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Full text of "Arachnologische mitteilungen"

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C2A 


s^RACHNOLOGISCHE 

MITTEILUNGEN 


ceft  18  Basel,  Dezember  1999 


THE  NATURAL 
KISTORY  MUSEUM 


Acquisitions  Section 
Department  of  Library  and 
Inform. Services/Natural  History  Museum 
Cromwell  Road 

London  SW7  5BD 

i'SN  1018-4171  GROSSBRITANNIEN 


Arachnologische  Mitteilungen 


Herausgeber: 

Arachnologische  Gesellschaft  e.V. 

Schriftleitung: 

Dr.  Ulrich  Simon,  Lehrstuhl  f.  Landnutzungsplanung  und  Naturschutz,  Forstwissenschaftliche 
Fakultät  der  Technischen  Universität  München,  Am  Hochanger  13,  D-85354  Freising, 
Tel.  08161/7144670,  FAX  08161/714671 
e-mail;  ulrich.simon@lrz.uni-muenchen.de 

Helmut  Stumpf,  Wandweg  5,  D-97080  Würzburg,  Tel.  0931/95646,  FAX  0931/9701037 
e-mail:  H.Stumpf@t-online.de 

Redaktion: 

Theo  Blick,  Hummeltal 
Dr.  Jason  Dunlop,  Berlin 
Dr.  Ambros  Hänggi,  Basel 

Gestaltung: 

Naturhistorisches  Museum  Basel,  e-mail:  ambros.haenggi@bs.ch 

Wissenschaftlicher  Beirat: 

Dr.  Peter  Bliss,  Halle  (D) 

Prof.  Dr.  Jan  Buchar,  Prag  (CZ) 

Prof.  Peter  J.  van  Helsdingen,  Leiden  (NL) 

Dr.  Volker  Mahnert,  Genf  (CH) 

Prof.  Dr.  Jochen  Martens,  Mainz  (D) 

Erscheinungsweise: 

Pro  Jahr  2 Hefte.  Die  Hefte  sind  laufend  durchnumeriert  und  jeweils  abgeschlossen  paginiert.  | 
Der  Umfang  je  Heft  beträgt  ca.  60  Seiten.  Erscheinungsort  ist  Basel. 

Auflage  450  Expl.,  chlorfrei  gebleichtes  Papier,  Druckerei  Gräbner/Altendorf  bei  Bamberg  j 

Bezug: 

Im  Mitgliedsbeitrag  der  Arachnologischen  Gesellschaft  enthalten  (20  DM/10  Euro  pro  Jahr),  ' 
ansonsten  beträgt  der  Preis  für  das  Jahresabonnement  DM  30.-. 

Bestellungen  sind  zu  richten  an: 

Dr.  Jason  Dunlop,  Kurator  Chelicerata,  Museum  f.  Naturkunde,  Invalidenstr.  43, 

D-10115  Berlin,  FAX  +49-(0)30-20938528,  e-mail:  Jason.Dunlop@rz.hu-berlin.de 
Die  Bezahlung  soll  jeweils  zu  Jahresbeginn  erfolgen  auf  das  Konto: 

- Arachnologische  Gesellschaft  e.V.,  c/o  Dr.  Jason  Dunlop, 

Berliner  Sparkasse,  Abt.  der  Landesbank  Berlin  (BLZ  100  500  00),  Kto.Nr.  33527113.  I 
Zahlungen  aus  dem  Ausland  sind  für  die  Herausgeber  kostenfrei,  wenn  ein  in  DM  ausgestellter 
Eurocheck  geschickt  wird  an:  Dr.  Jason  Dunlop  (Adresse  vgl.  oben) 

Die  Kündigung  des  Abonnements  ist  jederzeit  möglich,  sie  tritt  spätestens  beim  übernächsten  I 
Heft  in  Kraft. 

Titelbild:  Entwurf  G.Bergthaler,  P.Jäger;  Zeichnung  K. Rehbinder 
Berücksichtigt  in  "Entomology  Abstract"  and  "Zoological  Record" 

Arachnol.  Mitt.  18:1-89  Basel,  Dezember  1999 


Dr.  sc.  Dieter  Martin,  Waren  (D) 

Dr.  Ralph  Platen,  Berlin  (D) 

Uwe  Riecken,  Bonn  (D) 

Prof.  Dr.  Wojciech  Starega,  Bialystok  (PL) 
UD  Dr.  Konrad  Thaler,  Innsbruck  (A) 


Dr.  Ulrich  Simon,  Würzburg 
Helmut  Stumpf,  Würzburg 


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Arachnol.  Mitt.  18:1-16 

u7  MAR  2000 

PURCHASE  D 

Basel,  Dezember  1999 

1 

EI»rromO(3Y  LIBRARY  1 

Spinnenzönosen  als  Indikatoren  von  Entwicklungs- 
schritten in  einer  Bergbaufolgelandschaft 

Claudia  GACK,  Angelika  KOBEL-LAMPARSKI  & Franz  LAMPARSKI 

Abstract:  Spider  communities  as  indicators  of  the  development  (succession)  of 
afforested  coal  mining  sites.  On  the  basis  of  a space-for-time-substitution  the  succession 
of  the  Spider  coenosis  of  a Lusatian  lignite  mining  area  (pine  afforestation)  was  investigated. 
Spiders  were  chosen  because  of  their  high  abundance  in  both  species  and  individuals  and 
as  repräsentatives  of  a high  trophic  level.  By  comparing  pine  afforestations  of  different  ages 
which  additionally  are  located  far  away  from  each  other  we  could  detect  a typical  succession 
pattem  in  the  spider  coenosis.  The  pioneer  Oedothorax  apicatus  (Linyphiidae)  is  characte- 
ristic  of  the  initial  state.  Ten  years  after  afforestation  this  species  has  disappeared  and  the 
locality  shows  a mixed  population  of  spiders  including  species  which  preferopen  habitats  as 
well  as  species  occurring  in  forests.  After  30  years  the  typical  species  community  of  open, 
dry  pine  forests  has  established. 

Keywords:  spider  communities,  succession,  rehabilitation,  coal  mining,  duster  analysis, 
afforestation 


EINLEITUNG 

Die  angewandte  Sukzessionsforschung  untersucht  die  Entwicklung  bzw. 
Erholung  von  gestörten  Lebensräumen.  Gängige  Untersuchungsmethoden 
sind  Längsschnitts- und  Querschnittsuntersuchungen  (PLACHTER 1992). 
Längsschnittsuntersuchungen  zeigen  Fluktuationen,  Überschießen  und 
Populationszusammenbrüche  mit  Wellenlängen  von  3-7  Jahren  (KOBEL- 
LAMPARSKI  & LAMPARSKI  1997).  Längsschnittsuntersuchungen  sind 
zweifellos  am  besten  geeignet,  Sukzessionsvorgänge  zu  erfassen,  da  sie 
zeitlich  keine  Lücken  aufweisen  und  die  Veränderung  eines  Sukzession- 
gebietes kontinuierlich  verfolgt  wird.  Der  überschaubare  Zeitraum  ist 
notgedrungen  jedoch  relativ  kurz.  Bei  Querschnittsuntersuchungen  ist  es 
durch  die  „Zeit-durch-Raumsubstitution“  hingegen  möglich,  große 
Zeitspannen  zu  überschauen  (PICKETT 1 989).  Dabei  stellt  sich  die  Frage, 
welche  Zeitabstände  notwendig  bzw.  ratsam  sind,  um  trotz  der  fluktuations- 
bedingten Schwankungen  Entwicklungstrends  zu  erkennen. 


1 


Ansatz  der  vorliegenden  Untersuchung  ist  ein  Vergleich  nicht  nur  zeitlich, 
sondern  auch  räumlich  weit  auseinanderliegender  Standorte  in  der  Bergbau- 
folgelandschaft der  Lausitz  (Sachsen  bzw.  Brandenburg).  Gemeinsam  ist 
allen,  daß  es  sich  um  Kiefernforste  auf  aschemeliorierten  Kipp-Sanden  mit  i 
hohem  Kohlegehalt  handelt  (Sukzessionstufen  ll-IV).  Eine  Ausnahme 
bildet  die  für  die  Untersuchung  frisch  geschobene  Fläche  Berzdorf 
(Sukzessionstufe  I).  Die  für  den  Vergleich  gewählten  Spinnen  sind  als  i 
ausschließlich  zoophage  Tiere  Vertreter  einer  hohen  trophischen  Ebene,  i 
Die  an  einem  Standort  spezifische  Spinnenzönose  integriert  über  die  i 
abiotischen  Gegebenheiten  des  lokalen  Lebensraumes  und  die  Verhältnisse  | 
der  vorgeschalteten  trophischen  Ebenen.  Da  Spinnen  in  der  Regel  mit  | 
hoher  Arten-  und  Individuenzahl  gefangen  werden,  ist  diese  Gruppe  für  die 
Ermittlung  von  faunistischen  Distanzen  prädestiniert  und  erlaubt  es, 
Sukzessionsabläufe  zu  messen  und  rechnerisch  zu  erfassen  und  damit 
Gesetzmäßigkeiten  aufzuzeigen.  Ziel  der  Untersuchung  war  die  Frage,  ob  i 
sich  die  Spinnenzönose  und  die  Vegetation  als  Produktionsbasis  eines  i 
Standortes  kongruent  entwickeln.  Wenn  dies  zutrifft,  ist  es  ein  Hinweis  i 
darauf,  daß  die  Zeitabstände  für  eine  Querschnittsuntersuchung  genügend  i 
groß  gewählt  wurden. 


MATERIAL  UND  METHODEN 

Es  wurden  vier  Sukzessionstufen  in  die  Untersuchung  einbezogen,  wobei  | 
bei  der  ältesten  Sukzessionsstufe  (IV)  die  Ausprägungen  mit  und  ohne  | 
Unterwuchs  unterschieden  wurde.  Für  die  Clusteranalyse  wurde  ergänzend 
ein  weiterer  Standort  hinzugezogen,  der  vom  Alter  her  Sukzessionstufe  III 
entspricht,  jedoch  nicht  asche-  sondern  kalkmelioriert  wurde.  Alle  Flächen 
liegen  zwischen  200  und  300  Meter  Höhe  und  besitzen  kein  Gefälle. 
(Nähere  Angaben  zu  den  Standorten  siehe  Tabelle  1). 

Pro  Standort  waren  6 Trichterfallen  mit  1 2 cm  0 aufgestellt,  die  1 4 -tägig 
geleert  wurden.  Als  Fixierungsmittel  diente  3,5%iges  Formalin  mit  Tensid- 
zusatz. Dargestellt  ist  die  Auswertung  der  Ergebnisse  der  Fangperiode  von 
Anfang  April  - Ende  Juli  1 996.  Entsprechend  der  Fangmethode  beruhen  alle 
Auswertungen  auf  Aktivitätswerten. 

Die  Aktivitätsbiomasse  wurde  auf  der  Basis  mittlerer  Größenangaben 
zu  den  Arten  (HEIMER  & NENTWIG  1 991 , eigene  Größen-  und  Gewichts- 
messungen) und  der  Berechnung  nach  DÜNGER  & FIEDLER  (1997)  er- 
mittelt. 


2 


Iir  bei  Clusteranalyse  zusätzlich  berücksichtigter  Standort 
IV*  mit  Krautschicht 


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8 

3 


Artenzahl  Fangzahl 


ohne  mit 


Abb.1;  Fangzahlen  und  Artenzahlen  der  Spinnengemeinschaften  der 
unterschiedlich  alten  Untersuchungsflächen  (April  - Juli  96) 


4 


ERGEBNISSE 


'Fangzahl  (Abb.  1 oben) 

Insgesamt  wurden  5'320  Spinnen  gefangen.  Über  die  Hälfte  entfallen  auf 
die  Sukzessionsstufe  I,  also  die  frischgeschobene  Fläche.  Derart  hohe 
Individuenzahlen  sind  typisch  für  Initialstadien  (ODUM  1969,  DÜNGER 
1998).  Die  meisten  Individuen  dieser  Phase  gehören  zu  der  Art  Oedothorax 
apicatus,  einer  Zwergspinne  (Linyphiidae),  die  auch  aus  anderen  Unter- 
;suchungen  als  Pionierart  bekannt  ist  (BROEN  & MORITZ  1965,  MADER 
1985,  MEIJER  1989).  Die  Fangzahlen  fallen  zu  Stufe  II  und  III  deutlich  ab 
und  bleiben  von  da  an  auf  demselben  niederen  Niveau. 

• Artenzahl  (Abb.  1 unten) 

c Es  konnten  1 29  Arten  nachgewiesenen  werden,  die  sich  in  einer  sukzessions- 
typischen Weise  verteilen.  Der  jüngste  Standort  besitzt  die  geringste  Arten- 
zahl. Bemerkenswert  ist  das  Artenmaximum  bei  Stufe  II,  es  handelt  sich  hier 
i.  um  eine  Ablösephase  (KOBEL-LAMPARSKI  et  al.  1990).  Solche  Ablöse- 
. Phasen  zeichnen  sich  dadurch  aus,  daß  die  Arten  der  zukünftigen  Phase 
'schon  vorhanden  sind,  während  die  Arten  der  auslaufenden  Phase  sich 
noch  behaupten. 


IMversität  HK-  E>ominanzindex  Evenness 


3 


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Stufe  I Stufe  II  Stufe  III  Stufe  IV  Stufe  IV 


ohne  mit 
Krautschicht 


Abb.2:  Diversität  (SHANNON-Index),  Evenness  und  Dominanzindex 
(SIMPSON)  während  der  ökologischen  Sukzession 


Diversität  (SHANNON-Index),  Evenness  und  Dominanzindex 
(SIMPSON-Index)  (Abb.2) 

Diversität  und  Evenness  nehmen  im  Laufe  der  Sukzession  zu.  Für  Forste  p 
sind  die  erreichten  Werte  relativ  hoch  (LAMPARSKI  1988).  Dies  beruht  r 
weniger  auf  einer  hohen  Artenzahl,  als  aufderVerteilung  der  Individuen  auf  > 
die  Arten  (Gleichverteilungsaspekt  der  Diversität).  In  gleichem  Maße  wie  | 
die  Diversität  zunimmt,  sinkt  der  Dominanzindex.  Sukzessionstypisch  2 
durchlaufen  Diversität  und  Evenness  ein  Maximum  in  Stufe  III,  dem-t 
entsprechend  fällt  der  Dominanzindex  auf  ein  Minimum  ab. 

Leitarten  (Tab.  2) 

Leitarten  sind  Arten,  die  innerhalb  der  jeweiligen  geographischen  Region  ii 
ihren  eindeutigen  Vorkommensschwerpunkt  in  einem  bestimmten  Biotoptyp  l< 
besitzen.  Ihr  Vorkommen  oder  Fehlen  liefert  ein  relatives  Maximum  an 
Information  über  ein  Gebiet  und  dessen  Habitatqualitäten  (PLACHTER ! 
1 990,  FLADE  1 995).  Anhand  einer  Analyse  der  Leitarten  zeichnet  sich  die  ) 
Entwicklung  der  Waldgebiete  für  die  Zukunft  klar  ab:  In  Stufe  II  der) 
Entwicklung  besitzen  xerotherme  Offenlandarten  ihr  Maximum,  später  i 
gehen  diese  fast  ganz  zurück  und  es  dominieren  Arten  trockener,  lichter  1 
Kiefernwälder  (BROEN  & MORITZ  1965). 


T ab.2:  Zahl  der  Leitarten  von  Spinnenassoziationen  Brandenburgs*  in  den  | 
aufeinanderfolgenden  Sukzessionsstufen  (*  nach  v.  BROEN  et  al.  1996)  I 


Stufe  1 

Stufe  II 

Stufe  III 

Stufe  IV  ohne 
Krautschicht 

Stufe  IV  mit 
Krautschicht 

xerotherme 

Offenlandsarten 

9 

18 

4 

2 

1 

Kiefernwaldarten 

1 

14 

17 

20 

22 

6 


Größenklassen  (Abb.  3) 

Die  Veränderung  derSpinnenzönose  von  Stufe  I (Initialstadium)  zu  Stufe  IV 
(ältestes  untersuchtes  Reifestadium)  läßt  sich  auch  an  der  Veränderung 
der  Körpergröße  von  kleinwüchsigen  zu  großwüchsigen  Spinnenarten 
ablesen.  Stufe  II  paßt  deswegen  nicht  in  dieses  Schema,  weil  auch  während 
der  ersten  1 0 Jahre  eine  Spinnensukzession  bis  hin  zu  großen  Arten  ablief, 
wie  sie  für  Freiflächen  typisch  ist  (KOBEL-LAMPARSKI  etal.  1990).  Eine 
zweite,  nun  waldspezifische  Entwicklung  setzte  mit  dem  Kronenschluß  der 
Kiefer  ein  und  führte  zu  einem  Kiefernforst  mit  einem  hohen  Prozentsatz  an 
großen  Spinnen. 


NN  = 5.320 


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ohne  mit 
Krautschicht 


Abb.  3:  Größenklassen  der  Spinnen  der  Sukzessionsstufen 


7 


Tab.3:  Kenngrößen  einer  ökologischen  Sukzession  im  Vergleich 


Stufe  1 

Stufe  II 

Stufe  III 

Stufe  IV  ohne 
Krautschicht 

Stufe  IV  mit 
Krautschicht 

Individuen- 

zahi 

1 

0,2 

0,1 

0,1 

0,1 

Biomasse 

1 

2 

0,5 

2 

2,3 

X 

1 

7 

2,6 

9 

13 

Kenngrößen  (Tab.  3) 

Als  Kenngrößen  werden  Individuenzahl,  Biomasse  sowie  der  Median  derl 
individuellen  Biomasse  (x)  verwendet.  Die  hier  verwendeten  Zahlen  sindj 
dimensionslose  Vergleichswerte,  als  Bezugsgröße  wurden  die  Werte  voni# 
Stufe  I = 1 gesetzt.  Der  allgemeine  Sukzessionstrend  geht  langfristig  zu  ( 
einerVerdopplungdererfaßten  Biomasse,  zu  einerAbnahme  der  Individuen-» 
zahlen  auf  1 0%  des  Ausgangswertes  und  zu  einer  Zunahme  des  Spinnen-» 
gewichts  um  den  Faktor  10.  Die  Individuenzahl  sinkt  dabei  sehr  rasch  auf[ 
daszukünftige  Niveau  ab.  Da  Biomasse  und  der  Durchschnittder  individuellen  i 
Spinnengewichte  größenabhängig  sind,  erreichen  sie  bereits  nach  10; 
Jahren  ein  erstes  Maximum.  Auch  hier  paßt  das  Übergangsstadium  Stufe» 
II  also  nicht  in  den  allgemeinen  Trend. 

Clusteranalyse  (Abb.  4) 

Die  Erstellung  der  Clusteranalyse  basiert  auf  der  Diversitätsdifferenz  (MAC 
ARTHUR  1965),  die  ein  Maß  für  die  faunistische  Distanz  darstellt.  Der 
Wertebereich  reicht  von  0-0,69  (=  In2) , wobei  0 die  größtmögliche  Überein- 
stimmung der  Zönosen,  0,69  keinerlei  Ähnlichkeit  der  Zönosen  bedeutet. 
Fürdie  Clusteranalyse  wurden  zusätzlich  die  Daten  eines  zweiten  Standortes 
mit  20jähriger  Entwicklungszeit  (Stufe  IM*:  Schlabendorf,  kalkmelioriert) 
hinzugenommen. 

Es  ergeben  sich  Ähnlichkeiten  auf  Grund  des  Alters  und  auf  Grund  der 
Nachbarschaft:  Das  1.  Cluster  entsteht  durch  die  Zusammenfassung  der 
Bereiche  mit  und  ohne  Krautschicht  der  Stufe  IV  (beides  Domsdorf). 
Entwicklungsalter  und  räumliche  Nähe  erklären  die  große  Ähnlichkeit.  Das 
2.  Cluster  schließt  die  beiden  gleichalten,  räumlich  aber  weit  voneinander 
entfernten  Kiefernforste  (Stufe  III)  Schlabendorf  und  Meuro  zusammen. 
Weder  die  Entfernung  noch  der  Unterschied  in  der  Melioration  spielen 


8 


offensichtlich  eine  Rolle.  Entsprechende  Ergebnisse  wurden  auch  für  die 
Carabidenzönosen  dieser  Flächen  gefunden  (KIELHORN  et  al.  1 998).  Die 
folgenden  Cluster  bilden  sich  ebenfalls  klar  altersabhängig.  Mit  der  nahezu 
maximalen  Diversitätsdifferenz  von  0.61  hat  die  fast  vegetationslose,  frisch 
c geschobene  Fläche  in  Berzdorf  keinerlei  Ähnlichkeit  mit  den  aufgeforsteten 
Gebieten. 


/Abb.4:  Clusteranalyse  der  Spinnengemeinschaften  in  der  Lausitzer 
E Bergbaufolgelandschaft 


I 


9 


DISKUSSION 


Anhand  derSpinnen  läßt  sich  der  Ablauf  einer  klassischen  Sukzession,  wie  ji 
ODUM  (1969)  ihn  postuliert,  klar  darstellen.  Vom  Initialstadium  mit  wenigen  > 
Arten  aber  hoher  Individuenzahl  verläuft  die  Entwicklung  hin  zu  einem  e 
(vorläufigen)  Reifestadium  miteinerdeutlich  höheren  Arten- und  geringeren  r 
Individuenzahl  sowohl  absolut  als  auch  pro  Art.  Die  Körpergröße  der  Arten  x 
steigt  im  Verlauf  der  Sukzession  an.  Die  Auswertung  der  Spinnenfänge  ji 
zeigt,  daß  anhand  dieser  Tiergruppe  eine  Interpretation  des  Sukzessions-  |i 
Verlaufs  auch  möglich  ist,  wenn  die  verschieden  alten  Untersuchungsflächen  x 
räumlich  weit  getrennt  sind. 

Mit  diesem  Vorgehen  - der  Betrachtung  der  gesamten  Spinnengemein-  i 
Schaft,  nicht  einzelner  Arten  - werden  die  Entwicklungtrends  der  Spinnen-  I 
zönose  sichtbar.  Die  Initialphase  ist  durch  typische  Erstbesiedler  geprägt.  | 
Es  sind  überwiegend  kleine  Arten,  die  sich  über  Ballooning  ausbreiten.  Als  | 
r-Strategen  sind  sie  in  der  Lage,  in  kurzer  Zeit  explosionsartig  hohe  I 
Populationsdichten  aufzubauen.  Nach  Abschluß  der  Initialphase  läuft  die 
Entwicklung  der  Spinnenzönose  nicht  direkt  in  Richtung  eines  Waldstadiums, 
sondern  in  den  ersten  10  Jahren  in  Richtung  eines  Offenlandstandortes. 
Erst  mit  dem  Kronenschluß  beginnt  die  Entwicklung  in  Richtung  Wald.  Im 
Übergangsstadium  überschneiden  sich  trockenheitsliebende  Offenlandarten  N 
mit  Spinnen,  die  typisch  für  lichte  Kiefernwälder  sind.  Stufe  II  wird  somit  ^ 
durch  die  Spinnengemeinschaft  als  Mischbiotop  gekennzeichnet.  Vergleich- 
bar anderen  Biotopkomplexen  wie  Waldränder  und  Säume  bewirkt  die 
höhere  Strukturvielfalt  eine  auffällig  hohe  Arten-  aber  auch  Individuenzahl. 
Im  Artenspektrum  der  älteren  Kiefernforste  (Stufe  III  und  IV)  treten  die 
Offenlandarten  zugunsten  der  Arten  lichter  Nadelwälder  deutlich  zurück. 
Entsprechende  Ergebnisse  konnten  im  selben  Gebiet  für  die  Carabiden 
gewonnen  werden  (KIELHORN  et  al.  1998).  Einen  vorläufigen  Endpunkt 
bilden  die  beiden  Varianten  des  30jährigen  Kiefernwaldes  mit  und  ohne 
Krautschicht,  die  mit  hohen  Artenzahlen  bei  geringer  Individuendichte  die 
typischen  Merkmale  älterer  Sukzessionsstadien  zeigen.  Außerdem  besitzen 
sie  bereits  einen  hohen  Anteil  jener  Spinnenarten,  welche  BROEN  als 
typisches  Artenspektrum  der  Kiefernwälder  und  Kiefernforste  von  Branden- 
burg bezeichnet  (mündl.  Mitt.). 

Die  vorgegebenen  Zeitabstände  von  10  Jahren  erwiesen  sich  als 
aussagekräftig.  Bei  Untersuchungen  mit  größeren  Abständen  (PEKÄR 
1997)  ist  es  schwieriger,  die  Entwicklung  zu  verfolgen.  Typische  Gesetz- 
mäßigkeiten wie  die  von  ODUM  postulierte  Ausbildung  eines  Diversitäts- 
maximums  im  Laufe  der  Sukzession  werden  unter  Umständen  nicht  erfaßt. 


10 


Bemerkenswert  ist  außerdem,  daß  die  Spinnenzönose  - gemessen  an  den 
ökologischen  Kenngrößen  und  den  Leitarten  - von  Waldbereichen  mit 
ausgebildeter  Krautschicht  und  besserer  Humusform  „waldtypischer“  ist, 
als  die  von  Waldbereichen  ohne  Bodenvegetation  und  mit  schlechter 
Humusform.  Obwohl  gleichaltrig,  hat  Stufe  IV  mit  Krautschicht  einen  Ent- 
wicklungsvorsprung vor  Stufe  IV  ohne  Krautschicht,  was  sich  auch  in  der 
, Ausprägung  der  Humusprofile  spiegelt  (KOBEL-LAMPARSKI  & LAMPARSKI 
im  Druck).  Daraus  läßt  sich  ableiten,  daß  die  Spinnen  bei  den  hier  gewählten 
, Zeitschritten  die  Standortsentwicklung  zeitgleich  nachzeichnen  und  einen 
zukünftigen  Waldzustand  mit  besserer  Humusform  als  typisch  prognosti- 
. zieren. 


I Dank:  Die  Untersuchung  erfolgte  in  Zusammenarbeit  mit  der  BTU  Cottbus  im  Rahmen  des 
DFG-Innovationskollegs  „Bergbaufolgelandschaften“  und  mit  dem  Staatlichen  Museum  für 
Naturkunde  Görlitz  im  Rahmen  des  BMBF-Forschungsprojektes  „Bodenfauna  in 
Kippökosystemen“.  Unser  Dank  gilt  Herrn  Dr.  v.  Broen,  der  uns  mit  seiner  großen  Erfahrung 
bei  der  „Klassifizierung“  der  brandenburgischen  Spinnen  half. 


