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Full text of "Araneae, Acarina und Tardigrada"

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Die  Süsswasserfauna 
Deutschlands 


Herausgegeben  von 

A.  BRAUER 


HEFT  12: 
ARANEAE  UND  ACARINA 

bearbeitet  von 
FR.  DAHL  u.F.KOENIKE 


Jena,  Verlag  von  Gustav  Fischer 


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DIE 


>üsswasserfauna 
Deutschlands 

EINE  EXKURSIONSFAUNA 

BEARBEITET    VON 

>f.  Dr.  BÖHMIG  (Graz),  Prof.  Dr.  Braueb  (Berlin),  Prof.  Dr. 
llin  (Berlin),  Prof.  Dr.  Da  hl  (Berlin),  C.  van  Douwe  (Mun- 
in), Prof.  Dr.  von  Graff  (Graz),  Dr.  Grünberg  (Berlin),  Dr. 
lRTMEYER  (Berlin),  Prof.  Dr.  R.  u.  II.  Heymons  (Berlin),  Prof. 
.  Jägerskiöld  (Göteborg),  Dr.  Johansson  (Göteborg),  Dr.  Keil- 
.ck  (Berlin),  Prof.  Dr.  Klapalek  (Karlin  l»oi  Prag),  F.  Koenike 
remen),  Dr.  Kuhlgatz  (Danzig),  Dr.  v.  Linstow  (Göttingen), 
■.Luhe  (Königsberg),  Prof.  Matschie  (Berlin),  Prof.  Dr.  Michael- 
n  (Hamburg),  Dr.  NeRESBELMER  (Wien),  Dr.  Pappenhkim  (Berlin), 
of.Dr.  Reichenow  (Berlin),  E.  Reittee  (Paskau),  Dr.  Ris  (Rheinau), 
•.  Thiele  (Berlin),  Prof.  Dr.  Tornieb  (Berlin),  G.  Ulmer  (Ham- 
burg), Dr.  Va'vra  (Prag),  Prof.  Dr.  Weltner  (Berlin) 

UND  HERAUSGEGEBEN 
VON 

Prof.   Dr.    BRAUER   (Berlin). 

HEFT  12: 

ARANEAE,    ACARINA    UND    TARDIGRADA. 

BEARBEITET   VON 

FRIEDRICH   DAHL,  F.  KOKNIKK  und  A.  BRAUER. 

MIT  280  FIGUREN  IM  TEXT. 


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VERLAG  VON  GUSTAV  FISCHER,  JENA 
1909. 


ALLE  RECHTE  VORBEHALTEN. 


Vorwort. 


In  (Irii  letzten  beiden  Jahrzehnten  ist  die  große  Bedeutung, 
welche  die  Süßwasserfauna  in  wissenschaftlicher  und  wirtschaftlicher 
Hinsicht  verdient,  mehr  und  mehr  wie  in  anderen  Ländern  so  auch 
in  Deutschland  erkannt  wurden,  und  der  Staat.  Vereine  und  Private 
sind  durch  Bewilligung  von  Mitteln,  durch  Gründung  von  Stationen 
und  Instituten  bemüht  gewesen,  die  Erforschung  der  Süßwasserfauna 
zu  fördern.  Neben  praktischen  Fragen  wie  der  Kenntnis  der  Lebens- 
weise und  Lebensbedingungen  der  wirtschaftlich  wichtigen  Krebse 
und  Kiselie.  dem  Nahrungswert  der  kleinen  Tiere  u.  a.  bilden  rein 
wissenschaftliche,  wie  die  Feststellung  der  Variabilität  der  Tiere 
unter  verschiedenen  Bedingungen,  der  Verbreitung  der  Glazialrelikte 
u.  a.  den  Inhalt  t\fv  Forschung.  Welche  Fragen  man  aber  auch 
in  Angriff  nehmen  mau,  und  ob  man  intensiver  oder  nur  vorüber- 
gehend  i   zu   forschen   oder   um   sich    und  andere  zu    unterrichten, 

der  Süßwasserfauna  sein  Interesse  zuwenden  mag,  immer  wird  sich 
die  Notwendigkeit  ergeben,  die  systematische  Stellung  der  unter- 
suchten Formen  zu  ermitteln.  Hierfür  fehlte  bisher  jeuliches,  die 
ganze  Süßwasserfauna  zusammenfassende  Werk.  Wohl  behandein 
einige  dieselbe,  ich  erinnere  besonders  an  das  Werk  Lamperts 
„Das  l.ehen  der  Binnengewässer",  aber  alle  behandeln  die  Tiere 
nur  mit  Auswahl  und  berücksichtigen  besonders  die  biologischen 
Verhältnisse  der  auffallenderen  und  bekannteren  Formen.  Liese 
Lücke  soll  dieses  Werk  auszufüllen  suchen.  Es  soll  ein  wissen- 
schaftliches Bestimmungsbuch  für  die  Süßwasserfauna  Deutschlands 
sein.  Es  sind  deshalb  keine  längeren  anatomischen  oder  biologi- 
schen Beschreibungen  gegeben,  sondern  Bestimmungstabellen  und 
kurze,  aber  gut  durchgearbeitete  Diagnosen,  die  alle  wichtigen  morpho- 
logischen Charaktere,  ferner  wichtige  biologische  und  faunistische 
Notizen  enthalten.  Zur  Unterstützung  des  Textes  sind  möglichst 
viele  Figuren  gegeben,  die  zwar  einfach  gehalten  sind,  aber  die 
für  die  Bestimmung  in  Betracht  kommenden  Merkmale  zeigen. 
Neben  der  knappen  Form,  die  den  praktischen  Gebrauch  und  die 
Übersichtlichkeit  des  Werkes  erleichtern  soll,  wurde  als  Hauptaufgabe 
angesehen,  dem  gegenwärtigen  Stande  der  Kenntnisse  Boweit  als 
möglich  gerecht  zu  werden  und  eine  vollständige  Zusammenstellung 
aller  bisher  beschriebenen   deutschen  Süßwassertiere  zu  geben.     Die 

Durcharbeitung     hat     gezeigt,     wie    lückenhaft    auf    diesem    (iehieto 

unsere  Kenntnisse  zum  Teil  noch  sind,  wieviel  noch  übrig  bleibt, 
namentlich  zur  Erforschung  der  Larven  und  Jugendstadien.  Diese 
Lücken  auszufüllen  überschreitet  die  Kräfte  Einzelner. 

Hier  müssen  viele  mit  helfen,  und  es  würde  als  ein  großer 
Erfolg  des  Werkes  betrachtet  und  von  den  Bearbeitern  mit  großem 
l'ank  begrüßt  werden,  wenn  die  Benutzer  den  Herausgeber  oder 
die  einzelnen  Bearbeiter  der  Gruppen  auf  Lücken  aufmerksam 
machten  und  besonders  durch  Mitteilung  eigener  Beobachtungen 
oder  durch  Einsenden  des  Materials  au  der  Verbesserung  und  Ver- 
vollständigung  des   Werkes    mithelfen   würden. 


IV  Vorwort. 

Schwierig  war  die  Frage,  was  unter  ,, Süßwasserfauna"  zu 
verstehen  sei.  Es  sind  in  dem  Werk  zu  ihr  sowohl  die  Tiere,  welche 
in  und  auf  dem  Süßwasser  leben,  als  auch  diejenigen,  welche  an 
den  Rändern  der  Teiche,  Seen,  Flüsse  u.  a.  leben,  aber  nur  solche 
welche  zum  Wasser  in  engster  Beziehung  stehen,  gerechnet  worden; 
dagegen  sind  solche,  welche  nur  vorübergehend  das  Wasser  (»der 
seine  Ränder  aufsuchen,  ausgeschlossen  worden.  In  manchen  Gruppen 
sind  vielleicht  Tiere  mit  behandelt  worden,  welche  besser  als  Landtiere 
zu  bewerten  sind,  aber  ein  Zuviel  dürfte  hier  weniger  schaden  als 
ein  Zuwenig.  Lediglich  praktische  Gesichtspunkte  sind  maßgebend 
gewesen,  wenn  das  hier  behandelte  Faunengebiet  einstweilen  auf 
das  politische  Deutschland  beschränkt  wurde.  So  wünschenswert 
es  gewiß  gewesen  wäre,  die  Grenzen  weiter  zu  stecken  und  die 
Süßwasserfauna  mindestens  von  ganz  Mitteleuropa  zusammenzufassen, 
so  mußte  doch  vorläufig  von  diesem  Ziel  Abstand  genommen  werden, 
um  das  Werk  in  absehbarer  Zeit  überhaupt  zum  Abschluß  bringen 
zu  können  und  um  vor  allem  eine  wesentliche  Verschiedenheit  und 
Ungleichartigkeit  in  der  Bearbeitung  zu  vermeiden,  die  wegen  der 
zum  Teil  noch  sehr  ungenügenden  Kenntnis  der  Süßwasserfauna 
der  nichtdeutschen  Länder  die  unausbleibliche  Folge  gewesen  wäre. 
Der  dadurch  erzielte  Gewinn  hätte  in  keinem  Verhältnis  zu  dem 
großen  Mehraufwand  von  Arbeit  und  Zeit  gestanden.  Es  versteht 
sich  von  selbst,  daß  Formen,  welche  außerhalb  Deutschlands,  aber 
nahe  seinen  Grenzen  gefunden  sind  und  deren  Vorkommen  auch 
in  Deutschland   wahrscheinlich   ist,  mit  berücksichtigt  wurden. 

Unberücksichtigt  ist  vorläufig  auch  die  Abteilung  der  Protozoen 
geblieben.  Der  Grund  liegt  darin,  daß  gute  systematische  Werke, 
z.  B.  diejenigen  von  Blocbmann  und  Bütschli,  bereits  vorliegen, 
und  weiter,  daß  von  anderer  Seite  eine  gründliche  neue  Durcharbeitung 
in  den  nächsten  Jahren  zu  erwarten  ist.  Später  soll  diese  Lücke 
ausgefüllt   werden. 

Zum  Schluß  drängt  es  mich,  allen  Mitarbeiten!  an  diesem 
Werk  meinen  besten  Dank  zu  sagen.  Sie  haben  sich  alle  bemüht, 
rechtzeitig  das  zum  Teil  riesige  Material  zu  bearbeiten  und  in 
meinem  Sinne  die  »große  Aufgabe  zu  lösen. 

Nicht  weniger  danke  ich  aber  dem  Verleger.  Er  hat  nicht 
nur  alles  getan,  was  zur  Ausstattung  des  Werkes  dienen  konnte, 
sondern  ist  auch  stets  auf  jeden  Wunsch  eingegangen  und  hat  in 
jeder  Weise  mitgeholfen,  das  Zustandekommen  des  Werkes  zu  sichern, 
obwohl    der  Umfang  weit   über   den  Anschlag  hinausgewachsen    ist. 

Berlin   1909. 

A.  Brauer. 


I.  Araneae,  Spinnen. 

Von 
Prof.  Dr.  Friedrich  Dahl  (Berlin). 

Mit  G  Abbildungen  im  Text. 

Von  unseren  einheimischen  Spinnen  leht  eigentlich  nur  eine 
Art,  Argyroneta  aquatica,  im  Wasser,  und  zwar  besonders  in  stehen- 
den Gewässern  mit  dichtem  Pflanzenwuchs.  Sie  unterscheidet  sich 
für  das  geübte  Auge  von  allen  anderen  Spinnen  sofort  durch  die 
dichte,  sammetartige  Behaarung  des  Hinterleibes,  die  unter  Wasser 
eine    Luftschicht   zurückhält.  Außer   der  Wasserspinne,    gehen 

gelegentlich  unter  die  Oberfläche  hinab,  besonders  wenn  Gefahr 
vorhanden  ist:  Dolomedes  fimbriatus  und  einige  Arten  der  Gattung 
pirata.  Beim  Tauchen  kriechen  die  Spinnen  stets  an  Wasser- 
pflanzen abwärts.  -  Auf  der  Oberfläche  des  Wassers  laufen  bis- 
weilen, wenn  man  sie  vom  Ufer  verscheucht:  Die  schon  genannten 
Dolomedes-  und  P/rata- Arten  und  einige  Arten  der  Gattung  Lycosa. 
Do/, minies  geht  auch  freiwillig  auf  der  Oberfläche  seiner  Nahrung 
nach.  -  -  Arctosa  cinerea  und  Arct.  macülata  stellen  zwischen  dem 
Steingeröll  der  Flüsse  eine  Wohnröhre  her  und  schließen  dieselbe, 
sobald  das  Wasser  steigt  —  Zwischen  Wurzeln  von  Uferpflanzen 
findet  man  (bisweilen  im  Wasser  selbst)  die  kleine  Hahnia  elegans. 
—  An  Ufern  mit  spärlichem  Pflanzenwuchs  kommen  unter  Steinen 
und  Anspülicht  (gelegentlich  ebenfalls  unter  der  Wasserlinie)  einige 
Arten  der  Gattung  Stylothorax  vor.  —  Über  dem  Wasser  lebt  an 
Pflanzen,  oft  in  einem  Gespinst,  eine  Springspinne,  Sittieus  k'ttorah's, 
Sine  Röhrenspinne  Clubiona  phragmitis ,  eine  dickleibige  Radnetz- 
spinne, Atea  cornuta  und  drei  sehr  gestreckte  Formen  I'eiragnatha 
ixtensa,  T.  solandn  und  Eugnatha  striata,  letztere  an  freiliegenden 
Seenfern,  wo  spärliche  Binsen  ans  dem  Wasser  vorragen.  Die 
Röhrenspinne  kommt,  nebst  einer  Kleinspinne  Donacochara  speciosa 
auch  in  trockenen  Schilfrohrhalmen  vor. 

Tiere,  die  nur  gelegentlich  gröbere  oder  kleinere  Wasserflächen 
aufsuchen,    um  zu  trinken   usw.,    die   nur  an  feuchten  Orten,   etwa 

im  Torf] is  oder  Anspülicht,  aber  dauernd  außerhalb  des  Wassers 

leben  oder  die  nur  gelegentlich  auch  an  Pflanzen  über  einer 
Wasserfläche  vorkommen,  sind  hier  nicht  berücksichtigt  worden, 
weil  man  sie  als  echte  Landbewohner  betrachten  muß.  Nur  einige 
Arten,  die  ich  an  sehr  nassen,  sumpfigen  Orten  zwischen  Pflanzen 
am  Boden,  fast  im  Wasser  fand,  glaube  ich  hier  nicht  unberück- 
sichtigt lassen  zu  dürfen.  Eis  Bind:  Pachygnatha  listen  und  /'. 
elereki,    Batkyphantes  gracilis   und    />'.  approximatus ,    Pedinella  mar- 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.     Heft   12. 


Dahl, 


chica,  Centromerus  expertus,  Dicymbhim  nigrum,  Trachyguatha  den- 
tata,  Erigone  atra  und  E.  dentipalpis ,  Lophomma <  punctattim ,  Eri- 
g07iella  ignobilis  und   Savignia  crassiceps. 


Übersicht  der  Gattungen  nach  leicht  erkenn- 
baren Merkmalen. 

I.  Die  vorderen  Mittelaugen  sind  vielemal  größer  als  alle  anderen 
und  nach  vorn  gerichtet;  außer  ihnen  stehen  jederseits  am  Kopfe 
drei  Augen  (von  denen  das  mittlere  sehr  klein  ist)  in  der  Längs- 
richtung des  Körpers  (Fig.  1).  Die  reifen  Tiere  sind  ca.  4 — 7  mm 
lang,  man  findet  sie  an  Wasserpflanzen,   oft  in  einem  Gespinst. 

Sitticus. 

II.  Die  vorderen  Mittelaugen  sind  nicht  vielemal  größer  als  die 
anderen;  (stehen  jederseits  am  Kopfe  drei  Augen  in  einer  Längs- 
reihe hintereinander,  so  sind  diese  zum  Teil  weit  größer  als 
die  vorderen  Mittelaugen,  Fig.  3). 


Fig.  1.     Körper  von 
Sitticus  littoralis. 


Fig.  2.    Vorderkörper  von 

Dolomedes    fimbriatits 

von  oben  gesehen. 


Fig.  3.     Vorderkörper  von 

Pirata   piraticiis    schräg 

von   der  Seite   gesehen. 


Die  vier  hinteren  Augen  sind  viel  größer  als  die  vier  vor- 
deren und  stehen  jederseits  zu  zweien  schräg  oder  gerade 
liintereinander  (Fig.  2  u.  3);  die  Hinterreihe  ist  also  sehr 
stark  gehogen;  die  Spinnen  laufen  frei  am  Boden  und  auf 
dem  Wasser  umher,  oft  mit  einem  Eiersack  oder  mit  den 
Jungen  auf  dem  Rücken. 

a)  Auf  der  Oher-  oder  Dorsalseite  des  drittletzten  Gliedes 
(Schiene)  der  Vorderbeine  steht  hinter  (distal  von)  der 
Mitte  eine  schräg  gerichtete  Stachelborste;  das  hintere 
Seitenauge  ist  von  dem  hinteren  Seitenauge  der  gegen  - 
überliegenden  Seite  viel  weiter  entfernt  als  von  dem 
hinteren  Mittelange  der  gegenüberliegenden  Seite  (big.  2); 
der  Körper  des  reifen  Tieres  ist  ca.  13 — IS  mm  lang  oder 
noch  größer;  die  Spinne  kommt  an  sonnigen,  mein-  oder 
weniger  mit  Gebüsch  bestandenen  Sumpfgewässern  vor. 


b)  Auf   der  Vorderschiene    steht,    hinter   der 
höchstens    eine    feine    senkrechte    Horste, 


Dolomedes. 
.Mitte,  dorsal, 
kein     schräg- 


Araneae,  Spinnen. 


gerichteter  dicker  Stachel;  das  Hinterauge  bildet  mit  den 
beiden  großen  Augen  der  gegenüberliegenden  Seite  ein 
gleichschenkliges  Dreieck  (Fig.  3). 

aa)  Auf  dem  Endgliede  der  Vorderbeine  befinden  sich 
nach  der  Wurzel  hin  zwei  (oder  mehrere)  stärkere 
abstehende  Borsten,  die  viel  länger  sind  als  die  über 
die  Krallen  vorragenden  Haare  (Fig.  4),  (nicht  zu 
verwechseln  mit  den  äußerst  feinen  beweglichen,  senk- 
recht abstehenden  ,,Hürhaaren",  vgl.  die  Fig.  4);  die 
Spinnen  bauen  unter  Geröllsteinen  der  Flüsse  eine 
Wohnröhre.  Arctosa. 

bb)  Auf  dem  Tarsus  der  Vorderbeine  befindet  sich  nach 
der  Wurzel  hin  keine  größere,  abstehende,  dorsale 
Borste. 

et)  Das  vorletzte  Fuß-  oder  Tarsenglied  des  ersten 
Beinpaares  trägt  am  (distalen)  Ende  fünf  Stacheln 
(2  vorn,  2  hinten  und  1  unten);  sieht  man  den 
Kopf  von  vorn,  so  fallen  die  Seiten  sehr  steil  ab; 
auf  dem  Brustrücken  ist  nie  eine  vorn  gegabelte 
helle  Linie  bemerkbar.  Lycosa. 


Fig.  4.  Tarsenendglied 
des  ersten  Beinpaares  von 
Arctosa  cinera,  von  der 
Hinterseite  gesehen; 
dorsal  ragen  feine  be- 
wegliche „Hörhaare"  und 
2  stärkere  Borstenhaare 
aus  der  schrägabstehenden 
[einen  Behaarung  vor;  am 
Ende  des  Metatarsus  ein 
ventraler  Stachel  und  einer 
an  der  Hinterseite. 


ß)  Das  vorletzte  Tarsenglied  des  ersten  Beinpaares 
trägt  am  distalen  Ende  höchstens  vier  Stacheln 
(2  vorn,  1  hinten.  1  unten,  vgl.  Fig.  4),  beim  Weih- 
chen stets  nur  zwei  (1  vorn,  1  hinten);  der  Kopf 
ist  viel  flacher  als  hei  der  vorhergehenden  Gattung, 
die  Seiten  sind  weniger  steil;  auf  dem  Brustrücken 
zeigt  sich  in  der  dunklen  Grundfarbe  stets  eine 
helle,  vorn  gegabelte  Linie,  meist  auch  noch  eine 
helle  Mittellinie  (Fig.  3).  Pirata. 

B.  Die  acht  Augen  sind  in  Größe  wenig  verschieden  und  stehen 
in  zwei  Querreihen,  von  denen  die  hintere  nicht  oder  wenig 
an  den  Seiten  nach  hinten  gebogen  ist.  das  vordere  Seiten- 
auge  steht  also  (im  Gegensatz  zu  den  unter  I.  und  IL  A. 
genannten  Gattungen)  dem  hinteren  Seitenauge  näher  als 
dem  vorderen   Mittelauge  (Fig.  5). 

a)  Die  sechs  Spinnwarzen  stehen  in  einer  einfachen,  ge- 
bogenen Querreihe;  der  Körper  der  zwischen  den  Wurzeln 
von  Uferpflanzen  lebenden  Spinne  ist  nur  ca.  2  3  mm 
lang.  Ilalinia. 

b)  Die  Spinnwarzen  stehen  nicht  in  einer  einfachen  Quer- 
reihe. 


Dahl, 

a)  Die  vier  Mittelaugen  bilden  ein  Trapez,  welches  vorn 
breiter  ist  als  hinten  (Fig.  5);  der  Körper  des  dick- 
leibigen reifen  Tieres  ist  ca.  5—9  mm  lang;  die  Spinne 
lebt  in  einer  unten  offenen  Behausung  neben  ihrem 
Radnetz,  oft  an  Wasserpflanzen.  Atea. 


Vordere  Mittelungen 


Hintere  Mittelungen  s 
s 

Seitemuigen  -^- 
Ceplialothorax 


—  -Anhang  der  Tasterkolbe 


Hüfte  I 


Hüfte  II 

Hüfte  III 
Hüfte  IV 
Schenkelring 

Schenkel 


Knie 


ieuiene 


k     t 


in  t 


Fig.  5.     Atea  cornuta  von  oben  gesehen  ;  die  Beine  sind  bis  auf  d;is  vierte 
Paar  abgetrennt;  k  Kralle,  /  Tarsus,  mt  Metatarsus. 


ß)  Das  Trapez  der  vier  Mittelaugen  ist  hinten  breiter  als 

vorn. 

aa)  Unter  den  beiden  Fußkrallen  stehen,  statt  der 
dritten  Kralle,  dicht  gedrängte,  vor  dem  Ende  ver- 
dickte Hafthaare,  die  sich  an  der  Fußsohle  als  sog. 
Skopula   fortsetzen    (Fig.   6);    der   etwas  gestreckte 


Fig.  6. 

Fuß  von 
Clubiona 

phragmitis. 


Körper  der  reifen  Spinne  ist  ca.  5 — 10  nun  lang; 
die  Spinne  lebl  in  einem  Gespinst  an  Wasser- 
pflanzen oder  in  trockenen   Rohrhalmen. 

Clubiona. 


Araneae,  Spinnen.  5 

ßß)  Unter  den  beiden  Hauptkrallen  der  Füße  ist  stets 
eine  kleine  dritte  Kralle  vorhanden  (vgl.  Fig.  4); 
Hafthaare  und  Skopula  fehlen  stets. 

*  Die  Kammzinken  der  Krallen  sind,  besonders  an 
den  Vorderbeinen  sehr  stark  entwickelt  und 
füllen  fast  die  ganze  untere  Biegung  derselben 
aus,  mindestens  sechs  Zinken  sind  fast  ebenso 
lang  wie  der  Endteil  der  dritten  Kralle  (hinter 
der  Biegung);  an  den  Beinen  ist  auch  das 
Tarsenendglied  dorsal  mit  sehr  beweglichen 
dünnen  Haaren  („Hörhaaren")  versehen  (vgl. 
Fig.  4);  die  Spinne  lebt  dauernd  im  Wasser 
und  ihr  Hinterleib  ist  mit  einer  silberglänzenden 
Luftschicht  umgehen;  Körper  des  rf  etwa  15  mm, 
der  des  $  etwa  8  mm  lang.  Argyroneta. 

**  Die  Kammzinken  der  Krallen  sind  sehr  kurz,, 
alle  viel  kürzer  als  der  Endteil  der  dritten 
Kralle;  der  Tarsus  aller  Beine  trägt  kein  „Hör- 
haar", der  Metatarsus  nur  eins,  am  vierten 
Beinpaar  oft  auch  gar  keins;  die  Spinne  lebt 
nicht  dauernd  im   Wasser. 

t  Auch  an  der  Wurzel  der  Schenkel  stehen 
1 — 3  „Hörhaare";  auf  dem  Hinterleib  bilden 
.kleine  weiße  Silberfleckchen  entweder  eine 
weiße  Färbung  oder  weiße  Zeichnungen;  die 
Größe  des  Körpers  ist  beim  reifen  Tier  4  bis 
12  mm;  die  Mandibeln  sind  sehr  stark  ent- 
wickelt und  schräg  nach  außen  gerichtet. 

x  Die  Beine  sind  (besonders  auch  an  den 
Schenkeln)  mit  schräg  abstellenden  Stacheln 
besetzt;  der  Cephalothorax  ist  dorsal  nicht 
mit  einer  dunklen  mittleren  Längsbinde 
versehen;  der  Hinterleib  ist  sehr  lang  ge- 
streckt; die  Spinne  stellt  an  Wasserpflan- 
zen ein  kleines  Radnetz  her;  <$  ca.  8  bis 
9.   (i  ca.   10—12  mm. 

O  Das   vordere   Mittelauge    ist   vom    hin- 
teren  Mittelautre   derselben  Seite  min- 
destens   ebensoweit    entfernt,    wie    das 
vordere  Seitenauge   vom  hinteren   Sei- 
tenauge. Tetragnathn. 
OO  Das  vordere  Seitenauge  ist  vom  hin- 
teren   Seitenauge    weiter    entfernt    als 
das    vordere    Mittelauge    vom    hinteren 
Mittelauge.  Engnatha. 
xx  Die  Beine  sind  stachellos,   die  Schen- 
kel  nur  mit   einer  feinen    Haardecke   ver- 
sehen;   der  Cephalothorax    ibI   dorsal    mit 
einer  dunklen,  mittleren    Längsbinde   ver- 
seilen;  die    Spinne    lebt    frei,    besonders 
am  linden  im  Detritus.        Pachygnatha. 
ff  „Hörhaare"     befinden     Bich    nur    auf    den 
Schienen  in  zwei  Längsreiben  und  ein  ein- 


Dahl, 

zelnes  auf  dem  Metatarsus  wenigstens  der 
drei  ersten  Beinpaare;  der  Hinterleib  zeigt 
niemals  kleine  weiße  Silberpünktchen;  der 
Körper  der  reifen  Spinne  ist  l1^- 5  mm 
lang;  die  Mandibeln  sind  weniger  stark  ent- 
wickelt. 

x  Die   Schiene   des   vierten  Beinpaares  ist 
nicht   nur   proximal    der  Mitte,    sondern 
auch    neben    oder    hinter    dem    letzten 
„Hörhaar"   mit   einem    Stachel   oder  mit 
einer  stärkeren  dorsalen  Borste  versehen. 
O  Die  Schiene   des   ersten   und  zweiten 
Beinpaares  ist   vor   dem   Ende    nicht 
nur  dorsal    und  vorne,   sondern  auch 
hinten  mit  einem  Stachel  versehen. 
0  Auch   der  Metatarsus    des   vierten 
Beinpaares    ist    mit    Stacheln    be- 
setzt;   der    Schenkel    aller    Beine 
ist  stachellos.  Pedinella. 

00  Der  Metatarsus  aller  Beine  ist 
stachellos;  der  Schenkel  der  bei- 
den ersten  Beinpaare  ist  wenig- 
stens mit  einem  dorsalen  Stachel 
versehen.  Bathyphantes. 

OO  Die  Schienen  sind  niemals  an  der 
Hinterseite  mit  einem  Stachel  ver- 
sehen; nur  dorsal  stehen  meist  zwei 
stärkere  Borsten,  bisweilen  steht  auch 
vorn  eine. 

0  Der  Schenkel  der  beiden  ersten 
Beinpaare  ist,  wenigstens  dorsal, 
mit  einem  Stachel  versehen;  der 
Metatarsus  des  vierten  Beinpaares 
trägt  kein  „Hörkaar';  ca.  3  bis 
3V2  nun;  zwischen  Pflanzen  am 
nassen  Boden.  Centromerns. 

00  Der  Schenkel  aller  Beine  ist 
stachellos;  auf  dem  Metatarsus 
aller  Beine  steht  vor  dem  Ende 
ein  „Hörhaar";  ca.  4 — 5  mm; 
in   trockenen   Schilfrohrhalinen. 

Donacochara. 

xx  Die  Schiene  des  vierten  Beinpaares 
ist  nur  proximal  der  Mitte  bzw.  an  der 
I!;isis  mit  einer  stärkeren  dorsalen  Borste 

verseilen. 

O  Auf  dem  Metatarsus  des  vierten  Bein- 
paares steht,  ebenso  wie  auf  dein  der 
drei  ersten  Beinpaare,  ein  „Hörhaar". 

0  Das  „Hörhaar"  auf  dem  Metatarsus 
des  ersten  Beinpaares  steht  kaum 


Araneae,  Spinnen.  7 

merklich  distal  der  Mitte  des  Glie- 
des, immer  vor  4/7  der  Länge;  die 
Brust  (das  Sternum)  ist  mit  Punkt- 
gruben dicht  besetzt;  ca.  2'/4  mm. 

Dicymbhim. 

00  Das  Hörhaar  steht  auf  dem  Me- 
tatarsus  des  ersten  Beinpaares 
weit  hinter  der  Mitte;  das  Ster- 
num ist  nie  mit  dichten  Punkt- 
gruben versehen. 

rw  Das  Sternum  ist  dicht  netz- 
aderig und  deshalb  glanzlos; 
d  ca.  2V4,  $  ca.  2s/4  mm. 

Trachygnatha. 

~  Das  Sternum  ist,  besonders 
in  der  Mitte,  glänzend  glatt; 
d  ca.  2,  2  21/,— 3  mm. 

Stylothorax. 

OO  Nur  auf  dem  Metatarsus  der  drei 
ersten  Beinpaare  befindet  sich  c  m 
„Hörhaar". 

0  Auf  der  Schiene  des  dritten  Bein- 
paares befindet  sich,  ebenso  wie 
auf  der  der  beiden  ersten  Bein- 
paare, neben  oder  etwas  distal 
vom  letzten  Hörhaar,  ein  zweites, 
stärkeres,  dorsales  Borstenhaar;  ca. 
21/,  mm.  Erigone. 

00  Auf  der  Schiene  des  dritten 
Beinpaares  befindet  sich,  ebenso 
wie  auf  der  des  vierten  Bein- 
paares,  nur  ein  stärkeres  Borsten- 
haar. 

r»j  Das  Sternum  ist  mit  Tunkt- 
gruben  dicht  besetzt. 

^  Auch  auf  der  Rückseite  des 
Cephalothorax  befinden  sich, 
namentlich  vor  den  Seiten- 
räudern,  tiefe  Punktgrüb- 
chen; ca.  2  mm. 

Lophomma. 

l\  Auf  der  Hückenseite  des 
Cephalothorax  sind  keine 
Punktgruben  vorhanden;  ca. 
1 '  ,  mm.  Erigonella. 

£J  Das  Sternum  ist  glänzend 
glatt,  nur  mit  einzelnen 
Punktjjruben  versehen;  ca. 
l'/g  mm.  Savignia. 


8  DaM, 

Übersicht  der  Arten,  besonders  nach  Farbe- 
merkmalen. 

Atea  (C.  L.  Koch  1834),  F.  Da  hl  1904  (Epeira  part.  aut). 

Atea  cornuta  (Clerck)  1778  (Fig.  5). 

Tetragnatha  Latr.  1804. 

I.  Die  Brustplatte  zwischen  den  Hüften  (das  Sternum)  ist  in  der 
Mitte  mit  einem  scharf  ahgegrenzten,  hellen  Längsfleck  ver- 
sehen; an  sehr  lichten,  sonnigen  Orten. 

Tetragnatha  extensa  (L.)  1758. 

IL  Das  Sternum  ist  entweder  einfarhig  dunkel  oder  es  wird  nach 
der  Mitte  hin  allmählich  heller;  an  mehr  oder  weniger  be- 
schatteten Orten.  Tetragnatha  Solandri  (Scop.)  1763. 

Eugnatha  Sav.  et  Aud.  1825—27. 
Eugnatha    striata    (L.    Koch)    1862. 

Pachygnatha  Sund  1823. 

I.  Die  Mandibeln  sind  hellbraungelb ,  nur  beim  reifen  J  etwas 
dunkler  als  die  hellen  Teile  des  Cephalothorax;  die  dunkle 
Mittelbinde  des  letzteren  ist  auf  dem  Kopfe  nicht  oder  wenig 
erweitert;  ^  ca.  bxj2,  $  ca.  Qlj.2  mm;  an  sonnigen  Orten. 

Pachygnatha  Clerckii  Sund  1823. 

IL  Die  Mandibeln  sind  beim  reifen  Tier  schwarz,  beim  unaus- 
gefärbten  Tier  immer  noch  viel  dunkler  als  die  hellen  Teile 
des  Cephalothorax;  die  dunkle  Mittelbinde  des  letzteren  ist 
auf   dem    Kopfe    stark    erweitert;    J   ca.   4,    $  ca.  472  mm;    an 

^     schattigen  Orten.  Pachygnatha  Listeri  Sund  1830. 

Pedinella  F.  Dahl  {Pedina  aut.) 
I.  Der  Metatarsus   der  beiden  ersten  Beinpaare   ist  mit  zwei  ven- 
tralen   Stacheln    versehen   und    ebenso    der    Tarsus    des    vierten 
Beinpaares;  J  ca.  31/.,,  $  ca.  5  mm. 

Pedinella  scopigera     (Grube)  1S59. 

IL  Der  Metatarsus  der  beiden  ersten  Beinpaare  und  der  Tarsus 
des  vierten  Beinpaares  sind  stachellos;   rf  ca.  3'/4,  5  ('a-  4  inin- 

Pedinella  marcnica  F.  Dahl. 

Bathyphantes  (Menge  1866)  Simon  1884. 

I.  Der  Schenkel  der  beiden  hinteren  Beinpaare  ist,  ebenso  wie 
der  Schenkel  der  beiden  ersten  Beinpaare  mit  einem  dorsalen 
Stachel  versehen;  ca.  22/3  mm. 

Bathyphantes  approxiinatus  (Cambr.)  1871. 

IL  Der  Schenkel  der  beiden  hinteren  Beinpaare  ist  stacbellos;  ca. 
13/i_2i/4  mm.  Bathyphantes  gracilis  (Black  w.)  1841. 

Centromerus  V.  Dahl  1886. 
Centroinerns  expertns  (Cambr.)  1871. 

Donacochara  E.  Sim.  1884. 
Donacöchara  speciosa  (Thor.)  1875. 


Äraneae,  Spinnen.  9 

Dicymbinm  Menge  1868. 
Dicyinbium  nigruni  (Black w.)  1834. 

Trachygnatha  Kulcz.  1894. 
Trachygnatha  dentata  (Wider)  1834. 

Stylothorax  Bertkau  1883  (Neriene, 
Kulczynskiellum  aut.). 

I.  Der  Cephalothorax  ist  am  Ilinterrande  der  hinteren  Mittelaugen 
mit  einem  schwachen  Quereindruck  versehen  (erkennbar,  wenn  man 
das  Licht  schräg  von  vorn  und  oben  auffallen  läßt);  beim  <j" 
ist  hinter  den  Augen  kein  oben  behaarter  Höcker  vorhanden; 
beim  <J  ist  der  helle  Mittelteil  der  Vulva  entweder  in  der  Mitte 
oder  vorn  etwas  eingeschnürt. 

A.  Der  Hinterleib  ist  oben  der  Länge  nach  mit  einer  hellen 
Mittelbinde  versehen;  ein  stumpf  endender  Fortsatz  am  vor- 
letzten Tasterglied  des  J  ist  fast  eben  so  lang  wie  ein  neben 
ihm  stehender  spitz  endender  und  an  der  Basis  desselben  be- 
findet sich  kein  Zähnchen.  Der  helle  Teil  der  Vulva  ist  nur 
in  der  Mitte  etwas  eingeschnürt;  unter  nassem  Anspülicht 
an  baumfreien  Ufern. 

Stylothorax  fuscft  (Blackw.)  1834. 

B.  Der  Hinterleib  ist  dorsal  in  der  Mitte  nicht  der  Länge  nach 
heller.  Der  stumpf  endende  Fortsatz  am  vorletzten  Taster- 
glied des  rf  ist  nur  halb  so  lang  wie  der  spitz  endende,  er 
steht  hinter  einem  zahnartigen  kleinen  Absatz;  der  helle 
Teil  der  Vulva  ist  vorn  eingeschnürt;  unter  nassen  Steinen 
an  Gebirgsbächen.       Stylothorax  a#T*sti*  (Blackw.)  1853. 

II.  Der  Cephalothorax  hebt  sich  hinter  den  hinteren  Mittelaugen 
beim  £  hügelartig,  beim  rf  in  einen  oben  mehr  oder  weniger 
behaarten  Höcker  oder  Zapfen;  der  helle  Mittelteil  der  Vulva 
verschmälert  sich  nach  vorn  weinglasförmig. 

A.  Der  Rücken  des  Cephalothorax  ißt  sehr  dunkel,  beim  reifen 
Tier  fast  schwarz;  hinter  den  hinteren  Mittelaugen  des  <$ 
befindet  sich  ein  oben  stark  behaarter  Aufsatz;  das  vorletzte 
Tasterglied  des  J  hat  am  Ende  zwei  lange  dünne  Fortsätze, 
einen  spitz  und  einen  stumpf  endenden;  die  dunklen  Samen- 
blasen der  Vulva  münden  weit  hinter  der  Mitte  in  den 
Seitenrand  des  hellen  Mittelteils;  zwischen  Pflanzen  an 
nassen,  baumfreien  Ufern. 

Stylothorax  apicata  (Blackw.)  1850. 

B.  Der  Cephalothorax  ist  mehr  oder  weniger  hell  gefärbt; 
wenigstens  in  der  Umgebung  der  Augen;  hinter  den  Mittel- 
augen befindet  sich  beim  q  *''"  Höcker  mit  wenigen  Ilaaren; 
das  vorletzte  Tasterulied  des  J  ist  am  Knde  nur  mit  einem 
spitz  endenden  Fortsatz  versehen;  die  dunklen  Samenblasen 
der  Vulva  münden  in  die  Mitte  des  Seitenrandes  des  hellen 
Mittelteiles;  zwischen  Pflanzen  an  beschatteten,  nassen  Ufern. 

Stylothorax  retusa  (WeBtr.)  1851. 

Erigone  (Sav.  et  Aud.  1825—27)  Menge   isiis. 

I.  Sieht  man  den  Taster  des  ()'  genau   \< ben,   80   Ist   der  innere 

Endteil    des   vorletzten   Gliedes   viel    schmäler  als   der   äußere: 


10  Dahl, 

der  Hinterrand  der  Vulvenplatte  ist  in  der  Mitte  nicht  ein- 
gezogen; an  sonnigen  Stellen,  hei  ihren  Wanderungen  oft  auch 
an  Gewässern.  Erigone  dentipalpis  (Wider)  1834. 

II.  Der  innere  Endteil  des  vorletzten  Tastergliedes  des  J  ist,  von 
oben  gesehen,  viel  dicker  als  der  äußere;  die  Vulvenplatte  ist 
breiter  und  in  der  Mitte  des  Hinterrandes  etwas  eingezogen; 
wie  die  vorhergehende  Art  oft  an  Gewässern. 

Erigone  atra  Black w.  1833. 

Lophomma  (Menge  1868)  Bertkau  1883, 
Simon  1884)  F.  Dahl  1901. 

Lophomma  pimctatum  (Blackw.)  1841. 

Erigonella  F.  Dahl  1901  (Troxochrus  aut.) 
Erigonella  ignobilis  (Cambr.)  1871. 

Savignia  Blackw.  1833  (Araeoncus  aut.) 
Savignia  crassiceps  (Westr.)  1861. 

Hahnia  C.  L.  Koch  1841. 
Hahnia  elegans  (Blackw.)  1841. 

Sitticus  Sim.  1901  (Attus  aut.). 
Sitticus  littoralis  (C.  W.  Hahn)  1831  {floricola  aut.) 

Clubiona  Latr.  1804. 
Clubiona  phragmitis  C.  L.  Koch  1843. 

Argyroneta  Latr.  1804. 
Argyroneta  aquatica  (L.)  1758. 

Dolomedes  Latr.  1804. 
Dolomedes  fimbriatus  (L.)  1758. 

I.  Die  Schenkel  und  die  Brust  des  Weihchens  sind  nach  der  Ei- 
ablage schwarz,  gelb  gefleckt;  der  Bauch  ist  dunkel,  mit  vier 
gelblichen,  nach  hinten  konvergierenden  Längslinien  gezeichnet. 
Das  vorletzte  Tasterglied  des  Männchens  zeigt  oben  außen  einen 
Anhang,  der  stumpf  endet  und  an  der  Wurzel  mit  einem  Zahn 
versehen  ist. 

Dolomedes  fimbriatus  var.  fimbriatus  (L.)  1758  [h'mbatus  aut.). 
IL  Die  Schenkel  sind  stets  gelbbraun;  der  Bauch  ist  jederseits  nur 
mit  einer  vollständigen,  weißgelblichen  Linie  gezeichnet;  das 
vorletzte  Tasterglied  des  Männchens  besitzt  oben  außen  einen 
Anhang,  der  schief  gestutzt  und  am  Endrande  ungleich  gezähnt  ist. 

A.  Der  Brustrücken  ist  jederseits  vor  dem  Bande  mit  einer 
weißen  oder  gelblichen  Längsbinde  versehen;  ebenso  zeigt 
der  Hinterleib  jederseits  eine  schmale  weiße  oder  gelbliche 
Längsbinde  von  Breite  des  Fußes. 

Dolomedes  fimbriatus  var.  Kulczynskii  F.  Dahl  1908  (fim- 
briatus aut.,  non  L.   1758). 

B.  Außer  der  Randlinie  des  Brustrückens  und  einer  Flecken- 
reihe jederseits  auf  dem  Hinterleibe  sind  weißbehaarte  Zeich- 
nungen nicht  vorhanden. 

Dolomedes  fimbriatus  var.  phintarius  (Clerck)   177S. 


Araneae,  Spinnen.  ]  { 

Pirata  Sund  1833. 

I.  Die  Brust  (Sternum)  ist  hellgelblich  gefärbt;  am  Rande  befinden 
sich  zwischen  den  Hüften  dunkle  Punkte,  die  bei  jungen  Exem- 
plaren zu  einer  feinen  dunklen  Randlinie  verschmelzen  können. 
Der  Körper  des  reifen  Tieres  ist  4 — 61,'.,  mm  lang;  die  Art  lebt 
an  sonnigen  Ufern  zwischen  niederen  Pflanzen. 

Pirata  piraticns  (Clerck)   1778. 
II.  Das  Sternum  ist  bei  größeren  Tieren   mehr   oder   weniger   ver- 
dunkelt und  zeigt  keine  scharfen  Randpunkte   oder  Randlinien. 

A.  Das  Sternum  zeigt  eine  mehr  oder  weniger  deutliche  helle 
Längslinie  auf  dunklem  Grunde;  der  Körper  ist  4x/2 — 8  mm 
lang;  die  Spinne  lebt  an  mehr  oder  weniger  beschatteten 
Ufern;  wenn  sie  vorkommt,  sind  jedenfalls  Sträucher  stets  in 
der  Nähe.  Pirata  hygrophilus  Thor.  1872. 

B.  Das  Sternum  zeigt  keine  helle  Längslinie,  ist  aber  in  der 
Mitte  oft  unbestimmt  aufgehellt. 

a)  Die  Beine  sind  scharf  dunkel  geringelt;  der  Körper  des 
reifen  Tieres  ist  51/.,  (J)  bis  9  ($)  mm  lang;  die  Spinne 
kommt  an  schnellfließenden  Gebirgsbächen  zwischen  Ge- 
röll vor.  Pirata  Knorri  (Scop.)  Thor.  1872. 

b)  Die  Beine  sind  einfarbig  oder  fast  einfarbig;  der  Körper 
ist  7 — 12  mm  lang;  die  Spinne  findet  sich  an  moorigen 
Ufern  stehender  oder  langsam  fließender  Gewässer  zwischen 
Pflanzen.  Pirata  piscatorius  (Clerck  1778). 

Arctosa  (C.  L.  Koch  1848)  F.  Dahl  1908. 

I.  Der  Kopfteil  des  Cephalothorax  ist  entweder  ganz  ungefleckt 
oder  es  ist  eine  vom  Innenrand  der  hinteren  Augen  erst  nach 
hinten  verlaufende,  hinter  dem  Auge  nach  außen  umbiegende 
dunkle  Zeichnung  vorhanden;  der  Körper  des  Tieres  ist  ca.  12 
bis  18  mm  lang;  westliche  Form,  die  im  äußersten  Südosten 
Deutschlands  fehlt.  Arctosa  cinerea  (Fabr.)  1777. 

II.  Der  Kopfteil  des  Cephalothorax  ist  unregelmäßig  hell  und  dunkel 
gefleckt;  der  Körper  ist  ca.  10 — 13  mm  lang;  östliche  Form,  die 
nur  im  äußersten  Südosten  Deutschlands  häufig  ist. 

Arctosa  maculata   (C.   \\  .   Halm)    1822  {amylacea  aut.). 

Lycosa  (Latr.  1804)  Sund  1833  (Pardosa  aut). 

I.  Der  Brustrücken  ist  in  der  Grundfarbe  entweder  ganz  dunkel 
oder  es  ist  ein  heller,   oft  geteilter   Mittelfleck  vorhanden,   der 

mindestens    ebenso    breit   ist    wie    lang:    an    Geröllufern    schnell 
fließender  Gebirgsflüsse. 

A.  Der  Brustrücken  ist  beim  reifen  Tiere  in  der  Mitte  völlig 
Bchwarz,  so  dunkel  wie  die  dunkelsten  Teile  des  drittletzten 
Beingliedes  (Schiene),  bei  jungen  Tieren  ist  oft  ein  heller 
Mittelfleck  vorhanden,  der  höchstens  doppelt  so  breil  ist  als 
die  Breite  der  breitesten  hellen  Kandflecke;  der  Körper  ist 
mit  blaugrauen  Ilaaren  bedeckt  und  beim  reiten  Tiere  ca. 
.">'.,  -8  nun  lang;  die  Art  kommt  im  Geröll  an  oberen  Fluß- 
läufen  in  Westdeutschland  und  in  den  Alpen  vor. 

Lycosa  Wagleri  (C.  W.  Halm)   L822. 


12  Dahl, 

B.  Der  Brustrücken  ist  bei  reifen  Tieren  in  der  Mitte  immer 
noch  heller  als  die  dunkelsten  Teile  der  Schienen;  hei  jungen 
Tieren  ist  stets  ein  heller  Mittelfleck  auf  demselben  vor- 
handen, der  mindestens  dreimal  so  breit  ist  als  der  breiteste 
helle  Seitenfleck;  der  Körper  der  reifen  Spinne  ist  ca.  (>  bis 
9  mm  lang;  sie  kommt  im  Geröll  an  oberen  Flußläufen  in 
Ostdeutschland  (vom  Frankenwald  an)  vor  und  ist  schon  im 
Herbste  reif.  Lycos»  morosa  L.  Koch  1S70. 

IL  Der  Brustrücken  zeigt  stets  eine  helle  Mittelbinde,  die  viel 
länger  als  breit  ist,  indem  sie  etwas  verschmälert  auf  die  hintere 
Abdachung  übertritt;  nicht  am  Ufer  schnellfließender  Gebirgs- 
flüsse,  wohl  aber  an  kleinen  Gebirgsbächen  und  an  langsam 
fließenden  Seitenarmen  größerer  Flüsse. 

A.  An  den  Seiten  des  Bfustrückens  zeigt  sich  in  der  dunklen 
Grundfarbe  stets  eine  schmale  helle  Längslinie,  die  höchstens 
vorn  durch  eine  oder  zwei  dünne  dunkle  Querstriche  unter- 
brochen ist;  der  Körper  ist  4— 6l/2  mm  lang;  die  Spinne 
kommt  besonders  zwischen  Wiesengräsern  an  Gewässern  vor. 

Lycosa  riparia  C.  L.  Koch  1833  (prativaga  aut.) 

B.  Die  helle  Seitenbinde  auf  dem  Brustrücken  ist  stets  in  ge- 
trennte Flecke  aufgelöst  oder  sie  fehlt  ganz;  der  Körper  ist 
4 — 8  mm  lang;  die  Tiere  laufen  besonders  auf  nacktem 
Boden  oder  im  Grase  frei  umher. 

Lycosa  saccata  (L.)  1758  (amentata  aut.) 


II.  Acarina,  Milben. 

Von 
F.  Koenike  (Bremen). 

i  Mit  271    Alibihlungen  im  Text.) 

Unteroidn.  Hydracarina,  Wassermilben. 

