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Die Süsswasserfauna
Deutschlands
Herausgegeben von
A. BRAUER
HEFT 12:
ARANEAE UND ACARINA
bearbeitet von
FR. DAHL u.F.KOENIKE
Jena, Verlag von Gustav Fischer
r
,0.5-3 Hf&
V
DIE
>üsswasserfauna
Deutschlands
EINE EXKURSIONSFAUNA
BEARBEITET VON
>f. Dr. BÖHMIG (Graz), Prof. Dr. Braueb (Berlin), Prof. Dr.
llin (Berlin), Prof. Dr. Da hl (Berlin), C. van Douwe (Mun-
in), Prof. Dr. von Graff (Graz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr.
lRTMEYER (Berlin), Prof. Dr. R. u. II. Heymons (Berlin), Prof.
. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil-
.ck (Berlin), Prof. Dr. Klapalek (Karlin l»oi Prag), F. Koenike
remen), Dr. Kuhlgatz (Danzig), Dr. v. Linstow (Göttingen),
■.Luhe (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael-
n (Hamburg), Dr. NeRESBELMER (Wien), Dr. Pappenhkim (Berlin),
of.Dr. Reichenow (Berlin), E. Reittee (Paskau), Dr. Ris (Rheinau),
•. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornieb (Berlin), G. Ulmer (Ham-
burg), Dr. Va'vra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin)
UND HERAUSGEGEBEN
VON
Prof. Dr. BRAUER (Berlin).
HEFT 12:
ARANEAE, ACARINA UND TARDIGRADA.
BEARBEITET VON
FRIEDRICH DAHL, F. KOKNIKK und A. BRAUER.
MIT 280 FIGUREN IM TEXT.
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c^i
VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA
1909.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
Vorwort.
In (Irii letzten beiden Jahrzehnten ist die große Bedeutung,
welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher
Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch
in Deutschland erkannt wurden, und der Staat. Vereine und Private
sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen
und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna
zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens-
weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse
und Kiselie. dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein
wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere
unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte
u. a. den Inhalt t\fv Forschung. Welche Fragen man aber auch
in Angriff nehmen mau, und ob man intensiver oder nur vorüber-
gehend i zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten,
der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich
die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter-
suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jeuliches, die
ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandein
einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts
„Das l.ehen der Binnengewässer", aber alle behandeln die Tiere
nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen
Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Liese
Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen. Es soll ein wissen-
schaftliches Bestimmungsbuch für die Süßwasserfauna Deutschlands
sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi-
schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und
kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho-
logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische
Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst
viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die
für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen.
Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die
Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe
angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse Boweit als
möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung
aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die
Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem (iehieto
unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt,
namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese
Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner.
Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer
Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem
l'ank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder
die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam
machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen
oder durch Einsenden des Materials au der Verbesserung und Ver-
vollständigung des Werkes mithelfen würden.
IV Vorwort.
Schwierig war die Frage, was unter ,, Süßwasserfauna" zu
verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche
in und auf dem Süßwasser leben, als auch diejenigen, welche an
den Rändern der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche
welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden;
dagegen sind solche, welche nur vorübergehend das Wasser (»der
seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen
sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere
zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als
ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind maßgebend
gewesen, wenn das hier behandelte Faunengebiet einstweilen auf
das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert
es gewiß gewesen wäre, die Grenzen weiter zu stecken und die
Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen,
so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden,
um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen
zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und
Ungleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der
zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna
der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre.
Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem
großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht
sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber
nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch
in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden.
Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen
geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke,
z. B. diejenigen von Blocbmann und Bütschli, bereits vorliegen,
und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung
in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke
ausgefüllt werden.
Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeiten! an diesem
Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht,
rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in
meinem Sinne die »große Aufgabe zu lösen.
Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht
nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte,
sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in
jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern,
obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist.
Berlin 1909.
A. Brauer.
I. Araneae, Spinnen.
Von
Prof. Dr. Friedrich Dahl (Berlin).
Mit G Abbildungen im Text.
Von unseren einheimischen Spinnen leht eigentlich nur eine
Art, Argyroneta aquatica, im Wasser, und zwar besonders in stehen-
den Gewässern mit dichtem Pflanzenwuchs. Sie unterscheidet sich
für das geübte Auge von allen anderen Spinnen sofort durch die
dichte, sammetartige Behaarung des Hinterleibes, die unter Wasser
eine Luftschicht zurückhält. Außer der Wasserspinne, gehen
gelegentlich unter die Oberfläche hinab, besonders wenn Gefahr
vorhanden ist: Dolomedes fimbriatus und einige Arten der Gattung
pirata. Beim Tauchen kriechen die Spinnen stets an Wasser-
pflanzen abwärts. - Auf der Oberfläche des Wassers laufen bis-
weilen, wenn man sie vom Ufer verscheucht: Die schon genannten
Dolomedes- und P/rata- Arten und einige Arten der Gattung Lycosa.
Do/, minies geht auch freiwillig auf der Oberfläche seiner Nahrung
nach. - - Arctosa cinerea und Arct. macülata stellen zwischen dem
Steingeröll der Flüsse eine Wohnröhre her und schließen dieselbe,
sobald das Wasser steigt — Zwischen Wurzeln von Uferpflanzen
findet man (bisweilen im Wasser selbst) die kleine Hahnia elegans.
— An Ufern mit spärlichem Pflanzenwuchs kommen unter Steinen
und Anspülicht (gelegentlich ebenfalls unter der Wasserlinie) einige
Arten der Gattung Stylothorax vor. — Über dem Wasser lebt an
Pflanzen, oft in einem Gespinst, eine Springspinne, Sittieus k'ttorah's,
Sine Röhrenspinne Clubiona phragmitis , eine dickleibige Radnetz-
spinne, Atea cornuta und drei sehr gestreckte Formen I'eiragnatha
ixtensa, T. solandn und Eugnatha striata, letztere an freiliegenden
Seenfern, wo spärliche Binsen ans dem Wasser vorragen. Die
Röhrenspinne kommt, nebst einer Kleinspinne Donacochara speciosa
auch in trockenen Schilfrohrhalmen vor.
Tiere, die nur gelegentlich gröbere oder kleinere Wasserflächen
aufsuchen, um zu trinken usw., die nur an feuchten Orten, etwa
im Torf] is oder Anspülicht, aber dauernd außerhalb des Wassers
leben oder die nur gelegentlich auch an Pflanzen über einer
Wasserfläche vorkommen, sind hier nicht berücksichtigt worden,
weil man sie als echte Landbewohner betrachten muß. Nur einige
Arten, die ich an sehr nassen, sumpfigen Orten zwischen Pflanzen
am Boden, fast im Wasser fand, glaube ich hier nicht unberück-
sichtigt lassen zu dürfen. Eis Bind: Pachygnatha listen und /'.
elereki, Batkyphantes gracilis und />'. approximatus , Pedinella mar-
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12.
Dahl,
chica, Centromerus expertus, Dicymbhim nigrum, Trachyguatha den-
tata, Erigone atra und E. dentipalpis , Lophomma < punctattim , Eri-
g07iella ignobilis und Savignia crassiceps.
Übersicht der Gattungen nach leicht erkenn-
baren Merkmalen.
I. Die vorderen Mittelaugen sind vielemal größer als alle anderen
und nach vorn gerichtet; außer ihnen stehen jederseits am Kopfe
drei Augen (von denen das mittlere sehr klein ist) in der Längs-
richtung des Körpers (Fig. 1). Die reifen Tiere sind ca. 4 — 7 mm
lang, man findet sie an Wasserpflanzen, oft in einem Gespinst.
Sitticus.
II. Die vorderen Mittelaugen sind nicht vielemal größer als die
anderen; (stehen jederseits am Kopfe drei Augen in einer Längs-
reihe hintereinander, so sind diese zum Teil weit größer als
die vorderen Mittelaugen, Fig. 3).
Fig. 1. Körper von
Sitticus littoralis.
Fig. 2. Vorderkörper von
Dolomedes fimbriatits
von oben gesehen.
Fig. 3. Vorderkörper von
Pirata piraticiis schräg
von der Seite gesehen.
Die vier hinteren Augen sind viel größer als die vier vor-
deren und stehen jederseits zu zweien schräg oder gerade
liintereinander (Fig. 2 u. 3); die Hinterreihe ist also sehr
stark gehogen; die Spinnen laufen frei am Boden und auf
dem Wasser umher, oft mit einem Eiersack oder mit den
Jungen auf dem Rücken.
a) Auf der Oher- oder Dorsalseite des drittletzten Gliedes
(Schiene) der Vorderbeine steht hinter (distal von) der
Mitte eine schräg gerichtete Stachelborste; das hintere
Seitenauge ist von dem hinteren Seitenauge der gegen -
überliegenden Seite viel weiter entfernt als von dem
hinteren Mittelange der gegenüberliegenden Seite (big. 2);
der Körper des reifen Tieres ist ca. 13 — IS mm lang oder
noch größer; die Spinne kommt an sonnigen, mein- oder
weniger mit Gebüsch bestandenen Sumpfgewässern vor.
b) Auf der Vorderschiene steht, hinter der
höchstens eine feine senkrechte Horste,
Dolomedes.
.Mitte, dorsal,
kein schräg-
Araneae, Spinnen.
gerichteter dicker Stachel; das Hinterauge bildet mit den
beiden großen Augen der gegenüberliegenden Seite ein
gleichschenkliges Dreieck (Fig. 3).
aa) Auf dem Endgliede der Vorderbeine befinden sich
nach der Wurzel hin zwei (oder mehrere) stärkere
abstehende Borsten, die viel länger sind als die über
die Krallen vorragenden Haare (Fig. 4), (nicht zu
verwechseln mit den äußerst feinen beweglichen, senk-
recht abstehenden ,,Hürhaaren", vgl. die Fig. 4); die
Spinnen bauen unter Geröllsteinen der Flüsse eine
Wohnröhre. Arctosa.
bb) Auf dem Tarsus der Vorderbeine befindet sich nach
der Wurzel hin keine größere, abstehende, dorsale
Borste.
et) Das vorletzte Fuß- oder Tarsenglied des ersten
Beinpaares trägt am (distalen) Ende fünf Stacheln
(2 vorn, 2 hinten und 1 unten); sieht man den
Kopf von vorn, so fallen die Seiten sehr steil ab;
auf dem Brustrücken ist nie eine vorn gegabelte
helle Linie bemerkbar. Lycosa.
Fig. 4. Tarsenendglied
des ersten Beinpaares von
Arctosa cinera, von der
Hinterseite gesehen;
dorsal ragen feine be-
wegliche „Hörhaare" und
2 stärkere Borstenhaare
aus der schrägabstehenden
[einen Behaarung vor; am
Ende des Metatarsus ein
ventraler Stachel und einer
an der Hinterseite.
ß) Das vorletzte Tarsenglied des ersten Beinpaares
trägt am distalen Ende höchstens vier Stacheln
(2 vorn, 1 hinten. 1 unten, vgl. Fig. 4), beim Weih-
chen stets nur zwei (1 vorn, 1 hinten); der Kopf
ist viel flacher als hei der vorhergehenden Gattung,
die Seiten sind weniger steil; auf dem Brustrücken
zeigt sich in der dunklen Grundfarbe stets eine
helle, vorn gegabelte Linie, meist auch noch eine
helle Mittellinie (Fig. 3). Pirata.
B. Die acht Augen sind in Größe wenig verschieden und stehen
in zwei Querreihen, von denen die hintere nicht oder wenig
an den Seiten nach hinten gebogen ist. das vordere Seiten-
auge steht also (im Gegensatz zu den unter I. und IL A.
genannten Gattungen) dem hinteren Seitenauge näher als
dem vorderen Mittelauge (Fig. 5).
a) Die sechs Spinnwarzen stehen in einer einfachen, ge-
bogenen Querreihe; der Körper der zwischen den Wurzeln
von Uferpflanzen lebenden Spinne ist nur ca. 2 3 mm
lang. Ilalinia.
b) Die Spinnwarzen stehen nicht in einer einfachen Quer-
reihe.
Dahl,
a) Die vier Mittelaugen bilden ein Trapez, welches vorn
breiter ist als hinten (Fig. 5); der Körper des dick-
leibigen reifen Tieres ist ca. 5—9 mm lang; die Spinne
lebt in einer unten offenen Behausung neben ihrem
Radnetz, oft an Wasserpflanzen. Atea.
Vordere Mittelungen
Hintere Mittelungen s
s
Seitemuigen -^-
Ceplialothorax
— -Anhang der Tasterkolbe
Hüfte I
Hüfte II
Hüfte III
Hüfte IV
Schenkelring
Schenkel
Knie
ieuiene
k t
in t
Fig. 5. Atea cornuta von oben gesehen ; die Beine sind bis auf d;is vierte
Paar abgetrennt; k Kralle, / Tarsus, mt Metatarsus.
ß) Das Trapez der vier Mittelaugen ist hinten breiter als
vorn.
aa) Unter den beiden Fußkrallen stehen, statt der
dritten Kralle, dicht gedrängte, vor dem Ende ver-
dickte Hafthaare, die sich an der Fußsohle als sog.
Skopula fortsetzen (Fig. 6); der etwas gestreckte
Fig. 6.
Fuß von
Clubiona
phragmitis.
Körper der reifen Spinne ist ca. 5 — 10 nun lang;
die Spinne lebl in einem Gespinst an Wasser-
pflanzen oder in trockenen Rohrhalmen.
Clubiona.
Araneae, Spinnen. 5
ßß) Unter den beiden Hauptkrallen der Füße ist stets
eine kleine dritte Kralle vorhanden (vgl. Fig. 4);
Hafthaare und Skopula fehlen stets.
* Die Kammzinken der Krallen sind, besonders an
den Vorderbeinen sehr stark entwickelt und
füllen fast die ganze untere Biegung derselben
aus, mindestens sechs Zinken sind fast ebenso
lang wie der Endteil der dritten Kralle (hinter
der Biegung); an den Beinen ist auch das
Tarsenendglied dorsal mit sehr beweglichen
dünnen Haaren („Hörhaaren") versehen (vgl.
Fig. 4); die Spinne lebt dauernd im Wasser
und ihr Hinterleib ist mit einer silberglänzenden
Luftschicht umgehen; Körper des rf etwa 15 mm,
der des $ etwa 8 mm lang. Argyroneta.
** Die Kammzinken der Krallen sind sehr kurz,,
alle viel kürzer als der Endteil der dritten
Kralle; der Tarsus aller Beine trägt kein „Hör-
haar", der Metatarsus nur eins, am vierten
Beinpaar oft auch gar keins; die Spinne lebt
nicht dauernd im Wasser.
t Auch an der Wurzel der Schenkel stehen
1 — 3 „Hörhaare"; auf dem Hinterleib bilden
.kleine weiße Silberfleckchen entweder eine
weiße Färbung oder weiße Zeichnungen; die
Größe des Körpers ist beim reifen Tier 4 bis
12 mm; die Mandibeln sind sehr stark ent-
wickelt und schräg nach außen gerichtet.
x Die Beine sind (besonders auch an den
Schenkeln) mit schräg abstellenden Stacheln
besetzt; der Cephalothorax ist dorsal nicht
mit einer dunklen mittleren Längsbinde
versehen; der Hinterleib ist sehr lang ge-
streckt; die Spinne stellt an Wasserpflan-
zen ein kleines Radnetz her; <$ ca. 8 bis
9. (i ca. 10—12 mm.
O Das vordere Mittelauge ist vom hin-
teren Mittelautre derselben Seite min-
destens ebensoweit entfernt, wie das
vordere Seitenauge vom hinteren Sei-
tenauge. Tetragnathn.
OO Das vordere Seitenauge ist vom hin-
teren Seitenauge weiter entfernt als
das vordere Mittelauge vom hinteren
Mittelauge. Engnatha.
xx Die Beine sind stachellos, die Schen-
kel nur mit einer feinen Haardecke ver-
sehen; der Cephalothorax ibI dorsal mit
einer dunklen, mittleren Längsbinde ver-
seilen; die Spinne lebt frei, besonders
am linden im Detritus. Pachygnatha.
ff „Hörhaare" befinden Bich nur auf den
Schienen in zwei Längsreiben und ein ein-
Dahl,
zelnes auf dem Metatarsus wenigstens der
drei ersten Beinpaare; der Hinterleib zeigt
niemals kleine weiße Silberpünktchen; der
Körper der reifen Spinne ist l1^- 5 mm
lang; die Mandibeln sind weniger stark ent-
wickelt.
x Die Schiene des vierten Beinpaares ist
nicht nur proximal der Mitte, sondern
auch neben oder hinter dem letzten
„Hörhaar" mit einem Stachel oder mit
einer stärkeren dorsalen Borste versehen.
O Die Schiene des ersten und zweiten
Beinpaares ist vor dem Ende nicht
nur dorsal und vorne, sondern auch
hinten mit einem Stachel versehen.
0 Auch der Metatarsus des vierten
Beinpaares ist mit Stacheln be-
setzt; der Schenkel aller Beine
ist stachellos. Pedinella.
00 Der Metatarsus aller Beine ist
stachellos; der Schenkel der bei-
den ersten Beinpaare ist wenig-
stens mit einem dorsalen Stachel
versehen. Bathyphantes.
OO Die Schienen sind niemals an der
Hinterseite mit einem Stachel ver-
sehen; nur dorsal stehen meist zwei
stärkere Borsten, bisweilen steht auch
vorn eine.
0 Der Schenkel der beiden ersten
Beinpaare ist, wenigstens dorsal,
mit einem Stachel versehen; der
Metatarsus des vierten Beinpaares
trägt kein „Hörkaar'; ca. 3 bis
3V2 nun; zwischen Pflanzen am
nassen Boden. Centromerns.
00 Der Schenkel aller Beine ist
stachellos; auf dem Metatarsus
aller Beine steht vor dem Ende
ein „Hörhaar"; ca. 4 — 5 mm;
in trockenen Schilfrohrhalinen.
Donacochara.
xx Die Schiene des vierten Beinpaares
ist nur proximal der Mitte bzw. an der
I!;isis mit einer stärkeren dorsalen Borste
verseilen.
O Auf dem Metatarsus des vierten Bein-
paares steht, ebenso wie auf dein der
drei ersten Beinpaare, ein „Hörhaar".
0 Das „Hörhaar" auf dem Metatarsus
des ersten Beinpaares steht kaum
Araneae, Spinnen. 7
merklich distal der Mitte des Glie-
des, immer vor 4/7 der Länge; die
Brust (das Sternum) ist mit Punkt-
gruben dicht besetzt; ca. 2'/4 mm.
Dicymbhim.
00 Das Hörhaar steht auf dem Me-
tatarsus des ersten Beinpaares
weit hinter der Mitte; das Ster-
num ist nie mit dichten Punkt-
gruben versehen.
rw Das Sternum ist dicht netz-
aderig und deshalb glanzlos;
d ca. 2V4, $ ca. 2s/4 mm.
Trachygnatha.
~ Das Sternum ist, besonders
in der Mitte, glänzend glatt;
d ca. 2, 2 21/,— 3 mm.
Stylothorax.
OO Nur auf dem Metatarsus der drei
ersten Beinpaare befindet sich c m
„Hörhaar".
0 Auf der Schiene des dritten Bein-
paares befindet sich, ebenso wie
auf der der beiden ersten Bein-
paare, neben oder etwas distal
vom letzten Hörhaar, ein zweites,
stärkeres, dorsales Borstenhaar; ca.
21/, mm. Erigone.
00 Auf der Schiene des dritten
Beinpaares befindet sich, ebenso
wie auf der des vierten Bein-
paares, nur ein stärkeres Borsten-
haar.
r»j Das Sternum ist mit Tunkt-
gruben dicht besetzt.
^ Auch auf der Rückseite des
Cephalothorax befinden sich,
namentlich vor den Seiten-
räudern, tiefe Punktgrüb-
chen; ca. 2 mm.
Lophomma.
l\ Auf der Hückenseite des
Cephalothorax sind keine
Punktgruben vorhanden; ca.
1 ' , mm. Erigonella.
£J Das Sternum ist glänzend
glatt, nur mit einzelnen
Punktjjruben versehen; ca.
l'/g mm. Savignia.
8 DaM,
Übersicht der Arten, besonders nach Farbe-
merkmalen.
Atea (C. L. Koch 1834), F. Da hl 1904 (Epeira part. aut).
Atea cornuta (Clerck) 1778 (Fig. 5).
Tetragnatha Latr. 1804.
I. Die Brustplatte zwischen den Hüften (das Sternum) ist in der
Mitte mit einem scharf ahgegrenzten, hellen Längsfleck ver-
sehen; an sehr lichten, sonnigen Orten.
Tetragnatha extensa (L.) 1758.
IL Das Sternum ist entweder einfarhig dunkel oder es wird nach
der Mitte hin allmählich heller; an mehr oder weniger be-
schatteten Orten. Tetragnatha Solandri (Scop.) 1763.
Eugnatha Sav. et Aud. 1825—27.
Eugnatha striata (L. Koch) 1862.
Pachygnatha Sund 1823.
I. Die Mandibeln sind hellbraungelb , nur beim reifen J etwas
dunkler als die hellen Teile des Cephalothorax; die dunkle
Mittelbinde des letzteren ist auf dem Kopfe nicht oder wenig
erweitert; ^ ca. bxj2, $ ca. Qlj.2 mm; an sonnigen Orten.
Pachygnatha Clerckii Sund 1823.
IL Die Mandibeln sind beim reifen Tier schwarz, beim unaus-
gefärbten Tier immer noch viel dunkler als die hellen Teile
des Cephalothorax; die dunkle Mittelbinde des letzteren ist
auf dem Kopfe stark erweitert; J ca. 4, $ ca. 472 mm; an
^ schattigen Orten. Pachygnatha Listeri Sund 1830.
Pedinella F. Dahl {Pedina aut.)
I. Der Metatarsus der beiden ersten Beinpaare ist mit zwei ven-
tralen Stacheln versehen und ebenso der Tarsus des vierten
Beinpaares; J ca. 31/.,, $ ca. 5 mm.
Pedinella scopigera (Grube) 1S59.
IL Der Metatarsus der beiden ersten Beinpaare und der Tarsus
des vierten Beinpaares sind stachellos; rf ca. 3'/4, 5 ('a- 4 inin-
Pedinella marcnica F. Dahl.
Bathyphantes (Menge 1866) Simon 1884.
I. Der Schenkel der beiden hinteren Beinpaare ist, ebenso wie
der Schenkel der beiden ersten Beinpaare mit einem dorsalen
Stachel versehen; ca. 22/3 mm.
Bathyphantes approxiinatus (Cambr.) 1871.
IL Der Schenkel der beiden hinteren Beinpaare ist stacbellos; ca.
13/i_2i/4 mm. Bathyphantes gracilis (Black w.) 1841.
Centromerus V. Dahl 1886.
Centroinerns expertns (Cambr.) 1871.
Donacochara E. Sim. 1884.
Donacöchara speciosa (Thor.) 1875.
Äraneae, Spinnen. 9
Dicymbinm Menge 1868.
Dicyinbium nigruni (Black w.) 1834.
Trachygnatha Kulcz. 1894.
Trachygnatha dentata (Wider) 1834.
Stylothorax Bertkau 1883 (Neriene,
Kulczynskiellum aut.).
I. Der Cephalothorax ist am Ilinterrande der hinteren Mittelaugen
mit einem schwachen Quereindruck versehen (erkennbar, wenn man
das Licht schräg von vorn und oben auffallen läßt); beim <j"
ist hinter den Augen kein oben behaarter Höcker vorhanden;
beim <J ist der helle Mittelteil der Vulva entweder in der Mitte
oder vorn etwas eingeschnürt.
A. Der Hinterleib ist oben der Länge nach mit einer hellen
Mittelbinde versehen; ein stumpf endender Fortsatz am vor-
letzten Tasterglied des J ist fast eben so lang wie ein neben
ihm stehender spitz endender und an der Basis desselben be-
findet sich kein Zähnchen. Der helle Teil der Vulva ist nur
in der Mitte etwas eingeschnürt; unter nassem Anspülicht
an baumfreien Ufern.
Stylothorax fuscft (Blackw.) 1834.
B. Der Hinterleib ist dorsal in der Mitte nicht der Länge nach
heller. Der stumpf endende Fortsatz am vorletzten Taster-
glied des rf ist nur halb so lang wie der spitz endende, er
steht hinter einem zahnartigen kleinen Absatz; der helle
Teil der Vulva ist vorn eingeschnürt; unter nassen Steinen
an Gebirgsbächen. Stylothorax a#T*sti* (Blackw.) 1853.
II. Der Cephalothorax hebt sich hinter den hinteren Mittelaugen
beim £ hügelartig, beim rf in einen oben mehr oder weniger
behaarten Höcker oder Zapfen; der helle Mittelteil der Vulva
verschmälert sich nach vorn weinglasförmig.
A. Der Rücken des Cephalothorax ißt sehr dunkel, beim reifen
Tier fast schwarz; hinter den hinteren Mittelaugen des <$
befindet sich ein oben stark behaarter Aufsatz; das vorletzte
Tasterglied des J hat am Ende zwei lange dünne Fortsätze,
einen spitz und einen stumpf endenden; die dunklen Samen-
blasen der Vulva münden weit hinter der Mitte in den
Seitenrand des hellen Mittelteils; zwischen Pflanzen an
nassen, baumfreien Ufern.
Stylothorax apicata (Blackw.) 1850.
B. Der Cephalothorax ist mehr oder weniger hell gefärbt;
wenigstens in der Umgebung der Augen; hinter den Mittel-
augen befindet sich beim q *''" Höcker mit wenigen Ilaaren;
das vorletzte Tasterulied des J ist am Knde nur mit einem
spitz endenden Fortsatz versehen; die dunklen Samenblasen
der Vulva münden in die Mitte des Seitenrandes des hellen
Mittelteiles; zwischen Pflanzen an beschatteten, nassen Ufern.
Stylothorax retusa (WeBtr.) 1851.
Erigone (Sav. et Aud. 1825—27) Menge isiis.
I. Sieht man den Taster des ()' genau \< ben, 80 Ist der innere
Endteil des vorletzten Gliedes viel schmäler als der äußere:
10 Dahl,
der Hinterrand der Vulvenplatte ist in der Mitte nicht ein-
gezogen; an sonnigen Stellen, hei ihren Wanderungen oft auch
an Gewässern. Erigone dentipalpis (Wider) 1834.
II. Der innere Endteil des vorletzten Tastergliedes des J ist, von
oben gesehen, viel dicker als der äußere; die Vulvenplatte ist
breiter und in der Mitte des Hinterrandes etwas eingezogen;
wie die vorhergehende Art oft an Gewässern.
Erigone atra Black w. 1833.
Lophomma (Menge 1868) Bertkau 1883,
Simon 1884) F. Dahl 1901.
Lophomma pimctatum (Blackw.) 1841.
Erigonella F. Dahl 1901 (Troxochrus aut.)
Erigonella ignobilis (Cambr.) 1871.
Savignia Blackw. 1833 (Araeoncus aut.)
Savignia crassiceps (Westr.) 1861.
Hahnia C. L. Koch 1841.
Hahnia elegans (Blackw.) 1841.
Sitticus Sim. 1901 (Attus aut.).
Sitticus littoralis (C. W. Hahn) 1831 {floricola aut.)
Clubiona Latr. 1804.
Clubiona phragmitis C. L. Koch 1843.
Argyroneta Latr. 1804.
Argyroneta aquatica (L.) 1758.
Dolomedes Latr. 1804.
Dolomedes fimbriatus (L.) 1758.
I. Die Schenkel und die Brust des Weihchens sind nach der Ei-
ablage schwarz, gelb gefleckt; der Bauch ist dunkel, mit vier
gelblichen, nach hinten konvergierenden Längslinien gezeichnet.
Das vorletzte Tasterglied des Männchens zeigt oben außen einen
Anhang, der stumpf endet und an der Wurzel mit einem Zahn
versehen ist.
Dolomedes fimbriatus var. fimbriatus (L.) 1758 [h'mbatus aut.).
IL Die Schenkel sind stets gelbbraun; der Bauch ist jederseits nur
mit einer vollständigen, weißgelblichen Linie gezeichnet; das
vorletzte Tasterglied des Männchens besitzt oben außen einen
Anhang, der schief gestutzt und am Endrande ungleich gezähnt ist.
A. Der Brustrücken ist jederseits vor dem Bande mit einer
weißen oder gelblichen Längsbinde versehen; ebenso zeigt
der Hinterleib jederseits eine schmale weiße oder gelbliche
Längsbinde von Breite des Fußes.
Dolomedes fimbriatus var. Kulczynskii F. Dahl 1908 (fim-
briatus aut., non L. 1758).
B. Außer der Randlinie des Brustrückens und einer Flecken-
reihe jederseits auf dem Hinterleibe sind weißbehaarte Zeich-
nungen nicht vorhanden.
Dolomedes fimbriatus var. phintarius (Clerck) 177S.
Araneae, Spinnen. ] {
Pirata Sund 1833.
I. Die Brust (Sternum) ist hellgelblich gefärbt; am Rande befinden
sich zwischen den Hüften dunkle Punkte, die bei jungen Exem-
plaren zu einer feinen dunklen Randlinie verschmelzen können.
Der Körper des reifen Tieres ist 4 — 61,'., mm lang; die Art lebt
an sonnigen Ufern zwischen niederen Pflanzen.
Pirata piraticns (Clerck) 1778.
II. Das Sternum ist bei größeren Tieren mehr oder weniger ver-
dunkelt und zeigt keine scharfen Randpunkte oder Randlinien.
A. Das Sternum zeigt eine mehr oder weniger deutliche helle
Längslinie auf dunklem Grunde; der Körper ist 4x/2 — 8 mm
lang; die Spinne lebt an mehr oder weniger beschatteten
Ufern; wenn sie vorkommt, sind jedenfalls Sträucher stets in
der Nähe. Pirata hygrophilus Thor. 1872.
B. Das Sternum zeigt keine helle Längslinie, ist aber in der
Mitte oft unbestimmt aufgehellt.
a) Die Beine sind scharf dunkel geringelt; der Körper des
reifen Tieres ist 51/., (J) bis 9 ($) mm lang; die Spinne
kommt an schnellfließenden Gebirgsbächen zwischen Ge-
röll vor. Pirata Knorri (Scop.) Thor. 1872.
b) Die Beine sind einfarbig oder fast einfarbig; der Körper
ist 7 — 12 mm lang; die Spinne findet sich an moorigen
Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer zwischen
Pflanzen. Pirata piscatorius (Clerck 1778).
Arctosa (C. L. Koch 1848) F. Dahl 1908.
I. Der Kopfteil des Cephalothorax ist entweder ganz ungefleckt
oder es ist eine vom Innenrand der hinteren Augen erst nach
hinten verlaufende, hinter dem Auge nach außen umbiegende
dunkle Zeichnung vorhanden; der Körper des Tieres ist ca. 12
bis 18 mm lang; westliche Form, die im äußersten Südosten
Deutschlands fehlt. Arctosa cinerea (Fabr.) 1777.
II. Der Kopfteil des Cephalothorax ist unregelmäßig hell und dunkel
gefleckt; der Körper ist ca. 10 — 13 mm lang; östliche Form, die
nur im äußersten Südosten Deutschlands häufig ist.
Arctosa maculata (C. \\ . Halm) 1822 {amylacea aut.).
Lycosa (Latr. 1804) Sund 1833 (Pardosa aut).
I. Der Brustrücken ist in der Grundfarbe entweder ganz dunkel
oder es ist ein heller, oft geteilter Mittelfleck vorhanden, der
mindestens ebenso breit ist wie lang: an Geröllufern schnell
fließender Gebirgsflüsse.
A. Der Brustrücken ist beim reifen Tiere in der Mitte völlig
Bchwarz, so dunkel wie die dunkelsten Teile des drittletzten
Beingliedes (Schiene), bei jungen Tieren ist oft ein heller
Mittelfleck vorhanden, der höchstens doppelt so breil ist als
die Breite der breitesten hellen Kandflecke; der Körper ist
mit blaugrauen Ilaaren bedeckt und beim reiten Tiere ca.
.">'., -8 nun lang; die Art kommt im Geröll an oberen Fluß-
läufen in Westdeutschland und in den Alpen vor.
Lycosa Wagleri (C. W. Halm) L822.
12 Dahl,
B. Der Brustrücken ist bei reifen Tieren in der Mitte immer
noch heller als die dunkelsten Teile der Schienen; hei jungen
Tieren ist stets ein heller Mittelfleck auf demselben vor-
handen, der mindestens dreimal so breit ist als der breiteste
helle Seitenfleck; der Körper der reifen Spinne ist ca. (> bis
9 mm lang; sie kommt im Geröll an oberen Flußläufen in
Ostdeutschland (vom Frankenwald an) vor und ist schon im
Herbste reif. Lycos» morosa L. Koch 1S70.
IL Der Brustrücken zeigt stets eine helle Mittelbinde, die viel
länger als breit ist, indem sie etwas verschmälert auf die hintere
Abdachung übertritt; nicht am Ufer schnellfließender Gebirgs-
flüsse, wohl aber an kleinen Gebirgsbächen und an langsam
fließenden Seitenarmen größerer Flüsse.
A. An den Seiten des Bfustrückens zeigt sich in der dunklen
Grundfarbe stets eine schmale helle Längslinie, die höchstens
vorn durch eine oder zwei dünne dunkle Querstriche unter-
brochen ist; der Körper ist 4— 6l/2 mm lang; die Spinne
kommt besonders zwischen Wiesengräsern an Gewässern vor.
Lycosa riparia C. L. Koch 1833 (prativaga aut.)
B. Die helle Seitenbinde auf dem Brustrücken ist stets in ge-
trennte Flecke aufgelöst oder sie fehlt ganz; der Körper ist
4 — 8 mm lang; die Tiere laufen besonders auf nacktem
Boden oder im Grase frei umher.
Lycosa saccata (L.) 1758 (amentata aut.)
II. Acarina, Milben.
Von
F. Koenike (Bremen).
i Mit 271 Alibihlungen im Text.)
Unteroidn. Hydracarina, Wassermilben.
Meist mikroskopisch kleine, wasserbewohnende (stehende und
fließende Gewässer) Milben. Vielfach lebhaft gefärbt*). Kopf,
Brust und Hinterleib stets miteinander verschmolzen, nur vereinzelt
Hinterleibsanhänge aufweisend (Ärrhenurus-, Hydrockoreutes-Mäsm-
chen). Oberhaut dünn und farblos, nicht selten mit Linien aus-
gestattet; unter der Oberhaut eine pigmentreiche, bei manchen zu
einem Panzer erhärtete Matrix. In der Haut zahlreiche, ein Sekret
absondernde Drüsen, deren spaltartige Mündungen mehr oder minder
durch einen Hof sich abbebend, oft in höckerartiger Erhebung be-
findlich und stets von einem Haar begleitet. Meist 2 Paar seitlich,
vereinzelt mittelständig angeordnete Augen. Unterkiefer zu dem
sog. Maxillarorgan miteinander verwachsen. Die beweglichen, meist
getrennten Oberkiefer zweigliedrig. Die stets fünfgliedrigen, am
Maxillarorgan eingelenkten Kiefertaster oder Palpen von beinartiger
Gestalt; Palpenspitze vereinzelt scheren- oder zangenförmig. Die
achtgliedrigen, vielfach mit Scliwimmhaaren ausgestatteten Beine in
der Hegel an stark entwickelten Bauchplatten (Epimeren) eingelenkt.
Fußende mit Doppelkralle bewehrt. Das äußere Genitalorgan fast
ohne Ausnahme von Geschlechtsnäpfen begleitet; zweigeschlechtig,
Männchen kleiner als das Weibchen, nicht selten am 3. oder 4. Bein
Unterschiede aufweisend. Die Fortpflanzung geschieht durch Eier.
Die aus dem Ei hervorgehende Larve sechsbeinig; die darauffolgende
Nymphe wie die Imago achtbeinig, ohne Geschlechtsöffnung. Die
ausgewachsenen Wassermilben gewöhnlich freilebend, die Larven
vielfach an Wasserinsekten und deren Larven schmarotzend. Die
tlydracarinen leben von tierischen Säften (Cyclopz'den, Daph?iiden,
Cypriden, Hydracarinen usw.).
") Die Farben der ungepanzerten Hydracarinen sind schurr zu konservieren
Am besten bat sieh als Konservierungsflüssigkeit essigsaures Glyzerin in folgender
Mischung bewährt: 5 Volum teile Glyzerin, _' Essigsäure, '■'. destilliertes Wasser.
Nachdem eine zunächst eintretende Schrumpfung des Materials behoben ist (erfolgt
nach wenigen Tagen), versenkt man dasselbe in Glyzerin, indem man <\>-n Kork
der Tube durch einen Wattebausch ersetzt.
^4 Koenike,
Bestimmungstabelle für die Familien.
I. Augen mittelständig, Körperfarbe rot.
1. Augen auf einer langgestreckten Chitinleiste befindlich.
1. Pam. Limnocharidae.
2. Augen in 2 durch eine Chitinbrücke miteinander verbundenen
Chitinkapseln befindlich. 2. Farn. Eylaidae.
II. Augen seitenständig.
1. 2 Augenkapseln vorhanden. Körperfarbe rot.
a. Körper mehr oder minder niedergedrückt.
3. Farn. Hydiyphantidae.
b. Körper hochgewölbt, meist kugelig. 4. Farn. Hydrachnidae.
2. Augenkapseln fehlend, Körperfarbe verschieden.
5. Farn. Hygrobatidae.
1. Farn. Limnocharidae.
Körper sehr weich, in der Gestalt sehr veränderlich. Die
2 Augenpaare nahe der Mitte auf einem leistenartigen Chitinschilde
gelegen. Körperfarbe rot.
1 Gattung.
Gatt. Limnoehares Latr.
Körperfarbe rot. Gestalt infolge der Weichheit des Körpers
sehr veränderlich. Beide Augenpaare auf einem langgestreckten
Chitinschilde angebracht, Rüssel am Vorderende scheibenartig ab-
geschnitten. Maxillartaster sehr kurz. Die 2 hinteren Epimeren-
paare sehr schmal; zwischen der 2. und 3. Epimere ein ungewöhn-
lich großer Abstand. Äußeres Genitalorgan zwischen den 2 hinteren
Epimerengruppen gelegen. Geschlechtsnäpfe nicht auf Platten,
sondern zerstreut in die Körperhaut gebettet. Ohne Schwimm-
vermögen.
1 Art.
L. aquatica (L.)
Imago bis 4 mm. Körperfarbe rot. Gestalt beim lebenden
Tiere fortwährend wechselnd, an den beiden Enden mehr oder
minder eckig. Haut dicht gekörnelt. Die
kurzen und dünnen Palpen kaum über
den kräftigen Rüssel hinausreichend. Vor-
dere Epimere fast quadratisch (Fig. 7).
Beine mit halblangen , gefiederten und
kurzen Dornborsten, ohne Schwimmhaare.
Fußkrallen einfach sichelförmig.
<$ an einem Genitalhaarkranz erkenn-
bar. Nymphe 1 nun groß, der Imago
ähnelnd. Larve im .Inli häufig auf Hy-
drometra anzutreffen; ohne Augenschild;
Doppelaugen rot und randständig; Pal-
penende doppelklauig.
Im Schlamm stehender und langsam
fließender Gewässer.
Fig. 7.
Acarina, Milben. 15
2. Farn. Eylaidae.
Körperfarbe rot. 2 mittelständige Augenkapseln vorhanden;
diese durch eine Chitinbrücke miteinander verbunden. Hinterbein
ohne Schwimmhaare; im übrigen solche nicht fehlend. Genitalorgan
unmittelbar hinter dem Maxillarorgan.
1 Gattung.
Gatt. Eylais Latr.
Körperfarbe stets rot. Gestalt meist eiförmig. Die 2 Augen-
paare in einer Doppelkapsel in Brillenform (Augenbrille). Maxillar-
organ inmitten mit saugscheibenartiger, haarig umsäumter Mund-
öffnung (Mundkrause). 3. Palpenglied im Vorderende auf der
Beugeseite mehr oder minder vorspringend und daselbst mit Borsten-
büschel ausgestattet. Chitin des 2. und 3. Palpengliedes sowie das
des 2. — 4. Beingliedes auf der Beugeseite durchbrochen. 4. Bein
stets ohne Schwimmhaare, beim Schwimmen untätig. Genitalorgan
nahe an die vorderen Epimeren gerückt; ohne Näpfe.
15 Arten.
Für die Bestimmung der Eylai'sarten kommen folgende Merk-
male in Betracht und für diese die in Klammern beigesetzten Ab-
kürzungen: Die nach Größe und Gestalt verschiedene Augenbrille
(Fig. 9b) und ihrer Teile: 2 Augenkapseln (AK.), 1 Vorder- (VA.)
und 1 Hinterauge (HA.), 1 vordere (VL.) und 1 hintere Augenlinse
(HL.), Augenbrücke (AB.).
Bestimmungstabelle für die £y/ai's-Arten.
I. AB. länger als AK. 1. E. haniata.
II. AB. kürzer als AK.
1. AB. vorn flächig vorspringend.
1 ) AB. -Vorsprung altgerundet.
a) AB.-Vorsprung lang und schmal. 2. E. iiifundibulifera.
b) AB.-Vorsprung sehr kurz, breit und undeutlich gezähnelt.
3. E. discreta.
2) AB.-Vorsprung vorn fast gerade. 4. E. limnophila.
2. Vorderrand von AB. ausgebuchtet.
1) AB. -Ausbuchtung spaltartig.
a) Ali. -Spalt mit vorstehendem Zapfen. 5. E. Mülleri.
b) AB. -Spalt ohne vorstehenden Zapfen. 6. E. rimosa.
2) AB. -Ausbeutung breit und tief.
a) AB. -Ausbuchtung rund. 7. E. bisinuosa.
b) AB.-Ausbuchtung eckig. 8. E. tantilla.
3) AB.-Ausbuchtung breit und flach.
a) VL. groß. 9. E. Soari.
b) VL. klein.
aa) AB. -Ausbuchtung mit vorstehendem Zapfen.
10. E. setosa.
bb) AB.-Ausbuchtung ohne Zapfen. 11. K. emarginata.
3. Vorderrand von AI!, gerade. 12. E. miitila.
4. Vorderrand von AB. wellig.
1) Vorderrand von AB. ohne vorstehenden Zapfen.
13. B. undiilosa.
Iß
Koenike,
2) Vorderrand von AB. mit vorstehendem Zapfen.
a) AB. -Zapfen schwach. 14. E. extendens.
b) AB. -Zapfen kräftig. 15. E. triarcuata.
1. E. hamata Koenike.
^ 4 — 5 mm groß. Körperumriß eiförmig, Vorderende stark
verschmälert (Fig. 8). Augenkapseln kurz; Augenbrücke ungemein
lang (0,25 mm) und schmal. Maxillarplatte verkürzt und sehr breit,
nur ein schmaler Gürtel um die große
Mundscheibe grobporig. Mundscheibe
sehr groß, Mundkrause eine quer-
liegende Ellipse bildend (Fig. 9A';
Der hinten recht breite Pharynx
weit überstehend (/%); auf dessen
hinterem Seitenrande je ein Zapfen
(HF), Palpe ($) fast 1,7 mm lang.
K
MS 1
Ph HF
Fig. 9 a.
Palpenspitze dünn und mit kurzen, wie abgebrochen erscheinenden
Borsten. Vorsprung des 3. Gliedes gering und mit wenigen, teil-
weise grobgefiederten Borsten; Innenreihe des 4. Gliedes hat zahl-
reiche gefiederte und ungefiederte, die äußere 5 schwache, un-
gefiederte Schwertborsten. Äußere Geschlechtsunterschiede nicht
vorhanden. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Auf dem Stadtwerder bei Bremen. Auf Borkum. In einem
Sumpfe bei Lauterbach in Schlesien.
2. E. infiuulibulii'era Koenike.
J bis 4, 5 bis 5 mm groß. Augenbrücke kurz und breit, am
Vorderrande mit kräftigem Vorsprunge (Fig. KM. Mundscheibe
größer als bei E.extendens (Fig. 225); Maxillarplatte in der Vorder-
hälfte großporig; der Pharynx hinten von geringer Breite. Palpe
1,3 mm lang, kräftig gebaut, ihre Spitze dick, nach der Beugeseite
bin gekrümmt; das 3. Glied recht dick, mit kleinem Vorsprunge,
der zahlreiche kurze, teilweise schwach gefiederte Dolchborsten trägt;
[nnenreihe des 4. Palpengliedes fast ebenso borstenreich wie bei
Acarina, Milben.
17
E. setosa (Fig. 18«); die meisten dieser Borsten deutlich gefiedert:
in der Außenreihe 9 kurze ungefiederte Schwertborsten. Äußeres
Genitalorgan des J mit einem Chitintrichter (Fig. 1<>£i, an dessen
j/X,
Fig. 10. Eyla'is infundibulifera.
Spitze die von einem dichten Haarkranze umgebene Geschlechts-
öffnung (Fig. 10«). Eiablage und Jugendzustande unbekannt.
Auf Juist. Im Espenkruger See bei Danzig.
3. E. discreta Eoenike.
Augenbrücke kurz und breit, am Vorderrande mit einem kurzen,
breiten Vorsprunge; vordere Augenlinse groll und kräftig gestielt
{Fig. 11 b). Maxillarorgan dem
der E. infundibulifera sehr
ähnlich; Mundscheibe kreis-
rund und mittelgroß; Maxil-
larplatte nur hinten in ge-
rinu'er Ausdehnung fein-,
sonst grobporig. Vorderes
Fortsatzpaar verkürzt: dessen
freies Ende nicht verdickt.
Pharynx nur wenig über-
stehend, hier wenig chitini-
siert und nicht breiter ;ils in
der Mitte. Palpe kräftig, etwa
1,3 mm lang; 3. Glied fast
ohne Vorsprung, doch mit
reichem Borstenbesatz; inne-
rer Vorderrand des 2. Gliedes
mit einer Reihe kurzer Hor-
sten: Chitin des 1. Gliedes auf der Beugeseite durchbrochen; innere
Reihe desselben mit 8 Säbelborsten und mindestens mit gleicher
Zahl kürzerer Fiederborsten ; äußere Reihe mit 7 Schwertborsten
(Fig. IIa). Männchen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Giersdorfer Teiche in Schlesien.
Fig. \\b.
Fig. Ha.
$3-
4. E. ümnophila IM eisig.
-3,5 mm groß. Augenbrücke am Vorderrande mit einem
breiten, eckigen Vorsprunge; auf diesem die beiden Brückenpaare.
Hintere Bucht ähnlich wie bei /:'. setosa, doch schmäler; die vordere
Augenlinse klein (Fig. 12). Vorderende des Maxillarorgans aus-
gerandet; Mundscheibe mäl'.i.u- jj-roi;, Maxillarfortsätze und Pharynx
ohne Abweichung vom gewöhnlichen Hau. Palpe fasl 1 mm lang
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft IL'.
18
Koenike,
und kräftig; Endglied ziemlich spitz; Vorsprung des 3. Gliedes
breit, mit ca. 12, zum Teil fein gefiederten
Dolchborsten; Innenreihe des 4. Gliedes enthält
4 Schwert- und 5 Fiederborsten ; von diesen 4
am Vorderende des Gliedes; in der Außenreihe
6 Schwertborsten; vorderer Innenrand des
2. Gliedes mit 4 Fiederborsten. J, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche bei Großzschocher unweit
Fig. 12.
Leipzig.
5. E. Mülleri Koenike.
J 3,2 mm groß. Augenkapseln in dem hinteren Seitenrande
stark bauchig vortretend ; am Vorderrande ein spitzer Zapfen vor^
stehend; seitlich desselben je ein massiger Wulst
mit langer Borste (Fig. 13 b). Maxillarorgan schwächer
als bei E, extendens (Fig. 22£); das vordere Fortsatz-
paar fast bis zur Spitze der hinteren Fortsätze rei-
chend. Maxillarplatte nur in kleinem Hinterrand-
streifen klein-, sonst großporig; Mundscheibe wesenf^
lieh kleiner als bei genannter Art. Phai'yüx hinten
weit schmäler, doch mit kräf
Fig. 13 a.
Fig. 13*.
tigern Querwulste, der jederseits
am Rande höckerartig über-
steht. Palpe 1 mm lang, das
freie Palpenende spitzer als bei
E.extendens (Fig. 13«); 3. Glied
mit starkem, reich beborstetem
Vorsprunge; die Borsten deut-
lich gefiedert: die Streckseite
desselben Gliedes dicht behaart;
ganze Innenseite des 4. Gliedes mit Borsten besetzt; die Außen-
seite mit einer Reihe von 6 etwas längeren Schwertborsten. % Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Vierersee unweit Plön in Holstein. Auf Borkum.
6. E. rimosa Piersig.
9 3—3,5 mm groß. Augenbrille mit kurzer Brücke; am Vorder-
rande zwischen den vortretenden 2 Haarhöckern in der Mitte ein
tiefer Spalt; vordere Augenlinse mittelgroß und kurz gestielt (lug. 14).
Vorderende des Maxillarorgans ausgerandet;
Mundscheibe fast kreisrund; Mundkrause 0,132
mm im Durchmesser; Maxillarplatte zur Hälfte
hinter der Mundscheibe mit großen eckigen
Iftl'1- L''H Poren; vorderes Fortsatzpaar steil in die Hohe
?» gerichtet. Pharynx am Chitinwulst 0,310 nun
breit, Palpe 0,9 mm lang; schwach vortreten-
der Vorsprung des 3. Gliedes mit etwa 12 kurzen,
teilweise gefiederten Dolchborsten; Innenreihe
des 4. Gliedes mit 5 Schwert- und 5 Fiederhorsten, die Letzteren
vorn stehend; Außenreihe 5 Schwerthorsten enthaltend, 2 weitere am
Vorderende des Gliedes, d, Eiablage und Jugendzu«tände unbekannt.
Im Schwanenteich bei Borsdorf in Sachsen.
Fig. 14.
Acarina, Milben.
19
Fig. 15.
.. E. bisinuosa Piersig.
. 3 — 3,6 mm groß. Augenbrücke schmal, vorn wie hinton eine
breite Bucht freilassend; Muskelansatzzapfen fast kreisrund|durch-
sclieinend, vorn bogig über den Krückenrand vorragend. Linse des
Vorderauges klein (Fig. 15). Maxillarorgan am Vorderende flach
aus<>erandet; Mundscheibe beinahe kreisrund, 0,135 mm im Durch-
messer; Maxillarplatte hinter der Mund-
scheibe in der vorderen Hälfte großporig;
vorderes Fortsatzpaar aufrecht; hinterer Fort-
satz kurz; Pharynx hinten 0,180 mm breit.
Palpe kräftig, 0,670 mm lang; 2, Glied am
inneren Vorderrande mit 4 Borsten; am Vor-
sprunge des 3. Gliedes S— 10 ungefiederte
Dolcliborsten; Innenreihe des 4. Gliedes 3
Schwert- und 6 Fiederborsten, davon 5 am
Vorderende des Gliedes; in der Außenreihe
4 Schwertborsten. J- Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Wüsten Teiche bei Rehfeld im östlichen Erzgebirge.
8. E. tantilla Koenike.
rf 1 mm groß. Augenkapseln sehr breit; Augenbrücke am
Vorderrande tief, eckig und breit ausgeschnitten; dadurch die Brücke
in der Mitte sehr schmal; daselbst vorn mit vorstehendem Zapfen;
vonlere Augenlinse querelliptisch, hinten mit kräftigem Stiele
(Fig. 16); Mundscheibe kreisrund und verhältnismäßig groß. Maxillar-
platte verkürzt und hinten auffallend ver-
schmälert; nur ein schmaler Ring um
die Mundscheibe großporig; die vorderen
Maxillarfortsätze kurz und dünn, die
hinteren lang und dünn. Der Pharynx
weit überstehend und elliptisch im Um-
riß, hinten also schmäler als in der Mitte.
Palpe 0,65 mm lang; 3. Palpenglied vorn
recht kräftig, doch ohne eigentlichen Vor-
sprung; hier etwa 6 — 7 kurze, sehr kräftige, meist nicht gefiederte
Dolchborsten; Innenreihe des vorletzten Gliedes 4 starke Schwert-
borsten und vorn mehrere kürzere Fiederhorsten enthaltend, äußere
Reihe nur 4 Schwertborsten. "J und Jugendzustände unbekannt.
Bei Schlaupitz in Schlesien. In einem "Wiesengraben bei
Fig. 16.
Lauenburg.
9. E. Soari Piersi|g.
§ 3 — 4,5 mm groß. Augenbrücke vorn
den Haarhöcker mit flacher Ausrandung in
der Mitte; Augenkapseln an beiden Enden
fast gleich weit voneinander entfernt; vor-
dere Augenlinse groß und kräftig gestielt
(Fig. 17). Durchmesser der fast kreisrunden
Mundkrause 0,128 mm. Palpe 1,384 mm
lang; Vorsprung des 3. Gliedes wenig her-
vortretend und mit 13 — 15 teilweise un-
deutlich gefiederten Dolchborsten; [nnen-
reilie des 1. Gliedes aus r> Schwert- und I
vorn befindlichen Fiederhursten, Außenreihe
aus s Schwert- und 1 Fiederborste be-
infolge der
vortreten-
20
Koenike,
stehend; diese zwischen der 5. und 6. Schwertborste, rf, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
Bei Borsdorf unweit Leipzig.
10. E. setosa Koenike.
Imago 3 — 3,5 mm groß. Augenbrücke recht breit; in der Mitte
des Vorderrandes der Muskelansatzzapfen ein wenig überstehend:
jederseits des letzteren ein vorspringender Höcker mit je einer
Borste; vordere Augenlinse ungewöhnlich klein (Fig. 183). Maxillar-
organ schwächer als das der E. extendens (Fig. 22b).
Fortsätze wesentlich länger und dünner. Maxillar-
platte hinter der Mundscheibe nur zur Hälfte
großporig; diese von der hinteren kleinporigen
Hälfte durch einen vorn offenen Bogen getrennt.
Palpe fast 1 mm lang und sehr schlank; 3. Glied
mit kleinem Vorsprunge; dessen sämtliche Borsten
deutlich gefiedert. Innenreihe
des 4. Palpengliedes mit zahl-
reichen dichtstehenden Bor-
\ / sten, die vorderen gefiedert;
/..'^\ Außenreihe mit 6 längeren,
ungefiederten Schwertborsten
(Fig. 18a). Geschlechtsunter-
schiede, Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
b In einem Wiesengraben
Fig. Jg. bei Bremen.
11. E. emarginata Piers ig.
<j 3—4 mm groß. Augenbrücke am Vorderrande stumpfwinklig
ausgeschnitten; am Hinterrande mit kurzer Spitze in der Mitte:
Vorderauge klein (Fig. 19). Vorderrand des Maxillarorgans winklig
ausgeschnitten; Mundscheibe annähernd kreisrund; Durchmesser
derselben 0,192 mm. Mundkrause kreisrund
oder kurzelliptisch. Pharynx in breiter Run-
dung endigend, größte Breite 0,144 mm;
vorderer Maxillarfortsatz am freien Ende
gedreht und spatelförniig verbreitert; hinterer
Fortsatz am freien Ende meißelartig verbrei-
tert. Palpe 1,2 mm lang und kräftig; Vor-
sprung des 3. Gliedes schwach, mit ca. 20 un-
gefiederten Dolchborsten besetzt; Innenreihe
des l. Gliedes 6 Schwert- und 5- 6 Fieder-
borsten, Außenreihe 9 Schwert- und 2—3
Fiederborsten enthaltend. 5. Glied ziemlich spitz und -1 5 End-
borsten tragend, rf, Kiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Schwanenteich bei Borsdorf in Sachsen.
Fig. 19.
12. E. nmtila Koenike.
Imago 3,6 nun grell. Augenbrücke schmal und länger als bei
E. extendens; Augenkapseln hinten nach innen geneigt; hintere
Acarina, Milben.
21
Augenlinse ungemein lang und auf dein Pigmentkörper gelegen
(Fig. -!<>/'). Maxillarorgan vorn stark verbreitert; Mundscheibe
mittelgroß und kreisrund; Maxillarplatte zu 2/3 großporig. Vorderes
Fortsatzpaar weit nach hinten gerückt und stark verkürzt. Pharynx
schmal, in der .Mitte am breitesten (Fig. 20a). Palpe fast 2 mm
lang, ihr freies Ende ziemlich spitz und mit verhältnismäßig langen
und dünnen Borsten besetzt. :>. Glied dünn und ohne eigentlichen
Fig. 20*.
Fig. 20a.
Vorsprung, auf der ganzen Beugeseite mit zahlreichen, deutlich ge-
fiederten Dolchborsten; ganze Innenseite des 4. Gliedes sehr reich
behaart; die Außenseite mit einer Reihe von 9 ungefiederten Säbel-
ltorsten in ISegleitung grob gefiederter Dolchborsten. Vorderer
Innenrand des 2. Gliedes mit einer Reihe von etwa 10 Borsten.
Ge8Chlechtsunterscliiede, Eiablage und .lugend zustände unbekannt.
In einem Tümpel bei Gremsmühlen in Holstein. Auf Borkum.
Imago 2,7 mm groß.
brücke kaum breiter ah
selben wellenförmig um
13. K. nndulosa Koenike.
Nahe verwandt mit E, Mülleri. Augen-
■die der E. extendens\ Vorderrand der-
olme vorstehende Zapfen. Linse des
Fig. 21 b.
Kig. 21 a.
Vorderauges groß und kräftig gestielt (Fig. 21*). Maxillarorgan fast
völlig mit demjenigen der /•:. Mülleri übereinstimmend; vorderes
Fortsatzpaar kürzer als bei E. hamata (Fig. 9a). Mundscheibe von
mäßiger Größe, als bei E. extendens (Fig. 22d). Mundkrause an
:; Stellen stumpfeckig; .Maxillarplatte in geringer Ausdehnung hinter
der Mundscheibe großporig. Pharynx minder überstehend als bei
E. Mülleri. Palpe 0,8 nun lang und kräftig; I. Glied auf der
22
Koenike,
Beugeseite bauchig aufgetrieben; 3. Glied mit starkem Vorsprung;
letzterer mit vielen ungefiederten Dolehborsten. Außenreihe des 4.
Gliedes außer 6 — 7 Schwertborsten eine kürzere, krumme Borste
auf kleinem Höcker (Fig. 21<?). Geschlechtsunterschiede, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
Im Puntelteich bei Walkenried im Harz.
14. E. extendens (0. F. Müller).
d 3 mm, ^ 4 mm. Körper eirund und niedergedrückt. Brücke
zwischen den Augenkapseln kurz, ihre Breite reichlich 1/3 der Kapsel-
länge; ihr Vorderrand ohne vorspringende Höcker; Muskelansatz-
zapfen nicht über den Vorderrand der Brücke hinausragend. Vordere
Augenlinse groß und gestielt, hintere lang ellipsoidisch. Maxillarorgan
breit und sehr kräftig; Mundscheibe kreisrund und mäßig groß;
^üv
vordere Fortsätze schaufelartig verbreitert und wie die hinteren
kurz und stark seitlich abstehend (Fig. 22 b). Pharynx nach hinten
hin sich ungewöhnlich verbreiternd. Palpe etwa 0,9 mm. Palpen-
spitze stumpf; in der äußeren Reihe des 4. Gliedes auf der Beuge-
seite 6 längere Schwertborsten und 4 kräftige Fiederborsten. Die
Geschlechter außer in der Größe äußerlich nicht zu unterscheiden.
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In stehenden Gewässern nicht selten.
15. E. triarcuata Piersig.
$ 3 — 5 mm groß. Augenbrücke am Vorderrande durch 2 Haar-
höcker und einen schwach vortretenden mittleren Vorsprung drei-
bogig. Die beiden Brückenborsten neben
dem mittleren Vorsprunge (Fig. 23). Palpe
0,863 mm lang. Vorderer Maxillarfortsatz
schräg nach oben und hinten gerichtet, hin-
terer Fortsatz mäßig stark. 3. Palpenglied
mit kräftigem Vorsprung; auf demselben ca.
lö teilweise schwach gefiederte Horsten; in-
nere Reihe des 4. Gliedes aus 5 Schwert-
und 5 Kiederhnrsteii bestehend; die letzteren
bis auf 1 am Gliedende; äußere Reihe 6
paarweise nebeneinander befindliche Schwertborsten enthaltend;
Fig. 23.