, LITERATUR 

E BROEN,  V.  B.  & M.  MORITZ  (1965):  Spinnen  (Araneae)  und  Weberknechte  (Opiliones)  aus 
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BROEN,  V.  B.,  F.  BURGER  & J.  OELKE  (1996):  Zoologische  Leitarten  und  Zielarten  der 
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hochschule Eberswalde  für  das  Ministerium  für  Umwelt.  Naturschutz  u.  Raumordnung 
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Verlag,  Jena 

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schaftsplanung unter  besonderer  Berücksichtigung  des  Leitartenmodells. - 
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setzung und  Aktivitätsdichte  in  Carabidenzoenosen  forstlich  rekultivierter  Tagebau- 
flächen.- Verh.  Ges.  ökol.  28:  301-306 

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bereinigtem Rebgelände  im  Kaiserstuhl  bei  Spinnen  - ihre  Entwicklung  über  einen 
Zeitraum  von  10  Jahren.  - Verh.  Ges.  ökol.XIX/ll:  316-323 


11 


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des  Kaiserstuhls  - Konsequenzen  für  den  Naturschutz  - Veröff  PAÖ  22:  69-82 
KOBEL-LAMPARSKI,  A.  & F.  LAMPARSKI  (im  Druck):  Morphologie  und  Systemeigenschaften 
bei  Humusprofilen  im  Laufe  der  Sukzession.  - Pflanzenern.  und  Bodenkunde 
LAMPARSKI,  F.  (1988):  Bodenfauna  und  synökologische  Parameter  als  Indikatoren  für 
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Naturhaushaltes.  - Schr.-R.f.Landschaftspfl.u.Natursch.  32:  187-199 
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PLATEN,  R„  T.  BLICK,  P.  BLISS,  R.  DROGLA,  P.  SACHER  und  J.  WUNDERLICH  (1995): 
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12 


ANHANG:  Spinnen  der  Sukzessionsstufen  der  Lausitzer  Bergbaufolge- 
landschaft (Nomenklatur  nach  PLATEN  et  al.  1995) 


* Leitarten  des  Biototyps  Kefernwälder  und  Forsten  ohne  starken  Unterwuchs 
o Leitarten  des  Biototyps  xerotherme  Pionier-  und  Ruderalfluren  mit  geringem 
Deckungsgrad  und  Humusbildung  im  Initialstadium  (v.  BROEN,  schriftl. 
Mitt.  1996) 

Stufe  I:  Berzdorf,  Stufe  II:  Bärenbrück,  Stufe  III;  Meuro,  Stufe  III*:  Schlabendorf 
(kalkmelioriert),  Stufe  IV:  Domsdorf  ohne  Krautschicht,  Stufe  IV*: 
Domsdorf  mit  Krautschicht 


Art  \ Stufe 


II  III  iir  IV  IV* 


Tetragnathidae 

.0  Pachygnatha  degeeri  Sundevall,  1830 
Pachygnatha  clercki  Sundevall,  1823 
Metidae 

Meta  menge!  (Blackwall,  1869) 

Araneidae 

Cercidia  prominens  (Westring,  1851) 
Mangora  acalypha  (Waickenaer,  1802) 
Mimetidae 

Ero  furcata  (Villers,  1789) 

Linyphiidae 

Abacoproeces  saltuum  (L.Koch,  1872) 
Acartauchenius  scurrilis  (O.P.-Cambr.,  1872) 
CO  Araeoncus  humilis  (Blackwall,  1841) 
Bathyphantes  gracilis  (Blackwall,  1841) 
Bathyphantes  nigrinus  (Westring,  1851) 
Bathyphantes  parvulus  (Westring,  1851) 
Centromerita  bicolor  (Blackwall,  1833) 
Centromerita  concinna  (Thorell,  1875) 
Centromerus  incilium  (L.Koch,  1881) 
Centromerus  pabulator  (O.P.-Cambr.,  1875) 
Centromerus  sylvaticus  (Blackwall,  1841) 
Ceratinella  brevis  (Wider,  1834) 

Ceratinella  brevipes  (Westring,  1851) 
Diplocephalus  latifrons  (O.P.-Cambr.,  1863) 
Diplostyla  concolor  (Wider,  1834) 

Dicymbium  nigrum  (Blackwall,  1834) 

CO  Erigone  atra  (Blackwall,  1841) 

CO  Erigone  dentipalpis  (Wider,  1834) 

Erigonella  hiemalis  (Blackwall,  1841) 
Gongylidiellum  vivum  (O.P.-Cambr.,  1875) 
Lepthyphantes  angulipalpis  (Westring,  1851) 
Lepthyphantes  flavipes  (Blackwall,  1854) 


7 


1 


1 


2 2 


5 7 


1 

1 

2 2 3 7 


2 

1 

1 


1 

2 2 
1 


9 

4 

1 10 
6 
51 


3 2 2 

2 

16  21 
23  3 

1 

1 

5 36 


1 1 


1 25 


2 


1 1 2 
1 


3 

21  22  25 


13 


I 


Art  \ Stufe 

* Lepthyphantes  mansuetus  (Thorell,  1875) 
Lepthyphantes  pallidus  (O.P.-Cambr.,  1871) 
Lepthyphantes  tenuis  (Blackwall,  1852) 

^ Macrargus  carpenteri  (O.P.-Cambr.,  1894) 

* Macrargus  rufus  (Wider,  1834) 

O Meioneta  rurestris  (C.L.Koch,  1836) 

Micrargus  herbigradus  (Blackwall,  1854) 
Micrargus  subaequalis  (Westring,  1851) 
Microneta  viaria  (Blackwall,  1841) 

Minyriolus  pusillus  (Wider,  1834) 

Mioxena  blanda  (Simon,  1884) 

Neriene  clathrata  (Sundevall,  1830) 

O Oedothorax  apicatus  (Blackwall,  1850) 
Oedothorax  retusus  (Westring,  1851) 

* Pelecopsis  radicicola  (L.Koch,  1872) 
Pocadicnemis  pumila  (Blackwall,  1841) 

O Porrhomma  microphthal.  (O.P.-Cambr.,  1871) 
Saaristoa  abnormis  (Blackwall,  1841) 

Savignia  frontata  (Blackwall,  1833) 
Silometopus  incurvatus  (O.P.-Cambr.  1873) 
Stemonyphantes  lineatus  (Linn6,  1758) 
Syedra  gracilis  (Menge,  1869) 

Tapinocyba  insecta  (L.Koch,  1869) 
Tapinocyba  pallens  (O.P.-Cambr.,  1872) 

^ Tapinocyba  praecox  (O.P.-Cambr.,  1873) 

Tiso  vagans  (Blackwall,  1834) 

O Troxochrus  scabriculus  (Westring,  1851) 

O Typhochrestus  digitatus  (O.P.-Cambr.,  1872) 
Waickenaeria  antica  (Wider,  1834) 
Waickenaeria  atrotibialis  (O.P.-Cambr.,  1878) 

* Waickenaeria  cucullata  (C.L.Koch,  1836) 

* Waickenaeria  dysderoides  (Wider,  1834) 
Waickenaeria  furcillata  (Menge,  1869) 
Waickenaeria  monoceros  (Wider,  1834) 
Waickenaeria  obtusa  Blackwall,  1836 
Waickenaeria  stylifrons  (O.P.-Cambr.,  1875) 
Waickenaeria  vigilax  (Blackwall,  1853) 
Theridiidae 

* Crustulina  guttata  (Wider,  1834) 

Dipoena  melanogaster  (C.L.Koch, 1837) 

* Enoplognatha  thoracica  (Hahn,  1833) 

Episinus  truncatus  Latreille,  1809 

* Euryopis  flavomaculata  (C.L.Koch,  1836) 

O Neottiura  bimaculata  (Linn6,  1767) 

Pholcomma  gibbum  (Westring,  1851) 

* Robertus  lividus  (Blackwall,  1836) 

Lycosidae 

O Alopecosa  barbipes  (Sundevall,  1832) 

O Alopecosa  cuneata  (Clerck,  1757) 


1 

39 

1 

9 


2986 

5 

143 


1 


7 


5 


II 

21 

1 

3 

2 

3 


2 


2 

14 


14 

7 

5 


17 

1 

6 


2 

9 


14 


Art  \ Stufe 

Alopecosa  pulverulenta  (Clerck,  1757) 
Hygrolycosa  rubrofasciata  (Ohlert,  1865) 

3 Pardosa  agrestis  (Westring,  1861) 

' Pardosa  lugubris  (Waick.,  1802) 

3 Pardosa  palustris  (Linnb,  1758) 

Pardosa  prativaga  (L.Koch,  1870) 

3 Trochosa  ruricola  (Degeer,  1778) 

' Trochosa  terricola  Thorell,  1856 
3 Xerolycosa  miniata  (C. L.Koch,  1834) 
Agelenidae 

Agelena  labyrinthica  (Clerck,  1757) 
Histopona  torpida  (C.L.Koch,  1834) 
Hahniidae 

Hahnia  helveola  Simon,  1875 
Dictynidae 

Lathys  humilis  (Blackwall,  1855) 
Liocranidae 

» ^ Agroeca  brunnea  (Blackwall,  1833) 
Agroeca  lusatica  (L.Koch,  1875) 

Agroeca  proxima  (O.P.-Cambr.,  1871) 
Agroeca  pullata  Thorell,  1875 
Phrurolithus  festivus  (C.L.Koch,  1835) 

> |t  Scotina  celans  (Blackwall,  1841) 

Clubionidae 

Clubiona  terrestris  Westring,  1861 
Gnaphosidae 

?3  Drassodes  lapidosus  (Waick.,  1802) 

3 Drassodes  pubescens  (Thorell,  1856) 
Drassyllus  praeficus  (L.Koch,  1866) 
Drassyllus  pumilus  (C.L.Koch,  1839) 
Drassyllus  pusillus  (C.L.Koch,  1833) 

3 Haplodrassus  signifer  (C.L.Koch,  1839) 

>|f  Haplodrassus  silvestris  (Blackwall,  1833) 
t|e  Haplodrassus  soerenseni  (Strand.  1900) 
Haplodrassus  umbratilis  (L.Koch,  1866) 
Micaria  lenzi  Bösenberg.  1899 
Phaeocedus  braccatus  (L.Koch,  1866) 
Zelotes  latreillei  (Simon,  1878) 

- 3 Zelotes  longipes  (L.Koch,  1866) 

> Zelotes  petrensis  (C.L.Koch,  1839) 

‘,|f  Zelotes  subterraneus  (C.L.Koch,  1833) 
Zoridae 

Zora  spinimana  (Sundevall,  1831) 
Philodromidae 

Philodromus  collinus  C.L.Koch,  1835 
Philodromus  emarginatus  (Schrank,  1803) 
3 Thanatus  arenarius  Thorell,  1872 
Thanatus  striatus  C.L.Koch,  1845 
3 Tibellus  oblongus  (Waick.,  1802) 


I II  III 

7 

18  23 

11  2 

17 

4 

4 2 

1 
1 


3 
1 
6 
10 

388  9 

4 


2 

2 6 

4 
17 

1 34  2 

5 


8 

1 

4 5 

2 

16  3 

31  21 

26  7 

1 

2 

1 

1 


III*  IV  IV* 

1 

1 

14  3 14 


10  101  73 


1 

1 

1 7 5 

1 

4 67  73 

8 

18  3 4 

1 4 1 

5 3 


1 

7 

4 1 

1 

1 5 6 

2 1 

1 


2 1 

41  8 13 

12  6 6 


1 


15 


IV  IV 


Art  \ Stufe 
Thomisidae 

O Xysticus  cristatus  (Clerck,  1757) 

O Xysticus  kochi  Thorell,  1872 
Xysticus  lanio  C.LKoch,  1834 
Xysticus  luctuosus  (Blackwall,  1836) 
Salticidae 

Ballus  chalybeius  (Walck.,  1802) 

O Bianor  aenescens  (Ohlert,  1865) 
Euophrys  erratica  (Walckenaer,  1826) 

* Euophrys  frontalis  (Walck.,  1802) 

* Evarcha  falcata  (Clerck,  1757) 

* Neon  reticulatus  (Blackwall,  1853) 
Sitticus  zimmermanni  (Simon,  1877) 
Synageles  hilarulus  (C.L.Koch,  1846) 
Synageles  venator  (Lucas,  1836) 


I II  III  III* 

I 4 1 

4 

II 


1 


1 


15  1 2 3 2 

1 1 
1 8 

2 

1 

1 


Dr.  Claudia  GACK,  Dr.  Angelika  KOBEL-LAMPARSKI 
Institut  für  Biologie  I (Zoologie),  Hauptstrasse  1,  D-79104  Freiburg 
Prof.  Dr.  Franz  LAMPARSKI,  Zoologisches  Institut  u.  Museum, 
J.-S.-Bachstr.11/12,  D-17489  Greifswald 


16 


-Arachnol.  Mitt.  18:17-37 


Basel,  Dezember  1999 


^Nachträge  zum  „Katalog  der  schweizerischen  Spinnen“ 
•-  2.  Neunachweise  von  1993  bis  1999 

^Ambros  HÄNGGI 

4Abstract:  Supplement  to  „Katalog  der  schweizerischen  Spinnen“  - 2.  New  records  from 
11993  to  1999.  Since  the  first  Supplement  in  1993  38  species  are  recorded  as  new  to 
fSwitzerland.  14  species  are  recorded  here  for  the  first  time  for  Switzerland:  Enoplognatha 
coe/and/ca (THORELL,  1875);  Theridion hemerobiumSMON,  ^9^A■,Diplocephalusc^assilobus 
:(SIMON,  1884);  D/p/ocepha/uspaves// PESARINI,  1996;L/nyp/?/a  fenu/pa/p/s SIMON,  1884; 
FPorrhomma  cambridgei  MERRETT,  1994;  Porrhomma  rosenhaueri  (L.KOCH,  1872); 
FPachygnatha  terilis  THALER,  1991;  Hahnia  candida  SIMON,  1975;  Cryptodrassus  hungaricus 
ii(BALOGH,  1935);  Zelotes  devotus  GRIMM,  1982;  Zelotes  /7e/7nan/(CHYZER,1897);  Zelotes 
titenuis  (L.KOCH,  1866);  Tmarus  stellio  SIMON,  1875.  24  species  were  published  in  other 
ppapers  and  are  listed  here  only  to  complete  the  catalogue:  Episinus  macu/zpesCAVANNA, 
'1876;  Robertus  kuehnae  BAUCHHENSS  & UHLENHAUT,  1993;  Centromerus  capucinus 
(l(SIMON,  1884);  DiplocephaiusdentatusTUlLGREN,  1955;  LepthyphantesarenicolaDEN\S, 
M964;  Lepthyphantes  insignis  (O.P.-CAMBRIDGE,  1913);  Lessertia  denticheiis  (SIMON, 
11884);  Maro  tep/dt/s  CASEMIR,  Prinerigone  vagans  (AUDOUIN,  1826);  Pseudomaro 
aaenigmaticusDENlS,  1966;  Silometopus bonessiCASEM\R,  ^970■,Acanthoiycosa norvegica 
r(THORELL,  1872);  Acantholycosa  rup/co/a  (DUFOUR,  1820);  Pardosa  aiacris(C.  L.  KOCH, 
1 1 933);  Pardosa  baehrorum  KRONESTEDT,  1 999;  Pardosa  saltans  TÖPFER-HOFMANN  im 
IDruck;  A/fe//aö/uncafa  (MILLER,  1949);  Agroeca/nop/naO.  P.-CAMBRIDGE,  1886;  Clubiona 
ppseudoneg/ecfa WUNDERLICH,  1994; Zodadon/fa/zcum (CANESTRINI,  ^868)■, Synaphosus 
ssau\/age  OVTSHARENKO,  LEVY&PLATNICK,  1994;Zorapara//e/aSIMON,  1878;  Thanatus 
aatratus  SIMON,  1875;  Ozyptila  puliata  (THORELL,  1875).  4 species  have  to  be  deleted  from 
rthe  catalogue:  Dipiocephalus  foraminifer  (O.P.-CAMBRIDGE,  1875);  Dipiocephalus  aff. 
cprocer  (SIMON,  1884)  sensu  THALER  (1972);  Acantholycosa  pyrenaea  (SIMON,  1876); 
ZZodanon  gallicum  (SIMON,  1 873).  The  actual  number  of  known  species  in  Switzerland  is  926. 

KKey  words:  Spiders,  faunistics,  first  records,  Switzerland 


tEINLEITUNG 

SSeit  dem  1 . Nachtrag  (HÄNGGI,  1993)  wurden  für  die  Schweiz  wiederum 
seine  ganze  Reihe  neuer  Spinnenarten  gemeldet.  Zum  Teil  wurden  diese 
ttiereits  publiziert,  zum  Teil  werden  sie  hier  erstmalig  präsentiert.  Um  die 
'^Fortschreibung  wenigstens  des  Arten kataloges  zu  erleichtern,  werden  im 


17 


Folgenden  alle  mir  bekannten  Neunachweise  aufgelistet.  1 4 Arten  werden  i| 
dabei  erstmalig  für  die  Schweiz  publiziert.  Weitere  24  Arten  wurden  bereits  i 
andernorts  publiziert,  werden  hier  aber  im  Sinne  der  Fortführung  des  i 
Kataloges  nochmals  zusammengefasst.  Vier  Arten  sind  von  der  Liste  zu  |: 
streichen. 

Die  Artenliste  der  Spinnen  der  Schweiz  umfasst  somit  heute;  S 


Katalog  (MAURER  & HÄNGGI,  1 990)  877 

1 . Nachtrag  (HÄNGGI.  1 993)  1 5 

2.  Nachtrag  (vorliegende  Arbeit)  38 

zu  streichende  Arten  -4 

Total  bekannter  Arten  in  der  Schweiz  926 


Die  Abkürzungen  orientieren  sich  aus  Gründen  der  Vergleichbarkeit  an  ► 
MAURER  & HÄNGGI  (1990).  Die  Nomenklatur  richtet  sich  dagegen  nach  il 
PLATN  ICK  (1 998),  wobei  wo  immer  nötig  auch  Hinweise  auf  unterschiedliche  | 
Nomenklatur  bei  MAURER  & HÄNGGI  (1990)  angegeben  werden.  I 
Vergleichstiere  zu  den  aufgeführten  Arten  werden  - mit  wenigen  Ausnahmen  1 
- im  Naturhistorischen  Museum  Basel  deponiert.  Mit  einer  Ausnahme 
konnten  vom  Autor  alle  Arten  nachbestimmt  werden.  Weitere  Personen,  die 
die  Arten  bestimmt  oder  nachbestimmt  haben,  sind  bei  den  Angaben  zum 
Material  aufgeführt. 


Dank:  Für  die  Überlassung  von  Material  und  Daten,  für  taxonomische  Hinweise  und 
konstruktive  Kritiken  zum  Manuskript  möchte  ich  folgenden  Kolleginnen  und  Kollegen  ganz 
herzlich  danken;  C.  Bemey,  G.  Blandenier,  T.  Blick,  R.  Boiler,  R.  Delarze,  P.  Flockiger, 
A.  Focarile,  M.  Genini,  X.  Heer,  P.  Jäger,  B.  Knoflach,  C.  Kropf,  H.  Luka,  M.  Moretti,  R.  Müller, 
N.  Patocchi,  L.  Pfiffner,  S.  Pozzi,  P.  Pronini,  P.  Rampazzi,  A.  Rohner,  S.  Sachot,  E.  Stöckli, 
K.  Thaler,  M.  Tschan,  J.  Wunderlich. 


18 


BISHER  NICHT  PUBLIZIERTE  ERSTNACHWEISE  FÜR  DIE  SCHWEIZ 
THERIDIIDAE 

EEnoplognatha  oelandica  (THORELL,  1875) 

VS;  Conthey,  Chäteauneuf,  Maladiöres,  Xerothermstandort , 3c?c?,  19,  Barberfalle,  29.4.- 
13.5.1997,  leg.  M.  Genini,  det.  S.  Pozzi  (Projekt  der  RAC  Station  föderale  de  recherches 
en  production  v6g6tale  de  Changins),  vid.  K.  Thaler,  B.  Knoflach 
-Bestimmung:  WIEHLE  (1960a),  MERRETT  & SNAZELL  (1975),  WUNDERLICH  (1976) 

.Verbreitung:  Nord  und  Mitteleuropa  (MERETT  & SNAZELL  1975),  aber 
.auch  Spanien  (VANUYTVEN  et  al.  1994) 

lEBemerkung:  Ausführliche  Publikation  zusammen  mit  weiteren  Funden 
dieses  Projektes  in  Vorbereitung  (POZZI  et  al.  in  Vorb.). 

'^Theridion  hemerobium  SIMON,  1914 

■^FR:  Portalban,  Schilfgebiet  am  Südufer  des  Neuenburgersees,  19.  Halsringproben  vom 
Rohrschwirl,  1993,  leg.  M.  Tschan,  vid.  T.  Blick 
l^E:  Genf,  Stadtgebiet,  19,  3.-8.9.1995,  Handfang,  leg.  und  det.  P.  Jäger 
BBestimmung:  BUCK  et  al.  (1993),  BOSMANS  et  al.  (1994),  ROBERTS  (1998) 

V Verbreitung:  T.  hemerobium  scheint  gemäss  den  oben  zitierten  Autoren  in 
Europa  weit  verbreitet  zu  sein,  jedoch  lassen  taxonomische  Schwierigkeiten 
.vermuten,  dass  weitere  Funde  dieser  Art  unter  Theridion  pictum 
(WALCKENAER,  1802)  gemeldet  wurden. 


LLINYPHIIDAE 

CDiplocephalus  crassilobus  (SIMON,  1884) 

Tl:  Delta  della  Maggia,  1c?,  8.-16.V.1987.  leg.  P.  Pronini  (dieses  Tier  wurde  von  MAURER  & 
HÄNGGl,  1989  fälschlicherweise  unter  dem  Namen  Diplocephalus  foraminifer  gemel- 
det) 

^Bestimmung:  MILLIDGE  (1979),  PESARINI  (1996),  MAURER  & HÄNGGl  (1989,  subD. 
foraminifer) 

‘^Verbreitung:  Südlich  der  Alpen  von  den  Alpes  Maritimes  über  Norditalien 
und  Slowenien  bis  nach  Ungarn.  Entgegen  der  Angabe  bei  SIMON  (1926) 
wohl  keine  Art  der  höheren  Lagen. 

BBemerkungen : Eine  abschliessende  Diskussion  der  Synonymieverhältnisse 
rn  der  Gattung  Diplocephalus,  welche  durch  eine  grosse  Variabilität  in  den 
Kopfstrukturen  der  Männchen  gekennzeichnet  ist  (viele  Formen  wurden 
Banhand  dieser  Strukturen  beschrieben)  ist  ohne  Revision  der  Gattung  nicht 


19 


möglich.  Während  die  Synonymisierung  von  D.  crassilobus  mit  D.  hungaricus 
KULCZYNSKI,  1915  gerechtfertigt  zu  sein  scheint,  ist  die  in  MAURER  & 
HÄNGGI  (1989)  vorgeschlagene  Synonymisierung  mit  D.  foraminifer{O.P.- 
CAMBRIDGE,  1 875)  wahrscheinlich  nicht  richtig.  Dagegen  sprichtauch  die 
Form  der  Tastertibia,  welche  bei  D.  foraminifer  ähnlich  wie  bei  D.  cristatus 
eingebuchtet  zu  sein  scheint,  während  sie  bei  D.  crassilobus  eher  nach 
aussen  gewölbt  ist. 

Diplocephalus  pavesii  PESARINI,  1996 

TI:  Valle  Motta  (nahe  Chiasso),  1$,  6.-11.X.1991,  leg.  P.  Pronini 

TI:  Genestrerio  (nahe  Mendrisio),  Ufer  des  Laveggio,  1$,  27. -30. IV. 1994,  leg.  N.  Patocchi 
Synonym:  Diplocephalus  aff.  procer  (SIMON.  1884)  sensu  THALER  (1972) 

Bestimmung:  PESARINI  (1996),  THALER  (1972)  subD.  aff.  procer 

In  HÄNGGI  (1993)  wurde  ein  Weibchen  unter  dem  Namen  Diplocephalus 
aff.  procer  (SIMON,  1884)  sensu  THALER  (1972)  publiziert.  Diese  Form 
wurde  inzwischen  von  PESARINI  (1996)  als  eigenständige  Art  mit  dem 
Namen  Diplocephalus  pavesii  beschrieben.  Diplocephalus  aff.  procer  ist 
somit  von  der  Liste  der  schweizerischen  Spinnen  zu  streichen. 

Linyphia  tenuipalpis  SIMON,  1884 

TI:  Medeglia,  Hochmoor,  1 $,  3. IX. 1992,  Handfang.  leg.  P.  Rampazzi,  det.  N.  Patocchi. 
Bestimmung:  HELSDINGEN  (1969),  HEIMER  & NENTWIG  (1991),  ROBERTS  (1998) 

Verbreitung:  Nach  THALER  (1983)  und  HELSDINGEN  (1969) 
„atlantomediterran-expansiv“,  aber  auch  Funde  aus  dem  Kaukasus 
(TANASEVITCH 1 987).  Nach  SCHULTZ  & FINCH  (1996)  im  Küstenbereich 
in  den  Dünen,  ansonsten  laut  HELSDINGEN  (1969)  Habitat  wie  Linyphia 
triangularis  (CLERCK,1 757). 

Bemerkung:  Aufgrund  der  grossen  Ähnlichkeit  zu  L.  triangularis  und  der 
ähnlichen  Lebensweise,  ist  anzunehmen,  dass  L.  tenuipalpis  in  der  Schweiz 
(und  evtl . auch  in  Süddeutschland)  weiter  verbreitet  ist,  bisher  aber  übersehen 
wurde. 

Porrhomma  cambridgei  MERRETT,  1994 

BL:  Zunzgen,  Mähwiese,  1?  in  VII  1994,  leg  K. Schütt,  det.  J.  Wunderlich 
Bestimmung:  MERRETT  (1994) 

Verbreitung:  Ausser  den  Meldungen  aus  England  und  Deutschland  in 
MERRETT  (1994)  sind  mir  bisher  keine  Nachweise  bekannt. 

Bemerkung:  Porrhomma  cambridgei  ist  ein  neuer  Name  für  die  Art 
Porrhomma  oblongum,  welche  ihrerseits  fälschlicherweise  mit  Porrhomma 


20 


oblitum  synonymisiert  wurde  (MERRETT  1994).  Die  Art  ähnelt 
igenitalmorphologisch  sehr  stark  P.  oblitum,  Hauptunterschiede  sind  die 
. kleineren  Augen  und  das  Fehlen  eines  prolateralen  Stachels  auf  Tibia  I.  Es 
^st  zu  vermuten,  dass  unter  Meldungen  von  P.  oblitum  auch  Vertreter  der  Art 
Cambridge!  verborgen  sein  könnten. 

^^orrhomma  rosenhaueri  (L.KOCH,  1872) 

OW:  AIpnach,  Mattenschwandberg,  Hindenberghöhle,  720  m ü.  M.,  1c?,  23.VI.1994,  leg.  R. 
Boiler,  A.  Rohner,  vid.  K.  Thaler 

?50:  Welschenrohr,  Fledermausloch,  880  m ü.  M.,  1 $,  14.9.1997,  Handfang  in  der  Höhle, 
leg.  A.  Rohner,  det.  C.  Kropf 

’tJestimmung:  THALER  & PLACHTER  (1983),  HEIMER  & NENTWIG  (1991),  ROBERTS 
(1987) 

. /erbreitung:  Gemäss  den  oben  genannten  Autoren  in  Höhlen  der  Mittel- 
:qebirge  Deutschlands  sowie  in  England  und  Irland. 

33emerkung:  Der  Nachweis  dieser  Art  in  den  schweizerischen  Voralpen  ist 
^überraschend.  Die  Bestimmung  anhand  je  eines  einzelnen  Männchens  und 
iWeibchens  ist  in  dieser  schwierigen  Gattung  problematisch.  So  weistauch 
Thaler  (in  litt.)  bei  seiner  Bestimmung  auf  gewisse  Unsicherheiten  hin 
zz.B.  Abgrenzung  zu  Porrhomma  myops  SIMON,  1 884,  vgl.  auch  THALER 
PLACHTER  1983). 

rrETRAGNATHIDAE 

^^achygnatha  terilis  THALER,  1 991 

■ "l:  Bellinzonese,  Lumino  f.  Moesa,  2 $?,  III  - IV  1994,  leg.  A.  FOCARILE,  vid.  C.  Kropf 

■ "l:  Bolle  di  Magadino,  1 c?.  2 $$,  Barberfallen,  6.-9.5-1998,  leg  N.  PATOCHI,  vid.  C.  Kropf 
?3estimmung:  THALER  (1991a) 

./erbreitung:  Die  bisher  bekannten  Funde  stammen  allesamt  aus  dem 
^\lpensüdrand  (Tessin  bis  Kärnten,  THALER  1991,  KOMPOSCH  & 
S5TEINBERGER,  im  Druck).  Die  südliche  Verbreitungsgrenze  ist  noch 
j-jnklar. 