Meist  mikroskopisch  kleine,  wasserbewohnende  (stehende  und 
fließende  Gewässer)  Milben.  Vielfach  lebhaft  gefärbt*).  Kopf, 
Brust  und  Hinterleib  stets  miteinander  verschmolzen,  nur  vereinzelt 
Hinterleibsanhänge  aufweisend  (Ärrhenurus-,  Hydrockoreutes-Mäsm- 
chen).  Oberhaut  dünn  und  farblos,  nicht  selten  mit  Linien  aus- 
gestattet; unter  der  Oberhaut  eine  pigmentreiche,  bei  manchen  zu 
einem  Panzer  erhärtete  Matrix.  In  der  Haut  zahlreiche,  ein  Sekret 
absondernde  Drüsen,  deren  spaltartige  Mündungen  mehr  oder  minder 
durch  einen  Hof  sich  abbebend,  oft  in  höckerartiger  Erhebung  be- 
findlich und  stets  von  einem  Haar  begleitet.  Meist  2  Paar  seitlich, 
vereinzelt  mittelständig  angeordnete  Augen.  Unterkiefer  zu  dem 
sog.  Maxillarorgan  miteinander  verwachsen.  Die  beweglichen,  meist 
getrennten  Oberkiefer  zweigliedrig.  Die  stets  fünfgliedrigen,  am 
Maxillarorgan  eingelenkten  Kiefertaster  oder  Palpen  von  beinartiger 
Gestalt;  Palpenspitze  vereinzelt  scheren-  oder  zangenförmig.  Die 
achtgliedrigen,  vielfach  mit  Scliwimmhaaren  ausgestatteten  Beine  in 
der  Hegel  an  stark  entwickelten  Bauchplatten  (Epimeren)  eingelenkt. 
Fußende  mit  Doppelkralle  bewehrt.  Das  äußere  Genitalorgan  fast 
ohne  Ausnahme  von  Geschlechtsnäpfen  begleitet;  zweigeschlechtig, 
Männchen  kleiner  als  das  Weibchen,  nicht  selten  am  3.  oder  4.  Bein 
Unterschiede  aufweisend.  Die  Fortpflanzung  geschieht  durch  Eier. 
Die  aus  dem  Ei  hervorgehende  Larve  sechsbeinig;  die  darauffolgende 
Nymphe  wie  die  Imago  achtbeinig,  ohne  Geschlechtsöffnung.  Die 
ausgewachsenen  Wassermilben  gewöhnlich  freilebend,  die  Larven 
vielfach  an  Wasserinsekten  und  deren  Larven  schmarotzend.  Die 
tlydracarinen  leben  von  tierischen  Säften  (Cyclopz'den,  Daph?iiden, 
Cypriden,  Hydracarinen  usw.). 


")  Die  Farben  der  ungepanzerten  Hydracarinen  sind  schurr  zu  konservieren 
Am  besten  bat  sieh  als  Konservierungsflüssigkeit  essigsaures  Glyzerin  in  folgender 
Mischung  bewährt:  5  Volum  teile  Glyzerin,  _'  Essigsäure,  '■'.  destilliertes  Wasser. 
Nachdem  eine  zunächst  eintretende  Schrumpfung  des  Materials  behoben  ist  (erfolgt 
nach  wenigen  Tagen),  versenkt  man  dasselbe  in  Glyzerin,  indem  man  <\>-n  Kork 
der  Tube  durch  einen   Wattebausch  ersetzt. 


^4  Koenike, 

Bestimmungstabelle  für  die   Familien. 

I.  Augen  mittelständig,  Körperfarbe  rot. 

1.  Augen  auf  einer  langgestreckten  Chitinleiste  befindlich. 

1.  Pam.  Limnocharidae. 

2.  Augen  in  2  durch  eine  Chitinbrücke  miteinander  verbundenen 
Chitinkapseln  befindlich.  2.  Farn.  Eylaidae. 

II.  Augen  seitenständig. 

1.  2  Augenkapseln  vorhanden.     Körperfarbe  rot. 

a.  Körper  mehr  oder  minder  niedergedrückt. 

3.  Farn.  Hydiyphantidae. 

b.  Körper  hochgewölbt,  meist  kugelig.    4.  Farn.  Hydrachnidae. 

2.  Augenkapseln  fehlend,  Körperfarbe  verschieden. 

5.  Farn.  Hygrobatidae. 

1.  Farn.  Limnocharidae. 

Körper  sehr  weich,  in  der  Gestalt  sehr  veränderlich.  Die 
2  Augenpaare  nahe  der  Mitte  auf  einem  leistenartigen  Chitinschilde 
gelegen.     Körperfarbe  rot. 

1  Gattung. 

Gatt.  Limnoehares  Latr. 

Körperfarbe  rot.  Gestalt  infolge  der  Weichheit  des  Körpers 
sehr  veränderlich.  Beide  Augenpaare  auf  einem  langgestreckten 
Chitinschilde  angebracht,  Rüssel  am  Vorderende  scheibenartig  ab- 
geschnitten. Maxillartaster  sehr  kurz.  Die  2  hinteren  Epimeren- 
paare  sehr  schmal;  zwischen  der  2.  und  3.  Epimere  ein  ungewöhn- 
lich großer  Abstand.  Äußeres  Genitalorgan  zwischen  den  2  hinteren 
Epimerengruppen  gelegen.  Geschlechtsnäpfe  nicht  auf  Platten, 
sondern  zerstreut  in  die  Körperhaut  gebettet.  Ohne  Schwimm- 
vermögen. 

1  Art. 

L.  aquatica  (L.) 

Imago  bis  4  mm.  Körperfarbe  rot.  Gestalt  beim  lebenden 
Tiere   fortwährend    wechselnd,    an    den    beiden    Enden    mehr   oder 

minder  eckig.  Haut  dicht  gekörnelt.  Die 
kurzen  und  dünnen  Palpen  kaum  über 
den  kräftigen  Rüssel  hinausreichend.  Vor- 
dere Epimere  fast  quadratisch  (Fig.  7). 
Beine  mit  halblangen ,  gefiederten  und 
kurzen  Dornborsten,  ohne  Schwimmhaare. 
Fußkrallen  einfach  sichelförmig. 

<$  an  einem  Genitalhaarkranz  erkenn- 
bar. Nymphe  1  nun  groß,  der  Imago 
ähnelnd.  Larve  im  .Inli  häufig  auf  Hy- 
drometra  anzutreffen;  ohne  Augenschild; 
Doppelaugen  rot  und  randständig;  Pal- 
penende  doppelklauig. 

Im  Schlamm  stehender  und  langsam 
fließender  Gewässer. 
Fig.  7. 


Acarina,  Milben.  15 

2.  Farn.  Eylaidae. 

Körperfarbe   rot.     2   mittelständige   Augenkapseln    vorhanden; 

diese  durch  eine  Chitinbrücke  miteinander  verbunden.     Hinterbein 
ohne  Schwimmhaare;  im  übrigen  solche  nicht  fehlend.    Genitalorgan 
unmittelbar  hinter  dem  Maxillarorgan. 
1  Gattung. 

Gatt.  Eylais  Latr. 

Körperfarbe  stets  rot.  Gestalt  meist  eiförmig.  Die  2  Augen- 
paare in  einer  Doppelkapsel  in  Brillenform  (Augenbrille).  Maxillar- 
organ inmitten  mit  saugscheibenartiger,  haarig  umsäumter  Mund- 
öffnung (Mundkrause).  3.  Palpenglied  im  Vorderende  auf  der 
Beugeseite  mehr  oder  minder  vorspringend  und  daselbst  mit  Borsten- 
büschel ausgestattet.  Chitin  des  2.  und  3.  Palpengliedes  sowie  das 
des  2. — 4.  Beingliedes  auf  der  Beugeseite  durchbrochen.  4.  Bein 
stets  ohne  Schwimmhaare,  beim  Schwimmen  untätig.  Genitalorgan 
nahe  an  die  vorderen  Epimeren  gerückt;  ohne  Näpfe. 

15  Arten. 

Für  die  Bestimmung  der  Eylai'sarten  kommen  folgende  Merk- 
male in  Betracht  und  für  diese  die  in  Klammern  beigesetzten  Ab- 
kürzungen: Die  nach  Größe  und  Gestalt  verschiedene  Augenbrille 
(Fig.  9b)  und  ihrer  Teile:  2  Augenkapseln  (AK.),  1  Vorder-  (VA.) 
und  1  Hinterauge  (HA.),  1  vordere  (VL.)  und  1  hintere  Augenlinse 
(HL.),  Augenbrücke  (AB.). 

Bestimmungstabelle  für  die  £y/ai's-Arten. 

I.  AB.  länger  als  AK.  1.  E.  haniata. 

II.  AB.  kürzer  als  AK. 

1.  AB.  vorn  flächig  vorspringend. 

1 )  AB. -Vorsprung  altgerundet. 

a)  AB.-Vorsprung  lang  und  schmal.     2.  E.  iiifundibulifera. 

b)  AB.-Vorsprung  sehr  kurz,  breit  und  undeutlich  gezähnelt. 

3.  E.  discreta. 

2)  AB.-Vorsprung  vorn  fast  gerade.  4.  E.  limnophila. 

2.  Vorderrand  von  AB.  ausgebuchtet. 

1)  AB. -Ausbuchtung  spaltartig. 

a)  Ali. -Spalt  mit  vorstehendem  Zapfen.  5.  E.  Mülleri. 

b)  AB. -Spalt  ohne  vorstehenden  Zapfen.         6.  E.  rimosa. 

2)  AB. -Ausbeutung  breit  und  tief. 

a)  AB. -Ausbuchtung  rund.  7.  E.  bisinuosa. 

b)  AB.-Ausbuchtung  eckig.  8.  E.  tantilla. 

3)  AB.-Ausbuchtung  breit  und  flach. 

a)  VL.  groß.  9.  E.  Soari. 

b)  VL.   klein. 

aa)  AB. -Ausbuchtung  mit  vorstehendem  Zapfen. 

10.  E.  setosa. 
bb)  AB.-Ausbuchtung  ohne  Zapfen.    11.  K.  emarginata. 

3.  Vorderrand  von   AI!,  gerade.  12.   E.   miitila. 

4.  Vorderrand  von  AB.  wellig. 

1)  Vorderrand  von  AB.  ohne  vorstehenden  Zapfen. 

13.  B.  undiilosa. 


Iß 


Koenike, 


2)  Vorderrand  von  AB.  mit  vorstehendem  Zapfen. 

a)  AB. -Zapfen  schwach.  14.  E.  extendens. 

b)  AB. -Zapfen  kräftig.  15.  E.  triarcuata. 

1.  E.  hamata  Koenike. 

^  4 — 5  mm  groß.  Körperumriß  eiförmig,  Vorderende  stark 
verschmälert  (Fig.  8).  Augenkapseln  kurz;  Augenbrücke  ungemein 
lang  (0,25  mm)  und  schmal.  Maxillarplatte  verkürzt  und  sehr  breit, 
nur  ein  schmaler  Gürtel  um  die  große 
Mundscheibe  grobporig.  Mundscheibe 
sehr  groß,  Mundkrause  eine  quer- 
liegende Ellipse  bildend  (Fig.  9A'; 
Der  hinten  recht  breite  Pharynx 
weit  überstehend  (/%);  auf  dessen 
hinterem  Seitenrande  je  ein  Zapfen 
(HF),  Palpe  ($)  fast    1,7  mm    lang. 

K 


MS 1 


Ph  HF 

Fig.  9  a. 


Palpenspitze  dünn  und  mit  kurzen,  wie  abgebrochen  erscheinenden 
Borsten.  Vorsprung  des  3.  Gliedes  gering  und  mit  wenigen,  teil- 
weise grobgefiederten  Borsten;  Innenreihe  des  4.  Gliedes  hat  zahl- 
reiche gefiederte  und  ungefiederte,  die  äußere  5  schwache,  un- 
gefiederte Schwertborsten.  Äußere  Geschlechtsunterschiede  nicht 
vorhanden.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Auf  dem   Stadtwerder   bei   Bremen.     Auf  Borkum.     In   einem 
Sumpfe  bei  Lauterbach  in  Schlesien. 


2.  E.  infiuulibulii'era  Koenike. 

J  bis  4,  5  bis  5  mm  groß.  Augenbrücke  kurz  und  breit,  am 
Vorderrande  mit  kräftigem  Vorsprunge  (Fig.  KM.  Mundscheibe 
größer  als  bei  E.extendens  (Fig.  225);  Maxillarplatte  in  der  Vorder- 
hälfte großporig;  der  Pharynx  hinten  von  geringer  Breite.  Palpe 
1,3  mm  lang,  kräftig  gebaut,  ihre  Spitze  dick,  nach  der  Beugeseite 
bin  gekrümmt;  das  3.  Glied  recht  dick,  mit  kleinem  Vorsprunge, 
der  zahlreiche  kurze,  teilweise  schwach  gefiederte  Dolchborsten  trägt; 
[nnenreihe   des  4.  Palpengliedes  fast   ebenso   borstenreich   wie   bei 


Acarina,  Milben. 


17 


E.  setosa  (Fig.  18«);  die  meisten  dieser  Borsten  deutlich  gefiedert: 
in  der  Außenreihe  9  kurze  ungefiederte  Schwertborsten.  Äußeres 
Genitalorgan  des  J  mit  einem  Chitintrichter  (Fig.  1<>£i,   an  dessen 


j/X, 


Fig.  10.     Eyla'is  infundibulifera. 

Spitze  die    von    einem    dichten  Haarkranze   umgebene  Geschlechts- 
öffnung (Fig.  10«).    Eiablage  und  Jugendzustande  unbekannt. 
Auf  Juist.     Im  Espenkruger  See  bei  Danzig. 

3.  E.  discreta  Eoenike. 

Augenbrücke  kurz  und  breit,  am  Vorderrande  mit  einem  kurzen, 
breiten  Vorsprunge;    vordere  Augenlinse  groll   und    kräftig  gestielt 
{Fig.  11  b).  Maxillarorgan  dem 
der    E.    infundibulifera    sehr 
ähnlich;   Mundscheibe  kreis- 
rund und  mittelgroß;  Maxil- 
larplatte   nur    hinten   in   ge- 
rinu'er      Ausdehnung      fein-, 
sonst     grobporig.      Vorderes 
Fortsatzpaar  verkürzt:  dessen 
freies    Ende    nicht    verdickt. 
Pharynx     nur     wenig    über- 
stehend,   hier  wenig  chitini- 
siert  und  nicht  breiter  ;ils  in 
der  Mitte.  Palpe  kräftig,  etwa 
1,3   mm    lang;    3.   Glied  fast 
ohne    Vorsprung,    doch    mit 
reichem  Borstenbesatz;  inne- 
rer Vorderrand  des  2.  Gliedes 
mit  einer  Reihe  kurzer  Hor- 
sten: Chitin  des   1.  Gliedes  auf  der  Beugeseite  durchbrochen;  innere 
Reihe  desselben   mit  8  Säbelborsten    und    mindestens   mit    gleicher 
Zahl  kürzerer  Fiederborsten ;   äußere    Reihe   mit   7   Schwertborsten 
(Fig.  IIa).    Männchen.  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Giersdorfer  Teiche   in   Schlesien. 


Fig.  \\b. 


Fig.  Ha. 


$3- 


4.  E.  ümnophila  IM  eisig. 
-3,5  mm  groß.     Augenbrücke  am  Vorderrande  mit   einem 


breiten,  eckigen  Vorsprunge;  auf  diesem  die  beiden  Brückenpaare. 

Hintere  Bucht  ähnlich  wie  bei  /:'.  setosa,  doch  schmäler;  die  vordere 
Augenlinse  klein  (Fig.  12).  Vorderende  des  Maxillarorgans  aus- 
gerandet;  Mundscheibe  mäl'.i.u-  jj-roi;,  Maxillarfortsätze  und  Pharynx 
ohne  Abweichung   vom   gewöhnlichen  Hau.     Palpe   fasl   1   mm  lang 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.    Heft  IL'. 


18 


Koenike, 


und  kräftig;  Endglied  ziemlich  spitz;  Vorsprung  des  3.  Gliedes 
breit,  mit  ca.  12,  zum  Teil  fein  gefiederten 
Dolchborsten;  Innenreihe  des  4.  Gliedes  enthält 
4  Schwert-  und  5  Fiederborsten ;  von  diesen  4 
am  Vorderende  des  Gliedes;  in  der  Außenreihe 
6  Schwertborsten;  vorderer  Innenrand  des 
2.  Gliedes  mit  4  Fiederborsten.  J,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Teiche  bei  Großzschocher  unweit 


Fig.  12. 


Leipzig. 
5.  E.  Mülleri  Koenike. 


J  3,2  mm  groß.  Augenkapseln  in  dem  hinteren  Seitenrande 
stark  bauchig  vortretend ;  am  Vorderrande  ein  spitzer  Zapfen  vor^ 
stehend;  seitlich  desselben  je  ein  massiger  Wulst 
mit  langer  Borste  (Fig.  13 b).  Maxillarorgan  schwächer 
als  bei  E,  extendens  (Fig.  22£);  das  vordere  Fortsatz- 
paar fast  bis  zur  Spitze  der  hinteren  Fortsätze  rei- 
chend. Maxillarplatte  nur  in  kleinem  Hinterrand- 
streifen klein-,  sonst  großporig;  Mundscheibe  wesenf^ 
lieh  kleiner  als  bei  genannter  Art.    Phai'yüx  hinten 

weit  schmäler,    doch  mit  kräf 


Fig.  13  a. 


Fig.  13*. 


tigern  Querwulste,  der  jederseits 
am  Rande  höckerartig  über- 
steht. Palpe  1  mm  lang,  das 
freie  Palpenende  spitzer  als  bei 
E.extendens  (Fig.  13«);  3.  Glied 
mit  starkem,  reich  beborstetem 
Vorsprunge;  die  Borsten  deut- 
lich gefiedert:  die  Streckseite 
desselben  Gliedes  dicht  behaart; 
ganze  Innenseite  des  4.  Gliedes  mit  Borsten  besetzt;  die  Außen- 
seite mit  einer  Reihe  von  6  etwas  längeren  Schwertborsten.  %  Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Vierersee  unweit  Plön  in  Holstein.     Auf  Borkum. 

6.  E.  rimosa  Piersig. 
9  3—3,5  mm  groß.  Augenbrille  mit  kurzer  Brücke;  am  Vorder- 
rande zwischen  den  vortretenden  2  Haarhöckern  in  der  Mitte  ein 
tiefer  Spalt;  vordere  Augenlinse  mittelgroß  und  kurz  gestielt  (lug.  14). 
Vorderende  des  Maxillarorgans  ausgerandet; 
Mundscheibe  fast  kreisrund;  Mundkrause  0,132 
mm  im  Durchmesser;  Maxillarplatte  zur  Hälfte 
hinter  der  Mundscheibe  mit  großen  eckigen 
Iftl'1-  L''H  Poren;  vorderes  Fortsatzpaar  steil  in  die  Hohe 
?»  gerichtet.  Pharynx  am  Chitinwulst  0,310  nun 
breit,  Palpe  0,9  mm  lang;  schwach  vortreten- 
der Vorsprung  des  3.  Gliedes  mit  etwa  12  kurzen, 
teilweise  gefiederten  Dolchborsten;  Innenreihe 
des  4.  Gliedes  mit  5  Schwert-  und  5  Fiederhorsten,  die  Letzteren 
vorn  stehend;  Außenreihe  5  Schwerthorsten  enthaltend,  2  weitere  am 
Vorderende  des  Gliedes,  d,  Eiablage  und  Jugendzu«tände  unbekannt. 
Im  Schwanenteich  bei  Borsdorf  in  Sachsen. 


Fig.  14. 


Acarina,  Milben. 


19 


Fig.  15. 


..  E.  bisinuosa  Piersig. 

.  3 — 3,6  mm  groß.  Augenbrücke  schmal,  vorn  wie  hinton  eine 
breite  Bucht  freilassend;  Muskelansatzzapfen  fast  kreisrund|durch- 
sclieinend,  vorn  bogig  über  den  Krückenrand  vorragend.  Linse  des 
Vorderauges  klein  (Fig.  15).  Maxillarorgan  am  Vorderende  flach 
aus<>erandet;  Mundscheibe  beinahe  kreisrund,  0,135  mm  im  Durch- 
messer; Maxillarplatte  hinter  der  Mund- 
scheibe  in  der  vorderen  Hälfte  großporig; 
vorderes  Fortsatzpaar  aufrecht;  hinterer  Fort- 
satz kurz;  Pharynx  hinten  0,180  mm  breit. 
Palpe  kräftig,  0,670  mm  lang;  2,  Glied  am 
inneren  Vorderrande  mit  4  Borsten;  am  Vor- 
sprunge des  3.  Gliedes  S— 10  ungefiederte 
Dolcliborsten;  Innenreihe  des  4.  Gliedes  3 
Schwert-  und  6  Fiederborsten,  davon  5  am 
Vorderende  des  Gliedes;  in  der  Außenreihe 
4  Schwertborsten.     J-  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Wüsten  Teiche  bei  Rehfeld  im  östlichen  Erzgebirge. 

8.  E.  tantilla  Koenike. 

rf  1  mm  groß.  Augenkapseln  sehr  breit;  Augenbrücke  am 
Vorderrande  tief,  eckig  und  breit  ausgeschnitten;  dadurch  die  Brücke 
in  der  Mitte  sehr  schmal;  daselbst  vorn  mit  vorstehendem  Zapfen; 
vonlere  Augenlinse  querelliptisch,  hinten  mit  kräftigem  Stiele 
(Fig.  16);  Mundscheibe  kreisrund  und  verhältnismäßig  groß.  Maxillar- 
platte verkürzt  und  hinten  auffallend  ver- 
schmälert; nur  ein  schmaler  Ring  um 
die  Mundscheibe  großporig;  die  vorderen 
Maxillarfortsätze  kurz  und  dünn,  die 
hinteren  lang  und  dünn.  Der  Pharynx 
weit  überstehend  und  elliptisch  im  Um- 
riß, hinten  also  schmäler  als  in  der  Mitte. 
Palpe  0,65  mm  lang;  3.  Palpenglied  vorn 
recht  kräftig,  doch  ohne  eigentlichen  Vor- 
sprung; hier  etwa  6 — 7  kurze,  sehr  kräftige,  meist  nicht  gefiederte 
Dolchborsten;  Innenreihe  des  vorletzten  Gliedes  4  starke  Schwert- 
borsten  und  vorn  mehrere  kürzere  Fiederhorsten  enthaltend,  äußere 
Reihe  nur  4  Schwertborsten.     "J  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Bei    Schlaupitz    in    Schlesien.      In    einem    "Wiesengraben    bei 


Fig.  16. 


Lauenburg. 


9.  E.  Soari  Piersi|g. 
§  3 — 4,5  mm  groß.  Augenbrücke  vorn 
den  Haarhöcker  mit  flacher  Ausrandung  in 
der  Mitte;  Augenkapseln  an  beiden  Enden 
fast  gleich  weit  voneinander  entfernt;  vor- 
dere Augenlinse  groß  und  kräftig  gestielt 
(Fig.  17).  Durchmesser  der  fast  kreisrunden 
Mundkrause  0,128  mm.  Palpe  1,384  mm 
lang;  Vorsprung  des  3.  Gliedes  wenig  her- 
vortretend und  mit  13 — 15  teilweise  un- 
deutlich gefiederten  Dolchborsten;  [nnen- 
reilie  des  1.  Gliedes  aus  r>  Schwert-  und  I 
vorn  befindlichen  Fiederhursten,  Außenreihe 
aus    s    Schwert-    und    1     Fiederborste    be- 


infolge der 


vortreten- 


20 


Koenike, 


stehend;  diese  zwischen  der  5.  und  6.  Schwertborste,     rf,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 
Bei  Borsdorf  unweit  Leipzig. 


10.  E.  setosa  Koenike. 

Imago  3 — 3,5  mm  groß.  Augenbrücke  recht  breit;  in  der  Mitte 
des  Vorderrandes  der  Muskelansatzzapfen  ein  wenig  überstehend: 
jederseits  des  letzteren  ein  vorspringender  Höcker  mit  je  einer 
Borste;  vordere  Augenlinse  ungewöhnlich  klein  (Fig.  183).  Maxillar- 
organ  schwächer  als  das  der  E.  extendens  (Fig.  22b). 
Fortsätze  wesentlich  länger  und  dünner.  Maxillar- 
platte  hinter  der  Mundscheibe  nur  zur  Hälfte 
großporig;  diese  von  der  hinteren  kleinporigen 
Hälfte  durch  einen  vorn  offenen  Bogen  getrennt. 
Palpe  fast  1  mm  lang  und  sehr  schlank;  3.  Glied 
mit  kleinem  Vorsprunge;  dessen  sämtliche  Borsten 
deutlich  gefiedert.  Innenreihe 
des  4.  Palpengliedes  mit  zahl- 
reichen dichtstehenden  Bor- 
\  /  sten,  die  vorderen  gefiedert; 

/..'^\  Außenreihe  mit  6  längeren, 
ungefiederten  Schwertborsten 
(Fig.  18a).  Geschlechtsunter- 
schiede, Eiablage  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 
b  In  einem  Wiesengraben 

Fig.  Jg.  bei  Bremen. 


11.  E.  emarginata  Piers  ig. 

<j  3—4  mm  groß.  Augenbrücke  am  Vorderrande  stumpfwinklig 
ausgeschnitten;  am  Hinterrande  mit  kurzer  Spitze  in  der  Mitte: 
Vorderauge  klein  (Fig.  19).  Vorderrand  des  Maxillarorgans  winklig 
ausgeschnitten;    Mundscheibe    annähernd    kreisrund;    Durchmesser 

derselben  0,192  mm.    Mundkrause  kreisrund 
oder  kurzelliptisch.  Pharynx  in  breiter  Run- 
dung  endigend,    größte    Breite   0,144    mm; 
vorderer    Maxillarfortsatz   am    freien    Ende 
gedreht  und  spatelförniig  verbreitert;  hinterer 
Fortsatz  am  freien  Ende  meißelartig  verbrei- 
tert.    Palpe  1,2  mm  lang  und  kräftig;  Vor- 
sprung des  3.  Gliedes  schwach,  mit  ca.  20  un- 
gefiederten Dolchborsten  besetzt;  Innenreihe 
des   l.  Gliedes  6  Schwert-  und  5-  6  Fieder- 
borsten,   Außenreihe    9   Schwert-  und  2—3 
Fiederborsten   enthaltend.     5.  Glied    ziemlich  spitz  und  -1     5  End- 
borsten  tragend,     rf,  Kiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Schwanenteich  bei  Borsdorf  in  Sachsen. 


Fig.  19. 


12.  E.  nmtila  Koenike. 

Imago  3,6  nun  grell.     Augenbrücke  schmal  und  länger  als  bei 
E.    extendens;    Augenkapseln    hinten    nach    innen    geneigt;    hintere 


Acarina,  Milben. 


21 


Augenlinse  ungemein  lang  und  auf  dein  Pigmentkörper  gelegen 
(Fig.  -!<>/').  Maxillarorgan  vorn  stark  verbreitert;  Mundscheibe 
mittelgroß  und  kreisrund;  Maxillarplatte  zu  2/3  großporig.  Vorderes 
Fortsatzpaar  weit  nach  hinten  gerückt  und  stark  verkürzt.  Pharynx 
schmal,  in  der  .Mitte  am  breitesten  (Fig.  20a).  Palpe  fast  2  mm 
lang,  ihr  freies  Ende  ziemlich  spitz  und  mit  verhältnismäßig  langen 
und  dünnen  Borsten  besetzt.    :>.  Glied  dünn  und  ohne  eigentlichen 


Fig.  20*. 


Fig.  20a. 

Vorsprung,  auf  der  ganzen  Beugeseite  mit  zahlreichen,  deutlich  ge- 
fiederten Dolchborsten;  ganze  Innenseite  des  4.  Gliedes  sehr  reich 
behaart;  die  Außenseite  mit  einer  Reihe  von  9  ungefiederten  Säbel- 
ltorsten in  ISegleitung  grob  gefiederter  Dolchborsten.  Vorderer 
Innenrand  des  2.  Gliedes  mit  einer  Reihe  von  etwa  10  Borsten. 
Ge8Chlechtsunterscliiede,  Eiablage  und  .lugend zustände  unbekannt. 
In  einem  Tümpel  bei  Gremsmühlen  in  Holstein.     Auf  Borkum. 


Imago  2,7  mm  groß. 

brücke    kaum    breiter    ah 
selben    wellenförmig    um 


13.  K.  nndulosa  Koenike. 

Nahe   verwandt   mit  E,  Mülleri.      Augen- 

■die    der    E.   extendens\    Vorderrand    der- 

olme    vorstehende    Zapfen.      Linse    des 


Fig.  21  b. 


Kig.  21  a. 

Vorderauges  groß  und  kräftig  gestielt  (Fig.  21*).  Maxillarorgan  fast 
völlig  mit  demjenigen  der  /•:.  Mülleri  übereinstimmend;  vorderes 
Fortsatzpaar  kürzer  als  bei  E.  hamata  (Fig.  9a).  Mundscheibe  von 
mäßiger  Größe,  als  bei  E.  extendens  (Fig.  22d).  Mundkrause  an 
:;  Stellen  stumpfeckig;  .Maxillarplatte  in  geringer  Ausdehnung  hinter 
der  Mundscheibe  großporig.  Pharynx  minder  überstehend  als  bei 
E.   Mülleri.     Palpe   0,8  nun    lang   und    kräftig;    I.   Glied   auf   der 


22 


Koenike, 


Beugeseite  bauchig  aufgetrieben;  3.  Glied  mit  starkem  Vorsprung; 
letzterer  mit  vielen  ungefiederten  Dolehborsten.  Außenreihe  des  4. 
Gliedes  außer  6 — 7  Schwertborsten  eine  kürzere,  krumme  Borste 
auf  kleinem  Höcker  (Fig.  21<?).  Geschlechtsunterschiede,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Puntelteich  bei  Walkenried  im  Harz. 

14.  E.  extendens  (0.  F.  Müller). 

d  3  mm,  ^  4  mm.  Körper  eirund  und  niedergedrückt.  Brücke 
zwischen  den  Augenkapseln  kurz,  ihre  Breite  reichlich  1/3  der  Kapsel- 
länge; ihr  Vorderrand  ohne  vorspringende  Höcker;  Muskelansatz- 
zapfen nicht  über  den  Vorderrand  der  Brücke  hinausragend.  Vordere 
Augenlinse  groß  und  gestielt,  hintere  lang  ellipsoidisch.  Maxillarorgan 
breit  und  sehr   kräftig;    Mundscheibe    kreisrund    und    mäßig   groß; 


^üv 


vordere  Fortsätze  schaufelartig  verbreitert  und  wie  die  hinteren 
kurz  und  stark  seitlich  abstehend  (Fig.  22  b).  Pharynx  nach  hinten 
hin  sich  ungewöhnlich  verbreiternd.  Palpe  etwa  0,9  mm.  Palpen- 
spitze stumpf;  in  der  äußeren  Reihe  des  4.  Gliedes  auf  der  Beuge- 
seite 6  längere  Schwertborsten  und  4  kräftige  Fiederborsten.  Die 
Geschlechter  außer  in  der  Größe  äußerlich  nicht  zu  unterscheiden. 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
In  stehenden  Gewässern  nicht  selten. 

15.  E.  triarcuata  Piersig. 

$  3 — 5  mm  groß.     Augenbrücke  am  Vorderrande  durch  2  Haar- 
höcker und   einen  schwach  vortretenden   mittleren  Vorsprung  drei- 

bogig.  Die  beiden  Brückenborsten  neben 
dem  mittleren  Vorsprunge  (Fig.  23).  Palpe 
0,863  mm  lang.  Vorderer  Maxillarfortsatz 
schräg  nach  oben  und  hinten  gerichtet,  hin- 
terer Fortsatz  mäßig  stark.  3.  Palpenglied 
mit  kräftigem  Vorsprung;  auf  demselben  ca. 
lö  teilweise  schwach  gefiederte  Horsten;  in- 
nere  Reihe  des  4.  Gliedes  aus  5  Schwert- 

und  5  Kiederhnrsteii  bestehend;  die  letzteren 

bis  auf   1   am    Gliedende;   äußere    Reihe  6 

paarweise     nebeneinander    befindliche    Schwertborsten     enthaltend; 


Fig.  23. 


Acarina,  Milben.  23 

zwischen    dem    1.    und    2.    Paar    1    Fiederborste.      Streckseite    des 
gleichen   Gliedes    mit   2—3   längeren  Borsten;    Endglied    mit   einer 
größeren   Anzahl    längerer  und    kürzerer  Borsten   besetzt.     J,   Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 
Bei  Ziegenrück  in  Thüringen. 

3.  Fam.  HvdrvplmntMae. 

Körper  meist  niedrig,  weich,  papillös,  oft  mit  Chitinplatten  aus- 
gestattet. Die  2  Augenpaare  seitlich,  fast  immer  in  je  1  Chitin- 
kapsel eingeschlossen.  Maxillarorgan  in  der  Regel  kurzrüsselig. 
Palpen  gewöhnlich  scherenförmig.  Epimeren  in  4  Gruppen  an- 
geordnet; 4.  Platte  hinten  viel  schmäler  als  vorn,  fast  dreieckig. 
Genitalorgan  zwischen  dem  4.  Epimerenpaar.     Körperfarbe  rot. 

4  Unterfamilien. 

Bestimmungstabelle  für  die   Unterfamilien. 

I.  Palpe  scherenförmig. 

1.  Palpenschere  kurz. 

a)  Genitalorgan    zwischen    den  2  hinteren   Epimerengruppen. 
Abstand  zwischen  der  2.  und  3.  Epimere  gering. 

1.  Hydryphantinae. 

b)  Genitalorgan  zwischen  den  vorderen  und  hinteren  Epi- 
merengruppen. Abstand  zwischen  der  2.  und  3.  Epimere 
ungewöhnlich  groß.  2.  Protziinae. 

2.  Palpenschere  lang.  3.  Diplodontinae. 
II.  Palpe  nicht  scherenförmig.  4.  Piersigiinae. 

1.  Unterfam.  Hydryphantinae. 

Palpe  kurz  scherenförmig.  Die  hinteren  Epimerengruppen 
nicht  weit  von  den  vorderen  abgerückt.  Schwimmhaare  vorhanden 
oder  fehlend.  Genitalorgan  ganz  oder  teilweise  zwischen  dem 
hinteren  Epimerenpaare  gelegen;  meist  mit  an  der  Außenseite  be- 
weglich eingelenkten  Klappen  ausgestattet;  2  bis  viele  Näpfe  auf 
einer  Klappe;  gewöhnlich  jederseits  der  Geschlechtsöffnung  ein  Napf 
in  die  weiche  Körperhaut  eingebettet,  von  der  Klappe  verdeckt. 
Schwimmhaare  vorhanden  oder  fehlend. 

7   Gattungen. 

Bestimmungstabelle  für  die   Gattungen. 

I.  Beine  mit  Schwimmhaaren. 

1.  Vorderrücken  mit  Chitinschild. 

a)  Genitalklappe  mit  2 — 6  größeren  Näpfen. 

1.  Hydryphantes. 

b)  Genitalklappe  mit  zahlreichen  kleinen  Näpfen. 

2.  Georgella. 

2.  Rücken  ohne  Schild.  3.  Pseudohydryphantes. 
II.  Beine  ohne  Schwimmhaare. 

1.  2  bewegliche  Genitalklappen  vorhanden. 

a)  .Mit  unpaarem  .Mittelauge.  4.  Thyas. 

b)  Ohne  unpaares  Mittelange. 


24  Eoenike 


aä)  Auf  dem   Rücken    1  großes   gefeldertes  und    siebartig 

durchbrochenes  Chitinschild.  5.  ThyopsiS. 

bb)  Rückenschilder  uiigefeldert.  6.  Panisus. 

2.  Genitalplatten  fest  aufsitzend.  7.  Eupatra. 

1.  Gatt.  Hydryphantes  C.  L.  Koch. 

Von  mittlerer  Größe  und  etwas  niedergedrückt,  Körperfarbe 
rot.  Oberhaut  gekörnelt;  nahe  dem  Vorderende  des  Körpers  ein 
Rückenschild  (Fig.  245).  Doppelaugen  in  Chitinkapseln  jederseits 
am  Vorderende  des  Rückenschildes;  ünpäares  Auge  in  der  Median- 
linie des  Rückenschildes  (Fig.  28 MA).  Maxillarorgan,  Palpen  und 
Epimei'en  wie  bei  Thyas.  Beine  mit  Schwimmhaaren  ausgestattet; 
schwimmen  gewandt.  Geschlechtsfeld  mit  beweglicher  Klappe  und 
6 — 14  Näpfen;  am  Vorderende  jeder  Klappe  stets  1  Napf;  ebenso 
unter  den  Klappen  jederseits  der  Genitalspalte  1  Napf.  Nymphe 
mit  viernäpfigem  Geschlechtsfelde,  sonst  wie  das  ausgewachsene 
Tier,  abgesehen  von  der  Größe.  Die  Larve  mit  sehr  massigem, 
als  Scheinköpfchen  vor  dem  Vorderende  des  Körpers  befindlichem 
Maxillarorgan;  4.  Palpenglied  mit  einem  Büschel  mehr  oder -minder 
gekrümmter  Borsten,  nicht  zangenförmig  (Fig.  24«). 

9  Arten. 

Bestimm ungstabelle   für   die   Hydryphantes- Arten. 

I.  Genitalorgan  sechsnäpfig. 

1.  Rückenschild  am  Vorderrand  ohne  Vorsprung.     1.  H.  faber. 

2.  Rückenschild  am  Vorderrand  mit  Vorsprung, 
a)  Schildvorsprung  lang. 

aa)  Stirnrand  wulstartig  vorspringend.        2.  H.  abnormis. 
bb)  Stirnrand  nicht  wulstartig  vorspringend. 

3.  H.  dispar. 
b)  Schildvorsprung  sehr  kurz. 

aa)  Hintere  Schildfortsätze  lang.  4.  H.  placationis. 

bb)  Hintere  Schildfortsätze  kurz.  5.  H.  Bayeri. 

IL  Mit  8 — 14  Genitalnäpfen. 

1.  Hinterer  Außenrand  der  Genitalplatte  mit  2  Näpfen. 

6.  H.  octoporus. 

2.  Hinterer  Außenrand  der  Genitalplatte  mit  3  Näpfen. 

7.  H.  Thoni. 

3.  Hinterer  Außenrand  der  Genitalplatte  mit  4  Näpfen 

8.  H.  Dröschen. 

4.  Hinterer  Außenrand  der  Genitalplatte  mit  5  Näpfen. 

9.  H.  flexuosus. 

1.  H.  ruber  (de  Geer). 

5  2  mm  groß.  Körper  eirund.  Rückenschild  0.4s  mm  lang, 
vorn  breit  abgerundet,  hinten  mit  2  kurzen  Fortsätzen  (Fig.  -\/>). 
Doppelaugen  randständig,  0,64  nun  voneinander  entlernt.  Maxillar- 
organ mit  mäßig  langem,  kräftigem  lüissel  und  kleiner  Mundscheibe. 
Palpe  nur  '/,  der  Körperlänge  messend  und  merklich  dünner  als 
die  benachbarten  Beinglieder.  I>as  Epimeralgebiet  die  vordere 
Bauchhälfte  einnehmend;  die  einzelnen  Platten  ziemlich  reich  be- 
haart, die  letzte  Platte   nicht  wesentlich  größer  als  die  'A.  (Fig.  24 c). 


Acarina,  Milben. 


25 


Geschlechtshof  nur  mit  dem  Vorderende  zwischen  das  letzte  Epi- 
merenpaar  vorgeschoben;  vorn  und  hinten  an  den  Klappen  je  ein 
NapfpaaT,  ein  drittes  vorgerücktes  recht  kleines  Paar  neben  der 
0,32  mm  langen  Geschlechtsspalte;  hinteres  Napfpaar  nicht  sehr 
viel  größer  als  das  vordere  (Fig.  24<-).  Beide  Geschlechter  äußer- 
lich nur  durch  die  Größe  unterschieden.  Nymphe  mit  viernäpfigem 
Genitalhof:    Rückenschild   wie  beim  reifen  Tier.     Larve  mit  großer 


Fig.  24. 

Mundscheibe,  verdicktem  Vorderbein  und  mit  einer  besonders  großen 
Kralle  am  "_'.  und  3.  Beine  (Fig.  24a),  schmarotzt  auf  Stechmücken. 
Die  roten  Eier  gruppenweise  an  Wasserpflanzen;  für  die  Entwick- 
lung der  Larve  etwa  4   Wochen  erforderlich. 

In  stehenden  Gewässern,  die  häufigste  unter  den  Hydryphantes- 
Arten. 


iL  ruber  prolongatus  Thon. 

J  etwa  1,6  mm  groll.  Von  der  typischen  Art  hauptsächlich 
durch  das  Rückenschild  abweichend;  dieses  0,6  mm  lang  und  am 
Vorderrande  mit  einem  Vorsprung  wie  bei  //.  Bayeri  (Fig.  27),  die 
hinteren    Fortsätze  übereinstimmend  ebenso  kurz. 

In  der  kleinen  Dehne  bei  Delmenhorst  im  Großherzogtum 
Oldenburg,  selten. 

2.  H.  abnormis  Koenike. 

$  1,6  mm  groß.  Rumpf  dunkelrot,  Heine  hellrot.  Körperumriß 
verkehrt  eiförmig,  Stirnende  wulstartig  vorspringend  i  Fig.25£).  Körper 
9ehr  weich,  daher  ähnlich  wie  bei  Limiiochares  aquatica  in  der  <le- 
stalt  veränderlich  :  Schulterecken  erscheinen  und  verschwinden,  Stirn- 
wulst indes  bleibend.  Maut  mit  stumpfkegelförmigen  Tüpfeln  dicht 
besetzt.  Rückenschild  ähnlich  wie  bei  //.  flexuosus.  Augen  un- 
mittelbar am  Vorderrande,  überstehend,  daher  auch  bei  Bauch- 
ansicht  zu  erkennen  (Fig.  25  i);  reichlich  0,5  mm  voneinander  ent- 
fernt.   Maxillarorgan  einen  kurzen,  stark  abwärts  gerichteten  Rüssel 


26 


Koenike, 


aufweisend;  dieser  mit  großer,  leuchtend  roter  Mundscheibe.  Palpe 
nur  wenig  mehr  als  '/s  Körperlänge  messend,  im  2.  und  3.  Gliede 
nur  etwas  dicker  als  das  Vorderbein  in  den  Grundgliedern.  Genital- 
organ weit  nach  hinten  gerückt,  mit  dem  Vorderende  in  der  Rich- 
tungslinie der  Einlenkungsstellen  des  Hinterbeinpaares  liegend. 
Klappen  0,23  mm  lang  und  mit  je  3  Näpfen;  Lefzen  leuchtend  rot. 


Fig.  25. 

Analhof  groß  und  leuchtend  rot,  unweit  des  Genitalorgans.  Larve 
0,18  mm  groß,  dunkelrot;  Rücken  mit  deutlicher  Querfalte;  letzte 
Epimere  viel  breiter  als  die  übrigen  (Fig.  25a).  tf  und  Nymphe 
unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben  bei  Strohm  im  Bremer  Gebiete. 

3.  H.  dispar  (v.  Sc  ha  üb). 

9  1,8  mm  groß.  Rückenschild  wie  bei  H.  flexuosi/s  gestaltet 
(Fig.  31).  Rostrum  kurz  und  dick,  mit  großer  Mundscheibe.  Palpen  am 
Grunde  so  dick  wie  die  benachbarten  Beinglieder.  Letzte  Hüft- 
platte am  inneren  Längsrande  etwas  ausgeschweift.  Der  Geschlechts- 
napf am  hinteren  Ende  der  Klappe  merklich  größer  als  der  des 
H.  ruber,  sonst  kein  Unterschied.  J  äußerlich,  abgesehen  von  einer 
geringeren  Größe,  nicht  gekennzeichnet.  Geschlechtsfeld  der  Nymphe 
kürzer  und  Klappen  schmäler  als  bei  H.  ruber  Ny.  Rückenschild 
wie  beim  reifen  Tiere.  In  der  Größe  mit  bezeichneter  Nymphe 
übereinstimmend.     Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben  auf  dem  Stadtwerder  bei  Bremen.  In 
einem  Teiche  bei  Großzschocher  und  Borsdorf  unweit  Leipzig.  Auf 
Borkum. 

4.  H.  placationis  Thon. 

9  bis  2  mm  groß.  Körper  eirund,  etwas  niedergedrückt. 
Rückonschild  mit  dem  Vorderrande  den  Stirnrand  des  Körpers 
deckend;  am  Hinterende  wie  bei  dem  Schilde  des  //.  dispar  2  lange 
Fortsätze,  Vorderrand  in  der  Mitte  abweichend  nur  mit  rudimen- 
tärem Vorsprung  (Fig.  2l>).  Die  beiden  Doppelungen  randständig, 
etwas  hinter  die  vorderen  Seitenecken  des  Schildes  gerückt;  un- 
paares  Auge  elliptisch,   mit  etwa  9  schwarzen  Pigmentkörperchen. 


Acarina,  Milben. 


27 


Rüssel  kurz  und  dick;  Mundscheibe  kleiner  als  bei  H.  dispar. 
Palpe  kurz  und  gedrungen,  in  den  Grundgliedern  so  stark  wie  die 
benachbarten  Beinglieder.  Das  Hüftplattengebiet  fast  0,1  nun  vom 
Vorderrande  des  Körpers  entfernt;  in  der 
Gestalt  wie  bei  H.  dispar.  Beine  verhält- 
nismäßig kurz  und  nicht  reich  behaart. 
Genitalhof  weit  nach  vorn  gerückt,  in  den 
vorderen  Näpfen  mit  der  Naht  zwischen 
der  3.  und  4.  Epimere  in  gleicher  Rich- 
tung; nach  Gestalt,  Anordnung  und  Größe 
der  Näpfe  demjenigen  der  Vergleichsart 
gleichend.  <j"  außer  in  der  Größe  dem  9. 
gleich.  Nymphe  mit  viernäpfigem  Genital- 
hof; die  beiden  nach  einwärts  vorspringen- 
den porösen  Genitalplatten  von  Napfgröße,  mit  je  4  langen  Borsten 
am  Innenrande.  Rückenschild  wie  beim  reifen  Tier.  Eiablage  und 
Larve  unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben  hei  Seehausen  im  Bi-emer  Gebiet. 


Fig.  26. 


5.  H.  Bayeri  Pisarovic. 

9.  1,8  mm  groß.  Körpergestalt  und  Farbe  wie  bei  H.  ruber. 
Augen  und  Schild  nahe  am  Stirnrande  des  Körpers;  das  Schild 
0,45  mm  lang  mit  einem  kurzen,  mittelständigen  Vorsprumi'  am 
Vorderrande  wie  bei  H.  placaiionis  und  kurzen  hinteren  Eckfort- 
sätzen  wie  bei  H.  ruber  (Fig.  27).  Rüssel  lang,  Mundscheibe  klein. 
Palpe  kurz,  nicht  '/:!  körperlang,  3.  Glied 
nicht  länger  als  das  2.  Hüftplattengebiet 
sich  über  die  vordere  Bauchhälfte  er- 
streckend; Innenseite  der  letzten  Epi- 
mere nicht  ausgerandet.  Geschlechtshof- 
länge  gleich  der  Breite  der  4.  Epimere 
in  der  Einlenkungsgegend  des  Hinter- 
beins; Genitalklappen  nach  hinten  hin 
sich  stark  verbreiternd;  jederseits  '■'>  Näpfe 
wie  hei  //.  ruber.  <J  1,1  mm  groß,  vom 
9  durch  ein  verhältnismäßig  größeres  Hüftplattengebiet,  längere 
Beine  und  ein  weiter  nach  hinten  gerücktes  Genitalorgan  mit 
schmäleren  Klappen  unterschieden.  Nymphe  im  Rückenschild  der 
Imago  gleich.  Genitalorgan  aus  2  kurzen,  innen  rundlichen  Klappen 
bestehend,  mit  je  2  kleinen  kreisrunden  Näpfen  an  den  beiden 
Enden  einer  Klappe.     Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

In  der   Graft    bei   Delmenhorst    im    Großherzogtum    Oldenburg. 


Fi- 


0.  H.  octoporus  Koenike. 

9.  1,4 — 1,6  mm  groß,  Körper  lang  eiförmig,  Rücken-  und 
Bauchdecke  schwach  gewölbt.  Rückenschild  wie  bei  //.  flexuosm 
in  der  Mitte  des  Vorderrandes  mit  einem  großen  rundlichen  Vor- 
sprung (Fig.  286);  hinten  2  lange,  Btark  gekniete  Fortsätze  (k). 
Unpaares  Auge  elliptisch,  weit  nach  hinten  gerückt  (J/./i:  die  beiden 

Doppelaugen    0,35    nun    \ inander    entfernl    (o).      Rüssel     von 

mäßiger  Länge,  am  Grunde  sein'  kräftig;  Mundscheibe  klein.     Palpe 
im  ganzen  kräftig,  doch  etwas  schwächer  als  die  benachbarten  Hein- 


28  Koenike, 

glieder;  4.  Glied  länger  als  das  2.  4.  Epimere  an  der  Innenseite 
ausgerandet  (Fig.  28c).  Genitalhof  zur  Hälfte  über  das  Epimeral- 
gebiet  hinausreichend;  8  Näpfe,  jede  Klappe  au  Her  je  1  am  Vorder- 
ende   und    Innenrande    noch  2    am    Hinterende.     <$   außer    in    der 


\: 


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f;S>. 


XlM  HP 


^j.Ur 


Fig.  28. 