Acarina, Milben. 23
zwischen dem 1. und 2. Paar 1 Fiederborste. Streckseite des
gleichen Gliedes mit 2—3 längeren Borsten; Endglied mit einer
größeren Anzahl längerer und kürzerer Borsten besetzt. J, Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
Bei Ziegenrück in Thüringen.
3. Fam. HvdrvplmntMae.
Körper meist niedrig, weich, papillös, oft mit Chitinplatten aus-
gestattet. Die 2 Augenpaare seitlich, fast immer in je 1 Chitin-
kapsel eingeschlossen. Maxillarorgan in der Regel kurzrüsselig.
Palpen gewöhnlich scherenförmig. Epimeren in 4 Gruppen an-
geordnet; 4. Platte hinten viel schmäler als vorn, fast dreieckig.
Genitalorgan zwischen dem 4. Epimerenpaar. Körperfarbe rot.
4 Unterfamilien.
Bestimmungstabelle für die Unterfamilien.
I. Palpe scherenförmig.
1. Palpenschere kurz.
a) Genitalorgan zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen.
Abstand zwischen der 2. und 3. Epimere gering.
1. Hydryphantinae.
b) Genitalorgan zwischen den vorderen und hinteren Epi-
merengruppen. Abstand zwischen der 2. und 3. Epimere
ungewöhnlich groß. 2. Protziinae.
2. Palpenschere lang. 3. Diplodontinae.
II. Palpe nicht scherenförmig. 4. Piersigiinae.
1. Unterfam. Hydryphantinae.
Palpe kurz scherenförmig. Die hinteren Epimerengruppen
nicht weit von den vorderen abgerückt. Schwimmhaare vorhanden
oder fehlend. Genitalorgan ganz oder teilweise zwischen dem
hinteren Epimerenpaare gelegen; meist mit an der Außenseite be-
weglich eingelenkten Klappen ausgestattet; 2 bis viele Näpfe auf
einer Klappe; gewöhnlich jederseits der Geschlechtsöffnung ein Napf
in die weiche Körperhaut eingebettet, von der Klappe verdeckt.
Schwimmhaare vorhanden oder fehlend.
7 Gattungen.
Bestimmungstabelle für die Gattungen.
I. Beine mit Schwimmhaaren.
1. Vorderrücken mit Chitinschild.
a) Genitalklappe mit 2 — 6 größeren Näpfen.
1. Hydryphantes.
b) Genitalklappe mit zahlreichen kleinen Näpfen.
2. Georgella.
2. Rücken ohne Schild. 3. Pseudohydryphantes.
II. Beine ohne Schwimmhaare.
1. 2 bewegliche Genitalklappen vorhanden.
a) .Mit unpaarem .Mittelauge. 4. Thyas.
b) Ohne unpaares Mittelange.
24 Eoenike
aä) Auf dem Rücken 1 großes gefeldertes und siebartig
durchbrochenes Chitinschild. 5. ThyopsiS.
bb) Rückenschilder uiigefeldert. 6. Panisus.
2. Genitalplatten fest aufsitzend. 7. Eupatra.
1. Gatt. Hydryphantes C. L. Koch.
Von mittlerer Größe und etwas niedergedrückt, Körperfarbe
rot. Oberhaut gekörnelt; nahe dem Vorderende des Körpers ein
Rückenschild (Fig. 245). Doppelaugen in Chitinkapseln jederseits
am Vorderende des Rückenschildes; ünpäares Auge in der Median-
linie des Rückenschildes (Fig. 28 MA). Maxillarorgan, Palpen und
Epimei'en wie bei Thyas. Beine mit Schwimmhaaren ausgestattet;
schwimmen gewandt. Geschlechtsfeld mit beweglicher Klappe und
6 — 14 Näpfen; am Vorderende jeder Klappe stets 1 Napf; ebenso
unter den Klappen jederseits der Genitalspalte 1 Napf. Nymphe
mit viernäpfigem Geschlechtsfelde, sonst wie das ausgewachsene
Tier, abgesehen von der Größe. Die Larve mit sehr massigem,
als Scheinköpfchen vor dem Vorderende des Körpers befindlichem
Maxillarorgan; 4. Palpenglied mit einem Büschel mehr oder -minder
gekrümmter Borsten, nicht zangenförmig (Fig. 24«).
9 Arten.
Bestimm ungstabelle für die Hydryphantes- Arten.
I. Genitalorgan sechsnäpfig.
1. Rückenschild am Vorderrand ohne Vorsprung. 1. H. faber.
2. Rückenschild am Vorderrand mit Vorsprung,
a) Schildvorsprung lang.
aa) Stirnrand wulstartig vorspringend. 2. H. abnormis.
bb) Stirnrand nicht wulstartig vorspringend.
3. H. dispar.
b) Schildvorsprung sehr kurz.
aa) Hintere Schildfortsätze lang. 4. H. placationis.
bb) Hintere Schildfortsätze kurz. 5. H. Bayeri.
IL Mit 8 — 14 Genitalnäpfen.
1. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 2 Näpfen.
6. H. octoporus.
2. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 3 Näpfen.
7. H. Thoni.
3. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 4 Näpfen
8. H. Dröschen.
4. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 5 Näpfen.
9. H. flexuosus.
1. H. ruber (de Geer).
5 2 mm groß. Körper eirund. Rückenschild 0.4s mm lang,
vorn breit abgerundet, hinten mit 2 kurzen Fortsätzen (Fig. -\/>).
Doppelaugen randständig, 0,64 nun voneinander entlernt. Maxillar-
organ mit mäßig langem, kräftigem lüissel und kleiner Mundscheibe.
Palpe nur '/, der Körperlänge messend und merklich dünner als
die benachbarten Beinglieder. I>as Epimeralgebiet die vordere
Bauchhälfte einnehmend; die einzelnen Platten ziemlich reich be-
haart, die letzte Platte nicht wesentlich größer als die 'A. (Fig. 24 c).
Acarina, Milben.
25
Geschlechtshof nur mit dem Vorderende zwischen das letzte Epi-
merenpaar vorgeschoben; vorn und hinten an den Klappen je ein
NapfpaaT, ein drittes vorgerücktes recht kleines Paar neben der
0,32 mm langen Geschlechtsspalte; hinteres Napfpaar nicht sehr
viel größer als das vordere (Fig. 24<-). Beide Geschlechter äußer-
lich nur durch die Größe unterschieden. Nymphe mit viernäpfigem
Genitalhof: Rückenschild wie beim reifen Tier. Larve mit großer
Fig. 24.
Mundscheibe, verdicktem Vorderbein und mit einer besonders großen
Kralle am "_'. und 3. Beine (Fig. 24a), schmarotzt auf Stechmücken.
Die roten Eier gruppenweise an Wasserpflanzen; für die Entwick-
lung der Larve etwa 4 Wochen erforderlich.
In stehenden Gewässern, die häufigste unter den Hydryphantes-
Arten.
iL ruber prolongatus Thon.
J etwa 1,6 mm groll. Von der typischen Art hauptsächlich
durch das Rückenschild abweichend; dieses 0,6 mm lang und am
Vorderrande mit einem Vorsprung wie bei //. Bayeri (Fig. 27), die
hinteren Fortsätze übereinstimmend ebenso kurz.
In der kleinen Dehne bei Delmenhorst im Großherzogtum
Oldenburg, selten.
2. H. abnormis Koenike.
$ 1,6 mm groß. Rumpf dunkelrot, Heine hellrot. Körperumriß
verkehrt eiförmig, Stirnende wulstartig vorspringend i Fig.25£). Körper
9ehr weich, daher ähnlich wie bei Limiiochares aquatica in der <le-
stalt veränderlich : Schulterecken erscheinen und verschwinden, Stirn-
wulst indes bleibend. Maut mit stumpfkegelförmigen Tüpfeln dicht
besetzt. Rückenschild ähnlich wie bei //. flexuosus. Augen un-
mittelbar am Vorderrande, überstehend, daher auch bei Bauch-
ansicht zu erkennen (Fig. 25 i); reichlich 0,5 mm voneinander ent-
fernt. Maxillarorgan einen kurzen, stark abwärts gerichteten Rüssel
26
Koenike,
aufweisend; dieser mit großer, leuchtend roter Mundscheibe. Palpe
nur wenig mehr als '/s Körperlänge messend, im 2. und 3. Gliede
nur etwas dicker als das Vorderbein in den Grundgliedern. Genital-
organ weit nach hinten gerückt, mit dem Vorderende in der Rich-
tungslinie der Einlenkungsstellen des Hinterbeinpaares liegend.
Klappen 0,23 mm lang und mit je 3 Näpfen; Lefzen leuchtend rot.
Fig. 25.
Analhof groß und leuchtend rot, unweit des Genitalorgans. Larve
0,18 mm groß, dunkelrot; Rücken mit deutlicher Querfalte; letzte
Epimere viel breiter als die übrigen (Fig. 25a). tf und Nymphe
unbekannt.
In einem Wiesengraben bei Strohm im Bremer Gebiete.
3. H. dispar (v. Sc ha üb).
9 1,8 mm groß. Rückenschild wie bei H. flexuosi/s gestaltet
(Fig. 31). Rostrum kurz und dick, mit großer Mundscheibe. Palpen am
Grunde so dick wie die benachbarten Beinglieder. Letzte Hüft-
platte am inneren Längsrande etwas ausgeschweift. Der Geschlechts-
napf am hinteren Ende der Klappe merklich größer als der des
H. ruber, sonst kein Unterschied. J äußerlich, abgesehen von einer
geringeren Größe, nicht gekennzeichnet. Geschlechtsfeld der Nymphe
kürzer und Klappen schmäler als bei H. ruber Ny. Rückenschild
wie beim reifen Tiere. In der Größe mit bezeichneter Nymphe
übereinstimmend. Eiablage und Larve unbekannt.
In einem Wiesengraben auf dem Stadtwerder bei Bremen. In
einem Teiche bei Großzschocher und Borsdorf unweit Leipzig. Auf
Borkum.
4. H. placationis Thon.
9 bis 2 mm groß. Körper eirund, etwas niedergedrückt.
Rückonschild mit dem Vorderrande den Stirnrand des Körpers
deckend; am Hinterende wie bei dem Schilde des //. dispar 2 lange
Fortsätze, Vorderrand in der Mitte abweichend nur mit rudimen-
tärem Vorsprung (Fig. 2l>). Die beiden Doppelungen randständig,
etwas hinter die vorderen Seitenecken des Schildes gerückt; un-
paares Auge elliptisch, mit etwa 9 schwarzen Pigmentkörperchen.
Acarina, Milben.
27
Rüssel kurz und dick; Mundscheibe kleiner als bei H. dispar.
Palpe kurz und gedrungen, in den Grundgliedern so stark wie die
benachbarten Beinglieder. Das Hüftplattengebiet fast 0,1 nun vom
Vorderrande des Körpers entfernt; in der
Gestalt wie bei H. dispar. Beine verhält-
nismäßig kurz und nicht reich behaart.
Genitalhof weit nach vorn gerückt, in den
vorderen Näpfen mit der Naht zwischen
der 3. und 4. Epimere in gleicher Rich-
tung; nach Gestalt, Anordnung und Größe
der Näpfe demjenigen der Vergleichsart
gleichend. <j" außer in der Größe dem 9.
gleich. Nymphe mit viernäpfigem Genital-
hof; die beiden nach einwärts vorspringen-
den porösen Genitalplatten von Napfgröße, mit je 4 langen Borsten
am Innenrande. Rückenschild wie beim reifen Tier. Eiablage und
Larve unbekannt.
In einem Wiesengraben hei Seehausen im Bi-emer Gebiet.
Fig. 26.
5. H. Bayeri Pisarovic.
9. 1,8 mm groß. Körpergestalt und Farbe wie bei H. ruber.
Augen und Schild nahe am Stirnrande des Körpers; das Schild
0,45 mm lang mit einem kurzen, mittelständigen Vorsprumi' am
Vorderrande wie bei H. placaiionis und kurzen hinteren Eckfort-
sätzen wie bei H. ruber (Fig. 27). Rüssel lang, Mundscheibe klein.
Palpe kurz, nicht '/:! körperlang, 3. Glied
nicht länger als das 2. Hüftplattengebiet
sich über die vordere Bauchhälfte er-
streckend; Innenseite der letzten Epi-
mere nicht ausgerandet. Geschlechtshof-
länge gleich der Breite der 4. Epimere
in der Einlenkungsgegend des Hinter-
beins; Genitalklappen nach hinten hin
sich stark verbreiternd; jederseits '■'> Näpfe
wie hei //. ruber. <J 1,1 mm groß, vom
9 durch ein verhältnismäßig größeres Hüftplattengebiet, längere
Beine und ein weiter nach hinten gerücktes Genitalorgan mit
schmäleren Klappen unterschieden. Nymphe im Rückenschild der
Imago gleich. Genitalorgan aus 2 kurzen, innen rundlichen Klappen
bestehend, mit je 2 kleinen kreisrunden Näpfen an den beiden
Enden einer Klappe. Eiablage und Larve unbekannt.
In der Graft bei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg.
Fi-
0. H. octoporus Koenike.
9. 1,4 — 1,6 mm groß, Körper lang eiförmig, Rücken- und
Bauchdecke schwach gewölbt. Rückenschild wie bei //. flexuosm
in der Mitte des Vorderrandes mit einem großen rundlichen Vor-
sprung (Fig. 286); hinten 2 lange, Btark gekniete Fortsätze (k).
Unpaares Auge elliptisch, weit nach hinten gerückt (J/./i: die beiden
Doppelaugen 0,35 nun \ inander entfernl (o). Rüssel von
mäßiger Länge, am Grunde sein' kräftig; Mundscheibe klein. Palpe
im ganzen kräftig, doch etwas schwächer als die benachbarten Hein-
28 Koenike,
glieder; 4. Glied länger als das 2. 4. Epimere an der Innenseite
ausgerandet (Fig. 28c). Genitalhof zur Hälfte über das Epimeral-
gebiet hinausreichend; 8 Näpfe, jede Klappe au Her je 1 am Vorder-
ende und Innenrande noch 2 am Hinterende. <$ außer in der
\:
fk&
f;S>.
XlM HP
^j.Ur
Fig. 28.
Größe äußerlich nicht vom 5 unterschieden. Nymphe mit vier-
näpfigem Genitalhof; Haut derselben vor der Eäutung mit kräftigen
Stacheln weitläufig besetzt (Fig. 28a). Eiablage und Larve un-
bekannt.
In einem Wiesengraben in der Umgegend von Bremen. Auf
Borkum und Juist.
7. H. Thoni Piers ig.
5 1,6 — 1,9 mm groll. Rückenschild am
Vorderrand wie bei //. flexuosus mit großem
Vorsprung. Maxillarorgan mit kurzem Ro-
strum und kleiner Mondscheibe. Scheren-
fortsatz des 4. Palpengliedes schwach und
nur etwa halb so lang wie «las Endglied.
Genitalklappe des ()" 0,24 nun lang und etwas
breiter als heim 2. Eiablage und Larve un-
bekannt.
In den Teiclieii bei Arnsdorf in der Dres-
dener Heide.
Fig 29.
Aniiin,i, Milben.
29
8. H. Dröschen Koenike.
Körperumriß elliptisch , mit abgeflachtem
Rückenschild wie bei dem nahe verwandten
Auu'c mit s schwarz-
+ fast 2 mm groß.
Stirn- und Hinterende.
H. flexuosus. Dnpaares
braunen Pigmentkörperchen. Palpe dünner als
die benachbarten Torderbeinglieder, dorsoventral
jedoch ebenso kräftig wie bei H. flexuosus
(Fig. 31£); vorletztes (Jlied sehr kurz. Die
letzte Epimere an der Innenseite mäßig aus-
gerandet. Beine dick, nach dem Krallenende
wenig dünner werdend, am wenigsten das Vor-
derbein. Lage des Genitalhofes wie gewöhn-
lich; Platte 0,28 mm lang und hinten stark
verbreitert und daselbst auf dem Außenrande 4
runde Näpfe (Fig. 30). Eiablage und
Im Saaler Bodden bei Ribnitz.
/A';> '
Jugendzustände
n
Kg. SO.
unbekannt.
9. H. flexuosus Koenike.
Kleiner als IL ruber. Körper eirund, doch schlanker als bei
Art. Rückenschild am Vorderrande mit einem mittel-
ständigen Vorsprung, hinten mit zwei langen Fortsätzen (Fig. 31c).
Unpaares Auge kreisrund. Palpe äußerst kräftig, 1. Glied nicht
länger als das zweite (Fig. 31*). Hüftplatten wie bei H. octoporus
genannter
Koen. (Fig. 28c) ; 1. Platte an der Innenseite merklich ausgerandet;
alle Platten, besonders die 2 eisten Paare, reich behaart. Genital-
organ wie bei //. ruber am Vorderende der Klappe und neben der
Geschlechtsöffnung jeder sei ts 1 Napf, aber abweichend am Ilinter-
ende jeder Klappe 5 Näpfe (Fig. 31a). q, Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
2. Gatt. Georgella Koenike.
In der Körpergröße und -Farbe Hydrachna nahe kommend.
Genitalorgan mit 2 breiten, an der Außenseite beweglich eingelenkten
Klappen; diese an dem geradlinigen Innenrande mit einem oapf-
losen, porigen Saume; um letzteren herum zahlreiche kleine Näpfe
auf den Klappen. Im übrigen mit Hydryphantes übereinstimmend.
Nymphe wie der gleiche ffydrachna-Jxxgendzu&taxiä mit zwei großen
30
Koenike,
viel näpf igen Genitalplatten
auf einem Schilde.
2 Arten.
und hinten zwischen diesen 2 Näpfe
Bestimmuiiöstabelle für die Arten.
I. Genitalorgan breiter als lang.
II. Genitalorgan länger als breit.
1. G. Apsteini.
2. G. helvetica.
1. G. Apsteini (Koenike).
5 2,5 mm groß. Oberhaut mit spitzen Zäpfchen dicht besetzt.
Vorsprang am mittleren Vorderrand des Rückenschildes sehr lang
und schmal (Fig. 32w). Mittelange in der Mitte des Schildes (a).
Rüssel kurz, mit großer Mundscheibe. Palpe schwächer als die be-
Fig. 32.
nachbarten Vorderbeinglieder. Letzte Epimere hinten an der Innen-
seite kräftig ausgerandet und dadurch die Einlenkungsstelle des
Hinterbeins merklich verschmälert (Fig. 32 b). Beine nach dem
Krallenende hin wenig an Dicke abnehmend. Fufikralle klein und
sichelförmig. Genitalorgan dicht an das letzte Epimerenpaar ge-
rückt, breiter als lang; außer zahlreichen Näpfen auf den Klappen
noch 1 Paar wesentlich größere unter denselben neben der Ge-
schlechtsöffnung (Fig. 32£). rf, Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
In einem Tümpel der Colberger Heide unweit Kiel.
5 3,5 mm groß.
streckend
Fig. 33.
(Fig. 33).
2. G. helvetica (Hai ler).
Oberhaut mit stumpfen Zäpfchen dicht besetzt.
Am Vorderrande des Rückensehil-
des 1 langer breiter Vorsprang.
Mittelauge an die P>asis des Schild-
vorsprungs gerückt, tpierelliptisch;
seine Höhle wie ein Doppelraum
erscheinend. Rüssel mäßig lang.
3. Epimerenpaar sehr weit vom
zweiten aligenickt; ebenso die 2
letzten Plattengruppen voneinander;
Ä.USrandung auf der Innenseite der
4. Epimere sehr flach, sich fast
über den ganzen Plattenrand er-
weM'ntlieh kürzer als der Körper.
Heine
Acarina, Milben.
31
Genitalorgan weit von den Epimeren abgerückt, viel länger als
breit, hinten kaum breiter als vorn, ohne Narpfpaar unter dem fein-
porigen, schmalen Innensanni der Klappen (Fig. 33). <$, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
Im Saaler Bodden bei Ribnitz.
3. Gatt. Pseudohydryphantes Viets.
Von kleiner Gestalt. Körperfarbe rot. Kein Rückenschild.
Haut nicht papillös, sondern mit mehrspitzigen, starkscliaftigen
Chitingebilden dicht besetzt. Doppelangen mit Kapseln ausgestattet;
Mittelauge in die weiche Körperhaut eingebettet. Genitalorgan wie
bei Sperchon 2 auf der Außenseite beweglich eingelenkte Klappen
besitzend; unter diesen jederseits neben der Geschlechtsöffnung 3
h große Näpfe. Im übrigen mit Hvdrvphantes übereinstimmend.
1 Art.
gleii
Ps. parvnlus Viets.
J 0,6 mm groß. Kör-
perumriß kurz elliptisch,
fast kreisrund. Oberhaut
mit mehrspitzigen, stark-
schaftigen Chitingebil-
den dicht besetzt; diese
auf verstärktem Grunde
und senkrecht auf der
Haut stehend (Fig. 345).
Doppelaugen randstän-
dig und etwa 0.17 mm
voneinander entfernt;
Mittelauge in elliptischer
Kapsel und weiter nach
hinten gerückt als jene.
Palpe mit großem Grund-
gliede, im ganzen
schwächlich gebaut ( Fijr.
34 a). Anstand zwischen
der 2. und 3. Epimere
außen weit, innen gering;
an den äußeren Ecken 1J /
der 3 vorderen Platten- /
paare zum Teil starke
Haarbüschel. Genital-
klappon fast 0,1 mm
lang (Fig. 34c). rf,
Eiablage und .Tugendzustände unbekannt.
Im Klosterbach zu Heiligenrode unweit Bremen.
\X^
s
4. Gatt. Thyas C. L. Koch.
Körperfarbe rot. Oberhaut papillös, zuweilen Chitinplatten
unter derselben. Außer den 2 in Kapseln befindlichen Seiten-
augen noch ein unpaare* Mittelauge vurhatulen. Maxillarorgan fast
32
Koenike,
*^
stets mit Rüssel; Mundöffnung an der Rüsselspitze (Mundscheibe).
Palpe mit kurzer Schere. Epi-
meren in 4 Gruppen. Beine
reich mit Dornborsten ausge-
stattet, an den Gliedenden in
kranzartiger Anordnung; mit
Sichelkrallen ohne Nebenha-
ken ; keine Schwimmhaare. Ge-
nitalorgan mit 2 beweglichen
Klappen und 0 Näpfen. Ohne
äußerenGeschlechtsunterschied.
6 Arten.
Für die Bestimmung der
77/ i'rtu- Arten kommen folgende
Merkmale in Betracht und
für diese die in Klammern
beigesetzten Abkürzungen: Feh-
len oder Vorhandensein von
Schulterecken (S); die Lage
der paarigen Seitenaugen (SA)
und des Mittelauges (MA)\
Fehlen oder Vorhandensein von
eines Mittelaugenschildes (AP).
Rückenplatten
Fig. 35.
(R) und
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. Rückenplatten und Mittelaugenschild fehlend.
1. Körper vorn abgerundet; Mundscheibe klein und undeutlich.
1. Th. Stolli.
2. Körper vorn abgestutzt; Mundscheibe groß und deutlich.
2. Th. venusta.
IL Rückenplatten und Mittelaugenschild vorhanden.
1. Rückenplatten zahlreich.
a) AP rundlich. 3. Th. thoracata.
b) AP schaufelartig. 4. Th. Thori.
2. Außer AP keine Rückenplatten vorhanden.
a) Rüssel lang. 5. Th. truncata.
b) Rüssel kurz. 6. Th. vigilans.
1. Th
"~7 -,.
teten und
Stolli Koenike.
5 bis ljO nun groß. Körper-
umriß eirund, hinter dem Geni-
talhof am breitesten. Vorderende
nicht abgestutzt. Oberhaut dicht
und fein papillös. Augen rand-
ständig und 0,384 mm vonein-
ander entfernt; Mittolange mit
mehreren punktartigen schwarzen
Pigmentkörpern in kleiner kreis-
runder Kapsel in der Mitte zwi-
schen den 2 Seitenaugen. Maxil-
larorgan mit einem ziemlich
kurzen, schräg abwärts gerich-
spitzen Rüssel; Mundscheibe klein und undeutlich
m
■
i
Fig. 36.
Acarina. Milben.
33
(Fig. 36). Palpe etwa von ' ., Körperlänge; auf der Innenseite
des 2. Gliedes mit 2 gefiederten Dornborsten. 4. Epimere nur
wenig größer als die übrigen. Beine an den äußeren Gliedenden
mit gefiederten Dornborsten in kranzartiger Anordnung. Die Fuß-
kralle klein nnd stark sichelförmig gekrümmt. Genitalorgan 0,3 mm
lang; die beiden außen beweglich eingelenkten Klappen schmal,
hinten etwas verbreitert; deren hintere Innenecke kräftig ausge-
randet und mit Borsten besetzt. Analöffnung in der Mitte zwischen
Geschlechtsorgan und Hinterrand des Körpers, rf kleiner, sonst
aber äußerlich vom x nicht abweichend. Ei kugelrund. Eiablage
und .lugend/ustände unbekannt.
Auf Börküm und bei Halle a, d. Saale. In einem Wiesen-
grahen unweit Bremen.
2. Tb. vciiusta C. L. Koch.
5 bis 2 mm groß. Körper niedergedrückt, vorn breit abgestutzt
und mit Schulterecken. Oberhaut mit rundlichen Papillen besetzt.
Seitenaugen randständig. Mittelauge von einem schwachen Ghitin-
ring umgeben. Rüssel kürzer und stumpfer als bei Th. Stolli und
mit großer deutlicher Mundscheibe. Beide Scherenteile der Palpe
ungleich lang; 2. nnd 3. Palpenglied stärker behaart als bei Th.
Stolli. Epimeren an den Bändern mehr-
fach behaart Genitalhof 0,33 mm lang;
Klappen hinten etwas verbreitert: vorn
1, hinten 2 Xäpfe (Fig. 37). J kleiner
als «las a . sonst äußerlich nicht unter-
schieden. Kann nicht schwimmen. Nymphe
mit 4 (ienitalnäpfen. Körper ohne Schul-
terecken. Larve mit großem Mittelauge,
Oberhaut liniiert, mit ungemein langen,
in Längsreihen angeordneten Fieder-
borsten. Letztes Palpenglied lang sehe- pjg. 37.
renförmig, daselbst mit einem Büschel
meist gefiederter Borsten. Beine mit zahlreichen
Endglied der Beine stark verjüngt und mit einer
förmigen Mittel- und 2 kleineren und dünnen
Schmarotzt an Mücken, Fliegen und Köcherfliegen.
In einem Sumpfe bei Schlaupitz in Schle-
sien. In Waldtümpeln bei Großzschocher
und Connewitz unweit Leipzig. In einem
W'iesengraben bei Lesum unweit Bremen.
3. Tb. tboracata Piersig.
5 2 mm groß. Im Körperumriß wie
Th. trüncata. Oberhaut papillüs. Rücken-
fläche mit 4 Längsreihen rundlicher, poröser
Chitinplatten von verschiedener Größe (Fig.
38); Bauchseite außer I gröberen Platten
viele kleine, von feinen Borsten begleitet;
in der mittelständig hinter den 2 randstän- Fig. 38-
digen Seitenaugen befindlichen Platte das
Mittelauge. Bussel mäßig lang. Palpe des Geschlechtsreifen
noch nicht ' , der Körperlänge; wenig behaart Epimeralgebiet
Fiederborsten.
großen sichel-
Nebenkrallen.
Süßwasserfauna von Deutschland. 12. Heft.
3
34
Koenike,
ähnlich wie bei Th. Stall/, doch Außenrand der 3. u. 4. Epimere
abweichend zusammen fast eine gerade Linie bildend. 4. Bein
kürzer als der Körper.. Geschlechtshof ähnlich wie bei Th. Stolli\
auch mit 6 ebenso gelagerten Näpfen. Nymphe mit viernäpfigem
Geschlechtshof ohne Genitalspalte. <j, Eiablage und Larve un-
bekannt.
In Waldlachen bei Großzschocher und Connewitz unweit Leipzig.
4. Th. Thori Walter.
1 mm groß. Farbe dunkelrot. Einschließlich der 2 Schulter-
ecken der Körperumriß verkehrt eiförmig. Haut durch einen diclit-
stehenden , nach hinten gerichteten Zäpfchenbesatz wie beschuppt
erscheinend. Rücken und hintere Bauchfläche mit zahlreichen
feinporigen Chitinplatten bedeckt; das Mittelauge unweit des Vorder-
randes seiner Platte befindlich (Fig. 39 u.
35). Palpe nur wenig mehr als halb so
dick wie das Vorderbein. Die zwei ersten
Epimeren paare etwas über den Körper-
rand vorspringend; die Epimerenränder
stark behaart. 4. Hinterbeinglied am läng-
sten; Borsten und Fußkrallen rötlich. Ge-
nitalorgan ähnlich wie bei 7'h. thoracata,
Innenrand der Klappen verkürzt, kräftig
abgerundet und reich behaart; das letzte
Napfpaar am größten und gestielt. Nymphe
mit gleichem Hautplattenmerkmal wie die
Image. Genitalorgan 4 gleich große im
Viereck angeordnete Näpfe besitzend. Ge-
schlechtsunterschiede, Eiablage und Larve
F1&- 39' unbekannt.
%*% In einem Bergbache bei Säckingen im Schwarzwald. In der
Fecht im Münstertal im Elsali.
5. Th. truncata (Neu man).
5 1,5 — 2 mm groß,
selben breit abgestutzt.
Fig. 40.
an beiden Klappenenden ,j<
Körper niedergedrückt, Vorderenden des-
Oberhaut mit rundlichen Papillen dicht
besetzt; die Hautdrüsenhöfe wenig her-
vortretend; die beiden in Kapseln be-
findlichen Seitenaugen nahe dem Stirn-
rande etwa 0,4 mm voneinander ent-
fernt; Mittelauge inmitten eines lang-
gestreckten, schiffchenartigen Chitin -
schildes. Maxillarorgan mit ungewöhn-
lich langem Rüssel (Fig. 40)- Palpe
etwa so lang wie das Maxillarorgan.
Epimeren nahe zusammengerückt und
reich behaart. Beine kräftig. Beborstung
wenig hervortretend. Geschlechtsfeld
mit breiten, außen stark gekrümmten,
hinten erheblich verbreiterten Klappen;
diese einen reichen Borstenbesatz auf-
weisend; besonders an den Rändern;
ein kleiner Napf, und nach der Art
Acarina, Milben.
36
der //)</ryf>/ia?ites-Arten noch je einer in der Mitte auf beide*)
Seiten der Genitalspalte. Schwimmt nicht. Äußere Geschlechter
unterschiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Auf Borkum. In Tümpeln im Ratsholze bei Leipzig-Connewkz
und in den Ritterguts Waldungen bei Großzschocher. In einem
Wiesongraben bei Lesum unweit Bremen.
6. Th. vigilans Fi eisig.
bis 1,75 mm groll. Körperumriß eiförmig, doch das Stirn-
ende wenig schmaler als das Hinterende des Körpers. Haut mit
niedrigen, abgerundeten Papillen besetzt; Hautdrüsenhöfe wenig
hervortretend. Die 2 Seitenaugen fast 0,5 mm
voneinander entfernt und randständig; Mittelauge
stark pigmentiert und von eigenartig gestaltetem
Schilde umgeben (Fig. 41). Rüssel kurz. Palpe
1 , der Körperlänge nicht erreichend und dünner
als das Vorderbein. Epimeren dem Gattungscha-
rakter entsprechend; ihre Ränder mit sehr kräf-
tigen Horsten besetzt. Beine recht kurz, das Hin-
terbein kürzer als der Körper. Geschlechtshof
nur wenig über die Epimeren hinausragend; Ge-
riitalklappen am Innenrande mit langen kräftigen
Borsten besetzt; 6 Näpfe in gewöhnlicher Lagerun»'.
I Näpfen. Die roten Eier werden an Wassen s abgesetzt.
Larven schmarotzen auf Mücken.
In einem moosbewachsenen Graben der Dresdener Heide.
Fig. 4t.
Nymphe mit
Die
5. Gatt. Thyopsis Piersig.
Oberhaut papillös. Auf dem Rücken eine grolle, derb chitini-
sierte Platte; diese groß gefeldert und die Felder gitterartig durch-
brochen. Die 2 Seitenaugen in Kapseln an den beiden Vorder-
ecken der Rückenplatte gelegen. Mittelauge fehlend. Genital-
klappen hinten, ohne Innenfortsatz. Im übrigen wie Thyas.
1 Art.
Tb. cancellata, Protz.
$ 1,5 mm groß. Körper breit, eiförmig. Oberhaut mit stumpf
kegelförmigen Zäpfchen dicht besetzt. Rückenfläche ein großes
derbes Chitinschild mit eigenartiger Zeichnng
tragend (Fig. 42). Die 2 Augenpaare je an
einer Yorderrandecke des Rückenschildes ge-
legen, vom Körperrande abgerückt. Maxillar-
organ mit sehr kurzem Rüssel. Palpe gewöhn-
lich. Letzte Epimere nicht größer als die dritte;
Epiniereiiräuder mäßig behaart. Beine sehr
kurz, das 4. nur die halbe Körperlänge errei-
chend; um die Gliedenden ein dichter Kranz
längerer starker Borsten; die Sichelkralle am
t. Fuße am größten. Geschlechtahof weit ober
das Epimeralgebiet hinausragend; Innenrand der
sich nach hinten hin verbreiternden Klappen behaart: Lage der 6
3*
36
Koenike.
Näpfe wie gewöhnlich. Die mit Chitinring umgehene Analöffnung
in der Mitte zwischen Geschlechtshof und Hinterrand des Körpers,
gegen die mit porösem Ringe umgebenen Analdrüsen etwas vor-
gerückt, (j, Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Fürstenteiche bei Königsberg i. Pr.
6. Gatt. Panisus Koenike.
Oberhaut mit Papillen besetzt. Mehr oder minder entwickelte
Hautplatten vorhanden. Kein Mittelauge. Die beiden seitlich ein-
gelenkten Genitalklappen meist sehr schmal, am Innenrande ein-
ander nicht berührend. Sonst wie Thyäs.
1 Art.
9 M
min
P. torrenticolus Piersig.
groß. Körperumriß wellig.
Fie
Rückenfläche mit
15 Panzerplatten (Fig. 43), auf der Bauch-
seite am Hinterrande 2 größere Platten,
am hinteren Seitenrande je 1 kleinere und
1 noch kleinere hinter dem Genitalorgan.
Rüssel mäßig lang und spitz. Palpen
'/4 Körperlänge nicht erreichend. Hinter-
beine etwa körperlang, die anderen kürzer.
Das Genitalorgan zwischen den 2 hinteren
Epimerengruppen; seine Länge reichlich
0,2 mm; 6 Geschlechtsnäpfe in gleicher
Anordnung wie bei den Tkyas- Arten, rf,
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Amselbach bei Rathen im Eibsand-
steingebirge. In einem Bache bei Sak-
kingen im Schwarzwald. In der Fecht,
einem Bergbache im Münstertal bei Kid mar.
7. Gatt. Eupatra Koenike.
In der Körpergröße fast Hydrarachna gleichkommend. Farbe
rot. Oberhaut wie bei Hydryphantes gekörnelt. Kein Rückenschild.
Maxillarorgan mit kurzem Rüssel; am Ende des letzteren eine
Mundscheibe. Palpen, Epimeren und Beine wie bei Hydryphantes.
Geschlechtshof nach Lage, Gestalt und Anzahl der Näpfe ähnlich
wie bei Diplodontus\ ohne große Näpfe. Äußere Geschlechtsunter-
schiede fehlend. Nymphe wie der gleiche Sydrarachna-Jvgexid-
zustand 2 große rundliche Genitalplatten besitzend mit zahlreichen
kleineren Näpfen.
1 Art.
E. scapularis Duges.
^ 4 — 5 mm groß. Oberhaut mit teilweise1 schräg rückwärts
gerichteten Zäpfchen dicht besetzt. Die Seitenaugen 1,35 nun von-
einander entfernt. Mundscheibe des sehr kurzen Rüssels mit 1
kleinen dicken und vielen recht feinen Borsten besetzt. Palpe in
den Grundgliedern dicker als die benachbarten Beinglieder; Scheren-
fortsatz des 4. Gliedes fast so lang wie das Endglied. 1. Epimere
hinten mit einem nach innen gerichteten Fortsatz, die Maxillar-
bucht daselbst umgrenzend; 4. Epimere auf der ganzen Innenseite
Acarina, Milben.
37
ausgerandet (Fig. 44). Keine sein- kraftig
länger als der Körper; 3. und 4. Paar rei
besetzt; schwimmt träge. Fußkralle einfach
organ herzförmig, 0,35 nun lang und hinten
0,5 nun breit; auf den Platten zahlreiche
kleine Näpfe; Innenrand derselben gerade,
porig und napflos. J mit 0,25 nun langem
und 0,35 mm breitem Genitalorgan; Innen-
seite der Napfplatten ausgerandet. Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche bei Wilhelmshaven.
das letzte Paar etwas
ch mit Schwimmhaaren
sichelförmig. Genital-
Fig. 44.
2. Unterfam. Protziinae.
Palpe kurz scherenförmig. Die 2 hinteren Epimerengruppen
ungewöhnlich weit von den vorderen abgerückt. Genitalorgan zwischen
den vorderen und hinteren Epimerengruppen gelegen. Beine ohne
Schwimmhaare.
1 Gattung.
Gatt. Protzia Piers ig.
Maxillarorgan mit Rüssel; an der Spitze die Mundöffnung.
Palpe kurz scherenförmig wie bei Thyas. Die 2 hinteren Epimeren-
gruppen auffallend weit nach hinten gerückt. Genitalorgan wie bei
Eylais nahe bei den vorderen Epimerengruppen gelegen; auf jeder
Seite der Geschlechtsöffnung eine Reihe gestielter Näpfe. Beine
ohne Schwimmhaare. Männliche Palpe reicher behaart als die weibliche.
2 Arten.
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. Mittelauge vorhanden.
II. Mittelauge fehlend.
1. P. exiniia (Protz).
5 etwa 1 nun groll. Körperfarbe rot.
ineist mit ausgezogenem Stirnende. Körper
weichhäutig; Oberhaut mil kegelförmigen
Zäpfchen besetzt bzw. gekömelt. I. Palpen-
glied auf der Außenseite kahl; die Scheren-
teile hakig. Beine kurz, das 4. kurzer als
der Körper. Fußkralle sichelförmig; ihr
freies Ende verbreitert und kammartig ge-
zähnelt. Auf jeder Seite der (iesclilechts-
öffnung 10—15 eiförmige, gestielte Näpfe
(Fig. 45). q auf der Außenseite des 1.
Palpengliedes mit 7 in 2 Gruppen stehenden
langen feinen Haaren. Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
Unter Steinen fließender Gewässer. Im
Nonnenfließ im Eberswalder Porst. Im Stein-
bach bei Saßnitz auf Rügen. In Thüringen,
in Waldbächen des Osterlandes. In der llas-
pcrtalsperre im Sauerlande in Westfalen.
1
P.
P. exiniia.
invalvaris.
Gestalt veränderlich.
Fig. 4"i
3K
Koenike,
2. P. invalvaris Piersie.
9 1|3 nun groß.
Körperumriß wie bei
Fig. 40.
Farbe rötlich, Beine und Palpen gelblich.
P. eximia, in der Gestaltveränderung an
LimHochares aquatica erinnernd. Rücken
stark niedergedrückt. Augenkapsel am Rande
rötlich; beide Äugenpaare fast 0,4 nun von-
einander entfernt; ein Mittelauge nicht
erkennbar. Maxillarorgan schmal und weit
vortretend. Palpe sehr kurz. Genitalorgan
durch die Napfgebiete sich sehr weit nach
hinten erstreckend, ohne Klappen; jeder-
seits 30 — 86 gestielte, knopfartige Näpfe
(Fig. 46). Die Eier werden in Gruppen
von 10 — 20 Stück an Moosblättchen ab-
gesetzt. <$ ungefähr ] mm groß, nur 15 — 25
Genitalnäpfe besitzend. Nymphe etwa 0,5
mm groß. Genitalorgan ohne Klappen, mit
6 gestielten Näpfen.
Im Scheidebach bei Annaberg im Erz-
gebirge. In der Loisach bei Garmisch und in den Rächen bei
Ziegenrück in Thüringen. In einem Rache bei Wyhlen und in
einem Bergbache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald.
3. Unterfam. Diplodontinae.
Palpen lang scherenförmig. Die 2 seitlich gelegenen Augen-
paare ohne Chitinkapseln. Das mit dem Vorderende zwischen dem
4. Epimerenpaare gelegene Genitalorgan 2 unbewegliche Platten
besitzend; auf diesen zahlreiche kleine Näpfe. Beine mit Schwimm-
haaren.
1 Gattung.
Gatt. Diplodontus Dug.
Haut weich und mit spitzen Zapfen besetzt. Körperfarbe rot.
Doppelaugen weit auseinander gerückt, ohne Kapseln. Maxillar-
organ mit kegelförmigem Rüssel; Mundöffnung an der Spitze des
letzteren. Palpenendglied mit einem Fortsatz des 4. Gliedes eine
Schere bildend. Epimeren in 4 Gruppen gelagert, in der Gestalt
an die von Hydrypkantes erinnernd, doch schmäler. Beine kurz
und dünn. Schwimmborsten vorhanden. Ge-
schlechtsfeld groß und verkehrt herzförmig;
2 Klappen mit vielen kleinen Näpfen.
1 Art.
L). despiciens (O. F. Müll.).
5 2 mm groll. Körperumriß fast kreis-
rund. Haut mit spitzen, nach hinten gerich-
teten Zapfen dicht besetzt. Die 2 Augen eines
Paares weit auseinander gerückt, das vordere
auf der Bauchseite gelegen. Palpen recht kurz,
nur wenig über den Vorderrand des Körpers
hinausreichend; Grundglied ßehrgroß und kräftig
Epimeren in der Gestalt wie die von Hydryphantes,
Acarina, Millien.
39
doch schmäler, in den Längsrändern reich mit langen Börßten be-
setzt; 1. Epimere am freien Längsrande mit vortretenden Haar-
böckern. Heine kurz, dünn und meist gelb; die beiden hinteren
Paare mit zahlreichen Kchwimmhaaren. Fußkralle mit einem
kleinen anliegenden, äußeren Nebenzahn. Geschlechtsorgan hinter
dem letzten Epimerenpaar gelegen, von herzförmiger Gestalt wie
bei Eupdira scapularis (Fig. 44); Platten mit zahlreichen Näpfen;
innerer Plattenrand beim 5 gerade, beim ^ konkav gebogen.
Nymphe mit 4 großen im Viereck stehenden Genitalnäpfen, sonst
wie die Image. Larve in der Körpergestalt ähnlich wie die des
Hydryphantes ruber; Palpen scherenförmig, im Bereiche der Schere
viele Porsten. Larve des Schwimmens unkundig, läuft auf dem
Wasser oder auf fester Unterlage flink umher, schmarotzt an Mücken.
Überall in stehenden Gewässern anzutreffen, oft häufig.
4. Unterfan). Piersigiinae.
Körper weichhäutig, mit Chitinplatten ausgestattet. Die 2 Augen-
paare in seitlich «Telegenen Chitinkapseln. Maxillarorgan nicht rüssel-
fürinig. Palpe ohne Scherenbildung. Genitalorgan zwischen dem
4. Epimerenpaare gelegen; zahlreiche Näpfe auf 2 nicht beweglichen
Klappen. Peine ohne Schwimmhaare.
1 Gattung.
Gatt. Piersigia Protz.
Körper niedergedrückt. Die beiden Augenpaare in je 1 Chitin-
kapsel seitenständig wie bei Thyas\ kein Mittelauge. Rückenfläche
mit zahlreichen dichtporigen Platten. Maxillarorgan breit, ohne
eigentlichen Rüssel, mit großer kreisförmiger Mundscheibe in der
Maxillarplatte. Palpenglied stumpf, nicht scherenförmig. Epimeren
in -I Gruppen angeordnet, in der Gestalt wie bei Thyas. Beine
ohne Schwiiiimhaare. Genitalorgan zwischen den hinteren Epimeren-
gruppen gelegen; jede der beiden Platten mit geschlechtsnapfartigen
Feldern ; diese viele kleine Näpfe tragend.
1 Art.
P. limopbila Protz.
2 mm groß. Farbe ziegelrot Gestalt elliptisch, Oberhaut
fein wellig liniiert. Auf der Rückenfläche
etwa 30 siebartig durchbrochene, symmetrisch
angeordnete kleine Platten und Feisten; die
zwischen den Augen gelegene Platte am größten,
mit 2 vor ihr und 2 ließen ihr befindlichen
Platten, sowie mit den beiden Augenkapseln
durch Cliitinbrücken verbunden (Fig. 48a).
Palpe schlank, nur wenige, meist kurze, teil-
weise gefiederte Bersten tragend. '.\. Epimere
merklich einwärts vorspringend. Beine dünn,
letztes Beinpaar etwas kürzer als der Körper.
Fußkralle mäßig gebogen, ohne Nebenzinke.
Die 2 Geschlechtsplatten mit randständigen
Haaren; auf jeder Platte 2 napfartige Felder;
diese viele kurz gestielte Näpfe tragend. Un-
weit des Genitalorgans ein napffeldgroßes Chitinschild, die After-
Fig. 18a.
40
Koenike,
öft'mmg enthaltend (Fig. 486). J, Eiablage und Jugendzustände
unbekannt.
In einem Sumpfe zwischen Liepe
und Oderberg und bei Grünau in der
Mark.
4. Farn. Hvdrarachnidae.
Körper kugelig, weich, meist mit
papillösem Hautbesatz. Auf dem Vor-
derrücken gewöhnlich ein Paar Chitin-
platten oder -Leisten. Die 2 Augen-
Maxillarorgan rüsselförmig. Epimeren in
4. Platte von trapezoidischer Gestalt. Genital-
oder teilweise zwischen die hinteren Epi-
Beine mit Schwimmhaaren. Körperfarbe rot.
Fig. 48*.
paare seitlich gelegen
4 Gruppen angeordnet;
organ vielnäpfig, ganz
merengruppen gerückt.
2 Unterfamilien.
Bestimmungstabelle für die Unterfamilien.
I. Geschlechtsöffnung durch die median miteinander verbundenen
Genitalplatten verdeckt. 1. Hydrarachninae.
IL Geschlechtsöffnung nicht verdeckt; Genitalplatten nicht mit-
einander verbunden. 2. Delnieinae.
1. Unterfam. Hydrarachninae.
Vorderrücken in der Kegel mit einem Paar Chitinplatten oder
-Leisten. Die 2 seitlich gelegenen Augenpaare in je 1 Chitinkapse]
eingeschlossen. Palpengrundglied ungewöhnlich groß; 4. Glied ver-
kürzt; Palpenspitze kurz scherenförmig. Hinterrand der trapez-
förmigen 4. Epimere länger als ihr Vorderrand. Die vielnäpfigen,
vorn beweglich eingelenkten Genital platten in der Mittellinie meist
völlig verschmolzen, die hinten befindliche Genitalplatte verdeckend.
Die Geschlechter im Genitalorgan verschieden.
1 Gattung.
Gatt. Hydrarachna (0. F. Müll.) Duges.
Körper kugelig. Farbe rot. Haut weich, meist mit Zäpfchen
besetzt. Auf dem Vorderrücken in der Rege
nebeneinander
befindliche Chitinplatten oder -Leisten. Jedes Augenpaar in 1
Kapsel eingeschlossen. Maxillarorgan mit einem langen, gewöhnlich
abwärts gekrümmten Rüssel; an dessen Spitze die Mundöffnung.
Palpenspitze kurz scherenförmig. Epimeren in 4 Gruppen an-
geordnet. Beine kurz; an den 3 hinteren Paaren Schwimmhaare.
Genitalorgan groß, zwischen den 2 hinteren Epimerenpaaren ge-
legen; die 2 mit zahlreichen Näpfen besetzten Platten median mit-
einander verbunden, die Geschlechtsöffnung verdeckend. J und 2
im äußeren Genitalorgan verschieden. Nymphe dem reifen Tim«'
ähnlich, (loch kenntlich an den 2 median getrennten, dicht an die
Epimeren gerückten vielnäpfigen ( >eschlechtsplatten. Larve mit
einem großen, als Scheinköpfchen vorn am Rumpfe sitzenden
Maxillarorgan; an Wasserinsekten und deren Larven (Dyticus,
Nepa, Ranatra, Nötonecta usw.) schmarotzend.
21 Arten.
Ararina, Mühen.
41
Für die Bestimmung der Hydrarachna-kvU'u kommen folgende
Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern beigesetzten
Abkürzungen (Fig. 49): Rüssel nach Länge und Biegung (R),
Fig. 49.
Lage und Größe der Augenkapsel (AJ, Breite der 1. Epimere (JE*J,
verglichen mit der dritten f£3J und Länge und Breite des Innen-
fortsatzes (F) der 4. Epimere, Genitalorgan (G).
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. 1 Platte auf dem Vorderrücken.
1. Rückenplatte einteilig.
ai F breiter als E'\ 1. H. Schneiden.
Im /•' schmäler als E\ 2. H. scutata.
2. Rückenplatte zweiteilig. :\. H. oniscutata,
11. 2 nebeneinander befindliche Platten auf dem Vorderrücken.
1. Haut gekörnelt.
ai E* am Innenrande konvex gebogen.
aa) R kürzer als der Grundteil des Maxillarorgans.
l. IL conjeeta.
bb) R länger als der Grnndteil des Maxillarorgans.
5. H. bimacnlata.
b) /-. ' am [nnenrande nicht konvex gelingen.
(i. H. globosa.
2. Haut vorn gekörnelt, hinten mit kegelförmigen Zäpfchen
besetzt. 7. H. perpera.
3. Haut mit kegelförmigem Zäpfchen besetzt.
8. H. distineta.
4. Haut mit stäbchenartigen Zäpfchen besetzt.
9. H. aspratilis.
III. 2 nebeneinander befindliche Chitinleister auf dem Vorderrücken.
1. Haut glatt. 10. H. levigata.
42
Köenike,
2. Haut gekörnelt.
1 ) EA nur wenig breiter als E*.
a) Rückenleisten nur wehig länger als A.
11. H. Leegei.
1») Kückenleisten 6 mal so lang wie A.
12. H. bivirgulata.
2) E4 breiter als E3.
a) Rückenleisten in der Augengegend gelegen,
aa) Rückenleisten nur wenig länger als A.
13. H. maculifera.
bb) Rückenleisten nur 5— 0 mal so lang wie ./.
14. H. comosa.
b) Kückenleisten weit von A entfernt.
aa) Körperfarbe einfarbig rot. 15. H. regiüifera.
bb) Körperfarbe bunt (rot und schwarz).
16. H. geographica.
3. Haut vorn gekörnelt, hinten mit spitzen Zäpfchen besetzt.
IT. H. crassipalpis.
IV. Rücken ohne Platten und Leisten.
1 . Haut gekörnelt.
a) R. stark gekrümmt, viel länger als der Grundteil des
Maxillarorgans. 18. H. denudata.
b) R. schwach gekrümmt, wenig länger als der Grundteil des
Maxillarorgans. 19. H. Piersigi.
2. Haut mit stachelspitzigen Zäpfchen besetzt. 20. H. inermis.
3. Haut vorn gekörnelt, hinten mit spitzen Zäpfchen besetzt.
21. H. proeessifera.
LH. Schneiden Koenik e.
$2,5
stumpfen,
mm groß. Körper nur
als breit.
aut mit
schräg nach hinten gerichteten Zäpfchen dicht besetzt.
In der Augengegend ein unpaares,
sehr großes Schild, vorn mit
breiter abgestutzter Erweiterung
zwischen den Augenkapseln; Hin-
terrand gerade oder ausgeschweift.
Rüssel schwach abwärts gekrümmt
Palpe wenig über die Rüsselspitze
hinausreichend, in den Grund-
gliedern sehr kräftig. Innenfort-
satz der 4. Epimere sehr breit
(Fig. 50;. Genitalorgan weit nach
vorn gerückt, 0,1 nnii breit,
0,24 nun lang, o' mit kurz birnförmigem Genitalorgan. Nymphe
mit 2 vielnäpfigen Geschlechtsfeldern, sonst wie die [magö.
In stehenden Gewässern nicht selten.
2. H. scutata Piersig.
', bis 3 nun groß. Haut mit spitzen kegelförmigen Zäpfchen
besetzt. Nur 1 Rückenplatte in der Augengegend, hinten fortsatz-
artig vorspringend, an den Seiten tief ausgerandet (Fig. 51). Rüssel
schwach gekrümmt. Palpen nur wenig hinger als der Rüssel Innen-
Acarina, Milben.
43
fortsatz der 4. Epimere sein- laiig und ziemlich
schmäler als hei H. Sehne/der/. GenitalcTgan
breiter als lang. <j mit herzförmigem Genital-
organ; zwischen den (ioschlochtsnüpfen und
am Hinterrande zahlreiche Borsten. Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In Lachen des Leipziger Ratsholzes bei
Connewitz. Hei Ziegen rück in Thüringen.
In derWörpe und im Klosterbach zu Heiligen-
rode unweit Bremen.
h breit,
erklich
Im-, .,1.
3. H. nniscutata Sig. Thor.
Im ganzen der //. globosa gleichend, doch abweichend die
Rückenschilder vorn zusammenhängend (Fig. 52) und der
fortsatz der 4. Epimere etwas breiter. Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
In der Umgegend Bremens keine
Seltenheit.
beiden
[nnen-
wyf^
Vü
4. H. conjeeta Koenike.
5 etwa 2,3 mm groß. Oberhaut ge-
körnelt. 2 weit auseinander gerückte
Rückenschilder in der Augengegend; die-
selben in der Grundform denjenigen der
//. globosa gleichkommend, in Einzelheiten
davon abweichend (Fig. 53a). Rüssel kräftig, kürzer als der Grund-
teil des Maxillarorgans und nur wenig abwärts gekrümmt. Palpe
kurz, gedrungen und seitlich stark zusammengedrückt. 4. Epimere
in der Gestalt wie die der
//. distineta (Fig. 57), doch
die hintere Innenecke ab-
weichend etwas nach hinten
\ orspringend. Genitalorgan
weit vorgerückt, vorn mit
herzförmigem Einschnitt,
hinten mit Ausbucht ung (Fig.
53&). o' mit stumpf herzför-
migem Genitalorgan , nicht
über das Epimeralgebiet
hinausragend. Nymphe mit
2 an der Innenseite gerad-
linigen Napfplatten; diese
nur wenig voneinander entfernt. Eiablage und Larve unbekannt.
Auf Borkum. In einem salzhaltigen Wiesengraben in Ober-
neuland im Bremer Gebiet.
Fig. b\\.
5. H. bimacnlata K neu i k e.
^ fast 3 mm groß. Oberhaul gekömelt. Auf dem Vorderrücken
unweit des Vorderrandes 2 kleine rundliche, teilweise porige Chitin-
platten; in, jeder ein kräftig ch mitigierter Riegel i Fig. 54a) Die 2 Augen-
kapseln auf der Unterseite und kurz elliptisch. Maxillarorgan-mit
Rüssel reichlich 1,5 mm lang; dieser l1 „mal BO lang wie der Grund-
teil, an der Wurzel nur wenig schmäler als der letztere. Palpe fasl
44
Koenike,
1,3 mm lang, seitlich stark zusammengedrückt, sehr spärlich und
kurz behaart. 3. Epimere kaum mehr als halb so lang wie die -4.;
diese nach außen hin sich etwas verschmälernd; hintere Innenecke
der 4. Epimere mäßig breit und ziemlich lang nach rückwärts vor-
Fig. 54.
springend, daselbst mit einem nach außen umgebogenen Haken-
fortsatz ausgestattet. Genitalorgan am Hinterrande mit 2 großen
genitalnapfartigen Gebilden (Fig 54 6). J, Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
Im Torfkanal bei Bremen.
Ö. H. glohosa (de Geer).
9 2,3 mm groß. Körper kurz eiförmig, fast kugelig. Haut
dicht gekörnelt. Auf dem Vorderrücken 2 nebeneinander gelegene
Platten (Fig. 55«). Die 2 fast 0,4 mm voneinander entfernten
Augenkapseln in der vorderen Ausbuchtung der Rückenplatten und
unmittelbar am Vorderrande des Körpers befindlich. Rüssel dünn,
fast gerade und nur wenig länger als der Grundteil des Maxillar-
organs. Palpe um die Schere über die Rüsselspitze hinausragend.
0 11 WlV
Fig. 55.
4. Epimere sein- viel breiter als die :!.; ihre^hintere Innenecke lang
und auffallend schmal (Fig. 55&). Genitalorgan hinten weit aus-
gerandet, mehr als das der ff. conjecta und unmittelbar am Rande
der Ausbuchtung 2 große Näpfe. r{ mit fast birnförmigem Genital-
organ, etwas über die Eckerweiterung des I. Epimerenpaares vor-
springend (Fig. 5Ö£). Nymphe mit 2 rundliehen, weit -auseinander
gerückten Genitalnapffeldern. Eiablage und Larve unbekannt.
In stellenden Gewässern, die häufigste £fydrarachna-&xt.
Acarina, Million.
45
7. H. perpera Koenike.
5 4,5 mm groß. Haut vorn gekörnelt, hinten mit kegelförmig
zugespitzten Zäpfchen dicht besetzt. Außer einem Paar reichlich
0,1 mm langen Chitinplättchen neben ik'in um 1 Augenweite hinter
den Augenkapseln befindlichen Hautdrüsenpaar keine Kückenplatten
vorhanden. Die 2 Augenkapseln nahe am Vorderrand des Körpers,
0.64 mm voneinander entfernt; Mittelauge etwas vorgerückt, schwach
umrandet. Rüssel fast vollkommen gerade, am Grunde sehr hoch,
daselbst seitlich zusammengedrückt und fast so läng wie der Grund-
teil des Maxillarorgans. Palpe 1 .2 mm lang, das dritte Glied bei-
nahe so lang wie die
beiden vorhergehenden*
zusammen; 2. Glied
auf der Streckseite mit
einer Reihe sehr kur-
zer Borsten. 2. Epi-
mere an der Hinter-
seite kräftig ausgeran-
det; 4. Platte sehr viel
länger, aber nur wenig
breiter als die dritte;
jene an der hinteren
Innenecke mit einem 1
Fig. 56.
igen, mäßig breiten Vorsprung (Fig. 56).
Die 2 Napfplatten des Genitalorgans miteinander verwachsen, doch
die Verbindungsnaht weit schwächer als das Napfgebiet chitinisiert;
hinten auf jeder Platte zwischen den kleinen ein großer Napf; an
dem schwach ausgebuchteten Hinterrand mehrere Chitinverdickungen.
d, Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche bei Großzschocher unweit Leipzig.
8. H. distmcta Koenike.
$ 3 mm groß. Haut mit kegelförmigen Zäpfchen dicht besetzt.
In der Augengojreiid 2 ähnliche Platten wie bei H. globosa. Augen -
kapseln breit eiförmig.
Rüssel dick und kürzer
als der Grundteil des
Maxillarorgans. Palpe
kurz und gedrungen.
4. Epimere fast an der
ganzen Innenseite stark
konvex gekrümmt (Fig.
57). Genitalorgen weit
vorgerückt, klein, ver-
kehrt herzförmig. <$, Eiablage und JugendzuBtände unbekannt.
Im Drecksee hei Plön in Holstein
Btäbchenartigen
9. H. aspratilia Koenike.
Nymphe etwa 1.1 mm groll. Oberhaut mit
ZäptVheu dicht besetzt (Fig. 58<:). In der Augengegend 2 Platten
ähnlich wie bei //. %lobosa\ hinten auf jeder Platte eine kräftig
chitinisierte krumme Schwiele (Fig. B8Z). Mittelauge^in der Mitte
46
Koenike,
zwischen den Vorderenden der Rückenschilder (Fig. 58 J/). Rüssel
kaum so lang wie der Grundteil des Maxillarorgans , fast gerade.
