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Eaiseriiclie Akademie der Wissenschaften
AR ABI A PETRAEA
VON
ALOIS MUSIL
III
ETHNOLOGISCHER REISEBERICHT
Mit 62 Abbildungen im Texte
Wien, 1908
In Kommission bei Alfred Holder
k. a. k. HoC- und Uülyersitäts-Bachhändler
Uuchh&odlcr der Kai^6rIichen Akademie der Wissenschaften
I« RoUnturniatrkflt 13
Drnelc von Adolf Holzhanson
k D. k. Hof* und Univenitfiti-Buehdruckar in Wien
DER KAISERLICHEN
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
IN TIEFSTER DANKBARKEIT GEWIDMET.
(vi X .
U - -!-^7
Vorwort.
/Jn meinen topographischen und kartographischen Arbeiten wurde
ich im Oriente selbst angeregt, wogegen ich die Absicht, mich ethno-
logischen Forschungen zu widmen, bereits aus Europa mitgebracht hatte.
Mehr als die tote, interessierte mich die lebende Natur der biblischen
Länder. Es handelte sich flir mich in erster Linie darum, das Fühlen
und Denken und die Lebensweise der heutigen Bewohner jener Gebiete
genau zu studieren. Hatten doch die Verfasser der meisten Bücher der
heiligen Schrift gerade auf diesem Boden geschrieben. Daß ich meine
volle Aufmerksamkeit in erster Linie den Stämmen von Arabia Petraeji
schenkte, hatte darin seinen Hauptgrund, daß die heute dort vorhandenen
Lebensbedingungen denen der biblischen Zeit am ähnlichsten sind, und
femer auch darin, daß die Tradition die meisten im Pentateuch erzählten
Begebenheiten, sowie deren schriftliche Fixierung dorthin verlegt.
Von großem Nutzen für diese Forschungen war mir der persön-
liche Verkehr mit P. Louis Cheikho und P. Henri Lammcns, Pro-
fessoren an der orientalischen Fakultät der Universite St. Joseph in Beirut.
Außerdem verdanke ich es der tatkräftigen Vermittlung des damaligen
Rektors dieser Universität, P. Gattin, daß ich meine wissenschaftlichen
VI
Arbeiten im Jahre 1897 nicht — vicUeiclit für immer — aufgeben
mußte.
Die weitgelicndste Fördeimng fand ich ferner bei den im Ost-
Jordanlande stationierten Missionären des lateinischen Patriarchats von
Jerusalem, insbesondere bei dem in meinem topographischen Reise-
berichte so oft genannten Don Anton ^Abdrabbo, dem ich nebst anderem
hauptsächlich fiir die Aufnahme der meisten Klagelieder von el-Kerak
Dank schulde. Der Maronitenpriester Basil Bülos, welcher 1897 in
INladaba als Lehrer tätig war, beantwortete freundlichst mehrere meiner
Anfragen. Am meisten arbeitete ich jedoch mit dem sehr verwendbaren
Autodidakten 'Abdallah el-*Akaäi aus el-Kerak, der mich ja auch 1901
und 1902 auf meinen Reisen begleitete.
Der vorliegende Bericht gibt Erlauschtes, Erlebtes und durch
Fragen Erkundetes in systematischer Anordnung wieder. Auf dem
Pferde oder Kamele sitzend hörte ich dem Gespräche meiner Begleiter
zu, lauschte am Lagerfeuer oder in der Gaststube der Unterhaltung der
Anwesenden, beobachtete jeden Vorgang und notierte, wo möglich, so-
fort ausführlich alles, was mir wichtig erschien. Ausschließlich auf
mein Gedächtnis habe ich mich dabei absichtlich sehr selten verlassen;
wo mir die augenblickliche Aufzeichnung unmöglich war, suchte ich
bei nächster Gelegenheit das Gespräch auf den gewünschten Gegenstand
zurückzuführen, oft allerdings ohne Erfolg.
Die einheimische Bevölkerung von Arabia Petraea ist nämlich in
hohem Grade mißtrauisch, und dieses Mißtrauen des Einheimischen
steigert sich noch, sobald er bemerkt, daß ein Fremder etwas von ihm
erfahren will. Coram publice wird er meistens überhaupt keine oder
eine falsche Auskunft erteilen — und selbst wenn der Forscher mit ihm
unter vier oder sechs Augen verhandelt, dauert es lange, bis er sein
Mißtrauen aufgibt. Aber auch dann harrt des Forschers keine leichte
Arbeit. Er muß sich auf das Geistesniveau des Gefragten stellen und
in seiner Auffassungsart gewissermaßen aufgehen, um zu erfahren, was
er wissen will. Der Gefragte darf nicht unterbrochen werden, und man
vu
muß ihm Jede Abschweifung p^estatten^ ihü jedoch^ ohne daß er »^s merkt,
auf das eigentliche Tlicraa zurückzubringen suchen. Es empfiehlt sieh,
die Ergebnisse solcher Erkundigungen womöglich immer zu kontrol-
lieren^ um zu erfahren, ob sie überhaupt richtig — und wenn, ob sie
allgemein oder nur für einen Stamm oder nur fllr ein Geschlecht
gültig sind.
Die größte 31ühe und Geduld erfordert das Notieren von Liedern
und Gedichten. Die Gewährsperson kiinn sie zwar singen oder rezi-
tieren, aber nicht langsam hersagen^ verwechselt Verse und Worte und
wiederholt den eben niedergeschriebenen Vers anders als sie ilin her-
gesagt hatte.
Die Texte schrieb ich gewöhnlich sofort in Transkription nieder
und ließ mir die schwierigen Stelleu bei nächster Gelegenheit von schrift-
kundigen Einheimischen aufschreiben^ um meine Umschrift zu kon-
trollieren. Im Jahre 1901 und 1902 nahm ich oft eine Teilung der
Arbeit vor; während ich topographisch oder kartogi\iphisch tätig war,
richtete 'Abdallah an die Führer die von mir systematisch geordneten
Fragen und notierte gleichzeitig die Antworten. Ich sah dann das Aus-
gearbeitete durch, ließ mir die notierten Texte vorlesen und verfertigte
die Umschrift,
Dabei war ich den Konsonanten meistens gereclit^ obwohl ich die
Aussprache einiger, so z. B- des ^, g, je nach verschiedenen Dialekten
durch weiches d (Th) oder harten sch-Laut (^It)? oder dumpfes dseh ( 8d)
u, a* ra. hiitte kenntlich raaclicn künnen; da dies aber doch nicht der
Zweck dieser Arbeit war, und ich über 50 Trauskriptionszcichen hatte
gebrauchen müssen, so habe ich nur bei ^ und Jj die variierende Aus-
sprache (k, d, k* i) der Wirklichkeit gemäß verzeichnet. Die Vokale
genau festzahalten^ ist sehr schwer; man hört nur selten einen Vokal
ganz klar, gewöhnlich ist er eigentümlich geförbt^ und wenn man
dasselbe WoH von einer anderen Person wiederholen hißt^ wechselt
diese Färbung, was icli graphisch unmöglich zum Ausdrucke bringen
konnte. Ahnlich verhält es sich mit der Verdoppelung und der Länge.
VIII
Formen, wie z. R. ^Azami, mahg;an; i'uraba' variieren mit den Formen
*Azz;imi, mahgan, reraba u. a. m.
Bei der Übersetzung folgte ich fast immer den Erklärungen der
Einheimischen, und zwar gewöhnlich derjenigen der Gewährsmänner
selbst; bei den kurzen Liedern und Sprüchen geschah es jedoch öfters,
daß nicht einmal jene imstande waren, mir den Sinn begreiflich zu
machen, weil sie ihn eben selbst nicht mehr verstanden. Da suchte ich
Aufklärung bei meinen orientalischen und okzidentalischen Freunden.
Die Orientalen, meist Ansäßige, wußten selten mit den Liedern und
Sprüchen der Beduinen etwas anzufangen, und ihre Erklärungen waren
augenscheinlich gekünstelt. Von den europäischen Gelehrten unter-
stützten mich insbesondere die Herren: Theodor Nöldeke, Ignaz Gold-
ziher, Rudolf Geyer, hie und cU D. H. Müller und einmal auch
Baron Rosen. Manche Sprüche und religiöse Formeln lassen an einigen
Stellen verschiedene Deutung zu, doch findet man nicht selten bei der
Wiedergabe derselben im Munde eines anderen Stammes kleine Zutaten,
die nur eine bestimmte Übersetzung gestatten und somit erheischen, daß
man ihnen entsprechend die kürzeren, anakolutischen Formeln erkläre. Vor
der Drucklegung hätte ich an der Hand des fertigen Manuskriptes gerne
noch verschiedene Erkundigungen an Ort und Stelle eingezogen, um
mehrere Lücken zu ergilnzen und zahlreiche Details näher zu beleuchten.
Ein dazu nötiger Besuch im Oriente war jedoch aus verschiedenen
Gründen unausführbar. Hoffentlich werde ich — in sa allali — auf
meiner nächsten Forschungsreise — wenn auch in anderen Gebieten und
bei anderen Stämmen — manches nachholen können. Den allfälligen Er-
gebnissen dieser neuen Reise beabsichtige ich dann auch ein lexikalisches
Verzeichnis der dialektologischen Ausdrücke beizufügen. Im vorliegen-
den Bande könnte man eigentlich vier Dialekte unterscheiden: Den
Dialekt der Halb-Fellabin südlich von Gaza, jenen der Kleinviehzüchter
westlich von el-Araba, jenen der Fellahin und Halb-Fellal.iin des alten
Moab und des östlichen Edom und endlich den Dialekt der Kamel-
züchter.
IX
Ursprunglich wollte ich Überall die ParftllelsteUen der Bibel an-
fiihrcn, was ich jedoch nach reiflieher Überlegung unterlassen habe, da
eine solche Zusammenstellung: für den Fachmann Überflllssig, für andere
Leser aber eher störend gewesen wHre. Aus denselben Gründen habe ich
mich auch bei den geschieh tlielien Erzählungen (vgl. z. B, die Entstehuugs-
geschiehte der 'Amr, 8.70ff.) jeder historischen Kritik enthalten und die bei
den Schlachttagen (S. 398) eingefügten Jahreszahlen den approximativen
Angaben der Erzähler entsprechend eingesetzt* Sie weichen denn auch
bei den vagen Zeitbegriffen der Einheimischen von den richtigen Jahres-
aahlen mitunter bedeutend ab (vgl. z. B. den Vorstoß gegen el-ürif S, 399).
Das beigegebene Verzeichnis der Ortsnamen ist nach dem Muster
der früheren Bände eingerichtet, das Personennamen- und Sacliregister
bezieht sich auf alle Bände und stellt somit eine einheitliche Zu-
sammenfassung des gesamten archäologischen, ethnologischen und folk-
loristischen Materials dar.*
Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften, der ich diesen Band
in tiefster Dankbarkeit widme, förderte seit 1898 nicht nur alle meine
Forschungen im Oriente, sondern verschaffte mu* auch die Möglichkeit,
die gewonnenen Ergebnisse zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Auch
bei dem Abschlüsse und der Drucklegung dieses Bandes tVind ich tat-
kräftige Unterstützung bei dem Präsidenten der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften Eduard Suess, dem Vizepräsidenten Sr. Exzellenz
Eugen von Buhm-Bawerk und dem Sekretär der philosophisch-histo-
rischen Klasse Josef von Karabacek^ der mir auch in seiner Eigen*
Schaft als Direktor der k. k. Hofbibliothek alle nur gewünschten Studien-
behelfe zur Verfügung stellte. David Heinrich Müller^ der Oliraann
der Nordarabischen Kommission hat der Tierausgabe auch dieses Bandes
sein wärmstes fürdcrndes Interesse gewidmet.
• Die zu diesem Baiitlis gehürige Kiirto \»i von der KaiserlidiLUi Akademie der
Wisicnscliaften herauÄj^e^eben unter dem Titeh Karte von Ambin Fotraea nadi
eigenen Aufnahmen von Prof. Dr. Alois Mu»It, MaÜ^tnb 1 : 3O0 000, 3 Blatt tm Format
von je 65:50cni Bildfläche. Wien 1006, Alfred Ilüldor,
X
Die Herren Ignaz Goldziher, Theodor Nüldekc, Rudolf Geyer
und Hans v. Miiky haben mir durch Lesung von Korrekturen freund-
schaftliclie Hilfe geleistet, wofllr ich ihnen meinen wärmsten Dank
ausspreche.
Die Photographien Fig. 7, 8, 10 verdanke ich dem Cauonico Don
Barberis und diejenigen Fig. 12, 48 dem Herrn Kunstmaler A. L.
Mielich. Der k. u. k. Hof- und UniversitHts-Buchdruckerei Adolf Holz-
hausen l)in ich ftir die sorgfältige Führung des mitunter recht schwie-
rigen Druckes verbunden.
Wien, im März 1908.
Alois Musil.
Inhaltsübersicht.
Seite
Terra! nbezeichnungon 1
Klima 2
Winde 3
Regen 6
Pflanzeulcben 13
Tierleben 17
Einwohner 22
Al-Uan&gre 28
En-Neerät 29
Al-Malalbe 30
Dij&rne 30
E8-8hejlawijje 30
El-Kalaijje 31
Aa-Swärko 31
At-Terabin 32
Tij&ha 34
Al-'Azäznio 41
E?-2ulläm 44
At-Tawara* 44
El-Bewät 45
Es-Saidijjin 46
Ed-Dbftr 47
'Al^abawijjo 47
Al-lmrän 48
Uwotat ot-Tiliama 48
Bell 60
Al-lJwetät 51
Kowm ibn GÄzi 63
IJwctat ibn Gäd 64
Ar-Kawugfe 55
Na'omät e5-Öera* 55
Ma'änijjo 56
El-Lijatne 57
•Am&rin 58
El-Gnene 59
Er-Ro5&jde 69
Al-Me«&'id 60
XII
Seite
Tijejfat 60
El-Monago'ü 60
Ahali-5-äobak 61
Ahäli paua 61
Aliali Bu}«ojra 62
Ahäli §enefbe 62
Ahali-t-Tafile 63
Ahäli el-'Ejina 63
El-l.Iefe'äja 64
En-Na*eni&t 65
El-IJrejse 66
Ahäli Uaiizira 67
Ahäli-l-*Arä1^ 67
Ahali Kufrabba 67
Ahäli Goza 69
Al-I.iawänie 69
Al-'Amr 70
El-Korak 84
yamäjde 103
Saläjta 105
Ahäli Mädaba 106
El-Belljäwijje 108
El-'Abbäd 110
Ed-Dago 111
Al-'Adwäii 111
«Ulli f?al)r 112
Al-Baläwuo 119
Al-Ka'äbno 120
Al-IJe?ir 120
Al-Urejsa 120
As-.Sarärät 121
Al-*Atäwne 123
Rwala 123
Wohnungen 124
Da» Zelt 124
Das Haus 132
Nahrung 137
Küchengeräte 137
Die Milch 140
Brot und Salz 145
Fleischspeisen 148
Gemüse und andere Gerichte 151
Kleidung 159
Liebe 173
Brautwerbung bei den Arabern 180
Brautwerbung bei den Fellä^in 182
Brautpreis 184
Hochzeit bei den Fclläbin 186
Hochzeit bei den Arabern 196
Ehcptticht 207
XIII
Seite
Eherecht 211
Geburt 214
Beschneidang 219
Sklaven und andere Bewohner des Zeltlagers 224
Spiele 229
Dichter und Gedichte 232
Das Kamel und seine Zucht 263
Das Pferd und seine Zucht 270
Andere Haustiere 283
Ackerbau 293
Oiniua und Wahrzeichen 308
Zauberer und Uexen 314
Irdische Geister 319
Heiligenverehrung 329
Rechtswesen 334
Gastfreundschaft 351
Blutrache 359
Kriegführung 369
Berühmte Schlachttage 398
Krankheiten und Heilmittel 411
Letztwillige Verfügung; ISterben und Begräbnis 421
Totenklage 429
Leben nach dem Tode und Totenopfer 448
Begister:
Verzeichnis der neuarabischen Ortsnamen 457
Verzeichnis der Personennamen 47G
Hebräische und aramäische Personennamen 476
Griechische Personennamen 476
Lateinische und moderne Personennamen 478
Arabische Personennamen 480
Sachregister 536
Verzeichnis der Abbildungen.
Fignr Seite
1. Matter des Rogens, umm el-l^ejt 10
2. Bewohner von "^kn Jfines 31
3. Im Zelte des Iläiiptlinga der Wbed&t 37
4. Ein *Azämi 42
5. Don Alessandro Maccagno, Abüna Skandar 86
6. Isa el-Megalli 87
7. Katholische Schüler aus el-Kerak 89
8. Katholische Schülerinnen aus Madaba 92
9. IJanna el-lb^alanze aus el-Kerak 93
10. In einem Zelte der Katholiken aus el-Kerak 96
11. Talal ihn al-Fajez 115
12. Ein Zelt der Sarärftt 122
13. Spinnende Mädchen 124
14. Eine ^a^arijje beim Weben 125
15. Webende Frauen in Mfidaba 127
16. Das Zelt des Hajel ihn al-Fajez 128
17. Tal&l ihn al-Fdjez vor dem Scheidetuch sitzend 129
18. Dw&r der Naemät. 131
19. Ein Hof in Mädaba 133
20. Ein Backofen in M&daba 134
21. Eine Hühnerbrutstätte in Madaba 135
22. Ein J^irbe- Wasserschlauch 138
28. Rftri-, Ka'ba-, Mifraf-Gefäße 139
24. Das Melken einer Kamelin 141
25. Das Anbinden der Jungtiere 142
26. Buttern bei den Ualb-Felläbiu 143
27. Getreidemahlen bei den Halb-Fell&bin 146
28. Brotbacken bei den Halb-FolläUin 147
29. *isa el-Mogalli trinkt Kaffee 167
30. Haartracht in Madaba 160
31. Haartracht in Mftdaba 161
32. Baljit ihn al-FOjez ohne Kopftuch 162
33. Babit ihn al-Fajez 163
34. Ein Häuptling der IJwotät 164
35. Ein Mann aus Madaba 165
36. Ein Ehepaar aus Madaba 166
37. Eine Frau aus Madaba 167
xv
Figur Seit«
38. Eine Frau aus M&rlaba 168
39. Schmucksachen aus ol-Korak 169
40. Sclunucksachen aus el-Kerak 171
41. Rauchende Häuptlinge der WUedät 173
42. Ein rauchender Tihi 174
43. Ein Sklave der Beni J^abr 226
44. Streit um die Autorschaft eines Verses 233
46. Streit um die Autorschaft eines Verses 234
46. Ein Sa'er-Dichter mit der Rebfiba 236
47. Kamele bei einer Tamad-WaflHur^rube 257
48. Kamele bei einem Knlib-Hrunncii 258
49. Meine Begleiter 262
60. Kamelsattel ohne die weiche Docke 263
51. Kamelsattel mit der weichen Docko 266
62. Niederkniendes Kamel 267
63. Pflug, Witr- und Isadom-Sattel 296
64. Getreidedreschen 300
65. Getreidedreschon 301
66. Ein Dreschschlitten 302
67. Geräte auf dem Dreschplätze 303
68. Sieben des Getreides 304
69. Sieben des Getreides 305
ßO. Messen des Getreides 306
Gl. Vor dem Zelte des Anführers 376
62. Ein Beduincngrab 472
Transkription.
Diu Untorstreichung ( ) des umschriobcnen Bui-listabon bezeiclinot die aspirierte,
die Uuterpunktiorunf^ ( . ) die ciiiplhitische und die CbiTHtroiehiing ( " ) die pnlatalisiorte
AuRsprache.
* = \, • z = : (* in RoMc)
er» (**)
J. (seh)
^ (Msh, »z)
(U)
(iUcfi)
(ch in ich)
(r/i in Chenifj)
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a = J> (dh, dah)
t = i> (M)
•4 = ^ {zh)
:^ p {Ke.hllautanatoß)
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Ä = I
^
(dunkles k)
^ (Isch)
[9^)
(zseh)
1 = J
m= ^
n =^
b = dk
w = ^ (Wfl)
Abkürzungen.
'Ab
-^
'AbbAd
IJii =-- Abali IJaiizira
Nni
=
Na'üiiiat
•Ad
-^
'Ad Willi
IJr IJnyso
*Aiii
=
'Aniariii
Ut - IJwotHt
Kw
"^=-
^ warne
'Az
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'Azaznio
IJtT -: UwOtat ft-
Tibaina
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"=
Abrdi-s-Öobak
l^lj
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Böl^awijjü
' }jw = l.inwat
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Sa'idijjin
Hl
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Habuvno
sb
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AbAli Busejra
Kb ■= KaVibno
Sl
•=
Salajta
J>K
Dago
Kf =- Kufrabba
Sil
=
AbuH »^cnef^o
Vii
^
Abali Unna
Kr — Ab-ili cl-KtTak
Tb
__
TerAbin
'*J
^
Abali el-'Kjiii:i
Lj ■= Lijatno
Tb
=
Abali-t-Tafüe
Tijaba
Um
=
IJaiiiajdu
Md = Abali Madaba
Uli
-=
IJanägro
Mii Ma'auijju
7A
—
William
Terrainbezeichnungen.
Arabia Fetraea ücnne ich das gauxe vun mir durdiiuröchle und in
den beiden Bilüden des topofifrapliiselien Reiseberichtes besebricbene Land
der alten Moabifcer und Edoniiter nebst einigen angrenzenden Gebieten,
Wie aus der angetlihrten Besrbreil)UDg erhellt, iiit Arabia Petraea
im allgemeinen ein Hoehlaud mit verschiedenen Senkungen. Von den
zablreieben Benennungen für die einzelnen Terrain formationen seien
angeftiljrt:
Gebirge: GebeL
Gebirgsstock (S(j^ Hl): Kala*.
Tafelförmiges Gebirge : Me^reh i ilz).
Niedriges Gebirge: Is^oz (Tb, 'Äz,
Th).
Berg mit ansgeprägter Gipfel-
schneide: Kn/m.
Berg mit spitzem Gipfel: Twd*
Abgestumpfter Berg: Ilaribe (^1)»
In die Ebene abfallender Ausläufer
eines Gebirges: IlaSni.
Felsige, kuppenartige II ii gelreihe:
Riöe (S(ij 'Az, Sd).
Sandige, kuppenartige Hügelreihe:
Kiejb, Kitban (Th^ IJw, Sd).
Felsiger Hügel mit abgerissenen
Wilnden: Barbür, Barabir (Th^
'Az).
Flacher Bergrücken; JJabra.
Flaeher^ langgezogener Bergrücken :
Seninc (Kr).
Flacher, langgezogener Bergrücken,
der auf einer Seite in die Hoch-
ebene übergeht : J^efa' t Bk» Kr^Slj),
MttftlL Ar«MftPeirK«a lU
Knppenartiger Gipfel^ der aus einer
ijahra emporragt: Neba\
Spitzer Gipfel^ der ans einer Zahra
e m p o r ra gi : M i sr a f , Me r k hh ,
Stumpfer, kahler Gipfel: Jsar'a, Ras.
Einsamer Hügel in einer Ebene:
Matall (Kr).
Paß: Nakb.
Ein Tal, welclics nur von einer
Seite Wasser bekommt: Sehib.
Seichtes Tal auf einem Berghange:
Tere.
Flaches Seitental: Öe*ib, Sa'eb,
(■Am.)
Tiefes Seitental: Henw.
Trockenes Tal: Wadt.
Wasseri^lhrendes Tal : Sejl, Selläle,
Nähr,
Breites, beckenartiges Tal: Rod.
Beekenartige Ebene: Hör.
Fruchtbare^ flache Ebene: IJadde,
Iva' (Ww, 'Az, Sd).
Fruehtlmre, weUenlormige Ebene;
Küra (Kr, Hm), Nukra (Tb, 'Az).
1
9
Grauweiße^ üda Ebene: Hiuninäde^ |
An} al-ba'al. '
Seh Warze, öde Ebene: TJamde,
HchwarzCj mit Luvast ein bedeckte
LandBcliaft : i.l arra.
Blendendweiße j zerrissene Land-
schaft: llarra.
Ein kleines Stück friiehtbaren Bo-
dens in der Ste[>|*c: nr»bi'il.
Ein kleines Stück Ifnchtbaren Ho-
dens, dülinentlhnlicb von hohen
Wänden abgeschlossen: Ö^c
[Vh Kr).
Ein kleineg Stück fruchtbai'cn Bo-
dens, von tiefen Tälern abgeschlos-
sen: Suha\
Ein länglicher Kiß in der Ebene:
Ser (Kr, Ut), üabra \Th l
Schlucht ohne Ausgang: Nu^bar.
Sandige Tiefebene: Ramie, Baräf.
Siinii)fi^e Tiefebene: Sabtja,
Kl ima.
Arabia Petraea gehurt zum Uebieto der Wendekreise mit drei
klimatischen Zonen: der kontinentalen Zone des lloehlandes, der sab-
tropischen Zone der Küste und des w, Sirban und der tropischen ZiKoe
der Senkungen von eM^tör, el-*Araba und teilweise auch des w. Mogib^
ivcrahi und el-Jitm.
Für alle diese drei Zonen sind große Schwankungen in der Tages-
temperatur ebarakteristiscb : der Tag ist lieiß, die Nacht ilagegen kalt.
Vor Sonnenaufgang wird die feuchte Küble so era|ifindlieh, duß die
Finger steif werden und man sie oft nicht schließen kann. Dcsbailt
hüllen sicli die Beduinen vollständig in ihre JInntel ein und wollen nicht
eher aufstehen, bis der junge Tag die Kälte halbwegs gebannt liat.
Will man zeitig aufbrechen, so muß man ein Feuer anziindeu, zu
dem dann die Beduinen kriechen, um sich zuerst die Hiindc und darauf
den Kopf zu erwärmen; erst dann springen sie auf nnd satteln ihre
Knmele oder Pferde. Die Kälte ist am Boden am unangenehmsten, zu
I*ferrle oder auf dem Kamele ist sie schon weniger fühlbar; aber auch
der Heiter zieht den Hantel fester an und seine nackten Füße unter
das Hemd oder den Mantelsaum, imd oft ist man gezwungen abzu-
springen, um sieh durch Laufen zu erwärmen.
Ist die Sonne aufgegangen» so verliert sich die Feuchtigkeit und
I wilrmcr. Dann liUlt man gewohnlich an, um zu frühstücken
•^mele weiden zu lassen.
Sonne steigt die Wärme und erreicht ihr Maximum gegen
iiags, wo es so schwül wird, daß sowohl Tiere als auch
dir pih-iTon TMüßen, Kamele und Pferde stehen oder liegen,
oline sicli zu Lewe^^cn und ohne zu weklen. In rlen Zelten werden die
Westwände empor gezogen und alles, was im L<iger ist^ liegt ausgestreckt
im spärliehen Scliattenj der jefloeli unter dem schwarzen Zelttuche die
Hitze wenig mindert. Die Reiscnflen halten an, zielien den Mantel über
das Gesicht und legen sieh nieder. Nach Speise hat man um diese Zeit
kein Verlan gen, nur Wasser mit Zucker, und zwar recht viel Zucker,
bringt etwas Erfrischung. Der Boden ist so heiß, daß man ihn barfuß
ohne Sebmerzen niclit betreten kann, und metallene, den Sonnenstrahlen
ausgesetzte Gegenstäude dürfen überhan[tt nicht angelaßt w^erdcn.
Erst nach Sonnenuntergang stellt sieli, und zwar fdOtzlich, eine
zuerst recht wohltuende Frische ein und man nimmt die Hauptmahlzeit
ein. Mit der Nacht wächst auch die Kühle, welche gegen Mitternacht
sehr unangenehm -wird nnd beim Aufgange des Nigni in beißende Kälte
über geht.
Dies wiederliolt sich regelmflßig jeden Tag wahrend der trockenen
Jahreszeit in allen drei Zonen und in gewissem Grade auch an regen-
losen Tagen der Regen per iode.
Winde.
Naeb der Meinung der Einwohner liUngt alles Leben von den
Winden ab. Sie veranlassen sowohl das Wachsen als auch das Eingehen
der Prtanzen, Tiere und Menseben.
Kurz nach Sonoenaufgang stellt sich regelmäßig ein schwacher
Nordostwind ein^ der mit kurzen Unterbrechungen bis gegen 10 Ulir
anhiUt. Bald darauf spürt man in der Nähe der Küste die ersten An-
fange der Westbrise, die nach 2 Uhr ihre höchste Starke erreicht und
sich nach < >. ausbreitet. Im östlichen Hochlande ist dieselbe erst gegen
3 Uhr fühlbar und wird um 4 Uhr sehr stark* Zu dieser Tageszeit
kann man weder mit dem Stativ photograpbieren noch Papierabklatsche
vornehmen. Kurz vor Sonoenuntergang legt sich der Westwind fast
gänzlich^ erhebt sieh aber nach Mitternacht wieder^ ohne jedoch seine
Tagesstiirke zn erreichen.
Das regelmäßige Wehen dieser zwei Winde ermöglicht das Leben.
Sic liefern die nötige Frische und Feuchtigkeit^ da sie in der trockenen
Jahreszeit den Tau bringen.
Der Ostwind nnd insbesondere der gefürchtete Südostwind treten
flicht so regelmäßig ein. Der letztere bringt ganze Massen kleinen gelb-
lichen Sandes mit^ der die Sonne mit einem fast undurchsichtigen
1*
Schleier verdeckt. Per frische Nordost- und der feucldc Westwind
bleiben nun ganx aus, die Luft wird so schwer und so dieht^ daß sie
in vertikalen Hellichten über dem glühenden Boden za ruhen scheint.
Die zahllosen Sandkürnlein reizen die Haut, die Augen tun web, die
Lippen ti'oeknen aus, das Blut hämmert in den Sebläfcn, und der Mensch
fühlt sieh zuerst im böchstcn Gnule gereizt, am zweiten Tage jedoch
absolut aputhisch und nicdergescblageu, so daß jede geistige Arbeit
gi*oße Anstrengung und fast physische Schmerzen im Kopfe verursacht,
Auch an den Tieren beobachtet man ähnliche Depressionserscheinungen.
Der Slidostwiod, cÄäerkiJjej e^-^erkij es-^erd tTb)_, weht regelmllßig in den
letzten Tagen im September und Oktober und kehrt Ende April und im
Mai wieder. Ausnahmsweise stellt er sich auch in anderen Älonaten ein.
Gewöhnlieh ihniert er nur 3--5 Tage, selten 7 Tage an, beginnt aber
dann nauh kurzer Unlerbreebimg wieder. Am stärksten ist er nrtch
Sonnenaufgang; mittags ist er 2—3 Stunden kaum zu spüren. Wahrend
des Serki erreicht die Temperatur sehr betrllchtliehe Höhen*
Der trockene und heiße Serki versengt in wenigen Stunden die
jungen Pflanzen sowohl auf dem Felde als auch in der Steppe^ la tsabb
es-scrkijje to annha tharreb ez-zer* (Kr.). Nach dem Südost- folgt
immer der Westwind (Kr), eö-^erl^Li jgib el-rarbi.
Noch geftibrlicber als der Serki ist der Nordwind, semäli. Er webt
nur wenige Stunden und nur selten, nader habubo (Kr), in der Regen -
Periode und verwandelt gewuhnlicb das fruchtbare Land in 5dc Wüste.
Unter seinem Hauche erfriert jede junge Pflanze ^ der Bdui liat
kciue Weide, der Fellah keine Ernte, deshalb vernimmt man überalh
In dem Jahre, wo der Nordwind webt^ bleibt das Land unfrnchtbar,
sene jibebb essemali, cbbiläd timhcL
Eine für jene Gebiete charakteristische Erscheinung ist die Sand-
hose, zol, zoba a. llittags während der ruhigen und heißen Jahreszeit
erhebt sich plötzlich in den sandigen Tiefebenen ein reißender Wirbel-
wind, der sich zuerst um seine eigene Achse drehend^ Sand, dürre
Pflanzen und Blätter in die Höhe treibt, dann blitzscbncll mehrere Bieter
weit in gerader Richtung forteilt, sich wieder dreht, in die Höhe steigt
und auf einmal ebenso rasch aufhört. Wenn sich mehrere solche Znb
Figuren nebeneinander bilden, so können sie, von weitem betrachtet»
leicht mit daliinjageuden Reitern verw^echselt werden, und der Bdui
glaubt auch, tbiß sich da die Öinn- Geister tummeln.
An besonders lieißen und klaren Tagen kann man in den steinigen
Ebenen^ ebenfalls um die Mittagszeit, die Al-Erseheinimg beobachten.
Die Lnft lagert in horizont-ilen Sclnehteii, die man wegen ihrer un-
gleichen Durchsiclitigkeit zicmÜcli gut vouelüauiler unteriächei(t<ni kann.
Auf einmal bemerkt marij daß die unterste Seljiehte liorizontalj die oberen
Schiebten aber vertikal zu schwanken anlangen, und zwar in kurzen,
abgerissenen Zeiträumen. Nach wenigen Äugenbliekcn sieht man wieder»
wie die mittleren Schicht ea in horizontaler Riehtung dabin jagen.
Alle Gegenstände, welclic sieb in den gleichen Schichten befinden,
scheinen, von weitem gesehen, diese Bewegungen mitzumachen, was
sich bei weidenden Kamelen, Bäumen und insbesondere bei holien
Bauten btiebst phantastiscli ausnimmt.
In der Daha-Zeit, zwiseheu 8 und 11 Uhfj kann man in den
Hamde- und Ramie- Ebenen die eigentliche Luftspiegelung, sarab, wabr-
nebmen. Am fernsten Horizonte erscheint über dem Boden eine dünne,
leichte j weiße Dnnstsebicbtc. Zwischen dieser und dem Beobachter
breitet sich bald eine größere, bald eine kleinere Wasseransammlung
aus. Befinden sich Kamele dort, so scheinen sie umso tiefer im Wasser
zu stehen, je näher sie dem Horizonte sind. Sic geben aber nicht, sie
schwimmen, und alle Bäume und Bllscbe wurzeln im Wasser und
spiegeln sich darin ali*
Ein solches DihI habe ich Jedoch niemals vollständig klar und
dcutlieb gesehen. GewObnlieh ist es wie mit einem violetten Schleier
verhtdlt und zittert fürtwährend. Oft sieht der Kamclreiter einen wunder-
sclionen Sanib, wilhrend der Fußgänger gar nichts licmerkt, und oft
ist es wieder umgekehrt. (Jar manchmal bot sicli meinem Auge das
schönste Trugbild eines See^^j neigte ich aber den Kopf nur um etliche
Zentimeter, sah ich nichts mehr. So spielen eben die Geister mit den
Menschen! Das Tier glaubt aueh dem schönsten S.arab nicht und be-
schleunigt nie seinen Gang, um zu dem triigeriscben Wasser zu ge-
langen.
In den gebirgigen Teilen der westlichen, dem Meere näher ge-
legenen Hälfte von Arabia Pctraea habe ich selbst in der trockensten
Jahreszeit sehr oft starke Nebel gesehen, die mir umso lästiger waren,
als sie mich in den Morgenstunden an meinen kartographischen Arbeiten
hinderten. Auch sie spielen in den Vorstellungen des Bdui eine große
Rolle, w^cil seiner Meinung nach in ihnen die Gdster ihren Spuk treiben.
Oft stinden wir mitten in der Nebclsehicbtc, die so niedrig und
80 scharf abgegrenzt war, daß die Köpfe der Kamele sie iibeiTagten
und dann viel größer erschienen. Einigemal, wo ich die Umgebung von
einem höheren Punkte aufnehmen sollte, fand ich alle Niedenmgen voll
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von dichtem Nebel, wälirond die Morgensonne die Berge bestdiien» deren
Gipfel Feuer sprühten, Ncicli und naeh wallte der Nebel auf und belegte
den gJiDzen Horizont, so daß leb die nächste Umgebnug nicht nielir
erkennen konnte. Endlieh vertrieb — nach der Vorstellung des Bdid —
Allah die Geister^ die Sonne l>raeh durch, der Nebel teilte sich, und icb
sah durch seine breiten Risse zienilich weit< Auf einmal legte sieh eine
lose Nebelwolke auf den Gi)>fel, auf dem ich stand^ und entzog mir für
einige Augenblicke wieder jede Rundschau. Endlich versehwand auch
diese und erst jetxt konnte ich arbeiten.
Wie die Nebel so kommen auch Wolkenbildungen selbst in den
trockensten Jahreszeiten sehr häutig vor. Ich w^eiß mich nicht eines
einzigen Tages zu erinnern, an dem der Himmel vollkommen wolkenlos
geblieben wäre. Gewubnlieh ist er mit kleinen, dünnen, gel blich weißen
Wolkengrupjten bedeckt, die Schafherden niclit unähnlich ersL-beinenj
aber die Sonne nicht verdecken. Zwischen ihnen ist der Himmel im
Zenitb tiefblau, über dem Horizonte aber fast schmutziggelb. Oft er-
heben sich am westlichen Horizonte weite^ dunkelgraue Wolkenmassen,
in denen man, insbesondere w^enn man gerade ans Europa angekommen
ist, hochersehnte Regen w^olken zu sehen glaubt. Allein, obgleich diese
einen betrjlchtlichen Teil des Firmamentes überziehen, lassen sie doch
keinen erfrischenden Tropfen anf die Erde fallen; im Gegenteile, die
Schwüle wird nur noch drückender.
Nur der Tau, feil, neda', erfrischt die Pflanzen, denn er pflegt
selbst in der trockensten Jahreszeit, insbesondere im Westteile, so stark
zu fallen, daß unsere Mäntel und Kopftücher in der Frühe gewöhnlich
ganz naß w\aren. Dadurch ersetzt der Tau gewissermaßen den Regen;
bliebe er aus, so müßte alles Leben zugrunde geben.
Regen,
Regen fällt nur in der fest abgegrenzten Regen ]>erio de, w^eshalb die
Einheimischen das Jahr in zw^ei Hälften teilen: die Regenperiode, as-Sta^
efi'äita*, eä-äti' (Kr), und die trockene Jahreszeit, es-sejf.
Die llegeoi>criodc besteht aus dem eigentliclien Sta^ und aus
dem Rabi', der Zeit ilcs Wachsens.
Der eigentliche Sta' dauert drei Monate.
Nach den .%, 1,1t: drei regnerische Kanün.
Nach den Kr: Agrad, Känün, 8bat.
Nach den 'Am, IJw: Agrad, el-Arba'Aniye, 8ha(.
>er Rabi' dauert ebenfalls drei Monate^ und zwar:
Nacli den *Am, ]\\: drei Hamis, U>late hamsawat.
Niicli den Kr, »^Ij: Adar, eMIaiuis, (iumiida^ aber nian sagt ancli: zwei
Rabi*, etnon rabi*.
Die trockene Jahreszeit zerfdllt in drei Kc?^ l>wji»? talätCj und
drei §afari, safari talate, oder salnrijat talate (*Am).
Bereits im Oktober fallen einige Tropfen, barif, aber der erste
ausgiebige Regen Wasm e! mal (Hn), el-Mosara (Kr), As'ad nd-dAbelj (Slj),
at*Traj[ja (*Am) kommt erst im A^rad. Hein Wasser schadet den Tieren,
midi 'ahi-1-helal mh liw zeu (§li).
Wenn man von Kerak aus den Kanopus, sliejl, über dem rngm
eH-8abha sieht, so kommt die Regenperiode, es-sheji ida tla"^ wtabb *ahi
rngm es-sabha ga es-äti.
♦Sobahi der Kanopus aufgeht,
traue keinem Wildlniebc!
La{la* essbeji,
hl trtmen sejl.
Der zweite und wiclitigste Regen ist at-Trajuwi (S[i, IJt, Hw, Kr),
Eng-edel,! (ZI, Hw, Sd)» der l*lejaden-Rcgcn. Nach den ^Amarin iilllt er
am stärksten in den letzten siel)en Tagen des Agrad.
Die IJewät singen:
O Heil^ wenn das flache Tal vom Ja liani rawjati min engedeti sal
En^edeb-Regen Wasser bringt,
CS wird fniehlbar sein, wenn auch jiljifeb hiw kanat abbniz emhul.
die Steppen öde bbeben*
Der dritte Regen lieißt abOnza , der Orion- Regen. Naeli den
* Amarin beginnt er in der 25. Nacht det^ Arba anijje ^fonates, nach den
Kerakij^je ist er am stärksten in den letzten drei Tagen des Käni'm und
den ersten vier Tagen des Sbät, die el-MiisüikritJät heißen, weil sie den
Reisenden zwingen, vom geraden Wege abzulenken, da sie alle Tiiler
zu WildbHchen machen. Deshalb hissen die Keraki|je ih^i Slint zu
seinem Vorgänger, dem Kanün, sagen:
O Vetter, in deinen drei und meinen
vier (Tagen)
lassen wir das alte Weib im Verein
mit dem Tale Ltlrm schh^igcn
(wegen der Wassergefahr).
Jä-bn 'amrai talutak ma' arab'i
nulmlH-b*£ig*'i5^' ma' al-wadi takra'i.
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Doch das alte Weib Incht, nnehdera die Gefuhr vorüDer ist:
Es traf der 8ebat ein und wurde alt FAt ^ehnt wäab äebat
uod wir lernten an seinem Ende wdasejna bJUo mit miä'iib.
Imndert Pfiidf? kennen.
Den vierten Regen nennt man eä-8e*ri (^1, IJw^ Sd), ei-SeVa, Syrius-
Regjen. Nach den Znllam beginnt er in der 18. Naclit des bbÄ(. Die
Hanii^re nennen diesen liegen Wasni cl -mih'idc.
Im Ufibr fdllt oft Regen, der es-^maö, der Spica-Regen heißt.
Wenn der Regen lange Zeit ausbleibt, so bilden die Franen ans
zwei dUnnen Stangen ein Kreus^ nnd ziehen darliber ein Franenliemd,
Dann tragen sie diese (Fig. 1), nnmi eld.tejt genannte Figur durch das
Lager oder durcli die Stadt zum Zelte oder Hause des Hnnptünges —
aber nicht auf dem kürzesten Wege — und singen dabei bei den Kerakijje:
Ö Mutter des Regens^ beregne uns, Ja umm el-i-ejt rUina
iiiaehe feneht den Mantel unseres Hirten» billi bsajt ra ina
maehe feucht die Pferche f 1er Niederlassung,
lasse ihre Bäche heftig tosen.
O Mutter des Regens, des immerwäh-
rend en,
mache feudi t unsere schhimniernde Saat» billi zer' ahn fläne
mache feucht die Saat des Vaters der N., Uli lakram dajeni.
der sich immer edel benimmt.
O Mutter des Regens^ beregne uns,
mache feucht den Haarbüschel unseres
Hirten;
unser Hirt ist I,lasan der Kahle,
hüll hugrat el-melj:'ed
Ijalli sejälha jid*eg.
Ja umm el-rejt ja dfyera
billi zer'ana-n-najem
Ja nmm el-rejt ptina
billi sweäe ra*ina
ra ina hasan el-akra
mä ji&ba* wlä jikna*
er läßt sich weder sättigen, noch zufrie- rejr eddüd ed-düd ed-düd
denstellen»
außer mit Wurm, Wurm nnd Wurm^
sogar der Honig wird von ihm verschmilht.
O mein AUerliüchster Herr,
habe Mitleid mit den Waisen;
O Herr^ besprenge mit leichtem Regen,
damit wir Nahrung zu essen haben.
O beiliger Eliaa, w^ir kommen zu dir,
das Ausströmen des Regens hängt von dir ab,
der SebUlssel des Himmels ist in deiner Hand
und wir sind heute deine Diener»
wel-'asal *endo mardiid.
Ja rabbi ja 'aljAni
t alj a n n e n ala 4 - j i t m an i
ja rabbi ru^^ reiise
min §an nokel 'i.^e.
Ja mar eljas gtnadcjk
sahab el-matar 'Ajed lejk
niiftah es-sama' fi Idejk
w-ebna-IJnra 'abitlejk.
^^^^^ Die Teralnn: ^vl^^^^l
^^^^^^H ^H
^^^H 0 Mutter des Regens, berede nns,
Jd'mmadrejt rajtina ^H
^^^^ mache feuelit den Scliniippsaek unseres
biin äu'en ra ina ^H
^H Hirten;
i^ilenha^ hotl^^^vha ^H
^H hebet sie (ilie Figur), leget sie
'a-ilan juhanutha. ^H
^H Auf (das Zelt dea) N., er soll sie will*
^M
^^^^H kommen heißen.
H
^^^^ 0 Mutter des Hcgens, o Schwangere,
Ja'mmad-rejt ja Svesire ^^t
^H deine Täler dröhnen;
wallt ki 'nwasile ^^M
^H 0 Mutter des He^i^ens, o Himgrige,
umm al fejt ja taV^i' ^^|
^H du liast uns durch Kälte getütet.
kataltina fi-ssak'n. ^H
^^^H Die Liedchen werden alternativ von zwei Chüren gesungen. Wenn ^H
^^^^ die IMlidehen zum Zelte des Häuptlingea gclaugen, so befestigen sie die ^H
^H unim ehtvtgt auf dem Vorderstricke und singen: ^H
H O N., Vater der N.,
Ja flau abü tlane ^^^|
^^^^ die Mutter des Regens ist müde bei dir eiu-
umm el rejt tittannak ^^^|
^^^H gekehrt,
■
^^^^ gib ihr zu essen, laß sie weiterziehen
aäsibn wma^silia ^^^|
^H und beglücke sie aus deiner Uecliten,
wahanniha min jimnak. ^^^B
^H Nun bewirtet der Hilöi*tling all die Fr
aucn und sie ziehen nachher ^H
^H auf Kamelen zum niiclisten Lager und singen: ^H
^H Sie setzten uns auf das Kamelcben
Ra6i5ebuna el-huweyer ^H
^H und entfernten uns eine weite Strecke;
wab*aduna el-raesayer ^H
^H die Tränen meiner Augen bilden eine Lache
dmu^ 'ajni ji\ radej^jer ^H
^H um derentwillen, die sich von mir trennten.
'ala illi farnl>uni ^H
^H Sie ließen uns eine idte Kamelin reiten
Kaccebuna *a-l fatcr ^^^H
^H und entfernten uns auf den Wii^fcenpfudenj
wab*adu fihmakater ^^^H
^H die Tränen meiner Augen bilden Wasser-
dmu* ^LJni l>:anater ^^M
^H leituugen
'ala illi faniknni. ^H
^H um derentwillen^ die sich von mir trennten.
H
^H Die Tijaha opfern ein Lamm oiler
eine junge Ziege mit den ^H
^^^ Worten:
^M
^^^1 0 Angesicht Gottes^ dies gehört dei
r umm ebBejt, jA wagh illali ^|
^V hkilsL lumm-el-re]t| und fangen ein wenig
Blut iu die Hand, bespritzen ^H
^H damit die umm et-ljejr und sagen:
^M
^^^^. Hier ist deine Salbe^ hona hinaki.
j
Fig. 1. Mutter des Uogöuü, uium el-ltejt.
Der Regf»n wirtl immer von
Gewittorn begleitet mui filUt in
großen Mengen nuf den ausge*
dörrten Boden, l>a dieser üben
eine zeinentiirtige Kruste trägt, so
kann er das Wasser nielil sclmell
genug aof^jiugen» darum sind die
Niederungen im Nu vom Wasser
bedeckt. Die Kamele gtebcn mit
dem Kopfe in der Riehtung des
Regens und zittern, wälirend Hasen^
Uazellen und Springmiluse, die sich
Terspätet haben, auf höhergelegenen
Stellen Rettung suchen. Wehe dem
Lager, Kanielreiter oder gar Fuß-
ganger^ die der Regenstrom in
einem tiefen Tale ereilt! Fast in
einem jeden größeren Tale hört
man von Ertrunkenen erzälden.
Aber auch in den lebmlgen
Ebenen kann das Rcgenwasser dem
Kamelreiter höchst gcfalirlich wer
den, Der aufgeweichte Boden wird
schlüplrig* die Rinnsale fidlen sich
mit Wasser» und so kann das Karael,
das in seinen weichen Zehen nur
wenig Stutze bat, leicht ausgleiten,
was, wenn schon nicht seiuen Tod,
zum wenigsten einen schweren
Knochenbrucb beH eiltet* Deslmll»
muß mau das Kamel anhalten und
warten, bis das Wasser abgelaufen
und der Boden wieder genügend
fest geworden ist.
In gewissen Tälern, wie w.
esSuUani, al-Butum, nl-ßadaf, ab
Gerafi, die oft als Lagerplätze be-
niltzt werden» kann aucli ein weit
im t.)berhiufc niedergefallener Regen
11
TJnlicil anrichten. Oft ist der Himmel ganz klar iiiui aueli aus der
Ferne ist kein Donnem zu vcroelmien; auf einmal al»er hurt man ein
schlangen artiges Zischen, dann ein (hioipfes Tosen und jjlützlicli ist die
Ebene mit einer schmutzigen, sehänm enden Wasserraasse bedeckt^ aus
welcher die Büuinc und StrUucher phantastisch herausragen. Und das
Tiele, viele Kilometer weit! — ein Zeiclieti, daß weit oben im Gebiete
des Wäili ein Wolkenbruch niedergegangen ist.
Alle diese Regenstrüme, die nur kurze Zeit andauernj sind ftir das
Leben in jenen Gegenden so ziemlich belanglos. Denn nur der an-
dauernde, ergiebige Regen at-Trayaj Engedeh, bedingt den IHlanzen-
wuchs, er-rabi*. Nur dieser iiillt die unterirdischen Quellcnbeljälter^
tränkt den lioden und macht dadurch gewisse Niederungen zu frucht-
baren Feldern und verwandelt dtirre Ebenen in blühende Steppen. Doch
ist in diesen Gebieten sein EintreflFen und seine Fülle so unregelmHßigj
daß oft zweij drei Jahre vergehen, bis er sich einstellt» In solchen
Jahren ohne Tra^ja gibt es keine Weide, nnd die Folge ist der Hunger.
Die 'Araber ziehen mit ihren Herden in entferntere^ gllH'klicherc <je-
biete, um daselbst gegen gewisse Abgaben ihre Kamele, Ziegen oder
Schafe zu weiden. In solcher Zeit trifft man Stumme, die hei Tejma'
zu Hause sind, in den Gebieten von el-Kerak und * Araber aus der
Gegend von Medäjen Siileb Jm der Grenze Pahlstinas. Mau hört dann
überall spreclien: In unseren Gebieten gibt es heuer keinen l\abf.
Nacli einem ausgiebigen Tnitja- Hegen ziehen die Kamelzüchter in die
vom Wasser entfeni testen Gebiete und tiefstgelegenen 8tei>pen, Auch die
Schaf- und Ziegenzlichtcr entfernen sich mit ihren Herden viele Stunden
weit von ihren ge wohnlichen Träokplatzen. Die saftige Weide numlich
ersetzt viel Wasser und, was man nebstdem braucht, das lindet man in
einer jeden Vertiefung des Talbettcs. Deshalb kommt es oft vor, daß
die Winterlagerplätze der Ziegenhirten von den Kamelzüchtern als
Sommerlagerplätze bezogen werden. Alle in der Nähe von el-*Araba
lebenden SUlmme treiben ihre besten Pferde-, Kamel- oder Klein Vieh-
herden in diese hinab, so daß ihre Ebenen und Täler von Tieren wimmeln*
Der vierte Regen, eö-eeVi, ist ebenfalls recht erwtlnscht, weil er den
jungen Pflanzen wuchs erfrischt, der dann die heißen Sonnenstrahlen lunger
vertragen kann. Nur er ermöglicht das A'^oil- und Ileifwerdcu des Getreides.
Der Uegen hält oft mehrere Tage an und wir<l recht unangenehm»
Bei einer Temperatur von b — 8^ C leidet man stark unter dei- feaebten
Kulte, die einem hier viel empfind lieber vorkommt tds in Eurojm. Noch
schlimmer wird es, wenn im Hochlande die Temperatur unter Null sinkt
Mit In eS-Scrn' sali
Eilljälirlich,
untl ansüitt liegcii Schnee
GeWd, luii cl-Kernk und *Abde herum last jedes zweite Jahr schneieu.
Grwöludiidi versidiwindot der Schnee bereits naeb wenigeü »Stuoden,
manchmal aber bleibt er, insbesondere in e^-Sera', zwei bis vier Tage
liegen und ©rscliwert, weil er eine Schichte von 30 — 70 cm bildet, das
Verlassen der Zelte und das Herbeiscbaffen des Nötigen. Sonst gilt er
aber als Vorzeichen ausgiebiger Weide, weil er den Boden tninkt und
dadurch den Pflanzeowuehs stark beltJrdert
Von allen, 'Arabern wie l'\dlabin, ist der trockene ITrost, eb^Ild,
gciVircbtet, weil er die Pflanzen versengt und Tiere uud Jlcnsclien krank
macht.
Das Enrle des Regens wird oft von hellem Regenbogen^ kows ai-
Sta* {^h\ ^ows kadab fAm), begleitet^ welelier der Erde Guade vom
Ertrinken bringt, aman lil-anj *an al-farlk.
Wenn es nicht regnet und auch keinen Schnee oder Frost gilH,
so herrscht an manchen Tagen das schönste heitere und warme Wetter,
nach dem sicli der 'Araber IierKliebst sehnt; denn sein und seiner Tiere
ärgster Feind ist nicht die drückende Hitze, suudern die beißende Kälte.
Deshalb sacht in dieser Zeit der Bewohner des Hochlaudes für sein
Zelt den Schutz einer Felswand, oder er verhißt es ganz, nm sich in
Hühleu, Grotten oder alten Grabanlagen häuslich einzurichten^ denen
er in der trockenen Jahreszeit gerne aiisweieht.
In der zweiten Hälfte des Knbf stellt sich die größte Hitze ein;
sie ist die Folge des in dieser Zeit herrschenden Serki -Windes oder,
nach iler Meinung der Einwohner, des Unwillens des PlejadcnGestirnes,
weil es untergehen moß^ *cnda rejbt et-trajja, und man sagt:
Die Plejaden gehen nicht unter, bis das Gehirn des Viehes vor Hitze
verschwindet.
Larabat et-traya hattad-helal jaiib rlihno min es-s^b*
Wenn der Untergang der Plejaden nocli später eintreten sollte, so
müßte die Welt verbrennen.
Et-traj^ja law tazell rajibe 6im ehtarakat ed-dinja.
Die Pk^jaden verschwinden, wann die Aussaat reif wird und geben anf,
wann der Wasser seh wall {den Weg) versperrt.
At-tra|ja trib 'an zer' jAbcs wtitia' Via ramr habes
In der trockenen Jahreszeit cs-Sejf findet der 'Araber die Trituke
in den wenigen und, mit Ausnahme von cn-Nahr, scliwer zugänglichen
Bächen und in den ebenfalls spärlich vorhandenen Quellen.
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Ist tlas Hervorsprudeln des Wassers deutlich siehtbarj so lieißt
eine solche Quelle el-'njo^ sonst aber iiioje, ma', mi*
Ganz kleine Tiimpel neunt uum Temiie, TainJ^jel; HielJt das
Wasser unterirdisch und kommt in seiehten Gruben zum Voi^acLeiDj so
heißt es T*iiuad, die Gruben nennt num Bir, Ilarire oder Kalib^ wenn
sie über 3 m tief im steinigen Boden ausgegraben sind und schiefe
Wände haben, so daß ein Mann hineinsteigen muß, um den Schöpf-
eimer zu flUlen und denselben hinaufziehen zu helfen. Da mnn jedoch
auch birnfönuige Zisternen Bir^ Bijar nennt, so bezeichnet man einen
Quellluninnen mit Bir *edd. Eine in Grotten form im Felsen ausgehöhlte
Zisterne lieißt Haralm.
Sehr hinge hält sich das Regenwasser in tiefen, unten breiten nnd
oben schmalen Fclsrisscn, dagegen trocknet es viel eher aus in den
Sei*- Kissen, Uadir -Vertiefungen und insbesondere in den Ijaräba- Sen-
kungen, welche in der 8aod wüste vorkommen und das Regen wasser aus
weiter Umgebung ansammeln.
Alle diese Trankplätzo sind fiir jene Gebiete von größter Bedeutung
und sind so wenig zaldreieh^ daß der echte Rdui wie sein Kamel den
Durst zu ertragen iei*nen muß. Man trinkt eben nicht, wann man Durst
liat^ eondern wann man etwas zu trinken liat.
Wie der Wassermangel, so zwingt die ganze Natur von Arabia
Petraea den Menschen ,.sicb zu gedulden^' und man hört auch kein
Wort so oft wie o(?bor = gedulde dich. Ist es hciß^ so gedulde dich,
es wird schon küldcr werden; frierst du, o.sbor, es wird bald die Sonno
brennen; willst du rascher aufbrechen, wieder osbor, bis die Kamele
geweidet haben; willst du in einer Ruine langer arbeiten, o^bor, so ge-
dulde dichy diesmal geht es nicht, es ist kein Wasser und keine Weide
in der Nilhe usw., usw,
Pflanzenleben.
Das Ptlanzenleben ist infolge der klimatischen Zustünde sehr arm.
Kaseofliichen von größerem Umfange habe ich dort nirgends gesehen*
Nor ganz schmale Streifen umgeben die allernüchste Nähe der Quellen
und Bäche, freilieh auch nur dann^ wenn der Boden nicht felsig ist.
Nach ausgiebigem liejaden-Uegen zeigt sieh aber tiberall, w^o der
Boden nicht aus Kalk oder einem anderen festen Felsen besteht, tief-
grUner Pflanzenwuchs, welcher auf den fruchtbaren Ktira-, Nul^ra-,
IJadde- oder l\a'- Ebenen begrenzte vielfarbige Tepjuche bildet. In
den Küstengebieten sind insbesondere die Iris und Anemonen zaldreich.
14
Auf den ITammadc- oder Tlamde-FIilchen sieht man langCy schmale^
^üne Streifen. Es sind dies die seichten NiederiiogeD, in deoeo Siich
das Ivegenwasser länger auflialteii nud den hier angeschwemmten Humus
tiefer ti'änken konnte. Öfters sieht man seihst in der Harm kleine
Inseln von grünenden Pflanzen, die sich Ton der nackten, schwaricen
oder d II nkelgra LI en Umgehung malerisch ahhehen.
Komml kein 6e*ra''Kegen, ist er nur kurz, oder ist der Seri>i-Wind
zu heiß, 80 gehen die meisten Blumen ein^ ohne Samen entwickelt zu
hahen. Und wenn auch ein ausgiebiger Se'ra*- Regen ihnen das Leben
verliingert^ ho mfissen sie dennoch unter den glühenden Strahlen der
i^Iaiöonne sterben. Nur wenige Pflanzen können sieh erhalten und be-
wahren, durch Tau erfrischt, ihr graues Griln auch in der trockenen
Jahreszeit. Diese wie ihre dürren Schwestern bilden dann die Weide.
An den Ufern der Flußbetten großer Wadi wachsen verschiedene,
meist stachelige Büsche und Strüucher; in denen sieh kleine Hasen,
WüstenhUhner und etliche Vogelarten aufhalten. Am hänfigsten begegnet
man verschiedenen Arten des 'Awsegi, dann einer Art stacheligen Strauches
mit grauen^ lilzigen BlUttern und roteu^ eßbaren, süßlichen Beeren, ferner
Hatam und T^'irfa', In dcr'Araba bildet ein Strauch namens ^ada' auf
manchen Sandfliichen ganze Haine. Er wird 4 — 5 m hoch nnd behält seihst
in der licißesten Jahreszeit das frische Grün des jungen Früldings. An
seinen langen, biegsamen Zweigen finden die Kamele gute Weide, be-
kommen aber davon DurclifalL Trocken ist das Höh dieses Strauches
ganz w^eiß, brennt sehr gut und macht fast gar keinen Kauch. Weil
seine Kohle die Glut lange Zeit behalt, so verwendet man es gerne xnm
Brolhacken. Auf der Hochebene wie in den Küstengebieten liabe ich
Hada' nirgends gefunden.
Die ständigen Wasserläufc des Osthehen Teiles sind von dichtem
und liohem Oleandergebüsch eingefaßt, welches das ganze Jahr hindurch
mit nnziihbgcn rosaroten oder weißen Pdüten bedeckt von oben gesehen
einen wunde rschüncn AnbHck gewHhrt*
Eigentlich dichte W^itlder traf ich nur an den westlichen Abhängen
des Gebirges, welches die 'Araba gegen Osten abgrenzt. In höheren
Lagen lie.stehen diese Wälder aus starken Ballü! Eichen mit dichtem
Unterholz, Ihre Eicheln werden nach dem ersten Kegen gesammelt
und gegessen. In tieferen Lagen sind es schlanke *Ar*ar oder Liziib,
die unserem Wacholder oder Thuja äbnlich sind und der Landschaft
ein düsteres Aussehen verleihen. Ostlich vom Toten Meere habe ich
'Arar nicht gesehen.
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* llr eins Küstetigebiet wie für die *ArnTin sind cliarakteristiscli die
versohiedencn Arten von Akazien» die in der 'Arubti» insbesondere
in den steinigen Seilentälern des \\\ el-Gen^ti^ ganze Orujipen bilden.
Am merkwürdigsten erscheinen die Hommar-Akazien^ deren Kronen
einem ausgespannten, nach oben gekehrten Kegensuliirnie gleichen. Ihre
kurzen, staclieligen Aste tragen selbst im Herbst noch kleine, seh male,
graue Blätter und bilden die Unterlage fiir eine SebmarotzerpHnnze,
deren grünliche Zweige mit tiefgrünen Blättern und dunkel roten BltUen
die flache Krone des Baumes überragen.
Feigenbäume tindet man Iiei jedem Dorfe.
Die ersten Feigen sind groC, fadsüß, und heißen DajfAr,
Die Bastardfeigen heißen Natal, Nuffejl, sind im Innern weiß und
ohne Gesehmaek.
Die kleinen Feigen^ die hinter den iJlnttern bleiben und bald ab-
fallen, werden Sukket genannt.
Die guten Feigen, tin, werden auf doppelte Art getrocknet; man
reinigt ein Stück Boden, seh Littet darauf die reifen Feigen und läßt sie
an der Sonne, bis kein Fleck mehr grün ist; diese heißen Tin zebali;
oder man zerreißt die Feigen in zwei oder drei zusammenhaltende
Stücke, kfiur, und legt sie auf trockene PfeffernUlnze ; diese nennt
man lvutt*^n.
Feigen, welche der Kanopus-Stern gesehen hat, welche also bis
über den ersten Regen am Baume bleiben, haben keinen Geschmack,
et-tin es-shejlAwi ma lo t^^ii^n-
Im Tale von ebKerak stehen einige Ölbäume, oben in der Stadt
gibt es ebentalls zwei. Zahh^eich sind sie bei Kufrabba, Hanzira un«! den
übrigen südlichen Ansiedbuigen, Die Olivenernto ist im Oktober. Man
sammelt die Früchte und läßt sie zuerst auf einem Haufen liegen, dann
kloi»ft man sie mit einem Steine oder walzt sie auf einem glatten Felsen.
Nachher wirft man sie in siedendes Wasser und schöpft das Ol mit
der Hand ab. Dieses Ol heißt Tfäh. In at-Tafilc wertlen die Oliven
auf einer großen» al-Bedd genannten Ilandmühle zerquetscht und dann
ebenfalls in heißes Wasser geworfen.
Falmengebüscb und auch hohe Palmenbäume findet man in der
Küstenzone wie in eb'Äraba fast an allen stiindigen \\'a.sserstellen. Auf
ilcm Hochlande kommen sie spärlicher vor, Schüne Haine der Dattel-
palme sieht man bei ed-Dcjr, el-*Ariä und al-'AliLaba.
Der eigentliche Baum des Hochlandes ist der Butum, Terebintlie,
unter dessen mäehtiger Krone man gerne im Schatten ruht. Seine erbsen-
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großen Beeren, kijama, werden, wenn sie rot und reif sind, gesammelt
und gegessen.
Die westlichen, dem feuchten Westwinde ausgesetzten Berglehnen
des Ost- und Westgebirges könnten leicht bewaldet werden; allein weder
Mensch noch Tier lassen es zu. Die Tiere und insbesondere die Ziegen
weiden die jungen Schößlinge ab und den Rest verzehrt das Feuer.
Um nämlich reichlichere Weide zu haben, zündet man im Spätsommer
die dürren Pflanzen an, woraus ein Brand entsteht, der ausgedehnte
Flächen versengt und die meisten Bäumchen entweder vernichtet oder
arg beschädigt.
In den Jahren 1896 und 1897 habe ich über 500 Pflanzen ge-
sammelt, getrocknet, mit arabischen Namen und mit Ort- und Zeitangabe
verschen nach Osterreich zur Bestimmung geschickt; sie sind jedoch
niemals angekommen.
Was ich hier wiedergebe, sind nur die in den einzelnen Zonen
am häufigsten vorkommenden Pflanzen, wie sie mir die Einwohner be-
nannt haben.
der Küstenzone zählt man
zu den Aögar:
Etmam,
Rummän,
Sirr,
Ka44ab,
Örbet,
Rot,
Tarfa',
I^ataf,
Tin,
Za'tar,
Tajjun,
Kohli,
Gummejz,
Zejtun,
'Ader,
Littenc,
ITalfi,
Sidr,
*Agram,
Metnan,
liarrüb.
Scjal,
'Arda',
Nateä,
Hob,
Scbrek,
'Awseg,
Nabl,
Dwali,
Öomar,
Itär,
Janbiit.
Katam,
öii..,
Fatrülj,
Ru'ejli,
Sabr,
litasba',
Pflanzen der 'Araba.
Rimt
I^^adcjim
Kataf
Talh
Tarfa
Haäir
Hegine
'Arkad
I^acK
Namas
'Awscj^:
Arbeijan
Tmam
Naljl
Sejal
Ilandakük
Firs
Ratam
Rurab
Roi-l
Arta
*A8la
Sidr
Silla
lyori
IJalfa
Sommar
n
EiQige Pflanzen des
Hochlandes:
SemU
Uarfal^
Bftejle
Ilamsi?
Emga'
Karrat
Hcjsnbiin
Rildan
IJanieji
Ilembem
eä-Öag:era
Tnmmejr
Dabwa
Hwerre
al'Camän
el-Kar'
Carfea
Fatar
Sömar
Murar
Fejlaran
Drehome
Uurfejä
Grade
Ilwejre
linxu l)rejd
Hubejz
Hardal
Eglibbäne
lyafaf
Habat
Krtoe
Erkobe
§arem ^att
E'ref ed-dik
Ba§a'
Öalibüm
Bzeze bakar
Öth
Kafir
*Atrofän
Rfeöta'a
IHbbat
Öahmüm
Fete
elKibse
Taräüt
Kama'
Tierleben.
Man reist oft viele Stunden lang, ohne ein einziges Tier zu Ge-
sicht zu bekommen* Insbesondere die Harade- und TTarra-FIächen sind
sehr ann an lebenden Wesen. Je näher jedoch die Weide- und Tränk-
plätze liegen und je reicher sie sind^ desto zahlreicher werden die Tiere,
Von den Raubtieren ist es der Panther, en-nirnfj der in den
Scldnchten des Ost- und Westgebirges der 'Araba haust^ wo er Menschen
wie Tiere bedroht. In den bewaldeten Teilen von e^-8era' und eh
Gebal kommt die Wildkatze, el-l^ott, sehr zahlreich vor, Sie ist dem
Menschen nicht geftlhrlieh, dafür aber umso mehr den jungen Ziegen
und Lämmern. Die Hyäne ündet sich im ganzen Gebiete. Sehr gerne
hält sie sich in alten Gräbern auf, wo man sieh vor ihr in acht
nehmen muß. Am Tage ist sie sehr scheu und auch nachts greift sie
nicht an. Nur verwundete Krieger, verlaufene Schafe und Ziegen haben
sie zu fürchten, Leichname verschont sie nie. Von weitem schon spürt
sie jeden Neubegrabenen auf und trachtet zu ihm zu gelangen. Darum
sucht sie die Steine, die den Toten bedecken, wegzuschieben und geht
dies nicht, so gräbt sie sich ein Loch^ durch das sie entweder den
ganzen Körper oder wenigstens einzelne Glieder herauszuziehen und
zu benagen trachtet. Da kann man oft Unheimliches sehen; zcr-
18
scharrte Oräberj abgenagte Füße unä Hände, die zwischen den Steinen
lierausmgen und darüber flatternde, zerfetz.te Leichenkleider. In Mädaba
bcgrulj niiiQ abends das einzige Sühnehen einer jongcn Mutter. Mit
Sonnenaufgang ging diese zum Grabe ihres Lieblings. Als sie lange
ansblieb, ging man ihr nach und fand sie ohnmächtigj den abgenagten
S^hildel ihres Kindes umklammernd. Eine HyHne hatte das Grab er-
brochen —
Der Wolf zeigt sich ebenfalls im ganzen Gebiete. Im Jahre 1900
habe ich ein schönes Exemplar bei sejl el-WÄle geschossen. Er muß
liier recht feig sein, denn ich habe nie gehört^ daß er jemand am Tage
angegriffen hätte.
Das Ycrhaßtestc Tier ist der Schakal, der zudringlich und feig
zugleich ist. Nachts umkreist er in Schwärmen die Lager, Dörfer oder
llilrden und wehe jedem kranken Stück Vieh^ das etwa abseits liegen
geldieben. Selbst die Eingeweide der geschlachteten Tiere macht der
Schakal den Lagerhunden streitig, flieht aber sofort, wenn er eines
Menschen ansichtig wird. Wenn nyänen oder Wölfe des Nachts, oder
am Tage die großen Aasgeier sich um ein Gastmahl versammeln, so
ziehen sich die Schakale ehrerbietig zurück^ bilden einen Kreis und
heulen ohne Aufhören. Ihr Geheiü drückt der Eingeborene durch den
onomatopoetischen Namen Wawi ziemlich getreu aus. Wenn man den
Seliakaleu aus der Ferne zuhört, so meint man oft, halbwüclisige Knaben
weinen zu hörco. GescUen sich dazu noch die Hyänen mit ihren heiseren,
kurz ausgestoßenen Gnrgeltönen, und die Wulfe mit ihrem Gekläff, so
entsteht eine Musik, welche die Nerven gar arg mitnimmt
In den Eichen wiUdern, der ganzen 'Araba und in mehreren Ge-
bieten des Hochlandes kommt das Wildschwein, b^^luf, ziemlich häufig
vor. Es richtet insbesondere auf den Dura-Fcldern großen Schaden
an. weshalb es eifrig verfolgt wird.
In den Ka'- oder Küra-Ebcocn stiJßt man hilufig auf starke Rudel
von Gazellen. Insbesondcrs zahlreich sind sie in der nächsten Umgebung
der 'Araba und von el-MSatta.
Antilopen^ bal>ar al-maba', kommen nur in den östlichen Ebenen
vor; alljährlich werden einige geschossen oder gefangen.
Die Sandebeucn belebt die Springmaus, jarbit, garbft\ Sie lebt
in langen Giingcn, die sie sich gräbt und die auf der Oberfläche be-
merkbar sind. Die Araber treten diese Gänge cin^ wobei sie das Tier
erjagen oder es hinaustreiben und es dann mit einem Stocke oder Steine
erschlagen^ um es zu braten*
19
Der kleine graue WUsteiihasej arnnb, duckt sich unter die niedrigen
Wü8ten|>flanzen^ UTid da sein Fell fast genau so gefärbt ist wie der
Boden, so schreitet man oft über ihn hinweg, ohne ihn zu bemerken.
In den Felsen des ostlichen und w^estliehen 'Araha- Gebirges hjilt
sich der Steinbock, beden, in s^iemlich zaldreicheu Hudeln auf, Selbst
auf *Aräjif en-Naka habe ich ein Rudel von sieben Stück gesehen. Efä
sollen da zwei Arten von Beden vorkommen, die sich durch Große und
Form des Gehörns voneinander unterscheiden.
Von Raubvögeln findet man in den westlichen Gebieten den in
Ägypten hUufigen Geicn Uberidl kommt der Rabama vor, den man
schont und nur sehr selten schießt. Nach der ]V[einung der ResAjde soll
Ijiein Fleisch gute Medizin gegen den Biß von tollen Hunden sein.
Der VVüstenrabe, ebrurab, kommt insbesonders im Keraker Ge-
liete sehr hitutig vor. Von den KamelKücbtern wird er gerne gesehen,
^eil er den Kamelen das Ungeziefer abpickt. Es ist recht komisch
anzusehen, wie vorsichtig sich die Kamele benehmen, um die auf ihrem
Höcker und Rücken arbeitenden Raben nicht zu verscheuchen.
In tleu östlichen Ebenen trift*t man auch den Strauß an. Er heißt
bei den Sb^r an-Na'ame, ar-Rll, ar-Rabda, az-Ijflim, al-MufJallel. Er
tommt zwar sehr oft vor, wird aber nicht gezüchtet Höchstens läßt
man die jungen kleinen Strauße, die man etwa fängt, im Lager, bis sie
ausgew^nchsen sind; dann werden sie entweder verkauft oder verschenkt
oder verspeist. Die Eier sind sehr gesucht^ und man tiodet deren bis
19 in einem Neste, Weil der Strauß schneller ist als das Pferd, so wird
keine Hetzjagd auf ihn unternommen, h^r ist sehr scheu; aber wenn
er in eine Kamelherde hineingerät, läßt er den Hirten an sich heran*
kommen, ohne zu fliehen, was ich selbst gesehen habe. Von den Arabern
wird er sehr gerne mit dem Kamele verglichen*
Auf dem Hochlande siud die IJagal- und SunndrA^ögel recht zahl-
reich. Die meisten davon sah ich in den hölicrgelegenen Tillern in der
Umgehung von eb'Araba. Unten aber in der 'Araba selbst traf ich keinen
einzigen. Dasselbe gilt auch von den Jiata*-Vögeln, welche die Tränkplätze
in großen Schwärmen aufsuchen. Gleich beim ersten Sonnensti^ahl bort
man ihren kurz ausgestossenen ^ata*-Isata''Ruf und sieht sie in dichten
Schw^ärmen die Tränkplätze umkreisen. Haben sie sich überzeugt, daß
niemand da ist^ so läßt sich der Schwärm an der Quelle niedcn Einige
Vögel scheinen Wache zu halten, während die übrigen trinken. Sobald
einer von den Wächtern den kurzen l> ata '-Ruf erschallen läßt, erhebt
sich der ganze Schwann und fliegt mit scharfem, hörbarem Flügelschlage
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auf und davon. Nur an den TränkplUtzen, die in verkssenen Gebieten
liegen^ halten sie sieh länger aof und baden daselbst. Erblickt man im
Wasser viele Federn, so weiß man, daß in der Nähe kein Lager zu
finden ist. Hier fühlt man sich aber nicht sicher, weil Räuber und
Aiil^kliirer solche Orte mit Vorliebe aufsuchen»
Nach den Ivata** Vögeln erscheinen am Wasser die TauVien, die
ülglich zweimal, und zwar nach Sonnenaufgang und vor Sonnenunter-
gang, ihren Durst stillen, während die Sananir zu Mittag beim Wasser
erscheinen.
Die Singvögel sind nur spärlich vertreten. Einer von ihnen ruft
dem Fellah zu:
Mähe und schaffe auf die Tenne j ohsod wo^rod; ein anderer;
0 meine Kindleiu! O meine Kindlein! j4 wledati, ja wledäti, und sein
Genosse antwortet: Ich habe sie verfehlt und nicht mehr gefunden^
bafejtom ma lal^ejtom.
Der Sperling hält sich bei allen Dörfern und Tennen auf; in der
eigentlichen Wüste jedoch habe ich ihn nicht gesehen. Nach der
Meinung der Einheimischen geht er nicht einmal so weit hinaus wie
der Floh.
Die Königin der Flöhe soll den Sommer nur in el-Bel^a*, den
Winter aber in Damaskus zubringen; und wahi'Iich, nirgends habe ich
so viele Flöhe gefunden wie in el-Belka* und besonders in Mädaba,
Im Zimmer, in dem ich wohnte, pflegte ich täglich von meinen Kleidern
100 — 150 Stück in mein Waschgeßtß abzustreifen. Bevor man sich
daran gewöhnt, kann man nachts nicht schlafen, es scheint, als ob diese
lieiter jeden Augenblick den ganzen Körper wie jedes einzelne Glied
in eine neue Lage bringen müßten. Nach etliclien schlaflosen Nächten
findet man sich auch mit dieser Plage ab. Bleibt man von 10—12 Uhr
ruhig Hegen, so daß sich «lle Hungingen sättigen können^ so kann man
dann einschlafen.
Wenn man das Kamel besteigt und die Wtiste betritt, so verlieren
sich bereits am ersten Tage fast alle Flöhe, um den Fußgängern, den
Läusen, Platz zu machen» Diese sind weniger lästig, weil sie ihre Haupt-
arbeit nicht auf die ersten Stunden der Nacht verlegen, sondern last
den ganzen Tag ruhig arbeiten. Nur nach Sonnenaufgang gönnen sie
sich ein Schläfchen. Darum wiederholt sich täglich um diese Zeit das-
selbe Schauspiel; alle Kamelreiter verstummen; lesen am Nacken, an
der Brust j au den Hüften . . • was sie vorfinden und werfen es vom
rubigschrcitenden Kamele in die öde Wüste hinab. Der Besitz dieser
Sl
Tierclien gilt dem Bdui nicht für schimpflich. Oft näherte sich mir ein
enister stolzer Häuptliogy um mich zu grüßen^ und auf seiner Wange
saßen zwei bis drei solclie Tierclien; und eben diese Wange druckte er
anf meine Wange^ küßte mich und ich ki^ßte ihn. Und beim Essen t
Wie oft sieht man da allerlei und muß mitessen!
Fische essen die Kiistenbewohner sehi* gern^ die Kamelzüchter
aber Terabacheueo sie. Im Jahre 1898 hatte ich zwei liuchsen mit
Sardellen mitgenorameö; als ich sie essen wollte^ wandten sich meine
Begleiter, 8tjür, ab und waren nicht zu bewegen, auch nur zu kosten.
Ländlich sittlich! Sie essen Heuschrecken, Schlangen^ Eidechsen, 8pring-
raäuse, die in ihren Gebieten vorkommen, Fisclie aber haben die meisten
von ihnen nie gesehen und mögen sie auch nicht. In Madaba
dagegen wie auch in el-Kerak ißt man Fische, und zwar gelten die von
^el-Hsa flyeral.ii) und dem Kerak-Bache für Bchmackhafter als die von
ejl ebMogib, Man verkauft ein Rofol um eine &one.
Die Heuschrecken bilden eine große Plage in jenen Gebieten, Fast
jedes zweite Jahr vernichten sie einen Teil der Saat. Solange sie Aus-
wahl haben, fressen sie nur die Ahrenansätze und die zartesten Bliltter,
später aber oder in Gebieten, wo kein Getreide vorkommt, zernagen
sie alles^ was nicht ganz dürr oder verholzt ist. Die Bauern mit ihren
Frauen und Kindern bilden dann lange Keilien» streifen mit ihren
Kleidern die Heuschrecken vom Getreide ab und treiben sie ins Feuer.
Bienen gibt es insbesonders in cs-Sera*. Sie sind kleiner als die
unseren und stechen auch nicht so stark. Der Honig wird nach Ma'än
oder Razze transportiert.
Schlangen gibt es überall, am zahlreichsten sind sie in alten Ruinen;
dafür aber hnden sie sich in der eigentlichen Wüste nur selten. Am
meisten wird die Hornviper gefürchtet, weil sie das Kamel oder das Pferd
beim Weiden in die Lippen oder die Zunge sticht; der Biß ist tödlich.
Im allgemeinen notierte ich folgende Tiere:
iJib Wolf, l>ab' Hyäne, Hosejui Fuchs, Wawi Schakal, KeV^b
(„größer als Schakal^), Ni« Stachebchwein, Pazril Gazelle, Arnab Hase,
Knnfcd Igel, Teil ehlond Maulwurf, Garbü* (wohl Jarbü') Springmaus,
F4r Maus, *Arsa (^größer als Maus'*).
Vögel, a{-tujfir: Sakr Falke, Nisr Adler, 'Ak:ab^ Ebdejje, Rm*ab,
Raljam, Be^'e, Rahwa, Wazz, Baft, Rurejri, Murra, l>amar, abud-Ha»Jar,
*Obod abu murra, Zarzür^ 'Asfur Sperling, Toki, Zer'i, Fissi, K.erwan
aähab, Kata, Korwan aswad, Hbejra, IIa t las, Gemmär, Hamam barri,
Sarl^uk, Dweri, T^'^l^til^^ IJomri, Arbadi, Büma.
'Akrab Skorpion^ ATaye Schlange» TJani^ oder Harn schwarze
Schlangej *Ankabut Spinne, 5arbi („kurzes Tierchen auf Bitumen**),
'AnibAje, Me!i!.ie, Hiikrü?, Kot, Brejfj Uu'al, Huntisnn, Farrawe Motte^
Niml Araeis6j Gerad Heuschrecke, Gindib kleine, zirpende, bunte Heu-
schrecke, (iuhdem desgleichen, Ammu g"nejb af-Uii^öia' Hornviper.
In der 'Araba leben: Kazal, Arnab, IJseni, GarbiV, Dab', IMb,
Nimr, Beden, IJalCif, Gessas ^ Semteh, Kol!, l*^**rj al-Lafi = al-Hfim,
ad-Dude = cI-Haje, al-* Akrab, Sabat, 'Ankabütj IJaüiam, I^ftiral, Öenanir,
Xlar a, l^urejri, Rurab, Raliam, 'Akab, Zro i.
In dem Berglande: el-Kunfed oder abu-s-Snk Igel, en-Nis im w. beni
yammad, el-Wabr Klippschliefer, Beden, lia^al Gazelle, IJemri rote
Gassellej ?al*i weiße GazeUe, el-Wah§ Wolf, el-Labwa, eMJosejni Fuchs,
en-Nimr, el-Hanzir, e(J-I>ab*, el-Errejre, großer als Hase^ eä-Senänir,
el-Hamäm, cI-'Akab, el-Elidejje, Kurkuz, ed-Dwen, el-Lega' („ein
stinkender Wurm"), Zahhaf junge Heuschrecke, Kik halb erwachsene
Heuschrecke, lajj^u^ fliegende Heuschrecke, Samnian desgleichen.
Einwohner,
Die Einwohner von Arabia Petraea leben teils in bewegliehen
Zelten, teils in gebauten Häusern* Die erstcren heißen Araber, al-'Arab,
die letzteren Fellahin oder lja<lnin. Bei ethnologischen Arbeiten hürt
man in Madaba oder in el-Kerak jeden Augenblick: Bei uns, bei den
FeHahln, 'endana 'endad-fcllah, ist es so und so, bei den Arabern aber,
cndab'arab, ist es anders. In der Wüste fragt nuin: Wo lagern die
Araber?
Ein Bewohner der Wüste nennt sich immer ibn *Arab und weiß
für den Ansässigen keinen anderen Namen als Fcllah oder IJadari. Den
Namen Bdui hürt man sehr selten aus dem Munde des Sohnes der
Wüste. Es scheint etwas Demütigendes darin enthalten zu sein; denn
die Bewohner der Dürfer oder Städte sagen hochfahrend: Was will denn
dieser Bdiii? Hie und da heißen auch die eigentliclien Bewohner der
Wüste: Leute des Ostens, ahali es-ierkj die Ostlichen, es-serkij^je, im
Oegonsatze zu den Ahali eli*arb, womit im Munde des arabischen
Beduinen die Ansässigen, aber auch die ägyptischen Beduinen gemeint
sein können.
Die Beduinen teilen sich in zwei Gruppen: die eigentlichen Araber,
die Kumelzüchteri und die Halb- Araber, die Ziegenzüchter, ebMa'fize,
wie diese spottweise genannt werden*
33
)ic Kamelzilcliter sind der Adel der Wüste; sie sind die ecli ten
Vertreter des Araber tums, da ihnen eins Kamel eine viel größere Be-
wegungsfreiheit gestattet als die Ziegen oder Schafe den MaSisse, Das
Kleinvieli muß nämlich jeden oder wenigstens jeden zweiten Tag zor
Tränke getrieben werden^ heansprueht eine ausgiebigere Weide und ge-
stattet deo Hirten nicht, nach Bedarf den Ort sofort zu wechseln. Weil
sich die Ma*aze nicht leicht bewegen künnen und verhältnismäßig trucht-
bare und besser bewjtsserte Gebiete innehaben, so finden sie leichter
Gelegenheit, hie und dort ein Stück Boden anzubauen und ihn mit
Gerste, Weizen, Ijura oder Tabak zu besäen. Sie bilden somit eine
Übergangsstofe zu den in Zelten wohnenden Bauern, den ITalb-Felhihin.
Diese bebauen jährlich gewisse Feldstücke^ halten auch Rindvieh und
bleiben das ganze Jahr hindurch in dem kleinen, fest abgegrenzten Ge-
biete, das sie ihr eigen nennen und unter sieb geteilt bähen. Dnrtiin
sind sie immer bereit, das Zelt mit einem Haus zu vertauschen, und sie
tun es auch, wenn die Regierung ihnen hinreichenden Schutz gewährt.
Die eigentlichen Bauern, zu denen man in jenen Gebieten auch
die Stitdter rechnen kann, besitzen feste Wohnsitze, die ilinen als Korn-
kammern dienen, und in denen sie einige Monate zubringen, wenn sie
aueh zur Zeit der Aussaat und der Ernte in Zelten wohnen.
Alle aber, Felhibin wie Ma'aze, hängen von dem echten Araber,
dem Kamelzüchterj ab, dem sie^ Bolange keine kräftige Regierung da istj
Abgaben^ Ijawa, liefern müssen, damit er sie nicht ausraube und aucli
nicht ausrauben lasse. Oft nimmt der Kamelz lichter die fruchtbarsten
Felder für sich in Beschlag, die dann der Bauer ftlr ihn bebauen muß.
Zur Erntezeit erseheint der Araber, lagert sich mit seinen Tieren in
der Nähe und überwacht die Dreschtennen, um seinen Teil sofort in
Empfang zu nehmen. Ist die Regierung ohnmächtig, und verweigern
die Bauern oder Ma*aze ihre ^Jawa-Abgaben, so Qberflillt er ihre Tennen
oder Herdeu und nimmt sich, was ihm beliebt Oder aber er kommt
mit seinen Herden, schlügt bei oder auf den Feldern sein Lager auf
und in wenigen Tagen weiden die Kamele den schönsten Weizen, die
beste Gerste, die üppigste I>ura ab» und der Fellah ist ruiniert. Wenn
sie dann noch aus seinen Zisternen tränken, so muß der Arme sein
Dorf und seine Felder verlassen, will er nicht vor Durst sterben.
Auf diese Art zwingen die Kamelzüchter die Bauern, ihnen zu
weichen, ohne die Dorfer zu zerstören, und nur dort^ wo der Kamel-
züchter mit seinen Herden nicht hinkommt, tn wasserführenden (Tel>irgS'
gegenden, kann sich der Bauer halten. Und selbst wenn die Regierung
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stark ist, muß sie äußerst vemünftif^ iiod politisch vorgeheo, will sie
dauernden Erfolg eraieleo. Den Fellithj Halb- Fell Ab nnd Kleinvieh-
zllchter kann sie leicht unterjochen, der Araber aber, der Kamelzüchter,
lüßt sieh nieht durch Gewalt zum Gehorsam bringen. Denn sobald die
Kegierung eine größere Truppen macht aufbietet, verschwindet er samt
seinen Zelten und Kamelherden, die selbst in der heißesten Jahreszeit
vier, fünf und im Notfälle noch mehr Tage ohne Wasser bleiben können
und sich mit karger Weide zufriedengeben, Soll ihn die Regierung
verfolgen und ihre Truppen der Gefahr des Versehmacbtens aussetzen?
Der Kamelzüchter flieht immer tiefer in die Wüste hinein und macht
das Wasser der ohnehin recht spärlich vorhandenen Tränk [>Uitzc für
einige Tage dadurch nnbrauchbar, daß er Pech, und was noch einfacher
ist, einige Kamelladnngen Heuschrecken hineinwirft.
Dieser seiner Macht ist sich der Kamelzüchter wohl bewußt, darum
hat er keine allziigroße Achtung vor der Kegierung der Ansässigen
und bereitet ihr bei jeder Gelegenheit Schwierigkeiten, Er ist stolz,
ernst, verschlossen und ein wahrer Heister der Selbstbeherrseliung.
Fremden gegenüber ist er scheu, mißtrauisch und gibt sich alle Mühe,
sie zu belügen oder wenigstens zu täuschen. Gelingt es aber, sich sein
Vertrauen zu erwerben, dann ist er aufrichtig, und man kann auf jedes
seiner Worte fest bauen. Ist er in der Stadt oder zeigt man ihm etwas,
was er noch nicht gesehen hat. so durchbricht seinen Ernst eine oft
kindliehe Naivität, weshalb er von den Städtern nicht selten zum besten
gehalten, verspottet und auch betrogen wird.
Die Gesetze der Wüste, besonders was Gastfreundschaft, Schutz
oder Rache anbelangt^ achtet er sehr hoch und wird lieber zugi*unde-
gehen, als sie verletzen. Er liebt seine Frau, seine Kinder, seine
Blutsverwandten, seine Freunde und die Freunde seines Stammes, daflir
aber haßt er seine Feinde, die für ihn zugleich Feinde seiner Bluts-
verwandten sind. Eine Beleidigung, oder was in der Wüste dafür gilt,
straft er mit Blut, und wehe dem» der ihn daran hindern wollte! Für
Erlaubt und Unerlaubt hat er seine eigenen BegriflFe* Einen Fremden,
der ohne Bewilligung seines Häuptlings sein Gebiet betreten und sich
unter niemandes Schutz gestellt, zu überfallen und auszurauben, hält er
für erlaubt.
Geistig ist er gewuhnlich sehr gut veranlagt und begreift in wenigen
Minuten, was man ihm erklärt. Was Speise anbelangt, ist er sehr ge-
nügsam und erträgt leicht Durst wie Hunger, da er sich ohnehin nur
selten sattessen oder sattrinken kann.
Von Statur ist 3er Araber mittelgroß^ eher kleiner als größer,
mager, mit braunen^ scharf ansgeprägteo Geäiehtsziigen^ schuner Nase,
'spitzigem Kinn und muskulösen Gliedern, Die Frau ist ausoalimslos
schlank, von angenehmen Gesichtszügen und einer edlen Haltung des
Körpers*
Der Feüab hat von allen diesen Eigenschaften etwas; allein dieses
Etwas ist mit einer Verschhigenheit gepai^rt, wie man sie bei uns
nur sehr selten findet. Eigennützig im höchsten Grade, fabelt er dem
Fremden alles Mögliche vor, verspricht ihm den Himmel, wenn er auch
weißy daß er sein Wort nicht halten wird oder nicht halten kann. Er ist
ein geborener Intrigant, der, wenn er etwas fQr sich zu gewinnen glaubt,
die ganze Welt aufhetzt und entzweit. Seine Verschmitztheit spiegelt
i ßich auch in seioen Gesichtszügen, die runder und voller sind als beim
Araber. Auch heuchelt er gern religiöse Überzeugung, hat jedoch ge-
wöhnlich nie so tiefen religiüsen Sinn wie der Araber, der nur sehr,
sehr selten von Religion spricht.
Alle Einwohner, sowohl Nomaden als Ansässige, teilen sieh in
Stämme.
Die großen arabischen Stamniverbände bestehen fast immer aus
zahlreichen Stämmen, welche meist verschiedenen Ursprunges sind*
Solche Stämme, die zwar einen gemeinschaftlichen Namen haben, ihren
Ursprung aber von verschiedenen Ahnherren ableiten, heißen ahKabile
oder al-Bedkie. Kleinere Stämme (Clan)^ die, aus mehreren Geschlechtern
zusammengesetzt, einen gemeinschaftlichen Ursprung haben, also von
einem und demselben Ahnherrn abstammen, heißen al**A§ire oder al-TJa-
. müle. Unter den Ansässigen teilen sich die Bewohner einer Ortschaft,
wenn sie verschiedenen Ursprunges sind, in verschiedene llamajel, denn
IJamiiic bezeichnet auch bei ihnen alle Individuen, welche ihren Ur-
sprung von demselben Almljerni ableiten oder wenigstens in sein
Geschlecht adoptiert worden sind,
Die Anailssigen teilen tlie IJamüle in mehrere Familienhäuser,
Sippen, ein, die Finde, fincd, heißen. Bei den Beduinen wird öfWs
der Unterschied zwischen Finde und IJamülo nicht genau genommen.
So hört man die Frage: Aus welcher Finde stammst du, ent min
ajja finde? und gleicli darauf: Und aus welcher l.Iamüle stammst du,
w ent min ajja hamiile?
Die Grundlage eines jeden Stammes bildet die Familie, *ajle, und
die Blutsverwandtschaft. Die Bunde des Blutes sind die stärksten, die
es gibt, und dauern seihst dann noch an, wenn die Familie zum Vater-
26
haus^ zum Geschlecht wird. Am festesten sind dieselben bis znm fünften
Gesehleeht. Doch ein Geschlecht allein bildet nicht den Stamm. Ge-
wöhnlich zerfUIlt ein Stamm in mehrere Geschlechter, die alle bluts-
verwandt sind nnd ihren Ursprung von mehreren Sehnen eines und
desselben Ahnherrn ableiten, Sie verbinden sich oft mit anderen bluts*
fremden Geschlechtern zu einem Stamm verbände, dessen Name nach
nnd nach einem gemeinsamen Stamraherrn beigelegt wird^ obwohl sie
in Wirklichkeit von verschiedenen Ahnherren abstammen, llanclimal
verbinden sich auch zwei oder mehrere Stämme miteinander und alle
nennen sicli Sühne eines Stammvaters, obwohl sie wissen, daß sie anfangs
biutsfremd gewesen sind.
In die Blutsverwandtschaft kann man aufgenommen werden ent-
weder durch Heinit oder durch Adoption. Wenn ein Fremder, raribj
ein ttkhtiger Mann ist, zalame tajjcbj so kann er mit den Sein igen bei
einem Geschlechte seine Zelte aufschlagen und bei ihnen als T^nib
bleiben. Heiratet er ein Mudchen dieses GeschlechteSj so gehört er zur
Familie des Mädchens, muß mit ihr den Blutpreis zahlen, ist aber niclit
verpflichtet, die Blutrache auszuüben nud muß somit auch nicht vor
dem liächer flichcD, la jigla, hat jedoch vice versa in dem Geschlechte
und der Familie keinen Rllcher, Auch kann er, stirbt der Vater des
Madchens ohne raHnnlichc Nachkommen, von ihm nichts erben; denn
das Erbe gehört den Oesehlechtsan gehörigen^ ebwirte lai^habha.
Will er voll aufgenommen werden und in den Genuß aller Rechte
treten, so muß ihm der Häuptling des Stammes erklären:
Du zählst zu uns sowohl im Blutspreise als auch in der Rache,
ent ma'na Vdad fi-bkir§ w fi-d-damm,
Ist der Fremde verheiratet nnd hat er Söhne, so heiratet einer
von diesen in den Stamm, wobei der Vater das IJas^ase- Opfer bereitet.
Er schlachtet nämlich ein Schaf, das man Sa* ar-rößo nennt, und sagt
dabei (*Amarln):
Bezeuget, daß ich Gemeinschaft eingehe mit N. N. sowohl dem
Namen als auch dem Blute nach. Ich will mit ihm zahlen^ aber auch
von der Schüssel esseu.
Eähedfi inni ana dabei ma' flün samawi damawi ahott fi-1-mije
wakel fi'l-ma?rijje;
oder bei den IJöwat:
0 N., ich trete mit dir in Gemein- Ja flan ana
Schaft und dies ist mein Opfer; debihti;
baää ma*ak whatli
j
icli ziehe mir deiü Kleid an und
stehe an deiuer Stelle;
ich vertreibe, die du vcrtreibstj
und verfolgCj die du verfolgst.
Was bezeugst du, o N. und N.?
27
labes tobnk wl^Ajem binobak;
oäred muärädak watred mutradak,
*Ala mk ta^hed ja flan w ja fliin.
Der Gefragte antwortet:
Daß N, mein Bruder ist dem Namen und Blute nach^ iuna flan
abüj samawij damawi.
Von nun an hat er dieselben Rechte wie der^ in dessen Geschlecht
er aufgenommen worden ist. Er muß (wegen Blutrache) verfolgen und
verfolgt werden, jitred wjintared.
Bei der Verteilung des Feldes bekommt er den gleichen Anteil
wie jeder andere. Auf diese Art kann auch ein ganzer Stamm auf-
genommen werden^ wenn der Häuptling oder die Häuptlinge in den
neuen Stamm heiraten. Solche ClanSj Geschlechter^ führen dann oftiÄiell
den Namen des neuen Stammes, bleiben aber bei der alten Benennung.
So sind die Zrekat den 'Amärin einverleibt, hifdfa*, denn ihr Häuptling
heiratete die Tochter des *Amarin-Häuptlingä Naijlr.
Wenn sich somit große Stämme S/Umc des N. nennen, so ist damit
gar nicht gesagt, daß sie alle von N. abstammen müßten. Bei näherer
Untersuchung findet man leicht^ wie genau sie ihre Blutsverwandtschaft
präzisieren.
Die meisten Stämme wissen von ihrem Ursprünge gar viel zu
erzählen^ dabei spielt aber die Phantasie eine recht große Rolle, weshalb
Historisches vom Erdiebteten nur schwer zu unterscheiden ist. In der
Genealogie werden ganze Reihen von Mittelgliedern übersprungen und
einer Person Taten zugeschrieben, die mehrere vollzogen liaben* Zeit-
angaben fehlen überall. Frauen werden nur dann crwähnty wenn sie
irgendwann eine bedeutende Rolle gespielt haben. Werden die Häupt-
linge mit anderen historischen Persönlichkeiten in Berührung gebracht,
so kann man oft die Wahrnehmung machen, daß die Überlieferung aul
historischer Grundlage ruht und um viele Jahrhunderte zurückgreift*
Alle Bewohner von Arabia Petraea sind imstande anzugeben, ob
sie eingeboren oder eingewandert sind, und alle wissen den Namen
ihrer ursprünglichen Heimat^ wenn sie auch die Lage derselben nicht
kennen.
Die Einwohnerzahl des ganzen Gebietes dürfte 70.000 kaum über-
steigen, wovon der größte Teil auf die Städte cl-Kerak, Ma'an und
38
"Tfile entf^lU, Es ist sehr schwer, die riclitigc Zahl der Zelte heraua-
zubekommen und darum kana man auch die Einwohoer nur annähernd
abschätzen.
Bei den einzelnen Stämmen werden die Unterabteilungen angeführt,
wobei eine jede nach dem filhrenden Geschleclite (Sippe) benannt
wird. Um den Namen nicht zweimal schreiben zu müssen, habe ich
die Nennung des führenden Geschlechtes unterlassen.
Jeder Stamm und jedes Geschlecht führt ein gemeinsames Zeichen,
wasm, das allen Kamelen, Schafen und Ziegen eingebrannt wird.
Jeder Stamm beanspracht ein eigenes Gebiet, doch ist es unmög-
lich, die Greozen der größeren Araberstämme genau anzugeben. Bei
den Halb-Felhiljin- und MaVizc-Stämmen gehören gewisse Tränkplätze
gewissen Geschlechtem, die dann in der Nähe lagern; doch können auch
Familien eines Geschlechtes in verschiedenen von einander weit entfernten
Gebieten lagern und weit entfernte Tränkplätze }iean9|>rucben.
Einzelne Geschlechter haben oft weit von ilircn dcrmaligen Lager-
plätzen entfernte Begräbnisplätze noch von jener Zeit her, als sie in
der betreffenden Gegend lagerten.
Die wenigsten kennen die Bedeutung ihres Stammnaniens und selbst
diese erklären ihn auf verschiedene Weise. So sagte mir ein Saljari, sein
Stamm hieße deshalb Beni $ahr, weil sie Söhne eines Sahr seien; ein
anderer meinte, ihr Ahnherr hätte anders geheißen^ ihn Saljr sei aber
sein Beiname, kunja, gewesen, weil ihn Allah aus einem Felsen erschaffen
hätte; andere erklärten wieder, der Name, Söhne des Felsens^ bedeute
ihre Festigkeit und Unbeugsamkeit, nsw.
^
AI-Hanfigre.
Al-IJan/lgTe, aMJanj^ürL Wasm + oder D. Sie lagern zwischen al-llan
und Beni Shejie im Süden, ez-Zre'i, el-Main, teil Gemma, Se'arta im
Osten, mnm Enzftr im Norden und dem Meere im Westen und sind
einheimische Halb-FeUahin .
Geschlechter:
az-^awahre, az-jjäheri; sie lagern nördlich von Sulj Määcu. Ihr Häupt-
ling heißt Salmän abu Msa^ade, 20 Zelte,
al-^Iamadät, aMJamüdi; sie lagern öildlich von en-Nahrund zählen 20 Zelte,
al-Bcdarin, alBedari; sie lagern bei eä-ftejh Nebhan und beim Ij, el-Haramis
östlich von Se^arta. Hänjitling *Abdrabbo abu 'Ajäde. 20 Zelte^
ab'Arajbin, ab*Arajbani; sie lagern bei as-Sejh KjiSed und eä-S6bani;
^^
1
^^^^B ^H
^^^^ niluptling SelUra abu Zekri. 20 Zelte,
^^^^ ^m
^m Na'emät, Na'ctni;
sie
lagern bei b- Se arta und Tabiöe, 20 Zelte. ^^^|
^M Geichlecbter:
SippeD:
WasserplAtze: ^^|
^^^ ZawMire:
Masälhe, ihn MiKleh
^H
^^^^^^^^
Msä'idijjin, abu Msä'ed
^^^^1
'Ämäwijjln, 'Amäwi
^^1
^^^^m
Sawahle, abu Sahli
elMleb ^^M
^^^^B
'Awiimrej abu 'Amer
^^^^1
^^^P
*Awäjäe, abu *Aje§
en-Kahr ^^^|
^^^ Qamadät
emagä^in, abu üa^ä^
en-Nahr ^^^|
^^■^
ea-SmerixJin
^^^^H
^^^^b
el-Manädil, abu Mindil
^^^H
^^^^
es-Swäwne, abu §wewia
^^^^H
H Bedänn
en-Nebahlnj en-Nebhän
en-Nahr ^^^^|
^^^
el-'Awawde, ihn *Awid
^^^H
^^■^
el-Mdünj abu Middin
^^^H
^^^H
es-Sa*ediit, abu Sa'!d
^^^^1
^^^ßkaptzi
ez-Zakarwe, abu Zakarja
eS-Swehi ^^M
^^^^h'
el-Melalbe, abu Mlüh
^^^1
^^^P
ehljagajre, abu Ug^jr
^^^H
^^1 Na'emät
el-^arä^de, abu ?ar|>üd
^^^1
^^■^
el-yatätbe, abu Jclaftäb
^^^1
^^^^k
ed-Daljlrge, abu Dahrüg
^1
^^^^H
e^-lSrejfntj abu Srejf
^H
^^H
el-Hwaäle, abu HweÄel
^^^1
^H
En^Ns^rfit.
^1
^^^p Die Näorät^
en
-Nseri, lagern an der Meeresküste nördlich und ^^^|
^^^ südlich von ed-üojr und gehören zu der einheimischen halh-felluhis^hen ^^^|
^1 Bevölkerung. Ihr
Ahnherr cl-Kdejjem ist ostnordöstlich von od-Dejr ^^^|
^H begrahen^ wohin
sie
alle Jahre pilgern. Jabaä
al-Musdar heißt ihr ^|
H Häuptling. Im G
anzen sollen sie 40 Zelte zählen.
1
^H Geschlechter:
Sippen:
WAsaorpIfitse: H
^H X^adäjre^ l^^adtri
ehMasadrCj el-Musdar
bir Ramadan H
^^K
ez-Zawäjde, abu ZAjed
1
fc
el-Matäwijje; abu Matwi
^H
3ü
Geschlechter:
Fa^Lirijjin, Fakiri
Wftiierpliltze:
l>ir Ramaijlln
w. es-Selkij cd'Dojr
Sippen?
al-Slitf, ibn ftilt
el-BatiijVe, abu B{ejK/in
at-TuLrejnijjin, at-T^rejni
el-l^iii'Äbat, abu llaniba
cs-Sa'ajdcy ibn Sa'id
el-Blemijjin, abu Blomc
ebCTarabiUj abu ürejbän
el-Bara'eme, el-Bre em
eb'A^njne^ abu *A^in
el-KadajuiP, eMydejjem
AM!Ialunii\
Überreste der einbeimigehen Bevülkerung, lagcru an der Kilste
zwlselien cn-Nabr und Twil ebEinir. Ihr Abnbcrr ist nbii Hrora, dessen
Grub sie alljäfidicb besuebeu. Sie bilden nur eiue Finde^ zllhlen wenige
Zelte und unterstebeu dem Häuptlinge abu SweleU. Gewöhulicb werden
sie samt den N§crat zu den tJanagTC gereelinet.
Die Dijijrnej Dirawi, Felliiliin von cd-Dejr (aneb dejr el-Belah")
führen als 8 tarn meszeichen el Matra|t | und teilen sieh folgendermassen:
G e a c h l e c h t l* r t
Halnjte, ibn yalil
kSara§re, abu 8ar§ur
el-J)[awadre, l^awedri
Sippen:
cs-SawamrCj abu Samra*
Besajre, abu Be^ir
Mu8j\bhej abu Musabbeb
Sidajme, abu Selim
Felajte, eUFellt
at-Tawa§jej X^wääi
I)Iawasme, abu J^asem
Jlarasde^ ilarsedi
Salaminj Salami
Es-SheJlflMiJJe.
Die Felbibm von Beni Shejle heißen es-Shejlawijje, es-SbejiAwij
und fiibren aMJatni O als Wasm. Ihre IJamide besteht aus folgenden
Sippen :
^
■
EI-KairiJje.
Die Bewohner von Hiiii Jimes lieißen el-KaU'\jje, el-Klä'i (Fig. 2).
Als Wasm filliren sie aMJatem O unj bestehen aus iblgeaden 'Ajlät:
a.s-SiilIan; el-Astal el-Masrijjln^ el-Masri
el'Arawatj el-Aya* aä-8a*iira*j aä-Sa'ir
el'^Awäbde^aLu 'Abdallah as-Sakafewe, as-Saka'
el-Fararwe, el-Fara* el-GezärijJC; abü Gezar
el-Bjük, el-Bek
As-Swärke,
Die SwArke, es-Swßrki, lagern zwisehen Sokt a^^-^üfi im Norden
und eMva^ja im Süden an der Küste. Ihre Nachbarn sind im Süden
33
el-Kalälje ira Südosten Htem und ßeli und im Osten at*TerAbin el-barrära.
Sie gehören zur einheimischen ]\faaze-Bev5lkerung, führen ak Wa&m
die Zeichen Hi und ez-Zcoat C3 und bestehen aus folgeoden Sippen:
ad-Dhajmät, ad-Dhajmi
ass - Zj ü d j az - Zj ud i
*Arädat^ *Aradi
el' G e vtiTUij el - G era r i
ehWaklikde, el-Wkadi
er-Rm4Miit, er*J{meli
Die Rmelat sind keine ursprünglichen Swäi'ke
würde ist in der Sippe der 'Aradat.
el-Ma^at'e^ cl-M^et*i
ez-Zwayedijjin, ez-Zwajjedi
eMIanafe^ el-Manfi
es-Refiije^e, abu Kafi^
en-Nmejh\t^ en-Nmejli
Die Häuptlings-
At-T^niMiu
Die Terabinj Turbaoi^ führen als Wasiii: O el-Iiadame am Olire
und \ Mafralj: auf der Nase, *ala-l-hurtum^ der Schafe oder Ziegen.
Das Kamel trägt: O cl-Hadame auf der Wange, sudr, * Mafra^j: am
Halse, Dera' auf dem recliten Vorderfuße.
Ihr Ahnherr heißt *A|ije und ist in der Sand wüste bei Swcs am
Htigel aä-haraf begraben. Als Kriegspatron verehren sie §aldam.
Von allen Fremden^ die durch ihr Gebiet reisen wollten, bezogen
die Hilüptlinge abu Sitte und as-$üfi von den Tenibin und ihn 'Awad
von den Hanägre 1 Megidi und nannten dies KlKilja. Die Bewohner
von Beni Sbejle mußten ihnen jährlich nawa-Tribut zahlen.
Die Terabin beanspruclien das Gebiet zwisdien w. el- Azarek im
Süden^ 'Abesiln im Westen, eä-Seri* im Norden und abu l^adar^ al-
Mn'allaka und er-Rhejbe im Osten. Die nordlichen Teile ihres Ge-
bietes sind sehi* fruchtbar, deshalb widmen sich die meisten dem Acker-
bau und die daselbst hausenden Geschleehter werden bald die zahkeichen
zerfallenen Dörfer neu aufbauen.
Geschlockten
Na^amät an-Nagami
oder el-'Akrijjin
S i p p o u r
*Awjidra, abu 'Adra
Sabajbe, abu Sebab
^ahabin^ abu $hejh/in
$awasin, abu §üsen
Gabari^jinj ahGebari
Sanajme^ abu Sne^eme
§awafa, as-J^üli
Lagerplätser
nördlich von a8-§ini
b. es-Swelme
^ abu Shejbän
^ el-Far
umm el-KilAlc
ummu Sneyeme
b. abu $dar
^p^
M
' ^^B
^^F OeAcblachler:
Sippen:
Lagerplätze: ^H
^H Na^mät an-Na^ami
Negalje, abu Ng^eli
b. abu Sdar ^|
^^^^ oder el-'Aknjjin
Masriyin, el-Masri
n w ^^
^^^1
^^B
äindijjio, abu Öiodi
westlich von b . abu Sdar ^|
^^P
Mahaf/.e, abu Mat»fu'<.
östlich vom
n n f} ^^M
^V en-Naba*ät, en-Nab'i
Fejajfje, abu Fe^jjicJ
w. ebAzäre
li. bis au die ^H
^H oder en-Nweb'e
Lemärade, Lammadi
Küste des Roten Meeres ^|
^^^
SababiDj abu Sal.uiban
n
■
^^H
Mawaahe^ abu Majsüjj
n
■
^^^H
Geramoe, abu Germi
n
M
^^H
Dh^ih, ad-Delli
n
1
^^H
Ilsese, al-Hsesi
n
»
^^^H
Harc'ijrej al-^Jarari
n
^
^^P
Ddadle, abu Daldül
n
■
^^^^ en-Na'emat, an-Na'omi
Geliidin^ abu Glejdan
el-Maujelj
abu Mliejze* ^H
^^H
el-ly4^\ el-Kä<Ji
ar(J er-Ra
bija ■
^^H
ebWhajMt, abu Wbejg
b. Meiek
■
^^^1
Da wab h c , ad- 1 > w ohh i
östlidivoü
[teilet Färe ^M
^^H
Masamlie^ abu Msameh
n
m
^^H
yamdat, abu Qamd
■
^^H
*Aw;izine^ abu *Azüm
südlich vom btr Senel^ ^|
^^B
oder *Azem
■
^^^^ eHs«är, eHJsari
*Or^^ün, 'Or^aui
westlich
von el-J^arn ^H
^^^
IHün, cl-Batn
f
■
^^K
ai-*Aixal>:wa, abu 'Auka
ji
■
^^H
au-Nlj:ejzat, abu Nakiz
Tf
■
^^^B
ar-Rg;olat, abu Rgole
ft
■
^^^H
el-Lawallje, al'Löll;i
»
1
^^^1
at-lVrä'^vijjiD, at^Tar^iwi
7J
■
^^H
aiyazalijjiaj al-Razäl
n
■
^^^H
al-Hdiir, abu IJi(|r
T»
1
^^v
al-GeraVej abu Grejbi*
1
"
^H el'Garawin, elOanvaDi
ßalfVjne, abu Raljün
lu abt
1 l^ljan ^
^^1
Sebatin, abu 8bejbm
n
■
^^H
*Awdät, abu *Awde
n
■
^^H
§a'älke, abu ^a'olik
n
1
^^H
Rawatjjej abu Ratji
w
M
^^^H M««il.
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^^^H ^ ^^^1
p^
1
^^^^^^^H Geschlechter:
Sippe»:
La^erpläUe:
B
^^^^^H el'Garawiaj el-Garwani
Gelajde, el-Gcllad
b. abu Baljim
■
^^^^H
ljej[jan^ abn Jahja
>» n
■
^^^H
*Amaratj abn 'Amra
n j}
■
^^^^^^H Jt^awalje^ el-Kali
as'iStut, abn Sitte
b- el-Ma*in
1
^^^^^^B (stammen ans dem
Zraj'ijjin, az-ZrajH
teil Gemnia
■
^^^^^^H Gebiete von
el-Maräsbe, abu Mre^ib
Tabafcia FeMh
■
^^^H
Tawalhe, abu Tele);
b. Swdlme
■
^^^^B
Uattalln^ abn Hatli
n ji
■
^^^^^B
aä-§ ilj an , aÄ-Saw i
as-Sarawil
■
^^^^H
Uamämäe, abu IJamnias
w. abu 'Atlwi
^^^^B
Öehthbe^ abu Salhuh
es-§lejjeb
^^^^H
Ilsejnat, aba-l-ljsejn
toz el-'Ezz
^^^^H
^Wejlij^jiDj abu 'Wejle
w. Ma in
^^^^H
Sarathe^ abn Srejteh
ahn *Atiwi
^^^^1
*Udcjniüin, el-*Udejni
n 7»
^^^^^H
*Amürj abn *Amr
w n
^^^^H
Bkürj abu Bakra
Tabta FeJläh
^^^^H
'AdawiD, abu 'Adwnn
südlich von es-J?ini
^^^^B
Smejrijyin, as-Smiri
es-Sejb Nnran
■
^^^^v
an-KwcrijjiD, an-Nwcri
e§-SeUale
■
^^H^
az-Znrkan, el-Azrak
'Agra'
■
^^H
el-Gawddle, abu Godel
n
1
^^^
en-Nawägje, abn Nägi
el-Barryse
^
^H
el-MUMiijjtn, al^Mlebi
ti n
^B
el Uadajge^ abu ydo^e
nördlich von efi-§ini
^1
ar-RSüS, ar-R^usi
n ft
^H
el-Batlijjtn, el^Batli
n n
^B
ad-DarawÄe
w; er-Rhejbe
■
el-'Awajie, abu 'AwüjeiJ
n n
1
TijiUta.
^H Die Tijaha kamen
von 0. unter der Anführung des Fürsten Rabbäb
^H und ließen sich in der Wüste et-Tih^ westlich
vom g. IJelal, nieder.
^B Von dort verdrängten sie die 'AzÄzme, Beni tJamifi
} und IJanagre, welche
■
^H die nördlich gelegenen
fruchtbaren Gebiete besetzt hielten, und trieben
■
^^^^ sie bis Bir es-äeba\
^
1
35
Eabbnb hatte fünf Söhne: 'Amn, Ahnherrn des Geschlechtes *ejal
*Amri» Ijukk, Ahnherrn (les Oeschleclites Ijkuk, *Alam, Ahnherrn des
Geschlechtes ^Aliimut^ Miifleh, Ahnherrn des Geschlechtes Bdenat^ ^ddr,
Ahnherrn des Geschlechtes KderÄt al-'Otman.
'Amri ihn Rabbah besiegte die vereinten Feinde und zwang sie^
die Oberherrschaft der Tijaha anzuerkennen. Als er ötai'b^ wurde er
am linken Ufer des breiten w. al-Abja4 begraben und die Tijaha pil-
gerten von allen Seiten zu seinem Grabe^ besonders vor einer entschei-
denden Schlachtj da er als ganz besonderer Kriegspatron galt.
Einst kamen im Frühjahre mehrere Geschlechter mit ihren Ka-
melen und Opfertieren zu ihm und lagerten sich um sein Grab herum.
Am Nachmittage bemerkten sie, wie weit im Osten ein Sturm losbrach^
dem ein Wolkenbruch folgte. Einige wollten sofort fliehen^ die meisten
aber versicherten^ es sei gar keine Ciefohr vorhanden. Als es aber
dunkel geworden war, ertönte von Osten das Brausen des sich lieran-
wälzenden Wassers und bald hörte man Schreckensrufe, Man rief den
'Amri an, allein das Wasser kam immer näher und so scbncü, daß
ihnen keine Zeit übriglilieb, ihre Zelte niederzureißen und ihre Schafe
und Ziegen fortzutreiben. Man mußte sich damit begnügen^ das nackte
Leben der Frauen und Kinder auf Kamelen und Pferden zu retten.
Man floh gegen Nordwesten in das höbergelegene Sandgebiet. Es begann
aber stark zu regnen, der Boden wurde weicb^ deshalb glitten die
Kamele aus und wurden scheu. Das Unglück zu vcrgrcjßcm kam noch
von Westen ein Reitertrupp dabergejagt, der sich ebenfalls retten wollte;
beide Abteilungen stießen zusammen, die scheuen Kamele gingen durch
oder stolperten auf dem schlüpfrigen Boden, warfen ihre Reiter ab und
die Folge war, daß viele Männer, Frauen und Kinder umkamen oder
schwer verletzt wurden.
Nach einer anderen Version geschah dieses Unglück folgender-
weise: 'Amri ibn Rabbäb war ein mächtiger Öeh der Tijaha und Ahn-
herr des Geschlechtes *ejal *Amri. Man pflegte zu seinem Grabe zu
pUgera, um daselbst zu opfern. Einst kam auch eine Abteilung der
'ejal ^Amri, und nachdem sie ihren Kamelen die Vorderfüße gebunden
hatten, rüsteten sie sich zum Opfer. Da kam aber plötzlich sehr rasch
eine zweite Kamelreitersehar herangesprengt, wodurch die knienden
Kamele der *ejal 'Amri derart erschraken, daß sie scheu wurden. Da
sie aber wegen der Bande an ihren Vorderfüßen nicht davonlaufen
konnten, so sprangen sie im Kreise herum, stürzten die Halbzette um
und zerstampften melirere Männer, Frauen und Kinder.
3»
m
Das allgememe Wehkkgen» das jener Ungllicbsfall zur Folge liatte,
verwaDdelte sich bald in Zoro^ weil *Aniri ein solches Unglück nicht
abwenden konnte oder wollte, und seit dieser Zeit wird er allgemein
verfl licht. Man wirft Steine auf sein Grab und ruft;
Verfluche dich Gott, o *Amri, apage, allah jeranak ja 'amri, iljsi'I
ibsiM Uod wünscht man jemandem Böses, so sagt man:
Möge dich Gott mit *Amri vereinigen^ allah jegalak fi *atd 'amri!
Dadurch verlor das Geschlecht *Amri die Oberherrschaft und der
Häuptling der Hkük aus dem Hause ^Atijue oder 'Atiiwne wurde Fürst.
Id ibn *Atij[je wurde erster Oberlilluptling und einer seiner Nachfolger,
*Awde ibn Selim al-*Atawne, wurde von allen 8Uimraen stldustlieh von
{tazze nicht nur als Oberhäuptling, sondern auch als Feldherr anerkannt
Ef bezog den JJawa- oder Rba^a- Tribut von allen Bauern und Kauf-
leu ten^ ja selbst die Bürger von Ijazze und TJebron fllrchteten ihn* Des-
halb stachelten sie seinen jüngeren Bruder 'Amr gegen ihn auf und unter*
stützten diesen und seinen Anhang mit Geld und WaÖen. 'Amr rief die
bei Swes lagernden Terabin zu Hilfe, und so kam es zu einem Bruder-
kriege, der den fast völligen Machtverlust der Tijaha zur Folge hatte.
*Awde starb kinderlos und gebrochenen Herzens, die Kinder 'Amrs
wurden nur teilweise anerkannt, und die Terabin setzten sich im Gebiete
der Tijaha fest. Mit ihrer Hilfe riß nun das Haus Hzejjel von den
Gilniiin die größte Macht an sich und Solmau ibn *Ali el-Hzejjel ließ
die meisten Mitglieder des Hauses *Atij[je niedermetaelu.
Nun riefen die Bedrängten die türkische Regierung zu Hilfe.
Truppen von Damaskus setzten sich in Tiazze und im nördlichen Teile
des Tyaha-Geltietes fest und nahmen Solmiin gefangen. Er wurde in
Damaskus geköpft, die alten Hfluptlinge abgesetzt und neue Geschlechter
zur Herrschaft berufen. Da die neuen eingesetzten Häuptlinge keine
historische Berechtigung besaßen und sich nur auf ihr Geschlecht
stützen durften, waren sie auf die Hilfe der türkischen Regierung an-
gewiesen und wurden nach und nach zu treuen Regierungsbeamten.
So wurde auch allmählich Ordnung gesehaflfen, und weil sich die Be-
duinen sicher ftihlten, widmeten sie sich langsam der Feldarbeit. Die
meisten nördliclien Tijaha sind jetzt Halb-Fellal^in und nach wenigen
Jahren werden sie ganze Bauern sein.
Mehrere Unterabteilungen der Tijaha sind fremden Ursprunges,
So stammen die lydiizin und Ramftdii^ ^on den Gberat ab.
Die Beni 'Akbe, welche bei Zuhejlika lagern^ sollen direkte Nach-
kommen der Midjan sein und Moses soll sie in diese Gebiete geführt
38
hallen. üreprllngUch lagerten sie sQdlich von 'Aräd bei 'Ar'ara und
el-ll^toij erst siiäter kamen sie in die Oebiete von Znbejlika. Sie sind
berühmt wegen ihrer Weisheit und gelten bei aUen benachbarten Stämmen
ab gute Schiedsrichter. Von weitem kommen Streitende zu ihnen^ am
sich ihr Urteil zu erbitten und grllßen mit den Worten:
Möge dieser Ort bequem sein dem Ge«chlechte Jethro's und den
Schwähcm Mose»*, marljabu bikom 5a*ib wa§har musa!
Auch die Wtedat, al-Whedl (Fig. 3), die ihre Abstammung von
der Kachkomtnenschaft; deriye^ Qasans und Hosejns ableiten, lugern
mit den Tijnha,
Das Gebiet der Tijaha reicht im Süden und Westen von *ajn Ifdejs
zum rÄs w. al^MAjen, ras el-l^raje, al-MuhaMam, at-Tamad, 'ajn XajjJbej
w. el-Mejaat mit dem Wasser HewÄg, w. ez-Zert^* mit dem alten Wasser-
behillter ma' It^rä'e^ w.ebBijar^ dann gegen Westnordwesten zum w.abGn^z
mit t^iner Quelle, w. al-Morar mit dem Brunnen es-Seki, w. elOedid mit
dem Brunnen e!-Jarl^a, ma' Malhaj bir e^-yadr, bir el-Gedi» bir abu
Isrün, g. IJelM mit einem Brunnen am Westabhange, w, al-Gäjfe und
gegen Norden bis zum g. el-HaliK
Ihre Nachbarn im Südwesten und Westen sind die Twara, Selirai[jtn
(Wasm IIV)j Bell (Wasm X) 'Ajajde und SawÄrke. Sie teilen sich in:
ftMJderAt, el KdtVi
tJ-lJukük; el-Uukki
*ejAl *Arari, ibn *Amri
an-NtuÄ^ an-Natai^i
al-'AlaraAt, al *Alami
ar- KamatJ in , ar- KamajAni
afi-äalalijjin, a6-Salali
al Bd^nat, al-Bdem
Beni 'A^be
al-Bnejjat^ al-Bnejawi
ah*Awamrej ibn ^Amer
aB-Steyat^ Stewi
SVerat^ ibn ^^or
Die i^^d^rät zerfallen in:
I^dornt cMJrejzat
ar-RelMyk^j abu Rtaijet
Af-^alaba, abu ^utb
al-BfuratÄ, al Ihuii
al-Masamrß; abu Msemir
al-'Aiyät, abu *Afa
ftl-Btejbat, ihn Bnlih
ftl-IJamadat, ibn tjamad
WasserpUtzei
*ajn el-Mu%er
teil as-Seri'a
I bir abu -MI am Am
l im w, Ai'wen
^H
1
^^^*
^
^^^^ Geschlechter:
Sippen:
Waiserplätsse:
^1
1 l^d^rät eM;Irejzat
al-Fezanit, abu Fezara
.
bir abu-l-llamara
^H
^^L^^
an-Nasä^re» abu Nansar
^^^^H
^H
al'Jesara, abu Jaser
im w. Arwen
^H
^H
'ajlet abu Nadi, abu Nadi
teil eS-Seri'a
^H
^^^derM e§-§äne'
*ajlet abu 'Obayed, abu *Obayed
as-SeH*a
^H
^m oder al-Mat^r-
an-Nababrej an-Nabäri
al-MäaS aä-äer^i
^^^1
H ^ijje^ al Mt^rl^i
as-Sbejtat, abu Sbejt
el'Mawasa, abu Müsa
an-Ntejlät, abu Ntejle
ibn Dliejnm
el-Maralile, abu Marl,ial
a§-§abäjrej abu §bür,
eö-Seria
nl-M^aS aä'Öerki
1
^^^^B
Vjlet abu Mbarek, abu Mbiirek
aä-Öerta
^^1
^^^H
al-yababze, abu yubbejze
ff
^^1
^^HP
al-Harabde, abu Harbid
f»
^H
H ICdorat el-'OtmaB
aMÜüf, abu Kaff
al'Btün, abu Batn
al-Hawääle, abu Hwejäil
at-Turäan, al-Atraä
Zajed el''Abid, el-'Abd
el-'Aüimin, ibn *Atini
af-§ul'än, al-Asla*
el-Hurman, eHJurm
al-M§a^ aä-Serti
IT W
» n
bir at-TawÜ
ff ff
ff ff
aMM§aä aä-Serl^i
1
^^^^ Nur die 'Otman sind Tijalia und etammen von *
Otman ibn Rabbab^
^H
^M dessen Grab sie
bei 'Aslüg: verehren. Die Ubr
igen
Ivderat kamen in
^^1
^M unsere Gebiete von Medajen ^klehj und awar vor
den Tijaha und lagern
^^1
^1 jetzt gemeinsam
mit den *Otman.
^H
^^^P Die ijkiik zerfallen in:
^H
^m Geschlechter;
Sippen:
Wasterpl&tze:
^H
^M al-Gilmänj Gil-
el-Brejtijjtn, el-BrSlp
bir ez-Zmeli
^H
^^^ mani oder el-
an-Nawasre^ ibn Na^ser
n tj
^^B
^^H Hzejjel
al-Babarat^ aI*Bheri
el-HarÄbde, el Herbid
an-NawÄ^'e, abu Nä^e*
al-Marä je» ibn Mar'i
n n
ff »
ff ff
ff ff
K
abu Munözel
ff ff
J1
40
Geschlechter:
Sippen:
Wasserplätze:
al-^Amarat, al-
al-'Awdat oder ^ajlet al-Asad
w. 'Awg;&n
*Amari oder
al-Ugüg, abn IJa^^Äg:
bir Ftejs
GemiVatabu
al-IJawamde, abu IJämcd
efi-Serta
^Abdiln
al-Murannamijjin; ibn Murannam
bir ez-Zmeli
az-ZmejlijjiQy az-Zmeli
» n
al-KreJBijjiD; al-Krejäi
n n
as-Samamre, abu SaAimür
n n
el-Gcbärin, ibn Gibrin
n n
al-IJamamde, abu
'ajlet abu I^u£fa
aä-Serta
Ilamüde
al-Faräng:e, al-Frang^i
n
al-Garrajjat, abu Garri
n
al-Gelawin, al-Qeläwi
n
al-Maäahre, abu Msejhir
ji
el-Hzejlijjin, el-Hzejjel
n
al-'Ajütijjin, al-'Ajüti
n
*Atawne, ibn *Atij.]e
—
el-Mkdmen
el-Brcjkat, el-
al-'Aiajde, al-^Aiedi
el-Majen
Breki
al-'Agaj^e, al-'Ag:ejg:e
al-Gajfe
al-Hwaäme, ibn Haäem
el-Majen
al-lyatatwe, al-Ij^attAwi
Küntil et *Ag:nld
at-Tawafhe, abu T^fbc
al-Lig:nan; al-Alg^an
ar-Rijalat, abu Rijiile
al-Jwasfe, abu Jüsef
a(J-Pbej*at, a<J-X)bej*i
an-Nwajre, an-Nwcri
al-Mweleb
el-Majen
Die Brejkät sind keine Tijaha. Ihr Ahnherr heißt Brejk.
Grab zeigt und verehrt man bei al-Majen.
al-^AlÄmät; el-Mezä|11, abu Maznil cl-Hwelfe
*Alami, es-Slüh, abu Silhe el-Batita
el-Gatemat, abu Gakim el-Hwelfe
el-ysüs, abu l-IJsüs „
el-ßujüt, abu 9ejt el-Mlehe
el-FinSän, el-Fneä „
ed-Dawäba, ed-Döh „
el-*Anazin; abu *Ancz „
Sein
GeBchlechtPr:
Bnejjatj el-Bnej-
jäwi, (führen
als Wasm das
Zeichen: lAI)
'Awamre, ibn
'AmeTj (fiihren
als Wasm das
Zeichen: lA)
Steyaty 8tewi^
(iühren als
Wasm das
Zeichen: H)
►Skerat ibn H^Lor
Sippen:
ab*Umiir; ibn *Amire
el- 1 le^aziJLi iu, e!- IJ e^äzi
Nwafcj ibn Nafe*
Swalme^ ibn Salem
Hbotijjin, ibn Hbet
al-'A^^e, al-'Agäg:
al-'O^fim, al-*Okfi
el-Bm-ahme, eblbrahimi
el-Kaiädme^ abu Krejdem
el * M fi am raiid , i bn AI h am m u d
el-Knemat, ibn Knoni
as'Sawalmc% ibn Salem
er-Rawa^tje, ibn Radi
as-Salmbhe, ibn Sboh
an-NapiniäCj abu Ni'ejnieä
al-Fwasrej ibn Fares
an Nw4fre, ibn Naser
abÖelalat, ibn Geial
al-pwanmej abu Ranem
eA'Sebbijjm, ibn Sehbi
al-l^^waMe^ abu I>a'ed
41
WaB»erplätze:
zwischen g;. al-Bni
und el-Mweleh
Umgebung von
kalVt en-Nalil
g. Plelrd
( zwischen g. *Amr
1 und en-Naiil
Die Barakät, ein Geschlecht der NtüÖ, lagern südöstlich von eä-Seb
Zwayedj die übrigen Unterabteilungen der Tijaha wohnen fast alle
nördlich von sejl eä-Serfa, somit außerhalb der Grenzen des durch-
forschten Gebietes, wo sie Ackerbau treiben.
Al-^AzAzme.
Die *Azazme, die Sarahin ausgenommen, rechnen sich zur alten
Ma\^ze-Bevölkerung. Man Hndet sie in zerstreuten Lageni von eI-'Awg;a
im Westen bis zur 'Araba im Osten^ und von el-Majen im Süden bis Bir
es-Seba' im Norden. Nirgends aber besitzen sie ausgedehntere Gebiete
und stehen gewissermaßen unter der Oberherrschaft der Tijalia, denen
sie im Laufe der Zeiten die fruchtbaren Gebiete abtreten müßten. Bei
42
Fig. 4. Ein
ihren Nachbarn genießen sie keinen
guten Knf und gelten als hinter-
listige Räuber, die, den offenen
Kampf vermeidend, im Dunkeln
der Nacht die Herden überfallen
und die Hirten hinmorden.
Von den Siimhin erzithlt
man : Sie wohnten mit den Juden
nördlich vom w, Bir esSeW und
eä-hellälc und wanderten unter dem
Häuptlinge Sam*an aus.
Das Stammzeichen al-B4b
oder el-Ma!ial!e n wird den
Kamelen in den Oberschenkel
des rechten Hinterfiißes und das
Zeichen aä-Sahmi T den Schafen
in das rechte Ohr eingebrannt.
Die *Azazme, 'Azänii (Fig. 4),
teilen sich in:
^
Getehlecliter:
Sippen:
Wasserplitse:
Mhamdij[jmj
eMIalate'e, el-Malta'i od, el-Malta*a
Bir es-Seba'
Mhamdi
ez Zilan, ez-Zöl
©s-§ini
Sejahtn, ihn Sej^a
el-Martaba
tfatÄtwe, el-^att&wi
el Ma'allaU
el-'Urüm, el-*Ärmi
eMJala^
e!-Ma§ahIr, el-Ma^hür
e§-§im
el-GeJiädbej ihn öliedeb
j»
§nbhijjin, §nbVi
ar-Rawasa^ abu S4s
el-Biren
el-Banadke, ihn Bandak
el-^ala^
at-labäb*e, ibn Tabbii*
er-Rs^ijje
al'Rurejbät, el-^arib
temajel EMed
el-*EjÄdat, ibn 'Ejade
el-Biren
at-Tawi^in, atTawalp
II
eI-*Atajta, ibn 'Afifea
el-*Ajii
el^'OklAn, abu 'Otla
el-Martaba
el-W afijje, el Wafi
n
el'Gwahre, ibn Gawhar
er-Ra^ijje
^P^
^^^^v
^
^^^^^^^ Oeaclilechter?
Sippen:
Waaserplätse:
H
^H §ubliij[}!n, !?iiblii
el-'Alawin, 'Alawi
er-Rseaijje
H
el-'Ädasio, el-*Adeöi
—
H
^^^^ Sawalme. Subni
cl-lljül, abtt-I-Hejl ;
H
cz-Zawajde, ibn Zajed
el-Jetaniaj ebJetim
e^Fnkara , el-Faklr
liir es-Seba' und el-
Mweleli
1
el-'Äratin^ ibn *ArfTm
H
H^ Mrej'at. Mre'i
^
el-Martaba
H
^H Sbejbrit, Sbehi
—
^. el-I>arn n, el-IJalasa
H
^^^^ Mas'iidijjm;
er-Kked;it, er-Rkedi
el-ljala^a
H
^^H
el-Hamamde, ibn Ijaminfid
n
^1
el-*Awc(3ät, ibn 'Awdt]
n
^1
ehKW, el-lyal*
D
■
^^^^ Sarüliin, Sirbani
sie sind keine 'Azazme. Ihr Ahnherr Swelem, dessen
H
^H Grab sie beim mojet ed-Defijje verehren^ führte
sie in diese Gebiete aus
• ^^^^^H
^Ä^ dem w. Sirhän.
Sie zerfallen in:
H
^^^^P Getchlechter:
Sippeni
Waiierplätze:
H
^V ebFanil/in, el-
el-Itnrrän, el-tturra
el-'Aslüg
H
^^^H Farhani
el-'AwariDj abn \\mn
Bir es-Seba*
^1
el-H^Jorat, ibn Ha(Jra'
ei-'Aslii^
^1
en-NawasrCj abu Nwe^re
n
^1
el-öilkan, abu Galak
n
^1
eb9awamde, ibn TJamed
er-Rabama
^1
ebBu'ewatj el-Bu'ewa
el'Martaba
H
^H ez-Zaraba, ez-
er-Rukedat, er-Hukedi
Bir es-Seba'
H
^^^ Zerbi
el-GunCibj abn Ganb
»
^1
el-Kbelät, abn Kbele
n
^1
er-Rbaje'c, ibn Rabi'e
n
^1
el-Hawilsle^ ibn Hweäel
m
^M
at-Töräan^ abAjraä
f»
H
^^^^ el- Ayat, abu 'As
a el-I,Iawa§a, el-IIawasi
el'ßamr
H
el-Hdebnwwiit^ el-Hdebi
er-Rabama
^1
er-Rakabj abn Rikbe
el-Qalasa
^1
ebMegalnij el-Ma^'ümi
n
^1
el-'Ar^an, el'*Ar^'uni
el-Uarrar
j
44 ^^^
Geschlechter: Sippen: ^^^ W&«»erplät«o:
el-*A8Jät, abu *Asa et-Träkij^je, et-Turki eiyarrür
el'Metül, eMIjatel er-Rabama
ez-ZejadiUj ihn el-Maramjey abu Mrcmje el-l^iamr
Ziiyed el-ybekät, abu IJabbuk „
Ez-Ziilläm.
Die Zullam, ^ullfimi verehren als Almberrn Mhanna, besecben am
14. Hamig sein Grab im w. el-Hafir^ bringen dort zahlreiche Opfer dar
und gießen das Blut der Opferticrc auf sein Grab. Sie stammen aus dem
Süden, von dem großen Stamme der Beli» Ihr Stammzeichen sind el-
Matarfe^a lill, die auf die rechte Backe der Kamele eingebrannt sind.
GdAehlechter:
el- Ijlr ej na t , eb 5 r en i
Wasserptätse:
el Matrada und ebljafir
Sippen:
ar-Ratala, Erteli
ebWugü^, W^ügi
at-Twäl, at-Ta^il
el-Oenabib» Ganbnbi
el-Keäalire^ el-Ki^her
ebMahaj ne, ihn M hanna
ebKwalaj ebKuli
el-Hmesat, Hmesi
el-Hscnät, yseni ^
el-Bdür, ibn Badr „
Mit den Tijilha verbunden^ nahmen die ^ulläm den \4zazme nicht
nur die fruchtbaren Anen bei Ksefe, sondern auch gute Weideplätze
südlich davon. So gehört ihnen *Ar*ara, Kornüb, der Anfang des w. el-
Abja^, ar4 el-Butmi, el-Melahij die nOrdliche Hälfte von KeKnii; d-
Matrada und umm Rat/iten.
er-RabÄje*e, ibn Rabi^e
ei-Meieb
At-TawaraV
Die Tawfira*y T^i^arij lagern in der Umgebung des für Sina, Als
Ahnherrn verehren sie el-Öeb IJajüs, zu dessen Grabe in der Sandwüste
nördlich vom w. en-Na.seb sie jahrlich pilgern. Da ihre Weideplätze
außerhalb des von mir durchforschten Gebietes liegen, so gebe ich hier
nur ein kurzes Verzeichnis ihrer Geschlechter, wie ich es von meinem
Gewährsmanne erlaliren habe.
^^V Geschlechter:
Sippen;
W«8»erpUtfto$ ^H
^H el-^arärde^ ^rejdt
Nwasre, ibn NoKejr
w. Fejritn ^H
awhid Sa'id, ibn Said
^^1
^^^^ e§-<^awalliej Salchi
IJaramäe, Ijaram^i
w, ek-^h H
liamjunze^ J,iammazi
^^^^H
awlad Rabr, ibn pabi'
^^^H
^V *AwÄrme, *Ärmi
el-Lij^jale, el-Lili
w* as-Sidre ^H
el-F'awanse, el-Fjinüsi
^^1
al-Masa1)lie» ibn $ab1h
^H
diwi 'Arm?\n, ibn *Arman
^^M
^H el-*AIeIyüt, 'Alejki
diwi Mudabbel ibn Muddabbel ! "^^ ^^^'"""^ti ""^^ '''''' H
et-i'ür B
ez-Zraejlijjin» ez-Zmejli
w.Ba*ba'n.w.NaKeb ^H
diwi *Ajid, ibn 'Ajid
w. a§-§erem ^H
^H Muzajna, Muzajai
etj-It^fejrat, eH-lJfejr
w. Tarada' ^M
eiydcnit, eiy^ejr
■
el-Grarban, cl-A|rab
M
eI-*AwÄ.^e, abu ^Awß^
4
cr-Rwasa, abu Raa
■
an-Nijasa'j an-Nis
1
El-Hewftt
J
^^^f Die IJcwAt;
IJcwi^ lagern siidlich von den
'Azazme nnd Tijaha ^^|
^V zwischen der 'Arab
a im Osten, at-Tamad im Westen und dem Roten Meere ^H
^H im SüdeD* Sie verehren als AhEherren die Saw/ifira
, pilgern jedes Jahr zu ^H
^H ihrem Grabe, opfern daselbst Schafe, und zwar
80, daß das Blut auf ^H
^H die Steini>latte rinnt, wa-d-damm jisil *ala-n-nusfijel
K Die Hewat gehören ^H
^H zur einheimischen
Bevölkernngj lagerten jedoch einst mehr im Norden^ ^H
^H von wo sie von den *Azazme verdrängt wurden.
Sie sind griißtenteils ^H
^H Kamelzüchter. Ihr
Haoptbegräbnisplatz liegt bei
l^iadjan. Das Stamm- ^H
^H zeichen al-Matrak
r brennen sie den Kamelen auf die rechte Backe^ ^H
^H den Schafen in dag rechte Ohr ein.
■
^^K Geachlecliter:
Sippen:
WaeftefpUtse: ^H
^H Sawäfin^ Hawaii
NejÄmat, Nigrai i
ät-Tamad n. blr lyuret ^H
J^a^jre, al-l)ji§tr
^^M
Rawasa, abu Kas
^^H
Gescht eetiter:
IJamadfitj ijamadi
al'Halajfe, al-Ulajfi
ßipjieu:
WasserplHtiar
Mtür, abu Mafar
Kuntilet el-Qeräfi
yalajle, el-Halili
ßa<}jaD
Kasasbe, ibu KassAb
n
eblj^awaäme, eMyfUem
n
Safa.jhej abu Safilj
n
KorekiVnijJiu, elK urckfini
el-Gerafi
Mtejrät, abu Mtejr
en-Nabl
at TwAl, at-Tawil
el-Bliejr
el-Karndme, ibn Krejdem
IJandes
ed-DalahVt, ibii Dalal
n
al-*Aklan, abu *Atbi
elBhejr
eMs^awa^me, ihn l^njüm
*ajn TAba
cM_lawa|re, al-yatri
Vjö Turban
al-KtuDj iba lyata'
n
\
Es-Saidl^lJiii.
Die Sa'Sdijjinj es-Sa'idi, lagern nördlich von den IJewät und ast-
iicb von den 'Azazme auf beiden Seiten der 'Araba. Ihre Grenze läuft
von der Mündung des w, el-Merzeba in westlicher Kicbtung zum g. Naflj^
dann südwärts zu den bijär el-*Eded, nal^b el-Bejjixne und in östbeher
Richtung zu mi* Rarandalj h. Delära und nordwe^twärta zu cM law war,
el-Ijtamr und Merzeba. Einst wohnten sie zwischen teil ebFär e und
*Ar ara, wurden aber von dort von den Tijaha verdrängt. Ihr alter
Begräbnisplatz liegt bei *Ar'ara in al-Falha. Als Wasm führen sie er-
Rwekeb U auf dem Hinterfuße und eb'Ärata I auf der Stirne der
Kamele und Ziegen.
Ihr Ahnherr as-SwIri ist eigentlich Ahnherr nur der Ramamnc.
Sippen:
Ramämne^ ihn Rammän
er-Rwä4jc^ ibn Rwedi
ad-Darafkaj ihn Edj*afak
eiyamadatj el-Hamadi
at-Tahiliin
e^-Srüriytn
el-Madakir, ibn Dikr
as-Swejjatj es-Swej
QeBchlecbter:
as-Sawärje, Sw^ri
l>:abala, I^bali
WaiAerplätset
mi* Mlehe, nördlich
vom w. ebLehjane
Delftim
5arandal
b!r yammäd
^PW^
^^^^^^ ^^
^^^^^ Oeschlecbter: Sippen:
Wasserplfttse:
^H I^abala, l^hkli el-'Amenitj el-'Am^ri
pnrandal
^^^^ el-JJamrijta, ibn Hmejla eHiamr
^^^H eii'N^uz^ ibn Enl^Lez
TJ
^^^B el-Bhej^t, al-Bbesi
n
^^^^H el-'Awnat, ibn 'Awne
Belara
^^H
^^^^ Die Dbur sind ein uralter Stamuij der
einst die Gebiete südlich
^H von es-Sbejta besaß. Jetzt leben aie zerstreut ab kleine Familien unter
^B den PJewÄt, Tijaha und Sa*idij^tn.
^^m ^AkabawIJJe.
^^^^ Die Bewohner von el-'A|:aba besitzen keine Felder. Nur von den
^H IJewat [vaehten sie anbanfuhige Fläclien, insbesondere im w. el-*Ol^fi,
^H die sie bewirtschaften. Kleinvieh halten sie
nicht, und die Zahl der
^H Kamele beträgt kaum 200. Ihre Erwerbsquelle bildet der Transport-
^H handel mit Ägypten und Arabien und dann
die Palmen. Man zählt in
^H der Umgebung ungefilhr 3500 Palmen und
schätzt den Ertrag einer
^H ausgewachsenen Palme in guten Jahren auf drei Megidi (K 14'40)j in ^^
^H schlechten aber nur auf die Hälfte.
■
^H Sippen:
Ursprung: ^^M
^H 'ajlet el-Kibriti
Hazze ^H
^H 'ajle Ma4i
Said ■
^H 'ajlet ed'Selj Mbammad
^^1
H „ el-Giirhi
el-Bahira ^^H
^m „ 'Abdelfattah
'Ajed ^H
^H Jasin
Halab ■
^H „ 'Abderrahmrtn
f:>a!d ■
^H „ 'Abdessallam
^^m
^m „ es-Stübi
Ägypten 1
^m 'Apd
^H
^H „ el-Hend^iwi
Indien ^H
^H „ el'Bederi
Ägypten ^M
^B „ ahn *Ajjat
i^Bli ■
^^m jf ahn Junes
^^1
^H ^ *Abdelgwad
Ägypten ^^
48
Sippen:
'ajlet abu Smä^tl
„ el-^Abid
„ el-Fabri
„ eI-*Äjed
Ursprung:
Ägypten
Sudan
von den Ma^aze
Al-'Imrftn.
Die 'Imran; el-^Imräni; lagern östlich nnd südlich von el-'A]}:aba.
Sippen:
el-Hlelijjin, ibn Hlejjel
el-*A§abin, 'A^bani
e§-§emäsne; Samsäni
er-Rw6kbin, er-Rwekbi
el-J^awasme, ibn Is^äsem
el-'Abadle, el-'Ebdeli
TränkpUtze:
w. es-Sidre
5aW
el-ym«4a'
Hw^tftt et-Tlhama.
Die Qwetat et Tihama lagern an der Küste des Roten Meeres
südlich von den 'Imrän und bestehen aus:
Geschlechter:
al-'Omerät, erOmeri
al-Mesaid, al-
Mas'üdi
Sippen:
al-Fawajze, ibn Fajez
al-^rülj:, aHJara|j:
a§-§hÄhijjtn, aä-Sihbi
an-Nsejrät, abu Na^ir
al-^adäjre, ibn ßadir
ar-Rw&Sde, ar-Rafidi
al-Fawase, al-Fasi
al-Lebäjde, al-Lebedi
at-Taräfje, at-Tarfawi
al-!tladajre; al-^Jadiri
al-Gerajre, abu Grajr
al-Farahin, al-Farhani
ad-Pljabin, ad-l)ibäni
az-Zamahre, az-Zamhari
Wasserplätze:
w. 'EjM und el-Bada',
östl. von MorÄjcr Sa*eb
al-Bwara
n
w. aHJabt und I^Lijäl
n n D
n n n
eHJrejbe und *Ajnüna
Zihd und *Ajnuna
^^n
^^^^f ^^H
^^^^" Geschlechter;
H at-Tkekat, at'Tafeiki
8i(t|ieti:
diwi Salame, ibn Salatne
r, 'Amere, ibn *Amere
^ *Aleüae, ibn 'Alejjrm
WiiflserptiltKe: ^^^^H
Deba^ wo anch ein ^^^H
Miihäfe? des Wäli von ^^^H
Gedda residiert ^^^H
^M Selemijjin^ cs-Selemi
ad ' Dakaj k c, ad Dak i k i
el-Orejnbiit, el-0rejnl>i
as-Sawamin^ aä-J^ami
atTakatl>a, at-TäktaVi
as-Swejyat* as-Sawij
pefe Serma ^H
w. Sa'lawwa ^^^|
w. al-Matadän und ^^^^H
al-Badfa ^^H
^m al'Obeüat,al-*Ol,Ä-
^H^ wani^ (stammen
^^^^ von den IJarb)
al Lahäjbe, al-Lahibi
at-larat).ie, at-TrejSnldii
abAznam ^^J
b. al-'Abden ^^^H
^^m el-Mawase, al-Müsi
al-Kdüd, abu Kadd
an ->N'j>amat, ilm Näg^em
Sabatin, ibn SbejUn
el-^fa, el-IJafjan
w. $irr und an-Ng;ejl ^^^^|
^M aI-Me§Shir, al Mag
al-IJataj'e, al-Hati'i
an-Na^ajrc, ibn Nusejr
el-Makäkwe, el-Makik
al-Bdun, al-Badani
w. abu ^zäz ^^^1
^V alJ^ur an, al-IJ^ur'ani
ar-Rawä.Ade, ar-Kasidi
diwi Barahimj Barahimi
el-CTelawiJLJe, Crelawi
an-Nnsejrat, walad Nastfar
diwi TJmnd, ibn I^miid
w. Arzej^an^ el-Aznam ^^^H
w. Murra ^^^H
n J
^ alGawahre, al-Gawhari —
Liben, en-Nhejre ^H
^H al-KbefJat, aMvbefJi
atTawäjrej abu Thjre
'ejäl NwofeJ, ibn Kofal
el-Gawflgre, il)n Gaser
sejl lyiijkn J
Peba ^H
^^f^ al-FabÄmin, al-Fli6-
^H mäni
awlad Sa*id, ibn Sa id
awtAd A*lajje, ibn Alajje
el-Hamadat, ibn IJmöde
g. el-I.Ialäl
w. Sadar
^m el Gerafin, el-6ar-
^H Mut iL knhi* VHntm, 10
al-Ftnb, al-Ft&hi
cbBisasa, cl-Bsesi
w. I,>eba
n
4
60
BelL
Der große Stamm der Beli lagert südlich von den 5wetat et-
Tihama und teilt sich in:
Geschlechter:
al-Ma*atle, Ma^eljJi
Sippen:
er-Refadat, ihn Refädo
diwi Selim, ihn Selim
„ *Awe(Ja, ihn *Awe<Ja
„ Mirdid, ihn Miräid
„ *Äid, ihn *Aid
„ ^A\cl, ihn *Atl
^ Mbärak, ihn Mubarak
e8-§awam*e, Öawm*i
Wasserplätze:
el-Wi^h
n
n
n
n
el-Badf
ar-Rmüt, ar-Rmüti
al-FawA(}le, el-Fa^li
az-Zabbale; az-Zabbali
as-Sahame, as-Sal.iami
al-Wah§e, al-Wabsi
al-Mawahib,al-Majhübi
er-Räüd, er-Räüde
1 e§-$adara und
el-Helban, Helbani
1 Tajjib Ism
el-fjomran, el-IJomrAni
el-tJarrär
el-Hmur, Hemri
en-Na^ben
el-Fre at, Fro'i
el-Gajda
el-'Efene, el-'Efin
eHJarrÄr
.—
w. Neg:ed
ar-Rajawin, Rarawi
el-Kirr
cs-Sarabta, Srobti
w. Neg:ed
el-Gedül, el-Gidli
abu Tirrc u. ed-Dil
el-Bwcnat, el-Bweni
^Eddan
el-Isara ata, I^ar'üti
el-Kirr
el-Gem*an, Gem'ani
el-Gwa
(liwi Mhanna, ihn Mhanna
el-Pä'a
es-Salem, ihn Salem
n
as-Sbfit, Sbftti
Badda'
eH>lawäsme, ICasmi
n
az-Zrfit, Zcrti
'AJiLbal
el-Weban, ibn Woban
n
el-Lwata, el-Lüt
$urüm
as-Seba*, Seba^i
el-Fara'a
aä-Sawamin, aä-Öami
es-Sidre
diwi Gbel, Gbeli
el-Fara'a
Qeichlecbter:
eMImf, Herfi
el-'Aradatj *Aradi
Sippen; WasöerplÄtze
(Uwi Mliammad, ibn Mliammad el-Ma-j*
„ Srllem, ihn Salem
„ Zejäy il>ii Zejtl
cd-Uat^nrniay l>ukrüm
*ejfil Mu'alla^ ibn Mu*alla'
el-K^rün, Krimi
e8-8a*edät, Sa'cdi
el-Hsejmnt, el- Hse j mi
el-Bwejjtit, Bwej
d-Anwa
Hawtale u* Ne^el
ed-Dafne
el'Kirr
el-l^asana
el-Kföf
Der große Stamm der IJwelat, Hwoii^ leitet seinen ürsj>riing von
ywet abj der aus Ägypten stammte und auf einer Pilgerfahrt nach
aI''Akaba kam. Hier wurde er fieberkrank und blieb bei einem *Attwi,
einem Angeliörigen des Stammes Ben! *Atijje. Diese hatten Weizen
und 0 erste für die Pilgerkai-awane zu hesorgen. Es kamen Getreide-
händler von Cä-Sam; Syrien, und die *Atijje mußten sie vor Üherfällen
schützen. Ala tjwet gesund geworden war, blieb er hei den 'AtiJLJe und
begleitete als Nazur diese Getreidekarawane. Da er sehr verscIi lagen
war^ machte er es mit den Händlern ah, daß sie nördlich von *Akaba
anhielten. Als die Pilgerkarawane ankam^ war nicht genug Getreide
in *Akaba und der Hfluptling der Beoi 'Atijje wußte sich nicht zu helfen.
Da wendete sich der Pascha^ der die Karawane begleitete an ITwct^
und dieser vcrschaflFle das nötige Getreide, Von der Zeit an wurde er
mit der Besorgung des Getreides in 'Akaba betraut; bald gesolltcn sich
zu ihm mehrere Familien, welche den Namen IJw^{ftt annalimen.
Andere wieder erzählen, daß TJwöt ursprünglich anders hieß, diesen
Namen hätte er aber wegen folgender Begebenheit bekommen: Er war
schon reclit mächtig geworden und wollte dem Häuptlinge der Beni
*Atij[je nicht mehr Gefolgschaft leisten. Als dieser einst zu ihm kam
und ihn zum Gehorsam aufforderte, zeichnete TJwet im Sande diejenigen
Gebiete, welche er sieb nehmen wollte, und machte um sie mit seinem
Harn einen Kreis. Nun schwur er, daß geradeso, wie ihm nienmnd
seinen Harn nehmen könne, ihm auch niemand diese Gebiete entreißen
werde. Wegen dieser mittels Harn gezeichneten Umgrenzung soll er
den Namen IJwet bekommen haben. Sein Grab liegt in I.Tesma.
4*
52
Seine Nachkommen verdrilngten versctiiedene Stämme; so mußten
ilmen im Süden die Beni *Atui*^ weichen, im Osten die Sararnt, im Norden
die IJeni Salj!% im Westen die Tcraltiiij und im Nür4westen Tswangen sie
die Ijew^aja und die Salnjfa zur Auswanderung* Auch iuhrten sie oft
Kriege mit den sich immer mehr auöhreitenden Beni Sa^r, die sich ihre
besten Weideplätze aneignen wollten. Öfters mußten die Ijwetat weit nach
Süden fliehen^ manchmal aher wurden auch die Stjnr hesiegt, so in dem
glorreiclien Kampfe jom al-Batra, in dem der*Alj.id der Sh^r Ihnljamed fiel.
Die I.lwetjitsind KamelzUcliter und machen der türkischen Regierung
viel zu schaffen. Der OherhiUiptling *Arär ihn Gazi wnrde 1894 durch
List gefangen und in Damaskus eiDgekerkert. Da sich jedoch sein
Stamm trotzdem nicht fllgen wollte, wurde er nach zwei Jahren frei-
gelassen und zum türkischen Beamten ernannt mit einem llonatsgehalte
von 2d Megidj. Nehstdeni liekommen die IJwet/it von der Regierung
Ma ase^ und Kwar in den Jahren, in denen politische Verwicklungen zu
befürchten sind^ regelmäßig und in ziemlicher Höhe; ist aber überall
RnliCj dann bekommen sie nui' wenig.
Den Oherhlluptliog der zweiten Gruppe der IJwetat, Mhammad
ihn Gädj gewann die türkische Regierung durch große Geschenke^ und
er spielte unter den dortigen Beduinen eine große Rolle bis zu seinem
Tode (19001 Im Herzen war er ägyptisch gesinnt^ denn von Ägypten
wurde er besser liezahlt. Die türkische Regierung fürchtete ihn; darum
trachtete man, ihn durch Güte zu gewinnen. Er wurde nach Konstantin
nopei eingeladen^ daselbst als Gast Seiner Majesillt mit Ehren empfangen,
bewirtet und erhielt alle möglichen Versprechungen. Er wurde zum
türkischen Beamten ernannt, bekam schöne Waffen und Kleider, und
fortan bezog er und sein Geschlecht jahrliche Gaben , ma*a§e, an
KJeideni, Nahrungsmittchi und Geldern.
Als Häwa bekommen die Hwetat:
Von den Sarfirat, und zwar von jedem Zelte» je nach der Größe,
2-4 Megidi.
Auch eä-Sobak mußte ihnen die Häwa zahlen.
Die Ma'anijje mußten für etwa 60 Reiter jedem 1 Paar Gazme, rote
Stiefelj und je 2 Fiogan Kaffee entrichten.
Von den Na'eniat^ Lijatne und cs-S'üdijjin von Bsejra zalilte jedes
Zelt 3 Midd Gerste.
Die yamnjde von $enefhe und die Gawahre von Tfllc zahlten:
jede Familie '2 Midd trockene Feigen» 2 Midd Weizen^ 2 Midd Gerste
und 3 Kotl Öl
53
Die Na^emAt von eI-*Ejna je i Midd Gerste und 1 Midd Weizen*
Die Kawame jedes Zelt 6 Sa' öerste und 6 *Sa* Weizen.
Die Eiuwohner von Tejma': jede Familie 2 Midd Datteln und
insgeeamt 2 Mäntel.
Die Einwohner von el-ööf — aber nur zwei Quartiere — jäbrlich
6 Mäntel, während die illjrij^en fünf Quartiere nichts zu zahlen haben.
Die Bewohner von SakAka^ Itre und Kaf im w. Sirhan: jedea Dorf
2 Mäntel.
Unternehmen die TTwefAt einen Kriegszu*^ in die östliehen Gebiete
und werden sie gesehlagen, so Bind die Bew^ohner der aufgezählten
Dürfer verpflichtet, die Fliichtlinge aufzünehmeu, zu liekleiden und zu
unterstützen, chimit sie zu den Ihrigen gelangen können.
Die IJwetat teilen sieli nach den herrschenden Familien in zwei
Gruppen: Hwefat ihn Gazi (800 Familien) und Hwf-tnt ihn Gad
(HX) Familien),
Kowtn ibn Oäzi.
Die TJwetat, welche aS-Sera* und die östliche Wüste innehaben,
heißen IJwetat es-^afha oder P^owni ihn Gazi. Ilu' Wnsm ist ah
Awfeheg: M,
Sippeni Wasi8eri*lätKe:
Frogat^ Fregi \Jov
el-Musabhi|jin, ibn M^abbel; ^
el-Fatenaj Fatni —
es-SmehilJin, Smehi —
an-Nawasre, Nf^ri al-Gafar
aa^Südan, al-Aswad „
el-Gebahinj abu Gebhe ^
'ejal IJamdj ibn Hamd „
*ejal Salame, ibn Salame „
eä-SumCit^ a§-Öamt „
ejal Gazi, ihn Gazi „
el-*Awdat, ibn 'Awde „
ed-l>ijahat, ibn Dijab „
el-Hedban, aMIedbAni ^
ejal Ijamd, ibn IJamd ^
DantwSe, ibn Darwi^, *ejal 8ahnan, ibn Salmän Odrob
(stammen von den *ejal Musi, ibn Mim „
Beli abj
Goschioc liter:
at-Tawajhe, abu Tajeh
el-Mataita, Matlaki
54
Marä je, Mar*Äwi
ad-Dmänijje, ad-Dmäni
al-'Utün, al-*Aten
Geschlechter: Sippen: WasBerplätKe:
^Amamre; ibn ^Ammär er-RkSbät; abu Rukbe a$-§ada|^
el-Bhöhät, el-Bb^ti
as-SIemanijjtn; Sleman
el-Mezäjde, ibn Mizjad
el-'A^älin, 'A^län
a§-§awäwne, a§-§wew!n
el-Meäale, ibn Miä^al
er-Rasa^ijje, er-Ra§a*i
el-Gebaha, Gbehi
el-*Aiadje, 'Aledi
el-'U^M, el-'A^l
awläd *Ali, ibn *Ali
'cjäl Muhammad; ibn Mhammad
*ejal Mbärak, ibn Mbärak
er-Riza^a', ibn Rizt
at-Teramse, at-Trejmsi
el-MabäsnC; Mahseni
er-Rawaäde, RA.§cdi
Den IJwetät as-§afha werden beigezählt auch die
Zawäjde, az-Zajdi awläd Matlak, ibn Maflalj:
aä-ÖbejtAt; aä-Sbejti
al-Mizene, Mizni
az-Zeläbje; Zeläbi
Täsän und
aba-1-Lesel
Gorba
el-Gafar
Iram
Hwdtät ibn Gad.
Die IJwctat ibn Gdd, auch el-^Aliiwin genannt, wohnen in eHJesmi:
Sippen:
Geschlechter:
fjwelhin, Swelti
Makäble, ibn Mekbel
el-Mahämid, ibn Mahmiid
el-Bdül, el-Beden
es-^kür, es-Sakr
el-H(][erat, el-HcJeri
cs-SalUimin, ibn SaUam
el-Farrägin, Farragi
Wasserplätze:
g. Ramäm
*ajn Fahhäm
el-Heg;fe
eUIeg-na u. w. Müsa
eä-Öebibi
n
Mleh
yegna
Gescblecliter:
es-Srürijjiiij ihn 8rür
el-Mena^e'e, el-Men^e*i
alKidman^ al'Kdejjem
BB-Sallkmht, as-Sallami
al-RajüliDj al-^lajali
Sippen:
ai Mtkbel, ibü MikLel
ainainniadj ibn HammiUl
*ejal *Alij ibn 'Ali
al'ts^r'nu, abljj'a*
el-Banai5in, el-Beläi
Vjal Salem, ibn SiMem
Wasierplütze:
Delära
eMJawwar
el-Ktejfe
w.al-Falek^ el-Heu^fe
Mleh
Kalha
Die Rawagfe, ibn Ragef, lagern westlich von den Srür und ßiml
alte Bewohner der Dörfer zwischen *ajn Hbes und Delara. Sie wurden
stets mehr und mehr verdrilngt. Noch vor 30 — 40 Jahren besaßen sie
14 Stuten. In den letzten Jahren ruinierten die Kik^ Heuschrecken^
ihre Felder, so daß manche auswanderten und viele vor Hunger starben.
Jetzt zählen sie zehn Mann und drei Frauen. Wie mir mein Gewährs-
mann erzählte, küunen sie nicht heiraten, weil sie von ihren Nachbarn
verachtet werden. Sie sind so arm, daß sie weder eine Schüssel noch
einen Deekel zum Brotbacken besitzen,
Na'^mät eä-Sera*.
Die Na^emat eö-Sera' werden oft den IJwetat beigezählt, obwohl
sie Überreste der einheimischen Bevölkerung bilden und Kleinviehzucht
betreiben. Ihr Stammzeichen ist Bakur und Mati^a^: p
Gesell Lüchtor:
al-*Ah\jde, 'AUkli
i-Sl^mat, ea-S16mi
as-Salämiytn; Salami
Sippen:
WasserplÄUej ^^^H
KawA^dCj ibn RAsed
al-Bast« ^
NagHgine, ihn Nagern
Ajl
Ijtawänme, Itanmi
aba-l-'A^äm ]
Sa'adne, SaVklui
n
ZaVdin, ez-Za*lan
n
'Anikde, *Arkadi
*»
aS'SbiVj as-Sab*
n
es-Sabalin, es Sal_ili
n
Setatle
n
'ejal 'Abbas, ibn * Abbas
7)
56
Maänlife.
Die aUdliche Stadt heißt Ma'Än el-Miv^riiJe oder el-Kebire oder el-
TlegAziyc und zählt etwa 150 B'aDiiHen. Die Bewohner MaViiiiye, Ma'äni,
führen als Wasm el-Hadame iiud ilatraken; ^.
Sie teileo sieh in die Bewohoer der Unter- und Oberstadt, die flir
pich befestigt sind und sich schon oft bekriegten: et-TahAta^ Tahtani,
und al-Kara^in, ibn KrejMn,
Die Tabata zerikllen in;
Gescblechtör;
Si|>|)On;
el-5a Walde, Ibiledi
üerarje, ibn (ierrar
*ejal Haniad, ibn Ijamad
en-Kawilisre, Kaveri
Ijammädtn, Hämdi
lyabab*c, Kabbä'i
*ejal 'Awde, abu 'Awde
al BezAj'e, al-Bzei
el-Bawwabiu, el-Bawwah
'eja! ^Ihammad, ibn Mhammad
el-Fanatse, el-Funtsi
'ejal Daud, ibn Däud
'ejal Sweter» ibn Sweter
el-Hutaba*, ehHatib
'ejal 'Amrj ibn *Amr
Die KaraStn zerfallen in:
Geschlechter:
Sippön:
el-HelÄlat, Helal
'ejal I;Tsen
*ejal Mar i, ibn Mar i
—
el^^Abid
—
el-*Ak/ijIe, *AVeli
Ära re, Ar an
*ejal SlimAn, ibn Slimän
at-Takhln, Telhüni
^
e?-$allabatj J^allah —
Die nördliche Stadt heißt Ma an es-Sapre oder eä-SAmi|je, der alte
Name lautet jedoch el-Moiiira; es wohnen daselbst etwa 100 Fi
Die Bewohner bestehen ans:
Oeschlecbler:
'ejäl el-IJaHÄn, ibn el-I,Ia§An
en-Nis*e, en-Nis'i
*ejal 'Abdallah, ibn * Abdallah
Sippen:
aer aiie ^^m
amilien. ^H
67
Oeschlechter? Sippen;
at-TawuLte, Töbti —
^ejal IJajjäne, abii IJa^ane —
el-l^aramöe ar-liaSajde, Kaätdi
*ejal Grim'e, ibn Gim'e
el- H awara*, el- H üri
el'Grejjnt^ Oerwi
'ejal eä-Selleb
Die Bewohner von ^la an widmen sich dem Handel und teilweise
ancli dem Ackerbau, Sie pachten nUmlich anbaufUbige Gebiete, anVjii
-slsjLi, von den Beduinen, denen sie ein Fünftel des Reinertrages abliefern.
Den Ma'aniyc gelioren mir imfruchtbure Gebiete, aradi el-ba'aL Man
findet die Felder der Ma^änijje in den Gebieten von Baata» Ajl^ aba
d-*Azam^ welche sie von den Na*emjit pachten, dann bei el-Fwele und
abad-Leselj die den Mara in gehören, und aueb bei l.>drj der Besitzung
der Frew:at.
El-LlJÄ|ne.
Die Bauern von al-Gi heißen LijAtne, Lejtani oder Liti und zählen
etwa lOi) Familien, Ursprlinglich wohnten hier die Beni Hamide. Einst
kam zu ihnen ein 'Araber, namens Sälem vom Stamme der IJfu^b, Er
heiratete ein Mädehen der Beni yamide und seine Frau gebar ihm drei
Söhne: tjalife, den Almherrn der Halajfe, Ulef, den Ahnherrn der Ulejfat,
Radi^ den Ahnherrn der Rwfi4je, Zu diesen drei Geschlechtern ge-
sellten sich bald andere und nannten sich gemeinschaftlich Sriir. Mit
Hilfe der sich vordrängenden FJwßfat wurden die Beni Hamide ver-
trieben. Nun verbanden sich die Sriir mit den einheimischen *Obedijje,
nahmen den Namen Lijatue an und besitzen seit dieser Zeit die Um-
gebung von al-Gi.
Ihr Gebiet reicht von er-Rst^s im Süden bis el-'Arga* im Norden
und von den Bergrücken im Osten bis w. ed-Der im Westen. Dal,ialia
bildet die Grenze zwischen den Srür und 'Obedijje. Sie haben den
anbaufilhigen Boden geteilt, der Besitz einer jeden Familie heißt Suk^a»
Sie zahlten yawa den 'Amano und den IJwetat ibn Gäzi^ und
zwar jede Familie drei ^fV Weizen.
Geschlechter! Sippen: Wasserplütse:
eä'Srür, SrÜri, IJalajfe, Hlafi el-Gis
Rawadje, Rwe*|i e()-l,)ba'
58
Goiclilechter:
Stppeu:
WaBserplJ&tssf
eä-Srftr, Srilri;
Salnmin, Salmäni
el-MliaUe
Farag;at, Fargri
ed-Dabaha
Sa'odat, ibn Sa'id
'ajn Emün
Falaliat, Flahi
el-Mhalle
Uleifat, ibn U!*^fi
Vju Emun
el'F<jluI, ibn Facti
i». el-Fedüli
'Obediije, ^Obedi
HIalat, Hlali
el-MlieUe
Nnäratj Nasari
n
el-Maäa*elej Ma^^ali
w. MÜsa
Hasanjit, Hasan
zahrat ebHäziie
*Alaja, *AIi
el yrejbe
Nwaäe, Kowfeli
^ibnit cl-IJazne
IJamadia, ibn IJamdim
n
Samasia
n
'Amanttj 'Araari
n
ybejhät, ibn Sbejh
f>
In al-WVjra wobnte eine christliche Sippe, baniCde min en-nasara,
die 4U Männer zählte. Sie lebten ganz flir sieb, hatten keine Gemein-
schaft mit den Bewohnern von el-Qi und erlaubten nicht^ daß diese au
ihren Opfern teilnahmen. Einst schlachteten sie ein Opfertier uind teilten
das Fleisch nach der Zahl der Männer in 40 Teile. Es schlich sich
jedoch unter sie Salam ahn Zrejle, entwendete ein Stück Fleisch nnd
floh, ohne bemerkt zu werden. Als sie nun die 40, Portion nicht finden
konnten, betrachteten sie es für ein ungünötigea Zeichen und wanderten
ans. Man glaubt jedoch, daß sie von den Arabern verdrängt wnrden.
