflichtet,  für  die  Erhaltung  des  Stammes 
und  Gesehleclites  zu  sorgen,  und  das  geschieht  eben  durch  die  Hcu^at. 

Bei  der  Wahl  der 
Frau  muß  der  Mann 
gewisse  Gewohnheiten 
berücksichtigen.  Seine 
Auserwilhlte  muß  einem 
voll  hurtigen  Stamme  an- 
gehüren.  Wenn  ein  Ära- 
l*er  das  Mädclien  eines 
minderwertigen  Stam- 
mes, z.  B.  der  Öararät 
oder  ritcjm  beiratet,  so 
wird  sein  Solin  nie  für 
vüllbercchtigt  angesehen, 
da  sein  Ursprung  för  ver- 
irrt gilt,  aslo  t/jjeli^  und 
der  Vater  bekommt  oft 
zu  hören;  „Dein  Soim 
ist  ein  Utejmi." 

Bei  den  ^\}nr  darf 
niemand  zu  gleicher  Zeit 
zwei  Schwestern  hcira- 
ten;  erst  wenn  seiu  Weib 
keinen  Knaben  gebiert, 
kann  er  auch  ihre  Schwe- 
ster nehmen,  liie,  mä  'orar^  darf  ein  Mann  seine  Halbscliwester,  d.  i.  die 
Tochter  seines  Vaters  und  einer  anderen  Mutter,  heiraten;  das  gilt  auch 
von  der  Tochter  seiner  Mutter  und  eines  anderen  Vaters.  Der  Bruder  oder 
dessen  Sohn  heiraten  gewOhulich,  oder  besser  sie  ,^nehmen"  die  Witwe 
des  Bruders,  jalioij  mara  aiiih  ba*ad  al-mawt.  Bei  den  *Amj\rin  und 
Terabin  ist  dies  aber  nicht  erlaubt 

Wenn  jemand  bei  den  Tijaha  eine  Witwe  heiratet,  so  darf  er  nicht 
zu  gleicher  Zeit  auch  ihre  Tochter  heiraten. 


Fig.  4L    ßaiiuheiidö  Häuptlingo  der  VVl^^düt, 


174 


Bei  den  *Azäzmej  Sa^idij^jm  und  IJewat  kann  der  Bruder  die  ent- 
lassene Schwägerin  heiraten.  Nach  dem  Tode  des  Bruders  heiratet  fast 
immer  der  lebende  zweite  Bruder  die  verwitwete  Schwägerin.  Der 
Mann  darf  kurz  naeh  Vollziehung  der  Ehe  die  Schwester  seiner  Frau 
heiraten.  Bei  den  Tijaha  darf  man  die  entlassene  Schwägerin  nicht 
heiraten^  bei  den  übrigen  Stämmen  ist  ea  aber  erlaubt. 

Bis   zum  vierten  Verwandtschaftsgrade  ist  die  Elie  verboten^  und 

zwar  bildet  der  Vater  den  ersten^  die 
Mutter  den  zweiten,  der  Sohn  den 
dritten  und  die  Tochter  den  vierten 
Verwandtschaftsgrad .  Ein  Angehöriger 
eines  Geschlechtes  hat  Anrecht  auf 
ein  Jlädchen  desselben  Geschlechtes, 
„Meine  Verwandte  lasse  ich  nicht 
ziehen,  ich  bin  ihr  ja  näher  als  du, 
bin!  ammi  mä-fiitha  ana-dna  minnak-** 
Das  Mädchen  gehurt  zunächst 
dem  nächsten  Verwandten,  al-kräha* 
üla  li  bint  al-'^amm.  Dieser  kann  jeden 
abweisen,  der  das  Mädchen  heiraten 
möchte.  Ja,  wenn  schon  alles  zur  Hoch- 
zeit  vorbereitet  ist^  und  das  Mädchen 
auf  dem  Kamele  dem  Bräutigam  zu- 
geführt wird,  kann  er  das  Mädchen 
noch  vom  Kamele  nehmen^  jahodha 
minnu  law  inha  räöebe  ^a-l-gemal,  wenn 
er  es  haben  will  und  es  zustimmt. 

In  einem  solchen  Falle  pflegt 
jedoch  der  Bräutigam  das  Mädchen 
zu  entführen,  h^t^f^  ^^^^  aber  sehr  vorsichtig  geschehen  muß;  denn 
wenn  ihn  einer  der  nächsten  Verwandten  des  Mädchens  ertappt,  so  muß 
ihn  dieser  töten.  Deshalb  flieht  er  mit  ihr  zu  fremden  Arabern,  stellt  sich 
unter  den  Schutz  des  Häuptlings  und  verhandelt  mit  ihren  Verwandten. 
Die  Entführte,  mahiüla,  mantuäe,  darf  mit  ihrem  Entftlhrer  nicht  im 
gleichen  Zelte  wohnen.  Das  muß  der  HäuptUng  überwachen,  denn 
sonst  wäre  die  Aussöhnung  unmöglich,  und  der  Enti uhrer  verfiele  der 
Blutrache. 

Die  Liebe  spielt  bei  der  Heirat  unter  den  Arabern  eine  recht 
große  Rolle.    Bemerkt  der  Jüngling,  daß  seine  Auserkorene  seine  Liebe 


Fig.  i2,    Em  rauchender  Tibi, 


175 


nicht  envidert,  so  niiumt  er  ihr  einige  Haare  und  schickt  diese  zum 
Beschwörer j  der  einige  Worte  darüber  murmelt  und  sie  dann  über 
einem  kleinen,  mit  Wasser  gefüllten  Oeföße  verbrennt.  Einen  Teil 
dieses  Wassers  muß  der  Jüngling  austrinken^  mit  dem  Reste  besprengt 
der  Beschwörer  ein  Blatt  Papier,  welches  der  Jüngling  in  seinem  Kopf- 
tuche tragen  muß;  dann  ist  er  der  Liebe  seines  Mädchens  sicher*  Das 
tun  aber  auch  die  Feiläbinj  wenn  sie  sich  der  Liebe  ihrer  Frauen  ver- 
aichern  wollen. 

Die  Liebenden  sollen  vor  der  Hochzeit  weder  öffentlich  noch  im 
geheimen  miteinander  sprechen.  So  erheischt  der  Anstand,  daß  der 
Liebhaber^  ibn  *ammilia,  mit  seiner  Geliebtenj  bint  alAamm,  nicht  spreche, 
la  thaci,  denn  es  ist  das  eine  Schande,  lannu  'ajb.  Es  steht  ihr  jedoch 
giinzlich  frci^  ihn  im  geheimen^  min  tu^iat  sirr  l.iafäje,  wissen  zu  lassen, 
daß  sie  ihn  liebe,  däjiri^yetu; 

„Du  bist  eingedrungen  in  den  Kamm  meines  Kopfes,  cnet  bMä 
muät  rAsi*" 

Verliebt  sich  ein  Mann  in  eine  verheiratete  Frau,  und  diese  er- 
widert seine  Liebcj  so  kann  er  sie  sich  von  ilireni  Manne  abtreten 
lassen.  Falls  dieser  seine  Frau  nicht  besonders  liebt,  erklärt  er  sich 
damit  ein%^ erstanden  und  sucht  daraus  Nutzen  zu  ziehen.  Der  Lieb- 
haher muß  ihm  alles  vergüten^  was  er  dem  Vater  seiner  Frau  geben 
mußte  und  noch  niehreres  dazugeben. 

So  verliebte  sich  Miflet  ibn  al-Fajez  in  eine  verheiratete  Frau. 
Ihr  Mann  war  bereit,  sie  zu  entlassenj  verlangte  aber  43  Karaele, 
1  Stute,  1  Kamelstute  der  besten  Rasse,  horr,  1  Martinigewelir  und 
1  Revolver.  MiÖeb  zahlte  alles  das,  ruinierte  sich  dadurch  vollkommen, 
bekam  aber  das  geliebte  Weib  zur  Frau  und  ist  sehr  zufrieden.  iVUah 
wird  ihm  schon  andere  Kamele  als  Beute  zukommen  lassen. 

Der  Jüngling  bekennt  seine  Liebcj  indem  er  den  Namen  seiner 
Auserkorenen  in  die  Hegine-  oder  IJana-Lieder  einflicht  und  sie  dann 
öffentlich  singt.    So  zum  Beispiel: 

So  schildert  dieser  Mann  (sein  Mädchen); 
Gruß  eueh^  o  Araber,  bei  denen  Gez'e  fwohnt)! 
Ihre  Brüste  —  küstliche  Kaffeenäpfehen  — 
reißen  das  Hemdeben  der  Schönen  in  Stücke 
ähnlich  dem  erhobenen  Goldfuchs  schweif^ 
den  nicht  einholt  der  feindliche  Kenner, 


17G 


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l^u 


»u     -    baV 


80  schildert  dicöcr  Mann  (sein  Mädclien); 
Oruß  eueii,  0  Araber,  Lei  dcneo  I)owka  (wohotj! 
(Ihr)  Kuß  töchmcckt)  wie  feiner  Zucker  mit  Butterschmalz 
auf  kleinem  Teller  mit  Honig  darüber, 
hüdi  tawiiref  hak  ar-ragiil 
ja  mnrhnha  ja  'arab  ilowka 
al  tebhe  ja  sahl^atan  Lid  ha n 
bishejltaten  wa-l-^asal  fowka. 

So  schildert  dieser  Mann  (sein  Mädchen): 
Gruß  euehj   o  Araber,  hei  denen  Wejsi  (wohnt)! 
Die  Schöne  besitzt  Tätowierung  —  du  wirst  sie  Halb- 
mond nennen  - — 
kaufet  ihr  ein  mit  gelber  Seide  gesell miicktes  X^b-Kleid. 
Ha  dl  tiiwaref  hak  ar-ragal 
ja  marljaba  ja  arab  wejsi 
at-tirf  abu  rad*e  tel>ül  helal 
eärii  lu  at-towb  abwrejsi. 

So  schildert Wejsi! 

Ihr  Auge  gleicht  einem  Weiher  im  Tal  bette, 
bevor  zu  ihm  kommen  die  zeitlichsten  Tränker. 

Hadi  tawäref Wejsi 

*ejnha  i\idiran  *ala-l-masal 
kabl  ji^fth  al-'awwasejsi. 

So  schildert M'ejsi. 

Ihre  Rede  wird  zur  Ausführung  ebenso  angenommen, 
wie  ein  Megidi^  den  man  braucht. 

Hädi  t^waref Wejsi 

haßjn  jina^kad  *ala-l-*emM 
Ion  el-megidi  illi  wejsi. 


177 


Treibe  die  alten  Weiber  in  die  i"^wän -Wüste, 
daß  sie  austrockDen  wie  die  Dürre  von  *Älahibij 
und  was  Ton  ihnen  übrigbleibt,  das  werden  die  Wolfe  fressen; 
Unüberwaclit  werden  dann  bleiben  die  Weißen^  die 
mich  willkommen  heißen. 

Kett  al-'a^^jez  il-a§'Swan 
jajbisan  jibs  al-Vlahibi 
willi  baka  j;\kelu-d-dtban 
jufdau  abrurr  al  inuhalU  (sie)  bi. 

O  Wolf,  0  der  du  den  Südwind  treibst, 
ich  kenne  niclit  das  Weben  des  Nordwindes 
ans  dem  Auge  der  *Alja  und  des  Abu  Zejd 
und  dea  Völkchens  der  hohen  Schlösser, 

Ja  dib  ja  tared  el-hef 
ma-dri  hbüb  ei-seraali 
min  *en  'alja  w  abu  zed 
w  uhejl  el-l^^^iir  eb'awäli. 

0  MltdcheUj  o  ihr  jungen  Gazellen, 
einen  8ebafliirten  nehmet  euch  nicht t 
Der  muß  Ja  den  Weibern  Holz  und  Wasser  holen, 
und  mit  dem  Reste  in  kleinem  Schlauche  tränken  sie  ihn. 
Es  erfreut  sein  Herz  das  Blöken  der  Sehate, 
aber  von  Reitkamelen  versteht  er  nichts. 

Ja  bifj  ja  g"idal  al-fuzlAn 
serw  al-ianam  la  tjibodcnnu 
battAb  warrad  lan-niswan 
emwdset  as-se^en  tiskennu 
j*ada  bil>lejbu  zeri'  at|  iJiVn 
wa-1- hegen  tarak  hawahennu. 


O  Fürst,  der  du  reichlich  bewirtest  die  Blinden 
und  jedermann,  dessen  Fuß  ein  Fehler  entstellte, 
ich  habe  geschworen,  kein  Freund  der  Ansässigen  zu  sein, 
solange  ich  auf  einer  alten  Kamel  in  ausbalte. 
Die  Ansiissigen  fiirben  ja  ihre  Biirte  (sind  treulos), 
um  zu  verraten  die  Gastgeber* 


Xntil.  ArabU  Fctrae».  IfL 


12 


178 


Ja -mir  jÄ  m8ag:g:em  al-'emjAn 
w-illi  §ajjan  riglu  al-*ibi 
l.ialaft  ma-§iifi  al-Iiajran 
wa-na  *ala-l-fitar  a5-äibi 
aU.iacJar  sabbäret  al-ad^fin 
bawanatan  1-il-ma'azibi. 


Reitkamelc^  o  die  ihr  nur  bei  den  Frauen  sitzet, 
man  kann  sich  nicht  trennen  von  ihnen. 
Gestern  abends  waren  sie  im  Gebiete  der  Feinde, 
heute  früh  in  Gebieten  ihres  Stammes. 

Al-heg:en  jä-m^a^ed  an-niswan 
mä  jin?aher  min  giza'henne 
amsan  bidiret  el-*adwan 
w  a$bahan  bidjar  ahalhenne. 

Auf  dem  Sattel  einer  jungen  Kamelin 
ritt  ich  durch  die  Ebenen, 
angenehmer  als  des  Bauern  Stimme 
ist  des  göttlichen  Windes  Wehen. 


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min 

9out 

al  -  flab 

§ou   - 

Un 

hwat     al 

-  la  -  hi 

Blond  sind  die  Schlilfenlocken  der  Zuhra, 
fallen  bis  auf  die  Hüften. 

Bei  Gott  —  es  gibt  nichts  über  den  Liebling  — 
o  wären  doch  die  Nächte  länger. 

Sul^ra  dwajeb  Zuhra 
'aIa-1-radajef  malan 
w  allah  ma  dün  al-rali 
law  aUej/ili  \k\an. 

O  mein  Freund  mit  so  treffsicherem  Auge, 
ich  wünsche,  daß  du  meiner  nicht  vergessest; 
und  wenn  dich  die  Araber  meinetwegen  schmähen, 
dann  ertrage  die  Schmach  um  meinetwillen! 


179 


i 


Ja  9a  -  tie  -  bi  'ajn  ar  -  ra  -  mij  -  ja  wid  -  di  an  -  nak    la    tin  -  sd,  -  ni 

win  *aj  -  ja  -  rük  al  -'a  -  rab    fij    -  ja      w  09    -  bor  'a  -  la-1  -'ajb  min  -  §a  -  ni 

O  Freund,  bist  du  denn  ein  Verräter? 
O;  ich  kenne  den  Verrat  nicht. 
Ich  stieg  auf  den  Gipfel  des  Berges, 
es  wehte  der  Wind  über  mir. 

Ja  §ow^  ^annak  bajek 

ana  ma-Vef  al-bowki 

aSraft  biras  al-merl>:äb 

habb  al-hawa  min  fowl^i. 

O  der  du  schläfst  unter  steten  Bewegungen, 
0  der  du  den  Kopf  stets  von  oben  nach  unten  bewegst, 
oben  im  Sattel  der  roten  Kamelin; 
sie  folgen  dir,  dem  bewährten  'A^id  (Anführer). 
Ja  najiman  bin-nowde 
ja  najidan  manadi 
min  fowk  kürat  el-hamra' 
jitlan  ^a^idan  *adi. 

Wie  süß  sind  in  diesem  Jahre  diese  Nächte, 
ich  verkaufe  das  Billige  und  kaufe  das  Teuere 
und  kaufe  einen  Kuß  um  tausend  Rejäl  (Meg;idi). 
W  helw  al-*am  ha-l-lejali 
abi*  ar-rabi?  w-asri-l-räli 
w  aäri-1-hebbe  belf  rejali. 

Kehre  zurück,  o  Kamelchen,  diese  Weide  ist  mager, 
das  Töchterlein  Wa^ha'  —  sie  ist  (voller)  List  — 
ich  wünschte  von  ihr  einen  Kuß  diese  Nacht. 
Erga*  ja  dowd  hadi  'ejle 
ebnajje  wacjha'  biha  hejle 
widdi-1-hebbe  minha-1-lejle. 

Er  stritt  mit  mir  ohne  jeden  Grund 

—  nur  der  Geizige  und  Feige  wird  verhöhnt  — 

der  weiße  mit  den  zarten  Vorderzähnen. 

12* 


180 


Hawaini  Via  rejr  \i\af 
al-fäjen  wa-l-nuli  jin*af 
al-aöVl  wa-t-taman  crliaf. 

Es  ist  Naclitruhe^  nnd  wozu  der  Gast? 
Das  Gazellchen  weiot  bei  seinen  Verwandten, 
o  Beischlaf,  o  ersehnter  als  Sj>eise! 

Mrawwel.i  wa4-*azlb  liwejäi 

wa  rzatjel  *enda-liejl  *amej§i 
ja  fa^a'  ja  haftan  aKej^i, 


Brautwerbung  bei  den  Arabern. 

Bei  den  Arabern  darf  der  Jüngling  nicht  eher  heiraten^  als  bis  er 
einen  Schnurrbart  hat,  das  Mädchen  erst  dann,  wenn  die  Frauen  kräf- 
tigen Haarwuchä  an  ihrem  Körper  bezeugen* 

Auf  der  Weide,  während  des  Holzsammeins,  bei  der  Trünke  bat 
sie  Gelegenheit  einen  Jüngling  kennenzulernen ^  mit  dem  sie  dann 
während  der  Mittagshitze  plaudert.  Er  ist  ihr  Hawij,  'Aäir,  ihr  Lieb- 
ling; am  bebsten  nennt  sie  ihn  ya§§  miBti.  Haben  sie  sieb  verständigt, 
ßo  begibt  sich  der  Jüngling  mit  seinen  Verwandten  zu  ihrem  Vater^ 
um  sie  zu  werben. 

Die  Brautwerber  heißen  el-Üähe.  Ihr  Vertreter,  en-nasib,  sagt 
zum  Vater  der  Braut: 

flO  N,^  dieses  Mädchen  pflegt  diesem  Jüngling  nachzueilen  den 
ganzen  Tag,  sobald  er  zum  erstenmal  seine  Herde  austreibt;  ihre  Seele 
ist  in  ihm  und  seine  Seele  ist  in  ibr,  jA  flau,  ba-l-binet  t^al  an-nbnr 
lahakat  abwalad  ma*  awwal  r?inamo,  nafesha  bih  wnafsu  biba*^. 

Der  Vater  antwortet:  ,, Wohnt  ihre  Seele  in  ihm  und  seine  Seele 
in  ihr,  so  trenne  ich  Seele  von  Seele  nicht  Höret  sie  selbst!  Falls  sie 
ihn  nehmen  will  —  ich  gebe  sie,  und  der  Segen  soll  ihr  folgen  und  sie 
führen,  ma  däm  in  nafesha  bih  w  naiso  biha  ana  nia-l>ta*  nafes  min 
nafs,  esma'ü  min  rasha,  w  in  kau  euha  maheditu  ana  muntiha^  wa-tsükha 
ebrake  wa-tküdha  ebrake." 

Die  Werber  begeben  sich  nun  zu  dem  Mädchen  und  fragen:  „O  N., 
willst  du  deinen  Liebling  nehmen  oder  willst  du  ihn  nicht  nehmen,  j& 
flaue  anti  tabdi  hawiki  amma  la  tahdinn?" 

Wenn  sie  antwortet:  „Ich  nehme  ihn,  ana  m^bditu,'*  so  sagen  sie: 

„Bestimme  deinen  Bevollmächtigten^  wakkeli." 


181 


^Ich  bestimme  zura  Bevollmächtigten  N.,  aoa  mwakkele  flän." 

Da  fragen  die  Brautwerber  diesen  nad  dann  die  Zeugen: 

„0  N.,  was  kannst  du  bezeugen?  Daß  sie  den  Bevollmächtigten 
bestimmt  hat  oder  nicht,  ja  flan.  weä  tiähad?  enha  wakkalat  aw  mä 
wakkalat?" 

„Wir  bezeugCGj  daß  sie  den  Genannten  bestimmt  hatte»  niShad  enha 
wakkalat" 

Nun  geben  die  Werber  mit  dem  Bevollmächtigten  zu  dem  Jüng- 
ling und  sagen  ihm: 

„0  N,,  deine  Geliebte  verlangt  dich^  willst  du  sie  nehmen  oder 
nicht,  ja  flän,  hawitiik  tälibetak  enet  tiijiodlia  aw  ma  tahodha?*' 

pich  will  sie  nehmen^  aljedba.** 

„Bestimme  den  BevollmächtigteOj  wakkel/  und  er  bestimmt  einen 
Mann  zu  seinem  Mandatar, 

Nun  versammeln  sich  im  Zelte  der  Braut:  der  Vater  des  Bräuti- 
gams und  der  der  Braut,  der  Bräutigam  und  die  Braut,  die  Zeugen, 
die  beiden  Bevollmächtigten  und  verhandeln  über  den  BrautpreiSj  eijatj:. 
Bei  den  ?ulbhn  fragt  der  Vater  den  Vertreter  des  Verlobten; 

„Zu  wieviel  hat  er  euch  verpflichtet^  ma  akrahku?** 

Bei  den  *AmArin  fordert  der  Vater  die  Werber  auf: 

„Strecket   euer  Maß  aus  und   zahlet,   middü  madidku  w  edfa'ul" 

„Verlange  von  uns,  ojlob  'alejna!** 

,,Ihr  habt  ja  noblen  Charakter,  »hnatkn  ^endaku.  Um  Gottes- 
willen,  ich  verlange  nur,  was  man  gewöhnlich  verlangt.  bA  Sa  lillah  an 
atlob  tulba." 

Bei  den  Slit  sagt  der  Verlobte  dem  Vater  seiner  Braut: 

^Ich  will  dir  zahlen  iius  meinem  Kamel  platze  ein  oder  zwei  Ka* 
mele  und  drei  Kamele,  die  ich  erbeute,  ana  dnfe'  lejk  min  t-^raf  el- 
mrah  ba*ir  am  ba'ircn  wa  talatet  ab*iret  emkassab.*^ 

Der  Vater  fragt:  „Welche  Eigenschaften  haben  denn  die  drei,  weä 
henn  et-talate?" 

„Eine  (^Stute)  von  ihnen  ist  IJekka  (steht  im  4.  Jahre),  die  audere 
ist  Mafrude  (steht  im  '^  Jahre)  und  die  dritte,  siehe,  sie  ist  Faier,  schon 
alt,  min  henn  hekka  wa  min  henn  mafrude  w  at-talte  min  henn  atar 
enha  fafer. 

Und  ich  will  dir  noch  geben  eine  Eselin  mit  ihrem  Jungen  und 
dözu  lO  Ziegen,  welche  träclitig  sind,  w  ana  mun  ik  beliime  w  waladba 
w  antik  'asara  ma  zi  mafj[ari\" 


182 

Wenn  dies  angenommen  wird^  filhrt  der  Bräutigam  fort: 
„Siehe^  ieli  habe  dir  diese  Sachen  bezahlt;  aher  sollte  deine  Tochter 
von  mir  fliehen^  siehe,  vor  dem  Angesiehtc  raeioes  Bevolhtiiichtigten 
sollen  sie  mir  doppelt  zurückgegeben  werden:  eine  Ziege  durch  zwei 
Ziegen,  eine  Kamel  in  durch  zwei  Kamelinnen»  atar  eniii  dafa'et  lejk 
had-kejjat  w  in  kän  bintak  kawtarat  'anni  atar  henn  bwagh  flän  raufnijjat 
el-'anze  bi'anztcn  wa  -n-näka  bnaljilen," 

Der  Vater  der  Braut  erwidert: 

„Nur  das  nicht,  bei  Gott!  Siehe^  sollte  sie  aber  von  dir  tliehen,  so 
sind  meine  Herden  gleich  den  Herden  einea  Bewohners  des  Bor,  du  kannst 
dich  ihrer  bemächtigen»  wie  es  bezeugen  wird  der  N.  Wenn  aber,  behüte 
Gott,  du  meiue  Tochter  quälen  solltest,  siehe,  ich  werde  meine  Tochter 
von  dir  nehmen»  und  deine  Hand  wird  leer  sein  von  diesen  Sachen. 
N.  wird  sich  für  mich  verbürgen.  Dies  ist  der  Rechtsbestand,  und  weder 
dir  noch  deinem  Stamme  sollen  deshalb  Plakereien  entstehen,  la  billah 
atarha  in  kaw|arat  *annak  Ijnläli  hahil  cawärni  bimidrake  lejk  biwagh 
flau  —  w  in  kan  Ih  billali  enet  gart  bi'awrti  atar  enni  abed  'awrti 
minnak  w  ente  matrub  eljad  *au  ki^jatak,  wa  kefili  flan,  w  el-\ial>l\:  ma 
minnu  migza'  la  'alejk  w  la  *ala  kabilak." 

Sollte  der  Vater  nicht  zustimraco,  daß  das  Mädchen  den  geliebten 
Jüngling  heiratet,  so  kehrt  dieser  oder  sein  Vertreter,  nasib^  mit  einem 
großen  Gefolge  zurück  und  bringt  die  als  Brautpreis  festgesetzte 
Anzahl  der  Kamele  mit.  Er  verlangt  von  neuem  das  Mädchen  und, 
wenn  es  der  Vater  noch  verweigert,  so  kehrt  er  samt  den  Kamelen 
zurück.  Tags  darauf  kommt  er  wieder^  bringt  jedoch  um  ein  Kamel 
weniger,  und  dies  wiederholt  sich,  wenn  der  Vater  widerstrebt,  bis  er 
kein  Kamel  mehr  mitbringt  Dann  darf  er  das  Mädchen  heiraten  wider 
Willen  des  Vaters,  denn  der  ganze  Stamm  w^ürde  ihn  gegen  seine  An- 
schlage  verteidigen» 

Brautwerbung  bei  den  Fellähin. 

Bei  den  Fellähin  werden  ganz  kleine  Kinder  verlobt 

Der  Vater  des  Knaben  oder,   wenn   er  tot  ist,  der  Vormund,  von 

zahlreicher  Gesellschaft  begleitet,  begibt  sich  in  das  Haus  oder  Zelt  des 

Vaters  des  Mädchens  und   sagt,  nachdem  alle  Platz  genommen  haben: 

„Wir  wollen  deine  Tochter  und  deine  Verwandtschaft,  widdna  bintak 

w  nasabak." 


183 


„Naeli  deinem  Wunsche  (deiner  Geldtasche);  Via  öisak."  Nno  wird 
ihnen  Kaffee  aDgel>oteu;  bevor  sie  ihn  trinkeD^  sagt  der  Vater  des  Knaben: 

„\\'ir  kommen  zo  dir  ah  Bittende  und  sind  weder  von  Gott  noch 
von  dir  abzuweisen,  ginak  talliibin  wa  min  allah  wa  min  ^endak  ma 
-hna  b^jebin." 

^Eure  Ankunft  sei  willkommen  geheißen;  die  Dunkelheit  hinter 
euch,  der  Mondschein  vor  euch,  Ij^abülku  'ala-1-marbaba;  ez-zulma 
waräku  wa-l-^amra  kuddamku,'^  Jetzt  nehmen  sie  den  Kaffee  an.  Der 
Werber  fragt  nach  dem  Preise  mit  der  Phrase: 

„Ich  bin  das  Kamel  und  du  bist  das  Messer,  ana  I-gema!  w  ent 
es-sikkin,*^ 

Der  Vater  des  Mädchens  antwortet:  ^Ich  will  flir  meine  Tochter, 
biddi  fi  binti  .  .  ."  und  nennt  eine  ungeheure  Summe,  z,  B.  500  Megidi, 
100  Scliale,  200  Ziegen,  1  Stute,  2  Kühe,  1  Esel,  1  lievolver,  eiu  Stück 
Feld,  100  Säcke  Weizen  .  .  .     Einer   der  Anwesenden  unterbricht  ihn: 

„Du  zerstörst  sein  Zelt  —  g^nug  .  .  ,,  Ijirbet  beto,  tamam."  Ein 
anderer  sagt: 

„Dieser  Mann  ist  ja  arm  und  besitzt  nicht  so  viel,  du  läßt  ihm 
ja  gar  nichts  und  ontziehst  ihm  jeden  bewegHchen  wie  unbeweglichen 
Besitz,  ha-z-zalame  faktr  w  mä  'endo  äi,  mä  ballejt  'endo  ii  w  talla'to  min 
es-ailk  w  al-milk,^ 

Dann  erheben  sich  alle  Begleiter  des  Brautwerbers  und  gehen^ 
die  Mäntel  nachziehend,  tbrt.  Die  Verwandten  der  Braut  eilen  ihneu 
nach,  suchen  sie  zu  besänftigen  und  In'ingen  einen  nach  dem  anderen 
in  das  Zimmer  zurück.     Der  Vater  der  Braut  sagt: 

„Wie  seid  ihr  da  gleich  aufgebracht!  Es  ist  ja  gar  nicht  nennens- 
wert, was  ich  verlange.  "^ 

Nun  fragt  ihn  ein  Begleiter  des  Brautwerbers: 

„Wieviel  willst  du  Gott  nachlassen,  mada  tftit  il-alläh?** 

„Gott  lasse  ich  100  Megidi  und  30  Schafe  nach."  Dann  muß  er 
nachlassen  dem  Pfarrer,  den  Großeltern  des  Bräutigams,  seinen  Tauf- 
paten, dem  Dorfschulzen  und  dem  Gaste.  Die  Höhe  des  Nachgelassenen 
entspricht  der  Achtung  der  genannten  Person,  und  so  fühlt  sich  mancher 
mißachtet,  und  der  Vater  muß  mehr  nachlassen*  Ilierauf  kommen  die 
Frauen  au  die  Keihe  und  verlangen  einen  Nachlaß,  und  zwar  filr  sieh, 
für  den  Kaftce,  der  bei  der  Hochzeit  getrunken  werden  soll,  und  den 
der  Bräutigam  somit  bezahlen  muß  u.  ä.  m. 

Isl  dem  Vater  des  Nacldasseus  schon  zuviel,  so  springt  er  auf, 
holt  mit  seinem  krummen  Messer  aus  und  schreit: 


184 

„Von  nun  an  weiter  will  ich  raich  %"on  meincin  Kopfe  trennen 
und  erkläre  fUr  nichtig  diese  ganze  Werlning;  nnd  wenn  meine  Tochter 
Greisin  werden  sollte^  werde  ich  sie  nicht  verheiraten^  wa  min  al-an 
w  fiä^ed  Vlajjje't-t^lAlj:  min  rasi  w  uhalfel  hedi-1-gize  knllhu  nbattelh«a 
w  \(S  KÜrat  binti  'aj^üz  nid  nzawweghu.^ 

Endlich  verständigt  man  sich  zu  einem  annehmbaren  Preise»  ge- 
wöhnlich 50 — 60  Napoleons^  und  ein  Teil  des  Brautpreises  wird  sofort 
ausgezahlt.  Von  nun  an  heißt  der  Knabe  yatib  und  das  Mädchen 
Hatibe,  Verlobtej  und  dieses  bekommt  jedes  Jahr  vom  Vater  des  verlobten 
Knaben  1  Tob-Kleid  und  1  Mindil.  Wenn  das  Mädchen  10  und  der 
Knabe  12  Jahre  alt  sindj  tmdet  die  Heirat  statt. 


Brautpreis- 


Bei  uns  bekommt  die  Braut  ihre  Älitgift  vom  Vater^  bei  den 
Arabern  aber  muß  der  Bräutigam  dem  Vater  der  Braut  zahlen,  Ist 
bei  uns  der  Bräutigam  selbständig  und  hat  nichts  mehr  von  seinem 
Vater  zu  beanspruchen^  so  behält  er  die  llitgift  für  sieh  und  seine 
Frau.  Wenn  bei  den  Arabern  die  Braut  allein  dasteht  oder  keine 
Brüder  hatj  so  gehört  die  Mitgift  ihr  und  ihrem  Manne.  Sonst  be- 
kommt bei  uns  wie  bei  den  Arabern  die  Braut  nur  die  Änsstattung 
und  ein  Geschenk  vom  Vater  oder  vom  Bniutigam. 

Bei  den  §ljur  gibt  der  Sohn  des  Häuptlings  dem  Vater  der  Braut 
als  Brautpreisj  mohr  el-bint^  gewöhnlich  20  (Kamele)  und  eine  Stute 
(Pferd),  *a^rln  wa  farris.  Sonst  zahlt  man  allgemein  für  ein  verwandtes 
Mädcheo^  bint  al-'amm^  vom  5.  Grade  5  Kamele,  iiamse  ba'ärin,  und 
zwar  für  den  L  und  2,  Grad  je  ein  Bikr,  füi*  den  3.  und  4,  Grad  je 
ein  Tenw  und  für  den  5,  Grad  eine  Naka.  Wer  nichts  hat,  gibt  auch 
nichts.  Die  Braut  bekommt  in  diesem  Falle  von  ihrem  Vater,  wenn 
er  wolilliabcud  ist,  in  käu  kawwi,  außer  der  Ausstattung^  eine  Kamel- 
stute^  ba'ir;  sonst  erhält  sie  nichts  mehr.  Wenn  Vermögen  da  ist, 
schenkt,  jan^of,  ihr  auch  der  Bräutigam  oder  die  Anverwandten  Kamele 
oder  Ziegen  und  das  alles  gehört  der  Braut,  Aller  Zuwachs  gehört  nur 
ihr,  und  sie  kann  damit  schalten  und  walten  nach  Belieben, 

Bei  den  'Amariti  beträgt  der  Preis  des  Mädchens,  abgezije  oder 
as-sijälj::  1  zweijährige  Kamelstute,  l,»aSi,  oder  5  Schafe,  h^^"is<^  ^J^'-  ^^ 
den  letzten  Jahren  waren  jedoch  so  wenige  Mädchen^  daß  man  big 
dreißig  Schafe  geben  mußte. 


^ 


185 


Der  Bmutpreis,  molir^  einer  Jungfrau  beträgt  bei  den  Tertxbio 
25  Lircj  einer  Witwe  12—13  Lire.  Ist  sie  jedoch  aus  einem  fremden 
Stamme,  so  muß  m«in  bis  100  Lire  zahleu. 

Bei  den  Tijnha  beträgt  der  Brantpreis^  sijakj  5  Kamele,  und  zwar; 
Mafrüd  1  Kamel  im  L  JahrCj  Libni  1  Kamel  im  2.  Jahre,  Marbüt 
1  Kamel  im  3.  Jahre,  ^etl^  1  Kamel  im  4.  Jahre,  Ged*  1  Kamel  im 
5.  Jahre. 

Ftlr  eine  Jungfrau  oder  Witwe  desselben  Stammes,  bint  el-Vmm, 
ist  der  Brautpreis  immer  gleich^  fUr  fremde  je  naeh  ÜbereinkuDft. 

Ftlr  die  Braut  kauft  der  Bräutigam;  T<^b  asmar,  dunkelbraunes 
Hemdkleid,  yatJa  harir,  seidenes  Kopftuch,  welches  'A^ntüba  genannt 
wird,  §urmaje,  rote  Schuhe,  Malianet^  Ilawätem  und  Ma'äri  oder  Öäweä, 
Schmucksachen  für  den  Kopf 

Bei  den  Tijäha :  'Äba  Boda\  einen  schwarzen  Mantel,  und  Fir^älät, 
Schmuck  für  die  Brust. 

Bei  den  ^Azazme  beträgt  der  Brautpreis,  sijak  el-binet,  5  Kamele, 
bamse  ^emal,  und  zwar:  Mafrüd  1  jährig,  Libni  2jährig,  IJekl^  3 jährig, 
Ged*  4 jährig,  Gemal  10 jährig. 

Der  Brautpreis  einer  Witwe,  'azabc,  beträgt:  Gemal  rabä*,  das  ist 
ein  sechsjähriges  Kamel,  ihn  sitte  sinin. 

Die  Braut  muß  folgende  Kleidungsstücke  von  dem  Bräutigam 
bekommen:  Tob,  blaues  langes  Hemd,  *Aba  soda*,  schwarzen  Mantel^ 
Wkä'^  Kopfhaube,  Sbcke,  Stirnband  mit  Münzen. 

Dieses  Stirnband  trägt  sie  nur  das  erste  Jahr  nach  der  Hochzeit, 
dann  trägt  sie  eI*Bürka'. 

Bei  den  ^egaja  beträgt  der  Brautpreis  1  Eselin  und  4  Schafe, 
behtme  w  arba'a  uaag;,  ja  man  sagt  spottweise: 

Ein  Hegiwi  kann  für  eine  Eselin  14  Weiber  heiraten,  hegiwi 
tazawwa^  arb*at  *a^er  mara  bibemÄra  wahede» 

Bei  den  'Atawne  sagt  der  Vater  dem  Werber:  „Zahle  mir  ihre 
Fünfzahl,  edfa'  li  bamsha,^  ihren  Preis  nämlich  der  aus:  3  Kamelen,  und 
zwar  1  zweijährigen,  I  dreijährigen  und  1  alten  besteht;  ferner  10  Ziegen 
*a&ara  rfts  ma'ez  —  und  zwar  5  alten,  5  jungen  — ,  und  das  erste  Kamel, 
das  der  Bräutigam  nach  der  Hochzeit  erbeutet.  Ein  Drittel  oder  die 
Hälfte  von  diesem  Brautpreise  wird  nachgelassen. 

Die  Sa'idijjin  zahlen  9 — 20  Kamele;  die  Sararat  nur  1  Kamel  und 
die  ?ulhim  2  dreijährige,  marbiiten,  und  ein  vierjähriges. 

Ist  das  Mädchen  augenkrank,  so  sinkt  der  Brautpreis  auf  die 
Häme. 


186 

Hochzeit  bei  den  Fellähln. 

Vor  der  Hochzeit  geht  bei  den  Fellähln  der  Bräutigam,  al-'aris,  die 
Ausstattuüg  kaufen,  jatagahhaz,  fllr  die  Braut,  el-'arüs,  und  für  sich.  Die 
Braut  soll  die  ganze  Ausstattung,  Ldunij  von  dem  Briiutigam  erhalten.  Vom 
Vater  bekommt  sie  nur  Schuhe,  eij-^nrmäje,  und  Schmucksachen,  e§-§ire. 

Der  Bräutigam  kauft  für  sich  —  wenn  er  vermögend  ist  — :  Hatta> 
seidenes  Kopftuch ,  (jiubbe  ^olj,  blauwollenen  Überrock,  Kibr  Imrir, 
seidenen  laugen  Kock,  Sidrijje,  bunte  Weste,  Tob,  Hemd,  Mirir»  Kopf- 
strang, IJzamy  wollenen  Giirtelj  Surmaje,  rote  Schuhe  oder  Gazme,  rote 
Stiefel,  und  die  Kleidungsstücke  der  Braut:  Kibr,  Gubbe  gob,  IJatta 
hamra',  2  Bo&ijpe,  lange  Schultertlicher. 

Wenn  der  Briiutigam  und  die  Braut  arm  sind^  so  kauft  er  ihr 
ein  Kopftuch,  mindil,  1  Paar  Schuhe,  ijurmajc,  und  einige  Schmuck- 
sachen wie  Saffe,  Zamamlr,  Snasel,  einige  Gewürznägelein,  krunfel, 
welche  sie  anlegt  als  Mabnafee  in  der  Hochzeitswocbe» 

Wenn  die  Aussttittung^  gihaz,  vollendet  ist,  so  wartet  man  auf 
den  nächsten  Sonntag.  Vor  Sonnenuntergang  wird  in  der  Tllr  der 
Wohnung  des  Bräutigams  ein  Pflock  befestigt  und  darauf  werden  die 
Hochzeitskleider  der  Braut  und  des  Bräutigams,  el-'arsjiD,  zur  Schau 
ausgehängt.  Da  versammeln  sich  die  Weiber,  besichtigen  die  Kleider 
und  es  beginnt  die  Nassa-Unterhaltung.  Weun  die  Frauen  zu  der 
ersten  Abend  Unterhaltung  kommen,  so  singen  sie: 

Sage  oft:  Willkommen,  o  Vater  des  N., 

von  ferneren  Gebieten  sind  wir,  o  wie  lange,  hergegangen. 

Katter  el-terhab  jä*baj  flau 

min  biläd  La  ide  ja  mü  maSena. 

Auf  dem  Aufenthaltsplatze  des  Kleinviehes  liegt  hingeworfen  das  Messer 

des  Kj 
weder  eine  Unfruchtbare  noch  eine  Zw*eijährige  ist  ihm  geblieben   (alle 

hat  er  geschlachtet). 

Bil-mrab  marmi  sikkin  flau 
hajel  w  la  tenijje  ma  ^.allat  ilo. 

Willkoramen  am  Wege,  o  Zelt  des  N.; 

möge  bei  dir  nicht  eintreten  der  Mangel,  sondern  die  Allmacht  Gottes. 

Halli  'a-t-t*irik  jfi  bejt  Ann 

ma  jfüt  ehkille   bal  kudrat  allah. 


187 


Vermehre  Gott  euren  Besitz, 
gewähre  euch  Ersatz! 
Wir  trafen  keinen  außer  euch^ 
der  so  viele  Wüstenbewohner  ertragen  könnte. 


Katter  allah  Ijejrku 
jahlef  'alejku! 
mÄ  lakejna  jejrku 
heml  el-bawadi. 


Wir  kamen  aus  der  Steppe^  Min  hammadi  gina 

—  0.  wie  weit  sind  wir  gewandert  —  ja  ma  niaäina 

lassenunsnieder  und  nehmenein  Mittagessen  ein,  hattena  wa  j'dina 

0  Väterchen  des  N.  jä-baj-flan. 


Zum  Sonnen  Untergang^ 
und  wenn  die  Herden  zurlickkehren  — 
zum  Sonnenuntergang 
werden  wir  mit  Kopftllchern  beschenkt. 

leb  bin  gekommen^  um  zu  singen, 
ich  habe  jedoch  keine  Lust  zu  singen. 


'Enda-I-'asir 
wa  *enda  tarwelit  ebmali 
*cnda'I*'a8ir 
nataata*d-manAdili, 

Kunt  git  uranni 

w  la  li  kalb  uranni  bo. 


Der  BriUitigam  Ycrteilt  an  die  nächsten  Verwandten  Geschenke, 
welche  meistens  aus  Koijftü ehern  bestehen. 

Nach  Sonnenuntergang  holt  der  Bräutigam  Holz  und  macht  Feuer 
vor  dem  Hause,  *ala  säha.  Dann  wird  Kaftee  gekocht,  und  ^war  sowohl 
schwarzer  als  auch  weißer  „Kaffee",  der  nur  aus  zerkochtem  Zucker  mit 
Zirametrinde,  kirte,  besteht  und  den  alle  Anwesenden^  Männer,  Frauen^ 
Knaben  und  Miidchcn,  trinken.  Die  Männer  tanzen  und  singen  dabei. 
Gewöhnlich  bilden  sie  eine  Reihe  und  vor  ihnen  tanzt  ein  junger  Mann 
in  der  Tracht  eines  Mädchens,  oder  ein  verschleiertes  Mädchen  mit 
einem  oder  zwei  Säbeln  in  den  Händen.  Die  tanzende  Person  heißtj 
ob  sie  Jlann  oder  W^eib  ist,  el-IIMi, 

Die  Männer  singen  dabei; 

Die  Tänzerin  ist  eine  Düte  von  Süßigkeiten, 
Glücklicher!  der  sie  zusammenrollte j 
ihr  Halö  ist  ein  Zuckerhut, 

wie  man  ihn  beim  Kaufmann  eingewickelt  findet, 
die  Locken  über  der  Stirne  —  die  feinen  Straußfedern! 
geschwungen  über  den  Äugenbrauen; 
ihre  Zähne  —  Hagelkörner  I 
und  die  Mundüffnung  —  ein  Lüfa  Blatt I 


188 


el  mis*ad  jA-lli  talmfa 
erlfiibtu  nielik/m  es-suker 
'entla-1-bawa^a  malfiifa 
el-ktidle  ja  dabdüb  er-riä 
fök  cMiawa^eb  raar^ufa 
esiiünu  j^  Ifthwet  barad 
el-biar!om  ja  waralf  lufa* 


WeoD  die  Tänzer  milde  sindj  gehen  sie  nach  Hause. 

Am  nächsten  Morgen  versammeln  sich  die  Frauen  im  Hanse 
des  Bräutigams  und  richten  die  Hochzeltskleider  zu.  Für  sie  wird 
vorbereitet  Kaffee ,  Eriedijje  oder  Basise^  trockene  Feigen,  t^tt^n, 
frische  Feigen ;  Trauben  oder  andere  Früchte.  Die  Frauen  werfen 
die  Früchte  auf  den  Boden,  wo  sie  die  Kinder  auflesen,  was  Natte, 
Nutäre,  heißt. 

Wenn  die  Kleider  zugerichtet  sind,  so  begeben  Bic  sich  zur 
Wohnung  der  Braut  und  bringen  ihr  die  Kleider.  Sobald  die  Braut 
ihrer  ansichtig  wird,  flieht  sie;  aber  die  Frauen  eilen  ihr  nach,  fangen 
sie  und  bringen  sie  in  das  Hans  oder  Zelt,  wo  sie  sie  waschen 
und  mit  tienna  die  Haare,  Füße  und  Hände  sulben.  Dann  ziehen 
sie  ilir  die  Hochzeitskleider  an  und  bekommen  Fleisch  zu  essen, 
dbihet  el-henna, 

Mittwoch  Tor  Sonnenuntergang  sattelt  man  eine  Stute,  ein  Maul- 
tier oder  ein  Kamel,  bedeckt  den  Sattel  mit  den  schönsten  Teppichen 
und  nimmt  eine  Fahne,  Die  Braut  unterdessen  hat  auf  ihrem  Kopf- 
tuche eine  Straußfeder  befestigt,  das  Gesicht  vollkommen  zugedeckt, 
hält  in  der  Hand  ein  Sibrijje-Messer,  und  sitzt  im  Hause.  Nun  rufen 
die  Frauen  ihrem  Vater  und  den  Brüdern  zu,  sie  mögen  die  Braut 
zum  Stehen  bringen,  kawwemha. 

Der  Vater  tritt  zu  ihr  und  sagt:  „O  meine  Tochter,  steh'  auf! 
Dies  ist  ja  die  Last,  welche  die  Menschen  tragen  müssen;  ich  bestimme 
dir  20  Megidi,  welche  ich  dir  nach  dem  ersten  Dreschen  auszahlen 
werde,  ja  binti  kümt,  häda  kär  en-näs  w  ana  msawwi  laki  'aSrln  megidi 
fi-1-bodar  e'tiki-j -jähem." 

Dieses  Geld  gehört  ihr  allein. 

Der  Vater  nimmt  sie  bei  der  Hand,  erhebt  sie  und  die  Frauen 
setzen  sie  auf  das  bereitstehende  Tier;  dabei  singen  sie  die  Tarawwud- 
Lieder: 


189 


Das  Karael  der  N.  macht  viele  Kunststllcke 
und  vermelirt  so  die  Leidenschaft  der  Keider. 

Genial  öane  jafenn  fenCm 
jizid  el-miibrefjiät  genün. 

Das  Kamel  der  N.^  o  wie  sehün  ist  es, 
nnd  bei  ihm  stoßeo  sich  die  Lanzen. 

Gemal  fläne  ja  d^ihi 
w*eiido  dakk:  el-erraähi* 

O  Hügel chen  von  Reis^  o  N., 

von  deiner  Sctilafstätte  sprang  N.  anf. 

Ja  tlel  er-mzz  ja  flane 
min  mauamki  fazz  eflän. 

0  du  Verliebte,  o  N,j 

Reis  nnd  Milch  ist  dein  Leib* 

Jä-mm  ebhbeyeb  j^i  fldne 
ruzz  w  lialib  ^ismki. 

O  Mädchen,  wer  sind  deine  Oheime? 
Meine  Oheime  sind  diese  Zende'ijje^ 
sie  lagern  niemals  in  verborgenen  Senkungen, 
sie  lagern  nnr  anf  hohen  Kuppen, 
sie  schlachten  nur  zweijährige  Schafe  (Ziegen), 

Jk  bint  minnom  ej^walki 
ebwMi  ha-z-zende*i^ye 
mk  jenzelün  el  rahijje 
mä  jenzelün  illa-Lanbijje 
mä  jidbehil  illa-t-tenijje. 

Sobald  sie  fortziehen  wollen,  ergreift  der  Bruder  ihrer  ^lutter^  b*^; 
den  Zaum  des  Tieres  und  läßt  ihn  nicht  los^  bis  ihm  der  Vater  der 
Braut  9  Piaster^  tis'atha,  gibt,  welchen  Betrag  er  der  Braut  schenkt. 

Die  Christen  führen  die  Braut  in  die  Kirche,  wo  der  Bräutigam 
schon  wartet,  und  der  Priester  soll  sie  sofort  trauen. 

Wohnt  der  Bräutigam  in  der  Stadt,  die  Braut  Jedoch  unter  den 
Zelteuj  oder  jeder  in  einem  anderen  Lager,  so  holen  die  Frauen,  die 
Verwandten  des  Bräutigams,   die  Braut.     Sie  setzen  sich  tags  Torher 


^^^^H                       ^^^^^^^^^^^^^1 

■■■ 

^^m^^^^                  ^^m^^^l^^^^^^^^ 

^^^^^^H         auf  Maultiere  und  werden  yod  den  Männern,  welclie  Pferde  reiten,  l>e- 

^^^^^^B         gleitet.     Dieser  Zug  heißt  Kattan 

^^^^^^B                   Die   Frauen   singen,   die   Männer    schießen 

i    und    spielen   mit   den 

^^^^^^1'        Pferden.     Aus  dem  Lager  der  Braut   kommen 

ihnen  Reiter   entgegen, 

^^^^^^1         die   ebenfalls   schießen  und  spieleu.     Diese  Unterhaltung  beißt  aS-i^sLra. 

^^^^^^H         Alle  werden  bewirtet*     Dann   liegebeu    sieh   die 

Frauen  zur  Braut  und 

^^^^^^H         am  Dachs ten  Morgen  führen  sie  die  Braut,  begli 

eitet  von  Männern,  zum 

^^^^^H         Bräutigam  und  singen  die  Färde-  oder  Zaffe-Lieder: 

^^^^^^H               0  Jubelnde^ 

Ja  hejl  el-farb 

^^^^^^H         Gott  segne  euch! 

allab  jubärek  lekom 

^^^^^H         Jedwede  Überfülle 

kull  ezraijer 

^^^^^^1         soll  jedes  Jahr  bei  eueh  anzutrelTen  sein. 

'ale-1'höl  jadrog  lekom. 

^^^^^^B               Leget  eueh  den  Ilakschmuck  an^ 

liallidiVl-ebrej^ 

^^^^^^H         riechet  den  Geruch  der  Straußfeder! 

sammil  rl^  cn-na*ara 

^^^^^^P         Das  Mädchen  bringt  in  Unordnung 

taflitan  tag-mah 

^^^^f               das  Kleid  zwischen  ihren  Sehenkeln. 

et-towb  ben  rigleha. 

^^^H                     (Sie  ist)  wie  eine  grüne  Kuppel  (ein  Heiligtum ), 

l^ubbetan  ba*Jra* 

^^^^                deren  Besuch  angenehm  ist. 

belw  mezärha 

^H                       Bändige  ihr  Kamel  —  es  will  durchgehen  — 

ekhar  gamalha  jagiil 

^H                       bis  ihre  Brüder  aokoramen. 

lama-liwaiiha  jagün. 

^H                            Wahrlich^  wie  der  Teich  in  der  Stadt, 

Wburka  bibmedlne 

^H                      dessen  Wasserspiegel  glänzt  (ist  sie). 

zähl  gammaha 

^^1                      O  meine  Leutchen,  ziehet  fort 

ja-ubejli-erlial& 

^H                      und  lasset  euch  bei  ihm  nieder. 

w  enzelü  jammaha. 

^H                            Vor  dem  Gewieher  der  Pferde, 

'An  galiz  el-bcli 

^H                      0  Feigling,  steig  ab! 

j4  nadel  hawwel 

^H                      0  die  ihr  des  Nachts  reitet, 

sArij[]in  belcli 

^H                     0  Brüder  der  §abba  (Kriegeruf). 

jä-liwat  ^abbä. 

^H                            In  der  Steppe  lärmt  es, 

Fi-1-l.iflmädi  jiJ^Lra' 

^H                      Getöse  des  Wassers! 

]k  liess  ebraoje 

^H                      Wie  die  immerfließende  Quelle  des  Tränkortes 

niitl  'edd  cl-miW               ^h 

^H                       (bist  du),  0  Haus  des  K. 

ja  dar  ilan.                           ^H 

^H                            0  Herde  warte  doch 

Ja  r^i^^iii  onbort             ^H 

^H                      und  nage  jeden  Ast  abl 

w  ekreiji  kiilla  'üd              ^| 

^H                      Warum  soll  icb  mich  damit  plagen,  dich  zu  behüten^ 

weä  baläni  brajaki                    1 

^H                      wenn  deine  Leutchen  müßig  sitzen. 

w  whejlki  ka*üd. 

J 

O  dessen  Grab  gebenedeit, 
dieser  da,  o  Mi^lelil 
Im  fremden  Lande 
deine  Stimme  erfreut. 

Geschlossen  mit  dem  Siegel, 
Haus  des  N.! 

0  der  du  vor  dem  Regenten  (sitzest) 
0  Väterclien  des  N! 

Gegen  Osten  ein  Obergemach 
bauet  fllr  N.; 

die  ganze  Gemeinde  gehorcht 
der  Regierung  seines  Schwertes. 


J4  rahi^  et-turba 

haJak  ja  mi^leh 
fi  bilüd  el-i'urba 
hessak  jiwannes. 

Musakkare  hiWj  atem 
ja  dar  flau 
ja  feubajjel  el-täkem 
ja-bajja  flan. 

Biä-fierk  'ellijje 
ebnii  liflan 
ta*at  ehkullijje 
min  hukm  sefo* 


Die  Braut  steigt  vor  dem  Zelte  üder  Hause  des  Bräutigamö  ab, 
die  Frauen  geben  ihr  einen  Granatai>felj  und  sie  zerschlägt  ihn  auf  der 
TUrschwelle,  *atabe^  oder  der  Vorderstange.  Nun  wirft  sie  die  Körner 
in  das  Innere  des  Hauses  oder  Zeltes,  wo  bereits  ein  erhöhter  Phitz 
in  einer  Ecke  mit  Teppichen  bedeckt  ist,  unter  dem  sie  IJabak-Pflanzen 
ausgestreut  haben.  Dort  setzt  sich  die  Braut,  wartet  auf  den  Brüutigam, 
und  die  Frauen  singen  die  Mahaha-Lieder: 

Drei  Tauben  (weilen)  im  tiefen  Tale, 
die  Stirne  geschmückt  mit  Gold,  die  Nacken  fein; 
Gruß  dir,  o  Vater  des  N.,  o  Hort  des  Heiles, 
du  tötest  deinen  Feind  und  sein  Stoffraantel  kann  verkauft  werden. 
TalÄt  haraamüt  fi-l-wadi-l-ram!k 
mukaltabat  ed-dahah  wa  Wi^henn  erfa^ 
jusalliniak  jä-bajje  flän  ja  ht?kal  en-neffd* 
taktol  'adawwak  wa  tsbel.i  ^öLito  tinba*, 

Euere  Gesamtheit,   o  Versammelte^   ist   wie   die  Blüten   Im   Garten, 
aber  N.,  der  unter  euch  sitzt,  gleicht  dem  Sohne  des  Regenten, 
insbesondere,  wenn  er  seinen  Stoffmantel  über  den  Seidenrock  zusammen- 
zieht; 
seid  ihr  Fürsten,  so  ist  er  unter  euch  Sultan. 

Kullitku  ja  hal-gema'a  zahar  fi  bustiin 
amma  öan  rnii  bcnku  'eddo  walad  hec^Sam 
behoas  mä  zarzar  ei-^l^a  'alad*fuslÄn 
euto  el-emära  wa  hu  benku  sullnn. 


192 

N.,  o  unsere  hohe  Burg^  wir  ließen  uns  vor  dir  nieder, 

o  dunkle  Rose^  sie  üffnet  sich  jeden  Tag  vor  dir; 

ich  flehte  zum  Herrn  des  Himmels,  auf  daß  vermindert  werden  deine 
Feinde, 

auf  daß  sich  dir  geduldig  zeige  der  Schicksalswechsel,  damit  du  er- 
reichst deinen  Wunsch, 

Flan  ja  burgna'l-'ali  nazelna  badäk 
j4  ward  ^ü.ri  juftalj  kull  jom  ha  Jak 
Baalet  rabb  es-sania'  an  tekill  *adak 
ja^ber  *alok  ed-dahr  lamin  teniü  manfik. 

O  mOg^n  der,  die  dich  schmilht,  ihre  Verwandten  entrissen  werden, 
möge  sie  ihren  Kopf  scheren  und  ilire  Kinder  beklagen, 
mögen  Bterben  ihre  Männer,  und  wir  ihr  Beileid  bezeugen» 
möge  verbrennen  das  Feuer  ibre  Zelte  und  ihre  ObergemUcher! 

Ja  ret  min  sabbatki  tafkod  ahaliha 
tefeo^f  räsha  wa  thedd  'ala  'ejaliha 
temüt  erg'Älha  wa  narüli  nu'azziha 
teVag  en-nar  bjfitha  wa  -'lallha. 

N.,  o  Brannfarbiger,  sie  beschimplen  mich  deinetwegen, 
sie  beschimpfen  mich  nui*  wegen  der  Größe  meiner  Liebe  zu  dir. 

Fh\n  ja-basmarani  Vijariini  fik 
ma  'ajjariini  illa  zod  bcbbi  fik. 

Gott  sei  Lob,  diese  Fenchel  brachte  Samen, 
sie  breitete  ihre  Zweige  aus,  nachdem  sie  bereits  dem  Untergange  nahe  war. 

W  al-hamd  Hlläh  ha-ä-somara  vallat 
dallat  ri^sftnha  min  'nljiub  ma  Wiülat. 

O  möge  das  Auge,  welches  Jilngünge  sieht  und  sich  nicht  freut, 
vergehen  im  Kelche  der  Blindheit  und  nachher  verschwinden. 
Ja  r^t  '^ejnan  Safat  eä-Sabab  wa  ma  hallat 
tibla  fi  kas  eb*ama'  wa  ba'ad  wallat. 

Des  Toten  —  erbarme  dich  seiner,  o  Gott  — 
und  gewähre  Leben  dem  N»  an  seiner  Statt. 
W  abmajet  j4  alläh  jirharao 
wa  juslem  flan  matralio. 


193 

O  Zelt  des  N.,  o  du  Blüte  des  Tale«, 
o  (weißes)  Zelt  der  Kraft,  aufgestellt  ohne  Zeltpfluckel 
ich  grüße  dich,  o  Väterchen  der  N.,  o  du  Ausgiebiger  Erniilirer 
bei  den  Sitzungen;  dein  Andenken  wird  bewahrt  unter  <len  Freigebigen. 

Ja  bejt  flfin  ja  hanünt  el-wadi 
ja  Ijejmet  el-'ezz  mabüijje  bala  awtadi 
usallimak  jiVbaj  Hfme  ja-t'l*v*am  cz-zädi 
*enda-I  maljLa'id  w  cjikrak  bnn  el-egwadi, 

leh  wüüsclie  dem  N.  von  schönen  Frauen  fünfe: 
eine  auf  seinen  Knien  und  eine  andere  auf  dein  Teppich^ 
eine  bringt  das  Nachtessen,  und  eine  andere  (ruft):  Komm  und  iß, 
aber  die  N.  soll  auf  den  hohen  Absätzen  herumgehen, 

Tamannet  li  flxin  rain  zen  ehharlm  bamsa 
walide  *alu  rkabto  w  aboiira  *ala-l-faräix 
wahde  tagib  el-*aSa'  w  ahäbre  ta'fd  ta  assa 
wamma  flaue  ^ala-I-l>ablj;;ab  tatma^Äa* 

Wir  sind  drei  unter  dem  Klosterturme, 
mit  uns  ist  ein  Jüngling^  seine  Stimme  zwitschert  mit  ilen  Vugelu  um  dieWettc, 
wenn  er  seinen  HaarbQscliel  entblößt  und  Gürtel  loslöst: 
Gute  Nacht,  o  sitzende  Versammlung! 

Eh  na  talate  tahet  bnrg  ed-der 
ma'na  sabi  l^esso  jinäri  et-t^r 
lan  natt^r  es-Süäe  w  hall  es-scr 
mastku  ja  gma^at  el-ka'edio  bljer, 

_     Wir  drei  besuchten  unsere  Familie, 
^tHaen  und  trinken  und  treten  in  unsere  Obergemächer; 
0  deine  Angst,  o  du  Junggeselle,  wenn  du  uns  begegnest, 
deine  Farl»e  wird  gelb  und  du  bist  außerstande,  dich  mit  uns  zu  unterhalten. 
Ehna  taläte  habtua  *al-alialina 
nakel  w  nisrab  w  natla*  fi  ^aliilina 
jk  ha«ratak  ja-hal  *azab  jom  tela^ina 
jisfan*  lonak  w  la  tijtdai*  tel^ia^ina. 

Glaubet  nicht  von  uns,  daß  wir  uns  infolge  der  Ferne  irrten, 
wir  sind  doch  die  Altesten  des  DoHes,  und  der  Eat  liegt  in  unseren  Händen. 
O  Vater  des  N.,  steh,  steig  auf  und  laß  uns  weiterziehen, 
mache  fest  dein  Herzchen  und  schau'  nicht  auf  unsere  Feinde. 


194 


La  tehasbfma  min  el-rurba  <Jallena 
w  ahmi  Aujulj  cl-ljabid  wa-s-öor  tl-tlena 
jfi-baj  flun  \^}im  eruab  w  *addena 
tawwi  klebak  w  la  tsuf  li-b*adw  fena. 

Ihr  alle,  o  Versammlun^j  seid  wie  Blüten  in  einem  Garten, 
doi!h  der  N*  ist  wie  der  Sobn  des  Statthalters  — 
und  oline  Übertreibung,   wenn  er  den  Haarbüschel  auf  den  Ftock 

fallen  läßt, 
seid  ihr  Fürsten,  er  jedoch  unter  euch  Sultan. 

Kulluku  g:ama*a  zahr  ii  bustao 
amma  flau  kanno  walad  hakk<^m 
w  babi  Ijess  lan  naitar  ess^iise  'ala-l-ljui'tÄn 
entu  amara*  w  hu  bcnku  äiiltan. 

O  unser  Ohcini^  steh  auf  und  ziehe  die  Linien  meines  Grabes 
und  rufe  herbei  die  Melden,  daß  sie  es  ausgraben, 
bring  her  die  großen  Steinplatten  von  ez-Zerka' 
und  al-ljlerje  nnd  (lege)  den  Liebhng  darunter, 

Jii  *ammina  ^um  bott  tabri 
wa-d'i-n-niääma  jhufimo 
hat  en-nasnjeb  min  cz-zerj^a* 
wad-kerje  wad-r'i<Ji  duno, 

Uli  hast  mich  fortgejagt,  o  Liebling,  jage  dich  Allah  fort! 
Mein  Volk  eben  ist  weit  entfernt,  und  ich  bin  barfuß, 
und  webe  mir  und  meinen  Füßen  bei  dem  glühenden  Boden, 
falls  ich  stehen  bleibe  in  der  schwarzen  Wüste, 

Salletani  jä-l-ra<ji  Äalkk  allah 
uhejii  ba*idin  w  ana  hati 
w  wejli  w  rigleji  inin  el  lualla 
w  ana  *ala-MiarTa  wakkafi. 


Der  Bräutigam  ging  schon  miltags  mit  seinen  Hochzeitskleidern 
in  das  Haus  eines  seiner  Freunde  oder  Verwandten,  wo  er  sich  wäscht 
und  die  Hochzeitskleider  anzieht.  Sein  Freund  begleitet  ihn  aueli  in 
die  Kirche,  kehrt  mit  ihm  aber  wieder  in  sein  Haus  zurück.  Dort 
reicht  er  ihm  den  krummen  Karaelstab,  mabg'anc.  und  führt  ihn  auf 
einen  Platz,    wo  sich  die  Mitnner  zum  Tanze  versammelt  haben.     Hier 


195 


wird  fllr  ilm  ein  Teppieli  ausgebreitet,  UDd  er  unterliillt  sich  mit  tlen 
übrigen. 

Der  Briiutigam  bekommt  verschiedene  (jresehenke  und  ruft  da)>ci 
immer  den  Namen  des  Gebers  sowie  die  Iluhe  der  Oabe  mit  lauter 
Stimme  aus. 

Wenn  es  dunkel  wird,  kommen  Märlcheu  mit  ihren  ^d'tiltten  Oh 
lampen,  i^ctzeo  Bich  nieder  und  singen.  Spät  abends  begleiten  sie  den 
Briiutigam  in  sein  Haus  oder  Zelt,  wo  die  Braut  wartet.  Hier  steht 
schon  eine  Zie^e  oder  ein  Scliat'  bereit  zum  IJelijje-Opfer. 

Das  JJehjje-Opfer  ist  uubedin^^t  notwendig,  wenn  man  die  Ehe  voU- 
zieben  will.  Das  Opfertier  muß  immer  ein  Weihehen  sein;  es  darf  nicht 
einäugigj  krUnkhcIi^  drelikrank,  dora  oder  ma^'unia»  sein,  auch  kein 
Sebafj  keine  Ziege^  die  in  den  letzten  sieben  Tagen  Junge  geworfen  bat. 

Der  Biilutigam  opfert  selbst  das  HeUye-Opfer  auf  dem  Dache  über 
der  Türe  oder  in  der  Tlire  oder  im  Räume,  wo  die  Ehe  vollzogen 
wird,  und  besprengt  mit  dem  Blute  die  Braut.  Dann  steigt  er  auf  den 
Sitz  der  Brant^  und  diese  muß  ihm  das  Abendessen  bringen,  das  ge- 
wühnlieh  aus  Brot  und  Butterschmalz  besteht 

Nat^hdem  er  gegessen,  gibt  er  der  Braut  1  Megtdi;  sehneidet 
mit  seinem  Messer  die  Straußfeder  von  ihrem  Kopftuehe  ab  und  wirft 
diese  vor  seine  Füße. 

In  der  Frtth»  noch  vor  Sonnenautgang,  kommt  die  Mutter  oder 
niiehste  Verwandte  der  jungen  Frau  und  bringt  den  jungen  Eheleuten 
Brot  mit  Schmalz  oder  Fleisch,  was  Subhat  el-'ursän  oder  ehFutraj  ge- 
nannt wird.  Nach  Sonnenaufgang  versammeln  sich  die  Männer,  hängen 
den  Kopf  des  Hell jje-Opferti eres  irgendwo  auf,  schießen  mit  dem  Bräuti- 
gam darnach,  und  wer  ilm  trifft,  dem  gehört  er. 

Hierauf  nimmt  der  junge  Mann  und  Sbino,  sein  bester  Freund, 
ein  Opfertier  nacli  dem  anderen,  tragen  es  auf  das  Dach  und  opfern 
es  so,  daß  das  Blut  über  die  Tllre  des  Kaumes,  wo  die  Braut  weilt, 
auf  die  Sehwelle  herabfließt.  Das  Fleiseb  wird  gekoeht  und  verzehrt; 
dies  beißt  Ekra*  el-*ors.  Der  Freund  trägt  von  dem  Fleisebe  Geschenke 
zu  den  Kaufleutcn,  welche  ihm  dann  Kleinigkeiten  geben  wie  Seife, 
Tüeblein»  Kamm,  Zucker  u.  a.,  und  dies  nennt  man   Herfe. 

Siel  Jen  Tngc  dürfen  sieb  die  jungen  Elieleutc  mit  gar  nichts  be- 
schäftigen, imd  die  Frau  darf  das  Haus  niclit  verlassen.  Bei  Anbruch 
der  siebenten  Nacht  versammeln  sich  vor  ihrer  Wohnung  die  Frauen, 
sehlachten  ein  Tier,  dbil.iat  el-benna,  tanzen,  salben  die  Frau  mit  Ijenna 
und  essen  tlas  Fleisch.     In   der  Frühe   des  siebenten  Tages  verläßt  die 

13* 


196 

junge  Frau  ihre  bislierige  Woliiiung,  Jio  jetzt  ausgekelirt  wird,  ilenn 
wahrend  iler  sieben  Tage  darf  man  die  Wohuting  der  Braut  nielit 
kehren,  will  man  den  Gann  und  somit  den  frühen  Tod  beider  nieht 
herbeirufen.  Die  junge  Frau  ninunt  die  Wiische  nntl  begibt  sieh»  be- 
gleitet  voo  ihren  Freundinnen,  zum  Wasser»  liier  unterhalten  sie  sieh 
bis  zum  Abend,  und  dann  muß  sie  ihren  Arbeiten  obliegen. 

Die  ersten  sieben  Tage  nach  der  Heirat  heißen  die  Brautleute 
*Orsan,  der  Bräutigam  'AriSy  die  Braut  'Arüs.  Nachher  heißen  sie 
wieder  der  oder  die  Verlobte^  Hafib  uder  Hatibej  und  zwar  l>is  zur  Öe- 
burt  des  ersten  Kindes.   Von  nou  an  heißt  der  ^lann  üüz^  die  Frau  Mara. 


Hochzeit  bei  den  Arabern, 

Die  Hochzeit^  aMiutbaj  kann  jeden  Tag  gefeiert  werden^  am  sehiek- 
liehsten  aber  gilt  die  Naeht  von  Donnerstag  auf  Freitag,  lejit  al-gum'a, 
denn  man  sagt:  der  Freitag  (der  Vereinigungstag)  ist  ein  Vereiniger, 
al-gum'a  gamma  a.  Passend  ist  auch  die  Nacht  von  Sonntag  auf  Montag, 
lejit  al-etnen,  oder  von  Mittwoch  auf  Donnerstag,  lejlt  al-hamis. 

Bei  den  Shür  beglückwünschen  die  Frauen  und  Mudehcn  die  Ver- 
wandten der  Brautleute,  ald  *i3rSj  mit  folgenden  Worten; 

Sehr  gesegnet  (mögen  sein)  die  Tage  eurer  Hochzeit,  o  Aral«er, 
abrak  ajjam  'örsekom,  ja  *arab! 

Wenn  sie  zum  Zelte  der  Braut  kommen,  singen  sie  kurze  Lieder, 
und  zwar  chorweise: 


Heißet  un8  willkommen! 
Ausgebreitet  sollen  für  uns  werden  die 
kurzen  Teppiche! 

Das  Brautgefblge  ist  zu  dir  gekommen^ 
0  Braut,  tritt  hervor! 

(}  Hajel  gib  mir  ileinen  Mantel, 
er  paßt  doch  nur  für  mii'li! 


H*allü  bana 

tirs  abkatajef  lann, 

Al-fawared  giinnik 
ja  ^irüs  enhasi. 

Ja  Hajet  a'|ni  'abatak 
ma  tishih  illn   alaj^je 


Wenn  bei  den  Swäi*ke  eine  junge  Witwe  einen  alten  Verwandten 
ihres  Gemahls  heiraten  soll,  so  singt  sie: 

Den  Urgsten  Tod  (will  ich  sterben),  al>er  kein  Oreis  möge  mich  umarmen; 
sein  weißer  Bart  ist  wie  ein  Skorpion,  der  meine  Brust  sticht. 

Mite  scnf  e  w  la  iäjeb  ju  anel^ni 

Mbc»  *atÄreb  'ala  §idri  juraäSefeni, 


Der  Verwandte  imtwortet: 

Morgen  wollen  wir  in  eine  Fürberei  gehen, 
und  ich  werde  dir  zuliebe  meinen  Bart  färben  lassen, 
und  es  wird  aus  mir  ein  st'höocr  Junge, 
der  seinesgleichen  unter  den  Beduinen  sucht. 

Baker  nigi  al-masbara 
w  o^bor  leki  dalfini 
w  abl<a  walad  baUbahi 
mA  fi-I-*arab  mitli. 


Die  Mutter  oder  nilehste  Verwandte  der  Braut  befestigt  sieben 
Tage  vor  der  Hochzeit  auf  dem  Zelte  eine  Stange  mit  einem  weißen 
Tuche,  ar-rajet  al-'amriije  oder  rajet  el-farah;  dabei  lasj^en  die  Frauen 
ihren  Zaparit,  welcher  jedoch  bei  den  Teiabin  E(lfejd*i  genannt  wird, 
hören.  Nun  werden  bei  dem  Zelte  der  l^raut  die  Arwnd-Lieder  ge- 
sungen: 

Wir  stiegen  vom  Berge  *AraBt. 

0  N,,  Durchbrecher  der  Scheilien! 

Wir  stiegen  vom  Berge  pnlji» 

0  N.,  du  Wolf  der  Hürden! 

O  N»,  spanne  dein  Netz  aus! 

0,  der  du  einen  feinen  Tuchrock  trÄgstl 

Nazehia  min  g^cbel  *arafat 
ja  flan  kasser  e^-siirat 
nazelna  min  gebel  ^A-hi 
ja  flAn  dtb  cl-emrahi 
j?i  ään  sidd  namüsak 
ja  dkiajjek  el-gob  raalbüsak. 

Unterdessen  bilden  die  Männer  und  Jünghngej  Frauen  und  Mlid- 
eben  gruppenweise  einen  Kreis  von  etwa  lüw  Durchmet^ser.  Nabe  am 
Umfange  des  Kreises  wird  ein  Feuer  angezündet  und  Kaffee  gekocht. 
Beim  Feuer  sitzen  Männer  und  Greise,  welche  nicht  spielen,  Ihnen 
gegenllber  stehen  im  Halbkreise  Jünglinge,  wogegen  die  Frauen  und 
Mildeben  seitwärts  sitzen.  Ein  tief  verschleiertes  Mädchen  tritt^  mit 
einem  oder  zwei  Subeln  bewaflfnct,  in  den  Kreis  vor  die  Jünglinge  und 
tanzt  ihnen  zugewendet.  Die  Jüuglinge  trachten,  sie  zu  berühren,  was 
das  Mildchen  mit  dem  Säbei  abwehrt.     Unterdessen  singt  ein  Jüngling 


198 

verschiedene  Lieder,  und  nacli  jedem   Verse   oder   nacli  jeder  Strophe 
fallen  die  übrigen  ein  und  wiederholen  die  Worte: 

^O  sei  willkommen,  willkommen^  jn  hala  bu  jiV  hala." 
Dabei  verneigen  sie  sich  rechts  und  links,  stampfen  mit  den  Füßen, 
klatschen  in  die  ITände  und  bed dingen  die  Tänzerin.  Diese  wehrt  sieh^ 
maß  jedoeh  nach  und  nach  weiclien,  wobei  sie  die  Frauen  und  Mädchen 
zum  Widerstände  aneifern.  Wenn  die  Jünglinge  ^litzu  zudringiich  werden, 
90  ergreift  ein  Mann  seinen  Säbel,  stellt  sich  zum  Mudchen  und  wehrt 
die  Zudringlichsten  ab.  Sollte  die  Tänzerin  bi^  an  das  Feuer  zurück- 
gedrängt werden,  so  kniet  sie  nieder,  alle  JUngÜnge  tön  dasselbe  und 
das  Spiel  setzt  sieh  in  dieser  Stellung  fort,  bis  das  Mädchen  ganz  müde 
ist.  Dann  springt  es  auf  und  flieht  zu  den  Frauen,  wohin  ihm  niemand 
nachfolgen  daH".      IHeser  Tanz  heißt  Sämer  oder  Daha, 

Die  TijAha  und  Terabin  singen  dabei  die  Musniki|je-Lieder: 

Zweie  traten  miteinander  heraus  —  Teuten  t^la  enn   sawa 

inid  du  sagtest,   daß  sie  stammen  aus   der-  w  tkül  min  *ajlc 

selben  Sippe  — 

und  du  sagtest,  daß  der  Statthalter  erschien,  w  tl>ül  sany^aljL  lafa 

angetan  mit  prächtigem  Gewände.  w  mlabbesan  hnjlc 


Sie  ließen  anfsteben  Salme 
von  der  Wonne  des  Bettes, 
und  sie  zog  den  Damaszener^ 
welcher  der  Straußfeder  gleicht. 


J>awwemü  salme 
min  ladid  abmanam 
w  sallat  ad-diraski 
mitl  riä  en-na'jim. 


O  Herz  werde  zu  einer  Stadt 
und  teile  dich  in  zwei  Marktplätze, 
und  ich  werde  kommen  und  kaufen 
von  dir  die  scliwarze  Farbe  für  die  Äugen. 

Vor  dem  Zelte  des  jungen  Fürsten 
steht  eine  junge  Stute  mit  weißem  Stirnmal 
und  angeschirrt  mit  Gold^ 
sie  wird  nicht  in  die  Wüste  hinausgelasscn. 

Mein  Herr  kaufte  sich  ein  Kamel, 
daß  den  Fesselstriek  nicht  frißt, 
es  frißt  nur  Datteln, 
mit  Zucker  vermengt. 


Jii  talb  iiallak  medine 
w  inkasem  sük^n 
w  agi  ana  w  astari 
minnak  kt.i61  el-'en. 

Kuddam  bejt  el-umayer 
muhritan  r^rra' 
wi  mieläele  bid-flahab 
ma  tantale'  barra. 

Sidi  äara  lu  gemai 
mä  jokel  el-'äkid 
mä  jökel  illa-t-tamnr 
bis-sukkar  el-nia  güu . 


Teil  will  dich  treten,  o  Berg, 
bis  deine  Kiesel  zermalmt  sind, 
o  de,  der  du  den  Pfad  der  Liebenden 
jenseits  von  dir  in  die  Länge  zielist. 

O  Auge,  traue  nicht, 
der  Traum  auf  der  Schlafstiitte  ist  ein  Lügner. 
Glaube  nichtj  außer  dem  armen  Lieblinge^ 
wenn  er  einem  Seher  begegnet. 

Am  bir  JSenek  ist 
ein  Wäeliter.  der  nicht  schläft, 
und  Keitkamele  sind  dort 
wie  ein  Taubensehwarm. 

O  ihr  Schliifer,  setzet  euch! 
Der  Schlaf,  was  hat  man  von  ihm? 
der  Schlaff  wirst  du  von  ihm  satt? 
und  den  Tod  Ijiilt  er  nicht  ab. 


Adbak  'alejk  ja  gebel 
lamio  luisnk  telin 
ja-Ui  tari^  ehhabäjcb 
min  warAk  teratl. 

Ja  Vjn  lA  t^addeki 
heim  el  nianam  ka<hlai) 
lA  t:saddekidla-l-r«rajjeb 
sadaf  en-naggah. 

Bir  .senek  'aleh 
haresan  mA  janaoi 
w  ar-i'pkAjeb  *aleh 
mit!  ruf  el-hamam* 

Ja  najemtn  ol>'odi\ 
an-nawm  weö  minnu 
an-nawm  tisba'  minnu 
w  ahmawt  mA  'anuu. 


P 


Bei  den  'Azazme  bilden  die  Jlmglingc  zwei  Chöre: 

L  Chor:  O  LiebÜogc»  o  die  itir  uns  tütetet  durch  euer  Wegzielien, 
keinen  Tag  und  keine  Stunde  künnen  wir  euch  vergessen. 
Ja  libab  ju-lli  Ijiataltüna  bterijaku 
la  Jörn  wabad  wa  la  siVa  nasinaku. 

2.  Chor;  0  Jammer^  über  den,  den  die  Spuren  der  Welt  irrefuhren, 
aber  wer  sich  sllttigte  in  eurer  Gesellschaft  —  Heil  ihm! 
Ja  hararaa  Ulli  atar  ed-dinja  gawalo 
w  il!i  ^abc    min  rofketko  ja  hanijo. 

1.  Chor:   Seit  langer  Zeit  seid   ihr,   die  dixs  Herz   verwundetet,   nicht 

erschienen  ♦ 
Diemand  anderer  Heß  das  graue  Hmir  auf  dem  Kopfe  wachsen 

als  ihr. 

Zamam  jadli  garal.itul-kalb  mä  bin  tu 
niA  nabbat  eääeb  fuk  er-rAs  ftjt  entu. 

2.  Cbor:  Ich  fürchte  um  deinetwillen,  o  Sxdame,  die  Blattern  im  Herbst 

und   gelobe   für   dich   ein  Kamel   und  will   es  schlachten 
mit  dem  Säbel. 


200 


IJäjef  *alek  jk  slame  min  gedari-l-baref 
w  ander  *aldk  el-g:emal  w  a*lj:eru  bis-sdf. 

O  Herz,  du  machst  mich  verwirrt, 
und  ich  warnte  dich  seit  langer  Zeit 
vor  denen  (Mädchen),  die  leichten  Verstand  haben. 
Doch  ertrage,  was  dir  geschieht. 

Ja  kalb  tu'ajjetini 
w  ana  min  zamiin  anhak 
*an  bafifat  el-*ukül 
wa  o§bor  *ala  ma  gak. 

Jede  Heimsuchung  ist  leicht  zu  ertragen, 
aber  du  bist  nicht  zu  ertragen; 

es  verzehrt  mich  ein  Feuer  wie  das  von  ausgepreßten  Oliven 
und  vom  Olivenholz. 

Kuli  el-balawi  jahünen 
w  ente  mk  tathün 
nar  el-*asari  akaletni 
w  al-hatab  zejtun. 

O  Gemslein  —  hinter  seiner  Mutter 
pflückt  es  die  Nefal-Blüten  ab; 
streife  ich  es  mit  meinem  Ärmel, 
befUllt  mich  Zittern. 

Ja  iTifejjer  wara  ummo 
jarumm  en-nefal 
lan  b^batto  bridni 
raSini  g^efal. 

Die  IJewat  singen: 

O  unser  verstorbener  Ahnherr 
hinterließ  uns  Dahab  (Oase  westlich  von  al-*Alj:aba  an  der  Küste); 
wir  trinken  Wasser 
und  essen  Datteln  mit  unseren  Händen. 

Marhüm  ja  giddena 
ballaf  dahab  Icna 
nisrab  min  el-moje 
w  nakel  tamar  bidona. 


Gebel  el-Meliiti  und  ^,  at-TAi'  erheben  sich  Debeneinander, 
und  das  Meer  zwischen  ihneo  ist  roh  ig  ohne  Wellen. 
Uebel  el-mehiki  w  ^ebel  et-tiu'  muktamat 
wU'l'bahr  benhenu  raked  balä  mogat. 


(Flir  das  Gebiet)  von  barbt  el-Far 
bis  zum  to/>  abu  81ime 
und  J^oz  Nassar 
ist  immerwährende  Ode  angedroht. 


Min  harbt  el-för 
la  hadd  J.v6z  abu  ölinie 
w  j;\  l>6z  naßsAr 
niaw'iid  bil-mahal  dime 


Beim  bir  Zemzem  i^t  ein  Wächter^  der  niebl  SL-hläft; 
und  Reitkaniele  weilen  bei  ilnn  wie  ein  Taubenschwarra* 
O  Snialije,  man  sdimüekte  sie  mit  Straußfedern, 
bir  zemzem  *aloj  liAresan  ina  janam 
w  arrekajeb  *alej   iiiill  riiV  ebhamam 
ja  äxDalije  V^l^^^l^dia  bris  an-na'äm. 

Bei  den  'Amarln  versammeln  sich  die  Franen  und  Mildehen  vor 
dem  Zelte  der  Braut»  bilden  zwei  ChtSrej  sitzen  nnd  singen  die  ^iana'- 
Liedchenj  und  zwar  so,  daß  der  erste  Chor  einen  Vers  singt,  der  andere 
ihn  wiederholt: 

0  du  Blondhaarige;  o  N., 
o  du  Blondhaarige;  o  He  .  .  . 
O  dein  Vater  triebe  die  Soldaten  zu  Paaren, 
triebe  die  Soldaten  zu  Paaren,  o  He, 
Wenn  er  die  Wurfkenle  schwänge^  o  N.^ 
wenn  er  die  Wurfkeule  schwänge,  o  Hö. 

Ammu  sn'er  aäl>ar  ja  flaue 
amrau  8u*er  a§kar  ja  he  .  .  .  he 
nat^t  el-'askar  ja-ba\jak 
nÄteh  cb*askar  ja  ho  .  ,  . 
law  laljh  ed'dabbtis  jii  flaue 
law  lahh  ed-dabbus  ja  he 

Bei  den  TerÄbin: 

O  Jüngling,  der  du  mit  dem  Ärmel  winkest, 
deine  Familie  hat  während  des  Taues  aufgeladen. 

Walad  ja  mtoteh  ridnnk 

uhejlak  bi-n-nada  sAKl 


Geh  gradaus,  o  Vater  der  flatternden  Armel, 

in  der  Frühe  wirst  du  auf  dem  Frtihlingsweidcpktzc  hinsinken. 

Irmd  Ja-hu  twiHih 
baker  fi-1-mirha'  tatib* 


Gott  niüge  dicJi  uns  am  Leben  erhalten, 
bis  unsro  Schönen  (Männer)  kommen. 

Treibet  eure  Mädchen 
aus  eureu  dunklen  Zelten. 


AI  bah  juhajjikiua 
iauuna  ji^iTi  erjadina. 

Atle'u  bauiUku 
min  tahat  latjrUkQ. 


Bei  den  Shi'ir  tanzen  die  Müdelieo  den  HawHj^je-Tanx*  Sie  setzen 
die  Rrautjun«:fer  auf  ein  Kauieh  ffdiren  sie  auf  einen  freien  Platz  und 
singen  dabei: 

Setzt  hinauf  die  Brautjungfer, 
ziehet  hinaus  die  Zeltgasse! 
(J  du  schnelle  Kamelstute!    0  ihr  Tapferen! 
O  dn  Blitzstrahl  der  Zeltgaase! 
Möge  N.  viele  milch  reiche  Kamelstuten  rauben 
und  sie  mir  dann  seheukeu! 


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ju-re4      'a     -     lij 

'       jö 

Draußen  angelangt,  bilden  sie  um  die  Reiterin  einen  Kreis  und 
wiederholen  das  Lied,  den  Körper  ununterbrochen  hin  und  her  be- 
wegend. Zum  Schlüsse  lassen  sie  die  Hände  frei,  stampfen  mit  den 
Füßen,  klatschen  in  die  Hände  und  singen: 

0  du  Hölzchen  von  Nedd  (scharfem  Geruch) 
Bei  stark,  sei  stark! 


Ja     'wojM  an  -  naddi«  -  tadtt  II  -  tadd    jfi      'wejd  an-nadd  i5  -  Uvdd  iä  -  tadd 


Dann  reichen  sie  einander  neuerdings  die  Hilnde^   drehen  sieh  im 
Kreise  um  die  Mwele  und  aingen: 

Mein  Vater  gab  mir  den  Geliebten, 
aber  seine  Mutter  wehrt. 
O  ^qlißlich  sei  ihr  Tod, 
weil  sie  nichts  vergönnt: 
Sieben  schwarze  Hunde  seien 
seiner    Mutter    Opfer    am    Totenge- 
dilchtniatage. 


Abiij  'atiini-ä-^owl;: 
w  umnin  ma'iye 
ja  raitetlia  kasran 
mh  hi  ra[iijje 
8ab*at  ek  laben  sowd 
lonimn  <Jabijje, 


Und  wieder  hiipfen  sie,  khüschen  in  die  Hände  und  singen: 

Zwei  Jalirc  und  ein  Jahr  *Amen  wa  *ära 

gingen  wir  nicht  nach   Syrien  (Da-        ma  gina-^-§am- 
niaskus). 

Alniiich    wirfl    auch    Rak^a    getanzt.      Die    Frauen    und   Mädchen 
bihlen  zwei  Kreise,  halten  sich  bei  den  Händen^  tanzen  und  singen  dabei: 

L  (lior:    Der  Allmächtige,   der   Allmächtige,   Schöpfer   des   Lieblinges. 


^ 


Rabb    al   -  ^a  -  dar»      rabl>     nl  -  l^a  -  dar        |)n  -  lal      al  -  wa  *  diä 
2.  Chor:    Der  Allmächtige,  der  Allmächtige  schenkt  und  g(innt. 


^ 


m 


Eabb     al  •   ]|^  <  dar,      rabb   al   -   V*  •  dar      um*  •    t*      wa     um  -  nd 

1,  Chor:    Einen  Gang  zum  Trauerplatze  wilnsche  ich  mir  nicht,  wünsche 

ich  mir  nicht 

Masjad-ma^ldj  mä-rid  ana,  mä-rid  ana* 

2.  Chor:    Den  K.  zum  Lieblinge    wünsche  ich    mir,    wünsche    ich   mir. 

Flau  wadid,  arid  ana,  arid  ana* 

1.  Chor:    Der  Allmäch tige,  der  Allmächtige,  der  das  Eisen  bricht. 

lliibb  al-feadar,  rabb  al-^adar  fäk  al-hadid» 

2.  Chor;    Der  Allmächtige,  der  Allmächtige  schenkt  und  gönnt. 

Kabh  al-tadar,  rabb  al-l^adar  mu'ti  wa  iiimnd. 
L  Chor:    Snk  al  maid,  ma-rld  ana,  mii-rid  ana. 
2.  Chor:    Flan  wadid,  arid  ana,  arid  ana  usw. 


204 


Oder: 

Kofet  den  Namen   des  R§nd   an, 
o  Liebende^ 

und  die  (eheliche)  Liebe 
soll  ein  Omen  sein  fUr  Zuhörer. 


Sammii  bi  rSf^d 
ja  rH.4cd1n 
wa-r-rised 
läl  same'in. 


Sobald  die  Jilnglinge  die  ersten  Tanzmelodien  vernehmen,  begeben 
sie  sich  »um  Tanzplatze  und  singen  am  Wege  die  Sira ''Liedehen: 

Ich  trat  auf  ein  giftiges  Reptil^ 
wUhrend  irb   i^ai'bts  /um  Tanze  gin^; 
Erretten  kann  mich  das  Auge,  das  belebende, 
llas  Äuge  der  Lieblichen, 
wie  das  Auge  einer  jungen  Kamelstute, 


mm 


^ 


Wa    -     t«jt       7V(J    -   (Jnb  w 

jii    -    baj   -  ji  iil     -    ajii  ;i 

'a    -     jii       Ji?    -    sfe    -    rtf  *aj 

Der  Gan*^  der  heladenen  Kamele 
ist  scliwerfilUig; 
sei  doch  sieber  meinerseits, 
0  Furchtsamer, 
die  Zupfe  meiner  Lieben 
fallen  hinten  herab. 

Mancher  Mann 
kann  sich  nicht  vorstellen 
die  Zupfe  der  Lieben, 
die  schwarzen,  hinten  heralifallenden ; 
gib  mir  das  seidene  Kopftuch 
und  enthülle  dich. 

Den  Säbel  an  seinen  Hüften 
ging  er  zur  Abandunterhaltung; 
Vater  von  schwarzen  Augen 
wie  die  Federn  des  alten  Straußes. 

Ich  fürchte  mich  nicht, 
ich  förchte  mich  nicht 
vor  den  Zöpfen  der  Sch(5non, 
den  mit  Safa*  geschmückten. 


na         9fi 


«li 


JA 


1^1  e    -     jfi     '     ri 

M  ai^j  a-z  -  z  era  aj  el 

hadajef 
a*men  higMi 

ja  bajef 

ekrnn  sowki 
radäjef. 

Hatwa-rragal 
mk  jinhadaf 
eki-fm  as-sowk 
sowd  emraddaf 
'atnid-batt^i 
wa  traddaf, 

Sejfii  *ala  matnu 
kawtiir  ju'allal 
abu  *ujunen  sowd 
ris  abmuzallal. 

Ma-ni  j^äjef 
miVni  Ijäjef 
ekrön  cz-zön 
ja-3-safajef* 


206 


O  Knmclclien  eile^ 
murre  nielit! 
Die  Zü|)fe  der  Seliüneü 
sind  nicht  zusammengebundeu. 


Ja  Uw/ir  efrek 
Ifi  tirazzum 
eljj'iiii  az-zcQ 
lii  mliazzam. 


Am  Iloclizeitabend,  lelet  en-nassa\  sitzt  der  Bräutigam  auf  ei  nein 
Teppiche  vor  einem  kleine«,  zu  diesem  Zwecke  aufgestellten  ZeUe,  birze, 
barauy  und  die  Anwesenden  geben  ihm  allerlei  (icöcbenke,  janketuh. 
Der  „Freund^  des  Bräutigams  muß  dafür  ütfeutiicb  danken,  darum  heißt 
er  el-Muballef.  Er  tut  dies,  indem  er  laut  ruft:  Vergelte  dir  Gott,  o 
N.  N.,  fealaf  alhih  *alejkj  jn  flan  al-flani* 

Die  Braut  muß  von  ifirer  Mutter  oder  ihren  Sehwestern  gewaschen 
und  mit  dem  besten  Gewände  bekleidet  werden;  sie  ist  immer  ver- 
schleiert. Wenn  sie  von  dem  Oefolgej  el-kattar,  abgeholt  wird,  sehreit  sie: 

„0  mein  Bruder*  o  mein  Vater,  ja-büjaj  ja-buja". 

Dies  tut  sie  anstandshalber,  daß  es  nicht  heiße,  sie  ziehe 
gern  vom  väterlichen  Zelte  fort.  8ie  setzt  sich  auf  ein  Kamel  und 
hinter  ihr  setzt  sich  auf  das  Tier  der  Bruder  ihrer  Mutter,  der  «ie 
halten  muß,  damit  sie  nicht  entfliehe.  Wenn  man  beim  Barza- Zelte 
angekommen  ist,  erbilU  der  Vater  den  Brautpreis,  sijak,  dann  oimrat 
er  einen  llalm,  kasale,  entweder  von  der  Negile-  oder  der  *A&be-Pflanze, 
reicht  ihn  dem  Bräutigam  und  sagt  dreimal: 

„Das  ist  der  Halm  meiner  Tochter,  hAdi  ka^ale  binti." 

l>er  Bräutigam  nimmt  den  Halm  und  steckt  ihn  Iiinter  seinen 
Lopfstrick,  el-mirir.  Der  Vater  der  Braut  oder  sein  Vertreter  sagt 
weiter: 

„O  N.,  schau  sie,  ich  lege  sie  heute  zwischen  den  Halssaum  deines 
Hemdes  und  deinen  Speichel^  und  ich  lege  sie  in  den  unteren  Saum 
deines  Hemdes  und  in  das,  was  aus  deinem  Penis  fällt,  ja  flau  tiiraha 
anad-jowm  hattha  ben  zikak  wa  rikak,  w-ana  batlha  bselilak  w  ma  ta\i 
min  ahrdak." 

Bei  den  TIrwat  holen  zwei  Männer  die  Braut  aus  dem  Zelte  ihres 
Vaters.  Dieser  reicht  dem  Vertreter  des  Bräutigams  einen  grünen  Halm, 
basale  ha*lra',  und  sagt: 

„Nehmet  den  Hahn  der  NJ  Ich  lege  ihn  von  meinem  Nacken 
auf  den  eurigen,  hakü  |j:n.'jale  tiane!  whattejtha  min  rukubti  ila  erl^abku.** 

Der  Bevoihnächtigte,  wckil,  nimmt  die  Jsa^ale,  fuhrt  die  Braut 
zum  Zelte  des  Bräntigams,  vor  dem  auf  einer  Stange  eine  Fahne  weht, 
wiederholt   diese  Worte   und   steckt   die  lya:*ale   hinter  den  Kopfstrang 


306 


er 


des  BriUitigamB»     Nun    wird    das   HeIijje-0|>fpr   dargebracht,  wöbe 
Wekil,  welcher  opfert,  die  Woric  spriclit: 

„Das  ist  das  TJelijje-Opfer  des  N,  (Bräutigams)  filr  die  N*  (Braut), 
hildi  helij[je  flau  'ala  Mrmc." 

Mit  dem  Blute  wird  der  Bräutigam  wie  die  Braut  besprengt, 
jaru^ßü  'a-l-'aris  wad-^arns  min  dämm  al-helijjej  wobei  gesagt  wird: 

„Sei  gelost  (vom  Bann),  es  hat  dich  Gott  gelöst,  belli  hallki  allah!^ 

Bei  anderen  Stämmen  schlachtet  der  Bräutigam  das  lJe!ijje-(Jpler- 
tier^  tritt  danu  zu  seiner  Braut,  wischt  das  Blut  \^on  dem  Sehlacht- 
messer  an  ihrem  Ärmel  ab  und  sagt:  „IJelli  hallki  allah." 

Die  Braut  flieht  sogleich  von  ihrem  Bräutigam  weit  in  die  Wüste 
hinein.  Der  Brilutigam  muß  seine  Braut  in  der  Wüste  aufsuchen, 
und  zwar  mit  ]\rund Vorrat  und  zwei  Fellen  zum  Zudecken.  Sechs  Tage 
bleibt  die  junge  Frau  in  der  W liste  und  nur  ihr  Mann  kennt  ihr 
Versteck  und  kommt  zu  ihr.  Wälu'end  dieser  Zeit  dürfen  sie  sieh  nur 
mit  Fellen  zudecken.  Wenn  die  Frau  nicht  flöhe,  würde  sie  sich  große 
Schande  zuziehen  und  feige  Kinder  gebären.  Eine  solche  wird  an- 
geredet: „Ja  rabuh,  o  Unverschämte!" 

Bei  den  Hegaja  flieht  die  junge  Frau  jeden  Abend  wenigstens 
durcli  ein  halbes  Jahr^  bei  den  yäraajde  wenigstens  einen  Monat,  bei 
den  Salajla  und  liei  einigen  Stämmen  der  Sfcür  ebenfalls  über  ein 
halbes  Jahr. 

Bei  den  Terabin  und  'Amarin  flieht  die  Braut  nicht.  Der  Bräutigam 
betritt  das  Zelt  mit  einem  Stabe,  mahgan  oder  bakur,  aus  Mandel  holz  in 
der  Hechten  und  einem  Megidi  (K  4*40)  in  der  Linken  und  läßt  die  Braut 
wählen.  Diese  zeigt  sich  nicht  durch  sieben  Tage,  Der  Bräutigam  aber  kaun 
ausgehen  und  wird  jeden  Tag  von  den  Nachbarn  zum  Essen  eingeladen. 

Am  siebenten  Tage  begibt  sich  die  junge  Frau  mit  ihren  <ie- 
fabrtinnen  zum  Wasser,  um  die  Kleider  des  Brilutigams  zu  waschen. 
Nach  i lirer  Heimkehr  wird  sie  von  den  Nachbarn  zum  Essen  ein- 
geladen. Nach  weiteren  vier  Tagen,  also  vier  Tage  nacli  der  Oktnv 
der  Trauung,  besucht  sie  ihre  Eltern. 

Bei  den  Shur  besucht  die  junge  Frau,  mahtüba,  am  siebenten 
Tage,  jowm  as-sabe*,  ihre  Verwandten.  Sie  nimmt  einige  Nahrungs- 
mittel mit,  wenn  möglich  ein  Schaf,  das  dann  bei  den  Ihrigen  verspeist 
wird»  Wahrend  des  Essens  bekommt  sie  von  ihren  Anverwandten  allerlei 
Geschenke:  junge  oder  ältere  Kamele,  ein  Füllen,  mohra,  einen  Mantel^ 
'aba',  kurz,  wie  man  es  eben  kann.  Alles  das  gehört  ihr  allein,  sie  kaun 
und  soll  es  selbständig  verwalten^  und  niemand  darf  es  ihr  nehmeu. 


207 


EhepflichL 


Dör  JJaljari  *h\rf  so  viele  Frauen  heiratew,  als  er  will,  I^adr  m& 
jmftd^  denn  er  ist  nk*lit  beselidhikt  nuf  viele  oder  wcnigCj  ma  hti  mabdild 
idej  aMcutr  wa-l-kalL  Die  FellaljiQ  glauljeiij  daß  sie  höchstens  vier 
Frauen  nehmen  dürfen.  Doch  findet  man  hei  den  Arabern  sehr  selten 
mehr  als  eine  Frau.  Nur  wenn  diese  keine  Knaben  gebiert^  nimnit 
der  Älann  eine  zweite  Frau.  Wenn  bei  den  kleinen  Ma^aze-Stiimmen 
kein  erwachsener  Jüngling  vorhanden  ist,  und  dem  heiratsföliigen  Mäd- 
chen Gefahr  droht,  ledig  bleiben  zu  müssen,  heiratet  sie  gewohuHeh 
der  Häuptling  oder  ein  anderer  angesehener  Mann^  damit  das  ohnehin 
schwache  Geschlecht  nicht  noch  mehr  geschwächt  werde. 

Hat  ein  Sahari  zwei  Frauen,  al  mutazawwag  tenten,  so  soll  er 
jede  Nacht  bei  einer  zubringen  oder,  wenn  er  es  nidit  will,  vor  dem 
Zelte  schlafen;  dies  wird  aber  in  Wirklichkeit  nicht  eingelxalten. 

Bei  den  IJegaja  muß  der  Mann  jede  Nacht  bei  einer  Frau  liegen 
oder  a}»er  draußen  schlafen.  Bringt  er  die  Nacht  bei  einer  anderen  zu, 
als  er  sollte,  so  nimnit  .sich  die  Verscli mähte  in  der  Frühe  ein  Sciiaf 
oder  eine  Ziege  und  bezeichnet  das  Tier  als  ihr  Eigentum,  weil  es  der 
Preis  für  ihre  Nacht  ist,  hannse  laha  *an  leltha.  Der  Mann  darf  da- 
gegen nichts  einwenden,  denn  dies  ist  bei  den  Arabern  anerkanntes 
Keclit,  hukuk  al-*arab  w  durüb  al-maAij^je.  Das  Nachtmahl  bereitet  dem 
Manne  jene^  der  die  Nacht  gehört. 

Bei  den  Zullam,  ITewat  und  *Azazme  muß  der  Mann  jeder  Frau 
in  ihrer  Nacht  beiwohnen,  leltha,  oder  vor  dem  Zelte  scldafen.  Wohnt 
er  einer  anderen  bei,  so  begibt  sich  die  Versch mühte  zu  ilirer  Familie 
und  diese  läßt  dem  Manne  sagen:  „Wir  verlangen  von  dir  das  Recht, 
widdna  minnak  elliakil^e",  und  er  muß  die  Nacht  bezahlen. 

Bei  den  Terabin  flieht  die  Frau  in  der  Frfdie  in  das  Zelt  ihrer 
Angehörigen  und  beklagt  sich  auf  die  Frage: 

*,0  Weib,  warum  bist  du  so  aufgebracht,  ja  hurma  les  ma*üle?** 
mit  den  Worten: 

„Ich  entbehre  sowohl  des  Bettes  als  auch  des  Lebensunterhaltes, 
ana  maMumet  el-fras  wa-I-ma*aä/* 

Nun  wird  die  Sache  dem  Häuptlinge  mitgeteilt  und  der  JL^nn 
vorgeladen.     Wenn  er  schwort: 

pFürwalir,  ich  habe  weder  vorgezogen  noch  vertauscht  in  ihrer 
Nacht,  w  ana  ma  'azzejt  wa  la  baddalt  li  lejletha", 


208 


so  wird  er  für  unseliuUlig  erklärt,  sonst  muß  er  der  Frau  (i\r  ihre  Naelit 
1  Lira  geljen. 

Der  Beischlaf  ist  untersagt  \i1thrend  der  Tniuer,  el-hdnd,  aus  Anlaß 
des  Todeä  des  Vaters,  Bruders^  »Sohnes  vier  Tage  lang,  während  der 
Menstruatiun^  el-hecj^  el-'edrj  sieben  Tuge,  und  nacli  der  Geburt,  el-wiläde, 
durch  40  Titge. 

Außerdem  ist  der  Beisehkf  untersagt  am  10.  Juli^  denn  an  diesem 
Tage  üljt  der  Stern  al-Balde,  „der  in  der  Mitte  zwischen  dem  Monde 
und  at-Traj:ju'  zu  sehen  ist"*,  einen  unfieilbriugeuden  Eiüfluß,  uud  am 
10.  August,  wegen  des  Einflusses  „des  Sternes  al-Ij^ran'^. 

In  el'Kerak  gilt  der  Beisublaf  am  Tage  für  eine  iSebandc^  *ejb. 
Nur  die  Megalje  können  sich  nicht  enthalten.  Vor  Tagesanbruch  soll 
man  sich  cbenialls  enthalten.  Auch  ilV*t  mau  die  eheliehe  Pflicht  in  der 
Nacht  von  Samstag  auf'  Sonntag  nicht  aus. 

Findet  bei  den  Fellahin  der  Bräutigam  seine  Braut  entjungfert, 
80  verstößt  er  sie  sofort.  Ersetzen  ihm  ihre  Verwandten  den  für  sie 
bezahlten  Preisi  so  muß  er  schweigen.  Siiricht  er  aber,  imd  hat  sich 
das  Mltdchen  wirklieh  vergangen,  so  müssen  es  ihre  Verwandten  töten, 
ganz  gleich,  ob  der  Fehltritt  bereits  vor  geraumer  Zeit  oder  erst  vor 
kurzem  gescliah^  in  kfin  mabnd  waghiha  kahl  aw  gedid. 

Erfahrene  Frauen^  und  zwar  Frauen  aus  allen  besseren  Familien, 
müssen  das  Mädchen  untersuchen.  Stellt  es  sieh  aber  heraus^  daß  das 
Mädchen  unscluddig  ist^  wird  der  Bräutigam  getutet.  Ist  es  ihm  mög- 
lich^ so  flieljt  er,  und  es  werden  dann  Verhandlungen  angestellt  ww  bei 
der  Blutrache.     Es  gibt  kein  Vorzeigen  des  Brautuacbltucbes. 

Wenn  bei  den  Sarära t  ein  Mädchen  vergewaltigt  worden  ist,  so 
schreit  sie,  schlägt  ihr  Gesicht^  läßt  ihre  Haare  niederfallen  und  beklagt 
die  ihr  von  jenem  Manne  angetane  Schmach,  ta^ih  ii  kowniha  w  talfom 
waghaha  w  tarbi  saVaha  w  tarti  li'Ärha  min  hadak  ar-ragol. 

Findet  ein  SarAri-Bräutigani  in  der  Hochzeitsnacht,  daß  seine  Braut 
keine  Jungfrau  ist»  so  bindet  er  einen  Strick  um  ihren  Hals  und  führt 
sie  in  das  Zelt  ihrer  Familie. 

Wenn  bei  den  Teräbin  der  Bräutigam  seine  Braut  beschuldigt, 
daß  sie  keine  Jungfrau  mehr  war,  so  muß  er  vor  ihren  Angehörigen 
sofort  fliehen,  weil  ihn  diese  als  ihren  größten  Feind,  l>6mani,  verfolgen 
und  ihn  töten,  falls  sie  seiner  habhaft  werden.  Er  stellt  sich  unter  den 
Schutz  eines  mächtigen  Mannes^  der  Boten  zu  den  Verwandten  der 
Braut  mit  der  Einladung  zur  Verhandlung  der  Snche  sendet.  Diese 
konunen  zu  ihm,  uud  der  Vertreter  der  Braut  erklärt  gewöhnlich: 


209 


„Ich  wünsche  den  MinSad-Spruch,  cLtmit  er  meine  Elire,  wie  er 
Bie  ansehwärzte,  wieder  weiß  maehe,  aou  widili  l.iakk  minsad  zaj  mk 
Bawwad  *arji  juhaj^jerj." 

Einen  solchen  Minäad-Spruch  künnen  bei  den  Tenibin  nur  die 
Vertreter  folgender  drei  Sippen  erlassen: 

Abu  ßakra 

Abud-Hag^ag" 
Abo  Oledäü. 

In  el-Kerak  der  Vertreter  der 

Me^ulje 


Bei  den  TijAha: 


Ibn  Tbejt 
Abu  Sardr. 

al-Hzajjel 
Abu  Sunnar 
Ibn  Nebhan. 


Nun  gehen  beide  Parteien  zu  einem  von  diesen  und  geben  ihm 
je  1000  Piaster  als  Rizka.  Dann  tragen  sie  ihr  Anliegen  vor  und 
stellen  Bürgsehfift^  daß  der  Sprach  des  Richters  eriVdlt  werden  würde. 
Der  Richter  erwägt  allein  und  findet  er,  daß  die  Hes*choldigung  nur  er- 
funden ist,  80  muß  der  Bräntigam  dem  Vater  der  Brant  100  Nira  (Lire) 
geben  und  seine  Ehre  weiß  machen.  Er  hängt  ein  weißes  Tuch  auf 
einen  Stock,  geht  im  Lager  hernm  und  ruft: 

„Gott  möge  dein  Augesicht  w^eiß  machen,  o  K.,  alläh  juba][jed 
w^aghak,  ja  flan!" 

Dann  befestigt  er  die  weiße  Fahne  auf  dem  Zelte  des  Vaters 
der  Braut,  ar-rajet  el-bcda'  tilfa'  *ala  flau. 

Wenn  der  Brilutigam  diesen  Kicliterspruch  nicht  annehmen  will, 
80  begeben  sich  beide  Parteien  zum  zweiten  Minsiid-Richter  und,  wenn 
er  auch  da  nicht  zufrieden  ist,  zum  dritten.  Freilieh  muß  jeder  von 
diesen  seine  Mizka  (1000  Piaster)  bekommen.  Nun  steht  es  dem 
Bräutigam  frei,  den  Ausspruch  des  ersten  oder  zweiten  Richters  anzu- 
nehmen^ und  er  erklärt: 

pDer  Ausspruch  des  N.  hängt  auf  seinem  festen  Stricke 
und  ich  will  ihn  nicht  zerreißen* 

Hal;:^  äim  \tla  masaddo 

w  ana  ma  ahoddo." 

KtiiiU  Arftbift  Pelniea.  Ol.  14 


210 


Die  ansclioldige  Partei  bekommt  ilire  1000  Piaster  zurück* 

Fügt  sich  der  Bchiildige  Bräutigam  iiiclit,  so  ist  er  elirlos»  und 
niemand  darf  ilin  aufnehmen  oder  beschützen. 

Wird  die  Braut  schuldig  befunden^  so  hängt  es  von  ihren  An- 
gehörigen ab,  wie  sie  sie  bestrafen,  Dem  Brilutigam  muß  alles  ersetzt 
werden;  er  kann  sie  jedoch  auch  behalten. 

Wenn  jemand  in  eä-Sobak  eine  Frau  mit  einem  fremden  Manne 
sieht  und  sie  des  Ebebruches  anklagt,  muß  sie  mit  der  Zunge  ein 
glühendes  Eisen  belecken,  el-bil'o.  Beweist  sie  dadurch  ihre  Unschuld, 
80  wird  der  Kläger  verfolgt,  als  ob  er  ein  Mörder  wäre,  und  er  und 
die  Seinigen  müssen  ftiehen,  jigla*.  Ist  sie  schuldig,  so  soll  sie  getötet 
werden. 

Wenn  sie  noch  unverheiratet,  bint  el-bejt,  war,  sind  ihre  Ver- 
wandten nicht  verpflichtet,  sie  zu  töten,  aber  niemand  darf  sie  heiraten. 

Wenn  bei  den  Tijäha  ein  Mann  eine  Jungfrau  entführt,  muß  er 
den  Blutpreis  zweier  Männer  zahlen.  Wenn  er  sie  dann  heiraten  will, 
muß  er  ihren  Brautpreis  voll  entrichten. 

Mein  Begleiter  Sa*id  scherzte  einst  mit  einem  Mädchen  und  wollte 
es  küssen.  Sie  wehrte  ihn  ab,  stürzte  dabei  und  schrie  um  Hilfe.  Zwei 
Hirfen  eilten  herbei  und,  wenn  Sa'id  nicht  geflohen  wäre,  hätten  sie 
ihn  getötet.  Er  stellte  sich  unter  den  Schutz  eines  Häuptlinges,  leistete 
den  gefürehteten  Hu{ta-Scbwur,  daß  er  dem  Mädchen  nichts  anderes 
antun  wollte,  und  mußte  dennoch  dem  Vater  des  Mädchens  einen  elf 
Handbreiten  hohen  Sklavenknaben  geben. 

Wenn  bei  den  Hwet&t  ein  Mann  und  eine  Frau  in  außerehelichem 
Verkehr  in  flagranti  ertappt  werden,  werden  beide  getötet.  Verführt  ein 
Mann  eine  Jungfrau  oder  eine  Frau,  so  wird  sie  von  ihren  Angehörigen 
getötet^  und  diese  verlangen  dann  von  den  Angehörigen  des  Verführers 
den  Blutpreis  für  vier  Männer.  In  el-Kerak  wurde  vor  kurzem  eine 
Frau  des  Ehebruches  beschuldigt.  Ihr  Bruder  überzeugte  sich  von 
ikrer  Schidd  und  jagte  ihr  eine  Kugel  ins  Herz.  Dann  begab  er  sich 
zu  den  Verwandten  ihres  Liebhabers,  der  bereits  zu  den  IJamajde  ge- 
flohen war,  und  sagte: 

„Entweder  werdet  ihr  ihn  töten,  oder  ick  muß  einen  von  euch 
töten." 

Da  ging  ein  Bruder  des  Liebhabers  diesem  nach,  fand  ihn  richtig 
bei  den  IJamajde  und  erschoß  ihn. 

Bei  den  Saritrat  mißbrauchte  1899  ein  Vater  seine  eigene  Tochter; 
nachdem  seine  Söhne  davon  erfahren  hatten,  erschossen  sie  ihn  sofort. 


211 


Eherecht 

Bei  den  Ambern  wie  bei  den  Fellahin  muß  tue  Frau  melir  ar* 
beitcn  als  der  Mann.     In  el-Kerak  hurt  man  oft; 

Das  Weib  ist  am  Tage  eine  Eselin^  in  der  Nacbt  aber  ein  Weib, 
el-mara  fi-l-j6m  hemira  w  fi-Mel  mara\ 

Die  CaVibne  sagen: 

Der  Säbel  krümmt  sich  nichts  außer  nm  Weiber  willen, 
weil  alle  Weiber  Sünderinnen  sind. 

Es'Sejf  ma  inhana  illa  lin-nisa^ 

lanna-n-nisa*  kuUhenn  ljata\ 

Di©  Arbeiten  der  Frau,  wägijat  al-mara*,  sind  mannigfaltig*  Sie 
webt  aus  Ziegenhaaren  die  Zeltdeeken  und  näht  diese  zusammen, 
sie  stellt  das  Zelt  auf  und  briebt  es  ab,  sie  ladet  das  Gepäck  auf 
und  ab:  das  ganze  Hauswesen  oViliegt  ihrer  Sorge.  Sie  muß  das 
Brennmaterial  besorgen  und  alles  nötige  Wasser  herbeischaffen,  was 
recht  schwierig  ist,  weil  sie  die  Wassergeßiße  oft  stundenlang  auf  dem 
Rücken  oder  auf  dem  Kopfe  schleppen  muß.  Sie  hat  auch  für  die 
nötige  Nahrung  zu  sorgen,  das  vorrätige  Getreide  zu  mahlen,  sei  es 
auf  einer  Hand-  oder  anderen  Mühle,  die  Kamele  und  Ziegen  zu  melken, 
die  Milch  aufzubewahren  und  daraus  Butter  oder  Käse  zu  bereiten. 
Bei  den  'Amarin  und  'Azazme  hütet  sie  die  Ziegen.  Sie  muß  auch  das 
Kamelhaar^  wabar,  sammeln,  daraus  oder  aus  Wolle  Teppiche  weben, 
alles  nähen  und  flicken. 

Sind  Gäste  angekommen  und  ist  der  ZeltheiTj  ^aheb  al-bejt,  nicht 
zugegen,  so  bringt  die  i^ahbet  al-bejt  die  Teppiche,  macht  Feuer,  liolt 
das  Kaflfeegeschirr  und  trinkt  mit  den  Gästen  den  Kaffee. 

Bei  den  Fellahin,  wo  von  einer  Heirat  aus  Liebe  keine  Rede  ist, 
bekommt  die  Frau  oft  Schläge^  was  sie  sich^  solange  kein  Blut  fließt 
und  kein  Knochenbruch  vorliegt,  gefallen  lassen  muß,  Denn  ^das 
Fleisch  des  Weibes  gehört  ihrem  Manne,  ihre  Knochen  aber  ihrer 
Familie,  lahm  el-mara  lizowgha  w  Vxfimha  lahalha".  Wenn  sie  auch 
zu  dieser  flicht  und  sich  beschwert,  w^ird  sie  gewöhnlieh  gezwungen 
zurüchzukehren,  weil  sonst  der  Brautpreis  rückersetzt  werden  müßte* 
Deshalb  flüchtet  sie  sich  bei  Mißhandlungen  zu  einem  angesehenen 
Manne  und  sagt: 

„Ich  stelle  mich  unter  deinen  Schutz,  w^eil  mich  meine  Verwandten 
zu  meinem  Manne  zwingen,  ich  will  aber  nicht;  deshalb  stelle  ich  mich 

U* 


212 

unter  demen  Schutz^  ana  da^c  ^ilcjk  w  aldi  mnidhona  jirsobiini  *aU!^li 
w  ana  ma  li  l)ater^  ana  dal^le  \'dojk," 

NuQ  kann  sie  im  Zelte  oder  Hanse  des  Beschtitzers  bleiben,  bis 
die  Verhandlungen;  welche  dieser  mit  ihrem  Manne  und  mit  ihren  Ver- 
wandten eingeleitet  hat,  abgeschlossen  sind.  Oft  bereut  der  Mann  seine 
Handlungsweise  und  schickt  zum  Beschützer  seiner  Frau  einen  Boten 
mit  den  Worten: 

„Meine  Seele  kann  sich  von  ihr  nicht  trennen,  nafsi  mä  hi  1}Ä- 
rej^e  *anha." 

Hat  er  mit  ihr  keine  Sühue,  oder  ist  er  mit  ihr  überhaupt  unzo- 
frieden^  so  läßt  er  ihrem  Besebützer  sagen: 

„0  Vater  des  N.,  ich  stoße  Holz  gegen  Holz, 
und  die  Scheide  will  das  Holz  nicht  nehmen. 

Ja-ba  flau  adukk  el4ia§ab  bil-ba6ab 
w  al-ka  ijje  la  takbel  el-b^^^ab.^ 


Im  Allgemeinen  entläßt  der  Fellah  nur  ungern  sein  Weib,  weil 
er  dadurch  den  bezahlten  Braut  preis  und  eine  Arbeitskraft  einbüßt. 
Der  Araber,  der  zumeist  aus  Liebe  heiratet,  tut  es  noch  seltener. 

Dem  Manne  steht  es  gänzlich  frei»  seine  Frau  zu  entkssen^  und 
er  ist  nicht  verpflichtet^  einen  Grund  dafür  anzogeben.  Bei  den  Ka  abne 
sagt  er: 

„Ziehe  fort,  du  Verschleierte,  du  hast  meine  Zuneigung  zu  dir 
verzehrt,  riihi  jiV  mastura  akalti  na.sabki  min  'endi!^ 

Wenn  eine  Frau  endgültig  entlassen  werden  soll,  muß  ihr  Mann 
vor  einem  ehrbaren  Manne  erklären: 

T,0  ^.,  diese  Frau  ist  dreimal  entlassen  durch  deine  Vermittlung, 
ja  flau  ba-l-horma  mtallake  bith\te  *ala  jaddak,"  Dann  darf  sie  der 
Mann  nicht  mehr  zurilckverlangen,  und  sie  kann  einen  anderen  heiraten. 

Die  IJegaja  sagen:  ^,0  N,^  dein  Kopftuch  ist  über  dein  Gesicht 
herabgelassen,  ja  Hane,  matjfi  gelaiki  *aleki." 

Die  Frau  nimmt  ihr  Eigentum  und  zieht  damit  zu  ihrer  Verwandt- 
schaft, darf  jedoch  so  lange  nicht  wieder  heiraten^  bis  der  Mann  vor 
zwei  Zeugen  erklärt: 

„Gehe  fort,  siebe,  du  bist  dreimal  entlassen,  rnhi  taräki  lalifte 
bit-taläte." 

Dann  muß  die  Frage  nach  dem  Brautprcise  gelöst  werden,  d,  h. 
es  muß  entschieden  werden,   ob  der  Mann  bereclitigt  war,   seine  Frau 


213 


zu  entlassen  oder  nicht.  Von  der  Losung  dieser  Frage  hUngt  es  aby 
ob  der  Mann  den  ganzen  Brautpreis,  sijä%j  oder  einen  Teil  davon  oder 
gar  nichts  zurückbekommt. 

Hat  die  Verstoßene  ein  unmündiges  Kind,  so  verlangt  sie  ein 
Kamel  als  Aramenentsebädigung.  Das  Kind  bleibt  ihr,  bis  es  entwöhnt 
istj  dann  kommt  es  aber  in  das  Zelt  seines  Vaters.  Bei  der  Scheidung 
nimnxt  die  Frau  ihr  ganzes  Eigentum  mitj  das  sie  auf  ein  Kamel  oder 
Maultier  ihres  Mannes  aufladet,  das  Tier  gehört  dann  auch  ihr. 

Öfters  ersucht  die  Frau  seihst  um  Entlassung  mit  den  Worten; 
„0  Mannj  gib  meinen  Nacken  los,  ja  zalame  fikk  rukubti,^ 

In  el-Kerak  zahlt  man  fUr  die  Amnienpflicbt  einer  entlassenen 
Frau  oOO  Piaster. 

Seine  Frau  oder  Kinder  zu  verkaufen^  ist  dem  $abari  nicht  cr- 
hiuht.  Audi  darf  er  sie  nicht  verpftlndeUj  deun  sie  gehören  nicht  ihm, 
sondern  seinem  Stamme.  Er  darf  auch  nicht  seine  Frau  oder  Kinder 
töten.  Nur  die  ehebrecherische  Frau  kann  und  muß  sogar  getötet 
werden;  dasselbe  Los  harrt  auch  der  Tochter,  die  vor  der  Hochzeit 
schwanger  wurde  oder  mit  einem  Manne  entflohen  ist. 

Wie  mich  glaubwürdige  ^länocr  verschiedener  Stämme  versicherten, 
ist  es  erlaubt,  neugeborene  älädcben  oder  krüppelhafte  Säuglinge  im 
Sande  zu  verscharren. 

Der  Sa'idi  darf  seiner  Frau  bei  Lebzeiten  etwas  von  seinem  Eigen- 
tum^ min  rizkibj  gcbeUt  juhc}>.  Dieses  Geschenk,  ba-hwahbe,  gehört 
ihr,  und  sie  kann  es  sieb  anstandslos^  bdun  niu*adcre,  nach  des 
Gatten  Tode  nehmen.  Nie  aber  darf  er  ihr  etwas  vermachen,  was  zum 
eigentlichen  Erhgute  gehört,  oder  sie  zur  alleinigen  Erhin  erklären. 
Dies  wllrdc  nie  anerkannt  werden,  weil  dadurch  der  eigentliche  Erbe 
geschädigt  würde,  und  der  Erblasser  als  Hasser  seines  Erben  erschiene 
tmd  dem  Erben  verhaßt  würde,  muhscd  wäreto» 

Bei  den  *Azäzme  bekommt  die  Frau  nach  der  Entw^ölmung  eines 
Knal>en  ein  Geschenk.  Auch  wenn  ihre  Tochter  heiraten,  bekommt 
sie  etwas.  Dies  und  alles,  was  sie  in  die  Ehe  mitgebracht  hat,  ist  ihr 
ausschließliches    Eigentum,   worauf  niemand   anderer   ein  Anreclit  hat. 

Die  Witwe  kann  ihren  Brautpreis  behalten,  oft  aber  wird  sie  von 
den  Anverwandten  gezwungen,  ihnen  diesen  auszufolgen. 

Bei  den  S\)(ir  kann,  ?abh  lu^  der  Sterbende,  abmunäze*,  seiner 
Frau  etwas  geben  oder  vermachen,  gewöhnlich  wird  es  ihr  aber  nach 
des  Gatten  Tode  von  den  Erlien,  al-waraia*,  genommen.  Denn  die 
rechtmäßigen  Erben,    und  zu  diesen  gehören  weder  die  Frau  noch  die 


214 

Tüchterj   meinen^   der  Et'bhisser  hätte  aus  Haß  gogen  sio  so  gehandelt, 
hada  mulised  warit,  und  sagen: 

„Der  Geber  gah^  und  der  Erbe  erkaanlo  es  nicht  an,  a^tÄ'l-mu*ti 
wa  ^ajja-I-waret." 

Geburt 

Der  sehnlichste  Wunsch  eines  jeden  Arabers  ist  eine  zahlreiche, 
gesunde,  niännliclic  Nachkommenschaft;  denn  sie  schaflTt  ihm  Eiullnß 
und  Schutz  und  stärkt  den  Stamm.  Auch  Mädchen  hat  er  gern,  allein, 
wenn  seine  Frau  kuter  Mädchen  zur  Welt  bringt,   ist   er   ungUickhch. 

Die  Araber  kennen  keine  Hebammen;  entweder  helfen  sich  die 
Frauen  gegenseitig  oder  sie  gehären  auch  ohne  jede  Hilfe.  So  die 
'AtiwiyCj  die  auf  der  Weide  gebiert  und  dann  ihr  Kind  samt  ihren 
Ziegen  mit  nach  Hause  bringt. 

Bei  den  ^anagre  steht  die  Mutter  während  der  Geburt.  Zwei 
Frauen  stützen  sie  unter  den  Armen  und  der  Mann,  der  vor  ihr  hockt, 
empfängt  das  Kind  auf  seine  Knie. 

Die  Wöchnerin,  al-mara  al-mawtji',  wird  von  ihren  Verwandten 
lind  Nachbarn  mit  Speisen  beschenkt.  Bei  den  ijihür  bringt  miin  i!n*j 
wenn  ihre  Verwandtschaft  reich  ist,  in  kan  arnija'.  Fleisch^  in  saurer 
Milch  gekocht,  oder  Fleisch  in  Butterschmalz  oder  Brot  mit  Butter- 
schmalz. 

Bei  den  ^Amärin  bringt  man  ihr,  wenn  Vermögen^  niisare,  da  ist, 
dünne  Brotkuchen ,  rakake,  oder  Brot  mit  Butterschmalz  und  Milch.  Ist 
sie  arm,  so  muß  sie  sich  mit  allem  begnügen,  was  man  ihr  gibt. 

In  el-Kerak  legt  man  ilir  die  Ptlanze  Er^eja  in  Wasser  mit  Eiern 
und  Butterschmalz  gekocht  vor,  Linsengerichte  aber  darf  sie  30 — 40 
Tage  nicht  essen.  Zum  Geschenke,  wägeb,  bekommt  sie  von  den 
Frauen  Mehl,  Buttcrselimalz,  ein  gekochtes  Huhn^  g^age  (sie),  oder  Eier. 
Die  Besucherinnen  grlißen  sie  mit  den  Worten: 

y,Da  sollst  es  in  Frieden  genießen,  haniti  bis-salame/ 
worauf  sie  antwortet: 

„Gott  schenke  euch  Frieden,  alläh  jusallemken.*' 

Die  bararat  bringen  ihr  das  Gericht  el-*Aside,  das  aus  Mehl, 
Milch  und  Butter  besteht. 

Bei  schwerer  Geburt  trinkt  sie  den  Absud  der  Gewürznägelein, 
krunfeL 


215 


Wenn  in  el-Kerak  ein  Kind  am  Freitag  geboren  wird,  glaubt 
man^  daß  es  nnglüeklich  sein  werde.  Deshalb  muß  man  es  vom  Un- 
glück befreien.  Zu  diesem  Zwecke  wird  ein  Hahn  oder  ein  Bocklein 
geschlachtet^  das  Kind  mit  dem  Blute  besprengt  und  das  Opfer ticr 
dort  begraben,  wo  das  Kind  zur  Welt  kam* 

Wenn  eine  ledige  Person  oder  eine  verheiratete  Frau  ein  nnehe* 
liebes  Kind  gebiert,  wird  diesem  gleich  nach  der  Geburt  die  Nabel- 
schnur herausgezogen  und  man  verscharrt  es  im  Sande. 

Die  'Amarin  schneiden  dem  neugeborenen  Kinde  ein  StLlekcben 
vom  Nabelj  sirre,  ab  und  binden  es  an  den  Hala  einer  Kamelin,  einer 
Ziege  oder  eines  Schafes  mit  den  Worten:  „Dies  ist  die  'Aküde  des  N., 
ha'  ^a^üde  tlän." 

Dieses  Tier  gehört  dann  samt  allem,  was  es  bringt,  taljlcf,  dem 
Kinde, 

Das  neugeborene  Kind  wird  bei  den  §lmr  am  ersten  und  siebenten 
Tage  nach  der  Geburt  mit  Ol  und  Sak  eingerieben.  Nur  ausnahms- 
weise wird  es  in  verdünnter  Buttermilch,  nasije,  gewaschen  und  dann 
mit  Salz  eingerieben.     Ein  Opfer  wird  nicht  dargebracht. 

Die  'Amärin  waschen  es  eine  ganze  Woche  lang  täglich  in  lau- 
warmem Wasser  und  reiben  es  mit  Salz  ab.  Geschähe  dies  nicht,  so 
würde  es  sehr  furchtsam  werden. 

In  el-Kerak  heißt  das  neugeborene  Kind  Twereä;  es  wird  mit 
Salz  und  Olivenöl  gesalbt,  und  zwar  am  ganzen  Körper,  im  Munde 
und  in  den  Ohren.  Dies  tut  man  dnrcli  sieben  Tage,  jeden  Tag  ein- 
mal    Dann  wird  es  in  Kuhham  gewaschen. 

Bei  den  I^Twctat  heißt  das  neugeborene  Kind  ebenfalls  Teeres; 
es  wird  ihm  Schmalzbutter  mit  Schwcfelj  kibnt^  in  den  Mund  ein- 
geflößt,  jul^annikyh. 

Bei  den  Terabin  wird  es  mit  Wasser  und  Salz  gereinigt,  und  zwar 
wührend  der  ersten  sieben  Tage,  ila  saba'at  el-wgüb;  dann  wUscht  man 
es  mit  Kamelurin  ond  reibt  es  mit  Sala  ab. 

Bei  den  *Azazrae  und  l.Iewat  heißt  das  neugeborene  Kind  LibbAd 
oder  LAß.  Den  Vater  grüßt  man;  „Gesegnet  sei  dein  LAti,  mubjirak 
lafik!"*  oder:  „Gesegnet  sei  der  Kamelhirt,  mabn\k  rai-1-bel!" 

Die  IJwetat  sagen:  „Gesegnet  sei  dieser  Kamelzüchter,  mubarak 
hat-twereS!  Gott  mache  ihn  zu  einem  von  den  Langlebigen,  ulhih 
je^*alu  min  twil  al-a*amar!'* 

Der  Vater  antwortet:  „Gott  werfe  den  Segen  auf  eure  TIerden 
und  eui*e  Familie,  allah  jetrah  al-barake  fi  mälku  w  'aj/dkul 


216 


Bei  den  ITana^e  fragt  man  nach  der  Gebart  den  Vater: 

^0  N,,  was  kam  zu  euchj  ja  flän  we.4  gaku?^ 

„Ein  Hirt,  eine  Hirtin,  rai^  ra  ij^je," 

„Gesegnet  sei  der  Neugeborene^  mabrük  al-Iafi." 

Bei  ihnen  heißt  das  Kind  am  ersten  Tage  nach  dor  Oeburt  al- 
Lafi,  dann  abLibbad. 

Am  siebenten  Tage  wird  bei  den  Tembin^  'Azäzme  und  Tijäha  das 
Opfer  Sabü'  oder  ToJu*  dargebracht  nnd  dabei  spricht  der  Opfernde: 

^Dies  ist  das  Löseopfer,  om  öotteswillen,  Gott,  hadi  fedw  lawig^h 
alläh." 

Dann  wird  dem  Knaben  der  Name  gegeben^  und  die  Anwesenden 
beglückwünschen  den  Vater  mit  den  Worten: 

„Gesegnet  sei,  o  N,,  dieser  Junge,  mabruk,  ja  flan,  ha-liTilam!*^ 
und  er  antwortet  einem  Vertieirateten: 

„Gut  Glück  für  dich,  al-'okba  hik!" 

einem  Ledigen;  „Gut  Glück  zu  deiner  Hochzeit,  ab'ofeba  lafarhak!" 

einer  Verheirateten:  „Gut  Glück  zur  Hochzeit  deiner  Kinder, 
cb*okba  lafarh  'ejälki!^ 

einer  Ledigen:  „Gott  soll  dich  verschleiern  und  deinen  Brüdern 
Frieden  schenken,  allah  jister  'alejki  w  jnsallcm  bwnnki!" 

Alle  geben  Geschenke,  nufeüt,  dem  Vater  oder  der  Mutter. 

Bei  den  'Azazme  wird  nach  siebeu  Tagen,  *ala-s-sabü*,  diia  Opfer 
Mrüka  dargebracht  und  der  Opfernde  sagt: 

„Du  sollst  (uns)  rechtfertigen,  und  wir  sollen  leben!  Ich  verrichte 
eine  heihge  Handlung»  und  Gott  möge  (sie)  bessern,  *filcki-z-zaka'  w 
*alena4-baja,  amvzku  w  allah  jarku!" 

Die  jjullam  sagen  beim  Opfern: 

„O  Angesicht  Gottes^  dies  gehört  dir,  ja  wigh  allah  hädi  lak," 

Die  Sa*idi\jin  opfern  schon  nach  drei  Tagen  die  Mruka  und 
sagen  dabei: 

„0  Angesicht  Gottes,  dies  gehört  dir!  Was  du  gegeben  hast,  sei 
darauf  nicht  gierig^  ja  wigh  allah  hadi  lakj  illi  a'tÄJtu  U  tasehh  bih!" 

Mit  dem  Blute  des  Opfertieres  salben  sie  den  Knaben  auf  dem 
Scheitel,  'ala  ku^ijatih. 

Das  Opfer  Mrü^a  oder  Bdül  ist  am  achten  Tage  nach  der  Geburt 
nach  der  ileiouog  der  'Amarin  unumgänglich  notwendig,  denn  es  gilt 
für  wichtiger  als  das  Dahlie- Opfer,  ahsan  min  afj-fjaiuye»  Es  wird  von 
dem  Vater  ein  Schaf  oder  eine  Ziege  geschlachtet,  wobei  er  spricht: 

„O  Gott,  hier  ist  das  Opfer  des  N.,  j?\  allah  ha  inru^a  flfin.^ 


217 

Das  Kind  bekommt  bei  den  §Iiftr  am  40,  Tage  nach  der  Geburt 
den  Namen.  Bis  zu  dieser  Zeit  heißt  es  HreyAn.  Seine  Familie  bereitet 
ein  Midil  ans  Brotj  Ijnbez,  mit  Biitteröchmalz,  semen,  nnd  ladet  die 
Ersten  dea  Lagers  ein.  Ist  das  Zelt  nicht  groß  genug,  so  benützt  man 
das  Zelt  dea  Häuptlings.  Sind  die  Gäste  beisammen,  so  nimmt  der  Vetter 
oder  Onkel  oder  Bruder  der  Mutter  den  Knaben,  bringt  ihn  vor  die  Ver- 
sammelten^ legt  ihn  einem  Angesehenen,  saheb  al-haljt,  in  die  Anne 
nud  dieser  gibt  ihm  einen  Namen.  Jeder  der  Anwesenden  beschenkt 
dann  das  Kind,  jinhalu;  dieses  Geschenk  heißt  T^ilüa  und  gehört  dem 
Knaben. 

Bei  den  Hwetat  opfert  der  Vater  eine  Ziege  oder  ein  Schaf  für 
den  Knaben  und  besprengt  ilm  mit  dem  Blute  des  Tieres,  jumallehu 
dämm  ed-dbiljie  *alej.  Die  Mutter  bereitet  das  Fleisch,  legt  es  auf  eine 
Sclinssel»  nimmt  den  Knaben,  und  geht  von  einem  Mädchen  begleitet, 
das  die  Schüsse!  trägt,  in  die  Männerabteilung,  legt  das  Kind  auf  die 
Arme  eines  angeschenen  Mannes,  saheb  ba^t,  stellt  die  Schüssel  vor  ihn 
hin  und  sagt: 

yjWir  kommen  zu  dir,  daß  du  uns  benennest  diesen  Neugeborenen, 
ginak  tusammi  lena  ha-I-mawlud.'^ 

Er  nimmt  nun  Speichel  aus  seinem  Munde,  legt  ihn  in  den  Mund 
des  Knäblcins,  haucht  es  an  und  sagt: 

„Nimm  Speichel  von  meinem  Speichel         Hod  re(c   min  rcki 
und  wandle  meinen  Weg  w  imSi  tariki 

und  du  sollst  heißen  N.  N.  winnak  tusammaflanal-flani.^ 

In  es-Sobac  wird  der  Neugeborene  von  allen  Anwesenden  benannt. 
Am  Tage  des  Pahiye-Festes  bringt  der  Vater  den  neogeborenen  Sohn^ 
aH'sabi,  in  das  Gemeindehaus  oder  in  seinen  Sit:lj.  Die  Anwesenden 
essen,  was  man  ihnen  vorsetzt,  geben  dem  Knaben  allerlei  Geschenke 
und  auch,  abwechselnd,  jeder  einen  Namen.  Der  Name,  der  allen  gefällt, 
bleibt  dann  dem  Kinde,  denn  man  sagt^  „er  sei  auf  ihm  geboren,  al-ism 
Uli  julad  *alch  jiisammuh  bih/* 

Der  Name  hat  immer  eine  Bedeutung:  er  soll  die  gewünschten 
Eigenschaften  angeben,  wie  sich  das  Kind  nicht  nur  gegen  die  Seinen, 
sondern  auch  gegen  seine  Feinde  benehracn  soll  Oft  entspringt  der 
Name  der  augenblicklichen  Stimmung  des  Vatci*s.  So  nannte  ein  Christ, 
der  genug  Töchter,  aber  keinen  Sohn  hat,  seine  neugeborene  Tochter 
„Arger*  Z*nl,  ein  anderer  „Genug"  Taniäm,  ^Beleidigung"  ?cj?a  und 
ähnlich. 


^^B                  ^^ 

■ 

^^1 

^^^H                      Bei   den   S|}ur 

babe   ich   gelegentlicb   folgende 

männliche   Eigen-          ^H 

^^^H            namen  notiert: 

H 

^^^H                       Ebncjje 

^arb 

Sudan 

Färb  an                         ^H 

^H 

Uamed 

as-Sijjed 

Feläb                           H 

^^^H                         Ez'cter 

IJamdäa 

Salier 

FlaJLJeb                         ■ 

^^^^H                         al'Ääwad 

hlamüd 

äibli 

Fahad                            ^M 

^^^H                        Ernem 

IJwejmed 

Sattiin 

Fhejd                           ■ 

^^^H                        E^tcred 

Dabea 

Sotti 

I>uf|än                           ^H 

^^^^B                        Em^awwer 

Dibbau 

Sams 

Medwed                        ^^H 

^^^H                        Em'ejdi 

Durzi 

Sihän 

Merged                        ^H 

^^^H                        Emnat^ed 

Dukki 

PejfaUäh 

Misiat                          ^M 

^^^H                        Ehderem 

Danbar 

Taläl 

Matar                           ^H 

^^H 

DawljLän 

Ziiher 

Ma'^ker                        ^H 

^^^H                        Bljajjet 

Dijäb 

Zwejber 

Miäeh                            ■ 

^^H 

Rageli 

'Äref 

Moawer                        ^H 

^^^^                        Barg:as 

Ratan 

*Ajed 

Nä:^cr                           ^H 

^H                               Barraä 

Rwejli 

^Abtän 

Neda^                            ■ 

^H                               al-Btejjen 

RiMn 

'Assaf 

Na88är                         ^H 

^H                               Ball^a!^ 

Zejdän 

|Oteüel> 

Nimr                           ^H 

H                               Turki 

Säher 

'Akäjel 

Nüran                            ^H 

^m                              Tamad 

ybejmän 

*Okla 

Kwerän                         ^H 

H                              al  Uedi 

Salläm 

*Awwäd 

Hajel                            H 

■                             GA^ 

Saläme 

^Ajd 

Hag:r                             ^H 

H                              Gerad 

Snl\An 

al-^Ejt 

Hadban                       H 

^H                              Geru 

Samr 

5AIeb 

Hazim                           ^^H 

^H                               Gerajjed 

Sammür 

liiääem 

Hejdar                           ^H 

^B                              Gilbat 

Smlt 

Ralmiä 

Wad'an                        ^H 

^H                               Gawfan 

Sabar 

Raniijem 

H 

^H                               ijamed 

Shcjr 

Fares 

Wäced                         H 

^H                               ^atmal 

Sba^ 

Fajez 

Waimän                       ^H 

^H                            Bei  den  'Amarln; 

■ 

^1                             Abu  Zem' 

Elircjs 

Grejd 

Swelem                        ^H 

H                              Egde^ 

BcStr 

Dbejlan 

Sa'tän                           ^H 

^H                              Erhejjef 

Gad'än 

Damak 

e^-£^oU                          ^H 

^H                              Emliärcb 

GediV 

Rizek 

^abbäb                         H 

^H                               Em^abbeh 

Girgib 

Raätd 

'l'rejmiiii                       ^^^ 

^H                               Emfarre^ 

Grejbi* 

Selmi 

TaliäV                          H 

219 


Ta!ab 

*Akl 

MerÄed 

'Atik 

'Akll 

Mutlat 

'A^Tiim 

Farrag 

Mehras 

^\tallali 

Farag- 

Nweteh 

*Atwaii 

Käsern 

Häres 

'Atiije 

el-Ku'ajjeil 

Harras 

*Afnäa 

Malisen 

ITawwas 

Bei   den  'Azäzme:   SmaiOj   Sma^el^  §allii*a,  Faiili,  l^tcfaii,  Mitlek. 

Für  einen  verstorLencn  Säugling  wird  das  Opfer  *Akika  dar- 
gebracht. Noch  Tor  dem  Feste  e<J-l.>aljij[je  schlachtet  der  Vater  ein 
Kamel  oder  ein  Schaf  und  sagt  dabei: 

1,0  Gott,  zu  dir  mögest  du  (wohlgefällig)  anfnehmcn  die  'Al^it^a 
des  N.  Sohnes  N,^  altahomma  ilajk  taljLabbalt  *akika  flän**^ 


Beschneidung. 

Die  Beschneidung  heißt  bei  den  Terabin  T^hr^  Farl.ij  bei  den 
Tijaha  Tuhr,  Farh,  Zejj,  bei  den  'Azaznie  Tuhr,  Farh,  Zcjj,  el-Farah, 
bei  den  'Amnrin  a{-T*>hr  und  wird  feierlich  vorgenommen.  Beschnitten 
werden  Knaben  und  Mädchen.  Am  wenigsten  gefährlich  ist  die  Be- 
schneidung im  dritten  Lebensjahre;  es  können  aber^  wie  manchmal  ge- 
schieht, auch  ältere  Kinder  beschnitten  werden. 

Der  Beschneidung  geht  eine  Vorfeier,  en-nasna,  voraus.  Diese 
beginnt  in  der  Nacht  von  Mittwoch  auf  Donnerstag  oder  von  Donners- 
tag auf  Freitag,  wogegen  die  Beschneidung  am  liebsten  Montag  gegen 
Abend  vorgenommen  wird.  Nur  darf  dieser  Montag  nicht  auf  den 
6.,  16.,  7.,  17.,  9,,  19,  und  21.  (eine  eigentümliche  Auasjirache:  sittat- 
ta*aä,  sab*atta*aä)  Tag  im  Monate  fallen.  Am  besten  ist  es^  wenn  der 
Montag  auf  den  L  oder  15.  Tag  ftUlt;  Mittwoch  und  Donnerstag  gelten 
dabei  als  Unglllckstage,  makrühin. 

Die  Mutter,  Schwester  oder  die  nächste  Verwandte  befestigt  vor 
der  Mitte  des  Zeltes  eine  Lanze  oder  Stange  mit  weißem  Mindil  und 
einer  Straußfeder  mit  den  Worten:  „Diese  Fahne  ist  um  Gottes  willen 
(aufgestellt),  ha-r-raje  lawigh  allah"» 

Die  Tijaha  binden  dazu  noch  bunte  Bänder,  safajei^  und  nennen 
die  Fahne  Rajet  el  forh.  Sie  bleibt  einen  Monat  stehen.  Sobald  die 
Fahne  aufgestellt  ist,  lassen  die  Frauen  ihr  Zajärlt  hOren  und  stimmen 
dann  die  Lieder  'Awemrijje,  ^omrijje,  an: 


^^^H              ^^^^^^^^^^^^" 

^^1 

^^^^1              0  N.,  der  du  mit  der  SehimDielstute  spielst, 

Ja  flau  lä*eb  er-zcrl^a*        ^H 

^^^H              lasse  sie  Ausdauer  sich  augewOhnen, 

balltha  \vs-galas  tl^ra/         ^H 

^^^H                       0  wie  schuf  unser  Herr  im  Stamme  schöne  Menschen!                           ^| 

^^^H                        l'nd  der  Verstand  ist  wie  die  Edelsteine 

;;  wer  ihn  hütet,  hat  Ruhe.          ^H 

^^^^H                                            Ja  um  Ijalak  rabbna  fi-l-hajj 

nas  emlah                                     ^H 

^^^H                                            wa-l-'akel  zaj  a^-^awiihcr  saj 

ino  mirtäh.                                    ^H 

^^^^1                    Von  der  Stange  der  Vorderreihe  bis  xur 

Min  mikdem   ehbejt                ^M 

^^^H                          Stange  der  Mittelreibe 

^1 

^^^H              zwei  Tagereisen^ 

li-1-waset  safar  jumen                ^H 

^^^^H               und  wenn  du  kommst  als  Gast; 

win  git  tarras                             ^H 

^^^H               wo  wirst  du  deinen  Kaffeekrug  aufstellen? 

tan»ob  bakragak  wen.                ^H 

^^^H                    0  Vollmond;  was  sind  es  für  Keitkamele, 

Ja  badr  wes  er-rkab              ^H 

^^^f              die  steh  nähern  dem  Zelte? 

alli  lifen  'a-d-dar                       ^^H 

^                   Da  ist  ja  eine  Karawane  mit  Freunden^ 

hadak  zu'un  el-babajeb               ^H 

^H                    die  sich  in  der  Wüste  verirrteni 

ii  hhamad  ehtar.                          ^H 

^H                         Habe  ich  dir  nicht  gesagt,  o  Farag, 

Ma  L^ulet  lak  ja  farag         ^H 

^H                     tue  niclit  allzusehr  webe? 