Größe  äußerlich  nicht  vom  5  unterschieden.  Nymphe  mit  vier- 
näpfigem  Genitalhof;  Haut  derselben  vor  der  Eäutung  mit  kräftigen 
Stacheln  weitläufig  besetzt  (Fig.  28a).  Eiablage  und  Larve  un- 
bekannt. 

In  einem  Wiesengraben  in   der  Umgegend    von  Bremen.     Auf 
Borkum  und  Juist. 

7.  H.  Thoni  Piers  ig. 

5  1,6 — 1,9  mm  groll.  Rückenschild  am 
Vorderrand  wie  bei  //.  flexuosus  mit  großem 
Vorsprung.  Maxillarorgan  mit  kurzem  Ro- 
strum und  kleiner  Mondscheibe.  Scheren- 
fortsatz des  4.  Palpengliedes  schwach  und 
nur  etwa  halb  so  lang  wie  «las  Endglied. 
Genitalklappe  des  ()"  0,24  nun  lang  und  etwas 
breiter  als  heim  2.  Eiablage  und  Larve  un- 
bekannt. 

In  den  Teiclieii  bei  Arnsdorf  in  der  Dres- 
dener   Heide. 


Fig  29. 


Aniiin,i,  Milben. 


29 


8.  H.  Dröschen   Koenike. 

Körperumriß   elliptisch ,   mit   abgeflachtem 


Rückenschild  wie  bei  dem  nahe  verwandten 


Auu'c    mit    s    schwarz- 


+  fast  2  mm  groß. 
Stirn-  und  Hinterende. 
H.  flexuosus.     Dnpaares 

braunen  Pigmentkörperchen.  Palpe  dünner  als 
die  benachbarten  Torderbeinglieder,  dorsoventral 
jedoch  ebenso  kräftig  wie  bei  H.  flexuosus 
(Fig.  31£);  vorletztes  (Jlied  sehr  kurz.  Die 
letzte  Epimere  an  der  Innenseite  mäßig  aus- 
gerandet.  Beine  dick,  nach  dem  Krallenende 
wenig  dünner  werdend,  am  wenigsten  das  Vor- 
derbein. Lage  des  Genitalhofes  wie  gewöhn- 
lich; Platte  0,28  mm  lang  und  hinten  stark 
verbreitert  und  daselbst  auf  dem  Außenrande  4 
runde  Näpfe    (Fig.  30).     Eiablage   und 

Im  Saaler  Bodden  bei  Ribnitz. 


/A';>  ' 


Jugendzustände 


n 


Kg.  SO. 

unbekannt. 


9.  H.  flexuosus  Koenike. 

Kleiner  als  IL  ruber.  Körper  eirund,  doch  schlanker  als  bei 
Art.  Rückenschild  am  Vorderrande  mit  einem  mittel- 
ständigen Vorsprung,  hinten  mit  zwei  langen  Fortsätzen  (Fig.  31c). 
Unpaares  Auge  kreisrund.  Palpe  äußerst  kräftig,  1.  Glied  nicht 
länger  als  das  zweite  (Fig.  31*).    Hüftplatten  wie  bei  H.  octoporus 


genannter 


Koen.  (Fig.  28c) ;  1.  Platte  an  der  Innenseite  merklich  ausgerandet; 
alle  Platten,  besonders  die  2  eisten  Paare,  reich  behaart.  Genital- 
organ wie  bei  //.  ruber  am  Vorderende  der  Klappe  und  neben  der 
Geschlechtsöffnung  jeder  sei  ts  1  Napf,  aber  abweichend  am  Ilinter- 
ende  jeder  Klappe  5  Näpfe  (Fig.  31a).  q,  Eiablage  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 


2.   Gatt.   Georgella  Koenike. 

In  der  Körpergröße  und  -Farbe  Hydrachna  nahe  kommend. 
Genitalorgan  mit  2  breiten,  an  der  Außenseite  beweglich  eingelenkten 
Klappen;  diese  an  dem  geradlinigen  Innenrande  mit  einem  oapf- 
losen,  porigen  Saume;  um  letzteren  herum  zahlreiche  kleine  Näpfe 
auf  den  Klappen.  Im  übrigen  mit  Hydryphantes  übereinstimmend. 
Nymphe  wie  der  gleiche  ffydrachna-Jxxgendzu&taxiä  mit  zwei  großen 


30 


Koenike, 


viel  näpf  igen    Genitalplatten 
auf  einem  Schilde. 
2  Arten. 


und    hinten    zwischen    diesen  2   Näpfe 


Bestimmuiiöstabelle  für  die  Arten. 


I.  Genitalorgan  breiter  als  lang. 
II.  Genitalorgan  länger  als  breit. 


1.  G.  Apsteini. 
2.  G.  helvetica. 


1.  G.  Apsteini  (Koenike). 

5  2,5  mm  groß.  Oberhaut  mit  spitzen  Zäpfchen  dicht  besetzt. 
Vorsprang  am  mittleren  Vorderrand  des  Rückenschildes  sehr  lang 
und  schmal  (Fig.  32w).  Mittelange  in  der  Mitte  des  Schildes  (a). 
Rüssel  kurz,  mit  großer  Mundscheibe.     Palpe  schwächer  als  die  be- 


Fig.  32. 

nachbarten  Vorderbeinglieder.  Letzte  Epimere  hinten  an  der  Innen- 
seite kräftig  ausgerandet  und  dadurch  die  Einlenkungsstelle  des 
Hinterbeins  merklich  verschmälert  (Fig.  32  b).  Beine  nach  dem 
Krallenende  hin  wenig  an  Dicke  abnehmend.  Fufikralle  klein  und 
sichelförmig.  Genitalorgan  dicht  an  das  letzte  Epimerenpaar  ge- 
rückt, breiter  als  lang;  außer  zahlreichen  Näpfen  auf  den  Klappen 
noch  1  Paar  wesentlich  größere  unter  denselben  neben  der  Ge- 
schlechtsöffnung (Fig.  32£).  rf,  Eiablage  und  Jugendzustände  un- 
bekannt. 

In  einem  Tümpel  der  Colberger  Heide  unweit  Kiel. 


5  3,5  mm  groß. 


streckend 


Fig.  33. 
(Fig.    33). 


2.  G.  helvetica  (Hai ler). 

Oberhaut  mit  stumpfen  Zäpfchen  dicht  besetzt. 
Am  Vorderrande  des  Rückensehil- 
des  1  langer  breiter  Vorsprang. 
Mittelauge  an  die  P>asis  des  Schild- 
vorsprungs  gerückt,  tpierelliptisch; 
seine  Höhle  wie  ein  Doppelraum 
erscheinend.      Rüssel    mäßig    lang. 

3.  Epimerenpaar  sehr  weit  vom 
zweiten  aligenickt;  ebenso  die  2 
letzten  Plattengruppen  voneinander; 
Ä.USrandung  auf  der  Innenseite  der 

4.  Epimere  sehr  flach,  sich  fast 
über   den   ganzen    Plattenrand    er- 

weM'ntlieh    kürzer    als    der    Körper. 


Heine 


Acarina,  Milben. 


31 


Genitalorgan  weit  von  den  Epimeren  abgerückt,  viel  länger  als 
breit,  hinten  kaum  breiter  als  vorn,  ohne  Narpfpaar  unter  dem  fein- 
porigen, schmalen  Innensanni  der  Klappen  (Fig.  33).  <$,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Saaler  Bodden  bei  Ribnitz. 


3.  Gatt.  Pseudohydryphantes  Viets. 

Von  kleiner  Gestalt.  Körperfarbe  rot.  Kein  Rückenschild. 
Haut  nicht  papillös,  sondern  mit  mehrspitzigen,  starkscliaftigen 
Chitingebilden  dicht  besetzt.  Doppelangen  mit  Kapseln  ausgestattet; 
Mittelauge  in  die  weiche  Körperhaut  eingebettet.  Genitalorgan  wie 
bei  Sperchon  2  auf  der  Außenseite  beweglich  eingelenkte  Klappen 
besitzend;   unter  diesen  jederseits  neben   der  Geschlechtsöffnung  3 

h  große  Näpfe.    Im  übrigen  mit  Hvdrvphantes  übereinstimmend. 

1  Art. 


gleii 


Ps.  parvnlus  Viets. 

J  0,6  mm  groß.  Kör- 
perumriß kurz  elliptisch, 
fast  kreisrund.  Oberhaut 
mit  mehrspitzigen,  stark- 
schaftigen  Chitingebil- 
den dicht  besetzt;  diese 
auf  verstärktem  Grunde 
und  senkrecht  auf  der 
Haut  stehend  (Fig.  345). 
Doppelaugen  randstän- 
dig und  etwa  0.17  mm 
voneinander  entfernt; 
Mittelauge  in  elliptischer 
Kapsel  und  weiter  nach 
hinten  gerückt  als  jene. 
Palpe  mit  großem  Grund- 
gliede,  im  ganzen 
schwächlich  gebaut  ( Fijr. 
34  a).  Anstand  zwischen 
der  2.  und  3.  Epimere 
außen  weit,  innen  gering; 
an   den    äußeren  Ecken  1J  / 

der  3  vorderen  Platten-  / 

paare  zum  Teil  starke 
Haarbüschel.  Genital- 
klappon  fast  0,1  mm 
lang  (Fig.  34c).  rf, 
Eiablage  und  .Tugendzustände  unbekannt. 

Im  Klosterbach  zu  Heiligenrode  unweit  Bremen. 


\X^ 


s 


4.  Gatt.  Thyas   C.  L.  Koch. 


Körperfarbe  rot.  Oberhaut  papillös,  zuweilen  Chitinplatten 
unter  derselben.  Außer  den  2  in  Kapseln  befindlichen  Seiten- 
augen  noch  ein   unpaare*  Mittelauge  vurhatulen.      Maxillarorgan  fast 


32 


Koenike, 


*^ 


stets  mit  Rüssel;  Mundöffnung  an  der  Rüsselspitze  (Mundscheibe). 

Palpe  mit  kurzer  Schere.  Epi- 
meren  in  4  Gruppen.  Beine 
reich  mit  Dornborsten  ausge- 
stattet, an  den  Gliedenden  in 
kranzartiger  Anordnung;  mit 
Sichelkrallen  ohne  Nebenha- 
ken ;  keine  Schwimmhaare.  Ge- 
nitalorgan mit  2  beweglichen 
Klappen  und  0  Näpfen.  Ohne 
äußerenGeschlechtsunterschied. 
6  Arten. 

Für  die  Bestimmung  der 
77/ i'rtu- Arten  kommen  folgende 
Merkmale  in  Betracht  und 
für  diese  die  in  Klammern 
beigesetzten  Abkürzungen:  Feh- 
len oder  Vorhandensein  von 
Schulterecken  (S);  die  Lage 
der  paarigen  Seitenaugen  (SA) 
und  des  Mittelauges  (MA)\ 
Fehlen  oder  Vorhandensein  von 
eines  Mittelaugenschildes  (AP). 


Rückenplatten 


Fig.  35. 

(R)  und 


Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

I.  Rückenplatten  und  Mittelaugenschild  fehlend. 

1.  Körper  vorn  abgerundet;  Mundscheibe  klein  und  undeutlich. 

1.  Th.  Stolli. 

2.  Körper  vorn  abgestutzt;  Mundscheibe  groß  und  deutlich. 

2.  Th.  venusta. 
IL  Rückenplatten  und  Mittelaugenschild  vorhanden. 

1.  Rückenplatten  zahlreich. 

a)  AP  rundlich.  3.  Th.  thoracata. 

b)  AP  schaufelartig.  4.  Th.  Thori. 

2.  Außer  AP  keine  Rückenplatten  vorhanden. 

a)  Rüssel  lang.  5.  Th.  truncata. 

b)  Rüssel  kurz.  6.  Th.  vigilans. 


1.  Th 

"~7      -,. 


teten     und 


Stolli  Koenike. 

5  bis  ljO  nun  groß.  Körper- 
umriß eirund,  hinter  dem  Geni- 
talhof am  breitesten.  Vorderende 
nicht  abgestutzt.  Oberhaut  dicht 
und  fein  papillös.  Augen  rand- 
ständig und  0,384  mm  vonein- 
ander entfernt;  Mittolange  mit 
mehreren  punktartigen  schwarzen 
Pigmentkörpern  in  kleiner  kreis- 
runder Kapsel  in  der  Mitte  zwi- 
schen den  2  Seitenaugen.  Maxil- 
larorgan  mit  einem  ziemlich 
kurzen,  schräg  abwärts  gerich- 
spitzen     Rüssel;    Mundscheibe    klein    und    undeutlich 


m 

■ 
i 


Fig.  36. 


Acarina.  Milben. 


33 


(Fig.  36).  Palpe  etwa  von  '  .,  Körperlänge;  auf  der  Innenseite 
des  2.  Gliedes  mit  2  gefiederten  Dornborsten.  4.  Epimere  nur 
wenig  größer  als  die  übrigen.  Beine  an  den  äußeren  Gliedenden 
mit  gefiederten  Dornborsten  in  kranzartiger  Anordnung.  Die  Fuß- 
kralle  klein  nnd  stark  sichelförmig  gekrümmt.  Genitalorgan  0,3  mm 
lang;  die  beiden  außen  beweglich  eingelenkten  Klappen  schmal, 
hinten  etwas  verbreitert;  deren  hintere  Innenecke  kräftig  ausge- 
randet  und  mit  Borsten  besetzt.  Analöffnung  in  der  Mitte  zwischen 
Geschlechtsorgan  und  Hinterrand  des  Körpers,  rf  kleiner,  sonst 
aber  äußerlich  vom  x  nicht  abweichend.  Ei  kugelrund.  Eiablage 
und   .lugend/ustände  unbekannt. 

Auf    Börküm    und    bei    Halle    a,  d.  Saale.      In    einem    Wiesen- 
grahen  unweit  Bremen. 


2.  Tb.  vciiusta  C.   L.  Koch. 

5  bis  2  mm  groß.  Körper  niedergedrückt,  vorn  breit  abgestutzt 
und  mit  Schulterecken.  Oberhaut  mit  rundlichen  Papillen  besetzt. 
Seitenaugen  randständig.  Mittelauge  von  einem  schwachen  Ghitin- 
ring  umgeben.  Rüssel  kürzer  und  stumpfer  als  bei  Th.  Stolli  und 
mit  großer  deutlicher  Mundscheibe.  Beide  Scherenteile  der  Palpe 
ungleich  lang;  2.  nnd  3.  Palpenglied  stärker  behaart  als  bei  Th. 
Stolli.  Epimeren  an  den  Bändern  mehr- 
fach behaart  Genitalhof  0,33  mm  lang; 
Klappen  hinten  etwas  verbreitert:  vorn 
1,  hinten  2  Xäpfe  (Fig.  37).  J  kleiner 
als  «las  a  .  sonst  äußerlich  nicht  unter- 
schieden. Kann  nicht  schwimmen.  Nymphe 
mit  4  (ienitalnäpfen.  Körper  ohne  Schul- 
terecken. Larve  mit  großem  Mittelauge, 
Oberhaut  liniiert,  mit  ungemein  langen, 
in  Längsreihen  angeordneten  Fieder- 
borsten.     Letztes  Palpenglied  lang  sehe-  pjg.  37. 

renförmig,    daselbst    mit    einem    Büschel 
meist    gefiederter    Borsten.       Beine    mit   zahlreichen 
Endglied    der    Beine    stark    verjüngt    und    mit  einer 
förmigen    Mittel-     und    2    kleineren     und     dünnen 
Schmarotzt  an  Mücken,  Fliegen  und  Köcherfliegen. 

In  einem  Sumpfe  bei  Schlaupitz  in  Schle- 
sien. In  Waldtümpeln  bei  Großzschocher 
und  Connewitz  unweit  Leipzig.  In  einem 
W'iesengraben   bei   Lesum  unweit    Bremen. 

3.  Tb.  tboracata  Piersig. 

5  2  mm  groß.  Im  Körperumriß  wie 
Th.  trüncata.  Oberhaut  papillüs.  Rücken- 
fläche mit  4  Längsreihen  rundlicher,  poröser 
Chitinplatten  von  verschiedener  Größe  (Fig. 
38);  Bauchseite  außer  I  gröberen  Platten 
viele  kleine,  von  feinen  Borsten  begleitet; 
in  der  mittelständig  hinter  den  2  randstän-  Fig.  38- 

digen    Seitenaugen    befindlichen    Platte    das 

Mittelauge.       Bussel    mäßig    lang.       Palpe    des    Geschlechtsreifen 
noch    nicht    '  ,    der    Körperlänge;    wenig    behaart      Epimeralgebiet 


Fiederborsten. 
großen  sichel- 

Nebenkrallen. 


Süßwasserfauna  von  Deutschland.     12.  Heft. 


3 


34 


Koenike, 


ähnlich  wie  bei  Th.  Stall/,  doch  Außenrand  der  3.  u.  4.  Epimere 
abweichend  zusammen  fast  eine  gerade  Linie  bildend.  4.  Bein 
kürzer  als  der  Körper..  Geschlechtshof  ähnlich  wie  bei  Th.  Stolli\ 
auch  mit  6  ebenso  gelagerten  Näpfen.  Nymphe  mit  viernäpfigem 
Geschlechtshof  ohne  Genitalspalte.  <j,  Eiablage  und  Larve  un- 
bekannt. 

In  Waldlachen  bei  Großzschocher  und  Connewitz  unweit  Leipzig. 

4.  Th.  Thori  Walter. 

1  mm  groß.  Farbe  dunkelrot.  Einschließlich  der  2  Schulter- 
ecken der  Körperumriß  verkehrt  eiförmig.  Haut  durch  einen  diclit- 
stehenden ,  nach  hinten  gerichteten  Zäpfchenbesatz  wie  beschuppt 
erscheinend.  Rücken  und  hintere  Bauchfläche  mit  zahlreichen 
feinporigen  Chitinplatten  bedeckt;  das  Mittelauge  unweit  des  Vorder- 
randes seiner  Platte  befindlich  (Fig.  39  u. 
35).  Palpe  nur  wenig  mehr  als  halb  so 
dick  wie  das  Vorderbein.  Die  zwei  ersten 
Epimeren paare  etwas  über  den  Körper- 
rand  vorspringend;  die  Epimerenränder 
stark  behaart.  4.  Hinterbeinglied  am  läng- 
sten; Borsten  und  Fußkrallen  rötlich.  Ge- 
nitalorgan  ähnlich  wie  bei  7'h.  thoracata, 
Innenrand  der  Klappen  verkürzt,  kräftig 
abgerundet  und  reich  behaart;  das  letzte 
Napfpaar  am  größten  und  gestielt.  Nymphe 
mit  gleichem  Hautplattenmerkmal  wie  die 
Image.  Genitalorgan  4  gleich  große  im 
Viereck  angeordnete  Näpfe  besitzend.  Ge- 
schlechtsunterschiede, Eiablage  und  Larve 
F1&-  39'  unbekannt. 

%*%  In  einem  Bergbache  bei  Säckingen  im  Schwarzwald.  In  der 
Fecht  im  Münstertal  im  Elsali. 


5.  Th.  truncata  (Neu man). 


5  1,5 — 2  mm  groß, 
selben    breit    abgestutzt. 


Fig.  40. 

an   beiden  Klappenenden  ,j< 


Körper  niedergedrückt,  Vorderenden  des- 
Oberhaut mit  rundlichen  Papillen  dicht 
besetzt;  die  Hautdrüsenhöfe  wenig  her- 
vortretend; die  beiden  in  Kapseln  be- 
findlichen Seitenaugen  nahe  dem  Stirn- 
rande etwa  0,4  mm  voneinander  ent- 
fernt; Mittelauge  inmitten  eines  lang- 
gestreckten, schiffchenartigen  Chitin  - 
schildes.  Maxillarorgan  mit  ungewöhn- 
lich langem  Rüssel  (Fig.  40)-  Palpe 
etwa  so  lang  wie  das  Maxillarorgan. 
Epimeren  nahe  zusammengerückt  und 
reich  behaart.  Beine  kräftig.  Beborstung 
wenig  hervortretend.  Geschlechtsfeld 
mit  breiten,  außen  stark  gekrümmten, 
hinten  erheblich  verbreiterten  Klappen; 
diese  einen  reichen  Borstenbesatz  auf- 
weisend; besonders  an  den  Rändern; 
ein    kleiner  Napf,    und    nach    der    Art 


Acarina,  Milben. 


36 


der  //)</ryf>/ia?ites-Arten  noch  je  einer  in  der  Mitte  auf  beide*) 
Seiten  der  Genitalspalte.  Schwimmt  nicht.  Äußere  Geschlechter 
unterschiede,  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Auf  Borkum.  In  Tümpeln  im  Ratsholze  bei  Leipzig-Connewkz 
und  in  den  Ritterguts  Waldungen  bei  Großzschocher.  In  einem 
Wiesongraben  bei   Lesum   unweit   Bremen. 

6.  Th.  vigilans  Fi  eisig. 

bis  1,75  mm  groll.  Körperumriß  eiförmig,  doch  das  Stirn- 
ende wenig  schmaler  als  das  Hinterende  des  Körpers.  Haut  mit 
niedrigen,  abgerundeten  Papillen  besetzt;  Hautdrüsenhöfe  wenig 
hervortretend.  Die  2  Seitenaugen  fast  0,5  mm 
voneinander  entfernt  und  randständig;  Mittelauge 
stark  pigmentiert  und  von  eigenartig  gestaltetem 
Schilde  umgeben  (Fig.  41).  Rüssel  kurz.  Palpe 
1  ,  der  Körperlänge  nicht  erreichend  und  dünner 
als  das  Vorderbein.  Epimeren  dem  Gattungscha- 
rakter entsprechend;  ihre  Ränder  mit  sehr  kräf- 
tigen Horsten  besetzt.  Beine  recht  kurz,  das  Hin- 
terbein kürzer  als  der  Körper.  Geschlechtshof 
nur  wenig  über  die  Epimeren  hinausragend;  Ge- 
riitalklappen  am  Innenrande  mit  langen  kräftigen 
Borsten  besetzt;   6  Näpfe  in  gewöhnlicher  Lagerun»'. 

I    Näpfen.      Die  roten  Eier  werden    an  Wassen s  abgesetzt. 

Larven  schmarotzen  auf  Mücken. 

In  einem  moosbewachsenen  Graben  der  Dresdener  Heide. 


Fig.  4t. 

Nymphe  mit 

Die 


5.  Gatt.  Thyopsis  Piersig. 

Oberhaut  papillös.  Auf  dem  Rücken  eine  grolle,  derb  chitini- 
sierte  Platte;  diese  groß  gefeldert  und  die  Felder  gitterartig  durch- 
brochen. Die  2  Seitenaugen  in  Kapseln  an  den  beiden  Vorder- 
ecken  der  Rückenplatte  gelegen.  Mittelauge  fehlend.  Genital- 
klappen hinten,  ohne  Innenfortsatz.      Im   übrigen   wie    Thyas. 

1    Art. 


Tb.  cancellata,  Protz. 

$  1,5  mm  groß.  Körper  breit,  eiförmig.  Oberhaut  mit  stumpf 
kegelförmigen  Zäpfchen  dicht  besetzt.  Rückenfläche  ein  großes 
derbes  Chitinschild  mit  eigenartiger  Zeichnng 
tragend  (Fig.  42).  Die  2  Augenpaare  je  an 
einer  Yorderrandecke  des  Rückenschildes  ge- 
legen, vom  Körperrande  abgerückt.  Maxillar- 
organ  mit  sehr  kurzem  Rüssel.  Palpe  gewöhn- 
lich. Letzte  Epimere  nicht  größer  als  die  dritte; 
Epiniereiiräuder  mäßig  behaart.  Beine  sehr 
kurz,  das  4.  nur  die  halbe  Körperlänge  errei- 
chend; um  die  Gliedenden  ein  dichter  Kranz 
längerer  starker  Borsten;  die  Sichelkralle  am 
t.  Fuße  am  größten.  Geschlechtahof  weit  ober 
das  Epimeralgebiet  hinausragend;  Innenrand  der 
sich   nach    hinten    hin   verbreiternden    Klappen   behaart:    Lage    der  6 

3* 


36 


Koenike. 


Näpfe  wie  gewöhnlich.     Die  mit  Chitinring   umgehene  Analöffnung 
in  der  Mitte  zwischen  Geschlechtshof  und  Hinterrand  des  Körpers, 
gegen   die   mit   porösem    Ringe    umgebenen   Analdrüsen    etwas    vor- 
gerückt,    (j,  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Fürstenteiche  bei  Königsberg  i.  Pr. 

6.  Gatt.  Panisus  Koenike. 

Oberhaut  mit  Papillen  besetzt.  Mehr  oder  minder  entwickelte 
Hautplatten  vorhanden.  Kein  Mittelauge.  Die  beiden  seitlich  ein- 
gelenkten Genitalklappen  meist  sehr  schmal,  am  Innenrande  ein- 
ander nicht  berührend.     Sonst  wie   Thyäs. 

1   Art. 


9     M 


min 


P.  torrenticolus  Piersig. 
groß.      Körperumriß    wellig. 


Fie 


Rückenfläche    mit 

15  Panzerplatten  (Fig.  43),  auf  der  Bauch- 
seite am  Hinterrande  2  größere  Platten, 
am  hinteren  Seitenrande  je  1  kleinere  und 
1  noch  kleinere  hinter  dem  Genitalorgan. 
Rüssel  mäßig  lang  und  spitz.  Palpen 
'/4  Körperlänge  nicht  erreichend.  Hinter- 
beine etwa  körperlang,  die  anderen  kürzer. 
Das  Genitalorgan  zwischen  den  2  hinteren 
Epimerengruppen;  seine  Länge  reichlich 
0,2  mm;  6  Geschlechtsnäpfe  in  gleicher 
Anordnung  wie  bei  den  Tkyas- Arten,  rf, 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Amselbach  bei  Rathen  im  Eibsand- 
steingebirge. In  einem  Bache  bei  Sak- 
kingen  im  Schwarzwald.  In  der  Fecht, 
einem  Bergbache  im  Münstertal  bei  Kid  mar. 

7.  Gatt.  Eupatra  Koenike. 

In  der  Körpergröße  fast  Hydrarachna  gleichkommend.  Farbe 
rot.  Oberhaut  wie  bei  Hydryphantes  gekörnelt.  Kein  Rückenschild. 
Maxillarorgan  mit  kurzem  Rüssel;  am  Ende  des  letzteren  eine 
Mundscheibe.  Palpen,  Epimeren  und  Beine  wie  bei  Hydryphantes. 
Geschlechtshof  nach  Lage,  Gestalt  und  Anzahl  der  Näpfe  ähnlich 
wie  bei  Diplodontus\  ohne  große  Näpfe.  Äußere  Geschlechtsunter- 
schiede fehlend.  Nymphe  wie  der  gleiche  Sydrarachna-Jvgexid- 
zustand  2  große  rundliche  Genitalplatten  besitzend  mit  zahlreichen 
kleineren  Näpfen. 

1  Art. 

E.  scapularis  Duges. 

^  4 — 5  mm  groß.  Oberhaut  mit  teilweise1  schräg  rückwärts 
gerichteten  Zäpfchen  dicht  besetzt.  Die  Seitenaugen  1,35  nun  von- 
einander entfernt.  Mundscheibe  des  sehr  kurzen  Rüssels  mit  1 
kleinen  dicken  und  vielen  recht  feinen  Borsten  besetzt.  Palpe  in 
den  Grundgliedern  dicker  als  die  benachbarten  Beinglieder;  Scheren- 
fortsatz des  4.  Gliedes  fast  so  lang  wie  das  Endglied.  1.  Epimere 
hinten  mit  einem  nach  innen  gerichteten  Fortsatz,  die  Maxillar- 
bucht  daselbst    umgrenzend;    4.    Epimere  auf  der  ganzen    Innenseite 


Acarina,  Milben. 


37 


ausgerandet  (Fig.  44).  Keine  sein-  kraftig 
länger  als  der  Körper;  3.  und  4.  Paar  rei 
besetzt;  schwimmt  träge.  Fußkralle  einfach 
organ  herzförmig,  0,35  nun  lang  und  hinten 
0,5  nun  breit;  auf  den  Platten  zahlreiche 
kleine  Näpfe;  Innenrand  derselben  gerade, 
porig  und  napflos.  J  mit  0,25  nun  langem 
und  0,35  mm  breitem  Genitalorgan;  Innen- 
seite der  Napfplatten  ausgerandet.  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Teiche  bei  Wilhelmshaven. 


das    letzte  Paar   etwas 
ch  mit  Schwimmhaaren 

sichelförmig.     Genital- 


Fig.  44. 


2.   Unterfam.  Protziinae. 

Palpe  kurz  scherenförmig.  Die  2  hinteren  Epimerengruppen 
ungewöhnlich  weit  von  den  vorderen  abgerückt.  Genitalorgan  zwischen 
den  vorderen  und  hinteren  Epimerengruppen  gelegen.  Beine  ohne 
Schwimmhaare. 


1  Gattung. 


Gatt.  Protzia  Piers  ig. 


Maxillarorgan  mit  Rüssel;  an  der  Spitze  die  Mundöffnung. 
Palpe  kurz  scherenförmig  wie  bei  Thyas.  Die  2  hinteren  Epimeren- 
gruppen auffallend  weit  nach  hinten  gerückt.  Genitalorgan  wie  bei 
Eylais  nahe  bei  den  vorderen  Epimerengruppen  gelegen;  auf  jeder 
Seite  der  Geschlechtsöffnung  eine  Reihe  gestielter  Näpfe.  Beine 
ohne  Schwimmhaare.  Männliche  Palpe  reicher  behaart  als  die  weibliche. 

2  Arten. 


Bestimmungstabelle  für  die   Arten. 


I.  Mittelauge  vorhanden. 
II.  Mittelauge  fehlend. 

1.  P.  exiniia  (Protz). 

5  etwa  1  nun  groll.  Körperfarbe  rot. 
ineist  mit  ausgezogenem  Stirnende.  Körper 
weichhäutig;  Oberhaut  mil  kegelförmigen 
Zäpfchen  besetzt  bzw.  gekömelt.  I.  Palpen- 
glied auf  der  Außenseite  kahl;  die  Scheren- 
teile hakig.  Beine  kurz,  das  4.  kurzer  als 
der  Körper.  Fußkralle  sichelförmig;  ihr 
freies  Ende  verbreitert  und  kammartig  ge- 
zähnelt.  Auf  jeder  Seite  der  (iesclilechts- 
öffnung  10—15  eiförmige,  gestielte  Näpfe 
(Fig.  45).  q  auf  der  Außenseite  des  1. 
Palpengliedes  mit  7  in  2  Gruppen  stehenden 
langen  feinen  Haaren.  Eiablage  und  Jugend- 
zustände  unbekannt. 

Unter  Steinen  fließender  Gewässer.  Im 
Nonnenfließ  im  Eberswalder  Porst.  Im  Stein- 
bach  bei  Saßnitz  auf  Rügen.  In  Thüringen, 
in  Waldbächen  des  Osterlandes.  In  der  llas- 
pcrtalsperre  im  Sauerlande  in  Westfalen. 


1 
P. 


P.  exiniia. 
invalvaris. 


Gestalt    veränderlich. 


Fig.  4"i 


3K 


Koenike, 


2.  P.  invalvaris  Piersie. 


9   1|3  nun    groß. 


Körperumriß    wie    bei 


Fig.  40. 


Farbe    rötlich,    Beine    und    Palpen   gelblich. 

P.  eximia,  in  der  Gestaltveränderung  an 
LimHochares  aquatica  erinnernd.  Rücken 
stark  niedergedrückt.  Augenkapsel  am  Rande 
rötlich;  beide  Äugenpaare  fast  0,4  nun  von- 
einander entfernt;  ein  Mittelauge  nicht 
erkennbar.  Maxillarorgan  schmal  und  weit 
vortretend.  Palpe  sehr  kurz.  Genitalorgan 
durch  die  Napfgebiete  sich  sehr  weit  nach 
hinten  erstreckend,  ohne  Klappen;  jeder- 
seits  30 — 86  gestielte,  knopfartige  Näpfe 
(Fig.  46).  Die  Eier  werden  in  Gruppen 
von  10 — 20  Stück  an  Moosblättchen  ab- 
gesetzt. <$  ungefähr  ]  mm  groß,  nur  15 — 25 
Genitalnäpfe  besitzend.  Nymphe  etwa  0,5 
mm  groß.  Genitalorgan  ohne  Klappen,  mit 
6  gestielten  Näpfen. 

Im  Scheidebach  bei  Annaberg  im  Erz- 
gebirge. In  der  Loisach  bei  Garmisch  und  in  den  Rächen  bei 
Ziegenrück  in  Thüringen.  In  einem  Rache  bei  Wyhlen  und  in 
einem  Bergbache  bei  Säckingen  im  südlichen  Schwarzwald. 


3.  Unterfam.   Diplodontinae. 

Palpen  lang  scherenförmig.  Die  2  seitlich  gelegenen  Augen- 
paare ohne  Chitinkapseln.  Das  mit  dem  Vorderende  zwischen  dem 
4.  Epimerenpaare  gelegene  Genitalorgan  2  unbewegliche  Platten 
besitzend;  auf  diesen  zahlreiche  kleine  Näpfe.  Beine  mit  Schwimm- 
haaren. 


1  Gattung. 


Gatt.   Diplodontus  Dug. 


Haut  weich  und  mit  spitzen  Zapfen  besetzt.  Körperfarbe  rot. 
Doppelaugen  weit  auseinander  gerückt,  ohne  Kapseln.  Maxillar- 
organ mit  kegelförmigem  Rüssel;  Mundöffnung  an  der  Spitze  des 
letzteren.  Palpenendglied  mit  einem  Fortsatz  des  4.  Gliedes  eine 
Schere  bildend.  Epimeren  in  4  Gruppen  gelagert,  in  der  Gestalt 
an  die  von  Hydrypkantes  erinnernd,  doch  schmäler.  Beine  kurz 
und  dünn.  Schwimmborsten  vorhanden.  Ge- 
schlechtsfeld groß  und  verkehrt  herzförmig; 
2  Klappen  mit  vielen  kleinen  Näpfen. 
1  Art. 

L).  despiciens  (O.  F.  Müll.). 

5  2  mm  groll.  Körperumriß  fast  kreis- 
rund. Haut  mit  spitzen,  nach  hinten  gerich- 
teten Zapfen  dicht  besetzt.  Die  2  Augen  eines 
Paares  weit  auseinander  gerückt,  das  vordere 
auf  der  Bauchseite  gelegen.  Palpen  recht  kurz, 
nur  wenig  über  den  Vorderrand  des  Körpers 
hinausreichend;  Grundglied  ßehrgroß  und  kräftig 
Epimeren    in    der    Gestalt    wie    die    von    Hydryphantes, 


Acarina,  Millien. 


39 


doch  schmäler,  in  den  Längsrändern  reich  mit  langen  Börßten  be- 
setzt; 1.  Epimere  am  freien  Längsrande  mit  vortretenden  Haar- 
böckern.  Heine  kurz,  dünn  und  meist  gelb;  die  beiden  hinteren 
Paare  mit  zahlreichen  Kchwimmhaaren.  Fußkralle  mit  einem 
kleinen  anliegenden,  äußeren  Nebenzahn.  Geschlechtsorgan  hinter 
dem  letzten  Epimerenpaar  gelegen,  von  herzförmiger  Gestalt  wie 
bei  Eupdira  scapularis  (Fig.  44);  Platten  mit  zahlreichen  Näpfen; 
innerer  Plattenrand  beim  5  gerade,  beim  ^  konkav  gebogen. 
Nymphe  mit  4  großen  im  Viereck  stehenden  Genitalnäpfen,  sonst 
wie  die  Image.  Larve  in  der  Körpergestalt  ähnlich  wie  die  des 
Hydryphantes  ruber;  Palpen  scherenförmig,  im  Bereiche  der  Schere 
viele  Porsten.  Larve  des  Schwimmens  unkundig,  läuft  auf  dem 
Wasser  oder  auf  fester  Unterlage  flink  umher,  schmarotzt  an  Mücken. 
Überall   in  stehenden  Gewässern  anzutreffen,  oft  häufig. 


4.  Unterfan).   Piersigiinae. 

Körper  weichhäutig,  mit  Chitinplatten  ausgestattet.  Die  2  Augen- 
paare in  seitlich  «Telegenen  Chitinkapseln.  Maxillarorgan  nicht  rüssel- 
fürinig.  Palpe  ohne  Scherenbildung.  Genitalorgan  zwischen  dem 
4.  Epimerenpaare  gelegen;  zahlreiche  Näpfe  auf  2  nicht  beweglichen 
Klappen.     Peine  ohne  Schwimmhaare. 

1   Gattung. 

Gatt.   Piersigia  Protz. 

Körper  niedergedrückt.  Die  beiden  Augenpaare  in  je  1  Chitin- 
kapsel  seitenständig  wie  bei  Thyas\  kein  Mittelauge.  Rückenfläche 
mit  zahlreichen  dichtporigen  Platten.  Maxillarorgan  breit,  ohne 
eigentlichen  Rüssel,  mit  großer  kreisförmiger  Mundscheibe  in  der 
Maxillarplatte.  Palpenglied  stumpf,  nicht  scherenförmig.  Epimeren 
in  -I  Gruppen  angeordnet,  in  der  Gestalt  wie  bei  Thyas.  Beine 
ohne  Schwiiiimhaare.  Genitalorgan  zwischen  den  hinteren  Epimeren- 
gruppen  gelegen;  jede  der  beiden  Platten  mit  geschlechtsnapfartigen 
Feldern ;  diese  viele  kleine  Näpfe  tragend. 

1   Art. 

P.  limopbila  Protz. 

2  mm  groß.  Farbe  ziegelrot  Gestalt  elliptisch,  Oberhaut 
fein  wellig  liniiert.  Auf  der  Rückenfläche 
etwa  30  siebartig  durchbrochene,  symmetrisch 
angeordnete  kleine  Platten  und  Feisten;  die 
zwischen  den  Augen  gelegene  Platte  am  größten, 
mit  2  vor  ihr  und  2  ließen  ihr  befindlichen 
Platten,  sowie  mit  den  beiden  Augenkapseln 
durch  Cliitinbrücken  verbunden  (Fig.  48a). 
Palpe  schlank,  nur  wenige,  meist  kurze,  teil- 
weise gefiederte  Bersten  tragend.  '.\.  Epimere 
merklich  einwärts  vorspringend.  Beine  dünn, 
letztes  Beinpaar  etwas  kürzer  als  der  Körper. 
Fußkralle  mäßig  gebogen,  ohne  Nebenzinke. 
Die  2  Geschlechtsplatten  mit  randständigen 
Haaren;  auf  jeder  Platte  2  napfartige  Felder; 
diese  viele  kurz  gestielte  Näpfe  tragend.  Un- 
weit des  Genitalorgans  ein  napffeldgroßes  Chitinschild,  die  After- 


Fig.    18a. 


40 


Koenike, 


öft'mmg    enthaltend    (Fig.  486).     J,    Eiablage   und  Jugendzustände 

unbekannt. 

In  einem  Sumpfe  zwischen  Liepe 
und  Oderberg  und  bei  Grünau  in  der 
Mark. 

4.  Farn.  Hvdrarachnidae. 

Körper  kugelig,  weich,  meist  mit 
papillösem  Hautbesatz.    Auf  dem  Vor- 
derrücken gewöhnlich  ein  Paar  Chitin- 
platten  oder  -Leisten.    Die  2  Augen- 
Maxillarorgan  rüsselförmig.     Epimeren  in 
4.  Platte  von  trapezoidischer  Gestalt.  Genital- 
oder  teilweise    zwischen  die  hinteren    Epi- 
Beine mit  Schwimmhaaren.    Körperfarbe  rot. 


Fig.  48*. 

paare  seitlich  gelegen 
4  Gruppen  angeordnet; 
organ  vielnäpfig,  ganz 
merengruppen  gerückt. 
2  Unterfamilien. 


Bestimmungstabelle  für  die  Unterfamilien. 

I.  Geschlechtsöffnung  durch  die  median  miteinander  verbundenen 
Genitalplatten  verdeckt.  1.  Hydrarachninae. 
IL  Geschlechtsöffnung    nicht  verdeckt;    Genitalplatten    nicht    mit- 
einander verbunden.  2.  Delnieinae. 

1.   Unterfam.  Hydrarachninae. 

Vorderrücken  in  der  Kegel  mit  einem  Paar  Chitinplatten  oder 
-Leisten.  Die  2  seitlich  gelegenen  Augenpaare  in  je  1  Chitinkapse] 
eingeschlossen.  Palpengrundglied  ungewöhnlich  groß;  4.  Glied  ver- 
kürzt; Palpenspitze  kurz  scherenförmig.  Hinterrand  der  trapez- 
förmigen 4.  Epimere  länger  als  ihr  Vorderrand.  Die  vielnäpfigen, 
vorn  beweglich  eingelenkten  Genital  platten  in  der  Mittellinie  meist 
völlig  verschmolzen,  die  hinten  befindliche  Genitalplatte  verdeckend. 
Die  Geschlechter  im  Genitalorgan  verschieden. 

1  Gattung. 

Gatt.  Hydrarachna  (0.  F.  Müll.)  Duges. 
Körper   kugelig.     Farbe  rot.     Haut  weich,  meist    mit  Zäpfchen 


besetzt.      Auf    dem    Vorderrücken    in    der    Rege 


nebeneinander 


befindliche  Chitinplatten  oder  -Leisten.  Jedes  Augenpaar  in  1 
Kapsel  eingeschlossen.  Maxillarorgan  mit  einem  langen,  gewöhnlich 
abwärts  gekrümmten  Rüssel;  an  dessen  Spitze  die  Mundöffnung. 
Palpenspitze  kurz  scherenförmig.  Epimeren  in  4  Gruppen  an- 
geordnet. Beine  kurz;  an  den  3  hinteren  Paaren  Schwimmhaare. 
Genitalorgan  groß,  zwischen  den  2  hinteren  Epimerenpaaren  ge- 
legen; die  2  mit  zahlreichen  Näpfen  besetzten  Platten  median  mit- 
einander verbunden,  die  Geschlechtsöffnung  verdeckend.  J  und  2 
im  äußeren  Genitalorgan  verschieden.  Nymphe  dem  reifen  Tim«' 
ähnlich,  (loch  kenntlich  an  den  2  median  getrennten,  dicht  an  die 
Epimeren  gerückten  vielnäpfigen  ( >eschlechtsplatten.  Larve  mit 
einem  großen,  als  Scheinköpfchen  vorn  am  Rumpfe  sitzenden 
Maxillarorgan;  an  Wasserinsekten  und  deren  Larven  (Dyticus, 
Nepa,  Ranatra,  Nötonecta  usw.)  schmarotzend. 
21    Arten. 


Ararina,  Mühen. 


41 


Für  die  Bestimmung  der  Hydrarachna-kvU'u  kommen  folgende 
Merkmale  in  Betracht  und  für  diese  die  in  Klammern  beigesetzten 
Abkürzungen    (Fig.    49):    Rüssel    nach    Länge    und    Biegung    (R), 


Fig.  49. 

Lage  und  Größe  der  Augenkapsel  (AJ,  Breite  der  1.  Epimere  (JE*J, 
verglichen  mit  der  dritten  f£3J  und  Länge  und  Breite  des  Innen- 
fortsatzes (F)  der  4.  Epimere,  Genitalorgan  (G). 

Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

I.  1   Platte  auf  dem  Vorderrücken. 

1.  Rückenplatte  einteilig. 

ai  F  breiter  als  E'\  1.  H.  Schneiden. 

Im    /•'  schmäler  als  E\  2.   H.  scutata. 

2.  Rückenplatte  zweiteilig.  :\.  H.  oniscutata, 
11.  2  nebeneinander  befindliche  Platten  auf  dem  Vorderrücken. 

1.  Haut  gekörnelt. 

ai   E*  am  Innenrande  konvex  gebogen. 

aa)  R  kürzer  als  der  Grundteil  des  Maxillarorgans. 

l.  IL  conjeeta. 
bb)  R  länger  als  der  Grnndteil  des  Maxillarorgans. 

5.  H.  bimacnlata. 
b)  /-. '  am  [nnenrande  nicht  konvex  gelingen. 

(i.  H.  globosa. 

2.  Haut    vorn   gekörnelt,    hinten    mit    kegelförmigen    Zäpfchen 

besetzt.  7.  H.  perpera. 

3.  Haut  mit  kegelförmigem  Zäpfchen  besetzt. 

8.   H.  distineta. 

4.  Haut  mit  stäbchenartigen  Zäpfchen  besetzt. 

9.   H.  aspratilis. 

III.  2  nebeneinander  befindliche  Chitinleister  auf  dem  Vorderrücken. 

1.   Haut  glatt.  10.   H.  levigata. 


42 


Köenike, 


2.  Haut  gekörnelt. 

1 )  EA  nur  wenig  breiter  als  E*. 

a)  Rückenleisten  nur  wehig  länger  als  A. 

11.  H.  Leegei. 
1»)  Kückenleisten  6 mal  so  lang  wie  A. 

12.  H.  bivirgulata. 

2)  E4  breiter  als  E3. 

a)  Rückenleisten  in  der  Augengegend  gelegen, 
aa)  Rückenleisten  nur  wenig  länger  als  A. 

13.  H.  maculifera. 
bb)  Rückenleisten  nur  5— 0  mal   so  lang  wie  ./. 

14.  H.  comosa. 

b)  Kückenleisten  weit  von  A  entfernt. 

aa)  Körperfarbe  einfarbig  rot.  15.  H.  regiüifera. 

bb)  Körperfarbe  bunt  (rot  und  schwarz). 

16.  H.  geographica. 

3.  Haut  vorn   gekörnelt,   hinten    mit   spitzen  Zäpfchen  besetzt. 

IT.  H.  crassipalpis. 
IV.  Rücken  ohne  Platten  und   Leisten. 

1 .  Haut  gekörnelt. 

a)  R.    stark    gekrümmt,    viel    länger   als    der    Grundteil    des 
Maxillarorgans.  18.  H.  denudata. 

b)  R.  schwach  gekrümmt,  wenig  länger  als  der  Grundteil  des 
Maxillarorgans.  19.  H.  Piersigi. 

2.  Haut  mit  stachelspitzigen  Zäpfchen  besetzt.     20.  H.  inermis. 

3.  Haut  vorn  gekörnelt,  hinten    mit    spitzen  Zäpfchen    besetzt. 

21.  H.  proeessifera. 


LH.  Schneiden  Koenik  e. 


$2,5 
stumpfen, 


mm  groß.     Körper  nur 


als  breit. 


aut   mit 


schräg    nach   hinten   gerichteten    Zäpfchen   dicht  besetzt. 

In  der  Augengegend  ein  unpaares, 
sehr  großes  Schild,  vorn  mit 
breiter  abgestutzter  Erweiterung 
zwischen  den  Augenkapseln;  Hin- 
terrand gerade  oder  ausgeschweift. 
Rüssel  schwach  abwärts  gekrümmt 
Palpe  wenig  über  die  Rüsselspitze 
hinausreichend,  in  den  Grund- 
gliedern sehr  kräftig.  Innenfort- 
satz der  4.  Epimere  sehr  breit 
(Fig.  50;.  Genitalorgan  weit  nach 
vorn     gerückt,     0,1      nnii     breit, 

0,24    nun  lang,     o'  mit  kurz    birnförmigem  Genitalorgan.     Nymphe 
mit  2  vielnäpfigen  Geschlechtsfeldern,  sonst  wie  die  [magö. 

In   stehenden   Gewässern    nicht  selten. 


2.  H.  scutata  Piersig. 

',  bis  3  nun  groß.  Haut  mit  spitzen  kegelförmigen  Zäpfchen 
besetzt.  Nur  1  Rückenplatte  in  der  Augengegend,  hinten  fortsatz- 
artig  vorspringend,  an  den  Seiten  tief  ausgerandet  (Fig.  51).  Rüssel 
schwach  gekrümmt.    Palpen  nur  wenig  hinger  als  der  Rüssel      Innen- 


Acarina,  Milben. 


43 


fortsatz  der  4.  Epimere  sein-  laiig  und  ziemlich 
schmäler  als  hei  H.  Sehne/der/.  GenitalcTgan 
breiter  als  lang.  <j  mit  herzförmigem  Genital- 
organ; zwischen  den  (ioschlochtsnüpfen  und 
am  Hinterrande  zahlreiche  Borsten.  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  Lachen  des  Leipziger  Ratsholzes  bei 
Connewitz.  Hei  Ziegen rück  in  Thüringen. 
In  derWörpe  und  im  Klosterbach  zu  Heiligen- 
rode unweit  Bremen. 


h  breit, 


erklich 


Im-,   .,1. 


3.  H.  nniscutata  Sig.  Thor. 
Im  ganzen  der  //.  globosa  gleichend,  doch  abweichend  die 
Rückenschilder  vorn  zusammenhängend   (Fig.  52)    und   der 

fortsatz  der  4.  Epimere  etwas  breiter.    Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 

In     der     Umgegend     Bremens     keine 
Seltenheit. 


beiden 
[nnen- 


wyf^ 


Vü 


4.  H.  conjeeta  Koenike. 

5  etwa  2,3  mm  groß.  Oberhaut  ge- 
körnelt.  2  weit  auseinander  gerückte 
Rückenschilder  in  der  Augengegend;  die- 
selben in  der  Grundform  denjenigen  der 
//.  globosa  gleichkommend,  in  Einzelheiten 
davon  abweichend  (Fig.  53a).  Rüssel  kräftig,  kürzer  als  der  Grund- 
teil des  Maxillarorgans  und  nur  wenig  abwärts  gekrümmt.  Palpe 
kurz,  gedrungen  und  seitlich  stark  zusammengedrückt.  4.  Epimere 
in  der  Gestalt  wie  die  der 
//.  distineta  (Fig.  57),  doch 
die  hintere  Innenecke  ab- 
weichend etwas  nach  hinten 
\  orspringend.  Genitalorgan 
weit  vorgerückt,  vorn  mit 
herzförmigem  Einschnitt, 
hinten  mit  Ausbucht ung (Fig. 
53&).  o'  mit  stumpf  herzför- 
migem Genitalorgan ,  nicht 
über  das  Epimeralgebiet 
hinausragend.  Nymphe  mit 
2  an  der  Innenseite  gerad- 
linigen Napfplatten;  diese 
nur   wenig  voneinander  entfernt.     Eiablage    und   Larve    unbekannt. 