Nach ihnen fiel el-W'ejra den Illahlt zu.
M mär in.
Der Almherr der ^\märtn^ 'Amrani, heißt 'Abdallah. Sein Grab
liegt bei den hafajer er-Rabama und wird hochverehrt. Vor dem Grabe
stehen zwei Steinplatten (etwa 60cm hoch), auf welche verschiedene
Votivgegenstände gelegt werden. Als wir an dem Grabe vorbeiritten,
sahen wir, wie es unser Führer verehrte» Er trug nur das Hemd nnd
einen zerrissenen Mantel, aber er wollte doch dem 'Abdallah etwas
schenken. Dariira zog er einige Fildcn aus seinem Kopfstrange und legte
sie — die Steinplatte streichend — auf diese.
59
Jetzt lagern die 'Amarin meistens am Ostrande der 'Araba, und
zwar in el-HiSe, dem nördlichsten Teile von es-Sera'. Ihr Gebiet wird
abge^enzt im Osten vom w. el-^Arga', im Norden von ras ed-Dehdel,
im Westen von Raljama nnd im Süden vom w. el-BG<|a\ Sie züchten
Ziegen und sind berüchtigte Ränber, Als Stammzeichen führen sie
Rwekeb: H, zählen etwa 50 Familien und bestehen aus;
ei-Saw/iäej ahn Suäe
*ejM 'Awadj ihn *Awad
'ejal Ilamtd^ ibn yarald
ei-IiuiüS. j&ufii.
El^Onene.
Das Dorf ehGnone haben stete Fehden mit dem l*cnachbarten
Dorfe el-^Enik ruiniert. Als Ursache des letzten nnd blntigste.n Krieges
erzählt miin, daß einst die Knaben von el-Gnene mit den Knaben von
el-'Erak spielten^ wobei durch einen unglücklichen Zufall der Sohn des
abn-l-ljKne*än getötet wurde, enkatah Da abn-Myne'an den Täter nicht
kannte nnd nicht wußte, ob er ans ebCInene oder aus eI-*Eräk sei, be-
schloß er, sich an beiden Dörfern zu rächen. Er ging nach el-'Erak
und teilte dort im Gelieimen mit, daß die von el-Gnene ihre Tennen
plündern woUeu. Die Bewohner von el'Enik wollten ihnen nun zuvor-
kommen und die Tennen von cl-Gnene überfallen. Da lief abu-l-Iyne*an
eiligst nach el-Gncne und schrie, daß ein Überfall von el-'Erak drohe.
Wohl bewaffnet erwarteten die von el-Gncne die von el-'Erak, Abu-
l-lj[ne*iin versteckte sicli liinter einem B\^lsen zwischen den beiden Par-
teien nnd schoß von dort einmal in die Reihen derer von el-'Erät, dann
wieder in die Reihen derer von el-Gn^ne, nnd traf jedesmah Nun
stürzten sich beide Parteien aufeinander und es fielen auf beiden Seiten
80 viele Männer, daß die Weiber mit den Kindern auswanderten und
sich den ^awarne und Hobakijje anschließen mußten.
Ein Teil der Bewohner von el''Eral>, die S'iidiyin, ließen sich in
dem sujill en-Nkah genannten Gebiete am Südwestende des Toten Meeres
nieder, wo sie Ziegen- und Schafzucht betreiben.
Er-ResÄjde.
Die Reäajde, ibn Raiid, sind mit den IJwctat Idutverwandt. Sie
fuhren als Wasm al Awfeheg: M, Bälden etwa 50 Familien und be-
stehen aus:
60
Sippen:
WaBnerp lltze:
ejal Unruh
eS
Skt^rijje und el-Rwer
Rwafle, Rafli
Gwar Budda
ftwäürae^ ibn l^änem
m
Ivmnr, abii Kamra
n
Mahlziz, aliu Miihajziz
n
AIrMcsäid,
Die Meaa'fd lagern in den »Schluchten tles iistlichen Randgehirges
der 'Araba /.wischen Fenan und w. es-Salamlini.
Sie stammen von den ReiAjde ab. Ein Angetiöriger der Reäajde
hatte Uingaug mit einer schwarzen Sklavin. Als der Häuptling Mal'ab
ibn Ras^id erfuhr, daß die Sklavin sctiwaDger sei, zwang er den Mann,
sie 7M beiraten. Deswegen wurde dieser vom Stamme ausgestoßen und
floh in die *Araba» Die Sklavin gebar einen Sohn, dem der Vater den
Namen MaB%'id beilegte, Mas'iUl Iieiratete wieder eine Sklavin, weil ihm
kein Stamm eine Tochter zur Frau geben wollte, und dieser ist der
eigentliche Ahnherr der Mesa !d, die nur eine Sippe bilden.
ITseJfftt.
Die ^Äsejfät lagern in el-^Araba gewöhnlich mit den Mesald, Sie
stammen von den Beni 'Atijpe ab und Äählen etwa 20 Zelte,
^
Ei-Menäge'e.
Die Mennge^e stammen von den ywetat ibn üäd, wurden aber
ausgestoßen und zählen nur etwa sechs Familien, Sie lagern aiUUich
von den FJ warne, (slldlich von den ed-Dabba genannten Hügeln), in el-
*Araba und gelten mit den 'llsejfat und Mesa^id fllr die geföhrhchsten
Räuber. Sie haben wohl die meisten Überfälle der falrrenden Kaufleute
auf dem Gewissen, und zwar aus dem Grunde, weil sie mit keinem
großen Stamme in Verbindung leben und deshalb von der Regierung
kein Häuptling für ihr Treiben verantwortlich gemacht werden kann.
Die fahrenden Kaufleute von Hebron niüösen ihnen Tribut zoflen,
Einst verlangten sie auch von den in Hebron Ansässigen Tribut. Diese
schickten ihnen einen Ledersack, in dem zuvor Traubenhonig gewesen
war, mit der Aufforderung, sie mögen ihn ablecken. Die Erwähnung
dieses Vorfalles betrachten sie für die grüßte Beleidigung.
61
Den Bauern von aä-Sobak gehört das Termin vom Ii. es-Siuera im
Nordf^D, bis el-Hise im Süden. Sie zählen etwa 200 Familien und zer*
feilen in:
GeachlecUtor: Sippen:
el-Maiahim^ Malhami (Stamm- af-Twara'
zeichen al-Bakor: p) abBdür, ihn Badr
es- S Ij t*j 1 > i^y i n ^ eä- S [i ej l> i
eMJawariej eMJärti
eI-Hajaz*ej el-Hejza'i
ar-Rawnöde, ar-Kiiädi
eÄ-SljLcriitj eö-Hkeri
er-Rafaje'e, er-Rafe i
eM,lg:üg, eMJagg:
eä-Öwomijjin, e§-Swemi
el-ßanamijjinj el-Ranami
Westlieh nnterhalb an-SAbak liegt ein zerstörtes Dorf^ welches noch
vor 60^70 Jahren von den Meläbim bewohnt wurde»
Nur die T^ara* sind alte Bewohner von aä-Sobak. Die Habahbe
stammen von den Na'emilt ab.
Die Bewohner von aS-S6bak waren immer Freunde der Christen.
Den Türken leisteten sie lange Widerstand und ihre Häuptlinge waren
mehrere Jahre in der Festung e!-Kerak interniert.
al-Habahbe, Habliübi (Stamm-
zeichen el-tladame: O)
Ahäll pflna.
Die Bauern von P^na beanspruchen daa Gebiet zwischen Sag:arat
at-Tajjar im Süden^ 'ajn at-T^rik im Osten und uram el-IJarbe im
Norden, Einst gehörten ihnen viele Dörier, aber infolge steter Kriege
mit den Kerakij[je» yegaja und ResAjde wurden sie teils getötet, teils
vertrieben und konnten sieh nur in dem schwer zugänglichen P^na
halten.
Das Dorf Dana bewohnen etwa 70 Familien der 'At*ata, 'At*ati;
Oeachlechter:
Flawalde^ Haledi
Na'an'e^ Na'na*!
yasaba'; Hftcbi
Sippen:
el-*Aw^(j4t^ el-^Aw6(}i
ez-Zrejbat^ ez-Zrejbi
62
Geschlechter:
SafäsfC; es-Safsafi
Ahflli Basejra.
Das Dorf Bu^ejra bewohnen etwa 200 Familien einer Unterabteilung
der IJamajde, welche es-Sa'üdijjin, es-Sa'üdi, heißt und das Becken von
Ilarandal beansprucht.
Sippeu:
ez-Zijadne
töm el-I^lid, ibn el-ßlalid
'ejal TJarzalläh^ ibn Qarzallah
el-Mse idijjin, ibn Msö'id
eS-Srüä, abu Sirfi
*ejal Ernem, ihn Einem
el-5irblÜ
er-Rfü', ibn Rafi*e
*ejal Salman, ibn Salman
*ejal *Awde, ibn *Awde
'ejal ^Awnijje, ibn *Awnijje
el-*Atawne, el-'Atawi
Ahftli Senefhe.
In Senefhe wohnen etwa 150 Familien^ die ebenfalls zu den ^amajde
gehören. Ihr Wasm ist en-Naber: r\ auf der Nase und Matra^Sn:
Äiit rtPTTi 1 Ihrp. flAi
r iiere.
Sippen:
Geschlechter:
Wasserplätse
el-^tamijje, el-I^afami
er-Rawä5de, Raäedi
—
el-Hasasne^ Qasasni
—
Sbatat, e§-Sbat
—
Hawade, el-Hawedi
—
^umrän, el-Ahmar
—
*Awdät
—
Stejjat, Stejji
el-Bilmän, el-Ablam
El-Qannäne
es-SwäH:a, es-S61alj:i
n
el-I^arar'e, el-ljl^arra'
n
el-Ffeara', el-Fakir
n
cl-Badajne, abu ßdejn
n
Sak«ame, abu Sakra^
n
Malawis, al-Mi*wii8
n
§awäfin, abu §wefan
n
^^^^^^H ^H
^^^H^^^^^^^^Ahäll-t-Tafile,
^^^^ ^1
^M Al-Tafilß bewolmen 400 Familieü der Gawäbre, Gnberi, denen das ^^^|
^H Land bis zum II lyfe^ef im Osten gehört.
Sie teilen sich in: ^^^|
^H Geschlechter:
^^^^H
^m abMljamdijjin al-HaluIat, alHlali
el^Farahid, Farhüdi ^^H
^B el-Mbanidi
ebKtet^t, eMvteti ^^|
^H (Wasm el-Mah-
es-Sb^l^ abu Sabla ^^^|
■ gan [N, auf der ab^^Hiebat, al-Whobi
cr-Rabbaje'e, er-ßabba ^H
■ Käse)
eä-äerajde, ibn Sreda ^^^M
^H al-IJamadat, aHJamedi
el 'Äwran, el-Ä'war ^^^|
el-Hawamde^ el-I^amcdi ^^^H
ebMhajre, el-Mahri ^^^H
el-'Atewij^je, el-'Atwi ^^^|
el-Geradin, el-Grejdi ^^^H
ebKrerat^ ebKrori ^^^H
^m al-Kalalde^ el- el-MhejseOj ibn Mhejsen
el-I^awasme^ ebKÄsmi ^^^H
H KallMi.
el-ßdfir^ abn Badra ^^^|
^m { Wasm el-Mat-
^^M
H r^'»V ) el-Kteifat, ibn KteJfVm
el-Mrajnt^ Mrawi ^^^H
^^^^ (Wasm a^'Sarime Jl)
el'Frej^at^ l'^^^j^^ ^^^H
ebljababgCj abu Ivabbus ^^^H
eM.lrej^ät^ I.lrej^ ^^^1
^^^^^^H en-Nagarat, Nagri
cbKawäVej lydVi ^|
^^^^^H (Wasm ol-Matrakou ||,
eb*Amajre, *Ameri ^^^M
^^^^^H auf der Backe)
cl-Marähfe, Marhati ^^^|
^^^^^H el-'0bedij[jinj eb'Obedi
'ejal Ranem^ ibn Ranem ^M
^^^^^H (Wasm eMJadame 0^
'ejal l>ibe, ibn l>ibe ^H
^^^^^H auf der rechten Backe)
eä-SahähdCj Sahliadi ^M
az-Zm*tan^ el-Azrak ^M
^^^P
I
^^^P Im Dorfe el-*Ejma wohnen etwa 200 Familien der Tawäbje, Tawabi.
^^^ Stamraxeichen el-Matraken ||.
'
^K Ge«ch)echter:
Sippens j
^H al-Jisar, Jisari es-Su'üdj Su'üdi
H er-Rbeli^t, Rbeti
64
Geschlechter:
al-Jisär, Jisari
el-Jamin, Jamini
Sippen:
el-Hawalde, tJaledi
el-Atajme
el-*Akalje, abu 'Okle
ar-Ru'üd, ihn Ra*ed
El-Hegftja.
Die IJeg^aja lagerten einst an den Ostabhängcn von as-Sera*, wurden
jedoch von den IJwctat nordwärts gedrängt. Nach langen Kämpfen
machten sie sich die Na'omat tributpflichtig und besetzten den größten
Teil ihres Gebietes zwischen at-Twane und al-Le^gun. Nur die Manna'ijjin
sind echte IJegaja, die übrigen sind fremden Ursprunges. Sie zählen
etwa 550 Familien^ züchten Kamele und Ziegen und sind berüchtigte
Räuber.
Die JJLc^kjSL, I.Iagwi, IJleg^iwi, teilen sich in: Hedajat und al-Man-
na*ijjin.
Die Hedajat zerfallen in:
Geschlechter:
Sippeu:
Wasserplätze:
eI-*Alijjin,
IJamadat,
§lejla
und i^allül
(Stammzeichen
Za arir, abu Za*arür
n
Tt rt
al-Bab: n.)
Tahatre, ibn Tahejter
n
Vi n
Zwähre, az-Zahri
n
V) rt
Serähin, Sirhani
n
n n
el-IIatlät, el-Ahtal
n
r- n
'ejal ^Abdallah, ibn 'Abdallah
n
T) n
al-Batane, el-ßtcni
n
n rf
Shadat, ibnftliade
*ejal Mi^bel, ibn Milj:bel
r>
n n
^owm ibn Beiita, el-Beliti
n
n rt
kowm ibn Uhmejjer, ibn Uhmejjer „
n n
al-Mahmüdijjin,
'Alejjanijjin, *Alejjani
—
Mahmiidi
Stewin, Ötowi
er-Rhäb
'Adasin, ibn *Adejsan
77
az-Zbün, ibn Zehn
n
a^-Srejdan, ibn Ji^rejdan
n
al-ljumran, al-Ahmar
r)
at-Tarakme, et-Turkmani
»7
IjLOwm ibn Mrelul, ibn Mrchil
el-Le^g;ün
^^1
^^H ^H
^^^^^^^GeTcT] t © c h t e r :
8 i p p 0 1! :
WflffnerpUtxd: ^^^^H
^H «J-MabniüdijjjQ,
as-Swolcm, ihn Swelein
el-Leg:gun ^^^|
^^^^ Maliraudi
kowm abu Asba*, abu ÄHba'
^^^^1
^^b_
el-*Arg:an, aI-'Arg;äni oder al-AVag
^^^H
^^^^B
el-Adcnat^ abu Adooe
^^^^1
^^^^^^ Die Maena'ijjm zerfallen io:
^^M
^H el-Maa'itcIiyiHj
el-*Aljar; el'*Aker
at-Tvvuna ^^^^|
^^^^ Mas'üdi
ebBnejjAn^ Bnejjani
^^^^1
^^K
el'Bdün, el-Bdimi
^^^^1
^^^^B
cl-Hawamle^ e!-Hwomcl
^^^^H
^^^^H
*eJ4il Mar*ij ihn Mar'i
^^^H
^^^^m
el-*Ag;agrej abu 'Aggur
^^^^1
^^^^^m
el-Meäahir, el MeMier
^^^^1
^^^^B
VVläläe, abu ^AllfL^c
^^^1
^^^^
Manaje*, ibn Manf
^^^H
^H al'MarürjCj abu
'Abakle, ibn 'Abkal 1
^^H
^1 Mrerje
ar-Rawasa, abu Rwejs
al-PVv*ilriye und ^^^H
^1
*ejal Elimejd, ibn Ehmejtl
at Twiioa .^^^H
^^^^^K
NaW, Ni^ajri
^^^^^
Pawalhc; ibn Fälel.i ,
^^H
^^^^ 9awäwje, e§-
'Amejrat, ibn 'Amejri
^^M
^^^B ^wwa
Manna
nmm ebHmeyete ^H
^^^^b
'Ar^any el-A'rag
und at-Twana ^M
^^H
§uün4\ §ane'
■
^^H
Eii-Na(*mftt.
■
^V Die Na'ßmrit
sind nalb-FcUabin und Zilblen etwa 80 Familien, ^H
^H Stammzcichen el-Hadanic 0 und cl-Matrak , also 0 , auf der ^|
^^^^ rechten Backe.
■
^^^f Oescb] echter:
Sippen!
WassorpUltset ^H
^m el-TIamde^ IJämed
i er-RwitädCj Rasedi Dat
Ras und el-'Ejna ^M
H
el'Brckat^ abu Brejk
rj n n
^^^m
aä-ÄlnU, aä'Äilh
n n n
^^B
Ilawawrcj el-IIawwari
77 n n
^^^K el-Ua'fVfre; Ön fari
^Abadle, ^Abdali
n n n
^^K
'Alvfil>de
n n n
^^H
Karaw^c, Karwagi
n n n
^^H
*Awfis:i, 'AwAsi
n Tj ?j
^^^^^H lla^il. ArabU retruea.
HL
5
C6
El-HrejSe.
Die tjrejäe, tirejäi — etwa 100 Familien — sind Halb-Fellab!n,
die westlich von den Na'emat lagern. Ihr Wasm ist el-^adame O, auf
dem Ohre.
Geßchlochter:
Sippen:
Wasserplätze
el-Gabalat
el-Genädbe, ihn Gindeb
el-IJÖba
el-'Alj:aIat, abu 'Akal
n
ed-Dararg:e, abu Darrag
n
el-'Ugül, el-'Egl
n
el-'Awdat
n
es-Sa*edawijjc, Sa'edäwi
towm ibn Wädi, ihn Wädi
umm Sidre
el-'Abid, el-*Abd
n
e8-§ulman, el-A§lam
n
a§-Samasin; ibn Sams
n
ad-Dijabat, ibn Dib
r)
e§-Subbän, a§-S{iben
n
ar-Rwama', ibn Rümijje
n
eä-Sema'in, ibn Sam'ün
n
el-MaragiU; ibn Margäni
n
Ahftli Hanztra.
Das Dorf Hanzira bewohnen etwa 100 Familien der Btü§, al-Bateä.
Sippen:
al-IIgüg:, aUJagg
en-Negodijjin; cn-Ngcdi
el-^Atümin, *Atmani
ad-l)ijabat; I^ijabi
cl-Marazke, abu Mrazak
Sippen:
cl-ManÄsje, ibn Mansi
el-llararat, el-l.Ireri
cn-Na*6mat; en-Na*emi
el-lCneüat,
(stammen von den Ka'abne)
Da sie an der Grenze der Machtsphäre von el-Kerak und et-Tafil©
lagern, zahlten sie keine IJäwa; sondern entrichteten nur beiden Häupt-
lingen gewisse Ehrengaben, keramijje. Sie stehen in regem Verkehre
mit el-yalil (Hebron), woher fast alle dortigen Kaufleute stammen, und
bekommen Häwa von den Rawame aus es-Safij[je.
Ahail-l-'Arak,
Die Bauern von el-*Arak, el-*Arakijje, *Araki — etwa 70 Familien
— entrichteten den jMegalje als Hawa jährlich: jedes Haus ein Schaf,
67
ein Rotöl OliTenOl, zwei Micid Kutten (trockene Feigen), zwei Midd
Weizen und zwei Midd Oerste.
Ais Slimnnj der Soim des OberhäiiptliDges Halil, nach el-'Ariil^ kam
und eine höhere tJdwa verlaogtej wurde er getötet, was einen mör-
derischen Krieg zur Folge hatte, in dem el*'Arak ganz zerstört wurde»
Nur die (Jlbäume ließen die Meg-alje unberührt^ weil sie sich nieht auf
lange Jahre um das Olivenöl bringen wollten*
Um die libriggebliebcnen einheimischen Sippen im Zimme zu halten^
beriefen die Megalje aus Sa'ar, im Gebirge Hebron, eine Sippe der Ma-
wagde, die sicli in 'Äriik niederließ. Ihr Wasm ist aä-Sareb ^, auf der
rechten Backe, und cMvaraz II, auf dem rechten Ohre.
Sippen:
el'Mawagde, Magüdi
el-I.Ttobrit, abu IJtejbe
Tejame, Tejmawi
tlutaba*, el'Hatlb
(oder auch Gammiihin, Gamhani)
at-Tbür, abu T^bar
GammiVinj Oani'ani
Marabbe, Mrejbeii
Aliält Eufrabba.
In Kufrabba herrschten einst die Juden. Die Bewohner von Kuf-
rabba zahlten die ^lawa den Christen und al-Ma*i\j|a von el-Kerak, und
zwar von je zehn Ölbäumen ein Ha* Olivenöl, während der Ernte von
jedem Grundstücke, ßirke, eine LaduDg Getrcidestroli, kadem kuss,
nach dem Abdreschen jede Familie, *aj!e, eine Ladung Gerste und eine
Ladung, fai'de, Weizen, Die Christen betrachteten die Hälfte des Ge-
bietes von Kufrabba als ihr Eigentum.
Auch fc^aleh el-Hcdajat von den Ucgaja bekam von Kufrabba jähr-
lieh drei Ladungen Weizen oder Gerste. Der lUluptling der Megnlje
ritt jedes Jahr mit großem Gefolge hin und was er verlangte, das mußte
er bekommen, gewöhnlich 200 Schafe, 48 Sukka oder 11 08 m a. m. Kaufte
er eine Stute, so Heß er ea den Bauern von Kufrabba melden und sich
von ihnen den Kaufpreis ersetzen. Dafür standen sie unter seinem
Schutze, und niemand, auch seine Stammesgenossen nicht, durften ihnen
etwas antun. Stahl ihnen jemand etwas, so ritt der Hituptling mit
seinem Untcrliänptling zum Tater, kontisziortc den Itaub, und nun fingen
5*
68
Verhandlungen an, während welcher die geraubte Sache, wenn es eine
Ziege oder ein Schaf war, gewöhnlich aufgezehrt wurde.
Während der „Tenne", d. h. während des Dreschens, hielten sich
um Kufrabba herum 25—30 christliche Händler aus el-Kerak auf, die
ihre Waren für Getreide, Lebensmittel, Schafe, Kerseenne u. dgl. aus-
tauschten.
Das Dorf Kufrabba oder Eutrabba bewohnen etwa 320 Familien
der BarärSe, ßarriäi. Sie teilen sich in:
eHyaralje, I^ulli; ihr Wasm ist eä-Säreb ^, auf der Nase der Tiere
und Ramäcjne, Ramacjni; ihr Wasm ist an-Natch ^, auf der Nase der
Tiere.
Die IJarÄlje zerfallen in:
Geschlechter:
el-Mabatre, el-Mb6tri
el-Mahänje, el-Mahnni
ez-Zrcjlat, ez-Zrcjli
es-Salamät
Die RamÄcJne zerfallen
Geschlechter:
el-Matäme, Majari
Easäsbe, Kassabi
Rawääde, Ra§di
Sippen:
Wasserplätse
'Alijjin
el-?iij§arijje
at-Tr6mat, a{-Trcmi
n
Nasamat, Nasami
n
ar-Raäajde, ibn RaSid
T)
Öannä^lt, abu ÖanuiVe
n
'ejäl IjÄmed, ibn Flamed
n
el-Bzerät, el-Bz6ri
n
Taläl'e
7)
Ij[rej9at, yrej§i
rj
el-Fclat, abu-1-Felat
n
eHJjul, abu-l-IJejl
T)
ez-Zijjadin, ibn Zejdan
n
Hä6mAt, abu H§cm
rf
Samürat, ibn Samara
n
Sarathe, ibn Örejteh
n
in:
Sippen:
Wasserplätze:
IJatatne, IJattani
el-Bkür, abu Bakr
el-Rasawne, Pa§wani
eä-Öawara\ ibn Sawcr
cl-Fukara', el-Fakir
59
Die Bewohner voo e!-G6za' — etwa 7ü Ffiniilien der Kamarjae — ■
beißen el-Gawitzne, üawzcoi. Ihr Wasm ist el-!Sai*eb w auf der Nase.
S i p II 0 11 :
Taliajne, abn Tben
el-I.lrub
al-lJalAlme, Hallami
Vella iD, Dellai
IJrejtiit, I.Irejti
Al-Rawärne,
Die Ra warne bestehen ans Hiiehtigen Bewolinern verschiedener
Düiier, die sieh im Südosten des Toten Meeres niederließen und den
dortigen^ äußerst fruchtbaren Boden bebauen. Um sich vor steten Über-
fällen zu schützen; müssen sie „jedem^ über dem die Sonne aufgeht,
liknll min t^la at eä-^ms 'aleh", Hawa zahlen und ihm dazu noch geben,
was er verlangt. Insbesondere im Winter müssen die Ijawarne die Be-
wohner der Hochebene aushalten, die ihre Herden in das ßör treiben.
Wehe dem, der sich weigern würde! Er muß sein letztes Schaf
schlachten; „er ist ja ein Ijawarni". Regelmäßig entrichteten sie aus
jedem Zelte den 'Ämr ibn Tbet 1 Me^ä^idi, 11 Midd Weizen, 11 Midd
Gerste und 1 1 Midd I)iira, was sie aMia:jel nannten. Der Sejb von
el-Kerak kam gewöhnlich mit großem Gefolge und ordnete noch für
sich eine Extraabgabe an^ und zwar gewöhnlich 100 RejAI raegidi,
400 Midd Weizen und 300 Midd Dura, Desgleichen taten auch andere
Häuptlinge*
Die pa warne es-*Safije (etwa 120 Familien) führen als Wasm eb
Helal (^ und l»estehen aus folgenden Sippen:
Hlejfat, yiefi
el-Babr
Mrejdat, Mrejdi
ed-Dbur
el-Maal>le, cbMa^el^li
el-Bawwat
ebKtejf^^n, ibn Ivtojfan
el-Mahäfze
en-Nuftsär^ ibn Naftsar
el-'Adawin
el-Marajhe, el-Mrejh
eb'Üscbat^ abu 'Uöebi,
denen der Häuptling
Dan'uni abu 'Uäebi
angehört
7ü
Die Ijiiwarne, welche yor el-Mizra" bewolmen
teilen sich in:
etwa 180 Familien
Geschlechter:
SiiJpen:
Wasserplätze:
el-lllaf^ (SUimmzeichen
el-*Awenc
Twä
lün es-Sukr
af-8alib +^ auf der
cl'A^alin, alm *A^Iuii
n
Nase)
an-Nuwrijse, aliii Kawatl
n
el-Mani.'fbe, ibn Mi'eJKib
n
tW'Sabänat, abu Sbane
n
el-yazazke, eM5az2ak:
n
el-IJiinäzre, el-Uaüoztri,
cl-Gn'm*ntj abu öu 6ra
rov
cl-Hadite
(Wasm cl'HaJameO)
cd Drejm^itj alm Drom
n
en Navvaj^re, ibn Naser
n
cn-Nmürj en Nimr
m
Ein Angehöriger der *Ainr erzHldtc:
Die *Amrj eine UntenibteiluDg der Beni 'Okbaj higern jetzt in
der Umgebung von eMverakj ursprünglich lagerten sie im Gebiete
Zenda* an der Nordgrenze von Jemen. Ihr Häuptling hieß Hazza' en-
Nusejri.
Sie lieferten jabrlieh unter dem Namen eMvawd Tier Hengste dem
8erif von Mekka. Ein.st meinten dem Serif gegenüber seine Ratgeber,
daß die ^Amr, die sie Beni *0)j:ba nannten, jährlich 50 vollblütige Stuten
und 1000 Kamele zahlen sollten. Der Serif sprach: ^Nennet mir ihre
besten Pferde,^ Sie taten es, und er notierte sich alle. Als dann die
'Amr mit ihren vier Hengsten erscbtenen, wollte sie der Serif nicht an-
nelimen und sagte ihnen: „0 Beni *Otiba, ihr werdet nur dann in
euerem Gebiete bleibeUj wenn ihr mir jäbrlieb gebet, was ich verlange."
Und was vorlangst du? „50 Rassestuten, bamsin faras awUj und
lüÜO Kamele^ antwortete er und bezeichnete die Pferde mit Namen.
„Dies maclit uns keine Beschwerden, hada lä jaclurrna", meinten die
*Ami', ^denn es ist ganz gleich, ob die Pferde bei Sr. Hoheit dem
Serif eä-Surafa* oder bei ans sind, da er uns beschützt und verteidigt.
Gestatte somit, daß wir die Pferde zusammensuchen." „Gehet im Frie-
den**, so lautete seine Antwort.
Auf der Heimreise fragte Hazza en-Nuaejri seine Begleiter: „Was
sagt ihr zum Verlangen des Serif? Wollt ihr zahlen?" Darauf ant-
worteten sie: „Wir sind keine Bauern und keine Feiglinge." Da befahl
71
ITazza': „Ihr Kumelreiter, sucliet sofort ein jeder ein anderes Lager auf
und fordert die 'Anibcr zum Auf bruclic auf; das Ziel ist Muzannad* Die
Krieger, as-nancm, Tersammela sich vor ilitternaeht und werdeii den
Zag der übrigen decken, el-ma'/iihir. Alle Hundcj al-g^a'4rij werden
mit Stricken an die Zeltpflocke gebiiTiden und auf den Lagerplätzen
belassen." Dies geschah.
Der Serif erwartete die *Amr vergebens. Dafür trafen einige
wandernde Kanfleute ein und meldeten ihm das Verschwinden der
'Amr. Sofort entsendete er einen Trupp ^ um ihre Lagerplätze
zu besichtigeu. Man fand nur die Hunde und zaiilreicbe nordwärts
zielende Spuren* Da stellte sieb der 8erif an die Spitze seiner Truppen
und verfolgte die *Amr; denn es war kein Zweifel mehr^ daß sie aus
dem Bereiche seiner Macht entfliehen wollten. Er erreichte sie im w. el-
IJajl, das mit Geblisch, har.s^ bestanden war.
Hier ließ nänilieh der Seh Hazzä* seine Krieger halten, rajjaj es*
sanem, schlachtete ihnen ein Kamel, nabar labom garnr, und einige
Frauen, die zurückgeblieben waren, sollten ihnen das Mittagessen zu-
bereiten.
Als Hazzä* von dem Herannahen des Serif erfuhr^ lud er alle Krieger
zu seinem Feuer, nahm ein Stlick Fleisch in die Hand und sprach:
„O Beni *()kba, ihr wisset, daß der Serif sehr mutig ist und zahl-
reiche Truppen befehligt. Wollen wir uns retten, so muß er getötet
werden. Dies ist das Fleisch des Scrifj wer will es nehmen und essen,
hädi lahmet eä-ierif min jahotlha wjäkolba?'* Niemand wagte es zu
nehmen, fama gasar ahad 'al-ahdiha.
Da trat eine alte Frau vor den Seh Hazza'^ rief ihren Sohn zu
sich und sagte: „0 mein Sohn, ich liabe dich nicht erzogen wie ein
Lamm, um dich zu verkaufen, sondern ich habe dich erzogen fllr einen
Tag, wie der heutige* Greif zu und nimm das Fleisch des Serif aus
der Hjiud des Sv\i H*izza* en-Nusi jri, ja waladi ana mü rabbejtak mitl
Ijarüf likaj abi*akj bal rabbijtak limifl han-nabar. diuiak b^d Inl.imet
eä'äerif min jaJ eä-s6}> hnza\"
Ihr Sohn näherte sich dem Seh? erfaßte mit der Linken die Spitze
seiner Lanze und nahm mit der Hechten das Fleiseb mit den Worten:
„Es geschehe der Wille der Eitern, ja rida* el-waliden'^, und verzehrte
es. Nachher meinte er: „0 Beni *01j:ba, ich kenne den Serif nicht"
„Wii' werden dir ihn zeigen." Und es ritten mit ihm fünf Reiter
dem Serif entgegen. In der Nähe des Feindes angelangt, versteckten sie
die Pferde^ krochen auf den Gipfc! eines Hügels, ras |a s^ hinauf und
72
Ijeoltacljteten, auf dem Bauche licgentl, die Gegeod. \^>^ ihncn^ unter
dem Flügel^ befuDd sich ein Wassertilmpelj yndlr, wo die Truppen des
Serif ihre Tiere träükeo wollten. In der letzten Reihe kam auch der
Serif, der seine Pfeife rauchte* Da sagten die Begleiter dem Jünglinge;
„Dieser dort ist der Serif, hadak hn-ä-serif", und kehrten zum Scb
Huza* zurück.
Der Solj sprang mit den Seinigen auf die Pferde und warf
sich auf die tränkenden Feinde, die verwirrt zurückwichen. Nur der
Serif mit seiner Begleitung, die noch nicht abgestiegen waren, hielten
ihnen stand. Der Jüngling sprengte auf den Serif los, versetzte ihm
einen Lanzenstoß und warf ihn aus dem Sattel. Sofort sprangen mehrere
Säbelfecliter, silli|i auf ihn zu und hieben ihn in Stücke, Seitdem
nennt man deshalb jenen Ort eä-Sillib bis auf den heutigen Tag, wa
sammuh e^sillilj min dalek el-jom ilad-jorn.
Nach dem Tode des Serif flohen seine Truppen^ und die 'Amr
konnten weiterziehen. Sie ließen steh in dem Gebiete südöstlich von
el-*Akaba nieder.
Einst fiel in den Gebieten südöstlich von cl-*Akaba kein Kegeu
und es drohte Hungersnot Da ritten zwei ITjtuptliuge der 'Amr gegen
Westen nach pazze, um von dort Getreide zu holen. Sie hießen Daüd
el-Matarik und abMas'udi.
Zu Däüd el-Matarik flüchtete sich ein Snltan^ der, aus el-Kerak
vertrieben, mit seiner Enkelin in der Wüste Sclmtz suchte. Er ließ
sein Zeit neben dem Zelte Däüds aufschlagen und wohnte mit ihm als
sein T^nib. Die Enkelin des Sultans begleitete Däüd auf der Reise
nach Hazze. Sie ritt in einem schunen Tragsessel, mobna^ auf einem
kniftigen Kamele,
Die beiden Häuptlinge ritten voran, warteten bei der Quelle el-
IJosob auf ihr Gefolge und spielten Schach. Ihr Gefolge kam, und an
seiner Spitze schritt das Knmcl der Prinzessin ^ das sofort niederkniete»
Die Prinzessin schlief, wurde jedoch durch die Bewegungen des Kamels
aufgeweckt und hob den Vorhang des Tragsessels, um zu sehen, was
da geschehe. Da sah der Mas'üdi ihr Gesicht und erklärte, er müsse
sie sofort besitzen. DAud mußte seine Scbutzbefohlene, t^uibc, ver-
teidigenj und es kam zu einem verzweifelten Kampfe^ in dem 40 Kbejse-
Rassestuten und viele Reiter fielen. AhMas'üdi rettete sich nur mit
wenigen Genossen zu den Tijaha, die ihm eJ-Farc'a schenkten. Seit
dieser Zeit nennt man el-Fare*a auch Fare'at el-Mas üdi bis auf den
heutigen Tag.
73
In jener Zeit Lehcrrsclite der bclj Em*ejj\,^ cl-WiiIiedi die Gelnete
von Razze, cl-Kcrak^ et-T^ifile und lagerte in c5-^?era\ In el-Kerak
residierte sein Statthalter 'l'urfejs.
Die *Amr hätten sich sehr gerne in eä-Sera angesiedelt nnd unter-
nahmen deshalb mehrere IJazw-Züge gegen den Whedi. Den Winter
brachten sie immer im Osten zu^ im Frühjahre lagerten sie jedoch an
der Grenze von eA-Sera\ Dies dauerte mehrere Jahre,
Einst ordneten »ie einen großen Kazw-Zug gegen ihn. Kamel-
und Pferdereiter, rakab w hejl, näherten sich seinen Lagerplätzen. Als
sie ganz in der Nähe waren, versteckten sie sich und entsandten Auf-
klärer^ atlaiiü-l-*ujÜD. Diese kelirten bald zu den Razw zurück und
sprachen: „Die Wbcdat sind bereits aufgescheucht , el-whedät miitv
dawwarin." Und es sagten ihnen die Ijtazw; „Was wisset ihr^ we§
'elmkn?" Sie antworteten: „Wir hörten das Gewieher der Pferde wie
Donner in der Mitte der Herden, und der Whedi ist selbst anwesend,
denn wir Iiorten seine Stimme, die der Stimme eines Hengstes gleicht,
sarae*na shil el-ljel mit! er-ru üd bwast eMÄrä wad-wdiedi bnafso, same'na
teflso mitl hess ebWan.^
Da berieten die 'Amr, was zu tun wäre. Die einen wollten den
Wb<5di überfallen, muradhom jaiiruhj die anderen sprachen: „Dies ist
kein günstiger ßazw-Zug, lasset uns zurückkehren, raähi umm el-raza*
wät ballina narga\"
Der *Al^id-Feldlierr entschied; „Kehret zurück^ o l>azw, morgen
früh eiTeicben wir abGafar, esder ja vskzw bä^er na^hah bil-gafar." Und
es geschah so. In cl Gafar versammelten sieh alle Krieger am Feuer
des ^Akid und er sprach: «0 Kaffeesieder, fülle ein KafFeenäpfehenj jit
^ahwe^i oskob fingiin." Er tat es; der *Akid nahm das Kaffeenäpfchen
in die Hand und sagte:
„O Beni ^Okba, wir ziehen gegen cl-Wkedi und Schande tlber
uns, wenn wir znrückkeliren, ohne ihn angegriffen zu haben^ denn alle
würden sagen: ,Sie unternahmen einen Kriegszog gegen ebWhedi und
als sie ihn erreicht halten, fürchteten sie sich und kelirten mit leeren
Händen um^ denn cl-Wbedi ist sehr mächtig und stammt aus der Nach-
kommenschaft IJasans und Ilosejns/ Deshalb sehet jetzt: dies ist das
Kaffeenäpfchen des Whedi, wer will es nehmen und trinken^ ja beni
*Okba, hena r^zejna-1-whedi w ejb 'alena narga' bifcjr nireh, lanna
-n-Ufls jakülü rftzu-hwliedi w j6m wasalüh h^ifu minno wa rtadü (sie)
bahU, wa-1-whedi saheb bäht wa min durrijjet el-hasan wad-hosejn faVan
hada fingan ebwhtsdi min jahdo wjasraboV*'
74
Aber niemand griff nach dem Kaffecnllpfchen. Der *Akid wieder-
hol to seine Worte, aber niemand nahm das Kafteenäplehen. Der *Aktd
sprach zum drittenmal: „Dies ist das Kaffeenrlpfchen des Whedi; wer
es nimmt und trinkt, bekommt meme Tochter,"
Da erhöh sich ein Jüngling, der das Miidehen innig lichte, nahm
das Näpfchen, trank den Kaffee und zerschmetterte es. Sofort sprangen
alle auf ihre Reittiere und der *Akid teilte sie in drei Gruppen: eh
Payäre, welche Pferde reiten, die feindlichen Herden Uherfallcn und
fortreiten — el-Kemin, die sicii verstecken nnd den verfolgenden Feind
aus dem Hinterhalte bedrängen — imil e^-Sabiir, Kamelreiter, welche
weit vom Feinde halten, die erbeuteten Tiere von den P«iyare über-
nehmen und in Sicherheit bringen sollten* Der Überfall kam über den
Whedi, der von ihrem Rückzüge benachrichtigt worden war, so plötz*
Hch^ daß die Radare eine Unzahl von Kamelen und Ziegen den Sabnr
übermitteln konnten, bevor sich die Whedat geordnet hatten. Die 8abür
trieben die Beute fort^ und die JJajjare wandten sich gegen den sie ver*
folgenden Feind. Die Whedat sprengten gesondert, je nach der Schnellig-
keit ihrer Tiere, vorwärts und hielten nahe von den Rajjare an, um die
übrigen abzuwarten. Endlich kam die gepanzerte Begleitung des Fürsten
der Whedat. Er selber ritt einen Sehimme!, trug einen Burnus aus
Straußfedern, *aleh burnüs min riS en-na^umj und rauchte seine Pfeife,
wa ma'o raljun mu'allak. In die erste Reihe angekommen, warf er seine
Pfeife zu Boden, das Zeichen zum Angriffe für die Seinen.
Der Jüngling, der den Kaffee getrunken hatte^ drilngte sich an
iliu heran und versetzte ihm einen Lanzenstoß in die Brust. Die Spitze
glitt nlier von seinem Panzerhemde ab, und im nüchsten Augenblicke
lag der Angreifer, vom Säbel des Fürsten getroffen^ unter seioem I*ferde.
Dies sah der *Akid der *Amr und bemerkte auch, welch ungünstigen
Eindruck dieser Mißerfolg auf die Seinigen machte^ deshalb forderte er
den Wljedi zum Zweikampfe auf. Der HäuptHug warf sich auf den
Häuptling, und der Wljedi unterlag. Fast gleiehzcitig umzingelten die
Kemin der *Amr die bestürzten Whedat, so daß sich nur wenige retten
konnten* Die 'Amr erbeuteten viele Zelte, Einrichtungsgegenstände, Her-
den nnd Pferde und zwangen die Whedat zum Auswandern. Diese zogen
in die Gebiete von Itazzo und wohnen dort bis auf den heutigen Tag,
Alle von ihnen althängige Stämme erkannten nun die Oberhoheit
der *Amr an nnd lieferten ihnen die Hawa.
Nach und nach erweiterte sich ihre Macht bis nach ehGof. Da-
mals gehörte el-üuf den Bewohnern des w. Öirhan. Ihr HäuptUng hieß
75
"^Acl^ye ibn Ramie, den die 'Ämr zwei Jahre bekriegten. Im dritten
Jahre zogen sie gegen ihn mit großer Übermacht, bil-^ahamej ergriffen
Besitz von el-Gof^ istamlakuj und vertrieben die Sarahne.
Einmal suclitcn die 'Ämr mit ihrem Fllrsten Abu 'Orejnc ihre
Winterlagerplätze noch weiter im Osten auf und in el-Gof blieben nur
wenige Wächter. Dies wollten die Sarahne ausnützen, um el-üof zurück-
zuerlangen. Ihr Häuptling entsandte einen Reiterj uamena *Asmi es-
9ube]?i, um die einheimischen Bewohner fllr das Vorhaben zu gewinnen*
Es'ljubel.u kam um Mitternacht nach el-Göf und wollte in die Burg
gelangen. Zwischen ihm und der Burg floß infolge des Wintcrregeus ein
reißender Wildbach^ namens Fare a TJadma. Doch er trieb^ lakaZj seine
Stute in die Fluten, Als er in der Mitte war, konnte sich die Stute
nicht mehr halten; darum schrie er um Hilfe^ fanadah (sie)* Der Burg-
Verwalter rettete ihn und fragte ihn nach seinem Namen. Dann sprach
er; y, Tritt in das Innere, füt gaj." Aber es-Siibebi lehnte es ab und
bat ihn um ein Gefilß^ ma im, um seine Stute zu tränken.
^Tränke sie von dem Wasser^ bei dem du stehst,"
„Sie fürchtet sich und will nicht trinken^ denn sie sieht im Wasser
den Schimmer der Lanzenspitze des Abu *Orejnc, bajife la tasrab lannha
tÄuf lami' harbet abu 'orejne fi-l-ma'/
Da ließ ihm der Verwalter ein Träokgeftlß geben^ bereitete ihm
ein Abendessen und unterrielitete ihn iiber alles. EK-?!ubehi kehrte in
derselben Nacht zurlick, erreichte glücklich die LagerplUtze der Seinigen,
die sich sofort zum Überfalle auf el-G6f rüsteten. Bevor sie aber ab-
zogen, wurden sie von den 'Amr überfollen. In der Schlacht wurde
CK-Subehi von der Lanze des Alm 'Orejnc getroffen und fiely sich in
seinem Blute wälzend, tot zu Boden^ katil w bidaramih gadih Die Sarahne
retteten einen Teil ihrer Herden, fakk^i gazar min et-tarä, einen Teil
jedoch erbeuteten die *Arar, wa^^azar a[iailuh cl-*amr. Bald nachher er-
klärten sich «lic Sarlilme bereit^ den *Amr gewisse Abgaben zu liefenij
und beide lebten in Frieden.
Unterdessen sandte der Häuptling von en-Nu)j;ra, d. h. der Ebenen
von Hawran^ namens Jj^aher, Boten zu den ^Amr, um ihre Freundschaft
zu erlangen. So reichte der Einfluß der *Amr vom Roten Meere bis
Damaskus und von el-Gof bis gegen JJazze.
IHjab ibn Ivcjsunia ließ sich mit einer AbteUung der ^Amr in den
Gebieten von el-Kerak nieder,
EbJ[csaj[jek beherrschte mit den Seinigen el-Belka' und ibn Su ofan
waltete im ror abu 'Obejda,
76
Den Tl^f'^t/it lieferten IJ^iwa die Ansüssigen von Der'^t^ er-Kerate^
e&'Sa^ara; den ALu Jya'ud wieder cl-IJoson, e8-*S«rili; en-Naerae und
den Lasäjme Bo§ra und die Abhänge des angrenzenden Hochlandes,
lehf Bosra.
Der Fürst der 'Amr konnte 1200 gepanzerte Reiter stellen und
lagerte am liebsten im w. Sirban und ebOof. Nor von Zeit äu Zeit
besuchte er seine Unterabteilungen^ um von ihnen Geschenke zu em-
pfangen.
Manche von den IläuptÜogen suchten unabhängig zu werden. So
insbesondere Ibräbim ibn KeJHÜma, der sich auf die FestuDg el-Kerak
stützte. In ebKerak wohnten damals viele ChrkteUj und unter den
Däiidijje ließ sich ein Mann von den Mogälje aus Hebron (el-yalil) nieder
und heiratete daselbst ein Mädchen. Auch wohnten in el-Kerak zahl-
reiche Familien der IJamajdCj denen die ganze Umgebung gehörte. Sie
alle mußten die überbolieit des Ibn l>ej^J^ma anerkennen» der sich ein
unabhängiges Reich gründen wollte. Er überfiel jede Karawane, welche
die 'Amr aus w. Sirbfm begleitcteuj und verweigerte dem Fürsten alle
Geachenke.
Da sprach der Fürst der 'Amr in cbGof, namens Sejf abu Ezhejr:
jjO Beni *Okba, icli will mit neun Reitern die Umgebung von ebKerak
aufsuchen^ um zu sehen, was unser Stammgenosse, der Söjj Ibrahim
ibn lyej^üma maclit." Und sie ritten fort. Aber kaum hatten sie el-Göf
verlassen, da bemerkte der Fürst seinen jungen Sohn al-Mundir^ der
auf einem dreijährigen Hengst ihm nachjagte* Derselbe bat, an dem
Zuge teiluedmen zu dürfen^ doch der Fürst wies seine Bitte zurück,
und er mußte umkehren. AbMuudir aber folgte ihnen doch, in Tälern
Deckung suchend* Am ersten Abend geselite er sich zu ihnen, bat den
Vater nochmals um die Erhiubnis^ ihn begleiten zu dürfen, und dieser
willigte ein.
In el-Kerak angehingt^ ließen sie sieh bei den Christen nieder, lafu.
Ibn Kejtjüma lagerte südlich von el-Kerak unter den Zelten» Als er von
der Ankunft des Fürsten erfuhr, beriet er mit den ihm ergebenen Häupt-
lingen der Hamajde, was zu tun wäre* Es wurde beschlossen, den
Fürsten zu üljcrraschcn und auf der Rückkehr zu überfallen.
Die Christen von el-Kcrak, die meisten Muslimln, dann die BarAhme
und en-Na'6mAt, denen el-Leggün gehörte, samt ihrem Häuptling Ihn
Sarrab erklärten sich bereit, dem Fürsten zu folgen.
Als er nach zwei Nächten zurückkehren w^ollte, sprach er: ^O
Gastgeber, bereitet unser Abendessen recht zeitlich und gebet unseren
Pferden ihr Futter, damit wir abrcisenj jA nia'aziTv sawwil a^ana badri
w^allekü 'a liejloa likaj nasder.^ Dies teilten die Zuträger dem Ibn
^ej^itma mit und seine Anbünger kreuzten dem Fürsten den Weg,
masaku Ihom et-tarik. Vor Sonnenaufgang wurde der Fürst mit seiner
Begleitnng überfallen, und da er die Übermacht sah^ befahl er den Sei-
nigen, zu fliehen. Sein Sohn al-Mtindir blieb nach einiger Zeit zurück,
da sein dreijähriger Hengst den übrigen nicht folgen konntej und bald
erreichte ihn Salem, der Sohn des Sehers Sliman eI-Wab§i, der el-
Garibe, die schnellste Stute der yamäjde ritt. Al-Mundir die Ctelahr er-
kennend, stieß sein Kriegsgesehrei aus, versetzte ihm einen Lanzen-
stoß, warf ihn aus dem Sattel» sprang auf seine Stute und jagte den
Seinigen nach. Der Fürst wandte sich auf der Flucht zu den Zelten
der Barahme und Na'emiit, und seine Verfolger mußten unverrichteter
Sache umkehren.
Salem, der nur verwundet war, wurde seinem Vater, dem Seher
Slim/in ebWabsi, gebracht. Dieser fragte ihn:
„Wer hat dich getroflfen^ miu illi «Jarabak?"
„Ein Knabe, den ich gering schlitzte, walad kunt mustabl^ero.'*
„AU er dich traf, was sprach er, lamnia ijarabak w*\s käl?"
„Er sagte: ,Reiter des RMed, al-ilundir, b^UJ*^' ar-rased, al-mundir/'*
So erfuhren sie, daß es der Sohn des Fürsten war.
Sofort sprang der Scher auf ein Reitkamel und ritt dem Fürsten
nach. Als er zu ihm gelangte und sein Kamel niederknien ließ, naw-
wah, erkannte ihn der Fürst und war nicht wenig bestürzt, da er sich
den Fluch des Sehers nicht zuziehen wollte. Er sprach zu ihm:
pO Wab^ij was führt dich hierher? Bist du denn nicht mein
Feind und kommst, um zu fordern die (laribe, die mit den ersten, die
uns überlielen, war, jn-1-wabsi weä gäbak, alast kßmani gaji tatlob eb
^aribe whi ma' awwal el-murajjerat 'alena?^
Der Wabsi gab ihm zur Antwort:
„Wühle entweder die Stute oder deinen Sohn, ititar ammad-faras,
w amma waladak."
Da sagte der Fürst: „Nicht doch, o mein Herr, ich setze micli
unter deinen Schutz, Ih ja sajjidi, dalilak." Er fürchtete ihn und des-
halb gab er ihm die Stute.
Die Großen der llamajde klagten nun bei Ibn Is^j^^uma die Kera*
kijje dos Verrates an, inna ahiVIi-bkcrak b*^^^'wanü ma' ibn zhejr *a]ejk.
Da befahl Ibn lyejsüma, alle licwolmer der Stadt cl-Kerak zu vertreiben.
78
Dies geschah, und die Kemkijjc wanderten in das Gebirge der Kcjs,
g* Kejsj d. 1l iü das Gebiet von Ijebron^ aus. Damals heiratete der
Fürst des Gebirges von IJebrün; namcDs cl-Hamedij Farba^ die Tochter
des Halil el-Megalli von cl-Kerak, Dadurcli erlangten die Kerakijje
seinen vollen Schutz, die Familie der Jlegälje gewann an Ansehen, und
IJalil bekam den ersten Platz unter den Häuptlingen der Auswanderer.
Ihn Kej.^itma mußte sich bald von den yamajde manches gefallen
lassen und suchte deshalb neue Freunde. Er begab sich mit seinen
Kriegern in das Gebiet von at-Jafile, teils um die Iläwa-Abgaben ein-
zunehmen, teils um die südlichen SUlmme flir sich zu gewinnen.
Während seiner Abwesenheit besuchten sein Lager die Großen
der Hamajde und kehrten bei ihm als Gäste ein, «Jafüh. Ibn Kejsiima
hatte einen treuen Sklaven, der sein Zelt niemals verlassen durfte, und
den Gastgeber immer vertrat Der Sklave kannte alle Häuptlinge. Er
schlachtete ihnen ein Tier zum Mittagessen, dabah lahom YMhi\ und
bereitete ihnen auch ein gutes AbendmaliL Um Mitternacht, 'end intisaf
eHel^ erhob sich der Häuptling Fü'ür ibn Tnrejf und drängte sich an
die Frau des ibn Ivej^üma, läcl *al-ke}sümiye. Diese erwachte, ergriff
seine rechte Hand und fragte leise nach seinem Namen. Als sie ihn
vernahm, tiberlistete sie ibn, ihtalat 'aleh, und sagte:
„Harre bei uns aus, denn die I^ajanim haben viele Güter und ihre
Schlacbttiere entfernen sich niemals von den Zelten. Was mich anbelangt,
ßo habe ich jctÄt Menstruation, o^hor 'endana lanna Ijejr el-kajiisim
ketir wa rnäm ed-dabh la taVad 'an el-bejt, w ana-lan *alajji bcc} en-nisa***.
Und Fa ür ließ sieh übeiTeden und wollte warten.
Doch die Frau ging sofort zu dem Sklaven und sagte ihm: „Stehe
auf, steige auf deine Stute und hole deinen Herrn ein. Wenn er dich
fragt, so sage ihm: „Ein gewöhnlicher Hengst will die Rassestute be-
springen, inna-hkdis raurAdo jisbi 'ala-l-a^ir*^.
Der Sklave erreichte Ihn Kejjjuma auf der Hochebene von el-'An»l>
und erzählte ihm alles. So erfuhr Ibn Keji^üma, daß unter dem gewöhn-
lichen Hengst ein Häuptling der TJamajde gemeint sei. Sofort ließ er
aufbrechen und zu seinem Lagerplatze zurückkehren.
Die Häuptlinge der Tjamajde waren jedoch bereits fort, denn
in der Frühe fiel ilmen die Abwesenheit des Sklaven auf, und als sie
sich darnach erkundigten, sagte ihnen Fa'iir, was er in der Nacht getan.
Da sagte ihm Muslim abu Kbeba: „Beschäme dich Gott, äawwar allah
wagbak, du hast uns etwas Gutes vorbereitet. Die Sättel her, ^hürhenn!'*
Und sie ritten fort.
Ibn ^ej'jüran mußte die Ehre seines Zeltes rächen^ docli war er
alleiD zu schwach und dazu dn>hte ihm Gefahr von dem Fürsten der
'Äim\ Deshalb entsandte er sofort Boten mit reiehen Geschenken zu ihm
zum Zeichen^ daß er seine Oberlioheit anerkenne, und suchte Hilfe bei
anderen Unterahteiluiigen der 'Amr, da er wußte, daß die einheimischen
SUlmme viel eher den einheimischen TJamüjde beistehen werden.
Um sich die Hilfstruppeu recht bald zu verschaffen, ließ er neun
Stuten mit schwarzem Zelttuch umhüllen, l^alladhenn »ukke, und wandte
sieh mit neun Begleitern zum Gebiete von el~yamman, wo Ibrahim ihn
Tbejt lagerte. Als sie dem Lagerphitze nahekamen, sahen sie die Leute
vom Zelte des Ibräliira und sagten von der Stute des Ibn Kejsüma,
der an der Spitze ritt: ^Diese ist umhüllt mit Zclttuch,^ Die Um-
hüllung mit Zelttuch hat jedoch eine eigene Bedeutung bei den Arabern,
denn sie zeigt, daß der Reiter verunehrt und hilfsbe dürftig sei, wa-I
-mukallade leha biib 'enda-l-Vrab w hi delale *ala inna sÄheb el-mulj^allade
mazlum wa ra'aji 'ala habic.
Da sagte Ibrahim: „Das ist ja Dijab ibn lyejsuma. Keine geringe
Saeho bringt ihn zu uns, ma gäbo si lj:alil, bereitet fllr ihn Teppiche
und rufet die HäuptÜuge zusammen."
Sobald Dijrtb mit seiner Begleitung angekommen war, erzählte er
das Geschehene. Entrüstet zerschnitten die Häuptlinge das Zelttuch
seiner Stute, schickten die Teile allen Kriegern und ritten mit ihm in
großen Haufen nach el-Kerak»
Nach drei Tagen erfuhr el-Mahfiiz, Selj der Sardij^jej die westlich
von IJawran lagerten^ von dem Zuge der *Amr ibn Tbet gegen die
IJamajdc von cl-Kerak. Nun standen aber die Ham/ijdc unter seinem
Schutze, da sie ihm el-ljÄwa lieferten. Deshalb schickte er sofort dem
Ibn Tbot einen Boten mit 40 Heitern nach.
Der Bote sollte dem Ibn Tbet erklären: jJHc HamAjde sind meine
Brüder, wer ihr Eigentum nimmt^ gleiclit dem, der das Eigentum der
Sardijje nimmt, innad-hamajde e|jwam wa min a|jad l.mliil el-ljamajde
ßanno mabed l.ialal es-aardijje."
Der Bote erreichte den Ibn Tbet bei el-Leg-^itn, übernachtete im
Zelte des Sakran beim rugm ebGazür und gelangte am nächsten Tage
Äum Lager des IbrAhim ibn Tbot beim Li. abu-l-Kba§. Da sah der Bote
alle Zelte niedergerissen und auf Kamele geladen, w kän es-sil bizliür
el'bel. Die Herden bewegten sich westwärts, wa t-t^^s sarah färb, und
die Reiter hielten sieh in ihrer Mitte.
80
Die TTaranJde lagerten hei ez-Zukeljc, westlich von fillviD, und
ihre Krieger erwarteten die Ankunft der ^Amr am Südt'aße des l>«r'a
SihAn* Sie ühertielen die Herden der 'Amr ni>eh bevor der Bote den
Seh Ihrahira sprechen kannte, wurden aber znrückgeseh lagen. Doch
leisteten sie tapfer Widerstand, bis ihre Frauen und Kinder samt den
Zelten und Kleinviehhcrden el-Mngih und el-Hejdim übers chritten hatten.
Dann folgten sie ihnen und retteten sich in das ifir Ihn *Adwan, Die
*Amr verfolgten sie bis zum sejl el-Ilejdan und kehrten dann in die
Gebiete von ehKerak zurück.
Nun konnten sie unbehindert trinken in eMlsa, el-Leggim und
et-Tamad, w kanü jaärahii min el-lisa wa-Meggün wa-t-tamad.
Sobald die Kerakiye^ die im ^* lyejs hausten, von der Vertreibung
ihrer größten Feinde^ der Hamajdej erfahren hatten, frohlockten sie und
sandten zwanzig Männer zum 8tOi Ibrahim ihn Tbot, Diese zwanzig
nahmen ihi'en Weg über morarat Usdura, gelangten unbemerkt zu Iljra-
htm östlich von eHJ^uträni und sagten: „0 Beni 'Okba^ heilet unseren
Zustand! Wir mußten in fremde Gebiete fliehen» unsere Kinder können
die fremde Luft nicht vertragen, und unsere Frauen quälen uns mit
Bitten j in unser Land zurückzukehren;*^ Da sammelte Ibrahim die
Häuptlinge der *Amr, sie berieten alles und sprachen: „0 Keraki^ye,
nehmet morgen alle Maultiere und Eselj die wir den tlaraäjde genommen
haben, und !>ringet darauf euere Kinder und (leriUe nach el-Kerak.
Vor Ihn Kejsüma werden wir euch beschützen." Nun wurde der Zeit-
punkt bestimmt, an dem sie das Gebiet von el-Kerak berühren sollten.
Dann ritten die Kerakijje mit allen Maultieren und Eseln der Ibn Tb6t
nach dem Gebirge Kejs, um die Ihri^^en abzuholen.
Als der bestimmte Zeitpunkt gekommen war, sammelte Ibriihim
seine Krieger^ gamma* kowmOj führte sie zum rör e-^-Satije und ver-
steckte öie^ akmanahom, im äe'ih en-När^ welchen Ort sie von nun an
el-Mkemen nennen. Dann wandte sieh Ibrahim mit fünf Reitern zum
Lagerplatze des Ihn Kej^tlma beim umm Sidre im ror ehMezra' und stieg
als Gast in seinem Zelte ab.
In der Frühe sah man von weitem die Karawane der Kerakiyc.
Ibn J>ejsnraa fragte: ,,Wem gehört denn diese Karawane, limin hadi
-z-za'ünV*^ Ibrahim antwortete: „Es sind die Lasttiere der Kerakijje.** Da
befahl ibn lyejsüma, die Keraki^e anzuhalten und zu fragen, mit wessen
Erlaubnis sie die Grenze seines Gebietes überschreiten. Ibrahim sagte
jedoch: „Das sind ja arme Bauern, von denen man nur Nutzen hat,
had^Ma nas feUahiu masakin ma jigi minhom il!a-l hcjr". Ihn lCej.^üma
81
aber antwortete: „Sie werden el-Kcrak nieinals betreten!" Da sandte
Ibrahim einen Reiter zu seinen Truppeüj die sich hinter den Kerakijje
hielten^ sie umziDgelten nnd nach el-Kerak brachten^ wo damala niemand
wohnte.
Sowohl den Boten zum Öeb Ihrahira als anch den übrigen Kera-
kijje diente als Aufklärer^ *ajn, ein Häiiptliog der negaja, namens
'Alejjän, der mit seinen Kriegern die Haodelslente von yebrou nach
Osten und zurück zu begleiten pflegte. Seit der Zeit bezog er von
den Kerakiye jährlich gewisse Häwa- Abgaben.
Da die Felder viele Jahre brachlagen, so litten die Kerakijje
Mangel an Lebensmitteln, aber auch da half ihnen Ibn Tbct. Drei
Jahre lang ftUirten ihnen die *Amr die Lebensmittel, el-miTj aus Ilawrän
auf ihren Kamelen nach el-Kerak zu.
Die IJamAjde brachten den Winter, ju^attü, im Gebiete von Haret,
beim Ilawrän zu und holten ihren Lebensunterhalt im Lande der Sar-
dijye. Endlich bot der Häuptling der Snrdi|]e seine Krieger auf und
zog an der Spitze von 1000 Mann gegen el-Kerak, um die IJamäjdc
in ihre Heimat zurückzubringen. Er lagerte mit den Seinigen bei el-
Leggim, während die *Amr nnd die Kerakijje bei el-lyasr lagen. Die
Sardij^je und Hamajde ginffen an» und es entspann sich eine Schlactit,
wjstabak el-barb^ in der die 'Amr geschlagen wurden. Sie flohen gegen
Süden bis in die Nähe von Middin^ wo die Ihrigen higerten.
Den Frauen blieb keine Zeit übrige die Zelte niederzureißen und
mit den Herden zu fliehen, da ihre Männer und Bcsehützer an keinen
Widerstand dachten, und die Hamajde und Sardijje nach reicher Beute
lechzten. Diese betraten bereits die Zcltgasse, tenijje, sprangen von ihren
Pferden herab nnd eilten in die Zeltc^ um recht viel zu rauben. Da
sab Meerik abu R*ijje einen Mann der Sardijje^ namens Ibn Bäöa^ wie
er seiner Frau Teppiche aus den Bänden rias und sie schlög. Empört
darüber, stieß er das Kriegsgeschrei aus^ warf sein Pferd um und, ge-
folgt vom Bruder der Frau^ bot er den Feinden die Stime. Ibn Bäsa
und mehrere raubende Sardijje fielen unter ihren Säbeln. Da folgten
vier Reiter der Tahätre von den Hegäje ihrem Beispiele, ließen eben-
falls ihr Kriegsgeschrei erschallen» nnd in wenigen Augenblicken worden
die Verfolgten zu Verfolgern. Von nun an nennt man jenen Ort et-
Maradd bis auf den heutigen Tag.
Die Sardijje und I;Taraajde wurden gejagt bis zum ajn el-Le^gun und
ihre Herden flohen gegen g. ed-Dabbc und ki^m- BScr, Ihr Lager bei el-
Leg^dn fiel in die Hände der Sieger, die sich dann bei er-Rabba niederließen.
Httiil. A»bU Petrai». lU. G
82
Von OED an blieb das ganze Gebiet der *Amr unangefocliten,
wabaradat el-ar^ lil-'amr.
In der Stadt el-Kerak und im weaüichen Gebirge von el-Hejdän
im Norden bis eä-Äera* im Süden waltete Ibn I^ej^üma mit seinen Häupt-
lingen. Der Oberbau ptliog residierte in der Umgebung Ton el-Kerak
und sein Bruder in at-Tafile. Die Winterlagerplätze bezogen sie immer
im Rör.
Einst kam Salslme ibn Wädi^ genannt auch Dib e^-§rejfj leiblicher
Bruder, ab min ummih, des Oberhäuptlinges von el-Kerak, ans seiner
Residenz et-T'^tfil^ ^^f Besuch zu seinem Brüder^ der damals im ror
el'Mezra' übenvinterte.
Der Oberhäuptling hatte die Gewohnheit; jeden Tag Ascbenbrot
mit Kamelmilch zu frllhstücken. Niemand durfte mit ihm gemeiuschaft-
licli essen, nur wen er ehren wollte, dem ließ er von seinem Frühstück
vorlegen. Saläme erwartete^ daß ihm solche Ehre zuteil werde^ doch
Ibn Ijlejsuma ließ ihm nichts vorlegen. Als sich Saläme darüber be-
Bchwerte^ bekam er zur Antwort: j,Ein Stück Aschenbrot nnd ein
Schluck Kamelmilch im Por ist nicht ftir jedermann.** Beleidigt darüber,
rührte Salame das ftir ihn gebratene junge Schaf gar nicht an, sprang
auf seinen Hengst er-Ru'ejl und kehrte nach et-T^file zurück.
Kurz darauf sandte er einen Vertrauensmann zu den Häuptlingen
Ihn Tbcjt und Ihn Lasim mit der Mitteilung: „Wollt ihr gegen Ibn
lyejsüraa etwas unternehmen, so tut es. Ich werde euch weder bei-
stehen, noch euch hindern." Kurz darauf starb Salame; er wurde süd-
lich von el-Kerak bei el-M^äteb begralien und man nennt sein Grab bis
auf den heutigen Tag ru^m ihn Wadi.
Beiden HiluptÜngon kam die erwähnte Mitteilung sehr willkommen.
Sie berieten, weis zu tun wäre, teilten jedoch ihren Untergebenen gar
nichts mit.
Ihn Tbt't sn^e zu seinem Sklaven: „Geh* zum Ibn Kejsuma und
sage ihm: ,Mein Herr bittet dich um die Erlaubnis^ die Regenperiode
im RAr zubringen zu dürfen. Nachher wird er wieder fortziehen und
das Land bleibt dein Land/ Ich weiß, daß er dich fortjagen wird.
Doch wenn du zurückkehrst, so erkläre: ,Ibn Kej^uma erlaubte, daß
wir im Kor überwintern/''
Der Sklave tat, wie ihm sein Herr befahl, und als er vor Ibn
Kej?:i\ma erschienen war, sprach dieser: ^Ohne Zwang kein Dank,
ma gel öukr illa bigabr. Was willst du?" Der Sklave sagte, was ihm
sein Herr aufgetragen hatte und bekam zur Antwort: „Ruhe, emrab,
diese Nacht bei mir und in der Frühe packe dich fort. Deinem Herrn
sage^ daß ich ihm alles Dehmen werde, falls ich ihn hier ertappen sollte."
Der Sklave kehrte zu Ibn Thet zurück und erklärte in der Ver-
sammlung der Altesten: „Ibn I^ejsuma erlaubt euch, während der Kegen-
periode im Ror zu lagern;" Sofort lud man die Zelte auf, bestieg die
Reittiere, faS?\lat Imlat, und der ganze Haufen bewegte sich gegen das
5or. Ibn Tbet rüstete sich jedoch zum Kampfe. Seine Tochter setzte
sieh als 'Alfa in vollem Schmuck auf ein Reitkamcl und ritt an der
Spitze der ersten auserlesenen Truppe, salaf. Der Häupthng selbst ließ
die Harnische seiner Krieger auf Kamele laden und folgte mit ihnen
dem ersten Trupp. Als er beim teil ez-ZenV angelangt war, ließ er
die Kamele mit den Harnischen niedcrknicD, nawwabj und sprach: ^O
Beni '0]j:baj jetzt wird Ibn §^ejsüma eure Herden rauben, denn er er-
laubte nichtj daß ihr herkommet. Doch hier liegen eure Harniselie,
dünku dnVku." Sofort legten sie ihre Hämische an und ron der Zeit
an nennt man jenen Ort teil Minkat ed-driV.
Das Zelt des Ihn lyejsüma stand auf einer Bodenweile im ror el-
Mezra'j und es wehte der Ostwind, eS-äerki. Da trat seine Tochter vor das
Zelt und sagte: „0 Vater, die^Amr kommen!'^ — „Woher weist du das?"
— j,Der Geruch ihrer Kurper und ihrer Harniöche trifft meine Nase.^
Ibn K^eJBtima ritt sofort mit seinen Kriegern gegen Osten, Er
und die meisten seiner Leute rauchten ihre vollgestopften Pfeifen^
rahyenhom mu'abbajc wmu*allali:e. Als sie den Feind erblickten» be-
fanden sie sich eben bei einem T^lha-Baume. Da warf Ibn l^Iej^uma
seine Pfeife gegen den vStamm der Tallm, bika*ha, und die übrigen
folgten seinem Beispiele. Der durch den Ostwind ausgedörrte Stamm
fing Yon den brennenden Pfeifen Feuer und die T*'illia verbrannte.
Ihr abgebrannter Rumpf steht heute nochj wl^a ha Iha-s-sa* mawguJ,
und man nennt ihn äagarat ehPalajin.
Beide Abtcilnngen stießen aufeioanderj tanatahü et't<'irfen. Unter
Ibn l>ej^nma fielen drei Stuten, und endlich wurde auch er durchbohrt.
Dann flohen die Seinigen in das yur abu *Obejda und wohnen dort bis
auf den heutigen Tag.
Ihn Tbet wurde nun zum Alleinherrscher des ganzen Gebietes
von el-Kerak und er teilte es unter seine Geschlechter. Das Ror
behielt er für sich, und so bezielien seine Nachkommen von dort Ab-
gaben bis auf den heutigen Tag.
Nach einiger Zeit wurden die 'Arar uneinig und es gelang all-
mählich den Bewohnern von el-Kerak an Einfluß und an Terrain zu
6*
gewinnen. Sie verständigten sich mit den IJamajde, und diese kehrten
wider den Willen der *Amr in ihre Gebiete zurück. Damals stand au
der Spitze der Kerakiye Halil el-Meg-alli von den Diiüd.
Mit der Zeit wurden die 'Amr zur Auswanderung genötigt, und
die dablieben, mußten sich mit den unfruchtbaren Gebieten zufrieden-
stellen. Sie zählen etwa 100 Familien^ führen als Ötammzeichen al-
Uadame O auf der Backe und teilen sich in:
S i p () e n :
Geacblecliteri
eb*Arajne, ahu 'Arene —
et-Tbetatj ibn et Tbet eä-8awähln, ibn S^hin
erAweiJät; ibn *Awe<Ja
eä'f^eIalba, eä'!^illi|}
el-'A§a]de^ el-*Afidi
er-Radajse, cr-Raddus
ad-Drö'ät, abu Drö'e
el-Katämtr, eMJ^atmir
el-Lasäjme, ihn La^im
al-Iitasämj ihn ^t^i^^^iü
el-üaradät, ibn Garäd
{ihr Wasm ist es-
Sahale: H)
Wasser plät sei
Dimne
el-Mljajj und el-'Ejoa*
b. ahn Tr aha u. el-Mogib
b- Dimne
El-Kerak*
Die meisten Geschlechter, haninjel, der Felhihin von el-Kerak sind
ihrer Famihentradition nach von andcrsher eingewandert.
So erzählen die *Azf^zät, welche jetzt in Madaba wohnen^ daß sie
ursprllnglich in 5l6te hausten.
Die Zrekat und *Akaäe glauben fest, daß ihren Vorfahren einst
b. Mhellej östlich von w, Slüsa» gehörte.
Die Halasa staramen aus Ägypten. Ihr Aholierr siedelte sich in
el-Kerak an, heiratete ein Mädchen aus dem Geschlcchte der IJaddädin
und gründete ein neues Geschlecht.
Die He^aztn wohnten einst weit im Süden in He^flz, wanderten
von dort aus und ließen sich in el-Kerak nieder.
Die Mdnnat bewohnten einst Middtn.
Die BkÄ'in erzählen ebenfalls^ daß sie aus dem Gebiete el-Bcl>:'e
kamen. Dieses Gebiet suchen einige in Mittclsvrienj andere wieder^ was
wahrscheinlicher ist, in der Gegend von Busejra.
85
Die »Siinnä* sind Hanxl eklen te aus Damaskus^ welche nach el-Kerak
Geschäfte halber kamen und sich daselbst nied erließen. Ursprünglich
waren sie griechisch-katholisehj später aber &ind sie zum Schiama über-
getreten.
El-Baddddliij stammen aus ]}. el-^addäd;
as-Serajre,
el-IJaMäne,
el-Ma*äjtaj
e«J'Pmiirj
et-Tar^^wnCj
el-Arawaty
at-^JVnäsatj
el-lHiamid,
el-lvda' und
el-Basabäe,
„ ^ b- ez-Zuttj
„ <l el^JJalil;
„ „ el'fjalil und Beni Najem;
„ „ 1). el-Mhelle;
sind alte, bereits vor Jahrhunderten nach el-Kerak
eingewanderte Geschlechter, welche „die Stadt
bauten; hawla mu'aramerin dmus el-Kerak";
sind Ureinwohner von el-Kerak.
Die zwei letzten werden nur selten zugelassen, einen Anspruch
auf ein Terrain mit Eid zu bekräftigen^ weil sonst immer zu ihren
Gunsten entschieden werden müßte.
Der Westturm gehörte nrsprlin glich den TanÄ^t, der Ostturm den
Arawatj die Kara-Festung den BnMbSe und der bnrg^ el-^^agab hei dem
nördlichen Wasserbehälter den 1^4^'-
Die alten Herren des Gebietes von el-Kerak sind die 'Arar im
Süden und Haraajde im Norden,
Die 'Amr teilten sich in:
L Grappe:
ihn Tbet
ibn La^lm
abu 'Arene
IL Gruppe;
ibn Jaser
ibn l^ejsüma
ibn *Awn
Der L Gruppe gehörte das Terrain von el-yasa im Süden und
Toten Meere im Westen^ bis zum sejl e4-Pr4*, ct-Tenijje^ el Morejra
im Norden und darb el-FJägg im Osten.
Die IL Gruppe besaß die nördlichen Gebiete^ und zwar bis zum
w. Beni yammad, el-Mesannj cl-Leggün und darb eMJagg;,
Die Felder bei cMvamarou waren Eigentum des Häuptlinges
Ibn Jaser.
Die Umgebung von el-Wesijje beanspruchte der Häuptling Ibn
*Awn nnd die von uinnär der liäuptliog Ibn Tbejt.
Den IlamAjde gehörte das Gebiet nördlich von den Amr* nnd
zwar im Osten bis zum Mo^ib (el-Mbores).
Die Bewohner der Stadt Kerak, die Kerakijje^ besaßen keinen
Grundbesitz. Sie bebauten die Felder filr die *Ämr oder IJamnjde und
trieben mit ihnen ITaDdekgescbUfte. Nach und nach gerieten die *Amr
bei den Kerak ijje in Scliulden ond verkauften ihnen einzelne Felder als
Mulk, Privateigentum* Am Anfange des 19. Jahrhunderts hatten die
Kerak ijje bereits ansehnlichen Besitz in der Umgebung von el-Kerak,
Um diese Zeit bekamen sie auch tUchtige Anführer in der Familie
tler Megalje^ welclic durch kluge Politik ihre Macht zuerst in ebKerak
n *
Fig. 5. DoE AleAtandro Maccaguo, Abüna Skaudar.
begründeten und dann aucli außerhalb der Stadtmauern erweiterten,
Sie niUztcn die Keibereien zwischen den einzelnen Häuptlingen der *Amr
aus und bemächtigten sich nach der Vertreibung des Ibrahim Ba^a
der Gebiete von el-Meäbcd im Süden bis el-Mesann im Norden.
Unter der 4Uj;ihrigen Regierung des 'ÄbdeHvader wurden die
*Amr gänzlich geschwäeht und die Macht der Kerak^je reichte bis el-
IJsu im Süden. Sein Sohn und Naehfulger^ der eiserne Mb^immad ihn
*Abdelkadcr; wollte auch die IJam/ijde unschädlich machen und es gelang
ihm, sie zu schlagen und ihr Gebiet nur auf das Gebirge nördlich von
sejl Bcni Hamraad und die Ebene westlich von SShan zu beschränken.
Die Kerakiye haben ihren Besitz, niulk, nui* den Me^AIje zu ver-
danken. Densen waren und sind sich auch die Megalje wohl bewußt,
88
dieeen gehören 80 den Ilalasa und IJaddadinj mit ilmen geben 10 andere
Familien — also 90 — die Hälfte^ Avälirend die übrigen 90 Familien die
andere Hlilfte ausmachen. Nun bezeichnet ein Steinclien die westliche und
ein Astchen die östliche Hälfte. Ein Mann hält sie hinter dem Rücken,
und der Vertreter der ersten 90 Familien wählt sicti z. B., was in der
linken Hand ist; hält diese das Steinchen, so gehört die westliche Hälfte
den Halasa. Die Halasa teilen dann ihre Hälfte in Viertel oder Fünftel,
je nach der Gruppierung der einzelnen Familien in Sippen, so daß
jede Sippe ein Viertel bekommt, welches dann an die Familien verteilt
wird. Eine solche Teilung wurde jedes Jahr, und zwar im Sbä-f oder
Ti^nn tani vorgenommen.
Ausgenommen waren die unkultivierten Striche. Wer einen solchen
Strich urbar maclite, kasar el-artj, der durfte ihn dreimal besäen, also
mit den Jahren der Kühe 6 Jahre besitzen. Nach 6 Jahren gehörte
das Land bereits unter die Felder und wurde verteilt.
Die Nordgrenze des Keraker Besitzes bildet jetzt eine gerade
Linie gezogen von ]). FuhAra nach Sthan, dann wendet sie sich zum
Anfange des Weges darb es-Sinine unten im Mogib-Tale, biegt mit sejl
el-JIogib südwärts nach el-Leggünj, cl-yanaken, el-Batra, rugm el-Mismar,
Naljl, dann gegen SW. an I>at*RÄ3 vorbei, hierauf wieder slidwärta
nach el- Ajna, dann westwärts am Rande des IJsa-Tales zur Quelle
Smet, Ml>er^ und endlich gegen Norden zum w. es-Sinine, äagarat cl-Mese,
h* el'Btene, el-Mzmh und Fuhära.
Den Christen von el-Kerak gehören im Westen, und zwar am
linken Ufer des Keraker Baches, Ij* umm öem'an, h. Mefäljit, ed-Dabbe,
el-^Iikbas und ihre Umgebungen, dann im Osten ct'Tenijje, Ader, el-
Moetir, cs-Smakijje, l.lraud, 'Alejjän, ITmomat, er-Rakin» el-Wesijje, el-
Kamaren, el-Oinnar niit der nächsten Umgebung.
Die Christen, Ma'ajta und IJabaäne entrichteten die IJäwa den
5egaja, und zwar; jedes Zelt 1 Midd Weizen und 1 Midd Gerste; den
ReSäjde und Manna'ijjin: je 1 Sa Weizen; dafür waren diese verpflichtet^
geraubtes Vieh ihnen wiederzuverschaffen,' sie waren also Darrakin der
Christen, Den *Amarin mußten sie abliefern: je 7t Midd Weizen; den
Sadiin ihn al-Fajez: je 1 Megidi, 1 Midd Weizen und 1 Midd Gerste;
und alle zusammen 10 Skiilj: oder 10 Ahjää, Zelttücher.
Von der tilrkischen Regierung waren die Kerakijje vollkommen
unabhängig. Nur von Zeit zu Zeit^ wenn sich die türkische Mac!it in
Damaskus oder Jerusalem sicher fühlte, sendete sie eine starke Abteilung
nach el-Kerak, um daselbst Steuer einzuheben. Man erzählt von mehreren
89
solchen Expeditionen^ von tlenen eine angeftllirt wurde %^on *Äkele abn
Kwt'tto, der von einer jeden Familie 4 Schafe verlangte; eine andere
befehhgte IJsen Biizii, der von einer jeden Familie 25 Piaster einhob;
eine dritte Expedition führte ein Mann^ der die Oberhänptlinge von el-
Kerak ,Sejban mgall^ama' nannte^ und eine vierte leitete Abu Gäber, dem
jede FamiHe Getreide abliefern mußte. Den Transport sollte der Ober-
häüptling Ml^ammad beöorgenj der sich jedoch das Getreide aneignete.
Fig^. 7. Knthi»] lache ächmer auij eUEerak.
Znr Zeit des Oherhäuptlinges Ismä^in brachte I>uftan Arrisi ägyj>ti-
Bche Soldaten nach ebKerak und besetzte die Festung. Seine Soldaten
belilstigten jedoch die Frauen^ und so kam es zu einem Aufstande*
Die Soldaten hielten die Festung und die beiden Türme efi-Serki und
ez-Zaher besetzt. Die Christen sollten die Türme erobern^ die übrigen
die Festung. IslKik von el4jegAzin war Anführer der Christen* ^85 Sol-
daten ersühlng er mit seinem Säbel, der ihm infolge des strömenden
uud getrockneten Blutes in der Faust kleben blieb." Die Festung wurde
ausgehungert, sodann alle Soldaten niedergemetzelt^ so daß man das
Bhit bis in den Bach von el-Kcrak Hießen sah*
90
Nach einem Jahre kam Emir Elwa mit starkem Heere und vier
Sühaen, aber auch er wurde getötet.
Nachher kam Ibrahim Basa und schlug sein Lager bei et-Tcnijje
auf. Nach dreitägigem Kampfe übergab 'Abdallah as-Sanuä' die Fahne
der Christen dem Ibrahim Bääa. Die Muslimin flohen mit ihrer Habe
nach dem Kor^ an die Küste des Toten Meeres.
Das Heer des Ibrahim Baäa zerstörte die Mauern, riß Teile der
Festung nieder und verübte an den Christen allerlei Plackereien, Diese
flohen nun ebenfaUs und wollten sich in die Gebiete von Jerusalem
durchschlagen. Bei Vjn IJumr begegnete ihnen Ismä*in el-Megalli, der
sie zum Widerstände anfeuerte. Während der Verhandlung wurden sie
vom Heere des Ibrahim Baäa umzingelt und viele von ihnen gelangen-
gcnommen. Unter den Gefangenen war der *Söb Ismain und §aleh,
der Sohn seines Bruders Abdellcader. Beide wurden in Jerusalem beim
Jaffa-Tore, biib cl-yalil^ enthauptet und begraben.
Ibrahim Bäsas Heer verwüstete das ganze Gebiet, als er jedoch
Palästina verlassen mußtCj kapitulierte auch seine Besatzung in el-Kcrak.
Es wurde ihnen gestattet^ ohne Waffen nach Ägypten zurückzukehren,
aber ihre Führer brachten sie auf dem Wege nach der *Araba in eine
Schlucht, in der sie mit Steinen erschlagen wurden.
Nach und nach kehrte die zerstreute Bevölkerung zurück, 'Abd-
el^&der ihn Jiisef wurde Oberhäuptling und nach ihm Mluimmad ihn
*AbdelkÄder, Unter Mhammad kam nach el-Kerak Ihn Büzu Bääa, der
ihm große Geschenke von der türkischen Kegierung brachte, um seine
Sympathien zu gewinnen. Er kehrte jedoch zurück. Später kam Mham-
mad Sa'id Bääa, der sich ebenfalls nicht lange hielt, bis endlich am
23. Dezember 1893 die türkische Regierung daselbst festen Fuß faßte.
Jetzt liegen in ehKerak zwei Täbiir Infanterie (etwa 2000 Mann) mit
einigen Kanonen und 150 berittene Gendarmen.
Die Mitglieder der Megalje wurden zu türkischen Beamten ernannt
und beziehen als solche festen Gehalt, So bekommt *Sej|j JSäleh monat-
lich üO Mcgitli, Halil ihn Mustafa' ebenfalls 50 Meg-idi und Färes ihn
yaläme auch 50 Megidi. Hie und ihre Familien sind steuerfrei^ alle
übrigen Bewohner zahlen jedoch seit 1894 Steuer. So zahlten 1898:
Christen 64.000 Piaster
Megalje 12.000 „
liuraba' 80.000 „
Serata' 83.000 „
91
Kutrabba :\ T" \ . 60.000 Piaster
el'^Anik . 25,000 „
Hanzira 40.000 „
Uaraäa . . • , . 20.000 „
Na'emat 30.000 „
IJegaja nurdlich von cl-IT&a 13.500 ^
el-'Amr 32.000 „
Hamiyde el-Kerak . . . 60.000 „
„ cl-Gbäl .... 80.000 „
„ el-Kura . , . . 80.Q0Q „
682,000 Piaster ^r
etwa Kronen 177.320
Bis in die Vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts hatten die Christen
in el-Kerak keine Kirche. Die schöne Kreuzfahrerkapelle in der Featung
hatten die Mnslirain inne^ und die Kirchen in der Stadt waren längst
zerstört. A!s eine solche zerstörte Kirche gilt der Ruinenhanfen el-Ha<Jr
mit einem Ölbaume und cineiu schonen Arcliitrav. Obwohl er im Mus-
liminviertel liegt und von diesen ebenfalls hochverehrt wird, konnten
sich hier die Christen versammeln und daselbst an großen Feiertagen
ihre Andachten verrichten.
In den Vierziger Jahren baute das griechische Patriarchat in
Jerusalem für die Keraker Christen eine Kirche und setzte bei ihr
einen Pfarrer ein. Der Pfarrer, ein Einheimischer, der oft kaum lesen
und schreiben konnte, kümmerte sich wenig um die religiöse Erziehung
seiner Gemeinde, die auch keine Schule besaß, so daß luan von einer
religiösen (JberzeugUDg kaum reden kann.
Einst begleitete mich ein alter, gutmütiger Christ, der vor dem
Aufbruche das Kreuzzeichen machte und dabei etwas lispelte. Als ich
ihn ö'agte, was er gesagt habe, gab er zur Antwort: ^Im Namen des
Vaters, der Mutter und des Sohnes» Amen.^* Ein anderer nannte mir
die drei göttlichen Personen; Gott-Alls^h^ Jesus-'Isa und Muhammad.
Selbst der jetzige griechische Pfarrer ist überzeugt, daß Gott keine
Sünde vergibt, die man in der Jugend begangen bat und erst im Alter
oder in der Krankheit, wo man sie nicht mehr begehen kann, bereut.
Häufig war die Bigamie daselbst. Sehr oft wird die Ehe geschieden.
Nicht nur der Ehebrucli, sondern auch der Aussatz und die Leukorrhoe
gelten als gUltige Ui-ßache der Ehescheidung mit dem Rechte, eine neue
. Elie zu schließen. Da die Feststellung dieser Krankheiten ohne jeden
92
Arzt und oft gimz willkürlich geschah^ so war* es sehr leiclitj einer
Frau loszuwertleo.
Die neugeborenen Knaben der Muslimin werden zum griechischen
Kurat gebracht^ der sie ebenfalls tauft, d, h. dreimal hi das Wasser
tauchtj nicht um sie zu Mitgliedern der Kirche zu machen^ sondern um
ibuen nach der Meinung der Muslimin ihre Gesundheit zu stilrken.
Jeder Irrsinnige, Paralytiker, Apoplektiker^ ja selbst stark Fieber-
kranke wird für einen Besessenen gehalten. So erkrankte eine kräftige
Y^sn
• 'VtKi-
'^'\^:
Flg. 8. Kaiboliacha SchüleriuDen aun Madaba.
Frau an Typhus und wälzte sich im Delirium auf ihrem Lager hin-
undher. llan hielt sie für besessen und trug sie in die Kirche, wo sie
die Nacht zubringen sollte. In der Frühe versammelten sich ihre An-
gehörigen, setzten sich zu ihr und tranken gemütlich ihren Kaffee. Als
sich die Kranke nicht beruhigen wollte, mußte der böse Geist exorzisiert
werden, was vom Pfarrer unter Geschrei und wiederholtem Springen
und Laufen von dem Tore zu der Kranken geschah*
Die fjunnä', welche als Handelsleute in reger Verbindung mit
Jerusalem standen, waren vom griechischen Patriarchate als Vertreter
der diristen von ehlverak anerkannt, Sic bcliuben jährlicli im griechi-
Patriarchate einen bedeutenden Betrag, den sie unter alle christ-
liclien Geschlechter verteilen sollten. Das taten sie jedoch nicht, sondern
behielten das Meiste fllr sichj machten einigen einflußreichen Haupt-
lingen Geschenke, gaben den Armen hie und da ein Kleidungsstück und
ließen sich dafür loben^ als ob sie es
aus eigener Tasche geschenkt hätten.
Ende 1H7^ war ein Angehöriger
der i?iinnÄ* mit seinem Anteile an dem
Patriarchatsgelde unzufrieden; er ver-
langte mehr, und als man ihm es ver-
%veigertc, erzählte er öffentlich, wie
es die Sunna* seit Jaliren getrieben
hätten* Dies hatte einen Ausbruch
des Volksunwiüena gegen die Snnna
zur Folge, die jedoch die Häuptlinge
zu kaufen suchten; es gelang ihnen
auch, bald die meisten Geschlechter
zu beschwichtigen. Nur die IJe^j^in,
Befeä^in und *Azczat blieben st^indhaft
und wollten von den *Sunna' nichts
wissen, Ala ihnen hierauf der grie-
chische Knrat die heiligen Sakramente
nicht spenden wollte,, wählten sie den
mutigen Säleb e!^-§walhe, brachten ihn
durch 20 Berittene nach Jerusalem und
verlangten vom griechischen Patri-
archen, daß er ihn zum Prießter weihe
und zu ihrem Kuraten bestimme. Der
Patriarch willigte ein, und §iileh blieb
im Pati'iarchate, um das Lesen zu
erlernen. Unterdessen strengten sich
die JiJunnä' aus allen Kräften an, um
diese Spaltung zu verhindern^ und wurden darin vom griechischen
Patriarchate unterstützt. So gelang es ihnen, noch die l.Tegäzin und
Bel>ä'in zu gewinnen» nur die Stammgenossen des Saleh, die ""Azezat,
blieben fest. Als nun Sälch das Lesen erlernt hatte, verlangte der Pa-
triarch von ihm das Verzeichnis seiner Anhänger. Saldi kehrte deshalb
nach el-Kerak zurück und, als er sah, daß er nur auf die ^Azezat
reclmen könne, blieb er daselbst, ohne die Priesterweihe anzunehmen.
•^;<i^
mia el-Kerak.
»4 ^^^ ^^^
Während der Jakrc 1874 und 1875 waren die *Az6zät obne
religiösen Beistand, Endlich machte Marar el-'AzezÄt den Vorschhig,
mit dem lateinischen Patriarchate in Verbindung zu treten.
Megr. Vinzenz Bracca oder, wie er allgemein genannt wurde,
Sajjedna el-ManKÜr, empfing die 14 berittenen Vertreter der *Azezat sehr
freundlich und schickte den Missionär von cs-Salt, Josef Gatti^ nach
el-Kerakj um sich zu liberzeugen^ wie die Sachen stellen. Don Gatti
Wieb mehrere Wochen in el-Kerak, taufte viele Kinder, lernte die Vei'-
hältnisse kennen, kaufte auch eine Missionshütte an und berichtete an
den Pati'iarchen^ daß zwar sehr viele Schwierigkeiten zu überwinden
seien, die Mission aber dennoch guten Eriblg verspreche. Daraufhin
beschloß der Patriarch die Begründung einer Mission in cl-Kerak und
befahl dem Missionar Alexander Maccagno, sich dorthin zu begeben.
Alexander Macaigno, am 20. September 1841 zu Entraquc in
Piemont gcborenj am 10. Juni 1865 zum Priester ordiniert, war im
September 1866 nach Jerusalem gekommen und 1868 als Missionär
nach Blr Zejt geschickt worden*
Ein hoher, knochiger Mann von ernsten Gesichtszügen, unbegrenzter
Geduld und Milde und voll felsenfesten Vertrauens auf die Hilfe Gottes,
kannte er ftir seine Person gar keine Bedürfnisse, gab sich mit der
dunkelsten GrabhOhle, mit dem feuchtesten Keller zufrieden, wenn er
nur das geistige, religiöse Niveau seiner Gemeinde heben konnte. (Fig. 5).
Am L Januar 1876 gelangte er nach vielen Gefahren in das Lager
der *Azezat und brachte daselbst das hl. Meßopfer dar. Am gleichen Tage
begab er sich, von den bewaffueten *Azczat begleitet^ in die Stadt. Die
iSunnii' und ihr Anhang traten ihnen entgegen^ und es wäre zum Kampfe
gekommen» wenn nicht die Megalje dazwischengetreten wären. Die
Feindseligkeiten dauerten aber an und die *Azezät konnten sich in eb
Kerak nicht länger halten.
Da gelang es dem lateinischen Patriarchen, das Ruinenfeld von
Mfldaba anzukaufen und er schenkte es den *Azezat. Diese verließen
nach dem Osterfeste 1880 el-Kcrak in nördlicher Kichtung^ blieben mit
dem Missionär einen Monat nordwestlich von kar a Sihan, Pfingsten
feierten sie auf el-Kura und Maria Himmelfahrt auf den Tennen von
Madaba. Der Missionlir ließ sich in einer alten Grabanlage nieder und
eiferte durch Wort und Tat die Gläubigen an, sich in Mädaba Hütten
zu bauen und mit den benachbarten Stummen Frieden zu halten. Nach
dreijähriger Arbeit war die Gemeinde Madaba gesichert, der Missionär
übergab sie einem jtlngeren Priester und kehrte 1883 nach el-Kerak zurtlck.
96
Es gelang ihm hier, nach und nach neue Gläubige zu gewinnen
und, wenn er auch manches Ungemacli zu ertragen hatte^ so war doch
bei Lebzeiten des Flii^sten Mhammad seine Lage erträglich. Als jedoch
dieser 1888 starb und sein Sohn und Nachfolger Saloh, „der noch nie-
nand getötet", die Zügel in die Hand nahm^ kam es zu einer wahren
Anareh icj und der Missionär schwebte oft in Lebensgefahr.
Die inneren »Streitigkeiten im Gebiete von el-Kerak nützte die
türkische Regierung aus, setzte sich mit einigen Geschlechtern ins Ein-
vernehmen und am 23. Dezember 1893 zogen türkische Truppen in el-
Kerak ein und besetzten die Festung.
Mit dem Erscheinen der Truppen Sr. Majestät beginnt eine neue,
bessere Periode für ganz Kerak and somit auch für die katholische
Mission-
Der erste Gouverneur von el-Kerak, ITson IJilmi, ein gebildeter,
intelligenter Mann, der nie einen Para annahm, gegen jedermann gereclit
zu sein suchte, befestigte ohne Gewaltmittel die türkische Macht hinnen
kurzem so, daß sie kein fremder Anschlag mehr gefährden konnte. Als
überzeugter türkischer Patriot ertrug er nur schwer das Einmengen
eines fremden Konsuls in innere Angelegenheiten des Reiches und war
aus diesem Grunde der katholischen, unter französischem Protektorat
stehenden Mission nicht sehr gewogen; aber dennoch gedenkt man seiner
in Gutem. Ihm hat die türkische Regierung ihren Einfluß im peträi-
sehen Arabien zu verdanken, er hat diese Gebiete der Kultur eroflFnet
Zu dieser Zeit gewann die katholische Mission einen mächtigen
Beschützer in der Person des tapferen und get\lrchtetcn 'Isa ihn 'Abd-
eHi^äder (Fig. 6), eines Angehörigen der Meg-alje. Anlangs ein erbitterter
Feind der Christen, hatte er seine Gesinnung völlig geändert, als — wie
er glaubte — infolge eines Gelübdes, er wolle fortan die Christen und
Armen beschützen, sein langgehegter Wunsch, einen Sohn zu haben, in
Erfüllung gegangen war. Nach anderen Äußerungen seiner Freude^
wie Einladung aller Vorübergehenden zu großen Schmausereien u, dgL,
hatte er dem Ha<Jr-Heiligtum eine kostbare Altardecke gewidmet und der
katholischen Mission ein an die Wohnung des Missionärs anstoßendes
Grundstück zu sehr billigem Preise verkauft.
Don Alessandro war in den letzten Jahren oft krank. In der
kalten, feuchten, kellerarligen Wohnung hatte er sich ein Brustleiden
zugezogen, doch war dank seiner Bemühungen die Gemeinde stets im
Wachsen begriffen. Im Jahre 1^93 gewann er das ganze Geschlecht
der IJegazin und 1894 bekam er einen I^Iitarbeitcr in dem frommen,
m
mtelligentcn tmd arbeitelastigen Don Antun 'Abdrabbo, der ihn bis
Aiigiiat \iW2 nnterstiitzte und eine Knabenschule eröffnete (Fig, 7^ 8, y^ 10),
1H97 wurde ein neues Maus für die Jltsaion erbaut^ 1902 ein Lokal iXir
die Mädehenschule adaptiert und diese 1904 von arabischen Rosenkranz-
ficliwestem erOfihet, Im Januar 1905 starb der fromme Gründer dieser
Mission und wurde in el-Kerak begraben,
Die Bewohner von el-Kerak — etwa 114U Familien — teilen sieh in:
el-Buräba*» ^iarbi
as-i^eraka*, a^-Äerl^i.
Die Puraba* bestehen aus:
el-Me^älje, Megalli^ 80 Familien j Stamm zeichen en-Nateh c—
ebMa'ajt^j el-Ma at? 300 n n n
el-öabAsne, Hbejäi^ 110 „
en-Nasara, Nugrani, 200 „
el-Masärwe 100 „
Die Megalje zerfallen in
Qeichlechter:
el-Jiisef, ibn Jüsef
ea-Slemänj ibn SIemän
el -^ibiin, el-^^ben
Bippea:
'ejäl Miz'el, ibo Miz'el
'ejäl Haiti, ibn ^alil
el-Gbür, ibn öaber
*ejal Mn^t^fa j ibn Mustafa'
'ejal Salame, ibn Halame
cd-Daüd, ibn Diiüd
el-Ma*asfe, ibn Ma'sef
el-Knakat, ebKnal^:
el'Rusiib, ibn Kaseb
Wasserplätze:
er- Rabl m^ e! - Jaritt
el-Ifa?r, Tedün
Die Ma*ajta zerfallen in:
Geschlechter:
Zal^ajte
RafiÄjde^ ibn Raätd
MniH. An1>uiP«tru« UI.
8ippeiii
alid Gwefan, ibn (rwefan
ahd Ibrahim^ ibn Ibrahim
'ejal 'Aj[jädj ibn 'A^jjad
'ejAl Mutlakj ibn Mutlak
en-Nezami|je, en-Nezami
ebHgüg', el-rjä^g*
•ejal Halil, ibn Halil
WjisaerplätiG:
Adar
Betir,
el-Mj'ejsel
^^^B ^^1
jpi
^^^^^^H
Sip|i©n:
WaflierplUUe: 1
^^^^^^H RaSajdej ibn Kadid
'ejal 'Ajdj i1)n *Ajd '
d'Ahii cI-'Abd
■
^^^^H
cS-.*^urafa', e§-i^erif
BetSr, J
^^^^H
el'Gelämde, ibn Ol^mde
el-Miejsel ^^H
^^^^B
el'*Abejsatj eb*Abejsi
^
^^^H
as-Sawädbe, ibn Swedeb
^^^^^^B ed-Dnebat; abii I>ii6be
Helälat, HelÄli
el'Jturab
^^^^^^H (Wasiu eä-Sareb ^
cl-tlütÄba', el-Hatib
n
^^^^^^1 auf der Backe und
alid Gibrin, ibn Gibrin
n
^^^^^^1 eS-^a'be < auf dem
el-FarajCj el Fara*
n
^^^H
el-Kfawinj ebKiäwi
JV
^^^H
es-Äwelat, eä-ftweli
n
^^^^^^1 el-Bijajde^ el-BajjiVj
alid ibn Edrejm^ ibn Edrejm
Middin
^^^^H
et'Tabtäöiö, etTab^Mn
n
^^^^H
*ejal 'Ali, ibn 'Ali
fi
^^^^^
(towm abu Rabe<J, abii Kabe<J
n
^^V
kowm es-Smeri, es-I^mcri
rf
^^^V el-:$amSjle; Samiili
el-MadädliCj d-Maddät
sejl 'Ajnün
^m
IJaw4Dikj Haoük
n
^M
el-Mhädin, ibn Mh^.din
n
^m
e&-Äniib, abu Sanab
n
H
'El&wijje, 'Eläwi
jj
^H abArawät
at'TawÄhre, at-T^liri
er-Rses
H
at-Tandsät^ at-TanÄä
n
^H Die Uabaäne^ ^bejgi^ zerfalleii in:
^^M Oeachltjchter:
ätppen:
WaasorpUtse:
H el-Adk^
—
Öbeä
^H el-*Ariid, ibn ^Arde
—
D
^H 'Awesat, *Awes
—
n
^H Rama^inj Rama^ni
—
n
^H er-Rahäjfe, ibn Raliif
—
n
H "AsÜBfei ibn 'Assiif
—
n
^H abGa*äfrej Öa'fari
as-ftbÄd4t, Aatiftdi
el-ildeb
^H
Zeräbtn, Zerabi
■
u
towm abu IJamde^ abu IJamde
J
m
^H
L
^^^^H Die Nasara teilen sicli in: |
Hp
■
^^H Halasa*, Halisi,
Stammzeichen en-Nafeli ? unc
, eS'Salib +;
■
^^^H Qeg4zm, liegazi, Stammzei^licn elMaka^s >(;
■
^^H 'AkaSe, ^AkeSi,
Stammzeichen es-Salib + auf der rechten Backe;
■
^^^^1 HaddadiDj el-TJaddid;
■
^^^^1 Mdanat^ Madaiii;
■
^^^^1 Zrejtfät^ Zrejlj:;
■
^^^^B es-^unna , es-SAne', Stamrazeichen el-Bakür p und a§-»Jalib +;
■
^^H el-Bel^atD, el Belj:ä^i.
■
^^^H Die Haksa' zerfallen in:
■
^^^^H Oeacfalechier:
Sippen:
WaBserplatze:
■
^ eM^siis, eMfasis
el'*Araänn^ ibn 'Amrnn
el-Kerak
■
^m
*ejä! Mis'ad, ibn Mis*ad
—
^H t>owm eMJowg^
*ejal iSlimän, ihn Slimän
FJmiid
^H ibn eM^lowS
eMJejtin, abu Ijejt
T^
^H
el-'Awdat
n
H
el-Flanäjne, el-Panini
yj
■
^H Vjal *Aidj ilm *Aid
Sarajhe^ abu j^arifie i
el-Kerakj Ijmiid
■
^^t^
eö-Äwarebj abu Äwareb
n n
■
^^H
Dabamin, ed-Dahämi
n n
■
^^H
2währej abu ?äher
» n
r
^^H
'ejal Jüsefj ibn Jüsef
1» n
^
^^^H Die TTe^azin zerfallen in:
■
^^^^^1 GescKlet^hter:
S i p (j e ij :
WafiserplILU«:
■
^^^^ eMjlursanj IJursani
Stewin, ihn i^tewi
*ejÄl Salial^, ibn Salral^:
1
^^H
Vjal pattas, ibn llaftis
es-Sinine und
^ elBalü^
■
^^^^ er-Rbejt^t, er-Rbej^i
iSla'inj cs-.^le'c
■
^^L^
*ej4l Msallam, ibn Msallara
■
^^H
'ejäl Drejm^ ibp Edrejra
' ■
^^H
IfÄlanze, ^alauzi
—
■
^^^1
*ejäl Gim*e, ibn Gim'e
—
■ m
^^H
el-Matarwe, ibn Mitri
—
■
^^^^1 Die 'AkaSe zerfallen in:
■
^^^H
Sippen:
Wasserplätse:
■
^^^a
Nai^rÄwiOj Na§r&wi
es-Sinlne
■
■
Zijftdin
7»
1
^^^^^
100
Sippen:
'AwÄbde
Bwälse^ ibn Bülos
Ms^'ede
Die {^add&din zerfallen in:
Sippen:
Ma'&£tz
l^^owm äabäde^ ibn §bAde
Von den MdanAt gehören zu den l^oräba':
Sippen:
at-Türm&n, al-Atram
'ej^rAbdaMh, ibn ^AbdaUäh
Die Zrej^t zerfallen in:
Sippen:
'ejäl Slimän, ibn Sliman
'ej41 J^nem^ ibn Innern
Die §unnä* zerfallen in:
Sippen:
Ma^4je; el-MaVe
SaUjta', ibn Sldti
'A^l&t, el-*Ag6I
Sm&^in; ibn Sam^äni
Mesannät^ el-Mesanu
Die Bel^a'in zerfallen in:
Wasserplätze:
es-Sinine
Wasserplätze:
Smüd
Wasserplätze:
el-Kerak
r
Wasserplätze:
-l^^na', 'ujün
abu Sa*id
Wasserplätze:
el-Kerak
Geschlechter:
Wasserplätze:
el-|J<Jerin, ibn tjtjeri
el-Wesijje
Sippen:
'ejäl Sahäl^; ibn Sa^äk
abu Gerde
el-Me§arwe, el-Ma§ri
el-Kwalit, el-Kalüti
*Ababse, ibn 'Abbäs
P wellin, Pwehi
*ejal Salem, ibn Sälem
Die Serä^a' bestehen aus:
at-Tftrawne, at-Tarw, Wasm el-Mabg^än h auf der Nase und el-
Matra|j:en ==z auf dem Ohre;
en-Nawajse, abu Nwäs
^^^^ ^^M
J^^^^^^^^^^^^^^K^^^^T ^7^^^E
^^^^B
^^^^^^V el-Katüwnej el-ljatwi, Stamrazeichen el-Ht:
'im n auf der Nase; ^^^H
^^^^^^^B e§'SaraJFe^ abu 8arn)r, Stanimzeiclieu el-Bäkür f auf der Backe ^^^|
^^^^^^^^^^^^^^H iiTihTi l\1 ''1 t"r!ii Kr^n ^^^^^^~ fiiif iHi^in ( Inrp*
^^^^^H
^^^^^^1 el-Ba^b§ej eI-Baäba§^ Stammzeichen eä-i^areb w auf der Nase; ^^^|
^^^^^^^B el-J^s^a't el-Kä4i> Stammz eichen e^->^are!>;
^^H
^^^^^^H e^-Sa'übj ibn Sa'a})^ Wasm e1-^adame 0;
^^H
^^^^^^B eI-Mbej(}iD, el-Mubejjer}^ Wasm el-^adame
^H
^^^^^^B afiPmür, arJ-Pamra
^^H
^^^^^^B el-Mdanätj StammzeicIieD el-Hadame 0;
^W
^^^^B Die T^'^wne zerfallen in:
2
^^^^^1
Watiaerplät^e^ ^^^H
^^^H 'ej4I 'Awdej ibn 'Awde
al äa far, el Mker ^^M
^^^H el'Mg^ämi'iJye, ei-M^änii'i
^^^^^B
^^m el'BkH. el-ljat^
^^^^H
^^^H el-Mbamid, abu Mahmäd
^^^^B
^^^^B Die Nawäjse zerfallen in:
^H
^^^^^B
WamerpUlze: ^^^|
^^^^V kowm el-MJjLcrmeZj ibn eb
^^H
^^^H Mf^ermez
al äa'far, el-Mkcr H
^^^H 'ejal Sahnan^ ibn Salman
^^M
^^^^^^ Die I^tawne zerfallen in:
^J
^^^^^^^H
Waii^erpUtze: ^^^|
^^^H ebHag^
^^M
^^^^^^^B 'ejal Mbammad, ibn Mharamad
ed-Dabbä^e, ^M
^^^^^^B 'ejäl Selim, ibn Selim
*ajn ez-Zaküka* "
^^^^^^P 'ejäl Musa^ ibn Musa
^^^^B Die ^aräjre zerfallen in:
^^B Gescbleebter: Sippen:
WaaaerpJätze:
^^1 el-*Ali 'ejäl Mikbel, ibn Mikbel
Söl es-Smet
^^^^ kowm 'Arejdän^ ibn 'Arejdän
^^^^^1
^^^^B^H kowm 'Ajjad, ibn *AiJäd
^^^^B
^^^^^^P ^ejäl Mar'i; ibn Mar i
^^^^H
^ 'ejal *AwiLd, ibn 'Awäd
^^1
^^B ad-Däüd el-lj^ng;, cMJa^^
Müte^ el-MreJ3eJ
^H ebl^asamil^ lyaSmiil
II tf
^^B 'ejill 'Isa;» ibn 'Isa
II r
102
ilechter: Sippen:
Wasserplätze:
äwüd *ejäl IbrÄhim, ibn IbrÄhim
'ejäl Sabäde; ibn K^Hde
^ejäl Mhammad; ibn Mliammad
'ejal Matlal^^ ibn Matla^
*ejÄl 9s6n, ibn ^sßn
alid Ö&ber, ibn GÄber
M6te; el-Mrejsel
ft ft
n n
Die BaSabfie zerfallen in:
Sippen:
WasserpUtze:
*ejÄl el-A^ra*, ibn el-A^ra*
'ejäl 'AbdaUah, ibn 'AbdaU&h
el-Eerak
Die '^^A zerfallen in:
Sippen:
Wasserplätze:
Madä'in, Mad'äni
alid Sämed, ibn ^Ämed
el-ßurban, abu-l-^urban
'ejäl Sälem^ ibn Sälem
*ejäl Usejjan, ibn tJsejjan
w. es-Sa]pra
V
r
Die §a*üb zerfallen in:
Sippen:
Wasserplätze:
*ejäl ^isem^ ibn ^Asem eI-Feg;g;, et-Tenijje
el-Haw4rin, ibn HÄrün ^ „
'ejM Ahmed, ibn Abmed ,, „
*ejäl *Aw4d, ibn *Awäd „ „
"ejkl Rabi*, ibn Rabi' ^ „
'ejäl J^in, ibn Jäsin ;, ^
Die Mbejdin zerfallen in:
Sippen: Wasserplätze:
*ej&l IJamad, i^n ^amad el-Fegg, et-Tenijje
em^g:, emä^g:
'ejäl Fleh&n, ibn Flebän „ „
^ejäl Salm&n^ ibn Salman „ „
el-Bkür, abu Bakr „ „
el-lSlalajne, el-^^ldn „ „
el-Fregat, el-Frc^ „ „
es-Smejrat, es-Smeri „ „
el-Lwajhe, Lil.iw „ „
103
Die Pmör zerfallen in:
Sippen:
WasierplIUe
'AfKyle, abu 'A(Jla*
et-Tenijje
Shejraat, abu Sbejm
1»
'ejäl Rabi\ ibn Rabf
n
'ejäl Bülad, el-Mbülad
n
alid en-Nims, en-Nims
n
el'AkÜl, ibe 'Akl
n
alid 'Awde, ibe 'Awde
n
el-BenwiDj el-Benwi
n
el-Karaki
n
el-Garägre, el-Gargüri
»
ie MdäDät zerfallen in:
Sippen:
WaBsörplätzo
*ejal Sliman, ibn Slirnan
ebWesijje
*ejäl Sahälj:, ibn JSahat
n
Die IJamäjdc oder Beni llamide, TJamidi, sind Überreste der
uralten einheimiscben Bevölkerung; welche tlas üstlicbe Randgebirge
von der 'Araba und dem Toten Meere innehatte. Nach und nach aus
dem Süden verdrilugt, halten sie sich heute noch zwischen dem w* Beni
Hammäd im Süden und Zerl>a' Ma in im Norden auf. Sie zählen etwa
800 P'amilien, sind Halb-Fellahin und besitzen auf el-Kiira schöne Felder.
Die 5amäjde teilen sich in:
atTurafa'j ibn T^if (ibr Begräbnisplatz befindet sich in al-
Atajjem und af-t^arfa);
aÄ-Sarawne, Sarwani {Stammzeichen el-Libdi //; Begräbnis-
platz in Barza);
el-Fawäcjlej cl-Fadli (Stammzeichen el-FaiJli f\ Begräbnisplatz
in Sakat ^md Swel>et.
Die Turafa* zerfallen in:
GegchJütihter: Sippen; Wasuerpllt«©}
cMfawä^je, ibn Ma<Ji
(Waam el-Bakür p)
yamajse, abn yamis
el-Le^asme^ al-Les«itm
eiyatAbe^ abu öatt^b
er*Räedat, lluäeiü
Rwala'i er-Kweli
Mra'j Gbeba
104
Geschlechter:
a4-Paräb'e, a<}-Parba'
(Wasm e9-§artme ^)
er-Rwähne, ar-Ribäni
(Wasm afi-fta'abe K) afi-Sarajde, aS-Örtd
er-RSüd, er-RSüdi
Sippen:
el-Ftenat, abu Ften
el-Jvtamiüe, el-l^ltänii
el-^abab'e, l^abbä^i
Lagerplätse
el-Gehlr
n
e9-§abbäh, ibn §abbali
'Arä'er
al-Qamadät^ abu Hamide
el-^wijjin, abu ßwej
*Awämre, abu *Amer
Telähin, Telhöni
^Amärin^ 'Amrani
^amädin; Qamdäni
Die Sarawne zerfallen in:
eä-Stür, abu Öatr
(Wasm el-IJatani n)
Geschlechter:
er-Rbe^ät^ abu Rbe^a
Sippen:
as-Sned; ibn Esned
es-Sawa*ede, ibn Sa'ed
el-Iwänse, el-Iwansi
el-^awamsC; el-^asem
er-Rawääde, er-RaSedi
el-Bmed, ibn 5med
el-^awätme, ibnHätem
eHJawjan, abu-HJwaj
el-HawAwSe, ibn Hawwää
el-Genädbe, el-Gendeb
ez-Zu*erat, ez-Zu*eri
Die Fawacjle zerfallen in:
el-Libde; Libdi
el-*Awasa, 'Asewi
Geschlechter:
al-Brejzät, abu Brejz
el-*Agalin, 'Aglani
el-Kbelät, el-IjLbeii
el-Haäem, ibn Hädem
en-Nawaf'e, ibn Näfe^
el-HcJür, el-IJudri
Sippen:
el-*Awedat, el-*Awe<}i
el-Hamad, ibn Qamad
el-^tejöät, el-Ktejä
§arfa^ *ajn el-BÄ<Ja*
n n
T) ff
Wasserplätze:
el-Barza^ el-Hejdan
Diban, *Ajen&t
ed-Dhejbe, el-Wale
Wasserplätze:
al-K^rejjÄt
n
n
bir Mleh
an-Na^öba^
eM;;Iammäm; ei-Iju'ejjät
) tla* el-Hazanat; nörd-
1 lieh von el-ljj'cjjät
■■
^^^^H H
^ OeichTechtort
Sippen:
Wasserplätse: ^H
^ a|-Tawalbe, ibn T^leb
— j
tla el'parajeSj Südwest- ^H
lieh von en-Nakiiba ^H
^^^^ ea-Samämt, ibn Samara
es-Salamjit; ibn Salame
el-Kreyät ^H
eä-Sbelät, abu Sbel
tbtir en-Niswan, ^H
el-Hejdnn ^H
^ at-TawAjhe, iihn Täjhe
Fukaha\ el-Fal>bawi
'Atarüä ^H
^^_ (Wasm el-Helal O
el-Musa, ibn Miisa
^^1
eä'Swara*, ibn ftawer
el-MMwer, el-'Atün ^M
el-I^aVijdej abu IfaYid
^^^ä
ar-lvtiba!a\ ar-Rabit
ed-Üejr^ bijär Qum' ^H
eb];Idetat, abu ^adite
el-Mesne^a ^H
el-Hrnt, el-Hart
el-HazanÄt, 'Afäras ^M
^^^r Mit den Tawajhe
lagert auch eine Abteilung der Tiirafa', und ^|
^V zwar die DijarnCj Dejn
Inij welche zerfallen in;
■
^^^^H Geschlechter:
Sippen;
WasserpUtse: ^^ä
^V eM;JaJRe, el-JJesi
'ejal Salame, ibn äalame
ed-Dubufra ^^|
^H efi-Äabrinbe, abu Sabe-
el Gema in, Gem^ini
w. er-Rmemhi l^^l
^^^K
el-Hawawrey el-Hawari
■
el-Fellahat, abu Felläb
1
el-*Ainri, ibn 'Aniri
M
en-Nm^sat, ahn Numejs
V
el'Bawarid, el-Banld
m
^^^^ In der zweiten Hälfte des liK Jahrhunderts kam den tIamAjde zu ^H
^H Hüte ein üeschledit, ihrer !>ei Brtejra laj^^ernden Stamnvesgenossen» welche ^|
^H sieb bei kar*a Sihnn niederließen. *Sie beißen:
m
Sippen:
Waaserplätse: ^H
^^t^ yamäjde B^era
az-Zejdiyiu, az-Zejdän
Fa^ü^ ebGedira H
el-'Amer\jjm, eh' Amen
^^1
el-Bderät, el-ßderi
^^M
ehJenuin^ ibn Jemen
^^M
ed-Dhejsat, abn Dheja
^H
SaKiJta.
1
^^^^ Die SalAjta oder es-Slit^ ^liti^ verehren als Ahnherrn TTmiid, dessen ^H
tir J
^^^V ^^H
^^1
^^^^^^H äobnkj wurden jedoch
von den Ilwetat verdrängt;
jetzt beanspruchen ^1
^^^^^^H sie das ode Oebiet am
rechten Ufer des sejl el-Mljeres und östlich von
^^^^^^m GmejI, nod zwar von
el-Leggün im Süden bis zum w. at-Tamad im
^^^^^^1 Norden. Sie sind KamelzUeliter und /ilhlen etwa 280 Familien. ^H
^^^^^^^H Geacfilechtär:
Sijjpeui
Wai^erplätste: ^^|
^^^^^^B 'Am^ratj ^Ameri
el-|4ataja^ el Katjän el-Möerfe, al-Tamad ^|
^^^^^^H (Wasm el-'Amori X
ez-Zrej|;:at^ abn Zrejt
^^1
^^^^^^H auf den Kamelen und
eä-i^bejkat, eä-Sub^ki
■
^^^^^^B el Malray; auf
en Na'arain, ibn N a^man
^H
^^^^^^H den Ziegen)
el-ist^jfäUj ihn Kfejfan
^^M
^^^^H el^MfidiUle, MidleM
er-K^elat, abn Kg;ele ummer-R§^§,VjnSa'!de ^^
^^^^^^H (Wasm der Kamele
el-Gerarin^ el-Geräri
j
^^^^^^H el-*Arka' ^ und de8
Rawanme, ihn ^tÄnem
■
^^^^^^B Kleinviehs e^J^arime
'Ajeuat, abu 'Ajeue
■
^^^B
ez-ZhejIat, ez-ZliejI
^H
^^^*
el-Karäzme, el-Karzan (sie)
^H
^H
Ahält Mädaba.
1
^^^y Die Bewohner von
i Mädaba — etwa 200 Familien — teilen sich in : 1
^^V Ge»chleehter:
SippeD:
WasserpIKtze: J
^B Earädäe, KardeSi
Hlälat, Hlali
Mädaba ^
^m (Wasm el ITt^m n
*ejal tiaber, ihn Gaber
■
^H und es-Salib +)
*ejal Dahlallahj ihn Dalilallah „ ^^
^m
'ejäl 'Awatjj ibn 'Awa(}
■
^m
e?-§161in, as-SIoli
■
^M
eMJantmne
■
^H el'Ma^äje^ el-MaVe
e§'§ttiina*j JSäne*
■
^M (Wasm el Batür p
Salajta, ibu Sliti
■
^f und es-Salib +)
*Awemrin^ ibn 'Awdmer
m
^^
el-*Agel&t
}
^H
es-Sema'ttt
t)
H
ßejtgagle
n
^H *Az4zat, *Azizi (Wasm
e§-§waUie
n
^H e§*§altb + auf dem
at-Twäl, at Tawll
n
^H rechten Ohre)
el-Islmir, el-^ijlr
n
^M
äwehät, abu Swe^e
n
L
pmn
n
107
Qeichtecliter:
Sippenr
WasserpUlze
'Azezät, 'Azlzi (Wasra
Zwfljdej ihn Zäjed
Madaba
e§-Ä?aIib + auf dem
l)h^m, ihn l)ab'an
I?
rechten Ohre)
^owm T^nnüSj ibn lanQua
n
*ejäl Farh, ibn Farh
n
yziiZj eiyezz
n
el-Msannat, el-Mesanii
n
*A]amät
n
el-Masarwe
n
Die Kar^dSe genieBea in Madaba keinen guten Ruf und wohnen
in dem Nordwestteile des Dorfes.
Die Twal sind sehr angesehen. Die MasÄrwe staramen von einem
gewissen Shade, der ans Ägypten kam und ein Mädchen der Öwehat
heiratete.
Die t^nnna stammen aus Damaskus und waren ursprünglich uüiertj
traten aber aus Gescliäftsrücksichten zum Schisma über. Da sie Handel
treiben und Verwandte in Damaskns haben^» üben sie großen Eiofluß
aus. Ihnen gehören die Hütten im Nordosten.
Die Bejt^agle kamen aus Betgala bei Bethlehem und haben
Mädchen der Ma*aje geheiratet.
An Steuern zahlt jede Familie:
4 Piaster skr fiir jedes Schaf,
4 Megidi für jedes Paar Rinder, kull fiddän bakar,
1 Me^di 'Askarij^je, Militärsteuer,
Kamele halten sie nicht; von Mauleseln und Eseln zahlen sie nichts^
weil sie diese der Regierung immer zur Verfügung stellen müssen, wenn
sie ihrer bedarf.
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Bewohner von Madaba Christen,
und zwar gehören sie fast zu gleichen Teilen der griechisch-orientalischen
und der römisch-katholischen Kirche an»
Die katholische Mission krönt den Gipfel des Dorf hügels und be-
steht aus einer schönen^ 1905 erbauten Kirche^ je einer Knaben- xind
Mädchenschule und der Wohnung des Missionärs. Die Baulichkeiten
der griechischen Mission liegen am Nordende des Dorfes,
Madaba ist Sitz eines türkischen Mudir und Post- und Telegraphen-
station der türkischen Hegaz-Linie.
^^^H ^^H
El-Belkäiiijje.
m
^^^^^H Die Bewohner des Belka' heißen el-Belkawijje,
BclkAwi. In unseren ]
^^^^^^1 Gebieten lagern die Ii^anamät; abu-l-ttanam (etwa !
240 Familien).
^^^^^^B Die ^anamat zerfallen in:
^^^^^^^H ei ~ Az a I
Azajdi (130 Familien).
^^^^^^1 el-'Ag;arm€
^ ^Ag-rami (190 Familien),
^^^^^^H OeschlecUter:
Hippon:
Waaserpliitior
^^^H el-'AbdalUh, ibn *Ab-
el-Mesande^ el-Misoedi
'ujün Müsa
^^^H
el-Me^äwle, abu Megwel
n
^^^^^^1 (Wasm el - Ijfadame
eS-Sahin^ ibn Sabin
n
^^^^^^H und et'Makaßi? 5<)
el-yarrnwijjm, eMJarräwi
TJ
el-'Ali, ibn 'Ali
n
el-IJamad, ibn IJamad
rt
el-if^*A^jL'ej el-lva*ka'
n
eä-SuVa', es-Su iri
n
^^H el'Edajjat, el-Edäwi
el-Marääde, Meräedi
^^H (Wasm el-Matra^ |
es-Sjufj ibn Sejf
eMyfejr e^-?^erljLi,
^^m auf der Naae uod
el-ButuaQj ibn Batin
*ajn tJesbiin
^H dem Ohre)
ed'Daham, ibn Dahäni
er-Rakkadj ibn Kal^kad
^H el-Wa|ijaii
'ejal *Awde, ibn 'Awde
es'SiJHja/ujun Müsa
^^1 (Wasm el - ITadame
el-'A^cwin^ abu *Atewi
77 n
^m und elMa^a9§ %)
el-*Amejäät, abu *Amejfi
n *
el-Krenatj abu Kren
y? w
el-Medwed, abu Medwed
77 ff
el-Libajdej ibn Libbäd
7? n
^H aS-Swäbke^ i^obeki
Mesälbe, Mi^slehi
^H (Wasm eMIab^än [^)
el-Mnijljej abu Mreh
^ . 1
at-Twal>ne, abu Jwei
al-Grejne,
el Hdeb, abu Hdeb
*ujftn Muaa
e<J'Dawat, etj^awi
!
el-Mati\}be» el-Mattbi
^H el-^AwAzem, *Azemi
el-Wendijjin, abu Wendi
en-Nfe'ijje
^H (Wasm al-Matra|iL |
en-Ne^ada, en-Negdi
r
^H auf dem Ohre)
eMJraemiit, abu IJmejme
n
eä-Serajdej abu Öeride
f7
el-*Arämin, abu *Arman
i
w
^^^^ ^H
^^F Geachlechier:
Sippen:
"''"'imtiii — ^1
^H et-Madäjne, abtiMcdine
es-Slrmi, ihn Sei im
el-Mawazre, el-Mwezer
■
^^^^
el-Gferat, abu Gfera
abu Haiif^ ^H
^^H
ez-ZrejIat^ abu Zrejle [
'üjün ed Plb ^H
^^H
es-SuejjaUj abu Suejjjin
^M
^^m
el-UalÄkijje, el-I,ialät
■
^^^^ eä-Sawakre, ^wßkri
el'Rulolat, abu Rtilele
TJanina ^H
^H (Wasm el-Matrak |
ebCielanf, abu Galilf
^H
^H auf der Backe und
Öaliatre^ abu Öubejter
el-'AbId, el-*Abd
^^M
^^m f 1 - MÄ)T*fiktf^n
^^^^H
^H auf dem Ohre)
el-Kunejm
^H
el-Früb, el-Farh
^H
H
es-Sa*edat, es-Sa'idi
^^M
^H el-yn^tijjit]? Ho^ti
ez-Zijara*j ez-Zir
abu 'Aleoda' ^H
^H (Wasm eiyadame
el-Uadid, ibn ^adid
^^1
^H 0 auf iler Backe)
el-Hawjan, abu-MJawej
-^^1
^H
el-Kahawin^ el-Kah^wi
^^^1
^k
cl-Ma*awid, ibn Ma*wad
^^H
^^^H Die Azajde zerfallen in:
I
^^^^V Geiichlechtor:
Sippen:
W&sierplätzer ^^M
^^^s eS-l^riilJiiijjinj es->^rüki
Halajbe, abu-l-ijalib
H
^^^H ( Stammzeichen el-
at-Tijaii
^M
^^r Mhajawi i
at T^i^nifiß^ al'Atram
^1
^^^m
al-Ma*a je, abu Ma*we
ebMaslübijje, ^H
^^H
Fasatle, el-FostoI
el^GdeJd H
^^^H
cbF§eki\t, el-FSeki
^M
^^^1
ed-DakakiD» ed-Dakak
^M
^^g
el-Majüf, ibn Majnf
H
^^^^ Ivrenijjin, el-lyreni
el-Hawatre, ibn Haf^r
Main H
^H 1 Stamnizeichen el-
*Abdbse, d-'Abbas
el-fjabjibse^ el-TJabbas
^H
^H MaD^^al t ^ aut
^H
^^M der Backe
ez'Zwajde
'^^1
^^^
ebFulj:aha*, Fat:hawi
n 1
1
el-IIrejbat, abu Hrejbc
^H
110
Die "^A^krme zerfallen in:
Geschlechter:
IJarÄfiS, al-IJarfüä
(Wasm al-Matral^ |
auf der Backe)
el-Isafe
(Wasm el-Qadame O)
Sippen:
'Aföäat, abu 'AfaS
Manä^se^ abu Menses
Masa^fe^ abu Mes^ef
Baräri^ abu Harri
az-Zwara^ abu Zw^j-a
a§ SiHo; abu Sihän
el-*Awawde, abu *Awwad
el-Mar*i; ibn Mar i
el-Ma§4^ele^ abu Meä^el
el-MtÄrijjin, al-Mteri
afi-Süfijjin, aS-Öüfi
el-'Alf 61, ibn 'Atel
el-Flejjeh
es-Sawä'ir, es-Sa üri
5alähle, abu ^l^tel
ad-Drubi, ibn Drübi
eä-Shawän, ibn Shawän
en-N4'ür, ibn Nä'ür
58&bijjin
Futara', el-Falj^:
WasBerpl&tse:
umm el-^n4fed
umm el-^Jan4fi§,
el-Kindib
El-'Abbftd.
Nördlich von dem durchforschten Gebiete lagern etwa 900 Familien
der *AbbM, *Abb4di; Stammzeichen el-Matäre]^ ///. Sie zerfallen in:
Geschlechter:
Sippen:
Wasserplätzo
el-Manftftr; Man^üri
*Ewine, *Ewini
en-Na§ä9re, Enseri
Manftgle, Mangali
AsÄlme, Islami
el-Bahhät
n
n
n
el-Fu^aha', Fi^iäwi
^84mljJe, ^8ämi
Mhejrät, abu Mohr
Rajjän
w. es-Sir
ez-Zujöd, Zujödi
Dwßgät, Dwßgi
Gujara', Og:ejri
garräb
Mähe§
rj
n
111
Geschlechter:
Sippen:
WaBserplätze:
el-Bt:ür, Bu^LÜri
Kaliämne; Ra^imäni
eS-Segb
Zij4dät, Zijädi
n
*Alawin, *Alw4ni
fj
en-Na'Smät^ en-Nu 6mi
J^^&yj^; Ja9&i
el-'Ar(Ja
-
^an^jeni; Einämi
»
IJwärät, Ehwari
»
el-IJatalin, el-Qatläni
Ramäcjne, Erme<}ni
W
Sa§ahg:e, Hag^hüg^i
n
Em adät, Em'adi
n
§anäbre, E?n6bri
yj
Ig^rüm, Ig^römi
n
Ed-Dage.
Die Da'ge, ed-Da'eg;i, zählen etwa 150 Familien, führen als Wasm
en-N4tel^ A und zerfallen in:
Geschlechter:
eS-SbejkM, eS-Sb^ki
er-Red&jde; er-Rafiidi
Sippen:
eä-Öw&rbe, abu Sürab
Habähbe, Habhübi
ZarArtt
Wasserplätze:
Ja^
n
Gawämis, abu Gamüs
^Ubüs
TuMs, al- Atlas
Mlefijjin, el-Mlefi
eHJ!at4me
el-Habärne, el-Habri
el-*:^f4n
'ujün TjiazÜ
n
f)
n
n
el-5irßr, ibn EiTer
el-Himlan
Jk^uz
n
el-l^^ejRt; abu Qu§la
Al-'AdwAn.
Die^Adwän, ibn *Adwän, zählen etwa 300 Familien und zerfallen in:
Geschlechter: Sippen: Wasserplätze:
e9-§Äleb, ibn §äleh el-Ja'iiüb, ibn Ja'küb el-Gbejl, 'ajn IJesbÄn
eHJmüd „ „
el-'Ali „ „
el-'Abbäs „ „
Gesehlechter:
es-Salehj ihn Snlpli
au-Ninir, ibn Nimr
el'l.Iainajelj abu-l
-I5amäjel
Sippen
el-FejAj(j[ej ihn Ffi^ja^
olFürJel, ibn Fa(Jel
el-Kiiblao
el**Abderaziz, ibn ^Abderaziz
*ejäl Fendij ibn Fendi
el-IJabib, ibn Habib
es-Sejf, ibD Sejf
el-GcrwÄn, ibn üerwan
et-TalläV, ibn TaHälj:
el-Medle^, ibn Medlc^
el'Msallanij ibn Msallam
e6-Cäjed, ibn Oäjed el-A^uüb, ibn Ajjüb
es-Saldy ibn Sa'id
eK'Assafj ibn *Assaf
el-Warej^at, abu Warejö
el^Lözi^lJln, el-Lözi
ed-Dijäbj ibn Üijab
ez-Zamelj ibn Zamel
eS-Sibli; ibn Äibli
eS'Snkar, ibn Sukar
Masüh,
*ajn IJesbän
)
Masiihj ^ajn IJesban
n n
n ri
Jag;uz
n
n
n
Bent Sahr.
Die Beni Sabr oder »i^hitr zelten zerstreut von Ma'M im Slklen
bis zum Hnle-Hee im Norden nod bestehen aus drei nieht miteinander
V er w an d ten G ru ] * p en :
Beni i^abr;j die im Norden,
Ka abne, die in der Mitte, und
at-Xu|^^ die in unseren Gebieten lagern.
Für uns kommt nur at-T^ili^''i in Betraeht. Ihre Lagerplätze reichen
von abGafar im Süden bis HawrAn im Norden. Die Westgrenze bildet
ungefähr eine Linie, die über Da'ganiye, ^ni^ÜJ? ^1 Leggiin, e!-'Alj el-
Mdcyene, el-Mrejgmet cbl\*arbij[je, Öelülj Barazen, rugm el-Hamman und
rugm eS-8ami gezogen wird. Die östliche Grenze ist uobestiraint. Ifire
Nach baren sind daselbst die 'Ärab eA-Sammar und im Südosten eä-Serarät
und el-Feiir (el-Fel>irJ.
113
Mit at-Töt^ lagern verscliicdcnc Stumme^ die fremden Ursprunges
sind, sich jcdocli ebenfalls Beni Salir nennen* Die eigentlichen S[itir
lagerten nrsprlinglicli in el-Masr bei el-'Ola, Von da wanderten sie aus
und ließen sich in unseren Gebieten nieder, die damals den *Adwän
gehörten. Daselbst verbanden sich mit ihnen die kleinen Stämme Ibn
Ka ab, Ibn 'Amer, Um Mliammad und Gbiir; die zwei letzteren sollen
blutsverwandt sein.
Alle Einwohner zwischen Ma'än und Damaskus mußten ihre Ober-
hoheit anerkennen, doch verloren sie infolge von Zwistigkeiten unter
den Häuptlingen im Lanfc der Zeit ihre Macht iind moßtcn schließlich
selber anderen Tribut, hawa^ entrichten. Dies dauerte bis zum Er-
scheinen der TiiV^i-G nippe, die ebenfalls aus el-MuRr kam und sich
ihnen beigesellte. Von dem Ursprünge der Tiil?^ erxrlhlt man fol-
gendes :
Einst begleitete ein Basa den Pilgerzug und libcrnacbtete im Zelte
des Iläaptlings der Dahiimie, In der Nacht raubte er ihm seine Tochter
und floh mit ihr nach Mekka. Auf dem Wege vergewaltigte er sie,
dabbah 'alejha. Ihr Broder suchte sie und folgte dem Pilgerzuge, mit
dem der Biisa sich wieder vereinigt hatte. Bald erfuhr er von der
Dienerschaft, daß der Baäa ein Mädchen mitfnhro, und aus allen An-
gaben wurde es ihm gewiß, daß es seine Schwester sei. Darum machte
er die Pilgerfahrt mit und hielt sich auf dem Rückwege an das Gefolge
des Basa, rafak miktana. Dieser hatte stets das Mädchen auf dem
Kamele in einem geschlossenen^ zeltartigen Tragsessel, at-tajit, bei sich.
Eines Abends ging das Kamel ein wenig abseits von den übrigen;
das benutzte der Bruder und, indem er sein Kamel hart an das des
Baia lenkte, drängte er dieses weiter in die Wüste hinein. Der B/iia
schlief und das Mädchen^ das ihren Bruder erkannt hatte, schwieg still
und band die Haiirzöpfe des Schlafenden mit einem langen Stricke an
die Stangen, awririd, des Tragsessela an.
Als es Tag geworden w^ar und der Bä§a erwachte, sagte der
Bruder des Mädchens:
„Es gibt keinen Gott außer Allah; der Morgen bricht herein über
den Frevler, la ilah ill all ah, as-Rubh ai^bab *ala katta* al-^izzam."
Der BaÖa antwortete darauf: „Der Morgen bricht über deines-
gleichen herein, as-8ubb a^bah 'ala mitlak»"
Nun griffen beide zu ihren Säbeln, allein als der BAäa ausholen
wollte, wurde er von seinen Zöpfen zurückgerissen, so daß er nieder-
fiel. Der Bruder versetzte ihm darauf einen tüdlichen Streich, schlug
1
ihm deo Kopf und die Füße ab, warf die Leiche zu Boden und kehrte
mit seiocr Schwester naeh Hause zurück^ wa rawwah "^ala ahlih.
Das Mädchen^ al-bint, welehes schwanger war, zabaret liulda,
gebar einen Knaben^ den der Bruder des Mädchens, balöj im Sande
verscharren wollte. Die Mutter gab es aber nicht zu, und so blieb das
Knäblein am Leben. Der Bruder, der ihm einen N«men geben sollte,
Daunte es T^vcjlj: und schenkte ihm das, was seine Kamelstute im
Bauche trug, naljalu fi batne näl^tih. Sie warf ein Stutenfohlen, gabat
bakra. Als dieses drei Jahre alt war^ l?edg;e bint taiät sinin, und
einen Keitcr trag:en konnte, kamen die Sardijje- Araber und Tcrbmgten
von den Didiamsc die Abgaben, luiwa. Diese wollten ihnen unter
anderem auch die IJed^e, die dreijährige Kamelstute des 'IVejIj:, geben,
allein die Sardijje wollten sie nicht nehmen. Als der Knabe es hörte,
ging er nachts zu den Kamelen der Sardij^je und fand sie mit gebun-
denen Vorderfüßen vor einem Zelte liegen. Er band sie los, sarahhom^
und trieb sie auf die Weide. Dort schnitt er einem jeden mit dem
scharfen Wirß-Eisen ein Stück von der Unterlippe, brätam, ab und
brannte ihnen mit demselben Eisen das Wappen seines Stammes ein.
Dann band er die abgesebnittenen Stücke an die Sdad-Sättel an und
lockerte die Gurten.
In der Früh wählten die Sardi^ye die Kamele aus, welche die
Hawa-Abgabe bilden sollten. Die IJedge-Stute des T^ejk sprang unter
sie hinein und ting an, sieb an allen zu reiben und tolle SpriVnge zu
machen, sarat tatabakhak. Dies gefiel den Zuschauern nicht, und die
Sardijje erklärten, sie möchten so eine dumme Stute um keinen Preis
haben. Da sagte ihnen Twejk: ^Ihr lacht über meine Stute, es werden
aber euere Kamele ausgelacht werden." Mau verstand ihn nicht.
Nun wollten die Sardij^je abreiseUj und man holte ihre Tiere, Als
sie sahen, was mit ihnen geschehen war, meinten sie, die Dahamse
wollten sich empören, und trachteten, so schnell als möglich zu ent-
kommen. Sie sprangen in die Sättel, allein, als die Tiere sich in Be-
wegung setzten, fielen die Reiter herunter, weil die Gurten nachließen,
Twejk und seine Genossen nahmen nun die Dabbüs genannten
Holzkeulen und hieben damit auf die Fremden eiuj so daß diese eiligst
ihren fliehenden Kamelen nachliefen. Als sie nach Hause kamen und mau
sie dort nach den tlawa-Abgaben fragte, sagten sie^ daß die abgeschnit-
tenen Lippen der Kamele eine Empörung der DahämSe ankündigen.
Nun rüsteten sich die Sardijje zum Kriege gegen die Daham§e.
Diese verließen eiligst ihre Gebiete in ^tnje und Nl.inbe und verbargen
116
eich in Sebluchten, wo sie von den Sardijje wohl aogegriffen wurden,
sich aber tapfer wehrten.
Als IVcjk erwachsen war, leitete er die Gegenwehr* Einmal tiber-
fiel er mit seinen Gefilhrten in der Nacht die Sardijje und tOtete ihrer
viele. Sie stellten ihm zwar nach, es gelang ihnen aber nicht, ihn zu
ergreifen. Aus Furcht stellten sie die Fehde ein, und die Dahamse
zahlen von da an keine IJawa mehr.
Später heiratete IVej^ ein Mädchen von den Dahämäe und zeugte,
wallad, den Knaben i^^ahr. Dieser heiratete und hatte drei 8ö!me: Ka*üd,
Ijubejn nnd I\uful. Ka'üd ist der Ahnherr des Stammes li^a'ild, Ijtubejn
ist Aimhcrr des Stammes liubejn und Ruful ist Ahnherr des Stammes
I^uful.
Jtubejn hinterließ, 'al>lj:ab, vier S^hne: Salame, den Ahnherrn des
Geschlechtes ahMlejr, lialjama, den Ahnherrn des Geschlechtes al-Fajez,
l.>iiicm, den Ahnherrn des Geschlechtes ail-I>uiTem, und IJiejjel, den
Ahnherrn des Geschlechtes aMJtejjel.
I^abama brachte, g^ab, Fa^JI, den Vater der Sippe ahFad' mid
dieser zeugte Fajez und IIa med.
Fiijez zeugte übejs, KaMan^ Mharamad und Mar'i. Dbejs brachte,
gab, ad'Dbejs.
IjLa^dnn hinterließ, l^allaf, ahKaVlan und a<5-Cne*au. Mhammad
brachte Sa^Lr und l)ijüb.
Mar'i brachte al-Kori.
§atr zeugte as-i?akr.
I)ij4b zeugte *AwAd und Bahit. 'Awad zeugte Sliman und 'Abbas
ahn Gneb. Bahit zeugte As*ad aö-Slas. *Abbäs zeugte Fcndi und dieser
Sattam, JtiM (Fig. U), Häjel und ihre Brüder.
Das Grab des T^^j^ kennt man nicht, dafiii* verehrt jede 'Aäire,
jeder Stamm und jedes Geschlecht der kS|)ur das Grab ihres eigent-
lichen Ahnherrn und schwört bei ilim.
So verehren die I'jijez den Kadan und die Zeben den As ad;
ihre Gräber liegen beim bir Bajer»
Die Hur§an verehren Sellm, dessen Grab sie weit östlich in dejr
ai-Sa'&r besochen*
Die *Abbasa pilgern zum Grabe des Mbarek bei ahAzralj:, und die
GehawSe zum Grabe des M^ejbil in al-Msatta.
Wie bereits erwähnt, zahlten die i?h^ vor dem Auftreten des
Twejk, kabl tln* twejl>, die IJäwa den T^jj^ir tind as-Sardijje, und
zwar: jedes Zelt eine fjedge, dreijährige Kamelstute, bint talate ainin.
117
Nachher hörte dieser Tribut auf^ batalat al^b^wa^ und sie zwangen
andere Stämme zum Tribut^ so die Kerakijje und Ma'äniye, wo jede
Familie jilhrlieh einen Rijäl rae^ldi, einen Krug, küz, Olivenül und
10 Midd Weizen^ *a§arat emdad^ liefern mußte.
Dasselbe mußten abfi'ihren die Bewohner von afTafi'e, §enefhe
(*SeIfhe), aä-&6ba<5 nnd *Ejme.
Die Sarärät, welche sich im Gebiete der 8imr aufhalten; zahlen
ülv jedes Zelt einen Rijäl me^idi.
Die kleinen Stämme und die Dörfer von Hawran waren ihnen
ebenfalls Untertan, freilich nur zeitweise^ weil sie^ wenn die Sliiir mit
den Rwala Krieg ftihrlen, sieh gewühnlich den letzteren anschlössen,
Ihre jährliche Abgabe war deshalb nic!)t fest bestimmt^ dafilr aber dik-
tierten ihnen die Sljür^ wenn sie mächtig genug waren, was sie wollten,
jirmü 'alad-keraja tarlj. Eine solche Abgabe heißt Hawa ramijje und
ist nicht präzisiert, ma lii raahdüde.
Von den Händlern wie von allen, die regelmäßig durch ihr Gebiet
zogen^ nahmen sie auch die Häwa, so von den Kaufleuten aus Damaskus
(as^Sawara), as-SaI|, Ktidus und Nablus.
Im anhaufiihigen Terrain beanspruchen die ^^imr verschiedene Ge-
biete, die sie von ihren Lohuarbeitern bestellen lassen. So gehört den
Ibn al-Fiijez
b. umm eb'Amad
samt Umgebung
Ihn al-He(}ir
Kraje Salem
n
n
Nimr ibn KneVm
h. Menga*
n
»
Trad ibn Zcbcn
b. Nitif
n
n
Felah ibn Sias
lu el-IJawwara*
»
n
Mnäwar ihn Fahliar
b. Geliü
n
n
Mat*ab ibn Egreyed
h, ummu Ksejr
n
n
I^uflan ibn I.hVmed
b. el-Mrejgme
n
n
*Ajd ar-Rdeni
Ij. cd-Dlelet cl-Rarbijje
fi
n
Ibn er-Rwe i
b^Süfa
n
»
Pejfallah ahMor
b. umm er-Rasas
JT
1»
'Kjal Fares
1
h* ebMrejgraet el-Rarbi^i
e n
»
Die at-Tüisa genannte Unterabteilung der Beni §abr
besteht aus
zwei nicht verwandten G
ruppen:
al-Itubejn, Pubejni
al-^Vmer.
Alle Pubejn führen
als Wasm den Twezi _|
an der
Kruppe nnd
zerfallen in:
I
i
118
Geschlechter:
al-Fajez, ibn al-Fajez (Wasm: ad-Däre* am
linken Vorderfuße)
al flamed, ibn IJamcd (Wasm: aS-Sareb \j
über der Nase)
al-Mtejrat, ibn Mter (Wasm: aä-Sareb über
der Nase)
ad-Duj'em (Wasm: a§-Öahed ^ am Halse)
al-^uful (Wasm: al-Mibgan P am Vorderfuße)
al-IjLaud (Wasm: al-Bab | | am Schulter-
blatt)
al-Hlejjel (Wasm: a§-Öahed ^ auf der Nase)
ad-Daham§e, ad-Daham§i oder ibn EdhamaS
(Wasm: an-Näjier (( auf der Nase und
al-Mihgan y am Halse)
el-Gchawäe, el-Ghüäi oder ibn Eg;liawaS
(Wasm: an -Naber (( auf der Nase und
al-Mihgan am Halse)
Sippen:
ad-Dijab, ibn Dijäb
al-!^aMän; ibn J^'dän
al-Knc^Än^ ibn Kne^än
an-Nimr, ibn Nimr
al-Mar i, ibn Mar*i
al-Mnähi; ibn Mnähi
aI-*AtÄb, ibn 'At:äb
al-I^ublän; ibn I^ublan
aI-Mu*edi, ibn Mu*edi
al-Fejjä4, ibn FejjäiJ
al-Gajed, ibn Gajed
al-Brejöän, ibn Brejö
al-FSejfe, ibn FSejt
as-Sbe*, ibn Sbo*
a(J-Parärme,
ibn t)un'em
as-Shem, ibn Sbem
al-Maraje
el-^aw^tne
an-Nwafle
as-§a*äjde
al-W(.laban
ad-Plcjl
as-Shejba
Die Gehawse und Dahamäe stammen nicht von at-Xwej|^ ab,
sondern sind Überreste älterer hier wohnender Stämme.
Die *Amer teilen sich in al-Hkej§ und az-Zeben, die zerfallen in:
Geschlechter: Sippen:
al-Hkejs al-Mor
al-Mhanna
120
Geschlechter: Sippen:
Fawacjle, Facjeli 'Obedat, 'Obddi
eHJamidijjin, eMiJamidi
eU.Ibetat, el-BLbeti
eI-Wäb§ijje, cl-Wabsi l^owm ^lalil, ibn 5^111
l^owm 'Abdennebi, ibn 'Abdennebi
towm Müsa^ ibn Müsa
l^owin Pejfallah, ibn Pejfallah
towm *Alejjan, ibn 'AIejjan
Al-Kaftbnc.
Die Ka'abnc, Ka'ibni oder ibn Ka'ab, zählen etwa 80 Familien,
Idgern beim rugm 'Alejjan und tränken in at-Tamad. Stammzeichen
ea-§arime O auf der Nase.
Sippen: Sippen:
Fa(}alat, ibn Fadala Burlj:an, el-Abrat
5j[unnan, el-*Abn Adenät, abu Adcne
^Emerät, ^Emori Lababde, ibn Libbäd
Ktclat; Kteli cr-Rwa ijjtn, Rwa*i
Al-Hezir.
• ■
Vor ungefähr 150 Jahren ließ sich im Gebiete der T^ka der
Stamm al-tj[e(Jir (aHJe^ir) nieder; der Häuptling heiratete ein Mädchen
von al-I?ubejn und wurde als Tanib samt seinem Stamme in die T^ta
aufgenommen. Stammzeichen J auf den Schenkeln. Sippen:
el-Barad'e
al-Mczahif
* / (Stammzeichcn ^y^ auf der Kruppe
lund eä-Salib + am Vorderfuße)
Al-Hrejsa.
Mit at-Tuka lagert auch der Stamm al-IJrejSa — etwa 120 Familien
— der vom Euphrat her eingewandert ist. Stammzeichen §andüt | * |.
Geschlechter:
Sippen:
al-Hamad
al-ITanif
as-Salmän
al-Klejb
121
)ie Kiep» sitid keiüc Hrej^^a^ sotKlern ein kleiner Stnmitij der sieh
ihnen auf der Wandemog hcigeöcllt lint; mit ihnen lagern auch die
Beni ilhaaimad.
A§-§arÄrät.
Die große Kahtle der Sararät lagert im Neg;ed in dem Gebiete
al-Batig;.
Ihre Nachbarn sind:
im Osten Ibn es-Sa'ud
al-IJawij
Wüld Ali
*Arab as-Saramar
Wuld Slimaii
al-Heäim
im Westen Beni 'Ati^ije
at-Tajanme
im Süden ar-Kummän
al'*Awäfi
im Norden die Bewohner von el-Gof
In ihrem Gebiete Hegen die Ruinen al-Öawijje, al-Makdar, al-
Mliha^ abMoiejra, al-Fa^ra^ al-Hiza nod andere.
Die Sarärat sind durch ihre Tapferkeit bekannt, aber arm^ denn
sie besitzen kein eigentliches Land, worauf sie sich stützen könnten,
m^ lahom d!re jiröii Vlejha,
Als Gott die Welt verteilte, schlief ihr Ahnherr und unterließ es,
seinen Anteil in Besitz zu nehmen, jom taljLSim ad-dijar (sie) giddom zall
näjem w saha 'anno an jaljod tismo. Sie erzählen selbst^ daß ihr Ahn-
herr nichts bekam^ weil ihn der Schlaf überwältigte, säbato kabwa; des-
halb bat er dann Gott, er möge den Segen werfen auf sein Zeugungs*
ghed und seine Kamelin, t^hvb min allah an jarmi-l-bara6e fi delo wa fi
na^to. Seit der Zeit ist ihre Fruchtbarkeit und ihre Kamelzucht all-
bekannt; doch, da sie auf fremdem Boden weiden, müssen sie die
Häwa zahlen. Daher werden sie weder von den Arabern noch von den
Fellal.iin als ebenbürtig anerkannt, und es findet sich kaum einer, der
ihnen seine Tochter zur Frau geben würde.
Sie unterstehen dem Fürsten Ibn Raäid^ der in Häjel residiert und
dem sie Tribut zahlen. Diesen treibt jährlich ihr Oberhäuptling Mham-
mad walad Gcrir ein und dafür behält er ein Drittel für sich* Jedes
Zelt zahlt 1 Me^idi, von 5 Kamelen auch 1 Megidi und von je 20 Schafen
ein Schaf.
Auch den HewiU zahlten sie Hawa, doch seit 25 Jahren, als sie
diese besiegten, zahlen sie ihnen nichts mehr. Bis vor etwa 2U Jahren
Fig. 12. Ein Zelt der Sararit
Qalts. Diese sind die Ahnherren der vier Unterabteilungen, finad^ der
ÖarärÄt (Fig. 12).
Nach der Meinung der Saidijjin stammen sie von den Htema
ab, die §bür aber halten sie flir echte Araber.
Ihr Stammzeichen ist al-ÖifFe oH unter dem Knie, at-tifne, des
linken Hinterfußes und a^-bwerer <C dem Kamele mit dem glühenden
Eisen, al-matitar, in die linke Backe eingeh rannt
Die Unterabteilungen der Sarärat sind;
ad-Dabäwin a^-paba'in
äl-*Azzam el'Flebän,
al- Ilalese
123
Al-*Atäwiie,
Die 'Atawne lagern in den Harra- Gebieten^ barafji-l-harra, östlich
von der KüBtenstrecke Masr des Meerbusens von el-*Akaba,
Ihre Heimat ist sehr wasserarm und bedeckt mit schwarzen Steinen.
Ihre Nalirung besteht ans Semh^ Milch» Heiischreekeo, Wüstenhooig,
al-*asal al-bam, da sich in vielen Tillern zahlreiche Bienonschwärrae auf-
halten, und nur selten aus Weizen, Gerste oder I>ura. Viele von ihnen
tragen nur Felle*
Die 'Ajawne besitzen gi'oße Ziegenherden, die ausschließlich von
Frauen gehütet werden. Auf die Weide nimmt jede Frau einen kleinen
Ledersackj maidaje, eine kleine Tasse, Semb- oder Heusehreckenmehl,
das mit Milch gegessen wird. Hat sie ein kleines Kind, so nimmt sie
zwei etwa 70 cm lange Stäbe, hängt eine lederne Tasche daran, gibt
ihr Kind hinein und trügt es am linken Arm.
Die 'Atawue unternehmen ihre Ijazw-Züge gegen die Araber des
Ihn Raäid und gegen die Hwefät.
Im Gebiete von el-Kerak, und zwar zwischen w. el-Rwejta und
sejl e5-!Skejfat, lagerte bis zum Jahre 1902 eine Abteilung der Beni
*Atijye, welche el-*AteIat heißt und aus ed-Dhemat und el-Ms6mir besteht.
Kwala.
Die Rwala teilen sich in folgende Gruppen:
Ihn Sa län el-Kawakbe
(Stammzeichen ar-Rdejni O ) (Stammzeichen el-Bab | [)
Ihn Mi'gel
Ibn Qandal
aI-Ma§hür
eHf a aga a
el-'Awati-e
In ihren Gebieten liegt: ka^r I^arl^a' (eine Tagreiae östlich von
IJawran);
*Okde, eine kesselartige Ebene mit Gärten, Wasser, Palmen und
nur einem einzigen Eingange. Diesen versah Ihn Raäid mit einer Mauer
und einem Tore und flieht dorthin, wenn er sich in I.lajel nicht sicher
fühltj
Ilaflawcja (eine Tagereise östlich von Käf), bei ihm erhebt sicli
der hohe, schwarze ^, el Misraan.
in zusammeDge-
oilhten Decken,
1 affi r, au tl>e wahrt.
Die Verarbeitung
dcssolbcu ge-
scluelit durch die
Frauen, die es
kümmeUj jikar-
deSenno, klopfen,
jitrukenno^ und dann Garn daraus raaclieD^ jirazlenno.
Die spinnende Frau (Fig. IB) nimmt dm Haar (die Wolle) unter den
Arm, hält in der Linken den hülzernen Spindelstock, *üd el-maj-zal, dreht
am rechten Knie den Faden, der durch einen kleinen Ring, Bummarnt
el-iuai'zal, geht und auf dem Kopfe der Spindel aufgewickelt wird, lat
die Spindel voll» so wird der Knäuel herabgenomnien und heißt Duhri^e,
dahäre^. Mehrcrc solche Knäuel zusammengewickelt nennt man Na^l,
en«ülj oder Barim. Beim Weben wird der Faden doppelt genommen,
gezwirnt, \mi mabrüra, und auf die beiden im Boden befestigten Quer*
hölzer, l^a^^bet en-nire, mis'ad, des Webstuhles, ebminjar, angebunden,
135
und zwar dicht nebeneinander in einer Breite von 0*50 bis 0*75 wi. Darunter
kommt eine zweite parallele Reihe nnd beide werden dnreh den Strick,
el-^läde, voneinander getrennt. Die so befestigten Zwirnsfäden beißen
Madad, N6I (Fig. 14, 15). Nun werden je zwei untereinander gezogene
Zwirne miteinander zusammengewoben mittels des Kammes al-ifesa* (in
el-Kerak cl-Mo^a'), der dureb al-MinsAy:, Madri, Mi^ka' gehalten wird.
Ebenso wird die Wolle bearbeitet.
Ein 8tüek Ziegenhaartiiehj äukke, §käk, ist gew^öhnlich 10cm breit
nnd 7 m lang. Für die Zeltbreitc nllbt man gewöhnlich 3—6 Stücke
der Länge nach zusammen. Für die Länge eines kleinen Zeltes genügt
Fig. 14* Eine ^a.|jfirijje beim Weben*
die Länge einer Su^ke, für größere Zelte nimmt man 2 — 4 8u^ke und
näht sie der Breite nach zusammen.
Die kleinere Zeltdecko w^ird durch 3^ die größere durch bj 7,
9 Reihen von je drei Stangen gestützt. Wo die Zeltdeeke auf die
Stangen zn liegen kommt^ wird der Breite nach ein schmaler, wollener
Streifen, btanet el-bejt, t^ritßj tarajetj angenäht. In die Enden dieses
Streifens wird je ein vtwsi 10 cm langes Hülzcben, dweljel, der Länge
nach eingenäht, nnd darauf je ein gabel förmiger Ast oder eine llolzöse,
'a^afa, dauabc, angebunden. Eine jede solche Spange bekommt einen
Strick.
An die beiden letzten Tanka-Streifen sind der Länge nach je 3 — 5
kurze wollene Spangen angebracht und auch diese haben je einen Strick,
der die Sei i malsei ten, raffiit cl-bcjt, der Zcltdcckc lialtcn soll. Auch
zwischen die eiozelnen Xarika an den beiden Lnngseiten werden solche
Uzam-Spangen angenäht^ die jedoch nur für die Kegenperiode be-
stimmt sind.
Die Zeltdecke heißt y.atT* ^S^VIV' cl-Bejt nnd bildet den wichtigsten
Teil des Zeltes, Soll dieses anfgeschlagen werden, jibmVl-bejtj so breiten
die Frauen die Zeltdecke derart aus, daß die Schmalseiten gegen Norden
und Süden gerichtet sind. Dann ziehen sie alle Stricke, Vbäl ebbejt, an
und treiben bei jedem einen spitzen IIolz|>iiock, witad, watad, mit einem
kleinen hölzernen Hammer^ raedal^l^e, in den Boden hinein. An jeden
Ptiock wird dann ein Strick angebunden* Nun nimmt man die etwa
2*2 m lange Mittelstange, ahwaset, bebt ein wenig die Zeltdecke, lehnt
die Stange in der Mitte des llittelstreifens an und stellt sie aufrecht
Die Waset-Stange ist die wichtigste von allen; die Stelle, wo sie sich
anlehnt, heißt Is^utb al-bejt, oder 'Erl^a**
Steht die Ilauptstange, so werden die übrigen gleichlangen Mittel-
stangen, 'emdiVn^ angelehnt und aufgestellt. Damit sie das Zelt nicht
zerreiben, werden viereckige Stücke Wolltucb, tnüb» oder kleine Brett-
chen mit einer Vertiefung in der Mitte, al-gazel, untergelegt. Dann
werden die etwa \'7 m hohen Seitenstangen, sädelj el-bejt, aufgestellt.
Diese füliren verschiedene Namen. Jede der vier Eckatangen heißt
Sa'ebc, die Mittclstange der llinteri West-)reilie beißt Mejhar, die beiden
Seitenstangen der Mittel reihe heißen *Amer, die mittleren Stangen der
Vorderreibe beißen vor der Frauenabteilung al Mikdem, vor der Miinner-
abteilung eö-Sare*a.
Bei den Sbur Iieißt je die erste Stange der Mittelreihe (rechts nnd
links von der Waset-Stange) abKasar, die zweite al-*Ummar, die dritte
al-'Amer. Nach den Scitenstangen werden die Zeltstricke benannt. Die
Stricke an den Schmalseiten^ die nach vorn gerichtet sind, nennt man
Id, die nach hinten Rigl
Sind alle Stangen aufgestellt^ so werden die Zeltstricke nach Be-
darf angezogen oder nachgelassen und das eigentliche Zelt, al-bejt^ ist
fertig.
Um sich vor Wind, Sand^ Regen usw. zu schützen, wird an der
Rückseite (West), zÄfret el-bejt, an die Zeltdecke der iJinge nach mittels
scharfen Ilolznudelnj ii\h\, l^elle, ein AVolUueli, nväk, angeheftet. In der
kalten Jahreszeit wird zu dem Rwa^-Tuche noch ein anderes langes
Tuch aus schlechter Wolle, sfäle, befestigt, das 0"5 m am Boden liegt,
mittels Pflocken festgenagelt wird und das Zelt voll kommen abschließt.
128
WUI man das Zelt ancli an den Sehmalseiten schließen^ so senkt
oder entfernt man die letzten Stangenreihen und bindet die Strickel
ganz kurz an (Fig. 16).
Die Vorderseite, mel^dem el-bejt, ist offen; nur in der kaltca]
Periode wird auch hier mittels der Abelle-Hölzcheo ein Weil- oder Ziegen-
haarstoff befestigt^ der ebenfiills bis zum Boden reicht und TTa^net el-j
bejt genannt wird. Wenn dann noch in die IJz/im-Spangen Sicherheits- 1
stricke befestigt xrnd alle Pflücke fest eingerammt sind, so widerstehen >
die Zelte dem stärksten Winde*
Fig, 16. Dafl Zelt des HÄjel ibn al-FAjez.
Im Inneren wird das Zelt durch ein etwa 1*7 m breites^ an die
Stangen der Länge nach befestigtes StoflFstück in zwei Abteiluogen ge-
schieden* Ist es aus Wolle weiß und schwarz (Fig. 17), selten auch
rot gewirkt, so heißt es Ma'näd, 'Enad, Saha, und jedes dreieckige
Ornament nennt man Nmele; ist es ganz einfach, so nennt man es ge-
Wühnlicb Mehgär. Dieses Scheid etocb reicht vom Boden 1*7 m hoch,
deshalb kann man darüber in die andere Abteilung sehen. Die erste
Abteilung dient als Küche, Schlafstatte, Magazin und heißt gewöhnlich
Mbcllet en-niswan oder Bejt el-mebram, die andere ist Empfangsraum
für Gäste und beißt eä-Sil^k.
Im Sikk hängt an der Mittelstange auf einem Nagel ein Körbchen aus
dünnem Holze, ^üne, in dem Kaffeekannen, ibrit, delle (delle), eine hülzerne
Büchse, muljmar, mit zwei oder drei Kaffeenäpfchen, tingnn, und eine
lederne DlUe, megraba, dajbe, mit Kaffeebohnen, benn, aufbewahrt werden.
Nahe bei der Säre'aStange ist im Boden ein Loch, ^^a^ aus-
gegraben, in dem ein Feuer angemacht wird. Daneben befindet sich
immer ein kleiner Vorrat von Brennmiiterialj und zwar entweder trockener
Kamelmist oder trockene tfatab- oder Samara- Aste. Der Mörser, gum, und
der langstielige Kaffeebrennlöffel, mihmäse, liegen dabeL In einer Ecke
sieht man noch zwei oder drei Karaelreitsättelj ädadj und sonst nichts.
Gewöhnlich halten sich im ^Sikk junge Kamele oder Ziegen auf;
kommt ein Gast, so werden sie hinausgetriebenj der Boden wird rasch
gereinigt und an der vom Winde geschützten Seite, gewöhnlich an der
Scheidewand, am Boden eine bunte Decke, mizwade, und darüber zwei
oder drei rot und blan gewirkte Teppiche, bsät, Jiusgebreitet. Darauf
legt man für einen jeden Gast einen KamelreiUattel, auf den er sich
xnit der rechten Hand stützen kann. Bei besonders wohlhabenden Zelt-
herren reicht man stiitt der Reitsättel Kissen, tarrAha oder *elw. Dann
wird Feuer gemacht und Kaffee gekocht. Die Asche wird aus dem Loche
sorgfiiltig anf einen Haufen vor der Sare'aStange gelegt und, mit Erde
und Sand vermengt, hält sich ein solcher Haufen lange, und seine
Größe bezeugt die Gastfreundlichkeit des Zeltherrn*
In der anderen Abteilung des Zeltes bereitet sich die Frau ihre
Schlafsültte und legt darauf alle ilire Kleider^ Decken und Teppiche.
In der Regenperiode gräbt man um das Zelt einen Wasserabfluß, ^eri,
und die Frau macht aus der ausgehobeneu Erde einen Wall um das-
selbe herum; auch errichtet sie aus Steinen 10— 20c?« hohe Bänke,
rasfur al-mesrfiu, im Inneren, bedeckt diese mit dünnen Ratam-Asten und
bereitet darauf ihre Schlafstätten.
Wenn sich die Araber ganz siclier fühlen oder in großer Anzahl
lagern, werden die Zelte in langen, parallelen Reihen aufgeschlagen, so
daß eine jede Familie und ein jedes Geschlecht nebeneinander lagert.
In gefährlichen Gebieten greifen die Zeltstricke der Schmalseiten so über-
einander, daß man zwischen ihnen nicht unbemerkt durchschlüpfen kann,
und die Zelte bilden eine Ellipse mit zwei Ausgängen an den Enden
der Längsaxe. Diese Öffnung heißt Tur'a oder Teni^jje, kann leicht be-
wacht werden, und die Herden, die sich im Inneren befinden, können
nicht gerauht werden. Ein solches Ellipsenlager heißt Dwär (Fig. 18)v
Das Zelt des Häuptlings muß immer au einem leicht zugänglichen
Pnnkte stehen. Bei den Kamelzüchtern steht es gewöhnlich in der
Mitte, bei den Halb-Fellähin, die ein gemeinschaftliches Qastzelt, Sik!^,
besitzen, befindet sich dieses am Eingange, und der Fremde wird hin-
verwiesen.
L
131
Die Ma'aze und die Halb-FellahiD verstecken gerne ihre Zdte
weit atseits von den Lesuchten Wegen oder freqnentierten Wasser-
plätzen^ teils um sich vor Räubern zn sichern^ teils um sich allzuvielen
Gästen zu entzieheu. Die Gastfreundst!haft ist eben eine schune Tugend,
aber nicht Jeder sehnt sich nach deren Ausübung,
Das Liiger bleibt so lange au demselben Orfce, als die Umgebung
genug Weide bietet. Von der Beschaffenheit des Grases wie des Wassers
hängt die Dauer einer Lagerperiode ab. Deshalb haben fast alle Stämme
Fig. Id. Dwär der Na emat.
andere Lagerplätze im Winter und andere im Sommer, die sie alljährlich
beziehen und wo sie sich viele Wochen, ja selbst viele Monate aufhalten.
Soll das Lager abgebrochen werden, so ruft der Häuptling von
seinem Zelte: „Ladet auf^ es wird aufgebrochen, äilü! rahll!"
Sogleich tragen die Frauen alles heraus, lösen den Rwak, ziehen
die Pflöcke heraus, ^l'an awtäd, entfernen die Zeltstangen, und die
Zeltdecke senkt sich, ebbet jatih. Nun legen sie die Pflöcke samt den
Sti'icken auf die Decke, falten diese erst der Länge, dann der Breite
nach zusammen, jiffawan el-bejt, binden jede Hälfte, ziehen die Stricke
in der Mitte durch und befestigen dann die Zeltdecke auf einem Last-
kamel Der Rw4t wird daraufgelegt, und die Zeltstangen zur Seite
angebunden.
132
Sind ftUe Zdte aufgcUden, so ruft der Häuptling: „Auf denWeg^
jülla e^'anft!*' In gefährlichen Gebieten wartet man^ bis alle marsch-
bereit sind; waa aber nur eine Stunde dauert. Dann stellen sich die
Krieger^ es-saoem; an die Spitze, hinter ihnen kommen die Herden^ die
von den reitenden Frauen überwacht werden, an den Flanken schwäimen
Krieger und schließen auch den Zug, Fühlt man sich aber sicher^ so
reitet jeder, wie er wilL Da werden aber oft die Zurückgebliebenen,
elnieziihir, von Räubern überfallen.
Der Zag bewegt sich sehr langsam, weil die Tiere nnterwegs
weiden. Abends, sobald der Hilnptling mit seinem Tiere anhälty halten
alle. Für eine oder für zwei Nächte werden die Zelte nicht auf-
geschlagen. Man bildet nur aus dem Ewnlj:-Stoffe eine niedrige, auf
drei »Stangen gestützte Wand, hinter der die Kinder vor Wind geschützt
schlafen.
Der verlassene Lagerplatz, insbesondere wenn er lungere Zeit be-
stand, bleibt viele Jahre erkennbar. Die Feuerlöcher, angerauchte Steine,
auf denen die Kessel atindenj Aschenhaufen, M^asserrinnen, Schlafbanke,
zerst^impfter Boden, Staubflitchen, moriira, wo sich die Kamele zu wälzen
pflegten, erzählen deutlich, was da war. Nach der nitehsten Regen-
periode wuchern daselbst auf dem gedüngten Boden allerlei Pflanzen
und liefern gute Weide für Kamele und Gazellen. Die Hirten oder
Reiter zeigen sich die einzelnen Zeltplätze, und alte Erinnerungen werden
aufgefrischt. Höchst eigentümlich, ja selbst melancholisch ist der Ein-
druck^ den eine solche Stätte auf den einsamen Reiter macht. Weit-
herum in der Wüste gibt es kein menschliches Wesen, und doch waren
noch vor kurzer Zeit hier Menschen. Hier stand das Zelt des A,, dort
des B., gleich daneben wohnte mein Vater, meine Liebe , . . Dort habe
ich sie gesprochen^ dort bin ich bei dem Aschenhaufen in lustiger Ge-
sellschaft gesessen und heute bin ich so verlassen, so einsam , . , Da
bemächtigt sich eines jeden Heimweh, man treibt das Kamel zur Weiter-
reise an, fort^ fort muß man, um den Seinigen näher zu kommen,
Bas Haus.