U  tkatter  et-tawgi'                     ^M 

^^m                    Kein  einziger  säet  guten  Samen 

w  b\-bad  zara'  t^jjibe                ^H 

^H                     in  unseren  Bergen,  der  nicht  aufkäme! 

ti  gebalna  w  ta^i*.                     ^H 

^H                           0  Vollmond,  hast  du   sie  nicht  gesehen^ 

Ja  badr  ma  ^ufetha              ^H 

^H                     wie  sie   (die   Stute)   Licht   hervorbringt  auf 

tufjawwi  'a-l-wagcE                    ^H 

^H                              felsigem  Boden,, 

^M 

^H                     und  wenn  sie  dahineiltauf  bewässertem  Terrain, 

w  in  lammat  fi-hmruwijje         ^H 

^H                     können  wir  sie  im  Ange  nicht  behalten. 

ma  nokcdha  birdn.                    ^H 

^H                          Zwei  Blädehen  gruben  ein  Wasserloch^ 

Tenten  hafaran  temlle           ^H 

^H                     und  es  kamen  zu  ihm  die  Gnejhat; 

tabbha  egnejliat                          ^H 

^H                     0  seine  Fülle  bestehet  aus  Honig, 

ja  gammha  min    asat                ^H 

^^1                    als  Getränk  für  die  SchOnen, 

maSrüb  liz-zenat.                        ^H 

^H                          0  (die  Fahne)  eurer  Beschneidung,   die 

Ja  za|]iku-lli  nta^ab               ^H 

^^B                               aufgepflanzt, 

V 

^H                    wir  alle  freuen  uns  deshalb; 

kullna  farehna  lu                              " 

^H                     (Jenug  gibt  es  für  alle  Wanderer 

gaza*    al  inusafenn 

^H                     lind  Hir  jeden,  der  vor  ihm  cracbeint. 

w  illi  ta'anna  Ui. 

^^^^^*        221             ^^B 

^^^V        Gesegnet  sei  euer  Lager^ 

^^^^    0  ihr,  die  ilir  es  bcvvolint; 

^H          nur  friselic  Pflanzen  süllt  ihr  abweiden  lassen, 

^^^    und  die  alteu  mähet  ab. 

Mubarake  darku                                ^H 
ja-Ui  nazcltüha                                        ^H 
el-'eseb  tar'ü                                           ^^M 
wa-1-kurna  tljaäsüha.                              ^H 

^^^H        Habe  ich  dir  nicht  gesagt,  o  Augapfel, 

^M        steig  nicht  (auf  den  Hügel)? 

^H         Es  wlirden  dir  sicher  erscheinen  deine  Freunde, 

^H         nnd  deine  Tränen  würden  Hießen. 

Ma  kniet  lak  ja  badik                     ^H 

eb'ejn                                              ^H 

la  tugref                                                    ^H 

j  i  trau  (sie)  *alejk  el-li  abajel»                     ^H 

dim'atak  tadref.                                     ^H 

^^^f         0  der  du  auf  den  HUgel  steigst, 
^         versöhne  dich  mit  mir  ohne  Qual. 
^H          Wenn  man  dich  verläOt, 
^^B         wird  mau  dii*  sicher  das  Wasser  ersetzen. 

Ja  mu^ref  el-^oz                               ^H 
Iiawedni  bila  zulma                              ^H 
in  kan  fatük                                           ^^H 
ja'ü^en  'dek  el-ma\                               ^H 

^H               Seid  ihr  von  den  weißen  Gazellen, 
^H          oder  von  verbündeten  Arabern? 
^H          Und  du  wirst  den  Strunk  einsperren 
^^M         und  drinnen  das  Haar  abschneiden* 

Entu  min  er-rim                              ^H 
w  illa  min  *arab  hawwi                       ^H 
w  tudeh  ch*üd                                        ^H 
w  tikef  e§-sa*ar  g:awwi.                      ^H 

^^^^^            Abends  ladet  einer  der  Väter»  dessen  Kind  beschnitten  werden  soll,                     ^H 
^H          zum  Essen  ein.     Das  junge  \^o!k  versammelt  sich  vor  dem  Zelte   nnd                     ^^H 
^H          tanzt,  jisbagii,  die  Daha-Tänze,   wobei   sie  wiederholt   dieselben  kurzen                     ^H 
^H          Lieder  singen:                                                                                                                     ^H 

^H                         Wir  wollen  euch  hüten 
^H^                  vor  dem  Schneidenden; 
^^^K            wir  wollen  euch  hüten. 

Ifetez  *alejko                                   ^^ 

*enda-bkattH^                                          ^H 
berez  'alejko.                                         ^H 

^^^^H                  Schneide,  o  Sehneidender, 
^^^^1             mache  nicht  Wehe  dem  N. 
^^^^1            Sehneide,  o  Schneidender  1 

Ikta   ja  l^attr                                      H 
la  to^a*  ftan                                           ^H 

i^ta'  ja  l^attii'.                                       H 

^^^^B                  Gib  acht  aui'  das  Robr, 
^^^^H            0  mein  Liebling, 
^^^^H             gib  acht  auf  das  Rohr. 

'Ahvl-kanab                                         ^H 
ja  si%i                                                   ^M 
^ala'l'|:a^^ab.                                            ^^H 

^^^H              An   den    folgenden   Abenden    bewirtet,   jikri,    ein    anderer   Vater                     ^H 
^^^^    eines  der  zu  beschneidenden  Kinder  die  Araber.                                                           ^H 

UntercleBsen  wird  iiuf  einem  hervorragenden  Platze,  am  liebsten 
in  der  Mitte  des  Lagers^  ein  großes  Zelt  errichtet^  und  anch  da  stellen 
sie  eine  Falme  anf,  jirscn-r-ri^.  Montag  werden  die  Kinder  reingewaschen 
nnd  ihnen  weiße  Hemden,  tijab  bidj  lange  rote  Rücke,  kbiir  liumr,  und 
rote  Kopftücher,  manädil  \inmr,  angezogen. 

Bei  den  I;Jwetat  nimmt  der  Knabe  vor  der  Bescbneidnng  den 
Silbel,  Mnft  dem  zum  *Akire-Opfer  bestimmten  Tiere  nach  und  zer- 
schneidet ihm  an  den  Hinterfüßen  die  Sehnen,  ja^kerhaj  worauf  das  Tier 
sofort  geschlaclitet  wird.    Von  seinem  Fleische  dilrfen  nur  Männer  essen. 

Dann  werden  alle  Knaben  in  das  Zelt  gebracht,  ihnen  die  FUße 
gereinigt  und  jeder  auf  einen  großen  Stein  oder  auf  die  HandmllMe 
gesetzt.  Nun  wird  das  Zelt  geschlossen.  In  diesem  befindet  sich  der 
Beschneiderj  el-mutahher,  und  die  nächsten  männlichen  Verwandten 
der  Knaben,  oder  die  Beschneiderin  und  die  nächsten  weiblichen  Ver- 
wandten der  Mädchen.  Alle  müssen  aber  rein  sein,  d.  h.  sie  durften 
in  der  letzten  Nacht  keinen  geschlechtlichen  Umgang  gepflogen  haben, 
auch  nicht  menstruieren  oder  vor  weniger  als  40  Tagen  niedergekommen 
sein.  Wenn  der  Beschneider  das  Zelt  betritt,  sagt  er  dem  Vater  oder 
Bruder  oder  dem  Vormund ; 

„0  N.J  die  Sünde  dieses  auf  meinen  Nacken!  Was  willst  du  ihm 
schenken,  ja  flan  häda  b^^tijtu  birlfubti,  wejs  tinbalu?" 

Er  antwortet:  „Ich  schenke  ihm  die  Stute  N.  oder  die  Kamelin 
N.,  ana  nählii  fi-1-faras  el-flanijje,  fi-n-naka." 

Diese  gebort  von  nun  ab  dem  Knaben  und  wird  auch  nach  dem 
Tode  des  Vaters  von  dem  Erbe  ausgenommen.  Wenn  der  eine  oder 
der  andere  Knabe  Furcht  bekommt,  so  beschwichtigen  ihn  die  An- 
wesenden, indem  sie  ihn  auffordern: 

„Rufe  den  oder  jenen  Verwandten  an,  intabü"  Das  Kind  ist 
schon  belehrt,  daß  es  dann  ein  Geschenk  bekommt,  deshalb  ruft  es: 

„Unter  deinen  Schirm^  o  Oheim  N,  oder  Vetter  N.,  *ajnak  ja 
*amml  flan^,  ja  bali!^ 

Der  Verwandte   tröstet   ihn  dann  und  verspricht  ihm  Geschenke. 

„Freue  dich  tiber  die  Kamel  in  N.,  diis  Schaf  N.,  die  Ziege  N., 
ibSer  bin-nata,  bi-n-na'fe^  bi-l-*anz,  el-tlanijje"^  oder:  „Freue  dich  über 
meine  Tochter,  meine  Schwester^  ibSer  fi  biuti,  ii  ofatil**  Das  Ver- 
sprochene gehurt  dann  dem  Knaben,  und  das  Mädchen  gilt  als  seine 
Verlobte. 

Während  der  Beschneidung  stehen  die  verwandten  Frauen  und 
Mädchen  hinter  dem  verscldossenen  Zelle,  kafa-bbejt,  schlagen  mit  den 


223 


Sabäri,  krummen  Messern,  auf  das  Zelttuch  und  lassen  die  Zai'ärlt- 
Laute  erschallen,  um  den  Besclinittenen  vor  dem  hosen  Bück,  'an  al-'ajn^ 
zu  schützen.  Dafür  bekommen  sie  von  den  Vätern  der  beschnittenen 
Knaben  ein  kleines  Geschenk, 

Dem  Knaben  wird  die  Vorbaut,  h.nAa  oder  rufla,  ahgescbnitten 
und  das  Blut  fließt  auf  den  Stein.  Nun  nehmen  die  Frauen  das  Kind 
samt  dem  Steine  oder  der  Handmüble,  tragen  es  dreimal  um  das 
Zelt,  sclireien:  „lu-lu-Iu-lu-li-a  .  .  /',  und  das  Blut  tropft.  Dann  legt 
die  Mutter  oder  die  nächste  Verwandte  den  schweren  Stein  auf  ihren 
Kopf  und  hält  ihn  so  lange,  bis  der  Beschnittene  ihr  etwas  von  dem 
Eigentume  seines  Vaters  schenkt;  er  sagt  ihr: 

„Wirf  ihn  ab  und  was  du  wünschest,  das  soll  geschehen.  Ich  gehe 
dir  das  und  das,  irmth  wiUi  fi  bätcrki  jasir,  ana  mu'tiki  eS-äi  el-flanc." 
Dieses  Geschenk  heißt  'Ata*  oder  'Atwa*  und  gehurt  der  Frau.  Darauf 
bringen  die  Verwandten  dem  Beschnittenen  Geschenke,  und  diese  heißen 
el-Mraddi  oder  IjLawad.  I^awad  nennt  man  bei  den  Tijaha  ein  ge- 
schenktes Kamel,  Dieses  wird  mit  roten  Bändern  geschmückt  und  von 
vier  Frauen  dem  Bescbnlttenen  zugefllhrt. 

Nach  der  Beschneidung  singen  Männer  und  Frauen  chorweise  die 
Lieder  PJefle: 


Neu  ist  dein  Kleid,  o  Hirt  des  Neuen! 
0,  er  möge  gesegnet  und  glücklich  sein! 
Seine  Beschneidang  sei  wie  ein  Festtag! 


Gadidak  ja  ra  i-bg:adid 
ja  lejtu  mbdrak  w  sa'id 
ja  tuhru  mitl  jowm  al-'aid 


Gesegnet  sollst  du  sein,  o  du,  der  du  aufstelltest  die  Feder, 
gesegnet  sollst  du  sein  imd  das  Knäblein  soll  leben, 
gesegnet  sollst  du  sein  sovielmal  als  Bäume  im  Walde  sind! 

Tbarrak  j4  min  razza-r-riö 
tbarrak  wa  1-wulejd  ja'iä 
tbarrak  ]^ulr  nabt  abbii, 

Reitkamele  kommen  zu  mir  raschen  Schrittes, 
und  auf  ihnen  wiegt  sich  ein  Steppenpilger. 
0,  wer  ist  der  Steppenpilger? 
O  N,,  du  Steppenpüger ! 

Redäjeb  §Änni  dumejlijat 
w  'alejhen  mi»Vd  an-nijAt 
ja  minnu  mi^'ad  an-nijat 
ja  flan  mi§'ad  an-nijiit. 


Wer  kaufte  die  Ma'nal^ijje-Stute^ 

wer  kaufte  sie? 
M(3ge  er  glücklich  sein  mit  der  Glücklichen, 

möge  erl 
N.  kaufte  die  Ma'oakijje-Stute, 

N.  kaufte  sie; 
Möge  er  glücklicli  sein  mit  der  Glücküchen, 

müge  er! 

Wir  freuen  uns,  aber  die  Feinde  blicken 
schee!; 
o  N.,  0  Augapfel^ 
wir  freuen  unS;  aber  die  Feinde  blicken  scheel 


Miniiu  5ara-!-ma*naV5jje 

min  Uli  mm 
lawa  liiinijju  bil-hanijy'e 

lawa 
fulan  garad-ma'nakijje 

fulan  sara 
lawa  hanijju  biMianijje 

lawal 

Faralian  wa-l-'uda'  cerhin 

ja  fulan  ja  raadnun  al-'in 
faräban  wa  l'uda*  «Serbin, 


Ich   würde   nicht  aufhören    xu   seufzen,   selbst  auf  der  Bahre   aus- 
gestreckt, 
und  selbst  wenn  die  Knochen  verfallen  und  Fleischstticke  den  Würmern 
(gehören). 

Mä  abtel  al-wan  (sie)  lanni  *a-n*na'a§  mandüd 
wa-l''a?m  jibla  wa  sujür  al-labm  lad-düd* 


Sklaven  und  andere  Bew^ohner  des  Zeltlagers. 

SklaveUj  al-'abid,  ahrawali,  findet  man  bei  allen  Stämmen,  und  sie 
gehören  gewissermaßen  zur  Familie.  Nicht  nur  Schwarze  sind  Sklaven, 
sondern  auch  Angehörige  anderer  Stämme,  insbesondere  aus*  Nordafrika. 
Dort  und  in  Ägypten  werden  Kinder  gestohlen,  die  dann  auf  den 
Märkten  in  Madajen  »Salehj  Mekka  und  auch  in  Ma  ün  und  Kahira-Misr 
veräußert  werden. 

Die  Preise  sind  nicht  gleich  und  schwanken  zwischen  50  bis  110  Me- 
gidi  ==  220  bis  484  Kronen. 

Der  Sklave  wird  bei  den  HJjür  und  l^lwefat  fast  immer  mit  einer 
Sklavin  verheiratet  und  dient  seinem  Herrn,  schläft  in  dessen  Zelte  und 
begleitet  ihn  auf  den  Kriegs-  nnd  Raubzügen  (Fig.  45).  Auch  hütet  er 
seine  Herde  und  genießt  fast  vollständige  Freiheit;  darum  fliehen  auch  die 
wenigsten.  Mein  Begleiter^  der  Sklave  'Abdallah^  erzilhlte  mir,  er  hätte 
mehrmals  seine  Angehörigen  in  Ägypten  besucht^  sei  aber  immer  zu 
seinem  Herrn  zurück  gekehrt,  da  er  es  bei  diesem  besser  habe  als  zu 
Hause. 


225 


Wird  der  Sklave  schlecht  behandelt,  so  flieht  er  in  das  Zelt  eines 
anderen  Stamm  genossen,  der  ihn  dann  so  lange  beschützen  muß,  bis 
sein  Herr  erklärt,  ihn  von  nnn  an  hesser  zu  halten. 

Hat  sich  ein  Sklave  bewährt,  und  will  ihn  sein  Herr  freilassen, 
sajjidu  jnharrern,  so  beruft  er  die  Stammesangehürigen  in  den  Gast- 
raum seines  Zeltes  und  sagt: 

„Wie  ihr  mir  bezeugen  sollt,  gebe  ich  den  N.  für  Gott  frei,  'ala  ma 
taähadü,  inni  mu'te^:  flan  ülläh^  oder: 

^Bezenget  N,  und  NJ 

Ich  entlasse  meinen  Sklaven  N.  um  Gotteswillen, 

Ich  habe  auf  ihn  keinen  unerledigten  Anspruch, 

und  nach  meinem  Tode  haben  auch  meine  Kinder  keinen  Anspruch 
auf  ihn. 

O  N.  und  0  N.I 

Ich  entlasse  meinen  Sklaven  und  beschenke  ihn,  und  du  bist  der 
Bürge  seiner  Entlassung. 

Eähedü  ja  flan  w  ja  flau 

ana  mu'ti^  'abdi  flau  lawi^h  alläh 

ma  li  'endo  hakkan  nastahalj:ko 

winn  mitt  mä  lawladi  'endo  Im^V 

jk  flau  w  ja  flau 

ana  muHit:  'abdi  flÄn  wa  msaho  w  ent  (w  ent)  kefil  'atkih." 

Nun  verläßt  der  frühere  Sklave  das  Zelt  als  freier  Manu,  muharrar. 

Man  kennt  viele  berühmte  SkUiven*  So  wird  viel  besungen  'Ab- 
dallah, der  Sklave  des  tapferen  Helden  Mi>ileh  el-Me^lIi  von  el-Kerak. 
Er  wurde  nach  dem  frühzeitigen  Tode  seines  Herrn  als  der  Reprilsen- 
tant  seines  Hauses  anerkannt,  und  obgleich  andere  Verwandte  da  waren, 
erzog  er  dessen  Kinder.  Denn  obwohl  Sklave,  genoß  er  dennoch  ein 
solches  Ansehen,  daß  ihm  niemand  entgegenzutreten  wagte. 

Zu  den  Ter  ab!  n  werden  die  Sklaven  aus  Ägypten  importiert,  zu- 
meist um  den  Preis  von  15  Napoleon  =^  300  Kronen.  Der  Herr  kann 
der  Sklavin,  wenn  sie  keine  Schwarze  ist  und  ihm  gehört,  beiwohnen, 
gehört  sie  aber  seiner  Frau^  so  darf  es  nur  mit  ihrer  Einwilligung  ge- 
schehen. Die  Sklavin  der  Frau  ist  eben  nicht  das  Eigentum  ihres 
Herrn.  Die  Kinder,  die  er  mit  ihr  gezeugt,  darf  er  nicht  verkaufen, 
sie  sind  seine  Kinder;  dagegen  sind  sie  zur  Erbschaft  nach  ihm  nicht 
berechtigt  und  bekommen  nur  eine  Abtindung. 

In  einem  jeden  größeren  Lager  wohnen  Handwerker,  as-8unn#i\ 
Sie    kommen    aus    verschiedenen   Orten    zu    den   Arabern,    stellen    ein 

15 


•i4    ^ 


226 

schwarzes  Zelt,  bejt,  nie  ein  weißes,  b*^jnie,  anf  und  bleiben  da  lange^ 
oft  auch  für  immer.  Dazu  bedürfen  sie  stets  der  Einwilligung  des  Häopt- 
lings,  wofUr  sie  ihm  nnentgeltlich  eine  Arbelt  verrichten;  sonst  zahlen 
sie  nichts.     Besonders  gern  gesehen  sind  die  Kürschner,  farrä'. 

Gegen  Ende  der  Regen periode^  wenn  die  Araber  an  der  Grenze 
der   Wüste  lagern   oder   zur   Zeit,    wenn   die   Halb-Fellahln    dreschen, 

kommt  der  falirende 
Kaufmann ,  bawfig;a, 
bawagat  (im  fc.  el-'A- 
ra^  hurte  ich  bug^a*), 
mit  seinem  Zelte. 
Wenn  er  in  einem  gro- 
ßen Lager  ßein  weißes 
Zelt,  b^joißj  bei  den 
schwarzen  Zelten,  \m- 
jüt,  der  Araber  auf- 
schlagen will,  jibni,  so 
muß  er  dem  Häupt- 
ling jenes  Geschlei-h- 
tes  500  Piaster  zahlen 
und  diesem,  dessen 
Frau  und  Kindern  ein 
Hemd,  towb,  geben; 
dafilr  kann  er  dort 
ein  Jahr  bleiben.  Bei 
den  ai-men  Ma*äze  und 
Ilalb'Fellahin  gibt  der 
Händler  dem  Häupt- 
ling ein  Geschenk, 
einige  Kleider  flir  die 
Frau  und  etwas 
Kaffee;  das  Geschenk  übersteigt  aber  nie  den  Betrag,  \\me^  von 
200  Piastern, 

Der  Händler  verkauft  gewöhnlich  alles:  Kleidungsstücke,  Hufeisen, 
Kaffee,  Getreide  usw.  sowohl  gegen  bare  Bezahlung  wie  flir  Tausch- 
gegenstände; z,  B.  Wolle,  Kamel*  oder  Ziegenhaar,  Getreide^  Tiere,  Butter, 
Käse  usw. 

Fast  jeder  Stamm  ist  verschuldet,  und  der  Hauptgläubiger  ist  ge* 
wohnlich  der  fahrende  Kaufmann^  dem  man  regelmäßig  Zinsen  abführen 


Fig.  43,    Ein  Sklave  dor  Beni  ?jibr. 


227 


muß.  Die  Zinsen  werden  fast  nirgenda  fllr  ©in  ganzes  Jahr  bereclinet; 
sondern  vielmehr  bis  zum  nächsten  Frühjahre,  rabi*,  wo  die  Jungtiere 
verkauft  werden^  oder,  wie  bei  den  FeUahin^  bis  zum  nächsten  Dreschen, 
bedar,  wenn  daa  Getreide  verwertet  werden  kann. 

Die  Zinsen  ftihren  verschiedene  Namen.  So  heißen  sie  bei  den 
Hwetät  Fi^e^  (sie),  bei  den  'Atawne  Fajide  oder  Term,  bei  den  ^feür 
FäjefJ  oder  'Atal,  bei  den  'Amarin  Ribch  oder  Fajide;  *Azäzme:  er-Rbi*; 
?nllim:  Ribeh,  Ribälia;  Teräbin;  Ribh,  Erbäh  oderTinn;  9ewät:Erbaha 
oder  Tirm  (für  Tirm?). 

Die  Höhe  des  ZinsfaOes  ist  nicht  gleich*  Wenn  ein  Araber 
von  seinem  Stamraesgenosaen  Geld  leiht,  zahlt  er  gewöhnlich  5 — IS^/^* 
Will  er  von  einem  Feilab  oder  Händler  Geld  haben,  so  muß  er  ihm 
ein  Geschenk  bringen.  Wenn  er  z.  B,  4 — 5  Me^idi  ausleihen  will,  so 
gibt  er  ihm  Butter,  Wolle,  ein  Lamm  oder  ein  Zicklein,  ashab,  als 
Gabe,  ^ode,  fewade,  bisle.  Dann  bekommt  er  den  gewünschten  Betrag 
und  zahlt  25 — 45®/q  bis  zum  nächsten  Rabt*, 

Die  meisten  Kamelhitndler  stammen  von  den  'Akel,  und  somit 
wird  jeder  Kamelhändler  kurzweg  'AkcH  genannt.  Er  hat  in  jedem 
Stamme  einen  Beschützer,  der  den  Transport  von  Waren  oder  Tieren 
überwacht  und  t\ir  diese  verantwortlich  ist. 

Um  allerhand  Betrügereien  vorbeugen  zu  können,  trachten  die  Häupt- 
linge der  Beduinen,  lesen  und  schreiben  zu  leraen.  Deshalb  halten  sie 
sich  oft  im  Lager  einen  fellnhischen  Lehrer,  der  ein  Zelt  zur  Benützung 
hat  und  jährlich  500  Piaster  bekommt.  In  diesem  Zelte  wird  die  Schule 
abgelmlten.  Mit  Sonnenaufgang  versammeln  sich  hier  die  Knaben  mit 
Blechtafeln,  auf  welche  der  Lehrer  die  Lektion  mit  Tinte  aufschreiben 
muß.  Bücher  sah  ich  keine.  Schlagen  darf  der  Lehrer  seine  Schüler 
nie;  denn  ein  Bdüi  wird  sicli  von  einem  Fellah,  und  der  Lehrer  ist  ja 
nur  ein  Fcllah,  nie  ungestraft  schlagen  lassen.  Je  eher  die  Knaben 
lesen  und  schreiben  erlernen,  desto  besser  fUi'  den  Lehrer,  weil  er  dann 
von  dem  Vater  eines  jeden  noch  ein  Geschenk  bekommt.  Nebstbei  ver- 
dient sich  der  Lehrer  noch  etwas  durch  Schreiben  von  Amuletten  und 
Lesen  eingelangter  Schriftstücke* 

Die  Araber  haben  keine  Priester.  Der  Fürst  opfert  für  den  ganzen 
Stamm,  der  Häuptling  für  sein  Geschlecht  und  der  Vater  für  seine 
Familie.  Im  Zeltlager  hört  man  nie  den  Aufruf  zum  Gebet;  die  Beduinen 
haben  keine  Mueddin.  Nur  einmal  war  ich  Zeuge  eines  Aufrufes.  Die 
§bür  lagerten  bei  ihren  Keraja,  d.  h.  westlich  von  der  Pilgerstraße,  wo 
der  Boden  von  den  Fellabln  für  die  ^\}ixi  angebaut  wird.   Die  FeUahin 


stammten  ans  dem  ß:,  NaWvls,  also  aus  der  Gegend  Ton  8ichemj  wo  die 
grüßten  muslimisclieii  Fanatiker  zu  Hause  sein  sollen^  und  hatten  ihren 
Dorfprtester,  bäteb,  mit.  Sie  kamen  ins  Lagefi  um  sich  auszuweisen,  und 
als  die  Zeit  des  Abendgebetes  anbrach,  lud  ihr  Hafeb  zum  Gebete  ein. 
Die  Fellahin  beteten;  von  den  ^^inlr  aber  regte  sieh  keiner,  sie  nnter- 
hielten  sich  weiter  und  kümmerten  sich  um  die  anderen  gar  nicht.  Die 
Fellahin  blieben  über  Nacht  im  Lager,  und  in  der  Frtlh  erscholl  wieder 
der  Aufruf  des  Hateb.  Darüber  erwachte  Häjel,  der  neben  mir  schlief, 
und  sagte:  y^Was  brüllt  der  Esel  schon  wieder?  Hat  er  schon  wieder 
Hunger?" 

Das  Fasten  im  Monate  Raraadau  bekritteln  die  Sal&jta,  indem  sie      ^ 
über  dessen  Ursprung  folgendes  erziihlen;  ^B 

Ramatjan  war  Muhammads  Sklave.  Er  hatte  eine  hübsche  Frau,  ^i 
Einst  teilten  ihm  die  Leute  mit,  daß  Mol.mmmad  eben  seiner  Frau  bei- 
wohne. Er  trat  in  sein  Zimmer  und  sah  es.  Da  war  Mohammad  sehr 
erbost  über  seine  Leute.  Um  Ramadan  zu  beruhigen,  ordnete  er  an, 
daß  ein  Monat  nach  ihm  benannt  werde,  und  um  die  Leute  zu  strafen, 
ordnete  er  an,  daß  alle  Menschen  10  Tage  lang  im  Monate  Ramadan 
fasten.  Da  er  jedoch  nicht  bestimmte,  welche  diese  10  Tage  sind,  und 
die  Menschen  neue  Strafen  fürchteten,  wenn  sie  die  unrechten  Tage 
auswählten,  so  fasteten  sie  an  allen  Tagen  des  Monates  RamafjAn. 

Oft  kommen  in  die  Lager  die  Nwar.  Sie  halten  sich  zumeist 
westlich  von  Begget  el-Mzerib  im-Rör  auf,  wo  sie  in  Zelten  wohnen. 
Ilir  Ahnherr  heißt  Gesas.   Die  Nwar  sagen  den  Fellahin  von  el-Kerak: 

„Allati  soll  gnädig  sein  dem  Gesas,  der  euch  zwang,  zu  arbeiten  mit 
dem  Pfiagstachel,  allah  jirl^am  gesas  illi  a^abedku  ka«Jb  el-rainsäs." 

Die  Fellahin  sagen  wieder  den  Nwar: 

„Allah  möge  sich  erbarmen  des  Zir,  der  euch  zwang,  Esel  zu 
reiten,  allab  jirbam  ez-zir  illi  a  abedku  rküh  el-harair.^ 

Die  Nwar  wandern  in  der  Wüste  herum,  wie  bei  uns  die  Zigeuner. 
Bevor  sie  ein  Lager  betreten,  nifen  sie  von  weitem: 

y,Beim  Leben  des  Öejh  N.,  *ala  tajat  aS-§ejii  flan", 
und  das  wiederholen  sie  einige  Male.  Erst  dann  betreten  sie  das  Lager. 
Gewöhnlich  haben  sie  einen  Affen,  sa'dän,  bei  sich.  Sie  spielen  auf 
der  Handtrommel,  lassen  den  Affen  tanzen  und  schlafen,  und  zwar  den 
Schlaf  einer  Alten,  nam  nowmt  al-Vgüz,  und  der  Äffe  legt  sich  auf  den 
Bauch  und  läßt  gewisse  TOne  hören;  dann  heißt  es  wieder: 

„Schlafe  wie  ein  Mädchen,  nam  nowmt  as-aabi|je", 
und  der  Affe  legt  sich  schön  nieder,  jing7u!a'  t^jjeb.    Öfter  kommt  au 


229 


P 


eine  Tänzerin  mitj  die  man  Fatüma  nennt»  Sie  tanzt  auf  einem  Seile^ 
das  über  zwei  Stangentriangel  gespannt  ist.  Unter  ihr  auf  dem  Boden 
tanzt  wieder  ein  buntgekleideter  Mann^  der  abn  Ka'ase  Iieißt;  dieser 
singt: 

^Gott  möge  dir  Glück  geben,  alliih  ju'tio  (sie)  al-'afije  'alejki^, 
worauf  sie  antwortet: 

„Und  auch  dir,  o  abn  Nä'ase,  möge  er  Glück  geben^  w  iluk  ja-bu 
nä  ase  allah  j  vC ti  n  al-  a ti j e  * al ej  k .  ^ 

Manchmal  haben  sie  auch  'jabl,  Tamburine,  und  Matrün,  FlOtcn, 
mit;  dann  spielen  und  singen  sie: 

„Beim  Leben  des  Sejh  N*,  wir  wtmschen  einen  Mantel  (Rock), 
wir  wünschen  ein  Geschenk  von  dir  und  werden  deiaen  Kuhm  weiter- 
tragen, *ala  hajat  aä-sejb  Mn  biddna  'aba'  (kibr)  biddna  *atak  w  anl^ul 
tanak.** 

Wenn  er  ihnen  das  Geforderte  gibt,  loben  sie  ihn  überall  und 
rufen  laut,  was  er  ihnen  gegeben;  wenn  er  es  aber  nicht  tut,  so  schim[ilcn 
sie  über  ihn  und  erzählen  seine  Fehler,  kurz  tun  ihm  Schande  an,  sana\ 


Spiele. 

Die  Kinder,  Knaben  wie  Mädchen,  müssen  der  Mutter  bei  ihrer 
Arbeit  helfen.  Nie  habe  ich  bei  den  Arabern  gesehen,  daß  ein  Kind 
geschlagen  wurde;  und  dennoch  gehorchen  die  Kinder  ihren  Eltern  auf 
jeden  Wink.  Bei  den  Fellahin  hört  man  oft,  wie  die  Eltern  ihren 
Kindern  fluchen,  und  nur  zu  oft  antworten  die  Kinder  in  gleicher  Weise. 
Doch  sind  dies  mehr  gedankenlos  hingeworfene  Worte,  denn  die  gegen- 
seitige Liebe  ist  groß. 

Das  jugendhche  Alter  liebt  das  Spiel.  Solcher  Spiele  gibt  es  auch 
in  der  Wüste  genug.  Spielend  erlernen  die  Knaben  das  Stein-  und 
Stockschleuderu,  auch  spielen  sie  gerne  Dariih,  Hibe  uuil  Iloraa. 

Beim  Spiele  Dariih  bilden  die  Knaben  zwei  parallele  Reihen,  ja- 
tarassamü  saffejn^  und  halten  die  Hände  an  den  Leib.  Ein  jeder  trachtet, 
dem  ihm  Gegenüberstehenden  mit  dem  Fuße  einen  Stoß  zu  versetzen, 
wobei  sie  rufen:  diremh,  derfüi! 

Gelingt  es  einem,  seinen  Gegner  umzuwerfen,  so  wii*ft  er  sich  auf 
ihn  und,  flieht  derselbe,  so  verfolgt  er  ihn  und  stoßt  das  Siegesgescbrei 
Jüh,  jüh^  aus. 

Beim  Spiele  al-Hibö  oder  ESlad  zeichnet  ein  Knabe  einen  Kreis 
in  den  Sand,     Nun  stellt  sich  die  eine  Hälfte  der  Spieler  in  den  Kreis 


nnd  bildet  einen  Halbkreis^  während  die  andere  Hälfte  draußen  bleibt. 
Von  diesen  tritt  einer,  anf  dem  linken  Fuße  hüpfend,  in  den  Kreis  und^ 
trachtet,  einem  der  dort  Stehenden  mit  dem  rechten  Fnße  einen  Stoß 
zu  versetzen.  Der  Getroffene  verläßt  den  Kreis  und  setzt  sich  nieder. 
Wenn  der  hüpfende  Knabe  mit  dem  rechten  Fnße  den  Boden  berührt, 
muß  er  auch  den  Kreis  verlassen  und  sich  niedersetzen.  Das  geht  so 
lange  fort^  bis  die  eine  Hälfte  gesiegt  hat. 

Auch  das  I^oma-Spiel  ist  beliebt.  Ein  Knabe  setzt  sich  nieder, 
ein  zweiter  stellt  sich  zu  ihm  und  legt  seine  Rechte  auf  das  Haupt  des 
ersten.  Die  übrigen  Knaben  trachten^  den  Sitzenden  mehr  oder  weniger] 
sanft  zu  berühren,  während  der  Stehende  mit  dem  Fuße  nach  ihnen 
stößt.     Der  Getroffene  muß  die  Stelle  des  Sitzenden  einnehmen* 

Sind  mehrere  Knaben  beisammenj  so  bilden  sie  bei  den  Terdbin 
und  'Azazme  zwei  Reihen  und  tanzen  Raza*.  Sie  neigen  sich  gegen- 
einander, wiegen  den  Körper  rechts  und  links,  stampfen  mit  den  Füßen, 
klatschen  in  die  Hände  und  singen  chorweisc  die  Lieder  Razza*e  oder  Salfe: 

(Die  Ruine)  ar-Rabijje  hat  ihren  Mann  entlassen, 
sie  wird  (das  Gebiet)  ad-Dankür  nicht  nehraeOj 
sie  nimmt  jedoch  nur  (den  Brunnen)  e5-Sene|^, 
der  bringt  ihr  rote  Korallen. 

Ar-nibijje  t^iUatat 
ma  tabod  ad-danl^ür 
mk  tahod  illa-ä-äene^ 
ja^tb  laha  b?ür  (sie). 

AS-Sejb  Sem*un  kommt  zu  tränken 
von  jenseits  el-Biron^ 

schau  ihuj  wie  er  seine  weißen  Zelte  aufgeschlagen  hat, 
oberhalb  von  ras  el-*Ejn. 

Aä'Sejlj  sem'ün  warcd 
min  wara*-!-biren 
äüfü  da^tat  bij^ini^ 
min  £6^  räs-eb*4n. 

Es-Sejb  Sem*ün  war  ein  mächtiger  Häuptling  am  Südabhange  des 
5alil-Gebirges  und  wanderte  gegen  el-Biren  ans. 

Seit  dem  Tage,  als  Kafab  zur  Herrschaft  kam 
und  die  Feindschaft  ausbrach, 


:^ 


M 


J 


231 


zog  eS'Sejb  (Sem'ün)  sogleich  fort 
in  die  Gebiete  von  tel'et  eHJa^^e. 

Min  j6m  malket  rafah 

w  i^ärat  al-*a^^'e 
eä-äejji  Jörn  insarad 
fi  tel'et  el'ha^^e. 

U»  Maiek  ist  rebellisch, 
und  Sem' im  will  es  Gehorsam  lehren, 
er  hat  seine  Truppen  gesammelt 
und  zieht  in  ihre  Gebiete, 

yirbet  malek  'aHijö 
WÄ  Sem'tin  lawwa*ha 
w  lamlam  gurildeh 
w  jimäi  fi  mtareliha. 

Umra  'Akbar  flirchtet  sich, 
daß  sie  tränken  gehen  wird  bis  nach  cl-Crajfe 
und  doch  liegen  die  Tränkplätze  von  az*Za'k,  IJ weife 
und  al-Bakar  ganz  nahe. 

Umm  'akbar  tjnjfe 
min  wrüd  elgajfe 
az-za*ak  wa  iiwölfe 
w  al-bakar  metwälfe. 


Habe  ich  dir,  o  Gazelle^  nicht  gesagt: 
setz©  dich  und  wandere  nichtj 
wir  werden  trinken  Milch  von  unseren  Ziegen 
und  den  Lebensunterhalt  Gott  anheimstellen. 

Mä  feulet  lak  jÄ  razÄl 
ol^Vd  balä  mim^a 
niSrab  leben  ^anzena 
w  ar-rizel^  bid  allah. 

Wadi  er*Rhejbe  paßt  vollkommen  in  Länge  und  Breite 
für  denjenigen,  der  die  Waffen  trägt  (als  Schlachtfeld). 

Wädi-r-rtejbe  wäfid-W^  w  aH^ 
la'ejn  illi  jinl^ol  el-mutla1j:ätt* 


232 

Wfidi  er-Rhe{be  ist  ein  ParadieacLeD,  tretet  es  nicht^ 
es  trägt  Granatäpfel,  welche  dem  Kranken  münden. 

Wadi-r-rhejbe  ^enajen  la  tutbinnu 
jitnili  rummänan  mal* um  al-*alil  minnu. 

Fast  jeder  Knabe   versteht   die   Rbaba    und    Mal^run   zu   spielen. 

Ar-Kbaba  ist  ein  unserer  Geige  ähnliches  Instrument  Es  besteht  aus 
einem  dünnen  und  langen  Halse,  al-^emal,  ^ös^  und  einem  viereckigen 
Bauche,  al-kadalj,  der  oben  und  unten  mit  Leder  tiberzogen  ist,  Ibas, 
Semäöir  tarawa,  und  in  den  Holzseiten  einige  runde  Offnungen,  ujüo,  hat 
Auf  dem  Bauche  ist  ein  dünnes^  kleines  Bretteheu^  ra^al,  angebracht,  und 
darauf  eine  Saite  aus  Pferdehaar,  sebib  b^j'^  befestigt,  die  oben  am 
Halse  au  einen  Wirbel,  cl-marzel,  lialal,  angebunden  ist.  Gespielt  wird 
dieses  Instrument  mit  einem  Pai*eb,  'A|em,  ^V^^na*  Lnbän  genannten 
Bogen,  nämlich  einem  Aste,  der  durch  eine  Pferdehaarsaite  gespannt 
ist.  Den  sehOnsteu  Klang  sollen  die  Geigen  haben,  welche  aus  dem 
Holze  jener  Pflanzen  verfertigt  sind,  deren  Blätter  von  Ziegen  und 
Schafen  gerne  gelVessen  werden. 

Ein  zweite»  Instrument  heißt  al-Matrün.  Dieses  besteht  aus  zwei 
uebeneinander  befestigten  Pfeifen  aus  Schilf  röhr,  welche  6—8  Hieb  er, 
b^uk,  haben.  Eine  jede  Pfeife  heißt  en-Naje  und  ihr  Mundstück  Bint 
el-makrün  oder  Rtäe.   Eine  einzelne  Pfeife  heißt  ZummÄra  oder  Sebbäba. 


k 


Dichter  und  Gedichte, 

Vieles  erlernen   die  Kinder  beim  Lagerfeuer.    Die  Männer  sitzen 

da  um  das  Feuer  herum,  hinter  ihnen  hocken  die  Knaben,  die  Mädchen 
drängen  sich  bei  der  Franenabteilnng  zusammen,  und  alle  hören  mit 
größter  Spannung  zu,  wie  der  eine  oder  der  andere  die  Traditionen  des 
Stammes  oder  Geschlechtes  vorbringt,  die  Genealogien  aufzählt,  die 
Heldentaten  der  Stammesgenossen  preist  und  sich  über  einen  feindhchen 
Stamm  lustig  macht.  Das  wiederholt  sich  jeden  Abend.  Die  Kinder 
wie  die  Erwachsenen  hören  es  zum  tausendsten  Male,  aber  sie  hören 
doch  aufmerksam  zu  und,  wenn  der  Erzähler  etwas  ausläßt  oder  hinzu- 
flSgt^  verbessern  sie  ihn  sogleich.  Oft  berichten  3—5  Augenzeugen  über 
dasselbe  Faktum,  und  dann  ist  es  interessant^  zuzuhören,  wie  ein  jeder 
seine  Auffassung  verteidigt  und  sich  auf  seine  Genossen  beruft.  Aber 
auch  von  uralten  Begebenheiten  findet  man  bei  verschiedenen  Geschlech- 


233 

tem  versctiedene  Rezensionen»  wobei  zumeist  die  Vorfahrea  dea  te- 
treffenden  Geschlechtes  mehr  hervorgehoben  werden. 

Was  die  Kinder  am  Lagerfeuer  lernen,  das  wiederholen  sie  auf' 
der  Weide  oder  auf  dem  Wege  zur  Tränke.  So  lernen  ale  es  auswendig 
und  kennen   genau  die  „Geschichte'*  ihres  Stammes  oder  Geschlechtes, 

Nebst  solchen  prosaischen  Erzählungen  liören  die  Kinder  am 
Lagerfeuer  auch  allerlei  Gedichte,  inshesondero  die  Ka^sajed-Gedichte. 
Die  lyanide  ist  eine  poetische  Erzählung  in  Versen  und  hat  gewühnhcli 
einen  bekannten  ÄiVer,  Dichter,  zum  Auton   Sie  verherrlicht  zumeist  die 


Fig.  44.    Streit  um  ilio  Autorscbafl  eine«  Verses. 


Ruhmestaten  des  Stammes  und  Häuptlings  oder  schildert  einen  Schlacht- 
ti^.  Die  meisten  lyasAjed  haben  nur  f&r  die  Zeitgenossen  ein  Interesse 
und  geraten  in  Vergessenheit,  wenn  diese  gestorben  sind. 

Oft  sind  solche  Gedichte  ziemlich  lang^  und  fast  niemals  komponiert 
sie  der  Dichter  auf  einmal.  Gewiihnlieh  macht  er  bloß  einige  Verse, 
wiederholt  sie  seinen  Freunden  und  Kindern^  um  zu  verhüten,  daß  er 
sie  yergesse,  und  fügt  später  neue  hinzu.  Die  Freunde  oder  andere 
Zuhörer  machen  ihn  auf  die  oder  jene  Tat  aofmerksam,  die  er  Über- 
gangen hat;  nun  muß  er  sie  ebenfalls  erwähnen  und  die  entsprechenden 
Verse  an  passender  Stelle  cinfllgen. 

Da  geschieht  es  oft,  daß  diejenigen  Bekannten,  welche  das  Ge- 
dicht  in   seiner    ursprünglichen  Form   kennengelernt  haben,   in   einem 


234 

anderen  Lager  andere  Verse  liören^  die  sie  nicht  kenneD^  ja  nicht  einmal 
annehmen  wollen,  bis  sie  den  Dichter  selbst  darnach  befragt  haben. 
Oft  ersetzt  der  Dichter  seihst  einige  WortCj  ja  sogar  ganze  Verse  durch 
andere,  die  ihm  besser  gefallen,  die  aber  andere  nicht  kennen  nnd  oft 
auch  nie  annehmen.  So  hört  man  von  der  I^jiside  nicht  nnr  eines  toten, 
sondern  auch  eines  lebenden,  ja  sogar  anwesenden  Dichters  melirere 
Rezensionen,  die  der  Dichter  alle  für  sein  Eigentum  anerkennt,  obwohl 
sie  oft,  was  Länge  nnd  Reihenfolge  anbelangt,  stark  auseinandergehen. 
Wenn  solche  Gedichte  heim  Lagerfeuer  vorgetragen  werden,  und   der 


Fig.  45.    Streit  am  die  Autorschaft  mnea  Verses. 


Dichter  nicht  anwesend  ist,  streiten  oft  die  Anhänger  der  einzelnen 
Versionen  darüber,  sprechen  den  oder  jenen  Vers  dem  Dichter  ab  und 
weisen  denselben  anderen  zu  (Fig.  44^  45).  Verschmelznngen  von 
Versen  verschiedener  Dichter  sind  insbesondere  dann  sehr  leicht,  wenn 
sie  dieselbe  Silbenzahl  nnd  denselben  Reim  haben,  obwohl  sie  ganz 
verschiedene  Begebenheiten  besingen.  Dabei  werden  die  Personen-  und 
Ortsnamen  durch  andere  ersetzt,  und  der  Diebstahl  ist  fertig. 

Wenn  der  Dichter  seine  lyasidc  zu  Ehren  eines  Stammes  oder 
Üäuptlings  vollendet  hat,  so  begibt  er  sich  zum  Altesten  des  Stammes 
oder  zum  Häuptling  und  trägt  sein  Gedicht  feierlich  in  einer  großen 
Versammlung  vor. 


Als  Dichter  sind  berühmt  bei  den  §ljÄr: 

''Ajeä  al-Kdebi  von  den  ÖarÄrät;  er  starb  ungefähr  1890; 

5a] af  ad-Da'6^at  von  den  SarArät;  er  starb  ungefähr  1870; 

Muhsen  el-Hazzali  von  den  ^Aneze; 

el-Wdejhi  von  den  Samraar; 

Nimr  el**Adwän  von  den  *Adwän; 

Midwed  el-IIrej§a  von  el-IIrejäan  (§feur);  er  lebte  noch  1901; 

abu-1-Kebajer  von  den  Sararat;  er  lebte  noch  1901; 

ar-Ruiedi  von  den  Sararat;  er  lebte  noch  1901; 

at-Trejbän,  einer  von  den  Handwerkern  der  Sbür,  sane'  min  sunna^ 

e.?-?bür; 
Ma'ärck  von  den  Sarärat;  er  starb  vor  vielen  Jahren; 
Et'ejs  von  den  Saränit;  er  starb  efewa  1895; 
al-Amfimi  von  den  Sariirät;  er  starb  etwa  1885; 
al' Abrät  von  den  Sarärdt;  er  starb  1898. 

Bei  den  Sa'idijjin: 

Hleyel  el'E'mawi  von  den  Daräfke;  er  starb  ungefilhr  1892. 
Bei  den  'Azazme: 

*Ajd  ibn  Nweser  al-Farhäni  und  Swelem  abu  'Arküb^  der  ungetabr 
1894  starb. 

In  el-Kerak: 

Sliraan  el-E'inäwl;  starb  1890; 
^tiinem  el-Halasa;  lebte  noch  1900; 
Heläl  eI-Ma*ani;  lebte  noch  1900. 

Bei  den  Saräi*at: 

'OUat  eS-Sä'er;  starb  1891; 
al  lyde'i;  lebte  noch  1900. 

Bei  den  Tij4ha; 

Swelem  ahn  Hadddf;  starb  1899; 

abu  *Arkub  von  den  'Azilzme;  lebte  noch  1902; 

abn  Nweser  von  den  'Azazme;  lebte  noch  1902; 

Siilem  at'T^rejni  von   den  Leuten^    |i:owm,    des  abu  Nsdr;    lebte 

noch  1902; 
abu  Hnbejza  von  den  l^^derat. 

Die  l^a§4yed-Gedichte  werden  meist  in  Begleitung  der  Rbäba  vor* 
getragen.  Der  Sänger  rezitiert  die  einzelnen  Verse  derart^  daß  er  mehrere 


236 

Silben  verscbluckt,  die  wichtigsten  Namen  herausschreit  und  betont,  die 
letzten  Worte  im  Fistelton  hebt  und  in  die  Länge  ziehtj  welchem  Vor- 
gange er  auch  die  Töne  seines  Insti'umentes  anpaßt  (Fig.  46).*  Die  Zu- 
hörer wiederholen  gewohnlich  das  letzte  Wort.  Man  ist  an  diese  Art  des 
Hersageus  der  I>^aj^ajed  so  gewöhnt^  daß  man  nicht  imstande  ist^  eine 
IjLa^idej    die   man   doch   auswendig    kennt^    in    gewöhnlicher    eintöniger 


-  m 


Fi^.  46.    Ein  Si'er-Dicliter  mit  der  Rebiba* 


Weise  vorzutragen.  Dieses  beobachtete  ich  oft,  wenn  ich  ein  Gedicht 
aufzeichnen  wollte,  und  der  Sänger  deshalb  die  einzelnen  Verse  langsam 
Wort  für  Wort  aussprechen  mußte.  Er  blieb  dabei  oft  stecken  und  mußte, 
wollte  er  sich  die  Fortsetzung  ins  Gedächtnis  zuillckrufen,  wieder  und 
wieder  vom  Anfang  an  singend  zu  rezitieren  beginnen* 

Ich  notierte  folgende  ^fasajed  (Bruchstücke),  wie  ich  sie  eben  ge- 
hurt habe; 

Mhammad  ibn  Smejr,  OberhUuptling  der  Bell>äwijje,  dem  Ober* 
häuptlinge  der  ^{i^Tj  als  sie  eich  1893  dem  Vordringen  der  tllrkischen 
Regierung  nicht  widersetzten: 


237 


i.  Das  Gebiet,  das  vom  Safran  staubig  ist^ 
dessen  Bevölkening  über  Nimrin  wobnt, 

2.  gebet  es  auf  und  tiberlasset  es  dem  Geheul  seiner  Wölfe! 
Scbitmet  eiiclij  ihr  habt  eine  Schande  verdient  groß  wie  IJawr?in! 

3.  Fürwahr,  ihr  solltet  es  mit  europäischen  (Gewehren)  färben 

und  ihr  bliebet  auf  den  folgsamen  (Pferden)  mit  untätiger  Rechten. 

4.  Es- Salt  muß  folgen  und  es  bleibt  daselbst  kein  Freiheitssinn. 
Deine  Belka'  übte  Verrat  und  richtete  die  Zelte  der  'Adwän  zugrunde. 

5.  Deine  Belka*  soll  ihren  Untergang  nicht  so  rasch  unterschätzen, 
denn  wer  föllt  unter  die  Karbatsch-Peitschen,  der  bereut  es  — » 

G.  Und  dein  Feudi!  Er  gewährte  keinen  Schutz  seinem  Nachbar; 
ich  furchte  um  deine  (Ehre)  wegen  des  Geheimnisses^  das  bekannt  wird. 

1.  Ad-dire  illi  min  za*faran  turiba 
illi  ahalha  fol^:  nimrin  l^uttäu 

2.  e^fü  w  halKiha  ti'awan  dijaba 

efesü  (sie)  b^ssejtu  bassütan  kubr  hawran 

3.  ta^t^n  'alejku  bibfarangi  lufJ^iba 
w  entn  'ala-t-taw*jit  talljin  ebSmitn 

4.  aS'Salt  tii'  w  la  jablva  bih  tilaba 
belknk  bajjiat  w-abrabat  bet  'adwan 

5.  belljak  lÄ  tuzhi  serfan  b*iraba 
illi  waka*  tabt  abkerabig  nadmAn 

6.  w  feudi k  illi  mü  a'mau  fi-1-genaba 
baufi  *alejk  min  abmurabba  illa  jabäu. 

Zur  Zeit  der  ägyptischen  Invasion  besetzten  ägyptische  Truppen 
in  ebKerak  die  Festung  cMsaVa  nebst  dem  Viertel  der  Christen  und  der 
tfja'.  Die  Kerakijje  rüsteten  zu  einem  Aufstande,  und  ihr  Ober- 
häuptling Isma*ll  ließ  folgendes  Gedicht  verbreiten: 

1.  Was  meinst  du,  o  Isma'il, 
die  Kegierungstruppen  beschimpfen  uns, 

2.  waa  meinst  du,  o  Ismail? 
Er  sprach:  Haut  die  Regierungstruppen  nieder! 

3*  Was  die  Abteilung  in  der  Festung  betrifft, 
verbarrikadiert  das  Tor  der  Festung; 

4,  von  der  Abteilung  im  Viertel  der  Christen 
lasset  fließen  das  Blut  ihres  Anführers  Entjamj 

5.  die  Abteilung  in  deinem  Viertel,  o  Isa<Ji, 
lasset  die  Leber  ihres  Anführers  Ixäsem  braten. 


238 

1.  Wei  räjafc  jÄ*sma'in 
ed-dowle  kämu  jasibbuna 

2.  w6ä  räjak  ja-smä'ia 
^äl  ed-dowle  edbahüna 

3.  ilH  fi  gwat  el-kafa 
jfi  bab  el-t^ara  siddüna 

4.  w  ilU  bidar  cn-niisräoi 
dämm  cl-eD<Jami  erbe^üna 

5.  w  Uli  bidiirak  ja  V'a<}i 
ja  kibde  tasem  äawwüna. 

Swelera  abu  Haddaf  sprach  voq  dem  Siege  der  Teräbin  über  die  ^ 
Tijäha  und  el-Gebarat: 

1.  O  der  du  reitest  oben  auf  dem  gebogenen  Rücken  eine^  Abgemagerten, 

dessen  Bauebtianken  infolge  des  Marsches  gefaltet  sind^ 

2.  grtiß'  mir  *ld  und  *Awde, 

bring'  mein  Wort  weit  zu  den  Kejsijje: 

3.  Al-TJsi  soll  euer  Wasser  und  al-Gebal  euere  Weide  sein 
und  bei  aä-Seri'a  soU  euch  keine  Stätte  bleiben! 

4.  Vor  euch  steht  Saldara,  der  Bändiger  der  Ehrlosen, 
wie  die  Zeraba  bei  den  'Arabern  berühmt. 

5.  Frage  die  Töchter  Brejrs,  was  geschah  bei  el-Gurn, 

als  euere  Reiter  ihre  Unterwerfung  anboten  den  berühmten  (Teräbin). 

6.  Die  5anagre  vergaß  ich  nicht, 

ihre  Lanzen  sind  mit  Vipergift  getränkt. 

7.  Verwehrt  ist  euch  der  Friede,  ihr  werdet  ihn  nicht  erblicken 

8.  es  sei  denn,  daß  der  Wolf  beim  Sämer-Tanze  hüpfen, 
und  daß  der  Strauß  den  Schakal  säugen  wird. 

1.  Ja  rakiban  folc  r^gen  mufjammar 
sitan  batneb  min  as-safar  matwijje 

2.  sallem  li  *ala  *id  wa  Wde 
wa^sel  kaL^mi  rad  'ala-l*kejsijje 

3.  al-l^isi  mäku  w  ab^ebäl  mafläku 
wa  lä  zall  Icjku    ala-s-seri  a  niye 

4.  kiddämkn  saldam  eiizäm  al-^äjeb 
zej  az-zeraba  bil-*arab  masmijje 

5.  es'al  banät  brejr  bil-gurn  w^§  sär 
wa  l>jidku4^at  *ala4-masmijje 


239 


6,  lianägraten  m&  nasithom 
haräbhom  @amm  al*afä"  maslviye 

7,  jihram  'alejku  as-§ulh  ma  teäüfüh 

8,  üla-d-dlb  jirza*  bia-sämer 
w  illa-n-na'lLme  tarda'  al-wäwijje. 

0alaf  al-Iden  voa  den  Sa'lÄn  gegen  die  ^^nr,  fi-s-Sbur: 

1.  Errichtet  sind  die  Kriegszelte  über  cl-Libben^ 
schmachvoll  gebuDden  siod  die  durstigen  Kamele  in  el-M^atta. 

2.  Sie  setzten  das  mit  Federn  Geschmückte  (Mädchen),  als  Schmuck 

auf  das  Schöne  (Kamel), 
die  Tochter   der   Häuptlinge    schlägt    es   an   die   Schläfen   mit   dem 
Nasenriemen, 

3.  0  Rumejh,   schmählicherweise   von  den  leichtbeweglichen  (Kamelen) 

blieb  euch  nichts  übrige 
von  denen  mit  breiten  Nasenflügeln  und  hohen  Hockern. 

4.  0  Rumejh,  wenn  nicht  der  Verrat^  so  seid  ihr  gar  nicht  schlecht, 
die  Normen  der  Kriege  und  daa  Zartgefühl  für  die  Menschen  (ist  euer). 

5.  Es  entzündete  sich  das  Schießpulver  aus  den  Händen  der  beiden  Reihen 
in  den  langen  Büchsen,  welche  die  festen  Knochen  brechen. 

6.  Es  sprengten  (die  Reittiere)  an  den  verlassenen  Blond  bärtigen  davon^ 
sie  überholten  die  Schamhaften  mit  den  blauen  Tätowierungen* 

7*  Munäwar  und  Täha  und  die  acht  Berühmten, 

ihr  Töter  befindet  sich  nicht  im  Zustande  der  Sünde. 

1,  Binjan  bujüt  al-harb  fowl^  al-lebäben 
äikhan  tu*akkal  bil-m§atta  ma^ami 

2,  hattu  halijct  ar-ris  zenan  'ala-z-zen 
bint  aä-Sujüb  ta^adrn  bil-bazämi 

3,  ja.  rmejh  äikhan  an-nig  ma-lku  *akab^.n 
kanf  al-ljusüm  w  nabijät  as-sanami 

4,  ja  rmejlj  law  lä-1-bowli:  mii-ntu  radijjen 
Ijajd  aHjurüb  w  §abbaku  li!-adami 

5,  tär  al-emzejbelj:  min  kfüf  al-farilj:en 
bimserbaten  jalj:Rem  mattn  al-'azami 

6,  akian  bsukr  a^-öwareb  mu'ejfen 
ta'addü  al-iiafrüt  zurlj:  al-awädmi 

7,  muniwar  w  Jäha  w  at-tamän  al-musammön 
dabbähom  ma  hu  bhal  al-atami. 


Ein  gweti: 

K  O  Reiter,  dessen  schneUer  Ritt  nicht  abnimmt^ 

da  brichst  tod  Js^ähira  bei  erster  Morgendämmening  auf; 

2.  wenn  es  oben  anf  al-Me^reb  anlangt,  beschleunigest  die  Bewegung, 
dn  beobachtest  die  Qaellen  ('ujdn  Mnsa),  welche  wie  Lampenlicht 

erglftnsen, 

3.  bei  al-Mi^Il^e  ziehe  den  Banchgilrtel  des  Reitkameles  an, 

es  begegnen   ihm   die  Pfade   der  Pilger^   welche   genau   abgegrenzt 
scheinen. 

4.  O  wie  riele  mit  der  Nafile- Pflanze  (bewachsene)  Niederungen   es 

durchquert, 
als  ob  es  beladen  wäre  mit  Verzagtheit  und  nicht  mit  Mut. 

5.  Von  Nabl  reitest  du  fort,  nachdem  du  getränkt  hast  dein  darres  Tier, 
und  es  begegnen  ilim  Pfade,  wie  mit  der  großen  Schere  zugeschnitten. 

6.  Du  gelangst  nach  el-*A|^aba,  wo  nichts  zu  verladen  ist, 

und  es  begegnet  ihm  das  nördliche  Jitm-Tal,  und  du  gehst  zu  Faß. 

7.  Du  gelangst  zu  Zelten^  die  lange  Reihen  bilden, 

o  wie  sie  streiten  um  den  Gast  mit  dem  Seheidungsachwur  vom  Kopfe. 

8.  Du  gelangst  zu  Mbammad  (ihn  Gad,  Häuptling  der  'Alawin),  der 

tthnlich  ist  einem  unversiegbaren  Brunnen, 
und    zu    seinem  Volke,   wie   sie   bei    den   schön  gearbeiteten    KaflFee- 

mörsem  sitzen. 
9*  Ihn  Gad  befriedigt  jeden,  der  bei  ihm  einkehrt, 

seine  Kaffeebohnen  wälzen  sich  auf  dem  glühenden  Rostlöffel; 

10,  (er  ist)  der  Wolf  von  Gde[jed,  (wo  er  großen  Sieg  errang,  so  daß) 

er  reichlich  füllen  konnte  mit  seiner  Beute 
eine  große  Tenne,  und  dennoch  machten  Drescher  (Gäste)  die  Tenne 
leer. 

11,  'ArAr  (Häuptling  der  yw^tat   ihn  Gazi)   gleicht   dem  Morgenstern, 

wir  beobachten  sein  Feuer, 
er  bedeckte  die  Männer  der  Manädir  (*Atawne)  mit  Schmach, 

12,  'Al(*JÄ   (ein  Tllluptling   der  ^Jwetit)    ist  wie   ein  Panther,   du   hörst 

wein  Gelirüll, 
er  iK'HnhUtzt  ihre  Zurückgebliebenen  am  Tage  der  Niederlage, 
18.  Der  Hirt  der  Grauen  (Salem  ihn  pijab,  Kriegsherr  der  ywetat)  be- 

frirdigt  jeden,  der  zu  ihm  kommt, 
er   ufdim    ihren   (^der  'Atawne)   Frauen   die  Beute,  während    sie   im 

Imger  saßen; 


241 

14.  er  sättigt  die  Vögel   f!er  Wllste   und    er   sättigt   die   ilim   Gleiehen 

(Wölfe  =  IJijäb ), 
er  sättigt  die  Vügel,   indem   er   herabfallen  läßt  die  Köpfe  der  Be- 
siegten. 

15.  Ibn  Ila^id,  dessen  Kriege  sonst  voller  Schärfe  waren, 

seinen  altbewährten  Freund  bekriegte    er,   u   wie    (ist  das  möglich), 
0  Leute? 

16.  Und  heutzutage  lebt  er  wie  ein  Sckutzgenosse,  nichts  Schönes  wird 

von  ihm  erzählt, 
und  wenn  er  auch  Preis  bringt,  ist  er  an  Ehre  gebrochen. 

17.  Die  Kraft  zwischen  Ma*rin  und  at  lafile  (repräsentiert)  er  ('Arar) 
und  er  ist  der  rechtmäßige  Häuptling  über  alle  Geschöpfe. 

18.  Die    Kinder    des    Saldam    (Teräbin)    (lagern)    bei    den    Toren    der 

Getreides  tu  dt  (Gaza), 
ilire  bewaffiiete  Reiterei!    die  frißt  die  Menschen! 

19.  Sobald  sie  den  Kufer  vernehmen,  kommen  i?ie  zn  dir  im  Galopp  — 
wie  manche  lassen  sie  sich  niederlegen  ohne  Kopf! 

20.  Meine  Stammverwandten  (lagern)  bei  den  Toren  von  Medtna, 
wie  viele  tränken  sie  mit  der  Bitterkeit  ihrer  Zähne  (Lanzen)! 

21.  Lob  sei  Gott,  ausgebreitet  sind  wir  (in  unserem)  Stamme 

von  Ägypten  bis  micli  Syrien  und  bis  nach  den  Gebieten  der^Abbäa, 

1.  Ja  rakeb  illi  ma  twana  dömtle 

min  raasr  tisra  bil-figari  w  aladmas 

2.  in  tall  ^abmekreli  tezajed  gelilo 
tar  a  *ujtin  kanhenn  (Jaw  mikbas 

3.  'abmälhe  karreb  ebtan  hegine 

w  lalkiu  driib  al-häg^g  henn  dar  bikjÄs 

4.  ja  kutr  ma  jitta*  rijäi  an-naflle 
kannu  nikaj^jel  bihfabtf  w  lä  bÄa 

5.  min  nati!  tifidor  ba*adt  trawwi  Tamile 
w  lal^u  driib  mwasijatan  bimifräs 

6.  telti  I-'al^aba  *akbe  bila  mkilc 

w  hiku  al-jitm  as-Semali  w  da w was 

7.  telii  bujütan  nazele  bitlawile 

ja  rh'ilhom  *a-i}-*Jejf  tatan  (sie)  min  ar-rAs 

8.  telfi  mharamad  lown  'edd  an-negÜe 
w  rab'u  *a-zön  al-ma'i\mil  gilläs 


ibn  g;Ad  miiiwedd  alli  ji^n  h 
bennii  jitakalleb  ^a-khalib  raibiuas 
dib  al-i^dej^jed  muljasbiiii  bil-iiiak!le 
ufurnan  kebiran  w  liabbat  ab^urn  darms 
Vrar  lown  ao-iiiw;iim  nirlpib  Wile 
sawwa  *a-zeliB  abinanad»r  birg^as 
'ateji5  iniü  an-iiimr  tisoia*  ÄehSre 
hu  hämi-ktniora  jowm  al-anl,iäs 
ra'i  abmleba*  minwedd  alli  Jigi  le 
^alla*  waiajähoui  "^ala-d-dar  t aUtas 
juäbi*  tu-jur  el-barr  w  ju^bi*  metilo 
w  jusbi*  twjüran  niawke'  rfis  al-at'as 
ibn  rasid  alli  harabii  tarire 
hfirab  siddik  al-gidd  hu  kejf  jü  uas 
al-jowm  tanib  w  lä  ba'adn  ^eniile 
law  innu  jigib  abbarad  maksür  Dowmaa 
al-'ezz  ben  ma^in  hu  wa-t-t<i^file 
w  äejban  V-kull  al-mablajek  bikjäs 
'ejäl  fialdam  'a-bawab  abmekile 
w  ja  bejlhoin  du^gän  hi  täkel  an-nas 
launu  same'en  as-sajeli  je^^iuoak  debile 
kam  wahedan  ballidi  jirl^od  bilä  ras 
ejal  *ammi  'a-bawiib  al-medine 
kam  wabedan  jisküh  min  murr  d-ajraa 
ab  ha  med  lülali  wascln  abkabile 
min  masr  la§-säm  w  ladjar  Vbbas. 


Autor  unbckaunt  (>*5b^i')- 

1.  Ich  hinterlasse  dir^  o  du  kietielsteimge  Straße  den  Auftrag  —  täusche 

mich  nicht, 
melde  den  Herdeo,  die  zur  Tränke  gehen  nach  al-Bze'ijjc: 

2.  O  die  ihr  deu  Helden  suchet,  er  liegt  friseh  gepflückt  bei  uns, 

es  tötete  ihn  der  Feind^  während  er  seine  Slammgenosscu  verteidigte. 

3.  Ich  bin  die  SamsaiTihan -Blume,  ich  bin  die  edle  Rose 

und  der  Gegner  pflückte  die  schOnen  Rosen  meiner  Wangen  ab, 

4.  wie  die  jungen  Kamele  die  Köpfe  der  Kräuter  abpflücken; 
wenn  ich  sterbe,  so  begrabet  mich  auf  dem  Kücken  von  'Alijje. 


243 


L  Ana  a-wmk  ja  Ijatt  al-hasa  la  tirurr  bi 
'allem  \}ir(ih  wäredto  al-bzc'ijje 

2.  ja  mdawwerio  *n-föres  Im  t^'ii'j  *eiidana 
tatala  'edw  bintisarib  al-mwätniye 

3.  ana  sams  ar-rihan  ana  wardet  el-*ala' 
w  a^-fjidd  tafaf  ward  ttaddi'Zzalujje 

4.  kaina  tiktaf  aMuran  rus  al-Vsajcbe 
in  mitet  edfenüni  fok  zahr  el-'aliye. 


1, 
2. 
3, 
4. 
5 
6. 
7. 

8. 

9. 
10. 
IL 
12. 
13. 


Autor  unbekannt  (Tijaha): 

Es  sang  ein  Jüngling^  deasen  Geiste  die  Trennung  vorschwebte, 

in  der  öden  Wüste,  o  Geschöpfe  Gottes  1 

Eine  lange  Palme  weitreichend  mit  ihren  Zweigen , 

du  hast  sie  nicht  erblickt  in  der  Anpflanzung  der  Beduinen; 

dicht  aneinander   sind    ihre  Uattelbüsehelj    und  gereift  ihre  Datteln 

wie  DamaskusUpfel  wohlriechend  und  süßer  als  Granatäpfel. 

Ihr  Kopf  ist  der  Kopf  einer  Taube,  und  kein  Zweifel, 

du  wirst  sagen:  eine  furchtsame  Gazelle  in  der  WUste; 

und  ihr  aulgelüstes  Haar  —  nie  hast  du  seinesgleichen  gesehen  — 

fällt  zur  Erde  bis  an  den  Vorderteü  der  Füße. 

Ihr  Gesicht  ist  wie  der  VolUnond  am  Tage  seines  Aufganges, 

übertrifft  denjenigen,  den  man  nennt  den  Neumond  des  Öa'ban. 

Was  die  Augenbrauen  anbelangt^  sie  sind  hochgezogen,  Lob  meinem 

Schöpfer, 
Lob  meinem  Gott,  o  Geschöpfe  des  Barmherzigen, 
Ihre  Augen  —  sag  —  ihre  Farbe  sei  die  des  Meeres, 
mit  einem  vollen  Blinzeln  über  den  der  Wangen. 
Doch  ihre  Lippen  —  nie  hast  du  ihresgleichen  gesehen  — 
wie  Damaszenerschwert  oder  der  SchUlger  von  ITorcsan, 
Ihre  Zähne,  —  sage  —  ihre  Farbe  sei  die  der  Hagelkörner, 
du  wirst  sagen,  das  sind  Perlen,  eingefaßt  in  Korallen, 
Sie  liat  einen  Hals  wie  der  reine  Kristall, 

wenn  sie  trinkt^  so  kommt  das  Wasser  aus  ihm  zum  Vorschein. 
Und  ihre  Brust,  Papierplatt  —  sage  —  sei  ihre  Beschaffenheit, 
zarter  als  das,  woraus  man  den  lyaftän  verfertigt. 
Der  Baucli,  mit  Gold  ausgelegte  Seidentiilten^ 
kein  Kaufmann  besitzt  solche  im  Laden. 


244 

14.  Und  erst  ihr  Nabel,  eine  Au  von  Sahne, 

der  ist  mein  Ruhekissen,  wenn  der  Schlaf  wohl  tut; 

15.  und  ihre  Waden,  Lob  sei  meinem  Schöpfer, 
Lob  sei  Gott  für  die  Form  der  Beine. 

1.  l.{anna  sabi  lawwah  el-ben  b^tru 
fi  ma^halen  ja  bul^at  ar-rahman 

2.  nahla  tawila  w  sajeha  bi^rüdha 
ma  äufetha  fi  rirsat  el-bedwan 

3.  danat  l^anwanha  w  istawat  tamrha 
tuffah  öami  ahla  min  ar-rumman 

4.  rasha  ras  el-bamäm  w  la  budda 
tljLÜl  razal  fi-1-bala'  ^iliän 

5.  w  äa*arha-l-musbal  ma  ra'et  wasaftu 
niurbi  'ala-t-tara  labadd  aj^dam 

ü.  wagha  kal-badr  jom  tuliVih 

jipleb  'ala-1-musammi  heläl  äa*bän 

7.  amma-l-hwag;eb  *al  subban  baleki 
subhan  ilahi  b^H^at  ar-rahman 

8.  'ujünha-1-bahr  kul  lonhom 
biramä  wafi  *ala-l-bdud  diblan 

ü.  amma  Safajefha  ma  ra'et  aw§äfhom 
sef  dimiö^i  w  illa  ^arrab  borcsan 

10.  isnanha  liabb  el-barad  liul  lonhom 
tjyül  lulu*  mubalate  mary;än 

11.  *aloha  ru^be  ka-l-bannür  es-sati 
in  saribet  el-moje  minha  tban 

12.  w  sidrha  t^lb  el-wara|^  ^\i\  wa§aftu 
an'am  min  illi  jinäarel  tsuftan 

13.  el-batn  t^yjän  el-harir  muzarkaäe 
ma  b^zha  tay;er  fi  dukkan 

14.  w  läken  es-surre  rotje  min  ez-zibd 
hada  mar^adi  lamma  jtib  cl-manam 

15.  w  sabwet  rigleha  subhan  häleki 
subhan  ilahi  bill>et  es-sikan. 

Mhejsen  aa-Öarari  liebte  ein  Mädchen.  Er  war  jedoch  arm  und 
konnte  keinen  Sijäk  bezahlen,  weshalb  ihm  das  Jlädchen  verweigert 
wurde.  Nun  erfuhr  dies  sein  Freund  IJalaf  ad-Da*ega  und  riet  ihm, 
das  Mädchen  zu  entführen.     Seinen  Kat  kleidete  er  in  folgende  Verse: 


245 


0  Boiter  der  Roten  (Kamelin),  die  von  frischem  Gras  fett  ist^ 
deren  Flanken  voll  sind,  deren  llöeker   einem   Steinhaufen    gleicht^ 

2.  die  da  abweidet  bunte  Blüten,  welche  mich  wie  Blitze    bleodeu  — 
Gras  des  Plejadenregens^  auf  den  Abhängen  zerstreut. 

3.  Lege  den  (weichen)  'Akeli-Sattel  an  und  befestige  ihn  auf  der  Un- 

ruhigen 
und  entziehe  ihren  Hals  dem  Einflüsse  des  südlichen  Shejl- Stern  es. 

4.  Iljpf^  Augen  lodern  wie  die  glühende  Rada-Kohle, 

sie   ist   eine   fünfjährige   Kamel  in  ^   welche    die   festesten  Sattelgurte 
reißtj 

5.  wenn  sie  ihre  Vorderbeine  ausstreckt,  so  eilen  diese  um  die  Wette 
- —  verzeihe  o  Gott  —  mit  den  zartesten  Tauben, 

6.  Sie  ging  noch  nicht  herum  mit  dem    ersten    säugenden  Jungen   als 

vierjährige  Kamel  in, 
und  esi   leckte  sie  nicht  das  einjährige  Junge  am  Tage    des  Ent- 
wöhnens. 

7.  Was   ist   es  denn  mit  Mljejsen?     Er  hat  mich  so   hin  gerissen  j   daß 

ich  an  meine  Sippe  nicht  denke; 
die  ihr  (ihm)  diese  Nachricht  bringt^  lebt  wo!d  ihr  und  er! 

8.  wenn  mich  seilest  mein  kleines  Kamelchen  zum  Lieblinge  brächte. 
Nimm  den  Stock^  herrsche  sie  alle  insgesamt  au 

9.  und   schlage   die  f Mädchen),   welche  in  einzelnen  Zelten   sitzen  und 

(ihre)  Zelte,  und  schilt  — 
nur  über  das  nicht,  in  dem  sich  versteckt  die  Verbotene  — 

10.  mit  der  Ma!)ikantin  (Büchse)^  die  mir  mit  dem  stinkenden  Speichel 

ihres  Mundes  zur  Beute  hilft, 
und  die  auf  gewisse  Beflügelte  ein  sicheres  Treffen  hat. 

11.  0  Wunden  meines  Herzens!    So  oft  ich  sage:  Heile  mich! 
reißen  sie  wieder  auf  die  mit  Indigo  Blautätowierten; 

12.  es  Heßen   mich   in  die  Zisterne  herab,  die  mich  nicht   herauszogen, 
und  ließen  die  Vögel  der  Wüste  meine  Knochen  abnagen; 

13.  die  Weißen  (Frauen),   o  hätten  die  Weißen  mich  nicht  fassungslos 

gemacht ! 
auf  iiiren  Begleiter  wirft  man  Verdächtigungen* 

14.  Die  Weißen  haben   schon   früher   als   mit  dir   mit  meinem  leichten 

Verstände  gespielt, 
so  daß  mir  in  den  Doppelreimen  der  richtige  Ausdruck  fehlt. 

15.  Der  triftigste  Rat  hei  uns  fordert  mich  auf: 
ausgedehnt  ist  die  Steppe  zwischen  Ägypten  und  Syrien. 


246 

1.  Ja  rakiban  liamra'  min  al-*eSeb  tabni 
bcjr  ad-dufilf  mrog^iman  bis-senämi 

2.  tar'a  zahar  nawwar  barl^an  g;edabni 
*e§b  at-trajja  'a-r-raharik  zami 

3.  liott  al-'ekeli  w  o^rubo  folj:  zabni 

w  efret  nharha  ^an  sehejl  aJ-jemani 

4.  *ujÜDha  g;amar  el-ra(Ja  teltehebni 
g^id'itan  takta'  maten  al-Iiazämi 

5.  lan  öawal.iat  dar'anha  w  ektarebni 
istai'fer  allah  ma*  rafif  el-t^amami 

6.  ma  dara^at  ma*  awwal  ad-dod  libni 
wa  la  lassaha-l-mafrüd  jöm  al-fatami 

7.  wejä  bäl  mhejscn  dün  rab*i  g;edabni 
ja  gabin  ha-l-*alem  dimtu  w  dami 

8.  lan  kan  dodi  Ial-l,ibajjeb  jeg;ibni 

l)od  al-'asa  w  derheä  lihenn  at-temami 

9.  w-ahta  lcu*üd  el-bejt  wa-I-bcjt  wa-bni 
lejr  alladi  tacjifi  'alejh  el-harami 

10.  ma*  mutribe  taflat  fummha  tisebni 
wa  1ha  ^ala  ]\a\\v  al-m^enneh  marami 

11.  ja  grüh  kalbi  kull  ma  a^ül  (ibbni 
juVllihenn  bin-nil  zurlj:  al-waäami 

12.  dalani  fi-l-bir  min  la  g:edabni 

w  balla  tujiir  al-^aw  tanhol  *azami 

13.  el-bifj  rejt  al-bifj  ma  jirtag:ibni 
rafikhenn  jirmau  *alejh  at-tahami 

14.  al-bii  kablak  bi*okcli  la*ebni 
kcn  ajilafni  ^an  matani  kalami 

15.  ar-raji  al-aswab  ^endana  jintadibni 
erafa^ige  ma  ben  masren  wa  sami 

Terabin,  Autor  unbekannt: 

1.  O  du  Reiter   einer  Fuchsstute  mit  gleichmäßigen  weißen  Malflecken 

an  den  Füßen, 
welche  dem  auf  der  Wage  geteilten  Golde  gleichen 

2.  und  umgeben  die  zierlichen  Hufe  wie  Fesseln; 

wenn  sie  anstürmt,  gleichen  ihre  Ohren  den  Flügelfedern  des  Adlers, 

3.  und  ihren  Schweif  kann  man  mit  zwei  Spannweiten  nicht  ausmessen. 
Es  ruft  ihr  zu  aus  Furcht  vor  Straucheln  der  Reiter, 


247 

4.  iiml  iri[^\   auf  ihr  einen  Silbel^  der  sieh  von  seil  »st  aus  der  Scheide 

nieht  heraus  zieht 
und  eine  Gefrllßige  (Lanze),  die  auf  die  Flanken  stößt 

5,  und  trägt  auf  ihr  eine  Doppelpistole^  die  immer  geladen  ist, 

die  nicht  losgeht,  außer  auf  seinen  Druck  —  und  nicht  heimtrickiseh, 

1 .  Ja  rakihan  Sakra*  ehgalha  twalli 
mit!  ad-dahab  lanno  tsallef  bimizän 

2.  "vv  jidir  fi  z4n  el-hwafer  el.igalli 
wa  mfazze*e  adänha  riä  'ekban 

3.  w  delha  §  ihren  ma  jilhakenni 
^^l^i  lata  min  hof  *aträt  Iiassan 

4.  w  jinkol  'alejha  sejf  ma  jistaeelli 

wa  mgarrezen  jinhaz  min  fok  al-emtan 

5.  w  jinkol  'alejha  göz  el-wezir  ehmsalli 
mä  jitia*  illa  ^i-natiho  w  Ik  dulian 

Es  sprach  at-T^rejoi  ibn  Seilern  über  el-Whedi: 

1 .  O  der  du  reitest  ein  edles  Kamel,  das  bis  zehn  Tage  ohneWasser  aushält, 
von  dem  sich  kein  ähnliches  findet  im  Gebiete  von  el-Färe*, 

2.  (es  ist  wie)  ein  Segelschiff,  das  sieh  bewegt  auf  hoher  See, 
ein  Segelschiff,  das  ausgebreitet  hat  die  dünnen  Segel, 

3.  zum  Whedi  tiberbringe  meinen  Gruß; 

unter  ilmi  ist  eine  Sehimmelstutc  von  wunder htlbschen  Vorderfüßen^ 

4.  und  sctiau  und  halte  an^  am  Tage  wenn  sie  einherkommt  — 
und  er  findet  keinen  Käufer,  falls  er  sie  verkaufen  wollte, 

5.  Die  Whodat  stammen  von  IJosejn  ab,  o  Fürsten, 
und  alle  Araber  folgen  seiner  Klugheit 

G,  Vor  dem  Manne  von  guter  Herkunft  fürchte  dich  nicht, 

er  kennt  keine  ungeordnete  Verwaltung. 
7.  Fürchte  dich  nicbt^  außer  vor  einem  gemeinen  (Bastard), 

der  keine  gerechte  Veirwaltung  kennt. 

li^al  at-T^rejni  ibn  Salem  fid-Whedi: 

1.  Ja  rÄkeb  cl-hurr  el-'a.sari 

w  la  lu  mtal  ti  bilad  el  fari*  (sie) 

2.  safine  safarat  wast  el-bhiir 
ßafine  t-ilakat  kil'  er-raiV 

3.  Vl-whedi  baller  sahimi 
tahtu  selide  w  bijra'e  badi' 


248 


4.  w  §uf  w  l^ef  jom  innha  ta^bel 
w  la  lu  Sari  biddu  jabf 

5.  w  l.iodijje  hosejnijje  ja  umara' 
w  kuU  el-*arab  lihikmatih  tati* 

6.  salieb  el-a?l  minnu  la  tbaf 
illi  la  bakam  b^kme  §anf 

7.  w  la  tbaf  illa  min  el-g:i*adi 
illi  la  bflkam  hiknic  Safi* 

Es  sprach  at-Turejni  ibn  Salem  über  Sliman  ibn    Amer: 

1.  0  der  du  von  uns  reitest  auf  einem  fetten  Kamel 
und  drückst  im  Sattel  den  Sohn  eines  Sa'tdi-Kamels 

2.  Folge  den  Linien  der  Straße,  tritt  nicht  auf  die  Brachfelder! 
Es  soll  es  führen  die  Spur,  auch  wenn  die  Reise  lange  währet, 

3.  bis  du  anlangst  zum  Sliman,  dem  vielberühmten  Quellbrunnen, 
zu  dem  in  Masse  trinken  kommen  die  Eisennagenden. 

4.  Sliman,  hohe  Burg  über  den  Burgen, 
sein  Blick  betrachtet  die  Nähe  und  Ferne. 

f).  O  Retter  der  Überreste  einer  Truppe  und  Salz  bei  Rachedurst, 

und  der  den  Schrecken  den  Reitern  einflößt, 
ü.  wie  der  Adler,  wenn  er  sich  stürzt,  einen  Stai*  erkennend, 

0  der  im  Sattel  fesselt  den  wütenden  Habicht! 

1.  Ja  rakiban  min  *endana  fol^  randiir 
w  muklefan  bil-kiir  walad  es-sa*idi 

2.  etdi  b^^tit  ed-darb  la  tatla'  el-bür 
ikadu  el-kat'  law  kAn  masii  ba  idi 

3.  telti  'ala  sliman  ja  *edd  mabbür 
jatawaredannu  mukarricjat  el-hadidi 

4.  sliman  ja  kasr  Vili  'ala-l-k!j;iir 
nazartu  tasiif  kirb  w  ba'idi 

5.  ja  himan  *akab  el-^im*  w  melh  bitür 
w  jatawa"ed  el-fursan  minnu  wa'idi 

6.  mitl  el-'akab  in  b*^t  *aref  zarzür 

ja  mu^idan  fi-s-ser^  sakran  kabidi. 

Es  sprach,  kal,  Sa  id  abu  Hammüdi  über  *AiJuti  abu  Hasan  : 
1.  Ich  wünsche  dir  guten  und  glücklichen  Morgen, 
0  Vater  IJasans,  du  mein  Begehr  und  mein  Wunsch! 


249 


2.  Du  hast  ein  Gesicht  wie  eine  Lampen  die  leuchtet  in  der  Finsternis 

zur  Nachtzeit,  in  tiefer  Dunkelheit. 
3*  Wenn  mi  dir  ein  Armer  koinratj  der  deinem  Lager  zueilt^ 

sobald  er  dein  Antlitz  erblickt,  gelangt  er  zum  GUk'k. 
4,  Du  schenkst  Geschenke  von  Gold  und  bestem  Silber, 

dn  schenkst  Geschenke  von  Reitpferden   und  edlen  Sa'idi-Kamelen. 
5*  0  der  dn  dich  wohltätig  erweist  den  fremden  Hirten  in  den  Jahren 
der  Unfruchtbarkeit, 

0  der  du  dich  wohltätig  erweist  den  Reisenden  und  den  zar  Tränke 
Ziehenden, 
ö.  dein  Rohm  gelaugte  zu  den  Griechen  und  dem  Gebiete  von  er-Rha 

und  erstreckte  sieh  auf  Bosra  und  ebenfalls  anf  Bardad; 

7.  ich  kam  zu  dir,  als  mein  Reittier  zugrunde  ging, 
als  meine  Leber,  o  FUrst^  zerplatzte, 

8.  Ich  kam  zu  dir  auf  einer  langen,  abgemagerten  Kamel  in, 
und  nichts  schadete  ihr  von  mir,  wie  die  weite  Entfernung. 

d.  Ich  lobe  'Ajjuti?  euren  Ftlrsten,  euren  8ül|an, 

mit  Aufrichtigkeit,  Würde  und  Eifer. 
10,  Ich  lobe  Abu  Hasan,  den  Fürsten  eures  Gebietes, 

und  wie  %*iele  Hymnen  haben  über  ihn  bereits  die  Dichter  gesprochen ! 
IL  Ich  lobe  die  Araber  (Beduinen)  alle  insgesamt^ 

denn  die  Letzten  von  den  Letzten  sind  doch  Fllrsten. 

L  A?baht  bil-[iejr  w  al-as*adi 

ja-bu  hasan  jü  munjati  w  mnradi 

2.  ilak  wagh  kal-mishah  jurlawwi  rt-d-duga 
fl  gunh  lelen  jamil^en  bisawadi 

3.  in  agak  fakir  mu'assiran  limn«azelak 
lamma  jara  waghak  janal  el-as'adi 

4.  tu*lid-^ata  dahaban  w  ahsan  fudrja 
w  tu'tid-'ata  hejlan  w  ibl  sa^adi 

5.  ja  mukrem  et-(arra^  fi  snen  el-mabal 
ja  mukrem  es-safiFär  w  al-warradi 

6.  sitak  wasal  er-rüm  w  bibid  er-ru!ia 
w  *amm  *a  bosra  w  kada  bai'dadi 

7.  agitak  lamma  tlefat  matyti 
lamma  öakkat  ja-rair  akbadi 

8.  a^^itak  'a-naka  t^^wile  mudammare 
w  la  (Jarraha  miuni  sawa-l-aVadi 


250 

9«  amdal.1  *njjufi  omirkii  8iil|j\nkti 

bis-8ul.i]i   vv  al-'adl  w  al-awkÄdi 
10,  amdat  abu  liasan  Se^  biladku 

w  kfim  l^Mat  el-&ii'ra*  fih  en^ädi 
IL  amdah  e)-'arnb  gumle  gamfan 

w  dün  dun  eddün  liija  sijädi 

Eine  IJa^ide  kann  auch  zum  Spottgedichte,  he^w,  werden.  So 
kam  TJalifet  at-1a.Ü^i'  ^on  Wlid  *Ali  (^Anezel  zum  Hauptlioge  Ibn  Brejk, 
dem  zu  Ehren  er  eine  lyastde  gedichtet  hatte*  Ibu  Brejk  belohnte  ihn 
jedoch  nicht,  und  so  „warf  auf  ihn^  der  erzürnte  Dichter  folgendes 
Gedicht: 

1.  Ibn  Brejk,  wenn  er  kommt,  schwätzt  mir  alles  Mögliche  vor, 
windet  sich,  wie  sieh  windet  der  Schweif  des  „Gott  mit  uns"^ 

2.  läßt  ertönen  Liige  liber  Lüge, 

sein  Verstand  läßt  nach,  o  Mann  der  Güte  und  Sündel 

3.  Wenn  er  sich  umgürtet  sieben  Waffen  nebst  dem  Rüstzeuge, 
wirst  du  Sögen,   es   sei   ein   Rammler,  den   die  Niederträchtigsten  in 

die  Flacht  jagen, 

4.  oder  ein  Mädchen  von  Leuten,  die  zahlreiche  Kläfler  besitzen  — 
o  wie  rageli  stürmen  sie  zum  Angriff  —  wenn  das  Schaf  blockt! 

5.  O  den  schonen  Liebling I  f^s  fehlen  ihm  die  Vorderzäbne,, 

und    seine   Schläfenzypfc   sind    zusammengeflochten    mit    dem    Haare 
des  Hinterkopfes* 

L  Ibn  Brejk  w  in  lata  hagb'#'^oi 
jilwi  karaa  jilwi  danab  Vwd  billnh 

2.  zai'ziv  zir  muzarxarani 

jihem  *ayu  ja  fatalgüd  w  abaljta 

3.  in  ibtizam  bscba'  al-'edad  w  al-aw^tni 
takül  kirman  mhärebinu  danaja 

4.  bint  ar-rubü'  alli  Hhom  laglagani 
jA,  sor'  fez^ethom  in  barrat  a§-5a' 

5*  yX  Sow^L  j'^rwen  äaleU  illu  tanani 
w  ^rünu  muVkkafe  ma*  emVafa' 


He^w  (Sljür): 

L  O  junger  Mann,  bring  das  Reitkarael  her, 
leg  den  Sattel  auf  die  stolze  Kamelstute* 


251 


2.  Wir   zogen    ostwärts   gleich    uiitchtigen^    auf  drei    Ilauptstangen    er- 

richteten Zelten 
und  wandten  uns  gegen  Westen  gleich  zerlumpten  Wassersuehern, 

3.  Die  Zwei,  ivelche  feige  flohen, 

machet  sie  zum  Gegenstande  des  Schimpfes. 

4.  Der  Eigentümer  der  kurzatmigen  Fuchsstute 
floh,  öo  daß  ihm  der  Mantel  flatterte; 

5.  der  Bart  des  Rbaj^je«  ist  lang 

gleich  dem  Schweife  eines  scheuen  Kleppers  — 

6.  wie  die  Staubwolken  der  Fellahinj 
wenn  sie  zum  Bache  trinken  gehen; 

7»  er  leert  die  große  Schüssel  Burrul^ 

selbst  wenn  ihm  die  rechte  und  die  linke  TTand  abgeschnitten  würde. 

1.  Ja  wahid  denni-d-delül 
^mrrelj  min  fowk  ad-dejjule 

2.  äarraliua  bujütan  metalit 
raiTabna  mitl  as-saramjile 

3.  al-etnen  alli-örodii 
battuhom  kowm  ar-radale 

4 .  ra  i-ä'Sakra'-I-malli  iifa 
kawtar  w  al-^el^La  tibrale 

5.  labjc  liiaye.H  tawtle 

ja  del  el-kdiäet  al-'atale 

0.  mitl  zwal  al-harratin 
in  waredü  'aIa-5-sclhilc 

7*  l^atf  muh  mar  al  burriJ 

w  in  inkarjab  al-jimna  w  aS-semale. 

Hegw  (Tijaha): 

K  O  Emir,  wjihrhaftig  du  bist  ein  Emir! 
Du  speisest  nicht  den  Bettler  (am)  üaumen, 

2.  schlachtest  zwar  fette  Widder, 

doch,  pfui  dii",  du  tischest  das  Fette  nicht  auf! 

3.  Du  trägst  eine  lange  Lanze, 

aber  käme  zu  dir  ein  Schakal,   so  jagte  er  dich  in  ilic  Flucht 

1.  Ja-mir  milla  ent  amir 
mk  tet  am  as-sajel  hanak 

2.  dabbäh  al-kabl  as-samin 
ja  bejf  uia  tirmi  wadak 


252 

3.  nakljLal  ar-rumli  at-t^wil 
lan  ^äk  al-wÄwi  g;affalak. 

Am  Lagerfeuer  werden  auch  Rätsel,  Surfth,  gelöst.     Ich  notierte 
bei  den  Tijaha  folgende: 

Der  Lange  und  Weitausgreifende,  At-tAwil  al-mut^wil 

der  seine  Länge  zur  Geltung  bringt  alli  btülu  mutbawil 

und  Brokatkleider  anlegt  im  Innern?  labes  tob  ad-dibag^  gaw. 

Ist  das  nicht  ein  Hahn  Ma  hu  dik 

—  Gott  wolle  dich  leiten  —  allah  jihdik 

der  aus  Hühnereiern  herauskam?  min  be(J  al-fararig  gaw? 

Er  sagte  ihm:  Nein,  kal  lu  lä. 

Ist  es  nicht  ein  junges  Kamel  Ma  hu  horr 

von  der  Reitkamelrasse,  min  al-^a'edan 

wie  uns  soeben  eingefallen  ist?  lafina  fi  'elmen  tawV 

Er  sagte:  Nein. 

Ist  es  nicht  ein  Festland  (ein  Schiff)  Ma  hu  brür 

inmitten  des  Meeres,  fi  baten  bbür 

auf  dem  die  Leute  gehen  und  kommen?  rahü  fih  an-nas  w  gaw? 

Er  sagte:  Richtig,  t^l  saliih. 

Was  meinst  du  von  einem  Vogel,  der  Wc§  Icolak  fi  t^ren  t^r 
fliegt, 

dessen  Kopf  ein  Paradies  ist  und  dessen  riisu  §inne  w  dilu  niir? 
Schweif  ein  Feuer  (Hölle)? 

Dies  ist  ja  ein  Reitkamel,  Hä  ja  horr  al-lca*edan 

welches  weiterschafft  die  Kunde  und  bringt  jwaddi  *ulüm  jegib  bl>är. 

die  Nachricht. 

(Der  Kopf  des  Kameles  gilt  als  sehr  schön.  Der  Kamelmist  wird   als  Brenn- 
material gebraucht.) 

Was    sagst    du    von    einer    aufsteigenden  Weä  kolak  fi  miznen  hall 

Regenwolke, 

die  den  Donner  bringt,  aber  nicht  regnen  läßt?  jihedd  ru'üd  ma  jirmi  mi'? 

Dies  ist  ein  Maulheld,  Ha  ar-ragol  al-battal 

der  viel  plappert,  aber  nichts  ordnen  kann.  jahrcg  ma  jusammel  si. 


Und  was  sagst  du  zo  diesem  ScliitFe 
ohne  Mast,  wie  es  sich  bewegi? 

Das  ist  ilie  Ivamelin  des  HiLuptliogs^ 
welche  ein  lunti^er  Juoge  reitet. 


Wr^  kohik  fi  ha-1-mirkab 
bah\  ^ari  kcf  jim^i? 

Ha  hi  nakat  aÄ4eb 
rakehha  öabban  kawi. 


Bei  Gott,  es  ist  mir  etwas  EigentUiiiHcbes  eingefallen: 
Wie  kann  ein  Knmelhengst  von  einer  Kamelstute  befruehtet  werden, 
und  wenn  er  empfiiDgtj  muß  er  ein  Junges  bringen, 
und  wenn  er  gebiert,  wird  er  beim  Schenkel  gepackt. 

Allah  w  tikri  min  al-fkar 
kef  al-g:emal  ju^lek  min  an-naka 
w  in  hikal.i  lazcni  jJ;^lb  bwar 
w  in  waied  mamsilk  min  as-salj^» 

(An-näl^Tif  Kameliu^  bedoutet  hier  äan  LüflTol,  auf  dem  Btei  ge»chinokeD,  nl- 
{emjil^  Kamiil  =  die  Funii»  ^ä^ob,  in  >velehe  dfu*  Blöi  g^egosaeu  wird,  und  die  mit 
9tneiu  Gfitf,  sä^^,  veräjehüD  ist;  Vwärj  Kanioljutigea  ^  die  Kugel,  er-rjjä.f  el-iiijifibuk.) 

(}  ihr  Windvolk  —  ein  Windsehloß  —  ich  ging  zu  ihm, 
fand  in  diesem  Windsehlosse  eine  hiichst  merkwürdige  Sache: 
leb  fand  ein  Knüblein,  das  auf  Befehl  die  Mutter  sehlägt, 
die  Mutter  säugt,  wodurch  der  Knabe  entwöhnt  wird. 

Ja  abl  al-hwa  l.casr  abhwa  ruht  jammo 
lal^ejt  ti  ^asr  al-hwa  a'gab  al-'ulüm 
laJjLejt  'aj[jel  in  hnkam  jiijrob  ammo 
al-amm  tartja*  w  abwaiad  sar  maftum, 

(Wind Volk  ^=  Iteitur;  WuidscliluQ  =  Stute;  'aj[J6l  =^  Kiiäblein  =  der  Miiubaum 
al'le^m  ) 

Das  Kamel  und  seine  Zucht. 

Sobald  die  Kinder  das  achte  Lebensjahr  erreicht  haben,  müssen 
sie  die  Nabrungssorgen  ihrer  Eltern  teilen.  Der  Araber  ist  sehr  genüg- 
sam; er  ist  vollauf  zufrieden,  wenn  er  soviel  hat,  daß  er  sich  sattessen 
kann.  Eeiehtümer  sammelt  er  nicht  und  ist  sich  seiner  Armut  wohl 
bewußt    Oft,  sehr  oft,  hört  man  das  Sprichwort: 

Reichtum!  Was  hat  man  denn  vom  Keichtnm? 
Und  was  die  Armut  anbelangt,  kein  Volk  wird  uns  in  ihr  übertreffen. 

^ana'  mk  min  rana' 

w  al-fal^r  mk  msäbel^na  *alej  nÄs. 


254 


Alles,  WAB  der  Araber  Vn*auclitj  liefern  ihm  seine  norden,  oder 
aber  er  muß  es  rauben.  Ackerbau  betreibt  er  nicht  und  aufs  Erben 
verläßt  er  sicli  nicht;  denn  wer  beute  in  der  Wllste  lÜOÜ  Kamele  be- 
sitzt^ kann  morgen,  weon  dem  Feinde  der  Überfall  gelungen,  in  der 
Lage  sein,  selbst  ein  Reit-  oder  Lastkamel  von  anderen  zu  erbetteln. 
Darum  heißt  es  in  der  Wüste  allgemein: 

Das  Vermögen  des  Bdüi  stammt  von  der  Weide  oder  der  Zeltgasse; 
das  Vermögen  des  Bauern  sfcAmmt  von  dem  Erbe  und  der  Feldarbeit. 

AI  bdüi  ranätu  min  ra'ijje  aw  tenijje 
üMeUab  r^matu  min  wh*te  aw  l^iarte. 

Das  nützlichste  Tier  der  Wüste  ist  das  Kamel,  ohne  welclies  das 
Leben  daselbst  unmöglicli  wäre.  Das  Kamel  begnügt  sieh  mit  der 
spärlichen  Weide,  welche  ihm  die  Senkungen  in  der  Wüste  oder  in  der 
Steppe  bieten,  kann  mehrere  Tage  ohne  Wasser  aushalten  und  verlangt 
von  dem  Menschen  fast  gar  nichts.  Daflir  liefert  es  Slilch  und  Fleisch 
zur  Nahrung,  Haar  und  Haut  zur  Kleidung  und  Aufbewahrung  von 
allerlei  Gcgenstitndeu^  es  tragt  den  Menschen  und  sein  Gepäck  auf  der 
Reise  und  gibt  ihm  noch  das  nötige  Brennmaterial.  Der  Ai*aber  ist 
auch  von  der  Unenthehrlichkeit  des  Kamels  vollanf  überzeugt. 

Über  die  Entstehung  desselben  gibt  es  verschiedene  Sagen» 

Die  8hnr  und  Hwetat  meinen:  als  der  erste  Mensch  in  die  Wüste 
gekommen  sei^  habe  er  sich  beklagt,  daß  er  hier  nicht  reisen  und  auch 
nicht  leben  könne,  üott  erbarmte  sich  seiner  und  schuf  ihm  aus  dem 
Sande  der  Witste  das  KameL 

Ein  *Azfimi  erzählte: 

Das  Kamel  wurde  aus  Lehm  gemacht:  ast  ebbil  min  ej-tin.  Einst 
wollten  die  .luden,  welche  in  die  Wüste  kamen,  ein  großes,  starkes  Tier 
machen,  um  die  Beduinen  zu  unterjochen.  Sie  nahmen  Lehm  und 
bildeten  daraus  ein  Tier;  sie  waren  aber  damit  noch  nicht  fertig,  als 
sie  die  Araber  in  der  Ferne  erblickten.  In  größter  Eile  klebten  sie 
dem  Tiere  die  Schulterblätter  an,  las^alvü  ktüfo  talsik^  und  Hoben  davon. 
Neugierig  betrachteten  die  Araber  das  eigentümliche  Tier,  und  siehe, 
OS  begann  sich  zu  bewegen  und  folgte  ihnen.  Das  war  die  erste  Kamel- 
stute, Darum  erseheint  auch  noch  beute  das  Schulterblatt  beim  Kamele 
wie  angeklebt^  ektüf  ebbil  malsukat. 

Auch  nach  der  Ansicht  der  Ilewat  stammt  das  Kamel  von  den 
Juden.  Sie  hatten  die  Kamele  in  einem  großen  Hofe  eingesperrt  und 
wollten    kein    einziges    verkaufen.     Da    kamen    nachts    die   Araber   und 


ließen  in  den  Huf  einige  Affen  springen  und  unter  dem  Tore  große 
Ameisen  bin  ein  kriechen.  Dadurch  wurden  die  Kamele  sehen,  brachen 
durch  das  Tor  ans,  und  das  erste,  das  herauskam^  war  eine  PJamra*, 
das  zweite  eine  Wadha'-,  dann  eine  Zerka'-  nnd  endlich  eine  Safra*- 
Kamelin.  Die  Juden  gaben  sich  bis  heute  alle  Mühe,  die  Kamele  in 
ihre  Hände  zu  bekommen. 

Die  Tijaha  erzählen: 

Im  Lande  der  'Abahde  hütete  ein  Kamelhirt  die  Kamelin  Zreka\ 
Plötzlich  sprang  aus  dem  Meere  ein  Kamel  heraus,  belegte  die  Ka- 
melin, t^l^k  ^a-n-nfika,  und  verschwand.  Nach  einem  Jahre  hatte  die 
Stute  ein  Junges,  das  dem  Hirten  sehr  gefieL  Am  Ende  des  nächsten 
Jahres  wollte  er  es  sich  als  Lohn  ergattern  und  stach  ihm  eine 
Nadel  unter  die  Zunge.  Es  schrie  und  der  Eigentümer  war  froh,  daß 
er  seiner  los  wurde*  Es  wurde  daraus  ein  prächtiger  Kamelhengst, 
und  weit  und  breit  führte  man  ihm  Stuten  zu.  Für  jede  Stute  bekam 
der  Hirt  eine  Sa'  Gerste  oder  einen  halben  Rejal.  Die  Nachkommen 
des  Hengstes  Zrefeän  bilden  die  beste  Kamelrasse,  die  Zrt%anat, 

Wie  heim  Pferde  so  gibt  es  auch  beim  Kamele  allerlei  Farben 
und  Schattierungen.  Ein  weißes  Kamel  heißt  Awflah,  ein  rOtliehes 
Ahmar,  ein  aschgraues  Ä^sl^ah,  ein  gelhweißes  Amlalj^  ein  schwarz- 
braunes As'al,  ein  schwarzes  Asfar. 

Am  gesuchtesten  sind  ganz  weiße  Kamele,  al-wi^üb.  Vor  15  Jahren 
wurden  die  Sliür  zwischen  alMsatbi  und  Ziza'  von  den  Sammar  llber- 
failen  und  verloren  dabei  79  weiße  Kamelstuten. 

Die  Kamele  werden  eingeteilt  in  Reitkamcle  und  Lastkamele, 
deliil  und  geraäh  Die  Keitkamele,  reine  Kassentiere,  sind  sehr  schhmk, 
leicht  gebaut  und  werden  bei  den  einzelnen  Stämmen  in  verschiedenen 
Rassen  gezüchtet. 

Die  Zuchti*assen  der  Kamele,  ijrübat  ed*delul,  sind  nach  der 
Einteilung  der  Tijiiha  folgende:  es-Smeha',  e^-Su*cla*,  ehF4eha*j  el-M!**!ha* 
und  ez-Zreka',  die  am  meisten  gesehätzt  wird,    da  sie  am  sehnelisten  ist. 

Bei  den  Tenibin  werden  als  Satije,  Vollblut,  anerkannt  nur  die 
Hengste  der  Rassen:  Zro^an,  as  §a*tdi,  an*Na*mäni,  Awtjehan,  und  nur 
diese  werden  zur  Zucht  verwendet. 

Die  *Alawin  züchten:  Zrekan^  Awtjehau^  NaVgan,  Kenirnu,  ShejlAn, 
Pu'efan,  Asian  und  eh'Abadi,  El-'Abadi  wird  am  meisten  gesucht  und 
stammt  aus  hilad  es-Südjin;  el-Aw(]elian  stammt  von  den  SararäL 

Den  Sa'idij^jin  sind  folgende  edle  Rassen  bekannt:  Zrelviin,  stammt 
von  den  Tijaha;  Awfjclian,  von  den  SarArAt;  Suml.iftn,  von  den  Ijfullnra; 


*Ä|^Äb,  voa  den  *Aflwnn;  EfJ'eßn,  von  den  IJwdt^t  et-Tihama;  Balilan 
imd  Gerwaü, 

Die  Beni  'Atijjc  züchten:  Zr^^kHj  Banat  Ha'elAt,  Aw4e^»an;  eine 
mindere  Rasse  sind  die:  yawwarät. 

Bei  den  !^bür  werden  zur  Zucht  verwendet  Hengste^  er-röäb  iUi 
tajreb:  Aw^chanj  O^'cMan^  Sa'idi, 

Nur  von  diesen  werden  die  Kamelstuten  belegt^  und  es  wird  nur 
ein  Hengst,  der  von  einer  vollblütigen  Stute  derselben  Rasse  stammt, 
zur  Zucht  verwendet. 

Wenn  jedoch  eine  nielit  vollbllitige  Kamelstute  z.  B.  von  einem 
Awijehänllengste  trilohtig  wird  und  eine  Kamelin  wirft,  welche  wieder 
zu  einem  AwJeljaE-Hengste  geführt  wird,  und  wenn  dies  so  weiter  ge- 
schieht, so  gehört  das  fünfte  Tier,  ob  Hengst  oder  Stute,  zur  edlen 
Awdeljiän- Rasse  und  kann  zur  Zucht  verwendet  werden,  safi  'ala-bböuas^? 
doch  ist  der  Hengst  der  lü,  Generation,    ala  tis',  der  beste  zur  Zucht. 

Eine  gute  Kamelin  muß  aufweisen:  schmüchtige  Flanken,  «Jameret 
e§-§ulb,  langen  Stützauswuchs  unter  dem  Bauche,  (awüet  ez-zür,  kleinen 
Huf,  sariret  el-liuff^  schüngeformten  Hals,  zeut  er-rakaba,  Oljren  wie 
Lanzenspitzen,  idänha  kal-ljrab,  der  Hals  soll  lang  «ein,  er-ra^aba  tawile, 
der  Vorarm  lang,  ilriV  jawil,  der  Rücken  hing,  die  Kruppe  groß,  msam- 
mal  kebir,  der  Schweif  kurz  und  breit,  rlil  kasir  r^li?,  der  Hocker 
direkt  über  dem  Nabelloche,  es-senam  wazcn  es-surr. 

Zum  ersten  Male  wird  die  Kamelin  gedeckt,  wenn  sie  4  Rabi'  alt 
ist,  so  daß  sie  im  5,  Rabf  wirft,  teled.  Mein  Begleiter  Baljit  besitzt 
eine  Kamelin,  die  bereits  25  Junge  zur  Welt  gebracht  hat^  also  über 
40  Jahre  alt  ist. 

Die  Kamelin  wirft  in  drei  Jahren  zweimal,  tigi  bihwAren.  Zur 
Zucht  der  Deliil  darf  nur  ein  Rassenhengst,  zur  Zucht  der  tfenial  jeder 
Hengst  verwendet  werden.  Für  das  Decken  durch  einen  I.lorr-Hengst 
zahlt  man  1  Rejäl  megidi  (4'40  K),  Die  brünstige  Kamelin,  'a^ara, 
küiet  so,  wie  wenn  sie  beladen  werden  soll,  und  in  dieser  Lage,  bär6e, 
deckt,  (J^irab,  t^^^?  si<3  der  Hengst.  Nach  einer  Woche  wird  sie  wieder 
dem  Hengste  zugeführt,  und  wenn  sie  sich  wehrt,  ist  dies  ein  Zeichen, 
daß  sie  trächtig  ist.  Von  nun  an  heißt  sie  Mu  a§sara  bis  zum  5,  Monate; 
wenn  das  Junge  llihlbai*  wird,  heißt  sie  bis  zum  Wurfe  lyahha.  Nach 
12  Monaten  wirft  sie  ein  Junges,  teled  "ala  Jnaas  (sie )  sahr,  näka  wiedat 
w^abat  hwar,  und  heißt  dann  ein  ganzes  Jahr  I,lalfa\ 

An  einem  milnnlichen  Füllen  hat  man  wenig  Freude  und  es  wird 
gewöhnlich  geschlachtet. 


257 

Von  Rabl*  bia  Mitte  Sommerj  also  vier  Monate^  heißt  diis  JuDge 
^wäfj  dimn  bis  zuth  10.  oder  12,  Monate  MahlüL  Nach  dem  10»  bis 
12.  Monate  wird  es  entwöhnt  und  heißt  Mafnid  bis  zum  nächsten  Rabf, 
also  bis  zum  vollendeten  zweiten  Jahre.  Das  zweijährige  Kamel  heißt 
bei  den  Teräbin  Embäri,  das  dreijährige  Libni,  das  vierjährige  IJekk 
und  das  fünfjährige  Geda\ 

Im  allgemeinen  heißen  die  männlichen  Tiere  vor  dem  4.  Lebens- 
jahre ^a'üd^  die  weiblichen  Bakra  oder  IJajel  und  nach  dem  4.  Jahre 
NÄka.     Das  über  20  Jahre  alte  Kamel  nennt  man  Fati  oder  Futar. 


y,  ,x 


Fig.  47.    Kaiiielo  bei  üiiiür  Xamad-Wiiätfergrubü. 


Das  IJefe:t  murrt  beim  Aufladen^  hekk  bhanilo  jine^k?  das  öeda^ 
wirft  sich  zum  Aufladen  nieder,  ^eda*  ila  hamlen  jika'. 

Das  Verhalten  der  Kamele  bez Liglich  ihrer  Triukbedürfnisse  ist  je 
nach  der  Jahreszeit  und  Rasse  sehr  verschieden.  Im  Rabf  nach  aus- 
giebigem Regen,  wenn  die  Kamele  nur  frische  salztose  Pflanzen  fressen, 
brauchen  sie  oft  20—30  Tage  kein  Wasser,  und  die  Araber  können  die 
vom  Wasser  weiter  abgelegenen  Weideplätze  beziehen.  Im  Frühsommer, 
solange  die  Kamele  noch  immer  solche  Graspflanzen,  *e§ebj  in  genügender 
Menge  finden^  also  in  den  Monaten  Mai  bis  Juni,  können  sie  auch 
10  Tage  ohne  Wasser  bleiben.  In  der  trockenen  Jahreszeit  fllhrt  der 
Kamelhirt,  as-sabi,  seine  Herde  jeden  5.  Tag  zur  Tränke.  Jörn  al-b^imes 
*ala4-ma*,  den  5.  Tag  beim  Wasser,  heißt  die  Regel,  denn  die  Ilegine, 
Rite  und  andere  Pflanzen,  welche  die  Nahrung  der  Kamele  bilden,  sind 

Mut  iL  Anbii  Fetrie*.  Hl.  17 


258 

selir  salzig  und  „wenn  du  Salz  ißt,  kannst  du  ohne  Wasser  aushalten ?". 
Vier  Tage  bleibt  das  Kamel  auf  der  Weide,  am  fllnften  wird  es  zur  Tränke 
getrieben;  darum  müssen  die  Beduinen  im  Sommer  immer  solche  Weide- 
plätze aufsuchen,  die  vom  Wasser  nieht  über  30 — 40  km  entfernt  sind. 
Dies  gilt  aber  nur  von  den  Kamelen  der  Wüste.  Die  Kamele 
der  Oasen-  und  KUstenbewohner  oder  auch  der  Stämme,  welche  in  der 
Nähe  vom  Euplirat  lagernj  können  nicht  solange  ohne  Wasser  aushalten. 
So  hatte  ich  1898  zwei  Kamele  von  el-*Ariä  und  1901  vier  Kamele  von 


Fig«  48.    Kamelo  bei  eitiem  K^Ub- Brunnen. 

Beni-Shejle,  die  kaum  zwei  Tage  ohne  Wasser  bleiben  konnten.  Die 
^]}ür  nennen  solche  Kamele  Gawäd  und  sagen,  daß  sie  in  der  Wüste 
nicht  gedeih en^  ^aie  sind  ähnlich  den  ägyptischen  Büffeln,  welche  eben- 
falls nur  am  Nilufer  leben  kOnnen^  miti  ^ämus  min  al-bal5:ar". 

Aus  tiefen  Bijar*  oder  Isalib -Brunnen  wird  das  Wasser  mittels  des 
Delu  geschöpft.  Am  Rande  des  Brunnens  wird  im  Sande  eine  Ver- 
tiefung gemacht  und  mit  einem  Stück  Leder  so  ausgelegt,  daß  sie 
Wasser  hält,  Ist  die  Wassergrube  nur  seicht,  so  steigt  ein  nur  mit 
einem  Leu  deutliche  bekleideter  Mann  hinein  und  schöpft  mit  einem 
ledernen    oder   hölzernen    Gelllße    das  Wasser   auf  das   Leder,    worauf 


^^^^H 

^^^^^^^                 H 

die   Kamele   trinken.     Sie   drängen   sich   dabei    um   die  Wasa ergruben,                 ^| 
wobei  sie  stets  Harn  lassen»  der  die  Brunnen  verunreinigt,  indem  er  sie                ^H 
gelbrot  flirbt  und  ilinen  salzigen  Geschmack  und  üblen  Geruch  verleiht                 ^H 
Nach  dem  ersten  Trünke  entfernen  sich  die  Kamele^  weiden  oder  wälzen                ^H 
sich  im  Staube  und  kommen  nach  einer  Viertelstunde  wieder,  um  sich                 ^H 
vollends  sattzutrinken  (Fig.  47,  48).                                                                             ^H 
Beim  Wasserschöpfen  singt  der  Araber  die  sogenannten  tJedäwi-                ^H 
Lieder,     So  bei  den  §b^r:                                                                                             ^^ 

Tränken  möge  dich  Allah,   o  Brunnen^ 
mit  Regen  in  Hülle  und  Fülle. 

Sat^kak  alläh  ja  bir                        H 
min  al-wabel  Sabattr.                           ^H 

Quill,  0  Wasser, 
fließ'  in  Fülle! 

Ebb  er  ja  ma*                                    ^H 
eriji  g-emama.                                       ^| 

Trink,  (o  Kamelin),  verschmähe  es  nicht, 
mit  einem  Stabe  haben  wir  es  ausgegraben. 

Eärabi  la  taferlnu                            ^M 
bikLa(}iben  haferinu.                              ^H 

Niemand  tränkt  die  ausgelassene  Kamelin 
als  ein  großer  Schlaucheimer, 
oder  ein  kräftiger  Junge. 

Ma  jarwi  al-maghfile                       ^H 
rejr  ad-dli  al-hüle                                ^H 
w  illa  walad  hamule«                          ^H 

0  Hern  versuche  uns  nicht 
und  wende  jedes  Unheil  von  uns  ab! 

Ja  rabbi  la  temljenna                     ^^1 
w  enba-1-bIawi  'anna.                           ^^1 

0  du  mit  geflochtenem  Haare  (rufe) 
hawh  dem  Kamel  (zu)! 
Es  hört  auf  sich  zu  bewegen^ 
das  schnöde  Handelnde  (Kamel). 

Jft  bu  magdul                                   ^H 

hawh  lal-g;ema!                                     ^^^H 
ajja  jetür                                           ^M 
babtt  al-'amal.                                      ^H 

Die  Wohhnechende, 
(rufe)  hawh  den  Kamelen^ 
geriet  auf  ihresgleichen, 
hawh  den  Kamelen! 

Rlhat  a tur                                        H 
hawh  kl-gamal                                      ^H 
wal.va    bit-tur                                         ^H 
hawh  lal-gamal                                   ^H 

Heute  kommen  zur  Tränke  die  Ghejne, 
eine  Familie,  welche  schöne  Töchter  hat. 

Al'jowm  warad  al-ghejne                ^H 
uhejl  al-banät  az-zejne.                       ^H 

0  Verrat  der  Verwandten! 
Sie  wollen  nichts  wissen  von  der  Trägerin 
der  Schläfenzöpfe. 

J4  banat  al-4:arajeb                         ^^H 
\]jii  babu  dawajeb.                            ^H 

0  Brunnen  von  at-Tasliimi, 
es  kamen  zu  dir  nickende  Kamelinuen. 

U  kaltb  at  taslümi                          ^M 
g;awk  a^-^a'ajen  itimi.                         ^| 

^^B                  ^^^^^^^^^^^B 

I^^H 

^^^H                  Das  Wasser  kommt  aus   dem  Dunkel 

Ma  jizher  al-ma'  min  ad-     ^^^B 

^^^H                        nicht  zum  Yorschem 

dmas                                          ^H 

^^^H              olme  deineu  Strick  uud  die  Schnüre^  (mit 

rejr  habalak  w  al-emräs              ^H 

^^^H                       denen  der  Sack  angebunden  ist) 

^M 

^^^H              außer   durch   einen   tllehtigen   Mann   und 

rejr  min  dawwas  wa  das.            ^H 

^^^H                       durch  Anstrengung. 

H 

^^^H                  Führe  herbei  dein  Kamelehen  und  ziehe 

Danni  gmejlki  w  ertehli          ^H 

^^H 

^M 

^^^H              die  du  von  Kobl  geschwärzte  Augen  hast. 

Vji\nki  sowda'  bil  kehli.               ^H 

^^^^H                        T  erii    n 

■ 

^^^H                   Hab'  ich  dir  nicht  gesagt^  o  HAni, 

Ma  (yiilt  lak  ja  liani                 ^H 

^^^H              laß  dich  nicht  auf  der  Ebene  nieder^ 

14  tenzel  abkl'/ini                          ^H 

^^^H              ich  fltrchtc  um  dich  vor  einem  Trupp^ 

b^ef  *aleki  min  sorba                 ^H 

^^^H              dessen    Anfilhrcr    ist   al-l^iwani    (ein    be- 

a^dha  ebhiwäni.                          ^H 

^^^^H                      rühmter  ägyptischer  Mädchenräuber). 

H 

^^^V                   0    du    Lasttragende    und    Mutter    der 

§ajele  ja-mm  as-swrtjcl             ^H 

^^^r                        Trächtigen 

^M 

^H                   hnstheuerundvorigesJahr  nicht  empfangen. 

ha-s-sene  w  al-*iim  hajel,              ^H 

^H                         Das  Wasser  bleibt  niclit  frei^ 

Mä  zal  al-mi  b^^ü                      ^H 

^H                    laß  es  ausgießen  auf  die  Kamehnnen  und 

^^ubbu  'ala-I  matäli.                        ^H 

^H                            ihre  Jungen. 

■ 

^H                        0  was  geschieht  dem  Schläfer? 

Ja  ma  gara  lin-najem               ^H 

^H                     Seine   Provision   bildet    die  Tiaija- Pflanze 

zawdu  rW^  kasajem.                    ^H 

^H                            der  Sanddünen. 

H 

^H                        0  mein  Schwesterlein^  o  Schwester» 

Ja  bajjiti  ja  hajje                    ^M 

^H                    es  drängen  sich  die  Brüllenden  auf  mich. 

tar  al-^agäg:  'alajje.                        ^H 

^^m                             ^Aziizme: 

H 

^H                        Al-Melel,i  hat  sehr  gutes  M'^asser, 

Abmeleh  min  t^b  ma'              ^H 

^H                    zahlreiche  Kamele  liegen  bei  seiner  Tränke. 

el-'atin  Via  g:eba'h.                        ^H 

^H                        0  *Ar*ara,  du  Mutter  der  Trinkenden, 

'Ar'ara  ja-mma4-wurud            ^H 

^H                   du  hast  uns  nicht  erinnert  an  den  Kamel- 

ma  dikarti  lina  ^a'üd.                 ^H 

^H                           hengst. 

H 

^H                       Teile  die  frohe  Nachricht  dem  Geffial  mit, 

BeSäir  geffal                              ^M 

^B                    daß  el'Tjkfi  voll  Wasser  fließt. 

el-'okfi  sah                                      ^H 

Die   Schöne  gleicht   einer   furchtsamen 
Kamelin; 
wer  möchte  mich  zum  Sklaven  \m  ihrer 
Familie  bestellen? 


261 
Ez'Zßnc  kannha  balha 

min  l^att^ni  'ahdan  lahallia. 


ijtillam : 

Die  milcliende  Kamelin,    welche  meine 
Kinder  nährt, 
kann  viele  Nächte  in  el-Iyrel^  (weiden), 

0  Quellhrunnen,  o  TrUnkpIatz, 
es  hat  dich  umsehwärmt  eine  Pferdeschar. 

Melke  ftlr  die  Trägerin  des  Schmuckes, 
du,  der  du  hinter  dem  Kameljungen  gehst. 


Fätiran  tuhg^i    <^a\i 

fi-I-I>^reV  ilha  lejäli* 

Ja  *edd  )k  meiildi 
hAmat  *alejk  al-l^udi. 

Eldeh  labu  sejrani 
ja  mdawwereg^  el-hejräni. 


Solange  die  Kamelinnen  gute  Weide  haben  und  regelmäßig  ge- 
tränkt werden,  geben  sie  Milch;  im  Spätsommer  und  Flerbst  nimmt 
die  ililch  ah,  ja  manche  K«melin  verliert  sie  ganz.  In  gefllhrlichen 
Gebieten  werden  alle  Kamele  jeden  Abend  ins  Lager  zurliekgetriehen 
und  übernachten  in  den  Zeltgassen^  teniye,  sonst  aber  kommen,  wenn 
das  Lager  nicht  gerade  an  einem  Tränkplatze  gelegen  ist,  gewöhnlich 
nur  die  milchenden  Kamelinnen  samt  ihren  Jungen  ins  Lager  und  werden 
abends  und  in  der  Frühe  gemolken*  Die  übrigen  Kamele  und  Kame- 
linnen,  die  nur  wenig  Milch  ge})en,  übernachten,  dicht  ancinander- 
gedrängt,  in  gedeckten  Senkungen.  Auch  da  werden  die  Stuten  in  der 
Frühe  gemolken,  und  die  Milch  Bchickt  man  in  einem  großen  Schlauche 
in  das  Lager* 

Reitet  ein  Araber  an  einer  weidenden  Kamelherde^  t^r§e,  vorbei^  so 
darf  er  auch  fUr  sich  eine  Kamelin  melken^  und  wird  von  den  Hirten  fast 
immer  da^u  eingeladen*  y,Steig  ab,  melke  dir  hawwel  ehteleb!"  be- 
kommt man  tast  immer  zu  hOren,  und  nur  ein  Geizhals  unterläßt  diese 
Einladung.  Wenn  der  Bdüi  in  der  Steppe  schon  von  weitem  weidende 
Kamele  erblickt,  freut  er  sich  sofort  auf  einen  Schluck  Kamelmilch  und 
wird  dann  umso  unangenehmer  berührt,  wenn  er  etwa  vom  Hirten  hören 
muß,  daß  es  nur  junge  oder  trächtige  Tiere  seien,  und  daß  er  nur  eine 
einzige  milchende  Kamelin  ftir  seinen  eigenen  Bedarf  habe. 

Der  Araber  schont  die  milchenden  Karaelinnen  soviel  als  raögUch* 
Soll  er  eine  längere  Reise  unternehmen,  so  reitet  er  lieber  die  Tiere, 
welche  nicht  trächtig  sind,  keine  Milch  geben,  oder  aber  einen  Hengst. 


263 

kaufen  oder  als  Tauschmittel  übernehmen  und  in  großen  Herden  nach 
Ägypten  treiben,  wo  sie  als  Seblachtvieh  ausgemästet  werden.  Je  älter 
das  Kamelj  desto  schmackhafter  soll  sein  Fleisch  sein. 

Zum  Reiten  werden  zumeist  junge  Tiere  genommen.  Das  Reit- 
kamel, deitil,  trägt  auf  der  Stiro  ein  buntgesticktes  Band,  *edarj  welches 
mit  Muscheln  und  allerlei^  auch  silbernen  oder  vergoldeten  Zierraten 
behangen  ist.  Anf  dem  Nasenrücken  ißt  ein  zw^eites  ähnliches  Band; 
'tiran.  Beide  sind  unter  den  Gaoaschen  miteinander  und  mit  einem 
Streifen  aus  Kamelhaar  verbunden,  der  hinter  den  Ohren  auf  dem  Genick 


Fig.  50.    KAmelftutiel  oh»«  die  weiche  Decke. 


liegt  und  dies  alles  zusammenhiUt.  An  dem  Nasenstreifen  ist  bei  der 
Kinngrube  der  Halfter,  rasan,  angebunden,  dessen  eine  Hälfte  aus  einem 
Kettelien,  ^arime,  besteht^  wilhrend  die  zweite^  die  der  Reiter  in  der 
Hand  hält,  gewöhnlich  aus  Kamelliaar  gewirkt  ist  und  Gedile  heißt 
(Fig.  49). 

Der  KaTnelaattcl,  c§-5dnd,  besteht  aus  je  zwei  gekreuzten,  0*5  m 
langen  Stangen,  'ayän  eä-§dad,  die  mit  festen  Strickcnj  erbet,  zusammen- 
gebunden sind.  An  den  Enden  der  Stäbe  sind  zwei  Brettchen,  ^aldf, 
befestigt,  und  zwar  so,  daß  sie  sich  mit  je  einer  Schmalseite  berühren, 
dann  aber  auseinandergeben.  Über  der  Berührungsfläche  steht  ein 
hülzerner,  20  -  30  cm  hoher  Knopf,  vnzäL  Unter  den  Stäben  und  Brett- 
chen liegen  weiche  Polster^  libäd,  damit  das  Tier  nicht  wundgerieben 


264 

werde.  Ein  kleines  Polster,  mirakcj  ist  auf  dem  Vorderknopfe  befestigt 
und  dient  zur  Unterlage  für  die  Füße  des  Reiters.  Die  Sattelknöpfe 
pflegen  mit  zierlichen  Nägeln  besehlagen  zu  sein.  Die  besten  Sdad 
kommen  aus  Neged  (Fig,  50). 

Wenn  das  Kamel  gesattelt  werden  soUj  läßt  man  es  niederknien 
und  legt  den  Sattel  auf  den  Rücken,  so  daß  der  Hocker  zwischen 
die  Stäbe  und  Brettchen  kommt  und  weder  gedrückt  noch  gerieben 
wird,  da  eich  die  Ijjlaf  vor  und  hinter  ihm  auf  dem  Kücken  stützen* 
An  den  'Asjjin  ist  ein  fester  Strick,  ebtiVn,  aus  Kamelhaar  angebunden^ 
der  unter  dem  Bauche,  und  zwar  vor  dem  Zur- Aus  wüchse,  straff  an- 
gezogen und  auf  der  anderen  Seite  an  die  *Asjan  befestigt  wird.  Ein 
zweiter  Strick,  baljab,  wird  bei  dem  Euter  angezogen  und  verhindert 
das  Rutschen  des  Sattels.  Nun  legt  man  auf  den  Sattel,  und  zwar 
zwischen  die  beiden  Kazal-Knüpfej  eine  weiche  Decke,  lubbade^  und 
man  kann  aufsitzen  (Flg.  51). 

Zum  Lnsttragen  verwendet  man  den  etwa  1  m  langen  Witr-Sattel, 
der  statt  der  Ijfazal-Knoptc  einen  horizontal  befestigten  Stab  hat. 

Steigbügel  habe  ich  bei  den  Arabern  am  Kamele  nie  gesehen.  Nur 
ganz  ungeübten  Reitern  macht  man  aus  Stricken  provisorische  Steig- 
bügel^ die  man  an  den  Vorderknopf  anbindet.  Auf  den  Sattel  legt  man  ge- 
wolmlich  einen  Proviantsack^  mezwede;  dieser  ist  1'40  m  lang^  0*7 — Ü'8  m 
breit  und  hat  in  der  Mitte  auf  der  einen  Breitseite  einen  Schlitz,  auf 
der  anderen  zwei  Locher.  Er  wird  so  auf  den  Sattel  gelegt,  daß  die 
beiden  ßazal  Knöpfe  durch  die  Löcher  herausragen  und  der  Schlitz  nach 
oben  kommt.  Diese  Sattelsäcke  sind  aus  Kamelhaar  oder  Wollcj  immer 
bunt  gewirkt,  haben  viele  Fransen  und  Besätze  und  in  jeder  Ecke 
eine  rote  Quaste  an  einem  über  1  m  langen  Bande.  Die  besten  ver- 
fertigen die  IJanägre, 

An  den  hinteren  Sattelknopf  bindet  man  einen  kleinen  Wasser- 
schlauch, und  an  der  anderen  Seite  wird  das  Gewehr  aufgehängt.  Der 
vordere  Knopf  bleibt  frei^  da  er  als  Stütze  für  die  Füße  dient. 

Schon  während  des  Satteins  murrt  das  Kamel  in  gurgelnden 
Tönen,  entleert  sich,  breitet  den  kurzen  Schwanz  fUcherartig  aus, 
schlägt  mit  ihm  nach  rechts  und  links,  schiebt  sich  auf  den  Knien  vor- 
wärts und  wieder  rückwärts  und  will  aufstehen.  Da  aber  das  Schien- 
bein und  der  Vorarm  seines  linken  Vorderfußes  zusammengebunden 
sind^  so  kann  es  nicht  in  die  Hühe. 

Noch  unruhiger  ist  das  Tier  beim  Aufladen.  Es  seufzt  und  brüllt^ 
als  ob  mau  es  stechen  wollte^  wirft  den  langen  Hals  nach  rechts  und 


265 

links,  zeigt  die  Zillme^  schnappt  nach  dem  Menschen^  will  aufstehen, 
ßprino^t  vorwärts  und  wirft  die  Ladung  herab.  Da  ninß  man  Gewalt 
anwenden^  indem  ein  Mann  es  beim  Schwänze  und  zwei  am  Kopfe  nieder- 
drücken. Dann  legt  sich  gewöhnlich  ein  Mann  auf  seinen  Hals  und  hält 
diesen  tief  an  den  Boden,  wiUirend  das  Tier  stöhnende  Klagelaute  ausstößt, 
die  dem  Rollen  des  entfernten  Donners  nicht  unähnlich  klingen  I  Fig.  52). 
Beim  Satteln  wie  beim  Aufladen  muß  man  sehr  vorsichtig  zu 
Werke  gehen,  damit  der  Höcker  nirgends  gedrtickt  oder  gerieben  werde. 


Fig.  51.    Kamel  aattol  mit  der  weicliuii  Dei^ke. 


denn  bei  keinem  anderen  Tiere   ist  eine   wenn  auch   kleine  Wunde  so 
gefiltirlich  wüe  beim  Kamele, 

Will  man  in  den  Sattel  steigen,  so  stellt  man  sich  mit  dem  linken 
Fuße  auf  den  linken  Vorderfuß  des  Tieres^  löst  den  Strick,  womit  der 
Fuß  zusammengebunden  ist,  erfaßt  mit  der  Linken  den  vorderen  Sattel- 
knopf und  schwingt  sich  mit  einem  Satze  über  den  hinteren  Sattelknopf 
in  den  Sattel  Gelingt  dieser  Sprnng  nicht,  sei  es,  daß  man  an  das 
Gewehr  angestoßen  oder  mit  dem  Kleide  an  dem  Sattel  knöpfe  hängen 
geblieben  ist,  so  kann  man  sehr  leicht  herabgesehleudert  werden,  denn 
das  Kamel   erhebt   sich   unter   zornigem   Murren   in   dem   Augenblicke, 


266 


wo  man  den  linken  Fuß  gelioben  hftt.  Ist  der  Sprung  in  den  Sattel 
gelnngeo^  so  muß  man  mit  den  Füßen  sofort  den  Vorderknopf  umfassen, 
um  nicht  aua  dem  Sattel  herausgeworfen  zu  werden.  Das  Kamel  er- 
hebt sich  zuerst  auf  den  Hinterfüßen  und  wirf  den  Reiter  dadurch  nach 
vorncj  sogleich  aber  stemmt  es  sich  auf  die  Vorderftiße,  und  der  Reiter 
bekommt  einen  Ruck  nach  hinten.  Es  erfordert  schon  eine  gewisse 
Übung,  sich  dabei  im  Sattel  zu  erhalten^  und  man  muß  Vorsicht  an- 
wenden; denn  nach  der  Meinung  der  Araber  ist  es  angenehmer,  aieben- 
mal  vom  Pferde  als  einmal  vom  Kamele  zu  stürzen* 

Höchst  unangenehm  und  recht  gefilhrlich  ist  es,  wenn  man  ein 
ausgeruhtes  krilftigea  Tier  zum  Reiten  bekommt.  In  seinem  Übermute 
geht  es  mit  allen  Vieren  in  die  Luft  und  versucht  alles  mögliche,  um 
den  Reiter  loszuwerden.  Insbesondere  im  Rabf  sind  die  ^verliebten** 
Kamele  und  Kamelinnen  fast  gar  nicht  zu  bändigen. 

Beim  Gehen  gi'cifen  manche  Tiere  weit,  andere  wieder  kurz  aus. 
Am  beliebtesten  sind  diejenigen,  welche  leichten  Schritt  haben,  schnell 
und  weit  ausgreifeu.  Auf  diesen  sitzt  man  wie  aui  einem  Ruhebett, 
Die  Bewegungen  sind  so  sanft  und  regelmllßig,  daß  man^  ohne  sich  fast 
zu  halten j  und  ohne  Steigbügel  zu  benützen ^  schreiben,  zeichnen,  schießen 
und  schlafen  kann.  Ermüdend  wirkt  dagegen  das  Reiten  auf  einem 
Tiere,  welches  schweren  Schritt  hat  und  kurz  ausgreift.  Es  versetzt 
dem  Reiter  bei  jedem  Schritt  einen  Ruck  nach  vorne  und  wieder  nach 
hinten  und,  da  der  Schritt  kurz  ist,  so  wird  der  Reiter  derart  geschüttelt, 
daß  er  meint,  seine  Eingeweide  verlieren  zu  müssen.  Auf  Lastkamelen 
bin  ich  nie  geritten,  und  kann  darum  die  Wirkung  ihrer  Bewegung 
aus  eigener  Erfahrung  nicht  schildern. 

Weder  Penlc  noch  Kamele  werden  durch  Worte  nach  rechts  oder 
links  gelenkt.  Ebenso  geschieht  dies  weniger  mittels  des  Halfters  als 
vielmehr  durch  Schläge  auf  den  Hals.  Man  sitzt  nämlich  so,  daß  die 
Füße  über  dem  Widerrist  gekreuzt  sind.  Will  man  nun  nach  rechts 
abbiegen,  so  klopft  man  leicht  mit  dem  Fuße  auf  die  linke  Seite  des 
Halses  und  umgekehrt-  Das  Tier  weicht  dem  Fuße  aus,  neigt  den 
Kopf  und  Hals  und  läuft  in  dieser  Richtung  weiter.  Hat  der  Reiter 
einen  Stab,  so  klopft  er  mit  diesem  auf  den  Hals  des  Tieres,  aber  nicht 
jeder  Araber  hat  einen  Stab;  wenn  aber,  so  schätzt  er  ihn  hoch.  Die 
meisten  Stäbe  werden  aus  Mandelholz,  loz,  verfertigt,  sind  etwa  0"7m 
lang,  haben  1  cm  im  Durchmesser  und  verschiedene  Formen, 

Soll  das  Reitkamel  den  Schritt  beschleunigen^  so  ruft  man  he^,  hej, 
daß  es  langsamer  gehe:  S-ä^  daß  es  umkehre:  hede-hede,  daß  es  weide: 


267 

ta'-ta',  daß  es  grasend  vorwärtsschreite:  liojiba^-liojiba',  daß  es  trinke: 
hawh-Iiawh.  Vernimmt  das  Tier  gewisse  Melodien^  so  geht  es  selbst  in 
raschen  Trab  über.  Dabei  wirft  es  den  Reiter  mit  in  die  Luft,  doch 
sind  die  Bewegungen  des  Tieres  so  regelmäßig,  daß  jener  immer  in  den 
Sattel  znrlickftlllt*  Das  Tier  hält  dabei  den  Hals  nach  vorn  gestreckt, 
senkt  bei  einem  jeden  Sprtinge  den  Kopf  zn  Boden^  so  daß  es  den  Ein- 
druck macht,  als  ob  es  graben  wollte,  zieht  die  Unterlippe  hinauf  ond 
herunter,  streckt  die  Zunge  herans,  die  Ohren  stehen  ganz  steif,  der 
Schwanz  bewegt  sich  wie  ein  Rnder,  und  die  Füße  scheinen  den  Boden 


i^'^^, 


Fi^.  52.    Niederknieodes  Kamel, 


gar  nicht  zu  berühren.  Nur  das  Klirren  der  nach  allen  Seiten  fliegenden 
Kieselsteine  und  Sandkörner  bezeugt,  daß  das  Tier  nicht  ganz  in  der 
Luft  schwebt. 

Doch  läßt  der  Araber  das  Kamel  nur  im  Notfälle  oder  beim 
Rennen  so  rasch  laufen,  sonst  aber  nie,  weil  er  es  nicht  noniUz  er- 
müden will.  Gewöhnlich  legt  es  "5  —  6  Arn  in  einer  Stunde  zurück 
und  behitit  diese  Geschwindigkeit  bei  8 — lOatündigem  Tagesritt  auch 
durch  mehrere  Wochen*  Das  hält  kein  Pferd  aus.  Am  ersten  Tage 
schreitet  das  Pferd  in  den  ersten  Stunden  weit  vor  dem  Kamele, 
am  zweiten  Tage  geht  es  schon  mit  ihm,  am  dritten  Tag©  bleibt  es 
bei  den  Lastkamelen  zurück  und  am  vierten  muß  es  augekoppelt  ge- 
führt werden. 


Führt  der  Weg  bergauf*  so  verrnioclert  sich  die  Schnelligkeit  der 
Kamele,  Das  Tier  atmet  hei  jedem  Schritte  tief  und  muß  immer  naeh 
einer  kurzen  Strecke  stehen  bleiben^  um  sieh  auszuschnaufen,  Ist  die 
Steigung  steil,  so  muß  mau  absteigen  und  es  an  die  Leine  nehmen. 
Geht  es  bergab^  so  weiß  sich  das  Tier  keinen  Rut*  Bevor  es  einen 
Schritt  machte  betastet  es  den  Boden,  rutscht  jeden  Augenblick  aus  und, 
hat  man  es  an  der  Leine,  so  muß  man  es  mit  aller  Kraft  nachziehen. 
Darum  bindet  man  gewölinlich  die  Leine  an  den  Sattel  und  treibt  das 
Tier  mit  kräftigen  Schlägen  mittels  des  Stabes;  man  muß  aber  fort 
und  fort  genau  achtgeben^  daß  es  den  Weg  nicht  vcrlüßt  Denn  es  hat 
die  böse  Gewohnheit,  wenn  der  Reiter  es  auf  einen  Augenblick  aus 
den  Augen  läßt,  sofort  abzubiegen^  und  zwar  gewöhn  lieh  in  jener  Rich- 
tung, welche  der  Reiter  nicht  will.  Da  es  das  Steigen  bergauf  und 
bergab  scheut,  geht  es  leicht  durch,  klettert  zwischen  Felsen  und  Steinen 
und  gerät  dadurch  in  die  gilißtc  Gefahr,  herabzustürzen.  Da  hilft  kein 
Wai'uen  und  kein  Rufen,  der  Reiter  muß  dem  Tiere  nach^  muß  es 
überholen,  um  es  durcli  Schläge  und  Steinwürfe  zurückzutreiben, 
und  kaum  hat  es  den  rechten  Weg  betreten,  läuft  es  nacli  ein  paar 
Schritten  ¥on  neuem  fort.  Da  glaubt  man  manch mal^  verzweifeln  zu 
müssen  *  .  •  . 

Auch  die  Lasttiere  erfordern  die  ganze  Aufmerksamkeit  ihrer  Be- 
gleiter, Denn  beim  Steigen  bergauf  und  bergab  geschieht  es  sehr 
leicht  und  sehr  häufig,  daß  der  Sattel  lose  wird  und  sich  mit  der 
Ladung  nach  Torne  oder  nach  hinten  verschiebt;  sofort  fällt  dann  das 
Tier  auf  die  Knie,  und  man  muß  ihm  nachhelfen  und  die  Waren  um- 
laden. Bei  größerer  Steigung  muß  auf  jeder  Seite  ein  Slann  die  Ladung 
auf  dem  Tiere  unterstützen  und,  ist  der  Weg  so  schmal,  daß  das  nicht 
geht,  so  müssen  Teile  der  Ladung  herabgenommen  und  von  Menschen 
weitergetragen  werden.  Während  dieser  aufregenden  und  anstrengenden 
Arbeit  sieht  man  plötzlich,  wie  die  lieitkaraele  über  einem  Abgrunde 
einherziehen;  denn  aneinanderbinden  darf  man  sie  nicht,  weU  sie  daran 
nicht  gewohnt  sind.  Müde  und  abgehetzt  muß  man  ihnen  folgen  und^ 
will  man  das  Tier  an  einer  ebenen  Stelle  fassen,  um  in  den  Sattel 
zu  steigen,  jagt  es  wie  ein  Pfeil  davon  und  verliert  alles,  was  nicht 
fest  am  Sattel  angebunden  war,  Der  arme  Reiter  muß  nun  die  Sachen 
nach  und  nach  aufklauben  und  dem  Tiere  nachlaufen.  Wenn  sich  auch 
noch  der  Sattel  umdreht  und  aus  den  Satteltaschen  das  meiste  heraus- 
fällt, wird  die  Liebe  zu  dem  Tiere  auf  die  höchste  Probe  gestellt.  Dieses 
läuft  jedoch  so  lange  weiter,  bis  ihm  der  Sattel  jede  Bewegung  unmög- 


269 


lieh  machtj  oder  bis  es  ihm  einfallt^  stehenzableibeQ.  So  benimmt  sich 
daa  Kamel,  auch  wenn  man  es  monatelang  reitet  und  TerpÜegt. 

Recht  vorsichtig  muß  man  auch  sein,  wena  man  über  staubige 
Strecken  reitet;  denn  an  solchen  Stellen  pflegt  das  Tier  sofort  auf  die 
Knie  zu  fallen  und  ohne  jede  Rücksicht  auf  den  Reiter  oder  das  Ge- 
päck sich  im  Staube  zu  wälzen. 

Höchst  gefährlich  ist  für  das  Kamel  weicher  Lehmboden,  Da  es 
in  den  fleischigen  Zehen  keine  Widerstandskraft  hat,  so  gleitet  es  sehr 
leicht  aus»  und  ein  einziges  Aasgleiten  bedeutet  fUr  das  Tier  zumeist 
den  Todj  weil  es  gewöhnlich  den  Fuß  bricht  und  infolgedessen  ver- 
loren ist. 

Die  Araber  nehmen  für  ihre  Kamele  keinen  Proviant  mit.  Dafür 
müssen  siej  wo  es  Pflanzenwuchs  gibtj  langsamer  reiten  und  die  Tiere 
täglich  einige  Stunden  weiden  lassen.  Für  Gebiete,  tvo  es  keine  Weide 
gibt,  muß  man  Fütter  mitnehmen.  Ich  habe  nur  einmal,  und  zwar 
1902,  für  meine  Kamele  Gerste  mitgenommen.  Einige  Tiere  wollten 
sie  gar  nicht  fressen.  Als  sie  sich  auch  nach  zwei  Tagen  noch  ^veigerten, 
obwohl  wir  keine  Weide  gefunden  hatten,  mußten  wir  sie  abends  binden 
und  wie  Gänse  stopien.  Erst  nach  drei  Tagen  begannen  sie  von  selbst 
zu  fressen. 