Auf   Borkum.     In   einem    salzhaltigen  Wiesengraben    in  Ober- 
neuland im  Bremer  Gebiet. 


Fig.  b\\. 


5.  H.  bimacnlata  K  neu  i  k  e. 

^  fast  3  mm  groß.  Oberhaul  gekömelt.  Auf  dem  Vorderrücken 
unweit  des  Vorderrandes  2  kleine  rundliche,  teilweise  porige  Chitin- 
platten; in, jeder  ein  kräftig  ch  mitigierter  Riegel  i  Fig. 54a)  Die 2  Augen- 
kapseln auf  der  Unterseite  und  kurz  elliptisch.  Maxillarorgan-mit 
Rüssel  reichlich  1,5  mm  lang;  dieser  l1  „mal  BO  lang  wie  der  Grund- 
teil, an  der  Wurzel  nur  wenig  schmäler  als  der  letztere.    Palpe  fasl 


44 


Koenike, 


1,3  mm  lang,  seitlich  stark  zusammengedrückt,  sehr  spärlich  und 
kurz  behaart.  3.  Epimere  kaum  mehr  als  halb  so  lang  wie  die  -4.; 
diese  nach  außen  hin  sich  etwas  verschmälernd;  hintere  Innenecke 
der  4.  Epimere  mäßig  breit  und  ziemlich  lang  nach  rückwärts  vor- 


Fig.  54. 

springend,  daselbst  mit  einem  nach  außen  umgebogenen  Haken- 
fortsatz ausgestattet.  Genitalorgan  am  Hinterrande  mit  2  großen 
genitalnapfartigen  Gebilden  (Fig  54  6).  J,  Eiablage  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 

Im  Torfkanal  bei  Bremen. 


Ö.  H.  glohosa   (de  Geer). 

9  2,3  mm  groß.  Körper  kurz  eiförmig,  fast  kugelig.  Haut 
dicht  gekörnelt.  Auf  dem  Vorderrücken  2  nebeneinander  gelegene 
Platten  (Fig.  55«).  Die  2  fast  0,4  mm  voneinander  entfernten 
Augenkapseln  in  der  vorderen  Ausbuchtung  der  Rückenplatten  und 
unmittelbar  am  Vorderrande  des  Körpers  befindlich.  Rüssel  dünn, 
fast  gerade  und  nur  wenig  länger  als  der  Grundteil  des  Maxillar- 
organs.     Palpe  um  die  Schere   über   die  Rüsselspitze    hinausragend. 


0     11   WlV 


Fig.  55. 


4.  Epimere  sein-  viel  breiter  als  die  :!.;  ihre^hintere  Innenecke  lang 
und  auffallend  schmal  (Fig.  55&).  Genitalorgan  hinten  weit  aus- 
gerandet,  mehr  als  das  der  ff.  conjecta  und  unmittelbar  am  Rande 
der  Ausbuchtung  2  große  Näpfe.  r{  mit  fast  birnförmigem  Genital- 
organ, etwas  über  die  Eckerweiterung  des  I.  Epimerenpaares  vor- 
springend (Fig.  5Ö£).  Nymphe  mit  2  rundliehen,  weit -auseinander 
gerückten  Genitalnapffeldern.  Eiablage  und  Larve  unbekannt. 
In  stellenden  Gewässern,  die  häufigste  £fydrarachna-&xt. 


Acarina,  Million. 


45 


7.  H.  perpera  Koenike. 

5  4,5  mm  groß.     Haut  vorn  gekörnelt,  hinten  mit  kegelförmig 
zugespitzten   Zäpfchen   dicht  besetzt.     Außer  einem  Paar  reichlich 

0,1  mm  langen  Chitinplättchen  neben  ik'in  um  1  Augenweite  hinter 
den  Augenkapseln  befindlichen  Hautdrüsenpaar  keine  Kückenplatten 
vorhanden.  Die  2  Augenkapseln  nahe  am  Vorderrand  des  Körpers, 
0.64  mm  voneinander  entfernt;  Mittelauge  etwas  vorgerückt,  schwach 
umrandet.  Rüssel  fast  vollkommen  gerade,  am  Grunde  sehr  hoch, 
daselbst  seitlich  zusammengedrückt  und  fast  so  läng  wie  der  Grund- 
teil  des  Maxillarorgans.  Palpe  1 .2  mm  lang,  das  dritte  Glied  bei- 
nahe so  lang  wie  die 
beiden  vorhergehenden* 
zusammen;  2.  Glied 
auf  der  Streckseite  mit 
einer  Reihe  sehr  kur- 
zer Borsten.  2.  Epi- 
mere  an  der  Hinter- 
seite kräftig  ausgeran- 
det;  4.  Platte  sehr  viel 
länger,  aber  nur  wenig 
breiter  als  die  dritte; 
jene  an  der  hinteren 
Innenecke   mit    einem  1 


Fig.  56. 


igen,  mäßig  breiten  Vorsprung  (Fig.  56). 
Die  2  Napfplatten  des  Genitalorgans  miteinander  verwachsen,  doch 
die  Verbindungsnaht  weit  schwächer  als  das  Napfgebiet  chitinisiert; 
hinten  auf  jeder  Platte  zwischen  den  kleinen  ein  großer  Napf;  an 
dem  schwach  ausgebuchteten  Hinterrand  mehrere  Chitinverdickungen. 
d,  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Teiche  bei  Großzschocher  unweit   Leipzig. 


8.  H.  distmcta   Koenike. 

$  3  mm  groß.  Haut  mit  kegelförmigen  Zäpfchen  dicht  besetzt. 
In  der  Augengojreiid  2  ähnliche  Platten  wie  bei  H.  globosa.  Augen  - 
kapseln  breit  eiförmig. 
Rüssel  dick  und  kürzer 
als  der  Grundteil  des 
Maxillarorgans.  Palpe 
kurz  und  gedrungen. 
4.  Epimere  fast  an  der 
ganzen  Innenseite  stark 
konvex  gekrümmt  (Fig. 
57).  Genitalorgen  weit 
vorgerückt,  klein,  ver- 
kehrt herzförmig.     <$,   Eiablage  und  JugendzuBtände  unbekannt. 

Im   Drecksee  hei   Plön   in    Holstein 


Btäbchenartigen 


9.  H.  aspratilia  Koenike. 

Nymphe    etwa     1.1    mm    groll.      Oberhaut    mit 
ZäptVheu  dicht  besetzt   (Fig.  58<:).     In  der  Augengegend  2  Platten 
ähnlich    wie    bei    //.    %lobosa\    hinten    auf  jeder    Platte    eine    kräftig 
chitinisierte  krumme  Schwiele  (Fig.  B8Z).     Mittelauge^in  der  Mitte 


46 


Koenike, 


zwischen  den  Vorderenden  der  Rückenschilder  (Fig.  58  J/).  Rüssel 
kaum  so  lang  wie  der  Grundteil  des  Maxillarorgans ,  fast  gerade. 
Palpengrundglied  mäßig  stark;  Scherenfortsatz  sehr  schwach.     Vor- 


M 


Fig. 


r,s. 


dere  Innenecke  der  3.  Epimere  nicht  vorspringend;  innere  Eckeri- 
erweiterung    der  4.  Epimere  breiter  als    hei   II.  globosa  (Fig.  5Sä). 
Auf  den  2  Geni talplatten  außer  vielen  kleinen  Näpfen  je  1  großer 
am  Hinterrand,     rf,  £  und  Larve  unbekannt. 
Anf  der  Nordseeinsel  Jnist. 


10. 


H.  Ievigata  Koenike. 


min  groß. 


6  3,5 
auseinander    und 
Maxillaroi'uan    mit 
dieser  am  Grunde 


Haut  glatt.  Statt  der  Rückenplatte  2  weit 
nach  hinten  gerückte  sehr  kleine  Chitinleisten, 
einem  sehr  langen,  wenig  gekrümmten  Rüssel; 
stark  seitlich  eingeschnürt;  Grundteil  ungemein 
kurz.  Palpe  um  etwas  mehr  als  .'5  Glieder 
über  den  Rüssel  hinausragend;  seine  2  Grund- 
glieder   mäßig    stark,    innen    mit    einer    über 


F  — 


a  b 

Fig.  59. 

2  Glieder  sich  erstreckenden  Falte  versehen  (Fig  59/').  4.  Epi- 
mere seh  mal;  ihre  hintere  Innenecke  ziemlich  breit  ausgezogen 
(Fig.  5!)*).  Das  herzförmige  Genitalorgan  0,75  mm  lang,  nicht  über 
die  Eckfortsätze  der  4.  Epimere  vorspringend;  an  der  Spitze  reich 
behaart.  V  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Auf  drv  Nordseeinsel  Juist. 


$  2,3  mm  <^roß. 


seits  abgeflacht. 


11.  H.  Leegei  Koenike. 

Körper  kurz  eiförmig,  das  Hinterende  jedt 


Haut  dicht  gekörnelt.     Statt   der  Rückenplatt 


en 


Acarina.  Milben. 


47 


2   kurze    schmale   Chitinleisten 
randständig.       Palpengrundglied 
4,  Gliedes  fast  ebenso  lang  wie 
der    4.    Epimere    kaum    merk- 
lich  ausgezogen ,   mit  porösem 
Fortsatz;  dieser  sich  Baumartig 
an     den     Rändern    fortsetzend 
(Fig.  60*).    Genitalplatten  fast 
ganz  voneinander  getrennt,  nur 


(Fig.  tin,). 
sehr     star 


das  Endglied. 


Augen    am  Stirnende 
Scherenfortsatz    des 
Hintere  Innen  ecke 


*f~ 


% 


Fig.  60. 


iier  tief  ausgerandet 


hinten    auf    kurzer    Strecke    verbunden    um 

d  mit  großem  Genitalhof,  weit  über  das  4.  Epimerenpaar  vor- 
springend, in  der  Gestalt  stumpf  herzförmig;  hinten  mit  einem 
Spalt  von  '  .  Länge  des  Genitalorgans  (Fig.  (in,,).  Eiablage  und 
Jtigendzüstände  unbekannt. 

In  der  groben  Viehtränke  auf  der  Hill  auf  Juist 


12.  H.  bivirgulata  I'iersig. 

$  4  mm  groß,  Haut  wie  hei  H.  ^lobosa  gekörnelt. 
Rückenplatten  2  lange,  stabartig  schmale,  2  mal  winklig  \ 
nicht  bis  an  den  vorderen  Körperrand 
reichende  Chitin  leisten,  ohne  höckerige 
Ansätze.  Hintere  Innenecke  der  4.  Epi- 
mere mäßig  breit  und  wenig  ausgezogen"; 
'■'>.  Platte  in  der  vorderen  Innenecke  keil- 
artig vorstellend.  Genitalorgan  vorn  tief 
eingeschnitten;  am  Hinterrand  mit  2 
Borstenreihen  (Fig.  61).  rf,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  Waldlachen  bei  Großzschocher  unweit 


Statt  der 

ebmchene. 


13.  II.  macolifera  Piersi 


? 


2,5  mm  groß.  Haut  gekörnelt. 
Statt  der  Rückenplatten  2  Heine  Chitin- 
gebilde (Fig.  62).  Palpe  0,75  mm  lang. 
Hintere  Innenecke  der  I.  Epimere  kurz, 
aber  breit  ausgezogen.  Beine  reich  be- 
haart. Genitalorgan  wie  bei  H.  trassipalpü 
vorn  tief  gespalten  (Eig.  66),  0.32  mm  lang  Fig.  62. 

and  Q,4S  mm   breit,    nicht   über  das  Epimeralgebiel   hinausragend 


48 


Koenike, 


J  mit  kurz  birnfönnigem  Genitalorgan,  0,35  mm  lang  und  0,37  mm 
breit.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  Teicben  bei  Großzschocher  und  im  Schwanenteiche  bei 
Borsdorf  im  Königreich  Sachsen.  Im  Watere verstörter  Binnensee 
in  Holstein. 

14.  H.  coniosa  Koenike. 

J  2,7  mm  groß.  Haut  gekörnelt.  Statt  der  breiten  Bücken- 
platten  2  stabartig  schmale,  sehr  lange  Leisten;  diese  teilweise  ge- 
krümmt, bis  an  den  vorderen  Körperrand  hinausreichend  und  mit 
höckerigen  Ansätzen  ausgestattet  (Fig.  63a).  Doppelaugen  rand- 
ständig, 0,54  mm  voneinander  entfernt;  Mittelauge  nahe  am  Vorder- 


Fig.  63. 

rande.  Grundglied  der  Palpe  kräftig,  im  übrigen  schlank,  1,1  mm 
lang.  2.  Epimere  fast  ebenso  breit  wie  die  3.;  hintere  Innenecke 
der  4.  Epimere  kurz,  aber  breit  ausgezogen  (Fig.  (536).  Die  3  letzten 
Beinpaare  reich  behaart;  die  Borsten  2.  Länge  deutlich  gefiedert. 
Genitalorgan  sehr  groß,  weit  über  das  Epimeralgebiet  vorspringend. 
5  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben  bei  Habenhausen  unweit  Bremen. 

15.  H.  regulifera  Koenike. 

5  größer  als  H.  globosa.  Haut  dicht  gekörnelt.  0,45  mm  hinter 
den  Augen  und  0,6  mm  voneinander  entfernt  2  leistenartige  Chitin- 
gebilde (Fig.  64 a).  Augen- 
kapseln 0,6  mm  auseinander 
gerückt.  Bussel  lang,  am  Grunde 
sehr  stark  gekrümmt.  Palpen- 
grundglied sehr  kräftig.  P]pi- 
meralgebiet  1,8  mm  lang;  Brei- 
tenverhältnis der  4.  zur  3.  Platte 
wie  5:4;  hintere  Innenecke  der 
4.  Platte  mäßig  lang  und  breit 
ausgezogen,  mit  einem  Flächen- 
fortsatz   umsäumt     (Fig.    64/'). 


Fig.  64. 


<3,  Eiablage  und  Jugendzustünde  unbekannt. 
In  der  rmgegend   von   Bremen. 

16.  IT.  geographica  (0.  F.  Müll.). 

$  bis  8  mm  grob.     Gestalt   fast  kugelig.     Grundfarbe    rot,    auf 
Hucken  und    Hauch   symmetrisch   angeordnete,    zusammenhängende 


Acarina,  Milben. 


49 


schwarze  Hecke  (Fig.  65ö);  diese  in  der 
Individuen  abweichend.  Haut  gekürnelt. 
hinter  den  Augen  jederseits  eine  reich- 
lich 0,7  mm  lange  Chitinleiste  in  der 
Gestalt  wie.  hei  H.  regulifera  (Fig.  (54«). 
3,  Palpenglied  auf  der  Außenseite  reich 
behaart.  Hintere  Innenecke  der  4.  Epi- 
mere  mäßig  lang  und  hreit  ausgezogen 
(Fig.  656).  Beine  reich  behaart.  Genital- 
organ hinten  ausgerandet;  daselbst  2 
Drüsenhöfe  und  dazwischen  eine  deut- 
liche Erhebung  (Fig.  65*).  rf  6  mm 
groß.  Genitalorgan  herzförmig;  dessen 
Spitze  mit  Spalt;  neben  diesem  und  im 
Napfgebiet  reicher  Haarbesatz.  Larve 
und  deren  2  mm  große  Puppe  vorzugs- 
weise auf  Dyticus  schmarotzend. 
der  Imago  ähn- 
doch 


lieh,  doch  ent- 
sprechend kleiner 
und     mit    2 

trennten,  viel 
näpfigen  Genital- 
platten. 

Bei  Bremen 
in  einem  Wiesen- 
graben  im  Neuen- 
lander Felde  und 
in   einem   Teiche 

auf  Senator  Oelrichs  Landgut  in  Lehe 
bei  Seilerhausen  unweit  Leipzig.  Im 
liehen  Schwarzwald. 


Form  bei  den  einzelnen 
In   größerer  Entfernung 


Nymphe 


Fit;.  G5rt. 


ge- 


Fig.  G5*. 

In  einem  Eisenhahntümpel 
Fischmattenweiher  im   sftd- 


17.  H.  crassipalpis  Piersig. 

$  2,5  mm  groß.  Haut  im  ganzen  gekörnelt,  hinten  mit  spitzen 
Zäpfchen  untermischt.  Statt  der 
Rückenplatten  in  der  Augen - 
gegend  zwei  0,8  mm  lange  S-för- 
mige Chitinleisten;  diese  in  der 
Mitte  mit  knotigen  Verdickungen. 
Maxillarorgan  nebst  Rüssel  und 
Palpen  sehr  kurz  und  kräftig. 
Hintere  Innenecke  der  4.  Epi- 
mere  kurz,  aber  hreit  ausgezogen  ; 
daran  ein  stumpfer  Fortsatz  |  Fig. 
66).  Genitalorgan  vorn  tief  ge- 
spalten; hinten  mit  2  Büscheln  kurzer  Borsten  J,  Eiablage  und 
.1  ugendzustände  unbekannt. 

In  der  schwarzen    Laibe  bei  Großzschocher  unweit  Leipzig. 

18.  IL  donudata  Piersig. 

$  2  mm   groß.     Körper   kugelig,    nach   vorn   sich   etwas   ver- 
jüngend.    Kücken  ohne  Platten  und  Leisten.     Augenkapseln  schmal. 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.    lieft  12.  4 


50 


Koenike, 


Fig.  67. 


Erweiterung 


Rüssel    um    2/s    länger    als    der    Grundteil    des   Maxillarorgans    und 
stark  gekrümmt;  dieser  nur  wenig  breiter  als  der  Rüssel  am  Grunde. 

Die  Palpe  ähnlich  wie  die  der 
H.  globosa;  ihr  Haarbesatz  dürftig. 
4.  Epimere  schmal ;  Innenecken- 
derselben  von  ge- 
Breite  und  mit  keilförmi- 
gem Fortsatz  (Fig.  67).  Vorn  am 
Genitalorgan  ein  kurzer  winkliger 
Ausschnitt;  hinten  mittelständig 
ein  größeres  Gebiet  feinporig  und 
napffrei  bis  auf  2  größere  napf- 
artige Gebilde  am  Hinterrand; 
je  1  Büschel  Borsten  tf, 


auf  der  Außenseite  des  letzteren 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  Teichen  bei  Großzschocher  unweit  Leipzi 


Eiablage 


19.  H.  Piersigi  Koenike. 

<$  2  mm  groß.  Haut  gekörnelt.  Rücken  ohne  Platten  und 
Leisten.  Augenkapseln  breit.  Rüssel  um  lj3  länger  als  der  Grund- 
teil des  Maxillarorgans 
und  schwach  gekrümmt; 
dieser  bedeutend  breiter 
als  der  basale  Rüssel. 
4.  Epimere  schmal;  ihre 
hintere  Innenecke  ziem- 
lich breit  ausgezogen ; 
an  dieser  ein  nach  hin- 
Fig.  68.  ten    und   außen    gerich- 

teter Fortsatz  (P'ig.  68). 
Genitalorgan  vorn  fast  bis  zur  Mitte  gespalten;  neben  der  Ge- 
schlechtsöffnung die  ganze  herzförmige  Spitze  mit  kurzen  Haaren 
dicht  besetzt.  5  2,5  mm  groß;  die  Genitalplatten  nur  hinten  mit- 
einander verwachsen.  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
In  einem  Teiche  bei  Großzschocher  unweit  Leipzig. 


20.  H.  inermis  Piersig. 

5  5  mm  groß.  Körper  kugelig.  Haut  mit  langen  stachel- 
spitzigen Zäpfchen  dicht  besetzt;  jederseits  des  Mittelauges  2  Haar- 
plättchen,    sonst  ohne  Rückenplatten   und   -Leisten.     Rüssel   wenig 

kürzer  als  die  Palpe;  diese  1,6  mm 
lang;  1.  Glied  auf  der  Streckseite 
mit  2  kurzen  kräftigen  Horsten; 
Haarbesatz  der  Palpe  im  ganzen  dürf- 
tig; Scherenfortsatz  des  letzten  Glie- 
des wenig  gekrümmt,  fast  so  lang 
wie  das  f>.  Glied.  Hintere  [nnenecke 
der  4.  Epimere  nicht  lang,  alter  breit 
ausgezogen  (Fig.  (10).  Genitalorgari 
stumpf  herzförmig,  0,42  min  lang. 
derselben  stark  verdickt  und  jederseits 
kurzer    steifer    Borsten,      q     I    nun   groß. 


Fig.  cm. 

0,(54    mm   breit;    Ilinterrand 
der  Mittellinie   eine  Reihe 


Acarina,  Milben. 


51 


Genitalorgan  länger  gestreckt  als  beim  5>  die  Herzform  ausgeprägter. 
Eiablage  und  Nymphe  unbekannt. 

In  Teichen  und  Lehmlachen  bei  Großzschocher  unweit  Leipzig 

21.  H.  proeessifera  Koenike. 

<$  reichlich  3  mm  groß.  Haut  hinten  mit  spitzen,  rückwärts 
gerichteten  Zäpfchen  dicht  besetzt  (Fig.  703);  diese  nach  vorn  zu 
allmählich  kürzer  werdend  und  sich  abrundend.  Keine  eigentlichen 
Rückenplatten,  jedoch  um  das  2.  Rückendrüsenpaar  hinter  den 
Augen  je  ein  chitinisierter  Hof.  Die  2  Augenkapseln  etwa  0,8  nun 
voneinander  entfernt,  elliptisch  im  Umriß  und  0,16  mm  lang. 
2.  Epimere  neben  der  hinteren  AuBeneeke  mit  vorstehendem 
Höcker   und   ohne  Ausbuchtung  am   hinteren    Längsrande;   4.  Epi- 


Fig.  Tu. 

mere  nur  wenig  breiter  als  die  '!.;  ihre  hintere  Innenecke  sehr 
lang  und  schmal  ausgezogen  und  daselbst  mit  hakig  nach  aus- 
wärts gebogenem  Fortsatz  (I'ig.  70b).  Beine  recht  kräftig,  be- 
sonders die  4  Grundglieder  dos  Hinterbeins;  die  2  Hinterbeinpaare 
an  den  4  mittleren  Gliedern  neben  einer  Schwimmhaarreihe  noch 
eine  solche  aus  kürzeren  steifen  Borsten.  Genitalorgan  um  ' '.,  über 
das  Epimeralgebiet  hinausragend.  V  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Torfkanal  bei   Bremen. 

2.  Unterfam.   Delmei'nae. 

Die  2  seitlich  gelegenen  Augenpaare  ohne  Chitinkapsel.  Palpen- 
grundglied klein,  4.  Glied  verlängert,  Palpenspitze  ohne  Scheren- 
bildung. Hinterrand  der  trapezförmigen  4.  Epimere  kürzer  als  ihr 
Vorderrand.  Die  2  vielnäpfigen  winklig  gebrochenen  Genitalplatten 
die  hintere  Innenecke  der  4.  Epimere  umgreifend,  fest  aufsitzend, 
die  Geschlechtsöffnung  nicht  verdeckend. 

1    ( iattung. 

Gatt.   Delniea  Koenike. 

Körper  hoch  gewölbt;  fast  kugelig,  derbhäutig,  nicht  glatt. 
Maxillarorgan  mit  vorgestrecktem  Rüssel.  Palpen  kloin,  von  ge- 
wöhnlichem Hau.  Palpenspitze  nicht  seherenfönnig.  Epimeren  in 
4  voneinander  getrennten  Gruppen  angeordnet;  I.  Platte  von  trapez- 
förmiger Gestalt;  ihr  Hinterrand  kürzer  als  der  gleichlaufende 
Vorderränd.  Beine  mit  Schwimmhaaren.  Genitalorgan  umfangreich, 
zu  einem  großen  Teil  in  der  Epimeralbucht  liegend;  die  2  viel- 
näpfigen, winklig  gebrochenen  Genitalplatten  die  hintere  Ennenecke 


52 


Koenike, 


der  4.  Epimere  umgreifend,  fest  aufsitzend, 
nicht  verdeckend.     Körperfarbe  rot. 
1  Art. 


die  Geschlechtsöffnung 


5  1,1  mm 
rücken  2  nur 


groß. 


D.  crassa  Koenike. 

Körper  kugelig,  derbhäutig,  auf  dem  Mittel  - 
auseinander  gerückte,  nierenförmige  Chitin  - 
plättchen.  Haut  mit  kegelför- 
migen Zäpfchen  dicht  besetzt. 
Maxillarorgan  beinahe  von  1/.! 
Körperlänge,  hinten  ausgerandet; 
Rüssel  annähernd  halb  so  lang 
wie  der  Grundteil.  Palpe  nicht 
länger  als  das  Maxillarorgan,  etwa 
von  der  Stärke  des  Vorderbeins: 
4.  Glied  wenig  verlängert  ( Fig.  71). 
Hüftplattengebiet  von  ballier  Kör- 
perlänge; die  2  hinteren  Platten  - 
gruppen  rund  herum  gesäumt  und 
namentlich  in  den  hinteren  Innen- 
ecken des  4.  Plattenpaars  sehr 
weit  voneinander  entfernt.  Beine 
Fj     71  dünn  und  mäßig  lang.  Fußkralle 

mit  blattartigem  Grunde  und  kur- 
zer Nebenzinke.  Genitallefzen  schmal;  Napfplatten  winklig  ge- 
brochen, sehr  lang  und  schmal  und  mit  vielen  kleinen  Näpfen. 
Eiablage,  rf  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  der  Dehne  bei  Delmenhorst   im    Großherzogtum  Oldenburg. 


5. 


Farn.  Hygrobatidae. 


Die  2  Augenpaare  seitlich  gelegen,  meist  ohne  Chitinkapsel. 
Epimeralgebiet  in  der  Regel  groß,  zuweilen  sich  fast  über  die  ganze 
Bauchfläche  erstreckend;  Platten  zu  .1—4  Gruppen  angeordnet. 
Häufig  auffallende  Geschlechtsunterschiede  vorhanden.  Körperfarbe 
nicht  einheitlich. 

10  Unterfamilien. 


Bestimmungsta  belle 


für   die   Unterfamilien. 


I.  Körper  in  der  Regel  ungepanzert. 

1.  Meist  3  Paar  Geschlechtsnäpfe. 

1)  Geschlechtsnäpfe  von  2  beweglichen  Klappen  verdeckt. 

a)  Hüftplatten  in  4  Gruppen  angeordnet.     1.  Sperchoninae. 

b)  Hüftplatten  zu  einer  Gruppe  vereinigt. 

aa)  Körper  weich;  3  Paar  Geschlechtsnäpfe. 

2.  Lebertiinae. 
bb)  Körper  hartschalig;  6  Paar  Geschlechtsnäpfe. 

3.  Atractidinae. 

2)  Geschlechtsnäpfe  nicht  von  beweglichen  Klappen  verdeckt. 

a)  Hinterbein  ohne  Kußkrallen.  I.   Limnesiinae. 

b)  Hinterbein  mit  Kußkrallen.  5.  Hygrobatinae. 

2.  Mehr  als  3  Paar  Geschlechtsnäpfe. 

a)  Hinterrand  der  4.  Epimere  ohne  Vorsprung.     6.  Ataciiiae. 

b)  Hinterrand  der  4.  Epimere  mit  Vorsprung,     7.  Pioninae. 


Aoarina,  .Milben. 


53 


II.  Körper  stets  gepanzert. 

1 .  Palpe  nicht  zangenförmig. 
Palpe  zangenförmig. 

a)  3  Paar  Geschlechtsnäpfe. 

b)  Viele  Geschleohtsnäpfe. 


9 


8.  Aturinae. 

9.  Arrhenurellinae. 
10.  Ari'henurinae. 


1.   Unterfam.   Sperchoninae. 

Maxillarorgan  rüsselförmig.    2.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite 

mit  einem  rechtwinklig  aufsitzenden  Zapfen.    Epimeren  in  4  Gruppen 

angeordnet;  4.  Platte  viereckig.     Genitalorgan   ganz    oder   teilweise 

zwischen  dem  letzten  Epimerenpaar,    sechsnäpfig;    Näpfe    von  2  an 

.den  Seiten  beweglich  eingelenkten  Klappen  verdeckt. 

3  Gattungen. 

Bestimmungstabelle  für  die  Gattungen. 

I.  Schwimmhaare  fehlend;  Hinterbein  mit  Fußkrallen, 
a)  Beugeseite  des  4.  Palpengliedes  mit  2  Taststiften. 

1.  Sperchon. 
In  Beugeseite  des  4.  Gliedes  mit  einem  Zapfen. 

2.  Pseudosperchon. 
II.  Schwimmhaare  vorhanden;  Hinterbein  ohne  Fußkrallen. 

3.  Teutonia. 

1.   Gatt.   Sperchon   Kram. 

Haut  meist  weich  und  gekörnelt,  netzartig  gefeldert  oder 
liniiert.  Maxillarorgan  mit  Rüssel  versehen.  Palpe  porig;  2.  Glied 
mit  Zapfen  und  4.  Glied  mit  2  Taststiften  auf  der  Beugeseite. 
Epimeren  meist  auf  -1  Gruppen  verteilt;  1.  Plattenpaar  hinter  der 
Maxillarbucht  selten  miteinander  verwachsen;  4.  Platte  viereckig. 
Genitalorgan  zwischen  den  hinteren 
Epimerengruppen  gelegen,  mit  2 
beweglichen  Klappen  und  6  Näp- 
fen unter  dem  inneren  Klappen- 
rand. Die  Geschlechter  äußerlich 
nur  durch  Größenunterschiede  von- 
einander abv  eichend.  Nymphe  den 
ausgewachsenen  Tieren  sehr  ähn- 
lich. Genitalorgan  Klein,  mehr 
oder  minder  länglichrund,  mit 
1   Näpfen,  ohne  Klappen. 

14   Arten   und    1    Var 

Für     die     Bestimmung     der 
Sperchon-Arten  kommen  folgende  Merkmal 
traeht  und  für  diese  die  in  Klammem  beij 
Abkürzungen  (Fig.  72):  I>a-  nach  Länge  und  Dicke 
verschiedene  Rostrum  (R  ,  da-  Maxillarorgan  (MJ, 

die    Palpe      /'.       deren    Zapfen       /     am    2.    Glied 

und   deren   nach   Größe   und  Stellung  verschiedenen   Taststifte 
am   1.  Glied;  die  4.  Epimere  (E)\  die  Hautdrüsenhöfe  (D)  und  die 
Analöffnung  (A)\   das  Vorhandensein   oder   Fehlen    der    über  den 
Körperrand  vorspringenden  Schulterecken     S  . 


«setzten 


54 


Koenike, 


Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

T.  Haut  gekörnelt. 

1.  R  sehr  kurz.  1.  Sp.  brevirostris. 

2.  R  halb  so  lang  wie  der  Grundteil  des  M. 

a)  D  groß  und  porig.  2.  Sp.  glandulosus. 

b)  D  klein. 

aa)  E  innen  abgerundet.  3.  Sp.  squamosus. 

bb)  E  innen  eckig.  4.  Sp.  montanus. 

IT.  Haut  netzartig  gefeldert. 

1.  Körperrand  wellig.  5.  Sp.  undulosus. 

2.  Körperrand  nicht  wellig. 

1)  2.  und  3.  Epimere  nahe  zusammengerückt. 

a)  Krallenende  der  Beine  stark  verbreitert. 

6.  Sp.  bispidus. 

b)  Krallenende  der  Beine  wenig  verbreitert. 

7.  Sp.  vaginosus. 

2)  2.  und  3.  Epimere  weit  auseinandergerückt. 

a.)  S  zwischen  der  2.  und  3.  Epimere  vorhanden. 

aa)  3.  P.-Glied  auf  der  Beugeseite  mit  3  Dornborsten. 

8.  Sp.  setiger, 
bb)  3.  P.-Glied  auf  der  Beugeseite  ohne  Borsten. 

9.  Sp.  Koenikei. 
b)  ^  nicht  vorhanden. 

aa)  Haut-Chitinspitzen  mit  Papillen  untermischt. 

10.  Sp.  mirus. 
bb)  3.  P.-Glied  auf  der  Beugeseite  gezähnelt. 

11.  Sp.  denticiilatus. 

cc)   T  sehr  klein.  12.  Sp.  clupeifer. 

dd)  Fiederborsten  auf  der  Außenseite  von  Glied  3  bis 

5  aller  Beine.  13.  Sp.  plumifer. 

HI.  Haut  liniiert.  14.  Sp.  Tbieneniaiini. 


1.  Sp.  brevirostris  Koenike. 

$  1,5  mm  groß.  Körperumriß  eiförmig.  Stirnende  abgerun- 
det, 2  Drüsenhöcker 
schwach  über  den 
Stirnrand  vorsprin- 
gend. Zwischen  der 
2.  und  3.  Epimere 
ein  vorspringender 
Wulst.  Haut  gekör- 
nelt, die  Körnelung 
nach  dem  Vorder- 
ende hin  sich  all- 
mählich   zu    spitzen 

Zäpfchen  gestal- 
tend. Hautdrüsen- 
höfe höckerartig  er- 
haben und  porös. 
Augen  klein,  sich 
über  die  Haut  er- 
hebend, 0,56  mm  auseinandergerückt.  Maxillarorgan  mit  sehr 
kurzem    Rüssel    und    an    den    Seiten    gerieft.       Palpe    von    halber 


Fig.  TIS. 


Acarina,  Milben.  55 

Körperlänge  und  sehr  schlank,  Endglied  verhältnismäßig  lang 
(Fig.  73«).  1.  Epimerenpaar  hinten  miteinander  verwachsen. 
Das  Genitalorgan  mehr  als  zur  Hälfte  aus  dein  Bpimeralgebiet 
nach  hinten  vorspringend;  die  Klappen  0,2  mm  lang,  mit  3  Paar 
Näpfen,  die  2  vorderen  Paare  länglich,  das  3.  Paar  fast  kreisrund 
(Fig.  736).  rf  1  mm  groß  und  mehr,  im  ganzen  dem  2  gleich, 
Nymphe  etwa  0,8  mm  groß,  ohne  chitinisierte  Hautdrüsenhöfe;  das 
rundliche  viernäpfige  Genitalorgan  mit  dem  Vorderende  in  der  Höhe 
der  EinlenkungBStelle  des  Hinterheinpaares  gelegen.  Eiablage  und 
Larve  unbekannt. 

Im  Lomnitzfluß  im  Riesengebirge.  In  einem  Waldbach  bei 
Rehefeld-Zaunhans  im  Erzgebirge.     Im  Seebächle  im  Schwarzwald. 

2.  Sp.  glandulosus  Koen. 

5  0,9 — 1  mm.  Färbung  gellt  bis  rotbraun,  innere  Organe 
grünlich  durchscheinend;  Epimeren,  Genitalorgan  und  Drüsenhöfe 
mehr  oder  minder  blau.  Körper  hinten  breit  gerundet,  vorn  mit 
deutlichen  Schulterecken  (Fig.  74).  Haut  dicht  gekümelt,  wie  be- 
schuppt erscheinend,  vor  dem  Genitalorgan  fein  liniiert;  Haut- 
drüsenhöfe stark  chitinisiert  und  höcker- 
artig erhaben.  Augen  vor  den  Schulter- 
ecken am  Seitenrande  des  Körpers  gelegen, 
etwa  0,371  mm  voneinander  entfernt.  Maxil- 
larorgan  mit  fast  0,1  mm  langem  Rüssel; 
dessen  Spitze  mit  deutlichem  Wulste  um- 
geben. 1.  Epimerenpaar  hinten  nicht  mit- 
einander verwachsen.  Palpe  mehr  als  von 
halber  Körperlänge;  Zapfen  des  2.  Gliedes 
so  lang  wie  das  Endglied  und  kegelförmig; 
unweit  der  Spitze  desselben  2 — 3  feine 
Härchen;  neben  denselben  auf  der  Außen- 
seite eine  kurze  Dolchborste;  Taststifte  Fi  74 
kräftig,  in  Höcker  eingelassen,  die  Reuge- 

seite  in  etwa  3  gleiche  Abschnitte  teilend;  Endglied  0,05  mm  lang. 
Genitalorgan  etwa  l/e  aus  dem  Epimeralgebiet  nach  hinten  vor- 
springend; Klappen  breit  und  reichlich  0,2  mm  lang,  rf  dem  $ 
ähnlich,  nur  etwas  kleiner  und  die  Reine  unverhältnismäßig  länger, 
Nymphe  der  Lmago  ähnlich,  das  gleichgelegene  rundliche  Geschlechts- 
organ alier  viernäpfig.     Larve  unbekannt. 

In  der  großen  und  kleinen  Iser  und  im  kleinen  Koppenteiche 
in  Schlesien.     Im  wüsten  Teiche  hei  Rehefeld  im  Erzgebirge. 

3.  Sp.  squamosus  Krämer. 

'+  1,3  mm  groß.  Färliung  rötlichgelb  liis  rot.  Körperumriß 
eiförmig,  mir  leichten,  hinteren  Seiteneindrücken.  Körper  weich 
und  daher  in  der  Gestalt  veränderlich,  namentlich  in  der  Augen- 
gegend. Haut  dicht  gekörnelt  erscheinend,  am  Quetschpräparat 
die  Papillen  sich  am  Körperrande  als  Zapfen  darstellend.  Augen 
randständig,  etwa  0,4  nun  voneinander  entfernt.  Maxillarorgan  mit 
langem  Rüssel  (Fig.  7iya),  hinten  eckig  und  ansgerandet.  Palpen- 
spitze im  Leben  mit  Vorliebe  zwischen  Maxillarorgan  und  1.  Epi- 
niere  geschoben;  Endklauen   wenig  gespreizt  (Fig.  75b).     Epimeral- 


56 


Ko'entke, 


gebiet  fast  0,5  mm  lang,   bei  weitem  nicht  die  vordere  Bauchhälfte 
bedeckend;  hintere  Plattengruppe  in  der  3.  Epimere  reichlich  0,2  mm 

voneinander  entfernt,  nach 
hinten  hiij  sich  stark  ver- 
größernd. Reine  sehr  dünn 
und  wie  die  Palpen  un- 
deutlich porös;  Fußkralle 
ohne  blattförmig  erweiter- 
ten Grundteil,  mit  verküm- 
merter innerer  Nebenzinke. 
Genitalorgan  etwa  halb  über 

das  Epimeralgebiet  vor- 
springend;  Klappen  hinten 
breiter  als  vorn.    Schwimmt 
nicht.     $  1  mm  groß,  hoch 
gewölbt,    fast  kugelig.     Ei- 


Fij?.  75. 

abläge  und  Jugendzustände  unbekannt 

In  einem  Bache  bei  Schleusingen. 

walder    Forst,    Kreis  Oberbarnim.     Im 


Im  Nonnenfließ  im  Ebers- 
Auefluß    bei  Lesuni    unweit 


Bremen.     Im  Thieder  Bach  unweit  Wolfenbüttel. 

4.  Sp.  montanus  Thon. 

5  1,3  mm  groß.  Farbe  des  Körpers  sowie  die  der  Beine  und  Epi- 
meren  gelbgrün;  Hautdrüsenhöfe  schwarz.  Körper- 
umriß fast  kreisrund,  vorn  etwas  verschmälert.  Haut 
gekörnelt.  Palpe  von  a/s  Körperlänge,  fast  so  lang 
wie  das  Vorderbein,  von  dreifacher  Dicke  des  letzteren; 
auf  der  Beugeseite  des  2.  Gliedes  mit  einem  kurzen, 
spitzkegelförmigen  Zapfen;  3.  Glied  ohne  jeden  Bor- 
stenbesatz (Fig.  76).  Beine  kurz  und  dünn,  nur  spär- 
lich behaart.  Hüftplattengelenk  kaum  l/a  der  Bauch- 
fläche beanspruchend;  Maxillarbucht  klein  und  spitz- 
winklig; 4.  Platte  innen  eckig.  Genitalplatte  schmal, 
schwach  gebogen,    kürzer  als   die  Geschlechtsöffnung; 

Ä.nalöffnung  unweit  des  Genital- 
Jugendzustände  unbekannt. 
im  südlichen  Schwarz  wähl. 


Näpfe  lang  elliptisch, 
organs.     Eiablage,  ^  nnd 
einem  Bergbache  bei  Säckingen 


5.  Sp.  undulosus  Koenike. 

$  0,85 — 1  mm  groß.  Färbung  rötlichgelb,  Gliedmaßen  rötlich- 
grau.  Körper  eiförmig,  doch  Stirnende  weit  und  tief  ausgerandet, 
Ausrandung  seitlich  mit  einem  Höcker  abschließend  (Fig.  77a); 
Körperränder  wellig,  zwischen  der  2.  und  3.  Epimere  kleine  vor- 
springende Schulterecke.  Haut  netzartig  gefeldert,  Feldchen  mit 
vielen  kurzen  Chitinspitzen  eingefalit;  auf  den  Wellenbergen  unten 
und  oben  je  ein  höckerartiger  Drüsenhof;  Racken  mit  2  Paar 
porösen  Schildern;  das  vordere  Paar  das  größere.  Augen  rand- 
ständig, vorspringend,  0,33  mm  voneinander  entfernt.  Maxillar- 
organ  mit  einem  kegelförmigen  0,06  nun  langen  Rüssel.  Palpe 
fast,  bis  zur  Mitte  des  6.  Vorderbeingliedes  reichend,  im  2.  und  3. 
Glied  bedeutend  dicker  als  das  Vorderbein.  Zapfen  des  2.  Gliedes 
bei  Bauchansichi  am  Grunde  stark  verdickt  erscheinend,  bei  Seiten- 
ansicht  schwach;   Taststifte  der   Beugeseite   des  -1.   Gliedes   winzig, 


Acarina,  Milben. 


ÖJ 


in  der  vorderen  Hälfte  stehend  (Fig.  776).  Epimeralgebiet  nicht 
ganz  die  vordere  Bauchhälfte  einnehmend.  1.  Epimerenpaar  hinter 
der  Maxillarbucht  nicht  miteinander  verwachsen;  3.  Platte  nach 
innen  sich  Btark  verschmälernd.  Genitalorgan  kaum  über  das  Epi- 
meralgebiet hinaus,  vorspringend;  die  0,15  nun  langen  Klappen  sehr 


Fi^r.  77. 

schmal  und  S-förmig  gekrümmt;  die  2  vorderen  Napfpaare  länglich 
rund,  das  hintere  Paar  fast  kreisrund.  Analöffnung  gegen  die  Anal- 
drüsen etwas  vorgerückt,  eine  Genitalklappenlänge  vom  Hinterrand 
des  Körpers  entfernt  (Fig.  77c).  J  und  Jugendzu'stände  unbekannt. 
In  der  Wümme  bei  Kattrepel  im  Bremer  Gebiet.  Im  Hasper- 
bach in  Westfalen, 

6.  Sp.  hispidus  Koenike. 

5  0,65  mm  groß.  Körperumriß  fast  kreisrund.  Haut  dick  und 
steif,  netzartig  gefeldert,  die  Feldchen  durch  dichtstehende,  am 
Körperrande  deutlich  zu  erkennende  <  Jhitinspitzen  eingefaßt  |  Fig.  7^  ; 
ohne  auffallend  hervortretende  Hautdrüsenhöfe.  Augen  vomKörper- 
rande  abgerückt,  0,25  mm  voneinander 

entfernt.    Maxillarorgan  kurz  und  breit,  -Wa^^^^lk 

hinten    abgerundet;    Rüssel    kurz,    am 

Grunde   stark    verbreitert.     2.   Palpen-  ^*  ^ 

glied  mit  0,05  mm  langem  Zapfen; 
dieser  bei  Seitenansicht  am  Grunde  nur 
wenig  verstärkt;  nahe  der  Spitze  mit 
2  verschieden  starken  Borsten;  Ta-t- 
stifte  di'-  -1.  Gliedes  winzig.  Epimeral- 
gebiet mehr  als  die  vordere  Bauchhälfte 
einnehmend;  1.  Plattenpaar  hinter  der 
Maxillarbucht  nicht  miteinander  ver- 
wachsen. Beine  -flu-  kräftig,  dir  Fuß- 
enden  stark    verbreitert.     Genitalorgan 

etwa   0,18   mm    lang,   nicht    über   das    Epimeralgebiet    hinaus 
-springend;   die  6  Näpfe   fast  gleich  lang.     Analöffnung    groß, 
Hinterrande   des    Körpers   sehr   nahe.       ■'.    Eiablage    und   Ju 
zustände  anbekannt. 

In   der  kloinen    Iser  in   Schlesien. 


Fig.  78 


vor- 
dem 
jend- 


58 


Koenike, 


J  0,9  mm  groß. 


Sp.  vaginosns  Sig.  Thor. 

Körperumriß  breit  eiförmig,  Vorderrand  ab- 
gerundet. Auf  der  Oberseite  ein  großer 
Panzer;  Haut  im  übrigen  netzartig  ge- 
feldert,  Feldchen  mit  feinen  Chitinspitzen 
eingerahmt.  Hautdrüsenhöfe  klein,  aber 
deutlich.  Rüssel  lang  und  dünn.  Palpen 
kurz  und  dick,  die  3  mittleren  Glieder 
porig;  der  Zapfen  des  2.  Gliedes  lang 
und  kräftig;  Außenende  des  4.  Gliedes 
innen  mit  Chitinstift;  die  2  Taststifte  auf 
der  Beugeseite  dieses  Gliedes  groß  (Fig.  79). 
Epimeren  groß  und  nahe  zusammen  ge- 
rückt; 4.  Platte  sehr  groß  und  innen 
eckig;  die  Plattenränder  behaart.  Beine 
kurz  und  kräftig;  die  4  Grundglieder 
aller  Gliedmaßen  sehr  reich  mit  kurzen, 
vielfach  leicht  gekrümmten,  sehr  dicken 
Borsten  besetzt;  4.  und  5.  Beinglied  am  Außenende  scheidenartig 
ausgezogen;  Krallenende  wenig  verbreitert.  Genitalorgan  groß;  die 
2  hinteren  Napfpaare  fast  kreisrund,  das  vordere  lang  und  schmal. 
5  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Bache  bei  Wyhlen  im  südlichen  Schwarzwald. 


Fig. 


8.  Sp.  setiger  Sig.  Thor. 

5  ohne  Maxiliarorgan  fast  1  mm.  Färbung  gelblichrot,  Glied- 
maßen und  Epimeren  gräugrünlich.  Körperumriß  oval,  mit  eigen- 
artigen Schulterecken  (Fig.  805);  Rumpf  sehr  hoch,  Mittelrücken 
stark  bucklig,  Vorderkörper  besonders  von  unten  her  stark  zusammen- 
gedrückt. Haut  netzartig  gefeldert,  Feldchen  mit  Chitinspitzen  ein- 
gefaßt. Augen  dunkelrotbraun,  0,4  mm  voneinander  entfernt.  Maxiliar- 
organ mit  einem  kurzen  und 
dicken  Rüssel.  Palpe  schlank; 
3.  Glied  auf  der  Beugeseite 
innen  2  hintereinander  befind- 
liche Dornborsten,  außen  ein 
feines  Haar;  Taststifte  auf 
niedrigen  Höckern.  Zapfen  des 
2.  Gliedes  mäßig  lang,  an  der 
Spitze  mit  einem  feinen,  an 
der  Vorderseite  mit  2  verschie- 
den langen  und  dicken  Haaren 
(Fig.  806).  Epimeralgebiet 
nicht  ganz  die  vordere  Bauch- 
hälfte einnehmend;  Abstand 
zwischen  der  2.  und  3.  Platte 
hinteren  Plattengruppen.  Beine 
wie    der    Körper.     Genitalorgan 


Fig.  80. 


groß,  ebenso  der  zwischen 
lang,    Hinterbein    1'/.,  mal 


den  2 
so  lang 
weit  nach  vorn  gerückt;  Klappen  0,15  mm  lang.  Analöffnung  um 
eine  Genitalklappenlänge  vom  Hinterrande  des  Körpers  entfernt, 
gegen  die  Analöffnung'  etwas  vorgerückt,  rf  kleiner,  Epimeralgebiet 
sich  über  die  vordere  Bauchhälfte  hinaus  erstreckend,  Genitalhof 
minder  weit  nach  vorn  gerückt,   mit  dem  Vorderende  in  der  Höhe 


Acarina,  Milben. 


59 


der  Grenznaht  zwischen  der  3.  und  4.  Epimere  gelegen. 
und  Jugendzustände  unbekannt. 


Eiablage 


Im  Klosterbache  zu  Heiligenrode 


unweit  Bremen. 


setigei 


var.  insignis  Walter. 
Auf   der  Beugeseite   des   3. 


.gert,  mit 
Haken- 


Sp. 