:3emerkung:  Eine  Publikation  mit  Hinweisen  auf  die  Variation  der 
:Epigynenstrukturen  ist  in  Vorbereitung  (KROPF  & HÄNGGI) 


21 


HAHNIIDAE 

Hahnia  candida  SIMON,  1875 

BL;  Liesberg,  Meistelberg,  süd-südwest  exponierter  xerothermophiler  Eichen-Hainbuchen-| 
wald,  mehrere(5'(5'  und  leg.  C.  Berney,  vid.  T.  Blick 
Bestimmung:  HARM  (1966),  HEIMER  & NENTWIG  (1991) 

Verbreitung:  Nach  HARM  (1966)  ist  die  Art  in  Europa  weit  verbreitet,  wobei  i 
sie  im  Süden  (und  Westen)  häufiger  zu  sein  scheint.  Neuere  Funde  aus: 
Deutschland  (STUMPF  1 995,  BAUCHHENSS  1 992)  stammen  ebenso  wie  i 
die  hier  vorgestellten  Fänge  aus  Xerotherm-Standorten. 


GNAPHOSIDAE 

Cryptodrassus  hungaricus  (BALOGH,  1935) 

VS:  Conthey,  Chäteauneuf  (Ecole  agricole),  Xerothermstandort  neben  Weinberg.  19. 
Barberfalle,  12.5.1998,  leg.  S.  Pozzi  (Projekt  der  RAC  Station  f6d6rale  de  recherches  en 
production  v6g6tale  de  Changins),  vid.  K.  Thaler 
Synonym;  Cryptodrassus  pulchellus  MILLER,  1943 

Bestimmung;  WEISS  & MOLDOVAN  (1998),  WEISS  et  al.  (1998),  OVTSHARENKO  et  ali 
(1994) 

Verbreitung:  Die  Gattung  Cryptodrassus  mit  nur  einer  einzigen  Art  galt  bis  I 
vor  kurzem  als  endemisch  in  xerothermen  Standorten  Südmährens  und  der  i 
Slowakei  (siehe  aber  OVTSHARENKO  et  al.  1 994:  „ Cryptodrassus  probably  I 
has  a Wide  ränge,  as  we  have  seen  a female  from  Kenya  that  appears  to  be  i 
closely  related  to  C.  pulchellus.“).  Erst  rezent  wurde  die  Art  auch  für 
Rumänien  (WEISS  & MOLDOVAN  1 998)  gemeldet  und  die  Synonymie  zur 
ungarischen  Zelotes  hungaricus  aufgezeigt  (WEISS  et  al.  1998).  In  der 
letztgenannten  Arbeit  wurde  auch  die  Synonymie  von  C.  pulchellus  und  C. 
hungaricus  aufgezeigt.  Der  Lebensraum  hier  (Weinberge  und  wenig  genutzte 
Gebiete  im  Umfeld  der  Weinberge)  entspricht  den  bisher  bekannten 
Lebensraumcharakterisierungen  (Trockenrasen,  xerotherme  Standorte). 
Bemerkung:  Das  Auftauchen  dieser  sehr  charakteristischen  Art  im  Wallis 
ist  sehr  bemerkenswert.  Aufgrund  der  Tatsache,  dass  die  Art  kaum  mit 
einer  anderen  Art  verwechselt  werden  kann,  stellt  sich  die  Frage,  ob  sie  erst 
neu  im  Wallis  eingewandert  (anthropogene  Verschleppung?)  ist,  vergleichbar 
mit  der  Situation  bei  Eperigone  trilobata  (EMERTON,  1882)  oder  Ostearius 
melanopygius{0.  P. -CAMBRIDGE,  1879).  Dies  ist  allerdings  eher  nicht  zu 
vermuten,  kommt  doch  syntop  auch  eine  weitere  äusserst  charakteristische 
Art,  Synaphosus  sauvage  (siehe  unten),  vor,  die  ebenfalls  früher  nie 


22 


tfestgestellt  wurde.  Dies  deutet  darauf  hin,  dass  die  Bearbeitung  der 
; ^ Spinnenfauna  in  der  Schweiz  noch  keineswegs  abgeschlossen  ist:  Selbst 
im  Wallis,  aus  dem  bereits  über  500  Arten  bekannt  sind  (HÄNGGI  et  al. 
1996),  ist  noch  mit  vielen  Neumeldungen  zu  rechnen,  wurden  doch  viele 
Lebensraumtypen  bisher  praktisch  gar  nicht  bearbeitet.  Ausführliche 
'Publikation  zusammen  mit  weiteren  Funden  des  genannten  Projektes  in 
; .Vorbereitung  (POZZI  et  al.). 


I ]lZelotes  devotus  GRIMM,  1982 

I . VS:  SaasTal,  1 ?,  leg  E.  Schenkel,  Datum  nicht  bekannt,  aber  sicher  vor  1900,  vid.  K.  Thaler 
r Bestimmung:  GRIMM  (1985)  $,  THALER  (1989) 

' Verbreitung:  Nach  THALER  (1997)  alpin  endemisch.  Der  Nachweis  der  Art 
t für  die  Schweiz  war  zu  erwarten. 

c-Bemerkung:  Das  hier  vorgestellte  Tier  befand  sich  in  der  Sammlung  des 
; NNaturhistorischen  Museums  Basel  unter  dem  Namen  Prosthesima 
(1  kfulvopilosa  SIMON,  1878.  Es  wurde  meines  Wissens  von  E.Schenkel  nie 
p publiziert.  Eine  Überprüfung  hat  ergeben,  dass  es  sich  dabei  um  die  erst  vor 
kurzem  beschriebene  Art  Zelotes  devotus  handelt. 


ZZelotes  /)ern7an/(CHYZER,1897) 

. 'TI:  Valle  Motta  (nahe  Chisasso),  Magen/viese,  1(5',  Barberfalle,  14.-21.9.1991,  leg.  P.  Pronini, 
vid.  K.  Thaler 

^ ^Bestimmung:  MILLER  (1967),  GRIMM  (1985) 

i 

; ^Verbreitung:  Nach  PLATNICK  (1998)  Osteuropa  und  Russland.  Der  vor- 
r I liegende  Fund  und  die  Meldung  von  PESARINI  (1994)aus  Italien  (aber  nicht 
' irin  Dl  FRANCO  1997!)  deuten  auf  eine  weitere  Verbreitung  im  südlichen 
f EEuropa  hin. 

I ZZelotes  tenuis  (L.KOCH,  1866) 

I '.VS:  Mi6ge,  Les  Verbes,  Xerothermstandort  neben  Weinberg,  1<5',  Barberfalle,  7.7.1998,  leg. 

M.  Genini  (Projekt  der  RAC  Station  föderale  de  recherches  en  production  v6g6tale  de 
; Changins),  vid.  K.  Thaler 
I SSynonymie: 

-=  Zelotes  pallidus  (O.P.-CAMBRIDGE,  1874)  fide  PLATNICK  (1989) 

= = Zelotes  circumspectus  (S\MON,  1878)  sensu  SIMON  (1914)  fide  PLATNICK  & SHADAB 
(1983) 

; BBestimmung:  PLATNICK  & SHADAB  (1983)  (sub  Z.  pallidus),  SIMON  (1914)  (sub  Z. 
circumspectus) 

' Verbreitung:  Mediterane  Art,  die  wohl  in  Nordamerika  (Kalifornien)  einge- 
' sschleppt wurde. 


23 


Bemerkung:  SIMON  (1914)  führt  weitere  Arten  auf,  deren  Abgrenzungen  « 
sehr  problematisch  sind  und  oft  nur  auf  Farbmerkmalen  beruhen  (z.  B.  Z. 
ruscinensis  SIMON,  1914).  Ohne  umfassende  Analyse  all  der  mediterranen  i 
Formen  dürfte  eine  saubere  Zuordnung  weiterhin  schwierig  sein.  Ausführliche  1 
Publikation  zusammen  mit  weiteren  Funden  dieses  Projektes  in  Vorbereitung  i 
(POZZI  et  al.). 


THOMISIDAE 

Tmarus  stellio  SIMON,  1875 

TI;  Losone,  Plan  d’Arbigo,  Hochmoor  (und  Umgebung),  Handfang,  2.VII.1992,  leg.  P. 
Rampazzi,  vid.  K.  Thaler 

Bestimmung;  SIMON  (1932),  LOGUNOV  (1992),  JÄGER  (1995) 

Verbreitung:  Von  Frankreich  bis  Ungarn  südlich  der  Alpen  weit  verbreitet, 
Meldungen  aber  bisher  sehr  zerstreut  (SIMON  1932,  PESARINI  1994, 
JÄGER  1995). 

Bemerkung:  Abb.  von  Epigyne  und  Vulva  in  HORAK  & KROPF  (im  Druck). 


BEREITS  PUBLIZIERTE  ERSTNACHWEISE  SEIT  1993 


THERIDIIDAE 

Episinus  maculipes  CAVANNA,  1876 

VS;  Gondo,  Felsblöcke,  Blockhalde,  840-950  m ü.  M.,  1 c?,  2 $?,  Handfänge,  15.6.1999,  leg. 
M.  Braunwalder  / C.  Kropf,  det.  C.  Kropf 

VD;  Genolier  (nördl.  Nyon),  La  Crosette,  Buchenmischwald,  560  m ü.  M.,  Barberfalle,  2 $$ 
in  IX  1995,  leg.  S.  Sachot  (SACHOT  1996),  vid.  A.  Hänggi 
TI;  mehrere  Standorte  der  Region  Locarno,  Waldbrandflächen  in  Kastanienwäldem, 
Barberfallen,  5 $9  in  VII-  IX,  leg.  M.  Moretti,det.  N.  Patocchi,  vid.  B.  Knoflach/K.  Thaler 
Bestimmung;  HILLYARD  (1983),  ROBERTS  (1985) 

Publiziert  in;  KROPF  et  al.  (im  Druck),  SACHOT  (1996) 

Verbreitung:  Nach  KNOFLACH  (1993)  „mediterran-expansive  Art“. 

Robertus  kuehnae  BAUCHHENSS  & UHLENHAUT,  1 993  ! 

BL;  Buus,  Winterweizenfeld  (biologisch  bewirtschaftet),  520  m ü.  M.,  1 S.  Barberfallen,  leg. 
FIBL,  H.  Luka  & L.Pfiffner,  det.  T.Blick 

Bestimmung;  BAUCHHENSS  & UHLENHAUT  (1993),  KNOFLACH  (1992,  subRobertus  sp.) 
Publiziert  in;  BLICK  et  al.  (1998) 


24 


linyphiidae 

Centromerus  capucinus  (SIMON,  1884) 

BL:  Aesch,  Schlatthof,  in  XI  - III  1993  - 1995,  leg.  FIBL,  H.  Luka  & L Pfiffner,  det. 

T.  Blick 

Bestimmung:  WIEHLE  (1956,  1960a),  ROBERTS  (1987) 

Publiziert  in:  BLICK  et  al.  (1996) 

In  Ergänzung  zu  BLICK  et  al.  (1996)  sei  angefügt,  dass  die  Art  auch  aus 
Österreich  (MALICKY  1972)  bekannt  ist  (T.  Blick,  pers.  Mitt.) 

- Diplocephalus  dentatus  TULLGREN,  1955 

VD:  Changins,  „Bois  maröcageux“,  23  32  $$,  15.5.  - 5.6.  1996,  Barberfallen,  leg.  und 

det.  G.  Blandenier 

GE:  Eaumorte,  Weizenfeld,  2 SS,  15.5.-5.6.1996,  Barberfallen,  leg.  und  det.  G.  Blandenier 
Bestimmung:  TULLGREN  (1955),  WIEHLE  (1960b),  THALER  (1991b) 

Publiziert  in:  BLANDENIER  & DERRON  (1997). 

Verbreitung;  Von  Schweden  über  das  zentral/östliche  Europa  bis  nach 
Norditalien  verbreitet,  eher  selten  gefunden  (Fundnachweise  siehe  THALER 
(1 991  b),  BROEN  (1993),  BUCHAR  (1992)).  Die  bekannten  Funde  weisen 
/ auf  eine  typische  Waldart  hin,  mit  Präferenz  für  feuchte  Bodenverhältnisse. 

^Lepthyphantes  arenicola  DENIS,  1964 

'^GE:  Moulin-de-Vert,  1 S.  Pr6-de-Bonnes,  1 S',  VD:  Gland,  1 S,  Vieh,  1 $,  Coisins  2 SS: 
Frankreich:  Ain,  Vesancy,  1 S,  leg.  S.  Pozzi,  SS  in  IV,  V,  IX,  X,  XI,  $ in  VI.  Alle  Fänge 
mit  Bodenfallen  1995  und  1996  in  Magerwiesen. 

-'Bestimmung:  DENIS  (1964),  POZZI  & HÄNGGI  (1998).  Literatur  für  die  Abgrenzung  zuL 
insignis  und  L.  pillichi  siehe  unter  L.  insignis. 

-'Publiziert  in:  POZZI  & HÄNGGI  (1998) 

“Bemerkung:  In  POZZI  & HÄNGGI  (1998)  fälschlicherweise  mit  dem 
'■Publikationsjahr  „1 962“  gemeldet. 

^Lepthyphantes  insignis  (O.P.-CAMBRIDGE,  1913) 

BS:  Riehen,  Lange  Erlen,  9 SS,  1 $ in  V - VII  1995,  leg.  FIBL,  H.  Luka  & L.  Pfiffner,  det.  T. 
Blick 

Bestimmung:  WIEHLE  (1963),  ROBERTS  (1987),  THALER  (1983) 

Publiziert  in:  BLICK  et  al.  (1996) 

^Bemerkung:  Die  Unterscheidung  der  Arten  L arenicola,  L insignis,  L.  prope 
pillichi  sensu  THALER  (1983)  und  L p////c/7/KULCZYNSKI,  1915  erscheint 
recht  schwierig.  Nach  den  Meldungen  von  L insignis  aus  dem  Raum  Basel, 
L.  arenicola  aus  dem  (westlichen)  Jura  liegen  neu  auch  weitere  Tiere  aus 


25 


dem  Jura  (leg.  G.  Blandenier)  vor.  Die  Lamella  characteristica  der  letzteren 
erscheint  in  der  Form  zwischen  L.  insignis  und  L arenicola  zu  liegen.  Erst 
die  Untersuchung  von  grösseren  Materialserien  wird  es  erlauben,  allenfalls 
Gradienten  bzw.  klare  Grenzen  zwischen  den  verschiedenen  Formen 
dieser  Artengruppe  festzulegen. 

In  Ergänzung  zu  BLICK  et  al.  (1996)  sei  angefügt,  dass  die  Art  auch  aus 
Österreich  (THALER  1995a),  Polen  (DZIABASZEWSKI  1995)  und  Süd- 
schweden bekannt  ist  (T.  Blick,  pers.  Mitt.). 

Lessertia  dentichelis  (SIMON,  1884) 

BS;  Riehen,  Lange  Erlen,  Übergang  zwischen  Magerwiese  und  Kunstwiese,  255m  ü.  M..  1 9, 
14.-21.6.1996,  Barberfalle,  leg.  H.  Luka,  det.  T.Blick 
Bestimmung:  WIEHLE  (1960b),  ROBERTS  (1987) 

Publiziert  in:  BLICK  et  al.  (1998) 

Verbreitung:  Ergänzend  zu  den  umfassenden  Angaben  in  BLICK  et  al. 
(1998)  seien  noch  die  Funde  aus  Böhmen  (BUCHAR  1 992)  und  Bulgarien 
(DIMITROV  1993)  angefügt. 

Maro  lepidus  CASEMIR,  1961 

VD:  Burtigniöre,  2 ?$,  beide  in  VI1 1994,  Hochmoor  im  Sphagnumbereich,  Barberfallen,  leg. 
und  det.  G.  Blandenier. 

Bestimmung:  CASEMIR  (1961),  ROBERTS  (1987),  SAARISTO  (1971) 

Publiziert  in:  BLANDENIER  (1996). 

Prinerigone  {=Erigone)  vagans  (AUDOUIN,  1826) 

VD:  Changins,  extensiv  genutzte  Wiese,  1 S,  13.-20.7.1994,  Barberfalle,  leg.  und  det.  G. 
Blandenier 

VD:  Praz  Rodet,  Hochmoor,  1 cj,  Handfang,  leg.  und  det.  G.  Blandenier  (pers.  Mitt.). 

GR:  Misox,  Sas  de  la  Golp,  Hochmoor,  1 9.  4.VIII.1991,  Handfang,  leg.  P.  Rampazzi 
(unpubl.) 

Bestimmung:  ROBERTS  (1987).  WIEHLE  (1960b),  MILLIDGE  (1984) 

Publiziert  in:  BLANDENIER  & DERRON  (1997). 

Bemerkung  zur  Taxonomie:  Erigone  vagans  war  vormals  die  Typusart  der 
Gattung  Erigone.  MILLIDGE  (1984)  stellte  fest,  dass  E.  vagans  aber  nicht 
kongenerisch  mit  den  übrigen  Arten  der  Gattung  ist.  Er  schlug  Erigone 
/ong/pa/p/s  (SUNDEVALL,  1830)  alsTypusart  vor  und  errichtete  in  MILLIDGE 
(1988)  die  Gattung  Prinerigone  mit  der  Typusart  Prinerigone  vagans. 
Verbreitung:  Nach  PLATN  ICK  ( 1 993)  in  der  gesamten  „old  worid“  verbreitet. 
Bereits  MÜLLER  & SCHENKEL  (1895)  meldeten  die  Art  aus  dem  Raum 
Basel  (Eisass),  so  dass  ein  Vorkommen  in  der  Schweiz  zu  erwarten  war.  Die 


26 


Art  gilt  als  feuchteliebend  in  offenen  Standorten  (WIEHLE  1 960b,  HEIMER 
si  NENTWIG  1991),  wurde  aber  nach  HÄNGGI  et  al.  (1 995)  auch  ab  und  zu 
-aus  Getreidefeldern  gemeldet. 

^seudomaro  aenigmaticus  DENIS,  1966 

' 50:  Rickenbach.  Waldrand,  Wipfelbereich  (12m  Höhe),  1 ?,  16.-23.6.1994,  Fensterfalle,  leg. 
P.  Flückiger,  det.  X.  Heer 

, /D;  Changins,  Landwirtschaftszone,  1 9, 18.-25.11.1994,  Saugfalle  in  12  m Höhe,  leg.  und 
det.  G.  Blandenier  & P.A.  Fürst 

rSestimmung;  SNAZELL  (1978),  THALER  & PLACHTER  (1983) 

•Publiziert  in:  HEER  & FLÜCKIGER  (1995),  BLANDENIER  & FÜRST  (1998) 

SWometopus  boness/ CASEMIR,  1970 

?3E  und  VD:  Mehrere  Standorte,  sehr  extensiv  genutzte,  trockene  bis  sehr  trockene 
Magerwiesen.  c?c?und  9$  in  IV und  V,  99  vereinzelt  in  VI  und  VII,  1995/96  Barberfallen, 
leg.  S.  Pozzi. 

?3estimmung:  CASEMIR  (1970),  HEIMER  & NENTWIG  (1991) 

^.Publiziert  in:  POZZI  & HÄNGGI  (1998) 


.'.YCOSIDAE 

^^cantholycosa  norvegica  (THORELL,  1872) 

sUE:  Gorgier,  Creux-du-Van,  1220  m ü.  M.,  Kalkblockhalde,  3 99.  31.7.1996,  leg.  C.  Kropf 
33estimmung:  BUCHAR  (1966),  KROPF  (1996),  HEIMER  & NENTWIG  (1991) 
p.Publiziert  in:  KROPF  (1996) 

33emerkung:  Inzwischen  liegen  vom  gleichen  Fundort  (Creux-du-Van)  noch 
!iahlreiche  SS  und  99  vor  (C.  Kropf,  pers.  Mitt.). 

^Acantholycosa  rupicola  (DUFOUR,  1820) 

^Mehrere  Fundorte  in  der  ganzen  Schweiz,  vgl.  MAURER  & HÄNGGI  (1990),  subÄ.  pyrenaea 
3(}estimmung:  BUCHÄR  & THÄLER  (1993) 

P Publiziert  in:  BUCHÄR  & THALER  (1993),  THALER  & BUCHAR  (1994) 

iJemerkung:  BUCHAR  & THALER  (1 993)  zeigten,  dass  die  Art  A.  pyrenaea 
5SIMON,  1876)  eine  endemische  Art  der  Pyrenäen  ist.  Die  alpinen  Funde, 
welche  unter  diesem  Namen  aufgeführt  wurden,  betreffen  allesamt  die 
^veiter  verbreitete  A.  rupicola. 


27 


Pardosa  alacris  (C.  L.  KOCH,  1933) 

GR:  Ramosch,  genauer  Standort  nicht  mehr  eruierbar,  1 S,  1 981 , Barberfallen,  leg.  K.  Thaler 
TI:  Astano,  10  c?c?.  1 $,  9.5.92,  leg.  P.  Rampazzi,  (unpubl.);  Mte.  Caslano,  über 200  Ind.,  leg. 
und  det.  N.  Patocchi,  (unpubl.) 

Bestimmung:  KRONESTEDT  (1992),  TÖPFER-HOFMANN  et  al.  (1999,  im  Druck),  TÖP- 
FER-HOFMANN & von  HELVERSEN  (1990) 

Publiziert  in:  THALER  (1995b) 

Pardosa  baehrorum  KRONESTEDT,  1999 

BE:  Mündungsgebiet  der  Kander  in  den  Thunersee,  Weichholzaue,  560  m ü.  M.,  1c?, 
Barberfalle,  23.5.-6.6.1998,  leg.  E.  Grütter,  det.  C.  Kropf 
Bestimmung:  KRONESTEDT  (1999),  TÖPFER-HOFMANN  et  al.  (1999,  im  Druck),  TÖP- 
FER-HOFMANN & HELVERSEN  (1990) 

Publiziert  in:  KROPF  et  al.  (im  Druck) 


Pardosa  saltans  TÖPFER-HOFMANN,  im  Druck 

CH:  In  der  ganzen  Schweiz  verbreitet  (siehe  unten) 

Bestimmung:  TÖPFER-HOFMANN  et  al.  (1999,  im  Druck),  TÖPFER-HOFMANN  & VON 
HELVERSEN  (1990),  Unterscheidung  der  $9  (noch)  nicht  möglich. 

Publiziert  in:  POZZI  (1996,  1997),  HÄNGGI  et  al.  (1996),  BAUR  et  al.  (1996),  HÄNGGI  & 
BAUR  (1998) 

Bemerkungen:  Abgrenzung  der  Art  von  Pardosa /tvgüör/s  erst  seit  TÖPFER- 
HOFMANN & VON  HELVERSEN  (1990)-dortabernichtformal  beschrieben. 
Bisherige  Publikationen  melden  die  Art  deshalb  unter  Pardosa  sp.  oder 
Pardosa  „saltans“.  In  der  ganzen  Schweiz  verbreitet  und,  wie  die  Bestim- 
mungserfahrung der  letzten  Jahre  sowie  die  Analyse  von  Sammlungsmaterial 
zeigt,  wohl  die  häufigere  Art  als  Pardosa  lugubns  (sensu  strictu).  Tendenziell 
scheint  P.  saltans  in  der  Westschweiz  gegenüber  P.  lugubris  vorzu  herrschen, 
ein  deutlicher  West-Ost-Gradient  innerhalb  der  Schweiz  kann  aber  aufgrund 
der  Datenlage  nicht  fixiert  werden.  Europaweit  ist  die  Verteilung  der  Arten 
der  Gruppe  um  P,  lugubris  (sensu  lato)  noch  unklar.  P.  saltans  dürfte  wohl 
eher  die  westliche  Art  darstellen.  Syntopes  Vorkommen  der  beiden  Arten  P. 
saltans  und  P.  lugubns  (sensu  stricto)  wurde  an  mehreren  Orten  festgestellt. 


DICTYNIDAE 

Altella  biuncata  (MILLER,  1949) 

GR:  Ramosch,  Platta  Mala,  1 $,  20.111.71,  leg.  K.  Thaler 
Bestimmung:  BRAUN  (1963,  1964),  HEIMER  & NENTWIG  (1991) 
Publiziert  in:  THALER  (1995b) 


28 


EBemerkung:  Taxonomisch-nomenklatorische  Verhältnisse  ziemlich 
verworren,  Gattungszuordnung  nach  PLATNICK  (1998).  BRAUN  (1963) 
publizierte  1 S mit  Vorbehalt  unter  Lathargenna  incerta  (MILLER  1 943).  Die 
richtige  Art-Zuordnung  {biuncata)  erfolgte  ein  Jahr  später  (BRAUN  1964), 
pjedoch  unter  dem  Gattungsnamen  Altellela. 


.LIOCRANIDAE 

■Agroeca  inopina  O.  P.-CAMBRIDGE,  1886 

;SZ:  Gersau,  Waldföhrenheide,  1 S,  IX  1982,  leg.  L.  Reser,  det.  S.  Loksa 
E Bestimmung:  GRIMM  (1986),  LOCKET  & MILLIDGE  (1951),  ROBERTS  (1985),  HEIMER  & 
NENTWIG  (1991) 
r Publiziert  in  LOKSA  (1993) 

EBemerkung:  Kein  Belegmaterial  vorhanden. 


(CLUBIONIDAE 

IClubiona  pseudoneglecta  WUNDERLICH,  1994 

CGE,  VD:  Trockenwiesen  am  Jurasüdfuss,  ^7SS,  31  $9  aus  VI  -VII1 1995/96,  leg.  S.  Pozzi 
WD:  Changins,  Buntbrache,  1 $,  26.6.1996,  nächtlicher  Streifnetzfang,  leg.  und  det.  G. 
Blandenier 

TTI:  Claro,  1(?  aus  VI,  NMB,  Coli.  E.  Schenkel  sub  C.  neglecta,  vid.  J.  Wunderlich 
[Bestimmung:  WUNDERLICH  (1994),  POZZI  & HÄNGGI  (1998),  ROBERTS  (1998) 
FPubliziert  in  POZZI  & HÄNGGI  (1998),  BLANDENIER  & DERRON  (1997) 

EBermerkung:  Die  SS  besitzen  im  Vergleich  zu  C.  neglecta  O.  P.- 
(CAMBRIDGE,  1862  auffällig  verlängerte  Cheliceren.  Zum  Teil  syntopes 
Workommen  der  beiden  Arten. 


IZODARIIDAE 

iZodarion  italicum  (CANESTRINI,  1868) 

►.Mehrere  Fundorte  in  der  ganzen  Schweiz,  vgl. MAURER  & HÄNGGI  (1990),  subZ.  gallicum 
[Bestimmung:  BOSMÄNS  (1997) 

FPubliziert  in  BOSMANS  (1997) 

EBemerkung:  BOSMANS  (1997)  hat  gezeigt,  dass  alle  überprüfbaren 
tbisherigen  Meldungen  von  Zodarion  gallicum  (SIMON,  1873)  aus  der 
ESchweiz  Z.  italicum  betreffen,  eine  Art,  die  lange  Zeit  verkannt  wurde.  Von 


29 


der  bekannten  Verbreitung  her  wäre  es  denkbar,  dass  speziell  im  Tessin 
auch  die  Art  Z.  gallicum  verkommen  könnte. 