Alle  Reitkaraele  werden^  wenn  auch  noch  so  gut  verpflegt,  von 
langen  Reisen  so  stark  angegriS*enj  daß  sie  langsam  Bauch  wie  Hök- 
ker  verlieren,  ma  lu  batn  ma  lu  snäraj  und  man  muß  ihnen  dann 
mehrere  Wochen,  ja  oft  monatelang  Ruhe  gönnen,  wenn  sie  sich  erholen 
sollen.  Besonders  auf  den  ßazw-Zügen,  wo  die  Weide-  und  Tränk- 
pUUze  nur  vorsichtig  besucht  oder  ganz  gemieden  werden,  müssen  die 
Kamele  fast  Unglaubliches  leisten.  Oft  und  oft  horte  ich  von  solchen 
Wunderleistungen.  Wenn  ein  zersprengter  und  verfolgter  Razw-Trupp 
dennoch  entkommt,  hat  er  es  nur  der  Schnelligkeit  und  Ausdauer 
seiner  Kamele  zu  verdanken.  Mein  Freund  und  Begleiter  HAjel  lieb- 
koste seinen  Kamelhengst,  der  ihm  1897  das  Leben  gerettet  hatte,  und 
Baljlts  Bruder  Fahad  kehrte  damals  auf  seinem  Kamele  nicht  im  Sattel, 
sondern  im  Sattelsacke  zurück.  Bei  solchen  Anlässen,  wo  der  Durst 
die  Verfolgten  quält,  legt  sich  der  fast  wahnsinnige  Reiter  nach  vorne, 
umfaßt  mit  der  linken  Hand  den  Hals  seines  Tieres  und  stößt  ihm  mit 
der  Rechten  das  Sibrijje-Messer  in  die  Brust  und  saugt  und  saugt  das 
hervorbrechende  Blut  Das  Tier  fällt  zusammen  und  wird  mit  anderen, 
deren  Reiter  fehlen^  geschlachtet.  Der  Bauch  wird  aufgeschlitzt  und 
der  „ Magen ^,  öarä,  herausgenommen.     Darin  befindet  sich  eine  breiige 


270 

Flüssigkeit*  Manchej  die  sich  nicht  mehr  beherrschen  können,  trinken 
sie;  doch  bezahlen  es  die  meisten  mit  dem  Leben,  Läßt  man  jedoch 
den  „ Magen *^  während  der  Nacht  oder  aber  einige  Stunden  im  Schatten 
liegen,  so  klärt  eich  die  Flüssigkeit,  wird  kühl,  schmeckt  ganz  gut  und 
wird  getrunken.  T^lal;  Hajel,  Bahit  von  den  Fajez  und  andere  glaub- 
würdige Araber,  und  zwar  von  verschiedenen  Stämmen,  versicherten 
mich,  dieses  CarS- Wasser  ge tranken  zn  haben,  und  ich  habe  keine  Ur- 
sache, ihre  Angaben  zu  bezweifeln.  Die  Menge  des  Wassers  hängt 
davon  ab,  wann  und  wieviel  das  Tier  zuletzt  getrunken  und  welche 
Weide  es  inzwischen  gefunden  hat. 

Ein  gutes  Kamel  muß  sich  nachts  in  der  Wüste  ganz  ruhig  ver- 
halten, darf  weder  beim  Aufsteigen  noch  beim  Abladen  murren,  um 
nicht  Beinen  Herrn  zu  verraten.  Nur  wenn  es  ein  menschliches  Wesen 
in  der  Nilhe  wittert,  gibt  e^  eigentümlich  klagende  Flüstertöne  von 
sich,  schiebt  sich  oft  zum  schlafenden  Reiter  und  macht  ihn  auf  die 
drohende  Gefahr  aufmerksam,   indem  es  ihn  mit  dem  Kopfe  streichelt. 

Wo  Kamele  weiden,  sind  immer  Raben  zu  sehen.  Sie  stehen  ge- 
wöholich  auf  dem  Hocker  des  weidenden  Tieres  und  klauben  aus  seiner 
Haut  allerlei  Schmarotzer  heraus.  Das  Kamel  benimmt  sich  dabei  ganz 
ruhig,  um  seinen  guten  Frennd  nicht  zu  verscheuchen* 

Ergi'eifend  ist  die  Liebe  der  Kamelin  zu  den  Jungen,  Eine 
menschliche  Mutter  kann  um  ihr  Kind  nicht  besorgter  sein.  Jeden 
Augenblick  hebt  sie  den  Kopf  und  schaut,  wo  ihr  Liebling  weidetj 
wenn  sie  saftige  Pflanzen  findet,  ruft  sie  ihn  zu  sich;  wenn  er  nicht 
weidet,  Bo  mahnt  sie  ihn;  grollt  ihm,  wenn  er  sich  fremden  Kamelinnen 
beigesellt;  tadelt  ihn  gleichsam,  wenn  er  sich  zu  weit  entfernt,  und  eilt 
ihm  wehmütig  seufzend  nach,  wenn  sie  ihn  aus  den  Augen  verliert. 
Und  wie  weint  und  klagt  sie,  wenn  ihm  ein  Unglück  zustößt,  oder 
wenn  man  ihn  geschlachtet  hat!  Tag  und  Nacht  ertönen  ihre  betrübten 
Laute^  sie  verscliraUht  jede  Nahrung  und  jeden  Trank  und  zeigt  sieb 
erfreut,  wenn  sie  wenigstens  das  ausgestopfte  FeU  ihres  Jungen  zu  sehen 
und  zu  riechen  bekommt .  .  . 

Das  Pferd  und  seine  Zucht. 


Alle  Einwohner  von  Arabia  Petraea  sind  der  Ansiebt,  daß  Gott 
das  Pferd  in  ihren  Gebieten  nicht  erschaflFen  hat.  Es  wird  auch  nirgends 
als  einheimisch  betrachtet,  da  es  nur  mit  Mühe  ernährt  werden  kann. 
Viele  Stämme  halten  überhaupt  keine  Pferde,   und  selbst  die  Fellähin^ 


271 


die  sich  doch  Wasser  und  Gerste  am  leichtesten  heschnffen  köoneii, 
geben  die  Pferdezucht  langsam  auf.  So  haben  in  el-Kerak  und  iliidahaj 
wo  noch  1896  jeder  Mann  ein  Pferd  besaß,  die  FeilaliiD  jetzt  fast  lauter 
Maultiere  oder  Esel.  Nur  jene  Stämme^  welche  den  Krieg  lieben  und 
herrschen  wollen,  widmen  sich  der  Pferdexuclit.  Aber  auch  bei  ihnen 
findet  man  nicht  gar  viele  Tiere.  Selbst  der  Fürst  Ttxlkl  besitzt  nur 
eine  einzige  Stute,  ebenso  HajeL 

Die  Araber  benennen  die  einzelnen  Glieder  und  Teile  am  Pferde 
folgendermaßen: 

Das  Genick  wasf  er-rÄs,  der  Schopf  el- küsse,  en-uaye,  Ohren 
idan,  Nasemiicken  mahall  es-sarime  min  folj:,  die  Kinnkettengrube 
m6(Ja'  es-sarime  min  taht,  das  Nasenloch  el-minhar,  die  Oberlippe  el- 
bartamet  el-'alja,  die  Unterlippe  el-bartamet  et-tahta,  die  Ganaschen 
eMianax^j  die  Angesichtsleiste  es-sudf,  die  Augengruhc  g;urat  el-Vjn, 
das  Hinterkiefergelenk  mill>a*  el-Ijanaöen,  den  Kamm  er-rakba,  die  Kehle 
el-manhar;  den  Widerrist  ebditf,  el-etüf,  den  Rücken  ez-?iahr,  die  Brust* 
Wandung  cr-rl>ala,  die  Unterbrust  ez-zur,  den  Bauch  el-bafn,  die 
Flanken  eä-äada',  der  Sehlauch  hejtje,  die  Schulter  loh  etS-t^itf^  das  Bug- 
gelenk mradd  ehjadd  min  kuddam. 

Nach  der  Meinung  der  TijA^ha  schuf  Gott  das  Pferd  aus  einer 
Handvoll  Wind^  b*il?i^  al-hejl  kub(Je  min  er-rih,  und  zwar  im  wädi  el- 
LÜf  CAz). 

Die  Ca'abne  erzählen:  Die  Rassepferde,  al-liejl  al-a^ajel,  stammen 
von  filnf  Stuten  ab,  welche  am  Meeresufer  gefunden  wurden.  Lange 
konnte  man  ihnen  nicht  beikommen,  da  sie  bei  jeder  Annäherung  sofort 
im  Meere  verschwanden,  Erst  nach  längerer  Zeit  gelang  es,  als  sie 
einmal  aus  einer  Sußwasscrquelle  tranken,  ihnen  den  Rückweg  zu  ver- 
legen^  und  so  bemächtigte  man  sich  ihrer.  Man  hatte  aber  keinen 
Hengst;  darum  wurden  die  Stuten  bei  der  Quelle  angebunden,  und  siehe, 
da  stieg  aus  dem  Meere  ein  schOner  Hengst  heraus  und  befruchtete 
die  Stuten.     Von  diesen  fünf  Stuten  stammen  fünf  Hauptrassen  ab: 

Satlawijje,  so  benannt,  weil  sie  den  Hirten  mit  dem  Fuße  ge- 
stoßen hat, 

'Obej^je,  so  benannt  nach  'Obej[j,  ihrem  ersten  Eigentümer, 
Khejie,  so  benannt  nach  Kahlan,  ihrem  ersten  Eigentümer, 
jranakijje,  so  benannt,  weil  sie  den  Hals  beim  Rennen  stolz  trägt, 
Mabladijje,  so  benannt  nach  HAledj  ihrem  Hirten, 
Das  Pferd  ist   entweder   edel,   Rassepferd,   asil,   oder  unedel,   ge- 
wöhnliches Pferd,  kdiä. 


272 


Das  edle  Rassepferd  ist  entweder  aoerkaontj  sein  Ursprung  kann 
durch  Zeugen  bestätigt  werden,  miitabbat,  oder  es  wird  angezweifelt 
und  seine  edle  Abstammung  kann  nicht  nachgewiesen  werden,  mutaw- 
wah^  martüm  (wenn  z.  B.  eine  edle  Stute  von  einem  edlen  Hengst  ge- 
deckt worden  ist^  ohne  daß  es  zwei  Zeugen  gesehen  haben). 

Von  den  edlen  Rassen,  arsan,  werden  in  al-Kerak  nur  folgende 
als  ursprüngliche  anerkannt,  und  nur  Hengste  dieser  Rassen  dürfen 
decken,  jiäba,  jusabbi,  jataäabba:  SakUiwijje  t^dninijje,  Mahladijje, 
Khejle  gäzijje,  Ma'nakijje  hedragijje,  Kbejäe  ^afema'. 

Wenn  eine  unedle  KdtÄe-Stute  von  einem  Hengste  dieser  fünf 
Rassen  gedeckt  wird  und  ein  kräftiges  weibliches  Füllen  bringt^  und 
dieses  von  einem  Hengste  aus  der  Kasse  des  Vaters  gedeckt  und 
gut  gepflegt  wird,  und  man  so  bis  in  die  fünfte  Generation  verfilhrt, 
gehurt  die  Stute  der  fünften  Generation  der  edlen  Rasse  des  Hengstes 
an  und  wird  als  solche  von  allen  anerkannt. 

Im  Gebiete  von  el-Kerak  wird  ara  meisten  geschätzt  die  Mahla- 
dijje- Rasse  und  man  sagt  von  ihr: 

„Verflucht  uüd  Sohn  eines  Verfluchten,  der  sich  vor  ihr  nicht 
erhebt,  mafün  ihn  mal* im  illi  mn  jal5{im  fi  wagha.*'  Von  dieser  Rasse 
gibt  es  keine  Abarten^  bejt  wä^ed;  von  den  übrigen  unterscheidet  man 
folgende  anerkannte  Abarten  ersten  Ranges: 

Saljdawijje  '6bejni|je  und  Khejlet  el-*agüz,  deren  Hengste  im  Not- 
falle decken  können. 

Nebst  diesen  kennt  man  eine  Menge  anderer  Rassen  oder  Abarten, 
deren  Hengste  zur  Zucht  nicht  verwendet  werden  dürfen,  falls  die 
Jungen  als  Mutabbat  gelten  sollen.  So  findet  man;  Sakläwi^je  ngemt 
es-Hubh,  Sakläwi^je  l^irnäsijje,  SaklawiJLJe  rkebijje,  Khejle  sketijje,  (stammt 
von  den  *Aneze),  Kiiejle  refääije,  (stammt  von  den  'Aneze),  Khejle  sl,*at 
allah,  Khejle  murÄdijje,  Khejle  baraäsijje,  Khejle  biräsijje,  Khejle  ]^B,]lä- 
wijje,  Khejle  el-musinne,  Kbejäe  zkekij^je,  Kbejäe  lölahijje, 

Folgende  Rassen  gelten  für  anerkannte  Rassen  zweiten  Ranges: 
Hadba*  enze^ii,  anerkannt  bei  den  'Aneze,  yamdanijje  samri,  Gilfet  istUm 
bülad  (sie),  'Obej^je  Sarrakijje,  'Obejje  umm  gurejs,  *Obejje  umm  'arküb 
öwnhe,  *Obejje  nofalijje,  §nene  sabbÄhijje,  Snene  beljijje  (beiijjelj  an- 
erkannt bei  den  S]jür, 

Nicht  anerkannt  sind  folgende  Arten:  IJamdänijje  simri^  Hamda- 
nije  gafcl,  Gilfe,  *Obe|je,  Sncne  ^äheriye. 

Das  Junge  erbt  die  Rasse  der  Mutter,  Wenn  jedoch  z,  E.  eine 
Gilfe-Stute   von   einem   Sa^awi- Hengst   gedeckt   wird   und    die   Nach- 


273 


Ikoiomen  ebenfalls^  90  kftDn  man  die  fUnile  Generation  sowohl  der  Güfe- 
fils  anch  der  SalyMwi-Rasse  ziireelmen. 

Bei  den  Tijalia  werden  nur  folgeode  Eassehengste  zagelaasen: 
KhejiAn,  el-Miihladij  Hadbäo,  *Obejjan,  KbejSÄn* 

Bei  den  TerÄbln  decken,  jihedd,  nur  Hengste  folgender  Rassen, 
hdöd:  Kbcjsänj  HadbäD/Obe[jan  gcnäni,  Ma^ladi,  Khejian  el-'a^i,  Glejfan, 
e«-i^wetän* 

Bei  den  ^Azazrae  gilt  als  beste  Rasse  *Obejjän  Senjioi;  als  echte 
Rasse,  hdüdi,  wird  anerkannt  jede  Stute:  en-Na*äme,  Ma  anakijjje  bedra- 
j^ijje,  al-örejbj  a{-Twejsej  ^Obcjje  seraki, 

Pferderassen,  von  denen  Hengste  zur  Zucht  verwendet  werden, 
el'ljejl  illi  taäba,  sind  bei  den  Sljür  folgende:  Kiiejle,  Saklawiye,  Swcme, 
*Abadijje  liamdaniye,  umra  *Arkub^  as-Swetijje^  eI-Kbe§e»  Gilfe  zatam 
al-bälüd  (sie),  Mn*naki|je  hedra^iye. 

Die  jf^ulläm  und  lyderat  schätzen  am  meisten  die  Rasse  *Oliejjan 
§enanij  züchten  jedoch  auch  folgende:  al-Maljladi,  an-N6feli,  die  zu 
den  schnellsten  gehört^  min  mu'tetät  ar-rkÄb,  a8-§weti,  Grejban,  Gilfän, 

Für  den  Sprung  eines  vollblütigen  Hengstes  zahlt  man  einen 
Gijal  im  Betrage  von  1  Megidi.  Am  40.  Tage  wird  die  8tute  zum 
zweiten  Male  zugeführt  um  zu  sehen,  ob  sie  trächtig  ist,  ^alarat,  oder 
nicht.  Wehrt  sie  den  Hengst  ab,  heißt  sie  *Aira'  und,  wenn  das  Junge 
ftlhlbar  wird,  biiteh. 

Wenn  eine  Stute  ein  männliches  Junges  wirft,  wii*d  es  sehr  oft 
im  Sande  verscharrt  oder  auf  eine  andere  Art  umgebracht;  ist  es  jedoch 
ein  weibliches  Füllen,  so  lassen  die  Frauen  ihre  Zararit  ertönen,  und 
von  allen  Seiten  beglückwünscht  man  den  Eigentümer  mit  den  Worten: 

„Gesegnet  sei  die  junge  Stute  mubarakat  el-mobra!**  Es  wird  ein 
Festessen  bereitet  wie  bei  der  Geburt  eines  Knaben* 

Das  Junge  heißt  Pelu,  Der  weiche  Huf,  cMiafer  et-tari,  wird 
sugeochnitten  und  in  Salzwasser  gebadet»  die  Ohrenspitzen  werden 
SBUsammengehunden,  und  die  Scbweifw^urzel  wird  nach  oben  gerichtet 
oder  von  unten  hinauf  angebrochen,  daß  die  Stute  im  Laufe  den 
Schweif  schön  hinaufgerichtet  trage. 

Das  Fehl  bleibt  bei  der  Mutterstute,  mufliiJe*  entweder  33  oder 
45,  ja  biß  7:J  Tage.  Di©  ersten  drei  Tage  heißen  Lejali  elfara^,  denn 
wenn  das  Fclu  in  dieser  Zeit  verendet,  so  gilt  es,  als  ob  die  Stute 
kein  Junges  geworfen  hätte,  d.  h.  der  zweite  Eigentümer  behält  sein 
Recht.  Nach  den  folgenden  10  Tagen  werden  Zeugen  angerufen,  *ala 
-I-'aiara  jataSahhed. 


If  ftfllL  Anbia  Pttn«a,  HL 


18 


274 


Am  3.  +  10.  =  13.  Tage  ftihrt  der  Eigentümer  die  Muiteratitte 
dem  Jungen  bei    den  Fellahiu   auf  den  Platz    vor   das   Sitl?^-Zelt, 
beide  untersuchen,   ^labüha   und,   wenn  sie  gesund  befanden  sind^ 
Mgl  er  SU  dem  zweiten  Eigentümer; 

^Nimm,  was  dir  gehört,  ji*»el  Seri6  min  es  Ser!6^,   und    von    n 
an    ist    das    Junge    sein   Eigentum,    und    wenn    es    verendet,    so    ver* 
liert  er  es. 

Je  nach  den  Bedingungen  über  die  Dauer  des  Verbleibes  dei 
Jungen  bei  der  Mutterg^tute  bleibt  das  Junge  nach  im  Zelte  de^  £igen^ 
Ittmers  der  Mutterstute.  Ist  jedoch  keine  bezügliche  Vereinbariui|f 
getrofien,  so  muß  der  zweite  Eigentümer  jetzt  schon,  nachdem  ^M 
Junge  erst  13  Tage  alt  ist,  dieses  in  sein  Zelt  nehmen.  Er  bindei^H 
mitlib  des  SiUe-Hakstriiskes  in  seinem  Zelte  an  und  sucht  bei  seines^ 
SlamiiigBDOftsea  6^12  milchgebende  Ziegen,  manaje^,  mantilu^  mn  da4 
Fein  OTüftliren  sa  kennen.  Solche  Ziegen  leiht  ihm  jedermann,  er  moiS 
Mf  nachdem  das  Felu  entwöhnt  tsl,  wieder  sortckgebenu 

Wie  oben  gesagt,  wird  das  Fdu  nach  13-^73  Tagen  entwohüi 
waA  Ton  der  Stute  entfernt  Von  nun  an  heilk  es  Tsiil?.  luid  swar  hm 
sua  iroll«id«l«  ersten  Jahre, 

Die  ein  Jahr  alte  Slnte  heißt  6eda\  die  zweijährige  Teai^  die^ 
dreijihrige  Rb4\«  die  Tior^hrige  Hamas,  die  flmQlhrige  Sadte;  djmft 
ImiOi  die  Stute  Fan^  der  Hengst  Q#n  bis  nun  15.  Jahre, 
Mmt  «an  beide  Awde.  Bei  des  TijAhn  heift  das  Pfaid 
8w  Jahre  IS^äre^ 

£in  g«tai  Pfiard  soD  lblg«ide  Eigenschaften  besilaem:  der  Kopf 
aal  liBlitjg  nnd  lang  aei%  räaha  pdif  w  fwlt  das  Kiei 
laMlin  a'rid?  die  Angen  gn>8^  die  Ohren  lang^  die  Ktslnm  gttdif  el^ 
äinlar  wasi*.  der  Hab  la^^  tavttat  ar-ra^be,  tmd  am  nnlwrwi  Rande 
timm,  ümmthn^  ifi\  der  Rlk^en  kars  od  hreit,  ef -fahr  ^n^  w  'mr%i^. 

hkm  »ei%  «fftaT,  dm  Tsida^  nd  Hi 
al  jad»  w  ar^^lte,  dv  SAofi 
im  m  mva^k  teHnf  niedtv  wd  mic&i«,  Vql  e&4|il  %a^  w  imtk^ 


-M 


275 

el-ra^äl,  nnd  der  Hals  soll  einem  Mäste  gleichen,  der  sieh  im  Winde 
bewegtj  el-*unt:  «ari  li  hawa  rih  nag-^ab.  Die  Mähnenhaare  sollen  dicht 
und  lang  sein,  es-sabih  j'azir  w  tawil^  der  Widerrist  hoeh,  et-bawärek 
alij^at,  die  Schweifwnrzel  niedrig,  ed-dil  ka.sir,  mit  dichten  und  langen 
Haaren,  abu  ra^ir  w  t^wil  es-sebib»  so  daß  sie  den  Rücken  hinter  dem 
Sattel  bedecken  können,  mariii  sabib  ed-dil  füwl>  eMorudi.  Die  Kote 
kurz  und  fest,  el-kin  marslV,  die  Füße  sollen  weiße  Fesseln  haben,  der 
rechte  Vorderfnß  aber  nicht,  muba^galet  et-tala|e  matlük  el-jemin,  auf 
der  Stirne  ein  weißer  Fleck,  der  bis  zum  Maule  reicht,  so  daß  er  vom 
Wasser  berührt  wird,  ^nrni  slimanijje  tisrab  bah  el -mi'.  Auch  muß  ein 
gutes  Pferd  zv\rci  feste  Haarstreiten  eu  beiden  Seiten  des  Halses  haben; 
nahlaten  ma*  bebalen  er-rakabe.  Ist  der  Streifen  rechts  kürzer,  so  gilt 
es  als  besonderes  Zeichen  für  die  Schnelligkeit  des  Tieres;  denn  eine 
Stute,  welche  solche  Haarstreifen  hat,  gelangt  immer  zuerst  an  das  Ziel 
und  kann  nicht  überholt  werden,  tisbok  w  la  tinsabel>:;  wenn  beide 
gleiehlang  sind,  wird  sie  niemals  das  Ziel  erreichen,  la  tisbok. 

Bei  den  'Azäzme  soll  der  weiße  Stirn  fleck  so  groß  wie  ein  Rejäl 
sein,  al-j'urra  ben  al-*ujüa  tekön  kibr  ar-rejal. 

Als  scbiinste  Farbe  gilt  den  Ca'äbne  der  Schweißfuchs,  hamra* 
rurra*,  den  Tenibin  der  Starschimmel,  baijra'  fütilje.  oder  der  Eisen- 
schimmel, Lmdra  hamami^ye.  Die  östlichen  Stämme,  welche  den  Über- 
Mlen  mehr  ausgesetzt  sind^  halten  für  die  schönste  Farbe  den  Gold- 
fuchs, al-l,iamra*  as-samma',  oder  Seh  Weißfuchs,  aä-öal^ra'  abi'orra.  Als 
schlechte  Farbe  gilt  der  Rappe,  al-hadidi. 

Beim  Pferdekanf  muß  man  sehr  vorsichtig  sein,  denn  „das  Pferd 
kami  dem  Besitzer  so  verhängnisvoll  werden  wie  die  Frauen  oder  die  Tür- 
ßch wellen,  al-ljejl  mitl  al-harim  aw  al-'etab*^.  Gute  Eigenschaften  der  Frau 
oder  der  Türsch welle  machen  den  Maun  oder  Hausbewohner  glücklich, 
nnd  so  ist  es  auch  beim  Pferde.  Darum  muß  man  auch  die  Eigen- 
schaften oder  besser  Vorzeichen  des  Pferdes,  das  man  sich  zum  Reiten 
auswählt,  genau  untersuchen.  Wer  imstande  ist,  jedes  günstige  oder 
unglinstige  Vorzeichen,  öijasej  eines  Pferdes  oder  überhaupt  eines  Tieres 
anzugehen,  heißt  Säjes, 

Bevor  man  den  Kaufpreis  erlegt,  führt  man  das  Tier  zu  einem 
solchen  Säjes  und,  wenn  er  ein  ungünstiges  Merkmal  findet,  ist  der 
Kaufvertrag  gelöst.  Man  beginnt  die  Untersuchung  beim  Haarwirbel, 
fatile,  und  zwar  nicht  bloß  seiner  Form,  sondern  auch  seinem  Sitze  nach. 

Es  gilt  als  nngünstig,  wenn  die  Fatile  vorne  in  der  Mitte  des 
Halses  liegt:   „sie  zerreißt  das  Toh-Kleid  vorne  an  der  Brust,  sathet  el- 

18* 


i 


276 


g:ejb^,  weil  sie  dem  Besitzer  sicheren  Tod  Tiringt.  Ist  die  Fntile  atif  der 
Stirne  und  reicht  sie  bis  zu  dem  Nasenrücken^  so  heißt  sie  das  Grab, 
©l-^abr^  denn  sie  öffnet  dem  Reiter  das  Grab.  Ist  die  Fatile  auf  dem 
Oberschenkel,  so  beißt  sie  Entlassung,  at*talAk;  sie  zwingt  den  Reiter, 
seine  Frau  zu  entlassen.  Ist  sie  aber  auf  der  Seite  des  Halses^  dann 
ist  sie  sehr  glinstig^  weil  dadurch  alle  anderen  Vorzeiehen  unschädlich 
sind.  Auf  der  Kruppe  schadet  die  Fatile  dem  Eigentümer  des  Pferdes 
nicht,  dagegen  alleo,  die  dem  Pferde  nachjagen^  öarrtom  'ab  |Äredom. 
Die  Teräbin  kennen  folgende  schlechte  Vorzeichen,  ßijäse  radijje: 

el-Mherimat,  Haarwirbel  auf  dem  Hioter teile  der  Stute,  fatfijel  fi-I-kwad, 
verarsachen  den  Tod  der  Zeltfrau  oder^  daß  sie  vom  bösen  Geiste 
besessen  wird,  tin^aoo; 

IJabr  bil-küra,  Haarwirbel  in  der  Mitte  der  Stirne; 

Naddabat  bis-sudr^  Haarwirbel  auf  der  Angesiehtslciste; 

f?äteht  el-geb,  Haarwirbel  auf  der  Brust. 

Bei  den  'Aziizme: 

^ed  al-ljLudra,  weiße  Fessel  auf  beiden  Vorderfüßen; 

al-I>^abr ; 

Senken  fi-Misan;  ein  Haarwirbel  auf  jeder  Halsseite  des  Hengstes; 

aMJagale  baljeminj  weiße  Fessel  am  rechten  Vorder fiiße; 

Subräsj  weiße  Fessel  nur  am  rechten  Vorder-  und  rechten  Hinterfüße, 

geßlhrlich  fllr  den  Begleiter,  nicht  für  den  Reiter. 

Der  Kauf  einer  Stute  ist  eine  selvr  wichtige  Sache,  zu  der  man 
immer  waldreiche  Zeugen  heranzieht.  Ist  die  Stute  von  einem  Sajes 
untersucht  worden,  so  muß  ihre  Abkuoft  wie  Reinheit  der  Rasse  durch 
glaubwürdige  Zeugen  bewiesen  werden,  was  immer  nur  mündlich  ge- 
schieht. Denn  schriftliche  Zeugnisse  über  die  Abkunft  der  Pferde 
werden  unter  den  Ai*abern  nie  ausgestellt.  Nor  bei  den  liafjran  oder, 
wenn  ein  Ansässiger  von  einem  Araber  die  Stute  kauft,  wird  das  Zeug- 
nis aufgesclirieben.  Ist  der  Kaufvertrag  geschlossen,  so  legt  der  Ver- 
käufer der  Stute  den  Sattel,  Kopfzaum  nebst  dem  Rasan-Stricke  an  und 
befestigt  Iiinter  dem  Sattel  den  Futtersack,  'alik:a,  mit  dem  Fußeisen, 
jked.  Der  Verkäufer  hält  den  Schopf  des  Pferdes  von  unten,  der  Käufer 
nebst  einigen  Weizenkör nern  von  oben  und  sagt; 

„Hast  du  mir  die  Stute  verkauft  und  dich  auf  Gott  verlassen^ 
boHini  el-faras  w  ittii5alt  'al-allah?" 

„Ich  habe  sie  dir  verkauft  in  Anwesenheit  Gottes,  be'tak  w  dift 
allah.« 


277 


^ Lasse  den  Schopf  los,  etlet  ennäye!" 

Dieser  tut  es^  und  der  Kiiufer  hält  nun  den  Schopf  und  die  Weizen* 
kürner  fest. 

Eine  Stute  wird  fast  immer  mit  der  Bedingung  verkauft,  daß  der 
Verkäufer  noch  zwei  weiblielje  Füllen  von  dem  Käufer  bekommt  Ein 
solcher  Kaufvertrag  heißt  Bi'  bimtani. 

Ein  Kaufvertrag  ohne  jede  Bedinguug  heißt  Bi'  mkalfa*.  Da  kommt 
aber  zum  Preise  der  Stute  auch  der  Preis  der  ersten  zwei  weiblichen 
Füllen  hinzu,  und  zwar  rechnet  man  fiir  das  erste  500  Piaster  und  für 
das  zweite  250  Piaster.  Von  der  Gilfe-Stute  verlangt  man  in  el-Kerak 
immer  drei  weibliche  Füllen,  Wird  eine  trächtige  Stute  verkauft,  so 
geschieht  es  oft  mit  der  Bedingung,  daß  dieses  Junge  ausgenommen 
»ei,  mä  flha  najer.  Wenn  die  Stute  durch  ein  Verschulden  des  Käufers 
verendet,  so  muß  er  den  Preis  für  die  Füllen  ersetzen,  und  zwar  für 
das  erste  500  und  für  das  zweite  250  Piaster. 

Wenn  jemand  eine  Stute  tütet^  so  zahlt  er  den  Preis  der  Stute 
und  der  beiden  zu  erwartenden  Füllen  und  nebstdem  noch  den  Preis 
ihrer  zwei  letzten.  Findet  der  Käufer  im  Laufe  eines  Jahres  einen 
Fehler,  den  ihm  der  Verkäufer  verschwiegen  hat,  so  ist  der  Vertrag 
ungültig.    Ist  er  mit  der  gekauften  Stute  unzufrieden,  so  sagt  er: 

„Du  Rotstute,  ich  habe  dich  um  vier  (Reitkamele)  gekauft, 

ieb  will  nicht  Verlangen  nacti  dir  haben. 

yamra'-ätarajtak  harba* 
mä-rld  minnak  raatma'." 

Von  Pferdekrankheiten  erwähne  ich: 

es-Satb  entsteht,  wenn  das  erhitzte  Pferd  frißt  oder  trinkt;  man 
kauterisiert  es  auf  dem  Bauche. 

es-Sa^wa,  Erkältung;  es  wird  Knoblauch  in  Merise-Milch  gekocht 
Tuad  dem  Tiere  gegeben. 

el-Humra  ist  die  Folge  zu  reicher  Nahrung;  dem  Tiere  wird  die 
Ader  unter  dem  Äuge  geöffnet. 

Fatjd,  Wasser  in  den  Füßen;  Aderlaß. 

Saräge  ist  die  Folge  von  zu  wenig  Bewegung,  Der  Huf  wird 
lang  und  die  Brust  schmal;  Kauterium  auf  der  Brust. 

Enkaf  wird  durch  den  Stieb  kleiner  Fliegen,  ehmiSmiäij^je,  ver- 
ursacht, welche  in  tiefen  Tälern  zahlreich  vorkommen»  Das  Tier  wird 
kauterisiert  auf  der  Nase,  dem  Kreuze  und  der  Schwcifworzeh 

^ifr,  Nenbildung  in  der  Nase;  wird  ausgeschnitten. 


278 


*Edein,  ÜiifruchtWrkcit;  wird  geheilt  fliireli  Ta'ffSlj  indem  man 
die  Gebärmutter  heraufzieht  nnd  reinigt 

el-Hcrke^  Folge  von  schlechter  Nahrung  oder  Weizenfutter,  wenn 
das  Pferd  nicht  daran  gewohnt  ist;  es  bekommt  die  abgekochte  Pflanz© 
Mahrüte  zu  trinken  und  wird  unter  der  Schweifwurzel,  nazijje,  und 
dem  Nabely  sun'e,  kauterisiert, 

at-Tabnik  ist  eine  Maulkrankheit.  Das  Pferd  verliert  den  Speiche! 
und  kann  deshalb  die  Gerste  nicht  schlucken.  Man  nimmt  ein  spitzes 
Stäbchen,  trelii],  und  sticht  das  Tier  im  Maule  oberhalb  der  Zunge  so 
lange,  bis  Blut  herauskommt. 

Der  Hof  ist  mit  dlmneii  Eisenplatten  beschlagen^  die  in  der  Mitte 
eio  kleines  eliptisches  Loch  haben.  Jeder  Araber  hat  immer  einige 
solche  Hufeisen,  na*al,  vorrätig  und  der  fahrende  Händler  führt  sie 
immer  mit.     Das  Pferd  bescblägt  der  Eigentümer  selbst. 

Das  arabische  Pferd  trägt  gewühnhch  ein  ganz  einfaches^  aus 
dünnen  Schnüren  hergestelltes  Zaumzeug,  das  nur  selten  mit  einem 
Kettchen  als  Maulliremse  veraeben  ist,  Bei  der  Kinn  grübe  ist  ein  Strick 
befestigt,  der  so  lang  ist,  daß  ihn  der  Reiter  in  der  Linken  hält,  sich  ihn 
um  die  Hand  wickelt  und  mit  dem  übrigbleibenden  Ende  in  der  Rechten 
das  Tier  durch  sanfte  Schläge  auf  die  Flanken  antreibt.  Der  Sattel  ist 
sehr  leicht^  die  Steigbügel  fast  wie  der  halbe  Fuß  breit  und  mit  scharfen 
Kanten  versehen,  die  als  Sporen  benlUzt  werden  können. 

Am  Sattel  hängt  gewöhnlich  ein  kleiner  Sattelsack,  iuirg,  der  dem 
Kanielsattelsack  sehr  ähnlich  ist,  nur  daß  in  der  Hälfte  keine  Löcher, 
sondern  ein  länglicher  Schlitz  angebracht  ist,  durch  den  die  hintere 
Sattellehne  hinrlurchgebt.  Unter  der  Lehne  sind  zwei  kleine  Ringe  und 
in  diesen  je  eine  Schnur.  Auf  den  Sattelsacksaum  wird  der  aus  Ziegen- 
haar verfertigte  Futtersack  gelegt j  in  diesem  befindet  sich  eine  Im 
lange,  mit  zwei  Fußspangen  und  einer  Sperrvorricbtung  versehene  Kette 
oder  eine  ebenso  lange  Strickkette  mit  einem  Pflocke  aus  Holz  oder 
Eisen.  Alles  das  wird  mittels  der  zwei  Schnüre  unter  der  hinteren 
Sattellebne  an  den  Sattel  befestigt.  Oft  ist  der  Futtersack  mit  Gerste 
geftillt  und  muß  darum  vorsichtig  angebunden  werden^  um  nicht  herab- 
zufallen. 

Trägt  der  Araber  eine  Lanze^  so  stützt  er  sich  mit  der  Linken 
auf  sie  und  springt  in  den  Sattel,  sonst  hält  er  sich  mit  der  Linken  an 
der  Blälme  an,  Das  arabische  Pferd,  die  jungen  oder  brünstigen  Stuten 
ausgenommen,  geht  sehr  ruhig,  ja  gemütlich;  den  Kopf  zu  Boden  ge- 
senkt, sucht  es  nach  einem  passenden  Bissen,  und  der  Araber   stOrt  es 


279 


nicht.  Der  Schritt  ist  ziemlicli  lang  iin<l  ganz  eigentümlich  auf  die  ein- 
zelnen Füße  verteiltj  so  daß  es  scheint,  als  ob  das  Pferd  jede  Viertelstunde 
eine  andere  Stütze  hätte.  Im  Vergleiche  zum  Kamele  ist  der  Ritt  zu 
Pferde  ermüdender,  weil  es  nie  so  ruhig,  gleich  und  regelmäßig  schreitet 
Auf  dem  Kamele  kann  man  sitzen,  wie  man  will  auf  dem  Pferde  geht 
das  nicht;  da  es  der  Sattel  nicht  erlaubt,  und  der  Reiter  jeden  Augen- 
blick eines  falschen  Trittes  oder  einer  starken  Bewegung  gewärtig  sein 
muß,  weshalb  man  niemals  auf  dem  Pferde  so  sorglos  sitzen  nnd  schreiben 
kann  wie  auf  dem  Kamele.  Eine  wahre  Plage  für  Pferd  und  Reiter 
sind  die  zahllosen  großen  und  kleinen  Fliegen  und  Mücken,  die  in 
manchen  Gegenden  vorkommen. 

Nebst  langem  Schritt  kennt  das  arabische  Pferd  einen  sprung- 
haften Trab  und  einen  schönen  Galopp,  Der  Trab  wird  ihm  künst- 
lich beigebracht.  Er  besteht  aus  einer  Reihe  streng  abgeschiedener, 
unterbrochener  Sprünge^  bei  denen  das  Pferd  immer  mit  den  Vorder- 
ftißen  in  die  Höhe  geht  und  auf  den  Hinterfüßen  ein  wenig  ruht* 
Diese  Gangart  ist  für  das  Tier  und  auch  für  den  Reiter  ziemlich 
ermüdend  nnd  wird  nur  bei  festlichen  Anlässen,  der  Fantasia,  bei  fried- 
lieber  Begegnung  zweier  Häuptlinge  angewendet.  Wunderschön  ist 
dagegen  der  Galopp  eines  Vollblutes.  Sein  ganzes  Äußere  wird  auf 
einmal  anders.  Die  schläfrige  Miene  ist  plötzlich  verschwunden,  die 
halblalimen  Füße  beginnen  zu  tanzen,  jede  Ader  ist  hoch  geschwollen, 
der  Hals  tritt  stark  hervor,  die  Ohren  sind  gespitzt  und  emporgerichtet, 
die  Nüstern  blutrot,  der  Schweif  ist  gehoben  und  bedeckt  wie  mit  einem 
Schirme  das  Hüftgelenk,  der  Rücken  gleicht  der  gespannten  Sehne 
eines  Bogcns,  und  sobald  der  Reiter  das  Zeichen  gibt  (zwei,  drei 
schnalzende  Töne),  schwebt  das  Tier  mit  dem  Reiter  in  der  Luft.  Sand- 
körner und  Kieselsteine  werden  weit  fortgeschleudert,  Steinbänke,  Wasser- 
rinnen  nnd  Löcher  werden  übersetzt^  die  Umgebung  fliegt  an  dem 
Reiter  vorüber,  während  er  so  ruhig  und  bequem  im  Sattel  sitzt,  als 
ob  er  auf  einem  Ruhebette  sich  befJlnde.  Die  Mähne  des  Pferdes,  die 
langen  Ärmel  des  Reiters,  sein  Kopftuch  und,  wenn  dieses  infolge  des 
Luftdruckes  samt  dem  Kopfstrick  auf  den  Nacken  fällte  seine  Haare 
und  Zöpfe  —  alles  schwimmt  gleichsam  in  der  Luft  und  bietet  einen 
schauerlichen  Anblick. 

Aber  auch  im  schnellsten  Galopp  behält  der  Reiter  das  Pferd  in 
seiner  Gewalt,  und  ein  einziges  Anziehen  des  Zaumstriekes  bringt  das 
Tier  zum  Stehen,  wobei  der  Reiter  allerdings  in  die  Gefahr  kommt, 
über   den  Kopf  des  Pferdes   hinabgeschlendert   zu   werden.     In  großer 


2m 


I 


Gefahr  ist  der  Reiter  auch  dann,  wenn  der  Bauchriemen  oder  der  Steig- 
liügelriemeo  reißt;  aber  auch  da  kommt  es  oft  vor,  daß  das  Pferd  dem 
Reiter  beisteht.     Beisfiiele  davon  habe  ich  selbst  erlebt, 

Ira  Jahre  1896  erwarb  ich  einen  Vollblutbengst  der  Rasse  Satlawi 
kudraiii,  der  von  den  Beni  Saljr  stammte.  Als  ich  ihn  zum  ersten 
Male  besteigen  wollte,  mußten  ihn  vier  Männer  halten,  und  sein  Eigen- 
tümer flehte  laut  zu  Gott,  er  mOge  mich  nicht  herabwerfen,  verwunden 
oder  sterben  lassen ,  solange  er  ftlr  das  Tier  verantwortlich  sei.  Der 
Hengst  gab  sich  alle  Mühe,  mich  loszuwerden,  ich  blieb  aber  im  Sattel, 
und  so  wurden  wir  langsam  Freunde.  Bald  darauf  begab  ich  mich 
nach  wädi  Müsa.  In  Od  roh  trafen  wir  auf  einen  Tscherkessen,  der 
tlirkischer  Greozgendarm  wai**  Dieser  wollte  mein  Pferd  probieren, 
kaum  war  er  aber  im  Sattel,  lag  er  schon  auf  dem  Boden,  und  ich 
hatte  alle  Mühe,  ihn  vor  den  Hufen  des  Tieres  zu  retten.  lu  Mn^än 
wollte  ich  den  Hengst  beschlagen  hissen  und  ließ  darum  zwei  türkische 
IMilitür^Hufschmiede  kommen.  Mein  Hengst  mochte  den  roten  türkischen 
Tarbüs  nicht  leiden,  er  sprang  gegen  die  Soldaten  wie  ein  Hund,  und 
diese  mußten  rasch  fliehen.  Nun  stellten  wir  ihn  in  einen  schmalen 
Raum,  fesselten  ihn,  und  ein  Araber  sollte  ihn  beschlagen,  Da  ihm 
niemand  den  Fuß  halten  wollte,  so  tat  ich  es,  und  das  Pferd  ließ  es 
ruhig  geschehen.  Zum  Unglück  zeigte  sich  wieder  ein  Soldat  mit  rotem 
Tarbus  und  das  Tier  wurde  wieder  rasend.  Uer  Araber  lief  davon, 
das  Pferd  riß  sieh  von  mir  los,  und  ich  kam  zu  Falle;  allein  obwohl  der 
Hengst  einige  Male  mich  übersprang,  geschah  mir  nichts. 

Von  Jladaba  ritt  ich  mit  einem  Felhd.i  nach  Nitil,  um  dort  eine 
arabische  Inschrift  zw  kopieren.  Während  der  Arbeit  vernahm  ich  den 
ßcbrilleq  Ruf  meines  Begleiters:  Feinde  in  8icht^  tom,  kom.  —  Sofort 
nahm  ich  das  Abklatschpapier,  lief  zur  Ruine  hinaus,  gab  im  O.  vier 
unbekannte  Reiter  und  vernahm  die  Sätze  der  Stute  meines  nach  NW. 
fliehenden  Begleiters.  Ira  Nu  zog  ich  den  Bauchriemen  an,  sprang  in 
den  Sattel  uod  floh,  um  die  Feinde  zu  teilen,  gegen  W.  Mein  Sa- 
Ivlawi  flog  schnell  wie  ein  Vogel.  Westlich  von  Harba§  erstiegen  wir 
eine  Bodenwelle,  hinter  der  sich  eine  über  4  m  breite  und  tiefe  Wasser- 
rinne hinzog,  und  deren  üstliches,  mir  näheres  Ufer  um  gute  3  m  hüher 
war  als  das  linke.  Da  die  Wasserrinne  durch  die  Bodenwelle  voll- 
kommen gedeckt  war,  erblickten  wir  sie  erst,  als  wir  an  ihrem 
Rande  waren.  Wir  beide  erkannten  die  Gefahr,  da  das  Terrain  sehr 
bröckelig  und  ein  Aulauf  absolut  unmöglich  war.  Ich  stemmte  mich 
in   den  Steigbügeln  nach  rückwärts,  das  Pferd  sprang   und  erreichte 


glücklich  das  andere  Ufer.  Dodi  war  der  Anprall  so  stark,  daß  der 
alte  Riemen  meines  linken  Steigbüg;ela  riß.  Ich  stürzte,  mit  dem 
rechten  Fuße  im  SteigbLlgel  hängend,  über  den  Hals  dea  Pferdes  vorn- 
über lind  verlor  das  Bewußtsein.  Als  ich  nach  einigen  Äugenblicken 
zu  mir  kam,  lag  ich  zwischen  deü  Vorderfußen  des  Tieres^  noch  immer 
mit  dem  Fuße  im  Steigbügel  hängend.  Das  edle  Tier  stand  wie  an- 
genagelt an  derselben  Stelle,  die  Hinterfüße  bei  den  Vorderfüßen  und 
beleckte  mich.  Hätte  es  nur  einen  Sehritt  gemacht^  so  wäre  ich  schwer 
verwundet  oder  gar  getötet  worden. 

Einst  ritt  ich  mit  einem  reichen  Bethleheraiter  um  die  Wette,  die 
ich  auch  gewann.  Auf  dem  Rückwege  von  Bethlehem  nach  Tantum 
ritt  ich  auf  der  Straße  im  schnellsten  Galopp,  weil  ich  wissen  wollte^ 
wieviel  Minuten  ich  brauchen  werde.  Bei  der  starken  Biegung  vor 
Tantnr,  wo  der  Weg  zwischen  Steinmauern  fuhrt,  riß  der  Bauch- 
riemen, im  selben  Augenblicke  drehte  sich  der  Sattel  um,  ich  zog 
rasch  die  Füße  aus  den  Stcigbligeln,  erfaßte  die  Mähne  und  sprang  zu 
Boden.  Obwohl  das  Pferd  im  schnellsten  Galopp  war,  hielt  es  augen- 
blicklich an;  wäre  es  noch  einige  Schritte  weiter  gelaufen,  so  hütte  es 
mich  an  die  Mauer  werfen  müssen. 

Im  Jahre  1898,  als  der  Mnljiäfe?;  von  el-*Akaba  mich  gefangen 
nahm  und  seine  Soldaten  mein  Pferd  fortführen  wollten,  zeiTiß  es 
mehreren  derselben  die  Uniform  und  war  nicht  zu  bändigen.  Dasselbe 
wiederholte  sieh  auch  in  MaVm^  wo  es  zwei  Soldaten  biß,  sich  losriß 
und  mir  in  den  Hof  des  Regiernngsgebäudes  nachkam. 

Unvergeßlich  bleibt  mir  die  schauderhafte  Szene  beim  Übersteigen 
der  Schlucht  von  scjl  Sezam»  Das  schmale  Bett  des  Tales  ist  von 
mehr  als  100  m  hohen,  fast  senkrechten  Felsen  eingeschlossen.  Die 
Felsen  bestehen  aus  mehreren  parallelen^  horizontal  gelagerten  ghitten 
Schichten,  von  denen  jede  hüher  gelegene  um  1 — Vb  m  zurücktritt.  Auf 
diesen  Vorsprlingen  führt  der  Weg*  Gefährlich  sind  die  stufenartigen 
Übergänge  von  einer  Schicht  zur  anderen.  Die  Stufen  sind  0'4^ — 0^3  m 
hoch  und  schmal,  und  das  Tier  muß  springen  und  klettern  zugleich, 
wenn  es  sie  überschreiten  soll.  Gleitet  es  aus  und  findet  nicht  sofort 
au  den  steilen  und  glatten  Felsen  einen  Rückhalt,  so  muß  es  heran ter- 
kollern  und  zerschmettert  an  den  Felsvorsprüngen  der  über  1 00  m  hohen 
Uferwaud,  An  solch  gefährlichen  Stellen  pflegte  ich  immer  abzusteigen, 
und  der  Hengst  folgte  mir  nach  wie  ein  Hund.  Aber  diesmal  war 
ich  fieberkrank  und  todmüde;  darum  konnte  ich  mich  kaum  auf  den 
Füßen  halteü.     Mein   Begleiter    hatte  nur   die  linke   Hand,    denn   die 


rechte  Imtte  er  in  einem  Kampfe  verloren^  und  ritt  eine  8tate,  die 
infolge  einer  Verwundung  in  einer  Selilncht  gelillimt  war.  Er  ritt  voraus. 
Anfangs  folgte  ich  dem  Pferde  zu  Fuß,  doch  auf  der  dritten  Stufe 
mußte  ich  mich  in  den  Sattel  setzen.  Das  brave  Tier  ging  so  vor- 
sichtig, daß  ich  schon  glaubte,  die  Hohe  glücklich  zu  erreichen.  Als 
aber  der  Hengst  von  der  vorletzten  auf  die  letzte  und  oberste  Schicht 
gelangen  wollte  und  einen  Stufenübergang  in  kurzen  Sätzen  passieren 
mußte,  verschob  sich  der  Bauchriemen  nach  hinten»  der  Sattel  rückte 
auf  das  Kreuz  und  die  Kruppe  zurück,  das  Pferd  fiel  mit  den  Vorder- 
füßen auf  den  hulieren^  mit  den  Hintertiißen  auf  den  unteren  Absatz, 
und  ich  sali  mich  bereits  mit  zerschmetterten  Gliedern  unten  in  der 
Talschluclit,  Einen  Schreckensruf  ausstoßend,  zog  ich  rasch  die  Füße 
aus  den  Steigbügeln,  neigte  mich  nach  rechts  und  kam  teilweise  unter 
das  Tier  zu  liegen.  Wenn  dieses  nur  eine  Bewegung  gemacht  hätte, 
80  wären  wir  beide  verloren  gewesen;  aber  es  blieb  an  dem  geneigten, 
glatten  Felsen  wie  angeklebt  liegen.  Ich  zog  vorsichtig  meinen  rechten 
Fuß  unter  dem  Pferde  her%"or,  kletterte  hinter  seinen  Hinterfüßen  hinab, 
stemmte  mich,  auf  dem  Bauehe  liegend,  mit  den  Füßen  auf  den  unteren 
Felsen,  umfaßte  die  Hinterfüße  des  Tieres  und  drückte  die  Hufe  auf 
den  Felsen  nieder.  Erst  jetzt  gab  das  Pferd  ein  Lebenszeichen  von 
sich  und  wollte  aufstehen.  Der  erste  Versuch  mißlang,  weil  der 
Sattel  hinderte.  Vorsichtig  legte  sieb  das  Tier  wieder  nieder.  Beim 
zweiten  Versuche  glitt  der  Sattel  über  das  Hüftgelenk  herab,  ich  zog 
ihn  an  mich  heran,  stemmte  mich  gegen  die  Hinterhufe,  das  Tier  be- 
kam hinten  einen  festeren  Halt^  es  richtete  sieb  auf  und  in  wenigen 
Sätzen  war  es  oben.  Dieser  Vorgang  dauerte  kaum  Minuten,  aber  der 
Hengst,  der  nur  selten  schwitzte,  war  ganz  mit  weißem  Schaum  bedeckt 
und  zitterte  an  allen  Gliedern.  Als  ich  dann  mit  dem  Sattel  nachkam, 
wieherte  er  freudig  auf  und  liebkoste  mich;  wir  hatten  einander  das 
Leben  gerettet. 

Ich  könnte  noch  mehrere  andere  derartige  Beweise  anführen; 
denn  die  Araber  erzählen  wahre  Wunder  der  Treue  und  Klugheit 
ihrer  Pferde. 

Nirgends  habe  ich  aber  gesehen,  daß  man  dem  Pferde  überschwäng- 
liche  Sorgfalt  und  Pflege  angedeihen  ließe.  Gewöhnlich  steht  die  Stute 
bei  einem  Zeltpflocke  angebunden  den  ganzen  Tag  gesattelt  vor  dem 
Zelte.  Ist  in  der  nächsten  Nähe  des  Zeltlagers  eine  Weide,  so  fesselt 
man  der  Stute  mit  einer  Eisenkette  oder  mit  einem  Strick  die  Vorder- 
füße und  läßt  sie  weiden.    Der  Hengst  hat  gewöhnlich  einen  Vorderfuß 


283 


r 


mit  einem  Hinterfüße  kreuz  weise  gefesselt  and  ist  am  Hinterfuße  an- 
gebunden. Ist  in  der  Nähe  des  Lagers  keine  Weide  und  hat  man  nur 
wenig  Gerste  flir  die  Tiere,  so  reiten  die  jungen  Münner  mit  den  Pferden 
zu  den  Kamelen  und  lassen  sie  in  deren  Mitte  weiden.  Nie  verlassen 
alle  Pferde  das  Lager,  einige  mlissen  immer  gesattelt  da  sein^  um  einen 
möglichen  Überfall  abzuwehren.  lu  gefilhrlieben  Gebieten  pflegt  man 
die  eine  Hiilfte  der  Pferde  im  Lager^  die  andere  in  der  Mitte  der 
weidenden  Kamele  zu  behalten.  Gefüttert  und  getränkt  werden  die 
arabischen  Pferde  nur  einmal  des  Tages.  Vormittags  bringen  ihnen  die 
Frauen  Wasser  und  gießen  es  auf  eine  große  Schüssel,  aus  der  dann 
das  Tier  trinkt,  Abends  bei  Sonnenuntergang  bringt  wieder  die  Frau 
den  Futtersaekj  'ahlca,  mit  Gerste  und  hängt  ihn  dem  Tiere  um  den  Kopf. 
Bleibt  etwas  übrig,  so  bekommt  es  den  Rest  den  nächsten  Tag  in  der 
Frühe,  Besonders  wertvollen  Tieren  werden  abends  die  Füße  in  eine  Eisen- 
kette geschlossen,  und  den  Schlüssel  nimmt  der  Zeithern  Der  Sattel  wird 
idbst  nachts  nicht  immer  abgenommen;  nur  die  Steigbügel  werden  auf 
dem  Kücken  gekreuzt,  damit  sie  das  Tier  beim  Liegen  nicht  drücken. 
Vor  einem  Razw-Zuge  werden  die  Pferde  frisch  beschlagen  und 
den  trllehtigen  Stuten  wird  die  Seham  an  einer  Stelle  der  Quere  nach 
zugenäht.  Die  Stuten  werden  nicht  geritten,  sondern  gehen  neben  oder 
hinter  den  Kamelen,  an  die  sie  angebunden  8ind.  Nur  früh  und  abends 
werden  sie  nusgeritten.  Im  Augenblicke  der  Gefalir  springt  der  Besitzer 
vom  Kamel  in  den  Sattel  und  wirft  sich  auf  den  Feind,  wogegen  sein 
Begleiter  mit  dem  Kamele  zurilckflieht.  Keine  Schar  von  Kamelreitern 
kann  dem  Anpralle  eines  um  die  Hälfte  schwächeren  Reitertrnpps 
widerstehen.  Die  Kamele  lassen  sich  nicht  so  gut  lenken,  werden 
störrisch,  fallen  auf  die  Knie,  werfen  den  Reiter  ab  oder  zwingen  ihn, 
zu  fliehen,  wenn  er  der  Gefangennahme  entkommen  wilL  Darum  ist 
ein  Überfall  auf  Kamelen  nie  so  leicht  und  sicher  wie  auf  Pferden. 
Wenn  sich  im  Gebiete  eines  Ma'aze-Stammes  drei  oder  vier  Pferde- 
reiter zeigen,  schreien  die  Wächter  auf  allen  Höhen  und  fliehen  mit 
ihren  Herden,  Je  mehr  Pferde  ein  Stiimm  besitzt,  desto  mächtiger  er* 
scheint  er  seineu  Nachbarn, 


Andere  Haustiere. 


Nach  den  Kamelen  sind  die  Ziegen  das  wichtigste  Zuchtvieh  der 
Araber.  Die  arabische  Ziege  ist  kleiner  als  die  unsrige^  hat  einen 
kleinen  Kopf  und  langes,  ziemlich  feines  Haar.    Berühmt  ist  die  D^iej- 


284 

wijje-Ziege  der  *A|äwti6,  die  viel  Milch  gibt  nnd   immer  mehr  als   ein 

Junges  wirft, 

Schafe  züchten  zumeist  nur  die  Pellahin,  »Sie  sind  so  groß  wie 
die  unsrigen,  nur  ist  der  Schwanz  dicker,  ohne  aber  jene  Größe  zu 
erreiclien,  die  man  bei  den  Schafen  des  Libanon  bewundert. 

Jene  Lämmer  nnd  Zicklein^  die  znra  Schlachten  bestimmt  sind^ 
werden  von  den  Knaben  und  Mildchen  gehütet,  Sie  keliren  jeden  Tag 
vor  9  Uhr  nach  Hanse  nnd  werden  nach  3  Uhr  nachmittags  wieder  aus- 
getrieben. Die  Schafe  oder  Ziegen  hütet  ein  Hirt  oder  eine  Hirtin^ 
näniheh  der  Sohn  oder  die  Tochter  des  liesitzers  oder  eio  armer  Felläb 
oder  Beduine.  Er  wird  für  ein  Jahr  geduDgen,  und  zwar  von  Februar 
an^  wenn  die  Jungen  von  Ende  Dezember  und  Jänner  (sie  heißen  Ba- 
dara)  auf  die  Weide  gehen,  und  bekommt  als  Lohn  nach  je  zehn  Tieren 
ein  Junges^  nnd  zwar  zur  Hälfte  Bücke  und  zur  Hälfte  Geißen^  *alehenn 
jeli  aw  hadi^j  ein  T«>b-Klcidj  einen  JInntel,  einen  Pelz,  farwe,  ein  Kopf- 
tuch, einen  Kopfetrickj  Schuhoy  die  er  immer  anhaben  muß,  er-rä'i  lä 
jihfi,  und  die  notwendigste  Nahrung. 

Bei  den  Tijaha  bekommt  ein  Hirt  nach  je  L50  Tieren  zwei  Hemden, 
zwei  Kopftücher,  einen  Mantel^  für  die  Füße  Wafa*  oder  ein  Na  al  und 
40  Megidi.  Er  kann  aber  auch  so  lange  für  ein  MMchen  dienen,  bis 
er  den  Brantpreis  abgedient  hat.  Das  Mädchen  wird  ihm  vor  Zeugen  ver- 
sprochen* nnd  ist  er  mit  seiner  Dienstzeit  zu  Ende,  so  kann  er  es  heiraten. 

Auf  die  Weide  nimmt  er  mit  einen  Stock,  'asa*,  und  zwar  ent- 
weder Mahgiine  mit  einem  hakenfürmigen  Griff,  oder  Bakur  mit  einem 
halbrunden  Griff,  oder  Hanefa  mit  einem  geraden  Griff,  oder  Madrüb 
ohne  Griffe  oder  Dabbus,  eine  Keule  und  eine  lange,  mikla'a,  oder 
kürzere,  rgnÜjje,  Schleuder,  oft  auch  ein  Gewehr  und  eine  Pistole,  rid- 
ni^ye,  immer  aber  das  krumme  Dolchmesser,  ^ibrijje,  den  Ledersack, 
gerÄb,  se'en,  und  die  Sibbäbe-  oder  Makrun-Floteu.  Man  fragt  ihn  nie, 
wie  viele  Tiere  er  hüte,  sondern: 

,jWie  viele  Tiere  hast  du  ausbedungen,  Vkam  sartak?' 
nnd  darnach  berechnet  man  sogleich  die  Größe  der  Herde. 

Der  Hirt  muß  Tag  nnd  Nacht  bei  den  Tieren  bleiben.  In  der 
ti*ockenen  Jahreszeit  überDachtet  er  mit  seiner  Herde  in  den  Sire-Hürden, 
die  er  sich  am  liebsten  in  alten  Ruinen  herstellt,  indem  er  einen  ebenen 
Platz  mit  einem  Steinwall  umgibt.  In  der  Regenzeit  bezieht  er  mit 
seiner  Herde  tiefe rgele gen e  Tiller,  wo  er  unter  überhängenden  Felsen, 
in  Grotten  oder  in  alten  Gräberanlagen  vor  Regen  und  Kälte  Schutz 
sucht.     Ist  aber  das  Lager  in  der  Nähe^  so  bleibt  er  daheim. 


S85 


P 


In  der  trockenen  Jahreszeit  muß  er  täglit^h  seine  Herde  zum 
Wasser  filhren^  was  gewöljnlich  um  die  Mittagszeit  geschieht  In  der 
Nuhe  eines  stark  besuchten  Tränk-  oder  Weideplatzes  errichtet  man  aul' 
dem  höchsten  Pnnkte  aus  Steinen  einen  viereckigen  oder  runden^  etwa 
2»i  hohen  Turm,  von  dem  stets  ein  Hirt  Ausschau  hält,  um  bei  nahender 
Gefiihr  durch  Schreien,  Schwingen  seines  an  einen  Stock  gebundenen 
Kopftuches,  Feuer  und  Rauch  die  übrigen  zu  warnen.  Der  Hirt  ist 
nur  für  jenen  Verlust  verantwortlich,  den  er  verschuldet  hat,  dagegen 
gehört  aber  auch  jeder  Zuwachs  seinem  Herrn.  Der  ftejli  Mhammad 
el'Mgalli  hatte  einen  Hirten,  der  einst^  um  sich  an  einem  Paxw-Zuge 
beteiligen  zu  können,  während  der  Dauer  desselben  seinem  Vater  die 
Herde  überließ  und  vier  Kamele  erbeutete,  die  aber  der  Sejh  in  Anspruch 
nahm,  weil  er  sie  als  Zuwachs  seiner  Herde  betrachtete. 

Für  die  Ziegen  in  den  Ansiedlungcn  wird  ebenfalls  von  Februar 
bis  Ende  Juli  ein  Knabe  als  Hirt  gedangen.  Er  erhält  außer  der  Kost 
und  ganzen  Bekleidung  nur  eine  oder  zwei  Melkziegen.  Von  August 
bis  Februar  bekommt  der  Hirt  von  dem  Eigentümer^  mi'lan,  ein  Viertel 
vom  Reinertrage,  weiter  aber  gar  nichts. 

Die  Schafe,  en-na*ge,  schert  man,  jagruzzö,  Ende  März  oder  Anfang 
April,  die  Ziegen  aber  erst  im  Mai  mit  dem  Mus-Messer. 

Bei  dieser  Gelegenheit  koramen  viele  Gäste  zusammen,  denen  ein 
Mabl  vorgesetzt  wird.  Der  Arme  bereitet  *Aj«  mit  Semen,  d.  i.  zer- 
kochten Weizen  in  Butterschmalz,  der  Reiche,  al-maktader^  gibt  Fleisch. 

Bei  der  Schur  wird  das  Tier  auf  die  Erde  gelegt,  jobaftel.dm;  man 
beginnt  an  den  Hinterfüßen  und  singt  dabei  die  Pana'- Liedchen: 

0  Schäflein,  dir  Heil! 
Fluch  jedoch  deiner  Scham! 

Jd  na*ge  hajjiki 
jil'an  abu  tayiki. 

Es  ließ  nach  der  Strick,  sie  fing  an  sich  zu  rühren, 

die  Tochter  der  Schwarzen^  deren  Vater  schwarzkupfig  ist. 

Istarbat  el-kurhas  ^ämat  ta(JIa*i 
bint  el-rtibejä  illi  abüha-d-dra*i. 

Kahl  sind  die  Hülse  und  viel  ist  ihrer  Wolle, 

kahl  sind  die  Hälse  und  setzen  den  Scherer  in  Erstamien. 

Gurd  er-rkab  wa  HÜfhenn  rekasi 
^urd  er-rkab  wa  tc*geb  el-ka^s.asi. 


286 


Die  Sa'idijin  singen: 

Scheret  die  Schafe  der  Selmijje^ 

es  sind  unter  ihnen  40  Mutterschafe. 

Tenibin: 


öizzü  r^nam  selmijje 
fl  h  a-  r b  a  i  ti  te  n  i jj  e . 


Dem  Nachbarn,  der  seinem  Nachbar  nicht  hilft,  (möge  Gott) 
seine  Erstgeburt  mit  Kivitze  heimsuchen. 

GAran  ma  ju*in  ^aro 
jibhi  bil-^erab  ti  bkaro. 


O  der  du  sie  schenktest, 
sollst  sie  segtien. 

O  du  bewegliches  Schaf, 
deine  Wolle  ist  von  Seide. 

Wäre  nicht  der  Schwanz  und  die  Schamtippen, 
so  könnte  ich  an  einem  Tage  mit  hundert 
fertig  werden. 

Wenn  du  Nat es- Körner  fressen  wirst, 

so  wirst  do  rascher  dick,  als  was  sonst  immer. 


Ja  mu*t1ba 
tbarek  fiha. 

Ja  na*ge  ja  rüriüe 
§6fetki  baririjje. 

Lc»  lä-d-ijanabe  w  aHijje 
bijomi  atleljL  mijje. 

Mäkele  hebb  en-nateä 
tismeni  asra*  min  6§, 


Alle  Kleinviehzüchter  bestimmen  gewöhnlich  die  Erstgeburt  der 
Schafe  und  Ziegen,  bikr  al-ianam,  in  einem  Jahre  zum  Opfer  und 
schlachten  sie  entweder  znr  Zeit  der  Schur  oder  aber  beim  dritten 
Buttern,  lit-tahite. 

Die  'Amarin  schneiden  der  Erstgeburt  eines  Jahres  die  Spitze  eines 
Ohres  ab,  jigda*u,  und  dieses  Tier  gehört  nun  ihrem  Schutzpatron  HÄrdn 
oder  Milsa. 

Das  erste  männliche  Junge  einer  Ziege  oder  eines  Schafes  bekommt 
in  el-Kerak  ein  spezielles  Zeichen  nnd  wird  dadurch  einem  Heiligen 
gewidmet  oder,  wie  man  zu  sagen  pflegt^  „vor  einen  Heiligen  gestellt, 
walykafto  lil-liaijr  aw  liÄ-äob  8aläb".  Wenn  dieses  Tier  ausgewachsen 
ist,  so  darf  es  nicht  verkauft  werden,  sondern  es  muß  zu  Ehren  des 
erwähnten  Heiligen  geopfert  werden. 

Die  Zulhnn  bereiten  nach  dorn  dritten  Buttern  ein  Fatire-Essen 
vor.  Die  IJewat  opfern  die  erste  Geburt,  el-bikr,  eines  Tiere«  des  bo- 
trcffcndcu  Jahres  den  Swäfin,  die  Sa'idiyin  dem  Sweri  und  sagen  dabei: 


287 


„Wem  es  gehört,  der  soll  es  groß  werden  lassen,  illi  hu  lu 
jurli?ü  lu*" 

Bei  den  Tijaha  wird  ein  MUnochen  von  der  Erstgeburt  dem  Abu 
Farag-  mit  den  Worten  geopfert: 

„Dies  ist  ja  von  dir  und  kehrt  zu  dir  zurück^  und  sein  Lohn  und 
sein  Verdienst  gehören  dem  Herra  abu  Fariig,  innn  hada  minnak  w 
jarga*  lak  w  u^ro  w  tawiibo  lis-sajjed  abu  farag," 

Die  Terabin  backen  mit  der  ersten  Milch  drei  Kuchen,  tiUat 
hatjät,  und  opfern  sie  ihrem  verelirten  Häuptlinge  MafJ*an,  *a§a  ma<J'an. 

Wenn  im  Frühjahre  die  Haustiere  wieder  Milch  geben^,  so  darf  in 
el-Kerak  von  dieser  neuen  Jlileh  und  Butter  niemand  genieCen  und 
man  sagt: 

„Es  muß  von  der  Milch  das  Smat-Opfer  dargebracht  werden,  eb 
Jialib  *alej  smät," 

Man  nimmt  gebrochenen  Weizen,  kocht  ihn  in  Wasser  und  gießt 
auf  diese,  el-l>[renijje  genannte^  Speise  Milch  und  opfert  sie  einem 
Heiligen,  und  zwar  ohne  Unterschied,  ob  es  Christen  oder  Muslime 
sind.  So  opfert  man  sie:  der  Jungfrau  Maria,  Friede  über  sie,  Iil-*adra' 
Marjam  'aleha-s-salam!  es -Seh  ^ulah,  as-Saodat,  Ga*far,  Hmüdj  Nüh 
(Noe)  oder  al-'Amri. 

Man  geht  oft  weit,  um  auf  dem  Grabe  oder  dem  Heiligen  geweihten 
Orte  dieses  Smat-Opfer  darzubringen,  denn,  wenn  man  es  unterläßt,  muß 
man  die  Rache  des  vernachlässigten  Beschützers  und  Patrons  fürchten. 

Der  Ertrag,  an-näteg,  von  einem  Schafe  behiuft  sich  in  einem 
Jahre  auf  3 — 4  Me^idi,  und  zwar  schützt  man  das  Junge  auf  2  Mcgidi, 
Butter  und  Milch  1  Megidi,  Käse,  gibne,  0^25  Megidi  und  Wolle  auf 
0"5  Megidi. 

Der  Ertrag  einer  Ziege  wird  mit  2  Megidi  und  1  Sabak  geschätzt, 
und  zwar  das  Junge,  ashab,  1  Me^idi^  Butter  und  Milch  1  Megidi,  die 
Haare,  t^jäsethaj   1  Sabak. 

Ein  fremdes  Tier,  das  sich  einer  Herde  anschließt  und  ihr  überall 
nachfolgt^  heißt  el-Lamüma. 

Findet  jemand  ein  Tier,  so  müssen  dieses  zwei  Zeugen  bestätigen, 
damit  der  Eigentümer  den  Finder  nicht  des  Diebstahles  beschuldige  und 
er  vierfachen  Ersatz  leisten  müßte.  Das  gefundene  Tier  beißt  Lakijje 
und  bleibt  beim  Finder  so  hinge,  bis  sich  jemand  darum  meldet»  Bei 
den  §bür  bringt  der  Finder  daa  gefundene  Tier  in  sein  Zelt  und  hält 
bei  seinen  Tieren.  Meldet  sich  der  Eigentümer,  so  bekommt  er  es 
zurück,  wenn  nicht,  so  gehört  es  nach  drei  Jahren  dem  Finder. 


288 

Die  'Amarin  und  die  kleineren  Stämme  rnfen  &n  jedem  patijjc- 
Feste  im  Lager  laut: 

J.0  KigentUmer  des  Verlorenen,  komme  her  tmd  gib  sein  Stamm- 
zeicken  an,  ja  r4*i  ad-dahebe  ta'äl  bat{  wusuma,"  So  verfilhrt  man 
dorch  drei  Jahre;  hernach  gehört  das  Tier  dem  Finder. 

Die  Znllam  rufen  an  drei  patijje-Festen: 

„Mit  euch  ist  ein  zurückgelassenes  Schafj  das  ich  gefunden  Imbe  auf 
dem  Bergrücken  N.,  ma*ku  el-wäde*e  la|^ajet  ha-Ä-ila*  fi-?.-?ahrat  el-flunij^jc,^ 

^O  wer  verlassen  hat  dieses  Schaff  hole  es  ab^  ja  min  adbab  ha 
-S-Äa'  jagi  laha," 

Nach  dem  dritten  I.)alii|je -Feste  gehürt  es  dem  Finder. 

Die  Sa'idijjin  rulen  nur  an  einem  Paliijjc- Feste. 

Geht  etwas,  sei  es  ein  Tier,  sei  es  eine  Sache,  verloren,  so  ruft 
bei  den  ^h^  der  Eigentümer  abends  oder  in  der  Frühe  so  hrnt  als 
möghch  im  Lager: 

„O  wer  bemerkte  oder  anfaßte  oder  sah  oder  erfuhr  und  vernahm 
dies  und  das,  soll  es  mitteilen^  die  Belohnung  und  das  Botengeschenk 
ist  folgendes  .  .  .,  ja  min  aw  ^lass,  aw  g:ass,  aw  ääf,  aw  [lubber,  aw 
VUem  (al-ba*ir)  .  .  .  wa-l*halawa  wa-l-bSara  kada 

Die  Amarin  sagen: 

„O  wer  bemerkte,  o  wer  folgte  den  Spuren^  o  wer  benachrichtigte, 
o  wer  be  nach  rieht  igt  wurde   oder   aber   nahm  oder  aber  sah  den,   der 
die   Sache   N.  nahm  .  .  .  und   verehrt   den  Kurajsiten  Mohammad  ♦  »  .,1 
soll  es  mitteilen  und  der  Lohn  und  das  Botengeschenk  ist  folgendes  .  . 
ja  min  hass,  ja  min  ka-f?,  ja  min  *ellem,  jn  min  e'telem,  w  illa  aljad,  w 
illa   saf  miu  ahad  e^-saj  el-flani  w  hu  ju.salli  *ahi4'k^ejöim  hammad  .  . 
wa-1-halawa  wa-lbäära  kada." 

Wenn  sich  niemand  zum  Worte  meldet,  schreit  er  weiter: 

„Ich  lege  es  aui"  die  Milchenden  und  auf  die  Frau,  die  kein  Kind 
bringen  soll,  Sie  soll  mit  dem  Besitz  in  der  Frühe  auf  die  Weide  gehen 
und  soll,  wenn  sie  abends  zurückkehrt,  ihre  Kinder  verlieren.  Sie  soll 
auf  eine  Stange  laden  wegen  Mangel  an  Kamelhengsten,  sie  soll  auf 
das  Schienbein  einer  Ziege  laden  wegen  Mangel  an  milchender  Kamelin, 
w  ana  hiHtha  fi  baläbat  el-lialib  w  ti-l-mara  w  ma  tagib  tisrali  ma* 
al-hahil  w  trawwah  *ala  la  'ejnl  taSil  *ala4-*üd  min  k:illet  el-V»'üd  taäil 
'ala-Z'zelfe  min  killet  eHjelfe." 

IJwetÄt:  „O  wer  sah  das  Geflohene,  Gott  soll  ihm  zuriictgebea 
j4  min   ajjan  ad-dahbe  allah  ji't-el  'iüeh." 


^ 


Wer  CS  hört,  antwortet:  „Mögest  du  es  erfahren !  wir  haben  nichts 
gesehen^  ^aaak  ti'kel^  mä  VjjanBa." 

Dann  setzt  der  Ausrufer  hinzu: 
„O  der  leugnet,  soll  verleugnet  werden, 
und  sitzen  auf  den  drei  schwarzen  Steinen^  auf  denen  der  Kessel  ruht 

Ja  f  dhed^  ja  maghüd 
w  jil  Ued    a-d-dÄjd-s-st\d." 
äarärät; 


„0  wer  sie  bewahrt  und  verbirgt^ 
wähle  Gott  oder  sie. 


Ja  baw-ihenn  ja  zäwthenn 
atsem  btlläh  w  iUä  bihenn**. 


Wenn  ein  Ijlangüri  ein  Tier  oder  eine  Sache  vermißt,  ruft  er  sie 
öffentlich  aus^  jinSed  'anno: 

^O  wer  bemerkte,  o  wer  berührte,  o  wer  erblickte,  o  wer  erwähnte 

die  Sache  N.  ...  und  es  leugnet, 
der    soll   aus   Mangel    einer  milchenden   Kamel  in    auf   das    Fersenbein 

(das  man  von  der  geschlachteten  Ziege  wegwirft)  laden  und 
aus  Mangel  einer  Frau  einen  steinernen  Topf  heiraten, 
(Ich  lege  die  Sache)  auf  sein  Zelt,  und  wer  dort  sein  Feuer  anzündet, 

soll  sich  in  Schmerzen  winden, 
und  die  Kinder  vor  seinem  Zelte  sollen  sieh  nicht  herumtummeln. 
(Ich  lege  die  Sache)  auf  die  Mähne  und  die  Frau,  die  nicht  gebären  sollen, 
auf  die  Stätte,  wo  er  schläft  und  wo  er  steht, 
auf  das,  was  er  sieht  und  worüber  er  sich  freut. 
Wer  die  Sache  verleugnet,  möge  sein  Andenken  verleugnet 
und  sein  Lastsattel  abgeworfen  werden! 

Ja  min  t^sa,  ja  min  dass,  ja  min 
it(ala\  j4  min  dakar  eS-laj 
el-fiäni  ,  .  *  w  iUi  jinkeru 
min  l^illet  al-feilfa,  jaäll  V-z-zilfa 
min  killet  abhurmaj  j^bod  el-burma 
fi  daro  w  m6ked  nAro  b^drog 
wa-l-*ajjel  ^Luddam  al-bejt  lä  jadrog 
ä-s-sabib  w  abmara  la  tagSb 
ii-bmanam  w  al-ma|^äm 
fi-n-na^ar  w  al-ba^r 
iUi  jinkero  jnnkar  dikro 
w  ju\mwwel  witro." 

■  iL  ArfcbUP«trMA.  HI.  Id 


290 


In  el-Kerak: 

„0  wer  bemerkte  .  .  , 
er  soll  alles,  was  er  besitzt,  laden  auf  eine  Stange, 
aus  Mangel  eines  erwachsenen  Kameles; 
er  soll  umarmen  ein  ToDgefilß, 
aus  Mangel  einer  BVau; 
er  soll  seufzen  zum  Tlirone  (Oottes), 
wenn  er  sich  abends  niederlegt; 
ich  lege  sie 

auf  seine  milchenden  Tiere, 
die  Frau  soll  nicht  gebären 
und  auf  seine  langmäbnige  Stute. 


Ja  min  bass  ,  . 
juhammel  *ala-l-'üd 
min  liwillet  el-l>a'üd 
jata'abbed  el-g^arra 
min  killet  ebmara 
jisrab  lil-Vrl 
w  jirü\i  'a-I-fars 
w  ana  b*ittba 
fi  balabat  el-balib 
w  al-mara  lä  tagtb 
wa  ti  DÄtret  es-sabib,'"' 


L 


Um  ein  verlorenes  Tier  vor  den  Raubtieren  zu  schiUzen,  gebraucht 
man  in  el-Kerak  die  Zeremonie  cl-Ligame: 

Man  nimmt  in  die  Rechte  das  nackte  Sibrijje-Messer  oder  den 
Säbel  und  sagt: 

„An  ihrer  ersten  Stelle:  im  Namen  Gottes,  an  ihrer  zweiten  Stelle: 
im  Namen  Gottes,  an  ihrer  dritten  Stelle;  drei  Schwüre  bei  Gott, 
Daniel  kam  heraus  ans  der  Löweogrube,  und  es  ertOnte  eine  mäch- 
tige Stimme,  und  er  sprach:  Was  ist  denn  diese  mächtige  Stimme?  und 
sie  sagte:  Die  Witwen  w^erden  abgewiesen,  die  Waisen  vergewaltigt, 
die  Gräber  üfl&ien  sich,  die  Steine  wenden  sich  um.  Halte  zurllck, 
o  Herr,  von  dem  Schafe  des  N.,  Sohnes  der  (sie)  N.,  die  männliche  und 
weibliche  Hyäne,  den  Wolf  und  die  Wöltin,  den  Schakal  und  die  Scha- 
kalio  und  alle  Vierl^ßler  der  Erde,  damit  sie  ihm  (dem  Schafe)  die 
Haut  nicht  zerreißen,  die  Knochen  nicht  zerbrechen^  solange  nicht  das 
Meer  austrocknet,  auf  der  inneren  Handfläche  Haare  wachsen,  der  Rabe 
grau  wird  und  die  Toten  aus  dem  Staube  auferstehen*  Tausendmal, 
tausendmal  (wiederhole  ich  den  Satz),  es  gibt  keine  Kraft  außer  durch 
das  Wort  des  allmächtigen  Gottes.    (Wird  dreim*il  gesprochen.) 

Awwalha  bism  alläh,  w  täniha  bism  allah,  w  täletha  taläl  aman&t 
billäh.  t&isC  danijal  min  gubb  es-sbä*,  w  \iarag  fot  *a^im,  w  k^l  weä 
ha-s-^ot  el-*azim>  Ic^l  el-aramel  intaharat  w  eljitama  inlvaharat  w  el-Is:bür 
tafattahat  w  el-he^ar  tal^abbalat,  elgem  ja  rabb  'an  ha  flau  ihn  flaue  an 
eij-4*ib'  w  a4-<JaVa,  w  ad-dib  w  ad-dibe  w  al-wah^  w  al-wah§e,  w  'an  kuU 
ad-dabbäbat  el-ardijje,  la  jalcuddan  laba  gild,  w  la  jiksran  (sie)  laha  'a?m 
hatta  jinSef  ebba^ir  w  jinbet  bil~kaÖ'  äa'r  w  jihlh  el-rurab  w  ta^um  ebmöta 
min  laXii  et-träb,     nlüf^  uluf  w  la  l^uwwa  illa  bism  aJlah  eb'a^im  *  .  •** 


291 


Nachdem  er  diese  Formel  gesprochen  hat,  steckt  er  das  J^ibriüe- 
Messer  oder  den  Säbel  in  die  Scheide  und  darf  sie  nieht  herausziehen^ 
bis  er  das  Tier  gefunden  hat  Denn  nun  ist  das  Maul  der  Raubtiere 
gesperrt^  sie  dürfen  sein  Tier  nicht  angreifen,  nnd  zwar  solange  er  das 
Messer  oder  den  Subel  nicht  heransKieht, 

Kühe  werden  nur  von  den  Fellahin  und  auch  von  diesen  nur  in 
geringer  Zahl  gehalteiij  weil  es  an  Wasser  nnd  in  der  Regenperiode  oft 
an  Futter  fehlt.  Der  Fellä^  kennt  kein  Heu,  nnd  da  in  der  Nähe  der 
Dörfer  bis  zum  Spätsommer  alles  abgeweidet  ist,  so  hat  er  nur  Stroh 
(oder  eigentlich  Häcksel),  das  er  auf  der  Dreschtenne,  in  alten  Zisternen, 
Gräberanlagen  und  Gruben  aufbewahrt.  Oft  verursacht  schon  der  erste 
Regen  Fäulnis  desselben,  und  da  der  Graswuchs  erst  im  Beginnen  ist, 
so  leiden  die  Kühe  bis  zum  Rabi*  Hunger. 

Die  dortige  Kuhrasse  ist  klein,  rütlieh,  hat  eine  dicke  Haut  und 
struppiges  Haar,  gibt  wenig  Milch  und  w^ird  zumeist  gehalten^  um  den 
Pflug  zu  ziehen  und  das  Getreide  auf  der  Dreschtenne  auszutreten. 
Nur  die  BawÄrne  zUchten  große,  starke  Kühe,  die  wegen  ihres  Milch- 
reich  tu  ms  bekannt  sind,  sich  aber  auf  der  Hochebene  nicht  halten. 

Keinem  Felläh  fehlt  ein  Esel,  und  auch  die  Ma*nze  halten  sehr 
viele  dieser  Tiere.  Die  scbüDSten  Esel  züchten  die  ^hjh.  Man  sagt, 
daß  sie  wilde  Esel  einfangen  und  diese  zur  Zucht  verwenden.  Sie  kommen 
gcwühnlieh  zur  Zeit  der  Pilgerfahrt  nach  Ma'an,  um  dort  ihre  Esel  zu 
verkaufen.  Diese  sind  groß,  stark,  äußerst  geschmeidig  gebaut,  von 
weißer  Farbe  und  mit  einer  olivenbraunen  Leiste  am  Widerrist.  Iljr 
Schritt  ist  lang,  selir  leicht  und  schnell,  so  daß  sie  im  Schritte  jedes 
Pferd,  ja  jedes  Kamel  überholen.  Da  sie  äußerst  vorsichtig  auftreten, 
so  kann  man  auf  ihnen  die  steilsten  Abhänge  erklettern,  ohne  einen 
Unfall  fürchten  ssu  müssen.  Im  Preise  stehen  sie  höber  als  ein  Vollblut- 
hengst (200 — 300  K)j  und  jeder  Gouverneur  und  jeder  reiche  Mann  sucht 
einen  echten  §lejb-Esel  zu  besitzen,  den  er  bei  feierlichen  Anlässen  reitet. 
Ein  echter  Araber  aber,  insbesondere  ein  Kamelzüchter,  wird  es  unter 
seiner  Würde  finden,  sich  auf  einen  Esel  zu  setzen.  Und  dennoch  ist  man 
in  ganz  Arabia  Petraea  der  Ansicht,  daß  der  Esel  das  pfiffigste  Tier  ist, 

Maultiere  halten  nur  die  Felläl^in.  Sie  werden  meistens  daheim 
gezüchtet.  Ein  starker  Esel  und  eine  Kdiä- Stute  werden  berauscht 
und  mit  zugebundenen  Augen  in  einen  Stall  eingesperrt.  Anders  würde 
man  die  Tiere  nicht  zur  Paarung  bringen. 

Die  Maultiere  sind  dem  Felläh  unentbehrlich  und  darum  nehmen 
sie  in  dem  Maße  zu,  als  die  Vollblutpferde  abnehmen.     In  letzter  Zeit 


Lat  auch  die  türkiaclie  Reglern  og  ihre  regulären  Trappen  in  Ma*4n  und 
Tafile  mit  MauUiereo  beritten  gemacht. 

Hunde  tiodet  man  bei  jedem  Zelte  und  in  jedem  Dorfe  und  man 
kann  sie  auch  zu  den  Haustieren  rechnen,  weil  jeder  Hund  seinen 
Herrn  hat  und  auch  kennt,  Sie  sind  etwa  so  groß  wie  unsere  Schäfer- 
hnnde,  meist  gelblich  und  zottig  und  leisten  den  Hirten  gute  Dienste. 
Im  Zeltlager  kümmert  sich  niemand  um  sie,  man  läßt  sie  auch  nicht  in 
das  Zelt  hinein.  Eine  Ausnahme  bilden  nur  die  sehUnen  SuH^^n-Hunde, 
welche  unseren  Windhunden  ähnlich  sind,  Sie  sind  fast  1  m  hoch,  lang 
und  zart  gebaut  und  so  schnell,  daß  sie  die  schnellste  Gazelle  einholen. 
Sie  liegen  immer  zu  Füßen  des  Herrn,  auf  weiten  Märschen  hinter  ihm 
auf  dem  Kamele,  wogegen  die  gewöhnlichen  Hunde  hinten  oder  seit- 
wärts folgen.  Diese  sehen  auch  sehr  mager  aus,  denn  sie  müssen  sich 
mit  den  letzten  Abfällen  begnügen.  Oft  habe  ich  gesehen,  wie  sie 
Heuschrecken  fingen  und  verzehrten, 

Alle  Fellahln  haben  endlich  Hühner,  Sie  sind  nicht  so  groß  wie 
die  italienische  Henne,  legen  aber  viele  und  gute  Eier  und  liefern 
schmackhaftes  Fleisch, 

Andere  Tiere  werden  nicht  gezüchtet. 

Ich  notierte  folgende  Preise  der  Tiere: 


50  Megidi 
25       „ 


Gutes  Kamel    .   ,    . 
gewöhnliches  Kamel 
gute  Stute .... 
gewühnliche  Stute 
gute  Ziege,   .   .   . 
gewöhnliche  Ziege 
gutes  Schaf   .    ,    . 
gewühnliches  Schaf 
guter  Stier     .    ,    , 
gewohnlicher  Stier 
gute  Kuh  .... 
gewöhnliche  Kuh 
guter  Esel ,    ,   .   . 
gewöhnlicher  Esel 

§bAr:  Eine  gute  Rasseetute  ist  soviel  wert  wie  20  gute  Kamele,  *aSrln 
ba'lr,  eine  gewöhnliche  Stute  4—5  Lastkamele^  gemäh  Ein  Reitkamel,  delül, 
kostet  80  Megidi,  ein  Lastkamel  kann  man  auch  um  10  Megidi  kaufen* 


293 

Die  AmÄHn  schätzten  eine  gute  Rassestute  auf  300—400  Rejal 
ineg:idij  aber  dabei  muß  der  Käufer  das  erste  und  zweite  weibliche 
Füllen  dem  Verkäufer  übergeben. 

Jetzt  kostet  bei  ihnen  eine  gute  Stute  100  Rejäl  und  Awla'  w 
tilnij[je^  eine  gewöhnliche  Stute  kostete  früher  100  Rejnlj  jetzt  huchstena 
30  Rejäl,  ein  gutes  Maultier,  el-barl,  kostet  50  Rejal;  der  Wert  einer 
Kuh,  el-lmkara,  schwankt  zwischen  20 — 10  Rejäl,  der  eines  Stieres, 
at-towr,  zwischen  30 — 15  Rejäl,  der  eines  Esels,  el-hniär,  zwischen 
15—8  Eejälj  der  eines  Schafes,  en-na*ge,  zwischen  4—1*/,  Rejäl,  der 
einer  Ziege,  el-'anz,  zwischen  2*/,— T/*  Rejäl 

Von  Krankheiten  der  Haustiere  sei  erwähnt  er-Rlh,  Geschwülste 
an  den  Füßen  der  Schafe  und  Ziegen,  die  folgenderweise  geheilt  werden: 
Man  fiingt  die  ,rote  Schlange^  al-hajjet  el-lmmra',  und  bringt  sie 
lebend  in  das  Zelt.  Nun  geht  die  Frau  von  Zelt  zu  Zelt,  bittet  sich 
Butterschmalz  aus,  gibt  es  in  den  Kessel  und,  wenn  es  anfiingt  zu 
kochen,  tut  sie  die  Schlange  lebend  hinein  und  bedeckt  den  Kessel 
mit  dem  hohlen  Säg-DeckeL  Eine  halbe  Stunde  läßt  man  es  kochen, 
taucht  dann  ein  Stück  Wolle  hinein  und  reibt  mit  diesem  Lappen  die 
kranken  Tiere  zwischen  den  Hörnern,  den  Vorder-  und  Hinterfüßen. 
Was  übrigbleibt,  wird  von  den  Anwesenden  verzehrt  Die  schwarze 
Sehlange  el-Him  wird  nicht  gegessen. 

Ackerbau, 


Ohne  Einwilligung  seiner  Verwandten  darf  niemand  ein  Feld  ver- 
kaufen, weder  zu  Lebzeiten  noch  auf  dem  Sterbebette,  denn  dadurch 
würden  die  Erben  verkürzt  werden,  muhsed  ebwarit.  Auch  ist  der 
Privatbesitz  sehr  selten.  Nur  bei  neuangelegten  Uorfern,  wie  in  Mädaba, 
besitzen  die  Fellahtn  eigene  Grundstücke,  die  sie  von  den  Beduinen 
gekauft  haben.  In  älteren  Dürfern  oder  bei  den  Halb-Fellahtn  gehört 
das  Land  gewöhnlich  dem  ganzen  Stamme  und  wird  jedem  seiner  An- 
gehörigen, der  ein  Haus  oder  Zelt  hat,  also  selbständig  wirtschaftet, 
stückweise  zur  Nutznießung  überlassen. 

Darum  werden  bei  den  *A märin  jedes  Jahr  Mitte  März  die  Felder 
mit  einem  Stricke,  habel,  gleichmäßig  eingeteilt*  Die  eiuzelnen  Teile  sind 
soundso  lang,  soundso  breit,  bekommen  Grenzmarken  und  werden  an 
die  einzelnen  Familien  verlost.  Der  Vertreter  einer  Familie  nimmt  ein 
Zeichen;  ein  Steinchen,  einen  Faden,  ein  Hölzchen  u.  dgl.  und  legt  es 
in  ein  dafür  bestimmtes  zugedecktes  GeßLß,  welches  ein  Knabe   in   der 


S94 


Hand  hält.  Der  ftojlj  nimmt  die  Pnrzollen  einzeln  vor  und  der  Knabe 
zieht  immer  einen  Gegenstand^  CÄ-sihme^  aos  dem  GefHße  heraus.  Wem 
nun  der  Gegenstand  gehürtj  dem  filllt  auch  die  betreffende  Parzelle  zu. 

Bei  den  ^anagre  teilt  man  den  ganzen  Boden  mit  Stricken  ia 
Partien  filr  jede  einzelne  *A,sire.  Hierauf  nimmt  jeder  Vertreter  einer 
'AMre  ein  Zeichen,  ein  Steinchen,  ein  Stilck  Mist  u.  dgl.,  das  ein  Un- 
beteiligter einsammelt  und  einem  Knaben  llbergibtj  der  es  in  die  Hand 
nimmt.     Kommen  sie  zu  einer  Parzelle,  so  sagen  sie: 

„Wirf  unser  Los  aus,  irmi  kur  atna!" 

Der  Knabe  nimmt  einen  Gegenstand  heraus  und  zeigt  ilm  mit 
den  Worten: 

„Hier  habt  ihr  euer  Los,  haku  kur^atkn.** 

Wessen  Los  es  ist^  dessen  'ASirc  gebort  das  Feld.  Die  Mitglieder 
derselben  verteilen  dann  in  gleicher  Weise  die  Parzellen,  alibal,  unter- 
einander und  setzen  auf  die  Grenzen  der  einzelnen  Teile  Basül-Pflanzen, 

Der  anbaufiibige  Boden  hat  verschiedene  Bezeichnungen;  so  heißen 
leere  Flächen  in  alten  Ruinen  ed-Demete  oder  arf}  el-Madnmeb  Rnbe- 
plätze  der  Schafe  oder  Ziegen  ar(}  el-^Iezäbel  nnd  alte  verlassene  Lager- 
plätze dar  e!-*Arab;  alle  drei  taugen  ausgezeichnet  für  Gerste. 

Roter  Boden,  ar^  el-bamra,  wie  überhaupt  jeder  schwere  Boden, 
arrj  takile,  ist  wieder  gut  für  Weizen*  Guter  Weizenboden  hat  bei  den 
'A marin  zumeist  rötliche  Farbe,  anjl  el-hamra'  mufide  aktar  lil-kameh, 
während  der  dnnkle  Boden^  an]  ed-durma',  besser  für  Gerste  und  Wicke, 
kursinne,  taugt. 

Bei  den  ^nllam  gilt  für  den  besten  Weizenboden  Watat  es-samrÄ* 
nnd  für  den  besten  Gerstenboden  Wat?vt  e?-ifal>ra*  (sie,  wohl  .^akra'). 

Bei  den  Sa*idijjin:  Wafat  el4iamra'  für  den  Weizen  und  Watat 
el-be4a'  fUr  die  Gerste. 

Südöstlich  von  Gaza  wird  angebaut:  Weizen^  Gerste  und  Dura 
(Mais). 

Von  Weizenarten,  el-fe:amh,  kennt  man:  Dibbi,  Garbdwi,  KatrÄwi 
und  Kürsi^  der  am  meisten  geschätzt  wird. 

Die  beste  Gerste,  eÄ-la'fr,  ist  es-Shejlawi^  doch  sHt  man  auch  Dil 
g:emalj  Kannfiri,  Firkdi. 

Dura  ist  Beja'  und  Frangi^ue. 

Oßtlich  vom  Toten  Meere  gilt  ftlr  den  besten  der  Weizen  ZrejbiJLje; 
er  hat  vJerzeilige  Ähren,  arba*a  burü§,  und  große  gelbe  Körner. 

Die  Gerste  el-lvannäri  ist  besonders  groß,  aber  sie  gedeiht  nur 
im  Ror« 


295 


ptira  at*fwl>aSijje  hat  den  Nnmen  naeli  einer  Ortschaft  im  ^.  Nablus. 

Jene  Geschlechter  in  el-Kerak,  die  viel  Boden  besitzen,  verpachten 
einzelne  Stücke  davon  an  fremde  FeUähio.  Ist  das  Feld  sehr  gut  nnd 
nahe  am  Wnsaer  gelegen^  so  bekommt  der  Eigentümer  aJa  Pachtschilling 
ein  Viertel  dea  j^Rein"ertrages  imd  ein  Geschenk,  'ala-r-niVa  w  bisle. 
Gewöhnlich  aber  wird  das  Feld  um  ein  Ftlnftelj  ml^amase,  oder  gar 
um  ein  Sechstel,  msidase,  des  Ertrages  verpachtet,  das  man  eich  gleieli 
von  der  Tenne  holt. 

Wenn  die  'Araber  urbares  Land  haben,  verpachten  sie  es  an  die 
FelMhin  unter  folgenden  Bedingungen: 

War  das  Grundslüek  noch  nie  angebaut,  ida  kanat  al-ar4  brab^ 
60  übernimmt  es  der  Pächter  auf  drei  Jahre  umsonst  und  genießt  alles, 
was  es  während  dieser  Zeit  trägt^  ja^'kol  i'ilalha  tlät  sinin,  weil  er  es 
nutzbringend  macht,  'ammarha. 

War  das  Grundstuck  bereits  angebaut  gewesen,  also  Al-arcJ  al- 
amara,  so  gehört  ein  Fünftel  des  Reinertrages,  'ala  ^uma  an-nateg^, 
dem  Araber  und  vier  Fünftel  dem  Pächter*  Der  Eigentümer  hat  gar 
keine  Ausgaben,  bdün  an  jahser  äi. 

Die  Feldarbeiter  heißen  Mräb^i^ye  und  kommen  gewöhnlich  vom 
g,  el-Halil,  Nablus,  aus  der  Gegend  von  Hebron  und  Jerusalem  entweder 
allein  oder  mit  ihren  Familien  und  Kühen*  Die  Fellnhin  von  el-Kerak 
und  insbesondere  von  Madaba  mieteD  sie  entweder  für  die  Zeit  der 
Aussaat  oder  der  Ernte  oder  des  Krab-Ackerns. 

In  der  Zeit  der  Aussaat  müssen  sie  alle  Feldarbeiten  verrichten, 
pflügen  und  säen;  freilich  gibt  ihnen  der  Mietsherr  das  nötige  Zugtier  und 
den  Samen,  und  sie  bekommen  dai'llr  von  einem  Feddan  10  Megidi  == 
44  K  voraus,  silfat  el-mrabe\  ein  Töb-Kleid  und  Schuhe.  Zur  Zeit  der 
Ernte  arbeiten  sie  zu  dreien  auf  dem  Felde  wie  auf  der  Tenne  und 
bekommen  von  einem  Feddan  ein  Viertel  des  Reinertrages.  Der  Feddan 
ist  eine  Feldfläche,  welche  mit  20  Midd  Weizen  (etwa  360  kg)  nnd 
20  Midd  Gerste  (etwa  240  kg)  besäet  werden  kann  (bei  den  Tijäha 
40  §?l^).  Die  Kost  bekommt  der  Arbeiter  von  seinem  Mietsherrn,  nur 
muß  er  sich  das  nötige  Brennmaterial  einsammeln,  das  Getreide  in  die 
Mühle  schaflFen  und  das  Zugvieh  überwachen.  Für  das  Kräb-Ackern 
bekommt  er  von  einem  jeden  Feddan  3  Megidi  ==  1 3  K  im  voraus. 
Wenn  er  alle  Arbeit  im  Jahre  verrichtet,  bekommt  er  ein  Viertel  des 
Ertrages,  rub'  nateg  erläl  feddan. 

Die  Feldarbeit  richtet  sich  nach  den  Regenperioden*  Um  eine 
gute  Ernte   zu   haben,   sind   vier  Regenperioden  notw^endig,   und   zwar. 


wie  bereits  gesagt:  1 .  et'Trajjäwi,  Ende  Oktober  und  Anfang  November, 
2.  el  Goza',  Mitte  Dezember,  3.  Kanüo,  Ende  Jänner  und  Anfang  Februar, 
und  4.  el-HamiSy  Ende  ilärz  und  Anfang  April,  damit  die  Kömer^auswachsen. 
Im  März  beginnt  die  Feldarbeit»  Der  Felläli  bindet  den  Pflug 
mittels  des  Salaba-Strickes  an  den  WitrSattel  des  Kameles  oder  Maul- 
tieres.  Der  Pflog  bestellt  aus  einer  langen  Holzstange,  fard,  au  deren 
einem  Ende  der  Salaba-Strick  und  am  anderen  die  kurze,  bölzerne 
oder  mit  Eisenblech   bescblagene  Pflugschar,   sikke,   befestigt   ist,     Äa 


Fig.  63.    Fflug,  Witr-  ußd  KÄdem-SatteL 

der  Verbindungsstelle  steht  eine  Holzstange,  hamjimet  el-fard,  die  oben 
einen  Grifl,  id^  trägt.  Der  Arbeiter  hält  in  der  Rechten  diesen  Griff 
und  in  der  Linken  einen  langen,  spitzigen  Stock,  el-minsäs,  mit  dem 
er  das  Tier  sticht  und  antreibt,  jisül:  (Fig,  53). 

Geackertes  Land  heißt  9imar  (sie),  brachliegendes  Btir,  die  Furche 
5att  Es  wird  zweimal  geackert;  das  erstemal  der  Länge  nach  und 
dabei  wird  immer  eine  Furche  ausgelassen,  jiSu^kü.  Dieses  Ackern 
heißt  a^ä]f..  Wem  es  möglich  ist,  wiederhalt  nach  einigen  Wochen 
diese  Arbeit,  etna,  und  säet  dann  Dura, 

Wer  starke  Ktihe  hat,  ackert  im  Herbst  zum  dritten  Male,  und 
dieses  Ackern  heißt  Kräb  tibni^   Strobackern,   weil   zu   dieser  Zeit   die 


297 


Kühe  mit  Tibn,  dem  kurzen  Stroh  Ton  den  Tenneiij  gefüttert  werdea. 
Mitte  Oktober  und  im  ßor  Aofang  Desember  beginnt  das  eigentliche 
Äckern,  harätj  durch  das  der  ausgesäete  Same  ia  die  Erde  kommt. 

Von  diesem  vierfachen  Ackern  sagt  man ;  Wir  berührten  den  Boden 
mit  vier  Pflngeisen,  ^arabna-l-anj  arba*  sikak. 

Der  Ackersmann  heißt  in  dieser  Zeit  'Affiir  und  das  Weib,  welches 
ihm  Wasser  und  Nahrung  bringt,  heißt  "^Affimu 

Wenn  die  Felder  weit  entfernt  sind,  sucht  mau  in  der  Nähe  eine  Grotte 
auf,  in  der  mau  sich  vor  Kälte  schützt»  Um  sich  vor  Bösem  zu  sichern, 
opfert  man  ein  Tier  oder  eine  Speise  dem  Geiste,  der  diese  Grotte  innehat. 

Wenn  sich  der  Mann  zum  Pflügen  anschickt,  sagt  er:  „Es  möge 
uns  beistellen  Gott  und  Abraham,  kallatua-Iliih  w  al-balih" 

Wenn  er  den  Pflug  iu  die  Hand  nimmt  und  die  erste  Furche 
zieht,  spricht  er: 

„Zum  ersten  Male  werden  Holz  und  Eisen  eiuherschreiten, 
nachdem  wir  unseren  HeiTn  Jesus,  den  Liebling,  gelobt  haben, 

Awwal  mä  sar  el-bftä'^b  w  al-hadid 
ba'ad  mä  sallejna  'a-sajjidna  'isa-Miabib,^ 

So  sagen  alle,  Muslime  und  Christen,  ohne  Unterschied.  Nachdem 
der  Ackerer  ein  Stück  Erde  gepflügt  hat,  sagt  er: 

„Wir  haben  dich  gefaltet  wie  ein  Buch, 
es  möge  nach  uns  über  dich  kommen  ergiebiger  Regen  und  NebeL 
Xawwajnak  \sLJj  edtab 
w  ja't^ebna  *alek  xrtav  el-mafar  w  as-shab." 

Der  Säemann,  baddar,  wirft  eine  Handvoll  auf  fünf-  bis  sechs- 
mal aus^  und  spricht  dabei: 

„Ich  werfe  meine  Kömer  aus 
und  vertraue  auf  meinen  Herrn; 
o  Herr,  ich  zerstreue  ihn, 
und  Du  —  gnädig  —  befeuchte  ihn. 
0  Gott,  ich  bin  der  Ackerer, 
Du  jedoch  der  wahrhaftige  Ernährer. 

O  Ernährer  der  Vögel 
in  dunkler  Nacht, 

Du  wirst  ernähren  uns  und  wirst  von  uns 
Nahrung  empfangen. 


Badart  habbi 

w  ittakalt  *a-nibbi 

ja  rabbi  inni  ahullo 

wa  min  rahmetak  tabullo 

ja-llali  inni  al-'azek 

w  innak  el-liakt  er-razel^. 

Ja  murzelj:  et-tejr 
fi  ^Jam  eMejl 
tarzuVna  wa  turzefi:  mtnna. 


298 


0  Ernährer  der  Würmor 
vom  harten  Qestein, 

Du  wirst  ernähren  uns  und  wirst  von  uns 
Nahrung  empfangen. 


Ja  murzek  ed-dftd 
min  el-!.i^ar  el-^elmüd 
tarzufe^na  wa  turzet  minna,^ 


Die  Aussaat  daueH  bei  den  *Amärin  von  Safar  III.  durch  A^rad 
und  Arba'änije;  bei  den  'Azäzme  beginnt  sie  nach  dem  Regen  Waam 
el-mali  im  Agrad,  bei  den  Sa'idijyin  Ende  I^afar  IIL  bei  den  ijullam 
nach  dem  Trajja -Regen. 

Das  Gretreidc  kommt  heraus,  jitla*,  musammah  el-ard,  bekommt 
Knoten^  ha^eb,  treibt  Ähren,  sabbal,  setzt  Körner  an,  tabb  iih  eMeben, 
hat  bereits  volle  ÄhreUj  tabb  fib  el-frike,  und  verdorrt  vor  der  Blütöj  |;amad. 

Um  dem  Boden  die  Fruchtbarkeit  zu  erhalten,  lassen  ihn  die 
Lijätne  immer  drei  Jahre  brachh^egeu,  jaVdii-bar4  mudde  tlät  siniUj 
bis  er  seine  Kraft,  murwatha,  wiedererlangt.  Bei  den  Tijaha  wird  ein 
Jahr  geaäet  und  ein  Jahr  pausiert,  saue  zar*  w  sane  sajf.  Der  Boden 
wird  aber  im  Sommer  umgeackert. 

Auch  die  Keraki^jje  lassen  den  Boden  ein  bis  drei  Jahre  brach* 
liegen^  wenn  er  entkräftet  ist,  id  takahharat  el-wata*,  bis  er  seine  alte 
Kr«ft,  ribbetha^  wieder  hat. 

Die  Feldfrüchte  bedrohen  die  sieben  Plagen  der  Beni  Israil: 
1,  der  trockene  Südostwind,  es-serltijje,  2.  der  Reif,  el-halit,  3.  der  kalte 
Nordwind,  eä-semali,  4,  die  Heuschrecken,  el-gerad,  und  zwar  kleine, 
zahhaf,  größere,  kik,  und  fliegende,  t^jj^r,  5.  ebLe^a*,  ein  stinkender 
Käfer,  der  allea  frißt;  und  was  er  nnr  berührt,  will  kein  Tier  mehr 
fressen,  6.  ed-Dilde,  kleine  Würmer,  welche  die  Wurzeln  benagen,  und 
7*  das  Lauffeuer, 

In  el-Kerak  reift  die  Gerste  Ende  Mai,  der  Weizen  im  Juni,  im 
96r  reift  die  Gerste  bereits  im  April. 

Um  die  Zeit,  wenn  das  Getreide  reif  ist,  Jabes,  kommen  aus  dem 
Gebirge  Hebron  Schnitter,  die  sich  selher  verköstigen,  dafür  aber 
täglich  etwas  Weizen  oder  Gerste  bekommen,  'abfa.  Sie  schneiden  das 
Getreide  mit  Sicheln,  die  entweder  unseren  Sicheln  ähnlich,  I>alüä,  oder 
gezähnt  sind,  margüb,  oder  aber  mit  einem  0"6  m  langen,  gekrümmten 
Messer,  menge! ;  alle  drei  Werkzeuge  haben  hölzerne  Grifi*e,  nasab.  Um 
die  Haut  zu  schützen,  damit  sie  sich  an  dem  Getreide  nicht  reibe,  bindet 
man  an  den  linken  Unterarm  ein  dünnes  Stäbchen^  malläse,  an.  Jede 
Handvoll  Getreide  wii'd  mit  drei  Halmen  zusammengebunden,  auf  den 
Boden  gelegt  und  heißt  Öemäl  mai'biit.  Vier  oder  fünf  soldie  kleiue  Garben 


299 

werdeü  aufoinandergelegt  und  bilden  Rumur.  Die  ßumür  werden  dano 
auf  einen  großen  Haufen  zusammengetragen^  helle»  Nun  führt  man  zu 
den  IJelle  Kamele  oder  Maultiere  mit  ihren  Witt-  oder  I>^Mem-Sätteln 
und  ladet  ihnen  daa  Getreide,  el-ka§ä,  auf.  Eine  solche  Ladung  heißt 
Sabake  oder  Ivildem  und  wird  auf  der  Tenne,  ^urn,  niedergelegt. 
Während  des  Mähens  werden  die  'AtAba-Lieder  gesungen: 

'Azüzme : 

Meine  Lieblinge  zogen  fort^  und  ich  bleibe  in  der  Sonne  alleine, 
und  bewache  meine  Tiere  beim  Stemenlichte  der  Nacht  alleine, 
O  der  du  mein  Grab  gräbst,  grabe  dazu  ein  Seitengrab 
und  drehe  mich  mit  meinem  Angesichte  meinen  Lieblingen  zu. 

Ahbabi  ]>öt^M*A  wa  «äbejt  waljdl 
usarreb  fi-n^üm  el-lel  wahdt 
ala  jd  hafer  gürti  w  ebfer  blehdi 
w  dir  bil^ibelti  jam  el-ahbaba. 

Verschlossene  Mädchen  —  o  wie  sehne  ich  mich  nach  ihnen ! 
Sieben  Tore  und  Schlösser  sind  vor  ihnen. 
Wer  möchte  mich  zum  Zerra^  machen,   um  unter  der  Türe   zu  ihnen 

zu  kriechen, 
oder  wenigstens  zur  Taube,  um  zofliegend  die  Tore  zu  umkreisen! 

Banät  esdild  ja  harri  *alehenn 
saba'at  abwäb  w  mrallak  Vlehenn 
ana  min  hattani  zerrafe  w  azrot  alehenn 
w  illa  hammäm  arafrcf  *a-babwaba. 


Die  Tochter  des  Meisters  (Herrn)  schreit 
im  Getreide  ihres  Vaters 
und  die  Sichel  ruhen. 


Bint  ebmu'allem  sahat 
bizer'aten  labüha 
el-menäg;el  räliat. 


In  el'Kerak; 

Der  westliche  Turm  dröhnte, 
der  östliche  stand  ganz  still. 

0  du  Morgenstern,  leuchte 
am  Himmel,  leuchte 
und  halte  Wacht  über  meinen  Liebling j 
o  wie  weit  entfernt  ist  meine  Freude! 


EI-bur§  el-rarbi  l^äm  janenn 
w  a§*§e^^^Li  i'ada  dedeman. 

Ja  nigmet  es-^ubh  lül^i 
bis-sama'  lühi 
wa  tarakkabi  li-1-hbajjeb 
ja  ba*ad  ruht. 


300 

0  JüngÜDg  (von  der  Sonne)  verbrannt^ 
o  xVstchen  vom  flejzaniO'Banmc, 
warum  nimmst  dn  deine  Brant  nicht? 
Er  sagt;   Ich  hatte  keine  Zeit. 

0  Mädchen,  spiele  mit  mir^ 
und  wenn  du  mich  besiegst;  so  nimm  micb, 
und  wenn  ich  dich  besiege,  so  nehme  ich 

dich  ganz  gewiß, 
wenn  du  mich  besiegst,  so  nimm  mich. 


JA  walad  jÄ-l-asmarÄni 

ja  Vejd  el-bejzarani 
Ich  mä  tiiljod  *arüsak 
l^al  ma  ad^äni  zamani. 

Ja  buna^Je  la'ibini 
wenn  r^^labtini  b'^dini 
in  ralabtak  labudannak 

in  r^labtini  budim. 


iPil'v 


t4ii 


Fig.  54.    Getreide  dreschen. 


Wenn  alles   bis  auf  einen  kleinen  Rest  abgemäht  ist,   so  ruft  der 

Eigentümer:    „Stimmet   den   Lobgesang   auf  das   Getreide   an,    halleln 
*ala-Z'35er'!"  und  nun  singen  alle,  Christen  wie  Muslime: 


Es  gibt  nur  einen  Gott, 
ewig  bleibt  das  Angesicht  Gottes^ 
Jesus,  Sohn  des  güttlicben  Geistes, 
er  sitzt  auf  dem  Throne 
und  liest  das  Wort  Gottes. 


L4  ilah  ill  alMh 
dajem  bäj^i  wagh  allab 
'Ssa  ben  ruh  allah 
lya^ed  *ala-l-kursi 
ja]>ra*  bikläm  allüh. 


Nun  ruft  der  Eigentümer  das  Wort  „milha"  aus  und  die  Armen 
mähen  das  Getreide  für  sich. 


301 

Der  Eigentiimcr  nimmt  eine  Garbe  und  trägt  sie  zu  einem  im 
Felde  selbst  errichteten  Grabe,  in  dem  aie  wie  ein  toter  Mensch  be- 
graben  wird.     Dieses  Grab  heißt  aä-^?ajeb, 

Ist  das  Getreide  anf  der  Tenne^  so  bringt  in  guten  Jahren  jede 
Familie  eine  Ziege  mit  und  schneidet  ihr  die  Stirnlocke  ab^  deren  Haare 
dann  anf  die  Tenne  gestreut  werden.  Die  Ziege,  die  nachher  Abraham 
^  el-yalil  geopfert  wird,  heißt  Gora  a. 


1    ;*» 


Ml  ii 


Fig.  55.    Oetreidedre«clioa. 


Auf  dem  Dreschplatze  wird  das  Getreide  auf  einer  Seite  gehäuft, 
und  dieser  Haufen  heißt  Gurn.  Als  Tenne  benutzt  man  am  liebsten 
eine  ebene  Steinfläche»  Auf  diese  werden  die  kleinen  Garben  schicht- 
weise gelegt;  eine  solche  Schichte  heißt  Kashle  oder  Knr?.  Darauf 
werden  dann  zusammengebundene  Tiere:  Kamele,  Esel,  Maultiere  oder 
Ktlhe  (diese  fast  immer  mit  zugebundenen  Maulern)  getrieben  (Fig*  54, 
55).  Gewölinlich  sind  ihrer  vier  und  heißen  el-Karan;  sie  treten,  jidrusil, 
BO  lange  auf  dem  Getreide  herum^  bis  alles  Korn  ausgefallen  ist,  jetib 
el-bejdar* 

Oft  benützt  man  einen  hökernen,  unten  mit  Eisenreifen  oder  spitzen 
Steinchen   versehenen  Schlitten,   16^,  auf  dem  ein  Mann  steht  und  der 


303 

von  cmem  Kamel  oder  zwei  Maultieren  im  Kreise  herumgezogen  wird 
(Fig.  ö6}.  Der  Dreschschlitten  ist  4*5  m  langj  bei  der  Biegung,  asad 
eMoh,  Bind  zwei  lange  Stangen,  gerranitj  angebnnden  und  an  ihren 
Enden,  rijäb,  wird  das  Querholz,  kaddane,  angeheftet,  das  am  Halse  der 
Tiere  aufPoktern,  ebwa',  ruht    Beim  Dreschen  singt  man  in  el-Kerak: 

Wenn  du  wünschst,  o  Fremder,  so  ruhe  dich  aus! 

Binde  zo  ihnen  (den  Dreschmascbinen)  je  zwei  Koppeln  und  drisch. 

In  kän  widdiik  ja-l-iarib  trawwelji 
orbot  *alejheiin  knranen  wa  lübi. 


Fig.  &G«    Ein  Drf^schschlitten. 


Gott  soll  dich  strafen,  o  graner  Brülter, 

denn  du  ließest  deine  Last  in  der  Steppe  abgeworfen  liegen. 

Allah  jabünak  ja-I-liawwar  el-emlebi 
ballajt  bemlak  bil-ljamad  melafetehi, 

0  wer  weiß,  o  lyähira,  wer  dich  baute?! 

O  wie  kühl  sind  deine  Oberzimmer  und  wie  frisch  deine  Wasser. 

Ja  min  dara  jü  ma§r  min  banaki 
mä  abrad  Vlaliki  w^a  mä  s,^\sl   maki. 

Ist  das  Getreide  ausgetreten,  so  entfernen  die  Drescher  die  Stroh- 
halme, du  l^ran,  machen  ans  dem  übrigen  einen  Haufen  und  reinigen 
es,   indem   sie   es   mit  Gabeln  und  Werfschaufeln,   el-midra,  gegen  den 


303 

Wind  werfen,  jinlarriL  Galjeln  (Fig<  57)  mit  zwei  Zinken  heißen  fta'ub^ 
mit  drei  bis  sieben  korzen  und  breiten  Zinken  Mitjra'  iamijje,  mit  zwei 
langen  eisernen  Spitzen  ZckaL 

Mit  der  Zekal- Gabel  werfen  die  Drescher  das  Getreide  von  dem 
großen  Haufen  auf  den  DrescLplatZj  jirmii-t-tarba,  und  wenden  es  um, 
jitilbüh  (sie);  mittels  Zelval  und  SaVib  legen  sie  es  auf  eine  kleinere 
Fläche,  jisindub^  und  worfeln  es  dann  mit  Wurfschaufeln  Midra\ 


Fi^.  ö7,    Gerüte  auf  dem  Dreachplatze. 


Znm  Worfeln,  lid-deraje^  kommt  immer  der  Eigentümer.  Damit 
beginnt  man  nie  an  einem  Dienstag  oder  Freitag  und  auch  nicht  am 
9.^  19.^  2K  und  29.  Tage  im  Monat.  Am  passendsten  filr  den  Beginn  des 
Worfeins  ist  die  Nacht  von  Sonntag  auf  Montag,  von  MittAvoch  auf  Donners- 
tag und  von  Freitag  auf  Samstag.  Man  reinigt  den  Boden  östlich  von  dem 
Kornhanfen,  und  der  Eigentümer  beginnt  das  W^orfeln  mit  den  Worten: 

„Im  Namen  Gottes  des  Barmherzigen^  des  Gnädigen!  O  Oott,  nun 
verbreite  sich  der  Segen I  0  Herr,  o  Gott,  bismi-lhVh  ar-rahman  ar- 
ralitm  ja  allab  Wa  bai*ake  ja  rabbi  ja  aUab  1" 


304 

Ein  Cliriat  "besprengt  den  Getreldehatifen  mit  Weihwasser  in  der 
Form  des  Kreuzes,  macht  anf  der  Stirne  das  Ivreuzzeichen  und  betet  ein 
Vaterunser  und  sagt  dann:  „JA  alläh  &a'a  barakc*^  xmd  worfelt  das  Ge- 
treide, dabei  singend: 

0  abu  Hrere  speise  die  Familie!  Jä-bu  hrere  *as8i-l-'ele 

O  unser  Herr,  vergiß  nnser  nicht  yX  mawläna  la  tinsana 

bei  deiner  Milde  und  Qlitel  min  rahmanak  w  al-ebsäna. 


^^0^ 


¥ip  58.    Sieben  dea  Getreides. 


Nach  dem  Worfeln  sammelt  man,  jumarrehü,  die  langen  Stoppeln, 
el-|^afala  al-ralt?e,  und  die  Ähren,  sanäbel,  die  nicht  aiisgcdroschen 
worden  sind,  auf  einen  Raufen^  welcher  el-*0fe^de  heißt.  Nun  wird  die 
Spreu  mit  den  kurzen  Stoppeln^  el-^asalt  ar-rüsije,  entfernt  und  das 
reine  Korn^  al-|iabb,  wie  es  jetzt  daliegt,  heißt  JSubba  oder  *Orma 
oder  $alibe. 

Über  den  Kornhaufen  macht  man  ein  Kreuz,  so  daß  die  Arme 
an  dessen  Scheitel  zusammenlaufen ;  dies  tun  alle,  Christen  wie  Muslime. 
Das  Korn  kann  noch  mittels  Siebe,  korbal  und  zurbal  (dieses  hat  ganz 
kleine  Lücher)  gereinigt  werden  (Fig.  58^59). 

Von  dem  reinen  Getreide  wird  zuerst  das  Ualil-Maß  gefüllt. 
Dann  nimmt  der  Eigentümer  dreimal  von  diesem  $i'  al-l^alil  und  streut, 


305 


janett  janess,  die  KOrner  auf  den  Kornhaufen.  Niin  maclrt  er  wieder 
von  dem  Getreidehaufen  das  ]^[aß  voll  und  gibt  es  dem  Diener  Arons, 
libadem  Hjirün,  d,  h.  dem  Wächter  seines  Heiligtumes  auf  dem  ^.  Harun 
oder  einem  Armen, 

Erst  jetzt  darf  das  Getreide  gemessen  werden.  Dabei  darf  aber 
nicht  ausgesprochen  werden  Hii,  soviel  wie  *Sejtanj  auch  nicht  *Afrit, 
Iblis,  I^^i^d,  Mfired  oder  „bei  Gott,  welch  ein  Hegenj  ja  w  alhVh  ma  äi 
barake!^  Desgleichen  muß  vermieden  werden  das  PfeifeUj  a.^-«ifr,  die 
Laute  eks-eks,  womit 
man  Hunde  vertreibt 
wie  überbau] *t  jedes 
zu  lallte  Redeüj  denn 
„der  Segen  ist  stumm^ 
al  barake  Jiarsa'",  Das 
Pfeifen  ist  übrigens 
bei  jeder  Feldarbeit 
verboten,  weil  sich 
eben  die  Geister  durch 
das  Pfeifen  verstän- 
digen. Beim  Messen 
des  Getreides  reden 
weder  der  Messende, 
noch  der  die  Sitcke 
hält,  ein  Wort.  Ist  eine 
Ladung  abgemessen, 
80  wird  sie  auf  den 
Speicher  getragen; 
unterd essen  stürzt  der 
Messende  das  Maß  auf 

dem  Kornhaufen  um  und  legt  einige  Körner  auf  den  Boden,  damit  er  den 
Segen  nicht  verscheuche^  hatta  la  jutajjer  el-barade.  Während  das  Getreide 
gemessen  wird,  muß  jeder,  der  vorbeigeht,  mit  den  Worten  grüßen: 

„Der  Segen  soll  hier  einkehren,  ballat  el-baraöe",  worauf  man  ant- 
wortet: „hallat  ja  wagh  cbbaraße." 

Mit  dem  Messen  darf  nur  zu  Mttag,  bei  Sonnenuntergang  oder 
um  Mittemacht  begonnen  werden,  denn  nm  diese  Zeit  weht  der  Wind 
am  schwächsten  und  kann  darum  den  Segen  nicht  davontragen. 

Der  Messende  steht  nördlich  von  dem  Haufen  und  betet,  dann 
wendet  er  sich  gegen  Süden  und  mißt,  jakil,  und  ein  anderer  Öfihet  ihm 


Fig.  59.   Sieben  des  Qetreidea, 


Vmll.  Antit  PttnM.  HI. 


sru 


r 

die   Säcke,   el-'edül     Das    Getreide   tun    sie    in    Säcke,    nnd    zwar   je 
10  §ä*  in  einen  Sack  (Fig.  üO).     Ein  Kamel  trägt  zwei  solche  Säcke. 
Das  Getreide  wird  in  Speidierö,  bajka,  matizan,  oder  in  ttockenen^ 
zisternenartigen  Lächemj  natär,   aufbewahrt;    unten   uod  oben  tut  man 
Stroh  hinein,  nnd  das  Gaoze  wird  mit  einem  Hnmuskegel  bedeckt   Ein 
Platz  mit  solchen  Getreidelochern  heißt  Mantata. 

1 

^^^^^^H 
^^^^H 

^^H 

1 

1 

^^^^B 

^^^^B 

^^^V 

Fig^.  CO.    Messen  de«  Getreides« 

In  el-Kerak  gilt  der  Ertrag  als  außerordentlich,  wepn  der  Weizen 
von  einem  Viertel  Midd  Aussaat  10  Midd^  er-riiba*ijje  titmer  eb*aärawijje, 
=  1 :  40  bringt,  die  Gerste  von  1  Midd  25  Midd  =  1 ;  25.     Guter  Er- 
trag istj  wenn   man  beim  Weizen   von   I  Midd   12  Midd  bekommt  — 
1:12,   und  man   sagt:   es-sene  maddadat.     Bei   gewöhnlichem  Ertrage 
gibt  1^5  Midd  Weizen    10  Midd  =  l  :  7  und    1  Midd  Gerste   10  Midd 
=  1  :  10,  und  bei  schlechtem  Ertrage,   el-mahl,   bringt  1  Midd  Weizen 
oder  Gerate  2  Midd=  1  :  2  (1  Midd  Weizen  wiegt  etwa  18  igrj  1  Midd 
Gerste  etwa  12%). 

Bei  den  'Amartn  und  Lijatne  säet  man  auf  einem  Feddan  20  Midd 
Gerste   und   ebensoviel  Weizen   und  erntet  in  einem  Iruchtbai^en  Jahre, 

J 

307 

Benet  el-iiasbc,  von  jedem  Midd  12  Midd^  in  einem  guten  Jahre,  sene 
inlilie,  von  4  Midd  10  Mtdd  und  m  einem  dürftigen  Jahrcj  sene  malil, 
bringt  1  Midd,  e^lal  el-midd,  nur  2  Midd. 

Bei  den  ^oMm  säetj  tibdcr,  jede  Familie,  'ejle^  gewöhnlich  12  bis 
15  §a',  1  8a  Gerste  gibt  in  einem  guten  Jahre  6 — ^7  $ä*,  bei  außer- 
ordentlichem Ertrage  auch  14  §a\ 

Bei  den  IJanä^e  treibt  ein  Weizenkarn  5 — 8  Halme,  1  i?a  Aus- 
saat gibt  in  einem  guten  Jahre  20  §ä*,  in  einem  gewühnlichen  10  §ä*, 
in  einem  schlechten  nur  3  §a    oder  auch  nur  den  Samen, 

Bei  den  Tcrahin  bringt  1  HcV  Weizen  in  guten  Jahren^  senet  el- 
bassäb,  8  ^ii  und  die  G erbäte  auch  soviel;  bei  den  'Aziizme  der  Weizen 
5  $ä*  und  die  Gerste  auch  5  yä\ 

Während  dea  Dreschens  verweilen  die  Eigentumer  der  Acker 
immer  in  der  Nähe  der  Tennen.  Sie  schlagen  daselbst  kleine  Zelte  auf 
und  schlafen  gewöhnlich  beim  Kornhaufen,  um  jeden  Diebstahl  un- 
müglich  zu  machen.  Um  diese  Zeit  kommen  auch  fahrende  Händler, 
stellen  ihre  weißen  Zelte  auf,  und  es  beginnen  lustige  Tage.  Dies  be- 
niitüen  auch  die  Armen  und  kommen  auf  die  Tennen,  um  eich  etwas 
zu  erbitten.  Die  Araber  sind  alle  ai*m,  allein  Bettler  in  unserem  Sinne 
gibt  es  nicht.  Nach  einem  Überfalle  kann  ja  der  Reichste  arm  werden. 
Dann  hat  er  aber  seine  Verwandten  und  den  ganzen  Stamnij  der  nun 
ftir  ihn  sorgen  muß.  Er  kommt  als  Gast,  erzählt,  was  ihm  geschehen 
ist,  und  bekommt,  was  er  braucht,  oder  soviel  ihm  der  Gastgeber 
schenken  kann.  Desgleichen,  wenn  er  ein  Pferd  kaufen,  seinen  Sohn 
verheh^aten  oder  den  Blutpreis  zahlen  soll. 

Der  Bedürftige  kommt  in  das  Haus,  Zelt  oder  auf  die  Tenne  oder 
Jas  Feld  des  Wohlhabenden  und  spricht: 

„Ich  flehe  Gott  den  Höchsten  und  flehe  dich  an, 

schenke  mir  aus  dem  Maße  Gottes,   und  Gott  wird  dir  schenken. 

Ana  nä^i  allah  el-a*la  w  näsik 
a'tini  min  midd  allah,  alläh  ji'tik." 

Dann  erzählt  er  die  Ursache  seines  Flehens,  ghatlatih.  Dies  tut  er, 
wenn  er  Dije,  den  Blutpreis,  zahlen  soll,  wenn  er  seine  Ernte  durch 
Brand  oder  Hitze  verloren,  bedaro  mahrüt:  n.  ä.  m. 

Nur  unter  den  Fellähtn  gibt  es  Bettler  und  ein  solcher  sagt: 

^Aus  dem  Maße  Gottes,  Min  midd  allah 

ein  gottgefälliges  Werk;  ebsan  lillah 

20^ 


308 

Gott  müge  eucli  belohnen^  die  ihr  Woli!- 

taten  erweiset 
handelt  mit  Gottl 


allall  ja«4*erkii  ja   fä  elin   el- 

bejr 
'amlü  alläh". 


Omina  und  Wahrzeichen. 


Alle  Bewohner  von  Arabia  Petraea  glauben  an  einen  einzigen, 
lebendigen  Gott^  AUuh^  der  überall,  an  jedem  Orte  gegenwärtig  ist  Er 
sieht  und  hört  jeden  Araber,  und  jeder  kann  zu.  ihm  reden  ohne  irgend 
einen  raensehliehen  Vermittler,  Die  meisten  Araber  kennen  keine  Gebets- 
formeln, Wer  beten  willj  der  sagt  Allah  in  schHcliten  Worten,  was  er 
ihm  sagen  will^  oline  sieh  einer  besonderen  Formel  zu  bedienen,  Nar 
bei  den  Opfern  sind  kurze  Sprliclie  üblich^  die  fast  überall  dieselben  sind. 

Opfern  kann  jedermann  an  jedem  beliebigen  Orte  und  zu  jeder 
Jahreszeit.  Gewöhnlich  virird  Allah  nur  das  Blut  dargebracht,  wähi^end 
das  Fleisch  von  den  beim  Opfer  Anwesenden  verspeist  wird. 

Der  allgemeinen  Überzeugung  nach  ist  Allah  mild  und  barmherzig. 
Er  kennt  seine  Araber  und  vergibt  ihnen,  wenn  sie  eine  Übeltat  be- 
reuen. Er  schadet  ihnen  niemals.  Doch  hat  er  viele  Geister  erschaffen, 
und  diese  sind  niclit  alle  dem  Menschen  ivohlwollend  gesinnt.  Die 
himmlischen  Geister,  raalajek  as-sama'»  beschützen  den  Araber,  die 
Malajek  al-arc],  die  irdischen  aber  sind  recht  heimtückisch^  reizbar, 
fühlen  sich  leicht  beleidigt  und  schaden  ihm  dann,  so  daß  er  sehr 
vorsichtig  sein  und  gar  vieles  beachten  muß,  um  sie  nicht  zu  erzürnen* 

Gute  Beschützer  und  Fürsprecher  bei  Allah  findet  der  Araber  an 
seinen  Vorfahren  und  der  Felläh  an  allerhand  Heiligen.  Darum  wall- 
fahrtet man  zu  ihren  Begräbnisplätzee,  um  daselbst  zu  opfern,  und  auf 
diese  Weise  sichert  man  sich  ihren  mächtigen  Schutz,  allerdings,  wenn 
man  alles  vermieden  hat,  was  sie  beleidigen  könnte. 

Bei  jeder  wichtigen  Handlung  muß  man  zuvor  den  Tag  in  der 
Woehe  wie  im  Monat  und  ncbstbei  noch  vieles  andere  berücksichtigen. 
Die  Fellahin  in  ebKerak  sagen: 

1.  Der  Freitagj  der  lichte,  ist  der  Tag  des  GrHberbesnches, 
an  ihm  geschehen  Gebete  und  Bitten  (Flehen). 

2.  Der  Samstag,  sein  Traum  vergeht  nicht, 

außer  wenn  sein  Traum  gemischt  wird  mit  Erzählung. 

3.  Der  Sonntag  ist  ein  glücklicher  Tag 

ftir  Pflanzen  der  Bäume  und  Bau  der  Hausen 


^^^^^^^^        309 

4.  Der  Montag  ist  eia  schöner  Tag, 

jage,  so  wirst  dn  erbeuteUj  auch  wenn  du  dich  nicht  anstrengtest. 

5.  Am  Dienstag  ziehe  nichts  Neues  an^ 

sonst  entgeht  das  neoc  Kleid  den  Blutspuren  nicht. 

6.  Der  Mittwoch  ist  ein  arger  Tag, 

(Gott)  möge  abwenden  das  Unheil  der  Mittwoche. 

7.  Am  Donnerstag  ziehe  das  Kamis- Gewand  an, 
denn  der  Prophet  ist  an  ihm  sehr  nahe* 

1.  EI-g^um*at  az-zuhra  umm  ^imer 
biha  fialatan  w-ad-da'iija 

2.  es-sebüt  balämo  ma  tetnüt 
illa  juljlal  balamo  hakaja 

3.  el-ehüd  ijjaman  suVid 
bi^ars  el-'üd  wa  bni-1-baniija 

4.  el-etnen  ijäman  zen 

el^ne^  tasid  law  mk  lak  *anaja 

5.  bi  Mahlte  la  telbea  gedid 

lä  bidd  el-ged!d  min  ad-demnja 
6»  ]6m  elarba'a  jomau  'ubüs 

6afa  Serr  el-arba'aja 
7.  bil-iiarais  elbcs  ^amis 

tejt  en-nebi  bih  ektaja. 

Die  Araber  sagen:  „Achtung  vor '6  und  21  der  Samstage^  welche 
das  Unheil  beschleunigen,  al-hadar  tumma-l-hadar  ^an  sittat  as-sebüt  wa 
-Jida-l-'aärin  n3n'|:el  al-kadar!** 

Es  sind  das  der  6.,  16.,  26,  und  21.  Tag  im  Monat,  wenn  sie  auf 
einen  Samstag  fallen.  Unglücklich  ist  auch  der  Mittwoch,  außer  wenn 
auf  ihn  der  1*  Tag  des  Monates  fillltj  denn  der  erste  Monatatag  gilt 
als  glücklicher  Tag. 

An  den  mit  9  versehenen  Tagcn^  tasiV,  des  Monates,  also  am  9., 
19.,  29.,  schadet  der  Mond,  deshalb  wird  au  diesen  Tagen  nichts  unter- 
nommen, keine  Reise  angeti*eten  und  keine  Ai-bcit  im  Felde  oder  auf 
der  Tenne  angefangen;  das  an  solchem  Tage  geboren©  Kind  wird  kein 
Glück  haben.  Eine  begonnene  Arbeit  kann  aber  ohne  weiters  fortgesetzt 
werden. 

Als  gutes  Vorzeichen,  fal  tajjeb,  gilt  bei  den  Hanägre:  Wenn 
man  begegnet  oder  mit  ihm  wohnt  oder  im  Traume  sieht  einen  Ange- 
hörigen der  abu  'AnJ^a,  abu  trrejr  von  den  Swarke  und  ihn  I;[amdin  oder 


310 


el-^Otman  von  den  ^derät:  als  schlechtes  Omen^  fkl  radi;  el-Malalhe, 
abii  Sitte  von  den  Terflbin^  die  in  an-Nukra  wohnen* 

Gutes  Vorzeichen  bei  den  Tijaha:  az-Zmejti  von  den  §ubajhe  oder 
el-*Omür;  schlechtes:  el-ürt'mät  von  den  Htenij  *ajle  abn  Sunndr,  abn 
Zu'ern',  *ejäl  *Aniri* 

Gut  bei  den  Terabio:  abu  *Äweli,  as-§iifi,  ez-Zerrä'in;  schleclit: 
as-Stüt,  el-Manusbe. 

Gut  bei  den  Zull^m:  abu  Arba'inj  eM^ebabV;  el-ljlur^an^  el-Hmejsat; 
schlecht :  ihn  * Ajad^  a§-Sa*äjle,  Sliman  eMIeteL 

Gut  bei  den  Sa'idijjin:  as-Swärje,  ar-RamätJnej  ar-RwatJJe, 

In  cl-Kerak  sagt  man; 

„E8'§u*ilb  oder  ebMegalje,  e^-§u*üb  w  el-nieg:alje 

wenn  sie  dir  in  der  Nacht  erscheinen,  en  aVa^Juk  fi  lelak 

trinke  zum  Frühstück  deinen  Harn  eftar  min  bolak 

oder  zerreiße  dein  Kleid  auf  der  Brust.  aw  kedd  g;ebak> 

Wenn  du  sie  am  Wege  erblickst,  schaden  sie  dir  nicht  mehr,  du 
kannst  mit  ihnen  essen,  denn: 

Ihre  Speise  ist  gut,  Zadhom  zen 

ihr  Vorzeichen  jedoch  schlecht.  fälhom  äen.'' 

Schlechtes  Vorzeichen  sind  bei  den  §bAr  die  Baläwne.  Wenn  man 
ihnen  begegnet,  kann  man  sicher  sein,  daß  das  Vorhaben  mißlingt, 
„Ihr  Salz  ist  nicht  gut,  melhtoin  ma  hi  zene." 

Unter  den  Hwol^it  gelten  die  Mafal^La  ftir  gutes,  fälhom  sa'ld,  die 
Kesajde  als  schlechtes  Vorzeichen,  fälhom  nahas;  nur  der  IJasan  ar-Re- 
ääjde  gilt  als  glllckbringend,  W^o  ml!h. 

Die  'AmÄrin  ft*euen  sich,  wenn  sie  in  der  Frühe  einen  Angehörigen 
der  awlad  "^Awäd,  el-Bahajte  oder  'ejal  Sa^ad  erblicken,  denn  diese  gelten 
als  gutes  Vorzeichen,  fälhom  zen.  Aber  sie  betrachten  es  als  böses 
Omen,  wenn  sie  einen  Angehörigen  der  ^ejal  HmM  sehen. 

Zu  der  hamület  eMJammÄdin  in  wadi  Müsa  kam  einst  (als  er 
in  der  Welt  wandelte)  der  Proithet  als  Gast,  däfhom.  Sie  schlachteten 
für  ihn  einen  jungen  Hund,  kochten  und  legten  ihn  vor.  Der  Prophet 
aber  berührte  die  Schüssel  mit  seinem  Stabe,  und  der  Hund  sprang 
lebendig  auf  und  floh  davon.  Darum  verfluchte  sie  der  Prophet,  indem 
er  sprach : 

„Verflucht  und  Sohn  eines  Verfluchten  ist,  wer  sich  eine  Frau 
nehmen  würde  aus  der  Familie  des  Saker  und  tJamud,  marün  ibn 
marün  man  tazawwa^  min  darrij^je  äiiker  wa  hamüd." 


311 


Außer  dem  Aoblick  von  Personen  gilt  auch  noch  anderes  als  Vor- 
zeichen. 

So  bedeutet  es  bei  den  $l)ur  Glück,  abVriJ  at-tajjeb,  wenn  man 
heim  Antritte  einer  Reise  oder  211  Beginn  eines  Unternehmens  er- 
blickt :  Einen  Fuchs,  al-ho^ejui^  zwei  nebeneinander  fliegende  Raben^  ab 
furaben  bAnu  sawa,  ein  Rassepferd,  al-faras,  eine  Eule,  abbüma,  einen 
Adlery  cb'al^flbj  oder  aber  wenn  man  im  Traume  sieht;  ein  Kamel^  sein 
eigenes  langes  Haar,  Sa*ar  twtl^  Wasser,  oder  wenn  man  im  Traume 
Brot  ißt,  auf  einer  hohen  Ruine  steht,  ein  Zelt  baut  u.  a. 

Als  schlechtes  Omen  gilt,  wenn  man  einen  einzehien  Raben, 
einen  Aasgeier^  ar-rabam,  einen  Wolf^  ad-dib^  eine  Schlange  erblickt 
oder  wenn  man  im  Traume  sein  Kopfhaar,  räsu,  entweder  ausgerissen, 
mantüf,  oder  rasiert,  mahlulj,  oder  geschoren,  mal>sös,  sieht  oder  kahl* 
köpfig  ist,  mugarrad.  Steht  man  im  Begriffe^  nwa  'ala,  an  einem  Kriegs- 
zuge, al-razw^  oder  einem  Angriflfe,  el-faz'e,  teilzunehmen,  und  der 
Bauchgürtel  oder  Sattelgurt  reißt,  oder  genießt  man  vor  einem  solchen 
Unternehmen  im  Traume  Traubenhonig,  dibs,  oder  Butterschmalz,  as- 
semen,  ist  dies  Ungltick  verheißend;  denn  Diha  bedeutet  BUitj  und 
Semen  Betrübnis,  delläle  'an  al-r^ta. 

Die  Teräbln  halten  für  gutes  Omen,  al-*ar4  at-t«yjßh,  wenn  man 
träumt,  daß  man  im  Meere  badet,  einen  Säbel,  ein  Gewehr  hält, 
eine  Leiche  begleitet,  gräbt,  eine  Stute  reitet  (man  wird  bald  heiraten); 
oder  wenn  man  im  wachen  Zustande  einen  Fuchs  sieht,  ebhoBejni, 
der  den  Weg  kreuzt,  volle  Wasserkrüge,  g^erär  ma'  mal&nät,  einen 
schönen  Mann  oder  einen  Hasen^  eine  Gazelle  erblickt.    Man  sagt: 

„Eine  Gazelle,  aus   ist   es  mit  der  Sorge,  razäl  wa  hamman  zäh*' 

Als  schlechtes  Omen  gilt,  wenn  man  im  Traume  eine  schwere 
Last  schleppt,  verwundet  ist,  heiratet,  sich  entblößt,  die  Haare,  den  Kinn- 
und  Schnurrbart  rasiert,  sich  in  Wasser  wäscht,  oder  im  wachen  Zu- 
stande, wenn  einem  vor  Beginn  einer  Reise  der  Sattelgurt  reißt,  wenn 
man  einen  Raben,  eine  Eule  oder  einen  Aasgeier  selireien  hörtj  eine 
Gazelle  den  Weg  kreuzt,  einen  Hahn,  ed-dik,  Fuchs,  ebhosejni,  Hasen, 
ebarnab»  oder  Adler  erblickt  oder  aber  einem  Einäugigen  begegnet. 
Man  pflogt  auszurufen: 

„Behüte  Gott  vor  dem  Omen  eines  Einäugigen,  *awd  billah  min 
^ar<J  el-a*war. 

Bei  den  Sa'idijjin  ist  das  Omen  schlecht,  *ar4  radi,  wenn  man  in 
der  Frühe  sieht:  einen  Atram,  Menschen,  dem  Vorderzähne  fehlen,  AVa^ 
Uinkonden,  Mifrcd  Einäugigen,  Arnab  Hasen,  Ruriib  Raben,  Nisr  Geier, 


oder  im  Traume:  el**Ar8  Hochzeit,  el-Hijale  Reitertrupp*  Gut  ist  es 
wenn  man  erblickt:  eine  Gazelle,  einen  FucIihj  Wolfj  Taube,  iiamam, 
AdleTj  *akäb,  Wüstenhubn,  äunniir;  im  Traume:  el-Bal.ir  Meer  oder 
Nilfluß,  el-Ma^  Wasser, 

Unheil  bringt:  die  „stürzende",  mSal^elbe  (sie),  Stute  mit  weißer 
FesBel  am  rechten  Vorderfuße. 

Unheilbringend  sind  folgende  Menschen: 

Ätlag,  mit  großen  LUckcu  zwischen  den  Vorderzähnen, 

Abwal,  der  schielt; 

Aöhal,  mit  tiefblauen,  rötlieben  Augen,  zurk  sakani^ 

AVar,  einäugig^ 

Asdaf,  mit  einem  fehlerhaften  Auge, 

Abu  fjrus  twäl,  mit  langen  Vorderzähnen^ 

el-Mfijel  tammo  (t  ftir  f  wie  Datne  für  Dafne^  Kutrabba  für  Kui- 
rabbaX  mit  schiefem  Munde.     Ferner  sagt  man: 

^Möge  Gott  nicht  segnen  eine  Frau,  die  nur  wenige^  und  einen 
Mann,  der  tiberall  Haare  hat,  lä  bärak  allab  ti-I-marat  el-hafsa*  w  hl 
fi-z-za!amet-eä-äu*ür,  "^ 

„Möge  Gott  nicht  segnen  eine  Frau,  die  immer  schimpft,  und  eine 
Kamelin,  die  immer  brummt,  La  barak  alläh  fi-1-märat  ed-da*äje  w  an- 
nÄkat  er-raKye. 

Unheil  verkündet  auch,  wenn  ein  Razw-Zng  einem  Rugm  aus- 
weiclien  muß. 

Die  Hwetat  sagen: 

„Wenn  du  einem  Einäugigen  begegnest,  wende  einen  Stein  um, 
ida  lal^ojt  el-a'war  eljLleb  bagar.*^ 

„Der  Rabe  krächzt^  denn  er  bringt  frohe  Botschaft  über  Beute^ 
el-rurab  tlejki  lanno  jubaiäer  bil-kiscb." 

Auch  die  Gestirne  müssen  berllcksicbtigt  werden.  Die  Meläl?im 
von  eS-S6bak  erzählen: 

Jeden  Tag  in  der  Früh  sendet  AUäh  acht  Engel,  die  noch  jung 
sind.  Sie  nehmen  die  Sonne  und  tragen  sie  gegen  Westen.  Diese  Last 
ißt  aber  so  schwer,  daß  sie  darunter  stets  älter  werden;  seblicßlieh 
können  sie  nicht  mehr  weiter,  darum  stürzen  sie  samt  der  Sonne  ins 
Meer,  Nun  wählt  Allah  andere  acht  Engel,  welche  diese  Arbeit  am 
folgenden  Tage  verrichten. 

Die  Sonne  darf  niemand  beleidigen*  Einst  lästerten  einige  ange- 
heiterte Frauen  während  einer  Hochzeit  die  Sonne,  daß  sie  nicht  unter- 
gehe, dafür  wm-den  sie  versteinert. 


313 


P 


Wenn  zur  Zeit,  da  im  Frillijahre  der  Stem  el-Kalb  am  stärksten 
leuchtet,  eine  Frau  cmpfäogt,  meinen  die  Su^idiginj  daß  ans  dem 
Sohne  ein  tliehtiger  Mann  werden  wird. 

Der  Mond  übt  einen  schlimmen  Einfluß  aus,  weil  er  die  Reisenden 
gerne  irreführt.  Wer  sich  ihm  zuwendet,  kann  leicht  den  rechten  Weg 
verlieren;  darum  heißt  es  bei  den  Znllam,  „er  ist  irregegangen,  e^mcrr, 
iftawa^,  und  der  Irrende  bei  den  tlewat  Kamrän,  bei  den  Tijaha 
Dagrän.  Bei  den  Terabin  sagt  man:  „Die  Sterne  haben  micli  irre- 
gefiihrt,  nug^mt,"  Soll  man  den  rechten  Weg  finden,  so  muß  man  sich 
niederlegen  und  einscldafen;  dann  wird  Allah  im  Traume  schon  die 
rechte  Eingebung  schenken. 