^  bis  2  mm  groß.  Auf  der  Beugeseite  des  3.  Palpengliedes 
jederseits  meist  nur  eine  Dornborste.  Beine  dünn  und  kurz,  keins 
körperlang.  Nymphe  0,Gö  mm  groß.  4.  Palpenglied  in  der  Mitte 
der  Beugeseite  nur  mit  einem  Taststift.  Genitalorgan  viernäpfig. 
Im  übrigen  mit  der  Imago  übereinstimmend. 

In  einem  Bächlein  bei  "Wyhlen  im  südlichen  Schwarzwald. 

9.  Sp.  Koenikei  Walter. 

5  bis  0,9  mm   groß.     Körperumriß    breit    rundlich,    mit   deut- 
lichen Schulterecken.    Haut  netzartig  ge- 
feldert,   die  Feldchen  mit  vielen  Chitin- 
spitzen eingefaßt.    Drüsenhöfe  wenig  ent- 
wickelt.    Rüssel    mittellang   und    -stark. 
Palpe  doppelt  so  dick  wie  das  Vorderbein; 
Zapfen  des  2.  Gliedes 
sehr  lang  und  dünn; 
Taststifte  des  4.  Glie- 
des winzig;  Endglied 
etwas  verlän.!. 
kräftigen 

klauen  (Kig.  Slo). 
Epimeralgebiet  über 
reichlich  73  der 
Bauchfläche  sich  er-  a  b 

streckend;    die    hin-  Fig.  81. 

teren  Plattengruppen 

weit  auseinander  gerückt.  Hinterhein  länger  als  der  Körper.  Genital- 
organ weit  nach  vorn  gerückt;  Klappen  schmal  (Fig.  816).  rf  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Berybache  bei  Säckingen  im  südlichen   Schwarzwald. 

10.  Sp.  niirus  Koenike. 

$  etwa  0,9  mm  groß.  Körperumriß  oval,  Vorderende  abgestutzt, 
ohne  Schulterecken.  Haut  netzartig  ge- 
feldert.  die  Feldchen  eingefaßt  mit  win- 
zigen Chitinspitzen;  diese  untermischt 
mit  eigenartigen  Papillen  in  verschiedener 
Gestalt  (Fig.  82a).  Rückenfläche  mit 
zahlreichen  kleineren,  nicht  auffallend 
hervortretenden  Drüsen  und  Haarplatten. 
Augenkapseln  randständig,  etwas  über- 
stehend, etwa  0.4  mm  voneinander  ent-  £{") 
fernt.  Maxillarorgan  wie  bei  Sp.  hispidus 
mit  einem  kurzen,  am  Grunde  --ehr  breiten 
Rüssel.  Palpe  reichlich  0,4  mm  lang; 
ihr  Endglied  kurz,  dessen  2  Endklauen 
groß,  wenig  spreizend;  Taststifte  kräftig, 
der  hintere  etwa    in    der  Mitte    des   Gliedes    befindlich,    auf    einem 


iL' 


I 


Fig.  82. 


60 


Koenike, 


Höcker  stehend;  3.  Glied  auf  der  Beugeseite  mit  2  verschieden  starken, 
nebeneinander  befindlichen  Dornborsten ;  Zapfen  des2.  Gliedes  stumpf- 
spitzig  (Fig.  82 b).  Epimeralgebiet  nicht  ganz  die  vordere  Bauch- 
hälfte einnehmend;  1.  l'aar  hinter  der  Maxillarbucht  getrennt;  Ab- 
stand zwischen  der  2.  und  3.  Platte  groß.  Krallenende  der  Beine, 
insbesondere  das  des  3.  Paares,  verstärkt,  Genitalorgan  wie  bei 
Sp.  undulosus  liegend;  Klappen  0,16  mm  lang.  Analöffnung  nahe 
dem  Hinterrande,  geradlinig  zwischen  den  Analdrüsen.  J,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Sturzbache  der  Böhme  unweit  Walsrode  in  der  Lüne- 
burger Heide. 

11.  Sp.  dentic-ulatns  Koenike. 

2  1  mm  groß.  Körperumriß  eiförmig,  Vorderende  ausgerandet 
und  stark  verschmälert,  ohne  Schulterecken.  Haut  netzartig  ge- 
feldert,  die  Feldchen  mit  zahlreichen  feinen  Chitinspitzen  umsäumt; 
Hautdrüsenhöfe  wenig  hervortretend.  Rüssel  stark  verlängert  und 
stumpf  kegelförmig  Palpe  von  3/5  Körperlänge;  das  3.  Glied  auf 
der  Beugeseite  gezähnelt  (Fig  83).  Hüftplatten- 
gebiet  über  reichlich  1/3  der  Bauchseite  sich 
erstreckend;  1.  Plattenpaar  hinter  der  Maxillar- 
bucht auseinander  gerückt;  zwischen  der  2.  und 
3.  Platte  ein  weiter  Abstand.  Genitalorgan  nor- 
mal gelegen;    Klappen,    namentlich  vorn,    stark 


verschmälert 
haart ;   die 
schmal,    das 


ihr  Innenrand  rundlich  und  be- 
ersten  Napfpaare  sehr  lang  und 
3.  fast  kreisrund.  Analöffnung 
gegen  die  Analdrüsenhöfe  vorgerückt,  mehr  als 
V,  Körperlänge  vom  Genitalorgan  entfernt,  Nymphe  0.6  mm  groß. 
4.  Palpenglied  nur  mit  einem  Taststift  in  der  Mitte  der  Beugeseite. 
Genitalorgan  kurz  eiförmig  und  viernäpfig.  Im  übrigen  wie  die 
Imago.     cf  und  Larve  unbekannt. 

In  einem  Bache  bei  Wyhlen  im  südlichen  Schwarzwald. 

12.  Sp.  clupeifer  Piersig. 

(j    etwa   0,7  mm    groß.      Färbun 
Körperumriß    fast    kreisrund.      Haut 


grünlichgelb 


netzartig 


bis 
gefeldert, 


bräunlich. 
Feldchen 


a  I  ig.  84.  b 

mit  Chitinspitzen  eingefaßt;  Bücken  mit  großporigem  Panzer,  nicht 
scharf   abgegrenzt.      Hautdrüsenhöfe    nicht    hervortretend.      Augen 


Acarina,  Milben. 


61 


klein,  reichlich  0.2  mm  voneinander  entfernt.  Palpe  mehr  als  von 
halber  Körperlänge;  Zapfen  des  2.  Gliedes  sehr  lang,  mit  1  langen 
kräftigen  und  2  dünnen  Borsten  nahe  der  Spitze;  Taststifte  sehr 
klein,  der  hintere  die  Bauchseite  etwa  halbierend.  Epimeralgebiet 
mehr  als  die  vordere  Bauchhälfte  bedeckend,  Plattengruppen  nahe 
aneinander  gerückt;  1.  Epimere  fast  rechteckig  (Fig.  84aj.  Genital- 
organ fast  ganz  zwischen  dem  4.  Epimerenpaar  biegen.  Klappen 
beinahe  0,3  mm  lang.  Analöffnung  eine  Genitalnapflänge  hinter  dem 
Genitalorgan.  %  wenig  größer  als  das  rf.  auf  dem  Bücken  oft 
ohne  Panzerung,  Epimeren  weiter  auseinander  gerückt.  Analöffnung 
reichlich  2  Genitalnapflängen  hinter  dem  Genitalorgan  (Fig.  846). 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Dreba-  und  Plothenbach  hei  Ziegenrück  in  Thüringen.  In 
Bächen  des  Erzgebirges.  In  der  Wümme  unweit  Kattrepel  im 
Bremer  Gebiet. 


13.  Sp.  pluniifer  Sig.  Thor. 


5  0,75  mm  groß.  Körperumriß  kurz  eiförmig,  fast  kreisrund. 
Vorderende  abgestutzt,  mit  2  dicken  Endborsten.  Haut  netzartig 
gefeldert,  Feldchen  mit  Chitinspitzen  umsäumt.  Haut- 
drüsenhöfe klein,  aber  deutlich.  Palpe  sowie  ihr 
Zapfen  am  2.  Glied  lang  und  dünn;  die  2  Taststifte 
der  Beugeseite  des  4.  Gliedes  sehr  weit  nach  vorn 
gerückt.  Innenseite  der  4.  Epimere  abgerundet. 
Sämtliche  Beine  länger  als  der  Körper,  das  Hinter- 
bein fast  doppelt  so  lang.  Glied  3—5  aller  Beine 
auf  der  Außenseite  mit  lang  und  fein  gefiederten 
Borsten  besetzt  (Fig.  85);  2  Borsten  am  Krallenende 
des  Hinterbeins  blattartig  breit.  Eiablage,  <j"  und 
Jagendzustände  unbekannt. 

In  der  AYiese,   einem  Nebenflüsse  des  Rheins  im 
südlichen  Schwärzwald.     Im  Rhein  bei  Basel. 


jTa 


Fig.  85. 


?    M 


mm 


14.  Sp.  Tbienemanni  Koenike 

groß.      Körperumriß    oval,     fast 


Schulterecken  zwischen    der  2.  und  3.  Epimere 
die  vorspringenden  Stirndrüsenhöcker  etwas 
eckig.      Oberhaut    grob    verworren    liniiert. 
Hautdrüsenhöfe  vielfach 
höckerartig    und    porös. 
Augen  am  vorderen  Sei- 
tenrand etwas  vorsprin- 
gend. Das  0,22  mm  lange 
Maxillarorgan  mit  kegel- 
förmigem Rüssel;  dieser 
fast  halb  so  lang  wie  der 
Grundteil.      Palpe    bei- 
nahe halb  so  lang  wie  der 
Körper,    im   2.   und    3. 
Glied    fast    doppelt    so 
Zapfen    des   2.    Gliedes 
gebiet   etwa    0,5 
erstreckend;    in 


elliptisch,    keine 
Vorderende  durch 


dick 

sehr 


wie    das 
kräftig    (I 


Fig.  8G.  * 

Vorderbein;    der   konische 
ie.   86tf).      Das    Epimeral- 


mm  lang,    sich  nicht  über  die  vordere  Bauchhälfte 
der    (iestalt    demjenigen    des    Sp.  setiger    ähnelnd; 


62 


Koenike, 


].  Plättenpaar  hinten  getrennt;  die  hinteren  Plattengruppen  in  der 
3.  Platte  reichlich  0,'_)  mm  voneinander  entfernt.  Beine  dünn,  das 
Hinterhein  etwas  länger  als  der  Körper.  Das  Genitalorgan  wie  hei 
Sp.  glandulosus  gelegen;  die  0,18  mm  langen  Klappen  nach  hinten 
hin  allmählich  etwas  verbreitert  und  am  Innen-  und  Außenrand 
behaart.  Analöffnung  unweit  des  Hinterrandes,  gegen  die  porösen 
Analhöfe  etwas  vorgerückt,  r$,  Eiablage  und  Jugendzustände  un- 
bekannt. 

Unter  Steinen  im  Steinbach  bei  Saßnitz  auf  Rügen. 


2.   Gatt.  Pseiulo  sperchon  Piersig. 

Körper  derbhäutig,  nicht  glatt.  Maxillarorgan  mit  vorgestrecktem 
Rüssel.  2.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite  wie  bei  Sperchon  mit 
Zapfen;  auf  gleicher  Seite  des  4.  Gliedes  abweichend  ein  Zapfen 
und  ohne  Taststifte.  Epimeren  in  4  Gruppen  angeordnet;  letzte 
Platte  fast  dreieckig.  Genitalorgan  wie  bei  Sperchon  gelegen  und 
gestaltet. 

1   Art. 

P.  verrucosus  (Protz.). 

d  ohne  Maxillarorgan  und  vorspringende  Epimeren,  0.6  mm 
groß.  Farbe  gelb  bis  hellbräunlich,  die  chitinisierten  Körperteile 
mitunter    violett.      Gestalt    lang    eiförmig.     Stirnende    ausgerandet. 

Hautdrüsenhöfe  stark 
warzig  erhaben ;  diese 
gleich  der  ganzen  Ober- 
haut mit  Papillen  be- 
setzt (Fig.  87 «).  Augen 
vom  Körperrande  ab- 
gerückt. Rüssel  scharf 
abgesetzt,  ebenso  lang 
wie  der  Grundteil  des 
Maxillarorgans.  2.  Pal- 
penglied am  Vorderende, 
4.  Glied  am  Hinterende 
auf  der  Beugeseite  einen 
Zapfen  besitzend.  Die 
a  b  ausgezogene    Innenecke 

Fig.  87.  der  1.  Epimere  mit  dich- 

tem Haarbüschel;  4. 
Platte  fast  dreieckig.  Beine  wie  bei  den  Sperchon-Arten.  Fußkralle 
zweizinkig;  Grundteil  blattartig  verbreitert.  Genitalorgan  nach  Lage 
und  Gestalt  wie  bei  den  Sperc/ioti-Vormen  (Fig.  87  6).  $  bis  1  mm 
groß.  Drüsenhöcker  kleiner.  Augen  randständig.  Genitalorgan 
länger  als  das  männliche.  Nymphe  0,4  mm  groß.  4  Genitalnäpfe, 
paarweise  hintereinander  angeordnet.  Drüsenhöcker  wie  bei  der 
Image  stark  entwickelt. 

Zu   den  selteneren   Arten  der  fließenden   Gewässer  zählend. 


3.   Gatt.  Teutonia  Koenike. 


Körper     weichhäutig.      Doppel) 


nahe     zusammengerückt. 


Auf    der    Beugeseite    des   2.    Palpengliedes    1    Zapfen.     4.    Epimere 


Acarina,  Milben.  63 

viereckig,  am  Innenrand  von  einer  Drüsenmündung  durchbrochen. 
Endglied  des  Hinterbeins  zugespitzt,  ohne  Fußkrallen;  Schwimm  - 
haare  vorbanden.  Genitalorgan  sechsnäpfig;  Näpfe  von  beweglich 
eingelenkten  Klappen  verdeckt. 

1    Art. 

T.  primaria  Koenike. 

9  1,5  min  groß.  Farbe  lehmgelb  bis  rötlichgelb,  Gliedmaßen 
meist  schwach  bläulich.  Haut  fein  liniiert.  Palpe  fast  von  halber 
Körperlänge;  2.  und  3.  Glied  an  den  einander  zugekehrten  Enden 
stark  aufgetrieben;  Zapfen  des  2.  Gliedes  auf  einem  Wulst  stehend, 
halb  so  lang  wie  sein  Glied;  4.  Glied  fast  ebenso  lang  wie  die 
übrigen  zusammen  genommen,  sehr  dünn.  Epimeren  sich  über 
die  vordere  Bauchhälfte  erstreckend 
(Fig.  88);  1.  Paar  hinten  auf  kurzer 
Strecke  miteinander  verwachsen;  der 
Durchbruch  um  die  Drüsenmündung 
der  4.  Platte  mit  einem  bis  zum  in- 
neren Plattenrand  verlaufenden  Kanal. 
Genitalklappen  überall  gleich  breit; 
Chitinbogen  vordem  Genitalorgan  un- 
gemein lang  und  krumm. 

tf    1,1   mm   groß.      Drüsendurch- 
bruch    der    4.    Epimere    ohne    Kanal.  Fi     88 

Genitalklappen    nach    vorn     hin    sich 

verschmälernd;  vorderer  Chitinbogen  kurz.     Nymphe  0,7  mm  groß, 
der  Imago   ähnelnd.     Genitalorgan    nur  2  Paar   Näpfe  aufweisend. 

In  Mitteldeutschland  ziemlich  verbreitet,  in  Norddeutschland 
bisher  nur  in  Westpreußen  bei  Brahe,  in  einem  toten  Arme  der 
Böhmemündung,  in  der  Aue  bei  Bad  Eilsen  nachgewiesen  und  in 
der  Aue  bei  Dötlingen  im  Grußherzogtum  Oldenburg. 

2.   Unterfam.  Lebertiinae. 

Epimeren  zu  einer  einzigen  Gruppe  vereinigt,  größtenteils  mit- 
einander verschmolzen.  Genitalorgan  in  einer  meist  sehr  tiefen 
Epimeralbucht  liegend,  in  der  Regel  sechsnäpfig;  Näpfe  von  nach 
der  Seite  hin  beweglichen  Klappen  verdeckt.  Ohne  auffallende 
äußere  Geschlechtsunterschiede. 

4  Gattungen. 

Bestimmungstabelle  für   die   Gattungen. 

I.  Hinterbein  mit  Fußkrallen.  1.  Lebertia. 

II.   Hinterbein   ohne   Fußkrallen. 

1.  Körper  seitlich  stark  zusammengedrückt. 

a)  Genitalorgan  beider  Geschlechter  vom  Epimeralpanzer  völlig 
eingeschlossen.  2.    Krontipodn. 

bi  Genitalorgan  nur  beim  r)  vom  Epimeralpanzer  völlig  ein- 
geschlossen. 3.  Gnaphiscus. 

2.  Körper  mehr  oder  minder  niedergedrückt.  4.  Oxus. 

1.   Gatt.  Lebertia  Neu  man. 

Haut    ungepanzert.     Auf    der    l.eiuroseite    des    2.   I 'alpengliedes 
l  rechtwinklig  aufsitzende  Borste.     Epimeren  zu  einer  Gruppe  ver- 


64  Koenike, 

einigt,  teilweise  miteinander  verschmolzen;  hinten  mit  schmaler 
und  tiefer  Genitalbucht.  Das  meist  sechsniipfige  Genitalorgan  tief 
in  die  Genitalbncht  gerückt,  von  2  beweglichen,  die  Näpfe  über- 
deckenden Klappen  ausgestattet.  Ohne  auffallende  äußere  Ge- 
schlechtsunterschiede. Nymphe  im  Epimeralpanzer  der  Imagines 
ähnelnd;  Genitalorgan  viernäpfig. 
20  Arten. 

Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

I.  Schwimmhaare  lang. 

1.  Genitalorgan  sechsnäpfig. 

1)  Hinterende  des  2.  Epimerenpaares  spitz. 

a.  Hinterrand  der  4.  Epimere  rundlich. 

a)  Zahlreiche  Schwimmhaare. 

aa.  Haut  dünn.  1.  L. 
bb.  Haut  dick. 

aa)  Haut  grobporig.  2.  L.  porosa. 

bb)  Haut  sehr  feinporig.  3.  L.  luminosa. 

cc)  Haut  nicht  porig.  4.  L.  pachyderniis. 

b)  Wenige  Schwimmhaare. 

aa)  Genitalorgan  kaum  aus  der  Bucht  vorspringend. 

5.  L.  polita. 
bb)  Genitalorgan   weit  aus   der  Bucht   vorspringend. 

6.  L.  sparsicapillala. 

b.  Hinterrand  der  4.  Epimere  gerade.      7.  L.  inaequalis. 

2)  Hinterende  der  2.  Epimere  breit. 

a.  Mittelnaht  des  2.  Epimerenpaares  kürzer  als  der  Ab- 
stand zwischen  ihr  und  der  Maxillarbucht.  Körper- 
umriß kreisrund. 

aa)  Haut  gerieft.  8.  L.  dubia. 

bb)  Haut  völlig  glatt.  9.  L.  cireularis. 

b.  Mittelnaht  des  2.  Epimerenpaares  länger  als  der  Abstand 
zwischen  ihr  und  der  Maxillarbucht.  Körperumriß 
elliptisch.  10.  L.  exuta. 

2.  Genitalorgan  viernäpfig.  11.  L.  quadripora. 

II.  Schwimmhaare  verkümmert, 

1.  Beine  braunrot.  12.  L.  rufipes. 

2.  Beine  nicht  braunrot. 

a.  Haut  gerieft.  13.  L.  plicata. 

b.  Haut  gekörnelt.  14.  L.  papulosa. 

c.  Haut  grobporig.  15.  L.  solida. 

d.  Haut  feinporig.  16.  L.  densa. 
III.  Schwimmhaare  fehlend. 

1.  Haut  gerieft. 

a.  Riefen  zwischen  den  Augen  netzartig  verbunden. 

17.  L.  riiffosa. 

b.  Riefen  zwischen  den  Augen  nicht  netzartig  verbunden. 

18.  L.  costata. 

2.  Haut  gekörnelt.  19.  L.  salebrosa. 

3.  Haut  glatt.  20.  L.  subtilis. 

1.  L.  insignis  Neu  man. 
J  1,1   mm  groß.     Farbe   meist    gelblichrot    oder    rot.     Körper- 
umriß   elliptisch.      Haut   glatt,    bei    starker   Vergrößerung    sich    als 


Acarina,  Milben. 


65 


Fig.  89. 


punktiert  (porös)  erweisend.  Palpe  am  Grund  etwas  schwächer  als 
das  Vorderbein,  0,4  mm  lang;  Beugeseitenborste  dos  2.  Gliedes  nahe 
am  Vorderrand  und  kürzer  als  ihr  Glied.  Epimeralgebiel  0,8  mm 
laut; :  Mittelnaht  des  2.  Epimerenpaares  kürzer  als  der  Abstand 
zwischen  ihr  und  der  Maxillarbucht;  Hinter- 
ende des  2.  Plattenpaares  spitz.  Hinterbein 
länger  als  der  Körper;  die  2  hinteren  Bein- 
paare am  5.  und  (5.  Glied  mit  großen  Schwimmt 
haarreihen.  Genitalorgan  nur  wenig  aus  der 
Bucht  hervorragend  (Fig.  89);  Klappen  fast 
0,2  mm  lang.  Analöffnung  beinahe  0,3  mm 
vom  Genitalorgan  entfernt.  \  1,5  mm  groß. 
Im  ganzen  dem  q'  ähnlich,  doch  das  Epimeral- 
gebiet  verhältnismäßig  kürzer  und  das  Hinter- 
bein nicht  länger  als  der  Körper.  Nymphe 
0,5  mm  groß.  Hüftplatten  ähnlich  wie  bei  der 
[mago,  doch  die  Genitalbucht  sehr  viel  kleiner. 
Das  rundliche,  mit  4  großen  unverdeckten 
Näpfen  ausgestattete  Genitalorgan  in  der  Epimeralbucht  befindlich. 
Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

Überall,  besonders  in  Seen,  verbreitet,  stellenweise  häufig.- 

2.  L.  porosa  Sig.  Thor. 

Der  L.  insignis  sehr  ähnelnd,  doch  meisi  größer,  bis  2  mm 
groß.  Farbe  dunkel  rotbraun  oder  gelblichrot,  Beine  hellrot  oder 
grün.  Körperhaut  dick  und  punktiert. 
Palpe  0,5  mm   lang,   Beugeseitenborste 

des  2.  (Wiedes  weit  vom  Vorderende  ab- 
gerückt, kürzer  als  ihr  Glied.  Epimeral- 
gebiet  bei  einem  1,3  mm  großen  <$  fast 
0,9  mm  lang;  Abstand  zwischen  Maxil- 
lar-  und  Genitalbucht  0,4  mm.  Die  2 
vorletzten  Glieder  der  2  hinteren  Bein- 
paare reich  mit  Schwimmhaaren  aus- 
gestattet. Genitalorgan  0,27  mm  lau». 
um  '  \  aus  der  Epimeralbucht  vorsprin- 
gend (Fig.  90).  Genitalorgan  des  $ 
Einten  etwas  breiter  als  der  des  <$. 
Nymphe  <>.7  mm  groß.  Epimeren  ähn- 
lich wie  die  der  Imago.  Beine  mit  spärlichem  Ilaarbesatz.  Geni- 
talorgan  in  der  Epimeralbucht  mit  2  rundlichen,  gestielten  Xäpfen. 
Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

In  der  Umgegend  von  Straßburg.  In  der  Wiese,  einem  Neben- 
fluß des  Rheins,  und  in  einem  Bache  der  Hasler  Höhle  im  süd- 
lichen  Schwarzwald. 


Fig.  90. 


:!.  L.  Inminosa  Koen  i  h  e. 

rf  ohne  vorspringende  Kpimeren  etwa  0,7  mm  groß.  Farbe 
durchscheinend  gelblichweiß,  auf  dem  Bücken  viele  kleine  dunkle 
blecke.  Körperumriß  elliptisch,  Stirnende  etwa-  ausgezogen,  nicht 
ausgerandet.  Ein  glasheller  Körperrand  sich  hei  starker  Ver- 
größerung als  liniiert  und  im  übrigen  die  llaul  als  sehr  fein  porös 
erweisend.     2.   l'alpenglied    um   '      dünner   als   das  gleiche   Vorder- 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.     Heft  12.  5 


Q6 


Koenike, 


beinglied 


das  vorletzte  Glied  dorsoventral  am  Vorderende  nur  halb 
so  stark  wie  am  Innenende;   die  Beugeseitenborsten  des  2.  Gliedes 

ungewöhnlich 


von    Gliedlänge    und 


fein. 


Naht    zwischen    der    2. 


und 


Epimere    wie 


hei  L.  exuta  kurz  und  nach  außen  ge- 
bogen; 4.  Platte  außen  verschmälert.  Kral- 
lenende des  2.  und  4.  Beines  etwas  ver- 
breitert; am  3.  und  4.  Beine  lange  Schwimm- 
haare: 1.  (Jlied  mit  4,  5.  Glied  mit  7  Stück; 
das  2.  Bein  am  vorletzten  Gliede  6  ver- 
kümmerte Schwimmhaare.  Genitalorgan  in 
den  Klappen  etwa  0,13  mm  lang  (Fig.  91). 
5  mit  größerem  Genitalorgan,  in  den  Klappen 
0,16  mm  lang.  Eiablage  und  Jugendzu- 
stände  unbekannt. 

Im  Klosterbache 
weit  Bremen. 


zu  Heiligenrode  im- 


Fig.  91 


und 


Palpen 
und 


4.  L.  pachydermis  Koenike. 

(^  ohne  vorspringende  Epimeren  etwa 
1.1  mm  groß.  Farbe  grünlich  braun,  Beine 
grün.  Körperumriß  elliptisch,  Stirnende  etwas  aus- 
deutlich ausgerandet.  Haut  ungewöhnlich  dick,  glatt, 
ohne  jede  Auszeichnung.  Palpe  im  2.  Gliede 
nur  wenig  mehr  als  von  '/.,  Dicke  der 
Vorderbeine;  8.  Glied  auf  der  Innenseite 
mit  5  Borsten;  Beugeseitenhorste  des  2. 
Gliedes  auf  einer  Erhebung,  kürzer  als  ihr 
Glied.  Hüftplattengebiet  etwas  über  den 
Stirnrand  vorspringend ,  Genitalbucht  0,2 
mm  tief,  Maxillarhucht  noch  etwas  tiefer: 
4.  Platte  außen  verschmälert  (Fig.  92). 
Hinterbeine  1,5  mm  lang,  die  vorderen 
gradweise  kürzer;  alle  Gliedmaßen  recht 
kräftig,  das  Krallenende  der  3  hinteren 
Paare  etwas  verbreitert;  2. — 4.  Glied  sämt- 
licher Beine  mit  kurzen  und  etwas  ver- 
Fis-  92.  längerten  Dornborsten  besetzt;   Hinterbein 

am  I.  Gliede  5.  am  5.  Gliede  9  Schwimmhaare,  das  3.  Beinpaar  an 
den  entsprechenden  Stellen  5  und  6.  Genitalklappen  so  lang  wie 
die  Maxillarhucht;  ihr  Innenrand  mit  langen 
Borsten  reich  besetzt.  £  UIU'  Jugendzustände 
unbekannt. 

Im    Klosterbache    bei    Heiligenrode   unweit 
Bremen. 


Fig.  93. 

terende    des 
verschmälert . 


5.  L.  polila   Pie  rsig, 

9  0,9  min  groß.  Körperumriß  eiförmig. 
Farbe  saftgrün,  selten  braun.  Haut  äußerst 
fein  liniiert,  die  Linien  bei  starker  Vergröße- 
rung sich  in  Punktreihen  auflösend.  Augen 
mittelgroß,  0,24  nun  voneinander  entfernt.  Ilin- 
l.  Epimerenpaares  spitz  (Fig.  93);  4.  Platte  außen 
ihr  Hinterrand    rundlich,    nicht   aussrebuchtet.     Heine 


Acarina,  Milben. 


67 


94. 


mittellang,  ihr  Borstenbesatz  niehl  reich,  an  den  3  letzten  Paaren 
vereinzelte  oder  wenige  Schwimmhaare,  o  kleiner,  sonst  äußerlich 
dem  2  gleich.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Saalemühlengraben  bei  Ziegenrück  in  Thüringen. 

6.  L.  sparsicapillata  Sig.  Thor. 

£  ] — 1,4  nun  groß.  Farbe  rotbraun,  die  chitinisierten  Organe 
violett  oder  blau,  die  Gliedenden  der  Beine  vielfach  rötlich.  Körper- 
umriß verkehrteiförmig,  fasl  elliptisch,  das 
Vorderende  abgestutzt.  Haut  meist  glatt, 
mitunter  «-est reift,  mit  regelmäßigen  I'unkt- 
reihen;  Drüsenmündungen  von  kräftigen 
Chitinringen  umgeben.  Palpen  fast  ebenso 
dick  wie  das  Vorderbein;  Beugeseitenborste 
des  2.  Gliedes  etwa  von  Gliedlänge,  kräftig, 
dem  Grundgliede  schwach  zugebogen;  auf 
der  Konvexseite  fast  der  ganzen  Länge  nach 
gefiedert;  3.  Glied  innen  mit  5  mäßig  langen, 
schwach  gekrümmten  Borsten,  3  am  Außen- 
ende, 2  unweit  des  Innenendes.  Hüftplatten- 
gebiet  -ehr  klein,  insbesondere  das  4.  Platten- 
paar weit  vom  Körperrande  zurückspringend 
und  außen  stark  verschmälert  (Fig.  94);  Ein- 
lenkungsstelle  de-  Hinterbeins  nahe  am 
Außenrande    der   4.    Epimere;    Krallenende 

der  Beine  verstärkt;  nur  am  5,  (iliede  der  [2  hinteren  Beinpaare 
je  2  Schwimmhaare.  Genitalorgan  0,25  mm  lang,  weit  aus  der 
Bucht  vorspringend.  <$  kleiner  als  das  7 .  Genitalorgan  kürzer  und 
hinten  stärker  verbreitert.  Nymphe  sehr  lang  gestreckt,  Haut- 
streitung  mehr  hervortretend  als  die  der  Image.  Hüftplattengebiet 
sehr  klein.  Genitalorgan  4-näpfig,  kreisrund,  weit  aus  der  Epimeral- 
bucht  nach  hinten  gerückt.     Eiablage  und   Larve  unbekannt. 

In  der  Wiese,   einem    Nebenflusse  des   Rheins,    im  südliehen 
Schwarzwald. 

7.  L.  inaequalis  (('.  L.  Koch). 

^  0,7 — 0,8  mm  groll.     Körperumriß   kurzeiförmig,  am    Hinter- 
rande    beiderseits     schwach     einge- 
drückt    Farbe   gelbgrün,    mit    brau- 
nem   Rückenfleck.     Haut    -elir    dünn 
und    fein    punktiert.     Palpe   etwa  0,4  i 

lüs  0,5  mm    lang;    Beugeseitenborste        I 
des  2.  (üiedes  unmittelbar  am  Vorder-     J^ 
ende     und     etwa     gliedlang.        Hüft-  j/^^ 
plattengebiet   0,6  mm    lang;    Abstand 
zwischen  Maxillar-   und  Genitalbucht        \ 
reichlich  0,3  mm;   4.   Platte  außen  so 
breit  wie  innen  ;   ihr  Hinterrand  fast 
gerade.     Leine  ähnlich  wie  bei  /-.  in- 
signis,   Schwimmhaarbesatz  etwa-  ge- 
ringer.    Das  0,22  mm   lange  Genital- 
organ um  etwa  '  t  aus  der  Epimeral- 
bucht    vorspringend    (Fig.    95).      Analöffnung    nur   0,03   mm    vom 
Genitalorgan  entfernt,     rf,  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 


1 


UU 


Fig.  96. 


68 


Koenike, 


Im  Schwarzbach  hei  Zweibrücken.    In  der  Wiese,  einem  Neben- 
flusse des  Rheins,  im  südlichen  Schwarzwald. 


8.  L. 


dubia  Sig. 


Thor. 


5  1,3 — 1,4  mm  groß.  Farbe  rot  oder  braun.  Körper  fast  kugelig. 
Auf  der  Haut  teilweise  parallel  laufende  Chitinleisten.  Palpe  kaum 
mehr  als  '/,  körperlang  und  gedrungen;  Beugeseitenhorste  des  2. 
Gliedes  sehr  lang  und  fein  gefiedert.  Hüftplattengebiet  annähernd 
so  lang  wie  breit:  Abstand  zwischen  den  Hin- 
terenden des  1.  und  2.  Plattenpaares  gering; 
2.  Plattenpaar  mit  einem  breiten,  winklig  aus- 
geschnittenen Hinterrand;  Einlenkungsstelle  des 
Hinterbeins  an  der  hinteren  Außenseite  der  4. 
Epimere  (Fig.  96).  Am  4.  und  5.  Glied  des 
Hinterbeins  je  3  Schwimmhaare.  Genitalorgan 
0,27  mm  lang,  rf  etwa  1  mm  groß,  dem  2 
sehr  ähnlich.  Nymphe  0,5  mm  groß.  Epimeral- 
gebiet  ähnlich  wie  hei  der  Imago,  letzte  Platte 
jedoch  wesentlich  schmäler  und  die  Genital  - 
Der  viernäpfige  Genitalhof  aus  der  Bucht  nach 
Larve  eirund,  abgeflacht,  Hinterrand  und  hinterer 
Seitenrand  reich  mit  teilweise  langen  Borsten  besetzt,  hinten  mittel- 
ständig ein  großer  zapfenartiger  Auswuchs. 

In    der  Balschke,    einem   Nebenarme    der  weißen   Elster.      Im 
wüsten  Teich  bei  Rehefeld.  Im  Rauscher  Mühlenteich  bei  Altenburg. 


Fi^ 


96. 


bucht    kleiner, 
hinten  gerückt. 


9.  L.  circularis  Viets. 

Imago  ohne  die  vorstehenden  Epimeren  reichlich  0,8  mm  groß. 
Körperumriß  kreisrund,  Stirnende  abgestutzt.  Haut  völlig  glatt, 
auch  bei  starker  Vergrößerung  weder  Liniierung  noch  Poren  wahr- 
nehmbar. Augenweite  reichlich  0,07 
mm.  Palpe  etwas  mehr  als  0,3  mm 
lane:  Beugeseitenhorste  lane,  fein  und 
ungefiedert;  3.  Glied  auf  der  Innen- 
seite 5  mäßig  lange  Borsten  besitzend, 
3  davon  am  Außenrande.  Hüftplatten- 
gebiet so  lang  wie  breit,  an  den  Seiten 
vom  Körperrande  abstehend;  Mittel- 
naht des  2.  Plattenpaars  halb  so  lang 
wie  der  Abstand  zwischen  Maxillar- 
und  Genitalbucht;  Hinterende  des  2. 
Plattenpaars  mittelbreit;  4.  Platte 
außen  nur  wenig  verschmälert  (Fig.  97). 
Endglied  des  Vorderbeins  besonders 
dünn;  an  den  3  hinteren  Beinpaaren 
Schwimmhaare:  am  5.  Gliede  des  2. 
Paars  1,  am  4.  und  5.  Gliede  dos  :;. 
Paars  4  und  7  und  am  1.  und  5.  Gliede 
Genitalorgan  nur  wenig  aus  der  Epi- 
meralbucht  vorspringend,  in  den  Klappen  0,15  nun  lang.  Anal- 
öffnung 0,12  mm  vom  Genitalorgan  entfernt.  Geschlechtsunter- 
schiede, Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Torfkanal  bei  Bremen. 


Fig.  97. 

des  Hinterpaars  je  5  Stück. 


Acarina,  Milben. 


69 


10.  L.  exuta  Koenike. 

$  ohne  vorstehende  Kpinieren  reichlich  (i,s  nun  groll.  Farbe 
grünlich  gelbbraun,  die  chitinisierten  Organe  grün.  Körperumriß 
elliptisch,  Stirnende  etwas  ausgezogen  und  abgestutzt.  Haut  bei 
geringer  Vergrößerung  anscheinend  glatt, 
hei  starker  Vergrößerung  sich  als  fein 
liniiert  erweisend,  in  den  Linien  weit 
auseinander  gerückte,  lichthelle  Pünkt- 
chen. Palpe  am  Grunde  um  '  .  dünner 
als  das  Vorderbein;  Beugeseitenborste 
des  2.  (iliedes  sehr  lang,  dünn  und  un- 
gefiedert; innen  am  3.  Gliede  fünf 
lan»-e  ungefiederte  Borsten;  Innenrand 
des  Außenrandes  des  4.  Gliedes  ohne 
Stift.  Epimeren  vorn  wenig  vorspringend, 
reichlich  eine  Strecke  von  0,2  nun  der 
hinteren  Bauchfläche  unbedeckt  lassend; 
Naht  zwischen  der  2.  und  3.  Platte  kurz, 
konvex  nach  auswärts  gebogen;  4.  Platte 
außen  stark  verschmälert.  Beine  mit 
Dorn-  und  Schwimmhorsten;  letztere  nur 
an  den  '.',  hinteren  Beinpaaren,  am  5.  Gliede  8.  am  I.  Gliede  5 
Stück.  Genitalorgan  0,2  mm  lang,  weit  aus  der  Epimeralbucht  vor- 
springend (Fig:  98).  c5"  etwas  kleiner  als  das  9-  Genitalorgan  nur 
0,15  nun  lang,  wenig  aus  der  Epimeralbucht  vorspringend.  Eiab- 
lage und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  der  Dehne  hei  Delmenhorst  im  Großherzogtum  Oldenburg. 


Fig.  ?8. 


O 


11.    L.  quadripora  Koenike. 

(.  0,75  mm  groll.     Grundfarbe  rötlichgell),  innere  Organe  grün- 
lich  durchscheinend;    Beine   und    Palpen    lichtgrün.     Körperumriß 

kurzoval.      Haut    glatt.      Augenweite    fast 

0,2  nun.  Epimeralforteätze  über  den 
Stirnrand  vorspringend;  Hinterende  des 
2.  Plattenpaars  mittelbreit;  Mittelnaht 
des  letzteren  kürzer  als  der  Abstand 
zwischen  dieser  und  der  Maxillarbucht; 
letztere  so  lang  wie  die  Genitalbucht. 
An  den  3  hinteren  Beinpaaren  Schwimm- 
haare, im  ganzen  weniger  als  bei  L.  in- 
signis.  Genitalorgan  weit  aus  der  Epi- 
meralbucht vorspringend:  Klappen  fast 
0,2  nun  lang;  jederseits  der  Geschlechts- 
öffnung nur  2  Näpfe  (Fig.  99).  Eiablage, 
o  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Graben  im  Außendeiehslandi 
<  lebiete. 


Fig    99 

bei  Borgfeld  im 


Bremer 


iL'.     L.    rufipes    Koenike. 

(j  etwa  1  mm  groll.  Alle  Chitinteile  satt  braunrot,  Beine  rot. 
Körperumriß  lang  elliptisch,  Mimende  abgestutzt.  Auf  der  Rücken - 
fläche  ein  Randgürtel  von  IS  Flecken,  ein  solcher  auf  der  Bauch- 
seite jederseits  hinter  der  4.  Epimere  (Fig.  1003)  und  je  einer  auf 


70 


Koenike, 


der  Außenseite   der 
schuppt  erscheinend. 
Hüftplatten  gebiet  -/., 


Fig.  100. 


Analdrüse.  Haut  netzartig  liniiert,  wie  be- 
Palpe  fast  ebenso  dick  wie  das  Vorderbein. 
der  Bauchfläche  einnehmend;  Hinterende  des 
2.  Plattenpaares  mittelbreit;  4. 
Platte  innen  nur  wenig  breiter 
als  außen,  an  der  Hinterseite 
flach  ausgerandet.  Hinterbein 
länger  als  der  Körper,  die  2 
vorderen  Paare  am  Krallen- 
ende verstärkt:  am  Außenende 
des  5.  Gliedes  des  Hinterbeines 
ein  verkümmertes  Schwimm- 
haar; eigentliche  Schwimm- 
haare fehlend.  Genitalorgan  um 
etwa  7s  aus  der  Bucht  vor- 
springend; Klappen  fast  0,2  mm 
lang.  ^  1,3  mm  groß,  dem  $  ähnlich;  Genitalklappen  um  ein 
geringes  länger,  Beine  kürzer.  Nymphe  0.65  mm  groß,  der  Imago 
im  ganzen  ähnlich.  Epimeralgebiet  und '  Genitalbucht  verhältnis- 
mäßig viel  kürzer;  das  viernäpfige  rundliche  Genitalorgan  außerhalb 
der  Bucht  (Fig.  100a).  Eiablage  und  Larve  unbekannt. 
Im   kleinen  Koppen-  und  Kochelteich  in  Schlesien. 

13.    L.  plicata  Koenike. 

<$  ohne  vorstehende  Epimeren  fast  0,9  mm  groß.  Farbe  gelb- 
braun. Körperumriß  kurzelliptisch,  fast  kreisrund,  Stirnende  ab- 
gestutzt. Haut  derb,  deutlich  gerieft,  meist  in  Längsrichtung, 
hinten    quer,    Riefen    unterbrochen.      Drüsenhöfe    deutlich.      Augen 

klein,  fast  0,3  inm  voneinander  entfernt.  Palpe 
im  2.  Gliede  fast  so  lang  wie  das  Vorderbein, 
etwas  mehr  als  1/3  körperlang.  Hüftplatten- 
gebiet  so  breit  wie  lang,  nur  wenig  über  den 
Stirnrand  des  Körpers  vorspringend.  Mittel- 
naht des  2.  Epimerenpaares  halb  so  lang  wie 
eine  Genitalklappe;  Hinterende  des  2.  Epi- 
merenpaares breit;  4.  Platte  hinten  flach 
ausgerandet.  2.  Bein  etwa  körperlang,  3. 
und  4.  erheblich  länger;  Hinterbein  sich 
stark  verjüngend;  Haarbesatz  reich,  in  der 
Hauptsache  aus  ungefiederten  Dorn-  und 
Schwertborsten  bestehend;  am  5.  Gliede  des 
Hinterbeins  ein  verkümmertes  Schwimmhaar;  Grundblatt  der  Fuß- 
kralle sehr  schmal,  Nebenzinke  verkümmert.  Genitalklappen  etwa 
0,17  mm  lang,  nicht  aus  der  Epimeralbucht  vorspringend  (Fig.  101). 
5  fast  1  mm  groß,  von  dem  rf  durch  wesentlich  längere  Genital- 
klappen unterschieden.  .Mittelnaht  des  2.  Epimerenpaares  von  gleicher 
Länge.  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
In  der  Umgegend   von    Harburg. 


Fig.  101. 


14.  L.  papulosa  Piersig. 

5  etwa  1  mm  groß.  Farbe  rötlich  oder  bräunlich.  Körper- 
umriß lang  oval.  Haut  dicht  gekörnelt.  Palpe  ' ■■',  körperlang, 
schwächer  als   das   Vorderbein;    Beugeseitenborste   des   2.    Gliedes 


Acarina,  Milben. 


71 


sehr  lang  und  fein  gefiedert, 
langen  gefiederten  Borsten;  4 
stumpfen  Chitinstift  besitzend, 
des  2.  Epimerenpaares  spitz;  hintere  Naht 
zwischen  der  2.  und  3.  Epimere  ungewöhn- 
lich lang;  -I.  Platte  außen  stark  verschmä- 
lerl  (Fig.  102).  Schwimmhaare  verküm- 
mert  oder    fehlend.      Genitalorgan    reich- 


[nnenseite  des  3.  Gliedes  mit  6 
Glied  innen  am  Außenende  einen 
[interende 


licli  0,2  nun 


lang: 


innerer  Klappenrand  be- 
haart, o  kleiner,  mit  reichem  Schwimm- 
borstenbesatz am  1.  Heine.  Eiablage  und 
.1  ugendzustände  unbekannt. 

In   Waldbächen    des   mittleren  Erzge- 
birges. 

I.").  L.  solida  Koenike. 

;  1,.")  mm  groß.     Körperumriß  eiför-  Klg   Ul2. 

mig,    vorn    indes    nicht    viel    schmäler    als 

hinten.  Körper  derbhäutig,  fast  panzerartig  hart,  liniiert;  Linien 
zu  netzartiger  Zeichnung  miteinander  verbunden;  Haut  ebenso 
grobporig  wie  die  Epimeren.  Palpe  etwas 
mehr  als  '',  körperlang;  vorletztes  Glied 
in  der  Mitte  dorsoventral.  wesentlich  dicker 
als  an  den  beiden  Enden;  auf  der  Außen- 
seite des  ;!.  Gliedes  7  lange  ungefiederte 
Borsten;  Beugeseitenborste  des  2.  Gliedes 
mehr  als  gliedlang,  gerade,  dünn  und  un- 
gefiedert. Epimeralpanzer  in  den  vorde- 
ren B'ortsätzen  nicht  über  den  Stirnrand 
vorspringend,  sondern  weit  nach  hinten  ge- 
rückt: 4.  Platte  außen  kaum  merklich  ver- 
schmälert; ihre  Hinterseite  schwach  aus- 
gerandet  (Fig.  103).  Krallenende  nur  heim 
Hinterbein  schwach  verstärkt.    Genitalorgan 

in  den  Klappen   0,25  mm    lang.     Eiablage.    0"  I 

unbekannt. 

In   der   Umgegend   von    Harburg. 


Fig.  L03. 

Jugendzustände 


16.  L.  densa  Koenike. 

0  etwa  1  min  grob.  Haut  sehr  fein  und  dicht  punktiert,  Haut- 
drüsenhöfe  rotbraun, 
kräftig  chitinisiert.  Pal- 
pe im  2.  Gliede  ebenso 
dick  wie  (las  Vorder- 
bein; seine  Beugeseite 
gradlinig;  Beugeseiten- 
borste reichlich  glied- 
lang. Hüftplattengebiel 
breiter  als  lang;  Mittel- 
naht des  2.  Plattenpaa- 
res   etwa    '  .    der   Länge 

,  .    '      ■.     ii    ,  1'  IL'.     101. 

einer        Genitalklappe; 

Hinterende     dieses    Epimerenpaares    sehr    breit; 


<*^v 


■1.     Platte     in     der 


72 


Koenike, 


Gegend  des  ihr  nahegerückten  Hautdrüsenhofes  schwach  aus- 
gerandet;  innere  Plattenbreite  nur  wenig  größer  als  die  äußere; 
der  ganze  Epimeralpanzer  mit  starkem  Randwulste.  Am  Hinter- 
ende des  5.  Gliedes  der  2  letzten  Beinpaare  1  verkümmertes 
Schwimmhaar;  letztes  Beinpaar  am  Hinterende  des  4.  Gliedes  1 
breite,  grob  gefiederte  Borste.  Grundblatt  der  Fußkralle  schmal, 
Nebenzinke  verkümmert.  Genitalorgan  nur  um  ein  geringes  ans 
der  Bucht  hervorragend  (Fig.  104«).  Nymphe  etwa  0.65  mm  groß. 
Hinterende  des  2.  Epimerenpaars  verhältnismäßig  schmäler  als  beim 
$.  Genitalhof  außerhalb  der  Bucht,  mit  4  rundlichen  Näpfen 
(Fig.  104  b).     Eiablage,  J  und  Larve  unbekannt. 

In  einem  Graben  bei  Lauenburg  unweit  Hamburg. 

17.  L.  rugosa  Piers  ig. 

<J  etwa  1  mm  groß.  Farbe  teils  gelb,  teils  braun.  Körper- 
umriß  oval,  das  Stirnende  ausgerandet.  Haut  deutlich  gerieft,  die 
Riefen  vielfach  gegabelt  und  zwischen  den  Augen  netzartig  ver- 
bunden. Augen  fast  0,3  mm  auseinander  gerückt.  Palpe  schwächer 
als  das  Vorderbein,  nicht  ganz  '/4  körperlang.  Hüftplattengebiet 
etwa  0,35  mm  vom  Hinterrande  des  Körpers  entfernt:  Epimeren 
nebst  Genitalorgan  in  der  Gestalt  wie  bei  L.  polita.  Beine  ohne 
Schwimmhaare,  nur  dürftig  mit  kurzen  oder  mäßig  langen  Dorn- 
borsten ausgestattet.  Analöffnung  in  der  Mitte  des  epimerenfreien 
Hinterleibes.  J  dem  $  gleich,  nur  etwas  kleiner.  Eiablage  und 
,7  ugendzustände  unbekannt. 

In  den  Bächen  des  mittleren  sächsischen  Erzgebirges. 

18.  L.  costata  Koenike. 
Imago  ohne  vorstehende  Epimeren  etwa  0,75  mm  groß.     Farbe 


bräunlich 


gelb. 


Fig.  10.J. 


Körperumriß  verkehrteiförmig,  Stirnende  sehr 
breit.  Haut  deutlich  gerieft,  daher  der 
Körperrand  gezähnelt  erscheinend;  Riefen 
nicht  gegabelt,  zwischen  den  Augen  nicht 
netzartig  verbunden.  Palpe  2/3  so  stark 
wie  das  Vorderbein;  Beugeseitenborste 
des  2.  Gliedes  mehr  als  gliedlang,  gerade, 
sehr  dünn  und  ungefiedert.  Hüftplatten- 
gebiet nur  das  äußerste  Ilinterende  der 
Bauchseite  freilassend;  Hinterende  des 
2.  Epimerenpaares  sehr  breit;  letzte  Platte 
außen  stark  verschmälert,  am  Hinterrand 
ein  rundbogiger  Chitinvorsprung  mit 
Drüsenmündung  (Fig.  105).  Hinterbeine 
mehr  als  \  mm  lang;  das  Krallenende 
bei  keinem  Beine  merklich  verbreitert; 
Schwimmhaare  fehlend.  Genitalorgan  fast 
0,2  mm  lang.  Geschlechtsunterschiede, 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 


In  der  Umgegend   von    Harburg. 