GNAPHOSIDAE 

Synaphosus  sauvage  OVTSHARENKO,  LEW  & PLATNICK,  1994 

VS:  Saillon,  Chäteauneuf,  Leuk,  mehrere  Xerothermstandorte,  mehrere  (^c?.  leg-  R-  Delarze 
Bestimmung:  OVTSHARENKO  et  al.  (1994) 

Publiziert  in  OVTSHARENKO  et  al.  (1994),  HÄNGGI  et  al.  (1996) 

Bemerkung:  Inzwischen  sind  weitere  Funde  (auch  ein  9,  Fangmonat  VII) 
aus  dem  Wallis  bekannt  (leg.  M.  Genini,  det.  S.Pozzi,  Publ.  in  Vorb.). 


ZORIDAE 

Zora  parallela  SIMON,  1878 

GE:  extensiv  genutzte! rockenwiesen,  7<S(S.  799  aus  V - VII  1995/96,  leg.  S.  Pozzi 
TI:  Mte  S.  Giorgio,  alte  Brache  mit  einem  Mosaik  aus  flachrasigen  und  mit  dichtem  Molinia 
bewachsenen  Stellen,  mit  Gebüschen,  19,  15.  VII.  - 31.VII.1989,  leg.  A.  Hänggi 
Bestimmung:  HEIMER  & NENTWIG  (1991),  POZZI  & HÄNGGI  (1998),  ROBERTS  (1998) 
Publiziert  in  POZZI  & HÄNGGI  (1998) 


PHILODROMIDAE 
Thanatus  atratus  SIMON,  1875 

VD:  Gland,  Chassagne  d'Onnens,  extensiv  genutze,  sehr  trockene  Magerwiese  und  Schaf- 
weide, 7S6.  4 99  in  VII  - VIII  1995/96,  leg.  S.  Pozzi 
TI:  Mte.  Generoso,  Magerwiese  und  Weide,  145  cJc?,  37  99  in  V - XI  (rund  85%  der  Tiere  in 
VII  und  VIII),  vgl.  HÄNGGI  (1992). 

Bestimmung:  LOGUNOV  (1996),  POZZI  & HÄNGGI  (1998) 

Publiziert  in:  POZZI  & HÄNGGI  (1998),  HÄNGGI  (1989)  (subT.  vulgaris  cf  atratus),  HÄNGGI 
(1992)  (sub  T.  vulgaris) 


THOMISIDAE 

Ozyptila  (=Oxyptila)  pullata  (THORELL,  1875) 

GE,  VD,  JU,  BL:  In  besonders  wärmebegünstigten  Trockenwiesen  entlang  des  Juras  weit 
verbreitet. 


30 


[-Bestimmung:  HIPPA  et  al.  (1986)  {Abb.  2C  und  2F  vertauscht!  Vgl.  HIPPA  & KOPONEN 
1991},  POZZI  & HÄNGGI  (1998),  ROBERTS  (1998) 

FPubliziert  in:  BAUR  et  al.  (1996),  POZZI  & HÄNGGI  (1998) 

-KORRIGENDA 

LDiplocephalus  fora/n/n/fer  (O.P.-CAMBRIDGE,  1875) 

nMeldung  von  MAURER  & HÄNGGI  (1989)  betrifft  D.  crassiloba  (siehe 
coben).  Zudem  ergab  die  Nachkontrolle  des  Materials  im  Naturhistorischen 
^Museum  Basel,  dass  der  Nachweis  im  „Katalog  der  schweizerischen 
SSpinnen“  (MAURER  & HÄNGG1 1 990)  aus  dem  Wallis  (SCHENKEL  1 925) 
tein  Weibchen  von  D.  helleri{L.  KOCH,  1869)  betrifft.  Die  Art  Diplocephalus 
fforaminifer  (O.P.-CAMBRIDGE,  1875)  ist  somit  von  der  Liste  der 
sschweizerischen  Spinnen  zu  streichen. 

LDiplocephalus  aff.  procer  (SIMON,  1884)  sensu  THALER  (1972) 

1 In  HÄNGGI  (1993)  wurde  ein  Weibchen  unter  dem  Namen  Diplocephalus 
£aff.  procer  (SIMON,  1884)  sensu  THALER  (1972)  publiziert.  Diese  Form 
vwurde  inzwischen  von  PESARINI  (1996)  als  eigenständige  Art  mit  dem 
fNamen  Diplocephalus  pavesii  beschrieben  (siehe  oben).  Diplocephalus  aff. 
iprocer  ist  somit  von  der  Liste  der  schweizerischen  Spinnen  zu  streichen. 

ßAcantholycosa  pyrenaea  (SIMON,  1876) 

EBUCHAR  & THALER  (1993)  haben  aufgezeigt,  dass  A.  pyrenaea  im 
/Alpenraum  nicht  vorkommt.  Die  bisher  gemeldeten  Funde  von  A.  pyrenaea 
ssind  der  Art  A.  rupicola  zuzuordnen.  A.  pyrenaea  ist  somit  von  der  Liste  der 
sschweizerischen  Spinnen  zu  streichen. 

iZodarion  gailicum  (SIMON,  1873) 

/Alle  bisher  bekannten,  überprüfbaren  Meldungen  von  Z.  gailicum  betreffen 
cgemäss  BOSMANS  (1997)  Z.  italicum  (siehe  oben).  Die  Art  Z.  gailicum  ist 
ssomit  von  der  Liste  der  schweizerischen  Spinnen  zu  streichen,  auch  wenn 
iiihr  Vorkommen  im  Tessin  denkbar  ist. 


31 


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Ambros  HÄNGGI,  Naturhistorisches  Museum  Basel,  Augustinergasse  2, 

CH  - 4001  BASEL 

e-mail:  ambros.haenggi(gbs.ch 


37 


Arachnol.  Mitt.  18:38-44  Kurzmitteilung 


Basel,  Dezember  1999 


Peter  SACHER  & Heiko  METZNER:  Heliophanus  lineiventris 
SIMON,  1868,  neu  für  Deutschland  (Araneae,  Salticidae) 


Heliophanus  lineiventris  SIMON,  1868,  new  to  Germany  (Araneae,  Salticidae) 

Bei  umfangreichen  faunistischen  Erhebungen  im  Rahmen  des  Naturschutz- 
großprojekts Kyffhäuser  (SCHERFOSE  et  al.  1998,  PUSCH  et  al.  1998) 
wurden  von  Mai  bis  September  1998  sowie  im  Mai  1999  mittels  Kescher- 
und  Klopffängen  auch  Webspinnen  erfaßt.  Eine  Gesamt-darstellung  der 
Ergebnisse  steht  noch  aus.  Sie  wird  nach  Abschluß  des  Projekts  gemeinsam 
mit  den  Befunden  der  Bodenfallenuntersuchungen  erfolgen.  Vorab  sei  hier 
nur  der  Nachweis  von  H.  lineiventris  mitgeteilt,  einer  Springspinnen-Art,  die 
bisher  aus  Deutschland  nicht  bekannt  war. 


GEBIET  UND  FUNDORT 

Das  Projektgebiet  befindet  sich  in  N-Thüringen  und  wird  durch  das 
Kyffhäusergebirge  und  den  Kyffhäuser-Zechsteingürtel  gebildet.  Die 
Südlagen  des  Kyffhäusers  mit  den  landschaftsprägenden  Gipskarst- 
bildungen, in  denen  sich  der  Fundort  von  H.  lineiventris  befindet,  gehören 
zum  mitteldeutschen  Trockengebiet  (<550mm  Jahresniederschlag). 
“Trockenheit,  mildes  Klima,  südexponierte  Lagen  und  der  vor  allem  durch 
Zechstein-Gips  und  -Kalk  charakterisierte  geologische  Untergrund  boten 
günstige  Voraussetzungen  für  die  Ansiedlung  und  Reproduktion  von 
Pflanzen-  und  Tierarten  südlicher  und  südöstlicher  Regionen  ...  Somit 
besitzen  zahlreiche  wärmeliebende  Tier-  und  Pflanzenarten  gerade  im 
Kyffhäusergebiet  ihre  natürliche  Verbreitungsgrenze  oder  Exklaven  im 
europäischen  Areal.  Die  bis  etwa  zur  Mitte  dieses  Jahrhunderts  übliche 
extensive  Bewirtschaftung  des  Offenlandes  durch  Weinbau  bzw.  die  spätere 
Schaf-  und  Ziegenhaltung,  bot  diesen  Vertretern  steppenähnlicher  bzw. 
mediterraner  Verhältnisse  günstige  Bedingungen,  so  daß  sich  diese  in 
der  Kulturlandschaft  der  Kyffhäuserrandlagen  flächig  etablieren  und 
eigene  stabile  Lebensgemeinschaften  bilden  konnten.”  (PUSCH  et  al. 
1998:327/328) 


38 


Der  Fundort  liegt  am  SW-Rand  des  Kyffhäusers,  SE  Steinthaleben,  im  NSG 
Ochsenburg  (MTB  4632/1 , 230  m üNN).  Es  handelt  sich  um  einen  Steppen- 
rasen in  SE-Exposition  und  steiler  Hanglage.  Am  Fundort  wurden  bereits 
Mitte  der  60er  Jahre  Untersuchungen  mit  Bodenfallen  vorgenommen,  die 
.zahlreiche  bemerkenswerte  Nachweise  erbrachten  (vgl.  MORITZ  1973), 
darunter  Steppenelemente  wie  Lepthyphantes  geniculatus  (vgl.  BROEN 
1965,  1966,  BAUMANN  etal.  1996). 


'.MATERIAL 

■'Kescherfang 

^<3  - 28.06.1998,  1c?  - 06.09.1998:  beide  leg.  P.u.U.  SACHER,  det.  P.  SACHER,  vidit 
H.  METZNER:  1?  - 09.05.1998:  leg.  P.u.U.  SACHER;  det.  P.  SACHER,  vidit 
H.  METZNER  - alle  Coli.  P.  SACHER 

EBegleitarten  (Auswahl);  Enoplognatha  latimana,  Aculepeira  ceropegia, 
‘Agalenatea  redii,  Hypsosinga  albovittata,  Heriaeus  melloteei,  Misumena 
vvatia,  Thomisusonustus,Xysticusninnii,  Evarchalaetabunda,  Heliophanus 
fflavipes 

^Klopffang  (von  Eichengebüsch) 

11<?  - 20.05.1999:  leg.  et  det.:  P.SACHER  - Coli.  P.  SACHER 

Begleitarten  (Auswahl):  Anelosimus  v'rttatus,  Dipoena melanogaster,  Araneus 
ttriguttatus,  Araniella  opisthographa,  Nigma  flavescens,  Anyphaena 
zaccentuata,  Cheiracanthiumelegans,  Philodromuslongipalpis,  Heliophanus 
ccupreus 

.Vergleichsmaterial 

(Griechenland:  Pindos  Gebirge,  Platz  bei  Sarandaporo  vor  Molocha,  am  Bach  unter  Steinen, 
05.09.1985,  leg.:  CORDES  - 1 c?:  Loudias  Mündung,  12.06.1984,  leg.:  v.  HELVERSEN 
- 1 $:  Timphristor  Gipfelzone,  01./02.08.1978,  leg.:  v.  HELVERSEN  - 1 9;  Ossa 
Nordosthang  oberhalb  Omolion,  ca.  500  m üNN,  Laubwald,  21.04.1968,  leg.: 
V.  HELVERSEN  - 1c?;  NO  Pangeon,  SE  exponierte  Wiese  oberhalb  der  Waldgrenze, 
1710-1770  m ÜNN,  Buchenwaldgrenze,  27.08.1991,  leg.:  WOLF  - 19:  Menikion  Oros, 
1800  m üNN,  Kuppe,  trocken  und  steinig,  sehr  exponiert,  23.07.1994,  leg.:  WOLF  -1c?; 
Pangeon.  1800  m üNN,  steinige  Hänge,  N - exponiert,  02.08.1994,  leg.:  WOLF  - 1 c?: 
Falakron,  2080  m üNN,  Tinotripa  Gipfel,  Wiese,  22.07.1991,  leg.:  WOLF  -1c?- 
Peloponnes:  Kounoupelli.Sandu.  Kiefern,  Mastixbüsche  04./05.06. 1995,  leg.:  METZNER 

-19- 


39 


ZUR  BESTIMMUNG  UND  VERBREITUNG 


Die  Art  ist  mehrfach  in  beiden  Geschlechtern  abgebildet  worden.  Gute  Dar- 
stellungen bringen  beispielsweise  CANTARELLA  (1974),  FLANCZEWSKA 
(1981),  METZNER(1 999  im  Druck),  MILLER  (1 971  :sub  H.pouzdranensis), 
PROSZYNSKI  (1976,  1979),  THALER  (1987),  VILBASTE  (1969)  und 
WESOLOWSKA(1986). 

Die  Männchen  und  Weibchen  von  H.lineiventris  (Abb.  1 ,2)  fallen  durch 
ihre  beträchtliche  Größe  auf,  durch  die  sie  am  Fundort  im  NSG  Ochsenburg 
sofort  von  den  viel  häufigeren  H.flavipes  und  H.cupreus  zu  unterscheiden 
waren.  Die  Körperlänge  der  beiden  Männchen  aus  dem  Kyffhäuser  beträgt 
4,8  mm  bzw.  5,7  mm,  die  des  Weibchens  7,4  mm.  Im  Kescher  erinnerten 
die  sehr  dunkel  wirkenden,  robusten  Männchen  auf  den  ersten  Blick  an 
Evarcha  a reu  ata. 

Die  Männchen  von  H.  lineiventris  heben  sich  aufgrund  des  kurzen  s- 
förmig  gebogenen  Embolus  (Abb.  5)  und  der  eng  gegabelten  Femoral- 
apophysen-Spitze  (Abb.  6)  von  den  beiden  anderen  heimischen  Arten  der 
Civpreus-Gruppe(sensu  WESOLOWSKA1986),  H.  cupreus  (WALCKENAER, 
1 802)  und  H.  kochii SMON,  1 868,  ab.  Das  dorsale  Zeichnungsmuster  des 
dunkelbraunen  Opisthosomas  ist  variabel  und  besteht  beim  Männchen  aus 
einer  weißen  Horizontalbande  im  vorderen  Drittel  und  ein  bis  zwei  Paar 
Flecken  aus  weißen  Schuppenhaaren  (Abb.1 ) (vgl.  auch  WESOLOWSKA 
1986).  Diese  Schuppenhaare  können  aber  leicht  abgerieben  werden  und 
sind  bei  den  hier  vorliegenden  Tieren  aus  dem  Kyffhäuser  nur  noch 
rudimentär  vorhanden. 

Die  Weibchen  besitzen  eine  triangelförmige  Epigynengrube  (Abb.  3)  mit 
weitauseinanderliegenden  Einführöffnungen  (Abb.  4)  und  median  gelegenen 
Befruchtungsgängen.  Eine  Unterscheidung  von  H.  kochii  - ebenfalls  vor 
allem  in  S-  und  SE-Europa  beheimatet  - ist  aufgrund  der  häufig  mit  Sekret 
verklebten  Epigynenöffnung  und  einer  gewissen  Variabilität  des  Gruben- 
randes nur  mit  Hilfe  einer  Vulvapräparation  möglich.  Besonders  erwähnens- 
wert bei  dem  vorliegendem  Weibchen  ist  die  beinahe  durchgängig  hellgelbe 
Beinfärbung  (Abb.  2),  nur  Coxa  III  u.  IV  und  Trochanter  IV  besitzen  dorsal 
einen  schwarzen  Längsstrich.  Bei  Vergleichsmaterial  aus  Griechenland 
(s.o.)  sind  die  Beine  dunkelbraun  mit  hellen  Längsstreifen  an  Patella,  Tibia 
und  Metatarsus,  wobei  dieTarsen  einheitlich  hellgelb  sind.  Die  Tasterglieder 
sind  bei  dem  Weibchen  vom  Kyffhäuser  hellgelb,  bei  den  griechischen 
Exemplaren  sind  Tibia  und  Patella  hingegen  dunkelbraun  gefärbt. 


40 


^Abb.  1,2;  Heliophanus  lineiventris  vom  Kyffhäuser.  1:  Männchen,  dorsal. 
22:  Weibchen,  dorsal  - Zeichnungen:  H.  METZNER. 


41 


Abb.  3-6:  Heliophanus  lineiventris  vom  Kyffhäuser.  3:  Epigyne  (mit  Sekret 
verklebt).  4:  Vulva,  dorsal.  5:  Pedipalpus,  ventral.  6;  Pedipalpus,  retrolateral. 


42 


‘Nach  PROSZYNSKI  (1976)  und  THALER  (1987)  ist  H.lineiventris  eine  Art 
cder  südlichen  Paläarktis. 

WESOLOWSKA  (1986)  führt  in  ihrer  Revision  als  Fundorte  Portugal, 
JSpanien,  Pyrenäen,  Frankreich,  Italien,  Tschechoslowakei,  Griechenland, 
FRussland  und  N-Korea  auf.  Weitere  Fundorte  sind  aus  der  Schweiz 
((MAURER  1978,  THALER  1987),  aus  Österreich  (KNOFLACH  & 
EBERTRAND1 1 993),  Bulgarien  (FLANCZEWSKA 1 981 ),  Mittelasien  (RAKOV 
E&  LOGUNOV  1996),  Sibirien  (LOGUNOV  1992),  der  Mongolei 
I (PROSZYNSKI  1982)  und  China  (ZHU  1983)  bekannt. 

Die  Verbreitungskarte  bei  PROSZYNSKI  (1976)  zeigt,  daß  bisher  nur 
fein  einzigerweiter  nördlich  gelegener  und  isolierter  Fundpunkt  existiert,  der 
cauf  VILBASTE  (1969;  Estland)  zurückgeht.  Inzwischen  ist  die  Art  auch  in 
(den  deutschen  Alpen  gefunden  worden  (vgl.  MUSTER  & LEIPOLD  1999). 

Das  Vorkommen  im  Kyffhäuser  vermittelt  zwischen  dem  geschlossenen 
'Südlichen  Areal  und  dem  Einzelnachweis  im  Baltikum. 


[Dank:  Den  Herren  Prof.  Dr.  Otto  von  Helversen,  Dr.  Detlev  Cordes  (beide  Lehrstuhl  für 
ZZoologie  II,  Friedrich-Alexander-Universität  Erlangen-Nürnberg)  und  Dr.  Patrick  Wolf  (Mün- 
sster)  danken  wir  für  die  Bereitstellung  des  umfangeichen  Vergleichsmaterials.  Frau  Dr. 
[Elisabeth  Bauchhenss  (Schweinfurt)  danken  wir  für  ergänzende  Literaturhinweise.  Das 
[Staatliche  Umweltamt  Sondershausen  und  das  Büro  für  biologische  Studien  Jörg  Weipert 
((Ilmenau)  gestatteten  dankenswerterweise  die  Vorab-VeröffentlichungdieserTeilergebnisse. 


LLITERATUR 

EBAUMANN,  T.,  P.  SACHER  & B.  TEICHMANN  (1996):  Neue  Funde  von  Lepthyphantes 
geniculatus  in  Sachsen-Anhalt  (Araneae,  Linyphiidae).  - Arachnol.  Mitt.  1 1 : 49-51 
EBROEN,  B.  von  (1965):  Eine  neue  Art  der  Gattung  Lepthyphantes  aus  Deutschland  (Arach., 
Araneae).  - Senckenberg.  biol.  46:  81-83 

EBROEN,  B.  von  (1966): ).  Zum  Vorkommen  von  Lepthyphantes  geniculatus  in  Deutschland 
(Arach.,  Araneae).  - Senckenberg.  biol.  47:  177-180 
CCANTARELLA,  T.  (1974):  Contributoalla  conoscenzadegliHe//op/7anus(Arachnida,  Araneae, 
Salticidae)  di  Sicilia.  - Animalia  1 (1/3):  157-173 
FFLANCZEWSKA,  E.  (1981):  Remarks  on  Salticidae  (Aranei)  of  Bulgaria.  - Ann.  Zool.  36: 
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‘•KNOFLACH,  B.  & F.  BERTIRANDI  (1993):  Spinnen  (Araneida)  aus  Klopffängen  anJuniperus 
und  Pinus  in  Nordtirol.  - Ber.  nat.-med.  Verein  Innsbruck  80:  295-302 
LLOGUNOV,  D.  V.  (1992):  Thespiderfamily  Salticidae  (Araneae)  from  Tuva.  II.  An  annotated 
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43 


MAURER,  R.  (1978):  Katalog  der  Schweizerischen  Spinnen  (Araneae)  bis  1 977.  - Universität 
Zürich,  Zoologisches  Museum, 113  S. 

METZNER,  H.  (1999  im  Druck):  Die  Springspinnen  (Arachnida,  Araneae,  Salticidae) 
Griechenlands.  - Andrias  14 

MORITZ,  M.  (1973):  Neue  und  seltene  Spinnen  (Araneae)  und  Weberknechte  (Opiliones) 
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Bayerischen  Alpen  (Araneae:  Linyphiidae,  Hahniidae,  Gnaphosidae,  Salticidae) 
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SCHERFOSE,  V.,  R.  FORST,  T.  GREGOR,  A.  HAGIUS,  C.  KL-R,  G.  NICLAS  & U.  STEER 
(1998):  Naturschutzgroßprojekte  des  Bundes.  Förderprogramm  zur  Errichtung  und 
Sicherung  schutzwürdiger  T eile  von  Natur  und  Landschaft  mit  gesamtstaatlich  repräsen- 
tativer Bedeutung  - Naturschutzgroßprojekte  und  Gewässerrandstreifenprogramm.  - 
Natur  u.  Landschaft  73:  295-301 

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VILBASTE,  A.  (1969):  Eesti  Ämblikud  I.  Krabiämbliklased  (Xysticidae),  Jooksikämbliklased 
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WESOLOWSKA,  W.  (1986):  A revision  of  the  genusHeliophanus  C.  L.  KOCH,  1833  (Aranei: 
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ZHU  C.-D.  (1983):  [A  list  of  Chinese  spiders  (revised  in  1983)].  - J.  Bethune  Med.  Univ. 
9:  1-130 


Dr.  Peter  SACHER,  Am  Gönnenicht  8,  D-38871  Abbenrode 
e-mail:  sacher-abbenrode(gt-online.de 
Heiko  METZNER,  Kirchrimbach  6,  D-96152  Burghaslach 
e-mail:  heiko.metzner(gweigang-marketing.de 


44 


/Arachnol.  Mitt.  18:45-54  Kurzmitteilung 


Basel,  Dezember  1999 


(Christoph  MUSTER  & Dorothee  LEIPOLD:  Spinnen- 
I Neunachweise  für  Deutschland  aus  den  Bayerischen 
/Alpen  (Araneae:  Linyphiidae,  Hahniidae,  Gnaphosidae, 
ISalticidae) 


/Abstract:  First  records  of  spiders  from  the  Bavarian  Alps  (Germany)  (Araneae: 

1 Linyphiidae,  Hahniidae,  Gnaphosidae,  Saiticidae).  The  arachnofaunistic  exploration  of 
tthe  German  Alps  is  still  in  process.  Recent  investigations  in  subalpine  and  alpine  habitats  of 
{Bavaria  yielded  13  species  new  to  Germany.  For  5 taxa  the  collecting  sites  are  reported, 
• together  with  comments  on  general  distribution  and  ecology.  Cryphoeca  lichenum  nigerrima 
I is  a locally-endemic  relict,  which  probably  has  survived  glaciation  on  the  nunatak  System.  Its 
c distribution  area  is  restricted  to  few  mountain-ranges  in  the  Northern  Calcareous  Alps, 
ccomprising  less  than  2500  qkm.  Two  species, Erigone  cristatopalpus  anä  Talavera  monticola, 
.are  endemic  to  the  Alps  and  adjoining  mountains.  Micaria  aenea  shows  a boreomontane 
disjunction.  Heliophanus  lineiventris  is  widely  distributed  in  the  Southern  Palearctic. 

IKey  words:  Araneae,  first  records  to  Germany,  Bavarian  Alps,  zoogeography 


Mn  zusammenfassenden  Arbeiten  zur  Spinnenfauna  Deutschlands  und 
( Bayerns  wurde  in  den  vergangenen  Jahren  wiederholt  auf  die  geographischen 
I Erfassungslücken  speziell  im  bayerischen  Alpenraum  hingewiesen  (BLICK 
(&SCHEIDLER  1991 , PLATEN  etal.  1995und  1996).  Die  Zusammensetzung 
(der  Arachnozönosen  subalpiner  und  alpiner  Lebensräume  Bayerns  war 
t bisher  kaum  vorhersehbar.  Eine  Intensivierung  der  arachnofaunistischen 
i Erforschung  der  Bayerischen  Alpen  erschien  aus  zwei  Gründen  besonders 
\wünschenswert:  als  Grundlage  für  die  Berücksichtigung  der  Spinnen  als 
I Indikatorgruppe  in  Planung  und  Naturschutz  (BLICK  1 994)  und  wegen  der 
\weitgehend  ungeklärten  Frage  der  Biogeographen  nach  Erhaltungs- 
(gebieten  prä-  und  interglazialer  Faunenelemente  am  Nordalpenrand 
i(JANETSCHEK1974). 

Zur  Behebung  dieser  Kenntnislücken  wurden  kürzlich  zwei  Unter- 
‘suchungsreihen  gestartet:  1 .)  Vom  Bayerischen  Landesamt  für  Umwelt- 
'schutz  werden  seit  einigen  Jahren  verstärkt  subalpine  und  alpine  Lebens- 
rräume  mit  Boden-  und  Malaisefallen  beprobt  (Koordination:  J.  VOITH).  Die 


45 


Spinnen  werden  von  D.  LEIPOLD  bearbeitet.  Aus  folgenden  alpinen  Gebieten  || 
liegen  Ergebnisse  vor:  Berchtesgadener  Alpen,  Reiteralm  (LEIPOLD  1996), 
Wettersteingebirge,  Alpspitze  und  Estergebirge,  Hoher  Fricken  (LEIPOLD 
1 998),  Ammergebirge,  Frieder  (LEIPOLD  in  Vorbereitung).  2.)  Im  Rahmen 
einer  Dissertation  (Universitäten  Hamburg  / Innsbruck)  werden  von  C. 
MUSTER  an  6 Lokalitäten  zwischen  Allgäuer  und  Berchtesgadener  Alpen 
Untersuchungstransekte  vom  subalpinen  Fichtenwald  bis  in  die  Gipfelregion 
bearbeitet.  In  vier  Gebieten  sind  die  Untersuchungen  bereits  abgeschlossen 
(Fangzeitraum  Sept.  1997  bis  Sept.  1998):  Allgäuer  Alpen  (Ponten), 
Ammergebirge  (Hochplatte),  Karwendel  (Soiernspitze)  und  Mangfallgebirge 
(Hochmiesing). 

Die  Bedeutsamkeit  der  vorstehenden  Projekte  wird  durch  die  Tatsache 
unterstrichen,  daß  im  bisherigen  Verlauf  bereits  1 3 für  die  deutsche  Fauna 
neue  Spinnentiere  nachgewiesen  werden  konnten.  An  dieser  Stelle  werden 
fünf  Erstnachweise  von  Spinnenarten,  die  in  beiden  Untersuchungsreihen 
gefunden  wurden,  vorgestellt.  Die  übrigen  Neufunde  sollen  gesondert 
veröffentlicht  werden  (MUSTER  1999,  LEIPOLD  in  Vorbereitung).  | 

Das  Material  befindet  sich  in  den  Privatsammlungen  der  Autoren.  Einzelne  Belegexemplare 
wurden  in  der  Zoologischen  Staatssammlung  München  (ZSM)  deponiert.  Systematik  / 
Nomenklatur  nach  PLATNICK  (1998). 