Die Fellahtn und Ha^ran wohnen in Häusern, die zumeist niedrig
sind. Von der Straße aus betritt man einen kleinen Hof, höS, und
daraus dann die übrigen Räumlichkeiten (Fig. 19).
In einer Hofecke befindet sich der Backofen, {abim. Es ist das
ein 1*5 — 2 m hoher kegelförmiger Bau mit einem schmalen, niedrigen
Eingange (Fig. 20), durch den man in das Innere gelangt, welches
133
gewöhnlich 1 m im Durchmesser hat. In der Mitte sieht man eine kreis-
förmige Vertiefnng, rarjaf^ von 0^6 m Durchmesser, die mit kleinen Kiesel-
steioen gepflastert ist — in Madaba nimmt man mit Vorliebe Mosaik-
steinchen dazu — nnd nm sie herum läuft ein erhöhter Rand^ samaka.
Hieher werden die Brotkuehen gelegt nnd mit einem eisernen Deckel,
rata' at-|äbünj zugedeckt^ worauf man ringsherum Stroh und trockene
Mistfladen, zible, anzündet»
Ein Teil des ummauerten Hofes ist um 0*5 m tiefer gelegen und
dient im Sommer dem Vieh zum Aufenthalte. Im Winter bleiben die
Fig. Id» Ein Hof in Madaba,
Tiere im Stalle, el-jahör, in den aus dem Viehhofe eine niedrige Ttir
führt. Ein Teil des Stalles ist für das Stroh bestimmt, matbau, ein
größerer für das Brennmaterial zum Brotbacken, welches aus Viehmist
und Strohhäcksel^ tibn b^^eiij Hiit Wasser übergossenj in Fladen geformt,
an der Hofraauer getrocknet und dann aufbewahrt wird. Im Sommer
dient der Stall den Feldarbeitern, harnUin, als Wohnung, welche von
^. el-5*Llil^ elJ^uduB und en-Nab!üs herkommen.
Fast in keinem Hofe fehlt der lyunn ed-dugä^, d. i, ein halbkugel-
förmiger, etwa O'S m hoher Behälter aus Lehm mit einer größeren Seiten-
öffnung und einem kleinen Loche im Scheitel (Fig, 21)* Durch die
Seitenöffnung legt man Stroh und Eier hinein und setzt darauf die
^y
134
Brutlienoe, Dann wird die Seitenöflfhung zugemacht, iind die Henne
kommt erst mit den Kiichlein heraus. Zum Sitzen hat sie Platz genug,
kann aber nieht aufstehen. Den Hals und Kopf steckt sie durch das
Loch im Scheitel heraue, trinkt, frißt und sieht sieh um. Die Hühner-
zucht ist groß, die Eier und die Küchlein aber sind wohlfeil. Ich habe
7 Hühner mit 1 1 Piastern (K 2-20) bezahlt.
Rechts und links von der Haustür befindet sich eine 0"6 m hohe
und über 1 m breite gemauerte Bank, maslabe. Auf der linken sieht
man ein hölzernem
Joch, nir, und einen
seicliten und einen
großen ^ kupfernen
Kessel, dist und kidr;
über der rechten
Bank ist eine Zelt-
decke ausgebreitet
und ein kleines Zelt
autgcschlageOj wel-
ches 'Arlse heißt.
Jedes größere
Haus hat eine Zi-
sterne^bir, deren Öff-
nung mit eioem gi'o-
ßen^ runden Deck-
steine, liarze, ver-
sehen ist, in dessen
Mitte sich ein rundes
Loch befindet, durch
welches das Wasser
geschöpft wird. Dies
geschieht nie mit irdenen oder hölzernen Gefäßen, sondern stets mittels
eines ledernen Sackes, dein, oder einer Blechkanne, §atl, welche an einen
Strick gebunden wird. Aus dem Delu gießt man das Wasser entweder
in einen Krug oder, soü das Vieh getränkt werden, in einen größeren
oder kleineren primitiven Sfeintrog, gurn oder Iröfj, Um das Wasser vor
Vemnreinigung, besonders aber vor Heuschrecken zu schützen, wird
das Loch mit einem hölzernen Deckel zugedeckt, takat el-bir, welcher
sehr oft auch verschlossen werden kann, um so das Wasser vor Dieben
zu sichern.
%M.
Tig, SO. Ein Backofeu in M&daba.
135
Aus dem Osthofe fillirt eine Tür in die Vorratskammer j dekkan,
wo mao die besten Kleider» Teppiche^ Decken^ Wirtschaftsgeräte auf-
bewahrt. Man sieht hier kleine, bunte Teppiche, zebijje, die für den
Gast zum Anlehnen dienen^ Felle, g^awÄ'ed, welche als WinterpelzBi
farwa, gebraucht werden, buotgefilrbte, nicht schaiikelbare Wiegen, serir,
kleine Ledersäcke, äanne, mit trockenem Kilsc u. ä. m.
Die Vorratskammer und die eigentliche Wohnung pflegen mit einer
niedrigen Holzttire versehen zu sein. Die Türe bewegt sich in zwei höl-
zernen Angeln, sir* Die
Türpfosten, kalb el-bab,
die Oberschwelle, *atabe,
und auch die Türschwelle,
dawwase, pflegen mit Vor-
liebe aus festen *Ar ara-
Balken (die etwa 6 Kronen
kosten) oder wenigstens
von Rarab-Holz zu sein.
Der Sehlüssel ist aus Holz
und manchmal recht kirnst-
lieh gearbeitet^ weshalb er
nicht leicht zum OfFuen
anderer Wohnungen taugt.
Das Dach des ein-
zigen Wohnzimmers ruht
auf ein, zwei oder drei
steinernen BögeUj kantara,
welche von vortretenden
Pfeilern getragen weräen.
Die Wände und die Pfeiler
sind Gußmauei-werk, die Bögen aber sind zumeist aus Hausteinen alter Bau-
werke errichtet. Da die Pfeiler bis auf 2m weit vortreten, so entstehen
zwischen ihnen und der Mauer Räume, welche verschieden benützt werden.
So ist der linke Raum gleich an der Türe durch eine Tonschichte in
einen 1*2 m hohen Behälter, rawije, adaptiert, worin Weizen aufbewahrt
wird. Dieser wird durch eine Öffnung von oben hineingescblUtet und
kann unten wieder durch ein verschließbares Loch herausgelassen werden.
Die übrigen Räume haben ü*ö — Im hohe Böden und bilden so
Mastabe, die von den einzelnen Mitgliedern der Familie als Schlafstätten
benutzt werden.
Fig". 2L Eine Iliihaerbrutstätte in Maiiaba«
1S6
Der Türe gegenüber ist längs der ganzen Wand aus trockenem Lehm
ain 2 m breites und 1*2 wi hohes Behältnis^ öiwäre, {^^awajer, augebaut,
das aus mehreren Abteilungen, fewald^ besteht^ in welche ebenfalls von
oben Korn oder Mehl geschüttet wird, um unten durch kleine Öffnungen
ausgelassen zu werden, Darüber liegen einige Ziegenhitute mit Butter-
schmalzj medhene^ Wolle» auf, platte Teller, tanaka^ ein großes Küchen-
messer, tÄbbahijje, und ein schön gearbeiteter Kamelsattelsack^ mizwede.
Auf die l5[antara-Bögen legt man als Decke tJa^ab, d, i. dicke und
dünne Balken von Sidr-, Talh- oder Rarab -Bäumen, darQber eine Schichte
Schilfrohr, t-J^j'^ das man in Mädaba von *öjn el-Kcntse holt, und darauf
Aste von Oleander oder verschiedenem Gesti'üpp, bilan. Auf das Ganze
kommt trockene Erde^ turab, die mit Asche, Kuhmist und Wasser prä-
pariert wird und jedes Jahr im September aufgefrischt werden muß, jitajjen.
Ist das Haus fertig^ so wird auf dem Dache oberhalb des Ein-
ganges ein Schaf oder eine Ziege geopfert, so daß das Blut über die
Türe herabfließt. Auf diese Weise wird die Wohnung dem EuiflusBe
böser Geister entzogen,
Fenster hat man gewöhnlich keine; nur in der Wand gegenüber
der Türe gibt es blinde Fenster^ t^l^a^ und zwischen ihnen steckt ein
Holzpflock^ watad^ auf dem allerlei Gegenstände hängen; so eine kleine
Kanne, ibrik, ein runder Strohkorb für Kaffee, sabate, ein seichter Holz-
teller^ razel und ciu kleiner steifer Ledersack, *elbc, für Kaffeetassen. In
anderen Lederbeuteln wird das Schießpulver, kabaka, und die Zünd-
hütcheuj migraba li-l^r^t^ aufbewahrt. Auch sieht man gewöhnlich em
KoUyrium-Fhlsclichen, tz^zct eS-öohJ, hängen.
In der Mitte der Stube befindet sich ein kreisförmiger, 0'6— 0*8jn
im Durchmesser zählender Lehmrand, in dem Feuer angemacht wird,
^üra. Im Sommer kocht man im Hofe und nur der Kaffee wird im
Zimmer bereitet. Deshalb liegen neben dem Feuerherd eine Kupfer-
kanne, delle, und ein großer eiserner Röstlöffel, mihraäse.
Zerstampft wird der Kaffee entweder in einem hölzernen, ^um,
oder kupfernen, runden und großen Mörser^ mishan oder hun, der immer
hübscli verziert ist, Zum Stampfen gebraucht man einen langen Schlägel
aus Holz oder Kupfer, mihbä^.
Von außen fllhrt gewöhnlich ein© schmale Treppe auf das Dach,
wo man in den Sommermonaten ein kleines Zelt aufschlägt^ um darin
zu schlafen. In Ma*an ist das Dach gewöhnlich von einer ziunenartigen
Brustwehr ans Luftziegeln umgeben und trägt in einer Ecke ein *Alij[je-
Zimmer, das^ weil es am luftigsten ist, dem Gaste überlassen wird.
187
Nahrung-
Alle Bewohner von Arabia Petraea leben fast ausscliließlich von
Milch und FeldfrüchteB^ wobei bei den KamelzUehteru und Ma*azc die
MUch vorherrselit, während bei den Fellahm das Umgekehrte der Fall
ist. Das Fleisch bildet nirgends die Hanptkostj sondern gilt als Fest-
essen. Als Getränk wird neben der Milch nnr Wasser genommen.
Etiehen^erfite.
Die Nahrungsmittel und Getränke werden in GefHßen aufbewahrt
und zubereitet, von denen die ledernen und hölzernen von den Ein-
wohnern selbst hergestellt werden, während man die aus Kupfer ge-
triebenen von fahrenden Kaufleuten oder in den Städten kauft.
Das Gerben der Felle wird gänzlich den Frauen überlassen. Sie
sammeln die Gerbstoffe^ dibAj', und zwar: Eichenrinde^ \1^t ballutj die
sie aus den Gebieten von es- Salt oder el-Gebal kaufen^ dann die Wurzel
des *Eren-Baume8 aus dem Gebiete der Hamajde, die Rinde der lium-
inan-Granatiipfel und Blätter wie Rinde der Lizab- oder *Ar*ar-Büume
aus el-Öeb?iL Außerdem gebrauchen sie noch Salz, Mehl und saure
Milch. Sind die Felle gegerbt^ so nähen sie diese zu Wasserschläuchen
zusammen und, sind sie für Milch oder Butter bestimmt^ so legen sie
Erbab-Kraut, ein Stück Traubenhonig; dibs^ oder trockene Feigen hinein,
um das Leder weich und rein zu erhalten.
Aus Leder wird verfertigt:
Rub*ijje, ein kleiner Milchschlauch;
efi-SrÄ*, ein Schlauch aus einer beim Schwänze offenen Zicklein-
haut. Die Hirten nehmen ihn für Milch oder Wasser mit und binden
ihn am Halse des Leittieres an;
eZ'Zu^ra^ ein Schlauch aus Ziegenhautj in den die Milch zum
Sauerwerden gegossen wird, rabib. Dann gieGt man sie in einen Schlauch
aus Ziegenbockhaut, cs-ska', wo sie gesehlagen wird; dieser heißt auch
Maha^Jda;
Kwüb, ez-Zi|^t, Merwaba, Merwab, ein großer Schlauch für ge-
ronnene Milch;
Mizbed, Tlatfts, ein kleiner Butterschlauch;
el-Manv, Miglad, ein Schlauch für 3 — 5 Rotöl Butterschmalz;
Midhene, ?irf, ein Schlauch für 20 — 30 Rofol Butterschmalz;
1S8
el-li^iiVa, 'Edelj Gerab^ ein Schlauch flir 1 Rotöl Butterschmalz
oder Mehl;
Delu, Sühöpfsack, welcher durch ein Holzkreuz ^ zurl^a*, oder
ar^li'd-deluj offengehalten und an einem Stricke^ irSa', in den Brunnen
hinuntergelassen wird;
Sahat, ein Wassersehlauchi hei dem Hals und linker Vorderfuß
zugenäht sind^ der reclite Vorderfuß ist am rechten Hinterfüße befestigt,
der linke Hinterfuß aber ist offen;
el-Gildj es-Se'en^ Bedra, ein kleiner Wasser-(Milch-)Schlauch;
l)lirbe, Wasser-
mtf schlauch. Zwei volle
l^irbe mit Stricken,
'asAm, auf ciuem Esel
befestigt, bilden die
Last, rahal; eines
Esels ; sie werden mit
Wika'-, Awka'-Strik-
kcn zugebunden und
mit Giizel, einem Ast-
chen oder Knochen^
geknotet (Big. 221
Räwijcj der grüßte
Wasserschlauch aus
einer gegerbten Ka-
melhaut. Er kommt
auf den Lastsattel
eines Kamels derart
zu liegen, daß die
Ofihung in der Mitte bleibt und die beiden Hälften zu beiden Seiten
des Tieres herunterhängen* Er ist sehr schwer, deshalb ftlllt man ihn
auf dem knienden Tiere.
Hölzerne Küchengeräte:
Karwa, Batijje, eine runde, flache Schüssel;
Mubmar, ein viereckiges oder rundes tieferes Gefttß (2 — 3 Liter);
al-Kadab^ ein kleines hölzernes, topfartiges Gefäß;
'Elbe» ein gi*Ößeres hölzernes, topfartigea Gefäß j
Cermijje, Ehnäbe, kleines (1 Liter) Gefäß von der Form eines
Troges, ausgehöhlt aus Bntum-, Sidr- oder §affäfe-Hol2;
Fig. 22, £iu Ivirbe'Wjiftseraclilauch
139
Mitwar, langes dünnes Brettchen, mit welchem die Speisen im
Kessel gerührt werden;
IJalwijje, ein kleines längliches Trinkgefäß mit einem GriflFe an
der Schmalseite;
Ti^be, Trinkgeföß mit Henkel und Schnabel;
MirrAf, ein kleines (O'ö— 1 Liter) rundes Gefi4ß mit einem Griffe;
Riiri, ein rundes, 0*3 m hohes und breites Gefäß aus dünaem, ge-
bogenen Holze mit zwei Ringen an den Seiten (Fig» 23);
GurUj verzierter Mörser aus Holz;
Äliblabe, ein Tongefiiß (3— 4 Liter);
Jj^a ba, Gerra, ein bauchiges Tongefiiß (10—15 Liter), welches die
Frauen der Fellahfn sich selbst verfertigen.
Fingan» Knffeenäpfehen.
Figp. 23. a) RÜri-, h) ^f a ba-, c) Mirräf-Gefaß.
Kupferne Gefäße:
aHJLidr, ein großer (15— 25 Liter) Kupferkessel, Je großer dieser,
um so gastfreundlicher ist sein Eigentümer;
Tasijye, Dist^ ein kleiner (3—5 Liter) Kupferkessel;
Sahen, La|j:en oder Minsaf, großer und flacher Kupfer teller;
Sabale, kupferne Schale;
el-l^aläje, kupfernes Gefäß mit Henkel;
Mihmase, großer flacher Löffel mit langem Griffe und einem
zweiten eisemenj an einem Kettchen befestigten Loffelchen, id mibmiise;
Mihbag, Kaffeestoßer:
Delle, eine bauchige Kupferkanne, in welcher der alte Kaffeeabsud
nochmals gekoclit wird;
Mi'Sfa* oder Ibril>, eine ähnliehe Kaffeekanne, in welcher der Kaffee
frisch gekocht wird.
Einen Herd kennt man nicht. Ein seichtes Loch im Boden, drei
20— 40cwi hohe Steine daneben und der Herd ist fertig. Den Kessel
140
setzt man auf die Steine, draus, nnä macht raittek Stalil, Feuerstein,
trockenen^ gequetschten WlistenpflaEzen und trockenem Kamelmist Feuer,
legt darauf trockenen SiU nnd schwingt ihn so lange in der Rechten im
Kreise herum, bis der Slh anßlngt zu brennen. Nun gibt man ea in
das Loch, legt trockenen Mist oder trockene Pflanzen darauf und kann
kochen. In manchen Gebieten ist das Brennmaterial sehr selten, und
die Frauen müssen es von weit her zusammenholen.
Desgleichen kennt man keinen Tisch, Bei den Arabern werden
die Schüsseln direkt auf den Boden gestellt, bei den Fellfthin wird hie
und da erst ein Stllck Leder, sufra, ausgebreitet.
Die Mileh.
Die Kamelmilch gehört zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der
Araber.
Um zu Terhütcn; daß auf der Weide junge Kamele an den Stuten
saugen, legt man diesen an das Euter eine Binde, julammelu-n-naka
fi äamle. Diese Binde bedeckt das Euter und ist über den Hüften fest-
gebunden. Die Samle-Binde wird aus Kamelhaar verfertigt. Andere
binden wiederum der Stute einen Strick um, der über die Hüften und
das Kreuz läuft und das Euter berührt. An diesen Strick werden dann
um das Euter spitzige Stäbchen befestigt, welche das junge Kamel ins
Maul stechen und somit vom Saugen abhalten.
Soll ein Kamelfohlen, al-liawar, entwöhnt werden, ju a??emti, so
bekommt es ins Maul ein hartes, spitziges StÄbchen, so daß dieses
zwischen der Oberlippe und der Nase herauskorarat^ juhallü abhawar
bil-biihiL Zwischen der oberen Zahnreihe und der Nase hat das junge
Kamel nämlich keine Knochen, sondern nur Haut, diese wird also
durchstochen, so daß di^ Spitze hervorsteht, jahott^h min sakf al-famm
w jafla' min al-minhar. Will das Junge saugen, so sticht es die Alte,
welche nun ausschlägt und es vertreibt. Oder das Junge wird mit
frischen Exkrementen, hrÄr, beschmiert, oder man wickelt es in Kleidungs-
stücke ein, so daß die Stute es nicht erkennt und aus Furcht vor ihm
ausreißt, tankeru umrau.
Um sich die Kamelmilch länger zu erhalten, nehmen sie, wenn
eine Nüfea-Stute ein Junges geworfen hat und nach 20 — 30 Tagen eine
andere Stute wieder ein Junges hat, der ersten das Junge und be-
streichen es mit dem frischen Flazentarblute oder mit dem Blute des
geschlachteten Jungen oder ziehen ihm seine Haut an und geben beide
I
141
oder nur das erste unter die zweite Kamelstute^ ja^urriin ^erara, indes
sie die erste weitermelkcii.
Hüben zwei Stuten zur selben Zeit geworfco, so bestreicbt man
das eine Junge mit der Gclmrtsftüssigkeit und den Sdileimhäutcn der
stärkeren Stute, gibt beide Tiere unter diese und melkt die zweite.
Das Melken der Knmelin (Fig* 24) gescbieht in der Weise, daß
die Samle-Binde entfernt und ihr Junges zugelassen wirdj worauf die Stute
die llileh fließen lUßt^ afagatj erbarmt sieh ihres Jungen, taheno 'ala
hw4rha. Nun wird das Tier abseits gebalten und, wer melken will,
stellt sich links von der Stute auf, ergreift mit drei Fingern die Euter-
spitze, ad-dkl und die Milcb. al-halib^ fließt in al-'Elbe^ al-Kadab oder
Fig. 24, Das Melken einer KameUu.
Se*en und wird dann in as-SfcLa oder az-ZuCra gegossen. Das Melken
muß sehr rasch geschehen, weil die Kamel in sehr gerne die Milch zu-
rückzieht, tfawwet.
Jeder Wanderer darf bei einer Kamelbcrde anhalten und eine
Naka für sich melken. Gewöhnlich saugt man die Milch direkt aus
dem Enten Wenn der Araber einen vollen Se'en- Schlauch bat, so ist
er Tollkommen zufrieden und man sagt:
O Söbnlein, die Richtung der Weißen (Kamelin), wo mag sie sein?
welch ein Wobigefühlj der kleine Se'cn-Schlauch Ist voll saurer
Milch!
Ja bunajja bada' (sie) al-wa<Jim* w6n,
w-al-bubbe, ja leben bis-su'en.
143
Die Kainelmileh wird viel geferuDken^ ist sehr dick, nahrhaft,
aber Ton tioangenehmem Geruch, Das Euter ist niemals rein, weil in
seiner nächsten Nähe der kalk- oder salzhaltige Urin eine Kruste an-
gesetzt hat. Auch riecht man aus der Milch jene Pflanzen heraus^ welche
das Tier zuletzt gefressen hat; inabesondere penetrant riecht aä-Sil?.
Frisch gemolkene Kamelmilch wirkt rasch abführend^ und zwar
so heftig, daß man sich vor SchmerzeD windet. Dies dauert aber nur
wenige Minuten. Bei den Beduinen heißt es immer; die beste Milch
ist Kamelmilchj ahsan halib halib al-g:em41.
Während der Regenperiode, ba^jjAm a§-§ta*, wird die Milch in dem
Sljjia'-Schlanchc gebuttert, jiljadtj. Diese Butter heißt Gehabe und ist
^z^^>^^Cjf
^
;^
Fig. 25. Das Anbitideu dor Jungtiere.
der Ziegen- oder Schafbutter ähnlich, unr ist sie dicker und sehmack-
hafter. Die Gebäbe-Butter wird dann zerlassen^ ju^öidü, wie es anch
mit der Schafbutter, zibde, geschieht; sie schmeckt aber nicht wie
Schmtdz, sondern wie Fett Der Butteransatz ist jedoch nur gering,
und im Sommer gibt es überhaupt keinen, bajjam al*kez la jinha^d.
Die Kamelmilch gilt als gute Medizin im Falle einer Erkältung^
zikme. Man nimmt nämlich frische Milch, geht zu einem Kamele and
rührt sie mit dessen Schwanzspitze, *ajn ad-dil, so lange, bis sich die
den Schwanz bedeckende Salzkrnste aufgelöst hat; dann wird die Milch
getrunken. Oder man gießt in die Milch Kamelurin, rührt sie mit der
Schwanzapitze, wärmt nnd trinkt sie.
Schafe und Ziegen werden meist von den Frauen gemolken.
Die Frau stellt das Mihlabe* oder MijTaf-Gefilß auf den Boden, längt
143
das Tier ein, führt es zum Gefäße, steckt seinen linken Hinterfuß
unter ihr linkes Knie und melkt mit beiden HändeD^ indem sie je
eine Zitze des Euters mit flacher Hand umföngt, titbalj: el-kaff Via
Ijilm ed-did.
Die ^anägre melken nur mit dem Daumen, bahem, und Zeige-
finger, Siihed,
Die Muttertiere werden erst gemolken, wenn die Jungen 40 bis
60 Tage alt sind; dann werden diese entwöhnt, t<'trrejna-l-futmän. Zu
diesem Zwecke bindet man an die Vorderstricke des Zeltes mehrere
kurze Stricke, dreht je zwei
zusammen, ribk, und be-
festigt das Ende mit einem
Stil ck eben Holz im Boden.
Am Morgen zieht man das
Hölzchen heraus und steckt
den Hinterfuß des Jungen
in die zusammengedrehte
Schlinge (Fig, 25). So blei-
ben die Jungen, bis die
Muttertiere fort sind. Dann
werden sie losgelassen und
erst vor Sonnenuntergang
wieder angebunden. Wcdu
abends die Muttertiere von
der Weide zurückkehren
und das Meckern der Jun-
gen hören, werden sie ge-
molken^ aber nicht ganz,
sondern man läßt etwas
Milch zurück, fiir die Geißen, *ab4r, mehr als für die Böcke, \}^vM,
die entweder geschlachtet oder verkauft werden. Nun läßt man die
Jungen von den Ribt los.
Die Milch wird in die Zußra- oder Merwab-Schläuche gegossen,
worin etwas geronnene Milch, räjeb oder rabib, enthalten ist. Ist sie
dick geworden, jarüb, so gießt man sie in es-Ska' oder ÄIaba<J<J und
bindet diesen Schlauch au drei Stangen, er-rakkabe, er-raküb. Nun
machen die Frauen darunter ein kleines Feuer an, in welches sie 'Adabe
(eine Mischung von Salz, Gerate und Weizenmehl) hineinwerfen. Wenn
diese Mischung brennt, sagt die Frau:
Fig* 26. Buttern bei deu Halb-FülliViii*
144
0 feines Weizenmehl aus der Milhle!
du scheinst ein Heilmittel zu sein, iiod ieli waßte es niclit!
Ja dnkik el-bejt,
utArik daw* w-ani mk darejt.
Das soll gegen den büscn Klick helfen. Darauf bewegt sie allein^
ta^ocji) (Fig. 26) oder noch mit einer anderen Frau den 8l>a 'Schlauch
80 lange, bis sich die Butter, zihde, von der IJutter milch, leben, hämeij,
getrennt hat.
Die Stangen j an denen dieser Schlauch hängt, sind etwa arrastarkj
2*bm lang und heißen 'Kjdan er-rakkahe. Eine von ihnen muß von
Oleander-, diila, die zweite von Sitli*- und die dritte von Weidenholz,
^afeaf, sein. Diese drei Holzarten iihen eben vereint den besten Einfluß
auf das Buttern aus, sie sind näralicb eifersüchtig aufeinander, und ein
jedes IIoIk will die meiste Butter erzeugen. Deshalb sagt man von eigen-
nützigen Beamten, sie seien wie diese Stangen ^ mitl Vjdan er-rakkäbe,
Die Butter, zibde, wird ira (iatüs-, Medhene-Scblauch aufbewahrt
undj ist man mit dem Buttern fertig, zerlassen. Man macht dazu ein
Feuer an, stellt den Kidr-Kessel auf drei Steine, tut in den Kessel
zwei bis drei Handvoll Gerise-Getreidekuroer, Safran, w^ohl riechende
Pflanzen 'Arlfet ed-dik, *0§for, Za^etmihi, Halbe oder ^^Ih nebst zwei
bis drei Zwiebeln und Salz, um eine schöne Farbe und guten Geschmack
zu erzielen j und legt die ausgepreßte Butter darauf. Bei den *Ämariii
wird die Butter auf 40 Pflanzen zerlassen, tahüg fi arba'ni^at. Das
Umrühren geschieht mit einer stacheligen Pflanze, wobei sich die Haare
an den Stacheln ansammeln und entfernt werden* Das Zerlassen ge-
schiebt nur im geschlosseneu Zelte, wo nur Frauen sein dürfen, die
weder singen noch laut rede% um den Segen nicht zu vei'scheuchen.
Jede Eintretende grüßt:
Es möge sich der Segen (hier) niederlassen, hallat el-barake, und
bekommt zur Antwort: Er muge sich niederlassen, o du Angesicht des
Segens, trallat ja wegh el-banikc.
Der Abschaum, rarwa, wird mit dem Mafalce'Lüffel gesammelt
und die Butter in den Marw- oder Zirf-, Mediiene-Schlanch gegossen,
dieser dann mit dem Awka'-Faden zugebunden und an einem kühlen
Orte aufbewahrt. Die mit dem Butterabsud getränkte Geri^e heißt
IJ^ulde, ICiöde und gilt als Leckerbissen.
Im S|:a'-Schlauche bleibt dann nur die Buttermilch, leben, welche
die Hauptnahrung der Leute bildet und entweder allein getrunken oder
145
mit anderen Speisen genossen wird» Oft vermengt man sie mit Wasser
und dann heißt sie Nasiye imd dient so als Getrlink. Hat man viel
Buttermilch^ so Ulßt man das Wasser austro|)feUj mis^ ma|ar ji^eff, salzt
den Topfen nnd macht du raus Käsekuchen nach Art unserer „Quargeln**,
za'amütey kiäk, 'afilsj welche getrocknet für die milcharme Zeit auf-
bewahrt werden. Um dag Ocrinncn, i^arad, zu helörderii, erwjlniit man
zuweilen den Lehen im Kidr-Kesseh Diese geronnene Topfen milch heißt
Gergeb, Gibgib (l.lwj, Sie wird in einen Schlauch gegeben, bis die
Flüssigkeit, mi^, verschwindet, dann wird sie gesalzen und in kleine,
dllnne, viereckige oder runde Formen geknetet, die Meris oder Twältl
heißen.
Der sLU3ß Käse, ^ibne^ wird aus slißer Milch, halib, gemacht.
Man tut ein Stück von dem Magen eines Zickleins, genannt Masa*,
hinein; sie gerinnt sofort, wird im Kidr gekocht und in größere KUs-
kuchen geknetet. Das sllße Milchwasser, raasl, wirkt abfUlircnd, ma^l
el-gibne jisallek el-batne (sie \\\).
Die Schafmilch ist schwerer zu verdauen, atkal, als die Kuh- oder
Ziegenmilch,
Brot und SaIz.
Von den Getreidearten dienen zur Nahrung Weizen, Gerste, Semh,
Mais und Linsen. Sie werden genossen im Katurzustaude oder als MchL
Als einfachste Mühle benützt man auf der Reise oder in der Wüste
eine flache Steinplatte, auf der mittels eines Steines die Körner zer-
quetscht werden; sonst bedient man sich fast allgemein einer kleinen
Handmühle. Sie heißt bei den Shür Erha*, bei den Zullam Erhi, und
besteht aus zwei Steinen, dem oberen, farde *idja, *ali, *clji, und dem
unteren, farde tahta» safel, sifli, welcher in der Mitte einen hülzernen
oder eisernen Zapfen, abkalb, trägt, um den sich der obere Stein di'eht,
was mittels eines Ilolzgriffes, al-hadi, l^ajedj fara^e, geschieht
Den Stein kauft man von den Sanirat oder aus dem IJawrän
gewöhnlich für l Utjal megidi. Die Handhabe macht man sich selbst
aus R^tam- oder Butm-Asten.
Die 'Amärin machen sich ihre Hand mühten selbst, weil sie in ar-
Räg:ef, und in at-Tor die nötigen Steine tinden.
Soll gemahlen werden, so breitet die Frau auf dem Boden ein Stück
Leder aus, legt die Mühle darauf, setzt sich daneben, seh littet mit der
Linken Getreide in die Öffnung des oberen Steines und dreht mit der
Rechten den Stein (Fig, 27)* Das Mehl, t^iiine, wird fast nie gesiebt,
auch wird nie mehr gemalilen^ als man für den Augen Wick braucht.
Muß man aljcr auf die Reise Mehl niitoehmen^ so tut man es in den
*EdeMJeralj-SclilMUclx oder in einen haumwolleuen Kis-Saek.
Wenn man Teig machen will, ju'a^g-enu, so nimmt man di\7A\
den flachen Sahen -Teller oder die HolzschQssel, kanva, bafijc, muh-
mar. Auf der Reise
genügt sehr oft auch
das Ledersttick, das
auf dem Sattel liegt»
Man maeht eben eine
kleine Grube im
Sande, legt das Le-
der darauf und kann
,^^^ _ schon den Teig ma-
^ ^äSt^^^vlS^M N^ j^uSi^ eben. Ein 'Atiwi
erzählte mir, daß,
wenn man in der
Wüste zufälliger-
weise Semh oder
Heuschrecken ge-
funden hat und nichts
besitzt, worin man
den Teig anmachen
konnte^ sich ein
Mann niederlegt und
ein anderer auf sei-
nem Bauche aus
Semh' oder Heu-
sebreckenmebl den Teig anmacht. Der Teig wird immer gesalzen.
Die Tcrabin und ^.ullam bringen das Salz aus der Sabha und von
dem Toten Meere. Wenn sie Salz kaufen^ nehmen sie eine Handvoll
davon, streuen es im Zelte aus und sagen;
O Gottj gewähre uns Befreiung von Sorgen, wie uns die Befreiung
von Sorgen gewährt das Salz*
Ja-llah farag zej farag ebmeleh.
Das Salz wird niemals geraubt oder gestoblen, und auch der Salzhänrllcr
darf nicht angerUhrt werden; wer ihn beraubt, den wird Allah l)e-
raubeUj min Ijitno jaijüüo41ah.
Fig:. 27. Getreidemalileu bei den Halb-FdläVui
147
Die I.Tanä^^re briDgen dm Salz aus eS-Öejt» Zwajjed und aus einem
Orte östlich von el*'Ari^.
Wenn ein üan^iiri einen andern loben will^ so sagt er: (Da bist
unentbehrlich) wie dag Salz zur Nahrung; ohne dich gibt es kein
Wohlbefinden, zaj malh ab'ajs mil 'annak rana*.
Die *Amä-
rin holen sieh
das Salz aus al-
Ubejmer im^fir
und ans der Ge-
gend am Mittel-
laufe des w, al-
Gerafi, wo Salz
gegraben wird.
Die Sa'id-
i^in graben es in
umm Sidre^ die
Tij:\ha in Kun-
tile^ die IJcwat
im w, al-Gerafi,
die §bi^tr finden
egimw.es-Swao.
Dort besteht der
Boden und auch
dieüferabhjtnge
aus lauter Salz,
das man eintVieh
abhackt. Reiner
ist das Salz im
sejl a§ ' Sajebj
einem Bache im
w^Sirbsin/lessen
Wasser sehr salzig ist. Man gräbt neben dem Wasser Gruben, ftUlt sie
mit Wasser und gewinnt durch dessen Verdunstung Salz.
Das Salz gilt auch als Arznei.
Wenn jemand verwundet ist, so wird Salz gewiü*mt oder in
Wasser gekocht und dann auf die Wunde gelegt, was den Kranken vor
dem Einflüsse der Sterne schlitzen soll, an ann^um. Ein trictcndes
Äuge, 'ajn ramda', wird in Salzwasser gebadet. Hat die Stute den
10»
Fig. 28. ßrotbackcii U^
.^'V \.ill&hia.
i
148
Baudi geschwollen, safh al-faras, so bekommt sie Salzwasser zu trinken.
Bei Verstopfung wärmt man ÖalaSj verschluckt es, jalhainiih, und üunkt
darauf, ja^raVi warfilij Wasser. Das Salz gilt auch als einziges Mittel
gegen Würmer in Wunden und gegen libelrieclieDde Entleerung, ni|ane
(mit deutlichem t).
Die Kamelzüchter betrachten das Brot nur als Leckerbissen, das
man GiUsten vorsetzt. Die *Amann sind froh, wenn sie einmal im Monat
trockenes Brot, haäef, bekommen. Die Kerakijje essen in der trockenen
Jalireszeit nur ungesäuertes Brot, fatir» da sie glauben, daß der Genuß
von gesiluertem Brote, el-[iamcr, zu dieser Zeit die Waliam - Magen-
krankheit verursacht. Die if.ullam essen nur ungesäuertes Brot, tatir,
gesäuertes kennen sie überhaupt nicht. Die Sa'idijjin essen in der
trockenen Jahreszeit, biÄ-scjf, ungesäuertes, in der Regenzeit, bil-meäta,
bis-&li, gesäuertes Brot, el-bniera, al-bamir, el-mrahrah, b'^^^iiTnari (N^)»
Die Ijcwät und Sbiir essen in der Trockenperiode, bib^ejz, ungesäuertes
Brot, fatir, in der Ilegenzeit gesäuertes, batnir.
Im Zelte wird das Brot gewöhnlich in der Form von Fladen oder
Kuchen zubereitet und geb.icken, indem man über glühende Kohlen
eine dünne, eiserne Schüssel, säg, umstürzt und darauf den Teigkucben
ausbreitet (Fig. 28). Ist dieser Kuchen groß und der Teig festgeknetet,
so heißt das Brot Srak, sarakiVt, Farsalje^ faraseii; ist der Kuchen groß,
aber dünn und der Teig ziemlich wässerig, so heißt das Brot Maslije,
IJubez mall (*Am), Melle (Kr); ist der Kuchen ganz klein, so heißt das
Brot Lazaki, Ka'ak, yamabek. Auf der Reise macht man zumeist nur
Aschenbrot, kurs nar, indem man einen dicken Teigiladen auf beiße
Asche legt und wieder mit Asche zudeckt.
Fielüchspeisen-
Fleischspeisen werden aus geschlachteten oder erjagten Tieren zu-
bereitet. Zu den erstcren gehören Kamele, SchafCj Ziegen und hie
und da auch Kinder.
Soll ein Kamel geseblachtet werden, so läßt man es niederknien,
najeb, und stößt ihm das krumme SibHjje-Messer in den Hals, wo
er in die Brust übergebt. Nachher drückt man den Hals auf den
Rücken nieder und schneidet dem Tiere den Kopf ab. Daraui' wird
der Höcker, snam, der Länge nach aufgeschlitzt und von dem Schnitte
angefangen die Haut abgezogen, jasluhüh, Nun wird zuerst der Höcker,
dann werden die Hinterfüße, awräku, dann die Vorderfüße, ideh, ab-
gcschnitteUj hierauf wird das Tier geöfiaet und ausgeweidet, und cnd-
liclj wird der ßiickcn zerhückt.
Dem Schafe wird der Schluod r.crsehnitten und die Haut von
den Hinterfüßen an abgezogen, jasleliüha mio 'end ri^lclia. Dann
wird es anfgchitn^t^, ju'alle^LÜlinj gewühnlieh auf einem Stocke^ den
zwei Männer auf den Selmltern halten; man nimmt es ans und zer-
teilt es in kleine^ eiergroße StückcheUj welche direkt in den Kupfer-
kessel^ al-kidr^ geworfen w^ertlen; die Knochen^ welche mau mittels des
krummen Messers, äibrijje, und Steinen zerkleinert, kommen ebenfalls
hinein. Die i^^ullam werfen den Kopf samt der Haut in den Topf_, was
die Beduinen verabscheuen, ja manche essen den Kopf gar nicht
(Barakat und ^wölafc et-Tihama).
Auf das Fleisch wird dann Wasser mit eingebrocktem Kiise, mertse,
oder süße Milclij halib, oder auch Topfenmilch, leben, gegossen; denn
das Schaf- oder Ziegenfleisch scbmeckt am besten, w^enn es in Milch
gekocht ist. Nun übernehmen die Frauen den Kessel, streuen
Salz hinein und machen sich an das Kochen. Ist das Fleisch gar,
ba'ad an jistwi, so wird der Kessel vom Feuer entfernt.
Unterdessen hat man Brot gebacken oder 'Ejs, d. i. gebrochene
Gerste, Weizen oder Heuschrecken gekocht und zerquetscht. Nun
nimmt man die großen, flachen Kupfcrteller, ?hünj mineal^ leljen, welche
mit Brotstilcken oder 'Ejä belegt sind, und tut darauf das Fleisch^
welches man mit einem großen Holzlöffel aus dem Kessel herauszieht.
Das Ganze wird dann noch mit der Fleisclibrühe, maraka, mlchiye^
übergössen und dem Gaste vorgelegt.
Eine andere Art der Zubereitung von Fleiscli heißt ^arb. Man baut
aus Steinen und Lehm einen f>4 m hohen, hutt^irmigen Ofen und macht
darin Feuer. Sind die Steine glühend heiß^ so legt man hinein gesalzene
Fleischschnitzel oud verdeckt die Öffnung mit einer Steinplatte und Erde.
Etwa nach einer Stunde wird das Fleisch lierausgenommen und gegessen.
Im Zelte wird ein solcher Braten dem Ciaste nie vorgelegt^ w^ohl aber
bewirten die Hirten auf der Weide den Ankömmling damit.
Als Leckerbissen gelten die Fettstücke. Es wird als Gering-
schätzung des Gastes aufgefaßt, killet i'tibar lad-tjlejf, w^enn ihm kein
Fleisch von der Keule, al-mk^h (Un), anf der Minsaf-Schliasel vorgelegt
wird. r>as Schaf wird gewöhnlich der Ziege vorgezogen; für einen beson-
deren Gast schlachtet man nicht eine „Schwarze", eamra* (d. h. Ziege),
sondern eine „Weiße", bo^a' (^Schaf). Dies ist aber ohne Belang, denn
bei manchen StUmmen findet man gerade das Gegenteil,
Nie darf einem Gaste vorgelegt werden: SäV; die Hinterbeine von
dem Knie hernnterj und ebenso Dra', die Vorderbeine.
Auch sieht man nicht gern auf der Schüssel el * Adale, die Vorder*
beine vom Knie bis zur Schulter, und el-Citef, die Schulter.
Weggeworfen, nicht gegessen werden: al-^AVala, al-Goza^ al-Fahka,
Lunge al-faääe, After al-^efu^^ Scham el-me§ahba, eS-Soda'j Fleisch-
stücke bei der Vereinigung des Nackens mit den Schultern el-bawilder
oder kar^tat e6-t^itef, die Venenlöcher beim Herzen adan el-tialbj rifrafet
ehkalh^ die Mandeln ebwaraden, Penis und die Arterien awräd, die
Hauptmuskel im Hinterfuße 'erk bil-wirk wa-s-säk, die Galle el-marara,
die Niere etS-6ela. Diese Sachen sind der Gesundheit schädlich^ t^rijje
wa äljarijje.
Das Blut soll ebenfalls nicht gegessen werden, weil darin die Seele,
nefsj wohnt, die dann in den Esser übergehen würde. Aus diesem
Grunde soll man auch das Fleisch der erstickten Tiere nicht genießen.
Die SararfU sollen jedoch, wenn sie ein Kamel sclilachten. naljarUj
das Karaelblut auffangen und^ wenn es geronnen ist, es kochen oder
backen, worauf sie es essen.
Aber auch andere Beduinen trinken das Knmclblut, freilich nur,
wenn sie vor Durst sterben*
Das Rindfleisch ißt man nicht gerne, weil mau sagt:
Das Rindfleisch verursacht Krankheit^
die Kuhmilch ist jedoch Medizin.
Lahm ehbak«r da' (lahamhenn di*
wlebcnba dwa* wlabcnhcon dwi* Ijo)*
Sonst gibt es Tiere, deren Fleisch nur den Männern erlaubt ist,
Velal, und wieder andere^ die nur von den Weihern gegessen werden.
So dürfen nur Männer von dem Fleische eines Schafes oder einer Ziege
genießen, die während oder gleich nach dem Werfen geschlachtet
werden mußte; solche Ziegen heißen el-'Anz el-ma'aser. Muß aber ein
männliches Tier beim oder während des Kastrierens getutet werden,
so ist sein Fleisch den Weibern erlaubt^ helal lin-nisa', den Männern
aber verboten, muharram V-r-rgal Älänner, welche tapfer und uner-
schrocken sein wollen, dürfen das Herz der Vögel und ebenso das Hirn
der Schafe oder Ziegen, dmar aä-§a', nicht essen. Ira ersten Falle
würden sie so furchtsam sein wie Vogel, im zweiten bekämen sie ein
Schafshirn und würden nachts nie den rechten Weg finden können^
jikmnr.
^
151
Von allen Tieren darf man das Fleisch essen. Nnr die Fellaljiii
ägen^ daß sie Wildseh weine nicht essen. Ihre Nach Harn behaupten
aber das Gegenteil von ilinen.
Von Schlangen wird eine Art^ die aS-Salija ammu gnejb gegessen.
Man schneidet ihr den Kopf und den Schwanz ab, nimmt das Fett
heraus, wickelt die Schlange hinein und rüstet sie, taklih hiSahmih,
Die dem Hardann llhnlidie I.^ahb- Eidechse wird in ihrem Loch,
guhr, gefangen, nm gebraten und gegessen zu werden.
Bei den S'tidijjin werden nur jene Seh lau gen gegessen, tatakal^
welche zwei Hörn er, karnon, haben. Diese Kopfansiltze werden auf-
bewahrt, weil sie die beste Jlcdizin gegen den Biß von giftigen Schlangen
sein sollen. Man legt dem Menschen oder Schafe ein Viertel davon auf
die Wunde, und die Wunde heilt — wenn Allah wilL
Heuschrecken, nod zwar die gelben, al-geräd al-asfar, werden in
der Früh noch während des Taues, 'ala-n-nida, in tiefe Gräben getrieben.
Unterdessen zündet man in der Nähe breite aber schwache Feuer an,
hebt die Heuscli recken heraus, wirft sie ins Feuer, ^\'o sie dürren.
Nachher werden sie zu Mehl gemahlenj welches man aufbewahrt, weil
es mit Dattel a, tamar, oder ButtcrschmalÄ verschieden zubereitet wird.
Frisch gefangene Heuschrecken w^erden auch auf Steinplatten oder ins
Feuer gelegt, geröstet und so gegessen j dies heißt Genkl mubammas
(ytj, Otj Sr). Bei den Rwala und SarAnxt legt man dem Gaste eine
Speise, genannt al-Madlük, vor, welche aus gemahlenen Heuschrecken,
Semb-Mehl und Datteln besteht.
OemUse und aindere Gerichte.
Eigentliches Gemüse essen nur die Fcllahin, welche Gartenbau
betreiben. Der Bewohner der Wüste kennt jedoch so manche Pflanze,
die er el>en falls verspeist.
Die Fellal.iin nehmen die Gurken, el-bijär^ schueiden das Innere
heraus^ jufarreru, füllen sie, juh^ü, mit Hackfleisch und Reis und
kochen sie dann. Dasselbe tun sie mit el-FaVl^is oder Küsa. Auch
Weinblatter werden so behandelt. Diese Speise nennt man MahSi
oder Malfüf.
Die Tomate, el-bandora, wird mit Fleisch oder auch nur mit
Zwiebeln in' Butterschmalz gekocht. 31 an rüstet nämlich die Zwiebel
in Schmalz, tut die Liebcsitpfel dazu und gießt Wasser oder Fleisch-
brühe darüber, maraka.
152
El'Kiisa, eine Gurkennrt, wird ebenfalls
Wasser eingebrocktem Käse, mcrise, übergössen, wozu ncbstdera Salz
und Schmalz oder Ol binxukommt.
Die Kürbissej alkar', werden in saurer Milch, leben, oder mit
Linsen^ 'ades, oder in <>1 gekocht.
Alle diese Gemüsearten werden aber mit Vorliebe auch roh genossen*
Ganz rob werden gegessen:
Somar^
Dibbab,
J>abhiim,
JJwejre,
J >re!ienie,
el'Kibsc,
Sarcm ^att>
Ijardalj
Uarfa^f,
Ivafir,
TIabak,
Ferner :
llubejze, gekocht mit Olivenöl — oder roh — (wächst im Wasser);
Fete und Ilarfak, roll, mit Leben begossen (wächst an Abhängen);
Öibse, mit Leben nnd Brot (wächst in der Steppe);
l\.ii\nf und CVubj mit Leben;
Kama, Kabmün oder 'Atrofan, wachsen in der Wüste östlich von
darb cMJAgg und werden rob gegessen*
IJwerrc,
Carfas (wächst im Wasser),
Murür,
Kersa'ne (sie),
Hurtejs,
Krim burojd,
Krüne,
Egbbbane,
E*rcf ed-dik,
BzoÄet bal^ara,
Dom, Frucht des Sidr-Banmes,
Kdama, Frucht des Butum-Baumes,
Kaljit, die jüngsten Sprüßlinge der
Pidmenkrone.
:aman,
al-C-
Fatar^
Fejlai'an.
Die Wüstenbewohner essen noch:
Em Sa', Bsejie,
Iliblan, Karrat,
1} a m.s ej s, 1 1 amej i J ,
Tarsut, Tummejr^
Die gWißte Wohltat für die Wüste ist die Semb-Pflanze. Nach
reicbÜchem Trajja-Regen zeigt sich diese zarte Pflanze auf den yamädc-
Fläelien in großen Mengen und reift naeb acht Wochen. Sie wird in
Säcke gesammelt, mit Wasser begossen und ihre schieß pulvergroßen
Körner werden aufbewahrt, um wie Getreide verwendet zu werden.
153
Gewöhnlich ißt man tHgÜdi zweimal. Tu der FrUlie, wenn
die Kamel ej Schafe und Ziegen gemolken werden^ bekommen alle Fa-
mllienaDgehürige, al-'ajie, regelmäßig Milch zom Friihstnek, 1\üi% und
abends beim zweiten ^lelken zumeist wieder dasselbe zum Nachtmahl
Doch wird oft nach Sonnenuntergfing noch ein zweites Essen^ 'a§a',
bereitet» das ausgiebiger ist.
Die Speise^ welche am häufigsten gekocht wird^ heißt el-*Ej5.
Bei den Fellal^in werden folgende Speisen verabreicht:
Die Hauptspeise Ferike; grüner Weizen wird am Feuer geröstet,
gedörrt und wie Reis zubereitet; oder
Gerise; grüner, gebrannter Weizen wird gebrochen, dann mit
Wasser übergössen, welches er aufsaugt, und mit Butterschmalz ge-
gessen. Seltener ißt man
Burrul; reifer Weizen wird mit Wasser übergössen, welches er auf-
saugt, dann getrocknet^ gebrochen und mit Wasser gekocht Darauf
kommt noch Butterschmalz oder Leben;
Keliye; auf eisernem Deckel, sag, gedörrter Weizen;
Jladküka; Weizen wird in einem steinernen ^lörser gestampft,
gereinigt, und gekocht mit Wasser oder Leben;
Munamma.s; Weizen wird gebrochen, gereinigt und gekocht;
Fafire; warmes, ungesäuertes Brot mit Leben oder Meriae, nach
Fleisch die beste Speise;
Mafrüke; warmes, ungesäuertes Lezaki-Brot wird mit Butter-
schmalz übergössen, dann gebrochen und mit Zucker bestrent;
Mukaaserfc el-maa^ed; gemahlene Ferike, gekocht mit Butter-
schmalz;
Bastse; warmes Butterschmalz mit Zucker oder mit Traubenhonig,
deba, dem jedoch Mehl zugegeben wird;
Gerste, ^a'ir; wird mit Wasser übergössen, gequetscht und mit
Leben gekocht;
Mais, dura; wird gebrochen, von den Schalen gereinigt, tatadarra,
und ira Sommer in Merise gekocht; im Frühjahre ohne Merise,
Bei den jjullam, Terabin und teilweise auch *Azäzme und * Amarin
bildet die Hauptspeise Ej5:
Blaw; gebrochenes Getreide, g-eriSe, gekocht nur in Wasser^ bim oje
jabese;
Mardudc; dasselbe mit Schmalz;
Hajtehjje oder 'A^tde; Milch mit eingekochtem Mehl,
154
Als Festspeisen gelten:
M^ellcle; eingehrocktes Brot in Leben mit Butterschmalz;
Rl>akn; lange, schmale Teigoodeln, iu Wasser gekocht^ dann mit
Semen übergössen;
Fatire; io Wasser, bimi', eingebrocktes Brot mit Bultcrsclimak ;
Mafrüke; Brot mit Butterschmalz;
Matbuba; gekochter Leben» in den Brot eingebrockt ist;
el-Hala«a» li^ustle; gebroehenes Getreide^ gekocht in Butterschmalz;
Ijamüs; Linsen oder Bohnen in Wasser gekocht;
Madide; Linsen mit Geiise in Wasser gekocht,
Haben die Kamelzücliter Getreide, so bereiten sie dem Gaste diese
Speisen daraus; sonst aber leben sie zumeist von der Milch und sind
froh» wenn sie nur diese haben. Im Rabi' gibt es Milch im Überfluß,
aber in den späteren Monaten der trockenen Jahreszeit, wenn die Ka-
melinncn keine ausgiebige Weide mehr rinden, muß niao mit der Milch
ßparen. Das Gleiche geschieht auch bei den Ma'aze und Fellabin, In
Mädaba, wo doch ziemlich viel KQhe gelialten werden, ist von Jiüi ab
keine Milch mehr zu haben^ weil die KUhe nur aus Zisternen, folglich
sehr notdürftig getränkt werden können. Nur dort, wo reiche Quellen
oder fließendes Wasser genug Weide flir das ganze Jahr hervorbringen,
kann man zu jeder Zeit frische ÄEilch haben, und deshalb träumt der
Wibtenbcwohncr von solchen Gebieten, in denen immer Wasser und
folglich auch immer Milcli fließt.
Die Ma'aze oder Fellahin können sich für die Sommerdürre mit
Käse und Semen versorgen, der Kamelzüchter aber kann es nicht.
Denn die Kamehnilch gibt keinen Käse und nur sehr wenig Gcbäbe-
Schmalz. Er muß deshalb sowohl den Semen als auch den Käse sich
kaufen oder eintauschen. Wie oft^ wenn der Felhih in den heißen
Sommermonaten sich aus dem Käse, den er in Wasser auflöst, ein an-
genehmes, erfrischendes Getrilök bereitet, muß sich der Araber mit
schmutzigem» lauwarmem Wasser begnügen, und während der Fellah
oder Ma*azi fast keine Speise ohne Semen genießt, ist der Araber froh,
wenn er sich sein Gerile im „trockenen" Wasser kochen kann.
Wie die meisten Milchprodukte, so muß sich der Kamelzüchter
und auch der Ma'azi alles Getreide eintauschen oder kaufen. Wenn er
dazu noch eine Stnte liat und auch für sie die Gerste besorgen muß,
80 ist er gezwungen, mit dem Getreide recht sparsam umzugehen.
Deshalb wird in manchem Zelte monatelang kein Brot gebacken, man
ist froh, wenn man für den Gast etwas Weizen oder Gerste vorrätig
hat. Oft findet mnn in den Lagern der Ma'aze kein einziges Gctroide-
körnlein; kommt ein Gast, so schlachten die braven Leute für ihn eine
Ziege^ deren Fleisch ohne jede Zugabe verzehrt wird. Brot ist wie
gesagt ein Leckerhissen,
Bei den Fellahin und Ma'aze wird wohl öfters Fleisch gegessen,
von dem Kamelzilehter aber kann man es nicht behaupten. Ihm reprä-
sentiert ein Kamel einen großen Wertgegenstand; denn der arme Araber
weiß wohly daß er es für sich und seine Familie unumgänglich braucht.
Kamelinnen werden darum nur drmn gescldachtetj wenn sie krank,
verwundet oder onfraclitbar sind. Elier schlachtet man die Jungen
und erbeutete Kamelhengste, wenn man sie nicht mit den Herden
weiden kssen will und nicht sofort verkaufen kann. Um aber den
Gästen dennoch Fleisch vorsetzen zu können, pflegt man sich an einen
Händler zu wenden, wie sich solche beim Lager des Oberhäu[itlings
mit einigen Schafen und Lämmern aufhalten, und denen ihre Gehilfen
immer frische Tiere zuschicken.
Wird ein Tier geschlachtet^ so verbreitet sich die Kunde davon
wie ein Lauffeuer in dem oft mehrere Kilometer langen Lager und so-
gleich kommen von allen Seiten die Männer gravitätischen Sclirittes
zum Zelte, wo geschlachtet wurde. Manche gucken in das Zelt hinein,
andere wieder bilden vorne einen weiten Halbkreis und warten.
Gewöhnlich um 10 Uhr abends ist das Essen fertig. Da kommt
ein Sklave oder ein Sohn des Gastgebers heraus, trägt in der Kechten
die Ehnaba mit ein wenig Wasser und ruft;
„Waschet (euch die Hände), o Gäste!"
Mit der Linken hält er vorne seinen Mantel und gießt einige
Tropfen auf die Fingerspitzen der rechten Hand, die ihm die Gäste
vorhalten. Die ^gewaschene" Har^d wird gewöhnlich nicht abgetrocknet,
sondern man achtittelt die paar Tropfen von den Fingern ab. In-
zwischen ziehen sich alle Lagergenossen zurlick, und es bleiben im
Zelte nur die Gäste. Kurz darauf erscheinen zwei Sklaven oder zwei
Söhne und tragen die oft sehr umfangreiche Platte oder die hölzerne
oder kupferne Schüssel mit der Fleischpyramide, Hinter ihnen schreitet
der Gastgeber einher, indem er seinen Mantel weit hinter sich schleppt,
und hält gewöhnlich in der Rechten den lyadal;^ mit der Fleischbrllhe.
Das Fleisch wird vor den angesehensten Gast hingestellt, und es greifen
nur die Gäste allein mit den Worten: „Im Namen Gottes*^ zu. Ist
nocli Platz übrig, so ruft der Gastgeber den einen oder den anderen
Lngergeiiossen beim Namen iiutl ladet ilm ein, mit den Gästen zu
speisen. Dieser entscbuldigt sichj aber seine Nachbarn stoßen ihn und
drängen so lange, bis er geht. Der Gastgeber setzt sich beim ersten
Gaste nieder^ begießt vor ihm das Fleisch mit der Fleischbrühe und
sucht ihm die schönsten Stücke aus. Man ißt ohne Luffel, ohne Messer,
ohne Gabel» ohne Tisch und ohne Serviette . . . Man schiebt den
Annel der rechten Hand zurück und nimmt, indem man sieh zur
Schüssel neigt, das Fleisch heraus, das man zwischen den Fingern
zerdrückt, knetet nebstbei Brot oder GerSse zu kleinen Kugeln und
wirft eines nach dem anderen in den Mund. Bei einigen Stämmen
wird das Fleisch in großen Stücken vorgelegt und der erste Gast muß
es verteilen, wobei er auf die Gastgeberin nicht vergessen darf. Das
Essen dauert nur wenige Minuten. Dann leckt man die Finger ab
und kann sich die Mundwinkel und Hände an den Zeltstricken und
der Zeltdeeke reinigen.
Der Gastgeber schiebt darauf die Schüssel weg, und hat er noch
Fleisch, so legt er es samt den Knoclien darauf und ladet eine zweite
(iruppe ein. Auch wirft er einzelnen Bekannten größere Stücke Fleisch
oder Brot zu, die sie sehr geschickt aufzufangen wissen. Wenn noch
Brot oder Geriäe übrigbleibt, so begießt er es mit der Fleischbrühe
und schiebt die Schüssel vor das Zelt hinaus, und jetzt greift zu^ wer
Hände hat, um wenigstens einige Bissen zu erhaschen. Niemand ent-
fernt sieh, ohne dem Gastgeber „Gott soll es dir ersetzen, allah jiblef
'alejk" zugerufen zu haben.
Im Kessel^ in dem das Fleisch gekocht wurde, muß immer etwas
filr die Kuchinnen übrigbleiben. Ist der Kessel ausgehehen, so muß er
immer mit einigen Stücken Fleisch und etwas Brot oder Geri5e zurück-
gegeben werden.
Bei den Kamelzüchtern und Ma'aze ist der Genuß von KaflFee
nicht besonders häufig. Man bereitet zwar für einen angeselxenen Gast
stets schwarzen Kaflfee, die Araber selbst aber trinken ihn nicht gern.
Oft mußte ich guten starken Kaffee wegschütten, weil ihn meine
Begleiter nicht trinken wollten, und ich bekam zu hören: „Warum soll
ich mir, o Müsa, etwas angewöhnen, was ich nicht immer haben kann?"
Die Fellahin dagegen trinken sehr gerne Kaffee (Fig. 29).
Süßigkeiten haben alle sehr gerne^ Araber wie Fellahin. Zucker,
Trauben- oder Bienenhonig wird kein einziger verschmithen. Oft, wenn
ich einen ortskundigen Flkln'cr brauchte und von den an der Tränke
anwesenden Männern keiner mitgehen wollte, nahm einer meiner Begleiter
^
158
verstehen wollte, verspmcli ich ihm Zuckerwnsser, und er lachte sofort.
Bei den Beoi 'Atijje tröstet die Mutter ihre auf hingen Harschen
weinenden Kinder mit den Worten:
„Ich werde euch Milch und Uonig greben^ e^tiku halib w asal;"
da freuen sich die Kinder, Der Araber ist eigentlich in mancher Hin-
sicht selbst ein großes Kind,
Es gilt allgemein als Kegel^ daß man nicht ißt, wenn man liungrig
ist, sondern wenn man etwas zu essen hat. Alan sagt:
Wer oben ist (der Städter)^, wünscht sich Hanger,
wer unten, wUuscht sich Nahrung*
Uli fük, beddo 'ok,
illi taht, beddu ba[.it.
Doch gilit es auch darin einen Unterschied zwischen dem Araber und
dem Fellah* Dieser dient gar oft seiner Eßliist wegen jenem zum Ge-
ßj»ölte. Man hört oft folgende Verse, welche die Klage über Unwohlsein
eines übersättigten Fellahs auadriieken:
Mein Magen tut mir wehe und ich kenne die Ursache nicht;
ich aß ja doch nur 60 Eier mit 40 Brotfladeuj
dann den Jordan voll Fleischbrühe und einen Hügel von Wasser-
melonen.
Galbi boga'ni wa mä be*ref tabaj*o
aöelt besä sittin beda w-arba'in rarif
wa-§-Sert'a marnka wad-cittär \nhi\}.
Als Oetrilnk dient dem Araber nebst JUlch nur Wasser, obwohl
er, wenn es Wein gitbe, diesen gern trinken wi'jrde. Denn, ivenn ich
meinen Begleitern Wein anbot, haben sie ihn nie versclimäht, ja ein
Häuptling der Kamelzuchter bat mich sogar, ihm einige Flaschen zn-
koiiiraen zu lassen. Als icli ihm dann mit der niiehsten Karawane
25 Flaschen schickte, gab es in seinem Lager, wie ich spüter erfuhr,
einige recht yergnügte Abende, Der Weinverkauf ist im Kulturgebiete
aber strenge verboten^ und so kommt der Araber nur sehr selten zu
einem Schluck Kcbcnsaft, den er obendrein noch recht teuer bezahlen muß.
Er trinkt nur Wasser, das aber fast nie so rein ist, wie wir es
kennen. Es wird nUmlich bereits von den Tieren an der Tränke ver-
unreinigt; so kommt es in die verschiedenen Schläuche und wird dann
stundenweit in der grüßten Hitze getragen und tagelang aufbewahrt,
io daC es eine graue bis dunkelgelbe Färbung bekommt, nach nassem
^
159
Leder riecht trntl widerlich schmeckt. Man muß es aber dennoch
trinken. Den FcHühiu, die auf duB Zisternen wasser angrewiescn sind,
geht es im Herbst auch nicht besser; denn zu dieser Zeit geht das
Wasser schon zur Neige und der Bodenscldamm wird jedesmal beim
Schupfen aufgerührt; daher ist es kein Wunder^ wenn zu dieser Zeit
jahraus jahrein der Typhus grassiert.
Kleidung.
Die Tij:dia benennen einzelne Teile des menschlichen Körpers
f 0 Igen d er nia ß e n :
Rigl Fuß (arba*a riglel vier Filße)^ O^ba' Zehe, Baham, B?ihem
große Zehe^ ehMa'nakel die Biegung der Zehen ^ Pafr (ijafr) Finger-
nagel^ llust er-ri^l Fußbiegung^ Ka'ab Ferse, cl-Muftit^el Knöchel, Sal>
Fußbein, Gerwa Wade, Rnkba Knie, Wirk Schenkel, Batn Baueli,
lyalb Magen, Uuilriif Knochen über dem Magen, i^adr Brust, Di de, djud
Warzen, l)iil\ <jlü* Rippe, Ril^aba Hals^ 'Al^ala Gurgel, Zahr Rücken,
Kilf, ktuf Achseln, *Arur die Vertiefung im Nacken, Ras Koj>f, Krajc
Schilde! über der Stirne, Siddan Slirne, Nul>ra Schläfen, Sudra Wange,
Idne Ohr, Karküs Olirläppchen^ IJageb Augenbrauen, Ramiiä Wimpern,
Karla Augenklappe, TJaäem Nase, Salatif Lippen, l>ra' von der Schulter
bis zum Ellenbogen, Ku Ellenbogen, BiV von der Biegung bis zur Faust-
l>iegung, Karsu Faustbiegung, Zahr iJ der obere Teil der Faust, Kaff
der untere Teil der Faust, Bahem Daumen, Sahed Zeigefinger, el-Uonsor
kleiner Finger.
Alle Mäimer tragen Schnurrbart, sawareb, der gewühnlich kurz
und nicht allzudicht nit Der Bart unter der Unterlippe heiOt *Anfal>a,
*Adisa und wird immer stcliengelassen* Desgleiehen der Kinnbart,
lahje, ilaki), und der Backenbart, *awAref], 'awaj', dürfen niemals rasiert
werden. Der Bart unter dem Kinn, gargür, hangara^ wird dagegen
immer rasiert und man bekommt oft zu boren: Rasiere mir den Bart
unter dem Kinn, h an gern i.
Das Kopfhaar heißt ar-Uas, a^-Siuse. und man fragt: Plast du
(lange) Ilaare, Uak ar-ras?
Der Hinterkopf bis zu den Ohren wird immer glatt rasiert und
das Haar, welches hier wächst, wird IJawwafa, NAsije, *Ar'ür genannt.
Das übrige Haar wird gewöhnlich nicht geschoren (Fig. 30, 31).
Nur die Madehen und junge Frauen kürzen ein wenig das Haar
über der Stirne und lassen es die Stirne überschatten j dieses Haar
160
lieißl Kuijle, ZuMe^ KiLle (Sd), N«lba, Kussa. Put/>siklitige MädeLen
machen aus dem l>.ii(lle-Haar mehrere kleine Züpfcheu^ ^a.ki, maäkijje,
die auf die Stirne tallen. Das Haar über den Ohren und SclilUfen
nennt man Masl}^^ masajeh, Dwclie^ dwiijeb. Dieses wird gewühnlich
nicht gefloditen, sondern fiillt frei auf die Brust.
Das hinge Haar auf dem Scheitel heißt Zurhi und wird iu zwei
bis vier Zupfe, krün, dafajer^ gefloehtcn, die oft eine beträchtliche
Länge haben und
mit einem Bande,
*ek:as, enden.
Wer sieh den
Hinterkopf nicht
rasieren läßt, son-
dern das Kopfhiiar
so trägt, wie es
gewachsen, lieißt
^weli.Wersicli den
Vorderkopf kurz
schneiden läßt,
trägt kurzes Haar,
feüle.
Alle jungen
Männer tragen Zö-
pfe und die stolzen
schneiden sie nie-
mals ab (Fig. 32);
sonst tut man es
gewohnt ich im 35.
Lebensjahre, oder, wie man sagt: Wenn man zui^ Vernunft gelangt, Uißt
man von der Parade ab, jom jiMvcl jübaljel an-uaseb.
Die Mädchen und Frauen schneiden ihre Schläfenz/ipfe^ dwajeb,
zum Zeichen der Trauer ab und hängen sie auf das Grab ihrer Lieben.
Wenn man einer Frau Unheil wünscht, so ruft man ihr zu:
Es soll {bei Gott) Gnade tinden dein (Vater» Sohn), o da Trägerin
der Schläteulocken, marhura abük (ibnak) jabu dwäjeb, oder:
Sie möge sich das Haar schneiden, ^as^at rasha.
Du sollst (dir das Haar) abschneiden über (deinen) Liebling, te|<:u$ft
^a-I-j'ä^Ii.
(Gott) soll deine Haare ausrupfen, jim^aj räski.
Fig. SO. Haartraclit ia MädabiL.
(Gott) soll deine Haare rasiereiij juzajjen räski.
Sagt man einem Manne: Gott möge dir den Bart ansrupfen, jira'at
Ichitfik, so gilt es als eine große Beleidignngj wie überliaupt das Ab-
schoeiden des Haares oder Bartes den Verlnst der Elire nacli sieh zieht.
Hanna el-Kalanze von el-Kerak war mit einigen Begleitern aus-
gegangen, um das von einigen Angehörigen der öehalln (im Gebirge
IJehron) vergosseoe Blut zn rächen. Sie trafen einen von den Gehahn,
dieser aber war nur einäugig und bot daher für den Ermordeten keinen
vollen Ersatz. Darum töteten sie ihn nicht, schoren ihm aber mit ihren
Messern die Hälfte des Bartes und des Kopfhaares aU Diese Beleidigung
hatte zur Folge, daß
sieh seiner der ganze
Stamm der Gehalin
annahm und allen
Christen von el-Ke-
rak den Krieg er-
klärte.
Das Rasieren
geschieht ' mittels
scharfen Messers,
indem sich der zu
Kasierende auf die
Erde setzt und sei-
nen Kojif auf die
Knie des Raseurs legt. Beim Rasieren fließt fast immer Blut. Nach dem
Rasieren bedankt sich der Rasierte, denn er wird umsonst rasiert:
Fig. 31. Uaiirtracht in MMaba*
Belohne dich Gott und nehme deine Reue an^
und erbarme sieh unsrer und deiner Eltern
und möge dir Macht verleihen über deinen
Feind,
und dein Feind möge nicht Macht haben
über dich.
Agarak ailäh wa tab alek
w jirham waldena w wAldek
w l>adderak *ala *aduwwck
w ^xduwwek raä ji^dar 'alek.
Jede Frau läßt sieh tätowieren. Sie kauft aus dem Ror, von den
IJawÄrne Indigo-^ nil, Blätter, kocht sie in ein wenig Wasser, läßt den
Absud verdunsten, dann den Bodensatz trocknen und bewahrt ihn in
kleinen, kaum linsengroßen ÖtUcken auf. Wenn eine Nörijje (von den
Nwara-Zigeunern) kommt, so löst diese ein Stückchen im Wasser auf
und zeichnet die Ornamente auf die Haut. Das gezeichnete Ornament
Mm iL IrAbia PitnAA. UI.
11
162
wird dann mit einer Nadel auagestochenj so daß dim Indigo in diii Haut
eindringt. Die Stelle schwillt zwar etwas an, was jedoch bald vergeht.
Das üttowierte Ornament heißt Dukk oder Säin, auf der Stirne
heißt es Hlal, Neumond, ani' der rechten Wange Dwar, auf der linken
Wange Pifda'i,
bei den Mund-
winkeln Saj^jä-
lat^ auf dem
Kinn Hahel, auf
der Hand und
zwar auf der
Vorderhand
oben Swara, auf
dem Vorder-
arme Nabla, auf
der Brust (zwi-
schen den Brü-
sten) Nabla, auf
den Waden Miät*
Wenn Was-
ser vorrätig ist,
%^erwcndetesder
Bdui gerne zum
Waschen. An-
ders bei W^asser-
innngeL Jeden
Tag früh kann
man sehen, wie
der oder die
Sch5ne mit auf-
gelöstem Htiar
sieh lunter ein
Kamel stellt und, wenn dieses den Harn läßt, sich den Kopf damit wäscht
oder es in einer Schüssel auffiingt, um die Kinder zu waschen. Deshalb
haben die Kamelzuchter fast keine Kopfläuse, an denen dagegen die
Feltähin sehr reich sind*
Jede Frau und jedes Mädchen braucht Kihl und IJenna zum
Schminken, Kihl wird aus Damaskus gebracht, zerrieben und von einer
kundigen Frau mittels eines scharfen^ glatten MesserchenS; mirwäd, auf-
Fig". 32. Ba|jit ibii al-FüjüÄ ohne Kopftuch-
163
getragen* Das Mirwäd wird mit Speichel befeuchtet; dann in Kihl
tüchtig gerieben, worauf damit die Augenlider gefilrbt werden,
IJcnna wird ebenfallä aus Damaskus geholt. Ein Rotöl kostet
10 — 20 Piaster. Im Wasser aufgelöst dient sie zum Wasclien und Färben
der Haare, Hände und Füße, welche ganz gelbrot werden. So fUrbt sich
die Braut und ihre nächsten weibliclien Verwandten vor der Hochzeit.
Die rötliche Farbe, al-aö^ar,
gilt als die schönste.
Wie bereits erwähnt^
waschen die Frauen den
Kopf fleißig in ürin^ und
zwar in Schaf-, Ziegen-
oder Kamelurin, bül el-
ranam aw el-bL Doch ist
der erstere besser, weil die
Haare davon länger werden.
Dann kämmen sie die Haare
mit hölzernem Kamra^ raiäti
und flechten sie, bigidlüj
und zwar immer zu drei
Haarsträngen in einen Zopf.
Seinen Abschluß bildet ein
Ivarmiil, das ist eine aus Sil-
berdraht verfertigte Agraffe
mit 7 — 10, etwa 10 cm lan-
gen, roten wollenen Bän-
dern. Auf die Agraffe wird
oft der ZamÄmir-Schmuck
(siehe Fig. 39, Z, 23) be-
festigt, und zwar zu dreien
auf jeden Zopf.
Bei den Ohren hängen zwei Zöpfe, die, wenn einer der nächsten
Verwandten stirbt, abgeschnitten und auf das Grab gelegt werden. Bei
weiterer Verwandtschaft werden die Haare nur aufgelöst und ihre Spitzen
abgeschnitten.
Auf bloßem Leibe, und zwar am Bauche, trägt jeder Araber drei,
fünf bis sieben Lederstreifen, die parallel laufen und nur vorne und
hinten zusammengeheftet sind; sie heißen al-ljaku oder auch Ezra,
Setra, Den Grund, warum sie getragen werden, konnte ich nicht er-
Flg. 33. Ba))it ibn al-FAJQ£.
1G4
miitelo; raao sagt nur^ damit man das HcmdklMiii tfibf damnterscliiebeii
kaniij wenn der äußere Bauch ^rtel einmal reißt Die Atawne tragen
oft nur einen Lederachurz, den sie an die Lederstrcifeu befestigen und
ebenfalls Setra^ Ezra nennen,
Beinkleider^ sirwäl^ sind selbst bei den Felliiljin äußerst selten.
Das eigentliche Kleid bildet ein weißes, hemdartiges Gewamlj tob,
das bis an die KoOehcI reicht und von dessen weitgeöffbeten Armein,
ardän twal, bei wagrecht erbobenen Händen die Zipfel einen Meter
lang herabhängen. Der Aufschlitz, kubba, auf der Bmst bleibt ent*
weder offen oder ist mit Schnilrclien unter dem Halse ÄUgebunden. Dieses
Fig. 34. Ein HMupitiog der IJw^^tat-
Gewaod entbehrt jeden Schmuckes, Manche ziehen es nie aus, andere
tun dies abends in der trockenen Jahreszeit und schlafen lieber im
Mantel^ 'aba, weil er mehr kühlt. Das Tob-Kleid ist aus Baumwolle,
Linnen, \^äm, oder Bast. Die Fellälnn tragen es mit engen, kurzen
Ärmeln, crdan kjas, Woldhabende tragen über dem Tob ein aus Baum-
wolle, Seide oder Wollstoff bestehendes Kleid namens Kibr^ das bis an
die Waden reicht. Dieses ist ebenfalls hemdartigj vorne aber gana
offen, hat enge gestiekte Ärmel und ist bei den Beduinen ganz weiß,
§aje bc<Ja'; bei den Ansässigen und Kindern buntfarbig und mit Seiden-
fäden durchwirkt, mubaiTar. Die breiten und langen Töb-Armel zieht
man durch die Kibr-Ärrael hindurch, läßt sie heraushängen und im
Winde flattern.
165
und Kibr werden durch einen Gürte], Ijzäm, zusammen-
gehalten. Ist dieser aus Leder und breit, so heißt er Sor, ist er schmal,
so heißt er Käat, ein baam wollener heißt Swehiye, ein wollener Kamar.
Mit dem Ledergtlrtel sind verbunden etwa 3 cm breite Lederatreifen,
die nach Art unserer Hosenträger vorne und hinten sieh kreuzen. Auf
der Brustseite sind darauf befestigt drei oder vier messingene Hülsen^
ykhj fiir Pulver und ZündhlUchen. Am Gürtel hängt ein hölzernes^ mit
Fig, Äö, Ein Mann aus MAdaba.
SilhernUf]:eIn beschlagenes Pulverhorn^ eMham, das 2 Me^idi kostet; ist
es aus Messing, so lieißt es Mudabhör bawwabi und kostet 4 Megidü
Die Fellähin tragen noch unter dem rechten Arme eine handgroße^
viereckige Ledertasche, k!s, die 4—6 Abteilungen hat und mit einer
Lcdersehnur zugebunden wird. Darin trUgt man gew^hnlieh den Siegel-
ring. Hinter dem Gürtel steckt in zierlicher Scheide ein krummes
Dolch messer, ^ibriye, und das Feuerzeug,
Die Fellähin tragen über dem Kibr noch eine Weste, sidrijje, und
einen bis zu den Knien reichenden Rock, gibbCj aus tiefblauem Wollstoff.
Statt dessen tragen die Armen den Kock Na^^ijje l^amri aus Baumwolle.
16ß
r>^^
Das wichtigste Kleid an gsstttck ist der Mantel, *aba, 'ahnje, Mle.
Er wird ans Schaf- oder Ziegen wolle, »ale fie*or, oder aus Kamelhaar,
waljar, verfertigt. Bei den Felläliin und Ma'äze ist er gewöhnlich
hratin oder gran mit hreiten weißen, horizontalen StreifeUj aba dabbaSijje,
raVijje, embeda', bei den Kamelzllchtern einfarbig. Im Sommer trägt
man einen ganz dünnen
leichten Mantel, 'aba
haäijje. Die Kamel-
haarmäntelwerden ana
Bardad, Meähed oder
al-G«^f importiert.
Der 'Aha besteht
ans zwei Hälften, deren
jede ein längliches
Rechteck bildet Diese
werden mit den Lang-
Seiten zusammenge-
näht; sodann werden
die Ecken des Ober-
teiles nach innen ein-
gesclilagen und so
angenäht , daß eine
Öffnung zum Durch-
stecken des Armes frei*
bleibt* Die Farbe der
Mäntel ist bei den ein-
zelnen Stämmen ver-
schieden. Die Kamel-
züchter zeigen aber
Vorliebe für die braun-
gelbe und graue Fär*
bung der Wüste.
Haupt und Oberkörper zugleich bedeckt ein weißes oder dunkles
Tuch aus Baumwolle oder Seide, mindil^ Ideli^ye oder hatt^, in der Form
eines Dreieckes bis an die Hüften reichend. Um die Stirne wird es mittels
eines dicken, schwarzen Stranges aus Wolle, *asäbaj 'al^al, mirir, oder aus
Kamelhaarj Mka'ab genannt, festgehalten j so daß es eine Haube bildet.
Die vorderen Zipfel werden unter dem Kinn gekreuzt, unter den Strang
gezogen und hängen über die Ohren etwas herab (Fig. 33, 34, 35}*
f/'
Fig. 36. Ein Ehepaar aus M;Vdab!i.
167
Es gibt aber auch Stutzer unter den Arabern sowobl wie auüb
unter den FeÜahin. Ein solcher trägt einen feinen scliwarKen Mantelj
eS-äale, und man sagt: Die Parade zeigt sich im Mantel^ en-na^eb fi-s^^ale.
Auf dem Kopfe hat er eine wollene Mütze, tatijje, darauf ein weißes Tneh,
ma raka beda*^ ein rotes seidenes Tucb^ batfa bamra\ und einen langen
buntfarbigen Seiden rock ^ kibr Ijarir; im Sommer trügt er einen blauen
Rock^ gible zerli^a'^ im Winter einen blauen Pelzj farwe zerl^a'^ maksijje.
Fi^. 37. Eiue Ftuvl aus Mädaba.
Die Füße sind in der Regel nnbckleidet. Nur in der heißen, mit
spitzigen Steinchen reiehlich besäten Wüste zieht der Beduine Sandalen^
hda^, an, die er sich selbst verfertigt. Wenn ein Kamel verendet, zieht
ihm der Beduine ein Stück Haut ab^ schneidet sie nach der Form
seines Fußes in mehrere Teüe, läßt diese Lederstücke trocknen und
führt sie dann in seinem Sattelsucke mit. Im Bedarl^falle wird darin
vorne, an der Stelle der großen Zehe, ein Loch und hinten zwei ähn-
liche für die Ferse gebohrt und auf solche eintaehe Weise eiue Sandale
hergestellt, indem durch die Löcher eine Schnur ans Kamelhaar zum
Festhalten durchgezogen wird.
1G8
Die HiUiptlinge tragen l>eim Reiten hohe Sclmlie^ gazmCy aus
rotem oder gelbem Leder, die zwar bo bequem siod^, daß der Fuß oline
Naehhilfe hiueinsehUipft, sieh aber eben darum zum OeLrauche beim
Gehen wenig eignen. Den Absatz vertritt ein hufeisenlormiger Beschlag,
durch dessen Schall sich das Herannahen eines Häuptlings ankündigt
Die Fellahin tragen niedrige t^urmsVje- oder Wata*-Schuhe.
Fig. 38. Eine Frau aus Mäilaba.
Zum Antreiben und Lenken des Kamels dient ein QO—lOem langer
Stab, mahgan^ mahgan, der am Ende in einen Dopi>elhaken auslfluft,
dem bescliopften Kopfe eines Ibis nicljt unahnlieli. Dieser Stob, den
der Araber fast nie aus der Hund läßt, wird mittels einer Schnur an
das Handgelenk gebunden^ so daß er leieht gehandhabt werden kann
und doch nicht entgleitet. Die Fellahin und Ma*aze tragen gewöhnlich
keinen Stal».
Die Frau oder das Mädchen trügt auch zumeist ein einziges Klei-
dungsstück, entweder aus Baumwolle oder Linnen^ aber immer von
169
^^Iftiier Farbe, irib azrnk. Es hat die Form eines Hemdes ohne
Kragen mit breiten^ l'5m langen, aufgeschlitzten Ärmeln und ist um
1 m lilnger als die Person, die es trägt. Zusammengehalten wird es
durch einen Gürtel, hzam^ aus weißer Wolle, über den man öfters
einen »zweiten roten, §efife, anbringt. Voroe wird das Kleid etwas anf-
geächürzt, so daß daraus eine Art Hock entsteht, wälireod es hinten
nachgeschleppt winl Letzteres gdt auch von den Ärmeln* Beim Gehen
hebt die Frau mit der
Linken das Kleid ein
wenig,
trügt s
im
Koj)fe
llaubc,
eme
awl^a*! aus rotem und
gi'üuem Wollstofi', die
unter dem Kinn mit
zweiBtmdern befestigt
wird (Fig. 30). Dar-
über wird über der
Stirne ein zusammen-
gelegtes Tuch, *asnba,
fio gebunden, daß der
Kooten am Hinter-
liaupte zu sitzen
kommt. An den Füßen
trägt die reiche Frau,
wenn sie überhaupt
etwas trägt, rote
»Schuhe, surmnje,
die arme »Sandalen,
h»ia\ Das ist die ge-
wöhn liehe Kleidung.
Bei feierlichen Anlässen trägt die reiche iVau eine Bluse, gibbe,
ans rotem Tuch mit breiten, reichgesehmüekten Armelu und wirft
darüber noch einen schwarzen *Aba-JIaDtel aus feiner Wolle um, und
zwar so, daß er auch den Ko[jf bedeckt und auf dem Scheite! ruht. Die
arme Frau aber trägt bei soleheu Gelegenheiten eine Bluse aus
schwarzem, baumwollenem Stoff, na^ijjo, und darüber einen weiten
Überrock, kumbaz, von verschiedener Farbe,
Naseoringe fand ich nur bei den *Amarin, und zwar nur ganz kleine.
Auch in den Obren tragen die Frauen gewöhnlich nichts.
Fig. 39. S. Im urksnclien aus el-Kerak.
170
Will eine Frau im Potz auftreten , so nimmt sie eiu Tttb-K[eid,
dem an den Seiten vom Güi^tel herab dreieckige^ sehmalej bunte Heiden-
Streifen eingenäht sind, und zwar rechts und links. Auch die Brust-
öfifnung, el-^ib, ist mit »Seide verziert. Der Gürtel ist mit silbernen
Fäden durchwirkt und heißt Raht. In die Zöpfe werden bunte Sciden-
bUnder^ kararail, eingefiochten. Die Kopfhaube ist mit Münzen reich
verziert und darauf kommt Mikna j ein großes, gelbes, rot und schwarz
gestreif leö Seidentuch. Dieses legt sie mit einem Zipfel auf den Kopf,
so daß es ihn bedeckt und auf die Schultern herabfUlIt. Der Zipfel
wird über dem Unken Ohre unter der 'Asaba-BiDde befestigt, Letztere
besteht dann aus einem gelbseidcnen^ zusammengelegten Tuclie, hatta.
Bei Festlichkeiten bedeckt die Frau den Kopf mit einem langen
schwarzen oder roten Seidentuche, äambar, mit Fransen, jassak, welches
die ganze (i estalt einhüllt.
Jüngere Modedamen, bannt na^jabnt, tragen keine *Ai?aba, son-
dern nur das Kopftuch Jlindil wie die Männer und lassen es oft auf die
Sehidtern fallen» um ihr Haar zu zeigen, (Fig. 37, 38). Auch tragen
sie anstatt des Mindil das bunte^ aus Seide oder Baumwolle gewebte
Schultertuch BA^ij^je über dem Toh-Kleide,
Jede Frau trägt gerne Schmucksachen und legt diese bei jeder
feierlichen Gelegenheit an. Vorne über der Stirnc näht sie sich an die
Haube die lange und sehiverc SafTa^ Burl^a\ an (Fig. 39^ Z. 2). Sie be-
steht oberhalb der Stirne aus zwei Reihen Silber- oder Goldmünzen, 'or^^e
dahab, die durch Korallenmosaik, bfl-i'^Zr voneinander getrennt sind.
Über den Schläfen bilden die Münzen nur eine Reihe, sind jedoch
großer, reichen bis an die Brust und enden in kleineren, auf schünen
Kettchen hängenden ^Münzen, hammalat ina* girre (vgl Fig* 38).
Auf das Awfe:a*-Band unter dem Kinn ivcrden Edelsteine, bali
und berr, befestigt, als Schutzmittel gegen den büsen Blick. Dem
gleichen Zwecke dienen allerlei Halsbänder^ wie Mahnaie wezri, Mah-
nake haraz und andere, die den ganzen Hals umschließen^ wie Libbe,
Mahnal^e mußallahe, Maimake mhassaÖej 'At^ri oder das drei Finger
breite, mit vielen Kettchen versehene Burma'- Band.
Anstatt der l;^affa tragen Mädchen und junge Frauen, solange sie
keine Kinder haben, nur Senäsel oder Sboke. Das Tßb-Kleid wird auf
der Brust zusammengehalten von einer großen, halbmondförmigen Spange,
kurdan* Auf jeden Finger kommen ein bis zwei Ringe, Am Hand-
gelenke trägt sie Swara mit einem langen Kettchen (vgl. Fig, 38), das
den breiten Ring 'Afara hält, der auf den Daumen gesteckt wird. Unter
^k
172
7. Herr.
8. Maljnaka wezri.
9. IJammÄlfit ma* girre
10* Swara»
11* 'Atara.
12. Swäjcr ma^cliilat.
13, I>oba^ oder Swiijer
Mkobagät.
14. Melwi.
15. Maimaka mu6al-
labe.
16* McVjalj inäenSeL
17. Mkawtsj iXiL
1 8. Mahoaka mhassa^e
19. Mabiiaka *a6äri.
20. ^Tiru? oder fase:
a) Tarbftg,
b} Siröibe,
c) Gerret el-l^uru?.
21. flerez.
22. 'Orge.
23. Zamamir.
24» Maljnaie baraz.
25. *Orge masäri.
Wenn eine Araberio einheracbreitet, trägt sie den Oberkörper
ganz gerade, hebt mit der Linken ibr Tob-Kleid^ toaclit kurze aber
schnelle Seb ritte, oboe dabei mit dem Kopfe zu nicken, und scbeint^
weil sie ihre Schleppe weit liinter sich herzieht, schwebend näher
zu kommen.
Die Kleider werden nur sehr selten gewaschen. Kur vor einem
Razw-Zuge wäscht der Iklui oder seine Frau das Toh-Kleid; dasselbe
geschieht auch, wenn sie sich zufHllig längere Zeit bei reichlichem
Wasser aufhalten*
Wenn ein fahrender Händler ankommt und sein weißes Zelt,
liejnie^ beim Lager oder Dorfe aufschlägt, so geben in den ersten Tagen
darauf fast alle Knaben und Männer in weißen T*>b-K leidern; nach und
nach aber wird das Tob gelblich, brilunlicb, nimmt die Farbe des
Bodens an, bis es weggeworien wird.
Die Mäntel und die Frauen-Tob-KIeider werden nie gewaschen,
obwohl man sie zu allem Müglichcn benutzt. Der Mann im Mantel
nnd die Frau im Sehoßkleide bringen trockenen Karaelmist zur Feuerung,
Gerste oder Stroh für die Htute berbei^ tragen damit die Asche aus dem
Kochlocbc, und wenn sie sich abends niederlegen, ziehen sie die Knie
fast big zum Munde und wickeln sich darin ein. Auch trägt man gerne
in den langen Armein des Tob Mehl^ Salz, Tabak und andere Sachen
eingebunden.
Am langen Zipfel des Kopftuches tragen die FellÄhtn-Frauen ihre
Pfeifenräumer. Der Felläh trägt seine Pfeife hinter dem Kopfstrange;
denn er raucht sehr gerne (Fig. 41, 42)» Die Frauen rauchen aus
kleineren Pfeifen mit langen, zumeist Weichselrohren. Die Männer
ziehen oft den Rauch direkt aus der Pfeife ein ohne Pfeifenrohre. Viele
verfertigen ihre Pfeifen selbst aus porOsem Kalkstein. Zigaretten werden
wenig geraucht. Bei den Kamelzüchtern aber ist das Rauchen ziem-
lich selten.
173
Liebe.
Kein gesunder Mann und keino gesunde Frau bleibt ledige und
dllrfen es auch nicht bleiben^ sonst würde sie der Stamm ausschließen.
Alle Stammgenossen sind verpflichtet, für die Erhaltung des Stammes
und Gesehleclites zu sorgen, und das geschieht eben durch die Hcu^at.
Bei der Wahl der
Frau muß der Mann
gewisse Gewohnheiten
berücksichtigen. Seine
Auserwilhlte muß einem
voll hurtigen Stamme an-
gehüren. Wenn ein Ära-
l*er das Mädclien eines
minderwertigen Stam-
mes, z. B. der Öararät
oder ritcjm beiratet, so
wird sein Solin nie für
vüllbercchtigt angesehen,
da sein Ursprung för ver-
irrt gilt, aslo t/jjeli^ und
der Vater bekommt oft
zu hören; „Dein Soim
ist ein Utejmi."
Bei den ^\}nr darf
niemand zu gleicher Zeit
zwei Schwestern hcira-
ten; erst wenn seiu Weib
keinen Knaben gebiert,
kann er auch ihre Schwe-
ster nehmen, liie, mä 'orar^ darf ein Mann seine Halbscliwester, d. i. die
Tochter seines Vaters und einer anderen Mutter, heiraten; das gilt auch
von der Tochter seiner Mutter und eines anderen Vaters. Der Bruder oder
dessen Sohn heiraten gewOhulich, oder besser sie ,^nehmen" die Witwe
des Bruders, jalioij mara aiiih ba*ad al-mawt. Bei den *Amj\rin und
Terabin ist dies aber nicht erlaubt
Wenn jemand bei den Tijaha eine Witwe heiratet, so darf er nicht
zu gleicher Zeit auch ihre Tochter heiraten.
Fig. 4L ßaiiuheiidö Häuptlingo der VVl^^düt,
174
Bei den *Azäzmej Sa^idij^jm und IJewat kann der Bruder die ent-
lassene Schwägerin heiraten. Nach dem Tode des Bruders heiratet fast
immer der lebende zweite Bruder die verwitwete Schwägerin. Der
Mann darf kurz naeh Vollziehung der Ehe die Schwester seiner Frau
heiraten. Bei den Tijaha darf man die entlassene Schwägerin nicht
heiraten^ bei den übrigen Stämmen ist ea aber erlaubt.
Bis zum vierten Verwandtschaftsgrade ist die Elie verboten^ und
zwar bildet der Vater den ersten^ die
Mutter den zweiten, der Sohn den
dritten und die Tochter den vierten
Verwandtschaftsgrad . Ein Angehöriger
eines Geschlechtes hat Anrecht auf
ein Jlädchen desselben Geschlechtes,
„Meine Verwandte lasse ich nicht
ziehen, ich bin ihr ja näher als du,
bin! ammi mä-fiitha ana-dna minnak-**
Das Mädchen gehurt zunächst
dem nächsten Verwandten, al-kräha*
üla li bint al-'^amm. Dieser kann jeden
abweisen, der das Mädchen heiraten
möchte. Ja, wenn schon alles zur Hoch-
zeit vorbereitet ist^ und das Mädchen
auf dem Kamele dem Bräutigam zu-
geführt wird, kann er das Mädchen
noch vom Kamele nehmen^ jahodha
minnu law inha räöebe ^a-l-gemal, wenn
er es haben will und es zustimmt.
In einem solchen Falle pflegt
jedoch der Bräutigam das Mädchen
zu entführen, h^t^f^ ^^^^ aber sehr vorsichtig geschehen muß; denn
wenn ihn einer der nächsten Verwandten des Mädchens ertappt, so muß
ihn dieser töten. Deshalb flieht er mit ihr zu fremden Arabern, stellt sich
unter den Schutz des Häuptlings und verhandelt mit ihren Verwandten.
Die Entführte, mahiüla, mantuäe, darf mit ihrem Entftlhrer nicht im
gleichen Zelte wohnen. Das muß der HäuptUng überwachen, denn
sonst wäre die Aussöhnung unmöglich, und der Enti uhrer verfiele der
Blutrache.
Die Liebe spielt bei der Heirat unter den Arabern eine recht
große Rolle. Bemerkt der Jüngling, daß seine Auserkorene seine Liebe
Fig. i2, Em rauchender Tibi,
175
nicht envidert, so niiumt er ihr einige Haare und schickt diese zum
Beschwörer j der einige Worte darüber murmelt und sie dann über
einem kleinen, mit Wasser gefüllten Oeföße verbrennt. Einen Teil
dieses Wassers muß der Jüngling austrinken^ mit dem Reste besprengt
der Beschwörer ein Blatt Papier, welches der Jüngling in seinem Kopf-
tuche tragen muß; dann ist er der Liebe seines Mädchens sicher* Das
tun aber auch die Feiläbinj wenn sie sich der Liebe ihrer Frauen ver-
aichern wollen.
Die Liebenden sollen vor der Hochzeit weder öffentlich noch im
geheimen miteinander sprechen. So erheischt der Anstand, daß der
Liebhaber^ ibn *ammilia, mit seiner Geliebtenj bint alAamm, nicht spreche,
la thaci, denn es ist das eine Schande, lannu 'ajb. Es steht ihr jedoch
giinzlich frci^ ihn im geheimen^ min tu^iat sirr l.iafäje, wissen zu lassen,
daß sie ihn liebe, däjiri^yetu;
„Du bist eingedrungen in den Kamm meines Kopfes, cnet bMä
muät rAsi*"
Verliebt sich ein Mann in eine verheiratete Frau, und diese er-
widert seine Liebcj so kann er sie sich von ilireni Manne abtreten
lassen. Falls dieser seine Frau nicht besonders liebt, erklärt er sich
damit ein%^ erstanden und sucht daraus Nutzen zu ziehen. Der Lieb-
haher muß ihm alles vergüten^ was er dem Vater seiner Frau geben
mußte und noch niehreres dazugeben.
So verliebte sich Miflet ibn al-Fajez in eine verheiratete Frau.
Ihr Mann war bereit, sie zu entlassenj verlangte aber 43 Karaele,
1 Stute, 1 Kamelstute der besten Rasse, horr, 1 Martinigewelir und
1 Revolver. MiÖeb zahlte alles das, ruinierte sich dadurch vollkommen,
bekam aber das geliebte Weib zur Frau und ist sehr zufrieden. iVUah
wird ihm schon andere Kamele als Beute zukommen lassen.
Der Jüngling bekennt seine Liebcj indem er den Namen seiner
Auserkorenen in die Hegine- oder IJana-Lieder einflicht und sie dann
öffentlich singt. So zum Beispiel:
So schildert dieser Mann (sein Mädchen);
Gruß eueh^ o Araber, bei denen Gez'e fwohnt)!
Ihre Brüste — küstliche Kaffeenäpfehen —
reißen das Hemdeben der Schönen in Stücke
ähnlich dem erhobenen Goldfuchs schweif^
den nicht einholt der feindliche Kenner,
17G
— 0ß-
i^^^
ta**' ^'i^ — -
Hft
ta
wÄ - rßf
-#-f-
Mk
fcg=^££:
miir - ^la - ba
hej - da - lia
de ai - wiM»
Oll - an aü
til - Im
l^u
»u - baV
80 schildert dicöcr Mann (sein Mädclien);
Oruß eueii, 0 Araber, Lei dcneo I)owka (wohotj!
(Ihr) Kuß töchmcckt) wie feiner Zucker mit Butterschmalz
auf kleinem Teller mit Honig darüber,
hüdi tawiiref hak ar-ragiil
ja mnrhnha ja 'arab ilowka
al tebhe ja sahl^atan Lid ha n
bishejltaten wa-l-^asal fowka.
So schildert dieser Mann (sein Mädchen):
Gruß euehj o Araber, hei denen Wejsi (wohnt)!
Die Schöne besitzt Tätowierung — du wirst sie Halb-
mond nennen - —
kaufet ihr ein mit gelber Seide gesell miicktes X^b-Kleid.
Ha dl tiiwaref hak ar-ragal
ja marljaba ja arab wejsi
at-tirf abu rad*e tel>ül helal
eärii lu at-towb abwrejsi.
So schildert Wejsi!
Ihr Auge gleicht einem Weiher im Tal bette,
bevor zu ihm kommen die zeitlichsten Tränker.
Hadi tawäref Wejsi
*ejnha i\idiran *ala-l-masal
kabl ji^fth al-'awwasejsi.
So schildert M'ejsi.
Ihre Rede wird zur Ausführung ebenso angenommen,
wie ein Megidi^ den man braucht.
Hädi t^waref Wejsi
haßjn jina^kad *ala-l-*emM
Ion el-megidi illi wejsi.
177
Treibe die alten Weiber in die i"^wän -Wüste,
daß sie austrockDen wie die Dürre von *Älahibij
und was Ton ihnen übrigbleibt, das werden die Wolfe fressen;
Unüberwaclit werden dann bleiben die Weißen^ die
mich willkommen heißen.
Kett al-'a^^jez il-a§'Swan
jajbisan jibs al-Vlahibi
willi baka j;\kelu-d-dtban
jufdau abrurr al inuhalU (sie) bi.
O Wolf, 0 der du den Südwind treibst,
ich kenne niclit das Weben des Nordwindes
ans dem Auge der *Alja und des Abu Zejd
und dea Völkchens der hohen Schlösser,
Ja dib ja tared el-hef
ma-dri hbüb ei-seraali
min *en 'alja w abu zed
w uhejl el-l^^^iir eb'awäli.
0 MltdcheUj o ihr jungen Gazellen,
einen 8ebafliirten nehmet euch nicht t
Der muß Ja den Weibern Holz und Wasser holen,
und mit dem Reste in kleinem Schlauche tränken sie ihn.
Es erfreut sein Herz das Blöken der Sehate,
aber von Reitkamelen versteht er nichts.
Ja bifj ja g"idal al-fuzlAn
serw al-ianam la tjibodcnnu
battAb warrad lan-niswan
emwdset as-se^en tiskennu
j*ada bil>lejbu zeri' at| iJiVn
wa-1- hegen tarak hawahennu.
O Fürst, der du reichlich bewirtest die Blinden
und jedermann, dessen Fuß ein Fehler entstellte,
ich habe geschworen, kein Freund der Ansässigen zu sein,
solange ich auf einer alten Kamel in ausbalte.
Die Ansiissigen fiirben ja ihre Biirte (sind treulos),
um zu verraten die Gastgeber*
Xntil. ArabU Fctrae». IfL
12
178
Ja -mir jÄ m8ag:g:em al-'emjAn
w-illi §ajjan riglu al-*ibi
l.ialaft ma-§iifi al-Iiajran
wa-na *ala-l-fitar a5-äibi
aU.iacJar sabbäret al-ad^fin
bawanatan 1-il-ma'azibi.
Reitkamelc^ o die ihr nur bei den Frauen sitzet,
man kann sich nicht trennen von ihnen.
Gestern abends waren sie im Gebiete der Feinde,
heute früh in Gebieten ihres Stammes.
Al-heg:en jä-m^a^ed an-niswan
mä jin?aher min giza'henne
amsan bidiret el-*adwan
w a$bahan bidjar ahalhenne.
Auf dem Sattel einer jungen Kamelin
ritt ich durch die Ebenen,
angenehmer als des Bauern Stimme
ist des göttlichen Windes Wehen.
#-?-
b** — b^
=§^
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z^i=r-
Min
fowl^
kfir
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b/i-jol
u -
tat
ar - ruh
- r& - hi
b«jr
min
9out
al - flab
§ou -
Un
hwat al
- la - hi
Blond sind die Schlilfenlocken der Zuhra,
fallen bis auf die Hüften.
Bei Gott — es gibt nichts über den Liebling —
o wären doch die Nächte länger.
Sul^ra dwajeb Zuhra
'aIa-1-radajef malan
w allah ma dün al-rali
law aUej/ili \k\an.
O mein Freund mit so treffsicherem Auge,
ich wünsche, daß du meiner nicht vergessest;
und wenn dich die Araber meinetwegen schmähen,
dann ertrage die Schmach um meinetwillen!
179
i
Ja 9a - tie - bi 'ajn ar - ra - mij - ja wid - di an - nak la tin - sd, - ni
win *aj - ja - rük al -'a - rab fij - ja w 09 - bor 'a - la-1 -'ajb min - §a - ni
O Freund, bist du denn ein Verräter?
O; ich kenne den Verrat nicht.
Ich stieg auf den Gipfel des Berges,
es wehte der Wind über mir.
Ja §ow^ ^annak bajek
ana ma-Vef al-bowki
aSraft biras al-merl>:äb
habb al-hawa min fowl^i.
O der du schläfst unter steten Bewegungen,
0 der du den Kopf stets von oben nach unten bewegst,
oben im Sattel der roten Kamelin;
sie folgen dir, dem bewährten 'A^id (Anführer).
Ja najiman bin-nowde
ja najidan manadi
min fowk kürat el-hamra'
jitlan ^a^idan *adi.
Wie süß sind in diesem Jahre diese Nächte,
ich verkaufe das Billige und kaufe das Teuere
und kaufe einen Kuß um tausend Rejäl (Meg;idi).
W helw al-*am ha-l-lejali
abi* ar-rabi? w-asri-l-räli
w aäri-1-hebbe belf rejali.
Kehre zurück, o Kamelchen, diese Weide ist mager,
das Töchterlein Wa^ha' — sie ist (voller) List —
ich wünschte von ihr einen Kuß diese Nacht.
Erga* ja dowd hadi 'ejle
ebnajje wacjha' biha hejle
widdi-1-hebbe minha-1-lejle.
Er stritt mit mir ohne jeden Grund
— nur der Geizige und Feige wird verhöhnt —
der weiße mit den zarten Vorderzähnen.
12*
180
Hawaini Via rejr \i\af
al-fäjen wa-l-nuli jin*af
al-aöVl wa-t-taman crliaf.
Es ist Naclitruhe^ nnd wozu der Gast?
Das Gazellchen weiot bei seinen Verwandten,
o Beischlaf, o ersehnter als Sj>eise!
Mrawwel.i wa4-*azlb liwejäi
wa rzatjel *enda-liejl *amej§i
ja fa^a' ja haftan aKej^i,
Brautwerbung bei den Arabern.
Bei den Arabern darf der Jüngling nicht eher heiraten^ als bis er
einen Schnurrbart hat, das Mädchen erst dann, wenn die Frauen kräf-
tigen Haarwuchä an ihrem Körper bezeugen*
Auf der Weide, während des Holzsammeins, bei der Trünke bat
sie Gelegenheit einen Jüngling kennenzulernen ^ mit dem sie dann
während der Mittagshitze plaudert. Er ist ihr Hawij, 'Aäir, ihr Lieb-
ling; am bebsten nennt sie ihn ya§§ miBti. Haben sie sieb verständigt,
ßo begibt sich der Jüngling mit seinen Verwandten zu ihrem Vater^
um sie zu werben.
Die Brautwerber heißen el-Üähe. Ihr Vertreter, en-nasib, sagt
zum Vater der Braut:
flO N,^ dieses Mädchen pflegt diesem Jüngling nachzueilen den
ganzen Tag, sobald er zum erstenmal seine Herde austreibt; ihre Seele
ist in ihm und seine Seele ist in ibr, jA flau, ba-l-binet t^al an-nbnr
lahakat abwalad ma* awwal r?inamo, nafesha bih wnafsu biba*^.
Der Vater antwortet: ,, Wohnt ihre Seele in ihm und seine Seele
in ihr, so trenne ich Seele von Seele nicht Höret sie selbst! Falls sie
ihn nehmen will — ich gebe sie, und der Segen soll ihr folgen und sie
führen, ma däm in nafesha bih w naiso biha ana nia-l>ta* nafes min
nafs, esma'ü min rasha, w in kau euha maheditu ana muntiha^ wa-tsükha
ebrake wa-tküdha ebrake."
Die Werber begeben sich nun zu dem Mädchen und fragen: „O N.,
willst du deinen Liebling nehmen oder willst du ihn nicht nehmen, j&
flaue anti tabdi hawiki amma la tahdinn?"
Wenn sie antwortet: „Ich nehme ihn, ana m^bditu,'* so sagen sie:
„Bestimme deinen Bevollmächtigten^ wakkeli."
181
^Ich bestimme zura Bevollmächtigten N., aoa mwakkele flän."
Da fragen die Brautwerber diesen nad dann die Zeugen:
„0 N., was kannst du bezeugen? Daß sie den Bevollmächtigten
bestimmt hat oder nicht, ja flan. weä tiähad? enha wakkalat aw mä
wakkalat?"
„Wir bezeugCGj daß sie den Genannten bestimmt hatte» niShad enha
wakkalat"
Nun geben die Werber mit dem Bevollmächtigten zu dem Jüng-
ling und sagen ihm:
„0 N,, deine Geliebte verlangt dich^ willst du sie nehmen oder
nicht, ja flän, hawitiik tälibetak enet tiijiodlia aw ma tahodha?*'
pich will sie nehmen^ aljedba.**
„Bestimme den BevollmächtigteOj wakkel/ und er bestimmt einen
Mann zu seinem Mandatar,
Nun versammeln sich im Zelte der Braut: der Vater des Bräuti-
gams und der der Braut, der Bräutigam und die Braut, die Zeugen,
die beiden Bevollmächtigten und verhandeln über den BrautpreiSj eijatj:.
Bei den ?ulbhn fragt der Vater den Vertreter des Verlobten;
„Zu wieviel hat er euch verpflichtet^ ma akrahku?**
Bei den *AmArin fordert der Vater die Werber auf:
„Strecket euer Maß aus und zahlet, middü madidku w edfa'ul"
„Verlange von uns, ojlob 'alejna!**
,,Ihr habt ja noblen Charakter, »hnatkn ^endaku. Um Gottes-
willen, ich verlange nur, was man gewöhnlich verlangt. bA Sa lillah an
atlob tulba."
Bei den Slit sagt der Verlobte dem Vater seiner Braut:
^Ich will dir zahlen iius meinem Kamel platze ein oder zwei Ka*
mele und drei Kamele, die ich erbeute, ana dnfe' lejk min t-^raf el-
mrah ba*ir am ba'ircn wa talatet ab*iret emkassab.*^
Der Vater fragt: „Welche Eigenschaften haben denn die drei, weä
henn et-talate?"
„Eine (^Stute) von ihnen ist IJekka (steht im 4. Jahre), die audere
ist Mafrude (steht im '^ Jahre) und die dritte, siehe, sie ist Faier, schon
alt, min henn hekka wa min henn mafrude w at-talte min henn atar
enha fafer.
Und ich will dir noch geben eine Eselin mit ihrem Jungen und
dözu lO Ziegen, welche träclitig sind, w ana mun ik beliime w waladba
w antik 'asara ma zi mafj[ari\"
182
Wenn dies angenommen wird^ filhrt der Bräutigam fort:
„Siehe^ ieli habe dir diese Sachen bezahlt; aher sollte deine Tochter
von mir fliehen^ siehe, vor dem Angesiehtc raeioes Bevolhtiiichtigten
sollen sie mir doppelt zurückgegeben werden: eine Ziege durch zwei
Ziegen, eine Kamel in durch zwei Kamelinnen» atar eniii dafa'et lejk
had-kejjat w in kän bintak kawtarat 'anni atar henn bwagh flän raufnijjat
el-'anze bi'anztcn wa -n-näka bnaljilen,"
Der Vater der Braut erwidert:
„Nur das nicht, bei Gott! Siehe^ sollte sie aber von dir tliehen, so
sind meine Herden gleich den Herden einea Bewohners des Bor, du kannst
dich ihrer bemächtigen» wie es bezeugen wird der N. Wenn aber, behüte
Gott, du meiue Tochter quälen solltest, siehe, ich werde meine Tochter
von dir nehmen» und deine Hand wird leer sein von diesen Sachen.
N. wird sich für mich verbürgen. Dies ist der Rechtsbestand, und weder
dir noch deinem Stamme sollen deshalb Plakereien entstehen, la billah
atarha in kaw|arat *annak Ijnläli hahil cawärni bimidrake lejk biwagh
flau — w in kan Ih billali enet gart bi'awrti atar enni abed 'awrti
minnak w ente matrub eljad *au ki^jatak, wa kefili flan, w el-\ial>l\: ma
minnu migza' la 'alejk w la *ala kabilak."
Sollte der Vater nicht zustimraco, daß das Mädchen den geliebten
Jüngling heiratet, so kehrt dieser oder sein Vertreter, nasib^ mit einem
großen Gefolge zurück und bringt die als Brautpreis festgesetzte
Anzahl der Kamele mit. Er verlangt von neuem das Mädchen und,
wenn es der Vater noch verweigert, so kehrt er samt den Kamelen
zurück. Tags darauf kommt er wieder^ bringt jedoch um ein Kamel
weniger, und dies wiederholt sich, wenn der Vater widerstrebt, bis er
kein Kamel mehr mitbringt Dann darf er das Mädchen heiraten wider
Willen des Vaters, denn der ganze Stamm w^ürde ihn gegen seine An-
schlage verteidigen»
Brautwerbung bei den Fellähin.
Bei den Fellähin werden ganz kleine Kinder verlobt
Der Vater des Knaben oder, wenn er tot ist, der Vormund, von
zahlreicher Gesellschaft begleitet, begibt sich in das Haus oder Zelt des
Vaters des Mädchens und sagt, nachdem alle Platz genommen haben:
„Wir wollen deine Tochter und deine Verwandtschaft, widdna bintak
w nasabak."
183
„Naeli deinem Wunsche (deiner Geldtasche); Via öisak." Nno wird
ihnen Kaffee aDgel>oteu; bevor sie ihn trinkeD^ sagt der Vater des Knaben:
„\\'ir kommen zo dir ah Bittende und sind weder von Gott noch
von dir abzuweisen, ginak talliibin wa min allah wa min ^endak ma
-hna b^jebin."
^Eure Ankunft sei willkommen geheißen; die Dunkelheit hinter
euch, der Mondschein vor euch, Ij^abülku 'ala-1-marbaba; ez-zulma
waräku wa-l-^amra kuddamku,'^ Jetzt nehmen sie den Kaffee an. Der
Werber fragt nach dem Preise mit der Phrase:
„Ich bin das Kamel und du bist das Messer, ana I-gema! w ent
es-sikkin,*^
Der Vater des Mädchens antwortet: ^Ich will flir meine Tochter,
biddi fi binti . . ." und nennt eine ungeheure Summe, z, B. 500 Megidi,
100 Scliale, 200 Ziegen, 1 Stute, 2 Kühe, 1 Esel, 1 lievolver, eiu Stück
Feld, 100 Säcke Weizen . . . Einer der Anwesenden unterbricht ihn:
„Du zerstörst sein Zelt — g^nug . . ,, Ijirbet beto, tamam." Ein
anderer sagt:
„Dieser Mann ist ja arm und besitzt nicht so viel, du läßt ihm
ja gar nichts und ontziehst ihm jeden bewegHchen wie unbeweglichen
Besitz, ha-z-zalame faktr w mä 'endo äi, mä ballejt 'endo ii w talla'to min
es-ailk w al-milk,^
Dann erheben sich alle Begleiter des Brautwerbers und gehen^
die Mäntel nachziehend, tbrt. Die Verwandten der Braut eilen ihneu
nach, suchen sie zu besänftigen und In'ingen einen nach dem anderen
in das Zimmer zurück. Der Vater der Braut sagt:
„Wie seid ihr da gleich aufgebracht! Es ist ja gar nicht nennens-
wert, was ich verlange. "^
Nun fragt ihn ein Begleiter des Brautwerbers:
„Wieviel willst du Gott nachlassen, mada tftit il-alläh?**
„Gott lasse ich 100 Megidi und 30 Schafe nach." Dann muß er
nachlassen dem Pfarrer, den Großeltern des Bräutigams, seinen Tauf-
paten, dem Dorfschulzen und dem Gaste. Die Höhe des Nachgelassenen
entspricht der Achtung der genannten Person, und so fühlt sich mancher
mißachtet, und der Vater muß mehr nachlassen* Ilierauf kommen die
Frauen au die Keihe und verlangen einen Nachlaß, und zwar filr sieh,
für den Kaftce, der bei der Hochzeit getrunken werden soll, und den
der Bräutigam somit bezahlen muß u. ä. m.
Isl dem Vater des Nacldasseus schon zuviel, so springt er auf,
holt mit seinem krummen Messer aus und schreit:
184
„Von nun an weiter will ich raich %"on meincin Kopfe trennen
und erkläre fUr nichtig diese ganze Werlning; nnd wenn meine Tochter
Greisin werden sollte^ werde ich sie nicht verheiraten^ wa min al-an
w fiä^ed Vlajjje't-t^lAlj: min rasi w uhalfel hedi-1-gize knllhu nbattelh«a
w \(S KÜrat binti 'aj^üz nid nzawweghu.^
Endlich verständigt man sich zu einem annehmbaren Preise» ge-
wöhnlich 50 — 60 Napoleons^ und ein Teil des Brautpreises wird sofort
ausgezahlt. Von nun an heißt der Knabe yatib und das Mädchen
Hatibe, Verlobtej und dieses bekommt jedes Jahr vom Vater des verlobten
Knaben 1 Tob-Kleid und 1 Mindil. Wenn das Mädchen 10 und der
Knabe 12 Jahre alt sindj tmdet die Heirat statt.
Brautpreis-
Bei uns bekommt die Braut ihre Älitgift vom Vater^ bei den
Arabern aber muß der Bräutigam dem Vater der Braut zahlen, Ist
bei uns der Bräutigam selbständig und hat nichts mehr von seinem
Vater zu beanspruchen^ so behält er die llitgift für sieh und seine
Frau. Wenn bei den Arabern die Braut allein dasteht oder keine
Brüder hatj so gehört die Mitgift ihr und ihrem Manne. Sonst be-
kommt bei uns wie bei den Arabern die Braut nur die Änsstattung
und ein Geschenk vom Vater oder vom Bniutigam.
Bei den §ljur gibt der Sohn des Häuptlings dem Vater der Braut
als Brautpreisj mohr el-bint^ gewöhnlich 20 (Kamele) und eine Stute
(Pferd), *a^rln wa farris. Sonst zahlt man allgemein für ein verwandtes
Mädcheo^ bint al-'amm^ vom 5. Grade 5 Kamele, iiamse ba'ärin, und
zwar für den L und 2, Grad je ein Bikr, füi* den 3. und 4, Grad je
ein Tenw und für den 5, Grad eine Naka. Wer nichts hat, gibt auch
nichts. Die Braut bekommt in diesem Falle von ihrem Vater, wenn
er wolilliabcud ist, in käu kawwi, außer der Ausstattung^ eine Kamel-
stute^ ba'ir; sonst erhält sie nichts mehr. Wenn Vermögen da ist,
schenkt, jan^of, ihr auch der Bräutigam oder die Anverwandten Kamele
oder Ziegen und das alles gehört der Braut, Aller Zuwachs gehört nur
ihr, und sie kann damit schalten und walten nach Belieben,
Bei den 'Amariti beträgt der Preis des Mädchens, abgezije oder
as-sijälj:: 1 zweijährige Kamelstute, l,»aSi, oder 5 Schafe, h^^"is<^ ^J^'- ^^
den letzten Jahren waren jedoch so wenige Mädchen^ daß man big
dreißig Schafe geben mußte.
^
185
Der Bmutpreis, molir^ einer Jungfrau beträgt bei den Tertxbio
25 Lircj einer Witwe 12—13 Lire. Ist sie jedoch aus einem fremden
Stamme, so muß m«in bis 100 Lire zahleu.
Bei den Tijnha beträgt der Brantpreis^ sijakj 5 Kamele, und zwar;
Mafrüd 1 Kamel im L JahrCj Libni 1 Kamel im 2. Jahre, Marbüt
1 Kamel im 3. Jahre, ^etl^ 1 Kamel im 4. Jahre, Ged* 1 Kamel im
5. Jahre.
Ftlr eine Jungfrau oder Witwe desselben Stammes, bint el-Vmm,
ist der Brautpreis immer gleich^ fUr fremde je naeh ÜbereinkuDft.
Ftlr die Braut kauft der Bräutigam; T<^b asmar, dunkelbraunes
Hemdkleid, yatJa harir, seidenes Kopftuch, welches 'A^ntüba genannt
wird, §urmaje, rote Schuhe, Malianet^ Ilawätem und Ma'äri oder Öäweä,
Schmucksachen für den Kopf
Bei den Tijäha : 'Äba Boda\ einen schwarzen Mantel, und Fir^älät,
Schmuck für die Brust.
Bei den ^Azazme beträgt der Brautpreis, sijak el-binet, 5 Kamele,
bamse ^emal, und zwar: Mafrüd 1 jährig, Libni 2jährig, IJekl^ 3 jährig,
Ged* 4 jährig, Gemal 10 jährig.
Der Brautpreis einer Witwe, 'azabc, beträgt: Gemal rabä*, das ist
ein sechsjähriges Kamel, ihn sitte sinin.
Die Braut muß folgende Kleidungsstücke von dem Bräutigam
bekommen: Tob, blaues langes Hemd, *Aba soda*, schwarzen Mantel^
Wkä'^ Kopfhaube, Sbcke, Stirnband mit Münzen.
Dieses Stirnband trägt sie nur das erste Jahr nach der Hochzeit,
dann trägt sie eI*Bürka'.
Bei den ^egaja beträgt der Brautpreis 1 Eselin und 4 Schafe,
behtme w arba'a uaag;, ja man sagt spottweise:
Ein Hegiwi kann für eine Eselin 14 Weiber heiraten, hegiwi
tazawwa^ arb*at *a^er mara bibemÄra wahede»
Bei den 'Atawne sagt der Vater dem Werber: „Zahle mir ihre
Fünfzahl, edfa' li bamsha,^ ihren Preis nämlich der aus: 3 Kamelen, und
zwar 1 zweijährigen, I dreijährigen und 1 alten besteht; ferner 10 Ziegen
*a&ara rfts ma'ez — und zwar 5 alten, 5 jungen — , und das erste Kamel,
das der Bräutigam nach der Hochzeit erbeutet. Ein Drittel oder die
Hälfte von diesem Brautpreise wird nachgelassen.
Die Sa'idijjin zahlen 9 — 20 Kamele; die Sararat nur 1 Kamel und
die ?ulhim 2 dreijährige, marbiiten, und ein vierjähriges.
Ist das Mädchen augenkrank, so sinkt der Brautpreis auf die
Häme.
186
Hochzeit bei den Fellähln.
Vor der Hochzeit geht bei den Fellähln der Bräutigam, al-'aris, die
Ausstattuüg kaufen, jatagahhaz, fllr die Braut, el-'arüs, und für sich. Die
Braut soll die ganze Ausstattung, Ldunij von dem Briiutigam erhalten. Vom
Vater bekommt sie nur Schuhe, eij-^nrmäje, und Schmucksachen, e§-§ire.
Der Bräutigam kauft für sich — wenn er vermögend ist — : Hatta>
seidenes Kopftuch , (jiubbe ^olj, blauwollenen Überrock, Kibr Imrir,
seidenen laugen Kock, Sidrijje, bunte Weste, Tob, Hemd, Mirir» Kopf-
strang, IJzamy wollenen Giirtelj Surmaje, rote Schuhe oder Gazme, rote
Stiefel, und die Kleidungsstücke der Braut: Kibr, Gubbe gob, IJatta
hamra', 2 Bo&ijpe, lange Schultertlicher.
Wenn der Briiutigam und die Braut arm sind^ so kauft er ihr
ein Kopftuch, mindil, 1 Paar Schuhe, ijurmajc, und einige Schmuck-
sachen wie Saffe, Zamamlr, Snasel, einige Gewürznägelein, krunfel,
welche sie anlegt als Mabnafee in der Hochzeitswocbe»
Wenn die Aussttittung^ gihaz, vollendet ist, so wartet man auf
den nächsten Sonntag. Vor Sonnenuntergang wird in der Tllr der
Wohnung des Bräutigams ein Pflock befestigt und darauf werden die
Hochzeitskleider der Braut und des Bräutigams, el-'arsjiD, zur Schau
ausgehängt. Da versammeln sich die Weiber, besichtigen die Kleider
und es beginnt die Nassa-Unterhaltung. Weun die Frauen zu der
ersten Abend Unterhaltung kommen, so singen sie:
Sage oft: Willkommen, o Vater des N.,
von ferneren Gebieten sind wir, o wie lange, hergegangen.
Katter el-terhab jä*baj flau
min biläd La ide ja mü maSena.
Auf dem Aufenthaltsplatze des Kleinviehes liegt hingeworfen das Messer
des Kj
weder eine Unfruchtbare noch eine Zw*eijährige ist ihm geblieben (alle
hat er geschlachtet).
Bil-mrab marmi sikkin flau
hajel w la tenijje ma ^.allat ilo.
Willkoramen am Wege, o Zelt des N.;
möge bei dir nicht eintreten der Mangel, sondern die Allmacht Gottes.
Halli 'a-t-t*irik jfi bejt Ann
ma jfüt ehkille bal kudrat allah.
187
Vermehre Gott euren Besitz,
gewähre euch Ersatz!
Wir trafen keinen außer euch^
der so viele Wüstenbewohner ertragen könnte.
Katter allah Ijejrku
jahlef 'alejku!
mÄ lakejna jejrku
heml el-bawadi.
Wir kamen aus der Steppe^ Min hammadi gina
— 0. wie weit sind wir gewandert — ja ma niaäina
lassenunsnieder und nehmenein Mittagessen ein, hattena wa j'dina
0 Väterchen des N. jä-baj-flan.
Zum Sonnen Untergang^
und wenn die Herden zurlickkehren —
zum Sonnenuntergang
werden wir mit Kopftllchern beschenkt.
leb bin gekommen^ um zu singen,
ich habe jedoch keine Lust zu singen.
'Enda-I-'asir
wa *enda tarwelit ebmali
*cnda'I*'a8ir
nataata*d-manAdili,
Kunt git uranni
w la li kalb uranni bo.
Der BriUitigam Ycrteilt an die nächsten Verwandten Geschenke,
welche meistens aus Koijftü ehern bestehen.
Nach Sonnenuntergang holt der Bräutigam Holz und macht Feuer
vor dem Hause, *ala säha. Dann wird Kaftee gekocht, und ^war sowohl
schwarzer als auch weißer „Kaffee", der nur aus zerkochtem Zucker mit
Zirametrinde, kirte, besteht und den alle Anwesenden^ Männer, Frauen^
Knaben und Miidchcn, trinken. Die Männer tanzen und singen dabei.
Gewöhnlich bilden sie eine Reihe und vor ihnen tanzt ein junger Mann
in der Tracht eines Mädchens, oder ein verschleiertes Mädchen mit
einem oder zwei Säbeln in den Händen. Die tanzende Person heißtj
ob sie Jlann oder W^eib ist, el-IIMi,
Die Männer singen dabei;
Die Tänzerin ist eine Düte von Süßigkeiten,
Glücklicher! der sie zusammenrollte j
ihr Halö ist ein Zuckerhut,
wie man ihn beim Kaufmann eingewickelt findet,
die Locken über der Stirne — die feinen Straußfedern!
geschwungen über den Äugenbrauen;
ihre Zähne — Hagelkörner I
und die Mundüffnung — ein Lüfa Blatt I
188
el mis*ad jA-lli talmfa
erlfiibtu nielik/m es-suker
'entla-1-bawa^a malfiifa
el-ktidle ja dabdüb er-riä
fök cMiawa^eb raar^ufa
esiiünu j^ Ifthwet barad
el-biar!om ja waralf lufa*
WeoD die Tänzer milde sindj gehen sie nach Hause.
Am nächsten Morgen versammeln sich die Frauen im Hanse
des Bräutigams und richten die Hochzeltskleider zu. Für sie wird
vorbereitet Kaffee , Eriedijje oder Basise^ trockene Feigen, t^tt^n,
frische Feigen ; Trauben oder andere Früchte. Die Frauen werfen
die Früchte auf den Boden, wo sie die Kinder auflesen, was Natte,
Nutäre, heißt.
Wenn die Kleider zugerichtet sind, so begeben Bic sich zur
Wohnung der Braut und bringen ihr die Kleider. Sobald die Braut
ihrer ansichtig wird, flieht sie; aber die Frauen eilen ihr nach, fangen
sie und bringen sie in das Hans oder Zelt, wo sie sie waschen
und mit tienna die Haare, Füße und Hände sulben. Dann ziehen
sie ilir die Hochzeitskleider an und bekommen Fleisch zu essen,
dbihet el-henna,
Mittwoch Tor Sonnenuntergang sattelt man eine Stute, ein Maul-
tier oder ein Kamel, bedeckt den Sattel mit den schönsten Teppichen
und nimmt eine Fahne, Die Braut unterdessen hat auf ihrem Kopf-
tuche eine Straußfeder befestigt, das Gesicht vollkommen zugedeckt,
hält in der Hand ein Sibrijje-Messer, und sitzt im Hause. Nun rufen
die Frauen ihrem Vater und den Brüdern zu, sie mögen die Braut
zum Stehen bringen, kawwemha.
Der Vater tritt zu ihr und sagt: „O meine Tochter, steh' auf!
Dies ist ja die Last, welche die Menschen tragen müssen; ich bestimme
dir 20 Megidi, welche ich dir nach dem ersten Dreschen auszahlen
werde, ja binti kümt, häda kär en-näs w ana msawwi laki 'aSrln megidi
fi-1-bodar e'tiki-j -jähem."
Dieses Geld gehört ihr allein.
Der Vater nimmt sie bei der Hand, erhebt sie und die Frauen
setzen sie auf das bereitstehende Tier; dabei singen sie die Tarawwud-
Lieder:
189
Das Karael der N. macht viele Kunststllcke
und vermelirt so die Leidenschaft der Keider.
Genial öane jafenn fenCm
jizid el-miibrefjiät genün.
Das Kamel der N.^ o wie sehün ist es,
nnd bei ihm stoßeo sich die Lanzen.
Gemal fläne ja d^ihi
w*eiido dakk: el-erraähi*
O Hügel chen von Reis^ o N.,
von deiner Sctilafstätte sprang N. anf.
Ja tlel er-mzz ja flane
min mauamki fazz eflän.
0 du Verliebte, o N,j
Reis nnd Milch ist dein Leib*
Jä-mm ebhbeyeb j^i fldne
ruzz w lialib ^ismki.
O Mädchen, wer sind deine Oheime?
Meine Oheime sind diese Zende'ijje^
sie lagern niemals in verborgenen Senkungen,
sie lagern nnr anf hohen Kuppen,
sie schlachten nur zweijährige Schafe (Ziegen),
Jk bint minnom ej^walki
ebwMi ha-z-zende*i^ye
mk jenzelün el rahijje
mä jenzelün illa-Lanbijje
mä jidbehil illa-t-tenijje.
Sobald sie fortziehen wollen, ergreift der Bruder ihrer ^lutter^ b*^;
den Zaum des Tieres und läßt ihn nicht los^ bis ihm der Vater der
Braut 9 Piaster^ tis'atha, gibt, welchen Betrag er der Braut schenkt.
Die Christen führen die Braut in die Kirche, wo der Bräutigam
schon wartet, und der Priester soll sie sofort trauen.
Wohnt der Bräutigam in der Stadt, die Braut Jedoch unter den
Zelteuj oder jeder in einem anderen Lager, so holen die Frauen, die
Verwandten des Bräutigams, die Braut. Sie setzen sich tags Torher
^^^^H ^^^^^^^^^^^^^1
■■■
^^m^^^^ ^^m^^^l^^^^^^^^
^^^^^^H auf Maultiere und werden yod den Männern, welclie Pferde reiten, l>e-
^^^^^^B gleitet. Dieser Zug heißt Kattan
^^^^^^B Die Frauen singen, die Männer schießen
i und spielen mit den
^^^^^^1' Pferden. Aus dem Lager der Braut kommen
ihnen Reiter entgegen,
^^^^^^1 die ebenfalls schießen und spieleu. Diese Unterhaltung beißt aS-i^sLra.
^^^^^^H Alle werden bewirtet* Dann liegebeu sieh die
Frauen zur Braut und
^^^^^^H am Dachs ten Morgen führen sie die Braut, begli
eitet von Männern, zum
^^^^^H Bräutigam und singen die Färde- oder Zaffe-Lieder:
^^^^^^H 0 Jubelnde^
Ja hejl el-farb
^^^^^^H Gott segne euch!
allab jubärek lekom
^^^^^H Jedwede Überfülle
kull ezraijer
^^^^^^1 soll jedes Jahr bei eueh anzutrelTen sein.
'ale-1'höl jadrog lekom.
^^^^^^B Leget eueh den Ilakschmuck an^
liallidiVl-ebrej^
^^^^^^H riechet den Geruch der Straußfeder!
sammil rl^ cn-na*ara
^^^^^^P Das Mädchen bringt in Unordnung
taflitan tag-mah
^^^^f das Kleid zwischen ihren Sehenkeln.
et-towb ben rigleha.
^^^H (Sie ist) wie eine grüne Kuppel (ein Heiligtum ),
l^ubbetan ba*Jra*
^^^^ deren Besuch angenehm ist.
belw mezärha
^H Bändige ihr Kamel — es will durchgehen —
ekhar gamalha jagiil
^H bis ihre Brüder aokoramen.
lama-liwaiiha jagün.
^H Wahrlich^ wie der Teich in der Stadt,
Wburka bibmedlne
^H dessen Wasserspiegel glänzt (ist sie).
zähl gammaha
^^1 O meine Leutchen, ziehet fort
ja-ubejli-erlial&
^H und lasset euch bei ihm nieder.
w enzelü jammaha.
^H Vor dem Gewieher der Pferde,
'An galiz el-bcli
^H 0 Feigling, steig ab!
j4 nadel hawwel
^H 0 die ihr des Nachts reitet,
sArij[]in belcli
^H 0 Brüder der §abba (Kriegeruf).
jä-liwat ^abbä.
^H In der Steppe lärmt es,
Fi-1-l.iflmädi jiJ^Lra'
^H Getöse des Wassers!
]k liess ebraoje
^H Wie die immerfließende Quelle des Tränkortes
niitl 'edd cl-miW ^h
^H (bist du), 0 Haus des K.
ja dar ilan. ^H
^H 0 Herde warte doch
Ja r^i^^iii onbort ^H
^H und nage jeden Ast abl
w ekreiji kiilla 'üd ^|
^H Warum soll icb mich damit plagen, dich zu behüten^
weä baläni brajaki 1
^H wenn deine Leutchen müßig sitzen.
w whejlki ka*üd.
J
O dessen Grab gebenedeit,
dieser da, o Mi^lelil
Im fremden Lande
deine Stimme erfreut.
Geschlossen mit dem Siegel,
Haus des N.!
0 der du vor dem Regenten (sitzest)
0 Väterclien des N!
Gegen Osten ein Obergemach
bauet fllr N.;
die ganze Gemeinde gehorcht
der Regierung seines Schwertes.
J4 rahi^ et-turba
haJak ja mi^leh
fi bilüd el-i'urba
hessak jiwannes.
Musakkare hiWj atem
ja dar flau
ja feubajjel el-täkem
ja-bajja flan.
Biä-fierk 'ellijje
ebnii liflan
ta*at ehkullijje
min hukm sefo*
Die Braut steigt vor dem Zelte üder Hause des Bräutigamö ab,
die Frauen geben ihr einen Granatai>felj und sie zerschlägt ihn auf der
TUrschwelle, *atabe^ oder der Vorderstange. Nun wirft sie die Körner
in das Innere des Hauses oder Zeltes, wo bereits ein erhöhter Phitz
in einer Ecke mit Teppichen bedeckt ist, unter dem sie IJabak-Pflanzen
ausgestreut haben. Dort setzt sich die Braut, wartet auf den Brüutigam,
und die Frauen singen die Mahaha-Lieder:
Drei Tauben (weilen) im tiefen Tale,
die Stirne geschmückt mit Gold, die Nacken fein;
Gruß dir, o Vater des N., o Hort des Heiles,
du tötest deinen Feind und sein Stoffraantel kann verkauft werden.
TalÄt haraamüt fi-l-wadi-l-ram!k
mukaltabat ed-dahah wa Wi^henn erfa^
jusalliniak jä-bajje flän ja ht?kal en-neffd*
taktol 'adawwak wa tsbel.i ^öLito tinba*,
Euere Gesamtheit, o Versammelte^ ist wie die Blüten Im Garten,
aber N., der unter euch sitzt, gleicht dem Sohne des Regenten,
insbesondere, wenn er seinen Stoffmantel über den Seidenrock zusammen-
zieht;
seid ihr Fürsten, so ist er unter euch Sultan.
Kullitku ja hal-gema'a zahar fi bustiin
amma öan rnii bcnku 'eddo walad hec^Sam
behoas mä zarzar ei-^l^a 'alad*fuslÄn
euto el-emära wa hu benku sullnn.
192
N., o unsere hohe Burg^ wir ließen uns vor dir nieder,
o dunkle Rose^ sie üffnet sich jeden Tag vor dir;
ich flehte zum Herrn des Himmels, auf daß vermindert werden deine
Feinde,
auf daß sich dir geduldig zeige der Schicksalswechsel, damit du er-
reichst deinen Wunsch,
Flan ja burgna'l-'ali nazelna badäk
j4 ward ^ü.ri juftalj kull jom ha Jak
Baalet rabb es-sania' an tekill *adak
ja^ber *alok ed-dahr lamin teniü manfik.
O mOg^n der, die dich schmilht, ihre Verwandten entrissen werden,
möge sie ihren Kopf scheren und ilire Kinder beklagen,
mögen Bterben ihre Männer, und wir ihr Beileid bezeugen»
möge verbrennen das Feuer ibre Zelte und ihre ObergemUcher!
Ja ret min sabbatki tafkod ahaliha
tefeo^f räsha wa thedd 'ala 'ejaliha
temüt erg'Älha wa narüli nu'azziha
teVag en-nar bjfitha wa -'lallha.
N., o Brannfarbiger, sie beschimplen mich deinetwegen,
sie beschimpfen mich nui* wegen der Größe meiner Liebe zu dir.
Fh\n ja-basmarani Vijariini fik
ma 'ajjariini illa zod bcbbi fik.
Gott sei Lob, diese Fenchel brachte Samen,
sie breitete ihre Zweige aus, nachdem sie bereits dem Untergange nahe war.
W al-hamd Hlläh ha-ä-somara vallat
dallat ri^sftnha min 'nljiub ma Wiülat.
O möge das Auge, welches Jilngünge sieht und sich nicht freut,
vergehen im Kelche der Blindheit und nachher verschwinden.
Ja r^t '^ejnan Safat eä-Sabab wa ma hallat
tibla fi kas eb*ama' wa ba'ad wallat.
Des Toten — erbarme dich seiner, o Gott —
und gewähre Leben dem N» an seiner Statt.
W abmajet j4 alläh jirharao
wa juslem flan matralio.
193
O Zelt des N., o du Blüte des Tale«,
o (weißes) Zelt der Kraft, aufgestellt ohne Zeltpfluckel
ich grüße dich, o Väterchen der N., o du Ausgiebiger Erniilirer
bei den Sitzungen; dein Andenken wird bewahrt unter <len Freigebigen.
Ja bejt flfin ja hanünt el-wadi
ja Ijejmet el-'ezz mabüijje bala awtadi
usallimak jiVbaj Hfme ja-t'l*v*am cz-zädi
*enda-I maljLa'id w cjikrak bnn el-egwadi,
leh wüüsclie dem N. von schönen Frauen fünfe:
eine auf seinen Knien und eine andere auf dein Teppich^
eine bringt das Nachtessen, und eine andere (ruft): Komm und iß,
aber die N. soll auf den hohen Absätzen herumgehen,
Tamannet li flxin rain zen ehharlm bamsa
walide *alu rkabto w aboiira *ala-l-faräix
wahde tagib el-*aSa' w ahäbre ta'fd ta assa
wamma flaue ^ala-I-l>ablj;;ab tatma^Äa*
Wir sind drei unter dem Klosterturme,
mit uns ist ein Jüngling^ seine Stimme zwitschert mit ilen Vugelu um dieWettc,
wenn er seinen HaarbQscliel entblößt und Gürtel loslöst:
Gute Nacht, o sitzende Versammlung!
Eh na talate tahet bnrg ed-der
ma'na sabi l^esso jinäri et-t^r
lan natt^r es-Süäe w hall es-scr
mastku ja gma^at el-ka'edio bljer,
_ Wir drei besuchten unsere Familie,
^tHaen und trinken und treten in unsere Obergemächer;
0 deine Angst, o du Junggeselle, wenn du uns begegnest,
deine Farl»e wird gelb und du bist außerstande, dich mit uns zu unterhalten.
Ehna taläte habtua *al-alialina
nakel w nisrab w natla* fi ^aliilina
jk ha«ratak ja-hal *azab jom tela^ina
jisfan* lonak w la tijtdai* tel^ia^ina.
Glaubet nicht von uns, daß wir uns infolge der Ferne irrten,
wir sind doch die Altesten des DoHes, und der Eat liegt in unseren Händen.
O Vater des N., steh, steig auf und laß uns weiterziehen,
mache fest dein Herzchen und schau' nicht auf unsere Feinde.
194
La tehasbfma min el-rurba <Jallena
w ahmi Aujulj cl-ljabid wa-s-öor tl-tlena
jfi-baj flun \^}im eruab w *addena
tawwi klebak w la tsuf li-b*adw fena.
Ihr alle, o Versammlun^j seid wie Blüten in einem Garten,
doi!h der N* ist wie der Sobn des Statthalters —
und oline Übertreibung, wenn er den Haarbüschel auf den Ftock
fallen läßt,
seid ihr Fürsten, er jedoch unter euch Sultan.
Kulluku g:ama*a zahr ii bustao
amma flau kanno walad hakk<^m
w babi Ijess lan naitar ess^iise 'ala-l-ljui'tÄn
entu amara* w hu bcnku äiiltan.
O unser Ohcini^ steh auf und ziehe die Linien meines Grabes
und rufe herbei die Melden, daß sie es ausgraben,
bring her die großen Steinplatten von ez-Zerka'
und al-ljlerje nnd (lege) den Liebhng darunter,
Jii *ammina ^um bott tabri
wa-d'i-n-niääma jhufimo
hat en-nasnjeb min cz-zerj^a*
wad-kerje wad-r'i<Ji duno,
Uli hast mich fortgejagt, o Liebling, jage dich Allah fort!
Mein Volk eben ist weit entfernt, und ich bin barfuß,
und webe mir und meinen Füßen bei dem glühenden Boden,
falls ich stehen bleibe in der schwarzen Wüste,
Salletani jä-l-ra<ji Äalkk allah
uhejii ba*idin w ana hati
w wejli w rigleji inin el lualla
w ana *ala-MiarTa wakkafi.
Der Bräutigam ging schon miltags mit seinen Hochzeitskleidern
in das Haus eines seiner Freunde oder Verwandten, wo er sich wäscht
und die Hochzeitskleider anzieht. Sein Freund begleitet ihn aueli in
die Kirche, kehrt mit ihm aber wieder in sein Haus zurück. Dort
reicht er ihm den krummen Karaelstab, mabg'anc. und führt ihn auf
einen Platz, wo sich die Mitnner zum Tanze versammelt haben. Hier
195
wird fllr ilm ein Teppieli ausgebreitet, UDd er unterliillt sich mit tlen
übrigen.
Der Briiutigam bekommt verschiedene (jresehenke und ruft da)>ci
immer den Namen des Gebers sowie die Iluhe der Oabe mit lauter
Stimme aus.
Wenn es dunkel wird, kommen Märlcheu mit ihren ^d'tiltten Oh
lampen, i^ctzeo Bich nieder und singen. Spät abends begleiten sie den
Briiutigam in sein Haus oder Zelt, wo die Braut wartet. Hier steht
schon eine Zie^e oder ein Scliat' bereit zum IJelijje-Opfer.
Das JJehjje-Opfer ist uubedin^^t notwendig, wenn man die Ehe voU-
zieben will. Das Opfertier muß immer ein Weihehen sein; es darf nicht
einäugigj krUnkhcIi^ drelikrank, dora oder ma^'unia» sein, auch kein
Sebafj keine Ziege^ die in den letzten sieben Tagen Junge geworfen bat.
Der Biilutigam opfert selbst das HeUye-Opfer auf dem Dache über
der Türe oder in der Tlire oder im Räume, wo die Ehe vollzogen
wird, und besprengt mit dem Blute die Braut. Dann steigt er auf den
Sitz der Brant^ und diese muß ihm das Abendessen bringen, das ge-
wühnlieh aus Brot und Butterschmalz besteht
Nat^hdem er gegessen, gibt er der Braut 1 Megtdi; sehneidet
mit seinem Messer die Straußfeder von ihrem Kopftuehe ab und wirft
diese vor seine Füße.
In der Frtth» noch vor Sonnenautgang, kommt die Mutter oder
niiehste Verwandte der jungen Frau und bringt den jungen Eheleuten
Brot mit Schmalz oder Fleisch, was Subhat el-'ursän oder ehFutraj ge-
nannt wird. Nach Sonnenaufgang versammeln sich die Männer, hängen
den Kopf des Hell jje-Opferti eres irgendwo auf, schießen mit dem Bräuti-
gam darnach, und wer ilm trifft, dem gehört er.
Hierauf nimmt der junge Mann und Sbino, sein bester Freund,
ein Opfertier nacli dem anderen, tragen es auf das Dach und opfern
es so, daß das Blut über die Tllre des Kaumes, wo die Braut weilt,
auf die Sehwelle herabfließt. Das Fleiseb wird gekoeht und verzehrt;
dies beißt Ekra* el-*ors. Der Freund trägt von dem Fleisebe Geschenke
zu den Kaufleutcn, welche ihm dann Kleinigkeiten geben wie Seife,
Tüeblein» Kamm, Zucker u. a., und dies nennt man Herfe.
Siel Jen Tngc dürfen sieb die jungen Elieleutc mit gar nichts be-
schäftigen, imd die Frau darf das Haus niclit verlassen. Bei Anbruch
der siebenten Nacht versammeln sich vor ihrer Wohnung die Frauen,
sehlachten ein Tier, dbil.iat el-benna, tanzen, salben die Frau mit Ijenna
und essen tlas Fleisch. In der Frühe des siebenten Tages verläßt die
13*
196
junge Frau ihre bislierige Woliiiung, Jio jetzt ausgekelirt wird, ilenn
wahrend iler sieben Tage darf man die Wohuting der Braut nielit
kehren, will man den Gann und somit den frühen Tod beider nieht
herbeirufen. Die junge Frau ninunt die Wiische nntl begibt sieh» be-
gleitet voo ihren Freundinnen, zum Wasser» liier unterhalten sie sieh
bis zum Abend, und dann muß sie ihren Arbeiten obliegen.
Die ersten sieben Tage nach der Heirat heißen die Brautleute
*Orsan, der Bräutigam 'AriSy die Braut 'Arüs. Nachher heißen sie
wieder der oder die Verlobte^ Hafib uder Hatibej und zwar l>is zur Öe-
burt des ersten Kindes. Von nou an heißt der ^lann üüz^ die Frau Mara.
Hochzeit bei den Arabern,
Die Hochzeit^ aMiutbaj kann jeden Tag gefeiert werden^ am sehiek-
liehsten aber gilt die Naeht von Donnerstag auf Freitag, lejit al-gum'a,
denn man sagt: der Freitag (der Vereinigungstag) ist ein Vereiniger,
al-gum'a gamma a. Passend ist auch die Nacht von Sonntag auf Montag,
lejit al-etnen, oder von Mittwoch auf Donnerstag, lejlt al-hamis.
Bei den Shür beglückwünschen die Frauen und Mudehcn die Ver-
wandten der Brautleute, ald *i3rSj mit folgenden Worten;
Sehr gesegnet (mögen sein) die Tage eurer Hochzeit, o Aral«er,
abrak ajjam 'örsekom, ja *arab!
Wenn sie zum Zelte der Braut kommen, singen sie kurze Lieder,
und zwar chorweise:
Heißet un8 willkommen!
Ausgebreitet sollen für uns werden die
kurzen Teppiche!
Das Brautgefblge ist zu dir gekommen^
0 Braut, tritt hervor!
(} Hajel gib mir ileinen Mantel,
er paßt doch nur für mii'li!
H*allü bana
tirs abkatajef lann,
Al-fawared giinnik
ja ^irüs enhasi.
Ja Hajet a'|ni 'abatak
ma tishih illn alaj^je
Wenn bei den Swäi*ke eine junge Witwe einen alten Verwandten
ihres Gemahls heiraten soll, so singt sie:
Den Urgsten Tod (will ich sterben), al>er kein Oreis möge mich umarmen;
sein weißer Bart ist wie ein Skorpion, der meine Brust sticht.
Mite scnf e w la iäjeb ju anel^ni
Mbc» *atÄreb 'ala §idri juraäSefeni,
Der Verwandte imtwortet:
Morgen wollen wir in eine Fürberei gehen,
und ich werde dir zuliebe meinen Bart färben lassen,
und es wird aus mir ein st'höocr Junge,
der seinesgleichen unter den Beduinen sucht.
Baker nigi al-masbara
w o^bor leki dalfini
w abl<a walad baUbahi
mA fi-I-*arab mitli.
Die Mutter oder nilehste Verwandte der Braut befestigt sieben
Tage vor der Hochzeit auf dem Zelte eine Stange mit einem weißen
Tuche, ar-rajet al-'amriije oder rajet el-farah; dabei lasj^en die Frauen
ihren Zaparit, welcher jedoch bei den Teiabin E(lfejd*i genannt wird,
hören. Nun werden bei dem Zelte der l^raut die Arwnd-Lieder ge-
sungen:
Wir stiegen vom Berge *AraBt.
0 N,, Durchbrecher der Scheilien!
Wir stiegen vom Berge pnlji»
0 N., du Wolf der Hürden!
O N», spanne dein Netz aus!
0, der du einen feinen Tuchrock trÄgstl
Nazehia min g^cbel *arafat
ja flan kasser e^-siirat
nazelna min gebel ^A-hi
ja flAn dtb cl-emrahi
j?i ään sidd namüsak
ja dkiajjek el-gob raalbüsak.
Unterdessen bilden die Männer und Jünghngej Frauen und Mlid-
eben gruppenweise einen Kreis von etwa lüw Durchmet^ser. Nabe am
Umfange des Kreises wird ein Feuer angezündet und Kaffee gekocht.
Beim Feuer sitzen Männer und Greise, welche nicht spielen, Ihnen
gegenllber stehen im Halbkreise Jünglinge, wogegen die Frauen und
Mildeben seitwärts sitzen. Ein tief verschleiertes Mädchen tritt^ mit
einem oder zwei Subeln bewaflfnct, in den Kreis vor die Jünglinge und
tanzt ihnen zugewendet. Die Jüuglinge trachten, sie zu berühren, was
das Mildchen mit dem Säbei abwehrt. Unterdessen singt ein Jüngling
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verschiedene Lieder, und nacli jedem Verse oder nacli jeder Strophe
fallen die übrigen ein und wiederholen die Worte:
^O sei willkommen, willkommen^ jn hala bu jiV hala."
Dabei verneigen sie sich rechts und links, stampfen mit den Füßen,
klatschen in die ITände und bed dingen die Tänzerin. Diese wehrt sieh^
maß jedoeh nach und nach weiclien, wobei sie die Frauen und Mädchen
zum Widerstände aneifern. Wenn die Jünglinge ^litzu zudringiich werden,
90 ergreift ein Mann seinen Säbel, stellt sich zum Mudchen und wehrt
die Zudringlichsten ab. Sollte die Tänzerin bi^ an das Feuer zurück-
gedrängt werden, so kniet sie nieder, alle JUngÜnge tön dasselbe und
das Spiel setzt sieh in dieser Stellung fort, bis das Mädchen ganz müde
ist. Dann springt es auf und flieht zu den Frauen, wohin ihm niemand
nachfolgen daH". IHeser Tanz heißt Sämer oder Daha,
Die TijAha und Terabin singen dabei die Musniki|je-Lieder:
Zweie traten miteinander heraus — Teuten t^la enn sawa
inid du sagtest, daß sie stammen aus der- w tkül min *ajlc
selben Sippe —
und du sagtest, daß der Statthalter erschien, w tl>ül sany^aljL lafa
angetan mit prächtigem Gewände. w mlabbesan hnjlc
Sie ließen anfsteben Salme
von der Wonne des Bettes,
und sie zog den Damaszener^
welcher der Straußfeder gleicht.
J>awwemü salme
min ladid abmanam
w sallat ad-diraski
mitl riä en-na'jim.
O Herz werde zu einer Stadt
und teile dich in zwei Marktplätze,
und ich werde kommen und kaufen
von dir die scliwarze Farbe für die Äugen.
Vor dem Zelte des jungen Fürsten
steht eine junge Stute mit weißem Stirnmal
und angeschirrt mit Gold^
sie wird nicht in die Wüste hinausgelasscn.
Mein Herr kaufte sich ein Kamel,
daß den Fesselstriek nicht frißt,
es frißt nur Datteln,
mit Zucker vermengt.
Jii talb iiallak medine
w inkasem sük^n
w agi ana w astari
minnak kt.i61 el-'en.
Kuddam bejt el-umayer
muhritan r^rra'
wi mieläele bid-flahab
ma tantale' barra.
Sidi äara lu gemai
mä jokel el-'äkid
mä jökel illa-t-tamnr
bis-sukkar el-nia güu .
Teil will dich treten, o Berg,
bis deine Kiesel zermalmt sind,
o de, der du den Pfad der Liebenden
jenseits von dir in die Länge zielist.
O Auge, traue nicht,
der Traum auf der Schlafstiitte ist ein Lügner.
Glaube nichtj außer dem armen Lieblinge^
wenn er einem Seher begegnet.
Am bir JSenek ist
ein Wäeliter. der nicht schläft,
und Keitkamele sind dort
wie ein Taubensehwarm.
O ihr Schliifer, setzet euch!
Der Schlaf, was hat man von ihm?
der Schlaff wirst du von ihm satt?
und den Tod Ijiilt er nicht ab.
Adbak 'alejk ja gebel
lamio luisnk telin
ja-Ui tari^ ehhabäjcb
min warAk teratl.
Ja Vjn lA t^addeki
heim el nianam ka<hlai)
lA t:saddekidla-l-r«rajjeb
sadaf en-naggah.
Bir .senek 'aleh
haresan mA janaoi
w ar-i'pkAjeb *aleh
mit! ruf el-hamam*
Ja najemtn ol>'odi\
an-nawm weö minnu
an-nawm tisba' minnu
w ahmawt mA 'anuu.
P
Bei den 'Azazme bilden die Jlmglingc zwei Chöre:
L Chor: O LiebÜogc» o die itir uns tütetet durch euer Wegzielien,
keinen Tag und keine Stunde künnen wir euch vergessen.
Ja libab ju-lli Ijiataltüna bterijaku
la Jörn wabad wa la siVa nasinaku.
2. Chor; 0 Jammer^ über den, den die Spuren der Welt irrefuhren,
aber wer sich sllttigte in eurer Gesellschaft — Heil ihm!
Ja hararaa Ulli atar ed-dinja gawalo
w il!i ^abc min rofketko ja hanijo.
1. Chor: Seit langer Zeit seid ihr, die dixs Herz verwundetet, nicht
erschienen ♦
Diemand anderer Heß das graue Hmir auf dem Kopfe wachsen
als ihr.
Zamam jadli garal.itul-kalb mä bin tu
niA nabbat eääeb fuk er-rAs ftjt entu.
2. Cbor: Ich fürchte um deinetwillen, o Sxdame, die Blattern im Herbst
und gelobe für dich ein Kamel und will es schlachten
mit dem Säbel.
200
IJäjef *alek jk slame min gedari-l-baref
w ander *aldk el-g:emal w a*lj:eru bis-sdf.
O Herz, du machst mich verwirrt,
und ich warnte dich seit langer Zeit
vor denen (Mädchen), die leichten Verstand haben.
Doch ertrage, was dir geschieht.
Ja kalb tu'ajjetini
w ana min zamiin anhak
*an bafifat el-*ukül
wa o§bor *ala ma gak.
Jede Heimsuchung ist leicht zu ertragen,
aber du bist nicht zu ertragen;
es verzehrt mich ein Feuer wie das von ausgepreßten Oliven
und vom Olivenholz.
Kuli el-balawi jahünen
w ente mk tathün
nar el-*asari akaletni
w al-hatab zejtun.
O Gemslein — hinter seiner Mutter
pflückt es die Nefal-Blüten ab;
streife ich es mit meinem Ärmel,
befUllt mich Zittern.
Ja iTifejjer wara ummo
jarumm en-nefal
lan b^batto bridni
raSini g^efal.
Die IJewat singen:
O unser verstorbener Ahnherr
hinterließ uns Dahab (Oase westlich von al-*Alj:aba an der Küste);
wir trinken Wasser
und essen Datteln mit unseren Händen.
Marhüm ja giddena
ballaf dahab Icna
nisrab min el-moje
w nakel tamar bidona.
Gebel el-Meliiti und ^, at-TAi' erheben sich Debeneinander,
und das Meer zwischen ihneo ist roh ig ohne Wellen.
Uebel el-mehiki w ^ebel et-tiu' muktamat
wU'l'bahr benhenu raked balä mogat.
(Flir das Gebiet) von barbt el-Far
bis zum to/> abu 81ime
und J^oz Nassar
ist immerwährende Ode angedroht.
Min harbt el-för
la hadd J.v6z abu ölinie
w j;\ l>6z naßsAr
niaw'iid bil-mahal dime
Beim bir Zemzem i^t ein Wächter^ der niebl SL-hläft;
und Reitkaniele weilen bei ilnn wie ein Taubenschwarra*
O Snialije, man sdimüekte sie mit Straußfedern,
bir zemzem *aloj liAresan ina janam
w arrekajeb *alej iiiill riiV ebhamam
ja äxDalije V^l^^^l^dia bris an-na'äm.
Bei den 'Amarln versammeln sich die Franen und Mildehen vor
dem Zelte der Braut» bilden zwei ChtSrej sitzen nnd singen die ^iana'-
Liedchenj und zwar so, daß der erste Chor einen Vers singt, der andere
ihn wiederholt:
0 du Blondhaarige; o N.,
o du Blondhaarige; o He . . .
O dein Vater triebe die Soldaten zu Paaren,
triebe die Soldaten zu Paaren, o He,
Wenn er die Wurfkenle schwänge^ o N.^
wenn er die Wurfkeule schwänge, o Hö.
Ammu sn'er aäl>ar ja flaue
amrau 8u*er a§kar ja he . . . he
nat^t el-'askar ja-ba\jak
nÄteh cb*askar ja ho . , .
law laljh ed'dabbtis jii flaue
law lahh ed-dabbus ja he
Bei den TerÄbin:
O Jüngling, der du mit dem Ärmel winkest,
deine Familie hat während des Taues aufgeladen.
Walad ja mtoteh ridnnk
uhejlak bi-n-nada sAKl
Geh gradaus, o Vater der flatternden Armel,
in der Frühe wirst du auf dem Frtihlingsweidcpktzc hinsinken.
Irmd Ja-hu twiHih
baker fi-1-mirha' tatib*
Gott niüge dicJi uns am Leben erhalten,
bis unsro Schönen (Männer) kommen.
Treibet eure Mädchen
aus eureu dunklen Zelten.
AI bah juhajjikiua
iauuna ji^iTi erjadina.
Atle'u bauiUku
min tahat latjrUkQ.
Bei den Shi'ir tanzen die Müdelieo den HawHj^je-Tanx* Sie setzen
die Rrautjun«:fer auf ein Kauieh ffdiren sie auf einen freien Platz und
singen dabei:
Setzt hinauf die Brautjungfer,
ziehet hinaus die Zeltgasse!
(J du schnelle Kamelstute! 0 ihr Tapferen!
O dn Blitzstrahl der Zeltgaase!
Möge N. viele milch reiche Kamelstuten rauben
und sie mir dann seheukeu!
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Draußen angelangt, bilden sie um die Reiterin einen Kreis und
wiederholen das Lied, den Körper ununterbrochen hin und her be-
wegend. Zum Schlüsse lassen sie die Hände frei, stampfen mit den
Füßen, klatschen in die Hände und singen:
0 du Hölzchen von Nedd (scharfem Geruch)
Bei stark, sei stark!
Ja 'wojM an - naddi« - tadtt II - tadd jfi 'wejd an-nadd i5 - Uvdd iä - tadd
Dann reichen sie einander neuerdings die Hilnde^ drehen sieh im
Kreise um die Mwele und aingen:
Mein Vater gab mir den Geliebten,
aber seine Mutter wehrt.
O ^qlißlich sei ihr Tod,
weil sie nichts vergönnt:
Sieben schwarze Hunde seien
seiner Mutter Opfer am Totenge-
dilchtniatage.
Abiij 'atiini-ä-^owl;:
w umnin ma'iye
ja raitetlia kasran
mh hi ra[iijje
8ab*at ek laben sowd
lonimn <Jabijje,
Und wieder hiipfen sie, khüschen in die Hände und singen:
Zwei Jalirc und ein Jahr *Amen wa *ära
gingen wir nicht nach Syrien (Da- ma gina-^-§am-
niaskus).
Alniiich wirfl auch Rak^a getanzt. Die Frauen und Mädchen
bihlen zwei Kreise, halten sich bei den Händen^ tanzen und singen dabei:
L (lior: Der Allmächtige, der Allmächtige, Schöpfer des Lieblinges.
^
Rabb al - ^a - dar» rabl> nl - l^a - dar |)n - lal al - wa * diä
2. Chor: Der Allmächtige, der Allmächtige schenkt und g(innt.
^
m
Eabb al • ]|^ < dar, rabb al - V* • dar um* • t* wa um - nd
1, Chor: Einen Gang zum Trauerplatze wilnsche ich mir nicht, wünsche
ich mir nicht
Masjad-ma^ldj mä-rid ana, mä-rid ana*
2. Chor: Den K. zum Lieblinge wünsche ich mir, wünsche ich mir.
Flau wadid, arid ana, arid ana*
1. Chor: Der Allmäch tige, der Allmächtige, der das Eisen bricht.
lliibb al-feadar, rabb al-^adar fäk al-hadid»
2. Chor; Der Allmächtige, der Allmächtige schenkt und gönnt.
Kabh al-tadar, rabb al-l^adar mu'ti wa iiimnd.
L Chor: Snk al maid, ma-rld ana, mii-rid ana.
2. Chor: Flan wadid, arid ana, arid ana usw.
204
Oder:
Kofet den Namen des R§nd an,
o Liebende^
und die (eheliche) Liebe
soll ein Omen sein fUr Zuhörer.
Sammii bi rSf^d
ja rH.4cd1n
wa-r-rised
läl same'in.
Sobald die Jilnglinge die ersten Tanzmelodien vernehmen, begeben
sie sich »um Tanzplatze und singen am Wege die Sira ''Liedehen:
Ich trat auf ein giftiges Reptil^
wUhrend irb i^ai'bts /um Tanze gin^;
Erretten kann mich das Auge, das belebende,
llas Äuge der Lieblichen,
wie das Auge einer jungen Kamelstute,
mm
^
Wa - t«jt 7V(J - (Jnb w
jii - baj - ji iil - ajii ;i
'a - jii Ji? - sfe - rtf *aj
Der Gan*^ der heladenen Kamele
ist scliwerfilUig;
sei doch sieber meinerseits,
0 Furchtsamer,
die Zupfe meiner Lieben
fallen hinten herab.
Mancher Mann
kann sich nicht vorstellen
die Zupfe der Lieben,
die schwarzen, hinten heralifallenden ;
gib mir das seidene Kopftuch
und enthülle dich.
Den Säbel an seinen Hüften
ging er zur Abandunterhaltung;
Vater von schwarzen Augen
wie die Federn des alten Straußes.
Ich fürchte mich nicht,
ich förchte mich nicht
vor den Zöpfen der Sch(5non,
den mit Safa* geschmückten.
na 9fi
«li
JA
1^1 e - jfi ' ri
M ai^j a-z - z era aj el
hadajef
a*men higMi
ja bajef
ekrnn sowki
radäjef.
Hatwa-rragal
mk jinhadaf
eki-fm as-sowk
sowd emraddaf
'atnid-batt^i
wa traddaf,
Sejfii *ala matnu
kawtiir ju'allal
abu *ujunen sowd
ris abmuzallal.
Ma-ni j^äjef
miVni Ijäjef
ekrön cz-zön
ja-3-safajef*
206
O Knmclclien eile^
murre nielit!
Die Zü|)fe der Seliüneü
sind nicht zusammengebundeu.
Ja Uw/ir efrek
Ifi tirazzum
eljj'iiii az-zcQ
lii mliazzam.
Am Iloclizeitabend, lelet en-nassa\ sitzt der Bräutigam auf ei nein
Teppiche vor einem kleine«, zu diesem Zwecke aufgestellten ZeUe, birze,
barauy und die Anwesenden geben ihm allerlei (icöcbenke, janketuh.
Der „Freund^ des Bräutigams muß dafür ütfeutiicb danken, darum heißt
er el-Muballef. Er tut dies, indem er laut ruft: Vergelte dir Gott, o
N. N., fealaf alhih *alejkj jn flan al-flani*
Die Braut muß von ifirer Mutter oder ihren Sehwestern gewaschen
und mit dem besten Gewände bekleidet werden; sie ist immer ver-
schleiert. Wenn sie von dem Oefolgej el-kattar, abgeholt wird, sehreit sie:
„0 mein Bruder* o mein Vater, ja-büjaj ja-buja".
Dies tut sie anstandshalber, daß es nicht heiße, sie ziehe
gern vom väterlichen Zelte fort. 8ie setzt sich auf ein Kamel und
hinter ihr setzt sich auf das Tier der Bruder ihrer Mutter, der «ie
halten muß, damit sie nicht entfliehe. Wenn man beim Barza- Zelte
angekommen ist, erbilU der Vater den Brautpreis, sijak, dann oimrat
er einen llalm, kasale, entweder von der Negile- oder der *A&be-Pflanze,
reicht ihn dem Bräutigam und sagt dreimal:
„Das ist der Halm meiner Tochter, hAdi ka^ale binti."
l>er Bräutigam nimmt den Halm und steckt ihn Iiinter seinen
Lopfstrick, el-mirir. Der Vater der Braut oder sein Vertreter sagt
weiter:
„O N., schau sie, ich lege sie heute zwischen den Halssaum deines
Hemdes und deinen Speichel^ und ich lege sie in den unteren Saum
deines Hemdes und in das, was aus deinem Penis fällt, ja flau tiiraha
anad-jowm hattha ben zikak wa rikak, w-ana batlha bselilak w ma ta\i
min ahrdak."
Bei den TIrwat holen zwei Männer die Braut aus dem Zelte ihres
Vaters. Dieser reicht dem Vertreter des Bräutigams einen grünen Halm,
basale ha*lra', und sagt:
„Nehmet den Hahn der NJ Ich lege ihn von meinem Nacken
auf den eurigen, hakü |j:n.'jale tiane! whattejtha min rukubti ila erl^abku.**
Der Bevoihnächtigte, wckil, nimmt die Jsa^ale, fuhrt die Braut
zum Zelte des Bräntigams, vor dem auf einer Stange eine Fahne weht,
wiederholt diese Worte und steckt die lya:*ale hinter den Kopfstrang
306
er
des BriUitigamB» Nun wird das HeIijje-0|>fpr dargebracht, wöbe
Wekil, welcher opfert, die Woric spriclit:
„Das ist das TJelijje-Opfer des N, (Bräutigams) filr die N* (Braut),
hildi helij[je flau 'ala Mrmc."
Mit dem Blute wird der Bräutigam wie die Braut besprengt,
jaru^ßü 'a-l-'aris wad-^arns min dämm al-helijjej wobei gesagt wird:
„Sei gelost (vom Bann), es hat dich Gott gelöst, belli hallki allah!^
Bei anderen Stämmen schlachtet der Bräutigam das lJe!ijje-(Jpler-
tier^ tritt danu zu seiner Braut, wischt das Blut \^on dem Sehlacht-
messer an ihrem Ärmel ab und sagt: „IJelli hallki allah."
Die Braut flieht sogleich von ihrem Bräutigam weit in die Wüste
hinein. Der Brilutigam muß seine Braut in der Wüste aufsuchen,
und zwar mit ]\rund Vorrat und zwei Fellen zum Zudecken. Sechs Tage
bleibt die junge Frau in der W liste und nur ihr Mann kennt ihr
Versteck und kommt zu ihr. Wälu'end dieser Zeit dürfen sie sieh nur
mit Fellen zudecken. Wenn die Frau nicht flöhe, würde sie sich große
Schande zuziehen und feige Kinder gebären. Eine solche wird an-
geredet: „Ja rabuh, o Unverschämte!"
Bei den Hegaja flieht die junge Frau jeden Abend wenigstens
durcli ein halbes Jahr^ bei den yäraajde wenigstens einen Monat, bei
den Salajla und liei einigen Stämmen der Sfcür ebenfalls über ein
halbes Jahr.
Bei den Terabin und 'Amarin flieht die Braut nicht. Der Bräutigam
betritt das Zelt mit einem Stabe, mahgan oder bakur, aus Mandel holz in
der Hechten und einem Megidi (K 4*40) in der Linken und läßt die Braut
wählen. Diese zeigt sich nicht durch sieben Tage, Der Bräutigam aber kaun
ausgehen und wird jeden Tag von den Nachbarn zum Essen eingeladen.
Am siebenten Tage begibt sich die junge Frau mit ihren <ie-
fabrtinnen zum Wasser, um die Kleider des Brilutigams zu waschen.
Nach i lirer Heimkehr wird sie von den Nachbarn zum Essen ein-
geladen. Nach weiteren vier Tagen, also vier Tage nacli der Oktnv
der Trauung, besucht sie ihre Eltern.
Bei den Shur besucht die junge Frau, mahtüba, am siebenten
Tage, jowm as-sabe*, ihre Verwandten. Sie nimmt einige Nahrungs-
mittel mit, wenn möglich ein Schaf, das dann bei den Ihrigen verspeist
wird» Wahrend des Essens bekommt sie von ihren Anverwandten allerlei
Geschenke: junge oder ältere Kamele, ein Füllen, mohra, einen Mantel^
'aba', kurz, wie man es eben kann. Alles das gehört ihr allein, sie kaun
und soll es selbständig verwalten^ und niemand darf es ihr nehmeu.
207
EhepflichL
Dör JJaljari *h\rf so viele Frauen heiratew, als er will, I^adr m&
jmftd^ denn er ist nk*lit beselidhikt nuf viele oder wcnigCj ma hti mabdild
idej aMcutr wa-l-kalL Die FellaljiQ glauljeiij daß sie höchstens vier
Frauen nehmen dürfen. Doch findet man hei den Arabern sehr selten
mehr als eine Frau. Nur wenn diese keine Knaben gebiert^ nimnit
der Älann eine zweite Frau. Wenn bei den kleinen Ma^aze-Stiimmen
kein erwachsener Jüngling vorhanden ist, und dem heiratsföliigen Mäd-
chen Gefahr droht, ledig bleiben zu müssen, heiratet sie gewohuHeh
der Häuptling oder ein anderer angesehener Mann^ damit das ohnehin
schwache Geschlecht nicht noch mehr geschwächt werde.
Hat ein Sahari zwei Frauen, al mutazawwag tenten, so soll er
jede Nacht bei einer zubringen oder, wenn er es nidit will, vor dem
Zelte schlafen; dies wird aber in Wirklichkeit nicht eingelxalten.
Bei den IJegaja muß der Mann jede Nacht bei einer Frau liegen
oder a}»er draußen schlafen. Bringt er die Nacht bei einer anderen zu,
als er sollte, so nimnit .sich die Verscli mähte in der Frühe ein Sciiaf
oder eine Ziege und bezeichnet das Tier als ihr Eigentum, weil es der
Preis für ihre Nacht ist, hannse laha *an leltha. Der Mann darf da-
gegen nichts einwenden, denn dies ist bei den Arabern anerkanntes
Keclit, hukuk al-*arab w durüb al-maAij^je. Das Nachtmahl bereitet dem
Manne jene^ der die Nacht gehört.
Bei den Zullam, ITewat und *Azazme muß der Mann jeder Frau
in ihrer Nacht beiwohnen, leltha, oder vor dem Zelte scldafen. Wohnt
er einer anderen bei, so begibt sich die Versch mühte zu ilirer Familie
und diese läßt dem Manne sagen: „Wir verlangen von dir das Recht,
widdna minnak elliakil^e", und er muß die Nacht bezahlen.