1'.).  L.  salebrosa  Koen  i  k  e. 

Imago    ohne    vorstehende    Epimeren     reichlich    0,6    nun    groß. 
Farbe    grünlichgelb.      Körperumriß    verkehrteiförmig,    Vorderende 


Acarina,  Milben. 


etwas  ausgezogen  und  schwach  ausgerandet 
(Fig.  106).  Haut  sehr  dicht  und  fein  ge- 
körnelt,  dadurch  ein  schuppigeB  Aussehen 
erhaltend.  Augen  0,15  nun  voneinander 
entfernt.  Palpe  bedeutend  schwächer  als  das 
Vorderbein;  4.  Glied  gleich  dem  2.  und  :-5. 
am  Vorderende  dorsoventral  dicker  als  am 
Ilinterende.  Hüftplattengebiet  nur  wenig 
kürzer  als  der  Körper,  vorn  0,1  mm  vor- 
springend; 4.  Platte  außen  nur  wert  ig  schmäler 
als  innen  (Fig.  106).  Beine  kräftig  und  lang, 
die  2  hinteren  Paare  von  gleicher  Länge, 
um  die  Hälfte  länger  als  der  Körper. 
Schwimmhaare  fehlend.  Geschlechtsunter- 
schiede, Eiablage  und  Jugendzustände  un- 
bekannt. 

Im  Glombach  im  Sauerlande  in  Westfalen. 

20.  Ii.  subtilis  Koenike. 

9  etwa  0,9  mm  groll.  Körperumriß  kurz  elliptisch.  Haut  sehr 
dünn,  glatt,  ohne  jede  Auszeichnung.  Palpe  nicht  porig,  fast  so 
lang  wie  die  1  Grundglieder  des  Vorderbeines  und  kaum  mehr  als 
von  halber  Dicke  desselben;  die  3  mittleren  Palpenglieder  an- 
nähernd gleich  lang;  Beugeseitenborste  des  2.  Gliedes  kräftig,  säbel- 
förmig dem  Palpengrunde  zugebogen  und  zur  äußeren  Hälfte  auf 
der  Konvexseite  sehr  fein  gefiedert;  auf  der  Innenseite  des  3.  Palpen- 
gliedes 5  sehr  lange,  meist  gebogene  Borsten;  1.  Glied  innen  am 
Vorderende  mit  einem  langen  und  dünnen  Chitinstift  (Fig.  10'<  &). 
Hinterende  des  2.  Epimerenpaares  spitz  wie  hei  /..  insignis;  4.  Platte 


Fi« 


IOC, 


a  107.  b 

außen  stark  verschmälert.  Peine  feinporig  und  recht  dürftig  be- 
haart, Schwimmhaare  fehlend.  Genitalklappen  reichlich  0,2  mm 
lang  (Fig.  H '7 ^).  J  außereiner  etwas  geringeren  Körpergröße  durch 
kürzere  Genitalklappen  (0,15  mm)  vom  \  unterschieden,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In    der   Wiese,    einem    Nebenflüsse    des   Rheins,    und    in   einem 
Bergbache  bei  Säckingen  im  südlichen  Schwarzwald. 


2.  Gatt.     Frontipoda   Koenike. 

Körper  sein-  buch  gewölbt,  seitlich  zusammengedrückt.  Palpen  kurz. 
Endglied  zweispitzig.  Peine  am  Stirnende  übereinander  eingelenkt. 
Hinterbeine    statt    der   Kralleu   mit   einer  Schwertborste  ausgestattet. 


74 


Koenike, 


Epimeral  platten  größtenteils  untereinander  verschmolzen  und  als 
Panzer  den  ganzen  Körper  bis  auf  eine  mediane  Rückenfurche  ein- 
hüllend. Genitalorgan  inmitten  des  Epimeralpanzers  gelegen;  (i  in 
die  Körperhaut  eingebettete  Näpfe  durch  2  an  der  Außenseite  be- 
weglich eingelenkte  Klappen  verdeckt.  Analöffnung  auf  einer  hinter 
dem  Genitalorgan  befindlichen  Platte.  Ohne  erhebliche  äußere 
Geschlechtsunterschiede.  Nymphe  mit  ventraler  Längsspalte  im 
Epimeralpanzer;  Genitalorgan  viernäpfig. 
1    Art. 

F.  musculüs  (0.  F.  Müll.). 

cj  0;85 — 0,9  mm  groß.  Farbe  meist  dunkelgrün,  rot  oder  braun; 
Körperumriß  langelliptisch,  mit  mittelständiger  Kerbe  am  Hinter- 
rande. Die  beiden  Augenpaare  nahe  anein- 
ander gerückt.  Palpen  kurz  und  bedeutend 
dünner  als  die  Beine.  Schwertborste  des  Hinter- 
beines etwa  von  halber  Länge  eines  (Gliedes. 
Genitalhöf  ungefähr  0.18  mm  lang  (Fig.  108). 
$  0,9 — 1  mm  groß,  vom  g  insbesondere  durch 
ein  längeres  Geschlechtsorgan  (0,23  mm)  unter- 
schieden. Nymphe  des  J  in  dem  seitlich  zu- 
sammengedrückten Körper,  der  Rückenfurche, 
in  der  Ausdehnung  des  Epimeralpanzers  den 
Imagines  ähnelnd.  Nymphe  des  5  ohne  Rücken- 
furche; Epimeralpanzer  nur  wenig  mehr  als 
die  vordere  Bauchhälfte  bedeckend  und  nur  in 
schmälen  Streifen  auf  den  Rücken  übergreifend. 
In  stehenden  Gewässern  weil  verbreitet, 
meist  nicht  häufig. 

3.   Gatt.     Gnaphiscus  Koenike. 

Palpen  und  Beine  wie  bei  Frontipoda.  Geschlechtsunterschiede 
auffallend:  ^  im  Epimeralpanzer  dem  Front//>oda-Chnra.ktev,  £,  ab- 
gesehen von  dem  Besitze  einer  Rückenfurche,  dem  Oxus-Charakter 
entsprechend.  Genitalorgan  6-näpfig;  Näpfe  von  beweglichen  Klappen 
verdeckt.  Analöffnung  nicht  auf  einer  Platte  befindlich.  Epimeral- 
panzer der  Nymphe  durch  Längsspalt  in  2  seitliche  Hälften  zerlegt. 

1   Art 

G.  setosus  Koenike. 


9  0,7  mm  groll.  Stirnende  des  Körpers 
ziemlich  spitz  ausgezogen.  Die  2  Aügenpaare 
nicht  ganz  0,1  mm  auseinander  gerückt.  Palpe 
viel  dünner  als  die  Beine.  Epimeralpanzer 
das  Hinterende  des  Körpers  fast  erreichend,  auf 
den  Rücken  wenig  übergreifend;  der  1.  Epi- 
meralfortsatz  (neben  der  Maxillarbucht)  mit  2 
langen,  steifen  und  nach  auswärts  gekrümmten 
Borsten  und  mit  1  fast  blattartig  verbreiterten 
Haargebilde  in  kuhhornartig  gewundener  Gestalt 
(Fig.  109).  Das  seclisnäpfige  Genitalorgan  wie  hei 
Fig.  109.  den   Oxusarten    in   einer   Buchl   am    Hinterrande 

des  Epimeralpanzers  gelegen   und   etwa   zur  Hälfte  daraus   hervor- 
ragend,    cf  0,6  nun  groß.     Epimeralpanzer   weiter   auf  den   Kücken 


Acarina,  Milben. 


75 


übergreifend  und  wie  bei  Frontipoda  das  Genitalorgan  bis  auf  einen 
schmalen  Spalt   umschließend.     Endglied   des  Vorderbeins  s-förmig 
gekrümmt.     Eiablage  und  Larve  unbekannt. 
Im  kleinen   Koppenteiche  in  Schlesien. 

4.   Gatt.    Oxus  Kr  am  er. 

Körper  minder  hoch  als  bei  Frontipoda.  Rücken  ohne  mediane 
Längsfurche.  Einlenkung  der  Heine  wie  bei  Frontipoda;  Hinterbeine 
statt  der  Kralle  mit  Schwertborste.  Epimeralplatten  zu  einem  Bauch- 
panzer vereinigt,  nicht  auf  den  Rücken  übergreifend.  Genitalorgan  mit 
beweglichen  Klappen  und  meist  6  Näpfen,  in  einer  Bucht  am  Hinter- 
rand des  Epimeralpanzers  gelegen.  Ohne  auffallende  GeBchlechts- 
unterschiede.      Nymphe    ohne    medianen   Spalt    im    Epimefalpanzer. 

7    Arten. 


Bestimmung stabelle  für  die  Arten. 

I.  Genitalorgan  Bechsnäpfig. 

1.  1.  Epimeralfortsatz  mit  langen  Borsten. 

a.  Epimeralgebiet  von  halber  Körperlänge.     1.  O.  tetiuisetis. 
1».  Epimeralgebiet  von  mehr  als  halber  Körperlänge. 

2.  0.  loii^isetus. 

2.  1.   Epimeralfortsatz  mit  sehr  kurzen   Borsten. 

1)  Epimeralgebiet  kaum  mehr  als  von  halber  Körperlänge. 

3.  O.  nodigerus. 

2)  Epimeralgebiet  mehr  als  von   halber  Körperlänge. 

a.  Genitalbucht  hinten  kaum  breiter  als  vorn. 

.i.i  i   Die  2  Augenpaare  seitlich  gelegen.  4.  0.  strigatus. 
bb)  Die  2  Augenpaare    einander   sehr  nahe   gerückt. 

.").  0.  an&ustipositus. 

b.  Genitalbucht  hinten  viel  breiter  als  vorn.   6.  0.  ovalis. 
II.  Genitalorgan  viernäpfig.  7.  0.  qnadriporus. 

1.  O.  temiisctis  Piersig. 

5  ungefähr  1,5  mm  groß. 
Farluinu  sclnniitzig  grün  oder 
gelbbräunlich, Gliedmaßen  bläu- 
lich oder  gelburünlich.  Körper- 
umriß langoval.  Haut  bei  stär- 
kerer Vergrößerung  eine  Lini- 
ierunir erkennen  lassend.  Augen 
0.270  mm  voneinander  entfernt. 
Epimeralgebiet  nur  von  halber 
Körperlänge;  1.  Fortsatz  mit* 
2  rückwärts  gekrümmten  stei- 
fen Borsten;  Oenitalbucht  sehr 
flach.  Beine  ähnlich  w  ie  bei  l 
O.  loncnsetus  \  Schwimmhaare 
des  5.  Hinterbeingliedes  beson- 
ders lang;  Endborste  desselben  Heins  gefiedert,  nicht  von  halber 
Gliedlänge  (Fig.  110a).  Genitalorgan  mehr  als  zur  Hälfte  ans  der 
Epimeralbucht  vorspringend  (Fig.  110J).  Eiablage,  o  und  Jugend - 
zustände  unbekannt. 


110. 


76 


Koenike, 


In  den  Frohburger  und  Großzschocherschen  Teichen  im  König- 
reich Sachsen. 


Fig.  Ul. 


2.  0.  longisetus  Berlese. 

rf  0,65  nun  groß.     E'ärbung  lichtgrün. 
Körperumriß    kurzelliptisch.       Drüsenhaare 

lang,  die  vorn  befindlichen  Augenlinsen 
groß,  reichlich  0,1  mm  voneinander  ent- 
fernt. Epimeralpanzer  bis  auf  ein  kleines 
Stück  die  ganze  Bauchfläche  bedeckend; 
Genitalbucht  am  Hinterrande  derselben  von 
geringer  Tiefe,  hinten  sehr  weit;  1.  Epimeral- 
fortsatz neben  der  Maxillarbucht  mit  2  rück- 
wärts gekrümmten  Borsten.  Hinterbein  nicht 
länger  als  der  Körper;  Schwerthorste  des 
Endgliedes  dieses  Beins  kaum  von  l/s  (ilied- 


liinge.  Genitalorgan  halb  aus  der  Bucht 
hervorragend  und  kaum  0,1  mm  lang.  Analöffnung  in  der  Mitte 
zwischen  Genitalorgan  und  Hinterrand  (Fig.  111).  <j>  0,9  mm  groll. 
Körpergestalt  schlanker  als  beim  J.  Epimeralfreies  Stück  der 
Bauchfläche  merklich  größer.  Eiablage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

In  der  Ingelheimer  Au  bei  Mainz.  In 
den  Teichen  bei  Gr.  Hartmannsdorf  im  Erz- 
gebirge. 


3.   O. 


nodigems 


Koenike. 


Fig.  112 


5  reichlich  1,1  mm  groll  und  etwa  0.6  mm 
hoch.  Färbung  wie  bei  O.  strigatus.  Körper- 
umriß lang  oval,  Stirnende  stark  verschmälert. 
Haut  mit  zierlicher  Linienverzierung.  Drüsen- 
haare kurz.  Augen  0,18  mm  voneinander 
entfernt.  Palpe  wie  bei  O.  strigatus,  doch  die 
Behaarung  kürzer.  Epimeralpanzer  nur  die 
vordere  Bauchhälfte  bedeckend;  1.  Epimeralfortsatz  neben  der  Maxil- 
larbucht mit  2  sehr  kurzen  stumpfen  Borstengebilden.  Schwert 
börste  am  Ende  des  Hinterbeins  mehr  als  von  halber  Gliedlänge. 
Das  etwa  0,18  mm  lange  Genitalorgan  ragt  um 
kaum  '/.  aus  der  Epimeralbucht  hervor;  Innen  - 
und  Außenrand  der  Klappen  mit  vielen  feinen 
Härchen  besetzt  (Fig.  112).  rf,  Eiablage  und 
Jugend  zustände  unbekannt. 
Auf  Borkum. 


4.   O.  strigatus  (O.  F.  .Müll.). 


$  0,8  mm  groß.    Färbung  gelblichgrün,  Glied- 
maßen   grün.       Körperumriß    langoval,    Stirnende 
wenig    verschmälert.      Augen    fast    0.1    nun    ausein- 
ander   gerückt.       Palpe    kurz    und    dünner    als    die 
Fig.  113.  1  leine.     Epimeralpanzer    sehr   fein    und    dichtporig, 

etwa  0,6  nun  lang;  1.  Epimeralfortsatz  innen  mit  kurzer  stumpfer 
Borste,  außen  mit  eckigem  Vorsprung.  Genitalbucht  etwa  0,1  nun 
tief,    hinten   kaum    weiter   als  vorn.      Heine  kürzer   als    der   Körper; 


Acarina,  Milben. 


77 


Endglied  des  Hinterbeins  stark  verdünnt,  mit  mindestens  glied- 
langer Schwertborste.  Das  Genital. >riran  <>.13  mm  lang,  breitellip- 
tisch; Klappen  an  den  beiden  Längsrändern  behaart  (Fig.  113). 
£  etwa  0,65  mm  groß.  Körperumriß  langelliptisch,  minder  schlank 
als  beim  $.  Epimeralgebiel  sieb  weiter  nach  hinten  erstreckend. 
Genitalorgan  fast  '  ,  aus  der  Bucht  hervorragend,  nahezu  0,1  mm 
lang.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Jn  einem  Wiesengraben  am  Lehesterdeich  im  Bremer  Gebiete. 
In  einem  Wiesentümpel  bei  Neumünster  in  Holstein.  In  einem 
Teiche  bei  der   Riesenburg  in   Annaberg  i.  S. 

.").  0.  angustipositus  Viets. 
(J  0,6.0  mm  groß.    Körperümriß  elliptisch.    Die  beiden  Augen- 
paare  nahe  zusammengerückt.     Palpe  kurz,   das   :!.  Glied  reich  mit 
Borsten    besetzt:  -1.  Glied   nicht  verstärk!   (Fig.  1145).     Haut  glatt. 
Epimeralgebiet    4/r,    der  .„    ^ 

Bauchfläche   bedeckend  ; 

das  1.  Plattenpaar  sehr 
weit  über  den  Körper- 
rand vorspringend;  die 
Spitzen  derselben  je  2 
nach  unten  und  hinten 
gekrümmte  Borsten  tra- 
gend; Hinterrand  des 
Epimeralpanzers  grad- 
linig (Fig.  1 14a).  Beine 
kürzer  als  der  Körper; 
Endglied  des  Hinter- 
beines mit  3  ungleich 
lautren  Horsten  statt  der 
Krallen.  Genitalorgan 
breiteiförmig,  kaum  aus  der  tiefen  Epimeralbucht  vorspringend; 
Näpfe  länglichrund.  Analöf'fnung  gegen  die  Analdrüsen  vorgerückt. 
Im  Torfkanal  bei  Bremen. 

6.  O.  ovalis  (0.  II.  Müller). 
9  bis    1   mm   lang   und    reichlich    0.5  mm    breit.     Körperumriß 
langeiförmig,  doch  das  Stirnende  nur  wenig  schmäler  als  das  Hinter- 
ende.   Augen  nahe  am  Vorderende  gelegen,  fast 
0,13  mm  voneinander   entfernt.     4.   Palpenglied 
in  der  Mitte  aufgetrieben.  Epimeralgebiet  0.7  mm 
lang;   1.   Epimeralforteatz   an    der  Spitze  außen 
mit    eckigem    Vorsprung,    innen    2    sehr    kurze 
stumpfe  Borstengehilde  (Fig.  115),  Genitalbucht 
hinten  sehr  viel  weiter  als  vorn.     Das  fast  0,2  mm 
lange   Genitalorgan    hinten    breiter  als   vorn;   die 

feinporigen  Klappen  am  Innen-  und  Außenrande 
behaart.  <J  0?85  mm  groß.  Epimeralpanzer  sich 
weiter  nach  hinten  erstreckend  als  heim  "4 .    (ieni- 

talorgan  nur  von  halber  Länge  des  weiblichen. 
Nymphe   0,5  mm   gro!5.      Epimeralpanzer   sich  v'<-   n~'- 

noch  etwas  weniger  nach  hinten  eistreckend  als  beim  ..  Genital- 
bucht  sehr  klein,  (ienitalorgan  kreisrund,  mit  I  Näpfen.  Eiablage 
und    Larve  unbekannt. 


Fig.  114. 


78 


Koenike, 


v. 


in; 


Im  Drausensee  hei  Elbing.  Im  Teiche  bei  der  Riesenburg  bei 
Annaberg  i.S.  In  einem  Teiche  bei  Berthelsdorf  unweit  Freiberg  i.  S. 

7.  O.  quadriporus  Piersig. 

5  0,8  nun  groß.  Fär- 
bung rötlich.  Körpergestalt 
elliptisch,  sehr  lang  ge- 
streckt und  schmal  (größte 
Körperbreite  nur  0,5  mm). 
Haut  quer  liniiert.  Der  Epi- 
meralpanzer  nur  einen  ge- 
ringen Teil  der  hinteren 
Bauchfläche  freilassend.  1. 
Epimeralfortsatz  neben  der 
Maxillarbucht  mit  zwei 
kurzen  Hakenborsten  (Fig.  116*).  Epimeralporen  reihenweise  an- 
geordnet. Hinterhein  nicht  ganz  von  Körperlänge,  mit  Schwertborste 
etwa  0,7  mm.-  Das  normal  gelagerte  Genital organ  abweichend  mit  nur 
4  Näpfen  (Fig.  116«).  $,  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
In  Thüringen. 

3.  Unterfam.  Atractidinae. 

Körper  mäßig  gewölbt,  von  einem  porigen  Chitinpanzer  um- 
gehen; Rücken-  und  Bauchpanzer  durch  eine  Furche  voneinander 
getrennt.  Maxillarorgan  russeiförmig.  Epimeren  zu  einer  einzigen 
Gruppe  vereinigt,  größtenteils  miteinander  verschmolzen.  Genital- 
organ fast  völlig  vom  Ephneralpanzer  umgehen;  6  Paar  Genital- 
näpfe vorhanden,  von  beweglichen  Klappen  verdeckt.  Ohne  auf- 
fallende äußere  Geschlechtsunterschiede. 

2  Gattungen. 

Bestimmuiigstabelle  für  die  Gattungen. 

I.  1.  Epimerenpaar  normal.  1.  Atractides. 

II.  1.  Epimerenpaar  zu  einem  Kanal  umgebildet;  in  diesen  das  un- 
gewöhnlich weit  vorstreckbare  Maxillarorgan  zurückziehbar. 

2.  Pseudotorrenticola. 

1.  Gatt,     Atractides  C.  L.  Kocb. 

Körperdecke  hart  und  porös, 
mit  Rückenbogen  an  den  Seiten 
zwischen  Rücken-  und  Bauchpanzer; 
Rückenplatte  am  Vorderende  4  größere 
Teilschilder  aufweisend  (Fig.  117  Vs 
und  Hs).  Maxillarorgan  mit  Rostrum. 
Palpe  am  Vorderrande  der  Heugosoite 
des  2.  Gliedes  mit  Zapfen  oder  steifer 
Borste.  Epimeren  zu  einer  Gruppe 
vereinigt,  das  Genitalorgan  um- 
schließend; 1.  median  verschmolzenes 
Plattenpaar  vorn  mit  ungewöhnlich 
weil  vorspringenden  Fortsätzen  (/'); 
Wt^^^  2.    und  [Matte     miteinander     ver- 

Fjg,  n7.  schmolzen.      Heine    ohne    Schwimm- 


Vs 


■  Hs 


_./& 


Acarina.   Milben. 


79 


haare      Genitalorgan    mit    2   auf   der    Außenseite    beweglich    ein- 
gelenkten   derben   Chitinklappen    ausgestattet;   am   Innenrartde   auf 
der  Unterseite  je  6  Näpfe.     Geschlechtsunterschiede  geringfügig. 
:;  Arten. 

Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

I.  Anal  Öffnung  unmittelbar  am  Hinterrande  des  Körpers. 

1.   A.  Maglioi. 
II.  Analöffnung  merklich  vom  Hinterrande  des  Körper«  abgerückt. 

1.  Größeres  Rückenschild  das  hintere  Teilschild  am  Hinterende 
umgreifend! 

a)  1.   Epimerenpaar  sieh  keilförmig  bis   an  die  Genitalbucht 
vorschiebend.  2.  A.  aniplexus. 

b)  1.  Epimerenpaar  von  der  Genitalbucht  abgerückt. 

A.  connexus. 

2.  Großes  Rückenschild  das  hintere  Teilschild  nicht  umgreifend. 

4.  A.  anomalqs. 


1 .  A.  Maglioi   K  oenike. 

9  mit  Epimeralfortsatz  0,78  mm  groß.  Färbung  gelb.  Augen- 
kapseln und  der  dazwischenliegende  Stirnrand  stark  vorspringend; 
die  vorderen  2  Teilschilder  zwischen  die  Augen  unmittelbar  an  den 
Stirnrand  gerückt.  Palpe  wie  hei  A.  ano- 
malus.  Epimeralgebiet  sich  weiter  nach 
hinten  erstreckend;  letzte  Platte  hinten  nur 
in  der  inneren  abgerundeten  Ecke  deutlich 
abgegrenzt;  Hinterende  des  1.  Plattenpaares 
die  Genitalbucht  nicht  erreichend.  Das 
0,182  mm  lange  Genitalorgan  weiter  nach 
hinten  gerückt  als  hei  A.  anomalus;  jeder- 
seits  mit  6  Näpfen.  Analöffnung  rand- 
ständig (Fig.  118).  3  niit  Epimeralfortsatz 
0,65  mm  groß;  vom  £  durch  den  0,066  mm 
großen  Abstand  des  Hinterendes  des  1.  Epi- 
merenpaares  von  der  Genitalbucht  und  den 
nur  0,166  mm  großen  Genitalhof  unter- 
schieden. Eiablage  und  Jugendzustände  un- 
bekannt. 

Im  Varrelbach    unweit  Bremen.     In   der 


Fig.  L18. 


ihn 


hei  Walsrode 


der    Lüneburger    Heide.     In    einem    Gießbache    der    Saale    hei 


m 

Ziegenrück  in  Thüringen. 


2.  A.  aniplexus  Koen  i  k  e. 

mit  den  Epimeralfortsätzen  etwa  0,78  mm  groß.  Färbung 
gelb.  Augen  randständig,  vorspringend.  Auf  der  Innenseite  der  Augen 
am  Stirnrand  ein  schräg  nach  auswärts  zeigender  Höcker  mit  rück- 
wärts gekrümmter  Borste.  Hie  2  vorderen  Teilschilder  merklich  vom 
Stirnrand  abgerückt  (Fig.  117  Vs)\  großes  Rückenschild  die  hinteren 
Teilschilder  (Fig.  117/A)  hinten  umgreifend;  in  der  Mitte  des 
Rückenpanzers  nebeneinander  2  langgestreckte  Gruppen  lichter. 
drüsenhofartiger  Flecke  (Fig.  117).  Maxillarorgan  mit  langem 
Rüssel,  an  dessen  nach  oben  umgebogener  Spitze  die  Mundöffnung. 


80 


Koenike, 


2.  und  3.  Palpenglied  am  Vorderende  der  Beugeseite  je  ein  kegel- 
förmiger  Zapfen   mit   langer   Borste   an   der   Hinterseite;    4.   Glied 

etwas  kürzer  als  das  2.;  etwa  in  der  Mitte 
der  Beugeseite  eine  Gruppe  aneinander  ge- 
lehnter Höcker  mit  4  Borsten.  1.  Epimeren- 
paar  mit  dem  Hinterrand  sich  keilförmig  bis 
zur  Genitalbucht  vorschiebend.  Das  letzte 
Epimerenpaar  hinter  dem  Genitalorgan  durch 
eine  hinten  in  gefälliger  Rundung  abschlies- 
sende Platte  verbunden.  Beine  schlank,  nur 
mit  kurzen  Dornborsten  nicht  reich  besetzt. 
Genitalorgan  in  der  Mitte  der  Bauchfläche 
und  fast  ebenso  breit  wie  lang  (0,18  mm); 
auf  der  Unterseite  des  inneren  Klappen- 
randes (i  länglichrunde  Näpfe  (Fig.  ll'.i). 
Analöffnung  merklich  vom  Hinterrand  des 
Körpers  abgerückt,  rf  mit  den  Epimeral- 
fortsätzen  0,68  mm  groß,  vom  9  durch  das  weiter  nach  hinten  sich 
erstreckende  Epimeralgebiet  und  den  0,08  mm  betragenden  Ab- 
stand des  1.  Epimerenpaares  vom  Genitalorgan  unterschieden.  Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Varrelbach  unweit  Bremen. 


Fig.  119. 


3.  A.  connexus  Koenike. 

2  mit  Epimeralfortsatz  reichlich  0,8  mm  groß.  Färbung  gelb. 
Körperumriß  elliptisch.  Die  randständigen,  etwas  vorspringenden 
Augenkapseln  0,15  mm  voneinander  entfernt.  In  den  vorderen 
Teilschildern  des  Rückens  mit  A.  amplexus  übereinstimmend,  das 
große  Schild  das  hintere  Teilschild  hinten  ebenso  umgreifend.  Epi- 
meralgebiet  sich  minder  weit  nach  rückwärts  erstreckend  als  bei 
A.  amplexus.  Abstand  der  letzten  Platte  vom  Hinterrande  des  Kör- 
pers 0,25  mm;  1.  Plattenpaar  am  Hinterende  eine  gleiche1  Entfer- 
nung von  der  Genitalbucht  aufweisend  wie  bei  A.  Maglioi  9;  das 
letzte  Epimerenpaar  wie  das  des  A.  amplexus  durch  eine  runde 
Platte  miteinander  verbunden,  in  ähnlicher  Weise  die  3.  und  2. 
Platte  umspannend  und  mit  derb  chitinisiertem  Außenrande  en- 
digend. Das  0,18  mm  lange  Genitalorgan  weit  nach  vorn  gerückt, 
mehr  als  0,3  mm  vom  Hinterrande  des  Körpers  entfernt;  die  vor- 
deren Seitenränder  stark  chitinisiert,  wie  langgestreckte  Näpfe  er- 
scheinend. Analöffnung  mehr  als  0,1  mm  vom  Körperrande  abgerückt. 

In  der  Böhme  (Lüneburger  Heide). 

4.  A.  anomalus  C.  L.  Koch. 

9  0,75  mm  groß.  Färbung  gelb.  Augenkapseln  dreieckig, 
randständig,  Q,16  mm  voneinander  entfernt.  Maxillarorgan  mit 
Rostrum  von  halber  Körperlänge.  2.  und  3.  Glied  der  Palpe  am 
Vorderrande  der  Beugeseite  mit  Zapfen  und  Borste.  Epimeralgebiel 
hinten  mehr  als  '  ..  dev  Bauchfläche  freilassend:  1.  Plattenpaar 
mit,  dem  Hinterende  sich  keilförmig  bis  an  die  Genitalbucht  vor- 
schiebend; 4.  Platte  vorn  deutlich  abgegrenzt,  die  '■'>.  Platte  an  der 
Außenseite  nicht  umgreifend.  Genitalorgan  0,176  mm  lang  und 
fast  ebenso  breit;  auf  jeder  Klappe  au  d^\-  Außenseite  an  den 
beiden  Ecken  je  ein  genitalnapfähnlicher  Fleck;  jederseits  der  Ge- 


Acarina,  .Million. 


81 


weil    vom 
nun   groß. 


schlecht8öffnung  mit  (>  länglichen  Näpfen.     Analöffnung 
Hinterrande  des   Körpers  abgerückt  (Fig.   120).     <5  0,6 
Nur  wenig  vom  $  abweichend.     Hinterende 
des    1.    Epimerenpaares    nicht    bis   an    die 
Genitalbucht  reichend.    Jugendzustände  un- 
bekannt. 

Im  Schwarzbach  bei  Zweibrücken.  In 
einem  Bache  bei  Ziegenrück.  Im  Scheide- 
bach  bei  Geyersdoxf  unweit   Annaberg  i.  S. 

2.  Gatt.  Psendotörrenticola  Walter. 

Körper  niedergedrückt,  von  einem  pori- 
gen Panzer  umgeben;  Kücken-  und  Bauch- 
panzer  durch  eine  Furche  getrennt;  keine 
Teil  sein  hier  auf  dem  Vorderriicken.  Epime- 
ralpanzer  an  den  der  Gattung  Atractides  er- 
innernd ;  1 .  Plattenpaar  weit  über  den  Körper- 
rand vorspringend  und  abweichend  zu  einer  Röhre  verschmolzen. 
Maxillarorgan  hinten  mit  einem  gegliederten  und  ineinander  ver- 
schiebbaren Schaft  versehen;  dadurch  das  Organ  ungewöhnlich  weit 
vorstreckbar  und  nebst  den  verkümmerten  Palpen  in  jene  Röhre 
zurückziehbar.  Beine  ohne  Schwimmhaare.  Genitalorgan  wie  das 
der   Gattung   Atractides. 


Fig.  120. 


1    Art. 


Ps.  rhynchota  Walter. 


$  ohne  vorspringende  Epimeren  0,9  nun  groß.  Farbe  gelblich, 
mit  weißem  Gabelstreifen  auf  dem  Kücken.  Auf  der  Oberseite,  etwas 
hinter  der  Mitte,  2  Gruppen  rund- 
licher Höckerchen.  Der  das  weite 
Vorschieben  des  Maxillarorgans 
ermöglichende  Maxillarschaft  aus 
3  ineinander  einzuschachtelnden 
Gliedern  bestehend.  Die  mit  dem 
Bauchpanzer  verwachsenen  Epi- 
meralplatten  denjenigen  der. 7//v/,  - 
tides- Arten  sehr  ähnlich,  abge- 
sehen von  dem  zu  einer  Röhre 
umgebildeten      1.     Plattenpaare. 

2.  Hein  auffallend  verkürzt;  Bor- 
Btenbesatz  der  Beine  spärlich. 
Genitalorgan  wie  das  der  Atrac- 
tides- Arten  gebaut,  die  '2  beweg- 
lichen Klappen  6  Näpfe  jeder- 
seits  der  Geschlechtsöffnung  ver- 
deckend. J  0,8  mm  groß.  Die 
aus  der  Verschmelzung  der  2.  und 

3.  Epimere  entstandene  Platte 
verhältnismäßig  größer  als  heim 
$.  die  Mittelnaht  zwischen  den 
genannten    Platten    länger,    das 

Genitalorgan     weiter    nach     hinten 

Nymphe   meist   weichhäutig  und   liniiert;   außer  mehreren  Panzer- 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.     Heft   12.  6 


Fig.  121. 


gerückl     und     sehr    viel     kürzer. 


82 


Koenike, 


flecken  auf  der  hinteren  Rücken  und  Bauchfläche  4  größere  Panzer- 
platten auf  dem  Vorderrücken.  Im  Epimeralgebiete  ein  mittel- 
ständiger winkliger  Ausschnitt  his  an  den  Hinterrand  des  gleich- 
falls zu  einer  Röhre  umgebildeten  1.  Epimerenpaares  reichend; 
hinten  in  diesem  Ausschnitt  ein  großes  viernäpfiges  Genitalorgan. 
Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

In  einem  Bache  hei  Wyhlen  im  südlichen  Schwarzwald. 


4.  Unterfarn.  Lininesiinae. 

Maxillarorgan  ohne  Rüssel.  Jederseitiges  Augenpaar  etwas  aus- 
einander gerückt.  2.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite  mit  1  auf  einem 
Höcker  befindlichen  Chitinstift.  4.  Epimere  dreieckig.  Hinterbein 
spitz  endigend,  ohne  Fußkrallen;  Schwimmhaare  vorhanden.  Genital- 
organ zwischen  dem  letzten  Epimerenpaare,  sechsnäpfig. 


L  Gattung. 


Gatt.  Limnesia  C.  L.  Koch. 


Körper  weichhäutig.  Jederseitiges  Augenpaar  etwas  auseinander 
gerückt.  2.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite  mit  1  meist  auf  einem 
Höcker  befindlichen  Chitinstift.  4.  Epimere  dreieckig;  Dreiecks- 
spitze nach  hinten  gerichtet,  zur  Einlenkung  des  Hinterbeins  die- 
nend; 6.  Glied  des  letzteren  spitz  endigend,  ohne  Krallen;  Beine 
mit  Schwimmhaaren.  Genitalorgan  zwischen  dem  4.  Epimerenpaare 
liegend;  rf  Napfplatten  an  der  Innenseite  konkav  gebogen  und  an 
den  beiden  Enden  in  der  Regel  miteinander  verwachsen  (Fig.  1236); 
$  Napfplatten  an  der  Innenseite  gerade,  an  den  beiden  Enden  ge- 
trennt; auf  jeder  Platte  3  Näpfe  (Fig.  122a).  Genitalorgan  der  Nymphe 
viernäpfig;  Näpfe  auf  2  dachziegelig  gegeneinander  gerichteten 
Platten.  Für  die  Bestimmung  der  Limnesza-Arten  kommt  der  meist 
auf  einem  Höcker  befindliche  Palpenstift  (Fig.  125  St)  in  Betracht. 

Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

I.  St  auf  zapfenartigem  Höcker. 

1.  Höcker  und  St  nach  vorn  gerichtet. 

a)  Körperfarbe  rot. 

b)  Körperfarbe  gelblichweiß  bis  grünlich. 

2.  St  stark  nach  hinten  gerichtet. 
II.  St  auf  großem  Wulste. 

III.  St  ohne  Höcker  oder  Wulst. 


1.  L.  fulgida. 

2.  L.  umliilata. 

3.  L.  maculata. 

4.  L.  Koenikei. 
5.  L.  connata. 


1.  L.  fulgida  C.  L.  Koch. 

5  1,5 — 2  mm  groß.    Farbe  dunkelrot, 
Epimeren,  Beine  und   Pallien   meist  dun- 
kel graublau.    Körperumriß  oval:  4.  (Mied 
fast    von    dreifacher    Länge 
des  3.  Hüftplattengebiet  an- 
nähernd 0.7   mm   lang,   den 
Stirnrand   nicht  ganz   errei- 
eliend;  hintere  Plattengruppe 
innen  1    gemeinsamen  brei- 
ten Fortsatz  besitzend  (Fig. 
122a).     Genitalorgan    vorn 
schwach,  hinten  stark  konvex  gerundet;  Napfplatten  U,25  mm  lang. 


Acarina,  Milben. 


s;j 


<3  etwas  kleiner.  Genitalorgan  von  derselben  Länge,  bo  breit  wie 
lau»-;  Napfplatten  an  beiden  Enden  miteinander  verwachsen,  zu- 
sammen kurz  verkebrtbirnförmig;  die  3  jederseitigen  Näpfe  un- 
gefähr gleich  weit  voneinander  entfernt.  Nymphe  im  ganzen  der 
[mago  ähnlich,  doch  2.  Palpenglied  ohne  Zapfen  und  Genitalorgan 
viernäpfig  iFig.  122*). 

Überall  in  stehenden  Gewässern  anzutreffen,  meist  häufig. 

2.  L.  andulata  (0.  F.  Müll.). 

r   1—1,4  mm  groß.     Farbe  gelblichweiß  Ins  grünlich.    Körper- 
umriß  oval.    Augen  reichlich  0,2  mm  auseinander  gerückt.  Maxillar- 
organ  sehr  breit.    Palpen  mehr  als  von  halber  Körperlänge.    4.  (ilied 
nur  wenig  mehr  als  von   doppelter  Länge 
des    dritten,    im    2.    Gliede    doppelt     so 
dick   wie   das  Vorderbein;    Chitinstift 
2.    Gliedes    auf    hohem 
Böcker  in  der  Mitte  der 
Beugeseite  (Fig.   123  a). 
Kpimeralgebiet  reichlich 
die  \ ordere  Bauchhälfte 
einnehmend;  die  Platten- 
gruppen  und  die  inneren 
Fortsätze  der  2  hinteren 
Gruppen     nahe     zusam- 
men   gerückt.      Genital  - 
organ    rundlich,    hinten 
breiter    als  lang;    Napf-  a  b 

platten  an  beiden  Enden  Fig.  123. 

miteinander  verbunden  [(Fig.  123*).  $>  außer  einer  bedeutenderen 
Größe  durch  das  Genitaloriian  unterschieden;  dieses  nach  Länge 
und  Anordnung  der  Näpfe  wie  bei  L.  fulgida-Q  (Fig.  122a). 
Nymphe  wie  die  [mago  gefärbt,  demselben  Entwicklungszustande 
der  /..  fulgida  ähnlich. 

In  stehenden  Gewässern  allgemein  verbreitet,  minder  häufig  als 
/..   maculata. 

3.  L.  maculata  (0.  F.  Müll.). 

£  1—1,8  mm  groß.  Farbe  hell-  bis  dunkelziegelrot,  die  Chitin- 
teile  gelb  bis  bräunlich.  Körperumriß  oval.  Augen  reichlich  0,4  mm 
auseinander;  Augenpigment 
rot.  Palpe  kurz,  kaum  mehr 
aF  '  ,  körperlang;  Beuge- 
Beitenhöcker  de-  2.  (diedes 
kräftig;  der  darauf  befind- 
liche Chitinstift  rückwärts 
zeigend  (Fig.  124a).  Hüft- 
plattengebiel  fast  halb  bo 
lang  wie  der  Körper;  Innen- 
fortsatz der  hinteren  I'lat- 
tengruppen  schmäler  als  bei 
/..  fulgida.  Beine  reich  be- 
haart.    Belbst     am     krallen-  "  n*  1-L  h 

losen  Hinterbein   eine  lange  Schwimmhaarreihe.     Genitalorgan  weil 

in  die  Epimeralbucht    hineingerückt;    seine   Breite    hinten    reichlich 

ü* 


84 


Koenike, 


so  groß  wie  die  Länge;  Napfplatten  an  beiden  Enden  miteinander 
verbunden  (Fig.  124<5>).  $  1,5 — 2  mm  groß;  im  ganzen  dem  $  gleich, 
nur  abweichend  im  Genitalorgan;  bei  gleicher  Länge  hinten  minder 
breit,  die  2  Napfplatten  an  den  Enden  frei.  Nymphe  gleichfalls 
kurzpalpig;  Genitalorgan  wie  das  der  L.  fulgida  Ny.,  doch  ohne  die 
tiefe  vordere  Ausbuchtung. 

In  stehenden  Gewässern  häufig. 


?  1—1,2 


mm 


groß 


L.  Koenikei  Piersig. 
Farbe  gelb 


oder  grünlichgelb.  Körper- 
umriß oval.  Augen  rot  pigmentiert.  2.  Palpenglied  auf  der  Beuge- 
seite mit  großem  Wulst;  auf  diesem  ein  langer  kräftiger  Chitin- 
stift (Fig.  1256?).  2.  und  3.  Epimere  recht  nahe  zusammen  ge- 
rückt; 4.  Platte  auffallend  lang.  Beine  reich  behaart,  am  4.  und 
5.  Gliede  der  2  letzten  Beinpaare  Schwimmhaarreihen;  die  kürzeren 


a  Fig.   125.  e 

Borsten,  besonders  am  Hinterbein,  gefiedert.  Das  Genitalorgan 
hinten  wesentlich  breiter  als  vorn,  in  den  Napfplatten  reichlich 
0,2  mm  lang  (Fig.  125c).  $  im  Genitalorgan  vom  §  unterschieden; 
dasselbe  fast  l'/2mal  so  breit  wie  lang;  Napfplatten  an  den  beiden 
Enden  nicht  miteinander  verbunden  (Fig.  1256).  Nymphe  der 
Image  ähnlich,  doch  2.  Palpenglied  nur  mit  Wulsl  ohne  Stift;  das 
viernäpfige  Genitalorgan  ähnlich  wie  das  der  Nymphe  der  L.  macu- 

lata.     Eiablage   und    Larve   unbe- 
kannt. 

In  stellenden  Gewässern,  meist 
selten;  häufig  in  den  Teichen  des 
Erzgebirges. 


•J  reichlich  0,6  mm  groß, 
eelblichweiß  bis  rötlichbraun. 


Fig.   12G. 

breit.       Haut     fein 
Beugeseitenstift  de 


5.  L.  connata   Koenike. 

Farbe 
Kör- 

perumriß    kurzoval,    hinten    sehr 

liniiert.      Maxillarorgan    kurz    und    sehr  breit. 

!  2.  Palpengliedes  ohne  Höcker  und  Wulst  (Fig. 


Acarina,  Milben.  85 

126).  Beine  spärlich  behaart;  Schwimmhaare  einzeln,  nicht  in  Reihen. 
;iiiden  3  hinteren  Beinpaaren.  Genitalorgan  lang  gestreckt  (0.16  mm); 
die  2  letzten  Näpfe  jeder  Platte  ans  Hinterende  dicht  voreinander 
gerückt  (Fig.  127).  S  0,5— 0,6  nun  groß,  dem  <j>  i">  ganzen  ähnlich, 
abweichend  im  Genitalorgan;  dieses  von  kurzeiförmiger  Gestalt, 
die  Platten  an  beiden  Enden  miteinander  verbunden,  die  2  ersten 
Näpfe  jederseits  weit  auseinander  gerückt.  Eiablage  und  Jugend- 
zustände  unbekannt. 

In  stehenden  Gewässern,  nicht  häufig. 

5.  Unterfam.  Hygrobatinae. 

Körper  weich,  vereinzelt  mit  Neigung  zu  Chitinplattenbildung. 

1.     Epimerenpaar    in    der    Mittellinie    miteinander    verschmolzen; 

I.  Platte  ohne  Vorsprung  am  Hinterrande;  dieser  meist  geradlinig 
und  rechtwinklig  zur  ventralen  Mittellinie  gerichtet.  Genitalorgan 
vom  Hüftplattengebiete  abgerückt,  in  der  Regel  sechsnäpfig.  Beine 
ohne  Schwimmhaare. 

2  Gattungen. 

Bestimmungstabelle  für  die  Gattungen. 

I.  Endglied  des  Vorderbeins  normal.  1.  Hygrobates. 

II.  Endglied  des  Vorderbeins  gekrümmt.  2.  Megapus. 

1.  Gatt.  Hygrobates  C.  L.  Koch. 

Körper  weichhäutig.  Maxillarorgan  hinten  mit  dem  ersten  in 
der  Medianlinie  miteinander  verwachsenen  Epimerenpaare  ver- 
schmolzen. 2.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite  meist  mit  kegel- 
förmigem Zapfen;  dieser  sowie  die  Beugeseite  des  3.  Gliedes  in  der 
Regel  mit  Chitinspitzen  besetzt.  Beine  ohne  Schwimmhaare.  Geni- 
fcalorganjederseits  gewöhnlich  3  Näpfe  aufweisend;  Napfplatten  des 
d  vor  und  hinter  der  Geschlechtsspalte  zusammenhängend. 

8  Arten  und  1  Varietät. 

Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

I.  Mit  6  Geschlechtsnäpfen. 

1 .  Körper  kurz. 

1)  Mit  1  Zapfen  am  2.  Palpengliede. 

a.  4.  Epimere  innen  breit  abgerundet.      1.  H.  longipalpis. 

b.  1.  Epimere  innen  spitz  vorspringend. 

aa)  Haut  netzartig  gefeldert.  2.  H.  reticulatus. 

bb)  Haut  gerippt.  '■>■  II.  fälliger. 

2)  Statt  des  Palpenzapfens  mit  Wulst. 

a.  4.   Epimere  innen  spitz.  4.   H.  trigonicus. 

b.  1.  Epimere  innen  breit  abgerundet.        .">.  H.  titubans. 

3)  2.  Palpenglied  ohne  Zapfen  und  Wulst. 

6.  H.  nigromaculatns. 

2.  Körper  lang  gestreckt.  7.  H.  porrectns. 

II.  Mit   zahlreichen   (icschlochtsiiäpfen.  8.  H.  norvegicus. 

1.  H.  longipalpis  (Hermann). 

$  bis  2,5  mm  groß.  Färbung  gelb.  Körperumriß  oval,  Vorder- 
ende flach  ausgerandet.    Palpe  im  2.  und  3.  (Hiede  bedeutend  dicker 


86 


Koenike, 


als  das  Vorderbein ;  auf  der  Beugeseite  des  2.  Gliedes  ein  mit  Spitzen 
besetzter  kurzer  Zapfen;  3.  Glied  auf  gleicher  Seite  mit  vielen 
Chitinspitzen.  Epimeralgebiet  von  2/.  Kürper- 
länge, vom  Stirnrande  etwas  abstehend;  1.  median 
miteinander  verwachsenes  Plattenpaar  hinten 
breit  abgerundet;  Innenrand  der  4.  Platte  breit- 
rundlich vorspringend.  Genitalhof  um  etwa  die 
<£j^V!  UL^  Länge  des  1.  Epimereirpaares  hinter  demselben 
gelegen;  Breite  fast  doppelt  so  groß  wie  seine 
Länge  (Fig.  128).  rf  mit  abweicliendem  Geni- 
talorgan: Napfplatten  nahe  aneinander  gerückt, 
vorn  und  hinten  zusammenhängend.  Nymphe 
der  Imago  im  ganzen  ähnlich;  Genitalorgan  aus 
2  aneinandergerückten,  mit  je  2  hintereinander 
befindlichen  Näpfen  ausgestatteten  Platten  be- 
stehend. Larve  mit  außerordentlich  langen,  auf 
großen  Zapfen  stehenden  Hinterrandhorsten. 

In    stehenden    und    fließenden    Gewässern    verbreitet,    stellen- 
weise häufig. 


Fig.  128. 


2.  H.  reticulatus  Kram  er. 

$   etwa   1 ,5  mm  groß.     Färbung  ähnlich  wie  bei  II.  longipalpis. 

Körperumriß  kurzelliptisch,   fast  kreisrund.     Oberhaut  netzartig  ge- 

feldert.  Palpe  in  den  Grundgliedern  um 
1/8  dicker  als  das  Vorder!  »ein;  2.  Glied  mit  1 
langen,  dünnen  und  gezähnelten  Zapfen; 
die  Zähnelung  sich  auf  der  Beugeseite  hin- 
ter dem  Zapfen  fortsetzend;  fast  die  ganze 
Beugeseite  des  3.  Gliedes  dicht  mit  Zähn- 
chen  besetzt;  die  2  Endglieder  gekrümmt 
und  sehr  schlank.  Epimeralgebiet  sich 
nur  über  wenig  mehr  als  das  vordere 
Drittel  der  Bauchfläche  erstreckend;  1. 
Plattenpaar  hinten  stumpfwinklig  vor- 
springend; 4.  Platte  klein  und  dreieckig. 
Genitalorgan  um  fast  die  Länge  des  1. 
Epimerenpaares  von  diesem  entfernt 
(Fig.  129).  $  1,2  mm  groß,  durch  die 
aneinander  gerückten  Napfplatten  vom  9 

unterschieden.      Nymphe    mit    kürzerem    Palpenzapfen     und    vier- 

näpfigem    Genitalorgan,    sonst    der    Imago    ähnlich.     Eiablage    und 

Larve  unbekannt. 

In  fließenden  Gewässern  weit  verbreitet,    an    manchen  Stellen 

häufig. 


Fig.  129. 