Der  Schlafende  darf  nur  mit  sehr  leiser  Stimme  geweckt  werden; 
denn  im  Schlafe  weilt  die  Seele  außerhalb  des  Körpers.  Wenn  der 
Mensch  plötzilich  aufwachte,  könnte  die  Seele  draußen  bleiben  und 
nicht  mehr  in  den  Leib  zurückkehren.  Anch  könnte  es  geschehen^ 
daß  statt  der  Seele  ein  Geist  in  den  Körper  ftlhre,  und  der  Mensch 
dann  besessen  wäre,  jing^enn.  Man  weckt  den  Schläfer  mit  den  Worten: 
^O  N.,  0  N,,  der  Name  Gottes,  ja  fliin,  ja  flan,  ism  alläh!" 

In  der  Wüste  soll  man  nicht  pfeifen.  Der  Pfiff  ist  nichts  nutz, 
a?-§ifr  mä  bih  fäjde.  Wer  pfeift,  der  ruft  die  Teufel  zusammen;  des- 
halb ärgert  sich  jeder  §abari  über  das  Pfeifen  und  heißt  den  Pfeifenden 
aufhören. 

Die  Lijatne  verabscheuen  ebenfalls  das  Pfeifen;  denn  der  Pfiflf  ruft 
die  kriechenden  Tiere,  wie  die  giftigen  Spinnen,  'ankabüt,  die  Skorpione, 
*atAreb,  und  insbesondere  die  Schlangen,  al-lijaja,  aus  ihren  Löchcm 
heraus. 

Auch  das  Niesen  wird  in  der  Wüste  nachts  vermieden;  sonst  sagt 
der  niesende  ^Sahari: 

„Lob  sei  Gott,  oder  erbarme  dich  memer,  o  Gott,  al-bamd  lilläh 
oder  erhamni  ja-lhih!"  und  die  Anwesenden  antworten;  y,Gott  möge  sich 
deiner  erbarmen,  Gott  möge  dir  vergeben»  rehamak  alläh,  oder  pafar  lak 
aUah!"^  Wenn  jemand  etwas  erzählt  und  ein  anderer  dabei  niest,  gilt 
dies  als  Bekräftigung  der  Wahrheit  des  Erzählten. 

Als  bestes  Schutzmittel  gegen  alles  Böse  gilt  das  Blut,  welches 
die  belebte  wie  die  unbelebte  Natur  vor  jedem  schädlichen  Einflüsse 
bewahrt»  Darum  wird  über  den  Wohnungen  am  Dache  ein  Tier  ge- 
opfert, so  daß  sein  Blut  an  der  Türwand  herabtränfelt,  die  Neuver- 
mählten werden  vor  dem  Eheakte  mit  Blut  besprengt,  Tiere  werden 
mit  Blut  bestrichen  usw. 


314 

Wenn  die  'Amärin  mit  iliren  Ziegen  weit  vom  Lager  entfernt  sindj 
oder  wenn  sie  sich  mit  ihren  Herden  «auf  einem  Marsche  befinden  und 
ihnen  das  Herannahen  einer  Razw-Truppe  angekündigt  wird,  opfern 
sie,  wenn  sie  sich  zum  WiderstÄndc  zu  schwach  fühlen,  sofort  eine 
schwarze  Ziege,  deren  Blut  sie  nach  jener  Richtung  ausspritzen;  woher 
man  den  Feind  erwartet.  Sie  meinen  dann  sicher  zu  sein,  denn  dua 
Blut  schützt  sie. 

Zauberer  und  Hexen. 


Am  meisten  fürchtet  man  den  bOsen  Blick.  Er  heißt  bei  den 
Terabin  Nafs^  bei  anderen  *Ajn. 

Wenn  jemand  ein  Tier  begehrlich  anschaut^  weil  er  es  haben 
möchte^  tritt  nach  der  Ansicht  jener  Leute  seine  Seele  mit  dem  Tiere 
in  Verkehr,  und  dieses  muß  zugrunde  gehen,  wenn  es  bei  seinem  Herrn 
bleibt.  Desgleichen j  wenn  jemand  eine  Frau,  ein  Kind,  ein  Kleid 
begehrt,  schadet  er  ihnen  mit  seiner  Seele  und  sie  leiden  darunter. 
Kennt  man  den  Schädiger^  so  stiehlt  mau  ihm  ein  Stück  von  seinem 
Kleide  und  beräuchert  damit  das  leidende  Geschöpf.  Das  hilft  wohl 
manchmal^  aber  nicht  immer.  Wenn  man  den  Schädiger  nicht  keimt| 
muß  man  zu  einem  „Wissenden'*»  ahl  airr,  gehen,  der  ermitteln  soll, 
wer  den  Menschen  N*  oder  das  Tier  des  N.  erschüttert  hat,  t^tte^ü 
flan  oder  behimte  flau. 

Die  *Azazme  sagen  von  dem,  der  erschüttert  hat :  flän  ar*a  fi-bbahaäe. 

Manche  Menschen  sollen  einen  so  kräftigen  Blick  haben,  daß  sie 
Steine  zum  Bersten  bringen  kunoen. 

In  aS-Söbak  neuot  man  den  bösen  Blick  §ibbet  el-'ejn. 

Der  bekanote  Mtcjr  el-Fatir  schädigt  mit  seinem  Blicke  jede 
schwangere  Frau,  j-ejl,  jedes  Mädchen  oder  jeden  Mann,  wenn  sie  durch 
Schönheit  auftallcn. 

Der  schädliche  Einfluß  des  büsen  Blickes  wird  durch  Amulette 
behoben,  die  Frauen,  Kinder,  Pferde,  Kamele  und  auch  sehr  oft  Mäuner 
tragen.  Die  Frauen  und  Kinder,  auch  Pferde  und  Kamele  tragen  kleine 
Muscheln  oder  Korallen,  und  diese  Amulette  nennt  man  Kaäase.  Ka- 
melen und  Pferdestuten  hän<2:t  man  auch  Stückchen  von  Difla,  Oleander- 
holz, um  den  Hals,  und  das  heißt  Kilade, 

Fast  jede  Frau,  jedes  Kind^  jede  Stute  und  Kamelin  tragen  am 
Halse  Muscheln,  cl-wada';  denn  sie  schützen  vor  dem  bösen  Blicke, 
jiiifji    'an  al-'ajn. 


315 


El-Uag:aMt  heißen  Stücke  beschriebenes  Papier,  welche,  gut  ver- 
wahrt, selbst  Männer  als  bestes  Amulett  tragen. 

Bei  den  Sa'idijjin  gilt  ala  kräftigstes  Amulett,  ha^^ab,  ein  Stilck 
Pergament,  Ijafwa,  mit  Schriftzeichen,  Wenn  ein  Schaf  eine  Nieren- 
oder Blasenkrankbeit  hat,  werden  ihm  7  Stück  von  7  verschiedenen 
Sorten  Holz  auf  7  Fäden  um  den  Hals  gehängt,  und  dieses  Amulett 
heißt  al'Hsar, 

In  el-Kerak  sind  verschiedene  Amulette  im  Gebrauciie: 

Liebespapier,  wara^:at  el-mhabbe,  geschrieben  von  el-Kasniwi,  muß 
irgendwie  in  die  Kleider  derjenigen  Person  eingenilht  werden,  deren 
Liebe  man  zu  gewinnen  sucht. 

Die  Augen  der  Eule,  biima,  werden  von  den  IMilnnern  getragen, 
die  sich  scharfe  Sehkraft  und  Aufmerksamkeit  verschafFen  wollen  5  des- 
gleichen geschieht  mit  dem  Schulterblatte  des  Kurkej*e- Vogels,  um  gut 
zu  hören. 

Die  Kinder  tragen  am  Kopfe  Knochen  oder  Federn  des  Vogels 
Giddet  el-e  jäL 

El-Musabba^e,  d.  h.  sieben  kleine,  glatte  Feuersteinchen,  gesammelt 
im  Talbette,  wo  sich  zwei  Täler  vereinigen.  Diese  werden  vom  Reiter 
getragen,  wenn  er  sich  vor  bösem  Blick  scbiitzen  will. 

Die  Stute  trUgt  auf  der  Stirne  ein  Amulett,  das  ebeofalls  el-Mu- 
sabba^e  heißt»  In  demselben  sind  eingenäht  7  Gerstenkörner,  1  Stück 
Alaun  und  von  ihm  hängen  7  Kettchen  herunter. 

Außerdem  tragen  die  Pferde  am  Halse  einen  blauen  Glas-  oder 
Porzellanring,  el-barazc,  der  sie  vor  dem  büseu  Blick  schützt.  Den 
Maultieren  legt  man  ein  Stückchen  Teig  zwischen  die  Augen. 

Wird  ein  Mensch  infolge  des  bösen  Blickes  krank,  so  ruft  man 
in  ehKerak  eine  alte  Frau  oder  eine  —  wenn  auch  junge  —  Witwe,  sie 
bringt  ein  größeres  Stück  Alaun^  §abbe,  ztindet  auf  einer  kleinen  Schüssel 
Feuer  an  und  spricht  (ob  Muslim,  ob  Christ)  über  dem  Alaun: 

„Ich  beschütze  dich  durch  Gott  vor  dem  Auge  deiner  Mutter, 
Tor  dem  Auge  deines  Vaters,  vor  dem  Auge  eines  jeden,  der  dich  anschaut, 
vor  dem  Auge  des  Gastes^  das  schärfer  ist  wie  der  Säbel, 
vor  dem  Auge  des  Mädchens,  das  schärfer  ist  wie  der  Spieß, 
vor  dem  Auge  der  Jünglinge,  das  schärfer  ist  wie  der  Feuerstein, 
vor  dem  Auge  der  Männer,  das  schärfer  ist  wie  die  Steine, 

Es  begegnete  ihm  Salomo,  Sohn  Davids,  in  der  geräumigen  Wüste 
und  sagte:    Wohin  willst  rlu,  o  Auge? 


316 

Es  antwortete:  Ich  will  Trennung  venirsaolien  zwischen  dien  Liebenden 

und  nelimen  ein  Gespann  von  seinem  JocliC; 

den  Säugling  Ton  seiner  Wiege. 

Er  erwiderte:  Es  soll  nicht  gcschehenj  es  soll  nicht  geschehen,  o  Angel 

Ich  werde  über  dich  schreiben  mit  Quecksilber  und  Blei 

und  dich  werfen  in  das  tiefe  Meer. 

Du  hast  über  diesen  N.  N. 

weder  Kraft  noch  Macht 

durch  Füi-sprache  des  heiligen  Elias 

und  dessen  Name  gelesen  wurde  bei  der  Messe, 

Das  erstemal  durch  Gott,  das  zweitemal  durch  Gottj  das  drittemal 
durch  Gott^  daa  viertemal  durch  Gott,  das  filnftemal  durch  Gott, 
das  ßechstemal  durch  Gott,  das  siebentemal  durch  Gott,  das 
achtemal  durch  Gott,  das  neuntemal  durch  Gott,  das  zehntemal 
durch  Gott, 

Es  gibt  weder  Macht  noch  Kraft  außer  in  Gottes  Hand. 

O  unser  Herr  Salomo»  solange  der  Stein  hart  bleibt, 

und  Gott  verehrt  wird,  und  die  Menschen  beten  werden 

zu  Jesus,  dem  Solme  Mariens, 

wirst  du  weder  schaden,  noch  zu  schaden  trachten.    Amen. 

IJawwattak  ballah  min  *ajn  ummak 
min  'ajn  abak  min  'ajn  kuU  min  jaräk 
min  'ajn  eijl-tjejf  ahadd  min  es-sejf 
min  Vjn  ebbint  a^add  min  ebbiSt 
min  *ajn  es-subjän  ahadd  min  es-swän 
min  *ajn  er-regal  ahadd  min  el-hegär 
läkaha  sllman  ihn  däud  fi  wase*  el-barrijje 
IjÄl;  wdn  weddki  j4  'ajn 
kalat;  weddi  ufarrek  ben  ebmV ebbin 
w  ä]\Oi\  el-faddan  min  niro 
w  at-tifl  min  seiiro 
IßX  la  bäs,  lä  bäs  ja    ajn 
w  aktob  'alcki  biz-zcbak  w  ar-r^äs 
w  armiki  bihbabr  el-vawa^ 
mä-lki  *ala  ha-r-rag;!  flän  ihn  flän 
M  Vuwwa  wa  li  bäs 
bisfä*at  el-kaddis  mar  ehjaa 
w  illi-nkara*  li-l-kuddim. 


317 

awTvalha  billäh,  w  tanilia  bilialij  w  talctlia  billäh^  w  rabrha  bilUh, 
w  Jjämesha  billab,  w  sädcsha  biUah,  w  sabelia  billabj  w  tamenha 
bin  ab  j  w  tase'ba  billäli^  w  'aserba  billah. 

la  liowl  w  M  kuwwa  illa  bjad  allah 

ja  sajjed  slimän  mÄ  zM  ebba^ar  gabnad 

w  ar-rabb  ju*bad  w  an-näs  tusalli 

ila  'isa  ibn  marjam  la  tadi  w  la  tistadi.    Ämio." 

Nun  wird  der  Kranke  angeräuchert^  wobei  die  Fnin  öpridit: 

„Gehe  o  Feindin  heraus,  wie  die  Hure  herausgeht, 
wenn  sie  gierig  ins  Haus  eintritt  und  unbefriedigt  weggeht. 
Falls  du  im  Kopfe  bistj  möge  dich  der  beilige  Elias  berau  ab  ringen» 
und  falls  du  in  den  Füßen  bist,  müge  dich  herausbringen  PJasan  und  Husejn. 

Olirogi  ja  b^^^i^ß  h^T^  el-welijje 
lan  Ijas^at  'äänie  w  talat  kaänie 
kanki  ti-r-ras  jotIe*ki  mar  elijaa 
w  en  kätiki  fi-r-riglen^  jutle^ki  Ijasan  wa  hsen.** 

Das  vom  büseu  Blick  getroffene,  ma*nVj,  Kamel  heilt  niaü»  indem 
man  bei  den  ijull:im  von  seinem  Hocker  Haare  nioimt  und  sie  unter 
seinem  Bauebe  verbrennt»  Die  Sa'ldijjin  verbrennen  unter  dem  Bauche 
des  Tieres  Salz. 

Auch  das  Gähnen  ist  eine  Folge  des  bösen  Blickes*  Bei  den  S)iur 
beißt  CS  Smejhe,  el-ErI>äl,  und  wer  gähnt^  tafawwab,  sagt: 

^Ich  suche  Schutz  bei  Gott  vor  dem  verfluchten  Teufel,  a*oil 
billah  min  a§-Sejtan  ar-ragira." 

Gälmt  ein  Kind,  so  sagen  die  Frauen  zu  seiner  Mutter :  »^Es  ist 
vom  büsen  BHek  getroffen  und  hürt  nicht  auf  zu  gliimen,  o  Schwester- 
chen! Gib  her,  wir  werden  Alaun  um  ihn  kreisen  lassen,  majAn  j4 
Ijajjiti;  mä  jubattcl  el-emtawab,  hat!  nandir  (sie)  'alej  sabbe." 

Sie  legen  nun  auf  einen  Teller  gUihende  Kohle,  darauf  Alaun  und 
tragen  es  im  Kreise  herum  um  das  Kind  oder  überhaupt  um  die 
gähnende  Person, 

Jeder  Bewohner  jener  Gebiete  ist  überzeugt,  daß  es  Männer  wie 
Frauen  gibt,  die  mit  der  Gottheit  in  Verbindung  stellen  und  deshalb 
mehr  wissen,  als  andere,  und  nützen  oder  schaden  können.  Als  solche 
gelten  die  Wahrsager,  h^tt^l*i»;  und  Wahrsagerinnen,  l;attatÄt,  die  ent- 
weder Würfel  oder  kleine  Kieselstein chen^  t^^a*,  werfen  und  aus  der  Ge- 
staltung derselben  Zukünftiges  voraussagen. 


iJ 


318 


Die  Nwar  und  Swärke  sind  nach  der  Meinung  der  MaUhin  all- 
wissend, Sie  kennen  fast  jedermann  und  sind  imstande  zu  sagen^  wo  sich 
der  oder  jener  befindet^  wie  es  Üjm  geht  —  ja  sie  wissen  aueh^  was  die 
Toten  machen.  Dem  Äbn  örejr  von  den  Swarke  erscheinen  Gott  und 
die  Ginn  zumeist  in  der  Nacht  und  teilen  ihm  mit,  was  geschehen  wird. 

Wenn  in  el-Kerak  etivas  alihanden  gekommen  istj  und  der  Täter 
unbekannt  bleibt,  begibt  der  sich  Geschädigte  zu  einem  „Wissenden", 
ahl  es-sirrj  tiberreicht  ihm  seinen  Kopfstrick,  merir,  oder  sein  Kopftuch 
und  wenn  möglich  auch  ein  Kleidungsstück.  Der  Wissende  legt  sich 
diese  Sachen  unter  seinen  Kopf^  schläft  darauf  und  gibt  in  der  Frühe 
Bescheid.  Ein  solcher  Wissende  heißt  el  -  Mwassed,  und  diese  Art, 
Unbekanntes  zu  ermitteln,  heißt  ct-Tawstd, 

Solche  Wahrsager  gibt  es  bei  den  IJamajde  von  el-Kura;  die  bc- 
kann  testen  sind  al-Wabsi  und  al-Bkiwi,  Wird  jemand  eines  llaubes 
oder  einer  Bluttiit  beziclitigtj  die  ihm  niemand  nachweisen  kann,  und  be- 
schuldigt er  einen  dritten  des  Verbrechens,  so  begeben  sich  alle  drei  zum 
Wäbsi  und  übergeben  Üim  ihre  Kopfstricke,  'asäjeb  oder  min'e,  auf  denen 
er  eine  ^acht  scfiliift.  In  der  Frohe  wirft  er  sie  vor  das  Zelt  hinaus  und 
fordert  die  Fremdlinge  auf,  aufzustehen  und  ihre  Sachen  zu  nehmen. 
Da  kann  der  Schuldige,  el-mathüm,  nicht  aufstehen  und  verrät  sich  so. 

In  €§-S6bak  wohnt  Salem  el- Fakir,  der  über  die  Nacht  einen 
Kopfstrick  unter  seinen  Kopf  legt  und  in  der  Frülie  erzählt,  was  dessen 
Eigentümer  vor  langer  Zeit  passiert  ist. 

Westlich  von  el-JIadiyen  wohnt  ein  Seher  namens  en-Nims.  Zu  diesem 
pilgert  jedermann,  dem  etwas  gestohlen  wurde  oder  verloren  ging,  En- 
Nims  teilt  ihm  sofort  mit,  was  gestohlen  wurde,  wer  es  getan  und  wo  es 
zu  finden  wäre.  Er  selber  erzählt,  daß  ihm  dies  alles  eine  Ganij^je  mitteilt, 
der  er  einst  in  der  Harra-Wüste  begegnet  ist,  und  die  ihn  öfters  besucht. 

Als  Ahl  es-sirr,  Kenner  des  Verborgenen,  sind  bekannt  bei  allen 
Stämmen  westlich  von  el-*Araba:  abu  Grejr,  ihn  ^Jamdin  von  es- 
Swarköj  abu  'Anka,  eä-Sejb  I^amdän  el-Meläl/i  vom  Geschlechte  der 
Gawadle  und  abu  ^Jalif  in  en-Nahh  Dieser  zwingt  den  Beschuldigten, 
den  Saum  seines  Mantels  zu  ergreifen  und  zu  schwören. 

Die  ?^ullam  meinen!  Es  zeigt  sich  dem  Seher  jemand  (^Janagre: 
Wivhcd  ra\vmani}  im  Traume  und  sagt  ihm,  was  geschehen  solL  Wer 
das  ist,  weiß  man  nicht. 

Bei  den  Terabin  lebt  ein  solcher  Seher,  es  ist  Swerki  abu  Grfir, 
Er  hält  sich  an  der  Küste  im  Sandgebiete,  el-bara§,  nordöstlich  von 
eb*Ariä  auf.     Oft  sagt  er  die  72  Eigennamen  Gottes  her. 


319 


Der  Seher  kann  durch  das  Wort  alle  in  sehr  scliaden. 

Muhammad  IsaäsAä,  ein  Sararr,  der  sich  bei  den  Sb^r  aufhielt^ 
tanibj  ließ  sieh  nuf  Razw-Zügen  immer  von  seiner  Frau  begleiten.  Diese 
war  ebenso  mutig  und  verwegen  wie  er,  Sie  raubten  die  meisten  Ka- 
mele —  einmal  in  einer  einzigen  Nacht  25  Stück  — ,  denn  er  besaß 
eine  ausgezeichnete  Stute,  und  auch  das  Kamel  war  sehr  gut,  so  Jaß 
er  sieh  immer  vor  Ankunft  der  übrigen  die  schönsten  Stücke  nehmen 
konnte.  Er  war  überall  bekannt  und  gefürchtet,  insbesondere  bei  den 
Drüz.  Niemand  konnte  ihm  jedoch  etwas  antun.  Einst  forderte  ihn 
der  Fürst  der  Drüzen,  Isnia*in  el-Atra»,  zum  Zweikampfe  heraus.  Im 
Kampfe  schlug  ihn  der  Fürst  mit  der  rechten  Hand  auf  den  rechten 
Fuß  und  sprach;  ^Bei  Gott,  jetzt  habe  ich  dich  unterjocht,  kahartak 
billäh",  und  Sluhammad  blieb  seit  der  Zeit  lahm,  a^rag. 

Bei  den  Barakat  lebt  ein  junger  Mann,  namens  'Awde,  der  jeden 
Traum  deuten  kann  und  auch  weiß,  wie  ein  Raubzug  enden  wird* 
Auch  Salem  el-ilabiUibe  ist  ein  weit  und  breit  berühmter  Seher. 

Bei  den  Sanlrat  tragen  die  Seher  den  Mahg<an-8tab,  schlagen  da* 
mit  den  Tai'ih  und  rufen:  j,'Ali  und  Oott  und  Allah  und  Salomo,  *ali 
w  ilah  w  allah  wa  sulejmän," 

Es  gibt  auch  Hexen,  sahharat,  die  mit  den  Teufeln,  sajatin^  in 
Verbindung  stehen.  Sie  können  den  Menschen  und  Tieren  schaden 
besonders  wenn  sie  ihnen  etwas  in  die  Speisen  oder  in  das  Getrlink 
mischen,  weshalb  man  sehr  vorsichtig  sein  muß.  Insbesondere  müssen 
sieh  Frauen  und  Kinder  inaclit  nehmen  und  tragen  darum  als  Amulett 
kleine  Muscheln,  wada*. 

Bei  den  Terabin  und  IJanagre  lebt  die  Zauberin  Mirjam  ehMaÄriiJe, 
die  von  den  Geistern,  und  zwar  sowohl  den  Ginn  als  auch  den  Sejä|in 
besucht  wird,  Sie  wird  Saldijira,  IJaikkära  oder  Mara  sene  genannt 
und  kann  durch  ihre  Worte  den  Boden  zum  Offnen  bringen^  so  daß 
Tote  und  Schatze  erscheinen.  Wo  man  nachts  eine  kleine  Flamme 
lodern  sieht,  dort  liegt  ein  Schatz. 

Der  Zauberer  kann  Gegenliebe  erwirken^  und  zwar  nur  durch 
Amulette. 

Irdische  Geister. 

Die  ^anagre  kennen  folgende  irdische  Geister  teils  in  Menschen-, 
teils  in  Tiergestalt:  Sa'lawijje,  MAred,  Gann,  ^ola,  Wens  und  Sejtan. 

As-Sa*lawij,je  hat  sehr  lange  Vorder-  und  Hinterfüße  und  eine 
mächtige  Mähne  von  aschgrauer  Fai*be,  arbad.   Ihrem  ganzen  Aussehen 


320 


den  Windhund,    awsäfha  kasull^a.     Si( 


ch 


nach  erinnert  sie 

bei  Tage  wie  in  der  Kaclit.  Die  Tijnha  el-Barara  erzählen,  daß  sie 
sehr  gerne  auf  ein  Kamel  springt  untl  dann  im  grüßten  Galopp  davon- 
jagt. Wenn  man  das  Tier  nicht  Terlieren  will,  muß  mau  nach  ihr  schießen. 

Al'Märed  bewegt  sich  sehaukelnd  wie  (die  Welle  oder)  die  Dunstwolke^ 
ho^  w  mog:  zej  el-rejn.  Dieses  Gespenst  zeigt  sich  nur  in  der  Nacht,  hat 
einen  Kopf,  zwei  Füße  und  ist  sehr  hoch ;  weiter  kann  es  niemand  beschrei- 
ben, w  ia-liad  ji]j:der  bwanfili,  denn  es  raubt  den  Verstand  dem^  der  es  erblickt. 

Al-Gann  ist  hoch  wie  eine  Palme,  'alij  zej  en-nalJej  und  erscheint 
auch  in  der  Gestalt  einer  Palme  (Hanä^re). 

Die  Ginn  sind  nach  der  Meinung  der  IJwetat  Engel  der  Erde, 
malnjik  abar(Jj  sie  können  heiraten  und  Kinder  haben,  Sie  wohnen  im 
Feuer,  im  Wasser  und  in  der  Erde  und  zeigen  sich  am  liebsten  in  der 
Nacht  und  verschwinden  vor  Sonnenaufgang.  Wenn  ein  Keiter  einen 
von  einem  Geiste  bewohnten  Ort  passiert,  fallt  er  herunter,  denn  er 
ist  von  dem  Gänn  berührt  worden,  malmüs  min  el-gAnn. 

Nach  den  IJan%re  sind  die  Ginn  unsichtbar;  der  Mensch  weiß 
nicht,  wo  sie  sich  befinden;  die  Tiere,  ahhejwanat,  aber  huren  oder 
spüren,  tahoss,  sie.  Wenn  die  Kamele  ganz  ruhig  weiden  und  ein  Gann 
zu  ihnen  kommt,  fliehen  sie  sofort  wie  verrückt  davon. 

Wenn  der  Mensch  an  einen  Ort  kommt,  wo  diese  Geister  wohnen, 
befilllt  ihn  plötzlich  eine  große  Unruhe,  seine  Eingeweide  und  alle  seine 
Glieder  zittern,  hassejt  birti'üä  fi-l-beden  w  gamf  cl-a'da';  das  ist  ein  sicheres 
Zeichen,  daß  sich  daselbst  ein  GAnn  oder  eine  liola  aufhält^  amma  ^ann 
amma  yoln^  und  er  eilt  schleunigst  davon.  Der  Gänn  kann  aucli  als  Mensch, 
labes  el-insi,  oder  als  Tier  erscheinen  und  dann  reitet  er  auf  Pferden  und 
Kamelen;  solange  er  unter  der  Erde  wohnt,  kann  er  es  nicht  tun  (Tijäha)* 

Unter  den  Ginn  gibt  es  miinnliehe  und  weibliche  Wesen,  dik:r  w 
inti.  Sie  heiraten  und  haben  Kinder,  aber  ihre  Namen  sind  nicht  be- 
kannt; denn  sie  wohnen  unter  der  Erde,  und  nur  wenn  sie  jemand  be- 
leidigt, kommen  sie  hervor  und  nehmen  Rache,  jäbodii  et-tär  mineh. 

Einen  Gann  kann  man  nicht  tüten^  nur  die  Gestalt^  in  der  er  sich 
zeigt^  könnte  man  vernichteUj  was  auch  nur  durch  einen  Schuß  geschehen 
kann.  Die  Leute  erzählen  wohl,  „wir  haben  auf  einen  Gänn  geschossen", 
tabahnah,  aber  getötet  hat  ihn  noch  niemand;  denn  „er  ist  von  uns  fort- 
gezogen"  w  rät  'anna. 

Die  Schlangen  sind  strafweise  verwandelte  Königinnen  (der  Ginn) 
und  werden  bewohnt  von  den  unterirdischen  Ginn,  al-hjäja  hwa  dill 
malakat  fi  §ifät  hjäja  w  maskünät  min  illi  taVt  el-biläd  min  el-ginn. 


331 


In  Dejr  al-Belah  wohnte  ein  Mann,  in  den  sich  eine  Königin  der 
unterirdischen  Ginn  verliebte.  Sie  kam  zu  ihm  in  der  Gestalt  eines 
bildhübschen  Mädchens,  wollte  jedoch  nie  die  Füße  zeigen.  Kam 
ein  Fremder  in  die  Wohnung  ihres  Geliebten»  verwuodelte  sie  sich 
sofort  in  eine  Schlange^  jowm  taänf  en-niis  ta^ir  hajje  w  jowm  jaribü 
tasir  bint. 

Ihr  Geliebter  hatte  einen  schwarzen  Huod^  der  den  ganzen  Tag 
schlief.     Alä  ihn  die  Königin  sab,  sprach  sie  zum  Geliebten: 

^Das  ist  der  Sklave  meiner  Familicj  häda  'abd  ahli;  in  der  Nacht 
iat  er  ein  Mann,  bildel  jadr  zalame^  spielt  und  tanzt  und  während  des 
Tages  ist  er  ein  Hund,  jirza*  bis-sämer  w  bin-nahar  ja^ir  kalb." 

In  der  Früh  sprach  der  Geliebte  liber  den  Hund  das  Wort  „AUäh"; 
sofort  öffnete  sich  der  Boden,  und  der  Hund  verschwand»  Der  Hund 
kam  zu  der  Königin  der  Ginn  und  sprach: 

„Wessen  Mädchen  unterhält  sich  anderswo,  man  minkn  binteh 
msähabe?"  Sie  sahen  nach  ihren  Töchtern;  alle  waren  anwesend,  nur 
die  Tochter  des  Eigentümers  des  Hundes  fehlte. 

Als  der  Geliebte  dem  Mildchen  von  dem  Verschwinden  des  Hundes 
erzählte,  sagte  es: 

„Jetzt  darf  ich  die  Erde  (den  Boden)  nicht  berühren." 

Nun  wickelte  sie  der  Geliebte  in  seinen  Mantel  ein  hängte  ihn  auf 
die  Zeltstange  und  ging  fort.  Da  kam  ein  Verwandter  und  suchte 
nach  Brot;  er  machte  auch  den  Jlantel  auf  und  als  er  darin  eine 
Schlange  erblickte,  zog  er  ein  Schwert  heraus  und  tütete  sie.  Mit  einem 
wehmtitigen  Seufzer  verschwand  die  Königin. 

In  el-Kerak  erzählt  man:  Die  Ginn  entführen  Mädchen  und  junge 
Frauen. 

Ein  Mann  von  Kufnibba,  namens  el-Barnsi,  heiratete  ein  hübsches 
Mädchen.  In  der  siebenten  Nacht  nach  der  Hochzeit  war  er  sehr 
durstig  nnd  bat  seine  Fran,  ihm  W^asser  zu  reichen.  Sie  sprang  von 
der  Mas(abe-Bank,  ließ  einen  ängstlichen  Schrei  vernehmen  nnd  ver- 
schwand in  demselben  Augenblicke,  Der  junge  Ehemann  suchte  sie 
überallj  ohne  sie  jedoch  finden  zu  künncn  und  war  der  Verzweiflung 
nahe.  Endlich  begab  er  sich  zu  einem  Wissenden  von  den  T^naäat  aus 
el-Kerak,  dem  er  die  Sache  erzählte.  Dieser  gab  ihm  einen  beschriebenen 
Zettel  nnd  forderte  ihn  uni]  in  das  zerklüftete  Terrain  beim  rugm  abu 
-S-Sok  am  linken  Ufer  des  seji  el-Ijsa  zu  gehen  und  dort  nachts  zu  warten. 

Der  betrübte  Mann  eilte  dorthin  und  versteckte  sich  in  der  Nähe 
dieses    grausigen    Ortes.      Gleich    nach    Sonnenuntergang    erblickte    er 

MaiiL  Anbift FoLraeA.  m.  21 


329 


NebelgestaltcHj  die  aus  allen  Schlachten  des  sejl  cMTsa  und  sejl 
St'zam  hinauleilten.  Es  waren  die  öinn,  welche  beim  rug-m  abu-8-86k 
ihren  IIüii(itling,  dem  das  ganze  ^Isa-Gebiet  gehört,  erwarteten.  Dieser 
kam  und  befahl  den  übrigen  Geistern,  alles  notwendige  zum  Abend- 
essen zu  holen.  Nach  und  nach  kehrten  sie  zurück  mit  Brot^  Fleisch, 
trockenen  Feigen,  Trauben  u,  a*  Nur  einer  von  ihnen  kam  mit  leeren 
Händen  zurück.  Er  erzählte  dem  Häuptling,  er  wäre  in  das  Quartier 
der  Sunnä'  von  el-Kerak  gekommen,  um  von  dort  etwas  «u  bringen, 
doeli  hätte  die  Frau  des  Sejh  Ja'^Lub  es-Sunna*  stets  gebetet  und  das  Kreuz- 
zeiehen  gemacht,   so   daß   er  unverrichteter  Sache  zurückkehren  mußte. 

Als  sie  nun  speisten,  stand  der  Barrisi  auf  und  übergab  dem 
Häuptlinge  der  Ginn  den  beschriebenen  Zettel.  Dieser  las  ihn  durch 
und  befahl,  ihm  die  Frau  sofort  zurückzugeben.  Da  erhob  sich  einer 
der  anwesenden  Ginn,  verscliwand  und  brachte  in  einer  Viertelstunde 
die  Frau  in  seinen  Armen  zurück.  Der  Hiiupding  übergab  sie  nun  dem 
Manne  und  verschwand  mit  allen  seinen  Untergebenen. 

Die  Ziill*^^  glauben^  daß  der  Gann  keinen  Kürper  hat.  Er  ist 
wie  die  Luft,  el-hawa,  der  Schatten,  ez-zill  oder  die  AbErscheiming. 

Nach  der  Meinung  der  Hewnt  kann  der  Gänn  auch  heiraten.  So 
wollte  Abu  IJarJra'  einen  weiblichen  Geist,  ^annijje,  heiraten.  Diese  ging 
zu  ihrem  SulfAn,  sultan  balyl^ha,  namens  Sumhur^,  und  er  erlaubte  es 
unter  der  Bedingung,  daß  Abu  tJadra'  jährlich  zwei  Monate  unter  der 
Erde  zubringen  müsse. 

Nach  der  Meinung  der  §bAr  schadet  der  GÄnn  dem  Menschen 
oft  an  seiner  Gesundheit.  Entweder  lähmt  er  eine  Körperseite  oder  er 
vertreibt  die  Seele  aus  dem  Leibe  und  nimmt  dann  ihren  Platz  ein* 
Ein  .solcher  von  einem  Geiste  besessener  Mensch  heißt  Magnün.  Nie- 
mand darf  ihn  schlagen,  auslachen  oder  ihm  etwas  antun^  sonst  könnte 
ihn  der  Geist  vernichten. 

Nach  der  Ansicht  der  'Azazme  wohnt  in  jedem  Irrsinnigen  ein  Gann* 
Die  Ardijje  von  den  Ginn  können  den  Menschen  uni^lhig  machen,  einen 
Fuß  oder  Arm  zu  bewegen  oder  zu  reden,  liarabato  anii^je. 

In  jedem  tollen  Hunde  sitzt  ein  Gann  und  wenn  er  beißt,  ge- 
schieht es  durch  den  Gann. 

Die  Ginn  bewachen  aucli  Schätze  in  der  Gestalt  eines  Hahnes, 
ed-dik. 

Die  i^ulläm  sagen  von  einem  Irrsinnigen:  »,Gott  hat  einem  Geiste 
erlaubt,  ihn  zu  besetzen,  Gott  wird  ihn  wieder  befreien,  allah  ganno, 
w  allnh  jaJikko." 


323 


Xacli  der  Meinang  der  Sa'idijjin   ist  jeder  vom 


läge  Gerührte 
besesBen* 

Am  leichtesten  schlüpft  der  Gann  in  den  Körper  des  Menschen, 
wenn  dieser  schläft. 

Weibliche  Geister,  ad-daffafijjat^  zeigen  sich  in  der  Wüste  jede 
Nacht  von  Donnerstag  auf  Freitag.  Sie  spielen  die  Tamburinen,  ad- 
dfuf,  schlagen  die  Trommeln,  at-tbül;  und  tanzen  dabei.  Niemand 
darf  sich  ihnen  nähern,  sonst  muß  er  mit  ilinen  tanzen^  bis  er  tot 
zusammenbricht. 

Die  Sljiir  liureo  nachts  in  der  Wüste  allerlei  [Stimmen,  al-mfAjeL 
Die  Geister  werfen  aucli  mit  Steinen  nach  dem  Reiter,  der  sie  stört;  dann 
gehen  die  Reittiere  durch. 

Der  öann  quält  nach  der  Meinung  der  Lijatne  nachts  die  Frauen 
und  droht  ihnen,  wenn  sie  ihm  nicht  zu  Willen  sein  wollen,  den  Kopf 
abzureißen.  Da  hilft  sich  die  Frau,  wenn  sie  ihr  Kind,  ihren  Mann 
oder  ihre  Mutter  umarmt 

Der  öann  nimmt  auch  oft  der  säugenden  Frau  ihr  Kind  weg,  und 
wenn  sie  schlummert,  legt  er  ihr  sein  eigenes  auf  die  Brust,  Die  Frau 
erzieht  es  als  ihr  Kind,  es  wird  aber  gewöhnlich  sehr  schlimm  und 
heißt  al-Mulmdilal,  Weclrselbalg,  oder  Wahid  nl-liarbc;,  bei  den  i^tnu* 
öanim.  Der  Mubaddal  kann  auch  heiraten  und  Kinder  haben.  So 
lebt  unter  den  ^hixr  das  Geschlecht,  hamüle,  der  Sa'cda',  dessen  Ahn- 
herr ein  Ganün  gewesen  sein  soll  Heiratet  jemand  ein  Mädehen  aus 
diesem  Geschleehte,  so  kann  er  sicher  sein,  daß  die  meisten  Kinder 
besessen  sein  werden,  raganin.  In  dem  Sa*cda*- Geschlechte  gibt  es 
immer  Besessene. 

Die  Sobakij^je  schrecken  die  Kinder  mit  den  Worten:  „Die  Ganiüe 
nimmt  dich,  al-gani^JLJe  bihodak." 

Bei  den  IJanagrc  lebt  ein  solcher  Wechselbalg  namens  Salman 
ihn  Salame  abu  Med  den.  Gleich  nach  der  Geburt  bemerkten  die  An- 
wesenden, daß  das  Kind  ganz  trocken  war  und  ein  altes  Gesicht  hatte, 
ein  Zeichen,  daß  es  ein  Gimn-Kind  war.  Der  Vater  braclite  es  hierauf 
zu  einem  „Wissenden",  der  mit  dem  Kinde  in  die  Wüste  hinausging 
und  die  ganze  Nacht  nach  Geistern  rief.  In  der  Frülie  kam  der  Vater 
wieder  und  bemerkte,  daß  das  Kind  jünger  aussah.  Er  Jaclite,  daß 
der  Geist  durch  den  Wissenden,  du  es-sirr,  genötigt,  üim  sein  Kind  zu- 
rückgegeben habe,  und  nahm  es  in  sein  Zelt.  Das  Kind  wächst  wohl 
heran,  aber  es  kommen  doch  gewisse  Zeichen  zum  Vorschein,  daß  es 
kein  raenscidiches  Wesen,  soüdern  ein  Walad  harbe  ist. 

21* 


324 


Kiclit  nar  Menschen,  auch  Tiere  sind  dem  Eiafliwae  der  Qebtcr 
unterworfen.  Man  meint  allgemein:  In  jeder  Schlange  wohnt  ein  böser 
Geist,  iejtan,  deshalb  tütet  man  jede  Schlange^  die  man  erblickt,  spuckt 
auf  sie  und  sagt: 

^Beißen  soll  dich  der  Sejjan  in  deinem  Baochcj  seVeki  eS-fiejtan 
fi  batniki." 

In  jeder  Büma-Eule  wohnt  ein  Geist  Wenn  eine  Büma  schreit^ 
muß  sicher  der  Kranke  bald  sterben^  und  wenn  sie  über  einen  Menschen 
fliegt,  tahattarat,  muß  er  schwer  erkranken.  Die  Buma  soU  man  nicht 
tüten.  Sie  bekommt  täglich  drei  Vöglein  von  Gott  zur  Nahrung  zu- 
geschickt, baram  l^ate!ba,  ma'fUha  min  nlläh  kull  jöm  jirsel  liha  Uläte 
5lf^n  limonetha  (Kerak). 

Wenn  die  Hunde  im  Lager  ohne  Ursache  bellen  und  beulen,  ist 
es  ein  Vorzeichen,  daß  der  Sejh  sterben  muß. 

Wenn  sich  beim  Lager  die  Raben  versammeln  und  krächzen,  ist 
es  ein  sicheres  Zeichen,  daß  das  Lager  von  einem  Ungllicke  heimgesucht 
werden  wird;  deshalb  rufen  alle  Leute:  ,^0  Rabe,  möge  uns  Schutz 
werden  gegen  dein  Unheil,  ja  j'iinib  ji^tina  äerrak.^ 

Das  ängstliche  Wiehern  der  Pferde,  tarhim  el-hejl,  deutet  die  Nähe 
der  htola-  und  Oinn-Geister  an. 

Den  Wabar,  Klippdacha,  darf  man  nicht  töten,  denn  er  ist  ein 
Bruder  von  Gabar  (Gabriel?)  und  Gabar  ist  ein  Bruder  von  Adam, 
dem  Menseben,  el-wabar  ahud-gabar,  wa  gabar  abu4-ädam. 

Wer  ihn  tötet,  wird  es  bald  bereuen,  ja  I^atel  al-wabar  jd  n^dem. 

In  dem  Vogel  el-Mbärake  wohnen  Geister»  Dieser  Vogel  ist  eine 
Eulenart,  lebt  in  Ruinen  und  schreit  in  der  Nacht.  Kinder  müssen  sich 
vor  ihm  inaelit  nehmen;  denn  wenn  ein  Kind  ihn  sieht  oder  hört, 
erkrankt  es  und  kann  auch  öterbon.  Seine  Federn  werden  gesammelt, 
verbrannt,  und  die  Asche  von  den  Znllam  bei  Kinderkrankheiten  als 
Medizin  verwendet. 

Einscelne  Geister  halten  sieb  mit  Vorliebe  an  gewissen  Orten  auf. 
So  ist  von  einem  Geiste  bewohnt,  maskün,  der  Berg  *A{arüs  und  die 
Wbejlnn  genannten  Bäume  im  w.  al-Hart.  Dort  zeigt  sieb  ein  Wesen, 
das  einem  klciuen  Knaben  ähnlich  ist.  Auf  dem  Kopfe  trägt  es  einen 
Tarbüä,  der  Liebtstrahlen  aussendet  Es  betrat  einst  das  Zelt  des  §äjel 
al-Babit,  i^ajels  Mutter  Rahal^  beobachtete  es.  Es  sammelte  kleine 
Kieselsteine,  hwa',  und  warf  sie  auf  die  Teppiche.  Rahal>  klopfte  es  mit 
der  Tabakspfeife,  bil-ialjun*  Da  sprang  es  gegen  sie,  und  als  auf  ihr 
Geschrei  Sfijel  mit  auderen  Arabern  zu  ihr  eilten,  sahen  sie  das  Wesen, 


325 

wie  es  iinterlmlb  der  Zclttlecke  hinauskrocl».  Vergebens  eilten  ihm  die 
Hunde  nach.  Rahak  blieb  aber  einen  Tag  und  eine  Nacht  ohnmächlig, 
räjibc  'anha. 

Von  Geistern  bewohnt  werden  die  Grotten  al-Öehf  bei  er-Razib. 

In  od-Dlipjbat  wohnt  eine  liola  bis  heutzutage;  desgleichen  in  Ijlu- 
«ejr  Amra  und  in  mopinit  el-'Ajse»  Bürdheh  von  er-Raiib,  Hier  wohnte 
ein  Ungetüm,  das  jedes  Jahr  eine  Jungfrau  verzehrte.  Es  kam  die 
Reihe  an  ein  Mädchen,  dessen  Bruder  gegenüber  der  Hohle  einen  Turm 
baute  und,  als  eich  das  Ungeheuer  zeigte,  es  tötete. 

Die  'Amarin  halten  die  Quelle  'ajn  Emün  für  bewohnt  von  Ralj- 
man.  Bei  dieser  Quelle  steht  eine  niedrige  Mauer,  bawte*  Man  legt 
den  Wahnsinnigen,  magnünj  auf  sie;  wenn  er  einschläft,  wird  er  gesundj 
kann  er  aber  nicht  einschlafeUj  so  kann  er  auch  nicht  genesen. 

In  aba-l-'A/am  wohnt  eine  Gannijje. 

In  w.  Wosa  wohnen  viele  Geister»  denn  die  Christen  haben  dort 
viele  Schätze  hinterlassen,  die  von  den  Ginn  bewacht  werden,  marfiud. 

Bewohnt  (von  einem  Geiste)  ist  auch  \},  el-Harsi  südlich  von  umm 
el-Gerän  Wenn  jemand  einen  Stein  von  dort  nimmt  und  in  das  Zelt 
oder  Haus  eines  anderen  legt,  muß  daselbst  Streit^  t<i^e,  entstehen^  in 
dem  immer  ein  Mensch  umkommt. 

In  *ajn  "^iir^  einem  Brunnen  im  w*  Razze  (en-Nahr)  beim  umm 
el-Gerar,  wotmt  ein  guter  Geist,  aber  in  der  Nacht  darf  niemand  in 
seine  Nähe  kommen. 

Auf  dem  Orte  el-Fagr  wohnen  Gespenster,  sa'alu.  Sie  haben 
glühende  Augen^  schreien  in  der  Nacht  und  fressen  Menschenfleisch 
(Sararät). 

Ilwetat  et'Tiliama:  Ostlich  von  an-Nliejre,  und  zwar  in  Hrum 
umm  et-tiUj  stehen  drei  Tun dub- Bäume,  die  als  heilig  verehrt  und 
Fati^e  genannt  werden* 

Im  w.  Sejher  steht  ein  Talha-Bauuij  der  von  einem  Malak  bewohnt 
ist.     Niemand  darf  ihn  anrühren  oder  einen  Ast  abhauen. 

Auch  in  el-l^a'  steht  ein  heiliger  Sejale-Baum,  der  die  ganze  an-' 
baußihige   Fläche   beschützt*     Man   darf  jedoch   in  seiner  Nähe  weder 
pfeifen,  noch  schreien,  fluchen,  andere  schlagen,  sonst  würde  der  Geist, 
der  in  dem  Sejjile-Baume  wohnt^  das  Feld  des  Täters  nicht  beschützen 
und  ihm  keine  Ernte  gewähren. 

Im  w.  el-Butühi,  einem  Seitentale  des  w,  eM^raje,  steht  ein  großer 
Talha-Baum,  der  Maskün,  von  einem  Geiste,  bewohnt  ist.  Ein  anderer 
heiliger  'ia'V^-Baum  steht  am  8üdabhange  des  g.  Moj'ära. 


326 


Im  w.  Nawwälj  beim  g.  el-MuhaÄi^am  steht  ein  großer,  echwarzer 
Stein,  in  dem  ein  Geist  wohnt.  Wenn  jemand  auf  ilm  die  rechte  Hand 
legt  und  dabei  schwört;  würde  der  Geist  jeden  Meineid  sofort  strafen. 

Die  'Azazme  verehren  den  iSidr-Baum  bei  der  Quelle  *ajn  el-Ho^ob. 

Südöstlich  von  ÄLi*iVn  steht  an  der  Pilgerstraße  ein  Baum,  »a^arat 
umm  *Ajja«  genannt^  der  gleich  dem  »ay^arat  el-Xajjar  als  heilig  und 
„bewohnt"  gilt. 

Große  Achtung  zollt  man  einem  Steine  am  Wege  von  Odruh  nach 
Ma*an  und  dann  dem  ha^ar  el-Mej'äzi  bem  Sagarat  et-TfljjAr,  der  als 
Grenze  zwisclien  el-Gebäl  und  cs-Sera*,  oder  besser  zwischen  at  T**i*il^ 
und  eä-§6bak  angesehen  wird. 

Beim  mojet  en-NabIa,  nördlich  von  el-Morära  (Ma'än  eä-§ara\üe) 
ist  ein  Stein  namens  unimu  Frejgi,  der  sehr  verehrt  wird.  Er  kann 
sich  in  ein  Weih  verwandeln  und  die  kleinen  Kinder  derjenigen  tüten, 
die  ihn  verachten. 

Nach  der  Meinung  der  Hwetät  zeigen  sich  die  ßola- Gespenster 
unter  verschiedenen  Gestalten»  oft  als  Menschen,  oft  als  Pferde,  Kamele, 
Weiher  und  in  verschiedenen  Farben.  Am  häufigsten  nehmen  sie  jedoch 
die  Gestalt  des  Hundes  an. 

Nach  der  Ansicht  der  Lijätne  gehören  die  Pola-Gespenster  zu  dem 
königlichen  Geschlechte  der  Ginn^  welches  Selwa'ij^jat  genannt  wird,  und 
viele  von  ihnen  sind  Weiber.  So  sah  der  alte  Musallera  ein  Jjola- 
Mädchen,  dessen  Haare,  susetha,  hochstanden  und  dessen  Brüste,  stürha^ 
tief  herabhingen.  Das  Mädchen  rief  ihn,  und  als  er  nicht  folgen  wollte, 
so  schlug  es  ihn  und  verschwand^  und  er  blieb  zwei  Tage  ohne  Be- 
wußtsein. 

AhRnla  erscheint  als  Kamel,  Pferd,  W^ildschwein,  Schakal,  Hund, 
Wildkatze,  Esel,  Eule  oder  als  Mensch  bei  Tag  und  Nacht.  Wenn  sie 
einen  Mann  erblickt,  ruft  sie  ihn  an,  klatscht  in  die  Hände  und  lockt 
ihn  zu  sich.     Folgt  er  nicht,  so  ruft  sie: 

„O  N.,  verflucht  sei  dein  Vater!  Bei  Gott,  wenn  ich  zu  dir  komme, 
fresse  ich  dich  auf,  yk  flau  jil'an  abük  w  alhVh  lan  gltak  lakelak," 
Darauf  soll  er  antworten: 

„Bei  Gott  ist  Schutz  vor  dem  Rohi- Gespenst.  Wir  haben  dir 
weder  die  Haut  zerrissen,  noch  dein  Kind  zur  Waise  gemacht,  'awd 
billah  min  al-röla,  la  l^addena  luk  gild  w  la  jattamna  lak  wild." 

Man  kann  sich  vor  der  IjEola  nur  schützen,  wenn  man  den  Mut 
nicht  verliert  und  Gott  um  Hilfe  bittet.  Aber  fast  alle  Menschen  ver- 
lieren sofort  den  Mut  und  so  werden  sie  von  ihr  umgebracht. 


327 


Halaf  el-HdAriyin  von  el-Kerak  ^nh  eine  Kola  in  der  Geseilt  eines 
Affen  mit  langem,  struppigem  Kopfhaar  unrl  langen  Haaren  auf  der  Brust. 

Nach  der  Meinung  der  *A marin  hat  die  Rola  einen  Kopf  wie  die 
Menschen^  Ohren  wie  ein  Maultier^  Füße  wie  ein  Tferd.  Trifft  sie  ein 
Kind  aOj  so  frißt  sie  es  auf.  Sie  ruft  den  Mann  oder  die  Frau  an,  und 
diese  mltssea  flielien  und  den  Namen  Gottes,  oder  Fatnia,  oder  des  Hi»til*, 
oder  Sil  man   ibn  Daüd  rufen.     Dann  verschwindet  die  pöla  im  Boden, 

Im  w.  Müsa  haust  die  Hola  in  hrejbet  und  *ajn  S^bur,  dem  Grabe  ab 
Grejdtj  in  ebBeiJa'  und  in  el  TIammara.  Die  Rola  von  dem  Grejdi- 
Grabe  trägt  eine  lange  Mithne  und  ist  einer  Hyäne  Hhnlieh, 

Die  Kola  wohnt  am  liebsten  in  der  Schlucht  von  ol-Mogib  und 
seji  eS-St^t,  wie  überhaupt  in  alten  schluchtartigen  Vertiefungen,  ti-!-an) 
el-w'ara  wa  fi  fejran* 

Jedes  Gebiet  hat  seine  eigene  ßolaj  der  das  Gebiet  gehört  und  deren 
Vorrecht  alle  übrigen  das  Gebiet  besuchenden  Ginn  anerkennen  müssen. 

Die  Tiere  merken  die  Anwesenheit  der  ßola  besser  ala  die  Men- 
schen* Einst  unternabmen  die  Kerakijje  einen  ^axw-Zug  nach  Norden^ 
kreuzten  ebMn^ib  auf  dem  l>attar-Wcgc  und  übernachteten  in  der  Nähe 
von  h.  el-JIsakkar.  Einige  Megalje  wollten  in  einer  großen  Grotte 
scldafcn  und  brachten  auch  ihre  Pferde  dortbin.  Alle  Stuten  aber 
üngen  an  zu  stiimpfen,  zu  scldagen  und  zu  wiebern ,  und  es  war  nicht 
möglich^  sie  zu  beruhigen.  Auf  einmal  sahen  die  Slegfilje  im  Hinter- 
grunde der  Grotte  eine  Nebelgestalt,  die  immer  größer  wurde  und  über 
ihren  KOjjfen  hinaussobwebte.  Einer  von  ihnen  schoß  auf  sie;  sie  ver- 
schwand, und  die  Tiere  blieben  ruhig.     Es  war  die  Rolfi. 

Auch  die  I.{üla  kann  einen  Menschen  heiraten,  dem  sie  jedoch  ge- 
w^ühnlieh  das  Blut  aussaugt  und  tötet.  So  wohnten  in  Hanzira  zwei 
Waisen,  Schwester  and  Bruder.  Die  Schwester  war  älter  und  erzog 
den  Bruder.  Als  dieser  groß  geworden^  wollte  er  nicht  beiraten,  damit 
die  Schwester  von  seiner  Frau  nicht  zu  leiden  habe.  Einst  arbeitete 
er  mit  der  Schwester  auf  seinem  Felde  bei  (j-  IJabJc,  und  sie  fanden 
daselbst  ein  kleines  Mädchen.  Die  Schwester  erbarmte  sich  seiner,  nahm 
das  Mädchen  mit  und  erzog  es  wie  eine  Mutter,  Als  die  Kleine  er- 
wachsen war,  riet  sie  dem  Bruder,  sie  zu  heiraten.  Dieser  ließ  sich 
erst  nach  langem  Zureden  dazu  bewegen.  Bald  nach  der  Hochzeit 
trieb  die  junge  Frau  ihre  Schwägerin  fort,  llu"  Mann  schwieg;  er 
wollte  sie  durch  Güte  gewinnen,  aber  nachts  legte  sich  die  Frau  auf 
ihn,  preßte  ihm  den  Hals  ziisammeuj  kratzte  ibn  und  sog  sein  Blut. 
Durch   sein   Stöhnen   aufmerksam   gemacht,   drang   die   Schwester^   die 


1 


338 


Unheil  ahnte^  in  das  Zimmer  und  sah^  was  die  Frau  tat.  Sie  schlag 
Länn^  und  nun  erst  ließ  die  Fraa  ihn  los  und  verschwand.  Man  sah 
deutlich,  daß  sie  Eselsfüße  hatte;  sie  war  eine  ßöla. 

Die  Pola  zeigt  eich  hei  den  Sa  idijjm  unter  verschiedenen  Ge- 
stalteUj  am  häufigsten  als  Adler,  annisr,  oder  als  ein  gi'ansiges  Wesen 
von  schwarzer  Farbe. 

Am  Kopfe  des  w*  abu  Ha^tm  hörte  'Ajid  ihn  Rammän  das  Ge- 
trappel von  Kamelen  und  sagte:  ,.Dies  ist  das  Getrappel  unserer  Kamele^ 
ha  öija*  iLlna.^  Er  ritt  weiter,  sah  jedoch  niemanden.  Auf  eiomal 
erblickte  er  einen  großen  roten  Vogel.  Er  schoß  auf  ihn,  die  Kugel 
durchbohrte  ihn,  ohne  ihm  zu  schaden;  er  erkannte^  daß  es  eine  ßola  war. 

Im  w.  el-Gizl  bei  el-'Ola  wohnt  ebenfalls  eine  Rola.  'Obejd  ihn 
Rw6hel  von  den  Bell  sah  sie  dort  und  kämpfte  mit  ilir. 

Bei  den  Bwetat  ihn  Gad  in  der  I.Iesma  hütete  ein  Mädchen  Schafe. 
Eine  Rola  packte  es  und  trug  es  fort.  Die  Leute  des  Stammes  ver- 
folgten die  Pola;  da  riß  sie  dem  Mädchen  den  Kopf  ab  und  flog  davon. 

Einst  fühi*tß  ein  'Azami  mit  seinem  Sohne  zwei  beladene  Ka- 
mel innen  durch  das  w.  X^cjka  Ra|iama.  Die  eine  Kamelin  bog  vom 
Wege  abj  und  der  'Azami  ging,  sie  einzuholen.  Als  er  zui'ückkehrte» 
fand  er  statt  seines  Sohnes  nur  einige  Blutspuren  — ,  er  war  ver- 
schwunden, denn  ein  Rok-Gespenst^  das  in  der  anderen  Kamelin  wohnte, 
hatte  ihn  aufgefressen.  Um  Rache  zu  nehmen,  tötete  er  die  Kamelin 
und  blieb  bei  ihr,  bis  er  ihr  Herz  verzehrt  hatte.  Nun  erschien  ihm 
ein  altes  Weib,  ^igüz,  mit  strupjiigem  Haar  und  Eselshufen;  dies  war  die 
^tola.    Er  wollte  sie  erschießen ,  aber  sein  Gewehr  versagte  und  er  floh. 

Die  'AmarÄt  von  den  Tcrabin  heißen  Awläd  5c»1äj  denn  ihre  Ur- 
ahne war  eine  561a,  asl  giddathom  rola.  Oft  in  der  Nacht,  wenn  diese 
das  (lejohle  und  Heulen,  ^arih  w  Sva',  der  Rolat  hörte,  pflegte  sie 
ihren  Mann  aufzulordern:  ,,0  N.,  behüte  meine  Kinder^  ja  Mn  dir 
Wilak  'aki  awladi.^ 

Eine  ViolvL  wohnt  auch  in  haijbet  es-Sala^a,  g.  umm  *Asnn  und 
in  Iram.  Ein  JJweti  namens  Hamm  sah  einmal  beim  g.  umm  'Aärin 
in  der  Nacht  fünf  tanzende  Mädchen.  Er  ging  zu  ihnen^  ergötzte  sieb 
mit  ihnen  und  versprach  ihnen,  nichts  davon  zu  erzählen.  Doch  hielt 
er  sein  Versprechen  nicht;  teilte  das  Vorgefallene  seinem  Freunde  mit 
und  wurde  sofort  ganz  weibisch.  Er  webt  ^ebijje  und  wird  infolge- 
dessen Hamm  abu  Zebiye  genannt. 

Auch  in  harabt  eb'Abid  wohnt  eine  liöla;  desgleichen  im  h.  el- 
Haramam  bei  Ma'än. 


Heiligenverehrung. 

Die  einzelnen  Stämme  der  Araber  verehren  nur  ihre  Ahnherren*  Von 
den  Ben!  §aljr  wird  verehrt  Ajjüb  und  *Ezzeddin  abn  IJamra'  in  an- 
Nul>ra.  Die  Gel^iäwie  verehren  den  Mzejbil,  dessen  Grab  hei  al-MSatta 
liegt;  die  *Abasa  den  Mbarek,  welcher  sieben  Jahre  vor  seinem  Tode 
nnter  Gazellen  wohnte  und  von  ihrer  Mileh  lebte,  die  er  direkt  aus 
dem  Euter  sog.  Nach  seinem  Tode  wurde  er  bei  el-Azrak  begraben. 
Die  Gazellen  besuchen  sein  Grab  und  ruben  auf  demselben.  Wenn 
jemand  auf  sie  schießen  will,  tropft  sogleich  Blnt  aus  seinem  Ge- 
wehre, oder  es  zerspringt  oder  es  geht  nicht  los,   lä  talnr,  tansateb. 

Die  Fäjez  verehren  Edbejs,  dessen  Grab  zwischen  el-Gorba'  und 
Odroh  liegtj  und  ablya  dAn,  der  beim  bir  Bäjer  begraben  ist. 

Die  Sarärat  verehren  Slcra.  Sie  pilgern  zu  seinem  Grabe,  um 
darauf  zu  opfern,  und  sagen:  ^O  unser  Ahnherr  SIem,  dies  ist  dein 
Opfer,  ja  giddna  slem  hadi  debibtak."  Ihrer  Meinung  nach  ist  Gott 
ein  Opfer  im  w.  ar-Riban  auf  teil  al-Batig  und  in  Tejma'  besonders  lieh. 

Die  Vorfiihren  der  Sa  idijjin  sind  begraben  in  Falha,  wohin  diese 
jedes  Jahr,  min  el-hol  ila-bhol^  pilgern,  Sie  bringen  einige  Schnfe  mit, 
diese  werden  zu  den  Gräbern  geführt  und  auf  ihnen  gemolken,  jiblebft 
'aleh,  so  daß  ein  Teil  der  Miloli  auf  das  Grab  fiillt;  die  übrige  Milch 
wird  getrunken.  Hierauf  werden  die  Schelfe  auf  dem  Grabe  geopfert, 
jidbaljü    aleb,  wobei  man  spricht: 

„Ihr  Lohn  und  ihr  Wert  gebOrt  euch,  o  unsere  Toten,  ugra  wa 
twaba  lejku  ja  mawtÄna," 

Beim  'ajn  Rarandal  liegt  das  Grab  des  lianam,  eines  Sa'idi,  der 
bereits  zu  Lebzeiten  Kranke  lieilen  und  Wunder  wirken  konnte.  Audi 
jetzt  noch  bringt  man  zu  seinem  Grabe  Kranke,  schlachtet  daselbst 
ein  Opfertier,  mit  dessen  Blute  der  stehende  Grabstein  bestrichen  i^ird; 
der  Kranke  wird  häufig  gesund. 

Im  Oberlaufe  des  w.  el-Gcräfi  befindet  sieb  das  Grab  des  Sweri; 
er  war  ein  berllbrater  Krieger  der  Sa*idijjin.  Wer  sich  unter  den 
Schutz  seines  Grabes  stellt,  der  ist  seinen  Feinden  unsichtbar,  W^enn 
man  einen  langwierigen  Streit  schlichten  will,  begibt  man  sicli  zu 
seinem  Grabe,  legt  die  Rechte  auf  den  Grabstein  und  sagt:  „Ekim 
Leben  des  Sw^ri,  es  ist  so  und  so,  w  bajat  as-sweri  inno  kada  w  Kada.*' 

Die  Hadran  und  Halb-Fellahin  pilgern  zu  Gräbern  von  Heiligen, 
die  oft  gar  nicht  blotverwandt  sind,  und  auch  der  Bäume-Kultus  ist 
bei  ihnen  viel  mehr  ausgebreitet,  wie  bei  den  'Arabern. 


i 


330 


In  dem  Gebiete  von  el-Kerak: 

el-Heä:ivzm  verehren  es-Hejlj  Saläh;  er  stammt  aus  Kufrabba  und 
besitzt  zwei  Gräber»  eineß  in  el-Kerak^  östlich  von  Gami'  und  ein  zweites 
am  Ufer  des  Toten  Meeres; 

el-Halasa  verehren  Ga*far; 

el-'A^elät  verehren  Slhänj  er  baute  Sihän  und  ist  daselbst  be- 
graben; 

el-ljaddadin  verehren  el-Bedcwi ;  sein  Grab  Hegt  auf  dem  Rücken 
östlich  über  *ajn  öiije; 

el'Me^älje  verehren  el-HaliJ,  Abraham; 

Ma'äjta  verehren  eh*Adra*,  Maria,  die  heilige  Jungfrau  (obwohl 
Muslimin); 

et'T«i*<^'^'iie;  en-NawAjse  und  e^-^arajre  verehren  e^^\mri;  sein 
Grab  liegt  beim  'ajn  etT-^bib; 

ed-pmür  verehren  I,>ararat  en-nebi; 

es-^u'ub  verehren  die  Terebintej  butmet^  el-*Alejdi  im  w,  ez-Zejatin 
und  el-EiTawi;  sein  Grab  liegt  in  der  iStadt  nordlich  von  dem  östlichen 
Wasserbehälter  in  der  Nähe  des  bab  e^-Serki; 

el-KJa*  verehren  el-Bedowi; 

et^Tanäsat  und  eä-Semäjle  verehren  el-Emawi;  sein  Grab  liegt  etwa 
20  m  östlich  von  der  Ostecke  der  SerAja-Straße; 

Habä&oe  vercliren  Baddao;  sein  Grab  ist  unter  einem  Baume 
beim  \).  Baddan; 

Dnebat  verehren  el-*Ädra*. 

Alle  Keraki^ue  verehren  die  Sitt,  der  die  Quelle  Vjn  es-Sitt  ge- 
weiht ist 

Die  Hamäjde  verehren  Sliman  ihn  Daüd  und  el-Etajjem,  südüstlich 
von  h.  Mra*  nebst  den  heiligen  Bäumen  sagarat  es-Sa'edät  und  äagarat 
Bejt  Allah  (^Obejd  Allah). 

Die  Na*emat  verehren  (Ja'iar; 

Die  Hegaja*  verehren  die  Rahamat; 

Die  SaMjta  verehren  F.lmüdj  begraben  beim  b*  et-Tenijje. 

Die  südlichen  IJamajde  verehren  Musa  ihn  'Emrän. 

Die  Dobakijje  verehren  den  ITmed,  Er  ist  sehr  mächtig»  denn  er 
kann  selbst  dann  noch  lielfen,  wenn  der  Bittende  in  eisernen  Ketten 
liegt     Er  kann  auch  die  Fesseln  sprengen,  jifekk  el-hadid. 

Von  den  Lijatne  werden  verehrt:  en-Nebj  Harun,  auf  dem  Gipfel 
des  gleichnamigen  Berges;  el-l.beni  in  el-Gi;  el-Fukara'  beim  *ajn  Einün; 
es-Saedat  im  w.  Müsa;  Musa  in  der  Quelle  *ajn  Müsa;  abu  iSUrnän  in 


331 

a5-Sawbad;  e«'Sejli  'Abdallah  in  Ma'an;  IJdefi  und  3ammüd;  östlich  von 
Bsejra  heim  \i.  et-Ma'^ara. 

Inoiilicn  des  Dorfes  el-Gi  liegt  das  Weli  des  'Omar,  und  nördlich 
vom  Dorfe  miznr  Mhammad  al-I.Iscni. 

Die  HaoagTe  verehren:  es-Se^  Nehhän  am  liokeo  Ufer  des  w. 
IJazze;  eä-i^ejii  Rjiäed  beim  L>.  Ualti;  eä-Sej|j  abu  Eintejbeky  südlich  von 
Sejt  Nebhan;  Bihräri;  einen  Sidr-Baiim  südlich  von  es-J**ej!j  Ra^ed;  eä- 
Sejli  IJamed  ag-Sobani,  südlich  von  der  Mündung  des  w,  Razze;  Bohdäri, 
einen  CTuraniejz-Bauin  sUdlicl»  von  eä-Sobani;  el-HatJr  abu-b*Abbas  in 
ed-Dejr;  eä-5clja  Hafjra*,  örtlich  von  ed-Dejr  (sie  hilft  den  kinderlosen 
Frauen);  arba*in  Majazi^  östlich  von  ed-Dejr;  abu  'Abidcj  östlich  von 
ed-Dejr;  e^-8ejii  yamüdcj  östlich  von  ed-Dejr;  eä-Sejh  'Amri,  nördlich 
von  Beni  Shejle;  es-Sejh  Mbamniad  in  Beni  Shejle;  es-Sejlj  Nürän;  en- 
NabrÜTj  südlich  bei  teil  Oerama;  e^-Äejji  Hasan  am  ileeresnfer. 

Alle  Räuber  verehren  den  E^me^d  und  verspreclien  ihm  Opfer- 
geschenke für  den  Fall,   daß  sie  glücklieh  zurückkehren. 

Die  ifjullfim  verehren:  eblJalU  in  Hebron;  Ebmcd;  abu-l-'Abhas 
in  ed-Dejr;  en-Nebi  Müsa. 

Die  'Azaznie  verehren:  Swelem^  ihren  Ahnherrn  bei  el-'Ajn;  Sliman 
e^-Säljen  bei  Kaljama. 

Die  Terabin  verehren:  eä-Sejb  NurÄn;  en-Nabrur;  e!-Ha!il;  Ehmed; 
en  Nebi  Müsa;  abu  EratejbeljL  in  el-Gwar;  eä-Sejb  Nebhan;  awlad  'Ali 
bei  el-*Aris. 

Der  och  Nüriin  oder  Nurban  lebte  in  Ägypten.  Als  er  starb  und 
man  ihn  begraben  wollte,  flog  er  davon  und  ließ  sich  auf  dem  HQgel 
nieder,  wo  er  jetzt  begraben  ist.  Sein  Grab  wird  jiLhrlieli  besucht  und 
man  opfert  ein  Schaf  oder  eine  Ziege  mit  den  Worten: 

fjO  Herr,  ich  bringe  dieses  Opfer  zu  Ehren  des  S6]}.  Nürau  dar, 
ja  rabbi  ana  mukaddem  hadi-d-dbilie  ikram  li§-äeh  nürän." 

Man  taucht  einen  Finger  in  das  Blut  und  bestreicht  die  Ecken 
des  Grabes.  Von  dem  Fleische  bekommt  der  Wächter  einen  Teil,  das 
übrige  wird  von  dem  Pilger  verspeist. 

Bei  einem  feierlichen  Schwüre  werden  die  Ecken  des  Grabes  mit 
dem  Blute  bestrichen,  der  Schwörende  legt  seine  rechte  Hand  auf  das- 
selbe und  sagt: 

pBeim  Leben  dieses  Selj  und  bei  seinem  Anteile  an  Gott,  wa  bajat 
ha-ä-§el>  wa  hezzu  'end-allah  .  *  ," 

Die  Tijaba  besuchen  alljährlich  das  Grab  des  'Otman  bei  *Aslüg  und 
zwar  mit  großer  Feierlichkeit.   Es  werden  zabkeiche  Opfer  dargebracht, 


332 

und  während  dieser  Wallfahrt  ist  den  Opfernden  nie  etwas  Wider- 
wärtiges geschehen.  Wenn  sie  mit  ihren  Kamelen,  Schafen,  Weibern 
und  Kindern  zum  Grabe  'Otmans  kommen,  umstellen  sie  es  mit  ihrem 
Vieh,  und  einer  nach  dem  anderen  ruft: 

„O  'Otman,  nehmet  eure  Kamelhenlen  auf,  ja  *otman  iiodii  zärat- 
kom."  Dann  treibt  jeder  seine  Tiere  weiter,  behält  nur  jenes  zurück, 
das  er  zum  Opfer  bestimmt  hat  und  opfert  es  so,  daß  sein  Blut  auf 
das  Grab  fließt. 

Auch  eä-Selj  'Ammar  der  auf  teil  eä-Seri*a*  begraben  ist^  wird  als 
heilig  verehrt. 

Abu  Ilabbüs  von  den  Bnejjät  war  als  der  verwegenste  Razw- 
Führer  bekannt,  auf  dessen  Ruf  sich  stets  zahlreiche  Männer  versam- 
melten, weil  sie  unter  seinem  Oberbefehle  immer  mit  reicher  Beute 
zurückkehrten.  Als  er  1885  starb,  wurde  er  beim  w.  al-'Ariä  begraben, 
und  sein  Grab  wird  jetzt  fleißig  besucht. 

Bei  el-Uw6lfe  ist  ein  Ort,  Maraküm  genannt,  wo  auf  einem  großen 
Steine  geopfert  wird.  Die  Ecken  des  Steines  werden  von  den  Fellabin 
mit  Blut  bestnchen,  wobei  die  Weiber  singen. 

In  üemmäma  befindet  sich  eine  große  Grotte,  wo  die  40  heiligen 
Marazijjin  begraben  sind.  Neon  Gräber  sind  heute  noch  erkennbar. 
Jeden  Freitag  könne  man  daselbst  ein  geheimnisvolles  Geräusch  ver- 
nehmen.  Wer  sich  in  Bedrängnis  befindet,  stellt  sich  unter  ihren 
Schutz  und  sagt: 

„O  Marazij[jin,  ich  stelle  mich  unter  euren  Schutz  und  tue  ein 
GeUlbdej  wenn  mich  Gott  erretten  wird  aus  .  .  .,  ja  maräz^yln  ana 
dabei  'aiejku  w  ana  nader  nidr  in  allnh  hallesni  miu  .  .  .*^ 

Beim  Ij.  el  .Maas  befindet  sich  das  Grab  des  Seb  abu  Ze^üm  von 
den  'Alamat.  Vor  vielen,  vielen  Jahren  war  er  der  beste  Eazw-Führer; 
und  wenn  heute  ein  htazw-Trupp  an  seinem  Grabe  vorübergeht,  fleht 
man  ihn  an  und  verspricht  ihm  ein  Geschenk. 

Abu  Ilrera  war  ein  Tibi,  der  mehrere  Morde  rächen  mußte.  Er 
nahm  niemals  den  Blutpreis  an,  sondern  verfolgte  den  Schuldigen  so- 
lange, bis  er  ihn  getötet  hatte.  Nun  wird  er  als  Patron  der  Bluträcher 
angerufen,  und  wenn  jemand  bei  seinem  Namen  schwört,  einen  anderen 
zu  töten,  muß  er  diesen  Schwur  halten,  sonst  würde  er  der  Rache  des 
toten  Abu  Hrera  verfallen. 

Hochverehrt  wird  von  den  Tijaha  el-A'sam.  Einst  wurden  die 
Tijaha  von  den  IJwetAt  et-Tihama  überfallen,  und  die  Kamele  des  A'sam 
wurden  erbeutet.     El-A'sam  folgte   den  Feinden   unbewafliiet  und   bat 


333 


um  Rückgabe  einiger  Tiere.  Die  IJwetat  taten  es  niclitj  soodern  botea 
ihm  filr  je  eine  Kamelin  ein  Junges  an.  In  der  Frühe  bereiteten 
sie  Kaffee,  und  als  sie  trinken  wollten^  konnte  keiner  das  Näpfc-hen  zum 
Munde  bringen»  Da  reichte  man  den  Kaffee  dem  A'sam.  Er  sagte 
dem  Kaffeekoch: 

^O  Kaffeekochj  leere  den  Kaffeetopf  aus^  ja  bakra^i  kibb  el-bakrag^.** 
Er  tat  es  und  fand  darin  eine  tote  gillige  Schlange.  Dadurch  wurden 
sie  so  bestürzt^  daß  sie  dem  A'sam  seine  Tiere  zurückgaben. 

Ein  anderesmal  war  der  einzige  Sohn  einer  Frau  von  den  Swärke 
schwer  krank.     Da  rief  seine  tief  betrübte  Jlutter: 

^O  Salem  el-A'samj  komm  mir  za  Hilfe  in  dieser  Nacht,  jil  salem 
el-a*8am  efza*  li  aMejle." 

El-A'sam  befand  sich  damals  im  w.  el-Halil  und  doch  hörte  er 
nachts  ihre  Stimme,  erschien  sofort  in  ihrem  Zelte  beim  Well  eö-Sejb 
Zwaj^jcd  und  sprach  zu  ihr: 

„O  Weib,  fürchte  dich  nicht,  deinem  Sohne  geht  es  gut,  jk  hurma 
Ih  tbäti  waladak  tajjch," 

Das  Kind  genas,  Salem  el-A*sam  verschwand,  und  die  Frau  er- 
zählte den  Angehörigen,  wer  ihr  nachts  erschienen  war. 

Sowohl  die  Araber  als  auch  die  Fellabin  kennen  das  Gelübde^  an- 
nidrj  das  sehr  häufig  abgelegt  wird* 

Der  Saljari  verspricht  etwas  entweder  Gott  selbst  oder  Abu-I-ßam- 
mam,  AsVd,  el-KaMan,  Räedy  aZ'Ze*bi,  ar-Rfä'i  mit  den  Worten: 

„O  Gott,  o  N.,  dir  will  ich  tun  dies  oder  jenes." 

Oft  verspricht  er  ein  Opfer,  z.  B.  Gazür,  ein  junges  Kamel^  eine 
junge  Ziege,  Brot  mit  Butterschmalz  oder  Milch.  Diese  Opfergaben 
werden  entweder  auf  einem  heiligen  Orte  ausgegossen  (von  den  Tieren 
das  Blut),  oder  den  Armen  geschenkt^  immer  aber  muß  der  Opfernde 
sagen; 

„Dies  gehört  dir,  o  N.,  hjiiji  lak  ja  flan",  oder  wenn  er  es  ver- 
schenkty  so  sagt  er: 

„Sein  Lohn  und  sein  Erti'ägnis  gehört  dem  N.  (dem  er  es  ge- 
lobt hatte),  agru  wa  twäbu  ila  flän  al-flani." 

Wenn  einem  das  Gewissen  Vorwürfe  darüber  macht,  daß  er  ein 
Ehebrecher,  zani^  oder  llörder  oder  Verräter,  hawwan,  ist  und  dafür 
von  Gott  gestraft  werden  wird,  jatarjarrar^  herout  er  seine  Sünde  und 
tut  ein  Gelübde.  Jlat  er  keine  mannliche  Nachkommen,  so  betrachtet 
er  es  als  eine  schwere  Strafe,  die  er  sich  wahrscheinlich  durch  seine 
Sünden  zugezogen  hat  und  tut  ebenfalls  ein  Gelübde. 


334 

Das  Gelübde  muß  man  Ijaltcn,  sonst  verfitllt  man  der  Rache  dessen, 
dem  man  etwas  versprochen  hat.  Gelobt  ein  Araber  einen  Racheakt, 
80  schwürt  er  oft  dabeij  daß  er  dies  oder  jenes  nicht  essen^  seiner  Frau 
nicht  beiwohnen,  im  Zelte  nicht  schlafen  werde,  bis  er  sich  gerächt  hat. 

Die  'Amarin  geloben  beim  Gesichte  Gottes,  liwagh  iUah^  bei  HÄriln, 
Ehmejd,  *Ali  abn  T^leb  und  Halilallah  abu  (sie)  IbrahJra* 

Die  Terabin  nnd  Tijaba  j^^elobeu  in  der  Gefahr  der  Pest,  Not, 
Dürre  oder  eines  Krieges  folgenderweise: 

„Ich  gelobe  eine  Ziege  oder  ein  Schaf,  wenn  wir  unversehrt  aus* 
gehen  hub  dieser  Pein  oder  diesem  Sei i recken  oder  diesem  Schicksals- 
schlag und  ich  will  20  Tage  fasten  und  ich  will  ein  Siilmopfer  geben 
Gott  oder  dem  heiligen  N.  O  du  mußt  Geduld  haben,  und  ich  muß  es 
erfüllen,  nid  ran  *ahijji,  *anz,  na'^e  ...  in  t^l^^'na  salemin  min  ha-l-wAr^, 
aw  had-wabm,  aw  ha-Mateä  w  inni  asiim  'asrin  jowm  w  »nni-afdi  lawigh 
alläh  aw  lal-weli  tiani.     ente  'alejk  a-^-sabr  w  ana  *a!ajji-bwafa\'^ 

Wenn  er  das  Tier  opfert,  spricht  er: 

„Dies  ist  das  Sühnopfer,  das  ich  dir  darbringe,  o  Herr  oder  o  N., 
und  sein  Lohn  und  sein  Ertrag  gebort  Gott^  hndi  fedwj  illi  fedejto  lak 
ja  rab  aw  jd  flau  w  agro  w  tawabo  lallah.^ 

Wenn  jemand  eine  Sünde  begeht  und  darauf  ein  gutes  Werfe  ver- 
richtet, ist  seine  Sünde  im  Sande  begraben,  ju*fer  'afür  fi-t-trab^  und 
er  sagt:  „Im  Sande  begraben  und  meine  Schuld  beim  Herrn  vergeben, 
*afiir  w  (lanbi  'end  rabbi  marfur." 


Rechtswesen. 

Die  Araber  (Beduinen)  von  Arabia  Petraea  haben  kein  unseren 
Begriffen  entsprechendes  Staatswesen  und  deshalb  auch  keine  Zentralge- 
walt, Der  Vater  ist  Herr  seiner  Familie,  und  kein  Häuptling  darf  ihn 
in  der  Aiisribung  seiner  Rechte  hindern.  Der  H?lu|itling  vertritt  das 
Geschlecht  oder  den  St*imm  nach  außen ^  nach  innen  hat  er  aber  nur 
soviel  Macht,  als  er  sich  durch  seine  Persönlichkeit  oder  durch  den 
Einfluß  seiner  Familie  verschafft. 

Die  Häuptlingswürde  ist  erblich;  wenn  aber  von  den  Sühnen  des 
verstorbenen  Häuptlings  keiner  tauglich  ist,  wird  der  Bruder  oder  ein 
anderer  Verwandter  des  Verstorbenen  als  Oberhaupt  anerkannt. 

Der  Sejb  hat  keine  besonderen  Abzeichen  seiner  Würde,  sondern 
trägt  dieselben  Kleider  und  dieselben  Waffen  wie  die  anderen  und  lebt 
von  seinem  eigenen  Vermögen. 


385 


Der  Hiluptling  ist  der  Hüter  des  Rechtes  in  seinem  Staraine.  Ob- 
wohl ihm  kein  Rechtskodex  zur  Verftgnng  steht,  so  kennt  er  wie  alle 
Araber  das  Natiomilrecht,  h^\>^  al-'arab,  nach  dem  sieh  jeder  richten 
muß.  Der  Araber  liebt  die  Freiheit,  aber  nicht  die  Zilgellosigkeit. 
Der  RechtsbegriflF  liegt  im  Blute  eines  jeden.  Er  fühlt  es  ganz  genau, 
wie  er  sich  in  der  oder  jener  Lage  zo  lie nehmen  hat,  um  dem  Rechte 
zu  entsprechen,  und  wenn  man  ihm  darauf  bezügliche  Fragen  vorlegt, 
weiß  er  sogleich  genauen  Bescheid,  Nur  in  ganz  besonderen  Fällen 
holt  er  den  Ausspruch  eines  bekannten  Rechtskundigen  ein,  und 
dieser  Aussiiruch  bildet  dann  die  Norm  für  ähnliehe  Fälle.  Ist  der 
Araber  zu  schwach,  um  sich  selber  sein  Recht  zu  verschaffen,  so  sucht 
er  Hilfe  und  Schutz  bei  einem  Mächtigeren,  und  das  ist  fast  immer 
der  Häuptling. 

Die  persönliche  Macht  des  Nejlji  ist  gewöhnlich  nur  klein,  weil  jeder 
bestrebt  ist,  seine  Streitigkeiten  selbst  zu  sclilichten.  Wenn  der  Häupt- 
ling aber  als  Öejlj  spricht,  tut  er  es  als  Vertreter  des  Rechtes  im  Ein- 
verständnisse mit  dem  ganzen  Stamme*  Wollte  er  eigenwillig  vorgehen, 
80  würde  sofort  ein  Aufruhr,  fora,  im  Lager  entstehen.  In  einem  solchen 
Pralle  bilden  sich  zwei  Parteien,  die  eine  fllr,  die  andere  gegen  den 
Häuptling,  man  hütet  eich  aber  der  Blutrache  wegen  zu  den  Waffen 
zu  greifen.  Gewöhnlich  legen  sich  gesetzte  und  verständige  Männer 
ins  Mittel,  die  dann  bewirken,  daß  beide  Parteien  in  etwas  nachgeben, 
und  ao  wird  der  Streit  in  vier  bis  zehn  Tagen  friedlich  beigelegt. 

Der  Häuptling  darf  niemand  aus  dem  Stamme  hinrichten  lassen. 
Wenn  aber  jemand  im  Kriege  zum  Verräter  der  Seinigen  geworden  ist, 
wird  er  entweder  vom  Sejlj  oder  von  einem  anderen  hingerichtet. 
Wer  sich  feige  zeigt,  eine  schwarze  Sklavin  heiratet  oder  seine  Stammes- 
genossen bestiehlt,  kann  aus  dem  Slanime  ausgestoßen  werden.  Ein 
solcher  läßt  sich  dann  gewöhnlich  bei  einem  feindlichen  Stamme 
nieder  oder  verbirgt  sich  in  unzugänglichen  Schluchten,  wo  er 
eine  neue  Familie  und  dadurch  ein  neues  Geschlecht  gründet.  So 
raubte  Abu  Sejf  von  den  MaVijta  den  IJegazin  ein  volles  Weizenloch. 
Diese  stellten  sich  unter  den  Schutz  des  Fares  el-Megalli,  der  es  durch- 
aetzte,  daß  Abu  Sejf  von  el-Kerak  auf  immer  verwiesen  wurde. 

Die  Gefängnisstrafe  kennen  die  Araber  ebenfalls.  Als  Geföngnis 
dient  das  Zelt  des  Häuptlings,  wo  der  Schuldige  vier  bis  fünf  Tage 
angebunden  bleiben  muß.  Bei  den  i$\^xxr  waren  und  sind  es  die  Häupt- 
linge der  Ihn  al-Fajez  und  abHrejSa,  welche  diese  Strafe  verhängen. 
Sie  harrt  meistens  solcher,   welche  die  Wege   verlegen,  ji(>ta*u  aMarik, 


3»6 


und  die  unter  dem  Schutze  des  Häuptlings  stehenden  Kaufleute  berauben. 
Manchmal  wird  sie  auf  eine  ziemlich  grausame  Art  ausgeübt.  So  er- 
zählt man  von  dem  verstorbenen  Häuptlinge  Sattam  ihn  el-Fajez,  daß 
er  aus  dem  oben  erwähnten  Anlasse  vier  Sliiir  gefangennahm^  ins  Lager, 
lil-'arab,  brachte^  mit  Honig  und  Mehl  bestrich  und  an  den  Mekdem- 
Strick  vor  seinem  Zelte  anband.  Da  kamen  Bienen^  Fliegen  und  junge 
Kamele,  beleckten  sie  und  rissen  ihnen  nach  und  nach  die  Kopf-  und 
Barthaare  aus,  so  daß  sie  ganz  geschwollen  waren,  tawarramü.  Dann 
ließ  er  sie  los,  arhahom,  und  seit  der  Zeit  sind  die  Wege  sieher. 

Die  Einkünfte  des  Sejlj  bilden  die  Abgaben  der  Kau  Acute,  der 
Handwerker,  der  beschützten  Felhihin  und  Stildter  nebst  dem  ßeute- 
anteile«  Von  den  Angehörigen  seines  Stammes  darf  er  keinen  Tribut, 
keine  Abgaben  verlangen.  Da  er  aber  sehr  oft  Gäste  bewirten  muß, 
nimnit  er  hie  und  da  ein  Kamel  oder  ein  Schaf,  was  ihm  gerne  gegeben 
wird,  weil  ja  der  Geber  oft  bei  ihm  nach  den  Gästen  speist 

Viele  Häuptlinge  bekommen  jährlich  Geschenke  von  der  ttirkischen 
Regierung;  die  Unabhängigen,  damit  sie  das  türkische  Gebiet  nicht 
plündern,  die  Abhängigen  wieder,  damit  sie  dem  Sultikn  treu  bleiben. 
Von  diesen  sind  sehr  viele  unter  die  türkischen  Beamten  eingereiht, 
freilich  nur  nominelL 

Jene  Häuptlinge,  durch  deren  Gebiet  die  Pilgerstraße  führt,  haben 
auch  von  der  Pilgerfahrt  Nutzen. 

I'alal,  FLirst  der  J^hür,  begleitet  den  lia^'g-Pilgerzög  von  el-Mzcrib 
bia  nach  Ma  an.  Zu  diesem  Zwecke  nimmt  er^  je  nach  der  politischea 
Lage,  30 — 100  Reiter  mit.  Dieser  Trupp  heißt  aI-K6m  oder  aM>äm. 
Der  Fürst  und  seine  Begleiter  verschaflPen  dem  y^g^  auch  die  nötigen 
Kamele  und  liaften  fllr  dessen  Sicherheit.  In  Ma*An  üliergeben  sie  den 
Pilgerxug,  jusalleniünu,  den  Beoi  'Afijje. 

Während  der  ganzen  Reise  von  el-Mzerib  bis  Ma*iin  bekommt 
T^Bikl  und  sein  Gefolge  von  dem  \lh^^  alles^  was  sie  für  sich  und  ihre 
Tiere  brauchen;  dies  heißt  Kahma, 

Taläl,  eigentlich  die  ganze  ftlrstliclie  FamiHe,  *ejal  Feudi,  bekommt 
von  der  türkischen  Regierung,  oder  besser  von  der  Pilgerfahrtsverwal- 
tung als  Ma*a^e  1000  Megidi,  Das  Gefolge  T^lkh  bekommt  1600  Me- 
^idi;  dieser  Betrag  wird  in  11  Teile  geteilt,  nämlich  unter  die  hervor- 
ragendsten Mitglieder  der  T^iV^-  Fs  ist  selbstverständlich,  daß  die  den 
Pilgerzug  begleitenden  Kaufleute  den  ij^]i<xr  ebenfalls  Geschenke  machen* 

Der  Iläuptling  ist  nicht  immer  der  geborene  Feldherr  und  Richter 
seines   Stammes,     Im    Gegenteil,    als   Feldherr   pflegt   in    Kriegsgefahr 


337 


meistens  ein  anderer  anerkannt  zu  werden,  und  die  RichterwQrde  ist 
in  gewissen  Familien  erblich. 

Bei  den  Shür  versieht  das  Richterarat  seit  Urzeiten  das  Geschlecht 
al-tiubejnj  dessen  hervorragende  Mitglieder  besonders  bei  Streitig- 
keiten über  Haustiere  angegangen  werden.  Beide  streitenden  Parteien 
müssen,  wenn  sie  zum  Riehter  komnieOj  eine  gewisse  Summe  erlegen, 
nnd  zwar  ilir  ein  Pferd  4  Megidij  für  ein  Kamel  2  Megidi,  für  ein 
Schaf  oder  eine  Ziege  7»  Megidi,  für  mehrere  Tiere  je  ein  Drittel  des 
für  ein  Stück  bestimmten  Preises. 

Bei  den  TJanngre  bekommt  der  Richter»  wenn  es  sich  um  ein 
Kamel  handelt,  1  Rejal  megidi  (bei  den  Tenibin  1'2  Piaster  und  bei  den 
'Azazme  100  Piaster),  wenn  um  eine  Ziege  oder  fc^chaf  geht  ^j^ — Ys  R^j^^l 
megidij  wenn  aber  um  Geld,   10^/,,  des  Betrages. 

In  el'Kerak  heißen  die  Riehterj  die  allgemein  anerkannt  sind, 
Mabfnliö;  es  sind  dies:  Marziilj:  e^-fSariyre,  Jahja  es-Sarajre^  IJalil  ed- 
Pmür,  Muhammad  abu  T^ba. 

Wenn  ein  Streit  wegen  der  Hirten  entsteht,  richtet  Mhanimad 
ed-Dajjat. 

Jene  Partei,  die  den  Prozeß  gewinnt,  nimmt  ihren  Betrag  zurück, 
wogegen  der  Betrag»  riz!j:a,  der  anderen  Partei  dem  Richter  zukommt. 

Zu  jeder  Verhandlung  sind  drei  oder  wenigstens  zwei  Zeugen 
notwendig,  die  aber  nur  selten  zu  haben  sind,  insbesondere  wenn  es 
sich  um  eine  Bluttat  oder  Ehebruch  liandelt.  Wird  die  des  Ehebruches 
beschuldigte  Person  des  Verbrecliens  nicht  überführt,  so  müssen  die 
Zeugen  fliehen,  weil  sie  die  Rache  der  Verwandtschaft  der  beschuldigten 
Person  trifft.  Sie  stellen  sich  deshalb  unter  den  Schutz  eines  Mächtigen, 
der  für  sie  dann  verhandelt.     Darum  sagt  man: 

Das  Blut  hat  keine  Zengen 

und  der  Ehebruch  keine  Berichterstatter. 

Ed-damm  ma  'alejh  fihiid 
wa-fejb  ma  *alejh  awrüd. 

Wenn  jemand  bei  den  Jj^ljür  einer  »Schuld  verdächtig  ist,  z,  B.  eines 
Diebstahls,  wird  er  gezwungen,  zu  schwüren.  Er  wird  zum  Grabe 
eines  Ahnherrn  gebracht,  legt  die  Rechte  auf  das  Grab  und  beteuert 
seine  Unschuld. 

Wo  es  sich  um  größere  Dinge  handelt,  genügt  der  einfache  Schwur 
nicht;  man  muß  sich  einem  Gottesurteile  unterziehen,  oder,  wenn  man 
sich  schuldig  fühlt,   fliehen  und  sich  mit  dem  Kläger  oder  Rtlcher  aus- 

Mu»iL  Arabta  Petrae«.  m.  22 


338 


sülmen»  Deshalb  sagt  man,  daß  von  dem  Vordach te^  at-tihme,  und 
Schuld  hilft:  ad-Diü  Schwur,  el-BiTe  Lecken  (glUheßdes  Eisen)  oder 
el-L^a,  el-Gir  Asyl  i Flucht);  el-Wi^h  Aussühoung  entweder  durch  Zahlen 
des  Blutprcises^  ad-dije,  oder  durch  Bitte  um  Verzeihung,  jitlob  ©l-'afw 
w  as-samah. 

Bei  den  'AmArin  genügt  der  Eid  immer,  wo  es  sich  um  die  Be- 
schuldigung von  Seiten  eines  Fremden  (Sljür;  aMynmani,  'Amärin:  el- 
parib)  handelt.  Nur  wenn  ein  Stammesgenosse,  ihn  'amra  (bei  den 
Hhiir:  illi  miu  cd-dire),  cince  anderen  beschuldigt,  muß  dieser  entweder 
fliehen  und  eich  aussöhnen,  oder  lecken,  was  sie  el-Bis'e  nenucn* 

Der  Mann,  welcher  jemanden  zum  Lecken  «wingt,  heißt  el-MubaMe' 
oder  auch  §ateb  el-bi«*. 

Sollte  der  Verdächtigte  vor  seiner  Reinigung  sterben,  so  müssen 
seine  nächsten  Verwandten  allen  diesen  Forderungen  nachkommen,  sonst 
mußten  sie  auch  die  Folgen  tragen* 

Der  Schwur  beim  Harte  (eigentlich:  Schnurrbarte)  gilt  bei  den 
Fellahin  nicht  viel,  sowie  überhaupt  das  Schwören  oft  mißbraucht  wird. 
Mancher  schwOrt  bei  Gott  eine  Lüge,  al-ba  aj  jablef  billah  dideb,  und 
scheut  eichj  dies  bei  seinem  Barte  zu  tun,  w  la  jalxlef  bis-^äreb,  ein  an- 
derer wieder  umgekehrt* 

Der  gültige  Eid  wird  in  verschiedenen  Foimen  abgelegt  Bei  den 
Ha<Jran  und  Haib-Fellnhin  begeben  sich  der  den  Eid  Fordernde,  el- 
muljallef,  uud  der  den  Eid  Leistende,  el-halef,  beide  gewaschen,  zum 
Grabe  eines  Heiligen,  oder  zu  einem  heiligen  Baume  oder  einer  heiligen 
Quelle.  Der  Schwörende  legt  die  Rechte  auf  den  heiligen  Gegenstand 
und  sagt: 

„Beim  Leben  des  (Heiligen)  N*  beim  Leben  Gottes,  \var  es  so  und 
so,  wa  hajat  flau,  w^a  hajät  allah." 

Der  Meineidige  wird  an  seinen  Herden  oder  seiner  Familie  ge- 
straft^ ü  hlalo  wa  'ejälo. 

Seltener  ist  der  Eid  cl-Musabba\  dafür  gilt  er  aber  mehr  und 
wird  folgenderweise  abgelegt: 

An  einem  Orte,  wo  sich  Ameisen  aufhalten,  bejt  nimle,  macht 
man  mit  dem  Schwerte  einen  Kreis  und  teilt  ilm  durch  sieben  hori- 
zontale und  sieben  vertikale  sicli  kreuzende  Linien  in  Felder  ein. 
Dann  legt  man  in  den  Kreis  ein  kleines,  noch  blindes  Hündchen,  g'erw 
kalb  a'ma*    Der  Scbwürende  tritt  ebenfalls  hinein  und  sagt: 

„Bei  Gott,  niemand  ist  mächtiger  als  Gott,  der  Tag  des  letzten 
Gerichtes,    er   steht   bei  Gott,   der  Tag,    an  dem  jedermann   sucht  nach 


339 


Wahrheit  ,  .  »  ich  achwOre,  daß  sich  die  Sache  so  und  so  verhillt^  w 
aUäh  wa  la  a*azz  min  alUili,  jowm  al  'ar(J  'al-allah  jowm  kullu  judawwer 
a-s-KaliiK  inEU  kada  w  kada»" 

Sowie  er  das  ausgesprochenj  springt  er  aus  dem  Kreise  heraus^ 
trachtet  sich  einer  Waffe  zu  bemächtigen  und  unter  dem  Eindrucke  des 
EideSj  hwa*  ad-din,  den  zu  tüten,  welcher  den  Schwur  von  ihm  verlangte* 
Gelingt  es  ihm,  so  verfällt  er  nicht  der  Blutrache;  denn  vor  nichts 
schaudert  der  §ahari  so  zurück,  wie  vor  diesem  Schwur,  weshalb  er 
auch  sagt: 

„Wer  dich  tOtet,  handelt  milder,  als  der  dich  zum  Schwüre 
zwingt,  liLatelak  ahwa  min  muballefak»" 

Die  Anwesenden  trachten  jedoch  jedes  Blutvergießen  zu  verhindern, 
deshalb  nehmen  sie  dem  Schwürenden  vor  dem  Schwüre  alle  Waffen 
ab  und  umringen  ihn  darnach. 

Als  unverletzlich  gilt  folgende  Eidesformel: 

Der  den  Eid  Fordernde  legt  die  Linke  auf  das  Haupt  des 
Schwörenden  und  steckt  die  Rechte  Uüter  dessen  Gürtel,  ej^greÜ^t  seine 
Genitalien  und  sagt: 

„Ich  beschwöre  dich  hei  deinem  Gürtel  und  bei  deinen  Genitalien, 
bei  (deinen  Kindern,  die)  du  schon  hast  oder  noch  haben  kannst, 
bei  deiner  Verwandtschaft  und  hei  deiner  Nachkommenschaft, 

Ananäadak  bihzixmak  wa  Izamak 
wa  ma  warak  wa  kuddamak 
hinazarak  wa  ma  ga  min  zalirak." 

Dann  wird  hinzugefügt,  was  der  andere  zu  tun  sich  verbinden  soIL 

Die  Liebe  zu  den  Kindern  und  überhaupt  der  Wunsch»  zahlreiche 

und  glückliche  Nachkommen  zu  haben,  erlaubt  dem  Schwürenden  nicht, 

etwas  Falsches  auszusagen. 

Bei   den    schwersten   Verbrechen,    wie    bei   Mord    und   Ehebnich, 

findet  ein  Gottesurteil  statt.    Die  beschuldigte  Person  muß  nach  Tejma' 

gehen  und   dort  bei  dem   Kähen   glühendes  Eisen   belecken,   wobei  sie 

sagt,  wenn  es  eine  Fm\x  ist: 

„Ich  komme  zu  belecken   das  Eisen  ob  der  Anschuldigungen  des 

N.,  des  Sohnes  des  N.,    der  mich   des  Ehebruches  bezichtigt.     Ich   bin 

aber  rein  und  frei  von  alldem,   was   er   vorbringt,   ani  g^jije  abla*  Vn 

tihme  flau   ahflüni,    illi   atharani   hi-z-zina*;    w  ani   al-barijje  w  al-arijje 

min  ku!l  mti  käh" 

22» 


840 

Nun  reieht  ihr  der  Kähen  ein  rotglühendes  Eisen,  welches  sie 
mit  der  Zunge  lecken  muß.  Bleibt  die  Zunge  unversehrt,  so  ist  sie 
Barijje,  rein,  und  der  Anklllger  muß  sofort  fliehen,  denn  auf  ihm 
liegt  Blutscliuldj  als  hätte  er  einen  Mann  umgebracht,  kann  o  däbeh, 
und  wird  auch  darnach  von  der  Verwandtschaft  der  Beschuldigten  be- 
handelt Verbrennt  sich  aber  die  Frau  die  Zunge,  so  ist  sie  schuldig, 
warlte,  und  wird  in  der  Regel  von  ihren  Verwandten  getötet. 

Es  kann  jedoch  auch  dieses  Gotteaurteü  täuschen.  So  erzählt 
man  von  einer  Frau  namens  Mweijlijje,  aus  dem  Stamme  der  ^Aneze 
daß  sie  des  Eliebruches  beschuldigt  nach  Tejnia'  kam,  um  das  Eisen 
zu  belecken.  Bevor  sie  die  Wohnung  des  Kähen  betrat,  band  sie  unter 
dem  Rocke  einen  Gürtel,  hzam,  um  die  beiden  Kniegelenke  und  vor 
dem  LeckeUj  al'bil'a,  sagte  sie: 

„Ich  bin  nicht  gekommen  um  zu  lecken  wegen  Liebe  oder  Nei- 
gung oder  Empfindung  oder  Sehnsucht,  alles  das  ist  ein  starker  Wind, 
Ich  bin  gekommen  zu  lecken  wegen  dessen,  was  unter  dem  Gürtel  ist, 
ani  ma  git  abla'  'an  aMjubbc,  w  al-wuddcj  w  al-husse  w  al-wusse  häda 
mitl  al-hbüb  ani  glt  abla  *an  ma  tahat  al-haznm." 

Sie  meinte  nicht  den  oberen  Gürtel,  sondern  den  unter  dem  Rocke 
und  beleckte  das  Eisen,  ohne  daß  ihr  etwas  geschehen  wäre.  Nun  kehrte 
sie  zurück,  aber  nicht  zu  ihrem  GeschlechtCj  sondern  zu  dem  des  Ibn 
Sa  lan,  unter  dessen  Schutz  sie  sieh  stellte,  dabalat  *alej\ 

Ibn  Sa  lau  machte  sich  sofort  auf,  ihre  Besehuldiger  zu  töten.  Da 
rührte  sich  das  Gewissen  ihi'es  Mitschuldigen,  er  erklärte  öffentlich,  der 
Frau  beigewohnt  zu  haben  und  rettete  dadurch  den  Beschuldigern 
das  Leben,  Die  Häuptlinge  der  *Aneze  kamen  sogleich  in  das  Zelt  des 
Ibn  Sa'Ian  und  forderten  die  Frau  mit  gezückten  Schwertern  auf^,  offen 
die  Wahrheit  einzugestehen.  Sie  gestand,  wie  sie  die  Bil'a  täuschte 
und  wurde  dafür  getötet. 

Die  IJwetiU  schwören  nicht  beim  Barte,  lahje,  sondern  beim 
Schnurrbart,  äwäreb.  Der  Manu,  der  das  Eisen  zum  Belecken  reicht^ 
el-muballe*,  heißt  Erfejje'  und  lebt  in  el-'Ola. 

Kein  Keniki  wird  falsch  schwören,  w^eun  er  den  Türschluß  von 
dem  Ileiligturae  el-ljaijr  während  des  Schwures  mit  der  Rechten  be- 
rührt, denn  sonst  könnte  sein  Haus  oder  Zelt  einstürzen,  und  seine  ganze 
Familie  müßte  zugrunde  gehen.  Auch  bei  eS-Sejb  Saläh  wird  er  keinen 
Meineid  ablegen,  weil  er  sonst  alle  seine  Herden  einbüßen  würde* 

In  el-Kerak  lautet  die  gewöhnliche  Schwurformel:  ,,Bei  Gott  und 
sieben  mit  Getreide  bcladencn  Kamelen^  daß  es  so  und  so  ist;  w  allah 


h 


341 


wa  Baba^  ^emiil  muhammalät    ralla",   oder   der  Schwörende   nimmt   ein 
Hölzchen  in  die  Haad  und  spricht: 

„Beim  Lehen  dieses  Holzes 

und  dea  angebetenen  Herrn!  daß  es  so  und  so  ist. 

Wa  haiat  ha-l-'üd 
w  ar-rahh  el -ma^böd;" 

Die  feierliche  Formel^  um  sicher  zu  seinj  daß  ein  anderer  etwas 
tue,  lautet: 

„Ich  lege  Gott  auf  deine  Lenden 
und  den  hh  Georg  zwischen  deine  Augen^ 
auf  deine  schwarzen  Äugen 
und  die  bei  dir  sitzenden  ilänner. 
Ich  lege  es  auf  deine  weidende  Habe 
und  auf  deine  arbeitenden  Nachkommen 
und  zwischen  die  HalsüflFnung  deines  Hemdes 
und  deinen  Speichel. 

Ana  hatt  allah  fi  mtunak 
w  al-hatjr  ben  'ujünak 
fi  *ujuuak  es-sAd 
wa  rgalak  ehek*üd 
luittha  fi'i-mäl  es-sareh 
w  al-wulejd  el-fäle^ 
wa  ben  zi^cak 
wa  rtkak." 

Oder  man  legt  die  Rechte  auf  den  Kopf  des  zum  Eide  Aufge- 
forderten und  sagt: 

j^Ich  beschwöre  dich  bei  Gott 

und  trenne  deinen  Rücken  von  Gott. 

MunSedak  billnh 

w  muljli  ?ahrak    an  allah," 

Beim  feierlichsten  Schwüre  legt  der  den  Eid  Abnehmende  dem 
Schwörenden  die  linke  Hand  auf  den  Eopf  und  die  Rechte  auf  die 
Genitalien  und  sagt: 

,Ich  unterwerfe  dich  Oott 
und  trenne  deinen  Rücken  von  Gott 
und   ich   lege   die  Hand  zwischen  deinen  Gürtel  und  deine  Genitalien. 


342 


Ana  Ijärje^ak  lalbiTi 
w  miiljli  ?atirak    an  aUah 
w  ana  b^ltha  ben  Vz^raak  wa  Izämak." 

Die  Teräbin,  Beli  und  Tijjiha  schwören: 

1.  Al-tfutta:  In  den  Kreis  legen  sie  Kamel-  und  Schafraist,  bizr, 
und  auch  Ilundeexkremente,  iiara.  Die  Sanirat  legen  Asche  und  ein 
Stuck  Zeittnch  hinein.  Der  Schworende  muß  sich  rasieren  und  die  Haare 
schneiden  lassen  und  sicli  waschen.  In  der  Mitte  des  Kreises  ruft  er 
das  Wort  „walhih"  40  mal,  und  zwar  je  10  mal  gegen  jede  Weltgegend. 

2.  Beim  heiligen  Grabe^  *ala-l-weli:  Der  Schwöreode  legt  seine 
Rechte  auf  das  Grab  und  sagt: 

„Bei  deinem  Leben,  o  N.^  und  beim  Leben  dessen,  der  in  dich  den 
Segen  legte,  daß  sich  die  Sache  so  und  so  verhilt,  wa  hajatak  ja  flan, 
wa  hajiU  min  halt  fik  el-barake  inna-d-da*awa  kada  w  kada." 

3.  AWIinäide: 

^Ich  bin  dir  geneigt  mit  der 
Gunst  Gottes 

und  stelle  dich  in  Gotteshand  — 
wie  verhält  sicli  also  die  Sache  .  .  ? 


Ana  radik  ra<}wa  min  allah 


wa  murked  ?ahrak  'al-allah 
inno  k^f  ed-da*wa  ,  .  ?" 


4.  Bei  einem  Wissenden,  saheb  es-sirr:  Der  Schwörende  legt  seine 
Rechte  auf  den  Kopf  des  Wiesenden  oder  auf  den  Suura  seines  Kleides 
und  sagt  sechsmal  „wallah^,  bei  Gott,  dann  zum  siebentemual : 

„Bei  Gott  —  und  bei  deinem  Leben,  o  N.,  bei  deinem  Wissen  und 
dem  Wissen  deiner  Sippe  —  und  beim  Leben  dessen,  der  das  Wissen  in 
dich  gelegt  hat^  daß  sich  die  Sache  so  verhält,  w  allnh  wa  liajntak  ja  flan 
wa  sirrak  wa  sirr  alilak  wa  hajät  illi  hatf  es-sirr  fik  inn  ad  da*wa  kada  .  .^ 

Dieser  Schwur  wird  hochgeschätzt,  denn  wer  einen  Meineid  begeht, 
der  stirbt  oder  kann  nicht  gehen  und  bleibt  auf  der  Stelle  wie  gebannt 
So  (.Isen  abu  IJüsa  von  den  flanagre;  er  beging  einen  Meineid  und 
nach  sieben  Tagen  starb  er  und  seine  drei  Sülme. 

5.  Diu  en-nar:  Tijaba:  Der  Schwörende  hält  einen  Stock  ins  Feuer 
und  spricht: 

,3<^iui  Leben  dieses  Feuers,  welches  hervorging  ans  kaltem  Eisen, 
daß  ich  ,  .  .,  wa  bajat  lia-n-när  illi  t^la'et  min  hadide  bärde  inni  .  .  ," 
oder  der  Schwörende  legt  den  Stock  an  den  Rand  des  Feuers  und  sagt: 

„Beim  Leben  dieses  Siebenfachen  (Feuers),  das  Gott  erschaffen 
hat  aus  kaltem  Eisen,  daß  es  sich  .  .  .,  wa  liajüt  ha-1-musabbta  a  illi 
balakha-lläh  min  t^dide  barde  inno  ..." 


343 


IJw^t*^t  et-Tihn.iTia  nnd  Beli:  der  Sdiwörende  hebt  dnn  brennenden 
Slab  aus  dem  Feuer^  hält  ihn  hoch  und  spricht: 

^Beim  Leben  dieser  Flammej  daß  ,  .  .  wa  luijät  had-iniVbAs  innu." 

6.  Din  el-'üd:  Beli:  Der  Scliwörende  nimmt  einen  ti^ockcnen  Ast^ 
bebt  ihn  und  sjmcht: 

„Beim  Leben  dieses  Astes  und  dessen,  der  ihn  wachsen,  dann 
grlin  und  trocken  werden  ließ,  daß  ich  .  ,  .^  wa  hajät  ha-röd  w  min 
anbatu  wa  turam  ahtjaru  w  ajbasu  inni  ..." 

7,  Wenn  der  Sobn  etwas  unternehmen  will,  womit  die  Mutter  nicht 
einverstanden  ist,  kann  sie  ihn  ilurch  folgende  Formel  (^TijahaJ  daran 
hindern;  sie  sagt  nämlich  in  seiner  Anwesenheit: 

„Bei    meiner    Brost,    die    du    gesogen    haat^    sollst    du    zurück- 
kehren,  fi  dirrati  illi  ra*|c'taha  aun  ta^awed", 
und  er  muß  sein  Vorhaben  aufgeben. 

Den  'Azazme  gilt  der  Kreisschwur,  din  el-bufta,  als  hochheilig,  a^^am. 

Bei  den  8a  idiyin  schwört  die  eines  Eliebruches  verdächtige  Frau: 

yjBeim  Kreise  dieses  heiligen  Ortes»  daß  ich  weder  gespalten  noch 
geritten  worden  bin,  w  [lutfa  hal-weli  inni  ma  Snkebt  w  lä  rukebt." 

Auch  ist  der  Schwur  vor  einem  Feuer^  diu  en-nar,  heilig.  Der 
'Azämi  stellt  sich  vor  ein  brennendes  Feuer,  hält  die  Rechte  über  die 
Flamme  und  sagt: 

^Bcim  Leben  dieses  Feuers^  welches  aus  sieben  Sachen  besteht,  beim 
Leben  dieses  Feuers,  welches  aus  kaltem  Eisen  hervorging,  chiß  es  so  und 
80  ist,  w  hajat  ha-n-nar  bad-enisabbe*e  w  hajat  hannar  illi  tala'el  min 
^adide  barde  inno  ..." 

Diu  el-minsede  nennen  die  yj^ullam  den  Schwur  bei  den  Genitalien, 
Dtn  ed-dirre,  Brusteid,  ist  bei  ihnen  im  Ctebraucbe  bei  der  Zusage.  Der 
ihn  schwören  läßt,  sagt  bei  den  Sa'idiyin: 

„Bei  Gott,  wenn  du  nicht  tust  so  und  so,  soll  er  (Gott)  die 
Brust  abschneiden,  die  du  sogest,  w  allah  hin  ma  sawejt  kada  lal>|a' 
ed-dirre  illi  ent  raija^etha." 

Der  Zullami  schwört  auch  bei  seiner  Kaflfeekaune,  wa-1-bakrag,  beim 
Leben  seines  Schafes,  w  hajat  ba-l-äa*,  bei  der  Brust  seiner  Mutter, 
w  dirre  waledi. 

Der  Sa'idi  schwört  sogar  beim  Leben  der  Nacht,  wbajat  ha-1-meniye. 

Die  Sobakiye  schwören  bei  iliren  Vorfahren,  bigdüdom;  auch 
hört  man  die  Phrase: 

„Es  möge  dich  antreiben  das  Los  meines  Ahnherrn,  sajek  '^lek 
kt^Z^  giddi." 


344 


Ihr  lieiligster  Eid  ist  bei  ihrem  Alinherrn  IJmt^d,  denn  dieser 
kann  strafen.  Wenn  sie  schwören,  so  wiederholen  sie  siebenmal  das  Wort 
Allah  oder  IJmed  nnd  beteuern  die  Wahrheit.  Dann  sagt  der  den 
Schwnr  forderte;  „Das  Reitpferd  Gottes  hinkt  zwar^  aber  holt  ein, 
farag  allah  *ar^a*  wa  sabük." 

Ist  jemand  in  seinem  Rechte  beeintrilehtigt  oder  befindet  er  sich 
in  Gefahr,  so  sucht  er  Schutz.  Den  Schutz  kann  man  nnr  im  Zelte  er- 
langen* Dieses  ist  heilig,  und  ehrlos  handelt,  wer  das  Asylrecht  in  einem 
Zelte  verletzt  oder  den  SehiilKling  nicht  verteidigt. 

Im  Jahre  IH87  fielen  die  Shnr  in  die  Gebiete  von  el-Kerak  ein 
und  machten  gute  Beute.  Die  Kerakijje  mit  Darawiä  und  §aleh  ihn 
Halil  ihn  Musfafa  verfolgten  sie  bis  zum  radir  es-Sul{an»  Hier  lagerten 
die  Ilkej.^  von  den  Shür»  welche  mit  den  Keraki|]e  und  insbesondere 
mit  den  Megnlje  vor  kurzem  Frieden  geschlossen  hatten.  Dort  brachten 
die  Sbftr  ihre  Beute  in  Sicherheit  und  warfen  sich  auf  die  Kerakijje, 
die  bald  in  der  Flnelit  das  Heil  suchen  mußten.  Da  ihnen  der 
Rückzog  abgeschnitten  war,  so  eilten  Snleh  ibn  Halil  iind  Halil  ihn 
Xalia  in  das  Lager  der  Hkejs^  ihrer  Freunde,  nnd  l>aten  um  Dafele, 
Schutz.  Saleh  ibn  Halil  verkroch  sich  in  das  Frauengemach  des  Haupt- 
linges  und  fühlte  sich  sicher.  Aber  bald  kamen  seine  Verfolger,  gaben 
ihm  von  draußen  eine  Kugel,  zogen  ihn  bei  den  Füßen  heraus  und 
schlachteten    ihn    ab*     Dasselbe   geschah  mit  Halil  ibn  Jaha   efj-pmür. 

Die  heiligen  Gräber  und  andere  heilige  Orte  beschützen  nicht.  Sa 
geschah  es  vor  mehreren  Jahren  dem  Abu  *AwM  von  at-Terabin.  Er 
ging  mit  IJsen  ahn  'Aweoe^  und  dieser  zeigte  ilim  seine  Pistole.  Abu 
*Awed  wollte  sie  probieren,  der  Schuß  ging  los  und  die  Kugel  traf  den 
Ilsen.  Abu  *Awed  floh  sofort  zum  Grabe  des  Sejlj  Nunm,  wurde  jedoch 
von  den  Angehörigen  des  Erschlagenen  herausgezogen  und  wie  ein  Schaf 
geschlachtet^  wa-liraguh  min  bejt  el-weli  w  dababnh  kadahh  eS-sa'. 

Jedermann  ist  verpflichtet,  den  Schutz  einer  Person  zu  übernehmen. 
Dies  ist  ja  Ehrenpflicht  seiner  Familie  und  seines  ganzen  Geschlechtes. 
Wollte  er  den  um  Schutz  Angehenden  abweisen,  so  würde  er  dadurch 
seine  Furcht  oder  seine  Olmmacht  bekunden.  Er  übernimmt  deshalb 
den  Schutz  auf  jeden  Fall,  stellt  sich  jedoch^  wenn  er  sich  zu  seh  wach 
fühlt,  samt  seinem  Schützlinge  unter  den  Schutz  eines  Mächtigeren. 

Der  Bedrückte  betritt  im  Gebiete  von  el-Kerak  das  Zelt  und  sagt: 

„Ich  ersuche  dich  um  Sclmtz  vor  den  Quälereien  des  N.  Du  kannst 
auf  dreierlei  (Wegen)  entsclieidenj  es  handelt  sich  ja  um  eine  gute  Sache, 
ana  dahalt  *alejk  min  gawr  flan  bittaläte,  dahalt  *alejk  bil-liatt," 


345 


)er  Besclrützer  antwortet: 

„Freue  dich  der  Kraft  und  des  Glückes!         IbSer  bil*  ezz  w  aM^^Ücb 
NiemaDd  darf  dioh  schniillem»  mä-bad  jukatte'ak 

und  zeichne  die  drei  (Wege)  mit  deiner  Hand,     w  eoet  \}o\\  et4ah\tc  hidak", 

und  der  Bedriickte  zeichnet  mit  seinem  Stocke  drei  parallele  Striche  auf 
den  Boden, 

Wenn  ein  i^^atiari  einen  Stammgenosaen  getötet  hat  nnd  dadurch 
der  Blutrache  verfallen  ist,  da*we  dämm,  packt  er  sein  Zelt  auf  die 
Kamele,  flieht  mit  seiner  Verwandtschaft  zu  einem  mächtigen  Häupt- 
linge, hinter  dessen  Zelte  er  sein  Zelt  aufschlägt,  jakfih  bejt  al-madljul 
*alejh,  und  betritt  dessen  Zelt  mit  folgenden  Worten: 

„Ich  stelle  mich  unter  deinen  Schutz  nach  den  Noi*men,  die  unter 
den  Menschen  anerkannt  sind,  ich  suche  Zuflucht  und  Schutz  vor  meinen 
Stararagenossen,  ana  daljel  *alejk  hid-drub  illi  ben  an-nas^  dabei  *üjed 
lajed  min  ibn  *ammi." 

Handelt  es  sich  aber  nur  um  Geringes,  so  läßt  er,  wenn  er  einen 
Beschützer  braucht^  sein  Zelt  steheuj  geht  allein,  brasih,  in  das  Zelt 
desjenigen,  um  dessen  Schutz  er  ansucht,  und  sagt; 

„O  N.,  ich  stelle  mich  unter  deinen  Schutz  vor  der  Gewalt  meines 
Stammgenossen,  der  mein  Recht  ißt,  ja  San  ana  dabei  *alejk  *an  äarr 
ibn  'amrai  mä(5el  biitki." 

Der  um  Schutz  Ersuchte,  ad  daljil,  muß  ihn  gern  oder  ungern  mit 
seiner  ganzen  Verwandtschaft  beschützen. 

Bei  den  'Amärin  sagt  der  von  dem  Bluträcher  Bedrohte: 

„O  N.,  ich  stelle  mich  unter  eueren  Schutz,  rettet  meinen  Nacken 
und  meine  Herden,  ja  fljin  ana  dabei  *alejku  sallemü  rlvubti  w  halali*" 

Wenn  ein  Sarari  bedrängt  ist,  ladet  er  sein  Zelt,  Weib  und  Kinder 
auf  und  flieht.  Wenn  er  ein  Lager  erreicht,  hält  er  vor  einem  Zelte 
an,  springt  hinein  und  sagt: 

^0  du,  dem  nur  Wohl  begegnen  möge,  ich  (vertraue)  auf  Gott 
und  auf  dich,  ja  laki'I-bejr  ana  biilah  w  bik," 

Der  Zcltinhaber  —  oder  in  seiner  Abwesenheit  dessen  Frau  —  sagt: 

„Freue  dich  der  Kraft  und  Sicherheit  des  Lagers.  Niemand  darf 
dich  bedrängen  und  du  zeichne  die  Drcie  mit  deiner  Hand,  ebäer 
bil*'ezz  wa  tib  el-menzeh  miVliad  jukatte'ak  w  enet  bot!  et-taläte  bidak!^ 

Der  Beschützer  verscheucht,  jintaher,  die  Verfolger,  mit  den  Worten: 

„Euere  Hände  (weg)!   Eure  Hände  (weg),  tdeku,  ideku!" 


346 


b 


Die  Frao  fligt  nocli  hinzu: 

„Hände  weg,  Hände  weg!  hinter  mir  sind  noch  Männer^  idoku, 
tdekn^  waräja  rgäl!*^ 

Die  Verfolger  müssen  stehen  bleiben  und  dürfen  nichts  einwenden. 
Wenn  sie  dennoch  über  den  Beschützten  lierfallcn  und  ihn  schlagen 
sollten j  müßten  sie  von  den  Anverwandten  der  Frau  oder  des  Be- 
schützers getutet  werden,  ohne  daß  deshalb  Blutrache  entstünde. 

Dcr  Verfolgte  nennt  nun  einen  Mann^  den  er  zum  Richter  haben 
will,  sein  BeschütÄer  ernennt  einen  zweiten,  und  der  Verfolger  einen 
dritten.  Dann  darf  der  Verfolgte  und  der  Verfolger  je  einen  abweisen, 
so  daß  nur  ein  Richter  bleibt.  Der  Beschützer  sendet  nun  einen  Boten 
zu  dem  Verfolger  und  läßt  ihm  mitteilen: 

„0  N.^  der  N.,  Sohn  des  N.,  ersucht  micli  um  Schutz^  um  sein 
Recht  zu  wahren,  und  du  sollst  seinen  Besitz  nicht  schmälern,  ja  fl«n, 
flän  ibn  flau  da^al  *alej^ji  Vl-hakk  w  la  takatte'  sahto." 

Der  Verfolger  antwortet: 

„Dein  Schutz  lastet  über  mir  gleich  schwer,  als   ob  ihn  zwei  be- , 
echützitenj    und    dein    Stab    ruht   auf  mir  wie   ein    Säbel,  daiilak  *aleyi 
dahl^n  w  *asatak  'alejji  aef.'* 

Nun  begibt  sich  der  Verfolger  zu  dem  Beschützer,  wo  auch  der 
Richter  erschienen  ist,  und  hier  %vird  die  Sache  verbandelt. 

Sollte  der  Verfolger  uicljt  crscheiDen,  so  wird  er  zum  zweiten-, 
dritten-,  vierten-^  fünftcnmal  aufgefordert  und  falls  er  auch  dann  nicht 
erscheint  verfällt  er  der  Gewalt  des  Beschützers,  der  ihm  mit  seinem 
Geschlechte  alles  wegnehmen  darf. 

Wenn  der  Verfolger  dem  Beschützten  nachstellt  und  ihn  irgendwo 
erreicht,  schlägt  oder  tötet  und  flieht,  so  ist  er  zum  vierfachen  Blut- 
preise verpflichtet,  und  muß  dazu  noch  dem  Beschützer  so  viele  Kamele 
geben,  daß  ihre  Reihe  von  dem  Orte,  wo  der  Dahel  mißhandelt  worden 
ist,  bis  zum  Zelte  des  Bescliützers  reicht. 

Bei  den  TJanägre :  Wenn  jemand  arg  bedrängt  wird,  begibt  er 
sich  zu  einem  Häuptlinge,  hängt  seinen  Mirir,  Kopfstrick^  auf  dessen 
Hals  und  sagt: 

„0  N.,  ich  suche  Hilfe  bei  Gott  und  bei  dir  vor  dem  Frevel  des 
N.,  ja  ÜAUf  aua  billäb  wa  bik  'an  t<)ltc  flau." 

Der  Häuptling  antwortet: 

„Gcrechtigkeitshatber  übertrage  ich  dir  den  Schutz.  Du  bist  wiU- 
kommen  bei  dem,  der  dir  dein  Recht  verschafft,  bid-daläjel  ankol  !ak 
ad-daljal  marhaba  bak  billi  juwasselak  bakl^ak.*^ 


347 


Dann  sendet  der  Häuptling  zu  dem  Missetäter  und  fordert  von 
ihm  das  Recht. 

Der  Verfolgte  muß  besehtttzt  werden  von  dem,  dessen  Schutz  er 
mit  den  Worten  ^ana  däfeel  Vkjk"  ansiieht 

Bei  den  Tijaha  sagt  der  Häuptüno:  von  seinem  SchützHnge: 

„Dieser  (ruht)  in  meinem  Bauche^  bezeuget  es  o  Leute^  ha  da  fi 
batni  eshedii  jti  nas!" 

Bei  geringeren  Rechts^streitigkeiten  betritt  der  im  Rechte  Gekränkte 
das  Zelt  eines  anerkannten  Richters  und  sagt: 

„Ich  stelle  mich  unter  deinen  Schutz  vor  N.^  und  dir  gehört  das 
Viertel,  oder  dessen  Wert,  oder  die  Saehe  N.^  aoa  d^ihel  *alejk  min  flau 
w  lak  rba  i^jje  aw  tamanha  aw  as-§i  al-flani." 

Der  Richter  antwortet:  „Du  bist  sicher,  salimt.** 

Nun  läßt  er  dem  Widersacher  sagen: 

„N.  stellte  sich  unter  meinen  Schutz,  wenn  du  Recht  hast,  komm 
und  nimm  es,  flau  da]ial  'aln|ji  w  in  kau  lak  haki]t:e  ta*al  Ijodha." 

Diesem  bleibt  nun  nichts  anderes  übrige  als  vor  dem  Richter  zu 
erscheinen  und  sein  Recht  vor  der  Versammlung  zu  vertreten.  Steht 
sein  Recht  fest,  in  tabat  lo  bak^^  so  nimmt  er,  was  er  beansprucht. 

Bei  den  Sa^idijjin  sagt  der  Schutzfiehende  dem  anerkannten  Richter: 

„Ich  (lege  mich)  auf  deine  Ehre  o  N.  vor  N.,  ana  fi  'nnlak  ja  flau 
*an  fliio^j  und  legt  dabei  seinen  Kopfstrick  um  den  Hals  des  Richters, 
der  darauf  antwortet: 

^Sei  willkommen,  marhabä  bak!" 

Solche  Richter  sind  bei  den  Sa'idijjin:  Salem  ibn  Rammlin,  Salem 
er-Rwe^i  und  'Aknan  ibn  Sarür. 

Die  meisten  Streitigkeiten  verursacht  der  Diebstahl.  Seinem  Stamm- 
genossen etwas  zu  stehlen,  ist  Sünde,  aber  einem  Fremden,  der  weder 
bekannt,  noch  Gast,  noch  Schutzbefohlener  ist,  etwas  zu  entwenden 
oder  zu  rauben,  ist  ehrenhaft;  darum  muß  man  in  den  Oebieten  der 
Fellahin  auf  seine  Sachen  gut  aufpassen.  Es  bilden  sich  daselbst  kleine 
Banden  junger  Männer^  welche  die  Gebiete  anderer  Geschlechter  durch- 
streifen und  sie  unsicher  machen. 

Wenn  die  Lijjitne  solchen  Dieb,  luijef,  bei  der  Tat  erwischen, 
prügeln  sie  ihn  tltchtig,  jiijrebüh  Jarban  aliman,  und  binden  ihn  an 
die  Mittelstange,  al-waset,  des  Zeltes  an.  Will  er  nicht  neue  Schläge 
bekommen,  so  darf  er  sich  nicht  rühren.  So  bleibt  er  gewöhn  lieh  bis 
zum  Tagesanbruch  in  dieser  Lage;  dann  nimmt  man  ihm  alles  ab^  was 


348 


er  hat,  und  läßt  ihn  laufen.  K(?nnt  er  aber  jeinand  von  den  Anwesenden, 
den  er  grüßtj  so  wird  er  diesem  übergeben,  der  ihn  dann  freiläßt 

Wenn  die  Kerakijje  einen  Dieb,  h*yrf;  i^i  Lager  ergreifen, 
legen  sie  ihm  die  fllr  die  Pferde  bestimmten  eisernen  Ketten  an  und 
binden  ihn  an  die  Vorderstricke  des  Zeltes,  au  denen  auch  die  zum 
Mästen  bestimmten  Schafe^  rabibe,  rabäjebj  angebunden  sind.  Nun 
schmieren  sie  ihm  den  Kopf  und  Bart  mit  Teig,  'agme,  ein  und  die 
Schafe  belecken  ihn  und  reißen  ihm  dabei  die  Haare  aus. 

Oder  sie  graben  ein  hlngliehes  Loch,  legen  ihn  hinein,  so  daß  nur 
der  Kopf  herausäcliaut,  bedecken  ihn  mit  Erde  und  stampfen  diese  zu. 

Zur  Zeit  der  Ernte  muß  er  mit  den  Ketten  an  den  Fußen  arbeiten, 
bekommt  Schläge^  wenig  Essen,  aber  seine  Seele,  *az!ze,  nehmen  sie 
ihm  nicht.  Nach  einem  Monate  wird  er,  wenn  er  aus  dem  Gebiete,  min 
ed-dire,  von  cl-Kerak  (zwischen  el-Mogib  uud  el-Hsa)  stammt,  entlassen. 

Wenn  seine  Begleiter  etwas  geraubt  haben  und  damit  geflohen 
sind,  so  wird  er  erst  dann  freigelassen,  wenn  alles  zurückgestellt  ist. 

Erblickt  ein  IJan^üri  einen  Dieb,  harami,  so  schreit  er: 

„Hierher,  o  Tapfere,  hierher,  gaj  ja  sbeyanj  gaj!" 

Wenn  sie  ihn  töten^  und  er  einem  befreundeten  Stamme  angehört, 
muß  sein  Blutpreis,  dije,  bezahlt  werden. 

Auch  bei  den  TerÄbin  wird  der  Dieb,  wenn  er  zu  den  Feinden, 
komiinij  gehört,  getötet. 

Wenn  er  aber  ein  Zelt  erreicht  und  es  betritt,  darf  er  bei  den 
'Äzazme  nicht  mehr  getötet  werden. 

Sa'idi|]in;  Wird  ein  Dieb,  dessen  man  auf  dem  Pferche^  marAh, 
im  Ilirtenlager  oder  auf  dem  Mittclplatzc  im  Zeltlager  der  Beduinen, 
sahat  eb^arab,  habhaft  wird,  getötet,  so  dürfen  seine  Angehörigen  keinen 
Blutpreis  verlangen. 

Zullam:  Wenn  er  getötet  wird,  so  muß  der  Töter  fliehen,  ji^la, 
und  den  Filutpreis  zahlen. 

Die  gestohlene  Ziege  oder  das  gestohlene  Sehftf  muß  überall  zurück- 
gegeben werden  mit  noch  drei  anderen.  Ist  das  gestohlene  Tier  nicht 
mehr  vorhanden,  so  müssen  vier  restituiert  werdcUj  murabba*.  Schmalz, 
Getreide,  Pflug,  Mantel  u.  ä.  muß   viennni   bezahlt  oder  ersetzt  werden* 

Wenn  jemand  in  einem  Hause  oder  Zelte  etwas  stiehlt^  so  zahlt 
er  noch  für  das  Betreten  desselben  bis  lOü  Megidi  Strafgeld. 

Eine  Stute  oder  ein  Kamel  wird  nur  einfach  ersetzt. 

Dies  ist  der  Grund,  warum  man  jedes  gefundene  Schaf  u.  Jl.  an- 
zeigt und  es  als  fremdes  Eigentum  hUlt,   bis  der  Eigentlimer  erseheint 


349 


Wenn  es  Junge  wirft,  werden  auch  diese  mit  dem  Wasm,  Atzeiehen, 
ihrer  Mutter  versehen  und  erst  nach  vier  Jahren  gehören  sie  dem  Fmder» 

Wer  einem  anderen  durch  eigene  Schuld  einen  Schaden  verursacht^ 
ist  ebenfalls  ersatsspfiichtig.  Der  Beschädigte^  ehfarim,  treibt  das  Vieh 
des  Schädigers  xu  einem  Häuptlinge,  und  dieser  zwingt  nun  den  Schä- 
diger Ersatz  zu  leisten,  binno  ji8odd  Vmilo^  und  erat  dann  gibt  er  ihm 
die  Tiere  zurück. 

Will  der  Schädiger  nieht  Folge  leisten,  so  verhängt  über  ihn  der 
Sejb  die  Wigh-Strafe^  jalj:üm  bwigh  *ala  rä'i-14*aIäL  Vor  dem  Zelte 
des  Schädigers  wird  ein  Teppich  in  der  Richtung  gegen  das  Zelt  des 
Sejlj  ausgebreitet  und  darauf  ein  Schaf  (Ziege)  des  ScIiUdigers  ge- 
schlachtet und  dies  so  lange  wiederholt^  bis  er  nachgibt.  Der  Jäcjh  be- 
kommt einen  Lohn,  hisrai,  dafür. 

Recht  schwierig  gestallen  sich  Erbschaftsstreitigkeiten.  Rechtmäßige 
Erben,  el-warit  oder  et- wäret,  sind  die  Sohne,  Letzt  willige  yerfügnngen 
des  Vaters  kommen  nie  vor.  Bei  den  Shür  darf  der  Vater  unter  keiner 
Bedingung  seinen  Sohn  von  der  Erbschaft  ausschließen,  la  ji^der  jikta* 
waladu  min  malih.  Auch  wenn  der  Vater  zu  Lebzeiten  seinen  Sohn 
fortgejagt  hätte,  kommt;  dieser  nach  seinem  Tode  zurllck  und  nimmt^ 
was  ihm  gehurt. 

Die  Töchter  erben  nie  mit  den  Söhnen,  Gewöhnlich  bekommen 
sie  von  den  Brüdern  gar  nichts;  ja  auch  die  Jlitgift  der  Schwester, 
mohr,  8ijal.v,  die  der  Bräutigam  bringt,  gehört  den  Brüdern. 

Sind  keine  Söhne  da,  so  geht  der  ganze  Besitz  auf  die  nächsten 
Verwandten  des  Verstorbenen  über.  Die  Töchter  bekommen  nur  als 
Geschenk  je  eine  Wärede  und  je  eine  Sadere,  also  zwei  Kamelstuten: 
die  zur  Tränke  Gehende,  die  von  der  Tränke  Zurückkehrende.  Diese 
Geschenke  sollen  die  Töchter  immer  bekommen^  selbst  wenn  der  recht- 
mäßige Erbe  leer  ausgehen  sollte. 

Bei  den  *Amarin  ist  es  nicht  bestimmt,  was  die  Töchter  als  Geschenk 
bekommen  sollen,  und  es  hängt  von  der  Herzensgüte,  tibet  al-bater,  der 
Erben  ab,  was  sie  ihnen  schenken. 

Hat  der  Erblasser  keine  Söhne  und  keine  Töchter,  so  erbt  die 
ganze  Verlassenschaft,  gamf  muhlefät,  sein  entlassener  Sklave  oder  sein 
Adoptivsohn^  al-maliSür,  der  zum  Geschlechte  des  Adoptivvaters  gehört. 
Dieser  ist  auch  der  gesetzliche  Erbe,  wenn  Töchter  da  sind.  Er  darf 
diese  nicht  heiraten,  verheiraten  kann  er  sie  aber. 

Adoption,  al-ljisre,  kommt  häutig  vor.  Wenn  der  Mann  keine  Söhne 
hat,  kann  er  einen  fremden  Knaben  an  Sohnes  statt  nehmen. 


350 


Er  ruft  die  StaraTnesan^ehörigen  in  sein  Zelt  nnd  bringt  dorthin 
den  Knaben  oder  Jüngling,  der  ein  Schaf  flihrt.  In  dem  Gastraume, 
afi-§i|^tj  seines  Zeltes  muß  der  Zeltherr  nun  das  8chaf,  Äa't*al*Lji^re, 
opfern.     Wenn  er  es  sehlachtetj  spricht  er: 

Isma'ü  jk  Sähedtn! 
^üfü  ha-i-di|^l^  el-mnSarra 

nnd  dieses  für  jeden  bereitete  Fleisch: 
es  ist  dies  keine  Gunst  von  mir, 
sondern  sehet:  ich  adoptiere  den  N,f 
(er  soll  das  Reeht  ausüben)  über  meinen  Be- 
sitz,  meine  Herden  und  meine  Töchter. 


„Höret  zu,  o  Zeugen! 
Sehet  diesen  offenen  Zeitraum 


w  ha-al-lahm  al-mnfarra* 
mii  hu  ^ram  minni 
bal  tardni  muljSer  äan  ma'i 
fi   mäli   w  lialali  w  banati.** 


Tijaha:  Der  Mann  darf  von  seinem  Besitze  nichts  seiner  Frau 
zuwenden.  Ja  auch  wenn  er  keine  Sohne  hat^  darf  er  seinen  Töchtern 
oder  seiner  Frau  sein  Privateigentum^  molkj  nicht  vermachen.  Dies  wäre 
eine  Schädigung  der  Erben,  mehsed  vsrarity  und  das  sind  seine  An- 
verwandten. Diese  geben  der  Fran  oder  den  Töchtern  nach  ihrem 
Gutdünken,  tibe  hater. 

Bei  den  Hwctat  kann  der  Vater  den  ungehorsamen  Sohn  temporär 
vom  Erbe  ausschließen  oder  ihn  überhaupt  fortjagen.    Er  sagt: 

„0  N.,  ich  scheide  dich  ab  und  Gott  scheidet  dich  ab  vom 
Besitz  nnd  Verkehr,  ja  flän  ana  kate*ak  w  allah  l>ate'ak  min  el-miM 
w  as-sil^.** 

Nach  dem  Tode  des  Vaters  kann  jedoch  der  Sohn  Anspruch  auf 
die  Erbschaft  erheben  und  bekommt  seinen  Anteil. 

Der  von  einer  Dienerin  (Magd)  geborene  Knabe  kann  den  übrigen 
Söhnen  nicht  gleichgestellt  werden.  Er  wird  oft  nach  dem  Tode  des 
Vaters  samt  der  Mutter  vertrieben. 

Einem  Bewohner  von  el-Kerak  gebar  seine  Frau  erst  in  seinen 
alten  Tagen  einen  8ohn.  Voll  Dankbarkeit  gegen  Gott  ging  er  zu  seinen 
Freunden,  um  es  ihnen  mitzuteilen  und  fand  am  Wege  einen  neu- 
geborenen, verlassenen  Knaben  hegen.  Er  erbarmte  sich  seiner  und 
ließ  ihn  mit  seinem  Sohne  erziehen.  Beide  nannte  er  Mbammed,  Als 
er  nach  einigen  Jahren  dem  Sterben  nahe  war,  sprach  er:  „Mbammed 
wird  erben,  und  Mharamed  wirtl  nicht  erben. *^ 

Als  die  Knaben  groß  geworden,  sagte  der  Vormund  dem  leiblichen 
Sohne:  „Mharamed  ist  ein  Bastard^  lome,  gib  ihm  nichts  und  jag'  ihn  fort" 

Er  tat  es,  doch  der  gefundene  Mhammed  erwiderte:  „Ja  du  hast 
hier  gar  nichts  zu  sagen,  denn  du  bist  ein  Bastard  —  ziehe  fortl" 


351 


l 


Nun  entstand  ein  großer  Streit,  wer  der  leibliche  Solm  und  somit 
der  rechtmäßige  Erbe  sei.  Um  dies  zu  eiitscheidenj  zogen  beide  zum 
Geöchle.chte  der  Beni  *Okbe  von  den  Tijüha  im  Gebiete  von  l^azze, 
dessen  Häuptling  ez  Zijädi  als  Riehter  allfremein  anerkannt  war,  und 
stiegen  nach  Sonnenuntergang  vor  seinem  Zelte  ab. 

Beide  brachten  dieselbe  Klage  vor.    Ez-Zijädi  antwortete  gar  nichts. 

Nachdem  der  eine  wie  der  andere  seine  Sache  vorgebracht  hatte^ 
trat  es£-Zijadi  zu  seiner  jungen  Frau,  die  hinter  dem  Scheidetuche  der 
Verhandlung  zugehOrt  hatte,  und  sagte:  „Ich  weiß  nieht^  wem  ich  recht* 
geben  soll."    Da  sagte  die  Frau:  „Geh*  schlafen  und  laß  mich  handeln," 

Sie  legte  ihren  Sclimuck  an  und  ging,  als  sich  alles  niedergelegt 
hatte  und  in  der  Männerabteilung  nur  die  beiden  Brüder  geblieben 
waren,  einigemal  an  ihnen  vorüber,  Da  erhob  sich  der  gefundene  Mham- 
mcd  und  wollte  sich  mit  ilir  unterhalten.  Sie  wies  ihn  jedoeb  zurück 
mit  dem  Bemerken,  mit  ihm  sei  keine  angenehme  Unterhaltnng  möglich, 
da  er  sich  um  sein  Recht  kümmern  müsse. 

Er  erwiderte:  „Die  Unterhaltung  mit  dir  in  dieser  Nacht  läßt 
mich  auf  mein  Recht  verzichten."  Dies  hurte  auch  der  wahre  Sohn 
und  sagte:  „Ich  würde  mich  schämen,  mein  Recht  um  einen  Liebes- 
handel her  zugeben:" 

Da  ergriff  die  Frau  die  Hand  des  gefundenen  Mhammed,  rief  den 
ez-Zijadi  und  erzählte,  was  geschehen  war.  Ez-Zijadi  ließ  sofort  Feuer 
anzünden»  die  Ältesten  zusammenrufen  und  erklärte:  „O  Versammlung, 
hier  sind  die  beiden  Mhammed*  Dieser  da  ist  der  wahre  Solrn,  der 
erben  wird^  und  dieser  wird  nicht  erben;  denn  seine  Worte  beweisen, 
daß  er  ein  Bastard  sein  muß." 

Gastfreundschaft- 


Der  Araber  betrachtet  die  Gastfreundschaft  als  seine  erste  Pflicht; 
er  weiß  wohl,  daß  gar  oft  sein  Leben  wie  das  seines  Tieres  verloren  wäi^e, 
wenn  er  keine  hilfreiche  Hand  fände,  und  diese  sucht  er  sich  durch 
Gegendienste  zu  sichern.  Die  Gastfreundschaft  bietet  ihm  auch  volle 
Sicherlieit  in  den  Gebieten  seines  Gastgebers,  weil  dieser  für  alles,  was 
sein  Gastfreund  besitzt,  bürgt  Die  Verpflegung  wie  die  Verantwortung 
verursachen    dem  Wirte    viele    Sorgen;    deshalb   suchen    sich    viele   der 

LPfliclit   der    Gastfreundschaft   zu    entziehen    und  verstecken  ihre   Zelte 
in    abgelegenen    Tälern    und    schwer    zugÜDglichen    Schluchten,    oder 


A 


352 


einen  Stammanjs;ehörigen  und  fragt  ilm  nach  dem  Zeltlager,  »o  bekommt 
man  immer  lalsclie  Auskunft.  So  handeln  die  meisten  Fellaljn  und 
Ma^aze;  die  echten  Araber  aber,  die  Kamelzüchter,  laden  manchmal 
schon  von  weitem  ein.  Oft  liefen  oder  ritten  uns  mehrere  Männer 
entgegen,  baten  uns  mit  schönen  Worten,  bei  ihnen  zu  bleiben,  gingen 
nach,  wenn  wir  nicht  anhielten,  und  bedrohten  uns^  so  daß  wir  ihrem 
Wunsche  nachkommen  mußten. 

Der  Gruß  gilt  überall  als  Zeichen  der  Gastfreundschaft.  Freilich 
besteht  der  arabische  Gruß  aus  einer  ganzen  Reihe  von  Redewendungen 
und  dauert  manchmal  eine  gute  Viertelstunde,  so  daß  man  oft  in  die  Lage 
kommt,  sich  ilm  zu  verbitten,  was  dem  Eingeborenen  aber  höchst  un- 
anständig erscheint.    Die  I^wetät  sagen: 

„Wenn  du  jemand  grüßest,  ?affat^,  tasfik,  und  er  dir  antwortet,  so 
begleitet  dich  sein  Gruß  den  ganzen  Tag,  und  du  kannst  nicht  irregehen." 

In  der  Wüste  grtlßen  die  i'^hur  folgenderweise: 

„Starke  dich  (Gott),  kawwak!" 

«Willkommen,  du  sollst  stark  seinj  haW  iwlt!> 

„Gott  soll  dir  helfen,  allah  ja*inak!" 

«Gott  soll  dich  lange  erhalten,  allah  jadimakl» 

Seltener  hurt  man  in  der  W^ liste  die  Worte: 

„Friede  mit  dir,  as-saläm  'alejkl" 

«Auch  mit  dir  sei  Friede,  wa^alejk  as-salam!» 

„Woher  beglückest  du  uns,  min  ejn  tiajjitV* 

«Gott  zum  Gruß,  allah  wa  tl>ajja!> 
und  nun  sagt  er,  woher  er  kommt.     Dann  folgt  zumeist  die  Frage: 

„Wo  sind  die  Araber,  wejn  ha  l-*arban?** 

„Ich  wünsche  dir  Frieden,   salamtak,   sie   lagern  dort  und  dort!" 