Abkürzungen:  BF  - Bodenfalle;  GKK  - Gaufi-Krüger-Koordinaten  Hauptmeridian  12“;  HF  - 
Handfang;  MF  - Malaisefalle;  TK  - Topographische  Karte  von  Deutschland  1:25000. 


LINYPHIIDAE: 

Erigone  cristatopalpus  SIMON,  1884 

Bestimmung:  THALER  (1978a) 

Material:  Ammergebirge,  Frieder:  Friederspitz/Lausbichel  (TK  8431 , GKK:  4421 500/5264400) 
^8S<S.  6$9  (BF  27.05.-25.08.1998,  leg.  VOITH),  Rotmoos  (TK  8431,  GKK:  4423500/ 
5263600)  1c?  (BF  27.05.-21.06.1998,  leg.  VOITH);  Karwendel,  Fereinalm  (TK  8534, 
GKK:  4451075/5259075)  1c?  (BF  27.06.-17.07.1998,  leg.  MUSTER),  19(HF  10.08.1998, 
leg.  Dr.  KRAUSE);  Schlierseer  Berge,  Spitzinggebiet/Grünsee(TK  8337,  GKK:  44901 00/ 
5279400)  1c?  (HF  04.07.1992,  leg.  FISCHER-LEIPOLD) 

Fundorte:  Almweiden  mit  Vegetationszusammensetzung  von  Milchkraut-Weiden  (Crepido- 
Festucetum  rubrae)  und  eingestreuten  Vertretern  der  Borstgras-,  Horst-  und  Rost- 
seggenrasen, in  flachen  Senken  Flachmoorarten  als  Feuchtezeiger  (Carex  flava,  Pamassia 
palustris,  Tofieldia  calyculata),  meist  stark  bewegtes  Mikrorelief,  Ufervegetation  der 
Bergseen  (Fereinalm,  Grünsee)  durch  Weidevieh  völlig  zerstört;  Höhenlagen  von  1170  - 
1960  m über  NN. 


46 


Sofern  sich  die  fragliche  Abgrenzung  gegenüber  E.  aletris  CROSBY  & 
BISHOP,  1928  als  valide  erweist,  ist  E.  cristatopalpuseln  Endemit  der  Alpen 
(vgl.  THALER  1 999).  Die  Art  ist  in  der  subalpinen  und  alpinen  Höhenstufe 
der  West-  und  Ostalpen  weit  verbreitet  (franz.  Alpenteile:  SIMON  1884, 
Schweiz:  MAURER  & HÄNGG1 1 990,  Vorarlberg,  Südtirol:  THALER  1 978a, 
Nordtirol:  THALER  1999,  Karnische  Alpen:  CAPORIACCO  1922),  jedoch 
nur  unregelmäßig  und  selten  in  größeren  Abundanzen  gefangen  worden. 

Zur  Habitatbindung  der  Art  werden  in  der  Literatur  kaum  Angaben 
gemacht.  Bei  Betrachtung  der  Einzelnachweise  wird  eine  Häufung  von 
Funden  im  Uferbereich  von  Seen  deutlich  (z.B.  VOGELSANGER  1944, 
THALER  1978a).  Auch  das  Weibchen  von  der  Fereinalm  wurde  unter 
einem  Stein  am  Ufer  eines  kleinen  Bergsees  gesammelt,  ebenso  das 
Männchen  aus  dem  Spitzinggebiet.  Das  Männchen  vom  Rotmoos  stammt 
aus  einem  Schnabelseggenried.  Durch  höhere  Feuchtigkeit  sind  auch  die 
wenigen  hochalpinen  Lebensräume  gekennzeichnet,  in  denen  diese 
Zwergspinne  in  größeren  Dominanzanteilen  festgestellt  wurde  („feuchte 
Wiese“,  Curvuletum:  PUNTSCHER  1980;  „Stellen  hoher  Bodenfeuchte“: 
THALER  1982).  Hier  mögen  sich  auch  die  Funde  im  Friedergebiet  von 
Borstgrasrasen  und  Weideflächen  mit  längerer  Schneebedeckung  und 
durch  Beweidung  verdichteten  Böden  einordnen.  Von  einer  gewissen 
Hygrophilie  kann  somit  ausgegangen  werden.  Durch  die  allgemein  höhere 
Feuchtigkeit  von  Silikat-  gegenüber  Kalkböden  wird  auch  die  größere 
Nachweisfrequenz  in  den  Zentralalpen  verständlich. 


HAHNIIDAE: 

Cryphoeca  lichenum  nigerrima  THALER,  1 978 

Bestimmung:  THALER  (1978b) 

Material:  Ammergebirge,  Hochplatte  (TK  8431,  GKK:  4412300/5268625)  3(S(S,  (BF 
24.10.1997-07.05.1998,  leg.  MUSTER);  Wettersteingebirge,  Osthang  der  Alpspitze/ 
Bernadeinsattel  (TK  8532,  GKK:  4429250/5254900)  19  (BF  21.09.-16.10.1997,  leg. 
VOITH):  Karwendel,  Soiemspitze  (TK  8534,  GKK:  4451725/5260275)  10  (Je?  (BF 
03.09.1997  - 20.05.1998, 1(J  ZSM),  299  (HF  10.08.1998, 1 9 ZSM),  1 9 (HF  10.09.1998, 
leg.  MUSTER) 

Fundorte:  ausgedehnte  Felsfluren  mit  Schuttvegetation  und  Rasenfragmenten  (Caricetum 
firmae),  an  der  Hochplatte  stellenweise  in  geschlossene  Blaugrasrasen  übergehend 
(Seslerio-Caricetum  sempervirentis),  an  der  Alpspitze  in  extensiver  Rinderweide  gele- 
gen : Höhenlage  1 920  - 21 60  m über  NN,  Hangneigung  30°-  40“,  Süd-  bis  südostexponiert. 


47 


Diesen  Funden  kommt  besondere  biogeographische  Bedeutung  zu,  da  es 
sich  um  eine  kleinräumig-endemische  Form  der  Nördlichen  Kalkalpen 
westlich  des  Inn  handelt  (THALER 1998).  Lokalendemiten,  die  in  isolierten 
Glazialrefugien  evolvierten,  waren  in  der  deutschen  Arachnidenfauna  bisher 
nicht  bekannt.  Die  weitgehende  rezente  Beschränkung  auf  Höhenlagen 
> 2000  m deutet  auf  Nunatakker-Überdauerung  hin.  Eine  postglaziale 
Arealausweitung  dürfte  kaum  stattgefunden  haben.  Ein  geringes  Disper- 
sionsvermögen zeichnet  auch  andere  Vertreter  der  Gattung  am  Südalpen- 
rand und  in  den  Karpaten  aus  (THALER  1980).  Der  einzige  Fund  in 
wesentlich  tieferen  Lagen  (850  m,  THALER  1 978b)  gelang  in  einer  Klamm. 
Diese  Population  gründet  sich  wahrscheinlich  auf  passiv  im  Zuge  von 
Massenverlagerung  talwärts  transportierte  Individuen,  die  sich  hier  aufgrund 
der  Höhenstufen-Inversion  des  Standortes  etablieren  konnten. 

Bisher  war  C.  /.  nigerrima  nur  aus  wenigen  Gebirgsstöcken  Nordtirols 
bekannt:  Rofan,  Karwendel  und  östliche  Lechtaler  Alpen  (Verbreitungskarten 
in  THALER  & KNOFLACH  1 997,  THALER  1 998).  Die  östliche  und  südliche 
(Inn)  sowie  die  westliche  (Lech?)  Arealgrenze  waren  recht  genau  Umrissen, 
während  die  Verbreitung  am  Nordalpenrand  unklar  blieb  und  erst  durch  die 
hiervorgestellten  Ergebnisse  geklärt  werden  konnte.  Gerade  der  Fund  im 
Ammergebirge  erweitert  das  bekannte  Gesamtareal  recht  beträchtlich.  Für 
dieses  Gebiet  hat  EGGENSBERGER  (1994)  die  würmeiszeitliche 
Vergletscherung  detailliert  dargestellt.  Im  Bereich  der  Hochplatte  lag  die 
Maximalvergletscherung  demnach  zwischen  1600  m (Südseite)  und  nur 
1 1 00  m (Nordseite),  so  daß  höhere  Gipfel  das  Eisstromnetz  überragten  und 
kälteresistenten  Formen  ein  Überleben  ermöglichten. 

Das  Gesamtareal  dieser  Subspezies  umfaßt  nach  den  neuen  Erkennt- 
nissen ca.  2500  km^.  Betrachtet  man  darin  nur  die  alpine  Höhenstufe,  so 
ergibt  die  Fläche  der  besiedelten  Habitate  deutlich  < 1000  km^.  Auf  die 
besondere  Verantwortung  der  Anrainerstaaten  für  die  Erhaltung  der 
Lebensräume  solcher  Lokalendemiten  sei  an  dieser  Stelle  hingewiesen. 
Geringes  Dispersionsvermögen  in  Kombination  mit  kleinem  Verbreitungs- 
gebietführtzu  einer  besonderen  Gefährdungsdisposition  (vgl.  BUNDESAMT 
FÜR  NATURSCHUTZ  1997). 

Die  zweite  lokal-endemische  Spinne  in  den  Nördlichen  Kalkalpen  westlich 
des  Inn,  Lepthyphantes  severus  THALER,  1990,  konnte  in  Deutschland 
bisher  nicht  nachgewiesen  werden.  Die  Artfehltauch  in  den  Aufsammlungen 
des  Untersuchungsgebietes  Soiernspitze,  das  nahe  der  Vorkommen  im 
österreichischen  Teil  des  Karwendels  liegt  (THALER  1990). 


48 


GNAPHOSIDAE: 


I Micaria  aenea  THORELL,  1871 

I Bestimmung:  WUNDERLICH  (1979),  REIMER  & NENTWIG  (1991) 

I Material:  Ammergebirge,  Ochsenängerle  (Nähe  Hochplatte)  (TK  8431,  GKK:  4411125/ 
5267600)  1?  (BF  07.05.-18.06.1998),  1 $ (BF  20.07.-14.08.1998,  ZSM,  leg.  MUSTER), 
Frieder/Lausbichel  (TK  8431,  GKK:  4421900/5264200)  1<?  (BF  27.05.-21.06.1998,  leg. 
VOITH):  Estergebirge,  Hoher  Fricken  (TK  8432,  GKK:  4436900/5266200)  5SS.  2?? 
(BF25.06.-27.07.1997),  16'.  19  (BF  28.08.-20.09.1997,  leg.  VOITH):  Berchtesgadener 
Alpen,  Reiteralm  (TK  8342,  GKK:  4561700/5279650)  599  (BF  17.07.-28.08.1996,  leg. 
LEIPOLD) 

Fundorte:  subalpine  Weideflächen  mitTendenzzu  Rostseggenrasen  (Caricetum  ferrugineae) 
sowie  lichte  Lärchen-/  Zirbenwälder  und  Latschengebüsche,  Höhenlagen  1 530  - 1 850  m 
über  NN.  unterschiedlich  exponiert. 

i Boreomontan-circum-boreal  verbreitete  Art  (Skandinavien:  PALMGREN 
1943,  TULLGREN  1946,  HAUGE  1989;  Böhmerwald:  MILLER  1967, 
tBUCHAR  1992;  Sibirien:  MIKHAILOV  1987;  Nordamerika:  PLATNICK  & 
5SHADAB  1988),  die  im  Alpenraum  erst  spät  gefunden  wurde  (THALER 
1966).  Seither  gelangen  hier  Nachweise  in  der  Schweiz  (Kantone 
( Graubünden  und  Wallis,  MAURER  & HÄNGG1 1 990),  in  Nordtirol  (THALER 
1997a)  und  in  den  Dolomiten  (ZINGERLE  1997).  Das  Vorkommen  in  den 
(deutschen  Alpen  wurde  bereits  von  WUNDERLICH  (1979)  erwartet. 

In  Nordtirol  lebt  M.  aenea  in  „trocken-sonnigen  Habitaten“  im  Bereich  der 
\Waldgrenze  (THALER  1997a).  Im  Gegensatz  dazu  bevorzugt  die  Art  am 
(bayerischen  Alpennordrand  offensichtlich  Rostseggenrasen.  Diese  gedeihen 
cam  besten  auf  frischen  bis  feuchten  Böden  schattiger  Standorte  (REISIGL  & 
IKELLER  1987).  Zwei  Exemplare  fanden  sich  sogar  in  einer  Bodenfalle  am 
FFuße  einer  tiefen  Doline  (LEIPOLD  1996).  In  den  zahlreichen  beprobten 
EBIaugras-Horstseggenhalden  an  trockenen,  südexponierten  Hanglagen 
^konnte  M.  aenea  dagegen  nicht  festgestellt  werden,  dafür  regelmäßig  die 
teurytope  M.  pulicaria. 


49 


SALTICIDAE: 


Heliophanus  lineiventris  SIMON,  1868^ 

Bestimmung:  WESLOWSKA  (1986),  THALER  (1987),  REIMER  & NENTWIG  (1991) 
Material;  Ammergebirge,  Hochplatte  (TK  8431 , GKK:  4412300/5268625)  1 S (HF  20.07. 1 998, 
leg.  MUSTER);  Estergebirge,  Hoher  Fricken  (TK  8432,  GKK:  4436900/5266200)  1 9 (BF 
27.07.-13.08.1997,  leg.  VOITH);  Karwendel,  Soiernspitze  (TK  8534,  GKK:  4451400  u. 
4452050/5259875)  2 juv.  (MF  22.07.-10.08.1998),  3 c?6'.  4 juv.  (MF  10.08.-10.09.1998), 
1c?  (MF  10.09.-30.09.1998,  alle  MF  leg.  VOITH  / MUSTER) 

Fundorte;  Blaugras-Horstseggen-Halden  (Seslerio-Caricetum  sempervirentis)  mit  Übergän- 
gen zu  Polsterseggen  rasen  (Caricetum  firmae)  und  ausgedehnten  Blockschuttfeldern, 
Höhenlagen  1750-1900  m über  NN,  Hangneigung  25°-  45°,  südexponiert. 

Die  Art  besitzt  in  der  südlichen  Paläarktis  ein  sehr  großes  Gesamtareal,  das 
von  der  Iberischen  Halbinsel  (DENIS  1957)  bis  Korea  (PAIK  1987)  und  in 
den  Fernen  Osten  (DUNIN  1984)  reicht.  Demgegenüber  ist  H.  lineiventris 
im  alpinen  Gebirgssystem  nur  sehr  zerstreut  verbreitet  (THALER  1 987).  Die 
meisten  Nachweise  stammen  aus  der  Schweiz  (überwiegend  von  älteren 
Autoren,  Zusammenstellung  bei  MAURER  & HÄNGGI  1990).  In  Nordtirol 
wurde  die  Art  bisher  nur  wenige  Male  in  den  Zentralalpen  festgestellt 
(THALER  1997b),  ein  aktueller  Nachweis  liegt  aus  den  Dolomiten  vor 
(ZINGERLE  1 997).  Die  hiervorgestellten  Funde  aus  Bayern  sind  die  ersten 
in  den  Nördlichen  Kalkalpen. 

Bei  Spezies  mit  solcherart  dispersem  Vorkommen  sind  nach  THALER 
(1998)  Vorstellungen  über  Zustand  und  Entwicklung  der  Populationen 
kaum  möglich.  Auffällig  bei  H.  lineiventris  sind  geographisch  variierende 
Valenzen  bezüglich  der  Höhenverbreitung.  In  Südwest-Europa  und  in 
kontinentalen  Klimagebieten  tritt  die  Art  schwerpunktmäßig  in  tiefen  Lagen 
auf  (THALER  1987),  während  sie  in  den  Ostalpen  auf  die  alpine  Stufe 
beschränkt  bleibt.  Hier  lebt  sie  stenök  an  warmen  Südhängen  in 
Zwergstrauch-  und  Grasheiden  mit  Blockwerk.  Extreme  tages-  und  jahres- 
zeitliche Temperaturschwankungen  in  diesem  Lebensraum  entsprechen 
kontinentaleren  Verhältnissen. 

Da  Heliophanus-Arten  wie  die  meisten  übrigen  Salticiden  über  Bodenfallen 
nur  unzureichend  erfaßt  werden,  kann  derzeit  kaum  entschieden  werden, 
ob  die  geringe  Nachweisfrequenz  einer  tatsächlichen  Seltenheit  entspricht. 
Vom  Erstautor  beobachtete  Tiere  hielten  sich  überwiegend  in  Blockschutt 
auf  und  waren  somit  auch  Handfängen  schwer  zugänglich.  Bemerkenswert 
viele  Individuen  fanden  sich  dagegen  in  Malaisefallen! 

’ die  Art  wurde  kürzlich  auch  in  Thüringen  nachgewiesen,  s.  38-44  in  diesem  Heft 


50 


Talavera  monticola  (KULCZYNSKI,  1884) 

Bestimmung:  THALER  (1981),  HEIMER  & NENTWIG  (1991) 

Material:  Allgäuer  Alpen,  Ponten  (TK  8528,  GKK:  4383574/5261675)  26'cJ  (BF  22.07.- 
17.08.1998, 1(?ZSM),  19  (HF  17.08.1998,  leg.  MUSTER):  Ammergebirge,  Hochplatte 
(TK  8431,  GKK:  4412300/5268625)  1c?  (BF  24.10.1997-07.05.1998),  1?  (BF  14.08.- 
22.09. 1 998,  leg.  MUSTER);  Wettersteingebirge,  Stuibensee  (TK  8532,  GKK:  4429450/ 
5254800)  1c?  (BF  13.07.-27.07.1997,  leg.  VOITH),  Bemadeinwände  (TK  8532,  GKK: 
4429450/5255200)  1 c?  (BF  27.07.-1 3.08. 1 997,  leg.  VOITH);  Estergebirge.  Hoher  Fricken 
(TK  8432,  GKK:  4436500/5265500,  leg.  VOITH);  Mangfallgebirge,  Großtiefentalalm 
(TK  8337/8437,  GKK:  4495625/5279575)  1c?  (BF  10.06.-14.07.1998,  leg.  MUSTER) 
Fundorte:  Blaugras-Horstseggenhalden  (Seslerio-Caricetum  sempervirentis)  mit  Übergän- 
gen zu  Polsterseggenrasen  (Caricetum  firmae)  und  eingestreuten  Blockschuttfeldem, 
Höhenlagen  1600-2050  m über  NN,  Hangneigung  20"-  40",  süd-  bis  südostexponiert, 
teilweise  beweidet. 

I Diese  Springspinne  gilt  als  endemisch  im  alpinen  Gebirgssystem  (THALER 
1 997b)  und  kommt  auch  in  den  Karpaten  vor.  Das  alpine  Teilareal  ist  bisher 
I nur  aus  den  westlichen  Ostalpen  belegt.  Hier  wurde  sie  jedoch  sowohl  in 
(den  nördlichen  Kalk-  und  den  Zentralalpen  (THALER  1997b),  als  auch  in 
(den  südlichen  Kalkalpen  (ZINGERLE 1997) nachgewiesen.  Der  Erstnach- 
(weis  für  die  Schweiz  erfolgte  durch  DETHIER  (1983),  hier  ist 
T.  monticola  bisher  nur  im  östlichsten  Kanton  Graubünden  bekannt  geworden 
((MAURER  & HÄNGGI  1990).  Die  Ostgrenze  des  alpinen  Areals  bleibt 
unklar,  die  Art  wird  weder  für  die  Nordost-Alpen  (WIEHLE  & FRANZ  1 954) 
noch  für  die  Steiermark  (KROPF  & HORAK  1996)  angeführt. 

Die  zahlreichen  Funde  in  den  beiden  Untersuchungsreihen  der 
I Bayerischen  Alpen  deuten  daraufhin,  daß  T.  monticola  am  Nordabfall  der 
/Alpen,  zumindest  zwischen  Iller  und  Inn,  überall  in  geeigneten  Habitaten  zu 
(erwarten  ist.  Weiter  im  Osten,  auf  der  Reiteralm  bei  Berchtesgaden,  konnte 
(diese  Springspinne  dagegen  nicht  festgestellt  werden  (LEIPOLD 1 996).  Als 
I bevorzugter  Lebensraum  zeichnen  sich  vor  allem  südexponierte  Blaugras- 
f Horstseggenhalden  mit  Felsauflage  ab.  Die  Höhenverbreitung  reicht  nach 
'THALER  (1981)  von  1100-2200  m.  Zum  Problem  geringer  Nachweis- 
ffrequenzen  bei  Salticiden  siehe  vorherige  Art. 


[Dank:  Die  Autoren  danken  vor  allem  J.  Voith  (München)  für  die  Möglichkeit  der  Bearbeitung 
cder  Spinnen  aus  Erhebungen  des  Bayerischen  Landesamtes  für  Umweltschutz.  Unser  Dank 
cgilt  auch  UD  Dr.  K.  Thaler  (Innsbruck)  für  Bestimmungshilfen  und  Nachbestimmung  der  Arten 
?sowie  Hinweise  zum  Manuskript. 


51 


LITERATUR 


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Christoph  MUSTER,  Institut  für  Zoologie  der  Universität,  Technikerstraße 
25,  A-6020  Innsbruck,  e-mail:  Christoph. Muster@uibk.ac.at 
Dorothee  LEIPOLD,  Gartenstraße  17,  D-85395  Wolfersdorf 


54 


/Arachnol.  Mitt.  18:55-60  Kurzmitteilung 


Basel,  Dezember  1999 


I Ralph  PLATEN,  Dietrich  BRAASCH,  Klaus  BRUHN  & 

I Reiner  GRUBE:  Pseudeuophrys  browningi  (MILLIDGE  & 
I LOCKET,  1955)  (Araneae:  Salticidae)  neu  für  Deutsch- 
Hand  und  Enoplognatha  caricis  (FICKERT,  1876) 

I (Araneae:  Theridiidae)  neu  für  Brandenburg 


i Pseudeuophrys  browningi  (MILLIDGE  & LOCKET,  1955)  (Araneae:  Salticidae) 
tnew  to  Germany  and  Enopiognatha  caricis  (FICKERT,  1876)  (Araneae: 
'Theridiidae)  new  to  Brandenburg  (Germany) 


I In  den  Jahren  1 994, 1 996  und  1 997  wurden  in  Brandenburg  zwei  Spinnen- 
carten  gefunden,  von  denen  sich  eine  Art  als  neu  für  die  deutsche  und  eine 
rneu  für  die  brandenburgische  Fauna  erwies.  Eine  Nachbeschreibung  der 
(beiden  Arten  erfolgt  an  dieser  Stelle  nicht,  da  sich  hervorragende  Be- 
5 Schreibungen  sowie  Abbildungen  der  Genitalorgane  bereits  in  den  gängigen 
[Bestimmungswerken  (HEIMER  & NENTWIG  1991,  LOCKET  et  al.  1974 
lund  ROBERTS  1995)  befinden. 


I Pseudeuophrys  browningi  (MILLIDGE  & LOCKET,  1955) 

[Fundorte: 

[Kreis  Potsdam-Mittelmark,  Plessower  See,  Süd-Ufer  bei  Glindow, 
.Verlandungszone:  Schilfröhricht  mit  Seggen,  Weidenröschen,  Zaunwinde, 
[Brennessel,  angrenzend  an  Weidengebüsch  und  Grünland.  Am  31 .05.1 997 
^wurde  ein  Männchen  dieser  Art  in  einer  Bodenfalle  gefunden  (BRUHN  leg., 
^PLATEN  det.). 

Entenfänger-Teiche  bei  Potsdam-Wildpark,  Verlandungszone  mit 
^Seggen,  Rohrkolben  und  Wasserfenchel.  Am  14.06.1997  wurden  ein 
(Männchen,  zwei  Weibchen  sowie  zwei  immature  Tiere  durch  Keschern 
terbeutet;  an  gleicher  Stelle  wurden  am  29.05.1998  mit  dem  Kescher  1/1 
[Exemplare  gefangen  (BRAASCH  leg.  et  det.,  teste  PLATEN). 


Ökologie  und  Verbreitung: 

LOCKET  et  al.  (1974)  geben  als  Fundorte  in  Großbritannien  trockenen 
Seetang  und  leere  Wellhornschneckengehäuse  an  Kiesstandorten  der 
Meeresküsten  an.  Die  Fundorte  in  Brandenburg  befinden  sich  beide  in 
nassen  Habitaten,  so  daß  für  die  kontinentalen  Gebiete  eine  Bindung  an 
hohe  Feuchtigkeit  anzunehmen  ist. 

Die  Lebensräume  der  im  südlichen  Mitteleuropa  verbreiteten  Art 
Pseudeuophrys  obsoleta  (Simon,  1868)  sind  nach  HEIMER  & NENTWIG 
(1991)  trockene  Steppen.  MILLER  (1 971 ) nennt  die  Art  für  Moravien  und  die 
Slowakei  ebenfalls  aus  Steppenhabitaten,  PROSZYNSKI  & STAREGA 
(1971)  geben  sie  für  Polen  an.  Nach  ROEWER  (1954)  ist  sie  außerdem  für 
Ungarn,  Dalmatien,  Corfu,  Bulgarien,  Österreich  und  auf  der  Krim  nach- 
gewiesen. Damit  sind  die  beiden  Arten  sowohl  geographisch  als  auch  in 
ihrer  Habitatpräferenz  deutlich  getrennt. 

Anmerkungen  zur  Taxonomie: 

HEIMER  & NENTWIG  (1991)  führen  irrtümlicherweise  nur  LOCKET  als 
alleinigen  Autor  der  Art  Pseudeuophrys  browningi  an  und  schreiben,  daß 
das  Weibchen  unbekannt  sei.  Dies  muß  korrigiert  werden,  da  die 
Beschreibung  des  Weibchens  bereits  bei  LOCKET  et  al.  (1958)  erfolgte  und 
sich  auch  bei  LOCKET  et  al.  (1974)  sowohl  eine  Beschreibung  des 
Weibchens  als  auch  eine  Abbildung  der  Epigyne  befindet. 

LOCKET  et  al.  (1974)  und  ROBERTS  (1995)  heben  hervor,  daß  einige 
Individuen  sehr  schwer  von  Pseudeuophrys  obsoleta  zu  unterscheiden 
sind.  Sie  nehmen  an,  daß  die  britische  Population  bereits  sehr  lange  von  der 
kontinentalen  isoliert  ist,  und  daß  beide  Taxa  den  Status  von  unter- 
schiedlichen Arten  haben  sollten. 

Nach  METZNER  (pers.  Mitt.),  der  eine  taxonomische  Revision  der 
Salticiden  des  Mittelmeerraumes  bearbeitet,  sind  unsere  Exemplare  klar 
von  Pseudeuophrys  obsoleta  verschieden,  da,  wie  bereits  LOCKET  et  al. 
(1 974)  als  Unterscheidungsmerkmal  zu  Pseudeuophrys  obsoleta  angegeben 
haben,  die  “Fenster”  der  Epigyne  deutlich  breiter  sind.  Die  Männchen  lassen 
sich  auch  aufgrund  genitalmorphologischer  Merkmale  nicht  sicher  von 
Pseudeuophrys  obsoleta  unterscheiden.  Unterscheidungsmerkmale  der 
beiden  Arten  aufgrund  der  Ringelung  der  Beine,  die  nach  HEIMER  & 
NENTWIG  (1 991 ) bei  Pseudeuophrys  browningi  fehlen  sollen,  sind  ebenfalls 
nicht  verwendbar,  da  LOCKET  et  al.  (1974)  auch  für  Pseudeuophrys 
browningi  eine  solche  angeben.  Auch  unsere  Exemplare  wiesen  eine 
deutlich  Beinringelung  an  den  Metatarsi  und  Tarsi  der  Beinpaare  II,  III  und 
IV  auf.  Möglicherweise  bleichen  die  Ringelungen  bei  in  Alkohol  konserviertem 
Material  aus. 