Bei den Terabin flieht die Frau in der Frfdie in das Zelt ihrer
Angehörigen und beklagt sich auf die Frage:
*,0 Weib, warum bist du so aufgebracht, ja hurma les ma*üle?**
mit den Worten:
„Ich entbehre sowohl des Bettes als auch des Lebensunterhaltes,
ana maMumet el-fras wa-I-ma*aä/*
Nun wird die Sache dem Häuptlinge mitgeteilt und der JL^nn
vorgeladen. Wenn er schwort:
pFürwalir, ich habe weder vorgezogen noch vertauscht in ihrer
Nacht, w ana ma 'azzejt wa la baddalt li lejletha",
208
so wird er für unseliuUlig erklärt, sonst muß er der Frau (i\r ihre Naelit
1 Lira geljen.
Der Beischlaf ist untersagt \i1thrend der Tniuer, el-hdnd, aus Anlaß
des Todeä des Vaters, Bruders^ »Sohnes vier Tage lang, während der
Menstruatiun^ el-hecj^ el-'edrj sieben Tuge, und nacli der Geburt, el-wiläde,
durch 40 Titge.
Außerdem ist der Beisehkf untersagt am 10. Juli^ denn an diesem
Tage üljt der Stern al-Balde, „der in der Mitte zwischen dem Monde
und at-Traj:ju' zu sehen ist"*, einen unfieilbriugeuden Eiüfluß, uud am
10. August, wegen des Einflusses „des Sternes al-Ij^ran'^.
In el'Kerak gilt der Beisublaf am Tage für eine iSebandc^ *ejb.
Nur die Megalje können sich nicht enthalten. Vor Tagesanbruch soll
man sich cbenialls enthalten. Auch ilV*t mau die eheliehe Pflicht in der
Nacht von Samstag auf' Sonntag nicht aus.
Findet bei den Fellahin der Bräutigam seine Braut entjungfert,
80 verstößt er sie sofort. Ersetzen ihm ihre Verwandten den für sie
bezahlten Preisi so muß er schweigen. Siiricht er aber, imd hat sich
das Mltdchen wirklieh vergangen, so müssen es ihre Verwandten töten,
ganz gleich, ob der Fehltritt bereits vor geraumer Zeit oder erst vor
kurzem gescliah^ in kfin mabnd waghiha kahl aw gedid.
Erfahrene Frauen^ und zwar Frauen aus allen besseren Familien,
müssen das Mädchen untersuchen. Stellt es sieh aber heraus^ daß das
Mädchen unscluddig ist^ wird der Bräutigam getutet. Ist es ihm mög-
lich^ so flieljt er, und es werden dann Verhandlungen angestellt ww bei
der Blutrache. Es gibt kein Vorzeigen des Brautuacbltucbes.
Wenn bei den Sarära t ein Mädchen vergewaltigt worden ist, so
schreit sie, schlägt ihr Gesicht^ läßt ihre Haare niederfallen und beklagt
die ihr von jenem Manne angetane Schmach, ta^ih ii kowniha w talfom
waghaha w tarbi saVaha w tarti li'Ärha min hadak ar-ragol.
Findet ein SarAri-Bräutigani in der Hochzeitsnacht, daß seine Braut
keine Jungfrau ist» so bindet er einen Strick um ihren Hals und führt
sie in das Zelt ihrer Familie.
Wenn bei den Teräbin der Bräutigam seine Braut beschuldigt,
daß sie keine Jungfrau mehr war, so muß er vor ihren Angehörigen
sofort fliehen, weil ihn diese als ihren größten Feind, l>6mani, verfolgen
und ihn töten, falls sie seiner habhaft werden. Er stellt sich unter den
Schutz eines mächtigen Mannes^ der Boten zu den Verwandten der
Braut mit der Einladung zur Verhandlung der Snche sendet. Diese
konunen zu ihm, uud der Vertreter der Braut erklärt gewöhnlich:
209
„Ich wünsche den MinSad-Spruch, cLtmit er meine Elire, wie er
Bie ansehwärzte, wieder weiß maehe, aou widili l.iakk minsad zaj mk
Bawwad *arji juhaj^jerj."
Einen solchen Minäad-Spruch künnen bei den Tenibin nur die
Vertreter folgender drei Sippen erlassen:
Abu ßakra
Abud-Hag^ag"
Abo Oledäü.
In el-Kerak der Vertreter der
Me^ulje
Bei den TijAha:
Ibn Tbejt
Abu Sardr.
al-Hzajjel
Abu Sunnar
Ibn Nebhan.
Nun gehen beide Parteien zu einem von diesen und geben ihm
je 1000 Piaster als Rizka. Dann tragen sie ihr Anliegen vor und
stellen Bürgsehfift^ daß der Sprach des Richters eriVdlt werden würde.
Der Richter erwägt allein und findet er, daß die Hes*choldigung nur er-
funden ist, 80 muß der Bräntigam dem Vater der Brant 100 Nira (Lire)
geben und seine Ehre weiß machen. Er hängt ein weißes Tuch auf
einen Stock, geht im Lager hernm und ruft:
„Gott möge dein Augesicht w^eiß machen, o K., alläh juba][jed
w^aghak, ja flan!"
Dann befestigt er die weiße Fahne auf dem Zelte des Vaters
der Braut, ar-rajet el-bcda' tilfa' *ala flau.
Wenn der Brilutigam diesen Kicliterspruch nicht annehmen will,
80 begeben sich beide Parteien zum zweiten Minsiid-Richter und, wenn
er auch da nicht zufrieden ist, zum dritten. Freilieh muß jeder von
diesen seine Mizka (1000 Piaster) bekommen. Nun steht es dem
Bräutigam frei, den Ausspruch des ersten oder zweiten Richters anzu-
nehmen^ und er erklärt:
pDer Ausspruch des N. hängt auf seinem festen Stricke
und ich will ihn nicht zerreißen*
Hal;:^ äim \tla masaddo
w ana ma ahoddo."
KtiiiU Arftbift Pelniea. Ol. 14
210
Die ansclioldige Partei bekommt ilire 1000 Piaster zurück*
Fügt sich der Bchiildige Bräutigam iiiclit, so ist er elirlos» und
niemand darf ilin aufnehmen oder beschützen.
Wird die Braut schuldig befunden^ so hängt es von ihren An-
gehörigen ab, wie sie sie bestrafen, Dem Brilutigam muß alles ersetzt
werden; er kann sie jedoch auch behalten.
Wenn jemand in eä-Sobak eine Frau mit einem fremden Manne
sieht und sie des Ebebruches anklagt, muß sie mit der Zunge ein
glühendes Eisen belecken, el-bil'o. Beweist sie dadurch ihre Unschuld,
80 wird der Kläger verfolgt, als ob er ein Mörder wäre, und er und
die Seinigen müssen ftiehen, jigla*. Ist sie schuldig, so soll sie getötet
werden.
Wenn sie noch unverheiratet, bint el-bejt, war, sind ihre Ver-
wandten nicht verpflichtet, sie zu töten, aber niemand darf sie heiraten.
Wenn bei den Tijäha ein Mann eine Jungfrau entführt, muß er
den Blutpreis zweier Männer zahlen. Wenn er sie dann heiraten will,
muß er ihren Brautpreis voll entrichten.
Mein Begleiter Sa*id scherzte einst mit einem Mädchen und wollte
es küssen. Sie wehrte ihn ab, stürzte dabei und schrie um Hilfe. Zwei
Hirfen eilten herbei und, wenn Sa'id nicht geflohen wäre, hätten sie
ihn getötet. Er stellte sich unter den Schutz eines Häuptlinges, leistete
den gefürehteten Hu{ta-Scbwur, daß er dem Mädchen nichts anderes
antun wollte, und mußte dennoch dem Vater des Mädchens einen elf
Handbreiten hohen Sklavenknaben geben.
Wenn bei den Hwet&t ein Mann und eine Frau in außerehelichem
Verkehr in flagranti ertappt werden, werden beide getötet. Verführt ein
Mann eine Jungfrau oder eine Frau, so wird sie von ihren Angehörigen
getötet^ und diese verlangen dann von den Angehörigen des Verführers
den Blutpreis für vier Männer. In el-Kerak wurde vor kurzem eine
Frau des Ehebruches beschuldigt. Ihr Bruder überzeugte sich von
ikrer Schidd und jagte ihr eine Kugel ins Herz. Dann begab er sich
zu den Verwandten ihres Liebhabers, der bereits zu den IJamajde ge-
flohen war, und sagte:
„Entweder werdet ihr ihn töten, oder ick muß einen von euch
töten."
Da ging ein Bruder des Liebhabers diesem nach, fand ihn richtig
bei den IJamajde und erschoß ihn.
Bei den Saritrat mißbrauchte 1899 ein Vater seine eigene Tochter;
nachdem seine Söhne davon erfahren hatten, erschossen sie ihn sofort.
211
Eherecht
Bei den Ambern wie bei den Fellahin muß tue Frau melir ar*
beitcn als der Mann. In el-Kerak hurt man oft;
Das Weib ist am Tage eine Eselin^ in der Nacbt aber ein Weib,
el-mara fi-l-j6m hemira w fi-Mel mara\
Die CaVibne sagen:
Der Säbel krümmt sich nichts außer nm Weiber willen,
weil alle Weiber Sünderinnen sind.
Es'Sejf ma inhana illa lin-nisa^
lanna-n-nisa* kuUhenn ljata\
Di© Arbeiten der Frau, wägijat al-mara*, sind mannigfaltig* Sie
webt aus Ziegenhaaren die Zeltdeeken und näht diese zusammen,
sie stellt das Zelt auf und briebt es ab, sie ladet das Gepäck auf
und ab: das ganze Hauswesen oViliegt ihrer Sorge. Sie muß das
Brennmaterial besorgen und alles nötige Wasser herbeischaffen, was
recht schwierig ist, weil sie die Wassergeßiße oft stundenlang auf dem
Rücken oder auf dem Kopfe schleppen muß. Sie hat auch für die
nötige Nahrung zu sorgen, das vorrätige Getreide zu mahlen, sei es
auf einer Hand- oder anderen Mühle, die Kamele und Ziegen zu melken,
die Milch aufzubewahren und daraus Butter oder Käse zu bereiten.
Bei den 'Amarin und 'Azazme hütet sie die Ziegen. Sie muß auch das
Kamelhaar^ wabar, sammeln, daraus oder aus Wolle Teppiche weben,
alles nähen und flicken.
Sind Gäste angekommen und ist der ZeltheiTj ^aheb al-bejt, nicht
zugegen, so bringt die i^ahbet al-bejt die Teppiche, macht Feuer, liolt
das Kaflfeegeschirr und trinkt mit den Gästen den Kaffee.
Bei den Fellahin, wo von einer Heirat aus Liebe keine Rede ist,
bekommt die Frau oft Schläge^ was sie sich^ solange kein Blut fließt
und kein Knochenbruch vorliegt, gefallen lassen muß, Denn ^das
Fleisch des Weibes gehört ihrem Manne, ihre Knochen aber ihrer
Familie, lahm el-mara lizowgha w Vxfimha lahalha". Wenn sie auch
zu dieser flicht und sich beschwert, w^ird sie gewöhnlieh gezwungen
zurüchzukehren, weil sonst der Brautpreis rückersetzt werden müßte*
Deshalb flüchtet sie sich bei Mißhandlungen zu einem angesehenen
Manne und sagt:
„Ich stelle mich unter deinen Schutz, w^eil mich meine Verwandten
zu meinem Manne zwingen, ich will aber nicht; deshalb stelle ich mich
U*
212
unter demen Schutz^ ana da^c ^ilcjk w aldi mnidhona jirsobiini *aU!^li
w ana ma li l)ater^ ana dal^le \'dojk,"
NuQ kann sie im Zelte oder Hanse des Beschtitzers bleiben, bis
die Verhandlungen; welche dieser mit ihrem Manne und mit ihren Ver-
wandten eingeleitet hat, abgeschlossen sind. Oft bereut der Mann seine
Handlungsweise und schickt zum Beschützer seiner Frau einen Boten
mit den Worten:
„Meine Seele kann sich von ihr nicht trennen, nafsi mä hi 1}Ä-
rej^e *anha."
Hat er mit ihr keine Sühue, oder ist er mit ihr überhaupt unzo-
frieden^ so läßt er ihrem Besebützer sagen:
„0 Vater des N., ich stoße Holz gegen Holz,
und die Scheide will das Holz nicht nehmen.
Ja-ba flau adukk el4ia§ab bil-ba6ab
w al-ka ijje la takbel el-b^^^ab.^
Im Allgemeinen entläßt der Fellah nur ungern sein Weib, weil
er dadurch den bezahlten Braut preis und eine Arbeitskraft einbüßt.
Der Araber, der zumeist aus Liebe heiratet, tut es noch seltener.
Dem Manne steht es gänzlich frei» seine Frau zu entkssen^ und
er ist nicht verpflichtet^ einen Grund dafür anzogeben. Bei den Ka abne
sagt er:
„Ziehe fort, du Verschleierte, du hast meine Zuneigung zu dir
verzehrt, riihi jiV mastura akalti na.sabki min 'endi!^
Wenn eine Frau endgültig entlassen werden soll, muß ihr Mann
vor einem ehrbaren Manne erklären:
T,0 ^., diese Frau ist dreimal entlassen durch deine Vermittlung,
ja flau ba-l-horma mtallake bith\te *ala jaddak," Dann darf sie der
Mann nicht mehr zurilckverlangen, und sie kann einen anderen heiraten.
Die IJegaja sagen: ^,0 N,^ dein Kopftuch ist über dein Gesicht
herabgelassen, ja Hane, matjfi gelaiki *aleki."
Die Frau nimmt ihr Eigentum und zieht damit zu ihrer Verwandt-
schaft, darf jedoch so lange nicht wieder heiraten^ bis der Mann vor
zwei Zeugen erklärt:
„Gehe fort, siebe, du bist dreimal entlassen, rnhi taräki lalifte
bit-taläte."
Dann muß die Frage nach dem Brautprcise gelöst werden, d, h.
es muß entschieden werden, ob der Mann bereclitigt war, seine Frau
213
zu entlassen oder nicht. Von der Losung dieser Frage hUngt es aby
ob der Mann den ganzen Brautpreis, sijä%j oder einen Teil davon oder
gar nichts zurückbekommt.
Hat die Verstoßene ein unmündiges Kind, so verlangt sie ein
Kamel als Aramenentsebädigung. Das Kind bleibt ihr, bis es entwöhnt
istj dann kommt es aber in das Zelt seines Vaters. Bei der Scheidung
nimnxt die Frau ihr ganzes Eigentum mitj das sie auf ein Kamel oder
Maultier ihres Mannes aufladet, das Tier gehört dann auch ihr.
Öfters ersucht die Frau seihst um Entlassung mit den Worten;
„0 Mannj gib meinen Nacken los, ja zalame fikk rukubti,^
In el-Kerak zahlt man fUr die Amnienpflicbt einer entlassenen
Frau oOO Piaster.
Seine Frau oder Kinder zu verkaufen^ ist dem $abari nicht cr-
hiuht. Audi darf er sie nicht verpftlndeUj deun sie gehören nicht ihm,
sondern seinem Stamme. Er darf auch nicht seine Frau oder Kinder
töten. Nur die ehebrecherische Frau kann und muß sogar getötet
werden; dasselbe Los harrt auch der Tochter, die vor der Hochzeit
schwanger wurde oder mit einem Manne entflohen ist.
Wie mich glaubwürdige ^länocr verschiedener Stämme versicherten,
ist es erlaubt, neugeborene älädcben oder krüppelhafte Säuglinge im
Sande zu verscharren.
Der Sa'idi darf seiner Frau bei Lebzeiten etwas von seinem Eigen-
tum^ min rizkibj gcbeUt juhc}>. Dieses Geschenk, ba-hwahbe, gehört
ihr, und sie kann es sieb anstandslos^ bdun niu*adcre, nach des
Gatten Tode nehmen. Nie aber darf er ihr etwas vermachen, was zum
eigentlichen Erhgute gehört, oder sie zur alleinigen Erhin erklären.
Dies wllrdc nie anerkannt werden, weil dadurch der eigentliche Erbe
geschädigt würde, und der Erblasser als Hasser seines Erben erschiene
tmd dem Erben verhaßt würde, muhscd wäreto»
Bei den *Azäzme bekommt die Frau nach der Entw^ölmung eines
Knal>en ein Geschenk. Auch wenn ihre Tochter heiraten, bekommt
sie etwas. Dies und alles, was sie in die Ehe mitgebracht hat, ist ihr
ausschließliches Eigentum, worauf niemand anderer ein Anreclit hat.
Die Witwe kann ihren Brautpreis behalten, oft aber wird sie von
den Anverwandten gezwungen, ihnen diesen auszufolgen.
Bei den S\)(ir kann, ?abh lu^ der Sterbende, abmunäze*, seiner
Frau etwas geben oder vermachen, gewöhnlich wird es ihr aber nach
des Gatten Tode von den Erlien, al-waraia*, genommen. Denn die
rechtmäßigen Erben, und zu diesen gehören weder die Frau noch die
214
Tüchterj meinen^ der Et'bhisser hätte aus Haß gogen sio so gehandelt,
hada mulised warit, und sagen:
„Der Geber gah^ und der Erbe erkaanlo es nicht an, a^tÄ'l-mu*ti
wa ^ajja-I-waret."
Geburt
Der sehnlichste Wunsch eines jeden Arabers ist eine zahlreiche,
gesunde, niännliclic Nachkommenschaft; denn sie schaflTt ihm Eiullnß
und Schutz und stärkt den Stamm. Auch Mädchen hat er gern, allein,
wenn seine Frau kuter Mädchen zur Welt bringt, ist er ungUickhch.
Die Araber kennen keine Hebammen; entweder helfen sich die
Frauen gegenseitig oder sie gehären auch ohne jede Hilfe. So die
'AtiwiyCj die auf der Weide gebiert und dann ihr Kind samt ihren
Ziegen mit nach Hause bringt.
Bei den ^anagre steht die Mutter während der Geburt. Zwei
Frauen stützen sie unter den Armen und der Mann, der vor ihr hockt,
empfängt das Kind auf seine Knie.
Die Wöchnerin, al-mara al-mawtji', wird von ihren Verwandten
lind Nachbarn mit Speisen beschenkt. Bei den ijihür bringt miin i!n*j
wenn ihre Verwandtschaft reich ist, in kan arnija'. Fleisch^ in saurer
Milch gekocht, oder Fleisch in Butterschmalz oder Brot mit Butter-
schmalz.
Bei den ^Amärin bringt man ihr, wenn Vermögen^ niisare, da ist,
dünne Brotkuchen , rakake, oder Brot mit Butterschmalz und Milch. Ist
sie arm, so muß sie sich mit allem begnügen, was man ihr gibt.
In el-Kerak legt man ilir die Ptlanze Er^eja in Wasser mit Eiern
und Butterschmalz gekocht vor, Linsengerichte aber darf sie 30 — 40
Tage nicht essen. Zum Geschenke, wägeb, bekommt sie von den
Frauen Mehl, Buttcrselimalz, ein gekochtes Huhn^ g^age (sie), oder Eier.
Die Besucherinnen grlißen sie mit den Worten:
y,Da sollst es in Frieden genießen, haniti bis-salame/
worauf sie antwortet:
„Gott schenke euch Frieden, alläh jusallemken.*'
Die bararat bringen ihr das Gericht el-*Aside, das aus Mehl,
Milch und Butter besteht.
Bei schwerer Geburt trinkt sie den Absud der Gewürznägelein,
krunfeL
215
Wenn in el-Kerak ein Kind am Freitag geboren wird, glaubt
man^ daß es nnglüeklich sein werde. Deshalb muß man es vom Un-
glück befreien. Zu diesem Zwecke wird ein Hahn oder ein Bocklein
geschlachtet^ das Kind mit dem Blute besprengt und das Opfer ticr
dort begraben, wo das Kind zur Welt kam*
Wenn eine ledige Person oder eine verheiratete Frau ein nnehe*
liebes Kind gebiert, wird diesem gleich nach der Geburt die Nabel-
schnur herausgezogen und man verscharrt es im Sande.
Die 'Amarin schneiden dem neugeborenen Kinde ein StLlekcben
vom Nabelj sirre, ab und binden es an den Hala einer Kamelin, einer
Ziege oder eines Schafes mit den Worten: „Dies ist die 'Aküde des N.,
ha' ^a^üde tlän."
Dieses Tier gehört dann samt allem, was es bringt, taljlcf, dem
Kinde,
Das neugeborene Kind wird bei den §lmr am ersten und siebenten
Tage nach der Geburt mit Ol und Sak eingerieben. Nur ausnahms-
weise wird es in verdünnter Buttermilch, nasije, gewaschen und dann
mit Salz eingerieben. Ein Opfer wird nicht dargebracht.
Die 'Amärin waschen es eine ganze Woche lang täglich in lau-
warmem Wasser und reiben es mit Salz ab. Geschähe dies nicht, so
würde es sehr furchtsam werden.
In el-Kerak heißt das neugeborene Kind Twereä; es wird mit
Salz und Olivenöl gesalbt, und zwar am ganzen Körper, im Munde
und in den Ohren. Dies tut man dnrcli sieben Tage, jeden Tag ein-
mal Dann wird es in Kuhham gewaschen.
Bei den I^Twctat heißt das neugeborene Kind ebenfalls Teeres;
es wird ihm Schmalzbutter mit Schwcfelj kibnt^ in den Mund ein-
geflößt, jul^annikyh.
Bei den Terabin wird es mit Wasser und Salz gereinigt, und zwar
wührend der ersten sieben Tage, ila saba'at el-wgüb; dann wUscht man
es mit Kamelurin ond reibt es mit Sala ab.
Bei den *Azazrae und l.Iewat heißt das neugeborene Kind LibbAd
oder LAß. Den Vater grüßt man; „Gesegnet sei dein LAti, mubjirak
lafik!"* oder: „Gesegnet sei der Kamelhirt, mabn\k rai-1-bel!"
Die IJwetat sagen: „Gesegnet sei dieser Kamelzüchter, mubarak
hat-twereS! Gott mache ihn zu einem von den Langlebigen, ulhih
je^*alu min twil al-a*amar!'*
Der Vater antwortet: „Gott werfe den Segen auf eure TIerden
und eui*e Familie, allah jetrah al-barake fi mälku w 'aj/dkul
216
Bei den ITana^e fragt man nach der Gebart den Vater:
^0 N,, was kam zu euchj ja flän we.4 gaku?^
„Ein Hirt, eine Hirtin, rai^ ra ij^je,"
„Gesegnet sei der Neugeborene^ mabrük al-Iafi."
Bei ihnen heißt das Kind am ersten Tage nach dor Oeburt al-
Lafi, dann abLibbad.
Am siebenten Tage wird bei den Tembin^ 'Azäzme und Tijäha das
Opfer Sabü' oder ToJu* dargebracht nnd dabei spricht der Opfernde:
^Dies ist das Löseopfer, om öotteswillen, Gott, hadi fedw lawig^h
alläh."
Dann wird dem Knaben der Name gegeben^ und die Anwesenden
beglückwünschen den Vater mit den Worten:
„Gesegnet sei, o N,, dieser Junge, mabruk, ja flan, ha-liTilam!*^
und er antwortet einem Vertieirateten:
„Gut Glück für dich, al-'okba hik!"
einem Ledigen; „Gut Glück zu deiner Hochzeit, ab'ofeba lafarhak!"
einer Verheirateten: „Gut Glück zur Hochzeit deiner Kinder,
cb*okba lafarh 'ejälki!^
einer Ledigen: „Gott soll dich verschleiern und deinen Brüdern
Frieden schenken, allah jister 'alejki w jnsallcm bwnnki!"
Alle geben Geschenke, nufeüt, dem Vater oder der Mutter.
Bei den 'Azazme wird nach siebeu Tagen, *ala-s-sabü*, diia Opfer
Mrüka dargebracht und der Opfernde sagt:
„Du sollst (uns) rechtfertigen, und wir sollen leben! Ich verrichte
eine heihge Handlung» und Gott möge (sie) bessern, *filcki-z-zaka' w
*alena4-baja, amvzku w allah jarku!"
Die jjullam sagen beim Opfern:
„O Angesicht Gottes^ dies gehört dir, ja wigh allah hädi lak,"
Die Sa*idi\jin opfern schon nach drei Tagen die Mruka und
sagen dabei:
„0 Angesicht Gottes, dies gehört dir! Was du gegeben hast, sei
darauf nicht gierig^ ja wigh allah hadi lakj illi a'tÄJtu U tasehh bih!"
Mit dem Blute des Opfertieres salben sie den Knaben auf dem
Scheitel, 'ala ku^ijatih.
Das Opfer Mrü^a oder Bdül ist am achten Tage nach der Geburt
nach der ileiouog der 'Amarin unumgänglich notwendig, denn es gilt
für wichtiger als das Dahlie- Opfer, ahsan min afj-fjaiuye» Es wird von
dem Vater ein Schaf oder eine Ziege geschlachtet, wobei er spricht:
„O Gott, hier ist das Opfer des N., j?\ allah ha inru^a flfin.^
217
Das Kind bekommt bei den §Iiftr am 40, Tage nach der Geburt
den Namen. Bis zu dieser Zeit heißt es HreyAn. Seine Familie bereitet
ein Midil ans Brotj Ijnbez, mit Biitteröchmalz, semen, nnd ladet die
Ersten dea Lagers ein. Ist das Zelt nicht groß genug, so benützt man
das Zelt dea Häuptlings. Sind die Gäste beisammen, so nimmt der Vetter
oder Onkel oder Bruder der Mutter den Knaben, bringt ihn vor die Ver-
sammelten^ legt ihn einem Angesehenen, saheb al-haljt, in die Anne
nud dieser gibt ihm einen Namen. Jeder der Anwesenden beschenkt
dann das Kind, jinhalu; dieses Geschenk heißt T^ilüa und gehört dem
Knaben.
Bei den Hwetat opfert der Vater eine Ziege oder ein Schaf für
den Knaben und besprengt ilm mit dem Blute des Tieres, jumallehu
dämm ed-dbiljie *alej. Die Mutter bereitet das Fleisch, legt es auf eine
Sclinssel» nimmt den Knaben, und geht von einem Mädchen begleitet,
das die Schüsse! trägt, in die Männerabteilung, legt das Kind auf die
Arme eines angeschenen Mannes, saheb ba^t, stellt die Schüssel vor ihn
hin und sagt:
yjWir kommen zu dir, daß du uns benennest diesen Neugeborenen,
ginak tusammi lena ha-I-mawlud.'^
Er nimmt nun Speichel aus seinem Munde, legt ihn in den Mund
des Knäblcins, haucht es an und sagt:
„Nimm Speichel von meinem Speichel Hod re(c min rcki
und wandle meinen Weg w imSi tariki
und du sollst heißen N. N. winnak tusammaflanal-flani.^
In es-Sobac wird der Neugeborene von allen Anwesenden benannt.
Am Tage des Pahiye-Festes bringt der Vater den neogeborenen Sohn^
aH'sabi, in das Gemeindehaus oder in seinen Sit:lj. Die Anwesenden
essen, was man ihnen vorsetzt, geben dem Knaben allerlei Geschenke
und auch, abwechselnd, jeder einen Namen. Der Name, der allen gefällt,
bleibt dann dem Kinde, denn man sagt^ „er sei auf ihm geboren, al-ism
Uli julad *alch jiisammuh bih/*
Der Name hat immer eine Bedeutung: er soll die gewünschten
Eigenschaften angeben, wie sich das Kind nicht nur gegen die Seinen,
sondern auch gegen seine Feinde benehracn soll Oft entspringt der
Name der augenblicklichen Stimmung des Vatci*s. So nannte ein Christ,
der genug Töchter, aber keinen Sohn hat, seine neugeborene Tochter
„Arger* Z*nl, ein anderer „Genug" Taniäm, ^Beleidigung" ?cj?a und
ähnlich.
^^B ^^
■
^^1
^^^H Bei den S|}ur
babe ich gelegentlicb folgende
männliche Eigen- ^H
^^^H namen notiert:
H
^^^H Ebncjje
^arb
Sudan
Färb an ^H
^H
Uamed
as-Sijjed
Feläb H
^^^H Ez'cter
IJamdäa
Salier
FlaJLJeb ■
^^^^H al'Ääwad
hlamüd
äibli
Fahad ^M
^^^H Ernem
IJwejmed
Sattiin
Fhejd ■
^^^H E^tcred
Dabea
Sotti
I>uf|än ^H
^^^^B Em^awwer
Dibbau
Sams
Medwed ^^H
^^^H Em'ejdi
Durzi
Sihän
Merged ^H
^^^H Emnat^ed
Dukki
PejfaUäh
Misiat ^M
^^^H Ehderem
Danbar
Taläl
Matar ^H
^^H
DawljLän
Ziiher
Ma'^ker ^H
^^^H Bljajjet
Dijäb
Zwejber
Miäeh ■
^^H
Rageli
'Äref
Moawer ^H
^^^^ Barg:as
Ratan
*Ajed
Nä:^cr ^H
^H Barraä
Rwejli
^Abtän
Neda^ ■
^H al-Btejjen
RiMn
'Assaf
Na88är ^H
^H Ball^a!^
Zejdän
|Oteüel>
Nimr ^H
H Turki
Säher
'Akäjel
Nüran ^H
^m Tamad
ybejmän
*Okla
Kwerän ^H
H al Uedi
Salläm
*Awwäd
Hajel H
■ GA^
Saläme
^Ajd
Hag:r ^H
H Gerad
Snl\An
al-^Ejt
Hadban H
^H Geru
Samr
5AIeb
Hazim ^^H
^H Gerajjed
Sammür
liiääem
Hejdar ^H
^B Gilbat
Smlt
Ralmiä
Wad'an ^H
^H Gawfan
Sabar
Raniijem
H
^H ijamed
Shcjr
Fares
Wäced H
^H ^atmal
Sba^
Fajez
Waimän ^H
^H Bei den 'Amarln;
■
^1 Abu Zem'
Elircjs
Grejd
Swelem ^H
H Egde^
BcStr
Dbejlan
Sa'tän ^H
^H Erhejjef
Gad'än
Damak
e^-£^oU ^H
^H Emliärcb
GediV
Rizek
^abbäb H
^H Em^abbeh
Girgib
Raätd
'l'rejmiiii ^^^
^H Emfarre^
Grejbi*
Selmi
TaliäV H
219
Ta!ab
*Akl
MerÄed
'Atik
'Akll
Mutlat
'A^Tiim
Farrag
Mehras
^\tallali
Farag-
Nweteh
*Atwaii
Käsern
Häres
'Atiije
el-Ku'ajjeil
Harras
*Afnäa
Malisen
ITawwas
Bei den 'Azäzme: SmaiOj Sma^el^ §allii*a, Faiili, l^tcfaii, Mitlek.
Für einen verstorLencn Säugling wird das Opfer *Akika dar-
gebracht. Noch Tor dem Feste e<J-l.>aljij[je schlachtet der Vater ein
Kamel oder ein Schaf und sagt dabei:
1,0 Gott, zu dir mögest du (wohlgefällig) anfnehmcn die 'Al^it^a
des N. Sohnes N,^ altahomma ilajk taljLabbalt *akika flän**^
Beschneidung.
Die Beschneidung heißt bei den Terabin T^hr^ Farl.ij bei den
Tijaha Tuhr, Farh, Zejj, bei den 'Azaznie Tuhr, Farh, Zcjj, el-Farah,
bei den 'Amnrin a{-T*>hr und wird feierlich vorgenommen. Beschnitten
werden Knaben und Mädchen. Am wenigsten gefährlich ist die Be-
schneidung im dritten Lebensjahre; es können aber^ wie manchmal ge-
schieht, auch ältere Kinder beschnitten werden.
Der Beschneidung geht eine Vorfeier, en-nasna, voraus. Diese
beginnt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag oder von Donners-
tag auf Freitag, wogegen die Beschneidung am liebsten Montag gegen
Abend vorgenommen wird. Nur darf dieser Montag nicht auf den
6., 16., 7., 17., 9,, 19, und 21. (eine eigentümliche Auasjirache: sittat-
ta*aä, sab*atta*aä) Tag im Monate fallen. Am besten ist es^ wenn der
Montag auf den L oder 15. Tag ftUlt; Mittwoch und Donnerstag gelten
dabei als Unglllckstage, makrühin.
Die Mutter, Schwester oder die nächste Verwandte befestigt vor
der Mitte des Zeltes eine Lanze oder Stange mit weißem Mindil und
einer Straußfeder mit den Worten: „Diese Fahne ist um Gottes willen
(aufgestellt), ha-r-raje lawigh allah"»
Die Tijaha binden dazu noch bunte Bänder, safajei^ und nennen
die Fahne Rajet el forh. Sie bleibt einen Monat stehen. Sobald die
Fahne aufgestellt ist, lassen die Frauen ihr Zajärlt hOren und stimmen
dann die Lieder 'Awemrijje, ^omrijje, an:
^^^H ^^^^^^^^^^^^"
^^1
^^^^1 0 N., der du mit der SehimDielstute spielst,
Ja flau lä*eb er-zcrl^a* ^H
^^^H lasse sie Ausdauer sich augewOhnen,
balltha \vs-galas tl^ra/ ^H
^^^H 0 wie schuf unser Herr im Stamme schöne Menschen! ^|
^^^H l'nd der Verstand ist wie die Edelsteine
;; wer ihn hütet, hat Ruhe. ^H
^^^^H Ja um Ijalak rabbna fi-l-hajj
nas emlah ^H
^^^H wa-l-'akel zaj a^-^awiihcr saj
ino mirtäh. ^H
^^^^1 Von der Stange der Vorderreihe bis xur
Min mikdem ehbejt ^M
^^^H Stange der Mittelreibe
^1
^^^H zwei Tagereisen^
li-1-waset safar jumen ^H
^^^^H und wenn du kommst als Gast;
win git tarras ^H
^^^H wo wirst du deinen Kaffeekrug aufstellen?
tan»ob bakragak wen. ^H
^^^H 0 Vollmond; was sind es für Keitkamele,
Ja badr wes er-rkab ^H
^^^f die steh nähern dem Zelte?
alli lifen 'a-d-dar ^^H
^ Da ist ja eine Karawane mit Freunden^
hadak zu'un el-babajeb ^H
^H die sich in der Wüste verirrteni
ii hhamad ehtar. ^H
^H Habe ich dir nicht gesagt, o Farag,
Ma L^ulet lak ja farag ^H
^H tue niclit allzusehr webe?
U tkatter et-tawgi' ^M
^^m Kein einziger säet guten Samen
w b\-bad zara' t^jjibe ^H
^H in unseren Bergen, der nicht aufkäme!
ti gebalna w ta^i*. ^H
^H 0 Vollmond, hast du sie nicht gesehen^
Ja badr ma ^ufetha ^H
^H wie sie (die Stute) Licht hervorbringt auf
tufjawwi 'a-l-wagcE ^H
^H felsigem Boden,,
^M
^H und wenn sie dahineiltauf bewässertem Terrain,
w in lammat fi-hmruwijje ^H
^H können wir sie im Ange nicht behalten.
ma nokcdha birdn. ^H
^H Zwei Blädehen gruben ein Wasserloch^
Tenten hafaran temlle ^H
^H und es kamen zu ihm die Gnejhat;
tabbha egnejliat ^H
^H 0 seine Fülle bestehet aus Honig,
ja gammha min asat ^H
^^1 als Getränk für die SchOnen,
maSrüb liz-zenat. ^H
^H 0 (die Fahne) eurer Beschneidung, die
Ja za|]iku-lli nta^ab ^H
^^B aufgepflanzt,
V
^H wir alle freuen uns deshalb;
kullna farehna lu "
^H (Jenug gibt es für alle Wanderer
gaza* al inusafenn
^H lind Hir jeden, der vor ihm cracbeint.
w illi ta'anna Ui.
^^^^^* 221 ^^B
^^^V Gesegnet sei euer Lager^
^^^^ 0 ihr, die ilir es bcvvolint;
^H nur friselic Pflanzen süllt ihr abweiden lassen,
^^^ und die alteu mähet ab.
Mubarake darku ^H
ja-Ui nazcltüha ^H
el-'eseb tar'ü ^^M
wa-1-kurna tljaäsüha. ^H
^^^H Habe ich dir nicht gesagt, o Augapfel,
^M steig nicht (auf den Hügel)?
^H Es wlirden dir sicher erscheinen deine Freunde,
^H nnd deine Tränen würden Hießen.
Ma kniet lak ja badik ^H
eb'ejn ^H
la tugref ^H
j i trau (sie) *alejk el-li abajel» ^H
dim'atak tadref. ^H
^^^f 0 der du auf den HUgel steigst,
^ versöhne dich mit mir ohne Qual.
^H Wenn man dich verläOt,
^^B wird mau dii* sicher das Wasser ersetzen.
Ja mu^ref el-^oz ^H
Iiawedni bila zulma ^H
in kan fatük ^^H
ja'ü^en 'dek el-ma\ ^H
^H Seid ihr von den weißen Gazellen,
^H oder von verbündeten Arabern?
^H Und du wirst den Strunk einsperren
^^M und drinnen das Haar abschneiden*
Entu min er-rim ^H
w illa min *arab hawwi ^H
w tudeh ch*üd ^H
w tikef e§-sa*ar g:awwi. ^H
^^^^^ Abends ladet einer der Väter» dessen Kind beschnitten werden soll, ^H
^H zum Essen ein. Das junge \^o!k versammelt sich vor dem Zelte nnd ^^H
^H tanzt, jisbagii, die Daha-Tänze, wobei sie wiederholt dieselben kurzen ^H
^H Lieder singen: ^H
^H Wir wollen euch hüten
^H^ vor dem Schneidenden;
^^^K wir wollen euch hüten.
Ifetez *alejko ^^
*enda-bkattH^ ^H
berez 'alejko. ^H
^^^^H Schneide, o Sehneidender,
^^^^1 mache nicht Wehe dem N.
^^^^1 Sehneide, o Schneidender 1
Ikta ja l^attr H
la to^a* ftan ^H
i^ta' ja l^attii'. H
^^^^B Gib acht aui' das Robr,
^^^^H 0 mein Liebling,
^^^^H gib acht auf das Rohr.
'Ahvl-kanab ^H
ja si%i ^M
^ala'l'|:a^^ab. ^^H
^^^H An den folgenden Abenden bewirtet, jikri, ein anderer Vater ^H
^^^^ eines der zu beschneidenden Kinder die Araber. ^H
UntercleBsen wird iiuf einem hervorragenden Platze, am liebsten
in der Mitte des Lagers^ ein großes Zelt errichtet^ und anch da stellen
sie eine Falme anf, jirscn-r-ri^. Montag werden die Kinder reingewaschen
nnd ihnen weiße Hemden, tijab bidj lange rote Rücke, kbiir liumr, und
rote Kopftücher, manädil \inmr, angezogen.
Bei den I;Jwetat nimmt der Knabe vor der Bescbneidnng den
Silbel, Mnft dem zum *Akire-Opfer bestimmten Tiere nach und zer-
schneidet ihm an den Hinterfüßen die Sehnen, ja^kerhaj worauf das Tier
sofort geschlaclitet wird. Von seinem Fleische dilrfen nur Männer essen.
Dann werden alle Knaben in das Zelt gebracht, ihnen die FUße
gereinigt und jeder auf einen großen Stein oder auf die HandmllMe
gesetzt. Nun wird das Zelt geschlossen. In diesem befindet sich der
Beschneiderj el-mutahher, und die nächsten männlichen Verwandten
der Knaben, oder die Beschneiderin und die nächsten weiblichen Ver-
wandten der Mädchen. Alle müssen aber rein sein, d. h. sie durften
in der letzten Nacht keinen geschlechtlichen Umgang gepflogen haben,
auch nicht menstruieren oder vor weniger als 40 Tagen niedergekommen
sein. Wenn der Beschneider das Zelt betritt, sagt er dem Vater oder
Bruder oder dem Vormund ;
„0 N.J die Sünde dieses auf meinen Nacken! Was willst du ihm
schenken, ja flan häda b^^tijtu birlfubti, wejs tinbalu?"
Er antwortet: „Ich schenke ihm die Stute N. oder die Kamelin
N., ana nählii fi-1-faras el-flanijje, fi-n-naka."
Diese gebort von nun ab dem Knaben und wird auch nach dem
Tode des Vaters von dem Erbe ausgenommen. Wenn der eine oder
der andere Knabe Furcht bekommt, so beschwichtigen ihn die An-
wesenden, indem sie ihn auffordern:
„Rufe den oder jenen Verwandten an, intabü" Das Kind ist
schon belehrt, daß es dann ein Geschenk bekommt, deshalb ruft es:
„Unter deinen Schirm^ o Oheim N, oder Vetter N., *ajnak ja
*amml flan^, ja bali!^
Der Verwandte tröstet ihn dann und verspricht ihm Geschenke.
„Freue dich tiber die Kamel in N., diis Schaf N., die Ziege N.,
ibSer bin-nata, bi-n-na'fe^ bi-l-*anz, el-tlanijje"^ oder: „Freue dich über
meine Tochter, meine Schwester^ ibSer fi biuti, ii ofatil** Das Ver-
sprochene gehurt dann dem Knaben, und das Mädchen gilt als seine
Verlobte.
Während der Beschneidung stehen die verwandten Frauen und
Mädchen hinter dem verscldossenen Zelle, kafa-bbejt, schlagen mit den
223
Sabäri, krummen Messern, auf das Zelttuch und lassen die Zai'ärlt-
Laute erschallen, um den Besclinittenen vor dem hosen Bück, 'an al-'ajn^
zu schützen. Dafür bekommen sie von den Vätern der beschnittenen
Knaben ein kleines Geschenk,
Dem Knaben wird die Vorbaut, h.nAa oder rufla, ahgescbnitten
und das Blut fließt auf den Stein. Nun nehmen die Frauen das Kind
samt dem Steine oder der Handmüble, tragen es dreimal um das
Zelt, sclireien: „lu-lu-Iu-lu-li-a . . /', und das Blut tropft. Dann legt
die Mutter oder die nächste Verwandte den schweren Stein auf ihren
Kopf und hält ihn so lange, bis der Beschnittene ihr etwas von dem
Eigentume seines Vaters schenkt; er sagt ihr:
„Wirf ihn ab und was du wünschest, das soll geschehen. Ich gehe
dir das und das, irmth wiUi fi bätcrki jasir, ana mu'tiki eS-äi el-flanc."
Dieses Geschenk heißt 'Ata* oder 'Atwa* und gehurt der Frau. Darauf
bringen die Verwandten dem Beschnittenen Geschenke, und diese heißen
el-Mraddi oder IjLawad. I^awad nennt man bei den Tijaha ein ge-
schenktes Kamel, Dieses wird mit roten Bändern geschmückt und von
vier Frauen dem Bescbnlttenen zugefllhrt.
Nach der Beschneidung singen Männer und Frauen chorweise die
Lieder PJefle:
Neu ist dein Kleid, o Hirt des Neuen!
0, er möge gesegnet und glücklich sein!
Seine Beschneidang sei wie ein Festtag!
Gadidak ja ra i-bg:adid
ja lejtu mbdrak w sa'id
ja tuhru mitl jowm al-'aid
Gesegnet sollst du sein, o du, der du aufstelltest die Feder,
gesegnet sollst du sein imd das Knäblein soll leben,
gesegnet sollst du sein sovielmal als Bäume im Walde sind!
Tbarrak j4 min razza-r-riö
tbarrak wa 1-wulejd ja'iä
tbarrak ]^ulr nabt abbii,
Reitkamele kommen zu mir raschen Schrittes,
und auf ihnen wiegt sich ein Steppenpilger.
0, wer ist der Steppenpilger?
O N,, du Steppenpüger !
Redäjeb §Änni dumejlijat
w 'alejhen mi»Vd an-nijAt
ja minnu mi^'ad an-nijat
ja flan mi§'ad an-nijiit.
Wer kaufte die Ma'nal^ijje-Stute^
wer kaufte sie?
M(3ge er glücklich sein mit der Glücklichen,
möge erl
N. kaufte die Ma'oakijje-Stute,
N. kaufte sie;
Möge er glücklicli sein mit der Glücküchen,
müge er!
Wir freuen uns, aber die Feinde blicken
schee!;
o N., 0 Augapfel^
wir freuen unS; aber die Feinde blicken scheel
Miniiu 5ara-!-ma*naV5jje
min Uli mm
lawa liiinijju bil-hanijy'e
lawa
fulan garad-ma'nakijje
fulan sara
lawa hanijju biMianijje
lawal
Faralian wa-l-'uda' cerhin
ja fulan ja raadnun al-'in
faräban wa l'uda* «Serbin,
Ich würde nicht aufhören xu seufzen, selbst auf der Bahre aus-
gestreckt,
und selbst wenn die Knochen verfallen und Fleischstticke den Würmern
(gehören).
Mä abtel al-wan (sie) lanni *a-n*na'a§ mandüd
wa-l''a?m jibla wa sujür al-labm lad-düd*
Sklaven und andere Bew^ohner des Zeltlagers.
SklaveUj al-'abid, ahrawali, findet man bei allen Stämmen, und sie
gehören gewissermaßen zur Familie. Nicht nur Schwarze sind Sklaven,
sondern auch Angehörige anderer Stämme, insbesondere aus* Nordafrika.
Dort und in Ägypten werden Kinder gestohlen, die dann auf den
Märkten in Madajen »Salehj Mekka und auch in Ma ün und Kahira-Misr
veräußert werden.
Die Preise sind nicht gleich und schwanken zwischen 50 bis 110 Me-
gidi == 220 bis 484 Kronen.
Der Sklave wird bei den HJjür und l^lwefat fast immer mit einer
Sklavin verheiratet und dient seinem Herrn, schläft in dessen Zelte und
begleitet ihn auf den Kriegs- nnd Raubzügen (Fig. 45). Auch hütet er
seine Herde und genießt fast vollständige Freiheit; darum fliehen auch die
wenigsten. Mein Begleiter^ der Sklave 'Abdallah^ erzilhlte mir, er hätte
mehrmals seine Angehörigen in Ägypten besucht^ sei aber immer zu
seinem Herrn zurück gekehrt, da er es bei diesem besser habe als zu
Hause.
225
Wird der Sklave schlecht behandelt, so flieht er in das Zelt eines
anderen Stamm genossen, der ihn dann so lange beschützen muß, bis
sein Herr erklärt, ihn von nnn an hesser zu halten.
Hat sich ein Sklave bewährt, und will ihn sein Herr freilassen,
sajjidu jnharrern, so beruft er die Stammesangehürigen in den Gast-
raum seines Zeltes und sagt:
„Wie ihr mir bezeugen sollt, gebe ich den N. für Gott frei, 'ala ma
taähadü, inni mu'te^: flan ülläh^ oder:
^Bezenget N, und NJ
Ich entlasse meinen Sklaven N. um Gotteswillen,
Ich habe auf ihn keinen unerledigten Anspruch,
und nach meinem Tode haben auch meine Kinder keinen Anspruch
auf ihn.
O N. und 0 N.I
Ich entlasse meinen Sklaven und beschenke ihn, und du bist der
Bürge seiner Entlassung.
Eähedü ja flan w ja flau
ana mu'ti^ 'abdi flau lawi^h alläh
ma li 'endo hakkan nastahalj:ko
winn mitt mä lawladi 'endo Im^V
jk flau w ja flau
ana muHit: 'abdi flÄn wa msaho w ent (w ent) kefil 'atkih."
Nun verläßt der frühere Sklave das Zelt als freier Manu, muharrar.
Man kennt viele berühmte SkUiven* So wird viel besungen 'Ab-
dallah, der Sklave des tapferen Helden Mi>ileh el-Me^lIi von el-Kerak.
Er wurde nach dem frühzeitigen Tode seines Herrn als der Reprilsen-
tant seines Hauses anerkannt, und obgleich andere Verwandte da waren,
erzog er dessen Kinder. Denn obwohl Sklave, genoß er dennoch ein
solches Ansehen, daß ihm niemand entgegenzutreten wagte.
Zu den Ter ab! n werden die Sklaven aus Ägypten importiert, zu-
meist um den Preis von 15 Napoleon =^ 300 Kronen. Der Herr kann
der Sklavin, wenn sie keine Schwarze ist und ihm gehört, beiwohnen,
gehört sie aber seiner Frau^ so darf es nur mit ihrer Einwilligung ge-
schehen. Die Sklavin der Frau ist eben nicht das Eigentum ihres
Herrn. Die Kinder, die er mit ihr gezeugt, darf er nicht verkaufen,
sie sind seine Kinder; dagegen sind sie zur Erbschaft nach ihm nicht
berechtigt und bekommen nur eine Abtindung.
In einem jeden größeren Lager wohnen Handwerker, as-8unn#i\
Sie kommen aus verschiedenen Orten zu den Arabern, stellen ein
15
•i4 ^
226
schwarzes Zelt, bejt, nie ein weißes, b*^jnie, anf und bleiben da lange^
oft auch für immer. Dazu bedürfen sie stets der Einwilligung des Häopt-
lings, wofUr sie ihm nnentgeltlich eine Arbelt verrichten; sonst zahlen
sie nichts. Besonders gern gesehen sind die Kürschner, farrä'.
Gegen Ende der Regen periode^ wenn die Araber an der Grenze
der Wüste lagern oder zur Zeit, wenn die Halb-Fellahln dreschen,
kommt der falirende
Kaufmann , bawfig;a,
bawagat (im fc. el-'A-
ra^ hurte ich bug^a*),
mit seinem Zelte.
Wenn er in einem gro-
ßen Lager ßein weißes
Zelt, b^joißj bei den
schwarzen Zelten, \m-
jüt, der Araber auf-
schlagen will, jibni, so
muß er dem Häupt-
ling jenes Geschlei-h-
tes 500 Piaster zahlen
und diesem, dessen
Frau und Kindern ein
Hemd, towb, geben;
dafilr kann er dort
ein Jahr bleiben. Bei
den ai-men Ma*äze und
Ilalb'Fellahin gibt der
Händler dem Häupt-
ling ein Geschenk,
einige Kleider flir die
Frau und etwas
Kaffee; das Geschenk übersteigt aber nie den Betrag, \\me^ von
200 Piastern,
Der Händler verkauft gewöhnlich alles: Kleidungsstücke, Hufeisen,
Kaffee, Getreide usw. sowohl gegen bare Bezahlung wie flir Tausch-
gegenstände; z, B. Wolle, Kamel* oder Ziegenhaar, Getreide^ Tiere, Butter,
Käse usw.
Fast jeder Stamm ist verschuldet, und der Hauptgläubiger ist ge*
wohnlich der fahrende Kaufmann^ dem man regelmäßig Zinsen abführen
Fig. 43, Ein Sklave dor Beni ?jibr.
227
muß. Die Zinsen werden fast nirgenda fllr ©in ganzes Jahr bereclinet;
sondern vielmehr bis zum nächsten Frühjahre, rabi*, wo die Jungtiere
verkauft werden^ oder, wie bei den FeUahin^ bis zum nächsten Dreschen,
bedar, wenn daa Getreide verwertet werden kann.
Die Zinsen ftihren verschiedene Namen. So heißen sie bei den
Hwetät Fi^e^ (sie), bei den 'Atawne Fajide oder Term, bei den ^feür
FäjefJ oder 'Atal, bei den 'Amarin Ribch oder Fajide; *Azäzme: er-Rbi*;
?nllim: Ribeh, Ribälia; Teräbin; Ribh, Erbäh oderTinn; 9ewät:Erbaha
oder Tirm (für Tirm?).
Die Höhe des ZinsfaOes ist nicht gleich* Wenn ein Araber
von seinem Stamraesgenosaen Geld leiht, zahlt er gewöhnlich 5 — IS^/^*
Will er von einem Feilab oder Händler Geld haben, so muß er ihm
ein Geschenk bringen. Wenn er z. B, 4 — 5 Me^idi ausleihen will, so
gibt er ihm Butter, Wolle, ein Lamm oder ein Zicklein, ashab, als
Gabe, ^ode, fewade, bisle. Dann bekommt er den gewünschten Betrag
und zahlt 25 — 45®/q bis zum nächsten Rabt*,
Die meisten Kamelhitndler stammen von den 'Akel, und somit
wird jeder Kamelhändler kurzweg 'AkcH genannt. Er hat in jedem
Stamme einen Beschützer, der den Transport von Waren oder Tieren
überwacht und t\ir diese verantwortlich ist.
Um allerhand Betrügereien vorbeugen zu können, trachten die Häupt-
linge der Beduinen, lesen und schreiben zu leraen. Deshalb halten sie
sich oft im Lager einen fellnhischen Lehrer, der ein Zelt zur Benützung
hat und jährlich 500 Piaster bekommt. In diesem Zelte wird die Schule
abgelmlten. Mit Sonnenaufgang versammeln sich hier die Knaben mit
Blechtafeln, auf welche der Lehrer die Lektion mit Tinte aufschreiben
muß. Bücher sah ich keine. Schlagen darf der Lehrer seine Schüler
nie; denn ein Bdüi wird sicli von einem Fellah, und der Lehrer ist ja
nur ein Fcllah, nie ungestraft schlagen lassen. Je eher die Knaben
lesen und schreiben erlernen, desto besser fUi' den Lehrer, weil er dann
von dem Vater eines jeden noch ein Geschenk bekommt. Nebstbei ver-
dient sich der Lehrer noch etwas durch Schreiben von Amuletten und
Lesen eingelangter Schriftstücke*
Die Araber haben keine Priester. Der Fürst opfert für den ganzen
Stamm, der Häuptling für sein Geschlecht und der Vater für seine
Familie. Im Zeltlager hört man nie den Aufruf zum Gebet; die Beduinen
haben keine Mueddin. Nur einmal war ich Zeuge eines Aufrufes. Die
§bür lagerten bei ihren Keraja, d. h. westlich von der Pilgerstraße, wo
der Boden von den Fellabln für die ^\}ixi angebaut wird. Die FeUahin
stammten ans dem ß:, NaWvls, also aus der Gegend Ton 8ichemj wo die
grüßten muslimisclieii Fanatiker zu Hause sein sollen^ und hatten ihren
Dorfprtester, bäteb, mit. Sie kamen ins Lagefi um sich auszuweisen, und
als die Zeit des Abendgebetes anbrach, lud ihr Hafeb zum Gebete ein.
Die Fellahin beteten; von den ^^inlr aber regte sieh keiner, sie nnter-
hielten sich weiter und kümmerten sich um die anderen gar nicht. Die
Fellahin blieben über Nacht im Lager, und in der Frtlh erscholl wieder
der Aufruf des Hateb. Darüber erwachte Häjel, der neben mir schlief,
und sagte: y^Was brüllt der Esel schon wieder? Hat er schon wieder
Hunger?"
Das Fasten im Monate Raraadau bekritteln die Sal&jta, indem sie ^
über dessen Ursprung folgendes erziihlen; ^B
Ramatjan war Muhammads Sklave. Er hatte eine hübsche Frau, ^i
Einst teilten ihm die Leute mit, daß Mol.mmmad eben seiner Frau bei-
wohne. Er trat in sein Zimmer und sah es. Da war Mohammad sehr
erbost über seine Leute. Um Ramadan zu beruhigen, ordnete er an,
daß ein Monat nach ihm benannt werde, und um die Leute zu strafen,
ordnete er an, daß alle Menschen 10 Tage lang im Monate Ramadan
fasten. Da er jedoch nicht bestimmte, welche diese 10 Tage sind, und
die Menschen neue Strafen fürchteten, wenn sie die unrechten Tage
auswählten, so fasteten sie an allen Tagen des Monates RamafjAn.
Oft kommen in die Lager die Nwar. Sie halten sich zumeist
westlich von Begget el-Mzerib im-Rör auf, wo sie in Zelten wohnen.
Ilir Ahnherr heißt Gesas. Die Nwar sagen den Fellahin von el-Kerak:
„Allati soll gnädig sein dem Gesas, der euch zwang, zu arbeiten mit
dem Pfiagstachel, allah jirl^am gesas illi a^abedku ka«Jb el-rainsäs."
Die Fellahin sagen wieder den Nwar:
„Allah möge sich erbarmen des Zir, der euch zwang, Esel zu
reiten, allab jirbam ez-zir illi a abedku rküh el-harair.^
Die Nwar wandern in der Wüste herum, wie bei uns die Zigeuner.
Bevor sie ein Lager betreten, nifen sie von weitem:
y,Beim Leben des Öejh N., *ala tajat aS-§ejii flan",
und das wiederholen sie einige Male. Erst dann betreten sie das Lager.
Gewöhnlich haben sie einen Affen, sa'dän, bei sich. Sie spielen auf
der Handtrommel, lassen den Affen tanzen und schlafen, und zwar den
Schlaf einer Alten, nam nowmt al-Vgüz, und der Äffe legt sich auf den
Bauch und läßt gewisse TOne hören; dann heißt es wieder:
„Schlafe wie ein Mädchen, nam nowmt as-aabi|je",
und der Affe legt sich schön nieder, jing7u!a' t^jjeb. Öfter kommt au
229
P
eine Tänzerin mitj die man Fatüma nennt» Sie tanzt auf einem Seile^
das über zwei Stangentriangel gespannt ist. Unter ihr auf dem Boden
tanzt wieder ein buntgekleideter Mann^ der abn Ka'ase Iieißt; dieser
singt:
^Gott möge dir Glück geben, alliih ju'tio (sie) al-'afije 'alejki^,
worauf sie antwortet:
„Und auch dir, o abn Nä'ase, möge er Glück geben^ w iluk ja-bu
nä ase allah j vC ti n al- a ti j e * al ej k . ^
Manchmal haben sie auch 'jabl, Tamburine, und Matrün, FlOtcn,
mit; dann spielen und singen sie:
„Beim Leben des Sejh N*, wir wtmschen einen Mantel (Rock),
wir wünschen ein Geschenk von dir und werden deiaen Kuhm weiter-
tragen, *ala hajat aä-sejb Mn biddna 'aba' (kibr) biddna *atak w anl^ul
tanak.**
Wenn er ihnen das Geforderte gibt, loben sie ihn überall und
rufen laut, was er ihnen gegeben; wenn er es aber nicht tut, so schim[ilcn
sie über ihn und erzählen seine Fehler, kurz tun ihm Schande an, sana\
Spiele.
Die Kinder, Knaben wie Mädchen, müssen der Mutter bei ihrer
Arbeit helfen. Nie habe ich bei den Arabern gesehen, daß ein Kind
geschlagen wurde; und dennoch gehorchen die Kinder ihren Eltern auf
jeden Wink. Bei den Fellahin hört man oft, wie die Eltern ihren
Kindern fluchen, und nur zu oft antworten die Kinder in gleicher Weise.
Doch sind dies mehr gedankenlos hingeworfene Worte, denn die gegen-
seitige Liebe ist groß.
Das jugendhche Alter liebt das Spiel. Solcher Spiele gibt es auch
in der Wüste genug. Spielend erlernen die Knaben das Stein- und
Stockschleuderu, auch spielen sie gerne Dariih, Hibe uuil Iloraa.
Beim Spiele Dariih bilden die Knaben zwei parallele Reihen, ja-
tarassamü saffejn^ und halten die Hände an den Leib. Ein jeder trachtet,
dem ihm Gegenüberstehenden mit dem Fuße einen Stoß zu versetzen,
wobei sie rufen: diremh, derfüi!
Gelingt es einem, seinen Gegner umzuwerfen, so wii*ft er sich auf
ihn und, flieht derselbe, so verfolgt er ihn und stoßt das Siegesgescbrei
Jüh, jüh^ aus.
Beim Spiele al-Hibö oder ESlad zeichnet ein Knabe einen Kreis
in den Sand, Nun stellt sich die eine Hälfte der Spieler in den Kreis
nnd bildet einen Halbkreis^ während die andere Hälfte draußen bleibt.
Von diesen tritt einer, anf dem linken Fuße hüpfend, in den Kreis und^
trachtet, einem der dort Stehenden mit dem rechten Fnße einen Stoß
zu versetzen. Der Getroffene verläßt den Kreis und setzt sich nieder.
Wenn der hüpfende Knabe mit dem rechten Fnße den Boden berührt,
muß er auch den Kreis verlassen und sich niedersetzen. Das geht so
lange fort^ bis die eine Hälfte gesiegt hat.
Auch das I^oma-Spiel ist beliebt. Ein Knabe setzt sich nieder,
ein zweiter stellt sich zu ihm und legt seine Rechte auf das Haupt des
ersten. Die übrigen Knaben trachten^ den Sitzenden mehr oder weniger]
sanft zu berühren, während der Stehende mit dem Fuße nach ihnen
stößt. Der Getroffene muß die Stelle des Sitzenden einnehmen*
Sind mehrere Knaben beisammenj so bilden sie bei den Terdbin
und 'Azazme zwei Reihen und tanzen Raza*. Sie neigen sich gegen-
einander, wiegen den Körper rechts und links, stampfen mit den Füßen,
klatschen in die Hände und singen chorweisc die Lieder Razza*e oder Salfe:
(Die Ruine) ar-Rabijje hat ihren Mann entlassen,
sie wird (das Gebiet) ad-Dankür nicht nehraeOj
sie nimmt jedoch nur (den Brunnen) e5-Sene|^,
der bringt ihr rote Korallen.
Ar-nibijje t^iUatat
ma tabod ad-danl^ür
mk tahod illa-ä-äene^
ja^tb laha b?ür (sie).
AS-Sejb Sem*un kommt zu tränken
von jenseits el-Biron^
schau ihuj wie er seine weißen Zelte aufgeschlagen hat,
oberhalb von ras el-*Ejn.
Aä'Sejlj sem'ün warcd
min wara*-!-biren
äüfü da^tat bij^ini^
min £6^ räs-eb*4n.
Es-Sejb Sem*ün war ein mächtiger Häuptling am Südabhange des
5alil-Gebirges und wanderte gegen el-Biren ans.
Seit dem Tage, als Kafab zur Herrschaft kam
und die Feindschaft ausbrach,
:^
M
J
231
zog eS'Sejb (Sem'ün) sogleich fort
in die Gebiete von tel'et eHJa^^e.
Min j6m malket rafah
w i^ärat al-*a^^'e
eä-äejji Jörn insarad
fi tel'et el'ha^^e.
U» Maiek ist rebellisch,
und Sem' im will es Gehorsam lehren,
er hat seine Truppen gesammelt
und zieht in ihre Gebiete,
yirbet malek 'aHijö
WÄ Sem'tin lawwa*ha
w lamlam gurildeh
w jimäi fi mtareliha.
Umra 'Akbar flirchtet sich,
daß sie tränken gehen wird bis nach cl-Crajfe
und doch liegen die Tränkplätze von az*Za'k, IJ weife
und al-Bakar ganz nahe.
Umm 'akbar tjnjfe
min wrüd elgajfe
az-za*ak wa iiwölfe
w al-bakar metwälfe.
Habe ich dir, o Gazelle^ nicht gesagt:
setz© dich und wandere nichtj
wir werden trinken Milch von unseren Ziegen
und den Lebensunterhalt Gott anheimstellen.
Mä feulet lak jÄ razÄl
ol^Vd balä mim^a
niSrab leben ^anzena
w ar-rizel^ bid allah.
Wadi er*Rhejbe paßt vollkommen in Länge und Breite
für denjenigen, der die Waffen trägt (als Schlachtfeld).
Wädi-r-rtejbe wäfid-W^ w aH^
la'ejn illi jinl^ol el-mutla1j:ätt*
232
Wfidi er-Rhe{be ist ein ParadieacLeD, tretet es nicht^
es trägt Granatäpfel, welche dem Kranken münden.
Wadi-r-rhejbe ^enajen la tutbinnu
jitnili rummänan mal* um al-*alil minnu.
Fast jeder Knabe versteht die Rbaba und Mal^run zu spielen.
Ar-Kbaba ist ein unserer Geige ähnliches Instrument Es besteht aus
einem dünnen und langen Halse, al-^emal, ^ös^ und einem viereckigen
Bauche, al-kadalj, der oben und unten mit Leder tiberzogen ist, Ibas,
Semäöir tarawa, und in den Holzseiten einige runde Offnungen, ujüo, hat
Auf dem Bauche ist ein dünnes^ kleines Bretteheu^ ra^al, angebracht, und
darauf eine Saite aus Pferdehaar, sebib b^j'^ befestigt, die oben am
Halse au einen Wirbel, cl-marzel, lialal, angebunden ist. Gespielt wird
dieses Instrument mit einem Pai*eb, 'A|em, ^V^^na* Lnbän genannten
Bogen, nämlich einem Aste, der durch eine Pferdehaarsaite gespannt
ist. Den sehOnsteu Klang sollen die Geigen haben, welche aus dem
Holze jener Pflanzen verfertigt sind, deren Blätter von Ziegen und
Schafen gerne gelVessen werden.
Ein zweite» Instrument heißt al-Matrün. Dieses besteht aus zwei
uebeneinander befestigten Pfeifen aus Schilf röhr, welche 6—8 Hieb er,
b^uk, haben. Eine jede Pfeife heißt en-Naje und ihr Mundstück Bint
el-makrün oder Rtäe. Eine einzelne Pfeife heißt ZummÄra oder Sebbäba.
k
Dichter und Gedichte,
Vieles erlernen die Kinder beim Lagerfeuer. Die Männer sitzen
da um das Feuer herum, hinter ihnen hocken die Knaben, die Mädchen
drängen sich bei der Franenabteilnng zusammen, und alle hören mit
größter Spannung zu, wie der eine oder der andere die Traditionen des
Stammes oder Geschlechtes vorbringt, die Genealogien aufzählt, die
Heldentaten der Stammesgenossen preist und sich über einen feindhchen
Stamm lustig macht. Das wiederholt sich jeden Abend. Die Kinder
wie die Erwachsenen hören es zum tausendsten Male, aber sie hören
doch aufmerksam zu und, wenn der Erzähler etwas ausläßt oder hinzu-
flSgt^ verbessern sie ihn sogleich. Oft berichten 3—5 Augenzeugen über
dasselbe Faktum, und dann ist es interessant^ zuzuhören, wie ein jeder
seine Auffassung verteidigt und sich auf seine Genossen beruft. Aber
auch von uralten Begebenheiten findet man bei verschiedenen Geschlech-
233
tem versctiedene Rezensionen» wobei zumeist die Vorfahrea dea te-
treffenden Geschlechtes mehr hervorgehoben werden.
Was die Kinder am Lagerfeuer lernen, das wiederholen sie auf'
der Weide oder auf dem Wege zur Tränke. So lernen ale es auswendig
und kennen genau die „Geschichte'* ihres Stammes oder Geschlechtes,
Nebst solchen prosaischen Erzählungen liören die Kinder am
Lagerfeuer auch allerlei Gedichte, inshesondero die Ka^sajed-Gedichte.
Die lyanide ist eine poetische Erzählung in Versen und hat gewühnhcli
einen bekannten ÄiVer, Dichter, zum Auton Sie verherrlicht zumeist die
Fig. 44. Streit um ilio Autorscbafl eine« Verses.
Ruhmestaten des Stammes und Häuptlings oder schildert einen Schlacht-
ti^. Die meisten lyasAjed haben nur f&r die Zeitgenossen ein Interesse
und geraten in Vergessenheit, wenn diese gestorben sind.
Oft sind solche Gedichte ziemlich lang^ und fast niemals komponiert
sie der Dichter auf einmal. Gewiihnlieh macht er bloß einige Verse,
wiederholt sie seinen Freunden und Kindern^ um zu verhüten, daß er
sie yergesse, und fügt später neue hinzu. Die Freunde oder andere
Zuhörer machen ihn auf die oder jene Tat aofmerksam, die er Über-
gangen hat; nun muß er sie ebenfalls erwähnen und die entsprechenden
Verse an passender Stelle cinfllgen.
Da geschieht es oft, daß diejenigen Bekannten, welche das Ge-
dicht in seiner ursprünglichen Form kennengelernt haben, in einem
234
anderen Lager andere Verse liören^ die sie nicht kenneD^ ja nicht einmal
annehmen wollen, bis sie den Dichter selbst darnach befragt haben.
Oft ersetzt der Dichter seihst einige WortCj ja sogar ganze Verse durch
andere, die ihm besser gefallen, die aber andere nicht kennen nnd oft
auch nie annehmen. So hört man von der I^jiside nicht nnr eines toten,
sondern auch eines lebenden, ja sogar anwesenden Dichters melirere
Rezensionen, die der Dichter alle für sein Eigentum anerkennt, obwohl
sie oft, was Länge nnd Reihenfolge anbelangt, stark auseinandergehen.
Wenn solche Gedichte heim Lagerfeuer vorgetragen werden, und der
Fig. 45. Streit am die Autorschaft mnea Verses.
Dichter nicht anwesend ist, streiten oft die Anhänger der einzelnen
Versionen darüber, sprechen den oder jenen Vers dem Dichter ab und
weisen denselben anderen zu (Fig. 44^ 45). Verschmelznngen von
Versen verschiedener Dichter sind insbesondere dann sehr leicht, wenn
sie dieselbe Silbenzahl nnd denselben Reim haben, obwohl sie ganz
verschiedene Begebenheiten besingen. Dabei werden die Personen- und
Ortsnamen durch andere ersetzt, und der Diebstahl ist fertig.
Wenn der Dichter seine lyasidc zu Ehren eines Stammes oder
Üäuptlings vollendet hat, so begibt er sich zum Altesten des Stammes
oder zum Häuptling und trägt sein Gedicht feierlich in einer großen
Versammlung vor.
Als Dichter sind berühmt bei den §ljÄr:
''Ajeä al-Kdebi von den ÖarÄrät; er starb ungefähr 1890;
5a] af ad-Da'6^at von den SarArät; er starb ungefähr 1870;
Muhsen el-Hazzali von den ^Aneze;
el-Wdejhi von den Samraar;
Nimr el**Adwän von den *Adwän;
Midwed el-IIrej§a von el-IIrejäan (§feur); er lebte noch 1901;
abu-1-Kebajer von den Sararat; er lebte noch 1901;
ar-Ruiedi von den Sararat; er lebte noch 1901;
at-Trejbän, einer von den Handwerkern der Sbür, sane' min sunna^
e.?-?bür;
Ma'ärck von den Sarärat; er starb vor vielen Jahren;
Et'ejs von den Saränit; er starb efewa 1895;
al-Amfimi von den Sariirät; er starb etwa 1885;
al' Abrät von den Sarärdt; er starb 1898.
Bei den Sa'idijjin:
Hleyel el'E'mawi von den Daräfke; er starb ungefilhr 1892.
Bei den 'Azazme:
*Ajd ibn Nweser al-Farhäni und Swelem abu 'Arküb^ der ungetabr
1894 starb.
In el-Kerak:
Sliraan el-E'inäwl; starb 1890;
^tiinem el-Halasa; lebte noch 1900;
Heläl eI-Ma*ani; lebte noch 1900.
Bei den Saräi*at:
'OUat eS-Sä'er; starb 1891;
al lyde'i; lebte noch 1900.
Bei den Tij4ha;
Swelem ahn Hadddf; starb 1899;
abu *Arkub von den 'Azilzme; lebte noch 1902;
abn Nweser von den 'Azazme; lebte noch 1902;
Siilem at'T^rejni von den Leuten^ |i:owm, des abu Nsdr; lebte
noch 1902;
abu Hnbejza von den l^^derat.
Die l^a§4yed-Gedichte werden meist in Begleitung der Rbäba vor*
getragen. Der Sänger rezitiert die einzelnen Verse derart^ daß er mehrere
236
Silben verscbluckt, die wichtigsten Namen herausschreit und betont, die
letzten Worte im Fistelton hebt und in die Länge ziehtj welchem Vor-
gange er auch die Töne seines Insti'umentes anpaßt (Fig. 46).* Die Zu-
hörer wiederholen gewohnlich das letzte Wort. Man ist an diese Art des
Hersageus der I>^aj^ajed so gewöhnt^ daß man nicht imstande ist^ eine
IjLa^idej die man doch auswendig kennt^ in gewöhnlicher eintöniger
- m
Fi^. 46. Ein Si'er-Dicliter mit der Rebiba*
Weise vorzutragen. Dieses beobachtete ich oft, wenn ich ein Gedicht
aufzeichnen wollte, und der Sänger deshalb die einzelnen Verse langsam
Wort für Wort aussprechen mußte. Er blieb dabei oft stecken und mußte,
wollte er sich die Fortsetzung ins Gedächtnis zuillckrufen, wieder und
wieder vom Anfang an singend zu rezitieren beginnen*
Ich notierte folgende ^fasajed (Bruchstücke), wie ich sie eben ge-
hurt habe;
Mhammad ibn Smejr, OberhUuptling der Bell>äwijje, dem Ober*
häuptlinge der ^{i^Tj als sie eich 1893 dem Vordringen der tllrkischen
Regierung nicht widersetzten:
237
i. Das Gebiet, das vom Safran staubig ist^
dessen Bevölkening über Nimrin wobnt,
2. gebet es auf und tiberlasset es dem Geheul seiner Wölfe!
Scbitmet eiiclij ihr habt eine Schande verdient groß wie IJawr?in!
3. Fürwahr, ihr solltet es mit europäischen (Gewehren) färben
und ihr bliebet auf den folgsamen (Pferden) mit untätiger Rechten.
4. Es- Salt muß folgen und es bleibt daselbst kein Freiheitssinn.
Deine Belka' übte Verrat und richtete die Zelte der 'Adwän zugrunde.
5. Deine Belka* soll ihren Untergang nicht so rasch unterschätzen,
denn wer föllt unter die Karbatsch-Peitschen, der bereut es — »
G. Und dein Feudi! Er gewährte keinen Schutz seinem Nachbar;
ich furchte um deine (Ehre) wegen des Geheimnisses^ das bekannt wird.
1. Ad-dire illi min za*faran turiba
illi ahalha fol^: nimrin l^uttäu
2. e^fü w halKiha ti'awan dijaba
efesü (sie) b^ssejtu bassütan kubr hawran
3. ta^t^n 'alejku bibfarangi lufJ^iba
w entn 'ala-t-taw*jit talljin ebSmitn
4. aS'Salt tii' w la jablva bih tilaba
belknk bajjiat w-abrabat bet 'adwan
5. belljak lÄ tuzhi serfan b*iraba
illi waka* tabt abkerabig nadmAn
6. w feudi k illi mü a'mau fi-1-genaba
baufi *alejk min abmurabba illa jabäu.
Zur Zeit der ägyptischen Invasion besetzten ägyptische Truppen
in ebKerak die Festung cMsaVa nebst dem Viertel der Christen und der
tfja'. Die Kerakijje rüsteten zu einem Aufstande, und ihr Ober-
häuptling Isma*ll ließ folgendes Gedicht verbreiten:
1. Was meinst du, o Isma'il,
die Kegierungstruppen beschimpfen uns,
2. waa meinst du, o Ismail?
Er sprach: Haut die Regierungstruppen nieder!
3* Was die Abteilung in der Festung betrifft,
verbarrikadiert das Tor der Festung;
4, von der Abteilung im Viertel der Christen
lasset fließen das Blut ihres Anführers Entjamj
5. die Abteilung in deinem Viertel, o Isa<Ji,
lasset die Leber ihres Anführers Ixäsem braten.
238
1. Wei räjafc jÄ*sma'in
ed-dowle kämu jasibbuna
2. w6ä räjak ja-smä'ia
^äl ed-dowle edbahüna
3. ilH fi gwat el-kafa
jfi bab el-t^ara siddüna
4. w ilU bidar cn-niisräoi
dämm cl-eD<Jami erbe^üna
5. w Uli bidiirak ja V'a<}i
ja kibde tasem äawwüna.
Swelera abu Haddaf sprach voq dem Siege der Teräbin über die ^
Tijäha und el-Gebarat:
1. O der du reitest oben auf dem gebogenen Rücken eine^ Abgemagerten,
dessen Bauebtianken infolge des Marsches gefaltet sind^
2. grtiß' mir *ld und *Awde,
bring' mein Wort weit zu den Kejsijje:
3. Al-TJsi soll euer Wasser und al-Gebal euere Weide sein
und bei aä-Seri'a soU euch keine Stätte bleiben!
4. Vor euch steht Saldara, der Bändiger der Ehrlosen,
wie die Zeraba bei den 'Arabern berühmt.
5. Frage die Töchter Brejrs, was geschah bei el-Gurn,
als euere Reiter ihre Unterwerfung anboten den berühmten (Teräbin).
6. Die 5anagre vergaß ich nicht,
ihre Lanzen sind mit Vipergift getränkt.
7. Verwehrt ist euch der Friede, ihr werdet ihn nicht erblicken
8. es sei denn, daß der Wolf beim Sämer-Tanze hüpfen,
und daß der Strauß den Schakal säugen wird.
1. Ja rakiban folc r^gen mufjammar
sitan batneb min as-safar matwijje
2. sallem li *ala *id wa Wde
wa^sel kaL^mi rad 'ala-l*kejsijje
3. al-l^isi mäku w ab^ebäl mafläku
wa lä zall Icjku ala-s-seri a niye
4. kiddämkn saldam eiizäm al-^äjeb
zej az-zeraba bil-*arab masmijje
5. es'al banät brejr bil-gurn w^§ sär
wa l>jidku4^at *ala4-masmijje
239
6, lianägraten m& nasithom
haräbhom @amm al*afä" maslviye
7, jihram 'alejku as-§ulh ma teäüfüh
8, üla-d-dlb jirza* bia-sämer
w illa-n-na'lLme tarda' al-wäwijje.
0alaf al-Iden voa den Sa'lÄn gegen die ^^nr, fi-s-Sbur:
1. Errichtet sind die Kriegszelte über cl-Libben^
schmachvoll gebuDden siod die durstigen Kamele in el-M^atta.
2. Sie setzten das mit Federn Geschmückte (Mädchen), als Schmuck
auf das Schöne (Kamel),
die Tochter der Häuptlinge schlägt es an die Schläfen mit dem
Nasenriemen,
3. 0 Rumejh, schmählicherweise von den leichtbeweglichen (Kamelen)
blieb euch nichts übrige
von denen mit breiten Nasenflügeln und hohen Hockern.
4. 0 Rumejh, wenn nicht der Verrat^ so seid ihr gar nicht schlecht,
die Normen der Kriege und daa Zartgefühl für die Menschen (ist euer).
5. Es entzündete sich das Schießpulver aus den Händen der beiden Reihen
in den langen Büchsen, welche die festen Knochen brechen.
6. Es sprengten (die Reittiere) an den verlassenen Blond bärtigen davon^
sie überholten die Schamhaften mit den blauen Tätowierungen*
7* Munäwar und Täha und die acht Berühmten,
ihr Töter befindet sich nicht im Zustande der Sünde.
1, Binjan bujüt al-harb fowl^ al-lebäben
äikhan tu*akkal bil-m§atta ma^ami
2, hattu halijct ar-ris zenan 'ala-z-zen
bint aä-Sujüb ta^adrn bil-bazämi
3, ja. rmejh äikhan an-nig ma-lku *akab^.n
kanf al-ljusüm w nabijät as-sanami
4, ja rmejlj law lä-1-bowli: mii-ntu radijjen
Ijajd aHjurüb w §abbaku li!-adami
5, tär al-emzejbelj: min kfüf al-farilj:en
bimserbaten jalj:Rem mattn al-'azami
6, akian bsukr a^-öwareb mu'ejfen
ta'addü al-iiafrüt zurlj: al-awädmi
7, muniwar w Jäha w at-tamän al-musammön
dabbähom ma hu bhal al-atami.
Ein gweti:
K O Reiter, dessen schneUer Ritt nicht abnimmt^
da brichst tod Js^ähira bei erster Morgendämmening auf;
2. wenn es oben anf al-Me^reb anlangt, beschleunigest die Bewegung,
dn beobachtest die Qaellen ('ujdn Mnsa), welche wie Lampenlicht
erglftnsen,
3. bei al-Mi^Il^e ziehe den Banchgilrtel des Reitkameles an,
es begegnen ihm die Pfade der Pilger^ welche genau abgegrenzt
scheinen.
4. O wie riele mit der Nafile- Pflanze (bewachsene) Niederungen es
durchquert,
als ob es beladen wäre mit Verzagtheit und nicht mit Mut.
5. Von Nabl reitest du fort, nachdem du getränkt hast dein darres Tier,
und es begegnen ilim Pfade, wie mit der großen Schere zugeschnitten.
6. Du gelangst nach el-*A|^aba, wo nichts zu verladen ist,
und es begegnet ihm das nördliche Jitm-Tal, und du gehst zu Faß.
7. Du gelangst zu Zelten^ die lange Reihen bilden,
o wie sie streiten um den Gast mit dem Seheidungsachwur vom Kopfe.
8. Du gelangst zu Mbammad (ihn Gad, Häuptling der 'Alawin), der
tthnlich ist einem unversiegbaren Brunnen,
und zu seinem Volke, wie sie bei den schön gearbeiteten KaflFee-
mörsem sitzen.
9* Ihn Gad befriedigt jeden, der bei ihm einkehrt,
seine Kaffeebohnen wälzen sich auf dem glühenden Rostlöffel;
10, (er ist) der Wolf von Gde[jed, (wo er großen Sieg errang, so daß)
er reichlich füllen konnte mit seiner Beute
eine große Tenne, und dennoch machten Drescher (Gäste) die Tenne
leer.
11, 'ArAr (Häuptling der yw^tat ihn Gazi) gleicht dem Morgenstern,
wir beobachten sein Feuer,
er bedeckte die Männer der Manädir (*Atawne) mit Schmach,
12, 'Al(*JÄ (ein Tllluptling der ^Jwetit) ist wie ein Panther, du hörst
wein Gelirüll,
er iK'HnhUtzt ihre Zurückgebliebenen am Tage der Niederlage,
18. Der Hirt der Grauen (Salem ihn pijab, Kriegsherr der ywetat) be-
frirdigt jeden, der zu ihm kommt,
er ufdim ihren (^der 'Atawne) Frauen die Beute, während sie im
Imger saßen;
241
14. er sättigt die Vögel f!er Wllste und er sättigt die ilim Gleiehen
(Wölfe = IJijäb ),
er sättigt die Vügel, indem er herabfallen läßt die Köpfe der Be-
siegten.
15. Ibn Ila^id, dessen Kriege sonst voller Schärfe waren,
seinen altbewährten Freund bekriegte er, u wie (ist das möglich),
0 Leute?
16. Und heutzutage lebt er wie ein Sckutzgenosse, nichts Schönes wird
von ihm erzählt,
und wenn er auch Preis bringt, ist er an Ehre gebrochen.
17. Die Kraft zwischen Ma*rin und at lafile (repräsentiert) er ('Arar)
und er ist der rechtmäßige Häuptling über alle Geschöpfe.
18. Die Kinder des Saldam (Teräbin) (lagern) bei den Toren der
Getreides tu dt (Gaza),
ilire bewaffiiete Reiterei! die frißt die Menschen!
19. Sobald sie den Kufer vernehmen, kommen i?ie zn dir im Galopp —
wie manche lassen sie sich niederlegen ohne Kopf!
20. Meine Stammverwandten (lagern) bei den Toren von Medtna,
wie viele tränken sie mit der Bitterkeit ihrer Zähne (Lanzen)!
21. Lob sei Gott, ausgebreitet sind wir (in unserem) Stamme
von Ägypten bis micli Syrien und bis nach den Gebieten der^Abbäa,
1. Ja rakeb illi ma twana dömtle
min raasr tisra bil-figari w aladmas
2. in tall ^abmekreli tezajed gelilo
tar a *ujtin kanhenn (Jaw mikbas
3. 'abmälhe karreb ebtan hegine
w lalkiu driib al-häg^g henn dar bikjÄs
4. ja kutr ma jitta* rijäi an-naflle
kannu nikaj^jel bihfabtf w lä bÄa
5. min nati! tifidor ba*adt trawwi Tamile
w lal^u driib mwasijatan bimifräs
6. telti I-'al^aba *akbe bila mkilc
w hiku al-jitm as-Semali w da w was
7. telii bujütan nazele bitlawile
ja rh'ilhom *a-i}-*Jejf tatan (sie) min ar-rAs
8. telfi mharamad lown 'edd an-negÜe
w rab'u *a-zön al-ma'i\mil gilläs
ibn g;Ad miiiwedd alli ji^n h
bennii jitakalleb ^a-khalib raibiuas
dib al-i^dej^jed muljasbiiii bil-iiiak!le
ufurnan kebiran w liabbat ab^urn darms
Vrar lown ao-iiiw;iim nirlpib Wile
sawwa *a-zeliB abinanad»r birg^as
'ateji5 iniü an-iiimr tisoia* ÄehSre
hu hämi-ktniora jowm al-anl,iäs
ra'i abmleba* minwedd alli Jigi le
^alla* waiajähoui "^ala-d-dar t aUtas
juäbi* tu-jur el-barr w ju^bi* metilo
w jusbi* twjüran niawke' rfis al-at'as
ibn rasid alli harabii tarire
hfirab siddik al-gidd hu kejf jü uas
al-jowm tanib w lä ba'adn ^eniile
law innu jigib abbarad maksür Dowmaa
al-'ezz ben ma^in hu wa-t-t<i^file
w äejban V-kull al-mablajek bikjäs
'ejäl fialdam 'a-bawab abmekile
w ja bejlhoin du^gän hi täkel an-nas
launu same'en as-sajeli je^^iuoak debile
kam wahedan ballidi jirl^od bilä ras
ejal *ammi 'a-bawiib al-medine
kam wabedan jisküh min murr d-ajraa
ab ha med lülali wascln abkabile
min masr la§-säm w ladjar Vbbas.
Autor unbckaunt (>*5b^i')-
1. Ich hinterlasse dir^ o du kietielsteimge Straße den Auftrag — täusche
mich nicht,
melde den Herdeo, die zur Tränke gehen nach al-Bze'ijjc:
2. O die ihr deu Helden suchet, er liegt friseh gepflückt bei uns,
es tötete ihn der Feind^ während er seine Slammgenosscu verteidigte.
3. Ich bin die SamsaiTihan -Blume, ich bin die edle Rose
und der Gegner pflückte die schOnen Rosen meiner Wangen ab,
4. wie die jungen Kamele die Köpfe der Kräuter abpflücken;
wenn ich sterbe, so begrabet mich auf dem Kücken von 'Alijje.
243
L Ana a-wmk ja Ijatt al-hasa la tirurr bi
'allem \}ir(ih wäredto al-bzc'ijje
2. ja mdawwerio *n-föres Im t^'ii'j *eiidana
tatala 'edw bintisarib al-mwätniye
3. ana sams ar-rihan ana wardet el-*ala'
w a^-fjidd tafaf ward ttaddi'Zzalujje
4. kaina tiktaf aMuran rus al-Vsajcbe
in mitet edfenüni fok zahr el-'aliye.
1,
2.
3,
4.
5
6.
7.
8.
9.
10.
IL
12.
13.
Autor unbekannt (Tijaha):
Es sang ein Jüngling^ deasen Geiste die Trennung vorschwebte,
in der öden Wüste, o Geschöpfe Gottes 1
Eine lange Palme weitreichend mit ihren Zweigen ,
du hast sie nicht erblickt in der Anpflanzung der Beduinen;
dicht aneinander sind ihre Uattelbüsehelj und gereift ihre Datteln
wie DamaskusUpfel wohlriechend und süßer als Granatäpfel.
Ihr Kopf ist der Kopf einer Taube, und kein Zweifel,
du wirst sagen: eine furchtsame Gazelle in der WUste;
und ihr aulgelüstes Haar — nie hast du seinesgleichen gesehen —
fällt zur Erde bis an den Vorderteü der Füße.
Ihr Gesicht ist wie der VolUnond am Tage seines Aufganges,
übertrifft denjenigen, den man nennt den Neumond des Öa'ban.
Was die Augenbrauen anbelangt^ sie sind hochgezogen, Lob meinem
Schöpfer,
Lob meinem Gott, o Geschöpfe des Barmherzigen,
Ihre Augen — sag — ihre Farbe sei die des Meeres,
mit einem vollen Blinzeln über den der Wangen.
Doch ihre Lippen — nie hast du ihresgleichen gesehen —
wie Damaszenerschwert oder der SchUlger von ITorcsan,
Ihre Zähne, — sage — ihre Farbe sei die der Hagelkörner,
du wirst sagen, das sind Perlen, eingefaßt in Korallen,
Sie liat einen Hals wie der reine Kristall,
wenn sie trinkt^ so kommt das Wasser aus ihm zum Vorschein.
Und ihre Brust, Papierplatt — sage — sei ihre Beschaffenheit,
zarter als das, woraus man den lyaftän verfertigt.
Der Baucli, mit Gold ausgelegte Seidentiilten^
kein Kaufmann besitzt solche im Laden.
244
14. Und erst ihr Nabel, eine Au von Sahne,
der ist mein Ruhekissen, wenn der Schlaf wohl tut;
15. und ihre Waden, Lob sei meinem Schöpfer,
Lob sei Gott für die Form der Beine.
1. l.{anna sabi lawwah el-ben b^tru
fi ma^halen ja bul^at ar-rahman
2. nahla tawila w sajeha bi^rüdha
ma äufetha fi rirsat el-bedwan
3. danat l^anwanha w istawat tamrha
tuffah öami ahla min ar-rumman
4. rasha ras el-bamäm w la budda
tljLÜl razal fi-1-bala' ^iliän
5. w äa*arha-l-musbal ma ra'et wasaftu
niurbi 'ala-t-tara labadd aj^dam
ü. wagha kal-badr jom tuliVih
jipleb 'ala-1-musammi heläl äa*bän
7. amma-l-hwag;eb *al subban baleki
subhan ilahi b^H^at ar-rahman
8. 'ujünha-1-bahr kul lonhom
biramä wafi *ala-l-bdud diblan
ü. amma Safajefha ma ra'et aw§äfhom
sef dimiö^i w illa ^arrab borcsan
10. isnanha liabb el-barad liul lonhom
tjyül lulu* mubalate mary;än
11. *aloha ru^be ka-l-bannür es-sati
in saribet el-moje minha tban
12. w sidrha t^lb el-wara|^ ^\i\ wa§aftu
an'am min illi jinäarel tsuftan
13. el-batn t^yjän el-harir muzarkaäe
ma b^zha tay;er fi dukkan
14. w läken es-surre rotje min ez-zibd
hada mar^adi lamma jtib cl-manam
15. w sabwet rigleha subhan häleki
subhan ilahi bill>et es-sikan.
Mhejsen aa-Öarari liebte ein Mädchen. Er war jedoch arm und
konnte keinen Sijäk bezahlen, weshalb ihm das Jlädchen verweigert
wurde. Nun erfuhr dies sein Freund IJalaf ad-Da*ega und riet ihm,
das Mädchen zu entführen. Seinen Kat kleidete er in folgende Verse:
245
0 Boiter der Roten (Kamelin), die von frischem Gras fett ist^
deren Flanken voll sind, deren llöeker einem Steinhaufen gleicht^
2. die da abweidet bunte Blüten, welche mich wie Blitze bleodeu —
Gras des Plejadenregens^ auf den Abhängen zerstreut.
3. Lege den (weichen) 'Akeli-Sattel an und befestige ihn auf der Un-
ruhigen
und entziehe ihren Hals dem Einflüsse des südlichen Shejl- Stern es.
4. Iljpf^ Augen lodern wie die glühende Rada-Kohle,
sie ist eine fünfjährige Kamel in ^ welche die festesten Sattelgurte
reißtj
5. wenn sie ihre Vorderbeine ausstreckt, so eilen diese um die Wette
- — verzeihe o Gott — mit den zartesten Tauben,
6. Sie ging noch nicht herum mit dem ersten säugenden Jungen als
vierjährige Kamel in,
und esi leckte sie nicht das einjährige Junge am Tage des Ent-
wöhnens.
7. Was ist es denn mit Mljejsen? Er hat mich so hin gerissen j daß
ich an meine Sippe nicht denke;
die ihr (ihm) diese Nachricht bringt^ lebt wo!d ihr und er!
8. wenn mich seilest mein kleines Kamelchen zum Lieblinge brächte.
Nimm den Stock^ herrsche sie alle insgesamt au
9. und schlage die f Mädchen), welche in einzelnen Zelten sitzen und
(ihre) Zelte, und schilt —
nur über das nicht, in dem sich versteckt die Verbotene —
10. mit der Ma!)ikantin (Büchse)^ die mir mit dem stinkenden Speichel
ihres Mundes zur Beute hilft,
und die auf gewisse Beflügelte ein sicheres Treffen hat.
11. 0 Wunden meines Herzens! So oft ich sage: Heile mich!
reißen sie wieder auf die mit Indigo Blautätowierten;
12. es Heßen mich in die Zisterne herab, die mich nicht herauszogen,
und ließen die Vögel der Wüste meine Knochen abnagen;
13. die Weißen (Frauen), o hätten die Weißen mich nicht fassungslos
gemacht !
auf iiiren Begleiter wirft man Verdächtigungen*
14. Die Weißen haben schon früher als mit dir mit meinem leichten
Verstände gespielt,
so daß mir in den Doppelreimen der richtige Ausdruck fehlt.
15. Der triftigste Rat hei uns fordert mich auf:
ausgedehnt ist die Steppe zwischen Ägypten und Syrien.
246
1. Ja rakiban liamra' min al-*eSeb tabni
bcjr ad-dufilf mrog^iman bis-senämi
2. tar'a zahar nawwar barl^an g;edabni
*e§b at-trajja 'a-r-raharik zami
3. liott al-'ekeli w o^rubo folj: zabni
w efret nharha ^an sehejl aJ-jemani
4. *ujÜDha g;amar el-ra(Ja teltehebni
g^id'itan takta' maten al-Iiazämi
5. lan öawal.iat dar'anha w ektarebni
istai'fer allah ma* rafif el-t^amami
6. ma dara^at ma* awwal ad-dod libni
wa la lassaha-l-mafrüd jöm al-fatami
7. wejä bäl mhejscn dün rab*i g;edabni
ja gabin ha-l-*alem dimtu w dami
8. lan kan dodi Ial-l,ibajjeb jeg;ibni
l)od al-'asa w derheä lihenn at-temami
9. w-ahta lcu*üd el-bejt wa-I-bcjt wa-bni
lejr alladi tacjifi 'alejh el-harami
10. ma* mutribe taflat fummha tisebni
wa 1ha ^ala ]\a\\v al-m^enneh marami
11. ja grüh kalbi kull ma a^ül (ibbni
juVllihenn bin-nil zurlj: al-waäami
12. dalani fi-l-bir min la g:edabni
w balla tujiir al-^aw tanhol *azami
13. el-bifj rejt al-bifj ma jirtag:ibni
rafikhenn jirmau *alejh at-tahami
14. al-bii kablak bi*okcli la*ebni
kcn ajilafni ^an matani kalami
15. ar-raji al-aswab ^endana jintadibni
erafa^ige ma ben masren wa sami
Terabin, Autor unbekannt:
1. O du Reiter einer Fuchsstute mit gleichmäßigen weißen Malflecken
an den Füßen,
welche dem auf der Wage geteilten Golde gleichen
2. und umgeben die zierlichen Hufe wie Fesseln;
wenn sie anstürmt, gleichen ihre Ohren den Flügelfedern des Adlers,
3. und ihren Schweif kann man mit zwei Spannweiten nicht ausmessen.
Es ruft ihr zu aus Furcht vor Straucheln der Reiter,
247
4. iiml iri[^\ auf ihr einen Silbel^ der sieh von seil »st aus der Scheide
nieht heraus zieht
und eine Gefrllßige (Lanze), die auf die Flanken stößt
5, und trägt auf ihr eine Doppelpistole^ die immer geladen ist,
die nicht losgeht, außer auf seinen Druck — und nicht heimtrickiseh,
1 . Ja rakihan Sakra* ehgalha twalli
mit! ad-dahab lanno tsallef bimizän
2. "vv jidir fi z4n el-hwafer el.igalli
wa mfazze*e adänha riä 'ekban
3. w delha § ihren ma jilhakenni
^^l^i lata min hof *aträt Iiassan
4. w jinkol 'alejha sejf ma jistaeelli
wa mgarrezen jinhaz min fok al-emtan
5. w jinkol 'alejha göz el-wezir ehmsalli
mä jitia* illa ^i-natiho w Ik dulian
Es sprach at-T^rejoi ibn Seilern über el-Whedi:
1 . O der du reitest ein edles Kamel, das bis zehn Tage ohneWasser aushält,
von dem sich kein ähnliches findet im Gebiete von el-Färe*,
2. (es ist wie) ein Segelschiff, das sieh bewegt auf hoher See,
ein Segelschiff, das ausgebreitet hat die dünnen Segel,
3. zum Whedi tiberbringe meinen Gruß;
unter ilmi ist eine Sehimmelstutc von wunder htlbschen Vorderfüßen^
4. und sctiau und halte an^ am Tage wenn sie einherkommt —
und er findet keinen Käufer, falls er sie verkaufen wollte,
5. Die Whodat stammen von IJosejn ab, o Fürsten,
und alle Araber folgen seiner Klugheit
G, Vor dem Manne von guter Herkunft fürchte dich nicht,
er kennt keine ungeordnete Verwaltung.
7. Fürchte dich nicbt^ außer vor einem gemeinen (Bastard),
der keine gerechte Veirwaltung kennt.
li^al at-T^rejni ibn Salem fid-Whedi:
1. Ja rÄkeb cl-hurr el-'a.sari
w la lu mtal ti bilad el fari* (sie)
2. safine safarat wast el-bhiir
ßafine t-ilakat kil' er-raiV
3. Vl-whedi baller sahimi
tahtu selide w bijra'e badi'
248
4. w §uf w l^ef jom innha ta^bel
w la lu Sari biddu jabf
5. w l.iodijje hosejnijje ja umara'
w kuU el-*arab lihikmatih tati*
6. salieb el-a?l minnu la tbaf
illi la bakam b^kme §anf
7. w la tbaf illa min el-g:i*adi
illi la bflkam hiknic Safi*
Es sprach at-Turejni ibn Salem über Sliman ibn Amer:
1. 0 der du von uns reitest auf einem fetten Kamel
und drückst im Sattel den Sohn eines Sa'tdi-Kamels
2. Folge den Linien der Straße, tritt nicht auf die Brachfelder!
Es soll es führen die Spur, auch wenn die Reise lange währet,
3. bis du anlangst zum Sliman, dem vielberühmten Quellbrunnen,
zu dem in Masse trinken kommen die Eisennagenden.
4. Sliman, hohe Burg über den Burgen,
sein Blick betrachtet die Nähe und Ferne.
f). O Retter der Überreste einer Truppe und Salz bei Rachedurst,
und der den Schrecken den Reitern einflößt,
ü. wie der Adler, wenn er sich stürzt, einen Stai* erkennend,
0 der im Sattel fesselt den wütenden Habicht!
1. Ja rakiban min *endana fol^ randiir
w muklefan bil-kiir walad es-sa*idi
2. etdi b^^tit ed-darb la tatla' el-bür
ikadu el-kat' law kAn masii ba idi
3. telti 'ala sliman ja *edd mabbür
jatawaredannu mukarricjat el-hadidi
4. sliman ja kasr Vili 'ala-l-k!j;iir
nazartu tasiif kirb w ba'idi
5. ja himan *akab el-^im* w melh bitür
w jatawa"ed el-fursan minnu wa'idi
6. mitl el-'akab in b*^t *aref zarzür
ja mu^idan fi-s-ser^ sakran kabidi.
Es sprach, kal, Sa id abu Hammüdi über *AiJuti abu Hasan :
1. Ich wünsche dir guten und glücklichen Morgen,
0 Vater IJasans, du mein Begehr und mein Wunsch!
249
2. Du hast ein Gesicht wie eine Lampen die leuchtet in der Finsternis
zur Nachtzeit, in tiefer Dunkelheit.
3* Wenn mi dir ein Armer koinratj der deinem Lager zueilt^
sobald er dein Antlitz erblickt, gelangt er zum GUk'k.
4, Du schenkst Geschenke von Gold und bestem Silber,
dn schenkst Geschenke von Reitpferden und edlen Sa'idi-Kamelen.
5* 0 der dn dich wohltätig erweist den fremden Hirten in den Jahren
der Unfruchtbarkeit,
0 der du dich wohltätig erweist den Reisenden und den zar Tränke
Ziehenden,
ö. dein Rohm gelaugte zu den Griechen und dem Gebiete von er-Rha
und erstreckte sieh auf Bosra und ebenfalls anf Bardad;
7. ich kam zu dir, als mein Reittier zugrunde ging,
als meine Leber, o FUrst^ zerplatzte,
8. Ich kam zu dir auf einer langen, abgemagerten Kamel in,
und nichts schadete ihr von mir, wie die weite Entfernung.
d. Ich lobe 'Ajjuti? euren Ftlrsten, euren 8ül|an,
mit Aufrichtigkeit, Würde und Eifer.
10, Ich lobe Abu Hasan, den Fürsten eures Gebietes,
und wie %*iele Hymnen haben über ihn bereits die Dichter gesprochen !
IL Ich lobe die Araber (Beduinen) alle insgesamt^
denn die Letzten von den Letzten sind doch Fllrsten.
L A?baht bil-[iejr w al-as*adi
ja-bu hasan jü munjati w mnradi
2. ilak wagh kal-mishah jurlawwi rt-d-duga
fl gunh lelen jamil^en bisawadi
3. in agak fakir mu'assiran limn«azelak
lamma jara waghak janal el-as'adi
4. tu*lid-^ata dahaban w ahsan fudrja
w tu'tid-'ata hejlan w ibl sa^adi
5. ja mukrem et-(arra^ fi snen el-mabal
ja mukrem es-safiFär w al-warradi
6. sitak wasal er-rüm w bibid er-ru!ia
w *amm *a bosra w kada bai'dadi
7. agitak lamma tlefat matyti
lamma öakkat ja-rair akbadi
8. a^^itak 'a-naka t^^wile mudammare
w la (Jarraha miuni sawa-l-aVadi
250
9« amdal.1 *njjufi omirkii 8iil|j\nkti
bis-8ul.i]i vv al-'adl w al-awkÄdi
10, amdat abu liasan Se^ biladku
w kfim l^Mat el-&ii'ra* fih en^ädi
IL amdah e)-'arnb gumle gamfan
w dün dun eddün liija sijädi
Eine IJa^ide kann auch zum Spottgedichte, he^w, werden. So
kam TJalifet at-1a.Ü^i' ^on Wlid *Ali (^Anezel zum Hauptlioge Ibn Brejk,
dem zu Ehren er eine lyastde gedichtet hatte* Ibu Brejk belohnte ihn
jedoch nicht, und so „warf auf ihn^ der erzürnte Dichter folgendes
Gedicht:
1. Ibn Brejk, wenn er kommt, schwätzt mir alles Mögliche vor,
windet sich, wie sieh windet der Schweif des „Gott mit uns"^
2. läßt ertönen Liige liber Lüge,
sein Verstand läßt nach, o Mann der Güte und Sündel
3. Wenn er sich umgürtet sieben Waffen nebst dem Rüstzeuge,
wirst du Sögen, es sei ein Rammler, den die Niederträchtigsten in
die Flacht jagen,
4. oder ein Mädchen von Leuten, die zahlreiche Kläfler besitzen —
o wie rageli stürmen sie zum Angriff — wenn das Schaf blockt!
5. O den schonen Liebling I f^s fehlen ihm die Vorderzäbne,,
und seine Schläfenzypfc sind zusammengeflochten mit dem Haare
des Hinterkopfes*
L Ibn Brejk w in lata hagb'#'^oi
jilwi karaa jilwi danab Vwd billnh
2. zai'ziv zir muzarxarani
jihem *ayu ja fatalgüd w abaljta
3. in ibtizam bscba' al-'edad w al-aw^tni
takül kirman mhärebinu danaja
4. bint ar-rubü' alli Hhom laglagani
jA, sor' fez^ethom in barrat a§-5a'
5* yX Sow^L j'^rwen äaleU illu tanani
w ^rünu muVkkafe ma* emVafa'
He^w (Sljür):
L O junger Mann, bring das Reitkarael her,
leg den Sattel auf die stolze Kamelstute*
251
2. Wir zogen ostwärts gleich uiitchtigen^ auf drei Ilauptstangen er-
richteten Zelten
und wandten uns gegen Westen gleich zerlumpten Wassersuehern,
3. Die Zwei, ivelche feige flohen,
machet sie zum Gegenstande des Schimpfes.
4. Der Eigentümer der kurzatmigen Fuchsstute
floh, öo daß ihm der Mantel flatterte;
5. der Bart des Rbaj^je« ist lang
gleich dem Schweife eines scheuen Kleppers —
6. wie die Staubwolken der Fellahinj
wenn sie zum Bache trinken gehen;
7» er leert die große Schüssel Burrul^
selbst wenn ihm die rechte und die linke TTand abgeschnitten würde.
1. Ja wahid denni-d-delül
^mrrelj min fowk ad-dejjule
2. äarraliua bujütan metalit
raiTabna mitl as-saramjile
3. al-etnen alli-örodii
battuhom kowm ar-radale
4 . ra i-ä'Sakra'-I-malli iifa
kawtar w al-^el^La tibrale
5. labjc liiaye.H tawtle
ja del el-kdiäet al-'atale
0. mitl zwal al-harratin
in waredü 'aIa-5-sclhilc
7* l^atf muh mar al burriJ
w in inkarjab al-jimna w aS-semale.
Hegw (Tijaha):
K O Emir, wjihrhaftig du bist ein Emir!
Du speisest nicht den Bettler (am) üaumen,
2. schlachtest zwar fette Widder,
doch, pfui dii", du tischest das Fette nicht auf!
3. Du trägst eine lange Lanze,
aber käme zu dir ein Schakal, so jagte er dich in ilic Flucht
1. Ja-mir milla ent amir
mk tet am as-sajel hanak
2. dabbäh al-kabl as-samin
ja bejf uia tirmi wadak
252
3. nakljLal ar-rumli at-t^wil
lan ^äk al-wÄwi g;affalak.
Am Lagerfeuer werden auch Rätsel, Surfth, gelöst. Ich notierte
bei den Tijaha folgende:
Der Lange und Weitausgreifende, At-tAwil al-mut^wil
der seine Länge zur Geltung bringt alli btülu mutbawil
und Brokatkleider anlegt im Innern? labes tob ad-dibag^ gaw.
Ist das nicht ein Hahn Ma hu dik
— Gott wolle dich leiten — allah jihdik
der aus Hühnereiern herauskam? min be(J al-fararig gaw?
Er sagte ihm: Nein, kal lu lä.
Ist es nicht ein junges Kamel Ma hu horr
von der Reitkamelrasse, min al-^a'edan
wie uns soeben eingefallen ist? lafina fi 'elmen tawV
Er sagte: Nein.
Ist es nicht ein Festland (ein Schiff) Ma hu brür
inmitten des Meeres, fi baten bbür
auf dem die Leute gehen und kommen? rahü fih an-nas w gaw?
Er sagte: Richtig, t^l saliih.
Was meinst du von einem Vogel, der Wc§ Icolak fi t^ren t^r
fliegt,
dessen Kopf ein Paradies ist und dessen riisu §inne w dilu niir?
Schweif ein Feuer (Hölle)?
Dies ist ja ein Reitkamel, Hä ja horr al-lca*edan
welches weiterschafft die Kunde und bringt jwaddi *ulüm jegib bl>är.
die Nachricht.
(Der Kopf des Kameles gilt als sehr schön. Der Kamelmist wird als Brenn-
material gebraucht.)
Was sagst du von einer aufsteigenden Weä kolak fi miznen hall
Regenwolke,
die den Donner bringt, aber nicht regnen läßt? jihedd ru'üd ma jirmi mi'?
Dies ist ein Maulheld, Ha ar-ragol al-battal
der viel plappert, aber nichts ordnen kann. jahrcg ma jusammel si.
Und was sagst du zo diesem ScliitFe
ohne Mast, wie es sich bewegi?
Das ist ilie Ivamelin des HiLuptliogs^
welche ein lunti^er Juoge reitet.
Wr^ kohik fi ha-1-mirkab
bah\ ^ari kcf jim^i?
Ha hi nakat aÄ4eb
rakehha öabban kawi.
Bei Gott, es ist mir etwas EigentUiiiHcbes eingefallen:
Wie kann ein Knmelhengst von einer Kamelstute befruehtet werden,
und wenn er empfiiDgtj muß er ein Junges bringen,
und wenn er gebiert, wird er beim Schenkel gepackt.
Allah w tikri min al-fkar
kef al-g:emal ju^lek min an-naka
w in hikal.i lazcni jJ;^lb bwar
w in waied mamsilk min as-salj^»
(An-näl^Tif Kameliu^ bedoutet hier äan LüflTol, auf dem Btei ge»chinokeD, nl-
{emjil^ Kamiil = die Funii» ^ä^ob, in >velehe dfu* Blöi g^egosaeu wird, und die mit
9tneiu Gfitf, sä^^, veräjehüD ist; Vwärj Kanioljutigea ^ die Kugel, er-rjjä.f el-iiijifibuk.)
(} ihr Windvolk — ein Windsehloß — ich ging zu ihm,
fand in diesem Windsehlosse eine hiichst merkwürdige Sache:
leb fand ein Knüblein, das auf Befehl die Mutter sehlägt,
die Mutter säugt, wodurch der Knabe entwöhnt wird.
Ja abl al-hwa l.casr abhwa ruht jammo
lal^ejt ti ^asr al-hwa a'gab al-'ulüm
laJjLejt 'aj[jel in hnkam jiijrob ammo
al-amm tartja* w abwaiad sar maftum,
(Wind Volk ^= Iteitur; WuidscliluQ = Stute; 'aj[J6l =^ Kiiäblein = der Miiubaum
al'le^m )
Das Kamel und seine Zucht.
Sobald die Kinder das achte Lebensjahr erreicht haben, müssen
sie die Nabrungssorgen ihrer Eltern teilen. Der Araber ist sehr genüg-
sam; er ist vollauf zufrieden, wenn er soviel hat, daß er sich sattessen
kann. Eeiehtümer sammelt er nicht und ist sich seiner Armut wohl
bewußt Oft, sehr oft, hört man das Sprichwort:
Reichtum! Was hat man denn vom Keichtnm?
Und was die Armut anbelangt, kein Volk wird uns in ihr übertreffen.
^ana' mk min rana'
w al-fal^r mk msäbel^na *alej nÄs.
254
Alles, WAB der Araber Vn*auclitj liefern ihm seine norden, oder
aber er muß es rauben. Ackerbau betreibt er nicht und aufs Erben
verläßt er sicli nicht; denn wer beute in der Wllste lÜOÜ Kamele be-
sitzt^ kann morgen, weon dem Feinde der Überfall gelungen, in der
Lage sein, selbst ein Reit- oder Lastkamel von anderen zu erbetteln.
Darum heißt es in der Wüste allgemein:
Das Vermögen des Bdüi stammt von der Weide oder der Zeltgasse;
das Vermögen des Bauern sfcAmmt von dem Erbe und der Feldarbeit.
AI bdüi ranätu min ra'ijje aw tenijje
üMeUab r^matu min wh*te aw l^iarte.
Das nützlichste Tier der Wüste ist das Kamel, ohne welclies das
Leben daselbst unmöglicli wäre. Das Kamel begnügt sieh mit der
spärlichen Weide, welche ihm die Senkungen in der Wüste oder in der
Steppe bieten, kann mehrere Tage ohne Wasser aushalten und verlangt
von dem Menschen fast gar nichts. Daflir liefert es Slilch und Fleisch
zur Nahrung, Haar und Haut zur Kleidung und Aufbewahrung von
allerlei Gcgenstitndeu^ es tragt den Menschen und sein Gepäck auf der
Reise und gibt ihm noch das nötige Brennmaterial. Der Ai*aber ist
auch von der Unenthehrlichkeit des Kamels vollanf überzeugt.
Über die Entstehung desselben gibt es verschiedene Sagen»
Die 8hnr und Hwetat meinen: als der erste Mensch in die Wüste
gekommen sei^ habe er sich beklagt, daß er hier nicht reisen und auch
nicht leben könne, üott erbarmte sich seiner und schuf ihm aus dem
Sande der Witste das KameL
Ein *Azfimi erzählte:
Das Kamel wurde aus Lehm gemacht: ast ebbil min ej-tin. Einst
wollten die .luden, welche in die Wüste kamen, ein großes, starkes Tier
machen, um die Beduinen zu unterjochen. Sie nahmen Lehm und
bildeten daraus ein Tier; sie waren aber damit noch nicht fertig, als
sie die Araber in der Ferne erblickten. In größter Eile klebten sie
dem Tiere die Schulterblätter an, las^alvü ktüfo talsik^ und Hoben davon.
Neugierig betrachteten die Araber das eigentümliche Tier, und siehe,
OS begann sich zu bewegen und folgte ihnen. Das war die erste Kamel-
stute, Darum erseheint auch noch beute das Schulterblatt beim Kamele
wie angeklebt^ ektüf ebbil malsukat.
Auch nach der Ansicht der Ilewat stammt das Kamel von den
Juden. Sie hatten die Kamele in einem großen Hofe eingesperrt und
wollten kein einziges verkaufen. Da kamen nachts die Araber und
ließen in den Huf einige Affen springen und unter dem Tore große
Ameisen bin ein kriechen. Dadurch wurden die Kamele sehen, brachen
durch das Tor ans, und das erste, das herauskam^ war eine PJamra*,
das zweite eine Wadha'-, dann eine Zerka'- nnd endlich eine Safra*-
Kamelin. Die Juden gaben sich bis heute alle Mühe, die Kamele in
ihre Hände zu bekommen.
Die Tijaha erzählen:
Im Lande der 'Abahde hütete ein Kamelhirt die Kamelin Zreka\
Plötzlich sprang aus dem Meere ein Kamel heraus, belegte die Ka-
melin, t^l^k ^a-n-nfika, und verschwand. Nach einem Jahre hatte die
Stute ein Junges, das dem Hirten sehr gefieL Am Ende des nächsten
Jahres wollte er es sich als Lohn ergattern und stach ihm eine
Nadel unter die Zunge. Es schrie und der Eigentümer war froh, daß
er seiner los wurde* Es wurde daraus ein prächtiger Kamelhengst,
und weit und breit führte man ihm Stuten zu. Für jede Stute bekam
der Hirt eine Sa' Gerste oder einen halben Rejal. Die Nachkommen
des Hengstes Zrefeän bilden die beste Kamelrasse, die Zrt%anat,
Wie heim Pferde so gibt es auch beim Kamele allerlei Farben
und Schattierungen. Ein weißes Kamel heißt Awflah, ein rOtliehes
Ahmar, ein aschgraues Ä^sl^ah, ein gelhweißes Amlalj^ ein schwarz-
braunes As'al, ein schwarzes Asfar.
Am gesuchtesten sind ganz weiße Kamele, al-wi^üb. Vor 15 Jahren
wurden die Sliür zwischen alMsatbi und Ziza' von den Sammar llber-
failen und verloren dabei 79 weiße Kamelstuten.
Die Kamele werden eingeteilt in Reitkamcle und Lastkamele,
deliil und geraäh Die Keitkamele, reine Kassentiere, sind sehr schhmk,
leicht gebaut und werden bei den einzelnen Stämmen in verschiedenen
Rassen gezüchtet.
Die Zuchti*assen der Kamele, ijrübat ed*delul, sind nach der
Einteilung der Tijiiha folgende: es-Smeha', e^-Su*cla*, ehF4eha*j el-M!**!ha*
und ez-Zreka', die am meisten gesehätzt wird, da sie am sehnelisten ist.
Bei den Tenibin werden als Satije, Vollblut, anerkannt nur die
Hengste der Rassen: Zro^an, as §a*tdi, an*Na*mäni, Awtjehan, und nur
diese werden zur Zucht verwendet.
Die *Alawin züchten: Zrekan^ Awtjehau^ NaVgan, Kenirnu, ShejlAn,
Pu'efan, Asian und eh'Abadi, El-'Abadi wird am meisten gesucht und
stammt aus hilad es-Südjin; el-Aw(]elian stammt von den SararäL
Den Sa'idij^jin sind folgende edle Rassen bekannt: Zrelviin, stammt
von den Tijaha; Awfjclian, von den SarArAt; Suml.iftn, von den Ijfullnra;
*Ä|^Äb, voa den *Aflwnn; EfJ'eßn, von den IJwdt^t et-Tihama; Balilan
imd Gerwaü,
Die Beni 'Atijjc züchten: Zr^^kHj Banat Ha'elAt, Aw4e^»an; eine
mindere Rasse sind die: yawwarät.
Bei den !^bür werden zur Zucht verwendet Hengste^ er-röäb iUi
tajreb: Aw^chanj O^'cMan^ Sa'idi,
Nur von diesen werden die Kamelstuten belegt^ und es wird nur
ein Hengst, der von einer vollblütigen Stute derselben Rasse stammt,
zur Zucht verwendet.
Wenn jedoch eine nielit vollbllitige Kamelstute z. B. von einem
Awijehänllengste trilohtig wird und eine Kamelin wirft, welche wieder
zu einem AwJeljaE-Hengste geführt wird, und wenn dies so weiter ge-
schieht, so gehört das fünfte Tier, ob Hengst oder Stute, zur edlen
Awdeljiän- Rasse und kann zur Zucht verwendet werden, safi 'ala-bböuas^?
doch ist der Hengst der lü, Generation, ala tis', der beste zur Zucht.
Eine gute Kamelin muß aufweisen: schmüchtige Flanken, «Jameret
e§-§ulb, langen Stützauswuchs unter dem Bauche, (awüet ez-zür, kleinen
Huf, sariret el-liuff^ schüngeformten Hals, zeut er-rakaba, Oljren wie
Lanzenspitzen, idänha kal-ljrab, der Hals soll lang «ein, er-ra^aba tawile,
der Vorarm lang, ilriV jawil, der Rücken hing, die Kruppe groß, msam-
mal kebir, der Schweif kurz und breit, rlil kasir r^li?, der Hocker
direkt über dem Nabelloche, es-senam wazcn es-surr.
Zum ersten Male wird die Kamelin gedeckt, wenn sie 4 Rabi' alt
ist, so daß sie im 5, Rabf wirft, teled. Mein Begleiter Baljit besitzt
eine Kamelin, die bereits 25 Junge zur Welt gebracht hat^ also über
40 Jahre alt ist.
Die Kamelin wirft in drei Jahren zweimal, tigi bihwAren. Zur
Zucht der Deliil darf nur ein Rassenhengst, zur Zucht der tfenial jeder
Hengst verwendet werden. Für das Decken durch einen I.lorr-Hengst
zahlt man 1 Rejäl megidi (4'40 K), Die brünstige Kamelin, 'a^ara,
küiet so, wie wenn sie beladen werden soll, und in dieser Lage, bär6e,
deckt, (J^irab, t^^^? si<3 der Hengst. Nach einer Woche wird sie wieder
dem Hengste zugeführt, und wenn sie sich wehrt, ist dies ein Zeichen,
daß sie trächtig ist. Von nun an heißt sie Mu a§sara bis zum 5, Monate;
wenn das Junge llihlbai* wird, heißt sie bis zum Wurfe lyahha. Nach
12 Monaten wirft sie ein Junges, teled "ala Jnaas (sie ) sahr, näka wiedat
w^abat hwar, und heißt dann ein ganzes Jahr I,lalfa\
An einem milnnlichen Füllen hat man wenig Freude und es wird
gewöhnlich geschlachtet.
257
Von Rabl* bia Mitte Sommerj also vier Monate^ heißt diis JuDge
^wäfj dimn bis zuth 10. oder 12, Monate MahlüL Nach dem 10» bis
12. Monate wird es entwöhnt und heißt Mafnid bis zum nächsten Rabf,
also bis zum vollendeten zweiten Jahre. Das zweijährige Kamel heißt
bei den Teräbin Embäri, das dreijährige Libni, das vierjährige IJekk
und das fünfjährige Geda\
Im allgemeinen heißen die männlichen Tiere vor dem 4. Lebens-
jahre ^a'üd^ die weiblichen Bakra oder IJajel und nach dem 4. Jahre
NÄka. Das über 20 Jahre alte Kamel nennt man Fati oder Futar.
y, ,x
Fig. 47. Kaiiielo bei üiiiür Xamad-Wiiätfergrubü.
Das IJefe:t murrt beim Aufladen^ hekk bhanilo jine^k? das öeda^
wirft sich zum Aufladen nieder, ^eda* ila hamlen jika'.
Das Verhalten der Kamele bez Liglich ihrer Triukbedürfnisse ist je
nach der Jahreszeit und Rasse sehr verschieden. Im Rabf nach aus-
giebigem Regen, wenn die Kamele nur frische salztose Pflanzen fressen,
brauchen sie oft 20—30 Tage kein Wasser, und die Araber können die
vom Wasser weiter abgelegenen Weideplätze beziehen. Im Frühsommer,
solange die Kamele noch immer solche Graspflanzen, *e§ebj in genügender
Menge finden^ also in den Monaten Mai bis Juni, können sie auch
10 Tage ohne Wasser bleiben. In der trockenen Jahreszeit fllhrt der
Kamelhirt, as-sabi, seine Herde jeden 5. Tag zur Tränke. Jörn al-b^imes
*ala4-ma*, den 5. Tag beim Wasser, heißt die Regel, denn die Ilegine,
Rite und andere Pflanzen, welche die Nahrung der Kamele bilden, sind
Mut iL Anbii Fetrie*. Hl. 17
258
selir salzig und „wenn du Salz ißt, kannst du ohne Wasser aushalten ?".
Vier Tage bleibt das Kamel auf der Weide, am fllnften wird es zur Tränke
getrieben; darum müssen die Beduinen im Sommer immer solche Weide-
plätze aufsuchen, die vom Wasser nieht über 30 — 40 km entfernt sind.
Dies gilt aber nur von den Kamelen der Wüste. Die Kamele
der Oasen- und KUstenbewohner oder auch der Stämme, welche in der
Nähe vom Euplirat lagernj können nicht solange ohne Wasser aushalten.
So hatte ich 1898 zwei Kamele von el-*Ariä und 1901 vier Kamele von
Fig« 48. Kamelo bei eitiem K^Ub- Brunnen.
Beni-Shejle, die kaum zwei Tage ohne Wasser bleiben konnten. Die
^]}ür nennen solche Kamele Gawäd und sagen, daß sie in der Wüste
nicht gedeih en^ ^aie sind ähnlich den ägyptischen Büffeln, welche eben-
falls nur am Nilufer leben kOnnen^ miti ^ämus min al-bal5:ar".
Aus tiefen Bijar* oder Isalib -Brunnen wird das Wasser mittels des
Delu geschöpft. Am Rande des Brunnens wird im Sande eine Ver-
tiefung gemacht und mit einem Stück Leder so ausgelegt, daß sie
Wasser hält, Ist die Wassergrube nur seicht, so steigt ein nur mit
einem Leu deutliche bekleideter Mann hinein und schöpft mit einem
ledernen oder hölzernen Gelllße das Wasser auf das Leder, worauf
^^^^H
^^^^^^^ H
die Kamele trinken. Sie drängen sich dabei um die Wasa ergruben, ^|
wobei sie stets Harn lassen» der die Brunnen verunreinigt, indem er sie ^H
gelbrot flirbt und ilinen salzigen Geschmack und üblen Geruch verleiht ^H
Nach dem ersten Trünke entfernen sich die Kamele^ weiden oder wälzen ^H
sich im Staube und kommen nach einer Viertelstunde wieder, um sich ^H
vollends sattzutrinken (Fig. 47, 48). ^H
Beim Wasserschöpfen singt der Araber die sogenannten tJedäwi- ^H
Lieder, So bei den §b^r: ^^
Tränken möge dich Allah, o Brunnen^
mit Regen in Hülle und Fülle.
Sat^kak alläh ja bir H
min al-wabel Sabattr. ^H
Quill, 0 Wasser,
fließ' in Fülle!
Ebb er ja ma* ^H
eriji g-emama. ^|
Trink, (o Kamelin), verschmähe es nicht,
mit einem Stabe haben wir es ausgegraben.
Eärabi la taferlnu ^M
bikLa(}iben haferinu. ^H
Niemand tränkt die ausgelassene Kamelin
als ein großer Schlaucheimer,
oder ein kräftiger Junge.
Ma jarwi al-maghfile ^H
rejr ad-dli al-hüle ^H
w illa walad hamule« ^H
0 Hern versuche uns nicht
und wende jedes Unheil von uns ab!
Ja rabbi la temljenna ^^1
w enba-1-bIawi 'anna. ^^1
0 du mit geflochtenem Haare (rufe)
hawh dem Kamel (zu)!
Es hört auf sich zu bewegen^
das schnöde Handelnde (Kamel).
Jft bu magdul ^H
hawh lal-g;ema! ^^^H
ajja jetür ^M
babtt al-'amal. ^H
Die Wohhnechende,
(rufe) hawh den Kamelen^
geriet auf ihresgleichen,
hawh den Kamelen!
Rlhat a tur H
hawh kl-gamal ^H
wal.va bit-tur ^H
hawh lal-gamal ^H
Heute kommen zur Tränke die Ghejne,
eine Familie, welche schöne Töchter hat.
Al'jowm warad al-ghejne ^H
uhejl al-banät az-zejne. ^H
0 Verrat der Verwandten!
Sie wollen nichts wissen von der Trägerin
der Schläfenzöpfe.
J4 banat al-4:arajeb ^^H
\]jii babu dawajeb. ^H
0 Brunnen von at-Tasliimi,
es kamen zu dir nickende Kamelinuen.
U kaltb at taslümi ^M
g;awk a^-^a'ajen itimi. ^|
^^B ^^^^^^^^^^^B
I^^H
^^^H Das Wasser kommt aus dem Dunkel
Ma jizher al-ma' min ad- ^^^B
^^^H nicht zum Yorschem
dmas ^H
^^^H olme deineu Strick uud die Schnüre^ (mit
rejr habalak w al-emräs ^H
^^^H denen der Sack angebunden ist)
^M
^^^H außer durch einen tllehtigen Mann und
rejr min dawwas wa das. ^H
^^^H durch Anstrengung.
H
^^^H Führe herbei dein Kamelehen und ziehe
Danni gmejlki w ertehli ^H
^^H
^M
^^^H die du von Kobl geschwärzte Augen hast.
Vji\nki sowda' bil kehli. ^H
^^^^H T erii n
■
^^^H Hab' ich dir nicht gesagt^ o HAni,
Ma (yiilt lak ja liani ^H
^^^H laß dich nicht auf der Ebene nieder^
14 tenzel abkl'/ini ^H
^^^H ich fltrchtc um dich vor einem Trupp^
b^ef *aleki min sorba ^H
^^^H dessen Anfilhrcr ist al-l^iwani (ein be-
a^dha ebhiwäni. ^H
^^^^H rühmter ägyptischer Mädchenräuber).
H
^^^V 0 du Lasttragende und Mutter der
§ajele ja-mm as-swrtjcl ^H
^^^r Trächtigen
^M
^H hnstheuerundvorigesJahr nicht empfangen.
ha-s-sene w al-*iim hajel, ^H
^H Das Wasser bleibt niclit frei^
Mä zal al-mi b^^ü ^H
^H laß es ausgießen auf die Kamehnnen und
^^ubbu 'ala-I matäli. ^H
^H ihre Jungen.
■
^H 0 was geschieht dem Schläfer?
Ja ma gara lin-najem ^H
^H Seine Provision bildet die Tiaija- Pflanze
zawdu rW^ kasajem. ^H
^H der Sanddünen.
H
^H 0 mein Schwesterlein^ o Schwester»
Ja bajjiti ja hajje ^M
^H es drängen sich die Brüllenden auf mich.
tar al-^agäg: 'alajje. ^H
^^m ^Aziizme:
H
^H Al-Melel,i hat sehr gutes M'^asser,
Abmeleh min t^b ma' ^H
^H zahlreiche Kamele liegen bei seiner Tränke.
el-'atin Via g:eba'h. ^H
^H 0 *Ar*ara, du Mutter der Trinkenden,
'Ar'ara ja-mma4-wurud ^H
^H du hast uns nicht erinnert an den Kamel-
ma dikarti lina ^a'üd. ^H
^H hengst.
H
^H Teile die frohe Nachricht dem Geffial mit,
BeSäir geffal ^M
^B daß el'Tjkfi voll Wasser fließt.
el-'okfi sah ^H
Die Schöne gleicht einer furchtsamen
Kamelin;
wer möchte mich zum Sklaven \m ihrer
Familie bestellen?
261
Ez'Zßnc kannha balha
min l^att^ni 'ahdan lahallia.
ijtillam :
Die milcliende Kamelin, welche meine
Kinder nährt,
kann viele Nächte in el-Iyrel^ (weiden),
0 Quellhrunnen, o TrUnkpIatz,
es hat dich umsehwärmt eine Pferdeschar.
Melke ftlr die Trägerin des Schmuckes,
du, der du hinter dem Kameljungen gehst.
Fätiran tuhg^i <^a\i
fi-I-I>^reV ilha lejäli*
Ja *edd )k meiildi
hAmat *alejk al-l^udi.
Eldeh labu sejrani
ja mdawwereg^ el-hejräni.
Solange die Kamelinnen gute Weide haben und regelmäßig ge-
tränkt werden, geben sie Milch; im Spätsommer und Flerbst nimmt
die ililch ah, ja manche K«melin verliert sie ganz. In gefllhrlichen
Gebieten werden alle Kamele jeden Abend ins Lager zurliekgetriehen
und übernachten in den Zeltgassen^ teniye, sonst aber kommen, wenn
das Lager nicht gerade an einem Tränkplatze gelegen ist, gewöhnlich
nur die milchenden Kamelinnen samt ihren Jungen ins Lager und werden
abends und in der Frühe gemolken* Die übrigen Kamele und Kame-
linnen, die nur wenig Milch ge})en, übernachten, dicht ancinander-
gedrängt, in gedeckten Senkungen. Auch da werden die Stuten in der
Frühe gemolken, und die Milch Bchickt man in einem großen Schlauche
in das Lager*
Reitet ein Araber an einer weidenden Kamelherde^ t^r§e, vorbei^ so
darf er auch fUr sich eine Kamelin melken^ und wird von den Hirten fast
immer da^u eingeladen* y,Steig ab, melke dir hawwel ehteleb!" be-
kommt man tast immer zu hOren, und nur ein Geizhals unterläßt diese
Einladung. Wenn der Bdüi in der Steppe schon von weitem weidende
Kamele erblickt, freut er sich sofort auf einen Schluck Kamelmilch und
wird dann umso unangenehmer berührt, wenn er etwa vom Hirten hören
muß, daß es nur junge oder trächtige Tiere seien, und daß er nur eine
einzige milchende Kamelin ftir seinen eigenen Bedarf habe.
Der Araber schont die milchenden Karaelinnen soviel als raögUch*
Soll er eine längere Reise unternehmen, so reitet er lieber die Tiere,
welche nicht trächtig sind, keine Milch geben, oder aber einen Hengst.
263
kaufen oder als Tauschmittel übernehmen und in großen Herden nach
Ägypten treiben, wo sie als Seblachtvieh ausgemästet werden. Je älter
das Kamelj desto schmackhafter soll sein Fleisch sein.
Zum Reiten werden zumeist junge Tiere genommen. Das Reit-
kamel, deitil, trägt auf der Stiro ein buntgesticktes Band, *edarj welches
mit Muscheln und allerlei^ auch silbernen oder vergoldeten Zierraten
behangen ist. Anf dem Nasenrücken ißt ein zw^eites ähnliches Band;
'tiran. Beide sind unter den Gaoaschen miteinander und mit einem
Streifen aus Kamelhaar verbunden, der hinter den Ohren auf dem Genick
Fig. 50. KAmelftutiel oh»« die weiche Decke.
liegt und dies alles zusammenhiUt. An dem Nasenstreifen ist bei der
Kinngrube der Halfter, rasan, angebunden, dessen eine Hälfte aus einem
Kettelien, ^arime, besteht^ wilhrend die zweite^ die der Reiter in der
Hand hält, gewöhnlich aus Kamelliaar gewirkt ist und Gedile heißt
(Fig. 49).
Der KaTnelaattcl, c§-5dnd, besteht aus je zwei gekreuzten, 0*5 m
langen Stangen, 'ayän eä-§dad, die mit festen Strickcnj erbet, zusammen-
gebunden sind. An den Enden der Stäbe sind zwei Brettchen, ^aldf,
befestigt, und zwar so, daß sie sich mit je einer Schmalseite berühren,
dann aber auseinandergeben. Über der Berührungsfläche steht ein
hülzerner, 20 - 30 cm hoher Knopf, vnzäL Unter den Stäben und Brett-
chen liegen weiche Polster^ libäd, damit das Tier nicht wundgerieben
264
werde. Ein kleines Polster, mirakcj ist auf dem Vorderknopfe befestigt
und dient zur Unterlage für die Füße des Reiters. Die Sattelknöpfe
pflegen mit zierlichen Nägeln besehlagen zu sein. Die besten Sdad
kommen aus Neged (Fig, 50).
Wenn das Kamel gesattelt werden soUj läßt man es niederknien
und legt den Sattel auf den Rücken, so daß der Hocker zwischen
die Stäbe und Brettchen kommt und weder gedrückt noch gerieben
wird, da eich die Ijjlaf vor und hinter ihm auf dem Kücken stützen*
An den 'Asjjin ist ein fester Strick, ebtiVn, aus Kamelhaar angebunden^
der unter dem Bauche, und zwar vor dem Zur- Aus wüchse, straff an-
gezogen und auf der anderen Seite an die *Asjan befestigt wird. Ein
zweiter Strick, baljab, wird bei dem Euter angezogen und verhindert
das Rutschen des Sattels. Nun legt man auf den Sattel, und zwar
zwischen die beiden Kazal-Knüpfej eine weiche Decke, lubbade^ und
man kann aufsitzen (Flg. 51).
Zum Lnsttragen verwendet man den etwa 1 m langen Witr-Sattel,
der statt der Ijfazal-Knoptc einen horizontal befestigten Stab hat.
Steigbügel habe ich bei den Arabern am Kamele nie gesehen. Nur
ganz ungeübten Reitern macht man aus Stricken provisorische Steig-
bügel^ die man an den Vorderknopf anbindet. Auf den Sattel legt man ge-
wolmlich einen Proviantsack^ mezwede; dieser ist 1'40 m lang^ 0*7 — Ü'8 m
breit und hat in der Mitte auf der einen Breitseite einen Schlitz, auf
der anderen zwei Locher. Er wird so auf den Sattel gelegt, daß die
beiden ßazal Knöpfe durch die Löcher herausragen und der Schlitz nach
oben kommt. Diese Sattelsäcke sind aus Kamelhaar oder Wollcj immer
bunt gewirkt, haben viele Fransen und Besätze und in jeder Ecke
eine rote Quaste an einem über 1 m langen Bande. Die besten ver-
fertigen die IJanägre,
An den hinteren Sattelknopf bindet man einen kleinen Wasser-
schlauch, und an der anderen Seite wird das Gewehr aufgehängt. Der
vordere Knopf bleibt frei^ da er als Stütze für die Füße dient.
Schon während des Satteins murrt das Kamel in gurgelnden
Tönen, entleert sich, breitet den kurzen Schwanz fUcherartig aus,
schlägt mit ihm nach rechts und links, schiebt sich auf den Knien vor-
wärts und wieder rückwärts und will aufstehen. Da aber das Schien-
bein und der Vorarm seines linken Vorderfußes zusammengebunden
sind^ so kann es nicht in die Hühe.
Noch unruhiger ist das Tier beim Aufladen. Es seufzt und brüllt^
als ob mau es stechen wollte^ wirft den langen Hals nach rechts und
265
links, zeigt die Zillme^ schnappt nach dem Menschen^ will aufstehen,
ßprino^t vorwärts und wirft die Ladung herab. Da ninß man Gewalt
anwenden^ indem ein Mann es beim Schwänze und zwei am Kopfe nieder-
drücken. Dann legt sich gewöhnlich ein Mann auf seinen Hals und hält
diesen tief an den Boden, wiUirend das Tier stöhnende Klagelaute ausstößt,
die dem Rollen des entfernten Donners nicht unähnlich klingen I Fig. 52).
Beim Satteln wie beim Aufladen muß man sehr vorsichtig zu
Werke gehen, damit der Höcker nirgends gedrtickt oder gerieben werde.
Fig. 51. Kamel aattol mit der weicliuii Dei^ke.
denn bei keinem anderen Tiere ist eine wenn auch kleine Wunde so
gefiltirlich wüe beim Kamele,
Will man in den Sattel steigen, so stellt man sich mit dem linken
Fuße auf den linken Vorderfuß des Tieres^ löst den Strick, womit der
Fuß zusammengebunden ist, erfaßt mit der Linken den vorderen Sattel-
knopf und schwingt sich mit einem Satze über den hinteren Sattelknopf
in den Sattel Gelingt dieser Sprnng nicht, sei es, daß man an das
Gewehr angestoßen oder mit dem Kleide an dem Sattel knöpfe hängen
geblieben ist, so kann man sehr leicht herabgesehleudert werden, denn
das Kamel erhebt sich unter zornigem Murren in dem Augenblicke,
266
wo man den linken Fuß gelioben hftt. Ist der Sprung in den Sattel
gelnngeo^ so muß man mit den Füßen sofort den Vorderknopf umfassen,
um nicht aua dem Sattel herausgeworfen zu werden. Das Kamel er-
hebt sich zuerst auf den Hinterfüßen und wirf den Reiter dadurch nach
vorncj sogleich aber stemmt es sich auf die Vorderftiße, und der Reiter
bekommt einen Ruck nach hinten. Es erfordert schon eine gewisse
Übung, sich dabei im Sattel zu erhalten^ und man muß Vorsicht an-
wenden; denn nach der Meinung der Araber ist es angenehmer, aieben-
mal vom Pferde als einmal vom Kamele zu stürzen*
Höchst unangenehm und recht gefilhrlich ist es, wenn man ein
ausgeruhtes krilftigea Tier zum Reiten bekommt. In seinem Übermute
geht es mit allen Vieren in die Luft und versucht alles mögliche, um
den Reiter loszuwerden. Insbesondere im Rabf sind die ^verliebten**
Kamele und Kamelinnen fast gar nicht zu bändigen.
Beim Gehen gi'cifen manche Tiere weit, andere wieder kurz aus.
Am beliebtesten sind diejenigen, welche leichten Schritt haben, schnell
und weit ausgreifeu. Auf diesen sitzt man wie aui einem Ruhebett,
Die Bewegungen sind so sanft und regelmllßig, daß man^ ohne sich fast
zu halten j und ohne Steigbügel zu benützen ^ schreiben, zeichnen, schießen
und schlafen kann. Ermüdend wirkt dagegen das Reiten auf einem
Tiere, welches schweren Schritt hat und kurz ausgreift. Es versetzt
dem Reiter bei jedem Schritt einen Ruck nach vorne und wieder nach
hinten und, da der Schritt kurz ist, so wird der Reiter derart geschüttelt,
daß er meint, seine Eingeweide verlieren zu müssen. Auf Lastkamelen
bin ich nie geritten, und kann darum die Wirkung ihrer Bewegung
aus eigener Erfahrung nicht schildern.
Weder Penlc noch Kamele werden durch Worte nach rechts oder
links gelenkt. Ebenso geschieht dies weniger mittels des Halfters als
vielmehr durch Schläge auf den Hals. Man sitzt nämlich so, daß die
Füße über dem Widerrist gekreuzt sind. Will man nun nach rechts
abbiegen, so klopft man leicht mit dem Fuße auf die linke Seite des
Halses und umgekehrt- Das Tier weicht dem Fuße aus, neigt den
Kopf und Hals und läuft in dieser Richtung weiter. Hat der Reiter
einen Stab, so klopft er mit diesem auf den Hals des Tieres, aber nicht
jeder Araber hat einen Stab; wenn aber, so schätzt er ihn hoch. Die
meisten Stäbe werden aus Mandelholz, loz, verfertigt, sind etwa 0"7m
lang, haben 1 cm im Durchmesser und verschiedene Formen,
Soll das Reitkamel den Schritt beschleunigen^ so ruft man he^, hej,
daß es langsamer gehe: S-ä^ daß es umkehre: hede-hede, daß es weide:
267
ta'-ta', daß es grasend vorwärtsschreite: liojiba^-liojiba', daß es trinke:
hawh-Iiawh. Vernimmt das Tier gewisse Melodien^ so geht es selbst in
raschen Trab über. Dabei wirft es den Reiter mit in die Luft, doch
sind die Bewegungen des Tieres so regelmäßig, daß jener immer in den
Sattel znrlickftlllt* Das Tier hält dabei den Hals nach vorn gestreckt,
senkt bei einem jeden Sprtinge den Kopf zn Boden^ so daß es den Ein-
druck macht, als ob es graben wollte, zieht die Unterlippe hinauf ond
herunter, streckt die Zunge herans, die Ohren stehen ganz steif, der
Schwanz bewegt sich wie ein Rnder, und die Füße scheinen den Boden
i^'^^,
Fi^. 52. Niederknieodes Kamel,
gar nicht zu berühren. Nur das Klirren der nach allen Seiten fliegenden
Kieselsteine und Sandkörner bezeugt, daß das Tier nicht ganz in der
Luft schwebt.
Doch läßt der Araber das Kamel nur im Notfälle oder beim
Rennen so rasch laufen, sonst aber nie, weil er es nicht noniUz er-
müden will. Gewöhnlich legt es "5 — 6 Arn in einer Stunde zurück
und behitit diese Geschwindigkeit bei 8 — lOatündigem Tagesritt auch
durch mehrere Wochen* Das hält kein Pferd aus. Am ersten Tage
schreitet das Pferd in den ersten Stunden weit vor dem Kamele,
am zweiten Tage geht es schon mit ihm, am dritten Tag© bleibt es
bei den Lastkamelen zurück und am vierten muß es augekoppelt ge-
führt werden.
Führt der Weg bergauf* so verrnioclert sich die Schnelligkeit der
Kamele, Das Tier atmet hei jedem Schritte tief und muß immer naeh
einer kurzen Strecke stehen bleiben^ um sieh auszuschnaufen, Ist die
Steigung steil, so muß mau absteigen und es an die Leine nehmen.
Geht es bergab^ so weiß sich das Tier keinen Rut* Bevor es einen
Schritt machte betastet es den Boden, rutscht jeden Augenblick aus und,
hat man es an der Leine, so muß man es mit aller Kraft nachziehen.
Darum bindet man gewölinlich die Leine an den Sattel und treibt das
Tier mit kräftigen Schlägen mittels des Stabes; man muß aber fort
und fort genau achtgeben^ daß es den Weg nicht vcrlüßt Denn es hat
die böse Gewohnheit, wenn der Reiter es auf einen Augenblick aus
den Augen läßt, sofort abzubiegen^ und zwar gewöhn lieh in jener Rich-
tung, welche der Reiter nicht will. Da es das Steigen bergauf und
bergab scheut, geht es leicht durch, klettert zwischen Felsen und Steinen
und gerät dadurch in die gilißtc Gefahr, herabzustürzen. Da hilft kein
Wai'uen und kein Rufen, der Reiter muß dem Tiere nach^ muß es
überholen, um es durcli Schläge und Steinwürfe zurückzutreiben,
und kaum hat es den rechten Weg betreten, läuft es nacli ein paar
Schritten ¥on neuem fort. Da glaubt man manch mal^ verzweifeln zu
müssen * . • .
Auch die Lasttiere erfordern die ganze Aufmerksamkeit ihrer Be-
gleiter, Denn beim Steigen bergauf und bergab geschieht es sehr
leicht und sehr häufig, daß der Sattel lose wird und sich mit der
Ladung nach Torne oder nach hinten verschiebt; sofort fällt dann das
Tier auf die Knie, und man muß ihm nachhelfen und die Waren um-
laden. Bei größerer Steigung muß auf jeder Seite ein Slann die Ladung
auf dem Tiere unterstützen und, ist der Weg so schmal, daß das nicht
geht, so müssen Teile der Ladung herabgenommen und von Menschen
weitergetragen werden. Während dieser aufregenden und anstrengenden
Arbeit sieht man plötzlich, wie die lieitkaraele über einem Abgrunde
einherziehen; denn aneinanderbinden darf man sie nicht, weU sie daran
nicht gewohnt sind. Müde und abgehetzt muß man ihnen folgen und^
will man das Tier an einer ebenen Stelle fassen, um in den Sattel
zu steigen, jagt es wie ein Pfeil davon und verliert alles, was nicht
fest am Sattel angebunden war, Der arme Reiter muß nun die Sachen
nach und nach aufklauben und dem Tiere nachlaufen. Wenn sich auch
noch der Sattel umdreht und aus den Satteltaschen das meiste heraus-
fällt, wird die Liebe zu dem Tiere auf die höchste Probe gestellt. Dieses
läuft jedoch so lange weiter, bis ihm der Sattel jede Bewegung unmög-
269
lieh machtj oder bis es ihm einfallt^ stehenzableibeQ. So benimmt sich
daa Kamel, auch wenn man es monatelang reitet und TerpÜegt.
Recht vorsichtig muß man auch sein, wena man über staubige
Strecken reitet; denn an solchen Stellen pflegt das Tier sofort auf die
Knie zu fallen und ohne jede Rücksicht auf den Reiter oder das Ge-
päck sich im Staube zu wälzen.
Höchst gefährlich ist für das Kamel weicher Lehmboden, Da es
in den fleischigen Zehen keine Widerstandskraft hat, so gleitet es sehr
leicht aus» und ein einziges Aasgleiten bedeutet fUr das Tier zumeist
den Todj weil es gewöhnlich den Fuß bricht und infolgedessen ver-
loren ist.
Die Araber nehmen für ihre Kamele keinen Proviant mit. Dafür
müssen siej wo es Pflanzenwuchs gibtj langsamer reiten und die Tiere
täglich einige Stunden weiden lassen. Für Gebiete, tvo es keine Weide
gibt, muß man Fütter mitnehmen. Ich habe nur einmal, und zwar
1902, für meine Kamele Gerste mitgenommen. Einige Tiere wollten
sie gar nicht fressen. Als sie sich auch nach zwei Tagen noch ^veigerten,
obwohl wir keine Weide gefunden hatten, mußten wir sie abends binden
und wie Gänse stopien. Erst nach drei Tagen begannen sie von selbst
zu fressen.
Alle Reitkaraele werden^ wenn auch noch so gut verpflegt, von
langen Reisen so stark angegriS*enj daß sie langsam Bauch wie Hök-
ker verlieren, ma lu batn ma lu snäraj und man muß ihnen dann
mehrere Wochen, ja oft monatelang Ruhe gönnen, wenn sie sich erholen
sollen. Besonders auf den ßazw-Zügen, wo die Weide- und Tränk-
pUUze nur vorsichtig besucht oder ganz gemieden werden, müssen die
Kamele fast Unglaubliches leisten. Oft und oft horte ich von solchen
Wunderleistungen. Wenn ein zersprengter und verfolgter Razw-Trupp
dennoch entkommt, hat er es nur der Schnelligkeit und Ausdauer
seiner Kamele zu verdanken. Mein Freund und Begleiter HAjel lieb-
koste seinen Kamelhengst, der ihm 1897 das Leben gerettet hatte, und
Baljlts Bruder Fahad kehrte damals auf seinem Kamele nicht im Sattel,
sondern im Sattelsacke zurück. Bei solchen Anlässen, wo der Durst
die Verfolgten quält, legt sich der fast wahnsinnige Reiter nach vorne,
umfaßt mit der linken Hand den Hals seines Tieres und stößt ihm mit
der Rechten das Sibrijje-Messer in die Brust und saugt und saugt das
hervorbrechende Blut Das Tier fällt zusammen und wird mit anderen,
deren Reiter fehlen^ geschlachtet. Der Bauch wird aufgeschlitzt und
der „ Magen ^, öarä, herausgenommen. Darin befindet sich eine breiige
270
Flüssigkeit* Manchej die sich nicht mehr beherrschen können, trinken
sie; doch bezahlen es die meisten mit dem Leben, Läßt man jedoch
den „ Magen *^ während der Nacht oder aber einige Stunden im Schatten
liegen, so klärt eich die Flüssigkeit, wird kühl, schmeckt ganz gut und
wird getrunken. T^lal; Hajel, Bahit von den Fajez und andere glaub-
würdige Araber, und zwar von verschiedenen Stämmen, versicherten
mich, dieses CarS- Wasser ge tranken zn haben, und ich habe keine Ur-
sache, ihre Angaben zu bezweifeln. Die Menge des Wassers hängt
davon ab, wann und wieviel das Tier zuletzt getrunken und welche
Weide es inzwischen gefunden hat.
Ein gutes Kamel muß sich nachts in der Wüste ganz ruhig ver-
halten, darf weder beim Aufsteigen noch beim Abladen murren, um
nicht Beinen Herrn zu verraten. Nur wenn es ein menschliches Wesen
in der Nilhe wittert, gibt e^ eigentümlich klagende Flüstertöne von
sich, schiebt sich oft zum schlafenden Reiter und macht ihn auf die
drohende Gefahr aufmerksam, indem es ihn mit dem Kopfe streichelt.
Wo Kamele weiden, sind immer Raben zu sehen. Sie stehen ge-
wöholich auf dem Hocker des weidenden Tieres und klauben aus seiner
Haut allerlei Schmarotzer heraus. Das Kamel benimmt sich dabei ganz
ruhig, um seinen guten Frennd nicht zu verscheuchen*
Ergi'eifend ist die Liebe der Kamelin zu den Jungen, Eine
menschliche Mutter kann um ihr Kind nicht besorgter sein. Jeden
Augenblick hebt sie den Kopf und schaut, wo ihr Liebling weidetj
wenn sie saftige Pflanzen findet, ruft sie ihn zu sich; wenn er nicht
weidet, Bo mahnt sie ihn; grollt ihm, wenn er sich fremden Kamelinnen
beigesellt; tadelt ihn gleichsam, wenn er sich zu weit entfernt, und eilt
ihm wehmütig seufzend nach, wenn sie ihn aus den Augen verliert.
Und wie weint und klagt sie, wenn ihm ein Unglück zustößt, oder
wenn man ihn geschlachtet hat! Tag und Nacht ertönen ihre betrübten
Laute^ sie verscliraUht jede Nahrung und jeden Trank und zeigt sieb
erfreut, wenn sie wenigstens das ausgestopfte FeU ihres Jungen zu sehen
und zu riechen bekommt . . .
Das Pferd und seine Zucht.
Alle Einwohner von Arabia Petraea sind der Ansiebt, daß Gott
das Pferd in ihren Gebieten nicht erschaflFen hat. Es wird auch nirgends
als einheimisch betrachtet, da es nur mit Mühe ernährt werden kann.
Viele Stämme halten überhaupt keine Pferde, und selbst die Fellähin^
271
die sich doch Wasser und Gerste am leichtesten heschnffen köoneii,
geben die Pferdezucht langsam auf. So haben in el-Kerak und iliidahaj
wo noch 1896 jeder Mann ein Pferd besaß, die FeilaliiD jetzt fast lauter
Maultiere oder Esel. Nur jene Stämme^ welche den Krieg lieben und
herrschen wollen, widmen sich der Pferdexuclit. Aber auch bei ihnen
findet man nicht gar viele Tiere. Selbst der Fürst Ttxlkl besitzt nur
eine einzige Stute, ebenso HajeL
Die Araber benennen die einzelnen Glieder und Teile am Pferde
folgendermaßen:
Das Genick wasf er-rÄs, der Schopf el- küsse, en-uaye, Ohren
idan, Nasemiicken mahall es-sarime min folj:, die Kinnkettengrube
m6(Ja' es-sarime min taht, das Nasenloch el-minhar, die Oberlippe el-
bartamet el-'alja, die Unterlippe el-bartamet et-tahta, die Ganaschen
eMianax^j die Angesichtsleiste es-sudf, die Augengruhc g;urat el-Vjn,
das Hinterkiefergelenk mill>a* el-Ijanaöen, den Kamm er-rakba, die Kehle
el-manhar; den Widerrist ebditf, el-etüf, den Rücken ez-?iahr, die Brust*
Wandung cr-rl>ala, die Unterbrust ez-zur, den Bauch el-bafn, die
Flanken eä-äada', der Sehlauch hejtje, die Schulter loh etS-t^itf^ das Bug-
gelenk mradd ehjadd min kuddam.
Nach der Meinung der TijA^ha schuf Gott das Pferd aus einer
Handvoll Wind^ b*il?i^ al-hejl kub(Je min er-rih, und zwar im wädi el-
LÜf CAz).
Die Ca'abne erzählen: Die Rassepferde, al-liejl al-a^ajel, stammen
von filnf Stuten ab, welche am Meeresufer gefunden wurden. Lange
konnte man ihnen nicht beikommen, da sie bei jeder Annäherung sofort
im Meere verschwanden, Erst nach längerer Zeit gelang es, als sie
einmal aus einer Sußwasscrquelle tranken, ihnen den Rückweg zu ver-
legen^ und so bemächtigte man sich ihrer. Man hatte aber keinen
Hengst; darum wurden die Stuten bei der Quelle angebunden, und siehe,
da stieg aus dem Meere ein schOner Hengst heraus und befruchtete
die Stuten. Von diesen fünf Stuten stammen fünf Hauptrassen ab:
Satlawijje, so benannt, weil sie den Hirten mit dem Fuße ge-
stoßen hat,
'Obej^je, so benannt nach 'Obej[j, ihrem ersten Eigentümer,
Khejie, so benannt nach Kahlan, ihrem ersten Eigentümer,
jranakijje, so benannt, weil sie den Hals beim Rennen stolz trägt,
Mabladijje, so benannt nach HAledj ihrem Hirten,
Das Pferd ist entweder edel, Rassepferd, asil, oder unedel, ge-
wöhnliches Pferd, kdiä.
272
Das edle Rassepferd ist entweder aoerkaontj sein Ursprung kann
durch Zeugen bestätigt werden, miitabbat, oder es wird angezweifelt
und seine edle Abstammung kann nicht nachgewiesen werden, mutaw-
wah^ martüm (wenn z. B. eine edle Stute von einem edlen Hengst ge-
deckt worden ist^ ohne daß es zwei Zeugen gesehen haben).
Von den edlen Rassen, arsan, werden in al-Kerak nur folgende
als ursprüngliche anerkannt, und nur Hengste dieser Rassen dürfen
decken, jiäba, jusabbi, jataäabba: SakUiwijje t^dninijje, Mahladijje,
Khejle gäzijje, Ma'nakijje hedragijje, Kbejäe ^afema'.
Wenn eine unedle KdtÄe-Stute von einem Hengste dieser fünf
Rassen gedeckt wird und ein kräftiges weibliches Füllen bringt^ und
dieses von einem Hengste aus der Kasse des Vaters gedeckt und
gut gepflegt wird, und man so bis in die fünfte Generation verfilhrt,
gehurt die Stute der fünften Generation der edlen Rasse des Hengstes
an und wird als solche von allen anerkannt.
Im Gebiete von el-Kerak wird ara meisten geschätzt die Mahla-
dijje- Rasse und man sagt von ihr:
„Verflucht uüd Sohn eines Verfluchten, der sich vor ihr nicht
erhebt, mafün ihn mal* im illi mn jal5{im fi wagha.*' Von dieser Rasse
gibt es keine Abarten^ bejt wä^ed; von den übrigen unterscheidet man
folgende anerkannte Abarten ersten Ranges:
Saljdawijje '6bejni|je und Khejlet el-*agüz, deren Hengste im Not-
falle decken können.
Nebst diesen kennt man eine Menge anderer Rassen oder Abarten,
deren Hengste zur Zucht nicht verwendet werden dürfen, falls die
Jungen als Mutabbat gelten sollen. So findet man; Sakläwi^je ngemt
es-Hubh, Sakläwi^je l^irnäsijje, SaklawiJLJe rkebijje, Khejle sketijje, (stammt
von den *Aneze), Kiiejle refääije, (stammt von den 'Aneze), Khejle sl,*at
allah, Khejle murÄdijje, Khejle baraäsijje, Khejle biräsijje, Khejle ]^B,]lä-
wijje, Khejle el-musinne, Kbejäe zkekij^je, Kbejäe lölahijje,
Folgende Rassen gelten für anerkannte Rassen zweiten Ranges:
Hadba* enze^ii, anerkannt bei den 'Aneze, yamdanijje samri, Gilfet istUm
bülad (sie), 'Obej^je Sarrakijje, 'Obejje umm gurejs, *Obejje umm 'arküb
öwnhe, *Obejje nofalijje, §nene sabbÄhijje, Snene beljijje (beiijjelj an-
erkannt bei den S]jür,
Nicht anerkannt sind folgende Arten: IJamdänijje simri^ Hamda-
nije gafcl, Gilfe, *Obe|je, Sncne ^äheriye.
Das Junge erbt die Rasse der Mutter, Wenn jedoch z, E. eine
Gilfe-Stute von einem Sa^awi- Hengst gedeckt wird und die Nach-
273
Ikoiomen ebenfalls^ 90 kftDn man die fUnile Generation sowohl der Güfe-
fils anch der SalyMwi-Rasse ziireelmen.
Bei den Tijalia werden nur folgeode Eassehengste zagelaasen:
KhejiAn, el-Miihladij Hadbäo, *Obejjan, KbejSÄn*
Bei den TerÄbln decken, jihedd, nur Hengste folgender Rassen,
hdöd: Kbcjsänj HadbäD/Obe[jan gcnäni, Ma^ladi, Khejian el-'a^i, Glejfan,
e«-i^wetän*
Bei den ^Azazrae gilt als beste Rasse *Obejjän Senjioi; als echte
Rasse, hdüdi, wird anerkannt jede Stute: en-Na*äme, Ma anakijjje bedra-
j^ijje, al-örejbj a{-Twejsej ^Obcjje seraki,
Pferderassen, von denen Hengste zur Zucht verwendet werden,
el'ljejl illi taäba, sind bei den Sljür folgende: Kiiejle, Saklawiye, Swcme,
*Abadijje liamdaniye, umra *Arkub^ as-Swetijje^ eI-Kbe§e» Gilfe zatam
al-bälüd (sie), Mn*naki|je hedra^iye.
Die jf^ulläm und lyderat schätzen am meisten die Rasse *Oliejjan
§enanij züchten jedoch auch folgende: al-Maljladi, an-N6feli, die zu
den schnellsten gehört^ min mu'tetät ar-rkÄb, a8-§weti, Grejban, Gilfän,
Für den Sprung eines vollblütigen Hengstes zahlt man einen
Gijal im Betrage von 1 Megidi. Am 40. Tage wird die 8tute zum
zweiten Male zugeführt um zu sehen, ob sie trächtig ist, ^alarat, oder
nicht. Wehrt sie den Hengst ab, heißt sie *Aira' und, wenn das Junge
ftlhlbar wird, biiteh.
Wenn eine Stute ein männliches Junges wirft, wii*d es sehr oft
im Sande verscharrt oder auf eine andere Art umgebracht; ist es jedoch
ein weibliches Füllen, so lassen die Frauen ihre Zararit ertönen, und
von allen Seiten beglückwünscht man den Eigentümer mit den Worten:
„Gesegnet sei die junge Stute mubarakat el-mobra!** Es wird ein
Festessen bereitet wie bei der Geburt eines Knaben*
Das Junge heißt Pelu, Der weiche Huf, cMiafer et-tari, wird
sugeochnitten und in Salzwasser gebadet» die Ohrenspitzen werden
SBUsammengehunden, und die Scbweifw^urzel wird nach oben gerichtet
oder von unten hinauf angebrochen, daß die Stute im Laufe den
Schweif schön hinaufgerichtet trage.
Das Fehl bleibt bei der Mutterstute, mufliiJe* entweder 33 oder
45, ja biß 7:J Tage. Di© ersten drei Tage heißen Lejali elfara^, denn
wenn das Fclu in dieser Zeit verendet, so gilt es, als ob die Stute
kein Junges geworfen hätte, d. h. der zweite Eigentümer behält sein
Recht. Nach den folgenden 10 Tagen werden Zeugen angerufen, *ala
-I-'aiara jataSahhed.
If ftfllL Anbia Pttn«a, HL
18
274
Am 3. + 10. = 13. Tage ftihrt der Eigentümer die Muiteratitte
dem Jungen bei den Fellahiu auf den Platz vor das Sitl?^-Zelt,
beide untersuchen, ^labüha und, wenn sie gesund befanden sind^
Mgl er SU dem zweiten Eigentümer;
^Nimm, was dir gehört, ji*»el Seri6 min es Ser!6^, und von n
an ist das Junge sein Eigentum, und wenn es verendet, so ver*
liert er es.
Je nach den Bedingungen über die Dauer des Verbleibes dei
Jungen bei der Mutterg^tute bleibt das Junge nach im Zelte de^ £igen^
Ittmers der Mutterstute. Ist jedoch keine bezügliche Vereinbariui|f
getrofien, so muß der zweite Eigentümer jetzt schon, nachdem ^M
Junge erst 13 Tage alt ist, dieses in sein Zelt nehmen. Er bindei^H
mitlib des SiUe-Hakstriiskes in seinem Zelte an und sucht bei seines^
SlamiiigBDOftsea 6^12 milchgebende Ziegen, manaje^, mantilu^ mn da4
Fein OTüftliren sa kennen. Solche Ziegen leiht ihm jedermann, er moiS
Mf nachdem das Felu entwöhnt tsl, wieder sortckgebenu
Wie oben gesagt, wird das Fdu nach 13-^73 Tagen entwohüi
waA Ton der Stute entfernt Von nun an heilk es Tsiil?. luid swar hm
sua iroll«id«l« ersten Jahre,
Die ein Jahr alte Slnte heißt 6eda\ die zweijährige Teai^ die^
dreijihrige Rb4\« die Tior^hrige Hamas, die flmQlhrige Sadte; djmft
ImiOi die Stute Fan^ der Hengst Q#n bis nun 15. Jahre,
Mmt «an beide Awde. Bei des TijAhn heift das Pfaid
8w Jahre IS^äre^
£in g«tai Pfiard soD lblg«ide Eigenschaften besilaem: der Kopf
aal liBlitjg nnd lang aei% räaha pdif w fwlt das Kiei
laMlin a'rid? die Angen gn>8^ die Ohren lang^ die Ktslnm gttdif el^
äinlar wasi*. der Hab la^^ tavttat ar-ra^be, tmd am nnlwrwi Rande
timm, ümmthn^ ifi\ der Rlk^en kars od hreit, ef -fahr ^n^ w 'mr%i^.
hkm »ei% «fftaT, dm Tsida^ nd Hi
al jad» w ar^^lte, dv SAofi
im m mva^k teHnf niedtv wd mic&i«, Vql e&4|il %a^ w imtk^
-M
275
el-ra^äl, nnd der Hals soll einem Mäste gleichen, der sieh im Winde
bewegtj el-*unt: «ari li hawa rih nag-^ab. Die Mähnenhaare sollen dicht
und lang sein, es-sabih j'azir w tawil^ der Widerrist hoeh, et-bawärek
alij^at, die Schweifwnrzel niedrig, ed-dil ka.sir, mit dichten und langen
Haaren, abu ra^ir w t^wil es-sebib» so daß sie den Rücken hinter dem
Sattel bedecken können, mariii sabib ed-dil füwl> eMorudi. Die Kote
kurz und fest, el-kin marslV, die Füße sollen weiße Fesseln haben, der
rechte Vorderfnß aber nicht, muba^galet et-tala|e matlük el-jemin, auf
der Stirne ein weißer Fleck, der bis zum Maule reicht, so daß er vom
Wasser berührt wird, ^nrni slimanijje tisrab bah el -mi'. Auch muß ein
gutes Pferd zv\rci feste Haarstreiten eu beiden Seiten des Halses haben;
nahlaten ma* bebalen er-rakabe. Ist der Streifen rechts kürzer, so gilt
es als besonderes Zeichen für die Schnelligkeit des Tieres; denn eine
Stute, welche solche Haarstreifen hat, gelangt immer zuerst an das Ziel
und kann nicht überholt werden, tisbok w la tinsabel>:; wenn beide
gleiehlang sind, wird sie niemals das Ziel erreichen, la tisbok.
Bei den 'Azäzme soll der weiße Stirn fleck so groß wie ein Rejäl
sein, al-j'urra ben al-*ujüa tekön kibr ar-rejal.
Als scbiinste Farbe gilt den Ca'äbne der Schweißfuchs, hamra*
rurra*, den Tenibin der Starschimmel, baijra' fütilje. oder der Eisen-
schimmel, Lmdra hamami^ye. Die östlichen Stämme, welche den Über-
Mlen mehr ausgesetzt sind^ halten für die schönste Farbe den Gold-
fuchs, al-l,iamra* as-samma', oder Seh Weißfuchs, aä-öal^ra' abi'orra. Als
schlechte Farbe gilt der Rappe, al-hadidi.
Beim Pferdekanf muß man sehr vorsichtig sein, denn „das Pferd
kami dem Besitzer so verhängnisvoll werden wie die Frauen oder die Tür-
ßch wellen, al-ljejl mitl al-harim aw al-'etab*^. Gute Eigenschaften der Frau
oder der Türsch welle machen den Maun oder Hausbewohner glücklich,
nnd so ist es auch beim Pferde. Darum muß man auch die Eigen-
schaften oder besser Vorzeichen des Pferdes, das man sich zum Reiten
auswählt, genau untersuchen. Wer imstande ist, jedes günstige oder
unglinstige Vorzeichen, öijasej eines Pferdes oder überhaupt eines Tieres
anzugehen, heißt Säjes,
Bevor man den Kaufpreis erlegt, führt man das Tier zu einem
solchen Säjes und, wenn er ein ungünstiges Merkmal findet, ist der
Kaufvertrag gelöst. Man beginnt die Untersuchung beim Haarwirbel,
fatile, und zwar nicht bloß seiner Form, sondern auch seinem Sitze nach.
Es gilt als nngünstig, wenn die Fatile vorne in der Mitte des
Halses liegt: „sie zerreißt das Toh-Kleid vorne an der Brust, sathet el-
18*
i
276
g:ejb^, weil sie dem Besitzer sicheren Tod Tiringt. Ist die Fntile atif der
Stirne und reicht sie bis zu dem Nasenrücken^ so heißt sie das Grab,
©l-^abr^ denn sie öffnet dem Reiter das Grab. Ist die Fatile auf dem
Oberschenkel, so beißt sie Entlassung, at*talAk; sie zwingt den Reiter,
seine Frau zu entlassen. Ist sie aber auf der Seite des Halses^ dann
ist sie sehr glinstig^ weil dadurch alle anderen Vorzeiehen unschädlich
sind. Auf der Kruppe schadet die Fatile dem Eigentümer des Pferdes
nicht, dagegen alleo, die dem Pferde nachjagen^ öarrtom 'ab |Äredom.
Die Teräbin kennen folgende schlechte Vorzeichen, ßijäse radijje:
el-Mherimat, Haarwirbel auf dem Hioter teile der Stute, fatfijel fi-I-kwad,
verarsachen den Tod der Zeltfrau oder^ daß sie vom bösen Geiste
besessen wird, tin^aoo;
IJabr bil-küra, Haarwirbel in der Mitte der Stirne;
Naddabat bis-sudr^ Haarwirbel auf der Angesiehtslciste;
f?äteht el-geb, Haarwirbel auf der Brust.
Bei den 'Aziizme:
^ed al-ljLudra, weiße Fessel auf beiden Vorderfüßen;
al-I>^abr ;
Senken fi-Misan; ein Haarwirbel auf jeder Halsseite des Hengstes;
aMJagale baljeminj weiße Fessel am rechten Vorder fiiße;
Subräsj weiße Fessel nur am rechten Vorder- und rechten Hinterfüße,
geßlhrlich fllr den Begleiter, nicht für den Reiter.
Der Kauf einer Stute ist eine selvr wichtige Sache, zu der man
immer waldreiche Zeugen heranzieht. Ist die Stute von einem Sajes
untersucht worden, so muß ihre Abkuoft wie Reinheit der Rasse durch
glaubwürdige Zeugen bewiesen werden, was immer nur mündlich ge-
schieht. Denn schriftliche Zeugnisse über die Abkunft der Pferde
werden unter den Ai*abern nie ausgestellt. Nor bei den liafjran oder,
wenn ein Ansässiger von einem Araber die Stute kauft, wird das Zeug-
nis aufgesclirieben. Ist der Kaufvertrag geschlossen, so legt der Ver-
käufer der Stute den Sattel, Kopfzaum nebst dem Rasan-Stricke an und
befestigt Iiinter dem Sattel den Futtersack, 'alik:a, mit dem Fußeisen,
jked. Der Verkäufer hält den Schopf des Pferdes von unten, der Käufer
nebst einigen Weizenkör nern von oben und sagt;
„Hast du mir die Stute verkauft und dich auf Gott verlassen^
boHini el-faras w ittii5alt 'al-allah?"
„Ich habe sie dir verkauft in Anwesenheit Gottes, be'tak w dift
allah.«
277
^ Lasse den Schopf los, etlet ennäye!"
Dieser tut es^ und der Kiiufer hält nun den Schopf und die Weizen*
kürner fest.
Eine Stute wird fast immer mit der Bedingung verkauft, daß der
Verkäufer noch zwei weiblielje Füllen von dem Käufer bekommt Ein
solcher Kaufvertrag heißt Bi' bimtani.
Ein Kaufvertrag ohne jede Bedinguug heißt Bi' mkalfa*. Da kommt
aber zum Preise der Stute auch der Preis der ersten zwei weiblichen
Füllen hinzu, und zwar rechnet man fiir das erste 500 Piaster und für
das zweite 250 Piaster. Von der Gilfe-Stute verlangt man in el-Kerak
immer drei weibliche Füllen, Wird eine trächtige Stute verkauft, so
geschieht es oft mit der Bedingung, daß dieses Junge ausgenommen
»ei, mä flha najer. Wenn die Stute durch ein Verschulden des Käufers
verendet, so muß er den Preis für die Füllen ersetzen, und zwar für
das erste 500 und für das zweite 250 Piaster.