Palpengrundglied mäßig stark; Scherenfortsatz sehr schwach. Vor-
M
Fig.
r,s.
dere Innenecke der 3. Epimere nicht vorspringend; innere Eckeri-
erweiterung der 4. Epimere breiter als hei II. globosa (Fig. 5Sä).
Auf den 2 Geni talplatten außer vielen kleinen Näpfen je 1 großer
am Hinterrand, rf, £ und Larve unbekannt.
Anf der Nordseeinsel Jnist.
10.
H. Ievigata Koenike.
min groß.
6 3,5
auseinander und
Maxillaroi'uan mit
dieser am Grunde
Haut glatt. Statt der Rückenplatte 2 weit
nach hinten gerückte sehr kleine Chitinleisten,
einem sehr langen, wenig gekrümmten Rüssel;
stark seitlich eingeschnürt; Grundteil ungemein
kurz. Palpe um etwas mehr als .'5 Glieder
über den Rüssel hinausragend; seine 2 Grund-
glieder mäßig stark, innen mit einer über
F —
a b
Fig. 59.
2 Glieder sich erstreckenden Falte versehen (Fig 59/'). 4. Epi-
mere seh mal; ihre hintere Innenecke ziemlich breit ausgezogen
(Fig. 5!)*). Das herzförmige Genitalorgan 0,75 mm lang, nicht über
die Eckfortsätze der 4. Epimere vorspringend; an der Spitze reich
behaart. V und Jugendzustände unbekannt.
Auf drv Nordseeinsel Juist.
$ 2,3 mm <^roß.
seits abgeflacht.
11. H. Leegei Koenike.
Körper kurz eiförmig, das Hinterende jedt
Haut dicht gekörnelt. Statt der Rückenplatt
en
Acarina. Milben.
47
2 kurze schmale Chitinleisten
randständig. Palpengrundglied
4, Gliedes fast ebenso lang wie
der 4. Epimere kaum merk-
lich ausgezogen , mit porösem
Fortsatz; dieser sich Baumartig
an den Rändern fortsetzend
(Fig. 60*). Genitalplatten fast
ganz voneinander getrennt, nur
(Fig. tin,).
sehr star
das Endglied.
Augen am Stirnende
Scherenfortsatz des
Hintere Innen ecke
*f~
%
Fig. 60.
iier tief ausgerandet
hinten auf kurzer Strecke verbunden um
d mit großem Genitalhof, weit über das 4. Epimerenpaar vor-
springend, in der Gestalt stumpf herzförmig; hinten mit einem
Spalt von ' . Länge des Genitalorgans (Fig. (in,,). Eiablage und
Jtigendzüstände unbekannt.
In der groben Viehtränke auf der Hill auf Juist
12. H. bivirgulata I'iersig.
$ 4 mm groß, Haut wie hei H. ^lobosa gekörnelt.
Rückenplatten 2 lange, stabartig schmale, 2 mal winklig \
nicht bis an den vorderen Körperrand
reichende Chitin leisten, ohne höckerige
Ansätze. Hintere Innenecke der 4. Epi-
mere mäßig breit und wenig ausgezogen";
'■'>. Platte in der vorderen Innenecke keil-
artig vorstellend. Genitalorgan vorn tief
eingeschnitten; am Hinterrand mit 2
Borstenreihen (Fig. 61). rf, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In Waldlachen bei Großzschocher unweit
Statt der
ebmchene.
13. II. macolifera Piersi
?
2,5 mm groß. Haut gekörnelt.
Statt der Rückenplatten 2 Heine Chitin-
gebilde (Fig. 62). Palpe 0,75 mm lang.
Hintere Innenecke der I. Epimere kurz,
aber breit ausgezogen. Beine reich be-
haart. Genitalorgan wie bei H. trassipalpü
vorn tief gespalten (Eig. 66), 0.32 mm lang Fig. 62.
and Q,4S mm breit, nicht über das Epimeralgebiel hinausragend
48
Koenike,
J mit kurz birnfönnigem Genitalorgan, 0,35 mm lang und 0,37 mm
breit. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In Teicben bei Großzschocher und im Schwanenteiche bei
Borsdorf im Königreich Sachsen. Im Watere verstörter Binnensee
in Holstein.
14. H. coniosa Koenike.
J 2,7 mm groß. Haut gekörnelt. Statt der breiten Bücken-
platten 2 stabartig schmale, sehr lange Leisten; diese teilweise ge-
krümmt, bis an den vorderen Körperrand hinausreichend und mit
höckerigen Ansätzen ausgestattet (Fig. 63a). Doppelaugen rand-
ständig, 0,54 mm voneinander entfernt; Mittelauge nahe am Vorder-
Fig. 63.
rande. Grundglied der Palpe kräftig, im übrigen schlank, 1,1 mm
lang. 2. Epimere fast ebenso breit wie die 3.; hintere Innenecke
der 4. Epimere kurz, aber breit ausgezogen (Fig. (536). Die 3 letzten
Beinpaare reich behaart; die Borsten 2. Länge deutlich gefiedert.
Genitalorgan sehr groß, weit über das Epimeralgebiet vorspringend.
5 und Jugendzustände unbekannt.
In einem Wiesengraben bei Habenhausen unweit Bremen.
15. H. regulifera Koenike.
5 größer als H. globosa. Haut dicht gekörnelt. 0,45 mm hinter
den Augen und 0,6 mm voneinander entfernt 2 leistenartige Chitin-
gebilde (Fig. 64 a). Augen-
kapseln 0,6 mm auseinander
gerückt. Bussel lang, am Grunde
sehr stark gekrümmt. Palpen-
grundglied sehr kräftig. P]pi-
meralgebiet 1,8 mm lang; Brei-
tenverhältnis der 4. zur 3. Platte
wie 5:4; hintere Innenecke der
4. Platte mäßig lang und breit
ausgezogen, mit einem Flächen-
fortsatz umsäumt (Fig. 64/').
Fig. 64.
<3, Eiablage und Jugendzustünde unbekannt.
In der rmgegend von Bremen.
16. IT. geographica (0. F. Müll.).
$ bis 8 mm grob. Gestalt fast kugelig. Grundfarbe rot, auf
Hucken und Hauch symmetrisch angeordnete, zusammenhängende
Acarina, Milben.
49
schwarze Hecke (Fig. 65ö); diese in der
Individuen abweichend. Haut gekürnelt.
hinter den Augen jederseits eine reich-
lich 0,7 mm lange Chitinleiste in der
Gestalt wie. hei H. regulifera (Fig. (54«).
3, Palpenglied auf der Außenseite reich
behaart. Hintere Innenecke der 4. Epi-
mere mäßig lang und hreit ausgezogen
(Fig. 656). Beine reich behaart. Genital-
organ hinten ausgerandet; daselbst 2
Drüsenhöfe und dazwischen eine deut-
liche Erhebung (Fig. 65*). rf 6 mm
groß. Genitalorgan herzförmig; dessen
Spitze mit Spalt; neben diesem und im
Napfgebiet reicher Haarbesatz. Larve
und deren 2 mm große Puppe vorzugs-
weise auf Dyticus schmarotzend.
der Imago ähn-
doch
lieh, doch ent-
sprechend kleiner
und mit 2
trennten, viel
näpfigen Genital-
platten.
Bei Bremen
in einem Wiesen-
graben im Neuen-
lander Felde und
in einem Teiche
auf Senator Oelrichs Landgut in Lehe
bei Seilerhausen unweit Leipzig. Im
liehen Schwarzwald.
Form bei den einzelnen
In größerer Entfernung
Nymphe
Fit;. G5rt.
ge-
Fig. G5*.
In einem Eisenhahntümpel
Fischmattenweiher im sftd-
17. H. crassipalpis Piersig.
$ 2,5 mm groß. Haut im ganzen gekörnelt, hinten mit spitzen
Zäpfchen untermischt. Statt der
Rückenplatten in der Augen -
gegend zwei 0,8 mm lange S-för-
mige Chitinleisten; diese in der
Mitte mit knotigen Verdickungen.
Maxillarorgan nebst Rüssel und
Palpen sehr kurz und kräftig.
Hintere Innenecke der 4. Epi-
mere kurz, aber hreit ausgezogen ;
daran ein stumpfer Fortsatz | Fig.
66). Genitalorgan vorn tief ge-
spalten; hinten mit 2 Büscheln kurzer Borsten J, Eiablage und
.1 ugendzustände unbekannt.
In der schwarzen Laibe bei Großzschocher unweit Leipzig.
18. IL donudata Piersig.
$ 2 mm groß. Körper kugelig, nach vorn sich etwas ver-
jüngend. Kücken ohne Platten und Leisten. Augenkapseln schmal.
Süßwasserfauna von Deutschland. lieft 12. 4
50
Koenike,
Fig. 67.
Erweiterung
Rüssel um 2/s länger als der Grundteil des Maxillarorgans und
stark gekrümmt; dieser nur wenig breiter als der Rüssel am Grunde.
Die Palpe ähnlich wie die der
H. globosa; ihr Haarbesatz dürftig.
4. Epimere schmal ; Innenecken-
derselben von ge-
Breite und mit keilförmi-
gem Fortsatz (Fig. 67). Vorn am
Genitalorgan ein kurzer winkliger
Ausschnitt; hinten mittelständig
ein größeres Gebiet feinporig und
napffrei bis auf 2 größere napf-
artige Gebilde am Hinterrand;
je 1 Büschel Borsten tf,
auf der Außenseite des letzteren
und Jugendzustände unbekannt.
In Teichen bei Großzschocher unweit Leipzi
Eiablage
19. H. Piersigi Koenike.
<$ 2 mm groß. Haut gekörnelt. Rücken ohne Platten und
Leisten. Augenkapseln breit. Rüssel um lj3 länger als der Grund-
teil des Maxillarorgans
und schwach gekrümmt;
dieser bedeutend breiter
als der basale Rüssel.
4. Epimere schmal; ihre
hintere Innenecke ziem-
lich breit ausgezogen ;
an dieser ein nach hin-
Fig. 68. ten und außen gerich-
teter Fortsatz (P'ig. 68).
Genitalorgan vorn fast bis zur Mitte gespalten; neben der Ge-
schlechtsöffnung die ganze herzförmige Spitze mit kurzen Haaren
dicht besetzt. 5 2,5 mm groß; die Genitalplatten nur hinten mit-
einander verwachsen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche bei Großzschocher unweit Leipzig.
20. H. inermis Piersig.
5 5 mm groß. Körper kugelig. Haut mit langen stachel-
spitzigen Zäpfchen dicht besetzt; jederseits des Mittelauges 2 Haar-
plättchen, sonst ohne Rückenplatten und -Leisten. Rüssel wenig
kürzer als die Palpe; diese 1,6 mm
lang; 1. Glied auf der Streckseite
mit 2 kurzen kräftigen Horsten;
Haarbesatz der Palpe im ganzen dürf-
tig; Scherenfortsatz des letzten Glie-
des wenig gekrümmt, fast so lang
wie das f>. Glied. Hintere [nnenecke
der 4. Epimere nicht lang, alter breit
ausgezogen (Fig. (10). Genitalorgari
stumpf herzförmig, 0,42 min lang.
derselben stark verdickt und jederseits
kurzer steifer Borsten, q I nun groß.
Fig. cm.
0,(54 mm breit; Ilinterrand
der Mittellinie eine Reihe
Acarina, Milben.
51
Genitalorgan länger gestreckt als beim 5> die Herzform ausgeprägter.
Eiablage und Nymphe unbekannt.
In Teichen und Lehmlachen bei Großzschocher unweit Leipzig
21. H. proeessifera Koenike.
<$ reichlich 3 mm groß. Haut hinten mit spitzen, rückwärts
gerichteten Zäpfchen dicht besetzt (Fig. 703); diese nach vorn zu
allmählich kürzer werdend und sich abrundend. Keine eigentlichen
Rückenplatten, jedoch um das 2. Rückendrüsenpaar hinter den
Augen je ein chitinisierter Hof. Die 2 Augenkapseln etwa 0,8 nun
voneinander entfernt, elliptisch im Umriß und 0,16 mm lang.
2. Epimere neben der hinteren AuBeneeke mit vorstehendem
Höcker und ohne Ausbuchtung am hinteren Längsrande; 4. Epi-
Fig. Tu.
mere nur wenig breiter als die '!.; ihre hintere Innenecke sehr
lang und schmal ausgezogen und daselbst mit hakig nach aus-
wärts gebogenem Fortsatz (I'ig. 70b). Beine recht kräftig, be-
sonders die 4 Grundglieder dos Hinterbeins; die 2 Hinterbeinpaare
an den 4 mittleren Gliedern neben einer Schwimmhaarreihe noch
eine solche aus kürzeren steifen Borsten. Genitalorgan um ' '., über
das Epimeralgebiet hinausragend. V und Jugendzustände unbekannt.
Im Torfkanal bei Bremen.
2. Unterfam. Delmei'nae.
Die 2 seitlich gelegenen Augenpaare ohne Chitinkapsel. Palpen-
grundglied klein, 4. Glied verlängert, Palpenspitze ohne Scheren-
bildung. Hinterrand der trapezförmigen 4. Epimere kürzer als ihr
Vorderrand. Die 2 vielnäpfigen winklig gebrochenen Genitalplatten
die hintere Innenecke der 4. Epimere umgreifend, fest aufsitzend,
die Geschlechtsöffnung nicht verdeckend.
1 ( iattung.
Gatt. Delniea Koenike.
Körper hoch gewölbt; fast kugelig, derbhäutig, nicht glatt.
Maxillarorgan mit vorgestrecktem Rüssel. Palpen kloin, von ge-
wöhnlichem Hau. Palpenspitze nicht seherenfönnig. Epimeren in
4 voneinander getrennten Gruppen angeordnet; I. Platte von trapez-
förmiger Gestalt; ihr Hinterrand kürzer als der gleichlaufende
Vorderränd. Beine mit Schwimmhaaren. Genitalorgan umfangreich,
zu einem großen Teil in der Epimeralbucht liegend; die 2 viel-
näpfigen, winklig gebrochenen Genitalplatten die hintere Ennenecke
52
Koenike,
der 4. Epimere umgreifend, fest aufsitzend,
nicht verdeckend. Körperfarbe rot.
1 Art.
die Geschlechtsöffnung
5 1,1 mm
rücken 2 nur
groß.
D. crassa Koenike.
Körper kugelig, derbhäutig, auf dem Mittel -
auseinander gerückte, nierenförmige Chitin -
plättchen. Haut mit kegelför-
migen Zäpfchen dicht besetzt.
Maxillarorgan beinahe von 1/.!
Körperlänge, hinten ausgerandet;
Rüssel annähernd halb so lang
wie der Grundteil. Palpe nicht
länger als das Maxillarorgan, etwa
von der Stärke des Vorderbeins:
4. Glied wenig verlängert ( Fig. 71).
Hüftplattengebiet von ballier Kör-
perlänge; die 2 hinteren Platten -
gruppen rund herum gesäumt und
namentlich in den hinteren Innen-
ecken des 4. Plattenpaars sehr
weit voneinander entfernt. Beine
Fj 71 dünn und mäßig lang. Fußkralle
mit blattartigem Grunde und kur-
zer Nebenzinke. Genitallefzen schmal; Napfplatten winklig ge-
brochen, sehr lang und schmal und mit vielen kleinen Näpfen.
Eiablage, rf und Jugendzustände unbekannt.
In der Dehne bei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg.
5.
Farn. Hygrobatidae.
Die 2 Augenpaare seitlich gelegen, meist ohne Chitinkapsel.
Epimeralgebiet in der Regel groß, zuweilen sich fast über die ganze
Bauchfläche erstreckend; Platten zu .1—4 Gruppen angeordnet.
Häufig auffallende Geschlechtsunterschiede vorhanden. Körperfarbe
nicht einheitlich.
10 Unterfamilien.
Bestimmungsta belle
für die Unterfamilien.
I. Körper in der Regel ungepanzert.
1. Meist 3 Paar Geschlechtsnäpfe.
1) Geschlechtsnäpfe von 2 beweglichen Klappen verdeckt.
a) Hüftplatten in 4 Gruppen angeordnet. 1. Sperchoninae.
b) Hüftplatten zu einer Gruppe vereinigt.
aa) Körper weich; 3 Paar Geschlechtsnäpfe.
2. Lebertiinae.
bb) Körper hartschalig; 6 Paar Geschlechtsnäpfe.
3. Atractidinae.
2) Geschlechtsnäpfe nicht von beweglichen Klappen verdeckt.
a) Hinterbein ohne Kußkrallen. I. Limnesiinae.
b) Hinterbein mit Kußkrallen. 5. Hygrobatinae.
2. Mehr als 3 Paar Geschlechtsnäpfe.
a) Hinterrand der 4. Epimere ohne Vorsprung. 6. Ataciiiae.
b) Hinterrand der 4. Epimere mit Vorsprung, 7. Pioninae.
Aoarina, .Milben.
53
II. Körper stets gepanzert.
1 . Palpe nicht zangenförmig.
Palpe zangenförmig.
a) 3 Paar Geschlechtsnäpfe.
b) Viele Geschleohtsnäpfe.
9
8. Aturinae.
9. Arrhenurellinae.
10. Ari'henurinae.
1. Unterfam. Sperchoninae.
Maxillarorgan rüsselförmig. 2. Palpenglied auf der Beugeseite
mit einem rechtwinklig aufsitzenden Zapfen. Epimeren in 4 Gruppen
angeordnet; 4. Platte viereckig. Genitalorgan ganz oder teilweise
zwischen dem letzten Epimerenpaar, sechsnäpfig; Näpfe von 2 an
.den Seiten beweglich eingelenkten Klappen verdeckt.
3 Gattungen.
Bestimmungstabelle für die Gattungen.
I. Schwimmhaare fehlend; Hinterbein mit Fußkrallen,
a) Beugeseite des 4. Palpengliedes mit 2 Taststiften.
1. Sperchon.
In Beugeseite des 4. Gliedes mit einem Zapfen.
2. Pseudosperchon.
II. Schwimmhaare vorhanden; Hinterbein ohne Fußkrallen.
3. Teutonia.
1. Gatt. Sperchon Kram.
Haut meist weich und gekörnelt, netzartig gefeldert oder
liniiert. Maxillarorgan mit Rüssel versehen. Palpe porig; 2. Glied
mit Zapfen und 4. Glied mit 2 Taststiften auf der Beugeseite.
Epimeren meist auf -1 Gruppen verteilt; 1. Plattenpaar hinter der
Maxillarbucht selten miteinander verwachsen; 4. Platte viereckig.
Genitalorgan zwischen den hinteren
Epimerengruppen gelegen, mit 2
beweglichen Klappen und 6 Näp-
fen unter dem inneren Klappen-
rand. Die Geschlechter äußerlich
nur durch Größenunterschiede von-
einander abv eichend. Nymphe den
ausgewachsenen Tieren sehr ähn-
lich. Genitalorgan Klein, mehr
oder minder länglichrund, mit
1 Näpfen, ohne Klappen.
14 Arten und 1 Var
Für die Bestimmung der
Sperchon-Arten kommen folgende Merkmal
traeht und für diese die in Klammem beij
Abkürzungen (Fig. 72): I>a- nach Länge und Dicke
verschiedene Rostrum (R , da- Maxillarorgan (MJ,
die Palpe /'. deren Zapfen / am 2. Glied
und deren nach Größe und Stellung verschiedenen Taststifte
am 1. Glied; die 4. Epimere (E)\ die Hautdrüsenhöfe (D) und die
Analöffnung (A)\ das Vorhandensein oder Fehlen der über den
Körperrand vorspringenden Schulterecken S .
«setzten
54
Koenike,
Bestimmungstabelle für die Arten.
T. Haut gekörnelt.
1. R sehr kurz. 1. Sp. brevirostris.
2. R halb so lang wie der Grundteil des M.
a) D groß und porig. 2. Sp. glandulosus.
b) D klein.
aa) E innen abgerundet. 3. Sp. squamosus.
bb) E innen eckig. 4. Sp. montanus.
IT. Haut netzartig gefeldert.
1. Körperrand wellig. 5. Sp. undulosus.
2. Körperrand nicht wellig.
1) 2. und 3. Epimere nahe zusammengerückt.
a) Krallenende der Beine stark verbreitert.
6. Sp. bispidus.
b) Krallenende der Beine wenig verbreitert.
7. Sp. vaginosus.
2) 2. und 3. Epimere weit auseinandergerückt.
a.) S zwischen der 2. und 3. Epimere vorhanden.
aa) 3. P.-Glied auf der Beugeseite mit 3 Dornborsten.
8. Sp. setiger,
bb) 3. P.-Glied auf der Beugeseite ohne Borsten.
9. Sp. Koenikei.
b) ^ nicht vorhanden.
aa) Haut-Chitinspitzen mit Papillen untermischt.
10. Sp. mirus.
bb) 3. P.-Glied auf der Beugeseite gezähnelt.
11. Sp. denticiilatus.
cc) T sehr klein. 12. Sp. clupeifer.
dd) Fiederborsten auf der Außenseite von Glied 3 bis
5 aller Beine. 13. Sp. plumifer.
HI. Haut liniiert. 14. Sp. Tbieneniaiini.
1. Sp. brevirostris Koenike.
$ 1,5 mm groß. Körperumriß eiförmig. Stirnende abgerun-
det, 2 Drüsenhöcker
schwach über den
Stirnrand vorsprin-
gend. Zwischen der
2. und 3. Epimere
ein vorspringender
Wulst. Haut gekör-
nelt, die Körnelung
nach dem Vorder-
ende hin sich all-
mählich zu spitzen
Zäpfchen gestal-
tend. Hautdrüsen-
höfe höckerartig er-
haben und porös.
Augen klein, sich
über die Haut er-
hebend, 0,56 mm auseinandergerückt. Maxillarorgan mit sehr
kurzem Rüssel und an den Seiten gerieft. Palpe von halber
Fig. TIS.
Acarina, Milben. 55
Körperlänge und sehr schlank, Endglied verhältnismäßig lang
(Fig. 73«). 1. Epimerenpaar hinten miteinander verwachsen.
Das Genitalorgan mehr als zur Hälfte aus dein Bpimeralgebiet
nach hinten vorspringend; die Klappen 0,2 mm lang, mit 3 Paar
Näpfen, die 2 vorderen Paare länglich, das 3. Paar fast kreisrund
(Fig. 736). rf 1 mm groß und mehr, im ganzen dem 2 gleich,
Nymphe etwa 0,8 mm groß, ohne chitinisierte Hautdrüsenhöfe; das
rundliche viernäpfige Genitalorgan mit dem Vorderende in der Höhe
der EinlenkungBStelle des Hinterheinpaares gelegen. Eiablage und
Larve unbekannt.
Im Lomnitzfluß im Riesengebirge. In einem Waldbach bei
Rehefeld-Zaunhans im Erzgebirge. Im Seebächle im Schwarzwald.
2. Sp. glandulosus Koen.
5 0,9 — 1 mm. Färbung gellt bis rotbraun, innere Organe
grünlich durchscheinend; Epimeren, Genitalorgan und Drüsenhöfe
mehr oder minder blau. Körper hinten breit gerundet, vorn mit
deutlichen Schulterecken (Fig. 74). Haut dicht gekümelt, wie be-
schuppt erscheinend, vor dem Genitalorgan fein liniiert; Haut-
drüsenhöfe stark chitinisiert und höcker-
artig erhaben. Augen vor den Schulter-
ecken am Seitenrande des Körpers gelegen,
etwa 0,371 mm voneinander entfernt. Maxil-
larorgan mit fast 0,1 mm langem Rüssel;
dessen Spitze mit deutlichem Wulste um-
geben. 1. Epimerenpaar hinten nicht mit-
einander verwachsen. Palpe mehr als von
halber Körperlänge; Zapfen des 2. Gliedes
so lang wie das Endglied und kegelförmig;
unweit der Spitze desselben 2 — 3 feine
Härchen; neben denselben auf der Außen-
seite eine kurze Dolchborste; Taststifte Fi 74
kräftig, in Höcker eingelassen, die Reuge-
seite in etwa 3 gleiche Abschnitte teilend; Endglied 0,05 mm lang.
Genitalorgan etwa l/e aus dem Epimeralgebiet nach hinten vor-
springend; Klappen breit und reichlich 0,2 mm lang, rf dem $
ähnlich, nur etwas kleiner und die Reine unverhältnismäßig länger,
Nymphe der Lmago ähnlich, das gleichgelegene rundliche Geschlechts-
organ alier viernäpfig. Larve unbekannt.
In der großen und kleinen Iser und im kleinen Koppenteiche
in Schlesien. Im wüsten Teiche hei Rehefeld im Erzgebirge.
3. Sp. squamosus Krämer.
'+ 1,3 mm groß. Färliung rötlichgelb liis rot. Körperumriß
eiförmig, mir leichten, hinteren Seiteneindrücken. Körper weich
und daher in der Gestalt veränderlich, namentlich in der Augen-
gegend. Haut dicht gekörnelt erscheinend, am Quetschpräparat
die Papillen sich am Körperrande als Zapfen darstellend. Augen
randständig, etwa 0,4 nun voneinander entfernt. Maxillarorgan mit
langem Rüssel (Fig. 7iya), hinten eckig und ansgerandet. Palpen-
spitze im Leben mit Vorliebe zwischen Maxillarorgan und 1. Epi-
niere geschoben; Endklauen wenig gespreizt (Fig. 75b). Epimeral-
56
Ko'entke,
gebiet fast 0,5 mm lang, bei weitem nicht die vordere Bauchhälfte
bedeckend; hintere Plattengruppe in der 3. Epimere reichlich 0,2 mm
voneinander entfernt, nach
hinten hiij sich stark ver-
größernd. Reine sehr dünn
und wie die Palpen un-
deutlich porös; Fußkralle
ohne blattförmig erweiter-
ten Grundteil, mit verküm-
merter innerer Nebenzinke.
Genitalorgan etwa halb über
das Epimeralgebiet vor-
springend; Klappen hinten
breiter als vorn. Schwimmt
nicht. $ 1 mm groß, hoch
gewölbt, fast kugelig. Ei-
Fij?. 75.
abläge und Jugendzustände unbekannt
In einem Bache bei Schleusingen.
walder Forst, Kreis Oberbarnim. Im
Im Nonnenfließ im Ebers-
Auefluß bei Lesuni unweit
Bremen. Im Thieder Bach unweit Wolfenbüttel.
4. Sp. montanus Thon.
5 1,3 mm groß. Farbe des Körpers sowie die der Beine und Epi-
meren gelbgrün; Hautdrüsenhöfe schwarz. Körper-
umriß fast kreisrund, vorn etwas verschmälert. Haut
gekörnelt. Palpe von a/s Körperlänge, fast so lang
wie das Vorderbein, von dreifacher Dicke des letzteren;
auf der Beugeseite des 2. Gliedes mit einem kurzen,
spitzkegelförmigen Zapfen; 3. Glied ohne jeden Bor-
stenbesatz (Fig. 76). Beine kurz und dünn, nur spär-
lich behaart. Hüftplattengelenk kaum l/a der Bauch-
fläche beanspruchend; Maxillarbucht klein und spitz-
winklig; 4. Platte innen eckig. Genitalplatte schmal,
schwach gebogen, kürzer als die Geschlechtsöffnung;
Ä.nalöffnung unweit des Genital-
Jugendzustände unbekannt.
im südlichen Schwarz wähl.
Näpfe lang elliptisch,
organs. Eiablage, ^ nnd
einem Bergbache bei Säckingen
5. Sp. undulosus Koenike.
$ 0,85 — 1 mm groß. Färbung rötlichgelb, Gliedmaßen rötlich-
grau. Körper eiförmig, doch Stirnende weit und tief ausgerandet,
Ausrandung seitlich mit einem Höcker abschließend (Fig. 77a);
Körperränder wellig, zwischen der 2. und 3. Epimere kleine vor-
springende Schulterecke. Haut netzartig gefeldert, Feldchen mit
vielen kurzen Chitinspitzen eingefalit; auf den Wellenbergen unten
und oben je ein höckerartiger Drüsenhof; Racken mit 2 Paar
porösen Schildern; das vordere Paar das größere. Augen rand-
ständig, vorspringend, 0,33 mm voneinander entfernt. Maxillar-
organ mit einem kegelförmigen 0,06 nun langen Rüssel. Palpe
fast, bis zur Mitte des 6. Vorderbeingliedes reichend, im 2. und 3.
Glied bedeutend dicker als das Vorderbein. Zapfen des 2. Gliedes
bei Bauchansichi am Grunde stark verdickt erscheinend, bei Seiten-
ansicht schwach; Taststifte der Beugeseite des -1. Gliedes winzig,
Acarina, Milben.
ÖJ
in der vorderen Hälfte stehend (Fig. 776). Epimeralgebiet nicht
ganz die vordere Bauchhälfte einnehmend. 1. Epimerenpaar hinter
der Maxillarbucht nicht miteinander verwachsen; 3. Platte nach
innen sich Btark verschmälernd. Genitalorgan kaum über das Epi-
meralgebiet hinaus, vorspringend; die 0,15 nun langen Klappen sehr
Fi^r. 77.
schmal und S-förmig gekrümmt; die 2 vorderen Napfpaare länglich
rund, das hintere Paar fast kreisrund. Analöffnung gegen die Anal-
drüsen etwas vorgerückt, eine Genitalklappenlänge vom Hinterrand
des Körpers entfernt (Fig. 77c). J und Jugendzu'stände unbekannt.
In der Wümme bei Kattrepel im Bremer Gebiet. Im Hasper-
bach in Westfalen,
6. Sp. hispidus Koenike.
5 0,65 mm groß. Körperumriß fast kreisrund. Haut dick und
steif, netzartig gefeldert, die Feldchen durch dichtstehende, am
Körperrande deutlich zu erkennende < Jhitinspitzen eingefaßt | Fig. 7^ ;
ohne auffallend hervortretende Hautdrüsenhöfe. Augen vomKörper-
rande abgerückt, 0,25 mm voneinander
entfernt. Maxillarorgan kurz und breit, -Wa^^^^lk
hinten abgerundet; Rüssel kurz, am
Grunde stark verbreitert. 2. Palpen- ^* ^
glied mit 0,05 mm langem Zapfen;
dieser bei Seitenansicht am Grunde nur
wenig verstärkt; nahe der Spitze mit
2 verschieden starken Borsten; Ta-t-
stifte di'- -1. Gliedes winzig. Epimeral-
gebiet mehr als die vordere Bauchhälfte
einnehmend; 1. Plattenpaar hinter der
Maxillarbucht nicht miteinander ver-
wachsen. Beine -flu- kräftig, dir Fuß-
enden stark verbreitert. Genitalorgan
etwa 0,18 mm lang, nicht über das Epimeralgebiet hinaus
-springend; die 6 Näpfe fast gleich lang. Analöffnung groß,
Hinterrande des Körpers sehr nahe. ■'. Eiablage und Ju
zustände anbekannt.
In der kloinen Iser in Schlesien.
Fig. 78
vor-
dem
jend-
58
Koenike,
J 0,9 mm groß.
Sp. vaginosns Sig. Thor.
Körperumriß breit eiförmig, Vorderrand ab-
gerundet. Auf der Oberseite ein großer
Panzer; Haut im übrigen netzartig ge-
feldert, Feldchen mit feinen Chitinspitzen
eingerahmt. Hautdrüsenhöfe klein, aber
deutlich. Rüssel lang und dünn. Palpen
kurz und dick, die 3 mittleren Glieder
porig; der Zapfen des 2. Gliedes lang
und kräftig; Außenende des 4. Gliedes
innen mit Chitinstift; die 2 Taststifte auf
der Beugeseite dieses Gliedes groß (Fig. 79).
Epimeren groß und nahe zusammen ge-
rückt; 4. Platte sehr groß und innen
eckig; die Plattenränder behaart. Beine
kurz und kräftig; die 4 Grundglieder
aller Gliedmaßen sehr reich mit kurzen,
vielfach leicht gekrümmten, sehr dicken
Borsten besetzt; 4. und 5. Beinglied am Außenende scheidenartig
ausgezogen; Krallenende wenig verbreitert. Genitalorgan groß; die
2 hinteren Napfpaare fast kreisrund, das vordere lang und schmal.
5 und Jugendzustände unbekannt.
In einem Bache bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald.
Fig.
8. Sp. setiger Sig. Thor.
5 ohne Maxiliarorgan fast 1 mm. Färbung gelblichrot, Glied-
maßen und Epimeren gräugrünlich. Körperumriß oval, mit eigen-
artigen Schulterecken (Fig. 805); Rumpf sehr hoch, Mittelrücken
stark bucklig, Vorderkörper besonders von unten her stark zusammen-
gedrückt. Haut netzartig gefeldert, Feldchen mit Chitinspitzen ein-
gefaßt. Augen dunkelrotbraun, 0,4 mm voneinander entfernt. Maxiliar-
organ mit einem kurzen und
dicken Rüssel. Palpe schlank;
3. Glied auf der Beugeseite
innen 2 hintereinander befind-
liche Dornborsten, außen ein
feines Haar; Taststifte auf
niedrigen Höckern. Zapfen des
2. Gliedes mäßig lang, an der
Spitze mit einem feinen, an
der Vorderseite mit 2 verschie-
den langen und dicken Haaren
(Fig. 806). Epimeralgebiet
nicht ganz die vordere Bauch-
hälfte einnehmend; Abstand
zwischen der 2. und 3. Platte
hinteren Plattengruppen. Beine
wie der Körper. Genitalorgan
Fig. 80.
groß, ebenso der zwischen
lang, Hinterbein 1'/., mal
den 2
so lang
weit nach vorn gerückt; Klappen 0,15 mm lang. Analöffnung um
eine Genitalklappenlänge vom Hinterrande des Körpers entfernt,
gegen die Analöffnung' etwas vorgerückt, rf kleiner, Epimeralgebiet
sich über die vordere Bauchhälfte hinaus erstreckend, Genitalhof
minder weit nach vorn gerückt, mit dem Vorderende in der Höhe
Acarina, Milben.
59
der Grenznaht zwischen der 3. und 4. Epimere gelegen.
und Jugendzustände unbekannt.
Eiablage
Im Klosterbache zu Heiligenrode
unweit Bremen.
setigei
var. insignis Walter.
Auf der Beugeseite des 3.
.gert, mit
Haken-
Sp.
^ bis 2 mm groß. Auf der Beugeseite des 3. Palpengliedes
jederseits meist nur eine Dornborste. Beine dünn und kurz, keins
körperlang. Nymphe 0,Gö mm groß. 4. Palpenglied in der Mitte
der Beugeseite nur mit einem Taststift. Genitalorgan viernäpfig.
Im übrigen mit der Imago übereinstimmend.
In einem Bächlein bei "Wyhlen im südlichen Schwarzwald.
9. Sp. Koenikei Walter.
5 bis 0,9 mm groß. Körperumriß breit rundlich, mit deut-
lichen Schulterecken. Haut netzartig ge-
feldert, die Feldchen mit vielen Chitin-
spitzen eingefaßt. Drüsenhöfe wenig ent-
wickelt. Rüssel mittellang und -stark.
Palpe doppelt so dick wie das Vorderbein;
Zapfen des 2. Gliedes
sehr lang und dünn;
Taststifte des 4. Glie-
des winzig; Endglied
etwas verlän.!.
kräftigen
klauen (Kig. Slo).
Epimeralgebiet über
reichlich 73 der
Bauchfläche sich er- a b
streckend; die hin- Fig. 81.
teren Plattengruppen
weit auseinander gerückt. Hinterhein länger als der Körper. Genital-
organ weit nach vorn gerückt; Klappen schmal (Fig. 816). rf und
Jugendzustände unbekannt.
In einem Berybache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald.
10. Sp. niirus Koenike.
$ etwa 0,9 mm groß. Körperumriß oval, Vorderende abgestutzt,
ohne Schulterecken. Haut netzartig ge-
feldert. die Feldchen eingefaßt mit win-
zigen Chitinspitzen; diese untermischt
mit eigenartigen Papillen in verschiedener
Gestalt (Fig. 82a). Rückenfläche mit
zahlreichen kleineren, nicht auffallend
hervortretenden Drüsen und Haarplatten.
Augenkapseln randständig, etwas über-
stehend, etwa 0.4 mm voneinander ent- £{")
fernt. Maxillarorgan wie bei Sp. hispidus
mit einem kurzen, am Grunde --ehr breiten
Rüssel. Palpe reichlich 0,4 mm lang;
ihr Endglied kurz, dessen 2 Endklauen
groß, wenig spreizend; Taststifte kräftig,
der hintere etwa in der Mitte des Gliedes befindlich, auf einem
iL'
I
Fig. 82.
60
Koenike,
Höcker stehend; 3. Glied auf der Beugeseite mit 2 verschieden starken,
nebeneinander befindlichen Dornborsten ; Zapfen des2. Gliedes stumpf-
spitzig (Fig. 82 b). Epimeralgebiet nicht ganz die vordere Bauch-
hälfte einnehmend; 1. l'aar hinter der Maxillarbucht getrennt; Ab-
stand zwischen der 2. und 3. Platte groß. Krallenende der Beine,
insbesondere das des 3. Paares, verstärkt, Genitalorgan wie bei
Sp. undulosus liegend; Klappen 0,16 mm lang. Analöffnung nahe
dem Hinterrande, geradlinig zwischen den Analdrüsen. J, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In einem Sturzbache der Böhme unweit Walsrode in der Lüne-
burger Heide.
11. Sp. dentic-ulatns Koenike.
2 1 mm groß. Körperumriß eiförmig, Vorderende ausgerandet
und stark verschmälert, ohne Schulterecken. Haut netzartig ge-
feldert, die Feldchen mit zahlreichen feinen Chitinspitzen umsäumt;
Hautdrüsenhöfe wenig hervortretend. Rüssel stark verlängert und
stumpf kegelförmig Palpe von 3/5 Körperlänge; das 3. Glied auf
der Beugeseite gezähnelt (Fig 83). Hüftplatten-
gebiet über reichlich 1/3 der Bauchseite sich
erstreckend; 1. Plattenpaar hinter der Maxillar-
bucht auseinander gerückt; zwischen der 2. und
3. Platte ein weiter Abstand. Genitalorgan nor-
mal gelegen; Klappen, namentlich vorn, stark
verschmälert
haart ; die
schmal, das
ihr Innenrand rundlich und be-
ersten Napfpaare sehr lang und
3. fast kreisrund. Analöffnung
gegen die Analdrüsenhöfe vorgerückt, mehr als
V, Körperlänge vom Genitalorgan entfernt, Nymphe 0.6 mm groß.
4. Palpenglied nur mit einem Taststift in der Mitte der Beugeseite.
Genitalorgan kurz eiförmig und viernäpfig. Im übrigen wie die
Imago. cf und Larve unbekannt.
In einem Bache bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald.
12. Sp. clupeifer Piersig.
(j etwa 0,7 mm groß. Färbun
Körperumriß fast kreisrund. Haut
grünlichgelb
netzartig
bis
gefeldert,
bräunlich.
Feldchen
a I ig. 84. b
mit Chitinspitzen eingefaßt; Bücken mit großporigem Panzer, nicht
scharf abgegrenzt. Hautdrüsenhöfe nicht hervortretend. Augen
Acarina, Milben.
61
klein, reichlich 0.2 mm voneinander entfernt. Palpe mehr als von
halber Körperlänge; Zapfen des 2. Gliedes sehr lang, mit 1 langen
kräftigen und 2 dünnen Borsten nahe der Spitze; Taststifte sehr
klein, der hintere die Bauchseite etwa halbierend. Epimeralgebiet
mehr als die vordere Bauchhälfte bedeckend, Plattengruppen nahe
aneinander gerückt; 1. Epimere fast rechteckig (Fig. 84aj. Genital-
organ fast ganz zwischen dem 4. Epimerenpaar biegen. Klappen
beinahe 0,3 mm lang. Analöffnung eine Genitalnapflänge hinter dem
Genitalorgan. % wenig größer als das rf. auf dem Bücken oft
ohne Panzerung, Epimeren weiter auseinander gerückt. Analöffnung
reichlich 2 Genitalnapflängen hinter dem Genitalorgan (Fig. 846).
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Dreba- und Plothenbach hei Ziegenrück in Thüringen. In
Bächen des Erzgebirges. In der Wümme unweit Kattrepel im
Bremer Gebiet.
13. Sp. pluniifer Sig. Thor.
5 0,75 mm groß. Körperumriß kurz eiförmig, fast kreisrund.
Vorderende abgestutzt, mit 2 dicken Endborsten. Haut netzartig
gefeldert, Feldchen mit Chitinspitzen umsäumt. Haut-
drüsenhöfe klein, aber deutlich. Palpe sowie ihr
Zapfen am 2. Glied lang und dünn; die 2 Taststifte
der Beugeseite des 4. Gliedes sehr weit nach vorn
gerückt. Innenseite der 4. Epimere abgerundet.
Sämtliche Beine länger als der Körper, das Hinter-
bein fast doppelt so lang. Glied 3—5 aller Beine
auf der Außenseite mit lang und fein gefiederten
Borsten besetzt (Fig. 85); 2 Borsten am Krallenende
des Hinterbeins blattartig breit. Eiablage, <j" und
Jagendzustände unbekannt.
In der AYiese, einem Nebenflüsse des Rheins im
südlichen Schwärzwald. Im Rhein bei Basel.
jTa
Fig. 85.
? M
mm
14. Sp. Tbienemanni Koenike
groß. Körperumriß oval, fast
Schulterecken zwischen der 2. und 3. Epimere
die vorspringenden Stirndrüsenhöcker etwas
eckig. Oberhaut grob verworren liniiert.
Hautdrüsenhöfe vielfach
höckerartig und porös.
Augen am vorderen Sei-
tenrand etwas vorsprin-
gend. Das 0,22 mm lange
Maxillarorgan mit kegel-
förmigem Rüssel; dieser
fast halb so lang wie der
Grundteil. Palpe bei-
nahe halb so lang wie der
Körper, im 2. und 3.
Glied fast doppelt so
Zapfen des 2. Gliedes
gebiet etwa 0,5
erstreckend; in
elliptisch, keine
Vorderende durch
dick
sehr
wie das
kräftig (I
Fig. 8G. *
Vorderbein; der konische
ie. 86tf). Das Epimeral-
mm lang, sich nicht über die vordere Bauchhälfte
der (iestalt demjenigen des Sp. setiger ähnelnd;
62
Koenike,
]. Plättenpaar hinten getrennt; die hinteren Plattengruppen in der
3. Platte reichlich 0,'_) mm voneinander entfernt. Beine dünn, das
Hinterhein etwas länger als der Körper. Das Genitalorgan wie hei
Sp. glandulosus gelegen; die 0,18 mm langen Klappen nach hinten
hin allmählich etwas verbreitert und am Innen- und Außenrand
behaart. Analöffnung unweit des Hinterrandes, gegen die porösen
Analhöfe etwas vorgerückt, r$, Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
Unter Steinen im Steinbach bei Saßnitz auf Rügen.
2. Gatt. Pseiulo sperchon Piersig.
Körper derbhäutig, nicht glatt. Maxillarorgan mit vorgestrecktem
Rüssel. 2. Palpenglied auf der Beugeseite wie bei Sperchon mit
Zapfen; auf gleicher Seite des 4. Gliedes abweichend ein Zapfen
und ohne Taststifte. Epimeren in 4 Gruppen angeordnet; letzte
Platte fast dreieckig. Genitalorgan wie bei Sperchon gelegen und
gestaltet.
1 Art.
P. verrucosus (Protz.).
d ohne Maxillarorgan und vorspringende Epimeren, 0.6 mm
groß. Farbe gelb bis hellbräunlich, die chitinisierten Körperteile
mitunter violett. Gestalt lang eiförmig. Stirnende ausgerandet.
Hautdrüsenhöfe stark
warzig erhaben ; diese
gleich der ganzen Ober-
haut mit Papillen be-
setzt (Fig. 87 «). Augen
vom Körperrande ab-
gerückt. Rüssel scharf
abgesetzt, ebenso lang
wie der Grundteil des
Maxillarorgans. 2. Pal-
penglied am Vorderende,
4. Glied am Hinterende
auf der Beugeseite einen
Zapfen besitzend. Die
a b ausgezogene Innenecke
Fig. 87. der 1. Epimere mit dich-
tem Haarbüschel; 4.
Platte fast dreieckig. Beine wie bei den Sperchon-Arten. Fußkralle
zweizinkig; Grundteil blattartig verbreitert. Genitalorgan nach Lage
und Gestalt wie bei den Sperc/ioti-Vormen (Fig. 87 6). $ bis 1 mm
groß. Drüsenhöcker kleiner. Augen randständig. Genitalorgan
länger als das männliche. Nymphe 0,4 mm groß. 4 Genitalnäpfe,
paarweise hintereinander angeordnet. Drüsenhöcker wie bei der
Image stark entwickelt.
Zu den selteneren Arten der fließenden Gewässer zählend.
3. Gatt. Teutonia Koenike.
Körper weichhäutig. Doppel)
nahe zusammengerückt.
Auf der Beugeseite des 2. Palpengliedes 1 Zapfen. 4. Epimere
Acarina, Milben. 63
viereckig, am Innenrand von einer Drüsenmündung durchbrochen.
Endglied des Hinterbeins zugespitzt, ohne Fußkrallen; Schwimm -
haare vorbanden. Genitalorgan sechsnäpfig; Näpfe von beweglich
eingelenkten Klappen verdeckt.
1 Art.
T. primaria Koenike.
9 1,5 min groß. Farbe lehmgelb bis rötlichgelb, Gliedmaßen
meist schwach bläulich. Haut fein liniiert. Palpe fast von halber
Körperlänge; 2. und 3. Glied an den einander zugekehrten Enden
stark aufgetrieben; Zapfen des 2. Gliedes auf einem Wulst stehend,
halb so lang wie sein Glied; 4. Glied fast ebenso lang wie die
übrigen zusammen genommen, sehr dünn. Epimeren sich über
die vordere Bauchhälfte erstreckend
(Fig. 88); 1. Paar hinten auf kurzer
Strecke miteinander verwachsen; der
Durchbruch um die Drüsenmündung
der 4. Platte mit einem bis zum in-
neren Plattenrand verlaufenden Kanal.
Genitalklappen überall gleich breit;
Chitinbogen vordem Genitalorgan un-
gemein lang und krumm.
tf 1,1 mm groß. Drüsendurch-
bruch der 4. Epimere ohne Kanal. Fi 88
Genitalklappen nach vorn hin sich
verschmälernd; vorderer Chitinbogen kurz. Nymphe 0,7 mm groß,
der Imago ähnelnd. Genitalorgan nur 2 Paar Näpfe aufweisend.
In Mitteldeutschland ziemlich verbreitet, in Norddeutschland
bisher nur in Westpreußen bei Brahe, in einem toten Arme der
Böhmemündung, in der Aue bei Bad Eilsen nachgewiesen und in
der Aue bei Dötlingen im Grußherzogtum Oldenburg.
2. Unterfam. Lebertiinae.
Epimeren zu einer einzigen Gruppe vereinigt, größtenteils mit-
einander verschmolzen. Genitalorgan in einer meist sehr tiefen
Epimeralbucht liegend, in der Regel sechsnäpfig; Näpfe von nach
der Seite hin beweglichen Klappen verdeckt. Ohne auffallende
äußere Geschlechtsunterschiede.
4 Gattungen.
Bestimmungstabelle für die Gattungen.
I. Hinterbein mit Fußkrallen. 1. Lebertia.
II. Hinterbein ohne Fußkrallen.
1. Körper seitlich stark zusammengedrückt.
a) Genitalorgan beider Geschlechter vom Epimeralpanzer völlig
eingeschlossen. 2. Krontipodn.
bi Genitalorgan nur beim r) vom Epimeralpanzer völlig ein-
geschlossen. 3. Gnaphiscus.
2. Körper mehr oder minder niedergedrückt. 4. Oxus.
1. Gatt. Lebertia Neu man.
Haut ungepanzert. Auf der l.eiuroseite des 2. I 'alpengliedes
l rechtwinklig aufsitzende Borste. Epimeren zu einer Gruppe ver-
64 Koenike,
einigt, teilweise miteinander verschmolzen; hinten mit schmaler
und tiefer Genitalbucht. Das meist sechsniipfige Genitalorgan tief
in die Genitalbncht gerückt, von 2 beweglichen, die Näpfe über-
deckenden Klappen ausgestattet. Ohne auffallende äußere Ge-
schlechtsunterschiede. Nymphe im Epimeralpanzer der Imagines
ähnelnd; Genitalorgan viernäpfig.
20 Arten.
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. Schwimmhaare lang.
1. Genitalorgan sechsnäpfig.
1) Hinterende des 2. Epimerenpaares spitz.
a. Hinterrand der 4. Epimere rundlich.
a) Zahlreiche Schwimmhaare.
aa. Haut dünn. 1. L.
bb. Haut dick.
aa) Haut grobporig. 2. L. porosa.
bb) Haut sehr feinporig. 3. L. luminosa.
cc) Haut nicht porig. 4. L. pachyderniis.
b) Wenige Schwimmhaare.
aa) Genitalorgan kaum aus der Bucht vorspringend.
5. L. polita.
bb) Genitalorgan weit aus der Bucht vorspringend.
6. L. sparsicapillala.
b. Hinterrand der 4. Epimere gerade. 7. L. inaequalis.
2) Hinterende der 2. Epimere breit.
a. Mittelnaht des 2. Epimerenpaares kürzer als der Ab-
stand zwischen ihr und der Maxillarbucht. Körper-
umriß kreisrund.
aa) Haut gerieft. 8. L. dubia.
bb) Haut völlig glatt. 9. L. cireularis.
b. Mittelnaht des 2. Epimerenpaares länger als der Abstand
zwischen ihr und der Maxillarbucht. Körperumriß
elliptisch. 10. L. exuta.
2. Genitalorgan viernäpfig. 11. L. quadripora.
II. Schwimmhaare verkümmert,
1. Beine braunrot. 12. L. rufipes.
2. Beine nicht braunrot.
a. Haut gerieft. 13. L. plicata.
b. Haut gekörnelt. 14. L. papulosa.
c. Haut grobporig. 15. L. solida.
d. Haut feinporig. 16. L. densa.
III. Schwimmhaare fehlend.
1. Haut gerieft.
a. Riefen zwischen den Augen netzartig verbunden.
17. L. riiffosa.
b. Riefen zwischen den Augen nicht netzartig verbunden.
18. L. costata.
2. Haut gekörnelt. 19. L. salebrosa.
3. Haut glatt. 20. L. subtilis.
1. L. insignis Neu man.
J 1,1 mm groß. Farbe meist gelblichrot oder rot. Körper-
umriß elliptisch. Haut glatt, bei starker Vergrößerung sich als
Acarina, Milben.
65
Fig. 89.
punktiert (porös) erweisend. Palpe am Grund etwas schwächer als
das Vorderbein, 0,4 mm lang; Beugeseitenborste dos 2. Gliedes nahe
am Vorderrand und kürzer als ihr Glied. Epimeralgebiel 0,8 mm
laut; : Mittelnaht des 2. Epimerenpaares kürzer als der Abstand
zwischen ihr und der Maxillarbucht; Hinter-
ende des 2. Plattenpaares spitz. Hinterbein
länger als der Körper; die 2 hinteren Bein-
paare am 5. und (5. Glied mit großen Schwimmt
haarreihen. Genitalorgan nur wenig aus der
Bucht hervorragend (Fig. 89); Klappen fast
0,2 mm lang. Analöffnung beinahe 0,3 mm
vom Genitalorgan entfernt. \ 1,5 mm groß.
Im ganzen dem q' ähnlich, doch das Epimeral-
gebiet verhältnismäßig kürzer und das Hinter-
bein nicht länger als der Körper. Nymphe
0,5 mm groß. Hüftplatten ähnlich wie bei der
[mago, doch die Genitalbucht sehr viel kleiner.
Das rundliche, mit 4 großen unverdeckten
Näpfen ausgestattete Genitalorgan in der Epimeralbucht befindlich.
Eiablage und Larve unbekannt.
Überall, besonders in Seen, verbreitet, stellenweise häufig.-
2. L. porosa Sig. Thor.
Der L. insignis sehr ähnelnd, doch meisi größer, bis 2 mm
groß. Farbe dunkel rotbraun oder gelblichrot, Beine hellrot oder
grün. Körperhaut dick und punktiert.
Palpe 0,5 mm lang, Beugeseitenborste
des 2. (Wiedes weit vom Vorderende ab-
gerückt, kürzer als ihr Glied. Epimeral-
gebiet bei einem 1,3 mm großen <$ fast
0,9 mm lang; Abstand zwischen Maxil-
lar- und Genitalbucht 0,4 mm. Die 2
vorletzten Glieder der 2 hinteren Bein-
paare reich mit Schwimmhaaren aus-
gestattet. Genitalorgan 0,27 mm lau».
um ' \ aus der Epimeralbucht vorsprin-
gend (Fig. 90). Genitalorgan des $
Einten etwas breiter als der des <$.
Nymphe <>.7 mm groß. Epimeren ähn-
lich wie die der Imago. Beine mit spärlichem Ilaarbesatz. Geni-
talorgan in der Epimeralbucht mit 2 rundlichen, gestielten Xäpfen.
Eiablage und Larve unbekannt.
In der Umgegend von Straßburg. In der Wiese, einem Neben-
fluß des Rheins, und in einem Bache der Hasler Höhle im süd-
lichen Schwarzwald.
Fig. 90.
:!. L. Inminosa Koen i h e.
rf ohne vorspringende Kpimeren etwa 0,7 mm groß. Farbe
durchscheinend gelblichweiß, auf dem Bücken viele kleine dunkle
blecke. Körperumriß elliptisch, Stirnende etwa- ausgezogen, nicht
ausgerandet. Ein glasheller Körperrand sich hei starker Ver-
größerung als liniiert und im übrigen die llaul als sehr fein porös
erweisend. 2. l'alpenglied um ' dünner als das gleiche Vorder-
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. 5
Q6
Koenike,
beinglied
das vorletzte Glied dorsoventral am Vorderende nur halb
so stark wie am Innenende; die Beugeseitenborsten des 2. Gliedes
ungewöhnlich
von Gliedlänge und
fein.
Naht zwischen der 2.
und
Epimere wie
hei L. exuta kurz und nach außen ge-
bogen; 4. Platte außen verschmälert. Kral-
lenende des 2. und 4. Beines etwas ver-
breitert; am 3. und 4. Beine lange Schwimm-
haare: 1. (Jlied mit 4, 5. Glied mit 7 Stück;
das 2. Bein am vorletzten Gliede 6 ver-
kümmerte Schwimmhaare. Genitalorgan in
den Klappen etwa 0,13 mm lang (Fig. 91).
5 mit größerem Genitalorgan, in den Klappen
0,16 mm lang. Eiablage und Jugendzu-
stände unbekannt.
Im Klosterbache
weit Bremen.
zu Heiligenrode im-
Fig. 91
und
Palpen
und
4. L. pachydermis Koenike.
(^ ohne vorspringende Epimeren etwa
1.1 mm groß. Farbe grünlich braun, Beine
grün. Körperumriß elliptisch, Stirnende etwas aus-
deutlich ausgerandet. Haut ungewöhnlich dick, glatt,
ohne jede Auszeichnung. Palpe im 2. Gliede
nur wenig mehr als von '/., Dicke der
Vorderbeine; 8. Glied auf der Innenseite
mit 5 Borsten; Beugeseitenhorste des 2.
Gliedes auf einer Erhebung, kürzer als ihr
Glied. Hüftplattengebiet etwas über den
Stirnrand vorspringend , Genitalbucht 0,2
mm tief, Maxillarhucht noch etwas tiefer:
4. Platte außen verschmälert (Fig. 92).
Hinterbeine 1,5 mm lang, die vorderen
gradweise kürzer; alle Gliedmaßen recht
kräftig, das Krallenende der 3 hinteren
Paare etwas verbreitert; 2. — 4. Glied sämt-
licher Beine mit kurzen und etwas ver-
Fis- 92. längerten Dornborsten besetzt; Hinterbein
am I. Gliede 5. am 5. Gliede 9 Schwimmhaare, das 3. Beinpaar an
den entsprechenden Stellen 5 und 6. Genitalklappen so lang wie
die Maxillarhucht; ihr Innenrand mit langen
Borsten reich besetzt. £ UIU' Jugendzustände
unbekannt.
Im Klosterbache bei Heiligenrode unweit
Bremen.
Fig. 93.
terende des
verschmälert .
5. L. polila Pie rsig,
9 0,9 min groß. Körperumriß eiförmig.
Farbe saftgrün, selten braun. Haut äußerst
fein liniiert, die Linien bei starker Vergröße-
rung sich in Punktreihen auflösend. Augen
mittelgroß, 0,24 nun voneinander entfernt. Ilin-
l. Epimerenpaares spitz (Fig. 93); 4. Platte außen
ihr Hinterrand rundlich, nicht aussrebuchtet. Heine
Acarina, Milben.
67
94.
mittellang, ihr Borstenbesatz niehl reich, an den 3 letzten Paaren
vereinzelte oder wenige Schwimmhaare, o kleiner, sonst äußerlich
dem 2 gleich. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Saalemühlengraben bei Ziegenrück in Thüringen.
6. L. sparsicapillata Sig. Thor.
£ ] — 1,4 nun groß. Farbe rotbraun, die chitinisierten Organe
violett oder blau, die Gliedenden der Beine vielfach rötlich. Körper-
umriß verkehrteiförmig, fasl elliptisch, das
Vorderende abgestutzt. Haut meist glatt,
mitunter «-est reift, mit regelmäßigen I'unkt-
reihen; Drüsenmündungen von kräftigen
Chitinringen umgeben. Palpen fast ebenso
dick wie das Vorderbein; Beugeseitenborste
des 2. Gliedes etwa von Gliedlänge, kräftig,
dem Grundgliede schwach zugebogen; auf
der Konvexseite fast der ganzen Länge nach
gefiedert; 3. Glied innen mit 5 mäßig langen,
schwach gekrümmten Borsten, 3 am Außen-
ende, 2 unweit des Innenendes. Hüftplatten-
gebiet -ehr klein, insbesondere das 4. Platten-
paar weit vom Körperrande zurückspringend
und außen stark verschmälert (Fig. 94); Ein-
lenkungsstelle de- Hinterbeins nahe am
Außenrande der 4. Epimere; Krallenende
der Beine verstärkt; nur am 5, (iliede der [2 hinteren Beinpaare
je 2 Schwimmhaare. Genitalorgan 0,25 mm lang, weit aus der
Bucht vorspringend. <$ kleiner als das 7 . Genitalorgan kürzer und
hinten stärker verbreitert. Nymphe sehr lang gestreckt, Haut-
streitung mehr hervortretend als die der Image. Hüftplattengebiet
sehr klein. Genitalorgan 4-näpfig, kreisrund, weit aus der Epimeral-
bucht nach hinten gerückt. Eiablage und Larve unbekannt.
In der Wiese, einem Nebenflusse des Rheins, im südliehen
Schwarzwald.
7. L. inaequalis (('. L. Koch).
^ 0,7 — 0,8 mm groll. Körperumriß kurzeiförmig, am Hinter-
rande beiderseits schwach einge-
drückt Farbe gelbgrün, mit brau-
nem Rückenfleck. Haut -elir dünn
und fein punktiert. Palpe etwa 0,4 i
lüs 0,5 mm lang; Beugeseitenborste I
des 2. (üiedes unmittelbar am Vorder- J^
ende und etwa gliedlang. Hüft- j/^^
plattengebiet 0,6 mm lang; Abstand
zwischen Maxillar- und Genitalbucht \
reichlich 0,3 mm; 4. Platte außen so
breit wie innen ; ihr Hinterrand fast
gerade. Leine ähnlich wie bei /-. in-
signis, Schwimmhaarbesatz etwa- ge-
ringer. Das 0,22 mm lange Genital-
organ um etwa ' t aus der Epimeral-
bucht vorspringend (Fig. 95). Analöffnung nur 0,03 mm vom
Genitalorgan entfernt, rf, Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
1
UU
Fig. 96.