56 


ILOGUNOV  (1998)  synonymisiert  die  Art  mit  P.  obsoleta  und  revalidisiert 
(gleichzeitig  die  Gattung  Pseudeuophrys,  zu  der  diese  Art(en)  dann  gehören. 
[Das  von  ihm  geprüfte  Material  von  P.  browningi aus  dem  Londoner  Museum 
(umfaßte  jedoch  nur  1 Weibchen.  Die  weite  Verbreitung  der  Art(en)  umfaßt 
(eine  geographische  Region  von  Nordwest-,  über  Südeuropa  bis  nach 
(China.  Das  von  LOGUNOV  (1998)  aufgeführte  Argument  der  großen 
Wariabilität  der  Palpen-  und  Epigynenstrukturen  zur  Begründung  der 
{Synonymie  steht  im  Widerspruch  zu  den  jüngsten  Revalidisierungen  bzw. 
[Beschreibungen  neuer  Arten  bei  manchen  Gattungen  der  Lycosidae 
i{Alopecosa  und  Pardosa)  (KRONESTEDT  1990,  TÖPFER-HOFMANN  & 
W.  HELVERSEN  1 990)  und  der  Salticidae  {Aelurillus  und  Sitticus)  (HEIMER 

NENTWIG  1991,  LOGUNOV  & KRONESTEDT  1997),  die  teilweise 
^aufgrund  von  ethologischen  und  ökologischen  Differenzierungen  vorge- 
rnommen  wurden.  In  diesen  Fällen  sind  die  Variabilitäten  genital- 
morphologischer und  chaeto-taxonomischer  Merkmale  als  sekundär  zu 
^werten. 

Wir  sind  daher  der  Ansicht,  daß  es  sich  bei  Pseudeuophrys  browningi 
Lund  Pseudeuophrys  obsoleta  um  Schwesterarten  handelt,  die  sich  möglicher- 
weise durch  geographische  und/oder  ökologische  Isolation  erst  in  jüngerer 
Zeit  voneinander  trennten.  Eine  Klärung  dieses  Problems  könnte  durch 
eethologische  sowie  populationsgenetische  Untersuchungen  erfolgen. 

(Gefährdung: 

ltn  Brandenburg  wurdedie  Art  in  die  Kategorie  “G”  (Gefährdung  anzunehmen) 
eeingestuft  (PLATEN  et  al.  1 999).  Dies  erfolgte  aufgrund  der  Tatsache,  daß 
(die  Art  zwar  erst  1 997  erstmals  für  Deutschland  nachgewiesen  wurde,  die 
tbisherigen  Fundorte  sich  jedoch  in  gefährdeten  Lebensräumen  befinden. 


5 lEnoplognatha  caricis  (FICKERT,  1876) 

' Fundort: 

H («Kreis  Potsdam-Mittelmark,  Beiziger  Landschaftswiesen,  Rohrglanz- 
’ cgrasgraben  mit  schmalem  Randstreifen.  Es  handelt  sich  um  einen  Wiesen- 
:j  ggraben  mit  dicht  bewachsenem  Uferbereich.  Im  Graben  selbst  befindet  sich 
I esin  starker  Bewuchs  von  Glyceria  maxima,  am  Rand  stellenweise  Carex 
gjraciiis.  Ansonsten  wird  der  1,5  m breite  Randstreifen  von  Phalaris 
sarundinacea  dominiert.  Am  22.05.1 997  gelang  der  Fang  eines  Männchens 
irn  einer  Bodenfalle  (GRUBE  leg.,  BEYER  det.,  teste  PLATEN). 


57 


Ökologie  und  Verbreitung: 

HEIMER  & NENTWIG  (1 991 ),  ROBERTS  (1995)  und  RUZICKA  & HOLEC 
(1998)  geben  als  Habitate  der  Art  Moore,  Sümpfe  und  “marshy  habitats”  an, 
was  mit  den  Fundorten  in  Deutschland  übereinstimmt  (WIEHLE  1937, 
WUNDERLICH  1976).  Die  Angabe  beider  Autoren  zur  Reifezeit  der  Art 
(Sommer)  muß  aufgrund  der  vorliegenden  Funde  reifer  Tiere  im  Mai  zum 
Frühling/Frühsommer  hin  erweitert  werden. 

Die  Art  ist  in  Europa  weit  verbreitet,  jedoch  selten  gefunden  worden.  Neben 
Deutschland  (WIEHLE  1 937,  PLATEN  et  al.  1 996)  ist  die  Art  in  Südengland 
(ROBERTS  1 985)  gefunden  worden.  Die  Angabe  bei  HEIMER  & NENTWIG 
(1991),  daß  die  Art  in  Großbritannien  fehle,  ist  daher  zu  aktualisieren.  Aber 
auch  für  die  Niederlande  (HELSDINGEN  1996,  1998),  Belgien 
(ALDERWEIRELDT&SEYS  1990,  BOSMANS 1980,  KEER&VANUYTVEN 
1993),  Frankreich  (ROEWER  1942),  die  Schweiz  (MAURER  & HÄNGGI 
1990),  die  ehemalige  Tschechoslowakei  (MILLER  1971)  und  Polen 
(PROZYNSKI  & STAREGA  1971,  PROZYNSKI  1976)  liegen  Fundmel- 
dungen vor.  Die  Art  scheint  daher  in  Mitteleuropa  gleichmäßig  verbreitet  zu 
sein  und  eine  hohe  Feuchtigkeit  ihres  Habitats  zu  bevorzugen. 

Gefährdung: 

Enoplognatha  car/c/s  wird  in  der  Roten  Liste  der  Webspinnen  Deutschlands 
(PLATEN  et  al.  1996)  als  gefährdet  (Kategorie  3),  in  Baden-Württemberg 
(HARMS  1986)  ebenfalls  als  gefährdet,  in  Sachsen  (HIEBSCH  & TOLKE 
1 997),  in  Bayern  (BLICK  & SCHEIDLER 1 992)  und  dem  Saarland  (STAUDT 
in  litt.)  als  stark  gefährdet  (Kategorie  2)  geführt.  In  Brandenburg  wurde  sie 
aufgrund  ihres  erst  kürzlich  erfolgten  Nachweises  in  die  Kategorie  G 
(Gefährdung  anzunehmen)  eingestuft  (PLATEN  et  al.  1999). 

Synonymie: 

Die  Art  ist  nach  RUZICKA  & HOLEC  (1 998)  synonym  zu  Enoplognatha  tecta 
(KEYSERLING,  1 884).  Die  Autoren  verglichen  Material  aus  Europa,  Asien 
und  Nordamerika  und  fanden  keine  Unterschiede  in  der  Struktur  sowohl  der 
männlichen  als  auch  der  weiblichen  Gentitalorgane. 


Dank:  Für  die  kritische  Durchsicht  des  Manuskripts  und  wertvolle  Ergänzungen  der  Literatur 
danken  wir  Theo  Blick,  Hummeltal. 


58 


LITERATUR 


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Dr.  Ralph  PLATEN,  Institut  für  Zoologie,  AG  Molekulare  Ökologie,  Martin- 

Luther-Universität  Halle-Wittenberg,  Kröllwitzer  Straße  44,  D-06099  Halle/ 

Saale,  e-mail:  platen@zoologie.uni-halle.de 

Dietrich  BRAASCH,  Kantstraße  5,  D-14471  Potsdam 

Klaus  BRUHN,  Sonnenweg  5-7,  D-16837  Luhme/Heimland 

Reiner  GRUBE,  Horst-Kohl-Straße  3,  D-12157  Berlin 


60 


Arachnol.  Mitt.  18:61-65  Kurzmitteilung 


Basel,  Dezember  1999 


lEva  A.  JUNKER  & Ulrich  M.  RATSCHKER:  Erstnachweis 
’von  Trichoncus  auritus  (L.  Koch,  1869)  (Araneae, 
ILinyphiidae,  Erigoninae)  für  Deutschland 

I First  record  of  Trichoncus  auritus  (L.  Koch,  1869)  (Araneae,  Linyphiidae,  Erigoninae) 
Ifrom  Germany 


/Anhand  ausgewählter  Taxozönosen  der  Regulatorengilde  (Araneae, 
( Opiliones,  Carabidae,  Staphylinidae)  werden  seit  April  1 998  die  langfristigen 
Auswirkungen  waldbaulicher  Eingriffe  in  den  Überschirmungsgrad  auf  das 
(Ökosystem  Bergmischwald  untersucht  (JUNKER  & ROTH  i.  Dr.). 

Dazu  wird  die  epigäische  Prädatorenfauna  eines  ca.  100-jährigen 
(Bestandes  in  den  Chiemgauer  Alpen  mittels  Bodenfallen  (BF)  erfasst 
(Volumen:  370  ml,  0:7  cm,  Fixierflüssigkeit:  gesättigte  Benzoesäurelösung 
rmit  Detergens,  Regenschutz:  15x1 5cm  Plexiglas,  Leerung:  monatlich). 
iZusätzlich  sind  an  weiteren  Stellen  in  direkter  Nachbarschaft  zu  den 
l Untersuchungsflächen,  soz.  B.  einem  Schotterhang,  Bodenfallen  installiert, 
lum  einen  umfassenderen  Eindruck  von  der  Fauna  des  Untersuchungs- 
cgebietes  zu  erhalten  (s.  Artenliste  in  Tab.  1). 

Im  Rahmen  dieser  Untersuchung  konnte  die  Zwergspinnen-Art 
Trichoncus  auritus  (L.  Koch,  1869)  erstmals  für  das  Gebiet  der 
[Bundesrepublik  Deutschland  nachgewiesen  werden. 


Trichoncus  auritus  (L.  Koch,  1869) 

fFunddaten:  Deutschland,  Bayern,  Chiemgauer  Alpen,  Ruhpolding,  westexponierter, 
vegetationsarmer  Schotterhang  auf  dem  Mahdeck/Rauschberg,  890m  ü.NN,  TK  25 
(8242)  ö.L.12°40’12”  - n.Br.47'’42’52",  2SS,  23.04.-21.05.1998,  1c?,  1?,  08.10.- 
04.11.1998,  leg.,  (BF),  det.  & coli.  JUNKER  (Nr.  1028,  1043,  1045). 

IZur  Determination  der  Art  empfehlen  sich  THALER  (1991),  HEIMER  & 
tNENTWIG  (1991 ) sowie  DENIS  (1965).  THALER  (1991 ) hat  Erigone  aurita 
IL.  Koch,  1 869  als  älteres  Synonym  von  T.  kulczynskii M\\\er,  1 935 festgestellt, 
(der  ältere  und  lange  als  „nicht  zu  deuten“  betrachtete  Name  wurde  von 


61 


Tab.  1 : Begleitarten  am  Fundort  von  T.  auritus  mit  Angabe  der  Fangzahlen 
nach  Fängen  mit  BF  (n=3)  vom  23.04.1998-22.04.1999 


Taxa  Anzahl  Taxa  Anzahl 


Dysderidae  (1  Art) 

Harpactea  lepida  (C.L.  Koch,  1838)  1 

Linyphiidae  (12  Arten) 

Centromerus  cavemarum  (L.  Koch.  1872)  1 
Centromerus  incilium  (L.  Koch,  1881)  1 

D/p/osfy/a  conco/or  (Wider,  1834)  2 

Erigone  atra  Blackwall,  1833  1 

Gonatium  paradoxum  (L.  Koch,  1869)  1 

Lepthyphantes  mansuetus  (Thorell,  1875)5 
/.epfhyphanfes  menge/ Kulczynski,  1887  2 

Linyphia  hortensis  Sundevall,  1830  1 

Pocad/cnem/s  pem/Va  (Blackwall,  1841)  5 

Tapinocyba  pallens 

(O.-P.  Cambridge,  1872)  4 

Trichoncus  auritus  (L.  Koch,  1869)  4 

Walckenaeria  furcillata  (Menge,  1869)  3 

Lycosidae  (6  Arten) 

Alopecosa  inquilina  (Clerck,  1757)  4 

Aulonia  albimana  (Waickenaer,  1 805)  3 

Pardosa  alacris  {C.L.  Koch,  1833)  9 

Pardosa  riparia  (C.L.  Koch,  1833)  1 

Trochosa  femfco/a  Thorell,  1856  7 


Xerolycosa  nemoralis  {\Nestring,  1861)  23 


Agelenidae  (1  Art) 

Histopona  torpida  (C.L.  Koch,  1834)  2 

Hahniidae  (1  Art) 

Hahnia  ononidum  Simon,  1875  2 

Dictynidae  (1  Art) 

C/cur/na  c/cur  (Fabricius,  1793)  2 

Amaurobiidae  (1  Art) 

Coelotes  inermis  (L.  Koch,  1855)  3 

Liocranidae  (2  Arten) 

Phrurollthus  festivus  (C.L.  Koch,  1835)  6 
Phrurolithus  minimus  C.L.  Koch,  1839  3 
Gnaphosidae  (6  Arten) 

Drassodes  puöescens  (Thorell.  1856)  1 


Gnaphosa  ö/co/or  (Hahn,  1833)  5 

A4/cana  form/cana  (Sundevall.  1832)  1 

Zelotes  clivicola  (L.  Koch,  1870)  1 

Ze/ofes  s/m///s  (Kulczynski,  1887)  6 

Zelotes  subterraneus 

(C.L.  Koch.  1833)  2 

Thomisldae  (1  Art) 

OzypWa  afomana  (Panzer,  1801)  1 

Salticidae  (1  Art) 

Evarcha  falcata  (Clerck,  1757)  1 


PLATNICK  (1993)  als  valide  akzeptiert.  In  die  Synonymie  dieser  Art  gehört 
noch  T.scro/a  sensu  CHYZER&  KULCZYNSKI,  1894  (nicht  aber  T.scrofa 
Simon,  1884  ! (MILLER  1935,  ROEWER  1942)). 

Nach  bisherigem  Kenntnisstand  ist  T.  auritus  ein  stenöker  Bewohner  von 
Xerothermstandorten  (vergleiche  hierzu  auch  die  Begleitarten  in  Tab.1). 
Zumeist  kommt  die  Art  auf  Schotter  oder  anstehendem  Kalkfels,  nach 
BUCHAR  (in  litt.)  aber  auch  in  Calluna-Heiden  vor.  Bemerkenswert  in 
diesem  Zusammenhang  sind  die  extremen  Niederschlagsmengen  am 
Fundort  in  Bayern  (>1800  mm,  davon  mehr  als  900  mm  von  Mai  bis 
September)  (BRUNNER  1 993).  Die  uns  vorliegenden  Fangdaten  bestätigen 


62 


(ebenfalls  die  Annahme  THALERs  (1991),  dass  es  sich  bei  T.  auritus  um 
(eine  diplochrone  Species  (Aktivitätsmaxima  von  März  bis  Mai  und  August 
:bis  Oktober)  handelt. 

Nachweise  des  Taxons  stammen  aus  verschiedenen  Gebieten  West-, 
'Mittel- und  Südosteuropas.  Mehrere  Vorkommen  von  T.  aur/fus  sind  derzeit 
caus  Österreich  belegt,  darunter  auch  der  Typus-Fundort  bei  Innsbruck 
((ÄUSSERER  1867,  KOCH  1869).  PRIESTER  (1997)  fing  ein  Exemplar  mit 
EBodenfallen  in  den  Hundsheimer  Bergen  (Niederösterreich,  Hainburg,  auf 
(dem  Schloßberg,  südwest  exponierteflactigründige  Felsflur,  (BF)  11.-21 .04.1 996). 
In  der  Steiermark  wies  HORAK  (1988, 1989)  die  Art  in  zwei  trockenwarmen, 
fflachgründigen  Kiefernwäldern  nach.  THALER  (1985)  fand  T.  auritus  an 
vverschiedenen  Xerothermstandorten  der  Ostalpen  in  Österreich  (Tirol)  und 
(der  Schweiz  (Graubünden),  wobei  der  letztgenannte  Fundort  momentan  die 
-westliche  Verbreitungsgrenze  darstellt. 

BUCHAR  et  al.  (1 995)  führen  die  Art  in  der  Checklist  der  T schechischen 
FRepublik  auf.  Nachweise  für  verschiedene  tschechische  Gebiete  sind 
tbereits  mehrfach  dokumentiert  (z.B.  MILLER  1 947,  MILLER  & VALESOVA 
11964),  der  Coautor  fand  T.  auritus  bei  Paviov  (Funddaten:  Tschechien, 
PPavIovske  vrchy  [Pollauer  Berge],  Paviov,  auf  der  Westseite  des  Devin  an 
FFelsen,  ca.  450m  ü.NN,  ö.L.16°39'-n.Br.48°51',  1c?,  12.03.1997,  leg.,  det.  & 
ccoll  FRATSCHKER  (Nr.  1358)).  Zusätzlich  nennt  BUCHAR  (in  litt.)  fünf 
vweitere  Lokalitäten.  Nach  GAJDOS  et  al.  (1999)  sind  auch  aus  der 
^Slowakischen  Republik  zahlreiche  Nachweise  (n=26)  bekannt. 

Für  Russland  (Ural)  wurde  sie  von  ESYUNIN  et  al.  (1995),  für  die 
lUkraine  von  MIKHAILOV  (1997),  für  Rumänien  von  WEISS  (1987),  für 
(Ungarn  von  DENIS  (1965)  und  für  Kroatien  erstmals  von  CHYZER  & 
hKULCZYNSKI  (1894)  vermeldet. 


[Dank:  Herrn  UD  Dr.  K.  Thaler  (Innsbruck)  danken  wir  recht  herzlich  für  die  Bestätigung  der 
[Determination  und  die  Hinweise  auf  weitere  Literaturzitate.  Großen  Dank  schulden  wir 
eebenso  den  Herren  Prof.  Dr.  J.  Buchar  (Prag),  Dr.  P.  Gajdos  (Nitra)  und  T.  Blick  (Hummeltal) 
•^für  ihre  Unterstützung.  An  Herrn  Prof.  Dr.  R.  Mosandl  und  Mitarbeiter  (Freising)  richten  wir 
Lunseren  Dank  für  die  Bereitstellung  der  Versuchsflächen  und  die  Unterstützung  bei  der 
»^Realisierung  des  Projektes.  Die  Untersuchung  wurde  vom  Sächsischen  Ministerium  für 
■Wissenschaft  und  Kunst  im  Rahmen  des  Hochschulsonderprogrammes  III  finanziell  geför- 
cdert. 


63 


LITERATUR 


ÄUSSERER,  A.  (1867):  Die  Arachniden  Tirols  nach  ihrer  horizontalen  und  verticalen 
Verbreitung.  I.  - Verh.  [k.k.]  zool.-bot.  Ges.  Wien  17:  137-170 
BRUNNER,  A.  (1993):  Die  Entwicklung  von  Bergmischwaldkulturen  in  den  Chiemgauer 
Alpen  und  eine  Methodenstudie  zur  ökologischen  Lichtmessung  im  Wald.  - Schriftenrei- 
he der  Forstwissenschaftlichen  Fakultät  der  Universität  München  und  der  Bayerischen 
Forstlichen  Versuchs-  und  Forschungsanstalt  128:  240  S. 

BUCHAR,  J.,  V.  RÜ2iCKA  & A.  KÜRKA  (1995):  Check  list  of  spiders  of  the  Czech  Republic. 

- Proc.  15“*  Europ.  Coli.  Arachnol.:  35-53 

CHYZER,  K.  & L.  KULCZYNSKI  (1894):  Araneae  Hungariae.  - Ed.  Acad.  Sei.  Hungar.  T.  2, 
Pars  1,  Budapest:  1-151,  Tab.  I-V 

DENIS,  J.  (1965):  Notes  sur  les  Erigonides.  XXVIII.  Le  genre  Trichoncus  (Araneae).  - Ann. 
Soc.  ent.  France  (N.S.)  1 (2):  425-477 

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5.  New  records  of  spider  species  of  the  familiy  Linyphiidae  from  the  Urals  (Arachnida, 
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REIMER,  S.  & W.  NENTWIG  (1991):  Spinnen  Mitteleuropas.  - Parey  Verlag,  Berlin  (u.a.): 
543  S. 

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licher Reliktstandorte  der  Steiermark,  II:  Weizklamm  und  Raabklamm.  - Mitt.  naturwiss. 
Ver.  Steiermark  118:  193-201 

HORAK,  P.  (1989):  Faunistische  Untersuchungen  an  Spinnen  (Arachnida,  Araneae)  pflanz- 
licher Reliktstandorte  der  Steiermark,  III:  Der  Kirchkogel.  - Mitt.  naturwiss.  Ver.  Steier- 
mark 119:  117-127 

JUNKER,  E.A.  & M.  ROTH  (in  Druck):  Auswirkungen  waldbaulicher  Eingriffe  in  die  Über- 
schirmung auf  ausgewählte  Gruppen  epigäischer  Regulatoren  im  Bergmischwald 
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KOCH,  L.  (1869):  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Arachnidenfauna  Tirols.  - Z.  Ferdinandeum 
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MILLER,  F.  (1947):  Pavouöi  zvifena  hadcovych  stepi  u Mohelna.  - Moheino  (Brno)  7: 1-107 
MILLER,  F.  & E.  VALESOVA  (1964):  Zur  Spinnenfauna  der  Kalksteinsteppen  des  Radotiner 
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PRIESTER,  A.  (1997):  Faunistische  Dokumentation  der  thermophilen  Arthropodenfauna, 
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- Diplomarbeit,  Universität  Wien,  Institut  für  Zoologie,  Wien:  1 16  S. 

ROEWER,  C.F.  (1942):  Katalog  der  Araneae.  - Bd.1,  Natura  Verlag,  Berlin:  1040  S. 


64 


THALER,  K.  (1985):  Über  die  epigäische  Spinnenfauna  von  Xerothermstandorten  des  Tiroler 
Inntales  (Österreich)  (Arachnida:  Aranei).  - Veröff.  Mus.  Ferdinandeum  Innsbruck 
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'THALER,  K.  (1991):  Über  wenig  bekannte  Zwergspinnen  aus  den  Alpen  - VIII  (Arachnida: 
Aranei,  Linyphiidae:  Erigoninae).  - Rev.  suisse  Zool.  98:  165-184 
.WEISS,  I.  (1987):  Araneele  zonei  colinare  din  sudul  Transilvaniei.  Un  conspect  al  datelor 
faunistice  si  ecologice  (Arachnidae:  Araneae)  [Die  Spinnen  der  kollinen  Stufe  Süd- 
siebenbürgens. Ein  faunistisch-ökologischer  Konspekt  (Arachnida:  Araneae)].  - Compl. 
Muz.  Sibiu  Anuar  1:  297-318 


tEva  A.  JUNKER.  Ulrich  M.  RATSCHKER 
Technische  Universität  Dresden,  Fakultät  Forst-,  Geo-  und 
"Hydrowissenschaften,  Institut  für  Forstbotanik  und  Forstzoologie, 
LLehrstuhl  für  Forstzoologie,  Pienner  Strasse  7,  D-01737  Tharandt 
eejunker@forst.tu-dresden.de  oder  ulmara@t-online.de 


65 


Arachnol.  Mitt.  18:66-70  Kurzmitteilung 


Basel,  Dezember  1999 


Oliver-D.  FINCH:  Erstnachweis  von  Dipoena 
nigroreticulata  (SIMON,  1879)  in  Deutschland  (Araneae, 
Theridiidae) 

First  record  of  Dipoena  nigroreticulata  (SIMON,  1 879)  in  Germany  (Araneae,  Theridiidae) 


Dipoena  nigroreticulata  (SIMON,  1 879)gehörtzu  den  sehr  selten  gefundenen 
Arten  innerhalb  der  Gattung  Dipoena.  Frühe  Nachweise  kommen  aus  Süd- 
Frankreich  (Fontainebleau  bei  Paris;  SIMON  1914),  NO-Ungarn  (Sätoraija 
Ujhely  an  der  Grenze  zur  Slowakei)  und  Kroatien  (Dakovo,  früher  Diakovar; 
CHYZER  & KULCZYNSKI  1894).  MILLER  wies  die  Art  1958  in  der 
Tschechischen  Republik  (Lednice,  ehern.  Südmähren)  nach  und  konnte 
das  Männchen  erstmalig  beschreiben  (MILLER  1967).  DZIABASZEWSKI 
(1974)  nennt  die  Art  neu  für  Polen  (Poznan).  Dem  Autor  der  vorliegenden 
Arbeit  sind  keine  publizierten  Funde  dieser  Art  für  Deutschland  bekannt  (s. 
a.  PLATEN  et  al.  1 995).  Die  einzige  unpubiizierte  Meldung  über  einen  Fund 
von  D.  nigroreticulata  stammt  vom  südlichen  Harzvorland  („Gipskarst- 
landschaft Hainholz“  bei  Osterode;  ANDREESSEN  1993)  und  ist  eine 
Fehldetermination  (ANDREESSEN,  schriftl.  Mitt.).  Während  umfangreicher 
Auswertungen  zur  Spinnenfauna  niedersächsischer  Waldstandorte  (FINCH 
i.  V.)  wurden  mehrere  Exemplare  von  D.  nigroreticulata  festgestellt. 


UNTERSUCHUNGSGEBIET 

Die  Tiere  stammen  aus  dem  Naturwald  „Pretzetzer  Landwehr“  im  Landkreis 
Lüchow-Dannenberg,  etwa  1 00  km  südöstlich  von  Hamburg  im  nordöstlichen 
Niedersachsen  (Naturraum  Wendland, TK252933.2;s.a.  MUSTER  1998). 
Das  zum  forstlichen  Wuchsbezirk  „Lüchower  Niederung“  gehörende  250 
ha  große  Schutzgebiet  liegt  im  Elbe-Urstromtal  mit  einer  maximalen  Höhe 
von  20  m über  NN . Durch  vorgelagerte  Moränenzüge  besteht  eine  klimatisch 
günstige,  subkontinental  getönte  Tiefebenenlage.  Die  Humidität  ist  im 
Vergleich  zu  weiter  westlich  gelegenen  Bereichen  abgeschwächt  und  die 


66 


Sommertemperaturen  liegen  höher.  Der  Wuchsbezirk  gehört  mit  durch- 
schnittlich 580  mm  Niederschlag  im  Jahr  zu  den  regenärmsten  Gebieten 
Niedersachsens.  Die  mittlere  Jahrestemperatur  liegt  mit  8,5°  C z.B.  deutlich 
höher  als  in  der  Lüneburger  Heide;  insgesamt  tritt  die  landesweit  größte 
mittlere  Schwankung  der  Lufttemperatur  im  Jahresverlauf  auf  (OTTO 
1989). 

Der  Naturwald  ist  größtenteils  als  Hainbuchen-Stieleichen-Buchen- 
mischwald  unterschiedlicher  Ausprägung  einzustufen.  In  der  1995  und 
1996  untersuchten  Fläche  (Abt.  230)  kommt  es  am  Boden  aufgrund  des 
starken  Grundwassereinflusses  nach  starken  Niederschlägen  vereinzeltzu 
kleinflächigen  Überstauungen.  Der  Bestand  ist  als  bodensaurer,  mäßig 
nährstoffreicher  Birken-Stieleichenwald  anzusprechen  (Betulo-Quercetum). 
Die  obere  Baumschicht  wird  durch  etwa  200-jährige  Eichen  {Quercus  robur 
L.)  dominiert,  die  auf  ganzer  Fläche  von  etwa  115-jährigen  Hainbuchen 
{Carpinus  betulus  L.)  und  einzelnen  Erlen  {Ainus  glutinosa  (L.))  unterstanden 
sind.  Kraut-  und  Bodenvegetation  fehlt  bis  auf  einzelne  Molinia  coerulea 
(L.)-Horste  fast  vollständig. 