Wenn jemand eine Stute tütet^ so zahlt er den Preis der Stute
und der beiden zu erwartenden Füllen und nebstdem noch den Preis
ihrer zwei letzten. Findet der Käufer im Laufe eines Jahres einen
Fehler, den ihm der Verkäufer verschwiegen hat, so ist der Vertrag
ungültig. Ist er mit der gekauften Stute unzufrieden, so sagt er:
„Du Rotstute, ich habe dich um vier (Reitkamele) gekauft,
ieb will nicht Verlangen nacti dir haben.
yamra'-ätarajtak harba*
mä-rld minnak raatma'."
Von Pferdekrankheiten erwähne ich:
es-Satb entsteht, wenn das erhitzte Pferd frißt oder trinkt; man
kauterisiert es auf dem Bauche.
es-Sa^wa, Erkältung; es wird Knoblauch in Merise-Milch gekocht
Tuad dem Tiere gegeben.
el-Humra ist die Folge zu reicher Nahrung; dem Tiere wird die
Ader unter dem Äuge geöffnet.
Fatjd, Wasser in den Füßen; Aderlaß.
Saräge ist die Folge von zu wenig Bewegung, Der Huf wird
lang und die Brust schmal; Kauterium auf der Brust.
Enkaf wird durch den Stieb kleiner Fliegen, ehmiSmiäij^je, ver-
ursacht, welche in tiefen Tälern zahlreich vorkommen» Das Tier wird
kauterisiert auf der Nase, dem Kreuze und der Schwcifworzeh
^ifr, Nenbildung in der Nase; wird ausgeschnitten.
278
*Edein, ÜiifruchtWrkcit; wird geheilt fliireli Ta'ffSlj indem man
die Gebärmutter heraufzieht nnd reinigt
el-Hcrke^ Folge von schlechter Nahrung oder Weizenfutter, wenn
das Pferd nicht daran gewohnt ist; es bekommt die abgekochte Pflanz©
Mahrüte zu trinken und wird unter der Schweifwurzel, nazijje, und
dem Nabely sun'e, kauterisiert,
at-Tabnik ist eine Maulkrankheit. Das Pferd verliert den Speiche!
und kann deshalb die Gerste nicht schlucken. Man nimmt ein spitzes
Stäbchen, trelii], und sticht das Tier im Maule oberhalb der Zunge so
lange, bis Blut herauskommt.
Der Hof ist mit dlmneii Eisenplatten beschlagen^ die in der Mitte
eio kleines eliptisches Loch haben. Jeder Araber hat immer einige
solche Hufeisen, na*al, vorrätig und der fahrende Händler führt sie
immer mit. Das Pferd bescblägt der Eigentümer selbst.
Das arabische Pferd trägt gewühnhch ein ganz einfaches^ aus
dünnen Schnüren hergestelltes Zaumzeug, das nur selten mit einem
Kettchen als Maulliremse veraeben ist, Bei der Kinn grübe ist ein Strick
befestigt, der so lang ist, daß ihn der Reiter in der Linken hält, sich ihn
um die Hand wickelt und mit dem übrigbleibenden Ende in der Rechten
das Tier durch sanfte Schläge auf die Flanken antreibt. Der Sattel ist
sehr leicht^ die Steigbügel fast wie der halbe Fuß breit und mit scharfen
Kanten versehen, die als Sporen benlUzt werden können.
Am Sattel hängt gewöhnlich ein kleiner Sattelsack, iuirg, der dem
Kanielsattelsack sehr ähnlich ist, nur daß in der Hälfte keine Löcher,
sondern ein länglicher Schlitz angebracht ist, durch den die hintere
Sattellehne hinrlurchgebt. Unter der Lehne sind zwei kleine Ringe und
in diesen je eine Schnur. Auf den Sattelsacksaum wird der aus Ziegen-
haar verfertigte Futtersack gelegt j in diesem befindet sich eine Im
lange, mit zwei Fußspangen und einer Sperrvorricbtung versehene Kette
oder eine ebenso lange Strickkette mit einem Pflocke aus Holz oder
Eisen. Alles das wird mittels der zwei Schnüre unter der hinteren
Sattellebne an den Sattel befestigt. Oft ist der Futtersack mit Gerste
geftillt und muß darum vorsichtig angebunden werden^ um nicht herab-
zufallen.
Trägt der Araber eine Lanze^ so stützt er sich mit der Linken
auf sie und springt in den Sattel, sonst hält er sich mit der Linken an
der Blälme an, Das arabische Pferd, die jungen oder brünstigen Stuten
ausgenommen, geht sehr ruhig, ja gemütlich; den Kopf zu Boden ge-
senkt, sucht es nach einem passenden Bissen, und der Araber stOrt es
279
nicht. Der Schritt ist ziemlicli lang iin<l ganz eigentümlich auf die ein-
zelnen Füße verteiltj so daß es scheint, als ob das Pferd jede Viertelstunde
eine andere Stütze hätte. Im Vergleiche zum Kamele ist der Ritt zu
Pferde ermüdender, weil es nie so ruhig, gleich und regelmäßig schreitet
Auf dem Kamele kann man sitzen, wie man will auf dem Pferde geht
das nicht; da es der Sattel nicht erlaubt, und der Reiter jeden Augen-
blick eines falschen Trittes oder einer starken Bewegung gewärtig sein
muß, weshalb man niemals auf dem Pferde so sorglos sitzen nnd schreiben
kann wie auf dem Kamele. Eine wahre Plage für Pferd und Reiter
sind die zahllosen großen und kleinen Fliegen und Mücken, die in
manchen Gegenden vorkommen.
Nebst langem Schritt kennt das arabische Pferd einen sprung-
haften Trab und einen schönen Galopp, Der Trab wird ihm künst-
lich beigebracht. Er besteht aus einer Reihe streng abgeschiedener,
unterbrochener Sprünge^ bei denen das Pferd immer mit den Vorder-
ftißen in die Höhe geht und auf den Hinterfüßen ein wenig ruht*
Diese Gangart ist für das Tier und auch für den Reiter ziemlich
ermüdend nnd wird nur bei festlichen Anlässen, der Fantasia, bei fried-
lieber Begegnung zweier Häuptlinge angewendet. Wunderschön ist
dagegen der Galopp eines Vollblutes. Sein ganzes Äußere wird auf
einmal anders. Die schläfrige Miene ist plötzlich verschwunden, die
halblalimen Füße beginnen zu tanzen, jede Ader ist hoch geschwollen,
der Hals tritt stark hervor, die Ohren sind gespitzt und emporgerichtet,
die Nüstern blutrot, der Schweif ist gehoben und bedeckt wie mit einem
Schirme das Hüftgelenk, der Rücken gleicht der gespannten Sehne
eines Bogcns, und sobald der Reiter das Zeichen gibt (zwei, drei
schnalzende Töne), schwebt das Tier mit dem Reiter in der Luft. Sand-
körner und Kieselsteine werden weit fortgeschleudert, Steinbänke, Wasser-
rinnen nnd Löcher werden übersetzt^ die Umgebung fliegt an dem
Reiter vorüber, während er so ruhig und bequem im Sattel sitzt, als
ob er auf einem Ruhebette sich befJlnde. Die Mähne des Pferdes, die
langen Ärmel des Reiters, sein Kopftuch und, wenn dieses infolge des
Luftdruckes samt dem Kopfstrick auf den Nacken fällte seine Haare
und Zöpfe — alles schwimmt gleichsam in der Luft und bietet einen
schauerlichen Anblick.
Aber auch im schnellsten Galopp behält der Reiter das Pferd in
seiner Gewalt, und ein einziges Anziehen des Zaumstriekes bringt das
Tier zum Stehen, wobei der Reiter allerdings in die Gefahr kommt,
über den Kopf des Pferdes hinabgeschlendert zu werden. In großer
2m
I
Gefahr ist der Reiter auch dann, wenn der Bauchriemen oder der Steig-
liügelriemeo reißt; aber auch da kommt es oft vor, daß das Pferd dem
Reiter beisteht. Beisfiiele davon habe ich selbst erlebt,
Ira Jahre 1896 erwarb ich einen Vollblutbengst der Rasse Satlawi
kudraiii, der von den Beni Saljr stammte. Als ich ihn zum ersten
Male besteigen wollte, mußten ihn vier Männer halten, und sein Eigen-
tümer flehte laut zu Gott, er mOge mich nicht herabwerfen, verwunden
oder sterben lassen , solange er ftlr das Tier verantwortlich sei. Der
Hengst gab sich alle Mühe, mich loszuwerden, ich blieb aber im Sattel,
und so wurden wir langsam Freunde. Bald darauf begab ich mich
nach wädi Müsa. In Od roh trafen wir auf einen Tscherkessen, der
tlirkischer Greozgendarm wai** Dieser wollte mein Pferd probieren,
kaum war er aber im Sattel, lag er schon auf dem Boden, und ich
hatte alle Mühe, ihn vor den Hufen des Tieres zu retten. lu Mn^än
wollte ich den Hengst beschlagen hissen und ließ darum zwei türkische
IMilitür^Hufschmiede kommen. Mein Hengst mochte den roten türkischen
Tarbüs nicht leiden, er sprang gegen die Soldaten wie ein Hund, und
diese mußten rasch fliehen. Nun stellten wir ihn in einen schmalen
Raum, fesselten ihn, und ein Araber sollte ihn beschlagen, Da ihm
niemand den Fuß halten wollte, so tat ich es, und das Pferd ließ es
ruhig geschehen. Zum Unglück zeigte sich wieder ein Soldat mit rotem
Tarbus und das Tier wurde wieder rasend. Uer Araber lief davon,
das Pferd riß sieh von mir los, und ich kam zu Falle; allein obwohl der
Hengst einige Male mich übersprang, geschah mir nichts.
Von Jladaba ritt ich mit einem Felhd.i nach Nitil, um dort eine
arabische Inschrift zw kopieren. Während der Arbeit vernahm ich den
ßcbrilleq Ruf meines Begleiters: Feinde in 8icht^ tom, kom. — Sofort
nahm ich das Abklatschpapier, lief zur Ruine hinaus, gab im O. vier
unbekannte Reiter und vernahm die Sätze der Stute meines nach NW.
fliehenden Begleiters. Ira Nu zog ich den Bauchriemen an, sprang in
den Sattel uod floh, um die Feinde zu teilen, gegen W. Mein Sa-
Ivlawi flog schnell wie ein Vogel. Westlich von Harba§ erstiegen wir
eine Bodenwelle, hinter der sich eine über 4 m breite und tiefe Wasser-
rinne hinzog, und deren üstliches, mir näheres Ufer um gute 3 m hüher
war als das linke. Da die Wasserrinne durch die Bodenwelle voll-
kommen gedeckt war, erblickten wir sie erst, als wir an ihrem
Rande waren. Wir beide erkannten die Gefahr, da das Terrain sehr
bröckelig und ein Aulauf absolut unmöglich war. Ich stemmte mich
in den Steigbügeln nach rückwärts, das Pferd sprang und erreichte
glücklich das andere Ufer. Dodi war der Anprall so stark, daß der
alte Riemen meines linken Steigbüg;ela riß. Ich stürzte, mit dem
rechten Fuße im SteigbLlgel hängend, über den Hals dea Pferdes vorn-
über lind verlor das Bewußtsein. Als ich nach einigen Äugenblicken
zu mir kam, lag ich zwischen deü Vorderfußen des Tieres^ noch immer
mit dem Fuße im Steigbügel hängend. Das edle Tier stand wie an-
genagelt an derselben Stelle, die Hinterfüße bei den Vorderfüßen und
beleckte mich. Hätte es nur einen Sehritt gemacht^ so wäre ich schwer
verwundet oder gar getötet worden.
Einst ritt ich mit einem reichen Bethleheraiter um die Wette, die
ich auch gewann. Auf dem Rückwege von Bethlehem nach Tantum
ritt ich auf der Straße im schnellsten Galopp, weil ich wissen wollte^
wieviel Minuten ich brauchen werde. Bei der starken Biegung vor
Tantnr, wo der Weg zwischen Steinmauern fuhrt, riß der Bauch-
riemen, im selben Augenblicke drehte sich der Sattel um, ich zog
rasch die Füße aus den Stcigbligeln, erfaßte die Mähne und sprang zu
Boden. Obwohl das Pferd im schnellsten Galopp war, hielt es augen-
blicklich an; wäre es noch einige Schritte weiter gelaufen, so hütte es
mich an die Mauer werfen müssen.
Im Jahre 1898, als der Mnljiäfe?; von el-*Akaba mich gefangen
nahm und seine Soldaten mein Pferd fortführen wollten, zeiTiß es
mehreren derselben die Uniform und war nicht zu bändigen. Dasselbe
wiederholte sieh auch in MaVm^ wo es zwei Soldaten biß, sich losriß
und mir in den Hof des Regiernngsgebäudes nachkam.
Unvergeßlich bleibt mir die schauderhafte Szene beim Übersteigen
der Schlucht von scjl Sezam» Das schmale Bett des Tales ist von
mehr als 100 m hohen, fast senkrechten Felsen eingeschlossen. Die
Felsen bestehen aus mehreren parallelen^ horizontal gelagerten ghitten
Schichten, von denen jede hüher gelegene um 1 — Vb m zurücktritt. Auf
diesen Vorsprlingen führt der Weg* Gefährlich sind die stufenartigen
Übergänge von einer Schicht zur anderen. Die Stufen sind 0'4^ — 0^3 m
hoch und schmal, und das Tier muß springen und klettern zugleich,
wenn es sie überschreiten soll. Gleitet es aus und findet nicht sofort
au den steilen und glatten Felsen einen Rückhalt, so muß es heran ter-
kollern und zerschmettert an den Felsvorsprüngen der über 1 00 m hohen
Uferwaud, An solch gefährlichen Stellen pflegte ich immer abzusteigen,
und der Hengst folgte mir nach wie ein Hund. Aber diesmal war
ich fieberkrank und todmüde; darum konnte ich mich kaum auf den
Füßen halteü. Mein Begleiter hatte nur die linke Hand, denn die
rechte Imtte er in einem Kampfe verloren^ und ritt eine 8tate, die
infolge einer Verwundung in einer Selilncht gelillimt war. Er ritt voraus.
Anfangs folgte ich dem Pferde zu Fuß, doch auf der dritten Stufe
mußte ich mich in den Sattel setzen. Das brave Tier ging so vor-
sichtig, daß ich schon glaubte, die Hohe glücklich zu erreichen. Als
aber der Hengst von der vorletzten auf die letzte und oberste Schicht
gelangen wollte und einen Stufenübergang in kurzen Sätzen passieren
mußte, verschob sich der Bauchriemen nach hinten» der Sattel rückte
auf das Kreuz und die Kruppe zurück, das Pferd fiel mit den Vorder-
füßen auf den hulieren^ mit den Hintertiißen auf den unteren Absatz,
und ich sali mich bereits mit zerschmetterten Gliedern unten in der
Talschluclit, Einen Schreckensruf ausstoßend, zog ich rasch die Füße
aus den Steigbügeln, neigte mich nach rechts und kam teilweise unter
das Tier zu liegen. Wenn dieses nur eine Bewegung gemacht hätte,
80 wären wir beide verloren gewesen; aber es blieb an dem geneigten,
glatten Felsen wie angeklebt liegen. Ich zog vorsichtig meinen rechten
Fuß unter dem Pferde her%"or, kletterte hinter seinen Hinterfüßen hinab,
stemmte mich, auf dem Bauehe liegend, mit den Füßen auf den unteren
Felsen, umfaßte die Hinterfüße des Tieres und drückte die Hufe auf
den Felsen nieder. Erst jetzt gab das Pferd ein Lebenszeichen von
sich und wollte aufstehen. Der erste Versuch mißlang, weil der
Sattel hinderte. Vorsichtig legte sieb das Tier wieder nieder. Beim
zweiten Versuche glitt der Sattel über das Hüftgelenk herab, ich zog
ihn an mich heran, stemmte mich gegen die Hinterhufe, das Tier be-
kam hinten einen festeren Halt^ es richtete sieb auf und in wenigen
Sätzen war es oben. Dieser Vorgang dauerte kaum Minuten, aber der
Hengst, der nur selten schwitzte, war ganz mit weißem Schaum bedeckt
und zitterte an allen Gliedern. Als ich dann mit dem Sattel nachkam,
wieherte er freudig auf und liebkoste mich; wir hatten einander das
Leben gerettet.
Ich könnte noch mehrere andere derartige Beweise anführen;
denn die Araber erzählen wahre Wunder der Treue und Klugheit
ihrer Pferde.
Nirgends habe ich aber gesehen, daß man dem Pferde überschwäng-
liche Sorgfalt und Pflege angedeihen ließe. Gewöhnlich steht die Stute
bei einem Zeltpflocke angebunden den ganzen Tag gesattelt vor dem
Zelte. Ist in der nächsten Nähe des Zeltlagers eine Weide, so fesselt
man der Stute mit einer Eisenkette oder mit einem Strick die Vorder-
füße und läßt sie weiden. Der Hengst hat gewöhnlich einen Vorderfuß
283
r
mit einem Hinterfüße kreuz weise gefesselt and ist am Hinterfuße an-
gebunden. Ist in der Nähe des Lagers keine Weide und hat man nur
wenig Gerste flir die Tiere, so reiten die jungen Münner mit den Pferden
zu den Kamelen und lassen sie in deren Mitte weiden. Nie verlassen
alle Pferde das Lager, einige mlissen immer gesattelt da sein^ um einen
möglichen Überfall abzuwehren. lu gefilhrlieben Gebieten pflegt man
die eine Hiilfte der Pferde im Lager^ die andere in der Mitte der
weidenden Kamele zu behalten. Gefüttert und getränkt werden die
arabischen Pferde nur einmal des Tages. Vormittags bringen ihnen die
Frauen Wasser und gießen es auf eine große Schüssel, aus der dann
das Tier trinkt, Abends bei Sonnenuntergang bringt wieder die Frau
den Futtersaekj 'ahlca, mit Gerste und hängt ihn dem Tiere um den Kopf.
Bleibt etwas übrig, so bekommt es den Rest den nächsten Tag in der
Frühe, Besonders wertvollen Tieren werden abends die Füße in eine Eisen-
kette geschlossen, und den Schlüssel nimmt der Zeithern Der Sattel wird
idbst nachts nicht immer abgenommen; nur die Steigbügel werden auf
dem Kücken gekreuzt, damit sie das Tier beim Liegen nicht drücken.
Vor einem Razw-Zuge werden die Pferde frisch beschlagen und
den trllehtigen Stuten wird die Seham an einer Stelle der Quere nach
zugenäht. Die Stuten werden nicht geritten, sondern gehen neben oder
hinter den Kamelen, an die sie angebunden 8ind. Nur früh und abends
werden sie nusgeritten. Im Augenblicke der Gefalir springt der Besitzer
vom Kamel in den Sattel und wirft sich auf den Feind, wogegen sein
Begleiter mit dem Kamele zurilckflieht. Keine Schar von Kamelreitern
kann dem Anpralle eines um die Hälfte schwächeren Reitertrnpps
widerstehen. Die Kamele lassen sich nicht so gut lenken, werden
störrisch, fallen auf die Knie, werfen den Reiter ab oder zwingen ihn,
zu fliehen, wenn er der Gefangennahme entkommen wilL Darum ist
ein Überfall auf Kamelen nie so leicht und sicher wie auf Pferden.
Wenn sich im Gebiete eines Ma'aze-Stammes drei oder vier Pferde-
reiter zeigen, schreien die Wächter auf allen Höhen und fliehen mit
ihren Herden, Je mehr Pferde ein Stiimm besitzt, desto mächtiger er*
scheint er seineu Nachbarn,
Andere Haustiere.
Nach den Kamelen sind die Ziegen das wichtigste Zuchtvieh der
Araber. Die arabische Ziege ist kleiner als die unsrige^ hat einen
kleinen Kopf und langes, ziemlich feines Haar. Berühmt ist die D^iej-
284
wijje-Ziege der *A|äwti6, die viel Milch gibt nnd immer mehr als ein
Junges wirft,
Schafe züchten zumeist nur die Pellahin, »Sie sind so groß wie
die unsrigen, nur ist der Schwanz dicker, ohne aber jene Größe zu
erreiclien, die man bei den Schafen des Libanon bewundert.
Jene Lämmer nnd Zicklein^ die znra Schlachten bestimmt sind^
werden von den Knaben und Mildchen gehütet, Sie keliren jeden Tag
vor 9 Uhr nach Hanse nnd werden nach 3 Uhr nachmittags wieder aus-
getrieben. Die Schafe oder Ziegen hütet ein Hirt oder eine Hirtin^
näniheh der Sohn oder die Tochter des liesitzers oder eio armer Felläb
oder Beduine. Er wird für ein Jahr geduDgen, und zwar von Februar
an^ wenn die Jungen von Ende Dezember und Jänner (sie heißen Ba-
dara) auf die Weide gehen, und bekommt als Lohn nach je zehn Tieren
ein Junges^ nnd zwar zur Hälfte Bücke und zur Hälfte Geißen^ *alehenn
jeli aw hadi^j ein T«>b-Klcidj einen JInntel, einen Pelz, farwe, ein Kopf-
tuch, einen Kopfetrickj Schuhoy die er immer anhaben muß, er-rä'i lä
jihfi, und die notwendigste Nahrung.
Bei den Tijaha bekommt ein Hirt nach je L50 Tieren zwei Hemden,
zwei Kopftücher, einen Mantel^ für die Füße Wafa* oder ein Na al und
40 Megidi. Er kann aber auch so lange für ein MMchen dienen, bis
er den Brantpreis abgedient hat. Das Mädchen wird ihm vor Zeugen ver-
sprochen* nnd ist er mit seiner Dienstzeit zu Ende, so kann er es heiraten.
Auf die Weide nimmt er mit einen Stock, 'asa*, und zwar ent-
weder Mahgiine mit einem hakenfürmigen Griff, oder Bakur mit einem
halbrunden Griff, oder Hanefa mit einem geraden Griff, oder Madrüb
ohne Griffe oder Dabbus, eine Keule und eine lange, mikla'a, oder
kürzere, rgnÜjje, Schleuder, oft auch ein Gewehr und eine Pistole, rid-
ni^ye, immer aber das krumme Dolchmesser, ^ibrijje, den Ledersack,
gerÄb, se'en, und die Sibbäbe- oder Makrun-Floteu. Man fragt ihn nie,
wie viele Tiere er hüte, sondern:
,jWie viele Tiere hast du ausbedungen, Vkam sartak?'
nnd darnach berechnet man sogleich die Größe der Herde.
Der Hirt muß Tag nnd Nacht bei den Tieren bleiben. In der
ti*ockenen Jahreszeit überDachtet er mit seiner Herde in den Sire-Hürden,
die er sich am liebsten in alten Ruinen herstellt, indem er einen ebenen
Platz mit einem Steinwall umgibt. In der Regenzeit bezieht er mit
seiner Herde tiefe rgele gen e Tiller, wo er unter überhängenden Felsen,
in Grotten oder in alten Gräberanlagen vor Regen und Kälte Schutz
sucht. Ist aber das Lager in der Nähe^ so bleibt er daheim.
S85
P
In der trockenen Jahreszeit muß er täglit^h seine Herde zum
Wasser filhren^ was gewöljnlich um die Mittagszeit geschieht In der
Nuhe eines stark besuchten Tränk- oder Weideplatzes errichtet man aul'
dem höchsten Pnnkte aus Steinen einen viereckigen oder runden^ etwa
2»i hohen Turm, von dem stets ein Hirt Ausschau hält, um bei nahender
Gefiihr durch Schreien, Schwingen seines an einen Stock gebundenen
Kopftuches, Feuer und Rauch die übrigen zu warnen. Der Hirt ist
nur für jenen Verlust verantwortlich, den er verschuldet hat, dagegen
gehört aber auch jeder Zuwachs seinem Herrn. Der ftejli Mhammad
el'Mgalli hatte einen Hirten, der einst^ um sich an einem Paxw-Zuge
beteiligen zu können, während der Dauer desselben seinem Vater die
Herde überließ und vier Kamele erbeutete, die aber der Sejh in Anspruch
nahm, weil er sie als Zuwachs seiner Herde betrachtete.
Für die Ziegen in den Ansiedlungcn wird ebenfalls von Februar
bis Ende Juli ein Knabe als Hirt gedangen. Er erhält außer der Kost
und ganzen Bekleidung nur eine oder zwei Melkziegen. Von August
bis Februar bekommt der Hirt von dem Eigentümer^ mi'lan, ein Viertel
vom Reinertrage, weiter aber gar nichts.
Die Schafe, en-na*ge, schert man, jagruzzö, Ende März oder Anfang
April, die Ziegen aber erst im Mai mit dem Mus-Messer.
Bei dieser Gelegenheit koramen viele Gäste zusammen, denen ein
Mabl vorgesetzt wird. Der Arme bereitet *Aj« mit Semen, d. i. zer-
kochten Weizen in Butterschmalz, der Reiche, al-maktader^ gibt Fleisch.
Bei der Schur wird das Tier auf die Erde gelegt, jobaftel.dm; man
beginnt an den Hinterfüßen und singt dabei die Pana'- Liedchen:
0 Schäflein, dir Heil!
Fluch jedoch deiner Scham!
Jd na*ge hajjiki
jil'an abu tayiki.
Es ließ nach der Strick, sie fing an sich zu rühren,
die Tochter der Schwarzen^ deren Vater schwarzkupfig ist.
Istarbat el-kurhas ^ämat ta(JIa*i
bint el-rtibejä illi abüha-d-dra*i.
Kahl sind die Hülse und viel ist ihrer Wolle,
kahl sind die Hälse und setzen den Scherer in Erstamien.
Gurd er-rkab wa HÜfhenn rekasi
^urd er-rkab wa tc*geb el-ka^s.asi.
286
Die Sa'idijin singen:
Scheret die Schafe der Selmijje^
es sind unter ihnen 40 Mutterschafe.
Tenibin:
öizzü r^nam selmijje
fl h a- r b a i ti te n i jj e .
Dem Nachbarn, der seinem Nachbar nicht hilft, (möge Gott)
seine Erstgeburt mit Kivitze heimsuchen.
GAran ma ju*in ^aro
jibhi bil-^erab ti bkaro.
O der du sie schenktest,
sollst sie segtien.
O du bewegliches Schaf,
deine Wolle ist von Seide.
Wäre nicht der Schwanz und die Schamtippen,
so könnte ich an einem Tage mit hundert
fertig werden.
Wenn du Nat es- Körner fressen wirst,
so wirst do rascher dick, als was sonst immer.
Ja mu*t1ba
tbarek fiha.
Ja na*ge ja rüriüe
§6fetki baririjje.
Lc» lä-d-ijanabe w aHijje
bijomi atleljL mijje.
Mäkele hebb en-nateä
tismeni asra* min 6§,
Alle Kleinviehzüchter bestimmen gewöhnlich die Erstgeburt der
Schafe und Ziegen, bikr al-ianam, in einem Jahre zum Opfer und
schlachten sie entweder znr Zeit der Schur oder aber beim dritten
Buttern, lit-tahite.
Die 'Amarin schneiden der Erstgeburt eines Jahres die Spitze eines
Ohres ab, jigda*u, und dieses Tier gehört nun ihrem Schutzpatron HÄrdn
oder Milsa.
Das erste männliche Junge einer Ziege oder eines Schafes bekommt
in el-Kerak ein spezielles Zeichen nnd wird dadurch einem Heiligen
gewidmet oder, wie man zu sagen pflegt^ „vor einen Heiligen gestellt,
walykafto lil-liaijr aw liÄ-äob 8aläb". Wenn dieses Tier ausgewachsen
ist, so darf es nicht verkauft werden, sondern es muß zu Ehren des
erwähnten Heiligen geopfert werden.
Die Zulhnn bereiten nach dorn dritten Buttern ein Fatire-Essen
vor. Die IJewat opfern die erste Geburt, el-bikr, eines Tiere« des bo-
trcffcndcu Jahres den Swäfin, die Sa'idiyin dem Sweri und sagen dabei:
287
„Wem es gehört, der soll es groß werden lassen, illi hu lu
jurli?ü lu*"
Bei den Tijaha wird ein MUnochen von der Erstgeburt dem Abu
Farag- mit den Worten geopfert:
„Dies ist ja von dir und kehrt zu dir zurück^ und sein Lohn und
sein Verdienst gehören dem Herra abu Fariig, innn hada minnak w
jarga* lak w u^ro w tawiibo lis-sajjed abu farag,"
Die Terabin backen mit der ersten Milch drei Kuchen, tiUat
hatjät, und opfern sie ihrem verelirten Häuptlinge MafJ*an, *a§a ma<J'an.
Wenn im Frühjahre die Haustiere wieder Milch geben^, so darf in
el-Kerak von dieser neuen Jlileh und Butter niemand genieCen und
man sagt:
„Es muß von der Milch das Smat-Opfer dargebracht werden, eb
Jialib *alej smät,"
Man nimmt gebrochenen Weizen, kocht ihn in Wasser und gießt
auf diese, el-l>[renijje genannte^ Speise Milch und opfert sie einem
Heiligen, und zwar ohne Unterschied, ob es Christen oder Muslime
sind. So opfert man sie: der Jungfrau Maria, Friede über sie, Iil-*adra'
Marjam 'aleha-s-salam! es -Seh ^ulah, as-Saodat, Ga*far, Hmüdj Nüh
(Noe) oder al-'Amri.
Man geht oft weit, um auf dem Grabe oder dem Heiligen geweihten
Orte dieses Smat-Opfer darzubringen, denn, wenn man es unterläßt, muß
man die Rache des vernachlässigten Beschützers und Patrons fürchten.
Der Ertrag, an-näteg, von einem Schafe behiuft sich in einem
Jahre auf 3 — 4 Me^idi, und zwar schützt man das Junge auf 2 Mcgidi,
Butter und Milch 1 Megidi, Käse, gibne, 0^25 Megidi und Wolle auf
0"5 Megidi.
Der Ertrag einer Ziege wird mit 2 Megidi und 1 Sabak geschätzt,
und zwar das Junge, ashab, 1 Me^idi^ Butter und Milch 1 Megidi, die
Haare, t^jäsethaj 1 Sabak.
Ein fremdes Tier, das sich einer Herde anschließt und ihr überall
nachfolgt^ heißt el-Lamüma.
Findet jemand ein Tier, so müssen dieses zwei Zeugen bestätigen,
damit der Eigentümer den Finder nicht des Diebstahles beschuldige und
er vierfachen Ersatz leisten müßte. Das gefundene Tier beißt Lakijje
und bleibt beim Finder so hinge, bis sich jemand darum meldet» Bei
den §bür bringt der Finder daa gefundene Tier in sein Zelt und hält
bei seinen Tieren. Meldet sich der Eigentümer, so bekommt er es
zurück, wenn nicht, so gehört es nach drei Jahren dem Finder.
288
Die 'Amarin und die kleineren Stämme rnfen &n jedem patijjc-
Feste im Lager laut:
J.0 KigentUmer des Verlorenen, komme her tmd gib sein Stamm-
zeicken an, ja r4*i ad-dahebe ta'äl bat{ wusuma," So verfilhrt man
dorch drei Jahre; hernach gehört das Tier dem Finder.
Die Znllam rufen an drei patijje-Festen:
„Mit euch ist ein zurückgelassenes Schafj das ich gefunden Imbe auf
dem Bergrücken N., ma*ku el-wäde*e la|^ajet ha-Ä-ila* fi-?.-?ahrat el-flunij^jc,^
^O wer verlassen hat dieses Schaff hole es ab^ ja min adbab ha
-S-Äa' jagi laha,"
Nach dem dritten I.)alii|je -Feste gehürt es dem Finder.
Die Sa'idijjin rulen nur an einem Paliijjc- Feste.
Geht etwas, sei es ein Tier, sei es eine Sache, verloren, so ruft
bei den ^h^ der Eigentümer abends oder in der Frühe so hrnt als
möghch im Lager:
„O wer bemerkte oder anfaßte oder sah oder erfuhr und vernahm
dies und das, soll es mitteilen^ die Belohnung und das Botengeschenk
ist folgendes . . ., ja min aw ^lass, aw g:ass, aw ääf, aw [lubber, aw
VUem (al-ba*ir) . . . wa-l*halawa wa-l-bSara kada
Die Amarin sagen:
„O wer bemerkte, o wer folgte den Spuren^ o wer benachrichtigte,
o wer be nach rieht igt wurde oder aber nahm oder aber sah den, der
die Sache N. nahm . . . und verehrt den Kurajsiten Mohammad ♦ » .,1
soll es mitteilen und der Lohn und das Botengeschenk ist folgendes . .
ja min hass, ja min ka-f?, ja min *ellem, jn min e'telem, w illa aljad, w
illa saf miu ahad e^-saj el-flani w hu ju.salli *ahi4'k^ejöim hammad . .
wa-1-halawa wa-lbäära kada."
Wenn sich niemand zum Worte meldet, schreit er weiter:
„Ich lege es aui" die Milchenden und auf die Frau, die kein Kind
bringen soll, Sie soll mit dem Besitz in der Frühe auf die Weide gehen
und soll, wenn sie abends zurückkehrt, ihre Kinder verlieren. Sie soll
auf eine Stange laden wegen Mangel an Kamelhengsten, sie soll auf
das Schienbein einer Ziege laden wegen Mangel an milchender Kamelin,
w ana hiHtha fi baläbat el-lialib w ti-l-mara w ma tagib tisrali ma*
al-hahil w trawwah *ala la 'ejnl taSil *ala4-*üd min k:illet el-V»'üd taäil
'ala-Z'zelfe min killet eHjelfe."
IJwetÄt: „O wer sah das Geflohene, Gott soll ihm zuriictgebea
j4 min ajjan ad-dahbe allah ji't-el 'iüeh."
^
Wer CS hört, antwortet: „Mögest du es erfahren ! wir haben nichts
gesehen^ ^aaak ti'kel^ mä VjjanBa."
Dann setzt der Ausrufer hinzu:
„O der leugnet, soll verleugnet werden,
und sitzen auf den drei schwarzen Steinen^ auf denen der Kessel ruht
Ja f dhed^ ja maghüd
w jil Ued a-d-dÄjd-s-st\d."
äarärät;
„0 wer sie bewahrt und verbirgt^
wähle Gott oder sie.
Ja baw-ihenn ja zäwthenn
atsem btlläh w iUä bihenn**.
Wenn ein Ijlangüri ein Tier oder eine Sache vermißt, ruft er sie
öffentlich aus^ jinSed 'anno:
^O wer bemerkte, o wer berührte, o wer erblickte, o wer erwähnte
die Sache N. ... und es leugnet,
der soll aus Mangel einer milchenden Kamel in auf das Fersenbein
(das man von der geschlachteten Ziege wegwirft) laden und
aus Mangel einer Frau einen steinernen Topf heiraten,
(Ich lege die Sache) auf sein Zelt, und wer dort sein Feuer anzündet,
soll sich in Schmerzen winden,
und die Kinder vor seinem Zelte sollen sieh nicht herumtummeln.
(Ich lege die Sache) auf die Mähne und die Frau, die nicht gebären sollen,
auf die Stätte, wo er schläft und wo er steht,
auf das, was er sieht und worüber er sich freut.
Wer die Sache verleugnet, möge sein Andenken verleugnet
und sein Lastsattel abgeworfen werden!
Ja min t^sa, ja min dass, ja min
it(ala\ j4 min dakar eS-laj
el-fiäni , . * w iUi jinkeru
min l^illet al-feilfa, jaäll V-z-zilfa
min killet abhurmaj j^bod el-burma
fi daro w m6ked nAro b^drog
wa-l-*ajjel ^Luddam al-bejt lä jadrog
ä-s-sabib w abmara la tagSb
ii-bmanam w al-ma|^äm
fi-n-na^ar w al-ba^r
iUi jinkero jnnkar dikro
w ju\mwwel witro."
■ iL ArfcbUP«trMA. HI. Id
290
In el-Kerak:
„0 wer bemerkte . . ,
er soll alles, was er besitzt, laden auf eine Stange,
aus Mangel eines erwachsenen Kameles;
er soll umarmen ein ToDgefilß,
aus Mangel einer BVau;
er soll seufzen zum Tlirone (Oottes),
wenn er sich abends niederlegt;
ich lege sie
auf seine milchenden Tiere,
die Frau soll nicht gebären
und auf seine langmäbnige Stute.
Ja min bass , .
juhammel *ala-l-'üd
min liwillet el-l>a'üd
jata'abbed el-g^arra
min killet ebmara
jisrab lil-Vrl
w jirü\i 'a-I-fars
w ana b*ittba
fi balabat el-balib
w al-mara lä tagtb
wa ti DÄtret es-sabib,'"'
L
Um ein verlorenes Tier vor den Raubtieren zu schiUzen, gebraucht
man in el-Kerak die Zeremonie cl-Ligame:
Man nimmt in die Rechte das nackte Sibrijje-Messer oder den
Säbel und sagt:
„An ihrer ersten Stelle: im Namen Gottes, an ihrer zweiten Stelle:
im Namen Gottes, an ihrer dritten Stelle; drei Schwüre bei Gott,
Daniel kam heraus ans der Löweogrube, und es ertOnte eine mäch-
tige Stimme, und er sprach: Was ist denn diese mächtige Stimme? und
sie sagte: Die Witwen w^erden abgewiesen, die Waisen vergewaltigt,
die Gräber üfl&ien sich, die Steine wenden sich um. Halte zurllck,
o Herr, von dem Schafe des N., Sohnes der (sie) N., die männliche und
weibliche Hyäne, den Wolf und die Wöltin, den Schakal und die Scha-
kalio und alle Vierl^ßler der Erde, damit sie ihm (dem Schafe) die
Haut nicht zerreißen, die Knochen nicht zerbrechen^ solange nicht das
Meer austrocknet, auf der inneren Handfläche Haare wachsen, der Rabe
grau wird und die Toten aus dem Staube auferstehen* Tausendmal,
tausendmal (wiederhole ich den Satz), es gibt keine Kraft außer durch
das Wort des allmächtigen Gottes. (Wird dreim*il gesprochen.)
Awwalha bism alläh, w täniha bism allah, w täletha taläl aman&t
billäh. t&isC danijal min gubb es-sbä*, w \iarag fot *a^im, w k^l weä
ha-s-^ot el-*azim> Ic^l el-aramel intaharat w eljitama inlvaharat w el-Is:bür
tafattahat w el-he^ar tal^abbalat, elgem ja rabb 'an ha flau ihn flaue an
eij-4*ib' w a4-<JaVa, w ad-dib w ad-dibe w al-wah^ w al-wah§e, w 'an kuU
ad-dabbäbat el-ardijje, la jalcuddan laba gild, w la jiksran (sie) laha 'a?m
hatta jinSef ebba^ir w jinbet bil~kaÖ' äa'r w jihlh el-rurab w ta^um ebmöta
min laXii et-träb, nlüf^ uluf w la l^uwwa illa bism aJlah eb'a^im * . •**
291
Nachdem er diese Formel gesprochen hat, steckt er das J^ibriüe-
Messer oder den Säbel in die Scheide und darf sie nieht herausziehen^
bis er das Tier gefunden hat Denn nun ist das Maul der Raubtiere
gesperrt^ sie dürfen sein Tier nicht angreifen, nnd zwar solange er das
Messer oder den Subel nicht heransKieht,
Kühe werden nur von den Fellahin und auch von diesen nur in
geringer Zahl gehalteiij weil es an Wasser nnd in der Regenperiode oft
an Futter fehlt. Der Fellä^ kennt kein Heu, nnd da in der Nähe der
Dörfer bis zum Spätsommer alles abgeweidet ist, so hat er nur Stroh
(oder eigentlich Häcksel), das er auf der Dreschtenne, in alten Zisternen,
Gräberanlagen und Gruben aufbewahrt. Oft verursacht schon der erste
Regen Fäulnis desselben, und da der Graswuchs erst im Beginnen ist,
so leiden die Kühe bis zum Rabi* Hunger.
Die dortige Kuhrasse ist klein, rütlieh, hat eine dicke Haut und
struppiges Haar, gibt wenig Milch und w^ird zumeist gehalten^ um den
Pflug zu ziehen und das Getreide auf der Dreschtenne auszutreten.
Nur die BawÄrne zUchten große, starke Kühe, die wegen ihres Milch-
reich tu ms bekannt sind, sich aber auf der Hochebene nicht halten.
Keinem Felläh fehlt ein Esel, und auch die Ma*nze halten sehr
viele dieser Tiere. Die scbüDSten Esel züchten die ^hjh. Man sagt,
daß sie wilde Esel einfangen und diese zur Zucht verwenden. Sie kommen
gcwühnlieh zur Zeit der Pilgerfahrt nach Ma'an, um dort ihre Esel zu
verkaufen. Diese sind groß, stark, äußerst geschmeidig gebaut, von
weißer Farbe und mit einer olivenbraunen Leiste am Widerrist. Iljr
Schritt ist lang, selir leicht und schnell, so daß sie im Schritte jedes
Pferd, ja jedes Kamel überholen. Da sie äußerst vorsichtig auftreten,
so kann man auf ihnen die steilsten Abhänge erklettern, ohne einen
Unfall fürchten ssu müssen. Im Preise stehen sie höber als ein Vollblut-
hengst (200 — 300 K)j und jeder Gouverneur und jeder reiche Mann sucht
einen echten §lejb-Esel zu besitzen, den er bei feierlichen Anlässen reitet.
Ein echter Araber aber, insbesondere ein Kamelzüchter, wird es unter
seiner Würde finden, sich auf einen Esel zu setzen. Und dennoch ist man
in ganz Arabia Petraea der Ansicht, daß der Esel das pfiffigste Tier ist,
Maultiere halten nur die Felläl^in. Sie werden meistens daheim
gezüchtet. Ein starker Esel und eine Kdiä- Stute werden berauscht
und mit zugebundenen Augen in einen Stall eingesperrt. Anders würde
man die Tiere nicht zur Paarung bringen.
Die Maultiere sind dem Felläh unentbehrlich und darum nehmen
sie in dem Maße zu, als die Vollblutpferde abnehmen. In letzter Zeit
Lat auch die türkiaclie Reglern og ihre regulären Trappen in Ma*4n und
Tafile mit MauUiereo beritten gemacht.
Hunde tiodet man bei jedem Zelte und in jedem Dorfe und man
kann sie auch zu den Haustieren rechnen, weil jeder Hund seinen
Herrn hat und auch kennt, Sie sind etwa so groß wie unsere Schäfer-
hnnde, meist gelblich und zottig und leisten den Hirten gute Dienste.
Im Zeltlager kümmert sich niemand um sie, man läßt sie auch nicht in
das Zelt hinein. Eine Ausnahme bilden nur die sehUnen SuH^^n-Hunde,
welche unseren Windhunden ähnlich sind, Sie sind fast 1 m hoch, lang
und zart gebaut und so schnell, daß sie die schnellste Gazelle einholen.
Sie liegen immer zu Füßen des Herrn, auf weiten Märschen hinter ihm
auf dem Kamele, wogegen die gewöhnlichen Hunde hinten oder seit-
wärts folgen. Diese sehen auch sehr mager aus, denn sie müssen sich
mit den letzten Abfällen begnügen. Oft habe ich gesehen, wie sie
Heuschrecken fingen und verzehrten,
Alle Fellahln haben endlich Hühner, Sie sind nicht so groß wie
die italienische Henne, legen aber viele und gute Eier und liefern
schmackhaftes Fleisch,
Andere Tiere werden nicht gezüchtet.
Ich notierte folgende Preise der Tiere:
50 Megidi
25 „
Gutes Kamel . , .
gewöhnliches Kamel
gute Stute ....
gewühnliche Stute
gute Ziege, . . .
gewöhnliche Ziege
gutes Schaf . , .
gewühnliches Schaf
guter Stier . , ,
gewohnlicher Stier
gute Kuh ....
gewöhnliche Kuh
guter Esel , , . .
gewöhnlicher Esel
§bAr: Eine gute Rasseetute ist soviel wert wie 20 gute Kamele, *aSrln
ba'lr, eine gewöhnliche Stute 4—5 Lastkamele^ gemäh Ein Reitkamel, delül,
kostet 80 Megidi, ein Lastkamel kann man auch um 10 Megidi kaufen*
293
Die AmÄHn schätzten eine gute Rassestute auf 300—400 Rejal
ineg:idij aber dabei muß der Käufer das erste und zweite weibliche
Füllen dem Verkäufer übergeben.
Jetzt kostet bei ihnen eine gute Stute 100 Rejäl und Awla' w
tilnij[je^ eine gewöhnliche Stute kostete früher 100 Rejnlj jetzt huchstena
30 Rejäl, ein gutes Maultier, el-barl, kostet 50 Rejal; der Wert einer
Kuh, el-lmkara, schwankt zwischen 20 — 10 Rejäl, der eines Stieres,
at-towr, zwischen 30 — 15 Rejäl, der eines Esels, el-hniär, zwischen
15—8 Eejälj der eines Schafes, en-na*ge, zwischen 4—1*/, Rejäl, der
einer Ziege, el-'anz, zwischen 2*/,— T/* Rejäl
Von Krankheiten der Haustiere sei erwähnt er-Rlh, Geschwülste
an den Füßen der Schafe und Ziegen, die folgenderweise geheilt werden:
Man fiingt die ,rote Schlange^ al-hajjet el-lmmra', und bringt sie
lebend in das Zelt. Nun geht die Frau von Zelt zu Zelt, bittet sich
Butterschmalz aus, gibt es in den Kessel und, wenn es anfiingt zu
kochen, tut sie die Schlange lebend hinein und bedeckt den Kessel
mit dem hohlen Säg-DeckeL Eine halbe Stunde läßt man es kochen,
taucht dann ein Stück Wolle hinein und reibt mit diesem Lappen die
kranken Tiere zwischen den Hörnern, den Vorder- und Hinterfüßen.
Was übrigbleibt, wird von den Anwesenden verzehrt Die schwarze
Sehlange el-Him wird nicht gegessen.
Ackerbau,
Ohne Einwilligung seiner Verwandten darf niemand ein Feld ver-
kaufen, weder zu Lebzeiten noch auf dem Sterbebette, denn dadurch
würden die Erben verkürzt werden, muhsed ebwarit. Auch ist der
Privatbesitz sehr selten. Nur bei neuangelegten Uorfern, wie in Mädaba,
besitzen die Fellahtn eigene Grundstücke, die sie von den Beduinen
gekauft haben. In älteren Dürfern oder bei den Halb-Fellahtn gehört
das Land gewöhnlich dem ganzen Stamme und wird jedem seiner An-
gehörigen, der ein Haus oder Zelt hat, also selbständig wirtschaftet,
stückweise zur Nutznießung überlassen.
Darum werden bei den *A märin jedes Jahr Mitte März die Felder
mit einem Stricke, habel, gleichmäßig eingeteilt* Die eiuzelnen Teile sind
soundso lang, soundso breit, bekommen Grenzmarken und werden an
die einzelnen Familien verlost. Der Vertreter einer Familie nimmt ein
Zeichen; ein Steinchen, einen Faden, ein Hölzchen u. dgl. und legt es
in ein dafür bestimmtes zugedecktes GeßLß, welches ein Knabe in der
S94
Hand hält. Der ftojlj nimmt die Pnrzollen einzeln vor und der Knabe
zieht immer einen Gegenstand^ CÄ-sihme^ aos dem GefHße heraus. Wem
nun der Gegenstand gehürtj dem filllt auch die betreffende Parzelle zu.
Bei den ^anagre teilt man den ganzen Boden mit Stricken ia
Partien filr jede einzelne *A,sire. Hierauf nimmt jeder Vertreter einer
'AMre ein Zeichen, ein Steinchen, ein Stilck Mist u. dgl., das ein Un-
beteiligter einsammelt und einem Knaben llbergibtj der es in die Hand
nimmt. Kommen sie zu einer Parzelle, so sagen sie:
„Wirf unser Los aus, irmi kur atna!"
Der Knabe nimmt einen Gegenstand heraus und zeigt ilm mit
den Worten:
„Hier habt ihr euer Los, haku kur^atkn.**
Wessen Los es ist^ dessen 'ASirc gebort das Feld. Die Mitglieder
derselben verteilen dann in gleicher Weise die Parzellen, alibal, unter-
einander und setzen auf die Grenzen der einzelnen Teile Basül-Pflanzen,
Der anbaufiibige Boden hat verschiedene Bezeichnungen; so heißen
leere Flächen in alten Ruinen ed-Demete oder arf} el-Madnmeb Rnbe-
plätze der Schafe oder Ziegen ar(} el-^Iezäbel nnd alte verlassene Lager-
plätze dar e!-*Arab; alle drei taugen ausgezeichnet für Gerste.
Roter Boden, ar^ el-bamra, wie überhaupt jeder schwere Boden,
arrj takile, ist wieder gut für Weizen* Guter Weizenboden hat bei den
'A marin zumeist rötliche Farbe, anjl el-hamra' mufide aktar lil-kameh,
während der dnnkle Boden^ an] ed-durma', besser für Gerste und Wicke,
kursinne, taugt.
Bei den ^nllam gilt für den besten Weizenboden Watat es-samrÄ*
nnd für den besten Gerstenboden Wat?vt e?-ifal>ra* (sie, wohl .^akra').
Bei den Sa*idijjin: Wafat el4iamra' für den Weizen und Watat
el-be4a' fUr die Gerste.
Südöstlich von Gaza wird angebaut: Weizen^ Gerste und Dura
(Mais).
Von Weizenarten, el-fe:amh, kennt man: Dibbi, Garbdwi, KatrÄwi
und Kürsi^ der am meisten geschätzt wird.
Die beste Gerste, eÄ-la'fr, ist es-Shejlawi^ doch sHt man auch Dil
g:emalj Kannfiri, Firkdi.
Dura ist Beja' und Frangi^ue.
Oßtlich vom Toten Meere gilt ftlr den besten der Weizen ZrejbiJLje;
er hat vJerzeilige Ähren, arba*a burü§, und große gelbe Körner.
Die Gerste el-lvannäri ist besonders groß, aber sie gedeiht nur
im Ror«
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ptira at*fwl>aSijje hat den Nnmen naeli einer Ortschaft im ^. Nablus.
Jene Geschlechter in el-Kerak, die viel Boden besitzen, verpachten
einzelne Stücke davon an fremde FeUähio. Ist das Feld sehr gut nnd
nahe am Wnsaer gelegen^ so bekommt der Eigentümer aJa Pachtschilling
ein Viertel dea j^Rein"ertrages imd ein Geschenk, 'ala-r-niVa w bisle.
Gewöhnlich aber wird das Feld um ein Ftlnftelj ml^amase, oder gar
um ein Sechstel, msidase, des Ertrages verpachtet, das man eich gleieli
von der Tenne holt.
Wenn die 'Araber urbares Land haben, verpachten sie es an die
FelMhin unter folgenden Bedingungen:
War das Grundslüek noch nie angebaut, ida kanat al-ar4 brab^
60 übernimmt es der Pächter auf drei Jahre umsonst und genießt alles,
was es während dieser Zeit trägt^ ja^'kol i'ilalha tlät sinin, weil er es
nutzbringend macht, 'ammarha.
War das Grundstuck bereits angebaut gewesen, also Al-arcJ al-
amara, so gehört ein Fünftel des Reinertrages, 'ala ^uma an-nateg^,
dem Araber und vier Fünftel dem Pächter* Der Eigentümer hat gar
keine Ausgaben, bdün an jahser äi.
Die Feldarbeiter heißen Mräb^i^ye und kommen gewöhnlich vom
g, el-Halil, Nablus, aus der Gegend von Hebron und Jerusalem entweder
allein oder mit ihren Familien und Kühen* Die Fellnhin von el-Kerak
und insbesondere von Madaba mieteD sie entweder für die Zeit der
Aussaat oder der Ernte oder des Krab-Ackerns.
In der Zeit der Aussaat müssen sie alle Feldarbeiten verrichten,
pflügen und säen; freilich gibt ihnen der Mietsherr das nötige Zugtier und
den Samen, und sie bekommen dai'llr von einem Feddan 10 Megidi ==
44 K voraus, silfat el-mrabe\ ein Töb-Kleid und Schuhe. Zur Zeit der
Ernte arbeiten sie zu dreien auf dem Felde wie auf der Tenne und
bekommen von einem Feddan ein Viertel des Reinertrages. Der Feddan
ist eine Feldfläche, welche mit 20 Midd Weizen (etwa 360 kg) nnd
20 Midd Gerste (etwa 240 kg) besäet werden kann (bei den Tijäha
40 §?l^). Die Kost bekommt der Arbeiter von seinem Mietsherrn, nur
muß er sich das nötige Brennmaterial einsammeln, das Getreide in die
Mühle schaflFen und das Zugvieh überwachen. Für das Kräb-Ackern
bekommt er von einem jeden Feddan 3 Megidi == 1 3 K im voraus.
Wenn er alle Arbeit im Jahre verrichtet, bekommt er ein Viertel des
Ertrages, rub' nateg erläl feddan.
Die Feldarbeit richtet sich nach den Regenperioden* Um eine
gute Ernte zu haben, sind vier Regenperioden notw^endig, und zwar.
wie bereits gesagt: 1 . et'Trajjäwi, Ende Oktober und Anfang November,
2. el Goza', Mitte Dezember, 3. Kanüo, Ende Jänner und Anfang Februar,
und 4. el-HamiSy Ende ilärz und Anfang April, damit die Kömer^auswachsen.
Im März beginnt die Feldarbeit» Der Felläli bindet den Pflug
mittels des Salaba-Strickes an den WitrSattel des Kameles oder Maul-
tieres. Der Pflog bestellt aus einer langen Holzstange, fard, au deren
einem Ende der Salaba-Strick und am anderen die kurze, bölzerne
oder mit Eisenblech bescblagene Pflugschar, sikke, befestigt ist, Äa
Fig. 63. Fflug, Witr- ußd KÄdem-SatteL
der Verbindungsstelle steht eine Holzstange, hamjimet el-fard, die oben
einen Grifl, id^ trägt. Der Arbeiter hält in der Rechten diesen Griff
und in der Linken einen langen, spitzigen Stock, el-minsäs, mit dem
er das Tier sticht und antreibt, jisül: (Fig, 53).
Geackertes Land heißt 9imar (sie), brachliegendes Btir, die Furche
5att Es wird zweimal geackert; das erstemal der Länge nach und
dabei wird immer eine Furche ausgelassen, jiSu^kü. Dieses Ackern
heißt a^ä]f.. Wem es möglich ist, wiederhalt nach einigen Wochen
diese Arbeit, etna, und säet dann Dura,
Wer starke Ktihe hat, ackert im Herbst zum dritten Male, und
dieses Ackern heißt Kräb tibni^ Strobackern, weil zu dieser Zeit die
297
Kühe mit Tibn, dem kurzen Stroh Ton den Tenneiij gefüttert werdea.
Mitte Oktober und im ßor Aofang Desember beginnt das eigentliche
Äckern, harätj durch das der ausgesäete Same ia die Erde kommt.
Von diesem vierfachen Ackern sagt man ; Wir berührten den Boden
mit vier Pflngeisen, ^arabna-l-anj arba* sikak.
Der Ackersmann heißt in dieser Zeit 'Affiir und das Weib, welches
ihm Wasser und Nahrung bringt, heißt "^Affimu
Wenn die Felder weit entfernt sind, sucht mau in der Nähe eine Grotte
auf, in der mau sich vor Kälte schützt» Um sich vor Bösem zu sichern,
opfert man ein Tier oder eine Speise dem Geiste, der diese Grotte innehat.
Wenn sich der Mann zum Pflügen anschickt, sagt er: „Es möge
uns beistellen Gott und Abraham, kallatua-Iliih w al-balih"
Wenn er den Pflug iu die Hand nimmt und die erste Furche
zieht, spricht er:
„Zum ersten Male werden Holz und Eisen eiuherschreiten,
nachdem wir unseren HeiTn Jesus, den Liebling, gelobt haben,
Awwal mä sar el-bftä'^b w al-hadid
ba'ad mä sallejna 'a-sajjidna 'isa-Miabib,^
So sagen alle, Muslime und Christen, ohne Unterschied. Nachdem
der Ackerer ein Stück Erde gepflügt hat, sagt er:
„Wir haben dich gefaltet wie ein Buch,
es möge nach uns über dich kommen ergiebiger Regen und NebeL
Xawwajnak \sLJj edtab
w ja't^ebna *alek xrtav el-mafar w as-shab."
Der Säemann, baddar, wirft eine Handvoll auf fünf- bis sechs-
mal aus^ und spricht dabei:
„Ich werfe meine Kömer aus
und vertraue auf meinen Herrn;
o Herr, ich zerstreue ihn,
und Du — gnädig — befeuchte ihn.
0 Gott, ich bin der Ackerer,
Du jedoch der wahrhaftige Ernährer.
O Ernährer der Vögel
in dunkler Nacht,
Du wirst ernähren uns und wirst von uns
Nahrung empfangen.
Badart habbi
w ittakalt *a-nibbi
ja rabbi inni ahullo
wa min rahmetak tabullo
ja-llali inni al-'azek
w innak el-liakt er-razel^.
Ja murzelj: et-tejr
fi ^Jam eMejl
tarzuVna wa turzefi: mtnna.
298
0 Ernährer der Würmor
vom harten Qestein,
Du wirst ernähren uns und wirst von uns
Nahrung empfangen.
Ja murzek ed-dftd
min el-!.i^ar el-^elmüd
tarzufe^na wa turzet minna,^
Die Aussaat daueH bei den *Amärin von Safar III. durch A^rad
und Arba'änije; bei den 'Azäzme beginnt sie nach dem Regen Waam
el-mali im Agrad, bei den Sa'idijyin Ende I^afar IIL bei den ijullam
nach dem Trajja -Regen.
Das Gretreidc kommt heraus, jitla*, musammah el-ard, bekommt
Knoten^ ha^eb, treibt Ähren, sabbal, setzt Körner an, tabb iih eMeben,
hat bereits volle ÄhreUj tabb fib el-frike, und verdorrt vor der Blütöj |;amad.
Um dem Boden die Fruchtbarkeit zu erhalten, lassen ihn die
Lijätne immer drei Jahre brachh^egeu, jaVdii-bar4 mudde tlät siniUj
bis er seine Kraft, murwatha, wiedererlangt. Bei den Tijaha wird ein
Jahr geaäet und ein Jahr pausiert, saue zar* w sane sajf. Der Boden
wird aber im Sommer umgeackert.
Auch die Keraki^jje lassen den Boden ein bis drei Jahre brach*
liegen^ wenn er entkräftet ist, id takahharat el-wata*, bis er seine alte
Kr«ft, ribbetha^ wieder hat.
Die Feldfrüchte bedrohen die sieben Plagen der Beni Israil:
1, der trockene Südostwind, es-serltijje, 2. der Reif, el-halit, 3. der kalte
Nordwind, eä-semali, 4, die Heuschrecken, el-gerad, und zwar kleine,
zahhaf, größere, kik, und fliegende, t^jj^r, 5. ebLe^a*, ein stinkender
Käfer, der allea frißt; und was er nnr berührt, will kein Tier mehr
fressen, 6. ed-Dilde, kleine Würmer, welche die Wurzeln benagen, und
7* das Lauffeuer,
In el-Kerak reift die Gerste Ende Mai, der Weizen im Juni, im
96r reift die Gerste bereits im April.
Um die Zeit, wenn das Getreide reif ist, Jabes, kommen aus dem
Gebirge Hebron Schnitter, die sich selher verköstigen, dafür aber
täglich etwas Weizen oder Gerste bekommen, 'abfa. Sie schneiden das
Getreide mit Sicheln, die entweder unseren Sicheln ähnlich, I>alüä, oder
gezähnt sind, margüb, oder aber mit einem 0"6 m langen, gekrümmten
Messer, menge! ; alle drei Werkzeuge haben hölzerne Grifi*e, nasab. Um
die Haut zu schützen, damit sie sich an dem Getreide nicht reibe, bindet
man an den linken Unterarm ein dünnes Stäbchen^ malläse, an. Jede
Handvoll Getreide wii'd mit drei Halmen zusammengebunden, auf den
Boden gelegt und heißt Öemäl mai'biit. Vier oder fünf soldie kleiue Garben
299
werdeü aufoinandergelegt und bilden Rumur. Die ßumür werden dano
auf einen großen Haufen zusammengetragen^ helle» Nun führt man zu
den IJelle Kamele oder Maultiere mit ihren Witt- oder I>^Mem-Sätteln
und ladet ihnen daa Getreide, el-ka§ä, auf. Eine solche Ladung heißt
Sabake oder Ivildem und wird auf der Tenne, ^urn, niedergelegt.
Während des Mähens werden die 'AtAba-Lieder gesungen:
'Azüzme :
Meine Lieblinge zogen fort^ und ich bleibe in der Sonne alleine,
und bewache meine Tiere beim Stemenlichte der Nacht alleine,
O der du mein Grab gräbst, grabe dazu ein Seitengrab
und drehe mich mit meinem Angesichte meinen Lieblingen zu.
Ahbabi ]>öt^M*A wa «äbejt waljdl
usarreb fi-n^üm el-lel wahdt
ala jd hafer gürti w ebfer blehdi
w dir bil^ibelti jam el-ahbaba.
Verschlossene Mädchen — o wie sehne ich mich nach ihnen !
Sieben Tore und Schlösser sind vor ihnen.
Wer möchte mich zum Zerra^ machen, um unter der Türe zu ihnen
zu kriechen,
oder wenigstens zur Taube, um zofliegend die Tore zu umkreisen!
Banät esdild ja harri *alehenn
saba'at abwäb w mrallak Vlehenn
ana min hattani zerrafe w azrot alehenn
w illa hammäm arafrcf *a-babwaba.
Die Tochter des Meisters (Herrn) schreit
im Getreide ihres Vaters
und die Sichel ruhen.
Bint ebmu'allem sahat
bizer'aten labüha
el-menäg;el räliat.
In el'Kerak;
Der westliche Turm dröhnte,
der östliche stand ganz still.
0 du Morgenstern, leuchte
am Himmel, leuchte
und halte Wacht über meinen Liebling j
o wie weit entfernt ist meine Freude!
EI-bur§ el-rarbi l^äm janenn
w a§*§e^^^Li i'ada dedeman.
Ja nigmet es-^ubh lül^i
bis-sama' lühi
wa tarakkabi li-1-hbajjeb
ja ba*ad ruht.
300
0 JüngÜDg (von der Sonne) verbrannt^
o xVstchen vom flejzaniO'Banmc,
warum nimmst dn deine Brant nicht?
Er sagt; Ich hatte keine Zeit.
0 Mädchen, spiele mit mir^
und wenn du mich besiegst; so nimm micb,
und wenn ich dich besiege, so nehme ich
dich ganz gewiß,
wenn du mich besiegst, so nimm mich.
JA walad jÄ-l-asmarÄni
ja Vejd el-bejzarani
Ich mä tiiljod *arüsak
l^al ma ad^äni zamani.
Ja buna^Je la'ibini
wenn r^^labtini b'^dini
in ralabtak labudannak
in r^labtini budim.
iPil'v
t4ii
Fig. 54. Getreide dreschen.
Wenn alles bis auf einen kleinen Rest abgemäht ist, so ruft der
Eigentümer: „Stimmet den Lobgesang auf das Getreide an, halleln
*ala-Z'35er'!" und nun singen alle, Christen wie Muslime:
Es gibt nur einen Gott,
ewig bleibt das Angesicht Gottes^
Jesus, Sohn des güttlicben Geistes,
er sitzt auf dem Throne
und liest das Wort Gottes.
L4 ilah ill alMh
dajem bäj^i wagh allab
'Ssa ben ruh allah
lya^ed *ala-l-kursi
ja]>ra* bikläm allüh.
Nun ruft der Eigentümer das Wort „milha" aus und die Armen
mähen das Getreide für sich.
301
Der Eigentiimcr nimmt eine Garbe und trägt sie zu einem im
Felde selbst errichteten Grabe, in dem aie wie ein toter Mensch be-
graben wird. Dieses Grab heißt aä-^?ajeb,
Ist das Getreide anf der Tenne^ so bringt in guten Jahren jede
Familie eine Ziege mit und schneidet ihr die Stirnlocke ab^ deren Haare
dann anf die Tenne gestreut werden. Die Ziege, die nachher Abraham
^ el-yalil geopfert wird, heißt Gora a.
1 ;*»
Ml ii
Fig. 55. Oetreidedre«clioa.
Auf dem Dreschplatze wird das Getreide auf einer Seite gehäuft,
und dieser Haufen heißt Gurn. Als Tenne benutzt man am liebsten
eine ebene Steinfläche» Auf diese werden die kleinen Garben schicht-
weise gelegt; eine solche Schichte heißt Kashle oder Knr?. Darauf
werden dann zusammengebundene Tiere: Kamele, Esel, Maultiere oder
Ktlhe (diese fast immer mit zugebundenen Maulern) getrieben (Fig* 54,
55). Gewölinlich sind ihrer vier und heißen el-Karan; sie treten, jidrusil,
BO lange auf dem Getreide herum^ bis alles Korn ausgefallen ist, jetib
el-bejdar*
Oft benützt man einen hökernen, unten mit Eisenreifen oder spitzen
Steinchen versehenen Schlitten, 16^, auf dem ein Mann steht und der
303
von cmem Kamel oder zwei Maultieren im Kreise herumgezogen wird
(Fig. ö6}. Der Dreschschlitten ist 4*5 m langj bei der Biegung, asad
eMoh, Bind zwei lange Stangen, gerranitj angebnnden und an ihren
Enden, rijäb, wird das Querholz, kaddane, angeheftet, das am Halse der
Tiere aufPoktern, ebwa', ruht Beim Dreschen singt man in el-Kerak:
Wenn du wünschst, o Fremder, so ruhe dich aus!
Binde zo ihnen (den Dreschmascbinen) je zwei Koppeln und drisch.
In kän widdiik ja-l-iarib trawwelji
orbot *alejheiin knranen wa lübi.
Fig. &G« Ein Drf^schschlitten.
Gott soll dich strafen, o graner Brülter,
denn du ließest deine Last in der Steppe abgeworfen liegen.
Allah jabünak ja-I-liawwar el-emlebi
ballajt bemlak bil-ljamad melafetehi,
0 wer weiß, o lyähira, wer dich baute?!
O wie kühl sind deine Oberzimmer und wie frisch deine Wasser.
Ja min dara jü ma§r min banaki
mä abrad Vlaliki w^a mä s,^\sl maki.
Ist das Getreide ausgetreten, so entfernen die Drescher die Stroh-
halme, du l^ran, machen ans dem übrigen einen Haufen und reinigen
es, indem sie es mit Gabeln und Werfschaufeln, el-midra, gegen den
303
Wind werfen, jinlarriL Galjeln (Fig< 57) mit zwei Zinken heißen fta'ub^
mit drei bis sieben korzen und breiten Zinken Mitjra' iamijje, mit zwei
langen eisernen Spitzen ZckaL
Mit der Zekal- Gabel werfen die Drescher das Getreide von dem
großen Haufen auf den DrescLplatZj jirmii-t-tarba, und wenden es um,
jitilbüh (sie); mittels Zelval und SaVib legen sie es auf eine kleinere
Fläche, jisindub^ und worfeln es dann mit Wurfschaufeln Midra\
Fi^. ö7, Gerüte auf dem Dreachplatze.
Znm Worfeln, lid-deraje^ kommt immer der Eigentümer. Damit
beginnt man nie an einem Dienstag oder Freitag und auch nicht am
9.^ 19.^ 2K und 29. Tage im Monat. Am passendsten filr den Beginn des
Worfeins ist die Nacht von Sonntag auf Montag, von MittAvoch auf Donners-
tag und von Freitag auf Samstag. Man reinigt den Boden östlich von dem
Kornhanfen, und der Eigentümer beginnt das W^orfeln mit den Worten:
„Im Namen Gottes des Barmherzigen^ des Gnädigen! O Oott, nun
verbreite sich der Segen I 0 Herr, o Gott, bismi-lhVh ar-rahman ar-
ralitm ja allab Wa bai*ake ja rabbi ja aUab 1"
304
Ein Cliriat "besprengt den Getreldehatifen mit Weihwasser in der
Form des Kreuzes, macht anf der Stirne das Ivreuzzeichen und betet ein
Vaterunser und sagt dann: „JA alläh &a'a barakc*^ xmd worfelt das Ge-
treide, dabei singend:
0 abu Hrere speise die Familie! Jä-bu hrere *as8i-l-'ele
O unser Herr, vergiß nnser nicht yX mawläna la tinsana
bei deiner Milde und Qlitel min rahmanak w al-ebsäna.
^^0^
¥ip 58. Sieben dea Getreides.
Nach dem Worfeln sammelt man, jumarrehü, die langen Stoppeln,
el-|^afala al-ralt?e, und die Ähren, sanäbel, die nicht aiisgcdroschen
worden sind, auf einen Raufen^ welcher el-*0fe^de heißt. Nun wird die
Spreu mit den kurzen Stoppeln^ el-^asalt ar-rüsije, entfernt und das
reine Korn^ al-|iabb, wie es jetzt daliegt, heißt JSubba oder *Orma
oder $alibe.
Über den Kornhaufen macht man ein Kreuz, so daß die Arme
an dessen Scheitel zusammenlaufen ; dies tun alle, Christen wie Muslime.
Das Korn kann noch mittels Siebe, korbal und zurbal (dieses hat ganz
kleine Lücher) gereinigt werden (Fig. 58^59).
Von dem reinen Getreide wird zuerst das Ualil-Maß gefüllt.
Dann nimmt der Eigentümer dreimal von diesem $i' al-l^alil und streut,
305
janett janess, die KOrner auf den Kornhaufen. Niin maclrt er wieder
von dem Getreidehaufen das ]^[aß voll und gibt es dem Diener Arons,
libadem Hjirün, d, h. dem Wächter seines Heiligtumes auf dem ^. Harun
oder einem Armen,
Erst jetzt darf das Getreide gemessen werden. Dabei darf aber
nicht ausgesprochen werden Hii, soviel wie *Sejtanj auch nicht *Afrit,
Iblis, I^^i^d, Mfired oder „bei Gott, welch ein Hegenj ja w alhVh ma äi
barake!^ Desgleichen muß vermieden werden das PfeifeUj a.^-«ifr, die
Laute eks-eks, womit
man Hunde vertreibt
wie überbau] *t jedes
zu lallte Redeüj denn
„der Segen ist stumm^
al barake Jiarsa'", Das
Pfeifen ist übrigens
bei jeder Feldarbeit
verboten, weil sich
eben die Geister durch
das Pfeifen verstän-
digen. Beim Messen
des Getreides reden
weder der Messende,
noch der die Sitcke
hält, ein Wort. Ist eine
Ladung abgemessen,
80 wird sie auf den
Speicher getragen;
unterd essen stürzt der
Messende das Maß auf
dem Kornhaufen um und legt einige Körner auf den Boden, damit er den
Segen nicht verscheuche^ hatta la jutajjer el-barade. Während das Getreide
gemessen wird, muß jeder, der vorbeigeht, mit den Worten grüßen:
„Der Segen soll hier einkehren, ballat el-baraöe", worauf man ant-
wortet: „hallat ja wagh cbbaraße."
Mit dem Messen darf nur zu Mttag, bei Sonnenuntergang oder
um Mittemacht begonnen werden, denn nm diese Zeit weht der Wind
am schwächsten und kann darum den Segen nicht davontragen.
Der Messende steht nördlich von dem Haufen und betet, dann
wendet er sich gegen Süden und mißt, jakil, und ein anderer Öfihet ihm
Fig. 59. Sieben des Qetreidea,
Vmll. Antit PttnM. HI.
sru
r
die Säcke, el-'edül Das Getreide tun sie in Säcke, nnd zwar je
10 §ä* in einen Sack (Fig. üO). Ein Kamel trägt zwei solche Säcke.
Das Getreide wird in Speidierö, bajka, matizan, oder in ttockenen^
zisternenartigen Lächemj natär, aufbewahrt; unten uod oben tut man
Stroh hinein, nnd das Gaoze wird mit einem Hnmuskegel bedeckt Ein
Platz mit solchen Getreidelochern heißt Mantata.
1
^^^^^^H
^^^^H
^^H
1
1
^^^^B
^^^^B
^^^V
Fig^. CO. Messen de« Getreides«
In el-Kerak gilt der Ertrag als außerordentlich, wepn der Weizen
von einem Viertel Midd Aussaat 10 Midd^ er-riiba*ijje titmer eb*aärawijje,
= 1 : 40 bringt, die Gerste von 1 Midd 25 Midd = 1 ; 25. Guter Er-
trag istj wenn man beim Weizen von I Midd 12 Midd bekommt —
1:12, und man sagt: es-sene maddadat. Bei gewöhnlichem Ertrage
gibt 1^5 Midd Weizen 10 Midd = l : 7 und 1 Midd Gerste 10 Midd
= 1 : 10, und bei schlechtem Ertrage, el-mahl, bringt 1 Midd Weizen
oder Gerate 2 Midd= 1 : 2 (1 Midd Weizen wiegt etwa 18 igrj 1 Midd
Gerste etwa 12%).
Bei den 'Amartn und Lijatne säet man auf einem Feddan 20 Midd
Gerste und ebensoviel Weizen und erntet in einem Iruchtbai^en Jahre,
J
307
Benet el-iiasbc, von jedem Midd 12 Midd^ in einem guten Jahre, sene
inlilie, von 4 Midd 10 Mtdd und m einem dürftigen Jahrcj sene malil,
bringt 1 Midd, e^lal el-midd, nur 2 Midd.
Bei den ^oMm säetj tibdcr, jede Familie, 'ejle^ gewöhnlich 12 bis
15 §a', 1 8a Gerste gibt in einem guten Jahre 6 — ^7 $ä*, bei außer-
ordentlichem Ertrage auch 14 §a\
Bei den IJanä^e treibt ein Weizenkarn 5 — 8 Halme, 1 i?a Aus-
saat gibt in einem guten Jahre 20 §ä*, in einem gewühnlichen 10 §ä*,
in einem schlechten nur 3 §a oder auch nur den Samen,
Bei den Tcrahin bringt 1 HcV Weizen in guten Jahren^ senet el-
bassäb, 8 ^ii und die G erbäte auch soviel; bei den 'Aziizme der Weizen
5 $ä* und die Gerste auch 5 yä\
Während dea Dreschens verweilen die Eigentumer der Acker
immer in der Nähe der Tennen. Sie schlagen daselbst kleine Zelte auf
und schlafen gewöhnlich beim Kornhaufen, um jeden Diebstahl un-
müglich zu machen. Um diese Zeit kommen auch fahrende Händler,
stellen ihre weißen Zelte auf, und es beginnen lustige Tage. Dies be-
niitüen auch die Armen und kommen auf die Tennen, um eich etwas
zu erbitten. Die Araber sind alle ai*m, allein Bettler in unserem Sinne
gibt es nicht. Nach einem Überfalle kann ja der Reichste arm werden.
Dann hat er aber seine Verwandten und den ganzen Stamnij der nun
ftir ihn sorgen muß. Er kommt als Gast, erzählt, was ihm geschehen
ist, und bekommt, was er braucht, oder soviel ihm der Gastgeber
schenken kann. Desgleichen, wenn er ein Pferd kaufen, seinen Sohn
verheh^aten oder den Blutpreis zahlen soll.
Der Bedürftige kommt in das Haus, Zelt oder auf die Tenne oder
Jas Feld des Wohlhabenden und spricht:
„Ich flehe Gott den Höchsten und flehe dich an,
schenke mir aus dem Maße Gottes, und Gott wird dir schenken.
Ana nä^i allah el-a*la w näsik
a'tini min midd allah, alläh ji'tik."
Dann erzählt er die Ursache seines Flehens, ghatlatih. Dies tut er,
wenn er Dije, den Blutpreis, zahlen soll, wenn er seine Ernte durch
Brand oder Hitze verloren, bedaro mahrüt: n. ä. m.
Nur unter den Fellähtn gibt es Bettler und ein solcher sagt:
^Aus dem Maße Gottes, Min midd allah
ein gottgefälliges Werk; ebsan lillah
20^
308
Gott müge eucli belohnen^ die ihr Woli!-
taten erweiset
handelt mit Gottl
allall ja«4*erkii ja fä elin el-
bejr
'amlü alläh".
Omina und Wahrzeichen.
Alle Bewohner von Arabia Petraea glauben an einen einzigen,
lebendigen Gott^ AUuh^ der überall, an jedem Orte gegenwärtig ist Er
sieht und hört jeden Araber, und jeder kann zu. ihm reden ohne irgend
einen raensehliehen Vermittler, Die meisten Araber kennen keine Gebets-
formeln, Wer beten willj der sagt Allah in schHcliten Worten, was er
ihm sagen will^ oline sieh einer besonderen Formel zu bedienen, Nar
bei den Opfern sind kurze Sprliclie üblich^ die fast überall dieselben sind.
Opfern kann jedermann an jedem beliebigen Orte und zu jeder
Jahreszeit. Gewöhnlich virird Allah nur das Blut dargebracht, wähi^end
das Fleisch von den beim Opfer Anwesenden verspeist wird.
Der allgemeinen Überzeugung nach ist Allah mild und barmherzig.
Er kennt seine Araber und vergibt ihnen, wenn sie eine Übeltat be-
reuen. Er schadet ihnen niemals. Doch hat er viele Geister erschaffen,
und diese sind niclit alle dem Menschen ivohlwollend gesinnt. Die
himmlischen Geister, raalajek as-sama'» beschützen den Araber, die
Malajek al-arc], die irdischen aber sind recht heimtückisch^ reizbar,
fühlen sich leicht beleidigt und schaden ihm dann, so daß er sehr
vorsichtig sein und gar vieles beachten muß, um sie nicht zu erzürnen*
Gute Beschützer und Fürsprecher bei Allah findet der Araber an
seinen Vorfahren und der Felläh an allerhand Heiligen. Darum wall-
fahrtet man zu ihren Begräbnisplätzee, um daselbst zu opfern, und auf
diese Weise sichert man sich ihren mächtigen Schutz, allerdings, wenn
man alles vermieden hat, was sie beleidigen könnte.
Bei jeder wichtigen Handlung muß man zuvor den Tag in der
Woehe wie im Monat und ncbstbei noch vieles andere berücksichtigen.
Die Fellahin in ebKerak sagen:
1. Der Freitagj der lichte, ist der Tag des GrHberbesnches,
an ihm geschehen Gebete und Bitten (Flehen).
2. Der Samstag, sein Traum vergeht nicht,
außer wenn sein Traum gemischt wird mit Erzählung.
3. Der Sonntag ist ein glücklicher Tag
ftir Pflanzen der Bäume und Bau der Hausen
^^^^^^^^ 309
4. Der Montag ist eia schöner Tag,
jage, so wirst dn erbeuteUj auch wenn du dich nicht anstrengtest.
5. Am Dienstag ziehe nichts Neues an^
sonst entgeht das neoc Kleid den Blutspuren nicht.
6. Der Mittwoch ist ein arger Tag,
(Gott) möge abwenden das Unheil der Mittwoche.
7. Am Donnerstag ziehe das Kamis- Gewand an,
denn der Prophet ist an ihm sehr nahe*
1. EI-g^um*at az-zuhra umm ^imer
biha fialatan w-ad-da'iija
2. es-sebüt balämo ma tetnüt
illa juljlal balamo hakaja
3. el-ehüd ijjaman suVid
bi^ars el-'üd wa bni-1-baniija
4. el-etnen ijäman zen
el^ne^ tasid law mk lak *anaja
5. bi Mahlte la telbea gedid
lä bidd el-ged!d min ad-demnja
6» ]6m elarba'a jomau 'ubüs
6afa Serr el-arba'aja
7. bil-iiarais elbcs ^amis
tejt en-nebi bih ektaja.
Die Araber sagen: „Achtung vor '6 und 21 der Samstage^ welche
das Unheil beschleunigen, al-hadar tumma-l-hadar ^an sittat as-sebüt wa
-Jida-l-'aärin n3n'|:el al-kadar!**
Es sind das der 6., 16., 26, und 21. Tag im Monat, wenn sie auf
einen Samstag fallen. Unglücklich ist auch der Mittwoch, außer wenn
auf ihn der 1* Tag des Monates fillltj denn der erste Monatatag gilt
als glücklicher Tag.
An den mit 9 versehenen Tagcn^ tasiV, des Monates, also am 9.,
19., 29., schadet der Mond, deshalb wird au diesen Tagen nichts unter-
nommen, keine Reise angeti*eten und keine Ai-bcit im Felde oder auf
der Tenne angefangen; das an solchem Tage geboren© Kind wird kein
Glück haben. Eine begonnene Arbeit kann aber ohne weiters fortgesetzt
werden.
Als gutes Vorzeichen, fal tajjeb, gilt bei den Hanägre: Wenn
man begegnet oder mit ihm wohnt oder im Traume sieht einen Ange-
hörigen der abu 'AnJ^a, abu trrejr von den Swarke und ihn I;[amdin oder
310
el-^Otman von den ^derät: als schlechtes Omen^ fkl radi; el-Malalhe,
abii Sitte von den Terflbin^ die in an-Nukra wohnen*
Gutes Vorzeichen bei den Tijaha: az-Zmejti von den §ubajhe oder
el-*Omür; schlechtes: el-ürt'mät von den Htenij *ajle abn Sunndr, abn
Zu'ern', *ejäl *Aniri*
Gut bei den Terabio: abu *Äweli, as-§iifi, ez-Zerrä'in; schleclit:
as-Stüt, el-Manusbe.
Gut bei den Zull^m: abu Arba'inj eM^ebabV; el-ljlur^an^ el-Hmejsat;
schlecht : ihn * Ajad^ a§-Sa*äjle, Sliman eMIeteL
Gut bei den Sa'idijjin: as-Swärje, ar-RamätJnej ar-RwatJJe,
In cl-Kerak sagt man;
„E8'§u*ilb oder ebMegalje, e^-§u*üb w el-nieg:alje
wenn sie dir in der Nacht erscheinen, en aVa^Juk fi lelak
trinke zum Frühstück deinen Harn eftar min bolak
oder zerreiße dein Kleid auf der Brust. aw kedd g;ebak>
Wenn du sie am Wege erblickst, schaden sie dir nicht mehr, du
kannst mit ihnen essen, denn:
Ihre Speise ist gut, Zadhom zen
ihr Vorzeichen jedoch schlecht. fälhom äen.''
Schlechtes Vorzeichen sind bei den §bAr die Baläwne. Wenn man
ihnen begegnet, kann man sicher sein, daß das Vorhaben mißlingt,
„Ihr Salz ist nicht gut, melhtoin ma hi zene."
Unter den Hwol^it gelten die Mafal^La ftir gutes, fälhom sa'ld, die
Kesajde als schlechtes Vorzeichen, fälhom nahas; nur der IJasan ar-Re-
ääjde gilt als glllckbringend, W^o ml!h.
Die 'AmÄrin ft*euen sich, wenn sie in der Frühe einen Angehörigen
der awlad "^Awäd, el-Bahajte oder 'ejal Sa^ad erblicken, denn diese gelten
als gutes Vorzeichen, fälhom zen. Aber sie betrachten es als böses
Omen, wenn sie einen Angehörigen der ^ejal HmM sehen.
Zu der hamület eMJammÄdin in wadi Müsa kam einst (als er
in der Welt wandelte) der Proithet als Gast, däfhom. Sie schlachteten
für ihn einen jungen Hund, kochten und legten ihn vor. Der Prophet
aber berührte die Schüssel mit seinem Stabe, und der Hund sprang
lebendig auf und floh davon. Darum verfluchte sie der Prophet, indem
er sprach :
„Verflucht und Sohn eines Verfluchten ist, wer sich eine Frau
nehmen würde aus der Familie des Saker und tJamud, marün ibn
marün man tazawwa^ min darrij^je äiiker wa hamüd."
311
Außer dem Aoblick von Personen gilt auch noch anderes als Vor-
zeichen.
So bedeutet es bei den $l)ur Glück, abVriJ at-tajjeb, wenn man
heim Antritte einer Reise oder 211 Beginn eines Unternehmens er-
blickt : Einen Fuchs, al-ho^ejui^ zwei nebeneinander fliegende Raben^ ab
furaben bAnu sawa, ein Rassepferd, al-faras, eine Eule, abbüma, einen
Adlery cb'al^flbj oder aber wenn man im Traume sieht; ein Kamel^ sein
eigenes langes Haar, Sa*ar twtl^ Wasser, oder wenn man im Traume
Brot ißt, auf einer hohen Ruine steht, ein Zelt baut u. a.
Als schlechtes Omen gilt, wenn man einen einzehien Raben,
einen Aasgeier^ ar-rabam, einen Wolf^ ad-dib^ eine Schlange erblickt
oder wenn man im Traume sein Kopfhaar, räsu, entweder ausgerissen,
mantüf, oder rasiert, mahlulj, oder geschoren, mal>sös, sieht oder kahl*
köpfig ist, mugarrad. Steht man im Begriffe^ nwa 'ala, an einem Kriegs-
zuge, al-razw^ oder einem Angriflfe, el-faz'e, teilzunehmen, und der
Bauchgürtel oder Sattelgurt reißt, oder genießt man vor einem solchen
Unternehmen im Traume Traubenhonig, dibs, oder Butterschmalz, as-
semen, ist dies Ungltick verheißend; denn Diha bedeutet BUitj und
Semen Betrübnis, delläle 'an al-r^ta.
Die Teräbln halten für gutes Omen, al-*ar4 at-t«yjßh, wenn man
träumt, daß man im Meere badet, einen Säbel, ein Gewehr hält,
eine Leiche begleitet, gräbt, eine Stute reitet (man wird bald heiraten);
oder wenn man im wachen Zustande einen Fuchs sieht, ebhoBejni,
der den Weg kreuzt, volle Wasserkrüge, g^erär ma' mal&nät, einen
schönen Mann oder einen Hasen^ eine Gazelle erblickt. Man sagt:
„Eine Gazelle, aus ist es mit der Sorge, razäl wa hamman zäh*'
Als schlechtes Omen gilt, wenn man im Traume eine schwere
Last schleppt, verwundet ist, heiratet, sich entblößt, die Haare, den Kinn-
und Schnurrbart rasiert, sich in Wasser wäscht, oder im wachen Zu-
stande, wenn einem vor Beginn einer Reise der Sattelgurt reißt, wenn
man einen Raben, eine Eule oder einen Aasgeier selireien hörtj eine
Gazelle den Weg kreuzt, einen Hahn, ed-dik, Fuchs, ebhosejni, Hasen,
ebarnab» oder Adler erblickt oder aber einem Einäugigen begegnet.
Man pflogt auszurufen:
„Behüte Gott vor dem Omen eines Einäugigen, *awd billah min
^ar<J el-a*war.
Bei den Sa'idijjin ist das Omen schlecht, *ar4 radi, wenn man in
der Frühe sieht: einen Atram, Menschen, dem Vorderzähne fehlen, AVa^
Uinkonden, Mifrcd Einäugigen, Arnab Hasen, Ruriib Raben, Nisr Geier,
oder im Traume: el**Ar8 Hochzeit, el-Hijale Reitertrupp* Gut ist es
wenn man erblickt: eine Gazelle, einen FucIihj Wolfj Taube, iiamam,
AdleTj *akäb, Wüstenhubn, äunniir; im Traume: el-Bal.ir Meer oder
Nilfluß, el-Ma^ Wasser,
Unheil bringt: die „stürzende", mSal^elbe (sie), Stute mit weißer
FesBel am rechten Vorderfuße.
Unheilbringend sind folgende Menschen:
Ätlag, mit großen LUckcu zwischen den Vorderzähnen,
Abwal, der schielt;
Aöhal, mit tiefblauen, rötlieben Augen, zurk sakani^
AVar, einäugig^
Asdaf, mit einem fehlerhaften Auge,
Abu fjrus twäl, mit langen Vorderzähnen^
el-Mfijel tammo (t ftir f wie Datne für Dafne^ Kutrabba für Kui-
rabbaX mit schiefem Munde. Ferner sagt man:
^Möge Gott nicht segnen eine Frau, die nur wenige^ und einen
Mann, der tiberall Haare hat, lä bärak allab ti-I-marat el-hafsa* w hl
fi-z-za!amet-eä-äu*ür, "^
„Möge Gott nicht segnen eine Frau, die immer schimpft, und eine
Kamelin, die immer brummt, La barak alläh fi-1-märat ed-da*äje w an-
nÄkat er-raKye.
Unheil verkündet auch, wenn ein Razw-Zng einem Rugm aus-
weiclien muß.
Die Hwetat sagen:
„Wenn du einem Einäugigen begegnest, wende einen Stein um,
ida lal^ojt el-a'war eljLleb bagar.*^
„Der Rabe krächzt^ denn er bringt frohe Botschaft über Beute^
el-rurab tlejki lanno jubaiäer bil-kiscb."
Auch die Gestirne müssen berllcksicbtigt werden. Die Meläl?im
von eS-S6bak erzählen:
Jeden Tag in der Früh sendet AUäh acht Engel, die noch jung
sind. Sie nehmen die Sonne und tragen sie gegen Westen. Diese Last
ißt aber so schwer, daß sie darunter stets älter werden; seblicßlieh
können sie nicht mehr weiter, darum stürzen sie samt der Sonne ins
Meer, Nun wählt Allah andere acht Engel, welche diese Arbeit am
folgenden Tage verrichten.
Die Sonne darf niemand beleidigen* Einst lästerten einige ange-
heiterte Frauen während einer Hochzeit die Sonne, daß sie nicht unter-
gehe, dafür wm-den sie versteinert.
313
P
Wenn zur Zeit, da im Frillijahre der Stem el-Kalb am stärksten
leuchtet, eine Frau cmpfäogt, meinen die Su^idiginj daß ans dem
Sohne ein tliehtiger Mann werden wird.
Der Mond übt einen schlimmen Einfluß aus, weil er die Reisenden
gerne irreführt. Wer sich ihm zuwendet, kann leicht den rechten Weg
verlieren; darum heißt es bei den Znllam, „er ist irregegangen, e^mcrr,
iftawa^, und der Irrende bei den tlewat Kamrän, bei den Tijaha
Dagrän. Bei den Terabin sagt man: „Die Sterne haben micli irre-
gefiihrt, nug^mt," Soll man den rechten Weg finden, so muß man sich
niederlegen und einscldafen; dann wird Allah im Traume schon die
rechte Eingebung schenken.
Der Schlafende darf nur mit sehr leiser Stimme geweckt werden;
denn im Schlafe weilt die Seele außerhalb des Körpers. Wenn der
Mensch plötzilich aufwachte, könnte die Seele draußen bleiben und
nicht mehr in den Leib zurückkehren. Anch könnte es geschehen^
daß statt der Seele ein Geist in den Körper ftlhre, und der Mensch
dann besessen wäre, jing^enn. Man weckt den Schläfer mit den Worten:
^O N., 0 N,, der Name Gottes, ja fliin, ja flan, ism alläh!"
In der Wüste soll man nicht pfeifen. Der Pfiff ist nichts nutz,
a?-§ifr mä bih fäjde. Wer pfeift, der ruft die Teufel zusammen; des-
halb ärgert sich jeder §abari über das Pfeifen und heißt den Pfeifenden
aufhören.
Die Lijatne verabscheuen ebenfalls das Pfeifen; denn der Pfiflf ruft
die kriechenden Tiere, wie die giftigen Spinnen, 'ankabüt, die Skorpione,
*atAreb, und insbesondere die Schlangen, al-lijaja, aus ihren Löchcm
heraus.
Auch das Niesen wird in der Wüste nachts vermieden; sonst sagt
der niesende ^Sahari:
„Lob sei Gott, oder erbarme dich memer, o Gott, al-bamd lilläh
oder erhamni ja-lhih!" und die Anwesenden antworten; y,Gott möge sich
deiner erbarmen, Gott möge dir vergeben» rehamak alläh, oder pafar lak
aUah!"^ Wenn jemand etwas erzählt und ein anderer dabei niest, gilt
dies als Bekräftigung der Wahrheit des Erzählten.
Als bestes Schutzmittel gegen alles Böse gilt das Blut, welches
die belebte wie die unbelebte Natur vor jedem schädlichen Einflüsse
bewahrt» Darum wird über den Wohnungen am Dache ein Tier ge-
opfert, so daß sein Blut an der Türwand herabtränfelt, die Neuver-
mählten werden vor dem Eheakte mit Blut besprengt, Tiere werden
mit Blut bestrichen usw.
314
Wenn die 'Amärin mit iliren Ziegen weit vom Lager entfernt sindj
oder wenn sie sich mit ihren Herden «auf einem Marsche befinden und
ihnen das Herannahen einer Razw-Truppe angekündigt wird, opfern
sie, wenn sie sich zum WiderstÄndc zu schwach fühlen, sofort eine
schwarze Ziege, deren Blut sie nach jener Richtung ausspritzen; woher
man den Feind erwartet. Sie meinen dann sicher zu sein, denn dua
Blut schützt sie.
Zauberer und Hexen.
Am meisten fürchtet man den bOsen Blick. Er heißt bei den
Terabin Nafs^ bei anderen *Ajn.
Wenn jemand ein Tier begehrlich anschaut^ weil er es haben
möchte^ tritt nach der Ansicht jener Leute seine Seele mit dem Tiere
in Verkehr, und dieses muß zugrunde gehen, wenn es bei seinem Herrn
bleibt. Desgleichen j wenn jemand eine Frau, ein Kind, ein Kleid
begehrt, schadet er ihnen mit seiner Seele und sie leiden darunter.
Kennt man den Schädiger^ so stiehlt mau ihm ein Stück von seinem
Kleide und beräuchert damit das leidende Geschöpf. Das hilft wohl
manchmal^ aber nicht immer. Wenn man den Schädiger nicht keimt|
muß man zu einem „Wissenden'*» ahl airr, gehen, der ermitteln soll,
wer den Menschen N* oder das Tier des N. erschüttert hat, t^tte^ü
flan oder behimte flau.
Die *Azazme sagen von dem, der erschüttert hat : flän ar*a fi-bbahaäe.
Manche Menschen sollen einen so kräftigen Blick haben, daß sie
Steine zum Bersten bringen kunoen.
In aS-Söbak neuot man den bösen Blick §ibbet el-'ejn.
Der bekanote Mtcjr el-Fatir schädigt mit seinem Blicke jede
schwangere Frau, j-ejl, jedes Mädchen oder jeden Mann, wenn sie durch
Schönheit auftallcn.
Der schädliche Einfluß des büsen Blickes wird durch Amulette
behoben, die Frauen, Kinder, Pferde, Kamele und auch sehr oft Mäuner
tragen. Die Frauen und Kinder, auch Pferde und Kamele tragen kleine
Muscheln oder Korallen, und diese Amulette nennt man Kaäase. Ka-
melen und Pferdestuten hän<2:t man auch Stückchen von Difla, Oleander-
holz, um den Hals, und das heißt Kilade,
Fast jede Frau, jedes Kind^ jede Stute und Kamelin tragen am
Halse Muscheln, cl-wada'; denn sie schützen vor dem bösen Blicke,
jiiifji 'an al-'ajn.
315
El-Uag:aMt heißen Stücke beschriebenes Papier, welche, gut ver-
wahrt, selbst Männer als bestes Amulett tragen.
Bei den Sa'idijjin gilt ala kräftigstes Amulett, ha^^ab, ein Stilck
Pergament, Ijafwa, mit Schriftzeichen, Wenn ein Schaf eine Nieren-
oder Blasenkrankbeit hat, werden ihm 7 Stück von 7 verschiedenen
Sorten Holz auf 7 Fäden um den Hals gehängt, und dieses Amulett
heißt al'Hsar,
In el-Kerak sind verschiedene Amulette im Gebrauciie:
Liebespapier, wara^:at el-mhabbe, geschrieben von el-Kasniwi, muß
irgendwie in die Kleider derjenigen Person eingenilht werden, deren
Liebe man zu gewinnen sucht.
Die Augen der Eule, biima, werden von den IMilnnern getragen,
die sich scharfe Sehkraft und Aufmerksamkeit verschafFen wollen 5 des-
gleichen geschieht mit dem Schulterblatte des Kurkej*e- Vogels, um gut
zu hören.
Die Kinder tragen am Kopfe Knochen oder Federn des Vogels
Giddet el-e jäL
El-Musabba^e, d. h. sieben kleine, glatte Feuersteinchen, gesammelt
im Talbette, wo sich zwei Täler vereinigen. Diese werden vom Reiter
getragen, wenn er sich vor bösem Blick scbiitzen will.
Die Stute trUgt auf der Stirne ein Amulett, das ebeofalls el-Mu-
sabba^e heißt» In demselben sind eingenäht 7 Gerstenkörner, 1 Stück
Alaun und von ihm hängen 7 Kettchen herunter.
Außerdem tragen die Pferde am Halse einen blauen Glas- oder
Porzellanring, el-barazc, der sie vor dem büseu Blick schützt. Den
Maultieren legt man ein Stückchen Teig zwischen die Augen.
Wird ein Mensch infolge des bösen Blickes krank, so ruft man
in ehKerak eine alte Frau oder eine — wenn auch junge — Witwe, sie
bringt ein größeres Stück Alaun^ §abbe, ztindet auf einer kleinen Schüssel
Feuer an und spricht (ob Muslim, ob Christ) über dem Alaun:
„Ich beschütze dich durch Gott vor dem Auge deiner Mutter,
Tor dem Auge deines Vaters, vor dem Auge eines jeden, der dich anschaut,
vor dem Auge des Gastes^ das schärfer ist wie der Säbel,
vor dem Auge des Mädchens, das schärfer ist wie der Spieß,
vor dem Auge der Jünglinge, das schärfer ist wie der Feuerstein,
vor dem Auge der Männer, das schärfer ist wie die Steine,
Es begegnete ihm Salomo, Sohn Davids, in der geräumigen Wüste
und sagte: Wohin willst rlu, o Auge?
316
Es antwortete: Ich will Trennung venirsaolien zwischen dien Liebenden
und nelimen ein Gespann von seinem JocliC;
den Säugling Ton seiner Wiege.
Er erwiderte: Es soll nicht gcschehenj es soll nicht geschehen, o Angel
Ich werde über dich schreiben mit Quecksilber und Blei
und dich werfen in das tiefe Meer.
Du hast über diesen N. N.
weder Kraft noch Macht
durch Füi-sprache des heiligen Elias
und dessen Name gelesen wurde bei der Messe,
Das erstemal durch Gott, das zweitemal durch Gottj das drittemal
durch Gott^ daa viertemal durch Gott, das filnftemal durch Gott,
das ßechstemal durch Gott, das siebentemal durch Gott, das
achtemal durch Gott, das neuntemal durch Gott, das zehntemal
durch Gott,
Es gibt weder Macht noch Kraft außer in Gottes Hand.
O unser Herr Salomo» solange der Stein hart bleibt,
und Gott verehrt wird, und die Menschen beten werden
zu Jesus, dem Solme Mariens,
wirst du weder schaden, noch zu schaden trachten. Amen.
IJawwattak ballah min *ajn ummak
min 'ajn abak min 'ajn kuU min jaräk
min 'ajn eijl-tjejf ahadd min es-sejf
min Vjn ebbint a^add min ebbiSt
min *ajn es-subjän ahadd min es-swän
min *ajn er-regal ahadd min el-hegär
läkaha sllman ihn däud fi wase* el-barrijje
IjÄl; wdn weddki j4 'ajn
kalat; weddi ufarrek ben ebmV ebbin
w ä]\Oi\ el-faddan min niro
w at-tifl min seiiro
IßX la bäs, lä bäs ja ajn
w aktob 'alcki biz-zcbak w ar-r^äs
w armiki bihbabr el-vawa^
mä-lki *ala ha-r-rag;! flän ihn flän
M Vuwwa wa li bäs
bisfä*at el-kaddis mar ehjaa
w illi-nkara* li-l-kuddim.
317
awTvalha billäh, w tanilia bilialij w talctlia billäh^ w rabrha bilUh,
w Jjämesha billab, w sädcsha biUah, w sabelia billabj w tamenha
bin ab j w tase'ba billäli^ w 'aserba billah.
la liowl w M kuwwa illa bjad allah
ja sajjed slimän mÄ zM ebba^ar gabnad
w ar-rabb ju*bad w an-näs tusalli
ila 'isa ibn marjam la tadi w la tistadi. Ämio."
Nun wird der Kranke angeräuchert^ wobei die Fnin öpridit:
„Gehe o Feindin heraus, wie die Hure herausgeht,
wenn sie gierig ins Haus eintritt und unbefriedigt weggeht.
Falls du im Kopfe bistj möge dich der beilige Elias berau ab ringen»
und falls du in den Füßen bist, müge dich herausbringen PJasan und Husejn.
Olirogi ja b^^^i^ß h^T^ el-welijje
lan Ijas^at 'äänie w talat kaänie
kanki ti-r-ras jotIe*ki mar elijaa
w en kätiki fi-r-riglen^ jutle^ki Ijasan wa hsen.**
Das vom büseu Blick getroffene, ma*nVj, Kamel heilt niaü» indem
man bei den ijull:im von seinem Hocker Haare nioimt und sie unter
seinem Bauebe verbrennt» Die Sa'ldijjin verbrennen unter dem Bauche
des Tieres Salz.
Auch das Gähnen ist eine Folge des bösen Blickes* Bei den S)iur
beißt CS Smejhe, el-ErI>äl, und wer gähnt^ tafawwab, sagt:
^Ich suche Schutz bei Gott vor dem verfluchten Teufel, a*oil
billah min a§-Sejtan ar-ragira."
Gälmt ein Kind, so sagen die Frauen zu seiner Mutter : »^Es ist
vom büsen BHek getroffen und hürt nicht auf zu gliimen, o Schwester-
chen! Gib her, wir werden Alaun um ihn kreisen lassen, majAn j4
Ijajjiti; mä jubattcl el-emtawab, hat! nandir (sie) 'alej sabbe."
Sie legen nun auf einen Teller gUihende Kohle, darauf Alaun und
tragen es im Kreise herum um das Kind oder überhaupt um die
gähnende Person,
Jeder Bewohner jener Gebiete ist überzeugt, daß es Männer wie
Frauen gibt, die mit der Gottheit in Verbindung stellen und deshalb
mehr wissen, als andere, und nützen oder schaden können. Als solche
gelten die Wahrsager, h^tt^l*i»; und Wahrsagerinnen, l;attatÄt, die ent-
weder Würfel oder kleine Kieselstein chen^ t^^a*, werfen und aus der Ge-
staltung derselben Zukünftiges voraussagen.
iJ
318
Die Nwar und Swärke sind nach der Meinung der MaUhin all-
wissend, Sie kennen fast jedermann und sind imstande zu sagen^ wo sich
der oder jener befindet^ wie es Üjm geht — ja sie wissen aueh^ was die
Toten machen. Dem Äbn örejr von den Swarke erscheinen Gott und
die Ginn zumeist in der Nacht und teilen ihm mit, was geschehen wird.
Wenn in el-Kerak etivas alihanden gekommen istj und der Täter
unbekannt bleibt, begibt der sich Geschädigte zu einem „Wissenden",
ahl es-sirrj tiberreicht ihm seinen Kopfstrick, merir, oder sein Kopftuch
und wenn möglich auch ein Kleidungsstück. Der Wissende legt sich
diese Sachen unter seinen Kopf^ schläft darauf und gibt in der Frühe
Bescheid. Ein solcher Wissende heißt el - Mwassed, und diese Art,
Unbekanntes zu ermitteln, heißt ct-Tawstd,
Solche Wahrsager gibt es bei den IJamajde von el-Kura; die bc-
kann testen sind al-Wabsi und al-Bkiwi, Wird jemand eines llaubes
oder einer Bluttiit beziclitigtj die ihm niemand nachweisen kann, und be-
schuldigt er einen dritten des Verbrechens, so begeben sich alle drei zum
Wäbsi und übergeben Üim ihre Kopfstricke, 'asäjeb oder min'e, auf denen
er eine ^acht scfiliift. In der Frohe wirft er sie vor das Zelt hinaus und
fordert die Fremdlinge auf, aufzustehen und ihre Sachen zu nehmen.
Da kann der Schuldige, el-mathüm, nicht aufstehen und verrät sich so.
In €§-S6bak wohnt Salem el- Fakir, der über die Nacht einen
Kopfstrick unter seinen Kopf legt und in der Frülie erzählt, was dessen
Eigentümer vor langer Zeit passiert ist.
Westlich von el-JIadiyen wohnt ein Seher namens en-Nims. Zu diesem
pilgert jedermann, dem etwas gestohlen wurde oder verloren ging, En-
Nims teilt ihm sofort mit, was gestohlen wurde, wer es getan und wo es
zu finden wäre. Er selber erzählt, daß ihm dies alles eine Ganij^je mitteilt,
der er einst in der Harra-Wüste begegnet ist, und die ihn öfters besucht.
Als Ahl es-sirr, Kenner des Verborgenen, sind bekannt bei allen
Stämmen westlich von el-*Araba: abu Grejr, ihn ^Jamdin von es-
Swarköj abu 'Anka, eä-Sejb I^amdän el-Meläl/i vom Geschlechte der
Gawadle und abu ^Jalif in en-Nahh Dieser zwingt den Beschuldigten,
den Saum seines Mantels zu ergreifen und zu schwören.
Die ?^ullam meinen! Es zeigt sich dem Seher jemand (^Janagre:
Wivhcd ra\vmani} im Traume und sagt ihm, was geschehen solL Wer
das ist, weiß man nicht.
Bei den Terabin lebt ein solcher Seher, es ist Swerki abu Grfir,
Er hält sich an der Küste im Sandgebiete, el-bara§, nordöstlich von
eb*Ariä auf. Oft sagt er die 72 Eigennamen Gottes her.
319
Der Seher kann durch das Wort alle in sehr scliaden.
Muhammad IsaäsAä, ein Sararr, der sich bei den Sb^r aufhielt^
tanibj ließ sieh nuf Razw-Zügen immer von seiner Frau begleiten. Diese
war ebenso mutig und verwegen wie er, Sie raubten die meisten Ka-
mele — einmal in einer einzigen Nacht 25 Stück — , denn er besaß
eine ausgezeichnete Stute, und auch das Kamel war sehr gut, so Jaß
er sieh immer vor Ankunft der übrigen die schönsten Stücke nehmen
konnte. Er war überall bekannt und gefürchtet, insbesondere bei den
Drüz. Niemand konnte ihm jedoch etwas antun. Einst forderte ihn
der Fürst der Drüzen, Isnia*in el-Atra», zum Zweikampfe heraus. Im
Kampfe schlug ihn der Fürst mit der rechten Hand auf den rechten
Fuß und sprach; ^Bei Gott, jetzt habe ich dich unterjocht, kahartak
billäh", und Sluhammad blieb seit der Zeit lahm, a^rag.
Bei den Barakat lebt ein junger Mann, namens 'Awde, der jeden
Traum deuten kann und auch weiß, wie ein Raubzug enden wird*
Auch Salem el-ilabiUibe ist ein weit und breit berühmter Seher.
Bei den Sanlrat tragen die Seher den Mahg<an-8tab, schlagen da*
mit den Tai'ih und rufen: j,'Ali und Oott und Allah und Salomo, *ali
w ilah w allah wa sulejmän,"
Es gibt auch Hexen, sahharat, die mit den Teufeln, sajatin^ in
Verbindung stehen. Sie können den Menschen und Tieren schaden
besonders wenn sie ihnen etwas in die Speisen oder in das Getrlink
mischen, weshalb man sehr vorsichtig sein muß. Insbesondere müssen
sieh Frauen und Kinder inaclit nehmen und tragen darum als Amulett
kleine Muscheln, wada*.
Bei den Terabin und IJanagre lebt die Zauberin Mirjam ehMaÄriiJe,
die von den Geistern, und zwar sowohl den Ginn als auch den Sejä|in
besucht wird, Sie wird Saldijira, IJaikkära oder Mara sene genannt
und kann durch ihre Worte den Boden zum Offnen bringen^ so daß
Tote und Schatze erscheinen. Wo man nachts eine kleine Flamme
lodern sieht, dort liegt ein Schatz.
Der Zauberer kann Gegenliebe erwirken^ und zwar nur durch
Amulette.
Irdische Geister.
Die ^anagre kennen folgende irdische Geister teils in Menschen-,
teils in Tiergestalt: Sa'lawijje, MAred, Gann, ^ola, Wens und Sejtan.
As-Sa*lawij,je hat sehr lange Vorder- und Hinterfüße und eine
mächtige Mähne von aschgrauer Fai*be, arbad. Ihrem ganzen Aussehen
320
den Windhund, awsäfha kasull^a. Si(
ch
nach erinnert sie
bei Tage wie in der Kaclit. Die Tijnha el-Barara erzählen, daß sie
sehr gerne auf ein Kamel springt untl dann im grüßten Galopp davon-
jagt. Wenn man das Tier nicht Terlieren will, muß mau nach ihr schießen.
Al'Märed bewegt sich sehaukelnd wie (die Welle oder) die Dunstwolke^
ho^ w mog: zej el-rejn. Dieses Gespenst zeigt sich nur in der Nacht, hat
einen Kopf, zwei Füße und ist sehr hoch ; weiter kann es niemand beschrei-
ben, w ia-liad ji]j:der bwanfili, denn es raubt den Verstand dem^ der es erblickt.
Al-Gann ist hoch wie eine Palme, 'alij zej en-nalJej und erscheint
auch in der Gestalt einer Palme (Hanä^re).
Die Ginn sind nach der Meinung der IJwetat Engel der Erde,
malnjik abar(Jj sie können heiraten und Kinder haben, Sie wohnen im
Feuer, im Wasser und in der Erde und zeigen sich am liebsten in der
Nacht und verschwinden vor Sonnenaufgang. Wenn ein Keiter einen
von einem Geiste bewohnten Ort passiert, fallt er herunter, denn er
ist von dem Gänn berührt worden, malmüs min el-gAnn.
Nach den IJan%re sind die Ginn unsichtbar; der Mensch weiß
nicht, wo sie sich befinden; die Tiere, ahhejwanat, aber huren oder
spüren, tahoss, sie. Wenn die Kamele ganz ruhig weiden und ein Gann
zu ihnen kommt, fliehen sie sofort wie verrückt davon.
Wenn der Mensch an einen Ort kommt, wo diese Geister wohnen,
befilllt ihn plötzlich eine große Unruhe, seine Eingeweide und alle seine
Glieder zittern, hassejt birti'üä fi-l-beden w gamf cl-a'da'; das ist ein sicheres
Zeichen, daß sich daselbst ein GAnn oder eine liola aufhält^ amma ^ann
amma yoln^ und er eilt schleunigst davon. Der Gänn kann aucli als Mensch,
labes el-insi, oder als Tier erscheinen und dann reitet er auf Pferden und
Kamelen; solange er unter der Erde wohnt, kann er es nicht tun (Tijäha)*
Unter den Ginn gibt es miinnliehe und weibliche Wesen, dik:r w
inti. Sie heiraten und haben Kinder, aber ihre Namen sind nicht be-
kannt; denn sie wohnen unter der Erde, und nur wenn sie jemand be-
leidigt, kommen sie hervor und nehmen Rache, jäbodii et-tär mineh.
Einen Gann kann man nicht tüten^ nur die Gestalt^ in der er sich
zeigt^ könnte man vernichteUj was auch nur durch einen Schuß geschehen
kann. Die Leute erzählen wohl, „wir haben auf einen Gänn geschossen",
tabahnah, aber getötet hat ihn noch niemand; denn „er ist von uns fort-
gezogen" w rät 'anna.
Die Schlangen sind strafweise verwandelte Königinnen (der Ginn)
und werden bewohnt von den unterirdischen Ginn, al-hjäja hwa dill
malakat fi §ifät hjäja w maskünät min illi taVt el-biläd min el-ginn.
331
In Dejr al-Belah wohnte ein Mann, in den sich eine Königin der
unterirdischen Ginn verliebte. Sie kam zu ihm in der Gestalt eines
bildhübschen Mädchens, wollte jedoch nie die Füße zeigen. Kam
ein Fremder in die Wohnung ihres Geliebten» verwuodelte sie sich
sofort in eine Schlange^ jowm taänf en-niis ta^ir hajje w jowm jaribü
tasir bint.
Ihr Geliebter hatte einen schwarzen Huod^ der den ganzen Tag
schlief. Alä ihn die Königin sab, sprach sie zum Geliebten:
^Das ist der Sklave meiner Familicj häda 'abd ahli; in der Nacht
iat er ein Mann, bildel jadr zalame^ spielt und tanzt und während des
Tages ist er ein Hund, jirza* bis-sämer w bin-nahar ja^ir kalb."
In der Früh sprach der Geliebte liber den Hund das Wort „AUäh";
sofort öffnete sich der Boden, und der Hund verschwand» Der Hund
kam zu der Königin der Ginn und sprach:
„Wessen Mädchen unterhält sich anderswo, man minkn binteh
msähabe?" Sie sahen nach ihren Töchtern; alle waren anwesend, nur
die Tochter des Eigentümers des Hundes fehlte.
Als der Geliebte dem Mildchen von dem Verschwinden des Hundes
erzählte, sagte es:
„Jetzt darf ich die Erde (den Boden) nicht berühren."
Nun wickelte sie der Geliebte in seinen Mantel ein hängte ihn auf
die Zeltstange und ging fort. Da kam ein Verwandter und suchte
nach Brot; er machte auch den Jlantel auf und als er darin eine
Schlange erblickte, zog er ein Schwert heraus und tütete sie. Mit einem
wehmtitigen Seufzer verschwand die Königin.
In el-Kerak erzählt man: Die Ginn entführen Mädchen und junge
Frauen.
Ein Mann von Kufnibba, namens el-Barnsi, heiratete ein hübsches
Mädchen. In der siebenten Nacht nach der Hochzeit war er sehr
durstig nnd bat seine Fran, ihm W^asser zu reichen. Sie sprang von
der Mas(abe-Bank, ließ einen ängstlichen Schrei vernehmen nnd ver-
schwand in demselben Augenblicke, Der junge Ehemann suchte sie
überallj ohne sie jedoch finden zu künncn und war der Verzweiflung
nahe. Endlich begab er sich zu einem Wissenden von den T^naäat aus
el-Kerak, dem er die Sache erzählte. Dieser gab ihm einen beschriebenen
Zettel nnd forderte ihn uni] in das zerklüftete Terrain beim rugm abu
-S-Sok am linken Ufer des seji el-Ijsa zu gehen und dort nachts zu warten.
Der betrübte Mann eilte dorthin und versteckte sich in der Nähe
dieses grausigen Ortes. Gleich nach Sonnenuntergang erblickte er
MaiiL Anbift FoLraeA. m. 21
329
NebelgestaltcHj die aus allen Schlachten des sejl cMTsa und sejl
St'zam hinauleilten. Es waren die öinn, welche beim rug-m abu-8-86k
ihren IIüii(itling, dem das ganze ^Isa-Gebiet gehört, erwarteten. Dieser
kam und befahl den übrigen Geistern, alles notwendige zum Abend-
essen zu holen. Nach und nach kehrten sie zurück mit Brot^ Fleisch,
trockenen Feigen, Trauben u, a* Nur einer von ihnen kam mit leeren
Händen zurück. Er erzählte dem Häuptling, er wäre in das Quartier
der Sunnä' von el-Kerak gekommen, um von dort etwas «u bringen,
doeli hätte die Frau des Sejh Ja'^Lub es-Sunna* stets gebetet und das Kreuz-
zeiehen gemacht, so daß er unverrichteter Sache zurückkehren mußte.
Als sie nun speisten, stand der Barrisi auf und übergab dem
Häuptlinge der Ginn den beschriebenen Zettel. Dieser las ihn durch
und befahl, ihm die Frau sofort zurückzugeben. Da erhob sich einer
der anwesenden Ginn, verscliwand und brachte in einer Viertelstunde
die Frau in seinen Armen zurück. Der Hiiupding übergab sie nun dem
Manne und verschwand mit allen seinen Untergebenen.
Die Ziill*^^ glauben^ daß der Gann keinen Kürper hat. Er ist
wie die Luft, el-hawa, der Schatten, ez-zill oder die AbErscheiming.
Nach der Meinung der Hewnt kann der Gänn auch heiraten. So
wollte Abu IJarJra' einen weiblichen Geist, ^annijje, heiraten. Diese ging
zu ihrem SulfAn, sultan balyl^ha, namens Sumhur^, und er erlaubte es
unter der Bedingung, daß Abu tJadra' jährlich zwei Monate unter der
Erde zubringen müsse.
Nach der Meinung der §bAr schadet der GÄnn dem Menschen
oft an seiner Gesundheit. Entweder lähmt er eine Körperseite oder er
vertreibt die Seele aus dem Leibe und nimmt dann ihren Platz ein*
Ein .solcher von einem Geiste besessener Mensch heißt Magnün. Nie-
mand darf ihn schlagen, auslachen oder ihm etwas antun^ sonst könnte
ihn der Geist vernichten.
Nach der Ansicht der 'Azazme wohnt in jedem Irrsinnigen ein Gann*
Die Ardijje von den Ginn können den Menschen uni^lhig machen, einen
Fuß oder Arm zu bewegen oder zu reden, liarabato anii^je.
In jedem tollen Hunde sitzt ein Gann und wenn er beißt, ge-
schieht es durch den Gann.
Die Ginn bewachen aucli Schätze in der Gestalt eines Hahnes,
ed-dik.
Die i^ulläm sagen von einem Irrsinnigen: »,Gott hat einem Geiste
erlaubt, ihn zu besetzen, Gott wird ihn wieder befreien, allah ganno,
w allnh jaJikko."
323
Xacli der Meinang der Sa'idijjin ist jeder vom
läge Gerührte
besesBen*
Am leichtesten schlüpft der Gann in den Körper des Menschen,
wenn dieser schläft.
Weibliche Geister, ad-daffafijjat^ zeigen sich in der Wüste jede
Nacht von Donnerstag auf Freitag. Sie spielen die Tamburinen, ad-
dfuf, schlagen die Trommeln, at-tbül; und tanzen dabei. Niemand
darf sich ihnen nähern, sonst muß er mit ilinen tanzen^ bis er tot
zusammenbricht.
Die Sljiir liureo nachts in der Wüste allerlei [Stimmen, al-mfAjeL
Die Geister werfen aucli mit Steinen nach dem Reiter, der sie stört; dann
gehen die Reittiere durch.
Der öann quält nach der Meinung der Lijatne nachts die Frauen
und droht ihnen, wenn sie ihm nicht zu Willen sein wollen, den Kopf
abzureißen. Da hilft sich die Frau, wenn sie ihr Kind, ihren Mann
oder ihre Mutter umarmt
Der öann nimmt auch oft der säugenden Frau ihr Kind weg, und
wenn sie schlummert, legt er ihr sein eigenes auf die Brust, Die Frau
erzieht es als ihr Kind, es wird aber gewöhnlich sehr schlimm und
heißt al-Mulmdilal, Weclrselbalg, oder Wahid nl-liarbc;, bei den i^tnu*
öanim. Der Mubaddal kann auch heiraten und Kinder haben. So
lebt unter den ^hixr das Geschlecht, hamüle, der Sa'cda', dessen Ahn-
herr ein Ganün gewesen sein soll Heiratet jemand ein Mädehen aus
diesem Geschleehte, so kann er sicher sein, daß die meisten Kinder
besessen sein werden, raganin. In dem Sa*cda*- Geschlechte gibt es
immer Besessene.
Die Sobakij^je schrecken die Kinder mit den Worten: „Die Ganiüe
nimmt dich, al-gani^JLJe bihodak."
Bei den IJanagrc lebt ein solcher Wechselbalg namens Salman
ihn Salame abu Med den. Gleich nach der Geburt bemerkten die An-
wesenden, daß das Kind ganz trocken war und ein altes Gesicht hatte,
ein Zeichen, daß es ein Gimn-Kind war. Der Vater braclite es hierauf
zu einem „Wissenden", der mit dem Kinde in die Wüste hinausging
und die ganze Nacht nach Geistern rief. In der Frülie kam der Vater
wieder und bemerkte, daß das Kind jünger aussah. Er Jaclite, daß
der Geist durch den Wissenden, du es-sirr, genötigt, üim sein Kind zu-
rückgegeben habe, und nahm es in sein Zelt. Das Kind wächst wohl
heran, aber es kommen doch gewisse Zeichen zum Vorschein, daß es
kein raenscidiches Wesen, soüdern ein Walad harbe ist.
21*
324
Kiclit nar Menschen, auch Tiere sind dem Eiafliwae der Qebtcr
unterworfen. Man meint allgemein: In jeder Schlange wohnt ein böser
Geist, iejtan, deshalb tütet man jede Schlange^ die man erblickt, spuckt
auf sie und sagt:
^Beißen soll dich der Sejjan in deinem Baochcj seVeki eS-fiejtan
fi batniki."
In jeder Büma-Eule wohnt ein Geist Wenn eine Büma schreit^
muß sicher der Kranke bald sterben^ und wenn sie über einen Menschen
fliegt, tahattarat, muß er schwer erkranken. Die Buma soU man nicht
tüten. Sie bekommt täglich drei Vöglein von Gott zur Nahrung zu-
geschickt, baram l^ate!ba, ma'fUha min nlläh kull jöm jirsel liha Uläte
5lf^n limonetha (Kerak).
Wenn die Hunde im Lager ohne Ursache bellen und beulen, ist
es ein Vorzeichen, daß der Sejh sterben muß.
Wenn sich beim Lager die Raben versammeln und krächzen, ist
es ein sicheres Zeichen, daß das Lager von einem Ungllicke heimgesucht
werden wird; deshalb rufen alle Leute: ,^0 Rabe, möge uns Schutz
werden gegen dein Unheil, ja j'iinib ji^tina äerrak.^
Das ängstliche Wiehern der Pferde, tarhim el-hejl, deutet die Nähe
der htola- und Oinn-Geister an.
Den Wabar, Klippdacha, darf man nicht töten, denn er ist ein
Bruder von Gabar (Gabriel?) und Gabar ist ein Bruder von Adam,
dem Menseben, el-wabar ahud-gabar, wa gabar abu4-ädam.
Wer ihn tötet, wird es bald bereuen, ja I^atel al-wabar jd n^dem.
In dem Vogel el-Mbärake wohnen Geister» Dieser Vogel ist eine
Eulenart, lebt in Ruinen und schreit in der Nacht. Kinder müssen sich
vor ihm inaelit nehmen; denn wenn ein Kind ihn sieht oder hört,
erkrankt es und kann auch öterbon. Seine Federn werden gesammelt,
verbrannt, und die Asche von den Znllam bei Kinderkrankheiten als
Medizin verwendet.
Einscelne Geister halten sieb mit Vorliebe an gewissen Orten auf.
So ist von einem Geiste bewohnt, maskün, der Berg *A{arüs und die
Wbejlnn genannten Bäume im w. al-Hart. Dort zeigt sieb ein Wesen,
das einem klciuen Knaben ähnlich ist. Auf dem Kopfe trägt es einen
Tarbüä, der Liebtstrahlen aussendet Es betrat einst das Zelt des §äjel
al-Babit, i^ajels Mutter Rahal^ beobachtete es. Es sammelte kleine
Kieselsteine, hwa', und warf sie auf die Teppiche. Rahal> klopfte es mit
der Tabakspfeife, bil-ialjun* Da sprang es gegen sie, und als auf ihr
Geschrei Sfijel mit auderen Arabern zu ihr eilten, sahen sie das Wesen,
325
wie es iinterlmlb der Zclttlecke hinauskrocl». Vergebens eilten ihm die
Hunde nach. Rahak blieb aber einen Tag und eine Nacht ohnmächlig,
räjibc 'anha.
Von Geistern bewohnt werden die Grotten al-Öehf bei er-Razib.
In od-Dlipjbat wohnt eine liola bis heutzutage; desgleichen in Ijlu-
«ejr Amra und in mopinit el-'Ajse» Bürdheh von er-Raiib, Hier wohnte
ein Ungetüm, das jedes Jahr eine Jungfrau verzehrte. Es kam die
Reihe an ein Mädchen, dessen Bruder gegenüber der Hohle einen Turm
baute und, als eich das Ungeheuer zeigte, es tötete.
Die 'Amarin halten die Quelle 'ajn Emün für bewohnt von Ralj-
man. Bei dieser Quelle steht eine niedrige Mauer, bawte* Man legt
den Wahnsinnigen, magnünj auf sie; wenn er einschläft, wird er gesundj
kann er aber nicht einschlafeUj so kann er auch nicht genesen.
In aba-l-'A/am wohnt eine Gannijje.
In w. Wosa wohnen viele Geister» denn die Christen haben dort
viele Schätze hinterlassen, die von den Ginn bewacht werden, marfiud.
Bewohnt (von einem Geiste) ist auch \}, el-Harsi südlich von umm
el-Gerän Wenn jemand einen Stein von dort nimmt und in das Zelt
oder Haus eines anderen legt, muß daselbst Streit^ t<i^e, entstehen^ in
dem immer ein Mensch umkommt.
In *ajn "^iir^ einem Brunnen im w* Razze (en-Nahr) beim umm
el-Gerar, wotmt ein guter Geist, aber in der Nacht darf niemand in
seine Nähe kommen.
Auf dem Orte el-Fagr wohnen Gespenster, sa'alu. Sie haben
glühende Augen^ schreien in der Nacht und fressen Menschenfleisch
(Sararät).
Ilwetat et'Tiliama: Ostlich von an-Nliejre, und zwar in Hrum
umm et-tiUj stehen drei Tun dub- Bäume, die als heilig verehrt und
Fati^e genannt werden*
Im w. Sejher steht ein Talha-Bauuij der von einem Malak bewohnt
ist. Niemand darf ihn anrühren oder einen Ast abhauen.
Auch in el-l^a' steht ein heiliger Sejale-Baum, der die ganze an-'
baußihige Fläche beschützt* Man darf jedoch in seiner Nähe weder
pfeifen, noch schreien, fluchen, andere schlagen, sonst würde der Geist,
der in dem Sejjile-Baume wohnt^ das Feld des Täters nicht beschützen
und ihm keine Ernte gewähren.
Im w. el-Butühi, einem Seitentale des w, eM^raje, steht ein großer
Talha-Baum, der Maskün, von einem Geiste, bewohnt ist. Ein anderer
heiliger 'ia'V^-Baum steht am 8üdabhange des g. Moj'ära.
326
Im w. Nawwälj beim g. el-MuhaÄi^am steht ein großer, echwarzer
Stein, in dem ein Geist wohnt. Wenn jemand auf ilm die rechte Hand
legt und dabei schwört; würde der Geist jeden Meineid sofort strafen.
Die 'Azazme verehren den iSidr-Baum bei der Quelle *ajn el-Ho^ob.
Südöstlich von ÄLi*iVn steht an der Pilgerstraße ein Baum, »a^arat
umm *Ajja« genannt^ der gleich dem »ay^arat el-Xajjar als heilig und
„bewohnt" gilt.
Große Achtung zollt man einem Steine am Wege von Odruh nach
Ma*an und dann dem ha^ar el-Mej'äzi bem Sagarat et-TfljjAr, der als
Grenze zwisclien el-Gebäl und cs-Sera*, oder besser zwischen at T**i*il^
und eä-§6bak angesehen wird.
Beim mojet en-NabIa, nördlich von el-Morära (Ma'än eä-§ara\üe)
ist ein Stein namens unimu Frejgi, der sehr verehrt wird. Er kann
sich in ein Weih verwandeln und die kleinen Kinder derjenigen tüten,
die ihn verachten.
Nach der Meinung der Hwetät zeigen sich die ßola- Gespenster
unter verschiedenen Gestalten» oft als Menschen, oft als Pferde, Kamele,
Weiher und in verschiedenen Farben. Am häufigsten nehmen sie jedoch
die Gestalt des Hundes an.
Nach der Ansicht der Lijätne gehören die Pola-Gespenster zu dem
königlichen Geschlechte der Ginn^ welches Selwa'ij^jat genannt wird, und
viele von ihnen sind Weiber. So sah der alte Musallera ein Jjola-
Mädchen, dessen Haare, susetha, hochstanden und dessen Brüste, stürha^
tief herabhingen. Das Mädchen rief ihn, und als er nicht folgen wollte,
so schlug es ihn und verschwand^ und er blieb zwei Tage ohne Be-
wußtsein.
AhRnla erscheint als Kamel, Pferd, W^ildschwein, Schakal, Hund,
Wildkatze, Esel, Eule oder als Mensch bei Tag und Nacht. Wenn sie
einen Mann erblickt, ruft sie ihn an, klatscht in die Hände und lockt
ihn zu sich. Folgt er nicht, so ruft sie:
„O N., verflucht sei dein Vater! Bei Gott, wenn ich zu dir komme,
fresse ich dich auf, yk flau jil'an abük w alhVh lan gltak lakelak,"
Darauf soll er antworten:
„Bei Gott ist Schutz vor dem Rohi- Gespenst. Wir haben dir
weder die Haut zerrissen, noch dein Kind zur Waise gemacht, 'awd
billah min al-röla, la l^addena luk gild w la jattamna lak wild."
Man kann sich vor der IjEola nur schützen, wenn man den Mut
nicht verliert und Gott um Hilfe bittet. Aber fast alle Menschen ver-
lieren sofort den Mut und so werden sie von ihr umgebracht.
327
Halaf el-HdAriyin von el-Kerak ^nh eine Kola in der Geseilt eines
Affen mit langem, struppigem Kopfhaar unrl langen Haaren auf der Brust.
Nach der Meinung der *A marin hat die Rola einen Kopf wie die
Menschen^ Ohren wie ein Maultier^ Füße wie ein Tferd. Trifft sie ein
Kind aOj so frißt sie es auf. Sie ruft den Mann oder die Frau an, und
diese mltssea flielien und den Namen Gottes, oder Fatnia, oder des Hi»til*,
oder Sil man ibn Daüd rufen. Dann verschwindet die pöla im Boden,
Im w. Müsa haust die Hola in hrejbet und *ajn S^bur, dem Grabe ab
Grejdtj in ebBeiJa' und in el TIammara. Die Rola von dem Grejdi-
Grabe trägt eine lange Mithne und ist einer Hyäne Hhnlieh,
Die Kola wohnt am liebsten in der Schlucht von ol-Mogib und
seji eS-St^t, wie überhaupt in alten schluchtartigen Vertiefungen, ti-!-an)
el-w'ara wa fi fejran*
Jedes Gebiet hat seine eigene ßolaj der das Gebiet gehört und deren
Vorrecht alle übrigen das Gebiet besuchenden Ginn anerkennen müssen.
Die Tiere merken die Anwesenheit der ßola besser ala die Men-
schen* Einst unternabmen die Kerakijje einen ^axw-Zug nach Norden^
kreuzten ebMn^ib auf dem l>attar-Wcgc und übernachteten in der Nähe
von h. el-JIsakkar. Einige Megalje wollten in einer großen Grotte
scldafcn und brachten auch ihre Pferde dortbin. Alle Stuten aber
üngen an zu stiimpfen, zu scldagen und zu wiebern , und es war nicht
möglich^ sie zu beruhigen. Auf einmal sahen die Slegfilje im Hinter-
grunde der Grotte eine Nebelgestalt, die immer größer wurde und über
ihren KOjjfen hinaussobwebte. Einer von ihnen schoß auf sie; sie ver-
schwand, und die Tiere blieben ruhig. Es war die Rolfi.
Auch die I.{üla kann einen Menschen heiraten, dem sie jedoch ge-
w^ühnlieh das Blut aussaugt und tötet. So wohnten in Hanzira zwei
Waisen, Schwester and Bruder. Die Schwester war älter und erzog
den Bruder. Als dieser groß geworden^ wollte er nicht beiraten, damit
die Schwester von seiner Frau nicht zu leiden habe. Einst arbeitete
er mit der Schwester auf seinem Felde bei (j- IJabJc, und sie fanden
daselbst ein kleines Mädchen. Die Schwester erbarmte sich seiner, nahm
das Mädchen mit und erzog es wie eine Mutter, Als die Kleine er-
wachsen war, riet sie dem Bruder, sie zu heiraten. Dieser ließ sich
erst nach langem Zureden dazu bewegen. Bald nach der Hochzeit
trieb die junge Frau ihre Schwägerin fort, llu" Mann schwieg; er
wollte sie durch Güte gewinnen, aber nachts legte sich die Frau auf
ihn, preßte ihm den Hals ziisammeuj kratzte ibn und sog sein Blut.
Durch sein Stöhnen aufmerksam gemacht, drang die Schwester^ die
1
338
Unheil ahnte^ in das Zimmer und sah^ was die Frau tat. Sie schlag
Länn^ und nun erst ließ die Fraa ihn los und verschwand. Man sah
deutlich, daß sie Eselsfüße hatte; sie war eine ßöla.
Die Pola zeigt eich hei den Sa idijjm unter verschiedenen Ge-
stalteUj am häufigsten als Adler, annisr, oder als ein gi'ansiges Wesen
von schwarzer Farbe.
Am Kopfe des w* abu Ha^tm hörte 'Ajid ihn Rammän das Ge-
trappel von Kamelen und sagte: ,.Dies ist das Getrappel unserer Kamele^
ha öija* iLlna.^ Er ritt weiter, sah jedoch niemanden. Auf eiomal
erblickte er einen großen roten Vogel. Er schoß auf ihn, die Kugel
durchbohrte ihn, ohne ihm zu schaden; er erkannte^ daß es eine ßola war.
Im w. el-Gizl bei el-'Ola wohnt ebenfalls eine Rola. 'Obejd ihn
Rw6hel von den Bell sah sie dort und kämpfte mit ilir.
Bei den Bwetat ihn Gad in der I.Iesma hütete ein Mädchen Schafe.
Eine Rola packte es und trug es fort. Die Leute des Stammes ver-
folgten die Pola; da riß sie dem Mädchen den Kopf ab und flog davon.
Einst fühi*tß ein 'Azami mit seinem Sohne zwei beladene Ka-
mel innen durch das w. X^cjka Ra|iama. Die eine Kamelin bog vom
Wege abj und der 'Azami ging, sie einzuholen. Als er zui'ückkehrte»
fand er statt seines Sohnes nur einige Blutspuren — , er war ver-
schwunden, denn ein Rok-Gespenst^ das in der anderen Kamelin wohnte,
hatte ihn aufgefressen. Um Rache zu nehmen, tötete er die Kamelin
und blieb bei ihr, bis er ihr Herz verzehrt hatte. Nun erschien ihm
ein altes Weib, ^igüz, mit strupjiigem Haar und Eselshufen; dies war die
^tola. Er wollte sie erschießen , aber sein Gewehr versagte und er floh.
Die 'AmarÄt von den Tcrabin heißen Awläd 5c»1äj denn ihre Ur-
ahne war eine 561a, asl giddathom rola. Oft in der Nacht, wenn diese
das (lejohle und Heulen, ^arih w Sva', der Rolat hörte, pflegte sie
ihren Mann aufzulordern: ,,0 N., behüte meine Kinder^ ja Mn dir
Wilak 'aki awladi.^
Eine ViolvL wohnt auch in haijbet es-Sala^a, g. umm *Asnn und
in Iram. Ein JJweti namens Hamm sah einmal beim g. umm 'Aärin
in der Nacht fünf tanzende Mädchen. Er ging zu ihnen^ ergötzte sieb
mit ihnen und versprach ihnen, nichts davon zu erzählen. Doch hielt
er sein Versprechen nicht; teilte das Vorgefallene seinem Freunde mit
und wurde sofort ganz weibisch. Er webt ^ebijje und wird infolge-
dessen Hamm abu Zebiye genannt.
Auch in harabt eb'Abid wohnt eine liöla; desgleichen im h. el-
Haramam bei Ma'än.
Heiligenverehrung.
Die einzelnen Stämme der Araber verehren nur ihre Ahnherren* Von
den Ben! §aljr wird verehrt Ajjüb und *Ezzeddin abn IJamra' in an-
Nul>ra. Die Gel^iäwie verehren den Mzejbil, dessen Grab hei al-MSatta
liegt; die *Abasa den Mbarek, welcher sieben Jahre vor seinem Tode
nnter Gazellen wohnte und von ihrer Mileh lebte, die er direkt aus
dem Euter sog. Nach seinem Tode wurde er bei el-Azrak begraben.
Die Gazellen besuchen sein Grab und ruben auf demselben. Wenn
jemand auf sie schießen will, tropft sogleich Blnt aus seinem Ge-
wehre, oder es zerspringt oder es geht nicht los, lä talnr, tansateb.
Die Fäjez verehren Edbejs, dessen Grab zwischen el-Gorba' und
Odroh liegtj und ablya dAn, der beim bir Bäjer begraben ist.
Die Sarärat verehren Slcra. Sie pilgern zu seinem Grabe, um
darauf zu opfern, und sagen: ^O unser Ahnherr SIem, dies ist dein
Opfer, ja giddna slem hadi debibtak." Ihrer Meinung nach ist Gott
ein Opfer im w. ar-Riban auf teil al-Batig und in Tejma' besonders lieh.
Die Vorfiihren der Sa idijjin sind begraben in Falha, wohin diese
jedes Jahr, min el-hol ila-bhol^ pilgern, Sie bringen einige Schnfe mit,
diese werden zu den Gräbern geführt und auf ihnen gemolken, jiblebft
'aleh, so daß ein Teil der Miloli auf das Grab fiillt; die übrige Milch
wird getrunken. Hierauf werden die Schelfe auf dem Grabe geopfert,
jidbaljü aleb, wobei man spricht:
„Ihr Lohn und ihr Wert gebOrt euch, o unsere Toten, ugra wa
twaba lejku ja mawtÄna,"
Beim 'ajn Rarandal liegt das Grab des lianam, eines Sa'idi, der
bereits zu Lebzeiten Kranke lieilen und Wunder wirken konnte. Audi
jetzt noch bringt man zu seinem Grabe Kranke, schlachtet daselbst
ein Opfertier, mit dessen Blute der stehende Grabstein bestrichen i^ird;
der Kranke wird häufig gesund.
Im Oberlaufe des w. el-Gcräfi befindet sieb das Grab des Sweri;
er war ein berllbrater Krieger der Sa*idijjin. Wer sich unter den
Schutz seines Grabes stellt, der ist seinen Feinden unsichtbar, W^enn
man einen langwierigen Streit schlichten will, begibt man sicli zu
seinem Grabe, legt die Rechte auf den Grabstein und sagt: „Ekim
Leben des Sw^ri, es ist so und so, w bajat as-sweri inno kada w Kada.*'
Die Hadran und Halb-Fellahin pilgern zu Gräbern von Heiligen,
die oft gar nicht blotverwandt sind, und auch der Bäume-Kultus ist
bei ihnen viel mehr ausgebreitet, wie bei den 'Arabern.
i
330
In dem Gebiete von el-Kerak:
el-Heä:ivzm verehren es-Hejlj Saläh; er stammt aus Kufrabba und
besitzt zwei Gräber» eineß in el-Kerak^ östlich von Gami' und ein zweites
am Ufer des Toten Meeres;
el-Halasa verehren Ga*far;
el-'A^elät verehren Slhänj er baute Sihän und ist daselbst be-
graben;
el-ljaddadin verehren el-Bedcwi ; sein Grab Hegt auf dem Rücken
östlich über *ajn öiije;
el'Me^älje verehren el-HaliJ, Abraham;
Ma'äjta verehren eh*Adra*, Maria, die heilige Jungfrau (obwohl
Muslimin);
et'T«i*<^'^'iie; en-NawAjse und e^-^arajre verehren e^^\mri; sein
Grab liegt beim 'ajn etT-^bib;
ed-pmür verehren I,>ararat en-nebi;
es-^u'ub verehren die Terebintej butmet^ el-*Alejdi im w, ez-Zejatin
und el-EiTawi; sein Grab liegt in der iStadt nordlich von dem östlichen
Wasserbehälter in der Nähe des bab e^-Serki;
el-KJa* verehren el-Bedowi;
et^Tanäsat und eä-Semäjle verehren el-Emawi; sein Grab liegt etwa
20 m östlich von der Ostecke der SerAja-Straße;
Habä&oe vercliren Baddao; sein Grab ist unter einem Baume
beim \). Baddan;
Dnebat verehren el-*Ädra*.
Alle Keraki^ue verehren die Sitt, der die Quelle Vjn es-Sitt ge-
weiht ist
Die Hamäjde verehren Sliman ihn Daüd und el-Etajjem, südüstlich
von h. Mra* nebst den heiligen Bäumen sagarat es-Sa'edät und äagarat
Bejt Allah (^Obejd Allah).
Die Na*emat verehren (Ja'iar;
Die Hegaja* verehren die Rahamat;
Die SaMjta verehren F.lmüdj begraben beim b* et-Tenijje.
Die südlichen IJamajde verehren Musa ihn 'Emrän.
Die Dobakijje verehren den ITmed, Er ist sehr mächtig» denn er
kann selbst dann noch lielfen, wenn der Bittende in eisernen Ketten
liegt Er kann auch die Fesseln sprengen, jifekk el-hadid.
Von den Lijatne werden verehrt: en-Nebj Harun, auf dem Gipfel
des gleichnamigen Berges; el-l.beni in el-Gi; el-Fukara' beim *ajn Einün;
es-Saedat im w. Müsa; Musa in der Quelle *ajn Müsa; abu iSUrnän in
331
a5-Sawbad; e«'Sejli 'Abdallah in Ma'an; IJdefi und 3ammüd; östlich von
Bsejra heim \i. et-Ma'^ara.
Inoiilicn des Dorfes el-Gi liegt das Weli des 'Omar, und nördlich
vom Dorfe miznr Mhammad al-I.Iscni.
Die HaoagTe verehren: es-Se^ Nehhän am liokeo Ufer des w.
IJazze; eä-i^ejii Rjiäed beim L>. Ualti; eä-Sej|j abu Eintejbeky südlich von
Sejt Nebhan; Bihräri; einen Sidr-Baiim südlich von es-J**ej!j Ra^ed; eä-
Sejli IJamed ag-Sobani, südlich von der Mündung des w, Razze; Bohdäri,
einen CTuraniejz-Bauin sUdlicl» von eä-Sobani; el-HatJr abu-b*Abbas in
ed-Dejr; eä-5clja Hafjra*, örtlich von ed-Dejr (sie hilft den kinderlosen
Frauen); arba*in Majazi^ östlich von ed-Dejr; abu 'Abidcj östlich von
ed-Dejr; e^-8ejii yamüdcj östlich von ed-Dejr; eä-Sejh 'Amri, nördlich
von Beni Shejle; es-Sejh Mbamniad in Beni Shejle; es-Sejlj Nürän; en-
NabrÜTj südlich bei teil Oerama; e^-Äejji Hasan am ileeresnfer.
Alle Räuber verehren den E^me^d und verspreclien ihm Opfer-
geschenke für den Fall, daß sie glücklieh zurückkehren.
Die ifjullfim verehren: eblJalU in Hebron; Ebmcd; abu-l-'Abhas
in ed-Dejr; en-Nebi Müsa.
Die 'Azaznie verehren: Swelem^ ihren Ahnherrn bei el-'Ajn; Sliman
e^-Säljen bei Kaljama.
Die Terabin verehren: eä-Sejb NurÄn; en-Nabrur; e!-Ha!il; Ehmed;
en Nebi Müsa; abu EratejbeljL in el-Gwar; eä-Sejb Nebhan; awlad 'Ali
bei el-*Aris.
Der och Nüriin oder Nurban lebte in Ägypten. Als er starb und
man ihn begraben wollte, flog er davon und ließ sich auf dem HQgel
nieder, wo er jetzt begraben ist. Sein Grab wird jiLhrlieli besucht und
man opfert ein Schaf oder eine Ziege mit den Worten:
fjO Herr, ich bringe dieses Opfer zu Ehren des S6]}. Nürau dar,
ja rabbi ana mukaddem hadi-d-dbilie ikram li§-äeh nürän."
Man taucht einen Finger in das Blut und bestreicht die Ecken
des Grabes. Von dem Fleische bekommt der Wächter einen Teil, das
übrige wird von dem Pilger verspeist.
Bei einem feierlichen Schwüre werden die Ecken des Grabes mit
dem Blute bestrichen, der Schwörende legt seine rechte Hand auf das-
selbe und sagt:
pBeim Leben dieses Selj und bei seinem Anteile an Gott, wa bajat
ha-ä-§el> wa hezzu 'end-allah . * ,"
Die Tijaba besuchen alljährlich das Grab des 'Otman bei *Aslüg und
zwar mit großer Feierlichkeit. Es werden zabkeiche Opfer dargebracht,
332
und während dieser Wallfahrt ist den Opfernden nie etwas Wider-
wärtiges geschehen. Wenn sie mit ihren Kamelen, Schafen, Weibern
und Kindern zum Grabe 'Otmans kommen, umstellen sie es mit ihrem
Vieh, und einer nach dem anderen ruft:
„O 'Otman, nehmet eure Kamelhenlen auf, ja *otman iiodii zärat-
kom." Dann treibt jeder seine Tiere weiter, behält nur jenes zurück,
das er zum Opfer bestimmt hat und opfert es so, daß sein Blut auf
das Grab fließt.
Auch eä-Selj 'Ammar der auf teil eä-Seri*a* begraben ist^ wird als
heilig verehrt.
Abu Ilabbüs von den Bnejjät war als der verwegenste Razw-
Führer bekannt, auf dessen Ruf sich stets zahlreiche Männer versam-
melten, weil sie unter seinem Oberbefehle immer mit reicher Beute
zurückkehrten. Als er 1885 starb, wurde er beim w. al-'Ariä begraben,
und sein Grab wird jetzt fleißig besucht.
Bei el-Uw6lfe ist ein Ort, Maraküm genannt, wo auf einem großen
Steine geopfert wird. Die Ecken des Steines werden von den Fellabin
mit Blut bestnchen, wobei die Weiber singen.
In üemmäma befindet sich eine große Grotte, wo die 40 heiligen
Marazijjin begraben sind. Neon Gräber sind heute noch erkennbar.
Jeden Freitag könne man daselbst ein geheimnisvolles Geräusch ver-
nehmen. Wer sich in Bedrängnis befindet, stellt sich unter ihren
Schutz und sagt:
„O Marazij[jin, ich stelle mich unter euren Schutz und tue ein
GeUlbdej wenn mich Gott erretten wird aus . . ., ja maräz^yln ana
dabei 'aiejku w ana nader nidr in allnh hallesni miu . . .*^
Beim Ij. el .Maas befindet sich das Grab des Seb abu Ze^üm von
den 'Alamat. Vor vielen, vielen Jahren war er der beste Eazw-Führer;
und wenn heute ein htazw-Trupp an seinem Grabe vorübergeht, fleht
man ihn an und verspricht ihm ein Geschenk.
Abu Ilrera war ein Tibi, der mehrere Morde rächen mußte. Er
nahm niemals den Blutpreis an, sondern verfolgte den Schuldigen so-
lange, bis er ihn getötet hatte. Nun wird er als Patron der Bluträcher
angerufen, und wenn jemand bei seinem Namen schwört, einen anderen
zu töten, muß er diesen Schwur halten, sonst würde er der Rache des
toten Abu Hrera verfallen.
Hochverehrt wird von den Tijaha el-A'sam. Einst wurden die
Tijaha von den IJwetAt et-Tihama überfallen, und die Kamele des A'sam
wurden erbeutet. El-A'sam folgte den Feinden unbewafliiet und bat
333
um Rückgabe einiger Tiere. Die IJwetat taten es niclitj soodern botea
ihm filr je eine Kamelin ein Junges an. In der Frühe bereiteten
sie Kaffee, und als sie trinken wollten^ konnte keiner das Näpfc-hen zum
Munde bringen» Da reichte man den Kaffee dem A'sam. Er sagte
dem Kaffeekoch:
^O Kaffeekochj leere den Kaffeetopf aus^ ja bakra^i kibb el-bakrag^.**
Er tat es und fand darin eine tote gillige Schlange. Dadurch wurden
sie so bestürzt^ daß sie dem A'sam seine Tiere zurückgaben.
Ein anderesmal war der einzige Sohn einer Frau von den Swärke
schwer krank. Da rief seine tief betrübte Jlutter:
^O Salem el-A'samj komm mir za Hilfe in dieser Nacht, jil salem
el-a*8am efza* li aMejle."
El-A'sam befand sich damals im w. el-Halil und doch hörte er
nachts ihre Stimme, erschien sofort in ihrem Zelte beim Well eö-Sejb
Zwaj^jcd und sprach zu ihr:
„O Weib, fürchte dich nicht, deinem Sohne geht es gut, jk hurma
Ih tbäti waladak tajjch,"
Das Kind genas, Salem el-A*sam verschwand, und die Frau er-
zählte den Angehörigen, wer ihr nachts erschienen war.
Sowohl die Araber als auch die Fellabin kennen das Gelübde^ an-
nidrj das sehr häufig abgelegt wird*
Der Saljari verspricht etwas entweder Gott selbst oder Abu-I-ßam-
mam, AsVd, el-KaMan, Räedy aZ'Ze*bi, ar-Rfä'i mit den Worten:
„O Gott, o N., dir will ich tun dies oder jenes."
Oft verspricht er ein Opfer, z. B. Gazür, ein junges Kamel^ eine
junge Ziege, Brot mit Butterschmalz oder Milch. Diese Opfergaben
werden entweder auf einem heiligen Orte ausgegossen (von den Tieren
das Blut), oder den Armen geschenkt^ immer aber muß der Opfernde
sagen;
„Dies gehört dir, o N., hjiiji lak ja flan", oder wenn er es ver-
schenkty so sagt er:
„Sein Lohn und sein Erti'ägnis gehört dem N. (dem er es ge-
lobt hatte), agru wa twäbu ila flän al-flani."
Wenn einem das Gewissen Vorwürfe darüber macht, daß er ein
Ehebrecher, zani^ oder llörder oder Verräter, hawwan, ist und dafür
von Gott gestraft werden wird, jatarjarrar^ herout er seine Sünde und
tut ein Gelübde. Jlat er keine mannliche Nachkommen, so betrachtet
er es als eine schwere Strafe, die er sich wahrscheinlich durch seine
Sünden zugezogen hat und tut ebenfalls ein Gelübde.
334
Das Gelübde muß man Ijaltcn, sonst verfitllt man der Rache dessen,
dem man etwas versprochen hat. Gelobt ein Araber einen Racheakt,
80 schwürt er oft dabeij daß er dies oder jenes nicht essen^ seiner Frau
nicht beiwohnen, im Zelte nicht schlafen werde, bis er sich gerächt hat.
Die 'Amarin geloben beim Gesichte Gottes, liwagh iUah^ bei HÄriln,
Ehmejd, *Ali abn T^leb und Halilallah abu (sie) IbrahJra*
Die Terabin nnd Tijaba j^^elobeu in der Gefahr der Pest, Not,
Dürre oder eines Krieges folgenderweise:
„Ich gelobe eine Ziege oder ein Schaf, wenn wir unversehrt aus*
gehen hub dieser Pein oder diesem Sei i recken oder diesem Schicksals-
schlag und ich will 20 Tage fasten und ich will ein Siilmopfer geben
Gott oder dem heiligen N. O du mußt Geduld haben, und ich muß es
erfüllen, nid ran *ahijji, *anz, na'^e ... in t^l^^'na salemin min ha-l-wAr^,
aw had-wabm, aw ha-Mateä w inni asiim 'asrin jowm w »nni-afdi lawigh
alläh aw lal-weli tiani. ente 'alejk a-^-sabr w ana *a!ajji-bwafa\'^
Wenn er das Tier opfert, spricht er:
„Dies ist das Sühnopfer, das ich dir darbringe, o Herr oder o N.,
und sein Lohn und sein Ertrag gebort Gott^ hndi fedwj illi fedejto lak
ja rab aw jd flau w agro w tawabo lallah.^
Wenn jemand eine Sünde begeht und darauf ein gutes Werfe ver-
richtet, ist seine Sünde im Sande begraben, ju*fer 'afür fi-t-trab^ und
er sagt: „Im Sande begraben und meine Schuld beim Herrn vergeben,
*afiir w (lanbi 'end rabbi marfur."
Rechtswesen.
Die Araber (Beduinen) von Arabia Petraea haben kein unseren
Begriffen entsprechendes Staatswesen und deshalb auch keine Zentralge-
walt, Der Vater ist Herr seiner Familie, und kein Häuptling darf ihn
in der Aiisribung seiner Rechte hindern. Der H?lu|itling vertritt das
Geschlecht oder den St*imm nach außen ^ nach innen hat er aber nur
soviel Macht, als er sich durch seine Persönlichkeit oder durch den
Einfluß seiner Familie verschafft.
Die Häuptlingswürde ist erblich; wenn aber von den Sühnen des
verstorbenen Häuptlings keiner tauglich ist, wird der Bruder oder ein
anderer Verwandter des Verstorbenen als Oberhaupt anerkannt.
Der Sejb hat keine besonderen Abzeichen seiner Würde, sondern
trägt dieselben Kleider und dieselben Waffen wie die anderen und lebt
von seinem eigenen Vermögen.
385
Der Hiluptling ist der Hüter des Rechtes in seinem Staraine. Ob-
wohl ihm kein Rechtskodex zur Verftgnng steht, so kennt er wie alle
Araber das Natiomilrecht, h^\>^ al-'arab, nach dem sieh jeder richten
muß. Der Araber liebt die Freiheit, aber nicht die Zilgellosigkeit.
Der RechtsbegriflF liegt im Blute eines jeden. Er fühlt es ganz genau,
wie er sich in der oder jener Lage zo lie nehmen hat, um dem Rechte
zu entsprechen, und wenn man ihm darauf bezügliche Fragen vorlegt,
weiß er sogleich genauen Bescheid, Nur in ganz besonderen Fällen
holt er den Ausspruch eines bekannten Rechtskundigen ein, und
dieser Aussiiruch bildet dann die Norm für ähnliehe Fälle. Ist der
Araber zu schwach, um sich selber sein Recht zu verschaffen, so sucht
er Hilfe und Schutz bei einem Mächtigeren, und das ist fast immer
der Häuptling.
Die persönliche Macht des Nejlji ist gewöhnlich nur klein, weil jeder
bestrebt ist, seine Streitigkeiten selbst zu sclilichten. Wenn der Häupt-
ling aber als Öejlj spricht, tut er es als Vertreter des Rechtes im Ein-
verständnisse mit dem ganzen Stamme* Wollte er eigenwillig vorgehen,
80 würde sofort ein Aufruhr, fora, im Lager entstehen. In einem solchen
Pralle bilden sich zwei Parteien, die eine fllr, die andere gegen den
Häuptling, man hütet eich aber der Blutrache wegen zu den Waffen
zu greifen. Gewöhnlich legen sich gesetzte und verständige Männer
ins Mittel, die dann bewirken, daß beide Parteien in etwas nachgeben,
und ao wird der Streit in vier bis zehn Tagen friedlich beigelegt.
Der Häuptling darf niemand aus dem Stamme hinrichten lassen.
Wenn aber jemand im Kriege zum Verräter der Seinigen geworden ist,
wird er entweder vom Sejlj oder von einem anderen hingerichtet.
Wer sich feige zeigt, eine schwarze Sklavin heiratet oder seine Stammes-
genossen bestiehlt, kann aus dem Slanime ausgestoßen werden. Ein
solcher läßt sich dann gewöhnlich bei einem feindlichen Stamme
nieder oder verbirgt sich in unzugänglichen Schluchten, wo er
eine neue Familie und dadurch ein neues Geschlecht gründet. So
raubte Abu Sejf von den MaVijta den IJegazin ein volles Weizenloch.
Diese stellten sich unter den Schutz des Fares el-Megalli, der es durch-
aetzte, daß Abu Sejf von el-Kerak auf immer verwiesen wurde.
Die Gefängnisstrafe kennen die Araber ebenfalls. Als Geföngnis
dient das Zelt des Häuptlings, wo der Schuldige vier bis fünf Tage
angebunden bleiben muß. Bei den i$\^xxr waren und sind es die Häupt-
linge der Ihn al-Fajez und abHrejSa, welche diese Strafe verhängen.
Sie harrt meistens solcher, welche die Wege verlegen, ji(>ta*u aMarik,
3»6
und die unter dem Schutze des Häuptlings stehenden Kaufleute berauben.
Manchmal wird sie auf eine ziemlich grausame Art ausgeübt. So er-
zählt man von dem verstorbenen Häuptlinge Sattam ihn el-Fajez, daß
er aus dem oben erwähnten Anlasse vier Sliiir gefangennahm^ ins Lager,
lil-'arab, brachte^ mit Honig und Mehl bestrich und an den Mekdem-
Strick vor seinem Zelte anband. Da kamen Bienen^ Fliegen und junge
Kamele, beleckten sie und rissen ihnen nach und nach die Kopf- und
Barthaare aus, so daß sie ganz geschwollen waren, tawarramü. Dann
ließ er sie los, arhahom, und seit der Zeit sind die Wege sieher.
Die Einkünfte des Sejlj bilden die Abgaben der Kau Acute, der
Handwerker, der beschützten Felhihin und Stildter nebst dem ßeute-
anteile« Von den Angehörigen seines Stammes darf er keinen Tribut,
keine Abgaben verlangen. Da er aber sehr oft Gäste bewirten muß,
nimnit er hie und da ein Kamel oder ein Schaf, was ihm gerne gegeben
wird, weil ja der Geber oft bei ihm nach den Gästen speist
Viele Häuptlinge bekommen jährlich Geschenke von der ttirkischen
Regierung; die Unabhängigen, damit sie das türkische Gebiet nicht
plündern, die Abhängigen wieder, damit sie dem Sultikn treu bleiben.
Von diesen sind sehr viele unter die türkischen Beamten eingereiht,
freilich nur nominelL
Jene Häuptlinge, durch deren Gebiet die Pilgerstraße führt, haben
auch von der Pilgerfahrt Nutzen.
I'alal, FLirst der J^hür, begleitet den lia^'g-Pilgerzög von el-Mzcrib
bia nach Ma an. Zu diesem Zwecke nimmt er^ je nach der politischea
Lage, 30 — 100 Reiter mit. Dieser Trupp heißt aI-K6m oder aM>äm.
Der Fürst und seine Begleiter verschaflPen dem y^g^ auch die nötigen
Kamele und liaften fllr dessen Sicherheit. In Ma*An üliergeben sie den
Pilgerxug, jusalleniünu, den Beoi 'Afijje.
Während der ganzen Reise von el-Mzerib bis Ma*iin bekommt
T^Bikl und sein Gefolge von dem \lh^^ alles^ was sie für sich und ihre
Tiere brauchen; dies heißt Kahma,
Taläl, eigentlich die ganze ftlrstliclie FamiHe, *ejal Feudi, bekommt
von der türkischen Regierung, oder besser von der Pilgerfahrtsverwal-
tung als Ma*a^e 1000 Megidi, Das Gefolge T^lkh bekommt 1600 Me-
^idi; dieser Betrag wird in 11 Teile geteilt, nämlich unter die hervor-
ragendsten Mitglieder der T^iV^- Fs ist selbstverständlich, daß die den
Pilgerzug begleitenden Kaufleute den ij^]i<xr ebenfalls Geschenke machen*
Der Iläuptling ist nicht immer der geborene Feldherr und Richter
seines Stammes, Im Gegenteil, als Feldherr pflegt in Kriegsgefahr
337
meistens ein anderer anerkannt zu werden, und die RichterwQrde ist
in gewissen Familien erblich.
Bei den Shür versieht das Richterarat seit Urzeiten das Geschlecht
al-tiubejnj dessen hervorragende Mitglieder besonders bei Streitig-
keiten über Haustiere angegangen werden. Beide streitenden Parteien
müssen, wenn sie zum Riehter komnieOj eine gewisse Summe erlegen,
nnd zwar ilir ein Pferd 4 Megidij für ein Kamel 2 Megidi, für ein
Schaf oder eine Ziege 7» Megidi, für mehrere Tiere je ein Drittel des
für ein Stück bestimmten Preises.
Bei den TJanngre bekommt der Richter» wenn es sich um ein
Kamel handelt, 1 Rejal megidi (bei den Tenibin 1'2 Piaster und bei den
'Azazme 100 Piaster), wenn um eine Ziege oder fc^chaf geht ^j^ — Ys R^j^^l
megidij wenn aber um Geld, 10^/,, des Betrages.
In el'Kerak heißen die Riehterj die allgemein anerkannt sind,
Mabfnliö; es sind dies: Marziilj: e^-fSariyre, Jahja es-Sarajre^ IJalil ed-
Pmür, Muhammad abu T^ba.
Wenn ein Streit wegen der Hirten entsteht, richtet Mhanimad
ed-Dajjat.
Jene Partei, die den Prozeß gewinnt, nimmt ihren Betrag zurück,
wogegen der Betrag» riz!j:a, der anderen Partei dem Richter zukommt.
Zu jeder Verhandlung sind drei oder wenigstens zwei Zeugen
notwendig, die aber nur selten zu haben sind, insbesondere wenn es
sich um eine Bluttat oder Ehebruch liandelt. Wird die des Ehebruches
beschuldigte Person des Verbrecliens nicht überführt, so müssen die
Zeugen fliehen, weil sie die Rache der Verwandtschaft der beschuldigten
Person trifft. Sie stellen sich deshalb unter den Schutz eines Mächtigen,
der für sie dann verhandelt. Darum sagt man:
Das Blut hat keine Zengen
und der Ehebruch keine Berichterstatter.
Ed-damm ma 'alejh fihiid
wa-fejb ma *alejh awrüd.
Wenn jemand bei den Jj^ljür einer »Schuld verdächtig ist, z, B. eines
Diebstahls, wird er gezwungen, zu schwüren. Er wird zum Grabe
eines Ahnherrn gebracht, legt die Rechte auf das Grab und beteuert
seine Unschuld.
Wo es sich um größere Dinge handelt, genügt der einfache Schwur
nicht; man muß sich einem Gottesurteile unterziehen, oder, wenn man
sich schuldig fühlt, fliehen und sich mit dem Kläger oder Rtlcher aus-
Mu»iL Arabta Petrae«. m. 22
338
sülmen» Deshalb sagt man, daß von dem Vordach te^ at-tihme, und
Schuld hilft: ad-Diü Schwur, el-BiTe Lecken (glUheßdes Eisen) oder
el-L^a, el-Gir Asyl i Flucht); el-Wi^h Aussühoung entweder durch Zahlen
des Blutprcises^ ad-dije, oder durch Bitte um Verzeihung, jitlob ©l-'afw
w as-samah.
Bei den 'AmArin genügt der Eid immer, wo es sich um die Be-
schuldigung von Seiten eines Fremden (Sljür; aMynmani, 'Amärin: el-
parib) handelt. Nur wenn ein Stammesgenosse, ihn 'amra (bei den
Hhiir: illi miu cd-dire), cince anderen beschuldigt, muß dieser entweder
fliehen und eich aussöhnen, oder lecken, was sie el-Bis'e nenucn*
Der Mann, welcher jemanden zum Lecken «wingt, heißt el-MubaMe'
oder auch §ateb el-bi«*.
Sollte der Verdächtigte vor seiner Reinigung sterben, so müssen
seine nächsten Verwandten allen diesen Forderungen nachkommen, sonst
mußten sie auch die Folgen tragen*
Der Schwur beim Harte (eigentlich: Schnurrbarte) gilt bei den
Fellahin nicht viel, sowie überhaupt das Schwören oft mißbraucht wird.
Mancher schwOrt bei Gott eine Lüge, al-ba aj jablef billah dideb, und
scheut eichj dies bei seinem Barte zu tun, w la jalxlef bis-^äreb, ein an-
derer wieder umgekehrt*
Der gültige Eid wird in verschiedenen Foimen abgelegt Bei den
Ha<Jran und Haib-Fellnhin begeben sich der den Eid Fordernde, el-
muljallef, uud der den Eid Leistende, el-halef, beide gewaschen, zum
Grabe eines Heiligen, oder zu einem heiligen Baume oder einer heiligen
Quelle. Der Schwörende legt die Rechte auf den heiligen Gegenstand
und sagt:
„Beim Leben des (Heiligen) N* beim Leben Gottes, \var es so und
so, wa hajat flau, w^a hajät allah."
Der Meineidige wird an seinen Herden oder seiner Familie ge-
straft^ ü hlalo wa 'ejälo.
Seltener ist der Eid cl-Musabba\ dafür gilt er aber mehr und
wird folgenderweise abgelegt:
An einem Orte, wo sich Ameisen aufhalten, bejt nimle, macht
man mit dem Schwerte einen Kreis und teilt ilm durch sieben hori-
zontale und sieben vertikale sicli kreuzende Linien in Felder ein.
Dann legt man in den Kreis ein kleines, noch blindes Hündchen, g'erw
kalb a'ma* Der Scbwürende tritt ebenfalls hinein und sagt:
„Bei Gott, niemand ist mächtiger als Gott, der Tag des letzten
Gerichtes, er steht bei Gott, der Tag, an dem jedermann sucht nach
339
Wahrheit , . » ich achwOre, daß sich die Sache so und so verhillt^ w
aUäh wa la a*azz min alUili, jowm al 'ar(J 'al-allah jowm kullu judawwer
a-s-KaliiK inEU kada w kada»"
Sowie er das ausgesprochenj springt er aus dem Kreise heraus^
trachtet sich einer Waffe zu bemächtigen und unter dem Eindrucke des
EideSj hwa* ad-din, den zu tüten, welcher den Schwur von ihm verlangte*
Gelingt es ihm, so verfällt er nicht der Blutrache; denn vor nichts
schaudert der §ahari so zurück, wie vor diesem Schwur, weshalb er
auch sagt:
„Wer dich tOtet, handelt milder, als der dich zum Schwüre
zwingt, liLatelak ahwa min muballefak»"
Die Anwesenden trachten jedoch jedes Blutvergießen zu verhindern,
deshalb nehmen sie dem Schwürenden vor dem Schwüre alle Waffen
ab und umringen ihn darnach.
Als unverletzlich gilt folgende Eidesformel:
Der den Eid Fordernde legt die Linke auf das Haupt des
Schwörenden und steckt die Rechte Uüter dessen Gürtel, ej^greÜ^t seine
Genitalien und sagt:
„Ich beschwöre dich hei deinem Gürtel und bei deinen Genitalien,
bei (deinen Kindern, die) du schon hast oder noch haben kannst,
bei deiner Verwandtschaft und hei deiner Nachkommenschaft,
Ananäadak bihzixmak wa Izamak
wa ma warak wa kuddamak
hinazarak wa ma ga min zalirak."
Dann wird hinzugefügt, was der andere zu tun sich verbinden soIL
Die Liebe zu den Kindern und überhaupt der Wunsch» zahlreiche
und glückliche Nachkommen zu haben, erlaubt dem Schwürenden nicht,
etwas Falsches auszusagen.
Bei den schwersten Verbrechen, wie bei Mord und Ehebnich,
findet ein Gottesurteil statt. Die beschuldigte Person muß nach Tejma'
gehen und dort bei dem Kähen glühendes Eisen belecken, wobei sie
sagt, wenn es eine Fm\x ist:
„Ich komme zu belecken das Eisen ob der Anschuldigungen des
N., des Sohnes des N., der mich des Ehebruches bezichtigt. Ich bin
aber rein und frei von alldem, was er vorbringt, ani g^jije abla* Vn
tihme flau ahflüni, illi atharani hi-z-zina*; w ani al-barijje w al-arijje
min ku!l mti käh"
22»
840
Nun reieht ihr der Kähen ein rotglühendes Eisen, welches sie
mit der Zunge lecken muß. Bleibt die Zunge unversehrt, so ist sie
Barijje, rein, und der Anklllger muß sofort fliehen, denn auf ihm
liegt Blutscliuldj als hätte er einen Mann umgebracht, kann o däbeh,
und wird auch darnach von der Verwandtschaft der Beschuldigten be-
handelt Verbrennt sich aber die Frau die Zunge, so ist sie schuldig,
warlte, und wird in der Regel von ihren Verwandten getötet.
Es kann jedoch auch dieses Gotteaurteü täuschen. So erzählt
man von einer Frau namens Mweijlijje, aus dem Stamme der ^Aneze
daß sie des Eliebruches beschuldigt nach Tejnia' kam, um das Eisen
zu belecken. Bevor sie die Wohnung des Kähen betrat, band sie unter
dem Rocke einen Gürtel, hzam, um die beiden Kniegelenke und vor
dem LeckeUj al'bil'a, sagte sie:
„Ich bin nicht gekommen um zu lecken wegen Liebe oder Nei-
gung oder Empfindung oder Sehnsucht, alles das ist ein starker Wind,
Ich bin gekommen zu lecken wegen dessen, was unter dem Gürtel ist,
ani ma git abla' 'an aMjubbc, w al-wuddcj w al-husse w al-wusse häda
mitl al-hbüb ani glt abla *an ma tahat al-haznm."
Sie meinte nicht den oberen Gürtel, sondern den unter dem Rocke
und beleckte das Eisen, ohne daß ihr etwas geschehen wäre. Nun kehrte
sie zurück, aber nicht zu ihrem GeschlechtCj sondern zu dem des Ibn
Sa lan, unter dessen Schutz sie sieh stellte, dabalat *alej\
Ibn Sa lau machte sich sofort auf, ihre Besehuldiger zu töten. Da
rührte sich das Gewissen ihi'es Mitschuldigen, er erklärte öffentlich, der
Frau beigewohnt zu haben und rettete dadurch den Beschuldigern
das Leben, Die Häuptlinge der *Aneze kamen sogleich in das Zelt des
Ibn Sa'Ian und forderten die Frau mit gezückten Schwertern auf^, offen
die Wahrheit einzugestehen. Sie gestand, wie sie die Bil'a täuschte
und wurde dafür getötet.
Die IJwetiU schwören nicht beim Barte, lahje, sondern beim
Schnurrbart, äwäreb. Der Manu, der das Eisen zum Belecken reicht^
el-muballe*, heißt Erfejje' und lebt in el-'Ola.