Ist  der  Wanderer  durstig  und  sieht  gefüllte  Wasserschlüuche,  so 
fragt  er: 

„Habet  ihr  Wasser  mit,  ma'ku  ma'?" 

«Jawohl,  ma*ana!> 

Wenn  er  die  Wiisserschlauche  nicht  gleich  bemerkt  und  nicht  weiß, 
wieviel  Wasser  sie  haben,  so  fragt  er: 

„Werdet  ihr  den  Durstigen  nicht  trUnkeUj  mä  tasl^ü  ab'at&än?** 

«Bei  Gott,  laß  deinen  Bauch  voll  seiUj  iw  allah  ed*a  batnak  niwil» 

Wenn  man  Kamelhiiien  begegnet  und   die  gewöhnlichen  Formeln 
gewechselt  hat,  hört  man  fast  immer  die  AuflForderung: 
„Steiget  abj  melket^  hawwelü,  chtelbü!" 


353 


und  sie  bringen  eine  oder  mekrere  Kamelstuten^  von  denen  man  frische 
Milch  bekommt. 

Äiisiuhi*licher  gestalten  sich  die  Grußformeln  im  Gastzelte.  Bei 
den  Arabern  gibt  es  kein  s[>ezielles  Gastzelt.  Jedes  Zelt  empfängt  Gäste, 
man  soll  aber  immer  im  ersten  Zelte,  zu  dessen  Vorderseite  man  kommt, 
absteigen.  Hat  man  jedoch  im  Zeltlager  einen  Bekannten,  bei  dem 
man  absteigen  will,  so  erkundigt  man  sich  zuvor  nach  der  Lage  seines 
Zeltes  mit  den  Worten: 

^Wo  steht  das  Zelt  des  N.?  0  der  du  gewohnt  bist^  Auskunft 
zu  erteilen,  wejn  bejt  fliinj  ja  mu'awwad  *aliman?" 

Dann  sucht  man  es  auf,  indem  man  womöglich  die  Rückseite 
der  Zelte  passiert.  Vor  dem  gewünschten  Zelte  läßt  man  die  Kamele 
niederknien,  ju  nawwehü  ar-rdab  kafa'-hbejt.  Der  Zeltberr  oder  seine 
Frau  bringt  inzwischen  Teppiche  ans  dem  Wohnräume  in  den  Gastraum, 
den  man  mit  den  Worten  betritt;  „Kawwak''  oder  „As-salam  'alejkom." 
Dann  begrüßen  einander  Gast  und  Zeltberr  durch  ümarmuDg  und  Kuß, 
je    dreimal  ant"  jede  Wange,   legt  die  Rechte  auf  die  Brust  und  sagt: 

„Wie  befindest  du  dich,  ßejf  ente?** 
worauf  man  zur  Antwort  bekommt; 

«Gott  sei  Lob,  al-bamd  lillMi.» 

Jetzt  fordert  der  Zeltherr  oder  dessen  Frau  die  Angekommenen  auf: 

„Tretet  auf  die  Teppiche,  fiitü  V-l-frää.** 

Man  entledigt  sich  der  Reitschuhe,  stellt  das  Gewehr  abseits  in 
die  Nähe,  setzt  sich  mit  unterlegten  Beinen  auf  die  Teppiche  nieder 
und  lehnt  sich  an  einen  Sdäd-Sattel.  Jetzt  grllßt  der  Mu'azzeb  nochmals 
und  fragt: 

„Wie  geht  es  dir,  ^ejf  ente?" 

„Wie  geht  es  deinen  Kindern,  Öejf  min  warak?" 

Man  antwortet:  tSo  Gott  will,  geht  es  ihnen  gut,  in  §a*  allah 
mabsiltin.  * 

„Gott  möge  dich  zufriedenstellen,  alläh  jabusfak  (sie)!" 

«Sie  lassen  dich  grüßen,  jusallemii  *alejk!> 

Dann  steht  der  Mu*azzeb  auf  und  ruft  in  die  andere  Abteilung 
des  Zeltes: 

„Sofort,  0  Gastgeberinnen,  bereitet  das  Abendessen  eueren  Gästen, 
bsä'  jÄ  ma'azib  sawwßi  'aSa  litjnjüfkon!" 

Wenn  die  Gäste  bereits  gesättigt  sind,  fordert  sie  der  Gastgeber 
auf,  noch  weiter  zu  essen: 

M  aiiL  ArcLbb  Pttmcft.  UI.  98 


354 

„Esset;  o  GästO;  esset  das  Abendmahl! 

Ihr  habt  uns  gar  nicht  erfreut  mit  euerem  Essen! 

Ta'aäSu,  ta^aSsü,  ja  4ujüf  ma  'agibtüna  fi  'afiäku!" 

Sie  antworten  darauf:    «Gott  ersetze  es   dir  und  vermehre  dein 
Wohl,  allah  jiblef  'alejk  w  juöatter  bejrak.» 

Der  Wirt  sagt  wieder:  „Esset,  Gott  soll  euch  Gesundheit  schenken, 
ta'aäöü,  allah  en  thajjiku!",  worauf  einer  der  Gäste  antwortet: 

«So  oft  sich  regen  die  jungen  Kamelstuten,     ^Ala  ]^ad  mk  darhaman  al-^il 
und  ärgerlich  ist  der  Geizhals,  wa  bartam  al-babil 

und  ausgeht  der  Wolf  allein,  wa  maäa  ad-dib  b^läwi 

sollst  du  beglückt  sein!  thajja!» 

Vor  der  Abreise  sagt  man  zum  Gastgeber: 

„O  Gastgeber,  wir  grüßen  dich,  ja  mu^azzeb  nusallem  *alejk!" 

Der  Gastgeber  erwidert  darauf: 

„Doppelte  Gesundheit,  volle  Kraft  werde  euch, 
auf  daß  ihr  bei  uns  zum  zweiten  Male  erscheinet; 
euer  Weg  soll  grün  sein, 
nichts  möge  eueren  Eingeweiden  entfallen, 
als  was  euere  Brust  freut! 

§ahten  w  *afije  mhanna', 
w  laku  ^endana  mtanna, 
darbaku  ab(Jar 
ma  ja|>a^  min  butünku 
Vejr  farl)änat  §dürku." 

Die  IJwötat  grüßen  im  Zelte: 
„Kraft,  tuwwa!" 

„Kraft  diesen  Männern,  l^aww  ha-r-regal!" 
«Gott  beglücke  diese  Männer,  hajj-allah  ha-r-re§M!» 
«Zum  Wohl,  o  ihr,  die  ihr  Beute  macht,  al-'awäfi  ja  r&nim!n!> 
«Gott  beglücke  diesen  Beutemachcr,  hajj-allah  ha-1-ranem!» 
„Wie  geht  es  den  Barten  und  ihren  Angehörigen,  kef  eMedia'  wa 
mk  fiha?" 

«(Gott)  läßt  leben  die  Männer  und  sterben,  ta'iä  er-regäl  wa  towfihom.» 

Nun  fragt  der  Zeltherr,  mu'azebb: 

„Wohin  willst  du  unter   dem  Schutze  Gottes,   h&da  w6n  *ala  g^irt 
allah?" 


35» 


«Bis  hierher,  *ala  liadd  hdna!» 

yjWie  geht  es  deinen  Kindern,  kef  ha-l-*ejal  waräk?" 

«Gott  soll  von  dir  nicht  weichen  lassen  Gleiches,  allah  lä  ju* 
wallik  saje!» 

^Welche  Nachrichten  bringst  du,  weä  'ulömak?** 

«Nachrichten  des  Friedens,    ulüm  es-salam*> 

„O  Gast,  tritt  doch  näher,  ja  (Jßjf  föt  gaj!" 

«Ich  hin  bereits  auf  meinem  Platze,  wasalet.» 

„Sofort  reichet  das  Mahl  dem  Gaste,  er  ist  ja  hungrig,  bsä^a  h&tä 
rada  litj-cjejf  tarah  ^i'än!" 

«Gott  möge  entfernen  den  Hunger,  allah  juVed  el-|;ü*!» 

„Gott  möge  euch  beglücken  von  euerer  Abreise  an  bis  zur  An- 
kunft, allah  en  thajjiku  min  jom  miSetu  lema  lafejtnl" 

«Er  möge  beglücken  euere  Kinder,  jiihajji  nabaku!» 

Vor  der  Mahlzeit:  „Gießet  zum  Waschen  den  Gästen,  rasselÖ 
'a-(J-4ujftf!" 

«Meine  Hand  ist  rein,  idi  na?ife,> 

„Das  Waschen  ist  Sitte,  das  Essen  gut  Glück,  el-rusul  sinne 
wa-l-akl  nasib!" 

Nach  der  Mahlzeit:  „Mehre  (Gott)  euer  Wohlsein,  jukatter  b<yrku!" 

«Doppelte  Gesandheit,  fjaljteul» 

Wenn  der  Gast  sich  von  einem  Unbekannten  etwas  zeigen  lassen 
will,  so  ruft  er:  „O  N.!"  und  winkt  ihm.     Dieser  antwortet: 

«Dir  zu  Diensten,  ja  Vwnak!»  oder:  «Ich  bin  dein  Sattel,  wa 
äaddak!»  oder:  «Welche  ist  deine  Mitteilung,  weä  'elmak?» 

„Reiche  mir  jene  Sache,  hat  el-beli^[je!" 

„Wozu  ist  denn  das,  hada  laweS  (oder  lowej?" 

Vor  dem  Abendessen  sagt  der  Gastgeber  öfter:  ^Wir  wollen  uns 
umsehen  nach  dem  Abendessen  für  die  GästCj  denn  wir  haben  kein  Mehl, 
widdna  na^ilf  'aäa  lid-(Jujüf  ehua  makadi^." 

Beim  Abendessen  fordert  der  Gastgeber  auf:  „Ergreife  dein  Omen, 
die  Provision  liegt  vor  dir,  enfah  fälak,  ez-zAd  bwighak." 

«Ich  mag  nicht  essen,  mä-na  äkeL» 

„Befriedige  dich,  efleb!" 

«Bei  Gott  ist  die  Befriedigung,  ja  aUali  el-felAl^i!» 

„Befriedige  dich,  cflel?!" 

*0  Gott,  wir  gehören  doch  zu  den  Befriedigten,  jii  allah  cnna 
min  el-muflehln!» 

23* 


356 


Wenn  der  Qftstgeber  zum  FrühstUck  auflPordert,  antwortet  der  Gast: 

„0  Gott;  dies  ist  nnser  erster  Imbißj  Ja  allah;  en  hada  futüma 

mOgest  du  unsere  Angelegenheiten  ebnen!        \va  Insiihliel  umdma," 

Wenn  der  Gast  beim  Abendessen  in  die  Schüssel  greift,  spricht  er: 

„0  Gott;  dies  ist  unser  AbendesaeUj 
mögest  du  uns  aus  deiner  Barmherzigkeit  belohnen 
und  uns  vor  den  Aoächlilgen  unserer  Feinde  beschützen. 

Ja  idiah  hada  'aäuna 
min  rahmtak  tirsana 
wa  takfina  Serr  a'däna." 

Wenn  jemand  dem  Gaste  Trinkwasser  reicht,  ruft  er:  „Nimm 
Wasser,  trinke  b^d  raa'-ärab!^ 

Der  Gast  antwortet:  „Sünde,  falls  ich.  vor  dir  trinken  sollte, 
^laräm  en  äeribet  Ijiablak!" 

€  Schutz  über  dich,    alejk  gire!» 

,jGott  beschütze  dich,  alläh  ju^lrak!" 

Die  FeUahin  und  Halb -Beduinen  haben  immer  ein  gemeinsames 
Gastzelt,  aS-sikk,  und  die  Gäste  werden  dorthin  geführt  und  von  ein- 
zelnen Familien  der  Reihe  nach  bewirtet. 

Wenn  ein  vornehmer  Gast  in  das  Zeltlager  der  Halb-Felh\hin 
kommt,  wollen  ihn  alle  bewirten,  und  es  entsteht  bald  ein  Streit,  wer 
das  Abendessen  bereiten  soll.  Dieser  Streit  heißt  el-Erlat.  Die  Männer 
schreien,  fechten  mit  den  Händen  herum,  drängen  sich,  und  der  eine 
beschwört  den  anderen,  ihm  den  Gast  zu  überlassen.    Da  hört  man: 

„Ich  will  von  meinem  Arme  mich  trennen  (wenn  ich  ihn  nicht 
bewirte),  'alajja-t-talak  min  derail"* 

Der  Andere:  „Ich  will  von  meinem  Kopfe  scheidcuj  *allaja-t  t^lali^ 
min  rasi!"  n.  a,  m. 

Nun  suchen  sie  einen  Richter,  gewöhnlich  einen  einsichtigen  Greis, 
der  Ruhe  stiften  soll.  Sie  sagen  zu  ilmi:  „Wir  kommen  zu  dir  zum 
Wohle,  ginak  *al-'awafi," 

Er  antwortet:  ^Was  soll  ich  denn,  mä-na  bihenn?" 
Der  Eine  erzählt  ihm  die  Sache  in  folgender  Formel: 
„(Die  Ursache,  warum )  ich  zu  dir  mit  einem  unfruchtbaren  Schafe 
komme  sind   die  Gäste,   und  ich  wünsche  sie  zu   bewirten,   denn  sonst 
(habe  icli  erklärt),  mich  von  meinem  Arme  zu  ti*ennen. 


'i 


357 

Gott  gebe  Heil  deinem  Barte  UBtl  iliren  Barten 

nnd  dem  Barte  dessen,  wer  sie  uns  bringt, 

und  befreie  uns  von  dem  Unheil  ihrer  Begegnung. 

WeS   gitak   bina^ge   Mjel   c(J-<3j(if  w  iätabi  l;s:arahoni  w  illa  ta)l^!i^t 
min  derei^i. 

Allah  en  tbaj^ji  lahitak  wa  Ujahom 
wa  IL  je  min  ja*tloa  ajjahom 
wa-kfioa  serr  leI>ahom.^ 

Für  wen  sich  der  Richter  entseheitlet,  der  llbcrnimnit  die  Bewirtung, 
Es  wird  sofort  der  Kaffeemörser  herbeigeljoltj  Kaffeebohnen  werden  ge- 
röstet und  dann  gestampft.  Die  den  Ha!b-Feliahin  angenehme  ]^Iusik 
des  Kaffeestampfens  ruft  alle  JlUnner  zum  (,i astzelte  zusammen,  wo  sie 
den  Nachrichten  zuhüreo,  die  der  Gast  mitgebracht,  Kaffee  trinken  und 
^^^  auf  das  Essen  warten,  von  dem  auch  für  sie  etwas  abfilUt, 
^^^B  Wie  der  Gast,  so  muß  auch  sein  Pferd  versorgt  werden.*  Dies  tut 

■^  entweder  der  Gastgeber  oder  jemand  anders.  Er  nimmt  den  ^Alika- 
H  Futtersack^  flillt  ilin  mit  Gerste,  stellt  ihn  vor  den  Gast,  der  die  Gerate 
H         eich  ansehen  und  seine  Zufriedenheit  kundgeben   muß,   bevor  der  Sack 

■  dem  Pferde  angehängt  wird*  Das  Kamel  wird  gewähnlich  auf  eine  nahe 
H        Weide  getrieben. 

■  Das  Gastrecht  dauert  eigentlich  drei  Tage  und  ein  Drittel,  talate 
H  w  tult,  aber  bei  den  Kamelzüchtern  kann  der  Gast  bleiben,  solange  er 
H  will;  wenn  er  sich  gut  benimmt,  wird  ihn  niemand  fortgehen  heißen. 
H  Aber  jene  Tal/ite  w  tult  haben  auch  noch  eine  andere  Bedeutung;  Wenn 

nämlich  der  Gast  weiterzieht,  bei  keinem  anderen  Bdui  absteigt,  ihn 
jemand  aber  inzwischen  ühedMlt  und  ausraubt,  salabu,  benachrichtigt 
er  durch  einen  Boten  seinen  Mu'azzeb,  Muhelli,  seinen  IctÄten  Gastgeber, 
oder  kehrt  zu  diesem  zurück  und  sagt  zu  ihm: 

„Dein   Salz   liegt   noch    auf   meiner   Zunge,   meihtak   'ala   lisiini*^, 
oder:    „Ich  habe  dein  Salz  nicht  vertauscht;   ich  stehe  vor  deinem  An- 
gesichte, ma  naljLadet  melhüik;  ana  li  wighak!*^ 
K  Der  Mu'azzeb  ist  verpflichtet,  ihm  zu  seinen  Sachen  zu  verhelfen, 

und  wenn    er   es    nicht  tfltc,  würde  er  ehrlos.     Deshalb  muß  ihm  seine 

L ganze  Verwandtsctiaft  lielfen.     Der  Kliuher  muß  alles  zurückgeben  und 
dem  Gastgeber  noch  40  Nira  (IJanagre)  zahlen. 
Wenn   der   Gast    etwas   stiehh»   verliert   er   das   Recht   der   Gast- 
freundschaft*     Sein    Name    und    die    Beschreibung    seiner   Person    ver- 
: ~ 


358 

kein  Zelt  eiogelasseo.  Er  ist  ein  notorischer  Dieb,  mubawwak,  wie  die 
'Amano  sagen. 

Bei  den  Pewät  danert  die  Gastfreundschaft  nur  drei  Tage.  Wenn 
ein  Gast  länger  bleibt^  gilt  er  für  lästig,  ja  gefährlich,  und  man  sagt 
von  ihm:  „Lieber  eine  buntgesprenkelte  Schlange  als  einen  ständigen 
Gast,  el-ljajjet  er-rakta'  w  la  ef|-dejf  el  mukim.^* 

Das  Salz,  die  Gastfreundscliaft,  bleibt  bei  den  'Imr/m  nur  eine 
Tagi*eise  im  Gebiete  desselben  Stammes  in  Geltung»  Wenn  dem  Gaste 
innerhalb  dieser  Zeit  etwas  verloren  geht,  kehrt  er  zu  dem  Gastgeber 
zurück  und  sagt: 

„Ersetze  mir  mein  Recht,  sonst  werde  ich  dich  schwarz  machen 
und  werde  vor  dir  warnen,  efcta'  II  ebhakika  w  illa  nsawwed  'aiejk  w 
nharres  hak." 

Der  Gastgeber  muß  auf  diese  Mehlnng  hin  auf  sein  Zelt  eine 
schwarze  Fahne,  gewöhnlich  ein  dunkles  Kopftuch  an  eine  Stange  ge- 
bunden, hissen  und  mit  seiner  Verwandtschaft  alles  in  Bewegung  setzen, 
um  dem  Gaste  zu  seinem  Rechte  »u  verhelfen. 

Wer  seinen  Gast  nicht  verteidigt,  ihm  eine  gestohlene  Sache 
nicht  zurückbringt,  das  Äsykecht  verletzt,  verliert  die  Ehre  und 
wird  schwarzer  Hund,  kalb  aswad,  genannt,  mit  „o  Schwarzer,  ja 
swidan^  angerufen  und  darf  die  schwarze  Fahne  von  seinem  Zelte 
nicht  entfernen. 

Bei  den  Aararät  gehen  die  Frauen  im  Lager  herum  und  singen 
von  dem,  der  unverschuldeterweise  seine  Ehre  verliert: 


„Es  sei  ihm  möglich,  es  sei  ihm  müglich, 
durch  seine  Verwandtschaft  und  seine  Männer! 
N.  N. 
Gott  müge  sein  Antlitz  weiß  machen. 


Tahaya  lo,  tahaya  lo 
lii*ezwato  w  ergälo 
flau  al-flani 
ba^fuji  allah  waglio," 


Wer  ihm  begegnet,  sagt:  „Möge  Gott  dein  Gesicht  weiß  machen, 
alliih  jubaj^jeej  wa^tiak!" 

Nachdem  er  dem  Gaste  das  Gestohlene  erwirkt  hat,  vertauscht  er 
die  schwarze  Fahne  mit  einer  weißen^  nimmt  eine  zweite  und  geht  in 
seinem  u^nd  in  den  benachharten  Lngern  umher  und  ruft  jedermann  zu: 

„Gott  hat  meine  Ehre  weiß  gemacht^  allah  bajja4    artjü" 

Von  der  Gastfreundschaft  ist  selbst  der  Feind  nicht  ausgeschlossen 
und  die  Regel  sagt: 

„Wenn  ein  Feind  bei  dir  gegessen  hat,  malah,  darfst  du  ihn  erst 
nach  3^5  Tagen  verfolgen." 


i 


359 

Nur  wenn  eio  Tnipp  eines  SUininic^j  mit  dem  mun  ehen  in  keinen 
Krieg  verwickelt  ist,  .^*ihebj  von  einem  Razw-Zuge  zurückkehrt  und 
reiche  Bellte^  kaslj,  mitbringt,  wird  dem  Tru]>p  Gastfreundschaft  ge- 
wlthrtt  die  Beute  aber^  wenn  sie  von  einem  befreundeten  Stamme,  siddl^» 
Staramt,   wird  weggenommen    und    dem   iSiddii^-Stararae  zurückgegeben. 


Blutrache, 

Die  Institution  der  Blutrache  gebort  in  den  Oebicten,  die  einer  festen 
Staatsmacht  entbehren,  zu  den  grüßten  Wohltaten,  Denn  wenn  man 
keinen  Rächer  hinter  sich  tiiitte^  wäre  man  einzig  auf  Gott  und  sieh  selbst 
angewiesen  und  darum  in  stxindiger  Gefahr,  das  Leben  gewaltsam  zu  ver- 
lieren. Hat  man  aV>er  einen  Rächer,  so  kann  man  des  Lebens  sieber  sein 
und  sich  auch  in  der  Wüste  so  sicher  fühlen  wie  in  der  belebtesten 
Straße  einer  europäischen  Großstadt.  Jeder  vergossene  Blntstropfen  muß 
durch  das  Blut  des  Mürders  gesühnt  werden  oder  wie  das  Sprichwort  sagt: 

„Knochen  für  Knochen,  Blut  für  Rlut,  'azm  bi*azmy  dämm  bidamm!" 

„Mann  durch  Mann,  Seele  durch  Seele,  zalame  bizalame,  ruh  birii^i!" 

Sobald  die  Frevel  tat  gesühnt,  und  der  Schuldige  oder  sein  nächster 
Verwandter  bestraft  ist,  ist  der  Gerechtigkeit  Genüge  geschehen;  die 
Rache  hört  von  selbst  auf^  und  beide  Familien  können  wieder  die  besten 
Freunde  werden. 

In  den  meisten  Fällen  wird  nur  der  beabsichtigte,  aus  Haß  oder 
Neid  begangene  Mord  mit  Blut  gerächt.  Handelt  es  sich  nur  um 
Totschlag,  so  wird  dem  Schuldigen  fast  immer  die  iriigliehkcit  geboten, 
über  die  Grenzen  des  Stammgebietes  zu  entfliehen  und  für  den  Toten 
den  Blutpreis  zu  zahlen.  Ist  dies  geschehenj  so  kann  der  Flüchtling 
wieder  zurlickkehren  und  sein  Zelt  neben  dem  Zelte  des  Rächers  auf- 
stellen; denn  der  Gerechtigkeit  ist  genug  getjin. 

Die  Furcht  vor  der  Blutrache  ist  so  groß,  daß  es  unter  den 
Arabern  nur  sehr  selten  zu  Kaufereien  kommt,  und  daß  selbst  Räuber 
und  Diebe  dem  Blutvergießen  womöglich  ausweichen. 

Es  tritt  keine  Blutrache  ein,  wenn  jemand  den  Schänder  seiner 
Mutter  oder  Schwester  oder  aber  diese  selbst  im  Falle  der  Unzucht  tötet; 
er  muß  jedoch  die  Unzucht  nachweisen.  Tut  es  ein  Stammgenosse,  der 
mit  der  Ermordeten  oder  Vergewaltigten  weiter  als  bis  zum  fünften  Grade 
verwandt  ist^  so  muß  er  dem  Stamme  des  Toten  den  Blutpreis  zahlen, 
dieser  aber  muß  wieder  dem  Stamme  der  Vergewaltigten  den  Preis  der 
Unzucht  ersetzen. 


360 


Der  Herr  kaoii  seioen  Sklaven  UDges traft  töten.  Tötet  ihn  aber 
ein  anderer,  so  geljört  der  BlütpreU  dem  Heim  des  Sklaven^  es  entstellt 
aber  keine  Blutrache. 

Der  Spion  oder  Verräter,  el'baje!^^  kann  von  jedermann  getötet 
werden^  wenn  er  auf  einem  Razw-Zuge  der  Sebuld  überwiesen  wird. 

Nach  dem  Gesetze  der  Wüste,  *cnda  öeri'  elbedu,  kann  ein  Dieb, 
nattal,  bäjen,  wenn  er  im  Zelte  auf  frischer  Tat  ertappt  wirdj  ohne 
Blutrache  und  Blutspur  getötet  werden,  denn  man  sagt:  „Wer  dir  dein 
Eigentum  raubtj  raubt  dir  dein  Lcben^  Ijiljcn  rizkak  h/ijen  rühak;" 

Im  Umkreise  eines  Lagers  kann  derjenige,  der  sich  anschleich t^ 
ein  Tier  zu  stehlen,  ohne  Rechtsfolgen  getötet  werden  5  denn  die  Wächter 
rufen  von  Zeit  zu  Zeit: 

y, Allah  ist  zwischen  uns  und  euch! 
Ihr  habt  nichts  bei  uns,  und  wir  haben 

nichts  bei  euch  zu  suchen. 
Gebet  acht  auf  dieses  Geschrei! 
Männer  waclien  über  uns, 
der  Schlaf  sollte  das  Unrecht  bändigen. 

Allah   ma  benna  wa  benku 
ma  elku  *endaua  wa  lä  cina  'cndku 
e^lii  balku  ha-n-nabeb 
'alejna  regal 
en-nom  sns  eMom/* 

Zur  Blutrache  sind  die  Verwandten  des  Toteo  bis  zum  fünften 
(dritten)  Grade  verpflichtet  Sind  diese  nicht  zahlreich  genug,  oder 
handelt  es  sich  um  eine  bochgeatellte  Persönlichkcitj  so  erklärt  der  zum 
Rächer  Bestimmte  seinem  Geschleebte: 

„Das  Blut  meines  Sohnes  oder  Bruders  ruft  zu  euch  um  Rache, 
dämm  ibni  aw  afei  mantür  'alejku," 

Tötet  jemand  seinen  eigenen  Vater  oder  Bruder,  so  darf  er  nicht 
getötet  werden,  sondern  wird  aus  dem  Stammverbande  ausgestoßen,  und 
kein  fremder,  wenn  auch  feindlicher  Stamm,  darf  einen  solchen  auf- 
nehmen, Diireli  sein  Verbrechen  hat  er  das  Recht  verloren,  Mitglied 
der  menschlichen  Gesellschaft  zu  sein. 

Ist  bei  den  ^}}Üt  ein  Totschlag  geschehen,  so  ertönt  von  allen 
Seiten  der  Schrei: 

^O  Reitervolk!  Springet  ein,  o  Araber,  daß  sie  sich  nicht  gegen- 
seitig totschlagen,  hala'-H^eji,  eiWü  ja  'arab  lä  jidbahü  ba'aijhom!" 


sei 


Und  sogleich  eilen  die  Araber  von  allen  Seiten  herbei  und  fragen; 
„Was  gibt  es  denn,  wejS  el-^elem?** 
tN.  tötete  N*j  flau  dabali   Ann», 

und  sofort  erheben  die  Frauen  ihr  Wehegeschrei: 

„0  wehe,  o  wehe,  o  mein  Kind,  o  mein  Bruder,  o  mein  Vater, 
wa  wajaläh;  wa  wajiah,  wa  waladij  wa  aijüjä,  wa  abiijn!*^ 

Inzwischen  Iiaben  die  Verwandten  und  andere  Araber  den  Täter 
umstellt,  um  ihn  vor  der  Wut  der  Verwandten  des  Toten  zu  schützen 
und  drängen  ihn  zur  Flucht  mit  den  Worten: 

„Der  Stammgenosse  darf  den  Stammgenossen  nicht  töten,  er  soll 
Lei  uns  nicht  sitzen  bleiben,  er  soll  fliehen,  ibn  el-'amm  Ik  jidbah  ibn 
*ammih,  lä  jal>*od  'endana,  ji^'la!^ 

Mit  ihm  müssen  alle  seine  Verwandten  bis  zum  fünften  Grade 
exklusive  fliehen.  Von  den  ersten  vier  Graden  sagt  man;  „Jitred  wa  jin* 
tared",  sie  müssen  (im  Falle  der  Blutrache)  zur  Flucht  zwingen  (d,  h. 
den  Mörder  töten)  und  selbst  fliehen  (d,  lu  getötet  werden).  Der  ftmfte 
Grad  „jitred^  muß  das  Blut  rächen,  braucht  sich  aber  vor  dem  Blut- 
Fächer  nicht  zu  ftlrchten. 

Sie  müssen  fliehen,  denn  während  der  Zeit  Fowgt  ad-damm^  welche 
3^/3  Tage,  talate  w  tult,  dem  Totschlage  nachfolgt,  dürfen  ihnen  die  Ver- 
wandten des  Toten  bis  zum  fünften  Grade  inklusive  alles  nehmen,  auch 
das  Leben,  oder  alles  verbrennen,  was  sie  linden.  Kommt  ein  Kind 
um,  ist  der  Blutrache  genug  getan;  doch  ein  Kindesniord  ist  nicht  nach 
dem  Wunsche  der  Rächer,  die  umsomehr  Nutzen  haben,  je  mehr  sie 
rauhen  können  ond  dann  noch  den  Morder  ergreifen.  Wenn  der  Täter 
nicht  flieht,  sondern^  auf  die  Jlacht  seines  Geschlechtes  vertrauend,  im 
Lande  bleibt,  kann  ihm  und  den  Seinigen  alles  genommen  werden,  was 
aber  nur  selten  geschieht* 

Wenn  sich  der  Täter  in  Sicherheit,  ras  migla*  (im  Lager  eines 
mächtigen  Häuptlings)  befindet,  sendet  er  von  dort  nach  einiger  Zeit 
einen  Boten  zu  seinen  Freunden  und  läßt  ihnen  sagen: 

y,Wenn  sie  inständig  seine  (des  Toten)  Verwandten  bitten,  wird 
Gott  doch  dieses  Band  lösen;  denn  was  uns  anbelangt^  so  hat  uns  das 
Wohnen  mit  Fremden  niedcrgescldagen ,  in  jakiddü  'ala  varimu  *asa* 
alläh  jafikk  ha4-'okde  wa-hna  Ijata^atna-d-dijar  ma'  al-agnäb." 

kDen  Verwandten  des  Toten  läßt  er  sagen:  ^Ich  will  kommen  statt 
eures  Sohnes,  ihr  möget  mich  hinschlachten  oder  töten,  agi  ana  maw^a* 
waladku  edbel^ünen  w  oVtolünen!'^ 


362 

Dadurch  werden  die  Vcrh an*] Innren  eingeleitet  und  die  Partei  des 
Toten  nimrat  gewüholieli  dann  den  Blutpreis  al-Meda'  an. 

In  el-Kerak  eilen  die  Anverwandten  des  Ennordeten  mit  ihren 
Waffen  zu  den  Häusern  oder  Zelten  der  Vorwandten  des  Älorders,  treihen 
ihr  Vieh  fort,  nehmen  was  sie  können  nnd  verbrennen  die  Hänser  und 
Zelte,  dwar  w  al-lmjut.  Töten  sie  ein  kleine«  Kindj  \iäj  oder  einen 
Greis,  ra^ol  t^^en  fi-s-sinn,  so  ist  die  Blutrache  erfüllt^  gäz  tÄr  *an-al- 
maktüL  Es  ist  nicht  erforderlich,  einen  erwachsenen  Mann  zn  töten, 
denn  „der  Sclilechte  erzeugt  den  Guten,  und  der  Gute  erzeugt  den 
Schlechten,  ar-radi  bigib  \ü^eh  w  at-tJ'-jjcb  bigib  radi'*,  aber  es  muß 
ein  Mann  sein,  denn  „der  Mann  kann  nur  durch  den  Mann  ersetzt 
werden,  ed-dakar  jisidd  biddakar^. 

Für  den  gemeineo  Mann  wird  dieselbe  Rache  erfordert,  wie  für 
einen  Hoch  gestellten,  denn  „alle  Männer  haben  denselben  Wert^  der  Sejh 
wie  der  Hirt»  er-regal  med^iha  wahed  eä-äejb  w  ar-ra  i  dijetom  wahede*^* 
Wenn  von  den  Kichern  ein  Weib  getutet  wird,  hurt  die  Blutrache 
nicht  auf. 

Dies  Verfahren  dauert  drei  Tage  und  drei  Nächte  und  diese  Tage 
nennt  man  Ajjam  natrct  ed-damm.  Nachher  darf  nichts  mehr  angerührt 
werden,  sonst  müßte  alles  ersetzt  werden, 

Um  dem  Schuhligen  die  Möglichkeit  zu  bieten^  sich  in  Güte  aus- 
gleichen zu  können,  eilen  die  entfernteren  Verwandten  des  Mörders  zu 
einem  Sejb  und  mit  diesem  zum  Zelte  oder  Hause  des  Bloträchers; 
dort  setzen  sie  sich  nieder  und  schweigen,  bis  man  ihnen  einen  Kaffee 
reicht.     Bevor  sie  die  Näpfchen  nehmen,  sagt  einer  von  ihnen: 

„O  N.,  wir  verlassen  uns  auf  Gott  und  auf  dich,  daß  du  unsere 
Hoffnung  nicht  tauschen,  sondern  uns  Waffenstillstand  für  deinen  Ge- 
nossen geben  wirst,  ja  flau  nabna  |^ä$din  altah  w  l^asdinak  innak  ia 
tfayelna  wa  ta'lma  'a}wa  lirafikak." 

Wenn  er  darauf  antwortet:  „Ich  gebe  ihn  euch  nicht,  ma  a'tiku^, 
so  bitten  sie  weiter: 

^Gib  ihn  uns  und  ehre  uns,  vermindere  nicht  unsere  Ehre,  e'tina 
wa  haäsemna  lä  tkser  äarafna," 

Gewährt  er  ihnen  die  'Atwa,  so  trinken  sie  den  Kaffee,  wenn  nicht, 
entfernen  sie  sich  eiligst,  und  es  kommen  andere;  dies  wiederholt  sich 
solange,  bis  er  die  *Ätwa  gewährt 

Die  ^Afwa  dauert  hdchstens  drei  Monate;  während  dieser  Zeit  wird 
gegen  die  Verwandten  des  Mörders  nichts  unternommen,  sie  dürfen  sich 
aber  in  der  Nähe  des  Rächers  nicht  sehen  lassen. 


S63 


Treffen  die  Rilcher  aof  einen  anB  dem  Geschlechte  des  Mörders 
nnd  kennen  seinen  Verwandtsehaftsgrad  nicht^  so  muß  der  Betreffende 
einen  Eid  leisten.  Er  nimmt  in  die  Rechte  ein  nacktes  Messer  und 
zählt  seine  Vorfahren  auf;  Bei  einem  jeden  Namen  macht  er  einen 
Finger  auf,  bis  beim  lunfteu  das  Messer  auf  die  Erde  ßtllt  Bleibt  ein 
Finger  gesehlossenj  so  tüten  ihn  die  Rächer  mit  dem  Messer. 

Während  der  ^Afwa  werden  die  Verhandlungen  gefuhrt.  Wenn 
der  Rächer  erklärt,  die  Angelegenlieit  beilegen  zu  wollen,  so  kommt  der 
Schuldige,  el-madmij  mit  seinem  Beschützer  und  dessen  Gefolge  ins 
Zelt  des  Rächers  und  bringt  5 — 6  Schafe  oder  Ziegen  und  2  Roll 
l^ahwe  mit.  Der  Madmi  wird  nicht  willkommen  geheißen,  noch  darf  er 
sich  setzen ;  seine  Begleiter,  el-rautneb,  werden  aber  begi'üßt  Bietet 
man  ihnen  eine  Speise  an,  rühren  sie  dieselbe  nicht  an  und  sagen: 

„Wir  werden  weder  trinken  noch  essen j  bis  du  unseren  Schützling, 
deinen  Stammgenossen,  empfangen  hast,  illa  innak  togeb  t^nibna  ihn 
^ammak." 

Der  Rächer  antwortet  darauf:  ^Nähert  euch  doch  euerem  Essen, 
denn  fürwahr  meinen  Stamm  genossen  will  ich  empfangen,  fütu  ^^la  'asaku 
w  ana  ibn  'ammi  ana  kablo.>* 

*Vor  wessen  Angesicht  willst  du  ihn  empfangen  (wer  bürgt  für 
ihn),  fi  wa^h  min  innak  l>ablo?» 

,^Esset  doch,  denn  ich  empfange  ihn  Tor  dem  Angesichte  des  N," 

Nun  essen  sie.  Inzwischen  schlagen  die  Frauen  der  Begleiter,  \n\m- 
wijjät,  ein  Zelt  vor  dem  Zelte  des  Rächers  auf,  in  dem  alle  tibernachten. 

Am  anderen  Tage  erscheint  bei  ihnen  der  Vertreter  des  Rächers, 
welcher  Bürge  des  Zahlens,  öcfil  ed-dafa',  heißt.  Er  nimmt  den  Mörder  bei 
der  Hand^  zieht  ilxn  in  das  Zelt  des  Rächers  hinein  und  sagt  zu  diesem: 

„ Verlange j  otlobl" 

Der  Rächer,  säheb  el-maktül,  nimmt  den  Kopfstrick  des  Mörders, 
legt  ihn  demselben  um  den  Hals,  und  indem  er  ihm  den  Hals  damit 
zusammenzieht,  sagt  er: 

„Mein  Vater,  Bruder  (d.  h.  der  Tote)  ist  bei  dir,  abi,  abi,  *endakV** 

Dieser  antwortet:  „Bei  mir,  *endi." 

Der  Rächer  fragt  weiter:  „Ist  bei  dir  ein  Mädchen,  das  man  um- 
sonst  heiraten  kann,  'endak  bint  tulba?" 

Er  antwortet:  „Bei  mir,  'endi«" 

„Ist  bei  dir  ein  Mädchen^  das  man  ungestraft  töten  und  sehlagen 
kann,  *endak  bint  rurrat  ehmeda?" 

„Bei  mir,  'endi",  lautet  wieder  die  Antwort, 


364 


Dann  heißt  es  weiter:  „Ist  bei  Jir  eine  Stute?"     «Bei  mir.» 

^Sind  bei  dir  hundert  weiße  Kamelinuen?"     «Bei  mir.» 

„Sind  bei  dir  die  und  die  Waffen?"     «Bei  mir.» 

Nun  bitten  die  Begleiter  des  Schuldigen^  Mäoner^  wie  Franen,  um 
Nachlaß,  und  mit  den  Worten:  ^Ich  will  dich  aufrichten^  ana  mul.vaw- 
wemak!"  liißt  der  Rächer  einem  jeden  etwas  nach,  bis  der  durch  Ge- 
wohnheit festgestellte  Preis  erreicht  ist.  Dieser  beträgt  in  el-Kerak: 
eine  Eint  vurra,  200  Me^-idi,  lOO  Schafe,  AVaffen,  ein  Stück  Feld,  oder 
im  Gelde  30.000  Piaster  (etwa  K  6200). 

Der  Öefil  ed-dafa*  muß  iuDerhalb  drei  Monate  alles  dem  Rächer 
übergeben,  sonst  würde  die  Rache  wieder  entbrennen. 

Das  Mädchen  eUturra  muß  einen  Verwandten  des  Toten  heiraten 
und  80  knge  bei  ihm  bleiben,  bis  sie  ihm  einen  Knaben  geboren  und 
erzogen  hat.  Dann  legt  sie  dem  Knaben  alle  Waften  an,  führt  ihn  in 
die  Versammlung  der  Altesten  und  sagt; 

„0  ihr  Versammelten,  genügt  dieser  Knabe  llir  den  N.  (Toten) 
oder  nicht,  entu  ja  me^les  ha-1-wahid  jikta*  ft  AAn  amm  hi  jikfa'?^ 

Wenn  sie  bejahen,  kann  sie  zu  ihren  Verwandten  zurückkeliren. 
Will  sie  aber  bei  ihrem  Manne  bleiben,  so  muß  er  jetzt  den  Brautpreis, 
sijat,  zahlen  und  sie  heiraten,  was  aber  nur  selten  geschieht.  Denn 
eine  IJiirra  muß  sich  von  ihrem  Manne  alles  gefallen  lassen^  weshalb 
das  Sprichwort  geht: 

„Bin  ich  denn  eine  Rurra,  daß  du  so  mit  mir  verfilhrst,  hal  inni 
rurra  meda  hatta  ti*mal  b!  kada  w  kada?" 

Gestattet  der  Rilclier  keine  'Afwa,  so  muß  bei  den  Kerakij^Je  der 
Mörder  mit  seinen  Verwandten  das  ganze  Gebiet  zwischen  seji  clHsa, 
el-Mogeb,  der  Hagg-Straße  und  dem  Toten  Meere  verlassen  und  hinter 
dessen  Grenzen  seine  Zuflucht  suchen,  lazem  jigla\  Wenn  er  es  nicht 
tut,  weil  er  sich  auf  den  Schutz  eines  mächtigen  Häö}>tlings  verläßt^ 
wandert  der  Rächer  mit  seinen  Verwandten  aus,  und  die  Blutrache  wird 
auf  den  Häuptling  ausgedehnt. 

Die  *Azäzme  nennen  die  3  und  ^/^  Tage  nach  dem  Totschlage 
Sa"at  ed-damm  oder  cl-Muhribat  w  al  luutribÄt.  Dem  Ermordeten  rufen 
sie  zu  „Du  mußt  schlafen  —  wir  müssen  uns  plagen,  ent  *alejk  cu-nAm 
w  ahna  *alejnaddoml*^ 

Weder  die  'Azazme  noch  die  ?ullam  kennen  ed-Dabä!e  fi-d-damm, 
kein  Angehöriger  desselben  Stammes  darf  einen  Mordet'  beschützen. 
Der  Bluträcher,  ra  i  ed-dammj  darf  ihn  selbst  im  Zelte  des  Beschützers, 
cd-dajiil,  toten*    Der  Mörder  oder  Schuldige  muß  mit  seinen  Verwandten 


365 

und  der  ganzen  Habe  in  das  Gebiet  eines  anderen  Stammes  fliehen. 
Von  dort  sendet  er  Boten  zn  den  drei  anerkannten  Richtern.  Solche 
Richterj  el-miusad^  sind: 

Salraan  abii  Krenät; 

Salem  ei-Ka^b^r;  ' 

Sliman  ibn  IJamis  eI-Kaä|jar. 

Jeder  von  diesen  verlangt  den  Richterpreis^  el-kacjijjej  und  leitet 
die  Verbandlungen  ein. 

Die  Terabin  nennen  die  ersten  drei  Tage  ebenfalls  Su'  ^et  ed-damm. 
Oft  schwurt  der  nächste  Verwandte  des  Getuteten^  daß  er  sich  nicht 
rasieren,  die  Haare  nicht  schneiden  lassen^  der  Frau  nicht  beiwohnen 
werde  asw»,  bis  er  Rache  genommen,  wodurch  die  Schande  entfernt 
wirdj  ila  ma  lain  jahod  et-tar  w  jigli  el-Vir. 

Die  Verwandten  des  Toten  vernichten  nicht  das  Eigentum,  mulk^ 
des  SchuldigeUj  sondern  sie  nehmen  es  in  Besitz,  jistamleküh*  Kinder 
und  Frauen  dürfen  nicht  getötet  werden.  Die  Verwandten  des  sechsten 
Grades  müssen  ebenfalls  fliehen,  künnen  sich  aber  für  10  Kamele,  'aäara 
böVaUj  loskaufen  und  dann  kehren  sie  zurück.  Dies  beißt  ^nlii  oder 
Jia'ud  en-nom,  bei  den  Tljäha  Mruk. 

Der  Schuklige  sendet  eine  (jirej  d.  h,  ein  erwachsenes  Mädchen^ 
zu  einem  Verwandten  des  Toten.     Der  Bote,  der  es  begleitet,  sagt: 

„0  N.,  nimm  die  N.  und  übernimm  die  Gire  zum  Guten^  ja  flan 
l>od  flaue  w  enl^el  el-gire  bit-UUJeb.** 

Nimmt  er  die  Gire  an,  so   heißt  er  Mugir  und  sagt  zum  Boten: 

„Gedulde  dich,  bis  ich  die  Verwandten  des  Toten  gefügig  mache, 
osbor  laminni  utawwe*  ehl-ebmaktCd." 

Das  Mädchen  gehört  dem  Mugir,  er  kann  es  heiraten  oder  an 
jemand  verheiraten.  Er  geht  dann  zu  den  nächsten  Verwandten  des 
Toten  und  verhandelt  mit  ihnen.  Sind  sie  zum  Frieden  geneigt^  so 
ordnet  er  alles,  wenn  nicht,  so  zwingt  er  sie  zum  Frieden,  indem  er 
alle  ihre  Herden  in  Beschlag  nimmt.    Nun  läßt  er  dem  Schuldigen  sagen: 

^Komm  her  und  fürchte  dich  nicht,  il^bel  w  lä  tljaf,** 

Der  Tüter  kommt  nun  mit  seinem  Zelte  zum  Muglr,  der  den  Blut- 
preis  ansetzt.  Dieser  beträgt  bei  den  'Azazme  eine  Ijiirra  und  40  Kamele. 
Das  Uurra-Mädchen  wird  mit  den  Kamelen  in  feierlichem  Zuge  dem 
Rächer  ziigefllhrt. 

Nun  hissen  die  Verwandten  des  Toten  eine  weiße  Fahne  und  rufen 
überall  im  Lager: 


366 

„Gereinigt  hat  Gott  das  Andenken  des  N.^  bajjacji  alläh  wig^h 
flän!" 

Für  einen  Fremden  zahlt  man  1000  Piaster. 

Der  BlntpreiS;  dijet  ez-zalame;  beträgt  in  Söbak  für  einen  freien  Mann: 
10  weiße  Kamelinnen,  ^afiar  wa^ba', 
10  rötliche        „  „     banira', 

5  schwarze  Sklaven,  \}Simst  'abid, 
5         ,,         Sklavinnen,  ]^SLma  ^abidät. 

Wenn  der  Mörder  soviel  nicht  leisten  kann,  müssen  es  seine  Ver- 
wandten ersetzen. 

Dije  bei  den  5w6t&t: 

2  J^urra-Mädchen,  hinten  rurra, 
10  Stuten  ohne  MtÄni    (frei   von    der  Verpflichtung, 
2  weibliche  Füllen  zurückzugeben),  bejl  burrad, 
50  Rassekamelinnen, 

Bei  den  Sa'ldijjln: 

Für  einen  Erwachsenen,  Ibal^  el-bejt: 

40  weiße  Kamelstuten,  arba^in  wa^ha', 

1  schwarzer  Sklave,  wa  *abd, 

1  Diener,  wa  b^'d^ni. 

Bei  den  $b^  beträgt  der  Blutpreis,  al-mada,  für  einen  Stammes- 
angehörigen : 

50  Kamele,  bamsin  ba^ir, 
1  Faras-Stute,  as-sla^, 
1  Reitkamel,  del61, 
1  Gewehr. 

Für  einen  getöteten  Fremden  zahlt  man  sieben  Kamele. 

Bei  den  ^Amärtn  zahlt  man  für  einen  Stammgenossen:  40  Kamele, 
arba'in  wutüf,  einen  „gebundenen"  Sklaven,  w  al-erlam  maötüf,  und  ein 
arabisches  Mädchen,  w  bint  rurra,  welches  sich  der  nächste  zeugungs- 
fähige Verwandte  des  Toten  nimmt  und  solange  behält,  bis  sie  einen 
Knaben  geboren  und  erzogen  hat.  Dann  schickt  sie  den  Knaben  in  das 
Zelt  des  Häuptlings  und  kann  zu  ihrer  Familie  zurückkehren.  Der 
Knabe  gilt  als  Ersatz,  es-sdäd,  für  den  Toten.  Für  einen  Fremdling 
zahlen  sie  1000  Piaster.  Für  eine  getötete  Frau  wird  viermal  soviel 
gezahlt  wie  für  einen  Mann,  tinhaseb  barba'at  er^^b. 


367 

Die   Uan4g:re   zahlen   den  Blatpreis   gewölinlich   in   barer  Münze, 
nalj:adaD^  und  zwar  40U  franz.  Lire. 

Die  Tembiu  zahlen  ihn  „Ijatüt"?  d.  h.  in  Saclien,  nnd  zwar: 
40  Kamele^ 
200  Schafe  und  Ziegen. 

Von  diesen  40  Kamelen  müssen  sein: 

8  Stück  Emkarij  d.  h.  im  2.  Jahre  a  20  Me^idi 


8  „  Libni,  „  „  „  3.  ^ 

8  „  Uekk,  „  ^  „  4.  „ 

8  ^  Geda\  „  „  „  5.  „ 

8  „  Erba'ij  ^  „  „  6.  „ 

Bei  den  Tijaha:  40  Kamele,  und  zwar: 

5  8tück  MraLbat, 

ö 
10 

5 
10 

5 


25 

30 
35 

40 


Hekk, 

Rub'anj 

Greda*j 

Futtar^  alte  Kamele, 

yoff  und  Zor,  beliebige^  minderwertige  Kamele, 

Bei  den  Isderat  und  ?uU4m:  40  erwachsene  Kamele  und  ein  edles 
Mädchen,  arba'in  ba*tr  rub^dn  w  bint  rurra. 

IJewat:  40  Kamele,  1  Delül  Reitkamel,  und  eine  purra. 
Wenn   der  Schuldige   und   seine  Sippe   nicht   imstande   sind,   den 
Blutpreis   zu   erlegen,   so   verkauft   er   sich,   haäse,   mit  seinen  Kindern 
dem  Bluträcher.     Dies   geschieht   vor  der  Versammlung  des  Stammes, 
und  der  Blutrilcher  spricht; 

„Ich  habe  dich  Tollgültig  gekauft; 
deine  Tochter  tritt  an  die  Stelle  meiner  Tochter, 
und  dein  Sohn  tritt  an  die  Stelle  meines  Sohnes, 
und  du  trittst  an  meine  Stelle, 
und  deine  Frau  tritt  an  die  Stelle  meiner  Frau. 
Sarajtak  äarwa; 
bintak  tasidd  'an  binti 
w  waladak  jasidd  *an  waladi 
w  ente  taaidd  *anni 
IV  maratak  tasidd  'an  marati." 

Der  Schuldige  erklärt:  y,Ich  habe  dies  angenommen  und  dir  mich 
selbst  geschenkt,  k^ibilt  w  ana  wahabtak  nalsi." 


i 


368 


Nun  ruft  der  Rächer; 

„Bezeuget  dies  o  N.  und  N.  und  N.: 
Am  Tage^  daß  du  verdrehen  möchtest  diese  Bediugangen, 
werde  ich  dich  verstoßen  und  töten  anstatt  meines  Verwandten. 

EShadu  ja  flau  wa  ja  flau  wa  ja  flän^ 
jom  tiljtelef  *an  hotlal  a5-ärü{ 
w  atrudak  w  adliahak  ti  zahuatja." 

Wenn  eine  weibliche  Person  jemand  tötet^  so  verfallt  ihre  Familie 
der  Blutrache;  ihrem  Manne  und  seiner  Familie  geschieht  nichts,  denn 
„das  Gute  einer  Frau  gehört  ihrem  Manne,  ihr  Böses  jedoch  ilirer 
Familie,  b^jr  al-mara  lirgolha  wa  Sarrha  lahliha.^  Ihre  Familie  kann 
erklären,  daß  sie  die  Frau  dem  Rächer  übergebe,  worauf  dieser  sie 
sogleich  töten  kann.  Ist  sie  schwanger^  njikle,  so  muß  er  die  Nieder- 
kunft abwarten,  und  erst  dann  darf  er  sie  töten  oder  als  Sklavin 
verkaufen.  Ihr  Mann  muß  aber  von  ihrer  Familie  schadlos  gehalten 
werden. 

Wenn  ein  I^Iann  seine  Frau  aus  wichtigen,  als  gültig  anerkannten 
Gründen  tötet,  geschieht  ihm  nichts,  jarüb  bafwan  iiaii,  sonst  aber 
zahlt  er  den  vierfachen  Preis,  Wenn  jemand  aus  Versehen  eine  schwan- 
gere Frau  stößt,  so  daß  diese  vorzeitig  gebiert  und  das  Kind  stirbt, 
muß  er  iUr  dasselbe  den  vollen  Blutpreis  eines  Mannes  zahlen.  Tut  ea 
der  eigene  Mann,  so  zahlt  er  nichts* 

Fällt  jemand  in  eine  fremd©  Zisterne  oder  einen  Brunnen  und 
ertrinkt  oder  erschlägt  sich  dabei,  so  ist  dafür  niemand  verantwortlich. 

Für  eine  blutende  Wunde  zahlt  man  hei  den  Tijaha  (Barara) 
2—30  Kamele, 

Wenn  ein  Tier  einen  Menschen  tötet,  muß  es  sein  Eigen tlimer 
sofort  fortjagen  und  ihm  nachrufen:  „KriUzig,  krätzig,  gerban,  gerbän!'' 
Kie  darf  er  es  wieder  in  Besitz  nehmen^  lä  jaknäh,  sonst  müßte  er  den 
Blntpreis  zahlen. 

Bei  den  Hanägre  ruft  der  Besitzer  eines  solchen  Tieres: 

„(Gott)  bewahre  mich  vor  dem  (Tiere),  das  eueren  Menschen  ge- 
tötet hat;  nehmet  es!  Bezeuget  es,  o  Leute,  al-*awerla  minha,  dün- 
ku  illi  tatalat  zalamatku  iähadi\  ji\  nas." 

Wenn  ein  Schaf  oder  eine  Ziege  den  Tod  eines  Menschen  herbei- 
gefuhrt  hat,  z.  B.  durch  den  Sturz  eines  Steines,  und  man  nicht  weiß, 
welches  Tier  es  war,  so  werden  alle,  die  beisammen  waren,  fortgejagt 
mit  den  Worten:    „Weg  von  uns,  o  Krätzige^  ejjrogi  *anna  ja  gerba'!*^ 


369 

Tötet  ein  Tier  das  andere^  so  nimmt  es  der  Eigentümer  des  toten 
als  Ersatz. 

Wenn  in  einem  Stamme  einer  dem  anderen  ein  Pferd  oder  ein  Kamel 
abaichtlicli   tOtet,   so    soll  er  es  vierfach  ersetzen^  jaliottom  emrabba'fit. 

Ist  es  durcli  Zufall  geschehen,  so  bekommt  der  Beschädigte  ein  gleieli- 
wertiges  Tier  daiiir.  Für  das  Pferd  eines  Fremden  zahlt  man  fünf  Kamele. 


Kriegführung- 

Uer  Fellah  und  der  Araber  fassen  das  Leben  ganz  verschieden 
auf;  der  erstcre  liebt  den  Frieden^  weil  er  nur  im  Frieden  seine  Exi- 
stenzbedingimgen  findet^  der  letztere  dagegen  liebt  den  Krieg  und  seine 
liebste  BeschUftignng  ist  das  Waffenhandwerk.  Jedoch  fällt  es  sehr 
schwer,  den  Hang  zum  Kriege  aus  dem  Charakter  des  Arabers  zu 
erklären.  Dem  Araber  liegt  nichts  so  fern  wie  körperliche  Arbeit^  und 
doch  ist  jeder  Kriegszug  mit  großen  Strapazen  verbunden.  Er  fürchtet 
sich  vor  nichts  so  sehr,  als  vor  dem  Tode  und  physischem  Schmerze, 
und  doch  weiß  er,  daß  er  im  Kriege  sehr  leicht  verwundet  werden  oder 
den  Tod  tinden  kann.  Der  Krieg  bietet  ihm  Gelegenheit,  große  Beute 
zu  machen,  der  Reichtum  hat  aber  für  ihn  keinen  großen  Wert  Und 
dennoch  benützt  er  jede  Gelegenheit,  um  im  Großen  oder  Kleinen  Krieg 
führen  zu  können.  Darum  lebt  er  nie  mit  allen  seinen  Nachbarn  im 
vollen  Frieden,  und  wenn  dieser  Fall  auch  einmal  eintreten  sollte,  so 
kennt  er  G — 8  Tagreisen  weit  wohnende  Stämme,  die  das  Ziel  seiner 
Angriffe  sein  müssen,  oder  aber  er  findet  in  seiner  Nähe  zahlreiche, 
unter  türkischer  Regierung  stehende  Dorfer  und  Ortschaften,  die,  wenn 
sie  sich  seinen  Schutz  nicht  erkaufen,  das  Objekt  seiner  kleinen  Streif- 
züge  bilden.  Hier  und  da  trifft  er  auch  in  seinem  Gebiete  Fremde* 
Sofort  bedeckt  er  sein  Gesicht  mit  den  Zipfeln  seines  Kopftuches,  so  daß 
nur  die  Augen  freibleiben,  und  sclireit,  indem  er  seine  Waffen  bereithält : 

„steigt  abj  hawwelü",  oder:  „Bleibet  stehen,  wakkcfiY" 
dann  fragt  er  sie,  wer  sie  sind,  unter  wessen  Schutz  sie  reiten,  ob  isie  mit 
Wissen  und  EinwiUigung  des  Häuptlinge  das  betreffende  Gebiet  betreten 
haben,     Befi'icdigcn    ihn    ihre  Antworten    nicht,   so  jagt   er   schleunigst 
davon,  stößt  das  Kriegsgeschrei  aus  und  der  casus  belli  ist  da. 

Zwischen  den  Nachbarstämmen  geben  die  Weide*  und  Tränkplätzc 
die  häufigste  Veranlassung  zum  Streite.  Im  Gebiete  des  einen  Stammes 
war  ein  ungenügender  Trajja- Hegen  gefallen,  infolgedessen  ist  der  Rabl* 
nur  sehr  mangelhaft.     Somit  müssen  die  Herden  andercj  diesmal  glüek- 

MiitiL  AmbiftPetracft.  m.  *2i 


370 


liebere  Gebiete  beziehen,  uod  mtm  tiit  das  auch  regelniUßig  mit  Ein- 
willigung des  dortigen  Hätiptlings,  Der  Weg  fuhrt  aber  über  fremde 
Gebiete^  die  sie  durchqueren  uud  deren  Wcisserplätze  sie  benutzen 
müssen*  Dazu  brauchen  sie  die  Erlaubnis  der  dortigen  Einwohner,  und 
wird  ihnen  dieselbe  auch  Dicht  verweigert,  so  halten  sie  sich  auf  der 
oder  jener  Weide  oder  bei  dem  oder  jenem  Tränkplatze  länger  auf,  als 
es  den  Einheimischen  lieb  ist,  oder  weichen  von  der  vereinbarten 
Kichtung  abj  und  daraus  ergibt  sich  dann  die  Veranlassung  zu  Feind- 
seligkeiten von  selbst. 

Oft  beanspruchen  zwei  Stämme  denselben  Weideplatz,  oder  aber 
sie  haben  denselben  geteilt.  Man  hat  ausgemach t,  bis  wohin  die  Kamele 
des  einen  Stammes  weiden  und  aus  welchen  Tümpeln,  r«dran^  sie 
trinken  dürfen.  Nun  erscheinen  die  einen  früher ^  überschreiten  die 
Grenze,  weiden  den  anderen  ihre  Pliltzc  ab  oder  trinken  ihr  Wasser 
aus.  Infolgedessen  ist  dieser  Weideplatz  für  dieses  Jalir  wertlos,  es 
entsteht  Futtemot,  und  der  casus  belli  ist  da. 

Oft  kehrt  ein  Kazw-Trupp  von  einem  unglücklichen  Zuge  zurück; 
kommt  er  ohne  Heute  heim,  so  wird  er  ausgelacht.  Durch  Zufall  stoßen 
sie  auf  eine  kleine  Karawane  oder  eine  wenig  bewachte  Herde.  Die 
Begleiter  der  Karawane  oder  die  Hirten  sind  dem  Wasm  nach  ihre 
Sa  heb,  Männer,  mit  denen  sie  keinen  Krieg  führen,  sie  brauchen  aber 
Beute,  und  hier  ist  sie  leicht  zu  machen  —  sie  fragen  nicht  nach  Recht 
oder  Unrecht,  sondern  rauben,  was  sie  rauben  können,  töten  oder  ver- 
wunden %Helleicht  jemand,  und  der  Krieg  ist  da.  Und  solcher  Anlässe 
gibt  es  gar  viele. 

Der  Krieg  dauert  oft  mehrere  Jahre  und  besteht  aus  mehreren 
größeren  und  kleineren  Uazw-Zügen,  von  denen  jährlich  drei  oder  vier 
unternommen  werden.  Wenn  Araber  mit  Arabern  kämpfen^  so  unter- 
nehmen sie  ilire  Züge  am  liebsten  in  der  zweiten  Hiilfte  des  Eabi*  und 
ersten  des  Kez,  gegen  die  Fcllahin  zielien  sie  jedoch  in  der  zweiten 
Hälfte  des  lye^,  weil  um  diese  Zeit  auf  den  Tennen  und  in  den  Gürten 
recht  viel  zu  rauben  ist. 

Persönlichen  Mut  darf  man  den  Einwohnern  von  Arabia  Petra ea 
nicht  absprechen j  und  zwar  Aveder  den  Arabern  noch  den  Felläbiu*  Die 
Existenz  selbst  der  allerdings  wenigen  Dörfer  und  Städte  in  jenen  Ge- 
bieten liefert  den  Beweis  von  der  Tapferkeit  ihrer  Bewohner,  Nie  waren 
sie  imstande,  sich  den  Schutz  aller  Staiiime  zu  verschaffen  und  mußten 
oft  monatc-y  ja  jahrelang  alle  ilire  Feldarbeiten  mit  den  Waft^eu  in  der 
Hand  verrichten,    und  doch  haben  sie   sich  gehalten    und  nur  dort,  'Wo 


371 


die  Nümatlen  zu  stark  waren  oder  wo  die  Ortschaften  siL^h  minder 
günstig  verteidigen  ließen,  mußten  die  Fellalun  fliehen,  um  dem  Hunger- 
tode  zu  entgelten.  Freilich  findet  man  unter  den  Fell  Ali  in  viel  häufiger 
Feiglinge  als  unter  den  Arabern  und  insbesondere  unter  den  Kamel- 
zliehtern.  Allein  mein  Begleiter  'Abdallah  aI-*Äkasi^  obwohl  nur  FelhUi 
und  Hacjari,  zeigte  in  vielen  Füllen  so  hohen  persOnliehen  Mut  und  eine 
Sülclie  Kaltblütigkeit,  wie  ieh  sie  bei  keinem  meiner  europäischen  Be* 
gleiter  gefunden  habe.  Der  Araber  ist  immer  äußerst  vorsichtig,  nie 
macht  er  einen  Sprung,  wo  ein  bedachter  Schritt  genügt,  und  nie  er* 
zwingt  er  mit  der  Waffe  etwas,  wenn  er  weiß,  daß  es  ihm  später  von 
selbst  anheimfallen  werde.  Kann  er  einer  fjefahr  ausweichen,  so  tut  er 
es  gerne,  befindet  er  sieh  aber  in  einer  Gefahr  oder,  wie  er  sich  aus- 
drückt, „in  der  Furcht,  liof",  dann  weicht  er  keine  Haaresbreite  von 
der  Stelle. 

Längst  wären  '£,  B.  die  S^ür  in  den  y, unzählbaren**  ^Aneze  auf- 
gegangen, wenn  nicht  jeder  ^aljari  wie  von  Felsen  wäre,  längst  hätten 
die  Ij^derat  ihre  schöne  Oase  \ijn  el-tj^denit  an  die  Tijalia  verloren, 
wenn  sie  diese  nicht  mit  ihrem  Leben  verteidigt  hätten. 

An  meinen  Begleitern  hatte  ich  oft  Gelegenheit,  persönlichen  Mut 
nicht  bloß  beobachten  zu  können,  sondern  sogar  zu  bewundern.  An 
Hajels  Körper  zählte  icb  1900  nicht  weniger  als  29  Narben,  die  von 
Kugeln,  Lanzen,  Säbeln  und  Pferdehufen  herrührten,  und  er  war  da- 
mals etwa  32  Jahre  alt.  Drei  von  seinen  Brüdern  sind  im  Kampfe  ge- 
fallen und  einer  ist  an  einer  Wunde  gestorben. 

Der  jiersönliehe  Mut  wird  überall  anerkannt  und  hochgeachtet, 
darum  wird  der  Mutigste  und  Besonnenste  zum  Anfiihrer  erwählt,  mag 
er  sonst  auch  nur  ein  ai'mer  Bdüi  sein.  Nur  wenn  der  Häuptling  zu- 
gleich der  mutigste  Krieger  ist,  hat  er  auch  das  Kommando.  Sonst 
kann  er  nur  den  Krieg  erklären  und  den  Frieden  schließen;  während 
des  Krieges  ist  er  wie  jeder  andere  dem  Anfiihrer,  'akid,  untergeben. 
Die  *Al>id -Würde  ist  nicht  erblich,  sondern  sie  wird  dem  Fähigsten 
übertragen. 

Der  *Akid  kündigt  den  Kriegszng  an,  bestimmt  die  Lagerplätze, 
gibt  das  Zeichen  zum  Aufbruch  wie  zur  Bast;  —  wenn  er  von  seinem 
Tiere  steigt,  steigen  alle  ab,  wenn  er  sich  in  den  Sattel  schwingt,  so 
tun  es  alle  —  er  leitet  den  AngriflF,  der  gewöhnlich  in  der  Morgen- 
dämmerung, al-fagr,  unternommen  wird,  denn  nachts  greift  nur  der 
gemeine  Räuber  an.  Nähere  Details  der  arabischen  Kriegführung  er- 
geben sich  aus  Nachfolgendem, 

24» 


372 


Von  Witffen,  silah,  kennt  man  folgende: 

Gewehr,  barude,  und  zwar  entweder  die  langgezogene  Flinte  mit 
Steiusctloßj  oder  das  türkische  MilitUrgewelir,  e8-8uItÄn\jje,  oder  das 
Martini-Gewehr, 

Revolver^  riJnijje,  Pistole^  ad-dabra,  und  zwar  entweder  doppel- 
länfigj  mnzannade  marraten,  oder  einläufig,  fard. 

Lanze,  ruml.i,  el-*iid  oder  'iid  el-keDij  mit  3 — 5  m  langem  Rohr- 
sehaft.  Die  Lanzenspitze  iat  entweder  lang  und  breit,  ^alfa,  oder  schmal 
und  kurz,  harba. 

Krummer  Dolch,  aÄ-ÄihrijjCy  Ijasa  l^I.lg,)' 

An  guten  Gewehren  dliri'teu  die  Shiiv  etwa  250 — 300  Stück  be- 
sitzen. Oute  Scliülzen  sind  «ie  nielit,  weil  ihnen  die  Patronen  zum 
Üben  fehlen.  Selten  sieht  man,  daß  sie  sicli  üben,  denn  die  Patronen 
sind  selir  teuer  und  werden  nur  fVir  den  Krieg  oder  Überfall  aufbewahrt. 
Die  Steinschloßflinten  tragen  nicht  weit,  und  wenn  der  Mann  sich  auch 
auf  diese  einübt,  so  kennt  er  ein  anderes  Gewehr  doch  nicht  In  die 
Schlacht,  auf  den  Raubzug  werden  fast  alle  Gewehre  mitgenommen,  die 
der  Stamm  besitzt,  und  unter  die  Teilnehmer  verteilt.  Gewehre  kaufen 
sie  von  verschiedenen  Zwischenhändlern  in  Damaskus,  ^azze  (Gaza), 
Ma  an  und  auch  von  türkischen  Soldaten  und  Gendarmen,  insbesondere 
von  dencUj  welche  die  Pilgerkarawane  begleiten. 

Auch  Panzer  findet  man  noch  bei  den  S|iür  und  Sa  lau  als  Über- 
bleibsel aus  alten  Zeiten.  Sie  wurden  meistens  aus  Ägypten  bezogen. 
Die  Panzerhemden  bestanden  aus  feinen  IJota-Ringen,  reichten  bis  zur 
Hüfte  und  hießen  Sedri^jje,  oder  bis  an  die  Knie,  Der .  Auf  dem  Kopfe 
trug  man  eine  eiserne  oder  kujiferne  kesselfürmige  Sturmhaube,  t^lse; 
war  sie  mit  Wangenplatten  versehen,  so  hieß  sie  Safihe. 

Säbel  findet  man  immer  noch,  manchmal  auch  uralte  aus  den 
Kreuzzügen.  Man  kennt  Ilorazani  und  (iohari,  deren  Stahl  Muljaffar 
ist  und  aus  Damaskus  stammt.  Auch  Kriegsbeile,  naggak,  bekommt 
man  zu  sehen. 

In  el-Kerak  ziehen  die  Häuptlinge  in  Ki'iegszeiten  den  roten  tür- 
kischen Überrock,  beni.^,  an  und  putzen  auch  ihre  Stute  heraus,  wie 
es  der  Vers  sagt: 

„Die  Fuchsstute  eilt  mit  schönem  Sattelzeug,  und  von  weitem  iat  sichtbar 
die  rotgeatickte  Stoffdeeke  am  Tage  des  Zusammenti^effens. 

Ilarara'  tafrdj  bzen  'cd de  wa  jabüh 
malbüs  gol^  cmäahren  jöm  el-eöwan." 


373 

Der  Krieg  wirJ  durch  einen  Boten,  raddad  Deka'  (^Am.:  msäjel) 
erklärt,  den  der  Häuptling  seinem  Feinde  schickt.  Der  Bote  ist  un- 
verletzbar^  und  es  ist  unerhOrt,  wa  ma  insama^  daß  ihm  je  etwas  ge- 
schehen  wäre»     Wenn  er  zum  feindlichen  Häuptlinge  kommt,  sagt  er: 

jjDie  eine  Ehre  ist  weißer  als  die  andere.  N,  erklärt  euch  den 
Krieg,  al  'an)  min  al    anji  abjadj  flan  radd  an-nelj:a'  'alejku." 

Man  antwortet  ihm:  „Uns  der  Erde  Griin^  ihm  ihr  Staub^  l^a^Jralia 
lena  w  jabra'ha  lu!" 

Bei  den  SarärAt  sagt  der  Fürst  vor  dem  Kriege  zu  einem  Boten, 
nag-gäb: 

„Ziehe  zum  N.,  dem  Großen  der  ^Araber  N.,  und  sage  zu  ihm:  ^es 
gibt  zwischen  uns  und  euch  keine  Freundschaft^  sondern  Töten  der 
Männer  und  Rauben  des  Besitzes-  und  erkläre  ihm  den  Krieg,  kawfer 
ala  flau  kebir  el-*arab  el  fljinijje  w  Ijiul  lu,  ,mA  Ijenna  sahb  illa  «bibh 
ar-rgäl  w  äall  al-halaP  w  rudd  an-naka*  'alej." 

In  el-Kerak:  „Den  Krieg  über  dich,  'alajk  enneka*!^ 

«Über  dich  den  bittersten!  *Alejk  amarr  minna 

Deine  Herden  sind  meine  Herden  halälak  balali 

und  meine  Herden   sind  deine  Herden.  w  halali  Ijalalak.» 

Von  der  Teilnahme  an  einem  Kriegszuge  entschuldigt  den  Araber 
nur  die  Krankheit*  Wollte  sich  ein  gesunder,  rüstiger  Mann  dem  Kriege 
entziehen,  so  würde  er  seine  Ehre  verlieren.  Dafür  kann  er  auch  des 
Stammes  auf  so  lange  verwiesen  werden,  bis  er  Zeugen  stellt,  daß  er 
sich  in  der  Hinsicht  gebessert  hat.  Wenn  er  nicht  ausgewiesen  wird^ 
pflanzen  die  Frauen  auf  sein  Zelt  eine  schwarze  Fahne  aiii]  wodurch 
er  als  Elirloser  gekennzeichnet  ist, 

In  el-Kerak  wird  von  einem  Kriegszuge  der  junge  Gatte  befreit, 
der  noch  nicht  sieben  Tage  mit  seiner  Frau  war.  Derjenige^  der  mit 
der  ersten  Frau  keine  Söhne  hatte  und  eine  zweite  heiratet,  darf,  wenn 
seine  nächsten  Verwandten  ins  Feld  ziehen,  ein  ganzes  Jahr  seine  Frau 
nicht  verlassen.  Er  heißt  el-MuV*^ren  und  man  sagt:  ^el-Mu^aren  darf 
mit  uns  nicht  gehen." 

An  kleineren  l,lazw-Ziigen  gegen  feindliehe  Stimme  sollen  sich 
hauptsächlich  Jünglinge,  die  noch  keinen  Bart  haben,  beteiligen.  Falls 
sie  68  nicht  täten,  würden  die  Weiber  sie  schwarz  bemalen  und  eine 
schwarze  Fahne  auf  ihr  Zelt  stecken.  Vor  einem  Uazw  sagt  der  An- 
führer zu  seinen  Genossen: 

„Ein  ßazw-Zug,  o  Reitervolk,  al-razwa  jä-hlad-b^jh^    Diese  fragen: 


374 


„Welche  VoiTätc,  \v  su  z-zahiib?"  Er  antwortet: 
^Vorräte,  die  kein  Feuer  brauehen,  az-zad  ilH  ma  jinwaked  lu  när.^ 
Sie  melden  es  weiter  und  geben  zugleich  den  Tag  und  die  Stunde 
der  Zusammenkunft  an.  Alle  Teilnehmer  müssen  sich  rasieren^  reinigen 
und  das  Hemd  waschen.  In  der  Nacht  vor  dem  Aufbruche  darf  niemand 
seinem  Weibe  beiwohnen,  denn  keiner,  der  uureiuy  mangus,  ist,  darf 
an  dem  Zuge  teilnehmen.  In  der  Frühe  kämmen  und  salben  sie  ihr 
Haar  mit  Olivenöl  oder  Kameltalg,  sanam  el-g:emÄL 

Der  beste  Tag  zu  einem  pazw  ist  der  Donnerstag,   Ist  er  zugleich 
ancli  der  fiiuftc  Tag  im  llonat,  so  gilt  es  als  besonders  gUnstiges  Omen. 
Wenn  die  Reiter  in  den  Krieg  ziehen  und  au  Zelten  oder  Häusern 
vorbeireiten,  so  singen  sie  in  el-Kerak  die  Ehda-Lieder: 

Dein  Mann,  o  du  Schwarzäugige,  llaülki  ja  umm  *ujüne.n  sud 

siehe,  er  sitzt  hinter  dem  Rathause.  er*i  wara  el-megles  t^a'ad, 

O  Mädchen  nimm  Abschied  vom  Jünglinge, 

die  Kugel  stieg  bereits  hinter  das  Pulver  (er  hat  geladen). 

Ja  bint  halli  bel-walad 
bizre  wara-l-wazne  darag* 

Pulver  aus  der  Bwecja'  (weiße  Felsen  hinter  der 

Festung  von  el-Kerak)  haben  wir 
und  Bleikugeln  bringen  wir  aus  llazze  (Gaza), 

Meli;  el-bwe(ja*  'endana 

w  ar-ra^äs  min  razze  negib. 

O  du  mit  Wangen  wie  Papierblätter, 
tätowiert  durch  Stiche  der  Nadel, 
dein  Liebling  erbeutete  gar  nichts  — 
was  wird  geschehen,  wenn  du  davon  ert^ihrst? 

Ja-bu  lided  ka(ia-l-^:urtas 
em'arwagi  bidakk  el-abar 
halilak  ma  kaseb  nümili? 
weÄ  *ad  lan  giik  el-^abar. 
Tijaha: 

Steigen  wir  in  den  Sattel  der  Stuten,  Nerkab  'ala  serg'  al-emhar 

daß  die  Tnchmäntel  von  oben  flattern.  w  al-göb  min  harde  refel 

O  Träger  der  langen  Lanze,  ji\  niikel  ar-rnmh  at-taw^l 

mein  Speichel  fließe  auf  deinen  Speichel.  reki  'ala  rekak  jesel. 


375 


0  MäVlchcn,  die  du  im  Zeltlager  wohnatj 
nimm  dir  keinen  feigen  Jüngling, 
Hondern  nimm  den  BeBitzer  einer  Lanzenstange, 
der  sich  auf  den  Reiterti'upp  stürzt. 

Ja  bint  ja  nazzala't-tanif 
la  taljdi-1-walad  ad-delil 
wa-^di  aha  rumsen  t^twil 
ilH  *ala  surba  jemÜ. 


Löse  deine  Schläfenlocken^  löse  sie^ 
entblöße  deine  Brüste  ganz* 


IJelli- d-d w iij eb  \\ all.ielh enn 
w  abdi  nhäjedki  knilehenn* 


Am  Tage  der  Zusammenkunft,  jom   el-gerda,   singen  die  Krieger 
von  el-Kerak  die  Ranawa-Lieder: 


Ja  sejtiemi  ginak  a*ta§ 
bil-t^?  Iiadina  ez-zema*. 

Ja  misleU  ja  kann  el-e  j/d 
tara- 1- t^rih  wd;V* tiik . 

3h  öejiiena  ja-bu-rubbab 


O  unser  »^ejbj  durstig  kommen  wir  zu  dir, 
im  Sommer  eilen  wir  vor  Durst  lecbzend. 

O  Mifjleb,  Gebieter  deines  Gescldechtes, 
sieh,  wer  fillit,  dir  ist  er  anvertraut. 

O  unser  Sejb  (Mislel.»),  Vater  des  Rubbab, 

tritt  dem  Angrifie  entgegen  und  sohwiiehe  ihn  ab!     kasid-elrad  wa  kyeno. 

Beim  Anführer  (Fig.  til)  besprechen  die  Häuittlinge  den  yazw-Zug. 
Bei  den  S[iür  wird  er  auf  dreifache  Ai't  unternommen: 

Er  heißt  ^azw  liiSer,  wenn  alle  Teilnehmer  einen  gemeinsamen 
Anführer,  al-'azid,  anerkennen  und  gemeinsam  dus  Lager  oder  die  Herden 
des  Feindes  überfallen.  In  dem  Falle  wird  alle  Beute,  al-kiseb,  dem 
Anführer  übergeben^  der  sie  dann  unter  die  einzelnen  Teilnehmer,  al- 
vazzäjln,  nach  seinem  Gutdünken^  bikajfih,  verteilt* 

ßazw  xejv  IdSer  heißt  der  Raubzug,  wenn  jeder  einzeln  vorgehen 
kann,  und  der  Feind  nicht  gemeinsam  überfallen  wird.  Der  Anführer 
bestimmt  nur  die  Zeit  des  Überfalles  und  der  nachherigen  Zusammen- 
kunft.    Er  bekommt  von  der  gesamten  Beute  ein  Drittel. 

|tazw  i'ejr  biäer  wird  aber  auch  der  Kriegszug  genannt,  wenn 
mehrere  Anführer,  *uVda',  da  sind,  indem  sich  niimlich  mehrere  Ge- 
schlechter von  verschiedenen  Stämraeu  miteinander  verbinden.  In 
dem  Falle  erwUhlen  die  einzelnen  Anführer  einen  Oberanführer,  dem 
sie  dann  jeder  ein  Kamel  geben.  Bei  den  ywetat  und  Salajja  heißt 
der  erste  AnftUarer  Munib  mutir;  er  bekommt  ein  Kamel,  welches  einen 
grauen  Rücken,  aähab  ^ahr,  hat;  dies  heißt  Sarha. 


37G 

Ijtazw  tibe  nennen  die  »SnlAjta  den  Kriegszug,  wenn  alle  Beute  gemein- 
acliaftlich  iät;  deshalb  muß  der  Miinih  iimtir  vor  dem  Kazw-Zuge  erklären: 

„Nach  der  Art  der  Ka'abne, 

nnd  jedes  Haar  zwischen  uns  auf  gleiche  Teile. 

'Hbe  Kaabniye 

wa-ö-Sa'ara  b^nna  bis-sawijje". 

Vor  jedem  Kriegsznge  gelobt  man  etwas  Gott,  und  zwar  je  nach 

der  Wicbtigkcit  und  GefiUirlicbkeit  des  Kazw  entweder  ein  Kamel  oder 
ein  Sehaf  oder  eine  Ziege,  welche  dann  der  Munib  mutir  opfert. 


lF 


Frg.  Öl.    Vor  dem  Zelte  des  Änfttbrera. 


Zu  einem  Razw-Zuge  verwendet  man  Pferde^  ]}ej\j  und  Kamele, 
rakab.  Die  Kamele  werden  mit  dem  nötigen  Proviante  beladen  nnd 
heißen  Sa  bar,  Subnr  oder  ZcmamiL  Die  Pferde  laufen  hinter  den 
Kamelen j  an  diese  angebunden,  und  die  Keiter  sitzen  auf  dem  Kamele, 
welches  gewOlmlicb  zwei  Männer  trägt»  Einige  Reiter  werden  voraus- 
gesehickt,  um  die  Wege,  die  Wasser-  nnd  Lagerplätze,  welche  der 
IJazw-Zug  berühren  will,  ausznkundschiiften  oder  nach  den  Herden  des 
Feindes  Umschau  zu  halten.  Diese  Aufklärer  und  Qaartiermacber  heißen 
'Ujyn  el-razw. 

Keiner  unserer  Stämme  führt  eine  Fahne  im  Kriege.  Die  Sa^idi^jin 
erzählen,  daß  Ibn  Kwc<|i  eine  Fahne  fülii*te,  aber  sie  vor  vielen 
Jahren  verlor. 


377 


Die  *%nr  verloren  ihre  Falme,  el-bera|jy  ia  einer  ungllicklicheu 
Schlacht  gegen  Ihn  Sa'lao,  Sic  wurde  von  der  *Atfa*  getragen.  'AtiV 
heißt  eine  erwachsene  Jungfrau^  die  in  ihrem  besten  Sclmiiicke  auf 
einem  guten  Keitkamelc  sitzt,  die  Fahne  schwingt  nnd  ihr  Tier  durcli 
Worte  und  Schläge  in  die  Mitte  des  Feindes  treibt.  Sie  wird  von  den 
auserlesensten  Männern  ihres  Stammes  umgeben»  die  sie  verteidigen 
mtissen;  denn  wenn  sie  gefangen  genommen  wird,  ist  der  Krieg  verloren, 
und  der  Stamm  darf  keine  'Atfa'  und  keine  Fahne  mehr  mitnelimen. 

Auf  dem  Kriegszuge  pflegte  die  Kerakiye  iramer  ein  Wis^sender 
zu  begleiten.  Er  mußte  über  alle  Vorzeichen  (Omina)  wachen  und  die 
intausta  unschädlich  machen.  Vor  der  Scliiachfc  wie  in  Jeder  wichtigeren 
Angelegenheit  wurde  er  um  Rat  gefragt»  Oft  machte  er  den  Anfülirer 
auf  den  günstigen  Augenblick  zum  Angriffe  aufmerksam.  So  kam 
*Alejjan  abu  Ijnem  vor  der  Seidacht  am  Zobar  zu  Muhammad  eb 
Megalje  und  sagte  ihm: 

„0  Muhammad^  euer  Wind  hebt  sich  über  euch, 
ja  Mul.iammad  hawakn  tar 'alejku!*' 

Dieser  begriff,  was  es  bedeuten  sollte,  überfiel  den  Feind  und  be- 
siegte ihn.  Der  Slldwestwind  sehlug  nämlich  nm»  es  kam  ein  starker 
Ostwind,  der  den  von  Osten  anstiirnicndeu  Kcrakijje  sehr  zu  Nutzen 
kam^  da  er  den  aufgewirbelten  Staub  den  Üebaliyc  in  die  Augen  trieb. 

Auch  in  den  Kriegen  mit  den  l.laniajde  begleitete  der  Wissende  die 
KerakijjC;  und  ihm  hat  man  den  Sieg  von  KLaddfime  zu  verdanken. 

Oft  zeichnete  er  mit  seinem  Stabe  Linien,  welche  der  Feind  nicht 
überschreiten  durfte. 

Die  einzelnen  Geschlechter  reiten  gewöhnlich  miteinander  und 
singen  die  Sobdä-Lieder.  Der  eine  stimmt,  ji&obeä,  einen  Vers  an  und 
die  übrigen  wiederholen  ihn. 


EI-Kerak: 

O  Adler  —  0  du  mit  grauem  Kopfe, 
du  dessen  Vorfahren  Christen  waren, 
wenn  du  dicli  nährst  mit  i^Ienschentieischy 
morgen  vormittag  zögere  nicht. 

Pferde  warfen  sich  auf.  Pferde, 
aber  unsere  Pferde  sind  heute  abwesend, 
es  blieben  zu  Hause  nur  die  Furchtsamen 
die  Haare  der  Furchtsamen  sind  weiß  gew^orden 


Ja  nisr  jd  §ajeb  er-rAs 
illi  gdudak  nasara 
en  käu  täkel  lahm  en-ufis 
rada-<J-daha  lä  twana. 


378 


Egwad  «alat  Via  gwäd 
wa  g^wadna  al-jöm  rabat 
ma  zall  vejv  el  meg;ahil 
rüs  el-megahil  ääbat. 

Unser  Freund  wird  ziehen  mit  uns 
und,  sollte  er  nicht  ziehen,  so  ziehen  wir  wider  ihn, 
unser  Feind  zieht  sich  vor  uns  zurück  so  unwillig, 
wie  sich  zurückzieht  von  der  Tränke  der  Durstende. 

Sadil^ina  jegrod  maVna 
w  en  ma  g;arad  negrod  Vlej 
haribina  jinzäh  Vnna 
zih  e?-?awami  'an  äirabo. 

Die  Fuchsstute  macht  Lärm  mit  ihren  Glöcklein  (am  Halse), 
und  ihre  Satteldecke  ist  von  Kamelhaar, 
ihr  Reiter  MisleV  schneidet  die  Köpfe  ab, 
als  ob  er  der  Zenäti  ^alifa  wäre. 

IJamra*  tetarljLa*  bil-eg:rasi 
wa  g;elälha  min  l^atife 
bajjälha  misleh  jilvta'  er-ras 
kanno-z-zenäti  bal^^. 

Öararat: 

O  Herr,  wir  verlangen  von  dir  eine  rechte  Leitung 
und  Schutz  und  gute  Nachricht; 
meine  Genossen  jagen  den  Feind  — 

und  werden  sie  (die  Keitkamelinnen)  zur  Umkehr  zwingen 
erst  bis  sie  (die  Feinde)  erschlagen  sind. 

Ja  rabbi  notlobak-al-heda 
w  as-sitr  w  al-*elem  al-melili. 
rab*i  mu^idin  al-'eda 
w  juhrefühenn  'a-t-tarih. 

Die  Teräbin  singen  auf  dem  Kriegszuge  die  Boäan-Lieder: 

Ich  werde  besteigen  nur  ein  wertvolles  (Kamel), 
von  2000  oder  3000  (Piastern), 
aus  Furcht  vor  dem  Trupp,  der  umherschweift 
zum  Frieden  oder  zum  Betrug. 


379 


Ma  barkal»  illa-l-mutamman 
belfoD  w  illa  taläte 
min  Ijuf  gam'en  talamlam 
'a  BiiUi  willa  l^abiite. 


Staub  ohne  Wind 
aufgewirbelt  auf  dem  Platze  des  Wüteos, 
die  Streitrosse  sind  wie  Krokodile, 
wer  fiillt  —  den  fressen  sie  auf 


*Ag:g:an  balä  rih 
suk  al-ra<Jab  näsijatu 
al-ho«on  zaj  at-temäsih 
Willi  jatib  innkilatti. 


Wenn  ich  schlafen  will,  kann  ich  nicht  einschlafen, 
und  wenn  ich  herumreite,  wird  meine  Stute  barfüßig, 
ich  habe  einen  Freund  in  der  Nahe  der  feindlichen  Truppe, 
was  soll  ich  tun,  o  mein  Ersehnter? 

Ida  nimt  mä  ^iini  nowm 
w  ida  dirt  baQet  gwädi 
ilej  sahiban  fi  he^a  kowni 
kif  el-'amel  ja  muradi. 

Ein  anderer  antwortet  (§a|je*): 

Ich  werde  meinen  Freund  nicht  verlassen, 
solange  die  Einsicht  in  meinem  Kopfe  nicht  aufliört; 
ich  werde  mit  meinem  Säbel  schlagen  und  ihn  (den  Feind) 

angreifen, 
bis  die  Rettung  du  ist. 

Ana  j<ahbi  ma  uhaüib 
ma  zäl  kiü  bii'äsi 
aijreb  bisSü  wa  u*addih 
lima  jisii'  lialasi. 


O  Jüngling,  der  du  die  Lanze  schwingst, 
du  bist  ganz  allein,  hast  keinen  Qeßihrten, 
das  Leben  hat  einen  festgesetzten  Tag, 
versetze  dem  Scbicksale  einen  Fußtritt  und 
stürze  vorwärts  1 


W^alad  ja  nal^el  el-*üd 
wabdak  w  la  lak  rasm*ek 
el-'omr  leh  jom  maljdüd 
dns  al-manäja  w  *Hrek. 


Eine  alte  Frau   härmt  sich   um  ihren  8ohu 
nnd  spricht:  mein  Sohn,  mein  Alles! 
Eine  alte  Frau  hat  ein  Augcnbhek  um  alles  gebracht  — 
es  kehrte  der  Sattel  leer  zurück. 


380 

*Ai^iiz  tm'aljbi  waladha 
wa  tl^ul  waladi  Ualali 
'a^ilz  Iah  ia^^al  el-wakt 
rawwab  es-ser^  liäli. 

Die  ägyptische  Regierung  entsandte  eiast  ein  starkes  Heer,  um 
die  Beduioeo  zu  bezwingen.  Ein  Häujjtling  wurde  gefangen  genommen 
und  der  Kommandant  versprach  ihm  die  Freiheit,  wenn  er  die  ägyp- 
tische Regieroug  anerkenne.     Da  sagte  der  Häuptling; 

Ftirwahr,  sie  sind  gekommen  wie  eine  einstürzende  Mauer 
und  der  Uewelirdonoer  gesellte  sich  zu  ihnen, 
ich  werde  mich  stürzen  auf  zweitausend  und  mehr  — 
aueli  wenn  deine  Stute  unter  ihnen  wäre, 

Lagan  kama-^sur  maksftr 
w  at-t^hh  'al^ed  ma  henn 
arkoij  'alalfea  w  ksür 
law  kan  mohrak  ma  henn. 


'Azazme: 

O  mein  Liebling^  reichliche  Nafal-Weide^ 
wie  sehne  icli  mich  nach  ihr. 


Ja  ^wcjhihi  fejde  nafal 
w  ana  rivvadiha. 


O  du  Besitzerin  des  papierweißen  Kinnchens, 
Üttowiert  durch  Nadelstiche, 
dein  Liebling  gehört  zu  den  Windschnellen^ 
es  möge,  o  Mädchen,  die  Kunde  davon  zu  dir  gelangen, 

Ja-bu  hnejk  lown  el-kurt4s 
rau'arwage  bida^t  el-abar 
ja  ^awkak  min  habbin  er-rih 
j^  binet  w  in  gaki-l4iabar. 


Uelke  für  Frejge,  o  Jüngling, 
melke  für  sie  und  melke  viel, 
die  Zilhne  der  Frejge,  o  Jüngling, 
ihre  Zähne  sind  ja  Reis  in  Milch. 

Eine  leidet  Schmerzen  beim  Lager, 
leidet  Schmerzen  und  wir  sind  die  Arznei, 


Ehieb  la  frejge  ja  wdad 
ehieb  laha  w  zid  el-halib, 
ja  snün  fi'ejge  ja  walad 
ja  snüniha  ruzz  bil-halib. 

Wa^a'aniten  ganb  ebfarit 
waga'aniten  w  ahna  dawa. 


^^^^^^^                                    H 

Ich  verpfände  meine  Lanze  und  Stute 

liahant  mmhi  w  al-faras                   ^H 

und  die  Seele^  sie  ist  nicht  teuer; 

w  ar-rüh  ma  hi  ralije                              ^H 

die  Schmerzleidende  beim  Lager 

waga'aniten  ganb  el-farik                       ^^M 

ist  vom  hohen  Wut^ha  wie  die  Palme. 

w  at'tül  äamali  el-*alije.                         ^H 

Pewät: 

H 

Nicht  durch  die  Höte  der 

Tarbuäe                                                   ^M 

und  nicht  durch  das  Trinken  des  Kaffees,                                              ^| 

sondern  durcli  Stoße  mit  den 

Lanzen,                                                      ^H 

bei  denen  der  Arzt  sich  keinen  Rat  mehr  weiß.                                    ^^ä 

Ma  hi  bihnmr  at-t^rabt.s                                                           ^| 

w  lÄ  biSurb  al-kahawi 

■ 

illa  bi<}arb  al-mahabiä 

■ 

jihtar  fiha-1-medawi. 

■ 

Beim  Tränken  der  Tiere  werden  andere  yedäwi-Lieder  gesungen                   ^| 

als  zur  Friedenszeit. 

■ 

S[nir: 

H 

Gruß  und  Heil  den  Keitkamclenj 

Marhaban  bay  arradab                     ^H 

die  oft  zur  Beute  eilen. 

nal^kälaten  li  z-zahab.                         ^H 

0  die  Reitkamelej  sie  verlieren  sich^ 

Ar-redajeb  ja  jwa                                ^H 

wie  das  geschöpfte  Wasser  in  dem  Schöpf- 

lown Vah^fen  bid-dek.                        ^^M 

sacke. 

H 

Das  Geschick  soll  euch,  o  Pazw,  Glück  — 

Falukom  ja  i^zw   tih                   ^| 

Das    Geschick    soll    euch    eine    zahlreiche 

falukom  t^rSan  mutlb                        ^H 

Kamelherde  hescheren, 

^1 

die  kein  entfernter  Schreier  hütet, 

ma  lu  ^ajjahan  murib                        ^H 

außer  einem  Reiter,  der  (sie)  im  Stiche  hißt. 

rejra  |jayälen  muslb                           ^H 

Das  Geschick  soll  euch  nur  Reis  und  Milch 

fViIukom  ruzz  wa  halib,                      ^^M 

(illldchen    mit  milchweißen,  reisgroßen 

^M 

Zähnen)  gewiihren! 

H 

'Azäzme: 

H 

0  Weh  dem,  den  wir  überfallen  werden, 

Ja  wil   min   hellna  'alej                     ^H 

die  Slutter  des  Eingeborenen  wird  über  ihn 

umm  el-wahid  tibki  ^alej.                   ^H 

weinen ! 

H 

0  weh»  wer  in  Abgründen  lagert, 

Jä  wil  nazzal  el-wa'ar,                       ^H 

^_            wir  werden  ihn  überfallen. 

chna  ttiaddarna    alej.                           ^H 

382 

O  sei  gegrnßt  und  erweitoro  rlicli" 
o  Platz  mit  den  Reitkamelen. 


Jamarl.mba  w-erliM»i 
as-söV  fih  arkabi. 


O  tliö  ihr  (von  der  Trilnke)  anf  die  Hochebene  steiget, 
ich  habe  mit  euch  mein  Filllen  totgeritten» 
indes  die  Brünstigen  stets  vom  Wege  abweichen. 

Ja  swednit  el-'eiwi 
ta??ejt  ma'ken  felwi 
w  ilhi  i'laman  jahvi. 

O  Mädchen,  die  du  das  Zelt  errichtest, 

versieh  mich  mit  Proviant;  denn  ich  verschmachte. 

Ja  bint  banijet  el-bejt 
'ajjefini  kanni  zallejt. 

Am  letzten  Abend  vor  dem  vermutlichen  Zusammentreffen  mit 
dem  Feinde  opfert  der  'Afeid  ein  Tier  und  sagt: 

„Dies  ist  dein  Abendmahl,  o  unser  Ahnhen*,  hilf  uns  am  heutigen 
Tage,  hada  *a§iik  jA  giddina  tufze'  lana-1'jowm." 

Beim  Abendessen  ladet  man  sich  gegenseitig  ein  mit  den  Worten: 

„Hunger,  o  unsere  Ausgehungerten,  al-]iwa  ja  Ijwejana", 
worauf  man   antwortet:    «Hunger   und  Beute   und   Heil,   abhwa   w    al- 
fowd  w  as-salame>,  oder: 

«Hunger  nach  Beute  und  Glück,  aMjwa  min  ^asab  w  nasab,> 

Mit  den  Worten:  ^Greif  zu,  wer  kommt,  und  irre  sich  uicht,  wer 
sitzt,  efleh  min  ga  w  orsod  min  ka*ad",  wird  der  neu  Angekommene 
empfangen. 

In  der  Nähe  des  Feindes  besteigen  die  Reiter  die  Pferde*  Ein 
Trupj)  reitet  auf  den  nUchsten  höchsten  Punkt  und  hält  dort  an,  um  die 
Bewegungen  des  Feindes  zu  überwachen.  Dieser  Trupp  lieißt  at-Ts]aje\ 
Die  Kamelreiter  begeben  sich  mit  ihren  Tieren  in  eiliger  Flucht  auf 
einen  bestimmten  Platz  und  werden  von  einer  Abteilung  der  liciter  zu 
Pferd  bewacht.  Diese  Reiter  heißen  Kemin.  Die  andere  AbteÜung 
der  Reiter  wirft  sich  auf  den  Feind  und  sucht  sich  seiner  Kamele  zu 
bcmltchtigeu,  diese  nennt  man  Emrü\ 

Jedes  Zeltlager  und  jede  Kamelherde  wird  scharf  bewacht,  Auf 
den  liuchsten  Gipfeln  der  Umgebung  liegt  ein  Schreier,  säjel,  sayAliy 
^ajeh,  mHnjjeh,  versteckt  und  signahsiert  den  Feind  durch  Schwingen 
seines  Kopftuches  auf  einer  Lanze  (wie  eine  Fahne)  und  durch  schrille 
Schreie : 


^i=E 


hin*  n  -  HO  -  gad  a^    *    her  -  he 

„Sieh'  den  Sclireieüclen  auf  der  Kuppe! 
0  Besitzer  der  Eeittiere,  sattelt  sie! 

Er^  al-msayeh  bin  neba*! 
jA  Wa*  n-ne^ad  a/lierlienii!*^ 


In  el-Kerak  wird  das  Erscheinen  des  Feindes  angezeigt  mit  den 
Worten : 

„Reiter,  Reiter,  o  Stamm  gen  osseHj  hala'-l-ljejl,  hala'-l-iiejt,  ja   liala 

•■•■ji!" 

Wer  dies  im  La^rer  vernimmt,  schreit: 
«Wo  sind  denn  die  Tapferen,  wen  rahü  en-nisäma?» 
Gerüstet  jagen   sie   auf  ihren  Pferden   dem  Feinde  entgegen   mit 
dem  Geschrei: 

,Die  Nachkommen  des  Gerda'  (kommen  euch  zu  Hilfe),  o  Stamm- 
genossen, hala'-l-gerda*j  ja  hala-ji!*^ 

Die  yarariit  schreien:  „O  RaAed,  ja  rä^cd!" 

Die  Beni  'A^i^ye:  „O  Ghlckhcher,  wo  sind  sie  denn,  ja  mas'iid, 
wen  riihu?"  und  gerüstet  wühlen  sie  den  Staub  auf,  ju'affenl  bitturabj 
und  schreien: 

„Wehe  für  uns  f  o  LtUltchen),  wehe  für  uns,  hahhi  lana^  hahln  hma!" 
Ist  der  Feind  zu  stark,  so  wendet  mau  sieh  auch  an  den  Nacldjar- 
stamm  um  Flilfe.  Ein  Reiter  eilt  dorthin;  wenn  er  in  die  N?ihe  kommt, 
springt  er  ab  und  laßt  den  Sattel  auf  die  eine  Seite  des  Tieres  herab- 
gleiten  und  führt  sein  Tier.  In  der  klaren  Luft  sehen  ihn  die  Araber  schon 
von  weitem  und  bemerken  den  Sattel  an  der  Seite,    Sogleich  rufen  sie: 


384 


„N.,  dessen  Keitsattel  herabhängt,  flän  Sdädo  mäjel!" 
Sie  wissen,  was  er  will,  und  sofort  besteigen   sie   ihre  Tiere.     Er 
legt  den  Sattel  zurecht  und  sprengt  mit  ihnen  davon.  Sie  singen  (Tijäha)  : 

Swemer,  o  abu  Samm&ra,  Swemer  jä-bu   sammara 

bringt  warnende  Nachricht,  ^^jeb  'elman  naddara 

sein  Säbel  schlägt  auf  das  Absatzeisen  sejfo  jilfom  'a-l-Wküb 

und  läßt  mit  Wut  Funken  sprühen.  w  milgitan  jäcji  äarära. 


§bür: 


(Die  Parole)  „dir  zu  Hilfe",  o  Häuptling,  rief  uns  an, 
wir  kämen  zu  dir,  selbst  wenn  wir  weit  wohnten; 
oben  auf  den  berühmten  Schimmelstuten 
rasselt  der  Eisenpanzer. 

„'Ajnak  ja  äejban  da^äna 
^inäk  law  hena  ba'id 
min  folj:  zurren  mukramat 
jinfa^en  marbüs  al-hadid." 


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ICE 


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Ja  sej    -    be    -    na 

ji      -      du    -    l^ü       lass 


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sen 

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-     lä 

ten 

bil 

-     'u     - 

röjf 

O  unser  Sejb,  vergilt  die  Anschläge, 
vergilt  sie  dem  Sejb  der  Verräter, 
daß  sie  verkosten  das  Lecken  unsrer  Lanzen, 
die  weithin  glänzen  auf  hölzernen  Schäften. 

Ja  äejbena  rudd  an-nelca* 
ruddu  'ala  §ejb  äl-bujill: 
jidüljLÜ  lass  ebrabina 
em§enäaläten  bi-l-*urük. 

Wenn  der  !Pazw  die  Herden  des  Feindes  sieht,  ruft  man  in  el-Kerak: 
„Greift  sie  an,  o  Reitervolk,  sie  sind  ausgeschüttet  aus  der  Hand 
des  Sämannes,  rajjerü,  ja  hla-1-bejl,  dubbalan  min  id  baddar!" 


385 


Die  erbeoteteD  Kiiraelej  welche  die  Reiter  den  Küiiielliütern  zutreibenj 
heißen  Ijaxize^  pizajezj  und  die  Kamel huter  rufen  den  K eitern  zu: 

„Treibet  noch  mehrere,  o  Bruderschaft  von  Zenda*,  tiiwaäse'ü 
ebwät  zenda'l" 

Diese  antworten:  „Hoch  das  Kinn,  das  Blot  öießt,  erfa'  de^nak 
säi  ed-diimm!" 

Wenn  sich  dem  pazw-Zuge  ein  kampfbereiter  Trupp  entgegenstellt^ 
läßt  der  ^Akid  oft  halten  und  fordert  den  Gegner  darch  ein  Wiiw- 
Liedchen  zum  Zweikampfe  heraus.     So  rief  Dud^n  cl-KeJsijje: 

„0  Wind  sage  den  Terfibm:  Ja  rih  kul  lat-terabin 

Duden  nimmt  am  Kriege  teil  düden  basä  eMiaräba 

O  wehe  euch^  Krieg  habt  ihr  geschaffen  ja  welkii  harban   n?i§äetu 

und  einen  Dreck  werdet  ihr  erreichen.  gaku-I-bara'  fi  *akaba,^ 

Der  Häuptling  der  Terabin,  J^ammäd  e.|-i;Jufi,  gab  ihm  zur  Ant- 
wort, fiajja*: 

„I;|ammäd  schwor  bei  Entlassung  seiner  llammad  tallal? 

Frau, 

auf  seiner  Stute  mit  hinger  Mähne  sitzend:  min  abu  'orf  mäjel 

Von  Kahira  bis  Damaskus  min  mawr  la^-äam 

werden  diese  Stämme  nicht  wohnen.  ma  jisknü  ha-l-l>abjye!." 

Öfters  geschieht  es^  daß  der  eine  oder  der  andere  feierlichst  gelobt^ 
den  feindlichen  Anftihrer  zu  tüten;  dies  geschieht  bildlich  durch  das 
Austrinken  eines  Kaffeeuäpfchens  oder  Verzehren  eines  Fleiscbstiickes. 
Wer  dies  tut  ist  unter  Verlust  seiner  Ehre  verpflichtet,  sein  W^ort  zu 
halten,  mutadamman  bikatbh.  Deshalb  ruft  er,  sobald  der  feindliche 
Trupp  in  die  Nähe  kommt:  „Wer  sah  den  N.,  o  Reitervolk,  der  soll 
ihn  bringen,  min  *jV]an  flan  ja  hla  Idjejl  jagibu!" 

W^enn  der  Geforderte  den  Ruf  vernimmt  so  antwortet  er: 

«0  der  du  mich  suchst,  ich  suche  dich^  ja  nasedan  *anni^  ana 
'anka  nä&ed!» 

Sollte  der  N.  nicht  zugegen  sein,  so  antwortet  sein  nitclister  Ver- 
wandter^ der  anwesend  ist: 

^Entschuldigung  bei  Gott  und  bei  dir^  daß  er  nicht  zugegen  ist, 
wäre  er  zugegen,  würde  er  sich  vor  dir  nicht  in  acht  nehmen^  al-^odr 
lallah  w  lak,  ma  hu  lia^er,  law  hu  häder  ma  ittaka  'annak. 

Ich  will  ihn  jedoch  vertreten!  Hier  hast  du  (einen),  der  eintritt 
für    seine    Sclimaehj    lä<5en    ana-sidd   *annu,    hunädli  ji^iim    bilajemtu!" 


UuslL  ArmWtt  Petnwfl..  UL 


25 


880 


Nun  stürzen  sie  sicli  in  tlen  Zweikampf^  uikI  niemfind  darf  ein- 
greifen, denn  sie  gehören  zueinander j  und  Gott  wird  den  Sieg  dem  ge- 
wühreu,  welchem  er  will,  allnh  ji'|i  an-na^r  liinin  hi\ 

Jeder  Krieger  stößt  den  Kriegsruf,  naiiawa,  seines  Stammes  oder 
Geseblecbtes  aus. 

Alle  Shiir,  d.  1l  die  gesamte  Bedi  Je -Vereinigung  der  SUimme^ 
welche  den  gemeinsamen  Namen  Beni  Sajjr  fuhren,  haben  als  Pai^ole^ 
jintabü,  in  der  Schlacht  das  Wort  Basli. 

Die  Geschlechter  at -Tüka  haben  außerdem  noch  eine  eigene  Parole. 
So  rufen  die  FajeXj  jintalju  'enda.  das  Wort  *Alja',  die  Zeben  Wa^ba* 
und  die  Hamed  *Amaa*. 

Man  erzählt,  daß  einst  bei  den  ^Jjiir  ein  Handwerker,  §Äne*,  wohnte, 
nazel,  der  drei  Schwestern  hatte,  die  'Alja\  Wadba'  und  *Amäa\  Als 
er  süxrb^  weinten  und  khigten  diese:  ,^Wer  wird  unseren  Kamen  unter 
den  Menschen  erhalten^  min  jilla*a  zi6rna  'enJa-n-nas?" 

Da  beschlossen  die  drei  Geschlechter^  ihre  Namen  als  Losungswort 
zu  gebraueben  und  das  tun  sie  bis  auf  den  heutigen  Tag,  iha  jowmna  huda. 

Dem  Schlachtrufe  geht  gewObnlicb  die  Bezeichnnug  des  Reiters 
voraus,  dessen  Aufmerksamkeit  man  erregen  will.     So  ruft  man  z.  B.: 

^Keiter  auf  der  starkhalsigeu  Kamelstute»  ich  bin  ein  Basli,  bajjal 
al-*arcfa  baslü'* 

j^Beiter  auf  der  Fnchsstute,  ich  hiu  Bruder  der  'Alja*  (^^  ich  bin 
Ton  al-Fajez),  hajjal  a^-äa^ra*  anadm  *alja'!" 

Nahawa  der  tyuff^n:  „Kriegstrupp,  ich  Inn  Bruder  der  *Amäa, 
al-g^erda'  ana-bu  'amsa'"^. 

Nahawa  der  Trad:  y,Schrecken  der  jungen  Mädeliou,  ed'ar  as-.sebäja*'. 
„  „  Ihn  Zhejr:  ,^Reiter  der  Rassestute,  ich  bin  ein  Ibn 
ZheJT;  Ijajjal  al-awla^  w  ana-bn  zhejr". 

Nahawa  der  FÄjez:  „Eö'at  al-M6h,  ich  bin  Bruder  der  *Alja', 
e§*at  abmob  ana-lin  'alja'". 

Ei'at  soll  ein  Berg  in  IJegaz  und  al-Moh  soll  Schutzpatron  der 
Fäjez  sein, 

l.Ieg;azln:  „Ebwät  sabba,  Bniderschaflt  der  Sabha". 

Mdanät:  „Ebwat  marjam,  Bruderschaft  der  hh  Jungfrau  Maria". 

Bkam:  «  n  n  n  n  n 

Zrelvät:  „  „  n  n  n  n 

Azezat:  „  „  „  „  „  „ 

Qwetät,  und  zwar  das  Geschlecht  der  Mefalke:  „Reiter  (Hirt)  der 
Hohen,  Kinder  des  Ihn  Gäzi  ra'i  el-'alja',  awläd  ilju  gazi"j 


387 


rbis  fieschleclit  Ibn  DijAb:  *,Kcitcr  der  Gelblichen;  Kinder  des 
Ibn  LHjab,  ra*i  elmleha',  awlad  ibn  dijAb^, 

El-*Amr:  ^Dieb  des  Allbamilierüiigeo,  Sobn  der  Zenda',  bajef  (sie) 
errabmänj  walad  zendaM" 

Ibn  »Sa'lan:  „Reiter  der  Hohen,  und  ich  bin  ein  Abu  Näjef,  h^xl^^ 
el-*alja\  w  ana-bu  najef!" 

Hanfigre:  „Ich  bin  dein  Bruder  o  N.I  (Zu  unserer  Hilfe),  o  BUrtige, 
Söhne  der  ljanag:re!  Dir  ssn  Hilfe,  o  Sebj  ahnki  ja  flane,  jä-lha  awlad 
el-ban^üriyät,  li'ejnak,  ja  §eb!" 

Terabin:  „Seid  Helden^  o  Teräbinj  beim  Diireh bohren  der  Rosse, 
Hubjan  ja  terabin,  birake'  el-hejl!'' 

'Azazme:  „Nimm  es  (den  Stich,  die  Kngel)  von  mir,  und  ich  bin 
Bruder  der  N.,  bodha  minni  w  ana  abu  fiane!'* 

ßawarne  von  e?-Safije:  „Seid  Helden,  o  Zoranie,  subjan  ja  zorarne!" 

'Amiirin:  „Seid  mutig,  o  ihr  Helden,  seid  mutig,  die  ihr  schneller 
seid  als  der  Wind,  subjan  ja  nisäma,  Knbjan  ja  häbbln  ar-rib! 

Vorwärts,  eilet  zum  Siege,  seid  mutig,  o  ihr  Schützen^  hejlä  Vlejku 
biz-^.afar,  aubjän  ja  hawardij^je!" 

Bei  den  Sa*idiytn  opfert  der  Häuptling  vor  dem  Angriffe,  kabl 
el-bgtim,  und  sagt  dabei* 

„0  Angesicht  Gottes,  dies  gehört  dir,  damit  du  von  uns  abwendest 
den  ehrlosen  Tag,  ja  wi|;h  alläh  ha  lak  innak  tafokk  'anna  en-nahar 
efi-äajjen!" 

Ihre  Na^^Awa  lautet:  „O  Kamelreiter,  o  T^weti,  ra'i  al-bel  bweti" 
(sie  stammen  nämlich  von  den  XJwetat  ab),  oder; 

„Seid  HeldeUj  o  Swafin,  schneller  als  der  Wind,  subjan  ]h  Swäfin 
liabbin  ar-rili!" 

Beim  Angriffe  schreien  sie: 

„0  Rache  für  N.,  erhebe  dich!    Ich  komme  zu  dir! 

Du  sollst  nicht  sagen:  ,aU8  Hinterhalt^,  möge  dich  Gott  fallen  lassen. 

Jk  tkr  fulÄn  lor  aoa  gitak 

hV  tkul  radateii  abta-lläh  bak.*' 

Die  Hewjit  schreien:  „Blut!  der  du  ihn  verfolgst!  Blut  verlange! 
Es  traf  dich  dein  Los,  ein  Schußj  und  N.  ist  in  deinem  Bauehe,  tian 
el-tlani  ti  balnak!^ 

Uie  Tijaha:  „Töte  ihn,  daß  er  nicht  flieht,  edbaho,  Ik  jemlos!" 
Wenn  der  Krieger  mit  der  Lanze  sticht,  schreit  er  im  Fisteltone: 
be!  1/e!  \i^  .  .  A 

25* 


388 

In  el-Kerak  ruft  der  Angreifer: 

^0  wie  viele  Tränen  werden  euere  Angehörigen  hente  vergießen! 

O  Gott,  wenn  ich  den  Iläupthng  treffe,  so  will  ich  dir  ein  Karael  opfern! 

JA  kntr  cj-dalilja  'end  ahÜku-l-jöni! 
ja-llah  biÄ-feejah  wa  f4ter," 

Wenn  sich  die  SararAt  aui'  den  Feind  werfen^  ao  schreien  aie: 
^Wehe  uns  gUostig,  o  unser  Wind!  Hobbej  lana  ja  rthana 

Wehe  uns  gtinstig,  o  unser  Wind!  Hobbej  lana  j:i  rihana," 

Will  ein  Sai'ari  einen  berühmten,  tapferen  Krieger  niederwerfen,  so 
macht  er  sofort  ein  Gelübde  und  ruft:  „O  Gott,  gegen  N.!  Du  mOgest 
ihn  treffen  und  dfifür  das  Fater-Karael  zam  0[>fer  haben,  alhih  bi- 
tian  w  ermih  wa  faten" 

Bei  den  Terabin  ruft  der  Angreifer  dem  Angegriffenen  zu:  rjGib 
acht  und  sage  nicht,  er  überhstete  und  timsehte  mich;  dies  für  das^  was 
du  getan  hast,  eratekeo  la  tkul  hadalui  w  baknij  'ä  raii  fihil'^  Er  antwortet: 
«Die  Männer  werden  leben  und  es  vergelten,  ta'iä  ar-regnl  w  tawfihi,» 
Ist  Bluümche  zwischen  dem  Angreifer  und  dem  Angegriffenen,  so 
ruft  jener  beim  Schlage:  „Erliebe  dich^  o  Rache  des  N»  (Getöteten), 
lor  ja  tar  flün,''  Trifft  er  nicht,  so  ruft  er:  „Unbesonnen!  Gott  möge 
auch  dich  fehlen  lassen,  tisert  w  jubfik  allah!^ 

Der  §abari  ruft  dem  Feinde  zu,  indem  er  stößt  oder  schießt: 
i^FaUe,  o  möge  dich  Gott  treffen,  ika    alläh  ma  jarmik." 

Dieser  antwortet:    «Schmach  über  dich^  und  möge  dich  Alläh  er* 
Uihmen  lassen^  taljsa'  w  ju^aj^jik  alläh!»  Oder:  «Do  magst  sterben,  tahba!» 
«Du  stirbst,  Gott  möge  dich  treffen^    tahba  alläli  nia  jarmik!» 
Will  der  Angreifer  die  Stute  des  Angegriffenen  habeUj  so  ruft  er; 
„()  Glück  des  N.  durch  die  erbeutete  Stute,   ja  bäht  flau  bil-l>alä'!" 

Der    Rächer    schreit:    „Den    Hiiuch    der   (geliebten)   N.  fühle   ich, 
indem  ich  sie   (die  Feinde)   hart  verfolge;    o  wie  will    ich  rächen  mein 
Kecht  an  N,,   ja  rlht  flaue  bidjtdhem  ja  tärijät  hakki  biflan." 
Die  f?b^*ii'  singen  während  der  Schlacht: 

0  meine  Stute,  du  Siegerin  im  Rennen,  die  ich  kaufte! 
Herr,  mögest  du  treffen  den  N., 
o  Hilfe  Gottes,  o  Gütiger! 
Ja  sabeiSi  §arejtha 
ja  rabbi  tarmi  flau 
ja  'awnet  alläh  ja  kerim. 


389 


O  Unglück,  0  Jen  Licljling  der  Lacliendeo; 
er  steht  stillj  und  er  (der  Feind)  ist  nahe  gekommen^ 
0  Hilfe  Gottes  .  .  . 

J4  tiejf  jii  §olji  al-hatLi\f 
wäti  w  min  ^endo  zahif 
jii  *awiiet  alläh  .  .  . 

O  Schakal,  o  du  Sohn  des  Schakals, 
o  Rasse  der  Jagdpanterj  zeig  dich  tapfer 
o  Hilfe  Gottes  .  .  . 

Wa*wa'  ja  ihn  waVa' 
ja  tarret  al-fehad  ahmedi 
ja  'awnet  alläh  ,  .  . 

Ihn  el-fajez,  o  du  Leitung  unsrer  Wanderung^ 
o  unser  Panzer,  der  vor  den  Feinden  schützt, 
o  Hilfe  Gottes  .  .  . 

Ihn  al-fajez  ja  ^idwe  ?a*enna 
ja  der  ana-4-#fi  'an  al-^adwän 
jh  'awnet  nUkli  .  *  . 

0  Ihn  Awdi,  wir  ließen  dich  eine  'Ohe^je-Stute  reiten, 
wie  ein  weißes  Gazellenzicklein  flihrt  sie  das  Schlachten  an, 
0  Hilfr  Gottes  .  .  . 

Ja  ihn  awdi-kudnnk  'obeye 
*at;ld  ar-rlm  ^ajidet  al-*etar 
jh  Vwnet  alhih  .  .  , 

Am  Tage  der  Schlacht  decken  wir  uns  durch  dich, 
und  die  Lanzen  des  feindlichen  Trupps  zerbrechen  an  deinem  Panzer, 
o  Hilfe  Gottes  .  .  . 

Nahar  id-kown  hena-ntaderrak  l)ik 
wa  rmalj  al-^owni  *an  der  ak  kusara 
ja  'awnet  allah  ,  .  . 

Wenn  ein  Freund  filllt,  so  fordern  die  ^h^v  einander  zur  Rache  auf: 

0  Unglllck!  O  80  mancher  junge  Mann 
sagt,  ich  soll  sie  (die  Stute)  ziirUckhaltcn ; 
niemals  soll  er  loslassen  den  Zligel, 
Schande  ihm,  wenn  er  sie  vom  Ziele  ablenkt 


390 


Ja  b^jf  ja  balw  al-walad 
jakül  ana  hagiruha 
Ik  *Äd  mk  jirLii  al*gerir 
'ejban  ^alejh  ju^iruha. 

Es  schwankt  der  Schone,  ein  Ast  vom  Banme^ 
o  halte  sein  Kamel,  du  o  Mächtiger! 
Bei  Gott!  Meinen  Frennd  verlass'  ich  nicht, 
und  sollte  der  Tod  mich  ereilen, 

At-tirf  jii  re?nan  jemil 
ekhar  ka\idii  ja  *ali 
w  allah  raa  nhalli  säbebi 
law  ad-darak  jilhak  hau! 

Wenn  ein  Trupp  dem  Angriffe  nicht  widerstehen  kann  und  wankt, 
gebraucht  der  Anführer  allerlei  Mitleid  um  ihn  zum  Widerstände  zu  bewegen. 
So  zog  Fares  ihn  Salame  el-Mgalli  mit  zehn  Mann  aus,  die  Salajta  zu 
beranV^en,  jihüf  es-salajUL  Diese  bemerkten  reehtzeitig  die  Ilänber^  brachten 
ihre  Herden  in  Sicherheit,  und  die  Begleiter  des  Fares  mußten  fliehen. 
Da  stellte  sich  dieser  den  Fliehenden  entgegen,  raufte  sich  den  Bart  aus 
und  reichte  ihn  den  Fliehenden  mit  den  Worten:  „0,  N.  kaufe  dir  den 
Bart  deines  Verwandten.  Dir  zu  Hilfe!  Jii  Hau  lÄtari  lel,»je  'ammak,  *njnak!" 

Als  die  i^bür  vor  dem  Heere  des  Isma  il-Pascha  flohen,  zwangen  sie 
ihre  Madchen  und  Frauen  unter  der  Anfilhrung  von  'AIja  bint  al-Fajez 
zur  Umkehr.  Die  Frauen  spielen  überhaupt  im  Kriege  eine  große 
Rolle  dadurchj  daß  sie  die  Birigcn  zur  Tapferkeit  anspornen.  So  sang 
eine  junge^  schöne  Geheni-Frau,  als  sie  sah^  daß  ihr  Mann  floh  und 
durch  nichts  sich  zur  Umkehr  bewegen  ließ: 

Wer  verlangt  nach  meiner  Liebe, 
muß  vordringen,  wenn  sich  der  Feige  fürchtet. 
Er  kann  dann  saugen  meine  Lippen  bis  sie  trocken  werden, 
ohne  sich  zu  ktimmern  um  die  Nase  meine-s  Manties. 
Min  hu  jibra  hehbcti 
jihüs  lan  bäf  ad-(lahl 
jirsef  tamilni  debbeti 
lasban  'alii  b^^i^  Ijalil. 

Wer  sich  nicht  mehr  wehren  kann,  erhebt  die  rechte  Hand  und 
deckt  mit  deui  Mantel  sein  Gesicht  zu.  Dies  zum  Zeichen,  daß  er  die 
Waffen  strecken  will.     Ein  solcher  heißt  in  el-Kerak  Muddarelj:, 


391 

Wer  Terfolgt  wird   und  sidi   nicht  raelir  retten  kann^   springt   zu 
einem  Unbeteiligten^  ergreift  sein  Kleid  und  ruft: 


„Ich,  bei  Gott  und  bei  dir, 

ich  setze  mich  unter  den  Schutz  deiner  Eltern. 


Ana  billah  wa  bik 
aua  dabei  'a-waledik* 


Dieser  muß  ihn  selbst  mit  Lebensgefahr  beschützen,  ihm  alle  seine 
Waffen  und  Sachen  zurückgeben  und  ihn  nach  dem  Kriege  zu  den 
Seiuigen  begleiten.  Dies  bereitet  zwar  dem  Beschützer  hohe  Ehre,  aber 
auch  große  Mühen,  weshalb  man  sagt:  „Die  Schutzpflicht  ist  eine  Heim- 
suchungj    ed'dahale  balwa". 

Findet  sich  niemand  in  der  Nühe,  so  ruft  der  Bedrängte  dem  Au- 
greifer zu:  „Halte  ein,  halte  ein,  o  N.,  vor  dem  Angesiebte  des  N.  N. 
(hier  nennt  er  seinen  Namen  oder  den  Namen  eines  angesehenen  Häupt- 
lings )j  imna,  imna' ja  Bkn  biwagh  flau  al-flani",  worauf  der  Augreifer  sagt: 
^Gott  über  ditj  \ileik  allah!"    Nun  streckt  er  die  Waffen  und  heißt  Mani*. 

Den  Jlanf  nimmt  der  Sieger  mit  in  sein  Zelt  oder  läßt  ihn  zum 
nächsten  Lager  bringen,  wo  er  zu  essen  bekommtj  sieb  erholen  und 
drei  Tage  als  Gast  bleiben  kann.  Nach  drei  Tagen  wird  er  zu  seinem 
Stamme  entlassen.  Dazu  erhält  er  die  nötigen  Nahrungsmittel^  ja 
wenn  er  bekannt  ist  und  sein  Ehren  vvort  gibt,  so  gibt  man  ihm  ein 
Keittier,  oft  sein  eigenes,  welches  er  jedoch^  nachdem  er  sein  Lager 
erreiclit  hat,  zurückgeben  muß. 

Die  in  einer  Schlacht  Verwundeten  soll  man  immer  in  Zelten 
unterbringen,  ohne  Unterschied,  ob  sie  Freunde  oder  Feinde  sind.  Doch 
werden  oft  die  verwundeten  Feinde  liegen  gelassen,  ja  man  erzählt  sogar, 
daß  sie  getötet,  manchmal  auch  verstümmelt  werden;  die  Toteu  läßt  man 
oft  den  Aasgeiern  und  Tieren  zur  Beute,  magärib  el-'edw  jik^tolüm  w 
mawta*  el-Vdw  jitreküm.  In  der  dortigen  Hitze  beginnt  die  Verwesung 
iehr  bald. 

Tote  Freunde  werden  immer  begraben^  womöglich  auf  dem  Kampf- 
platze selbst.  Über  ihren  Gräbern  werden  größere  oder  kleinere  Stein- 
haufen erriehtetj  und  die  Plätze,  wo  sie  getroffen  wurden,  werden  mit 
kleinen  Steinhaufenj  marma*,  madbab,  bezeiclmet. 

Der  Feind  wird  auf  der  Flucht  verfolgt  und  sein  Lager  gepllln- 
deii.  Wenn  möglich,  ladet  man  alles,  auch  die  Zelte  der  Feinde  auf 
Kamele,  ohne  aber  den  Frauen  oder  Kindern  etwas  zu  tun.  Freilich 
erzählt  niauj  daß  die  JJb*^  1897  einige  Kinder  der  Sibe  getötet  and 
einige  Frauen  vergewaltigt  hätten,  Häjel  leugnete  es  aber  auf  das  ent- 
schiedenste. 


392 


Im  letzten  Kriege  mit  el-Kerak  töteten  die  HaBiiijde  liei  der  Pll'm- 
derung  eines  Lagers  der  Kerakijje  eiu  Kind,  eine  Wöchnerin  im  Bett  und 
mehrere  Greise,  Doch  sind  das  nur  Ausnahmen :  den  Frauen  und  Kindern 
soll   nichts  geschehen   und  sie  werden   auch  nicht  gefangen  genommen. 

Selten  wird  das  Zeltlager  verbrannt.  Dies  geschieht  nur  dann^ 
wenn  die  Besiegten  mit  Verstärkung  zurückkehren,  und  die  Sieger 
eiÜgst  flieheo  müssen. 

Wenn  die  Sieger  mit  Beute  beladen  sich  bei  Ihrem  Anführer  ver- 
sammeln^  so  singen  sie; 

el-Kerak: 

(Die  Parolle)    ^dir   zu   Hilfe",   o   Häuptling, 

rief  uns  an, 
hier  sind  wir,  erfreue  dich  an  (unserem)  Anblick. 


'Äjnak  ja  §ej|)an  da^ana 
ginak  w  cb«er  H  1-fera^. 


Unser  Feind  flieht  vor  uns, 

wie  die  D mistigen  vom  besten  Weideplatze  fliehen. 

IJarihina  jinzat  'aona 
njsih  ez-?awami  *an  el-fehi* 

Unser  Feind  ließ  seinen  Tlarn. 
mit  dem  vielen  Wasser  werden  wir  (auf  der  Mühle) 
das  Sehießpulver  mahlen, 

IJarthiua-tfV  al-marar 

min  kutur  ma*  nislian  dawa* 

^ullfim: 
O  ihre  Karaeltrüppchen  bringen  wir  Ja  dwcdhom  gibnah 

und  ließen  sie  in  Armut.  w  Liaüajnahom  "a-1-lalas. 

Die  Besiegten  kehren  still  in  ihre  Zelte  zurück,  ja  sie  kriechen 
von  hinten  in  ihre  ZeltCj  als  ob  sie  sich  schiimtcn.  Die  Frauen  schweigen 
ebenfalls  oder  klagen. 

Wenn  jemand  gefallen  ist,  klagen  seine  nächstverwandten  Frauen; 
„O  wehe,  0  wehe,  verwaist  sind  meine  Kinder,  o  mein  Bruder^  o  mein 
Vater!  (aber  nur  einen  Tag),  wa  wajli,  wa  wajii,  jatam  'ejali,  aljiija, 
abCija!"  Sie  legen  sich  auf  den  Kopf  ein  blaues  Tuch  und  darüber  auf 
die  Stirne  einen  weißen  Streifen. 

Aber  die  meisten  Frauen  weinen  nicht,  wenn  ihnen  jemand  in  der 
Schlacht  ßillt,  denn  es  ist  ein  Olück  für  den  Stamm,  wenn  jedermann 
seine  Pflicht  erfüllt  und  dabei  selbst  das  Leben  verliert. 


So  erzUliIte  mnn  mir  von  Znnc,  der  Fmo  des  *Ar:ir  ibn  ITA  med  von 
fil-Fnjez,  daß  sie  ihre  zwei  einzigen»  von  den  IJwetÄt  getuteten  Söhne  auf 
ein  Kamel  band  und  fortführte,  ohne  zu  weinen^  w.i  lara  tabdi  abadan. 

Der  Eiupftiog  der  Sieger  ist  in  el-Kerak  immer  feierlich.  Ihnen  gehen 
die  Frauen  und  MiUk*lien  bis  zum  birket  Hebge  am  ni8  el-Ms^i^^b  entgegen* 
Nach  dem  Tode  des  Mideh  im  w,  Miisa  gingen  die  Frauen  und  MiLdchen  bis 
zum  t*  el-Güba  (üstlich  von  Mahna)  und  weinten  und  schrien^  ja^?!ben. 

Wenn  die  einzelnen  Truppen  in  ihre  Lager  zurlickkeliren^  kommen 
ihnen  ehenfalls  die  Frauen  entgegen  und  singen  kurze  Lieder t  meist 
improvisiert,  w^ eiche  den  soeben  beendeten  Zug  schildern.  Ein  Mädchen 
stimmt  an,  andere  wiederholen  es.  Die  Krieger  versammeln  sich  im 
Gastzelte,  eä-äi^k,  und  bald  kommen  zu  ihnen  die  Greise  und  andere, 
welche  nicht  teilgenommen  haben^  und  begrüßen  sie  mil  der  Parole; 

j.E^t'h  zu  Hilfe,  o  Trupp,  ^ajnäku  ja  rab*!" 

Die  Ivrieger  antworten:  „Ihr  könnet  Nutzen  ziehen,  wenn  sich 
Gott  behilflich  erweist,  tinfa*ü,  tinfa'a,  jom  allah  jinfa*!" 

Die  Greise  fragen:  „Wie  ist  es  euch  gegangen,  weä  entu  Vlejh?" 

*Gott  sei  Lob,  mit  Beute  und  Gesundheit  (sind  wir  zurtickgekehrt), 
aMiamd  1-illah  ranajem  w  saläme!* 
und  dann  erzählen  sie  den  Fortgang  des  Kriegszuges. 

Bei  den  SJ^ür  stimmen  die  Sieger  an: 


la       la 


]& 


Ha      hl      Ja       la 


^^ 


m 


-^. 


jÄ 


r&bb      'aw  -  wed  -  qa 


1a1   -   fowd 


da 


^^ 


hoj        ha 


U 


ba 


hi 


la 


li- 


Hej  hf^  la  ha  la 
ha  hi  ja  la  14 

O  Herr,  laß  uns  immer  wieder  Beute  gewinnen, 
ja  rabb  *awwedna  Vla-bfowd  *äde» 
Waj  hej  ha  la  la 
ha  hi  ja  la  la. 


394 

So  wie  immer  wieder  fkllt  der  Plejadenregen  auf  die  ver- 
trockneten Niederungen, 

*awdat  at-traja  *ala  r-rijä4  al-mahile. 
Ha  hl  ja  la  Ik 
waj  hej  ha  la  14 

O  Mädchen,  greif  zum  Stock,  um  dem  Feigling  zu  wehren, 
jk  bint  'an  ad-dib  g:urri  bil-'afta'. 
Waj  hej  ha  la  la 
ha  hl  ja  la  la 

Er  trennt  dich  von  dem  Edlen,  welcher  dir  Beute  bringt, 
jiita'ci  min  ^arm  jag;ib  al-j-anime. 
Ha  h!  ja  la  la 
waj  hej  ha  la  \L 

Aus  jedem  Zelte,  an  dem  sie  vorübereilen,  wiederholt  man  die 
einzelnen  Verse  und  ladet  sie  ein:  „Beglücket,  beglücket  uns,  ich  be- 
schwöre euch,  'eflehü.  'eflehü  *alejkom  ^ire!" 

Darauf  antwortet  man:  „Ihr  sollt  nur  Wohlergehen  sehen!  Löset 
eueren  Schwur,  'ujünkom  *al-jisra\  ebnaSü  girtkom!" 

Wenn  jemand  den  Eilenden  noch  einmal  sagt:  „'Eflehü,  *eflehü!" 
und  hinzuftigt:  „'Alejkom  g^ii'et  el-*abed  rääed!"  so  müssen  sie  absteigen 
und  etwas  annehmen. 

El-Kerak: 

Ha  ja  la  la  .  .  . 
O  wie  manche  Frau  wendet  sich  von  ihrem  Gatten  ab, 
a  kam  bej<}a'  'an  Iialilo  m§addi, 
wa  he  ja  la  la  .  .  . 

den  aufzustehen  von  seiner  Lagerstätte  heißt  die  Wonne  der  Beute, 
jil^awwemo  ledd  el-apna  min  manämo. 
Ha  hi  ja  la  la  .  .  . 

O  wie  mancher  Jüngling,  dessen  Herz  durch  die  Entfernung  litt, 
a  kam  §abi  (Jajjelj^  el-bo'ad  sidro, 
wa  he  ja  la  la  .  .  . 

stirbt,  ohne  die  Wonne  der  Beute  genossen  zu  haben, 
jimüt  w  leddät  el-arna  ma  dara  bo. 
Ha  hi  ja  la  la  .  .  . 


395 


0  Mädcteiii  wir  bringen  das  Gut  der  Feinde^ 
jA  biet  mal  el-kom  heua  nagibo, 
wa  he  ja  la  la  .  .  . 

auf  Kamelen  niad  Steten  mit  wallender  Mähne, 
Va-l-heg;en  w-illa  miVjilät  el-ma'aref. 

AMIewfit:  Wenn  die  Sieger  mit  Beute,  käsebin,  zurlickkebren,  so 
gehen  ihnen  die  Frauen  und  Mildchen  entgegeUj  und  die  Krieger  singen: 

Ha  hi  ja  la  la 
ha  hi  ja  la  la 
Unsere  erste  Beute  besteht  aus  holieUj  festen  Kamelstuten, 
awwnl  fidna  min  Sama}i  cd-*]an. 
Ha  hi  ja  la  la 
wa  hi  }i\  la  la 

Unsere  zweite  Beute  besteht  aus  langraiihnigen  Pferden. 

w  täni  fidna  min  mäjilät  ebma'aref. 

Ha  lii  ja  la  la 

wa  hi  ja  la  la 

%^on  Oott  und  nicht  von  den  geizigen  Händen^ 
min  allab  w  la  min  eMden  el-baliajeh 
Ha  hi  ja  la  la 
wa  bi  ja  la  la. 

Damit  die  im  Kriegszuge  erbeuteten  Kamele  gut  gedeihen,  werden 
sie  mit  dem  Blute  eines  Opferkameles  bestrichen.  Das  Opfer tier  heißt 
Gezür.     Wenn  es  geopfert  wird^  spricht  man: 

^Ihr  Lohn  und  ibr  Wert  gehOrt  unserem  Abuberrn  N,,  agrha  w 
tawabba  ila  giddoa  flän!" 

Mit  dem  Blute  werden  dann  der  Hocker,  es-sanAm^  die  Knie^ 
er-rukbe,  und  die  Kruppe  bestrichen. 

Bei  den  Sararat  wird  von  der  Beute  ein  Nahire-Opfer  dargebracht 
mit  den  Worten: 

„Zur  immerwährenden  glilckliehen  Beute,  dime  'ahföd  w  as-saläme!" 

Das  Blut  dieses  Opfertieres  wird  auf  die  Hocker  der  crljeuteten 
Kamele  tropfenweise  fallen  gelaasen,  und  zwar  so,  daß  das  Blut  zu  beiden 
Seiten  des  Höckers  berabfließt» 

Wenn  mehrere  Anführer  da  sind,  so  muß  jeder  'A(^id  sein  Natire- 
Opfer  darbringen,  kuU  'al^iJ  jiuher  nahiru. 


L 


396 

Dieses  Opfer  heißt  bei  tlen  Zullam  el-*Akire,  Lei  den  Sa  irli^yiu 
und  den  IJewiit  en-Nahii*e,  und  die  erbeuteten  Tiere  werden  mit  seinem 
Blute  bestricljen. 

Bei  den  ^ana^y^re  wird  das  ^Akira-Opfer  dargebracht  mit  den  Worten  : 

^Dies  ist  das  Sühnopfer  für  unser  Heil,  hiidi  fedw  salametna;" 
mit  seinem  Blute  werden  der  Höcker  oder  der  Rücken  der  Schafe  und 
Ziegen  bestrichen. 

In  ebKerak  wird  nach  Rückkehr  vom  ßazw  mit  reicher  Beute 
dem  Abu-1-Pamäm  ein  Opfer  dargebracht. 

W'enn  ein  JüngÜDg  das  erste  Käme!  geraubt  hat^  opfert  er  seine 
eigenen  Haare,  und  zwar  schneidet  er  von  seiner  Stirnlocke,  kidle,  und  be- 
streut damit  das  Kamel,  damit  ihm  Allah  so  viele  sende,  als  Haare  da  waren. 

Der  Friedensscblnß  geschieht  bei  den  Shiir  auf  folgende  Weise: 
Das  Oberhaupt  eines  Stammes,  ^asire»  sendet  zu  dem  Oberhaupte  des 
anderen  Stammes  einen  Mann  mit  dem  Friedensantragc.  Dieser  Friedens- 
bote heißt  al'Mirsäl,  Wenn  er  das  feindliche  Gebiet  betritt,  so  steht  er 
unter  dem  Schutze  des  Häuptlings,  zu  dem  er  gesendet  worden^  biwagh 
el-marsül  ilu.  Dieser  ist  fdr  ihn  verantwortlich,  und  niemand  darf  ihm 
etwas    antun.     Wenn  der  Mirsäl  beim  Häuptling   ankommt,  spricht  er: 

„0  N.5  ich  bin  Bote  des  N,  zu  dir,  ja  ßän  ana  mirsäl  lak  min 
flan  .  .  ." 

Der  hejlj  weiß  schon ,  um  was  es  sich  handelt,  und  wenn  er  ein- 
Y  erstanden  ist  und  die  Friedens  vorschlüge  vernehmen  will,   so  sagt  er: 

„Wir  gehen  den  Frieden,  wie  ihn  gegeben  hat  N.^  Gott  über  ihn, 
hena  inu't*^  suheb  raitl  mii  a*tah  flim  Vlejh  allahl" 

Nachher  wird  besprochen,  wo  sie  sich  zu  den  eigentlichen  Friedens- 
verhandlungen einlinden  werden.  Nachdem  dies  geschehen  ist,  kehrt 
der  Bote  zurück,  und  die  Häuptlinge  treten  zusammen.  Weim  sie  einig 
geworden  sind,  sagen  sie: 

»^Wir  Uöd  ihr  sind  Freunde  hei  Gott,  der  keinen  Genossen  hat, 
und  vergraben  und  bestattet  soll  werden  alles,  was  unbekannt  und  be- 
kannt ist,  hena  w  ijjakom  säheb  ballah  wa  lälu  serid  wa  hafär  wa  dafan 
*ala  mk  raba  wa  ban.** 

'Azazme:  Die  Häuptlinge,  gelid  es-saff,  sagen: 

„Das  Allerbeste!  Jlh  w  a^jäb 

Vergraben  und  begraben!  hafär  w  dafön 

Ein  Berghang  ist  eingestürzt  auf  seinen  gurf  inhadam  'ala  zellu." 
Schatten ! 


397 


Sa'idi 


mm: 


^Eine  Hjline  schadet  dem  Wolfe  nicht; 


begraben  uüd  beerdigt  soll  werden 
alles,  was  eine  Gereiztheit  verursachte. 

Ma  <Jaba*a  tadibb  ed-dib 
hafär  w  dafön 
*ala  mä  habbabat  w  sabbabat,^ 

Terabtn:  Die  Häoptlioge  legen  ihre  HiinJe  über  einen  Säbel  und 
jeder  von  ihnen  sagt: 

„Ich  gebe  dir  (den  Frieden)  hei  Gott; 
den  Betrüger  soll  Gott  betrügeny 
ich  jedoch  werde  dich  niemals  verraten 
Bnd  achließe  Frieden  mit  dir  über  alles,  was  geächehen  ist. 

'AUijtak  halluh 
w  al-liäjen  jabönu  alläh 
inni  mä  *odet  abüknk 
w  ana  ^Älahtak  'am-mä  kazat  bu." 


Dann  wiederholt  jeder  von  ihnen: 

„Ich  will  Frieden  mit  dir  schließen. 
Ein  Abhang  ist  eingestürzt  auf  seinen  Schatten, 
begraben  und  bedeckt  soll  werden  alles,  was 
zwischen  beiden  Parteien  gchwcbt. 


W  ana  $alaiita)> 

^orf  inhadam  Vzillu 
hafnr  wa  dalän  ben  i\\- 
Jarlen»" 


Bei  den  HwctJ^t  und  Sararat  muß  der  Häuptling  der  Besiegten  bariiiß, 
halbnackt  und  mit  unbedecktem  Haupt  vor  den  Sieger  treten  untl  sagen: 

„Wir  haben  ges Lindigt  und  von  dir  kommt  Nachlassung,  aljtejna 
wa  minnak  aamah." 

Der  Sieger  legt  ihm  dann  das  Kleid  und  Kopftuch  an. 

Wenn  bei  den  *Amann  bei  dieser  Gelegenheit  die  Hliuptlinge  mit 
ihrem  Gefolge  erschienen  sind,  setzen  sie  sich  in  zwei  Reihen,  und 
zwischen  sie  werden  ein  entblößtes  Schwert  und  eine  Schüssel,  mashaf, 
mit  Brot  und  Fleisch  hingelegt. 

Sie  sollen  sich  entscheiden  entweder  {Wr  den  Krieg:  das  Schwert, 
oder  für  den  Frieden:  die  volle  Schüssel.  Wenn  sie  sich  filr  den  Frieden 
entscheiden,  sagen  sie: 

„Wir  sind  Freunde,  so  wahr  über  ench  Gott  herrscht,  und  den  Verrater 
möge  Gott  verraten,  eh  na  i<i^])eh  w  walikn  allah  wad-b*^j^ii  jabünu-Uah," 


898 


In  eMverak  legen  die  Hflnptltnge  neben  die  vülle  Schüösel  ihre 
8äbcL  reichen  einander  die  Häode  utid  geloben  sieh,  rtaß  sie  weder 
Verrat  noch  Falschheit  dnlden  werden  bei  Oott^  dem  Allmächtigen, 
der  sich  nicht  beeintiussen  läßt,  jata'ätftn  min  el-bftk  w  ali'atra  bilhih 
el-rantin  ilH  mii  jilin. 

Nach  dem  Friedensschluß  ist  der  Besiegte  Freund,  miilhto,  des 
Siegers. 

Berühmte  Schlachttage. 

Als  ruhmreiche  Schkchten  werden  von  den  Sa  idijjin  in  Liedern 
besungen : 

Der  Schlachttag  von  el''Araba^  naliar  el-^araha;  die  Sa^tdijjin  worden 
von  den  Maaze  geächlagen«  Der  Tag  von  el-Geb^  oahar  el-^eb;  die 
ilahze  wurdeD  geschlagen*  Der  Tag  von  cl-Am'az;  die  Jla^aze  wurden 
geschlagen.     Der  Tag  von    en-Nuhbar;    die  Maaze  wurden  geschlagen. 

Bei  den  ^biii"  heißen  berühmte  Hchlachttage  Kown»  Bekannt  sind 
folgende: 

Im  Jahre  1895  jowm  kown  as-Suhale.  Damals  überüelen,  läru. 
die  §bfir  unter  'Ytkd  ihn  Zehen  die  Rwala  und  töteten  ihnen  10  Mann 
und  4  Pferde,  arba'a  hejL  Nachmittags  bekamen  die  Kwala  Unterstützung, 
warfen  sich  von  neuem  auf  die  Shur,  jantahühom  faz'e,  töteten  ihnen 
4U  Mann,  ragol^  und   nahmen  ihnen  14  Pferde  und  100  Kamele^  delüh 

In  demselben  Jahre  jowm  kown  al-Hahi\  wo  die  8bür  siegten. 

Im  Jahre  1896  jowm  kown  al-HezIm,  wo  ^alal  ibn  el-Fäjez  die 
Rwala  schlug. 

Im  Jahre  1897  jowm  kown  el-iiiUa^  wo  unter  der  Anführung  des 
Rumejlj  ibn  al-Fj"ijez  die  ^\^ur  die  Rwala  besiegten. 

Im  Jahre  1899  jowm  kown  I)er*ät  und  jowm  kown  al-Azrak.  Die 
Shür  wurden  angeführt  von  ihrem  obersten  Kiiegsherrn  Ti*äd  ibn  Zeben 
und  besiegten  die  verbündeten  Truppen  der  Rwala  und  Ibn  tiendcl. 

Die  Teräbin  nennen  den  Schlachttag  Nahar  und  erwähnen  aus 
ihren  Kriegen  mit  den  Tijaha  und  'Azjizme: 

Nahc^r  abu  Sammara,  die  Tijaha  blieben  Sieger; 

,,       al-*Arakib,  „  Terabin      „  „ 

„        8enek,  „  Tijaha        „  ^ 

„       el-l^ejsiije,  „  Teräbin      „  „ 

„       koz  MaSwi,  „  *Azazme  wurden  von  den  Terabin  besiegt, 

„       ez-^aherijje,  ^  j,        uud  Tijaha  wurden  von  den  Te- 

rabin besiegt. 