I MATERIALAUFBEWAHRUNG 

I Fünf  Männchen  und  ein  Weibchen  in  der  Sammlung  des  Senckenberg 
I Museums  (Frankfurt).  Je  ein  Männchen  in  den  Sammlungen  von  T.  Blick 
I (Heidloh),  B.  Knoflach-Thaler  (Innsbruck)  und  U.  Simon  (Freising).  Fünf 
I Männchen,  ein  subadultes  Männchen  und  ein  Weibchen  in  der  Sammlung 
lO.-D.  Finch  (Oldenburg). 


IMORPHOLOGISCHE  ANMERKUNGEN 

IMILLER  (1967)  beschreibt  detailliert  das  bis  dahin  unbekannte  Männchen 
^von  D.  nigroreticulata  sowie  das  Weibchen  (S.  287f,  Tafel  XII,  Abb.  4-9). 
(Das  Prosoma  des  Männchens  ist  dem  von  Dipoena  torva  (THORELL, 
1 875)  ähnlich.  Es  ist  fast  so  hoch  wie  lang  und  weist  eine  hufeisenförmige 
f Rückengrube  auf.  Der  Clypeus  ist  sehr  hoch.  Die  Körperlänge  beträgt  2-3 
rmm.  Die  Färbung  des  Prosomas  beider  Geschlechter  istdeutlich  gelbbraun. 


67 


a 


Abb.1:  Aussenseite  des  linken  Pedipalpus  (a)  und  Epigyne  (b)  von 
Dipoena  nigroreticulata  (SIMON  1879). 

Fig.  1;  Lateral  view  of  the  left  palp  (a)  and  epigyne  (b)  of  Dipoena 
n/groref/cu/afa  (SIMON  1879). 


68 


cdas  Opisthosoma  ist  grau  mit  hellen  Flecken.  Die  Färbungsunterschiede  zu 
LD.  torva  sind  insofern  deutlich. 

[Der  Palpus  ist  sehr  kompakt  und  zeigt  in  Ruhelage  nur  wenige  markante 
[Strukturen  (Abb.  1a).  Auffällig  ist  eine  dunkle,  krallenartige  akzessorische 
f Apophyse  an  der  Aussenseite  des  Bulbus  und  der  nach  außen  gerichtete, 
l leicht  gebogene  Embolus.  Mittels  der  Merkmale  am  Palpus  und  des  er- 
thöhten  Prosomas  ist  die  Bestimmung  ohne  größere  Probleme  möglich.  Das 
\Weibchen  von  D.  nigroreticulata  zeigt  diese  Besonderheit  des  Prosomas 
rnicht.  Die  Epigyne  ist  nur  im  Bereich  der  Einführungsöffnungen  stärker 
jsklerotisiert  (Abb.  1b).  Hier  bestehen  deutliche  Unterschiede  zu  D.  torva 
((weitere  morphologische  Einzelheiten  s.  MILLER  1967  und  MILLER  1971 : 
'185,  Tafel  XXXI,  Abb.  1 8-1 9,  HEIMER  & NENTWIG  1 991 ; 284,  Abb.  768). 


[ERGEBNISSE  UND  DISKUSSION 

I Insgesamt  wurden  1 5 adulte  Individuen  (1 3 (?(?,  2 59)  sowie  ein  subadultes 
[Männchen  von  D.  nigroreticulata  in  einem  Baumeklektor  (FUNKE  1971, 
rmodifiziert  nach  SCHAUERMANN  & JORDAN  1982)  erfaßt.  Der  Eklektor 
vwar  in  2 m Höhe  an  einer  etwa  200-jährigen  Eiche  angebracht.  Der 
/Aktivitätszeitraum  von  D.  nigroreticulata  erstreckt  sich  von  Mai  (Leerungs- 
zzeitraum  9.5.-28.5.1995:  2 bzw.  30.4.-21.5.1996:  3 S6),  Juni  (28.5.- 
[27.6.1995:  2 1 9)  bis  in  den  Juli  (27.6.-18.7.1995: 1 (?,  1 ? bzw.  21 .5.- 

[3.7.1996:  4 SS)-  Vom  2.10.-4.12.1995  wurden  ein  Männchen  und  ein 
ssubadultes  Männchen  erfaßt.  Auffällig  sind  die  zahlreich  gefangenen 
^Männchen,  da  diese  bisher  selten  gefunden  wurden.  Möglicherweise  ist  die 
rArt  in  Mitteleuropa  diplochron  mit  einem  Aktivitätsmaximum  im  Frühjahr. 

DZIABASZEWSKI  (1974)  fing  die  Art  Ende  Oktober  ebenfalls  an  einer 
EEiche  (in  8 m Höhe).  Offensichtlich  wird  die  Stamm-  und  höhere  Baumregion 
[bevorzugt  besiedelt.  Dieses  kann,  wie  es  SIMON  (1997)  für  D.  torva 
.vermutet,  ein  Grund  für  die  Seltenheit  der  Nachweise  sein.  MUSTER  (1998) 
[«konnte  D.  nigroreticulata  im  gleichen  Waldgebiet  nicht  in  dem  von  ihm 
[ausgewerteten  Material  aus  geschlossenen  Stammeklektoren  nachweisen. 
[Seine faunistisch  bemerkenswerten  Fundevon  D.  torva,  Synema globosum 
((FABRICIUS,  1775)  und  Haplodrassus  cognatus  (WESTRING,  1862) 
vwerden  mit  vorliegender  UntersuchungfürdiePretzetzer  Landwehr  bestätigt. 
^Aufgrund  der  offensichtlich  bestehenden  biogeographischen  Sonderstellung 
cdes  Untersuchungsgebietes  im  Niedersächsischen  Tiefland  ist  geplant, 
[zukünftig  zumindest  das  z.  B.  bei  coleopterologischen  Untersuchungen 
[anfallende  Material  in  Hinblick  auf  die  Spinnen  auszuwerten. 


69 


Dank:  Ich  danke  den  Mitarbeitern  des  Institutes  für  Zoologie  und  Anthropologie/Abteilung 
Ökologie  der  Universität  Göttingen,  insbesondere  Herrn  Dr.  J.  Schauermann,  für  die  Über- 
lassung des  Materials.  Herrn  H.-J.  Keim,  Revierförsterei  Pretzetze,  danke  ich  für  weitere  In- 
formationen zum  Naturwald  „Pretzetzer  Landwehr“.  Herr  Dr.  W.  Schultz,  Universität  Olden- 
burg, überprüfte  die  Bestimmung.  Frau  Dr.  B.  Knoflach-Thaler,  Herr  T.  Blick,  Dr.  A.  Hänggi 
und  Dr.  P.  J.  van  Helsdingen  gaben  Auskünfte  zum  Vorkommen  vonD.  nigroreticulata  in 
Mitteleuropa.  Frau  J.Hajdamowicz  half  mit  der  Übersetzung  der  Arbeit  von  DZIABASZEWSKI 
aus  dem  Polnischen. 


LITERATUR 


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Oliver-D.  FINCH,  Universität  Oldenburg,  FB7/AG  Terr.  Ökologie,  Postfach 
2503,  D - 261 1 1 Oldenburg,  e-mail:  oliver.d.finch@uni-oldenburg.de 


70 


Arachnol.  Mitt.  18:71-76  Kurzmitteilung 


Basel,  Dezember  1999 


Torbjörn  KRONESTEDT:  Pardosa  fulvipes  (Araneae, 
I Lycosidae)  new  to  Slovakia 

I Düring  the  post-colloquium  excursion  of  the  18th  European  Colloquium  of 
i Arachnology  in  Slovakia  in  July  1 999, 1 had  the  opportunity  to  collect  a small 
I material  of  wolf  spiders  at  the  boundary  of  the  Slovak  Paradise  National 
I Park  c.  20  km  south  of  Poprad.  Except  for  two  common  species  {Pardosa 
i palustris  (LINNAEUS)  and  P.  pullata  (CLERCK)],  numerous  females  of 
\ Pardosa  fulvipes  (COLLETT)  were  taken.  An  additional  specimen  of  the 
I latter  was  captured  at  Starä  Lesnä  dose  to  the  High  Tatras  National  Park. 
I P.  fulvipes  was  not  included  in  the  catalogue  of  spider  species  recorded 
1from  Slovakia  (GAJDOS  et  al.  1999)  though  it  may  previously  have  been 
I overlooked  due  to  misidentification  with  some  other  species  in  the  pullata 
igroup. 


! SOMATIC  CHARACTERS 

I Pardosa  fulvipes  is  of  about  the  same  body  size  as  its  allies  P.  prativaga 
i(L.  KOCH)  and  P.  sphagnicola  (F.  DAHL)  (i.  e.  4-6  mm)  and  can  be 
I distinguished  from  them  by  the  following  somatic  characteristics  (for  more 
(details,  incl.  copulatory  organs,  of  all  three  species,  see  HOLM  & 
I KRONESTEDT  1970;  all  three  also  included  and  illustrated  in  ROBERTS 
1995): 

(5^: 

- Book  lung  covers  dark-coloured,  devoid  of  hairs  (Fig.  1). 

- Carapace  more  or  less  dark  brownish  (black  in  fresh  material),  shining, 

with  very  short  pubescence  (also  in  eye  region)  (median  band 
indistinct  and  lateral  bands  continuous). 

- Legs  contrastingly  light  yellowish.  First  metatarsi  and  tarsi  thickened 

(compared  with  those  of  the  other  legs)  and  densely  equipped  with 
long,  thin  light  hairs  (metatarsi  prolaterally  and  retrolateroventrally) 
(Fig.  2).  Spines  of  first  (Fig.  3)  legs  more  or  less  reduced. 


71 


Tibiae  I (Fig.  3)  and  II  slightly  curved.  Fourth  coxae  with 
denticulated  hairs  (a  few  also  on  fourth  trochanters)  (Fig.  1 ). 

- Palp  brownish  (black  in  fresh  material),  patella  with  only  short  hairs  and  a 

distinct  dorsal  concavity  (Fig.  4). 

?= 

- Book  lung  covers  usually  somewhat  dark-coloured,  devoid  of  hairs. 

- Legs: 

-- Youngerfemales:  legsyellowish  brown  with  indistinct  brownish  markings 
(sometimes  more  or  less  concolorous  light  brown  to  greyish  yellow). 

- - Older  females:  leg  femora  ventrally  and  latero-ventrally  blackish  except 

distally  (cf.  Figs.  5-6),  other  markings  somewhat  more  contrasting 
than  in  youngerfemales.  Femur  I prolaterally  patterned  as  in  Fig.  5. 

- Egg  sac  usually  comparatively  dark,  with  a greenish-blue  tinge  (fresh 

material). 

The  book  lung  covers  are  without  hairs  (unique  condition)  also  in  the  pre- 
adultstages  (KRONESTEDT 1 973),  enabling  a species-specific  identification 
of  juveniles  in  this  species.  The  surface  of  the  cover  cuticle  in  the  adults  is 
specifically  striated.  In  the  adult  male  the  book  lung  covers  form  one  part  of 
a stridulatory  apparatus,  the  other  part  being  the  uniquely  denticulated,  stout 
hairs  retrolaterally  on  the  fourth  coxae  and  trochanters  (KRONESTEDT 
1973).  Düring  courtship  display  (KRONESTEDT  1979),  the  male  performs 
vertical  movements  of  the  abdomen,  enabling  the  surface  of  the  lung  covers 
to  rub  against  the  denticulated  hairs. 


HABITAT 

According  to  HOLM  & KRONESTEDT  (1970)  Pardosa  fulvipes  has  been 
found  on  arable  land  (ley,  cereals,  rape),  other  kinds  of  open  grassland  and 
Shore  meadows  in  Sweden.  From  Finland  it  was  reported  from  arable  land 
(ley)  (HUHTA  & RAATIKAINEN  1974),  oat  field  and  adjacent  meadow 
(ITÄMIES  & RUOTSALAINEN  1985),  and  sandy  beach,  meadow  by  sandy 
beach  as  well  as  cultivated  fields  (LEHTINEN  et  al.  1979).  VILBASTE 
(a.  o.  1980)  found  it  also  on  mires  (fens  and  bogs).  THALER  & BUCHAR 
(1996)  reported  it  from  a mown  meadow  with  a small  brook  at  1 1 00  m a.s.  I. 
near  Innsbruck  and  assumed  that  this  species  might  be  stenotopic  on 
meadows  at  brooks.  The  specimens  here  reported  from  the  Slovak  Paradise 
N.  P.  were  found  in  a site  with  mown  grass  fields  and  adjacent  higher  herb/ 
grass  Vegetation. 


72 


--igs.  1-2:  Pardosa  fulvipes  (COLLETT).  - 1 . Adult  male,  part  of  right  leg  IV 
■3nd  abdomen,  showing  position  of  stridulatory  apparatus  (from 
v<RONESTEDT  1 973).  - 2.  Adult  male,  left  metatarsus  and  tarsus  of  leg  I in 
dorsal  view.  Scale  bars  1 mm. 


73 


Figs.  3-6;  Pardosa  fulvipes  (COLLETT).  - 3.  Adult  male,  right  leg  I in 
prolateral  view.  - 4.  Adult  male,  left  patella  and  tibia  of  palp  in  retrolateral 
view.  - 5.  Adult  female  (from  Slovakia),  leg  I of  an  old  adult  in  prolateral  view. 
- 6.  Ditto,  same  leg  in  retrolateral  view.  Scale  bars  1 mm. 


74 


DISTRIBUTION 


The  Identity  of  Pardosa  fulvipesvjas  elucidated  by  HOLM  & KRONESTEDT 
(1970).  By  then,  the  species  was  known  with  certainty  only  from  Norway, 
Sweden,  and  a single  locality  in  Austria.  It  has  since  been  found  in  Estonia 
(several  papers,  see  VILBASTE  1987)  and  Finland  (firstly  recorded  in 
HUHTA  & RAATIKAINEN  1974).  P.  fuMpes  also  has  a wide  distribution  in 
Russia,  being  found  far  into  Siberia,  and  also  occurring  in  Kazakhstan 
(MIKHAILOV1997). 

In  Central  Europa,  P.  fulvipes  was  for  long  known  only  from  the 
Semmering  Pass  in  Austria  (type  locality  for  Pardosa  montivaga 
KULCZYNSKI,  junior  synonym).  It  was  rather  recently  recorded  from 
Southern  Bavaria  (Murnauer  Moos)  in  Germany  (LÖSER  et  al.  1982)  and 
other  recent  finds  from  Central  Europa  come  from  some  scattered  localities 
above  700  m in  Austria  (THALER  & BUCHAR 1996).  P.  fulvipes  is  missing 
from  the  checklist  of  spider  species  in  the  Czech  Republic  (BUCHAR  et  al. 
1 995,  BUCHAR  1 997,  up-to-date  Version  availableat:  http://www.butbn.cas.cz/ 
klimes/arachno/).  Its  mentioning  in  the  corresponding  list  for  Poland 
(PRÖSZYNSKI  & STAR^GA  1 997)  is,  however,  based  on  a misidentification 
(KUPRYJANOWICZ  in  litt.). 


I Material:  SLOVAKIA,  Slovensky  raj:  Podlesok,  c.  550  m a.s.l.,  mown  grassland  and  tall  herb/ 
grass  Vegetation  at  River  Velka  Biela  Voda,  17. VI  1.1 999,  18  $9;  Vysok6  Tatry:  Starä 
Lesnä,  herb/grass  Vegetation  near  Hotel  Academia,  16.VII.1999,  1?  (all  leg.  T. 
KRONESTEDT). 


Illustrations  of  characters  in  the  male  sex  made  from  Swedish  material. 


1 Acknowledgement:  I am  much  obliged  to  Ms.  Elizabeth  Binkiewicz,  Swedish  Museum  of 
I Natural  History,  for  the  drawings.  I also  thank  Dr.  Janusz  Kupryjanowicz.  University  of 
I Biatystok,  Bialystok,  Poland,  for  Information  about  the  record  from  Poland. 


75 


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Torbjörn  KRONESTEDT,  Department  of  Entomology,  Swedish  Museum  of 
Natural  History,  Box  50007,  SE-104  05  Stockholm,  Sweden. 

E-mail:  torbjorn.kronestedt@nrm.se 


76 


Arachnol.  Mitt.  18:77-78  Buchbesprechungen  Basel,  Dezember  1999 


G.  LEW:  Fauna  Palaestina.  Arachnida  III:  Araneae: 
Theridiidae.  The  Israel  Academy  of  Sciences  and  Humanities, 
Jerusalem.  1998,  226  S.,  1 Karte,  ISBN  965-208-013-6,  965- 
208-133-7.  Preis? 

Theridiidae  zählen  mit  ca.  2200  Arten  zu  den  artenreichen  Spinnenfamilien 
und  erreichen  die  größte  Artenfülle  in  den  Tropen.  H.W.  Levi  (Cambridge, 
Massachusetts)  hat  in  den  Jahren  1 953  bis  1 970  eine  moderne  taxonomische 
Basis  geschaffen,  durch  Bearbeitung  der  amerikanischen  Gattungen  und 
eine  weltweite  Familienrevision  (LEVI  & LEVI  1962).  Die  Fauna  des 
Mittelmeerraums  und  in  noch  stärkerem  Maße  die  der  afrikanischen  Region 
muß  jedoch  aufgrund  vieler  unzureichender  Erstbeschreibungen  und 
mangelnder  Durchforschung  noch  als  nicht  genügend  untersucht  gelten.  In 
Mitteleuropa  sind  dagegen  die  meisten  der  etwa  80  Vertreter  der  Familie  gut 
bekannt,  besonders  durch  WIEHLE  (1937). 

Die  Ausgangssituation  für  die  Bearbeitung  der  Theridiidae  von  Israel 
war  also  nicht  einfach.  Als  Basis  für  das  reich  illustrierte  Werk  (405 
Abbildungen,  1 Karte)  dienen  regionale  Gattungs-Revisionen  (Levy,  Levy  & 
Amitai:  1 979-1 991 ).  Diese  zeichnen  sich  aus  durch  sorgfältige  taxonomische 
Vorgangsweise,  Nachprüfung  von  Typenmaterial,  Berücksichtigung  und 
kritische  Auseinandersetzung  mit  dem  alten  Schrifttum,  Dokumentation 
mittels  vorzüglicher  Abbildungen.  DieTheridiiden-Fauna  von  Israel  umfaßt 
nun  61  Arten  in  12  Gattungen,  davon  24  novae  species.  Die  Liste  der 
vormals  20  von  Israel  gemeldeten  Kugelspinnen-Arten  ist  damit  beträchtlich 
erweitert,  ergänzt  und  verändert  worden.  Das  Werk  stellteine  ausgewogene 
Bearbeitung  der  Familie  dar,  ansprechend  in  Stil  und  äußerer  Form.  Nach 
Vorwort  (p.  1 ) und  Einleitung  (p.  3-5)  folgen  eine  Übersicht  zur  allgemeinen 
Morphologie  der  Spinnen  (p.  6-12,  nach  LEVY  1985)  und  schließlich  der 
ausführliche  systematische  Teil  mit  Schlüsseln  und  Besprechung  der  Arten 
(p.  1 3-21 6).  Ein  Appendix  (p.  21 7-220)  informiert  über  Synonymien,  T ransfers 
und  Fehlinterpretationen,  insgesamt  wurden  12  Arten  synonymisiert.  Für 
jede  Art  wird  neben  der  Darstellung  von  Material,  Vorkommen,  Habitat  und 
Gesamtverbreitung  eine  genaue,  schön  bebilderte  Beschreibung  von 
Körpermerkmalen  und  Genitalmorphologie  gegeben,  für  einige  Arten  weitere 
Hinweise  zu  Phänologie,  Netzbau  und  Kokon. 


77 


Die  Artenzahl  ist  erstaunlich  hoch  im  Vergleich  zu  den  verhältnismäßig  gut 
erforschten  Ländern  Mitteleuropas  [Deutschland  76  (1995),  Schweiz  60 
(1990),  Österreich  65  (1998),  Niederlande  52  (1998)].  Der  Artenbestand 
von  Israel  setzt  sich  zusammen  aus  den  24  novae  species,  aus  ca.  22  in  der 
Mediterraneis  und  dem  Nahen  Osten  verbreiteten  Arten  und  einer 
äthiopischen  Art,  Coscinidatibialis.  Neun  Spezies  sind  auch  in  Mitteleuropa 
beheimatet,  darunter  die  holarktischen  Elemente  Crustulinasticta,  Steatoda 
albomaculata,  Theridion  hemerobium,  T.  melanurum,  T.  simile.  Zwei  Arten 
gelten  als  synanthrope  Kosmopoliten,  Steatoda  grossa  und  S.  triangulosa, 
vier  weitere  sind  pantropisch  verbreitet,  mit  N-Vorkommen  im  Mittelmeer- 
gebiet {Latrodectus  geometricus,  Nesticodes  rufipes,  Steatoda  erigoniformis, 
Theridion  melanostictum). 

Die  systematische  Bearbeitung  der  israelischen  Theridiidae  durch  Levy  & 
Amitai  bildet  eine  für  den  gesamten  Mittelmeerraum  wichtige  Grundl  age  und 
erweitert  auch  das  Wissen  über  die  Arten  von  Europa.  Noch  immer  stehen 
aber  rezenten  Neubeschreibungen  die  zahlreichen  „alten“  Arten  gegenüber, 
sodaß  die  taxonomische  Bearbeitung  dieser  Familie  noch  nicht 
abgeschlossen  ist.  Auch  sind  1 2 der  24  neu  beschriebenen  Arten  nur  nach 
einem  Geschlecht  bekannt. 


LEVI,  W.  & L.  R.  LEVI  (1962):  Thegenera  ofthe  spiderfamily  Theridiidae.  - Bull.  Mus.  Comp. 
Zool.  127:  1-71,  Fig.  1-334. 

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Academy  of  Sciences  and  Humanities,  Jerusalem,  1-116. 

WIEHLE,  H.  (1937):  26.  Familie:  Theridiidae  oder  Haubennetzspinnen  (Kugelspinnen). 
- Tierwelt  Deutschlands  33:  119-222.  Fischer,  Jena. 


Barbara  KNOFLACH 


78 


Arachnol.  Mitt.  18:79-88 


Diversa 


Basel,  Dezember  1999 


Spinne  des  Jahres 

Ab  dem  Jahr  2000  wird  es  eine  “Spinne  des  Jahres”  geben.  Für  dieses  Jahr 
wurde  die  Wasserspinne  - Argyroneta  aquatica  (CLERCK 1 757)  - ausgewählt. 

Auf  einen  Vorschlag  von  Theo  Blick,  eine  “Spinne  des  Jahres”  zu 
wählen,  wie  es  für  entsprechende  Tier-  oder  Pflanzengruppen  schon 
längere  Zeit  üblich  ist,  schickte  ich  einen  entsprechenden  Entwurf  per  Email 
an  den  Vorstand,  die  AG-Sprecher  und  einige  andere  Personen  (CH,  A).  Die 
Idee  wurde  durchgehend  positiv  aufgenommen.  Da  das  Jahr  2000  für  den 
Beginn  einer  solchen  Aktion  geradezu  prädestiniert  schien,  die  Zeit  aber  für 
eine  allgemeine  Wahl  zu  knapp  wurde,  fügte  ich  dem  Entwurf  kurzerhand 
den  Vorschlag  von  Martin  Kreuels  hinzu,  die  Wasserspinne  Argyroneta 
aquatica  - gleichsam  das  “Wappentier”  unserer  Gesellschaft  - für  das  Jahr 
2000  zu  benennen.  Auch  dieser  Vorschlag  wurde  von  allen  angenommen. 
Mit  dieser  Art  wird  eine  in  Deutschland  stark  gefährdete  Art  (Rote  Liste  2) 
in  den  Mittelpunkt  gerückt,  die  die  Intention  einer  solchen  Aktion  gut  vertritt. 

Neben  der  allgemeinen  Popularisierung  der  Tiergruppe  in  der  breiten 
Bevölkerung  durch  die  Vorstellung  einzelner  Arten  - ganz  im  Sinne  unserer 
Vereinsziele  - birgt  die  “Spinne  des  Jahres”  einen  weiteren  interessanten 
Nutzen  für  die  Arachnologen  selbst;  durch  die  Auswahl  jeweils  einer 
Spinnenart  (oder  eines  Artenpaares,  z.B.  beide  Eresus- Arten)  kann  die 
Arbeit  an  den  Verbreitungskarten  stückweise  vorangetrieben  werden, 
indem  die  Suche  bzw.  die  Meldungen  von  Fundorten  auf  diese  Spinne(n) 
besonders  konzentriert  wird.  Die  zur  Zeit  bekannte  Verbreitung  in  Deutsch- 
land zeigt  die  abgebildete  Karte,  die  Aloysius  Staudt  aus  den  bisher 
vorliegenden  Daten  (siehe  Literaturliste)  erstellt  hat.  Wenn  jemand  noch 
nicht  verzeichnete/publizierte  Fundstellen  bzw.  Literaturzitate  mit  Angaben 
zur  Verbreitung,  Ökologie  oder  Biologie  kennt,  möge  er  sie  bitte  an 
untenstehende  Adresse  schicken.  Nach  einem  Jahr  wird  ein  kurzer  Bericht 
und  eine  Karte  mit  allen  neuen  Fundpunkten  publiziert  werden. 

Eine  weitere  Aufgabe  wird  sein,  ein  Faltblatt  zu  erstellen,  in  dem  über 
Biologie,  Verbreitung  und  Gefährdung  der  Spinne  des  Jahres  allgemein- 
verständlich informiert  wird.  Dieses  Informationsblatt  richtet  sich  an  die 
allgemeine  Öffentlichkeit.  Diese  Informationsbroschüre  wird  mit  dem 
Sommer-Heft  der  Arachnologischen  Mitteilungen  u.a.  an  alle  Mitglieder 


79 


Argyroneta  aquatica  (CLERCK,  1757) 


55“ 


54“ 


53“ 


52“ 


51' 


50° 


49° 


48° 


Abb.:  Die  zur  Zeit  bekannte  Verbreitung  von  Argyroneta  aquatica  in 
Deutschland  (nach  Aloysius  Staudt) 


80 


verschickt.  Ferner  soll  sie  an  Naturschutzverbände  und  ähnliche  Ein- 
richtungenversandtwerden. Auf  Anfrage  von  interessierten  Privatpersonen 
soll  sie  durch  die  jeweiligen  Vertreter  der  Bundesländer  verteilt  werden. 

In  Kürze  wird  auch  eine  entsprechende  Seite  auf  der  Homepage  der 
Arachnologischen  Gesellschaft  (www.  arages.de;  s.u.)eingerichtet  werden. 
Es  ist  geplant,  die  Verbreitungskarte  von  der  jeweiligen  Spinne  des  Jahres 
laufend  (z.B.  alle  zwei  Monate)  zu  aktualisieren,  so  daß  erstens  die 
Entwicklung  von  jedem  verfolgt  werden  kann  und  zweitens  diejenigen 
Fundorte  erkannt  werden  können,  die  noch  nicht  gemeldet  wurden  und 
somit  meldenswert  sind! 

Über  ein  Auswahlverfahren  bzw.  -gremium  für  die  kommenden  Jahre 
soll  auf  den  nächsten  Treffen  (SARA-Treffen  in  Freiburg)  beraten  werden. 
Für  eine  wirksame  Werbung  in  der  Öffentlichkeit  sind  sicherlich  deutsche 
Namen  der  jeweiligen  Spinnen  lohnenswert.  Bei  der  heimischen 
Wasserspinne  bestehen  bei  der  Benennung  des  deutschen  Trivialnamens 
keine  Probleme.  Für  die  Zukunft  ist  eine  entsprechende  Vereinheitlichung 
von  Nutzen,  die  ebenfalls  auf  den  nächsten  Treffen  diskutiert  werden  sollte. 