$  0,8  mm  groß, 
oval.     Haut  gerippt, 


3.   H.  fälliger  Piersig. 

Färbung  hellgelb  bis  graugrün.  Körperumriß 
an  den  Körperseiten  als  Spitzen  erkennbar. 
Palpe  etwas  dicker  als  das  Vorderbein;  auf  der  Beugeseite  des 
2.  Gliedes  ein  mit  Spitzen  besetzter,  kurzer  kegelförmiger  Zapfen; 
Beugeseite  des  3.  Gliedes  gezäbnelt.  Epimeralgebiel  etwa  :1 ..  der 
Bauchfläche  betragend.  Innenrand  der  I.  Platte  winklig  vor- 
springend.    Genitalorgan  dicht  an  das  Epimeralgebiet  gerückt;  seine 


Acarina,  Milben 


ST 


Breite  nur  wenig  größer  als  die  Länge  (Fig.  130).  rf  0,65  nun 
groß.  Genitalhof  verkehrth'erzförmig,  gleichfalls  nahe  beim  Epi- 
meralgebiet; Napfplatten  an  den  beiden  En- 
den zusammenhängend.  Eiablage  und  Ju- 
gendformen unbekannt. 

An  reißenden  Stellen  von  Drehbach  und 
Saale  bei  Zielen  rück  in  Thüringen.  In  der 
Böhme  bei  Walsrode  in  der  Lüneburger 
Heide.  In  der  Wümme  am  Hollerdeich  bei 
Bremen. 


1.  II.  trigonicus  Koenike. 


l\ 


A.  V 


Fig.  130. 


$  0,65  nun  groß.  Körperumriß  ellip- 
tisch. Palpe  kaum  halb  körperlang,  in  den 
Grundgliedern  '  ,  dicker  als  das  Vorderbein; 
statt  (\c<-  Zapfens  am  2.  Gliede  mit  Wulst: 
Zähnelung  desselben  sowie  die  des  3.  Gliedes 
nickt  reich.  Epimeralgebiet  am  Stirnende  beginnend  und  reichlich 
die  v.irdere  Körperhälfte  in  Anspruch  nehmend;  letzte  Hatte  drei- 
eckig, innen  lang  eckig  ausgezogen.  Geni- 
talorgan fast  ebenso  nahe  an  das  Epimeral- 
gebiet gerückt  wie  bei  IL  calliger  (Eig.  131). 
0".  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im    schwarzen  Teich  bei  Schlaupitz    in 
Schlesien. 


$ 


5.  H.  titubans  Koenike. 

mit    den    überstehenden    Epimeren 


Fig.   L31. 


reichlich  0,8  mm  groß.    Farblos,  Lebermagen 
blaß  rötlichbraun,  das  große  nicht  verzweigte 
Exkretionsbrgan  weiß  durchscheinend.   Kör- 
perumriß  kurz  verkehrteiförmig,   Stirnende 
schwach   ausgerandet.     Augen   etwa  0,3  mm 
voneinander  entfernt.      Palpe  um    '  '..  stärker 
als  das  Vorderbein;  Beugeseite  des  2.  Gliedes   lv?. 
mit    gezähneltem  Wulste,    vordere    Beugeseite    des   3.j||Gliede8   mit 
Chitinspitzen  besetzt  (Fig.  132c).     Epimeralgebiet -hall)  solang  wie 
der  Korper;  1.  Platten- 
paar hinten  wellig,  nicht 
über  die  Sejtenfortsätze 
vorspringend  (Fig.  132  a) : 
!.   Epimere    innen  breil 
abgerundet   (Fig.    \-'>2b). 


a  Fig.  L32.    f>  c 

Hinterbein   fast   von  doppelter   Körperlänge;    IJorstenausstattung  der 


88 


Koenike, 


Beine  gering.  Schwimmt  nicht,  bewegt  sich  taumelnd  fort,  dabei 
vielfach  auf  den  Rücken  fallend.  Genitalorgan  um  die  Länge  des 
1.  Epimerenpaares  hinter  diesem  gelegen  (Fig.  1326).  <3,  Eialdage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

Unter  Steinen  eines  kalten  Gebirgsbaches  bei  Tambach  am 
Falkenstein  im  Thüringer  Wald. 

6.  H.  nigromaculatus  Leb  er  t, 

$  1,5  mm  groß.  Färbung  gelb,  die  inneren  Organe  meist 
schwarzbraun  durchscheinend.  Oberhaut  dicht  punktiert.  Augen  rot, 
etwa  0,5  mm  auseinander.  Palpe  kurz  und  dünn,  Raum  dicker  als 
das  Vorderhein;    2.    und    3.   Glied    auf    der   Beugeseite    gezähnelt; 

jenes  ohne  Zapfen  (Fig.  1336)  Epimeren 
weit   vom  Stirnrande  abstehend,  0,5  mm 
lang;  Hinterrand  des  1.  Epimerenpaares 
abgerundet;  4.  Platte  dreieckig.    Abstand 
zwischen  Genitalorgan  und  1.  Epimeren  - 
paar    kürzer    als   dieses 
(Fig.    133  a).      tf    durch 
das  dem  Epimeralgebiet 
näher  gerückte  Genital- 
organ vom  ^  unterschie- 
den, Napfplatten  hinten 
breiter  miteinander  ver- 
bunden als  vorn.    Eiab- 
lage und  Jugendzustände 
unbekannt. 
Im  großen   Plöner  See 
im    Allergebiete.     Im 


a  Fig.  133.  b 

Im   kleinen  Koppenteich   in  Schlesien. 
in    Holstein.     In    der    Fulde    bei    Walsrode 
Torfkanal  bei  Bremen. 


H.  nigromaculatus  ramosus  Piers  ig. 

Im  ganzen  mit  der  Stammform  übereinstimmend,  abweichend  durch 
ein  minder  nach  hinten  sich  erstreckendes  Epimorenpaar  und  durch 
die  innen  breitere,  nicht  drei-,   sondern  viereckige,  letzte  Epimere. 

Im   grollen    Plöner   See    (Schloßgartenecke 
und  Vierersee)  in   Holstein. 


7.   H. 

$  0,7    mm 


Färbung   gelblich 


porrectus  Koenike. 
ang    und     nur    0,4    mm    breit. 
Körperumriß    verkehrt- 
eiförmig    und     abwei- 
chend von  allen  bekann- 
ten sechsnäpfigen  Arten 
sehr  lang  gestreckt  (Fig. 
134  ").        Palpen     kurz; 
Zapfen    des    2.    Gliedes 
gezähnelt     (Fig.    134&)'. 
( remeinsamer  fnnenrand 
der  3.  und   1.  Platte  stiel 
abfallend;      I.     Epimere 
innen    nicht    eckig   vor- 
springend.    Genitalorgan  unmittelbar  am  Hüftplattengebieto  gelegen 


Acarina,  Milben. 


89 


(Fig.   1 : ;  1  / > .     Analöffnung  um  reichlich  Geschlechtshoflänge  hinter 
dein  Genitalorgan.     "J  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In   der  Aue  bei   Bad   Kilsen. 


8.  H.  norvegiens  (Si  <^.  Thor.). 

5  1,2  mm  groß.  Körperumriß  breiteiförmig,  fast  kreisrund. 
Färbung  rötlich.  Augen  rot,  0,27  mm  auseinandergerückt.  Palpen 
starker  als  das  Vorderbein;  2.  Glied  mit  einem 
konischen,  gezähnelten  Zapfen.  Innenrand  der 
:;.  und  I.  Epimere  abgerundet.  Genitalorgan 
weit  vom  Epimeralgebiete  abgerückt;  jede 
Platte  mit  18-  25  Näpfen.  c;  0,9  mm  groß, 
Genitalöffnung   von    den    beiden    an    den    Knden 

miteinander  verschmolzenen  Napfplatten  um- 
geben. Eiablage  und  Jugendzustände  unbe- 
kannt. 

In  dem  Quellbecken  eines  sein  kalten 
Waldbaches  des  Crottendorfer  Forstes  nördlich 
vom   Fichtelberg. 


Fig.  L35. 


2.  Gatt.   Dfegapus  Neuman. 

Haut  meist  weich.  Palpe  in  der  Hegel  ohne  Höckerbildung. 
1.  Hüftplattenpaar  median  miteinander  verwachsen;  Hinterrand  der 
1.  Epimere  mehr  oder  minder  gerade  und  oft  rechtwinklig  zur 
ventralen  Medianlinie  gerichtet.  Vorderbein  meist  länger  und  dicker 
als  das  zweite;  sein  Endglied  gebogen  und  das  vorletzte  Glied  am 
Vorderende  mit  2  steifen  Schwertborsten.  Genitalhof  gewöhnlich 
in  der  Mitte  zwischen  Hüftplattengebiet  und  Hinterrand  des  Kör- 
pers; jederseits  eine  fest  aufsitzende  Genitalplatte  mit  3  Näpfen; 
beim  ,■)  die  Platten  unmittelbar  neben  der  Geschlechtsöffnung  liegend, 
an  den  beiden  Enden  zusammenhängend,  beim  $  isoliert  neben  den 
Lefzen  befindlich.     Nymphe  mit  viernäpfigem  Genitalorgan. 

8   Arten. 


Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 

I.  ohne  Hautpanzer. 

1.  Palpe  ohne  Höcker. 

1)  Rüssel  kürzer  als  der  Grundteil  des  Maxillarorgans. 

a.  -1.  Palpenglied  seitlich  nicht  verdickt.    2.  M.  spinipes. 

b.  I.  Palpenglied  seitlich  verdickt. 

aa)   Genitalnäpfe  bogenförmig  hintereinander. 

1 .  M    ovalis. 
bb)  Die  Genitalnäpfe  im  Dreieck  angeordnet. 

:\.  M.  teuer. 

2)  Rüssel   so   lang  wie   der  Grundteil   des   .Maxillarorgans. 

I.  M.  Pavesii. 

2.  Palpe  mit  Höcker. 

a.  2.    und    '.',.   Glied    mit  je    1    neiigcseitenhöcker. 

5.  M.  gibberipalpis. 

b.  Nur  2.  Glied  mit  1  Beugeseitenhöcker.    6.  Bf.  nodipalpis. 

II.  Mit  großem  Rückenpanzer.  7.  M.  snbasper. 


90 


Koenike, 


Bestimmungstabelle   für  die  Weibchen. 

I.  6  Geschlechtsnäpfe. 

1.  Ohne  kräftig  chitinisierte  Drüsenhöfe. 

1)  Palpe  ohne  Höcker. 

a.  Rüssel  kürzer   als    der  Grundteil    des    Maxillarorgans. 

a)  Maxillarorgan    halb    so  lang  wie   das  Genitalorgan. 

1.  M.  ovalis. 

b)  Maxillarorgan    etwa   so  lang  wie  das  Genitalorgan. 
aa)    Genitalnäpfe  bogen  förmig  hintereinander. 

2.  M.  spinipes. 
bb)    Genitalnäpfe  im  Dreieck   angeordnet. 

3.  M.  teuer. 

b.  Rüssel   so  lang  wie  der  Gruridteil  des  Maxillarorgans. 

4.  M.  Pavesii. 

2)  2.    und    3.    Palpenglied    mit  je    1    Höcker. 

5.  M.  gibberipalpis. 

2.  Mit  stark  chitinisierten  Drüsenhöfen.  7.  M.  subasper. 
IL  8  Geschlechtsnäpfe.                                                 8.  31.  octoporus. 

1.  31.  ovalis  Koenike. 

<3  etwa  0,5  mm  groß.     Färbung  gelblichweiß,  am  Rande  durch- 
scheinend.   Körperumriß  oval.    Maxillarorgan  0,08  min   lang;  Rüssel 

kurz    und   dünn.     4.    Palpenglied    auf- 
fallend verdickt  (Fig.  136«).    Epimeral- 
gebiet  über  den  Vorderrand  des  Körpers 
hinausragend,  0,25  mm  lan<r,  3.  Platte 
bis  zur  Innenecke  der  letzten  sich  herab- 
ziehend;    diese    dreieckig.      Reine    im 
ganzen  dünn;  Vorderbein,  insbesondere 
dessen   5.   Glied,   verstärkt;   Hinterbein 
fast    doppelt    körperlang.      Fußkrallen 
des    Hinterbeins    sehr    klein,     Genital- 
organ  weit   vom  Epimeralgebiete  abge- 
rückt;   Napfplatten    vorn  breit   mitein- 
ander verwachsen.     $  bis  0,8  mm  groß. 
Maxillarorgan  etwa  halb 
so  lang  wie  das  Genital- 
organ.    4.    Palpenglied 
nicht  verdickt.     Epime- 
ralgebiet  nicht   die  vor- 
dere   Bauchfläche    ein- 
nehmend. Napfplatte  des 
Genitalorgans  kürzer  als 


lang,   hinter  dem 


befindlich 


Fig.   13G. 

die  Lefze;  letzter  .Napf  0,03  mm 
(Fig.  136#).  Nymphe  der  Imago  ähnelnd.  Epimeralgebiet  im  Ver- 
hältnis kleiner.  Genitalorgan  an  entsprechender  Stelle  gelegen, 
mit  4  paarig  dicht  voreinander  befindlichen  kleinen  Näpfen. 

Überall  verbreitet  in  stellenden  und  fließenden  Gewässern,  doch 
selten    häufig. 

2.   M.  spinipes  (('.  L.  Koch). 

(J  etwa  0,0  mm  groß.    Maxillarorgan  0,1(5  min  lang.    I.  Palpen- 
glied   nicht    verdickt    (Fig.    YMb).      Epimeralgebiet    0,4    mm    lang, 


A.carina,  Milben. 


91 


also  •'  .  der  Bauchfläche  bedeckend.  1.  Epimerenpaar  doppelt  so 
lang  wie  das  der  Vergleichsart;  2.  und  3.  Epimere  sich  im  Ver- 
hältnis minder  weit  nach  rückwärts  erstreckend;  letzte  Platte  vier- 
eckig. Beine  dick,  insbesondere  das  Vorderbein  in  den  Vorder- 
enden dos  4.  und  5.  Gliedes  (Fig.  137  3).  Hinterbein  mehr  als 
doppelt  körperlang.  Genitalorgan  nahe  am  Epimeralgebiet;  Napf- 
platten an  beiden  Enden  nicht  miteinander  verwachsen.  V  in  den 
Hauptmerkmalen  dem  J  ähnlich,  Epimeralgebiet  verhältnismäßig 
kleiner,  vorn  vorspringend,  nicht  die  vordere  Bauchhälfte  bedeckend. 
Maxillarorgan   so  lang  wie  das  Genitalorgan.     Napfplatte   dos  Ge- 


Fig.  137. 

nitalorgans  so  lang  wie  die  Lefze;  letzter  Xapf  0,0")  nun  lanjr,  zur 
Hälfte  einwärts  neben  dem  2.  befindlich  (Fig.  137  c).  Nymphe  mit 
2  Paar  großen  Genitalnäpfen;  diese  mehr  als  doppell  so  groß  wie 
die  dos  M.  ovalis  Ny  prallen  des  Hinterbeins  groß,  mit  verbrei- 
tertem Grundblatt.  Larve  reichlich  0,3  nun  groß;  mit  netzartig 
gefeldertem  Rückenpanzer;  am  Hinterrande  des  Körpers  2  sehr 
lange  auf  je  1   Höcker  stehende  Borsten   (Fig.   137  a). 

In  einem  Bache  bei  Schleusingen.  In  der  Böhme  (Lüneburger 
Heide).  In  einem  Gebirgsbache  bei  Säckingen  im  südlichen  Schwarz- 
wald.    In  der  Aue  bei  Bad  Eilsen. 


92 


Koenike, 


3.   M.  tener  Sig.  Thor. 

$  fast  0,6  nun  groß.  Farbe  nahezu  wasserhell,  innere  Organe 
braun  durchscheinend,  Palpenenden  gebräunt.  Grundform  des 
Körperumrisses   eirund,    Stirnende  abgestutzt,   vordere  Seitenränder 

abgeschrägt.  Oberhaut 
fein  liniiert.  Maxillar- 
organ  so  lang  wie  das 
Genitalorgan.  4.  Palpen- 
glied seitlich  verdickt 
wie  das  des  M.  ovalis  $. 
1 .  Epimerenpaar  um  die 
Hälfte  länger  als  das  der 
letzteren  Art.  Vorder- 
bein nicht  verdickt;  Hin- 
terbein etwa  1 72  mal  so 
lang  wie  der  Körper. 
Genitalorgan  in  der  Mitte 
zwischen  Epimeralgebiet 
und  Hinterende  des  Kör- 
pers; Näpfe  im  Dreieck 
angeordnet,  1.  und  3. 
Napf  einander  berührend 
(Fig.  138a).  $  0,8  mm  groß.  Körperumriß  elliptisch,  vordere  Seiten- 
ränder gleichfalls  abgeschrägt,  doch  minder  scharf.  4.  Palpenglied 
seitlich  ohne  Verdickung.  Epimerenfreier  Hinterleib  länger  als  das 
Hüftplattengebiet.  Genitalorgan  dem  Epimeralgebiet  näher  als  dem 
Hinterende  des  Körpers  (Fig.  138£).  Eiablage  und  Jugendzustände 
unbekannt. 

Im  Altenfelder  Zufluß  zur  Ennepe-Talsperre  in  Westfalen. 


Fig.  138. 


4.  M.  Pavesii  (Maglio). 


^  ohne  überstehende  Epimeren  etwa  0,85  mm 
groß.  Färbung  gelb,  Gliedmaßen  grünlich. 
Körperumriß  elliptisch,  Stirnende  flacher  ge- 
bogen als  das  Hinterende.  Maxillarorgan  mit 
stark  verlängertem  Rüssel  (Fig.  139).  Palpen 
wenig  mehr  als  halb  so  dick  wie  das  Vorder- 
bein; Grundglied  ungewöhnlich  lang.  Die  2 
ersten  Epimerenpaare  vorn  weit  überstehend; 
1.  Paar  hinter  der  Maxillarbueht  nur  von  ge- 
ringer Länge.  Napfplatten  des  Genitalorgans 
länger  als  die  Lefzen;  Geschlechtsöffnung  reich- 
lich 0,1  mm  lang,  j  dem  .$  ähnlich,  im  Ge- 
nitälorgan  abweichend;  dieses  so  breit  wie  lang; 
Napfplatten  vorn  und  hinten  miteinander  ver- 
Klg- 1;!!)-  wachsen;    Genitalspalte    nur    0,065    mm    lang. 

Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Heidkruger  Bache  im  Großherzogtum  Oldenburg. 


5.  M.  =  M.  gibberipalpis  (Piersig). 

(J  0,6  min   groß.     Färbung  bräunlich.     Körperumriß    breitoval. 
Haut  weich,  fein  liniiert.    Palpe  in  den  Grundgliedern  etwas  dünner 


Acarina,  Milben. 


'.•;; 


als  das  Vorderbein,  etwa  von  '  ,  Körperlänge;  2.  Glied  am  Vorder- 
ende der  Beugeseite  mit  querstehendem  Doppelhöcker;  3.  Glied  auf 
gleicher  Seite  mit  1  kurzen,  stumpfen 
Zapfen;  1.  Glied  auf  der  Streck-  und 
Innenseite  dicht  behaart  (Fig.  140b). 
Epimeren  wie  bei  M.  ovalis.  Am 
Vorderende  des  5.  Vorderbeingliedes 
2  Schwertborsten  und  ein  längeres,  am 
Grunde  kräftiges,  krummes  Haar.  End- 
glied des  Vorderbeins  schwach  sichel- 
förmig  gebogen,  mit  großen  Fußkrallen 
(Fig.  140«).  Genitalorgan  um  die  Länge 
des  Maxiüarorgans  hinter  dem  1.  Epi- 
merenpaar  gelegen;  Napfplatten  an 
den  beiden  Enden  miteinander  ver- 
wachsen; jederseits  '.'>  große,  bogig 
hintereinander  liegende  Näpfe.  $ 
0,8  mm  groß,  vom  J  durch  etwas 
weiter  auseinandergerückte  Epimeren- 
gruppen  und  das  Genitalorgan  unter- 
schieden; die  schmalen  Napfplatten  des  letzteren  vorn  und  hinten 
voneinander  getrennt.  Palpe  mit  demselben  Höckermerkmal  wie 
die  männliche. 

Bisher  nur  an  stark  reißenden  Stellen  von  Bächen  im  Erz- 
gebirge nachgewiesen:  Kleine  Mittweida,  Schwarzwasser  bei  Breiten- 
hof, im  F'riedrichsbach  bei  Groß-Pöhla. 


Fig.  140. 


C).  31.  nodipalpis  Sig.  Thor. 

rf  0,55  mm  grell,  ohne  überstehende  Epimeren.  Färbung  hell- 
his  dunkelbraun,  am  Rande  durchscheinend.  Körperumriß  kurz 
elliptisch,  an  beiden  vorderen  Seiten  etwas  abgeflacht.  Haut  un- 
regelmäßig grob  liniiert.  Maxillarorgan  mit  einem 
kurzen  dünnen  Rüssel.  Palpe  nicht  ganz  halb  so 
lang  wie  der  Körper,  dünner  als  das  Vorderbein. 
2.  Glied  auf  der  Heugeseite  mit  kräftigem  Höcker, 
bei  Bauchansicht  scharf-,  bei  Seitenansicht  stumpf- 
spitzig  erscheinend    (Fig.   141).     1.   Glied    in    der 

Mitte     der     Beugeseite     stark     aufgetrieben;     seine 

Streckseite  reich  behaart.    Epi ren  weit  über  den 

Vorderrand  de-  Körpers  vorspringend,  in  der  Ge- 
stalt  wie  bei  .1/.  ovalis.  Vorderbein  verstärkt.  End- 
glied dünn,  schwach  sichelförmig  gekrümmt,  mit 
kleinen  Fußkrallen;  die  vordere  der  beiden  Schwert- 
borsten am  Vorderende  des  5.  Gliedes  kürzer  und 
breiter  als  die  hintere.  Genitalorgan  wie  bei  M.  ovalis  J. 
Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Klosterbache  zu  Heiligenrode  unweit 
kanal  bei  Bremen.  In  der  Böhme  und  Fulde 
Lüneburger  Heide. 


Fig.    141. 


$    und 


Bremen.     Im  Torf- 
bei  Walsrode  in  der 


T.  31.  subasper  (Koenike). 

^  0,45  mm    groß.     Körperumriß   bei    Rückenansicht    elliptisch, 
•  i  Bauchansicht  mit  den  vorstehenden  Hüftplatten  eiförmig.  Rücken 


94 


Koenike, 


mit  großer,  feinzackiger,  unregelmäßig  wellig  gerarideter  Rücken- 
platte; diese  nur  eine  schmale  ungepanzerte  Randzone  freilassend; 
Hautdrüsen  von  einem  umfangreichen,  porösen  Hofe  umgehen. 
Palpe  reichlich  halh  körperlang,  so  dick  wie  das  Vorderbein;  4. 
Segment  wie  das  des  M.  oval/s  verdickt.  Hüft- 
platten ein  zusammenhängendes  Plattengebiet 
bildend,  in  den  2  hinteren  Paaren,  soweit  sie 
freie  Ränder  haben,  von  einem  ausgedehnten 
Flächenfortsatz  umsäumt  (Fig.  142).  Beine 
mittelstark,  Vorderbein  am  dicksten;  dessen 
Endglied  minder  gebogen  als  das  des  M.  ovalis. 
Genitalorgan  vorn  auf  weiter  Strecke  mit  einer 
Chitinerweiterung  umsäumt;  Napfplatten  an 
beiden  Enden  miteinander  verwachsen.  $  bis 
0,7  mm  groß.  Oberhaut  liniiert,  ohne  Rücken- 
panzer; Hautdrüsen  auch  mit  großem  Chitin- 
Epimeralgebiet  ohne  Chitinerweiterung.  Genitalorgan  mit 
kurzen,  ziemlich  breit  sichelförmigen  Platten  und  einem  langen, 
stark  gekrümmten  Chitinbogen  am  Vorderende  der  Genitalöffnung; 
diese  etwa  0,13  mm  lang.    Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im   überfluteten    Moose    (Fontinalis  antipyretied)  und   in  Algen 
in  den  Sturzbächen  der  Böhme  in  der  Lüneburger  Heide. 


Fig.  142. 


hole. 


mm  groß. 


Fig.  143. 


8.  M.  octoporus  (Piers ig). 

Körper  lang-eiförmig,  stark  niedergedrückt.  Haut 
derb  und  schuppig.  Palpe  annähernd  so  stark  wie 
das  Vorderbein,  von  gewöhnlicher  Gestalt;  End- 
glied sehr  kurz.  Beim  Vorderbein  der  Megaptts- 
charakter  schwach  ausgeprägt;  Endglied  nur  sehr 
wenig  gekrümmt,  mit  zerstreut  stehenden  feinen 
Härchen  besetzt;  das  Hinterbein  sehr  viel  länger 
als  die  anderen.  Genitalorgan  in  der  Mitte 
zwischen  Epimeralgebiet  und  Hinterrand  des 
Körpers;  Geschlechtsöffnung  0,13  mm  lang; 
normal  gelegene  Platten  abweichend  mit  je  vier 
paarig  angeordneten  Näpfen  (Fig.  143).  J.  Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  den  Bächen  bei  Mauth  im  Böhmerwald. 
Im  Hasperbach  und  Glörbach,  nahe  der  Glörtal- 
sperre,  im  Sauerlande  in  Westfalen. 


6.   Unterfam.  Unionieoliiiae  (=  Atacinae). 

Körper  meist  weichhäutig,  vereinzelt  mit  Neigung  zu  Chitin- 
plattenbildung.  Maxillarorgan  ohne  Rüssel.  Hüftplatten  in  4  Gruppen 
angeordnet;  4.  Epimere  ohne  Vorsprung  am  Hinterrand;  dieser 
meist  gerade  und  rechtwinklig  zur  ventralen  Mittellinie  gerichtet. 
Vorderbein  oft  verdickt  und  mit  auf  Höckern  stehenden,  kräftigen 
und  stumpfen  Schwerthorsten.  Genitalorgan  vom  Hüftplattengebiel 
abgerückt,  vielnäpfig  (mehr  als  6  Stück).  J  äußerlich  nur  durch 
das  Genitalorgan  unterschieden.     Schwimmhaare  vorhanden. 

2  Gattungen. 


Acarina,  Milben.  95 

Bestinimungstabelle  für  die  Gattungen. 

I.  Genitalorgan  des  $  mit  Stechapparat  (Stechborsten).   l.Unionicola. 
II.  Genitalorgan  des  $  ohne  Stechapparat.  '_'.  Neumania. 

1.  Gatt.   Unionicola  Haldeman  (=Atax  Fabr.). 

Körper  weichhäutig.  Epimeren  in  1  Gruppen  angeordnet; 
4.  Platte  meist  ungewöhnlich  groß  und  mehr  oder  minder  recht- 
eckig,  ohne  Genitalbucht.  Beine  oft  verlängert,  Vorderbeine  vielfach 
verdickt  und  mit  stark  entwickelten  Borstenhöckern.  Genitalorgan 
unmittelbar  am  Hinterende  des  Körpers;  10,  12  "der  zahlreiche 
Näpfe.  Weibliches  Genitalorgan  mit  Stechborsten  (Legeapparat)  und 
fast  immer  -1  Napfplatten  besitzend;  männliches  Organ  mit  nur 
2  Platten,  ohne  Stechborsten,     [magines  meist  schmarotzend. 

8  Arten. 

Bestimmungstabelle  für   die  Weibchen. 

I.  Image,  freilebend. 

1.  Genitalorgan  zwölfnäpfig. 

a.  'i  große  Beugeseiten  zapfen  am  A.  Palpengüede. 

1.  U.  crassipes. 

b.  1   großer  Beugeseitenzapfen  am  4.   Palpengliede. 

2.  U.  gracilipalpis. 

2.  Genitalorgan  zehnnäpfig.  3.  U.  figuralis. 
II.  Imago  auf  Muscheltieren  schmarotzend. 

1.  Mit  10  Genitalnäpfen. 

1)  Fußkralle  mit  großer  [nnenzinke.         4.  U.  intermedia. 

2)  fußkralle  ohne  Innenzinke. 

a.  Hinterrand  des  Körpers  mit  1    DrüsenhÖckerpaar. 

aa)    Legeapparat  mit  2  Stacheln.  :>.  V.  acnleata. 

bb)  Legeapparat  mit  3  Stacheln.  (>.  II.  tricuspis. 

b.  Hinterrand  des  Körpers  ohne  DrüsenhÖckerpaar. 

7.  U.  Bonzi. 

2.  Mit  zahlreichen  Genitalnäpfen.  8.  U.  ypsilophora. 

1.    U.  crassipes  (0.   1-'.  Müll.). 
2  etwa    1    mm    groß.      Färbung    des    Körpers,    der    Palpen    und 
Beine    wasserhell    Ins    gelblich.      Körpergestalt    wie    bei    U.  aculeata 


v-w> 


9  Fig.  144.  * 

(Fig.  1  ISA),   mit  je  1  kräftig  vorspringenden  Drüsenhöcker  an  den 
Hinterrandsecken.    Palpe  dünner  als  das  Vorderbein;  auf  der  Beuge- 


96 


Koenike, 


seite  des  4.  Gliedes  3  große  Zapfen  (Fig.  144#).  Epimeralgebiet 
etwa  2/3  der  Bauchfläche  bedeckend;  4.  Platte  groß.  Beine  wie  bei 
U.  aculeata  (Fig.  148*).  Genitalorgan  mit  4  quergelagerten  Platten, 
jede  3  Näpfe  tragend  (Fig.  144«).  <$  im  ganzen  dem  $  ähnelnd, 
doch  das  Genitalorgan  ohne  Steehborsten  und  nur  mit  2  längs  ge- 
richteten sichelförmigen  Napfplatten.  Nymphe  mit  viernäpfigem 
Geschlechtsfelde;  im  übrigen  der  Image-  sehr  ähnelnd. 

In  tiefen  Teichen  und  Seen  mit1  klarem  Wasser  keine  Selten- 
heit. Imagines  und  Nymphe  freilebend,  die  Larve  bei  Spongilla 
schmarotzend. 

2.  U.  gracilipalpis  (Vi eis). 

In  Gestalt  und  Färbung  dem  U.  crassipes  gleich.  ^  1>2  mm 
groß.     Augen  weit  größer   als  bei  der  Vergleichsart.     Palpe  länger, 

5/e  Körperlänge  erreichend  (1  min),  sehr 
schlank,  abweichend  nur  mit  1  großen 
Zapfen  am  4.  Glied  (Fig.  145).  Borstenhöcker 
des  Vorderbeins  minder  entwickelt.  In  den 
übrigen  Merkmalen  wenig  abweichend  oder 
gleich,  (j  reichlich  0,9  mm  groß.  Körper 
verkehrteiförmig,  zwischen  den  Hinterrands- 
drüsenhöckern  abgestutzt.  In  den  Palpen- 
merkmalen dem  *J  gleich.  Äußeres  Genital- 
organ mit  2  sichelförmigen  Napfplatten  wie 
das  des    U.  crassipes   cj. 

In  einem  Wiesengraben  bei  Oslebshau- 
sen  im  Bremer  Gebiet. 


3.  U.  figuralis  (G  L.  Koch). 


Fi«.  145. 


5  dem  U.  crassipes  sehr  nahe  nahe  ver- 
wandt,   doch    ohne    vorspringende    Drüsen- 
höcker an   den  Hinterrandsecken   des  Körpers.     Färbung  blaugrau 
oder  gelb,    Epimeren,   Palpen   und  Beine  gewöhnlich  bläulichgrün. 

Beine  kürzer  als  bei  der 
Vergleichsart.  Genitalorgan 
in  der  Gestalt  nicht  ab- 
weichend, doch  nur  Kl 
Näpfe  zählend  (Fig.  14(32). 
cj  durch  das  Genitalorgan 
vom  '^  unterschieden  (Fig. 
14()«).  Nymphe  mit  vier- 
näpfigem Geschlechtsfeld, 
„  b  von  der  U.  crassipes  Nymphe 

Fig.  145.  durch  den  Mangel  von  vor- 

springenden Drüsenhöckern  an  den  Hinterrandsecken  unterschieden. 
In   stehenden   Gewässern,    bedeutend   seltener  als    U.  crassipes. 
Imagines  und  Nymphe  freilebend;    Larve  wahrscheinlich  bei  Spon- 
srüla  schmarotzend. 


4.  U.  intermedia  (Koenike). 

<j?  bis  0,9  mm  groß.  Färbung  durchscheinend  gelblich, 
gefleckt.  Körperumriß  breiteiförmig,  hinten  abgestutzt.  Pa 
2.  Gliede  dicker  als   das  Vorderbein,  sehr  spitzig  endigend. 


braun 

pe  im 

Epi- 


Acarina,  Milben. 


97 


meralgebiel  etwas  mehr  als  « 1  i t-  vordere  Bauchhälfte  bedeckend. 
Vorderbein  wenig  verstärkt;  seine  Haarhöcker  wenig  entwickelt; 
Krallenende  der  Beine  verbreitert;  Kußkralle  mit  sehr  langer  Innen- 
zinke (Pig-  1473).  Genitalorgan  mit  10  Näpfen  auf  4  quergerich- 
teten deutlichen  Platten,  2  auf  der  Vorderplatte  schräg  hinterein- 
ander, 3  auf  der  hinteren  Platte  im  Dreieck  angeordnet.  Lege- 
apparat  am  Hinterende  der  Genitalöffnung  mit  je  zwei  Chitinspitzen 
(Fig.   147«)-    6  mi*  2  bogenförmigen,  längsgerichteten  Geschlechts- 


Fig.  147. 

platten;  auf  diesen  je  5  hintereinander  gelagerte  Näpfe.    4.  Hinter- 
beinglied leicht  gekrümmt  und  verdickt. 

Weit  verbreitet,  schmarotzt  zwischen  den  Kiemen  von  Bivalven; 
Eier  und  Larven  in  den  Kiemen. 


5.  U.  aculeata  (Koenike). 

Eine  dem  U.  crassipes  nahe  verwandte  Art.  $  reichlich  0,7  min 
groß.  Palpen  am  Grunde  dicker  als  das  verstärkte  Vorderhein. 
Hüftplattengebiet  sieb  sehr  weit  nach  hinten  erstreckend,  die  hin- 
teren Plattengruppen  median  nahe  aneinanderliegend;  Fortsatz  der 
2  ersten  Kpiniorenpaare  über  die  3.  Platte  hinausreichend  (Fig.  1483). 
Vorderbein  stark  verdickt,  auf  der  Beugeseite  mit  vielen,  meist  auf 
Höckern  befindlichen  Schwertborsten.  Genitalorgan  mit  1<>  Näpfen, 
jeder  sei  ts  auf  2  Platten  5  Stück;  auf  beiden  Seiten  der  (ieschleehts- 
Öffnung  je  ein  Legeapparat.,  bestehend  aus  einem  Grundteil  mit 
2  Stacheln  (Fig.  148a).  ö  außer  durch  eine  geringere  Größe  haupt- 
sächlich durch  «las  Genitalorgan  unterschieden ;  jeder  sei  ta  der  Genital- 
spalte je  1  nierenförmige  Platte;  diese  mit  der  Konkavseite  der 
Genitalöffnung  zugekehrt;  die  '■>  jederseitigen  Näpfe  im  liegen  hinter- 
einander angeordnet.  Nymphe  mit  zweimal  2  Genitalnäpfen  hart 
am  Hinterrande  des  Körpers; 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.    II«  f t  12.  < 


98 


Koenike, 


In   der    kleinen  Weser   bei   Bremen.     Im   Schweriner  See.     In 
den    toten  Armen    der   Pleiße    bei  Leipzig  -  Cpnnewitz.     Schmarotzt 


a  lug.  148.  b 

zwischen  den  Kiemen  der  Muscheltiere  {Anodonta  und  Unio)\ 
und  Larve  in  den  Kiemen. 


Eier 


/.,£ 


/-r 


6.  IT.  tricuspis  (Koenike). 
$    etwa   0,6   mm    groß;    dem    U.   aculeata    sehr    ähnlich,    die 

Drüsenhöcker  am  Hinterrande  minder  vorspringend,  Palpen  dünner, 
Fortsatz  der  2  ersten  Epimeren paare  kürzer.  Epi- 
meralgebiet  sich  sehr  weit  nach  hinten  erstreckend: 
4.  Platte  groß.  Vorderbein  verdickt,  mit  auf 
Höckern  stehenden  Schwertborsten.  Genitalorgan 
mit  10  Näpfen,  auf  4  sehr  schwach  chitinisierten 
Platten  wie  bei  U.  aculeata  gelagert.  Der  zwei- 
teilige Legeapparat  mit  je  3  Stacheln  (Fig.  14!»)- 
cS  0,55  mm  groß,  vom  $  durch  das  Genitalorgan 
unterschieden;  ohne  Legestachel,  10  Genitalnäpfe, 
vorn  zweimal  2  nebeneinander,  hinten  jederseiis  3 
bogenförmig  nach  vorn.  Jugendzustände  unbe- 
kannt. 

Parasitisch    auf  Bivalven    (zwischen    den    Kie- 
men)   der   kleinen  Weser   und    eines  Tümpels  auf 

dem  Habenhauser  Werder  bei  Bremen.     Auf  Anodonta  bei  Schwerin 

in  Mecklenburg. 

7.  A.  Bonzi  Claparede. 

$  0,5 — 0,7  nun  groß,  dem  U.  intermedia  sehr  ähnlich.    Körper- 
umriß kurz -eiförmig,  Vorderende  ziemlich  breit,    Hinterende  abge- 


Fig.  U9. 


Aearina,  Milben. 


99 


stutzt.  Palpe  in  den  Grundgliedern  um  die  Hälfte  stärker  als  das 
Vorderbein,  sehr  spitz  endigend.  Epimeralgebiet  nur  etwa  die  vor- 
dere Bauchhälfte  bedeckend,  hinten'  Plattengruppen  klein,  weil 
voneinander  entfernt,  besonders  in  den  auffallend  zurücktretenden 
hinteren  Innenecken.  Vorderbein  kaum  merklich  verdickt,  ohne 
stark  entwickelte  Haarhöcker.  Fußkralle  ohne  innen1  Nebenzinke. 
Genitalorgan  mit  10  Näpfen  auf  vier  quer  gerichteten  deutlichen 
Platten,  ähnlich  wie  bei  U.  dcuUata  j  gelagert;  der  zweiteilige 
Legeapparat  an  der  Spitze  je  2  Stacheln  trauend.  J  durch  das 
Genitalorgan  abweichend;  jederseits  desselben  mit  einer  bogig  nach 
vorn  gerichteten  Platte;  auf  dieser  im  Bogen  hintereinander  5  Näpfe. 
Weil  verbreitet;  schmarotzt  zwischen  den  Kiemen  von  Bivalven; 
Eier  und    Larven   in   den    Kiemen. 


s.  I'.  ypsilophara  (Bonz). 

S  1 — 1,5  mm  groß.  Färbung  gelblich,  braun  gefleckt.  Körper 
langeirund.  Palpe  am  Grunde  sehr  viel  dicker  als  das  Vorderbein. 
Epimeralgebiet  sich  über  die  vordere  Bauchfläche  erstreckend;  die 
hinteren  Gruppen  weit  auseinander  gerückt;  der  Abstand  sich  nach 
rückwärts  erweiternd;  4.  Platte  groß. 
Vorderbein  kürzer  als  der  Körper,  wenig 
verdickt,  ohne  vorstehende  Haarhöcker. 
Ful'ikralle  wie  bei  U.  intermedia  mit 
einer  großen  Innenzinke.  Genitalorgan 
mit  2  großen,  innen  geradrandig  ab- 
schließenden, unmittelbar  neben  der  Ge- 
schlechtsöffnung  gelegenen  Platten;  am 
gebogenen  Außenrande  derselben  je  IG 
bis  25    Näpfe   (Fig.   150).     <j   mit   ver-  Fig.  150. 

hältnismäßig     größerem     Epimeralgebiet. 

Genitalorgan  ohne  Stechborsten.     Nymphe  mit  2  Paar  weit  ausein- 
ander gerückten  Genitalnäpfen  am   Hinterrande  des  Körpers. 

Weit  verbreitet;  schmarotzt  zwischen  den  Kiemen   der  Muschel- 
tiere;   Eier  und    Larve  in  den   Kiemen. 


2.   Gatt.  Neunmnia  Leber t. 

Körper  oft  derbhäutig,  Oberhaut  meist  mit  Chitinspitzen  dicht 
besetzt.  Palpe  klein,  3.  (ilied  mit  langer,  steifer,  seitlich  abstehender 
Borste.  Hüftplattengebiet  wie  bei  Uniontcola,  doch  die  Naht  zwischen 
der  •'!.  und  1.  Platte  abweichend  bis  zum  Innenrande  reichend.  Die 
2  ersten  Beinpaare  auf  der  Beugeseite  mit  paarweise  angeordneten, 
abgestumpften,  in  der  Regel  auf  Höckern  stellenden  Schwertborsten: 
Fußkrallen  ohne  Nebenzinke.  Genitalorgan  beim  5  meist  weiter 
vom  Hinterrande  des  Körpers  abgerückt  als  beim  rj.  Männliche 
Napfplatten  vor  und  hinter  der  Geschlechtsöffnung zusammenhängend, 
beim  ^  weit  voneinander  abgerückt;  bei  beiden  Geschlechtern  mit 
zahlreichen    kleinen    Näpfen   ausgestattet;    keine   Stechborsten. 

S  Arten. 


Bestimmungstabelle  für  die  Weihchen. 

I.  Mit  ungewöhnlich  grollen  Hautdrüsenhöckern.    1.  N.  umbonata. 
autdrüsenhöcker. 


II.   Ohne  große 


7* 


100 


Knenike, 


1.  1.  und  2.  Epimere  hinten  mit  längerem   Fortsatze. 

a.  Genitalplatten  klein.  2.  N.  triangularis. 

b.  Genitalplatten  groß. 

aa)  Seitlicher  Drüsenhof   mit   der  Genitalplatte  verbunden. 

3.  N.  vernalis. 
hh)  Seitlicher   Drüsenhof  nicht  mit  der  Genitalplatte   ver- 
bunden. 4.  N.  Ihnosa. 

2.  1.  und  2.  Epimere  hinten  mit  kürzerem   Fortsatz. 

a.  Hinterrand  der  4.  Epimere  ohne  eckigen  Vorsprung. 

5.  N.  spinipes. 
h.  Hinterrand  der  4.  Epimere  mit  eckigem  Vorsprung. 

aa)   Stirnende  schmal  gerundet.  6.  N.  oallosa. 

bb)  Stirnende  breit  eckig.  7.  N.  imitata. 

Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 

I.  3.  Hinterbeinglied  verdickt.  5.  N.  spinipes. 

II.  3.  Hinterheinglied  nicht  verdickt. 

1.  Mit  großen  Hautdrüsenhöckern. 

a.  Hautdrüsenhöcker  über  den  Körperrand  vorspringend. 

1.  N.  umbonata. 

b.  Hautdnisenhöcker  nicht  über  den  Körperrand  vorspringend 

8.  N.  verrucosa. 

2.  Ohne  Hautdrüsenhöcker. 

a.  Mit  Bauchpanzer.  3.  N.  vernalis. 

b.  Ohne  Bauchpanzer. 

aa)  Hinterer   Fortsatz    der   vorderen    Epimerengruppen    bis 
zur  4.  Epimere  reichend.  4.  N.  limosa. 

hb)  Hinterer  Fortsatz   der  vorderen   Epimerengruppen   bis 


zur  3.  Epimere  reichend. 


1. 


2.  N.  triangularis. 


N.  umbonata  (Koenike). 

q   etwa  0,5  mm  groß.    Körperfarbe  wie  hei  N.  spinipes.    Körper- 
umriß annähernd    elliptisch.     Stirnende   ausgerandet.     Oberhaut  mit. 

kurzen  Chitinspitzen  dicht  besetzt,  am 
Körperrand  deutlich  zu  erkennen ,  auf 
der  Fläche  als  Punktierung  erscheinend. 
Die  Drüsenhöfe  als  ungemein  hohe,  blau- 
gefärbte Höcker  hervortretend  (Fig.  151). 
Jedes  der  beiden  Augenpaare  in  der 
Mitte  zwischen  dem  Stirn-  und  dem  1 . 
Seitenhöcker  nahe  am  Körperrand  ge- 
legen, auf  der  Bauchseite  ebenso  deut- 
lich erkennbar  wie  auf  der  Rückenseite. 
Epimeralgebiet  weit  vom  vorderen  Kör- 
perrand abgerüekt.  Das  Vorderbein  nicht 
dicker  als  die  übrigen;  Genitalorgan  in 
der  Mitte  zwischen  Genitalgobiet  und 
hinterem  Körperende,  verkehrteiförmig; 
die  vorn  und  hinten  zusammenhängenden 


Fig.   151. 


Platten    mit  je  8—12  Näpfen. 


o 

+ 


im    ganzen    wie 


doch 


das  Q,  (loch  der 
vordere  Abstand  des  Epimerälgebiets  vom  Körperrand  geringer,  die 
2  hinteren  Plättengruppen  median  weiter  auseinander  gerückt; 
Genitalorgan   bedeutend   länger,   Napfplatten  klein   und  ähnlich  ge- 


Acarina.    Mühen. 


101 


legen    wie    bei    A'.    tpinipes  J.      Eiablage    und  Jugendzustände    im- 
bekannt. 

Im  Klosterbach  bei  Heiligenrode  unweit  Bremen.  In  der  Delme 
im  Großherzogtum  Oldenburg. 

2.  N.  triangularis  (Piersig). 

Der  .V.  vernalis  ähnlich.  J  1,5  nun  groß.  Körperfarbe  durch- 
scheinend hellgelb.  Umriß  eiförmig.  Augen  groß  und  schwarz  pig- 
mentiert. Palpe  minder  behaart  als  die  der 
N.  vernalis,  Haarhöcker  der  ßeugeseite  des 
4.  Gliedes  kräftiger  und  weiter  nach  vorn  ge- 
rückt; Chitinzapfen  des  gleichen  Tasterab- 
schnitte größer  als  der  der  Vergleichsart. 
Hüftplattengebiet  verhältnismäßig  kleiner,  der 
Zwischenraum  /wischen  der  2.  und  3.  Platte 
merklich  größer;  gemeinsamer  Fortsatz  am 
Hinterende  der  1.  und  2.  Platte  erheblich  kür- 
zer. Napf  platten  des  Genitalorgans  nennenswert 
kleiner  (Fig.  152).  Drüsenhof  auf  der  Außen- 
seite der  Napfplatte  sehr  klein,  niemals  mit 
die-er  verbunden.  J  dem  der  -V.  vernalis 
im  ganzen  ähnlich,  doch  abweichend  hellgelb 
und  ohne  Bauchpanzer.  Nymphe  mit  2  vorn  zu- 
sammenhängenden Genitalplatten;  auf  diesen 
je  2  Näpfe. 

Im  Schloßteiche  zu  Großzschocher  bei  Leipzig.  In  der  Hill«- 
bei  Hamburg.     Im  Teiche  bei   Lichtenwalde  im  Erzgebirge. 

3.  N.  vernalis  (0.  F.  Müll.). 

£■  his  1.3  mm  groß.  Körperfarbe  durchscheinend  gelblich  oder 
bläulich.  Umriß  elliptisch.  Augen  unmittelbar  am  vorderen  Seiten- 
rande gelegen.     Palpe  klein,  bedeutend  dünner  als  das  Vorderbein; 


Fitj.   152. 


Fig.   153. 

Hüftplattengebiel  sich  weit  nach  hinten  erstreckend;  hintere  Platten- 
gruppe an  den  Innenseiten  mit    breitem  Chitinsaume;   gemeinsamer 

Fortsatz    der    1.    und   2.    Platte    sehr    lang.      I>ie    ersten   2    Beinpaare 


102 


Koenike, 


mit  kräftigen  Schwertborsten,  meist  paarweise  auf  niedrigen  Höckern 
-teilend.  Genitalorgan  groß;  auf  der  Außenseite  der  mit  zahlreichen 
Näpfen  ausgestatteten  Platten  eine  mit  großem  Chitinhof  versehene 
Drüsenmündung;  dieser  Drüsenhof  hei  ausgereiftem  9  mit  der  Napf- 
platte verbunden  (Fig.  153^).  rf  meist  bläulich  gefärbt,  in  völlig  ausge- 
wachsenem Zustande  die  ganze  Bauchfläche  panzerartig  erhaltet;  der 
Rauchpanzer  auf  den  Rücken  etwas  übergreifend  (Fig.  153  b);  Rücken- 
drüsen mit  Chitinhöfen  umgehen.  Napfplatten  naher  zusammen- 
gerückt als  heim  $,  vor  und  hinter  der  Geschlechtsöffnung  miteinander 
verwachsen.  Nymphe  mit  2  kleinen  Genitalplatten,  auf  diesen  je 
()  Näpfe. 

In  stellenden  Gewässern;   die  verbreitetste   und   häufigste   Xeu- 
mania-Ari. 


Fig.  154. 


4.  N.  limosa  (C.  L.  Koch). 

Am  nächsten  mit  N.  vemalis  verwandt.  9  Ins  1,5  mm  groll. 
Körperfarbe  durchscheinend  gelblich.  Umriß  eiförmig.  Palpen  klein, 
bedeutend  dünner  als  das  Vorderhein.  Hüftplatten  nach  Aus- 
dehnung und  Gestalt  nur  wenig  von  denen 
der  Vergleichsart  abweichend ;  hintere  Platten- 
gruppe ohne  breiten  Chitinsaum.  Genital- 
organ im  ganzen  wie  bei  N.  vemalis,  doch 
die  Drüsenmündung  auf  der  Außenseite  ohne 
großen  Chitinhof;  dieser  niemals  mit  der 
Napfplatte  zusammenhängend  (Fig.  154).  $ 
ohne  Rauchpanzer,  Genitalorgan  unmittelbar 
am  Hinterende  des  Körpers  gelegen,  Napf- 
platten näher  zusammengerückt,  vor  und 
hinter  der  Geschlechtsöffnung  miteinander 
verbunden.  Nymphe  mit  6—7  Näpfen  auf 
jeder  der  2  Platten. 