68
Koenike,
Im Schwarzbach hei Zweibrücken. In der Wiese, einem Neben-
flusse des Rheins, im südlichen Schwarzwald.
8. L.
dubia Sig.
Thor.
5 1,3 — 1,4 mm groß. Farbe rot oder braun. Körper fast kugelig.
Auf der Haut teilweise parallel laufende Chitinleisten. Palpe kaum
mehr als '/, körperlang und gedrungen; Beugeseitenhorste des 2.
Gliedes sehr lang und fein gefiedert. Hüftplattengebiet annähernd
so lang wie breit: Abstand zwischen den Hin-
terenden des 1. und 2. Plattenpaares gering;
2. Plattenpaar mit einem breiten, winklig aus-
geschnittenen Hinterrand; Einlenkungsstelle des
Hinterbeins an der hinteren Außenseite der 4.
Epimere (Fig. 96). Am 4. und 5. Glied des
Hinterbeins je 3 Schwimmhaare. Genitalorgan
0,27 mm lang, rf etwa 1 mm groß, dem 2
sehr ähnlich. Nymphe 0,5 mm groß. Epimeral-
gebiet ähnlich wie hei der Imago, letzte Platte
jedoch wesentlich schmäler und die Genital -
Der viernäpfige Genitalhof aus der Bucht nach
Larve eirund, abgeflacht, Hinterrand und hinterer
Seitenrand reich mit teilweise langen Borsten besetzt, hinten mittel-
ständig ein großer zapfenartiger Auswuchs.
In der Balschke, einem Nebenarme der weißen Elster. Im
wüsten Teich bei Rehefeld. Im Rauscher Mühlenteich bei Altenburg.
Fi^
96.
bucht kleiner,
hinten gerückt.
9. L. circularis Viets.
Imago ohne die vorstehenden Epimeren reichlich 0,8 mm groß.
Körperumriß kreisrund, Stirnende abgestutzt. Haut völlig glatt,
auch bei starker Vergrößerung weder Liniierung noch Poren wahr-
nehmbar. Augenweite reichlich 0,07
mm. Palpe etwas mehr als 0,3 mm
lane: Beugeseitenhorste lane, fein und
ungefiedert; 3. Glied auf der Innen-
seite 5 mäßig lange Borsten besitzend,
3 davon am Außenrande. Hüftplatten-
gebiet so lang wie breit, an den Seiten
vom Körperrande abstehend; Mittel-
naht des 2. Plattenpaars halb so lang
wie der Abstand zwischen Maxillar-
und Genitalbucht; Hinterende des 2.
Plattenpaars mittelbreit; 4. Platte
außen nur wenig verschmälert (Fig. 97).
Endglied des Vorderbeins besonders
dünn; an den 3 hinteren Beinpaaren
Schwimmhaare: am 5. Gliede des 2.
Paars 1, am 4. und 5. Gliede dos :;.
Paars 4 und 7 und am 1. und 5. Gliede
Genitalorgan nur wenig aus der Epi-
meralbucht vorspringend, in den Klappen 0,15 nun lang. Anal-
öffnung 0,12 mm vom Genitalorgan entfernt. Geschlechtsunter-
schiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Torfkanal bei Bremen.
Fig. 97.
des Hinterpaars je 5 Stück.
Acarina, Milben.
69
10. L. exuta Koenike.
$ ohne vorstehende Kpinieren reichlich (i,s nun groll. Farbe
grünlich gelbbraun, die chitinisierten Organe grün. Körperumriß
elliptisch, Stirnende etwas ausgezogen und abgestutzt. Haut bei
geringer Vergrößerung anscheinend glatt,
hei starker Vergrößerung sich als fein
liniiert erweisend, in den Linien weit
auseinander gerückte, lichthelle Pünkt-
chen. Palpe am Grunde um ' . dünner
als das Vorderbein; Beugeseitenborste
des 2. (iliedes sehr lang, dünn und un-
gefiedert; innen am 3. Gliede fünf
lan»-e ungefiederte Borsten; Innenrand
des Außenrandes des 4. Gliedes ohne
Stift. Epimeren vorn wenig vorspringend,
reichlich eine Strecke von 0,2 nun der
hinteren Bauchfläche unbedeckt lassend;
Naht zwischen der 2. und 3. Platte kurz,
konvex nach auswärts gebogen; 4. Platte
außen stark verschmälert. Beine mit
Dorn- und Schwimmhorsten; letztere nur
an den '.', hinteren Beinpaaren, am 5. Gliede 8. am I. Gliede 5
Stück. Genitalorgan 0,2 mm lang, weit aus der Epimeralbucht vor-
springend (Fig: 98). c5" etwas kleiner als das 9- Genitalorgan nur
0,15 nun lang, wenig aus der Epimeralbucht vorspringend. Eiab-
lage und Jugendzustände unbekannt.
In der Dehne hei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg.
Fig. ?8.
O
11. L. quadripora Koenike.
(. 0,75 mm groll. Grundfarbe rötlichgell), innere Organe grün-
lich durchscheinend; Beine und Palpen lichtgrün. Körperumriß
kurzoval. Haut glatt. Augenweite fast
0,2 nun. Epimeralforteätze über den
Stirnrand vorspringend; Hinterende des
2. Plattenpaars mittelbreit; Mittelnaht
des letzteren kürzer als der Abstand
zwischen dieser und der Maxillarbucht;
letztere so lang wie die Genitalbucht.
An den 3 hinteren Beinpaaren Schwimm-
haare, im ganzen weniger als bei L. in-
signis. Genitalorgan weit aus der Epi-
meralbucht vorspringend: Klappen fast
0,2 nun lang; jederseits der Geschlechts-
öffnung nur 2 Näpfe (Fig. 99). Eiablage,
o und Jugendzustände unbekannt.
In einem Graben im Außendeiehslandi
< lebiete.
Fig 99
bei Borgfeld im
Bremer
iL'. L. rufipes Koenike.
(j etwa 1 mm groll. Alle Chitinteile satt braunrot, Beine rot.
Körperumriß lang elliptisch, Mimende abgestutzt. Auf der Rücken -
fläche ein Randgürtel von IS Flecken, ein solcher auf der Bauch-
seite jederseits hinter der 4. Epimere (Fig. 1003) und je einer auf
70
Koenike,
der Außenseite der
schuppt erscheinend.
Hüftplatten gebiet -/.,
Fig. 100.
Analdrüse. Haut netzartig liniiert, wie be-
Palpe fast ebenso dick wie das Vorderbein.
der Bauchfläche einnehmend; Hinterende des
2. Plattenpaares mittelbreit; 4.
Platte innen nur wenig breiter
als außen, an der Hinterseite
flach ausgerandet. Hinterbein
länger als der Körper, die 2
vorderen Paare am Krallen-
ende verstärkt: am Außenende
des 5. Gliedes des Hinterbeines
ein verkümmertes Schwimm-
haar; eigentliche Schwimm-
haare fehlend. Genitalorgan um
etwa 7s aus der Bucht vor-
springend; Klappen fast 0,2 mm
lang. ^ 1,3 mm groß, dem $ ähnlich; Genitalklappen um ein
geringes länger, Beine kürzer. Nymphe 0.65 mm groß, der Imago
im ganzen ähnlich. Epimeralgebiet und ' Genitalbucht verhältnis-
mäßig viel kürzer; das viernäpfige rundliche Genitalorgan außerhalb
der Bucht (Fig. 100a). Eiablage und Larve unbekannt.
Im kleinen Koppen- und Kochelteich in Schlesien.
13. L. plicata Koenike.
<$ ohne vorstehende Epimeren fast 0,9 mm groß. Farbe gelb-
braun. Körperumriß kurzelliptisch, fast kreisrund, Stirnende ab-
gestutzt. Haut derb, deutlich gerieft, meist in Längsrichtung,
hinten quer, Riefen unterbrochen. Drüsenhöfe deutlich. Augen
klein, fast 0,3 inm voneinander entfernt. Palpe
im 2. Gliede fast so lang wie das Vorderbein,
etwas mehr als 1/3 körperlang. Hüftplatten-
gebiet so breit wie lang, nur wenig über den
Stirnrand des Körpers vorspringend. Mittel-
naht des 2. Epimerenpaares halb so lang wie
eine Genitalklappe; Hinterende des 2. Epi-
merenpaares breit; 4. Platte hinten flach
ausgerandet. 2. Bein etwa körperlang, 3.
und 4. erheblich länger; Hinterbein sich
stark verjüngend; Haarbesatz reich, in der
Hauptsache aus ungefiederten Dorn- und
Schwertborsten bestehend; am 5. Gliede des
Hinterbeins ein verkümmertes Schwimmhaar; Grundblatt der Fuß-
kralle sehr schmal, Nebenzinke verkümmert. Genitalklappen etwa
0,17 mm lang, nicht aus der Epimeralbucht vorspringend (Fig. 101).
5 fast 1 mm groß, von dem rf durch wesentlich längere Genital-
klappen unterschieden. .Mittelnaht des 2. Epimerenpaares von gleicher
Länge. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In der Umgegend von Harburg.
Fig. 101.
14. L. papulosa Piersig.
5 etwa 1 mm groß. Farbe rötlich oder bräunlich. Körper-
umriß lang oval. Haut dicht gekörnelt. Palpe ' ■■', körperlang,
schwächer als das Vorderbein; Beugeseitenborste des 2. Gliedes
Acarina, Milben.
71
sehr lang und fein gefiedert,
langen gefiederten Borsten; 4
stumpfen Chitinstift besitzend,
des 2. Epimerenpaares spitz; hintere Naht
zwischen der 2. und 3. Epimere ungewöhn-
lich lang; -I. Platte außen stark verschmä-
lerl (Fig. 102). Schwimmhaare verküm-
mert oder fehlend. Genitalorgan reich-
[nnenseite des 3. Gliedes mit 6
Glied innen am Außenende einen
[interende
licli 0,2 nun
lang:
innerer Klappenrand be-
haart, o kleiner, mit reichem Schwimm-
borstenbesatz am 1. Heine. Eiablage und
.1 ugendzustände unbekannt.
In Waldbächen des mittleren Erzge-
birges.
I."). L. solida Koenike.
; 1,.") mm groß. Körperumriß eiför- Klg Ul2.
mig, vorn indes nicht viel schmäler als
hinten. Körper derbhäutig, fast panzerartig hart, liniiert; Linien
zu netzartiger Zeichnung miteinander verbunden; Haut ebenso
grobporig wie die Epimeren. Palpe etwas
mehr als '', körperlang; vorletztes Glied
in der Mitte dorsoventral. wesentlich dicker
als an den beiden Enden; auf der Außen-
seite des ;!. Gliedes 7 lange ungefiederte
Borsten; Beugeseitenborste des 2. Gliedes
mehr als gliedlang, gerade, dünn und un-
gefiedert. Epimeralpanzer in den vorde-
ren B'ortsätzen nicht über den Stirnrand
vorspringend, sondern weit nach hinten ge-
rückt: 4. Platte außen kaum merklich ver-
schmälert; ihre Hinterseite schwach aus-
gerandet (Fig. 103). Krallenende nur heim
Hinterbein schwach verstärkt. Genitalorgan
in den Klappen 0,25 mm lang. Eiablage. 0" I
unbekannt.
In der Umgegend von Harburg.
Fig. L03.
Jugendzustände
16. L. densa Koenike.
0 etwa 1 min grob. Haut sehr fein und dicht punktiert, Haut-
drüsenhöfe rotbraun,
kräftig chitinisiert. Pal-
pe im 2. Gliede ebenso
dick wie (las Vorder-
bein; seine Beugeseite
gradlinig; Beugeseiten-
borste reichlich glied-
lang. Hüftplattengebiel
breiter als lang; Mittel-
naht des 2. Plattenpaa-
res etwa ' . der Länge
, . ' ■. ii , 1' IL'. 101.
einer Genitalklappe;
Hinterende dieses Epimerenpaares sehr breit;
<*^v
■1. Platte in der
72
Koenike,
Gegend des ihr nahegerückten Hautdrüsenhofes schwach aus-
gerandet; innere Plattenbreite nur wenig größer als die äußere;
der ganze Epimeralpanzer mit starkem Randwulste. Am Hinter-
ende des 5. Gliedes der 2 letzten Beinpaare 1 verkümmertes
Schwimmhaar; letztes Beinpaar am Hinterende des 4. Gliedes 1
breite, grob gefiederte Borste. Grundblatt der Fußkralle schmal,
Nebenzinke verkümmert. Genitalorgan nur um ein geringes ans
der Bucht hervorragend (Fig. 104«). Nymphe etwa 0.65 mm groß.
Hinterende des 2. Epimerenpaars verhältnismäßig schmäler als beim
$. Genitalhof außerhalb der Bucht, mit 4 rundlichen Näpfen
(Fig. 104 b). Eiablage, J und Larve unbekannt.
In einem Graben bei Lauenburg unweit Hamburg.
17. L. rugosa Piers ig.
<J etwa 1 mm groß. Farbe teils gelb, teils braun. Körper-
umriß oval, das Stirnende ausgerandet. Haut deutlich gerieft, die
Riefen vielfach gegabelt und zwischen den Augen netzartig ver-
bunden. Augen fast 0,3 mm auseinander gerückt. Palpe schwächer
als das Vorderbein, nicht ganz '/4 körperlang. Hüftplattengebiet
etwa 0,35 mm vom Hinterrande des Körpers entfernt: Epimeren
nebst Genitalorgan in der Gestalt wie bei L. polita. Beine ohne
Schwimmhaare, nur dürftig mit kurzen oder mäßig langen Dorn-
borsten ausgestattet. Analöffnung in der Mitte des epimerenfreien
Hinterleibes. J dem $ gleich, nur etwas kleiner. Eiablage und
,7 ugendzustände unbekannt.
In den Bächen des mittleren sächsischen Erzgebirges.
18. L. costata Koenike.
Imago ohne vorstehende Epimeren etwa 0,75 mm groß. Farbe
bräunlich
gelb.
Fig. 10.J.
Körperumriß verkehrteiförmig, Stirnende sehr
breit. Haut deutlich gerieft, daher der
Körperrand gezähnelt erscheinend; Riefen
nicht gegabelt, zwischen den Augen nicht
netzartig verbunden. Palpe 2/3 so stark
wie das Vorderbein; Beugeseitenborste
des 2. Gliedes mehr als gliedlang, gerade,
sehr dünn und ungefiedert. Hüftplatten-
gebiet nur das äußerste Ilinterende der
Bauchseite freilassend; Hinterende des
2. Epimerenpaares sehr breit; letzte Platte
außen stark verschmälert, am Hinterrand
ein rundbogiger Chitinvorsprung mit
Drüsenmündung (Fig. 105). Hinterbeine
mehr als \ mm lang; das Krallenende
bei keinem Beine merklich verbreitert;
Schwimmhaare fehlend. Genitalorgan fast
0,2 mm lang. Geschlechtsunterschiede,
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In der Umgegend von Harburg.
1'.). L. salebrosa Koen i k e.
Imago ohne vorstehende Epimeren reichlich 0,6 nun groß.
Farbe grünlichgelb. Körperumriß verkehrteiförmig, Vorderende
Acarina, Milben.
etwas ausgezogen und schwach ausgerandet
(Fig. 106). Haut sehr dicht und fein ge-
körnelt, dadurch ein schuppigeB Aussehen
erhaltend. Augen 0,15 nun voneinander
entfernt. Palpe bedeutend schwächer als das
Vorderbein; 4. Glied gleich dem 2. und :-5.
am Vorderende dorsoventral dicker als am
Ilinterende. Hüftplattengebiet nur wenig
kürzer als der Körper, vorn 0,1 mm vor-
springend; 4. Platte außen nur wert ig schmäler
als innen (Fig. 106). Beine kräftig und lang,
die 2 hinteren Paare von gleicher Länge,
um die Hälfte länger als der Körper.
Schwimmhaare fehlend. Geschlechtsunter-
schiede, Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
Im Glombach im Sauerlande in Westfalen.
20. Ii. subtilis Koenike.
9 etwa 0,9 mm groll. Körperumriß kurz elliptisch. Haut sehr
dünn, glatt, ohne jede Auszeichnung. Palpe nicht porig, fast so
lang wie die 1 Grundglieder des Vorderbeines und kaum mehr als
von halber Dicke desselben; die 3 mittleren Palpenglieder an-
nähernd gleich lang; Beugeseitenborste des 2. Gliedes kräftig, säbel-
förmig dem Palpengrunde zugebogen und zur äußeren Hälfte auf
der Konvexseite sehr fein gefiedert; auf der Innenseite des 3. Palpen-
gliedes 5 sehr lange, meist gebogene Borsten; 1. Glied innen am
Vorderende mit einem langen und dünnen Chitinstift (Fig. 10'< &).
Hinterende des 2. Epimerenpaares spitz wie hei /.. insignis; 4. Platte
Fi«
IOC,
a 107. b
außen stark verschmälert. Peine feinporig und recht dürftig be-
haart, Schwimmhaare fehlend. Genitalklappen reichlich 0,2 mm
lang (Fig. H '7 ^). J außereiner etwas geringeren Körpergröße durch
kürzere Genitalklappen (0,15 mm) vom \ unterschieden, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In der Wiese, einem Nebenflüsse des Rheins, und in einem
Bergbache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald.
2. Gatt. Frontipoda Koenike.
Körper sein- buch gewölbt, seitlich zusammengedrückt. Palpen kurz.
Endglied zweispitzig. Peine am Stirnende übereinander eingelenkt.
Hinterbeine statt der Kralleu mit einer Schwertborste ausgestattet.
74
Koenike,
Epimeral platten größtenteils untereinander verschmolzen und als
Panzer den ganzen Körper bis auf eine mediane Rückenfurche ein-
hüllend. Genitalorgan inmitten des Epimeralpanzers gelegen; (i in
die Körperhaut eingebettete Näpfe durch 2 an der Außenseite be-
weglich eingelenkte Klappen verdeckt. Analöffnung auf einer hinter
dem Genitalorgan befindlichen Platte. Ohne erhebliche äußere
Geschlechtsunterschiede. Nymphe mit ventraler Längsspalte im
Epimeralpanzer; Genitalorgan viernäpfig.
1 Art.
F. musculüs (0. F. Müll.).
cj 0;85 — 0,9 mm groß. Farbe meist dunkelgrün, rot oder braun;
Körperumriß langelliptisch, mit mittelständiger Kerbe am Hinter-
rande. Die beiden Augenpaare nahe anein-
ander gerückt. Palpen kurz und bedeutend
dünner als die Beine. Schwertborste des Hinter-
beines etwa von halber Länge eines (Gliedes.
Genitalhöf ungefähr 0.18 mm lang (Fig. 108).
$ 0,9 — 1 mm groß, vom g insbesondere durch
ein längeres Geschlechtsorgan (0,23 mm) unter-
schieden. Nymphe des J in dem seitlich zu-
sammengedrückten Körper, der Rückenfurche,
in der Ausdehnung des Epimeralpanzers den
Imagines ähnelnd. Nymphe des 5 ohne Rücken-
furche; Epimeralpanzer nur wenig mehr als
die vordere Bauchhälfte bedeckend und nur in
schmälen Streifen auf den Rücken übergreifend.
In stehenden Gewässern weil verbreitet,
meist nicht häufig.
3. Gatt. Gnaphiscus Koenike.
Palpen und Beine wie bei Frontipoda. Geschlechtsunterschiede
auffallend: ^ im Epimeralpanzer dem Front//>oda-Chnra.ktev, £, ab-
gesehen von dem Besitze einer Rückenfurche, dem Oxus-Charakter
entsprechend. Genitalorgan 6-näpfig; Näpfe von beweglichen Klappen
verdeckt. Analöffnung nicht auf einer Platte befindlich. Epimeral-
panzer der Nymphe durch Längsspalt in 2 seitliche Hälften zerlegt.
1 Art
G. setosus Koenike.
9 0,7 mm groll. Stirnende des Körpers
ziemlich spitz ausgezogen. Die 2 Aügenpaare
nicht ganz 0,1 mm auseinander gerückt. Palpe
viel dünner als die Beine. Epimeralpanzer
das Hinterende des Körpers fast erreichend, auf
den Rücken wenig übergreifend; der 1. Epi-
meralfortsatz (neben der Maxillarbucht) mit 2
langen, steifen und nach auswärts gekrümmten
Borsten und mit 1 fast blattartig verbreiterten
Haargebilde in kuhhornartig gewundener Gestalt
(Fig. 109). Das seclisnäpfige Genitalorgan wie hei
Fig. 109. den Oxusarten in einer Buchl am Hinterrande
des Epimeralpanzers gelegen und etwa zur Hälfte daraus hervor-
ragend, cf 0,6 nun groß. Epimeralpanzer weiter auf den Kücken
Acarina, Milben.
75
übergreifend und wie bei Frontipoda das Genitalorgan bis auf einen
schmalen Spalt umschließend. Endglied des Vorderbeins s-förmig
gekrümmt. Eiablage und Larve unbekannt.
Im kleinen Koppenteiche in Schlesien.
4. Gatt. Oxus Kr am er.
Körper minder hoch als bei Frontipoda. Rücken ohne mediane
Längsfurche. Einlenkung der Heine wie bei Frontipoda; Hinterbeine
statt der Kralle mit Schwertborste. Epimeralplatten zu einem Bauch-
panzer vereinigt, nicht auf den Rücken übergreifend. Genitalorgan mit
beweglichen Klappen und meist 6 Näpfen, in einer Bucht am Hinter-
rand des Epimeralpanzers gelegen. Ohne auffallende GeBchlechts-
unterschiede. Nymphe ohne medianen Spalt im Epimefalpanzer.
7 Arten.
Bestimmung stabelle für die Arten.
I. Genitalorgan Bechsnäpfig.
1. 1. Epimeralfortsatz mit langen Borsten.
a. Epimeralgebiet von halber Körperlänge. 1. O. tetiuisetis.
1». Epimeralgebiet von mehr als halber Körperlänge.
2. 0. loii^isetus.
2. 1. Epimeralfortsatz mit sehr kurzen Borsten.
1) Epimeralgebiet kaum mehr als von halber Körperlänge.
3. O. nodigerus.
2) Epimeralgebiet mehr als von halber Körperlänge.
a. Genitalbucht hinten kaum breiter als vorn.
.i.i i Die 2 Augenpaare seitlich gelegen. 4. 0. strigatus.
bb) Die 2 Augenpaare einander sehr nahe gerückt.
."). 0. an&ustipositus.
b. Genitalbucht hinten viel breiter als vorn. 6. 0. ovalis.
II. Genitalorgan viernäpfig. 7. 0. qnadriporus.
1. O. temiisctis Piersig.
5 ungefähr 1,5 mm groß.
Farluinu sclnniitzig grün oder
gelbbräunlich, Gliedmaßen bläu-
lich oder gelburünlich. Körper-
umriß langoval. Haut bei stär-
kerer Vergrößerung eine Lini-
ierunir erkennen lassend. Augen
0.270 mm voneinander entfernt.
Epimeralgebiet nur von halber
Körperlänge; 1. Fortsatz mit*
2 rückwärts gekrümmten stei-
fen Borsten; Oenitalbucht sehr
flach. Beine ähnlich w ie bei l
O. loncnsetus \ Schwimmhaare
des 5. Hinterbeingliedes beson-
ders lang; Endborste desselben Heins gefiedert, nicht von halber
Gliedlänge (Fig. 110a). Genitalorgan mehr als zur Hälfte ans der
Epimeralbucht vorspringend (Fig. 110J). Eiablage, o und Jugend -
zustände unbekannt.
110.
76
Koenike,
In den Frohburger und Großzschocherschen Teichen im König-
reich Sachsen.
Fig. Ul.
2. 0. longisetus Berlese.
rf 0,65 nun groß. E'ärbung lichtgrün.
Körperumriß kurzelliptisch. Drüsenhaare
lang, die vorn befindlichen Augenlinsen
groß, reichlich 0,1 mm voneinander ent-
fernt. Epimeralpanzer bis auf ein kleines
Stück die ganze Bauchfläche bedeckend;
Genitalbucht am Hinterrande derselben von
geringer Tiefe, hinten sehr weit; 1. Epimeral-
fortsatz neben der Maxillarbucht mit 2 rück-
wärts gekrümmten Borsten. Hinterbein nicht
länger als der Körper; Schwerthorste des
Endgliedes dieses Beins kaum von l/s (ilied-
liinge. Genitalorgan halb aus der Bucht
hervorragend und kaum 0,1 mm lang. Analöffnung in der Mitte
zwischen Genitalorgan und Hinterrand (Fig. 111). <j> 0,9 mm groll.
Körpergestalt schlanker als beim J. Epimeralfreies Stück der
Bauchfläche merklich größer. Eiablage und
Jugendzustände unbekannt.
In der Ingelheimer Au bei Mainz. In
den Teichen bei Gr. Hartmannsdorf im Erz-
gebirge.
3. O.
nodigems
Koenike.
Fig. 112
5 reichlich 1,1 mm groll und etwa 0.6 mm
hoch. Färbung wie bei O. strigatus. Körper-
umriß lang oval, Stirnende stark verschmälert.
Haut mit zierlicher Linienverzierung. Drüsen-
haare kurz. Augen 0,18 mm voneinander
entfernt. Palpe wie bei O. strigatus, doch die
Behaarung kürzer. Epimeralpanzer nur die
vordere Bauchhälfte bedeckend; 1. Epimeralfortsatz neben der Maxil-
larbucht mit 2 sehr kurzen stumpfen Borstengebilden. Schwert
börste am Ende des Hinterbeins mehr als von halber Gliedlänge.
Das etwa 0,18 mm lange Genitalorgan ragt um
kaum '/. aus der Epimeralbucht hervor; Innen -
und Außenrand der Klappen mit vielen feinen
Härchen besetzt (Fig. 112). rf, Eiablage und
Jugend zustände unbekannt.
Auf Borkum.
4. O. strigatus (O. F. .Müll.).
$ 0,8 mm groß. Färbung gelblichgrün, Glied-
maßen grün. Körperumriß langoval, Stirnende
wenig verschmälert. Augen fast 0.1 nun ausein-
ander gerückt. Palpe kurz und dünner als die
Fig. 113. 1 leine. Epimeralpanzer sehr fein und dichtporig,
etwa 0,6 nun lang; 1. Epimeralfortsatz innen mit kurzer stumpfer
Borste, außen mit eckigem Vorsprung. Genitalbucht etwa 0,1 nun
tief, hinten kaum weiter als vorn. Heine kürzer als der Körper;
Acarina, Milben.
77
Endglied des Hinterbeins stark verdünnt, mit mindestens glied-
langer Schwertborste. Das Genital. >riran <>.13 mm lang, breitellip-
tisch; Klappen an den beiden Längsrändern behaart (Fig. 113).
£ etwa 0,65 mm groß. Körperumriß langelliptisch, minder schlank
als beim $. Epimeralgebiel sieb weiter nach hinten erstreckend.
Genitalorgan fast ' , aus der Bucht hervorragend, nahezu 0,1 mm
lang. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Jn einem Wiesengraben am Lehesterdeich im Bremer Gebiete.
In einem Wiesentümpel bei Neumünster in Holstein. In einem
Teiche bei der Riesenburg in Annaberg i. S.
."). 0. angustipositus Viets.
(J 0,6.0 mm groß. Körperümriß elliptisch. Die beiden Augen-
paare nahe zusammengerückt. Palpe kurz, das :!. Glied reich mit
Borsten besetzt: -1. Glied nicht verstärk! (Fig. 1145). Haut glatt.
Epimeralgebiet 4/r, der .„ ^
Bauchfläche bedeckend ;
das 1. Plattenpaar sehr
weit über den Körper-
rand vorspringend; die
Spitzen derselben je 2
nach unten und hinten
gekrümmte Borsten tra-
gend; Hinterrand des
Epimeralpanzers grad-
linig (Fig. 1 14a). Beine
kürzer als der Körper;
Endglied des Hinter-
beines mit 3 ungleich
lautren Horsten statt der
Krallen. Genitalorgan
breiteiförmig, kaum aus der tiefen Epimeralbucht vorspringend;
Näpfe länglichrund. Analöf'fnung gegen die Analdrüsen vorgerückt.
Im Torfkanal bei Bremen.
6. O. ovalis (0. II. Müller).
9 bis 1 mm lang und reichlich 0.5 mm breit. Körperumriß
langeiförmig, doch das Stirnende nur wenig schmäler als das Hinter-
ende. Augen nahe am Vorderende gelegen, fast
0,13 mm voneinander entfernt. 4. Palpenglied
in der Mitte aufgetrieben. Epimeralgebiet 0.7 mm
lang; 1. Epimeralforteatz an der Spitze außen
mit eckigem Vorsprung, innen 2 sehr kurze
stumpfe Borstengehilde (Fig. 115), Genitalbucht
hinten sehr viel weiter als vorn. Das fast 0,2 mm
lange Genitalorgan hinten breiter als vorn; die
feinporigen Klappen am Innen- und Außenrande
behaart. <J 0?85 mm groß. Epimeralpanzer sich
weiter nach hinten erstreckend als heim "4 . (ieni-
talorgan nur von halber Länge des weiblichen.
Nymphe 0,5 mm gro!5. Epimeralpanzer sich v'<- n~'-
noch etwas weniger nach hinten eistreckend als beim .. Genital-
bucht sehr klein, (ienitalorgan kreisrund, mit I Näpfen. Eiablage
und Larve unbekannt.
Fig. 114.
78
Koenike,
v.
in;
Im Drausensee hei Elbing. Im Teiche bei der Riesenburg bei
Annaberg i.S. In einem Teiche bei Berthelsdorf unweit Freiberg i. S.
7. O. quadriporus Piersig.
5 0,8 nun groß. Fär-
bung rötlich. Körpergestalt
elliptisch, sehr lang ge-
streckt und schmal (größte
Körperbreite nur 0,5 mm).
Haut quer liniiert. Der Epi-
meralpanzer nur einen ge-
ringen Teil der hinteren
Bauchfläche freilassend. 1.
Epimeralfortsatz neben der
Maxillarbucht mit zwei
kurzen Hakenborsten (Fig. 116*). Epimeralporen reihenweise an-
geordnet. Hinterhein nicht ganz von Körperlänge, mit Schwertborste
etwa 0,7 mm.- Das normal gelagerte Genital organ abweichend mit nur
4 Näpfen (Fig. 116«). $, Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In Thüringen.
3. Unterfam. Atractidinae.
Körper mäßig gewölbt, von einem porigen Chitinpanzer um-
gehen; Rücken- und Bauchpanzer durch eine Furche voneinander
getrennt. Maxillarorgan russeiförmig. Epimeren zu einer einzigen
Gruppe vereinigt, größtenteils miteinander verschmolzen. Genital-
organ fast völlig vom Ephneralpanzer umgehen; 6 Paar Genital-
näpfe vorhanden, von beweglichen Klappen verdeckt. Ohne auf-
fallende äußere Geschlechtsunterschiede.
2 Gattungen.
Bestimmuiigstabelle für die Gattungen.
I. 1. Epimerenpaar normal. 1. Atractides.
II. 1. Epimerenpaar zu einem Kanal umgebildet; in diesen das un-
gewöhnlich weit vorstreckbare Maxillarorgan zurückziehbar.
2. Pseudotorrenticola.
1. Gatt, Atractides C. L. Kocb.
Körperdecke hart und porös,
mit Rückenbogen an den Seiten
zwischen Rücken- und Bauchpanzer;
Rückenplatte am Vorderende 4 größere
Teilschilder aufweisend (Fig. 117 Vs
und Hs). Maxillarorgan mit Rostrum.
Palpe am Vorderrande der Heugosoite
des 2. Gliedes mit Zapfen oder steifer
Borste. Epimeren zu einer Gruppe
vereinigt, das Genitalorgan um-
schließend; 1. median verschmolzenes
Plattenpaar vorn mit ungewöhnlich
weil vorspringenden Fortsätzen (/');
Wt^^^ 2. und [Matte miteinander ver-
Fjg, n7. schmolzen. Heine ohne Schwimm-
Vs
■ Hs
_./&
Acarina. Milben.
79
haare Genitalorgan mit 2 auf der Außenseite beweglich ein-
gelenkten derben Chitinklappen ausgestattet; am Innenrartde auf
der Unterseite je 6 Näpfe. Geschlechtsunterschiede geringfügig.
:; Arten.
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. Anal Öffnung unmittelbar am Hinterrande des Körpers.
1. A. Maglioi.
II. Analöffnung merklich vom Hinterrande des Körper« abgerückt.
1. Größeres Rückenschild das hintere Teilschild am Hinterende
umgreifend!
a) 1. Epimerenpaar sieh keilförmig bis an die Genitalbucht
vorschiebend. 2. A. aniplexus.
b) 1. Epimerenpaar von der Genitalbucht abgerückt.
A. connexus.
2. Großes Rückenschild das hintere Teilschild nicht umgreifend.
4. A. anomalqs.
1 . A. Maglioi K oenike.
9 mit Epimeralfortsatz 0,78 mm groß. Färbung gelb. Augen-
kapseln und der dazwischenliegende Stirnrand stark vorspringend;
die vorderen 2 Teilschilder zwischen die Augen unmittelbar an den
Stirnrand gerückt. Palpe wie hei A. ano-
malus. Epimeralgebiet sich weiter nach
hinten erstreckend; letzte Platte hinten nur
in der inneren abgerundeten Ecke deutlich
abgegrenzt; Hinterende des 1. Plattenpaares
die Genitalbucht nicht erreichend. Das
0,182 mm lange Genitalorgan weiter nach
hinten gerückt als hei A. anomalus; jeder-
seits mit 6 Näpfen. Analöffnung rand-
ständig (Fig. 118). 3 niit Epimeralfortsatz
0,65 mm groß; vom £ durch den 0,066 mm
großen Abstand des Hinterendes des 1. Epi-
merenpaares von der Genitalbucht und den
nur 0,166 mm großen Genitalhof unter-
schieden. Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
Im Varrelbach unweit Bremen. In der
Fig. L18.
ihn
hei Walsrode
der Lüneburger Heide. In einem Gießbache der Saale hei
m
Ziegenrück in Thüringen.
2. A. aniplexus Koen i k e.
mit den Epimeralfortsätzen etwa 0,78 mm groß. Färbung
gelb. Augen randständig, vorspringend. Auf der Innenseite der Augen
am Stirnrand ein schräg nach auswärts zeigender Höcker mit rück-
wärts gekrümmter Borste. Hie 2 vorderen Teilschilder merklich vom
Stirnrand abgerückt (Fig. 117 Vs)\ großes Rückenschild die hinteren
Teilschilder (Fig. 117/A) hinten umgreifend; in der Mitte des
Rückenpanzers nebeneinander 2 langgestreckte Gruppen lichter.
drüsenhofartiger Flecke (Fig. 117). Maxillarorgan mit langem
Rüssel, an dessen nach oben umgebogener Spitze die Mundöffnung.
80
Koenike,
2. und 3. Palpenglied am Vorderende der Beugeseite je ein kegel-
förmiger Zapfen mit langer Borste an der Hinterseite; 4. Glied
etwas kürzer als das 2.; etwa in der Mitte
der Beugeseite eine Gruppe aneinander ge-
lehnter Höcker mit 4 Borsten. 1. Epimeren-
paar mit dem Hinterrand sich keilförmig bis
zur Genitalbucht vorschiebend. Das letzte
Epimerenpaar hinter dem Genitalorgan durch
eine hinten in gefälliger Rundung abschlies-
sende Platte verbunden. Beine schlank, nur
mit kurzen Dornborsten nicht reich besetzt.
Genitalorgan in der Mitte der Bauchfläche
und fast ebenso breit wie lang (0,18 mm);
auf der Unterseite des inneren Klappen-
randes (i länglichrunde Näpfe (Fig. ll'.i).
Analöffnung merklich vom Hinterrand des
Körpers abgerückt, rf mit den Epimeral-
fortsätzen 0,68 mm groß, vom 9 durch das weiter nach hinten sich
erstreckende Epimeralgebiet und den 0,08 mm betragenden Ab-
stand des 1. Epimerenpaares vom Genitalorgan unterschieden. Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Varrelbach unweit Bremen.
Fig. 119.
3. A. connexus Koenike.
2 mit Epimeralfortsatz reichlich 0,8 mm groß. Färbung gelb.
Körperumriß elliptisch. Die randständigen, etwas vorspringenden
Augenkapseln 0,15 mm voneinander entfernt. In den vorderen
Teilschildern des Rückens mit A. amplexus übereinstimmend, das
große Schild das hintere Teilschild hinten ebenso umgreifend. Epi-
meralgebiet sich minder weit nach rückwärts erstreckend als bei
A. amplexus. Abstand der letzten Platte vom Hinterrande des Kör-
pers 0,25 mm; 1. Plattenpaar am Hinterende eine gleiche1 Entfer-
nung von der Genitalbucht aufweisend wie bei A. Maglioi 9; das
letzte Epimerenpaar wie das des A. amplexus durch eine runde
Platte miteinander verbunden, in ähnlicher Weise die 3. und 2.
Platte umspannend und mit derb chitinisiertem Außenrande en-
digend. Das 0,18 mm lange Genitalorgan weit nach vorn gerückt,
mehr als 0,3 mm vom Hinterrande des Körpers entfernt; die vor-
deren Seitenränder stark chitinisiert, wie langgestreckte Näpfe er-
scheinend. Analöffnung mehr als 0,1 mm vom Körperrande abgerückt.
In der Böhme (Lüneburger Heide).
4. A. anomalus C. L. Koch.
9 0,75 mm groß. Färbung gelb. Augenkapseln dreieckig,
randständig, Q,16 mm voneinander entfernt. Maxillarorgan mit
Rostrum von halber Körperlänge. 2. und 3. Glied der Palpe am
Vorderrande der Beugeseite mit Zapfen und Borste. Epimeralgebiel
hinten mehr als ' .. dev Bauchfläche freilassend: 1. Plattenpaar
mit, dem Hinterende sich keilförmig bis an die Genitalbucht vor-
schiebend; 4. Platte vorn deutlich abgegrenzt, die '■'>. Platte an der
Außenseite nicht umgreifend. Genitalorgan 0,176 mm lang und
fast ebenso breit; auf jeder Klappe au d^\- Außenseite an den
beiden Ecken je ein genitalnapfähnlicher Fleck; jederseits der Ge-
Acarina, .Million.
81
weil vom
nun groß.
schlecht8öffnung mit (> länglichen Näpfen. Analöffnung
Hinterrande des Körpers abgerückt (Fig. 120). <5 0,6
Nur wenig vom $ abweichend. Hinterende
des 1. Epimerenpaares nicht bis an die
Genitalbucht reichend. Jugendzustände un-
bekannt.
Im Schwarzbach bei Zweibrücken. In
einem Bache bei Ziegenrück. Im Scheide-
bach bei Geyersdoxf unweit Annaberg i. S.
2. Gatt. Psendotörrenticola Walter.
Körper niedergedrückt, von einem pori-
gen Panzer umgeben; Kücken- und Bauch-
panzer durch eine Furche getrennt; keine
Teil sein hier auf dem Vorderriicken. Epime-
ralpanzer an den der Gattung Atractides er-
innernd ; 1 . Plattenpaar weit über den Körper-
rand vorspringend und abweichend zu einer Röhre verschmolzen.
Maxillarorgan hinten mit einem gegliederten und ineinander ver-
schiebbaren Schaft versehen; dadurch das Organ ungewöhnlich weit
vorstreckbar und nebst den verkümmerten Palpen in jene Röhre
zurückziehbar. Beine ohne Schwimmhaare. Genitalorgan wie das
der Gattung Atractides.
Fig. 120.
1 Art.
Ps. rhynchota Walter.
$ ohne vorspringende Epimeren 0,9 nun groß. Farbe gelblich,
mit weißem Gabelstreifen auf dem Kücken. Auf der Oberseite, etwas
hinter der Mitte, 2 Gruppen rund-
licher Höckerchen. Der das weite
Vorschieben des Maxillarorgans
ermöglichende Maxillarschaft aus
3 ineinander einzuschachtelnden
Gliedern bestehend. Die mit dem
Bauchpanzer verwachsenen Epi-
meralplatten denjenigen der. 7//v/, -
tides- Arten sehr ähnlich, abge-
sehen von dem zu einer Röhre
umgebildeten 1. Plattenpaare.
2. Hein auffallend verkürzt; Bor-
Btenbesatz der Beine spärlich.
Genitalorgan wie das der Atrac-
tides- Arten gebaut, die '2 beweg-
lichen Klappen 6 Näpfe jeder-
seits der Geschlechtsöffnung ver-
deckend. J 0,8 mm groß. Die
aus der Verschmelzung der 2. und
3. Epimere entstandene Platte
verhältnismäßig größer als heim
$. die Mittelnaht zwischen den
genannten Platten länger, das
Genitalorgan weiter nach hinten
Nymphe meist weichhäutig und liniiert; außer mehreren Panzer-
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. 6
Fig. 121.
gerückl und sehr viel kürzer.
82
Koenike,
flecken auf der hinteren Rücken und Bauchfläche 4 größere Panzer-
platten auf dem Vorderrücken. Im Epimeralgebiete ein mittel-
ständiger winkliger Ausschnitt his an den Hinterrand des gleich-
falls zu einer Röhre umgebildeten 1. Epimerenpaares reichend;
hinten in diesem Ausschnitt ein großes viernäpfiges Genitalorgan.
Eiablage und Larve unbekannt.
In einem Bache hei Wyhlen im südlichen Schwarzwald.
4. Unterfarn. Lininesiinae.
Maxillarorgan ohne Rüssel. Jederseitiges Augenpaar etwas aus-
einander gerückt. 2. Palpenglied auf der Beugeseite mit 1 auf einem
Höcker befindlichen Chitinstift. 4. Epimere dreieckig. Hinterbein
spitz endigend, ohne Fußkrallen; Schwimmhaare vorhanden. Genital-
organ zwischen dem letzten Epimerenpaare, sechsnäpfig.
L Gattung.
Gatt. Limnesia C. L. Koch.
Körper weichhäutig. Jederseitiges Augenpaar etwas auseinander
gerückt. 2. Palpenglied auf der Beugeseite mit 1 meist auf einem
Höcker befindlichen Chitinstift. 4. Epimere dreieckig; Dreiecks-
spitze nach hinten gerichtet, zur Einlenkung des Hinterbeins die-
nend; 6. Glied des letzteren spitz endigend, ohne Krallen; Beine
mit Schwimmhaaren. Genitalorgan zwischen dem 4. Epimerenpaare
liegend; rf Napfplatten an der Innenseite konkav gebogen und an
den beiden Enden in der Regel miteinander verwachsen (Fig. 1236);
$ Napfplatten an der Innenseite gerade, an den beiden Enden ge-
trennt; auf jeder Platte 3 Näpfe (Fig. 122a). Genitalorgan der Nymphe
viernäpfig; Näpfe auf 2 dachziegelig gegeneinander gerichteten
Platten. Für die Bestimmung der Limnesza-Arten kommt der meist
auf einem Höcker befindliche Palpenstift (Fig. 125 St) in Betracht.
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. St auf zapfenartigem Höcker.
1. Höcker und St nach vorn gerichtet.
a) Körperfarbe rot.
b) Körperfarbe gelblichweiß bis grünlich.
2. St stark nach hinten gerichtet.
II. St auf großem Wulste.
III. St ohne Höcker oder Wulst.
1. L. fulgida.
2. L. umliilata.
3. L. maculata.
4. L. Koenikei.
5. L. connata.
1. L. fulgida C. L. Koch.
5 1,5 — 2 mm groß. Farbe dunkelrot,
Epimeren, Beine und Pallien meist dun-
kel graublau. Körperumriß oval: 4. (Mied
fast von dreifacher Länge
des 3. Hüftplattengebiet an-
nähernd 0.7 mm lang, den
Stirnrand nicht ganz errei-
eliend; hintere Plattengruppe
innen 1 gemeinsamen brei-
ten Fortsatz besitzend (Fig.
122a). Genitalorgan vorn
schwach, hinten stark konvex gerundet; Napfplatten U,25 mm lang.
Acarina, Milben.
s;j
<3 etwas kleiner. Genitalorgan von derselben Länge, bo breit wie
lau»-; Napfplatten an beiden Enden miteinander verwachsen, zu-
sammen kurz verkebrtbirnförmig; die 3 jederseitigen Näpfe un-
gefähr gleich weit voneinander entfernt. Nymphe im ganzen der
[mago ähnlich, doch 2. Palpenglied ohne Zapfen und Genitalorgan
viernäpfig iFig. 122*).
Überall in stehenden Gewässern anzutreffen, meist häufig.
2. L. andulata (0. F. Müll.).
r 1—1,4 mm groß. Farbe gelblichweiß Ins grünlich. Körper-
umriß oval. Augen reichlich 0,2 mm auseinander gerückt. Maxillar-
organ sehr breit. Palpen mehr als von halber Körperlänge. 4. (ilied
nur wenig mehr als von doppelter Länge
des dritten, im 2. Gliede doppelt so
dick wie das Vorderbein; Chitinstift
2. Gliedes auf hohem
Böcker in der Mitte der
Beugeseite (Fig. 123 a).
Kpimeralgebiet reichlich
die \ ordere Bauchhälfte
einnehmend; die Platten-
gruppen und die inneren
Fortsätze der 2 hinteren
Gruppen nahe zusam-
men gerückt. Genital -
organ rundlich, hinten
breiter als lang; Napf- a b
platten an beiden Enden Fig. 123.
miteinander verbunden [(Fig. 123*). $> außer einer bedeutenderen
Größe durch das Genitaloriian unterschieden; dieses nach Länge
und Anordnung der Näpfe wie bei L. fulgida-Q (Fig. 122a).
Nymphe wie die [mago gefärbt, demselben Entwicklungszustande
der /.. fulgida ähnlich.
In stehenden Gewässern allgemein verbreitet, minder häufig als
/.. maculata.
3. L. maculata (0. F. Müll.).
£ 1—1,8 mm groß. Farbe hell- bis dunkelziegelrot, die Chitin-
teile gelb bis bräunlich. Körperumriß oval. Augen reichlich 0,4 mm
auseinander; Augenpigment
rot. Palpe kurz, kaum mehr
aF ' , körperlang; Beuge-
Beitenhöcker de- 2. (diedes
kräftig; der darauf befind-
liche Chitinstift rückwärts
zeigend (Fig. 124a). Hüft-
plattengebiel fast halb bo
lang wie der Körper; Innen-
fortsatz der hinteren I'lat-
tengruppen schmäler als bei
/.. fulgida. Beine reich be-
haart. Belbst am krallen- " n* 1-L h
losen Hinterbein eine lange Schwimmhaarreihe. Genitalorgan weil
in die Epimeralbucht hineingerückt; seine Breite hinten reichlich
ü*
84
Koenike,
so groß wie die Länge; Napfplatten an beiden Enden miteinander
verbunden (Fig. 124<5>). $ 1,5 — 2 mm groß; im ganzen dem $ gleich,
nur abweichend im Genitalorgan; bei gleicher Länge hinten minder
breit, die 2 Napfplatten an den Enden frei. Nymphe gleichfalls
kurzpalpig; Genitalorgan wie das der L. fulgida Ny., doch ohne die
tiefe vordere Ausbuchtung.
In stehenden Gewässern häufig.
? 1—1,2
mm
groß
L. Koenikei Piersig.
Farbe gelb
oder grünlichgelb. Körper-
umriß oval. Augen rot pigmentiert. 2. Palpenglied auf der Beuge-
seite mit großem Wulst; auf diesem ein langer kräftiger Chitin-
stift (Fig. 1256?). 2. und 3. Epimere recht nahe zusammen ge-
rückt; 4. Platte auffallend lang. Beine reich behaart, am 4. und
5. Gliede der 2 letzten Beinpaare Schwimmhaarreihen; die kürzeren
a Fig. 125. e
Borsten, besonders am Hinterbein, gefiedert. Das Genitalorgan
hinten wesentlich breiter als vorn, in den Napfplatten reichlich
0,2 mm lang (Fig. 125c). $ im Genitalorgan vom § unterschieden;
dasselbe fast l'/2mal so breit wie lang; Napfplatten an den beiden
Enden nicht miteinander verbunden (Fig. 1256). Nymphe der
Image ähnlich, doch 2. Palpenglied nur mit Wulsl ohne Stift; das
viernäpfige Genitalorgan ähnlich wie das der Nymphe der L. macu-
lata. Eiablage und Larve unbe-
kannt.
In stellenden Gewässern, meist
selten; häufig in den Teichen des
Erzgebirges.
•J reichlich 0,6 mm groß,
eelblichweiß bis rötlichbraun.
Fig. 12G.
breit. Haut fein
Beugeseitenstift de
5. L. connata Koenike.
Farbe
Kör-
perumriß kurzoval, hinten sehr
liniiert. Maxillarorgan kurz und sehr breit.
! 2. Palpengliedes ohne Höcker und Wulst (Fig.
Acarina, Milben. 85
126). Beine spärlich behaart; Schwimmhaare einzeln, nicht in Reihen.
;iiiden 3 hinteren Beinpaaren. Genitalorgan lang gestreckt (0.16 mm);
die 2 letzten Näpfe jeder Platte ans Hinterende dicht voreinander
gerückt (Fig. 127). S 0,5— 0,6 nun groß, dem <j> i"> ganzen ähnlich,
abweichend im Genitalorgan; dieses von kurzeiförmiger Gestalt,
die Platten an beiden Enden miteinander verbunden, die 2 ersten
Näpfe jederseits weit auseinander gerückt. Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
In stehenden Gewässern, nicht häufig.
5. Unterfam. Hygrobatinae.
Körper weich, vereinzelt mit Neigung zu Chitinplattenbildung.
1. Epimerenpaar in der Mittellinie miteinander verschmolzen;
I. Platte ohne Vorsprung am Hinterrande; dieser meist geradlinig
und rechtwinklig zur ventralen Mittellinie gerichtet. Genitalorgan
vom Hüftplattengebiete abgerückt, in der Regel sechsnäpfig. Beine
ohne Schwimmhaare.
2 Gattungen.
Bestimmungstabelle für die Gattungen.
I. Endglied des Vorderbeins normal. 1. Hygrobates.
II. Endglied des Vorderbeins gekrümmt. 2. Megapus.
1. Gatt. Hygrobates C. L. Koch.
Körper weichhäutig. Maxillarorgan hinten mit dem ersten in
der Medianlinie miteinander verwachsenen Epimerenpaare ver-
schmolzen. 2. Palpenglied auf der Beugeseite meist mit kegel-
förmigem Zapfen; dieser sowie die Beugeseite des 3. Gliedes in der
Regel mit Chitinspitzen besetzt. Beine ohne Schwimmhaare. Geni-
fcalorganjederseits gewöhnlich 3 Näpfe aufweisend; Napfplatten des
d vor und hinter der Geschlechtsspalte zusammenhängend.
8 Arten und 1 Varietät.
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. Mit 6 Geschlechtsnäpfen.
1 . Körper kurz.
1) Mit 1 Zapfen am 2. Palpengliede.
a. 4. Epimere innen breit abgerundet. 1. H. longipalpis.
b. 1. Epimere innen spitz vorspringend.
aa) Haut netzartig gefeldert. 2. H. reticulatus.
bb) Haut gerippt. '■>■ II. fälliger.
2) Statt des Palpenzapfens mit Wulst.
a. 4. Epimere innen spitz. 4. H. trigonicus.
b. 1. Epimere innen breit abgerundet. .">. H. titubans.
3) 2. Palpenglied ohne Zapfen und Wulst.
6. H. nigromaculatns.
2. Körper lang gestreckt. 7. H. porrectns.
II. Mit zahlreichen (icschlochtsiiäpfen. 8. H. norvegicus.
1. H. longipalpis (Hermann).
$ bis 2,5 mm groß. Färbung gelb. Körperumriß oval, Vorder-
ende flach ausgerandet. Palpe im 2. und 3. (Hiede bedeutend dicker
86
Koenike,
als das Vorderbein ; auf der Beugeseite des 2. Gliedes ein mit Spitzen
besetzter kurzer Zapfen; 3. Glied auf gleicher Seite mit vielen
Chitinspitzen. Epimeralgebiet von 2/. Kürper-
länge, vom Stirnrande etwas abstehend; 1. median
miteinander verwachsenes Plattenpaar hinten
breit abgerundet; Innenrand der 4. Platte breit-
rundlich vorspringend. Genitalhof um etwa die
<£j^V! UL^ Länge des 1. Epimereirpaares hinter demselben
gelegen; Breite fast doppelt so groß wie seine
Länge (Fig. 128). rf mit abweicliendem Geni-
talorgan: Napfplatten nahe aneinander gerückt,
vorn und hinten zusammenhängend. Nymphe
der Imago im ganzen ähnlich; Genitalorgan aus
2 aneinandergerückten, mit je 2 hintereinander
befindlichen Näpfen ausgestatteten Platten be-
stehend. Larve mit außerordentlich langen, auf
großen Zapfen stehenden Hinterrandhorsten.
In stehenden und fließenden Gewässern verbreitet, stellen-
weise häufig.
Fig. 128.
2. H. reticulatus Kram er.
$ etwa 1 ,5 mm groß. Färbung ähnlich wie bei II. longipalpis.
Körperumriß kurzelliptisch, fast kreisrund. Oberhaut netzartig ge-
feldert. Palpe in den Grundgliedern um
1/8 dicker als das Vorder! »ein; 2. Glied mit 1
langen, dünnen und gezähnelten Zapfen;
die Zähnelung sich auf der Beugeseite hin-
ter dem Zapfen fortsetzend; fast die ganze
Beugeseite des 3. Gliedes dicht mit Zähn-
chen besetzt; die 2 Endglieder gekrümmt
und sehr schlank. Epimeralgebiet sich
nur über wenig mehr als das vordere
Drittel der Bauchfläche erstreckend; 1.
Plattenpaar hinten stumpfwinklig vor-
springend; 4. Platte klein und dreieckig.
Genitalorgan um fast die Länge des 1.
Epimerenpaares von diesem entfernt
(Fig. 129). $ 1,2 mm groß, durch die
aneinander gerückten Napfplatten vom 9
unterschieden. Nymphe mit kürzerem Palpenzapfen und vier-
näpfigem Genitalorgan, sonst der Imago ähnlich. Eiablage und
Larve unbekannt.
In fließenden Gewässern weit verbreitet, an manchen Stellen
häufig.
Fig. 129.
$ 0,8 mm groß,
oval. Haut gerippt,
3. H. fälliger Piersig.
Färbung hellgelb bis graugrün. Körperumriß
an den Körperseiten als Spitzen erkennbar.
Palpe etwas dicker als das Vorderbein; auf der Beugeseite des
2. Gliedes ein mit Spitzen besetzter, kurzer kegelförmiger Zapfen;
Beugeseite des 3. Gliedes gezäbnelt. Epimeralgebiel etwa :1 .. der
Bauchfläche betragend. Innenrand der I. Platte winklig vor-
springend. Genitalorgan dicht an das Epimeralgebiet gerückt; seine
Acarina, Milben
ST
Breite nur wenig größer als die Länge (Fig. 130). rf 0,65 nun
groß. Genitalhof verkehrth'erzförmig, gleichfalls nahe beim Epi-
meralgebiet; Napfplatten an den beiden En-
den zusammenhängend. Eiablage und Ju-
gendformen unbekannt.
An reißenden Stellen von Drehbach und
Saale bei Zielen rück in Thüringen. In der
Böhme bei Walsrode in der Lüneburger
Heide. In der Wümme am Hollerdeich bei
Bremen.
1. II. trigonicus Koenike.
l\
A. V
Fig. 130.
$ 0,65 nun groß. Körperumriß ellip-
tisch. Palpe kaum halb körperlang, in den
Grundgliedern ' , dicker als das Vorderbein;
statt (\c<- Zapfens am 2. Gliede mit Wulst:
Zähnelung desselben sowie die des 3. Gliedes
nickt reich. Epimeralgebiet am Stirnende beginnend und reichlich
die v.irdere Körperhälfte in Anspruch nehmend; letzte Hatte drei-
eckig, innen lang eckig ausgezogen. Geni-
talorgan fast ebenso nahe an das Epimeral-
gebiet gerückt wie bei IL calliger (Eig. 131).
0". Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im schwarzen Teich bei Schlaupitz in
Schlesien.
$
5. H. titubans Koenike.
mit den überstehenden Epimeren
Fig. L31.
reichlich 0,8 mm groß. Farblos, Lebermagen
blaß rötlichbraun, das große nicht verzweigte
Exkretionsbrgan weiß durchscheinend. Kör-
perumriß kurz verkehrteiförmig, Stirnende
schwach ausgerandet. Augen etwa 0,3 mm
voneinander entfernt. Palpe um ' '.. stärker
als das Vorderbein; Beugeseite des 2. Gliedes lv?.
mit gezähneltem Wulste, vordere Beugeseite des 3.j||Gliede8 mit
Chitinspitzen besetzt (Fig. 132c). Epimeralgebiet -hall) solang wie
der Korper; 1. Platten-
paar hinten wellig, nicht
über die Sejtenfortsätze
vorspringend (Fig. 132 a) :
!. Epimere innen breil
abgerundet (Fig. \-'>2b).
a Fig. L32. f> c
Hinterbein fast von doppelter Körperlänge; IJorstenausstattung der
88
Koenike,
Beine gering. Schwimmt nicht, bewegt sich taumelnd fort, dabei
vielfach auf den Rücken fallend. Genitalorgan um die Länge des
1. Epimerenpaares hinter diesem gelegen (Fig. 1326). <3, Eialdage
und Jugendzustände unbekannt.
Unter Steinen eines kalten Gebirgsbaches bei Tambach am
Falkenstein im Thüringer Wald.
6. H. nigromaculatus Leb er t,
$ 1,5 mm groß. Färbung gelb, die inneren Organe meist
schwarzbraun durchscheinend. Oberhaut dicht punktiert. Augen rot,
etwa 0,5 mm auseinander. Palpe kurz und dünn, Raum dicker als
das Vorderhein; 2. und 3. Glied auf der Beugeseite gezähnelt;
jenes ohne Zapfen (Fig. 1336) Epimeren
weit vom Stirnrande abstehend, 0,5 mm
lang; Hinterrand des 1. Epimerenpaares
abgerundet; 4. Platte dreieckig. Abstand
zwischen Genitalorgan und 1. Epimeren -
paar kürzer als dieses
(Fig. 133 a). tf durch
das dem Epimeralgebiet
näher gerückte Genital-
organ vom ^ unterschie-
den, Napfplatten hinten
breiter miteinander ver-
bunden als vorn. Eiab-
lage und Jugendzustände
unbekannt.
Im großen Plöner See
im Allergebiete. Im
a Fig. 133. b
Im kleinen Koppenteich in Schlesien.
in Holstein. In der Fulde bei Walsrode
Torfkanal bei Bremen.
H. nigromaculatus ramosus Piers ig.
Im ganzen mit der Stammform übereinstimmend, abweichend durch
ein minder nach hinten sich erstreckendes Epimorenpaar und durch
die innen breitere, nicht drei-, sondern viereckige, letzte Epimere.
Im grollen Plöner See (Schloßgartenecke
und Vierersee) in Holstein.
7. H.
$ 0,7 mm
Färbung gelblich
porrectus Koenike.
ang und nur 0,4 mm breit.
Körperumriß verkehrt-
eiförmig und abwei-
chend von allen bekann-
ten sechsnäpfigen Arten
sehr lang gestreckt (Fig.
134 "). Palpen kurz;
Zapfen des 2. Gliedes
gezähnelt (Fig. 134&)'.
( remeinsamer fnnenrand
der 3. und 1. Platte stiel
abfallend; I. Epimere
innen nicht eckig vor-
springend. Genitalorgan unmittelbar am Hüftplattengebieto gelegen
Acarina, Milben.
89
(Fig. 1 : ; 1 / > . Analöffnung um reichlich Geschlechtshoflänge hinter
dein Genitalorgan. "J und Jugendzustände unbekannt.
In der Aue bei Bad Kilsen.
8. H. norvegiens (Si <^. Thor.).
5 1,2 mm groß. Körperumriß breiteiförmig, fast kreisrund.