399 


An  jedem  Lagerfeuer  wird  von  den  berütimten  Schkclittagen  er- 
zllhltj  und  die  (teclii'-htc  darüber  werden  rezitiert,  So  notierte  ich  bei 
verschiedenen  Stämmen  verschiedene  Schilderungen  einzelner  Ijazw-Züge, 
die  ich  hier  im  Auszage  wiedergebe: 

$l)^ir:  Vor  etwa  30  Jahren  (etwa  1870)  wollte  der  WAH  von 
Damaskus  die  frnchtbare  Oase  sd-LrM]  die  dem  Ihn  Raäkl  gehörte^  be- 
setzen. Eine  türkische  Armee  unter  Oberbefehl  des  Mhammad  Sa  id 
Ba§a,  Großvaters  des  jetzigen  Fläg^g-AnlXlhrers  8a*1d  Bäla^  folgte  dem 
w.  Sirhan,  besetzte  alle  Dfirfer  und  endlich  auch  die  Stadt  al-Gof.  Die 
Beduinenstämme  w^aren  geteilt.  Einige  unterstützten  die  Türken,  andere 
verhielten  sicli  passiv.  Von  den  Sbur  zogen  die  Zeben  und  Hl^ejä  mit 
den  Türken  nacli  al-Gof,  da  sie  hofften,  daß  sie  sich  nach  der  Vertrei- 
bung der  Türken  dort  würden  niederlassen  können.  Das  Geschlecht 
al-Fajez  blieb  zwar  neutral^  doch  war  vom  Fürsten  Fendi  ihn  al-Fajez 
bekannt,  daß  er  ein  treuer  Anhänger  der  alten  Herren  von  al  Gof  sei. 
Deshalb  wurde  er  in  Folge  von  Machinationen  des  iJejfalläh  al-Mor,  des 
Häuptlinges  der  Hl^ejä,  abgesetzt,  die  al-Fajez  aus  ihren  Weideplätzen 
vertrieben^  und  die  Hkejs  und  Zeben  schalteten  nacli  Belieben. 

Doch  nach  drei  Monaten  mußte  Mhammad  Sa*id  Basa  al-Gof  und 
das  ganze  wadi  Sirhan  räumen,  und  al-Fajez  bemächtigte  sich  wieder 
der  Oberherrschaft. 

Im  Jahre  1H93  fand  ein  Kampf  zwischen  den  SIjür  und  ^Adwiin 
in  der  Nähe  von  Ziza  statt*  Hier  tiel  Sa'iid  ihn  T<d/il  ihn  ai~Fajez, 
Die  *Ädwän,  wie  überhaupt  die  Belkawij[]e,  sollen  trenlose  Menschen 
sein»  Im  Jahre  1892  übten  sie  an  den  i^bitr  Verrat,  indem  sie  den  Ibn 
Sa*lun  anzeigten,  daß  die  Shür  auf  einem  Kriegszuge  begriffen  und  ihre 
Herden  infolgedessen  leicht  zu  erbeuten  seien.  Um  sich  zu  rächen  über- 
fielen die  ^])nT  sie  an  einem  Morgen^  sabahnahom  §ubeh,  nordwestlich 
von  Salbüd  und  trieben  ihre  Maultiere,  Esel^  Kühe  und  Schafe  südwärts. 
Die  'Adwän  suchten  und  fanden  in  anderen  Lagern  Hilfe  und  verfolgten 
die  S[nlr»  welclie  mit  den  Schafen  nur  langsam  vorwärts  kamen.  Bei 
Zla^  wurden  sie  eingeholt.  Die  Shür  verteidigten  die  Schafe,  bis  die 
übrige  Beute  recht  weit  voran  war.  Nachdem  sie  drei  "Adwän  getötet 
hatten j  gaben  sie  die  Schafe  preis,  eilten  den  übrigen  nach  und  brachten 
glücklich  die  Kühe,  Maultiere  und  Esel  in  Üir  Lager^  welches  sich  hei 
al-l.Iafira  befand. 

Im  März  1897  unternahmen  die  S^jur  mit  den  Sararät  auf 
300  Pferden  und  600  Kamelen  einen  Kazw-Zug  gegen  die  'Ejal  aä- 
81  be.     Es   gelang   ihnen^   ihr  Lager   des   Nachts   zu   überfallen ^   da   die 


400 


Männer  ebenfalls  auf  einem  pazw-Zuge  begriffen  waren.  Die  Knaben^ 
Greise  und  Fraueuj  die  sich  verteidigteiij  wurden  getütet,  einigen 
schwangeren  Frauen  wurde  von  den  Sanirät  der  Leib  aufgeschlitzt  und 
mehrere  Mädehen  vergewEÜtigt.  Mit  reicher  Beute  kehrten  sie  zurück. 
Doch  begegneten  sie  auf  der  Riickkehr  einer  großen  Abteilung  der 
Beui  Sa'Ian,  der  Freunde  der  »Sibe,  wurden  umzingelt  und  besiegt.  Alle 
Männer  der  Sararat  wurden  niedergemacht^  die  i;^ljür  nackt  ausgezogen 
und  entlassen  mit  den  Worten:  „Geli^  melde  es!  ruh,  babber!" 

TerabSn:  Vor  30  Jahren  (etwa  1872)  tötete  DahSän  abii  Sitte  den 
Häuptling  Muhammad  as-Suli  und  tioh  mit  seinem  Oeschlechte  zu  den 
Tijaha.  Die  übrigen  Geschlechter^  angeführt  von  IJammad  a*5-8fifi^  dem 
Sohne  des  Getöteten,  überfielen  die  Tijaha.  Diese  stellten  sich  ihnen 
unter  Zare*  al-Hzejjel  entgegen^  und  es  kam  in  artji  aVin  Sammnra, 
nördlich  von  Flejs^  zum  Kampfe,  §ar  al-kown.  Die  Terabm  mußten 
fliehen^  sar  el-wagh  *a-t-terabinj  und  es  fielen  von  beiden  Seiten  „etiva 
200(1)  Mann",  zalame. 

Nach  zwei  Monaten  übertielen  die  Terähin  ihre  Feinde  bei  al- 
'ArAtib  in  al-Gebel  (von  Ijebrou)  und  die  Tijäha  wurden  geschlagen.  Es 
fielen  y^etwa  600(1)  Manu".  Doch  nach  kurzer  Zeit  verbündeten  sieb  die 
Tijalia  mit  Regierungstruppen  von  Kazze,  überfielen  die  Terabin  südöst- 
lich von  teil  el-F/uVe,  beim  bir  i^enek,  scblugen  sie,  und  ^etwa  200  Mann" 
blieben  auf  dem  Kampfplatze. 

Nun  bildeten  die  Tijäha,  'Az/izme  und  Iscjsijje  einen  Bund  und 
wollten  die  Terabin  verdrängen.  Diese  siegten  jedoch  bei  Ilwclfe,  wo 
,, gegen  600(  1)  Mann"  fielen,  zwangen  die  Kejsijje  zum  Frieden  und  nahmen 
den  ^Azazrae  das  Gebiet  es-Sirr  und  eiybera.  Die  'Azazme  und  Tijaha 
raubten  ihnen  viele  Kamele  uud  Schafe  und  sehlugen  sie  am  fe:6z  MaSwi^ 
bei  eS-owelji  und  Ij.  abii  Zakakih.  Nach  vier  Jahren  errangen  jedoch 
die  Terabin  einen  entscheidenden  Sieg  bei  ez-Znberijje,  wo  „70  Mann" 
fielen.  Nun  lud  die  Regierung  die  Häuptlinge  zur  Verhandlung  und 
sperrte  sie  ein^  bis  sie  Frieden  schloßen. 

Die  ^Atitwnet  el-Kerak  unternahmen  im  Juli  1898  einen  |Jazw-Zug 
in  die  Gebiete  Neged  el-'arid,  Ostlieh  von  Ibn  Rastd.  Sie  ritten  aus- 
gezeichnete Kamele^  waren  43  an  der  Zahl  und  machten  gute  Beute, 
mit  der  sie  zurückkehrten.  Da  sie  die  gewühnlichen  Wege  meiden 
mußten»  verirrten  sie  sich  in  der  Wüste,  und  bald  ging  ihnen  das  Wasser 
aus.  Sieben  Tage  und  sieben  Nächte  blieben  sie  ohne  Wasser.  Sie  sogen 
den  Tau  aus  ihren  Kopfttichern.  Fünf  von  ihnen  starben  vor  Dnrst. 
Andere  schlachteten  ihre  Kamele,  üÜneten  ihnen  den  Bauch  und  tranken, 


^^  401 

was  sie  an  Flüssigkeit  im  Fart  fanden.  Die  Eingeweide  des  Kameles 
wurden  llLer  Naelit  liegen  gelassen,  wurden  kohl,  das  Wasser  klürte 
sieh  und  wurde  genießbar.  Aber  ba!d  verspürten  sie  neuen  Durst. 
Einige  waren  schon  fast  wahnsinnig,  Sie  stießen  ihr  krummes  Messer 
in  die  Brust  ihres  Kameles^  umklammerten  seinen  Hals  und  tranken 
gierig  das  ausströmende  Blut  des  niederb  rech  enden  Tieres.  Alle  diese 
starben»  weil  sie  das  heiße  Blut  des  Kameles  nicht  verdauen  konnten. 
Andere  warfen  sich  auf  das  tote  Tier,  uifneten  seinen  Bauch  und 
tranken  sofort  die  schmutzige  FUissigkeit  in  seinem  Fart.  Auch  diese 
starben.  Diejenigen  jedoch,  welche  das  kalte,  geklärte  Wasser  des  Fart 
tranken,  blieben  am  Leben.  Sie  verkrochen  sich  je  zwei  in  die  tielen 
Saltelsäeke,  Mezilwed,  und  kümmerten  sich  weiter  um  die  Kamele  nicht. 
Diese  brachten  sie  endlieh  zu  einem  Wasser*  Die  kritfti^sten  von  den 
Männern  scldeppteo  die  Ohnmäeliti gen  zum  Wasser,  und  gössen  ihnen 
Wasser  in  den  Mund;  es  kehrten  14  Älann  zurliek» 

Die  I.Iwetat  führten  die  größten  Kriege  mit  den  Bewohnern  von 
el'Kerak  oder,  wie  sie  nacli  dem  lierrschenden  (ieschlechte  benannt 
werden,  mit  den  Megalje. 

Vor  etwa  56  Jahren  wurden  die  Hwefat  von  den  Megalje  und 
ihren  Verbündeten,  den  Bewohnern,  ahl,  von  böbak  und  anderen  so 
bedrUngt,  daß  sie  in  die  Gebiete  der  Teräbin  auswandern  mußten.  Doii 
hielten  sie  sich  jedoch  nur  ein  lialbes  Jahr  auf,  und  kehrteUj  als  unter 
den  Verbündeten  Streitigkeiten  ausbrachen,  wieder  zurück. 

Im  Jahre  1877  kam  es  zu  einer  großen  Schlacht.  Von  den  Megälje 
seichneten  sich  am  meisten  aus  Iklisleh,  Fares,  IJalil,  Darawil^  'Obejd 
et-^unit  und  Nawwas;  von  den  Flwcfat  Ejsa  ihn  'Abdallah,  sein  Bruder 
Psen,  Mhammad  abu-t  TJ"*V  ^^'^  Broder  Salem,  A'fejl,  Na^sur  ihn  *Awde, 
Slimän  ra  i  al-(ledwa,  Fares  ibn  Clazi,  Harb  abu  Tajeh  und  andere. 
Die  Hwetat  blieben  Sieger* 

Die  flweldt  unternehmen  jedes  Jabr  Kriegszüge,  razw,  gegen  die 
Ibn  Sa*lan*  Äammar,  Älajde,  al-Fa^r,  Wlud  'Ali,  Beli  und  andere. 

Ira  Jahre  1H97  unternahmen  sie  mit  40ö  Kamelen  und  110  Pferden 
unter  AnitUirung  des  Salem  ibn  Dijab  einen  großen  Kriegsssug  in  die 
Gebiete  der  Sammar  und  brachten  52  Stuten  und  „unzählige^  Kamele 
zurück. 

EhKerak:  Im  Jahre  1866  beunruhigte  Ifubiän  eS-i^awäwre  mit 
einem  Trupp  verwegener  GeseÜeu  von  et*Taf!Ie  das  Gebiet  von  eldverak» 
Er  überüel  kleinere  Lager,  Tennen,  Herden  und  nahm  alles,  was  er 
nehmen  konnte.     Dies  alles  tat  er  in  einer  Zeit,  wo  zwischen  el-Kerak 


402 


imd  el-Tafile  Frieden  herrsehte.  Der  Füi-st  von  el-Kerak  Miihammed 
el-Me^alli  sctiickte  Boten  zum  Oberhäuptling  von  tit  1  al'le,  *Al>da!lah  ihn 
Mhammed  el'Awraiij  nod  ersuchte  ihiij  zu  veranlassen,  daß  l>,ublaa 
alles  Geraubte  zurückgebe  und  keinen  neuen  Überfall  unternehme. 
^Vbdallah  erklärte  dem  Boten: 

„leh  kann  ihn  davon  nicht  ahhalteii  und  werde  von  ihm  niclits 
erhalten,  la-kder  ainna*o  vv  1^  uhaf^Jiiel  minno  si." 

Da  geriet  Mhammed  in  Zorn  und  sandte  sofort  Boten  äu  Mubaiiimed» 
dem  Oberhiiuptlinge  der  Beni  *Atiye,  die  in  el-ljarra  lagern,  bat  ihn  um 
Hilfe  und  bot  ihm  einen  Ted  de«  Gebietes  von  etT^üile  au.  Muhammed 
ihn  *A{ijje  benützte  gerne  diese  Gelegenheit,  ein  besseres  Land  zu  er- 
werben und  rüstete  sich  zum  Kriege.  Auf  die  Kunde  davon  sammelte 
auch  der  Fürst  von  el-Kerak  seine  Krieger,  und  sie  zogen  gegen  et-T<ifiJe. 

Die  erste  Nacht  bracliten  sie  in  el-'Ajna  zu,  die  zweite  bei  el-'Alija, 
wo  der  Zugang  zum  Wasser  bequemer  war^  und  die  dritte  bei  'Äbür^ 
wo  sie  Zelte  aufschlugen. 

Von  da  sandte  Muliammed  einen  neuen  Boten  zu  'Abdallah  und 
verlangte  von  ihm  die  Zahlung  der  IJäwa  zum  Zeichen^  dal]  er  die 
Oberherrschafl  el-Keraks  anerkenne.  Doch  'Abdallah  wies  dies  zurück 
und  befestigte  sein  Kriegslager  auf  dem  Rücken  von  Zobar.  Unterdessen 
vereinigten  sich  die  Beni  ^Atijje  mit  den  Kerakijje  und  lagerten  auf  der 
Hochebene  GeMdat^  östlich  von  Bu^ejra.  Als  die  abweisende  Antwort 
'Abdallahs  bekannt  geworden,  bemächtigte  sieh  aller  große  Kampdustj 
und  Sliman  ihn  Mhammed  el-Hedajnt  schwor^  sich  entweder  von  seinem 
8äbel  zu  trennen  oder  et-Taiile  zu  züchtigen. 

An  der  Spitze  des  zum  Angriff  geordneten  Heeres  schritten  die 
Christen  von  el-Kerak,  angelVdirt  vom  Ftirsten  Mhammed  el-Megalli.  Am 
meisten  zeichneten  sich  aus  Salem  ihn  *AbdeH>ader  el-MegalJi,  Saläme  ihn 
*Azara  el-KcradSe^  Salem  ebEgfetam^  Harr  an  von  den  'Amr  und  Sahn 
eMJamcd  von  den  Beni  Sabr. 

Nach  stundenlangen  Kämpfen  gelang  es  den  Kerakijje,  die  Feinde 
aus  ihrer  starken  Position  zu  vertreiben,  und  diese  flohen  in  ihre  Stadt 
el-Gebid,  welche  sie  auch  et-Tflle  nennen,  w  harabü  ila  medintom  el-gebiil 
illi  hi  et-tfilc. 

Die  Kerakijje  besetzten  dann  das  Dorf  eb*Ejma^  plünderten  es 
und  umzingelten  et-T±ih^.  Als  sie  nach  vielen  blutigen  Verlusten  sahenj 
daß  sie  die  feste  Stadt  nicht  einnehmen  könnten,  drohten  sie^  die 
Oliven-  und  Feigenbäume  zu  verbrennen*  Da  verließ  'Abdallah  die 
Stadt,   kam   in   das   Lager   der   Keraki^jje   und   bat   um   Frieden.     Der 


■ 


Frieden  wurde  ihm  unter  recht  schweren  Bedingungen  gewäliH;  er 
sollte  die  in  et-Tfil^  beündlieheD  Kanonen  (aus  der  Zeit  des  Il>rnliim  Biisa) 
ausliefern,  die  Kriegskosten  Salden  und  die  llawa-Abgaben  jährHch  ab- 
fuhren. 

Nun  kehrten  die  Kerakiye  nach  Haiiae  zurück,  Sie  hatten  zwar 
gesiegt^  aber  der  Kampf  hatte  auch  ihre  Reihen  stark  gelichtet,  so  daß 
der  Empfang  kein  jauchzender  war^  denn  in  jeder  Familie  hatten  die 
Frauen  den  Tod  eines  Blutsverwandten  zu  beklagen*  Infolgedessen 
herrschte  in  el-Kerak  große  Not  an  jungen  Männern,  nnd  die  Mädchen 
wui*den  den  Heiratslnstigen  fast  ohne  jeden  Brautpreis  angeboten. 

*Abdallali  el-*Awrao  brachte  einen  Teil  der  Kriegsentschädigung 
nach  el-Kerak  und  das  Übrige  sollte  er  einigen  Häuptlingen  der  Megalje 
in  ef-Tfilß  übergeben.  Von  diesen  gefolgt,  kehrte  er  zuritck  und  kam 
nach  el-*Arak^  wo  er  übernaehtete.  Die  Bewoliner  von  eb*Arak  über- 
hiluften  ihn  mit  Freundlichkeit,  ohne  sich  um  die  Anwesenheit  ihrer 
Herren,  der  Megalje^  zu  bekümmern.  Dadurch  wurden  diese  mißtrauisch^ 
wollten  in  der  Frühe  von  den  'Arakijje  nichts  annehmen  und  verlangten 
sofortige  Abreise,  ^Abdallali  folgte  ihrem  Wunsche,  doch  erst,  nachdem 
er  gefrühstückt  und  von  den  'Arakilje  herzlichsten  Abschied  genommen 
hatte.  Unterwegs  wollte  er  bei  den  Megalje  Ftirspraclie  einlegen  für  die 
'Aräkijje  und  sagte  zu  öalil  ibn  Musta^la  ebMegalli: 

^Die  Bewohner  dieser  Dorf  er  (Kutrabba,  el-'Arak,  Hanzira)  be- 
schweren sich,  daß  ihr  ihnen  zuviel  aufbürdet." 

Mit  den  Worten:  ,^Wer  bestellte  dich  zum  Richter  zwischen  mir 
und  ihnen,  daß  du  Recht  sprichst,  min  al^ämak  ka«Ji  beni  w  benhom 
litjmHof  el-lniknly?"  stieß  ihm  IJalll  seine  Lanze  in  die  Bauchgegend. 
Die  Lanze  blieb  in  der  Wunde  stecken,  und  'Abdallah  sprengte  samt 
ihr  davon.  Doch  Färes  el-Megalli  holte  ilin  ein  und  schoß  iliu  nieder. 
Nun  wurden  auch  die  übrigen  Begleiter  'Abdallahs  niedergemetzelt. 

Die  Kcraki^ije  sammelten  sich  zu  einem  neuen  Kriegszuge  gegen 
et-Tfil^?  überrumpelten  die  Stadt,  zerstörten  die  Befestigungen,  vertrieben 
die  Bewohuer.  siedelten  neue  Kolonisten  an  nnd  traten  alle  Weideplätze 
den  *Atawne  ab.  Allein  nachdem  die  Hauptmacht  der  Kerakijje  diese 
Gebiete  verlassen  hatte,  nuternahmen  die  vertriebenen  Bewohner  im 
Vereine  mit  deu  IJwetat,  unter  deren  Schutz  sie  sich  gestellt  hatten, 
stete  Einfälle  in  ihre  Heimat,  beunruhigten  die  Kolonisten  wie  die 
'Atawne,  so  daß  sie  sich  genötigt  sahen^  el-Gebäl  zu  verlassen,  welches 
dann  die  alten  Bewohner  wieder  in  Besitz  nahmen.  Dieser  Kriegszug 
wird  in  folgendem  Gedichte  geschildert: 


404 


0  Junge,  sattle  mir  Jas  Reitkaniel, 

schnüre  mir  den  Riemen  auf  dem  Paßgänger 

gib  her  deinen  Sattel^  und  ich  werde  es  satteln, 

falls  du  dich  auf  diese  Arbeit  nicht  verstehst 

Begib  dich  zum  Zelte  des  Megalli 

nach  deincEi  Aufbruch  vom  Hause  des  *Awran** 

Muliammetl  (cMIegalli)  ordnete  seine  Truppen^ 

sie  sammelnd  ans  allen  Wellgegendcn. 

Die  erste  Nacht  (brachten  sie  zu)  in  eh*Ajna, 

steigend  von  allen  Orten  herab^ 

und  die  zweite  Nacht  (brachten  sie  asu)  in  el-'Alija, 

wo  zu  uns  kam  Nachricht  von  Ihn  'Adwan. 

Muhammed  ritt  mit  seinen  Truppen 

durcli  die  Reihen  der  Krieger  an  ilirer  Spitze  wie  ein  Sultan. 

Den  ersten  Boten  schickten  wir  (mit  der  But»chaft>: 

„'Abdallah,  komme  doch  unter  dem  Schutze  des  Schwm^es,"^ 

Sil  man  schwur,  sich  von  seinem  Suhel  zu  scheiden, 

falls  er  die  Mauern  (von  et-Tafile)  nicht  bestürmen  werde.* 

Ich  will  es  nicht  beteuern  bei  meinem  Nacken, 

doch:   so  Gott  wahr   ist,    ich   leehze  nneh  den  Bauern  von 

el-Öbal  (et-T^le). 
Die  dritte  Nacht  bezogen  wir  ein  Lager  und 
sclilugen  Beduinen-Zelte  auf. 

Den  zweiten  Boten  schickten  wir  (mit  den  Worten): 
„Schau:  die  Zusammenkunft  (findet  statt  auf)  ras  eMsLnän,**^ 
Als  wir  ebKnan  erreichten» 

waren  unsere  Mäntel  Schntzmauern  vor  den  Kugeln. 
(Eö  ertöne)  ein  Jubelgesehrei  zu  Ehren  der  *Amr, 
wie  haben  sie  (ihre  Stuten)  angespornt  auf  dem  Kriegsplatze! 
Es  erhob  sich  gelber  Staub, 
und  den  Mnczel  tötete  Sammän  (*Amr). 
(Es  ertöne)  ein  Jubelgeschrei  zu  Ehren  des  ITarrane  ('Amr), 
(durch  dessen  Mut)  ließen  (die  Feinde)  auf  allen  Seiten  nach. 
Es  fiel  der  Sohn  des  Tawab. 
bediene  dich»  o  du  hungriger  Aasgeier! 
0  die  christlichen  Schützen, 
0  die  Donnerklänge  am  Anfange  des  Hamis. 
Sälem,  Sohn  des  Egfetilm  (^Amr) 
brllllt  vom  Rücken  des  Fregän  (Hengstes). 


405 

20.  Siilame,  Solin  des  'AzUrä  (Kai*ntUe  in  Madaba), 
Terdicnt  das  Kleid  des  Toman 

21.  oben  auf  der  schönen  Schimmelstute, 

die  du  nicht  unterscheiden  kaon&t  wegen  des  Rauches. 

22.  Salemy  Vater  des  Fares, 

der    verdient;    daß    (für    ihn    frische   Bohnen)   stampft   der 
Kafieesieder^ 

23.  erbeutete  die  Schimmelstute,  die  sich  ihm  näherte, 
und  welche  'Ale^jan^  reiten  könnte. 

24.  Lasset  das  Jubelgeschrei  ertönen  zu  Ehren  des  Vaters  des 

:^aleh « 
am  Tage  der  Zusammenkunft  beider  HäuptUnge. 

25.  §ahn,  ein  Jüngling  von  den  Hamed^ 
beschirmte  sie  mit  dem  Säbel. 

26.  Slimän  sagt  zu  SalAme:^ 

^Wir  haben  ausgeglichen  die  schwebende  Schuld."^ 
37,  Hamwan  sagt  zu  Saläme: 

„Wir  erbeuteten  die  Kanonen^  die  (in  et-T^l^)  waren. ** 

28.  Aber  —  wenn  wir  schon  von  der  Niederlage  bei  Zobar  reden  — 
belehre  mich^  welclier  ist  denn  der  Preistarif  der  Fmuen? 

29,  Wer  vorher  hohen  Preis  verlangte, 
überläßt  (sie)  ihm  heute  ohne  Preis. 

3Ü.  ^4'arf^'  l^ß*  ^^^  llegkjn  die  Kriegsparale  ertönen: 

Wohin  gingen  die  Trinker  im  Diwan? 
3L  Als  die  IJeg;aja  zurik-k kehrten, 

brachten  sie  erbeutete  Stuten  ohne  Halfter. 

32.  Schauet  meine  Augen,  o  das  Schieß  f vulver, 
o  feuchte  Nebel,  die  den  I^nan  bedecken. 

33.  Die  Schimmel  wurden  schwarz, 

gleich  ob  du  sie  mit  tlüssigem  Pech  beschmiertest. 

34.  Das  Gefolge  des  .Sbeh  ihn  Gazi^ 
leuchtet  wie  die  roten  Mohnblüten. 

35.  Die  Beni  *Atijje  trieben  die  Kamele  so  an, 
daß  die  Kamel  innen  Frühgeburten  erlitten, 

*  Er   war  von   Mbammed   ol-Mg.illi   %n   'AbdallÄb   ©l-*AwrÄn,    dem   Hriujitliii^ 
von  et-TÄfile  ^«chickt,  um  diüSüiii  den  Krieg  zu  erkliiren. 

*  Um  über  ilcii  FritMleii  'in  verliaudeJn,  was  er  j  od  och  nicht  tut. 
'  ä<riiii4n  ibii  Mti&uiniöd  ©l-Hödilj&t, 


^^m       m              ^B* 

n 

H^^V 

^^^^H                           *  'Abdallah  wollto   keine  Zusammen 

kunft;  < 

3r   be^etxt«   die  Anhöhen  do«*  raa  el-                     1 

^^^^H                KnÄn  iiTid  emchteto   ffir  jo   5— G  Krieger 

eine  Umfriedunpr   aus  Steinen,  von  wo  aus                     1 

^^^^H                s'w  Mchi(iQ6u  konnten.    MtiljAtiimed  teilte  Beine  Tru 

ppen.    Die  mit  Gewehren  veriehenon 

^^^^^H                 Fußlanger  mit  den  Clirinten  Tun  el-Kemk 

an  der 

Spitze,   j»ollteii   sich   von  Nord  und 

^^^^H                Süd   di^n   Stelhincren    dor   Feinde    nHbeni^ 

wogeff€ 

n    die   Reiter   von   Osten    angreifen 

^^^^B               sollten.     Als  die^e  zAuderten,  trat  der  anwesend« 

Seher  hervor,  versprach  ihnen  den 

^^^^H                Sieg-   und   eröffnete,   daß   ihnen   aoch   der 

Wind   helfen   würde,   der  sofort   von   Osten                     1 

^^^^^B                wehen  nnd  den  Feind  Menden  würde.    Da 

unterde-flsen  die  Sdjützen  weit  vorg-edmojron                     1 

^^^^H                waren,  fltiirmten  aucli  die  Reiter  die  Stell ungen  de«  Feindes,  und  der  Wind  half  ihnen.                     | 

^^^^H                           ^  'Alejjan^  ein  berfihmter,  heilig  verelirter 

Krieger. 

^^^^H                            "  Mhamnied,  Hihiptling  der  M^^alje. 

^^^^H                            '  Waren  Verwandte  und  beide  von 

den  IJegfaja,                                                                             1 

^^^^H                            ^  Die  Blntmche  an  den  Bewohnern 

von  ot-TfiJe.                                                                          1 

^^^^H                           *  Ijlwütat  waren  mit  T^filo  verbünd 

en. 

^^^1                1,  Ja  wixUd  sidd  ed-delül 

15. 

?ilrat  *ag^gc  safra' 

^^^^H                    t*arreb  min  fok  er-raInvAn 

TYamnezel  jidbabenno  §animan 

^^^H               2.  hat  eädadnk  wa^^iddo 

16. 

ja  zarrütan  bil  barrane 

^^^H                     en  kan  itmak  bi^na'a  fa^nian 

lan  baffat  min  kull  el-arkan 

^^^H                B.  tdüi  *ala  bct  em^alli 

17. 

wa|ca*  walad  et-twabi 

^^^^B                     makaiuak   'an  dar  el-^awran 

efleb  ja-ttor  el-^i'an 

^^^H               4.  inhammad  ^arrad  e^rndo 

18. 

j/i  barnd  en-nasara 

^^^H                    lemlemha  min  kull  el-arkan 

ja  ra'üden  bawwal  cl-ljamsän 

^^^H                5.  awwal  lole  bü-'ajna 

19. 

sdlem  walad  el-E^fotJim 

^^^H                    tamajet  min  kull  el-anikan 

jiubaui  (jinber  1  min  fnk  frogän 

^^^^H                6.  wa  tani  K4e  bil-Vdije 

20. 

salame  walad  *azära 

^^^H                    wa  gäna  *elm  ibn  'adwan 

jisUihd  malbiis  ettomän 

^^^H                7.  nmhamraad  kafa    bi^uudo 

21. 

min  fok  zerta'  galile 

^^^H                     'a^äder  bawwallioin  sultan 

mä  tVzelha  min  ed-dub},i^n 

^^^^B                8.  awwal  {hrc^  dazzonah 

22. 

sälem  ja  abu  tiires 

^^^^B                     'abdallah  ekbel  bil-iman 

jistahel  dal>^:  el-li:ahweg:ftn 

^^^H               9,  sliman  taüak  min  sefo 

23. 

^&h  ez-zerl^a'  tbarrat  lo 

^^^H                     xvr  jul^äsen  bü  befiln 

tisleb  tiejalo  Ii*lejjän 

^^^H              10.  mä  widdi  a.^lied  birknbti 

24. 

ja  zaiTiitao  babu  säleb 

^^^H                    h^W  ^Udh  anham  flAb  el-gl>al 

jöm  mukäbe!  e§-§eliän 

^^^H              IK  talet  Iclet  istadarna 

25. 

sabn  walad  ibn  l.iAmed 

^^^H                     baneoa  bnjüt  cb'orbati 

'aya  ^aleben  bU-mlebAn 

^^^V              12.  tani  Ikrti^  dazzenah 

2G. 

sliman  jil>id  lisabime 

^M                         tara-l-miVid  ras  eM>uan 

lialasna  bid-dia  Uli  kan 

^H                    13.  jöm  sirna  bil-knan 

27. 

harawan  jikül  lisalame 

^H                           w  *abina  *an  ebbizr  Wtan 

f^ibna  mudnfo'na  illi  kdn 

^H                    14.  ja  zaiTiltan  bil-Vmr 

28. 

amma  dablja  bizobar 

^H                            ifi   fahbakiifien  bil-midan 

^allemni  we§  siV  en-niawän 

407 


29.  illi  kaUan  taralhi^ 
el-jiim  jirbi  bU-t-tanian 

30.  t^rfa  tinba  el-hegäja 

wen  ratiü  sarrabet  ed-dtwan 
3h  el-lie^'äja  jnm  raddii 
gabü  el-klaje*  hilA  arsan 


32,  auf  \iiUQi  ju'1-melli 

ja  rwaya  r^§at  elknan 

33,  el-|jel  ez-zurt  ladat  Bi^d 
Vddak  dahenha  bkutrAn 

34,  ^ami'  sbeli  ilin  y;?izi 
jinur  mitl  ed-dedaliAn 


35.  beui  'atijje  dazzü-1-ibl 
w  al-bel  ramat  el-t^ran. 


Im  Jahre  1867  unternahmen  die  HänptliDge  IJalU  el-Me$aIli  Ton 
el-Kerak  und  Msallam  eiJ-Parabe'e  von  den  fjaraajde  mit  72  Reitern 
einen  lj,azw-Zug  gegen  die  Na'Araat  Sie  versteckten  si^h  in  der  Nähe 
ihres  Lagers,  übertieleu  in  der  Frülie  ihre  Herden,  trieben  sie  weg,  worden 
aber  verfolgt  von  60  Kriegern  der  yegaja-Na\>mat  unter  Führung  der 
Bruder  Shejnian  und  Sa*td  el  Mara  je^  die  allein  Pferde  ritten.  Die  ver- 
bündeten Keraki|jß  und  Uamajde  legten  den  Verfolgern  einen  Hinterhalt 
und  metzelten  alle  nieder.  Nur  dem  Shejman,  der  fünf  Kerakijje  tütete, 
gelang  es,  obwolJ  er  4ä  Wunden  hatle,  zu  entkommen.  Ebenso  tapfer 
verteidigte  sich  sein  Bruder  Sa'id,  der  mehrere  Kerakijje  niederschlug. 
Da  griff  ihn  Misleli  el-JIegalli  an  und  durchbohrte  ihn  mit  seiner  Lanze. 

Im  Jahre  1873  zogen  die  verbündeten  Kerakijje  und  Hegaja  gegen 
die  IJwet^^t.  Ilir  AnJ\ihrer  war  llalil  el-Megalli.  Bevor  sie  den  Paß  eb 
BÄber  hinaufritten,  entsendeten  sie  Aufklärer,  ^ijün^  und  diese  kehrten 
nach  einiger  Zeit  mit  der  Meldung  zurück,  große  Staubwolken,  zolat, 
im  Süden  gesehen  zu  haben.  Man  war  der  Meinung,  daß  es  die  Kamel- 
herden der  IJwotät  seien,  und  so  ritt  man  schnell  den  Bnljcr-Paß  hinauf* 
Oben  angelangt  sahen  sie  jedoch  zur  größten  Bestürzung  auf  der  Ebene 
einen  starken  Reitertmpp,  in  dem  sie  bald  ywotat  erkannten,  die  auf 
einem  ^Jazw-Zuge  gegen  ebKerak  begriffen  waren.  Zwischen  beiden 
Truppen  entspann  sich  nun  ein  Idutiger  Kampf. 

Die  Stute  des  §ijsLh  el-RatjAn  von  den  SalAjt^  stürzte,  von  einer 
Lanze  getroffen,  und  ^i^ijAh  verlor  im  Sturze  seine  Lanze.  Sofort  zog  er 
den  Säbel  und  verteidigte  sein  Leben^  w  sfir  judafe*  *an  nafsih.  Dies 
sah  sein  Bruder  *Otman  und  sprang  ihm  sogleich  zu  Hilfe;  doch  auch 
seine  Stute  wurde  durchbohrt^  er  stürzte  neben  seinem  Bruder  und  ver- 
teidigte sich  mit  der  Lanze.  Beide  Helen,  von  dem  Slibel  des  Ilweti 
namens  Harb  abu  Tajeh  getroffen.  Die  Korakij^je  mußten  fliehen  und 
nur  der  Tapferkeit  de«  IJalil  el-Mc^alli  halten  sie  es  zu  danken,  daß 
sie  nicht  aufgerieben  wurden. 


408 


Ira  Jahre  1877  ticl  UDgcniigeDrlcr  WiDterregen  in  den  üebieteu 
al-IJarra  der  Beoi  'Atijye,  Ilir  Häuptling  Shihammad  ibn  'Atijjc  sandte 
Boten  zum  Fürsten  von  el-Kerak  mit  der  Bitte^  einen  Teil  seiner  Herden 
ftlr  Leljensmittel  eioziitausclien.  Dies  wurde  ihm  zugesagt^  und  so  zog 
er  mit  seinen  Herden  und  nur  von  wenigen  Kriegern  begleitet  nord- 
wärts. Als  er  an  die  Grenze  des  yesma-Gebietes  kam^  wollten  ihm  die 
IJwetät  den  Durchzug  niclxt  gewähren^,  ta'aragtilij  besetzten  alle  Quellen, 
nahmen  ihm  den  größeren  Teil  der  Herden  und  die  'Atijjje  litten 
Hnnger  und  Durst,  Kaeh  vielen  Gefahren  gelang  es  einem  'Atiwi,  nach 
eM\erak  zu  kommen  und  über  die  unheilvolle  Lage  der  Seinigen  zu 
berichten»  Bevor  er  noch  chKerak  erreicht  hatte,  begegnete  er  Misleli 
ihn  Müljammed  el-Megalli,  der  mit  150  Reitern  einen  Razw-Züg  gegen 
ct-Tfilc  unternahm.  Kaum  hatte  Mi^leb  von  der  Not  der  'Atijje  gehört, 
als  er  sofort  seinen  Plan  änderte  und  ihnen  zu  Hilfe  eilte.  Der  Bote 
sollte  mit  den  übrigen  Kriegern  von  el-Kerak  naclikommen. 

Zu  Mi  sieh  gesellten  sich  viele  Krieger  von  es-Sobak  und  lagerten 
bei  der  Quelle  von  Odrolu  Kurz  nachher  erfuhren  sie,  daß  die  Krieger 
von  et'T^le  unter  Anführung  des  Salem  ihn  l_)ijäb  ~  300  Mann 
stark  —  ihnen  folgten  und  bei  der  Quelle  Gorba*  übernachten  wollten, 
^lislelj  rüstete  sich  zur  Abwehr  und  wollte  gleich  bei  Sonnenaufgang 
den  Feind  überfallen.  Doch  wurde  er  mit  solchem  Gewehrfeuer  emp- 
fangen, daß  er  sieh  schleunigst  zurückziehen  und  hinter  Felsblöcken 
Deckung  suchen  mußte.  Von  früh  bis  abend  dauerte  der  Gewehrkampf, 
bei  dem  viele  verwundet  wurden.  Mit  hereiobrecliender  Nacht  kehrten 
alle  Söbakiyc  in  ihre  Stadt  zurück,  raga'  kidl  minliom  ila  uinhallo,  und 
Misleh  mußte  dasselbe  tun;  denn  es  drohte  ilnn  vollständige  Ver- 
nichtung. 

Die  Bewohner  von  wadi  Müsa  (el-Gi)  erfuhren  niimÜch  ebenfalls  von 
seiner  Anwesenheit  und  mußten^  da  sie  mit  Sr^bak  auf  Kriegsfuße  standen, 
einen  Überfall  befürchten.  Um  dem  zuvorzukommen,  besetzten  sie  die 
Durehgänge  durch  den  Wald  el-HiSe  und  erfuhren  bald,  daß  ^liMeb 
verfolgt  werde.  Nun  überfiel  ein  Teil  von  ihnen  die  Herden  der  Be- 
wohner von  eä-Sobak  und  ein  anderer  zog  Salem  zu  Hilfe,  Doch  konnte 
Mi^leh  mit  den  Kerakijje  es-Snliak  noch  erreichen  und  wollte  hier  die 
Ankunft  der  Hauptmacht  von  el-Kerak  abwarten. 

Da  kam  nach  zwei  Tagen  die  Nacliricht,  daß  Muhammed  ibn 
'Ati^lie,  verstärkt  durch  einige  Unterabteilungen  seines  Stammes,  die  Um- 
zingelung der  Hweti*t  dm*cldirochen  hHttc  und  bis  Gorl>a'  vorgedrungen 
wäre.  Sobald  dies  Misleh  gehört  hatte,  entschloß  er  sieh  sofort,  mit  den 


409 


Seinen  zu  den  'A|iye  zu  stoßen.  Eben  als  sie  dieses  Vorlmlien  aus- 
ftUircn  wollteOj  trafen  schon  Boten  ein^  daß  sich  die  Streitmacht  von 
el-Kerak  nähere.  Nun  zogen  die  Krieger  zuversichtlich  südwärts^  ver- 
einigten sich  mit  den  *A{ijje  und  lagerten  hei  der  Quelle  Öorba\  In 
der  Frühe  wurden  die  I.Iwetnt  angegriffen»  besiegt,  ihr  Hauptlager  bei 
Bas{a  genommen  und  ihre  Herden  erbeutet.  Die  *Ata\vne  bekamen  das 
meiste  zurück. 

Der  besiegte  Feind  flüchtete  sich  nach  wAdi  Mnsa,  und  so  zögern 
die  Kerakiye  dorthin.  Die  y  wetät  ^öd  die  Bewohner  von  cl  Gi  hielten 
die  Anhöhe  el-Knrna  besetzt j  wo  sie  in  den  Gärten  gute  Deckung 
fanden.  Die  Kerakiye  und  ihre  Verbllndeten,  die  'Ätawne,  wurden 
zurlickgeschhigen  und  zogen  sich  bis  zn  der  Quelle  'ajn  el-'Arga'  zuriick, 
wo  sie  ihr  Lager  bezogen.  Die  Hwötat  folgten  ihnen  am  nächsten 
Morgen  nach^  wurden  jedoch  besiegt  und  mußten  wieder  nach  el-Gi 
fliehen. 

Die  KerakiJLJe  nnd  'Atawne  begaben  sich  nun  mit  den  erbeuteten 
Herden  nach  e§-Sohak,  unternahmen  von  da  aus  kleinere  Razw-Znge 
in  die  Gebiete  von  et-^lafilt^  und  der  IJweJat,  überfielen  ihre  Lagerpliitze 
und  trieben  ihre  Herden  weg. 

Dies  olles  geschah  auf  Wunsch  des  Fürsten  Mhammed  el-Megalli 
von  el-Kerak  und  danerte  tiber  ^0  Tage.  Da  jedoch  die  Gebiete  der 
Kerakijje  entblöOt  warcn^  so  benützten  ihre  nördlichen  Feinde  diese 
Gelegenheit  und  trieben  ihre  Herden  weg.  Deshalb  fingen  die  Krieger 
an  zo  murren  und  verlangten  schleunige  Rückkehr  nach  el-Kerak. 
Muljammeds  Sohn,  der  berühmte  Held  Mi^leh,  riet  selbst^  diesem 
Wunsche  nachzukommen  und  sofort  zurückzukehren.  Doch  wurde  sein 
Rat  nicht  befolgt  und  ein  neuer  Razw-Zog  gegen  die  Hauptmacht  der 
IJwctnt,  die  sich  fa^t  alle  nach  Wadi  Jliisa  zurückgezogen  hatten,  an- 
geordnet. Misleli  mußte  sicli  —  wie  alle  übrigen  —  den  Anordnungen 
des  Anführers  fügen. 

Bei  "ujiin  e!-Mahzvd  kam  Sejb  Misleh,  der  tapfere  Sohn  des  Ober* 
häuptlings  von  ebKerak,  zu  seinen  Kriegern  und  spornte  sie  an  mit 
dem  Schlachtrufe:   „Euch  zu  Hilfe^  o  Genossen^  'ejnfiku  jn   raV." 

Sie  antworteten:  „Bewährte  Helden,  o  Bruder  der  Hadra',  mu'aw- 
wad  e?-subjan,  ahu  ha^Jra'*" 

„Heiter  des  Gütigen  (Gottes),  o  Bruder  der  Harjra*,  baj^jal  er- 
rahmau  ahu  hadra*!" 

„Euch  zu  Hilfe,  o  Genossen,  Ijci  der  Arbeit,  wclclic  ilir  heute 
sehen  werdet,  'ejnaku  jü  rab*  fi  feVl  taruno  el-joral" 


L 


410 

Die  Krieger  erwiderten:  ,,01  Tick  auf,  Briuler  der  Hafjrn,  Gott  möge 
ihr  Macht  verleihen,  Vifije  ahn  tJaclra',  \\zz  allah  ^^adclha!"^ 

Dann  ordnete  er  die  Krieger,  'addal  el-g:iimii*;  und  stellte  sieh 
abseits.  Da  kam  Haiti  ihn  Mu^t-afa,  spornte  die  Krieger  mit  den* 
selten  Worten  an,  §ara*  jintaljii  und  gesellte  sich  mit  seinen  Kriegern 
zu  Misleh. 

Sie  ritten  beide  mit  ihrem  Gefolge  vor  das  Zelt  des  Oberhaupt- 
Hnges  Muliammed,  wiederholten  die  Aneiferung,  und  dieser  beantwortete 
sie.  Er  sprang  sodann  auf  seine  Stute,  föhrte  die  Krieger  bis  zum 
Rande  der  Hochebene  in  der  Richtung  auf  el-Gi  (^balad  wadi  Müsa)  und 
wies  ihnen  verschiedene  Posten  an. 

Die  Feinde,  die  auf  el-K^uma  versammelt  waren,  sandten  Boten  zu 
Mislel^j;  sie  wollten  verhandeln  und  sich  ergeben.  Mifleli  war  sogleich 
einverstanden  und  schickte  zu  seinem  Vater  Jluhammad  mit  der  Bitte, 
Waffenstillstand  zu  gewähren.  Muhamraed  und  seine  Räte  waren  jedoeh 
des  Sieges  sicher,  und  Fircs  ihn  Salame  sagte  zu  Mi^leh: 

„Du  bist  heute  furchtsam  gc worden,  ent  dallcjt  clJAm." 

Diese  Beleidigung  wollte  Misleh  durch  das  (Jegenteil  Lügen  strafen 
und  griff  mit  den  Übrigen  den  Feind  an. 

Der  Änginff  mißlang,  die  Kerakiüe  mußten  eiligst  fliehen,  und  es 
drolite  ihnen  völlige  Vernichtung,  da  die  Feinde  die  Durchgänge  in 
al-Hise  besetzt  hielten.  JUnlch  el-Megalli  und  Salame  cl-Kerdesi  waren 
die  letzten,  und  nur  ihrer  Vorsicht  und  Tapferkeit  hatten  die  Kerakijje 
es  zu  verdanken,  daß  sie  sich,  wenn  auch  mit  starken  Verlusten^ 
dennoch  retteten. 

Aber  ili^leh  sollte  cl-Kerak  nimmer  wiedersehen.  Salem  ibn  DijäH, 
der  mutigste  Held  der  l;Jwet.at,  forderte  ihn  zum  Zweikampfe  heraus. 
Misleli  trug  nur  ein  einfaches  Linnenhemd^^  Dijab  hatte  jedoch  unter 
seinem  Hemde  ein  Panzerhemd  versteckt.  Mifijleli  stach  ilm  mit  seiner 
Lanze,  diese  prallte  aber  von  seinem  Panzerhemde  ab.  Da  holte  Misleh 
zum  zweitenmal  aus  und  versetzte  ihm  einen  so  starken  Stoß,  daß  er 
fast  aus  dem  Sattel  stürzte  und  in  eiliger  Flucht  Rettung  suchte.  Mit 
Jubelgeschrei  kündigte  Misleh  seinen  Sieg  an,  als  ihn  eine  von  weitem 
abgeschossene  Kugel  ereilte.  Der  Held  stürzte  tot  in  seinem  Blute 
nieder,  fawaka*  katil  w  bidammih  gadil. 

Dies  begrüßten  die  llw6tat  mit  freudigem  Siegesgeschrei,  warfen 
sich  von  neuem  auf  den  fliehenden  und  bestürzten  Feind,  töteten  von 
ihm  sehr  viele,  und  die  übiügen  kehrten  besiegt  und  betrübt  nach  el- 
Kerak  zurück. 


_      411 

Die  Bewolnier  von  e^-Sobak  sclilosscn  rasch  Frieden  mit  den 
y  wet^U  und  bekamen  die  Leiche  Mi^Ichs,  die  sie  bei  e§-8obak  begruben. 

Der  Überfall  bei  ebBjnr,  r^rat  el-bjAr.  Im  Jahre  1878  überfielen 
etwa  70  Pferde-  und  Kameb^eiter  der  Sbür  unter  Anführung  des  X^ej- 
fellah  übMor  die  Herden  der  Kerakijje  bei  den  Brunnen  güdbeh  unter 
h.  et-Teniye.  Zwei  Hirten  retteten  sieh,  flohen  auf  rn^m  e-^-»Sabba, 
stießen  das  Kriegsgeschrei  aus  und  schwangen  ihre  Kopftücher  hoch 
auf  ihren  Flinten.  Dies  wurde  in  ebKerak  wahrgenommen,  und  sofort 
eilten,  fazaSl,  die  Megaljc  zu  Hilfe.  Sie  holten  die  ^^hür  in  al-Rwer  ust- 
lieh  von  ebBjar  ein,  und  es  entzündete  sieh  das  Fener  der  Sehlacht 
und  des  Stechens,  w  ista'Iat  nar  ebharb  w  att^^ß-  Unter  den  Kerakijje 
war  ein  junger  Mann  namens  'Abdel kader,  Sohn  des  bejb  Saleh 
el-Megalli  ibn  Muhammed  el-Megalli.  Er  war  noch  außer  sieb  wegen 
des  Todes  seines  Onkels  Misleh.  Um  ihn  zu  rächen ,  lagl  jabod  tar 
^ammih  raisleh,  warf  er  sieh  auf  die  Feinde  und  jeden  niederschlagend 
gelangte  er  in  ihre  Mitte.  Da  stürzte  sein  Pferd,  waka*at  gwado,  und 
die  Feinde  jauchzten.  Aber  die  Megalje  retteten  ihm  das  Leben.  Die 
Beni  »^abr  mußten  fliehen,  naelidem  sie  zwei  Mann  verloren  hatten. 

Im  Jahre  1880  ritt  8eb  yalil  ibn  Must^'tfo'  el-Megalli  mit  60  Reitern 
aus^  um  die  IJwetät  zxi  berauben.  Die  erste  Nacht  brachten  sie  zu  in 
den  Zelten  der  *Atfiwne  beim  w.  e!-Mikman,  südwestlich  von  al-Kufrani, 
Zur  selben  Zeit  unteruabm  l,>^jf^Il^k  el-Mur  von  den  Hkejs  der  Beni  Sabr, 
min  bedide  beni  sabr  min  ebh^ejl,  mit  Kamel-  und  Pferdereitern,  deren 
Zahl  unzählbar  war,  la  jubsa  Vdadhom,  einen  {taxw-Zug  gegen  die*Atawne. 

In  der  Naebt  hielten  sie  sieh  in  der  Nähe  der  'Atawne  versteckt, 
kamentn,  und  in  der  Frühe  stürzten  sie  sich  auf  ihre  Kamele.  Da  ertönte 
das  Kriegsgeschrei,  fasÄr  eft-sijäli»  die  Kerakijje  verfolgten  die  §bur,  und 
bei  ebl.Iafire  kam  es  zur  Schlacht.  Die  Tapferen  ritten  vorwärts^  die 
Feigen  flohen,  fatakaddam  el-fares  wa  barab  el-gaban.  Zwei  Milnner 
der  Hl>ej.^,  und  zwar  die  Tapfersten,  Akwcnin  und  ihn  Mweres,  lielen, 
und  als  dies  die  Übrigen  sahen,  flohen  sie,  von  den  Kerakijje  verfolgt, 
bis  zum  Hügelzuge  cl-Be4^'. 

Krankheilen  und  Heilmittel. 


Die  Einwohner  von  Arabia  Petraea  sind  abgehärtet  und  wobl  im- 
stande^ verschiedenen  Krankheiten  Widerstand  entgegenzusetzen;  doch 
fl&rchten  sie  in  der  Welt  nichts  so  sehr  als  das  Kranksein.  Des- 
halb weichen  sie  vorsichtig  allen  Gebieten   aus^   welche  als  ungesund 


t 


412 


a. 


gelten.  So  wird  man  in  der  trockenen  Jiilireszeit  nur  mit  der  grüßten 
Mühe  auf  der  üstliclien  oder  westlichen  Hocheheno  einen  Mann  finden 
können^  der  geneigt  wäre,  als  Führer  nach  r<^r  es-Safije  zn  dienen.  Das 
üstliehe  und  südliche  Ufer  des  Toten  Meeres  gilt  als  Brutstätte  des 
Fiebers  geradeso  wie  die  ftabb*'*  Kadjan,  ed-Detijjej  el-*Aknba,  al-Kwer 
(Fönin),  w/ajn  el-l:fdenH  und  el-Gafar.  Daran  sind  die  klimatischen  Zu- 
stände  schuld,  nämlich  Tiel  Wasser,  Sümpfe,  große  Tageshitze  (bis  56^  C) 
und  eine  ßh^  absolute  Windstille.  In  der  Kegenperiode  weicht  wieder 
jeder  den  offenen  Lagen  der  ostHchen  Hochebene  aus,  weil  die  Kälte 
daselbst  fast  unerträglich  ist  und  viele  Krankheiten  verursaeht. 

In  der  zweiten  Ilillfte  der  trockenen  und  zn  Anfang  der  nassen 
Jahreszeit  grassiert  unter  den  Fellahin  der  Typhus  epidemisch.  Ihre 
Zisternen  sind  meist  halbleer,  das  Wasser  ist  schlammig  und  unrein, 
und  der  erste  Regen  spült  allen  Staub  und  Hcbmutz  von  den  Dilcbern 
und  Wegen  hinein.  Die  Leute  trinken  dieses  W^asser  und  werden 
davon  krank. 

In  der  Mitte  der  Kegenperiode  treten  fast  regehuHßig  Blattern 
und  Pocken  auf  nicht  nur  unter  den  Fellabin,  sondern  auch  unter 
den  Arabern. 

Lungen  süchtige  und  Brustkranke  habe  ich  unter  den  Arabern  nie, 
unter  den  Fellahin  nur  sehr  selten  gefunden.  Desgleichen  kommen 
Augenkrankheiten  nur  sporadisch  vor,  syphilitische  Erkrankungen  sind 
aber  unter  den  Felläbin  ziemlich  verbreitet. 

Arztliche  Hilfe  wie  bei  uns  gibt  es  dort  nirgends.  In  allerjüngster 
Zeit  bat  zwar  die  türkische  Regierung  in  ihrer  Garnison  zu  el-Kerak 
einen  Arzt  angestellt,  doch  sind  dessen  Kenntnisse  nicht  groß,  und  seine 
Apotheke  ist  sehr  niangelhuft.  Daher  hat  fast  niemand  zu  ihm  rechtes 
Vertrauen.  Selbst  wenn  sich  die  Eingeborenen  von  einem  Arzte  behandeln 
lassen,  gebraueben  sie  hinter  seinem  Rücken  jede  iMedizin,  die  man  ihnen 
anrät  Wie  bereits  gesagt^  gibt  es  in  ganz  Arabia  Petraea  außer  in 
el-Kcrak  keinen  Arzt  Nur  wenn  die  Cholera  droht»  schickt  man 
auch  nach  Ma*än  einen.  Sonst  bleiben  die  Bewohner  auf  eigene  Hilfe 
angewiesen. 

Wird  einer  krank,  so  verliert  er  sofort  allen  Mut  und  gibt  jede 
Hoffnung  auf;  denn  von  dem  Leben  nach  dem  Tode  erwartet  man  nicht 
viel.  Alle  Bewohner  von  Arabia  Petraea  sind  von  der  Unsterblichkeit 
der  Seele  und  von  der  Fortdauer  des  Lebens  nach  dem  Tode  überzeugt, 
sie  sehnen  sich  aber  nicht  darnach.  Jeder  erachtet  es  als  ein  großes 
Unglück^  wenn  ihn  der  Tod  vor  flem  Alter  erreicht.    Auf  dem  Schlacht- 


413 


felde  zu  falleo^  gilt  für  ehrenhaft^  dagegen  an  einer  Krankheit  in  rüstiger 
Kraft  zu  %'erscheiden,  als  Unglück. 

Nie  habe  ich  gehurt,  daß  sieh  jemand  auf  das  Leben  nach  dem 
Tode  gefreut  hätte,  und  nie  war  jemand,  weder  Feüah  noch  Araber, 
iinstande,  mir  den  künftigen  Aufenthaltsort  und  seine  Einrichtung  genau 
zu  beseh reihen. 

Das  Paradies  wie  die  Holle  liegen  unter  der  Erde^  dicht  neben- 
einander, sind  mehr  dunkel  als  hell,  etwa  wie  zur  Zeit  der  Diiin- 
uierung,  al-fagr,  nur  daß  in  der  Hölle  viel  Stfiuh  und  Sand  und  kein 
Wasser  ist*  Im  Paradiese  gibt  es  W^tsser,  aber  man  weiß  nicht,  ob 
dort  etwas  wächst,  eben  wie  man  nicht  weißy  was  man  dort  tut.  Und 
gerade  diese  Ungewißheit  und  Unsicherheit  ist  schuld,  daß  der  Araber 
das  irdische^  mühselige^  aber  bekannte  Leben  der  Zukunft  vorzieht  u' 
sogleicli  voll  Angst  ist,  wenn  ihm  eine  Krankheit  als  Vorbote  des  To 
begegnet.  Der  mutigste  Fehah  klagt  da  wie  ein  Weib.  Dauert  die 
Krankheit  länger,  so  tragen  ihn  seine  Verwandten  in  der  trockenen 
Jahreszeit  hinaus  auf  die  hoben  wallftirmigen  Kehrichthaufen  vor  den 
Ortschaften,  emchten  über  ihm  ein  Scbattendachj  indem  sie  auf  vier 
iS  tan  gen  eine  Decke  befestigen,  und  hier  liegt  er  oft  ganze  Tage  und 
Nächte.  Von  da  sieht  er  auf  die  umliegenden  Felder,  auf  das  Dorf, 
sein  Auge  streift  in  die  weite  oflfene  Steppe  und  Wüste  .  .  . 

Sobald  sich  die  Kunde  von  seiner  Erkrankung  verbreitet,  kommen 
sofort  Verwandte  und  Bekannte  auf  liesucli  und  bilden  um  den  Kranken 
einen  Kreis;  stumm,  ohne  ein  Wort  zu  sagen,  hören  sie  seinem  Stöhnen 
und  seinen  Klagen  zu.  Nur  wenn  er  sie  anspricht,  antworten  sie 
ihm  ond  beklagen  seinen  Zustand,  doch  nicht  alle,  sondern  nur  die 
ältesten;  die  übrigen  wagen  kaum  ein  Wort  dreinzureden.  Oft,  sehr 
oft  sucht  man  nach  der  Ursache  der  Krankheit;  denn  nicht  Gott  ist 
es,  der  sie  will,  sondern  ihre  Urheber  sind  die  neidischen  Geister,  die 
siclj  an  den  Schmerzen  der  Mensclien  weiden. 

Alle  Krankheiten  des  Gehirns  und  des  Nervensystems  werden  dem 
Einfliisse  der  bösen  Geister  zugeschrieben,  welche  unter  der  Erde  wohnen. 
Deshalb  sagt  man,  daß  diese  Krankheiten  aus  dem  Boden  kommen, 
marad  min  el-biläd. 

In  das  Zimmer  eines  Kranken  darf  man  bei  den  Fellahin  in  der 
Nacht  ohne  Licht  niclU  eintreten.  Es  konnte  durch  die  offene  Tür 
auch  ein  böser  Geist,  der  das  Licht  scheut,  Eingang  finden. 

Getlttirliche,  schwere  Nächte,  lejnli  taklle,  für  einen  Kranken  sind 
die  Nacht  von  Sonntag   auf  Montag   und    von  Donnerstag  auf  Freitag. 


414 


Wenn  jemand  erkrankt,  sncht  man  Ftlrspreelier  bei  Gott.  Ins- 
besuüdcrs  mächtig  sind  Abraham  und  8t.  Georg,  denen  man  Opfer 
gelobt.     Man  ergreift  das  Opfertier  bei  den  Stirnhaaren  nnd  sagt: 

„O  du  Freund  Gottes,  o  Vater  der  Gäste  (Abraham)!  Wenn  N, 
genesen  wird,  so  werde  ich  dir  dieses  seblachtcn,  ja  h^lÜ  allah,  jn-ba- 
(]-fJejfiUi,  en  tab  Afin  hada  magdiV  lak!" 

Dann  scbneidet  man  dem  Tiere  die  Stirnhaare  ab  und  verbrennt  sie 
zu  Ehren  des  Heiligen,  während  man  das  Tier  selbst  erst  dann  opfert, 
wenn  der  Kranke  genesen  ist. 

Wenn  ein  Mensch  aus  einer  Quelle,  ans  der  ein  Wolf  oder  ein 
Hund  seinen  Durst  gelöscht  hat^  trinkt,  so  bekommt  er  „Halsweh",  in- 
folge des  „schlechten  Einflusses"  des  Wolfes»  Einen  solchen  Menschen 
nennt  man  Madjub^  und  er  kann  nur  geheilt  werden  von  einem  Manne, 
der  bereits  einen  Wolf  getötet  hat.  Der  Verwandte  des  Madjüh  geht 
zu  ihm  und  sagt: 

„Komm  uud  töte  diesen  Mann,  ta*al  w  edbah  ha-r-ragoIP 

Er  kommt  und  macht  mit  seinem  Sibri_^ije-Messer  gegen  den  Hals 
des  Kranken  siebenmal  die  Andeutung  des  Schlachtens,  und  der  vom 
Wolf  Beeinriußte  genest, 

Die  Lijatne  meinen^  daß  bei  Krankheiten  der  Fakir  hilft,  wenn  der 
Kranke  sich  zu  ihm  begibt  und  ihm  alles  erz^^hlt,  was  ihm  fehlt.  Der 
Fatir  fordert  von  ihm  den  Kopfstriek,  legt  sich  ihn  unter  den  Kopf 
nnd  schläft  darauf  eine  Naeht,  In  der  Frühe  gibt  der  Fakir  dem 
Kranken  einen  roten  oder  grünen  Faden,  den  dieser  entweder  auf  dem 
Kopie  oder  über  dem  BauchgUrtel  zu  tragen  hat.  Dann  kehrt  der 
Kranke  nach  Hause  zurück  und  wird  entweder  gesund  oder  stirbt,  fi 
nas  jatib  wa  ft  nas  ia  jatib. 

Wenn  jemand  von  einem  tollen  Hunde^  knlh  mas'ur»  gebissen  wird^ 
so  kauterisieren  die  ^^xir  die  Wunde,  jakwüh  binar,  und  zwar  so  tief, 
als  die  Zähne  des  Hundes  lang  sind.  Dann  eilt  der  Gebissene  in  das 
Nulvra-Gebict  zum  Gesehlcchte,  t^niüle,  *Ezzeddin,  denn  dort  gibt  es 
Männer,  die  mit  Wunderkraft,  el-'enaje,  begabt  sind.  Diese  spucken 
bloß  auf  die  Wunde,  jatfelü  bass,  oder  feuchten  sie  mit  Milch  an,  in 
welcher  ein  Stück  Teig  aufgelöst  ist,  und  der  Kranke  wird  gesund.  Ja 
die  Wunderkraft  dieser  Männer  ist  so  groß,  daß  sie  selbst  den  von 
ihnen  berührten  Sachen  anhaftet. 

So  erzählte  man  mir  von  zwei  gebissenen  Männern ^  die  sich 
ostwärts  wandten^  äarakü,  in  das  Nu^ra-Gebiet.  Dort  fanden  sie 
den    Lagerplatz     der    *Ezzeddin    leer,    rähele,    salien    aber    in    einem 


415 

Loche  etwas  Sclilickerinilcb,  leben,  das  die  Hunde  übriggelassen  hatten. 
Einer  trank  davon  und  genas,  der  andere  trank  niebt  und  bekam 
die  Tollwut. 

Bei  den  'Azazme  muß  der  Gebissene  die  Lelier  des  tollen  Hundes 
esseo^  kibd  ebkalb* 

Bei  den  Terabin:  Wenn  ein  toltcr  Hund,  kalli  maÄriV,  einen  Men- 
schen beißt j  SU  kommt  die  Ki'ankheit  am  40.  Tage  zum  An^bruche, 
jinsare*  mas'ur,  denn  der  Mensch  gelangt  in  die  (lewalt  eines  bösen 
Geistes*  Da  halten  ihn  die  Männer,  und  weil  ibm  niemand  hellen  kann, 
trucliten  sie^  ihm  den  Tod  zu  erleichtern.  Sein  Vater,  Bruder  oder  Sohn 
holt  ein  Haarsieb  mit  ganz  kleinen  Löcbern  im  Boden^  fUilt  es  mit 
Wasser,  schüttelt  es  und  läßt  das  Wasser  auf  ihn  tropfen,  jui'arbel 
el-moje  *alej.     Die  Anwesenden  fordern  dazu  mit  den  Worten  auf; 

„Verhelfet  ihm  zur  Huhej  er  ist  müde,  und  ihr  tut  nichts  Un- 
erlaubteS;  rajjehuh  ta'ab  ma  fih  baräm." 

Die  Tijäha  geben  dem  Gebissenen  Wasser  mit  ^aVr-Gummi  zu 
trinken  und  legen  auf  die  Wunde  Derwäh-Kanthariden,  welche  die 
Wunde  ausfressen,  oder  brennen  die  Wunde  innerhalb  dreier  Tage  aus. 

In  el-Kerak  wurde  8älem  et-T^rniän  von  einem  tollen  Hunde  ge- 
bissen. Einer  von  den  §aräjre  gab  ihm  sofort  Derwab-Kanthariden 
gekocht  zu  trinken.  Der  Gebissene  fiel  bewußtlos  nieder  und  blieb  so 
vier  Stunden  liegen.  Seine  Angehörigen  ergriffen  nun  deu  Arzt  und 
drohten,  ihn  zu  tüten,  falls  der  Gebissene  stürbe.  Nach  vier  Stunden 
fing  der  Gebissene  an  Blut  auszuwerfen  und  zu  brechen.  Dies  dauerte 
einige  Tage,  und  er  genas. 

Den  Biß  einer  Schlange  heilen  die  Shür  auf  dreierlei  Weise:  Der 
Gebissene  wird  sofort  zu  einem  Wundermanne,  ar-rifa'i  oder  mahwi, 
gebracht.  Dieser  spricht  über  ihn  einige  Formeln  und  legt  seinen  Speichel 
auf  die  Wunde,  welche  heilt.  Ist  kein  Ril^'i*i  in  der  Niihe,  so  wird  die 
gebissene  Stelle  ausgebrannt  oder  gescbnitten» 

Gegen  den  Biß  der  Schlange  umm  al-önejb  at-'Jarma'  gibt  es 
keine  Hilfe,  denn  diese  Schlange  war  nicht  zugegen,  als  Gott  dem  Pro- 
pheten Sliman  ihn  Däfid  die  Schlangen  übergab* 

Bei  den  rffiulläm  wird  der  Gebissene  zum  Scblangenbeschwürer, 
ebhawwAj^  gebracht. 

Bei  den  Terabin  trinkt  er  Senäwer  oder  Meäader  und  wird  mit 
Schlangenhaut  gerieben,  gild  erlern. 

Bei  den  'Azäzme  saugt  der  Schlangenbescbwörer,  al-bawwaj,  das 
Gift  aus  der  Wunde  aus. 


41« 

Wenn  jemand  von  der  Spinne  'AnkaMt  gebissen  wird,  schlachtet 
man  sofort  em  Tier,  gewöhnlich  ein  junges  Kamel,  in  dessen  Haut  der 
Patient  eingewickelt  wird*  Unterdessen  macht  mnn  im  Zelte  eine  läng- 
liche Grube,  in  welche  der  Kranke  hineingelegt  und  bis  auf  den  Mund 
mit  Erde  oder  Sand  verscharrt  wird.  Während  er  nun  liegt  und  schwitzt, 
sagt  man  zu  ihm: 

„0  du  von  der  Spinne  Gebissener^  leben  sollst  du  und  nicht  sterben, 
ja  kari?  al-'ankabüt  enta  tahja  w  hx  tmiit!** 

Wenn  er  fortwährend  antwortet:  cLehen  will  icli^  leben  werde  ich, 
leben j  nlijn^  ahJH,  ahja!»  so  wird  er  gesund. 

Wenn  man  kein  Tier  schlachten  kann^  sucht  man  den  Stengel  der 
Xelu-Pflanze,   zündet   damit   ein  Feuer   an   und  brennt  die  Wunde  aus. 

Der  Stich  eines  Skorpions,  el-'atrah^  wird  ebenso  geheilt  wie  der 
Biß  einer  Sehknge,  nur  daß  man  noch  eine  vierte  Medissin  anwendet, 
die  übrigens  auch  beim  Sehlaogenbiß  vorkommt,  nämlich  ein  IJartit- 
Knochen  wird  zerrieben  und  in  Milch  oder  Wasser  getrunken. 

Den  von  einem  *Änkabiit  Gebissenen  waschen  die  ZullAm  und 
Saldiym  mit  der  Magenfllissigkeit  eines  frisch  geschlachteten  Schafes. 
Dann  legen  sie  ihn  in  eine  Grube,  bedecken  ihn  mit  Erde^  zünden 
darauf  ein  Feuer  an  und  sagen: 


„O  Barmherziger,   o  Barmherziger, 
erbarme  dich  des  errichteten  Grabes! 


Ja  rahim,  ja  rahim 
erluim  el-kabr  el-metim." 


Und  das  wiederholen  sie  so  oft,  bis  das  Fleisch  des  Schafes  gar 
gekocht  ist*  Den  'Al^rab-  und  'Ankabut-Biß  heilt  immer  der  Mann,  in 
dem  das  Wissen  ist,  illi  tth  es-sirr. 

Wer  sich  unwohl  fühtt,  besucht  eine  Therme  und  badet  darin. 
Zuvor  aber  bringt  man  dem  Sliman  ihn  Diiüd  ein  Opfer  mit  den  Worten: 

,j Dieses  Opfer  ist  ein  Opfer  ftlr  Salomo,  den  Sohn  Davids,  ha-d-de- 
bi^ie  dbiht  sliman  ihn  daüd!" 

Das  Blut  muß  ins  Bad  Hießen,  um  ihm  die  nötige  Wärme  zu  ver* 
schaffen.  Auch  Eauchwerk  zündet  man  beim  Bade  an,  denn  auch  das 
Rauchopfer j  haljüra,  ist  Sliman  angenelim.  Die  ywet^it  sagen  beim  Opfern: 

„Dein  Lohn  und  dein  Wert  gehört  Salomo,  dem  Sohne  Davids, 
und  den  Bewohnern  (Geistern)  dieses  Ortes,  agrki  w  twabki  lisliman 
ihn  daüd  w  liskan  had-makän.'* 

Die  IJewät  haben  am  liebsten  das  Bad  bei  et-Tur.  Dort  ver- 
schaffen sie  sich  ein  Schaf  oder  eine  Ziege,  die  sie  opfern,  so  daß  deren 
Blut  ins  Wasser  fließt,  und  sagen  dabei: 


417 


„Dies  gehört  Gott,  und  der  Lolm  und  der  Wert  dieses  0|>fers 
gehört  dein  Herrn  dieses  Bades,  hatli  liwi^li  allnh,  w  ng-crha  w  twabha 
lifälieb  hal-hammam  .  .  ,  ," 

Dann  hestreicheii  sie  mit  dem  Bhite  die  Tiirseliwelle  des  Bades, 
Den  Kopf  samt  allen  Eingeweides  werfen  sie  ins  Meer,  desgleichen 
auch  das»  was  sie  nicht  aufessen  können. 

Im  Bade  sitzend,  rufen  sie  fortwährend,  der  Geist  möge  die  Quelle 
wärmen,  „t^rnm  wusszo!" 

Das  beste  Mittel  gegen  alle  Krankliciten  der  Kinder  Inctet  der 
Schutz  des  Vogels  Giddct  el-'ejal.  Er  soll  dem  Kauz  ähnlieh  sein,  hat 
einen  gebogenen  Schnabel  und  goldgelbe  Augen.  Wenn  ihn  in  el-Kcrak 
eine  Frau  in  die  Hände  bekommt,  putzt  sie  ihm  das  Gefieder,  hängt 
ihm  an  den  Hals  und  die  Fftße  bunte  Glaskügelehen,  schminkt  ihm  die 
Augen  mit  Kollirinm  und  läßt  ihn  frei.  Sie  ist  sicher,  daß  ihren  Kindern 
niemals  etwas  Böses  zustößt.  Da  es  jedoch  schwer  ist,  den  Vogel  lebend 
zu  bekommen,  und  er  mit  allen  seinen  Bestandteilen  als  beste  Medizin  gilt, 
so  spüren  ilim  die  Jäger  nach  und  bringen  ihn  den  Frauen  wenigstens 
tot  Diese  trocknen  seine  Knochen,  seine  Federn,  sein  Fleisch  und 
heben  alles  sorgftiltig  auf.  Den  Sehnabel  und  die  Krallen  tragen  die 
Knaben  auf  dem  Kopfe  als  bestes  Amulett  gegen  den  bösen  Blick.  Wird 
ein  Kind  krank,  so  beränchert  man  es  mit  einem  Teile  des  Vogels, 
die  Mutter  macht  aus  ihrer  eigenen  Milch  und  Ammoniak,  wuSAal^a, 
eine  Salbe  und  reibt  damit  das  Kind  ein. 

Krankheiten,  el-amraij,  welelie  bei  den  *S{jftr  am  öftesten  vor- 
kommen, sind  folgende: 

Al-Mare^  oder  Wa^a*  al-kalb,  Magenschmerzen.  Als^  Mittel  dagegen 
gebraucht  man  Ba'eti'an  mit  Salz,  was  gleich  in  der  Frühe  gegessen 
wird.     Statt  Ba*eträn  nimmt  man  auch  Schießpulver. 

Waga'  ar-ras,  Kopfschmerzen.  Man  mischt  Meruhe,  Towma  und 
Ud  timbak  und  nimmt  es  auf  nrichterneni  Magen  ein,  oder  man  wendet 
das  Kauterisieren,  keJLJ,  an. 

Al-IJa^^ba  oder  abljubajge,  Masern*  Der  Kranke  wird  mit  Merar 
eingerieben  und  bekommt  gekochtes  Linsenwasser,  Sorbet  'adas,  zu 
trinken. 

Al-Gadari  (sie),  Blattern,  sind  unheilliar,  mä  lu  dwa*  abadan. 

Al-TJumma  oder  as-Siunie,  Fieber.  Man  räuchert  den  Kranken 
mit  den  Haaren  eines  schwarzen  Sklaven  und  einer  Hyäne  ein.  Zu 
trinken  bekommt  er  den  Absud  von  Lubb  ar-rfiwand,  Oummigutt,  und 
'Äfijjc-Kürnern. 


418 


Aö-Sa{li,  DurelifalL 


an  wickelt  in  ein  Stück  Baumwolle  oder 
Kamelhaar  Teer^  el-kutnm,  Alaun»  as-s^ibbe,  »Sclncßpulver»  mell.i  barüd^ 
und  Grünspan^  g-inazre  oder  g:inzara,  und  steckt  es  in  den  After.  Hilft 
es  nicht,  ida  lam  janfa*,  kaiiterisiert  man  den  Patienten  zwischen  der 
vierten  und  fünften  Zehe,  al-liom^or  w  hadidu^  oder  oberhalh  der  Knöchel. 

As-Öcrba,  ein  Geschwür^  wird  mittels  eines  scliarfen,  dünnen  Hölz- 
chens, biläl,  geöffnet,  nnd  wenn  dies  nicht  hilft^  ausgebrannt. 

Az-Zukme,  Verkühlung;  Kamelmilch  mit  Kamelurin  und  etwas 
Erdsalzj  melb  bafir,  wird  gekocht  und  getrunken. 

Malftif  oder  Habb  al-fran^i,  venerische  Krankheit;  man  kauft 
aus  der  Stadt  BalVit  und  Quecksilber^  z^bft^^  und  salbt  damit  das 
kranke  Glied  14 — 21  Tage.  Wilhrend  dieser  Zeit  darf  der  Kranke  bei 
den  Silur  nur  Brot  ohne  Salz^  ebljubz  ab'adabj  essen  und  lauwarmes 
Wasser  trinken.  Nachher  muß  er  sich  enthalten  von  Ziegenfleisch, 
lahm  as-samra'j  von  nicht  ganz  frischem  Fleische^  Milch,  von  zerkochtem 
Käse,  marie,  und  zwar  ein  ganzes  Jahr  lang,  ai-hawl.  Niemals  soll  er 
essen  Haaenfleiscb»  Gazellenfleiseh  und  SpringmäusCj  lahm  el-arnab, 
az-zabi,  al-garbü*. 

Ar-Ramad,  Ophthalmie»  wird  mit  Salzwasser  geheilt.  Hilft  es  nicht, 
80  nimmt  man  Siäem,  reinen  Zucker,  Mbaraka,  Habbe^  el-Iyutra,  und 
dies  alles  wird  innerlich  und  ilußeriich  angewendet. 

Die  'Am^vrin  kennen  folgende  Krankheiten: 

Tfirba,  Typhus^  wird  geheilt  dui*ch  das  Kauterisieren,  al-key,  am 
Scheitel 

ITamra',  Schmerzen  im  HalsCj  iverden  durch  al-Kejj  kuriert. 

NahbÄryje,  Sclmupfen»  wird  dorch  Schnupfen  von  Zwiebel  und 
IJelwc  geheilt, 

Al-Ijumma,  Fieber,  wird  durch  al-Key  geheilt, 

Al-Gedra,  Blattern;  ein  Gefiiß  wird  mit  Kamel-  oder  Schafurin 
gefltllt,  Salz  hinzugetnn,  nnd  der  Kranke  muß  darin  längere  Zeit  sitzen 
bleiben.  Fehlt  ein  solches  Gefiiß,  so  wird  der  Kranke  in  nasse  Tlicher 
eingewickelt. 

Äl-lJuffa^  wenn  jemand  nicht  weiß,  was  er  tut  und  was  er  spricht, 
^er  ist  nicht  bei  sich^.  Diesen  traurigen  Zustand  kann  nur  ein  Fa^ir 
heilen.  Er  murmelt  verschiedene  Worte  und  macht  verschiedene  Gesten 
über  ihn,  jireb  *alejh. 

Al-Bard,  Verkühlung;  da  werden  die  Pflanzen  Za'tar  und  Ga'de 
gekocht  und  getrunken. 

Abu  Mizralj:,  Bauchschmerzen;  es  wird  am  Bauche  kauterisiert. 


tIaKba,  Masern;  Zwiebelsaft  wird  in  das  Auge  getrojift.  i 

Silälj  bektisches  Fieber;  ein  Stück  Gold,  gewöbnlich  eine  Lira 
(Ntra)  wird  in  so  viele  Stücke  geteilt,  als  die  Familie  Glieder  hat^  und 
jedes  Mitglied  verscbluckt  ein  Stückeben.  Wer  jedoch  die  Krankheit 
schon  hat,  dem  kann  dieses  Mittel  nicht  mehr  nützen, 

Hihhj  Durchfall;  nitin  steckt  Za'tar  oder  Pfetler  in  den  After. 

EMyahha,  Husten;  wird  kuriert  durch  Za'tar  und  Salz,  gekocht 
in  der  Milch  einer  schwarzen  Ziege. 

Az-Zukme,  Erkältung;  Gerste  wird  mit  Salz  gekocht  nod  dann 
zerquetscht  und  gegessen. 

Züllam: 

llamra*^  Halsschmerzen. 

El-Gidre,  Blattern. 

EMJasbe,  Masern. 

El-Gerab,  Krätze;  der  kranke  Mensch  wird  mit  Salzwasser  gerieben. 
Das  Kamel  oder  Schaf  wird  gerieben  mit  dem  Absud  von  der  'Adu-Pflanze, 

T;;Inicmakän;  wird  mit  kaltem  Wasser  kuriert, 

El-'Efene,  Geschwüre,  l^Jabb,  welche  das  menschliche  Fleisch  ver- 
zehren; der  zerriebene  IJegbe-Knochen  wird  geschnupft,  tatakarraf. 

Sa^idijjin: 

Waga'  er-ras,  Kopfweh;  el-Kejj  auf  die  Schläfe,  el-kejj  'ala^s-aaber, 

Tenibin: 

Wa^a'  er-räs,  Kopfschmerzen;  Medizin:  Sabra  murra. 

Waga'  ebbafn,  Baucbschmerzen;  Medizin:  Kamelfleisch  gebraten, 
miäwi. 

Waga'  el-a*da'  Rheumatismus;  Medizin:  el-Wara|j:,  Amulett. 

S^üne^  Fieber;  Medizin:  Sulfcta,  Chinin* 

Ramad^  Augenkrankheit;  Medizin:  el-Ginzara  und  Sabbe  mit  Ei- 
weiß auf  das  Auge  gelegt. 

El'lJaHba,  Masern;  keine  Medizin. 

El-Gedra,  Blattern;  keine  Medizin. 

Kaaj^je,  Hautaussatz;  Behandlung:  Kauterisieren. 

Dasbe  oder  Dasme,  Scliuupfen,  wird  nicht  als  Krankheit  betrachtet. 

El-lj^ahha,  Keuchhusten;  Medizin:  cl-Kejj  hinten  am  Halse,  'ala  l^araze. 

El-Ijsär,  Nieren-,  Blasenkrankheit;  Medizin:  el-Key  auf  dem  Kopfe 

oder  der  Brust, 

EI-Faleg,  Apoplexie;  keine  Medizin* 

27* 


420 

En-Nafs;  Blutreinigung  nach  der  Geburt;  die  Frauen  sammeln  und 
trocknen  die  Erl^cta-Pflanze,  bewahren,  jidbarü,  sie  für  diese  Periode, 
lin-nafs,  und  essen  sie  dann  mit  Eiern. 

Riööebe,  angeschwollene  Nase;  sie  reinigen  den  Gewehrlauf,  mischen, 
was  herausfallt  mit  Alaun,  Sabbe,  geben  Wasser  dazu  und  beschmieren 
die  Nase. 

Wenn  einer  Frau  nach  der  Frühgeburt  der  Bauch  anschwillt,  so 
machen  sie  die  If  ed-Kette  glühend,  legen  sie  in  einen  Kessel  voll  Wasser, 
die  Frau  muß  darauf  sitzen  und  schwitzen. 

Zahnweh;  ein  Kamelzahn  wird  zu  Mehl  gerieben,  mit  Tabak  ver- 
mengt und  in  der  Pfeife  geraucht. 

In  el-Kerak  kommt  sehr  oft  vor: 

Ilemma  =  Sbüne,  Fieber. 

Mäz^e  oder  Maz^e,  Gehimkrankheit. 

Manziil,  Dysenterie. 

Rib,  Rheuma. 

Wga'  el-^alb  =  Lawa',  Magenkrankheit;  el-Kejj  auf  dem  Bauche. 

Ab-el-ehkej,  Kolik. 

Witab,  Schmerzen  im  Rückgrat. 

Tahäl,  Milzkrankheit. 

!^ahha,  Husten. 

Ramad,  Augenausschlag. 

Wga'  er-räs,  Kopfschmerzen. 

l.Tarij. 

Nakze,  bösartiges  Geschwür. 

Mabhüh  =  Madjüb,  Keuchhusten. 

Firgan  =  Egfär  =  ];labbe  frangi,  venerische  Krankheit. 

Zuöme,  Erkältung. 

Sadra. 

Masdür. 

Maksüm. 

Seltener  kommt  vor: 

Nubbar,  Typhus. 

T.Tasba,  Masern. 

Gadra,  Blattern. 

Bei  den  ^wet^  kommt  vor:  Tarha,  Typhus,  Gadari,  Wit&b,  al- 
Hala.  Firgän  el-frangi,  Syphilis,  kommt  bei  ihnen  nicht  vor,  ist  aber 
sehr  verbreitet  in  Ma'An  und  balad  w.  Müsa  (el-Gi). 


421 


Das  Kauterisieren,  elkey,  wird  ati gewendet  mit  glulieudpm  Eiseo, 
mitsaf,  oder  mit  gliiliender  Nadelj  iiiatmty  oder  mit  glühendem  Glase, 
Ijiadhe. 

Die  Einwohner  kennen  viele  heilkräftige  Pflanzen,  die  sie  ein- 
wwnmeln  und  getranehen.     So  in  el-Kerak: 

lyersa'enne;  wird  gebraucht  gegen  den  Stich  giftiger  Reptilien  und 
gegen  Magenkrankheiten. 

Dabwa;  mit  ihrem  Safte^  gemischt  mit  »Schafachmalz^  wird  der 
Kopf  gesalbt,  wenn  er  mit  Geschwüren  bedeckt  ist. 

l.lemhem;  zerquetscht  auf  Leinwand  gestrichen  und  bei  rheumati- 
schen Schmerzen  angelegt. 

yejsaban;  die  Blätter  werden  gekocht,  und  der  Absud  als  Laxativ- 
mittel getrunken. 

Tarfa';  trockene  Blätter  zerrieben  und  mit  Salz  vermengt^  helfen 
gegen  Angenkrankbeiten  der  Tiere. 

Difla;  trockene  Blätter  werden  geniucht  bei  Augenkatarrb, 

Sit;       I 

Ktela;    !  gekocht,  Absud  getrunken  bei  Magenbeschwerden. 

Ga^de;  ) 

,*      \\    ,  1  getrocknet,   werden   in   den   Kessel   gelegt»   wenn 

Handakük:  ]  ^  '       ^^  ,      .        .    .    *"     ^  ' 

',    ,    '    :l  Butter  gekocht  wird. 

E  rlf  ed-dik;  )  ^ 

Gegen  THl,  Milzkrankheit  der  Schafe,  wird  verwendet:  Feilspäne 

des  Stahles,  hradet  el-buladj  mit  Sodomsalsa  (Moersalz)  und  Honigs  oder 

Eisenschlacken,  babat  el-l;adid,  mit  Traiibenöirup^  dibs,  oder  Honig,  oder 

dunkelblauer  Feuerstein,  §wan  cl-azrak,  zerrieben  mit  Honig, 


Letztwillige  Verfügung;  Sterben  und  Begräbnis. 

Der  Sterbende,  al-munaze',  wird  bei  den  >^[mr  von  allen  Männern 
des  Lagerplatzes  und  ancb  von  Frauen  besucht.  Man  fragt  ihn  nach 
etwaigen  Forderungen  und  auch  nach  seinen  Schulden^  mä  lu  wa  ma 
alejli.  Hat  er  noch  kleine  Kinder,  so  fordert  man  ihn  auf.  ihnen  einen 
Voniiund  zu  bcötellen^  und  er  tut  es  mit  folgenden  Worten: 

„O  N.,  icli  vertraue  dir  meine  Familie  an.  Ihre  Sünde  auf  deinen 
Nacken,  ja  flan  awda'tak  'ejc^li,  bat»tom  il  ra^^batak"  f  Anicärin). 

Bei  den  S^iAr;  „O  N.^  meine  Familie  (lege  ich)  von  meinem  Nacken 
auf  deinen  Nacken,  ja  flau  Vjrili  min  rukubti  ibt  ruknbtak." 


422 


Ist  defj  den  er  zum  Vormund  h<iben  will,  niclit  imwesend,  so 
sagt  er  zu  zwei  der  Anwesenden: 

„O  N.  und  N,,  ihr  seid  Zeugen,  daß  N.  der  Vormund  meiner 
Familie  ist,  jd  flän  wa  ja  flän  tarakn  ähüd  inna  flän  wa§ij  *ejAH." 

Bei  den  Salajta  sagt  einer  der  8öhne  oder  Verwandten  zum 
Sterbenden : 

„Sieh'  uns  an!  Lege  unsere  Vergehen  auf  den  Nacken  eioes 
Mannes,  bevor  du  stirbst,  ataraa  hott  Ijatijatna  ti  rukbe  withefl  kabl 
mn-täenkel." 

Er  l>estimmt  einen  und  sagt  ihm: 

„Einen  Taubenkranz  (lege  ich)  von  meinem  Nacken  auf  deinen 
Nacken^  \6k  hammam  min  rukubli  lirkubtak!*^ 

Ist  der,  den  er  zum  Vormunde  haben  mochte,  nicht  anwesend, 
so  bevollmilchtigt  er  einen  Jlaun^  ihm  dies  auszurichten,  was  dieser  tut 
mit  den  Worten: 

„In  dem  Äugenblicke,  wo  der  Ivopfstrick  abrutschte,  und  der 
Sfieichel  floß,  legte  er  diese  heilige  Pflicht  auf  meinen  Nacken  und  ich 
übertrage  sie  auf  dich,  Wed  milt  el-'eraame  w  sijnlt  er-rejale  flau  hatt 
had-amane  birkubti  w  ana  mufuj^je^ha  ^alejk.** 

Nun  sagt  der  Sterbende  bei  den  I.Iewät  zu  seinen  Sühnen: 

„Höret  meine  Kinder,  ich  soll  von  N,,  dem  Sohne  des  N.,  Blut 
verhingen;  wenn  ihr  Männer  seid,  nehmet  an  ihm  Kache  und  mein 
Gebein  wird  sich  drin  in  seinem  Grabe  und  Grabhügel  freuen,  daß  ihr 
eueren  Vater  liebet.  Es  ist  euere  Pflicht,  Rache  zn  nehmen,  denn  es 
ist  keine  Schande,  esma'ü  awladi,  inna  li  *ala  flau  ihn  flau  damm^  fn 
ida  kuntu  rgäl,  tastaddu  attar  minnu,  w  *aznii  fi  dahcl  birzahih  w 
ramsiii  jifrah    inna  kuntu  tahebbü   abakuj  Vleku  bit-liir  mahn  raijar*** 

Bei  den  Ka'abne  sagt  der  sterbende  Vater: 

„Ehret  eueren  Gast,  Nachbar  und  Schutzbefohlenen! 
Der  N.  war  mein  guter  Freund  und  der  N,  mein  Genosse, 
hütet  euch,  ihn  anzufeinden! 
pejfkn,  garku,  dabilku  ekrimühom 
flan  laddiki  w  tlan  rafi^i  iii'il^ii  bim'fidatih." 

„Der  N.  war  mein  erbitterter  Feind; 

nehmt  euch  in  acht  vor  seiner  Treulosigkeit  und  bekommt 
ihr  ihn  in  euere  Gewalt,  so  schonet  ihn  nicht. 

Flan  'amel  ma'i  'adAwa  ^iddan 

oslnl  rainno  'an  el-|"adra  w  id  kadertu  'aleh  la  twafitruh." 


433 

Oft  verlangt  der  Sterbentle,  daß  seine  Lieliliogskamerm  an  seinem 
Gedächtnistage  geopfeft  werde  und  bestimmt  seinen  Begrabnisort 

In  el'Kerak  sagt  die  sterbende  Frau  zn  ihrem  Manne: 

„0  N.J  ich  übergebe  dir  meine  Kinder,  daß  sie  die  N.  nicht  miß- 
handelt. Ihre  Sünden  von  meinem  N.icken  anf  deinen  Naeken  (du  bist 
für  sie  verantwortlieh),  ja  flan  'ana  moda'tnk  awiadi,  la  t^dclliiom  flane 
batijethom  min  rakbati  fin  rakbatak." 

Bei  den  Terabin  sagt  der  Jlann  zu  seiner  Frau: 

„Verzeih'  mir,  snmeblni^*,  worauf  sie  antwortet: 

„Ich  verzeihe  dir  und  entbinde  mich  aller  Pfliehten  dir  gegenliber^ 
ami  nisamehtak  w  musltete  hakki  'annak!^* 

Bei  den  letzten  Zuckungen  des  Sterbenden  klagen  die  Weiber  in 
Madaba: 

„Sänftiglich»  der  du  die  Seelen  herausziehst! 
Schau,  diese  Seele  ist  mir  teuer  ..... 

Bahhüu  jil  gaddäb  el-arwah 
tara  ha-r-rüh  lalijc  'alejje " 

Wenn  der  Todeskampf  zunimmt^  in  iitadd  alejh  an-nizä\  lußt  ein 
Verw^andter  dem  Sterbenden  tropfenweise  Wasser  in  den  Mund  fallen, 
jarurrüh,  daß  der  Geist,  ruh,  leicliter  herauskommen  kann.  Dieser 
verläßt  den  Körjter  durch  den  Hals  und  die  Na.se. 

Auch  die  *Azazme  gießen  dem  Sterbenden  tropfenweise,  ettererri, 
Wasser  in  den  Mund,  während  die  Umstehenden  dabei  wiederholen: 

„Gott  möge  dir  verzeihen,  allah  jisämehak!" 

Wer  fern  von  den  Seinigen  stirbt,  dem  gießt  niemand  Wasser  in 
den  Älund,  sein  Geist  kann  den  Kürper  nur  mit  Anstrengung  verlassen, 
was  dem  Sterbenden  große  Schmerzen  verursacht.  Deshalb  gilt  für 
schwer  der  Fluch; 

„Möge  dir  kein  Wasser  in  den  Schlund  gegossen  werden,  mA 
titnaUtat  <i  halkak!" 

Der  Geist  verläßt  ihrer  Meinung  nach  den  Körper  durch  die  Nasen* 
lOcher.  Dem  Toten  werden  die  Augen,  tasbil  el-'ujun,  und  der  Mund, 
taskir  ebtanmit  geschlossen;  gehen  sie  auf,  so  sagt  man,  der  Tote  könne 
sieli  nicht  trennen  von  dieser  Welt,  innu  mutararrcb  ti  ha-d-dunja. 

Die  Nasenlöcher,  die  Ohren  sow^ie  die  Afteröffnung  werden  mit 
üaumw^olle  oder  Kamelhaar  verstopft. 

Gewaschen  wird  der  Tote  bei  den  S[iür  und  *Amarin  mit  Wasser 
und  Seile  (falls  solche  vorhanden  ist}.     Hatte  er  zwei  Frauen,  so  muß 


424 


eine  jede  einen  Topf,  kidr^  wannen  Wassers  bringen  und  den  Toten 
waschen* 

Bei  den  i^b^ir  wird  er  mit  seinem  gewühnliclien  Kleide  an- 
getan, bei  den  ^Amarin  bekommt  er  nur  das  Hemd^  towb,  alles  andere 
nehmen  seine  Verwandten.  Dann  wird  er  in  das  Leiehentucb»  al-kafan, 
eingewickelt. 

Die  Frau  wird  ebenfalls  gewaschen,  hierauf  ganz  mit  der  Salbe 
'Atür  gesalbt,  an  Händen  und  Füßen  mit  Henne  geschminkt,  und  mit 
ihrem  Schmuekc  angetan  wie  zur  Hochzeit.  Alle  Kleider»  die  sie  hat, 
werden  ihr  angezogen,  und  ihr  Gesieht  mit  einem  blauen  Tuche,  mindil 
istambuli,  bedeckt.  Die  Frau,  welche  die  Tote  mit  IJenne  schminkt, 
sagt  dabei  in  el-Kerak: 

„So  Gott  willj  zum  glückseligen  Paradies 
nnd  zur  weiten  Entfernung  von  den  Feuern 
und  zum  ewigen  Verbleib  in  der  GlUckseligkeit. 

In  hix   alläh  lignftn  en-na*lm 
w  *an  en-n!ran  mzal/zahtn 
wa  fi-n-na^im  m];alladin." 

Der  Tote  wird  von  seinen  nHehsten  Verwandten  begraben.  Seine 
besten  Freunde  errichten  ihm  d*as  (Irab,  womöglich  in  der  Nähe  der 
Gräber  der  Ahnherrn  und  dort,  wo  große  Steine  vorhanden  sind.  Findet 
sich  in  der  Nähe  Wasser,  so  ist  dies  ein  bevorzugter  Ijegräbnisplatz»  Da 
der  Boden  zumeist  hart  und  felsig  ist  und  die  Wlistenbewohner  nur 
schlechte  Werkzeuge  haben,  so  wählen  sie  am  liebsten  alte  Ruinen 
zum  Begräbnisplatze.  Dort  wird  dann  jede  W^ölbuDg  benützt,  weil  sie 
leicht  verschlossen  werden  kann,  wodm*ch  der  Leichnam  vor  Hyänen 
bew^ahrt  bleibt. 

Zum  Grabe  begleiten  den  Toten  seine  Verwandten  und  die  im 
Lager  Wohnenden,  alkarajeb  w  aManajeb,  doch  darf  die  Mutter  nicht 
mit  der  Leiche  ihres  kleinen  Kindes  gehen.  Ins  Grab  wird  der  Tote 
auf  den  Kücken  oder  auf  die  rechte  Seite  gelegt  mit  ausgestreckten 
Händen  und  Füßen.  Die  ^Azäzme  und  ^.ulläm  füllen  einen  kleinen 
Krug,  berik,  mit  W^asser  und  stellen  ihn  zu  Häupten  des  Toten,  auch 
legen  sie  ihm  unter  den  Kopf  einen  Steio,  den  sie  Awsad  el-hakk  nennen. 

Die  Sa  idijjin  nehmen  von  dort,  wo  der  Tote  gestorben  ist,  Kiesel- 
steine^ swane,  und  Staub  und  legen  es  auf  den  Boden  des  Grabes. 

Die  l.Iewat  geben  dem  Jlannc  Mehl,  dakik,  ins  Grab  und  der 
Frau  ihre  Schminke^  kohl,  Uiit. 


425 


Das  Grab,  al-j^iclr,  wird  womöglich  immer  mit  Wasser  begossen. 
Die  es  gegraben  luiben,  waschen  darüber  die  Hände,  va^alii  aiejh, 
begießen  es  mit  Wasser  und  sageo: 

„Wir  reinigen  deine  Schuldj  o  N.j  durch  unsere  Mühe  deinetwillen, 
ehua  mubrij^jin  demmatak  ja  fiän  ti  ta  abua  raaak!^ 

Die  Znllam  besti^euen  das  Grab  mit  Schießpulver. 

Alle  älteren  Kleidungsstücke  des  Toten  werden  auf  das  Grab  ge- 
legt. Vor  dem  Grabe  steht  ein  längerer,  düDuer  Stein  (Steinplattej  die 
ZuUam  nennen  sie  Nasajeb,  die  Sa*idij[iiü  Aasab)j  der  bei  jedem  Toten- 
opfer mit  dem  Blute  des  Opfertieres  bestrichen  wird.  Am  Hebsten  opfern 
sie  die  Tiere  derart,  daß  sie  diese  auf  den  Stein  legen,  so  daß  ihr  Blut 
von  dem  Steine  herab  auf  das  Grab  fließtj  ed-damm  jasil  ma*  al-an?ab. 

Die  Terabin  streuen  auf  das  Grab  2 — 3  Rotl  trockene  Feigen, 
kufteu,  welche  die  anwesenden  Kinder  essen. 

Den  Ermordeten  dürfen  nur  seine  nächsten  Verwandten  in  daa 
Grab  legen  und  lassen  dann  das  Geschrei  ertönen; 

„O  N-,  du  kannst  schlafen,  auf  uns  ruht  jedoch  Schande^  ja  flau, 
ente  *alek  en-nom^  wa  hna  'alena-Mom!** 

Wenn  in  el-Kerak  jemand  stirbt,  rnfen  die  Anwesenden:  ^Uebt 
ihm  die  Richtung,  Icabbeluh!"  und  legen  ihn  auf  den  Klicken,  und  zwar 
mit  dem  Gesichte  gegen  Osten,  wenn  er  ein  Christ,  oder  gegen  Süden, 
wenn  er  Muslim  ist.     Deshalb  hört  man  auch  den  Flueh: 

„Gott  soll  dich  nicht  sterben  lassen  in  deiner  Richtung  (d.  h.  du 
sollst  ganz  verlassen  sterben),  allah  la  jimawwetak  'ala  t^ibltak!** 

Ist  ein  Toter  im  Zelte,  geht  man  zum  Händler  und  kauft  dünne 
Leinwand,  matjani  turabi  —  etwa  h\  für  eine  Frau  bis  30  Ellen  ^  nnd 
zerschneidet  sie,  als  ob  man  ein  Tob-Hemd  ohne  Arme!  nähen  wollte» 
Auch  ein  Lendenschurz,  wazre,  wird  hergestellt  Nun  holt  man  die 
Tragbahre,  serir,  oder  wenn  keine  da  ist,  nimmt  man  zwei  lange 
Zeltsttmgen,  befestigt  an  ihnen  den  Hudra-Teppich  und  die  Männer 
tragen  den  Toten  in  die  Kirche  oder  gleich  zum  Grabe,  nachdem  sie 
ihm  alle  seine  Kleider  angezogen  haben. 

Das  Grab  wird  von  West  nach  Ost  gegraben*  Die  Langseiten 
werden  ausgemauert,  doch  ohne  Mörtel,  Jl"»  Von  den  Sehmalseiten  au 
bedeckt  man  das  Grab  mit  großen,  platten  Steinen,  sab^yeh,  und  läßt 
nur  in  der  westlichen  Hälfte  eine  Öffnung,  das  Grabtor,  bab  el-kabr. 
Unter  den  Kopf  legt  man  ein  Kissen,  das  mit  Stnub  gefüllt  ist,  und 
den  Boden  des  Grabes  bedeckt  man  mit  den  Kleidern  des  Toten  oder  mit 
dem  'larniba-Teppirh,  um  ihn  vor  Kälte  zu  schützen,  hufan  min  el  bard. 


426 


Wenn  das  Grabtor  an  einer  Selimalseitc  angebracht  ist^  heißt  es 
Fisntkiye.  Der  Tote  wird  auf  den  Rücken  gelegt  und  dnreh  das  Tor  ins 
Grab  geschoben,  was  die  Frauen  ze  hindern  trachten.  Nun  kommt 
der  Vater,  Bruder  oder  Sohn  des  Toten  und  bittet: 

„Lasset  mich,  daß  ich  das  Grab  anschaue^  ob  es  schön  ist,  ballüni 
aKif  cbkabr  in  kan  zen." 

Er  umarmt  den  Toten  und  schreit: 

„0  mein  Wehe,  o  meine  Trennung^  wolier  kommt  zu  mir  das 
Unglück,  )(i  weil  ja  ^at^'^ti  min  en  lej    a(Ji(JV" 

Er  wil!  nicht  weggehen  und  ruft: 

yjLasset  mich  hier  bei  ihm  bleiben,  hallüui  hana  *endo!" 
und  man  muß  ihn  mit  Gewalt,  biz'Znr,  entfernen.     Nun  wird    das  Tor 
mit  einer  |j:roßen  Platte  zugedeckt. 

Wenn  jemand  eine  Sache  (Feld,  Geld,  Maultier  n.  dgL  m.)  be- 
ansprucht, die  ihm  jetloch  der  Besitzer  dcrselbeu  verweigert^  so  wird 
der  Streit  gewöhnlich  am  Grabe  geseh lichtet.  Stirbt  nämlich  dcr^  von 
dem  etwas  gefordert  wird,  oder  stii*bt  ein  Mitglied  seiner  Familie,  so 
tritt  einer  seiner  Anverwandten  zu  dem  Grabtore  und  ruft  den  An- 
spruch Erhebenden.    Wenn  dieser  erscheint,  sagt  er  zu  ihm: 

7, Lasse  den  N.,  Sohn  des  N.,  begraben,  delli  flan  ibn  flau!" 

«Wodurch,  fi  weä?» 

^Laß  das  Geforderte  nach^  fut  ha-t-talbe!" 
und  der  Fordernde  muß  einen  Garanten  bestimmen^  daß  er  von  seiner 
Forderung  ganz  nachlasse.    Sollte  er  sich  weigern,  so  ruft  man  ihm  zu: 

^Brich  nicht  das  GemiU  des  Niedergeschlagenen,  la  takser  hater 
el-maksfu-a  hatro!" 

Wenn  der  A'^erstorbene  einen  unverheirateten  Sohn  oder  Bruder 
IiinterUlßt,  so  bittet  der  nächste  erwachsene  Anverwandte  beim  offenen 
Grabe  für  ihn  um  ein  M tidchen.  Auch  diese  Bitte  muß  erfüllt  werden. 
Das  geschenkte  Mädchen  heißt  *A(ijjet  bufra  und  niemand  darf  es  mehr 
beansprucben,  bi  tegüz  ettaSvi!  *aleha. 

Wenn  ein  verheirateter  Bruder  stirbt,  verlangt  sein  lebender  Bruder 
am  Grabe  seine  Witwe  von  ihren  Anverwandten  zur  Frau  indem  er  sagt: 

„Leistet  mir  Ersatz  dui'cb  sie,  lasset  mich  erheitern  durch  sie, 
*awwe(Jüüi  biha^  Ludlüni  mitwannas  biha!" 

Seine  Bitte  wird  ihm  gewährt.  Nach  dem  Begräbnisse  kaufen  die 
Verwandten  der  Witwe  einen  Mantel,  6alc,  und  schenken  ihr  diesen. 

Angehörige  einer  anderen  Sippe  laden  die  Trauernden  zum  Essen 
ein.     Sie  umarmen  die  Trauernden^  ktlssen  sie  und  sagen  zu  ihnen: 


427 

„'Möge  ersetzt  werden,  was  sich  en tf ernt ~ Hat  ( der  Tote),  mablüf 
mä  ratla!'^    und  der  Traucmde  antwortet: 

„Dein  Kopf  soll  (du  sollst)  gesimd  bleibenj  jislam  rasak!" 

Die  Angehürigeii  aus  der  Sippe  des  Verstorbenen  dürfen  sich 
gegenseitig  nicht  begrilßen.  Nach  dem  Essen  gehen  die  Tranernden,  el- 
mu^abbarinj  in  ihre  Wohnungen.  Am  nilchsten  Tage  wiederholt  sich 
diese  Einladung  und  so  dauert  das  7 — 10  Tage,  Nach  dem  Tode  einer 
Frau  erfolgen  keine  Einhidtingen* 

Zum  Zeichen  der  Trauer  zerreißen  die  Sljflr  das  Kleid  vom  Halse 
bis  zur  Brustj  jaknddü-1-gejb,  bestrenen  das  Haupt  mit  »Stanb  und  AscliCy 
jata*afl:arü  birrurnjid^  und  raufen  sich  die  Haare  aus.  Die  Frauen,  albic]. 


<rK.'l^-  -*" 


*-       S 


Fig,  62.    Eiu  Buduiucu^Äb. 


lassen  sich  die  Locken  absclmeiden,  auch  weinen  und  schreien  sie.  Die 
meisten  Männer  weinen  nicht,  dafür  wiederholen  sie  die  Worte: 

„Bedecket  ihn!  Sein  Herr  hat  ihn  gebracht,  sein  Herr  hat  ihn 
weggenommen^  mehCdj,  rabbu  gäbu,  rabbu  a^adu,^ 

Zum  Zeichen  der  Trauer  tragen  die  Frauen  einige  Tage  auf  der 
Stirno  ein  weißes  Band,  Jüngere  Schwestern  oder  die  Witwe  und 
Töchter  des  Verstorbenen,  wenn  sie  noch  jung  sind,  sehneiden  die 
Zöpfe  ab  und  legen  oder  binden  sie  aufs  Grab  (Fig.  62).  Auch  zer- 
kratzen sie  sich  das  Gesicht  und  die  Brustj  bis  Blut  kommt.  Wenn  sie 
den  Toten  zum  Grabe  begleiten^  jammern  sie: 

Ja  flau  haja  I 


^0  N*,  wie  weit  bist  du! 
Wer  wird  uns  ernähren,  o  wehe  uns! 
O  dem  eine  Reise  bevorsteht  1  (Die  heiligen 

Buchstaben  Ja-S!n  über  dir[?]) 
Entferne  dich  nicht! 


Ja  min  ju  ajjesna,  ja  wejlna! 
Ja  sin  (slr)   alejk! 

La  tab*ad!« 


428 


Bei  den  'Auiiirin  heißen  die  trauernden  Verwandten  el-Hukassarm. 
Nach  dem  Todesfälle  essen  sie  abends  Dielita  und  werden  am  nächsten 
Tage  in  ein  anderes  Lager  eingeladen*  Bei  den  Hanägre  trauert 
die  Schwester,  Tochterj  Frau  nach  dem  Toten  ein  Jahr,  nach  der  ver- 
storbenen Schwester,  Tochter  oder  Mutter  nur  H) — 15  Tage^  doch  hört 
man  oft  die  Frauen  rnfon: 

„O  du  Weib  des  Edlen,  lileibe  Witwe  zwei  Jahre  lang^  ja  marat 
el-karim  irmili  sanaten!"  worauf  sie  antwortet: 

„Sogar  dreiy  sogar  drei^  watalate  watalAte!" 

Als  Zeichen  der  Trauer  gut  bei  den  *Azazme  und  Tijaha: 

das  Zerreißen  des  zusaniniengenähten  Kleides  unter  dem  llalse 
bis  in  die  Magengegend^  tidd  ebgejb; 

Staub  und  Asche  auf  den  Kopf,  katb  et-trab; 

Abschneiden  der  Haarzopfe,  Ijlush  es-saVr; 

Bedecken  des  Angcsiclites  mit  Tüchern,  rata  ebwg^iili; 

schwarze  Kleider  ohne  Schmuck,  tijab  el-hdad; 
und  dies  dauert  ein  Jahr,  ila-l-boL 

Wenn  die  Frauen  das  Gesicht  zerkratzen^  schreien  sie: 

„Stehet  auf,  ziehet  vom  Wohlstand  fort,  es  gibt  kein  Gltk'k  mehr, 
o  wenn  der  Besitzer  des  Glückes  weiter  bei  uns  weilen  würde. 

lyCimu-rhahi  min  neged  ma  *ad  rabja 

*asa  ra*i-li'abta  je^.ell  emkim. 

Das  Zerkratzen  des  Angesiebtes,  so  daß  Blut  fließt,    heißt  Masik, 
Bei  den  Ifulläm  und  I.Iewat  pflegen  die  Männer  zum  Zeichen  der 

Trauer   ihren    Bart   und    ihre   Haare   nicht  und   lassen    sie   auch   nicht 

schneiden* 

Die  Trauernden,  huzana',  gebbäntn,  lassen  die  Hunde  am  liebsten 

herabhängeo,  sodaß  sie  die  Obersclienkel  berühren,  und  die  Frauen  nithen 

auf  ilir  Kleid  einen  weißen  Saum,  kitle  nitle. 

Die  Trauernden,  el-magbürin,  grlißt  man  bei  den  'Azazme: 
„Möge  Gott  dein  gebrochenes  Gemüt  aufi^iehten,  allfih  ji^bor  bibatraki" 
Dieser  antwortet;  „Müge  dich  Gott  erhalten,  allab  jadimak!^ 
Die  Sa'idijjin  grüßen: 
^Daa  Aufrichten    deines    gebrocheneu  Gemütes   und   des  Gemütes 

deiner  Familie,  ab^abra  fi  iiatrak  w  häter  Vjalakl" 

Bei   den  *Amarin   bereiten   die  Verwandten    des  Toten    am  Tage 

nach    dem   Begräbnisse    den    Totengräbern   das   Mittagsmahl»    ynäa    ab 

datfanin  oder  eddfane. 


420 

Bei  den  Sljiir  sagen  die  Totenpiiljer  nncli  dem  Essen: 

„Wir  beweisen  ihm  unsere  Vergebunf^  diii't*li  unsere  Mühe  und 
reinigen  seine  Schuld  in  dieser  Welt  und  auch  im  Jenseits,  heua  rausÄ- 
mehinu  fi  ta*nbna  w  mubr^jjtn  demmatn  bid-dinja  w  bibabre!" 

In  der  ersten  Nacht,  wo  der  Tote  im  Grabe  weilt,  stellt  man  in 
cl-Kcrak  eine  Laterne  auf  die  Stelle^  wo  er  gestorben;  denn  es  ist  nicht 
scliüu,  daß  das  Haus  (Zelt)  im  Dunkel  bleilvt. 

In  der  Frühe  gehen  die  Frauen  zum  Grabe  des  Verstorbenen  und 
beklagen  ihn  dort  einige  Zeit,  dann  kehren  sie  zu  seiner  Wohnung 
zurück,  wo  die  Klagelieder  vorgetragen  werden.  Sie  be.streuen  sich 
dabei  mit  Staub  oder  Aschej  jit^afFaran, 

Tolenklage. 


Die  Totenklage,  die  man  mit  tieler  Stimme  vorbringt,  heißt  an- 
Nwah,  die  mit  hoher  Stimme  vorgetragen  wird,  an-Na  i.  Der  Tote  hört 
die  Totenklage.  Der  Ch't,  wo  sie  ertönt,  heißt  bei  den  ^liiir  Min*a, 
Minha,  bei  den  'A marin  Menahaj  bei  den  ?Iullam  Mehzene.  Man  beklagt 
den  Toten j  jim'adu  'a!a-!-majet. 

Wenn  aus  einem  anderen  Lager,  min  el-Wab,  Frauen  kommen, 
den  Toten  zu  beklagen  (^ullam:  jahbeten)^  so  ladet  sie  die  Familie  des 
Toten  ein,  ahl  el-majet  jikruhen,  und  bereitet  ihnen  das  Mittagsmahl 
der  Klagenden,  vada*  ebmaddaljnt. 

Bei  den  Sa^bliijin  dauert  die  Totenklage  10  Tage. 

In  el-Kerak  sitzen  die  Frauen  während  der  Nijaba'Totenklagc 
und  bilden  einen  Halbkreis,  Eine  erhebt  sich,  stellt  sich  vor  sie  hin, 
singt  die  Verse  und  alle  übrigen  rezitieren  die  zweite  TlHlfte  des  letzten 
Verses  und  wiederholen  das  ganze  Liedchen  einige  Ä[ale; 

Ihr  entfernet  euch  gar  weit, 
lasset  erblinden  das  Auge  und  wechseln  das  Beiioden 
und  lasset  wechseln  meine  Farl»e  .  .  . 

Trejbün  i't^j baten  t<?w;U 
tu'miVn-na?ar  wa  traj[jerü-l-bal 
wa  trajjeru  loni  'rdaye  .  ,  . 

Wenn  du  auch  schon  lange  Zeit  entfernt  bist, 
binde  deine  Sandalen  los  und  lasse  dein  Gesiehtstuch  herab/ 
siehe,  dein  Angesicht  soll  nicht  verborgen  sein  vor  mir  .  .  . 


430 


W  in  kän  räjeb  lak  zaman 
teil  el-wata  w  arbi-HatÄm 
tara  l-wg;eh  mk  jebfa  *alajj6  .  .  . 

^  Wenn    der  Bdui    unbekannt   bleiben    will,    so   zieht  er  sein  Kopftuch  über 
Kinn  und  Nase. 

O  den  Eigentümer  eines  kostbaren  Mantels^ 
der  zu  sitzen  pflegte  auf  erhabenem  Gipfel 
und  bewirtete  die  Wanderer,  die  angekommen  waren  .  .  . 

J4-bu  ^aba  m'etrijje 
l^ä^ed  *ala-l-tamet  el-hawijje 
jal^ri  bat^ti^an  lafü  .  .  . 

O  sei  willkommen,  woher  kommst  du? 
Und  woher,  o  mein  teurer  Entfernter,  kehrst  du  ein? 
Und  woher  weht  dir  der  Wind  .  .  .? 

Ja  marhaban  min  en  ^t 
wa  min  ^n  j4  bu^ödi  laßt 
wa  min  Sn  habb  lak  haw4  .  .  . 

O  Willkommen  dem,  der  mich  wiUkommen  zu  heißen  pflegte, 
und  dem,  dessen  Erzählung  mir  angenehm  war, 
die  Araber  erzählen  nur  von  mir  ... 

Ja  marl^aban  fi  murhebäni 
w  Uli  hadito  mutrebäni 
tadit  el-*arab  kuUo  *alajje  .  .  . 

O  Wurm,  ich  lasse  dich  schwören  bei  Hochheiligem, 
du  sollst  nicht  essen  den  Arm  meiner  Lieben, 
fall  von  der  Wange  ab  und  such  dir  eine  andere  Weide  .  .  . 

Ja  düd  balleftak  bil-r^li 
Id  tokel  dra*  el-rawäli 
tahaddar  'an  el-wag;ne  w  er'a  .  .  . 

O  Wurm,  ich  lasse  dich  schwören  einen  Schwur: 
du  sollst  nicht  fressen  den  Arm  des  Angesehenen, 
fall  von  der  Wange  ab  und  such  dir  eine  andere  Weide  .  .  . 

Ja  düd  hallaftak  jamin 
lä  tökel  drä*  eö-6erim 
tahaddar  *an  el-wagne  w  er'ä  .  .  . 


431 


O  wer  tritt  unter  die  Grabsteine 
und  betrachtet  den  Sclmurrbartj  wie  er  aussieht, 
und  wischt  den  Staub  von  ihm  ab  .*.(?) 
Ja  min  dabal  taht  el-laliüd 
w  iitf  es'SWiireb  kef  taküd 
w  mass  el-arbar  Vnhen  .  ,  . 

0  wer  tritt  in  die  Dunkelheit 
und  erblickt  den  Schnurrbart,  wie  er  herabhängt^ 
und  wischt  den  Staub  von  ihm  ab  .  .  . 
Ja  min  daljal  h-bmuzlamat 
wa  ääf  es-sawnreb  majelat 
wa  maäS  el-ai"bar  'anhen  ,  .  * 

Er  trat  ein,  in  seiner  Hand  zwei  Bündel, 
und  spraeh:  zieh  sie  an,  o  SchunUugige^ 
dies  ist  mit  dem  Handelsmann  augelangt  *  .  , 
Daljal  fido  t^j^jiten 
kal  elbesi  jii  zent  el-^on 
ha  da  mti    at-tager  lata  .  .  . 

Auf  unserer  Terrasse  (hört  man)  schwere  Tritte, 
ein  Häuptling  unterhitlt  sich  des  Nachts  bei  einem  Fürsten^ 
bis  ihn  die  Feuchtigkeit  des  Taues  erreicht  .  .  . 
'Ala  (ictna  watij  tel^il 
fcelj  te'allal  *end  cmir 
*akibto  hatl  en-ncda  ,  ,  , 

Es  trat  in  unser  Haus  ein  großgewachsener  Jimgling, 
bittet  um  den  großen  Kessel, 

um  zu  bewirten  die  angekommenen  Wanderer  .  .  ♦ 
Dabal  dArna  öabb  Jawil 
jin§ed  ^an  cl-kidr  eö-debir 
jikri  iia{ä|»rau  hdii  .  .  . 

Ich  zählte  die  Gäste  des  Freigebigen 
und  fand  sie  hnndertundzwanzig, 
nicht  eingerechnet  die  Hirten,  die  ankamen  .  .  . 
*Addejt  aua  tjjuf  e^-t^erim 
lakejthom  mije  wa  'asrln 
Ijlaf  tarraäen  lat'u  ,  .  . 


432 


Es  lief  den  Schafen  barfuß  und  nackt  (ohne  Mantel)  nach, 
der  Jüngling,  der  nachschweben  ließ  die  schönen  Ärmel, 
glücklich  die,  bei  denen  er  einkehrt  .  .  . 

Lahl^  al-ranam  häfi  wa  ^arjän 
Sabb  jalöleh  zen  el-ardan 
ja  sa'ed  min  jelfi  'alohom  .  .  . 

Es  langten  an  von  Bäten  eä-Sib 
Häuptlinge  in  schönen  Kleidern, 
glücklich  die,  bei  denen  sie  einkehren  .  .  . 

Tahaddarü  min  bdten  eS-äih 
äeban  labbase  melih 
ja  8a*ed  min  jelfü  *alehom  .  .  . 

Sie  pflegten  des  Nachts  wegzuziehen,  ohne  mich  zu  wecken, 
brachten  Beute  und  beglückten  mich, 
während  der  Feigling  zu  schlafen  pflegt  und  sich  um  nichts 
kümmert  .  .  . 

Rahü  blele  ma-k:^adüni 
gäbü-1-ranäjem  w  as'adüni 
w  an-nadel  näjem  ma-dri  .  .  . 

Er  pflegte  zu  schlachten  ein  Lamm  nach  dem  anderen 
und  zu  bewirten  die  Einheimischen  und  die  Gäste 
und  zu  bewirten  die  Wanderer,  welche  ankamen  .  .  . 

Dabeh  baruf  *ala  b^n'^f 
mulj:ri-l-emhelli  w  a4-4ujuf 
mul^ri  batatiran  lafü  .  .  . 

Wir  hörten  das  Wiehern  der  Pferde, 
wir  hörten  das  Brodeln  der  großen  Kessel 
und  sagten:  unsere  Leute  haben  heute  Gäste  .  .  . 

SameW  b^ahjal  el-bjul 
same'na  brannät  el-^dür 
]j:ulna-halna-l-jöm  jikrii  .  .  . 

O  du  mit  Staub  Bestreute,  dein  Mond  ist  untergegangen  — 
0  wehe! 
o  Geschrei  seiner  Frauen  in  jener  Nacht, 
0  Geschrei  seiner  Frauen,  es  verdarb  mein  Wohlbefinden  .  .  . 


Ja  FÄl^ra'  tamarki   cnb  ja  wßli 
ja  lag:g'a  harimo  tika-1-l^li 
ja  lag'ga  harimo  bulihatat  \)g\i  .  »  . 

O  meine  Trauer  um  den  Jüngling,  o  meine  Trauer, 

o  wie  duftet  er  nach  *Ambra  und  Nedd  .  .  , 
Ja  haddi  *ala-§-äubbän  ja  [laddi 
minno  'ambari  ja  nHo  ueddi  .  ,  * 

0  meine  Trauer  um  den  Jüngling^  o  mein  Wehe, 
0  wie  duftet  er  nach 'Ambra  —  o  wie  ausgiebig  ist  sein  Geruch, 
N.  ist  mit  'Ambra  gesalbt  —  o  wie  auagiebig  ist  sein  Geruch  .  ,  , 

Jk  Ijaddi  *ala-ä-äubbän  ja  web 
minno  *ambar  ja  ribto  Ijeli 
Ann  *ambri  ja  rihto  hfell  .  .  . 

Wende  dich  (Wind)  vom  Staube  ihrer  Zelte  ab,  wende  dich  ab, 
die  jungen  Männer  der  Mädchen  ereilte  der  Tod  .  .  . 
Hawwi  'an  'agag  bujtithom  hawwi 
Ä;izan  es-sabäja  säbhom  nawwi  .  ,  . 

Wende  dich  vom  Rauche  ihrer  Zelte  ab,  o  Westwind, 
die  jungen  Gatten  der  Miidclien  erwürgte  der  Krieg  .  .  . 
Tlawwi  'an  *agag  bnjüthom  ja  i'arbi 
glzan  es-sabäja  »jabhom  IjarbS  ,  .  . 

Lege  dein  Seidentuch  beiseite,  o  Besitzerin  der  Flocken, 
es  trifft  dein  Herzchen  Jammer  und  Schrecken  .  .  . 

I>ebbi  jasakki  ja-mma-ä-sarasib 

jatih  l.debki  hizn  wa  tara*ib  .  ,  . 

Lege  dein  Seidentuch  beiseite,  o  Besitzerin  eines  grünen 
Seiden  tuches, 

lege  dein  Seidentuch,  von  deinen  blonden  Haaren  ab! 
pebbi  jasakki  ja-mm-al-jasat  el-ah(Jar 
^eltbi  jasakki  'an  sa  arki-1-aBkär  ,  *  . 

Klagelieder  über  Männer,  nijäh  er-regAl: 

Das  Grab  ist  keine  Wohnstatte  für  dich, 
es  sind  in  ihm  keine  Jlildchen,  die  die  Teppiche  ausbreiten, 
und  im  Frühjahr  kein  Gast  .  .  . 

ItiiiJl.  ArmMi  Fetr&ea.  Ul.  fg 


434 


£I-]}:abr  mä  ha  meskan  ilak 
mk  bo  §abäja  jifroäen  lak 
mä  fi-r-rabi*  e(J-<Jef .  .  . 

Bei  Gott;  öflftiet  dem  Grabe  ein  Fenster, 
ich  wünsche  za  sehen  die  Freunde; 
ich  wünsche  zu  sehen  meine  Schwester  .  .  . 

Billäh  eftabü  lil^abr  t^l^a 
wuddi  aSüf  er-refäl?» 
wuddi  adüf  o^ti  .  .  . 

Das  Grab  ist  eng;  paßt  nicht; 
es  ist  drin  kein  Sitzplatz  für  meine  Schwestern; 
die  Grube  ist  ungenügend  .  .  . 

El-I^abr  ^ajel^  mk  jiw4ti 
mk  fih  malj:a'ed  lebw&ti 
el-Iehild  ma|^?ür  .  .  . 

O  willkommen  (hieß  es);  sobald  er  sich  zeigte  und  nahte  — 
er  war  nicht  häßlich  und  nicht  dumm; 
sondern  angesehen  wegen  seiner  guten  Eigenschaften  .  .  . 

Ja  marhaban  ken  fall  w  al^bal 
la  hu  §anf  wa  lä  mubhal 
illa  'aztm  el-ranä*  .  .  . 

Wir  stiegen  in  dem  I;Jema*-Gebiete  ab,  wo  es  nur  wenig 
Brennmaterial  gibt; 
ungenügend  erwiesen  sich  deine  Vorräte,  o  Geizhals  — 
da  erschien  (uns)  der  Vorlegeteller  des  Liebenswürdigen  .  .  . 

Nazelna-1-elima  hatabo  l^alil 
tawanna  zädak  ja  babil 
tala'  minsaf  el-bahlül  .  .  . 

Er  schlachtete  und  hing  sie  (die  Ziege)  auf  die  Stange, 
beschaute  sie  mit  seinem  Auge  —  sie  reicht  nicht  aus   — 
er  eilte  den  Ziegen  nach,  die  zur  Tränke  gingen  .  .  . 

Dabahha  w  lalj:täha-Vl-^amüd 
la^ai^ha  b*eno  ma  tatül>: 
Iaht  el-rftnam  wardet  ^a-l-mÄ  .  .  . 


435 


Er  schlachtete  es  (das  8chaf),  als  die  Leute  schliefen, 
als  die  Schiäfrigkeit  die  Weißen  (Frauen)  bewältigte;  — 
du  hast  mich  verlassen  und  doch  hast  du  (für  mich  so)  viel  gezalilt. 

I)abahlia  kmma  namat  en-nas 
el-bed  sajebhen  na^is 
halle j tili  wa-s-si'ar  tkli  .  ,  . 

Ein  Dichter  bist  du  und  wie  spielst  du  die  RebSba^ 

die  Nacht  geht  in  die  Morgenfrühe  über,  und  noch  hältst  du 

die  Jünglinge  wach, 
unterhältst  deine  Stamm  genossen  .  .  , 

ÖÄ'er  wa  kef  tirab  rebäba 
rada-I-lel  w  n^hi^s^t  eä-§ebS.ba 
tn'allel  beni  Vmmäk  .  .  . 

0  Brüderchen,  bin  ich  dir  nicht  Schwesterlein? 
ist  die  Brost,  die  ich  (gesogen),  nicht  die  Brust  deiner  Mutter? 
Schmerzt  nicht  dein  Herz  meinetwillen  .  .  .? 

Ja-l)ajji  ma-na-hf^ijit  ilak 
wa  lä  dirrti  min  dirrt  ummak 
mä  jogVk  |:albak  'alejji  .  .  . 

Es  ereilte  uns  ein  Hungerjahr,  es  ereilten  uns  Heuschrecken, 
es  verschwand  der  Schmuck  von  den  Kö|ifen  der  Ängaseheuen, 
und  doch  hast  du  mich  allein  gelassen,  o  Vater  meiner  Kinder  . , . 

Gana  mehel  gana  gen^d 
tahat  en-nihl  min  rüs  el-ag^wad 
Ijallejtni  jä-bu  *ejäli  *  .  . 

Von  dem  Tage,  da  ich  mein  Haupt  verhüllte, 

bis  zur  Rückkehr  (der  Toten),  will  ich  meinen  Mut  stärken 
und  verzichten  auf  (die  Gewohnheiten)  meines  früheren  Lebens- 
abschnittes *  .  . 

Min  jom  ralt^jt  rasi 
ta  jir^a^ü  taww^t  basi 
raddet  *ala  dahri  el-aww&ll  .  ,  , 

Willkommen  seien  die,  welche  man  herbeiwünscht, 

sie  sind  auf  der  Reise  in  der  Fremde 

und  kommen  zu  uns,  um  die  Schmach  von  uns  zu  nehmen  ,  .  , 

S8* 


436 


Jk  marhaba  fi-l-mutlebin 
ma^  as-safar  mutrarrebin 
g:üna  jig;lü  e(J-<j6ni  *annä  .  .  . 

Ziehet  nicht  den  bunten  Mantel  an 
und  begebet  euch  zu  den  Gräbern 
und  redet  mir  rühmliches  von  N.  .  .  . 
La  tilbesü  g^ob  marrür 
w  tittale^ü  jamm  el-l^bür 
w  titrö  flän  'alejji  .  .  . 

Wir  sind  entblößt,  es  zeigt  sich  das  Fleisch  der  Schultern, 
steh'  auf;  stütze  dich,  o  mein  Brüderchen,  und  schau: 
vielleicht  wird  dir  dein  Herz  wehtun  meinetwegen  .  .  . 
*Arina  beda  lahm  eö-ötüf 
tum  estened  j4-bajja  §üf 
'asa  j6ga*ak  ^albak  'alejji  .  .  . 

Es  ist  Nacht,  o  kämet  ihr,  ich  räumte  euch  mein  Zelt  ein 
und   zündete   die  Tränen   meines  Auges  an,  falls  mein 
Ol  ausgehen  sollte  .  .  . 

Ja  leiten  tig:ü  lubli-lku  beti 

lacjwi  dim*  *eni  w  in  öamel  zeti  .  .  . 

Es  ist  Nacht,  o  kämet  ihr,  ich  wäre  froh  und  glücklich, 
rufet  der  Traurigen  zu,  sie  möge  die  Henna-Farbe  zubereiten . . . 
Ja  leiten  tigü  w  afrah  wa  thenna 
nädü  *a-l-hazine  tigbel  el-henna  .  .  . 

0  Trauer  über  sie  —  nach  meiner  Breite  und  meiner  Länge  — 
0  Trauer  über  sie,  sie  zerschnitt  meine  Eingeweide, 
sie  zerschnitt  mein  Herz  und  die  Gedärme  .  .  . 
J'X  bezenhom  'ar^i  wtüli 
ja  bczenhom  ^atta^  marüli 
IjLatta*  4amiri  w  al-häa  .  .  . 

Hänget  euere  Kopf  binden  auf  die  Türe; 
0  wer  wird  durch  eure  Würde  eingeschüchtert? 
0  wen  werden  wir  statt  eueres  Edelmutes  verehren  .  .  .? 
IJottü  *emfijemku  *ala-l-bäb 
ja  min  min  hejbetku  jinhab 
ja  min  min  karämetku  karremna  .  .  . 


437 

Ihr  sehet  michy  o  Leute,  wie  ich  gehe, 
ihr  saget^  diese  ist  ja  nichts  wert, 
mein  Hemdkleid  ist  aufgelöst  und  die  H^iut  entblust  .  .  , 

TeSüfüoi  j4  nas  emäi 

tekülii  hädi  nifi  bha  &i 

tobi  naket  w  al-^ild  bajjän  .  *  . 

Klagelieder  über  Fr«auen,  nijah  'ala  mara; 

Die  älnttcr  der  Kinder  ist  ausgestreckt,  ümm  el-Vjrd  mnrtakijje 

0  schade  um  sie!    Sie  starb  so  jung 
und  hinterließ  ihre  Kinder  ,  .  , 


ja  hefha  mätat  sabij[]e 
ballat  'ejälha  warahä  .  .  . 


Ihr  Zeltj  wie  schün  ist  sein  Bau, 

ihr  Kind,  wie  schön  ist  seine  Erziehung  .  .  . 

Ja  betha  ma  ahla  bnäb 
ji  tifl^ha  mä  ahla  rbah  .  .  . 

Sie  zog  ihr  Nachtkleid  an  und  legte  sich  schlafen, 
vernahm  das  Geräusch  des  Gastes,  stnnd  auf;  ^ 
wober  stammt  diese  Frau,  und  woher  ihre  Familie  .. .? 

Labset  basawiha  wa  nämat 
same^et  bi^ess  ecj^d^f  kämat 
min  en  el-mara  wa  min  ^n  ehelhä  .  .  . 

Sie  war  Tochter  der  Häuptlingefamilie,  und  man  pflegte 
sie  um  Rat  zu  fragen, 
siebe,  ihr  Rat  war  dem  Rate  ihres  Vaters  gleich;  — 
woher  stammt  diese  Frau»  und  woher  ihre  Familie  .  .   ? 

Bint  es-sujüb  wa  sfiwariiha 
tara  Sorha  min  fior  ahiha 
min  en  el-mara  wa  rain  en  ehelha  ,  .  , 

Bei  Gott,  sie  ist  die  Tochter  des  Adeligen,  gleich  ihrer 

Familie, 
gleich  dem  Völkchen  des  Schnurr-  tmd  des  Kinnbartes 

(den  Männern);  — 
woher  stammt .  .  . 

W  allüh  bint  ehg;6d  nadide  lehelha 
nadSde  luhel  eä-äawareb  w  aMba 
min  en  .  .  . 


438 


Trägerin  von  Korallen  und  roten  Steinen, 
fUr  eine  andere  als  N.  passen  sie  nicht;  — 
woher  stammt .  .  . 

Umm  el-baraz  w  amm  el-'e^Hc 
*ala  r^r  fl&ne  ma  jelit 
min  Sn  .  .  . 

Mit  aufgeschlagenen  Ärmeln  bewirtet  sie  die  Gäste, 
ihre  Arme  leuchten  wie  die  Schwerter, 
woher  stammt .  .  . 

MuSawwara  tatLri-<J-(}ujüf 
der'änha  lam*  es-sujüf 
min  en  .  .  . 

Eine  Geliebte  ging  vorbei  hinter  dem  Zelte, 
hast  du  sie  nicht  erblickt,  o  Zelt,  und  nicht  betrachtet? 
woher  stammt  .  .  . 

^ablbe  marrat  min  tafa-1-bet 
mk  äuftha  ja  bet  wa  r^et 
min  6n  .  .  . 

Sei  willkommen !  Es  kommt  zu  mir  eine  Hochgewachsene 
an  Hals  und  Nacken  schön, 
woher  stammt .  .  . 

Jk  marhaba  gatni  meSihe 
w  al-^enelj:  w  er-rul3:be  melihe 
min  en  .  .  . 

Sie  machte  ihre  Toilette  und  versetzte  mich  in  Ent- 
zückung, 
in  Blau  und  Rot  strahlte  sie  vor  mir; 
die  Schwielen  ihrer  Handfläche  sind  nicht  gekauft  (sie 
war  arbeitsam)  .  .  . 

Na^adet  nacjedha  w  a'gabetni 
fi-n-nil  w  al-fewwa  zahet  li 
'a(}l  kaffha  mk  hu  Sara  .  .  . 

Sie  legte  sich  schlafen  auf  kaltem  Boden, 

und  doch  sind  Teppiche  und  Decken  bei  mir  .  .  . 

Nämat  *ala  set*  el-wata 

el-farä  *endi  w  al-rata  .  .  . 


Klagelieder  über  Ermordete,  nijäU  mat^tül: 

Schürze  deio  Herad,  mach  deine  Füße  leicht, 
sie  haben  dich  eingeholt^  den  ich  beweine, 
sie  zerschnitten  dein  Fleisch  stückweise  *  .  . 

Erfa'  kaml^ak  [leff  ri^lek 
lah^ük  ja  wr^ii  'alok 
ctkatta'u  lahmak  sawaja  .  .  . 

Ihr  Ermordeten  und  Ruhen  den, 

stehet  anf  und  trinket  von  dein  kühlen  Wasser  . . . 

Mulj:attalin  wa  hajetin 

IjLumti  eärabü  min  bäred  el-ma  .  .  . 

O  möchten  wir  deinen  Mörder  erjagen^ 
über  ihn  lierlallenj  seine  Hand  abhauen 
und  sein  Fleisch  stückweise  abschneiden  .  .  . 

JA,  ret  kattalak  nasido 
na^wi  *aleh  w  EaljLta'  Ido 
wa  nal^t^*  latimo  äawajä  .  .  . 

O  Schläger^  schlage  nicht  den  Nackten, 
sein  Leib  ist  zart  und  sein  Hemd  von  Linnen, 
er  besitzt  keine  Kraft  wider  das  Schlagen  »  .  . 

ParrÄb  la  tatjrob  el-'arjan 
^ismo  rakitv  wa  tob  kitt/m 
mä  lo  V*J'ijarb  knwwa*  ,  .  . 


440 

O  Brüderchen  der  Schwestern,  wohin  willst  du? 
Fürwahr,  ich  setze  mich  auf  deinen  Weg  und  schicke  dich  zurück, 
dein  Weg  ist  abschüssig,  und  die  Nacht  ist  finster  .  .  . 
JJajj-el-ebwät  wen  wuddak 
lal^^od  *a  darbak  w  aruddak 
darbak  wa*ar  w  al-lel  i^almä  .  .  . 

O  Brüderchen  der  Schwestern,  schlafe  nicht, 
es  kamen  zu  dir  deine  Schwestern,  dich  zu  besuchen, 
und  jeder  schickt  sie  zu  ihren  Verwandten  zurück  .  .  . 
tJajj-el-ebwät  lä  tabät 
g^ennak  ebwätak  zäjirat 
wa  kuU  jaruddhen  lahlehen  .  .  . 

0  sei  willkommen,  unser  Gast  und  Liebling, 
dem  (Gott)  vorgeschrieben  hat  das  Los  im  Staube  .  .  . 
Ja  marhaban  ja  ^efna  ja  ^azizna 
illi  katab  lak  fi-t-turab  na§tb  .  .  . 

Entferne   dich   nicht  —   o   der  du  vom  Lager  fem  weilst, 

0  der  du  das  Innerste  erregst  — 
kehre  in  deine  Heimat  zurück,  stirb  nicht  in  der  Fremde  .  .  . 
La  tab^ad  ja  rarib  ed-där  ja  mole*  el-al|^$a' 
rawweh  liblädak  14  tamüt  rarib  .  .  . 

Ich  sterbe  weit  entfernt  von  meinem  Lager,  aber  meine  Ver- 
wandten sind  zahlreich, 
meine   Leiche   wird    durch   Mut    und   Opferwilligkeit    heim- 
gebracht werden  .  .  . 

Amut  rarib  ed-där  wa-hli  gemä^a 
sajjal  na*§i  fi-n-naba'  wa-1-gamajel  .  .  . 

O  möchte  dein  Mörder  ermordet  sein  Ja  ret  lj:attälak  tatll 

und  sein  Blut  auf  sein  Hemd  fließen;        dammo  *a  tijabo  jasil 
du  hast  den  Schlaf  —  wir  den  Schimpf . . .     'alek  en-nom  w*al6na-l-16m.  . 

Tötet  den  Mörder  des  N., 
reißet  sein  Zelt  über  ihm  nieder  .  .  . 
und  versteckt  er  sich  in  ein  Schlangenloch, 
so  lasset  eintreten  den  Bruder  (des  Ermordeten)  hinter  ihm  .  .  . 
und  versteckt  er  sich  in  den  Leib  einer  Schwangeren, 
so  zerschneidet  die  Schwangere  über  ihm  .  .  . 


Klagelieder  über  im  Kampfe  Gefallene,  nia*i(L  Die  Frauen 
stehen  zuerst^  halten  sich  bei  den  Hiinden,  dann  drehen  sie  sich  im 
Kreise  herum  und  tanzen;  dabei  singt  die  eine  Hälfte  einen  Vers,  den 
die  andere  wiederholt: 

Von  einer  Anhöhe  beobachtete  ich  ihren  Lagerplatz  — 
zwei  Kotol  (6  hj)  ist  der  Lanzenschaft  schwer! 
Die  schönste  der  Franen  ist  verwitwet, 
(Die  heiligen  Buchstaben)  J.  S!  O  der  du  befreist  von 
der  Heimsuchung  ,  .  . 

Tallejt  Via  dnwwarhom 
rot'Icn  jd  *üd  cl-kena' 
z6n  el-harim  murammala 
jÄ  sin  ja  käfi-1-bela  .  .  . 

Ihr  Lagerplatz  ist  verunehrt  und  hat  kein  Ansehen  — 
die  Blondbärtigen  verlängern  ihre  Abwesenheit .  .  . 

Dnwwarhom  muzlem  wa  Ih  h  hebe 

Snkr  aS-swäreb  abtii  bibrebo  .  .  . 

Mi^Ieli  —  nie  haben  (die  Frauen)   einen   seinesgleichen 

empfangen, 
zwei  Monate  ist  er  schon  von  eä-böbak  weg^  und  man 
hat  ihn  noch  nicht  zuriickgebracbt  *  .  . 
Misleh  wa  la  habalanno 
•  äabren  *an  eä-§dbak  wa  la  gnbanno  *  »  . 

Unser   junger   Häuptling   wandte    sich   südwärts,    ohue 
uns  zu  benachrichtigen, 

in  einer  dunklen  Nacbt^  die  der  Mond  nicht  erhellte  .  .  . 
Hwetna  kabbal  wa  Ik  a'tana  b^har 
fi  lele  zulraa'  wa  la  fiha  («lamAr  *  ,  , 

O  unser  junger  Häuptling,  der  du  Furcht  einflößtest, 
du  hast  uns  zurückgelassen  wie  verstoßene  Frauen  ,  .  , 


442 


Swebna  jk  illi  *alek  el-hebe 
ballejtna  miti  el-harim  es-seb^  .  .  . 

O  unser  junger  Häuptling^  dem  wir  vertrauten, 

du  hast  uns  zurückgelassen  wie  Zelte  ohne  Hauptstangen  . 

Swefena  j4  Uli  *alek  el-mu'tamad 
ballejtna  mitl  el-bujüt  balä  ^amäd  .  .  . 

O  großer  Häuptling  und  Sproß  der  Häuptlinge, 
in  Staunen  versetzt  mich  dein  Ruhm  — 
0  der  du  den  Riemen  des  Gewehres  an  deiner  Seite  hast  .  .  . 

J4-Sj&b  wa-bn-1-aäjäb 
wa-*g:ebni  nabak 
jk  illi  gerir  el-barüde  'ala  g;abak  (sie)  .  .  . 

0  das  Zelt  Sälems  im  Tale, 

die  Reiter  kommen  und  gehen  ohne  Aufhören  bei  ihm  .  .  . 

Ja  bejt  salem  bil-wädi 
wa-1-bejl  ^endo  jata'llU  .  •  • 

O  das  Zelt  Sälems  in  einer  Vertiefung, 
die  Reittiere  stehen  bei  ihm  gefesselt .  .  . 

Jk  bejt  sälem  bil-güra 

w  al-bejl  *endo  mahgüra  .  .  . 

Wie,  du  bringst  uns  Regen,  o  Herr! 

Dein  Blut,  o  DarawiS,  hat  die  Schollen  getränkt  .  .  . 

Kef  jk  rabbi  ta^ib  lena  matar 

dammak  jk  darawtS  kän  ball  el-featar  .  .  . 

Wie,  du  bringst  uns  Tau,  o  Herr! 

Dein  Blut,  o  §äleh,  hat  die  Teppiche  getränkt  .  .  . 

Kef  ja  rabbi  tag^ib  lena  r§4§ 
dammak  ja  faleh  kan  ball  el-efirää  .  .  . 

Saget  der  Witwe,  daß  sie  sich  an  meiner  Seite  niederlasse 

(soll  sterben), 
die  Hemden  ihrer  Kinder  sind  von  Ruß  geschwärzt  .  .  , 

(d.  h.  sie  kümmert  sich  nicht  um  sie). 

I^ülü  lil-armele  tanzel  'ala  liaddi 

farrüg  'ejalha  min  ed-dihm  msawwaddi  .  .  . 


443 


Wenn   dich   Beklemmung  ereilt^   o   du   mit  Staub  Bedeckte, 

komme  zu  mir, 
wenn  dich  Beklemmung  ereilt  vor  der  finsteren  Nacht  ,  .  . 

In  g;aki  4it^  jA  j'iibejre  taVdi 

in  g"äki  (Jini  min  swad  el-lejÄli  .  ,  . 

O  Gräber  des  Grabes,  stelle  Steinplatte  neben  Steinplatte^ 
mach'  im  Grabe  Haken  zum  Aufhängen  der  Gewehre  »  .  . 

Bnbluiä  el-l^abr  sawwih  elhüd  el^üd 
sawwi  bil-V^br  ma'Iät:  lil-baröd  .  .  . 

0  Gräber  des  Grabes,  Schlag  auf  Schlag  (führend), 
mach'  im  Grabe  Haken  zum  Aufhängen  der  Rüstung  .  .  . 

Bahha^  el-lj:abr  hedde  balar  hedde 
sawwi  bil-kabr  raa'lalj:  lil-*cdde  *  .  . 

Ein  Geier  ruft  in  der  Luft:  O  Vater! 

Der  N.  schoß  auf  seinen  Vater  die  Kugel  aus  einer  MetallhiUse  . 

Tejran  bis-seraa'  jakül  ja-ba 

ja  flan    al-ahajjo  rama-1-räbä  .  -  . 

O  die  ihr  kommet  von  den  Hebronitero, 
ihr  treflct  das  Haus  des  N*,  es  ist  das  erste,  an^ 
ihr  findet  eine  Terrasse  mit  hoher  Mauer, 
ihr  findet  darauf  reichliches  M'^asser  (der  Tränen)  .  .  . 

Ja  ^ajiu  min  el-halSliJLJe 
tilfü  dar  flan  hal-awwalij^je 
tillcft  hetha  'äli  f^veliye 
tiltü  fiha  moje  l^awij^je  .  .  . 

Trauere  um  mich,  sei  nicht  geizig  im  Trauern, 
(lege  an)  den  Mantel  und  das  Kopftuch,  die  schwarzen! 
Es  trauern  um  mich  von  den  Frauen  drei, 
meine  Schwester  und  die  Tochter  meiner  Schwester  und  die 
Tochter  meines  Oheims  .  .  , 

IJaddi  *alejje  hV  tabhali  bl^addi 
el-bßrme  w  al-milvna'a  el-msawwaddi 
h  ad  den  *aleye  min  el-harim  taläte 
o^ti  wa  bint  ofeti  wa  bint  el-|;äli  .  .  . 


444 


Sie  (seine  Stute)  lief  zu  mir  erschreckt,  und  ihr  Sattel  war  leer  — 

ihre  (neuen)  Eigentümer  sind  bestrebt  durch  Anknüpfung  von 
Verhandlungen  (den  Tod  des  Herrn  zu  sühnen)  .  .  . 
öatni  najire  wa  sergha  ])ä\i 
chelha  multalun  bi'ekd  el-aSwär!  .  ,  . 