Kein Keniki wird falsch schwören, w^eun er den Türschluß von
dem Ileiligturae el-ljaijr während des Schwures mit der Rechten be-
rührt, denn sonst könnte sein Haus oder Zelt einstürzen, und seine ganze
Familie müßte zugrunde gehen. Auch bei eS-Sejb Saläh wird er keinen
Meineid ablegen, weil er sonst alle seine Herden einbüßen würde*
In el-Kerak lautet die gewöhnliche Schwurformel: ,,Bei Gott und
sieben mit Getreide bcladencn Kamelen^ daß es so und so ist; w allah
h
341
wa Baba^ ^emiil muhammalät ralla", oder der Schwörende nimmt ein
Hölzchen in die Haad und spricht:
„Beim Lehen dieses Holzes
und dea angebetenen Herrn! daß es so und so ist.
Wa haiat ha-l-'üd
w ar-rahh el -ma^böd;"
Die feierliche Formel^ um sicher zu seinj daß ein anderer etwas
tue, lautet:
„Ich lege Gott auf deine Lenden
und den hh Georg zwischen deine Augen^
auf deine schwarzen Äugen
und die bei dir sitzenden ilänner.
Ich lege es auf deine weidende Habe
und auf deine arbeitenden Nachkommen
und zwischen die HalsüflFnung deines Hemdes
und deinen Speichel.
Ana hatt allah fi mtunak
w al-hatjr ben 'ujünak
fi *ujuuak es-sAd
wa rgalak ehek*üd
luittha fi'i-mäl es-sareh
w al-wulejd el-fäle^
wa ben zi^cak
wa rtkak."
Oder man legt die Rechte auf den Kopf des zum Eide Aufge-
forderten und sagt:
j^Ich beschwöre dich bei Gott
und trenne deinen Rücken von Gott.
MunSedak billnh
w muljli ?ahrak an allah,"
Beim feierlichsten Schwüre legt der den Eid Abnehmende dem
Schwörenden die linke Hand auf den Eopf und die Rechte auf die
Genitalien und sagt:
,Ich unterwerfe dich Oott
und trenne deinen Rücken von Gott
und ich lege die Hand zwischen deinen Gürtel und deine Genitalien.
342
Ana Ijärje^ak lalbiTi
w miiljli ?atirak an aUah
w ana b^ltha ben Vz^raak wa Izämak."
Die Teräbin, Beli und Tijjiha schwören:
1. Al-tfutta: In den Kreis legen sie Kamel- und Schafraist, bizr,
und auch Ilundeexkremente, iiara. Die Sanirat legen Asche und ein
Stuck Zeittnch hinein. Der Schworende muß sich rasieren und die Haare
schneiden lassen und sicli waschen. In der Mitte des Kreises ruft er
das Wort „walhih" 40 mal, und zwar je 10 mal gegen jede Weltgegend.
2. Beim heiligen Grabe^ *ala-l-weli: Der Schwöreode legt seine
Rechte auf das Grab und sagt:
„Bei deinem Leben, o N.^ und beim Leben dessen, der in dich den
Segen legte, daß sich die Sache so und so verhilt, wa hajatak ja flan,
wa hajiU min halt fik el-barake inna-d-da*awa kada w kada."
3. AWIinäide:
^Ich bin dir geneigt mit der
Gunst Gottes
und stelle dich in Gotteshand —
wie verhält sicli also die Sache . . ?
Ana radik ra<}wa min allah
wa murked ?ahrak 'al-allah
inno k^f ed-da*wa , . ?"
4. Bei einem Wissenden, saheb es-sirr: Der Schwörende legt seine
Rechte auf den Kopf des Wiesenden oder auf den Suura seines Kleides
und sagt sechsmal „wallah^, bei Gott, dann zum siebentemual :
„Bei Gott — und bei deinem Leben, o N., bei deinem Wissen und
dem Wissen deiner Sippe — und beim Leben dessen, der das Wissen in
dich gelegt hat^ daß sich die Sache so verhält, w allnh wa liajntak ja flan
wa sirrak wa sirr alilak wa hajät illi hatf es-sirr fik inn ad da*wa kada . .^
Dieser Schwur wird hochgeschätzt, denn wer einen Meineid begeht,
der stirbt oder kann nicht gehen und bleibt auf der Stelle wie gebannt
So (.Isen abu IJüsa von den flanagre; er beging einen Meineid und
nach sieben Tagen starb er und seine drei Sülme.
5. Diu en-nar: Tijaba: Der Schwörende hält einen Stock ins Feuer
und spricht:
,3<^iui Leben dieses Feuers, welches hervorging ans kaltem Eisen,
daß ich , . ., wa bajat lia-n-när illi t^la'et min hadide bärde inni . . ,"
oder der Schwörende legt den Stock an den Rand des Feuers und sagt:
„Beim Leben dieses Siebenfachen (Feuers), das Gott erschaffen
hat aus kaltem Eisen, daß es sich . . ., wa liajüt ha-1-musabbta a illi
balakha-lläh min t^dide barde inno ..."
343
IJw^t*^t et-Tihn.iTia nnd Beli: der Sdiwörende hebt dnn brennenden
Slab aus dem Feuer^ hält ihn hoch und spricht:
^Beim Leben dieser Flammej daß , . . wa luijät had-iniVbAs innu."
6. Din el-'üd: Beli: Der Scliwörende nimmt einen ti^ockcnen Ast^
bebt ihn und sjmcht:
„Beim Leben dieses Astes und dessen, der ihn wachsen, dann
grlin und trocken werden ließ, daß ich . , .^ wa hajät ha-röd w min
anbatu wa turam ahtjaru w ajbasu inni ..."
7, Wenn der Sobn etwas unternehmen will, womit die Mutter nicht
einverstanden ist, kann sie ihn ilurch folgende Formel (^TijahaJ daran
hindern; sie sagt nämlich in seiner Anwesenheit:
„Bei meiner Brost, die du gesogen haat^ sollst du zurück-
kehren, fi dirrati illi ra*|c'taha aun ta^awed",
und er muß sein Vorhaben aufgeben.
Den 'Azazme gilt der Kreisschwur, din el-bufta, als hochheilig, a^^am.
Bei den 8a idiyin schwört die eines Eliebruches verdächtige Frau:
yjBeim Kreise dieses heiligen Ortes» daß ich weder gespalten noch
geritten worden bin, w [lutfa hal-weli inni ma Snkebt w lä rukebt."
Auch ist der Schwur vor einem Feuer^ diu en-nar, heilig. Der
'Azämi stellt sich vor ein brennendes Feuer, hält die Rechte über die
Flamme und sagt:
^Bcim Leben dieses Feuers^ welches aus sieben Sachen besteht, beim
Leben dieses Feuers, welches aus kaltem Eisen hervorging, chiß es so und
80 ist, w hajat ha-n-nar bad-enisabbe*e w hajat hannar illi tala'el min
^adide barde inno ..."
Diu el-minsede nennen die yj^ullam den Schwur bei den Genitalien,
Dtn ed-dirre, Brusteid, ist bei ihnen im Ctebraucbe bei der Zusage. Der
ihn schwören läßt, sagt bei den Sa'idiyin:
„Bei Gott, wenn du nicht tust so und so, soll er (Gott) die
Brust abschneiden, die du sogest, w allah hin ma sawejt kada lal>|a'
ed-dirre illi ent raija^etha."
Der Zullami schwört auch bei seiner Kaflfeekaune, wa-1-bakrag, beim
Leben seines Schafes, w hajat ba-l-äa*, bei der Brust seiner Mutter,
w dirre waledi.
Der Sa'idi schwört sogar beim Leben der Nacht, wbajat ha-1-meniye.
Die Sobakiye schwören bei iliren Vorfahren, bigdüdom; auch
hört man die Phrase:
„Es möge dich antreiben das Los meines Ahnherrn, sajek '^lek
kt^Z^ giddi."
344
Ihr lieiligster Eid ist bei ihrem Alinherrn IJmt^d, denn dieser
kann strafen. Wenn sie schwören, so wiederholen sie siebenmal das Wort
Allah oder IJmed nnd beteuern die Wahrheit. Dann sagt der den
Schwnr forderte; „Das Reitpferd Gottes hinkt zwar^ aber holt ein,
farag allah *ar^a* wa sabük."
Ist jemand in seinem Rechte beeintrilehtigt oder befindet er sich
in Gefahr, so sucht er Schutz. Den Schutz kann man nnr im Zelte er-
langen* Dieses ist heilig, und ehrlos handelt, wer das Asylrecht in einem
Zelte verletzt oder den SehiilKling nicht verteidigt.
Im Jahre IH87 fielen die Shnr in die Gebiete von el-Kerak ein
und machten gute Beute. Die Kerakijje mit Darawiä und §aleh ihn
Halil ihn Musfafa verfolgten sie bis zum radir es-Sul{an» Hier lagerten
die Ilkej.^ von den Shür» welche mit den Keraki|]e und insbesondere
mit den Megnlje vor kurzem Frieden geschlossen hatten. Dort brachten
die Sbftr ihre Beute in Sicherheit und warfen sich auf die Kerakijje,
die bald in der Flnelit das Heil suchen mußten. Da ihnen der
Rückzog abgeschnitten war, so eilten Snleh ibn Halil iind Halil ihn
Xalia in das Lager der Hkejs^ ihrer Freunde, nnd l>aten um Dafele,
Schutz. Saleh ibn Halil verkroch sich in das Frauengemach des Haupt-
linges und fühlte sich sicher. Aber bald kamen seine Verfolger, gaben
ihm von draußen eine Kugel, zogen ihn bei den Füßen heraus und
schlachteten ihn ab* Dasselbe geschah mit Halil ibn Jaha efj-pmür.
Die heiligen Gräber und andere heilige Orte beschützen nicht. Sa
geschah es vor mehreren Jahren dem Abu *AwM von at-Terabin. Er
ging mit IJsen ahn 'Aweoe^ und dieser zeigte ilim seine Pistole. Abu
*Awed wollte sie probieren, der Schuß ging los und die Kugel traf den
Ilsen. Abu *Awed floh sofort zum Grabe des Sejlj Nunm, wurde jedoch
von den Angehörigen des Erschlagenen herausgezogen und wie ein Schaf
geschlachtet^ wa-liraguh min bejt el-weli w dababnh kadahh eS-sa'.
Jedermann ist verpflichtet, den Schutz einer Person zu übernehmen.
Dies ist ja Ehrenpflicht seiner Familie und seines ganzen Geschlechtes.
Wollte er den um Schutz Angehenden abweisen, so würde er dadurch
seine Furcht oder seine Olmmacht bekunden. Er übernimmt deshalb
den Schutz auf jeden Fall, stellt sich jedoch^ wenn er sich zu seh wach
fühlt, samt seinem Schützlinge unter den Schutz eines Mächtigeren.
Der Bedrückte betritt im Gebiete von el-Kerak das Zelt und sagt:
„Ich ersuche dich um Sclmtz vor den Quälereien des N. Du kannst
auf dreierlei (Wegen) entsclieidenj es handelt sich ja um eine gute Sache,
ana dahalt *alejk min gawr flan bittaläte, dahalt *alejk bil-liatt,"
345
)er Besclrützer antwortet:
„Freue dich der Kraft und des Glückes! IbSer bil* ezz w aM^^Ücb
NiemaDd darf dioh schniillem» mä-bad jukatte'ak
und zeichne die drei (Wege) mit deiner Hand, w eoet \}o\\ et4ah\tc hidak",
und der Bedriickte zeichnet mit seinem Stocke drei parallele Striche auf
den Boden,
Wenn ein i^^atiari einen Stammgenosaen getötet hat nnd dadurch
der Blutrache verfallen ist, da*we dämm, packt er sein Zelt auf die
Kamele, flieht mit seiner Verwandtschaft zu einem mächtigen Häupt-
linge, hinter dessen Zelte er sein Zelt aufschlägt, jakfih bejt al-madljul
*alejh, und betritt dessen Zelt mit folgenden Worten:
„Ich stelle mich unter deinen Schutz nach den Noi*men, die unter
den Menschen anerkannt sind, ich suche Zuflucht und Schutz vor meinen
Stararagenossen, ana daljel *alejk hid-drub illi ben an-nas^ dabei *üjed
lajed min ibn *ammi."
Handelt es sich aber nur um Geringes, so läßt er, wenn er einen
Beschützer braucht^ sein Zelt steheuj geht allein, brasih, in das Zelt
desjenigen, um dessen Schutz er ansucht, und sagt;
„O N., ich stelle mich unter deinen Schutz vor der Gewalt meines
Stammgenossen, der mein Recht ißt, ja San ana dabei *alejk *an äarr
ibn 'amrai mä(5el biitki."
Der um Schutz Ersuchte, ad daljil, muß ihn gern oder ungern mit
seiner ganzen Verwandtschaft beschützen.
Bei den 'Amärin sagt der von dem Bluträcher Bedrohte:
„O N., ich stelle mich unter eueren Schutz, rettet meinen Nacken
und meine Herden, ja fljin ana dabei *alejku sallemü rlvubti w halali*"
Wenn ein Sarari bedrängt ist, ladet er sein Zelt, Weib und Kinder
auf und flieht. Wenn er ein Lager erreicht, hält er vor einem Zelte
an, springt hinein und sagt:
^0 du, dem nur Wohl begegnen möge, ich (vertraue) auf Gott
und auf dich, ja laki'I-bejr ana biilah w bik,"
Der Zcltinhaber — oder in seiner Abwesenheit dessen Frau — sagt:
„Freue dich der Kraft und Sicherheit des Lagers. Niemand darf
dich bedrängen und du zeichne die Drcie mit deiner Hand, ebäer
bil*'ezz wa tib el-menzeh miVliad jukatte'ak w enet bot! et-taläte bidak!^
Der Beschützer verscheucht, jintaher, die Verfolger, mit den Worten:
„Euere Hände (weg)! Eure Hände (weg), tdeku, ideku!"
346
b
Die Frao fligt nocli hinzu:
„Hände weg, Hände weg! hinter mir sind noch Männer^ idoku,
tdekn^ waräja rgäl!*^
Die Verfolger müssen stehen bleiben und dürfen nichts einwenden.
Wenn sie dennoch über den Beschützten lierfallcn und ihn schlagen
sollten j müßten sie von den Anverwandten der Frau oder des Be-
schützers getutet werden, ohne daß deshalb Blutrache entstünde.
Dcr Verfolgte nennt nun einen Mann^ den er zum Richter haben
will, sein BeschütÄer ernennt einen zweiten, und der Verfolger einen
dritten. Dann darf der Verfolgte und der Verfolger je einen abweisen,
so daß nur ein Richter bleibt. Der Beschützer sendet nun einen Boten
zu dem Verfolger und läßt ihm mitteilen:
„0 N.^ der N., Sohn des N., ersucht micli um Schutz^ um sein
Recht zu wahren, und du sollst seinen Besitz nicht schmälern, ja fl«n,
flän ibn flau da^al *alej^ji Vl-hakk w la takatte' sahto."
Der Verfolger antwortet:
„Dein Schutz lastet über mir gleich schwer, als ob ihn zwei be- ,
echützitenj und dein Stab ruht auf mir wie ein Säbel, daiilak *aleyi
dahl^n w *asatak 'alejji aef.'*
Nun begibt sich der Verfolger zu dem Beschützer, wo auch der
Richter erschienen ist, und hier %vird die Sache verbandelt.
Sollte der Verfolger uicljt crscheiDen, so wird er zum zweiten-,
dritten-, vierten-^ fünftcnmal aufgefordert und falls er auch dann nicht
erscheint verfällt er der Gewalt des Beschützers, der ihm mit seinem
Geschlechte alles wegnehmen darf.
Wenn der Verfolger dem Beschützten nachstellt und ihn irgendwo
erreicht, schlägt oder tötet und flieht, so ist er zum vierfachen Blut-
preise verpflichtet, und muß dazu noch dem Beschützer so viele Kamele
geben, daß ihre Reihe von dem Orte, wo der Dahel mißhandelt worden
ist, bis zum Zelte des Bescliützers reicht.
Bei den TJanägre : Wenn jemand arg bedrängt wird, begibt er
sich zu einem Häuptlinge, hängt seinen Mirir, Kopfstrick^ auf dessen
Hals und sagt:
„0 N., ich suche Hilfe bei Gott und bei dir vor dem Frevel des
N., ja ÜAUf aua billäb wa bik 'an t<)ltc flau."
Der Häuptling antwortet:
„Gcrechtigkeitshatber übertrage ich dir den Schutz. Du bist wiU-
kommen bei dem, der dir dein Recht verschafft, bid-daläjel ankol !ak
ad-daljal marhaba bak billi juwasselak bakl^ak.*^
347
Dann sendet der Häuptling zu dem Missetäter und fordert von
ihm das Recht.
Der Verfolgte muß besehtttzt werden von dem, dessen Schutz er
mit den Worten ^ana däfeel Vkjk" ansiieht
Bei den Tijaha sagt der Häuptüno: von seinem SchützHnge:
„Dieser (ruht) in meinem Bauche^ bezeuget es o Leute^ ha da fi
batni eshedii jti nas!"
Bei geringeren Rechts^streitigkeiten betritt der im Rechte Gekränkte
das Zelt eines anerkannten Richters und sagt:
„Ich stelle mich unter deinen Schutz vor N.^ und dir gehört das
Viertel, oder dessen Wert, oder die Saehe N.^ aoa d^ihel *alejk min flau
w lak rba i^jje aw tamanha aw as-§i al-flani."
Der Richter antwortet: „Du bist sicher, salimt.**
Nun läßt er dem Widersacher sagen:
„N. stellte sich unter meinen Schutz, wenn du Recht hast, komm
und nimm es, flau da]ial 'aln|ji w in kau lak haki]t:e ta*al Ijodha."
Diesem bleibt nun nichts anderes übrige als vor dem Richter zu
erscheinen und sein Recht vor der Versammlung zu vertreten. Steht
sein Recht fest, in tabat lo bak^^ so nimmt er, was er beansprucht.
Bei den Sa^idijjin sagt der Schutzfiehende dem anerkannten Richter:
„Ich (lege mich) auf deine Ehre o N. vor N., ana fi 'nnlak ja flau
*an fliio^j und legt dabei seinen Kopfstrick um den Hals des Richters,
der darauf antwortet:
^Sei willkommen, marhabä bak!"
Solche Richter sind bei den Sa'idijjin: Salem ibn Rammlin, Salem
er-Rwe^i und 'Aknan ibn Sarür.
Die meisten Streitigkeiten verursacht der Diebstahl. Seinem Stamm-
genossen etwas zu stehlen, ist Sünde, aber einem Fremden, der weder
bekannt, noch Gast, noch Schutzbefohlener ist, etwas zu entwenden
oder zu rauben, ist ehrenhaft; darum muß man in den Oebieten der
Fellahin auf seine Sachen gut aufpassen. Es bilden sich daselbst kleine
Banden junger Männer^ welche die Gebiete anderer Geschlechter durch-
streifen und sie unsicher machen.
Wenn die Lijjitne solchen Dieb, luijef, bei der Tat erwischen,
prügeln sie ihn tltchtig, jiijrebüh Jarban aliman, und binden ihn an
die Mittelstange, al-waset, des Zeltes an. Will er nicht neue Schläge
bekommen, so darf er sich nicht rühren. So bleibt er gewöhn lieh bis
zum Tagesanbruch in dieser Lage; dann nimmt man ihm alles ab^ was
348
er hat, und läßt ihn laufen. K(?nnt er aber jeinand von den Anwesenden,
den er grüßtj so wird er diesem übergeben, der ihn dann freiläßt
Wenn die Kerakijje einen Dieb, h*yrf; i^i Lager ergreifen,
legen sie ihm die fllr die Pferde bestimmten eisernen Ketten an und
binden ihn an die Vorderstricke des Zeltes, au denen auch die zum
Mästen bestimmten Schafe^ rabibe, rabäjebj angebunden sind. Nun
schmieren sie ihm den Kopf und Bart mit Teig, 'agme, ein und die
Schafe belecken ihn und reißen ihm dabei die Haare aus.
Oder sie graben ein hlngliehes Loch, legen ihn hinein, so daß nur
der Kopf herausäcliaut, bedecken ihn mit Erde und stampfen diese zu.
Zur Zeit der Ernte muß er mit den Ketten an den Fußen arbeiten,
bekommt Schläge^ wenig Essen, aber seine Seele, *az!ze, nehmen sie
ihm nicht. Nach einem Monate wird er, wenn er aus dem Gebiete, min
ed-dire, von cl-Kerak (zwischen el-Mogib uud el-Hsa) stammt, entlassen.
Wenn seine Begleiter etwas geraubt haben und damit geflohen
sind, so wird er erst dann freigelassen, wenn alles zurückgestellt ist.
Erblickt ein IJan^üri einen Dieb, harami, so schreit er:
„Hierher, o Tapfere, hierher, gaj ja sbeyanj gaj!"
Wenn sie ihn töten^ und er einem befreundeten Stamme angehört,
muß sein Blutpreis, dije, bezahlt werden.
Auch bei den TerÄbin wird der Dieb, wenn er zu den Feinden,
komiinij gehört, getötet.
Wenn er aber ein Zelt erreicht und es betritt, darf er bei den
'Äzazme nicht mehr getötet werden.
Sa'idi|]in; Wird ein Dieb, dessen man auf dem Pferche^ marAh,
im Ilirtenlager oder auf dem Mittclplatzc im Zeltlager der Beduinen,
sahat eb^arab, habhaft wird, getötet, so dürfen seine Angehörigen keinen
Blutpreis verlangen.
Zullam: Wenn er getötet wird, so muß der Töter fliehen, ji^la,
und den Filutpreis zahlen.
Die gestohlene Ziege oder das gestohlene Sehftf muß überall zurück-
gegeben werden mit noch drei anderen. Ist das gestohlene Tier nicht
mehr vorhanden, so müssen vier restituiert werdcUj murabba*. Schmalz,
Getreide, Pflug, Mantel u. ä. muß viennni bezahlt oder ersetzt werden*
Wenn jemand in einem Hause oder Zelte etwas stiehlt^ so zahlt
er noch für das Betreten desselben bis lOü Megidi Strafgeld.
Eine Stute oder ein Kamel wird nur einfach ersetzt.
Dies ist der Grund, warum man jedes gefundene Schaf u. Jl. an-
zeigt und es als fremdes Eigentum hUlt, bis der Eigentlimer erseheint
349
Wenn es Junge wirft, werden auch diese mit dem Wasm, Atzeiehen,
ihrer Mutter versehen und erst nach vier Jahren gehören sie dem Fmder»
Wer einem anderen durch eigene Schuld einen Schaden verursacht^
ist ebenfalls ersatsspfiichtig. Der Beschädigte^ ehfarim, treibt das Vieh
des Schädigers xu einem Häuptlinge, und dieser zwingt nun den Schä-
diger Ersatz zu leisten, binno ji8odd Vmilo^ und erat dann gibt er ihm
die Tiere zurück.
Will der Schädiger nieht Folge leisten, so verhängt über ihn der
Sejb die Wigh-Strafe^ jalj:üm bwigh *ala rä'i-14*aIäL Vor dem Zelte
des Schädigers wird ein Teppich in der Richtung gegen das Zelt des
Sejlj ausgebreitet und darauf ein Schaf (Ziege) des ScIiUdigers ge-
schlachtet und dies so lange wiederholt^ bis er nachgibt. Der Jäcjh be-
kommt einen Lohn, hisrai, dafür.
Recht schwierig gestallen sich Erbschaftsstreitigkeiten. Rechtmäßige
Erben, el-warit oder et- wäret, sind die Sohne, Letzt willige yerfügnngen
des Vaters kommen nie vor. Bei den Shür darf der Vater unter keiner
Bedingung seinen Sohn von der Erbschaft ausschließen, la ji^der jikta*
waladu min malih. Auch wenn der Vater zu Lebzeiten seinen Sohn
fortgejagt hätte, kommt; dieser nach seinem Tode zurllck und nimmt^
was ihm gehurt.
Die Töchter erben nie mit den Söhnen, Gewöhnlich bekommen
sie von den Brüdern gar nichts; ja auch die Jlitgift der Schwester,
mohr, 8ijal.v, die der Bräutigam bringt, gehört den Brüdern.
Sind keine Söhne da, so geht der ganze Besitz auf die nächsten
Verwandten des Verstorbenen über. Die Töchter bekommen nur als
Geschenk je eine Wärede und je eine Sadere, also zwei Kamelstuten:
die zur Tränke Gehende, die von der Tränke Zurückkehrende. Diese
Geschenke sollen die Töchter immer bekommen^ selbst wenn der recht-
mäßige Erbe leer ausgehen sollte.
Bei den *Amarin ist es nicht bestimmt, was die Töchter als Geschenk
bekommen sollen, und es hängt von der Herzensgüte, tibet al-bater, der
Erben ab, was sie ihnen schenken.
Hat der Erblasser keine Söhne und keine Töchter, so erbt die
ganze Verlassenschaft, gamf muhlefät, sein entlassener Sklave oder sein
Adoptivsohn^ al-maliSür, der zum Geschlechte des Adoptivvaters gehört.
Dieser ist auch der gesetzliche Erbe, wenn Töchter da sind. Er darf
diese nicht heiraten, verheiraten kann er sie aber.
Adoption, al-ljisre, kommt häutig vor. Wenn der Mann keine Söhne
hat, kann er einen fremden Knaben an Sohnes statt nehmen.
350
Er ruft die StaraTnesan^ehörigen in sein Zelt nnd bringt dorthin
den Knaben oder Jüngling, der ein Schaf flihrt. In dem Gastraume,
afi-§i|^tj seines Zeltes muß der Zeltherr nun das 8chaf, Äa't*al*Lji^re,
opfern. Wenn er es sehlachtetj spricht er:
Isma'ü jk Sähedtn!
^üfü ha-i-di|^l^ el-mnSarra
nnd dieses für jeden bereitete Fleisch:
es ist dies keine Gunst von mir,
sondern sehet: ich adoptiere den N,f
(er soll das Reeht ausüben) über meinen Be-
sitz, meine Herden und meine Töchter.
„Höret zu, o Zeugen!
Sehet diesen offenen Zeitraum
w ha-al-lahm al-mnfarra*
mii hu ^ram minni
bal tardni muljSer äan ma'i
fi mäli w lialali w banati.**
Tijaha: Der Mann darf von seinem Besitze nichts seiner Frau
zuwenden. Ja auch wenn er keine Sohne hat^ darf er seinen Töchtern
oder seiner Frau sein Privateigentum^ molkj nicht vermachen. Dies wäre
eine Schädigung der Erben, mehsed vsrarity und das sind seine An-
verwandten. Diese geben der Fran oder den Töchtern nach ihrem
Gutdünken, tibe hater.
Bei den Hwctat kann der Vater den ungehorsamen Sohn temporär
vom Erbe ausschließen oder ihn überhaupt fortjagen. Er sagt:
„0 N., ich scheide dich ab und Gott scheidet dich ab vom
Besitz nnd Verkehr, ja flän ana kate*ak w allah l>ate'ak min el-miM
w as-sil^.**
Nach dem Tode des Vaters kann jedoch der Sohn Anspruch auf
die Erbschaft erheben und bekommt seinen Anteil.
Der von einer Dienerin (Magd) geborene Knabe kann den übrigen
Söhnen nicht gleichgestellt werden. Er wird oft nach dem Tode des
Vaters samt der Mutter vertrieben.
Einem Bewohner von el-Kerak gebar seine Frau erst in seinen
alten Tagen einen 8ohn. Voll Dankbarkeit gegen Gott ging er zu seinen
Freunden, um es ihnen mitzuteilen und fand am Wege einen neu-
geborenen, verlassenen Knaben hegen. Er erbarmte sich seiner und
ließ ihn mit seinem Sohne erziehen. Beide nannte er Mbammed, Als
er nach einigen Jahren dem Sterben nahe war, sprach er: „Mbammed
wird erben, und Mharamed wirtl nicht erben. *^
Als die Knaben groß geworden, sagte der Vormund dem leiblichen
Sohne: „Mharamed ist ein Bastard^ lome, gib ihm nichts und jag' ihn fort"
Er tat es, doch der gefundene Mhammed erwiderte: „Ja du hast
hier gar nichts zu sagen, denn du bist ein Bastard — ziehe fortl"
351
l
Nun entstand ein großer Streit, wer der leibliche Solm und somit
der rechtmäßige Erbe sei. Um dies zu eiitscheidenj zogen beide zum
Geöchle.chte der Beni *Okbe von den Tijüha im Gebiete von l^azze,
dessen Häuptling ez Zijädi als Riehter allfremein anerkannt war, und
stiegen nach Sonnenuntergang vor seinem Zelte ab.
Beide brachten dieselbe Klage vor. Ez-Zijädi antwortete gar nichts.
Nachdem der eine wie der andere seine Sache vorgebracht hatte^
trat es£-Zijadi zu seiner jungen Frau, die hinter dem Scheidetuche der
Verhandlung zugehOrt hatte, und sagte: „Ich weiß nieht^ wem ich recht*
geben soll." Da sagte die Frau: „Geh* schlafen und laß mich handeln,"
Sie legte ihren Sclimuck an und ging, als sich alles niedergelegt
hatte und in der Männerabteilung nur die beiden Brüder geblieben
waren, einigemal an ihnen vorüber, Da erhob sich der gefundene Mham-
mcd und wollte sich mit ilir unterhalten. Sie wies ihn jedoeb zurück
mit dem Bemerken, mit ihm sei keine angenehme Unterhaltnng möglich,
da er sich um sein Recht kümmern müsse.
Er erwiderte: „Die Unterhaltung mit dir in dieser Nacht läßt
mich auf mein Recht verzichten." Dies hurte auch der wahre Sohn
und sagte: „Ich würde mich schämen, mein Recht um einen Liebes-
handel her zugeben:"
Da ergriff die Frau die Hand des gefundenen Mhammed, rief den
ez-Zijadi und erzählte, was geschehen war. Ez-Zijadi ließ sofort Feuer
anzünden» die Ältesten zusammenrufen und erklärte: „O Versammlung,
hier sind die beiden Mhammed* Dieser da ist der wahre Solrn, der
erben wird^ und dieser wird nicht erben; denn seine Worte beweisen,
daß er ein Bastard sein muß."
Gastfreundschaft-
Der Araber betrachtet die Gastfreundschaft als seine erste Pflicht;
er weiß wohl, daß gar oft sein Leben wie das seines Tieres verloren wäi^e,
wenn er keine hilfreiche Hand fände, und diese sucht er sich durch
Gegendienste zu sichern. Die Gastfreundschaft bietet ihm auch volle
Sicherlieit in den Gebieten seines Gastgebers, weil dieser für alles, was
sein Gastfreund besitzt, bürgt Die Verpflegung wie die Verantwortung
verursachen dem Wirte viele Sorgen; deshalb suchen sich viele der
LPfliclit der Gastfreundschaft zu entziehen und verstecken ihre Zelte
in abgelegenen Tälern und schwer zugÜDglichen Schluchten, oder
A
352
einen Stammanjs;ehörigen und fragt ilm nach dem Zeltlager, »o bekommt
man immer lalsclie Auskunft. So handeln die meisten Fellaljn und
Ma^aze; die echten Araber aber, die Kamelzüchter, laden manchmal
schon von weitem ein. Oft liefen oder ritten uns mehrere Männer
entgegen, baten uns mit schönen Worten, bei ihnen zu bleiben, gingen
nach, wenn wir nicht anhielten, und bedrohten uns^ so daß wir ihrem
Wunsche nachkommen mußten.
Der Gruß gilt überall als Zeichen der Gastfreundschaft. Freilich
besteht der arabische Gruß aus einer ganzen Reihe von Redewendungen
und dauert manchmal eine gute Viertelstunde, so daß man oft in die Lage
kommt, sich ilm zu verbitten, was dem Eingeborenen aber höchst un-
anständig erscheint. Die I^wetät sagen:
„Wenn du jemand grüßest, ?affat^, tasfik, und er dir antwortet, so
begleitet dich sein Gruß den ganzen Tag, und du kannst nicht irregehen."
In der Wüste grtlßen die i'^hur folgenderweise:
„Starke dich (Gott), kawwak!"
«Willkommen, du sollst stark seinj haW iwlt!>
„Gott soll dir helfen, allah ja*inak!"
«Gott soll dich lange erhalten, allah jadimakl»
Seltener hurt man in der W^ liste die Worte:
„Friede mit dir, as-saläm 'alejkl"
«Auch mit dir sei Friede, wa^alejk as-salam!»
„Woher beglückest du uns, min ejn tiajjitV*
«Gott zum Gruß, allah wa tl>ajja!>
und nun sagt er, woher er kommt. Dann folgt zumeist die Frage:
„Wo sind die Araber, wejn ha l-*arban?**
„Ich wünsche dir Frieden, salamtak, sie lagern dort und dort!"
Ist der Wanderer durstig und sieht gefüllte Wasserschlüuche, so
fragt er:
„Habet ihr Wasser mit, ma'ku ma'?"
«Jawohl, ma*ana!>
Wenn er die Wiisserschlauche nicht gleich bemerkt und nicht weiß,
wieviel Wasser sie haben, so fragt er:
„Werdet ihr den Durstigen nicht trUnkeUj mä tasl^ü ab'at&än?**
«Bei Gott, laß deinen Bauch voll seiUj iw allah ed*a batnak niwil»
Wenn man Kamelhiiien begegnet und die gewöhnlichen Formeln
gewechselt hat, hört man fast immer die AuflForderung:
„Steiget abj melket^ hawwelü, chtelbü!"
353
und sie bringen eine oder mekrere Kamelstuten^ von denen man frische
Milch bekommt.
Äiisiuhi*licher gestalten sich die Grußformeln im Gastzelte. Bei
den Arabern gibt es kein s[>ezielles Gastzelt. Jedes Zelt empfängt Gäste,
man soll aber immer im ersten Zelte, zu dessen Vorderseite man kommt,
absteigen. Hat man jedoch im Zeltlager einen Bekannten, bei dem
man absteigen will, so erkundigt man sich zuvor nach der Lage seines
Zeltes mit den Worten:
^Wo steht das Zelt des N.? 0 der du gewohnt bist^ Auskunft
zu erteilen, wejn bejt fliinj ja mu'awwad *aliman?"
Dann sucht man es auf, indem man womöglich die Rückseite
der Zelte passiert. Vor dem gewünschten Zelte läßt man die Kamele
niederknien, ju nawwehü ar-rdab kafa'-hbejt. Der Zeltberr oder seine
Frau bringt inzwischen Teppiche ans dem Wohnräume in den Gastraum,
den man mit den Worten betritt; „Kawwak'' oder „As-salam 'alejkom."
Dann begrüßen einander Gast und Zeltberr durch ümarmuDg und Kuß,
je dreimal ant" jede Wange, legt die Rechte auf die Brust und sagt:
„Wie befindest du dich, ßejf ente?**
worauf man zur Antwort bekommt;
«Gott sei Lob, al-bamd lillMi.»
Jetzt fordert der Zeltherr oder dessen Frau die Angekommenen auf:
„Tretet auf die Teppiche, fiitü V-l-frää.**
Man entledigt sich der Reitschuhe, stellt das Gewehr abseits in
die Nähe, setzt sich mit unterlegten Beinen auf die Teppiche nieder
und lehnt sich an einen Sdäd-Sattel. Jetzt grllßt der Mu'azzeb nochmals
und fragt:
„Wie geht es dir, ^ejf ente?"
„Wie geht es deinen Kindern, Öejf min warak?"
Man antwortet: tSo Gott will, geht es ihnen gut, in §a* allah
mabsiltin. *
„Gott möge dich zufriedenstellen, alläh jabusfak (sie)!"
«Sie lassen dich grüßen, jusallemii *alejk!>
Dann steht der Mu*azzeb auf und ruft in die andere Abteilung
des Zeltes:
„Sofort, 0 Gastgeberinnen, bereitet das Abendessen eueren Gästen,
bsä' jÄ ma'azib sawwßi 'aSa litjnjüfkon!"
Wenn die Gäste bereits gesättigt sind, fordert sie der Gastgeber
auf, noch weiter zu essen:
M aiiL ArcLbb Pttmcft. UI. 98
354
„Esset; o GästO; esset das Abendmahl!
Ihr habt uns gar nicht erfreut mit euerem Essen!
Ta'aäSu, ta^aSsü, ja 4ujüf ma 'agibtüna fi 'afiäku!"
Sie antworten darauf: «Gott ersetze es dir und vermehre dein
Wohl, allah jiblef 'alejk w juöatter bejrak.»
Der Wirt sagt wieder: „Esset, Gott soll euch Gesundheit schenken,
ta'aäöü, allah en thajjiku!", worauf einer der Gäste antwortet:
«So oft sich regen die jungen Kamelstuten, ^Ala ]^ad mk darhaman al-^il
und ärgerlich ist der Geizhals, wa bartam al-babil
und ausgeht der Wolf allein, wa maäa ad-dib b^läwi
sollst du beglückt sein! thajja!»
Vor der Abreise sagt man zum Gastgeber:
„O Gastgeber, wir grüßen dich, ja mu^azzeb nusallem *alejk!"
Der Gastgeber erwidert darauf:
„Doppelte Gesundheit, volle Kraft werde euch,
auf daß ihr bei uns zum zweiten Male erscheinet;
euer Weg soll grün sein,
nichts möge eueren Eingeweiden entfallen,
als was euere Brust freut!
§ahten w *afije mhanna',
w laku ^endana mtanna,
darbaku ab(Jar
ma ja|>a^ min butünku
Vejr farl)änat §dürku."
Die IJwötat grüßen im Zelte:
„Kraft, tuwwa!"
„Kraft diesen Männern, l^aww ha-r-regal!"
«Gott beglücke diese Männer, hajj-allah ha-r-re§M!»
«Zum Wohl, o ihr, die ihr Beute macht, al-'awäfi ja r&nim!n!>
«Gott beglücke diesen Beutemachcr, hajj-allah ha-1-ranem!»
„Wie geht es den Barten und ihren Angehörigen, kef eMedia' wa
mk fiha?"
«(Gott) läßt leben die Männer und sterben, ta'iä er-regäl wa towfihom.»
Nun fragt der Zeltherr, mu'azebb:
„Wohin willst du unter dem Schutze Gottes, h&da w6n *ala g^irt
allah?"
35»
«Bis hierher, *ala liadd hdna!»
yjWie geht es deinen Kindern, kef ha-l-*ejal waräk?"
«Gott soll von dir nicht weichen lassen Gleiches, allah lä ju*
wallik saje!»
^Welche Nachrichten bringst du, weä 'ulömak?**
«Nachrichten des Friedens, ulüm es-salam*>
„O Gast, tritt doch näher, ja (Jßjf föt gaj!"
«Ich hin bereits auf meinem Platze, wasalet.»
„Sofort reichet das Mahl dem Gaste, er ist ja hungrig, bsä^a h&tä
rada litj-cjejf tarah ^i'än!"
«Gott möge entfernen den Hunger, allah juVed el-|;ü*!»
„Gott möge euch beglücken von euerer Abreise an bis zur An-
kunft, allah en thajjiku min jom miSetu lema lafejtnl"
«Er möge beglücken euere Kinder, jiihajji nabaku!»
Vor der Mahlzeit: „Gießet zum Waschen den Gästen, rasselÖ
'a-(J-4ujftf!"
«Meine Hand ist rein, idi na?ife,>
„Das Waschen ist Sitte, das Essen gut Glück, el-rusul sinne
wa-l-akl nasib!"
Nach der Mahlzeit: „Mehre (Gott) euer Wohlsein, jukatter b<yrku!"
«Doppelte Gesandheit, fjaljteul»
Wenn der Gast sich von einem Unbekannten etwas zeigen lassen
will, so ruft er: „O N.!" und winkt ihm. Dieser antwortet:
«Dir zu Diensten, ja Vwnak!» oder: «Ich bin dein Sattel, wa
äaddak!» oder: «Welche ist deine Mitteilung, weä 'elmak?»
„Reiche mir jene Sache, hat el-beli^[je!"
„Wozu ist denn das, hada laweS (oder lowej?"
Vor dem Abendessen sagt der Gastgeber öfter: ^Wir wollen uns
umsehen nach dem Abendessen für die GästCj denn wir haben kein Mehl,
widdna na^ilf 'aäa lid-(Jujüf ehua makadi^."
Beim Abendessen fordert der Gastgeber auf: „Ergreife dein Omen,
die Provision liegt vor dir, enfah fälak, ez-zAd bwighak."
«Ich mag nicht essen, mä-na äkeL»
„Befriedige dich, efleb!"
«Bei Gott ist die Befriedigung, ja aUali el-felAl^i!»
„Befriedige dich, cflel?!"
*0 Gott, wir gehören doch zu den Befriedigten, jii allah cnna
min el-muflehln!»
23*
356
Wenn der Qftstgeber zum FrühstUck auflPordert, antwortet der Gast:
„0 Gott; dies ist nnser erster Imbißj Ja allah; en hada futüma
mOgest du unsere Angelegenheiten ebnen! \va Insiihliel umdma,"
Wenn der Gast beim Abendessen in die Schüssel greift, spricht er:
„0 Gott; dies ist unser AbendesaeUj
mögest du uns aus deiner Barmherzigkeit belohnen
und uns vor den Aoächlilgen unserer Feinde beschützen.
Ja idiah hada 'aäuna
min rahmtak tirsana
wa takfina Serr a'däna."
Wenn jemand dem Gaste Trinkwasser reicht, ruft er: „Nimm
Wasser, trinke b^d raa'-ärab!^
Der Gast antwortet: „Sünde, falls ich. vor dir trinken sollte,
^laräm en äeribet Ijiablak!"
€ Schutz über dich, alejk gire!»
,jGott beschütze dich, alläh ju^lrak!"
Die FeUahin und Halb -Beduinen haben immer ein gemeinsames
Gastzelt, aS-sikk, und die Gäste werden dorthin geführt und von ein-
zelnen Familien der Reihe nach bewirtet.
Wenn ein vornehmer Gast in das Zeltlager der Halb-Felh\hin
kommt, wollen ihn alle bewirten, und es entsteht bald ein Streit, wer
das Abendessen bereiten soll. Dieser Streit heißt el-Erlat. Die Männer
schreien, fechten mit den Händen herum, drängen sich, und der eine
beschwört den anderen, ihm den Gast zu überlassen. Da hört man:
„Ich will von meinem Arme mich trennen (wenn ich ihn nicht
bewirte), 'alajja-t-talak min derail"*
Der Andere: „Ich will von meinem Kopfe scheidcuj *allaja-t t^lali^
min rasi!" n. a, m.
Nun suchen sie einen Richter, gewöhnlich einen einsichtigen Greis,
der Ruhe stiften soll. Sie sagen zu ilmi: „Wir kommen zu dir zum
Wohle, ginak *al-'awafi,"
Er antwortet: ^Was soll ich denn, mä-na bihenn?"
Der Eine erzählt ihm die Sache in folgender Formel:
„(Die Ursache, warum ) ich zu dir mit einem unfruchtbaren Schafe
komme sind die Gäste, und ich wünsche sie zu bewirten, denn sonst
(habe icli erklärt), mich von meinem Arme zu ti*ennen.
'i
357
Gott gebe Heil deinem Barte UBtl iliren Barten
nnd dem Barte dessen, wer sie uns bringt,
und befreie uns von dem Unheil ihrer Begegnung.
WeS gitak bina^ge Mjel c(J-<3j(if w iätabi l;s:arahoni w illa ta)l^!i^t
min derei^i.
Allah en tbaj^ji lahitak wa Ujahom
wa IL je min ja*tloa ajjahom
wa-kfioa serr leI>ahom.^
Für wen sich der Richter entseheitlet, der llbcrnimnit die Bewirtung,
Es wird sofort der Kaffeemörser herbeigeljoltj Kaffeebohnen werden ge-
röstet und dann gestampft. Die den Ha!b-Feliahin angenehme ]^Iusik
des Kaffeestampfens ruft alle JlUnner zum (,i astzelte zusammen, wo sie
den Nachrichten zuhüreo, die der Gast mitgebracht, Kaffee trinken und
^^^ auf das Essen warten, von dem auch für sie etwas abfilUt,
^^^B Wie der Gast, so muß auch sein Pferd versorgt werden.* Dies tut
■^ entweder der Gastgeber oder jemand anders. Er nimmt den ^Alika-
H Futtersack^ flillt ilin mit Gerste, stellt ihn vor den Gast, der die Gerate
H eich ansehen und seine Zufriedenheit kundgeben muß, bevor der Sack
■ dem Pferde angehängt wird* Das Kamel wird gewähnlich auf eine nahe
H Weide getrieben.
■ Das Gastrecht dauert eigentlich drei Tage und ein Drittel, talate
H w tult, aber bei den Kamelzüchtern kann der Gast bleiben, solange er
H will; wenn er sich gut benimmt, wird ihn niemand fortgehen heißen.
H Aber jene Tal/ite w tult haben auch noch eine andere Bedeutung; Wenn
nämlich der Gast weiterzieht, bei keinem anderen Bdui absteigt, ihn
jemand aber inzwischen ühedMlt und ausraubt, salabu, benachrichtigt
er durch einen Boten seinen Mu'azzeb, Muhelli, seinen IctÄten Gastgeber,
oder kehrt zu diesem zurück und sagt zu ihm:
„Dein Salz liegt noch auf meiner Zunge, meihtak 'ala lisiini*^,
oder: „Ich habe dein Salz nicht vertauscht; ich stehe vor deinem An-
gesichte, ma naljLadet melhüik; ana li wighak!*^
K Der Mu'azzeb ist verpflichtet, ihm zu seinen Sachen zu verhelfen,
und wenn er es nicht tfltc, würde er ehrlos. Deshalb muß ihm seine
L ganze Verwandtsctiaft lielfen. Der Kliuher muß alles zurückgeben und
dem Gastgeber noch 40 Nira (IJanagre) zahlen.
Wenn der Gast etwas stiehh» verliert er das Recht der Gast-
freundschaft* Sein Name und die Beschreibung seiner Person ver-
: ~
358
kein Zelt eiogelasseo. Er ist ein notorischer Dieb, mubawwak, wie die
'Amano sagen.
Bei den Pewät danert die Gastfreundschaft nur drei Tage. Wenn
ein Gast länger bleibt^ gilt er für lästig, ja gefährlich, und man sagt
von ihm: „Lieber eine buntgesprenkelte Schlange als einen ständigen
Gast, el-ljajjet er-rakta' w la ef|-dejf el mukim.^*
Das Salz, die Gastfreundscliaft, bleibt bei den 'Imr/m nur eine
Tagi*eise im Gebiete desselben Stammes in Geltung» Wenn dem Gaste
innerhalb dieser Zeit etwas verloren geht, kehrt er zu dem Gastgeber
zurück und sagt:
„Ersetze mir mein Recht, sonst werde ich dich schwarz machen
und werde vor dir warnen, efcta' II ebhakika w illa nsawwed 'aiejk w
nharres hak."
Der Gastgeber muß auf diese Mehlnng hin auf sein Zelt eine
schwarze Fahne, gewöhnlich ein dunkles Kopftuch an eine Stange ge-
bunden, hissen und mit seiner Verwandtschaft alles in Bewegung setzen,
um dem Gaste zu seinem Rechte »u verhelfen.
Wer seinen Gast nicht verteidigt, ihm eine gestohlene Sache
nicht zurückbringt, das Äsykecht verletzt, verliert die Ehre und
wird schwarzer Hund, kalb aswad, genannt, mit „o Schwarzer, ja
swidan^ angerufen und darf die schwarze Fahne von seinem Zelte
nicht entfernen.
Bei den Aararät gehen die Frauen im Lager herum und singen
von dem, der unverschuldeterweise seine Ehre verliert:
„Es sei ihm möglich, es sei ihm müglich,
durch seine Verwandtschaft und seine Männer!
N. N.
Gott müge sein Antlitz weiß machen.
Tahaya lo, tahaya lo
lii*ezwato w ergälo
flau al-flani
ba^fuji allah waglio,"
Wer ihm begegnet, sagt: „Möge Gott dein Gesicht weiß machen,
alliih jubaj^jeej wa^tiak!"
Nachdem er dem Gaste das Gestohlene erwirkt hat, vertauscht er
die schwarze Fahne mit einer weißen^ nimmt eine zweite und geht in
seinem u^nd in den benachharten Lngern umher und ruft jedermann zu:
„Gott hat meine Ehre weiß gemacht^ allah bajja4 artjü"
Von der Gastfreundschaft ist selbst der Feind nicht ausgeschlossen
und die Regel sagt:
„Wenn ein Feind bei dir gegessen hat, malah, darfst du ihn erst
nach 3^5 Tagen verfolgen."
i
359
Nur wenn eio Tnipp eines SUininic^j mit dem mun ehen in keinen
Krieg verwickelt ist, .^*ihebj von einem Razw-Zuge zurückkehrt und
reiche Bellte^ kaslj, mitbringt, wird dem Tru]>p Gastfreundschaft ge-
wlthrtt die Beute aber^ wenn sie von einem befreundeten Stamme, siddl^»
Staramt, wird weggenommen und dem iSiddii^-Stararae zurückgegeben.
Blutrache,
Die Institution der Blutrache gebort in den Oebicten, die einer festen
Staatsmacht entbehren, zu den grüßten Wohltaten, Denn wenn man
keinen Rächer hinter sich tiiitte^ wäre man einzig auf Gott und sieh selbst
angewiesen und darum in stxindiger Gefahr, das Leben gewaltsam zu ver-
lieren. Hat man aV>er einen Rächer, so kann man des Lebens sieber sein
und sich auch in der Wüste so sicher fühlen wie in der belebtesten
Straße einer europäischen Großstadt. Jeder vergossene Blntstropfen muß
durch das Blut des Mürders gesühnt werden oder wie das Sprichwort sagt:
„Knochen für Knochen, Blut für Rlut, 'azm bi*azmy dämm bidamm!"
„Mann durch Mann, Seele durch Seele, zalame bizalame, ruh birii^i!"
Sobald die Frevel tat gesühnt, und der Schuldige oder sein nächster
Verwandter bestraft ist, ist der Gerechtigkeit Genüge geschehen; die
Rache hört von selbst auf^ und beide Familien können wieder die besten
Freunde werden.
In den meisten Fällen wird nur der beabsichtigte, aus Haß oder
Neid begangene Mord mit Blut gerächt. Handelt es sich nur um
Totschlag, so wird dem Schuldigen fast immer die iriigliehkcit geboten,
über die Grenzen des Stammgebietes zu entfliehen und für den Toten
den Blutpreis zu zahlen. Ist dies geschehenj so kann der Flüchtling
wieder zurlickkehren und sein Zelt neben dem Zelte des Rächers auf-
stellen; denn der Gerechtigkeit ist genug getjin.
Die Furcht vor der Blutrache ist so groß, daß es unter den
Arabern nur sehr selten zu Kaufereien kommt, und daß selbst Räuber
und Diebe dem Blutvergießen womöglich ausweichen.
Es tritt keine Blutrache ein, wenn jemand den Schänder seiner
Mutter oder Schwester oder aber diese selbst im Falle der Unzucht tötet;
er muß jedoch die Unzucht nachweisen. Tut es ein Stammgenosse, der
mit der Ermordeten oder Vergewaltigten weiter als bis zum fünften Grade
verwandt ist^ so muß er dem Stamme des Toten den Blutpreis zahlen,
dieser aber muß wieder dem Stamme der Vergewaltigten den Preis der
Unzucht ersetzen.
360
Der Herr kaoii seioen Sklaven UDges traft töten. Tötet ihn aber
ein anderer, so geljört der BlütpreU dem Heim des Sklaven^ es entstellt
aber keine Blutrache.
Der Spion oder Verräter, el'baje!^^ kann von jedermann getötet
werden^ wenn er auf einem Razw-Zuge der Sebuld überwiesen wird.
Nach dem Gesetze der Wüste, *cnda öeri' elbedu, kann ein Dieb,
nattal, bäjen, wenn er im Zelte auf frischer Tat ertappt wirdj ohne
Blutrache und Blutspur getötet werden, denn man sagt: „Wer dir dein
Eigentum raubtj raubt dir dein Lcben^ Ijiljcn rizkak h/ijen rühak;"
Im Umkreise eines Lagers kann derjenige, der sich anschleich t^
ein Tier zu stehlen, ohne Rechtsfolgen getötet werden 5 denn die Wächter
rufen von Zeit zu Zeit:
y, Allah ist zwischen uns und euch!
Ihr habt nichts bei uns, und wir haben
nichts bei euch zu suchen.
Gebet acht auf dieses Geschrei!
Männer waclien über uns,
der Schlaf sollte das Unrecht bändigen.
Allah ma benna wa benku
ma elku *endaua wa lä cina 'cndku
e^lii balku ha-n-nabeb
'alejna regal
en-nom sns eMom/*
Zur Blutrache sind die Verwandten des Toteo bis zum fünften
(dritten) Grade verpflichtet Sind diese nicht zahlreich genug, oder
handelt es sich um eine bochgeatellte Persönlichkcitj so erklärt der zum
Rächer Bestimmte seinem Geschleebte:
„Das Blut meines Sohnes oder Bruders ruft zu euch um Rache,
dämm ibni aw afei mantür 'alejku,"
Tötet jemand seinen eigenen Vater oder Bruder, so darf er nicht
getötet werden, sondern wird aus dem Stammverbande ausgestoßen, und
kein fremder, wenn auch feindlicher Stamm, darf einen solchen auf-
nehmen, Diireli sein Verbrechen hat er das Recht verloren, Mitglied
der menschlichen Gesellschaft zu sein.
Ist bei den ^}}Üt ein Totschlag geschehen, so ertönt von allen
Seiten der Schrei:
^O Reitervolk! Springet ein, o Araber, daß sie sich nicht gegen-
seitig totschlagen, hala'-H^eji, eiWü ja 'arab lä jidbahü ba'aijhom!"
sei
Und sogleich eilen die Araber von allen Seiten herbei und fragen;
„Was gibt es denn, wejS el-^elem?**
tN. tötete N*j flau dabali Ann»,
und sofort erheben die Frauen ihr Wehegeschrei:
„0 wehe, o wehe, o mein Kind, o mein Bruder, o mein Vater,
wa wajaläh; wa wajiah, wa waladij wa aijüjä, wa abiijn!*^
Inzwischen Iiaben die Verwandten und andere Araber den Täter
umstellt, um ihn vor der Wut der Verwandten des Toten zu schützen
und drängen ihn zur Flucht mit den Worten:
„Der Stammgenosse darf den Stammgenossen nicht töten, er soll
Lei uns nicht sitzen bleiben, er soll fliehen, ibn el-'amm Ik jidbah ibn
*ammih, lä jal>*od 'endana, ji^'la!^
Mit ihm müssen alle seine Verwandten bis zum fünften Grade
exklusive fliehen. Von den ersten vier Graden sagt man; „Jitred wa jin*
tared", sie müssen (im Falle der Blutrache) zur Flucht zwingen (d, h.
den Mörder töten) und selbst fliehen (d, lu getötet werden). Der ftmfte
Grad „jitred^ muß das Blut rächen, braucht sich aber vor dem Blut-
Fächer nicht zu ftlrchten.
Sie müssen fliehen, denn während der Zeit Fowgt ad-damm^ welche
3^/3 Tage, talate w tult, dem Totschlage nachfolgt, dürfen ihnen die Ver-
wandten des Toten bis zum fünften Grade inklusive alles nehmen, auch
das Leben, oder alles verbrennen, was sie linden. Kommt ein Kind
um, ist der Blutrache genug getan; doch ein Kindesniord ist nicht nach
dem Wunsche der Rächer, die umsomehr Nutzen haben, je mehr sie
rauhen können ond dann noch den Morder ergreifen. Wenn der Täter
nicht flieht, sondern^ auf die Jlacht seines Geschlechtes vertrauend, im
Lande bleibt, kann ihm und den Seinigen alles genommen werden, was
aber nur selten geschieht*
Wenn sich der Täter in Sicherheit, ras migla* (im Lager eines
mächtigen Häuptlings) befindet, sendet er von dort nach einiger Zeit
einen Boten zu seinen Freunden und läßt ihnen sagen:
y,Wenn sie inständig seine (des Toten) Verwandten bitten, wird
Gott doch dieses Band lösen; denn was uns anbelangt^ so hat uns das
Wohnen mit Fremden niedcrgescldagen , in jakiddü 'ala varimu *asa*
alläh jafikk ha4-'okde wa-hna Ijata^atna-d-dijar ma' al-agnäb."
kDen Verwandten des Toten läßt er sagen: ^Ich will kommen statt
eures Sohnes, ihr möget mich hinschlachten oder töten, agi ana maw^a*
waladku edbel^ünen w oVtolünen!'^
362
Dadurch werden die Vcrh an*] Innren eingeleitet und die Partei des
Toten nimrat gewüholieli dann den Blutpreis al-Meda' an.
In el-Kerak eilen die Anverwandten des Ennordeten mit ihren
Waffen zu den Häusern oder Zelten der Vorwandten des Älorders, treihen
ihr Vieh fort, nehmen was sie können nnd verbrennen die Hänser und
Zelte, dwar w al-lmjut. Töten sie ein kleine« Kindj \iäj oder einen
Greis, ra^ol t^^en fi-s-sinn, so ist die Blutrache erfüllt^ gäz tÄr *an-al-
maktüL Es ist nicht erforderlich, einen erwachsenen Mann zn töten,
denn „der Sclilechte erzeugt den Guten, und der Gute erzeugt den
Schlechten, ar-radi bigib \ü^eh w at-tJ'-jjcb bigib radi'*, aber es muß
ein Mann sein, denn „der Mann kann nur durch den Mann ersetzt
werden, ed-dakar jisidd biddakar^.
Für den gemeineo Mann wird dieselbe Rache erfordert, wie für
einen Hoch gestellten, denn „alle Männer haben denselben Wert^ der Sejh
wie der Hirt» er-regal med^iha wahed eä-äejb w ar-ra i dijetom wahede*^*
Wenn von den Kichern ein Weib getutet wird, hurt die Blutrache
nicht auf.
Dies Verfahren dauert drei Tage und drei Nächte und diese Tage
nennt man Ajjam natrct ed-damm. Nachher darf nichts mehr angerührt
werden, sonst müßte alles ersetzt werden,
Um dem Schuhligen die Möglichkeit zu bieten^ sich in Güte aus-
gleichen zu können, eilen die entfernteren Verwandten des Mörders zu
einem Sejb und mit diesem zum Zelte oder Hause des Bloträchers;
dort setzen sie sich nieder und schweigen, bis man ihnen einen Kaffee
reicht. Bevor sie die Näpfchen nehmen, sagt einer von ihnen:
„O N., wir verlassen uns auf Gott und auf dich, daß du unsere
Hoffnung nicht tauschen, sondern uns Waffenstillstand für deinen Ge-
nossen geben wirst, ja flau nabna |^ä$din altah w l^asdinak innak ia
tfayelna wa ta'lma 'a}wa lirafikak."
Wenn er darauf antwortet: „Ich gebe ihn euch nicht, ma a'tiku^,
so bitten sie weiter:
^Gib ihn uns und ehre uns, vermindere nicht unsere Ehre, e'tina
wa haäsemna lä tkser äarafna,"
Gewährt er ihnen die 'Atwa, so trinken sie den Kaffee, wenn nicht,
entfernen sie sich eiligst, und es kommen andere; dies wiederholt sich
solange, bis er die *Ätwa gewährt
Die ^Afwa dauert hdchstens drei Monate; während dieser Zeit wird
gegen die Verwandten des Mörders nichts unternommen, sie dürfen sich
aber in der Nähe des Rächers nicht sehen lassen.
S63
Treffen die Rilcher aof einen anB dem Geschlechte des Mörders
nnd kennen seinen Verwandtsehaftsgrad nicht^ so muß der Betreffende
einen Eid leisten. Er nimmt in die Rechte ein nacktes Messer und
zählt seine Vorfahren auf; Bei einem jeden Namen macht er einen
Finger auf, bis beim lunfteu das Messer auf die Erde ßtllt Bleibt ein
Finger gesehlossenj so tüten ihn die Rächer mit dem Messer.
Während der ^Afwa werden die Verhandlungen gefuhrt. Wenn
der Rächer erklärt, die Angelegenlieit beilegen zu wollen, so kommt der
Schuldige, el-madmij mit seinem Beschützer und dessen Gefolge ins
Zelt des Rächers und bringt 5 — 6 Schafe oder Ziegen und 2 Roll
l^ahwe mit. Der Madmi wird nicht willkommen geheißen, noch darf er
sich setzen ; seine Begleiter, el-rautneb, werden aber begi'üßt Bietet
man ihnen eine Speise an, rühren sie dieselbe nicht an und sagen:
„Wir werden weder trinken noch essen j bis du unseren Schützling,
deinen Stammgenossen, empfangen hast, illa innak togeb t^nibna ihn
^ammak."
Der Rächer antwortet darauf: ^Nähert euch doch euerem Essen,
denn fürwahr meinen Stamm genossen will ich empfangen, fütu ^^la 'asaku
w ana ibn 'ammi ana kablo.>*
*Vor wessen Angesicht willst du ihn empfangen (wer bürgt für
ihn), fi wa^h min innak l>ablo?»
,^Esset doch, denn ich empfange ihn Tor dem Angesichte des N,"
Nun essen sie. Inzwischen schlagen die Frauen der Begleiter, \n\m-
wijjät, ein Zelt vor dem Zelte des Rächers auf, in dem alle tibernachten.
Am anderen Tage erscheint bei ihnen der Vertreter des Rächers,
welcher Bürge des Zahlens, öcfil ed-dafa', heißt. Er nimmt den Mörder bei
der Hand^ zieht ilxn in das Zelt des Rächers hinein und sagt zu diesem:
„ Verlange j otlobl"
Der Rächer, säheb el-maktül, nimmt den Kopfstrick des Mörders,
legt ihn demselben um den Hals, und indem er ihm den Hals damit
zusammenzieht, sagt er:
„Mein Vater, Bruder (d. h. der Tote) ist bei dir, abi, abi, *endakV**
Dieser antwortet: „Bei mir, *endi."
Der Rächer fragt weiter: „Ist bei dir ein Mädchen, das man um-
sonst heiraten kann, 'endak bint tulba?"
Er antwortet: „Bei mir, 'endi«"
„Ist bei dir ein Mädchen^ das man ungestraft töten und sehlagen
kann, *endak bint rurrat ehmeda?"
„Bei mir, 'endi", lautet wieder die Antwort,
364
Dann heißt es weiter: „Ist bei Jir eine Stute?" «Bei mir.»
^Sind bei dir hundert weiße Kamelinuen?" «Bei mir.»
„Sind bei dir die und die Waffen?" «Bei mir.»
Nun bitten die Begleiter des Schuldigen^ Mäoner^ wie Franen, um
Nachlaß, und mit den Worten: ^Ich will dich aufrichten^ ana mul.vaw-
wemak!" liißt der Rächer einem jeden etwas nach, bis der durch Ge-
wohnheit festgestellte Preis erreicht ist. Dieser beträgt in el-Kerak:
eine Eint vurra, 200 Me^-idi, lOO Schafe, AVaffen, ein Stück Feld, oder
im Gelde 30.000 Piaster (etwa K 6200).
Der Öefil ed-dafa* muß iuDerhalb drei Monate alles dem Rächer
übergeben, sonst würde die Rache wieder entbrennen.
Das Mädchen eUturra muß einen Verwandten des Toten heiraten
und 80 knge bei ihm bleiben, bis sie ihm einen Knaben geboren und
erzogen hat. Dann legt sie dem Knaben alle Waften an, führt ihn in
die Versammlung der Altesten und sagt;
„0 ihr Versammelten, genügt dieser Knabe llir den N. (Toten)
oder nicht, entu ja me^les ha-1-wahid jikta* ft AAn amm hi jikfa'?^
Wenn sie bejahen, kann sie zu ihren Verwandten zurückkeliren.
Will sie aber bei ihrem Manne bleiben, so muß er jetzt den Brautpreis,
sijat, zahlen und sie heiraten, was aber nur selten geschieht. Denn
eine IJiirra muß sich von ihrem Manne alles gefallen lassen^ weshalb
das Sprichwort geht:
„Bin ich denn eine Rurra, daß du so mit mir verfilhrst, hal inni
rurra meda hatta ti*mal b! kada w kada?"
Gestattet der Rilclier keine 'Afwa, so muß bei den Kerakij^Je der
Mörder mit seinen Verwandten das ganze Gebiet zwischen seji clHsa,
el-Mogeb, der Hagg-Straße und dem Toten Meere verlassen und hinter
dessen Grenzen seine Zuflucht suchen, lazem jigla\ Wenn er es nicht
tut, weil er sich auf den Schutz eines mächtigen Häö}>tlings verläßt^
wandert der Rächer mit seinen Verwandten aus, und die Blutrache wird
auf den Häuptling ausgedehnt.
Die *Azäzme nennen die 3 und ^/^ Tage nach dem Totschlage
Sa"at ed-damm oder cl-Muhribat w al luutribÄt. Dem Ermordeten rufen
sie zu „Du mußt schlafen — wir müssen uns plagen, ent *alejk cu-nAm
w ahna *alejnaddoml*^
Weder die 'Azazme noch die ?ullam kennen ed-Dabä!e fi-d-damm,
kein Angehöriger desselben Stammes darf einen Mordet' beschützen.
Der Bluträcher, ra i ed-dammj darf ihn selbst im Zelte des Beschützers,
cd-dajiil, toten* Der Mörder oder Schuldige muß mit seinen Verwandten
365
und der ganzen Habe in das Gebiet eines anderen Stammes fliehen.
Von dort sendet er Boten zn den drei anerkannten Richtern. Solche
Richterj el-miusad^ sind:
Salraan abii Krenät;
Salem ei-Ka^b^r; '
Sliman ibn IJamis eI-Kaä|jar.
Jeder von diesen verlangt den Richterpreis^ el-kacjijjej und leitet
die Verbandlungen ein.
Die Terabin nennen die ersten drei Tage ebenfalls Su' ^et ed-damm.
Oft schwurt der nächste Verwandte des Getuteten^ daß er sich nicht
rasieren, die Haare nicht schneiden lassen^ der Frau nicht beiwohnen
werde asw», bis er Rache genommen, wodurch die Schande entfernt
wirdj ila ma lain jahod et-tar w jigli el-Vir.
Die Verwandten des Toten vernichten nicht das Eigentum, mulk^
des SchuldigeUj sondern sie nehmen es in Besitz, jistamleküh* Kinder
und Frauen dürfen nicht getötet werden. Die Verwandten des sechsten
Grades müssen ebenfalls fliehen, künnen sich aber für 10 Kamele, 'aäara
böVaUj loskaufen und dann kehren sie zurück. Dies beißt ^nlii oder
Jia'ud en-nom, bei den Tljäha Mruk.
Der Schuklige sendet eine (jirej d. h, ein erwachsenes Mädchen^
zu einem Verwandten des Toten. Der Bote, der es begleitet, sagt:
„0 N., nimm die N. und übernimm die Gire zum Guten^ ja flan
l>od flaue w enl^el el-gire bit-UUJeb.**
Nimmt er die Gire an, so heißt er Mugir und sagt zum Boten:
„Gedulde dich, bis ich die Verwandten des Toten gefügig mache,
osbor laminni utawwe* ehl-ebmaktCd."
Das Mädchen gehört dem Mugir, er kann es heiraten oder an
jemand verheiraten. Er geht dann zu den nächsten Verwandten des
Toten und verhandelt mit ihnen. Sind sie zum Frieden geneigt^ so
ordnet er alles, wenn nicht, so zwingt er sie zum Frieden, indem er
alle ihre Herden in Beschlag nimmt. Nun läßt er dem Schuldigen sagen:
^Komm her und fürchte dich nicht, il^bel w lä tljaf,**
Der Tüter kommt nun mit seinem Zelte zum Muglr, der den Blut-
preis ansetzt. Dieser beträgt bei den 'Azazme eine Ijiirra und 40 Kamele.
Das Uurra-Mädchen wird mit den Kamelen in feierlichem Zuge dem
Rächer ziigefllhrt.
Nun hissen die Verwandten des Toten eine weiße Fahne und rufen
überall im Lager:
366
„Gereinigt hat Gott das Andenken des N.^ bajjacji alläh wig^h
flän!"
Für einen Fremden zahlt man 1000 Piaster.
Der BlntpreiS; dijet ez-zalame; beträgt in Söbak für einen freien Mann:
10 weiße Kamelinnen, ^afiar wa^ba',
10 rötliche „ „ banira',
5 schwarze Sklaven, \}Simst 'abid,
5 ,, Sklavinnen, ]^SLma ^abidät.
Wenn der Mörder soviel nicht leisten kann, müssen es seine Ver-
wandten ersetzen.
Dije bei den 5w6t&t:
2 J^urra-Mädchen, hinten rurra,
10 Stuten ohne MtÄni (frei von der Verpflichtung,
2 weibliche Füllen zurückzugeben), bejl burrad,
50 Rassekamelinnen,
Bei den Sa'ldijjln:
Für einen Erwachsenen, Ibal^ el-bejt:
40 weiße Kamelstuten, arba^in wa^ha',
1 schwarzer Sklave, wa *abd,
1 Diener, wa b^'d^ni.
Bei den $b^ beträgt der Blutpreis, al-mada, für einen Stammes-
angehörigen :
50 Kamele, bamsin ba^ir,
1 Faras-Stute, as-sla^,
1 Reitkamel, del61,
1 Gewehr.
Für einen getöteten Fremden zahlt man sieben Kamele.
Bei den ^Amärtn zahlt man für einen Stammgenossen: 40 Kamele,
arba'in wutüf, einen „gebundenen" Sklaven, w al-erlam maötüf, und ein
arabisches Mädchen, w bint rurra, welches sich der nächste zeugungs-
fähige Verwandte des Toten nimmt und solange behält, bis sie einen
Knaben geboren und erzogen hat. Dann schickt sie den Knaben in das
Zelt des Häuptlings und kann zu ihrer Familie zurückkehren. Der
Knabe gilt als Ersatz, es-sdäd, für den Toten. Für einen Fremdling
zahlen sie 1000 Piaster. Für eine getötete Frau wird viermal soviel
gezahlt wie für einen Mann, tinhaseb barba'at er^^b.
367
Die Uan4g:re zahlen den Blatpreis gewölinlich in barer Münze,
nalj:adaD^ und zwar 40U franz. Lire.
Die Tembiu zahlen ihn „Ijatüt"? d. h. in Saclien, nnd zwar:
40 Kamele^
200 Schafe und Ziegen.
Von diesen 40 Kamelen müssen sein:
8 Stück Emkarij d. h. im 2. Jahre a 20 Me^idi
8 „ Libni, „ „ „ 3. ^
8 „ Uekk, „ ^ „ 4. „
8 ^ Geda\ „ „ „ 5. „
8 „ Erba'ij ^ „ „ 6. „
Bei den Tijaha: 40 Kamele, und zwar:
5 8tück MraLbat,
ö
10
5
10
5
25
30
35
40
Hekk,
Rub'anj
Greda*j
Futtar^ alte Kamele,
yoff und Zor, beliebige^ minderwertige Kamele,
Bei den Isderat und ?uU4m: 40 erwachsene Kamele und ein edles
Mädchen, arba'in ba*tr rub^dn w bint rurra.
IJewat: 40 Kamele, 1 Delül Reitkamel, und eine purra.
Wenn der Schuldige und seine Sippe nicht imstande sind, den
Blutpreis zu erlegen, so verkauft er sich, haäse, mit seinen Kindern
dem Bluträcher. Dies geschieht vor der Versammlung des Stammes,
und der Blutrilcher spricht;
„Ich habe dich Tollgültig gekauft;
deine Tochter tritt an die Stelle meiner Tochter,
und dein Sohn tritt an die Stelle meines Sohnes,
und du trittst an meine Stelle,
und deine Frau tritt an die Stelle meiner Frau.
Sarajtak äarwa;
bintak tasidd 'an binti
w waladak jasidd *an waladi
w ente taaidd *anni
IV maratak tasidd 'an marati."
Der Schuldige erklärt: y,Ich habe dies angenommen und dir mich
selbst geschenkt, k^ibilt w ana wahabtak nalsi."
i
368
Nun ruft der Rächer;
„Bezeuget dies o N. und N. und N.:
Am Tage^ daß du verdrehen möchtest diese Bediugangen,
werde ich dich verstoßen und töten anstatt meines Verwandten.
EShadu ja flau wa ja flau wa ja flän^
jom tiljtelef *an hotlal a5-ärü{
w atrudak w adliahak ti zahuatja."
Wenn eine weibliche Person jemand tötet^ so verfallt ihre Familie
der Blutrache; ihrem Manne und seiner Familie geschieht nichts, denn
„das Gute einer Frau gehört ihrem Manne, ihr Böses jedoch ilirer
Familie, b^jr al-mara lirgolha wa Sarrha lahliha.^ Ihre Familie kann
erklären, daß sie die Frau dem Rächer übergebe, worauf dieser sie
sogleich töten kann. Ist sie schwanger^ njikle, so muß er die Nieder-
kunft abwarten, und erst dann darf er sie töten oder als Sklavin
verkaufen. Ihr Mann muß aber von ihrer Familie schadlos gehalten
werden.
Wenn ein I^Iann seine Frau aus wichtigen, als gültig anerkannten
Gründen tötet, geschieht ihm nichts, jarüb bafwan iiaii, sonst aber
zahlt er den vierfachen Preis, Wenn jemand aus Versehen eine schwan-
gere Frau stößt, so daß diese vorzeitig gebiert und das Kind stirbt,
muß er iUr dasselbe den vollen Blutpreis eines Mannes zahlen. Tut ea
der eigene Mann, so zahlt er nichts*
Fällt jemand in eine fremd© Zisterne oder einen Brunnen und
ertrinkt oder erschlägt sich dabei, so ist dafür niemand verantwortlich.
Für eine blutende Wunde zahlt man hei den Tijaha (Barara)
2—30 Kamele,
Wenn ein Tier einen Menschen tötet, muß es sein Eigen tlimer
sofort fortjagen und ihm nachrufen: „KriUzig, krätzig, gerban, gerbän!''
Kie darf er es wieder in Besitz nehmen^ lä jaknäh, sonst müßte er den
Blntpreis zahlen.
Bei den Hanägre ruft der Besitzer eines solchen Tieres:
„(Gott) bewahre mich vor dem (Tiere), das eueren Menschen ge-
tötet hat; nehmet es! Bezeuget es, o Leute, al-*awerla minha, dün-
ku illi tatalat zalamatku iähadi\ ji\ nas."
Wenn ein Schaf oder eine Ziege den Tod eines Menschen herbei-
gefuhrt hat, z. B. durch den Sturz eines Steines, und man nicht weiß,
welches Tier es war, so werden alle, die beisammen waren, fortgejagt
mit den Worten: „Weg von uns, o Krätzige^ ejjrogi *anna ja gerba'!*^
369
Tötet ein Tier das andere^ so nimmt es der Eigentümer des toten
als Ersatz.
Wenn in einem Stamme einer dem anderen ein Pferd oder ein Kamel
abaichtlicli tOtet, so soll er es vierfach ersetzen^ jaliottom emrabba'fit.
Ist es durcli Zufall geschehen, so bekommt der Beschädigte ein gleieli-
wertiges Tier daiiir. Für das Pferd eines Fremden zahlt man fünf Kamele.
Kriegführung-
Uer Fellah und der Araber fassen das Leben ganz verschieden
auf; der erstcre liebt den Frieden^ weil er nur im Frieden seine Exi-
stenzbedingimgen findet^ der letztere dagegen liebt den Krieg und seine
liebste BeschUftignng ist das Waffenhandwerk. Jedoch fällt es sehr
schwer, den Hang zum Kriege aus dem Charakter des Arabers zu
erklären. Dem Araber liegt nichts so fern wie körperliche Arbeit^ und
doch ist jeder Kriegszug mit großen Strapazen verbunden. Er fürchtet
sich vor nichts so sehr, als vor dem Tode und physischem Schmerze,
und doch weiß er, daß er im Kriege sehr leicht verwundet werden oder
den Tod tinden kann. Der Krieg bietet ihm Gelegenheit, große Beute
zu machen, der Reichtum hat aber für ihn keinen großen Wert Und
dennoch benützt er jede Gelegenheit, um im Großen oder Kleinen Krieg
führen zu können. Darum lebt er nie mit allen seinen Nachbarn im
vollen Frieden, und wenn dieser Fall auch einmal eintreten sollte, so
kennt er G — 8 Tagreisen weit wohnende Stämme, die das Ziel seiner
Angriffe sein müssen, oder aber er findet in seiner Nähe zahlreiche,
unter türkischer Regierung stehende Dorfer und Ortschaften, die, wenn
sie sich seinen Schutz nicht erkaufen, das Objekt seiner kleinen Streif-
züge bilden. Hier und da trifft er auch in seinem Gebiete Fremde*
Sofort bedeckt er sein Gesicht mit den Zipfeln seines Kopftuches, so daß
nur die Augen freibleiben, und sclireit, indem er seine Waffen bereithält :
„steigt abj hawwelü", oder: „Bleibet stehen, wakkcfiY"
dann fragt er sie, wer sie sind, unter wessen Schutz sie reiten, ob isie mit
Wissen und EinwiUigung des Häuptlinge das betreffende Gebiet betreten
haben, Befi'icdigcn ihn ihre Antworten nicht, so jagt er schleunigst
davon, stößt das Kriegsgeschrei aus und der casus belli ist da.
Zwischen den Nachbarstämmen geben die Weide* und Tränkplätzc
die häufigste Veranlassung zum Streite. Im Gebiete des einen Stammes
war ein ungenügender Trajja- Hegen gefallen, infolgedessen ist der Rabl*
nur sehr mangelhaft. Somit müssen die Herden andercj diesmal glüek-
MiitiL AmbiftPetracft. m. *2i
370
liebere Gebiete beziehen, uod mtm tiit das auch regelniUßig mit Ein-
willigung des dortigen Hätiptlings, Der Weg fuhrt aber über fremde
Gebiete^ die sie durchqueren uud deren Wcisserplätze sie benutzen
müssen* Dazu brauchen sie die Erlaubnis der dortigen Einwohner, und
wird ihnen dieselbe auch Dicht verweigert, so halten sie sich auf der
oder jener Weide oder bei dem oder jenem Tränkplatze länger auf, als
es den Einheimischen lieb ist, oder weichen von der vereinbarten
Kichtung abj und daraus ergibt sich dann die Veranlassung zu Feind-
seligkeiten von selbst.
Oft beanspruchen zwei Stämme denselben Weideplatz, oder aber
sie haben denselben geteilt. Man hat ausgemach t, bis wohin die Kamele
des einen Stammes weiden und aus welchen Tümpeln, r«dran^ sie
trinken dürfen. Nun erscheinen die einen früher ^ überschreiten die
Grenze, weiden den anderen ihre Pliltzc ab oder trinken ihr Wasser
aus. Infolgedessen ist dieser Weideplatz für dieses Jalir wertlos, es
entsteht Futtemot, und der casus belli ist da.
Oft kehrt ein Kazw-Trupp von einem unglücklichen Zuge zurück;
kommt er ohne Heute heim, so wird er ausgelacht. Durch Zufall stoßen
sie auf eine kleine Karawane oder eine wenig bewachte Herde. Die
Begleiter der Karawane oder die Hirten sind dem Wasm nach ihre
Sa heb, Männer, mit denen sie keinen Krieg führen, sie brauchen aber
Beute, und hier ist sie leicht zu machen — sie fragen nicht nach Recht
oder Unrecht, sondern rauben, was sie rauben können, töten oder ver-
wunden %Helleicht jemand, und der Krieg ist da. Und solcher Anlässe
gibt es gar viele.
Der Krieg dauert oft mehrere Jahre und besteht aus mehreren
größeren und kleineren Uazw-Zügen, von denen jährlich drei oder vier
unternommen werden. Wenn Araber mit Arabern kämpfen^ so unter-
nehmen sie ilire Züge am liebsten in der zweiten Hiilfte des Eabi* und
ersten des Kez, gegen die Fcllahin zielien sie jedoch in der zweiten
Hälfte des lye^, weil um diese Zeit auf den Tennen und in den Gürten
recht viel zu rauben ist.
Persönlichen Mut darf man den Einwohnern von Arabia Petra ea
nicht absprechen j und zwar Aveder den Arabern noch den Felläbiu* Die
Existenz selbst der allerdings wenigen Dörfer und Städte in jenen Ge-
bieten liefert den Beweis von der Tapferkeit ihrer Bewohner, Nie waren
sie imstande, sich den Schutz aller Staiiime zu verschaffen und mußten
oft monatc-y ja jahrelang alle ilire Feldarbeiten mit den Waft^eu in der
Hand verrichten, und doch haben sie sich gehalten und nur dort, 'Wo
371
die Nümatlen zu stark waren oder wo die Ortschaften siL^h minder
günstig verteidigen ließen, mußten die Fellalun fliehen, um dem Hunger-
tode zu entgelten. Freilich findet man unter den Fell Ali in viel häufiger
Feiglinge als unter den Arabern und insbesondere unter den Kamel-
zliehtern. Allein mein Begleiter 'Abdallah aI-*Äkasi^ obwohl nur FelhUi
und Hacjari, zeigte in vielen Füllen so hohen persOnliehen Mut und eine
Sülclie Kaltblütigkeit, wie ieh sie bei keinem meiner europäischen Be*
gleiter gefunden habe. Der Araber ist immer äußerst vorsichtig, nie
macht er einen Sprung, wo ein bedachter Schritt genügt, und nie er*
zwingt er mit der Waffe etwas, wenn er weiß, daß es ihm später von
selbst anheimfallen werde. Kann er einer fjefahr ausweichen, so tut er
es gerne, befindet er sieh aber in einer Gefahr oder, wie er sich aus-
drückt, „in der Furcht, liof", dann weicht er keine Haaresbreite von
der Stelle.
Längst wären '£, B. die S^ür in den y, unzählbaren** ^Aneze auf-
gegangen, wenn nicht jeder ^aljari wie von Felsen wäre, längst hätten
die Ij^derat ihre schöne Oase \ijn el-tj^denit an die Tijalia verloren,
wenn sie diese nicht mit ihrem Leben verteidigt hätten.
An meinen Begleitern hatte ich oft Gelegenheit, persönlichen Mut
nicht bloß beobachten zu können, sondern sogar zu bewundern. An
Hajels Körper zählte icb 1900 nicht weniger als 29 Narben, die von
Kugeln, Lanzen, Säbeln und Pferdehufen herrührten, und er war da-
mals etwa 32 Jahre alt. Drei von seinen Brüdern sind im Kampfe ge-
fallen und einer ist an einer Wunde gestorben.
Der jiersönliehe Mut wird überall anerkannt und hochgeachtet,
darum wird der Mutigste und Besonnenste zum Anfiihrer erwählt, mag
er sonst auch nur ein ai'mer Bdüi sein. Nur wenn der Häuptling zu-
gleich der mutigste Krieger ist, hat er auch das Kommando. Sonst
kann er nur den Krieg erklären und den Frieden schließen; während
des Krieges ist er wie jeder andere dem Anfiihrer, 'akid, untergeben.
Die *Al>id -Würde ist nicht erblich, sondern sie wird dem Fähigsten
übertragen.
Der *Akid kündigt den Kriegszng an, bestimmt die Lagerplätze,
gibt das Zeichen zum Aufbruch wie zur Bast; — wenn er von seinem
Tiere steigt, steigen alle ab, wenn er sich in den Sattel schwingt, so
tun es alle — er leitet den AngriflF, der gewöhnlich in der Morgen-
dämmerung, al-fagr, unternommen wird, denn nachts greift nur der
gemeine Räuber an. Nähere Details der arabischen Kriegführung er-
geben sich aus Nachfolgendem,
24»
372
Von Witffen, silah, kennt man folgende:
Gewehr, barude, und zwar entweder die langgezogene Flinte mit
Steiusctloßj oder das türkische MilitUrgewelir, e8-8uItÄn\jje, oder das
Martini-Gewehr,
Revolver^ riJnijje, Pistole^ ad-dabra, und zwar entweder doppel-
länfigj mnzannade marraten, oder einläufig, fard.
Lanze, ruml.i, el-*iid oder 'iid el-keDij mit 3 — 5 m langem Rohr-
sehaft. Die Lanzenspitze iat entweder lang und breit, ^alfa, oder schmal
und kurz, harba.
Krummer Dolch, aÄ-ÄihrijjCy Ijasa l^I.lg,)'
An guten Gewehren dliri'teu die Shiiv etwa 250 — 300 Stück be-
sitzen. Oute Scliülzen sind «ie nielit, weil ihnen die Patronen zum
Üben fehlen. Selten sieht man, daß sie sicli üben, denn die Patronen
sind selir teuer und werden nur fVir den Krieg oder Überfall aufbewahrt.
Die Steinschloßflinten tragen nicht weit, und wenn der Mann sich auch
auf diese einübt, so kennt er ein anderes Gewehr doch nicht In die
Schlacht, auf den Raubzug werden fast alle Gewehre mitgenommen, die
der Stamm besitzt, und unter die Teilnehmer verteilt. Gewehre kaufen
sie von verschiedenen Zwischenhändlern in Damaskus, ^azze (Gaza),
Ma an und auch von türkischen Soldaten und Gendarmen, insbesondere
von dencUj welche die Pilgerkarawane begleiten.
Auch Panzer findet man noch bei den S|iür und Sa lau als Über-
bleibsel aus alten Zeiten. Sie wurden meistens aus Ägypten bezogen.
Die Panzerhemden bestanden aus feinen IJota-Ringen, reichten bis zur
Hüfte und hießen Sedri^jje, oder bis an die Knie, Der . Auf dem Kopfe
trug man eine eiserne oder kujiferne kesselfürmige Sturmhaube, t^lse;
war sie mit Wangenplatten versehen, so hieß sie Safihe.
Säbel findet man immer noch, manchmal auch uralte aus den
Kreuzzügen. Man kennt Ilorazani und (iohari, deren Stahl Muljaffar
ist und aus Damaskus stammt. Auch Kriegsbeile, naggak, bekommt
man zu sehen.
In el-Kerak ziehen die Häuptlinge in Ki'iegszeiten den roten tür-
kischen Überrock, beni.^, an und putzen auch ihre Stute heraus, wie
es der Vers sagt:
„Die Fuchsstute eilt mit schönem Sattelzeug, und von weitem iat sichtbar
die rotgeatickte Stoffdeeke am Tage des Zusammenti^effens.
Ilarara' tafrdj bzen 'cd de wa jabüh
malbüs gol^ cmäahren jöm el-eöwan."
373
Der Krieg wirJ durch einen Boten, raddad Deka' (^Am.: msäjel)
erklärt, den der Häuptling seinem Feinde schickt. Der Bote ist un-
verletzbar^ und es ist unerhOrt, wa ma insama^ daß ihm je etwas ge-
schehen wäre» Wenn er zum feindlichen Häuptlinge kommt, sagt er:
jjDie eine Ehre ist weißer als die andere. N, erklärt euch den
Krieg, al 'an) min al anji abjadj flan radd an-nelj:a' 'alejku."
Man antwortet ihm: „Uns der Erde Griin^ ihm ihr Staub^ l^a^Jralia
lena w jabra'ha lu!"
Bei den SarärAt sagt der Fürst vor dem Kriege zu einem Boten,
nag-gäb:
„Ziehe zum N., dem Großen der ^Araber N., und sage zu ihm: ^es
gibt zwischen uns und euch keine Freundschaft^ sondern Töten der
Männer und Rauben des Besitzes- und erkläre ihm den Krieg, kawfer
ala flau kebir el-*arab el fljinijje w Ijiul lu, ,mA Ijenna sahb illa «bibh
ar-rgäl w äall al-halaP w rudd an-naka* 'alej."
In el-Kerak: „Den Krieg über dich, 'alajk enneka*!^
«Über dich den bittersten! *Alejk amarr minna
Deine Herden sind meine Herden halälak balali
und meine Herden sind deine Herden. w halali Ijalalak.»
Von der Teilnahme an einem Kriegszuge entschuldigt den Araber
nur die Krankheit* Wollte sich ein gesunder, rüstiger Mann dem Kriege
entziehen, so würde er seine Ehre verlieren. Dafür kann er auch des
Stammes auf so lange verwiesen werden, bis er Zeugen stellt, daß er
sich in der Hinsicht gebessert hat. Wenn er nicht ausgewiesen wird^
pflanzen die Frauen auf sein Zelt eine schwarze Fahne aiii] wodurch
er als Elirloser gekennzeichnet ist,
In el-Kerak wird von einem Kriegszuge der junge Gatte befreit,
der noch nicht sieben Tage mit seiner Frau war. Derjenige^ der mit
der ersten Frau keine Söhne hatte und eine zweite heiratet, darf, wenn
seine nächsten Verwandten ins Feld ziehen, ein ganzes Jahr seine Frau
nicht verlassen. Er heißt el-MuV*^ren und man sagt: ^el-Mu^aren darf
mit uns nicht gehen."
An kleineren l,lazw-Ziigen gegen feindliehe Stimme sollen sich
hauptsächlich Jünglinge, die noch keinen Bart haben, beteiligen. Falls
sie 68 nicht täten, würden die Weiber sie schwarz bemalen und eine
schwarze Fahne auf ihr Zelt stecken. Vor einem Uazw sagt der An-
führer zu seinen Genossen:
„Ein ßazw-Zug, o Reitervolk, al-razwa jä-hlad-b^jh^ Diese fragen:
374
„Welche VoiTätc, \v su z-zahiib?" Er antwortet:
^Vorräte, die kein Feuer brauehen, az-zad ilH ma jinwaked lu när.^
Sie melden es weiter und geben zugleich den Tag und die Stunde
der Zusammenkunft an. Alle Teilnehmer müssen sich rasieren^ reinigen
und das Hemd waschen. In der Nacht vor dem Aufbruche darf niemand
seinem Weibe beiwohnen, denn keiner, der uureiuy mangus, ist, darf
an dem Zuge teilnehmen. In der Frühe kämmen und salben sie ihr
Haar mit Olivenöl oder Kameltalg, sanam el-g:emÄL
Der beste Tag zu einem pazw ist der Donnerstag, Ist er zugleich
ancli der fiiuftc Tag im llonat, so gilt es als besonders gUnstiges Omen.
Wenn die Reiter in den Krieg ziehen und au Zelten oder Häusern
vorbeireiten, so singen sie in el-Kerak die Ehda-Lieder:
Dein Mann, o du Schwarzäugige, llaülki ja umm *ujüne.n sud
siehe, er sitzt hinter dem Rathause. er*i wara el-megles t^a'ad,
O Mädchen nimm Abschied vom Jünglinge,
die Kugel stieg bereits hinter das Pulver (er hat geladen).
Ja bint halli bel-walad
bizre wara-l-wazne darag*
Pulver aus der Bwecja' (weiße Felsen hinter der
Festung von el-Kerak) haben wir
und Bleikugeln bringen wir aus llazze (Gaza),
Meli; el-bwe(ja* 'endana
w ar-ra^äs min razze negib.
O du mit Wangen wie Papierblätter,
tätowiert durch Stiche der Nadel,
dein Liebling erbeutete gar nichts —
was wird geschehen, wenn du davon ert^ihrst?
Ja-bu lided ka(ia-l-^:urtas
em'arwagi bidakk el-abar
halilak ma kaseb nümili?
weÄ *ad lan giik el-^abar.
Tijaha:
Steigen wir in den Sattel der Stuten, Nerkab 'ala serg' al-emhar
daß die Tnchmäntel von oben flattern. w al-göb min harde refel
O Träger der langen Lanze, ji\ niikel ar-rnmh at-taw^l
mein Speichel fließe auf deinen Speichel. reki 'ala rekak jesel.
375
0 MäVlchcn, die du im Zeltlager wohnatj
nimm dir keinen feigen Jüngling,
Hondern nimm den BeBitzer einer Lanzenstange,
der sich auf den Reiterti'upp stürzt.
Ja bint ja nazzala't-tanif
la taljdi-1-walad ad-delil
wa-^di aha rumsen t^twil
ilH *ala surba jemÜ.
Löse deine Schläfenlocken^ löse sie^
entblöße deine Brüste ganz*
IJelli- d-d w iij eb \\ all.ielh enn
w abdi nhäjedki knilehenn*
Am Tage der Zusammenkunft, jom el-gerda, singen die Krieger
von el-Kerak die Ranawa-Lieder:
Ja sejtiemi ginak a*ta§
bil-t^? Iiadina ez-zema*.
Ja misleU ja kann el-e j/d
tara- 1- t^rih wd;V* tiik .
3h öejiiena ja-bu-rubbab
O unser »^ejbj durstig kommen wir zu dir,
im Sommer eilen wir vor Durst lecbzend.
O Mifjleb, Gebieter deines Gescldechtes,
sieh, wer fillit, dir ist er anvertraut.
O unser Sejb (Mislel.»), Vater des Rubbab,
tritt dem Angrifie entgegen und sohwiiehe ihn ab! kasid-elrad wa kyeno.
Beim Anführer (Fig. til) besprechen die Häuittlinge den yazw-Zug.
Bei den S[iür wird er auf dreifache Ai't unternommen:
Er heißt ^azw liiSer, wenn alle Teilnehmer einen gemeinsamen
Anführer, al-'azid, anerkennen und gemeinsam dus Lager oder die Herden
des Feindes überfallen. In dem Falle wird alle Beute, al-kiseb, dem
Anführer übergeben^ der sie dann unter die einzelnen Teilnehmer, al-
vazzäjln, nach seinem Gutdünken^ bikajfih, verteilt*
ßazw xejv IdSer heißt der Raubzug, wenn jeder einzeln vorgehen
kann, und der Feind nicht gemeinsam überfallen wird. Der Anführer
bestimmt nur die Zeit des Überfalles und der nachherigen Zusammen-
kunft. Er bekommt von der gesamten Beute ein Drittel.
|tazw i'ejr biäer wird aber auch der Kriegszug genannt, wenn
mehrere Anführer, *uVda', da sind, indem sich niimlich mehrere Ge-
schlechter von verschiedenen Stämraeu miteinander verbinden. In
dem Falle erwUhlen die einzelnen Anführer einen Oberanführer, dem
sie dann jeder ein Kamel geben. Bei den ywetat und Salajja heißt
der erste AnftUarer Munib mutir; er bekommt ein Kamel, welches einen
grauen Rücken, aähab ^ahr, hat; dies heißt Sarha.
37G
Ijtazw tibe nennen die »SnlAjta den Kriegszug, wenn alle Beute gemein-
acliaftlich iät; deshalb muß der Miinih iimtir vor dem Kazw-Zuge erklären:
„Nach der Art der Ka'abne,
nnd jedes Haar zwischen uns auf gleiche Teile.
'Hbe Kaabniye
wa-ö-Sa'ara b^nna bis-sawijje".
Vor jedem Kriegsznge gelobt man etwas Gott, und zwar je nach
der Wicbtigkcit und GefiUirlicbkeit des Kazw entweder ein Kamel oder
ein Sehaf oder eine Ziege, welche dann der Munib mutir opfert.
lF
Frg. Öl. Vor dem Zelte des Änfttbrera.
Zu einem Razw-Zuge verwendet man Pferde^ ]}ej\j und Kamele,
rakab. Die Kamele werden mit dem nötigen Proviante beladen nnd
heißen Sa bar, Subnr oder ZcmamiL Die Pferde laufen hinter den
Kamelen j an diese angebunden, und die Keiter sitzen auf dem Kamele,
welches gewOlmlicb zwei Männer trägt» Einige Reiter werden voraus-
gesehickt, um die Wege, die Wasser- nnd Lagerplätze, welche der
IJazw-Zug berühren will, ausznkundschiiften oder nach den Herden des
Feindes Umschau zu halten. Diese Aufklärer und Qaartiermacber heißen
'Ujyn el-razw.
Keiner unserer Stämme führt eine Fahne im Kriege. Die Sa^idi^jin
erzählen, daß Ibn Kwc<|i eine Fahne fülii*te, aber sie vor vielen
Jahren verlor.
377
Die *%nr verloren ihre Falme, el-bera|jy ia einer ungllicklicheu
Schlacht gegen Ihn Sa'lao, Sic wurde von der *Atfa* getragen. 'AtiV
heißt eine erwachsene Jungfrau^ die in ihrem besten Sclmiiicke auf
einem guten Keitkamelc sitzt, die Fahne schwingt nnd ihr Tier durcli
Worte und Schläge in die Mitte des Feindes treibt. Sie wird von den
auserlesensten Männern ihres Stammes umgeben» die sie verteidigen
mtissen; denn wenn sie gefangen genommen wird, ist der Krieg verloren,
und der Stamm darf keine 'Atfa' und keine Fahne mehr mitnelimen.
Auf dem Kriegszuge pflegte die Kerakiye iramer ein Wis^sender
zu begleiten. Er mußte über alle Vorzeichen (Omina) wachen und die
intausta unschädlich machen. Vor der Scliiachfc wie in Jeder wichtigeren
Angelegenheit wurde er um Rat gefragt» Oft machte er den Anfülirer
auf den günstigen Augenblick zum Angriffe aufmerksam. So kam
*Alejjan abu Ijnem vor der Seidacht am Zobar zu Muhammad eb
Megalje und sagte ihm:
„0 Muhammad^ euer Wind hebt sich über euch,
ja Mul.iammad hawakn tar 'alejku!*'
Dieser begriff, was es bedeuten sollte, überfiel den Feind und be-
siegte ihn. Der Slldwestwind sehlug nämlich nm» es kam ein starker
Ostwind, der den von Osten anstiirnicndeu Kcrakijje sehr zu Nutzen
kam^ da er den aufgewirbelten Staub den Üebaliyc in die Augen trieb.
Auch in den Kriegen mit den l.laniajde begleitete der Wissende die
KerakijjC; und ihm hat man den Sieg von KLaddfime zu verdanken.
Oft zeichnete er mit seinem Stabe Linien, welche der Feind nicht
überschreiten durfte.
Die einzelnen Geschlechter reiten gewöhnlich miteinander und
singen die Sobdä-Lieder. Der eine stimmt, ji&obeä, einen Vers an und
die übrigen wiederholen ihn.
EI-Kerak:
O Adler — 0 du mit grauem Kopfe,
du dessen Vorfahren Christen waren,
wenn du dicli nährst mit i^Ienschentieischy
morgen vormittag zögere nicht.
Pferde warfen sich auf. Pferde,
aber unsere Pferde sind heute abwesend,
es blieben zu Hause nur die Furchtsamen
die Haare der Furchtsamen sind weiß gew^orden
Ja nisr jd §ajeb er-rAs
illi gdudak nasara
en käu täkel lahm en-ufis
rada-<J-daha lä twana.
378
Egwad «alat Via gwäd
wa g^wadna al-jöm rabat
ma zall vejv el meg;ahil
rüs el-megahil ääbat.
Unser Freund wird ziehen mit uns
und, sollte er nicht ziehen, so ziehen wir wider ihn,
unser Feind zieht sich vor uns zurück so unwillig,
wie sich zurückzieht von der Tränke der Durstende.
Sadil^ina jegrod maVna
w en ma g;arad negrod Vlej
haribina jinzäh Vnna
zih e?-?awami 'an äirabo.
Die Fuchsstute macht Lärm mit ihren Glöcklein (am Halse),
und ihre Satteldecke ist von Kamelhaar,
ihr Reiter MisleV schneidet die Köpfe ab,
als ob er der Zenäti ^alifa wäre.
IJamra* tetarljLa* bil-eg:rasi
wa g;elälha min l^atife
bajjälha misleh jilvta' er-ras
kanno-z-zenäti bal^^.
Öararat:
O Herr, wir verlangen von dir eine rechte Leitung
und Schutz und gute Nachricht;
meine Genossen jagen den Feind —
und werden sie (die Keitkamelinnen) zur Umkehr zwingen
erst bis sie (die Feinde) erschlagen sind.
Ja rabbi notlobak-al-heda
w as-sitr w al-*elem al-melili.
rab*i mu^idin al-'eda
w juhrefühenn 'a-t-tarih.
Die Teräbin singen auf dem Kriegszuge die Boäan-Lieder:
Ich werde besteigen nur ein wertvolles (Kamel),
von 2000 oder 3000 (Piastern),
aus Furcht vor dem Trupp, der umherschweift
zum Frieden oder zum Betrug.
379
Ma barkal» illa-l-mutamman
belfoD w illa taläte
min Ijuf gam'en talamlam
'a BiiUi willa l^abiite.
Staub ohne Wind
aufgewirbelt auf dem Platze des Wüteos,
die Streitrosse sind wie Krokodile,
wer fiillt — den fressen sie auf
*Ag:g:an balä rih
suk al-ra<Jab näsijatu
al-ho«on zaj at-temäsih
Willi jatib innkilatti.
Wenn ich schlafen will, kann ich nicht einschlafen,
und wenn ich herumreite, wird meine Stute barfüßig,
ich habe einen Freund in der Nahe der feindlichen Truppe,
was soll ich tun, o mein Ersehnter?
Ida nimt mä ^iini nowm
w ida dirt baQet gwädi
ilej sahiban fi he^a kowni
kif el-'amel ja muradi.
Ein anderer antwortet (§a|je*):
Ich werde meinen Freund nicht verlassen,
solange die Einsicht in meinem Kopfe nicht aufliört;
ich werde mit meinem Säbel schlagen und ihn (den Feind)
angreifen,
bis die Rettung du ist.
Ana j<ahbi ma uhaüib
ma zäl kiü bii'äsi
aijreb bisSü wa u*addih
lima jisii' lialasi.
O Jüngling, der du die Lanze schwingst,
du bist ganz allein, hast keinen Qeßihrten,
das Leben hat einen festgesetzten Tag,
versetze dem Scbicksale einen Fußtritt und
stürze vorwärts 1
W^alad ja nal^el el-*üd
wabdak w la lak rasm*ek
el-'omr leh jom maljdüd
dns al-manäja w *Hrek.
Eine alte Frau härmt sich um ihren 8ohu
nnd spricht: mein Sohn, mein Alles!
Eine alte Frau hat ein Augcnbhek um alles gebracht —
es kehrte der Sattel leer zurück.
380
*Ai^iiz tm'aljbi waladha
wa tl^ul waladi Ualali
'a^ilz Iah ia^^al el-wakt
rawwab es-ser^ liäli.
Die ägyptische Regierung entsandte eiast ein starkes Heer, um
die Beduioeo zu bezwingen. Ein Häujjtling wurde gefangen genommen
und der Kommandant versprach ihm die Freiheit, wenn er die ägyp-
tische Regieroug anerkenne. Da sagte der Häuptling;
Ftirwahr, sie sind gekommen wie eine einstürzende Mauer
und der Uewelirdonoer gesellte sich zu ihnen,
ich werde mich stürzen auf zweitausend und mehr —
aueli wenn deine Stute unter ihnen wäre,
Lagan kama-^sur maksftr
w at-t^hh 'al^ed ma henn
arkoij 'alalfea w ksür
law kan mohrak ma henn.
'Azazme:
O mein Liebling^ reichliche Nafal-Weide^
wie sehne icli mich nach ihr.
Ja ^wcjhihi fejde nafal
w ana rivvadiha.
O du Besitzerin des papierweißen Kinnchens,
Üttowiert durch Nadelstiche,
dein Liebling gehört zu den Windschnellen^
es möge, o Mädchen, die Kunde davon zu dir gelangen,
Ja-bu hnejk lown el-kurt4s
rau'arwage bida^t el-abar
ja ^awkak min habbin er-rih
j^ binet w in gaki-l4iabar.
Uelke für Frejge, o Jüngling,
melke für sie und melke viel,
die Zilhne der Frejge, o Jüngling,
ihre Zähne sind ja Reis in Milch.
Eine leidet Schmerzen beim Lager,
leidet Schmerzen und wir sind die Arznei,
Ehieb la frejge ja wdad
ehieb laha w zid el-halib,
ja snün fi'ejge ja walad
ja snüniha ruzz bil-halib.
Wa^a'aniten ganb ebfarit
waga'aniten w ahna dawa.
^^^^^^^ H
Ich verpfände meine Lanze und Stute
liahant mmhi w al-faras ^H
und die Seele^ sie ist nicht teuer;
w ar-rüh ma hi ralije ^H
die Schmerzleidende beim Lager
waga'aniten ganb el-farik ^^M
ist vom hohen Wut^ha wie die Palme.
w at'tül äamali el-*alije. ^H
Pewät:
H
Nicht durch die Höte der
Tarbuäe ^M
und nicht durch das Trinken des Kaffees, ^|
sondern durcli Stoße mit den
Lanzen, ^H
bei denen der Arzt sich keinen Rat mehr weiß. ^^ä
Ma hi bihnmr at-t^rabt.s ^|
w lÄ biSurb al-kahawi
■
illa bi<}arb al-mahabiä
■
jihtar fiha-1-medawi.
■
Beim Tränken der Tiere werden andere yedäwi-Lieder gesungen ^|
als zur Friedenszeit.
■
S[nir:
H
Gruß und Heil den Keitkamclenj
Marhaban bay arradab ^H
die oft zur Beute eilen.
nal^kälaten li z-zahab. ^H
0 die Reitkamelej sie verlieren sich^
Ar-redajeb ja jwa ^H
wie das geschöpfte Wasser in dem Schöpf-
lown Vah^fen bid-dek. ^^M
sacke.
H
Das Geschick soll euch, o Pazw, Glück —
Falukom ja i^zw tih ^|
Das Geschick soll euch eine zahlreiche
falukom t^rSan mutlb ^H
Kamelherde hescheren,
^1
die kein entfernter Schreier hütet,
ma lu ^ajjahan murib ^H
außer einem Reiter, der (sie) im Stiche hißt.
rejra |jayälen muslb ^H
Das Geschick soll euch nur Reis und Milch
fViIukom ruzz wa halib, ^^M
(illldchen mit milchweißen, reisgroßen
^M
Zähnen) gewiihren!
H
'Azäzme:
H
0 Weh dem, den wir überfallen werden,
Ja wil min hellna 'alej ^H
die Slutter des Eingeborenen wird über ihn
umm el-wahid tibki ^alej. ^H
weinen !
H
0 weh» wer in Abgründen lagert,
Jä wil nazzal el-wa'ar, ^H
^_ wir werden ihn überfallen.
chna ttiaddarna alej. ^H
382
O sei gegrnßt und erweitoro rlicli"
o Platz mit den Reitkamelen.
Jamarl.mba w-erliM»i
as-söV fih arkabi.
O tliö ihr (von der Trilnke) anf die Hochebene steiget,
ich habe mit euch mein Filllen totgeritten»
indes die Brünstigen stets vom Wege abweichen.
Ja swednit el-'eiwi
ta??ejt ma'ken felwi
w ilhi i'laman jahvi.
O Mädchen, die du das Zelt errichtest,
versieh mich mit Proviant; denn ich verschmachte.
Ja bint banijet el-bejt
'ajjefini kanni zallejt.
Am letzten Abend vor dem vermutlichen Zusammentreffen mit
dem Feinde opfert der 'Afeid ein Tier und sagt:
„Dies ist dein Abendmahl, o unser Ahnhen*, hilf uns am heutigen
Tage, hada *a§iik jA giddina tufze' lana-1'jowm."
Beim Abendessen ladet man sich gegenseitig ein mit den Worten:
„Hunger, o unsere Ausgehungerten, al-]iwa ja Ijwejana",
worauf man antwortet: «Hunger und Beute und Heil, abhwa w al-
fowd w as-salame>, oder:
«Hunger nach Beute und Glück, aMjwa min ^asab w nasab,>
Mit den Worten: ^Greif zu, wer kommt, und irre sich uicht, wer
sitzt, efleh min ga w orsod min ka*ad", wird der neu Angekommene
empfangen.
In der Nähe des Feindes besteigen die Reiter die Pferde* Ein
Trupj) reitet auf den nUchsten höchsten Punkt und hält dort an, um die
Bewegungen des Feindes zu überwachen. Dieser Trupp lieißt at-Ts]aje\
Die Kamelreiter begeben sich mit ihren Tieren in eiliger Flucht auf
einen bestimmten Platz und werden von einer Abteilung der liciter zu
Pferd bewacht. Diese Reiter heißen Kemin. Die andere AbteÜung
der Reiter wirft sich auf den Feind und sucht sich seiner Kamele zu
bcmltchtigeu, diese nennt man Emrü\
Jedes Zeltlager und jede Kamelherde wird scharf bewacht, Auf
den liuchsten Gipfeln der Umgebung liegt ein Schreier, säjel, sayAliy
^ajeh, mHnjjeh, versteckt und signahsiert den Feind durch Schwingen
seines Kopftuches auf einer Lanze (wie eine Fahne) und durch schrille
Schreie :
^i=E
hin* n - HO - gad a^ * her - he
„Sieh' den Sclireieüclen auf der Kuppe!
0 Besitzer der Eeittiere, sattelt sie!
Er^ al-msayeh bin neba*!
jA Wa* n-ne^ad a/lierlienii!*^
In el-Kerak wird das Erscheinen des Feindes angezeigt mit den
Worten :
„Reiter, Reiter, o Stamm gen osseHj hala'-l-ljejl, hala'-l-iiejt, ja liala
•■•■ji!"
Wer dies im La^rer vernimmt, schreit:
«Wo sind denn die Tapferen, wen rahü en-nisäma?»
Gerüstet jagen sie auf ihren Pferden dem Feinde entgegen mit
dem Geschrei:
,Die Nachkommen des Gerda' (kommen euch zu Hilfe), o Stamm-
genossen, hala'-l-gerda*j ja hala-ji!*^
Die yarariit schreien: „O RaAed, ja rä^cd!"
Die Beni 'A^i^ye: „O Ghlckhcher, wo sind sie denn, ja mas'iid,
wen riihu?" und gerüstet wühlen sie den Staub auf, ju'affenl bitturabj
und schreien:
„Wehe für uns f o LtUltchen), wehe für uns, hahhi lana^ hahln hma!"
Ist der Feind zu stark, so wendet mau sieh auch an den Nacldjar-
stamm um Flilfe. Ein Reiter eilt dorthin; wenn er in die N?ihe kommt,
springt er ab und laßt den Sattel auf die eine Seite des Tieres herab-
gleiten und führt sein Tier. In der klaren Luft sehen ihn die Araber schon
von weitem und bemerken den Sattel an der Seite, Sogleich rufen sie:
384
„N., dessen Keitsattel herabhängt, flän Sdädo mäjel!"
Sie wissen, was er will, und sofort besteigen sie ihre Tiere. Er
legt den Sattel zurecht und sprengt mit ihnen davon. Sie singen (Tijäha) :
Swemer, o abu Samm&ra, Swemer jä-bu sammara
bringt warnende Nachricht, ^^jeb 'elman naddara
sein Säbel schlägt auf das Absatzeisen sejfo jilfom 'a-l-Wküb
und läßt mit Wut Funken sprühen. w milgitan jäcji äarära.
§bür:
(Die Parole) „dir zu Hilfe", o Häuptling, rief uns an,
wir kämen zu dir, selbst wenn wir weit wohnten;
oben auf den berühmten Schimmelstuten
rasselt der Eisenpanzer.
„'Ajnak ja äejban da^äna
^inäk law hena ba'id
min folj: zurren mukramat
jinfa^en marbüs al-hadid."
m
ICE
i^Sfin
Ö^^£
M
i^^i
Ja sej - be - na
ji - du - l^ü lass
rudd
an - ne
r& - bi
na
rud-
*em-
-^— ,-f-
ü
du
*a -
la
»ejb
al -
bu
- jav
sen
sa
- lä
ten
bil
- 'u -
röjf
O unser Sejb, vergilt die Anschläge,
vergilt sie dem Sejb der Verräter,
daß sie verkosten das Lecken unsrer Lanzen,
die weithin glänzen auf hölzernen Schäften.
Ja äejbena rudd an-nelca*
ruddu 'ala §ejb äl-bujill:
jidüljLÜ lass ebrabina
em§enäaläten bi-l-*urük.
Wenn der !Pazw die Herden des Feindes sieht, ruft man in el-Kerak:
„Greift sie an, o Reitervolk, sie sind ausgeschüttet aus der Hand
des Sämannes, rajjerü, ja hla-1-bejl, dubbalan min id baddar!"
385
Die erbeoteteD Kiiraelej welche die Reiter den Küiiielliütern zutreibenj
heißen Ijaxize^ pizajezj und die Kamel huter rufen den K eitern zu:
„Treibet noch mehrere, o Bruderschaft von Zenda*, tiiwaäse'ü
ebwät zenda'l"
Diese antworten: „Hoch das Kinn, das Blot öießt, erfa' de^nak
säi ed-diimm!"
Wenn sich dem pazw-Zuge ein kampfbereiter Trupp entgegenstellt^
läßt der ^Akid oft halten und fordert den Gegner darch ein Wiiw-
Liedchen zum Zweikampfe heraus. So rief Dud^n cl-KeJsijje:
„0 Wind sage den Terfibm: Ja rih kul lat-terabin
Duden nimmt am Kriege teil düden basä eMiaräba
O wehe euch^ Krieg habt ihr geschaffen ja welkii harban n?i§äetu
und einen Dreck werdet ihr erreichen. gaku-I-bara' fi *akaba,^
Der Häuptling der Terabin, J^ammäd e.|-i;Jufi, gab ihm zur Ant-
wort, fiajja*:
„I;|ammäd schwor bei Entlassung seiner llammad tallal?
Frau,
auf seiner Stute mit hinger Mähne sitzend: min abu 'orf mäjel
Von Kahira bis Damaskus min mawr la^-äam
werden diese Stämme nicht wohnen. ma jisknü ha-l-l>abjye!."
Öfters geschieht es^ daß der eine oder der andere feierlichst gelobt^
den feindlichen Anftihrer zu tüten; dies geschieht bildlich durch das
Austrinken eines Kaffeeuäpfchens oder Verzehren eines Fleiscbstiickes.
Wer dies tut ist unter Verlust seiner Ehre verpflichtet, sein W^ort zu
halten, mutadamman bikatbh. Deshalb ruft er, sobald der feindliche
Trupp in die Nähe kommt: „Wer sah den N., o Reitervolk, der soll
ihn bringen, min *jV]an flan ja hla Idjejl jagibu!"
W^enn der Geforderte den Ruf vernimmt so antwortet er:
«0 der du mich suchst, ich suche dich^ ja nasedan *anni^ ana
'anka nä&ed!»
Sollte der N. nicht zugegen sein, so antwortet sein nitclister Ver-
wandter^ der anwesend ist:
^Entschuldigung bei Gott und bei dir^ daß er nicht zugegen ist,
wäre er zugegen, würde er sich vor dir nicht in acht nehmen^ al-^odr
lallah w lak, ma hu lia^er, law hu häder ma ittaka 'annak.
Ich will ihn jedoch vertreten! Hier hast du (einen), der eintritt
für seine Sclimaehj lä<5en ana-sidd *annu, hunädli ji^iim bilajemtu!"
UuslL ArmWtt Petnwfl.. UL
25
880
Nun stürzen sie sicli in tlen Zweikampf^ uikI niemfind darf ein-
greifen, denn sie gehören zueinander j und Gott wird den Sieg dem ge-
wühreu, welchem er will, allnh ji'|i an-na^r liinin hi\
Jeder Krieger stößt den Kriegsruf, naiiawa, seines Stammes oder
Geseblecbtes aus.
Alle Shiir, d. 1l die gesamte Bedi Je -Vereinigung der SUimme^
welche den gemeinsamen Namen Beni Sajjr fuhren, haben als Pai^ole^
jintabü, in der Schlacht das Wort Basli.
Die Geschlechter at -Tüka haben außerdem noch eine eigene Parole.
So rufen die FajeXj jintalju 'enda. das Wort *Alja', die Zeben Wa^ba*
und die Hamed *Amaa*.
Man erzählt, daß einst bei den ^Jjiir ein Handwerker, §Äne*, wohnte,
nazel, der drei Schwestern hatte, die 'Alja\ Wadba' und *Amäa\ Als
er süxrb^ weinten und khigten diese: ,^Wer wird unseren Kamen unter
den Menschen erhalten^ min jilla*a zi6rna 'enJa-n-nas?"
Da beschlossen die drei Geschlechter^ ihre Namen als Losungswort
zu gebraueben und das tun sie bis auf den heutigen Tag, iha jowmna huda.
Dem Schlachtrufe geht gewObnlicb die Bezeichnnug des Reiters
voraus, dessen Aufmerksamkeit man erregen will. So ruft man z. B.:
^Keiter auf der starkhalsigeu Kamelstute» ich bin ein Basli, bajjal
al-*arcfa baslü'*
j^Beiter auf der Fnchsstute, ich hiu Bruder der 'Alja* (^^ ich bin
Ton al-Fajez), hajjal a^-äa^ra* anadm *alja'!"
Nahawa der tyuff^n: „Kriegstrupp, ich Inn Bruder der *Amäa,
al-g^erda' ana-bu 'amsa'"^.
Nahawa der Trad: y,Schrecken der jungen Mädeliou, ed'ar as-.sebäja*'.
„ „ Ihn Zhejr: ,^Reiter der Rassestute, ich bin ein Ibn
ZheJT; Ijajjal al-awla^ w ana-bn zhejr".
Nahawa der FÄjez: „Eö'at al-M6h, ich bin Bruder der *Alja',
e§*at abmob ana-lin 'alja'".
Ei'at soll ein Berg in IJegaz und al-Moh soll Schutzpatron der
Fäjez sein,
l.Ieg;azln: „Ebwät sabba, Bniderschaflt der Sabha".
Mdanät: „Ebwat marjam, Bruderschaft der hh Jungfrau Maria".
Bkam: « n n n n n
Zrelvät: „ „ n n n n
Azezat: „ „ „ „ „ „
Qwetät, und zwar das Geschlecht der Mefalke: „Reiter (Hirt) der
Hohen, Kinder des Ihn Gäzi ra'i el-'alja', awläd ilju gazi"j
387
rbis fieschleclit Ibn DijAb: *,Kcitcr der Gelblichen; Kinder des
Ibn LHjab, ra*i elmleha', awlad ibn dijAb^,
El-*Amr: ^Dieb des Allbamilierüiigeo, Sobn der Zenda', bajef (sie)
errabmänj walad zendaM"
Ibn »Sa'lan: „Reiter der Hohen, und ich bin ein Abu Näjef, h^xl^^
el-*alja\ w ana-bu najef!"
Hanfigre: „Ich bin dein Bruder o N.I (Zu unserer Hilfe), o BUrtige,
Söhne der ljanag:re! Dir ssn Hilfe, o Sebj ahnki ja flane, jä-lha awlad
el-ban^üriyät, li'ejnak, ja §eb!"
Terabin: „Seid Helden^ o Teräbinj beim Diireh bohren der Rosse,
Hubjan ja terabin, birake' el-hejl!''
'Azazme: „Nimm es (den Stich, die Kngel) von mir, und ich bin
Bruder der N., bodha minni w ana abu fiane!'*
ßawarne von e?-Safije: „Seid Helden, o Zoranie, subjan ja zorarne!"
'Amiirin: „Seid mutig, o ihr Helden, seid mutig, die ihr schneller
seid als der Wind, subjan ja nisäma, Knbjan ja häbbln ar-rib!
Vorwärts, eilet zum Siege, seid mutig, o ihr Schützen^ hejlä Vlejku
biz-^.afar, aubjän ja hawardij^je!"
Bei den Sa*idiytn opfert der Häuptling vor dem Angriffe, kabl
el-bgtim, und sagt dabei*
„0 Angesicht Gottes, dies gehört dir, damit du von uns abwendest
den ehrlosen Tag, ja wi|;h alläh ha lak innak tafokk 'anna en-nahar
efi-äajjen!"
Ihre Na^^Awa lautet: „O Kamelreiter, o T^weti, ra'i al-bel bweti"
(sie stammen nämlich von den XJwetat ab), oder;
„Seid HeldeUj o Swafin, schneller als der Wind, subjan ]h Swäfin
liabbin ar-rili!"
Beim Angriffe schreien sie:
„0 Rache für N., erhebe dich! Ich komme zu dir!
Du sollst nicht sagen: ,aU8 Hinterhalt^, möge dich Gott fallen lassen.
Jk tkr fulÄn lor aoa gitak
hV tkul radateii abta-lläh bak.*'
Die Hewjit schreien: „Blut! der du ihn verfolgst! Blut verlange!
Es traf dich dein Los, ein Schußj und N. ist in deinem Bauehe, tian
el-tlani ti balnak!^
Uie Tijaha: „Töte ihn, daß er nicht flieht, edbaho, Ik jemlos!"
Wenn der Krieger mit der Lanze sticht, schreit er im Fisteltone:
be! 1/e! \i^ . . A
25*
388
In el-Kerak ruft der Angreifer:
^0 wie viele Tränen werden euere Angehörigen hente vergießen!
O Gott, wenn ich den Iläupthng treffe, so will ich dir ein Karael opfern!
JA kntr cj-dalilja 'end ahÜku-l-jöni!
ja-llah biÄ-feejah wa f4ter,"
Wenn sich die SararAt aui' den Feind werfen^ ao schreien aie:
^Wehe uns gUostig, o unser Wind! Hobbej lana ja rthana
Wehe uns gtinstig, o unser Wind! Hobbej lana j:i rihana,"
Will ein Sai'ari einen berühmten, tapferen Krieger niederwerfen, so
macht er sofort ein Gelübde und ruft: „O Gott, gegen N.! Du mOgest
ihn treffen und dfifür das Fater-Karael zam 0[>fer haben, alhih bi-
tian w ermih wa faten"
Bei den Terabin ruft der Angreifer dem Angegriffenen zu: rjGib
acht und sage nicht, er überhstete und timsehte mich; dies für das^ was
du getan hast, eratekeo la tkul hadalui w baknij 'ä raii fihil'^ Er antwortet:
«Die Männer werden leben und es vergelten, ta'iä ar-regnl w tawfihi,»
Ist Bluümche zwischen dem Angreifer und dem Angegriffenen, so
ruft jener beim Schlage: „Erliebe dich^ o Rache des N» (Getöteten),
lor ja tar flün,'' Trifft er nicht, so ruft er: „Unbesonnen! Gott möge
auch dich fehlen lassen, tisert w jubfik allah!^
Der §abari ruft dem Feinde zu, indem er stößt oder schießt:
i^FaUe, o möge dich Gott treffen, ika alläh ma jarmik."
Dieser antwortet: «Schmach über dich^ und möge dich Alläh er*
Uihmen lassen^ taljsa' w ju^aj^jik alläh!» Oder: «Do magst sterben, tahba!»
«Du stirbst, Gott möge dich treffen^ tahba alläli nia jarmik!»
Will der Angreifer die Stute des Angegriffenen habeUj so ruft er;
„() Glück des N. durch die erbeutete Stute, ja bäht flau bil-l>alä'!"
Der Rächer schreit: „Den Hiiuch der (geliebten) N. fühle ich,
indem ich sie (die Feinde) hart verfolge; o wie will ich rächen mein
Kecht an N,, ja rlht flaue bidjtdhem ja tärijät hakki biflan."
Die f?b^*ii' singen während der Schlacht:
0 meine Stute, du Siegerin im Rennen, die ich kaufte!
Herr, mögest du treffen den N.,
o Hilfe Gottes, o Gütiger!
Ja sabeiSi §arejtha
ja rabbi tarmi flau
ja 'awnet alläh ja kerim.
389
O Unglück, 0 Jen Licljling der Lacliendeo;
er steht stillj und er (der Feind) ist nahe gekommen^
0 Hilfe Gottes . . .
J4 tiejf jii §olji al-hatLi\f
wäti w min ^endo zahif
jii *awiiet alläh . . .
O Schakal, o du Sohn des Schakals,
o Rasse der Jagdpanterj zeig dich tapfer
o Hilfe Gottes . . .
Wa*wa' ja ihn waVa'
ja tarret al-fehad ahmedi
ja 'awnet alläh , . .
Ihn el-fajez, o du Leitung unsrer Wanderung^
o unser Panzer, der vor den Feinden schützt,
o Hilfe Gottes . . .
Ihn al-fajez ja ^idwe ?a*enna
ja der ana-4-#fi 'an al-^adwän
jh 'awnet nUkli . * .
0 Ihn Awdi, wir ließen dich eine 'Ohe^je-Stute reiten,
wie ein weißes Gazellenzicklein flihrt sie das Schlachten an,
0 Hilfr Gottes . . .
Ja ihn awdi-kudnnk 'obeye
*at;ld ar-rlm ^ajidet al-*etar
jh Vwnet alhih . . ,
Am Tage der Schlacht decken wir uns durch dich,
und die Lanzen des feindlichen Trupps zerbrechen an deinem Panzer,
o Hilfe Gottes . . .
Nahar id-kown hena-ntaderrak l)ik
wa rmalj al-^owni *an der ak kusara
ja 'awnet allah , . .
Wenn ein Freund filllt, so fordern die ^h^v einander zur Rache auf:
0 Unglllck! O 80 mancher junge Mann
sagt, ich soll sie (die Stute) ziirUckhaltcn ;
niemals soll er loslassen den Zligel,
Schande ihm, wenn er sie vom Ziele ablenkt
390
Ja b^jf ja balw al-walad
jakül ana hagiruha
Ik *Äd mk jirLii al*gerir
'ejban ^alejh ju^iruha.
Es schwankt der Schone, ein Ast vom Banme^
o halte sein Kamel, du o Mächtiger!
Bei Gott! Meinen Frennd verlass' ich nicht,
und sollte der Tod mich ereilen,
At-tirf jii re?nan jemil
ekhar ka\idii ja *ali
w allah raa nhalli säbebi
law ad-darak jilhak hau!
Wenn ein Trupp dem Angriffe nicht widerstehen kann und wankt,
gebraucht der Anführer allerlei Mitleid um ihn zum Widerstände zu bewegen.
So zog Fares ihn Salame el-Mgalli mit zehn Mann aus, die Salajta zu
beranV^en, jihüf es-salajUL Diese bemerkten reehtzeitig die Ilänber^ brachten
ihre Herden in Sicherheit, und die Begleiter des Fares mußten fliehen.
Da stellte sich dieser den Fliehenden entgegen, raufte sich den Bart aus
und reichte ihn den Fliehenden mit den Worten: „0, N. kaufe dir den
Bart deines Verwandten. Dir zu Hilfe! Jii Hau lÄtari lel,»je 'ammak, *njnak!"
Als die i^bür vor dem Heere des Isma il-Pascha flohen, zwangen sie
ihre Madchen und Frauen unter der Anfilhrung von 'AIja bint al-Fajez
zur Umkehr. Die Frauen spielen überhaupt im Kriege eine große
Rolle dadurchj daß sie die Birigcn zur Tapferkeit anspornen. So sang
eine junge^ schöne Geheni-Frau, als sie sah^ daß ihr Mann floh und
durch nichts sich zur Umkehr bewegen ließ:
Wer verlangt nach meiner Liebe,
muß vordringen, wenn sich der Feige fürchtet.
Er kann dann saugen meine Lippen bis sie trocken werden,
ohne sich zu ktimmern um die Nase meine-s Manties.
Min hu jibra hehbcti
jihüs lan bäf ad-(lahl
jirsef tamilni debbeti
lasban 'alii b^^i^ Ijalil.
Wer sich nicht mehr wehren kann, erhebt die rechte Hand und
deckt mit deui Mantel sein Gesicht zu. Dies zum Zeichen, daß er die
Waffen strecken will. Ein solcher heißt in el-Kerak Muddarelj:,
391
Wer Terfolgt wird und sidi nicht raelir retten kann^ springt zu
einem Unbeteiligten^ ergreift sein Kleid und ruft:
„Ich, bei Gott und bei dir,
ich setze mich unter den Schutz deiner Eltern.
Ana billah wa bik
aua dabei 'a-waledik*
Dieser muß ihn selbst mit Lebensgefahr beschützen, ihm alle seine
Waffen und Sachen zurückgeben und ihn nach dem Kriege zu den
Seiuigen begleiten. Dies bereitet zwar dem Beschützer hohe Ehre, aber
auch große Mühen, weshalb man sagt: „Die Schutzpflicht ist eine Heim-
suchungj ed'dahale balwa".
Findet sich niemand in der Nühe, so ruft der Bedrängte dem Au-
greifer zu: „Halte ein, halte ein, o N., vor dem Angesiebte des N. N.
(hier nennt er seinen Namen oder den Namen eines angesehenen Häupt-
lings )j imna, imna' ja Bkn biwagh flau al-flani", worauf der Augreifer sagt:
^Gott über ditj \ileik allah!" Nun streckt er die Waffen und heißt Mani*.
Den Jlanf nimmt der Sieger mit in sein Zelt oder läßt ihn zum
nächsten Lager bringen, wo er zu essen bekommtj sieb erholen und
drei Tage als Gast bleiben kann. Nach drei Tagen wird er zu seinem
Stamme entlassen. Dazu erhält er die nötigen Nahrungsmittel^ ja
wenn er bekannt ist und sein Ehren vvort gibt, so gibt man ihm ein
Keittier, oft sein eigenes, welches er jedoch^ nachdem er sein Lager
erreiclit hat, zurückgeben muß.
Die in einer Schlacht Verwundeten soll man immer in Zelten
unterbringen, ohne Unterschied, ob sie Freunde oder Feinde sind. Doch
werden oft die verwundeten Feinde liegen gelassen, ja man erzählt sogar,
daß sie getötet, manchmal auch verstümmelt werden; die Toteu läßt man
oft den Aasgeiern und Tieren zur Beute, magärib el-'edw jik^tolüm w
mawta* el-Vdw jitreküm. In der dortigen Hitze beginnt die Verwesung
iehr bald.
Tote Freunde werden immer begraben^ womöglich auf dem Kampf-
platze selbst. Über ihren Gräbern werden größere oder kleinere Stein-
haufen erriehtetj und die Plätze, wo sie getroffen wurden, werden mit
kleinen Steinhaufenj marma*, madbab, bezeiclmet.
Der Feind wird auf der Flucht verfolgt und sein Lager gepllln-
deii. Wenn möglich, ladet man alles, auch die Zelte der Feinde auf
Kamele, ohne aber den Frauen oder Kindern etwas zu tun. Freilich
erzählt niauj daß die JJb*^ 1897 einige Kinder der Sibe getötet and
einige Frauen vergewaltigt hätten, Häjel leugnete es aber auf das ent-
schiedenste.
392
Im letzten Kriege mit el-Kerak töteten die HaBiiijde liei der Pll'm-
derung eines Lagers der Kerakijje eiu Kind, eine Wöchnerin im Bett und
mehrere Greise, Doch sind das nur Ausnahmen : den Frauen und Kindern
soll nichts geschehen und sie werden auch nicht gefangen genommen.
Selten wird das Zeltlager verbrannt. Dies geschieht nur dann^
wenn die Besiegten mit Verstärkung zurückkehren, und die Sieger
eiÜgst flieheo müssen.
Wenn die Sieger mit Beute beladen sich bei Ihrem Anführer ver-
sammeln^ so singen sie;
el-Kerak:
(Die Parolle) ^dir zu Hilfe", o Häuptling,
rief uns an,
hier sind wir, erfreue dich an (unserem) Anblick.
'Äjnak ja §ej|)an da^ana
ginak w cb«er H 1-fera^.
Unser Feind flieht vor uns,
wie die D mistigen vom besten Weideplatze fliehen.
IJarihina jinzat 'aona
njsih ez-?awami *an el-fehi*
Unser Feind ließ seinen Tlarn.
mit dem vielen Wasser werden wir (auf der Mühle)
das Sehießpulver mahlen,
IJarthiua-tfV al-marar
min kutur ma* nislian dawa*
^ullfim:
O ihre Karaeltrüppchen bringen wir Ja dwcdhom gibnah
und ließen sie in Armut. w Liaüajnahom "a-1-lalas.
Die Besiegten kehren still in ihre Zelte zurück, ja sie kriechen
von hinten in ihre ZeltCj als ob sie sich schiimtcn. Die Frauen schweigen
ebenfalls oder klagen.
Wenn jemand gefallen ist, klagen seine nächstverwandten Frauen;
„O wehe, 0 wehe, verwaist sind meine Kinder, o mein Bruder^ o mein
Vater! (aber nur einen Tag), wa wajli, wa wajii, jatam 'ejali, aljiija,
abCija!" Sie legen sich auf den Kopf ein blaues Tuch und darüber auf
die Stirne einen weißen Streifen.
Aber die meisten Frauen weinen nicht, wenn ihnen jemand in der
Schlacht ßillt, denn es ist ein Olück für den Stamm, wenn jedermann
seine Pflicht erfüllt und dabei selbst das Leben verliert.
So erzUliIte mnn mir von Znnc, der Fmo des *Ar:ir ibn ITA med von
fil-Fnjez, daß sie ihre zwei einzigen» von den IJwetÄt getuteten Söhne auf
ein Kamel band und fortführte, ohne zu weinen^ w.i lara tabdi abadan.
Der Eiupftiog der Sieger ist in el-Kerak immer feierlich. Ihnen gehen
die Frauen und MiUk*lien bis zum birket Hebge am ni8 el-Ms^i^^b entgegen*
Nach dem Tode des Mideh im w, Miisa gingen die Frauen und MiLdchen bis
zum t* el-Güba (üstlich von Mahna) und weinten und schrien^ ja^?!ben.
Wenn die einzelnen Truppen in ihre Lager zurlickkeliren^ kommen
ihnen ehenfalls die Frauen entgegen und singen kurze Lieder t meist
improvisiert, w^ eiche den soeben beendeten Zug schildern. Ein Mädchen
stimmt an, andere wiederholen es. Die Krieger versammeln sich im
Gastzelte, eä-äi^k, und bald kommen zu ihnen die Greise und andere,
welche nicht teilgenommen haben^ und begrüßen sie mil der Parole;
j.E^t'h zu Hilfe, o Trupp, ^ajnäku ja rab*!"
Die Ivrieger antworten: „Ihr könnet Nutzen ziehen, wenn sich
Gott behilflich erweist, tinfa*ü, tinfa'a, jom allah jinfa*!"
Die Greise fragen: „Wie ist es euch gegangen, weä entu Vlejh?"
*Gott sei Lob, mit Beute und Gesundheit (sind wir zurtickgekehrt),
aMiamd 1-illah ranajem w saläme!*
und dann erzählen sie den Fortgang des Kriegszuges.
Bei den SJ^ür stimmen die Sieger an:
la la
]&
Ha hl Ja la
^^
m
-^.
jÄ
r&bb 'aw - wed - qa
1a1 - fowd
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^^
hoj ha
U
ba
hi
la
li-
Hej hf^ la ha la
ha hi ja la 14
O Herr, laß uns immer wieder Beute gewinnen,
ja rabb *awwedna Vla-bfowd *äde»
Waj hej ha la la
ha hi ja la la.
394
So wie immer wieder fkllt der Plejadenregen auf die ver-
trockneten Niederungen,
*awdat at-traja *ala r-rijä4 al-mahile.
Ha hl ja la Ik
waj hej ha la 14
O Mädchen, greif zum Stock, um dem Feigling zu wehren,
jk bint 'an ad-dib g:urri bil-'afta'.
Waj hej ha la la
ha hl ja la la
Er trennt dich von dem Edlen, welcher dir Beute bringt,
jiita'ci min ^arm jag;ib al-j-anime.
Ha h! ja la la
waj hej ha la \L
Aus jedem Zelte, an dem sie vorübereilen, wiederholt man die
einzelnen Verse und ladet sie ein: „Beglücket, beglücket uns, ich be-
schwöre euch, 'eflehü. 'eflehü *alejkom ^ire!"
Darauf antwortet man: „Ihr sollt nur Wohlergehen sehen! Löset
eueren Schwur, 'ujünkom *al-jisra\ ebnaSü girtkom!"
Wenn jemand den Eilenden noch einmal sagt: „'Eflehü, *eflehü!"
und hinzuftigt: „'Alejkom g^ii'et el-*abed rääed!" so müssen sie absteigen
und etwas annehmen.
El-Kerak:
Ha ja la la . . .
O wie manche Frau wendet sich von ihrem Gatten ab,
a kam bej<}a' 'an Iialilo m§addi,
wa he ja la la . . .
den aufzustehen von seiner Lagerstätte heißt die Wonne der Beute,
jil^awwemo ledd el-apna min manämo.
Ha hi ja la la . . .
O wie mancher Jüngling, dessen Herz durch die Entfernung litt,
a kam §abi (Jajjelj^ el-bo'ad sidro,
wa he ja la la . . .
stirbt, ohne die Wonne der Beute genossen zu haben,
jimüt w leddät el-arna ma dara bo.
Ha hi ja la la . . .
395
0 Mädcteiii wir bringen das Gut der Feinde^
jA biet mal el-kom heua nagibo,
wa he ja la la . . .
auf Kamelen niad Steten mit wallender Mähne,
Va-l-heg;en w-illa miVjilät el-ma'aref.
AMIewfit: Wenn die Sieger mit Beute, käsebin, zurlickkebren, so
gehen ihnen die Frauen und Mildchen entgegeUj und die Krieger singen:
Ha hi ja la la
ha hi ja la la
Unsere erste Beute besteht aus holieUj festen Kamelstuten,
awwnl fidna min Sama}i cd-*]an.
Ha hi ja la la
wa hi }i\ la la
Unsere zweite Beute besteht aus langraiihnigen Pferden.
w täni fidna min mäjilät ebma'aref.
Ha lii ja la la
wa hi ja la la
%^on Oott und nicht von den geizigen Händen^
min allab w la min eMden el-baliajeh
Ha hi ja la la
wa bi ja la la.
Damit die im Kriegszuge erbeuteten Kamele gut gedeihen, werden
sie mit dem Blute eines Opferkameles bestrichen. Das Opfer tier heißt
Gezür. Wenn es geopfert wird^ spricht man:
^Ihr Lohn und ibr Wert gehOrt unserem Abuberrn N,, agrha w
tawabba ila giddoa flän!"
Mit dem Blute werden dann der Hocker, es-sanAm^ die Knie^
er-rukbe, und die Kruppe bestrichen.
Bei den Sararat wird von der Beute ein Nahire-Opfer dargebracht
mit den Worten:
„Zur immerwährenden glilckliehen Beute, dime 'ahföd w as-saläme!"
Das Blut dieses Opfertieres wird auf die Hocker der crljeuteten
Kamele tropfenweise fallen gelaasen, und zwar so, daß das Blut zu beiden
Seiten des Höckers berabfließt»
Wenn mehrere Anführer da sind, so muß jeder 'A(^id sein Natire-
Opfer darbringen, kuU 'al^iJ jiuher nahiru.
L
396
Dieses Opfer heißt bei tlen Zullam el-*Akire, Lei den Sa irli^yiu
und den IJewiit en-Nahii*e, und die erbeuteten Tiere werden mit seinem
Blute bestricljen.
Bei den ^ana^y^re wird das ^Akira-Opfer dargebracht mit den Worten :
^Dies ist das Sühnopfer für unser Heil, hiidi fedw salametna;"
mit seinem Blute werden der Höcker oder der Rücken der Schafe und
Ziegen bestrichen.
In ebKerak wird nach Rückkehr vom ßazw mit reicher Beute
dem Abu-1-Pamäm ein Opfer dargebracht.
W'enn ein JüngÜDg das erste Käme! geraubt hat^ opfert er seine
eigenen Haare, und zwar schneidet er von seiner Stirnlocke, kidle, und be-
streut damit das Kamel, damit ihm Allah so viele sende, als Haare da waren.
Der Friedensscblnß geschieht bei den Shiir auf folgende Weise:
Das Oberhaupt eines Stammes, ^asire» sendet zu dem Oberhaupte des
anderen Stammes einen Mann mit dem Friedensantragc. Dieser Friedens-
bote heißt al'Mirsäl, Wenn er das feindliche Gebiet betritt, so steht er
unter dem Schutze des Häuptlings, zu dem er gesendet worden^ biwagh
el-marsül ilu. Dieser ist fdr ihn verantwortlich, und niemand darf ihm
etwas antun. Wenn der Mirsäl beim Häuptling ankommt, spricht er:
„0 N.5 ich bin Bote des N, zu dir, ja ßän ana mirsäl lak min
flan . . ."
Der hejlj weiß schon , um was es sich handelt, und wenn er ein-
Y erstanden ist und die Friedens vorschlüge vernehmen will, so sagt er:
„Wir gehen den Frieden, wie ihn gegeben hat N.^ Gott über ihn,
hena inu't*^ suheb raitl mii a*tah flim Vlejh allahl"
Nachher wird besprochen, wo sie sich zu den eigentlichen Friedens-
verhandlungen einlinden werden. Nachdem dies geschehen ist, kehrt
der Bote zurück, und die Häuptlinge treten zusammen. Weim sie einig
geworden sind, sagen sie:
»^Wir Uöd ihr sind Freunde hei Gott, der keinen Genossen hat,
und vergraben und bestattet soll werden alles, was unbekannt und be-
kannt ist, hena w ijjakom säheb ballah wa lälu serid wa hafär wa dafan
*ala mk raba wa ban.**
'Azazme: Die Häuptlinge, gelid es-saff, sagen:
„Das Allerbeste! Jlh w a^jäb
Vergraben und begraben! hafär w dafön
Ein Berghang ist eingestürzt auf seinen gurf inhadam 'ala zellu."
Schatten !
397
Sa'idi
mm:
^Eine Hjline schadet dem Wolfe nicht;
begraben uüd beerdigt soll werden
alles, was eine Gereiztheit verursachte.
Ma <Jaba*a tadibb ed-dib
hafär w dafön
*ala mä habbabat w sabbabat,^
Terabtn: Die Häoptlioge legen ihre HiinJe über einen Säbel und
jeder von ihnen sagt:
„Ich gebe dir (den Frieden) hei Gott;
den Betrüger soll Gott betrügeny
ich jedoch werde dich niemals verraten
Bnd achließe Frieden mit dir über alles, was geächehen ist.
'AUijtak halluh
w al-liäjen jabönu alläh
inni mä *odet abüknk
w ana ^Älahtak 'am-mä kazat bu."
Dann wiederholt jeder von ihnen:
„Ich will Frieden mit dir schließen.
Ein Abhang ist eingestürzt auf seinen Schatten,
begraben und bedeckt soll werden alles, was
zwischen beiden Parteien gchwcbt.
W ana $alaiita)>
^orf inhadam Vzillu
hafnr wa dalän ben i\\-
Jarlen»"
Bei den HwctJ^t und Sararat muß der Häuptling der Besiegten bariiiß,
halbnackt und mit unbedecktem Haupt vor den Sieger treten untl sagen:
„Wir haben ges Lindigt und von dir kommt Nachlassung, aljtejna
wa minnak aamah."
Der Sieger legt ihm dann das Kleid und Kopftuch an.
Wenn bei den *Amann bei dieser Gelegenheit die Hliuptlinge mit
ihrem Gefolge erschienen sind, setzen sie sich in zwei Reihen, und
zwischen sie werden ein entblößtes Schwert und eine Schüssel, mashaf,
mit Brot und Fleisch hingelegt.
Sie sollen sich entscheiden entweder {Wr den Krieg: das Schwert,
oder für den Frieden: die volle Schüssel. Wenn sie sich filr den Frieden
entscheiden, sagen sie:
„Wir sind Freunde, so wahr über ench Gott herrscht, und den Verrater
möge Gott verraten, eh na i<i^])eh w walikn allah wad-b*^j^ii jabünu-Uah,"
898
In eMverak legen die Hflnptltnge neben die vülle Schüösel ihre
8äbcL reichen einander die Häode utid geloben sieh, rtaß sie weder
Verrat noch Falschheit dnlden werden bei Oott^ dem Allmächtigen,
der sich nicht beeintiussen läßt, jata'ätftn min el-bftk w ali'atra bilhih
el-rantin ilH mii jilin.
Nach dem Friedensschluß ist der Besiegte Freund, miilhto, des
Siegers.
Berühmte Schlachttage.
Als ruhmreiche Schkchten werden von den Sa idijjin in Liedern
besungen :
Der Schlachttag von el''Araba^ naliar el-^araha; die Sa^tdijjin worden
von den Maaze geächlagen« Der Tag von el-Geb^ oahar el-^eb; die
ilahze wurdeD geschlagen* Der Tag von cl-Am'az; die Jla^aze wurden
geschlagen. Der Tag von en-Nuhbar; die Maaze wurden geschlagen.
Bei den ^biii" heißen berühmte Hchlachttage Kown» Bekannt sind
folgende:
Im Jahre 1895 jowm kown as-Suhale. Damals überüelen, läru.
die §bfir unter 'Ytkd ihn Zehen die Rwala und töteten ihnen 10 Mann
und 4 Pferde, arba'a hejL Nachmittags bekamen die Kwala Unterstützung,
warfen sich von neuem auf die Shur, jantahühom faz'e, töteten ihnen
4U Mann, ragol^ und nahmen ihnen 14 Pferde und 100 Kamele^ delüh
In demselben Jahre jowm kown al-Hahi\ wo die 8bür siegten.
Im Jahre 1896 jowm kown al-HezIm, wo ^alal ibn el-Fäjez die
Rwala schlug.
Im Jahre 1897 jowm kown el-iiiUa^ wo unter der Anführung des
Rumejlj ibn al-Fj"ijez die ^\^ur die Rwala besiegten.
Im Jahre 1899 jowm kown I)er*ät und jowm kown al-Azrak. Die
Shür wurden angeführt von ihrem obersten Kiiegsherrn Ti*äd ibn Zeben
und besiegten die verbündeten Truppen der Rwala und Ibn tiendcl.
Die Teräbin nennen den Schlachttag Nahar und erwähnen aus
ihren Kriegen mit den Tijaha und 'Azjizme:
Nahc^r abu Sammara, die Tijaha blieben Sieger;
,, al-*Arakib, „ Terabin „ „
„ 8enek, „ Tijaha „ ^
„ el-l^ejsiije, „ Teräbin „ „
„ koz MaSwi, „ *Azazme wurden von den Terabin besiegt,
„ ez-^aherijje, ^ j, uud Tijaha wurden von den Te-
rabin besiegt.
399
An jedem Lagerfeuer wird von den berütimten Schkclittagen er-
zllhltj und die (teclii'-htc darüber werden rezitiert, So notierte ich bei
verschiedenen Stämmen verschiedene Schilderungen einzelner Ijazw-Züge,
die ich hier im Auszage wiedergebe:
$l)^ir: Vor etwa 30 Jahren (etwa 1870) wollte der WAH von
Damaskus die frnchtbare Oase sd-LrM] die dem Ihn Raäkl gehörte^ be-
setzen. Eine türkische Armee unter Oberbefehl des Mhammad Sa id
Ba§a, Großvaters des jetzigen Fläg^g-AnlXlhrers 8a*1d Bäla^ folgte dem
w. Sirhan, besetzte alle Dfirfer und endlich auch die Stadt al-Gof. Die
Beduinenstämme w^aren geteilt. Einige unterstützten die Türken, andere
verhielten sicli passiv. Von den Sbur zogen die Zeben und Hl^ejä mit
den Türken nacli al-Gof, da sie hofften, daß sie sich nach der Vertrei-
bung der Türken dort würden niederlassen können. Das Geschlecht
al-Fajez blieb zwar neutral^ doch war vom Fürsten Fendi ihn al-Fajez
bekannt, daß er ein treuer Anhänger der alten Herren von al Gof sei.
Deshalb wurde er in Folge von Machinationen des iJejfalläh al-Mor, des
Häuptlinges der Hl^ejä, abgesetzt, die al-Fajez aus ihren Weideplätzen
vertrieben^ und die Hkejs und Zeben schalteten nacli Belieben.
Doch nach drei Monaten mußte Mhammad Sa*id Basa al-Gof und
das ganze wadi Sirhan räumen, und al-Fajez bemächtigte sich wieder
der Oberherrschaft.
Im Jahre 1H93 fand ein Kampf zwischen den SIjür und ^Adwiin
in der Nähe von Ziza statt* Hier tiel Sa'iid ihn T<d/il ihn ai~Fajez,
Die *Ädwän, wie überhaupt die Belkawij[]e, sollen trenlose Menschen
sein» Im Jahre 1892 übten sie an den i^bitr Verrat, indem sie den Ibn
Sa*lun anzeigten, daß die Shür auf einem Kriegszuge begriffen und ihre
Herden infolgedessen leicht zu erbeuten seien. Um sich zu rächen über-
fielen die ^])nT sie an einem Morgen^ sabahnahom §ubeh, nordwestlich
von Salbüd und trieben ihre Maultiere, Esel^ Kühe und Schafe südwärts.
Die 'Adwän suchten und fanden in anderen Lagern Hilfe und verfolgten
die S[nlr» welclie mit den Schafen nur langsam vorwärts kamen. Bei
Zla^ wurden sie eingeholt. Die Shür verteidigten die Schafe, bis die
übrige Beute recht weit voran war. Nachdem sie drei "Adwän getötet
hatten j gaben sie die Schafe preis, eilten den übrigen nach und brachten
glücklich die Kühe, Maultiere und Esel in Üir Lager^ welches sich hei
al-l.Iafira befand.
Im März 1897 unternahmen die S^jur mit den Sararät auf
300 Pferden und 600 Kamelen einen Kazw-Zug gegen die 'Ejal aä-
81 be. Es gelang ihnen^ ihr Lager des Nachts zu überfallen ^ da die
400
Männer ebenfalls auf einem pazw-Zuge begriffen waren. Die Knaben^
Greise und Fraueuj die sich verteidigteiij wurden getütet, einigen
schwangeren Frauen wurde von den Sanirät der Leib aufgeschlitzt und
mehrere Mädehen vergewEÜtigt. Mit reicher Beute kehrten sie zurück.
Doch begegneten sie auf der Riickkehr einer großen Abteilung der
Beui Sa'Ian, der Freunde der »Sibe, wurden umzingelt und besiegt. Alle
Männer der Sararat wurden niedergemacht^ die i;^ljür nackt ausgezogen
und entlassen mit den Worten: „Geli^ melde es! ruh, babber!"
TerabSn: Vor 30 Jahren (etwa 1872) tötete DahSän abii Sitte den
Häuptling Muhammad as-Suli und tioh mit seinem Oeschlechte zu den
Tijaha. Die übrigen Geschlechter^ angeführt von IJammad a*5-8fifi^ dem
Sohne des Getöteten, überfielen die Tijaha. Diese stellten sich ihnen
unter Zare* al-Hzejjel entgegen^ und es kam in artji aVin Sammnra,
nördlich von Flejs^ zum Kampfe, §ar al-kown. Die Terabm mußten
fliehen^ sar el-wagh *a-t-terabinj und es fielen von beiden Seiten „etiva
200(1) Mann", zalame.
Nach zwei Monaten übertielen die Terähin ihre Feinde bei al-
'ArAtib in al-Gebel (von Ijebrou) und die Tijäha wurden geschlagen. Es
fielen y^etwa 600(1) Manu". Doch nach kurzer Zeit verbündeten sieb die
Tijalia mit Regierungstruppen von Kazze, überfielen die Terabin südöst-
lich von teil el-F/uVe, beim bir i^enek, scblugen sie, und ^etwa 200 Mann"
blieben auf dem Kampfplatze.
Nun bildeten die Tijäha, 'Az/izme und Iscjsijje einen Bund und
wollten die Terabin verdrängen. Diese siegten jedoch bei Ilwclfe, wo
,, gegen 600( 1) Mann" fielen, zwangen die Kejsijje zum Frieden und nahmen
den ^Azazrae das Gebiet es-Sirr und eiybera. Die 'Azazme und Tijaha
raubten ihnen viele Kamele uud Schafe und sehlugen sie am fe:6z MaSwi^
bei eS-owelji und Ij. abii Zakakih. Nach vier Jahren errangen jedoch
die Terabin einen entscheidenden Sieg bei ez-Znberijje, wo „70 Mann"
fielen. Nun lud die Regierung die Häuptlinge zur Verhandlung und
sperrte sie ein^ bis sie Frieden schloßen.
Die ^Atitwnet el-Kerak unternahmen im Juli 1898 einen |Jazw-Zug
in die Gebiete Neged el-'arid, Ostlieh von Ibn Rastd. Sie ritten aus-
gezeichnete Kamele^ waren 43 an der Zahl und machten gute Beute,
mit der sie zurückkehrten. Da sie die gewühnlichen Wege meiden
mußten» verirrten sie sich in der Wüste, und bald ging ihnen das Wasser
aus. Sieben Tage und sieben Nächte blieben sie ohne Wasser. Sie sogen
den Tau aus ihren Kopfttichern. Fünf von ihnen starben vor Dnrst.
Andere schlachteten ihre Kamele, üÜneten ihnen den Bauch und tranken,
^^ 401
was sie an Flüssigkeit im Fart fanden. Die Eingeweide des Kameles
wurden llLer Naelit liegen gelassen, wurden kohl, das Wasser klürte
sieh und wurde genießbar. Aber ba!d verspürten sie neuen Durst.
Einige waren schon fast wahnsinnig, Sie stießen ihr krummes Messer
in die Brust ihres Kameles^ umklammerten seinen Hals und tranken
gierig das ausströmende Blut des niederb rech enden Tieres. Alle diese
starben» weil sie das heiße Blut des Kameles nicht verdauen konnten.
Andere warfen sich auf das tote Tier, uifneten seinen Bauch und
tranken sofort die schmutzige FUissigkeit in seinem Fart. Auch diese
starben. Diejenigen jedoch, welche das kalte, geklärte Wasser des Fart
tranken, blieben am Leben. Sie verkrochen sich je zwei in die tielen
Saltelsäeke, Mezilwed, und kümmerten sich weiter um die Kamele nicht.
Diese brachten sie endlieh zu einem Wasser* Die kritfti^sten von den
Männern scldeppteo die Ohnmäeliti gen zum Wasser, und gössen ihnen
Wasser in den Mund; es kehrten 14 Älann zurliek»
Die I.Iwetat führten die größten Kriege mit den Bewohnern von
el'Kerak oder, wie sie nacli dem lierrschenden (ieschlechte benannt
werden, mit den Megalje.
Vor etwa 56 Jahren wurden die Hwefat von den Megalje und
ihren Verbündeten, den Bewohnern, ahl, von böbak und anderen so
bedrUngt, daß sie in die Gebiete der Teräbin auswandern mußten. Doii
hielten sie sich jedoch nur ein lialbes Jahr auf, und kehrteUj als unter
den Verbündeten Streitigkeiten ausbrachen, wieder zurück.
Im Jahre 1877 kam es zu einer großen Schlacht. Von den Megälje
seichneten sich am meisten aus Iklisleh, Fares, IJalil, Darawil^ 'Obejd
et-^unit und Nawwas; von den Flwcfat Ejsa ihn 'Abdallah, sein Bruder
Psen, Mhammad abu-t TJ"*V ^^'^ Broder Salem, A'fejl, Na^sur ihn *Awde,
Slimän ra i al-(ledwa, Fares ibn Clazi, Harb abu Tajeh und andere.
Die Hwetat blieben Sieger*
Die flweldt unternehmen jedes Jabr Kriegszüge, razw, gegen die
Ibn Sa*lan* Äammar, Älajde, al-Fa^r, Wlud 'Ali, Beli und andere.
Ira Jahre 1H97 unternahmen sie mit 40ö Kamelen und 110 Pferden
unter AnitUirung des Salem ibn Dijab einen großen Kriegsssug in die
Gebiete der Sammar und brachten 52 Stuten und „unzählige^ Kamele
zurück.
EhKerak: Im Jahre 1866 beunruhigte Ifubiän eS-i^awäwre mit
einem Trupp verwegener GeseÜeu von et*Taf!Ie das Gebiet von eldverak»
Er überüel kleinere Lager, Tennen, Herden und nahm alles, was er
nehmen konnte. Dies alles tat er in einer Zeit, wo zwischen el-Kerak
402
imd el-Tafile Frieden herrsehte. Der Füi-st von el-Kerak Miihammed
el-Me^alli sctiickte Boten zum Oberhäuptling von tit 1 al'le, *Al>da!lah ihn
Mhammed el'Awraiij nod ersuchte ihiij zu veranlassen, daß l>,ublaa
alles Geraubte zurückgebe und keinen neuen Überfall unternehme.
^Vbdallah erklärte dem Boten:
„leh kann ihn davon nicht ahhalteii und werde von ihm niclits
erhalten, la-kder ainna*o vv 1^ uhaf^Jiiel minno si."
Da geriet Mhammed in Zorn und sandte sofort Boten äu Mubaiiimed»
dem Oberhiiuptlinge der Beni *Atiye, die in el-ljarra lagern, bat ihn um
Hilfe und bot ihm einen Ted de« Gebietes von etT^üile au. Muhammed
ihn *A{ijje benützte gerne diese Gelegenheit, ein besseres Land zu er-
werben und rüstete sich zum Kriege. Auf die Kunde davon sammelte
auch der Fürst von el-Kerak seine Krieger, und sie zogen gegen et-T<ifiJe.
Die erste Nacht bracliten sie in el-'Ajna zu, die zweite bei el-'Alija,
wo der Zugang zum Wasser bequemer war^ und die dritte bei 'Äbür^
wo sie Zelte aufschlugen.
Von da sandte Muliammed einen neuen Boten zu 'Abdallah und
verlangte von ihm die Zahlung der IJäwa zum Zeichen^ dal] er die
Oberherrschafl el-Keraks anerkenne. Doch 'Abdallah wies dies zurück
und befestigte sein Kriegslager auf dem Rücken von Zobar. Unterdessen
vereinigten sich die Beni ^Atijje mit den Kerakijje und lagerten auf der
Hochebene GeMdat^ östlich von Bu^ejra. Als die abweisende Antwort
'Abdallahs bekannt geworden, bemächtigte sieh aller große Kampdustj
und Sliman ihn Mhammed el-Hedajnt schwor^ sich entweder von seinem
8äbel zu trennen oder et-Taiile zu züchtigen.
An der Spitze des zum Angriff geordneten Heeres schritten die
Christen von el-Kerak, angelVdirt vom Ftirsten Mhammed el-Megalli. Am
meisten zeichneten sich aus Salem ihn *AbdeH>ader el-MegalJi, Saläme ihn
*Azara el-KcradSe^ Salem ebEgfetam^ Harr an von den 'Amr und Sahn
eMJamcd von den Beni Sabr.
Nach stundenlangen Kämpfen gelang es den Kerakijje, die Feinde
aus ihrer starken Position zu vertreiben, und diese flohen in ihre Stadt
el-Gebid, welche sie auch et-Tflle nennen, w harabü ila medintom el-gebiil
illi hi et-tfilc.
Die Kerakijje besetzten dann das Dorf eb*Ejma^ plünderten es
und umzingelten et-T±ih^. Als sie nach vielen blutigen Verlusten sahenj
daß sie die feste Stadt nicht einnehmen könnten, drohten sie^ die
Oliven- und Feigenbäume zu verbrennen* Da verließ 'Abdallah die
Stadt, kam in das Lager der Keraki^jje und bat um Frieden. Der
■
Frieden wurde ihm unter recht schweren Bedingungen gewäliH; er
sollte die in et-Tfil^ beündlieheD Kanonen (aus der Zeit des Il>rnliim Biisa)
ausliefern, die Kriegskosten Salden und die llawa-Abgaben jährHch ab-
fuhren.
Nun kehrten die Kerakiye nach Haiiae zurück, Sie hatten zwar
gesiegt^ aber der Kampf hatte auch ihre Reihen stark gelichtet, so daß
der Empfang kein jauchzender war^ denn in jeder Familie hatten die
Frauen den Tod eines Blutsverwandten zu beklagen* Infolgedessen
herrschte in el-Kerak große Not an jungen Männern, nnd die Mädchen
wui*den den Heiratslnstigen fast ohne jeden Brautpreis angeboten.
*Abdallali el-*Awrao brachte einen Teil der Kriegsentschädigung
nach el-Kerak und das Übrige sollte er einigen Häuptlingen der Megalje
in ef-Tfilß übergeben. Von diesen gefolgt, kehrte er zuritck und kam
nach el-*Arak^ wo er übernaehtete. Die Bewoliner von eb*Arak über-
hiluften ihn mit Freundlichkeit, ohne sich um die Anwesenheit ihrer
Herren, der Megalje^ zu bekümmern. Dadurch wurden diese mißtrauisch^
wollten in der Frühe von den 'Arakijje nichts annehmen und verlangten
sofortige Abreise, ^Abdallali folgte ihrem Wunsche, doch erst, nachdem
er gefrühstückt und von den 'Arakilje herzlichsten Abschied genommen
hatte. Unterwegs wollte er bei den Megalje Ftirspraclie einlegen für die
'Aräkijje und sagte zu öalil ibn Musta^la ebMegalli:
^Die Bewohner dieser Dorf er (Kutrabba, el-'Arak, Hanzira) be-
schweren sich, daß ihr ihnen zuviel aufbürdet."
Mit den Worten: ,^Wer bestellte dich zum Richter zwischen mir
und ihnen, daß du Recht sprichst, min al^ämak ka«Ji beni w benhom
litjmHof el-lniknly?" stieß ihm IJalll seine Lanze in die Bauchgegend.
Die Lanze blieb in der Wunde stecken, und 'Abdallah sprengte samt
ihr davon. Doch Färes el-Megalli holte ilin ein und schoß iliu nieder.
Nun wurden auch die übrigen Begleiter 'Abdallahs niedergemetzelt.
Die Kcraki^ije sammelten sich zu einem neuen Kriegszuge gegen
et-Tfil^? überrumpelten die Stadt, zerstörten die Befestigungen, vertrieben
die Bewohuer. siedelten neue Kolonisten an nnd traten alle Weideplätze
den *Atawne ab. Allein nachdem die Hauptmacht der Kerakijje diese
Gebiete verlassen hatte, nuternahmen die vertriebenen Bewohner im
Vereine mit deu IJwetat, unter deren Schutz sie sich gestellt hatten,
stete Einfälle in ihre Heimat, beunruhigten die Kolonisten wie die
'Atawne, so daß sie sich genötigt sahen^ el-Gebäl zu verlassen, welches
dann die alten Bewohner wieder in Besitz nahmen. Dieser Kriegszug
wird in folgendem Gedichte geschildert:
404
0 Junge, sattle mir Jas Reitkaniel,
schnüre mir den Riemen auf dem Paßgänger
gib her deinen Sattel^ und ich werde es satteln,
falls du dich auf diese Arbeit nicht verstehst
Begib dich zum Zelte des Megalli
nach deincEi Aufbruch vom Hause des *Awran**
Muliammetl (cMIegalli) ordnete seine Truppen^
sie sammelnd ans allen Wellgegendcn.
Die erste Nacht (brachten sie zu) in eh*Ajna,
steigend von allen Orten herab^
und die zweite Nacht (brachten sie asu) in el-'Alija,
wo zu uns kam Nachricht von Ihn 'Adwan.
Muhammed ritt mit seinen Truppen
durcli die Reihen der Krieger an ilirer Spitze wie ein Sultan.
Den ersten Boten schickten wir (mit der But»chaft>:
„'Abdallah, komme doch unter dem Schutze des Schwm^es,"^
Sil man schwur, sich von seinem Suhel zu scheiden,
falls er die Mauern (von et-Tafile) nicht bestürmen werde.*
Ich will es nicht beteuern bei meinem Nacken,
doch: so Gott wahr ist, ich leehze nneh den Bauern von
el-Öbal (et-T^le).
Die dritte Nacht bezogen wir ein Lager und
sclilugen Beduinen-Zelte auf.
Den zweiten Boten schickten wir (mit den Worten):
„Schau: die Zusammenkunft (findet statt auf) ras eMsLnän,**^
Als wir ebKnan erreichten»
waren unsere Mäntel Schntzmauern vor den Kugeln.
(Eö ertöne) ein Jubelgesehrei zu Ehren der *Amr,
wie haben sie (ihre Stuten) angespornt auf dem Kriegsplatze!
Es erhob sich gelber Staub,
und den Mnczel tötete Sammän (*Amr).
(Es ertöne) ein Jubelgeschrei zu Ehren des ITarrane ('Amr),
(durch dessen Mut) ließen (die Feinde) auf allen Seiten nach.
Es fiel der Sohn des Tawab.
bediene dich» o du hungriger Aasgeier!
0 die christlichen Schützen,
0 die Donnerklänge am Anfange des Hamis.
Sälem, Sohn des Egfetilm (^Amr)
brllllt vom Rücken des Fregän (Hengstes).
405
20. Siilame, Solin des 'AzUrä (Kai*ntUe in Madaba),
Terdicnt das Kleid des Toman
21. oben auf der schönen Schimmelstute,
die du nicht unterscheiden kaon&t wegen des Rauches.
22. Salemy Vater des Fares,
der verdient; daß (für ihn frische Bohnen) stampft der
Kafieesieder^
23. erbeutete die Schimmelstute, die sich ihm näherte,
und welche 'Ale^jan^ reiten könnte.
24. Lasset das Jubelgeschrei ertönen zu Ehren des Vaters des
:^aleh «
am Tage der Zusammenkunft beider HäuptUnge.
25. §ahn, ein Jüngling von den Hamed^
beschirmte sie mit dem Säbel.
26. Slimän sagt zu SalAme:^
^Wir haben ausgeglichen die schwebende Schuld."^
37, Hamwan sagt zu Saläme:
„Wir erbeuteten die Kanonen^ die (in et-T^l^) waren. **
28. Aber — wenn wir schon von der Niederlage bei Zobar reden —
belehre mich^ welclier ist denn der Preistarif der Fmuen?
29, Wer vorher hohen Preis verlangte,
überläßt (sie) ihm heute ohne Preis.
3Ü. ^4'arf^' l^ß* ^^^ llegkjn die Kriegsparale ertönen:
Wohin gingen die Trinker im Diwan?
3L Als die IJeg;aja zurik-k kehrten,
brachten sie erbeutete Stuten ohne Halfter.
32. Schauet meine Augen, o das Schieß f vulver,
o feuchte Nebel, die den I^nan bedecken.
33. Die Schimmel wurden schwarz,
gleich ob du sie mit tlüssigem Pech beschmiertest.
34. Das Gefolge des .Sbeh ihn Gazi^
leuchtet wie die roten Mohnblüten.
35. Die Beni *Atijje trieben die Kamele so an,
daß die Kamel innen Frühgeburten erlitten,
* Er war von Mbammed ol-Mg.illi %n 'AbdallÄb ©l-*AwrÄn, dem Hriujitliii^
von et-TÄfile ^«chickt, um diüSüiii den Krieg zu erkliiren.
* Um über ilcii FritMleii 'in verliaudeJn, was er j od och nicht tut.
' ä<riiii4n ibii Mti&uiniöd ©l-Hödilj&t,
^^m m ^B*
n
H^^V
^^^^H * 'Abdallah wollto keine Zusammen
kunft; <
3r be^etxt« die Anhöhen do«* raa el- 1
^^^^H KnÄn iiTid emchteto ffir jo 5— G Krieger
eine Umfriedunpr aus Steinen, von wo aus 1
^^^^H s'w Mchi(iQ6u konnten. MtiljAtiimed teilte Beine Tru
ppen. Die mit Gewehren veriehenon
^^^^^H Fußlanger mit den Clirinten Tun el-Kemk
an der
Spitze, j»ollteii sich von Nord und
^^^^H Süd di^n Stelhincren dor Feinde nHbeni^
wogeff€
n die Reiter von Osten angreifen
^^^^B sollten. Als die^e zAuderten, trat der anwesend«
Seher hervor, versprach ihnen den
^^^^H Sieg- und eröffnete, daß ihnen aoch der
Wind helfen würde, der sofort von Osten 1
^^^^^B wehen nnd den Feind Menden würde. Da
unterde-flsen die Sdjützen weit vorg-edmojron 1
^^^^H waren, fltiirmten aucli die Reiter die Stell ungen de« Feindes, und der Wind half ihnen. |
^^^^H ^ 'Alejjan^ ein berfihmter, heilig verelirter
Krieger.
^^^^H " Mhamnied, Hihiptling der M^^alje.
^^^^H ' Waren Verwandte und beide von
den IJegfaja, 1
^^^^H ^ Die Blntmche an den Bewohnern
von ot-TfiJe. 1
^^^^H * Ijlwütat waren mit T^filo verbünd
en.
^^^1 1, Ja wixUd sidd ed-delül
15.
?ilrat *ag^gc safra'
^^^^H t*arreb min fok er-raInvAn
TYamnezel jidbabenno §animan
^^^H 2. hat eädadnk wa^^iddo
16.
ja zarrütan bil barrane
^^^H en kan itmak bi^na'a fa^nian
lan baffat min kull el-arkan
^^^H B. tdüi *ala bct em^alli
17.
wa|ca* walad et-twabi
^^^^B makaiuak 'an dar el-^awran
efleb ja-ttor el-^i'an
^^^H 4. inhammad ^arrad e^rndo
18.
j/i barnd en-nasara
^^^H lemlemha min kull el-arkan
ja ra'üden bawwal cl-ljamsän
^^^H 5. awwal lole bü-'ajna
19.
sdlem walad el-E^fotJim
^^^H tamajet min kull el-anikan
jiubaui (jinber 1 min fnk frogän
^^^^H 6. wa tani K4e bil-Vdije
20.
salame walad *azära
^^^H wa gäna *elm ibn 'adwan
jisUihd malbiis ettomän
^^^H 7. nmhamraad kafa bi^uudo
21.
min fok zerta' galile
^^^H 'a^äder bawwallioin sultan
mä tVzelha min ed-dub},i^n
^^^^B 8. awwal {hrc^ dazzonah
22.
sälem ja abu tiires
^^^^B 'abdallah ekbel bil-iman
jistahel dal>^: el-li:ahweg:ftn
^^^H 9, sliman taüak min sefo
23.
^&h ez-zerl^a' tbarrat lo
^^^H xvr jul^äsen bü befiln
tisleb tiejalo Ii*lejjän
^^^H 10. mä widdi a.^lied birknbti
24.
ja zaiTiitao babu säleb
^^^H h^W ^Udh anham flAb el-gl>al
jöm mukäbe! e§-§eliän
^^^H IK talet Iclet istadarna
25.
sabn walad ibn l.iAmed
^^^H baneoa bnjüt cb'orbati
'aya ^aleben bU-mlebAn
^^^V 12. tani Ikrti^ dazzenah
2G.
sliman jil>id lisabime
^M tara-l-miVid ras eM>uan
lialasna bid-dia Uli kan
^H 13. jöm sirna bil-knan
27.
harawan jikül lisalame
^H w *abina *an ebbizr Wtan
f^ibna mudnfo'na illi kdn
^H 14. ja zaiTiltan bil-Vmr
28.
amma dablja bizobar
^H ifi fahbakiifien bil-midan
^allemni we§ siV en-niawän
407
29. illi kaUan taralhi^
el-jiim jirbi bU-t-tanian
30. t^rfa tinba el-hegäja
wen ratiü sarrabet ed-dtwan
3h el-lie^'äja jnm raddii
gabü el-klaje* hilA arsan
32, auf \iiUQi ju'1-melli
ja rwaya r^§at elknan
33, el-|jel ez-zurt ladat Bi^d
Vddak dahenha bkutrAn
34, ^ami' sbeli ilin y;?izi
jinur mitl ed-dedaliAn
35. beui 'atijje dazzü-1-ibl
w al-bel ramat el-t^ran.