Färbung rötlich. Augen rot, 0,27 mm auseinandergerückt. Palpen
starker als das Vorderbein; 2. Glied mit einem
konischen, gezähnelten Zapfen. Innenrand der
:;. und I. Epimere abgerundet. Genitalorgan
weit vom Epimeralgebiete abgerückt; jede
Platte mit 18- 25 Näpfen. c; 0,9 mm groß,
Genitalöffnung von den beiden an den Knden
miteinander verschmolzenen Napfplatten um-
geben. Eiablage und Jugendzustände unbe-
kannt.
In dem Quellbecken eines sein kalten
Waldbaches des Crottendorfer Forstes nördlich
vom Fichtelberg.
Fig. L35.
2. Gatt. Dfegapus Neuman.
Haut meist weich. Palpe in der Hegel ohne Höckerbildung.
1. Hüftplattenpaar median miteinander verwachsen; Hinterrand der
1. Epimere mehr oder minder gerade und oft rechtwinklig zur
ventralen Medianlinie gerichtet. Vorderbein meist länger und dicker
als das zweite; sein Endglied gebogen und das vorletzte Glied am
Vorderende mit 2 steifen Schwertborsten. Genitalhof gewöhnlich
in der Mitte zwischen Hüftplattengebiet und Hinterrand des Kör-
pers; jederseits eine fest aufsitzende Genitalplatte mit 3 Näpfen;
beim ,■) die Platten unmittelbar neben der Geschlechtsöffnung liegend,
an den beiden Enden zusammenhängend, beim $ isoliert neben den
Lefzen befindlich. Nymphe mit viernäpfigem Genitalorgan.
8 Arten.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. ohne Hautpanzer.
1. Palpe ohne Höcker.
1) Rüssel kürzer als der Grundteil des Maxillarorgans.
a. -1. Palpenglied seitlich nicht verdickt. 2. M. spinipes.
b. I. Palpenglied seitlich verdickt.
aa) Genitalnäpfe bogenförmig hintereinander.
1 . M ovalis.
bb) Die Genitalnäpfe im Dreieck angeordnet.
:\. M. teuer.
2) Rüssel so lang wie der Grundteil des .Maxillarorgans.
I. M. Pavesii.
2. Palpe mit Höcker.
a. 2. und '.',. Glied mit je 1 neiigcseitenhöcker.
5. M. gibberipalpis.
b. Nur 2. Glied mit 1 Beugeseitenhöcker. 6. Bf. nodipalpis.
II. Mit großem Rückenpanzer. 7. M. snbasper.
90
Koenike,
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. 6 Geschlechtsnäpfe.
1. Ohne kräftig chitinisierte Drüsenhöfe.
1) Palpe ohne Höcker.
a. Rüssel kürzer als der Grundteil des Maxillarorgans.
a) Maxillarorgan halb so lang wie das Genitalorgan.
1. M. ovalis.
b) Maxillarorgan etwa so lang wie das Genitalorgan.
aa) Genitalnäpfe bogen förmig hintereinander.
2. M. spinipes.
bb) Genitalnäpfe im Dreieck angeordnet.
3. M. teuer.
b. Rüssel so lang wie der Gruridteil des Maxillarorgans.
4. M. Pavesii.
2) 2. und 3. Palpenglied mit je 1 Höcker.
5. M. gibberipalpis.
2. Mit stark chitinisierten Drüsenhöfen. 7. M. subasper.
IL 8 Geschlechtsnäpfe. 8. 31. octoporus.
1. 31. ovalis Koenike.
<3 etwa 0,5 mm groß. Färbung gelblichweiß, am Rande durch-
scheinend. Körperumriß oval. Maxillarorgan 0,08 min lang; Rüssel
kurz und dünn. 4. Palpenglied auf-
fallend verdickt (Fig. 136«). Epimeral-
gebiet über den Vorderrand des Körpers
hinausragend, 0,25 mm lan<r, 3. Platte
bis zur Innenecke der letzten sich herab-
ziehend; diese dreieckig. Reine im
ganzen dünn; Vorderbein, insbesondere
dessen 5. Glied, verstärkt; Hinterbein
fast doppelt körperlang. Fußkrallen
des Hinterbeins sehr klein, Genital-
organ weit vom Epimeralgebiete abge-
rückt; Napfplatten vorn breit mitein-
ander verwachsen. $ bis 0,8 mm groß.
Maxillarorgan etwa halb
so lang wie das Genital-
organ. 4. Palpenglied
nicht verdickt. Epime-
ralgebiet nicht die vor-
dere Bauchfläche ein-
nehmend. Napfplatte des
Genitalorgans kürzer als
lang, hinter dem
befindlich
Fig. 13G.
die Lefze; letzter .Napf 0,03 mm
(Fig. 136#). Nymphe der Imago ähnelnd. Epimeralgebiet im Ver-
hältnis kleiner. Genitalorgan an entsprechender Stelle gelegen,
mit 4 paarig dicht voreinander befindlichen kleinen Näpfen.
Überall verbreitet in stellenden und fließenden Gewässern, doch
selten häufig.
2. M. spinipes (('. L. Koch).
(J etwa 0,0 mm groß. Maxillarorgan 0,1(5 min lang. I. Palpen-
glied nicht verdickt (Fig. YMb). Epimeralgebiet 0,4 mm lang,
A.carina, Milben.
91
also •' . der Bauchfläche bedeckend. 1. Epimerenpaar doppelt so
lang wie das der Vergleichsart; 2. und 3. Epimere sich im Ver-
hältnis minder weit nach rückwärts erstreckend; letzte Platte vier-
eckig. Beine dick, insbesondere das Vorderbein in den Vorder-
enden dos 4. und 5. Gliedes (Fig. 137 3). Hinterbein mehr als
doppelt körperlang. Genitalorgan nahe am Epimeralgebiet; Napf-
platten an beiden Enden nicht miteinander verwachsen. V in den
Hauptmerkmalen dem J ähnlich, Epimeralgebiet verhältnismäßig
kleiner, vorn vorspringend, nicht die vordere Bauchhälfte bedeckend.
Maxillarorgan so lang wie das Genitalorgan. Napfplatte dos Ge-
Fig. 137.
nitalorgans so lang wie die Lefze; letzter Xapf 0,0") nun lanjr, zur
Hälfte einwärts neben dem 2. befindlich (Fig. 137 c). Nymphe mit
2 Paar großen Genitalnäpfen; diese mehr als doppell so groß wie
die dos M. ovalis Ny prallen des Hinterbeins groß, mit verbrei-
tertem Grundblatt. Larve reichlich 0,3 nun groß; mit netzartig
gefeldertem Rückenpanzer; am Hinterrande des Körpers 2 sehr
lange auf je 1 Höcker stehende Borsten (Fig. 137 a).
In einem Bache bei Schleusingen. In der Böhme (Lüneburger
Heide). In einem Gebirgsbache bei Säckingen im südlichen Schwarz-
wald. In der Aue bei Bad Eilsen.
92
Koenike,
3. M. tener Sig. Thor.
$ fast 0,6 nun groß. Farbe nahezu wasserhell, innere Organe
braun durchscheinend, Palpenenden gebräunt. Grundform des
Körperumrisses eirund, Stirnende abgestutzt, vordere Seitenränder
abgeschrägt. Oberhaut
fein liniiert. Maxillar-
organ so lang wie das
Genitalorgan. 4. Palpen-
glied seitlich verdickt
wie das des M. ovalis $.
1 . Epimerenpaar um die
Hälfte länger als das der
letzteren Art. Vorder-
bein nicht verdickt; Hin-
terbein etwa 1 72 mal so
lang wie der Körper.
Genitalorgan in der Mitte
zwischen Epimeralgebiet
und Hinterende des Kör-
pers; Näpfe im Dreieck
angeordnet, 1. und 3.
Napf einander berührend
(Fig. 138a). $ 0,8 mm groß. Körperumriß elliptisch, vordere Seiten-
ränder gleichfalls abgeschrägt, doch minder scharf. 4. Palpenglied
seitlich ohne Verdickung. Epimerenfreier Hinterleib länger als das
Hüftplattengebiet. Genitalorgan dem Epimeralgebiet näher als dem
Hinterende des Körpers (Fig. 138£). Eiablage und Jugendzustände
unbekannt.
Im Altenfelder Zufluß zur Ennepe-Talsperre in Westfalen.
Fig. 138.
4. M. Pavesii (Maglio).
^ ohne überstehende Epimeren etwa 0,85 mm
groß. Färbung gelb, Gliedmaßen grünlich.
Körperumriß elliptisch, Stirnende flacher ge-
bogen als das Hinterende. Maxillarorgan mit
stark verlängertem Rüssel (Fig. 139). Palpen
wenig mehr als halb so dick wie das Vorder-
bein; Grundglied ungewöhnlich lang. Die 2
ersten Epimerenpaare vorn weit überstehend;
1. Paar hinter der Maxillarbueht nur von ge-
ringer Länge. Napfplatten des Genitalorgans
länger als die Lefzen; Geschlechtsöffnung reich-
lich 0,1 mm lang, j dem .$ ähnlich, im Ge-
nitälorgan abweichend; dieses so breit wie lang;
Napfplatten vorn und hinten miteinander ver-
Klg- 1;!!)- wachsen; Genitalspalte nur 0,065 mm lang.
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Heidkruger Bache im Großherzogtum Oldenburg.
5. M. = M. gibberipalpis (Piersig).
(J 0,6 min groß. Färbung bräunlich. Körperumriß breitoval.
Haut weich, fein liniiert. Palpe in den Grundgliedern etwas dünner
Acarina, Milben.
'.•;;
als das Vorderbein, etwa von ' , Körperlänge; 2. Glied am Vorder-
ende der Beugeseite mit querstehendem Doppelhöcker; 3. Glied auf
gleicher Seite mit 1 kurzen, stumpfen
Zapfen; 1. Glied auf der Streck- und
Innenseite dicht behaart (Fig. 140b).
Epimeren wie bei M. ovalis. Am
Vorderende des 5. Vorderbeingliedes
2 Schwertborsten und ein längeres, am
Grunde kräftiges, krummes Haar. End-
glied des Vorderbeins schwach sichel-
förmig gebogen, mit großen Fußkrallen
(Fig. 140«). Genitalorgan um die Länge
des Maxiüarorgans hinter dem 1. Epi-
merenpaar gelegen; Napfplatten an
den beiden Enden miteinander ver-
wachsen; jederseits '.'> große, bogig
hintereinander liegende Näpfe. $
0,8 mm groß, vom J durch etwas
weiter auseinandergerückte Epimeren-
gruppen und das Genitalorgan unter-
schieden; die schmalen Napfplatten des letzteren vorn und hinten
voneinander getrennt. Palpe mit demselben Höckermerkmal wie
die männliche.
Bisher nur an stark reißenden Stellen von Bächen im Erz-
gebirge nachgewiesen: Kleine Mittweida, Schwarzwasser bei Breiten-
hof, im F'riedrichsbach bei Groß-Pöhla.
Fig. 140.
C). 31. nodipalpis Sig. Thor.
rf 0,55 mm grell, ohne überstehende Epimeren. Färbung hell-
his dunkelbraun, am Rande durchscheinend. Körperumriß kurz
elliptisch, an beiden vorderen Seiten etwas abgeflacht. Haut un-
regelmäßig grob liniiert. Maxillarorgan mit einem
kurzen dünnen Rüssel. Palpe nicht ganz halb so
lang wie der Körper, dünner als das Vorderbein.
2. Glied auf der Heugeseite mit kräftigem Höcker,
bei Bauchansicht scharf-, bei Seitenansicht stumpf-
spitzig erscheinend (Fig. 141). 1. Glied in der
Mitte der Beugeseite stark aufgetrieben; seine
Streckseite reich behaart. Epi ren weit über den
Vorderrand de- Körpers vorspringend, in der Ge-
stalt wie bei .1/. ovalis. Vorderbein verstärkt. End-
glied dünn, schwach sichelförmig gekrümmt, mit
kleinen Fußkrallen; die vordere der beiden Schwert-
borsten am Vorderende des 5. Gliedes kürzer und
breiter als die hintere. Genitalorgan wie bei M. ovalis J.
Jugendzustände unbekannt.
Im Klosterbache zu Heiligenrode unweit
kanal bei Bremen. In der Böhme und Fulde
Lüneburger Heide.
Fig. 141.
$ und
Bremen. Im Torf-
bei Walsrode in der
T. 31. subasper (Koenike).
^ 0,45 mm groß. Körperumriß bei Rückenansicht elliptisch,
• i Bauchansicht mit den vorstehenden Hüftplatten eiförmig. Rücken
94
Koenike,
mit großer, feinzackiger, unregelmäßig wellig gerarideter Rücken-
platte; diese nur eine schmale ungepanzerte Randzone freilassend;
Hautdrüsen von einem umfangreichen, porösen Hofe umgehen.
Palpe reichlich halh körperlang, so dick wie das Vorderbein; 4.
Segment wie das des M. oval/s verdickt. Hüft-
platten ein zusammenhängendes Plattengebiet
bildend, in den 2 hinteren Paaren, soweit sie
freie Ränder haben, von einem ausgedehnten
Flächenfortsatz umsäumt (Fig. 142). Beine
mittelstark, Vorderbein am dicksten; dessen
Endglied minder gebogen als das des M. ovalis.
Genitalorgan vorn auf weiter Strecke mit einer
Chitinerweiterung umsäumt; Napfplatten an
beiden Enden miteinander verwachsen. $ bis
0,7 mm groß. Oberhaut liniiert, ohne Rücken-
panzer; Hautdrüsen auch mit großem Chitin-
Epimeralgebiet ohne Chitinerweiterung. Genitalorgan mit
kurzen, ziemlich breit sichelförmigen Platten und einem langen,
stark gekrümmten Chitinbogen am Vorderende der Genitalöffnung;
diese etwa 0,13 mm lang. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im überfluteten Moose (Fontinalis antipyretied) und in Algen
in den Sturzbächen der Böhme in der Lüneburger Heide.
Fig. 142.
hole.
mm groß.
Fig. 143.
8. M. octoporus (Piers ig).
Körper lang-eiförmig, stark niedergedrückt. Haut
derb und schuppig. Palpe annähernd so stark wie
das Vorderbein, von gewöhnlicher Gestalt; End-
glied sehr kurz. Beim Vorderbein der Megaptts-
charakter schwach ausgeprägt; Endglied nur sehr
wenig gekrümmt, mit zerstreut stehenden feinen
Härchen besetzt; das Hinterbein sehr viel länger
als die anderen. Genitalorgan in der Mitte
zwischen Epimeralgebiet und Hinterrand des
Körpers; Geschlechtsöffnung 0,13 mm lang;
normal gelegene Platten abweichend mit je vier
paarig angeordneten Näpfen (Fig. 143). J. Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
In den Bächen bei Mauth im Böhmerwald.
Im Hasperbach und Glörbach, nahe der Glörtal-
sperre, im Sauerlande in Westfalen.
6. Unterfam. Unionieoliiiae (= Atacinae).
Körper meist weichhäutig, vereinzelt mit Neigung zu Chitin-
plattenbildung. Maxillarorgan ohne Rüssel. Hüftplatten in 4 Gruppen
angeordnet; 4. Epimere ohne Vorsprung am Hinterrand; dieser
meist gerade und rechtwinklig zur ventralen Mittellinie gerichtet.
Vorderbein oft verdickt und mit auf Höckern stehenden, kräftigen
und stumpfen Schwerthorsten. Genitalorgan vom Hüftplattengebiel
abgerückt, vielnäpfig (mehr als 6 Stück). J äußerlich nur durch
das Genitalorgan unterschieden. Schwimmhaare vorhanden.
2 Gattungen.
Acarina, Milben. 95
Bestinimungstabelle für die Gattungen.
I. Genitalorgan des $ mit Stechapparat (Stechborsten). l.Unionicola.
II. Genitalorgan des $ ohne Stechapparat. '_'. Neumania.
1. Gatt. Unionicola Haldeman (=Atax Fabr.).
Körper weichhäutig. Epimeren in 1 Gruppen angeordnet;
4. Platte meist ungewöhnlich groß und mehr oder minder recht-
eckig, ohne Genitalbucht. Beine oft verlängert, Vorderbeine vielfach
verdickt und mit stark entwickelten Borstenhöckern. Genitalorgan
unmittelbar am Hinterende des Körpers; 10, 12 "der zahlreiche
Näpfe. Weibliches Genitalorgan mit Stechborsten (Legeapparat) und
fast immer -1 Napfplatten besitzend; männliches Organ mit nur
2 Platten, ohne Stechborsten, [magines meist schmarotzend.
8 Arten.
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Image, freilebend.
1. Genitalorgan zwölfnäpfig.
a. 'i große Beugeseiten zapfen am A. Palpengüede.
1. U. crassipes.
b. 1 großer Beugeseitenzapfen am 4. Palpengliede.
2. U. gracilipalpis.
2. Genitalorgan zehnnäpfig. 3. U. figuralis.
II. Imago auf Muscheltieren schmarotzend.
1. Mit 10 Genitalnäpfen.
1) Fußkralle mit großer [nnenzinke. 4. U. intermedia.
2) fußkralle ohne Innenzinke.
a. Hinterrand des Körpers mit 1 DrüsenhÖckerpaar.
aa) Legeapparat mit 2 Stacheln. :>. V. acnleata.
bb) Legeapparat mit 3 Stacheln. (>. II. tricuspis.
b. Hinterrand des Körpers ohne DrüsenhÖckerpaar.
7. U. Bonzi.
2. Mit zahlreichen Genitalnäpfen. 8. U. ypsilophora.
1. U. crassipes (0. 1-'. Müll.).
2 etwa 1 mm groß. Färbung des Körpers, der Palpen und
Beine wasserhell Ins gelblich. Körpergestalt wie bei U. aculeata
v-w>
9 Fig. 144. *
(Fig. 1 ISA), mit je 1 kräftig vorspringenden Drüsenhöcker an den
Hinterrandsecken. Palpe dünner als das Vorderbein; auf der Beuge-
96
Koenike,
seite des 4. Gliedes 3 große Zapfen (Fig. 144#). Epimeralgebiet
etwa 2/3 der Bauchfläche bedeckend; 4. Platte groß. Beine wie bei
U. aculeata (Fig. 148*). Genitalorgan mit 4 quergelagerten Platten,
jede 3 Näpfe tragend (Fig. 144«). <$ im ganzen dem $ ähnelnd,
doch das Genitalorgan ohne Steehborsten und nur mit 2 längs ge-
richteten sichelförmigen Napfplatten. Nymphe mit viernäpfigem
Geschlechtsfelde; im übrigen der Image- sehr ähnelnd.
In tiefen Teichen und Seen mit1 klarem Wasser keine Selten-
heit. Imagines und Nymphe freilebend, die Larve bei Spongilla
schmarotzend.
2. U. gracilipalpis (Vi eis).
In Gestalt und Färbung dem U. crassipes gleich. ^ 1>2 mm
groß. Augen weit größer als bei der Vergleichsart. Palpe länger,
5/e Körperlänge erreichend (1 min), sehr
schlank, abweichend nur mit 1 großen
Zapfen am 4. Glied (Fig. 145). Borstenhöcker
des Vorderbeins minder entwickelt. In den
übrigen Merkmalen wenig abweichend oder
gleich, (j reichlich 0,9 mm groß. Körper
verkehrteiförmig, zwischen den Hinterrands-
drüsenhöckern abgestutzt. In den Palpen-
merkmalen dem *J gleich. Äußeres Genital-
organ mit 2 sichelförmigen Napfplatten wie
das des U. crassipes cj.
In einem Wiesengraben bei Oslebshau-
sen im Bremer Gebiet.
3. U. figuralis (G L. Koch).
Fi«. 145.
5 dem U. crassipes sehr nahe nahe ver-
wandt, doch ohne vorspringende Drüsen-
höcker an den Hinterrandsecken des Körpers. Färbung blaugrau
oder gelb, Epimeren, Palpen und Beine gewöhnlich bläulichgrün.
Beine kürzer als bei der
Vergleichsart. Genitalorgan
in der Gestalt nicht ab-
weichend, doch nur Kl
Näpfe zählend (Fig. 14(32).
cj durch das Genitalorgan
vom '^ unterschieden (Fig.
14()«). Nymphe mit vier-
näpfigem Geschlechtsfeld,
„ b von der U. crassipes Nymphe
Fig. 145. durch den Mangel von vor-
springenden Drüsenhöckern an den Hinterrandsecken unterschieden.
In stehenden Gewässern, bedeutend seltener als U. crassipes.
Imagines und Nymphe freilebend; Larve wahrscheinlich bei Spon-
srüla schmarotzend.
4. U. intermedia (Koenike).
<j? bis 0,9 mm groß. Färbung durchscheinend gelblich,
gefleckt. Körperumriß breiteiförmig, hinten abgestutzt. Pa
2. Gliede dicker als das Vorderbein, sehr spitzig endigend.
braun
pe im
Epi-
Acarina, Milben.
97
meralgebiel etwas mehr als « 1 i t- vordere Bauchhälfte bedeckend.
Vorderbein wenig verstärkt; seine Haarhöcker wenig entwickelt;
Krallenende der Beine verbreitert; Kußkralle mit sehr langer Innen-
zinke (Pig- 1473). Genitalorgan mit 10 Näpfen auf 4 quergerich-
teten deutlichen Platten, 2 auf der Vorderplatte schräg hinterein-
ander, 3 auf der hinteren Platte im Dreieck angeordnet. Lege-
apparat am Hinterende der Genitalöffnung mit je zwei Chitinspitzen
(Fig. 147«)- 6 mi* 2 bogenförmigen, längsgerichteten Geschlechts-
Fig. 147.
platten; auf diesen je 5 hintereinander gelagerte Näpfe. 4. Hinter-
beinglied leicht gekrümmt und verdickt.
Weit verbreitet, schmarotzt zwischen den Kiemen von Bivalven;
Eier und Larven in den Kiemen.
5. U. aculeata (Koenike).
Eine dem U. crassipes nahe verwandte Art. $ reichlich 0,7 min
groß. Palpen am Grunde dicker als das verstärkte Vorderhein.
Hüftplattengebiet sieb sehr weit nach hinten erstreckend, die hin-
teren Plattengruppen median nahe aneinanderliegend; Fortsatz der
2 ersten Kpiniorenpaare über die 3. Platte hinausreichend (Fig. 1483).
Vorderbein stark verdickt, auf der Beugeseite mit vielen, meist auf
Höckern befindlichen Schwertborsten. Genitalorgan mit 1<> Näpfen,
jeder sei ts auf 2 Platten 5 Stück; auf beiden Seiten der (ieschleehts-
Öffnung je ein Legeapparat., bestehend aus einem Grundteil mit
2 Stacheln (Fig. 148a). ö außer durch eine geringere Größe haupt-
sächlich durch «las Genitalorgan unterschieden ; jeder sei ta der Genital-
spalte je 1 nierenförmige Platte; diese mit der Konkavseite der
Genitalöffnung zugekehrt; die '■> jederseitigen Näpfe im liegen hinter-
einander angeordnet. Nymphe mit zweimal 2 Genitalnäpfen hart
am Hinterrande des Körpers;
Süßwasserfauna von Deutschland. II« f t 12. <
98
Koenike,
In der kleinen Weser bei Bremen. Im Schweriner See. In
den toten Armen der Pleiße bei Leipzig - Cpnnewitz. Schmarotzt
a lug. 148. b
zwischen den Kiemen der Muscheltiere {Anodonta und Unio)\
und Larve in den Kiemen.
Eier
/.,£
/-r
6. IT. tricuspis (Koenike).
$ etwa 0,6 mm groß; dem U. aculeata sehr ähnlich, die
Drüsenhöcker am Hinterrande minder vorspringend, Palpen dünner,
Fortsatz der 2 ersten Epimeren paare kürzer. Epi-
meralgebiet sich sehr weit nach hinten erstreckend:
4. Platte groß. Vorderbein verdickt, mit auf
Höckern stehenden Schwertborsten. Genitalorgan
mit 10 Näpfen, auf 4 sehr schwach chitinisierten
Platten wie bei U. aculeata gelagert. Der zwei-
teilige Legeapparat mit je 3 Stacheln (Fig. 14!»)-
cS 0,55 mm groß, vom $ durch das Genitalorgan
unterschieden; ohne Legestachel, 10 Genitalnäpfe,
vorn zweimal 2 nebeneinander, hinten jederseiis 3
bogenförmig nach vorn. Jugendzustände unbe-
kannt.
Parasitisch auf Bivalven (zwischen den Kie-
men) der kleinen Weser und eines Tümpels auf
dem Habenhauser Werder bei Bremen. Auf Anodonta bei Schwerin
in Mecklenburg.
7. A. Bonzi Claparede.
$ 0,5 — 0,7 nun groß, dem U. intermedia sehr ähnlich. Körper-
umriß kurz -eiförmig, Vorderende ziemlich breit, Hinterende abge-
Fig. U9.
Aearina, Milben.
99
stutzt. Palpe in den Grundgliedern um die Hälfte stärker als das
Vorderbein, sehr spitz endigend. Epimeralgebiet nur etwa die vor-
dere Bauchhälfte bedeckend, hinten' Plattengruppen klein, weil
voneinander entfernt, besonders in den auffallend zurücktretenden
hinteren Innenecken. Vorderbein kaum merklich verdickt, ohne
stark entwickelte Haarhöcker. Fußkralle ohne innen1 Nebenzinke.
Genitalorgan mit 10 Näpfen auf vier quer gerichteten deutlichen
Platten, ähnlich wie bei U. dcuUata j gelagert; der zweiteilige
Legeapparat an der Spitze je 2 Stacheln trauend. J durch das
Genitalorgan abweichend; jederseits desselben mit einer bogig nach
vorn gerichteten Platte; auf dieser im Bogen hintereinander 5 Näpfe.
Weil verbreitet; schmarotzt zwischen den Kiemen von Bivalven;
Eier und Larven in den Kiemen.
s. I'. ypsilophara (Bonz).
S 1 — 1,5 mm groß. Färbung gelblich, braun gefleckt. Körper
langeirund. Palpe am Grunde sehr viel dicker als das Vorderbein.
Epimeralgebiet sich über die vordere Bauchfläche erstreckend; die
hinteren Gruppen weit auseinander gerückt; der Abstand sich nach
rückwärts erweiternd; 4. Platte groß.
Vorderbein kürzer als der Körper, wenig
verdickt, ohne vorstehende Haarhöcker.
Ful'ikralle wie bei U. intermedia mit
einer großen Innenzinke. Genitalorgan
mit 2 großen, innen geradrandig ab-
schließenden, unmittelbar neben der Ge-
schlechtsöffnung gelegenen Platten; am
gebogenen Außenrande derselben je IG
bis 25 Näpfe (Fig. 150). <j mit ver- Fig. 150.
hältnismäßig größerem Epimeralgebiet.
Genitalorgan ohne Stechborsten. Nymphe mit 2 Paar weit ausein-
ander gerückten Genitalnäpfen am Hinterrande des Körpers.
Weit verbreitet; schmarotzt zwischen den Kiemen der Muschel-
tiere; Eier und Larve in den Kiemen.
2. Gatt. Neunmnia Leber t.
Körper oft derbhäutig, Oberhaut meist mit Chitinspitzen dicht
besetzt. Palpe klein, 3. (ilied mit langer, steifer, seitlich abstehender
Borste. Hüftplattengebiet wie bei Uniontcola, doch die Naht zwischen
der •'!. und 1. Platte abweichend bis zum Innenrande reichend. Die
2 ersten Beinpaare auf der Beugeseite mit paarweise angeordneten,
abgestumpften, in der Regel auf Höckern stellenden Schwertborsten:
Fußkrallen ohne Nebenzinke. Genitalorgan beim 5 meist weiter
vom Hinterrande des Körpers abgerückt als beim rj. Männliche
Napfplatten vor und hinter der Geschlechtsöffnung zusammenhängend,
beim ^ weit voneinander abgerückt; bei beiden Geschlechtern mit
zahlreichen kleinen Näpfen ausgestattet; keine Stechborsten.
S Arten.
Bestimmungstabelle für die Weihchen.
I. Mit ungewöhnlich grollen Hautdrüsenhöckern. 1. N. umbonata.
autdrüsenhöcker.
II. Ohne große
7*
100
Knenike,
1. 1. und 2. Epimere hinten mit längerem Fortsatze.
a. Genitalplatten klein. 2. N. triangularis.
b. Genitalplatten groß.
aa) Seitlicher Drüsenhof mit der Genitalplatte verbunden.
3. N. vernalis.
hh) Seitlicher Drüsenhof nicht mit der Genitalplatte ver-
bunden. 4. N. Ihnosa.
2. 1. und 2. Epimere hinten mit kürzerem Fortsatz.
a. Hinterrand der 4. Epimere ohne eckigen Vorsprung.
5. N. spinipes.
h. Hinterrand der 4. Epimere mit eckigem Vorsprung.
aa) Stirnende schmal gerundet. 6. N. oallosa.
bb) Stirnende breit eckig. 7. N. imitata.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. 3. Hinterbeinglied verdickt. 5. N. spinipes.
II. 3. Hinterheinglied nicht verdickt.
1. Mit großen Hautdrüsenhöckern.
a. Hautdrüsenhöcker über den Körperrand vorspringend.
1. N. umbonata.
b. Hautdnisenhöcker nicht über den Körperrand vorspringend
8. N. verrucosa.
2. Ohne Hautdrüsenhöcker.
a. Mit Bauchpanzer. 3. N. vernalis.
b. Ohne Bauchpanzer.
aa) Hinterer Fortsatz der vorderen Epimerengruppen bis
zur 4. Epimere reichend. 4. N. limosa.
hb) Hinterer Fortsatz der vorderen Epimerengruppen bis
zur 3. Epimere reichend.
1.
2. N. triangularis.
N. umbonata (Koenike).
q etwa 0,5 mm groß. Körperfarbe wie hei N. spinipes. Körper-
umriß annähernd elliptisch. Stirnende ausgerandet. Oberhaut mit.
kurzen Chitinspitzen dicht besetzt, am
Körperrand deutlich zu erkennen , auf
der Fläche als Punktierung erscheinend.
Die Drüsenhöfe als ungemein hohe, blau-
gefärbte Höcker hervortretend (Fig. 151).
Jedes der beiden Augenpaare in der
Mitte zwischen dem Stirn- und dem 1 .
Seitenhöcker nahe am Körperrand ge-
legen, auf der Bauchseite ebenso deut-
lich erkennbar wie auf der Rückenseite.
Epimeralgebiet weit vom vorderen Kör-
perrand abgerüekt. Das Vorderbein nicht
dicker als die übrigen; Genitalorgan in
der Mitte zwischen Genitalgobiet und
hinterem Körperende, verkehrteiförmig;
die vorn und hinten zusammenhängenden
Fig. 151.
Platten mit je 8—12 Näpfen.
o
+
im ganzen wie
doch
das Q, (loch der
vordere Abstand des Epimerälgebiets vom Körperrand geringer, die
2 hinteren Plättengruppen median weiter auseinander gerückt;
Genitalorgan bedeutend länger, Napfplatten klein und ähnlich ge-
Acarina. Mühen.
101
legen wie bei A'. tpinipes J. Eiablage und Jugendzustände im-
bekannt.
Im Klosterbach bei Heiligenrode unweit Bremen. In der Delme
im Großherzogtum Oldenburg.
2. N. triangularis (Piersig).
Der .V. vernalis ähnlich. J 1,5 nun groß. Körperfarbe durch-
scheinend hellgelb. Umriß eiförmig. Augen groß und schwarz pig-
mentiert. Palpe minder behaart als die der
N. vernalis, Haarhöcker der ßeugeseite des
4. Gliedes kräftiger und weiter nach vorn ge-
rückt; Chitinzapfen des gleichen Tasterab-
schnitte größer als der der Vergleichsart.
Hüftplattengebiet verhältnismäßig kleiner, der
Zwischenraum /wischen der 2. und 3. Platte
merklich größer; gemeinsamer Fortsatz am
Hinterende der 1. und 2. Platte erheblich kür-
zer. Napf platten des Genitalorgans nennenswert
kleiner (Fig. 152). Drüsenhof auf der Außen-
seite der Napfplatte sehr klein, niemals mit
die-er verbunden. J dem der -V. vernalis
im ganzen ähnlich, doch abweichend hellgelb
und ohne Bauchpanzer. Nymphe mit 2 vorn zu-
sammenhängenden Genitalplatten; auf diesen
je 2 Näpfe.
Im Schloßteiche zu Großzschocher bei Leipzig. In der Hill«-
bei Hamburg. Im Teiche bei Lichtenwalde im Erzgebirge.
3. N. vernalis (0. F. Müll.).
£■ his 1.3 mm groß. Körperfarbe durchscheinend gelblich oder
bläulich. Umriß elliptisch. Augen unmittelbar am vorderen Seiten-
rande gelegen. Palpe klein, bedeutend dünner als das Vorderbein;
Fitj. 152.
Fig. 153.
Hüftplattengebiel sich weit nach hinten erstreckend; hintere Platten-
gruppe an den Innenseiten mit breitem Chitinsaume; gemeinsamer
Fortsatz der 1. und 2. Platte sehr lang. I>ie ersten 2 Beinpaare
102
Koenike,
mit kräftigen Schwertborsten, meist paarweise auf niedrigen Höckern
-teilend. Genitalorgan groß; auf der Außenseite der mit zahlreichen
Näpfen ausgestatteten Platten eine mit großem Chitinhof versehene
Drüsenmündung; dieser Drüsenhof hei ausgereiftem 9 mit der Napf-
platte verbunden (Fig. 153^). rf meist bläulich gefärbt, in völlig ausge-
wachsenem Zustande die ganze Bauchfläche panzerartig erhaltet; der
Rauchpanzer auf den Rücken etwas übergreifend (Fig. 153 b); Rücken-
drüsen mit Chitinhöfen umgehen. Napfplatten naher zusammen-
gerückt als heim $, vor und hinter der Geschlechtsöffnung miteinander
verwachsen. Nymphe mit 2 kleinen Genitalplatten, auf diesen je
() Näpfe.
In stellenden Gewässern; die verbreitetste und häufigste Xeu-
mania-Ari.
Fig. 154.
4. N. limosa (C. L. Koch).
Am nächsten mit N. vemalis verwandt. 9 Ins 1,5 mm groll.
Körperfarbe durchscheinend gelblich. Umriß eiförmig. Palpen klein,
bedeutend dünner als das Vorderhein. Hüftplatten nach Aus-
dehnung und Gestalt nur wenig von denen
der Vergleichsart abweichend ; hintere Platten-
gruppe ohne breiten Chitinsaum. Genital-
organ im ganzen wie bei N. vemalis, doch
die Drüsenmündung auf der Außenseite ohne
großen Chitinhof; dieser niemals mit der
Napfplatte zusammenhängend (Fig. 154). $
ohne Rauchpanzer, Genitalorgan unmittelbar
am Hinterende des Körpers gelegen, Napf-
platten näher zusammengerückt, vor und
hinter der Geschlechtsöffnung miteinander
verbunden. Nymphe mit 6—7 Näpfen auf
jeder der 2 Platten.
Im großen Plöner See und in einem
Tümpel am Parnaß bei Plön in Holstein. Im
Hauptteich im Steinbruch zu Kleinzschocher bei Leipzig.
5. N. spinipes (0. F. Müll.).
9 bis 1,5 mm groß. Körperfarbe
gelblich, Exkretionsorgan auf dem Rük-
ken rot durchscheinend. Umriß breit-
eiförmig. Haut mit feinen Spitzen dicht
besetzt, Palpen kurz, dünner als das
Vorderbein. 4. Epimere klein, ohne vor-
springende Ecke am Hinterrande. Die
ersten 2 Reinpaare mit kräftigen Schwert-
borsten, meist paarweise auf niedrigen
Höckern stehend. Napfplatten des Geni-
talorgans klein, mit je 15—20 Näpfen
(Fig. 155). <3 1,1 nun groß. :'>• Glied
des Hinterbeines verdickt. Napfplatten
die Geschlechtsöi'fnunij- umgrenzend.
Nymphe mit je 2 Genitalnäpfen auf jeder
Platte.
Gewässern, niemals häufig.
F
In stell
ig. 165.
enden
Acarina, Milben.
103
2
6. N. callosa (Koenike).
1,2 mm groß. Körperfarbe grünlichgelb. Umriß breiteiför-
; Vorderende stark verschmälert. Oberhaut mit kurzen krummen
Borston dicht besetzt. Augen auf der
Bauchseite deutlicher durchscheinend
als auf der Rückenseite. Hüftplatten-
gebiet sich nur wenig über die vor-
dere Körperhälfte hinaus erstreckend;
1. und 2. Epiniere hinten mit einem
kurzen gemeinsamen Fortsatze; media-
ner Abstand der hinteren Platten-
gruppen sich nach rückwärts erwei-
ternd. Beine wie hei Ar. yernalis. Ge-
nitalorgan besonders groß, Napfplatten
vorn wesentlich breiter als hinten, mit
je SO— 90 Näpfen (Fig. 156). Anal-
öffnung vom Hinterrande des Körpers
abgerückt. Nymphe 0,45 nun groß,
mit 2 neunnäpfigen Genitalplatten,
sonst wie das 2. Kablage, Larve und
(f unbekannt.
In einem Wiesengraben auf dem Stadtwerder hei Bremen.
Fig. L56.
7. N. imitata Koenike.
Am nächsten mit .v. callosa verwandt. 2 reichlich 0,8 mm groß
Körperfarbe wie beiiV. spinipes. Vorderende des Rumpfes infolge Aus-
randung und vorspringender Augenwülste eckig erscheinend (Fig.
157 a). Oberhaut mit sehr kurzen Spitzen dicht besetzt. Palpen
im 2. Gliede so stark wie das Vorderhein (Fig. 1576). Hüftplattengebiet
Fig. 157.
sich weit über die vorder«' Körperhälfte hinaus erstreckend; 1. und
2. Epiniere hinten mit einem inälii" lautren gemeinsamen Fortsatze;
hintere Innenecke der I. Platte vorspringend, dadurch den gegen-
seitigen Ahstand dos letzten Plattenpaares verengend. Beine dünn;
Vorderbein nicht verstärkt. Genitalorgan ähnlich gestalte! wie das
104
Koenike,
der N. callosa, doch wesentlich kleiner. Analöfl'nung am Hinter-
rande des Körpers vorspringend. Eiablage, rf und Jugendzustände
unbekannt.
In der Pelme hei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg.
8. N. verrucosa Koenike.
(j 0,55 min groß. Haut dicht behaart. Drüsenhöfe und Anal-
hof meist warzig erhaben. Palpe von '/,,
Körperlänge, dünner als das Vorder-
bein; 3. Glied auf der Außenseite
mit langer, rechtwinklig abstehender
Schwertborste. Epimeren weit vom
Stirnende abgerückt; 4. Platte außen
breiter als innen, am Hinterrand mit
kräftigem Fortsatz. Beine kurz und
dünn; Vorderbein nicht verstärkt, auf
der Beugeseite mit kräftigen Schwert-
borsten ohne auffallend große Höcker;
3. Hinterbeinglied nicht verdickt. Ge-
nitalorgan sehr groß, mit zahlreichen
kleinen Näpfen (Fig. 158). 5 unu
.1 ugendzustände unbekannt.
In einem Sumpfe bei Lauterbach
in Schlesien.
Fig. 158.
7. Unterfam. Pioninae.
Körper weichhäutig, vereinzelt mit Neigung zu Chitinplatten-
bildung. Maxillarorgan ohne Rüssel. Weibliche Epimeren in 4
Gruppen angeordnet, männliche dicht aneinandergerückt; am Hinter-
rande der 4. Platte ein Vorsprung; in der dadurch gebildeten Bucht
ein sechs- oder vielnäpfiges Genitalorgan; bewegliche Geschlechts-
klappen fehlend, rf in der Regel mit auffallenden äußeren Ge-
schlechtsunterschieden. Beine mit Schwimmhaaren.
6 Gattungen.
Bestimmungstabelle für die Gattungen!
I. Genitalorgan sechsnäpfig.
1. Beine von normaler Länge; männliches Hinterbein mit Ge-
schlechtsunterschied.
a. 4. Hinterbeinglied des tf meist auffallend verdickt.
1. Aeetvus.
b. Endglied des männlichen Hinterbeines sichelförmig.
2. Piönacercns.
2. Beine auffallend lang; 4. Glied des 3. männlichen Beinpaares
zu einem Greiforgan umgewandelt. 3. Hydrochoreutes.
3. Beine kurz; die des ^ ohne Geschlechtsunterschied.
1. Wettina.
IL Genitalorgan vielnäpfig.
a. Naht zwischen der 3. und 4. Epimere fast rechtwinklig Zur
ventralen Mittellinie gerichtet. 1. Hinterheinglied des q
sichelförmig. 5. Piona.
b. Naht zwischen der 3. und 1. Kpimere stark nach hinten ge-
richtet. Endglied des männlichen Hinterbeines sichelförmig.
ß. Forelia.
Acarina, Milben. 105
1. Gatt. Acercus C. L. Koch.
Körper weichhäutig. 1. Palpenglied am Außenende innen neben
dem^Endgliede ein Zapfenfortsatz. Epimeralgebiel des 0 klein.
ähnlich wie bei Pwnaty; das des $ fast die ganze Bauchseite ein-
nehmend, die hinteren Gruppen median dicht zusammengerückt.
Heine mit Sehwimmhaaren ; 1. Glied des männlichen Hinterbeins
nieist auffallend verstärkt. Genitalorgan in der Epimeralbuchl liegend,
sechsnäpfig.
8 Arten.
Für die Bestimmung der Männchen kommt besonders das meist
auffallend verstärkte 4. Hinterbeinglied (Fig. 164 G) in Betracht.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. (i verstärkt.
1. (i reich behaart.
1 ) Genitalbucht tief.
a. (i am Innenrande bedeutend verstärkt. 1. A. torris.
b. G am Innenrände wenig verstärkt.
a) G s.i lang wie das 5. Glied. 2. A. ornatus.
hl G kürzer als das .">. Glied.
aai 2. Bein am Außenende mit stempelartigem Ge-
bilde. 3. A. pistillifei'.
hhi 2. Bein ohne stempelartiges Gebilde.
4. A. bullatus.
2) Genitalbucht flach.
a. G im Umriß dreieckig. 5. A. latipes.
b. G im Umriß rundlich. 6. A. scaurus.
2. G wenig behaart, am Außenende mit starker Sähelhorste.
7. A. ensifer.
II. G nicht verstärkt. 8. A. lutesoens.
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Geschlechtsplatten sichelförmig.
1. Geschlechtsplatten solang wie die Geschlechtsöffnung. Körper-
farbe rot. 5. A. latipes.
2. Geschlechtsplatten kürzer als die Geschlechtsöffnung.
a) Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen etwa von
Geschlechtshoflänge.
aa) Körpergestalt langeiförmig; Farbe dunkel rotbraun, mit
dreieckigem, leuchtend rotem Rückerifleck.
2. A (»malus.
1 1 1 1 ) Körpergestalt breiteiförmig; Farbe hellrötlich.
li. A. scanrus.
h) Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen kürzer
als der Geschlechtshof. 7. A. ensifer
II. Geschlechtsplatten dreieckig.
1. Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen etwa von
Geschlechtshoflänge. 8. A. lutescens.
2. Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen kürzer als
der Geschlechtshof.
106
Koenike,
a) Hinteres Körperende durch je einen
verschmälert.
1») Hinteres Körperende breit abgerundet.
1. A torris (0. F. Müll.).
seitlichen Eindruck
1. A. torris.
4. A. hullatus.
d fast 0,6 mm groß. Färbung licht graubraun, der Körper-
rand wasserhell, die Beine lila. Körperumriß eiförmig, die hinteren
Seiten schwach eingedrückt. Palpe im 2. Gliede um die Hälfte
stärker als das 2. Beinglied. Epimeren nach Größe und Gestalt
wie A. ornatus J. Genitalhucht gleich der des Pionacercus Leuckarti J.
3. Bein stark verkürzt; sein Endglied schwach gekrümmt und reich
behaart. Hinterbein kaum so lang wie das zweite; sein 4. Glied
seitlich wenig, dorsoventral bedeutend verstärkt, besonders am
Innenende; Innenseite desselben am Außenende mit einem kräf-
Fig. 159.
tigen, eckigen Haarhöcker; auf diesem eine steife, ziemlich lange
Dornborste; in der Nähe derselben noch ein weiteres gleiches Haar-
gebilde (Fig. 1593); 5. Glied am Außenende mit reich behaartem
Fortsatz, dieser bei dorsoventraler Laue des Beines am stärksten
erscheinend. Genitalhof ähnlich wie bei A. ornatus $. 9. 0,8 nun
groß. Farbe bräunlichgelb, durchscheinend, dunkel gefleckt. Körper-
umriß verkehrteiförmig, hinten mit seitlichem Eindruck. Abstand
zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen gering, von vorn nach
hinten sich erweiternd. Napfplatten des Genitalorganes kurz, fast
dreieckig, mit 3 in den Ecken befindlichen Näpfen (Fig. 159«).
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Holzmaar in der Eifel. In einem toten Arme der Pleiße
bei Leipzig- Connewitz. Im Heidkruger Bach unweit Stickgras im
Großherzogtum Oldenburg. In einem Wiesengraben hei Kattenturm
im Bremer Gebiet.
2. A. ornatus C. L. Koch.
9 bis 1 nun groß. Färbung rot, Beine und Palpen am Grunde
vielfach bläulich. Auf dem Mittelrücken 2 längs gerichtete Chitin-
Acarina, Milben.
107
leisten, in nicht ganz einer Augenweite nebeneinandi
4. Epimere sein- groß, hinten Beitlicb konvex vorsprin
lang und kräftig; 4. Glied des Hinterbeins in seitlic
annähernd von normaler Dicke, dorsoventral ungern«
auf der inneren Flach-
seite muldenartig ver-
tieft; Borstenbesatz die-
ses Gliedes sehr reich;
5. Glied schwach S-för-
mig gebogen, am äuße-
ren Ende mit kurzem
Fortsatz; an dessen
Spitze ein Chitindorn.
Genitalorgan fast völlig
in der sehr weiten und
ziemlich tiefen Epime-
ralbucht liegend; die 3
jederseitigen Näpfe im
Dreieck angeordnet (Fig.
161). 9 bis '2 nun groß.
•r
befindlich.
gend. Beine
hei
Richtung
sin
\ erstärkt,
Fig. 160.
Fig. 161.
Farbe meist dunkel-rötbraun, selten rot, mit einem leuchtend roten
dreieckigen Rückenfleck. Heine und Palpen meist dunkel-blaugrün,
dicht punktiert (porös). Körperumriß eirund, Hinterende mit seit-
lichem Kindruck, Vorderende auffallend verschmälert. Epimeren
nicht von halber Körperlänge. Beine reich behaart. Genitalorgan
größtenteils außerhalb der Epimeral bucht; Napfplatten sichelförmig,
je 3 bogenförmig angeordnete Näpfe trauend (Fig. 160). Die beiden
zweinäpfigen Genitalplatten der Nymphe länglichrund, auseinander
gerückt, nach hinten divergierend.
In stehenden Gewässern, nicht häufig, hauptsächlich im Früh-
jahr anzutreffen.
.;. A. pistillifer Koenike.
g 0,6 nun groß. Färb in ig rotbraun, Heine und Palpen heller,
mit lilafarbenem Anfluge. Stirnende abgestutzt, die hinteren Seiten-
ränder stark eingedrückt. 1. Epimere im Eiiilenkungsgebiet des
Hinterbeins wenig vorspringend; Genitalbucht Behr tief (Fig. 162a).
2. Pein auf der Beugeseite dos 2. Gliedes mit einem Hocker und
."). (Mied am äußeren Ende mit einem stempelartigen Gebilde (Fig.
I62d). 1. Glied dos Hinterbeins mäßig verdickt, auf der Unterseite
108
Koenike,
reich mit meist langen, verworren angeordneten Horsten besetzt.
5. Glied am längsten; sein äußeres Ende keulenartig verdickt und
V
Fig. L62
'*%^
c
ohne Fortsatz (Fig. 162c). Genitalorgan glockenförmig; die 6 Näpfe
zu je :l im Bogen hintereinander gelagert (Fig. 1(52.7). $ und
Jugendzustände unbekannt.
In einem Wiesengraben hei Oberneuland im Bremer Gebiet.
4. A. bullatus (Sig. Thor.).
Dem A. torris sehr ähnlich, doch abweichend durch das Hinter-
bein des ($• dessen 4. Glied minder verstärkt, namentlich am Innen-
ende; umfangreich, nicht eckig (Fig. 1036); die Dornhorste des
Haarhöckers von derselben Länge derjenigen der Vergleichsart, doch
^
Fig. 163.
die zweite danebenstehende zu einer Schwertborste verlängert. Genital-
bucht etwas weiter und flacher als hei A. torris C). Genitalorgaii
zur Hälfte in der Epimeralbuchl befindlich, die Geschlechtsspalte
das Vorderende der Genitalbucht erreichend; die 6 Näpfe jederseits
Acarina, Mühen.
109
zu 3 im Dreieck auf annähernd dreieckigen Platten liegend. 9 dem
A. torris 2 sehr ähnlich, doch die Körpergestalt und m ntlich'das
hintere Körperende breiter, der Abstand zwischen den 2 hinteren
Epimerengruppen größer, nach hinten sich nicht erweiternd; die
Platten abweichend breil umrandet (Fig. 163a). Eiablage und
Jugendformen unbekannt.
Im Schwarzbach bei Zweibrücken.
5. A. latipes (0. F. Müll.).
<j reichlich 0,6mm groß. Färbung rot. Körperumriß oval, mit
einer flachen Ausbuchtung am Stirnende. Epimeralgehiet fast die
ganze Bauchfläche einnehmend. Genitalbucht sehr weit und flach.
Die Genitalnäpfe groß, in 2 dreieckigen Gruppen angeordnet. '■>. Hein
verkürzt; 1. Glied des Hinterbeines in seitlicher Richtung von fast
normaler Stärke, dorsoventral dagegen annähernd dreieckig ver-
breitert (Fig. 104 <7); dieses Glied, sowie das folgende reich behaart.
9 1 mm groß, dem Piona nodata (0. F. Müll.) 9 in Färbung und
(iestalt sehr ähnlich. Epimeralgehiet etwa von halber Körperlänge;
die hinteren Plattengruppen eine halbe Ge-
schlechtshoflänge voneinander entfernt; 3.
Platte am Innenende etwas zurückspringend.
Genitalorgan zur Hälfte in der Epimeral-
bucht liegend; die ti Näpfe auf einer sichel-
förmigen, hinten breiteren Platte, die 2 hin- *
teren teilweise nebeneinander; Napfplatte
ebenso lang wie die Geschlechtsöffnüng.
Fig. 164.
(Fig. lt)4a). Eiablage und Jugendzuständo wenig bekannt.
In stehenden Gewässern, nicht häufig; im Frühjahr anzutreffen.
rj. A. scaurus (Koen.).
rf etwa 0,55mm groll. Färbung rötlich. Peine lila. Körper-
murin ova
Palpe
um
1 , dicker als d;
gebiet heinahe die ganze Bauchseite einnehmend
, Vorderbein. Kpimerai-
Genitalbucht sehr
weit, sich über den ganzen Hinterrand des 1. Plattenpaares er-
streckend und sehr flach. Peine kräftig. 1. Glied des Hinter-
beines dorsoventral sehr stark, ohne Haarhöcker auf der inneren
Hachseite. mit Ausnahme des Vorderrandes rund herum mit langen
steifen Pursten reich besetzt (Fig. 165*). Die 6 Genitalnäpfe zu '.'>
jederseits in einem Dreieck angeordnet, dicht zusammengerückt
c
etwa 0,9 mm groß. Farbe wie heim rf. Körperumriß breit-
110
Koenike,
eiförmig. Epimeren weit vom vorderen Körperrand«
nicht halb körperlang; die zwei hinteren
Plattengruppen um die Länge der Maxil-
larplatte auseinander gerückt. Hinter-
randsocke der 4. Platte schwach vorspringend
und die Genitalbucht flach. Genitalplatten
kurz -sichelförmig, von 2/a Lange der Ge-
schleehtsöffnung (Fig. 165 <■/). Eiablage und
Jugendzustände unbekannt.
abgerückt.
/,■ ■
Fig. 165.
In einem Moorgraben bei Rotenburg unweit Harburg,
7. A. eiisifer (Koen.)
d 0,6 mm groß. Färbung blaßlila. Körperumriß verkehrt-
eiförmig, die hinteren Seiten flach ausgebuchtet, dadurch das Hinter-
ende ziemlich spitz erscheinend. Augen klein, 0,16 mm vonein-
ander entfernt. Palpe so dick wie das Vorderbein und so lang wie
die 3 Grundglieder des letzteren. Genitalbucht des Epimeralgebiets
sich über den gan-
zen Hinterrand des
4. Plattenpaares ei-
streckend und äus-
serst flach. 3. Bein
stark verkürzt und
seine Krallen ver-
kleinert; 4. Hinter-
beinglied nurschwach
verdickt, mit einer
langen gekrümmten,
äullerst kräftigen Sä-
belborste am Außen-
ende auf der Streck-
seite (Fig. 166*).
Genitalorgan nur mit
dem Vorderende in
die Epimeralbuchl
hineinragend: nach
■/. lutescens J. Y bis
hinten mit seitlichem
Fig. 166.
und Lagerung der Näpfe
groß. Körperumriß lang
Gestall
1,1 mm
Eindruck. Lpimoraigehiet etwa von halber Körperlänge; die -
wie bei
eiförmig.
Acarina, Mühen.
111
hinteren Plattengruppen ungefähr '/., Geschlechtshoflänge vonein-
ander entfernt; Hinterrandserke der "4. Platte wenig vorspringend,
die Genitalhucht also flach. Fußkrallen sehr groß. Genitalplatten
breit -sichelförmig, kürzer als die Geschlechtsöffnung; Näpfe im
Bogen hintereinander (Fig. 166a). Eiablage und Jugendzustände
unbekannt.
In einem Sumpfe bei Schlaupitz in Schlesien.
8. A. lutescens (Herrn.).
J reichlich 0,0 mm groß. Körperumriß elliptisch. Färbung
blaßgelblich «der grünlichgrau. Augen ziemlich groß, 0,13 mm
voneinander entfernt. Palpen schlank, in den Grundgliedern nur
wenig stärker als das Vorderbein. Epimeralgebiel im Vergleich mit
A. ornatus J verkürzt, insbesondere in der 4. Platte; Genitalbucht
tief und hinten hedentend weiter als vorn. Hinterbein normal;
das 4. nicht verdickte Glied am Außenende auf der
Beugeseite mit 3 steifen, etwas gekrümmten, verlänger-
ten Porsten. 5. Glied an gleicher Stelle mit kräftiger
Dornborste und einer Reihe doppelspitziger Borsten
von verschiedener Länge (Fig. 167*): Genitalorgan groß
und vöjlig in der Epimeralbucht liegend; Napfplatten
stark chitinisiert, in der Gestalt an die des A. fistillifer <$
erinnernd, doch brei-
ter und minder nach
hinten vorstehend;
die I) Näpfe, jeder-
seits zu 3 im Drei-
eck angeordnet, groß,
die Platte fast voll-
ständig bedeckend.
5 1,5 — 2 mm groß.
Färbung wie heim
<5, aber dunkler.
Körperumriß eiför-
mig. Epimeralgebiet
weit vom vorderen
Körperende abgerückt, die halbe Körperlänge bei weitem nicht er-
reichend; die hinteren Plattengruppen um die Länge der Maxillar-
platte auseinandergerückt; -4. Platte am Hinterrande mit spitz vor-
springender Ecke, (Jenitalorgan größtenteils in der Epimeralbucht
liegend: Napfplatten hinten seitlich gelegen, klein und fast drei-
eckig: die ü Näpfe jeder Platte dieselbe ganz bedeckend, im Drei-
eck angeordnet (Fig. 167 d). Nymphe im Genitalorgan derjenigen
des ./. ornatus gleichend.
5 fast Überall in stellenden Gewässern anzutreffen, (j sehr
selten.
Fig. 167.
2. Gatt. Pionaoercus Piersig.
Körper weichhäutig. Epimeren nach Page und Gestalt hei dem
<j wie hei Acercus, hei dem <j? wie hei Piona. Endglied des männ-
lichen Hinterbeins sichelförmig wie heim Forelia T . Genitalorgan
gleich demjenigen der Gattung Aureus auf 2 Platten je 3 Näpfe.
:i Arten.
112
Koenike,
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. Ana 4. Hinterbeingliede ein langer Fortsatz. 1. P. vatrax.
II. Am 4. Hinterbeingliede kein Fortsatz.
a) Sichelförmiges Endglied des Hinterbeins mit 4 — 5 Dornborsten.
2. P. uncinatns.
Ii) Sichelförmiges Endglied des Hinterbeins mit etwa 10 Dorn-
borsten. 3. P. Lenckarti
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Endglied des Vorderbeins verdickt.
II. Endglied des Vorderbeins nicht verdickt.
a) Körpergröße 0,5 mm.
b) Körpergröße 0,8 mm.
2. P. nncinatus.
1. P. vatrax.
3. P. Lenckarti.
Fig. 168.
1. P. vatrax (C. L. Koch).
rf bis 0,45 mm groß. Grundfarbe hellgelb, braun
gefleckt. Körperumriß eiförmig. Palpen etwas dicker
als das Vorderbein, recht lang, fast die Länge der
5 Grundglieder des Vorderbeins erreichend. Epi-
meren ähnlich wie bei P. uncinatns Koen.. doch
die 4. Platte am Innenrande merklich kürzer, die
Genitalbucht tiefer. Beine kräftig; Endglied der
2 ersten Paare verdickt; 4. Glied des Hinterbeins
mit langem Fortsatz; Endglied desselben sichel-
förmig; am Innenende der Konkavseite 3 Dorn-
borsten (Fig. 168). Genitalorgan ähnlich wie bei
P. Lenckarti <$. 2 reichlich 0,5 mm groß. Palpen
nicht länger als die 3 Grundglieder des Vorder-
beins. Epimeralgebiet reichlich von 1/2 Körper-
länge. Endglied des Vorderbeins nicht verstärkt.
Genitalklappen groß, mit je 3 Näpfen. Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
Im Graben des Bruderwehrs bei Regensburg.
2. P. nncinatus (Koenike).
9 reichlich 0,5 mm groß, die Breite nicht wesentlich geringer.
Körperumriß fast kreisrund. Farbe auf dem Rücken bräunlichgelb,
vorn wie der Außenrand der Hüftplatten blaugrün. Palpen in den
Grundgliedern dicker als das Vorderbein. Epimeren halb so lang
wie der Körper, nicht bis an den Stirnrand reichend; vorspringende
Ecke am Hinterrande der 4. Platte stumpf. Endglied des Vonler-
beins schwach verdickt. Genitalorgan sehr groß; Napfplatten klein,
jederseits am Hinterende des Organs gelegen; von den '■'< jeder-
seitigen Näpfen die 2 hinteren nebeneinander liegend (Fig. 1(>8£).
d reichlich 0,4 mm groß. Farbe blaugrün. 1. Epimere sehr groß; Geni-
talbucht sehr weit und flach. 3. Bein verkürzt; Endglied des 2. Beins
und besonders das des 3. reich behaart; das sichelförmig gebogene
Endglied des Hinterbeins am Krallenende kaum merklich verdickt, in
der Grundhälfte auf der Konkavseite eine Reihe von 4—5 Dorn-
borsten (Fig. 169a). Genitalorgan in der Epimeral bucht; ohneeigent-
Acarina, Mühen.
113
liehe Napfplatten; die Näpfe Chitinverhärtungeii aussendend. Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
Fig. lüOrt.
Im Mühlenteich bei Varel im Grpß-
herzogtum Oldenburg. In einem Wiesen-
graben bei Kattenturm im Bremer Gebiet.
:!. I'. Lenckarti Piersig.
5 etwa 0,8 mm groß. Farbe gelb-
braun. Körperumriß eiförmig, doch vorn
nur wenig schmäler als hinten. Ecke
des Hinterrandes der l. Epimere spitzer ''''£■ 1g:i/'-
als bei P. uncinatus $. Endglied des Vorderbeines nicht verdickt.