Für  die  diesjährige  Wahl  danke  ich  allen  Beteiligten  und  hoffe,  daß  die 
“Spinnen  des  Jahres”  im  21.  Jahrhundert  Zuspruch  und  Anklang  finden 
werden. 


LITERATURNACHWEISE; 

Argyroneta  aquatica  (CLERCK,  1757) 

Einträge  (aus  Datei  ARA_BRD.DAT):  23 

BRAUN,  F.  (1932):  Aus  dem  Leben  der  Wasserspinne  (Argyroneta  aquatica).  - Natur  am 
Niederrhein  8 (2),  24-33 

BRAUN,  R.  (1956):  Zur  Spinnenfauna  von  Mainz  und  Umgebung,  mit  besonderer  Berück- 
sichtigung des  Gonsenheimer  Waldes  und  Sandes.  - Jb.  nass.  Ver.  Naturkde  92:  50-79 
BRAUN,  R.  (1957):  Die  Spinnen  des  Rhein-Main-Gebietes  und  der  Rheinpfalz.  - Jb.  nass. 
Ver.  Naturkde  93:  21-95 

CASEMIR,  H.  (1958):  Die  Spinnenfauna  am  „Schwarzen  Wasser"  bei  Wesel.  - Gewäss. 
Abwäss.  20,  68-85 

CASEMIR,  H.  (1963):  Spinnen  an  niederrheinischen  Gewässern.-  Niederrheinisches  Jahr- 
buch 6:  91-100 

IRMLER,  U.  & C.  HOERSCHELMANN  (1994):  Faunistische  Bedeutung  der  Randbereiche 
des  Dosenmoores  und  wechselseitige  Einflüsse  zwischen  dem  regenerierenden  Dosen- 
moor und  seinen  Randbereichen.  - Gutachten  i.A.  Landesamt  f.  Natursch.;  Kiel. 
IRMLER,  U.,  TIBURTIUS,  T.  & U.  ZELTNER  (1990):  Regeneration  des  Dosenmoores, 
Systembereich  der  Fauna.  - Gutachten  i.A.  Amt  für  Land-  u.  Wassenwirtsch.,  Itzehoe. 
160  S. 


81 


MÜLLER,  K.-G.  (1984);  Die  Spinnen  (Arachnida:  Araneida)  von  Hessen  I.  Teil.  1 8:  Regional- 
kataster des  Landes  Hessen.  - In;  Erfassung  der  westpalaearktischen  Tiergruppen. 
Fundortkataster  der  Bundesrepublik  Deutschland,  Hrsg.;  P.  MÜLLER. 

PEUS,  F.  (1928);  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Tierwelt  Nordwestdeutscher  Hochmoore.  Eine 
ökologische  Studie.  Insekten,  Spinnentiere  (Teilw.),  Wirbeltiere.- Z.  Morph,  ökol.  Tiere 
12;  533-683 

RENNER,  F.  & H.  BELLMANN  (1995);  Zur  Spinnenfauna  des  Naturschutzgebietes 
„Schmiechener  See“.  - Beih.  Veröff.  Naturschutz  Landschaftspflege  Bad.-Württ. 
78;  403-410 

SCHAUBEL,  K.  (1978);  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Spinnen  im  Raum  Kaiserslautem. 

- ünveröffentl.  Staatsexamensarbeit  Univ.  Kaiserslautern.  104  S. 

TOLKE,  D.  (1996);  Pflege-  und  Entwicklungsplan  „Presseier  Heidewald-  und  Moorgebiet". 
Band  IV  Spinnen  (Araneae).  - ünveröffentl.  Gutachten.  123  S. 


Peter  JÄGER,  Institut  für  Zoologie,  Johannes  Gutenberg-Universität, 
D-55099  Mainz, 

Tel.  06131/392-4289  (geändert!),  Fax:  06131/372592, 
e-mail:jaegp000(gmail.uni-mainz.de 


82 


Homepage  der  Arachnologischen  Gesellschaft  (AraGes)  e.V. 

Wie  auf  dem  Treffen  in  Mainz  1998  angeregt,  wurde  eine  Homepage  für  die 
Arachnologische  Gesellschaft  eingerichtet.  Sie  hat  das  Ziel,  als  Informations- 
und Werbeplattform  für  die  Gesellschaft  zu  dienen.  Neben  Informationen 
zum  Aufbau  und  den  Zielen  der  Gesellschaft  werden  Treffen  angekündigt 
und  über  Projekte  wie  die  Verbreitungskarten  oder  Checklisten  informiert. 
Eine  Datenbank  der  Artikel,  die  in  den  Arachnologischen  Mitteilungen 
erschienen  sind,  ermöglicht  dank  der  Initiative  von  Frank  Lepper  sogar  eine 
Recherche  nach  Stichworten  (Titel  und/oder  Autor). 

Ab  sofort  ist  die  Homepage  unter  der  Adresse  http://www.arages.de 
abrufbar.  Die  Seiten  wurden  intern  bereits  getestet  und  verbessert.  Jedoch 
ist  gerade  eine  Homepage  ein  Projekt,  das  ständig  im  Fluß  ist  und  auch  sein 
sollte.  Jeder  ist  deshalb  aufgerufen,  Kommentare  zu  dieser  ersten  Fassung 
an  Frank  Lepper  (Email:  frank@net-base.de)  abzugeben.  Wenn  eine 
Verbesserung  nicht  schlagartig  nach  dem  Melden  eintreten  sollte,  liegt  das 
sicher  daran,  daß  Frank  die  Betreuung  neben  seiner  hauptberuflichen 
Arbeit  ehrenamtlich  durchführt.  Ihm  sei  ein  herzliches  Dankeschön  für  die 
bisher  geleistete  Arbeit  gesagt! 

Da  sich  die  Homepage  beim  Lesen  von  selbst  erklärt,  verzichte  ich  hier 
auf  weitere  Ausführungen  und  wünsche  allen  viel  Spaß  beim  “Surfen”. 


Peter  JÄGER,  Institut  für  Zoologie,  Johannes  Gutenberg-Universität, 
D-55099  Mainz, 

Tel:  06131/392-4289  (geändert!),  Fax:  06131/372592, 
e-mail:  jaegp000@mail.uni-mainz.de 


83 


Aufruf 


Aktuelle  Funde  von  Theridion  hemerobium  SIMON  1914  (Theridiidae) 
möchte  ich  zum  Anlass  nehmen,  alle  bisherigen  Funde  aus  Deutschland 
bzw.  Mitteleuropa  zusammenzutragen.  Ich  bitte  daher  um  Zusendung  von 
unveröffentlichten  Funddaten  sowie  Hinweisen  zu  auswertbarer  Literatur. 
Wichtig  ist  bei  allen  übermittelten  Daten  eine  möglichst  genaue  Charakte- 
risierung des  Fundpunktes.  Ihre  Daten  übermitteln  Sie  bitte  an  untenstehende 
Adresse.  Vielen  Dank! 

In  Order  to  publish  a short  Compilation  of  all  Central  European  findings  of 
Theridion  hemerobium  Simon  1 91 4 1 would  like  to  request  unpublished  data 
of  the  species  including  hints  to  literature  containing  relevant  Information. 
Please  submit  detaiied  descriptions  of  the  habitat,  as  well,  and  contact  me 
at  the  following  address.  Thank  you  very  much! 

Synonyme  / Synonyms:  Thendion  hemerobius,  T.  antusi,  T.  berkeleyi, 
T.  ornatum,  T.  zelotypum,  Allotheridion  fieldi. 


Nils  ANTHES 
Schmeddinsgtr.  42 
D-48149  Münster 
e-mail:  anthes@uni-muenster.de 


84 


Peatbog  informal  working  group 


Düring  the  1 8th  European  Colloquium  of  Arachnology  (High  T atras,  Slovakia) 
an  informal  working  group  on  peatbog  studies  was  established.  In  the  first 
Phase,  all  arachnologists  working  or  planning  to  work  on  peatbog-dwelling 
Spiders,  harvestmen  and  pseudoscorpions  are  asked  to  contact  me  (the 
coordinator  of  the  group)  either  by  e-mail  (sepkopo@utu.fi)  or  by  letter 
(S.  Koponen,  Zool.  Museum,  Univ.  Turku,  FIN-20014  Turku,  Finland). 

Please,  give  the  following  information:  name,  address  and  your  research 
theme/plans.  All  persons  responding  will  be  contacted  later  for  further 
discussions  in  order  to  evaluate  if  it  is  possible  to  Start  some  joint  projects 
and  to  get  funding  for  research. 

Seppo  KOPONEN 


85 


Bericht  über  das  18.  Europäische  Arachnoiogentreffen 


Vom  12.  bis  17.  Juli  1999  fand  in  der  Hohen  Tatra  (Slowakei)  das  18. 
Europäische  Arachnoiogentreffen  statt. 

Gleich  zu  Beginn  dieses  Berichtes  soll  ein  großes  Lob  und  ein  herzliches 
Dankeschön  an  das  slowakisch-tschechische  Organisationsteam  stehen. 
Den  an  der  Planung  beteiligten  Kollegen  ist  es  in  erster  Linie  zu  verdanken, 
dass  die  Teilnehmer  neben  hohem  wissenschaftlichen  Niveau  auch 
nachhaltige  Eindrücke  von  der  slowakischen  Landschaft  und  Küche  sowie 
jede  Menge  Spaß  und  Unterhaltung  geboten  bekamen.  An  pfiffigen  Ideen 
mangelte  es  nicht,  erinnert  sei  nur  an  die  etwas  anderen  Schnapp(s)- 
deckelgläschen,  die  zum  Colloquium-Dinner  präsentierten  Spiele  für 
Systematiker,  Illustratoren,  Sammler  und  Familien  oder  an  die  rege 
Beteiligung  an  den  „1.  Arachnologischen  Sommerspielen“.  Nicht  immer 
hatten  es  die  Gastgeber  dabei  leicht  mit  uns:  so  hielt  sich  die  Ehrfurcht 
einiger  Arachnologen  vor  den  Klostermauern  von  Klästorisko  in  Grenzen. 
Sie  zogen  es  vor,  die  alten  Gemäuer  nicht  unbedingt  behutsam  nach  allerlei 
achtbeinigem  Getier  zu  durchsuchen.  Die  Exkursionsführer  hatten  es  sich 
wohl  auch  einfacher  vorgestellt,  eine  Gruppe  Biologen  durchs  Gelände  zu 
begleiten.  Kaum  hatte  man  die  Meute  zum  Laufen  gebracht,  mußte  doch  im 
Buschwerk  wieder  so  ein  interessanter  Specht  auftauchen... 

Zum  Gelingen  der  Tagung  haben  natürlich  auch  alle  angereisten  Teilnehmer 
beigetragen,  die  den  vom  Organisationsteam  vorgegebenen  Rahmen  mit 
ihren  Beiträgen  lebendig  gefüllt  haben.  In  erster  Linie  sind  selbstverständlich 
das  Vortragsprogramm  und  die  Posterausstellung  zu  nennen,  in  denen  sich 
die  ganze  Vielfalt  der  Arachnologie  widerspiegelte.  Die  Darbietungen 
umfassten  neben  der  Präsentation  faunistischer  Bestandserhebungen  u.a. 
Beiträge  zur  Systematik  höherer  Taxa,  zu  naturschutzrelevanten  und 
agrarökologischen  Fragestellungen  und  reichten  bis  zur  Schilderung 
medizinischer  Anwendungen  von  Spinnengiften.  Dabei  konnte  man 
tatsächlich  den  auch  zur  Abschlussansprache  geäußerten  Eindruck 
bekommen,  dass  die  Arachnologie  eine  aufstrebende  Disziplin  sei. 

Ein  inhaltlicher  Schwerpunkt  der  Tagung  war  auf  Biodiversität  von 
Spinnentieren  in  Feuchtgebieten  gelegt  worden  (passend  zu  diesem  Thema 
hatte  man  auch  die  Exkursionen  und  das  Wetter  bestellt).  Die  Idee,  daraus 
ein  großangelegtes,  europaweites  Projekt  zu  entwickeln,  scheiterte  vorerst 
leider  an  mangelnder  Resonanz  {In  diesem  Zusammenhang  weist  die 
Redaktion  auf  den  Aufruf  von  Seppo  Koponen  hierin  diesem  Heft  hin!).  Für 


86 


die  Koordination  solcher  Vorhaben  wäre  es  wünschenswert  gewesen, 
wenn  Vertreter  des  wissenschaftliche  Beirates  der  Societä  Europeenne 
d'Arachnologie  zahlreicher  an  dem  Kongress  teilgenommen  hätten.  Dass 
europaweite  Initiativen  jedoch  nicht  grundsätzlich  zum  Scheitern  verurteilt 
sind,  zeigt  die  voranschreitende  Erstellung  einer  Europäischen  Checkliste 
der  Araneae,  die  von  P.  van  Helsdingen  koordiniert  wird. 

Schließlich  sei  noch  das  hochgelobte  Programm  für  die  Begleitpersonen 
erwähnt.  Manch  eingefleischter  Arachnologe  kam  da  in  die  Versuchung,  die 
lockenden  Berge  dem  Vortragssaal  vorzuziehen.  Sicher  wird  die  Woche  in 
der  Hohen  Tatra  allen  in  angenehmer  Erinnerung  bleiben  und  für  neue 
Motivation  bei  der  arachnologischen  Arbeit  sorgen.  Dass  solche  Ereignisse 
ungeahnte  Energien  freisetzen  können,  zeigte  sich  in  den  bemerkenswerten 
Tanzleistungen  schon  ergrauter  Spinnenforscher  nach  den  Colloquium 
Dinner. 

Die  dänischen  Kollegen  sind  Gastgeber  des  nächsten  Europäischen 
Arachnologenkongresses.  Wir  hoffen  auf  eine  ebenso  interessante,  gut 
organisierte  und  durch  menschliche  Wärme  gekennzeichnete  Tagung. 

Christoph  MUSTER 


PS:  Wer  nicht  teilgenommen  hat,  jedoch  die  „Proceedings“  beziehen 
möchte,  kann  sich  an  Dr.  Peter  Gajdo§  wenden  (Institute  of  Landscape 
Ecology,  Slovak  Academy  of  Sciences,  Akademickä  2,  SL-94901  Nitra, 
Slovak  Republic,  e-mail:  nrukgajd@savba.savba.sk).  Über  ihn  ist  auch  der 
soeben  erschienene  Katalog  der  slowakischen  Spinnen  erhältlich. 


87 


„19th  European  Colloquium  of  Arachnology“ 

Liebe  Kolleginnen  und  Kollegen, 

das  nächste  Treffen  der  Arachnologen  unseres  Halbkontinents,  genauer 
gesagt  das  „1 9th  European  Colloquium  of  Arachnology“  findet  im  Jahr  2000 
im  wunderschönen  Arhus,  auf  Dänemarks  mainland  statt.  Die  eigentliche 
Tagung  erstreckt  sich  über  den  Zeitraum  vom  17.  bis  21.  Juli  2000.  Im 
Anschluß  daran  wird  für  den  22.  Juli  eine  Exkursion  angeboten.  Die 
Tagungsgebühr  für  Teilnehmer  wird  1600  bzw.  ermäßigt  für  Studenten 
1 200  DKK  betragen:  Begleitpersonen  zahlen  1 000  DKK.  Unterkünfte  kosten 
ab  100  DKK  aufwärts  (100  DKK  = 27.50  DM  = 22.08  SFF  = 193.48  ATS). 
Allein  die  eingeladenen  Redner  Rauno  V.  Alatalo  (Jyvaskyla),  Friedrich  G. 
Barth  (Wien),  Otto  Kraus  (Hamburg),  Wilson  R.  Lourenco  (Paris),  Paul  A. 
Seiden  (Manchester)  und  Gabriele  Uhl  (Bonn)  versprechen  ein  hochwertiges 
Programm.  Zum  vollendeten  Gelingen  dieser  Tagung  bedarf  es  aber  noch 
zahlreicher  Beiträge,  sei  es  als  Poster  oder  Vortrag,  von  Ihnen  und  von 
Euch.  Bitte  recht  zahlreich  anmelden  bei: 

Dr.  Sören  TOFT 

Department  of  Zoology 

Arhus  University,  Bldg.  135 

DK-8000  Arhus  C,  Denmark 

Tel.  +45  89  42  27  68 

Fax  +45  86  12  51  75 

e-mail:  soeren.toft@biology.au.dk 

Wer  noch  Fragen  über  diese  oder  auch  andere  Tagungen  hat,  der  kann  sich 
selbstverständlich  auch  an  mich  wenden: 

Karin  SCHÜTT 

Museum  für  Naturkunde 

Institut  für  Systematische  Zoologie 

Invalidenstr.  43 

D-1 01 15  Berlin 

Tel.  +49  30  2093  8511 

e-mail:  karin.schuett@rz.hu-berlin.de 


88 


Arachnol.  Mitt.  18:89 


In  eigener  Sache  Basel,  Dezember  1999 


BUCHBESPRECHUNGEN:  ADRESSÄNDERUNG 

In  Zukunft  werden  die  Besprechungen  arachnologischer  Bücher  und 
Veröffentlichungen  in  den  Arachnologischen  Mitteilungen  von  Dr.  Martin 
Kreuels  koordiniert.  Wer  also  durch  Besprechungen  auf  interessante 
Bücher  oder  Zeitschriftenveröffentlichungen  hinweisen  möchte,  möge  sich 
an  Martin  Kreuels  wenden: 

Büro  für  arachnologische  Determinationen 

Dr.  Martin  KREUELS 

Alexander-Hammer  Weg  9 

D-48161  Münster 

Tel:  02533/933545 

Handy:  0171  / 5075943 

Fax:  02533  / 934449 

e-mail:  info@aradet.de 


89 


ARACHNOLOGISCHE 

MITTEILUNGEN 


Contents 

Claudia  GACK,  Angelika  KOBEL-LAMPARSKI  & Franz  LAMPARSKI:  Spider  communities 
as  indicators  of  the  development  (succession)  of  afforested  cx>al  mining  sites  1-16 
Ambros  HÄNGGI:  Supplement  to  "Katalog  der  schweizerischen  Spinnen" 

- 2.  New  records  from  1993  to  1999  17-37 

Short  Communications 

Peter  SACHER  & Heiko  METZNER:  He/Zophanus  lineiventris  SIMON,  1868, 

new  to  Germany  38-44 

Christoph  MUSTER  & Dorothee  LEIPOLD:  First  records  of  five  spiders  from 
alpine  habitats  in  Germany  (Araneae:  Linyphiidae,  Hahniidae,  Gnaphosidae, 

Salticidae)  45-54 

Ralph  PLATEN,  Dietrich  BRAASCH,  Klaus  BRUHN  & Reiner  GRUBE: 

Pseudeuophrys  örown/ng/fMILLIDGE  & LOCKET,  1955)  (Araneae:  Salticidae) 
new  to  Germany  and  Enoplognatha  caricis  (FICKERT,  1876)  (Araneae: 

Theridiidae)  new  to  Brandenburg  (Germany)  55-60 

Eva  A.  JUNKER  & Ulrich  M.  RATSCHKER:  First  record  olTrichoncus  auritus 

(L.  Koch,  1869)  (Araneae,  Linyphiidae,  Erigoninae)from  Germany  61-65 

Oliver-D.  FINCH:  First  record  ofDipoena  nigroreticulata  (SIMON,  1879)  in  Germany 

(Araneae,  Theridiidae)  66-70 

Torbjörn  KRONESTEDT:  Pardosa  fulvipes  (Araneae,  Lycosidae)  new  to  Slovakia  71-76 

Book  reviews  77-78 

Diversa  79-88 

Editor's  comments  89 


ISSN  1018-4171 


^ «weise  für  Autoren 

Arachnologischen  Mitteilungen  veröffentlichen  schwerpunktmäßig  Arbeiten  zur  Faunistik  und  Ökologie 
' Spinnentieren  (außer  Acari)  aus  Mitteleuropa  in  deutscher  oder  englischer  Sprache, 
luskripte  sind  2-zeilig  geschrieben  in  3-facher  Ausfertigung  bei  einem  der  beiden  Schriftleiter  einzureichen. 

#h  Möglichkeit  soll  eine  Diskette  (MS-DOS)  mitgeschickt  werden,  auf  der  das  Manuskript  wenn  immer 
ilich  als  unformatierte  ASCII-Datei  oder  in  den  folgenden  Textverarbeitungsprogrammen  gespei- 
1 ist:  WORD  für  DOS/WINDOWS,  WordPerfect  (4.1,  4.2,  5.0),  Wordstar  (3.3,  3.45,  4.0),  DCA/RFT, 
dows  Write  (auf  der  Diskette  Text  und  Graphiken  bitte  unbedingt  als  separate  Dateien 
ppeichern  und  verwendete  Programme  angeben).  Tabellen,  Karten,  Abbildungen  sind  auf 
änderten  Seiten  anzufügen.  Die  Text-,  Abbildungs-  und  Tabellenseiten  sollen  durchlaufend  nummeriert 

I. 

Form  des  ausgedruckten  Manuskriptes:  Titel,  Verfasserzeile,  alle  Überschriften,  Legenden  etc. 
::bündig.  Titel  fett  in  Normalschrift.  Hauptüberschriften  in  Versalien  (Großbuchstaben).  Leerzeilen  Im  Text 
bei  großen  gedanklichen  Absätzen.  Gattungs-  und  Artnamen  kursiv  (oder  unterwellt),  sämtliche 
.'sonennamen  in  Versalien.  Abstract,  Danksagung  und  Literaturverzeichnis  sollen  mit  einer  senkrechten 
} am  linken  Rand  und  dem  Vermerk  "petif  markiert  sein.  Strichzeichnungen  und  Tabellen  werden  direkt 
der  Vorlage  des  Autors  kopiert.  Es  ist  dringend  darauf  zu  achten,  daß  die  Tabellen  bei 
i xleinerung  auf  DIN  A 5 noch  deutlich  lesbar  sind.  Legenden  (dt.  und  engl.l)  sind  in  normaler  Schrift 
' den  Tabellen  (Tab.  1),  bzw.  unter  den  Abbildungen  (Abb.  1)  anzuordnen.  Fotovorlagen  werden  nur 
.-jptiert.  wenn  ein  Sachverhalt  anders  nicht  darstellbar  ist.  In  diesen  Ausnahmefällen  sollen  Fotos  als 
rnastreiche  sw-Vorlagen  zur  Wiedergabe  1:1  eingereicht  werden.  Die  Stellen,  an  denen  Tabellen  und 
idldungen  eingefügt  werden  sollen,  sind  am  linken  Rand  mit  Bleistift  zu  kennzeichnen.  Fußnoten  können 
i t berücksichtigt  werden. 

.Literaturzitate:  im  Text  wird  ab  3 Autoren  nur  der  Erstautor  zitiert  (MEIER  et  al.  1984a).  Im 
aaturverzeichnis  werden  die  Arbeiten  alphabetisch  nach  Autoren  geordnet.  Arbeiten  mit  identischem 
Dr(en)  und  Jahr  werden  mit  a,  b,  c...  gekennzeichnet  Literaturverzeichnis  ohne  Leerzeilen. 

-HULZE,  E.  (1980):  Titel  des  Artikels.  - Verh.  naturwiss.  Ver.  Hamburg  (NF)  23:  6-9 
-HULZE,  E.  & W.SCHMIDT  (1973):  Titel  des  Buches.  Bd.  2/1.2.  Aufl.,  Parey,  Hamburg  u. 
E Berlin.  236  S. 

HHULZE,  E..  G.WERNER  & H.MEYER  (1969):  Titel  des  Artikels.  In:  F.MÜLLER  (Hrsg.): 
"Titel  des  Buches.  Ulmer,  Stuttgart.  S.  136-144 

JLFEL,  C.H.  (1990a):  Titel  der  Arbeit.  Diss.  Univ.  XY,  Zool.  Inst.  I.  136  S. 

HJLFEL,  C.H.  (1990b):  Titel  der  Arbeit.  Gutachten  i.A.  Bundesamt  für  Naturschutz. 
(Unveröff.  Manuskr.) 

cderung:  Auf  den  knapp-präzise  gehaltenen  Titel  folgt  in  der  nächsten  Zeile  der  Autor  mit  vollem  Namen 
/^hname  in  Großbuchstaben)  . Darunter  bei  längeren  Originalarbeiten  ein  englischsprachiges  Abstract, 
*mit  der  Wiederholung  des  Titels  beginnt.  Damnter  wenige,  präzise  key  words.  Eine  eventuell  notwendige 
«mmenfassung  in  deutscher  Sprache  steht  am  Ende  der  Arbeit  vor  dem  Literaturverzeichnis.  Dem 
aatun/erzeichnis  folgen  der  volle  Name  und  die  Anschrift  des  Verfassers, 
r Für  Kurzmitteilungen,  Kurzreferate  usw.  sollte  die  äußere  Form  aktueller  Hefte  dieser  Zeitschrift  als 
vier  dienen.  Falls  sich  die  technischen  Erfordernisse  für  die  Herstellung  der  Zeitschrift  ändern,  werden 
'Hföeitung  und  Redaktion  diese  Autorenhinweise  den'  jeweiligen  Gegebenheiten  anpassen. 

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ddaktionsschluß  für  Heft  20: 1 5.  April  2000 


ARACHNOLOGISCHE  3 
MITTEILUNGEN 


Heft  18  Basel,  Dezember  199Sp“ 

Inhaltsverzeichnis 


Claudia  GACK.  Angelika  KOBEL-LAMPARSKI  & Franz  LAMPARSKI;  Spinnenzönosen 
als  Indikatoren  von  Entwicklungsschritten  in  einer  Bergbaufolgelandschaft  1-16 
Ambros  HÄNGGI:  Nachträge  zum  "Katalog  der  schweizerischen  Spinnen" 

- 2.  Neunachweise  von  1993  bis  1999  17-37 


Kurzmitteilungen 

Peter  SACHER  & Heiko  METZNER:  Heliophanus  lineiventris  SIMON,  1868, 

neu  für  Deutschland  38-44 

Christoph  MUSTER  & Dorothee  LEIPOLD:  Spinnen-Neunachweise  für  Deutschland 
aus  den  Bayerischen  Alpen  (Araneae:  Linyphiidae,  Hahniidae,  Gnaphosidae, 
Salticidae)  45-54 

Ralph  PLATEN,  Dietrich  BRAASCH,  Klaus  BRUHN  & Reiner  GRUBE: 

Pseudeuophrys  browningi {WLUDGE  & LOCKET,  1955)  (Araneae:  Salticidae) 
neu  für  Deutschland  und  Enoplognatha  caiicis  (FICKERT,  1876)  (Araneae: 
Theridiidae)  neu  für  Brandenburg  55-60 

Eva  A.  JUNKER  & Ulrich  M.  RATSCHKER:  Erstnachweis  von  Trichoncus  auritus 

(L.  Koch.  1869)  (Araneae,  Linyphiidae,  Erigoninae)  für  Deutschland  61-65 

Oliver-D.  FINCH:  Erstnachweis  von  Dipoena  nigroreticulata  (SIMON,  1879)  in 

Deutschland  (Araneae,  Theridiidae)  66-70 

Torbjöm  KRONESTEDT:  Pardosa  fulvipes  (Araneae,  Lycosidae)  new  to  Slovakia  71-76 

Buchbesprechungen  77-78 


t 


Diversa 


79-88  ! 


In  eigener  Sache 


89 


ISSN  1018-4171