Im Jahre 1867 unternahmen die HänptliDge IJalU el-Me$aIli Ton
el-Kerak und Msallam eiJ-Parabe'e von den fjaraajde mit 72 Reitern
einen lj,azw-Zug gegen die Na'Araat Sie versteckten si^h in der Nähe
ihres Lagers, übertieleu in der Frülie ihre Herden, trieben sie weg, worden
aber verfolgt von 60 Kriegern der yegaja-Na\>mat unter Führung der
Bruder Shejnian und Sa*td el Mara je^ die allein Pferde ritten. Die ver-
bündeten Keraki|jß und Uamajde legten den Verfolgern einen Hinterhalt
und metzelten alle nieder. Nur dem Shejman, der fünf Kerakijje tütete,
gelang es, obwolJ er 4ä Wunden hatle, zu entkommen. Ebenso tapfer
verteidigte sich sein Bruder Sa'id, der mehrere Kerakijje niederschlug.
Da griff ihn Misleli el-JIegalli an und durchbohrte ihn mit seiner Lanze.
Im Jahre 1873 zogen die verbündeten Kerakijje und Hegaja gegen
die IJwet^^t. Ilir AnJ\ihrer war llalil el-Megalli. Bevor sie den Paß eb
BÄber hinaufritten, entsendeten sie Aufklärer, ^ijün^ und diese kehrten
nach einiger Zeit mit der Meldung zurück, große Staubwolken, zolat,
im Süden gesehen zu haben. Man war der Meinung, daß es die Kamel-
herden der IJwotät seien, und so ritt man schnell den Bnljcr-Paß hinauf*
Oben angelangt sahen sie jedoch zur größten Bestürzung auf der Ebene
einen starken Reitertmpp, in dem sie bald ywotat erkannten, die auf
einem ^Jazw-Zuge gegen ebKerak begriffen waren. Zwischen beiden
Truppen entspann sich nun ein Idutiger Kampf.
Die Stute des §ijsLh el-RatjAn von den SalAjt^ stürzte, von einer
Lanze getroffen, und ^i^ijAh verlor im Sturze seine Lanze. Sofort zog er
den Säbel und verteidigte sein Leben^ w sfir judafe* *an nafsih. Dies
sah sein Bruder *Otman und sprang ihm sogleich zu Hilfe; doch auch
seine Stute wurde durchbohrt^ er stürzte neben seinem Bruder und ver-
teidigte sich mit der Lanze. Beide Helen, von dem Slibel des Ilweti
namens Harb abu Tajeh getroffen. Die Korakij^je mußten fliehen und
nur der Tapferkeit de« IJalil el-Mc^alli halten sie es zu danken, daß
sie nicht aufgerieben wurden.
408
Ira Jahre 1877 ticl UDgcniigeDrlcr WiDterregen in den üebieteu
al-IJarra der Beoi 'Atijye, Ilir Häuptling Shihammad ibn 'Atijjc sandte
Boten zum Fürsten von el-Kerak mit der Bitte^ einen Teil seiner Herden
ftlr Leljensmittel eioziitausclien. Dies wurde ihm zugesagt^ und so zog
er mit seinen Herden und nur von wenigen Kriegern begleitet nord-
wärts. Als er an die Grenze des yesma-Gebietes kam^ wollten ihm die
IJwetät den Durchzug niclxt gewähren^, ta'aragtilij besetzten alle Quellen,
nahmen ihm den größeren Teil der Herden und die 'Atijjje litten
Hnnger und Durst, Kaeh vielen Gefahren gelang es einem 'Atiwi, nach
eM\erak zu kommen und über die unheilvolle Lage der Seinigen zu
berichten» Bevor er noch chKerak erreicht hatte, begegnete er Misleli
ihn Müljammed el-Megalli, der mit 150 Reitern einen Razw-Züg gegen
ct-Tfilc unternahm. Kaum hatte Mi^leb von der Not der 'Atijje gehört,
als er sofort seinen Plan änderte und ihnen zu Hilfe eilte. Der Bote
sollte mit den übrigen Kriegern von el-Kerak naclikommen.
Zu Mi sieh gesellten sich viele Krieger von es-Sobak und lagerten
bei der Quelle von Odrolu Kurz nachher erfuhren sie, daß die Krieger
von et'T^le unter Anführung des Salem ihn l_)ijäb ~ 300 Mann
stark — ihnen folgten und bei der Quelle Gorba* übernachten wollten,
^lislelj rüstete sich zur Abwehr und wollte gleich bei Sonnenaufgang
den Feind überfallen. Doch wurde er mit solchem Gewehrfeuer emp-
fangen, daß er sieh schleunigst zurückziehen und hinter Felsblöcken
Deckung suchen mußte. Von früh bis abend dauerte der Gewehrkampf,
bei dem viele verwundet wurden. Mit hereiobrecliender Nacht kehrten
alle Söbakiyc in ihre Stadt zurück, raga' kidl minliom ila uinhallo, und
Misleh mußte dasselbe tun; denn es drohte ilnn vollständige Ver-
nichtung.
Die Bewohner von wadi Müsa (el-Gi) erfuhren niimÜch ebenfalls von
seiner Anwesenheit und mußten^ da sie mit Sr^bak auf Kriegsfuße standen,
einen Überfall befürchten. Um dem zuvorzukommen, besetzten sie die
Durehgänge durch den Wald el-HiSe und erfuhren bald, daß ^liMeb
verfolgt werde. Nun überfiel ein Teil von ihnen die Herden der Be-
wohner von eä-Sobak und ein anderer zog Salem zu Hilfe, Doch konnte
Mi^leh mit den Kerakijje es-Snliak noch erreichen und wollte hier die
Ankunft der Hauptmacht von el-Kerak abwarten.
Da kam nach zwei Tagen die Nacliricht, daß Muhammed ibn
'Ati^lie, verstärkt durch einige Unterabteilungen seines Stammes, die Um-
zingelung der Hweti*t dm*cldirochen hHttc und bis Gorl>a' vorgedrungen
wäre. Sobald dies Misleh gehört hatte, entschloß er sieh sofort, mit den
409
Seinen zu den 'A|iye zu stoßen. Eben als sie dieses Vorlmlien aus-
ftUircn wollteOj trafen schon Boten ein^ daß sich die Streitmacht von
el-Kerak nähere. Nun zogen die Krieger zuversichtlich südwärts^ ver-
einigten sich mit den *A{ijje und lagerten hei der Quelle Öorba\ In
der Frühe wurden die I.Iwetnt angegriffen» besiegt, ihr Hauptlager bei
Bas{a genommen und ihre Herden erbeutet. Die *Ata\vne bekamen das
meiste zurück.
Der besiegte Feind flüchtete sich nach wAdi Mnsa, und so zögern
die Kerakiye dorthin. Die y wetät ^öd die Bewohner von cl Gi hielten
die Anhöhe el-Knrna besetzt j wo sie in den Gärten gute Deckung
fanden. Die Kerakiye und ihre Verbllndeten, die 'Ätawne, wurden
zurlickgeschhigen und zogen sich bis zn der Quelle 'ajn el-'Arga' zuriick,
wo sie ihr Lager bezogen. Die Hwötat folgten ihnen am nächsten
Morgen nach^ wurden jedoch besiegt und mußten wieder nach el-Gi
fliehen.
Die KerakiJLJe nnd 'Atawne begaben sich nun mit den erbeuteten
Herden nach e§-Sohak, unternahmen von da aus kleinere Razw-Znge
in die Gebiete von et-^lafilt^ und der IJweJat, überfielen ihre Lagerpliitze
und trieben ihre Herden weg.
Dies olles geschah auf Wunsch des Fürsten Mhammed el-Megalli
von el-Kerak und danerte tiber ^0 Tage. Da jedoch die Gebiete der
Kerakijje entblöOt warcn^ so benützten ihre nördlichen Feinde diese
Gelegenheit und trieben ihre Herden weg. Deshalb fingen die Krieger
an zo murren und verlangten schleunige Rückkehr nach el-Kerak.
Muljammeds Sohn, der berühmte Held Mi^leh, riet selbst^ diesem
Wunsche nachzukommen und sofort zurückzukehren. Doch wurde sein
Rat nicht befolgt und ein neuer Razw-Zog gegen die Hauptmacht der
IJwctnt, die sich fa^t alle nach Wadi Jliisa zurückgezogen hatten, an-
geordnet. Misleli mußte sicli — wie alle übrigen — den Anordnungen
des Anführers fügen.
Bei "ujiin e!-Mahzvd kam Sejb Misleh, der tapfere Sohn des Ober*
häuptlings von ebKerak, zu seinen Kriegern und spornte sie an mit
dem Schlachtrufe: „Euch zu Hilfe^ o Genossen^ 'ejnfiku jn raV."
Sie antworteten: „Bewährte Helden, o Bruder der Hadra', mu'aw-
wad e?-subjan, ahu ha^Jra'*"
„Heiter des Gütigen (Gottes), o Bruder der Harjra*, baj^jal er-
rahmau ahu hadra*!"
„Euch zu Hilfe, o Genossen, Ijci der Arbeit, wclclic ilir heute
sehen werdet, 'ejnaku jü rab* fi feVl taruno el-joral"
L
410
Die Krieger erwiderten: ,,01 Tick auf, Briuler der Hafjrn, Gott möge
ihr Macht verleihen, Vifije ahn tJaclra', \\zz allah ^^adclha!"^
Dann ordnete er die Krieger, 'addal el-g:iimii*; und stellte sieh
abseits. Da kam Haiti ihn Mu^t-afa, spornte die Krieger mit den*
selten Worten an, §ara* jintaljii und gesellte sich mit seinen Kriegern
zu Misleh.
Sie ritten beide mit ihrem Gefolge vor das Zelt des Oberhaupt-
Hnges Muliammed, wiederholten die Aneiferung, und dieser beantwortete
sie. Er sprang sodann auf seine Stute, föhrte die Krieger bis zum
Rande der Hochebene in der Richtung auf el-Gi (^balad wadi Müsa) und
wies ihnen verschiedene Posten an.
Die Feinde, die auf el-K^uma versammelt waren, sandten Boten zu
Mislel^j; sie wollten verhandeln und sich ergeben. Mifleli war sogleich
einverstanden und schickte zu seinem Vater Jluhammad mit der Bitte,
Waffenstillstand zu gewähren. Muhamraed und seine Räte waren jedoeh
des Sieges sicher, und Fircs ihn Salame sagte zu Mi^leh:
„Du bist heute furchtsam gc worden, ent dallcjt clJAm."
Diese Beleidigung wollte Misleh durch das (Jegenteil Lügen strafen
und griff mit den Übrigen den Feind an.
Der Änginff mißlang, die Kerakiüe mußten eiligst fliehen, und es
drolite ihnen völlige Vernichtung, da die Feinde die Durchgänge in
al-Hise besetzt hielten. JUnlch el-Megalli und Salame cl-Kerdesi waren
die letzten, und nur ihrer Vorsicht und Tapferkeit hatten die Kerakijje
es zu verdanken, daß sie sich, wenn auch mit starken Verlusten^
dennoch retteten.
Aber ili^leh sollte cl-Kerak nimmer wiedersehen. Salem ibn DijäH,
der mutigste Held der l;Jwet.at, forderte ihn zum Zweikampfe heraus.
Misleli trug nur ein einfaches Linnenhemd^^ Dijab hatte jedoch unter
seinem Hemde ein Panzerhemd versteckt. Mifijleli stach ilm mit seiner
Lanze, diese prallte aber von seinem Panzerhemde ab. Da holte Misleh
zum zweitenmal aus und versetzte ihm einen so starken Stoß, daß er
fast aus dem Sattel stürzte und in eiliger Flucht Rettung suchte. Mit
Jubelgeschrei kündigte Misleh seinen Sieg an, als ihn eine von weitem
abgeschossene Kugel ereilte. Der Held stürzte tot in seinem Blute
nieder, fawaka* katil w bidammih gadil.
Dies begrüßten die llw6tat mit freudigem Siegesgeschrei, warfen
sich von neuem auf den fliehenden und bestürzten Feind, töteten von
ihm sehr viele, und die übiügen kehrten besiegt und betrübt nach el-
Kerak zurück.
_ 411
Die Bewolnier von e^-Sobak sclilosscn rasch Frieden mit den
y wet^U und bekamen die Leiche Mi^Ichs, die sie bei e§-8obak begruben.
Der Überfall bei ebBjnr, r^rat el-bjAr. Im Jahre 1878 überfielen
etwa 70 Pferde- und Kameb^eiter der Sbür unter Anführung des X^ej-
fellah übMor die Herden der Kerakijje bei den Brunnen güdbeh unter
h. et-Teniye. Zwei Hirten retteten sieh, flohen auf rn^m e-^-»Sabba,
stießen das Kriegsgeschrei aus und schwangen ihre Kopftücher hoch
auf ihren Flinten. Dies wurde in ebKerak wahrgenommen, und sofort
eilten, fazaSl, die Megaljc zu Hilfe. Sie holten die ^^hür in al-Rwer ust-
lieh von ebBjar ein, und es entzündete sieh das Fener der Sehlacht
und des Stechens, w ista'Iat nar ebharb w att^^ß- Unter den Kerakijje
war ein junger Mann namens 'Abdel kader, Sohn des bejb Saleh
el-Megalli ibn Muhammed el-Megalli. Er war noch außer sieb wegen
des Todes seines Onkels Misleh. Um ihn zu rächen , lagl jabod tar
^ammih raisleh, warf er sieh auf die Feinde und jeden niederschlagend
gelangte er in ihre Mitte. Da stürzte sein Pferd, waka*at gwado, und
die Feinde jauchzten. Aber die Megalje retteten ihm das Leben. Die
Beni »^abr mußten fliehen, naelidem sie zwei Mann verloren hatten.
Im Jahre 1880 ritt 8eb yalil ibn Must^'tfo' el-Megalli mit 60 Reitern
aus^ um die IJwetät zxi berauben. Die erste Nacht brachten sie zu in
den Zelten der *Atfiwne beim w. e!-Mikman, südwestlich von al-Kufrani,
Zur selben Zeit unteruabm l,>^jf^Il^k el-Mur von den Hkejs der Beni Sabr,
min bedide beni sabr min ebh^ejl, mit Kamel- und Pferdereitern, deren
Zahl unzählbar war, la jubsa Vdadhom, einen {taxw-Zug gegen die*Atawne.
In der Naebt hielten sie sieh in der Nähe der 'Atawne versteckt,
kamentn, und in der Frühe stürzten sie sich auf ihre Kamele. Da ertönte
das Kriegsgeschrei, fasÄr eft-sijäli» die Kerakijje verfolgten die §bur, und
bei ebl.Iafire kam es zur Schlacht. Die Tapferen ritten vorwärts^ die
Feigen flohen, fatakaddam el-fares wa barab el-gaban. Zwei Milnner
der Hl>ej.^, und zwar die Tapfersten, Akwcnin und ihn Mweres, lielen,
und als dies die Übrigen sahen, flohen sie, von den Kerakijje verfolgt,
bis zum Hügelzuge cl-Be4^'.
Krankheilen und Heilmittel.
Die Einwohner von Arabia Petraea sind abgehärtet und wobl im-
stande^ verschiedenen Krankheiten Widerstand entgegenzusetzen; doch
fl&rchten sie in der Welt nichts so sehr als das Kranksein. Des-
halb weichen sie vorsichtig allen Gebieten aus^ welche als ungesund
t
412
a.
gelten. So wird man in der trockenen Jiilireszeit nur mit der grüßten
Mühe auf der üstliclien oder westlichen Hocheheno einen Mann finden
können^ der geneigt wäre, als Führer nach r<^r es-Safije zn dienen. Das
üstliehe und südliche Ufer des Toten Meeres gilt als Brutstätte des
Fiebers geradeso wie die ftabb*'* Kadjan, ed-Detijjej el-*Aknba, al-Kwer
(Fönin), w/ajn el-l:fdenH und el-Gafar. Daran sind die klimatischen Zu-
stände schuld, nämlich Tiel Wasser, Sümpfe, große Tageshitze (bis 56^ C)
und eine ßh^ absolute Windstille. In der Kegenperiode weicht wieder
jeder den offenen Lagen der ostHchen Hochebene aus, weil die Kälte
daselbst fast unerträglich ist und viele Krankheiten verursaeht.
In der zweiten Ilillfte der trockenen und zn Anfang der nassen
Jahreszeit grassiert unter den Fellahin der Typhus epidemisch. Ihre
Zisternen sind meist halbleer, das Wasser ist schlammig und unrein,
und der erste Regen spült allen Staub und Hcbmutz von den Dilcbern
und Wegen hinein. Die Leute trinken dieses W^asser und werden
davon krank.
In der Mitte der Kegenperiode treten fast regehuHßig Blattern
und Pocken auf nicht nur unter den Fellabin, sondern auch unter
den Arabern.
Lungen süchtige und Brustkranke habe ich unter den Arabern nie,
unter den Fellahin nur sehr selten gefunden. Desgleichen kommen
Augenkrankheiten nur sporadisch vor, syphilitische Erkrankungen sind
aber unter den Felläbin ziemlich verbreitet.
Arztliche Hilfe wie bei uns gibt es dort nirgends. In allerjüngster
Zeit bat zwar die türkische Regierung in ihrer Garnison zu el-Kerak
einen Arzt angestellt, doch sind dessen Kenntnisse nicht groß, und seine
Apotheke ist sehr niangelhuft. Daher hat fast niemand zu ihm rechtes
Vertrauen. Selbst wenn sich die Eingeborenen von einem Arzte behandeln
lassen, gebraueben sie hinter seinem Rücken jede iMedizin, die man ihnen
anrät Wie bereits gesagt^ gibt es in ganz Arabia Petraea außer in
el-Kcrak keinen Arzt Nur wenn die Cholera droht» schickt man
auch nach Ma*än einen. Sonst bleiben die Bewohner auf eigene Hilfe
angewiesen.
Wird einer krank, so verliert er sofort allen Mut und gibt jede
Hoffnung auf; denn von dem Leben nach dem Tode erwartet man nicht
viel. Alle Bewohner von Arabia Petraea sind von der Unsterblichkeit
der Seele und von der Fortdauer des Lebens nach dem Tode überzeugt,
sie sehnen sich aber nicht darnach. Jeder erachtet es als ein großes
Unglück^ wenn ihn der Tod vor flem Alter erreicht. Auf dem Schlacht-
413
felde zu falleo^ gilt für ehrenhaft^ dagegen an einer Krankheit in rüstiger
Kraft zu %'erscheiden, als Unglück.
Nie habe ich gehurt, daß sieh jemand auf das Leben nach dem
Tode gefreut hätte, und nie war jemand, weder Feüah noch Araber,
iinstande, mir den künftigen Aufenthaltsort und seine Einrichtung genau
zu beseh reihen.
Das Paradies wie die Holle liegen unter der Erde^ dicht neben-
einander, sind mehr dunkel als hell, etwa wie zur Zeit der Diiin-
uierung, al-fagr, nur daß in der Hölle viel Stfiuh und Sand und kein
Wasser ist* Im Paradiese gibt es W^tsser, aber man weiß nicht, ob
dort etwas wächst, eben wie man nicht weißy was man dort tut. Und
gerade diese Ungewißheit und Unsicherheit ist schuld, daß der Araber
das irdische^ mühselige^ aber bekannte Leben der Zukunft vorzieht u'
sogleicli voll Angst ist, wenn ihm eine Krankheit als Vorbote des To
begegnet. Der mutigste Fehah klagt da wie ein Weib. Dauert die
Krankheit länger, so tragen ihn seine Verwandten in der trockenen
Jahreszeit hinaus auf die hoben wallftirmigen Kehrichthaufen vor den
Ortschaften, emchten über ihm ein Scbattendachj indem sie auf vier
iS tan gen eine Decke befestigen, und hier liegt er oft ganze Tage und
Nächte. Von da sieht er auf die umliegenden Felder, auf das Dorf,
sein Auge streift in die weite oflfene Steppe und Wüste . . .
Sobald sich die Kunde von seiner Erkrankung verbreitet, kommen
sofort Verwandte und Bekannte auf liesucli und bilden um den Kranken
einen Kreis; stumm, ohne ein Wort zu sagen, hören sie seinem Stöhnen
und seinen Klagen zu. Nur wenn er sie anspricht, antworten sie
ihm ond beklagen seinen Zustand, doch nicht alle, sondern nur die
ältesten; die übrigen wagen kaum ein Wort dreinzureden. Oft, sehr
oft sucht man nach der Ursache der Krankheit; denn nicht Gott ist
es, der sie will, sondern ihre Urheber sind die neidischen Geister, die
siclj an den Schmerzen der Mensclien weiden.
Alle Krankheiten des Gehirns und des Nervensystems werden dem
Einfliisse der bösen Geister zugeschrieben, welche unter der Erde wohnen.
Deshalb sagt man, daß diese Krankheiten aus dem Boden kommen,
marad min el-biläd.
In das Zimmer eines Kranken darf man bei den Fellahin in der
Nacht ohne Licht niclU eintreten. Es konnte durch die offene Tür
auch ein böser Geist, der das Licht scheut, Eingang finden.
Getlttirliche, schwere Nächte, lejnli taklle, für einen Kranken sind
die Nacht von Sonntag auf Montag und von Donnerstag auf Freitag.
414
Wenn jemand erkrankt, sncht man Ftlrspreelier bei Gott. Ins-
besuüdcrs mächtig sind Abraham und 8t. Georg, denen man Opfer
gelobt. Man ergreift das Opfertier bei den Stirnhaaren nnd sagt:
„O du Freund Gottes, o Vater der Gäste (Abraham)! Wenn N,
genesen wird, so werde ich dir dieses seblachtcn, ja h^lÜ allah, jn-ba-
(]-fJejfiUi, en tab Afin hada magdiV lak!"
Dann scbneidet man dem Tiere die Stirnhaare ab und verbrennt sie
zu Ehren des Heiligen, während man das Tier selbst erst dann opfert,
wenn der Kranke genesen ist.
Wenn ein Mensch aus einer Quelle, ans der ein Wolf oder ein
Hund seinen Durst gelöscht hat^ trinkt, so bekommt er „Halsweh", in-
folge des „schlechten Einflusses" des Wolfes» Einen solchen Menschen
nennt man Madjub^ und er kann nur geheilt werden von einem Manne,
der bereits einen Wolf getötet hat. Der Verwandte des Madjüh geht
zu ihm und sagt:
„Komm uud töte diesen Mann, ta*al w edbah ha-r-ragoIP
Er kommt und macht mit seinem Sibri_^ije-Messer gegen den Hals
des Kranken siebenmal die Andeutung des Schlachtens, und der vom
Wolf Beeinriußte genest,
Die Lijatne meinen^ daß bei Krankheiten der Fakir hilft, wenn der
Kranke sich zu ihm begibt und ihm alles erz^^hlt, was ihm fehlt. Der
Fatir fordert von ihm den Kopfstriek, legt sich ihn unter den Kopf
nnd schläft darauf eine Naeht, In der Frühe gibt der Fakir dem
Kranken einen roten oder grünen Faden, den dieser entweder auf dem
Kopie oder über dem BauchgUrtel zu tragen hat. Dann kehrt der
Kranke nach Hause zurück und wird entweder gesund oder stirbt, fi
nas jatib wa ft nas ia jatib.
Wenn jemand von einem tollen Hunde^ knlh mas'ur» gebissen wird^
so kauterisieren die ^^xir die Wunde, jakwüh binar, und zwar so tief,
als die Zähne des Hundes lang sind. Dann eilt der Gebissene in das
Nulvra-Gebict zum Gesehlcchte, t^niüle, *Ezzeddin, denn dort gibt es
Männer, die mit Wunderkraft, el-'enaje, begabt sind. Diese spucken
bloß auf die Wunde, jatfelü bass, oder feuchten sie mit Milch an, in
welcher ein Stück Teig aufgelöst ist, und der Kranke wird gesund. Ja
die Wunderkraft dieser Männer ist so groß, daß sie selbst den von
ihnen berührten Sachen anhaftet.
So erzählte man mir von zwei gebissenen Männern ^ die sich
ostwärts wandten^ äarakü, in das Nu^ra-Gebiet. Dort fanden sie
den Lagerplatz der *Ezzeddin leer, rähele, salien aber in einem
415
Loche etwas Sclilickerinilcb, leben, das die Hunde übriggelassen hatten.
Einer trank davon und genas, der andere trank niebt und bekam
die Tollwut.
Bei den 'Azazme muß der Gebissene die Lelier des tollen Hundes
esseo^ kibd ebkalb*
Bei den Terabin: Wenn ein toltcr Hund, kalli maÄriV, einen Men-
schen beißt j SU kommt die Ki'ankheit am 40. Tage zum An^bruche,
jinsare* mas'ur, denn der Mensch gelangt in die (lewalt eines bösen
Geistes* Da halten ihn die Männer, und weil ibm niemand hellen kann,
trucliten sie^ ihm den Tod zu erleichtern. Sein Vater, Bruder oder Sohn
holt ein Haarsieb mit ganz kleinen Löcbern im Boden^ fUilt es mit
Wasser, schüttelt es und läßt das Wasser auf ihn tropfen, jui'arbel
el-moje *alej. Die Anwesenden fordern dazu mit den Worten auf;
„Verhelfet ihm zur Huhej er ist müde, und ihr tut nichts Un-
erlaubteS; rajjehuh ta'ab ma fih baräm."
Die Tijäha geben dem Gebissenen Wasser mit ^aVr-Gummi zu
trinken und legen auf die Wunde Derwäh-Kanthariden, welche die
Wunde ausfressen, oder brennen die Wunde innerhalb dreier Tage aus.
In el-Kerak wurde 8älem et-T^rniän von einem tollen Hunde ge-
bissen. Einer von den §aräjre gab ihm sofort Derwab-Kanthariden
gekocht zu trinken. Der Gebissene fiel bewußtlos nieder und blieb so
vier Stunden liegen. Seine Angehörigen ergriffen nun deu Arzt und
drohten, ihn zu tüten, falls der Gebissene stürbe. Nach vier Stunden
fing der Gebissene an Blut auszuwerfen und zu brechen. Dies dauerte
einige Tage, und er genas.
Den Biß einer Schlange heilen die Shür auf dreierlei Weise: Der
Gebissene wird sofort zu einem Wundermanne, ar-rifa'i oder mahwi,
gebracht. Dieser spricht über ihn einige Formeln und legt seinen Speichel
auf die Wunde, welche heilt. Ist kein Ril^'i*i in der Niihe, so wird die
gebissene Stelle ausgebrannt oder gescbnitten»
Gegen den Biß der Schlange umm al-önejb at-'Jarma' gibt es
keine Hilfe, denn diese Schlange war nicht zugegen, als Gott dem Pro-
pheten Sliman ihn Däfid die Schlangen übergab*
Bei den rffiulläm wird der Gebissene zum Scblangenbeschwürer,
ebhawwAj^ gebracht.
Bei den Terabin trinkt er Senäwer oder Meäader und wird mit
Schlangenhaut gerieben, gild erlern.
Bei den 'Azäzme saugt der Schlangenbescbwörer, al-bawwaj, das
Gift aus der Wunde aus.
41«
Wenn jemand von der Spinne 'AnkaMt gebissen wird, schlachtet
man sofort em Tier, gewöhnlich ein junges Kamel, in dessen Haut der
Patient eingewickelt wird* Unterdessen macht mnn im Zelte eine läng-
liche Grube, in welche der Kranke hineingelegt und bis auf den Mund
mit Erde oder Sand verscharrt wird. Während er nun liegt und schwitzt,
sagt man zu ihm:
„0 du von der Spinne Gebissener^ leben sollst du und nicht sterben,
ja kari? al-'ankabüt enta tahja w hx tmiit!**
Wenn er fortwährend antwortet: cLehen will icli^ leben werde ich,
leben j nlijn^ ahJH, ahja!» so wird er gesund.
Wenn man kein Tier schlachten kann^ sucht man den Stengel der
Xelu-Pflanze, zündet damit ein Feuer an und brennt die Wunde aus.
Der Stich eines Skorpions, el-'atrah^ wird ebenso geheilt wie der
Biß einer Sehknge, nur daß man noch eine vierte Medissin anwendet,
die übrigens auch beim Sehlaogenbiß vorkommt, nämlich ein IJartit-
Knochen wird zerrieben und in Milch oder Wasser getrunken.
Den von einem *Änkabiit Gebissenen waschen die ZullAm und
Saldiym mit der Magenfllissigkeit eines frisch geschlachteten Schafes.
Dann legen sie ihn in eine Grube, bedecken ihn mit Erde^ zünden
darauf ein Feuer an und sagen:
„O Barmherziger, o Barmherziger,
erbarme dich des errichteten Grabes!
Ja rahim, ja rahim
erluim el-kabr el-metim."
Und das wiederholen sie so oft, bis das Fleisch des Schafes gar
gekocht ist* Den 'Al^rab- und 'Ankabut-Biß heilt immer der Mann, in
dem das Wissen ist, illi tth es-sirr.
Wer sich unwohl fühtt, besucht eine Therme und badet darin.
Zuvor aber bringt man dem Sliman ihn Diiüd ein Opfer mit den Worten:
,j Dieses Opfer ist ein Opfer ftlr Salomo, den Sohn Davids, ha-d-de-
bi^ie dbiht sliman ihn daüd!"
Das Blut muß ins Bad Hießen, um ihm die nötige Wärme zu ver*
schaffen. Auch Eauchwerk zündet man beim Bade an, denn auch das
Rauchopfer j haljüra, ist Sliman angenelim. Die ywet^it sagen beim Opfern:
„Dein Lohn und dein Wert gehört Salomo, dem Sohne Davids,
und den Bewohnern (Geistern) dieses Ortes, agrki w twabki lisliman
ihn daüd w liskan had-makän.'*
Die IJewät haben am liebsten das Bad bei et-Tur. Dort ver-
schaffen sie sich ein Schaf oder eine Ziege, die sie opfern, so daß deren
Blut ins Wasser fließt, und sagen dabei:
417
„Dies gehört Gott, und der Lolm und der Wert dieses 0|>fers
gehört dein Herrn dieses Bades, hatli liwi^li allnh, w ng-crha w twabha
lifälieb hal-hammam . . , ,"
Dann hestreicheii sie mit dem Bhite die Tiirseliwelle des Bades,
Den Kopf samt allen Eingeweides werfen sie ins Meer, desgleichen
auch das» was sie nicht aufessen können.
Im Bade sitzend, rufen sie fortwährend, der Geist möge die Quelle
wärmen, „t^rnm wusszo!"
Das beste Mittel gegen alle Krankliciten der Kinder Inctet der
Schutz des Vogels Giddct el-'ejal. Er soll dem Kauz ähnlieh sein, hat
einen gebogenen Schnabel und goldgelbe Augen. Wenn ihn in el-Kcrak
eine Frau in die Hände bekommt, putzt sie ihm das Gefieder, hängt
ihm an den Hals und die Fftße bunte Glaskügelehen, schminkt ihm die
Augen mit Kollirinm und läßt ihn frei. Sie ist sicher, daß ihren Kindern
niemals etwas Böses zustößt. Da es jedoch schwer ist, den Vogel lebend
zu bekommen, und er mit allen seinen Bestandteilen als beste Medizin gilt,
so spüren ilim die Jäger nach und bringen ihn den Frauen wenigstens
tot Diese trocknen seine Knochen, seine Federn, sein Fleisch und
heben alles sorgftiltig auf. Den Sehnabel und die Krallen tragen die
Knaben auf dem Kopfe als bestes Amulett gegen den bösen Blick. Wird
ein Kind krank, so beränchert man es mit einem Teile des Vogels,
die Mutter macht aus ihrer eigenen Milch und Ammoniak, wuSAal^a,
eine Salbe und reibt damit das Kind ein.
Krankheiten, el-amraij, welelie bei den *S{jftr am öftesten vor-
kommen, sind folgende:
Al-Mare^ oder Wa^a* al-kalb, Magenschmerzen. Als^ Mittel dagegen
gebraucht man Ba'eti'an mit Salz, was gleich in der Frühe gegessen
wird. Statt Ba*eträn nimmt man auch Schießpulver.
Waga' ar-ras, Kopfschmerzen. Man mischt Meruhe, Towma und
Ud timbak und nimmt es auf nrichterneni Magen ein, oder man wendet
das Kauterisieren, keJLJ, an.
Al-IJa^^ba oder abljubajge, Masern* Der Kranke wird mit Merar
eingerieben und bekommt gekochtes Linsenwasser, Sorbet 'adas, zu
trinken.
Al-Gadari (sie), Blattern, sind unheilliar, mä lu dwa* abadan.
Al-TJumma oder as-Siunie, Fieber. Man räuchert den Kranken
mit den Haaren eines schwarzen Sklaven und einer Hyäne ein. Zu
trinken bekommt er den Absud von Lubb ar-rfiwand, Oummigutt, und
'Äfijjc-Kürnern.
418
Aö-Sa{li, DurelifalL
an wickelt in ein Stück Baumwolle oder
Kamelhaar Teer^ el-kutnm, Alaun» as-s^ibbe, »Sclncßpulver» mell.i barüd^
und Grünspan^ g-inazre oder g:inzara, und steckt es in den After. Hilft
es nicht, ida lam janfa*, kaiiterisiert man den Patienten zwischen der
vierten und fünften Zehe, al-liom^or w hadidu^ oder oberhalh der Knöchel.
As-Öcrba, ein Geschwür^ wird mittels eines scliarfen, dünnen Hölz-
chens, biläl, geöffnet, nnd wenn dies nicht hilft^ ausgebrannt.
Az-Zukme, Verkühlung; Kamelmilch mit Kamelurin und etwas
Erdsalzj melb bafir, wird gekocht und getrunken.
Malftif oder Habb al-fran^i, venerische Krankheit; man kauft
aus der Stadt BalVit und Quecksilber^ z^bft^^ und salbt damit das
kranke Glied 14 — 21 Tage. Wilhrend dieser Zeit darf der Kranke bei
den Silur nur Brot ohne Salz^ ebljubz ab'adabj essen und lauwarmes
Wasser trinken. Nachher muß er sich enthalten von Ziegenfleisch,
lahm as-samra'j von nicht ganz frischem Fleische^ Milch, von zerkochtem
Käse, marie, und zwar ein ganzes Jahr lang, ai-hawl. Niemals soll er
essen Haaenfleiscb» Gazellenfleiseh und SpringmäusCj lahm el-arnab,
az-zabi, al-garbü*.
Ar-Ramad, Ophthalmie» wird mit Salzwasser geheilt. Hilft es nicht,
80 nimmt man Siäem, reinen Zucker, Mbaraka, Habbe^ el-Iyutra, und
dies alles wird innerlich und ilußeriich angewendet.
Die 'Am^vrin kennen folgende Krankheiten:
Tfirba, Typhus^ wird geheilt dui*ch das Kauterisieren, al-key, am
Scheitel
ITamra', Schmerzen im HalsCj iverden durch al-Kejj kuriert.
NahbÄryje, Sclmupfen» wird dorch Schnupfen von Zwiebel und
IJelwc geheilt,
Al-Ijumma, Fieber, wird durch al-Key geheilt,
Al-Gedra, Blattern; ein Gefiiß wird mit Kamel- oder Schafurin
gefltllt, Salz hinzugetnn, nnd der Kranke muß darin längere Zeit sitzen
bleiben. Fehlt ein solches Gefiiß, so wird der Kranke in nasse Tlicher
eingewickelt.
Äl-lJuffa^ wenn jemand nicht weiß, was er tut und was er spricht,
^er ist nicht bei sich^. Diesen traurigen Zustand kann nur ein Fa^ir
heilen. Er murmelt verschiedene Worte und macht verschiedene Gesten
über ihn, jireb *alejh.
Al-Bard, Verkühlung; da werden die Pflanzen Za'tar und Ga'de
gekocht und getrunken.
Abu Mizralj:, Bauchschmerzen; es wird am Bauche kauterisiert.
tIaKba, Masern; Zwiebelsaft wird in das Auge getrojift. i
Silälj bektisches Fieber; ein Stück Gold, gewöbnlich eine Lira
(Ntra) wird in so viele Stücke geteilt, als die Familie Glieder hat^ und
jedes Mitglied verscbluckt ein Stückeben. Wer jedoch die Krankheit
schon hat, dem kann dieses Mittel nicht mehr nützen,
Hihhj Durchfall; nitin steckt Za'tar oder Pfetler in den After.
EMyahha, Husten; wird kuriert durch Za'tar und Salz, gekocht
in der Milch einer schwarzen Ziege.
Az-Zukme, Erkältung; Gerste wird mit Salz gekocht nod dann
zerquetscht und gegessen.
Züllam:
llamra*^ Halsschmerzen.
El-Gidre, Blattern.
EMJasbe, Masern.
El-Gerab, Krätze; der kranke Mensch wird mit Salzwasser gerieben.
Das Kamel oder Schaf wird gerieben mit dem Absud von der 'Adu-Pflanze,
T;;Inicmakän; wird mit kaltem Wasser kuriert,
El-'Efene, Geschwüre, l^Jabb, welche das menschliche Fleisch ver-
zehren; der zerriebene IJegbe-Knochen wird geschnupft, tatakarraf.
Sa^idijjin:
Waga' er-ras, Kopfweh; el-Kejj auf die Schläfe, el-kejj 'ala^s-aaber,
Tenibin:
Wa^a' er-räs, Kopfschmerzen; Medizin: Sabra murra.
Waga' ebbafn, Baucbschmerzen; Medizin: Kamelfleisch gebraten,
miäwi.
Waga' el-a*da' Rheumatismus; Medizin: el-Wara|j:, Amulett.
S^üne^ Fieber; Medizin: Sulfcta, Chinin*
Ramad^ Augenkrankheit; Medizin: el-Ginzara und Sabbe mit Ei-
weiß auf das Auge gelegt.
El'lJaHba, Masern; keine Medizin.
El-Gedra, Blattern; keine Medizin.
Kaaj^je, Hautaussatz; Behandlung: Kauterisieren.
Dasbe oder Dasme, Scliuupfen, wird nicht als Krankheit betrachtet.
El-lj^ahha, Keuchhusten; Medizin: cl-Kejj hinten am Halse, 'ala l^araze.
El-Ijsär, Nieren-, Blasenkrankheit; Medizin: el-Key auf dem Kopfe
oder der Brust,
EI-Faleg, Apoplexie; keine Medizin*
27*
420
En-Nafs; Blutreinigung nach der Geburt; die Frauen sammeln und
trocknen die Erl^cta-Pflanze, bewahren, jidbarü, sie für diese Periode,
lin-nafs, und essen sie dann mit Eiern.
Riööebe, angeschwollene Nase; sie reinigen den Gewehrlauf, mischen,
was herausfallt mit Alaun, Sabbe, geben Wasser dazu und beschmieren
die Nase.
Wenn einer Frau nach der Frühgeburt der Bauch anschwillt, so
machen sie die If ed-Kette glühend, legen sie in einen Kessel voll Wasser,
die Frau muß darauf sitzen und schwitzen.
Zahnweh; ein Kamelzahn wird zu Mehl gerieben, mit Tabak ver-
mengt und in der Pfeife geraucht.
In el-Kerak kommt sehr oft vor:
Ilemma = Sbüne, Fieber.
Mäz^e oder Maz^e, Gehimkrankheit.
Manziil, Dysenterie.
Rib, Rheuma.
Wga' el-^alb = Lawa', Magenkrankheit; el-Kejj auf dem Bauche.
Ab-el-ehkej, Kolik.
Witab, Schmerzen im Rückgrat.
Tahäl, Milzkrankheit.
!^ahha, Husten.
Ramad, Augenausschlag.
Wga' er-räs, Kopfschmerzen.
l.Tarij.
Nakze, bösartiges Geschwür.
Mabhüh = Madjüb, Keuchhusten.
Firgan = Egfär = ];labbe frangi, venerische Krankheit.
Zuöme, Erkältung.
Sadra.
Masdür.
Maksüm.
Seltener kommt vor:
Nubbar, Typhus.
T.Tasba, Masern.
Gadra, Blattern.
Bei den ^wet^ kommt vor: Tarha, Typhus, Gadari, Wit&b, al-
Hala. Firgän el-frangi, Syphilis, kommt bei ihnen nicht vor, ist aber
sehr verbreitet in Ma'An und balad w. Müsa (el-Gi).
421
Das Kauterisieren, elkey, wird ati gewendet mit glulieudpm Eiseo,
mitsaf, oder mit gliiliender Nadelj iiiatmty oder mit glühendem Glase,
Ijiadhe.
Die Einwohner kennen viele heilkräftige Pflanzen, die sie ein-
wwnmeln und getranehen. So in el-Kerak:
lyersa'enne; wird gebraucht gegen den Stich giftiger Reptilien und
gegen Magenkrankheiten.
Dabwa; mit ihrem Safte^ gemischt mit »Schafachmalz^ wird der
Kopf gesalbt, wenn er mit Geschwüren bedeckt ist.
l.lemhem; zerquetscht auf Leinwand gestrichen und bei rheumati-
schen Schmerzen angelegt.
yejsaban; die Blätter werden gekocht, und der Absud als Laxativ-
mittel getrunken.
Tarfa'; trockene Blätter zerrieben und mit Salz vermengt^ helfen
gegen Angenkrankbeiten der Tiere.
Difla; trockene Blätter werden geniucht bei Augenkatarrb,
Sit; I
Ktela; ! gekocht, Absud getrunken bei Magenbeschwerden.
Ga^de; )
,* \\ , 1 getrocknet, werden in den Kessel gelegt» wenn
Handakük: ] ^ ' ^^ , . . . *" ^ '
', , ' :l Butter gekocht wird.
E rlf ed-dik; ) ^
Gegen THl, Milzkrankheit der Schafe, wird verwendet: Feilspäne
des Stahles, hradet el-buladj mit Sodomsalsa (Moersalz) und Honigs oder
Eisenschlacken, babat el-l;adid, mit Traiibenöirup^ dibs, oder Honig, oder
dunkelblauer Feuerstein, §wan cl-azrak, zerrieben mit Honig,
Letztwillige Verfügung; Sterben und Begräbnis.
Der Sterbende, al-munaze', wird bei den >^[mr von allen Männern
des Lagerplatzes und ancb von Frauen besucht. Man fragt ihn nach
etwaigen Forderungen und auch nach seinen Schulden^ mä lu wa ma
alejli. Hat er noch kleine Kinder, so fordert man ihn auf. ihnen einen
Voniiund zu bcötellen^ und er tut es mit folgenden Worten:
„O N., icli vertraue dir meine Familie an. Ihre Sünde auf deinen
Nacken, ja flan awda'tak 'ejc^li, bat»tom il ra^^batak" f Anicärin).
Bei den S^iAr; „O N.^ meine Familie (lege ich) von meinem Nacken
auf deinen Nacken, ja flau Vjrili min rukubti ibt ruknbtak."
422
Ist defj den er zum Vormund h<iben will, niclit imwesend, so
sagt er zu zwei der Anwesenden:
„O N. und N,, ihr seid Zeugen, daß N. der Vormund meiner
Familie ist, jd flän wa ja flän tarakn ähüd inna flän wa§ij *ejAH."
Bei den Salajta sagt einer der 8öhne oder Verwandten zum
Sterbenden :
„Sieh' uns an! Lege unsere Vergehen auf den Nacken eioes
Mannes, bevor du stirbst, ataraa hott Ijatijatna ti rukbe withefl kabl
mn-täenkel."
Er l>estimmt einen und sagt ihm:
„Einen Taubenkranz (lege ich) von meinem Nacken auf deinen
Nacken^ \6k hammam min rukubli lirkubtak!*^
Ist der, den er zum Vormunde haben mochte, nicht anwesend,
so bevollmilchtigt er einen Jlaun^ ihm dies auszurichten, was dieser tut
mit den Worten:
„In dem Äugenblicke, wo der Ivopfstrick abrutschte, und der
Sfieichel floß, legte er diese heilige Pflicht auf meinen Nacken und ich
übertrage sie auf dich, Wed milt el-'eraame w sijnlt er-rejale flau hatt
had-amane birkubti w ana mufuj^je^ha ^alejk.**
Nun sagt der Sterbende bei den I.Iewät zu seinen Sühnen:
„Höret meine Kinder, ich soll von N,, dem Sohne des N., Blut
verhingen; wenn ihr Männer seid, nehmet an ihm Kache und mein
Gebein wird sich drin in seinem Grabe und Grabhügel freuen, daß ihr
eueren Vater liebet. Es ist euere Pflicht, Rache zn nehmen, denn es
ist keine Schande, esma'ü awladi, inna li *ala flau ihn flau damm^ fn
ida kuntu rgäl, tastaddu attar minnu, w *aznii fi dahcl birzahih w
ramsiii jifrah inna kuntu tahebbü abakuj Vleku bit-liir mahn raijar***
Bei den Ka'abne sagt der sterbende Vater:
„Ehret eueren Gast, Nachbar und Schutzbefohlenen!
Der N. war mein guter Freund und der N, mein Genosse,
hütet euch, ihn anzufeinden!
pejfkn, garku, dabilku ekrimühom
flan laddiki w tlan rafi^i iii'il^ii bim'fidatih."
„Der N. war mein erbitterter Feind;
nehmt euch in acht vor seiner Treulosigkeit und bekommt
ihr ihn in euere Gewalt, so schonet ihn nicht.
Flan 'amel ma'i 'adAwa ^iddan
oslnl rainno 'an el-|"adra w id kadertu 'aleh la twafitruh."
433
Oft verlangt der Sterbentle, daß seine Lieliliogskamerm an seinem
Gedächtnistage geopfeft werde und bestimmt seinen Begrabnisort
In el'Kerak sagt die sterbende Frau zn ihrem Manne:
„0 N.J ich übergebe dir meine Kinder, daß sie die N. nicht miß-
handelt. Ihre Sünden von meinem N.icken anf deinen Naeken (du bist
für sie verantwortlieh), ja flan 'ana moda'tnk awiadi, la t^dclliiom flane
batijethom min rakbati fin rakbatak."
Bei den Terabin sagt der Jlann zu seiner Frau:
„Verzeih' mir, snmeblni^*, worauf sie antwortet:
„Ich verzeihe dir und entbinde mich aller Pfliehten dir gegenliber^
ami nisamehtak w musltete hakki 'annak!^*
Bei den letzten Zuckungen des Sterbenden klagen die Weiber in
Madaba:
„Sänftiglich» der du die Seelen herausziehst!
Schau, diese Seele ist mir teuer .....
Bahhüu jil gaddäb el-arwah
tara ha-r-rüh lalijc 'alejje "
Wenn der Todeskampf zunimmt^ in iitadd alejh an-nizä\ lußt ein
Verw^andter dem Sterbenden tropfenweise Wasser in den Mund fallen,
jarurrüh, daß der Geist, ruh, leicliter herauskommen kann. Dieser
verläßt den Körjter durch den Hals und die Na.se.
Auch die *Azazme gießen dem Sterbenden tropfenweise, ettererri,
Wasser in den Mund, während die Umstehenden dabei wiederholen:
„Gott möge dir verzeihen, allah jisämehak!"
Wer fern von den Seinigen stirbt, dem gießt niemand Wasser in
den Älund, sein Geist kann den Kürper nur mit Anstrengung verlassen,
was dem Sterbenden große Schmerzen verursacht. Deshalb gilt für
schwer der Fluch;
„Möge dir kein Wasser in den Schlund gegossen werden, mA
titnaUtat <i halkak!"
Der Geist verläßt ihrer Meinung nach den Körper durch die Nasen*
lOcher. Dem Toten werden die Augen, tasbil el-'ujun, und der Mund,
taskir ebtanmit geschlossen; gehen sie auf, so sagt man, der Tote könne
sieli nicht trennen von dieser Welt, innu mutararrcb ti ha-d-dunja.
Die Nasenlöcher, die Ohren sow^ie die Afteröffnung werden mit
üaumw^olle oder Kamelhaar verstopft.
Gewaschen wird der Tote bei den S[iür und *Amarin mit Wasser
und Seile (falls solche vorhanden ist}. Hatte er zwei Frauen, so muß
424
eine jede einen Topf, kidr^ wannen Wassers bringen und den Toten
waschen*
Bei den i^b^ir wird er mit seinem gewühnliclien Kleide an-
getan, bei den ^Amarin bekommt er nur das Hemd^ towb, alles andere
nehmen seine Verwandten. Dann wird er in das Leiehentucb» al-kafan,
eingewickelt.
Die Frau wird ebenfalls gewaschen, hierauf ganz mit der Salbe
'Atür gesalbt, an Händen und Füßen mit Henne geschminkt, und mit
ihrem Schmuekc angetan wie zur Hochzeit. Alle Kleider» die sie hat,
werden ihr angezogen, und ihr Gesieht mit einem blauen Tuche, mindil
istambuli, bedeckt. Die Frau, welche die Tote mit IJenne schminkt,
sagt dabei in el-Kerak:
„So Gott willj zum glückseligen Paradies
nnd zur weiten Entfernung von den Feuern
und zum ewigen Verbleib in der GlUckseligkeit.
In hix alläh lignftn en-na*lm
w *an en-n!ran mzal/zahtn
wa fi-n-na^im m];alladin."
Der Tote wird von seinen nHehsten Verwandten begraben. Seine
besten Freunde errichten ihm d*as (Irab, womöglich in der Nähe der
Gräber der Ahnherrn und dort, wo große Steine vorhanden sind. Findet
sich in der Nähe Wasser, so ist dies ein bevorzugter Ijegräbnisplatz» Da
der Boden zumeist hart und felsig ist und die Wlistenbewohner nur
schlechte Werkzeuge haben, so wählen sie am liebsten alte Ruinen
zum Begräbnisplatze. Dort wird dann jede W^ölbuDg benützt, weil sie
leicht verschlossen werden kann, wodm*ch der Leichnam vor Hyänen
bew^ahrt bleibt.
Zum Grabe begleiten den Toten seine Verwandten und die im
Lager Wohnenden, alkarajeb w aManajeb, doch darf die Mutter nicht
mit der Leiche ihres kleinen Kindes gehen. Ins Grab wird der Tote
auf den Kücken oder auf die rechte Seite gelegt mit ausgestreckten
Händen und Füßen. Die ^Azäzme und ^.ulläm füllen einen kleinen
Krug, berik, mit W^asser und stellen ihn zu Häupten des Toten, auch
legen sie ihm unter den Kopf einen Steio, den sie Awsad el-hakk nennen.
Die Sa idijjin nehmen von dort, wo der Tote gestorben ist, Kiesel-
steine^ swane, und Staub und legen es auf den Boden des Grabes.
Die l.Iewat geben dem Jlannc Mehl, dakik, ins Grab und der
Frau ihre Schminke^ kohl, Uiit.
425
Das Grab, al-j^iclr, wird womöglich immer mit Wasser begossen.
Die es gegraben luiben, waschen darüber die Hände, va^alii aiejh,
begießen es mit Wasser und sageo:
„Wir reinigen deine Schuldj o N.j durch unsere Mühe deinetwillen,
ehua mubrij^jin demmatak ja fiän ti ta abua raaak!^
Die Znllam besti^euen das Grab mit Schießpulver.
Alle älteren Kleidungsstücke des Toten werden auf das Grab ge-
legt. Vor dem Grabe steht ein längerer, düDuer Stein (Steinplattej die
ZuUam nennen sie Nasajeb, die Sa*idij[iiü Aasab)j der bei jedem Toten-
opfer mit dem Blute des Opfertieres bestrichen wird. Am Hebsten opfern
sie die Tiere derart, daß sie diese auf den Stein legen, so daß ihr Blut
von dem Steine herab auf das Grab fließtj ed-damm jasil ma* al-an?ab.
Die Terabin streuen auf das Grab 2 — 3 Rotl trockene Feigen,
kufteu, welche die anwesenden Kinder essen.
Den Ermordeten dürfen nur seine nächsten Verwandten in daa
Grab legen und lassen dann das Geschrei ertönen;
„O N-, du kannst schlafen, auf uns ruht jedoch Schande^ ja flau,
ente *alek en-nom^ wa hna 'alena-Mom!**
Wenn in el-Kerak jemand stirbt, rnfen die Anwesenden: ^Uebt
ihm die Richtung, Icabbeluh!" und legen ihn auf den Klicken, und zwar
mit dem Gesichte gegen Osten, wenn er ein Christ, oder gegen Süden,
wenn er Muslim ist. Deshalb hört man auch den Flueh:
„Gott soll dich nicht sterben lassen in deiner Richtung (d. h. du
sollst ganz verlassen sterben), allah la jimawwetak 'ala t^ibltak!**
Ist ein Toter im Zelte, geht man zum Händler und kauft dünne
Leinwand, matjani turabi — etwa h\ für eine Frau bis 30 Ellen ^ nnd
zerschneidet sie, als ob man ein Tob-Hemd ohne Arme! nähen wollte»
Auch ein Lendenschurz, wazre, wird hergestellt Nun holt man die
Tragbahre, serir, oder wenn keine da ist, nimmt man zwei lange
Zeltsttmgen, befestigt an ihnen den Hudra-Teppich und die Männer
tragen den Toten in die Kirche oder gleich zum Grabe, nachdem sie
ihm alle seine Kleider angezogen haben.
Das Grab wird von West nach Ost gegraben* Die Langseiten
werden ausgemauert, doch ohne Mörtel, Jl"» Von den Sehmalseiten au
bedeckt man das Grab mit großen, platten Steinen, sab^yeh, und läßt
nur in der westlichen Hälfte eine Öffnung, das Grabtor, bab el-kabr.
Unter den Kopf legt man ein Kissen, das mit Stnub gefüllt ist, und
den Boden des Grabes bedeckt man mit den Kleidern des Toten oder mit
dem 'larniba-Teppirh, um ihn vor Kälte zu schützen, hufan min el bard.
426
Wenn das Grabtor an einer Selimalseitc angebracht ist^ heißt es
Fisntkiye. Der Tote wird auf den Rücken gelegt und dnreh das Tor ins
Grab geschoben, was die Frauen ze hindern trachten. Nun kommt
der Vater, Bruder oder Sohn des Toten und bittet:
„Lasset mich, daß ich das Grab anschaue^ ob es schön ist, ballüni
aKif cbkabr in kan zen."
Er umarmt den Toten und schreit:
„0 mein Wehe, o meine Trennung^ wolier kommt zu mir das
Unglück, )(i weil ja ^at^'^ti min en lej a(Ji(JV"
Er wil! nicht weggehen und ruft:
yjLasset mich hier bei ihm bleiben, hallüui hana *endo!"
und man muß ihn mit Gewalt, biz'Znr, entfernen. Nun wird das Tor
mit einer |j:roßen Platte zugedeckt.
Wenn jemand eine Sache (Feld, Geld, Maultier n. dgL m.) be-
ansprucht, die ihm jetloch der Besitzer dcrselbeu verweigert^ so wird
der Streit gewöhnlich am Grabe geseh lichtet. Stirbt nämlich dcr^ von
dem etwas gefordert wird, oder stii*bt ein Mitglied seiner Familie, so
tritt einer seiner Anverwandten zu dem Grabtore und ruft den An-
spruch Erhebenden. Wenn dieser erscheint, sagt er zu ihm:
7, Lasse den N., Sohn des N., begraben, delli flan ibn flau!"
«Wodurch, fi weä?»
^Laß das Geforderte nach^ fut ha-t-talbe!"
und der Fordernde muß einen Garanten bestimmen^ daß er von seiner
Forderung ganz nachlasse. Sollte er sich weigern, so ruft man ihm zu:
^Brich nicht das GemiU des Niedergeschlagenen, la takser hater
el-maksfu-a hatro!"
Wenn der A'^erstorbene einen unverheirateten Sohn oder Bruder
IiinterUlßt, so bittet der nächste erwachsene Anverwandte beim offenen
Grabe für ihn um ein M tidchen. Auch diese Bitte muß erfüllt werden.
Das geschenkte Mädchen heißt *A(ijjet bufra und niemand darf es mehr
beansprucben, bi tegüz ettaSvi! *aleha.
Wenn ein verheirateter Bruder stirbt, verlangt sein lebender Bruder
am Grabe seine Witwe von ihren Anverwandten zur Frau indem er sagt:
„Leistet mir Ersatz dui'cb sie, lasset mich erheitern durch sie,
*awwe(Jüüi biha^ Ludlüni mitwannas biha!"
Seine Bitte wird ihm gewährt. Nach dem Begräbnisse kaufen die
Verwandten der Witwe einen Mantel, 6alc, und schenken ihr diesen.
Angehörige einer anderen Sippe laden die Trauernden zum Essen
ein. Sie umarmen die Trauernden^ ktlssen sie und sagen zu ihnen:
427
„'Möge ersetzt werden, was sich en tf ernt ~ Hat ( der Tote), mablüf
mä ratla!'^ und der Traucmde antwortet:
„Dein Kopf soll (du sollst) gesimd bleibenj jislam rasak!"
Die Angehürigeii aus der Sippe des Verstorbenen dürfen sich
gegenseitig nicht begrilßen. Nach dem Essen gehen die Tranernden, el-
mu^abbarinj in ihre Wohnungen. Am nilchsten Tage wiederholt sich
diese Einladung und so dauert das 7 — 10 Tage, Nach dem Tode einer
Frau erfolgen keine Einhidtingen*
Zum Zeichen der Trauer zerreißen die Sljflr das Kleid vom Halse
bis zur Brustj jaknddü-1-gejb, bestrenen das Haupt mit »Stanb und AscliCy
jata*afl:arü birrurnjid^ und raufen sich die Haare aus. Die Frauen, albic].
<rK.'l^- -*"
*- S
Fig, 62. Eiu Buduiucu^Äb.
lassen sich die Locken absclmeiden, auch weinen und schreien sie. Die
meisten Männer weinen nicht, dafür wiederholen sie die Worte:
„Bedecket ihn! Sein Herr hat ihn gebracht, sein Herr hat ihn
weggenommen^ mehCdj, rabbu gäbu, rabbu a^adu,^
Zum Zeichen der Trauer tragen die Frauen einige Tage auf der
Stirno ein weißes Band, Jüngere Schwestern oder die Witwe und
Töchter des Verstorbenen, wenn sie noch jung sind, sehneiden die
Zöpfe ab und legen oder binden sie aufs Grab (Fig. 62). Auch zer-
kratzen sie sich das Gesicht und die Brustj bis Blut kommt. Wenn sie
den Toten zum Grabe begleiten^ jammern sie:
Ja flau haja I
^0 N*, wie weit bist du!
Wer wird uns ernähren, o wehe uns!
O dem eine Reise bevorsteht 1 (Die heiligen
Buchstaben Ja-S!n über dir[?])
Entferne dich nicht!
Ja min ju ajjesna, ja wejlna!
Ja sin (slr) alejk!
La tab*ad!«
428
Bei den 'Auiiirin heißen die trauernden Verwandten el-Hukassarm.
Nach dem Todesfälle essen sie abends Dielita und werden am nächsten
Tage in ein anderes Lager eingeladen* Bei den Hanägre trauert
die Schwester, Tochterj Frau nach dem Toten ein Jahr, nach der ver-
storbenen Schwester, Tochter oder Mutter nur H) — 15 Tage^ doch hört
man oft die Frauen rnfon:
„O du Weib des Edlen, lileibe Witwe zwei Jahre lang^ ja marat
el-karim irmili sanaten!" worauf sie antwortet:
„Sogar dreiy sogar drei^ watalate watalAte!"
Als Zeichen der Trauer gut bei den *Azazme und Tijaha:
das Zerreißen des zusaniniengenähten Kleides unter dem llalse
bis in die Magengegend^ tidd ebgejb;
Staub und Asche auf den Kopf, katb et-trab;
Abschneiden der Haarzopfe, Ijlush es-saVr;
Bedecken des Angcsiclites mit Tüchern, rata ebwg^iili;
schwarze Kleider ohne Schmuck, tijab el-hdad;
und dies dauert ein Jahr, ila-l-boL
Wenn die Frauen das Gesicht zerkratzen^ schreien sie:
„Stehet auf, ziehet vom Wohlstand fort, es gibt kein Gltk'k mehr,
o wenn der Besitzer des Glückes weiter bei uns weilen würde.
lyCimu-rhahi min neged ma *ad rabja
*asa ra*i-li'abta je^.ell emkim.
Das Zerkratzen des Angesiebtes, so daß Blut fließt, heißt Masik,
Bei den Ifulläm und I.Iewat pflegen die Männer zum Zeichen der
Trauer ihren Bart und ihre Haare nicht und lassen sie auch nicht
schneiden*
Die Trauernden, huzana', gebbäntn, lassen die Hunde am liebsten
herabhängeo, sodaß sie die Obersclienkel berühren, und die Frauen nithen
auf ilir Kleid einen weißen Saum, kitle nitle.
Die Trauernden, el-magbürin, grlißt man bei den 'Azazme:
„Möge Gott dein gebrochenes Gemüt aufi^iehten, allfih ji^bor bibatraki"
Dieser antwortet; „Müge dich Gott erhalten, allab jadimak!^
Die Sa'idijjin grüßen:
^Daa Aufrichten deines gebrocheneu Gemütes und des Gemütes
deiner Familie, ab^abra fi iiatrak w häter Vjalakl"
Bei den *Amarin bereiten die Verwandten des Toten am Tage
nach dem Begräbnisse den Totengräbern das Mittagsmahl» ynäa ab
datfanin oder eddfane.
420
Bei den Sljiir sagen die Totenpiiljer nncli dem Essen:
„Wir beweisen ihm unsere Vergebunf^ diii't*li unsere Mühe und
reinigen seine Schuld in dieser Welt und auch im Jenseits, heua rausÄ-
mehinu fi ta*nbna w mubr^jjtn demmatn bid-dinja w bibabre!"
In der ersten Nacht, wo der Tote im Grabe weilt, stellt man in
cl-Kcrak eine Laterne auf die Stelle^ wo er gestorben; denn es ist nicht
scliüu, daß das Haus (Zelt) im Dunkel bleilvt.
In der Frühe gehen die Frauen zum Grabe des Verstorbenen und
beklagen ihn dort einige Zeit, dann kehren sie zu seiner Wohnung
zurück, wo die Klagelieder vorgetragen werden. Sie be.streuen sich
dabei mit Staub oder Aschej jit^afFaran,
Tolenklage.
Die Totenklage, die man mit tieler Stimme vorbringt, heißt an-
Nwah, die mit hoher Stimme vorgetragen wird, an-Na i. Der Tote hört
die Totenklage. Der Ch't, wo sie ertönt, heißt bei den ^liiir Min*a,
Minha, bei den 'A marin Menahaj bei den ?Iullam Mehzene. Man beklagt
den Toten j jim'adu 'a!a-!-majet.
Wenn aus einem anderen Lager, min el-Wab, Frauen kommen,
den Toten zu beklagen (^ullam: jahbeten)^ so ladet sie die Familie des
Toten ein, ahl el-majet jikruhen, und bereitet ihnen das Mittagsmahl
der Klagenden, vada* ebmaddaljnt.
Bei den Sa^bliijin dauert die Totenklage 10 Tage.
In el-Kerak sitzen die Frauen während der Nijaba'Totenklagc
und bilden einen Halbkreis, Eine erhebt sich, stellt sich vor sie hin,
singt die Verse und alle übrigen rezitieren die zweite TlHlfte des letzten
Verses und wiederholen das ganze Liedchen einige Ä[ale;
Ihr entfernet euch gar weit,
lasset erblinden das Auge und wechseln das Beiioden
und lasset wechseln meine Farl»e . . .
Trejbün i't^j baten t<?w;U
tu'miVn-na?ar wa traj[jerü-l-bal
wa trajjeru loni 'rdaye . , .
Wenn du auch schon lange Zeit entfernt bist,
binde deine Sandalen los und lasse dein Gesiehtstuch herab/
siehe, dein Angesicht soll nicht verborgen sein vor mir . . .
430
W in kän räjeb lak zaman
teil el-wata w arbi-HatÄm
tara l-wg;eh mk jebfa *alajj6 . . .
^ Wenn der Bdui unbekannt bleiben will, so zieht er sein Kopftuch über
Kinn und Nase.
O den Eigentümer eines kostbaren Mantels^
der zu sitzen pflegte auf erhabenem Gipfel
und bewirtete die Wanderer, die angekommen waren . . .
J4-bu ^aba m'etrijje
l^ä^ed *ala-l-tamet el-hawijje
jal^ri bat^ti^an lafü . . .
O sei willkommen, woher kommst du?
Und woher, o mein teurer Entfernter, kehrst du ein?
Und woher weht dir der Wind . . .?
Ja marhaban min en ^t
wa min ^n j4 bu^ödi laßt
wa min Sn habb lak haw4 . . .
O Willkommen dem, der mich wiUkommen zu heißen pflegte,
und dem, dessen Erzählung mir angenehm war,
die Araber erzählen nur von mir ...
Ja marl^aban fi murhebäni
w Uli hadito mutrebäni
tadit el-*arab kuUo *alajje . . .
O Wurm, ich lasse dich schwören bei Hochheiligem,
du sollst nicht essen den Arm meiner Lieben,
fall von der Wange ab und such dir eine andere Weide . . .
Ja düd balleftak bil-r^li
Id tokel dra* el-rawäli
tahaddar 'an el-wag;ne w er'a . . .
O Wurm, ich lasse dich schwören einen Schwur:
du sollst nicht fressen den Arm des Angesehenen,
fall von der Wange ab und such dir eine andere Weide . . .
Ja düd hallaftak jamin
lä tökel drä* eö-6erim
tahaddar *an el-wagne w er'ä . . .
431
O wer tritt unter die Grabsteine
und betrachtet den Sclmurrbartj wie er aussieht,
und wischt den Staub von ihm ab .*.(?)
Ja min dabal taht el-laliüd
w iitf es'SWiireb kef taküd
w mass el-arbar Vnhen . , .
0 wer tritt in die Dunkelheit
und erblickt den Schnurrbart, wie er herabhängt^
und wischt den Staub von ihm ab . . .
Ja min daljal h-bmuzlamat
wa ääf es-sawnreb majelat
wa maäS el-ai"bar 'anhen , . *
Er trat ein, in seiner Hand zwei Bündel,
und spraeh: zieh sie an, o SchunUugige^
dies ist mit dem Handelsmann augelangt * . ,
Daljal fido t^j^jiten
kal elbesi jii zent el-^on
ha da mti at-tager lata . . .
Auf unserer Terrasse (hört man) schwere Tritte,
ein Häuptling unterhitlt sich des Nachts bei einem Fürsten^
bis ihn die Feuchtigkeit des Taues erreicht . . .
'Ala (ictna watij tel^il
fcelj te'allal *end cmir
*akibto hatl en-ncda , , ,
Es trat in unser Haus ein großgewachsener Jimgling,
bittet um den großen Kessel,
um zu bewirten die angekommenen Wanderer . . ♦
Dabal dArna öabb Jawil
jin§ed ^an cl-kidr eö-debir
jikri iia{ä|»rau hdii . . .
Ich zählte die Gäste des Freigebigen
und fand sie hnndertundzwanzig,
nicht eingerechnet die Hirten, die ankamen . . .
*Addejt aua tjjuf e^-t^erim
lakejthom mije wa 'asrln
Ijlaf tarraäen lat'u , . .
432
Es lief den Schafen barfuß und nackt (ohne Mantel) nach,
der Jüngling, der nachschweben ließ die schönen Ärmel,
glücklich die, bei denen er einkehrt . . .
Lahl^ al-ranam häfi wa ^arjän
Sabb jalöleh zen el-ardan
ja sa'ed min jelfi 'alohom . . .
Es langten an von Bäten eä-Sib
Häuptlinge in schönen Kleidern,
glücklich die, bei denen sie einkehren . . .
Tahaddarü min bdten eS-äih
äeban labbase melih
ja 8a*ed min jelfü *alehom . . .
Sie pflegten des Nachts wegzuziehen, ohne mich zu wecken,
brachten Beute und beglückten mich,
während der Feigling zu schlafen pflegt und sich um nichts
kümmert . . .
Rahü blele ma-k:^adüni
gäbü-1-ranäjem w as'adüni
w an-nadel näjem ma-dri . . .
Er pflegte zu schlachten ein Lamm nach dem anderen
und zu bewirten die Einheimischen und die Gäste
und zu bewirten die Wanderer, welche ankamen . . .
Dabeh baruf *ala b^n'^f
mulj:ri-l-emhelli w a4-4ujuf
mul^ri batatiran lafü . . .
Wir hörten das Wiehern der Pferde,
wir hörten das Brodeln der großen Kessel
und sagten: unsere Leute haben heute Gäste . . .
SameW b^ahjal el-bjul
same'na brannät el-^dür
]j:ulna-halna-l-jöm jikrii . . .
O du mit Staub Bestreute, dein Mond ist untergegangen —
0 wehe!
o Geschrei seiner Frauen in jener Nacht,
0 Geschrei seiner Frauen, es verdarb mein Wohlbefinden . . .
Ja FÄl^ra' tamarki cnb ja wßli
ja lag:g'a harimo tika-1-l^li
ja lag'ga harimo bulihatat \)g\i . » .
O meine Trauer um den Jüngling, o meine Trauer,
o wie duftet er nach *Ambra und Nedd . . ,
Ja haddi *ala-§-äubbän ja [laddi
minno 'ambari ja nHo ueddi . , *
0 meine Trauer um den Jüngling^ o mein Wehe,
0 wie duftet er nach 'Ambra — o wie ausgiebig ist sein Geruch,
N. ist mit 'Ambra gesalbt — o wie auagiebig ist sein Geruch . , ,
Jk Ijaddi *ala-ä-äubbän ja web
minno *ambar ja ribto Ijeli
Ann *ambri ja rihto hfell . . .
Wende dich (Wind) vom Staube ihrer Zelte ab, wende dich ab,
die jungen Männer der Mädchen ereilte der Tod . . .
Hawwi 'an 'agag bujtithom hawwi
Ä;izan es-sabäja säbhom nawwi . , .
Wende dich vom Rauche ihrer Zelte ab, o Westwind,
die jungen Gatten der Miidclien erwürgte der Krieg . . .
Tlawwi 'an *agag bnjüthom ja i'arbi
glzan es-sabäja »jabhom IjarbS , . .
Lege dein Seidentuch beiseite, o Besitzerin der Flocken,
es trifft dein Herzchen Jammer und Schrecken . . .
I>ebbi jasakki ja-mma-ä-sarasib
jatih l.debki hizn wa tara*ib . , .
Lege dein Seidentuch beiseite, o Besitzerin eines grünen
Seiden tuches,
lege dein Seidentuch, von deinen blonden Haaren ab!
pebbi jasakki ja-mm-al-jasat el-ah(Jar
^eltbi jasakki 'an sa arki-1-aBkär , * .
Klagelieder über Männer, nijäh er-regAl:
Das Grab ist keine Wohnstatte für dich,
es sind in ihm keine Jlildchen, die die Teppiche ausbreiten,
und im Frühjahr kein Gast . . .
ItiiiJl. ArmMi Fetr&ea. Ul. fg
434
£I-]}:abr mä ha meskan ilak
mk bo §abäja jifroäen lak
mä fi-r-rabi* e(J-<Jef . . .
Bei Gott; öflftiet dem Grabe ein Fenster,
ich wünsche za sehen die Freunde;
ich wünsche zu sehen meine Schwester . . .
Billäh eftabü lil^abr t^l^a
wuddi aSüf er-refäl?»
wuddi adüf o^ti . . .
Das Grab ist eng; paßt nicht;
es ist drin kein Sitzplatz für meine Schwestern;
die Grube ist ungenügend . . .
El-I^abr ^ajel^ mk jiw4ti
mk fih malj:a'ed lebw&ti
el-Iehild ma|^?ür . . .
O willkommen (hieß es); sobald er sich zeigte und nahte —
er war nicht häßlich und nicht dumm;
sondern angesehen wegen seiner guten Eigenschaften . . .
Ja marhaban ken fall w al^bal
la hu §anf wa lä mubhal
illa 'aztm el-ranä* . . .
Wir stiegen in dem I;Jema*-Gebiete ab, wo es nur wenig
Brennmaterial gibt;
ungenügend erwiesen sich deine Vorräte, o Geizhals —
da erschien (uns) der Vorlegeteller des Liebenswürdigen . . .
Nazelna-1-elima hatabo l^alil
tawanna zädak ja babil
tala' minsaf el-bahlül . . .
Er schlachtete und hing sie (die Ziege) auf die Stange,
beschaute sie mit seinem Auge — sie reicht nicht aus —
er eilte den Ziegen nach, die zur Tränke gingen . . .
Dabahha w lalj:täha-Vl-^amüd
la^ai^ha b*eno ma tatül>:
Iaht el-rftnam wardet ^a-l-mÄ . . .
435
Er schlachtete es (das 8chaf), als die Leute schliefen,
als die Schiäfrigkeit die Weißen (Frauen) bewältigte; —
du hast mich verlassen und doch hast du (für mich so) viel gezalilt.
I)abahlia kmma namat en-nas
el-bed sajebhen na^is
halle j tili wa-s-si'ar tkli . , .
Ein Dichter bist du und wie spielst du die RebSba^
die Nacht geht in die Morgenfrühe über, und noch hältst du
die Jünglinge wach,
unterhältst deine Stamm genossen . . ,
ÖÄ'er wa kef tirab rebäba
rada-I-lel w n^hi^s^t eä-§ebS.ba
tn'allel beni Vmmäk . . .
0 Brüderchen, bin ich dir nicht Schwesterlein?
ist die Brost, die ich (gesogen), nicht die Brust deiner Mutter?
Schmerzt nicht dein Herz meinetwillen . . .?
Ja-l)ajji ma-na-hf^ijit ilak
wa lä dirrti min dirrt ummak
mä jogVk |:albak 'alejji . . .
Es ereilte uns ein Hungerjahr, es ereilten uns Heuschrecken,
es verschwand der Schmuck von den Kö|ifen der Ängaseheuen,
und doch hast du mich allein gelassen, o Vater meiner Kinder . , .
Gana mehel gana gen^d
tahat en-nihl min rüs el-ag^wad
Ijallejtni jä-bu *ejäli * . .
Von dem Tage, da ich mein Haupt verhüllte,
bis zur Rückkehr (der Toten), will ich meinen Mut stärken
und verzichten auf (die Gewohnheiten) meines früheren Lebens-
abschnittes * . .
Min jom ralt^jt rasi
ta jir^a^ü taww^t basi
raddet *ala dahri el-aww&ll . , ,
Willkommen seien die, welche man herbeiwünscht,
sie sind auf der Reise in der Fremde
und kommen zu uns, um die Schmach von uns zu nehmen , . ,
S8*
436
Jk marhaba fi-l-mutlebin
ma^ as-safar mutrarrebin
g:üna jig;lü e(J-<j6ni *annä . . .
Ziehet nicht den bunten Mantel an
und begebet euch zu den Gräbern
und redet mir rühmliches von N. . . .
La tilbesü g^ob marrür
w tittale^ü jamm el-l^bür
w titrö flän 'alejji . . .
Wir sind entblößt, es zeigt sich das Fleisch der Schultern,
steh' auf; stütze dich, o mein Brüderchen, und schau:
vielleicht wird dir dein Herz wehtun meinetwegen . . .
*Arina beda lahm eö-ötüf
tum estened j4-bajja §üf
'asa j6ga*ak ^albak 'alejji . . .
Es ist Nacht, o kämet ihr, ich räumte euch mein Zelt ein
und zündete die Tränen meines Auges an, falls mein
Ol ausgehen sollte . . .
Ja leiten tig:ü lubli-lku beti
lacjwi dim* *eni w in öamel zeti . . .
Es ist Nacht, o kämet ihr, ich wäre froh und glücklich,
rufet der Traurigen zu, sie möge die Henna-Farbe zubereiten . . .
Ja leiten tigü w afrah wa thenna
nädü *a-l-hazine tigbel el-henna . . .
0 Trauer über sie — nach meiner Breite und meiner Länge —
0 Trauer über sie, sie zerschnitt meine Eingeweide,
sie zerschnitt mein Herz und die Gedärme . . .
J'X bezenhom 'ar^i wtüli
ja bczenhom ^atta^ marüli
IjLatta* 4amiri w al-häa . . .
Hänget euere Kopf binden auf die Türe;
0 wer wird durch eure Würde eingeschüchtert?
0 wen werden wir statt eueres Edelmutes verehren . . .?
IJottü *emfijemku *ala-l-bäb
ja min min hejbetku jinhab
ja min min karämetku karremna . . .
437
Ihr sehet michy o Leute, wie ich gehe,
ihr saget^ diese ist ja nichts wert,
mein Hemdkleid ist aufgelöst und die H^iut entblust . . ,
TeSüfüoi j4 nas emäi
tekülii hädi nifi bha &i
tobi naket w al-^ild bajjän . * .
Klagelieder über Fr«auen, nijah 'ala mara;
Die älnttcr der Kinder ist ausgestreckt, ümm el-Vjrd mnrtakijje
0 schade um sie! Sie starb so jung
und hinterließ ihre Kinder , . ,
ja hefha mätat sabij[]e
ballat 'ejälha warahä . . .
Ihr Zeltj wie schün ist sein Bau,
ihr Kind, wie schön ist seine Erziehung . . .
Ja betha ma ahla bnäb
ji tifl^ha mä ahla rbah . . .
Sie zog ihr Nachtkleid an und legte sich schlafen,
vernahm das Geräusch des Gastes, stnnd auf; ^
wober stammt diese Frau, und woher ihre Familie .. .?
Labset basawiha wa nämat
same^et bi^ess ecj^d^f kämat
min en el-mara wa min ^n ehelhä . . .
Sie war Tochter der Häuptlingefamilie, und man pflegte
sie um Rat zu fragen,
siebe, ihr Rat war dem Rate ihres Vaters gleich; —
woher stammt diese Frau» und woher ihre Familie . . ?
Bint es-sujüb wa sfiwariiha
tara Sorha min fior ahiha
min en el-mara wa rain en ehelha , . ,
Bei Gott, sie ist die Tochter des Adeligen, gleich ihrer
Familie,
gleich dem Völkchen des Schnurr- tmd des Kinnbartes
(den Männern); —
woher stammt . . .
W allüh bint ehg;6d nadide lehelha
nadSde luhel eä-äawareb w aMba
min en . . .
438
Trägerin von Korallen und roten Steinen,
fUr eine andere als N. passen sie nicht; —
woher stammt . . .
Umm el-baraz w amm el-'e^Hc
*ala r^r fl&ne ma jelit
min Sn . . .
Mit aufgeschlagenen Ärmeln bewirtet sie die Gäste,
ihre Arme leuchten wie die Schwerter,
woher stammt . . .
MuSawwara tatLri-<J-(}ujüf
der'änha lam* es-sujüf
min en . . .
Eine Geliebte ging vorbei hinter dem Zelte,
hast du sie nicht erblickt, o Zelt, und nicht betrachtet?
woher stammt . . .
^ablbe marrat min tafa-1-bet
mk äuftha ja bet wa r^et
min 6n . . .
Sei willkommen ! Es kommt zu mir eine Hochgewachsene
an Hals und Nacken schön,
woher stammt . . .
Jk marhaba gatni meSihe
w al-^enelj: w er-rul3:be melihe
min en . . .
Sie machte ihre Toilette und versetzte mich in Ent-
zückung,
in Blau und Rot strahlte sie vor mir;
die Schwielen ihrer Handfläche sind nicht gekauft (sie
war arbeitsam) . . .
Na^adet nacjedha w a'gabetni
fi-n-nil w al-fewwa zahet li
'a(}l kaffha mk hu Sara . . .
Sie legte sich schlafen auf kaltem Boden,
und doch sind Teppiche und Decken bei mir . . .
Nämat *ala set* el-wata
el-farä *endi w al-rata . . .
Klagelieder über Ermordete, nijäU mat^tül:
Schürze deio Herad, mach deine Füße leicht,
sie haben dich eingeholt^ den ich beweine,
sie zerschnitten dein Fleisch stückweise * . .
Erfa' kaml^ak [leff ri^lek
lah^ük ja wr^ii 'alok
ctkatta'u lahmak sawaja . . .
Ihr Ermordeten und Ruhen den,
stehet anf und trinket von dein kühlen Wasser . . .
Mulj:attalin wa hajetin
IjLumti eärabü min bäred el-ma . . .
O möchten wir deinen Mörder erjagen^
über ihn lierlallenj seine Hand abhauen
und sein Fleisch stückweise abschneiden . . .
JA, ret kattalak nasido
na^wi *aleh w EaljLta' Ido
wa nal^t^* latimo äawajä . . .
O Schläger^ schlage nicht den Nackten,
sein Leib ist zart und sein Hemd von Linnen,
er besitzt keine Kraft wider das Schlagen » . .
ParrÄb la tatjrob el-'arjan
^ismo rakitv wa tob kitt/m
mä lo V*J'ijarb knwwa* , . .
440
O Brüderchen der Schwestern, wohin willst du?
Fürwahr, ich setze mich auf deinen Weg und schicke dich zurück,
dein Weg ist abschüssig, und die Nacht ist finster . . .
JJajj-el-ebwät wen wuddak
lal^^od *a darbak w aruddak
darbak wa*ar w al-lel i^almä . . .
O Brüderchen der Schwestern, schlafe nicht,
es kamen zu dir deine Schwestern, dich zu besuchen,
und jeder schickt sie zu ihren Verwandten zurück . . .
tJajj-el-ebwät lä tabät
g^ennak ebwätak zäjirat
wa kuU jaruddhen lahlehen . . .
0 sei willkommen, unser Gast und Liebling,
dem (Gott) vorgeschrieben hat das Los im Staube . . .
Ja marhaban ja ^efna ja ^azizna
illi katab lak fi-t-turab na§tb . . .
Entferne dich nicht — o der du vom Lager fem weilst,
0 der du das Innerste erregst —
kehre in deine Heimat zurück, stirb nicht in der Fremde . . .
La tab^ad ja rarib ed-där ja mole* el-al|^$a'
rawweh liblädak 14 tamüt rarib . . .
Ich sterbe weit entfernt von meinem Lager, aber meine Ver-
wandten sind zahlreich,
meine Leiche wird durch Mut und Opferwilligkeit heim-
gebracht werden . . .
Amut rarib ed-där wa-hli gemä^a
sajjal na*§i fi-n-naba' wa-1-gamajel . . .
O möchte dein Mörder ermordet sein Ja ret lj:attälak tatll
und sein Blut auf sein Hemd fließen; dammo *a tijabo jasil
du hast den Schlaf — wir den Schimpf . . . 'alek en-nom w*al6na-l-16m. .
Tötet den Mörder des N.,
reißet sein Zelt über ihm nieder . . .
und versteckt er sich in ein Schlangenloch,
so lasset eintreten den Bruder (des Ermordeten) hinter ihm . . .
und versteckt er sich in den Leib einer Schwangeren,
so zerschneidet die Schwangere über ihm . . .
Klagelieder über im Kampfe Gefallene, nia*i(L Die Frauen
stehen zuerst^ halten sich bei den Hiinden, dann drehen sie sich im
Kreise herum und tanzen; dabei singt die eine Hälfte einen Vers, den
die andere wiederholt:
Von einer Anhöhe beobachtete ich ihren Lagerplatz —
zwei Kotol (6 hj) ist der Lanzenschaft schwer!
Die schönste der Franen ist verwitwet,
(Die heiligen Buchstaben) J. S! O der du befreist von
der Heimsuchung , . .
Tallejt Via dnwwarhom
rot'Icn jd *üd cl-kena'
z6n el-harim murammala
jÄ sin ja käfi-1-bela . . .
Ihr Lagerplatz ist verunehrt und hat kein Ansehen —
die Blondbärtigen verlängern ihre Abwesenheit . . .
Dnwwarhom muzlem wa Ih h hebe
Snkr aS-swäreb abtii bibrebo . . .
Mi^Ieli — nie haben (die Frauen) einen seinesgleichen
empfangen,
zwei Monate ist er schon von eä-böbak weg^ und man
hat ihn noch nicht zuriickgebracbt * . .
Misleh wa la habalanno
• äabren *an eä-§dbak wa la gnbanno * » .
Unser junger Häuptling wandte sich südwärts, ohue
uns zu benachrichtigen,
in einer dunklen Nacbt^ die der Mond nicht erhellte . . .
Hwetna kabbal wa Ik a'tana b^har
fi lele zulraa' wa la fiha («lamAr * , ,
O unser junger Häuptling, der du Furcht einflößtest,
du hast uns zurückgelassen wie verstoßene Frauen , . ,
442
Swebna jk illi *alek el-hebe
ballejtna miti el-harim es-seb^ . . .
O unser junger Häuptling^ dem wir vertrauten,
du hast uns zurückgelassen wie Zelte ohne Hauptstangen .
Swefena j4 Uli *alek el-mu'tamad
ballejtna mitl el-bujüt balä ^amäd . . .
O großer Häuptling und Sproß der Häuptlinge,
in Staunen versetzt mich dein Ruhm —
0 der du den Riemen des Gewehres an deiner Seite hast . . .
J4-Sj&b wa-bn-1-aäjäb
wa-*g:ebni nabak
jk illi gerir el-barüde 'ala g;abak (sie) . . .
0 das Zelt Sälems im Tale,
die Reiter kommen und gehen ohne Aufhören bei ihm . . .
Ja bejt salem bil-wädi
wa-1-bejl ^endo jata'llU . • •
O das Zelt Sälems in einer Vertiefung,
die Reittiere stehen bei ihm gefesselt . . .
Jk bejt sälem bil-güra
w al-bejl *endo mahgüra . . .
Wie, du bringst uns Regen, o Herr!
Dein Blut, o DarawiS, hat die Schollen getränkt . . .
Kef jk rabbi ta^ib lena matar
dammak jk darawtS kän ball el-featar . . .
Wie, du bringst uns Tau, o Herr!
Dein Blut, o §äleh, hat die Teppiche getränkt . . .
Kef ja rabbi tag^ib lena r§4§
dammak ja faleh kan ball el-efirää . . .
Saget der Witwe, daß sie sich an meiner Seite niederlasse
(soll sterben),
die Hemden ihrer Kinder sind von Ruß geschwärzt . . ,
(d. h. sie kümmert sich nicht um sie).
I^ülü lil-armele tanzel 'ala liaddi
farrüg 'ejalha min ed-dihm msawwaddi . . .
443
Wenn dich Beklemmung ereilt^ o du mit Staub Bedeckte,
komme zu mir,
wenn dich Beklemmung ereilt vor der finsteren Nacht , . .
In g;aki 4it^ jA j'iibejre taVdi
in g"äki (Jini min swad el-lejÄli . , .
O Gräber des Grabes, stelle Steinplatte neben Steinplatte^
mach' im Grabe Haken zum Aufhängen der Gewehre » . .
Bnbluiä el-l^abr sawwih elhüd el^üd
sawwi bil-V^br ma'Iät: lil-baröd . . .
0 Gräber des Grabes, Schlag auf Schlag (führend),
mach' im Grabe Haken zum Aufhängen der Rüstung . . .
Bahha^ el-lj:abr hedde balar hedde
sawwi bil-kabr raa'lalj: lil-*cdde * . .
Ein Geier ruft in der Luft: O Vater!
Der N. schoß auf seinen Vater die Kugel aus einer MetallhiUse .
Tejran bis-seraa' jakül ja-ba
ja flan al-ahajjo rama-1-räbä . - .
O die ihr kommet von den Hebronitero,
ihr treflct das Haus des N*, es ist das erste, an^
ihr findet eine Terrasse mit hoher Mauer,
ihr findet darauf reichliches M'^asser (der Tränen) . . .
Ja ^ajiu min el-halSliJLJe
tilfü dar flan hal-awwalij^je
tillcft hetha 'äli f^veliye
tiltü fiha moje l^awij^je . . .
Trauere um mich, sei nicht geizig im Trauern,
(lege an) den Mantel und das Kopftuch, die schwarzen!
Es trauern um mich von den Frauen drei,
meine Schwester und die Tochter meiner Schwester und die
Tochter meines Oheims . . ,
IJaddi *alejje hV tabhali bl^addi
el-bßrme w al-milvna'a el-msawwaddi
h ad den *aleye min el-harim taläte
o^ti wa bint ofeti wa bint el-|;äli . . .
444
Sie (seine Stute) lief zu mir erschreckt, und ihr Sattel war leer —
ihre (neuen) Eigentümer sind bestrebt durch Anknüpfung von
Verhandlungen (den Tod des Herrn zu sühnen) . . .
öatni najire wa sergha ])ä\i
chelha multalun bi'ekd el-aSwär! . , .
O Weiße mit den tätowierten Armen,
o Weiße, dein Kamel (Gatte) fiel auf dem Kampfplatze,
schwierig ist sein Transport, es begleiten ihn Weiber . . .
Ja betjn* ja man kniet ed-der^an
ja beda* gemalki tnh bil-midan
ja hamlo takil sawwa^eto niswan . . .
Sie kam zu mir mit geschminkten Augen, o Herr beschäme sie,
daß ich mich schminke und sie besuche am Tage, wo ilir
Teuerster (gefallen ist) . . .
Gatni mukaldiale jü rabb Vibiha (sie)
atkaMiel w a^urha bjom ralihä • . .
Trauerlieder der Sw^rke:
Friede sei dir, der du zu uns kommst,
der du mit dem Schwerte schlugst an der Spitze unserer Männer . .
Salämtak ja-lli ti^i bigälna
ja ijareban bis-sejf dnn rigalua , . .
Folge den beladenen Kamelen, o du Träger des schwarzen
Kopfstranges,
folge den beladenen Kamelen und schieße auf die Soldaten . .
Ibra' liz-za an ja-bu mirir asmar
ibra' li?'Za*an w etnaftah al-Vskär . . .
Ma'id bei den Sbür:
Mein Hei*z, mein Herzchen, warum schmerzest du?
Wegen meines Brüderchens, das fortging, ohne sich von mir
zu verabschieden . . .
lyalbi ja klcjbi le§ toga'ni
*ala ubajje rah w ma wadda*ni . . .
Es flog der Geier und heß sich auf die Burg von Ma'an nieder —
o du bestaubte Trauernde, wo ist der Vater des N, . . .?
Tär at-tejr hada lo *al feasr mu'Än
rabra* jk Ibazine wen abu fulän . . .
445
O Mutter, suche michj und wenn du mich findest,
80 findest du mein Waffenzeug und meine seliönen Kapselhiilsen,
du findest mein Waffenzeug zwiseben deu beiden Steinplatten (meines
Grabes).
J4 ummi dawwerini w in telk:ini
tell^i 'eddati w amdabb^iri cz-zeni
teD^i 'eddati ma ben lelideni * . ,
0 Frau eines Helden» nimm dir keinen Bemakelten,
trauere über den Helden acht Jahre und ein Jahr . . .
Jh marati-ä-äag-i* U täbdi el-endÄl "
lieddi ^ala-fi4a^' tamän sinin w 'am . . .
(Trauernd) naeh euch werde ich keine seidenen Stirnbinden tragen,
nach euch, o Leute der Großmut und Kraft^
nach euch werde ich schwarze Stirnbinden (aus Ziegenhaaren) tragen,
nach euch, o Leute der öilte und Freigebigkeit . . .
Min *okbku ma-lbea 'asajeb k^^^
min *otbku jüdial al-karam w al-'ezz
min *okbku albes asajeb süd
min 'o^bku ja-hal al-karam w al-^üd . . .
O Zelt aus Ziegenhaar, klage, und ich werde dich trösten,
(du bist ja gefertigt aus dem) Haar der Zweijährigen (die filr Gäste
geschlachtet wurden), als diese (Zweijährigen) teuer waren . . ,
Jh bejt a§-äa'ar nnwwelj w ana-'azzik
j.^ ga*^ar at-tanaja jom ralii Hk . * .
Es kam zu uns die schnelle Schimmelstutc und vergoß reichlich Tränen^
ich sagte ihr: O J^chimmelstute, kehre zurück, bring mir sichere Nachricht!
Sie erwiderte: Sie erschlugen den Teueren^ und der Habicht, der in
meinem Sattel war, flog fort
am Tage der Hitze und des Ostwindes, am Tage, wo der Tierarzt (der
Tod) die Kehlen durchschnitt , . .
Gütna az-zer|va' al-lawwähe titbasrak
bidmü' erzAr
kult ilha zer^a' ri*i hatt li ivaded ebahbar
kalat katahVl-nili w a§-^al<:r illi bsergi t-'^r
jom ebharr w a§-§ertijje jom hejlak al-betAr . • *
446
Laß ölrömeii die Tränen, o mein Auge,
über deiij der die Vorderfilße der Unfruchtbaren (Kamel innen)
mit zwei Stricken zu koppeln pilcgtc,
laß strömen die Tränen^ o mein Auge,
über den, der den Gästen zwei Tepjnehe auszubreiten pflegte , .
Hallan w ohell! biddiin jii 'ejni
*al-illi 'allak al-hrije! bibableni
hallan w ohelli bid-dim' jA. 'ejni
'abilli faraä Ia(J-4juf faräaent . . .
Mein rechtes Auge fllllen heute nur Tränen,
den Sattel erblick* ich, den Reiter aber nicht!
Seine Stute sehe ich vor dem Zelte stehen . . .
'Ejni ha-I'jemin aljowm mafrufa
aSüf as-ser^ w al-l}a|jal mk *öufa
alüf mhertu bin*nazel mawkiifa . . .
Tab le'eb al - liajl j^ ?iibjÄii
w al - tia.^a war - raml t;Hit al - |ijyJ
al - walad IJo^r ka^onu li - iü
mut
le
l^n 'end i«! - ni - ha zür^ al - |;irib
Prachtvoll war das Gefecht der Rcitcrj o Tapfere, prachtvoll;
kleines Gestein und der Sand zerstob unter den Füßen der Rosse,
als öogfr^ der Jüngling^ der diesem Adler gleich,
an ihren (der Stute) Ohren vorbei die blaue Schärte der
Lanze schleuderte . ♦ .
Tjib le'cb al-ba]l j4 subjan t^b
w al-lia.^a w ar-raml tal^t a!-bajl jab
abwalad ^logr ka'nnu ha-l-V^iVb
mutlel^an 'end idniha zur^ aH.iräb . * .
Die N. ist eine Taube, im Käfige hat man sie erzogen^
seine (des Gefallenen) schöne Geliebte hat man Qber alle
Frauen erhoben,
bis sie die Hochnäsigen niedergetreten haben . . ,
447
Flfine luimame bil-ljiafa.s rabbiiba
bawilo *a kull al-harim 'allülia
liatta-l-ljsiiiii al-Alije wattüha . . .
O wie beklommen bin idi von der Totcnklage
und wie sehne ich mich nach ihnen!
O wer wird ihtico die Seele znriickgeben , . /?
J/i ha^erti min en-nob
w ana erUgihom
ja min jarudd er ruh filit>m . . .
O mein Freund^ ich kann ftir ihn keinen Ersatz erlangen!
Ihr seid fortgezogen und w^em habt ihr mich überlassen?
Die Scbamlosenj die Schamlosen richten mich zugrunde . . .
^iddiki mddha^ ilo g:eza
ruh tu 'ala min tittiölöni
al-abja*, al-abja fJajjeVjni . . .
Die Kamelinnen klagen über ihre Lieblinge,
und meine Seufzer gelten meinem Kamelreiter (Gatten),
Schande über die Kleinviehberdenj die (dennoch) zur Tränke
ziehen . . .
En-nök hannat *ala-l-mj'äli
w ana hanlni *ala rehhiili
hef el-i*anam wardet 'ala-1-moje * , .
Wenn er die Keule in seiner Hand schwang,
hielt er seine Angreifer znrück und brachte seine Genossen in
Sicherheit;
er feuerte uns an, nnd der Feind ließ von uns ab . , .
Law lölah ed-dabbtis ti ido
l^ama surubto w iitlii *atj[i<Jo
^lammäna w kaff el-kom 'annä • . *
Bei den IJanagre heißt die Totenklage Na*i:
O du seine Schüssel, o du Vielbegehrte,
o du mit vierzehn Nägeln verzierte,
Seit dem Tage, an dem dieser gestorben ist,
haben keine Wanderer sie (die Schüssel) an
sich gezogen , , ,
Ja batito ja-Mahügij[je
ja-mm arbat'a» mismar
min Jörn häda mut
mk garrathad'liuttar . . ,
448
Seit N, die Schlaclitroßse begleitet,
freue dich über das Fatter, o Aasgeier ,
Min jfim Ühn jibra-1-lieI
ibsir bil- alaf ja t^r . . ,
Wenn sich der Tote weder durcli Tapferkeit noch diircli Frei-
gebigkeit einen Namen erworben hat, ma ha tabt babar lä fares w 14
karlm, so rühmen ihn die 'Amarin als fleißigen Bauer^ und es ertönt die
Totenklage:
Wo ist sein Treibstock, wo ist sein Jocb,
wo ist der Saek xom Säen?
Reichet ihm die große Pflugschar,
zerackem wird er damit das ganze Land zu Staub .
Wen minsaso w^n niro
wdn miblat el-bedar
batü lo'8-sikket el-kebire
jid*i biha-d-dire demar.
Leben nach dem Tode und Totenopfer.
Die Seele des Menschen, ruh al-insan, lebt anch^ nat-hdem sie
den Menschen durch die Nasenlöcher verlassen hat, noch fort. Sobald
der Leichnam beerdigt ist, fliegt der Geist nach Jerusalem und durch
die Öffnung des Geisterbrunnens (auf dem Tem|ielplatze in Jerusalem)
in die Unterwelt. Was er da macht, weiß man nicht. Manche sagen,
daß er ißt und arbeitet, andere leugnen es; „nur Gott weiß es, wir
nicht," w allah Ja'Iam id kan takel aw tastafel bena lä na'lem* Unterhalb
von Jerusidem ist der Versammlungsort der Geister, magma* abarwab
bil-kudus. Dort warten aie, bis Gott die Menschen richten wird, aUdb
julutseb an-näs bil-ttidus.
Die öewat sagen: „Die Seelen begeben sich nach Jerusalem und
durch die Öffnung in die Unterwelt. Dort müssen sie arbeiten. Wer
gut lebtCj mit wem Allah zufrieden war, der luhrt das Leben eines
reichen Mannes, jiStarel bil-ljejr^ mit wem AUäh unzulVieden war, der
führt ein mühseliges Leben, jiätarel bibwajh Essen und trinken müssen
beide, so wie der Lebende ißt und trinkt." Die Sa'idijjin und ^ullam
sagen dasselbe.
In eä-»^obak heißt es: „Die Seele bleibt nach dem Tode des Men-
schen am Leben. War er brav, so kommt sie in das Paradies, sonst
aber in die Hölle. Das Paradies und die Hölle liegen nebeneinander unter
el-l^^uds, Jerusalem."
449
Nach der Meinung der 9liür kommen die Seelen aller, der Juden^
Christenj Muhamracilaner und Beduinen an einen und denselben unter*
ii'dischen, unbekannten Ort. Manche verlegen ihn nach Jerusalem.
Dort auf dem Tempel platze soll eine tiefe Zisterne sein, durch welche
der Eingang in die Unterwelt führt. Hierher kommen die Seelen in
Gestalt von Fliegen.
Wie bereits erwähnt, liegen sowohl das Paradies wie die Hülle
unter der Erde^ dicht nebeneinander, sind mehr dunkel als heU, etwa
wie zur Zeit der Dämmerung, al-fag;r^ nur daß in der Hölle viel Staub
und 8and nnd kein Wasser ist. Im Paradiese gibt es Wasser, aber
man weiß nicht, ob dort etwas wächst.
Die Seele des Ermordeten hält sich nach der Meinung der 'Azazme
an einem anderen Orte auf.
Der Tote, dessen Leielmam, gitte, von Raubtieren oder Ranbvögeln
verzehrt worden ist, leidet auch nach dem Tode. Seine Seele, ruh,
umkreist als Fliege die Knochenreste, summt tranrig und bittet, man
möge ihr helfen. Sind die Reste bestattet, so begibt sie sich in die
Unter weltj taht elbilää.
Die Toten zeigen sich nach der Meinung der *Amarin insbesondere
im Traume. Da verläßt die Seele des schlafenden Menschen ihren
Kürper und begibt sich zu dem Toten^ den sie in seiner alten Gestalt
wiedersieht. Aber man kann den Toten auch vorladen, Dies tun ge-
wisse Personen, denen jeder Tote folgen muß.
Nach der Ansicht der S^ür erscheint der Ermonlete jede Nacht
nnd ruft jene Worte, die er vor seinem Tode zuletzt gesprochen hat
So vernimmt man im w. el-Padaf das Geschrei:
„Hierher, o Reitervolk, hierher o Reitervolk» hala' hljeji, hala' I-hejI!*'
und desgleichen in ahGenab^ insbesondere in der Nacht von Donnerstag
auf Freitag, lejlet al-g^m*a.
Die öewät wissen ebenfalls, daß man den Toten vorladen kann»
Wenn er erscheint, so erscheint er in seinem eigenen Kürper, ist aber
verschieden angezogen. Trägt er ein sclicines Kleid, so ist das ein
Zeichen, daß er im Paradiese weilt, erscheint er aber in armseliger
Gestalt, bibMet el-falyr, so beweist dies, daß er leidet,
Das Grab gilt als unverletzbar. Es ist unerhört^ daß jemand ein
Grab erbrochen hätte. Geht ein Sahari am Grabe seines Verwandten
vorbei^ so nimmt er ein Steincheu davon und aagt;
„Wir haben dir (die Last) erleichtert Toter, vergiß unser nicht
bei deinem Herrn« Imflafna **^nuak Ja mnjet la tinsjuia 'enda rald^ak."
450
Wenn er an den Grillieni seiner Stamm genossen vorbeigeht^ so
bleibt er stehen und betet:
,, Friede sei mit ench^, o Angesichter der Tugendhaften^
Angebiirige der Anbeter Allabs, der Kechtgläubigen !
Ihr habet das Ziel erreieht, wir jagen ihm nach.
Sah'im 'aiejk ja wgüh es-^Alehin
w uhejt *ebad aUah al'mnwhedin
eiitu-r-nyehin w hena-1-Iabeiin."
Die 'Ainarin sagen: „Friede sei dij*, o Bewohner dieses Grabes,
sahim 'alejk ja sabeb ha-1-kabr!"
Die südHchen I^fderM: Mit Erlaubnis^ o Gesegnete: Gott sei euch
gnädig und begrüße euch, dastur ja mubarekio allah munalli w
m i\ Ba 1 1 eni *a l ej k n ! '^
IJewat: „Durch die Barmherzigkeit Gottes, brahmat illah!"
Die Sa'idij^jiu werfen von dem Grabe ein Steineben weg.
Wenn eiu Tibi an einem Grabe vorbeigeht, so spricht er:
„BViede sei mit eocb, o Volk Gottes!
Wer euch einen nach dem anderen stei'ben ließ,
erbarmt sieb euer des einen nach dem anderen.
As-salam 'alejku, ja ummet albib
iOi mawwatku wäl^ied wabed
jirtiamku wahed wäLhed."
Wenn der Tibi eine blühende Pflanze sieht^ pflückt er sie und legt
sie auf das Grab.
Der ^Azzami verflucht den Feinde wenn er an dessen Grabe vorbei-
reitet, und spricht: ^^Gott soll sieb deiner nicht erbarmen und nicht er-
barmen soll er sich der einzelnen Knochen in dir, allah la jerhamak
w la jerbnm fik mafass el-azam!"
Er fürchtet sich vor dem Toten, denn dieser kann ihm selbst aus
dem Grabe schaden.
Die Bewohner von Arabia Petraea besuchen jedes Jahr das Grab
ihres Abnherrnj um welches herum andere Gräber liegen. Fast jede •
Familie bringt eine gesunde, feblei'lose Ziege, ein Schaf oder ein Kamel
mit und opfert es auf dem Grabe; gebt das aber auf dem Grabe nicht
an, so geschieht es daneben. Das Blut fließt entweder unmittelbar auf
das Grab oder es wird aufgefangen und damit dann das Grab samt
allen umliegenden Gräbern besprengt. Dabei sagen die Opfernden:
451
„Hier ist euer Abendessen^ o unsere Toten^ ha' *aääku ja mawtjina!"
Das Fleisch des Tieres wird gleich gekocht und verspeist. Abends
gießen sie etwas Ol auf den Nasaba-Steiu.
Wenn eiuSaljari zum Grabe seines Verwandten oder Ahnherrn kommt
und Jlilch mitgebracht hat, gießt er ein wenig davon auf das Grab und sagt;
„Für die Seele meines Vaters, \n nafs w&ledi!" oder;
y,Für die Seele meiner Verstorbenen^ *an nafs mawtaj!"
üie *Amarin pilgern jedes Frühjahr mit ihren Schafen zu den
Gräbern ihrer Vorfahren^ machen bei diesen eine längere Käst, nähren
sie mit einem Opfer und geben ihnen Milch zu trinken, ijal^eb eli'anam
jäljod ranamo w jizür majetino w jimroh 'alehom w ju'iöhoni «Ihiha
w juskihom halib.
Wenn das Opferhlut auf das Grab fließt oder die Milch auf die
Gräber gesprengt wird, so spricht man: „Dies ist eine Spende für die
Seele des N., hadi sadaka *an ruh flan!*^
Auch legt man auf das Grab ex voto leere Patronenhülsen, Knöpfe,
bunte Fäden, Salzstücke u, dgh m.
Der Toten wird auch im Lager gedacht* Bei den ^Ijür wird gleich
in der ersten Nacht, wenn der Tote im Grabe liegt, das Opfer Awnase
dargebracht, zu dem immer nur eine Ziege genommen wird; ist keine
vorhanden, so wird es verschoben. Nach 30 Tagen %vird dann das Opfer
'A^*-l-majet dargebracht; dazu verwendet man immer nur ein Schaf.
An jedem achten Tage im ersten Monate nach dem Tode wird des
Toten beim Abendessen gedacht, und der nächste Verwandte gießt einige
Tropfen oder wirft einige Brocken von der Speise vor das Zelt hinaus
alü Opfer ftlr den Verstorbenen.
An dem Dabij^je-TagCj jowm ad-<Jabijje, nimmt der nächste Ver-
wandte ein feUerloses Kamel, salem ad-fjawareb, legt ihm einen Reit-
Sattel, sdad, samt Sattelsack, mezhebe, und Wasserschlauch, sc*en, an und
wenn der Tote rauchte, aucli dessen Tabakspfeife, |*aljun^ und Tabak,
titun^ überhau [H alles, was man für eine lungere Reise brauclit, IXihrt
das so beladeue Kamel durch das ganze Lager, hält in der Rechten
ein krummes Messer, es-sibri^jje, und ruft so laut als müglieli:
„0 N., 0 N., 0 N., hier ist dein paljijje- Opfer, ich schenke es dir
als Pfliehtgeschcnk, ja flau, ]ii flan, ja flan, dünak rjaliitak möhbak
ijjaha wehbe Sara'iye!"
Hie und da wendet er sich an einen Anwesenden und sagt zu ihmr
„O N,, du sollst es bezeugen: dies ist das pabijje-Opfer des N.,
ja flÄn, tarfik Sahed h& daljiye flän!"
M
452
Vor sein Zelt zurlickgekehrt, läßt er das Kamel Diederknien,
schlachtet es^ indem er dabei die ohen angolulirteii Worte spricht, nnd
schenkt es mit allem, was darauf ist, armen Stammgenossen.
Die *Amann nennen das Opfer am ersten Tage Wanise, wozu sie
eine Ziege oder ein Schaf verwenden; wenn sie es schlachten, sagen sie:
^Ilir Lohn und ihr Wert gehört Oott und dem N. (Toten), agerha
wa twabha ila alh'ih w liflan.^
Das Opfer muß vor Sonnenuntergang dargebracht werden, denn
in der Nacht kommen Engel zu dem Toten, sein Gewissen zu eribrschen,
da tjull er schon gestärkt sem.
Bei den IJewat schlachten die Trauernden die erste Nacht nach
dem Tode das Opfertier Sdadet el-^abr (bei den 'Azazme heißt es Hbtita)
mit den Worten:
yjDies ist dein Abendessen o N., hfldi 'aMk ja flän!"
Das Fleisch dieses Opfertieres dürfen nur die Frauen und Kinder
essen*
Bei den Sararät heißt das Totenopfer am Begräbnistage Rutbe 'an
ridu Am Tage der pahijje laden sie auf die Kamelin Reitsattel, Sattel-
sackj Herad^ Mantel^ Kopftuch, Kopfstrick ^ Gürtel^ Stiefel, zirjül^ oder
Sandalen, na*nl^ die lyadha-Pttanze zum Feuermachen, Feuerstein^ ef-
swan, Feuerzeugj znad^ Tasche, äante, Wasserschlauch» ^irbe, Tasse,
^Ladah; Pfeife^ laljun, vollen Tabakbeutel, kis, Stock^ Kamm, Mehl-
schlauch mit Weizenmehl^ Datteln, Butterschmalz und Salz. Manchmal
nehmen geizige Sohne die Kamelin ilirer Mutter-Witwe. Da setzt sich
diese auf die Kamelin und ruft:
„Ich werde nicht absteigen, bis ihr mir die Kamelin N. gebet,"
Die Kamelin wird vor dem Opfern von Fremden untersucht, ob
sie nicht irgend einen Fehler hat, lÄ fiha 'ajb wU M makruh.
Der Opfernde sagt: „O mein Vater, hier hast du deine pahijje,
Sie ist weder verborgen, noch wird sie dir mißgönnt. Ich gebe sie dir
und, bei Oott, ich rede Wahrheit, jabujja dünak cjabitak la maknüne
w lä *animk mamnüne w ana mohbak ijjaha w alläh inni sadel^.**
Dieses Fleisch darf nicht unter dem Zelte, sondern nur hinter
dem Zelte an der Sonne gekocht werden, denn die Kamelin wurde für
die Seele des Verstorbenen geschlachtet, lanna madbühe 'an nafs al-majet.
Das große Toteno|>fer heißt Lei den *Azazme *Aza' flAn. Ma*Äzi
flau, und wird dargebracht, ju azzüh, im Frühjahre, bei den Sa*ldijjin
in den Monaten IJamsan, also ebenfiüls im Frühjahre, und zwar wird
das Lieblingstier des Toten geopfert, um ihn damit zu ehren, ckraman leb.
453
Die 5ewät gedenken ihrer Toten m den Nächten von Donnerstag
auf Freitag.
Wenn bei den ^5^11^™ die Öabbänin, welche das Grab hergestellt
habcHj auf dem Rückwege einer Ziege oder einem Schafe begegnen, so
nehmen sie das Tier, ohne zu fragen^ wem es gehört, (die Trauernden
müssen es ersetzen )j und opfern es nach dem Begräbnisse mit den Worten:
„Das ist dein Abendessen, o N,, wir geben es dir, bä 'alak, jk
Üiiiif w mohbinha lak!**
Dies heißt ^ASa-Umajet und die Sa'idi[jin sageü, daß sie den Toten
speisen, ju'aälub.
Nachher gedenken sie seiner am Abend jeden Mittwoch oder
Donnerstag, nehmen etwas Butterschmalz, semen, oder Brot, Ijubez,
werfen es in das Feuer und sagen:
„Hier ist das Abendessen des N., dies ist für die Seele des N.,
ha* 'aÄa flAnj hada 'an rtih flan!**
Nach dem ersten Monate wird am Gedächtnis tage des Verstorbenen
ein Scbaf geopfert mit den Worten:
„Dies ist das *Aza*-Opfer des N., hada *aza* flän!"
Am I,)ahijje-Tage opfern sie dann je nach Möglichkeit ein Kamel,
ein Schaf oder eine Ziege. Das Fleisch dieses Opfertieres wird gekocht
und gegessen»
Die Christen von el-Kerak bestimmen acht Tage vor Beginn der
vierzigtägigen Fastenzeit ein Tier, welches sie am nächsten Samstag
abends sehlachten, mit den Worten:
„Dies ist euer Abend mald, o unsere Toten, hada *a§aku ja mawtfinal*^
Die Tijaha bringen am zehnten und dreiBigsten Tage das *Aza*-
Opfer mit den Worten dar:
„Er (Gott) möge sich erbarmen dessen, den er tröstete,
und verzeihen dem, den er schuf.
Jirham minnu 'azzäh
w jiVf 'an illi sawwÄh."
Bei den *Azäzme opfern die Trauernden am vierzigsten Tage das
Opfertier Rahma mit den Worten:
„.Hier bt das Siihnopfer ftlr Gott, Hadi fedw lawigh alhih
sein Lohn und sein Wert gebort dem N, w agerha w tawäbha ila flän."
Bei den IJwefat bezeichnet der Sterbende die Kameünj die fUr ihn
am X)ahijje-Tage geopfert werden soll (gewuhnlich ist es jenes Tier, auf
dem er die meisten |jIazw*ZUge mitgemacht hatte) mit folgenden Worten:
454
„O mein Sohn, opfere für mich die Kamelin N., jä-bunajja ^ahhi
li an-nüta al-fläne!"
Am Pabijje-Tage werden verschiedene Lieder gesungen:
Tijaha:
Sollte dich, o meine Kamelin, Heim-
weh nach meinem Lande erfassen,
80 mußt du doch weiterziehen
und ich werde dich ernähren.
O meine Kamelin, sie haben dich
gequält
zwischen zwei Reitkamelen.
Sie legten dir das Brustband
und den schönen Reitsattel an.
Besitz — bei uns ist kein Besitz
(wir haben kein Opfertier),
außer alten Hennen;
sie picken vor dem Zelte,
und der Hahn gackert mit ihnen.
0 Auge, das vom Schlafe heiß ist —
mit dem Schlafe läßt sich kein Handel
treiben,
wer die feindlichen Araber bekriegt,
dessen Augen bringen die Nacht
wachend zu.
O Auge, das vom Schlafe heiß ist —
der Schlaf bringt ja keine Beute;
wer viel besitzt, müht sich ab,
wer nichts hat, schläft.
Sa'fdijjin:
Es gibt Menschen wie der salzige
Sumpf,
sie bringen keinen Samen,
hinterlassen kein frommes Andenken,
und bringen nicht das, was sie kosten, ein.
W in kän jk bakrati
tarjet ^alejki biladi
enti 'alejki-s-safar
wana Vlejji az-zadi.
Jk bakrati 'addabüki
ben heg^ncn
l.iattü *alejki-d-dw^r*
w a§-§dad az-z^n.
Mal ma 'endana mal
rejr ed-dug^&g al-'atafei
misrahhen limilj:dem
w ad-dik machen julj:älj:i.
Jk 'ejn barr min en-nowm
w an-nowm ma hu tug^ara
min harab *arab al-lj:owm
baten ^ujiinu sahara.
Ja *ejn harr min an-nowm
w an-nowm mk fih ranajem
saheb al-mal ta'bän
w illi bala mal najem.
Fi-n-nfis mitl as-sabb
w la ji^ib badar
w la ju^akkeb üitiäwi
w la jigib ras al-mal.
p^^^i
Bi^^^^^^^^^^^^^^H
^y 0 des Herzens Sehnsucht m der Welt
Ja nezhet al-i^Lalb bid-dinja ^H
f sind drei Dinge;
talat hk^at ^M
das moiTebinische Gewehr,
al-bendek ahraoiTabi ^H
das Reitkamel und die Schönen.
w ahhc^en w az-zenät. ^^|
O du *Är§-TaI, ich frage dich^
Wadi al-'arS esVlak ^H
gingen an dir behidene Kamele vorbei?
marrü ^alejk ez iln ^H
Ja, es gingen an mir vorbei die Geliebten,
marrat *alej[]-al-liabajeb ^H
und zwar langsamen Schrittes.
maäihen bil-hün. ^H
Das paraodal-Tal ist lieblich
Wadi rarandal damat ^^ä
und frei von Menschen,
min el-wanas [lali ^H
hier ist der Mittagsrastort der Schafe
hada mekil ahranam ^H
und die Ruhe des Geliebten.
wa ml^e'ed al-rfdi. ^H
*Azazme:
1
Ich stieg auf die Anhöhe
'Asrafet Vl'Vdja ^H
und erreichte sie — und wehe!
w ilhal^etha wenne ^^H
Ich kann jedoch das Grab öffnen
rejr ab'at el-k:abr ^^H
und meinen Liebling aus ihm heraus-
w a|la' ^^lebi minne. ^H
treten lassen!
H
Ich gelangte in ein Land,
Tabbejt li I-bilad H
mein Lebtag bin ich in ihm nicht ge-
'omri ma maAejt llba ^^H
wandert^
^M
und das Herz (metner Lieben) trauert
w aM>alb jaäki 'alajji ^^M
über mich,
^M
wegen der Schmerzen, die mir der
min waga'at anujiha. ^^H
(fremde) Boden bereitet.
H
5ewat!
1
0 Gazellen in der Steppe,
Ja ruzlanan bil-gähid ^H
wir w^erden euch angreifen mit Gewehren,
naturedken bil-barüd ^H
von euch die Schönste niederstrecken
nai^mi minken el-a'nüd ^^M
und ihr Herz der mit den Brüsten geben
na*fi kalbu umm enhftd, ^H
(um sie den Tod des Geliebten
^^M
vergessen zu lassen).
^H
Nicht viel wert ist die Liebe,
Ma jinfa* al-wedd ^|
außer wenn sie (die Liebenden) mit-
rejr tanebhom bil-b€t ^H
einander wolinen im Zelte,
J
456
und dU; 0 Schönste der Araber^ w enti zahftt el-^arab
mögest du nicht ferne bleiben; sondern lan ribet w iUa gSt.
kommen.
Ich soll mich beklagen, über wen? ASki *ala min
Ich bin weder sein Onkel noch sein Ik 'ammu wa \k b^u
Vetter.
O wie weint das Herz j4 ma baka-I-|:a]b
über den Liebling, der ihm nicht zuteil 'a-l-räli wa lÄ tdln.
wurde.
Register.
Verzeichnis der nenarabisclien Ortsnamen.
I
Seite
35, 44 al-Abja^ J^^^
103 al-Atajjem f>^^
53 Itre iy\
147 al-Uliejmer ^rK^"^^
88, 97 Ader j>\
63,280,329,408 Odrob ^>\
49 Arzel^än O^JJ^
54, 328 Iram ^^\
32, 33 al-Az&rel^ 3)^}^^
116, 329, 398 al-Azra^ J5^j^\
49 al-Aznam HJ^^
52 Istambül (Konstantinopel) . . . ^ys^^JLyA
386 Erat
38, 39 Arwen crt5^^
398 al-Am*az .^jc«'J\
58,325,830 ajn Emün ^^^^ ^^y«\
28 Enzür j^ß\
51 al-Anwe iyi>i\
55, 57 Ajl i Jj\
B V
407 nal^b al-BÄfeer *-^sJO, ^UJ\
432 Bäten eS-Sib ^^tJ\ ^^b
99 el-Bäir \ . ^^\^\
116 bir Bäjer, bir ^^, j>b
458
Seite
62, 88 al-Batra *r^^
97, 98 Betir ^^
228 Begg^ot el-Mzerib .... ,.^^^\ isei
110 el-Babbat vl>l*uJ\
46 ol-Bbejr rJi^^^
47 el-Bal^ira 'ij.<si^\
60 Badda* \o^
48 el-Bada* t"^^
49, 60 al-Badi a Ajuj^\
330 Baddan o^*^
103, 104 Barza Jj^
112 Barazen dxtJrJ
123 Ij^a^r Barka' «^o») «Sp
242, 243 al-Bze'ijje iUjo^\
66, 67 al-Basta iku^\
81 ^9{lr BSer jy^f j'C:^
76, 249 Bo?ra \^y^.
62,62,84,105,331,402 Beejra ^j'C^^
10 al-Butum ^J^\
44 ard el-Butmi u^>^ l^"«"^*^^
121,329 al-Batig fC^^
40 el-Batiba iÄ.JxJ\
326 el-Butübi cr^-.^^^^
249 Bardäd >\jJo
84 el-BeVo ijüLJ\
30 dejr el-Belab ^>, ^\
20,76,108,237 el-BelW *\ijLJ\
41 al-Bni ^^^\
28, 30, 331 Belli Shejle ÄJU<-^ ^5^
85 Beni Najem oü ^^^
48 el-Bwara **)>-*J^
374 el-Bweda* '^.^^^
38 el-Bijar J^\
46 nal^b el-Bejjaiio ^.-^Si, dLSUwJ\
107 Betgäla ^U. CU^
107 Betlehem ^.äOc^wO
411 el-Bjär ^UJ\
94 Bir Zejt cuy ^
459
Seite
34, 41—43 Bir es-Seba' ^^^^ j^.
42,230 el-Biren c^r^^
V Bejrüt ^3x^,
59,104,327,411 el-Beaa* .k^\
97 Tedün O^*^'
84 abu Tr&ba ^\, do\ y
46 ajn Torb&n ^^^^, ^j^\j>y
60 abu Tirre ^\, 'iJi
269 l^alib at-TaslÜmi *-r^'» ^_5^>U^XJ\
64, 65 at-Twane do\yÜ\
34 et-Tih ^^\
63, 329, 339, 340 Tejma *U^*
45 Tarada* AjJu
88,46,80,106,120 at-Tamad jc^\
86,88,90,102,103,330,411 et-Tenijje ^^^^
145 at-Tör ^^\
79 el-Öäzür ^^^ M^^
231 el-Gäjfe .... iJ6\L\
330 ajn Öäje ^^^, XjIä.
400 al-Öebel J^\
12, 17, 91, 137, 326, 404 al-Öebal J^4^
103 Öbeba ^^^-^t^^^
111, 112 el-Öbejl J^^
49 Öedda \j<ä.
38 bir el-Öedi yb, ^J^-^
106 el-Öedira V-*^^
109 el-Gdejd »^.^^
240 el-Gdejjed ^^^
38 ol-Gedid ^.^^
325 unim el-Gerär ^\, j\JL\
460
Seite
10, 16, 46, 147, 329 el-Öeräfi (>\r^^
64,829,408,409 Öorba -b^
238 ol-Öurn ^yL\
827 al-örajdi ^3Jo^\
108 al-Örojne ^"^^^
328 el-üizl J^\
101 al-Öa'far r*^^
63,54,73, 112,412 al-Öafar jxL\
402 ÖeUdÄt 0\>nU*
112, 117 Öolül J3JLÄ.
105 bij&r Öum* .lo, ^^
88 umm Öem*an ^\, ^j^l*^
28, 34, 331 teil Öemma Jj, JL^
106 Gmejl J.^^
38 al-Önez ry^^
69 el-ÖnSno dU^JLJL\
104 el-Öehir j'^ri^^
393 el-Öüba ^^t-^
831 el-Öwar ^\
60 Öwar Badda* \ jo jy^
69 al-Ö6za* '^j^^
63,399 al-Ö6f ^^\
50 el-Öwa iyL\
121 al-Öawijje ^^iy^^
67, 68, 330, 331, 408, 409, 410 al-Öi ^\
50 el-Öajda ^«^^tt^*^
86, 162, 364 darb el-mH ^j>j ^\L\
81 5Äret vi>^Uw
121 5^&jel J51ä.
60,66,67,76,78,86,295,298,331 .... Hebron J^^
66 *ajn ^bes CJ<^^
86,98 5bSS
85 bürg ol-^agäb ^^, v-jUU.\
84, 886 el-5egäz J^^^
64 el-Ue^a jUä1.\
231 teret el-Uagg^e inU, i*vl.\
461
Seite
85 emadd&d ^\sxL\
98 el-5dSb ,^^j<L\
70 rör el-5adite ^^, i^J^^
324 al-^art ^^\
123,401,408 el-5^arra 'iyL\
108,111,112 ajn^osb&n crÄ*» O^
61,64,122,328,408 ^eamh
51 el-Uasana JLUi^\
21,80,86,86,88,348,364 el-^isa ' . . . . j^^-*^\
72,326 el-yo9ob v-.-woi.\
76 el-5ofon Cr*^^
123 ^a^aw^a i^y^^
44 el-5^afir j'C:^^
399,411 al-5^afira V^^^
48 5a^l JXä*
34,38,41,49 5el&I JnU.
47 5alab c-JLa.
331 el-5^alfi ^y^^
398 al-5ala ,^^\
434 el-5^ema* *\^L\
46 bir ^aInmäd Jü, >l^
86, 86, 103 wädi Beni ^ammäd ^^^ l5^^^' ^^
104, 327, 328 el-yammam ^UJ[
38, 39 bir abu-l-5^am&m yi\ yb, fV^\
88, 99, 100 ßmüd >y^
48 el-Ume^a* *\^^»li\
66 umm el-5^mejjete ^\» Ah^^»'L\
88 5memät OU«^^
110 el-5^anäm ^yU»Ul.\
62 el-Uannäne ÜoUl.\
46 yandes ^^j^^s^
88 al-yanaken ^^^.SJJA
109 IJanina '^.aaX^
46, 65 el-!öawwar jyL\
117 el-Uawwära* '^j^y^^
75,79,81,112,117,145,237 ^awrän ob^*"
112 bubejrat el-^üle *j^* ^^^
121 al-Uiza *>:^^
462
Seite
61 umm el-IJarbe ^\, ^j^\
58 i^ahrat el-Q^ne '^j^» iijli.\
28 al-prin ^^\l^
31 Hau June» lJ**^>?. O^
48 al-IJaht vi^\
400 el-]gbera «ri^^^^
43, 44, 50 ... •. el-5arrär ^\^\
326 el-^arsi ,^^^\
325 JjTum umm et-tiii .... ^^^>y!}\ ^\ f »ä»
48, 58 el-5rejbe ^"^^^^
104, 105 tu* el-5azanat g^^JJ, OU>i.\
42, 43 el-IJala^a dL-aJLiL\
38,333 wädi el-Ualil ^j\^, J^\
79, 112 el-5ammaii o^-^^
15, 66, 91, 403 5anzira 'ij^jJi:L
51 i^awtale dÜLJyL.
66 el-5üba i^^\
40,231,332,400 el-^welfe ^^^
71 ol-Uajl J^\
101 od-Dabbäßo Ä5bjJ\
60, 81, 88 ed-Dabba iojJ\
59 ras ed-Debdel ^^^l^, JjoboJ\
105 od-Dubufra SJLa^\
112 Da'ganijjo ^^>
51 ed-Dafno JL^jJ\
43, 412 Tnoje ed-Defijje ^^' i^jJ\
46, 47, 55 Delara S<k^^
117 ed-Dlelot el-Varbijje . . . ^yt)\ iJLJjJ\
84 Dimne 2LL«.>
230 Danljftr j^>
15, 29, 30, 105, 331 ed-Dojr ^ jj\
321 Dejr el-Belab ^l ^^^
463
D 6
Seite
65, 88 ^)ä^RÄs ^\j 0\3
76, 398 Der at OUjS
200 Dahab c-^übS
109 'ujün e4-Dib O^i^' '-r*^.'^^
104 Pibän .-j^S
104 ed-Dhejbe Ä.-l^JJ\
50 ed-Dil J3 jj\
33, 230 ar^ er-Rabija J>^\, Ä^\y\
44 umm Räten ^\, ^^^^j
145 ar-Ragef '-a^IP^
42 temäjelRäied J5U5, J^\j
88 er-R&kin crl^V^
54 Rämfin O^b
81, 87, 97 er-Rabba Jop\
64 or-Rbäb V*^^^
329 er-Ritän 0^>r^^
32,34,231 er-RUejbe i^t^y^
43, 44, 68, 69, 331 er-Rabama ^^^
67, 98 er-Rses ,^,**^^^\
42, 43 er-Rsesijje dLw**«w^ J\
106, 117 umm er-R^a? ^\, ^^LoJ\
109 abu Rarif yi\, «wi^»
230 Rafab Jj
325 ar.Ra2ib (ar-Raljim) . . . (^y\) *-^^\
76 er-Remte SJioj^\
30 bir Ramadan Jb,
105 er-Rmemin
249 er-Ruha
83 teil ez-Zera JJ, ^\ A\
38, 194 oz-Zer^a U.ül
464
Seite
103 Zerl^a" Mä'in o^^ "^jj
28 ez-Zre'i lj^j)^^
85 ez-?utt . . \»j^\
231 az-Za'alf ^^\
400 Zapl^ib f^^j
80 ez-Zul^ebe ^-^^J^^
101 *ajn ez-Za)^ü)^a* cr^» «l*5»j3\
201 bir Zemzen Jb, »l^*
39, 40 bir ez-Zmeli yb, ,JL^^\
48 Zihd jjbj
377, 402, 406 Zobar ^.j
330 w&di ez-Zej&tin v3^^^» C^^P^
399 Ziza ij\^j
s
LT
47 ea-Sbejta ik^.jM**J\
330 'ajn es-Sitt ^^^^, sJU-**J\
398 as-Sabale XJl«u*J\
45, 48, 60, 66 aa-Sidre k\j^^\
400 es-Sirr ^-^wJl
34 as-Saräwil Jj^L-»*J\
2,43,63,147,399. Sirbän O^J^
49 Sa*lawwa s^Ltu^
100 'ujün abu Sa'id ^\ i^^^^, ^^^<H^^
106 *ajn Sa'ide ^^, Üj^^wAao
102 es-Sa^a .... ijji^\
103 Sal^at kJLwo
38 es-Se^^i ^^■b..4^\
53 Sakäka i5l5Uü
399 Salbüd ^>^J^
60 es-Salamäni ^^1.»JLmJ\
94, 117, 137, 237 es-Salt kJL*J\
344 radir es-Sultan j^,^y ^UJuJ\
10 es-Sultäni ^lkJLi*J\
30 es-SeUp ,^^ÄJU*J\
201 \^t)z abu Slime ^\ :y^, jL^^Lyo
384,398,400 abu SammÄra ^\, ijU-Mi
88 es-Smakijje A^5^,,».<m3\
465
Seite
61 es-Smera* *\-s-^-uJ\
88, 101 ajn Smet ^^^, k^
88,99,100 es-Sinine iLJLJLuJ\
48 Süd&n c>^>y^
101 SÜl Jyw
32 Swea ,^y^y^
103 SwS^et kjb^-o»
32, 84 es-Swelme iLjb^*^\
110 es-Sir jL^\
44 tür Sina .^,
20, 36, 51, 85, 107, 113, 117, 162, 1 . ms.r„««u„-^ l * \\
163,241,245,246,372,386 / * * • «ä-S&m (Damaskus) ,LäJ\
112 rugm eS-Ö&mi ^^^, ,^^LiJ\
147 e5-Sajeb ^^UJ\
64 es-debibi ^^^a,AJ\
76 eä-Sagara J^ÄutJl
12,17,21,65,64,73,82,326 eS-Sera* 'i\j^\
32 a5-Öaraf OyiJl
330 b&b es-Ser^ ^b, ^j^\
46 eS-Serem fr^^
32, 168 eä-Seri* ^.j^^
38, 39, 40, 41, 333 teil e5-Seri a JJ, S<jOj^\
114 StÄje iJtUaÜ»
28 Se'arta iSjjc^
111 eä-Se'ejb v^^^A4m3\
49 w. äarab v-^Aiti
60 eS-äl^erijje jo^^JuSJ\
123 sejl eS-Sl^ejf&t J^^, OU^JuäJl
34, 42 ei-gelläle i3NUJ\
72 eg-6illib >JU&J\
33, 199, 398, 400 bir Senel^ ^, JJ-Li»
331 eS-Söbäni ^^b^\
61,52,106,117,210,217,314,818,326,1 .x.. , ^^ , ,.
366,401,408,409,411,441,448 | • «^^öbak ^^\
321,322 rugm abu-S-gök yA ^^, vä^'^äJI
31 äökt e^-güfi vy>-^^ ^>^
Mus iL Arabul PetTM». III. 3q
466
8eit«
29, 400 es-Swöbi ^^^y^\
80,86,88,106,330 ^ar a Sib&u i^yi, ^UcT^
46 wadi eS-Seb l5^^3» iC:^^
331 ei-SeJb RiUed jJt,\^ ^y^\
41, 147, 333 eS-Seb Zwajjed jjt^j '-*'^\
34 . * eä-Sejb Nür&n ^\^^ ^^AU
281, 322 sejl Se?am J-y^y ^^--*
66, 69, 80, 387, 412 e^-^&fije iLsiUa)\
7 rugm e9-9*bba ^j, iÄyaJ\
327 'ajn §abür ^^^^ j^-^^
60 e9-9ad&ra S^\ jk^\
32, 33, 49 abu §adar ^\, .»x^
38 bir e?-§adr yb, jjuo3\
64 a9-»^ada)^a dLsj<^\
49 9irr ^^
103, 104 a9-§arfa iüyo3\
60 I^urüm ffj-'^
76 e9-»*?arib ^r^^
47 »Sa'id «^^tH^^
63 e^-^afba JL»jLo3\
64 .^allül J^Lo
34 e§-»^lejjeb i..«^wJLo]\
64 . . ^lejla
62,62,117 »^enefbe
32, 34, 42 as-i^ini ,^s^^^\
32 abu iShejban ^\, ^*Xy;:^^-^>o
147 e§-§wän o^>^^
117 §üfa iiy^
108 e§-§ijära iöUo3\
325 »Reiher ^^.^.^^
197 gebel Päbi J--^ ^J^^
60 e<J-Pa a iftLö]\
61 Päna UU>
467
Seite
49 Peba i-^
57, 68 Pabäba Äa-IsT^
85 e^-Pra J^jv^, ^\^\
49 Pel'e Serma i^j^ ÄaJLo
53, 57 Por ^^
328 Pejlja Rabama ij^^ i*^
46 'ajn Täba ^^^, bU»
64 Tasän ^U»U>
34 Tabalja Feilab ^^U
330 *ÄJn et-Tabib v.^..w^^\
61 'lyn at-Taril^ ^^, Ji/^^
15, 28, 52, 63, 66, 73, 78, 82, 117, 241, \ ^
326,401,402,403,404,406,408,409 | ' *"**"*® AA^^AJaJ»
281 Tantür jy^»^
70 Twäbin es-Sukr . . . . X%*J\ ^^^>wä.\^
45,201,416 et-Tftr ^^\
325 'ajn Tür ^^^, j^
39 bir at-Tawil yb, Ji^\
30 Twü el-Emir ^^^\ Jj>^
61,326 Sagarat at-Tajjar SjSi^, J^\
50 Tajjib Ism ^\ e-^
38 Tajjibe ^^^, i^
Z Sc
398, 400 e?-:jäherijje ioyblk3\
t
112 el-'Al JU3\
243,402 sjahr ol-*Älije j^, iJl»3\
47 'Äjed jJU
12 *Abde 'ij^
49 al-'Abden ... ^jk.-jiJ\
402 'AbQr ^^
75 j-ör abu 'Obejda ^\ .^,
31, 32 *Abaaän ^w
30»
1
468
8«ite
31 'Abes^n c^y**^^C^
34 'A^a .\^
50 'Eddan o^***
46 bijar el-'Eded ^Ui, jojlä3\
38 *Arad ^\^
66, 67, 91, 403 al-'ArÄV k^j^^
69 el-EraV k3^j^^
398, 400 el-'Arakib v-^-^^^l
2, 11, 14,16, 16, 18, 19, 41, J '
46, 46, 69, 60, 318, 398 J ^J^'
67,69,409 el-'Arga* 'Wv*^*
465 el-'Aw oV*^^
111 el-'ArtJa iU>^\
197 gebel 'Arafat J■^*'» ^^j^
15, 258, 331, 332 el-'Ari» ,^^^\
34 \nz el-'Ezz -y?, ^\
104 'Ara'er y\^
38, 44, 46, 260 'Ar ara \^^
39, 48, 331 'Aslü^ ^>U.^
328 umm 'Asrin ^\, -n s ntnj'
105 'Atarüs ^-.^ l U^
106 el-'Atun o>^**^^
34 abu 'Atiwi ^\, ^^y-ViC
56, 57, 325 abu al-'A^am ^^, ^\^a3\
60 'Al^bal J^
15,51,72,123,240,281,412 al-^\ljaba i.-JUJ\
123 *01jdo SjJU
47, 260 el-'01>H ^^äXjOl
231 umm *Akbar ^\, j-^Xfr
177 'Alahibi erM^*^
109 abu 'Alenda* ^\, •\jJULfi
328, 340 el-'öla i^^\
88 *Alejjan O^"^
117 .. umm cl-'Amad ^\, «x«jiJ\
41 *Amr .^«^
325 Uu^ejr *Amra ry^^ ^J^
40 'Awgan cJ^^
41 el-*Awga ^^^5jJ\
Ir
469
Seite
326 ia^arat umm *Ajj&5 *r?**'» lT*^
48 'Ej&l JUft
325 mor&rat el-*AjSe ij^^i^t JUm.^\
63,117,402 el-'Ejma ^'U-r^\
42, 230, 331 el-*Ajn ^^^\
104 'Ajenat ^^^
53, 66, 84, 88, 402, 404 el-'Ejna ^^-^^
98 sejl *Ajnüii J^^*^» O^*^
48 'Ajnüna iJyJi^
^ t
10, 449 . . el-9adaf U3jjfcj\
98 el-llurnb S-»lr*^^
106 tla el-"BÄrÄje8 g\)J, ^l\j»^\
62 !|itarandal ü*^^
46, 47, 329 mi* Ijtaraiulal ^^^, Jj3^
111 'ujün liazal o>^» J^i*
21,36,47,72,73,76,331,361,372,400 . . ^jJazze Sji
45,46,412 Va^jaii ^l
49 sejl IjMiJjan Jt^» oV
83 Sa{>arat el-ljtalajin o^.^^^
33, 34 abu ^Jaljftn ^\, ^y^
43, 44, 46, 47 el-ljtamr ^^.^\
2 el-IJor ^yÜ\
398 al-liftta ^^\
60,411,412 eHiwer ^^ym^i
123 eHiwejta iJlaJ>yfcJ\
32, 201 el-Fär ^U3\
33, 46 teil el-Färe* Jj, ^^UJ\
72, 400 el-Färe a ifi,UJ\
75 Färo'a ^a^ma '^^^'^ ÜLa.U
66 el-Ffi'ürijjo io^^UJl
55 el-F&lek ^üü\
102 el-Fegg >3l
325 ül-Fagr ^süiJ\
470
8«ito
121 el-F&gra <r?vü\
54 'ajn Fabbani ^^^^, ^U^
88 Fub&ra S^li*
60 el-Fara*a JLftyü\
68 el-Fe^üli «J>-^^
29,40,400 Fteja ^y^'^
106 Fa^Ü' ^yLi
46, 329 alFalba Jkj:Jüü\
46 FejrÄn ,^\^
60, 412 Fenftn O^
? o
224,240,386 al-^&hira ;ybUü\
91,93,117,295,448,449 el-l^udus (JeroHalem) ,^jJü\
377 l^addftme JU^jJ»
371,412 'ajn el-|^der&t ^^^, 0\^jJü\
38 'ajn l^deja ^^^, ^yy^jS
2, 21 el-^aräbi l5**^/^^
38 ma* l^ra o -U, £ft\^
33,43 el-^arn ^yÜ\
409, 410 el-^urna duyü\
38 bir abu l^rün ^\ yb, ^^y^
46 bir ^uret yb, vio^
104, 106 el-l^rejjat Obyü\
194 el-l^erje ioyü\
38, 325 el-l^raje hj^^
117 ^:raje S&lem ^Lmi jo^
49 abu^z&z y^}f j^j*
87, 97 el-l^a^r j^aji}\
117 ummu ^9ejr ^\, «.a^oS
80, 411 el-l^utrani cV^^^^^
31 el-l^atja UkA3\
66 el-^tejfe JüUkSJ\
108 el-l^fejr es-Serlji ijj^^ ^Juü\
61 el-^:f6f UuJuU\
65 l^alba iMnXi
237, 238 el-l^ala AjOaJ^
86, 88 eM^amaren qAj < *^^
471
Seit«
100 el-l^ana »UjüI
110 umm el-^an&fed ^\, jiUXJl
404, 406 el-l^n&n o^^^^
48 ?j:ijal JU*
78, 80 gebel l^ejs J..^^, ^^^
68 el-^ej9&ryje
44 ^etüm .
. Jo
f>^*
E
123
79 .
aba
91,403
60,61
12, 22, 27, 61, C6, 68, 70, 73, 76, 76, 79,
80, 82, 83, 84, 86, 86, 88, 89, 90, 91,
93—97, 99, 100, 102, 123, 126, 169,
171, 210, 216, 228, 236, 237, 272, 287,
290, 296, 806, 308, 310, 314, 321, 322,
324, 327, 330, 336, 340, 344, 348, 350,
362, 373, 374, 375, 377, 383, 384, 388,
392, 393, 394, 396, 398, 400, 401, 402,
403, 407, 408, 409, 410, 412, 416, 420,
423, 424, 426, 429, 463
44
. K&f K^\S
al-Kb&S _^\, JiU5ü\
i^j^
'v^^
. Kutrabba
el-Kirr . .
el-Kerak ^t;
16, 67, 68, 230, 321
32
86,88
46
40,147
110
136 . .
326 . .
91, 318
ajn
dryü\
. Kornüb s^^^S
. Kafrabba ^r^
el-Kiläle ^\, ij\)iü\
el-Öinn&r ^U5Ü\
. Kuntilet el-GerÄfi . . . ,^\^\ iJJJS
. Kuntilet *A^üd ^^^ ilXJS
el-Kindib <^«jj^^\
el-Konise c/t^» dkAM.^wA5ü\
al-Öehf Ul^\
el-Küra i^^\
L J
49 Liben ^
239 el-Libben ^^^\
64,65,76,80,81,86,88,106,112. . . . el-LegJ^^n O^F^^
46 el-Lebjäne JaUsJÜl
64, 67 aba-l-Lesel ^A, Ja*JÜ\
wftdi el-Lftf ^^y v-f^l
271
472
M
Seite '
110 Mabe? cja*-^
18,21,22,84,92,94,106,107.127,133.1
136,160,161,166—167,280,406,423/ "*"»"" ^^
112 Mäsfib Zy*^^
109 Main crÄ^^
240 al-MäH^o Äi.U3\
38, 40, 41 el-MÄjen o^^^
49 al-Matadän o^^^-^^
68 al-M^^alle ÄJLälJ^
893 Mabna ,^^.1^
84, 112 el-Mbajj c,asw3\
68, 84, 86 el-Mbelle iJUÄj\
86, 106 el-Mbore? ^j.;^i^\
39, 224 Medajon »^aleb ^U> ^i\j^
81, 84, 98 Middin T . . ^.J^
241 el-Medina dLJoj^\
112 el-Mdejjene dLojc^l
103, 330 Mra* ^^
81 el-Maradd ^^l
46 el-Merzeba i^ij^\
42, 43 el-Martaba i-i>^l
332 MaraHftm ^yy«
49 Murra S,^
112,117 el-Mrejgmet el-^larbijje . i^^\ Ätf^-^^M
85 el-Morejra SJoj^\
70,80,82,83 för el-Mizra .^, ^j}^\
71 el-Muzannad jJv^\
88, 336 el-Mzerib i.^j^j^\
128 el-Misnmn ^^ , iv ^M
88 el-Mismar } ^ -- ^M
86, 86 el-Mesann -^^^-^U
332 el-Mgaa cAUwJ\
39 Maas es-Serl^i .... <Jy^\ JiLä^
18,116,239,329 ol-Msatta ^^■^^\
105 ol-Mesne1^a ÄjLLi«w^\
86 el-Me5hed j..^^*SwJ\
398, 400 Ijr.z MaSwi jy?, ^y^^
473
Seite
106 el-M5erfe ü,^w.äwj\
82, 393 el-M^ateb v^LLoJ\
19, 47, 48, 61, 84, 107, 113, 123, \ tu / x * n
241,245,246,262,263,372 f Ma^r (Ägypten)
61 el-Ma?* ^^\
109 el-Ma^lfibijje dLo^JLa^l
44 el-Matrada i>j^\
21, 27, 56, 67, 112, 113, 224, 241, 291, 1
292,326,328,331,336,372,412,421 / • ^**'^ O^*-*
331 el-Ma*9are lyo^J^
32, 42 el-Mu'allal^a iXJLiuJ\
28, 34 el-Ma !n ^^,ij\
38 el-Mor&r jUJ\
66, 326, 326 el-Mor&ra 5jIaJ\
48 Moräjer äu*eb c^.«.Ajtiü JUL«
97,98,101,102 el-MreJ8ol J.>m.^icJ\
88 el-Meßlbit CU-oLULJ\
38 ajn el-Mufg^er cXi*» >«uw3\
88, 101 'ajn el-Mljer ^^^^, ^»^n
105 cl-M<5liwer )^^^UJ\
88 el-Mikbaa ,^^-v5LJ\
121 al-Makdar .JJLJ\
411 wadi el-Mikman ^\^, o^-*^^
70,113,224 Mekka i5L<
40, 80 el-Mküiiien cr^^
44, 201 ol-Meläbi ^r^^J-J^
44 el-Meleb JLJ\
33, 231 Ijirbe Malek ii^, ,^XJU
21», 64, 65, 104 ol-Ml«b ^JLJ\
40, 46 ol-Mlebe ÄÄrtHJ\
121 el-MlUia Äx<yU)\
117 Meng:a c«*^
83 Minkat ed-DrÖ* .... £.^^jj\ cU5U^
88 el-Miietir ^-Ux*^J\
33 el-Manjel J<^-U3\
*Ö9 '"jftn el-Mahzftl ^^^ J^J<^\
38, 326 al-MuhaSSam ^^Ji^\
84, 101, 102 Möte jjy.
474
Seite
2,21,80,84,86,88,348,364 el-Mögib i_^«t-5^M
380 ajn Müsa ^^^, ^^^yc
108, 240 ujün Mfisa o>^» ls^^*
68,310,326.408,409 w&di Masa ^S^\^' LS^y*
40,41,43 al-MweleU J^^^
38 el-MeJ8älj jU*^\
88 ia^at el-Mese V*^» iu*^^\
N ^
117,296 Nablus o-»^^
80 Selb en-Nar c^^oiil), ^U3\
117, 280 Nitil J-Ü
60, 121 Neged jä^
122, 400 Negd el-'Aria J^.j^^ ^
61 Negel J^
49 an-Ngejl J<i^?=^^
41, 46, 88, 240, 318 W&i en-Nabl £aJLj, Ji:uÜ\
326 en-Nabla iJLia)\
49,326 en-Nbejro S^.*iuÜ\
106 Ubür en-Niswan jy^f 0^3"**^^
44, 46 en-Na^eb ^.,^'woJL3\
46 Nafb J6
108 en-Nfe'ijje dL^jtAiJJl
69 sujül en-Nl^äb J^^i*^» yt^* *^^
114 en-N^&be iaUU3\
60 en-Na]^ben ^«^^^,oUJ\
76,329,414 an-Nu^ra 5yuÜ\
104,106 an-Na^üba ^>*^^
237 Nimrin C^j^
29,30 en-Nahr j^\
326 en-Nawwäb t^y^^
U 8
330 gebe! Harun J-^, ^^j^^U
393 birket Ilebge iSß,
64, 66 el-Hegfe SSsb\^\
280 Harbag ^yt
475
Seite
398 el-Hezim f^r^^
47 biläd el-Hend (Indien) >^, jJi^\
88 Hew&g ^\yb
80, 104, 106 el-Hejd&n O^*^^^
69, 408, 410 el-Höe A..A.;^.^\
82 rugm ibn WÄdi ^\ ^»ä.^, ^^\^
18, 104 sejl el-Waie J^^, iJ\^\
60 el-Wigh d^\
85, 88, 100, 103 el-Wesijje ^^>^^
58 al-W ejra ^j^^^
111, 112 Jagüz j^b
97 el-JarÜt ^^j^^
2, 240 el-Jitm ^^\
38 el-Jarlja Xs^\
Verzeicimis der Personennamen.
(Arabia Petraea I. Bd. = 1, U. Bd. 1. 2. T4il = 2/1 2/2, III. Bd. = 3; ißt der Seiten-
zahl keine Bandnummer vorgesetzt, so ist nur der III. Bd. gemeint.)
Hebräische und aramäische Personennamen.
S«ito
2/2 48 "».bK-W
1 76 Blb
1 381 "33 rülb
1274 rtlx^CM
1 347 nro
1 122 jn-D
2/1 122 WKay
2/1 306 nöbw
S«ite
2/1301 _a>iaLf^
2/1 168 '':o''nn f^'^bn
1 274, 832, 348 wbn
1 274, 332 pbn
1274 nn
2/1 96 K•w^
2/2 48 -T^n
2/2 245 "ar^n
2/1 212, 2/2 245 pnr»
Orlechlsche Personennamen.
Seite
'Aapciv 2/1 160
'AÖTjvoYivTj?, Itciojcojco; 2/1 160
AiovT)?, Iäioxoto? 2/1 303
A?a? 2/2 244
'AXaipCwv 2/2 244
AXipEio? 2/1 303
A{jLapa(ou 3cai$E( 1 123
*A|jL|jLu)v, uloi 1 394
A|jLtx(ivio? 2/2 245
Avaatadio«, ßa9tXEu( 2/1 306
AvTiYOvo; 6 MaxE8(L>v 1 152
•Avt(oxo5 2/2 244
AvTiJcaxTjp 2/1 160
'Avttovio;, ^TCioxoTCo« ....... 1 393
^Apaßc?
'Apißioi
Ap£tavo(
*Ap£io(, linvxoTro; .
*Ap£(ji>; Kokii . . .
"Api);, Oeo;. . . .
Aatipio;, lirioxojco«
BaoiXEto; ....
BiJpuXXo^, i7c(axoico;
BixTcop, aßßa; . .
FEpfjiavd^, i7c(<TX07C0(
reppaioi
Aa{jLiav^
Aa;)(^ap7]vo( ....
2/1
Seite
161, 338
. 1 162
2/1 310
2/1 160
. 1881
2/1 162
2/1 160
2/1 303
2/1 806
2/1 212
2/1 160
2/1 159
2/1 160
2/1 161
Seite
A7){i^Tpio< XvTiY^vou 2/1 338
A72^iJtpto{, bdoxoKQi 1 58
Aiovuaio« 2/1 304
Aiovuoio^, iiciJxoTCo; 2/1 303
Aouaipi] 2/1 161
Elpijvaio« 2/2 246
EOtiSxtis 2/2 246
EuTüxio«, iwoSidbcovo« 2/1 310
Zo^apto^, ^you{i£vo{ 2/2 245
Za>at{jLO{, IjcCoxoicoc 2/1 303
ZcoaCo;, lidaTViKOi 1 393
ZuXcov 2/1304
'HX(a{, hd(JX<moi 2/1 306
8Eo8a)po{, hdaxoizoi . . 1 393 2/1 160, 310
8eoBb>po( 6 Bixapio; 1 85, 152
eeuaflJpri; 2/1 162
1Xap(tüv 2/1 301
louSa, (puXiJ 2/2 246
'louSflu; 6 Moxxaßato^ 1232
*Ia($(i>po(, hddxoim^ 1 74
'Ico«w»j« 2/1 160
lüxivvT)«, oßßa« 2/1 160
... , , fl58, 74 2/1 160,
loKfcw,,, WoKo, . . 1303,310 2/2 246
•Iciß 2/1 393
Ka{ou(jLO(, ix((JX09co^ 2/1 310
KpuncCcov 2/2 244
M«X«x^v 2/2 244
Mapxiav({( 2/2 245
Moxipio^, i3c((7xo3co< 2/1 160, 810
Maup{xio(, ßaaiXsu; 1 101
Mfiiaoc^ 1 356
MO«?, Woxojco« 2/1 304
477
Seite
Mi)vouiiXio? 2/2 244
Miv«roi 2/1 169
MOU9(OVIO(, i3C(9X0]C0f 1 74
Mtoai 1366
McoüJii« 2/1 162
NaapivT)(, ^^Xsp^o; 1 101
Naßat«roi, "Apaßfi? . . . . 2/1159,161,337
'Oßo8««, Zeu5 2/1 161 2/2 246
Oua£X<K, o?xoSo(jLO{ 2/2 246
05pi); 1 212 2/1 160
nauXo^, Ijcioxojco« 2/1 306
nirpo^ Tou ^AfipLOcSa 1 68
nitpo(, ap^cov 1 318
nitpo?, ijciaxoiro? 2/1 306, 310
nXoxiBo? 1 347
ntoX£fAar<K 2/2 244
•Paßao«, ßaaiXeu« 1 162
•Pixefxo« 2/1 160
•Poßi»ii 1 212 2/1 160
SäCSo«, iiciaxoÄO« 2/1 310
SoXflHJultvil? 2/2 244
2apax}]vo( 1 101
SiXß«v<^ 2/2 245
ZiXßovo^ kCaxojco? 2/1 310
Itifovo«, hd(37WKO(i 2/1 303
Zoopijs 1 212 2/1 160
Tpxocifk 2/1 160
<I>X<{ßio«, ijcioxwcoi 2/1 160, 306
<I>Xaßio{ IlauXo«, Sou^ 1 318
<I>6axcüv 2/2 244
XatpoiicotiTai 2/1 306
Xpivroy^vo^ 1 318
^Qxo« 1 212 2/1 160
478
Lateinische and moderne Personennamen.
Seit«
Aaron 2/1, 161
'Abbäa, Großwezier 2/2 246
Abraham 1 382 2/2 47
Agrippa II 1 347 2/2 47
Akoasch-Aschrafi 1 60
Alexander ArLstobuls Sohn. . 1 122, 252
Amalricus, rex 2/1 302
Amauri 1 59
Amorrhei 1 882
Arabes 1 381 2/1 161
Arabum, cohors 1 319
Areopolites 1 333
Ariel, idolum 1 381
Athenaeus, Feldherr des Antigonos 2/1 337
Auguatus 1 347
ATrelivs Asclepiades 1 57
Baal, idolum 1 348
Balduinos, rex 1 59 2/1 159, 304, 337, 338
Balduinus II 1 62
Balduinus de Taraone 1 75
Barberis, Don Antonio ... 1 XII, 3 IX
Bassoa 1 252
Bauer, Erzbischof Franz Salea IXIII, 2/1 III
Beer, Rudolf 2/1 VI, 2/2 IV
Biduini 2/1 337
Biever, P 1 116
Boemundus 2/1 161
Böhm-Bawerk, Eugen Ritter v. . . 3 IX
Bracca, Msgr. Vinzenz 94
Brünnow, Rudolf Ernst 1 IX, X, XU, 2/1 lU
Caissar, filius Tamin 2/1 338
Castelliz, Alfred 1 XI
Cattin 3 V
Cheikho, Louis 3 V
Chetthura 1 332
Seit«
Cohn, Salo 1 XIH
Constantiniana, ala 2/2 247
SS. Cyrus et Joannes 1 58
Daublebskj v. Stemeck, Robert ..IX
David ä/2 245
Diocletianys, Qaivs Avrelivs Valerivs 1 57
Dobner y. Dobenan, Fritz ... 1 XIII
Dusares 2/1 161
DvofÄk, Rudolf 1 VI
Edomiter llSl
Elias, propheta 2/2 245
Elisaeus, propheta 1 399
Flavivs Valerivs Constantivs ... 1 57
Frank, Otto IX
Fulco 1 58
Gabinius 1 252
Qalatarum, cohors 2/2 247
Qalerivs Valerivs Maximianvs ... 1 57
Qallorum, ala ueterana 2/1 304
Gatt, Don Georg 1 VI, 2/1 51
Gatti, Josef 94
Geyer, Rudolf .... 1 XIV, 3 VIII, X
Gennadius, episcopus 1 393
Goldziher, Ignatz 3 VIII, X
Gutmann, Max Ritter v. .... 1 XIH
Hamdy, Bey 1 XIV
Hanno von Gaza 2/2 243
Hartel, W. Ritter v 1 xm
Hellas 2/1 302
Herodes, König .... 1 238, 262, 393
Hesychius 2/1301
S. Hilarion . 2/1 212, 301, 806, 2/2 244
Hödelmoser, Karl IX
Holofernes 2/2 244
Holzhausen, Adolf 2/1 VI 3 X
Seile
göriten . 3/1 1
Hoipitaliii Iherufi&lem ....... 1 59
Hyrcan . 1 122
Hübel, A _ IX
Idumaei 2/1 337
niirici&ni, eqnitea 2/1 303
Joannegi der Hasmoiiäor 1 rj3
Jobabj socer Moaia ....*.. 1 33Ji
Lmias 1 381
Israel 1 274, 3 1 9, 34», 382, 2/2 1 60, 2 1 2, 2/2 48
Itiditli 2/2 244
Karabacek, Joaef Ritter v. 1 Xin, 2/i VI,
3 IX
Kolm, ErjEbiichof Theodor .... 1 XIII
Krael itz, Friedrich V. 167,85,210,233 2/2IV
Kropf, Max, . , , , . 1 XI
KuffDor, Moritz v 1 XIU
Lammens, H. . . . , »SV
Latini . 1 62
Li echten stein, Fürst Joh.ron undiu 1 Xlil
Lendle, Eudolf 1 V, VI, VUI, XI, 105, 113,
119, 124, 140, 143, 146, 147
Leontiufi, ßiscbof * > . 1 117
Lobisser, S 2/1 V
liUclfor 2/1 212
MaccÄgno, Alesaandro 1 25, 113, 265, 3 94
Madianitae , 1 274, 333
Madiaji, liUae • . , ♦ 1 333
Manfreds, Dou Giuseppe 1 XI, 105, 12 J,
J2J, 125
Man nage tta, Leo Ritter v. ... 1 XIII
MantQra, Andrea 1 XIV
Marcvfl Avreliva Valeriva Ma*imiaiiVB 1 57
Maria, piiolla 2/2 246
Miudniinus, caeaar 2/1 310
Mauritiua, dominus , , , 1 68, ÖO, 76, 171
Melik*Said-Borokeh-Khan 1 60
Mielich, A. 8, 1 VII, X!, XII, 270, 276, 294,
:i2v», 2/1 V, 2/2 Ul, IV, 8, 10, 44. 3 X
479
Seit«
Moabiter (Moab) . 1 t, 319, 333, 316, 348
Montzka, Hemrich 1 XIV, 2/1, VI, 2/2 IV
Mo«©8 (Mojaes) 1 211, 347, 348, 382, 2/1
151, 161, 162, 310
Moyaea, abas .2/1 160
Müller, David Heinrich 1 VI, VIII, XHI
XIV, 2/1 V, 2/2 IV, 3 VIII, IX
Miik, Ihm» V. 1 XIV, 2/1, 2/2 IV, 3 X
Nabataei ....... 2/1 158, 160, 306
Nero , 1 347
Nöldeke, Th 3 VIII, X
Oberhummer, E IX
Obüdas 2/1 161
Orion 2/1 306
PaganiiB ....,,. 1 58
Petrua der Iberer . 1 101, 147, 2/1 30U
Philippua NeapolitanuB .... 1 58, 59
Priapii» (Baal Phogor) ..... 1 349
Rainer, Ereherzog^ 1 III, XIII
Recem, rejt 2/1 160
Reginaldua, princepa 1 75
Reualdus 1 59
Ronen, V. R. Baron , 3 Vlll
Rüben filii 1 347
Sabaa, abas 2/1308
Salahndinufl 1 68, 69, 381, 2/1 158, 2/2 246
Sargon 2/2 243
Saraceni 2/1 212,338
Sergiua, Biachof 1 119, 130
9ib-*'t, Turtan von Mu^tir ... 2/2 243
Siraconus 2/2 48
Soaomenu» f/2 344
Stephanua Sabaita 1 58
Stolz, Rudolf 1 IX
Syri 347
Saeß, Eduard .1 XIH, 3 IX
Taveni 2/1 168
TMmanei 2/1 158
Thoraaaberger, Rudolf .... 1 X, XI
480
8«ite
Torrosian, Artin 1 XIV
Türken 1270
Venus 2/1212
Seite
Vincent Hugues IV
Wesselj, K. . . . 1 XIV, 2/1 VI, 2/2 IV
Wiaauer, K IX
Arabische Personennamen.
Seite *
97 alid Ibrahim j^^, ^»^V^l
1245,301, 3 86,90,403 Ibrahim BäSa U,b ^•^\^\
2/1 307 banu Ibr&him ^, ^►^\^\
79, 80, 81 Ibrahim b. Tbejt . . C^wwo ^^ f>^^ji^
297, 301, 304, 414 Abraham el-lffalil . . . J.JLiü\ ^^j^^
76, 77, 78, 79, 80 Ibrahim b. :^eJ9Üma J^y^ ^ <»^^^^
102 'ejal Ibrahim JUß, f^\j^
1 140, 141 Ibrahim el-Mgalli . . .^^l.y>U f^\ji\
236 el-Abralj J^^/\
218 Ebnejje ^^^^
218 Abu Zem' 5^3 5^^
1 113 Abdna Skandar jjJiSiui \jyi\
64 el-Atajme 3LJU^\
218 Egdi <3^
218 Egde' Ci^
112 ... Igröm ^•,^\
102 'ej&l Abmed JUß, j^\
331, 334 Ebmed js^^\
65 *ejäl Ebmejd J^^> «^^^^^^
64 Ifowm ihn U^mejjer ^ ^y», jt^^
98 elAdla* -^^VJl
108 el-Edajj&t Ob^'y\
66,120 elAdenät OLoJ'y\
310 abu Arba*£n ^\, cxC:f^J^
340 Erfejje' ^j\
218 Erhejjef vJuJb^\
49 Orejnbat OUJbj\
108,109 el-Azftjde ijJ\5^\
218 Ez'eter J^}^
110 Asalme i^U>\
481
Seite
1/2 216 UsÄma b. Munljid . . jJLU ^^ iLc\^\
89 Isbälj emegäzin . . . ^jlÄi.\ ^\^^\
40 'ajlet el-Aßad iJu«, j^^\
2/1 307 banu Isr&il ^, Jj\^^\
333 Afl'ad j^ä-m)\
116 Asad aa-8lä5 J:>)^Ji>^\ j.ä^\
110 el-Isafe SJuJ^\
1 61, 122 Ißkandar j^JiSikA
237 Ismail J^U^\
319 Ism&m el-Atra5 . . . Jo^^\ ^^^U-*)\
1 246, »390 Isma il Paacha Uab JjU-i*»^
89,90 Ism&'in el-Megalli . ^1^^^^ ^^pl ^ ,,a
218 el-Aflwad >yuo'^\
65 Ifowm aba A^ba* ^\ ^y{, &,««.^io\
235 Et'eJB v-r**li*^^
98 alid b. Earejm ^ j^^, ^^\
401 A'tejg uA^^
49 awl&d A*lajje >^y , iJL*\
31,85,98 el-Ar&w&t O^^U^\
330 el-Err&wi lS^^t*"^^
218 Ernßm <k^^^
62 'ejal Ernem JUc, ^^^\
218 El^tered :>^^
102 'ejftl el-Alpra' ^yh)\
411 Akwonin CX^^,^
90 emirElwa ^^\, i^\
316 mÄr-Elijäs ^U, ^^tJ^
401 Alajda 5j^\
236 al-Amämi cy*U^\
330 el-Em&wi \^^^^^
218 Embareb k^j\^\
218 Em^abbeb ^y^
218 Em^awwer jy^
111 Em'&dÄt 0\>Ia-«\
73 Em'ej&ä el-Wubodi . ,^^j..^^\ ^l^
218 Em'ejdi j3»x.;ac*\
218 Einfarreg Ej^^
218 Enmaced j^lJU\
Mnsil. Arabia Petra«». III. 31
III
482
Seite
1 61, 394, 2/1 307, 309, 310 . . . banu Umejja .
237, 238 En^ftm . .
218 Ehderem .
218 Ehrejß .
104 el-IwÄnse .
389 ibn Awdi . .
112, 329 el-Ajjüb . .
1 90 Ajjjübiden
B
.^-o,
,JLu,b
l Babit b. el-F&je«. . .^U3\ ^
386 Bäsli .
81 ibnBäSa .
34 el-Batlijjm
39 el-Bab&r&t
69 el-Babr 7^=^^^
64 el-Bbebat OIäv-ä^I
47 el-Bbej§&t Oto^Ä^\
310 el-Babäjte i;:5\Ä^\
116 Babit b. Dijab .... v_jb3 ^^ ^^^
1 173, 177, 188, 208, 294, 350,
3 162, 163, 218, 269, 270
218 BJjajjet
62 el-Badajne i^\j^\
218 Badr jjo
47 el-Bederi ^^j^\
28, 29 el-Bedarin C^j^^
44, {§b) 61, (TO 63 el-Bdür .j5J^\
2/1 115,282,333,334, 3 54 el-Bdfil J^*^^
49, (Ug) 65 al-Bdün o^^^
105 el-Bderät 0\^J^\
35, 38 Bdenat Otojo
330 el-Bedewi \^y^,^^
330 Baddän O^*^
49 diwi Barabim \3^^» <K^\r?
120 el-Baräd'e S^>\j^\
2/1204, 2/2 52 Barara-Terabin crT^^lr^' ^jIH
2/1 251 Bar&ra-Tijaha dubto, \^\^
08 Barfirso ^Liü.\j3
483
Seite
110 Barari l5jV"?
30 el-Bara'eme i.%x\-J\
41,76 el-Barahme dL,Jb\^\
218 Bargas K^^^y.
218 Barras ^j^j^
120 Buridan O^^
2/2 52,174,176,223, 8 41,319 Barakftt Ob?^
31 el-Brük **6rC^^
104 al-Brejz&t Cj\ß,j^\
321, 322 el-BarriSi i-Ar^^
40 Brejk v^X^^
260 ibn Brejk ^, vJ^^
40, (Nm) 64 el-BrejkÄt Ol5o^\
118 al-BrejöÄn O^r^^
39 el-Brejkiüin ^^^>jyv5o^\
31 el-Brajmät OU^».jJ^
56 al-Bezäj'e S<mS\j^\
49 el-Bisasa Lu^^o^U
1 105, 3 V Basil Bülos ^yi J-y^
185, 3 85,101,10-2 Basabse 3;,A,>\.A.>
30 Bes&jre ^^.^^
218 B^ir
1 33 Bsejr
30 el-Batäjbo Ä^.lkJ\
108 el-Butuän ,.,Ula-J\
66 Btüs c^^.
33, 39 Btüu ^^
38 al-Btejhät OUvJxJ\
218 el.Btejjen cx^^
43 el-Bu'ew&t 0\5^wjuJ\
84, 93, 99, 100, 380 el-Belj& m c>^^^
111 el-Bl^ftr ^yLJ\
209 abu Bakra ^\, J^o
34,68, (Kr) 102 el-Bkftr ^^\
66 el-Balläsin ^^^^nU3\
119,120,310 al-Balawne ijß^\
1 265, 334 BeH^wi i^^
1234 3 1,108-110,286,399 el-BoHfäwijjo ^^^iJ^^
31*
484
Seite
218 BaUja^ c>**J^
2/1,310 BallMijn crtH»^
62 el-Bilm&n o^"»^^
318 al-Bluwi <3>^^
2/2, 61, 70, 224 3 32, 60, I
61,119,342,343,401 J <-^
64 I^owin ibn Bellt« ^ ^y», ^ÜxJl»
30 el-Blomiüin c^.'i'^'rA^^^
42 al-Ban&dke iS>lL^\
103 el-Benwin cxt>*^^
38,41,332 el-Bnejjät Ol>^\
66 al-Bnejjan ,^L^^\
66 el-Bawwäbin CJ^^y^^
69 el-Baww&t O^yJ^
106 el-Baw&rid jOj\^\
100 Bw&Ue JL**J*^
103 'eja Bülad JUc, >^yi
90 ibn Büzu B&5a ^, liob ^j^^
60 el-Bwenät OUjyJ\
61 el-Bwejjät Ob>*J\
98 el-Bijäjae Ä-ö3twJ\
1 60, 163 Bibars trt^^t^
106, 107 Bejtgftglo ÄJLä.IäX^
31 el-Bjük ^y^^
1 v:y
2/1 309 Tag al-mulük Büri. . ^^yi y^^\ ^\J
66 el-Tabäta Ulacv:Ü\
98 et-Tabb&nm '^^IäuIJ^
69 Tablijne dLoli^
2/1 210, 211, 216, 225, 226, 2/1 223
3 4, 9, 32, 36, 62, 163, 186, 206—
208, 216, 216, 219, 226, 227, 238,
241, 246, 255, 260, 276, 286, 287,
307, 310, 311, 318, 319, 328, 331,
334, 342, 348, 365, 378, 386, 387,
397, 398, 416, 419, 423, 425
64 at-TarÄkmo dL^yÜ\
44 et-Trakijjo iL^^\
et-Tcräbin .vo\JÜ\
Tijaha ^^o
485
S«ite
ö4 at-Teräinse iA**-«L;d\
218 Turki ^^
56, (Um) 104 Telähin CT^^^
217 Taraäm ^UJ*
122 at-Tamim ^-»-^^
53, (5ni)105 at-Tawajhe 'k^\y^\
1363,373,375 Tawfilj ol-Mgalli. . . . <^,Jl^w3\ Jk^»>>
121 at-Tajämne i^U;J\
2/1210,237, 2/2 176,223, 3 1,2,9,34,
88, 45—47, 159, 173, 185, 210, 216, 219,
223, 235, 238, 243, 251, 265, 273, 284,
287, 310, 313, 320, 331, 332, 334, 342,
343, 350, 365, 368, 374, 387, 398, 400,
415, 428, 450, 453, 454
67 Tejame
109 at-Tijan cr^^^
2/2 170, 173 at-Tihi b. Brejk ^^^ ^ crC^^^
1 vi,
82, 83, 209 ibii Tbejt ^, viU^*
76,84 et-TbütÄt OU^\
2/1 304,313 banu ot-TH >^, Jjci3\
218 Tamad j^'
404 eMawab S-^^»^^
57 at-Tawäbto i^\^\
63, 64 Tawabje i^^V
1 218, 8 89 abu üaber ^\, y^s^
102 alid Ö&ber jcJ\, ^U.