Genitalorgan groß; Napfplatten wie die des /'. uncinatus V, die
Näpfe im Dreieck liegend, die 2 hinteren neben-
einander, doch der innere nach rückwärtB etwas
vorspringend, q 0,55 mm groß. Stirnende
des Körpers verschmälert und ausgerandet.
1. Epimere sehr groß; Genitalbucht schmal
und tief (Fig. 170). 3. Hein verkürzt und Ver-
dickt; Endglied des Vorderbeines nicht ver-
stärkt; 1. und 5. Glied des Hinterbeines be-
deutend reicher behaart als diejenigen des
/'. uncinatus q"; das sichelförmige Endglied
desselben am Krallenende verdickt, in der
Grundhälfte auf der Konkavseite mit einer
Reihe Dornborsten besetzt; diese nach dem
Krallenende länger werdend. Nymphe in den
Epimeren dem 9 gleich, doch die hinteren Plattengruppen ver-
hältnismäßig weiter nach hinten gerückt. Die - Napfplatten des
Genitalorganes dachartig gegeneinander gelehnt; auf jeder 2 Näpfe.
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft IL', ö
Fig 17U.
114
Koenike,
In mehreren Teichen des Erzgebirges: Bei Rehefeld, Altenberg,
Nitzschhammer und Eiterlein. In einem Tümpel hei Willaringen
und im Fischmatten- Weiher im südlichen Schwarzwald.
3. Gatt. Hydrochoreutes C. L. Koch.
Körper weichhäutig. Palpen und Beine ungewöhnlich lang.
Epimeren wie bei Piona. Genitalorgan gleich demjenigen der Gat-
tung Megapus, jederseits mit 3 hintereinander gelagerten Näpfen,
heim £ mehr oder minder vom Körperrande abgerückt, heim <$
unmittelbar daran gelegen und mit mehrteiligem Petiolus ausgestattet.
4. Glied des 3. männlichen Beinpaares zu einem Greiforgan um-
gewandelt.
2 Arten.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. Innenteil des Petiolus stark verlängert.
II. Innenteil des Petiolus wenig verlängert.
1. H. nngulatns.
2. H. Krameri.
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Palpe sehr lang; ihr 4. Glied reich behaart. 1. H. iwgnlatus.
II. Palpe etwas verkürzt; ihr 4. Glied schwach behaart.
2. H. Krameri.
1. H.
nngulatns
d 0.6 mm groß.
(Fig. 171). Am 3.
(C. L. Koch).
Petiolus dreiteilig, Innenteil stark verlängert
Bein die der Säbelborste gegenüberstehende
Borste lang und säbelförmig. <J>
1,6 mm groß. Farbe hell- bis
dunkelgrau. Körperumriß eiför-
mig. Palpe sehr lang; 4. Glied
etwa so lang wie die drei Grund-
glieder zusammen und auf der
Beugeseite mit einer langen
Schwertborstenreihe. Beine länger
als bei Unionicola crassipes\ 3. Bein
verkürzt. Genitalorgan weit vom
Hinterrande des Körpers abgerückt;
jederseits 3 hintereinander liegende Näpfe. Nymphe 1 mm groß, mit
4 auf 2 dachförmig angeordneten Platten befindlichen Genitalnäpfen.
Auf dem Bruderwehr bei Regens-
burg. In mehreren Teichen im Erz-
gebirge. In der Ochtum bei Cattenturm
im Bremer Gebiet.
2. H. Krameri Piersig.
J 0,55 mm groß. Innenteil des drei-
teiligen Petiolus nur wenig vorspringend
Fig- 172- (Fig. 172). Die am Greifglied des
3. Beins der Sichelborste gegenüberstehende Borste kürzer als bei
H. nngulatns $ und schwach S-förmig gekrümmt. $ 1,3 mm groß,
Fig. 171.
Acarina, Milben.
115
im ganzen dem //. ungulatus 9 sehr ähnlich. Palpe minder lang;
ihr -I. Glied schwach behaart, darunter nur wenige Schwertborsten.
In den Teichen hei GrQßzsehocher-Leipzig. Im Leknosee bei
Danzig. In Teichen des Erzgebirges.
4. Gatt, Wettina Piers ig.
Epimeren nach Gestalt und Lagerang wie bei Forelia. Beine
mit Schwimmhaaren; Endglied des Vorderbeins verstärkt; seine
Krallen vergrößert. Genitalorgan wie bei Pionacercus sechsnäpfig;
beim ,-j die Napfplatten vor und hinter t\i>\- Geschlechtsöffnung|zu-
sammenhängend, beim V nicht. Männliche Beine ohne Geschlechts-
unterschied.
1 Art
W. podagrica (C. L. Koch).
9. 0,7 mm groß. Farbe blaßgelb Ins braun, Krallenende des
Vorderbeins lebhaft rot. Umriß langeiförmig, Stirnende auffallend
schmal. Haut liniiert. Die 2 Stirnrandborsten auf Höckern stehend.
1. Epimere hinten ausgerandet. Vorderbein nur von halber Körper-
länge und besonders kraftig; sein Endglied
vergrößert und gekrümmt; das vorletzte (ilied
der 2 mittleren Beinpaare mit ungemein langen,
an der Spitze gebogenen Schwimmhaaren. Napf-
platten des Genitalorgans fast dreieckig, mit je
3 im Dreieck gelagerten Näpfen (Fig. L73).
(j 0,6 mm groll; vom 9. durch größere Genital-
platten unterschieden; diese vor und hinter der
Geschlechtsöffnung zusammenhängend. Nymphe
fast 0,5 mm groll; mit 2 länglichrunden, aus-
einander gerückten Genitalplatten; diese je 2
Näpfe trauend.
Im schwarzen Teich an der langen (lasse
bei Altenberg und im Geyerschen Korst im
Erzgebirge. In der Aue bei Lesum unweit
Aue bei Dötlingen im Großherzogtum Oldenburg.
Fig.
Bremen.
der
5. Gatt. Piöna C. L. Koch.
Körper weichhäutig. 4. Palpenglied auf der Beugeseite mit
kräftigen Haarhöckern. Hüftplatten beim ; nahe zusammen, beim
5 in 4 Gruppen mehr oder minder weit auseinander gerückt. 1.
blatte am Hinterrand mit eckigem Vorsprung. Meine meist reich
mit Schwimmhaaren ausgestattet. Endglied des 3. männlichen Beines
(Samenüberträger) verkürzt; dessen Krallen von abweichender Ge-
stalt; I. Glied des männlichen Hinterheines sichelförmig (Greifglied).
Genitalorgan unmittelbar hinter dem Epimeralgebiet ; 9 mit großer,
5 mit kleiner Geschlechlsöffnung nebst dahinter befindlicher Samen-
tasche; Genitalnäpfe meist zahlreich auf Platten liegend.
17 Alten und 2 Varietäten.
Für die Bestimmung der Männchen (Fig.174) kommen folgende
Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern beigesetzten
Abkürzungen; Die Palpen (/') und besonders deren in den Haar-
hockern (//) abweichendes 4. Glied. Verbindung der 4. Epimere
8*
116
Koenike,
(E) mit dem Genitalorgan oder Fehlen einer solchen. Das in der
Gestalt verschiedene Endglied des 3. Beines (Samenüberträger Sg)
und dessen Kralle mit einer verkürzten oder verlängerten Haupt-
zinke (Z); das nach Biegung und Borstenbesatz abweichende
Ä
Fig. 174.
Greifglied (G) des Hinterbeines. Die Geschlechtsöffnung ( T), die
nach Größe und (Jestalt verschiedenen Genital- oder Napfplatten
(N), das Vorhandensein oder Fehlen einer Samentasche (S). Die
Lage der Analöffnung (A) zum Genitalorgan und zu den Anal-
drüsenhöfen (Ad).
Bestiminungstabelle für die Männchen.
S tief.
1. Z verlängert.
1) 6" birnförmig.
a. iV vorn mit E zusammenhängend.
b. N von E getrennt.
2) S blattförmig (3 lappig).
a. Z stark gebogen. 3. P.
1). Z fast gerade.
2. Z nicht verlängert.
1) S blattförmig (3 lappig).
a. Palpe mit vielen H.
b. Palpe mit 2 H. 6. P
1. P. falcigera.
P. clavicornis.
longicornis.
4. P. nodata.
5. P. uncata.
controversiosa.
\cirina, Milben.
117
7. P. Neumani.
8. P. longipalpis.
!). P. carnea.
10. P. circularis.
2) .9 rundlich.
a. S quer elliptisch.
b. S eiförmig.
c ."> verkehrt-apfelförmig.
aa) P ohne //.
bb) P mit //.
II. .v verkümmert.
1. N mit E verbunden.
1 i Verbindung zwischen .V und E sich bis zur Einlenkungs-
stelle des Hinterbeines erstreckend. 11. P. discrepans.
2) Verbindung zwischen X und E nur vor V vorhanden.
a. Z verlängert.
aa) .V weit über die Hinterrandsecke von E vor-
springend. 12. P. disparilis.
bb) N nicht über die Hinterrandsocko von E vorsprin-
gend. 13. P. rotunda.
b. Z nicht verlängert.
aa) A zwischen die Genitalplatten gerückt.
14. P. obturbans.
bb) A hinter den Genitalplatten gelegen.
15. P. conglobata.
2. N nicht mit /:' verbunden. 16. P. variabilis.
III. 5 fehlend. 17. P. coacta.
Für
Yvi. 17Ö.
die Bestimmung der Weihchen (Fig. 17.">) kommen noch
folgende Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern bei-
gesetzten Abkürzungen : Das Vorhandensein "der Fehlen einer Ge-
nitalnebenplatte \\'c\. die in der Zahl abweichenden Geschlechtsnäpfe
(Npf). Im übrigen mit den heim 0 angegebenen Bezeichnungen
übereinstimmend.
118
Koenike,
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. N fehlend.
1. /"stets gekrümmt und ungewöhnlich dick. 2. P. clavicofnis.
2. P von gewöhnlicher Dicke. 15. P. conglobata.
II. 2 N vorhanden.
1. N seitlich von V gelegen und konvex nach au Ken gekrümmt.
1) N über die Hinterrandsecke von E vorspringend.
12. P. disparilis.
2) N nicht über die Hinterrandsecke von E vorspringend.
a. y mit 8—12 Npf\ Körperfarbe rot. 4. P. nodata.
b. N mit 12—20 Npf\ Körperfarbe gelblich.
aa) A zwischen Ad: 13. P. rotunda.
bb) A vor Ad. 14. P. obtorbans.
2. N seitlich am Hinterende von V gelegen und mehr oder
minder rundlich.
1) P ohne H. 9. P. carnea.
2) P mit H.
a. P mit mehr als 2 H. 5. P. uncata.
b. P mit 2 H.
aa) N mit 9—12 Npf. 6. P. controversiosa.
bb) N mit 18—30 Npf. 3. P. longicornis
cc) .V mit bedeutend mehr als 30 Npf.
8. P. longipalpis.
III. 4 N vorhanden.
1. Auf N etwa je 10 Npf, auf Ne 1 Npf. 16. P. variabilis.
2. Auf N bedeutend mehr als 10 Npf.
a. H lang. 1 1 . P. diserepans.
b. H kurz.
aa) Genitalorgan ähnlich wie bei P. discrepans $.
7. P. Neumani.
bb) Genitalorgan ähnlich wie bei P. rotunda £•
10. P. circularis.
1. P. falcigera (Koenike).
<$ etwa 1,2 mm groß. Farbe rot. Palpe am Grunde viel dicker
Fig. t76.
als das Vorderbein, mehr als von halber Körperlänge; 4. Glied auf
der Beugeseite außer mehreren kleineren 2 größere llaarzaplcn
Acarina, Milben.
119
4. Epimerenpaar nahe den hinteren Innenecken einander berührend.
3. Beinpaar, insbesondere das Endglied verkürzt, gekrümmt, am
freien Ende etwas verdickt und neben einer dreizinkigen eine etwas
verlängerte, sensenartige Kralle (Fig. 176d). Genitalplatten vorn
nicht mit dem letzten Epimerenpaare verschmolzen, sondern deut-
lich abgesetzt; Samen taschen Öffnung kurzbirnförmig (Fig. L76a). $
und Jugendzustände unbekannt.
im Torfkanal bei Bremen.
2. P. clavicornis (0. F. Müll.).
(j reichlich 0,8 mm groß. Farbe hellrot. Palpe etwa doppell
so dick wie das Vorderbein. Epimeralgebiet groß; die hinteren
Gruppen einander nicht berührend. Die eine Kralle des 3. Beins
mit kräftig verlängerter, sensenförmiger Hauptzinke (Fig. 177*).
Genitalnäpfe auf sehr schwach chitinisierten Platten; Samentaschen-
Ag|
Fig. 177.
Öffnung verkehrthirnförmig (Fig. 177 c). $ 1,4 mm groß. Farbe
rot. Körperumriß kurzeiförmig. Palpe fast dreimal so stark wie
das Vorderbein, stets gekrümmt. Genitalorgan ohne Platten, 7 bis
12 Näpfe jederseits (Fig. 177«).
In einem Teiche in der Kiesgrube hei Paunsdorf und in (jrähen
bei Gautsch im Königreich Sachsen. In Wiesengräben hei Strohm
und am Hollerdeich im Bremer Gebiet.
3. P. longicornis (0. F. Müll.).
d bis 2 mm groß. Farbe gelblich-
grau bis lebhaft rot. Körperumriß ei-
förmig, Stirnende flach ausgerandet,
Palpe mehr als von halber Körper-
länge; auf der Beugeseite des 1. (Iliedes
2 größere Haarhöcker wie beim gleichen
Palpenabsehnitte der P. mntroversiosa
(Fig. 182t). Epimeralgebiet sich über
die vordere Bauchhälfte hinaus er-
streckend. Endglied des 3. Beins nur
wenig mehr als ' so lang wie das
vorhergehende, stark gekrümmt, das
Krallenende verdickt: die Hauptzinke
Fig. 178«.
der einen Kralle desselben
120
Koenike,
auffallend verlängert und gekrümmt (Fig. 178 c). Genitalorgan
mit dem Epimeralgebiet ver-
bunden; Samentasche tief;
deren Öffnung blattförmig
(Fig. 178*). $ 2—3 mm
groß. Epimeren weit aus-
einandergerückt. Auf jeder
Napfplatte in der Hegel unter
zahlreichen kleinen ! Paar
größere Näpfe (Fig. 1 78«-).
Nymphe durch 2 dachartig
6 Fig. 178. c gegeneinander liegende
Napfplatten mit je 2 Näpfen gekennzeichnet. Hüftplatten weit
auseinandergerückt.
In stehenden Gewässern,
meist häufig.
Fig. 179.
P. longicornis imrainuta (Piersig).
Merklich kleiner als die Stammform, fast
glashell. Auf der Beugeseite des 4. Palpen-
gliedes vor den großen Haarhöckern ab-
weichend noch 2 kleinere (Fig. 179). In allen
anderen Merkmalen mit der Stammart über-
einstimmend.
4. P. nodata (0. F. Müll.).
rf bis 0,8 mm groß. Farbe rot. Körperumriß eirund. Palpen
ziemlich kurz und kräftig. Hüftplattengebiet etwa % der Hauch-
seite bedeckend. Beine lang und kräftig, doch das erste nicht
länger als der Körper; das Endglied des 3. Paares kolbig verdickt
und gekrümmt; die eine Kralle desselben mit verlängerter kräftiger
Hauptzinke (Fig. 180r). Samentasche tief; ihre Öffnung blattförmig
gestaltet (Fig. 180*). $ 1)3—2 mm groß. Palpen verhältnismäßig
kürzer als die des rf. Epimeralgebiet nicht von halber Körper-
lange, die 4 Gruppen weit auseinander gerückt. Schwimmhaare an
Fig. 180.
allen Beinen; Fußkrallen der 3 ersten Paare sehr groß. Genital-
organ verkehrtherzförmig; Napfplatten schmal und gebogen, jede
8 — 12 Näpfe tragend (Fig. 180<7). Nymphe im ganzen dem 9 ähn-
lich. Palpen besonders kurz und stämmig. Genitalorgan aus 2 von-
A.carina, Milben.
121
einander gerückten, nacli hinten divergierenden Platten bestehend;
auf jeder 2 Näpfe.
In stehenden Gewässern, meist sehr häufig, insbesondere im
Frühjahre.
.") P. nncata (Koenike).
d his 1,2 liini groll. Farbe grünlich oder bräunlich, Epimeren
und Gliedmaßen grün. Palpe am Grunde viel dicker als das Vonler-
hein, mehr als von ' ., Körperlänge; Beugeseite des i. Gliedes mit
vielen, darunter 4 größeren Haar-
höckern (Fig. 181&). Epimeren nahe
zusammengerückt; 4. Platte hinten
stumpfeckig vorspringend. 3. Bein,
insbesondere das Endglied, verkürzt,
leicht gekrümmt, freies Ende ver-
dickt; eine Kralle desselben 2-, die
andere 3 zinkig. Sichelglied des Hin-
terbeines besonders stark gekrümmt.
Genitalplatten mit den Epimeren ver-
bunden; Öffnung der Samentasche
blattförmig (Fig. I8lc). $ bis 1,8 mm
groß. Epimerengruppen auseinander
gerückt. Genitalplatten seitlich am
Hinterende der Geschlechtsöffnung be-
findlich, mehr oder minder rundlich.
(Kig. 181 a.) Nymphe dem 9 ähnlich.
Die 2 Genitalplatten dachartig zusam-
.. c .-vo0
c Fig. 181. /'
menstoßend; jede mit 2 Näpfen. Eiablage und Larve unbekannt,
jgj In einem Graben der Salzwiese in Oberneuland im Bremer
Gebiete. Im Mansfelder SüKsee. Im grollen Plöner See in Hol-
stein. Auf .Juist.
6. I*. controversiosa (Piersig).
J - Sein- nahe verwandt mit /'. uncata. J bis 1 min groß. Farbe
grünlichgrau, Heine und Palpen bläulichgrün. Auf der Beugeseite
des 4. Palpengliedee nur 2 Haarhöcker (Fig. ls2, ). Genitalbucht
122
Koenike.
abweichend tiefer; Innenrand der 4. Epimere dadurch verkürzt.
Einlenkungsecke des Hinterbeins stärker vorspringend. Beine wie
3pM *0g?
^K ;>
Napfplatten des
Fig. 182.
hei der Vergleichsart, doch im ganzen kürzer.
Genitalorgans kleiner, ihre Verbindung mit den
Epimeren minder umfangreich; Näpfe geringer an
Zahl (Fig. 182 b), $ bis 1,6 mm groß. Die hin-
teren Plattengruppen des Epimeralgebiets weiter
auseinander gerückt als hei P. uncata $. Genital-
platten kleiner und Näpfe geringer an Zahl (Fig.
182a). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Rohrteiche bei Schönefeld im Königreich
Sachsen. In einem Graben der Salzwiese in Ober-
neuland im Bremer Gebiet. Auf Borkuni .
7. P. Neumani (Koenike).
v Fig. 182 c.
<3 fast 0,6 mm groß. Farbe wie bei P. con-
globata. Haut deutlich liniiert. 4. Palpenglied auf der Beugeseite
noch reicher mit Haarhöckern besetzt als das des P. conglobata rf.
Hüftplattengebiet ungefähr die vordere Bauchhälfte einnehmend.
Endglied der 2 vorderen Beinpaare gegen das Krallenende hin
'*1
schwach
schwach
a b
Fig. 183.
bauchig verstärkt; Endglied des 3. Beinpaares verkürzt,
gekrümmt und mit verkleinerten Krallen. Sanientaschen-
öffnung breiter als lang, rundlich im Umriß; Napfplatten vor und
Acarina, Milben.
128
hinter derselben untereinander und vorn mit den Epimeren ver-
Bchmolzen (Fig. 183«)- + namentlich im Genitalorgan dem /'. dis-
crepans 5 sehr ähnlich (Fig. 187 a). I. Palpenglied auf der Beugeseite
mit längeren Haarhöckern als bei der Vergleichsart; Chitinstift am
Vorderende dieses Gliedes abweichend nach der Palpenspitze ge-
richtet (Fig. 183*). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche bei Kloster Michaelsstein im Harz. Im
kleinen Plöner See in Holstein. In einem Wiesengraben bei Grö-
pelingen in Bremen. Im Schweriner See.
8. P. longipalpis (Krendowsky).
'. 1 mm groß und darüber. Farbe dunkelrot; Gliedmaßen,
Epimeren und Genital platten dunkelblau, Körperumriß eiförmig.
Haut derb, mit niedrigen Zäpfchen reich besetzt. Palpe mehr als
von '/•> Körperlänge; 1. Glied auf der Beugeseite mit 2 langen
Eaarzapfen. Endglied des 3. Beines nicht halb so lang wie das
vorhergehende; die 2 Krallen desselben kurzzinkig. Genitalplatten
groß und vielnäpfig; Öffnung der tiefen Samentasche verkehrt-
a Fig. IM. b
eiförmig (Fig. Is4</). + 2,5- 3 mm groß, durch verhältnismäßig
kürzere Palpen und das Genitalorgan vom rf unterschieden (Fig.
184/;). Nymphe dem 2 ähnlich, doch die Epimeralgruppen viel
weiter voneinandergerückt. Die beiden zweinäpfigen Genitalplatten
voneinander entfernt, nach hinten divergierend.
In stehenden Gewässern, meist nicht^häufig.
9. P. carnea C. L. Koch.
($ bis| 2 mm groß. Farbe gelblich, rötlichgelb oder grün-
lichgrau. Körperumriß eiförmig, Vorderende stark verschmälert.
a Fig. ls.'i. 6
Epimeralgruppen nahe zusammengerückt. 3. Bein verkürzt. \\\>-
124
Koenike,
besondere das Endglied; dessen Krallen verkleinert und stark hakig.
4. Bein in den 4 Grundgliedern äußerst kräftig; sein 4. Glied stark
sichelförmig gekrümmt. Samentaschenöffnung rundlich; Napfplatten
vor und hinter derselben miteinander verbunden (Fig. 1856). ^ bis
2,5 mm groß. Palpe ungewöhnlich kurz, dünner als das Vorder-
bein; ihr 4. Glied ohne Haarhöcker. 4. Epimere am Hinterrande
mit weit vorspringender Ecke (Fig. 185«). Beine von geringer Länge;
Hinterhein nicht wesentlich länger als das Vorderbein. Genital-
platten verhältnismäßig klein; auf jeder 18 — 20 Näpfe. Nymphe
lichter in der Färbung; die beiden 2 näpfigen Genitalplatten dach-
ziegelig gegeneinander gelehnt.
In stehenden Gewässern, nicht häufig.
10. P. circularis (Piersig).
J 0,65 mm groß. Farbe wie bei P. rotunda. Körperumriß
eiförmig, Stirnende stark verschmälert und etwas ausgerandet.
Krallen des Samenüberträgers (Endglied des 3. Beines) kurzzinkig.
Umriß der tiefen Samentaschenöffnung wie bei P.carnea £ (Fig. 1865).
5 etwa 1 mm groß. Haut deutlich liniiert. Palpe von '^ — 7s
a Fig. 186. h
Körperlänge. Hüftplattengebiet weit vom Stirnrande abgerückt,
nicht auf die hintere Bauchhälfte übergreifend ; die hinteren Platten-
gruppen weit voneinander gerückt. Genitalorgan mit 4 Platten;
auf den 2 hinteren Hauptplatten 13 — 17 Näpfe, auf den vorderen
Nebenplatten je 1 Napf (Fig. lS6a). Jugendzustände unbekannt.
In Rohlandts Lehmlachen und in dem südöstlichen Tümpel
des Kleinzschocherschen Steinbruches unweit Leipzig.
11. P. discrepans (Koenike).
<J 0,6 mm groß. Farbe gelblichweiß, fast durchscheinend.
Fig. 187.
Körperumriß eiförmig. Haut liniiert. Palpe von etwas mehr als
Acarina, Milben.
1 25
'/, Körperlänge und dicker als das Vorderhein. Epimeren dichl
aneinander genickt. Endglied der 2 ersten Beinpaare am Krallen-
ende schwach bauchig verdickt; Krallen groß; Endglied des 3. Bein-
paares verkürzt; seine Krallen verkleinert und stark hakig, Genital-
platten fein- und dichtporig, sein- groß, das 4. Epimerenpaär \n>
zur Einlenkungsstelle des Hinterheinpaares umgreifend, mit jenem
verwachsen, hinten in einem Vorsprunge die Analöffnung um -
schließend (Fig. 1876); ohne tiefe Samentasche. 9 0,8 mm groß.
Palpen von l/s Körperlänge; 4. Glied nur wenig länger als das
zweite; auf der Beugeseite 2 bei Seitenansicht scheinbar hinter-
einander stehende Haarhöcker; Chitinstift innen am Yorderende
dieses (iliedes abwärts gerichtet. Epimeren auseinandergerückt.
Genitalorgan mit 1 Napfplatten, hinten jederseits eine große quer-
liegende, vorn je eine kleine (Fig. L87a). Nymphe mit 2 aus-
einandergerückten, nach hinten divergierenden Genitalplatten; jede
3 Näpfe aufweisend.
Im wüsten Teiche hei Rehefeld und in einem Teiche bei
Platten im Erzgebirge.
12. P. disparilis (Koenike).
. (j bis 0,9 mm groß. Körperfarbe rötlichgelb. Augen schwarz,
rot durchscheinend. Körperumriß elliptisch. Palpen annähernd
doppelt so dick wie das Vorderhein; ihr 4. Glied kaum länger als
das 2. Epimeren dicht aneinander gerückt. Endglied des 3. Bein-
paares verkürzt; die Hauptzinke einer Kralle desselben spießartig
verlängert. Genitalplatten vorn teilweise mit dem 4. Epimeren-
<-r
a Fig. 188. I>
paare verschmolzen und sehr groß, wie die Epimeren, Beine und
Palpen gelbbraun, mit sehr vielen Näpfen; ohne tiefe Samen-
tasche (Fig. 188J). '4 Ms 1,2 mm groß. Genitalorgan ähnlich dem-
jenigen der /'. rotunda $?, doch sehr viel größer und mit einer drei-
fachen Anzahl von Näpfen (Fig. 188a). Eiablage und Jugendzustände
unbekannt.
In einem Forellenteich hei Salzuflen. Im Christlesee im Algäu
in Süddeutschland.
13. P. rotunda (Kramer).
d bis 0,8 min groß. Farbe gelblichweiß, innere Organe braun
durchscheinend. Körperumriß kurzeiförmig. Palpe in den Grund-
gliedern dicker als das Vorderhein, die Spitze etwa bis zur .Mitte
126
Koenike,
des 4. V
or<
lerbeingliedes reichend (Fig. 189«/). Epimeralgebiet
reichlich über 2/., der Bauchfläche sich
erstreckend. 3. Hein nicht verkürzt;
sein Endglied von halber Länge des
vorhergehenden; die eine der 2 Doppel-
krallen mit gerader verlängerter Haupt-
zinke (Fig. 189£). Genitalorgan vorn
teilweise mit den Hüftplatten verbun-
den, ohne Samentasche, jederseits 12 bis
20 Näpfe (Fig. 189r). $ 1,1 mm groß.
Genitalorgan verkehrtherzförmig; wie das
des cf jederseits 12—20 Näpfe tragend
(Fig. 189a). Nymphe dem 5 ähnlich.
Fig. 180«.
i
<T
UN
Fig. 189.
Hüftplatten weit auseinander gerückt. Die beiden zweinäpfigen
Genitalplatten weit voneinander entfernt, nach hinten divergierend.
In stehenden Gewässern, in Seen häufig.
14. P. obturbans (Piers ig).
(j reichlich 0,6 mm groß. Farbe gelblich oder grünlichbraun,
die Gliedmaßen meist bläulich. Körperumriß langeiförmig. Vorder-
ende schwach ausgerandet.
kräftig; auf der Beugeseite des 4
Haut liniiert.
Gliedes
Palpe
un
2. Gliede sehr
eine Gruppe miteinander
Fig. 190.
verwachsener Haarhöcker (Fig. 190c). Endglied des 'A. Beines nur
halb so lang wie das vorhergehende; die llauplzinke der einen der
beiden Krallen desselben etwas verlängert. Genitalplatten in ge-
ringem Umfange mit den Epinieren zusammenhängend; hinter der
Acarina, Million.
127
kleinen Geschlechtsöffnung eine flache Vertiefung (Samentasehe) ;
jederseits IS— 24 Näpfe (Fig. 190*). $ bis 1,1 nun groß. In der
Körpergestalt dem rf gleich. Palpe erheblich dünner; an Stelle der
Höckergruppe des 4. Gliedes I größere, mehr oder minder aus-
einander gerückte Haarhöcker. Genitalorgan ähnlich wie das der
P. rotunda (Fig. 190a). Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche im Steinbruche bei Kleinzschocher. unweit Leipzig.
ir>. I'. conglobata ('. 1>. Koch.
d etwa 0,5 mm groß. Farbe gelblich, bräunlich oder bläulichgrün ;
Fußenden braun. In einiger Entfernung hinter den Augen ein neben-
einander befindliches Plattenpaar; das hintere seitliche Anhängsel
jeder Platte hei jugendlichen JJ abgetrennt. Palpen stärker als das
Vorderbein; Beugeseite des 4. Gliedes mit 3 nebeneinander befind-
lichen Haarhöckern; der mittlere hei Seitenansicht nicht erkennbar;
der innere vorn am Grunde mit Nebenhöcker (Fig. 191'); der Stift
innen am Vorderende des 1. Palpengliedes nach vorn gerichtet.
II liftplatten dicht aneinander gerockt. Endglieder der 2 vorderen
Fig. 191
Beinpaare stark bauchig verdickt; Endglied des 3. Heinpaares etwas
verkürzt; eine Kralle verkleinert, stark hakig gekrümmt. Genital-
organ ohne eigentliche Samentasche; Napfplatten miteinander ver-
schmolzen, vorn teilweise mit den Epimeren zusammenhängend.
(Fig. 191*). , bis 1 mm groß. Palpenmerkmal des 4. Gliedes wie
heim rf, doch die Höcker kleiner. Epimeren auseinandergerückt.
Endglied der 2 vorderen Beinpaare nicht verstärkt. Genitalplatten
fehlend, Näpfe in die Körperhaut gebettet. Beiderseits der Ge-
schlechtsöffnung meist 1 Haarplatten mit je 1 oder 2 Näpfen.
(Fig. 191a). Nymphe dem 0 ähnlich. Die 2 zweinäpfigen Genital-
platten länglichrund und dachziegelig gegenein-
ander geleimt.
In stellenden (iewässern. sehr häufig.
P. conglobata conjugnla Koenike.
Der Hauptunterschied gegenüber der Stamm-
art in der Palpe liegend; der Innenhöcker am
1. Gliede ohne Nebenhöcker; der Stift am Außen-
ende dieses Gliedes abwärts gerichtet (Fig. 192).
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In stehenden (iewässern, fast ebenso häufig wie die Stammart.
Flg. 192.
128
Köenike,
16. P. vai'iahilis ('. L. Koch.
d reirhlich 0,6 mm groß. Farbe nieist grünlich, in der Regel
ein lichter Hof in der Augengegend. Körperumriß eiförmig, Stirn-
ende abgestutzt. Palpe am Grunde wenig dicker als das Vorder-
bein. 3. Epimere ziemlich breit; ihre vordere Innenecke kräftig
vorspringend. 3. Bein, insbesondere dessen Endglied, verkürzt; die
eine der beiden Krallen desselben mit spießartig verlängerter Zinke
Fig. 193.
(Fig. 193c). Genitalorgan von den Epimeren getrennt; Samentasche
flach; ihre Seitenränder sich scharf abhebend; die Napfplatten von-
einander getrennt; jede mit 8 — 11 Näpfen (Fig. 193£). 5 ms 1,2 mm
groß. Farbe rot oder grünlich , in der Augengegend ein lichter
Hof. Die 2 hinteren Epimerengruppen weit auseinandergerückt.
Genitalorgan hinten jederseits mit einer rundlichen Gruppe von 8
bis 1 1 Näpfen und vorn noch je 1 kleine Platte mit 1 Napf (Fig. 193«).
In stehenden Gewässern, stellenweise häufig.
17. P. eoaeta (Koenike).
c$ 0,55 mm groß. Farbe wie bei P. conglobata, Fußspitzen röt-
lichgelb. Körperumriß breiteiförmig. Palpe dicker als das Vorder-
bein; auf der Beugeseite des 4. Glie-
des 2 randständige Haarhöcker nebst
1 auf der Innenseite und 1 Stift am
Innenrande des Vorderendes (Fig. I94£).
Epimeralgebiet kurz, insbesondere die
-4. Platte
Fig. 194.
paare schwach bauchig verdickt; Endglied dos 3. Heines verkürzt
und seine Krallen verkleinert; 4. Hinterbeinglied schwach sichel-
förmig. Genitalplatten kräftig chitinisiert; darauf nur wenige Näpfe.
(Fig. 194«.)
Auf Bork um, selten.
Acarina, Milben. 129
6. Gatt. Forelia Hai ler.
Körper meist weichhäutig. Die weiblichen Epimeren in 4
Gruppen angeordnet, die männlichen zu 1 Gruppe vereinigt; 4.
Platte annähernd dreieckig, Dreieckspitze innen; Naht zwischen
der 3. und t. Platte auffallend stark nach hinten gerichtet. Beine
mit Sehwimmhaaren; Endglied der 2 ersten Paare oft bauchig ver-
dickt; männliches Hinterbein merklich verdickt; sein Endglied
sichelförmig, auf der Konkavseite mit eigenartigem Horstenbesatz.
Genitalorgan jederseits von einer mehr oder minder langen, seitlich
gerichteten Platte begleitet; Näpfe zahlreich.
7 Arten.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. Rückenschilder fehlend.
a. 4. Hinterbeinglied mit einem besonders breiten Borstengebilde.
1. F. ligulifera.
b. 4. Hinterbeinglied ohne ein besonders breites Borstengebilde.
2. F. liliacea.
II. Rückenschild vorhanden.
a. 1 rückengroßes Schild auf der Oberseite. 3. F. parmata.
b. 1 kleineres Schild auf dem Vorderrücken. 4. F. cetrata.
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Rücken Schilder fehlend.
1. Endglied der 2 ersten Beinpaare nicht bauchig verdickt. .
2. F. liliacea.
2. Endglied der 2 ersten Beinpaare bauchig verdickt.
1) Endglied des Vorderbeins mit wulstartigem Vorsprung.
5. F. gibberipes.
2) Endglied des Vorderbeins ohne wulstartigen Vorsprung.
a. Innere Vorderecke der Genitalplatten ausgezogen.
aa) Palpe von ' ., Körperlänge. 1. F. ligulifera.
bb) Palpe von lj4 Körperlänge. 6. F. triangularis.
b. Innere Vorderecke der Genital platten nicht ausgezogen,
aa) Genitalplatte mehr als doppelt so lang wie breit.
7. F. mutata.
bb) Genitalplatte nicht doppelt so lang wie breit.
3. F. parmata.
II. Rückenschilder vorhanden. 4. F. cetrata.
1. F. ligulifera (Piersig).
' 0,55 mm groß. Farbe derjenigen der /'. liliacea ähnlich.
Körperumriß langeiförmig. Palpe von halber Körperlänge, nur
etwas dicker als das Vorderbein; ihr Endglied auf der Außenseite
löffelartig verbreitert. Hüftplatten und Peine ähnlich wie bei
/•'. parmata ?,\ Endglied der 2 eisten Beinpaare gleichfalls bauchig
verdickt; auf der Streckseite des 4. Hinterbeingliedes eine lange,
stark verbreiterte, schwach schraubig gedrehte Porste (Fig. 195);
das Endglied des Hinterbeins am verstärkten Grundteil mit 2 schwach
hakig gekrümmten Dornborsten. Auf jeder Genitalplatte 12 bis
15 Näpfe. ^ etwa 0,8 mm groß. In der Gestalt dem F. liliacea ^
Süßwasserfauna von Deutsehland. 12. Heft. 9
130
Koenike,
ähnlich. Hüftplatten, Beine und Genitalorgan wie hei F.. triangu-
läres 5- Palpe von l/3 Körperlänge; ihr Endglied nicht löffelartig
verbreitet. Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
In den Teichen am Wege von Kleinrückers-
walde nach Königswalde bei Annaberg im Erz-
gebirge. Im Fischmattenweiher im südlichen
Schwarzwald.
2. F. liliacea (0. F. Müll.).
$ reichlich 0,6 min groß. Farbe durch-
scheinend gelblich. Körperumriß verkehrteiför-
mig, Hinterende stark verschmälert. 4. Epimere
dreieckig. Endglied des 3. Beinpaares verkürzt
und die Krallen verkleinert; Endglied des Vor-
derbeins nicht verkürzt und nicht verbreitert:
das Hinterbein mit Ausnahme des Endgliedes
verdickt; dieses am Grunde kräftig, im übrigen
dünn und schwach sichelförmig gekrümmt;
auf der Konkavseite dieser Krümmung 10 bis
iL' stumpfe Dornborsten; davon 3, am verdickten
Grundende befindliche, verlängert. Genitalorgan
unmittelbar hinter den Hüftplatten; Napfplatten
schmal (Fig. 196a). $ etwa ^ß mm groß. Umriß eiförmig,
seitlicher Hinterrand deutlich eingedrückt.
Epimeren in 4 Gruppen liegend. End-
glieder der Beine nicht verkürzt und
nicht verbreitert; an den 3 hinteren
Beinpaaren Schwimmhaarreihen. Lage
des Genitalorgans wie bei den Piona ,
vordere Innenecke der Napfplatten fort-
lang
Fig. 196.
satzartig ausgezogen (Fig. 1963). Nymphe mit '_' dreinäpfigen
Genitalplatten.
In stehenden Gewässern, nirgends häufig.
3. F. parmata Koenike.
rf 0,57 mm groß. Farbe durchscheinend gelblich, Beim' und
Palpen an den freien Enden braun. Körperumriß oval, Stirnende
Acarina, Milben.
131
abgestutzt. Auf der Oberseite eine fast rückengroße, porige Platte;
Unterseite vom Kpimeralgebiet bis zur Analöffnung, letztere ein-
schließend, gleichfalls gepanzert. Palpen groß; ihre Spitzen in den
2 Endgliedern eigenartig nach auswärts gekrümmt. 4. Epimere am
hineilende breiter als bei /•'. lüiacea tf. Endglied di'v 2 vorderen
heinpaare bauchig verbreiteil; die Krallen derselben vergrößert;
umgestaltetes Endglied des Hinterbeines am ver-
dickten Grunde 2 kräftige Säbelborsten trauend
(Eig. 197 6). Genitalorgan wie bei /•'. litiaceaß
gelegen, die Napfplatten jedoch breiter, die
Näpfe größer. 5 etwa n>s im" groß. In dem
bauchig verbreiterten Endgliede und den ver-
gröberten Krallen der 2 vorderen heinpaare
mit dem J überein-
stimmend, doch ohne
Rücken- und Bauch-
panzerung. Napf-
platten des Genital-
organs an der vorde-
ren Innenecke nicht
fortsatzartig ausge-
zogen (Fig. 197(7).
Eiablage und Jugend -
zustände unbekannt.
Im großen
Yarrelbarh im
Zweibrücken.
a Fig. 197. />
Plöner See in Holstein. In der Dehne und
Großherzogtum Oldenburg. Im Schwarzbach
4. F. cetrata (Koenike).
im
bei
S~*
<$ 0,0 nun grob. Farbe durchscheinend gelblich, mit lila-
farbenem Anfluge; Beine und Palpen lila. Körperumriß elliptisch,
Vorderende etwas ausgezogen und kräftig ausgerandet. Oberhaut
grob gerieft; in der Augengegend ein poriges Rückenschild nach
Art des Hydryphantes* Schildes. Drüsenmündungen von großen
Chitinhöfen umgeben (Fig. 198). Bauchfläche hinter dem Genital -
organ bis zur Analöffnung, diese einschlie-
ßend, gepanzert. Palpen viel dicker als das
Vorderbein, groll und die Palpenspitze wie
bei F. parmata J nach auswärts gebogen.
Endglied diu- 2 ersten Beinpaare bauchig
verstärkt. 6. Hinterbeinglied ähnlich wie
bei F. parmata mit 2 krummen Säbelborsten;
das t. Glied desselben Peines minder ver-
dickt. Genitalplatten ungewöhnlich breit.
etwa 0,9 mm groll. Haut gleichfalls grob
+
des größeren männlichen
gerieft. Statt
Rückenschildes nur]die 2 hinteren Ausläufer
desselben vorhanden; in den Bonstigen Platten
und Drüsenhöfen mit dem 0" übereinstimmend.
Palpen verhältnismäßig kürzer und das End- Fig. 198.
glied der 2 ersten Beinpaare minder ver-
stärkt. Kpimeralgebiet und (leiiitalhof ähnlich wie bei F. liliacea $';
innere Vorderecke der sehr viel gröberen Napfplatte auch fortsatz-
artig ausgezogen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
9*
132
Koenike,
Im Fleet am Hollerdeich im Bremer Gebiet,
bei Altenberg im Königreich Sachsen.
Im Galtrenteiche
5. F. gibberipes (Protz).
5 0,55 mm groß. Körperumriß eiförmig. Haut liniiert. Palpe
ungefähr von l/s Körperlange, in der Gestalt wie die der F. trian-
gularis ^. Das Hüftplattengebiet dem der F. parmata [j? ähnelnd,
doch die Ecke am Hinterrand der 4. Platte minder vorspringend.
Einlenkungsstelle des Hinterbeins auffallend weit
nach vorn gerückt. Vorderbein fast körperlang,
stark verdickt; sein Endglied auf der Streckseite
nahe der Fußkralle wulstig aufgetrieben (Fig. 199);
diese sowie die des 2. Beinpaares vergrößert, Hin-
terbein fast doppelt so lang wie das erste. Genital -
platten wie bei F. mutata mit 15 Näpfen. Eiab-
lage. <j und Jugendzustände unbekannt.
Im Kellermühler Fließ bei Tapian in Ost-
preußen.
6. F. triangularis (Piersig).
9 reichlich 1 mm groß. Der F. ligulifera sehr
ähnlich, vielleicht nur eine Varietät davon. Farbe
durchscheinend gelblich. Palpe '/4 so lang wie der
Körper; 4. Glied nicht länger als das 2.; sein Chitinstift am inne-
ren Außenende klein und zahnartig. Beine mäßig lang, Endglied
der 2 ersten Beinpaare bauchig verdickt.
Genitalplatte nicht länger als breit, gestaltet
wie bei F. ligulifera; Innenrand aber min-
der ausgebuchtet (Fig. 200). <J, Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In einem Teiche des Steinbruches bei
Kleinzschocher unweit Leipzig.
7. F. mutata (Piersig).
5 0,85 mm groß. Farbe wie bei F. liliacea.
Körperumriß oval, Vorderende ausgerandet.
Haut netzartig gefeldert. Palpe am Grunde
etwas dicker als das Vorderbein, ',4 so lang
wie der Körper; 4. Glied innen am Außen-
ende mit zahnartigem Stift. Hinterrands-
ecke der 4. Epimere lang und spitz. Beine
sehr kurz; Endglied der 2 eisten Heinpaare
bauchig verdickt, doch minder stark als hei
F. parmata. Genitalplatte mehr als doppell
so lang wie breit, ohne ausgezogene vor-
dere Innenecke, mit 13 — 15 Näpfen. (Fig.
201). d, Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
Im großen Teiche des Steinbruches zu
Kleinzschocher und in der Pleiße zu Alt-
mannsdorf bei Leipzig, Im Fleet der Stadt-
mühle bei Hamburg. Im Lauentaler .Mühlen-
teiche unweit Peine.
Fig. 200.
Fig. 201.
Acarina, Milben.
33
8. Unterfam. Aturinae.
Körper mein- oder minder niedergedrückt, von einem porigen
Panzer umgeben; Kücken- und Bauchpanzer durch eine Furche
(Rückenbogen) voneinander getrennt. Maxillarorgan ohne Rüssel.
Palpen niemals scheren- oder zangenförmig. Epimeren in der
Regel zu einer einzigen Gruppe vereinigt; 1. Plattenpaar in der
Mittellinie verschmolzen. Genitalorgan sechs-, acht- und mehr-
näpfig. Meist auffallende Geschlechtsunterschiedo vorhanden.
7 Gattungen.
Bestimmung'stabeire für die Gattungen.
I. Genitalorgan sechsnäpfig.
a. Keine mit Schwimmhaaren.
aai Die 3 jedorseitigon Genitalnäpfe im Dreieck angeordnet.
1. Brachypoda.
blil Die 3 jederBeitigen Genitalnäpfe hintereinander liegend.
2. Mideopsis.
1). Keine ohne Schwimmhaare. 3. Ljania.
11. Genitalorgan achtnäpfig. 4. Axonopsis.
III. Genitalorgan vielnäpfig.
a. Genitalorgan in der Mitte der Bäuchfläche gelegen.
5. Midea.
b. Genitalorgan weit nach hinten gerückt.
aa) Epimeren in der ventralen Mittellinie völlig miteinander
verschmolzen. *'>• Atnrus.
hin Die hinteren Epimerengruppen in der ventralen Mittel-
linie nicht miteinander verbunden. 7. Feltria.
1. Gatt. Brachypoda Lebert.
Körper niedergedrückt und gepanzert. Palpe im 2. (iliede mit
Zapfen. Epimeren zu einer Gruppe vereinigt, fast völlig miteinander
verschmolzen. Keine kurz; Schwimmhaare vorhanden. Am Hinter-
bein des -t eine Greifvorrichtung. Genitalorgan sechsnäpfig, das
weibliche randständig, das männliche hinter
dem verkürzten Epimeral gebiet.
1 Art.
B. versicolor (0. 1'. M all )
5 etwa 0,5 mm groß. Farbe in der Regel
grünlichblau. Körpergestall breitelliptisch,
Stirnlinie fast geradlinig. I Palpenglied auf-
getrieben; -. Palpenglied auf der Beugeseite
mit einem kegelförmigen, nach auswärt- ge-
richteten Zapfen (Fig. 202a). Epimeral-
gebiel sich fast über die ganze Hauchfläche
erstreckend, nur hinten einen schmalen Kaum
für das Genitalorgan freilassend. Meine kurz
und dünn, nur die '-' letzten Paare wenige
Schwimmborsten aufweisend Genitalorgan
unmittelbar am Körperrande; jederseits '■'< im
Dreieck liegende Näpfe (Fig. 202a). ,-," s,, groß wie das Körper-
gestalt Bchlanker. Epimeralgebiet nur wenig mehr als die vordere
Fig. 2Cßa.
134
Koenike,
Bauchhälfte
Fig. 20 3 b.
bedeckend. Hinterhein mit einem Greiforgan aus-
gerüstet (Fig. 202Z»). Genitalorgan dicht hinter dem
Epimeralgebiet gelegen; Genitalplatten stark chitini-
siert. Nymphe 0,3 mm groß. Körperumriß fast kreis-
rund. Epimeralgebiet durch eine Längsspalte in 2
seitliche Gruppen zerlegt und wie beim $ verkürzt.
Genitalorgan wie das weibliche nahe am Hinterrande
des Körpers; jederseits 2 Näpfe.
In stehenden Gewässern, häufig.
2. Gatt. Mideopsis Neuin an.
Körper flach, gepanzert, Rücken- und Bauch-
panzer wie bei Arrhenurus durch einen Rückenbogen
getrennt. Maxillarorgan mit kurzem Rostrum. Palpen-
ende spitz, nicht zangenf örmig ; 4. Glied mit Zapfen
auf der Beugeseite; Epimeralgebiet. zusammenhängend.
Beine kurz, mit Schwimmhaaren ausgestattet. Genital-
organ mit dem Vorderende in der Epimeralbucht ge-
legen; 2 hartschalige, unbewegliche Klappen vorhanden,
an deren Innenrande jederseits der Genitalspalte 3 Näpfe
in die weiche Haut gebettet,
das männliche.
2 Arten.
Weibliches Genitalorgan
größer
als
Bestimmungstabelle für die Arten
I. Mit Aügenwulst am vorderen Seitenrande des Körper
M. oi
IL Ohne Augenwulst am vorderen Seitenrande des Körpers
M. erasssipes.
M. orbicularis (0.
Färbung
F. Müller).
$ fast 1 mm groß. Färbung gelb, Epimeralgebiet vielfach
grünlichblau, namentlich in der Umrandung. Körper nur wenig
länger als breit, fast kreisrund, Vorderende breit ausgezogen, Rücken -
bogen nur 0,03 mm vom Vorderende
des Körpers entfernt. Palpenende zwei-
spitzig; 4. Glied in der Mitte mit großem
Zapfen, an dessen Vorderseite ein win-
ziges, seitlich abstehendes Nebenzäpf-
chen; hinter diesem sowie an der Spitze
des Haupthöckers je eine Borste. Innere
Vorderecke der 1. Epimere zapfenartig
ausgezogen. Beine kurz und dünn. Das
etwa0,265mm lange Genitalorgan mit \ er-
einzelten feinen Borsten auf den unbe-
weglichen feinporigen Klappen (Fig.203).
d nur durch eine geringere Größe (Ins
0,9 mm) und durch ein kürzeres Genital-
organ (0,19 mm) vom § unterschieden.
Nymphe etwa 0,5 mm groß, fast kreis
Fig. 203.
rund. Unter der grob liniierten Obei
glied mit Höcker wie bei der Image.
haut kein Panzer.
Epimeren auf 3
1. Palpen-
weit von-
Acarina, Milben.
1 35
einander gerückte Gruppen verteilt; die 2 hinteren Gruppen 0,1 mm
voneinander entfernt; letzte Platte in der Form wie die der Image
Das Genitalorgän weit nach hinten gerückt, die Näpfplatten median
miteinander verwachsen; jederseits 2 große Näpfe. Hinterer Körper-
rand reich behaart. Larve 0,25 mm groß, kreisrund. Scheinköpf-
chen vom Vorderkörper bedeckt. Epimeralgebiet vom weit abstehend,
hinten bis an den Körperrand reichend. Analplatte dreieckig; in
der Mitte der hinten befindlichen Basis ein vorspringender Bogen.
In stellenden und fließenden Gewässern, nicht häufig.
M. orassipes Spar.
^ 0.7—0,8 mm groß. Färbung grünlichgelb, Epimeralgebiet
und Genitalhof blaugrün. Vorderende des Körpers verschmälert
und ausgezogen. Rückenbogen 0,08 mm vom Vorderende entfernt.
Augen weiter vom Seitenrande abgerückt als
bei M. orbicularis. 1. Palpenglied in der
Mitte mit einem sehr großen doppelspitzigen
Zapfen, [nnere Vorderecke der 1. Epimere
nicht zapfenartig ausgezogen; sämtliche Epi-
meren mehr nach hinten gerichtet und die
fortsatzartig ausgezogene vordere Innenecke
der letzten Platte schmäler als hei .!/. orbi-
cularis. Beine kurz und kräftig. Das0,l9mm
lange (ienitalorgan elliptisch. (Fig. 204.)
5 0,8—0,9 mm groß. Vorderes Körperende
nicht ausgezogen, Körperumriß fast kreis-
rund. Genitalorgan breiter als das männ-
liche; die 6 Näpfe weiter von der Ge-
schlechtsöffnung abgerückt. Eiablage und
Jugendzustände unbekannt.
Im Klosterbach zu Heiliuenrode und in einein Fleet bei Oyter
dämm unweit Bremen.
Fig. 20 t.
3. Gatt. Ljania Sig. Thor.
Körper niedergedrückt, von einem porigen Panzer umgehen.
Pal|ien normal, hart und porig. Hüftplatten zu einer Gruppe ver-
einigt, in den Bauchpanzer eingefügt; die 4. Platte in der Gestalt
an die von Mideofsü erinnernd. Beine hart und porig, ohne Schwimm-
haare, nur mit Dornborsten und kurzen Haaren besetzt; GeschlechtS-
unterschiede fehlend. Genitalorgan vom Hüftplattengebiete _ ab-
gerückt, nahe am Körperrande, 6näpfig; die männlichen Näpfe in
den Bauchpanzer eingebettet, die weißlichen auf 2 von weicher
Haut umgebenen Platten liegend.
1 Art.
Ii. bipapillata Sig. Thor.
tf fast <>,."> mm groß. Farbe blaßgelb. Körperumriß kurz
elliptisch, fast kreisrund, die beiden Körperenden breit abgerundet,
Sinternde mit vorspringenden Anal- und Drüsenhöckern. Gegen-
seitiger Abstand /wischen dem I. Kpiiiiorenpaare sich nach rück-
wärts stark erweiternd. Peine kurz, das Hinterbein nicht so lang
wie der Körper, das 2. Beinpaar am kürzesten. Her Genitalhof
gepanzert, feinporiger als die Bauchdecke im übrigen: die ii Napfe
136
Koenike,
jederseits zu 3 im Dreieck angeordnet; die 2 hinteren Näpfe neben-
einander dicht zusammengerückt. (Fig. 20ö b). ^ Oß — 0,65 mm
groß. Körperumriß elliptisch, Vorderende fast gerade; am Hinter-
rande jederseits ein vorspringender Drüsenhöcker. Augen nur
0,033 mm voneinander entfernt. Die 2 Genitalplatten dreieckig,
neben der Geschlechtsöffnung in weicher Körperhaut liegend; auf
jeder Platte 3 im Dreieck angeordnete Näpfe. (Fig. 205a). Anal-
öffnung in einem mittelständigen vorstehenden Höcker am Hinter-
rande des Körpers. Nymphe fast 0,5 mm groß. Körperumriß an-
nähernd kreisrund. Haut größtenteils weich, fein liniiert; auf der
Rückenfläche eine fast kreisrunde, porige Platte. Epimeren in
Fig. 205.
3 Gruppen angeordnet, die 2 vorderen Plattenpaare zu 1 Gruppe
vereinigt; die Ausrandung auf der Innenseite der 4. Platte nur an-
gedeutet. Genitalorgan in der Mitte der epimerenfreien Bauch-
fläche, aus 2 dachförmig gegeneinander gerichteten, voneinander
entfernten Platten bestehend; diese mit je 2 Näpfen.
In fließenden Gewässern in Brandenburg und Ostpreußen.
Im Glörbach nahe der Glörtalsperre im Sauerlande in Westfalen.
4. Gatt. Axonopsis Piers ig.
Körper niedergedrückt und gepanzert; im Bereiche der 3 vor-
deren Epimerenpaare, insbesondere unten, stark abgeflacht; dadurch
einen scharfen Rand hervorrufend; dieser hinten bogenförmig bis
an die 3. Epimere sich hinziehend. Palpe ohne Zapfen am 2. Glied.
Epimere zu einer Gruppe vereinigt und miteinander verschmolzen,
fast die ganze Bauchfläche bedeckend. Beine mit Schwimmhaaren.
Genitalorgan am Hinterrand des Körpers; jederseits 1 Näpfe.
Männliches Hinterbein ohne Greiforgan.
2 Arten.
Bestimmungstabelle für die Arten.
I. 1. Epimerenpaar vorn stark vorspringend.
II. 1. Epimerenpaar vorn wenig vorspringend.
1. A. complanata.
2. A. gracilis.
Acarina, Milben.
137
1. A. complanata (O. F. Müll.)
2 0,4.") mm groß. Farbe dunkelblau, in der Mitte mit einem
breiten gelbliehen Querband auf Bauch und Rücken. Körperumriß
elliptisch. Vorderende stark ausgerandet. Pal-
pe im 2. Glied auf der Streckseite aufge-
trieben, sonst schlank. 1. Epimere stark vor-
springend; der Außenrand der Platte ge-
zähnelt; letzte Platte hinten undeutlich ab-
gegrenzt. Peine im ganzen kurz, an den 'A
hinteren Paaren Schwimmhaare. Genitalox'gan
randständig; jederseits 1 im Viereck liegende
Näpfe (Fig. 206). J mir durch eine etwa^
geringere Größe und schlankere Gestalt vom
\ unterschieden. Nymphe im Körperumriß
eiförmig, vorn abgestutzt. Haut weich und
liniiert Rückenplatte vorhanden. Epimeral-
gebiet wie bei fh<nhypoi1a versicolor Nymphe
durch eine Längsspalte in 2 seitliche Gruppen zerlegt und verkürzt.
Genitalorgan in der Mitte zwischen Epimeralgebiet und Körperrand;
jederseits 2 Näpfe.
In einem Teiche bei Burg im Bremer Gebiet. In einer Ziegel-
lache bei Großzschocher unweit Leipzig. In einem Tümpel am
Parnaß bei Plön in Holstein.
A. gracilis (Piersig).
Farbe bräunlich und gelbgrünli 'li
Kg 206.
§ 0,4 mm groß,
gestalt verkehrteiförmig, Stirnrand sein
Haut bei mäßiger Vergrößerung wie be-
schuppt erscheinend. 2. Palpenglied am
kräftigsten, 4. Glied an der Außenseite
aufgetrieben. Das Epimeralgebiel die
ganze Bauchfläche bedeckend, hinten
deutlich abgegrenzt; sämtliche Platten
median völlig miteinder verschmolzen;
die ersten '■'< Paare an den Außenenden
mit zurückgebogenen Zähnchen besetzt;
1. Plattenpaar nur wenig über den Kör-
perrand vorspringend. Peine kürzer als
der Körper; an den mittleren Gliedern
vereinzelte Seh wiiiinihaare, sonst nur ver-
schieden lange Dornborsten vorhanden:
Fußkralle zweizinkig. Genitalorgan rand-
s tandig; Geschlechtsöffnung vom über-
deckt; seitlich im Pouch liegen je 4
Näpfe (Fig. 2' >7). Schwimmt wie Bra-
chypoda versicolor lebhaft umher. Eiab-
lage, J, und Jugendzustände unbekannt.
Im Saubach hei Mauth im Böhmerwall
weida hei Nitzschhaiiiiner im Erzgebirge.
ireit
und
Körper-
fast geradlinig.
Fig. 207.
1. In d
der kleinen
Mitt
5. Gatt. Bfidea Bruzelius.
Körper gewölbt und gepanzert; Rücken- und Bauchpanzer durch
eine Furche voneinander getrennt. Maxillarorgan kurzrüBselig.
138
Kuenike,
Palpenspitze stumpf, nicht zangenförmig. Epimeren zu einer Gruppe
vereinigt, hinten mit tiefer Genitalbucht. Beine kurz; Schwimm-
haare vorhanden. Genitalorgan in der Mitte der Bauchfläche; zahl-
reiche Näpfe auf 2 Platten liegend, rf durch bewegliche (ienital-
klappen und ein Greiforgan am Ende des 3. Beinpaares unterschieden.
1 Art.
M. orbiculata ((). F. Müll).
5 0,8 mm groß. Farbe in der Regel bläuliehgrün, auf dem
Kücken ein großer mittelständiger, gelber Fleck. Körperumriß kurz-
oval, nur wenig länger als breit. Palpe kurz, Grundglieder kräftig;
4. Glied schlank und
gebogen; Palpenspitze
stumpf. Epimeren zu
1 Gruppe vereinigt, hin-
ten mit tiefer Bucht.
Genitalorgan 0,25 mm
lang und größtenteils in
der Epimeralbucht lie-
gend; auf jeder der bei-
den derb chitinisierten
Platten meist 11 Näpfe
(Fig. 208a). 5 0,65 mm
groß. Farbe und Gestalt wie heim $. Endglied des :i. Beinpaares
verdickt und zu einem Greiforgan umgewandelt; auf der Beugeseite
tief ausgerandet, daselbst 3 Dornborsten am Innenende; eine der
beiden Fußkrallen bedeutend verstärkt. Genitalorgan in der Lage
nicht abweichend, wohl aber durch 2 flügelartige, bewegliche Klappen
(Fig. 208£). Nymphe der von Mideopsü orbicularis sehr ähnlich;
abweichend das Genitalorgan kleiner und zwischen diesem und der
4. Epimere 2 nebeneinander befindliche Drüsenhöfe.
In stehenden und fließenden Gewässern, nicht häufig.