O  Weiße  mit  den  tätowierten  Armen, 
o  Weiße,  dein  Kamel  (Gatte)  fiel  auf  dem  Kampfplatze, 
schwierig  ist  sein  Transport,  es  begleiten  ihn  Weiber  .  .  . 
Ja  betjn*  ja  man  kniet  ed-der^an 
ja  beda*  gemalki  tnh  bil-midan 
ja  hamlo  takil  sawwa^eto  niswan  .  .  . 

Sie  kam  zu  mir  mit  geschminkten  Augen,  o  Herr  beschäme  sie, 
daß  ich  mich  schminke  und  sie  besuche  am  Tage,   wo  ilir 
Teuerster  (gefallen  ist)  .  .  . 

Gatni  mukaldiale  jü  rabb  Vibiha  (sie) 
atkaMiel  w  a^urha  bjom  ralihä  •  .  . 

Trauerlieder  der  Sw^rke: 

Friede  sei  dir,  der  du  zu  uns  kommst, 

der  du  mit  dem  Schwerte  schlugst  an  der  Spitze  unserer  Männer  . . 
Salämtak  ja-lli  ti^i  bigälna 
ja  ijareban  bis-sejf  dnn  rigalua  ,  .  . 

Folge   den   beladenen  Kamelen,   o   du  Träger  des  schwarzen 
Kopfstranges, 

folge  den  beladenen  Kamelen  und  schieße  auf  die  Soldaten  .  . 
Ibra'  liz-za  an  ja-bu  mirir  asmar 
ibra'  li?'Za*an  w  etnaftah  al-Vskär  .  .  . 

Ma'id  bei  den  Sbür: 

Mein  Hei*z,  mein  Herzchen,  warum  schmerzest  du? 

Wegen  meines  Brüderchens,  das  fortging,  ohne  sich  von  mir 
zu  verabschieden  .  .  . 

lyalbi  ja  klcjbi  le§  toga'ni 

*ala  ubajje  rah  w  ma  wadda*ni  .  .  . 

Es  flog  der  Geier  und  heß  sich  auf  die  Burg  von  Ma'an  nieder  — 
o  du  bestaubte  Trauernde,  wo  ist  der  Vater  des  N,  .  .  .? 
Tär  at-tejr  hada  lo  *al  feasr  mu'Än 
rabra*  jk  Ibazine  wen  abu  fulän  .  .  . 


445 

O  Mutter,  suche  michj  und  wenn  du  mich  findest, 
80  findest  du  mein  Waffenzeug  und  meine  seliönen  Kapselhiilsen, 
du  findest  mein  Waffenzeug  zwiseben   deu  beiden  Steinplatten  (meines 
Grabes). 

J4  ummi  dawwerini  w  in  telk:ini 
tell^i  'eddati  w  amdabb^iri  cz-zeni 
teD^i   'eddati  ma  ben  lelideni  *  .  , 

0  Frau  eines  Helden»  nimm  dir  keinen  Bemakelten, 
trauere  über  den  Helden  acht  Jahre  und  ein  Jahr  .  .  . 

Jh  marati-ä-äag-i*  U  täbdi  el-endÄl  " 
lieddi  ^ala-fi4a^'  tamän  sinin  w  'am  .  .  . 

(Trauernd)  naeh  euch  werde  ich  keine  seidenen  Stirnbinden  tragen, 
nach  euch,  o  Leute  der  Großmut  und  Kraft^ 

nach  euch  werde  ich   schwarze  Stirnbinden  (aus  Ziegenhaaren)   tragen, 
nach  euch,  o  Leute  der  öilte  und  Freigebigkeit  .  . . 

Min  *okbku  ma-lbea  'asajeb  k^^^ 
min  *otbku  jüdial  al-karam  w  al-'ezz 
min  *okbku  albes    asajeb  süd 
min  'o^bku  ja-hal  al-karam  w  al-^üd  .  .  . 

O  Zelt  aus  Ziegenhaar,  klage,  und  ich  werde  dich  trösten, 
(du   bist  ja  gefertigt   aus  dem)  Haar   der  Zweijährigen   (die   filr  Gäste 
geschlachtet  wurden),  als  diese  (Zweijährigen)  teuer  waren  .  .  , 

Jh  bejt  a§-äa'ar  nnwwelj  w  ana-'azzik 
j.^  ga*^ar  at-tanaja  jom  ralii  Hk  .  *  . 

Es  kam  zu  uns  die  schnelle  Schimmelstutc  und  vergoß  reichlich  Tränen^ 
ich  sagte  ihr:  O  J^chimmelstute,  kehre  zurück,  bring  mir  sichere  Nachricht! 
Sie   erwiderte:   Sie   erschlugen  den  Teueren^   und   der  Habicht,   der  in 

meinem  Sattel  war,  flog  fort 
am  Tage  der  Hitze  und  des  Ostwindes,  am  Tage,  wo  der  Tierarzt  (der 

Tod)  die  Kehlen  durchschnitt  ,  .  . 

Gütna  az-zer|va'  al-lawwähe  titbasrak 
bidmü'  erzAr 
kult  ilha  zer^a'  ri*i  hatt  li  ivaded  ebahbar 
kalat  katahVl-nili  w  a§-^al<:r  illi  bsergi  t-'^r 
jom  ebharr  w  a§-§ertijje  jom  hejlak  al-betAr  .  •  * 


446 


Laß  ölrömeii  die  Tränen,  o  mein  Auge, 
über  deiij  der  die  Vorderfilße  der  Unfruchtbaren  (Kamel innen) 

mit  zwei  Stricken  zu  koppeln  pilcgtc, 
laß  strömen  die  Tränen^  o  mein  Auge, 
über  den,  der  den  Gästen  zwei  Tepjnehe  auszubreiten  pflegte , . 

Hallan  w  ohell!  biddiin  jii  'ejni 
*al-illi  'allak  al-hrije!  bibableni 
hallan  w  ohelli  bid-dim'  jA.  'ejni 
'abilli  faraä  Ia(J-4juf  faräaent  .  .  . 

Mein  rechtes  Auge  fllllen  heute  nur  Tränen, 
den  Sattel  erblick*  ich,  den  Reiter  aber  nicht! 
Seine  Stute  sehe  ich  vor  dem  Zelte  stehen  .  .  . 

'Ejni  ha-I'jemin  aljowm  mafrufa 
aSüf  as-ser^  w  al-l}a|jal  mk  *öufa 
alüf  mhertu  bin*nazel  mawkiifa  .  .  . 


Tab    le'eb    al    -    liajl    j^    ?iibjÄii 

w    al    -    tia.^a    war   -    raml    t;Hit   al    -    |ijyJ 

al    -    walad    IJo^r    ka^onu    li    -    iü 


mut 


le 


l^n   'end   i«!   -    ni    -    ha   zür^   al    -    |;irib 


Prachtvoll  war  das  Gefecht  der  Rcitcrj  o  Tapfere,  prachtvoll; 
kleines  Gestein  und  der  Sand  zerstob  unter  den  Füßen  der  Rosse, 
als  öogfr^  der  Jüngling^  der  diesem  Adler  gleich, 
an   ihren   (der   Stute)   Ohren   vorbei   die   blaue   Schärte   der 
Lanze  schleuderte  .  ♦  . 

Tjib  le'cb  al-ba]l  j4  subjan  t^b 
w  al-lia.^a  w  ar-raml  tal^t  a!-bajl  jab 
abwalad  ^logr  ka'nnu  ha-l-V^iVb 
mutlel^an  'end  idniha  zur^  aH.iräb  .  *  . 

Die  N.  ist  eine  Taube,  im  Käfige  hat  man  sie  erzogen^ 
seine   (des   Gefallenen)   schöne   Geliebte   hat    man    Qber   alle 

Frauen  erhoben, 
bis  sie  die  Hochnäsigen  niedergetreten  haben  .  .  , 


447 


Flfine  luimame  bil-ljiafa.s  rabbiiba 
bawilo  *a  kull  al-harim  'allülia 
liatta-l-ljsiiiii  al-Alije  wattüha  .  .  . 

O  wie  beklommen  bin  idi  von  der  Totcnklage 
und  wie  sehne  ich  mich  nach  ihnen! 
O  wer  wird  ihtico  die  Seele  znriickgeben  ,  .  /? 

J/i  ha^erti  min  en-nob 
w  ana  erUgihom 
ja  min  jarudd  er  ruh  filit>m  .  .  . 

O  mein  Freund^  ich  kann  ftir  ihn  keinen  Ersatz  erlangen! 
Ihr  seid  fortgezogen  und  w^em  habt  ihr  mich  überlassen? 
Die  Scbamlosenj  die  Schamlosen  richten  mich  zugrunde  .  .  . 

^iddiki  mddha^  ilo  g:eza 
ruh  tu  'ala  min  tittiölöni 
al-abja*,  al-abja  fJajjeVjni  .  .  . 

Die  Kamelinnen  klagen  über  ihre  Lieblinge, 
und  meine  Seufzer  gelten  meinem  Kamelreiter  (Gatten), 
Schande  über  die  Kleinviehberdenj  die  (dennoch)  zur  Tränke 
ziehen  .  .  . 

En-nök  hannat  *ala-l-mj'äli 
w  ana  hanlni  *ala  rehhiili 
hef  el-i*anam  wardet  'ala-1-moje  *  ,  . 

Wenn  er  die  Keule  in  seiner  Hand  schwang, 
hielt  er  seine  Angreifer  znrück  und  brachte  seine  Genossen  in 

Sicherheit; 
er  feuerte  uns  an,  nnd  der  Feind  ließ  von  uns  ab  .  ,  . 

Law  lölah  ed-dabbtis  ti  ido 
l^ama  surubto  w  iitlii    *atj[i<Jo 
^lammäna  w  kaff  el-kom  'annä  •  .  * 

Bei  den  IJanagre  heißt  die  Totenklage  Na*i: 


O  du  seine  Schüssel,  o  du  Vielbegehrte, 
o  du  mit  vierzehn  Nägeln  verzierte, 
Seit  dem  Tage,  an  dem  dieser  gestorben  ist, 
haben  keine  Wanderer  sie  (die  Schüssel)  an 
sich  gezogen  ,  ,  , 


Ja  batito  ja-Mahügij[je 
ja-mm  arbat'a»  mismar 
min  Jörn  häda  mut 
mk  garrathad'liuttar  .  .  , 


448 

Seit  N,  die  Schlaclitroßse  begleitet, 
freue  dich  über  das  Fatter,  o  Aasgeier , 


Min  jfim  Ühn  jibra-1-lieI 
ibsir  bil- alaf  ja  t^r  .  .  , 


Wenn  sich  der  Tote  weder  durcli  Tapferkeit  noch  diircli  Frei- 
gebigkeit einen  Namen  erworben  hat,  ma  ha  tabt  babar  lä  fares  w  14 
karlm,  so  rühmen  ihn  die  'Amarin  als  fleißigen  Bauer^  und  es  ertönt  die 
Totenklage: 

Wo  ist  sein  Treibstock,  wo  ist  sein  Jocb, 
wo  ist  der  Saek  xom  Säen? 
Reichet  ihm  die  große  Pflugschar, 
zerackem  wird  er  damit  das  ganze  Land  zu  Staub  . 

Wen  minsaso  w^n  niro 
wdn  miblat  el-bedar 
batü  lo'8-sikket  el-kebire 
jid*i  biha-d-dire  demar. 


Leben  nach  dem  Tode  und  Totenopfer. 

Die  Seele  des  Menschen,  ruh  al-insan,  lebt  anch^  nat-hdem  sie 
den  Menschen  durch  die  Nasenlöcher  verlassen  hat,  noch  fort.  Sobald 
der  Leichnam  beerdigt  ist,  fliegt  der  Geist  nach  Jerusalem  und  durch 
die  Öffnung  des  Geisterbrunnens  (auf  dem  Tem|ielplatze  in  Jerusalem) 
in  die  Unterwelt.  Was  er  da  macht,  weiß  man  nicht.  Manche  sagen, 
daß  er  ißt  und  arbeitet,  andere  leugnen  es;  „nur  Gott  weiß  es,  wir 
nicht,"  w  allah  Ja'Iam  id  kan  takel  aw  tastafel  bena  lä  na'lem*  Unterhalb 
von  Jerusidem  ist  der  Versammlungsort  der  Geister,  magma*  abarwab 
bil-kudus.  Dort  warten  aie,  bis  Gott  die  Menschen  richten  wird,  aUdb 
julutseb  an-näs  bil-ttidus. 

Die  öewat  sagen:  „Die  Seelen  begeben  sich  nach  Jerusalem  und 
durch  die  Öffnung  in  die  Unterwelt.  Dort  müssen  sie  arbeiten.  Wer 
gut  lebtCj  mit  wem  Allah  zufrieden  war,  der  luhrt  das  Leben  eines 
reichen  Mannes,  jiStarel  bil-ljejr^  mit  wem  AUäh  unzulVieden  war,  der 
führt  ein  mühseliges  Leben,  jiätarel  bibwajh  Essen  und  trinken  müssen 
beide,  so  wie  der  Lebende  ißt  und  trinkt."  Die  Sa'idijjin  und  ^ullam 
sagen  dasselbe. 

In  eä-»^obak  heißt  es:  „Die  Seele  bleibt  nach  dem  Tode  des  Men- 
schen am  Leben.  War  er  brav,  so  kommt  sie  in  das  Paradies,  sonst 
aber  in  die  Hölle.  Das  Paradies  und  die  Hölle  liegen  nebeneinander  unter 
el-l^^uds,  Jerusalem." 


449 

Nach  der  Meinung  der  9liür  kommen  die  Seelen  aller,  der  Juden^ 
Christenj  Muhamracilaner  und  Beduinen  an  einen  und  denselben  unter* 
ii'dischen,  unbekannten  Ort.  Manche  verlegen  ihn  nach  Jerusalem. 
Dort  auf  dem  Tempel  platze  soll  eine  tiefe  Zisterne  sein,  durch  welche 
der  Eingang  in  die  Unterwelt  führt.  Hierher  kommen  die  Seelen  in 
Gestalt  von  Fliegen. 

Wie  bereits  erwähnt,  liegen  sowohl  das  Paradies  wie  die  Hülle 
unter  der  Erde^  dicht  nebeneinander,  sind  mehr  dunkel  als  heU,  etwa 
wie  zur  Zeit  der  Dämmerung,  al-fag;r^  nur  daß  in  der  Hölle  viel  Staub 
und  8and  nnd  kein  Wasser  ist.  Im  Paradiese  gibt  es  Wasser,  aber 
man  weiß  nicht,  ob  dort  etwas  wächst. 

Die  Seele  des  Ermordeten  hält  sich  nach  der  Meinung  der  'Azazme 
an  einem  anderen  Orte  auf. 

Der  Tote,  dessen  Leielmam,  gitte,  von  Raubtieren  oder  Ranbvögeln 
verzehrt  worden  ist,  leidet  auch  nach  dem  Tode.  Seine  Seele,  ruh, 
umkreist  als  Fliege  die  Knochenreste,  summt  tranrig  und  bittet,  man 
möge  ihr  helfen.  Sind  die  Reste  bestattet,  so  begibt  sie  sich  in  die 
Unter weltj  taht  elbilää. 

Die  Toten  zeigen  sich  nach  der  Meinung  der  *Amarin  insbesondere 
im  Traume.  Da  verläßt  die  Seele  des  schlafenden  Menschen  ihren 
Kürper  und  begibt  sich  zu  dem  Toten^  den  sie  in  seiner  alten  Gestalt 
wiedersieht.  Aber  man  kann  den  Toten  auch  vorladen,  Dies  tun  ge- 
wisse Personen,  denen  jeder  Tote  folgen  muß. 

Nach  der  Ansicht  der  S^ür  erscheint  der  Ermonlete  jede  Nacht 
nnd  ruft  jene  Worte,  die  er  vor  seinem  Tode  zuletzt  gesprochen  hat 
So  vernimmt  man  im  w.  el-Padaf  das  Geschrei: 

„Hierher,  o  Reitervolk,  hierher  o  Reitervolk»  hala'  hljeji,  hala'  I-hejI!*' 
und  desgleichen  in  ahGenab^  insbesondere  in  der  Nacht  von  Donnerstag 
auf  Freitag,  lejlet  al-g^m*a. 

Die  öewät  wissen  ebenfalls,  daß  man  den  Toten  vorladen  kann» 
Wenn  er  erscheint,  so  erscheint  er  in  seinem  eigenen  Kürper,  ist  aber 
verschieden  angezogen.  Trägt  er  ein  sclicines  Kleid,  so  ist  das  ein 
Zeichen,  daß  er  im  Paradiese  weilt,  erscheint  er  aber  in  armseliger 
Gestalt,  bibMet  el-falyr,  so  beweist  dies,  daß  er  leidet, 

Das  Grab  gilt  als  unverletzbar.  Es  ist  unerhört^  daß  jemand  ein 
Grab  erbrochen  hätte.  Geht  ein  Sahari  am  Grabe  seines  Verwandten 
vorbei^  so  nimmt  er  ein  Steincheu  davon  und  aagt; 

„Wir  haben  dir  (die  Last)  erleichtert  Toter,  vergiß  unser  nicht 
bei  deinem  Herrn«  Imflafna  **^nuak   Ja   mnjet    la  tinsjuia  'enda  rald^ak." 


450 


Wenn   er  an    den  Grillieni  seiner  Stamm  genossen  vorbeigeht^   so 
bleibt  er  stehen  und  betet: 

,, Friede  sei  mit  ench^,  o  Angesichter  der  Tugendhaften^ 
Angebiirige  der  Anbeter  Allabs,  der  Kechtgläubigen ! 
Ihr  habet  das  Ziel  erreieht,  wir  jagen  ihm  nach. 

Sah'im  'aiejk  ja  wgüh  es-^Alehin 

w  uhejt  *ebad  aUah  al'mnwhedin 
eiitu-r-nyehin  w  hena-1-Iabeiin." 

Die  'Ainarin    sagen:    „Friede  sei   dij*,  o  Bewohner  dieses  Grabes, 

sahim  'alejk  ja  sabeb  ha-1-kabr!" 

Die  südHchen  I^fderM:  Mit  Erlaubnis^  o  Gesegnete:  Gott  sei  euch 

gnädig    und    begrüße    euch,    dastur    ja    mubarekio    allah    munalli    w 

m i\ Ba 1 1  eni  *a  l ej  k n !  '^ 

IJewat:  „Durch  die  Barmherzigkeit  Gottes,  brahmat  illah!" 
Die  Sa'idij^jiu  werfen  von  dem  Grabe  ein  Steineben  weg. 
Wenn  eiu  Tibi  an  einem  Grabe  vorbeigeht,  so  spricht  er: 

„BViede  sei  mit  eocb,  o  Volk  Gottes! 
Wer  euch  einen  nach  dem  anderen  stei'ben  ließ, 
erbarmt  sieb  euer  des  einen  nach  dem  anderen. 

As-salam  'alejku,  ja  ummet  albib 
iOi  mawwatku  wäl^ied  wabed 
jirtiamku  wahed  wäLhed." 

Wenn  der  Tibi  eine  blühende  Pflanze  sieht^  pflückt  er  sie  und  legt 
sie  auf  das  Grab. 

Der  ^Azzami  verflucht  den  Feinde  wenn  er  an  dessen  Grabe  vorbei- 
reitet, und  spricht:  ^^Gott  soll  sieb  deiner  nicht  erbarmen  und  nicht  er- 
barmen soll  er  sich  der  einzelnen  Knochen  in  dir,  allah  la  jerhamak 
w  la  jerbnm  fik  mafass  el-azam!" 

Er  fürchtet  sich  vor  dem  Toten,  denn  dieser  kann  ihm  selbst  aus 
dem  Grabe  schaden. 

Die  Bewohner  von  Arabia  Petraea  besuchen  jedes  Jahr  das  Grab 
ihres  Abnherrnj  um  welches  herum  andere  Gräber  liegen.  Fast  jede  • 
Familie  bringt  eine  gesunde,  feblei'lose  Ziege,  ein  Schaf  oder  ein  Kamel 
mit  und  opfert  es  auf  dem  Grabe;  gebt  das  aber  auf  dem  Grabe  nicht 
an,  so  geschieht  es  daneben.  Das  Blut  fließt  entweder  unmittelbar  auf 
das  Grab  oder  es  wird  aufgefangen  und  damit  dann  das  Grab  samt 
allen  umliegenden  Gräbern  besprengt.     Dabei  sagen  die  Opfernden: 


451 


„Hier  ist  euer  Abendessen^  o  unsere  Toten^  ha'  *aääku  ja  mawtjina!" 

Das  Fleisch  des  Tieres  wird  gleich  gekocht  und  verspeist.  Abends 
gießen  sie  etwas  Ol  auf  den  Nasaba-Steiu. 

Wenn  eiuSaljari  zum  Grabe  seines  Verwandten  oder  Ahnherrn  kommt 
und  Jlilch  mitgebracht  hat,  gießt  er  ein  wenig  davon  auf  das  Grab  und  sagt; 

„Für  die  Seele  meines  Vaters,  \n  nafs  w&ledi!"  oder; 

y,Für  die  Seele  meiner  Verstorbenen^  *an  nafs  mawtaj!" 

üie  *Amarin  pilgern  jedes  Frühjahr  mit  ihren  Schafen  zu  den 
Gräbern  ihrer  Vorfahren^  machen  bei  diesen  eine  längere  Käst,  nähren 
sie  mit  einem  Opfer  und  geben  ihnen  Milch  zu  trinken,  ijal^eb  eli'anam 
jäljod  ranamo  w  jizür  majetino  w  jimroh  'alehom  w  ju'iöhoni  «Ihiha 
w  juskihom  halib. 

Wenn  das  Opferhlut  auf  das  Grab  fließt  oder  die  Milch  auf  die 
Gräber  gesprengt  wird,  so  spricht  man:  „Dies  ist  eine  Spende  für  die 
Seele  des  N.,  hadi  sadaka  *an  ruh  flan!*^ 

Auch  legt  man  auf  das  Grab  ex  voto  leere  Patronenhülsen,  Knöpfe, 
bunte  Fäden,  Salzstücke  u,  dgh  m. 

Der  Toten  wird  auch  im  Lager  gedacht*  Bei  den  ^Ijür  wird  gleich 
in  der  ersten  Nacht,  wenn  der  Tote  im  Grabe  liegt,  das  Opfer  Awnase 
dargebracht,  zu  dem  immer  nur  eine  Ziege  genommen  wird;  ist  keine 
vorhanden,  so  wird  es  verschoben.  Nach  30  Tagen  %vird  dann  das  Opfer 
'A^*-l-majet  dargebracht;  dazu  verwendet  man  immer  nur  ein  Schaf. 
An  jedem  achten  Tage  im  ersten  Monate  nach  dem  Tode  wird  des 
Toten  beim  Abendessen  gedacht,  und  der  nächste  Verwandte  gießt  einige 
Tropfen  oder  wirft  einige  Brocken  von  der  Speise  vor  das  Zelt  hinaus 
alü  Opfer  ftlr  den  Verstorbenen. 

An  dem  Dabij^je-TagCj  jowm  ad-<Jabijje,  nimmt  der  nächste  Ver- 
wandte ein  feUerloses  Kamel,  salem  ad-fjawareb,  legt  ihm  einen  Reit- 
Sattel,  sdad,  samt  Sattelsack,  mezhebe,  und  Wasserschlauch,  sc*en,  an  und 
wenn  der  Tote  rauchte,  aucli  dessen  Tabakspfeife,  |*aljun^  und  Tabak, 
titun^  überhau [H  alles,  was  man  für  eine  lungere  Reise  brauclit,  IXihrt 
das  so  beladeue  Kamel  durch  das  ganze  Lager,  hält  in  der  Rechten 
ein  krummes  Messer,  es-sibri^jje,  und  ruft  so  laut  als  müglieli: 

„0  N.,  0  N.,  0  N.,  hier  ist  dein  paljijje- Opfer,  ich  schenke  es  dir 
als  Pfliehtgeschcnk,  ja  flau,  ]ii  flan,  ja  flan,  dünak  rjaliitak  möhbak 
ijjaha  wehbe  Sara'iye!" 

Hie  und  da  wendet  er  sich  an  einen  Anwesenden  und  sagt  zu  ihmr 

„O  N,,  du  sollst  es  bezeugen:  dies  ist  das  pabijje-Opfer  des  N., 
ja  flÄn,  tarfik  Sahed  h&  daljiye  flän!" 


M 


452 


Vor  sein  Zelt  zurlickgekehrt,  läßt  er  das  Kamel  Diederknien, 
schlachtet  es^  indem  er  dabei  die  ohen  angolulirteii  Worte  spricht,  nnd 
schenkt  es  mit  allem,  was  darauf  ist,  armen  Stammgenossen. 

Die  *Amann  nennen  das  Opfer  am  ersten  Tage  Wanise,  wozu  sie 
eine  Ziege  oder  ein  Schaf  verwenden;  wenn  sie  es  schlachten,  sagen  sie: 

^Ilir  Lohn  und  ihr  Wert  gehört  Oott  und  dem  N.  (Toten),  agerha 
wa  twabha  ila  alh'ih  w  liflan.^ 

Das  Opfer  muß  vor  Sonnenuntergang  dargebracht  werden,  denn 
in  der  Nacht  kommen  Engel  zu  dem  Toten,  sein  Gewissen  zu  eribrschen, 
da  tjull  er  schon  gestärkt  sem. 

Bei  den  IJewat  schlachten  die  Trauernden  die  erste  Nacht  nach 
dem  Tode  das  Opfertier  Sdadet  el-^abr  (bei  den  'Azazme  heißt  es  Hbtita) 
mit  den  Worten: 

yjDies  ist  dein  Abendessen  o  N.,  hfldi  'aMk  ja  flän!" 

Das  Fleisch  dieses  Opfertieres  dürfen  nur  die  Frauen  und  Kinder 
essen* 

Bei  den  Sararät  heißt  das  Totenopfer  am  Begräbnistage  Rutbe  'an 
ridu  Am  Tage  der  pahijje  laden  sie  auf  die  Kamelin  Reitsattel,  Sattel- 
sackj  Herad^  Mantel^  Kopftuch,  Kopfstrick ^  Gürtel^  Stiefel,  zirjül^  oder 
Sandalen,  na*nl^  die  lyadha-Pttanze  zum  Feuermachen,  Feuerstein^  ef- 
swan,  Feuerzeugj  znad^  Tasche,  äante,  Wasserschlauch»  ^irbe,  Tasse, 
^Ladah;  Pfeife^  laljun,  vollen  Tabakbeutel,  kis,  Stock^  Kamm,  Mehl- 
schlauch mit  Weizenmehl^  Datteln,  Butterschmalz  und  Salz.  Manchmal 
nehmen  geizige  Sohne  die  Kamelin  ilirer  Mutter-Witwe.  Da  setzt  sich 
diese  auf  die  Kamelin  und  ruft: 

„Ich  werde  nicht  absteigen,  bis  ihr  mir  die  Kamelin  N.  gebet," 

Die  Kamelin  wird  vor  dem  Opfern  von  Fremden  untersucht,  ob 
sie  nicht  irgend  einen  Fehler  hat,  lÄ  fiha  'ajb  wU  M  makruh. 

Der  Opfernde  sagt:  „O  mein  Vater,  hier  hast  du  deine  pahijje, 
Sie  ist  weder  verborgen,  noch  wird  sie  dir  mißgönnt.  Ich  gebe  sie  dir 
und,  bei  Oott,  ich  rede  Wahrheit,  jabujja  dünak  cjabitak  la  maknüne 
w  lä  *animk  mamnüne  w  ana  mohbak  ijjaha  w  alläh  inni  sadel^.** 

Dieses  Fleisch  darf  nicht  unter  dem  Zelte,  sondern  nur  hinter 
dem  Zelte  an  der  Sonne  gekocht  werden,  denn  die  Kamelin  wurde  für 
die  Seele  des  Verstorbenen  geschlachtet,  lanna  madbühe  'an  nafs  al-majet. 

Das  große  Toteno|>fer  heißt  Lei  den  *Azazme  *Aza'  flAn.  Ma*Äzi 
flau,  und  wird  dargebracht,  ju  azzüh,  im  Frühjahre,  bei  den  Sa*ldijjin 
in  den  Monaten  IJamsan,  also  ebenfiüls  im  Frühjahre,  und  zwar  wird 
das  Lieblingstier  des  Toten  geopfert,  um  ihn  damit  zu  ehren,  ckraman  leb. 


453 

Die  5ewät  gedenken  ihrer  Toten  m  den  Nächten  von  Donnerstag 
auf  Freitag. 

Wenn  bei  den  ^5^11^™  die  Öabbänin,  welche  das  Grab  hergestellt 
habcHj  auf  dem  Rückwege  einer  Ziege  oder  einem  Schafe  begegnen,  so 
nehmen  sie  das  Tier,  ohne  zu  fragen^  wem  es  gehört,  (die  Trauernden 
müssen  es  ersetzen )j  und  opfern  es  nach  dem  Begräbnisse  mit  den  Worten: 

„Das  ist  dein  Abendessen,  o  N,,  wir  geben  es  dir,  bä  'alak,  jk 
Üiiiif  w  mohbinha  lak!** 

Dies  heißt  ^ASa-Umajet  und  die  Sa'idi[jin  sageü,  daß  sie  den  Toten 
speisen,  ju'aälub. 

Nachher  gedenken  sie  seiner  am  Abend  jeden  Mittwoch  oder 
Donnerstag,  nehmen  etwas  Butterschmalz,  semen,  oder  Brot,  Ijubez, 
werfen  es  in  das  Feuer  und  sagen: 

„Hier  ist  das  Abendessen  des  N.,  dies  ist  für  die  Seele  des  N., 
ha*  'aÄa  flAnj  hada  'an  rtih  flan!** 

Nach  dem  ersten  Monate  wird  am  Gedächtnis  tage  des  Verstorbenen 
ein  Scbaf  geopfert  mit  den  Worten: 

„Dies  ist  das  *Aza*-Opfer  des  N.,  hada  *aza*  flän!" 

Am  I,)ahijje-Tage  opfern  sie  dann  je  nach  Möglichkeit  ein  Kamel, 
ein  Schaf  oder  eine  Ziege.  Das  Fleisch  dieses  Opfertieres  wird  gekocht 
und  gegessen» 

Die  Christen  von  el-Kerak  bestimmen  acht  Tage  vor  Beginn  der 
vierzigtägigen  Fastenzeit  ein  Tier,  welches  sie  am  nächsten  Samstag 
abends  sehlachten,  mit  den  Worten: 

„Dies  ist  euer  Abend mald,  o  unsere  Toten,  hada  *a§aku  ja  mawtfinal*^ 

Die  Tijaha  bringen  am  zehnten  und  dreiBigsten  Tage  das  *Aza*- 
Opfer  mit  den  Worten  dar: 

„Er  (Gott)  möge  sich  erbarmen  dessen,  den  er  tröstete, 
und  verzeihen  dem,  den  er  schuf. 

Jirham  minnu  'azzäh 

w  jiVf  'an  illi  sawwÄh." 

Bei  den  *Azäzme  opfern  die  Trauernden  am  vierzigsten  Tage  das 

Opfertier  Rahma  mit  den  Worten: 

„.Hier  bt  das  Siihnopfer  ftlr  Gott,  Hadi  fedw  lawigh  alhih 

sein  Lohn  und  sein  Wert  gebort  dem  N,       w  agerha  w  tawäbha  ila  flän." 

Bei  den  IJwefat  bezeichnet  der  Sterbende  die  Kameünj  die  fUr  ihn 
am  X)ahijje-Tage  geopfert  werden  soll  (gewuhnlich  ist  es  jenes  Tier,  auf 
dem  er  die  meisten  |jIazw*ZUge  mitgemacht  hatte)  mit  folgenden  Worten: 


454 


„O  mein  Sohn,  opfere  für  mich  die  Kamelin  N.,  jä-bunajja  ^ahhi 
li  an-nüta  al-fläne!" 

Am  Pabijje-Tage  werden  verschiedene  Lieder  gesungen: 


Tijaha: 

Sollte  dich,  o  meine  Kamelin,  Heim- 
weh nach  meinem  Lande  erfassen, 
80  mußt  du  doch  weiterziehen 
und  ich  werde  dich  ernähren. 

O   meine  Kamelin,   sie  haben  dich 
gequält 
zwischen  zwei  Reitkamelen. 
Sie  legten  dir  das  Brustband 
und  den  schönen  Reitsattel  an. 

Besitz   —  bei   uns   ist   kein  Besitz 
(wir  haben  kein  Opfertier), 
außer  alten  Hennen; 
sie  picken  vor  dem  Zelte, 
und  der  Hahn  gackert  mit  ihnen. 

0  Auge,  das  vom  Schlafe  heiß  ist  — 
mit  dem  Schlafe  läßt  sich  kein  Handel 

treiben, 
wer  die  feindlichen  Araber  bekriegt, 
dessen  Augen  bringen  die  Nacht 

wachend  zu. 

O  Auge,  das  vom  Schlafe  heiß  ist  — 
der  Schlaf  bringt  ja  keine  Beute; 
wer  viel  besitzt,  müht  sich  ab, 
wer  nichts  hat,  schläft. 

Sa'fdijjin: 

Es  gibt  Menschen  wie  der  salzige 
Sumpf, 
sie  bringen  keinen  Samen, 
hinterlassen  kein  frommes  Andenken, 
und  bringen  nicht  das,  was  sie  kosten,  ein. 


W  in  kän  jk  bakrati 
tarjet  ^alejki  biladi 
enti  'alejki-s-safar 
wana  Vlejji  az-zadi. 

Jk  bakrati  'addabüki 

ben  heg^ncn 

l.iattü  *alejki-d-dw^r* 

w  a§-§dad  az-z^n. 

Mal  ma  'endana  mal 

rejr  ed-dug^&g  al-'atafei 

misrahhen  limilj:dem 

w  ad-dik  machen  julj:älj:i. 

Jk  'ejn  barr  min  en-nowm 
w  an-nowm  ma  hu  tug^ara 

min  harab  *arab  al-lj:owm 
baten  ^ujiinu  sahara. 


Ja  *ejn  harr  min  an-nowm 
w  an-nowm  mk  fih  ranajem 
saheb  al-mal  ta'bän 
w  illi  bala  mal  najem. 


Fi-n-nfis  mitl  as-sabb 

w  la  ji^ib  badar 

w  la  ju^akkeb  üitiäwi 

w  la  jigib  ras  al-mal. 


p^^^i 

Bi^^^^^^^^^^^^^^H 

^y                0  des  Herzens  Sehnsucht  m  der  Welt 

Ja  nezhet  al-i^Lalb  bid-dinja                     ^H 

f                sind  drei  Dinge; 

talat  hk^at                                                       ^M 

das  moiTebinische  Gewehr, 

al-bendek  ahraoiTabi                                       ^H 

das  Reitkamel   und  die  Schönen. 

w  ahhc^en  w  az-zenät.                                   ^^| 

O  du  *Är§-TaI,  ich  frage  dich^ 

Wadi  al-'arS  esVlak                                 ^H 

gingen  an  dir  behidene  Kamele  vorbei? 

marrü  ^alejk  ez  iln                                         ^H 

Ja,  es  gingen  an  mir  vorbei  die  Geliebten, 

marrat  *alej[]-al-liabajeb                                    ^H 

und  zwar  langsamen  Schrittes. 

maäihen  bil-hün.                                                ^H 

Das  paraodal-Tal  ist  lieblich 

Wadi  rarandal  damat                             ^^ä 

und  frei  von  Menschen, 

min  el-wanas  [lali                                            ^H 

hier  ist  der  Mittagsrastort  der  Schafe 

hada  mekil  ahranam                                      ^H 

und  die  Ruhe  des  Geliebten. 

wa  ml^e'ed  al-rfdi.                                            ^H 

*Azazme: 

1 

Ich  stieg  auf  die  Anhöhe 

'Asrafet  Vl'Vdja                                        ^H 

und  erreichte  sie  —  und  wehe! 

w  ilhal^etha  wenne                                         ^^H 

Ich  kann  jedoch  das  Grab  öffnen 

rejr  ab'at  el-k:abr                                           ^^H 

und  meinen  Liebling  aus  ihm   heraus- 

w a|la'  ^^lebi  minne.                                     ^H 

treten  lassen! 

H 

Ich  gelangte  in  ein  Land, 

Tabbejt  li  I-bilad                                        H 

mein  Lebtag  bin  ich  in  ihm  nicht  ge- 

'omri ma  maAejt  llba                                    ^^H 

wandert^ 

^M 

und  das  Herz  (metner  Lieben)  trauert 

w  aM>alb  jaäki  'alajji                                      ^^M 

über  mich, 

^M 

wegen    der    Schmerzen,    die    mir    der 

min  waga'at  anujiha.                                      ^^H 

(fremde)  Boden  bereitet. 

H 

5ewat! 

1 

0  Gazellen  in  der  Steppe, 

Ja  ruzlanan  bil-gähid                                ^H 

wir  w^erden  euch  angreifen  mit  Gewehren, 

naturedken  bil-barüd                                        ^H 

von  euch   die  Schönste    niederstrecken 

nai^mi  minken  el-a'nüd                                   ^^M 

und  ihr  Herz  der  mit  den  Brüsten  geben 

na*fi  kalbu  umm  enhftd,                                ^H 

(um    sie    den  Tod    des    Geliebten 

^^M 

vergessen  zu  lassen). 

^H 

Nicht  viel  wert  ist  die  Liebe, 

Ma  jinfa*  al-wedd                                       ^| 

außer  wenn    sie   (die    Liebenden)    mit- 

rejr tanebhom  bil-b€t                                    ^H 

einander  wolinen  im  Zelte, 

J 

456 

und  dU;  0  Schönste  der  Araber^  w  enti  zahftt  el-^arab 

mögest  du  nicht  ferne  bleiben;  sondern     lan  ribet  w  iUa  gSt. 
kommen. 


Ich  soll  mich  beklagen,  über  wen?  ASki  *ala  min 

Ich   bin  weder    sein   Onkel   noch   sein  Ik  'ammu  wa  \k  b^u 

Vetter. 

O  wie  weint  das  Herz  j4  ma  baka-I-|:a]b 

über  den  Liebling,  der  ihm  nicht  zuteil  'a-l-räli  wa  lÄ  tdln. 

wurde. 


Register. 

Verzeichnis  der  nenarabisclien  Ortsnamen. 

I 

Seite 

35,  44 al-Abja^ J^^^ 

103 al-Atajjem f>^^ 

53 Itre iy\ 

147 al-Uliejmer ^rK^"^^ 

88,  97 Ader j>\ 

63,280,329,408 Odrob ^>\ 

49 Arzel^än O^JJ^ 

54, 328 Iram ^^\ 

32,  33 al-Az&rel^ 3)^}^^ 

116,  329,  398 al-Azra^ J5^j^\ 

49 al-Aznam HJ^^ 

52 Istambül  (Konstantinopel) .    .    .  ^ys^^JLyA 

386 Erat 


38,  39 Arwen crt5^^ 

398 al-Am*az .^jc«'J\ 

58,325,830 ajn  Emün ^^^^  ^^y«\ 

28 Enzür j^ß\ 

51 al-Anwe iyi>i\ 

55,  57 Ajl i Jj\ 


B  V 

407 nal^b  al-BÄfeer *-^sJO,  ^UJ\ 

432 Bäten  eS-Sib ^^tJ\  ^^b 

99 el-Bäir \    .    ^^\^\ 

116 bir  Bäjer,  bir ^^,  j>b 


458 

Seite 

62,  88 al-Batra *r^^ 

97,  98 Betir ^^ 

228 Begg^ot  el-Mzerib  ....  ,.^^^\  isei 

110 el-Babbat vl>l*uJ\ 

46 ol-Bbejr rJi^^^ 

47 el-Bal^ira 'ij.<si^\ 

60 Badda* \o^ 

48 el-Bada* t"^^ 

49,  60 al-Badi  a Ajuj^\ 

330 Baddan o^*^ 

103,  104 Barza Jj^ 

112 Barazen dxtJrJ 

123 Ij^a^r  Barka' «^o»)  «Sp 

242,  243 al-Bze'ijje iUjo^\ 

66,  67 al-Basta iku^\ 

81 ^9{lr  BSer jy^f  j'C:^ 

76,  249 Bo?ra \^y^. 

62,62,84,105,331,402 Beejra ^j'C^^ 

10 al-Butum ^J^\ 

44 ard  el-Butmi u^>^  l^"«"^*^^ 

121,329 al-Batig fC^^ 

40 el-Batiba iÄ.JxJ\ 

326 el-Butübi cr^-.^^^^ 

249 Bardäd >\jJo 

84 el-BeVo ijüLJ\ 

30 dejr  el-Belab ^>,  ^\ 

20,76,108,237 el-BelW *\ijLJ\ 

41 al-Bni ^^^\ 

28,  30,  331      Belli  Shejle ÄJU<-^  ^5^ 

85 Beni  Najem oü  ^^^ 

48 el-Bwara **)>-*J^ 

374 el-Bweda* '^.^^^ 

38 el-Bijar J^\ 

46 nal^b  el-Bejjaiio ^.-^Si,  dLSUwJ\ 

107 Betgäla ^U.  CU^ 

107 Betlehem ^.äOc^wO 

411 el-Bjär ^UJ\ 

94 Bir  Zejt cuy   ^ 


459 

Seite 

34,  41—43 Bir  es-Seba' ^^^^  j^. 

42,230 el-Biren c^r^^ 

V Bejrüt ^3x^, 

59,104,327,411 el-Beaa* .k^\ 


97 Tedün O^*^' 

84 abu  Tr&ba ^\,  do\ y 

46 ajn  Torb&n ^^^^,  ^j^\j>y 

60 abu  Tirre ^\,  'iJi 

269 l^alib  at-TaslÜmi *-r^'»  ^_5^>U^XJ\ 

64,  65 at-Twane do\yÜ\ 

34 et-Tih ^^\ 

63,  329,  339,  340 Tejma *U^* 


45 Tarada* AjJu 

88,46,80,106,120 at-Tamad jc^\ 

86,88,90,102,103,330,411 et-Tenijje ^^^^ 

145 at-Tör ^^\ 

79 el-Öäzür ^^^  M^^ 

231 el-Gäjfe ....    iJ6\L\ 

330 ajn  Öäje ^^^,  XjIä. 

400 al-Öebel J^\ 

12,  17,  91,  137,  326,  404 al-Öebal J^4^ 

103 Öbeba ^^^-^t^^^ 

111,  112 el-Öbejl J^^ 

49 Öedda \j<ä. 

38 bir  el-Öedi yb,  ^J^-^ 

106 el-Öedira V-*^^ 

109 el-Gdejd      »^.^^ 

240 el-Gdejjed ^^^ 

38 ol-Gedid ^.^^ 

325 unim  el-Gerär ^\,  j\JL\ 


460 

Seite 

10,  16,  46, 147,  329 el-Öeräfi (>\r^^ 

64,829,408,409 Öorba -b^ 

238 ol-Öurn ^yL\ 

827 al-örajdi ^3Jo^\ 

108 al-Örojne ^"^^^ 

328 el-üizl J^\ 

101 al-Öa'far r*^^ 

63,54,73,  112,412 al-Öafar jxL\ 

402 ÖeUdÄt 0\>nU* 

112,  117 Öolül J3JLÄ. 

105 bij&r  Öum* .lo,  ^^ 

88 umm  Öem*an ^\,  ^j^l*^ 

28,  34,  331 teil  Öemma Jj,  JL^ 

106 Gmejl J.^^ 

38 al-Önez ry^^ 

69 el-ÖnSno dU^JLJL\ 

104 el-Öehir j'^ri^^ 

393 el-Öüba ^^t-^ 

831 el-Öwar ^\ 

60 Öwar  Badda* \  jo  jy^ 

69 al-Ö6za* '^j^^ 

63,399 al-Ö6f ^^\ 

50 el-Öwa iyL\ 

121 al-Öawijje ^^iy^^ 

67,  68,  330,  331,  408,  409,  410 al-Öi ^\ 

50 el-Öajda ^«^^tt^*^ 


86,  162,  364 darb  el-mH ^j>j  ^\L\ 

81 5Äret vi>^Uw 

121 5^&jel J51ä. 

60,66,67,76,78,86,295,298,331    ....  Hebron J^^ 

66 *ajn  ^bes CJ<^^ 

86,98 5bSS 

85 bürg  ol-^agäb ^^,  v-jUU.\ 

84, 886 el-5egäz J^^^ 

64 el-Ue^a jUä1.\ 

231 teret  el-Uagg^e inU,  i*vl.\ 


461 

Seite 

85 emadd&d ^\sxL\ 

98 el-5dSb ,^^j<L\ 

70 rör  el-5adite ^^,  i^J^^ 

324 al-^art ^^\ 

123,401,408 el-5^arra 'iyL\ 

108,111,112 ajn^osb&n crÄ*»  O^ 

61,64,122,328,408 ^eamh 

51 el-Uasana JLUi^\ 

21,80,86,86,88,348,364 el-^isa '  .    .    .    .    j^^-*^\ 

72,326 el-yo9ob v-.-woi.\ 

76 el-5ofon Cr*^^ 

123 ^a^aw^a i^y^^ 

44 el-5^afir j'C:^^ 

399,411 al-5^afira V^^^ 

48 5a^l JXä* 

34,38,41,49 5el&I JnU. 

47 5alab c-JLa. 

331 el-5^alfi ^y^^ 

398 al-5ala ,^^\ 

434 el-5^ema* *\^L\ 

46 bir  ^aInmäd Jü,  >l^ 

86,  86,  103 wädi  Beni  ^ammäd ^^^  l5^^^'  ^^ 

104,  327,  328 el-yammam ^UJ[ 

38,  39 bir  abu-l-5^am&m yi\  yb,  fV^\ 

88,  99, 100 ßmüd >y^ 

48 el-Ume^a* *\^^»li\ 

66 umm  el-5^mejjete ^\»  Ah^^»'L\ 

88 5memät OU«^^ 

110 el-5^anäm ^yU»Ul.\ 

62 el-Uannäne ÜoUl.\ 

46 yandes ^^j^^s^ 

88 al-yanaken ^^^.SJJA 

109 IJanina '^.aaX^ 

46,  65 el-!öawwar jyL\ 

117 el-Uawwära* '^j^y^^ 

75,79,81,112,117,145,237 ^awrän ob^*" 

112 bubejrat  el-^üle *j^*  ^^^ 

121 al-Uiza *>:^^ 


462 


Seite 

61 umm  el-IJarbe ^\,  ^j^\ 

58 i^ahrat  el-Q^ne '^j^»  iijli.\ 

28 al-prin ^^\l^ 

31 Hau  June» lJ**^>?.  O^ 

48 al-IJaht vi^\ 

400 el-]gbera «ri^^^^ 

43, 44,  50    ...   •. el-5arrär ^\^\ 

326 el-^arsi ,^^^\ 

325 JjTum  umm  et-tiii    ....  ^^^>y!}\  ^\  f  »ä» 

48,  58 el-5rejbe ^"^^^^ 

104,  105 tu*  el-5azanat g^^JJ,  OU>i.\ 

42,  43 el-IJala^a dL-aJLiL\ 

38,333 wädi  el-Ualil ^j\^,  J^\ 

79,  112 el-5ammaii o^-^^ 

15,  66,  91,  403 5anzira 'ij^jJi:L 

51 i^awtale dÜLJyL. 

66 el-5üba i^^\ 

40,231,332,400 el-^welfe ^^^ 

71 ol-Uajl J^\ 


101 od-Dabbäßo Ä5bjJ\ 

60,  81,  88 ed-Dabba iojJ\ 

59 ras  ed-Debdel ^^^l^,  JjoboJ\ 

105 od-Dubufra SJLa^\ 

112 Da'ganijjo ^^> 

51 ed-Dafno JL^jJ\ 

43, 412 Tnoje  ed-Defijje ^^'  i^jJ\ 

46, 47, 55 Delara S<k^^ 

117 ed-Dlelot  el-Varbijje     .    .    .  ^yt)\  iJLJjJ\ 

84 Dimne 2LL«.> 

230 Danljftr j^> 

15,  29,  30,  105,  331 ed-Dojr ^  jj\ 

321 Dejr  el-Belab ^l  ^^^ 


463 


D  6 

Seite 

65,  88 ^)ä^RÄs ^\j  0\3 

76,  398 Der  at OUjS 

200      Dahab c-^übS 

109      'ujün  e4-Dib O^i^'  '-r*^.'^^ 

104 Pibän .-j^S 

104 ed-Dhejbe Ä.-l^JJ\ 

50 ed-Dil J3  jj\ 


33, 230 ar^  er-Rabija J>^\,  Ä^\y\ 

44 umm  Räten ^\,  ^^^^j 

145 ar-Ragef '-a^IP^ 

42 temäjelRäied J5U5,  J^\j 

88 er-R&kin crl^V^ 

54 Rämfin O^b 

81,  87,  97 er-Rabba Jop\ 

64 or-Rbäb V*^^^ 

329 er-Ritän 0^>r^^ 

32,34,231 er-RUejbe i^t^y^ 

43,  44,  68,  69,  331 er-Rabama ^^^ 

67,  98 er-Rses ,^,**^^^\ 

42,  43 er-Rsesijje dLw**«w^  J\ 

106,  117 umm  er-R^a? ^\,  ^^LoJ\ 

109 abu  Rarif yi\,  «wi^» 

230 Rafab Jj 

325 ar.Ra2ib  (ar-Raljim)     .    .    .    (^y\)  *-^^\ 

76 er-Remte SJioj^\ 

30 bir  Ramadan Jb, 

105 er-Rmemin 

249 er-Ruha 


83 teil  ez-Zera JJ,  ^\  A\ 

38,  194 oz-Zer^a U.ül 


464 

Seite 

103 Zerl^a"  Mä'in o^^  "^jj 

28 ez-Zre'i lj^j)^^ 

85 ez-?utt .    .  \»j^\ 

231 az-Za'alf ^^\ 

400 Zapl^ib f^^j 

80 ez-Zul^ebe ^-^^J^^ 

101 *ajn  ez-Za)^ü)^a* cr^»  «l*5»j3\ 

201 bir  Zemzen Jb,  »l^* 

39,  40 bir  ez-Zmeli yb,  ,JL^^\ 

48 Zihd jjbj 

377,  402,  406 Zobar ^.j 

330 w&di  ez-Zej&tin v3^^^»  C^^P^ 

399 Ziza ij\^j 


s 


LT 


47 ea-Sbejta ik^.jM**J\ 

330 'ajn  es-Sitt ^^^^,  sJU-**J\ 

398 as-Sabale XJl«u*J\ 

45,  48,  60,  66 aa-Sidre k\j^^\ 

400 es-Sirr ^-^wJl 

34 as-Saräwil Jj^L-»*J\ 

2,43,63,147,399. Sirbän O^J^ 

49 Sa*lawwa s^Ltu^ 

100 'ujün  abu  Sa'id ^\  i^^^^,  ^^^<H^^ 

106 *ajn  Sa'ide ^^,  Üj^^wAao 

102 es-Sa^a  ....       ijji^\ 

103 Sal^at kJLwo 

38 es-Se^^i ^^■b..4^\ 

53 Sakäka i5l5Uü 

399 Salbüd ^>^J^ 

60 es-Salamäni ^^1.»JLmJ\ 

94,  117,  137,  237 es-Salt kJL*J\ 

344 radir  es-Sultan j^,^y  ^UJuJ\ 

10 es-Sultäni ^lkJLi*J\ 

30 es-SeUp ,^^ÄJU*J\ 

201 \^t)z  abu  Slime ^\   :y^,  jL^^Lyo 

384,398,400 abu  SammÄra ^\,  ijU-Mi 

88 es-Smakijje A^5^,,».<m3\ 


465 

Seite 

61 es-Smera* *\-s-^-uJ\ 


88,  101 ajn  Smet ^^^,  k^ 

88,99,100 es-Sinine iLJLJLuJ\ 

48 Süd&n c>^>y^ 

101 SÜl Jyw 

32 Swea ,^y^y^ 

103 SwS^et kjb^-o» 

32,  84 es-Swelme iLjb^*^\ 

110 es-Sir jL^\ 

44 tür  Sina .^, 


20,  36,  51,  85,  107,  113, 117, 162,  1                  .       ms.r„««u„-^  l  *  \\ 

163,241,245,246,372,386         /   *    *    •  «ä-S&m  (Damaskus) ,LäJ\ 

112 rugm  eS-Ö&mi ^^^,  ,^^LiJ\ 

147 e5-Sajeb ^^UJ\ 

64 es-debibi ^^^a,AJ\ 

76 eä-Sagara J^ÄutJl 

12,17,21,65,64,73,82,326 eS-Sera* 'i\j^\ 

32 a5-Öaraf OyiJl 

330 b&b  es-Ser^ ^b,  ^j^\ 

46 eS-Serem fr^^ 

32, 168 eä-Seri* ^.j^^ 

38,  39,  40,  41,  333 teil  e5-Seri  a JJ,  S<jOj^\ 

114 StÄje iJtUaÜ» 

28 Se'arta iSjjc^ 

111 eä-Se'ejb v^^^A4m3\ 

49 w.  äarab v-^Aiti 

60 eS-äl^erijje jo^^JuSJ\ 

123 sejl  eS-Sl^ejf&t J^^,  OU^JuäJl 

34,  42 ei-gelläle i3NUJ\ 

72 eg-6illib >JU&J\ 

33,  199,  398,  400 bir  Senel^ ^,  JJ-Li» 

331 eS-Söbäni ^^b^\ 

61,52,106,117,210,217,314,818,326,1       .x..    ,  ^^    , ,. 

366,401,408,409,411,441,448         |  •  «^^öbak ^^\ 

321,322 rugm  abu-S-gök yA  ^^,  vä^'^äJI 

31 äökt  e^-güfi vy>-^^  ^>^ 

Mus  iL  Arabul  PetTM».  III.  3q 


466 

8eit« 

29,  400 es-Swöbi ^^^y^\ 

80,86,88,106,330 ^ar  a  Sib&u i^yi,  ^UcT^ 

46 wadi  eS-Seb l5^^3»  iC:^^ 

331 ei-SeJb  RiUed jJt,\^  ^y^\ 

41,  147,  333 eS-Seb  Zwajjed jjt^j    '-*'^\ 

34    .  * eä-Sejb  Nür&n ^\^^    ^^AU 

281,  322 sejl  Se?am J-y^y  ^^--* 

66,  69,  80,  387,  412 e^-^&fije iLsiUa)\ 

7 rugm  e9-9*bba ^j,  iÄyaJ\ 

327 'ajn  §abür ^^^^  j^-^^ 

60 e9-9ad&ra S^\  jk^\ 

32,  33,  49 abu  §adar ^\,  .»x^ 

38 bir  e?-§adr yb,  jjuo3\ 

64 a9-»^ada)^a dLsj<^\ 

49 9irr ^^ 

103,  104 a9-§arfa iüyo3\ 

60 I^urüm ffj-'^ 

76 e9-»*?arib ^r^^ 

47 »Sa'id «^^tH^^ 

63 e^-^afba JL»jLo3\ 

64 .^allül J^Lo 

34 e§-»^lejjeb i..«^wJLo]\ 

64    .    .       ^lejla 

62,62,117 »^enefbe 

32,  34,  42 as-i^ini ,^s^^^\ 

32 abu  iShejban ^\,  ^*Xy;:^^-^>o 

147 e§-§wän o^>^^ 

117 §üfa iiy^ 

108 e§-§ijära iöUo3\ 

325 »Reiher ^^.^.^^ 

197 gebel  Päbi J--^  ^J^^ 

60 e<J-Pa  a iftLö]\ 

61 Päna UU> 


467 

Seite 

49 Peba i-^ 

57,  68 Pabäba Äa-IsT^ 

85 e^-Pra J^jv^,  ^\^\ 

49 Pel'e  Serma i^j^  ÄaJLo 

53,  57 Por ^^ 

328 Pejlja  Rabama ij^^  i*^ 


46 'ajn  Täba ^^^,  bU» 

64 Tasän ^U»U> 


34 Tabalja  Feilab ^^U 

330 *ÄJn  et-Tabib v.^..w^^\ 

61 'lyn  at-Taril^ ^^,  Ji/^^ 

15,  28,  52,  63,  66,  73,  78,  82,  117,  241,  \  ^ 

326,401,402,403,404,406,408,409  |  '    *"**"*® AA^^AJaJ» 

281 Tantür jy^»^ 

70 Twäbin  es-Sukr    .    .    .    .  X%*J\  ^^^>wä.\^ 

45,201,416 et-Tftr ^^\ 

325 'ajn  Tür ^^^,  j^ 

39 bir  at-Tawil yb,  Ji^\ 

30 Twü  el-Emir ^^^\  Jj>^ 

61,326 Sagarat  at-Tajjar SjSi^,  J^\ 

50 Tajjib  Ism ^\  e-^ 

38 Tajjibe ^^^,  i^ 

Z  Sc 

398,  400 e?-:jäherijje ioyblk3\ 

t 

112 el-'Al JU3\ 

243,402 sjahr  ol-*Älije j^,  iJl»3\ 

47 'Äjed jJU 

12 *Abde 'ij^ 

49 al-'Abden ...    ^jk.-jiJ\ 

402 'AbQr ^^ 

75 j-ör  abu  'Obejda ^\   .^, 

31,  32 *Abaaän ^w 

30» 


1 


468 


8«ite 


31 'Abes^n c^y**^^C^ 

34 'A^a .\^ 

50 'Eddan o^*** 

46 bijar  el-'Eded ^Ui,  jojlä3\ 

38 *Arad ^\^ 

66,  67,  91,  403 al-'ArÄV k^j^^ 

69 el-EraV k3^j^^ 

398,  400 el-'Arakib v-^-^^^l 

2,  11,  14,16,  16,  18,  19,  41,  J ' 

46,  46,  69,  60,  318,  398      J  ^J^' 

67,69,409 el-'Arga* 'Wv*^* 

465 el-'Aw oV*^^ 

111 el-'ArtJa iU>^\ 

197 gebel  'Arafat J■^*'»  ^^j^ 

15,  258,  331,  332 el-'Ari» ,^^^\ 

34 \nz  el-'Ezz -y?,  ^\ 

104 'Ara'er y\^ 

38,  44,  46,  260 'Ar  ara \^^ 

39,  48,  331 'Aslü^ ^>U.^ 

328 umm  'Asrin ^\,   -n  s  ntnj' 

105 'Atarüs ^-.^  l  U^ 

106 el-'Atun o>^**^^ 

34 abu  'Atiwi ^\,  ^^y-ViC 

56,  57,  325 abu  al-'A^am ^^,  ^\^a3\ 

60 'Al^bal J^ 

15,51,72,123,240,281,412 al-^\ljaba i.-JUJ\ 

123 *01jdo SjJU 

47,  260 el-'01>H ^^äXjOl 

231 umm  *Akbar ^\,  j-^Xfr 

177 'Alahibi erM^*^ 

109 abu  'Alenda* ^\,  •\jJULfi 

328,  340 el-'öla i^^\ 

88 *Alejjan O^"^ 

117  .. umm  cl-'Amad ^\,  «x«jiJ\ 

41 *Amr .^«^ 

325 Uu^ejr  *Amra ry^^  ^J^ 

40 'Awgan cJ^^ 

41 el-*Awga ^^^5jJ\ 


Ir 


469 

Seite 

326 ia^arat  umm  *Ajj&5 *r?**'»  lT*^ 

48 'Ej&l JUft 

325 mor&rat  el-*AjSe ij^^i^t  JUm.^\ 

63,117,402 el-'Ejma ^'U-r^\ 

42, 230,  331 el-*Ajn ^^^\ 

104 'Ajenat ^^^ 

53,  66,  84,  88,  402,  404 el-'Ejna ^^-^^ 

98 sejl  *Ajnüii J^^*^»  O^*^ 

48 'Ajnüna iJyJi^ 


^  t 

10,  449  .    . el-9adaf U3jjfcj\ 

98 el-llurnb S-»lr*^^ 

106 tla   el-"BÄrÄje8 g\)J,  ^l\j»^\ 

62 !|itarandal ü*^^ 

46,  47,  329 mi*  Ijtaraiulal ^^^,  Jj3^ 

111 'ujün  liazal o>^»  J^i* 

21,36,47,72,73,76,331,361,372,400  .    .  ^jJazze Sji 

45,46,412 Va^jaii ^l 

49 sejl  IjMiJjan Jt^»  oV 

83 Sa{>arat  el-ljtalajin o^.^^^ 

33,  34 abu  ^Jaljftn ^\,  ^y^ 

43,  44,  46,  47 el-ljtamr ^^.^\ 

2 el-IJor ^yÜ\ 

398 al-liftta ^^\ 

60,411,412 eHiwer ^^ym^i 

123 eHiwejta iJlaJ>yfcJ\ 

32,  201 el-Fär ^U3\ 

33,  46 teil  el-Färe* Jj,  ^^UJ\ 

72,  400 el-Färe a ifi,UJ\ 

75 Färo'a  ^a^ma '^^^'^  ÜLa.U 

66 el-Ffi'ürijjo io^^UJl 

55 el-F&lek ^üü\ 

102 el-Fegg >3l 

325 ül-Fagr ^süiJ\ 


470 

8«ito 

121 el-F&gra <r?vü\ 

54 'ajn  Fabbani ^^^^,  ^U^ 

88 Fub&ra S^li* 

60 el-Fara*a JLftyü\ 

68 el-Fe^üli «J>-^^ 

29,40,400 Fteja ^y^'^ 

106 Fa^Ü' ^yLi 

46,  329 alFalba Jkj:Jüü\ 

46 FejrÄn ,^\^ 

60,  412 Fenftn O^ 

?  o 

224,240,386 al-^&hira ;ybUü\ 

91,93,117,295,448,449 el-l^udus  (JeroHalem) ,^jJü\ 

377 l^addftme JU^jJ» 

371,412 'ajn  el-|^der&t ^^^,  0\^jJü\ 

38 'ajn  l^deja ^^^,  ^yy^jS 

2, 21 el-^aräbi l5**^/^^ 

38 ma*  l^ra  o -U,  £ft\^ 

33,43 el-^arn ^yÜ\ 

409,  410 el-^urna duyü\ 

38 bir  abu  l^rün ^\  yb,  ^^y^ 

46 bir  ^uret yb,  vio^ 

104,  106 el-l^rejjat Obyü\ 

194 el-l^erje ioyü\ 

38,  325 el-l^raje hj^^ 

117 ^:raje  S&lem ^Lmi  jo^ 

49 abu^z&z y^}f  j^j* 

87,  97 el-l^a^r j^aji}\ 

117 ummu  ^9ejr ^\,  «.a^oS 

80, 411 el-l^utrani cV^^^^^ 

31 el-l^atja UkA3\ 

66 el-^tejfe JüUkSJ\ 

108 el-l^fejr  es-Serlji ijj^^  ^Juü\ 

61 el-^:f6f UuJuU\ 

65 l^alba iMnXi 

237,  238 el-l^ala AjOaJ^ 

86,  88 eM^amaren qAj  <  *^^ 


471 


Seit« 

100 el-l^ana »UjüI 

110 umm  el-^an&fed ^\,  jiUXJl 

404,  406 el-l^n&n o^^^^ 

48 ?j:ijal JU* 

78,  80 gebel  l^ejs J..^^,  ^^^ 


68 el-^ej9&ryje 

44 ^etüm    . 


.  Jo 


f>^* 


E 


123 
79    . 


aba 


91,403 

60,61 

12,  22,  27,  61,  C6,  68,  70,  73,  76,  76,  79, 
80,  82,  83,  84,  86,  86,  88,  89,  90,  91, 
93—97,  99,  100,  102,  123,  126,  169, 
171,  210,  216,  228,  236,  237,  272,  287, 
290,  296,  806,  308,  310,  314,  321,  322, 
324,  327,  330,  336,  340,  344,  348,  350, 
362,  373,  374,  375,  377,  383,  384, 388, 
392,  393,  394,  396,  398,  400,  401, 402, 
403,  407,  408,  409,  410,  412,  416,  420, 
423,  424,  426,  429,  463 

44 


.  K&f K^\S 

al-Kb&S _^\,  JiU5ü\ 

i^j^ 

'v^^ 


.  Kutrabba 
el-Kirr     .    . 


el-Kerak ^t; 


16,  67,  68,  230,  321 

32 

86,88 

46 

40,147 

110 


136  .    . 
326  .    . 

91,  318 


ajn 


dryü\ 


.  Kornüb s^^^S 

.  Kafrabba ^r^ 

el-Kiläle ^\,  ij\)iü\ 

el-Öinn&r ^U5Ü\ 

.  Kuntilet  el-GerÄfi     .    .    .    ,^\^\  iJJJS 

.  Kuntilet  *A^üd ^^^  ilXJS 

el-Kindib <^«jj^^\ 

el-Konise c/t^»  dkAM.^wA5ü\ 

al-Öehf Ul^\ 

el-Küra i^^\ 


L  J 

49 Liben ^ 

239 el-Libben ^^^\ 

64,65,76,80,81,86,88,106,112.    .    .    .  el-LegJ^^n O^F^^ 

46 el-Lebjäne JaUsJÜl 

64,  67 aba-l-Lesel ^A,  Ja*JÜ\ 

wftdi  el-Lftf ^^y  v-f^l 


271 


472 


M 

Seite  ' 

110 Mabe? cja*-^ 

18,21,22,84,92,94,106,107.127,133.1  

136,160,161,166—167,280,406,423/       "*"»""  ^^ 

112 Mäsfib Zy*^^ 

109 Main crÄ^^ 

240 al-MäH^o Äi.U3\ 

38,  40,  41 el-MÄjen o^^^ 

49 al-Matadän o^^^-^^ 

68 al-M^^alle ÄJLälJ^ 

893 Mabna ,^^.1^ 

84,  112 el-Mbajj c,asw3\ 

68,  84,  86 el-Mbelle iJUÄj\ 

86,  106 el-Mbore? ^j.;^i^\ 

39,  224 Medajon  »^aleb ^U>  ^i\j^ 

81,  84,  98 Middin T  .    .  ^.J^ 

241 el-Medina dLJoj^\ 

112 el-Mdejjene dLojc^l 

103,  330 Mra* ^^ 

81 el-Maradd ^^l 

46 el-Merzeba i^ij^\ 

42,  43 el-Martaba i-i>^l 

332 MaraHftm ^yy« 

49 Murra S,^ 

112,117 el-Mrejgmet  el-^larbijje    .    i^^\  Ätf^-^^M 

85 el-Morejra SJoj^\ 

70,80,82,83 för  el-Mizra .^,  ^j}^\ 

71 el-Muzannad jJv^\ 

88,  336 el-Mzerib i.^j^j^\ 


128 el-Misnmn ^^ ,  iv  ^M 

88 el-Mismar }  ^  --  ^M 

86,  86 el-Mesann -^^^-^U 

332 el-Mgaa cAUwJ\ 

39 Maas  es-Serl^i    ....    <Jy^\  JiLä^ 

18,116,239,329 ol-Msatta ^^■^^\ 

105 ol-Mesne1^a ÄjLLi«w^\ 

86 el-Me5hed j..^^*SwJ\ 

398,  400 Ijr.z  MaSwi jy?,  ^y^^ 


473 

Seite 

106      el-M5erfe ü,^w.äwj\ 


82, 393 el-M^ateb v^LLoJ\ 

19,  47,  48,  61,  84,  107,  113,  123,  \                     tu        /  x        *     n 
241,245,246,262,263,372      f Ma^r  (Ägypten) 


61 el-Ma?* ^^\ 

109 el-Ma^lfibijje dLo^JLa^l 

44 el-Matrada i>j^\ 

21,  27,  56,  67,  112,  113,  224,  241,  291,  1 

292,326,328,331,336,372,412,421  /       •  ^**'^ O^*-* 

331 el-Ma*9are lyo^J^ 

32,  42 el-Mu'allal^a iXJLiuJ\ 

28,  34 el-Ma  !n ^^,ij\ 

38 el-Mor&r jUJ\ 

66,  326,  326 el-Mor&ra 5jIaJ\ 

48 Moräjer  äu*eb c^.«.Ajtiü  JUL« 

97,98,101,102 el-MreJ8ol J.>m.^icJ\ 

88 el-Meßlbit CU-oLULJ\ 

38 ajn  el-Mufg^er cXi*»  >«uw3\ 

88,  101 'ajn  el-Mljer ^^^^,     ^»^n 

105 cl-M<5liwer )^^^UJ\ 

88 el-Mikbaa ,^^-v5LJ\ 

121 al-Makdar .JJLJ\ 

411 wadi  el-Mikman ^\^,  o^-*^^ 

70,113,224 Mekka i5L< 

40,  80 el-Mküiiien cr^^ 

44,  201 ol-Meläbi ^r^^J-J^ 

44 el-Meleb JLJ\ 

33, 231 Ijirbe  Malek ii^,  ,^XJU 

21»,  64,  65,  104 ol-Ml«b ^JLJ\ 

40,  46 ol-Mlebe ÄÄrtHJ\ 

121 el-MlUia Äx<yU)\ 

117 Meng:a c«*^ 

83 Minkat  ed-DrÖ*   ....    £.^^jj\  cU5U^ 

88 el-Miietir       ^-Ux*^J\ 

33 el-Manjel J<^-U3\ 

*Ö9 '"jftn  el-Mahzftl ^^^  J^J<^\ 

38,  326 al-MuhaSSam ^^Ji^\ 

84,  101,  102 Möte jjy. 


474 

Seite 

2,21,80,84,86,88,348,364 el-Mögib i_^«t-5^M 

380 ajn  Müsa      ^^^,  ^^^yc 

108,  240 ujün  Mfisa o>^»  ls^^* 

68,310,326.408,409 w&di  Masa ^S^\^'  LS^y* 

40,41,43 al-MweleU J^^^ 

38 el-MeJ8älj jU*^\ 

88 ia^at  el-Mese V*^»  iu*^^\ 

N  ^ 

117,296 Nablus o-»^^ 

80 Selb  en-Nar c^^oiil),  ^U3\ 

117,  280 Nitil J-Ü 

60, 121 Neged jä^ 

122,  400 Negd  el-'Aria J^.j^^  ^ 

61 Negel J^ 

49 an-Ngejl J<i^?=^^ 

41,  46,  88,  240,  318 W&i  en-Nabl £aJLj,  Ji:uÜ\ 

326 en-Nabla iJLia)\ 

49,326 en-Nbejro S^.*iuÜ\ 

106 Ubür  en-Niswan jy^f  0^3"**^^ 

44,  46 en-Na^eb ^.,^'woJL3\ 

46 Nafb J6 

108 en-Nfe'ijje dL^jtAiJJl 

69 sujül  en-Nl^äb J^^i*^»  yt^*  *^^ 

114 en-N^&be iaUU3\ 

60 en-Na]^ben ^«^^^,oUJ\ 

76,329,414 an-Nu^ra 5yuÜ\ 

104,106 an-Na^üba ^>*^^ 

237 Nimrin C^j^ 

29,30 en-Nahr j^\ 

326 en-Nawwäb t^y^^ 


U  8 

330 gebe!  Harun J-^,  ^^j^^U 


393 birket  Ilebge iSß, 

64,  66 el-Hegfe SSsb\^\ 

280 Harbag ^yt 


475 

Seite 

398 el-Hezim f^r^^ 

47 biläd  el-Hend  (Indien) >^,  jJi^\ 

88 Hew&g ^\yb 

80,  104, 106 el-Hejd&n O^*^^^ 

69,  408,  410 el-Höe A..A.;^.^\ 

82 rugm  ibn  WÄdi ^\  ^»ä.^,  ^^\^ 

18,  104 sejl  el-Waie J^^,  iJ\^\ 

60 el-Wigh d^\ 

85,  88, 100, 103 el-Wesijje ^^>^^ 

58 al-W  ejra ^j^^^ 


111,  112 Jagüz j^b 

97 el-JarÜt ^^j^^ 

2,  240 el-Jitm ^^\ 

38 el-Jarlja Xs^\ 


Verzeicimis  der  Personennamen. 

(Arabia  Petraea  I.  Bd.  =  1,    U.  Bd.  1.  2.  T4il  =  2/1  2/2,    III.  Bd.  =  3;  ißt  der  Seiten- 
zahl keine  Bandnummer  vorgesetzt,  so  ist  nur  der  III.  Bd.  gemeint.) 


Hebräische  und  aramäische  Personennamen. 


S«ito 

2/2  48 "».bK-W 

1  76 Blb 

1  381 "33  rülb 

1274 rtlx^CM 

1 347 nro 

1  122 jn-D 

2/1  122 WKay 

2/1  306 nöbw 


S«ite 

2/1301 _a>iaLf^ 

2/1 168 '':o''nn  f^'^bn 

1  274,  832,  348 wbn 

1  274,  332 pbn 

1274 nn 

2/1  96 K•w^ 

2/2  48 -T^n 

2/2  245 "ar^n 

2/1  212,  2/2  245 pnr» 


Orlechlsche  Personennamen. 

Seite 


'Aapciv 2/1  160 

'AÖTjvoYivTj?,  Itciojcojco; 2/1  160 

AiovT)?,  Iäioxoto? 2/1  303 

A?a? 2/2  244 

'AXaipCwv 2/2  244 

AXipEio? 2/1  303 

A{jLapa(ou  3cai$E( 1  123 

*A|jL|jLu)v,  uloi 1  394 

A|jLtx(ivio? 2/2  245 

Avaatadio«,  ßa9tXEu( 2/1  306 

AvTiYOvo;  6  MaxE8(L>v 1  152 

•Avt(oxo5 2/2  244 

AvTiJcaxTjp 2/1  160 

'Avttovio;,  ^TCioxoTCo«   .......   1  393 


^Apaßc? 

'Apißioi 

Ap£tavo( 

*Ap£io(,  linvxoTro;    . 

*Ap£(ji>;  Kokii  .  .  . 
"Api);,  Oeo;.  .  .  . 
Aatipio;,  lirioxojco« 
BaoiXEto;  .... 
BiJpuXXo^,  i7c(axoico; 
BixTcop,  aßßa;  .  . 
FEpfjiavd^,  i7c(<TX07C0( 

reppaioi 

Aa{jLiav^ 

Aa;)(^ap7]vo(   .... 


2/1 


Seite 
161,  338 

.   1  162 

2/1  310 
2/1  160 
.  1881 
2/1  162 
2/1  160 
2/1  303 
2/1  806 
2/1  212 
2/1  160 
2/1  159 
2/1  160 
2/1  161 


Seite 
A7){i^Tpio<  XvTiY^vou 2/1  338 

A72^iJtpto{,  bdoxoKQi 1  58 

Aiovuaio« 2/1  304 

Aiovuoio^,  iiciJxoTCo; 2/1  303 

Aouaipi] 2/1  161 

Elpijvaio« 2/2  246 

EOtiSxtis 2/2  246 

EuTüxio«,  iwoSidbcovo« 2/1  310 

Zo^apto^,  ^you{i£vo{ 2/2  245 

Za>at{jLO{,  IjcCoxoicoc 2/1  303 

ZcoaCo;,  lidaTViKOi 1  393 

ZuXcov 2/1304 

'HX(a{,  hd(JX<moi 2/1  306 

8Eo8a)po{,  hdaxoizoi   .    .     1  393  2/1  160,  310 

8eoBb>po(  6  Bixapio; 1  85,  152 

eeuaflJpri; 2/1  162 

1Xap(tüv 2/1  301 

louSa,  (puXiJ 2/2  246 

'louSflu;  6  Moxxaßato^ 1232 

*Ia($(i>po(,  hddxoim^ 1  74 

'Ico«w»j« 2/1  160 

lüxivvT)«,  oßßa« 2/1  160 

...  ,  ,  fl58,  74  2/1  160, 

loKfcw,,,  WoKo,     .    .     1303,310  2/2  246 

•Iciß 2/1  393 

Ka{ou(jLO(,  ix((JX09co^ 2/1  310 

KpuncCcov 2/2  244 

M«X«x^v 2/2  244 

Mapxiav({( 2/2  245 

Moxipio^,  i3c((7xo3co< 2/1  160,  810 

Maup{xio(,  ßaaiXsu; 1  101 

Mfiiaoc^ 1  356 

MO«?,  Woxojco« 2/1  304 


477 

Seite 
Mi)vouiiXio? 2/2  244 

Miv«roi 2/1  169 

MOU9(OVIO(,  i3C(9X0]C0f 1  74 

Mtoai 1366 

McoüJii« 2/1  162 

NaapivT)(,  ^^Xsp^o; 1  101 

Naßat«roi,  "Apaßfi?  .    .    .    .    2/1159,161,337 

'Oßo8««,  Zeu5 2/1  161  2/2  246 

Oua£X<K,  o?xoSo(jLO{ 2/2  246 

05pi); 1  212  2/1  160 

nauXo^,  Ijcioxojco« 2/1  306 

nirpo^  Tou  ^AfipLOcSa 1  68 

nitpo(,  ap^cov 1  318 

nitpo?,  ijciaxoiro? 2/1  306,  310 

nXoxiBo? 1  347 

ntoX£fAar<K 2/2  244 

•Paßao«,  ßaaiXeu« 1  162 

•Pixefxo« 2/1  160 

•Poßi»ii 1  212  2/1  160 

SäCSo«,  iiciaxoÄO« 2/1  310 

SoXflHJultvil? 2/2  244 

2apax}]vo( 1  101 

SiXß«v<^ 2/2  245 

ZiXßovo^  kCaxojco? 2/1  310 

Itifovo«,  hd(37WKO(i 2/1  303 

Zoopijs 1  212  2/1  160 

Tpxocifk 2/1  160 

<I>X<{ßio«,  ijcioxwcoi 2/1  160,  306 

<I>Xaßio{  IlauXo«,  Sou^ 1  318 

<I>6axcüv 2/2  244 

XatpoiicotiTai 2/1  306 

Xpivroy^vo^ 1  318 

^Qxo« 1  212  2/1  160 


478 


Lateinische  and  moderne  Personennamen. 


Seit« 
Aaron 2/1, 161 

'Abbäa,  Großwezier 2/2  246 

Abraham 1  382  2/2  47 

Agrippa  II 1  347  2/2  47 

Akoasch-Aschrafi 1  60 

Alexander  ArLstobuls  Sohn.    .    1  122,  252 

Amalricus,  rex 2/1  302 

Amauri 1  59 

Amorrhei 1 882 

Arabes 1  381  2/1  161 

Arabum,  cohors 1  319 

Areopolites 1 333 

Ariel,  idolum 1  381 

Athenaeus,  Feldherr  des  Antigonos  2/1  337 

Auguatus 1 347 

ATrelivs  Asclepiades 1  57 

Baal,  idolum 1  348 

Balduinos,  rex  1  59  2/1  159,  304,  337,  338 

Balduinus  II 1  62 

Balduinus  de  Taraone 1  75 

Barberis,  Don  Antonio    ...  1  XII,  3  IX 

Bassoa 1 252 

Bauer,  Erzbischof  Franz  Salea  IXIII,  2/1 III 

Beer,  Rudolf 2/1  VI,  2/2  IV 

Biduini 2/1  337 

Biever,  P 1  116 

Boemundus 2/1  161 

Böhm-Bawerk,  Eugen  Ritter  v.    .    .  3  IX 

Bracca,  Msgr.  Vinzenz 94 

Brünnow,  Rudolf  Ernst  1 IX,  X,  XU,  2/1  lU 

Caissar,  filius  Tamin 2/1  338 

Castelliz,  Alfred 1  XI 

Cattin 3  V 

Cheikho,  Louis 3  V 

Chetthura 1  332 


Seit« 
Cohn,  Salo 1  XIH 

Constantiniana,  ala 2/2  247 

SS.  Cyrus  et  Joannes 1  58 

Daublebskj  v.  Stemeck,  Robert   ..IX 

David ä/2  245 

Diocletianys,  Qaivs  Avrelivs  Valerivs  1  57 

Dobner  y.  Dobenan,  Fritz     ...    1  XIII 

Dusares 2/1  161 

DvofÄk,  Rudolf 1  VI 

Edomiter llSl 

Elias,  propheta 2/2  245 

Elisaeus,  propheta 1  399 

Flavivs  Valerivs  Constantivs     ...    1  57 

Frank,  Otto IX 

Fulco 1  58 

Gabinius 1  252 

Qalatarum,  cohors 2/2  247 

Qalerivs  Valerivs  Maximianvs  ...   1  57 

Qallorum,  ala  ueterana 2/1  304 

Gatt,  Don  Georg 1  VI,  2/1  51 

Gatti,  Josef 94 

Geyer,  Rudolf  ....    1  XIV,  3  VIII,  X 

Gennadius,  episcopus 1  393 

Goldziher,  Ignatz 3  VIII,  X 

Gutmann,  Max  Ritter  v.    ....    1  XIH 

Hamdy,  Bey 1  XIV 

Hanno  von  Gaza 2/2  243 

Hartel,  W.  Ritter  v 1  xm 

Hellas 2/1  302 

Herodes,  König    ....    1  238,  262,  393 

Hesychius 2/1301 

S.  Hilarion     .     2/1  212,  301,  806,  2/2  244 

Hödelmoser,  Karl IX 

Holofernes 2/2  244 

Holzhausen,  Adolf 2/1  VI  3  X 


Seile 
göriten .      3/1  1 

Hoipitaliii  Iherufi&lem  .......   1  59 

Hyrcan .      1  122 

Hübel,  A _    IX 

Idumaei 2/1  337 

niirici&ni,  eqnitea 2/1  303 

Joannegi  der  Hasmoiiäor 1  rj3 

Jobabj  socer  Moaia  ....*..      1  33Ji 

Lmias 1  381 

Israel  1 274, 3 1 9, 34», 382,  2/2  1 60, 2 1 2,  2/2  48 

Itiditli 2/2  244 

Karabacek,  Joaef  Ritter  v.  1  Xin,  2/i  VI, 

3  IX 

Kolm,  ErjEbiichof  Theodor ....    1  XIII 

Krael itz, Friedrich  V.  167,85,210,233  2/2IV 

Kropf,  Max,  .    ,    ,    , .  1  XI 

KuffDor,  Moritz  v 1  XIU 

Lammens,  H.     .    .    .    , »SV 

Latini . 1  62 

Li  echten  stein,  Fürst  Joh.ron  undiu  1  Xlil 

Lendle,  Eudolf  1  V,  VI,  VUI,  XI,  105, 113, 

119,  124,  140,  143,  146,  147 

Leontiufi,  ßiscbof *    >    .     1  117 

Lobisser,  S 2/1  V 

liUclfor 2/1  212 

MaccÄgno,  Alesaandro  1  25,  113,  265,  3  94 

Madianitae ,     1  274, 333 

Madiaji,  liUae •    .    ,    ♦     1  333 

Manfreds,   Dou   Giuseppe    1  XI,  105,  12  J, 

J2J,  125 

Man  nage  tta,  Leo  Ritter  v.    ...    1  XIII 

MantQra,  Andrea 1  XIV 

Marcvfl  Avreliva  Valeriva  Ma*imiaiiVB  1 57 

Maria,  piiolla 2/2  246 

Miudniinus,  caeaar 2/1  310 

Mauritiua,  dominus  ,    ,    ,  1  68,  ÖO,  76,  171 

Melik*Said-Borokeh-Khan 1  60 

Mielich,  A.  8,  1  VII,  X!,  XII,  270,  276,  294, 

:i2v»,  2/1  V,  2/2  Ul,  IV,  8,  10,  44.   3  X 


479 

Seit« 
Moabiter  (Moab)  .    1  t,  319,  333,  316,  348 

Montzka,  Hemrich  1  XIV,  2/1,  VI,  2/2  IV 

Mo«©8  (Mojaes)  1  211,  347,  348,  382,  2/1 
151,  161,  162,  310 

Moyaea,  abas .2/1  160 

Müller,  David  Heinrich  1  VI,  VIII,  XHI 
XIV,  2/1  V,  2/2  IV,  3  VIII,  IX 

Miik,  Ihm»  V.  1  XIV,  2/1,  2/2  IV,    3  X 

Nabataei  .......     2/1  158,  160,  306 

Nero , 1  347 

Nöldeke,  Th 3  VIII,  X 

Oberhummer,  E IX 

Obüdas 2/1  161 

Orion 2/1  306 

PaganiiB      ....,,. 1 58 

Petrua  der  Iberer     .     1  101,  147,  2/1  30U 

Philippua  NeapolitanuB   ....     1  58,  59 

Priapii»  (Baal  Phogor)    .....     1  349 

Rainer,  Ereherzog^ 1  III,  XIII 

Recem,  rejt 2/1  160 

Reginaldua,  princepa 1 75 

Reualdus 1  59 

Ronen,  V.  R.  Baron  , 3  Vlll 

Rüben  filii 1 347 

Sabaa,  abas 2/1308 

Salahndinufl  1  68,  69,  381,  2/1  158,  2/2  246 

Sargon 2/2  243 

Saraceni 2/1  212,338 

Sergiua,  Biachof 1  119,  130 

9ib-*'t,  Turtan  von  Mu^tir  ...      2/2  243 

Siraconus 2/2  48 

Soaomenu» f/2  344 

Stephanua  Sabaita 1  58 

Stolz,  Rudolf 1  IX 

Syri 347 

Saeß,  Eduard .1  XIH,  3  IX 

Taveni 2/1  168 

TMmanei 2/1  158 

Thoraaaberger,  Rudolf    ....     1  X,  XI 


480 

8«ite 
Torrosian,  Artin 1  XIV 

Türken 1270 

Venus 2/1212 


Seite 
Vincent  Hugues IV 

Wesselj,  K.  .    .    .  1  XIV,  2/1  VI,  2/2  IV 

Wiaauer,  K IX 


Arabische  Personennamen. 

Seite  * 

97 alid  Ibrahim j^^,  ^»^V^l 

1245,301,  3  86,90,403 Ibrahim  BäSa U,b  ^•^\^\ 

2/1  307 banu  Ibr&him ^,  ^►^\^\ 

79,  80,  81 Ibrahim  b.  Tbejt .    .     C^wwo  ^^  f>^^ji^ 

297,  301,  304,  414 Abraham  el-lffalil    .   .    .  J.JLiü\  ^^j^^ 

76,  77,  78,  79,  80 Ibrahim  b.  :^eJ9Üma  J^y^  ^  <»^^^^ 

102 'ejal  Ibrahim JUß,  f^\j^ 

1  140,  141 Ibrahim  el-Mgalli    .    .    .^^l.y>U  f^\ji\ 

236 el-Abralj J^^/\ 

218 Ebnejje ^^^^ 

218 Abu  Zem' 5^3  5^^ 

1  113 Abdna  Skandar jjJiSiui  \jyi\ 

64 el-Atajme 3LJU^\ 

218 Egdi <3^ 

218 Egde' Ci^ 

112    ... Igröm ^•,^\ 

102 'ej&l  Abmed JUß,  j^\ 

331,  334 Ebmed js^^\ 

65 *ejäl  Ebmejd J^^>  «^^^^^^ 

64 Ifowm  ihn  U^mejjer ^  ^y»,  jt^^ 

98 elAdla* -^^VJl 

108 el-Edajj&t Ob^'y\ 

66,120 elAdenät OLoJ'y\ 

310 abu  Arba*£n ^\,  cxC:f^J^ 

340 Erfejje' ^j\ 

218 Erhejjef vJuJb^\ 

49 Orejnbat OUJbj\ 

108,109 el-Azftjde ijJ\5^\ 

218 Ez'eter J^}^ 

110 Asalme i^U>\ 


481 

Seite 

1/2  216 UsÄma  b.  Munljid    .    .   jJLU  ^^  iLc\^\ 

89 Isbälj  emegäzin  .    .    .  ^jlÄi.\  ^\^^\ 

40 'ajlet  el-Aßad iJu«,  j^^\ 

2/1  307 banu  Isr&il ^,  Jj\^^\ 

333 Afl'ad j^ä-m)\ 

116 Asad  aa-8lä5 J:>)^Ji>^\  j.ä^\ 

110 el-Isafe SJuJ^\ 

1  61,  122 Ißkandar j^JiSikA 

237 Ismail J^U^\ 

319 Ism&m  el-Atra5   .    .    .  Jo^^\  ^^^U-*)\ 

1  246,  »390 Isma  il  Paacha Uab  JjU-i*»^ 

89,90 Ism&'in  el-Megalli    .     ^1^^^^  ^^pl  ^  ,,a 

218 el-Aflwad >yuo'^\ 

65 Ifowm  aba  A^ba* ^\  ^y{,  &,««.^io\ 

235 Et'eJB v-r**li*^^ 

98 alid  b.  Earejm ^  j^^,  ^^\ 

401 A'tejg uA^^ 

49 awl&d  A*lajje >^y ,  iJL*\ 

31,85,98 el-Ar&w&t O^^U^\ 

330 el-Err&wi lS^^t*"^^ 

218 Ernßm <k^^^ 

62 'ejal  Ernem JUc,  ^^^\ 

218 El^tered :>^^ 

102 'ejftl  el-Alpra' ^yh)\ 

411 Akwonin CX^^,^ 

90 emirElwa ^^\,  i^\ 

316 mÄr-Elijäs ^U,  ^^tJ^ 

401 Alajda 5j^\ 

236 al-Amämi cy*U^\ 

330 el-Em&wi \^^^^^ 

218 Embareb k^j\^\ 

218 Em^abbeb ^y^ 

218 Em^awwer jy^ 

111 Em'&dÄt 0\>Ia-«\ 

73 Em'ej&ä  el-Wubodi  .    ,^^j..^^\  ^l^ 

218 Em'ejdi j3»x.;ac*\ 

218 Einfarreg Ej^^ 

218 Enmaced j^lJU\ 

Mnsil.  Arabia  Petra«».  III.  31 


III 


482 

Seite 

1  61,  394,  2/1  307,  309,  310    .    .        .     banu  Umejja  . 

237,  238 En^ftm   .    . 

218 Ehderem    . 

218 Ehrejß    . 

104 el-IwÄnse    . 

389 ibn  Awdi  .    . 

112,  329 el-Ajjüb  .    . 

1  90 Ajjjübiden 


B 


.^-o, 


,JLu,b 


l Babit  b.  el-F&je«.    .    .^U3\  ^ 


386 Bäsli   . 

81 ibnBäSa    . 

34 el-Batlijjm 

39 el-Bab&r&t 

69 el-Babr 7^=^^^ 

64 el-Bbebat OIäv-ä^I 

47 el-Bbej§&t Oto^Ä^\ 

310 el-Babäjte i;:5\Ä^\ 

116 Babit  b.  Dijab  ....    v_jb3  ^^  ^^^ 

1  173,  177,  188,  208,  294,  350, 
3  162,  163,  218,  269,  270 

218 BJjajjet 

62 el-Badajne i^\j^\ 

218 Badr jjo 

47 el-Bederi ^^j^\ 

28,  29 el-Bedarin C^j^^ 

44,  {§b)  61,  (TO  63 el-Bdür .j5J^\ 

2/1  115,282,333,334,    3  54 el-Bdfil J^*^^ 

49,  (Ug)  65 al-Bdün o^^^ 

105 el-Bderät 0\^J^\ 

35,  38 Bdenat Otojo 

330 el-Bedewi \^y^,^^ 

330 Baddän O^*^ 

49 diwi  Barabim \3^^»  <K^\r? 

120 el-Baräd'e S^>\j^\ 

2/1204,    2/2  52 Barara-Terabin crT^^lr^'  ^jIH 

2/1  251 Bar&ra-Tijaha dubto,  \^\^ 

08 Barfirso ^Liü.\j3 


483 

Seite 

110 Barari l5jV"? 

30 el-Bara'eme i.%x\-J\ 

41,76 el-Barahme dL,Jb\^\ 

218 Bargas K^^^y. 

218 Barras ^j^j^ 

120 Buridan O^^ 

2/2  52,174,176,223,    8  41,319 Barakftt Ob?^ 

31 el-Brük **6rC^^ 

104 al-Brejz&t Cj\ß,j^\ 

321,  322 el-BarriSi i-Ar^^ 

40 Brejk v^X^^ 

260 ibn  Brejk ^,  vJ^^ 

40,  (Nm)  64 el-BrejkÄt Ol5o^\ 

118 al-BrejöÄn O^r^^ 

39 el-Brejkiüin ^^^>jyv5o^\ 

31 el-Brajmät OU^».jJ^ 

56 al-Bezäj'e S<mS\j^\ 

49 el-Bisasa Lu^^o^U 

1  105,  3  V Basil  Bülos ^yi  J-y^ 

185,    3  85,101,10-2 Basabse 3;,A,>\.A.> 

30 Bes&jre ^^.^^ 

218 B^ir 

1  33 Bsejr 

30 el-Batäjbo Ä^.lkJ\ 

108 el-Butuän ,.,Ula-J\ 

66 Btüs c^^. 

33,  39 Btüu ^^ 

38 al-Btejhät OUvJxJ\ 

218 el.Btejjen cx^^ 

43 el-Bu'ew&t 0\5^wjuJ\ 

84,  93,  99,  100,  380 el-Belj&  m c>^^^ 

111 el-Bl^ftr ^yLJ\ 

209 abu  Bakra ^\,  J^o 

34,68,  (Kr)  102 el-Bkftr ^^\ 

66 el-Balläsin ^^^^nU3\ 

119,120,310 al-Balawne ijß^\ 

1  265,  334 BeH^wi i^^ 

1234    3  1,108-110,286,399 el-BoHfäwijjo ^^^iJ^^ 

31* 


484 

Seite 

218 BaUja^ c>**J^ 

2/1,310 BallMijn crtH»^ 


62 el-Bilm&n o^"»^^ 

318 al-Bluwi <3>^^ 

2/2,  61,  70,  224    3  32,  60,  I 

61,119,342,343,401         J <-^ 

64 I^owin  ibn  Bellt« ^  ^y»,  ^ÜxJl» 

30 el-Blomiüin c^.'i'^'rA^^^ 

42 al-Ban&dke iS>lL^\ 

103 el-Benwin cxt>*^^ 

38,41,332 el-Bnejjät Ol>^\ 

66 al-Bnejjan ,^L^^\ 

66 el-Bawwäbin CJ^^y^^ 

69 el-Baww&t O^yJ^ 

106 el-Baw&rid jOj\^\ 

100 Bw&Ue JL**J*^ 

103 'eja  Bülad JUc,  >^yi 

90 ibn  Büzu  B&5a ^,  liob  ^j^^ 

60 el-Bwenät OUjyJ\ 

61 el-Bwejjät Ob>*J\ 

98 el-Bijäjae Ä-ö3twJ\ 

1  60,  163 Bibars trt^^t^ 

106, 107 Bejtgftglo ÄJLä.IäX^ 

31 el-Bjük ^y^^ 


1  v:y 

2/1  309 Tag  al-mulük  Büri.    .  ^^yi  y^^\  ^\J 

66 el-Tabäta Ulacv:Ü\ 

98 et-Tabb&nm '^^IäuIJ^ 

69 Tablijne dLoli^ 

2/1  210,  211,  216,  225,  226,  2/1  223 
3  4,  9,  32,  36,  62,  163,  186,  206— 
208,  216,  216,  219,  226,  227,  238, 
241,  246,  255,  260,  276,  286,  287, 
307,  310,  311,  318,  319,  328,  331, 
334,  342,  348,  365,  378,  386,  387, 
397,  398,  416,  419,  423,  425 

64 at-TarÄkmo dL^yÜ\ 

44 et-Trakijjo iL^^\ 


et-Tcräbin .vo\JÜ\ 


Tijaha ^^o 


485 

S«ite 

ö4 at-Teräinse iA**-«L;d\ 

218 Turki ^^ 

56,  (Um)  104 Telähin CT^^^ 

217 Taraäm ^UJ* 

122 at-Tamim ^-»-^^ 

53,  (5ni)105 at-Tawajhe 'k^\y^\ 

1363,373,375 Tawfilj  ol-Mgalli.    .    .    .  <^,Jl^w3\  Jk^»>> 

121 at-Tajämne i^U;J\ 

2/1210,237,  2/2  176,223,  3  1,2,9,34, 
88,  45—47, 159, 173, 185,  210,  216,  219, 
223,  235,  238,  243,  251,  265,  273,  284, 
287,  310,  313,  320,  331,  332,  334,  342, 
343,  350,  365,  368,  374,  387,  398,  400, 
415,  428,  450,  453,  454 

67 Tejame 

109 at-Tijan cr^^^ 

2/2  170,  173 at-Tihi  b.  Brejk ^^^  ^  crC^^^ 


1  vi, 

82,  83,  209 ibii  Tbejt ^,  viU^* 

76,84 et-TbütÄt OU^\ 

2/1  304,313 banu  ot-TH >^,  Jjci3\ 

218 Tamad j^' 

404 eMawab S-^^»^^ 

57 at-Tawäbto i^\^\ 

63,  64 Tawabje i^^V 


1  218,    8  89 abu  üaber ^\,  y^s^ 

102 alid  Ö&ber jcJ\,  ^U. 

106 'ejälÖaber J^«»  ^W- 

53,306 *ej&l  üäzi J^^»  «33^- 

118 al-Öäjed jJlJL\ 

238 ol-üebar&t O^jUi.^ 

40 el-Öeb&rm Cxt^^4-^ 

32 öabärijjin ^^^^^L^ 

377 Gob&liije ^^^^ 

324 Gabar ,-^a. 


486 

Seite 

98 alid  Gibrin j^\,  ^^--^ 

66 el-ÖabalÄt <^^M-^ 

1233 Öabala  b.  al-B&ret  .    .    k1>j\L\  ^^  iJL-^ 

64 el-Öebaha 'V^^-^ 

97,  (§b)  113 el-Öbür ^^\ 

36 Öber&t 0\;<i.-A. 

60 Öbm J^^ 

109 el-Öferät 0\^^.al.\ 

40 el-Ga^femät OU-tH^-^ 

42 el-ÖebÄdbe i>>liii.\ 

118,329 el-ÖebÄwSe dLÄ)^l»i.\ 

218 Gad'an O^-^ 

218 Öedü' 6^*^ 

218 al-Öedi i3^^ 

2/1  304,  306,  308,  2/2  244,  248 Öudäm ^\  j^ 

119 al-Öudü' t3^^ 

60 el-ÖedÜl J^^\ 

218 Öde* jj^jo. 

33 al-öer&b'e ijo\^\ 

30 el-Öar&bin cxC^i^Ä^ 

103 el-Öar&gre ^r^l/^-^ 

218 Gerad ^\^ 

84 el-Öar&dät 0\^\;sL\ 

63 el-öerädin c^?^j^^ 

32 el-Ger&rät ^^J^A'^ 

106 el-Öerärin C^,j^j^^ 

49 el-Öer&fin crl^^A^ 

33 Gerämne dU-cU^. 

33,  34 el-Öaräwin ^^.^\^\ 

40 al-Öarrajät »^^^^ 

48,  56 al-Öeräjre 5y\i.\ 

46 el-Öarbän a^.j^^ 

218 Öir^b ^-r^^ 

47 el-Öarbi L^^A-^ 

100 abu  Öerde ^\,  i^j^ 

383 Öerda* t^j^ 

218 Öeru ^^ 

112 el-Öerwän O^Ar^^ 


487 

Seite 

57 el-Grejj&t '-^^/^•^ 

218 Örejbf Ct^^/^ 

218 ürejd jo^ 

218 Gerajjed *^,r^- 

309,318 abuÖrejr ^\,  ^^ 

1  264, 265    2/1  316, 326, 330,  \  Ä    -      u     oi-^    *  i      .  i 

332,234,335,336,337  )      ^^'"^  *^^  ^^^"^^"^    '   O^-^  ^^^   ^ij-^ 

31 ol-öezärijje 5o^\ii.\ 

175,  176 Gez'e ^>^ 

228 GesÄa ^ 


66,  98 ol-Öa  äfre 5^L»iL\ 

2/2  248 Ö  al  b.  Rabfa  ....     ijuo,  ^  JUa. 

160,61,162,    3  287,330 Öa'far  at-Tajjär ^UUl  ^^aää. 

70 el-Öu'er&t 0\;<iAdL\ 

310 el-Öromat OU^wäJLI 

33 Gelädin cxt^^ 

109 el-Gel&rif LJi^!iU.\ 

41 al-Öelalät CJ'^^^ 

98 el-Gelamde jijc*«^\ 

40 al-Gelawin c^^^'4'\ 

49 ol-Gelawijjo dOÄUi.\ 

34 Gelajdo »jJ^ 

28 faibät tUJLrw 

43 el-Gillj&n o^^^ 

36,  39 Gilman O^"*-'^ 

209 abu  Gled&n ^\»xJLä. 

G7 Gamm&t^m -^^«^^^^ 

67,  106 Gamiii&'in cjt.^^  ^  ^ 

2/2  164 Giiiiram ^\^ 

50 el-Gein*an ^^ln»-L\ 

57,  99 'ejal  Gim'e JUc,  i*^ 

44 ol-Genabib v.^/^LlJL\ 

66,  104 el-Gonädbe Äj^l;!:i.\ 

123,  398 ibn  Gandel ^,  Jj^-^- 

43 el-Öunüb S-^V^-^ 

2/1  196  3  161 Öebalin cr!^^^<-^ 

1/2  176,  8  269 Öbojne ^^^<^ 

63 Gawäbre ^H^y^" 


488 

Seite 

34, 318 el-Öaw&dle SJ>\^\ 

69 el-Gaw&zne ^J^>4-^ 

49 el-äaw&sre iL^\^\ 

31 el-Öawäm'e JLA^\yL\ 

111 Öawämis ,^^a*>w««\^£w 

42,  49 el-Gawähre 'ij^^y^^ 

31 el-Öawda '^^y^-^ 

218 Öawfiln 0^>^ 

97 alidÖwefan j^\,  o^.y^ 

110 Öujara* 


109 emala^ijje dLj^U.\ 

2/2  247 al-eakem ^a.\ 

218 5&med j^U- 

52,118,318 el-:0amed J^li.\ 

102 alid  Bämed j^\,  j^Iä- 

68 'ej&l  Bamed JUc,  j^U- 

116 U&med  b.  Fa^l     ....   J.-öi  ^^  J^U. 

65 el-IJÄmde ij<^ll.\ 

121 al-:y&wij vJi5^^ 

44 eS-Seb  tJajüs f^y^^*  tr»>i^ 

85,  88,  97,  98,  330 el-Babäsne iJL2;»Ui.\ 

112 el-IJabib V^^^^ 

44 el-IJbekät Ol5U<L\ 

120 el-:ybet&t Ol^^\ 

218 Uatmal J-*^^ 

209 abu-l-5agg:ag ^\,  ^\^\ 

29 amag&g:in ^^^.;^U:ii.\ 

111 ^agäbge '^^^ 

84,  93,  96,  99,'330,',335,  386 el-^eg&zm ^jVaBii.\ 

41 el-5eg&zijjin c^j^*^^ 

1  32,  41,  42,  144,  166,  2/1  28,  33,  167, 

el-13eg:äja L5Ä^^=^^ 


169,  188,  250,  2/2  16,  8.62,  64,  65 
81,  88,  185,  206,  207,' 2 12,  330,' 405, 
407 


29 el-l^ag&jre S^\js\i.\ 

446 ^ogr ye^ 

40,  (§b)  61,  {^n)  66,  97,  (Kr)  101,  102    al-|Jg:üg C^F^^ 


489 

Seite 

1  144,  367,  368 ^e^wi ^y^ 

1131,3  84,85,88,99,100,330     .    .    .    .  el-tJadd&dm c^>^J^^ 

106 el-mdetit Ol^.J^\ 

109 el-5adid ^M-^ 

331 IJdefi c^^J^ 

66 el-5arär&t kZAj\jL\ 

110 BaräfiS uX^l/^ 

45 - 9aräm§e dL««^\ j^. 

106 el-Bar&mne SJU\jL\ 

402 IJarr&n  b.  'Amri    .    .    .     yjli-**  ^^^  olr^" 

404 ^arrftne Ü\jä. 

33 l^aräjre *rt^/^ 

108 el-IJarr&wijjin ^^^^Li.\ 

49 Uarb *— >*• 

401,  407 5arb  abu  T&joh  ....     <^U*  ^\  k^j^ 

62 'ej&maraallÄh JUa,  ^\j^ 

69 el-Brüb V!5tA^ 

48 al-^rülj ^^jL\ 

69 ^rejtM Ol^^ 

63 el-UreJ9at OW/^^ 

110 ^s&bijjin ^.^Uwvai. 

62 el-IJasfiane SJ^l^L\ 

110 UsÄmyje JU^Uma. 

2/2  247 IJass&nb.  al-Mufarrag.^JL^\  ^  ,^U»*ä. 

73,247,317 ^asan  w  l^oseJD  .    .    .     ^^j^yyy^,  ^  ^a^^ 

2/1  309 al-IJasan  b.  'Ali l^  o^.  Cy*^^ 

310 Qasan  er-Re§ajdo    .    .    .  <jJLu>y\  j^^*»-^ä. 

58 l^aaan&t OU-***ä. 

40      / el-UsüS ^^yyyJJ 

33 98686 A.M*  *^n<ii*fc 

102 '6J&1  58ejjän JUt,  ,j^Uu-a. 

2/1  39 Usen  (au8  el-Öi) 

89 Ij8en  Büiu ^j^ 

1  25,  53,  76,   2/1  40,   3  96 ^sön  y6lmi      cr*J^  Ot^ 

342 08en  abu  igiüsa    .    .    .'i^y^  yi\ 

401 IJsen  b.  'AbdallÄh   .  dJLJ\  J^  ^^ 

344 Q86I1  abu  'Awene    .    .  iJ^j^  y^\ 

2/1  266,    2/2  192 Bson  b.  M^ammad .    .  j..^^  ^ 


490 

Seite 

44 el-^senät . 


830 el-Bseni 

66 *ej&l  el-5a9&n J^*»  o 

34 ^^ejn&t O 

49 al-IJatÄje  e iioUai.! 

67 el-Utob&t OU^ia^\ 

49 el-lJfa       .Ui.\ 

35 Uukk  b.  Rabb&b    ....  ^b,  ^^  v5>^ 

35,36,38,39,40 IJkÜk ^^^ 

110 :0aläblo iJLÄ.vU. 

70 el-yUf e3NU.\ 

69 al-Ual&lme ÄJvU.\ 

109 Ual&jbe i^\U. 

122 al-tJalese i..*JUL\ 

122 Ualis  b.  Sar&r ^^  ^  ^^^.JLa. 

65 al-Uammäd ^l.^\ 

385,  400 ^amm&d  e§-güfi o*^^  ^^ 

49 ol-Uam&d&t 0\^Ui.\ 

68,  (Bm)  104,  310 Uam&din cxt^W- 

40,  ('Az)  43 al-tJam&mdo 5jc*Ui.\ 

105 I;lam&jde  B^era V^y^  ijol^ 

1  87,  91,  93,  95,  100,  124,  128,  132,  137,] 

234,  235,  237,  239,  252,  270,    2/1  317,1    ,  „      ^.^  -    .,     i  , 

3l,62,62,76,77,78,85,86,103,206,f^-^*"'j^^ *^^^ 

210,  318,  330,  377,  392,  401  i 

47 ol-^am&jta XkJLjL\ 

112 emam&jel J5Ui-\ 

218 9amd j<^ 

63 'ejal  ^amd J^*»  *^^^ 

56,(Kr)102,(|Jm)104,(Bl)108,(^Jr)120'ej&HJlamad JUc,  j^ 

28,  29,  33,  38,  (Sd)  46,  (Tf)  \                           ,  TT«^.^fif  -\.    1  \ 

63,  (Ug)  64,  (Kr)  104        / al.^amad&t ^\.^^\ 

218 Qamd&n o^*^"^ 

318 yamdän  el-Meläbi  .    .    .    ,^y^^\  O^*^"^ 

98 \oYivci  abu  ^amde ^\  ^y»,  so^ 

2/2  164,  105 al-^amedi ^5*^^^ 

309,  318 ibn  ^aInd^n ^\,  ^^^.J^^^ 

50, 62, 64 el-IJomr&n O^r^^ 

405 ^amwän 0^>^ 


491 


Seite 

218 

105,  ('Ad)  111,  287,  310,  330,  331 

49 

2/1  228 

218 


.  ^iwi 


'ejal 


69 

344 

104,  310 el- 


57 


,  beni 


1  28,  87,  92 
120  ...    . 


108 

28,  30,  34,  143,  147,  214,  216,  264, 
292,  294,  307, 309,  818,  319, 320, 
323,  337,  346,  352,  367,  368,  887, 
428,  447 


99 

. el- 

348 

1  172,  3  161  

109 

el- 

120 

el- 

104 

.   fil- 

111 

40,  (*Az)  43,  63 

al- 

43 

el- 

99 

.  .  .  ,  l^owm  el- 

104,  109 

ftl. 

51 

2/1  34, 155, 158,  259,  287,  299,  3  1, 2, 6,  7, 
8,  26,  61  —  55,  67,  69,  60,  64,  123,  161, 
164,  210,  216,  217,  222,  224,  227,  240, 
254,  287,  288,  299,  310,  312,  320,  326, 
350,  352,  354,  366,  376,  386,  387,  397, 
401,  403,  407—411,  415,  453 

2/1  70,  215,  224,  3  48,  49,  50,  325,  332, 
333,  343 

54 

2/2  224,  227,  237,  242,    3  53,  54    ...    . 

1  151,  152,  2/1  27,  155,  157,  266,  3  201, 
240,  328,  387 

176 


^amüd ^^^ 

^müd >y^ 

Wmüd ^^i,  ^^ 

^aInmüd  aba  Ajjüb  .    .    .   k^^^\  y^\  >^^ 

^wejmed j^^ai. 

I^amid J^*»  *^^^^ 

^med 

l^med J^^ 

Hamide ^5^'  ^«^^^^^ 

Uamidi ^^»Xjk^ 

-^amidijjin ^^^wXf.%'L\ 

^Inemät OW>^-%^^ 

-9aiift^e 2^UD 

-^annfijne duJUjL\ 

^angari \^j^^f^ 

^anna  el-^alanze  ....    si^Lüül  ^^y^ 

-^netijjin ^^^.A^Jxyli.\ 

-tJanif v.-»^^ 

-Qawätmo dL^l^l 

ywarat 0\;\y^ 

-^awämde Sj<^\^\ 

-Uawafa i-o^\ 

•IJowS, ^yj,  ^J>yL\ 

-I^awjän O^.^^ 

Qwot ^t>^ 

I.lwet&t OU^J^Ä. 


Uwö^Ät  et-Tihama 

QwStät  ibn  Öad 
Qwetat  ibn  Öäzi. 


5weti 

9weti  ibn  Rasid 


ij^^^ 


el-Uowät ^— >^>~i-* 


492 

S«ite 

31 emajj&t C^^^ 

ö7 'ej&l  ^ajjäne JUc,  XSUsh. 

34 Uajjän 

105 el-QaJ9e 

2/1  259,  260,  2/2  178,  179,  193, 
2238  1, 6, 7, 45, 46, 47, 121, 147, 
148,  174,  207,  216,  227, 264,  286, 
292,  313, 322,  358,  881,  387,  395, 
396,  416,  422,  424, 428,  448,  449, 
450,  452,  453,  455 

260 el-yiwÄni C5^^>t^^ 

2/2  181,  183 5ewi ^y<^ 


^  t 

271 5&led jJU. 

39 al-Uab&bze V^^^^ 

235 abu  Qabejza ^\,  i/^w^ 

68 Iffat&tne SJ3\X^ 

34 öattalin c^^-=^ 

34 el-5*d&jge i:$^jcL\ 

99 el-^urs&n o^^^ 

116 9urgÄn O^r^ 

38 al-5urata* »\l>jL\ 

39 el-5urm&n o^A^ 

109 el-5rejbät ^^^-^ 

66,  120,  335 el-Hrejse Ä-äo^\ 

68 5rej9&t  . OtoJ>^ 

70 ol-öaz&z^e .i»j\jiL\ 

2/1  315,  327 gfozrow  Pascha U>b  ^jj:>. 

107 ]PzÜ2 J)^ 

68 ^sßm&t OU;i.*t^. 

61 ^u^aba* «U^-ioä. 

111 el-59ejl&t ONU^oi.\ 

414 el-5a4r  (St.  Georg) .^^;^\ 

331 el-5a4r  abu-l-'Abb&s  .    .      j^U*3\  y^  ^.oi.\ 

322 abu  ^a^ra* ^\,  -l^-ocL 

33, 104 hU^i^T jy<^\ 

2/1  263 54ejr ^^^-l 

117 ibn  al-QeiJir ^,  ^^^=L\ 


493 


Seite 

43,  (Tw)  46,  (5t)  54 el-eaör&t Cl>\j.;JaL\ 

100 el-ip^erin      ^^^.^yoL\ 

103 el-5at&be dolki.\ 

29 el-5at&tbe iJ>Uai.\ 

111 el-gfat&lin v>^^-i^^ 

56,  67,  98 el-5utaba* -UkL\ 


120 al-]pe?ir 


J^ 


u.\ 


63 el-lffal&fÄt OUv)jL\ 

46,  67 el-galäjfe 'JJS^^L\ 

30,  46 gal&jle SJS^^ 

119 al-5alaf 

239 5alaf  el-Iden 


C^''>^\  Ui)^ 

327 5alaf  el-g^erijjin  .    .    .  ^^j^^:^L\  vJJLi. 

236,  246 Iffalaf  ad-Da'eg&t    .    .    OlÄt^jJ\  vJJLi- 

38 abu  gfalif yi\,  l-a^JLä. 

67 51ef UtJL^ 

67,  68,  (Rw)  69 ipiejf&t 

67 öalife ü 


250 eH)[aHfet  et-Tajj&r. 


,UJ\ 


JLiL 


330,331,401 al-Balil  (Abraham) J^^ 

116,118 al-g[lejjel J^\ 

97 'ej&l  5alil JUc,  J^ 

120 kowm  galil ^y^,  J.JLä. 

334 abu  Ibr&him,  ipalilall&h     .    .    .     ^»<^\^\  ^\  aJÜ\  JUä. 

337 galil  e4-Pmftr jy-*^^  J<^ 

dL.^1^ 

JLuJl^ 


1  265,  274,  334,  383,  395 galil  e^^wä 

344 J^alü  abu  T&ha  . 

116 Plejjel  b.  5ubejn 

84 5alil  el-Megalli  . 

90,403,407,410,411 5alil  b.  Mustafa. 

34 5am&m5e  .... 

103 gam&jse    .... 

34 beni  l^amis 

70 


y^,i  O'**^^^ 

el-5au&zre 5jjUi.\ 


120 ipunn&n 

46,  109 el-öaw&tre 

66,61,64 al-ipaw&lde 

98 IJaw&ni^ 


494 

S«ite 

67 el-5awara' •\^3^^ 

48,  68 el-öjftl Jyrii-^ 

99 el-5ejtÄn O^^*^* 


218 D&bes ,^r**^^^ 

290 Daniel J^^^^> 

66,84,97,101,102 'ej&l  D&üd JUt,  ^^\^ 

72 Daüd  el-Mat&rik     .    .    .     j)o^VxJ\  ^^\> 

76 D&üdijje ^>^^^ 

218 Dibb&n ,^b> 

122 ad-Dabäwin ^^UjJ\ 

47,69 ad-Dbftr ^y^.^^ 

116 Dbej8  b.  F&jea    ....  jJli  ^^  c-y*^^ 

29 ed-Da^^arge JL^^UoJ\ 

218 Dbejlän ^^^Uä^^ 

106 'ej&l  Daljlallah JUc,  aJL)\  JiL^ 

66 ed-Dar&rge Jk^j\^jJ\ 

34,63 ad-Dar&wSe iit>5\^jj\ 

218 Durzi ^h^ 

110 ad-Drübi tJ?^j->J^ 

319 Drftz y^j^ 

344,401 DarawiS i-Ä^j^ 

119 ad-Drejbi t.5^.^*^^ 

84 ad-Dreat Oljo^jJ\ 

111 ed-Da'ge iK*jJ\ 

46,236 ad-Dar&ffea ijLiUjJ\ 

69 Darrüm  abu  'USebi    .    ^^.««.^Um^  yA  ^^> 

99 'ej&l  Drejm JUc,  ^»>JLo 

70 ed-Drejmät OU>v^jJ^ 

31 ad-Dafel^&t Ol*jJ\ 

61 ed-Dal^ärma iL«jl»jJ\ 

49 ad-Daljäjlje iA5l*jJ\ 

218 DxkWi ^J>> 

33 Delädle i^^^i 

46 ed-Dal&lat 0'^'^jJ\ 

33 Dlüb ^^> 

64 ad-Dmänijje Ä.oUjJ\ 


495 

Seile 

218 ...  Demak si^> 

218 Danhar -^> 

108 ed-Dahäm ^U^\ 

113,114,116,118 DahamSe JL2^U> 

99 Dahämin ^»j^\jb> 

400 Dahien  abu  Sitte   .    .    .ÄJILm»  ^\  ^^ySt>J^> 

105 ed-DheJ8&t OUmm^jJ\ 

32,  123 ad-Dhajm&t OU-äAjJ\ 

39 b.  Dhejnin ^^y^Jk^> 

40 ed-Daw&ba Xä.\^jJ\ 

386 DüdSn  el-Kejsijje  .    .     iu.»*..^\  ^>^> 

2/1  38 DawSak v>X-Ä)^> 

HO Dweg&t CJ^^> 

30,  105 Dij&rne ^^^> 

D  b 

98 ed-Dneb&t v::^U^jJ\ 

33 Daw&bbe i^\^> 

218 Pawl^Än 0^5> 

176 Dawfea i*^> 

218 Dij&b v^b> 

112,  (§b)  118 ed-Dij&b c-)bjj\ 

387 ibnPij&b ^,  v.^b> 

75,  79 Pij&b  b.  I^ej^ama  .    .  JU^wa>d>  ^  v^^> 

116 Pijäb  b.  Mbammad    .     ^v,«*^  ^  v.-^^.> 

53,  66 ed-Pij&b&t ObbjJ\ 

48 ed-lHj&bin cr^^.^^ 

82 Dib  08-Srejf vJo^\  ^} 

63 'ejÄl  Uibe JUc,  jLo> 

112 ed-Delaii o^.*^^ 

98 ]^owm  abu  Rabe<J y>\  ^yj,  Jaj\j 

218 MJeb ^\j 

383 RÄSod ^\^ 

34,  35 Rabbab v-jb, 

2/1  229 abu  Rubbaba ^\,  li.b. 

43,44,63 er-Rbaje'o ijobJ\ 


496 

Seite 

105 ar-RubatÄ      'lk>^\ 

382 abu  RabbttS ^\,  ^y^^j 

63, 104 er-Rböb&t Ol^^>y\ 

45 awl&dRabr >^y,  g^ 

102, 103 ej&l  Rabf JUß,  5^^ 

99 er-Rbejl^&t <^UU>p\ 

218 Rat'&n O^^ 

33,  106 ar-Rgel&t O^^^s^^* 

111 Rab&mne iJ^Ks^j 

330 Ra^^am&t O^v 

326 Rabm&n O  Vj 

116 Rabama  b.  l^ubejn.   .    .    ^^^  ^  '^'^j 

261 Rbajjes ^^y^^^'wj 

84 er-Rad&jse i*iJb^\ 

218 Rizel^ ^Jj^ 

64 er-Reza]^a* *^iP^ 

103 er-R56d&t      Cj\j^j^\ 

19  (Mn)  57,  59,  60  (Kf)  68,  (Ug)  88,  (Kr)l  ^^^^^.^^  ;    -^  j^ 

97,  98  (Dg)  111  |erKeSftjde »j^U^yi 

60,  104 er-RSÜd >y^J^ 

34 ar-Rsas lP^j^^ 

333 R5ed 


218 Raaid 


123,241,242,399,400 ibn  RaSid o^  *^^j 

54 er-Ra^äMjjo jL^LoJ\ 

67 Ra^i ,^^ 

44 ar-Ratale d^jS\ 

64 er-Ru'üd >^^^ 

50 ar-Rar&win ^^U  J\ 

60 er-Ref&d&t Obli^\ 

333 ar-Rf&'i 0*^^^ 

32,  (Sb)  61 er-Reföje'e XÄSliy\ 

62 er-Rfa* &5»p^ 

108 er-Ral^V&d >^J\ 

38 ar-Refeajfee iASljpi 

43 er-Rlj§d&t C^J^J^\ 

235 ar-Ruzedi l5*>^jJ^ 

43 or-Rakab Vr^^ 

54 er-Rkebat OU^^\ 


497 

Seite 

68,  69,  111,310 RamMne iU-oU, 

36,  38,  (Kr)  98 Ram&^in cxy^^J 

46 Bamämne SJU\^j 

121 ar-Rumm&n ,^U  J\ 

60 ar-Rmat ^y*j^^ 

1  206,    3  239,  398 Rumejb  b.  al-F&jez    .    .    ^UJ\  ^^  ^^ 

32 er-Rmel&t O^)-^^ 

98 er-Rah&jfe dui5U^\ 

324 RahaV ^j 

104 er  Rw&bne iJisJ^j^X 

56 ar-Raw&gfe Üä.\^  J\ 

48,  49,  (m)  54,  (Nä)  66,  (8b)  61,  (§n)  62,1  .. 

(Nm)  65,  (Kf)  68,  (Um)  104  |ar-Rw&5de •j^\^^\ 

88,41,46,57,310 ar-Raw&^je dLwo\^y\ 

120 er-Rw&Hjjin CX^C^^^J^^ 

42,  46,  65 ar-Raivasa' «Uü3J\ 

147,    8  (I?m)  103,  123,  898 Rwala y^, 

2/1  309 ar-Rüm ^^^\ 

66 ar-Rwama* *^5Lp^ 

/l  36 ar-Rümijjin Cx::C:^3j^^ 

122,  376 '.    .    .    .  ibn  er-Rwe^i ^,  f^y^^j^\ 

117 ibn  er-Rwe'i ^,  jjÄJ>3iy\ 

48 er-Rwekbin ^^^^v^^\ 

218 Rwejli ^^^ 

40 ar-Rij&l&t 0^by\ 

218 Riä&n 


o 


400 Z&re'  el-Hzejjol Jt^r^^  tj^j 

112 ez-Zimel       J^\^\ 

392 Z&nebint'Arar)       ,  ,  .    -., 

b.5&med/^^C^>^-^^*3 

39 Z&jed  el.*Abid J^-^^  J^|j 

60 az-Zabb&le iJly3\ 

116,118,119,386,899 Zeben ^3 

64 az-Zbün 0>iP^ 

106 oz-Zbejl&t O^Uai.^^ 

288 Zer&ba So\,X 

98 Zer&bin C^bj 

Hatil.  Anbüi  PetrMA.  UI.  82 


498 

Seite 

310 ez-Zerra'in CX^^j}^^ 

43 oz-Zftraba* -b^^l 

34,63 Äz-Zurfean O^Jtf^* 

50 az-Zrfit \>^^j}\ 

27,  84,  99,  100,  106,  386 Zrel^ät *-^^JlJ 

64 Za'firir jtL>^5 

65 Za'älin ^-^Uj 

333 oz-Zo'bi lj^j^^ 

217 Z'ftl J^j 

104 ez-ZuV'rät C^\j^jl\ 

310 abu  Zii'eru* ^\,  ^^^X 

111 ZarÄrit CUJt^Uj 

1  74 Zorarno ^  J^ 


61 cz-ZrejbÄt C^U^^\ 

68,  109 ez-Zrejlat O^Uftp\ 

97 ZaUjlo dOJUj 

29 ez-Zakarwe hj^}^^ 

ö4 az-Zeiribje ^^^ß 

48 az-Zainäliro 8.aL«jJ\ 

310 az-Zmojli c-j^k^-^^^ 

40,  (Tw)45 az-ZiiM*jlijjin ^^^JL^j3\ 

378 Zonati  ^Jalifa ^^t^^  i^'^j 

385,  387 Zenda' t^J 

189 Zemle'ijje dL^Jo: 

178 Zuhra iybj 

64 Zwähre 'ijJb\^i 

386 ibn  Zliejr ^,  j^X 

29,  43,  ö4,  107,  109 oz-Zwajde ««^.^J^P^ 

110 az-Zwara* *^^i^^ 

32 oz-Zwajjedijjin CX^*^^J^^ 

111 Zijädat ...  0\>b3 

62 oz-Zijadne JL>>bp\ 

351 ez-Zijadi ^3>bp\ 

44,  (Kf)  68,  (Kr)  99 ez-Zejadin c^^^r^^ 

109 ez-Zijara '^j^j^\ 

177 abu  Zejd y>\,  joj 

1  61 Zojd  b.  Arl^am JiA  ^  jj>j 

161 Zejd  ibn  I.IÄrete AjJa,  ^^  Jjij 


499 

Seite 

41 diwi  Zejd ^j;^3,  JoJ 

1  356 Zejd  b.  'Ainr ^^  joj 

218 Zejdan O^-^^ 

105 az-Zejdijjin cj-^.'^.y^^ 

228 Zir ^j 

34 ZrAJ 'ijjin CJt^^^y^ 

42 ez-Zilän .  o^>^^ 

32,  110 az-Zjfid >yi^^\ 


s 


LT 


1  125 8&lem ^U» 

50,  55,  100,  102 es-Salem ^UJ\ 

402,  404 Saiem  b.  Egfetam  .    .  fUJu^\  ^^  ^Uo 

332,  333 SAlem  ol-A*8am ^a*^^\  ^L*) 

57 S&lem  ibn  ^Jarb ....  k^j^»  ^^^  ^J^ 

51 diwi  Salem v33^>  >J^ 

2/1  299,  8  240,  242,  401,  408,  410 Salem  b.  Uijäb   ....   v--)b3  ^^  ^Uo 

2/1  180,  184,  186,  236,  237 S&lem  abu  Sa'ad     .    .    .    j^jcui  y^  ^Uo 

347 Sälom  ibn  Bamman   .    .    r\^\  cA  ^^ 

347 Sulem  er-Kwe^i  ....     L^^^iAj'^^  J^ 

416 Salem  et-TurmÄn    ....  ^U;.y\  ^U» 

235,247,248 Saiem  at-T«rejui    .    .    .    ,^^^j^\  ^Uo 

402,  442 SAlem  b.  *AbdeH^ader^>UJ\  j^  ^^  ^Uo 

2/1  234,  236,  240,  243 SAlem  abu  'Awde  ....  'i>^  yi\  ^U» 

405 Salem  abu  FArea    .    .    .   ,^«U  ^\  «J^ 

318 S&lem  el-Fal^ir ^^juü\  ^Uo 

365 Salem  el-Ka^bar j^i^&SS^  ^U» 

I  378 SÄlem  b.  Misleb     .    •    .   JLo^  ^^  ^Uo 

319 SAlem  el-Habahbo  .    .    .    i)L^U^\  ^Uo 

218 Salier .ybU» 

33,49 Sebatin iij^V*^ 

60 aa-Seba* SC"^^ 

60 a8-Sl)üt 05^^J\ 

66 as-Sbfi' ^yyy^\ 

63 es-Sbftl y^y^"^ 

118 as-Sbe' ^^,^%J\ 

/l  309 yo,  J.^i^\ 

/l  225,  228,  230,  3  32    ...    .     5ejb  Abu  Sitti ^\  >J|,, 

82» 


o 


500 

Seit« 

34,  310 as-Stüt 0>s:**Jl 

33 Sal^&bin CT^}^^ 

99,  100,  103 'ejÄl  Sat&If JU*,  J^«^^ 

60 as-Sabame A^'Ci.t»)  \ 

118 as-Sbem ^.^«gy^^^^U 

103 Sbejm&t 

1  294,  304,  309,    3  218 Sbejmaii ^l 

407 Sbejm&n  el-Mar&  je    .  dUfi\^\  ,^1 

65 es-Sab&lin ^liu»*J\ 

76 Sar&bne dL^L^w» 

2/1   172,  239,  240,  241,  242,    2/2  34,  36  \    «    ^, .  . 

86 as-Serlijre 8^L^««J\ 

81,  114, 116 Sardijje ^V^ 

46,  66 es-Srürijjin CXritjAT*^^ 

116,336 Satt&m  b.  Fendi .    .    .    .,3JJl»  ^^  ^Ik««» 

47 es-Stübi ,^^^k^\ 

66 Sa'ädne JU>\jum> 

30 es-Sa  &jde ijJljcMJ\ 

2/2  247 Sa  adeddin ^^jj\ 

310 *ejäl  Sa  ad J^t*» 

88 Sa'dan  b.  al-F&jez  .    .  ^Uü\  ^^  ^^j^jcm» 

63 es-Su  üd ^^ju^\ 

121 ibn  e8-Sa*üd ^,  >^ju«J\ 

399 Saud  b.  Tal&l JN)i>  ^^  >^w 

1  32,    3  52,  62 S'üdijjin ^^j^^yßua 

46,  49,  CAd)  112,  210 awlad  Sa^id >^^,  j^^ju^ 

248 Sa'id  abu  IJammüdi  .  ^>y^  y:\  «XaAma» 

1  394 Sa  id  b.  5&led    .    .    .     jJU.  ^  J^^H^^ 

407 Sa*id  el-Maraje  ....  i^\j^\  J^^^ua 

29,  (Bl)  51,  (Lj)  58,  109,  287,  330  ...    .  es-Sa  edät OU^^J>^^ 

66 es-Sa'edäwijje 3ü>^\js^,h.mJ\ 

2/2  10,   3  213 es-Sa'idi ^j;j>^»,»J\ 

2/1 216,241,242,251,  267, 279,  2/2 19.% 
197,  3  1,  8,  46, 47,  63, 121,  122, 148, 
174,  186,  216,  236,  256,  286,  288, 
294,  310,  311,  316,  317,  323,  329, 
343,  347,  348,  366,  387,  396—398, 
416,  417,  424,  426,  428,  429 

75 ibn  Su'efan ^,  O^"*^ 


.  e8-Sa*idijjiii ^2^Jlaiu«J\ 


501 

Soita 

62 Saiasfe Jki,M,)\i,M» 

31 AS-Sal^äl^we Sy»\jLuJ\ 

112 ea-Sukar j$.^\ 

99 Slawin cx^^Ui 

218 Salläm ^^U, 

2/1  184,186 Saliam  el-Barä^i cj-^W^  f^-^ 

58 Salfim  abu  Zrejle   .    .    .    JJU^J  5^\  ^^^ 

29 Selläm  abu  Zekri  .    .    .    *^jij  ^\  f^U) 

68,  (Um)"108 es-Salftm&t OUvUJ\ 

66 as-8allamat OU^UJ\ 

199,  218 Salame iu^U» 

1  76,  77,   2/1  27,  34,  38, 161,  166,  168  ..    .  Salame  b.  RaSid.    .    .  j^^  ^  i^NUi 

49 diwi  Sal&me ^j;^>,  JL«^^ 

402,  405 Salame  b.  'Azära  el-  1    S^\^  ^  iu^U» 

Ker&dSe  J  djL>\/y\ 

53,  97,  106 'ejal  Sal&mo JU^,  iuNU» 

116 Salame  b.  i^bejn  ,    .  ^^^-j^  ^^  dL^^U» 

410 Salame  el-KerSdse .    .    iJ^>\SS^  dW^^ 

82 SalÄme  b.  WÄdi  .    .    .    ^>\^  ^  dL«^U» 

30,  (Lj)  68 Salämin cx^^^ 

64 C8-Sallämiu ^^^^a«J\ 

65 as-Salämijjin ^;^^j^vUmJ\ 

132,  110,  111,  144,  246,  246,  249,  260,  i 

262,3  62,100,105,106,228,330,376,  }    SalÄjta ik^vU) 

376,  390,  407,  422  I 

30 Salfijme dL«JvU> 

218 Sultan ^l 

53, 62,  101,  102,  120 ej&l  Salm&n JU*,  ^l 

323 Salm^nb.  Salainoabu  lÄ^vUo^^v 

Modden  J  ^J^  5^^ 

365 Salman  abu  Kren&t  OLo  J>  yi\  ^^IJLai 

218 Selmi ^r^i*^ 

38 Selimijjin c.yJiti"*J^ 

1211 Salib ^JLoi 

2/1308 ^Uft  ^  dJL3\  j.^  ^  LJU. 

109 es-Slim ^^V,t-U 

2/1  215 abfiiia  Selim \j^\,  ^Ajm 

50,  (Kr)  101 «jiwi  Selim ^^^3,  ^.^ 


502 

Seite 

122,  329 Slejm  b.  Öarär     ....  J^^  ^  ^^^X^ 

55 ea-Slem&t OU<JL*»J\ 

1  105 Slim&n 


O"- 

235 Slim&n  el-E  m&wi  .    .  ^^\,^^\  ^^U^JUo 

2/1  158 Soliman  Pascha LÄ)b  ^U^JU? 

401 Slimän r&*i  el-Gedwa  »^jJL\ ^^\.  ^j^U.JL4*> 

1  378 Slim&n  el-^amdän .    .  o^»>^\  ^l^^JLi*» 

67 Slim&n  b.  :5alil   .    .   J^Jii.  ^  ^l 

365 Slimän  b.  l^amis    \  ^y^<^  ^^  ^^ 

el-Ka5bar   |         **        jiv.iJÜ\ 
1  90,  91,  93,  168,   3  315,  319,  327,  330,  415  Slini&n  b.  D&Üd  .    .    .  ^^\>  ^  oW^ 

331 Slim&n  es-^ä^en 

2/1  234,   248 Slim&n  b.  Ämer  . 

2/1  181,  182,  187 Slim&n  b.  'Al^be  . 

116 Slim&ii  b.  'Aw&d. 

56,  97,  (Kr)  99,  100,  103 'ejal  Slim&n 

402,  404 Slimän  b.  Mbammed  \   »x^^  ^i  ^U-JL-*» 

el-Hed&j&t  j  Ob\><J\ 

310 Slimän  el-Metel  .    .    .   Jl»^\  o^^ 

77 Slim&n  el-W&b^i .    .    .  ^^y<^\y^\  ^l 

54 es-Slemänijjtn ^^^^U-JL*4J\ 

49 Selemijjin Q^r.-^f.^ 

68,  105 Sainär&t 0\*U-^* 

48 abu  Sm&'il ^\,  J^U-**> 

100,  (Md)  106,  218 Sm&  m cx^U— 


r*^  ext  o^-^-s^^ 


40 as-SamÄraro <>^\.».*>o)\ 

218 Samr ^-^^m» 

218 Sma'el Jj»-«-^ 

42,230,231 Sem'ün ^^jc«^ 

218 Sammfir ^y^-^ 

53 os-Sme^ijjiu c?.'*.?.^*'**^^ 

2/1  307 yyb  ^^  g^j.^.,»^*J\ 

102 es-SmerÄt CJ^j.y^jyy>}\ 

98 Ijowm  es-Smeri ^yJ,  ^g^^.»„>»ij\ 

29,  34 es-Smerijjiu ^»^^^,^^.»^>^\ 

218 Smit .    k;^.%-^ 

82 Sanajmo Ä,»jUx4) 

109 es-Snejjan ^^l.JL»>J\ 

104 as-Sned Jc^^mJ\ 


503 


S«ite 

218 Sahar 


218 Shüg: ^ye^ 

218 Shejr .    j^y^ 

30 es-Shejläwijjo do^vU'^.^\ 

98 as-Sawad^e iÄ.>\^-uJ\ 

31,32,38,196,226—228,318 as-Sw&rko iS^\yyyA\ 

104 ea-Saw&'ede «jkA\^^\ 

110 ee-Saw&'ir ^\yyj\ 

62 ea-Sw&Ha ijü\^\ 

41 es-Sawälme 'iLj\yyyA\ 

30 es-Sawämre Sj^\yyyS\ 

46,  310 as-Sawäjre i^\^^\ 

218 Süd&n O^^y^ 

53 efl-Sftdän ,^\>^-*J\ 

46, 286 as-Sweri ^j^^y^\ 

43,  (tig)  66,  218,  331 SwSlem ^.5-*» 

235 Swelem  abu  'Ar^LÜb    .  i^-^^K*  ys^  f^^^iy**^ 

235 Swglem  abu  Haddäf .  i^\jjb  y^  f,^^yA*i 

384 Swemer r^,y^ 

46,40 as-Swejjät Oby«^\ 

218 es-Sijjed Jl;wuJ\ 

108 es-Sjüf «-^^^^ 

112 es-Sejf «^ius-**J\ 

335 abu  Sejf y^\f  t^-yu» 

76 Sejf  abu  Ezhejr  .    .    .    *r^j\  y^}  «^-ä^^*»» 

S  \j^ 

310 äaker ^lit> 

218 S&her ^jtXJii 

108 es-Sahin ^^^^UJ\ 

119 aS-Öfijo* jSUäJl 

62 Sbätat OUiU-i» 

70 aS-Sabahat OUU,iJ\ 

32 Sabajbo iLJUio 

218 Sibli (J^ 

112 eg-§ibli ^^l.j^t.U 

106,  (Dg)  111 oS-Öbejk&t Ol5U--äJ\ 

105 e5-§belat OVU^^\ 


504 

Seite 

65 J^etatie ÄJL3'Uiö 

64, 99.    .    . Stewin ^^^ji^^JlÄ) 

2/1233,  3  88,  41,  (§n)  62 Stejj&t OUxit» 

63 eS-Sabäbde lJj^UuäJ\ 

64,  (Kr)  98 ÖbädÄt OUla:^ 

102, 107 'ej&l  Sabade JUt,  ;>U^ 

100 kowm  Sa^^&de ^yf,  ÜU^ 

109      Sabätre 'iyiXa^ 

106 öS-Sabanbe JLiliuSJ\ 

61 eS-Sböjbijjin j^^w*^k^jiuiJ\ 

54 eS-SbejtÄt Ol;UivÄ3\ 

110 Sarrab vlr^ 

84,68 Sar&tbe i^\jJ^ 

122 garär ^V^ 

182,176,188,  3  62,112,117, 
121,  122,  161,178,208,210, 
214,  235,  256,  319,  329,  358, 
373,  878,  388,  397,  899,  400, 
452 

345,  388 Sarari ^Sj^y^ 

87,  97,  100 aS-Ser&W -Un^l 

103,  104 aS-Sar&wne i3^\^-iSJ\ 

99 Saräjbe i^\jJ^ 

63,104,108 es-6erajde SjJ\^\ 

98 e5-Surafa •\i^\ 

66,57,68 Srftr .    .  ^^ 

62 e5-SrÜ8 ^3^^^ 

109 e5-Srül^ijjin ^^j^^j^\ 

29 o5-Srejfät OUb^-iSJ\ 

218 SattAu 


eS-Sarfträt CJ^^j^\ 


O^ 

218 Sotti <jkÄ» 

310 aS-Sa&jle ÜSLiutJ 

31,  108 a5-Saara \jju&^\ 

1206,304,3123,289,340,1 g  ^.  ^W. 

377,  387,  400, 401  J     •    •    •    •    *""  ^»  *»"  i^.  O-**^ 

2/3  240 Su'ajb v-^^w^A^ti 

62 Sal^arne ijj\jL^ 

104 eS-Skür jyS^^\ 

61 eg-Sl^erät v:::\^.jJu&J\ 


505 

Seite 

119 a5-Slä5 ^VUJ\ 

38 as-gal&lijjin ^^,^VIutJ\ 

84 Selahbe dL-Jb^ 

40,  66 ei-Älüb ^jl^\ 

30 eS-Ölftt t^JUSJl 

67 eS-Selleb fC:^^ 

48 el-Semaane JoLMtL^^l 

68,  (5r)66 SamaBin ^^^^^U-^» 

66 eS-§ema  in ^^fl^gt^ 

404 Sammln o^"^ 

98,380 eS-Säm&jlo dÜJU^l 

2/1  299  2/2  226  8  112  121,  )  ^ 

«A«   AA«  Are   j/>«  f Sammar 

121,  286,  266,  401  | 

218 Sams 

58,  119    .    . eS-äumüt ^y^Ji^\ 

1804 Senäd >UÄ» 

209,  310 abu  Sunn&r ^\,  ^LLS) 

68 Sanna  at OUU-Ä» 

98 ea-Snüb v«J3-LäJ\ 

48 aS-8hÄbiiJm ^^,^^L^\ 

41 eS-Sehbijjin ^^mu-u^^\ 

110,119 eS-Shaw&n O^X^^ 

108 a5-Swäbke i5o\^\ 

99 eS-Sw&reb v«j»;\^\ 

111 eS-Sw&rbe S<ij\y^\ 

59 e§-ÖawäSo Ä^\^^\ 

46,  46,  286, 387 gaw&fin cj^^y^ 

109 e5-Sawäkre i^\^^\ 

81,49,  (Bl)  60 eS-Saw&min ^^j^\y£^\ 

29 Saw&hle iXM\y^ 

84 eS-Sawähin ^^^\^^\ 

69,  824,  343 eS-Sobakijje kJJyi>^\ 

68,  105 e5-Sawara* AjyJiß}\ 

110 ag-ßftfijjm cxii^y^^ 

34 aS-Süjän     .        O^ÄV^^ 

106,  107 Swebat C^^^y^ 

66 'ej&l  Öweter jUß,  ^^ 

98 es-Swel&t 0^l33-iSJ\ 


506 

Seite 

61 es-ftwemijjin 

42 i^eja^iu 

391, 399 'ejal  e5-Sibe J^^»  ^"^ 

218,  330 Öibaii 

110 ÄK-J^ibän 

331 e5-^ejb  Abu  Emtejbol^    .     ,3.-.^wk<\  ^\   ^^^^ 

1  86 e5-?^ob  Öelläleddin  .    .    .  ^jj\  J^U.  ^^jü^' 

1  36 e»-$r'b  ahu  l>abile  ....  ÄJUa  .i  ^\  ^^^-SJ 

s5;obani   |  ^^^^^^    "^"^    ^^^^ 

182 fteb  Harlan O^-^  f^^ 

331 eS  Sob  IJaaaii CT«*«^-  ^^^'^ 

331 eS-Sejb  IJamude ^>y^  ift-^ 

331 eS-Sojb  RÄsed jjt,\^  >^ 

322 ea-Seb  «bu  Zejjfmi ^yjj  ^\  ^yStS 

2/1  228,  303 es-^i^b  Zwajjed oJ^j  >^i 

287,  330,  340 es-^ieb  »*?Äl»b ^^^  >wäJ^ 

331 es-Sojb  'Abdallah dJL)\  j^  >^3 


332 es-Süb  'Ammar ^U*  ^t^ 

331 es-Sejb  *Arari kSt^ 

2/1  220,  230,  331 o5-Seb  Mbamuied j^^^r»  >wjij 

2/1,262 es-Sr^b  Mbanimad  Haker    .  yi\\  J.»-Kf*  >uL3 

2/1  250 es-Sob   Mbanimad  1  ^    ,.  ^         ^ ., 

el.-AHabawi  }  ^>^^^    ^^-^  e^' 

2/1218  3  331 es-Sob  Nebhfm oVc^  ^y&J' 

2/1  224  3  331,344 oS-Seb  Nftr&n ^\^y  ^yS^' 

381 es-Söba  IJatJra* *\^.oä.  dl^y^ü 


111,  112 e9-Suleb JLo3\ 

93 i?ulob  e9-f?walbü Äi.\^\   JU> 

90,  442 SÄleb  b.  'AbdoHjader^>Uü\  j^  ^^  JLo 

90,  96 Jifaleb  b.  Mbammad    .    .   j^äT*  ^^   JLo 

344 Saleb  b.  Ijrilil   \         ^^  J^JL^  ^  ^Uo 

b.  Mustafa'   /  ^^^ijLo^ 

67 f?aieb  <jl-HedAjat    .    .    .   Ob\jc^\  ^U> 

324 J^ajol  al-l^ab»t «-^^-^^^^   uP^ 

41 a^-^babbo i*:?U-oJ\ 


507 


Seite 

104 e9-9abbAb ^UAa3\ 

310 SubAjbo •    .    .    .     i^U-o 

39 a^-Sabäjre »JU^\ 

386 Sabba Äs:^^ 


190 


i?abba 


•IsrC-*^ 


O»^ 


^--^^ 


•L5^'/^ 


42,  43 hiubbijjm 

119 a9-§büb  .    . 

43,68 Sbejbat. 

405 J?beb  b.  Öazi \S)^  Crt  ^^^^ 

402,  405 ?abn  el-I?ämed ,^[L\  ^^^ 

66 e9-§ubliän ,^liua3\ 

1  60,  105,  106,  146,  147,  173,  294, 304,  | 

400  2/1261  3  28,52,112,113,280,  ibenii?abr 

329,402,411  I 

116 «;?abr  b.  Twejl^     ....     Jj>^  ^.  f^ 

207,313,339,371,388,449,461 .Sabari \Sj^ 

1  32,  162,  194,  208,  210,  234,  245,  302, 
304,  312,  326,  330,  2/2  10, 11,  227,  3  1, 
6,  7,  12,  21,  28,  113,  116,  117,  119,  122, 
147,  148,  161,  184,  196,  206,  213—215, 
217,  218,  224,  227,  235,  236,  239,  242, 
250,  254—256,  268,  259,  273,  287,  288,  }  J?bur 
292,  310,  311,  319,  322,  323,  335—338, 
344,  349,  360,  366,  371,  372,  375,  381, 
384,  386,  388—391,  393,  396,  398,  399, 
411,  414,  415,  417,  421,  424,  427,  329, 
444,  449,  451 

60 ey-J^arabta . 