106 'ejälÖaber J^«» ^W-
53,306 *ej&l üäzi J^^» «33^-
118 al-Öäjed jJlJL\
238 ol-üebar&t O^jUi.^
40 el-Öeb&rm Cxt^^4-^
32 öabärijjin ^^^^^L^
377 Gob&liije ^^^^
324 Gabar ,-^a.
486
Seite
98 alid Gibrin j^\, ^^--^
66 el-ÖabalÄt <^^M-^
1233 Öabala b. al-B&ret . . k1>j\L\ ^^ iJL-^
64 el-Öebaha 'V^^-^
97, (§b) 113 el-Öbür ^^\
36 Öber&t 0\;<i.-A.
60 Öbm J^^
109 el-Öferät 0\^^.al.\
40 el-Ga^femät OU-tH^-^
42 el-ÖebÄdbe i>>liii.\
118,329 el-ÖebÄwSe dLÄ)^l»i.\
218 Gad'an O^-^
218 Öedü' 6^*^
218 al-Öedi i3^^
2/1 304, 306, 308, 2/2 244, 248 Öudäm ^\ j^
119 al-Öudü' t3^^
60 el-ÖedÜl J^^\
218 Öde* jj^jo.
33 al-öer&b'e ijo\^\
30 el-Öar&bin cxC^i^Ä^
103 el-Öar&gre ^r^l/^-^
218 Gerad ^\^
84 el-Öar&dät 0\^\;sL\
63 el-öerädin c^?^j^^
32 el-Ger&rät ^^J^A'^
106 el-Öerärin C^,j^j^^
49 el-Öer&fin crl^^A^
33 Gerämne dU-cU^.
33, 34 el-Öaräwin ^^.^\^\
40 al-Öarrajät »^^^^
48, 56 al-Öeräjre 5y\i.\
46 el-Öarbän a^.j^^
218 Öir^b ^-r^^
47 el-Öarbi L^^A-^
100 abu Öerde ^\, i^j^
383 Öerda* t^j^
218 Öeru ^^
112 el-Öerwän O^Ar^^
487
Seite
57 el-Grejj&t '-^^/^•^
218 Örejbf Ct^^/^
218 ürejd jo^
218 Gerajjed *^,r^-
309,318 abuÖrejr ^\, ^^
1 264, 265 2/1 316, 326, 330, \ Ä - u oi-^ * i . i
332,234,335,336,337 ) ^^'"^ *^^ ^^^"^^"^ ' O^-^ ^^^ ^ij-^
31 ol-öezärijje 5o^\ii.\
175, 176 Gez'e ^>^
228 GesÄa ^
66, 98 ol-Öa äfre 5^L»iL\
2/2 248 Ö al b. Rabfa .... ijuo, ^ JUa.
160,61,162, 3 287,330 Öa'far at-Tajjär ^UUl ^^aää.
70 el-Öu'er&t 0\;<iAdL\
310 el-Öromat OU^wäJLI
33 Gelädin cxt^^
109 el-Gel&rif LJi^!iU.\
41 al-Öelalät CJ'^^^
98 el-Gelamde jijc*«^\
40 al-Gelawin c^^^'4'\
49 ol-Gelawijjo dOÄUi.\
34 Gelajdo »jJ^
28 faibät tUJLrw
43 el-Gillj&n o^^^
36, 39 Gilman O^"*-'^
209 abu Gled&n ^\»xJLä.
G7 Gamm&t^m -^^«^^^^
67, 106 Gamiii&'in cjt.^^ ^ ^
2/2 164 Giiiiram ^\^
50 el-Gein*an ^^ln»-L\
57, 99 'ejal Gim'e JUc, i*^
44 ol-Genabib v.^/^LlJL\
66, 104 el-Gonädbe Äj^l;!:i.\
123, 398 ibn Gandel ^, Jj^-^-
43 el-Öunüb S-^V^-^
2/1 196 3 161 Öebalin cr!^^^<-^
1/2 176, 8 269 Öbojne ^^^<^
63 Gawäbre ^H^y^"
488
Seite
34, 318 el-Öaw&dle SJ>\^\
69 el-Gaw&zne ^J^>4-^
49 el-äaw&sre iL^\^\
31 el-Öawäm'e JLA^\yL\
111 Öawämis ,^^a*>w««\^£w
42, 49 el-Gawähre 'ij^^y^^
31 el-Öawda '^^y^-^
218 Öawfiln 0^>^
97 alidÖwefan j^\, o^.y^
110 Öujara*
109 emala^ijje dLj^U.\
2/2 247 al-eakem ^a.\
218 5&med j^U-
52,118,318 el-:0amed J^li.\
102 alid Bämed j^\, j^Iä-
68 'ej&l Bamed JUc, j^U-
116 U&med b. Fa^l .... J.-öi ^^ J^U.
65 el-IJÄmde ij<^ll.\
121 al-:y&wij vJi5^^
44 eS-Seb tJajüs f^y^^* tr»>i^
85, 88, 97, 98, 330 el-Babäsne iJL2;»Ui.\
112 el-IJabib V^^^^
44 el-IJbekät Ol5U<L\
120 el-:ybet&t Ol^^\
218 Uatmal J-*^^
209 abu-l-5agg:ag ^\, ^\^\
29 amag&g:in ^^^.;^U:ii.\
111 ^agäbge '^^^
84, 93, 96, 99,'330,',335, 386 el-^eg&zm ^jVaBii.\
41 el-5eg&zijjin c^j^*^^
1 32, 41, 42, 144, 166, 2/1 28, 33, 167,
el-13eg:äja L5Ä^^=^^
169, 188, 250, 2/2 16, 8.62, 64, 65
81, 88, 185, 206, 207,' 2 12, 330,' 405,
407
29 el-l^ag&jre S^\js\i.\
446 ^ogr ye^
40, (§b) 61, {^n) 66, 97, (Kr) 101, 102 al-|Jg:üg C^F^^
489
Seite
1 144, 367, 368 ^e^wi ^y^
1131,3 84,85,88,99,100,330 . . . . el-tJadd&dm c^>^J^^
106 el-mdetit Ol^.J^\
109 el-5adid ^M-^
331 IJdefi c^^J^
66 el-5arär&t kZAj\jL\
110 BaräfiS uX^l/^
45 - 9aräm§e dL««^\ j^.
106 el-Bar&mne SJU\jL\
402 IJarr&n b. 'Amri . . . yjli-** ^^^ olr^"
404 ^arrftne Ü\jä.
33 l^aräjre *rt^/^
108 el-IJarr&wijjin ^^^^Li.\
49 Uarb *— >*•
401, 407 5arb abu T&joh .... <^U* ^\ k^j^
62 'ej&maraallÄh JUa, ^\j^
69 el-Brüb V!5tA^
48 al-^rülj ^^jL\
69 ^rejtM Ol^^
63 el-UreJ9at OW/^^
110 ^s&bijjin ^.^Uwvai.
62 el-IJasfiane SJ^l^L\
110 UsÄmyje JU^Uma.
2/2 247 IJass&nb. al-Mufarrag.^JL^\ ^ ,^U»*ä.
73,247,317 ^asan w l^oseJD . . . ^^j^yyy^, ^ ^a^^
2/1 309 al-IJasan b. 'Ali l^ o^. Cy*^^
310 Qasan er-Re§ajdo . . . <jJLu>y\ j^^*»-^ä.
58 l^aaan&t OU-***ä.
40 / el-UsüS ^^yyyJJ
33 98686 A.M* *^n<ii*fc
102 '6J&1 58ejjän JUt, ,j^Uu-a.
2/1 39 Usen (au8 el-Öi)
89 Ij8en Büiu ^j^
1 25, 53, 76, 2/1 40, 3 96 ^sön y6lmi cr*J^ Ot^
342 08en abu igiüsa . . .'i^y^ yi\
401 IJsen b. 'AbdallÄh . dJLJ\ J^ ^^
344 Q86I1 abu 'Awene . . iJ^j^ y^\
2/1 266, 2/2 192 Bson b. M^ammad . . j..^^ ^
490
Seite
44 el-^senät .
830 el-Bseni
66 *ej&l el-5a9&n J^*» o
34 ^^ejn&t O
49 al-IJatÄje e iioUai.!
67 el-Utob&t OU^ia^\
49 el-lJfa .Ui.\
35 Uukk b. Rabb&b .... ^b, ^^ v5>^
35,36,38,39,40 IJkÜk ^^^
110 :0aläblo iJLÄ.vU.
70 el-yUf e3NU.\
69 al-Ual&lme ÄJvU.\
109 Ual&jbe i^\U.
122 al-tJalese i..*JUL\
122 Ualis b. Sar&r ^^ ^ ^^^.JLa.
65 al-Uammäd ^l.^\
385, 400 ^amm&d e§-güfi o*^^ ^^
49 ol-Uam&d&t 0\^Ui.\
68, (Bm) 104, 310 Uam&din cxt^W-
40, ('Az) 43 al-tJam&mdo 5jc*Ui.\
105 I;lam&jde B^era V^y^ ijol^
1 87, 91, 93, 95, 100, 124, 128, 132, 137,]
234, 235, 237, 239, 252, 270, 2/1 317,1 , „ ^.^ - ., i ,
3l,62,62,76,77,78,85,86,103,206,f^-^*"'j^^ *^^^
210, 318, 330, 377, 392, 401 i
47 ol-^am&jta XkJLjL\
112 emam&jel J5Ui-\
218 9amd j<^
63 'ejal ^amd J^*» *^^^
56,(Kr)102,(|Jm)104,(Bl)108,(^Jr)120'ej&HJlamad JUc, j^
28, 29, 33, 38, (Sd) 46, (Tf) \ , TT«^.^fif -\. 1 \
63, (Ug) 64, (Kr) 104 / al.^amad&t ^\.^^\
218 Qamd&n o^*^"^
318 yamdän el-Meläbi . . . ,^y^^\ O^*^"^
98 \oYivci abu ^amde ^\ ^y», so^
2/2 164, 105 al-^amedi ^5*^^^
309, 318 ibn ^aInd^n ^\, ^^^.J^^^
50, 62, 64 el-IJomr&n O^r^^
405 ^amwän 0^>^
491
Seite
218
105, ('Ad) 111, 287, 310, 330, 331
49
2/1 228
218
. ^iwi
'ejal
69
344
104, 310 el-
57
, beni
1 28, 87, 92
120 ... .
108
28, 30, 34, 143, 147, 214, 216, 264,
292, 294, 307, 309, 818, 319, 320,
323, 337, 346, 352, 367, 368, 887,
428, 447
99
. el-
348
1 172, 3 161
109
el-
120
el-
104
. fil-
111
40, (*Az) 43, 63
al-
43
el-
99
. . . , l^owm el-
104, 109
ftl.
51
2/1 34, 155, 158, 259, 287, 299, 3 1, 2, 6, 7,
8, 26, 61 — 55, 67, 69, 60, 64, 123, 161,
164, 210, 216, 217, 222, 224, 227, 240,
254, 287, 288, 299, 310, 312, 320, 326,
350, 352, 354, 366, 376, 386, 387, 397,
401, 403, 407—411, 415, 453
2/1 70, 215, 224, 3 48, 49, 50, 325, 332,
333, 343
54
2/2 224, 227, 237, 242, 3 53, 54 ... .
1 151, 152, 2/1 27, 155, 157, 266, 3 201,
240, 328, 387
176
^amüd ^^^
^müd >y^
Wmüd ^^i, ^^
^aInmüd aba Ajjüb . . . k^^^\ y^\ >^^
^wejmed j^^ai.
I^amid J^*» *^^^^
^med
l^med J^^
Hamide ^5^' ^«^^^^^
Uamidi ^^»Xjk^
-^amidijjin ^^^wXf.%'L\
^Inemät OW>^-%^^
-9aiift^e 2^UD
-^annfijne duJUjL\
^angari \^j^^f^
^anna el-^alanze .... si^Lüül ^^y^
-^netijjin ^^^.A^Jxyli.\
-tJanif v.-»^^
-Qawätmo dL^l^l
ywarat 0\;\y^
-^awämde Sj<^\^\
-Uawafa i-o^\
•IJowS, ^yj, ^J>yL\
-I^awjän O^.^^
Qwot ^t>^
I.lwet&t OU^J^Ä.
Uwö^Ät et-Tihama
QwStät ibn Öad
Qwetat ibn Öäzi.
5weti
9weti ibn Rasid
ij^^^
el-Uowät ^— >^>~i-*
492
S«ite
31 emajj&t C^^^
ö7 'ej&l ^ajjäne JUc, XSUsh.
34 Uajjän
105 el-QaJ9e
2/1 259, 260, 2/2 178, 179, 193,
2238 1, 6, 7, 45, 46, 47, 121, 147,
148, 174, 207, 216, 227, 264, 286,
292, 313, 322, 358, 881, 387, 395,
396, 416, 422, 424, 428, 448, 449,
450, 452, 453, 455
260 el-yiwÄni C5^^>t^^
2/2 181, 183 5ewi ^y<^
^ t
271 5&led jJU.
39 al-Uab&bze V^^^^
235 abu Qabejza ^\, i/^w^
68 Iffat&tne SJ3\X^
34 öattalin c^^-=^
34 el-5*d&jge i:$^jcL\
99 el-^urs&n o^^^
116 9urgÄn O^r^
38 al-5urata* »\l>jL\
39 el-5urm&n o^A^
109 el-5rejbät ^^^-^
66, 120, 335 el-Hrejse Ä-äo^\
68 5rej9&t . OtoJ>^
70 ol-öaz&z^e .i»j\jiL\
2/1 315, 327 gfozrow Pascha U>b ^jj:>.
107 ]PzÜ2 J)^
68 ^sßm&t OU;i.*t^.
61 ^u^aba* «U^-ioä.
111 el-59ejl&t ONU^oi.\
414 el-5a4r (St. Georg) .^^;^\
331 el-5a4r abu-l-'Abb&s . . j^U*3\ y^ ^.oi.\
322 abu ^a^ra* ^\, -l^-ocL
33, 104 hU^i^T jy<^\
2/1 263 54ejr ^^^-l
117 ibn al-QeiJir ^, ^^^=L\
493
Seite
43, (Tw) 46, (5t) 54 el-eaör&t Cl>\j.;JaL\
100 el-ip^erin ^^^.^yoL\
103 el-5at&be dolki.\
29 el-5at&tbe iJ>Uai.\
111 el-gfat&lin v>^^-i^^
56, 67, 98 el-5utaba* -UkL\
120 al-]pe?ir
J^
u.\
63 el-lffal&fÄt OUv)jL\
46, 67 el-galäjfe 'JJS^^L\
30, 46 gal&jle SJS^^
119 al-5alaf
239 5alaf el-Iden
C^''>^\ Ui)^
327 5alaf el-g^erijjin . . . ^^j^^:^L\ vJJLi.
236, 246 Iffalaf ad-Da'eg&t . . OlÄt^jJ\ vJJLi-
38 abu gfalif yi\, l-a^JLä.
67 51ef UtJL^
67, 68, (Rw) 69 ipiejf&t
67 öalife ü
250 eH)[aHfet et-Tajj&r.
,UJ\
JLiL
330,331,401 al-Balil (Abraham) J^^
116,118 al-g[lejjel J^\
97 'ej&l 5alil JUc, J^
120 kowm galil ^y^, J.JLä.
334 abu Ibr&him, ipalilall&h . . . ^»<^\^\ ^\ aJÜ\ JUä.
337 galil e4-Pmftr jy-*^^ J<^
dL.^1^
JLuJl^
1 265, 274, 334, 383, 395 galil e^^wä
344 J^alü abu T&ha .
116 Plejjel b. 5ubejn
84 5alil el-Megalli .
90,403,407,410,411 5alil b. Mustafa.
34 5am&m5e ....
103 gam&jse ....
34 beni l^amis
70
y^,i O'**^^^
el-5au&zre 5jjUi.\
120 ipunn&n
46, 109 el-öaw&tre
66,61,64 al-ipaw&lde
98 IJaw&ni^
494
S«ite
67 el-5awara' •\^3^^
48, 68 el-öjftl Jyrii-^
99 el-5ejtÄn O^^*^*
218 D&bes ,^r**^^^
290 Daniel J^^^^>
66,84,97,101,102 'ej&l D&üd JUt, ^^\^
72 Daüd el-Mat&rik . . . j)o^VxJ\ ^^\>
76 D&üdijje ^>^^^
218 Dibb&n ,^b>
122 ad-Dabäwin ^^UjJ\
47,69 ad-Dbftr ^y^.^^
116 Dbej8 b. F&jea .... jJli ^^ c-y*^^
29 ed-Da^^arge JL^^UoJ\
218 Dbejlän ^^^Uä^^
106 'ej&l Daljlallah JUc, aJL)\ JiL^
66 ed-Dar&rge Jk^j\^jJ\
34,63 ad-Dar&wSe iit>5\^jj\
218 Durzi ^h^
110 ad-Drübi tJ?^j->J^
319 Drftz y^j^
344,401 DarawiS i-Ä^j^
119 ad-Drejbi t.5^.^*^^
84 ad-Dreat Oljo^jJ\
111 ed-Da'ge iK*jJ\
46,236 ad-Dar&ffea ijLiUjJ\
69 Darrüm abu 'USebi . ^^.««.^Um^ yA ^^>
99 'ej&l Drejm JUc, ^»>JLo
70 ed-Drejmät OU>v^jJ^
31 ad-Dafel^&t Ol*jJ\
61 ed-Dal^ärma iL«jl»jJ\
49 ad-Daljäjlje iA5l*jJ\
218 DxkWi ^J>>
33 Delädle i^^^i
46 ed-Dal&lat 0'^'^jJ\
33 Dlüb ^^>
64 ad-Dmänijje Ä.oUjJ\
495
Seile
218 ... Demak si^>
218 Danhar -^>
108 ed-Dahäm ^U^\
113,114,116,118 DahamSe JL2^U>
99 Dahämin ^»j^\jb>
400 Dahien abu Sitte . . .ÄJILm» ^\ ^^ySt>J^>
105 ed-DheJ8&t OUmm^jJ\
32, 123 ad-Dhajm&t OU-äAjJ\
39 b. Dhejnin ^^y^Jk^>
40 ed-Daw&ba Xä.\^jJ\
386 DüdSn el-Kejsijje . . iu.»*..^\ ^>^>
2/1 38 DawSak v>X-Ä)^>
HO Dweg&t CJ^^>
30, 105 Dij&rne ^^^>
D b
98 ed-Dneb&t v::^U^jJ\
33 Daw&bbe i^\^>
218 Pawl^Än 0^5>
176 Dawfea i*^>
218 Dij&b v^b>
112, (§b) 118 ed-Dij&b c-)bjj\
387 ibnPij&b ^, v.^b>
75, 79 Pij&b b. I^ej^ama . . JU^wa>d> ^ v^^>
116 Pijäb b. Mbammad . ^v,«*^ ^ v.-^^.>
53, 66 ed-Pij&b&t ObbjJ\
48 ed-lHj&bin cr^^.^^
82 Dib 08-Srejf vJo^\ ^}
63 'ejÄl Uibe JUc, jLo>
112 ed-Delaii o^.*^^
98 ]^owm abu Rabe<J y>\ ^yj, Jaj\j
218 MJeb ^\j
383 RÄSod ^\^
34, 35 Rabbab v-jb,
2/1 229 abu Rubbaba ^\, li.b.
43,44,63 er-Rbaje'o ijobJ\
496
Seite
105 ar-RubatÄ 'lk>^\
382 abu RabbttS ^\, ^y^^j
63, 104 er-Rböb&t Ol^^>y\
45 awl&dRabr >^y, g^
102, 103 ej&l Rabf JUß, 5^^
99 er-Rbejl^&t <^UU>p\
218 Rat'&n O^^
33, 106 ar-Rgel&t O^^^s^^*
111 Rab&mne iJ^Ks^j
330 Ra^^am&t O^v
326 Rabm&n O Vj
116 Rabama b. l^ubejn. . . ^^^ ^ '^'^j
261 Rbajjes ^^y^^^'wj
84 er-Rad&jse i*iJb^\
218 Rizel^ ^Jj^
64 er-Reza]^a* *^iP^
103 er-R56d&t Cj\j^j^\
19 (Mn) 57, 59, 60 (Kf) 68, (Ug) 88, (Kr)l ^^^^^.^^ ; -^ j^
97, 98 (Dg) 111 |erKeSftjde »j^U^yi
60, 104 er-RSÜd >y^J^
34 ar-Rsas lP^j^^
333 R5ed
218 Raaid
123,241,242,399,400 ibn RaSid o^ *^^j
54 er-Ra^äMjjo jL^LoJ\
67 Ra^i ,^^
44 ar-Ratale d^jS\
64 er-Ru'üd >^^^
50 ar-Rar&win ^^U J\
60 er-Ref&d&t Obli^\
333 ar-Rf&'i 0*^^^
32, (Sb) 61 er-Reföje'e XÄSliy\
62 er-Rfa* &5»p^
108 er-Ral^V&d >^J\
38 ar-Refeajfee iASljpi
43 er-Rlj§d&t C^J^J^\
235 ar-Ruzedi l5*>^jJ^
43 or-Rakab Vr^^
54 er-Rkebat OU^^\
497
Seite
68, 69, 111,310 RamMne iU-oU,
36, 38, (Kr) 98 Ram&^in cxy^^J
46 Bamämne SJU\^j
121 ar-Rumm&n ,^U J\
60 ar-Rmat ^y*j^^
1 206, 3 239, 398 Rumejb b. al-F&jez . . ^UJ\ ^^ ^^
32 er-Rmel&t O^)-^^
98 er-Rah&jfe dui5U^\
324 RahaV ^j
104 er Rw&bne iJisJ^j^X
56 ar-Raw&gfe Üä.\^ J\
48, 49, (m) 54, (Nä) 66, (8b) 61, (§n) 62,1 ..
(Nm) 65, (Kf) 68, (Um) 104 |ar-Rw&5de •j^\^^\
88,41,46,57,310 ar-Raw&^je dLwo\^y\
120 er-Rw&Hjjin CX^C^^^J^^
42, 46, 65 ar-Raivasa' «Uü3J\
147, 8 (I?m) 103, 123, 898 Rwala y^,
2/1 309 ar-Rüm ^^^\
66 ar-Rwama* *^5Lp^
/l 36 ar-Rümijjin Cx::C:^3j^^
122, 376 '. . . . ibn er-Rwe^i ^, f^y^^j^\
117 ibn er-Rwe'i ^, jjÄJ>3iy\
48 er-Rwekbin ^^^^v^^\
218 Rwejli ^^^
40 ar-Rij&l&t 0^by\
218 Riä&n
o
400 Z&re' el-Hzejjol Jt^r^^ tj^j
112 ez-Zimel J^\^\
392 Z&nebint'Arar) , , . -.,
b.5&med/^^C^>^-^^*3
39 Z&jed el.*Abid J^-^^ J^|j
60 az-Zabb&le iJly3\
116,118,119,386,899 Zeben ^3
64 az-Zbün 0>iP^
106 oz-Zbejl&t O^Uai.^^
288 Zer&ba So\,X
98 Zer&bin C^bj
Hatil. Anbüi PetrMA. UI. 82
498
Seite
310 ez-Zerra'in CX^^j}^^
43 oz-Zftraba* -b^^l
34,63 Äz-Zurfean O^Jtf^*
50 az-Zrfit \>^^j}\
27, 84, 99, 100, 106, 386 Zrel^ät *-^^JlJ
64 Za'firir jtL>^5
65 Za'älin ^-^Uj
333 oz-Zo'bi lj^j^^
217 Z'ftl J^j
104 ez-ZuV'rät C^\j^jl\
310 abu Zii'eru* ^\, ^^^X
111 ZarÄrit CUJt^Uj
1 74 Zorarno ^ J^
61 cz-ZrejbÄt C^U^^\
68, 109 ez-Zrejlat O^Uftp\
97 ZaUjlo dOJUj
29 ez-Zakarwe hj^}^^
ö4 az-Zeiribje ^^^ß
48 az-Zainäliro 8.aL«jJ\
310 az-Zmojli c-j^k^-^^^
40, (Tw)45 az-ZiiM*jlijjin ^^^JL^j3\
378 Zonati ^Jalifa ^^t^^ i^'^j
385, 387 Zenda' t^J
189 Zemle'ijje dL^Jo:
178 Zuhra iybj
64 Zwähre 'ijJb\^i
386 ibn Zliejr ^, j^X
29, 43, ö4, 107, 109 oz-Zwajde ««^.^J^P^
110 az-Zwara* *^^i^^
32 oz-Zwajjedijjin CX^*^^J^^
111 Zijädat ... 0\>b3
62 oz-Zijadne JL>>bp\
351 ez-Zijadi ^3>bp\
44, (Kf) 68, (Kr) 99 ez-Zejadin c^^^r^^
109 ez-Zijara '^j^j^\
177 abu Zejd y>\, joj
1 61 Zojd b. Arl^am JiA ^ jj>j
161 Zejd ibn I.IÄrete AjJa, ^^ Jjij
499
Seite
41 diwi Zejd ^j;^3, JoJ
1 356 Zejd b. 'Ainr ^^ joj
218 Zejdan O^-^^
105 az-Zejdijjin cj-^.'^.y^^
228 Zir ^j
34 ZrAJ 'ijjin CJt^^^y^
42 ez-Zilän . o^>^^
32, 110 az-Zjfid >yi^^\
s
LT
1 125 8&lem ^U»
50, 55, 100, 102 es-Salem ^UJ\
402, 404 Saiem b. Egfetam . . fUJu^\ ^^ ^Uo
332, 333 SAlem ol-A*8am ^a*^^\ ^L*)
57 S&lem ibn ^Jarb .... k^j^» ^^^ ^J^
51 diwi Salem v33^> >J^
2/1 299, 8 240, 242, 401, 408, 410 Salem b. Uijäb .... v--)b3 ^^ ^Uo
2/1 180, 184, 186, 236, 237 S&lem abu Sa'ad . . . j^jcui y^ ^Uo
347 Sälom ibn Bamman . . r\^\ cA ^^
347 Sulem er-Kwe^i .... L^^^iAj'^^ J^
416 Salem et-TurmÄn .... ^U;.y\ ^U»
235,247,248 Saiem at-T«rejui . . . ,^^^j^\ ^Uo
402, 442 SAlem b. *AbdeH^ader^>UJ\ j^ ^^ ^Uo
2/1 234, 236, 240, 243 SAlem abu 'Awde .... 'i>^ yi\ ^U»
405 Salem abu FArea . . . ,^«U ^\ «J^
318 S&lem el-Fal^ir ^^juü\ ^Uo
365 Salem el-Ka^bar j^i^&SS^ ^U»
I 378 SÄlem b. Misleb . • . JLo^ ^^ ^Uo
319 SAlem el-Habahbo . . . i)L^U^\ ^Uo
218 Salier .ybU»
33,49 Sebatin iij^V*^
60 aa-Seba* SC"^^
60 a8-Sl)üt 05^^J\
66 as-Sbfi' ^yyy^\
63 es-Sbftl y^y^"^
118 as-Sbe' ^^,^%J\
/l 309 yo, J.^i^\
/l 225, 228, 230, 3 32 ... . 5ejb Abu Sitti ^\ >J|,,
82»
o
500
Seit«
34, 310 as-Stüt 0>s:**Jl
33 Sal^&bin CT^}^^
99, 100, 103 'ejÄl Sat&If JU*, J^«^^
60 as-Sabame A^'Ci.t») \
118 as-Sbem ^.^«gy^^^^U
103 Sbejm&t
1 294, 304, 309, 3 218 Sbejmaii ^l
407 Sbejm&n el-Mar& je . dUfi\^\ ,^1
65 es-Sab&lin ^liu»*J\
76 Sar&bne dL^L^w»
2/1 172, 239, 240, 241, 242, 2/2 34, 36 \ « ^, . .
86 as-Serlijre 8^L^««J\
81, 114, 116 Sardijje ^V^
46, 66 es-Srürijjin CXritjAT*^^
116,336 Satt&m b. Fendi . . . .,3JJl» ^^ ^Ik««»
47 es-Stübi ,^^^k^\
66 Sa'ädne JU>\jum>
30 es-Sa &jde ijJljcMJ\
2/2 247 Sa adeddin ^^jj\
310 *ejäl Sa ad J^t*»
88 Sa'dan b. al-F&jez . . ^Uü\ ^^ ^^j^jcm»
63 es-Su üd ^^ju^\
121 ibn e8-Sa*üd ^, >^ju«J\
399 Saud b. Tal&l JN)i> ^^ >^w
1 32, 3 52, 62 S'üdijjin ^^j^^yßua
46, 49, CAd) 112, 210 awlad Sa^id >^^, j^^ju^
248 Sa'id abu IJammüdi . ^>y^ y:\ «XaAma»
1 394 Sa id b. 5&led . . . jJU. ^ J^^H^^
407 Sa*id el-Maraje .... i^\j^\ J^^^ua
29, (Bl) 51, (Lj) 58, 109, 287, 330 ... . es-Sa edät OU^^J>^^
66 es-Sa'edäwijje 3ü>^\js^,h.mJ\
2/2 10, 3 213 es-Sa'idi ^j;j>^»,»J\
2/1 216,241,242,251, 267, 279, 2/2 19.%
197, 3 1, 8, 46, 47, 63, 121, 122, 148,
174, 186, 216, 236, 256, 286, 288,
294, 310, 311, 316, 317, 323, 329,
343, 347, 348, 366, 387, 396—398,
416, 417, 424, 426, 428, 429
75 ibn Su'efan ^, O^"*^
. e8-Sa*idijjiii ^2^Jlaiu«J\
501
Soita
62 Saiasfe Jki,M,)\i,M»
31 AS-Sal^äl^we Sy»\jLuJ\
112 ea-Sukar j$.^\
99 Slawin cx^^Ui
218 Salläm ^^U,
2/1 184,186 Saliam el-Barä^i cj-^W^ f^-^
58 Salfim abu Zrejle . . . JJU^J 5^\ ^^^
29 Selläm abu Zekri . . . *^jij ^\ f^U)
68, (Um)"108 es-Salftm&t OUvUJ\
66 as-8allamat OU^UJ\
199, 218 Salame iu^U»
1 76, 77, 2/1 27, 34, 38, 161, 166, 168 .. . Salame b. RaSid. . . j^^ ^ i^NUi
49 diwi Sal&me ^j;^>, JL«^^
402, 405 Salame b. 'Azära el- 1 S^\^ ^ iu^U»
Ker&dSe J djL>\/y\
53, 97, 106 'ejal Sal&mo JU^, iuNU»
116 Salame b. i^bejn , . ^^^-j^ ^^ dL^^U»
410 Salame el-KerSdse . . iJ^>\SS^ dW^^
82 SalÄme b. WÄdi . . . ^>\^ ^ dL«^U»
30, (Lj) 68 Salämin cx^^^
64 C8-Sallämiu ^^^^a«J\
65 as-Salämijjin ^;^^j^vUmJ\
132, 110, 111, 144, 246, 246, 249, 260, i
262,3 62,100,105,106,228,330,376, } SalÄjta ik^vU)
376, 390, 407, 422 I
30 Salfijme dL«JvU>
218 Sultan ^l
53, 62, 101, 102, 120 ej&l Salm&n JU*, ^l
323 Salm^nb. Salainoabu lÄ^vUo^^v
Modden J ^J^ 5^^
365 Salman abu Kren&t OLo J> yi\ ^^IJLai
218 Selmi ^r^i*^
38 Selimijjin c.yJiti"*J^
1211 Salib ^JLoi
2/1308 ^Uft ^ dJL3\ j.^ ^ LJU.
109 es-Slim ^^V,t-U
2/1 215 abfiiia Selim \j^\, ^Ajm
50, (Kr) 101 «jiwi Selim ^^^3, ^.^
502
Seite
122, 329 Slejm b. Öarär .... J^^ ^ ^^^X^
55 ea-Slem&t OU<JL*»J\
1 105 Slim&n
O"-
235 Slim&n el-E m&wi . . ^^\,^^\ ^^U^JUo
2/1 158 Soliman Pascha LÄ)b ^U^JU?
401 Slimän r&*i el-Gedwa »^jJL\ ^^\. ^j^U.JL4*>
1 378 Slim&n el-^amdän . . o^»>^\ ^l^^JLi*»
67 Slim&n b. :5alil . . J^Jii. ^ ^l
365 Slimän b. l^amis \ ^y^<^ ^^ ^^
el-Ka5bar | ** jiv.iJÜ\
1 90, 91, 93, 168, 3 315, 319, 327, 330, 415 Slini&n b. D&Üd . . . ^^\> ^ oW^
331 Slim&n es-^ä^en
2/1 234, 248 Slim&n b. Ämer .
2/1 181, 182, 187 Slim&n b. 'Al^be .
116 Slim&ii b. 'Aw&d.
56, 97, (Kr) 99, 100, 103 'ejal Slim&n
402, 404 Slimän b. Mbammed \ »x^^ ^i ^U-JL-*»
el-Hed&j&t j Ob\><J\
310 Slimän el-Metel . . . Jl»^\ o^^
77 Slim&n el-W&b^i . . . ^^y<^\y^\ ^l
54 es-Slemänijjtn ^^^^U-JL*4J\
49 Selemijjin Q^r.-^f.^
68, 105 Sainär&t 0\*U-^*
48 abu Sm&'il ^\, J^U-**>
100, (Md) 106, 218 Sm& m cx^U—
r*^ ext o^-^-s^^
40 as-SamÄraro <>^\.».*>o)\
218 Samr ^-^^m»
218 Sma'el Jj»-«-^
42,230,231 Sem'ün ^^jc«^
218 Sammfir ^y^-^
53 os-Sme^ijjiu c?.'*.?.^*'**^^
2/1 307 yyb ^^ g^j.^.,»^*J\
102 es-SmerÄt CJ^j.y^jyy>}\
98 Ijowm es-Smeri ^yJ, ^g^^.»„>»ij\
29, 34 es-Smerijjiu ^»^^^,^^.»^>^\
218 Smit . k;^.%-^
82 Sanajmo Ä,»jUx4)
109 es-Snejjan ^^l.JL»>J\
104 as-Sned Jc^^mJ\
503
S«ite
218 Sahar
218 Shüg: ^ye^
218 Shejr . j^y^
30 es-Shejläwijjo do^vU'^.^\
98 as-Sawad^e iÄ.>\^-uJ\
31,32,38,196,226—228,318 as-Sw&rko iS^\yyyA\
104 ea-Saw&'ede «jkA\^^\
110 ee-Saw&'ir ^\yyj\
62 ea-Sw&Ha ijü\^\
41 es-Sawälme 'iLj\yyyA\
30 es-Sawämre Sj^\yyyS\
46, 310 as-Sawäjre i^\^^\
218 Süd&n O^^y^
53 efl-Sftdän ,^\>^-*J\
46, 286 as-Sweri ^j^^y^\
43, (tig) 66, 218, 331 SwSlem ^.5-*»
235 Swelem abu 'Ar^LÜb . i^-^^K* ys^ f^^^iy**^
235 Swglem abu Haddäf . i^\jjb y^ f,^^yA*i
384 Swemer r^,y^
46,40 as-Swejjät Oby«^\
218 es-Sijjed Jl;wuJ\
108 es-Sjüf «-^^^^
112 es-Sejf «^ius-**J\
335 abu Sejf y^\f t^-yu»
76 Sejf abu Ezhejr . . . *r^j\ y^} «^-ä^^*»»
S \j^
310 äaker ^lit>
218 S&her ^jtXJii
108 es-Sahin ^^^^UJ\
119 aS-Öfijo* jSUäJl
62 Sbätat OUiU-i»
70 aS-Sabahat OUU,iJ\
32 Sabajbo iLJUio
218 Sibli (J^
112 eg-§ibli ^^l.j^t.U
106, (Dg) 111 oS-Öbejk&t Ol5U--äJ\
105 e5-§belat OVU^^\
504
Seite
65 J^etatie ÄJL3'Uiö
64, 99. . . Stewin ^^^ji^^JlÄ)
2/1233, 3 88, 41, (§n) 62 Stejj&t OUxit»
63 eS-Sabäbde lJj^UuäJ\
64, (Kr) 98 ÖbädÄt OUla:^
102, 107 'ej&l Sabade JUt, ;>U^
100 kowm Sa^^&de ^yf, ÜU^
109 Sabätre 'iyiXa^
106 öS-Sabanbe JLiliuSJ\
61 eS-Sböjbijjin j^^w*^k^jiuiJ\
54 eS-SbejtÄt Ol;UivÄ3\
110 Sarrab vlr^
84,68 Sar&tbe i^\jJ^
122 garär ^V^
182,176,188, 3 62,112,117,
121, 122, 161,178,208,210,
214, 235, 256, 319, 329, 358,
373, 878, 388, 397, 899, 400,
452
345, 388 Sarari ^Sj^y^
87, 97, 100 aS-Ser&W -Un^l
103, 104 aS-Sar&wne i3^\^-iSJ\
99 Saräjbe i^\jJ^
63,104,108 es-6erajde SjJ\^\
98 e5-Surafa •\i^\
66,57,68 Srftr . . ^^
62 e5-SrÜ8 ^3^^^
109 e5-Srül^ijjin ^^j^^j^\
29 o5-Srejfät OUb^-iSJ\
218 SattAu
eS-Sarfträt CJ^^j^\
O^
218 Sotti <jkÄ»
310 aS-Sa&jle ÜSLiutJ
31, 108 a5-Saara \jju&^\
1206,304,3123,289,340,1 g ^. ^W.
377, 387, 400, 401 J • • • • *"" ^» *»" i^. O-**^
2/3 240 Su'ajb v-^^w^A^ti
62 Sal^arne ijj\jL^
104 eS-Skür jyS^^\
61 eg-Sl^erät v:::\^.jJu&J\
505
Seite
119 a5-Slä5 ^VUJ\
38 as-gal&lijjin ^^,^VIutJ\
84 Selahbe dL-Jb^
40, 66 ei-Älüb ^jl^\
30 eS-Ölftt t^JUSJl
67 eS-Selleb fC:^^
48 el-Semaane JoLMtL^^l
68, (5r)66 SamaBin ^^^^^U-^»
66 eS-§ema in ^^fl^gt^
404 Sammln o^"^
98,380 eS-Säm&jlo dÜJU^l
2/1 299 2/2 226 8 112 121, ) ^
«A« AA« Are j/>« f Sammar
121, 286, 266, 401 |
218 Sams
58, 119 . . eS-äumüt ^y^Ji^\
1804 Senäd >UÄ»
209, 310 abu Sunn&r ^\, ^LLS)
68 Sanna at OUU-Ä»
98 ea-Snüb v«J3-LäJ\
48 aS-8hÄbiiJm ^^,^^L^\
41 eS-Sehbijjin ^^mu-u^^\
110,119 eS-Shaw&n O^X^^
108 a5-Swäbke i5o\^\
99 eS-Sw&reb v«j»;\^\
111 eS-Sw&rbe S<ij\y^\
59 e§-ÖawäSo Ä^\^^\
46, 46, 286, 387 gaw&fin cj^^y^
109 e5-Sawäkre i^\^^\
81,49, (Bl) 60 eS-Saw&min ^^j^\y£^\
29 Saw&hle iXM\y^
84 eS-Sawähin ^^^\^^\
69, 824, 343 eS-Sobakijje kJJyi>^\
68, 105 e5-Sawara* AjyJiß}\
110 ag-ßftfijjm cxii^y^^
34 aS-Süjän . O^ÄV^^
106, 107 Swebat C^^^y^
66 'ej&l Öweter jUß, ^^
98 es-Swel&t 0^l33-iSJ\
506
Seite
61 es-ftwemijjin
42 i^eja^iu
391, 399 'ejal e5-Sibe J^^» ^"^
218, 330 Öibaii
110 ÄK-J^ibän
331 e5-^ejb Abu Emtejbol^ . ,3.-.^wk<\ ^\ ^^^^
1 86 e5-?^ob Öelläleddin . . . ^jj\ J^U. ^^jü^'
1 36 e»-$r'b ahu l>abile .... ÄJUa .i ^\ ^^^-SJ
s5;obani | ^^^^^^ "^"^ ^^^^
182 fteb Harlan O^-^ f^^
331 eS Sob IJaaaii CT«*«^- ^^^'^
331 eS-Sejb IJamude ^>y^ ift-^
331 eS-Sojb RÄsed jjt,\^ >^
322 ea-Seb «bu Zejjfmi ^yjj ^\ ^yStS
2/1 228, 303 es-^i^b Zwajjed oJ^j >^i
287, 330, 340 es-^ieb »*?Äl»b ^^^ >wäJ^
331 es-Sojb 'Abdallah dJL)\ j^ >^3
332 es-Süb 'Ammar ^U* ^t^
331 es-Sejb *Arari kSt^
2/1 220, 230, 331 o5-Seb Mbamuied j^^^r» >wjij
2/1,262 es-Sr^b Mbanimad Haker . yi\\ J.»-Kf* >uL3
2/1 250 es-Sob Mbanimad 1 ^ ,. ^ ^ .,
el.-AHabawi } ^>^^^ ^^-^ e^'
2/1218 3 331 es-Sob Nebhfm oVc^ ^y&J'
2/1 224 3 331,344 oS-Seb Nftr&n ^\^y ^yS^'
381 es-Söba IJatJra* *\^.oä. dl^y^ü
111, 112 e9-Suleb JLo3\
93 i?ulob e9-f?walbü Äi.\^\ JU>
90, 442 SÄleb b. 'AbdoHjader^>Uü\ j^ ^^ JLo
90, 96 Jifaleb b. Mbammad . . j^äT* ^^ JLo
344 Saleb b. Ijrilil \ ^^ J^JL^ ^ ^Uo
b. Mustafa' / ^^^ijLo^
67 f?aieb <jl-HedAjat . . . Ob\jc^\ ^U>
324 J^ajol al-l^ab»t «-^^-^^^^ uP^
41 a^-^babbo i*:?U-oJ\
507
Seite
104 e9-9abbAb ^UAa3\
310 SubAjbo • . . . i^U-o
39 a^-Sabäjre »JU^\
386 Sabba Äs:^^
190
i?abba
•IsrC-*^
O»^
^--^^
•L5^'/^
42, 43 hiubbijjm
119 a9-§büb . .
43,68 Sbejbat.
405 J?beb b. Öazi \S)^ Crt ^^^^
402, 405 ?abn el-I?ämed ,^[L\ ^^^
66 e9-§ubliän ,^liua3\
1 60, 105, 106, 146, 147, 173, 294, 304, |
400 2/1261 3 28,52,112,113,280, ibenii?abr
329,402,411 I
116 «;?abr b. Twejl^ .... Jj>^ ^. f^
207,313,339,371,388,449,461 .Sabari \Sj^
1 32, 162, 194, 208, 210, 234, 245, 302,
304, 312, 326, 330, 2/2 10, 11, 227, 3 1,
6, 7, 12, 21, 28, 113, 116, 117, 119, 122,
147, 148, 161, 184, 196, 206, 213—215,
217, 218, 224, 227, 235, 236, 239, 242,
250, 254—256, 268, 259, 273, 287, 288, } J?bur
292, 310, 311, 319, 322, 323, 335—338,
344, 349, 360, 366, 371, 372, 375, 381,
384, 386, 388—391, 393, 396, 398, 399,
411, 414, 415, 417, 421, 424, 427, 329,
444, 449, 451
60 ey-J^arabta .
^^
402
abu
dkk>\^\
3arär ^l, s^j*^
tj^jj>0
30 ^ar&^ro
101,330,416 e9-9arfijre <^V^^
64 a^-^rejdan oW^r*^^
31 a9-»^utlaii ^^JJa-oJ\
33 Sa'alko ÄjÜIä-o
118 09-f?a7ij(lo 5joIä-o3\
101,102,310,330 09-.Sa'üb y^ytuc^X
46 Safajbo i«^\jL-a
45 e.9-Sfojrat
116 J^aljr b. Saljr . . .
116 Saljr b. Mbaniiiiad .
54 es-J^Hftr
508
Seite
88, 41 91^er&t QI^^jLo
66 e9-9all&b&t 01a.^UJ\
1393, 2/1302,307—309 gal&beddin ^jj\ ^^^
38 a?-8Älaba •ULo)\
32,238,241,242 §aldam ^jJLo
39 Ä8-§ul'&n ,^UJLia3\
66 eff-l^ulm&n ^UJLoJ\
106 e9-§161in o^^^^^
218 eallüa ^^Jlo
291 §lejb ^^A^JLo
111 ^an&bre *j^\^^
66, (Kr) 86, 92-94, 99, 100, 106, 107 . . . ^unnft' ^tU»
32 Sah&bin ^^^l^-*o
118 a9-§hejba £.^.^u(^\
43 ^w&bi^e SJi^\y,o
46,106,107 e?-^w&lbe iL\^\
60 e^-l^aw&m'e 4kji^\y^\
64 a^-l^w&wne jüi^\^^\
66 ^wäwje S<i^\y>o
62 ^w&fin cxC^^y^
32 ^wafa ^y^
32,310 a9-§üfi i^r^^
30 abu §wSleb yi\t J^yo
64 I^w^lbin ^^j.0jg:diy>o
407 §ijäb el-ljJatj&n .... ^U^\ ^Uo
107, 122 Pba in C^V«
122 Pab au b. Sarar . . . j\^ ^ 0^-*t-^
40 a4-Pbej*ät Ol«^\
104 a^-Parab'e iÄ>\^^\
118 a^-Parärme dL^ÜÜ»3\
116,118 a4-Purem ^^^^»-^^
116 Purem b. ^ubeju . . .^^^^^ ^ ^».^JLo
69 Pellain cx^^-^
118 a4-Plejl J^J^*
330 Pamrat en-nebi C5^^ i;-%-o
85,101,103,330,344 e^-Pmar jy^^^
509
S«it«
1 67 Pnejbät OU^wU>
108 ed-PawÄt CAy^\
100 Pwebin ^^^.^^^
2/1 242 Pejfallah b. äams ^.,,;!;> ^ düL3\ i
120 I^owm Pejfallah ^y», ^\
117,218,311,399 Pjefallah el-Mör. . . ^^\ düL3\
64 Tabatre S^lsiU
289 TÄha ÄaU>
42 at-TabÄb'e dLjoUy\
29 TabaS al-Miisdar . . . ,>_ai^)\ ,^y&^
67 at-TbAr jy^^
117,386,398 Träd b. Zeben ^^j ^^ M^
119 Tradb.Kam'&nb. Zeben 1^^^^ ^ ^1^
49 at-TaratVo iÄl>\^y\
86, 100, 101, 380 et-Tarawne S3^\jL^\
33 at-Tarawijjiii crC^^j^^
48 at-Tarajfe ÜJ\^\
39, 43 at-TurSÄn o^^^
103, 104, 106 at-Turafa* -Vi^\
73 Turfejä ^j^j^
100, (Bl) 109 at-Turman o^r^^
236 at-Trejbän O^^J^^
68 at-TröoiÄt OU^i^J^
218 Trejmftn o^r^
107 ^owni Tanuüs ^y», ^j^y^
30 at-Tawasje dLJo\^\
40 at-Tawfifbe i^\^\
108 at-Tw&?^ne JU5\5y\
42 at-Tawftl^in o^^>i»3\
44, (Uw) 46, (Md) 106, 107 at-Twal J^^^
106 at-Taw&lbe iJ\5y\
30 et-Turejnijjtn ^^^^mw-o^\
49 at-TaUt)^a ikÄl>Uk3\
49 at-THü^at OUUaL3\
111 Tulläs ^^vU>
510
S«it4»
218 TallÄ?^ J^
112, (9b) 119 et-Talläl^ ^•nUJ\
1 206, 209, 219, 316, 317, i . rp i-, i i.^ t .
129,218,270,336,398 i ^ o. eirajoz|
68 Taläl'e iÄ)^^»
218 Talab ^.^.JLl,
86,98,321,330 at-Tan&5Ät C>UiUU\
34 Tawälbe i<L\^
98 at-Tawähre 5yb\^\
49 at-Tawajre iy\^\
44, (Sb) 61 at-Twara '^j^^
2/2 3,112,113,117,119,120,386. . . . atT^l^a i»^\
2/1 308 ihn TAl^n ^, ^^^^
114, 116 Twejl^ J3>
116 Tajjar ^UL
? Jb
70,218 ?älier yblt
1 162, 2/1 194, 195, 3 7, 8, 44, 148, 163
185, 207, 216, 227, 261, 273, 286, 288,
292, 294, 307, 310, 317, 318, 322, 324,
331, 343, 348, 367, 396, 416, 419, 424,
426, 428, 429, 453
2/2 35 ?:ullami i^^^
28,29,99 e?-:5awalire 5yb\^\
218 ?wejher j^^
t
218 'Aref Li>jU
36 'Ali el-llzejjel J^rf^^ c^^
177 *Alja iJU
1 211, 2/1 178, 184, (Th)1 ., .j ,
240,241, 3 (9W 113,117/ "^" "^^"'^ ^'^^
1 123 banu 'Aiiier ^^, --«U
49 (Jiwi 'Ainero lS^^» *r^
287, 330 al-*Ameri ^/^^^^
218 'Äjed joU
48 el-*Äjed jJU3\
?ullam »vji
511
Soite
285 'ÄjeS el-Kcjehi l5^,*3^^ ^^^
255 'Abfibdo »jol^
100, (Bl) 109 'Ahabse i-^oUft
110 el-'Abbad ^LoO\
48,65 el-'Abfulle i}:>\^\
55, ('Ad) 111, 241, 242 'ejarAbbas J^«» cT'^*
116 *Abbä8 abu öneb . . ^«..w^X^. y^\ j^U^
1 233 al-'Abbfis b. cl-Walid . . j^^\ ^ cT^*^^
31 'Abäsne SJiuiL^
65 'Ab&kle SJSl^
2/1 308 'AbdallSh b. Idrie \ c^, ^\ J^
al-äa'fcri | ^jJlmL\ ,^^ij>\
161,162 'Abdallab b. Rwa^a Ää.\^^ ^^ dJU\ J^
1294,308,300,366,376,2/2 51,62, 3V,371 'Abdallah al-'Akasi . ,^,-iij:AJ\ ^\ j.^
66, (UtO 64, (Kr) 100, 102, (Bl) 108 . . 'ojaPAbdallMi JUc, ^\ j^
402,403,404 *Abdaimib.Mbanimedl ^ dJl3\ j^
ol-*Awran / ^^\j>»i\ *X%^
2/1 306 'Abdallah b. Juiius ,^^. ^^ aXW w>^
47 'Abdelgwad ^\^\ j^
IV, 26,63,86, 153, 170, 2/127,28,1 .,, ,t a. . i
30,38,150,151,157, 3 V, 97 ]' ' ' Abrabbo, Autou . . . . ^^\ ^, ^
47 'Abdcrralimfin o^^J^^ *^^
47 'Abdedsallain ^^U«J\ j^
90 'Abdallah a^-Sunnfi' . ^U^\ dJL3\ J.^
112 el-'Abderaziz HJ^^ »XoJ\
47 'Abdelfellab ^Ujü\ j^
411 'Abdelljader b ttifileb ^ ^^ ^>Ijü\ j^^
el-Megalli | ,^,Xakj\ ^Uo'
90, 119 'AbdelUder b. JftRef i ^' ->^^^ "^
225 'nbd MisleU el-Megalli, 'Abdallah ,^^JLaBwJ\ jLo^ j^ ^J^\ J^
120 'Abdennobi ^5^^ *^^
40 genui'at abu 'Abdün ^\ ^l^y O^"^^
116,320 'Abbasa dLu^
1294,300,309,326 3 218 'Abtau b. Talal . . . • JSI> ^:^ o^^
111 'übfiß u^y^
271 'Oboj ^^y^
39 'ajlet abu 'Obajjed . ^\ dÜUs, «X;^
48, 60, (IJr) «6, (Kn ÜH, (Bl) 109 .... ol-'Abid Juw^\
512
Seite
401 'Obejd et-Turul? Jj;^\ sX^y^
120 'ObedÄt OU
2/1 310, :5 331 abu 'Obejda ^\,
63 el-*Obedijjin ^^^j^y^jt}\
67, 68 'Obedijje do Jl^wa»
98 el-*AbeJ8Ät OU*.-^«3\
49 al-'Obejjät OU^\
1 60 'Otba
219 'Ati?^
39, 66 el-'At&mtn
C^
Ua]\
119,310,331,332 al-'Otman o^^*^*^^
89 'Otman b. Rabb&b . . ,^b^ ^ c^-^
2/1 205, JOS, 211 •Otm&nÖawlä o^"^
407 'Otmfin el-^aÖftn . . . ^_2^U^ä)\ ^U^
66 el-'Agägre a^lÄÄ3\
41 al-'Agage ia^Uv»)!
108, 110 el-'Agarme dU,lÄÄ3\
54, 70, 104 el-*A|alin ^IseuOl
40 al-'Agajge is^l^xjJl
30 el-'AJ:ajne iU5UuO\
219 'Agram ^^
64, 66 el.'Uj:ül J^*^^
100, 106, 330 'Agel&t C^^U^sP
43,64 el-'Adasin ^^^.j^\j^\
34, 69 'AdÄwin c^.5^*>*
1106, 8 111—118,237,899,404 'Adwän O^^*^
34 'Udejnijjin cxC:^:^*^
75 'Adijje b. Ramie iX^^ ^ ^.«^
2/1 308 banu Tdra ^, 'i^j^
32,51 'Arlidat Cj\>\^
2/1164,271,274,280,2913 62,240—242 . 'Arär b. Ö&zi ^jIä. ^^ j^
66 *Ar&'re V*V*
43 el-'Ar&fin O^^j^^
65 'Aräl^de ijS\jß>
66, 67, 403 el-'ArälMJje iti»V^^
108 'Ar&min Oti^V
iJ3\jM}\
84 el-'Aräjne
83, 43, (5g) 66 'Organ
:>^v•
el-'Azäzme iLti\jMi\
513
Seite
119 al-'Arl^ftb S-»5V^^
235 abu'ArKib ^\, ^^^jS,
46 diwi'EnnÄn ^^S, ^U^
98 el-'Arüd >^^\
42 ol-*Urüm ^^^\
28, 29 al-'Arajbin cr^^^^T*^^
101 kowm 'Arejdrui ^y», O^^J*
75, 86 abu 'Orene ^\, ^oo«£
2/1 168—170, 172, 174, 176, 178, 182, 188,
190—193, 202, 210, 215, 2/2 152, 154,
172, 201, 223, 3 1, 34, 41—43, 45, 46,
163, 174, 186, 199, 207,211, 215,216,
219, 227, 236, 260, 271, 273, 275, 286,
299, 322, 331, 337, 348, 364, 365, 380,
381, 387, 396, 898, 400, 416, 423, 424,
428, 429, 452, 453, 455
122 'Azz&m b. Sarär ^\^ ^ ^\^
2/1169, 2/2 83, 3 254,328,340,343 . . . 'Azämi für *Azzämi ^^
414 *Ezzeddin c^.^^ j^
329 'Ezzeddin abu 9ainra M^^ ^\ ><.^,w)J\ }a
1113, 3 84,93,94,106,107 'Azezät ^^i^i*'
98 'Asäsfe üLtoU*^
218 'Assäf v-iLu*^
112 el-'Assäf L-3U^\
69 el-'Usebät OU>^A.<J\
48 el-'A^iibin ^^^Ua^il
84 el-*Asajde »jJLoä)!
75 'Asiiii e9-i$ubelii . . . ,^_jSeu;u-^\ ^^»oft
38, ('Az) 43, 44 al-^Aydt OI-^woäJI
60 *U?ejfät Qli.^ ^oc
40 al-*A(]iäjdo »jJUxäJI
103 'A<.lajle dJiSUifi
219 'Atallah dJUlkt
2/1 156, 2/2 215,223, 3 36,40,62,123, 1 . ... ^.
164,185,227,240,400,403,409,411 J ^^'^^"® <*^^Uafi
42 al-'Atäjlja i)uulkx3\
61 'At*ata dLkak»
219 'Atwan o^>^
54 al-'rtftii c>y^^^
2/2 223 'Atiwi ^^
Husil. Arabia Potraea. III. 33
514
Seite
214 'Atiwijje <^.^
218 'Otejje^j ^j^
219 'Atijje i^Jaft
1 167, 2/1 165, 173, 186, 261, 265, 287, \
2/2 223, 224, 3 32, 36, 61, 52, 60, i beni 'Atijjo ^JJ, S^e.
121, 158, 336, 356, 405 J
108 el-*Atewin ^^^y;wk»3\
63 el-*Atewijje Äj^^J»ä3\
110 *Afä5ät OUiUft
219 *Afhän o^**^
60 ol-'Efene i-ULÄj\
118 al-'Akäb v_jUL»)\
65 el-'AUar ^UjO\
66 el-*A?^Ä?^do SjJJÜU
66 el-* Adalat O^UL*3\
218 'Al^&jel JiUU
56 ol-'Aljajlo ÄJL31Äx3\
160, 3 36,38,70,71,73,80,361 . . .beni'Aljbe ,^, JUac
47 'A^jabawijje J^VriJb
32 el-'Aljrijjin ^^^^o^jl»3\
41 al-mfÄn o^^^^^^
219 'Aljl JÄß
50 diwi 'Aljl ^^3, JJiÄ
42, 4G el-*0?^lan o^^^^^^
218 'Ol^la
235 'Oljlat eS-Sä or .yUäJ\ iU*
347 'Aljnan b. Sarür. . . .j^»-»«» ^^^ y^J^^^
103 el-'Aljfil Jy^^
219 'Aljil J^
110 el-'Al^el J^H^^
2/1250, ('At)123 'AJ^älat OI^Uäa
89 'Aljelet abu lywotin . ^^^^ii^^ yi\ ^ÜUjU
64 el-'Akajle ÄJJl5UJ\
84, 99 *Aka§e . iLÄiU
35, 38, 40, 107, 332 'Alämat OU^U
2/1 260, 262, 265, 2/2 192, » , , , .
3 43,54,111,240,256 } ^'^''^"^'^ ^-^
54 el-'Alädje ^>^^\
65 *Alälse iLSJvU
515
Seit«
98 .
66 .
58 .
35 .
al
2/1 33
1 61, 3 319
54, 331 awläd
334
2/1 308, 309
56,98,101,108,111 'ejäl
121,250,401 wuld
1 245, 386, 390
49 diwi
81,405
377.
120.
64
45 .
?^owm
el-
64, (Kf)68
34, 40, 58, 120, 328
2/1 38, 115, 156, 157, 289, 330, 331,
335, 2/2, 7—9, 3 1, 6, 7, 12, 26, 27,
58, 59, 88, 99, 104, 147, 148, 153,169
173, 184, 206, 211, 214, 215, 218,
219, 227, 286, 288, 292—294, 306,
310, 314, 325, 327, 334, 338, 345,
358, 366, 373, 387, 397, 418, 421,
424, 428, 429, 449, 450, 451, 452
el-
54
29
63
el-"
331
1 28, 2/2 247, 8 60, 70,
84—86, 387, 4U4
56
85
36
. beni
•ej&l
2/1215,267,259,261,262, 2/2224, 348,358
2/2 87 e5-8üb
'Elawijje ^?.^^
'Alajde i^JO^U3\
'Alfija bvU
'Alam b. Kabbäb .... «^-jl>j ^v^ ^JL*
*Alwän 0^>^
•Ali al-Imäm ^U^\ ^JU
*Ali >^^\, ^
'Ali abii Tälob .... c^U> ^^\ ^^
•AH b. 'Abdallah. . . ^\ j.^ ^^ ^
•Ali Jl^, ^
*AU ^^, ^
'Alja bint al-Fajez. . ^UÜ\ CU^ Uifi
•Alejj&n ^.3, o^^
•Aleijän, Sob el. I ^.l^^ vJi,, ^Ul.
'Alejjän abu ^ncm . . a-aJ^ ^\ ^^Jl«
'Alejjfin ^y», ^UJLft
'Alejjänijjin ^.^LüLt
AleUt OULJLäJ\
'Alijjin crCrC^
'Amarat O^j^-^
'Amarin ^ .L^-ä3\
'Amäinro tf^L^
'Amawiu ^^^^L«^
Amajre iJL^^l
'Omar ^^
*Amr ^,^j^
'Amr jUc, jj^
'Amr b. Tb6t . . . .C^wco ^^ ^j^
'Amr b. Selin ^»<^^ CJi 3T^
'Imran o\r^
'Amri ^Ä-^^> \St^
516
Beit«
38, (Um) 105, 310 'ejal 'Ainri JU*, ^j^^
36, 30 'Aiiiri b. RabbÄb . . . »w-)b^ ^^ \Sr*^
2/1 191, 3 386 'Amsa -Ui^,^
2/1 307 al-'AmaUljij ^^yLJU^\
34, 41, 310 el-'Omftr ^y^^^
2/2 164, 3 47,48,66,(81)106 'Omejrät CAj^::^
105 ol-'Amerijjin cy^-J tt * * ^^
108 ol-'AmeJHra 0\^.^.»-nJ\
40 el-'Anazin ^^:LLÄi\
1 60, 3 260, 326, 371 banu 'Aneze ^, 'ijXs,
309, 318 abu 'Anlja ^\, SJlXa
31, 100 el-*Awäbde ;jo\yÄ3\
41 ol-'Awage iÄ.\^\
218 *Awwad >\^
32, ('Am) 59, (Kr) 101, 102, 310 . . . . ejarAw&d jUfi, ^\^
116 *Awäd b. Dijab v >b> ^«^ >\yb
32 'Awäcjra <j^^>*
46 *Awariiie i^\^
43 el-*Awarin C^;^>*^^
108 el-'Awazem ^:\^a3\
33 'Awazmo ^J^>^
66, (Nm) 65 el-'A wäsa* «UD\yiJ\
45 el-*Awasjo 'i,.ß^^\
106 'ejäl "kssH Jt^, »>V
121 al-'Awafi 0*^5*^^
2/1 239, 3 29, 38, 41, 104 *Awamre J^\^
29, 110 el-*Awäwdo 'i>^^\
29 'Awajse JLäJ\^
34 el-'Awaj<Jo dLo5\^\
33,(Th)40,(IJt)53,(Sn)62,(Ur)66,(Kr)99el-*Awdät Obv^\
66, 62, (Kr) 101, 103, (Bl) 108, 238, 319 'ojäl'Awde J^«» «^>*
36 'Awde b. Selim .... ^»^JL«} *^\ 'i>^
63 el-'Awran 0^.;>*^^
104 el-'Awasa 'ijiAy»^\
85 ibn *Awii, ^, ^^^
47 el-'Awnftt 0^^*31
70, 110 el-'Awene iÜ^\
62 *ejÄl 'Awiiijjo J^*» '^^
517
Seite
344 abu 'Awed yi\, jo^
98 'Awesat OUmJ^
43,61, (*Amr)84, (5m) 104 eKAwe^ät OUsj^äJ^
50 'Awe<}a Sj^^
111 el-'Ewefan . . . .' o^*i^^
310 abu 'Awoli y>\, ^^^
34 'Wejlijjin cr^-^
106 *Aw6mrin ^-^j-%j^
47 abu 'Ajjat y^, bUft
310 ibn *Ajjad ^, ^U*
97 *ejäl 'Ajjäd J^i*> >^
101 ^owm 'Ajjäd ^^, >\^
42 el-'Ejjäd&t ObUx3\
38 'Ajäjde ^^^
I 63, 70, 3 218 'Ajd j^
98, 238 'ejarAjd JUc, »>^
2/1 165, 169, 173—175, 184, 186—188, \ .,., ^ _^. ...
190-195, m } ^^^^'"^'^^ C5<-^^^
117 'Ajd ar-Rdeni ^^yi^>j^\ j^
45 diwi 'Ajid ^^>, j^
328 *Ajid b. Ramniän .... y^j^y er? *^^
36 Id ibn 'Atijje ^'^^t^ crt *^^
2/1 246, 248, 253, 267 *Ajd abu Mtojr ^^ ^\ j^
235 *Ajd b. Nweser 1 ., ...
el-FarbÄni | ^^J^^ r^^ ^^ ^
1 25, 33 'isa
101 *ejal 'Isa J^*» o*
401,404 'Ejsa b. 'Abdallah ^\ j^c ^
1 76, 163, 166, 363, 3 167 La b. 'AbdolHädor el- I j.^ ^^
Merralli/^vJ\*^>üü\
297,316,317 'Isa el-I;Jabib b. Marjam
2/1 307 awläd 1? . . . : ^^^\ ,^3aoO\
218 al-'Ejt ^a3\
248—260 *Ajjftti abu IJasan . . ^^^a^-vä. y^ i^y^
40 al-'Ajjütijjiu ^^^^.^y^\
60 diwi *Aid ^^^3, j^
47, 99 'ojal 'Ajid Jl^, j^^w^
106 'Ajenut ,
518
? t
Seite
1 76 ß&zi-Beg ^fX^ ^jU
218 ^WLSem ^U
218 ?aleb ^^U
63, 100 'ej&l ^Ulnem JUc, ^U
235 Iranern el-Halasa .... ÜLmJL^\ ^U
63 el-?abäb5e i^Uiül
97 el-l^bün OK^^
116,117,118,119,120,837 ^tubejn ^^^^
106 el-9at&ja ^^^*^^
29, 30, 48 ^tadajre 5^\ j^
80 el-lUrabät Ob\yfc3\
62 el-?irbal Jhj^^
101 ol-5urbän O^/*^^
29 el-^taraHdo iijj>\^\
43 eK^urrän o\r*^^
42 al-^furejb&t OUiyü\
111 el-^^urer ^yü\
46 ^ure)^&iiijjin ^^^^^Ub^
87,97 el-]&ur&ba* '^^r^J^
33 al-^az&lijjin ^^^\^\
2/1 310 ttaBs&n o^-^
84 al-^aSÄm ^Iää3\
68 eHia^äwne dü>^LoÄ3\
97 el-^tu^ub t^5^iaÄi\
99 'ej&l ßatt&8 JU«, ^W^
116 IJuful JÄi
59 el-5ufu8 i^>A*^^
33 ülal&jne dLLS^^
218 ^italmis ^^JL*
109 el-?ulelät O^UJLü\
333, 396 abu-Hiammftm ^\, ^Uä3\
45 j^aniämzo ij^L^
329 Ijaiium es-Sa'idi . . . ^^5J<,^^amJ\ ^Ui
111,218 ?anajem ^Ui
1 127, 3 108 . ^anamat OU^
"»1. eH?aiinmijjiii ^yy^,»JLA3\
519
Seite
109 el-^tunejm f»-y^^
41 el-^itnem&t OU<i^^^
1 160, 162, 3 69, 66, 69, 70, 387 ütawärne i^^V
18 ... el-:?awatno i;i>\ytJ\
60 ^twÄfle iJLi\^
34 l^awälje ^^9^
41, 66, 60, 106 eM^w&nme dL^\yfc)\
116 al-^6ri b. Marl c/y* C^ l5jV^^
44 el-^twala* *^yü\
104 el-^jtwijjin ^2^^yfc]\
66 al-^aj&lin c?^^*^^
106 5ti5&n ^l
217 ?ej?e
40 el-ßujüt »^^^^
48 el-Fabri yj^^^
218 Fares ,^^U
401 Färe» b. ö&zi .... vjlj^ ^^^ cr^>^
90, 390, 401, 403, 410 Faros b. SaUine el- \ i-«vU» ^^ ,^;Vi
Megalli f ^ivij\
90 Faros b. Sal&mo . . . i-«^U» ^^ cr^j^
117 'oj&l Faros J^i*» lT'j^
385 . . F&ros ol-Mogalli .... ^^^JLaCLj\ ^yojs -
112 ol-Fäaol J-^UJ\
327 Fatma dL%I>\i
78 F&'ür b. Turojf .... vjo^ ^^^ jysM
116—119,270,329,335,386,389,392. . al-Fajoz ^U3\
116 Fäjoz b. FacJI J.ö» ^ y^
63 al-Fatona ilXiJ\
104 ol-Ftonat Otw:ÄJ\
49 al-Fabäiuin ^^^l»jiJ\
219 Farräg ^\^
287 : . abu Farräg ^\, ^\^
64 el-Farr&g:m ^^^yiJl
43, 48 ol-Faräbiu v.^.^^^\yü\
40 al-Farängo i^\_AJ\
63 el-Farubid . . j..^LiJ\
520
Seite
31 el-Far&we i^\yL^\
98 el-Far&je ^}j^^
219 Farag ^^
68 . Farag&t »^^-^
107 'ej&l FarV JUc, ^^
218 Farb&n O^^
1211 al-FarazdaV 3>JT^^
138;,393, 399, 2/1 307, 308, 2/2 246 . . al-Frang ^jJl}\
2/1 309 Farwa b. *Anir
wa h. *Anir 1 i • j i - -
109 el-Früb CV^^
63 67, (TO 63, 102 el-Fregat OWyül
380 Frejge is^^i
219 FariU ^^i
60 el-Fre7it Ol»iyt3\
39 al-Fezär&t 0\j\jÄ3\
1 210, 211, 2/1 308 el-Fazära «;^>^^
109 Faa&tlo ilLUv^
118 el-FsejIj J^....'^.iJ\
109 el-FSek&t Ob:.,A.ÄJ\
116 al-Faai J^i^\
116 Fa^l b. Rabama. . . . i^j ^ J-ifc»
120 FacJälÄt O^Uai
68, 120 ol-F<Jül j5waÄ3\
49 el-FKib Zy^^^
401 el-FaJ^r yuU\
43, 62, 68, (Bl) 110, 330 el-Ful^ara -\^üJ\
106, (Bl) 109, 110 el-Fuljaha' -l^ittJ!
2/2 224, 3 112 el-Feljir ^y^JU3\
30 Faljirijjin ^^^^.^
218 Felab ^^
2/1 276, 280, 283, 334 seb Fellab ^Ui
117 FeiaU b. Öb&s ,^vU, ^ ^vji
68 Falabat OU-^
30 Felajto ixS^ls
218 Flajjüb g-JLi
110 el-Flejjeb ^JJU\
102, 122 'ojal Flebfin JU:, o^*Vt^
521
Seite
56 ol-Fanätse dLMj9UjU\
116 Fendi b. *AbbS8 . . . ,^L*ft ^ ^->^
112, (Sb) 237 *ejÄl Fendi JUc, ^^jJL»
399 Fendi b. el-Fajez . . ^lij\ ^ ^J^
40 el-Fins&n ^U.-oü\
119 el-Fahhar ^^jü\
218 Fahad j^
1 219, 269 Fahad abu Bahtt . . Cwoc? yL\ j^
218 Fhejd j.^
2/2 246 banu Fuhajl yo, J^
41 al-Fwäsre 5^\yiJ\
50, (Um) 103—106, (Bl) 120 el-Fawa^le iJLo\yü\
65 Faw&lbe iL\^
45 el-Faw&nse dLMÖ\5iJ\
48 al-Fawäjze 'ip\5iJ\
48 al-Fawase dLM}yü\
118 el-Fejj&a J>^^
30, (Tb) 83, 112 el-Fej&j^e i;aj>LJi3\
68 el-Felät O^^JU\
• o
102,219,237,238 'ejäl l^aaem ^U
66, 104, 310 l^abäb'e ^^*
46, 47 el Kab&la' ^Ui*
112 el-l^ublän Cj"^^^
401 l^ublän e§-Saw&wre . . 'i^^\yiJ\ ^\U»
49 el-l^b^d&t 0\j^-^\
43, 104 el-^b61at O^U-Jü\
30 el-l^adajme dUj\jJü\
55 el-l^idmän ,^L«jJü\
49 al-l^düd >^jJÜ\
35 l^dßr b. Rabbab. . . . *_jb^ c^ ^.v>>
2/1 180, 182, 183, 184, 194, 208, 236, \ ^,. *. ... ..
2/2 160,3 235,273,310,367,371,460/ ' ^^"""^^^ ^^.»^
38, 39 I^dorät el-Urejzat . . C^\j^jL\ 0\;JjJJ
39 l^derat e9-»^äne' .... A3Ua3\ OUj>»>3
35, 39 Kderat el-'Ütuian . . ^U-äAJ\ CAji,jS
29 el-Kdejjeni ^.«^^^
522
Seite
285 el-lJdß'i j^,JoJ^l
46 el-l^ar&rSe iio^\yü\
62 el-ljlar&r'e '^h*^'^
60 el-l^ar&'ta i^\jj^\
68 el-l^arälje i^^y^3\
57 el-l^ar&mse du»b^\Jü\
65 el-l^ar&wge i<^^S
49, 66, 310 al-l^ur'ftn O^H^^
61 el-ljrün O^^^^
1 211 Ijlurajs ^^b^
44, 108 el-Krejn&t Otoyü\
109 Ijirßnijjin ^^^^^^
99 el-Ksüß ^^^-»*Jü\
101 el-|j:aäftmil J^LSuü»
38, 106 el-]59&r ^LoÜ\
46 l^a^fijre 5yLo»
33, 86, 100, 102, 237, 330 el-K^a* iUaXJl
100 el-:Kat&t&t OU»UajÜ\
40, ('Az) 42 al-^at&twe i^lkEJ\
32 el-l^atatje dUi>UajU\
111 el-l^atäme i-«lkiü\
84 el-l^at&mir ^^IkiJl
62, 104 el-l^tämiije dL^lkiÜ»
101 el-:^atäwDe Ä3^lkjU\
46 al-]^tüa o>***^^
104 el-l^tejS&t 0\.A.;kSJ\
63 el-l^t^tat Ol^kjU\
63 el-l^tejfat OU^kli3\
219 l^tefön O^^^^
69,106 . el-Ktejtän ^liUkjÜ\
123 el-Ka äga a JLn^lnjü\
108 el-Ka äk'e AajIjuü\
106 el-l^a'äjde 5jJljuü\
118,329,333 al-l^adän ^^U»iJ\
116 . l^a'dän b. FSjez .... J\i ^ ^\j<a5
76, 116 abul^aüd ^\, ^^
218 lyuftau o^^***
386 el-lsuftan -v,lkix3\
523
S«ite
89 l^uftanArAsi ^^^\i.\ ^Uxi»
117 I^uft^in b. ^amed . . Jw.«Ia. ^ o^^^
40 ajlet abu l^uffa ^\ ÄJUß, SJS
1 219 ^uftän b. al-F&jez . . ^U3\ ^ ^^Iki*
36 l^alazin . Cxt}^
81 eM^airijje i^vUü\
99 l^alanze ÜjJJL»
62 ^owm el-^alid ^y», «^^'t^^^
102 el-lyaiajne iLo^\
48 el-l^lft* £^\
119 el-Kam'&n o^*^^
60 l^mür jyjt
97 el-:ß:n&ljat OUJUa3\
120 ei-:Kna' ty^^
66 el-ljinojj&t C>U-ol)\
69 abu-el-]^ne'&n ^\, ^Ia^mÜi3\
109 el.l^ah&win c^jW^^
63 el I^awab'e ijo\yü\
80 Kawädre «j^\yU\
80, 50, 63 al-^a>va8me J^^^mA^
46 eMsawÄsme i^\yL3\
46 el-]^awadme dL«^\yü\
41 el-Kwa'de lij^\yU\
104 el-l^awämse 4Ly^^\
82, 83, 86 ibn l^oj^üma ^, '<L>«y^^
1 211 al-:Kajn ^^^\
238, 898, 400 Kejsijjo dLj,.%>^;.j
K vj
112 ec-Cajed jjl5ü\
236 abu-1-Kobajer ^\, yU5ü\
47 el-Kibriti i^j^^
120 Ktelat ObU55
1 123,211, 2/1309,310 Kutajjer ^
271 Kablaii ^^U?
106, 107, 405 Karadso iJ^>\^
41, 46 ül-Karädme ^•>\yÜ\
106 el-Karazmo i^j\yÜ\
1 el-Kerakijje ^j^^
524
Seite
56. . , al-Kar&Sin ^^^^\jS3\
2/2 246 Karän ^^\jS
103 el-Karaki i^j^^
1, 2, 4, 6, 7, 8, 80, 81, 84, 86, 117, 348,
377, 392, 402, 403, 407, 410, 411
63 el-Krerät 0\jiyü\
40. . al-KrejSijjin crCry^-j^^
46, 68 KasÄsbe iLyiA^yyS
44 el-KeS&bre 5^Liv5Ü\
66,112,120,211,212,271,276,376,422 . . KaYibue dLol«5
1 211 Raab ^^«5
113 ibn Ka*ab ^, ^...^o^
219 el-Ku ajjed jc^vj>5Ü\
39 el-KfÜf L35a5Ü\
63 al-Kalaldo 5jJvjiü\
160,339 ibnKelawfm ^\, <j^^^
120, 121 al-Klejb V^ti^^^
116, 118 eC-Öiiean b. Ka däii . JijM ^^ ,^ViU-L5ü\
48 el-|^awii8me dL«.M>\yiJ\
98 el-Kwäfin c^^^^
123 el-Kawäkbe i^^\
110 el-Kw&lit v:U^\^\
120 Labäbde ij^UJ
48, 108 al-Lebäjde ijJUJLj\
104 el-Libde 5j^\
40 al-Lig:n&n o^^^^^
2/2 244 Labm ^,^3
103 el-Le^a^me JL»^UaJl3\
85 ibn La^im ^, /K^^
76, 84 el-La«äjme ■ i^UaJDV
33 Lemämde ^^^j^L«J
49 al-Laliajbe dLoL^\
33 el-LawäUio iL\^\
102 el-Lwäjbe is?\^\
112 el-Lozijjin 0^*>^^
2/2 247 l^wni Lfit f>»> l»^^
525
S«ite
60 el-Lwata 'l^\
2/1 116, 275, 283, 289, 335, 8 52, ( , ^ ... .. ..,, ^.,
67,306,313,328,326,830,414 | ' ' ' «l"Lu«t"e ^\^\
45 el-Lijjale iJUU\
M f.
47 Ma^i ,^^U
1 394 el-Mamftn O^*^^
116, 829 Mbarek ^j^
50 diwi Mbarak l5^^» **^j^^
64 *ej&l Mbärak JU*, vS^^U«
39 'ajlet abu Mbarok jp\ ÄJUß, ^2^j^^
101, 102 el-Mbej^in ^^^^wö^,J\
99 el-Matarwe »^jUJ\
2/2 246 b. at-Tajjeb, ol-Mutanabbi .... c^^\ ^^, ,^,li;:J\
43 el-Moga'im ^<i\^^\\
101 el-Mg&mi'ijje iAA-«lÄV%J\
108 el-Megäwle i3^l:fvj\
1 125, 139, 141, 326, 2/1 155, 8 66, \ , ._ ^.,. .. ., ..
67,86,90,97,401,403,411 ] ' ' «»-^«^«»J« ^^^?^^
119 el-Megben ^^^sn«w3\
119 el-Mbareb ^^Iäw)\
60 Mabaziz J^J^^
54 ol-Mabäflno JoLm^Isu^JI
33, 69 Mabäf?e iksUr*
64, 86, (Kr) 101 el-Mabamid j.^l«0\
219 Mubseii
235 Mubson el-IIazzäli . . f^\j^\
79 geb es-Sardiyo, Mabfu? Äj:>-»*J\ >^> fe^^^
1 234, 262 Mbaiuniad al-IJainidi . ^j,.;^\ ^U^:*
2/141, 3 (§b) 113, 119, 350,361 . . e§-5ob Mbammad i^\, j^,^
121 beni Mbamniad c^' ^^^•♦^'*
2/1266,3 62,240,242 Mbammad b. üad . . . ^Iä. ^ j^,^
121 Mbammad walad Oerir -j^,*^ jJU
186,89,91,100 Mbammad el-Uamidi . ^^^^^\
1 85 Mobammed ol-^Jomisi l ^^ .
337 Mbammed od-Dajj&t . . C->^.jJ\ »X%.«^
61 diwi Mbammad ^3^» '>%'*^
526
Seite
2/1 215, 217, 222, 228, 229 Mbainmad abu S&lem . ^U» ^\
90, 399 Mbammad Sa'id HdSa liob J^^va^ü Ju».^^
236 Mbammad b. Smejr . . ^ ^ y* ^ J^-%Ji*
244, 245, 246. . . Mbejsen ab-§ar&ri . . ^^\^-äJ\
47 e§-8cb Mbammad ^y^^y
2/1 271, 3 402,408 . . . »eb beni 'Atijje, Mbammad . . ij^kc ^^ >Ji)
2/1 198, 199, 200, 201, 212 Mbammad e^-Süti . . . ^^y^\
337 Mabammed abu T&ha . ^U> y>\ ^^ »-^
401 Mbammad abu-t-Tjür j^^\ >^\ a.»<^
86, 87, 90, 402, 404, 409, 410 Mbammad b. 'Abdel- 1 j^ ^ j^^:^
bäder I j>\ji}\
2/1 181 Mbammad al-*Azzami . ^^\jm}\ j^.«^sr*
2/1 38 Mbammad b. *Awde . . 'i>^ ^ J^-%Ji*
54, (Mn) 56, (Kr) 101, 102 ej&l Mubammad JU*, jc^«r«
116 Mbammad b. Fäjez . . jjM ^ J^-^^sr*
1 93, 162, 3 288 Mbammad al-KurajIi . ^^yi>^jj^\ j>,^<*
2/2 51, 52, 170, 173, 174, 175, 215, 223, 235 . Mbammad abu Mindil JjjwU yA j..^:^
319 Mubammad |^a§§&6. . . . ^^LädJ j>»<^
2/1 243 Mbammed abu Hzajjel . ^jJb yi\ «X»^
42, 63 el-Mbamdijjin ^-y^i*-^ »^^
41 el-Mbammüd ^pi*^ t^^
1124,128,131,132,135,137 Mabmüd el-öamidi . ^>^,H ^^^^
2/1200,204,207,210,211 Mabmftd b. Mbammad j^^ai* ^ ^^.^jc*
64, 65 el-Mabmudijjjin or.^-^3<'*^ t^^
63 el-Mbejsen ^^^-m..^v^vJ\
68 el-Mabätre i^'yrLj\
98 el-Mad&b<ie ijÄ\*xJ\
106 el-Madäsle iJLi»\jO\
84,99,100,101,103,386 el-Mdan&t OU\j.-«)\
109 el-Madäjne iJÜ\ jO\
45 ... diwi Mudabbol ^^5» ,Jä. J^
112 el-Medleg JjO\
29 el-Mdün o^*^^
2/1 307, 2/2 246, 3 36 banu Midjan ^, ^J^
46 ol-Madäkir 7Ci^«>-J\
218 Medwed ^^S^
108, 119 el-Medwed ^y3^\
235 Midzwed el-^rejSa. . . .JL«mjA\ ^^J^
527
Saita
66 el-Marägin ^^^^^LJ\
67 Marabbe ik.^\^
39 el-Marätile iJLÄ.\^\
66 el-Marazljo i3\\j^\
30, 108 MaräSdo iijJo\^
108 el-Mräjbe i^\^\
67 Mar&'in c^^r*
89,54,118 el-Mer&je i^\^\
44 el-Marämje i^\^\
63 el-Mar&hfe ijub\^\
63 el-Mräjät C->^>\;J^
65 el-Maräjre iJ6\j^\
69 el-MarÄjbe ÄaA^\
337 MarzüJ^ e9-»Sarajre . . . Ü JL^\ ^^Jv^
218 Merged *>-^j^
50, 219 MirSid jJo^
56, 66, (Kr) 101,110, 118 'ejäl Mar'i J^» i^r*
116 Mar'i b. Fäjez ^li ^^ ^j^
64 t^owm b. Mrebil ^ ^y», J«^^-*«
69 Mrejdät O\jo^
43 Mrej*at Cj{jUj^
1 119, 3 287, 830, 386 Marjam el-*Adra .... Ajj^\ ^^
319 Mirjam el-Ma§rijje .... 2oyA^\ m^j^
40 el-Mezaril J^^>J^
120 el-Mezähif ^ju^\y^\
54 el-Mezajde ijj\ij\
97 Miz'el Jp^
54 al-Mizono Ä3l«J\
45 el-Muzajna d<Xiy^\
29 ol-Mas&dre Ü^^U*.J\
100 Msä'odo Üj^Um^
110 Masa'fe ^JuLma^
60 al-Mes&'id j^U**.J\
29 Msaidijjm ^^^js^L**-«
33 MasÄmbe isT^L*^
38 al-MasHmro lL-«Uwv-J\
108 cl-Meslindo *5JsJIa*0\
99 'ejal Misad JU«,
528
Seite
60 MÄ»'üd
72 al-Mas'fuli ^>j*'i- eM
43, 66 Maa'üdijjin ^^^^».<,»^^
218 Mielat kJU**-«
78 Muslim abu Rbeba . .Äsu. ^\ ■ ^_at-i <
99, 112 *ejäl Msallam J^*» fi^^^r^-it
407 Msallam o^-Par&be*e. .Äju\^^\ ^>.»m^
100, 107 el-Mesannat OtL%**^\
62 ül-Mso'idijjin ^-;;>-^; n- ,^M
75 el-Mesajjek ^iCw***^U
123 el-Mscmir ■ - ^- n- ^^\
54,58,110 el-Mes&'ele iLUUi^3\
40 al-Ma5ahre iLÄUä^\
42, 49, 65 el-Mas&hir ^^ULJ\
123 al-Ma5hür jy^Jt^W
81 MSorilj: abu R'ijje . . i^ . ^\ ^^j^y,^^
30,45 Mu?äbbe i«^UxJ\
97, (Kr) 100, (Md) 107 el-Ma?ärwe i^^l^^U
29, 108 el-Ma?albe Ü.UO\
53 el-Musabbijjin jjf^.t!*^^ -rrmU
31, (Tr)33 el-Ma^rijjin ^»^^^»3\
1 85 Mustafa b. Abmad . . j^\ ^ ^U^^
97 'ejal Mu.st^fa J^i*» (^^s^-^-«
2/1 39, 3 191, 375, 378, 393, 401, ^ Mi^löU abu RubbäU 1 ^ ^bj yi\ ^.JUa-e
407,408,409,410,411,441 | ' b^Uiammadel-Megamj ^^^JLÄriJ\ j..*är»
35 Mi^leb b. Rabbäb . . . ^ )bj ^ JLct<c
102 Me^a in ^^^Ux«
287 MacJ'&n j^Ia-o^
39 al-Matärljijjo iJ»^UxJ\
68 el-Matarne ÄijUxJ\
53, 54, 310, 386 el-Matalljia ijüUxJ\
29 el-Mat&wijje do^lkj^
108 el-Matäjbo i-olkJ\
218 Matar jk^
219 Mutlalj ^jJLke
64 awladMatla}^ >y^\, J^Jlke
97, (Kr) 102 'qjfil Matla}^ JLi, JJlk«
46 Mtür ^^
529
Seite
44 el-Metul J>WJ\
116 el-Mtejr ^rt^^
314 Mtojr el-Fatir j-:^^ ^^-o
46,118 Mtejrat CJ^j^
110 Mterijjin ^^^^^la.»3\
236 Ma arok ksSjKj»^
97 ol-Ma'äsfe Ü-**)IjO\
218 Maal}:er .yi\jt^
50, 69 ol-Ma äljle iJLi*lAj\
100 MaViciz >ti^^-*^
62, 56, 117 el-Maaiiijjo dLJljO\
109 ol-Ma7iwid jo^ljcj^
62 Ma'äwis ,^^^Iä-«
2/1309 Mu awija b. Abi Sufjän I ^-^ C^ ^^^*^
67, 85, 88, 97, 98, 330, 335 ol-Ma ajta dL^lAj\
100, 106, 107, 109 el-Maajo iJoljcJl
123 ibii Mi gel ^, J»a^
51 *ej&l Mu alla JUt, VU^
118 al-M'edi ^j.>ciij\
109 el-Majuf ud^^ow3\
331,332 arba'iii Marazi cr^*f>^» v33^^*^
34, 70, 310 ol-Mara?bo 'i.yc\A^\
40 el-Muraniiainijjin -, - - ^ *^ ^^
119 Mufjiwar b. Ilderos . ^^j^jjb ^ j^^^
218 Mifleb ^Xi-«
175 Mifleb b. al-Fajüz . . . yUJ\ ^ JüL«
54 Maljable iJLjUU
32 cl-Maljat'o Ää1,UU3\
55, (Ug) 64, (Kr) 101 aI-Mil>bel J,^j>.^)\
101 Ijowni el-Mljermez ^y», l« JL^\
329 M'2ojbil J-^^^
49 el-Makakwe s^\S^\
2/1 328, Ol, 312, 318 cl-Malabim <»-:S*-^^
42 ol-Malato*e Äja>^UJ\
29, 30, 310 el-Malalbe ii.^U3\
60 'ejäl Malab JUc, v-^j»Jl«
1 59 al-Malok al-*Ädül J^^^ viXJU\
1 212 al-Malek al-Mua??am . . . ^hn.J\ eXJlJ^
U u 8 i 1. Anbia Petraea. UI. 34
530
Seite
34 el-MlcbÜjin ^^;..^L».U
111 Mlefijjin ^^^^i^JLJU
55, 60 ol-Menä^*e Ä.«^U.».H
118 al-Miiabi ^^^rwLLj»
29 el-Manadil J^L-^^-^^^
66 el-Manasjo ^Lwm>LL»JI
110 el-Maiiä«in ^^woU^M
240, 242 Manä^ir j-C:^^^^
110 Manä'se JUmxLL^
65 Manna' £,^-^
64, 65, (Ij^) 88 Manna yjin ^^^^^\JU
119,218,239 al-Mnawer j^^^^^
117 Mnawar b. Fahhär. . . X^ ^ >5^-^
32, 65 ol-Manäj*e ijoLLj»
76, 77 al-Mundir .J.X^\
68 abii Munezel ^\, Jk^wL«
68 el-Mahaiijo jLJL^^\
63 el-Mhajre »yL^\
44 el-Mahajne duoL^-Jl
219 Mehras tr»^^r<-^
44, 118 Mhanna
50 diwi Mhanna s3V»
110 Mhojrat O^^-a^-^
67 cl-Ma\vjig:clo i*j^\^\
109 el-Mawazre »jfjW^
33 Mawasbo ia^\y
103 cI-Mawadjo JLwo\^^\
50 ol-MawAhib i.,.A^\^\
386 al-xMob c>J\
118 al-Mr.r ^^\
39, 49 al-Mawasa i^y^^
2/1 162, 307, 2/2 246, » 36, 39, 286, 330 . . Moses ^ c^V»
53, (Kr) 101 'ojal Müsi jUc, ^^y^^
105, (Bl) 120 ol-MÜsa C5**>-J^
2/2 246 Möge
411 ibn Mweres
. . . ^^^y
340 Mw6(Jije iLy<k^^y
531
N
Seite ^
39 ajlet abu NAdi ^\ iJUc, ^^U
218 Naser ^^U
110 on-N&*ür j^^^
387 ahiiNrijef ^\, Ui5U
30 an-Nababro V^V^^
2/1231,233, 3 33 eii-Nab&*at OUU;Ü\
29 ou-Nebähiii ^^^^LJJ\
209 ibu Nebh&n ^, O^-i
38,41 an-Ntu8 J^y^\
Ö5 Nagagme i^\^
108 : eii-Negäda '\>\^\
33 Negjiljo ÄJlSls^
45, cWt T) 49 Ne&ämat C^U^
63 eu-Nagarat OLapül
32, 33 Nagamat OU^
66 en-Negedijjin ^^^jc^^:pü\
331 en-Nabrur jäjä3\
218 Neda *\j.3
68 Nasaiiiät OU-i**i
56 en-Nis'o Äa*m^\
218 Nassjir ^Lo3
69 en-Na^s&r .Lo^\
401 Na^^är b. *A\vde i>^ r^ jLoS
ö8 Nefirat 0\jto3
87,97,08,99 oii-Nasara ^j\^aJiS\
39, 1 10 au-Nawro iL^Lo^\
49 an-Nasajre iLSLaJD\
99 Nasrawin ^^y^
3 27 Nasir ^^^
29, 30, (IJt T) 48, 49 en-Nserät 0\^^wo^\
39 . an-Ntojlat O^Ula-J\
97 cn-No?amijjo iL^UäJü\
106 cii'Na'ainiu ^^^^IaaJI
61 Na'aii'o dLiolio
65 No'ra* *\yo
1320, 3 29, (Tb) 83, 52, 53, 64, 65. |
(Hii)66, 76, ('Ab) 111, 330, 407 ^ • • • ^»^ »» ^^^^^
31»
532
Seite
66,61 Naomat es-Sera*. . . .'i\j^\
41 an-NaräinSo Ju£w«LiLÜ\
47 en-Nl^fiz Jy^^
33 an-NIjojz&t 0^^^.;JÜÜ\
218 Nimr j^
112,118 an-Nimr ^^^\\
235 Nimr el-'Adwän j^\ÄwXÄi\ j <^
117 Nimr b. Kne an .... ^liuJl* ^^ ^
103 alid on-Nims jcj\, ^j^-^\
70 on-Nmür jy^^
105 on-Nmes&t OUi*^^^^\
32 en-Nmejlat O^U-%^\
34 ou-Nawägje dL^w^\^^\
401 Nuww&s KJ^^y>
39,41,43, (Tw) 45, (IJt) 53, \ „ . - » mi
(Mn)66,Ww)70 / au.^awa,re ,^\^\
41, 104 Nwäfe 4kM\yi
68,118 en-Nwäfle iJLi\5JÜ\
40 Nwajro Sjj\^\
100, 101, 303 en-NawÄjs^ jL*o\^\
70 aii-Nawfijse X-.äJ\^\
2/1 292, 3 228,318 Nwar ^^
287 Nüb c^S
1 212 Nureddin ^jj\ ^^
2/2 248 Nur insah «UJ\ ^^
218 Nüniii ob^
119 an-Nowfal J^»-^^
119 Nofal b. Farraj»^ •• j ^ J^y^
33 Nwob'o dkjuo^
49 an-Nwo^^at OU2p?.^\
218 Nwerän cJ^^
119 an-Nweran CJ^j^,y^^
34 eii-Nwerjjin crJii7^.>^^
235 abu NwOscr ^\, r^J^
219 Nweteli Jaj>^
49 Nwefel J^^
45 cn-Nija^a' 'Lom^\
533
H
Seite
t
^J
Harun O^^^
Hajel b Fendi b. al- 1 ^^sX-Ü ,^ vJ^^
219 Hares
2/1 41, 161,199, 285, 3 113, \
115, 286,305,330,334 | *
104 el-Uäsem .
2/1 309 banu Hasem
1 173, 177, 188, 190, 215, 219, 294,
304, 305, 309, 310, 316, 350, 3 1 16,
196, 218, 269, 270, 391
111 ol-Habärne ÜjUb^\
61, 111 Habahbo JujbUjb
41 Ilbutijjin
32 Htem .
122 Htema .
218 Ha^ y^
64, 405 Iledäjät C->b\jJb
218 Iladban
53 el-Hedbän
108 el-Ildeb. .
43 el-IIdebuww&t.
39 al-Har&bdo . .
219 Harräs . . .
2/2 246
105 el-IIrüt . . . .
61 el-Hrüf. . . .
30, 304, 332 abu Hrera ^\, ißjJ^
70, 71 Ilazzä' on-Nii9ejri . . . ^^^.jyo-i3\ ^jjb
36, 39, 209 Hzejjel J^^T*
40 el-Hzejlijjin ^^^^wJb^\
218 Ilazim ^^
1 210 \)A\\{a Hi.sam ^Uiüb
121 al-IIesim r^^^
51 el-HÄejinät OU;s-ä^\
64 el-llatlät O^Ux^\
1302,305,3 118,119,341,399,411. . . al-IIljeJH v-ÄHH^^
122 boni, HelÄl ^Jo J^jjb
235 Ilolal el-Ma'ani <^^J^^ J^J^
50, (Lj) 58, (Tf) 63, (Kr) 98, (Md) 106 . . ol-HalÄlÄt OV^i^\
534
Seite
60 el-IIelbän O^^^
84,88,99,330 Halasa -L*JLa
235 niejjül el-E'mäwi . . . ^^UftV\ J-^JLa
48 el-Hlolijjin ^^^-w-JLJL^\
2/1 266, 3 328 Hamm abu l^ebijje . . . iU^ >>\ ^
60. el-Hmur j-^-tfJ^
111 Himlan O^-*-^^
44,310 el-Hmüsät C^Um....»,^ \
47 el-Heudäwi ^^\jJi^\
102 el-llawririn c^o^>^^
219 Hawwas i^^y^
29,39,43 el-Hw&Hlo SjJAy^X
40 al-Hwfw<me i^\^\
65 el-Hawamle ÄJU\^-gJ\
05, 105 ol-Hawawre *^5^y^
104 el-IIawfiwse Üo^\^\
62 Hawade i^yb
61 el-Haj&z'e iujU^]\
218 Hojdar j'^^
60 al-Wal>se iLia^\p\
318 al-Wäbsi i^s^W^
120 el-Wabsijjü ^U-io^\^\
218 Wadi ^\^
66 I^owm b. Wadi ^ ^y», ^>\^
42 el-WätiiJe Ä^V^
218 Wäced jj\^
44 cl-AVugüg C5^>^^
51 el-Wabso A-ÄA.p\
2/1 239, 3 37, 38, 73, 74, 247 Wbedat C-)\Jw^ä.^
2/1 215, 3 247 Wbedi Uosejni . . . ^^yiyyy^ \3*^^t^^
33 el-Wbajäat OUSwsa^^Jl
108 el-AVatjan 0^>^^
218 AVad'än cM^3
112 el-Warejcät Obo^^\
380 Wai]l.ia' '^^^
235 cl-Waejbi ij'^^\
535
Seite
32 ol-Waljäl^le ijJlUV^
218 Walman ^LJ^
2/1308 al-Walid b/Abdelmalol«,iXJU\j^^»xJ^\
1210,211 al-Walid b. Jazid .... Jo^. ^ 0^531
108 el-Wendijjin ^^^jJ^\
63 el-Whebat OUjJb5]\
50 eMVeban O^^^^
176 Wejsi e5***i>J
85 ibn Jäser ^, j-u>b
47, 102 'ejra Jäsin JUc, ^^^^wa»b
111 J&^gijje ^4^^.
43 el-Jetiima* 'UU^\
2/1 306 Jubanna b. RiiHia . . . Äj^. ^ Ä^Ls^.
1 394 Jabja b. j^aleb JU> ^ ^^.
337 Jabja e.9-J?aräjre »y\^-a3\ ^^^
2/1 310 Jazid b. Abi Sufjan ^LJL- ,^^\ ^ jo^.
2 211 Jazid b. 'Abdelmalek ,iXJLj\ J^ ^^ jo^.
1 233 Jazid b. ol-Walid . . . j^^\ ^ jo^
63, 64 Jisar ^^-^^
39 Jcsara' •\^-»m-J\
111 ol-Jalsftb ^>äaJ\
322 Ja'l^ftb e^-i^unna' . . . ^ULo3\ t^^yuij)
105 el-Jeiuün O^"^^
64 ol-Jaiuin *yy^\
2/1 306, 308 al-Jolifid ^y^\
40 al-Jwasfe JuLm)^^\
97, 99 'ejal JAsef JUc, kJi^^^
1 61, 2/1 307 JftSft' b. Nun OV C^ t^^yl
61 abu Jfmes ^1, j^^^.
Sachregister.
Aarons Grab, Verehrung 2/1 41; Bo-
scbreibung 113if.; Besuch 334 f.
Aasgeier, heilig, sein Fleisch Heilmittel
2/1 38.
Abendessen auf einem Kriegszugo 382.
Abhärtung 13.
Abraham, Steinhaufen errichtet zu Ehren
A.s 1 66 ; A. hilft dem Ackersmann 3 297;
A.8 wird gedacht auf derTenne 301,304.
Ackerbau, Hohe Stufe de« A.s 2/2 223,
3 293 ff.; Getroidcarton 294; Vorbedin-
gungen des A.s 295 f.
Ackerland 1 4, 6, 7, 19, 20, 36, 42, 72,
73, 78, 87, 94—96, 106, 112, 125, 128,
138, 146, 151, 156, 164—167, 218, 220,
234, 245, 246, 251, 259, 266, 330,331,
354, 375, 397; 2/1 21, 182, 217, 299;
2/2 18, 30, 67, 68, 83, 87, 152, 159, 161,
225, 242; Arten des A.os 3 294.
Ackern, Zeit und Weise des A.s 296 f.
Adoption 26, 349f.
Aegyi»ten und Syrien, Grenze 2/1 211,
2/2 63.
Ahnherren, worden vorehrt 329; auf
ihren Gräbern wird geopfert 329.
Ähren lesen 1 157.
Akazien 15.
A 1 - K r s c h e i n u n g 4 f.
Alaun 1 19.
'Alja', Anführerin 1 245.
AI tarnischen bei Petra 2/1 50; mit einem
Adler 52; 63, 70, 74, 70, 91, 94, 133, 134,
135, 147, 149, 150.
Amulette 314 f., 417.
Ang.Mt zeichen, Schwingen des Ärmels
1 305.
AuHässigo, den Kamelzüchtern verhaßt
158, 177.
Ansiedlung, Vorbedingungen 2/2 101 —
103.
Antilopen 19.
Antimon 1 18.
'Araba, Lage 2/1 251 f., 2/2 182f.; Forma-
tion 2/1 17 f., 2/2 187 ff., 199, 204.
'A ran -Räume liefern Gerbstoff 1 95.
Arme, während der Ernte 300; auf der
Tenne 307.
Armut 253.
Arzt Bsejr 1 33, 144.
Ärzte 412.
Asphaltquellon 1162.
Aufklärer besichtigen die Wasser- und
Lagerplätze 1 206, 3 376.
Ausrüstung 126, 27, 124, 176 f., 219 f.,
294; 2/1 216.
Ausstoßung aus einem Stamme 60, 335;
A. des Vater- oder Brudermörders 36.
Auswanderung eines Stammes 70 ff., 77.
Bach, der 2/2 63,62.
Backofen, Beschreibung 132 f.
Badeanlage, alte 2/2 79f., 81, 106, 207.
Bart 159; Abschneiden des B.8 161; B.
Zeichen der Mannbarkeit 180; Färben
des B.s 197; der Anführer rauft sich
den B. aus 390.
B a u m , heiliger, mit verschiedenen ex Voto-
(tegenständen behängen, die in seinem
Schatten aufbewahrten Gegenstände
dürfen nicht entwendet werden 1 87,
131, 133; nmn darf von ihm keinen
Ast abschneiden 236, 335, 364, 375,
396; 2/1 35, 251; — stoßt Drohungen
aus 259; 2/2 19, 54, 176, 179, 180,
'208, 330; Geister wohnen in den heil.
Bäumen 325 f.
^^^^^^^^^^^ 537 H
^K B n 11 m Ä t r IUI k als heiliger Pfahl 2/1 281 f.,
B.o besprengt 450 f. ; II. laßt man mf ^H
^H
die liücker der erbeuteten Kamele ^^fl
^m Bo am teil 2/1 267, 259, 270 f., 326 f.; 3/2
tropfenweise fallen 395. ^^M
^H 52, 57, m, 6G i B. und Beduinen 2/ 1 826.
Blutflecke auf «inem heiligen Grabe 1 ^^M
^H Bt^^rlibni^ 424, A'H'k
^H
^H Ko<,^rnijiiii4t>l^l'^^\»^^fl'^I^^^^lf^ 1206f237f
Blutprei^ 360 JT. ^H
^M 249, 269 ; 2/ 1 324 ; B., welche bevorzujyt
Blutrache, Grundsütze der B. 3 359 \ Vor- ^H
^H werden S 424.
ptliditnng £ur B. 359 f.; keine B. 360; ^H
^^m Beduine^ ȟiu Umig /.um Kriej^e 369;
Entstellung der B. 361; Flucht des ^H
^^m perüunlicher Mut 370.
Mörders 361; Verbandlungen 36 J f.; ^H
^^H CeduiiiBTi (Arnbi'r)j EmteilnQg^ 323; im
Waß'em^tillstand 362; Blutpreis 366 f.; ^H
^^t^ fremden Uübiot furdits.mi 2/2 '213; ihre
Frauen und B. 368 ; Tiere und B. 368 f. ; ^H
^^^^^ Seelen k^jutnieii iu die LTuterwelt 3 449;
AuffiirdeniDg zur B. 439f.; ein der B. ^^M
^^^B ß. und FelJilun 2/ 1 279 f., 3 22 ; B. sind
Verfallener 2/2 155. ^H
^^^H bei den F. verachuldet 86.
Blutsverwandtschaft bildet dieOrund- ^H
^^^^^ el-liell^a\ AusdehnunfT 1 1.
läge des Stammes 25 f. ^^B
^H Beischlaf unterlagt 208.
Boden, an ha u üi h i ge r, Bezeieb n ungen 294» ^^fl
^M Besessene 92,322.
B r a n t w e r b u u g bei den Arabern 180 AT. ; ^H
^H Besiegte, Lo« der B,ii 240 C^ Heimkehr
bei den Fellnitin 182. ^^M
^H
Brau tp reis, Verhandlungen bezüglich ^^fl
^^m Besitz einzcdncr Sippen 117.
des B.es 181, 183, 184. ^M
^^M Beten, die Beduinen beten sehr selten
Braut, bekomml Geschenke 185, 186; ^H
^M 2/1 203, 248.
wird gewaschen und geschmückt 188; ^^|
^M Bettler 307.
wird besprengt mit dem Blute dvs ^^H
^^M B e u t ti, Teilung der B. 375 f. ; wird ersehn i
Opfertieres 195; Oieht 206; ihr Schick- ^H
^H 393 ff.
s}il, wenn sie keine Jungfrau mehr ^^fl
^^m Bienen 2L
ist 208. ^H
^H Blattern und Pocken 412.
Bräutigaoi, verleilt Geschenke 187; ^^M
^^M Blick, büser, seine EigenachAften 3 314;
B. und sein Freund 194; bHlt den ^H
^^^^L Folgen, Schut/mittcd dat^^Cijren 223, 315;
krummen Kamel^tab 195. ^^|
^^^^^f kann et neu 8teiu sc um Bersteu bringen
Brautleute, Namen der B. lUfj. ^H
^
Brautzug 190. ^H
^H Blondem Hiiar 201.
Brach liegen de»; Budens 298. ^^fl
^^m Blut, still nifht gegessen werden 3 150;
Braun für biger Jüngling 192, 300. ^M
^^m nusgeiipritzt uut' die „ Mutterden Regens"
Brot, Mißbrauch des lies 1 36, 3 145 ff.; ^M
^^L 9; besteht Schutzmittel gegen alles Bi>se
U, ist ein Lcckerbiiisfm 148; gesSluertea ^^M
^^^^K 313; sebiltzt den Hirten vor dem Hiiuber
B. 148; Arten de^ U.ea 148. ^H
^^^^^V 314; Über der TOr laneA neucrbnuten
Brücken, alte 1 79,84, 2/1 36,48,68, 104. ^H
^^F Hatuiei 1372; mit dem B,e eines Opfer-
Bruder, weiter Begriff 2/1 34. ^H
^^m tieres wird die Tilrsch welle bestrichen
Brustkranke 412. ^H
^^B 3 417; mit dem B.e des Uelijje- Opfere,
Brunnen, alte, in 'Amra 1 222 It in 'Ar'ara ^H
^^m wird Bräutigam und die Braut besprengt
2/L 194; iu 'Aslfli;^ 165, 2/2 75; in el* ^H
^^B 195, 206; ein am Freitag geborenes
'Awga 90, 96; bei Bir es-Seh»' 2/1 165; ^|
^^1 Eind muB mit dem B.e eines Opfer-
des Ihn Turktjje 2/2 71; in el-f.lafir ^H
^^m tieres besprengt werden 215; ein neu-
154; in el'Mfijin 169; bei at*Tftlm 1 ^H
^^H geborener Knabe wird am ersten Tage
309; Herstellung der B. im w. at- ^H
^^B mit dem B.e eines Opfertierets auf dem
Tamad 297 f.; Streitigkettmi bei den ^H
^^m Hcheitel gesalbt 21G; mit dt^m B.e de»
B. 2/1 32 2/2 40; imver^iegbnrer B. ^H
^^B Oiiferticres wird der Grabstein be-
3 240,248. ^1
^^^^^ Htrieben 329; Ecken de« Graben be-
Butler aus der Kamelmilch 14:1. ^^M
^^^^B strichen 331; ürltber werden mit dem
Buttern 143 ff. 1
538
Cholera, Passe Oberwacht bei Ch.-Gefahr
2/2 210, 221, 230.
Chorgesängo 197f., 199f., 202f.
Christ, bei den Fellabin verhaßt 2/1 223,
224,316.
Christen, ihre Seelen kommen in die
Unterwelt 3 449; ihr Godächtnistag der
Toten 463 ; Ch. wohnten in al-Mwa\^l^ar
1 194, in el-W'ejra 3 68; tote Ch. er-
scheinen in Fenän 2/1 166; Ch. in el-
Kerak, kurze Geschichte 3 7C, 91; ihr
Besitz 128, religiöse Übungen 35; Grün-
dung der Christengemeinde in Madaba
1 113, 3 107; Ch. und Muslime rufen
Jesus Christus au 297, 316, machon das
Kreuzzeichen auf dem Komhaufen 304.
Christliches Grab in Dojr el-BelaU
2/1 221.
Datteln, gute in Dejr el-BelaU 2/1 220.
Dank nach dem Essen 354.
Dichter, soine Arbeit 233; wird gelobt
435; berühmte D. 235.
Dieb 347 f., wann er ungestraft getötet
werden kann 360.
Dolmen 1 267, 267, 2/1 47.
Dörfer, Möglichkeit ihrer Erhaltung
2/1 282, Ursache des Unterganges 3 59.
Dreschschlitten 301.
Durchzug durch fremdes Gebiet, Ver-
handlungen betreffs des D.es 2/1 27,
236, 243, 2/2 164, 178; Verweigerung
des D.s 2/1 183 ff.; führt zu Streitig-
koiteu 2/2 197 ; unerlaubter D. und seine
Folgen 3 369, 408.
Dura-Arten 294f.
DuTHt 13, 168.
Edom, Ausdehnung 2/1 1.
Egel in 'aju Öa'ido 1247.
Ehe, Vtdlziohung der E. 206.
Ehebruch 210.
Ehehindernissc 173.
Ehepflicht 207.
Eherocht 211ff.
Eheschließung, Tag der E. 196; E.
geschieht durch das Blut des IJelijje-
opfers 196, 205.
Ehre, Verlu.st der E. 358.
Eichenbäume, ihre Vernichtung 1 88,
Eichengebüsch 95.
Eigentum, woraus es besteht 254, E. der
Frau 212.
Eingewanderte Stämme 27.
Eingeweide „von Trauer durchschnitten"
436.
Einkünfte der Häuptlinge 336.
Einsiedelei bei el-Kerak 1 64 ; in a1)u Star
235; bei'ujün Müsa 346; bei Petra 2/1
50, 137, 138; bei el-Mweleb 2/2 161.
Einwohner, Einleitung 22 ff.
Elias, heiliger, Patron des Regens 8;
hl. E., Qasan und IJosejn helfen beim
bösen Blick 317.
Engel wohnen in ar^ el-Mrewib 2/2 156;
acht E. tragen die Sonne 3 312; E.
kommen in der ersten Nacht zum
Toten 462.
Entjungferte Braut 208.
Entführung 174, 210.
Entlassung der Frau 212f.
Erbrecht 213; Erbstreitigkeiten 349.
Erdbeben, seine Folgen 1247.
Erdpech 1 18.
Erinnerungszeichen 72, 81, 83.
Ermordete, das Los ihrer Seelen 449;
E. sollen kühles Wasser trinken 439;
Klagelieder über E. 439 ff.
Erstes Maß auf der Tenne 304.
Erstgeburt der Ziegen und Schafe „wird
vor einen Heiligen gostollt" 286.
Essen, Aufforderung zum E. und Dank
für E. 364, 365; E. während der Ver-
handlungen über die Beilegung der
Blutrache 362 f. '
Esel, Zucht 291, Preise 292 f.
Ernte im Jjibr 1 160; Zeit und Weise der
£. 3 298, die Armen während der E.
300; Begraben der letzten Garbe 301.
Ersatz für ein Pferd 277, für gestohlene
Tiere 348, für ein absichtlich getötetes
Tier 369.
Eule, Augen der E. als Amulette 315; iu
jeder E. wohnt ein Geist 824.
Euterbinden 140.
Fahne, vor der Hochzeit 197 ; mit StrauQ-
fedor und weißem Tuche vor der Be-
schnoidung 219; schwarze, Zeichen der
Ehrlosigkeit, weiße, der wiedererlang-
ten Ehre 209; im Kriege 376.
Familienrecht 334.
Fasten 228.
Feigeubilumo 1 65, 73, 13,% 170, 256,
260, 2/1 31*, 220, 222, 31G; Boiioiinungen
iler Feig-en 3 16,
Föipheit, verspottet 260 f,, 252, 375, 410.
Fe in de werden im Gmbo vertlueht 450.
FellÄbin um! 'Araber (Bedmueo) 3 22;
eiagewunderte F*: mehrere Ge?:ch1 echter
der Ter&biE 32^ mehrere GeschJet-diter
der Tijftlia 41, ebLijÄtno Ö7, molirero
Oescblechter iler KcrMkijje 84 f.; eiu-
hoimiMilio F.: ed-Dijiirue 80, e»-8hi>jhV
wijjo 30, aMvaläljje 31, 'Akaluiwijjo
47, ar-Rawfig;fä 5fr, MnMmtjje ö6, ea-
Subakijje 61, 'At*at?i 61? l.IaniLtjde von
Husfüjra und .'<enefbe ß2, (ivvribre 63,
TinvühJB 63, ül-Ütüä 66, eKArul>ijjo 60,
liiui j m] 11 fl Ö 7 , IC a u a rno 6 0 , e 1 - K erak i jj e
84 ff., Bewohnter vuii Madaba lÜfi; Ein
teihing der F. ihre Eif^ensehaften 3 23 ff. ;
perflBTilicher Mut 3ti9f; F. worden
verspottet 158, 178; sind an WaMser
nnd (ißniiisö g;ewobnt 2/2 43; ihr \*Q-
iiieinj^fhaftliciiej* Uastzelt it356; Klage-
lied über einen Feilab 448.
Feld, VeränÜorung der F,er 293; F. fik
rrivnteigeiituiij 203; Teilung den F.e«
87^ 21131'.; Namen 2M, Verp.ichteri 295;
Kamen des ;,'earkerteii Laiidei« 296,
Bäen 207; Füldfriichte werden bedrobt
298; Ertrag: des F.e« 306f.
Feldarhüiter 296 f.
Feldfrilchto nh Nnhrniif^' 137.
F e l d h o r r , Äei ne Keclite und Fflifhtim 371 .
Feldmioto 295 f
Feldpäcbter, im redlicher 2/1 216f.
l*^ollo als Kleidung 12:i
Festun^sauSagon Ätir Überwachung dar
Zugänge hub der WÜnto 1 31, 36, 37,
44, 80, 81 f., 110, 111, 142, 145, 250,
S53, 367, 2/1 31 r., 2/2 226, 232, 284.
Fettet ücke als LückerlnÄsen 149#
Fenerloch 130.
Fieber tS/1 220, 2/2 192*1',, 3 412.
Fluche 21
FleiBch, symbolisches Eiuien dü$i F.e.'<
einer Peraou 3 71 ; F. in Mi leb gekocht
2/1 39, 3 14Ü.
Fleiwchap einen 148 ff., Zidiereitnng^en
von F. 149, bcMie Klllcke 140; Verhcit
gewiiwer F. löO; .Seltenheit der F. 16&.
Flnbe 20.
Flr.ten 232,
Fluch in poetiscber Form 23B*, F. ^egan
den Nachbar 286, geg^en den uo red-
lichen Finder eines Tieres 288 f,
Flucbformoln 160.
Flucht des Mörders nnd seiner Ver-
wandten vor der Blntraebe 361, 304 f.
Frauen lifiten Zielen 2/1 207, werden
oft hei der Tranke mißhandelt 203;
Hnituiii; des Körper« beim Gnngfe
Ü 172; verheiratete F. können an ibren
Liebhaber abgegeben werden 175; Ver-
ehrer der F, wird verspottet 178; Znhl
der F, unbeschränkt 207; fünf F. 193;
neuvermäbltüF.dörfün «ieboiiTage ihre
Wuhnnng' nicht verlassen 195; l^trafö
für die Flucht der F. 182; Arbeiten
der F. 211, Züchtigung 211, Entlassung
212 f., Verbot des Verkaufe» 213,
Sehwangerschaft der F. und der Knlb-
8tern 313; F. werden de» Nachts vt*n
Geistern bedroht 323; dilrftni »ScbulÄ
gewähren 345; linveratitwi^rtliebkeit
ded Mannes fllr den von t^einer Fraa
begangenen Totschlag 368; Erbrecbl
der F. 350; kluge F. 351, 437; sterbende
F, 423; F. besuchen das Grab am Tage
nach dem Begrab nkiie ihrer Verwandten
429; Klagelieder Über t^ite F. 437<
Freiheit, Vorsicht auf eigene F. hin
Blutiireis 367 f.
Freigebigkeit 177, 193, 229.
Freilassung der Sklaven 225.
Freitag, am F. gehoreuB« Kind 215*
Freund de« Brüuttgam» 205,
Friedensscblnö 396 ff.
Fro«t 12,
Frücbte von Terebinthen und 'Ar'ar
werden gegessen 2/1 37.
Führer, betrügerischer 2/2 170» 178 f,
Fußbükluidnng 167.
C}abel 302f.
Gähnen 317.
OartenanUgon, alte 1 250, 376, 2/1
33, 36, in Petra 44, 58, 104, 112, 12i,
126, 152, 156, 167, 189, 198, 203, 205,
224, 258, 272, 273, 278, über cimg^n
Orübem 287, 316, 32 1 , 32*1 ; 2/2 31 f , 70,
74, 99, 102, 226, 233,
540
G
artontUrme, alte 1 78; 2/1 189.
ast, 8cin Recht auf Schutz 357 f.
äste, ungebetene 2/1 332, 2/2 197.
antfreundschaft, wird gerühmt und
durch Errichtung eines Steinhaufens
verewigt 1 36, 41 ; Feuer vor dem Zelte
des Nachts als Zeichen der G. 82, 161,
209 ; Inanspruchnahme der G. im ersten
Zelte, an dem man vorbeireitet 2/1 39;
Verwehrung der G. 172; Ablehnung
der angebotenen G. 180; Unannehm-
lichkeiten der G. 192, 193; besonders
große G. 200, 204; G. bei den Hirten
227; G. soll bezahlt werden 239, 242,
266; G. heroische Tugend 270; G. ge-
kündigt 315 ; Lagern auf hohen Kuppen
Zeichen großer G. 3 189, 220 f., 240, 249;
Einschärfung der G. auf dem Sterbe-
bette 422, 430, 434, 437; G. erste Pflicht
351, viele entziehen sich ihr 352; An-
kunft der Gäste 353, 354 ; Gastzelt der
Felhlbin 356; Versorgung des Reit-
tieres 357 ; Dauer der G. 357 ; Pflichten
des Gfwtgebers 155, 357 f.; G. auf einem
ttazw-Zuge 369.
ast zeit bei den Felläliin 1 168.
azellen 1 166, 2/1 33, 38, 260, 2/2 206;
G. im Regen 3 10, 18, als Omen 311;
G. besuchen das Grab des Mbärok 329.
ebete 227.
ob rochen der Menschen als Omina 311.
eburt 214 ff., 420.
e d ä c h t n i 8 1 a g der Toten 4 5 1 f.
e dichte, l^Jtsäjed 233, Varianten 234,
Vortragen der G. 235.
eduld 13.
ofallone Krieger 391, 392 f., Khige-
lieder über G. 441.
Gt'angeno 391 f.
ofäufrnis strafe 335 f.
ofundones Tier 287.
ehursani der Kinder 229.
oigo-Kbaba 232.
eist ol-Wiib.si bringt Mittagessen den
Schnittern 2/1 242.
eist, Gunn, seine Eigenschaften 320,
wohnt in Schlangen 320, in der Sand-
hose 4, kann heiraten 320, schadet dun
neu vermählten Frauen 196.
ei stör, himmlische 308 und irdische 319 ff,
Sa'Iawijjo 319, Mared 320, Gann 320 f.
Geister verkehren mit Menschen 135,
k(»nnen heiraten 321 , entführen Mädchen
und junge Frauen 821, halten sich in
öden, schluchtartigen Gebieten auf 321,
erscheinen als Nebelgestalten 322,
schaden dem Menschen an seiner Ge-
sundheit 322, 413, bewachen Schatze
322; weibliche G. spielen in der Wüste
323, bewerfen mit Steinen den Reiter
323, stehlen Kinder 323, wohnen in ver-
schiedenen Tieren 4^4, halten sich mit
Vorliebe an bestimmten Orten auf 1 158,
2/1 183, 2/2 185, 206, 208. 3 324.
Geizhals, verspottet 251.
Gerste, Arten 3 294; G. geschnitten 2/1
168, 1 157, 2/1 230.
Gelübde, zu Gunsten des Geliebten 190,
333 ff., vor einem ^azw 376, 414.
Gemüse 161ff.
Genealogie der f^\}(iT 116; Wort der
G. 247.
Gerben der Felle 137.
Geschenke, ex voto auf einem heiligen
Grabe 1 90.
Geschichte des Stammes 233.
Gesetz der Wüste 360.
Gesicht, verhülltes, Zeichen des Miß-
trauens 2/1 34.
Gespenster, Ijtula, zeigen sich unter ver-
schiedenen Gestalten 326, halten sich
an verschiedenen Orten auf 327, können
heiraten 327, rauben Mädchen 328,
fressen Menschen fleisch 328: wohnen
in einer Zisterne in der Gestalt einer
Schlange 1 129, in einer Höhle ir»6,
in el-Uesmi 2/1 266.
Getreide, Arten 294 f., bei den Beduinen
sehr selten 72, 164.
Getreidespeicher, alte Zisterne 1 96;
ein gebautes Haus 134; G.-löcher 330,
331, 332, 396; G. unter dem Schutze
eines Weli 2/1 196, 198, 207, 218, 2/2
65, 70, 3 306.
Gewohre 372.
Gipfel, feuersprühende 2/1 41, 284f., 2/2
105, 162 3 6.
(iold wird verschluckt 419.
Gott, seine Eigenschaften 308.
Gottesurteil 838, 339.
Grab des Ahnherrn *Amri, xuerst verehrt,
jetzt verflucht 2/1 204, 3 36 f.
541
Grab, hmVivre^ U. 1 00, 138 U 2/1 114, 281,
'Mi) ft\ ; ÜprstelluTig rlös G.ea S 424, 425 ;
verflchiedouü Gegönsüindo worden iti
und auf daa G. gelebt 1 246; 2/2 31,
3 434, 425 f«, 450^ Besuch und Gruß des
G.es 429» 4&0; Opfer daselbst 451 ; da»
G. ülnea Äugtjsohenen wird weiÜ ge-
tüncht 1 267, 372, 378; G. einer Garbe
n 301.
G räb er der Ahnberreti werdöii verehrt 329.
O r il b c r n II ] a g e n » alte, l>oi Madaba 1 121,
215; in eMsrejjAt 133; bei el-M\iajjet
340; bei el-Korak 362; bei >Jesbiin 386»
388; in Petra 2/1 45 ff.; als Winter-
quartiere 47; mit Glirtchen versehen
287; in 'Abdo 3/2 127 ff.
G r a n u t a p f e 1 , dio Braut zerschlägt eineu
G. 19L
Gras, das trockene, wird itngezUurlot 1 126.
Grotten, berühmte: Cehf 1 352, heim ^i.
aba-b'Asfnin 2/1 28; iL ala Wohn inigen
279 2/2 Iü7.
Grundwasser, im w. at-Tanmd 1 109,
297; an andern Orten 244, 247; 2/2 31,
184.
Gruß, die NichlerwidernDg des G.ga Zei-
chen der Feindsrhaft 2/1 34; Laogo
Dauer der BegrliUnug; Verb<>t S 36, 38.
Glückwünsche nach der Gebart eines
SobnoH 215 f.
Gürtel 166-
H a a r a b s e h n e i d e ii 427 f.
Haarflech ton aiit einem Grabe 190,92.
Haaro als Omen 312; Opferung eigener
I!, 396; Verbronaung der Slirnbaare
etnea Tieres 414.
Ijagal Vögel 19.
Hahn wird geopfert 215,
H a l b - Fellaliin , e in gcw änderte : Sippe«
der ^ulläni 44; Einheimistdie el-lja-
öÄgre 28, en-Nijer&t 29, el-MalAlbe 30,
einige Familien der 'A marin 58, mehrere
Geschlechter der IJe^Äjaöl, eu-Na'emat
65, ül-Urejs*e 6ö, IJaniÄjde 103,
Handel in e!-'AJjjiba 2/1 258 f.; Bedeu-
tung von *Abde für den IL 2/2 152*
llandelskarawanen von Gasa nach
Maan 2/1 165.
Iliindler bei den Tennen 307.
Handwerker 225.
Uarra-Landachaft 1 208, 29a
Harnische 83,
Hase, aart 2/2 164; im Regen iJ 10, 19.
Häuptling, seine Rechte und I*Bichteu
334, 335, EinkÜJiftö 336; H, ist nicht
immer Feldberr 336 und Richter 337.
H Ü it p 1 1 i n g e , t ürkiscbo Beamte 2/ 1 190 f. ,
S 36, werden nach Konstautinopel ein<
geladen 62, 90.
Hans, Opferung eines Tieres auf dem
Dache eines ueugebauten H.es 1 372;
Beschreibung S 132 ff., innere Einrieb-
tung 136.
Haustiere, Kamel 253 C, Pferd 270 ff,
Ziege 283f., Schaf 284f, Knh 291, Kscl
291, Maultier 291, Hund 292, Hühner
292; Krankheiten der H. 293.
H e b a m ni e n » unbekannt 214.
Herd, Bescbreibung 139,
HoUigeuverohrung 2/1 229f., 3 329ff.
Heiligtum von en-Nüran 2/1 224, 2/2 Ol ;
des §eb Zwajjed 2/1 228.
Heilmittel gegen vorBcbiedeuo Krank-
heiten 414 ff,; Kamelmilch als 11. 142^
Sab als H. 147.
Heirat, AntVndnne in einen t^tarnm durch
H, 26; POicht zur H. 173,
Hold, toter H., sein GruÖ 242.
Hemdkleid 164.
H e D n a - S c b m i u k ü 1 63.
Herz sehnt sich nach drei Dingen 455.
Heuschrecken, verpesten das Wasser
1 109, 143, 146, vernichten die Saaten
2/1 300, 3 21, 66, dienen zur Nahrung
149, 151.
Hieroglyphen in el-*Ariä 2/1 230.
Hilfe Jauchen 79,
Hirten der Ziegen und Schafe, ihre Rechte
und Pflichten 284 f
Hirtin, eine Kamel-H. 2/2 175; Vor-
proviantierung der H. 3 123.
Hitxe 1 174, 176; H. und Sterne 3 12,
Hochzeit bet den Arabern 196.
11 och zeit bei den FelUhin 186.
Hochzeitskleider, Herstellung der H
188.
Höhlen, große 1 36, 71.
U5Ue, Lage 413, 448, Beschreibung 449.
Ho 1b znro OpferfcÄte 1 152.
Honig, Sehnsucht darnach 1 336; H und
Milch 3 154, 156 f.
542
Hühner 292.
Ilühnerbrutstätto 133.
Hund, Schimpfwort 1 132; 2/1 203; H
gekocht und dem Propheten vorgelegt
1 1G2, 3 310; schwarzer Hund bringt
Gold 2/2 150; sieben schwarze H.o
3 203; H. als Haustier 292; in jedem
schwarzen und tollen H.e wohnt ein
Geist 321, 322, 324; Heilmittel gegen
den liiß eines tollen H.es 414.
Hunger, Heiß-H. der Felläbin 168.
Hürden in alten Anlagen 1 156, 266, 314,
350, 354, 390; 2/1 70, 234, 238, 269,
274; große H. 2/2, 158 f.
Hyänen erbrechen die Gräber 1 38, 146,
340; 3 17.
Indigo, gedeiht im ].{ur 1 164; 3 161.
Inschriften, arabische 1 84, 122, 174,
289; 2/1 221, 262, 334; 2/2 68; grie-
chische 1 116 ff., 289, 372; 2/1 76, 147,
221, 334; 2/2 91, 127, 144, 218; he-
bräische 2/1 334; lateinische 1 33, 56,
372; 2/1 30, 124, 264, 265; lebjäni-
sche 2/2 157; nab^täische 1 122; 2/1
59, 71, 79, 91, 94, 96, 97, 102, 130,
132, 133, 135, 139, 147, 149, 150, 287,
324, 330; 2/2 117, 156, 218; 1. in el-
^Vljaba 2/1, 258, 260, in Petra fast
immer in der Nähe des Wa>»ser8 286.
Jahresanfang, bei den Beduinen 227;
bei den FellÄbin 188.
Jahreseinteilung 6f.
Juden, wohnten nördlich von w. Bir es-
8eba* 42 ; herrschten einst in Kufrabba
67; J. und Kamele 254; Geister ver-
storbener J. halten sich inFenän auf 2/1
297; ihre Seelen kommen in die Unter-
welt 3 449.
Jünglinge sollen sich an l.Jazw-Zügen
boteiligen 373.
Käse 145.
Kaffee, symbolische Bedeutung des Trin-
kens des K.s 73; sein Genuß selten 156.
Kamel 3 253 ff, Herkunft 254, Farben und
Kassen 255, Eigenschaften 250, Zucht
140,256, Namen 181,257, Fütterung 2/2
52, Triukbedürfnis 1 298 2/2 17, 3 257,
Tränken 258, Lieder, die beim Tränken
gesungen werden 269f., 381 ; Melken 261 ;
K.-Haar 262; Handel mit den K.eii,
Reiten der K.e 263; Vorhalten und
Gang des K.es 10, 264 ff., Ausdauer
267 ff.; Wasser im Bauche der K.e
269 ff., 401 ; Liebe der K.in zu ihrem
Jungen 270; Preise der Ke. 292 f.;
Schilderung eines K.es 204, 238, 239,
245; Vergleich des K.es mit einem
Segelschiff 247, 252, 263; Wehklagen
einer K.in über ihr Junges 270, 447;
Opferung zweier K.e 2/1 147, am Pa-
bijje-Feste 461 f.
Kamelhaar 262.
Kamelhändler, gerne gesehen 2/2 170,
193, 3 227,
Kamel harn, dient zum Waschen 162;
neugeborenes Kind wird in K. ge-
badet 215.
K a m o 1 i n , der Sterbende bestimmt die K.,
die für ihn geopfert werden soll 423,
453 f.
Kamelmilch 3 140 f., 1 178.
Kamelraub 2/2 176; Kamele bei einem
Vazw 3 376.
Kamelzüchter, der Adel der Wüste,
ihre Eigenschaften 23 ff.; einheimische:
Uewat 45, einige Geschlechter der IjTe-
gäja 64, Saläjta 105,'Ämer 119, Gebaw^
1 18; eingewanderte: einige Geschlechter
der Terabin 32, Tijäha 34 f., Uwetat
62, JJbür 112, Öararat 121.
Kapelle, gothische in el-W*ejra 2/1 67.
Kapitale 1 176, 193, 322 2/2 63.
KarawanenstraQe in el-'Araba 2/2 204.
Karawanserei 1 176.
lNata*-Vögel 2/1 266, 3 19.
Kaufmann 226.
Kehrichtsschichten, umgeben das Dorf
1 113, 115, beliebter Aufenthaltsort 115,
3 413.
Kcrak, Ausdehnung des Gebietes von
ol-K. 1 1.
Kessel 134.
Kilil-Schminke 162.
K i n d e r, Verscharrung krüppelhafter Säug-
linge 213, unehelicher K. 215, Name
und Behandlung der K.215, Entführung
durch Geister 323.
Kirchen, alte, in'Abde2/2 116,117; in el-
'Awga 2/1 205, 2/2 91; in el-F&r 2/2 63;
543
\Thuiii 2/1 2M; in JJ^shAu 2 3R8; in
lil'KL^rak 1 ö4; lu KonulU 2/2 26, *J7;
in Kf^ejlu 2/2 lÖ; in Mi'ulaha 1 llöfl,;
in MA'iit 1 398; iu el-Miävvor 1 97; in
el'Mbrtjjet 1 338, 339; in Uuirviv 2/2
45; rtiif iMi-Neba 1 274; in fidroli 2/1
151; in Petra 2/1 105, 106; in umin
t^r-KÄas 1 HO; in S^adalja 2/1 278; iu
Sbejta 2/2 39, 41, 4'i; in 8ijära 1 273.
KlAgeHoder 429 ff.; Über einen Felläb
448.
Klagen in der Kriinkheit 192, 100;
Kltuclunjcr 153 ff.; K. ävf Frauen 168f
K l »? i n V i o li Ä ü c U l G r, ei ng^o wandertö :
einige Si|»jH»n der ^ullnni 44, el-Me-
nage 60, 'Anir 84, 'At^AWiio 123; ein-
hoiini.Hrtier e?*'8wftrke 3J, 'A/iiznio 41,
8a'ifl(ijin 46, e44>bnr 47, Na^^iuiit o5-
dera* 55, 'Amfirin 59, S'ndijjin 59, Ud-
l^awijjii 108; K,er von den Kamol-
züehtern verspottet 2ii, 177.
Klima, nnge.snndep, in dtr Umgülmntr des
Toten Mrere» 1 63, 70, in Ll-^Alpdia
2/1 259; 3 2 ff,
Klüfiter, allö, 1 134, 166, 273,338—340,
2/1 114, 219, 2/2 18, 125.
KloÄter, griet'li. in tlKerak 1 52, 215,
in MAd;t}in 1 116.
Kupfbaar 159, Zeide IGO, Frisur 163.
Koiiftncb 166.
Körper, Benennung einzelner Teile 159.
Kranke, ibr Benebmen und ihre Pflege
1 92, \t 412f.
Krjuikbeiten 4lli:, jirÄtlkli*T Hilfo 412,
Mntbitügkeit de.n KranktMi 412 t,, K^ und
GvhtvT 413, FUrBpreulier in K, 414, von
tollen Hunden tiebi-Hseno 4141., Schlan-
genbiÖ 415; Kinderkr. und lleiljuittel
417, verscbiedene K. und Heilmittel
4 17 ff.; K. der Hauötiere 293.
Krenxe, «Ui% iu 'Abde 2 2 110, 119, 142,
144 f., 117; in Dejr el-B.da|i 3/1 221; in
Midaba 1 120; in el-Mwal^l^war 1 193; in
tfn*Nii?rilnijjö 2/1 323; in unnn er-R^A^
1 109; K. auf dem Kornhaufcn ll 304.
Kre XI »fahre ran lagen: ©MjiaimnÄm 2/1
273r.; Hurniua 2/2220; el Kerak 145 ff.;
ü8-Öel' 2/1 318; es-86bak 2/i 165; <?»•
W'ojra 2,11 69 ff.
Krieg, UfHadien der K.e 369, 4Ülf.,
Dauer 370 f, Annihror 371, Kriega-
erlfianing 373, tierren von «ler Ti il-
nnlitne an K.en 373, Zusinntnenknnft
dßf Krieger 374 f,, Arten der K.e 375,
Kamele und Pferde im K e 376, Selior
377, Auf brucb zum K.e 377 f., 402, l>azw
bei der Trünke 381, Lagern im K.e 382,
Oprer vor der 8rblacht 382, Teilung
der Krieger 382, Meldung des Feinden
383, Holen iler Hilfe 383f., 402, €ber-
tall der Herd.'n 3841, Zweikampf 386,
Kriegi*ruf 386, Aufforderungen Huni K,o
387, Gesänge 388, Belebung der Tapfer-
keit 390, 407. 409, ^Strecken der Waffen
390, (lefangennnlinie 391, Verwundete
391, Tote 391, Plünderung <le,s Lagers
391, Heute 392, 402, Empfang der
Krieger 392 ff,, 403, Opb^r nacli dem
K,Q 395, Friedens verbandlinigeii 396,
berilbnite Hcblacbttage 398.
Krieg»/.ug, Scbildernng eines Ka 73,
79f.; Vurpliit'btuiigeit geger» (He Freunde
im K.e 53.
Kilbe, jbre Zuebt 3 291, Preii^e 292f.,
1 71, die beatöu K. im l^lör 164.
Kubmileh, Medi/an 150.
Kults tat ten, in Moab 127; Steinplnlten
aU K. 36, 37, Ul, 133, 244; K. unter
einem Id. Bauniäl34; Tempel 17G; I>ol-
mo 257; 268 ff.; bei l^amät 324; in der
Umgebung von Petra: OpiVrplätae auf
er-Ramla 2/1 45, auf et-lJoVza 46, 56,
iSteinaltar 47, Heiligtum bei ebMo-^lem
62, auf el'Brej>/e 58, 59, Opfer] dat/. von
Zeld) *Atuf 81 ff., Opforaltar 94, iJuSariV
heiligtnm 97, Opferplatz von umm
IJatilin 98ff„ Altiiro 107, 126, 142, 143,
289, 2/2 72, llOf., 126, 127; OpfTplätz©
131, 137, 139, Heiligtum 147; K. mit
Relief iu 'AUde 138, Opferjttätle 220,
Kilebön gerate, lederne 137, hölzerne
188, kupferne 139.
Kiipforerz-Lager 2/1 21, Gruben 298.
Kupf ererz»cbmcl/öfen 2/1 295 ff.
Jj A g 0 r, V ers c b i ed e n e A 1 1 • ► rd n img de r Ze 1 to
1 42, a 130, Wecbsel d. L.» 131; SeUut«
vor den Dieben 360; Überfall eiues
L.» 392.
Lagerp lätse, in der Rogeiiporiodo 11;
verlnasono 132,
544
Lanzen, mit Viperfi^ift jjetränkt 288.
Läuse 20.
Leber 237, 249.
Loben nach dem Tode 412 f., 448fr.;
Tote erscheinen im Traume 449.
Lederstreifen auf bloßem Leibe 163.
Leichentuch 424.
Lotztwillige Verfilg-ung 421; Aufforde-
rung zurliacheals I.V. 422, Bestimmung
der Kamelin zum Pabijje- Opfer 423;
Sorge um Kinder 423.
Liebe, unglückliche L., 2/1 36; L. bei
der Heirat 8 173, 180; L. zur Fiau bei
den Kamelzüchtern 24, 180, 245, 466 f.
Liebeszauber 174f., 316.
Liebende, Patron der L.en 204.
Lieder: Arwäd 197, *Atäba 299 f., 'Awom-
rijje 219, Bosan 378, pahijje 464 f.,
Ebda 374, Färde 190, Hochzeitsl. 186f.
Uedäwi 259, 381, IJefle 223, Hegine
175, Mahäha 191, Musrakijjo 198, l^anä*
175, 201, 285 f., beim Rogen beschwören
8, Salfe 230, Schlacht!. 388 ff., Ö6bä.5
377 ff., Tarawwud 189, Totenklage 429,
WÄw 389, Zaffo 190.
Lobgesang auf das Getreide 300.
Lobgedicht auf einen Häuptling 249.
Los bei Teilung der Felder 294.
Luftspiegelung 5.
Mädchen, neugeborene, werden oft im
Sande verscharrt 3 213; Verweigerung
eines M.s zur Heirat 182, Beschreibung
des M.s 175; M. mit Öllampen bei der
Hochzeit 195; M. als Hirtinnen 2/1
172; M. Ersatz für Ennordeto 363 f,
365; M. und Krieg 374 f., 377, 380,
300, 393; Preise der M. nach einem
Kriege 403, 405.
Magd, ihr mit dem Zeltherrn gezeugter
Knabe nicht erbberechtigt 350.
Mahlzeiten 153, Gebräuche 156.
Malereien in 'Amra 1276 ff., in el-Bäred
2/1 288.
Mandelbäume 1 96, 133.
Männer, Klagelieder über tote M. 433.
Mannbarkeit, Bart- und Haarwuchs
Zeichen der M. 180.
Mantel 3 166; Zeichen der Würde 191,
197; symbolische Bedeutung der Über-
gabe des M.s 196; M. als Schutzmauer
404; Nachschleppen des M. in der Auf-
regung 2/1 266.
Maultiere, Zucht 291, Preise 292f.
Mehl 146f.
Melken der Kamelin 141, 261, der Schafe
und Ziegen 142.
Menschen, wundorwirkende M. 4 1 4 ; M. als
Vorzeichen 309 ff., ihre Gebrechen 31 1 f.
Me&a -Stein 1 378.
Milch als Nahrung 3 137, 140, als Me-
dizin 142, bevorzugte Nahrung 154;
M. und Honig 164, 166, 168; M. dort
wo Wasser 1 336 ; Opferung der ersten
Milch 287, 329f.; Tränken der Toten
mit M. 451 ; Kochen dos Fleische» in
M. 1 336.
Mission, kathol. in el-Kerak, Geschichte
der k. M. 3 94, 1 26, 62, in Madaba 3 94,
1 119, 266; in Gaza 2/1, 198, 215.
Mißtrauen beim Ausfragen der Orts-
namen 2/1 176.
Mittagshitze, Zusammenkunft der Hir-
ten und Hirtinnen in der M. 180.
Mo ab, Charakter des Landes 1 1, 2, 9,
Nordgrenze 1 204, Ostgrenze 316.
Monate 6f.
Mond, sein Einfluß auf Menschen 313.
Mörder, Flucht des M.s 346.
Mosaikbödcn, in Madaba 113 ff., schüne
Bilder 116ff.; in umm el-Gerar 2/1 218;
in 'Abesan 223.
Moschee, in Dejr ol-Belab 2/1 220; in
Dosak 2/1 36; in Gafar 1 162; in el-
Kerak 1 63, 63; in kfer abu Bedd
1 217; in kfer abu Sarbüt 1 216; in
Madaba 1 122; in el-Mbajjet 1 338.
Moses und das Wasserwunder 2/1 151;
M. und seine Vorwandten 3 36.
Mosquitos 2/2 167.
Mubammedaner, ihre Seelen kommen
in die Unterwelt 449.
Mühlen 1 132, 133, 243, 265; 2/1 44,
151, 273, 2/2 66, 160, 243, 3 145.
Mut, geachtet 370, 371.
]Vabel der neugeborenen Kinder 215.
Nacht, heiß 1 67; kalt und feucht 152,
170, 176, 307, 376 2/1 201, 205, 245,
262, 281 2/2 23, 162, 176, 3 2.
N ä c h t c, gefährliche für den Kranken 413 f.
Nachtwachen 2/1 249.
^^^^^^^^^^ ^H
^V Nackt Ausziehen, Schmach 400.
Pfe ife n , d:isr mt unheilbringend 30', 313. ^^^^1
^B Nahrung 137 ff.
Pferd, nicht einheimisch 270, Benennung ^^^^^H
^H N«men geben 217 f.
einzelner Teile 271, Herkunft des P.es ^^^^^|
^H Nasenringe 1G9.
271, Kaaaeu 271 f., Zucht 273 f., Namen ^^H
^H en-Neba', die „Kuppo** l 3; Aussiebt
273, Eigenschaften 271, Farbe 27n, ^^^|
^H TOB en-N, 1 536.
Kauf275f; Eigenschaften des P.ei; aU ^^^|
■ Nebet 5
Yorzeichen 275; Ersatz eines P.es 277, ^^^^|
■ NteBen 313.
Krankheiten 277, Zaum- und Sattel- ^^^^^
, zeug 278, Gang 279, äußere Erscbei- ^^^|
H Obergemacb i^\, 193, 193, 302.
nung 279*1 Pflege dea F.a im Lager ^^^^|
H Oheim führt ä'w Braut 189.
282, auf einem ]^{azw-Znge 283, 376, ^^^^^|
^^^ öl, Zubereitung 3 lä; Öl oder Butter-
Preise 292 f; P. bekundet durch änget- ^^^^H
^^^^L schmalz dieuen nßbsi Mehl aU Nahrung
liebes Schnauben die Nahe der Geister ^^^^1
^^^^H auf langen Reihen 2/1 IMS; neuge-
3 321, 327, trägt Amulette 315; Bcbil- ^^^H
^^^H borenea Kiud wird mit öl gesalbt 3
derung des P.ea 246, 217; P. mit Zelt^ ^^^^B
^^^^P 215; öl wird auf don Grabstein g6-
tuch umhüllt, Zeichen von Bedrängnis ^^^^^H
^^H gössen 1 90,91 3 451.
79; P. und Heiter 3 279 ff.; Treue des ^^^|
^^^ Olivengarteu 1 72, 73, 170, 256, 2j7,
P.es 1 40 ; P. rettet da$ Leben dea Reiters ^^^^H
^^^ 251», 2>0 2/1 39, 220, 315, 316, 324;
2/1 33, wittert Wasser 1 132, giftige ^^^H
^^^^L Schoiiiing der O. im Kriege S 67 ; Zu-
Schlange 2/1 35, des Nachts Fremde ^^^H
^^^^r bereitung von Ol 3 15.
2/1 154, wirft fremden Heiter ab 2/1 152. ^^H
^m Öllampen bei der Hochzeit 195
Pferdedieben wird von den Fellabiii ^^^H
^H Oleaüdorholz, Medizin 1 90.
Tribut entrichtet 1 76. ^^^H
^K Omina und Wahrzeichen 3 308 f.; gute
Pflauzenlßbeu 131; heilkräftige Pdan- ^^H
^^^L und Mse 0. 30S ff.; Menschen als 0.
zen ^^H
^^^^P 310, Tiere 311, gewisse llaiidkingen
Pflug, Beschreibung 290. ^^^|
^m 311, Gebrechen 311, Gestirne 312.
Pilgerfahrt, ihre Bedeutung für den ^^^^^|
^M Opfern, Recht zum 0, 308; Opfer bei
Handel 1 3 f., 40. ^^H
^H der Adoption 267; 'A5a-l-majet 451 ;
Pilgerstraße, Stationen 1 38, 84. ^^^^
^^H Äwniae 451 ; *Am' 452 ; Pa^ijje 451 f.;
Pilgerzug^ seine Begleitung 336 f. ^^^^|
^^^1 0. der Erstgeburt 287; 0. am 7. uud
Piagen, sieben P. der Kinder Israels 298, ^^^^H
^^^H 40. Tage naeb der Geburt 216, 217;
Priester 227. ^^^B
^^^H OÖraa 801; O. auf den Gräbern 329,
Prophet Mu^amm ed als Ga^t 11 62, 3310. H
^^H 331, 450; l^elijje 195, 20«^; 0. am Tage
H
^^^^1 nach der Hochzeit 195; 0. nach dem
fluellen, heilige 3.30f H
^^^H Kriegszuge 395; O. für die „Mutter
Quellen von Kdejs, Enaählung ihrer ^H
^^^^H des Regens*' 9; Habma 453; 0, vor der
Entdeckung 2/1 178 f. ^^H
■^ Schlacht 382, 387; SmH 287.
Quitten in el-'Araba 2/1, 253. ^^^|
^F 0 p f 0 r t i e r, he im I.f e 1 ij j o immer ein We ib*
^^^1
^B eben, i$eine £igeti»chafteu 195.
Habe 19, H. und Kamel 270, 324. ^^H
^M Ort, heiliger 1 52 f., 87, 378 3/1 195, 820
Rache, Aufforderung zur R. am Sterbe- ^^^^|
^^^H 2/2 174, 199; O.e, an denen sich GetMer
bette 422 f. ^^H
^^^ aufhalten 324 f.
Rah m , »aiierer, den Gasten vorgesetzt 2/1 ^U
Iita^a-Strauch, bietet Weide für Kamele H
H Palmenhain 2/1 238Cj 2/2 05; 3 15.
H Panther 2/1 253.
2/2 190, 193, gutes Breunmatorial 3 U, H
H Panzer 372, 410.
ljt.'Kohle 245, 2C0. ■
^1 Paradies, Lage 413,4 LS, Beschreibung449.
Rassen der Kamele 255, der Pferde 27), H
^1 Pfad der Lieben den 199.
der Schafe und Ziegen 283 f., der Kühe H
^t^ Pfeifen, Tabak P, werden abgeworfen
291. ^^B
^^^^L zum Zeichen des AngrifiTea 83,
RUtsel 252f. ^^M
^^^^^^ Hncil. AnbiarctTftea. 1J1.
^^H
^^m ^^^^^^^^^
^^^H
^^^H Rauh voD Notiabücli^rnl/I 'IIb, 220 f.,
SalÄ, Fundorte 1 161, sfrtl^il^l^^^^H
^^^H
173, 190; 3 145, M6f.; 8., Zeichen ^M
^^^1 lUuhtiere IT; Flucb gegen die TL 290.
des Schutzes 35 1, 358; S. ex vote 1 90, ^H
^^^H Uaubvo^ol
91; Einreibung des neugeburenen ^^^H
^^^H litasW'Fiihrer 3 492, wird iiadi dem Tode
Kindes mit S. S 215. ^^^|
^^^B vorebrt tt/1 2ti3,
8alzbändler unverletzlich 146 f. ^^^|
^^^B UaKw-Trupp 1 KfO, 3ü4, 2/1 2ü8.
Bjimanr) ^^^|
^^^B l^azw-Zu^, ZüichLm zniii Aufbruch 3 206;
Sand, das Kamel ist au» dem S.6 er- ^^^^B
^^^^^^^ zum ll:dt 206; Aufklärer auf ehimn
Bcbaffen 2.54; Sand treiben 2/1, 232. ^^H
^^^^^^ lit.e 208; Arten dm \Les 375; Pft^rdo
Sandbone ^^^^B
^^^^^H bei einem B.e 283; 1^. g^egeti die Fdla-
Sattel, Kamel 8. 263, Pferde-^ 278. ^^^B
^^^^^H \ßa 2/1 154, 188; ein verun|jrlückter IjE.
f^chachfiiiiel 72« ^^^^|
^^^^^^
Schaf, Eigenschaften 284, Zucht 284, ^^^H
^^^1 Hbäba- Sinei 1 B4.
Schur 285, Erstgeburt 286, Ertrft|r 287f , ^H
^^H RebhiUiuer 1 GS, 94, 135, 2/33.
gefundenes Scb. 287, verlorenen Seh* ^H
^^^H Hechtsweson TiA^.
288; Schlachten eines Scb.e» 149; J^B
^^^H Hoglerutii^ uufl iSßduiiieti 2,1 10t>f., 22a,
Opferung einea Reines am SO, Tage ^^^H
^^^B 3 230, 33l>f., 380, 3ini.
nach einem Todeefaile 451. ^^^^|
^^^H Hegen, Perbden des R.« 3 6 fr., Be-
^^^1
^^^^B sdiwtiruti«^ 8tf.; R. mid Gewitter 10;
Schatz, Btjwachung des Seh es in el- ^^^H
^^^H nicht ausgiebiger K. 2/1 231.
Bahiä 1 04, In SamiQg 72, in 'Abde ^H
^^^^H Kegoubogfon 12.
2/2 150, durch Kamele 1 72, durch ^M
^^^H Heichtum
Geister 3 322. ^M
^^^H Reinlicbkeit 172, rttuelle 222.
Scbiedarichter 1 .H26, anerkannte S 3&. ^H
^^H Relief, altes 1/54, 140 f., 2/1 106.
Schiffe in el-'Araha 2/2 187. ^^^H
^^^H Relig^ion 308.
S c b 1 a c b i r u f 386 f , 409. ^^^^|
^^^^H Riehter, anerkamito 209; ihre Wirksam-
Schlachtta'ge, berühmte 398ff., RHhmen ^^^B
^^^^B keit 34(1; K. bei der Bchlichtuiii; iler
der Seh. am Lagerfeuer 399. ^^M
^^^H Blutrache
Schlangen, you Geistern „bewohnf* ^^M
^^B^" Richteramt in gewiMon Gei^ehleehtem
1 129; 3 320 f. 324; giftige 2/1 35, 53; ^M
^H^ erblich 337, Gerieht« vürhandluni!: 337 1
3 21; eObare I5L ^H
^H RiinlfleiBch verursacht Krankheil: 150.
Scblangenbe^cbwürer 415L ^^^^H
^f Rück, roteu, trügt der Knabe ver der Be-
SchlangenbilJ, Heilung 415. ^^^H
f sdinuiduug 222.
Schlosser, alte: 'Amra 1 222 ff., Male- ^H
j Römische Bauten 1 29, 33, 68, 160, 324,
reien daselhst l 27ü ff. ; al-üarani 1 290 ; ^|
1 330» 352, 3G5, 376, 2/1 32, 36, 39, 151,
ebMwaVljar 1 190 ff.; at*Tftba 1 180 E; ^1
268, 294, 277, 3/2 122, 181, 191 fT.,
al-'WeJned 290. ^M
207, 209f , 210, 229.
Scbmaretxer pflanze 2/2 183, ^H
RtMiierstraße 1 26, 44, 45, 7G, 77, 112,
Schmuck 1700. ,^^^1
126, 127, 168, 369, 2/1 30, 31, 150,
Schnee 2/1, 269; 3 12. ^^H
263, 2;2 237,
Schnitter Isei der Arbeil 1 ISS, 1^7; ^H
Rose von Jericho 2/1 256,
3 298. ^1
Schönheit der Geliebten I75f., 187, 189« ^H
Salaria von der türkischen Regierung
^^^^
deu lüiuptliu^'Gn gezahlt 52, 336.
Schule, in el-Kerak 1, 52, 96 in Midab« ^^^|
Sa'lawijje, Gespenat, Farbe und Gestalt
119; bei den Beduinen 3 227. ^^^H
319.
Schur der Ziegen und Schafe 21^5. ^^^H
1 Salomo, Herr der Geister, sein Grab
Schutz, Asylrecht 344 C, Verletzung des ^^^H
1 90t 91; 8. Herr der Bilder 1 158;
A.es 344, 346, heilige Gräber kein ^^H
S, und hl- Elias als Beschützer vor dem
Schutz für Menschen 344, Formen de« ^H
^^^^^ bösen Blicke 316.
Seh.os 345, Gewährung des Sdi.es ^^^^|
547
fliircli Frauen 3i5; S^li.unil miÖbafi (leite
Frau 211, mißhatulolter Sklavö 225,
fliichtij2:e Mörder 302; Ventagmif» de»
aScb.eB 237; Erwerlmng cIök 8ch.e«
dureli Abfüjirunij des IJawa -Tributs
Ii7; Bcflewtiiiiüf tlm Sch.es 2/! 17a» 18ij.
S f h u t E p fl i c li t und Gastgeber 357 ; 8cb.
wäbrend der 8cb!acbt SOOf^ Eiuschiir-
iung der Scb. auf dem Sterbebette 4 "22.
Scliwofel 1 16<3.
Beb wester und Bruder 434, 43ö, 410,
443, 444.
ScbwuTi versdiiedenc Arten: beim Harte
338, 340, biji einem Ileilif^^eu 33H, 34y,
bei einem beilig^en Bmmie 338, der
KreJÄ-Scb. 338, 372, 343, bei den Ge-
iiitalioii 33B, 341, hei einem Aste 311,
343, bei einen) beili^en Gnabe 342, bei
einem Wissenden 34.\ beim Feuer 342,
bei den Brüsten 343, bei den Vorfabron
343, böi der Naebt 343.
Seele, wohnt im Blute 150| verbißt den
Korjier durdi die Ka«enbitber 423;
lebt nacb dem Tode 418 f., oft in der
tieatnlt einer Fbon"o 449.
Sebor, Fnrclit ver einem S. 77, 318 f.»
S. in einem Kriege 377.
Seifoöfabrikation 1 32, 131.
Sefiib'PfUtiÄO 2,2 172, 3 152.
Senkf^rHber, alte, bei Potra 2/1 50.
Sera, Kord^-reuze 2/1 32Hf., Sild- und
Oat^ronzo 2/2 228.
Sibrijje-MestßOT, die Braut bMlt ein Ä.*M.
188.
Sic bei 208.
Sie {Ter, Heimkehr 392, 393 ff.
Singragel 20.
Sklave 224 E, darf vom Herrn getötet
werden 360.
Sklavin, Heirat mit einer schwarzen S.
60, 225.
Skerpionstich 416.
Sonne, ihre tH|,diehü Wanderung 312;
Belcidig'iing der S» 1 3G,
Späher 1 100.
Speichel wird in den Mund des neu-
geborenen Knaben gelej^, 217.
Speisen, verschiedene 153 flf,
Sperling 2ü.
Spiele 221t.
Spin neu biß 416.
Spottgedicht 250.
Spriugmüuse 10, 18.
Stäbe, verschiedene 168.
Stamm, Erklärung und Einteilung 25,
Erlangung der Zugcliörigkeit durch
Heirat oder Adoption 2i>f, ; Erziiblung
von dem Urgprunge eines St.os 27,
34 C, &lf,, 67, CO, 70, 113, 122; nicht
ebenbürtige Stämme 121, 173.
Stammgebiet selten genau abgegrensGt
StnmrasBeichen 28,
Stall 133.
Strauß 10; soll den Schakal «liugen 238;
Straußfeder ahs Schmuck der Braut 188,
Stechmücken 1 ö7, 135.
Steine, stdiwarzo, in denen Geinter woh-
nen 320; Steineben werden vom Grabe
genommen 44yf.
Steinböcke 1 240; 2/2 IGO; 3 19.
Steinbrüche = alte Ruinen 2/1 liVi, 202,
Steinkohle 1 18.
Sterne, ihr Einfluß auf den Menschen
147, 245, 'Ai-2; 8t. und Beiacblaf 208;
St. und Regen 7 f.
Steiiereinhtibung 1/1 lOof.; 3 00,107.
Storche 1 164.
Strafen, die verhängt werden 835 f.
Straßen 1 20—22; gepflastert und von
Mauern eingesäumt 1 88, 112, 158, 160,
300; 2/1 22fr., 73, 322; 2/2 17.
Streitigkeiten vor dem Grabe ge-
»cbUchtet 426.
Strick, Messen der Felder mit S.en 202«
Stute, zeigt den Tod ihre» Reiters an
4J4; trauert um ihn 445, 44G.
S t e i n b a u f e n , bezeichnen ei n e n K a m pf-
platz 1 301,304; 2/2 181, 225; 3 31*1;
auf Hügeln 1 92, 308; 2/1 261; Er-
innern ngsmerk male 1 83; bezeichnen
den Kreuzungspunkt auf den Straßen
1 319; 2/2 207, die Stelle, wo ein be*
rühmter Krieger gefallen ist 2/1 39;
bedecken berühmte Gräber 1 245;
2/2 1Ö6.
Steinringe al» Hürden 1 235.
Steiiji»jmbole*2/2 147.
Südostwind lahmt die Nerven 2/S211.
Sund e n w erden b er eu t 333 f., n nd d a-
durch im Sande begraben 334.
SunnÄr-Vögel 19,
30*
^^^B ^^^^^^^^
^^^H
^^^^^H BymboHsclie HAnrlhin^ 7t, 73, ?05, 217,
eingewic^kelt 4'24, 425, zu Grabe lEf^^^H
^^^^H 276, 29Uf , 316, 347, 3d3f., 385, 386,
tragen 424 £f., in's Grab gebettet 4S4^^^^|
^^^^H
hören die Totenklage 429, sollen ^M
^^^^^H BynkretiAinuB, reUgi^ser 91.
sich nicht entfernen 427,429, k5nDeu ^|
^^^^^^B
Ton Lebenden vorgeladen werden 449; ^M
^^^^^^1 Tabak, T.-Raocheo 1 72 ; T.^Ffeifen wer-
hören im Grabe den GruQ 450, worden ^M
^^^^^^H den abgeworfen aU Zeichen zum Be-
genährt 451; in der 1., 3., 8,, 30., ^M
^^^^^^H g^tnn de« AngTiflTes 83.
40, Nacht nach dem Ableben wird des ^M
^^^^^H Ta^e, ihre Eigensehaften 308; günstige
T.u gedacht 451f; der pat^ljje-Ge- H
^^^^H T, 219, 303, 305, 309, 374.
düchtniiftag der T.n 451 ff. H
^^^^^H
Töten darf man Frau nnd Kinder nicht ^M
^^^^^^B T ag e « e i n 1 e i 1 u n gTi unmittelbar nacti dem
H
^^^^^^H MitUg »neigt sich die Bonno dem
Totengräber 424, 428f H
^^^^^^H Untergange »u'* 2/1 38.
Toten klage 4t29f ; Ma'id 441 f. ^^M
^^^^H TaUperreu 1 108, 120, 195, 290, 324;
Totenopfer 451 ff. ^^^|
^^^^H 2/1 206, ; ^/2 24.
Totes Meer, herrliche Lage 1 66, 73, 90,^^^B
^^^^H Tänze: Dalia 2-21; Hawlijje 202; Eazä*
91, 238; dunkle Streifen im T. M.© ^M
^^^^H 230; HaV^a 203; 8ilbel-T. 187, 197.
07; Folgen der Überschwemmungen ^M
^^^^^^1
deg T. M.e» 68, 69, 161; Getstiir'^B
^^^^^^B Tnpferkoit wird gerühmt 444 ff.
wohnen im T. M.e 163; Entsteh iui|^^^|
^^^^^^H Tätowierung IGlf.
des T. M.G8 162, fruchtbare Küate 68ff^^^H
^^^^^H Tau, eine Wobltat 6, 14.
160, 167, 168; beste Kflhe in der Üin- V
^^^^H Tauben 1 C^, 60, 94. 164; 2/1 253; a 20.
gebung des T. M.es 164 sahlreicho^^^H
^^^^^H Telegraph, Transport der T.-Stangen
Gazellen 1G6, Vögel 68, 69, 164, 8&1«^^H
^^^^B ]
^^H
^^^^^H Tenne, GoraVOpfer auf der T. 301, äd<
Tränkorte nnd Kriege 369. ^^^H
^^^^^^H Ordnung und Arbeiten HOlf , Lieder 302,
Traum, ab Lügner bezeichnet 199; T. ^|
^^^^^H Würfeln 303, günstige Zeit zum Würfeln
und Omen 311, Tote erscheinen im ^M
^^^^^H 303, iXm Ahrabaiu^Matl auf der T., Vor-
T.e 449. H
^^^^^^^H BichtßniaBregelu beim Mensen 305, fröli-
Trauer, Zeichen der T. 426, 427 f., 428. ^M
^^^^^^H HeheH Leben auf der T. 307.
Trauerplatz, Gang zum T. 203. ^M
^^^^^H Tempel in Dat-Haü 1 79, 322, in i.foKbibi
Tribut, den Häuptlingen abgeführt 1 28; ^M
^^^^H 1 385, in Ml/ajj 1 82, in Nild 1 324,
2 32, 36, 52, GO, i^e, 67, 69, 70, 76, 88, H
^^^^H in Petra 2/1 107, 142E, in' Rabaha
114, 117, 121. H
^^^^H 1 372, nmm elAValid 1 107.
Trennung von der Geliebten 9, 199, 243. ^M
^^^^^^H Terrainbezeiehnnngen If,
Tunnel in elKerak 147, 64; el-Mo^lem ^M
^^^^H Theater in Petra 2/1 102t
bei Petra 2/1, 50, 53 ff.; T. bei el- H
^^^^^B T i e r e al« Von eie h en 3 U tT ; 8 di adeu d lud i
W ejra 59. H
^
Türkische Macht, Ausdehnifng der tn ^|
^^^H Tierlßben 17C
M. 88 f., 96. ^^M
^^^H Tiach, unbekannt 140.
Typhus ^^^H
^^^^1 Töchter anstatt der Snbne angesprochen
^^^H
^^^H 238; erben nie mit den Söhnen 349.
t^borlteferungen, ErzHhlnng der Ü. ^M
^^^H Tod viir tlern Alter ein Ungldck 413; T.
232, verschiedene Versionen 233. ^M
^^^^H in der Ferne 440.
Unfruchtbarkeit der Frau, Mediaiti ^^B
^^^1 Todeskampf 4*3.
dagegen 2/2 53. M^H
^^H Tollwut, Heilmittel gegen T. 2/1 38.
Ungesunde Gebiete 412. ^^^H
^^^H Tongefüße-Fabnk 2/2 60,
Unheilbringendes Benehmen 305, ^^^H
^^^^H Tote werdeil in gewist^er Richtung gelegt ,
Unzucht mit dem Tode gestraft 359, ^^^B
^^^^1 425, gewaschen 423, Frauen gekalbt
Unterhaltung vor der Hochaeit 186. ^^^H
^^^H und geachiniiekt 424, in Leichentuch
Unterwelt, Eingang in die U. 448. ^^^H
549
Verkaufe n darf man Frau und Kinder
nicht 213.
Verlorenes Tier 2/1 328; 3 288 ff.
Verwandtschaftsgrade und die Blut-
rache 361, 363.
Verwundete in einer Schlacht 391.
Vogel Giddet el-*ejal bietet Schutz gegen
alle Kinderkrankheiten 417.
Vögel, Firri genannt, erscheinen im
Frühjahre 2/1 238.
Vollbürtiger Stamm 173.
Vorratskammer 135.
Vorfahren, Fürsprecher bei Gott 308.
Vormund, seine Bestellung 421 f.
Vorsichtsmaßregeln auf der Tenne
305.
Vorzeichen, günstige und ungünstige
eines Pferdes 275 f.
Votivge schenke auf einem heiligen
Grabe 58.
Vulkanische Landschaft. 18.
Wachen in den Pässen 2/1 169 f.; auf
hohen Gipfeln 2/1 188; 3 383 f.
Waffen 372.
Wahrsager 317f.
Wald 1 3, 135; 2/1 289 ff., 299, 329;
3 14, 16.
Wanderung der Stämme nach unge-
nügendem Kegenfall 2/1 231 ; Verband-,
luugen wegen der Weideplätze auf der
W. 233; 3 11, 131.
Warme Quellen 1 18, 98ff., 112, 137,
158, 240; 2/1 21,313; Bad 3 416 f.
Warnuugszcichen, Winken mit dem
Hemdärmel 1 188.
Waschen 155, 162; vor dem Schwüre
338, vor der Mahlzeit 355, vor dem
Kriegszuge 474.
Wasser und Gastfreundschaft 1 132; W.
wird dem Sterbenden tropfenweise in
den Mund gegossen 3 423, dem Toten
ins Grab gegeben 424; das Grab wird
mit W. begossen 425; W. im Bauche
der Kamele 269 f., 401.
Wassernot 2/1 190.
Wassertrinken 158 f.
Wasserbehälter 133, 38, 52, 82, 120,
157, 166, 191, 194, 217, 232, 370f., 376,
378, 380, 384, 390, 398; 2/1 44, 59,
107, 112, 124, 125, 135, 146, 182, 188,
203, 206, 258, 265, 274, 282, 294; 2/2
20, 42, 63, 82, 89, 109, 160, 209.
Wasserlachen von roter Farbe in w.
emsa 1 83.
Wasserleitungen 1 132, 136, 160, 346;
2/1 36; in Petra 2/1 44, 46, 48, bei
ge'ib el-W"*ejra 58, 63, Se'ib el-|^ejs 70 f.,
in es-Silj 73 ff., von ajn el-Brak 78, 107,
108, 125, 272, 273, 278, 293, 296; 2/2
63, 159, 208, 210, 224.
Wasserorte, Benennungen 3 13; W. mit
vielen Federn sind gefährlich 20; Strei-
tigkeiten an W;.n 2/2 169.
Weib, jedes W. wird als Sünderin be-
trachtet 211.
Weiber, alte, verhaßt 177.
Weichselschößlinge zu Pfeifenröhren
verwendet 2/1 38.
Weideplätze und Kriege 82, 369f.
Wein wird getrunken 168.
Weingärten 1 66, 133, 170, 239, 256,
260, 345; 2/1 33, 36, 189, 190, 218,
230, 316; 2/2 46, 99.
Weizen grün 2/1 166, geschnitten 1 157,
164; W.- Arten 3 294.
Wildschweine 1 78; 2/2 205; 3 18;
werden gegessen 151.
Winde 1 113, 3 3.
Wochentage, die für die Eheschließung
günstig sind 196.
Wöchnerin 214, ist 40 Tage unrein 222.
Wohlriechende Schmucksachen der
Braut 186.
Wolf 18, soll beim Samer-Tanz hüpfen
238; W. und Krankheiten 414.
Wolkenbildung 0.
Worfeln des Getreides 303.
Wurfschaufeln 302f.
Wüste (Steppe), nördl. Grenze 2/2 68.
Zahlen, fast immer übertrieben 2/1 250 f.
Zauberer und Hexen 314 ff.; Hexen und
Teufel 319.
Zelt, Beschreibung des Z.es 124, Auf-
schlagen 126, Empfangsraum 128, Ein-
richtung 130, Schutz des Z.es vor dem
Wasser 130, Vorstecken 131, Abbrechen
131 ; Schließung des Z.es gegen die
Kälte 2/1 199; Trauer des Z.es über
den Tod des Herrn 3 445 ; Z. und seine
Ehre 78.
550
Zeltlager, seine Lage wird falsch an-
gegeben 2/1 207.
Zeltstangen 124.
Ziegel in at-TAba 1 188, in el-Msatta 201.
Ziegen, Eigenschaften 28:^, Zucht 284,
Schur 285, Erstgeburt 286, Ertrag287f.;
gefundene Z. 287, verlorene Z. 288f ,
Opferung einer Ziege am ersten Tage
nach einem Todesfälle 451.
Ziegenhaiar, Weben 124f.
Zigeuner, Nwar, 2/1 292, 3 228; All-
wissenheit der Z. 318.
Zinsen 226f.
Zisternen, Überwachung, 1 35, Beschrei-
bung 134.
Züchtigung der Frau 211.
Zwiebeln und Knoblauch 2/1 39, 228,
229, 258, 326.