Fig. 208
6. Gatt. Aturus Kr am er.
Körper niedergedrückt und kräftig gepanzert; TrennUngsfurche
zwischen Rücken- und Bauchpanzer größtenteils an den Seiten des
Körpers. Auf der Beugeseite des 2. Palpengliedes mit Zapfen.
Sämtliche Epimeren zu einer einzigen, meist die ganze Bauchfläche
bedeckenden Platte vereinigt, in der ventralen Mittellinie völlig
verschmolzen. Genitalorgane am Hinter- und Seitenrande des Kör-
pers; Geschlechtsöffnung in der Regel als Einschnitt am Körper-
rande erscheinend; die zahlreichen Genitalnäpfe randständig. J im
Gebiete der Näpfe oft mit randständigen, mehr oder minder langen
Borsten und keulenförmigen Haargebilden neben der Genitalspalte.
Das männliche Hinterbein verlängert und verstärkt; sein 1. und
5. Glied abweichend gestaltet und mit auffallenden Haargebilden
besetzt. Arialöffnung rückenständig.
8 Arten.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. Im Gebiete der Genitalnäpfe ein reicher, randständiger Borsten-
besatz.
l. Fußkrallen des Hinterbeines ungewöhnlich verlängert.
1. A. scaber.
Acarina, Milben. 139
2. Fußkrallen des Hinterbeines weniger verlängert.
1) Am 5. Hinterbeingliede schaufelartig verbreiterte, gezähnte
Borstengebilde.
a Schaufelartice Borstengebilde sehr groß und vielzähnig.
2. A. Protzi.
b. Schanfelartige Borstengebilde klein und mit wenigen
Zähnen.
;i;i) Zähne nur an der Spitze des Borstengebilde«.
3. A. assercnlatus.
bb) Zähne auf einer Seite des Borstengebildes.
I. A. intermedius.
2. Schaufelartig verbreiterte Borstengebilde am 4. und 5.
Hinterbeingliede nicht gezähnt.
a. Ein Borstengebilde am 5, Hinterbeingliede löffeiförmig.
5. A. spatulifer.
1). Ein Borstengebilde am 5. Hinterbeingliede pilzförmig.
6. A. natangensis.
:;. Schaufelartig verbreitete Borstengebilde am 5. Hinterbein-
gliede fehlend. 7. A. crinitus.
II. Ein reicher randständiger Borstenbesatz im Gebiete der Genital-
näpfe fehlend. s- A. nuuinatus.
Bestimniungstabelle für die Weibchen.
I. Körperumriß verkehrteiförmig.
1. Am Hinterrande des Körpers 2 mittelständige, durchschei-
nende Anhängsel von dreieckiger Gestalt. I. A. scaber.
2. Anhängsel am Hinterrande des Körpers fehlend.
a. Am Hinterrande des Körpers eine mediane Ausbuchtung
tung vorhanden.
aa) Außer einer Genitalnapfreihe von 14— 18 Näpfen noch
etwa 3 daneben befindliche. 7. L. crinitus.
1,1,, 1 4 _ i « i Genitalnäpfe jederseits nur in einer Reihe.
:;. A assercnlatus.
b. Am Hinterrande des Körpers keine Ausbuchtung.
8. A. nincinatus.
II. Körperumriß breitelliptisch. b\ A. natangensis.
III. Körperumriß fast kreisrund. 4. A. intermedius.
I. A. scaber Krämer.
Q bi> 0,6 nun groß. Farbe gelb, Epimeralgebiet und Beine mit
lilafarbenem Anfluge. Vorderende des Körpers verbreitert. Kücken-
panzer hinten ausgerandet. Auf der Beugeseite des 2. Palpen-
gliedes ein kurzer Zapfen. Die median völlig miteinander ver-
schmolzenen Epimeren hinten ausgebuchtet. In dieser Ausbuchtung
das Genitalorgan; L2 L6 randständige Geschlechtsnäpfe (Fig.209a).
J bis o.l mm groß. Auf dem Hinterrücken Beitlich je eine krumme
Chitinleiste. Hinterbein stark verlängert und verstärkt, von eigen-
artiger Gestalt; Beine Fußkrallen angewöhnlich vergrößert und in
der Form abweichend (Fig> 209*). Am Hinter- und Seitenrande
des Körpers im Bereiche der randständigen Genitalnäpfe zahlreiche
140
Koenike,
kurze Randborsten. Nymphe fast 0,3 mm groß. Haut liniiert.
Epimeren in 4 Gruppen angeordnet. Hinter denJAugen eine größere
Rückenplatte und hinter der-
selben noch 2 kleinere. Am
hinteren Seitenrande je 2 dicht
nebeneinander befindliche Ge-
schlechtsnäpfe. Eiablage und
Larve unbekannt.
In Moospolstern und flu-
tendem Rasen der Sturzbäche;
<3 selten, 9 zuweilen häufig.
2. A. Protzi Pier sie.
,J etwa 0,35 mm groß,
perum ri ß k u rzei form ig ,
etwas vorspringenden.
Fig. 209.
fein behaarte Chitinbogen,
hintereinander befindliche
'W^ \
Fig. 210.
Kör-
mit
rund-
ichen Vorder- und Hinterrands-
* ecken. Auf dem Rücken un-
weit des Hinterrandes des Kör-
pers 2 querliegende, dicht und
Seitlich im Rückenbogen drei dicht
Drüsenhöfe; die zwei vorderen mit
Gabelborsten. Am Vorderende
der Reugeseite des 2. Palpen-
gliedes 2 kurze kegelförmige
Höcker. Am 5. Gliede des
3. Beinpaares viele Schwimm -
haare und am Außenende der
Reugeseite eine steife, an der
Spitze spiralig gewundene Bor-
ste. Hinterbein etwas kräftiger
und länger als das vorher-
gehende; sein 4. und 5. Glied
außer blattartig verbreiterten Säbelborsten noch einige schaufelartig
verbreiterte, gezähnte Chitingebilde aufweisend (Fig. 210). Krallen
des Hinterbeines normal. Genitalöffnung am Hinterrande des Kör-
pers als tiefer Einschnitt erscheinend; seitlich derselben je 3 und
scharf am Hinterrande noch 9 schwer erkennbare Näpfe. Am Hinter-
und Seitenrande des Körpers bis zur Einlenkungsstelle des Hinter-
beines eine Reihe dicht stehender, langer Borsten von Schwimm-
haarlänge; neben der Genitalspalte jederseits 2 randständige, nach
auswärts gekrümmte, glashelle Keulengebilde. <j> und Jugend-
zustände unbekannt.
Im Saußbach bei Mauth im Böhmerwald.
3. A. asserculatus Walter.
(j fast 0,4 min groß. Körperumriß eckig, die Seitenränder
nahezu parallel, das Vorderende stark verschmälert und ausgerandet;
am Hinterrande eine eigenartige Borstenausstattung und ein mittel-
ständiger, tiefer Einschnitt; neben demselben jederseits 2 keulen-
förmige, glashelle Chitingebilde. Rückenpanzer durch eine dunkel-
braune Querleiste in 2 verschiedenartige Fehler zerlegt (Fig. 211 o);
Acarina, Milben.
141
am Außenende des 2. Palpengliedes auf der Beugeseite 2 neben-
einander befindliche Höcker; das äußere besonders lang und dünn.
Das 5. Glied des 3. Beinpaares viele mäßig lange Schwimmhaare
besitzend; das Hinterbein «renig verstärkt; das verdickte Anßen-
ende des 4. Gliedes desselben mit vielen kräftigen, meist mehr oder
minder gekrümmten Borsten und am Innenende außer 5 halblangen
Schwimmhaaren 3 an der Spitze verbreiterte, grob gezähnte Chitin-
gebilde (Fig. 2116). Genitalorgan unmittelbar am Körperrande, die
Fig. 211.
Geschlechtsöffnung die Randkerbe hervorrufend; 14—16 jederseits
in einer Reihe liegende Genitalnäpfe. 5 im Umriß wie A. seaber $,
aßer kleiner und verhältnismäßig breiter und ohne die 2 dreieckigen
Vorsprünge am Hinterrande des Körpers (Fig. _? 1 1 <). Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In einem Bache bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald. In
der Glör und deren Zuflüssen in Westfalen.
4. A. intermedius Protz.
d bis lUmni groß. Auf dem Rücken 3 Paar Borsten; das
vordere gegabelt. 3. Beinpaar am Außenende des 5. Gliedes mit
2 kräftigen, an der Spitze umgerollten Borsten besetzt; auf der
Beugeseite des 4. Hinterbeingliedes am verdickten Außenende ■'•
verschieden lange und breite Borstengehilde; 5. (Mied desselben
gekrümmt, am Innenende auf der Streckseite :\ gebogene, an der
Spitze verbreiterte und hier einseitig gezähnte Chitingebilde; am
Außenende auf der Beugeseite zwischen feinen Haaren ein in der
Mitte stark verbreitertes Gebilde mit spiralig umgerollter spitze
(Fig. 212). Genitalöffnung am Hinterende des Körpers als [land-
ein schnitt erscheinend; jederseits desselben 2 Näpfe und am Körper-
ende in je einer Reihe noch deren 9; über den 2 durch den Geni-
taleinschnitt gebildeten Ecken je 2 keulenförmige, nach auswärts
142
Koenike,
Fig. 212.
umgebogene Chitingebilde. £ wenig größer als das #. Im Umriß
fast kreisrund; Hinterrand des Körpers in der Mitte einen kleinen
Vorsprung aufweisend; dieser etwas ausgerandet. in der Ausrandung
auf der Unterseite ein dornartiges Gebilde vor-
springend. 11—12 Genitalnäpfe jederseits in einer
randständigen Reibe gelegen. Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
Im Omazafließ bei Heiligenbeil in Ostpreußen.
5. A. spatulifer Piersig.
J etwa 0,3 mm groß. Körper stark nieder-
gedrückt, die vorderen Seitenränder kräftig ab-
geschrägt, infolge davon der Vorderrand auffallend
verkürzt; Hinterrand fast geradlinig; an den rund-
lichen Hinterrandsecken je 5 in einer Reihe ste-
hende zwiebelartige Anschwellungen mit je 1 langen
Borste; die innersten dieser Borsten über das ge-
streckte Hinterbein hinausragend; darüber noch eine
Anzahl kürzerer und feinerer Haare. Ein mitten auf dein Rücken
stehendes Borstenpaar gabelig. Auf dem Hinterrücken eine Mulde;
diese vorn durch einen doppelbogigon, hinten offenen Chitinrand
abgegrenzt, Palpe reichlich halb so lang wie der Körper; 4. Glied
seitlich schwach aufgetrieben, ähnlich wie bei Brachypoäa versicolor;
am Beugeseitenvorderrande des 2. Gliedes ein eckiger Vorsprung.
Das etwa 0,4 mm lange Hinterbein am kräftigsten, doch bei weitem
schwächer als bei A, scaber J; auf der Beugeseite am verdickten
Innenende des 4. Gliedes eine lang gebogene Borste, sowie ein
kürzerer Dorn, am Außenende mehrere verschieden lange Borsten;
das 5. Glied mit einem spateiförmigen Anhängsel, dessen Länge
etwa der des Endgliedes gleichkommend. Genitalöffnung als kurzer
Einschnitt am Hinterrande des Körpers erscheinend; an dessen
Seiten je ein kleiner Vorsprung und ähnliche glashelle Anhänge
wie bei A. Protzi $, doch abweichend, fast dreieckig. ^ "nd Jugend-
zustände unbekannt.
Im Saußbach bei Mauth im Böhmerwald.
6. A. natangeiisis Protz.
<$ 0,35 mm groß. Körperumriß kurzoval,
hinter den Augen am breitesten. 4. Palponglied
seitlich aufgetrieben. Beine kurz und kräftig;
3. Bein am Außenende des vorletzten Gliedes mit
einer sehr langen, am Ende eingerollten Borste:
Hinterbein etwa 1/4 länger als der Körper; sein
4. Glied länger als das des A. scaber J; das vor-
letzte Glied desselben gekrümmt, an beiden Enden
meist kräftige Borsten aufweisend, am Innenende
ein gebogenes, kräftiges Gebilde von pilzförmiger
Gestalt; Fußkrallen dieses Beines nur wenig ver-
größert und in der Gestalt kaum abweichend von
der Normalkralle (Fig. 213). Am Hinterrande des
Körpers ein mittelständiger Einschnitt (Genital-
öffnung); daneben je zwei ungleich große Ge;
schlechtsnäpfe ; die übrigen Näpfe am Körperrande; der Rand-
borstenbesatz im Gebiete der Näpfe länger als bei A. scaber q und
Fig. 213.
A ("irina, Milben.
143
abweichend an jeder kräftig chitinisierten Ecke des Genitalein-
schnittes 1 paariges, kolbig verdicktes, nach auswärts umgebogenes
Gebilde. $ nur wenig größer als das J, breitelliptißch ; Hinter-
rand in der Mitte mit geringer Ausbuchtung und 2 kurzen Borsten.
Die jederseitigen 12 Genitalnäpfe etwas vom Hände abgerückt. Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Kellermühler Fließ bei Tapian in Ostpreußen.
7. A. crinitus Sig. Thor.
cJ etwa 0,5 mm groß. Körperumriß eckig, ähnlich wie bei
A. assrrcitlatiis rf, hinten breiter als vorn, die vorderen und hin-
teren Seitenränder dachförmig geneigt; am Hinterrande ein mittel-
ständiger Einschnitt. Palpe dünner als das Vorderbein; am Außen-
ende.der Beugeseite des 2. Gliedes 2 spitze Hök-
ker. 3. Beinpaar ohne Schwimmhaare; Hinterbein
1.7 mal so lang wie der Körper; sein 2. Glied stark
gekrümmt und am längsten; 2 Borsten am mäßig
verdickten Außenende des 4. Gliedes lang und
blattartig breit (Fig 214); 5 Glied desselben Keines
ohne schaufelartig verbreiterte, gezähnte Borste.
Genitalorgan randständig, Genitalöffnung daselbst
als Einschnitt erscheinend; 16 Paar Näpfe in einer
Reihe vorhanden, außerdem noch 5 Paar solcher
nebst 3 Paar haartragender Poren neben der Geni-
talöffnung; die Randnäpfe jederseits von etwa "2(1
fast beinlangen, steifen Zwiebelborsten begleitet;
die inneren derselben gerade, die äußeren einwärts
gekrümmt; die Zwiebelborsten von feinen Haaren
untermischt; auf dem Rücken neben dem Genital-
einschnitte ein Paar keulenförmige Anhängsel. 9 im
Umriß dem .1. seil),-, sehr ähnlich, doch hinten ohne dreieckige
Anhängsel. Genitalnäpfe in einer Reihe (14 — 18) und nur 3 Stück
daneben. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Rhein bei Basel.
Fig. 214.
8. A. rnncinatns (Sig. Thor).
($ etwa 1 1,35 mm groß.
Körpern m rill verkehrteiför-
mig, hinter den Augen am
breitesten. Rückenpanzer
unregelmäßig gekörnelt. 2.
Palpenglied seitlich und
besonders auf der Streck-
seite stark aufgetrieben;
nahe am Außenende der
Beugeseite 2 kleine neben-
einander befindlichollöckor,
am Hinterende ein grös-
serer Zapfen (Fig. 215£).
Das Hinterbein nur wenijr
länger als der Körper, das
Krallenende des Endgliedes
merklich verstärkt; Bein 5.
Fig.
(ilied auf der 15eiiireseite
mit geringer
144 Koenike.
Ausbuchtung, am Vorderende desselben eine mäßig starke Säbel-
borste, am Hinterende ein winziger Dorn (Fig. 215«). Fußkrallen
des Hinterbeins vergrößert. Genitalplatten mit den Epimeren ver-
schmolzen; Näpfe sein- zahlreich; ein auffallender Haarbesatz im
Napfgebiet fehlend. *J einschließlich der etwas vorspringenden Epi-
meren 0.4 mm groß. Körperumriß wie beim <$. Palpe schwächer
und schlanker; ein großer Zapfen am 2. Glied fehlend, das Höcker-
paar vorbanden, doch weiter nach hinten gerückt und etwas ver-
größert. Genitalplatten gleichfalls mit den Epimeren verwachsen,
vom Körperrand etwas abgerückt; Genitalöffnung bei Bauchansicht
in ihrer ganzen Länge sichtbar; Näpfe nach Zahl und Lage wie
beim rf. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In überfluteten Moospolstern des Heidenwuhrs bei Säckingen
im Schwarzwald. Im Amselbach in der sächsischen Schweiz. In
der kleinen Mittweida bei Nitzschhammer im Erzgebirge.
7. Gatt. Feltria Koenike.
Körper niedergedrückt und gepanzert. Oberhaut meist deutlich
liniiert. 4. Palpenglied am Außenende vielfach verdickt. Epimeren
in 4 Gruppen angeordnet. 4. Platte außen merklich breiter als innen;
ihr Hinterrand in der Regel gerade und annähernd rechtwinklig
zur ventralen Mittellinie gerichtet. Beine ohne Schwimmborsten.
(J meist mit Fortsatz am Endglied des 3. Beinpaares. Genitalhof
ungemein groß, dem Hinterrande stark genähert; ^ mit sehr großer
Geschlechtsöffnung und getrennten Napfplatten, J mit winziger
Geschlechtsöffnung und miteinander verschmolzenen Napfplatten.
5 Arten.
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Körper lang gestreckt.
1. Hautdrüsen mit porigem Hof umgeben. 1. F. muscicola.
2. Hautdrüsen ohne porigen Hof. 2. F. armata.
IL Körper fast kreisrund.
1. Hinterrand des Körpers mit mittlerem Einschnitt.
3. F. brevipes.
2. Hinterrand des Körpers ohne Einschnitt. 4. F. circularis.
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. Endglied des 3. Beines mit Fortsatz.
1. Beingliedfortsatz lang. 2. F. armata.
2. Beingliedfortsatz kurz. 1. F. niuseieola.
II. Endglied des 3. Beines mit aneinanderliegenden Borsten.
5. F. Georgei.
1. F. niuseieola Piersig.
£ reichlich 0,4 mm groll. Farbe rot, auf dem Rücken zu-
weilen schwärzlich. Körper verkehiteiförniig; Vorderrand aus-
gezogen, mit 2 vorspringenden Haarhöckern. Haut weich, grob
liniiert. Auf dem Vorderrücken eine große eirunde Chitinplatte;
in einigem Abstand hinter derselben 2 nebeneinander gelagerte,
rundlich dreieckige Schilder. Drüsenmündungen meist mit großem
Chitinhof umgeben. Genitalhof weit vom Hüftplattengebiete ab-
Acarina, Milben.
145
gerückt, am Hinterrande des Körpers einen Einschnitt hervorrufend;
Napfplatten nicht zusammenhängend, rundlich dreieckig (Fig. 216a).
<$ reichlich 0,35 nun groß. Große Rückenplatte abweichend in der
Grundform ein rundliches Paralleltrapez mit einem rundlichen Aus-
läufer am Vorderrand; das dahinter befindliche Doppelschild hier
zu einem einzigen vereinigt. Hüftplattengehiet in der Mitte näher
Fig. 216.
zusammen gerückt als heim $. Genitalorgan die epimerenfreie
Bauchseite fast ganz einnehmend; Napfplatten median größtenteils
untereinander verschmolzen (Fig. 2166)- Nymphe mit 2 nur wenige
Näpfe tragenden Genitalplatten. Kpimeralgruppen weit auseinander
gerückt. Eiablage und Larve unbekannt.
In der kleinen Mittweida bei Nitzschhammer im Erzgebirge.
2. F. armata (Koenike).
Jg d etwa 0,3 mm grob. Grundform des Körperumrisses elliptisch,
mit stark vortretendem Stirnende. Stirnborstenpaar dick, auf je einem
Höcker stehend. Maxillarorgan reichlich von ','., Korperlänge. Palpe
dicker als das Vorderbein. Hüftplattengehiet über den Stirnrand
vorspringend; die 2 ersten Plattenpaare sehr langgestreckt; 1. Paar
an einer Stelle miteinander verwachsen. Innenrand der 4. Platte
rundlich abgeschrägt, dadurch die Epimere fast dreieckig. Beine
sehr kräftig, nach dem Krallenende hin nur
wenig dünner werdend; Hinterbeine etwa in
der Mitte des Außenrandes der I. Epimere
eingelenkt; Endglied des .''.. Heines auf der
Beugeseite mit einem stumpfen Fortsatz aus-
gestattet (Fig. 217*). l>ie großen Napf-
platten des (ienitalorganes in der Mitte mit-
einander verwacbsen, am Hinterrande mit
deutlicher Ausbuchtung. § reichlich 0,45 mm
groß. Haut liniiert; grelles Rückenschild
von '-' .., Körperlänge, elliptisch, mit je einem
vorderen, seitlichen Eindruck. Hinterbein
kaum von Körperlänge. Geschleehtsöffnung
auf die Rückenfläche übergreifend, einen
Einschnitt am Körperrande hervorrufend (Fig. 217«/). Nymphe in
der Körpergestalt der Imago gleich. Rücken mit einem größeren
rundlichen Chitinschilde, zwischen den Augen beginnend; an deren
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12.
Fig. 217a.
146
Koenike,
Hinterrand eine unregelmäßige dreiseitige Platte und hinter dieser
eine von 4 Drüsenhöfen umgebene ovale Platte. Am Ende der
hinteren Rückenfläche eine querlie-
gende, dem großen Schilde an Breite
gleichkommende Platte mit 2 Drüsen-
höfen. Genitalorgan aus 2 ovalen
Platten bestehend, mit je 9 Näpfen.
Eiablage und Larve unbekannt.
Im überfluteten Moose des Hei-
denwuhi's und in einem Bache bei
Wyhlen im südlichen Schwarzwald.
In der Fecht, einem Bergbache im
Münstertal bei Kolmar.
8. F. brevipes Walter.
^ reichlich 0,5 mm groß. Kör-
perumriß fast kreisrund, Hinterrand
mit deutlichem Einschnitt. Haut un-
regelmäßig liniiert. Auf dem Vorder-
rücken eine eirunde Platte; in grös-
serem Abstände hinter derselben ein
nebeneinander gelegenes Plattenpaar. 4. Palpenglied am Außen-
rande bauchig verstärkt. Hüftplattengebiet nur 1l'a der-Bauchfläche
einnehmend. Plattengruppen weit aus-
einander gerückt; 4. Platte sehr schmal,
mit besonders kurzem Innenrand. Sämt-
liche Beine kürzer als der Körper, nach
hinten hin an Dicke abnehmend. Geni-
talorgan vom Körperrand abgerückt, Napf-
platten klein, rundlich dreieckig, mit
etwa 36 Näpfen (Fig. 218). Analöffnung
rückenständig, auf einem Zäpfchen. Ei-
ablage, £ und Jugendzustände unbekannt.
Im Moose des Bergbaches bei Säk-
Fig. 217-5.
langen im südlichen Schwarzwald.
flach.
4. F. circularis Piers ig.
Fig. 218. cj) 0,4 mm groß. Farbe blaßrötlich
bis gelblich durchscheinend. Rumpf fast kreisrund, Rücken sehr
Oberhaut deutlich liniiert. Auf dem Rücken eine unregel-
mäßig umrandete Platte und hinter derselben
2 längliche querliegende Schilder (Fig. 219).
Hinter der 4. Epiniere am Seitenrande des
Körpers jederseits eine kleine Chitinplatte
■mit einer Gruppe winziger Höcker. Geni-
talorgan etwa in der Mitte zwischen Hüft-
plattengebiet und abdominalem Hinterrand;
Napfplatten flügelartig; auf diesen außer
zahlreichen Näpfen eine Gruppe von 10 bis
11 winzigen, leuchtenden Höckern. <$, Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
' In der kleinen Mittvveida bei Nitzsch-i
Fig. 219. hammer im Erzgebirge. In einer Quelle bei
Fürstenberg in Westfalen.
Acarina, Milben.
147
5. F. Georgei Piersig.
(J etwa 0,35 hihi groß. Rumpfumriß breiteiförmig, am
rande mit Einschnitt. Oberhaut deutlich liniiert. Rücken
kehrtei förmiger Ghitinplatte,
die am seitlichen Vorderrande
befindlichen Augen verdeckend.
Palpe stärker als die Grund-
glieder des Vorderbeines; 4.
Glied nicht seh wacher als das
I. Heines auf
mit einem
Höcker; dieser dicht aneinander
liegende, kräftige Dornborsten
tragend (Fig. 220^. Genital-
organ den größten Teil derepi-
nierenfreien Bauchseite ein-
nehmend, die kurze Geschlechts-
öffnung völlig umschließend
(Fig. 220a). $ und Jugend-
zustände unbekannt.
In der kleinen und großen Mittweida im Erzgebirge.
Hinter-
mit ver-
2. Endglied des
der Beugeseite
Fig. 320.
9. Unterfam. Arrlienurellinae.
Körper nicht niedergedrückt Palpe kurz und zangenförmig.
In allen Übrigen Merkmalen wie Mideopsis.
1 Gatt.
Figr. 221.
Gatt. Arrheniuella Rjbaga.
Körper nicht niedergedrückt, mit einem spröden, porigen Panzer
umgehen; Rücken- und Bauchpan/.er durch eine auf der Oberseite
lies Körpers befindliche Furche voneinander getrennt. Palpe wie
10*
148
Koenike,
bei Arrhenurus zangenförmig. Epimeren und Genitalorgan wie bei
Mideopsis. $ ohne Kürperanhang.
1 Art.
A. mideopsiformis Koenike et Viets.
$ etwa 0,9 mm groß. Farbe ähnlich wie hei Mideopsis orbi-
cularis. mit einem Stich ins Rötliche. Körpergestalt fast kreisrund,
Stirnende in geringem Maße ausgezogen. Äußere Beugeseitenecke
des 4. Palpengliedes ausgezogen; 2. Glied auf der Innenseite nahe
dem Hinterende mit 2 langen steifen Borsten (Fig. 221*). Epi-
meralgebiet und Geschlechtshof ähnlich wie bei Mideopsis orbiciilarü
(Fig. 221«). $ und Jugendzustände unbekannt.
In der Wümme am Hollerdeich im Bremer Gebiet.
10. Unterfam. Arrhenurinae.
Körper von einem porigen Chitinpanzer umgeben. Rücken-
und Bauchpanzer durch eine Furche (Rückenbogen) voneinander
getrennt. Palpe kurz und zangenförmig. Epimeren in 3 Gruppen
angeordnet. 1. Epimerenpaar in der Mittellinie verschmolzen.
Genitalorgan hinter dem Epimeralgebiet gelegen und vielnäpfig.
$ durch einen Körperanhang vom $ unterschieden. Beine mit
Schwimmhaaren.
1 Gattung.
Gatt. Arrhenurus Duges.
Körpergestalt bei beiden Geschlechtern verschieden, J am Hinter-
ende des Körpers unterschiedlich mit einem Anhange versehen.
Unter der weichen Oberhaut ein spröder, poriger Panzer; Rücken-
und Bauchpanzer vorhanden, beide
durch eine Furche auf dem Rücken
(Rückenbogen) getrennt. Nymphe
und Larve weichhäutig. Palpe kurz
und zangenförmig. 1. Epimerenpaar
in der Mittellinie miteinander ver-
wachsen. Genitalorgan beim J ans
Körperende, nahe vor den Anhang,
gerückt, beim $ auf der hinteren
epimerenfreien Bauchseite gelegen;
Napfplatten mit zahlreichen, haut-
porenartigen Näpfen besetzt.
52 Arten und 1 Varietät.
Für die Bestimmung der JJ
(Fig. 222) kommen folgende Merk-
male in Betracht und für diese die
in Klammern heigefügten Abkür-
zungen: Größe und Form des Brücken-
bogens (R), Grolle und Gestalt des Körperanhangs (A), der Eck-
fortsätze (E) des letzteren, des Petiolus (P) und des dem letzteren
eingefügten blattförmigen Gebildes (/>).
Bestimmungstabelle für die Männchen.
I. A einteilig, fast ebenso lang, aber viel schmäler als der Körper.
1. Ende des A. mit Anhängseln.
A'-
A
Fig. 222.
Acarina, Milben. 149
1) Anhängsel durchscheinend.
a. Mit 4 Anhängseln. 1. A. membranator.
b. Mit 2 Anhängseln. 2. A. Zacbariasi.
2) Mit 2 nicht durchscheinenden Anhängseln.
a. Anhängsel miteinander Verwachsen. 3. A. adnatns.
b. Anhängsel getrennt.
aa) Ende des A bedeutend verschmälert. 4. A. conicus.
lil>) Ende des A unbedeutend verschmälert.
5. A. candatns.
cc) Auf A ein im Grundriß verkehrtherzförmiger
Höcker. 6. A. cylindratus.
2. Ende des A. mit breitbogigem Vorsprung.
1) Vorsprung des A in der Mitte durch eine vorstehende
winzige Warze unterbrochen. 7. A. Mttlleri.
2) Vorsprung des A mit schwachem Eindruck.
a. Ende des A stark verbreitert. 8. A. seoiiriformis.
b. Ende des A nicht verbreitert. 9. A. tuhulator.
3) Vorsprung des A nicht unterbrochen.
10. A. mediorotundatus.
3. Ende des A schwach ausgerandet. 11. A. globator.
4. Ende des A in der Mitte mit Spalt. 12. A. itnitator.
II. A einteilig, weit kürzer, aber oft ebenso breit wie der Körper.
1. Ende des A breit abgestutzt.
1) R hinten offen. 13. A. truncatellus.
2) R hinten geschlossen. 14. A. castaneus.
3) Auf A ein seitlich vorspringender Wulst. 15. A. nodosus.
4) A-Ende mit 2 Kerben. 16. A. Rnauthei.
2. .4-Ende abgerundet.
1) A fast halb so lang wie der Körper, am Rande wellig.
17. A. oblongus.
2) A nicht halb so lang wie der Körper, am Rande wellig,
a. .-i-Ende in der Mitte ausgerandet.
aa) R auf A übergreifend. 1«S. A. Stecki.
bb) R nicht auf A übergreifend. 19. A. bifidicodolus.
1). ./-Ende in der Mitte bogig vorspringend.
aa) Auf A ein Chitinzäpfchen. 20. A. integrator.
bb) Auf ./ ein Chitinzäpfchen und daneben jederseits
eine Dolchborste. 21. A. pugionifer.
3. /4-Ende lochartig durchbrochen.
1) A rund. 22. A. forpioatus.
2) A eckig. 23. A. Madei.
1. ./-Ende in der Mitte mit tiefem Einschnitt.
1) Anhangsspalt eng. 24. A. sinuator.
2) Anhangsspalt weit.
a. R groß. 25. A. bisnlcicodnlns.
h. R klein. 26. A. fissus.
III. A dreiteilig: 2 E + 1 P.
1. P nicht über den /4- Hinterrand vorspringend.
27. A. papillator.
2. P über den ^4- Hinterrand vorspringend.
1) P-Ende mit je einem seitlichen Portsatz.
a. P-Seitenfortsätze Btachelspitzig. 2s. A. Brnzelii.
b. /'-Seitenfortsätze n.icli vorn gerichtet. 29. A. albator.
c. /'-Seitenfortsätze nach hinten gerichtet.
150
Koenike,
4)
A. abbreviator.
31. A falciger.
aa) P-Seitenfortsätze durchscheinend.
30
bb) P-Seitenfortsätze undurchsichtig.
2) B über den P-Hinterrand vorspringend.
a. B- Vorsprung spitz. 32. A. compactus.
b. P-Vorsprung abgerundet. 33. A. tetracyphns.
c. B- Vorsprung ausgerandet. 34. A. maculator.
d. i?- Vorsprung ankerartig. 35. A. berolinensis.
3) B sich bis an den P-Hinterrand erstreckend.
a. E stark vorspringend.
aa) E dünn. Körperfarbe grün. 36. A. cuspidator
37. A. affinis.
38. A. batillifcr.
bb) E dick. Körperfarbe rot
b. E schwach vorspringend
B etwas vom P-Hinterrand abstehend.
a. ^-Grundteil lang. 39. A. tricuspidator.
b. A- Grundteil kurz.
aa) E kurz und dick. 40. A. robustus.
bb) E stark seitwärts gerichtet. 41. A. cuspidifcr.
cc) E mit höckerartig vorspringender Spitze.
42. A. Neumani.
5) B weit vom P-Hinterende abstehend.
a. P-Ende ausgerandet.
aa) E kurz.
bb) /"-Ende kolbig verdickt,
cc) P vom Grunde aus allmählich verbreitert.
45. A. bicuspidator.
b. P-Ende nicht ausgerandet.
aa) E kurz,
bb) E lang.
6) B zweiteilig.
7) P-Ende lochartig durchbrochen
43. A. crenatus.
44. A. claviger.
46. A. Leuckarti.
47. A. radiatus.
48. A. crassipetiolatus.
49. A. pustnlator.
8) P ungemein schmal und spitz endigend.
50. A. fimbriatns.
9) A sehr kurz.
a. P-Ende spitz. 51. A. crassicaudatns.
b. P-Ende verdickt. 52. A. latus.
Eg
E
F
G
n
Fig. 223.
Für die Bestimmung der
Arrhenurus £ lJ (Fig. 223)
kommen folgende .Merkmale
in Betracht und für diese die
in Klammern beigefügten Ab-
kürzungen: Der Abstand der
hinteren Gruppen des Epime-
ralgebietes (Eg), die Größe der
4. Epimere (P); die Größe
und Gestalt der Genitallefze
(/.) und die Form der dar-
auf befindlichen Chitinflecke
(E), die Richtung und Größe
der Genitalplatte (//); die
mehr oder minder deutliche
Hinterrandsecke (ff) oder das
Fehlen derselben.
Acarina, Milben. 15]
Bestimmungstabelle für die Weibchen.
I. Auf /. mehr oder minder sieh deutlich abhebende Chitinflecke.
1. Z-Paar weniger als 1 /.-Breite auseinander gerückt.
1) // stark vorspringend.
a. ff-Breite größer als die /-Länge Körperfarbe rot.
aa) Z-Teil etwa in der Mitte der epimerenfreien Batuh-
t'läclie. 43. A. crenatus.
bb) £-Teil nahe bei Eg. 37. A. affinis.
b. 6'-Breite kaum von /.-Länge. Körperfarbe grün.
28. A. Bruzelii.
2) H schwach vorspringend.
a. (^-Breite größer als die /-Länge. 12. A. Neumani.
li. (7-Breite geringer als die /-Länge.
aa) /-Teil etwa in der Mitte der epimerenfreien Bauch-
fläche; 45. A. bicuspidator.
bb) Z-Teil sehr nahe bei Eg. 39. A. tricuspidator.
2. Z'-Paar 1 /-Breite voneinander entfernt.
1) G so lang wie /. 4L A. cuspidifer.
2) G länger als /.
a. // kräftig vorspringend. 44. A. claviger.
b. // schwach vorspringend,
aa) / hinten verschmälert. 36. A. cuspidator.
bb) L liinten nicht verschmälert.
48. A. crassipetiolatns.
c. // fehlend. 15. A. nodosus.
3. Z'-Paar mehr als 1 /-Breite voneinander entfernt.
a. //fehlend. 11. A. globator.
h. // vorhanden.
aal / hinten verschmälert. 34. A. maculator.
bb) / liinten nicht verschmälert. 9. A. tuhulator.
4. E mindestens 2 /-Breiten voneinander entfernt.
a. ('/'-Breite größer als die /-Länge.
aa| / liinten verschmälert. ID. A. pustulator.
bb) L hinten nicht verschmälert. I". A. robustus.
b. (/"-Breite geringer als die /-Länge.
aa) Körper hinten ungewöhnlich breit. Körperfarbe
grün. 38. A. batillifer.
bb) Korper hinten von normaler Breite. Körperfarbe
rot. 47. A. rndiatus.
II. L ohne F.
1. Z'-Paar weniger aL 1 /-Breite voneinander entfernt.
a. G so lang wie E.
aa) Seitenrand des Körpers in der Genitalgegend mit
Ausbuchtung. 31. A. faltiger.
lib) Seitenrand des Körpers in der (ienitalgegend ohne
Ausbuchtung. 29. A. albator.
b. G halb so lang wie /.'. 0. A. cylindratus.
2. Zi-Paar 1 /.-Breite voneinander entfernt,
\) H vorhanden.
a, E innen viel breiter als die 3. Epimere.
24. A. sinuator
b. Z innen kaum breiter als die 3. Epimere.
152 Koenike,
aa) G an der Hinterseite ausgerandet.
10. A. mediorotundatas.
bh) G an der Hinterseite gerade. 52. A. latus.
2) H fehlend.
a. Hinterrand des Körpers mit seitlichem Eindruck.
a) E innen viel breiter als die 3. Epimere.
aa) G innen breiter als außen.
50. A. fiinbriatus.
bb) G innen schmäler als außen.
8. A. secnriformis.
b) E innen kaum breiter als die 3. Epimere.
aa) Z hinten verbreitert. 23. A. Madei.
bb) Z hinten nicht verbreitert.
22. A. forpicatns.
b. Hinterrand des Körpers ohne seitlichen Eindruck.
a) G innen schmäler als außen.
aa) G nur wenig länger als Z. 2. A. Zachariasi.
bb) G viel länger als Z. 7. A. Mülleri.
b) G innen breiter als außen. 4. A. conicus.
3. Z'-Paar mehr als 1 Z-Breite voneinander entfernt.
1) H vorhanden.
a. H deutlich. 16. A. Knauthei.
b. H undeutlich. 51. A. crassicaudatus.
2) H. fehlend.
a. Hinterrand des Körpers mit seitlichem Eindruck.
a) Z innen breiter als außen.
aa) Z-Teil in der Mitte der epimerenfreien Bauch -
fläche. 20. A. mtegrator.
bb) Z-Teil nahe bei Eg. 1. A. membranator.
cc) Z-Teil dem Hinterrand des Körpers genähert.
18. A. Stecki.
b) Z innen schmäler als außen. 5. A. oaudatus.
b. Hinterrand des Körpers ohne seitlichen Eindruck.
a) G länger als Z.
aa) Z ungewöhnlich schmal. 13. A. triincatelliis.
bb) Z ungewöhnlich lang. 14. A. castaneus.
cc) Z ungewöhnlich weit nach hinten gerichtet.
27. A. papillator.
b) G kürzer als Z. 21. A. pugionifer.
4. Z'-Paar mehr als 2 Z-Breiten voneinander entfernt.
1!). A. bifidicodulns.
1. A. menibranator Sig. Thor.
(j mit Anhang 1,15 — 1,3 mm groß. Körperanhang am Hinter-
ende mit 4 durchscheinenden Anhängseln; zwischen den 2 mitt-
leren Anhängseln eine vorstehende Spitze (Fig. 224«). 1. Glied
des Hinterbeines mit Fortsatz. Die Napfplatten des Genitalorgans
bis au den Seitenwinkel zwischen Rümpf und Anhang reichend, nicht
wulstartig vorstehend. $ reichlich 1,3 mm groß. Körperumriß
eiförmig, am Vorderende mit Ausbuchtung. Rückenbogen eiförmig,
hinten fast an den Körperrand reichend, vorn weiter abstellend.
1. Epimerenpaar hinten winklig vorstellend; die 2 hinteren Platten-
gruppen median sehr weit voneinander entfernt. Napfplatten des
Acarina, Milben.
153
Genitalhofs breit (Fig. 224 6), in der Gestalt ähnlich wie bei A. coni-
cus 9- Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Schwarzbach bei Zweibrücken.
2. A. Zachariasi Koenike.
<$ mit Anhang reichlich
1,1 mm groß. Körperfiirbung
ähnlich wie bei A. globator,
die Beinenden licht rotbraun.
Körperanhang vorn seitlich
stark bauchig, hinten stark ver-
schmälert; am Hinterrand des-
selben 2 durchscheinende An-
hängsel; hinten auf dem An-
hang ein dreieckiges Gebilde;
neben diesem jederseits eine
steife nach vorn gerichtete
krumme Borste (Fig. 225 b).
2. Palpenglied innen nahe der
Beugeseite mit einer Gruppe
von 6 kurzen steifen Borsten.
Die 2 hinteren Epimeren- a b
gruppen median nahe zusammen Fl8- --'■
gelegen, an der hinteren Innen-
ecke der letzten Platte einander fast berührend. 4. Glied des
Hinterbeines mit Fortsatz. $ 1 mm groß. Körpergestalt kurz-
eiförmig. Kückenbogen fast kreisrund, hinten mit dem Körper-
ende sich deckend. Pal-
pen wie beim ($■. Hinter-
rand des miteinander
verschmolzenen Epi-
merenpaares stumpf-
eckig vorstehend. Napf-
platten des Genital-
organs nach auswärts
sich verbreiternd (Fig.
225^/). Eiablage und
Jugendzustände unbe-
kannt.
In der kleinen
Iser in Schlesien, im
wüsten Teiche bei Rehe-
feld im Königreich
Sachsen. Im Schwarz- a
bach bei Zweibrücken.
Im Kaltenbachsee bei
Gompelsheuer im Schwarzwald. In de
borst Im Großherzogtum Oldenburg.
Fig. 225.
leinen I>elme bei IMmen-
3. A. adnatns Koenike.
<3 mit Anhang 1,:{5 mm groll.
Vorderrand des Korpers abgerundet
nebeneinander belegene Wülste, der
Körperfarbe gelblichgrün.
Auf dem Rücken 2 Paar
vordere etwa in der Mitte
154
Koenike,
des Rückens befindliche außerhalb des Rückenbogens, der hintere
innerhalb desselben; Rücken des Körperanhangs ohne Höcker,
unweit des Körperrandes median eine Drüsenmündung mit Chitin-
hof. Körperanhang ähnlich wie bei A. caudatus rf , doch die 2
Höcker des Hinterrandes miteinander verwach-
sen (Fig. 226). 2. Palpenglied auf der Innen-
seite nahe der Beugeseite und dem Vorderrand
eine Gruppe von 8 steifen Borsten. Letzte
Hüftplatte sehr groß. 4. Glied des Hinterbeines
wie bei A. caudatus £ mit Fortsatz. Genital-
napfplatten am Seitenrand keinen Wulst her-
vorrufend. $ und Jugendzustände unbekannt.
In der Bille bei Hamburg.
4. A. conicus Piersig.
(j mit Anhang 1,15 mm groß. Färbung
lichtgrün bis grünlichgelb, auf der Grenze
zwischen Rumpf und Anhang bräunlich oder
bläulich. Körperanhang halb so lang wie der
Rumpf, hinten stark verschmälert-, flinterrand
winzigen Zäpfchen (Fig. 227 b). Auf der Ober-
seite des Anhangs unweit des Hinterrandes mit niedrigen Höckern.
2. Palpenglied auf der Innenseite nahe der Beugeseite mit 5
schwachen Borsten, 3 am Vorderrand, 2 weiter zurück. Epimeral-
gebiet weit vom Vorderrand des Körpers abgerückt. Napfplatten
Fi?. 226.
desselben mit
a Fig. 227. l>
des Genitalhofs sehr breit, am Körperrand wulstartig vortretend.
5 reichlich 1,1 mm groß. Körperumriß oval. Die 2 Augenpaare
am seitlichen Vorderrand gelegen, 0,288 mm voneinander entfernt.
1. Epimerenpaar hinten nicht winklig ausgezogen. Heine kürzer
als der Körper. Die Napfplatten des Genitalhofes breit (Fig. 227a).
Nymphe und Larve lehmgelb, sonst ohne charakteristische Merk-
male. Eiablagejiinbekannt.
Acarina, Milben.
155
Im östlichen Erzgebirge, und zwar im schwarzen Teiche zwischen
Altenberg und Zinnwald und in einem Wiesentümpel am oberen
Rehefelder Weg bei Sayda.
Fig. 228.
5. A. candatus (de Geer).
; mit Anhang 1,3 mm groß. Grundfarbe meist braun, die
vordere Körper- und die mittlere Anhangspartie leuchtend gelblich-
rot; Heine und Palpen
bläulich. Körper hin-
ter den Augen am brei-
testen. Körperanhang
am Hinterrand mit 2
nebeneinander befind-
lichen Höckern (Fig.
228//). Rückenbogen
hinten offen, die Enden
sich an den Seiten des
Anhangs herabziehend.
Palpe gedrungen, mit
stumpfeckig vorspringen-
dem Vorderrande des
4. Gliedes; 2. Palpen-
glied auf der Innenseite
nahe der Beugeseite eine
Gruppe von 8 — 4 Hor-
sten. 4. Epimere an-
sehnlich breit. Napf-
platten ziemlich breit, bis an den Körperrand hinanreichend. +
1,3 mm groll; Körper eirund. Epimeralgebiet im Verhältnis kleiner
als das männliche; die 2 hinteren Grup-
pen weiter auseinander gerückt. Napf-
platten kurz und ziemlich breit (Fig.
228 c). Nymphe 0,7 mm groll. Färbung
himbeerrot. Genitalhof der Nymphe mit
einem mittelständigen Chitinfleck, mit
dachförmig daranliegenden Napfplatten ;
diese je 12—15 Näpfe (Mithaltend. Larve
rot, 0,22 mm groß, fast kreisrund, mit
kleinem Scheinköpfchen.
In stehenden Gewässern, meist nicht
häufig.
6. A. cylindratns Piersig.
cf mit Anhang reichlich 1.1 mm groll.
Färbung meist bläulichgrün, Anhang grün-
lichgelb. Rumpf langgestreckt, vorn und
hinten stark verschmälert. Anhang am Hinterrande mit 2 Höckern,
diese weit winziger als die des .-/. caudatus cj '• auf dem Anhang
unweit des Hinterrandes i}in dunkel umgrenzter, im Grundriß ver-
kehrtherzförmiger Wulst (Fig. 229 b). 1. Glied des Hinterbeines
mit kurzem Fortsatz; Krallenende des gleichen Heines schwach
hakig umgebogen. Napfplatten des Genitalorgans breit, im Winkel
156
Koenike,
zwischen Rumpf und Anhang wulstartig vortretend (Fig. 229*).
$ 1,1 mm groß. Körperumriß breiteiförmig, vorn stark verschmälert;
die Epimeren weit vom Vorderrand des
Körpers abgerückt. Die hinteren Platten-
gruppen median mit geringem gegenseitigen
Abstände; Genitalorgan ziemlich nahe an
das Epimeralgebiet gerückt; Napfplatten
mäßig lang, nach außen hin verbreitert
(Fig. 229 a). Eiablage und Jugendzustände
unbekannt.
In einem Graben bei Neumünster in
Holstein. In einem Wiesenteiche bei Ziegen-
rück in Thüringen. In einem Tümpel der
Haake bei Harburg. In einer Wasserlache
im Stadtpark zu Annaberg i. Sachsen.
7. A. Mülleri Koenike.
J mit Anhang 1,1 mm groß. Körper-
färbung wie bei A. globator\ Körperanhang
hinten grünlichgelb. Dieser 0,5 mm lang,
am Hinterrand in der Mitte wulstig vor-
Fig. 229^. springend (Fig. 230 b); auf der Oberseite
desselben unweit des Hinterrandes ein Doppel-
höcker; in der Mitte zwischen diesem und
dem Hinterrande des Anhangs median 2 nahe zusammengerückte
Drüsenmündungen am Fuße eines Wulstes. 2. Palpenglied auf
der Innenseite nahe der Beugeseite mit 3 feinen Borsten. Innen-
ränder des letzten Epimerenpaares nach [ hinten konvergierend.
4. Glied des Hinter-
j
beines mit Fortsatz.
Napf platten des Geni-
talorgans ziemlich
breit, bis an den
Körperrand reichend
und hier in kleinem
Wulste vorspringend.
$ fast 1 mm groß.
Körperumriß eiför-
mig, der eiförmige
Rückenbogen vorn
O.Klf) mm vom Kör-
perrande entfernt,
hinten fast damit zu-
sammenfallend. Die
großen Doppelaugen
0,22") mm auseinan-
dergerückt. Genitalorgan nur 0,07 mm von den Epimeren entfernt;
die Napfplatten seit- und rückwärts gerichtet, ziemlich lang, am ab-
gerundeten Außenende verbreitert (Fig. 230a). Nymphe: Haut-fein
liniiert und weich. Abstände zwischen dert Epimerengruppen größer
als bei den geschlechtsreifen Tieren. Genitalorgan ohne Öffnung.
mit 2 kleinen Napfplatten, jede mit 22 winzigen Näpfen,
und Larve unbekannt.
Fig. 230.
liablagi
Acarina, Milben.
157
In einem Kiefernwaldtümpel der Ilaakt' bei Harburg.
Graben bei Schierbrok im Großherzogtum Oldenburg.
In einem
8. A. seeuriforrnis Piersig.
<3 mit Anhang 1,15 mm groß. Rumpf rundherum am Rande
nebst dem Anhangsende blau, sonst gelb oder braun. Anhangsende
stark verbreitert und wellig vorspringend (Fig. 231 b). Der Rücken-
bogen hinten offen, auf der Unterseite des Anhangs endigend.
2. Palpenglied auf der Innenfläche am Vorderende hart an der
Beugeseite mit einer Gruppe von 4 steifen Borsten. 4. Glied des
Hinterbeines mit Fortsatz. Napfplatten des Genitalhofs breit, den
Körperrand nicht erreichend. § 1,2 nun groß. Körperumriß
eirund, am seitlichen Hinterrand je ein schwacher Eindruck. Ge-
Fig. 231.
nitalhof annähernd in der Mitte zwischen Epimeralgebiet und
Hinterrand des Körpers; Napfplatten hinten die Lefzen Baumartig
umschließend, sich plötzlich stark verschmälernd, dann sich am
Außenende wieder stark verbreiternd und nach hinten gerichtel (Fig.
231ff). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In den toten Pleißeannen des Connewitzer Holzes! In der
Schwentine unweit Plön in Holstein. In der Ochtum und in einem
Graben auf dem Stadtwerder bei Bremen.
9. A. tubulator (0. F. Müll.).
<3 mit Anhang 0,8 mm groß. Sehr nahe mit A. globator ver-
wandt. Färbung wie bei dieser Art. Die hinteren Rumpfecken
minder hervortretend, der Anhang kräftiger, an den Hinterrands-
ecken stumpfwinklig ausgeschnitten (Fig 232*). 4. Glied des Hinter-
beines mit kräftigem Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgana bis
an die hinteren Rumpfecken reichend; am Hinterland der ersteren
eine Borstenreihe; diese teilweise im Winkel zwischen Rumpf und
158
Koenike,
Fig. 232.
Im Königreich Sachsen. Bei Harburg.
Anhang |sichtbar. ^
1 1,85 mm groß. Von
A. globator fj> sicher
im Genitalorgan zu
unterscheiden. Die-
ses liier größer, Napf-
platten breiter, die
dunklen Chitinflek-
ken auf den Letzen
größer und in ihrem
freien Rande abwei-
chend schräg zur ven-
tralenMedianlinie ge-
richtet (Fig. 232a).
Eiablage und J uge 1 1 «1 -
zustände unbekannt.
10. A. mediorotundatus Sig. Thor.
cj mit Anhang fast 1,2 mm groß. Färbung grünlichbraun oder
auch wie bei A. cylindratus. Rumpf rundlich; der lange Anhang in
seiner ganzen Ausdehnung fast gleich breit; Mittelstück des Hinter-
randes breitbogig vor-
stehend; unweit des
Hinterrandes auf dem
Anhange eine über die
ganze Breite sich er-
streckende Erhebung
(Fig. 2336); Rücken-
bogen hinten offen, auf
der Unterseite des An-
hangs wie bei A. <nt-
natus J endigend. 2.
Palpenglied auf der
Innenseite bürstenartig
dicht behaart. Die 2
hinteren Epimeren-
n b gruppen median nur
Fig. o;«. 0,035 mm voneinander
entfernt. 4. Epimere
am Innenrande doppelt so breit wie die 3. Genital platten breit und bis
zum Winkel zwischen Rumpf und Anhang reichend, hier schwach
wulstig vortretend (Fig. 2336). $ 1,1mm groß. Körperumriß ohne
die vorspringenden rundlichen Hinterrandsecken eiförmig. 4. Palpen-
glied kurz, vorn wenig verbreitert; mit abgerundeter vorderer Beuge-
seitenecke. Die hinteren Epimerengruppen median 0,05 mm von-
einander entfernt; 4. Epimere am Innenrand nur wenig breiter als
die 3. Lefzenpartie des Genitalorgans länger als breit; Napfplatten
lang, neben den großen Genitallefzon sehr breit, dann sich plötzlich
kräftig v er seh malernd, an der Hinterseite flach ausgerandet (Figj
233 tf). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Sümpfe bei Lauterbach in Schlesien. Im Schwarz-
bach bei Zweibri'uken. In der Zwickauer Mulde bei .lägersgrün.
Im Kaltenbachsee bei Gompelsheuer im Schwarzwald.
Acarina, Milben.
159
H.A. globator (0. F. Müll.)
$ mit Anhang fast 0,8 mm groß. Färbung meist gelblichgrün.
Rumpf rundlich. Anhang kräftig, am Hinterrande ein Stumpfwink-
liger Eindruck (nur bei Seitenansicht des o zu erkennen), Rücken-
bogen hinten offen. 4. Glied des Hinterbeines mit Fortsatz.
Genitalplatten sieh bis an die hinteren Rumpfecken erstreckend,
am Hinterrande mit langer Borstenreihe; »las äußere Ende der letz-
teren am Körporrand
sichtbar (Fig. 234*). $
0,9 mm groß. Körper-
umriß eiförmig. Die
hinteren Epimerengrup-
pen median mäßig weit
auseinander gerückt.
Genitalhof nahe hinter
dem letzten Epimeren-
paar; die Genitallefzen
zusammen fast kreis-
förmig; auf denselben
ein vorderer breiter und
ein hinterer schmaler,
wagerecht abschließen-
der dunkler Chitinfleck ;
Napfplatten gebogen,
nach außen hinten verschmälert und am Hinterrande mit einer
Borstenreihe (Fig. 234a). Eiablage und jugendzustände unbekannt.
In stehenden Gewässern, meist häufig.
12. A. imitator Koen i ke.
$ mit Anhang 1,11) mm groß. Körperfarbe ähnlich wie bei
A. caudatus <$. Hinterland des Körperanhangs in der Mitte mit
tiefer, nicht bis zur Bauchseite durchgreifender
Spalte; daneben eine herzförmige Zeichnung;
deren Spitze nach vom zeigend; vor der herz-
förmigen Zeichnung jederseits eine kräftige,
hinten rundlich vorspringende Erhebung (Fig.
235). Die 2 hinteren Epimerengruppen nahe
zusammengerückt, hinten einander fast berüh-
rend; am Hinterrand der letzten Platte kein
eckiger Vorsprung. Genitalorgan wie bei A.cau-
datus <J.
In einem Wiesengraben im Werderlande
unweit Grambke bei Bremen. In der grellen
Delme bei Delmenhorst im Großherzogtum Ol-
denburg. § und Jugendzustände unbekannt.
[3. A. truncatellus 0. F. Müll.
Fig. 234.
Fig. 285.
(J mit Anhang 0,9 nun groß. Körperfarbe
meist gelb, vereinzelt blaugrün. Körperanhang
nicht deutlich abgesetzt (Fig. 236«). Rücken-
bogen bis auf den Anhang übergreifend und daselbst offen. Das Hinter-
hein am 1. Glied mit einem langen behaarten Fortsatz. 5. Glied des-
selben Beins gekrümmt, aber nicht verkürzt. Xapfplatten des Genital-
160
Koenike,
organs sehr schmal und sich bis an den Körperrand erstreckend.
9 0,95 — 1 mm groß. Körperumriß elliptisch. Rüekenhogen hinten
schmäler als vorn. Die beiden hinteren Epimerengruppen weit
auseinandergerückt. Genitalorgan unweit des Epimeralgebiets, Lefzen
a Fig. 236. b
breiter als lang; Napfplatten mäßig lang und ungewöhnlich schmal
(Fig. 2366). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Sumpf bei Schlaupitz in Schlesien. In einem Tümpel
bei Neumünster in Holstein. In einem Chauseegraben zwischen Lehe
und Borgfeld bei Bremen.
14. A. eastaneus Neu man.
$ mit Anhang 0,85 mm ' groß. Körperfarbe kastanienbraun.
Im Körperumriß an A. Knauthei erinnernd, doch schlanker; An-
hang vom Rumpfe
wenig abgesetzt (Fig.
237 6). Rückenbogen
sich bis zur Mitte des
Anhangs erstreckend,
hinten geschlossen
und deutlich einge-
sattelt. 2. Palpen -
glied nicht bürsten-
artig behaart. 4. Glied
des Hinterbeines mit
Fortsatz. Genital-
organ auf der Grenze
zwischen Rumpf und
Anhang; Napfplatten
sich bis an den Kör-
perrand erstreckend (Fig. 237 6). 9. 0,95 mm lang Gestalt eiförmig,
fast elliptisch. Napfplatten des Genitalorgans nach auswärts breiter
werdend und fast den Körperrand erreichend (Fig. 237 a). Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
Im Egelswaag bei Langen in Hessen.
Fig. 237.
Acarina, Milben.
161
15. A. nodosus Koenike.
(J mit Anhang 0,6mm groß. Körperfarbe gelblichgrün. Körper-
gestalt verkehrteirund, vorn und hinten etwas abgestutzt; der vordere
Sei ten ran d schwach
ausgebuchtet. Körper-
anhang vom Rump-
fe abgesetzt; im Ge-
biet des Körperan-
hangs jederseits ein
Randhöcker mit 2
Borsten. Rücken-
bogen liinten offen
(Fig. 238a). Letzte
Epimere mit deutlich
vorspringender hin-
terer Innenecke; die
vorderen Fortsätze
der 2 ersten Platten -
paare scharfspitzig. a b
I. (ilied des Hinter- Fig. 238.
beines mit Fortsatz ;
an dessen Grunde innen 2 halblange, kräftige, wenig gekrümmte
Säbel borsten. Genitalorgan mit sehr langen, an den Körperseiten
wulstartig vorstehenden Napfplatten. y 0.8 mm groß, dem A.
^lohator <j> ähnlich. Körperumriß eiförmig, Vorderende nicht aus-
gerandet, sondern breit abgerundet. 2. Palpenglied wie das des
(J innen am Vorderrande '■'> kurze Porsten, an der Streckseite 1
langes feines Haar und !! kürzere, steife Porsten. Hintere Epi-
merengruppen mäßig weit auseinander genickt. Genitalorgan nahe
hinter dem Hüftplattengebiete; Lefzen sehr groß, kreisrund, an
den beiden Enden und neben der Geschlechtsöffnung stärker chitini-
siert; Napfplatten breiter (Fig. 238£) als bei A. globator 9- Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
In der Umgebung Premens in einem Wiesengraben bei Katten-
esch und in einem Graben der Huchtinger Chaussee. Auf Wilhelms-
burg bei Hamburg.
16. A. Knauthei Koenike.
d fast 0,9 mm grob. Farbe gelbbraun, die Seiten dunkellila,
der Körperanhang weißlich; dieser recht breit, vom Körper nicht
abgesetzt, oben muldenartig vertieft, am Hinterrand 2 schwache
Einkerbungen (Fig. 2'Mlb). Rückenbogen auf den Anhang über-
greifend und an den Seiten desselben endigend. Augen weit nach
hinten an den Rückenbogen gerückt und 0,180 mm voneinander
entfernt. Fast die ganze Innenseite des 2. Palpengliedes bürsten-
artig behaart. Das Epimeralgebiet etwa 0.4 nun lang; letzte Platte
innen bedeutend schmäler als außen; hintere Innenecke zurück-
tretend; Genitalplatten ziemlich breit, nach außen hin sich ver-
Bchmälernd, den Körperrand bei weitem nicht erreichend, y reich-
lich 0,9 mm groß; dem A. mediorotundatus 9 sehr ähnlich. Vorderende
des Körpers Stark verschmälert, mit deutlich vortretenden, abgerunde-
ten Binterrandsecken. 2. Palpenglied stark aufgetrieben, fast die
ganze Innenfläche dicht bürstenartig behaart: I Glied schlank, vorn
Süßwasserfauna von Deutschland. Heft VI. ] \
162
Koenike,
kaum merklich verbreitert, die vordere Beugeseitenecke spitz nach
vorn ausgezogen. Epimeralgebiet im Verhältnis kürzer als hei A.
mediorotunäatus §. Genitalorgan unweit des Epimeralgehiets, Lefzen-
a Fig. 239. b
partie kreisrund (Fig. 239«). Eiablage und Jugendzustände un-
bekannt.