^^ 


402 


abu 


dkk>\^\ 

3arär ^l,  s^j*^ 


tj^jj>0 


30 ^ar&^ro 

101,330,416 e9-9arfijre <^V^^ 

64 a^-^rejdan oW^r*^^ 

31 a9-»^utlaii ^^JJa-oJ\ 

33 Sa'alko ÄjÜIä-o 

118 09-f?a7ij(lo 5joIä-o3\ 

101,102,310,330 09-.Sa'üb y^ytuc^X 

46 Safajbo i«^\jL-a 

45 e.9-Sfojrat 

116 J^aljr  b.  Saljr    .    .    . 

116 Saljr  b.  Mbaniiiiad  . 

54 es-J^Hftr 


508 

Seite 

88,  41 91^er&t QI^^jLo 

66 e9-9all&b&t 01a.^UJ\ 

1393,   2/1302,307—309 gal&beddin ^jj\  ^^^ 

38 a?-8Älaba •ULo)\ 

32,238,241,242 §aldam ^jJLo 

39 Ä8-§ul'&n ,^UJLia3\ 

66 eff-l^ulm&n ^UJLoJ\ 

106 e9-§161in o^^^^^ 

218 eallüa ^^Jlo 

291 §lejb ^^A^JLo 

111 ^an&bre *j^\^^ 

66,  (Kr)  86,  92-94,  99,  100,  106,  107    .    .    .  ^unnft' ^tU» 

32 Sah&bin ^^^l^-*o 

118 a9-§hejba £.^.^u(^\ 

43 ^w&bi^e SJi^\y,o 

46,106,107 e?-^w&lbe iL\^\ 

60 e^-l^aw&m'e 4kji^\y^\ 

64 a^-l^w&wne jüi^\^^\ 

66 ^wäwje S<i^\y>o 

62 ^w&fin cxC^^y^ 

32 ^wafa ^y^ 

32,310 a9-§üfi i^r^^ 

30 abu  §wSleb yi\t  J^yo 

64 I^w^lbin ^^j.0jg:diy>o 

407 §ijäb  el-ljJatj&n    ....     ^U^\  ^Uo 


107,  122 Pba  in C^V« 

122 Pab  au  b.  Sarar  .    .    .   j\^  ^  0^-*t-^ 

40 a4-Pbej*ät Ol«^\ 

104 a^-Parab'e iÄ>\^^\ 

118 a^-Parärme dL^ÜÜ»3\ 

116,118 a4-Purem ^^^^»-^^ 

116 Purem  b.  ^ubeju   .    .    .^^^^^  ^  ^».^JLo 

69 Pellain cx^^-^ 

118 a4-Plejl J^J^* 

330 Pamrat  en-nebi C5^^  i;-%-o 

85,101,103,330,344 e^-Pmar jy^^^ 


509 

S«it« 

1  67 Pnejbät OU^wU> 

108 ed-PawÄt CAy^\ 

100 Pwebin ^^^.^^^ 

2/1  242 Pejfallah  b.  äams  ^.,,;!;>  ^  düL3\  i 

120 I^owm  Pejfallah ^y»,  ^\ 

117,218,311,399 Pjefallah  el-Mör.    .    .    ^^\  düL3\ 


64 Tabatre S^lsiU 

289 TÄha ÄaU> 

42 at-TabÄb'e dLjoUy\ 

29 TabaS  al-Miisdar     .    .    .     ,>_ai^)\  ,^y&^ 

67 at-TbAr jy^^ 

117,386,398 Träd  b.  Zeben ^^j  ^^  M^ 

119 Tradb.Kam'&nb.  Zeben  1^^^^  ^  ^1^ 

49 at-TaratVo iÄl>\^y\ 

86, 100,  101,  380 et-Tarawne S3^\jL^\ 

33 at-Tarawijjiii crC^^j^^ 

48 at-Tarajfe ÜJ\^\ 

39,  43 at-TurSÄn o^^^ 

103,  104,  106 at-Turafa* -Vi^\ 

73 Turfejä ^j^j^ 

100,  (Bl)  109 at-Turman o^r^^ 

236 at-Trejbän O^^J^^ 

68 at-TröoiÄt OU^i^J^ 

218 Trejmftn o^r^ 

107 ^owni  Tanuüs ^y»,  ^j^y^ 

30 at-Tawasje dLJo\^\ 

40 at-Tawfifbe i^\^\ 

108 at-Tw&?^ne JU5\5y\ 

42 at-Tawftl^in o^^>i»3\ 

44,  (Uw)  46,  (Md)  106,  107 at-Twal J^^^ 

106 at-Taw&lbe iJ\5y\ 

30 et-Turejnijjtn ^^^^mw-o^\ 

49 at-TaUt)^a ikÄl>Uk3\ 

49 at-THü^at OUUaL3\ 

111 Tulläs ^^vU> 


510 

S«it4» 

218 TallÄ?^ J^ 

112,  (9b)  119 et-Talläl^ ^•nUJ\ 

1  206,  209,  219,  316,  317,  i  .  rp  i-,  i    i.^      t  . 

129,218,270,336,398       i  ^         o.  eirajoz| 

68 Taläl'e iÄ)^^» 

218 Talab ^.^.JLl, 

86,98,321,330 at-Tan&5Ät C>UiUU\ 

34 Tawälbe i<L\^ 

98 at-Tawähre 5yb\^\ 

49 at-Tawajre iy\^\ 

44,  (Sb)  61 at-Twara '^j^^ 

2/2  3,112,113,117,119,120,386.    .    .    .  atT^l^a i»^\ 

2/1  308 ihn  TAl^n ^,  ^^^^ 

114,  116 Twejl^ J3> 

116 Tajjar ^UL 

?  Jb 

70,218 ?älier yblt 

1  162,  2/1  194,  195,  3  7,  8,  44,  148,  163 
185,  207,  216,  227,  261,  273,  286,  288, 
292,  294,  307,  310,  317,  318,  322,  324, 
331,  343,  348,  367,  396,  416,  419,  424, 
426,  428,  429,  453 

2/2  35 ?:ullami i^^^ 

28,29,99 e?-:5awalire 5yb\^\ 

218 ?wejher j^^ 


t 

218 'Aref Li>jU 

36 'Ali  el-llzejjel J^rf^^  c^^ 

177 *Alja iJU 

1  211,  2/1  178,  184,  (Th)1  .,      .j  , 

240,241,  3 (9W  113,117/ "^"  "^^"'^ ^'^^ 

1  123 banu 'Aiiier ^^,  --«U 

49 (Jiwi  'Ainero lS^^»  *r^ 

287,  330 al-*Ameri ^/^^^^ 

218 'Äjed joU 

48 el-*Äjed jJU3\ 


?ullam »vji 


511 

Soite 

285 'ÄjeS  el-Kcjehi l5^,*3^^  ^^^ 

255 'Abfibdo »jol^ 

100,  (Bl)  109 'Ahabse i-^oUft 

110 el-'Abbad ^LoO\ 

48,65 el-'Abfulle i}:>\^\ 

55,  ('Ad)  111,  241,  242 'ejarAbbas J^«»  cT'^* 

116 *Abbä8  abu  öneb     .    .  ^«..w^X^.  y^\  j^U^ 

1  233 al-'Abbfis  b.  cl-Walid  .    .    j^^\  ^  cT^*^^ 

31 'Abäsne SJiuiL^ 

65 'Ab&kle SJSl^ 

2/1  308 'AbdallSh  b.  Idrie   \  c^,    ^\    J^ 

al-äa'fcri  |     ^jJlmL\  ,^^ij>\ 

161,162 'Abdallab  b.  Rwa^a   Ää.\^^  ^^  dJU\  J^ 

1294,308,300,366,376,2/2  51,62,  3V,371   'Abdallah  al-'Akasi     .  ,^,-iij:AJ\  ^\  j.^ 
66,  (UtO  64,  (Kr)  100,  102,  (Bl)  108  .    . 'ojaPAbdallMi JUc,  ^\  j^ 

402,403,404 *Abdaimib.Mbanimedl  ^  dJl3\  j^ 

ol-*Awran  /  ^^\j>»i\  *X%^ 

2/1  306 'Abdallah  b.  Juiius   ,^^.  ^^  aXW  w>^ 

47 'Abdelgwad ^\^\  j^ 

IV,  26,63,86,  153,  170,  2/127,28,1  .,,      ,t       a.  .    i 

30,38,150,151,157,    3  V,  97        ]'    '    '    Abrabbo,  Autou .    .    .    .  ^^\  ^,  ^ 

47 'Abdcrralimfin o^^J^^  *^^ 

47 'Abdedsallain ^^U«J\  j^ 

90 'Abdallah  a^-Sunnfi'    .    ^U^\  dJL3\  J.^ 

112 el-'Abderaziz HJ^^  »XoJ\ 

47 'Abdelfellab ^Ujü\  j^ 

411 'Abdelljader  b  ttifileb  ^      ^^  ^>Ijü\  j^^ 

el-Megalli  |    ,^,Xakj\  ^Uo' 

90,  119 'AbdelUder  b.  JftRef  i       ^'  ->^^^  "^ 

225 'nbd  MisleU  el-Megalli,  'Abdallah    ,^^JLaBwJ\  jLo^  j^  ^J^\  J^ 

120 'Abdennobi ^5^^  *^^ 

40 genui'at  abu  'Abdün ^\  ^l^y  O^"^^ 

116,320 'Abbasa dLu^ 

1294,300,309,326    3  218 'Abtau  b.  Talal   .    .    .    •  JSI>  ^:^  o^^ 

111 'übfiß u^y^ 

271 'Oboj ^^y^ 

39 'ajlet  abu  'Obajjed    .        ^\  dÜUs,  «X;^ 

48,  60,  (IJr)  «6,  (Kn  ÜH,  (Bl)  109    ....  ol-'Abid Juw^\ 


512 


Seite 

401 'Obejd  et-Turul? Jj;^\  sX^y^ 

120 'ObedÄt OU 

2/1  310,  :5  331 abu  'Obejda ^\, 

63 el-*Obedijjin ^^^j^y^jt}\ 

67,  68 'Obedijje do Jl^wa» 

98 el-*AbeJ8Ät OU*.-^«3\ 

49 al-'Obejjät OU^\ 

1  60 'Otba 

219 'Ati?^ 


39,  66 el-'At&mtn 


C^ 


Ua]\ 


119,310,331,332 al-'Otman o^^*^*^^ 

89 'Otman  b.  Rabb&b  .    .  ,^b^  ^  c^-^ 

2/1  205,  JOS,  211 •Otm&nÖawlä o^"^ 

407 'Otmfin  el-^aÖftn    .    .    .  ^_2^U^ä)\  ^U^ 

66 el-'Agägre a^lÄÄ3\ 

41 al-'Agage ia^Uv»)! 

108,  110 el-'Agarme dU,lÄÄ3\ 

54,  70,  104 el-*A|alin ^IseuOl 

40 al-'Agajge is^l^xjJl 

30 el-'AJ:ajne iU5UuO\ 

219 'Agram ^^ 

64,  66 el.'Uj:ül J^*^^ 

100,  106,  330 'Agel&t C^^U^sP 

43,64 el-'Adasin ^^^.j^\j^\ 

34,  69 'AdÄwin c^.5^*>* 

1106,   8  111—118,237,899,404 'Adwän O^^*^ 

34 'Udejnijjin cxC:^:^*^ 

75 'Adijje  b.  Ramie iX^^  ^  ^.«^ 

2/1  308 banu  Tdra ^,  'i^j^ 

32,51 'Arlidat Cj\>\^ 

2/1164,271,274,280,2913  62,240—242   .  'Arär  b.  Ö&zi ^jIä.  ^^  j^ 

66 *Ar&'re V*V* 

43 el-'Ar&fin O^^j^^ 

65 'Aräl^de ijS\jß> 

66,  67,  403 el-'ArälMJje iti»V^^ 

108 'Ar&min Oti^V 

iJ3\jM}\ 


84 el-'Aräjne 


83,  43,  (5g)  66 'Organ 


:>^v• 


el-'Azäzme iLti\jMi\ 


513 

Seite 

119 al-'Arl^ftb S-»5V^^ 

235 abu'ArKib ^\,  ^^^jS, 

46 diwi'EnnÄn ^^S,  ^U^ 

98 el-'Arüd >^^\ 

42 ol-*Urüm ^^^\ 

28,  29 al-'Arajbin cr^^^^T*^^ 

101 kowm  'Arejdrui ^y»,  O^^J* 

75,  86 abu  'Orene ^\,  ^oo«£ 

2/1  168—170, 172, 174, 176,  178, 182, 188, 
190—193,  202,  210,  215,  2/2  152,  154, 
172,  201,  223,  3  1,  34,  41—43,  45,  46, 
163,  174,  186,  199,  207,211,  215,216, 
219,  227,  236,  260,  271,  273,  275,  286, 
299,  322,  331,  337,  348,  364,  365,  380, 
381,  387,  396,  898,  400,  416,  423,  424, 
428,  429,  452,  453,  455 

122 'Azz&m  b.  Sarär ^\^  ^  ^\^ 

2/1169,   2/2  83,   3  254,328,340,343   .    .    .  'Azämi  für  *Azzämi ^^ 

414 *Ezzeddin c^.^^  j^ 

329 'Ezzeddin  abu  9ainra  M^^  ^\    ><.^,w)J\  }a 

1113,    3  84,93,94,106,107 'Azezät ^^i^i*' 

98 'Asäsfe üLtoU*^ 

218 'Assäf v-iLu*^ 

112 el-'Assäf L-3U^\ 

69 el-'Usebät OU>^A.<J\ 

48 el-'A^iibin ^^^Ua^il 

84 el-*Asajde »jJLoä)! 

75 'Asiiii  e9-i$ubelii  .    .    .  ,^_jSeu;u-^\  ^^»oft 

38,  ('Az)  43,  44 al-^Aydt OI-^woäJI 

60 *U?ejfät Qli.^  ^oc 

40 al-*A(]iäjdo »jJUxäJI 

103 'A<.lajle dJiSUifi 

219 'Atallah dJUlkt 

2/1  156,    2/2  215,223,    3  36,40,62,123,  1          .  ...  ^. 

164,185,227,240,400,403,409,411      J      ^^'^^"® <*^^Uafi 

42 al-'Atäjlja i)uulkx3\ 

61 'At*ata dLkak» 

219 'Atwan o^>^ 

54 al-'rtftii c>y^^^ 

2/2  223 'Atiwi ^^ 

Husil.  Arabia  Potraea.  III.  33 


514 

Seite 

214 'Atiwijje <^.^ 

218 'Otejje^j ^j^ 

219 'Atijje i^Jaft 

1 167,  2/1  165,  173, 186, 261,  265, 287,  \ 

2/2  223,  224,    3  32,  36,  61,  52,  60,  i  beni  'Atijjo ^JJ,  S^e. 

121,  158,  336,  356,  405  J 

108 el-*Atewin ^^^y;wk»3\ 

63 el-*Atewijje Äj^^J»ä3\ 

110 *Afä5ät OUiUft 

219 *Afhän o^**^ 

60 ol-'Efene i-ULÄj\ 

118 al-'Akäb v_jUL»)\ 

65 el-'AUar ^UjO\ 

66 el-*A?^Ä?^do SjJJÜU 

66 el-*  Adalat O^UL*3\ 

218 'Al^&jel JiUU 

56 ol-'Aljajlo ÄJL31Äx3\ 

160,    3  36,38,70,71,73,80,361   .    .    .beni'Aljbe ,^,  JUac 

47 'A^jabawijje J^VriJb 

32 el-'Aljrijjin ^^^^o^jl»3\ 

41 al-mfÄn o^^^^^^ 

219 'Aljl JÄß 

50 diwi  'Aljl ^^3,  JJiÄ 

42,  4G el-*0?^lan o^^^^^^ 


218 'Ol^la 

235 'Oljlat  eS-Sä  or .yUäJ\  iU* 

347 'Aljnan  b.  Sarür.    .    .    .j^»-»«»  ^^^  y^J^^^ 

103 el-'Aljfil Jy^^ 

219 'Aljil J^ 

110 el-'Al^el J^H^^ 

2/1250,  ('At)123 'AJ^älat OI^Uäa 

89 'Aljelet  abu  lywotin   .  ^^^^ii^^  yi\  ^ÜUjU 

64 el-'Akajle ÄJJl5UJ\ 

84,  99 *Aka§e .    iLÄiU 

35, 38,  40,  107,  332 'Alämat OU^U 

2/1  260,  262,  265,  2/2  192,  »  , , ,      . 

3  43,54,111,240,256    } ^'^''^"^'^ ^-^ 

54 el-'Alädje ^>^^\ 

65 *Alälse iLSJvU 


515 


Seit« 
98     . 

66    . 

58    . 
35    . 


al 


2/1  33 

1  61,    3  319  

54,  331 awläd 

334 

2/1  308,  309 

56,98,101,108,111 'ejäl 

121,250,401 wuld 

1  245,  386,  390 

49 diwi 

81,405 


377. 
120. 
64 
45    . 


?^owm 


el- 


64,  (Kf)68 

34,  40,  58,  120,  328 

2/1  38,  115,  156,  157,  289,  330,  331, 
335,  2/2,  7—9,  3  1,  6,  7,  12,  26,  27, 
58,  59,  88,  99, 104,  147,  148,  153,169 
173,  184,  206,  211,  214,  215,  218, 
219,  227,  286,  288,  292—294,  306, 
310,  314,  325,  327,  334,  338,  345, 
358,  366,  373,  387,  397,  418,  421, 
424,  428,  429,  449,  450,  451,  452 


el- 


54 
29 
63 


el-" 


331 

1  28,    2/2  247,    8  60,  70, 
84—86,  387,  4U4 

56 

85 

36 


.  beni 


•ej&l 


2/1215,267,259,261,262,  2/2224,  348,358 
2/2  87 e5-8üb 


'Elawijje ^?.^^ 

'Alajde i^JO^U3\ 

'Alfija bvU 

'Alam  b.  Kabbäb    ....  «^-jl>j  ^v^  ^JL* 

*Alwän 0^>^ 

•Ali  al-Imäm ^U^\  ^JU 

*Ali >^^\,  ^ 

'Ali  abii  Tälob    ....    c^U>  ^^\  ^^ 
•AH  b. 'Abdallah.    .    .  ^\  j.^  ^^  ^ 

•Ali Jl^,  ^ 

*AU ^^,  ^ 

'Alja  bint  al-Fajez.    .    ^UÜ\  CU^  Uifi 

•Alejj&n ^.3,  o^^ 

•Aleijän,  Sob  el.  I    ^.l^^   vJi,,  ^Ul. 

'Alejjän  abu  ^ncm     .    .  a-aJ^  ^\  ^^Jl« 

'Alejjfin ^y»,  ^UJLft 

'Alejjänijjin ^.^LüLt 

AleUt OULJLäJ\ 

'Alijjin crCrC^ 

'Amarat O^j^-^ 

'Amarin ^  .L^-ä3\ 

'Amäinro tf^L^ 

'Amawiu ^^^^L«^ 

Amajre iJL^^l 

'Omar ^^ 

*Amr ^,^j^ 

'Amr jUc,  jj^ 

'Amr  b.  Tb6t  .        .    .    .C^wco  ^^  ^j^ 

'Amr  b.  Selin ^»<^^  CJi  3T^ 

'Imran o\r^ 

'Amri ^Ä-^^>  \St^ 


516 

Beit« 

38,  (Um)  105,  310 'ejal 'Ainri JU*,  ^j^^ 

36,  30 'Aiiiri  b.  RabbÄb     .    .    .  »w-)b^  ^^  \Sr*^ 

2/1  191,    3  386 'Amsa -Ui^,^ 

2/1  307 al-'AmaUljij ^^yLJU^\ 

34,  41,  310 el-'Omftr ^y^^^ 

2/2  164,    3  47,48,66,(81)106 'Omejrät CAj^::^ 

105 ol-'Amerijjin cy^-J  tt  *  *  ^^ 

108 ol-'AmeJHra 0\^.^.»-nJ\ 

40 el-'Anazin ^^:LLÄi\ 

1  60,  3  260,  326,  371 banu  'Aneze ^,  'ijXs, 

309,  318 abu  'Anlja ^\,  SJlXa 

31,  100 el-*Awäbde ;jo\yÄ3\ 

41 ol-'Awage iÄ.\^\ 

218 *Awwad >\^ 

32,  ('Am)  59,  (Kr)  101,  102,  310  .    .    .    .  ejarAw&d jUfi,  ^\^ 

116 *Awäd  b.  Dijab v >b>  ^«^  >\yb 

32 'Awäcjra <j^^>* 

46 *Awariiie i^\^ 

43 el-*Awarin C^;^>*^^ 

108 el-'Awazem ^:\^a3\ 

33 'Awazmo ^J^>^ 

66,  (Nm)  65 el-'A wäsa* «UD\yiJ\ 

45 el-*Awasjo 'i,.ß^^\ 

106 'ejäl  "kssH Jt^,  »>V 

121 al-'Awafi 0*^5*^^ 

2/1  239,  3  29,  38,  41,  104 *Awamre J^\^ 

29,  110 el-*Awäwdo 'i>^^\ 

29 'Awajse JLäJ\^ 

34 el-'Awaj<Jo dLo5\^\ 

33,(Th)40,(IJt)53,(Sn)62,(Ur)66,(Kr)99el-*Awdät Obv^\ 

66,  62,  (Kr)  101,  103,  (Bl)  108,  238,  319  'ojäl'Awde J^«»  «^>* 

36 'Awde  b.  Selim   ....     ^»^JL«}    *^\  'i>^ 

63 el-'Awran 0^.;>*^^ 

104 el-'Awasa 'ijiAy»^\ 

85 ibn  *Awii, ^,  ^^^ 

47 el-'Awnftt 0^^*31 

70,  110 el-'Awene iÜ^\ 

62 *ejÄl  'Awiiijjo J^*»  '^^ 


517 

Seite 

344 abu  'Awed yi\,  jo^ 

98 'Awesat OUmJ^ 

43,61,  (*Amr)84,  (5m)  104 eKAwe^ät OUsj^äJ^ 

50 'Awe<}a Sj^^ 

111 el-'Ewefan    .    .    .    .' o^*i^^ 

310 abu  'Awoli y>\,  ^^^ 

34 'Wejlijjin cr^-^ 

106 *Aw6mrin ^-^j-%j^ 

47 abu  'Ajjat y^,  bUft 

310 ibn  *Ajjad ^,  ^U* 

97 *ejäl  'Ajjäd J^i*>  >^ 

101 ^owm  'Ajjäd ^^,  >\^ 

42 el-'Ejjäd&t ObUx3\ 

38 'Ajäjde ^^^ 

I  63,  70,    3  218 'Ajd j^ 

98,  238 'ejarAjd JUc,  »>^ 

2/1  165,  169,  173—175,  184,  186—188,  \    .,.,     ^  _^.  ... 

190-195,  m  }     ^^^^'"^'^^ C5<-^^^ 

117 'Ajd  ar-Rdeni ^^yi^>j^\  j^ 

45 diwi 'Ajid ^^>,  j^ 

328 *Ajid  b.  Ramniän    ....  y^j^y  er?  *^^ 

36 Id  ibn  'Atijje ^'^^t^  crt  *^^ 

2/1  246,  248,  253,  267 *Ajd  abu  Mtojr ^^  ^\  j^ 

235 *Ajd  b.  Nweser  1      .,       ... 

el-FarbÄni  |  ^^J^^  r^^  ^^  ^ 

1  25,  33 'isa 

101 *ejal  'Isa J^*»  o* 

401,404 'Ejsa  b. 'Abdallah     ^\  j^c  ^ 

1  76,  163,  166,  363,    3  167 La  b.  'AbdolHädor  el-  I   j.^  ^^ 

Merralli/^vJ\*^>üü\ 


297,316,317 'Isa  el-I;Jabib  b.  Marjam 

2/1  307 awläd  1?  .    .    .    : ^^^\  ,^3aoO\ 

218 al-'Ejt ^a3\ 

248—260 *Ajjftti  abu  IJasan  .    .  ^^^a^-vä.  y^  i^y^ 

40 al-'Ajjütijjiu ^^^^.^y^\ 

60 diwi  *Aid ^^^3,  j^ 

47,  99 'ojal  'Ajid Jl^,  j^^w^ 

106 'Ajenut , 


518 


?  t 

Seite 

1  76 ß&zi-Beg ^fX^  ^jU 

218 ^WLSem ^U 

218 ?aleb ^^U 

63, 100 'ej&l  ^Ulnem JUc,  ^U 

235 Iranern  el-Halasa    ....    ÜLmJL^\  ^U 

63 el-?abäb5e i^Uiül 

97 el-l^bün OK^^ 

116,117,118,119,120,837 ^tubejn ^^^^ 

106 el-9at&ja ^^^*^^ 

29,  30,  48 ^tadajre 5^\  j^ 

80 el-lUrabät Ob\yfc3\ 

62 el-?irbal Jhj^^ 

101 ol-5urbän O^/*^^ 

29 el-^taraHdo iijj>\^\ 

43 eK^urrän o\r*^^ 

42 al-^furejb&t OUiyü\ 

111 el-^^urer ^yü\ 

46 ^ure)^&iiijjin ^^^^^Ub^ 

87,97 el-]&ur&ba* '^^r^J^ 

33 al-^az&lijjin ^^^\^\ 

2/1  310 ttaBs&n o^-^ 

84 al-^aSÄm ^Iää3\ 

68 eHia^äwne dü>^LoÄ3\ 

97 el-^tu^ub t^5^iaÄi\ 

99 'ej&l  ßatt&8 JU«,  ^W^ 

116 IJuful JÄi 

59 el-5ufu8 i^>A*^^ 

33 ülal&jne dLLS^^ 

218 ^italmis ^^JL* 

109 el-?ulelät O^UJLü\ 

333,  396 abu-Hiammftm ^\,  ^Uä3\ 

45 j^aniämzo ij^L^ 

329 Ijaiium  es-Sa'idi .    .    .       ^^5J<,^^amJ\  ^Ui 

111,218 ?anajem ^Ui 

1  127,  3  108 .  ^anamat OU^ 

"»1. eH?aiinmijjiii ^yy^,»JLA3\ 


519 

Seite 

109 el-^tunejm f»-y^^ 

41 el-^itnem&t OU<i^^^ 

1  160,  162,  3  69,  66,  69,  70,  387 ütawärne i^^V 

18 ...  el-:?awatno i;i>\ytJ\ 

60 ^twÄfle iJLi\^ 

34 l^awälje ^^9^ 

41,  66,  60,  106 eM^w&nme dL^\yfc)\ 

116 al-^6ri  b.  Marl c/y*  C^  l5jV^^ 

44 el-^twala* *^yü\ 

104 el-^jtwijjin ^2^^yfc]\ 

66 al-^aj&lin c?^^*^^ 

106 5ti5&n ^l 

217 ?ej?e 

40 el-ßujüt »^^^^ 


48 el-Fabri yj^^^ 

218 Fares ,^^U 

401 Färe»  b.  ö&zi  ....     vjlj^  ^^^  cr^>^ 

90,  390,  401,  403,  410 Faros  b.  SaUine  el-  \     i-«vU»  ^^  ,^;Vi 

Megalli  f  ^ivij\ 

90 Faros  b.  Sal&mo  .    .    .     i-«^U»  ^^  cr^j^ 

117 'oj&l  Faros J^i*»  lT'j^ 

385  .    .        F&ros  ol-Mogalli ....    ^^^JLaCLj\  ^yojs     - 

112 ol-Fäaol J-^UJ\ 

327 Fatma dL%I>\i 

78 F&'ür  b.  Turojf   ....  vjo^  ^^^  jysM 

116—119,270,329,335,386,389,392.    .  al-Fajoz ^U3\ 

116 Fäjoz  b.  FacJI J.ö»  ^  y^ 

63 al-Fatona ilXiJ\ 

104 ol-Ftonat Otw:ÄJ\ 

49 al-Fabäiuin ^^^l»jiJ\ 

219 Farräg ^\^ 

287 :    .    abu  Farräg ^\,  ^\^ 

64 el-Farr&g:m ^^^yiJl 

43,  48 ol-Faräbiu v.^.^^^\yü\ 

40 al-Farängo i^\_AJ\ 

63 el-Farubid     .    .        j..^LiJ\ 


520 

Seite 

31 el-Far&we i^\yL^\ 

98 el-Far&je ^}j^^ 

219 Farag ^^ 

68    .        Farag&t »^^-^ 

107 'ej&l  FarV JUc,  ^^ 

218 Farb&n O^^ 

1211 al-FarazdaV 3>JT^^ 

138;,393,  399,  2/1  307,  308,  2/2  246  .    .  al-Frang ^jJl}\ 

2/1  309 Farwa  b.  *Anir 


wa  h.  *Anir  1         i  •  j  i  -     - 


109 el-Früb CV^^ 

63  67,  (TO  63,  102 el-Fregat OWyül 

380 Frejge is^^i 

219 FariU ^^i 

60 el-Fre7it Ol»iyt3\ 

39 al-Fezär&t 0\j\jÄ3\ 

1  210,  211,  2/1  308 el-Fazära «;^>^^ 

109 Faa&tlo ilLUv^ 

118 el-FsejIj J^....'^.iJ\ 

109 el-FSek&t Ob:.,A.ÄJ\ 

116 al-Faai J^i^\ 

116 Fa^l  b.  Rabama.    .    .    .    i^j  ^  J-ifc» 

120 FacJälÄt O^Uai 

68,  120 ol-F<Jül j5waÄ3\ 

49 el-FKib Zy^^^ 

401 el-FaJ^r yuU\ 

43,  62,  68,  (Bl)  110,  330 el-Ful^ara -\^üJ\ 

106,  (Bl)  109,  110 el-Fuljaha' -l^ittJ! 

2/2  224,  3  112 el-Feljir ^y^JU3\ 

30 Faljirijjin ^^^^.^ 

218 Felab ^^ 

2/1  276,  280,  283,  334 seb  Fellab ^Ui 

117 FeiaU  b.  Öb&s ,^vU,  ^  ^vji 

68 Falabat OU-^ 

30 Felajto ixS^ls 

218 Flajjüb g-JLi 

110 el-Flejjeb ^JJU\ 

102,  122 'ojal  Flebfin JU:,  o^*Vt^ 


521 

Seite 

56 ol-Fanätse dLMj9UjU\ 

116 Fendi  b.  *AbbS8  .    .    .    ,^L*ft  ^  ^->^ 

112,  (Sb)  237 *ejÄl   Fendi JUc,  ^^jJL» 

399 Fendi  b.  el-Fajez    .    .    ^lij\  ^  ^J^ 

40 el-Fins&n ^U.-oü\ 

119 el-Fahhar ^^jü\ 

218 Fahad j^ 

1  219,  269 Fahad  abu  Bahtt   .    .    Cwoc?  yL\  j^ 

218 Fhejd j.^ 

2/2  246 banu  Fuhajl yo,  J^ 

41 al-Fwäsre 5^\yiJ\ 

50,  (Um)  103—106,  (Bl)  120 el-Fawa^le iJLo\yü\ 

65 Faw&lbe iL\^ 

45 el-Faw&nse dLMÖ\5iJ\ 

48 al-Fawäjze 'ip\5iJ\ 

48 al-Fawase dLM}yü\ 

118 el-Fejj&a J>^^ 

30,  (Tb)  83,  112 el-Fej&j^e i;aj>LJi3\ 

68 el-Felät O^^JU\ 


•  o 

102,219,237,238 'ejäl  l^aaem ^U 

66,  104,  310 l^abäb'e ^^* 

46,  47 el  Kab&la' ^Ui* 

112 el-l^ublän Cj"^^^ 

401 l^ublän  e§-Saw&wre  .    .   'i^^\yiJ\  ^\U» 

49 el-l^b^d&t 0\j^-^\ 

43,  104 el-^b61at O^U-Jü\ 

30 el-l^adajme dUj\jJü\ 

55 el-l^idmän ,^L«jJü\ 

49 al-l^düd >^jJÜ\ 

35 l^dßr  b.  Rabbab.    .    .    .    *_jb^  c^  ^.v>> 

2/1   180,   182,  183,  184,   194,  208,  236,  \      ^,.  *.  ...        .. 

2/2  160,3  235,273,310,367,371,460/   '  ^^"""^^^ ^^.»^ 

38,  39 I^dorät  el-Urejzat  .    .  C^\j^jL\  0\;JjJJ 

39 l^derat  e9-»^äne'  ....  A3Ua3\  OUj>»>3 

35,  39 Kderat  el-'Ütuian    .    .    ^U-äAJ\  CAji,jS 

29 el-Kdejjeni ^.«^^^ 


522 

Seite 

285 el-lJdß'i j^,JoJ^l 

46 el-l^ar&rSe iio^\yü\ 

62 el-ljlar&r'e '^h*^'^ 

60 el-l^ar&'ta i^\jj^\ 

68 el-l^arälje i^^y^3\ 

57 el-l^ar&mse du»b^\Jü\ 

65 el-l^ar&wge i<^^S 

49,  66,  310 al-l^ur'ftn O^H^^ 

61 el-ljrün O^^^^ 

1  211 Ijlurajs ^^b^ 

44,  108 el-Krejn&t Otoyü\ 

109 Ijirßnijjin ^^^^^^ 

99 el-Ksüß ^^^-»*Jü\ 

101 el-|j:aäftmil J^LSuü» 

38,  106 el-]59&r ^LoÜ\ 

46 l^a^fijre 5yLo» 

33,  86,  100,  102,  237,  330 el-K^a* iUaXJl 

100 el-:Kat&t&t OU»UajÜ\ 

40,  ('Az)  42 al-^at&twe i^lkEJ\ 

32 el-l^atatje dUi>UajU\ 

111 el-l^atäme i-«lkiü\ 

84 el-l^at&mir ^^IkiJl 

62,  104 el-l^tämiije dL^lkiÜ» 

101 el-:^atäwDe Ä3^lkjU\ 

46 al-]^tüa o>***^^ 

104 el-l^tejS&t 0\.A.;kSJ\ 

63 el-l^t^tat Ol^kjU\ 

63 el-l^tejfat OU^kli3\ 

219 l^tefön O^^^^ 

69,106 .  el-Ktejtän ^liUkjÜ\ 

123 el-Ka  äga  a JLn^lnjü\ 

108 el-Ka  äk'e AajIjuü\ 

106 el-l^a'äjde 5jJljuü\ 

118,329,333 al-l^adän ^^U»iJ\ 

116 .  l^a'dän  b.  FSjez  ....  J\i  ^  ^\j<a5 

76,  116 abul^aüd ^\,  ^^ 

218 lyuftau o^^*** 

386 el-lsuftan -v,lkix3\ 


523 

S«ite 

89 l^uftanArAsi ^^^\i.\  ^Uxi» 

117 I^uft^in  b.  ^amed  .    .    Jw.«Ia.  ^  o^^^ 

40 ajlet  abu  l^uffa ^\  ÄJUß,  SJS 

1  219 ^uftän  b.  al-F&jez .    .  ^U3\  ^  ^^Iki* 

36 l^alazin     . Cxt}^ 

81 eM^airijje i^vUü\ 

99 l^alanze ÜjJJL» 

62 ^owm  el-^alid ^y»,  «^^'t^^^ 

102 el-lyaiajne iLo^\ 

48 el-l^lft* £^\ 

119 el-Kam'&n o^*^^ 

60 l^mür jyjt 

97 el-:ß:n&ljat OUJUa3\ 

120 ei-:Kna' ty^^ 

66 el-ljinojj&t C>U-ol)\ 

69 abu-el-]^ne'&n ^\,  ^Ia^mÜi3\ 

109 el.l^ah&win c^jW^^ 

63 el  I^awab'e ijo\yü\ 

80 Kawädre «j^\yU\ 

80,  50,  63 al-^a>va8me J^^^mA^ 

46 eMsawÄsme i^\yL3\ 

46 el-]^awadme dL«^\yü\ 

41 el-Kwa'de lij^\yU\ 

104 el-l^awämse 4Ly^^\ 

82,  83,  86 ibn  l^oj^üma ^,  '<L>«y^^ 

1  211 al-:Kajn ^^^\ 

238,  898,  400 Kejsijjo dLj,.%>^;.j 

K  vj 

112 ec-Cajed jjl5ü\ 

236 abu-1-Kobajer ^\,  yU5ü\ 

47 el-Kibriti i^j^^ 

120 Ktelat ObU55 

1  123,211,  2/1309,310 Kutajjer ^ 

271 Kablaii ^^U? 

106,  107,  405 Karadso iJ^>\^ 

41,  46 ül-Karädme ^•>\yÜ\ 

106 el-Karazmo i^j\yÜ\ 


1  el-Kerakijje ^j^^ 


524 

Seite 

56.    .    , al-Kar&Sin ^^^^\jS3\ 

2/2  246 Karän ^^\jS 

103 el-Karaki i^j^^ 

1,  2,  4,  6,  7,  8,  80,  81,  84,  86,  117,  348, 
377,  392,  402,  403,  407,  410,  411 

63 el-Krerät 0\jiyü\ 

40.    . al-KrejSijjin crCry^-j^^ 

46,  68 KasÄsbe iLyiA^yyS 

44 el-KeS&bre 5^Liv5Ü\ 

66,112,120,211,212,271,276,376,422  .    .  KaYibue dLol«5 

1  211 Raab ^^«5 

113 ibn  Ka*ab ^,  ^...^o^ 

219 el-Ku  ajjed jc^vj>5Ü\ 

39 el-KfÜf L35a5Ü\ 

63 al-Kalaldo 5jJvjiü\ 

160,339 ibnKelawfm ^\,  <j^^^ 

120,  121 al-Klejb V^ti^^^ 

116,  118 eC-Öiiean  b.  Ka  däii    .  JijM  ^^  ,^ViU-L5ü\ 

48 el-|^awii8me dL«.M>\yiJ\ 

98 el-Kwäfin c^^^^ 

123 el-Kawäkbe i^^\ 

110 el-Kw&lit v:U^\^\ 


120 Labäbde ij^UJ 

48, 108 al-Lebäjde ijJUJLj\ 

104 el-Libde 5j^\ 

40 al-Lig:n&n o^^^^^ 

2/2  244 Labm ^,^3 

103 el-Le^a^me JL»^UaJl3\ 

85 ibn  La^im ^,  /K^^ 

76,  84 el-La«äjme ■  i^UaJDV 

33 Lemämde ^^^j^L«J 

49 al-Laliajbe dLoL^\ 

33 el-LawäUio iL\^\ 

102 el-Lwäjbe is?\^\ 

112 el-Lozijjin 0^*>^^ 

2/2  247 l^wni  Lfit f>»>  l»^^ 


525 

S«ite 

60 el-Lwata 'l^\ 

2/1  116, 275,  283,  289,  335,  8  52,  (  ,  ^ ...  ..  ..,,    ^., 

67,306,313,328,326,830,414  |   '    '    '  «l"Lu«t"e ^\^\ 

45 el-Lijjale iJUU\ 

M  f. 

47 Ma^i ,^^U 

1 394 el-Mamftn O^*^^ 

116,  829 Mbarek ^j^ 

50 diwi  Mbarak l5^^»  **^j^^ 

64 *ej&l  Mbärak JU*,  vS^^U« 

39 'ajlet  abu  Mbarok jp\  ÄJUß,  ^2^j^^ 

101, 102 el-Mbej^in ^^^^wö^,J\ 

99 el-Matarwe »^jUJ\ 

2/2  246 b.  at-Tajjeb,  ol-Mutanabbi   ....   c^^\  ^^,  ,^,li;:J\ 

43 el-Moga'im ^<i\^^\\ 

101 el-Mg&mi'ijje iAA-«lÄV%J\ 

108 el-Megäwle i3^l:fvj\ 

1  125,  139,  141, 326,  2/1  155,  8  66,  \            ,  ._  ^.,.  ..   .,         .. 

67,86,90,97,401,403,411  ]   '    '  «»-^«^«»J« ^^^?^^ 

119 el-Megben ^^^sn«w3\ 

119 el-Mbareb ^^Iäw)\ 

60 Mabaziz J^J^^ 

54 ol-Mabäflno JoLm^Isu^JI 

33,  69 Mabäf?e iksUr* 

64,  86,  (Kr)  101 el-Mabamid j.^l«0\ 

219 Mubseii 

235 Mubson  el-IIazzäli     .    .  f^\j^\ 

79 geb  es-Sardiyo,  Mabfu? Äj:>-»*J\  >^>  fe^^^ 

1  234,  262 Mbaiuniad  al-IJainidi     .  ^j,.;^\   ^U^:* 

2/141,  3  (§b)  113,  119,  350,361    .    .   e§-5ob  Mbammad i^\,  j^,^ 

121 beni  Mbamniad c^'  ^^^•♦^'* 

2/1266,3  62,240,242 Mbammad  b.  üad  .    .    .     ^Iä.  ^  j^,^ 

121 Mbammad  walad  Oerir  -j^,*^  jJU 

186,89,91,100 Mbammad  el-Uamidi .      ^^^^^\ 

1  85 Mobammed  ol-^Jomisi  l    ^^  . 

337 Mbammed  od-Dajj&t .    .     C->^.jJ\  »X%.«^ 

61 diwi  Mbammad ^3^»  '>%'*^ 


526 

Seite 

2/1  215,  217,  222,  228,  229 Mbainmad  abu  S&lem    .  ^U»  ^\ 

90,  399 Mbammad  Sa'id  HdSa  liob  J^^va^ü  Ju».^^ 

236 Mbammad  b.  Smejr    .     .  ^  ^  y*  ^  J^-%Ji* 

244,  245,  246.    .    .        Mbejsen  ab-§ar&ri  .    .  ^^\^-äJ\ 

47 e§-8cb  Mbammad ^y^^y 

2/1  271,  3  402,408   .    .    .     »eb  beni  'Atijje,  Mbammad    .    .      ij^kc  ^^  >Ji) 

2/1  198,  199,  200,  201,  212 Mbammad  e^-Süti   .    .    .     ^^y^\ 

337 Mabammed  abu  T&ha  .  ^U>  y>\  ^^  »-^ 

401 Mbammad  abu-t-Tjür     j^^\  >^\  a.»<^ 

86,  87,  90,  402,  404,  409,  410 Mbammad    b.  'Abdel- 1      j^  ^  j^^:^ 

bäder  I  j>\ji}\ 

2/1  181 Mbammad  al-*Azzami    .    ^^\jm}\  j^.«^sr* 

2/1  38 Mbammad  b.  *Awde  .    .    'i>^  ^  J^-%Ji* 

54,  (Mn)  56,  (Kr)  101,  102 ej&l  Mubammad JU*,  jc^«r« 

116 Mbammad  b.  Fäjez    .    .    jjM  ^  J^-^^sr* 

1  93,  162,  3  288 Mbammad  al-KurajIi     .  ^^yi>^jj^\  j>,^<* 

2/2  51,  52,  170,  173,  174,  175,  215,  223,  235 .  Mbammad  abu  Mindil  JjjwU  yA  j..^:^ 

319 Mubammad  |^a§§&6.    .    .    .  ^^LädJ  j>»<^ 

2/1  243 Mbammed  abu  Hzajjel .  ^jJb  yi\  «X»^ 

42,  63 el-Mbamdijjin ^-y^i*-^  »^^ 

41 el-Mbammüd ^pi*^  t^^ 

1124,128,131,132,135,137 Mabmüd  el-öamidi    .      ^>^,H  ^^^^ 

2/1200,204,207,210,211 Mabmftd  b.  Mbammad    j^^ai*  ^  ^^.^jc* 

64,  65 el-Mabmudijjjin or.^-^3<'*^  t^^ 

63 el-Mbejsen ^^^-m..^v^vJ\ 

68 el-Mabätre i^'yrLj\ 

98 el-Mad&b<ie ijÄ\*xJ\ 

106 el-Madäsle iJLi»\jO\ 

84,99,100,101,103,386 el-Mdan&t OU\j.-«)\ 

109 el-Madäjne iJÜ\ jO\ 

45 ...  diwi  Mudabbol ^^5»  ,Jä. J^ 

112 el-Medleg JjO\ 

29 el-Mdün o^*^^ 

2/1  307,  2/2  246,  3  36 banu  Midjan ^,  ^J^ 

46 ol-Madäkir 7Ci^«>-J\ 

218 Medwed ^^S^ 

108,  119 el-Medwed ^y3^\ 

235 Midzwed  el-^rejSa.    .    .    .JL«mjA\  ^^J^ 


527 

Saita 

66 el-Marägin ^^^^^LJ\ 

67 Marabbe ik.^\^ 

39 el-Marätile iJLÄ.\^\ 

66 el-Marazljo i3\\j^\ 

30,  108 MaräSdo iijJo\^ 

108 el-Mräjbe i^\^\ 

67 Mar&'in c^^r* 

89,54,118 el-Mer&je i^\^\ 

44 el-Marämje i^\^\ 

63 el-Mar&hfe ijub\^\ 

63 el-Mräjät C->^>\;J^ 

65 el-Maräjre iJ6\j^\ 

69 el-MarÄjbe ÄaA^\ 

337 MarzüJ^  e9-»Sarajre  .    .    .    Ü  JL^\  ^^Jv^ 

218 Merged *>-^j^ 

50,  219 MirSid jJo^ 

56,  66,  (Kr)  101,110,  118 'ejäl  Mar'i J^»  i^r* 

116 Mar'i  b.  Fäjez ^li  ^^  ^j^ 

64 t^owm  b.  Mrebil ^  ^y»,  J«^^-*« 

69 Mrejdät O\jo^ 

43 Mrej*at Cj{jUj^ 

1  119,  3  287,  830,  386 Marjam  el-*Adra     ....    Ajj^\  ^^ 

319 Mirjam  el-Ma§rijje ....  2oyA^\  m^j^ 

40 el-Mezaril J^^>J^ 

120 el-Mezähif ^ju^\y^\ 

54 el-Mezajde ijj\ij\ 

97 Miz'el Jp^ 

54 al-Mizono Ä3l«J\ 

45 el-Muzajna d<Xiy^\ 

29 ol-Mas&dre Ü^^U*.J\ 

100 Msä'odo Üj^Um^ 

110 Masa'fe ^JuLma^ 

60 al-Mes&'id j^U**.J\ 

29 Msaidijjm ^^^js^L**-« 

33 MasÄmbe isT^L*^ 


38 al-MasHmro lL-«Uwv-J\ 

108 cl-Meslindo *5JsJIa*0\ 

99 'ejal  Misad JU«, 


528 

Seite 

60 MÄ»'üd 

72 al-Mas'fuli ^>j*'i-  eM 

43,  66 Maa'üdijjin ^^^^».<,»^^ 

218 Mielat kJU**-« 

78 Muslim  abu  Rbeba    .    .Äsu.  ^\    ■  ^_at-i  < 

99,  112 *ejäl  Msallam J^*»  fi^^^r^-it 

407 Msallam  o^-Par&be*e.    .Äju\^^\  ^>.»m^ 

100,  107 el-Mesannat OtL%**^\ 

62 ül-Mso'idijjin ^-;;>-^;  n-  ,^M 

75 el-Mesajjek ^iCw***^U 

123 el-Mscmir ■  -  ^-  n-  ^^\ 

54,58,110 el-Mes&'ele iLUUi^3\ 

40 al-Ma5ahre iLÄUä^\ 

42, 49,  65 el-Mas&hir ^^ULJ\ 

123 al-Ma5hür jy^Jt^W 

81 MSorilj:  abu  R'ijje  .    .  i^ .  ^\  ^^j^y,^^ 

30,45 Mu?äbbe i«^UxJ\ 

97,  (Kr)  100,  (Md)  107 el-Ma?ärwe i^^l^^U 

29,  108 el-Ma?albe Ü.UO\ 

53 el-Musabbijjin jjf^.t!*^^  -rrmU 

31,  (Tr)33 el-Ma^rijjin ^»^^^»3\ 

1  85 Mustafa  b.  Abmad  .    .  j^\  ^  ^U^^ 

97 'ejal  Mu.st^fa J^i*»  (^^s^-^-« 

2/1  39,   3  191,  375,  378,  393,  401,  ^  Mi^löU   abu   RubbäU  1  ^  ^bj  yi\  ^.JUa-e 

407,408,409,410,411,441  |  '     b^Uiammadel-Megamj  ^^^JLÄriJ\  j..*är» 

35 Mi^leb  b.  Rabbäb  .    .    .  ^ )bj  ^  JLct<c 

102 Me^a  in ^^^Ux« 

287 MacJ'&n j^Ia-o^ 

39 al-Matärljijjo iJ»^UxJ\ 

68 el-Matarne ÄijUxJ\ 

53,  54,  310,  386 el-Matalljia ijüUxJ\ 

29 el-Mat&wijje do^lkj^ 

108 el-Matäjbo i-olkJ\ 

218 Matar jk^ 

219 Mutlalj ^jJLke 

64 awladMatla}^ >y^\,  J^Jlke 

97,  (Kr)  102 'qjfil  Matla}^ JLi,  JJlk« 

46 Mtür ^^ 


529 

Seite 

44 el-Metul J>WJ\ 

116 el-Mtejr ^rt^^ 

314 Mtojr  el-Fatir j-:^^  ^^-o 

46,118 Mtejrat CJ^j^ 

110 Mterijjin ^^^^^la.»3\ 

236 Ma  arok ksSjKj»^ 

97 ol-Ma'äsfe Ü-**)IjO\ 

218 Maal}:er .yi\jt^ 

50,  69 ol-Ma  äljle iJLi*lAj\ 

100 MaViciz >ti^^-*^ 

62,  56,  117 el-Maaiiijjo dLJljO\ 

109 ol-Ma7iwid jo^ljcj^ 

62 Ma'äwis ,^^^Iä-« 

2/1309 Mu  awija  b.  Abi  Sufjän  I  ^-^  C^ ^^^*^ 

67,  85,  88,  97,  98,  330,  335 ol-Ma  ajta dL^lAj\ 

100,  106,  107,  109 el-Maajo iJoljcJl 

123 ibii  Mi  gel ^,  J»a^ 

51 *ej&l  Mu  alla JUt,  VU^ 

118 al-M'edi ^j.>ciij\ 

109 el-Majuf ud^^ow3\ 

331,332 arba'iii  Marazi cr^*f>^»  v33^^*^ 

34,  70,  310 ol-Mara?bo 'i.yc\A^\ 

40 el-Muraniiainijjin -,  -  -  ^  *^  ^^ 

119 Mufjiwar  b.  Ilderos    .  ^^j^jjb  ^  j^^^ 

218 Mifleb ^Xi-« 

175 Mifleb  b.  al-Fajüz  .    .    .    yUJ\  ^  JüL« 

54 Maljable iJLjUU 

32 cl-Maljat'o Ää1,UU3\ 

55,  (Ug)  64,  (Kr)  101 aI-Mil>bel J,^j>.^)\ 

101 Ijowni  el-Mljermez ^y»,  l« JL^\ 

329 M'2ojbil J-^^^ 

49 el-Makakwe s^\S^\ 

2/1  328,  Ol,  312,  318 cl-Malabim <»-:S*-^^ 

42 ol-Malato*e Äja>^UJ\ 

29,  30,  310 el-Malalbe ii.^U3\ 

60 'ejäl  Malab JUc,  v-^j»Jl« 

1  59 al-Malok  al-*Ädül J^^^  viXJU\ 

1  212 al-Malek  al-Mua??am    .    .    .   ^hn.J\  eXJlJ^ 

U  u  8  i  1.  Anbia  Petraea.  UI.  34 


530 

Seite 

34 el-MlcbÜjin ^^;..^L».U 

111 Mlefijjin ^^^^i^JLJU 

55,  60 ol-Menä^*e Ä.«^U.».H 

118 al-Miiabi ^^^rwLLj» 

29 el-Manadil J^L-^^-^^^ 

66 el-Manasjo ^Lwm>LL»JI 

110 el-Maiiä«in ^^woU^M 

240,  242 Manä^ir j-C:^^^^ 

110 Manä'se JUmxLL^ 

65 Manna' £,^-^ 

64,  65,  (Ij^)  88 Manna  yjin ^^^^^\JU 

119,218,239 al-Mnawer j^^^^^ 

117 Mnawar  b.  Fahhär.    .    .     X^  ^  >5^-^ 

32,  65 ol-Manäj*e ijoLLj» 

76,  77 al-Mundir .J.X^\ 

68 abii  Munezel ^\,  Jk^wL« 

68 el-Mahaiijo jLJL^^\ 

63 el-Mhajre »yL^\ 

44 el-Mahajne duoL^-Jl 

219 Mehras tr»^^r<-^ 

44,  118 Mhanna 

50 diwi  Mhanna s3V» 

110 Mhojrat O^^-a^-^ 

67 cl-Ma\vjig:clo i*j^\^\ 

109 el-Mawazre »jfjW^ 

33 Mawasbo ia^\y 

103 cI-Mawadjo JLwo\^^\ 

50 ol-MawAhib i.,.A^\^\ 

386 al-xMob c>J\ 

118 al-Mr.r ^^\ 

39,  49 al-Mawasa i^y^^ 

2/1  162,  307,  2/2  246,  »  36,  39,  286,  330 .    .  Moses ^  c^V» 

53,  (Kr)  101 'ojal  Müsi jUc,  ^^y^^ 

105,  (Bl)  120 ol-MÜsa C5**>-J^ 

2/2  246 Möge 

411 ibn  Mweres 


.    .    .  ^^^y 


340 Mw6(Jije iLy<k^^y 


531 
N 

Seite  ^ 

39 ajlet  abu  NAdi ^\  iJUc,  ^^U 

218 Naser ^^U 

110 on-N&*ür j^^^ 

387 ahiiNrijef ^\,  Ui5U 

30 an-Nababro V^V^^ 

2/1231,233,  3  33 eii-Nab&*at OUU;Ü\ 

29 ou-Nebähiii ^^^^LJJ\ 

209 ibu  Nebh&n ^,  O^-i 

38,41 an-Ntu8 J^y^\ 

Ö5 Nagagme i^\^ 

108 : eii-Negäda '\>\^\ 

33 Negjiljo ÄJlSls^ 

45,  cWt  T)  49 Ne&ämat C^U^ 

63 eu-Nagarat OLapül 

32,  33 Nagamat OU^ 

66 en-Negedijjin ^^^jc^^:pü\ 

331 en-Nabrur jäjä3\ 

218 Neda *\j.3 

68 Nasaiiiät OU-i**i 

56 en-Nis'o Äa*m^\ 


218 Nassjir ^Lo3 

69 en-Na^s&r .Lo^\ 

401 Na^^är  b.  *A\vde i>^  r^  jLoS 

ö8 Nefirat 0\jto3 

87,97,08,99 oii-Nasara ^j\^aJiS\ 

39,  1 10 au-Nawro iL^Lo^\ 

49 an-Nasajre iLSLaJD\ 

99 Nasrawin ^^y^ 

3  27 Nasir ^^^ 

29,  30,  (IJt  T)  48,  49 en-Nserät 0\^^wo^\ 

39     . an-Ntojlat O^Ula-J\ 

97 cn-No?amijjo iL^UäJü\ 

106 cii'Na'ainiu ^^^^IaaJI 

61 Na'aii'o dLiolio 

65 No'ra* *\yo 

1320,  3  29,  (Tb)  83,  52,  53,  64,  65.  |  

(Hii)66,  76,  ('Ab)  111,  330,  407      ^  •    •    •  ^»^   »»  ^^^^^ 

31» 


532 

Seite 

66,61 Naomat  es-Sera*.    .    .    .'i\j^\ 

41 an-NaräinSo Ju£w«LiLÜ\ 

47 en-Nl^fiz Jy^^ 

33 an-NIjojz&t 0^^^.;JÜÜ\ 

218 Nimr j^ 

112,118 an-Nimr ^^^\\ 

235 Nimr  el-'Adwän j^\ÄwXÄi\  j  <^ 

117 Nimr  b.  Kne  an  ....  ^liuJl*  ^^  ^ 

103 alid  on-Nims jcj\,  ^j^-^\ 

70 on-Nmür jy^^ 

105 on-Nmes&t OUi*^^^^\ 

32 en-Nmejlat O^U-%^\ 

34 ou-Nawägje dL^w^\^^\ 

401 Nuww&s KJ^^y> 

39,41,43,  (Tw)  45,  (IJt)  53,   \                            „      .  -       »    mi 

(Mn)66,Ww)70  / au.^awa,re ,^\^\ 

41,  104 Nwäfe 4kM\yi 

68,118 en-Nwäfle iJLi\5JÜ\ 

40 Nwajro Sjj\^\ 

100,  101,  303 en-NawÄjs^ jL*o\^\ 

70 aii-Nawfijse X-.äJ\^\ 

2/1  292,  3  228,318 Nwar ^^ 

287 Nüb c^S 

1  212 Nureddin      ^jj\   ^^ 

2/2  248 Nur  insah «UJ\  ^^ 

218 Nüniii ob^ 

119 an-Nowfal J^»-^^ 

119 Nofal  b.  Farraj»^ ••  j  ^  J^y^ 

33 Nwob'o dkjuo^ 

49 an-Nwo^^at OU2p?.^\ 

218 Nwerän cJ^^ 

119 an-Nweran CJ^j^,y^^ 

34 eii-Nwerjjin crJii7^.>^^ 

235 abu  NwOscr ^\,  r^J^ 

219 Nweteli Jaj>^ 

49 Nwefel J^^ 

45 cn-Nija^a' 'Lom^\ 


533 


H 


Seite 


t 


^J 


Harun O^^^ 


Hajel  b   Fendi  b.  al-  1    ^^sX-Ü  ,^  vJ^^ 


219 Hares 

2/1  41,  161,199,  285,  3  113,  \ 
115,  286,305,330,334         |    * 

104 el-Uäsem . 

2/1  309 banu  Hasem 

1  173,  177,  188,  190,  215,  219,  294, 
304,  305,  309,  310,  316,  350,  3  1 16, 
196,  218,  269,  270,  391 

111 ol-Habärne ÜjUb^\ 

61,  111 Habahbo JujbUjb 

41 Ilbutijjin 

32 Htem     . 

122 Htema  . 

218 Ha^ y^ 

64, 405 Iledäjät C->b\jJb 

218 Iladban 

53 el-Hedbän 

108 el-Ildeb.    . 


43 el-IIdebuww&t. 

39 al-Har&bdo  .    . 

219 Harräs  .    .    . 

2/2  246 

105 el-IIrüt .    .    .    . 

61 el-Hrüf.    .    .    . 


30,  304,  332 abu  Hrera ^\,  ißjJ^ 

70,  71 Ilazzä'  on-Nii9ejri  .    .    .     ^^^.jyo-i3\  ^jjb 

36,  39,  209 Hzejjel J^^T* 

40 el-Hzejlijjin ^^^^wJb^\ 

218 Ilazim ^^ 

1  210 \)A\\{a  Hi.sam ^Uiüb 

121 al-IIesim r^^^ 

51 el-HÄejinät OU;s-ä^\ 

64 el-llatlät O^Ux^\ 

1302,305,3  118,119,341,399,411.    .    .  al-IIljeJH v-ÄHH^^ 

122 boni,  HelÄl ^Jo  J^jjb 

235 Ilolal  el-Ma'ani <^^J^^  J^J^ 

50,  (Lj)  58,  (Tf)  63,  (Kr)  98,  (Md)  106   .    .  ol-HalÄlÄt OV^i^\ 


534 

Seite 

60 el-IIelbän O^^^ 

84,88,99,330 Halasa -L*JLa 

235 niejjül  el-E'mäwi  .    .    .  ^^UftV\  J-^JLa 

48 el-Hlolijjin ^^^-w-JLJL^\ 

2/1  266,  3  328 Hamm  abu  l^ebijje    .    .    .    iU^  >>\  ^ 

60. el-Hmur j-^-tfJ^ 

111 Himlan O^-*-^^ 

44,310 el-Hmüsät C^Um....»,^  \ 

47 el-Heudäwi ^^\jJi^\ 

102 el-llawririn c^o^>^^ 

219 Hawwas i^^y^ 

29,39,43 el-Hw&Hlo SjJAy^X 

40 al-Hwfw<me i^\^\ 

65 el-Hawamle ÄJU\^-gJ\ 

05,  105 ol-Hawawre *^5^y^ 

104 el-IIawfiwse Üo^\^\ 

62 Hawade i^yb 

61 el-Haj&z'e iujU^]\ 

218 Hojdar j'^^ 

60 al-Wal>se iLia^\p\ 

318 al-Wäbsi i^s^W^ 

120 el-Wabsijjü ^U-io^\^\ 

218 Wadi ^\^ 

66 I^owm  b.  Wadi ^  ^y»,  ^>\^ 

42 el-WätiiJe Ä^V^ 

218 Wäced jj\^ 

44 cl-AVugüg C5^>^^ 

51 el-Wabso A-ÄA.p\ 

2/1  239,  3  37,  38,  73,  74,  247 Wbedat C-)\Jw^ä.^ 

2/1  215,  3  247 Wbedi  Uosejni    .    .    .  ^^yiyyy^  \3*^^t^^ 

33 el-Wbajäat OUSwsa^^Jl 

108 el-AVatjan 0^>^^ 

218 AVad'än cM^3 

112 el-Warejcät Obo^^\ 

380 Wai]l.ia' '^^^ 

235 cl-Waejbi ij'^^\ 


535 

Seite 

32 ol-Waljäl^le ijJlUV^ 

218 Walman ^LJ^ 

2/1308 al-Walid  b/Abdelmalol«,iXJU\j^^»xJ^\ 

1210,211 al-Walid  b.  Jazid    ....     Jo^.  ^  0^531 

108 el-Wendijjin ^^^jJ^\ 

63 el-Whebat OUjJb5]\ 

50 eMVeban O^^^^ 

176 Wejsi e5***i>J 

85 ibn  Jäser ^,  j-u>b 

47,  102 'ejra  Jäsin JUc,  ^^^^wa»b 

111 J&^gijje ^4^^. 

43 el-Jetiima* 'UU^\ 

2/1  306 Jubanna  b.  RiiHia  .    .    .     Äj^.  ^  Ä^Ls^. 

1  394 Jabja  b.  j^aleb JU>  ^  ^^. 

337 Jabja  e.9-J?aräjre »y\^-a3\  ^^^ 

2/1  310 Jazid  b.  Abi  Sufjan  ^LJL-  ,^^\  ^  jo^. 

2  211 Jazid  b. 'Abdelmalek  ,iXJLj\  J^  ^^  jo^. 

1  233 Jazid  b.  ol-Walid  .    .    .  j^^\  ^  jo^ 

63,  64 Jisar ^^-^^ 

39 Jcsara' •\^-»m-J\ 

111 ol-Jalsftb ^>äaJ\ 

322 Ja'l^ftb  e^-i^unna'    .    .    .  ^ULo3\  t^^yuij) 

105 el-Jeiuün O^"^^ 

64 ol-Jaiuin *yy^\ 

2/1  306,  308 al-Jolifid ^y^\ 

40 al-Jwasfe JuLm)^^\ 

97,  99 'ejal  JAsef JUc,  kJi^^^ 

1  61,  2/1  307 JftSft'  b.  Nun OV  C^  t^^yl 

61 abu  Jfmes ^1,  j^^^. 


Sachregister. 


Aarons  Grab,  Verehrung  2/1  41;  Bo- 
scbreibung  113if.;  Besuch  334  f. 

Aasgeier,  heilig,  sein  Fleisch  Heilmittel 
2/1  38. 

Abendessen  auf  einem  Kriegszugo  382. 

Abhärtung  13. 

Abraham,  Steinhaufen  errichtet  zu  Ehren 
A.s  1 66 ;  A.  hilft  dem  Ackersmann  3  297; 
A.8  wird  gedacht  auf  derTenne  301,304. 

Ackerbau,  Hohe  Stufe  de«  A.s  2/2  223, 
3  293 ff.;  Getroidcarton  294;  Vorbedin- 
gungen des  A.s  295  f. 

Ackerland  1  4,  6,  7,  19,  20,  36,  42,  72, 
73,  78,  87,  94—96,  106,  112,  125,  128, 
138,  146,  151,  156,  164—167,  218,  220, 
234,  245,  246,  251,  259,  266,  330,331, 
354,  375,  397;  2/1  21,  182,  217,  299; 
2/2  18,  30,  67,  68,  83,  87,  152,  159,  161, 
225,  242;  Arten  des  A.os  3  294. 

Ackern,  Zeit  und  Weise  des  A.s  296  f. 

Adoption  26,  349f. 

Aegyi»ten  und  Syrien,  Grenze  2/1  211, 
2/2  63. 

Ahnherren,  worden  vorehrt  329;  auf 
ihren  Gräbern  wird  geopfert  329. 

Ähren  lesen  1  157. 

Akazien  15. 

A 1  -  K  r  s  c  h  e  i  n  u  n  g  4  f. 

Alaun  1  19. 

'Alja',  Anführerin   1  245. 

AI  tarnischen  bei  Petra  2/1  50;  mit  einem 
Adler  52;  63,  70,  74,  70,  91,  94,  133, 134, 
135,  147,  149,  150. 

Amulette  314 f.,  417. 

Ang.Mt zeichen,  Schwingen  des  Ärmels 
1  305. 

AuHässigo,  den  Kamelzüchtern  verhaßt 
158,  177. 


Ansiedlung,  Vorbedingungen  2/2  101 — 
103. 

Antilopen  19. 

Antimon  1  18. 

'Araba,  Lage  2/1  251  f.,  2/2  182f.;  Forma- 
tion 2/1  17  f.,  2/2  187  ff.,  199,  204. 

'A  ran -Räume  liefern  Gerbstoff  1  95. 

Arme,  während  der  Ernte  300;  auf  der 
Tenne  307. 

Armut  253. 

Arzt  Bsejr  1  33,  144. 

Ärzte  412. 

Asphaltquellon  1162. 

Aufklärer  besichtigen  die  Wasser-  und 
Lagerplätze  1  206,  3  376. 

Ausrüstung  126,  27,  124,  176  f.,  219  f., 
294;  2/1  216. 

Ausstoßung  aus  einem  Stamme  60,  335; 
A.  des  Vater-   oder  Brudermörders  36. 

Auswanderung  eines  Stammes  70 ff.,  77. 

Bach,  der  2/2  63,62. 

Backofen,  Beschreibung  132 f. 

Badeanlage,  alte  2/2  79f.,  81,  106,  207. 

Bart  159;  Abschneiden  des  B.8  161;  B. 
Zeichen  der  Mannbarkeit  180;  Färben 
des  B.s  197;  der  Anführer  rauft  sich 
den  B.  aus  390. 

B  a  u  m ,  heiliger,  mit  verschiedenen  ex  Voto- 
(tegenständen  behängen,  die  in  seinem 
Schatten  aufbewahrten  Gegenstände 
dürfen  nicht  entwendet  werden  1  87, 
131,  133;  nmn  darf  von  ihm  keinen 
Ast  abschneiden  236,  335,  364,  375, 
396;  2/1  35,  251;  —  stoßt  Drohungen 
aus  259;  2/2  19,  54,  176,  179,  180, 
'208,  330;  Geister  wohnen  in  den  heil. 
Bäumen  325  f. 


^^^^^^^^^^^      537                 H 

^K              B  n  11  m  Ä  t  r  IUI  k  als  heiliger  Pfahl  2/1  281  f., 

B.o  besprengt  450  f. ;    II.  laßt  man  mf                      ^H 

^H 

die    liücker    der    erbeuteten    Kamele                      ^^fl 

^m               Bo am  teil  2/1  267,  259,  270  f.,  326 f.;  3/2 

tropfenweise  fallen  395.                                                ^^M 

^H                     52,  57,  m,  6G  i  B.  und  Beduinen  2/ 1  826. 

Blutflecke  auf  «inem  heiligen  Grabe  1                      ^^M 

^H                Bt^^rlibni^  424,  A'H'k 

^H 

^H               Ko<,^rnijiiii4t>l^l'^^\»^^fl'^I^^^^lf^  1206f237f 

Blutprei^  360  JT.                                                                ^H 

^M                     249,  269 ;  2/ 1  324 ;  B.,  welche  bevorzujyt 

Blutrache,  Grundsütze  der  B.  3  359  \  Vor-                      ^H 

^H                    werden  S  424. 

ptliditnng  £ur  B.  359  f.;  keine  B.  360;                       ^H 

^^m              Beduine^    ȟiu   Umig  /.um    Kriej^e  369; 

Entstellung    der    B.  361;    Flucht    des                      ^H 

^^m                    perüunlicher  Mut  370. 

Mörders    361;     Verbandlungen    36 J  f.;                       ^H 

^^H               CeduiiiBTi  (Arnbi'r)j  EmteilnQg^  323;  im 

Waß'em^tillstand  362;    Blutpreis  366  f.;                        ^H 

^^t^               fremden  Uübiot  furdits.mi  2/2  '213;  ihre 

Frauen  und  B.  368 ;  Tiere  und  B.  368  f. ;                       ^H 

^^^^^            Seelen  k^jutnieii  iu  die  LTuterwelt  3  449; 

AuffiirdeniDg  zur  B.  439f.;   ein  der  B.                       ^^M 

^^^B             ß.  und  FelJilun  2/ 1  279  f.,  3  22 ;  B.  sind 

Verfallener  2/2  155.                                                     ^H 

^^^H             bei  den  F.  verachuldet  86. 

Blutsverwandtschaft  bildet  dieOrund-                     ^H 

^^^^^        el-liell^a\  AusdehnunfT  1  1. 

läge  des  Stammes  25  f.                                                   ^^B 

^H               Beischlaf  unterlagt  208. 

Boden,  an  ha  u  üi  h  i  ge  r,  Bezeieb  n  ungen  294»                      ^^fl 

^M              Besessene  92,322. 

B  r  a  n  t  w  e  r  b  u  u  g  bei  den  Arabern  180  AT. ;                       ^H 

^H              Besiegte,  Lo«  der  B,ii  240 C^  Heimkehr 

bei   den  Fellnitin  182.                                                     ^^M 

^H 

Brau  tp  reis,     Verhandlungen     bezüglich                      ^^fl 

^^m               Besitz  einzcdncr  Sippen  117. 

des  B.es  181,  183,  184.                                                    ^M 

^^M               Beten,   die  Beduinen    beten   sehr  selten 

Braut,    bekomml    Geschenke    185,    186;                      ^H 

^M                     2/1  203,  248. 

wird  gewaschen  und  geschmückt  188;                        ^^| 

^M               Bettler  307. 

wird    besprengt    mit    dem    Blute    dvs                       ^^H 

^^M              B e u  t ti,  Teilung  der  B.  375 f. ;  wird  ersehn i 

Opfertieres  195;   Oieht  206;  ihr  Schick-                        ^H 

^H                      393  ff. 

s}il,    wenn    sie    keine    Jungfrau    mehr                       ^^fl 

^^m              Bienen  2L 

ist  208.                                                                                   ^H 

^H               Blattern  und  Pocken  412. 

Bräutigaoi,      verleilt    Geschenke    187;                       ^^M 

^^M               Blick,  büser,  seine  EigenachAften  3  314; 

B.    und    sein    Freund    194;     bHlt    den                        ^H 

^^^^L             Folgen,  Schut/mittcd  dat^^Cijren  223,  315; 

krummen  Kamel^tab  195.                                               ^^| 

^^^^^f             kann  et  neu  8teiu  sc  um  Bersteu  bringen 

Brautleute,    Namen  der  B.  lUfj.                                    ^H 

^ 

Brautzug  190.                                                                       ^H 

^H               Blondem  Hiiar  201. 

Brach  liegen  de»;  Budens  298.                                          ^^fl 

^^m              Blut,   still  nifht  gegessen  werden  3  150; 

Braun  für  biger  Jüngling  192,  300.                               ^M 

^^m                     nusgeiipritzt  uut'  die  „ Mutterden Regens" 

Brot,    Mißbrauch  des  lies  1  36,  3  145 ff.;                       ^M 

^^L                    9;  besteht  Schutzmittel  gegen  alles  Bi>se 

U,  ist  ein  Lcckerbiiisfm  148;  gesSluertea                        ^^M 

^^^^K            313;  sebiltzt  den  Hirten  vor  dem  Hiiuber 

B.  148;  Arten  de^  U.ea   148.                                          ^H 

^^^^^V            314;    Über  der  TOr  laneA  neucrbnuten 

Brücken,  alte  1  79,84,  2/1  36,48,68, 104.                       ^H 

^^F                   Hatuiei  1372;  mit  dem  B,e  eines  Opfer- 

Bruder,    weiter  Begriff  2/1  34.                                        ^H 

^^m                    tieres  wird  die  Tilrsch welle  bestrichen 

Brustkranke  412.                                                             ^H 

^^B                    3  417;  mit  dem  B.e  des  Uelijje- Opfere, 

Brunnen,  alte,  in  'Amra  1  222 It  in  'Ar'ara                       ^H 

^^m                     wird  Bräutigam  und  die  Braut  besprengt 

2/L  194;    iu  'Aslfli;^  165,  2/2  75;    in  el*                        ^H 

^^B                     195,  206;    ein    am   Freitag  geborenes 

'Awga  90,  96;  bei  Bir  es-Seh»'  2/1  165;                       ^| 

^^1                    Eind  muB  mit   dem  B.e  eines  Opfer- 

des   Ihn  Turktjje   2/2  71;    in   el-f.lafir                       ^H 

^^m                    tieres  besprengt  werden  215;  ein  neu- 

154;    in   el'Mfijin  169;    bei  at*Tftlm  1                        ^H 

^^H                    geborener  Knabe  wird  am  ersten  Tage 

309;     Herstellung    der    B.  im    w.  at-                      ^H 

^^B                    mit  dem  B.e  eines  Opfertierets  auf  dem 

Tamad  297 f.;    Streitigkettmi    bei    den                       ^H 

^^m                    Hcheitel  gesalbt  21G;  mit  dt^m  B.e  de» 

B.  2/1  32  2/2  40;    imver^iegbnrer   B.                       ^H 

^^B                    Oiiferticres    wird     der    Grabstein    be- 

3  240,248.                                                                          ^1 

^^^^^             Htrieben   329;     Ecken   de«   Graben   be- 

Butler  aus  der  Kamelmilch  14:1.                                     ^^M 

^^^^B           strichen  331;  ürltber  werden  mit  dem 

Buttern  143  ff.                                                                            1 

538 


Cholera,  Passe  Oberwacht  bei  Ch.-Gefahr 
2/2  210,  221,  230. 

Chorgesängo  197f.,  199f.,  202f. 

Christ,  bei  den  Fellabin  verhaßt  2/1  223, 
224,316. 

Christen,  ihre  Seelen  kommen  in  die 
Unterwelt  3  449;  ihr  Godächtnistag  der 
Toten  463 ;  Ch.  wohnten  in  al-Mwa\^l^ar 
1  194,  in  el-W'ejra  3  68;  tote  Ch.  er- 
scheinen in  Fenän  2/1  166;  Ch.  in  el- 
Kerak,  kurze  Geschichte  3  7C,  91;  ihr 
Besitz  128,  religiöse  Übungen  35;  Grün- 
dung der  Christengemeinde  in  Madaba 
1  113,  3  107;  Ch.  und  Muslime  rufen 
Jesus  Christus  au  297,  316,  machon  das 
Kreuzzeichen  auf  dem  Komhaufen  304. 

Christliches  Grab  in  Dojr  el-BelaU 
2/1  221. 

Datteln,  gute  in  Dejr  el-BelaU  2/1  220. 

Dank  nach  dem  Essen  354. 

Dichter,  soine  Arbeit  233;  wird  gelobt 
435;  berühmte  D.  235. 

Dieb  347 f.,  wann  er  ungestraft  getötet 
werden  kann  360. 

Dolmen  1  267,  267,  2/1  47. 

Dörfer,  Möglichkeit  ihrer  Erhaltung 
2/1  282,  Ursache  des  Unterganges  3  59. 

Dreschschlitten  301. 

Durchzug  durch  fremdes  Gebiet,  Ver- 
handlungen betreffs  des  D.es  2/1  27, 
236,  243,  2/2  164,  178;  Verweigerung 
des  D.s  2/1  183 ff.;  führt  zu  Streitig- 
koiteu  2/2  197 ;  unerlaubter  D.  und  seine 
Folgen  3  369,  408. 

Dura-Arten  294f. 

DuTHt  13,  168. 

Edom,  Ausdehnung  2/1  1. 

Egel  in  'aju  Öa'ido  1247. 

Ehe,   Vtdlziohung  der  E.  206. 

Ehebruch  210. 

Ehehindernissc  173. 

Ehepflicht  207. 

Eherocht  211ff. 

Eheschließung,    Tag    der   E.    196;    E. 

geschieht  durch   das  Blut  des  IJelijje- 

opfers  196,  205. 
Ehre,  Verlu.st  der  E.  358. 
Eichenbäume,    ihre  Vernichtung  1  88, 

Eichengebüsch  95. 


Eigentum,  woraus  es  besteht  254,  E.  der 

Frau  212. 
Eingewanderte  Stämme  27. 
Eingeweide  „von  Trauer  durchschnitten" 

436. 
Einkünfte  der  Häuptlinge  336. 
Einsiedelei  bei  el-Kerak  1 64 ;  in  a1)u  Star 

235;  bei'ujün  Müsa  346;  bei  Petra  2/1 

50,  137,  138;    bei  el-Mweleb  2/2  161. 
Einwohner,  Einleitung  22 ff. 
Elias,    heiliger,    Patron    des    Regens    8; 

hl.  E.,  Qasan  und  IJosejn  helfen  beim 

bösen  Blick  317. 
Engel  wohnen  in  ar^  el-Mrewib  2/2  156; 

acht  E.   tragen  die  Sonne  3  312;    E. 

kommen    in    der    ersten    Nacht    zum 

Toten  462. 
Entjungferte  Braut  208. 
Entführung  174,  210. 
Entlassung  der  Frau  212f. 
Erbrecht  213;  Erbstreitigkeiten  349. 
Erdbeben,  seine  Folgen  1247. 
Erdpech  1  18. 

Erinnerungszeichen  72,  81,  83. 
Ermordete,   das  Los   ihrer  Seelen  449; 

E.  sollen   kühles  Wasser  trinken  439; 

Klagelieder  über  E.  439  ff. 
Erstes  Maß  auf  der  Tenne  304. 
Erstgeburt  der  Ziegen  und  Schafe  „wird 

vor  einen  Heiligen  gostollt"  286. 
Essen,  Aufforderung  zum  E.   und  Dank 

für  E.  364,  365;    E.  während  der  Ver- 
handlungen   über    die    Beilegung    der 

Blutrache  362  f.  ' 

Esel,  Zucht  291,  Preise  292 f. 
Ernte  im  Jjibr  1  160;  Zeit  und  Weise  der 

£.  3  298,   die  Armen  während  der  E. 

300;  Begraben  der  letzten  Garbe  301. 
Ersatz  für  ein  Pferd  277,  für  gestohlene 

Tiere  348,  für  ein  absichtlich  getötetes 

Tier  369. 
Eule,  Augen  der  E.  als  Amulette  315;  iu 

jeder  E.  wohnt  ein  Geist  824. 
Euterbinden  140. 

Fahne,  vor  der  Hochzeit  197 ;  mit  StrauQ- 
fedor  und  weißem  Tuche  vor  der  Be- 
schnoidung  219;  schwarze,  Zeichen  der 
Ehrlosigkeit,  weiße,  der  wiedererlang- 
ten Ehre  209;    im  Kriege  376. 

Familienrecht  334. 


Fasten  228. 

Feigeubilumo  1  65,  73,  13,%  170,  256, 
260,  2/1  31*,  220,  222,  31G;  Boiioiinungen 
iler  Feig-en  3  16, 

Föipheit,  verspottet  260 f,,  252,  375,  410. 

Fe  in  de   werden  im  Gmbo  vertlueht  450. 

FellÄbin  um!  'Araber  (Bedmueo)  3  22; 
eiagewunderte  F*:  mehrere  Ge?:ch1  echter 
der  Ter&biE  32^  mehrere  GeschJet-diter 
der  Tijftlia  41,  ebLijÄtno  Ö7,  molirero 
Oescblechter  iler  KcrMkijje  84 f.;  eiu- 
hoimiMilio  F.:  ed-Dijiirue  80,  e»-8hi>jhV 
wijjo  30,  aMvaläljje  31,  'Akaluiwijjo 
47,  ar-Rawfig;fä  5fr,  MnMmtjje  ö6,  ea- 
Subakijje  61,  'At*at?i  61?  l.IaniLtjde  von 
Husfüjra  und  .'<enefbe  ß2,  (ivvribre  63, 
TinvühJB  63,  ül-Ütüä  66,  eKArul>ijjo  60, 
liiui j m]  11  fl  Ö 7 ,  IC a u  a rno  6 0 ,  e  1  - K erak i jj e 
84 ff.,  Bewohnter  vuii  Madaba  lÜfi;  Ein 
teihing  der  F.  ihre  Eif^ensehaften  3  23  ff. ; 
perflBTilicher  Mut  3ti9f;  F.  worden 
verspottet  158,  178;  sind  an  WaMser 
nnd  (ißniiisö  g;ewobnt  2/2  43;  ihr  \*Q- 
iiieinj^fhaftliciiej*  Uastzelt  it356;  Klage- 
lied über  einen  Feilab  448. 

Feld,  VeränÜorung  der  F,er  293;  F.  fik 
rrivnteigeiituiij  203;  Teilung  den  F.e« 
87^  21131'.;  Namen  2M,  Verp.ichteri  295; 
Kamen  des  ;,'earkerteii  Laiidei«  296, 
Bäen  207;  Füldfriichte  werden  bedrobt 
298;  Ertrag:  des  F.e«  306f. 

Feldarhüiter  296 f. 

Feldfrilchto  nh  Nnhrniif^'  137. 

F e l  d  h o  r  r ,  Äei ne  Keclite  und  Fflifhtim 371 . 

Feldmioto  295 f 

Feldpäcbter,  im  redlicher  2/1  216f. 

l*^ollo  als  Kleidung  12:i 

Festun^sauSagon  Ätir  Überwachung  dar 
Zugänge  hub  der  WÜnto  1  31,  36,  37, 
44,  80,  81  f.,  110,  111,  142,  145,  250, 
S53,  367,  2/1  31  r.,    2/2  226,  232,  284. 

Fettet ücke  als  LückerlnÄsen  149# 

Fenerloch  130. 

Fieber  tS/1  220,  2/2  192*1',,  3  412. 

Fluche  21 

FleiBch,  symbolisches  Eiuien  dü$i  F.e.'< 
einer  Peraou  3  71 ;  F.  in  Mi  leb  gekocht 
2/1  39,  3  14Ü. 

Fleiwchap  einen  148  ff.,  Zidiereitnng^en 
von  F.  149,  bcMie  Klllcke  140;  Verhcit 
gewiiwer  F.  löO;  .Seltenheit  der  F.  16&. 


Flnbe  20. 

Flr.ten  232, 

Fluch  in  poetiscber  Form  23B*,  F.  ^egan 
den  Nachbar  286,  geg^en  den  uo red- 
lichen Finder  eines  Tieres  288  f, 

Flucbformoln   160. 

Flucht  des  Mörders  nnd  seiner  Ver- 
wandten vor  der  Blntraebe  361,  304  f. 

Frauen  lifiten  Zielen  2/1  207,  werden 
oft  hei  der  Tranke  mißhandelt  203; 
Hnituiii;  des  Körper«  beim  Gnngfe 
Ü  172;  verheiratete  F.  können  an  ibren 
Liebhaber  abgegeben  werden  175;  Ver- 
ehrer der  F,  wird  verspottet  178;  Znhl 
der  F,  unbeschränkt  207;  fünf  F.  193; 
neuvermäbltüF.dörfün  «ieboiiTage  ihre 
Wuhnnng'  nicht  verlassen  195;  l^trafö 
für  die  Flucht  der  F.  182;  Arbeiten 
der  F.  211,  Züchtigung  211,  Entlassung 
212  f.,  Verbot  des  Verkaufe»  213, 
Sehwangerschaft  der  F.  und  der  Knlb- 
8tern  313;  F.  werden  de»  Nachts  vt*n 
Geistern  bedroht  323;  dilrftni  »ScbulÄ 
gewähren  345;  linveratitwi^rtliebkeit 
ded  Mannes  fllr  den  von  t^einer  Fraa 
begangenen  Totschlag  368;  Erbrecbl 
der  F.  350;  kluge  F.  351,  437;  sterbende 
F,  423;  F.  besuchen  das  Grab  am  Tage 
nach  dem  Begrab nkiie  ihrer  Verwandten 
429;    Klagelieder  Über  t^ite  F.  437< 

Freiheit,  Vorsicht  auf  eigene  F.  hin 
Blutiireis  367  f. 

Freigebigkeit  177,  193,  229. 

Freilassung  der  Sklaven  225. 

Freitag,  am  F.  gehoreuB«  Kind  215* 

Freund  de«  Brüuttgam»  205, 

Friedensscblnö  396 ff. 

Fro«t  12, 

Frücbte  von  Terebinthen  und  'Ar'ar 
werden  gegessen  2/1   37. 

Führer,  betrügerischer  2/2  170»  178 f, 

Fußbükluidnng  167. 

C}abel  302f. 

Gähnen  317. 

OartenanUgon,  alte  1  250,  376,  2/1 
33,  36,  in  Petra  44,  58,  104,  112,  12i, 
126,  152,  156,  167,  189,  198,  203,  205, 
224,  258,  272,  273,  278,  über  cimg^n 
Orübem  287,  316,  32 1 ,  32*1 ;  2/2  31  f  ,  70, 
74,  99,  102,  226,  233, 


540 


G 


artontUrme,  alte  1  78;  2/1  189. 

ast,  8cin  Recht  auf  Schutz  357  f. 

äste,  ungebetene  2/1  332,  2/2  197. 

antfreundschaft,  wird  gerühmt  und 
durch  Errichtung  eines  Steinhaufens 
verewigt  1  36,  41 ;  Feuer  vor  dem  Zelte 
des  Nachts  als  Zeichen  der  G.  82,  161, 
209 ;  Inanspruchnahme  der  G.  im  ersten 
Zelte,  an  dem  man  vorbeireitet  2/1  39; 
Verwehrung  der  G.  172;  Ablehnung 
der  angebotenen  G.  180;  Unannehm- 
lichkeiten der  G.  192,  193;  besonders 
große  G.  200,  204;  G.  bei  den  Hirten 
227;  G.  soll  bezahlt  werden  239,  242, 
266;  G.  heroische  Tugend  270;  G.  ge- 
kündigt 315 ;  Lagern  auf  hohen  Kuppen 
Zeichen  großer  G.  3  189,  220  f.,  240,  249; 
Einschärfung  der  G.  auf  dem  Sterbe- 
bette 422,  430,  434,  437;  G.  erste  Pflicht 
351,  viele  entziehen  sich  ihr  352;  An- 
kunft der  Gäste  353,  354 ;  Gastzelt  der 
Felhlbin  356;  Versorgung  des  Reit- 
tieres 357 ;  Dauer  der  G.  357 ;  Pflichten 
des  Gfwtgebers  155,  357  f.;  G.  auf  einem 
ttazw-Zuge  369. 

ast  zeit  bei  den  Felläliin  1  168. 

azellen  1  166,  2/1  33,  38,  260,  2/2  206; 
G.  im  Regen  3  10,  18,  als  Omen  311; 
G.  besuchen  das  Grab  des  Mbärok  329. 

ebete  227. 

ob  rochen  der  Menschen  als  Omina  311. 

eburt  214 ff.,  420. 

e  d  ä  c  h  t  n  i  8 1  a  g  der  Toten  4 5 1  f. 

e dichte,  l^Jtsäjed  233,  Varianten  234, 
Vortragen  der  G.  235. 

eduld  13. 

ofallone  Krieger  391,  392 f.,  Khige- 
lieder  über  G.  441. 

Gt'angeno  391  f. 

ofäufrnis strafe  335 f. 

ofundones  Tier  287. 

ehursani  der  Kinder  229. 

oigo-Kbaba  232. 

eist  ol-Wiib.si  bringt  Mittagessen  den 
Schnittern  2/1  242. 

eist,  Gunn,  seine  Eigenschaften  320, 
wohnt  in  Schlangen  320,  in  der  Sand- 
hose 4,  kann  heiraten  320,  schadet  dun 
neu  vermählten  Frauen  196. 

ei  stör,  himmlische 308  und  irdische 319 ff, 
Sa'Iawijjo  319,   Mared  320,   Gann  320 f. 


Geister  verkehren  mit  Menschen  135, 
k(»nnen  heiraten  321 ,  entführen  Mädchen 
und  junge  Frauen  821,  halten  sich  in 
öden,  schluchtartigen  Gebieten  auf  321, 
erscheinen  als  Nebelgestalten  322, 
schaden  dem  Menschen  an  seiner  Ge- 
sundheit 322,  413,  bewachen  Schatze 
322;  weibliche  G.  spielen  in  der  Wüste 
323,  bewerfen  mit  Steinen  den  Reiter 
323,  stehlen  Kinder  323,  wohnen  in  ver- 
schiedenen Tieren  4^4,  halten  sich  mit 
Vorliebe  an  bestimmten  Orten  auf  1 158, 
2/1  183,  2/2  185,  206,  208.  3  324. 

Geizhals,  verspottet  251. 

Gerste,  Arten  3  294;  G.  geschnitten  2/1 
168,  1  157,  2/1  230. 

Gelübde,  zu  Gunsten  des  Geliebten  190, 
333  ff.,  vor  einem  ^azw  376,  414. 

Gemüse  161ff. 

Genealogie  der  f^\}(iT  116;  Wort  der 
G.  247. 

Gerben  der  Felle  137. 

Geschenke,  ex  voto  auf  einem  heiligen 
Grabe  1  90. 

Geschichte  des  Stammes  233. 

Gesetz  der  Wüste  360. 

Gesicht,  verhülltes,  Zeichen  des  Miß- 
trauens 2/1  34. 

Gespenster,  Ijtula,  zeigen  sich  unter  ver- 
schiedenen Gestalten  326,  halten  sich 
an  verschiedenen  Orten  auf  327,  können 
heiraten  327,  rauben  Mädchen  328, 
fressen  Menschen  fleisch  328:  wohnen 
in  einer  Zisterne  in  der  Gestalt  einer 
Schlange  1  129,  in  einer  Höhle  ir»6, 
in  el-Uesmi  2/1  266. 

Getreide,  Arten  294 f.,  bei  den  Beduinen 
sehr  selten  72,  164. 

Getreidespeicher,  alte  Zisterne  1  96; 
ein  gebautes  Haus  134;  G.-löcher  330, 
331,  332,  396;  G.  unter  dem  Schutze 
eines  Weli  2/1  196,  198,  207,  218,  2/2 
65,  70,  3  306. 

Gewohre  372. 

Gipfel,  feuersprühende  2/1  41,  284f.,  2/2 
105,  162  3  6. 

(iold  wird  verschluckt  419. 

Gott,  seine  Eigenschaften  308. 

Gottesurteil  838,  339. 

Grab  des  Ahnherrn  *Amri,  xuerst  verehrt, 
jetzt  verflucht  2/1  204,  3  36  f. 


541 


Grab,  hmVivre^  U.  1  00,  138  U  2/1  114,  281, 
'Mi)  ft\ ;  ÜprstelluTig  rlös  G.ea  S  424,  425  ; 
verflchiedouü  Gegönsüindo  worden  iti 
und  auf  daa  G.  gelebt  1  246;  2/2  31, 
3  434, 425 f«,  450^  Besuch  und  Gruß  des 
G.es  429»  4&0;  Opfer  daselbst  451 ;  da» 
G.  ülnea  Äugtjsohenen  wird  weiÜ  ge- 
tüncht 1  267,  372,  378;  G.  einer  Garbe 

n  301. 

G  räb  er  der  Ahnberreti  werdöii  verehrt  329. 

O  r  il  b  c  r  n  II  ]  a  g  e  n »  alte,  l>oi  Madaba  1  121, 
215;  in  eMsrejjAt  133;  bei  el-M\iajjet 
340;  bei  el-Korak  362;  bei  >Jesbiin  386» 
388;  in  Petra  2/1  45  ff.;  als  Winter- 
quartiere 47;  mit  Glirtchen  versehen 
287;  in  'Abdo  3/2  127  ff. 

G  r  a  n  u  t  a  p  f e  1 ,  dio  Braut  zerschlägt  eineu 
G.  19L 

Gras,  das  trockene,  wird  itngezUurlot  1  126. 

Grotten,  berühmte:  Cehf  1  352,  heim  ^i. 
aba-b'Asfnin  2/1  28;  iL  ala  Wohn  inigen 
279  2/2  Iü7. 

Grundwasser,  im  w.  at-Tanmd  1  109, 
297;  an  andern  Orten  244,  247;  2/2  31, 
184. 

Gruß,  die  NichlerwidernDg  des  G.ga  Zei- 
chen der  Feindsrhaft  2/1  34;  Laogo 
Dauer  der  BegrliUnug;  Verb<>t  S  36,  38. 

Glückwünsche  nach  der  Gebart  eines 
SobnoH  215  f. 

Gürtel  166- 

H  a  a  r  a  b  s  e  h  n  e  i  d  e  ii  427  f. 

Haarflech  ton  aiit  einem  Grabe  190,92. 

Haaro  als  Omen  312;  Opferung  eigener 
I!,  396;  Verbronaung  der  Slirnbaare 
etnea  Tieres  414. 

Ijagal  Vögel  19. 

Hahn  wird  geopfert  215, 

H  a  l  b  -  Fellaliin ,  e in gcw  änderte :  Sippe« 
der  ^ulläni  44;  Einheimistdie  el-lja- 
öÄgre  28,  en-Nijer&t  29,  el-MalAlbe  30, 
einige  Familien  der 'A marin  58,  mehrere 
Geschlechter  der  IJe^Äjaöl,  eu-Na'emat 
65,  ül-Urejs*e  6ö,  IJaniÄjde  103, 

Handel  in  e!-'AJjjiba  2/1  258 f.;  Bedeu- 
tung von  *Abde   für  den   IL  2/2  152* 

llandelskarawanen  von  Gasa  nach 
Maan  2/1  165. 

Iliindler  bei  den  Tennen  307. 

Handwerker  225. 


Uarra-Landachaft  1  208,  29a 
Harnische  83, 

Hase,  aart  2/2  164;  im  Regen  iJ  10,  19. 
Häuptling,   seine  Rechte   und  I*Bichteu 

334,  335,  EinkÜJiftö  336;    H,  ist  nicht 

immer  Feldberr  336    und  Richter  337. 
H  Ü  it  p  1 1  i  n  g  e ,  t ürkiscbo  Beamte  2/ 1  190  f. , 

S  36,  werden  nach  Konstautinopel  ein< 

geladen  62,  90. 
Hans,   Opferung    eines  Tieres    auf  dem 

Dache  eines  ueugebauten  H.es  1  372; 

Beschreibung  S  132 ff.,  innere  Einrieb- 

tung  136. 
Haustiere,    Kamel  253 C,    Pferd  270 ff, 

Ziege  283f.,  Schaf  284f,  Knh  291,  Kscl 

291,  Maultier  291,  Hund  292,  Hühner 

292;  Krankheiten  der  H.  293. 
H  e  b  a  m  ni  e  n »  unbekannt  214. 
Herd,  Bescbreibung  139, 
HoUigeuverohrung  2/1  229f.,  3  329ff. 
Heiligtum  von  en-Nüran  2/1  224,  2/2  Ol ; 

des  §eb  Zwajjed  2/1  228. 
Heilmittel   gegen   vorBcbiedeuo   Krank- 
heiten 414  ff,;    Kamelmilch  als  11.  142^ 

Sab  als  H.  147. 
Heirat,  AntVndnne  in  einen  t^tarnm  durch 

H,  26;   POicht  zur  H.   173, 
Hold,  toter  H.,  sein  GruÖ  242. 
Hemdkleid  164. 
H  e  D  n  a  -  S  c  b  m  i  u  k  ü  1 63. 
Herz  sehnt  sich  nach  drei  Dingen  455. 
Heuschrecken,    verpesten    das   Wasser 

1  109,  143,  146,  vernichten  die  Saaten 

2/1  300,  3  21,  66,  dienen  zur  Nahrung 

149,  151. 
Hieroglyphen  in  el-*Ariä  2/1  230. 
Hilfe  Jauchen  79, 
Hirten  der  Ziegen  und  Schafe,  ihre  Rechte 

und  Pflichten  284  f 
Hirtin,    eine    Kamel-H.    2/2    175;    Vor- 

proviantierung  der  H.  3  123. 
Hitxe  1  174,  176;    H.  und  Sterne  3  12, 
Hochzeit  bet  den  Arabern  196. 
11  och  zeit  bei  den  FelUhin  186. 
Hochzeitskleider,   Herstellung  der  H 

188. 
Höhlen,  große  1  36,  71. 
U5Ue,  Lage  413,  448,  Beschreibung  449. 
Ho  1b  znro  OpferfcÄte  1  152. 
Honig,  Sehnsucht  darnach  1  336;  H   und 

Milch  3  154,  156  f. 


542 


Hühner  292. 

Ilühnerbrutstätto  133. 

Hund,  Schimpfwort  1  132;  2/1  203;  H 
gekocht  und  dem  Propheten  vorgelegt 
1  1G2,  3  310;  schwarzer  Hund  bringt 
Gold  2/2  150;  sieben  schwarze  H.o 
3  203;  H.  als  Haustier  292;  in  jedem 
schwarzen  und  tollen  H.e  wohnt  ein 
Geist  321,  322,  324;  Heilmittel  gegen 
den  liiß  eines  tollen  H.es  414. 

Hunger,  Heiß-H.  der  Felläbin  168. 

Hürden  in  alten  Anlagen  1  156,  266,  314, 
350,  354,  390;  2/1  70,  234,  238,  269, 
274;  große  H.  2/2,  158 f. 

Hyänen  erbrechen  die  Gräber  1  38,  146, 
340;    3  17. 

Indigo,    gedeiht  im  ].{ur  1  164;    3  161. 

Inschriften,  arabische  1  84,  122,  174, 
289;  2/1  221,  262,  334;  2/2  68;  grie- 
chische 1  116  ff.,  289,  372;  2/1  76,  147, 
221,  334;  2/2  91,  127,  144,  218;  he- 
bräische 2/1  334;  lateinische  1  33,  56, 
372;  2/1  30,  124,  264,  265;  lebjäni- 
sche  2/2  157;  nab^täische  1  122;  2/1 
59,  71,  79,  91,  94,  96,  97,  102,  130, 
132,  133,  135,  139,  147,  149,  150,  287, 
324,  330;  2/2  117,  156,  218;  1.  in  el- 
^Vljaba  2/1,  258,  260,  in  Petra  fast 
immer   in   der  Nähe  des  Wa>»ser8  286. 

Jahresanfang,  bei  den  Beduinen  227; 
bei  den  FellÄbin  188. 

Jahreseinteilung  6f. 

Juden,  wohnten  nördlich  von  w.  Bir  es- 
8eba*  42 ;  herrschten  einst  in  Kufrabba 
67;  J.  und  Kamele  254;  Geister  ver- 
storbener J.  halten  sich  inFenän  auf  2/1 
297;  ihre  Seelen  kommen  in  die  Unter- 
welt 3  449. 

Jünglinge  sollen  sich  an  l.Jazw-Zügen 
boteiligen  373. 

Käse  145. 

Kaffee,  symbolische  Bedeutung  des  Trin- 
kens des  K.s  73;  sein  Genuß  selten  156. 

Kamel  3  253 ff,  Herkunft  254,  Farben  und 
Kassen  255,  Eigenschaften  250,  Zucht 
140,256,  Namen  181,257,  Fütterung  2/2 
52,  Triukbedürfnis  1  298  2/2  17,  3  257, 
Tränken  258,  Lieder,  die  beim  Tränken 


gesungen  werden 269f., 381 ;  Melken  261 ; 
K.-Haar  262;  Handel  mit  den  K.eii, 
Reiten  der  K.e  263;  Vorhalten  und 
Gang  des  K.es  10,  264  ff.,  Ausdauer 
267  ff.;  Wasser  im  Bauche  der  K.e 
269  ff.,  401 ;  Liebe  der  K.in  zu  ihrem 
Jungen  270;  Preise  der  Ke.  292  f.; 
Schilderung  eines  K.es  204,  238,  239, 
245;  Vergleich  des  K.es  mit  einem 
Segelschiff  247,  252,  263;  Wehklagen 
einer  K.in  über  ihr  Junges  270,  447; 
Opferung  zweier  K.e  2/1  147,  am  Pa- 
bijje-Feste  461  f. 

Kamelhaar  262. 

Kamelhändler,  gerne  gesehen  2/2  170, 
193,  3  227, 

Kamel  harn,  dient  zum  Waschen  162; 
neugeborenes  Kind  wird  in  K.  ge- 
badet 215. 

K  a  m  o  1  i  n ,  der  Sterbende  bestimmt  die  K., 
die  für  ihn  geopfert  werden  soll  423, 
453  f. 

Kamelmilch  3  140  f.,  1  178. 

Kamelraub  2/2  176;  Kamele  bei  einem 
Vazw  3  376. 

Kamelzüchter,  der  Adel  der  Wüste, 
ihre  Eigenschaften  23  ff.;  einheimische: 
Uewat  45,  einige  Geschlechter  der  IjTe- 
gäja  64,  Saläjta  105,'Ämer  119,  Gebaw^ 
1 18;  eingewanderte:  einige  Geschlechter 
der  Terabin  32,  Tijäha  34  f.,  Uwetat 
62,    JJbür  112,   Öararat  121. 

Kapelle,  gothische  in  el-W*ejra  2/1  67. 

Kapitale  1  176,  193,  322  2/2  63. 

KarawanenstraQe  in  el-'Araba  2/2  204. 

Karawanserei  1  176. 

lNata*-Vögel  2/1  266,  3  19. 

Kaufmann  226. 

Kehrichtsschichten,  umgeben  das  Dorf 
1  113,  115,  beliebter  Aufenthaltsort  115, 
3  413. 

Kcrak,  Ausdehnung  des  Gebietes  von 
ol-K.  1  1. 

Kessel  134. 

Kilil-Schminke  162. 

K  i  n  d  e  r,  Verscharrung  krüppelhafter  Säug- 
linge 213,  unehelicher  K.  215,  Name 
und  Behandlung  der  K.215,  Entführung 
durch  Geister  323. 

Kirchen,  alte,  in'Abde2/2  116,117;  in  el- 
'Awga  2/1  205,  2/2  91;  in  el-F&r  2/2  63; 


543 


\Thuiii  2/1  2M;  in  JJ^shAu  2  3R8;  in 
lil'KL^rak  1  ö4;  lu  KonulU  2/2  26,  *J7; 
in  Kf^ejlu  2/2  lÖ;  in  Mi'ulaha  1  llöfl,; 
in  MA'iit  1  398;  iu  el-Miävvor  1  97;  in 
el'Mbrtjjet  1  338,  339;  in  Uuirviv  2/2 
45;  rtiif  iMi-Neba  1  274;  in  fidroli  2/1 
151;  in  Petra  2/1  105,  106;  in  umin 
t^r-KÄas  1  HO;  in  S^adalja  2/1  278;  iu 
Sbejta  2/2  39,  41,  4'i;  in  8ijära  1  273. 

KlAgeHoder  429 ff.;  Über  einen  Felläb 
448. 

Klagen  in  der  Kriinkheit  192,  100; 

Kltuclunjcr  153  ff.;  K.  ävf  Frauen    168f 

K  l »?  i  n  V  i  o  li  Ä  ü  c  U  l  G  r,  ei  ng^o  wandertö : 

einige  Si|»jH»n  der  ^ullnni  44,  el-Me- 
nage  60,  'Anir  84,  'At^AWiio  123;  ein- 
hoiini.Hrtier  e?*'8wftrke  3J,  'A/iiznio  41, 
8a'ifl(ijin  46,  e44>bnr  47,  Na^^iuiit  o5- 
dera*  55,  'Amfirin  59,  S'ndijjin  59,  Ud- 
l^awijjii  108;  K,er  von  den  Kamol- 
züehtern  verspottet  2ii,  177. 

Klima,  nnge.snndep,  in  dtr  Umgülmntr  des 
Toten  Mrere»  1  63,  70,  in  Ll-^Alpdia 
2/1  259;  3  2  ff, 

Klüfiter,  allö,  1  134,  166,  273,338—340, 
2/1  114,  219,  2/2  18,  125. 

KloÄter,  griet'li.  in  tlKerak  1  52,  215, 
in  MAd;t}in   1  116. 

Kupfbaar  159,  Zeide  IGO,  Frisur  163. 

Koiiftncb   166. 

Körper,  Benennung  einzelner  Teile  159. 

Kranke,  ibr  Benebmen  und  ihre  Pflege 
1  92,  \t  412f. 

Krjuikbeiten  4lli:,  jirÄtlkli*T  Hilfo  412, 
Mntbitügkeit  de.n  KranktMi  412  t,,  K^  und 
GvhtvT  413,  FUrBpreulier  in  K,  414,  von 
tollen  Hunden  tiebi-Hseno  4141.,  Schlan- 
genbiÖ  415;  Kinderkr.  und  lleiljuittel 
417,  verscbiedene  K.  und  Heilmittel 
4 17 ff.;  K.  der  Hauötiere  293. 

Krenxe,  «Ui%  iu  'Abde  2  2  110,  119,  142, 
144  f.,  117;  in  Dejr  el-B.da|i  3/1  221;  in 
Midaba  1  120;  in  el-Mwal^l^war  1 193;  in 
tfn*Nii?rilnijjö  2/1  323;  in  unnn  er-R^A^ 
1  109;    K.  auf  dem  Kornhaufcn  ll  304. 

Kre XI »fahre ran  lagen:  ©MjiaimnÄm  2/1 
273r.;  Hurniua  2/2220;  el  Kerak  145 ff.; 
ü8-Öel'  2/1  318;  es-86bak  2/i  165;  <?»• 
W'ojra  2,11  69  ff. 

Krieg,  UfHadien  der  K.e  369,  4Ülf., 
Dauer    370  f,    Annihror    371,    Kriega- 


erlfianing  373,  tierren  von  «ler  Ti  il- 
nnlitne  an  K.en  373,  Zusinntnenknnft 
dßf  Krieger  374 f,,  Arten  der  K.e  375, 
Kamele  und  Pferde  im  K  e  376,  Selior 
377,  Auf  brucb  zum  K.e  377  f.,  402,  l>azw 
bei  der  Trünke  381,  Lagern  im  K.e  382, 
Oprer  vor  der  8rblacht  382,  Teilung 
der  Krieger  382,  Meldung  des  Feinden 
383,  Holen  iler  Hilfe  383f.,  402,  €ber- 
tall  der  Herd.'n  3841,  Zweikampf  386, 
Kriegi*ruf  386,  Aufforderungen  Huni  K,o 
387,  Gesänge  388,  Belebung  der  Tapfer- 
keit 390,  407.  409,  ^Strecken  der  Waffen 

390,  (lefangennnlinie  391,  Verwundete 

391,  Tote  391,  Plünderung  <le,s  Lagers 
391,  Heute  392,  402,  Empfang  der 
Krieger  392 ff,,  403,  Opb^r  nacli  dem 
K,Q  395,  Friedens verbandlinigeii  396, 
berilbnite  Hcblacbttage  398. 

Krieg»/.ug,  Scbildernng  eines  Ka  73, 
79f.;  Vurpliit'btuiigeit  geger»  (He Freunde 
im  K.e  53. 

Kilbe,  jbre  Zuebt  3  291,  Preii^e  292f., 
1  71,  die  beatöu  K.  im  l^lör  164. 

Kubmileh,  Medi/an  150. 

Kults  tat  ten,  in  Moab  127;  Steinplnlten 
aU  K.  36,  37,  Ul,  133,  244;  K.  unter 
einem  Id.  Bauniäl34;  Tempel  17G;  I>ol- 
mo  257;  268  ff.;  bei  l^amät  324;  in  der 
Umgebung  von  Petra:  OpiVrplätae  auf 
er-Ramla  2/1  45,  auf  et-lJoVza  46,  56, 
iSteinaltar  47,  Heiligtum  bei  ebMo-^lem 
62,  auf  el'Brej>/e  58,  59,  Opfer]  dat/.  von 
Zeld)  *Atuf  81  ff.,  Opforaltar  94,  iJuSariV 
heiligtnm  97,  Opferplatz  von  umm 
IJatilin  98ff„  Altiiro  107,  126,  142,  143, 
289,  2/2  72,  llOf.,  126,  127;  OpfTplätz© 
131,  137,  139,  Heiligtum  147;  K.  mit 
Relief  iu  'AUde  138,  Opferjttätle  220, 

Kilebön gerate,  lederne  137,  hölzerne 
188,  kupferne  139. 

Kiipforerz-Lager  2/1  21,      Gruben   298. 

Kupf ererz»cbmcl/öfen  2/1  295 ff. 

Jj  A  g  0  r,  V  ers c  b i ed  e  n e  A 1 1  •  ►  rd  n  img  de r  Ze  1  to 
1  42,  a  130,  Wecbsel  d.  L.»  131;  SeUut« 
vor  den  Dieben  360;  Überfall  eiues 
L.»  392. 

Lagerp lätse,  in  der  Rogeiiporiodo  11; 
verlnasono  132, 


544 


Lanzen,  mit  Viperfi^ift  jjetränkt  288. 

Läuse  20. 

Leber  237,  249. 

Loben  nach  dem  Tode  412 f.,  448fr.; 
Tote  erscheinen  im  Traume  449. 

Lederstreifen  auf  bloßem  Leibe  163. 

Leichentuch  424. 

Lotztwillige  Verfilg-ung  421;  Aufforde- 
rung zurliacheals  I.V. 422,  Bestimmung 
der  Kamelin  zum  Pabijje- Opfer  423; 
Sorge  um  Kinder  423. 

Liebe,  unglückliche  L.,  2/1  36;  L.  bei 
der  Heirat  8  173,  180;  L.  zur  Fiau  bei 
den  Kamelzüchtern  24,  180,  245,  466  f. 

Liebeszauber  174f.,  316. 

Liebende,  Patron  der  L.en  204. 

Lieder:  Arwäd  197,  *Atäba  299 f.,  'Awom- 
rijje  219,  Bosan  378,  pahijje  464 f., 
Ebda  374,  Färde  190,  Hochzeitsl.  186f. 
Uedäwi  259,  381,  IJefle  223,  Hegine 
175,  Mahäha  191,  Musrakijjo  198,  l^anä* 
175,  201,  285  f.,  beim  Rogen  beschwören 
8,  Salfe  230,  Schlacht!.  388 ff.,  Ö6bä.5 
377  ff.,  Tarawwud  189,  Totenklage  429, 
WÄw  389,    Zaffo  190. 

Lobgesang  auf  das  Getreide  300. 

Lobgedicht  auf  einen  Häuptling  249. 

Los  bei  Teilung  der  Felder  294. 

Luftspiegelung  5. 

Mädchen,  neugeborene,  werden  oft  im 
Sande  verscharrt  3  213;  Verweigerung 
eines  M.s  zur  Heirat  182,  Beschreibung 
des  M.s  175;  M.  mit  Öllampen  bei  der 
Hochzeit  195;  M.  als  Hirtinnen  2/1 
172;  M.  Ersatz  für  Ennordeto  363  f, 
365;  M.  und  Krieg  374  f.,  377,  380, 
300,  393;  Preise  der  M.  nach  einem 
Kriege  403,  405. 

Magd,  ihr  mit  dem  Zeltherrn  gezeugter 
Knabe  nicht  erbberechtigt  350. 

Mahlzeiten  153,  Gebräuche  156. 

Malereien  in  'Amra  1276 ff.,  in  el-Bäred 
2/1  288. 

Mandelbäume  1  96,  133. 

Männer,    Klagelieder  über  tote  M.  433. 

Mannbarkeit,  Bart-  und  Haarwuchs 
Zeichen  der  M.  180. 

Mantel  3  166;  Zeichen  der  Würde  191, 
197;  symbolische  Bedeutung  der  Über- 
gabe des  M.s  196;  M.  als  Schutzmauer 


404;  Nachschleppen  des  M.  in  der  Auf- 
regung 2/1  266. 

Maultiere,  Zucht  291,  Preise  292f. 

Mehl  146f. 

Melken  der  Kamelin  141,  261,  der  Schafe 
und  Ziegen  142. 

Menschen,  wundorwirkende  M.  4 1 4 ;  M.  als 
Vorzeichen  309  ff.,  ihre  Gebrechen  31 1  f. 

Me&a -Stein  1  378. 

Milch  als  Nahrung  3  137,  140,  als  Me- 
dizin 142,  bevorzugte  Nahrung  154; 
M.  und  Honig  164,  166,  168;  M.  dort 
wo  Wasser  1  336 ;  Opferung  der  ersten 
Milch  287,  329f.;  Tränken  der  Toten 
mit  M.  451 ;  Kochen  dos  Fleische»  in 
M.  1  336. 

Mission,  kathol.  in  el-Kerak,  Geschichte 
der  k.  M.  3  94,  1 26,  62,  in  Madaba  3  94, 
1  119,  266;  in  Gaza  2/1,  198,  215. 

Mißtrauen  beim  Ausfragen  der  Orts- 
namen 2/1  176. 

Mittagshitze,  Zusammenkunft  der  Hir- 
ten und  Hirtinnen  in  der  M.  180. 

Mo  ab,  Charakter  des  Landes  1  1,  2,  9, 
Nordgrenze  1  204,  Ostgrenze  316. 

Monate  6f. 

Mond,  sein  Einfluß  auf  Menschen  313. 

Mörder,  Flucht  des  M.s  346. 

Mosaikbödcn,  in  Madaba  113 ff.,  schüne 
Bilder  116ff.;  in  umm  el-Gerar  2/1  218; 
in  'Abesan  223. 

Moschee,  in  Dejr  ol-Belab  2/1  220;  in 
Dosak  2/1  36;  in  Gafar  1  162;  in  el- 
Kerak  1  63,  63;  in  kfer  abu  Bedd 
1  217;  in  kfer  abu  Sarbüt  1  216;  in 
Madaba  1  122;   in  el-Mbajjet  1  338. 

Moses  und  das  Wasserwunder  2/1  151; 
M.  und  seine  Vorwandten  3  36. 

Mosquitos  2/2  167. 

Mubammedaner,  ihre  Seelen  kommen 
in  die  Unterwelt  449. 

Mühlen  1  132,  133,  243,  265;  2/1  44, 
151,  273,    2/2  66,  160,  243,    3  145. 

Mut,  geachtet  370,  371. 

]Vabel  der  neugeborenen  Kinder  215. 

Nacht,  heiß  1  67;  kalt  und  feucht  152, 
170,  176,  307,  376  2/1  201,  205,  245, 
262,  281     2/2  23,  162,  176,    3  2. 

N  ä  c  h  t  c,  gefährliche  für  den  Kranken  413  f. 

Nachtwachen  2/1  249. 


^^^^^^^^^^          ^H 

^V           Nackt  Ausziehen,  Schmach  400. 

Pfe  ife  n ,  d:isr  mt  unheilbringend  30',  313.                ^^^^1 

^B            Nahrung  137  ff. 

Pferd,  nicht  einheimisch  270,  Benennung                ^^^^^H 

^H            N«men  geben  217  f. 

einzelner  Teile  271,  Herkunft  des  P.es                ^^^^^| 

^H            Nasenringe  1G9. 

271,  Kaaaeu  271  f.,  Zucht  273  f.,  Namen                ^^H 

^H            en-Neba',    die  „Kuppo**    l    3;    Aussiebt 

273,    Eigenschaften    271,    Farbe    27n,                ^^^| 

^H                  TOB  en-N,  1  536. 

Kauf275f;    Eigenschaften  des  P.ei;  aU                ^^^| 

■            Nebet  5 

Yorzeichen  275;  Ersatz  eines  P.es  277,                ^^^^| 

■            NteBen  313. 

Krankheiten   277,    Zaum-    und   Sattel-                ^^^^^ 

,         zeug  278,   Gang  279,  äußere  Erscbei-                ^^^| 

H            Obergemacb   i^\,  193,  193,  302. 

nung  279*1     Pflege  dea  F.a  im  Lager               ^^^^| 

H            Oheim  führt  ä'w  Braut  189. 

282,    auf  einem   ]^{azw-Znge   283,  376,          ^^^^^| 

^^^      öl,  Zubereitung  3  lä;    Öl   oder  Butter- 

Preise  292  f;  P.  bekundet  durch  änget-          ^^^^H 

^^^^L           schmalz  dieuen  nßbsi  Mehl  aU  Nahrung 

liebes  Schnauben  die  Nahe  der  Geister             ^^^^1 

^^^^H           auf   langen   Reihen   2/1  IMS;      neuge- 

3  321,  327,  trägt  Amulette  315;  Bcbil-                 ^^^H 

^^^H          borenea  Kiud  wird  mit  öl  gesalbt  3 

derung  des  P.ea  246,  217;    P.  mit  Zelt^                ^^^^B 

^^^^P           215;      öl  wird   auf  don  Grabstein  g6- 

tuch  umhüllt,  Zeichen  von  Bedrängnis                ^^^^^H 

^^H           gössen  1  90,91    3  451. 

79;   P.  und  Heiter  3  279 ff.;   Treue  des                ^^^| 

^^^      Olivengarteu    1  72,  73,  170,  256,  2j7, 

P.es  1  40 ;  P.  rettet  da$  Leben  dea  Reiters                ^^^^H 

^^^             251»,  2>0     2/1    39,  220,  315,  316,  324; 

2/1  33,    wittert  Wasser   1  132,   giftige                ^^^H 

^^^^L           Schoiiiing  der  O.  im  Kriege  S  67 ;  Zu- 

Schlange   2/1  35,   des   Nachts    Fremde                ^^^H 

^^^^r           bereitung  von  Ol  3  15. 

2/1  154,  wirft  fremden  Heiter  ab  2/1 152.               ^^H 

^m            Öllampen  bei  der  Hochzeit  195 

Pferdedieben    wird    von    den  Fellabiii               ^^^H 

^H             Oleaüdorholz,  Medizin  1  90. 

Tribut  entrichtet  1  76.                                          ^^^H 

^K            Omina  und  Wahrzeichen  3  308  f.;     gute 

Pflauzenlßbeu   131;  heilkräftige  Pdan-                ^^H 

^^^L           und  Mse  0.  30S  ff.;    Menschen  als  0. 

zen                                                                              ^^H 

^^^^P          310,    Tiere  311,    gewisse   llaiidkingen 

Pflug,  Beschreibung  290.                                             ^^^| 

^m                  311,  Gebrechen  311,  Gestirne  312. 

Pilgerfahrt,    ihre    Bedeutung    für    den                ^^^^^| 

^M            Opfern,   Recht   zum   0,  308;     Opfer   bei 

Handel  1  3  f.,  40.                                                     ^^H 

^H                  der  Adoption  267;     'A5a-l-majet  451 ; 

Pilgerstraße,  Stationen  1  38,  84.                          ^^^^ 

^^H            Äwniae  451 ;  *Am'  452  ;  Pa^ijje  451  f.; 

Pilgerzug^  seine  Begleitung  336 f.                         ^^^^| 

^^^1          0.  der  Erstgeburt  287;     0.  am  7.  uud 

Piagen,  sieben  P.  der  Kinder  Israels  298,                ^^^^H 

^^^H          40.  Tage   naeb   der   Geburt   216,   217; 

Priester  227.                                                                 ^^^B 

^^^H          OÖraa  801;     O.  auf  den  Gräbern  329, 

Prophet  Mu^amm ed als  Ga^t  11 62,  3310.                        H 

^^H           331,  450;    l^elijje  195,  20«^;    0.  am  Tage 

H 

^^^^1          nach  der  Hochzeit  195;     0.  nach  dem 

fluellen,  heilige  3.30f                                                       H 

^^^H           Kriegszuge  395;     O.  für   die    „Mutter 

Quellen     von    Kdejs,    Enaählung     ihrer                        ^H 

^^^^H           des  Regens*'  9;  Habma  453;  0,  vor  der 

Entdeckung  2/1  178  f.                                             ^^H 

■^           Schlacht  382,  387;  SmH  287. 

Quitten  in  el-'Araba  2/1,  253.                                  ^^^| 

^F            0  p  f  0  r  t  i  e  r,  he  im  I.f  e  1  ij  j  o  immer  ein  We  ib* 

^^^1 

^B                    eben,  i$eine  £igeti»chafteu  195. 

Habe  19,  H.  und  Kamel  270,  324.                           ^^H 

^M             Ort,  heiliger  1  52  f.,  87,  378   3/1  195,  820 

Rache,   Aufforderung  zur  R.  am  Sterbe-               ^^^^| 

^^^H            2/2  174,  199;  O.e,  an  denen  sich  GetMer 

bette  422  f.                                                                 ^^H 

^^^           aufhalten  324  f. 

Rah m ,  »aiierer,  den  Gasten  vorgesetzt  2/1                        ^U 
Iita^a-Strauch,  bietet  Weide  für  Kamele                         H 

H             Palmenhain  2/1  238Cj  2/2  05;   3  15. 

H             Panther  2/1  253. 

2/2  190,  193,  gutes  Breunmatorial  3  U,                         H 

H             Panzer  372,  410. 

ljt.'Kohle  245,  2C0.                                                            ■ 

^1             Paradies,  Lage  413,4  LS,  Beschreibung449. 

Rassen  der  Kamele  255,  der  Pferde  27),                       H 

^1            Pfad  der  Lieben  den  199. 

der  Schafe  und  Ziegen  283  f.,  der  Kühe                        H 

^t^      Pfeifen,    Tabak  P,    werden    abgeworfen 

291.                                                                               ^^B 

^^^^L          zum  Zeichen  des  AngrifiTea  83, 

RUtsel  252f.                                                                 ^^M 

^^^^^^    Hncil.  AnbiarctTftea.  1J1. 

^^H 

^^m                   ^^^^^^^^^ 

^^^H 

^^^H                Rauh   voD   Notiabücli^rnl/I   'IIb,   220 f., 

SalÄ,    Fundorte   1  161,  sfrtl^il^l^^^^H 

^^^H 

173,   190;     3  145,  M6f.;    8.,  Zeichen           ^M 

^^^1               lUuhtiere  IT;  Flucb  gegen  die  TL  290. 

des  Schutzes  35 1,  358;  S.  ex  vote  1  90,            ^H 

^^^H               Uaubvo^ol 

91;      Einreibung     des     neugeburenen      ^^^H 

^^^H               litasW'Fiihrer  3  492,  wird  iiadi  dem  Tode 

Kindes  mit  S.  S  215.                                    ^^^| 

^^^B                      vorebrt  tt/1   2ti3, 

8alzbändler  unverletzlich  146 f.                  ^^^| 

^^^B                UaKw-Trupp  1   KfO,  3ü4,  2/1  2ü8. 

Bjimanr)                                                              ^^^| 

^^^B                l^azw-Zu^,  ZüichLm  zniii  Aufbruch  3  206; 

Sand,    das  Kamel    ist   au»    dem  S.6    er-     ^^^^B 

^^^^^^^               zum   ll:dt  206;   Aufklärer    auf   ehimn 

Bcbaffen  2.54;  Sand  treiben  2/1,  232.           ^^H 

^^^^^^             lit.e  208;    Arten  dm  \Les  375;    Pft^rdo 

Sandbone                                                            ^^^^B 

^^^^^H             bei  einem  B.e  283;  1^.  g^egeti  die  Fdla- 

Sattel,  Kamel  8.  263,  Pferde-^  278.           ^^^B 

^^^^^H             \ßa  2/1  154,  188;  ein  verun|jrlückter  IjE. 

f^chachfiiiiel  72«                                              ^^^^| 

^^^^^^ 

Schaf,     Eigenschaften  284,     Zucht   284,     ^^^H 

^^^1                Hbäba- Sinei  1  B4. 

Schur  285,  Erstgeburt  286,  Ertrft|r  287f ,            ^H 

^^H                RebhiUiuer  1  GS,  94,  135,    2/33. 

gefundenes  Scb.  287,    verlorenen  Seh*            ^H 

^^^H                Hechtsweson  TiA^. 

288;     Schlachten     eines    Scb.e»    149;     J^B 

^^^H                Hoglerutii^  uufl  iSßduiiieti  2,1  10t>f.,  22a, 

Opferung    einea    Reines   am   SO,  Tage    ^^^H 

^^^B                       3  230,  33l>f.,  380,  3ini. 

nach  einem  Todeefaile  451.                       ^^^^| 

^^^H               Hegen,    Perbden    des    R.«    3   6  fr.,    Be- 

^^^1 

^^^^B                       sdiwtiruti«^  8tf.;     R.  mid  Gewitter    10; 

Schatz,    Btjwachung    des    Seh  es    in    el-      ^^^H 

^^^H                      nicht  ausgiebiger  K.  2/1  231. 

Bahiä    1  04,    In  SamiQg  72,    in  'Abde            ^H 

^^^^H                Kegoubogfon  12. 

2/2   150,     durch   Kamele   1  72,    durch           ^M 

^^^H                 Heichtum 

Geister  3  322.                                                      ^M 

^^^H                Reinlicbkeit  172,  rttuelle  222. 

Scbiedarichter  1  .H26,  anerkannte  S  3&.           ^H 

^^H                Relief,  altes  1/54,  140 f.,    2/1   106. 

Schiffe  in  el-'Araha  2/2  187.                         ^^^H 

^^^H                Relig^ion  308. 

S  c  b  1  a  c  b  i  r  u  f  386  f ,  409.                                  ^^^^| 

^^^^H                 Riehter,  anerkamito  209;  ihre  Wirksam- 

Schlachtta'ge,  berühmte  398ff.,  RHhmen      ^^^B 

^^^^B                       keit  34(1;    K.   bei  der  Bchlichtuiii;   iler 

der  Seh.  am  Lagerfeuer  399.                            ^^M 

^^^H                       Blutrache 

Schlangen,     you     Geistern     „bewohnf*           ^^M 

^^B^"                 Richteramt   in  gewiMon  Gei^ehleehtem 

1  129;  3  320 f.  324;   giftige  2/1  35,  53;            ^M 

^H^                              erblich  337,  Gerieht« vürhandluni!:  337 1 

3  21;  eObare   I5L                                               ^H 

^H                         RiinlfleiBch   verursacht  Krankheil:   150. 

Scblangenbe^cbwürer  415L                     ^^^^H 

^f                         Rück,  roteu,  trügt  der  Knabe  ver  der  Be- 

SchlangenbilJ,  Heilung  415.                      ^^^H 

f                                       sdinuiduug  222. 

Schlosser,    alte:  'Amra   1   222 ff.,    Male-          ^H 

j                                Römische  Bauten  1  29,  33,  68,  160,  324, 

reien  daselhst  l  27ü  ff. ;  al-üarani  1  290 ;           ^| 

1                                       330»  352,  3G5,  376,   2/1  32,  36,  39,  151, 

ebMwaVljar  1  190 ff.;  at*Tftba  1  180 E;           ^1 

268,    294,    277,    3/2    122,    181,    191  fT., 

al-'WeJned  290.                                                    ^M 

207,  209f ,  210,  229. 

Scbmaretxer pflanze  2/2  183,                            ^H 

RtMiierstraße  1  26,  44,  45,  7G,  77,  112, 

Schmuck   1700.                                                  ,^^^1 

126,    127,   168,   369,    2/1    30,  31,    150, 

Schnee  2/1,  269;    3  12.                                  ^^H 

263,    2;2  237, 

Schnitter   Isei    der   Arbeil    1    ISS,   1^7;          ^H 

Rose  von  Jericho  2/1  256, 

3  298.                                                                        ^1 

Schönheit  der  Geliebten  I75f.,  187,  189«          ^H 

Salaria    von   der  türkischen  Regierung 

^^^^ 

deu  lüiuptliu^'Gn  gezahlt  52,  336. 

Schule,  in  el-Kerak  1,  52,  96  in  Midab«    ^^^| 

Sa'lawijje,  Gespenat,  Farbe  und  Gestalt 

119;    bei  den  Beduinen  3  227.                  ^^^H 

319. 

Schur  der  Ziegen  und  Schafe  21^5.               ^^^H 

1                               Salomo,    Herr    der    Geister,    sein    Grab 

Schutz,  Asylrecht  344 C,  Verletzung  des    ^^^H 

1  90t  91;    8.  Herr  der  Bilder  1  158; 

A.es   344,    346,    heilige   Gräber    kein    ^^H 

S,  und  hl-  Elias  als  Beschützer  vor  dem 

Schutz  für  Menschen  344,  Formen  de«          ^H 

^^^^^                     bösen  Blicke  316. 

Seh.os    345,    Gewährung    des    Sdi.es    ^^^^| 

547 


fliircli  Frauen  3i5;  S^li.unil  miÖbafi (leite 
Frau  211,  mißhatulolter  Sklavö  225, 
fliichtij2:e  Mörder  302;  Ventagmif»  de» 
aScb.eB  237;  Erwerlmng  cIök  8ch.e« 
dureli  Abfüjirunij  des  IJawa -Tributs 
Ii7;  Bcflewtiiiiüf  tlm  Sch.es  2/!  17a»  18ij. 

S  f  h  u  t  E  p  fl  i  c  li  t  und  Gastgeber  357 ;  8cb. 
wäbrend  der  8cb!acbt  SOOf^  Eiuschiir- 
iung  der  Scb.  auf  dem  Sterbebette  4 "22. 

Scliwofel  1   16<3. 

Beb  wester  und  Bruder  434,  43ö,  410, 
443,  444. 

ScbwuTi  versdiiedenc  Arten:  beim  Harte 
338,  340,  biji  einem  Ileilif^^eu  33H,  34y, 
bei  einem  beilig^en  Bmmie  338,  der 
KreJÄ-Scb.  338,  372,  343,  bei  den  Ge- 
iiitalioii  33B,  341,  hei  einem  Aste  311, 
343,  bei  einen)  beili^en  Gnabe  342,  bei 
einem  Wissenden  34.\  beim  Feuer  342, 
bei  den  Brüsten  343,  bei  den  Vorfabron 
343,  böi  der  Naebt  343. 

Seele,  wohnt  im  Blute  150|  verbißt  den 
Korjier  durdi  die  Ka«enbitber  423; 
lebt  nacb  dem  Tode  418  f.,  oft  in  der 
tieatnlt  einer  Fbon"o  449. 

Sebor,  Fnrclit  ver  einem  S.  77,  318 f.» 
S.  in  einem  Kriege  377. 

Seifoöfabrikation  1  32,  131. 

Sefiib'PfUtiÄO  2,2  172,  3  152. 

Senkf^rHber,  alte,  bei  Potra  2/1  50. 

Sera,  Kord^-reuze  2/1  32Hf.,  Sild-  und 
Oat^ronzo  2/2  228. 

Sibrijje-MestßOT,  die  Braut  bMlt  ein  Ä.*M. 
188. 

Sic  bei  208. 

Sie  {Ter,  Heimkehr  392,  393  ff. 

Singragel  20. 

Sklave  224 E,  darf  vom  Herrn  getötet 
werden  360. 

Sklavin,  Heirat  mit  einer  schwarzen  S. 
60,  225. 

Skerpionstich  416. 

Sonne,  ihre  tH|,diehü  Wanderung  312; 
Belcidig'iing  der  S»  1  3G, 

Späher  1  100. 

Speichel  wird  in  den  Mund  des  neu- 
geborenen Knaben  gelej^,  217. 

Speisen,  verschiedene  153 flf, 

Sperling  2ü. 

Spiele  221t. 

Spin  neu  biß  416. 


Spottgedicht  250. 

Spriugmüuse  10,  18. 

Stäbe,  verschiedene  168. 

Stamm,  Erklärung  und  Einteilung  25, 
Erlangung  der  Zugcliörigkeit  durch 
Heirat  oder  Adoption  2i>f, ;  Erziiblung 
von  dem  Urgprunge  eines  St.os  27, 
34  C,  &lf,,  67,  CO,  70,  113,  122;  nicht 
ebenbürtige  Stämme  121,  173. 

Stammgebiet  selten   genau   abgegrensGt 

StnmrasBeichen  28, 

Stall  133. 

Strauß  10;  soll  den  Schakal  «liugen  238; 
Straußfeder  ahs  Schmuck  der  Braut  188, 

Stechmücken  1  ö7,  135. 

Steine,  stdiwarzo,  in  denen  Geinter  woh- 
nen 320;  Steineben  werden  vom  Grabe 
genommen  44yf. 

Steinböcke  1  240;    2/2  IGO;   3  19. 

Steinbrüche  =  alte  Ruinen  2/1  liVi,  202, 

Steinkohle  1  18. 

Sterne,  ihr  Einfluß  auf  den  Menschen 
147,  245,  'Ai-2;  8t.  und  Beiacblaf  208; 
St.  und  Regen  7  f. 

Steiiereinhtibung  1/1  lOof.;  3  00,107. 

Storche  1    164. 

Strafen,  die  verhängt  werden  835 f. 

Straßen  1  20—22;  gepflastert  und  von 
Mauern  eingesäumt  1  88,  112,  158,  160, 
300;  2/1   22fr.,  73,  322;  2/2   17. 

Streitigkeiten  vor  dem  Grabe  ge- 
»cbUchtet  426. 

Strick,  Messen  der  Felder  mit  S.en  202« 

Stute,  zeigt  den  Tod  ihre»  Reiters  an 
4J4;  trauert  um  ihn  445,  44G. 

S  t  e  i  n  b  a  u  f  e  n ,  bezeichnen  ei n e n  K a m pf- 
platz  1  301,304;  2/2  181,  225;  3  31*1; 
auf  Hügeln  1  92,  308;  2/1  261;  Er- 
innern ngsmerk  male  1  83;  bezeichnen 
den  Kreuzungspunkt  auf  den  Straßen 
1  319;  2/2  207,  die  Stelle,  wo  ein  be* 
rühmter  Krieger  gefallen  ist  2/1  39; 
bedecken  berühmte  Gräber  1  245; 
2/2  1Ö6. 

Steinringe  al»  Hürden  1  235. 

Steiiji»jmbole*2/2  147. 

Südostwind   lahmt  die  Nerven  2/S211. 

Sund e n  w erden  b er eu t  333 f.,  n nd  d a- 
durch  im  Sande  begraben  334. 

SunnÄr-Vögel  19, 

30* 


^^^B                   ^^^^^^^^ 

^^^H 

^^^^^H           BymboHsclie  HAnrlhin^  7t,  73,  ?05,  217, 

eingewic^kelt  4'24,  425,  zu   Grabe  lEf^^^H 

^^^^H                  276,   29Uf ,   316,   347,   3d3f.,   385,  386, 

tragen  424 £f.,  in's  Grab  gebettet  4S4^^^^| 

^^^^H 

hören     die    Totenklage    429,    sollen       ^M 

^^^^^H           BynkretiAinuB,  reUgi^ser  91. 

sich  nicht  entfernen  427,429,  k5nDeu        ^| 

^^^^^^B 

Ton  Lebenden  vorgeladen  werden  449;         ^M 

^^^^^^1           Tabak,  T.-Raocheo  1 72 ;  T.^Ffeifen  wer- 

hören  im  Grabe  den  GruQ  450,  worden        ^M 

^^^^^^H                 den   abgeworfen  aU  Zeichen  zum  Be- 

genährt    451;    in    der    1.,    3.,   8,,    30.,         ^M 

^^^^^^H                 g^tnn  de«  AngTiflTes  83. 

40,  Nacht  nach  dem  Ableben  wird  des         ^M 

^^^^^H           Ta^e,  ihre  Eigensehaften  308;  günstige 

T.u    gedacht    451f;     der    pat^ljje-Ge-         H 

^^^^H                  T,  219,  303,  305,  309,  374. 

düchtniiftag  der  T.n  451  ff.                               H 

^^^^^H 

Töten  darf  man  Frau  nnd  Kinder  nicht         ^M 

^^^^^^B           T ag e « e i  n  1  e i  1  u n  gTi  unmittelbar  nacti  dem 

H 

^^^^^^H                 MitUg    »neigt    sich    die    Bonno    dem 

Totengräber  424,  428f                                       H 

^^^^^^H                 Untergange  »u'*  2/1  38. 

Toten  klage  4t29f  ;  Ma'id  441  f.                  ^^M 

^^^^H           TaUperreu  1  108,  120,  195,  290,  324; 

Totenopfer  451  ff.                                       ^^^| 

^^^^H                 2/1  206,         ;  ^/2  24. 

Totes  Meer,  herrliche  Lage   1  66,  73,  90,^^^B 

^^^^H           Tänze:  Dalia  2-21;  Hawlijje  202;  Eazä* 

91,    238;    dunkle  Streifen    im  T.   M.©        ^M 

^^^^H                 230;  HaV^a  203;  8ilbel-T.  187, 197. 

07;    Folgen  der    Überschwemmungen         ^M 

^^^^^^1 

deg    T.    M.e»    68,     69,    161;    Getstiir'^B 

^^^^^^B          Tnpferkoit  wird  gerühmt  444 ff. 

wohnen    im   T.   M.e   163;    Entsteh iui|^^^| 

^^^^^^H           Tätowierung  IGlf. 

des  T.  M.G8  162,  fruchtbare  Küate  68ff^^^H 

^^^^^H           Tau,  eine  Wobltat  6,  14. 

160,  167,  168;  beste  Kflhe  in  der  Üin-         V 

^^^^H            Tauben  1  C^,  60,  94.  164;  2/1  253;  a  20. 

gebung    des    T.    M.es   164    sahlreicho^^^H 

^^^^^H           Telegraph,    Transport    der    T.-Stangen 

Gazellen   1G6,  Vögel  68,  69,  164,  8&1«^^H 

^^^^B                 ] 

^^H 

^^^^^H           Tenne,  GoraVOpfer  auf  der  T.  301,  äd< 

Tränkorte  nnd  Kriege  369.                       ^^^H 

^^^^^^H                  Ordnung  und  Arbeiten  HOlf ,  Lieder  302, 

Traum,    ab  Lügner  bezeichnet  199;    T.         ^| 

^^^^^H                 Würfeln  303,  günstige  Zeit  zum  Würfeln 

und  Omen   311,    Tote    erscheinen    im         ^M 

^^^^^H                 303,  iXm  Ahrabaiu^Matl  auf  der  T.,  Vor- 

T.e  449.                                                               H 

^^^^^^^H                 BichtßniaBregelu  beim  Mensen  305,  fröli- 

Trauer,  Zeichen  der  T.  426,  427 f.,  428.         ^M 

^^^^^^H                 HeheH  Leben  auf  der  T.  307. 

Trauerplatz,  Gang  zum  T.  203.                      ^M 

^^^^^H           Tempel  in  Dat-Haü  1  79,  322,  in  i.foKbibi 

Tribut,  den  Häuptlingen  abgeführt  1  28;         ^M 

^^^^H                  1  385,  in  Ml/ajj   1  82,  in  Nild  1  324, 

2  32,  36,  52,  GO,  i^e,  67,  69,  70,  76,  88,         H 

^^^^H                 in   Petra    2/1    107,    142E,  in' Rabaha 

114,  117,  121.                                                      H 

^^^^H                 1  372,        nmm  elAValid  1   107. 

Trennung  von  der  Geliebten  9,  199,  243.         ^M 

^^^^^^H           Terrainbezeiehnnngen  If, 

Tunnel  in  elKerak  147,  64;  el-Mo^lem         ^M 

^^^^H           Theater  in  Petra  2/1   102t 

bei    Petra    2/1,  50,  53 ff.;    T.    bei    el-         H 

^^^^^B           T  i  e r e  al«  Von eie h en  3  U tT  ;  8 di adeu  d lud i 

W  ejra  59.                                                             H 

^ 

Türkische  Macht,  Ausdehnifng  der   tn         ^| 

^^^H                    Tierlßben  17C 

M.  88  f.,  96.                                                ^^M 

^^^H                   Tiach,  unbekannt   140. 

Typhus                                                         ^^^H 

^^^^1                   Töchter  anstatt  der  Snbne  angesprochen 

^^^H 

^^^H                          238;  erben  nie  mit  den  Söhnen  349. 

t^borlteferungen,    ErzHhlnng    der    Ü.         ^M 

^^^H                    Tod  viir  tlern  Alter  ein  Ungldck  413;  T. 

232,  verschiedene  Versionen  233.                    ^M 

^^^^H                          in  der  Ferne  440. 

Unfruchtbarkeit    der    Frau,    Mediaiti      ^^B 

^^^1                    Todeskampf  4*3. 

dagegen  2/2  53.                                         M^H 

^^H                   Tollwut,  Heilmittel  gegen  T.  2/1   38. 

Ungesunde  Gebiete  412.                             ^^^H 

^^^H                   Tongefüße-Fabnk  2/2  60, 

Unheilbringendes  Benehmen  305,         ^^^H 

^^^^H                   Tote  werdeil  in  gewist^er  Richtung  gelegt  , 

Unzucht  mit  dem  Tode  gestraft  359,        ^^^B 

^^^^1                          425,  gewaschen   423,   Frauen   gekalbt 

Unterhaltung  vor  der  Hochaeit  186.      ^^^H 

^^^H                           und  geachiniiekt  424,  in    Leichentuch 

Unterwelt,  Eingang  in  die  U.  448.         ^^^H 

549 


Verkaufe n  darf  man  Frau  und  Kinder 

nicht  213. 
Verlorenes  Tier  2/1  328;  3  288 ff. 
Verwandtschaftsgrade  und  die  Blut- 
rache 361,  363. 
Verwundete  in  einer  Schlacht  391. 
Vogel  Giddet  el-*ejal  bietet  Schutz  gegen 

alle  Kinderkrankheiten  417. 
Vögel,     Firri    genannt,     erscheinen    im 

Frühjahre  2/1  238. 
Vollbürtiger  Stamm  173. 
Vorratskammer  135. 
Vorfahren,  Fürsprecher  bei  Gott  308. 
Vormund,  seine  Bestellung  421  f. 
Vorsichtsmaßregeln    auf    der    Tenne 

305. 
Vorzeichen,    günstige  und    ungünstige 

eines  Pferdes  275  f. 
Votivge schenke    auf    einem    heiligen 

Grabe  58. 
Vulkanische  Landschaft.  18. 

Wachen  in  den  Pässen  2/1  169 f.;  auf 
hohen  Gipfeln  2/1  188;    3  383  f. 

Waffen  372. 

Wahrsager  317f. 

Wald  1  3,  135;  2/1  289 ff.,  299,  329; 
3  14,  16. 

Wanderung  der  Stämme  nach  unge- 
nügendem Kegenfall  2/1  231 ;  Verband-, 
luugen  wegen  der  Weideplätze  auf  der 
W.  233;  3   11,  131. 

Warme  Quellen  1  18,  98ff.,  112,  137, 
158,  240;  2/1  21,313;  Bad  3  416 f. 

Warnuugszcichen,  Winken  mit  dem 
Hemdärmel  1  188. 

Waschen  155,  162;  vor  dem  Schwüre 
338,  vor  der  Mahlzeit  355,  vor  dem 
Kriegszuge  474. 

Wasser  und  Gastfreundschaft  1  132;  W. 
wird  dem  Sterbenden  tropfenweise  in 
den  Mund  gegossen  3  423,  dem  Toten 
ins  Grab  gegeben  424;  das  Grab  wird 
mit  W.  begossen  425;  W.  im  Bauche 
der  Kamele  269  f.,  401. 

Wassernot  2/1  190. 

Wassertrinken  158  f. 

Wasserbehälter  133,  38,  52,  82,  120, 
157,  166,  191,  194,  217,  232,  370f.,  376, 
378,  380,  384,  390,  398;  2/1  44,  59, 
107,  112,  124,  125,  135,  146,  182,  188, 


203,  206,  258,  265,  274,  282,  294;  2/2 
20,  42,  63,  82,  89,  109,  160,  209. 

Wasserlachen  von  roter  Farbe  in  w. 
emsa  1  83. 

Wasserleitungen  1  132,  136,  160,  346; 
2/1  36;  in  Petra  2/1  44,  46,  48,  bei 
ge'ib  el-W"*ejra  58,  63,  Se'ib  el-|^ejs  70 f., 
in  es-Silj  73  ff.,  von  ajn  el-Brak  78,  107, 
108,  125,  272,  273,  278,  293,  296;  2/2 
63,  159,  208,  210,  224. 

Wasserorte,  Benennungen  3  13;  W.  mit 
vielen  Federn  sind  gefährlich  20;  Strei- 
tigkeiten an  W;.n  2/2  169. 

Weib,  jedes  W.  wird  als  Sünderin  be- 
trachtet 211. 

Weiber,  alte,  verhaßt  177. 

Weichselschößlinge  zu  Pfeifenröhren 
verwendet  2/1  38. 

Weideplätze  und  Kriege  82,  369f. 

Wein  wird  getrunken  168. 

Weingärten  1  66,  133,  170,  239,  256, 
260,  345;  2/1  33,  36,  189,  190,  218, 
230,  316;  2/2  46,  99. 

Weizen  grün  2/1  166,  geschnitten  1  157, 
164;  W.- Arten  3  294. 

Wildschweine  1  78;  2/2  205;  3  18; 
werden  gegessen  151. 

Winde  1  113,  3  3. 

Wochentage,  die  für  die  Eheschließung 
günstig  sind  196. 

Wöchnerin  214,  ist  40  Tage  unrein  222. 

Wohlriechende  Schmucksachen  der 
Braut  186. 

Wolf  18,  soll  beim  Samer-Tanz  hüpfen 
238;  W.  und  Krankheiten  414. 

Wolkenbildung  0. 

Worfeln  des  Getreides  303. 

Wurfschaufeln  302f. 

Wüste  (Steppe),  nördl.  Grenze  2/2  68. 

Zahlen,  fast  immer  übertrieben  2/1  250 f. 

Zauberer  und  Hexen  314 ff.;  Hexen  und 
Teufel  319. 

Zelt,  Beschreibung  des  Z.es  124,  Auf- 
schlagen 126,  Empfangsraum  128,  Ein- 
richtung 130,  Schutz  des  Z.es  vor  dem 
Wasser  130,  Vorstecken  131,  Abbrechen 
131  ;  Schließung  des  Z.es  gegen  die 
Kälte  2/1  199;  Trauer  des  Z.es  über 
den  Tod  des  Herrn  3  445 ;  Z.  und  seine 
Ehre  78. 


550 


Zeltlager,  seine  Lage  wird  falsch  an- 
gegeben 2/1  207. 

Zeltstangen  124. 

Ziegel  in  at-TAba  1 188,  in  el-Msatta  201. 

Ziegen,  Eigenschaften  28:^,  Zucht  284, 
Schur  285,  Erstgeburt  286,  Ertrag287f.; 
gefundene  Z.  287,  verlorene  Z.  288f , 
Opferung  einer  Ziege  am  ersten  Tage 
nach  einem  Todesfälle  451. 


Ziegenhaiar,  Weben  124f. 

Zigeuner,  Nwar,  2/1  292,  3  228;  All- 
wissenheit der  Z.  318. 

Zinsen  226f. 

Zisternen,  Überwachung,  1  35,  Beschrei- 
bung 134. 

Züchtigung  der  Frau  211. 

Zwiebeln  und  Knoblauch  2/1  39,  228, 
229,  258,  326.