In dem ehemaligen Karpfenteiche bei Schlaupitz in Schlesien.
In einem Wiesengraben bei Sagehorn unweit Bremen.
17. A. oblongus Piers ig.
J mit Anhang 0,95 mm groß. Färbung wie bei A. albator.
Körperanhang hinten schmäler als hei A. truncatellus (Fig. 240).
Rücken hinter den Vorderrandswülsten ein-
gesattelt. Rückenpanzer wellig gewölbt. Auf
der Oberseite des Körperanhangs ein kleines
Höckerpaar mit einem dahinter befindlichen
Borstenpaar. 2. Palpenglied mit 5 Innen-
borsten. 3. Bein kürzer als das 2. 4. Glied
des Hinterbeines mit Fortsatz. Genitalplatten
sich an- den Seiten des Körpers hinauf-
erstreckend. 5 und Jugendzustände unbe-
kannt.
In einem Weidenbruch bei Gautsch im
Königreich Sachsen.
18. A. Stecki Koenike.
d mit Anhang 0,55 mm groß, Färbung
lichtgrün wie bei A. globator, die Fußenden
bräunlich. Körperanhang am Grunde fast
so breit wie der Rumpf; jener am Hinterrande schwach wellig.
Rückenbogen auf den Anhang übergreifend (Fig. 2-11 b). Auf der
Innenseite des 2. Palpengliedes unweit des Vorderrandes eine Reibe
von 5 steifen Borsten ; auf der Streckseite des gleichen Gliedes noch
Fi«. 240.
Acarina, Million.
163
2 längere Säbelborsten. Letzte Epimere in der Mitte durch die
stark vorstehende, abgestumpfte Ecke am Hinterrande breit, am Innen-
rande kaum breiter als die 3. Platte Napfplatten breit, bis an den
Seitenrand des Körpers reichend. 4. Glied des Hinterbeines ohne
&''■'•"
„ Flg. 241. b
FortBatz. § 0,7 nun groß. In Körperfärbung, Gestalt der Epimeren
und Palpen dem J gleich. Geschlechtshof weit nach hinten ge-
nickt. Napfplatten breit und ziemlich lang (Fig. 241a). Eiablage
und Jugendzustände unbekannt.
In einem Moorwiesentümpel am Steinberg bei Plön in Holstein.
In einem Wiesengraben am Seevekanal und auf Wilhelmsburg bei
Hamburg.
19. A. bifidicodulus Piersig.
J mit Anhang 0,!) mm groß. Färbung meist blaugrün. Körper
vorn abgestutzt. Körperanhang klein mit welligem Rande, in der
Mitte des Hinterrandes mit kleiner Ausrandung (Fig. 242 a). An-
hang oben muldenartig vertieft. 4. Palpenglied lang, in der Mitte
Fig. 242
auf der Beuge- und Streckseite Bchwach eingedrückt. 2. Palpen-
glied auf der Innenseite nahe der Beug68eite mit 2 steifen Korstell.
Letzte Epimere am Innenrand schmäler als die dritte. Hinterhein
11*
164
Koenike,
ohne Fortsatz am 4. Gliede. Napfplatten nicht ganz bis an den
Körperrand sich erstreckend, in ihrer ganzen Länge gleich breit
und fast gerade. $ etwa 1 mm groß. Körperumriß eirund; in den
Palpen dem J gleich. Napfplatten kurz, nach auswärts sich kaum
merklich verschmälernd (Fig. 242a).
In bewachsenen Gräben und Teichen, nicht häufig.
(Rücken maß). P'ärbung meist grün.
20. A. integrator (0. F. Müller).
d mit Anhang reichlich 0,8 mm groß, ohne Anhang 0,7 mm
Vorderes Körperende ver-
schmälert. Rücken-
bogen hinten mit seit-
lichem Eindrucke.
Körperanhang am
Rande seh wach wellig,
ohne mediane Ein-
kerbung; auf dem
Anhange in der Mitte
ein Chitinzapfen;
keine Dolchborste an
der Seite desselben
(Fig. 243 6). Palpe
sehr kurz und ge-
drungen; 4. Glied
kürzer als die 2 vor-
hergehenden Glieder
zusammen. 4. Glied
des Hinterbeines
ohne Fortsatz. Napf-
breit, nicht bis an den Seitenrand des
Körpers reichend. $ bis 1 mm groß. Körperumriß eirund, vorn
wie hinten mit schwachem seitlichen Eindruck. Palpen wie beim
$. 1. Epimerenpaar hinten winklig vorspringend. Napfplatten des
Genitalorgans kurz, nach auswärts sich stark verschmälernd (Fig. 243«).
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Wiesengraben bei Stadtheide in Holstein. In Bremens
Umgegend verbreitet, doch nicht häufig. In Waldlachen bei Leipzig-
Großzschocher.
Fig. 243.
platten des Genitalorgans
ohne Anhang 0,85 mm
21. A. pugionifer Koenike
cf mit Anhang reichlich 1 mm groll
(Rückenmaß). Färbung grünlichbraun. Körper vorn wenig ver-
schmälert, breit abgerundet. Anhang im umriß wie bei ./. Inte-
grator J; auf dem Anhange in der Mitte ein Chitinzapfen und zu
beiden Seiten desselben eine kurze kräftige Dolchborste (Fig. 244*).
Palpe schlank; -I. (ilied fast so lang wie die 2 voraufgehenden zu-
sammen. 4. Glied des Hinterbeines ohne Fortsatz; Napfplatten des
Genitalorgans breit, sich bis an den Seitenrand erstreckend. $
1 mm groß. Körperumriß elliptisch, ohne seitliche Eindrücke.
Palpe wie beim J. 1. Hüftplattenpaar hinten nicht winklig vor-
springend. Genitalorgan in der Mitte der epimerenfroion Bauch-
fläche; Lefzen groß, hinten breiter als vorn; Napfplatten kurz;
Acarina, Milben.
165
kaum merklieb an Breite abnehmend (Fig. 244a).
Jugeiulzustande unbekannt.
Eiablage und
Fig. 244.
In einem Sumpfe bei Schlaupitz in Schlesien. In der Um-
gegend von Bremen.
22. A. forpicatus Neuman.
d mit Anhang 0,9 nun groll. Körperfärbung meist gelblich-
braun. Auf dem hinteren Kücken median ein rundlicher Höcker.
Der rundliche Körperanhahg am Hinterrand lochartig durchbrochen ;
dadurch eine zangenartige Gestalt hervorrufend. Rückenschild
birnförmig und sich bis dicht an den Durchbruch des Anhangs
erstreckend. Augen 0,19 mm voneinander entfernt. 2. Palpen -
Fig. 246.
glied auf der Innenseite bürstenartig behaart. 1. Glied des Hinter-
beines ohne Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans neben der
Genitalöffnung sehr breit, nach außen sich wenig verschmälernd
und am Körperrand stark wulstartig vortretend (Fig. 245*). $
reichlich 0,'.) mm groll. Körperumriß eiförmig; schwach vortretende"
166
Koenike,
Hinterrandseckon vorhanden. 2. Palpenglied wie beim rf auf der
Innenseite bürstenartig behaart. Die beiden hinteren Epimeren-
gruppen weit auseinander gerückt. 4. Epimere am Innenrande nur
wenig breiter als die 3. Genitalorgan unweit des Epimeralgebiets,
mit großen Lefzen, ohne Chitinflecke; Napfplatten breit; ihr äußeres
Ende ein wenig nach vorn umgebogen (Fig. 245«). Eiablage und
Jugendzustände unbekannt.
Im Königreich Sachsen in den Fischteichen bei Arnsdorf und
in einer Lehmlache bei Großzschocher. Im Schloßgraben in Diepholz.
In einem Tümpel bei Neumünster in Holstein. In einem Wiesen-
graben bei Lilienthal unweit Bremen.
23. A. Madei Koenike.
(j mit Anhang bis 1 mm groß; nahe verwandt mit A. forpicatus.
Körperfarbe lebhaft rot. Gestalt gedrungen; ohne Rückenhöcker:
der von den Napfplatten des Genitalorgans herrührende Seitenwulst
zwischen Rumpf und Anhang wesentlich kleiner als bei der ver-
wandten Art, Körperanhang abweichend eckig, am Hinterrande
gleichfalls lochartig durchbrochen (Fig. 2466). Rückenschild auch auf
den Anhang übergreifend, doch hinten breiter. Augen 0,27 mm von-
einander entfernt, 2. Palpenglied auf der Innenseite bürstenartig be-
haart. 4. Glied des Hinterbeines ohne Fortsatz. 'Tj reichlich 0,95 mm
groß. Vorderende des Körpers auffallend verschmälert, Hinterrands-
a Fig. 246.' b
ecken deutlicher hervortretend als bei A. forpicatus $; mittlerer
Hinterrand schwach ausgerandet. 2. Palpenglied innen fast in seiner
ganzen Ausdehnung bürstenartig behaart. Die hinteren Fpimeren-
gruppen minder weit auseinander gerückt als bei A. forpicatus ^.
4. Epimere am Innenrand nicht breiter als die 3. Genitalorgan
unweit des Epimeralgebiets; Lefzen hinten ungewöhnlich breit;
Napfplatten nach außen hin an Breite abnehmend, im ganzen weit
schmäler als bei A. forpicatus $ (big. 24(3«)- Eiablage und Jugend-
zustände unbekannt.
Im großen Plöner und Einfelder See in Holstein. In der
langen Bucht hei Oslebshausen im Bremer Gebiete.
24. A. sinuator (0. F. Müll.).
(j mit Anhang reichlich 0,7 mm groß. Körperfarbe grünlich-
gelb, hinten mehr oder weniger blau. Körpergestalt hinten durch
Acarina, Milben.
187
den eigenartigen Anhang recht massig erscheinend, am Vorderende
sich stark verjüngend. Das Hückenschild äußerst klein (Fig. 247 b).
2. Palpenglied auf der Innenseite bürstenartig behaart. -1. Glied
des Hinterbeines ohne Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans
bis an den Winkel zwischen Rumpf und Anhang sich erstreckend.
2 1 nun groß. Körper mit breit abgerundeten Hinterrandsecken
und gleichfalls stark verjüngtem Vorderende des Körpers (Fig. 247 a).
Fig. 247.
Rückenschild von normaler Größe. In den Palpen dem q gleich.
Napfplatten des Genitalorgans nur seitwärts, nicht nach hinten ge-
richtet. Körper der Larve am Rande blaurötlich, inmitten leicht
bläulich. Nymphe gelblich. Heide Jugendstadien in der Gestalt
wenig von denen anderer Arten unterschieden. Eiablage unbekannt.
.Meist in stehenden, seltener in fließenden Gewässern weit ver-
breitet, doch nirgends häufig.
25. A. bisulcicodulus Piersig.
<J mit Anhang fast 0,0 mm grob. Grundfarbe blau, auf dem
Mittelrücken kaffeebraun; Palpen, Beine, Epimeren und Genital-
organ bräunlich. Körperanhang mit
tiefem Einschnitt: dieser auf der Ober-
seite von der Länge des Anhangs
(Fig. 248), auf der Unterseite von
halber Länge desselben. 2. Palpenglied
auf der Innenseite nahe der Beugeseite
2 Porsten. 3. Hein kürzer als das 2.
1. Glied des Hinterbeines ohne Fortsatz.
Napfplatten de-, Genitalorgans schmal
und kurz, den Körperrand bei weitem
nicht erreichend. Nymphe fast 0,4 nun
groll, blaßrot, kugelig, wenig von anderen Arrften?tr?ts-'Sym])\u>n ab-
weichend. 2 und Larve unbekannt.
In einer Waldlache im Leipzig- Connewitzer Holze.
^
Fig. 248.
2b". A. fissus Viets.
rf mit Anhang 0,75 mm groß. In Körperfarbe und -Gestalt
dem A. sinuator ,-,' sehr nahestehend, doch durch kräftig vortretende
Augenwülste, größeren Rückenbogen, Bowie durch einen weiteren
168
Koenike,
Anhangsspalt und deutliche Einkerbung jederseits am Hinterrand
des Anhangs von der Vergleichsart unterschieden (Fig. 24'j*).
2. Palpenglied vorn
auf der Innenseite
mit einem großen
bürstenartigen Haar-
besatz (Fig. 249a).
1 . Epimerenpaar hin-
ter der Maxillarbucht
abweichend länger
und das Innenende
der letzten Platte
schmäler. 4. Hinter-
beinglied ohne Fort-
satz. Genitalorgan
weiter vom Epime-
rengebiete abgerückt,
dagegen minder weit
vom Hinterrand des
5 und
a Fig. 249. b
Anhanges entfernt; die Napfplatten weniger
Jugendzustände unbekannt.
Im Torfkanal bei Bremen.
gebogen.
27. A. papillator (0. F. Müll.).
J mit Petiolus 1,2 mm groß. Färbung rötlich. Körperanhang
kurz; Eckfortsätze kurz und dick; Petiolus tief eingescbnitten, weit
nach vorn gerückt und kaum über den Hinterrand des Anhangs
hinausragend (Fig. 2503); neben dem Petiolus keine Krummborsten.
4. Glied des Hinterbeines wenig verlängert und mit einem sehr
kurzen Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans den Seitenrand des
Fig. 250.
Körpers bei weitem nicht erreichend; am Vorderrand 2 Reihen
größere Näpfe. 9 1>9 mni groß. Körperumriß breiteiförmig. I>io
hinteren Epimerengruppon weit auseinander gerockt. Genitalorgan
ungefähr in der Mitte des epimerenfreien Hinterleibes; Lefzen
klein, ohne ('liitinflecke; die kurzen und breiten Genitalplatten am
Vorderrande mit 2 Reihen größerer Näpfchen (Fig. 250«). Nymphe
Ac.uin.i, Milben.
169
0,S— 1 nun groß; schön scharlachrot gefärbt, Maxillarorgan, Epi-
meren, Genitalplatten, Palpen und Heine schwarz. Körper kreis-
rund. Hautdrüsenöffnungen von schwarzen Höfen umgeben. Ei-
ablage und Larve unbekannt.
In den Kiesgruben bei Paunsdorf-Leipzig und im alten Stein-
brucb bei Großzschocher.
28. A. Bruzelii Koenike.
(5 mit Petiolus 1,2 nun. Färbung i>t grün. Anhang mit
mäßig langen Eckfortsätüen; Petiolus eine jederseits am Ende be-
findliche, seitwärts gerichtete Spitze aufweisend (Fig. -')]/')■ Ab-
fig. 26 1.
stand zwischen den hinteren Epimer<engruppen sein- gering.
des Hinterbeines mit Fortsatz. Napfplatten schmal, im
zwischen Körper und Anhang kleinwulstig vorspringend,
groß. Vorderes Körperende ausgeran-
det, hinten mit rundlich vorspringen-
den Seitenecken. 1. Epimerenpäar
hinten winklig vorstehend, Jede Geni-
tallefze mit 2 großen feinporigen Chi-
tinflecken (Fig. 251 "). Eiablage und
Jugendzustände unbekannt.
Weit verbreitet, doch meist nicht
häufig.
29. A. albator (0. II. Müll.).
J mit Petiolus 0,7 mm groß.
Körperfarbe gelb bis braun j grün-
lich- oder bläulichgelh, Anhang stets
lichter. Vorderrand des Körpers aus-
gerandet. Körperanhang kurz, dessen
kurze, dicke Gabeläste gerade nach Fig. 262a.
hinten gerichtet; Petiolus ankerartig
gestaltet; unter dem Petiolus ein umfangreiches, farbloses A
(Fig. 2526). 2. Glied innen am Vorderrand mit einer Gruppe
kurzer, steifer Horsten. I. Glied des Hinterbeins ohne
4. Glied
Winkel
mm
n hängsei
(12 15)
Fortsatz.
170
Koenike,
Napfplatten des Genitalorgans sich
streckend; ihr freies Ende
Fig. 252 3.
bis an den Körperrand er-
nach vorn unigebogen und sich am
Körperrand hinziehend. ^ 0,8 mm
groß. Auf dem hinteren Teil des
Rückens meist eine blaue Querbinde.
Körperumriß eirund, mit schwach
vorspringenden Hinterrandsecken,
ohne Ausrandung am Vonlerende.
Genitallefzen seitlich deutlich abge-
flacht; Napfplatten ungewöhnlich lang;
deren Außenende nach vorn umgebogen
(Fig. 252 a). Eiablage unbekannt.
In stellenden und langsam fließen-
den Gewässern weit verbreitet, doch
nirgends häufig.
6
braun.
Fig. 253.
30. A. abbreviator Berlese.
mit Petiolus etwa 1,1 mm groß. Färbung grün, vereinzelt
Vorderende des Körpers schwach ausgerandet; hinten auf
dem Rücken 2 niedrige, weit auseinander
gerückte, rundliche Höcker. Körperanhang
kurz, auf der Unterseite etwas länger;
Eckfortsätze nur sehr wenig vorspringend;
Petiolus spitz endigend; vor der Spitze
jederseits ein durchscheinendes, flügel-
artiges, nach hinten gerichtetes Anhängsel
(Fig. 253). 4. Glied des Hinterbeines
mit einem kurzen, am Ende verdickten
Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans
bis an den Seitenwinkel reichend, daselbst
schwach nach vorn umgebogen, ohne wulst-
artig vorzuspringen. $ und Jugendzustände unbekannt.
In stehenden Gewässern in Mitteldeutschland; sehr selten.
31. A. falciger Viets.
rf mit Petiolus reichlich 0,7 mm
groß. Körperfarbe und -gestalt
wie bei A. albator $. Körper-
anhang gekennzeichnet durch den
eine Sichel tragenden Petiolus; die
Konkavseite derselben hinten be-
findlich (Fig. 254 b). 2. Palpen-
glied aufjder Innenseite am Vorder-
rande mit einer kleinen Gruppe
dichtstehender Borsten. 4. Hinter-
beinglied ohne Fortsatz. Napf-
platten des Genitalorgans sich bis
an die Seiten des Körpers er-
streckend, ohne daselbst einen
Wulst zu bilden; dieselben am
Innenende sehr schmal, am Außen-
ende beträchtlich verbreitert. $
Fig. 254«. reichlich 0,8 mm groß. Der Körper
Acarina, Milben.
171
Fig. 254
in der Genitalgegend mit seitlichem Ein-
druck; breit abgerundete Hinterrands-
ecken vorhanden. Genitalplatten fast so
lang wie die 4. Epimere; ihr Außenende
nicht nach vorn umgebogen (Fig. li._>4 ■-/).
Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
Im Torfkanal bei Bremen.
.'5_'. A. compact us Piersig.
($ mit Petiolus reichlich 1,1 mm lang.
Färbung grün. Rumpf sehr gedrungen,
am Vorderende mit Ausrandung; hinten
2 weit auseinander gerückte Rücken -
höcker. Körperanhang mittellang; Eck-
fortsätze kraftig, mit rundlichem Ende:
Petiolus am Ende stark verbreitert; blatt-
förmiges, eingefügtes Gebilde mit der
Spitze üher den Hinterrand des Petiolus vorspringend (Eig. 255).
Napfplatten des Genitalorgans im äußeren Ende nach vorn um-
üolmgon und im Seitenwinkel des Körpers
großwulstig vortretend, j und Jugend-
zustände unbekannt.
In einem Teiche bei Arnsdorf un-
weit Dresden. In einem Teiche bei Ziegen-
rück in Thüringen. In einem Tümpel
neben der Chaussee /wischen Hämler
Wald und Adolfsdorf unweit Peine. In
einem Tümpel am Steinberg bei Plön in
Holstein
33. A. tetraeyphus Piersig.
(5 mit Petiolus 1 mm groll. Färbung Fis- 255.
rotbraun. Körper kurz und gedrungen,
Vorderende ausgerandet; hinten auf dem Rücken 2 weit auseinander
gerückte große Höcker. Anhang ziemlich kurz; auf demselben
2 kraftige, mit je einer Horste besetzte
Höcker. Petiolus kurz und sehr kräftig;
sein Ende kolbig verdickt: das blattför-
mige Gebilde etwas über den Ilinterrand
hinausragend (KiLr. 256). I. Glied des
Hinterbeines wenig verlängert, mit Fort-
satz. Napfplatten des Genitalorgans bis
an den Seitenrand reichend, daselbst einen
kleinen Wulst bildend. . und Jugend -
ZUStände unbekannt.
In einer Lehmlache bei Leipzig-
ern Grochower See in Fig. 256.
Großzschocher
Westpreußen.
34. A. maculator ((). F. Müll.).
^ mit Petiolus reichlich 1.1 mm groß. Färbung grün. Rücken-
böcker wie bei .•/. cuspidator zusammengewachsen, doch die Spitzen
weiter voneinander entfernt. Körperanhang abweichend mit dicken.
172
Koenike,
kaum vorstehenden Eckfortsätzen. Petiolus etwas breiter, und das
blattförmige Gebilde ein wenig über den Hinterrand hinäusgreifend
(Fig. 257 a). Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen
gering, nach vorn hin sich allmählich erweiternd. Das verlängerte
4. Glied des Hinterbeines mit Fortsatz. 5 bis 1,2 nun groß. Hinten
mit deutlichen vortretenden Seitenecken. Hintere Epimerengruppen
a Fig. 257. b
weit voneinander entfernt. Genitalorgan weiter vom Epimeralgebiet
abgerückt als bei A. cuspidator $; Lefzen hinten merklich schmäler
als vorn; Napfplatten neben den Lefzen feinporig und ohne Näpfe
(Fig. 257*). Eiablage und Jugendformen unbekannt.
Vereinzelt an einigen Plätzen in der Umgegend von Bremen.
Im Vareler Mühlenteich im Großherzogtum Oldenburg. In einem
Tümpel am Steinberg bei Plön in Holstein.
35. A. berolineiisis Protz.
J ohne Petiolus 0,8 mm groß. Körper-
färbung fast grün, Füße blasser, Epimeren
und Petiolus gelbgrün. Körpergestalt sehr
gedrungen, Anhang kurz. Petiolus ungemein
lang; das in der Petiolusmulde befindliche
Gebilde hinten vorstehend und daselbst anker-
förmig (Fig. 258). Genitalplatten schmal,
sich bis zum Winkel zwischen Rumpf und
Anhang erstreckend, hier einen deutlichen
Wulst hervorrufend. $ un4 Jugendzustände
unbekannt.
Fig! 258. Im Fenn des Grunewaldsees bei Perlin.
36. A. cuspidator (0. F. Müll.).
o "lit Petiolus 1 mm groß. Färbung nieist grün. Die 2 hinten
befindlichen Rückenhöcker zu einem Doppelhöcker verschmölzen.
Körperanhang mit dünnen verstellenden Eckfortsätzen; Petiolus
sich nach dem Ende bin allmählich' wenig verbreiternd; dieses fast
geradlinig, das blattförmige Gebilde nicht über den Hinterrand
vorspringend (Fig. 259a). 2. Palpenglied innen nahe der Beuge-
seite eine Gruppe von 3—4 Porsten aufweisend. Abstand der
Acarina, Milben.
173
hinteren Epimerengruppen hinten gering, nach vorn hin sich er-
weiternd. Das verlängerte 4. Glied des Hinterbeines mit langem
Fortsatz. § 1 — 1.1 mm groß. Hinten mit schwach vortretenden,
flach gerundeten Seitenecken. Hintere Epimerengruppen weit von-
a Fig. 2S9. b
einander. Genitalorgan nahe an das Epimeralgebiet gerückt, mehr
als bei .-/. maculator fj>; Genitallefzen hinten schmäler als vorn;
eine schmaie Zone der Napfplatten neben den Lefzen feinporig und
ohne Näpfe (Fig. 259£). Nymphe nicht sicher bekannt. Eiablage
und Larve unbekannt.
In stehenden Gewässern, stellenweise häufig.
37. A. affinis Koenike.
J mit Petiolus reichlich 1,1 mm groß. Färbung rot, selten
blau. Am Vorderende des Körpers mit Ausbuchtung. Gabelfort-
R
/■:
B
a Fig. 260. b
Bätze (/•.) dos Körperanhangs kurz und kräftig; Petiolus kolbenartig
verdickt (/'); das blattförmige Gebilde bis an den llinterraud
174
Koenike.
reichend (5). 2. Tasterglied innen am Vorderrand mit 4 weitläufig
stehenden Borsten. 1. Epimerenpaar hinten fast geradlinig ab-
schließend; 3. Platte innen nicht halb so breit wie außen. Napf-
platten des Genitalorgans nur unmittelbar neben den Lefzen ziem-
lich breit; ihr Außenende kräftig nach vorn umgebogen, im Winkel
zwischen Körper und Anhang wulstartig vorspringend (Fig. 260«).
9 1,3 mm groß. Körper vorn stark verjüngt, hinten mit abge-
rundeten, deutlichen Seitenecken. 1. Epimerenpaar hinten winklig
vorspringend. Genitalhof groß; Lefzen an beiden Enden mit je
einem feinporigen Chitinfleck (Fig. 260 b). Nymphe und Larve
ockergelb. Eiablage unbekannt.
Im Karraschsee bei Deutsch-Eylau. Im großen Plöner See in
Holstein. In einem Eisenbahntümpel unweit Leipzig. Auf Wilhelms-
burg bei Harburg.
38. A. batillifer Koenike.
(J mit Petiolus reichlich 1,2 mm groß. Körperfärbung meist
dunkelgrün. Grundteil des Körperanhangs lang und massig, Eck-
fortsätze nur wenig vorstehend; Petiolus schaufelartig verbreitert
(Fig. 261 a). Rücken auf der Grenze zwischen Körper und Anhang
mit kräftigem Doppelhöcker (bei Seitenansicht deutlich zu erkennen).
Die hinteren Epimerengruppen hinten nahe zusammentretend, nach
vorn hin der Abstand sich allmählich vergrößernd. 4. Glied des
Fig. 261.
Hinterbeines mit langem Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans
neben den Lefzen breit, sonst nur recht schmal, im Winkel zwischen
Körper und Anhang kleinwulstig vorspringend. 2 1,5 mm groß.
Grundform des Körperumrisses eirund, breit abgerundete hintere
Körperecken schwach vorspringend. Hintere Epimerengruppen weit
voneinander gerückt. Genitallefzen an beiden Enden mit fein-
porösem Chitinfleck (Fig. 261*). Eiablage und Jugendzustände
unbekannt.
In bewachsenen Gräben und Tümpeln weit verbreitet, aber
selten.
Acarina, Milben.
IT".
39. A. tricnspidator (0. K. Müll.)
(J mit Petiolus 1.7 nun groß. Färbung rot, Beine meist grün.
Vorderende des Körpers ausgerandet; hinten auf dem Rücken ein
mit der Spitze nach vorn zeigendes Doppelhöckerpaar; jederseite
desselben noch eine rundliche Erhebung. Körperanhang ungemein
lang; Eckfortsätze kräftig und ziemlich lang; Petiolus nach hinten
hin breiter werdend, im ganzen nur schmal; das blattförmige Ge-
bilde den Hinterrand nicht erreichend (Fig. 262a). Napfplatten
des Genitalorgans bis in den Winkel zwischen Körper und Anhang
sich erstreckend, daselbst kleinwulstig vorspringend. 9 1,7 nun
groß. Vorderende des Körpers ausgerandet, hinten abgerundete
a Fig. 262. /'
Seitenecken deutlich vortretend. Die hinteren Epimerengruppen in
dem 4. Plattenpaar ziemlich nahe beisammenliegend. Genitalorgan
unweit des HüftplattengebieteB; Lefzen mit Chitinflecken in den
Winkeln; Napfplatten lang, an Breite nach auswärts etwas zu-
nehmend (Fig. 262 b). Nymphe bis 1,1 mm groß, fast kreisrund,
mit schwärzlichen Hüftplatten. Larve bläulich mit bräunlich schim-
merndem Rückenfleck; die großen Augen rot pigmentiert.
In den Ziegellachen hei Leipzig-Großzschocher. In einem
Tümpel am Parnaß bei Plön. In der Gethe und Ochtum bei Bremen.
In einem Teiche hei Mölme unweit Peine.
40. A. robustes Koenike.
(J mit Petiolus 1 mm groß. Färbung grünlichgelb, Palpen.
Beine und Petiolus grün. Rumpf breiter als lang, vorderes Körper-
ende schwach ausgerandet; hinten auf dem Rücken 2 flache Wülste
mit sehr breiter Basis. Körperanhang mit kurzen kräftigen Eck-
fortsätzen; Petiolus kurz und breit, das blattartige Gebilde den
Hinterrand nicht erreichend; die jederseite des Petiolus befindliche
Krniiimhorste mit hakig zurückgebogener Spitze (Fig. 263a). Die
2 hinteren Epimerengruppen besonders vom weit auseinandergerückt.
4. Glied des Hinterbeines mit sehr langem Fortsatze. $ 1,1 — 1,2 mm
groß. -1. Palpenglied kurz, am Vorderrande im Bereiche der Sähel-
horste mit einer Gruppe kurzer steifer Borsten. Die hinteren Epi-
merengruppen sehr weit auseinandergerückt. Genitallefzen in den
176
Koenike,
Winkeln mit schwach hervortretenden, dreieckigen Chitinflecken;
Napfplatten hreit, hinter den Lefzen stark vorspringend (Fig. 2686).
Eiablage und Jugendzustande unbekannt.
a Fig. 263. b
Im Straßenteiche am heiligen Berge bei Ziegenrück.
datz-See hei Hocb-Stüblau in Westpr.
Im Nie-
41. A. cuspidifer Piersig.
<3 mit Petiolus 1,15 mm groß. Färbung grün. Vorderende des
Körpers tief ausgerandet. Hinten auf dem Rücken ein großes, zu-
sammenhängendes, mit der Spitze nach vorn zeigendes Höckerpaar.
Eckfortsätze des Anhangs stark seitwärts gerichtet; Hinterende des-
selben auffallend bauchig; Petiolus von ähnlicher Gestalt wie bei
A. cuspidator\ das blattförmige Gebilde den Hinterrand nicht er-
reichend. 4. Glied des Hinterbeines mit kräftigem Fortsatz. Napf-
platten des Genitalorgans am Seitenrand nicht wulstig vortretend
(Fig. 264 «). $ °*s !>3 mm groß. In der Körpergestalt dem A. macu-
Fig. 264.
vortretenden llinterrandsceken.
inder
lator ^ ähnlich, mit deutlich vor
hinteren Gruppen des Epimeralgebiets mällig weit voneina
gerückt. Genitalorgan nahe beim Epimeralgebiet; Lefzen mit dunklen
Die
ab-
Acarina, Milben.
177
porigen Chitinflecken in den Winkeln; Napfplatten kurz und starb
nach hinten gerichtet (Fig. 261/»). Eiablage und Zugendzustände
anbekannt.
In einem Wiesenteiche bei Ziegenrück in Thüringen. Auf Bor-
kiuu. Auf Wilhelmsburg hei Hamburg.
42. A. Neuniani Piers ig.
cj mit Petiolus 1,15 mm groß. Färbung meist rot, vereinzelt
grün oder braun. Körper kurz und gedrungen, Vorderende aus-
gerandet; hinten auf dein Rücken 2 seitlich auseinander gerückte
rundliche Höcker. Körperanhang ziemlich kurz; Eckfortsätze wenig
seitlich gerichtet, am Ende mit höckerartiger Spitze. Petiolus kolbig
verdickt, der Kolbenteil seitlich rundeckig vorspringend; das blatt-
förmige Gebilde nicht weit vom Hinterrande abstehend (Fig. 265a).
4. Glied des Hinterbeines mit ,
langem Fortsatz. Außenende der
schmalen Genitalnapfplatten nach
vorn umgebogen und im Seiten -
/
1
a Fig. 265. *
winkel kleinwulstig vorspringend. $ 1»2 ,imi groß. Vorderende
des Körpers wenig ausgerandet, mittlerer Ilinterrand stark vor-
springend, seitliche Hinterrandsecken vorstehend, in deren Gegend
der Seitenrand auffallend zurücktretend (Fig. 265&). Genitalhof um-
fangreich; Lefzen mit großen Chitinflecken; Napfplatten breit und
stark seitlich gerichtet. Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
l!ei Bremen in einem Wiesengraben im Neuenlander Felde und
im Hakenburger See. In den Arnsdorfer Teichen in der Dresdener
Heide. Bei Schildau in Schlesien.
43. A. crenatus Koenike.
J mit Petiolus 1 mm groß. Färbung rot, braun oder grün.
Vorderende des Körpers ausgerandet; hinten auf dem Kücken 2
nach vorn zeigende Höcker. Körperanhang kurz, Eckfortsätze
mäßig dick und stark seitlich gerichtet. Peüolusende ausgerandet*
das blattförmige Gebilde nur etwas über die Mitte hinausreichend
(Fig. 266«). I. Glied des Hinterbeines mit einem kurzen dünnen
Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans im Seitenwinke] großwulstig
vorspringend. ? 1.1 nun groß. Hinterrandsecken und mittlerer
Ilinterrand stark vorspringend. Die hinteren Fpinierenirruppen
nicht weit voneinander gerückt. Die Genitallefzen in den Winkeln
mit deutlichen, dreieckigen Flecken ; Napfplatten neben den Lefzen
Süßwasserfauna von Deutschland. Hoft 12. 1-
178
Koenike,
breit, nach außen hin sich stark ver-
schmälernd (Fig. 2666). Eiablage und
Jugendzustände unbekannt.
Im großen^Plöner See in Holstein.
a Fig. 2G6. b
44. A. claviger Koenike.
(j mit Petiolus 1,1 mm groß. Körperfärbung rot. Körper-
gestalt wie bei A. bicuspidator $\ Grundteil des Anhangs kürzer,
die Eckfortsätze kräftiger. Petiolus kolbig verdickt, sein Ende aus-
gerandet; die Seitenecken des hyalinen Anhängsels am Grunde über
dem Petiolus fortsatzartig ausgezogen (Fig. 267«). Napfplatten des
Genitalorgans schmal; ihr äußeres Ende nach vorn umgebogen, im
Winkel zwischen Körper und Anhang wulstig vorspringend. fj> 1 mm
groß. Körpergestalt ähnlich wie
bei A. Bruzelii ^, doch das Hinter-
a Fig. 267. b
ende mehr verschmälert. 1. Epimerenpaar hinten winklig vor-
springend, die hinteren Plattengruppen mäßig weit voneinander
entfernt. Genitalorgan etwa in der Mitte zwischen Epimeralgebiet
und Hinterrand des Körpers; Napfplatten schmal (Fig. 267*). Ei-
ablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Wiesenteiche in Kirchweihe unweit Bremen. In einem
Tümpel am Parnaß bei Plön in Holstein. In einem Teiche bei
Rrandis am Kohlenberge im Königreich Sachsen.
45. A. bicuspidator B erlese.
d mit Petiolus 1,3 mm groß. Körperfarbe meist rot, selten
grün. Grundteil und Eckfortsätze des Anhangs ziemlich lang;
Hinterende des Petiolus ausgerandet (Fig. 268«). Auf dem Kücken
zwischen Körper und Anhang 2 rundliche Höcker (bei Seitenansicht
erkennbar). Napfplatten schmal; ihr äußeres Ende am Seitenrande
Acarina, Milben.
179
nach vorn umgebogen, dadurch einen großen Wulst hervorrufend.
^ bis 1,3 min groß. Vorderes Körperende Bchwach ausgerandet,
hinten mit breit abgerundeten Sei-
tenecken. 1. Epimerenpaar hinten
a Fig. 268. b
winklig vorspringend. Napfplatten des Genitalorgans nach der Seite.
nicht nach hinten, gerichtet; Lefzen mit feinporigen Chitinflecken
(Fig. 268 6). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In stehenden Gewässern, nicht häufig.
Körpergestalt ver-
Körperanhang ähn-
46. A. Leuckarti Piersig.
<$ mit I'etiolus 1 mm groß. Färbung grün,
hältnisniällig schlank, Vorderende ausgerandet.
lieh wie bei A. maculator, doch die Eck-
fortsätze länger und minder dick ; I'etiolus
ähnlich wie bei A. cuspidator, doch die
Seiten in der Mitte wulstig aufgetrieben,
das Ende abgerundet und das blattartige
Gebilde weit vom Hinterende abstehend;
hinter dem Doppelhöcker des Anhangs
eine dunkle Chitinspitze (Fig. 269).
3. Epimerenpaar mit weit gröllerem gegen-
seitigen Abstand als das I. Das 1. stark
verlängerte Glied des Hinterbeines mit
kurzem Fortsatz. Napfplatten schmal, im
Seitenwinkel kleinwulstig vorstehend. § FiK- '-,(;'•,•
0,95 mm groß. Tn i\<-v Körpergestalt dem
A. BruzelnKoen. $ (Fig. 251a) gleichend. Genitalorgan ähnlich wie bei
A.Neumam'9. (Fig.265*). Eiablage und Jugendzustände unbekannt
In einem Waldtümpel bei Gremsmühlen in Holstein. In einem
Teiche der Oberförsterei Hirschsprung bei Altenberg im Erzgebirge.
Auf Wilhelmsburg bei Hamburg.
47. A. radiatus Piersig.
(J mit I'etiolus 1.1 mm groll. Färbung rol oder rotbraun,
seltener gelbrot. Körpergestalt schlank. Vorderende ausgerandet.
Hinten auf dem Rücken 2 mäßig hohe, weil auseinandergerückte, rund-
liche Höcker. Ein seitlicher Bauchwulsl in dem Winkel zwischen
Körper und Anhang großwulstig und unmittelbar dahinter die Napf-
platten des Genitalorgane kleinwulstig vorspringend (Fig. 270a). An-
12*
180
Koenike,
hang ähnlich wie hei A. cuspidifer, doch die Eckfortsätze minder
seitlich gerichtet; Petiolus ungewöhnlich lang, nach dem Ende hin
allmählich breiter werdend; blattförmiges Gebilde weit vom ilinter-
rande abstehend. Epimeralgebiet weit vom Vorderrande des Körpers
abgerückt. 4. Glied des Hinterbeines mit einem kurzen kräftigen
Fortsatze. $ 1,1 mm groß. Körpergestalt eirund, mit schwach an-
a Fig. 270. *
gedeuteten hinteren Seitenecken. Die 2 hinteren Epimerengruppon
weit auseinandergerückt. Genitallefzen mäßig groß, mit je 2 Chitin-
flecken; Napfplatten lang, von geringer Breite (Fig. 2703). Jugend-
zustände nicht sicher bekannt, Eiablage unbekannt.
In einem Eisenbahntümpel an der Straße von Leipzig nach
Paunsdorf.
48. A. crassipetiolatus Koenike.
(j mit Petiolus 1,35 mm groß. Färbung meist dunkelnußbraun,
selten grünlichbraun. Vorderes Körperende verschmälert, hintere
Körperecken kräftig vorspringend; Grundteil des Anhanges kurz.
Gabeläste lang, stark verjüngt; äußeres Ende des Petiolus sehr
breit und abgerundet, das dem
Petiolus eingefügte Gebilde zwei-
teilig und weit vom Petiolusende
a Fig. 271. b
entfernt (Fig. 271 a). 4. Glied des Hinterbeines mit gekrümmtem
Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgaus schmal, bis an den Seiten-
winkel des Körpers reichend, nicht wulstig vortretend. $ 1,4 uini
Acarina, Milben.
181
groß, Hinterrandsecken scliwach vorspringend. 1. Epimerenpaar
hinten mit vorstellendem Winkel; in diesem wie beim ; neben
der Mittellinie ein kleines Flecken paar. Jede Genitallefze mit 2
kleinen feinporigen Winkelflecken (Fig. 2716). Eialdage und
Jugendzustände unbekannt.
In bewachsenen Gräben und Tümpeln, meist nicht häufig.
49. A. pustulator (0. F. Müll.).
rf mit Petiolus 1,6 mm groß. Färbung ziegelrot, Körper vom
stark verschmälert; vor dem Rückenbogen ein hoher und körper-
breiter Buckel; dieser sich bis zum Anhang allmählich abdachend.
Anhang reichlich so breit wie der Körper; Eckfortsätze sein- massig
und kurz; Petiolus schwach kolbig verdickt, am Hinterende loch-
artig durchbrochen (Fig. 272 a). 4. Glied des Hinterbeines wenig
verlängert und ohne Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans sehr
schmal, bis an den Seitenrand reichend, doch keinen Wulst bildend.
9 1,8 mm groß. Körpergestalt eirund mit schwach angedeuteten
hinteren Seitenecken. Die 2 vorderen Epimerenpaare wie beim ^
n
Fig. 272.
mit ungewöhnlich kurzen stumpfen Fortsätzen an den Außenenden;
die hinteren Plattengruppen weit voneinander abgerückt, (ienital-
organ fasl in der Mitte zwischen Epimeren und Hinterrand; Lefzen
klein, mit scliwach hervortretenden Chitinflecken ; Napfplatten breit
(Fig. 272b). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In einem Tümpel am Parnaß bei Plön. In einem Tümpel auf
dem Stadtwerder bei Bremen, [m Karraschsee in Westpreußen. In
der schwarzen Lache bei Großzschocher unweit Leipzig.
50. A. fiiiihriatus Koenike.
J mit Petiolus <>,S mm groß. Färbung grün, Petiolus gelblich
durchscheinend. Vorderende des Körpers ohne Ausrandung. An-
hang so breit wie «Im- Körper, nicht abgesetzt; Eckfortsätze sehr
kräftig und kurz: l'etiolus seitlich stark zusammengedrückt, spitz
endigend und scheinbar faserig (Fig. 273a). I. Glied des Hinter-
beines ohne Fortsatz. Napfplatten des Genitalorgans den Seitenrand
nicht erreichend. $ 0,8 mm groß. Körperumriß eiförmig, hinterer
182
Koenike,
Seitenrand schwach wellig. 4. Epimere innen wesentlich breiter
als die 3.; die hinteren Plattengruppen mäßig weit voneinander.
Das Genitalorgan unweit des Epi-
meralgebiets; Lefzen groß, ohne
Chitinflecke; Napf platten kurz
und ziemlich breit (Fig. 2736).
.■«SJST^-.
a Fig. 273. b
Nymphe nicht sicher bekannt, Eiablage und Larve unbekannt.
In einem Graben auf der Salzwiese in Oberneuland bei Bremen.
Im großen Plöner See in Holstein. In einem Tümpel des Klein -
zschocherschen Steinbruchs bei Leipzig.
51. A. crassicaudatus Kramer.
d mit Petiolus reichlich 0,7 mm groß. Körperfärbung ähnlieh wie
bei A.albator. Vorderende des Körpers viel schmäler als das Hinter-
ende und schwach ausgerandet. Körperanhang noch kürzer als bei
genannter Art, sonst ähnlich in der Gestalt; der Petiolus abweichend,
einer Lanzenspitze gleichend (Fig. 274«). Augen nahe am vorderen
Seitenrande, reichlich 0,2 mm von-
einander entfernt. Die beiden
a Fig. 274. b
hinteren Epimerenpruppen weiter auseinandergerückt als bei A. alba-
tor (j. Genitalhof nahe am Epimeralgebiete gelegen; Napfplatten
schmal, nicht ganz bis an den Körperrand reichend. I. Glied des
Hinterbeines ohne Fortsatz. 9 0,9 mm «roß. Körperumriß eiförmig,
mit schwach vorspringenden Hinterrandsecken, ohne Ausrandung am
Vorderende des Körpers. 2. Palpenglied wie beim J auf der Innen-
seite mit 1 kurzen dünnen Horste nahezu in der Mitte des Vorder-
randes und 1 längeren, breiten Fiederborste nahe der Streckseite.
Acarina, Milben,
1 83
Hintere Epimerengruppen weiter auseinandergerückt als bei A. alba-
tor 5. Genitalorgan nahe hinter dem Epimeralgebiete; Lefzen groß;
Napfplatten fast ebenso lang wie bei A. albator 5, doch minder
breit (Fig. 21 Ab). Eiablage und Jugendzustände unbekannt.
In stehenden und fließenden Gewässern weit verbreitet, doch
nirgends häufig.
52. A. latus Barrois et Moniez.
(j mit Petiolus reichlich 0,7 mm groß. Körperfärbung braun,
grünlichgelb oder grün. Vorderrand des KörperB schwach aus-
gerandet. Körperanhang kurz, wie bei .7. albator ^\ die Eckfort-
sätze an der Außenseite schwach ausgerandet; Petiolus kolbig ver-
dickt, am freien Ende mit deutlicher Ausbuchtung (Fig. 275a).
Augen groß, dicht am vorderen Seitenrand, reichlich 0,2 mm von-
einander entfernt. 2. Palpenglied innen wie bei A. albator mit
einer Borstengruppe. 4. Epimere am Innenrand nur wenig breiter
als die 3. 4. Glied des Hinterbeines ohne Fortsatz. Napfplatten
des Genitalorgans Ins an den Winkel zwischen Körper und Anhang
reichend, sehr schmal; ihr äus-
seres Ende etwas verbreitert. £
etwa 0,95 mm groß. Körper
ohne die vorspringenden rund-
Fig. 275.
liehen Hintertandsecken eiförmig; Vorderende des Körpers stark
verschmälert. Rückenbogen langelliptisch. Augenweite 0,260 nun.
4. Epimere kaum breiter als die 3.; 4. Plattenpaar etwa um Genital-
lefzenbreite voneinander entfernt. Lefzenpartie des Genitalorgans
apf eiförmig; Napfplatten außen stark verschmälert; Hinterseite der-
selben gerade (Fig. 2756).
In einem Wiesengraben bei Bremen (Kapelle). In einem Teiche
bei Mölme unweit Peine. Im wüsten
Teich bei l.'ehefeld im Königreich Sachsen.
A. latnslliggtdator Koenike.
d mit l'etiolus reichlich 0,75 mm
groß; dem .!. latus sehr nahe verwandt,
unterschieden durch den Mangel einer
Ausrandung am Hinterende des l'etiolus
(Kig. 276); dieser am Grunde auch merk- 1'">k- ->7,;
lieh dünner. V und Jugendzustände unbekannt.
Im Hakenburger See bei Bremen.
184
Koenike,
Ordn. Metastigmata.
Farn. Oribatidae.
Haut der Imagines gewöhnlich stark cliitinisiert, hart und
brüchig. Körper meist in Cephalothorax und Abdomen geteilt.
Augen fehlend. Mandibeln in der Regel scherenförmig. Beine
fünfgliedrig, Fuß mit 1 oder 3 Krallen. Palpe fast immer fünf-
gliedrig. Geschlechtsdimorphismus fehlend oder wenig hervor-
tretend. Jugendzustände mit weicher oder lederartiger Haut.
Unterfam. Notaspidinae.
Ohne flügelartigen Anhang an den Seiten des Körpers. Cephalo-
thorax und Abdomen nur auf dem Kücken deutlich unterscheidbar.
1 Gattung.
Haut glatt
glieder vielfach keulenförmig
1 Art.
Gatt. Notaspis Hermann.
Beine gewöhnlich von mäßiger Länge; die Bein-
N. lacustris
Michael.
5 reichlich
mm groß
Färbung
dem
Fig. 277.
0,5
und 0,35 mm breit,
dunkelrotbraun, auf
Rücken am Vorderende des
Abdomens ein rundlicher, lich-
ter Fleck. Umriß des Abdomens
eiförmig (nur bei Rückenansicht
erkennbar). Auf dem Cephalo-
thorax 2 über die Spitze des-
selben hinausreichende, abwärts
gekrümmte Borsten. Palpen
gewöhnlich unter dem Cephalo-
thorax versteckt, sehr klein,
ihr Endglied kolbig verdickt.
Genital- und Analhof etwa
0,1 mm weit voneinander ge-
nickt; dieser sehr viel größer
als jener. Das Ei langelliptisch
(Fig. 277). d etwas kleiner
und minder breit als das 9-
Beine dicker. Genital- und
Analhof um l/s näher zusammen
gerückt. Nymphe schmutzig-
weiß oder mäusegrau, Beine
und Cephalothorax lederartig glänzend. Hinterrand des Abdomens
mit einer Borstenreihe; 6 dieser Borsten so lang wie der Körper,
Allgemein verbreitet in stehenden Gewässern, an Wasserpflanzen.
Berichtigung;.
S. 14 ist in der Bestimmungstabelle statt Hydrachnidae zu lesen
Hydrarachnidae,
Tardigrada, Bärtierchen.
Von
A. Brauer (Berlin).
Mit 3 Abbildungen im Text.
Äußerlich ungegliedert, zylindrisch oder länglichoval, 1 Paare
von stummeiförmigen, ungegliederten, mit dem Körper nicht ge-
lenkig verbundenen und mit Krallen versehenen Beinen, letztes
Paar am hinteren Körperende, nach hinten gerichtet (Fig. 280), ge-
trennt geschlechtlich.
Im Süßwasser nur die Gattung
Macrobiotus S. Schultze.
Haut weich, ohne Schilder und ohne fadenförmige Anhänge,
Heine mit je 1 Paar von Doppelkrallen, die zuweilen in 2 einzelne
Ilaken zerfallen. Zähne etwas gebogen oder gerade, Schlundkopf
mit Kauplättchen oder Stäbchen, Augenflecke vorhanden oder nicht.
1. M. macronyx Duj.
Heide Hakenpaare eines Beines gleich groß, der kleinere Haken
eines jeden Paares ein gutes Stück mit dem großen verwachsen
und erscheint wie ein Zahn des großen, der größere mit einer
Fig. 278.
Fig. 279.
kräftigen, nickenständigen Horste (Fig. 278). Augen vorhanden.
Eier glatt. Eier in der abgestreiften Kürperhaut abgelegt (Fig. 279).
Bis 1 mm.
Gemein in Tümpeln.
2. M. bleust ris Duj. (Fig. 280).
Haken viel kleiner, beide Paare eines Beines ungleich groß.
besonders am letzten Hein. Augenflecke vorhanden. Haken eines
Paares nur an der Ha>is verwachsen, die des äußeren Paares gleich
186
Koenike,
groß, die des inneren ungleich (Fig. 2S0£). Eier in der abgestreiften
Körperhaut abgelegt. Bis 0,5 mm.
Fig. 280.
Scheint seltener zu sein, wenn nicht zn wenig beachtet. Bis-
her von Richters nur bei Marburg, Frankfurt a. M. und im Taunus
gefunden.
'S. M. angusti J. Murray.
Haken nahe der Basis vereinigt. Ein Haken eines jeden Paares
viel länger als der andere. Augenflecke fehlen. Eier in der ab-
gestreiften Körperhant abgelegt. Länge 0,75 mm.
Bisher von Richters nur in einem Teich des Belvedere-Parks
bei Weimar nachgewiesen.
4. M. dispar J. Murray.
Haken wie bei M. macronyx. Augenflecke vorhanden. Eier
in der abgestreiften Körperhaut abgelegt. Eier nicht glatt wie bei
M. macronyx^ sondern mit kurzen Dornen besetzt. Länge bis
0,6 mm.
Bisher von Richters nur in einem Teich des Belvedere-l'arks
bei Weimar nachgewiesen.
Register.
Seite
Seite
Acarina 13
Arrhenurus
Acercus
. 105
crassipetiolatus . . . . 180
bullatus
. 108
crenatus
177
ensifer .
. 110
cuspidator .
172
latipes .
109
cuspidifcr .
176
lutescens .
. 111
cylindratus
. 1 55
ornatus
. 106
falciger
170
pistillifer .
L07
fimbriatus .
IM
scaurus
109
fissus .
167
torris
. 106
forpicatus .
165
Ar aeo n cus
10
globator
. 159
Araneae
1
imitator
159
A r c t o s a
::, n
integrator .
164
amylacea .
n
Knauthei .
161
cinerea
n
latus
183
maculata .
n
latus ligulator
183
A rgyroneta
5, H»
Leuckarti .
17'.)
aquatica
10
maculator .
171
Arrhenurella
1 17
Madei .
166
mideopsiformis
1 IS
mediorotundatus
158
Arrhenurellinae
147
membranator .
152
Arrbenurinae
US
Mülleri . .
156
Arrhenurus
148
Neumani
177
abbreviatoi
170
nodosus
161
adnatus
153
oblongus .
162
affinis .
17;;
papillator .
L68
alhator .
169
pugionifer .
164
batillifer .
174
pustulator .
181
bcrolincnsis .
172
radiatus
17'.)
bicuspidator
178
robustus
175
bifidicodulus
163
securifonnis .
157
bisulcieodulus
167
sinuator
166
Bruzelii
169
Stecki ....
162
castaneus .
160
tetracyphus
171
caudatus
1 55
tricuspidator .
175
claviger
178
truncatellus
159
compactus .
171
tubulator .
157
conicus
154
Zachariasi .
153
crassicaudatus
182
A t a c i n a c .
94
188
Register.
Seite
Atax 95
Atea 4, 8
cornuta 8
Atractides 78
amplexus 79
anomalus 80
connexus ...... 80
Maglioi 79
A tractidinae 78
Aturinae 133
At urus 138
asserculatus 140
crinitus 143
intermedius 141
natangensis 142
Protzi 140
runcinatus 143
scaber 139
spatulifer 142
Attus 10
Axonopsis 136
complanata 137
gracilis 137
Ba thyphan tes . . . . 6, 8
approximatus 8
gracilis 8
Brachypoda 133
versicolor 133
Centromerus . . . . (i, 8
expertus 8
Clubiona 4, 10
phragmitis 10
Dclmea 51
crassa 52
DelmeTnae 51
Dicymbium .... 7, 9
nigrum 9
Diplodontinae . . . . 38
Diplodontus 38
despiciens 38
Dolomedes .... 2, 10
fimbriatus 10
f. var. fimbriatus ... 10
f. var. Kulczynskii ... 10
f. var. plantarius ... 10
limbatus 10
Donacochara. . . 6, 8
speciosa 8
Seite
Epeira 8
Erigone 7. 9
atra 10
dentipalpis 10
Erigonella .... 7, 10
ignobilis 10
Eugnatha 5, 8
striata 8
Eupatra 36
scapularis 36
Eyla'idae 15
Eylais 15
bisinuosa 19
discreta 17
emarginata 20
extendens 22
hatnata 16
infundibulifera .... 16
limnophila 17
Mülleri 18
mutila 20
rimosa 18
setosa 20
Soari 19
tantilla 19
triarcuata 22
undulosa 21
Feltria • . 144
armata 145
brevipes 146
circularis 146
Georgei 147
muscicola 144
Forelia 129
cetrata 131
gibberipes ■ 1 32
ligulifera 129
liliacea 130
mutata L32
pannata 130
triangularis 132
Frontipoda 73
musculus 74
Georgella 29
Apsteini 30
helvetica 30
Gnaphiscus 71
setosus 71
Hahnia 3. 10
elegans 10
Register.
189
Seite
Hydiacarina 13
Hydrarachna .... 40
aspratilis 15
bimaculata 43
bivirgulata 47
comosa 48
conjecta 43
crassipalpis 49
denudata 49
distincta 45
geographica 48
globosa 44
inermis 50
Leegei 46
levigata 46
maculifcra 47
perpera 45
Piersigi 50
processifera 51
regulifera 48
Schneiden ..... 42
scutata 42
uniscutata 43
Hydrarachnidae ... 40
Hydrarachninae ... 40
Hy d rochoreu tes . . . 114
Krameri 114
ungulatus 114
Hydryphantes . . . . 24
abnormis 25
Bayeri 'J7
dispar 26
Drnscheri 28
flexuosus 28
octoporus ..... 26
placationis 27
ruber 24
ruber prolongatus ... 25
Thoni 28
Hydryphantidae . . . 23
Hydryphantinae . . 23
Hygrobates 85
calliger 86
longipalpis 85
nigrnmaculatus .... 88
nigromaculatus ramosus 88
norvegicus 89
porrcctus 88
reticu latus 86
titubans 87
trigonicus 87
Hygrobatidae . . . . 52
H y g r o 1 > a t i n a e ." . . 85
Seite
Kulczynski ellum . . . 9
Leber tia 63
circularis
68
costata .
72
densa .
71
dubia .
CS
exuta .
69
inaequalis
67
lnsignis
. 64
luminosa .
65
pachydermis .
66
papulosa .
. 70
plicata .
70
polita .
66
porosa .
65
quadripora
69
rufipes .
69
rugosa .
72
salebrosa .
72
solida .
71
sparsicapillata
117
subtilis .
7:i
Lebertiinae .
63
Limnesia .
82
connata
84
fulgida .
82
Koenikei .
84
maculata
83
undulata .
83
L i tu n e s i i n a e .
82
Limnocbares
1 1
aquatica
14
Limnocharidac
14
L o p h o m m a
7, 10
punctatum
10
Ljania .
135
bipapillata
135
Lycosa .
3, 1 1
amentata
12
morosa .
IL»
prativaga
12
nparia .
12
saccata ....
12
Wagleri
11
Macrobiotus
L85
angusti .
186
dispar .
186
lacustris
185
macronyx .
ls;,
Megapus
89
gibberipalpis .
92
190
Register
Seite
M e g a p u s
nodipalpis 93
octoporus 94
ovalis 90
Pavesii 92
spinipes 90
subasper 93
tener 92
Metastigmata .... 1 84
Midea 137
orbiculata 138
Mideopsis 134
crassipes 134
orbicularis 134
Neriene 9
Neumania 99
callosa 103
imitata 103
limosa 102
spinipes 102
triangularis 101
umbonata 100
vernalis 10 1
verrucosa 104
Notaspidinae .... 184
Notaspis 184
lacustris 184
Oribatidae 184
Oxus 75
angustipositus .... 77
longisetus 76
nodigerus 76
ovalis 77
quadriporus 78
strigatus 76
tenuisetis 75
Pachygnatha . . . . 5, 8
Clerckii 8
Listeri 8
Panisus 36
torrenticolus 36
Pedina 8
Pedinella 6, 8
marchica 8
scopigera 8
Piersigia 39
limophila 39
Piersigiinae 39
Piona 115
carnea 123
Seite
Piona
circularis 124
clavicomis 119
coacta 128
conglobata 127
conglobata conjugula . 127
controversiosa . . . 121
discrepans 124
disparilis 125
falcigera 118
longicornis 119
longicornis imminuta . . 120
longipalpis 123
Neumani 122
nodata 120
obturbans 126
rotunda 125
uncata 121
variabilis 128
Pionacercus . . . . 111
Leuckaiti . . . . . . 113
uncinatus 112
vatrax 112
Pioninae 104
Pirata 3, 11
hygrophilus 11
Knorri 11
piraticus 11
piscatorius ..... 11
Pardosa 11
Protzia 37
eximia 37
invalvaris 38
Protziinae 37
Pseudohy drypbantes . lil
parvulus 31
Pseudosperchon ... 62
verrucosus 62
Pseudotorren ticola . . 81
rhynchota 81
S a v i g n i a 7,10
crassiceps 10
Sitticus 2, 10
floricola 10
littoralis 10
Sperchon 53
brevirostris 54
clupeifer 60
denticulatus 60
glandulosus 55
hispidus 57
Koenikei 59
Register.
HM
Seite
S p e r c h o n
inirus 59
montanus 56
plumifer 61
setiger 58
setiger var. insignis . . 59
squamosus 55
Thienemanni 61
undulosus 56
vaginosus 58
Sperchoninae . . . . 53
Stylothorax 7, 9
agrestis 9
apicata 9
fusca 9
retusa 9
Tardigrada 185
Tetragnatha 5, 8
extensa
Solan dri
T e u t o n i a
primaria
T h y a s
Stolli .
8
8
62
63
31
32
Seite
T h y a s
thoracata 33
Thori :;i
truncata 34
venusta 33
vigilans '.'•'>
Thyopsis 35
cancellata 35
Trachygnatha . . . 7, 9
dentata 9
Troxochrus lll
Unionicola 95
aculeata 97
Bonzi 98
crassipes 95
figuralis 96
gracilipalpis 96
intermedia 96
tricuspis 98
ypsilophora 99
Unionicolinae .... 94
Wettina 115
podagrica 115
Aut. Kauiplw In J«oa.
SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES
3 lüafl GD31
L41
nhent QL457.4.D13
Araneae, Acarma und Tardigrada,