Im    großen    Plöner    See   und    in    einem 
Tümpel  am  Parnaß  bei  Plön  in  Holstein.    Im 
Hauptteich  im  Steinbruch  zu  Kleinzschocher  bei  Leipzig. 

5.  N.  spinipes  (0.  F.  Müll.). 

9  bis  1,5  mm  groß.  Körperfarbe 
gelblich,  Exkretionsorgan  auf  dem  Rük- 
ken  rot  durchscheinend.  Umriß  breit- 
eiförmig.  Haut  mit  feinen  Spitzen  dicht 
besetzt,  Palpen  kurz,  dünner  als  das 
Vorderbein.  4.  Epimere  klein,  ohne  vor- 
springende Ecke  am  Hinterrande.  Die 
ersten  2  Reinpaare  mit  kräftigen  Schwert- 
borsten, meist  paarweise  auf  niedrigen 
Höckern  stehend.  Napfplatten  des  Geni- 
talorgans klein,  mit  je  15—20  Näpfen 
(Fig.  155).  <3  1,1  nun  groß.  :'>•  Glied 
des  Hinterbeines  verdickt.  Napfplatten 
die  Geschlechtsöi'fnunij-  umgrenzend. 
Nymphe  mit  je  2  Genitalnäpfen  auf  jeder 
Platte. 
Gewässern,  niemals  häufig. 


F 

In   stell 


ig.  165. 
enden 


Acarina,  Milben. 


103 


2 


6.  N.  callosa  (Koenike). 

1,2  mm  groß.  Körperfarbe  grünlichgelb.  Umriß  breiteiför- 
;  Vorderende  stark  verschmälert.  Oberhaut  mit  kurzen  krummen 
Borston  dicht  besetzt.  Augen  auf  der 
Bauchseite  deutlicher  durchscheinend 
als  auf  der  Rückenseite.  Hüftplatten- 
gebiet  sich  nur  wenig  über  die  vor- 
dere Körperhälfte  hinaus  erstreckend; 
1.  und  2.  Epiniere  hinten  mit  einem 
kurzen  gemeinsamen  Fortsatze;  media- 
ner Abstand  der  hinteren  Platten- 
gruppen sich  nach  rückwärts  erwei- 
ternd. Beine  wie  hei  Ar.  yernalis.  Ge- 
nitalorgan  besonders  groß,  Napfplatten 
vorn  wesentlich  breiter  als  hinten,  mit 
je  SO— 90  Näpfen  (Fig.  156).  Anal- 
öffnung vom  Hinterrande  des  Körpers 
abgerückt.  Nymphe  0,45  nun  groß, 
mit  2  neunnäpfigen  Genitalplatten, 
sonst  wie  das  2.  Kablage,  Larve  und 
(f  unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben    auf  dem  Stadtwerder  hei  Bremen. 


Fig.  L56. 


7.  N.  imitata  Koenike. 

Am  nächsten  mit  .v.  callosa  verwandt.  2  reichlich  0,8  mm  groß 
Körperfarbe  wie beiiV. spinipes.  Vorderende  des  Rumpfes  infolge  Aus- 
randung und  vorspringender  Augenwülste  eckig  erscheinend  (Fig. 
157 a).  Oberhaut  mit  sehr  kurzen  Spitzen  dicht  besetzt.  Palpen 
im  2.  Gliede  so  stark  wie  das  Vorderhein  (Fig.  1576).  Hüftplattengebiet 


Fig.   157. 

sich  weit  über  die  vorder«'  Körperhälfte  hinaus  erstreckend;  1.  und 
2.  Epiniere  hinten  mit  einem  inälii"  lautren  gemeinsamen  Fortsatze; 
hintere  Innenecke  der  I.  Platte  vorspringend,  dadurch  den  gegen- 
seitigen Ahstand  dos  letzten  Plattenpaares  verengend.  Beine  dünn; 
Vorderbein  nicht  verstärkt.     Genitalorgan   ähnlich   gestalte!  wie  das 


104 


Koenike, 


der  N.  callosa,  doch  wesentlich  kleiner.  Analöfl'nung  am  Hinter- 
rande des  Körpers  vorspringend.  Eiablage,  rf  und  Jugendzustände 
unbekannt. 

In    der  Pelme    hei  Delmenhorst   im  Großherzogtum  Oldenburg. 

8.  N.  verrucosa  Koenike. 

(j  0,55  min  groß.  Haut  dicht  behaart.  Drüsenhöfe  und  Anal- 
hof  meist  warzig  erhaben.  Palpe  von  '/,, 
Körperlänge,  dünner  als  das  Vorder- 
bein; 3.  Glied  auf  der  Außenseite 
mit  langer,  rechtwinklig  abstehender 
Schwertborste.  Epimeren  weit  vom 
Stirnende  abgerückt;  4.  Platte  außen 
breiter  als  innen,  am  Hinterrand  mit 
kräftigem  Fortsatz.  Beine  kurz  und 
dünn;  Vorderbein  nicht  verstärkt,  auf 
der  Beugeseite  mit  kräftigen  Schwert- 
borsten ohne  auffallend  große  Höcker; 
3.  Hinterbeinglied  nicht  verdickt.  Ge- 
nitalorgan sehr  groß,  mit  zahlreichen 
kleinen  Näpfen  (Fig.  158).  5  unu 
.1  ugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Sumpfe  bei  Lauterbach 
in   Schlesien. 


Fig.   158. 


7.  Unterfam.  Pioninae. 


Körper  weichhäutig,  vereinzelt  mit  Neigung  zu  Chitinplatten- 
bildung. Maxillarorgan  ohne  Rüssel.  Weibliche  Epimeren  in  4 
Gruppen  angeordnet,  männliche  dicht  aneinandergerückt;  am  Hinter- 
rande der  4.  Platte  ein  Vorsprung;  in  der  dadurch  gebildeten  Bucht 
ein  sechs-  oder  vielnäpfiges  Genitalorgan;  bewegliche  Geschlechts- 
klappen fehlend,  rf  in  der  Regel  mit  auffallenden  äußeren  Ge- 
schlechtsunterschieden.    Beine  mit  Schwimmhaaren. 

6  Gattungen. 

Bestimmungstabelle  für  die  Gattungen! 

I.  Genitalorgan  sechsnäpfig. 

1.  Beine  von    normaler   Länge;    männliches   Hinterbein    mit    Ge- 
schlechtsunterschied. 

a.  4.  Hinterbeinglied   des  tf  meist  auffallend  verdickt. 

1.  Aeetvus. 

b.  Endglied  des  männlichen   Hinterbeines  sichelförmig. 

2.  Piönacercns. 

2.  Beine  auffallend  lang;  4.  Glied  des  3.  männlichen  Beinpaares 
zu  einem  Greiforgan  umgewandelt.  3.  Hydrochoreutes. 

3.  Beine  kurz;  die  des  ^  ohne  Geschlechtsunterschied. 

1.  Wettina. 
IL  Genitalorgan   vielnäpfig. 

a.  Naht    zwischen    der   3.   und   4.    Epimere    fast    rechtwinklig    Zur 
ventralen     Mittellinie     gerichtet.        1.     Hinterheinglied    des    q 

sichelförmig.  5.  Piona. 

b.  Naht   zwischen    der  3.    und    1.    Kpimere    stark    nach    hinten   ge- 
richtet.    Endglied   des   männlichen  Hinterbeines   sichelförmig. 

ß.  Forelia. 


Acarina,  Milben.  105 

1.  Gatt.  Acercus  C.   L.  Koch. 

Körper  weichhäutig.  1.  Palpenglied  am  Außenende  innen  neben 
dem^Endgliede  ein  Zapfenfortsatz.  Epimeralgebiel  des  0  klein. 
ähnlich  wie  bei  Pwnaty;  das  des  $  fast  die  ganze  Bauchseite  ein- 
nehmend, die  hinteren  Gruppen  median  dicht  zusammengerückt. 
Heine  mit  Sehwimmhaaren ;  1.  Glied  des  männlichen  Hinterbeins 
nieist  auffallend  verstärkt.  Genitalorgan  in  der  Epimeralbuchl  liegend, 
sechsnäpfig. 

8  Arten. 

Für  die  Bestimmung  der  Männchen  kommt  besonders  das  meist 
auffallend  verstärkte  4.  Hinterbeinglied  (Fig.  164  G)  in   Betracht. 

Bestimmungstabelle   für  die  Männchen. 

I.  (i  verstärkt. 

1.  (i  reich  behaart. 

1 )  Genitalbucht  tief. 

a.  (i  am  Innenrande  bedeutend  verstärkt.         1.  A.  torris. 

b.  G  am  Innenrände  wenig  verstärkt. 

a)  G  s.i  lang  wie  das  5.  Glied.  2.  A.  ornatus. 

hl  G   kürzer  als  das  .">.  Glied. 

aai  2.  Bein   am  Außenende    mit    stempelartigem  Ge- 
bilde. 3.  A.  pistillifei'. 
hhi  2.  Bein  ohne  stempelartiges  Gebilde. 

4.  A.  bullatus. 

2)  Genitalbucht  flach. 

a.  G  im  Umriß  dreieckig.  5.  A.  latipes. 

b.  G  im  Umriß  rundlich.  6.  A.    scaurus. 

2.  G  wenig  behaart,  am  Außenende  mit  starker  Sähelhorste. 

7.  A.  ensifer. 
II.   G  nicht   verstärkt.  8.  A.   lutesoens. 

Bestimmungstabelle  für  die  Weibchen. 

I.  Geschlechtsplatten  sichelförmig. 

1.  Geschlechtsplatten  solang  wie  die  Geschlechtsöffnung.   Körper- 
farbe rot.  5.  A.  latipes. 

2.  Geschlechtsplatten  kürzer  als  die  Geschlechtsöffnung. 

a)  Abstand  zwischen  den  hinteren  Epimerengruppen  etwa  von 
Geschlechtshoflänge. 

aa)   Körpergestalt  langeiförmig;  Farbe  dunkel  rotbraun,  mit 
dreieckigem,  leuchtend  rotem  Rückerifleck. 

2.  A    (»malus. 
1 1 1 1 )  Körpergestalt  breiteiförmig;  Farbe  hellrötlich. 

li.  A.  scanrus. 

h)  Abstand    zwischen    den    hinteren   Epimerengruppen    kürzer 

als  der  Geschlechtshof.  7.  A.  ensifer 

II.  Geschlechtsplatten  dreieckig. 

1.  Abstand  zwischen   den    hinteren    Epimerengruppen    etwa    von 
Geschlechtshoflänge.  8.  A.  lutescens. 

2.  Abstand  zwischen  den  hinteren   Epimerengruppen    kürzer   als 
der  Geschlechtshof. 


106 


Koenike, 


a)  Hinteres   Körperende   durch   je    einen 

verschmälert. 
1»)  Hinteres  Körperende  breit  abgerundet. 

1.  A   torris  (0.  F.  Müll.). 


seitlichen    Eindruck 

1.  A.  torris. 

4.  A.  hullatus. 


d  fast  0,6  mm  groß.  Färbung  licht  graubraun,  der  Körper- 
rand wasserhell,  die  Beine  lila.  Körperumriß  eiförmig,  die  hinteren 
Seiten  schwach  eingedrückt.  Palpe  im  2.  Gliede  um  die  Hälfte 
stärker  als  das  2.  Beinglied.  Epimeren  nach  Größe  und  Gestalt 
wie  A.  ornatus  J.  Genitalhucht  gleich  der  des  Pionacercus  Leuckarti  J. 
3.  Bein  stark  verkürzt;  sein  Endglied  schwach  gekrümmt  und  reich 
behaart.  Hinterbein  kaum  so  lang  wie  das  zweite;  sein  4.  Glied 
seitlich  wenig,  dorsoventral  bedeutend  verstärkt,  besonders  am 
Innenende;    Innenseite    desselben    am  Außenende   mit   einem    kräf- 


Fig.  159. 

tigen,  eckigen  Haarhöcker;  auf  diesem  eine  steife,  ziemlich  lange 
Dornborste;  in  der  Nähe  derselben  noch  ein  weiteres  gleiches  Haar- 
gebilde (Fig.  1593);  5.  Glied  am  Außenende  mit  reich  behaartem 
Fortsatz,  dieser  bei  dorsoventraler  Laue  des  Beines  am  stärksten 
erscheinend.  Genitalhof  ähnlich  wie  bei  A.  ornatus  $.  9.  0,8  nun 
groß.  Farbe  bräunlichgelb,  durchscheinend,  dunkel  gefleckt.  Körper- 
umriß verkehrteiförmig,  hinten  mit  seitlichem  Eindruck.  Abstand 
zwischen  den  2  hinteren  Epimerengruppen  gering,  von  vorn  nach 
hinten  sich  erweiternd.  Napfplatten  des  Genitalorganes  kurz,  fast 
dreieckig,  mit  3  in  den  Ecken  befindlichen  Näpfen  (Fig.  159«). 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Holzmaar  in  der  Eifel.  In  einem  toten  Arme  der  Pleiße 
bei  Leipzig- Connewitz.  Im  Heidkruger  Bach  unweit  Stickgras  im 
Großherzogtum  Oldenburg.  In  einem  Wiesengraben  hei  Kattenturm 
im  Bremer  Gebiet. 

2.  A.  ornatus  C.  L.  Koch. 

9  bis  1  nun  groß.  Färbung  rot,  Beine  und  Palpen  am  Grunde 
vielfach  bläulich.     Auf  dem  Mittelrücken  2  längs  gerichtete  Chitin- 


Acarina,  Milben. 


107 


leisten,   in   nicht  ganz  einer  Augenweite   nebeneinandi 

4.  Epimere  sein-  groß,   hinten  Beitlicb  konvex  vorsprin 
lang  und   kräftig;  4.   Glied   des   Hinterbeins  in  seitlic 
annähernd   von    normaler   Dicke,   dorsoventral    ungern« 
auf  der  inneren   Flach- 
seite    muldenartig    ver- 
tieft; Borstenbesatz  die- 
ses  Gliedes    sehr   reich; 

5.  Glied  schwach  S-för- 
mig gebogen,  am  äuße- 
ren Ende  mit  kurzem 
Fortsatz;  an  dessen 
Spitze  ein  Chitindorn. 
Genitalorgan  fast  völlig 
in  der  sehr  weiten  und 
ziemlich  tiefen  Epime- 
ralbucht  liegend;  die  3 
jederseitigen  Näpfe  im 
Dreieck  angeordnet  (Fig. 
161).    9  bis  '2  nun  groß. 


•r 

befindlich. 

gend.     Beine 

hei 

Richtung 

sin 

\  erstärkt, 

Fig.  160. 


Fig.   161. 


Farbe  meist  dunkel-rötbraun,  selten  rot,  mit  einem  leuchtend  roten 
dreieckigen  Rückenfleck.  Heine  und  Palpen  meist  dunkel-blaugrün, 
dicht  punktiert  (porös).  Körperumriß  eirund,  Hinterende  mit  seit- 
lichem Kindruck,  Vorderende  auffallend  verschmälert.  Epimeren 
nicht  von  halber  Körperlänge.  Beine  reich  behaart.  Genitalorgan 
größtenteils  außerhalb  der  Epimeral bucht;  Napfplatten  sichelförmig, 
je  3  bogenförmig  angeordnete  Näpfe  trauend  (Fig.  160).  Die  beiden 
zweinäpfigen  Genitalplatten  der  Nymphe  länglichrund,  auseinander 
gerückt,  nach  hinten  divergierend. 

In  stehenden  Gewässern,  nicht  häufig,   hauptsächlich  im   Früh- 
jahr anzutreffen. 


.;.  A.  pistillifer  Koenike. 

g  0,6  nun  groß.  Färb  in  ig  rotbraun,  Heine  und  Palpen  heller, 
mit  lilafarbenem  Anfluge.  Stirnende  abgestutzt,  die  hinteren  Seiten- 
ränder stark  eingedrückt.  1.  Epimere  im  Eiiilenkungsgebiet  des 
Hinterbeins  wenig  vorspringend;  Genitalbucht  Behr  tief  (Fig.  162a). 
2.  Pein  auf  der  Beugeseite  dos  2.  Gliedes  mit  einem  Hocker  und 
.").  (Mied  am  äußeren  Ende  mit  einem  stempelartigen  Gebilde  (Fig. 
I62d).     1.  Glied  dos  Hinterbeins  mäßig  verdickt,  auf  der  Unterseite 


108 


Koenike, 


reich    mit    meist    langen,    verworren    angeordneten    Horsten    besetzt. 
5.  Glied  am  längsten;    sein  äußeres  Ende  keulenartig   verdickt   und 


V 


Fig.  L62 


'*%^ 


c 


ohne  Fortsatz  (Fig.  162c).  Genitalorgan  glockenförmig;  die  6  Näpfe 
zu  je  :l  im  Bogen  hintereinander  gelagert  (Fig.  1(52.7).  $  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben  hei  Oberneuland   im  Bremer  Gebiet. 


4.  A.  bullatus  (Sig.  Thor.). 

Dem  A.  torris  sehr  ähnlich,  doch  abweichend  durch  das  Hinter- 
bein des  ($•  dessen  4.  Glied  minder  verstärkt,  namentlich  am  Innen- 
ende; umfangreich,  nicht  eckig  (Fig.  1036);  die  Dornhorste  des 
Haarhöckers  von  derselben  Länge  derjenigen  der  Vergleichsart,  doch 


^ 


Fig.   163. 

die  zweite  danebenstehende  zu  einer  Schwertborste  verlängert.  Genital- 
bucht etwas  weiter  und  flacher  als  hei  A.  torris  C).  Genitalorgaii 
zur  Hälfte  in  der  Epimeralbuchl  befindlich,  die  Geschlechtsspalte 
das  Vorderende  der  Genitalbucht  erreichend;  die  6  Näpfe  jederseits 


Acarina,  Mühen. 


109 


zu  3  im  Dreieck  auf  annähernd  dreieckigen  Platten  liegend.    9  dem 

A.  torris  2  sehr  ähnlich,  doch  die  Körpergestalt  und  m ntlich'das 

hintere  Körperende  breiter,  der  Abstand  zwischen  den  2  hinteren 
Epimerengruppen  größer,  nach  hinten  sich  nicht  erweiternd;  die 
Platten  abweichend  breil  umrandet  (Fig.  163a).  Eiablage  und 
Jugendformen  unbekannt. 

Im  Schwarzbach  bei  Zweibrücken. 


5.  A.  latipes  (0.  F.  Müll.). 

<j  reichlich  0,6mm  groß.  Färbung  rot.  Körperumriß  oval,  mit 
einer  flachen  Ausbuchtung  am  Stirnende.  Epimeralgehiet  fast  die 
ganze  Bauchfläche  einnehmend.  Genitalbucht  sehr  weit  und  flach. 
Die  Genitalnäpfe  groß,  in  2  dreieckigen  Gruppen  angeordnet.  '■>.  Hein 
verkürzt;  1.  Glied  des  Hinterbeines  in  seitlicher  Richtung  von  fast 
normaler  Stärke,  dorsoventral  dagegen  annähernd  dreieckig  ver- 
breitert (Fig.  104  <7);  dieses  Glied,  sowie  das  folgende  reich  behaart. 
9  1  mm  groß,  dem  Piona  nodata  (0.  F.  Müll.)  9  in  Färbung  und 
(iestalt  sehr  ähnlich.  Epimeralgehiet  etwa  von  halber  Körperlänge; 
die  hinteren  Plattengruppen  eine  halbe  Ge- 
schlechtshoflänge voneinander  entfernt;  3. 
Platte  am  Innenende  etwas  zurückspringend. 
Genitalorgan  zur  Hälfte  in  der  Epimeral- 
bucht  liegend;  die  ti  Näpfe  auf  einer  sichel- 
förmigen, hinten  breiteren  Platte,  die  2  hin-  * 
teren  teilweise  nebeneinander;  Napfplatte 
ebenso    lang    wie    die    Geschlechtsöffnüng. 


Fig.  164. 

(Fig.    lt)4a).     Eiablage  und  Jugendzuständo  wenig  bekannt. 

In  stehenden  Gewässern,   nicht  häufig;   im  Frühjahr  anzutreffen. 


rj.  A.  scaurus  (Koen.). 
rf  etwa  0,55mm  groll.     Färbung  rötlich.    Peine   lila.     Körper- 


murin   ova 


Palpe 


um 


1  ,    dicker    als    d; 


gebiet   heinahe  die  ganze  Bauchseite  einnehmend 


,  Vorderbein.  Kpimerai- 
Genitalbucht  sehr 
weit,  sich  über  den  ganzen  Hinterrand  des  1.  Plattenpaares  er- 
streckend und  sehr  flach.  Peine  kräftig.  1.  Glied  des  Hinter- 
beines dorsoventral  sehr  stark,  ohne  Haarhöcker  auf  der  inneren 
Hachseite.  mit  Ausnahme  des  Vorderrandes  rund  herum  mit  langen 
steifen  Pursten  reich  besetzt  (Fig.  165*).  Die  6  Genitalnäpfe  zu  '.'> 
jederseits    in    einem    Dreieck    angeordnet,    dicht    zusammengerückt 


c 


etwa   0,9  mm   groß.      Farbe   wie   heim    rf.     Körperumriß   breit- 


110 


Koenike, 


eiförmig.  Epimeren  weit  vom  vorderen  Körperrand« 
nicht  halb  körperlang;  die  zwei  hinteren 
Plattengruppen  um  die  Länge  der  Maxil- 
larplatte  auseinander  gerückt.  Hinter- 
randsocke der  4.  Platte  schwach  vorspringend 
und  die  Genitalbucht  flach.  Genitalplatten 
kurz -sichelförmig,  von  2/a  Lange  der  Ge- 
schleehtsöffnung  (Fig.  165  <■/).  Eiablage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 


abgerückt. 


/,■  ■ 


Fig.   165. 

In  einem  Moorgraben  bei  Rotenburg  unweit  Harburg, 


7.  A.  eiisifer  (Koen.) 

d  0,6  mm  groß.  Färbung  blaßlila.  Körperumriß  verkehrt- 
eiförmig,  die  hinteren  Seiten  flach  ausgebuchtet,  dadurch  das  Hinter- 
ende ziemlich  spitz  erscheinend.  Augen  klein,  0,16  mm  vonein- 
ander entfernt.  Palpe  so  dick  wie  das  Vorderbein  und  so  lang  wie 
die  3  Grundglieder  des  letzteren.     Genitalbucht  des  Epimeralgebiets 

sich  über  den  gan- 
zen Hinterrand  des 
4.  Plattenpaares  ei- 
streckend und  äus- 
serst flach.  3.  Bein 
stark  verkürzt  und 
seine  Krallen  ver- 
kleinert; 4.  Hinter- 
beinglied nurschwach 
verdickt,  mit  einer 
langen  gekrümmten, 
äullerst  kräftigen  Sä- 
belborste am  Außen- 
ende auf  der  Streck- 
seite (Fig.  166*). 
Genitalorgan  nur  mit 
dem  Vorderende  in 
die  Epimeralbuchl 
hineinragend:  nach 
■/.  lutescens  J.  Y  bis 
hinten    mit    seitlichem 


Fig.  166. 

und    Lagerung    der    Näpfe 
groß.      Körperumriß    lang 


Gestall 

1,1    mm 

Eindruck.       Lpimoraigehiet    etwa    von    halber    Körperlänge;     die    - 


wie    bei 
eiförmig. 


Acarina,  Mühen. 


111 


hinteren  Plattengruppen  ungefähr  '/.,  Geschlechtshoflänge  vonein- 
ander entfernt;  Hinterrandserke  der  "4.  Platte  wenig  vorspringend, 
die  Genitalhucht  also  flach.  Fußkrallen  sehr  groß.  Genitalplatten 
breit -sichelförmig,  kürzer  als  die  Geschlechtsöffnung;  Näpfe  im 
Bogen  hintereinander  (Fig.  166a).  Eiablage  und  Jugendzustände 
unbekannt. 

In  einem  Sumpfe  bei  Schlaupitz  in  Schlesien. 

8.  A.  lutescens  (Herrn.). 

J  reichlich  0,0  mm  groß.  Körperumriß  elliptisch.  Färbung 
blaßgelblich  «der  grünlichgrau.  Augen  ziemlich  groß,  0,13  mm 
voneinander  entfernt.  Palpen  schlank,  in  den  Grundgliedern  nur 
wenig  stärker  als  das  Vorderbein.  Epimeralgebiel  im  Vergleich  mit 
A.  ornatus  J  verkürzt,  insbesondere  in  der  4.  Platte;  Genitalbucht 
tief  und  hinten  hedentend  weiter  als  vorn.  Hinterbein  normal; 
das  4.  nicht  verdickte  Glied  am  Außenende  auf  der 
Beugeseite  mit  3  steifen,  etwas  gekrümmten,  verlänger- 
ten Porsten.  5.  Glied  an  gleicher  Stelle  mit  kräftiger 
Dornborste  und  einer  Reihe  doppelspitziger  Borsten 
von  verschiedener  Länge  (Fig.  167*):  Genitalorgan  groß 
und  vöjlig  in  der  Epimeralbucht  liegend;  Napfplatten 
stark  chitinisiert,  in  der  Gestalt  an  die  des  A.  fistillifer  <$ 
erinnernd,  doch  brei- 
ter und  minder  nach 
hinten  vorstehend; 
die  I)  Näpfe,  jeder- 
seits  zu  3  im  Drei- 
eck angeordnet,  groß, 
die  Platte  fast  voll- 
ständig bedeckend. 
5  1,5 — 2  mm  groß. 
Färbung  wie  heim 
<5,  aber  dunkler. 
Körperumriß  eiför- 
mig. Epimeralgebiet 
weit  vom  vorderen 
Körperende  abgerückt,  die  halbe  Körperlänge  bei  weitem  nicht  er- 
reichend; die  hinteren  Plattengruppen  um  die  Länge  der  Maxillar- 
platte  auseinandergerückt;  -4.  Platte  am  Hinterrande  mit  spitz  vor- 
springender Ecke,  (Jenitalorgan  größtenteils  in  der  Epimeralbucht 
liegend:  Napfplatten  hinten  seitlich  gelegen,  klein  und  fast  drei- 
eckig: die  ü  Näpfe  jeder  Platte  dieselbe  ganz  bedeckend,  im  Drei- 
eck angeordnet  (Fig.  167 d).  Nymphe  im  Genitalorgan  derjenigen 
des  ./.  ornatus  gleichend. 

5  fast     Überall     in     stellenden     Gewässern     anzutreffen,     (j    sehr 

selten. 


Fig.   167. 


2.  Gatt.   Pionaoercus  Piersig. 

Körper  weichhäutig.  Epimeren  nach  Page  und  Gestalt  hei  dem 
<j  wie  hei  Acercus,  hei  dem  <j?  wie  hei  Piona.  Endglied  des  männ- 
lichen Hinterbeins  sichelförmig  wie  heim  Forelia  T .  Genitalorgan 
gleich  demjenigen  der  Gattung  Aureus  auf  2  Platten  je  3  Näpfe. 

:i    Arten. 


112 


Koenike, 


Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 

I.  Ana  4.  Hinterbeingliede  ein  langer  Fortsatz.  1.  P.  vatrax. 

II.  Am  4.  Hinterbeingliede  kein  Fortsatz. 

a)  Sichelförmiges  Endglied  des  Hinterbeins  mit  4 — 5  Dornborsten. 

2.  P.  uncinatns. 
Ii)  Sichelförmiges  Endglied    des  Hinterbeins   mit    etwa  10  Dorn- 
borsten. 3.  P.  Lenckarti 


Bestimmungstabelle   für  die  Weibchen. 


I.  Endglied  des  Vorderbeins  verdickt. 
II.  Endglied  des  Vorderbeins  nicht  verdickt. 

a)  Körpergröße  0,5  mm. 

b)  Körpergröße  0,8  mm. 


2.  P.  nncinatus. 

1.  P.  vatrax. 

3.  P.  Lenckarti. 


Fig.    168. 


1.  P.  vatrax  (C.  L.  Koch). 

rf  bis  0,45  mm  groß.  Grundfarbe  hellgelb,  braun 
gefleckt.  Körperumriß  eiförmig.  Palpen  etwas  dicker 
als  das  Vorderbein,  recht  lang,  fast  die  Länge  der 
5  Grundglieder  des  Vorderbeins  erreichend.  Epi- 
meren  ähnlich  wie  bei  P.  uncinatns  Koen..  doch 
die  4.  Platte  am  Innenrande  merklich  kürzer,  die 
Genitalbucht  tiefer.  Beine  kräftig;  Endglied  der 
2  ersten  Paare  verdickt;  4.  Glied  des  Hinterbeins 
mit  langem  Fortsatz;  Endglied  desselben  sichel- 
förmig; am  Innenende  der  Konkavseite  3  Dorn- 
borsten (Fig.  168).  Genitalorgan  ähnlich  wie  bei 
P.  Lenckarti  <$.  2  reichlich  0,5  mm  groß.  Palpen 
nicht  länger  als  die  3  Grundglieder  des  Vorder- 
beins. Epimeralgebiet  reichlich  von  1/2  Körper- 
länge. Endglied  des  Vorderbeins  nicht  verstärkt. 
Genitalklappen  groß,  mit  je  3  Näpfen.  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Graben  des  Bruderwehrs  bei  Regensburg. 


2.  P.  nncinatus  (Koenike). 

9  reichlich  0,5  mm  groß,  die  Breite  nicht  wesentlich  geringer. 
Körperumriß  fast  kreisrund.  Farbe  auf  dem  Rücken  bräunlichgelb, 
vorn  wie  der  Außenrand  der  Hüftplatten  blaugrün.  Palpen  in  den 
Grundgliedern  dicker  als  das  Vorderbein.  Epimeren  halb  so  lang 
wie  der  Körper,  nicht  bis  an  den  Stirnrand  reichend;  vorspringende 
Ecke  am  Hinterrande  der  4.  Platte  stumpf.  Endglied  des  Vonler- 
beins schwach  verdickt.  Genitalorgan  sehr  groß;  Napfplatten  klein, 
jederseits  am  Hinterende  des  Organs  gelegen;  von  den  '■'<  jeder- 
seitigen  Näpfen  die  2  hinteren  nebeneinander  liegend  (Fig.  1(>8£). 
d  reichlich  0,4  mm  groß.  Farbe  blaugrün.  1.  Epimere  sehr  groß;  Geni- 
talbucht sehr  weit  und  flach.  3.  Bein  verkürzt;  Endglied  des  2.  Beins 
und  besonders  das  des  3.  reich  behaart;  das  sichelförmig  gebogene 
Endglied  des  Hinterbeins  am  Krallenende  kaum  merklich  verdickt,  in 
der  Grundhälfte  auf  der  Konkavseite  eine  Reihe  von  4—5  Dorn- 
borsten (Fig.  169a).  Genitalorgan  in  der  Epimeral bucht;  ohneeigent- 


Acarina,  Mühen. 


113 


liehe  Napfplatten;   die  Näpfe   Chitinverhärtungeii   aussendend.     Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 


Fig.  lüOrt. 

Im  Mühlenteich  bei  Varel  im  Grpß- 
herzogtum  Oldenburg.  In  einem  Wiesen- 
graben bei  Kattenturm  im  Bremer  Gebiet. 

:!.  I'.  Lenckarti  Piersig. 

5  etwa  0,8  mm  groß.  Farbe  gelb- 
braun. Körperumriß  eiförmig,  doch  vorn 
nur  wenig  schmäler  als  hinten.  Ecke 
des  Hinterrandes  der  l.  Epimere  spitzer  ''''£■  1g:i/'- 

als  bei  P.  uncinatus  $.  Endglied  des  Vorderbeines  nicht  verdickt. 
Genitalorgan  groß;  Napfplatten  wie  die  des  /'.  uncinatus  V,  die 
Näpfe  im  Dreieck  liegend,  die  2  hinteren  neben- 
einander, doch  der  innere  nach  rückwärtB  etwas 
vorspringend,  q  0,55  mm  groß.  Stirnende 
des  Körpers  verschmälert  und  ausgerandet. 
1.  Epimere  sehr  groß;  Genitalbucht  schmal 
und  tief  (Fig.  170).  3.  Hein  verkürzt  und  Ver- 
dickt; Endglied  des  Vorderbeines  nicht  ver- 
stärkt; 1.  und  5.  Glied  des  Hinterbeines  be- 
deutend  reicher  behaart  als  diejenigen  des 
/'.  uncinatus  q";  das  sichelförmige  Endglied 
desselben  am  Krallenende  verdickt,  in  der 
Grundhälfte  auf  der  Konkavseite  mit  einer 
Reihe  Dornborsten  besetzt;  diese  nach  dem 
Krallenende  länger  werdend.  Nymphe  in  den 
Epimeren  dem  9  gleich,  doch  die  hinteren  Plattengruppen  ver- 
hältnismäßig weiter  nach  hinten  gerückt.  Die  -  Napfplatten  des 
Genitalorganes  dachartig  gegeneinander  gelehnt;  auf  jeder  2  Näpfe. 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.     Heft   IL',  ö 


Fig  17U. 


114 


Koenike, 


In  mehreren  Teichen  des  Erzgebirges:  Bei  Rehefeld,  Altenberg, 
Nitzschhammer  und  Eiterlein.  In  einem  Tümpel  hei  Willaringen 
und  im  Fischmatten- Weiher  im  südlichen  Schwarzwald. 

3.  Gatt.   Hydrochoreutes  C.  L.  Koch. 

Körper  weichhäutig.  Palpen  und  Beine  ungewöhnlich  lang. 
Epimeren  wie  bei  Piona.  Genitalorgan  gleich  demjenigen  der  Gat- 
tung Megapus,  jederseits  mit  3  hintereinander  gelagerten  Näpfen, 
heim  £  mehr  oder  minder  vom  Körperrande  abgerückt,  heim  <$ 
unmittelbar  daran  gelegen  und  mit  mehrteiligem  Petiolus  ausgestattet. 
4.  Glied  des  3.  männlichen  Beinpaares  zu  einem  Greiforgan  um- 
gewandelt. 

2  Arten. 


Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 


I.  Innenteil  des  Petiolus  stark  verlängert. 
II.  Innenteil  des  Petiolus  wenig  verlängert. 


1.  H.  nngulatns. 
2.  H.  Krameri. 


Bestimmungstabelle   für  die  Weibchen. 

I.  Palpe  sehr  lang;  ihr  4.  Glied  reich  behaart.      1.  H.  iwgnlatus. 

II.  Palpe  etwas  verkürzt;  ihr  4.  Glied  schwach  behaart. 

2.  H.  Krameri. 


1.  H. 


nngulatns 


d  0.6  mm  groß. 
(Fig.    171).     Am    3. 


(C.  L.  Koch). 

Petiolus  dreiteilig,  Innenteil  stark  verlängert 
Bein  die  der  Säbelborste  gegenüberstehende 
Borste  lang  und  säbelförmig.  <J> 
1,6  mm  groß.  Farbe  hell-  bis 
dunkelgrau.  Körperumriß  eiför- 
mig. Palpe  sehr  lang;  4.  Glied 
etwa  so  lang  wie  die  drei  Grund- 
glieder zusammen  und  auf  der 
Beugeseite  mit  einer  langen 
Schwertborstenreihe.  Beine  länger 
als  bei  Unionicola  crassipes\  3.  Bein 
verkürzt.  Genitalorgan  weit  vom 
Hinterrande  des  Körpers  abgerückt; 
jederseits  3  hintereinander  liegende  Näpfe.  Nymphe  1  mm  groß,  mit 
4  auf  2  dachförmig  angeordneten  Platten  befindlichen  Genitalnäpfen. 

Auf  dem  Bruderwehr  bei  Regens- 
burg. In  mehreren  Teichen  im  Erz- 
gebirge. In  der  Ochtum  bei  Cattenturm 
im  Bremer  Gebiet. 

2.  H.  Krameri  Piersig. 

J  0,55  mm  groß.   Innenteil  des  drei- 
teiligen Petiolus  nur  wenig  vorspringend 
Fig- 172-  (Fig.    172).      Die    am    Greifglied    des 

3.  Beins    der  Sichelborste    gegenüberstehende   Borste    kürzer  als  bei 
H.  nngulatns  $  und  schwach  S-förmig  gekrümmt.     $   1,3  mm  groß, 


Fig.  171. 


Acarina,  Milben. 


115 


im  ganzen  dem  //.  ungulatus  9  sehr  ähnlich.     Palpe   minder  lang; 
ihr  -I.  Glied  schwach  behaart,   darunter  nur  wenige  Schwertborsten. 
In  den  Teichen    hei  GrQßzsehocher-Leipzig.     Im   Leknosee   bei 
Danzig.     In  Teichen  des  Erzgebirges. 


4.  Gatt,  Wettina  Piers  ig. 

Epimeren  nach  Gestalt  und  Lagerang  wie  bei  Forelia.  Beine 
mit  Schwimmhaaren;  Endglied  des  Vorderbeins  verstärkt;  seine 
Krallen  vergrößert.  Genitalorgan  wie  bei  Pionacercus  sechsnäpfig; 
beim  ,-j  die  Napfplatten  vor  und  hinter  t\i>\-  Geschlechtsöffnung|zu- 
sammenhängend,  beim  V  nicht.  Männliche  Beine  ohne  Geschlechts- 
unterschied. 

1  Art 

W.  podagrica  (C.  L.  Koch). 

9.  0,7  mm  groß.  Farbe  blaßgelb  Ins  braun,  Krallenende  des 
Vorderbeins  lebhaft  rot.  Umriß  langeiförmig,  Stirnende  auffallend 
schmal.  Haut  liniiert.  Die  2  Stirnrandborsten  auf  Höckern  stehend. 
1.  Epimere  hinten  ausgerandet.  Vorderbein  nur  von  halber  Körper- 
länge und  besonders  kraftig;  sein  Endglied 
vergrößert  und  gekrümmt;  das  vorletzte  (ilied 
der  2  mittleren  Beinpaare  mit  ungemein  langen, 
an  der  Spitze  gebogenen  Schwimmhaaren.  Napf- 
platten des  Genitalorgans  fast  dreieckig,  mit  je 
3  im  Dreieck  gelagerten  Näpfen  (Fig.  L73). 
(j  0,6  mm  groll;  vom  9.  durch  größere  Genital- 
platten unterschieden;  diese  vor  und  hinter  der 
Geschlechtsöffnung  zusammenhängend.  Nymphe 
fast  0,5  mm  groll;  mit  2  länglichrunden,  aus- 
einander gerückten  Genitalplatten;  diese  je  2 
Näpfe  trauend. 

Im   schwarzen  Teich   an   der  langen   (lasse 
bei    Altenberg    und    im    Geyerschen    Korst    im 
Erzgebirge.      In    der   Aue    bei     Lesum    unweit 
Aue  bei  Dötlingen  im  Großherzogtum  Oldenburg. 


Fig. 

Bremen. 


der 


5.  Gatt.  Piöna  C.   L.   Koch. 

Körper  weichhäutig.  4.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite  mit 
kräftigen  Haarhöckern.  Hüftplatten  beim  ;  nahe  zusammen,  beim 
5  in  4  Gruppen  mehr  oder  minder  weit  auseinander  gerückt.  1. 
blatte  am  Hinterrand  mit  eckigem  Vorsprung.  Meine  meist  reich 
mit  Schwimmhaaren  ausgestattet.  Endglied  des  3.  männlichen  Beines 
(Samenüberträger)  verkürzt;  dessen  Krallen  von  abweichender  Ge- 
stalt;  I.  Glied  des  männlichen  Hinterheines  sichelförmig  (Greifglied). 
Genitalorgan  unmittelbar  hinter  dem  Epimeralgebiet ;  9  mit  großer, 
5  mit  kleiner  Geschlechlsöffnung  nebst  dahinter  befindlicher  Samen- 
tasche;  Genitalnäpfe  meist  zahlreich  auf  Platten   liegend. 

17  Alten  und  2  Varietäten. 

Für  die  Bestimmung  der  Männchen  (Fig.174)  kommen  folgende 
Merkmale  in  Betracht  und  für  diese  die  in  Klammern  beigesetzten 
Abkürzungen;  Die  Palpen  (/')  und  besonders  deren  in  den  Haar- 
hockern  (//)    abweichendes   4.  Glied.     Verbindung   der   4.  Epimere 

8* 


116 


Koenike, 


(E)  mit  dem  Genitalorgan  oder  Fehlen  einer  solchen.  Das  in  der 
Gestalt  verschiedene  Endglied  des  3.  Beines  (Samenüberträger  Sg) 
und  dessen  Kralle  mit  einer  verkürzten  oder  verlängerten  Haupt- 
zinke   (Z);    das    nach    Biegung    und     Borstenbesatz    abweichende 


Ä 


Fig.  174. 

Greifglied  (G)  des  Hinterbeines.  Die  Geschlechtsöffnung  ( T),  die 
nach  Größe  und  (Jestalt  verschiedenen  Genital-  oder  Napfplatten 
(N),  das  Vorhandensein  oder  Fehlen  einer  Samentasche  (S).  Die 
Lage  der  Analöffnung  (A)  zum  Genitalorgan  und  zu  den  Anal- 
drüsenhöfen  (Ad). 


Bestiminungstabelle   für  die  Männchen. 

S  tief. 

1.  Z  verlängert. 

1)  6"  birnförmig. 

a.  iV  vorn  mit  E  zusammenhängend. 

b.  N  von  E  getrennt. 

2)  S  blattförmig  (3  lappig). 
a.  Z  stark  gebogen.  3.  P. 
1).  Z  fast  gerade. 

2.  Z  nicht  verlängert. 
1)  S  blattförmig  (3 lappig). 

a.  Palpe  mit  vielen  H. 

b.  Palpe  mit  2  H.  6.  P 


1.  P.  falcigera. 
P.  clavicornis. 


longicornis. 
4.  P.  nodata. 


5.  P.  uncata. 
controversiosa. 


\cirina,  Milben. 


117 


7.  P.  Neumani. 
8.  P.  longipalpis. 

!).  P.  carnea. 
10.  P.  circularis. 


2)  .9  rundlich. 

a.  S  quer  elliptisch. 

b.  S  eiförmig. 
c  .">  verkehrt-apfelförmig. 

aa)  P  ohne  //. 
bb)  P  mit  //. 
II.  .v  verkümmert. 

1.  N  mit  E  verbunden. 

1  i  Verbindung  zwischen  .V  und  E  sich  bis  zur  Einlenkungs- 

stelle  des  Hinterbeines  erstreckend.       11.  P.  discrepans. 

2)  Verbindung    zwischen  X  und    E    nur    vor    V  vorhanden. 

a.  Z  verlängert. 

aa)  .V  weit  über  die  Hinterrandsecke  von  E  vor- 
springend. 12.  P.  disparilis. 

bb)  N  nicht  über  die  Hinterrandsocko  von  E  vorsprin- 
gend. 13.  P.  rotunda. 

b.  Z  nicht  verlängert. 

aa)  A  zwischen  die  Genitalplatten  gerückt. 

14.  P.  obturbans. 
bb)  A  hinter  den  Genitalplatten  gelegen. 

15.  P.  conglobata. 

2.  N  nicht  mit  /:'  verbunden.  16.  P.  variabilis. 
III.  5  fehlend.  17.  P.  coacta. 


Für 


Yvi.   17Ö. 
die  Bestimmung   der  Weihchen   (Fig.    17.">)    kommen    noch 


folgende  Merkmale  in  Betracht  und  für  diese  die  in  Klammern  bei- 
gesetzten Abkürzungen :  Das  Vorhandensein  "der  Fehlen  einer  Ge- 
nitalnebenplatte  \\'c\.  die  in  der  Zahl  abweichenden  Geschlechtsnäpfe 
(Npf).  Im  übrigen  mit  den  heim  0  angegebenen  Bezeichnungen 
übereinstimmend. 


118 


Koenike, 


Bestimmungstabelle   für   die   Weibchen. 

I.  N  fehlend. 

1.  /"stets  gekrümmt  und  ungewöhnlich  dick.    2.  P.  clavicofnis. 

2.  P  von  gewöhnlicher  Dicke.  15.  P.  conglobata. 
II.  2  N  vorhanden. 

1.  N  seitlich  von  V  gelegen  und  konvex  nach  au  Ken  gekrümmt. 

1)  N  über  die  Hinterrandsecke  von  E  vorspringend. 

12.  P.  disparilis. 

2)  N  nicht  über  die  Hinterrandsecke  von  E  vorspringend. 

a.  y  mit  8—12  Npf\  Körperfarbe  rot.         4.  P.  nodata. 

b.  N  mit  12—20  Npf\   Körperfarbe  gelblich. 

aa)  A  zwischen  Ad:  13.  P.  rotunda. 

bb)  A  vor  Ad.  14.  P.  obtorbans. 

2.  N  seitlich    am   Hinterende  von    V  gelegen    und    mehr    oder 
minder  rundlich. 

1)  P  ohne  H.  9.  P.  carnea. 

2)  P  mit  H. 

a.  P  mit  mehr  als  2  H.  5.  P.  uncata. 

b.  P  mit  2  H. 

aa)  N  mit  9—12  Npf.  6.  P.  controversiosa. 

bb)  N  mit  18—30  Npf.  3.  P.  longicornis 

cc)   .V  mit  bedeutend  mehr  als  30  Npf. 

8.  P.  longipalpis. 
III.  4  N  vorhanden. 

1.  Auf  N  etwa  je   10  Npf,  auf  Ne  1   Npf.       16.  P.  variabilis. 

2.  Auf  N  bedeutend  mehr  als   10  Npf. 

a.  H  lang.  1 1 .  P.  diserepans. 

b.  H  kurz. 

aa)   Genitalorgan  ähnlich  wie  bei   P.  discrepans  $. 

7.  P.  Neumani. 
bb)  Genitalorgan  ähnlich  wie  bei  P.  rotunda  £• 

10.  P.  circularis. 

1.  P.  falcigera  (Koenike). 
<$  etwa  1,2  mm  groß.    Farbe  rot.    Palpe  am  Grunde  viel  dicker 


Fig.  t76. 

als  das  Vorderbein,   mehr  als  von  halber   Körperlänge;  4.  Glied  auf 
der  Beugeseite    außer    mehreren    kleineren    2    größere    llaarzaplcn 


Acarina,  Milben. 


119 


4.  Epimerenpaar  nahe  den  hinteren  Innenecken  einander  berührend. 
3.  Beinpaar,  insbesondere  das  Endglied  verkürzt,  gekrümmt,  am 
freien  Ende  etwas  verdickt  und  neben  einer  dreizinkigen  eine  etwas 
verlängerte,  sensenartige  Kralle  (Fig.  176d).  Genitalplatten  vorn 
nicht  mit  dem  letzten  Epimerenpaare  verschmolzen,  sondern  deut- 
lich abgesetzt;  Samen taschen Öffnung  kurzbirnförmig  (Fig.  L76a).  $ 
und  Jugendzustände  unbekannt. 
im   Torfkanal   bei   Bremen. 


2.  P.  clavicornis  (0.  F.  Müll.). 

(j  reichlich  0,8  mm  groß.  Farbe  hellrot.  Palpe  etwa  doppell 
so  dick  wie  das  Vorderbein.  Epimeralgebiet  groß;  die  hinteren 
Gruppen  einander  nicht  berührend.  Die  eine  Kralle  des  3.  Beins 
mit  kräftig  verlängerter,  sensenförmiger  Hauptzinke  (Fig.  177*). 
Genitalnäpfe  auf  sehr  schwach  chitinisierten  Platten;  Samentaschen- 


Ag| 


Fig.  177. 

Öffnung  verkehrthirnförmig  (Fig.  177 c).  $  1,4  mm  groß.  Farbe 
rot.  Körperumriß  kurzeiförmig.  Palpe  fast  dreimal  so  stark  wie 
das  Vorderbein,  stets  gekrümmt.  Genitalorgan  ohne  Platten,  7  bis 
12  Näpfe  jederseits  (Fig.   177«). 

In  einem  Teiche  in  der  Kiesgrube  hei  Paunsdorf  und  in  (jrähen 
bei  Gautsch  im  Königreich  Sachsen.  In  Wiesengräben  hei  Strohm 
und  am  Hollerdeich  im   Bremer  Gebiet. 

3.  P.  longicornis  (0.  F.  Müll.). 

d  bis  2  mm  groß.  Farbe  gelblich- 
grau bis  lebhaft  rot.  Körperumriß  ei- 
förmig,  Stirnende  flach   ausgerandet, 

Palpe  mehr  als  von  halber  Körper- 
länge; auf  der  Beugeseite  des  1.  (Iliedes 
2  größere  Haarhöcker  wie  beim  gleichen 
Palpenabsehnitte  der  P.  mntroversiosa 
(Fig.  182t).  Epimeralgebiet  sich  über 
die  vordere  Bauchhälfte  hinaus  er- 
streckend. Endglied  des  3.  Beins  nur 
wenig  mehr  als  '  so  lang  wie  das 
vorhergehende,  stark  gekrümmt,  das 
Krallenende  verdickt:    die  Hauptzinke 


Fig.  178«. 
der   einen   Kralle    desselben 


120 


Koenike, 


auffallend    verlängert    und    gekrümmt    (Fig.    178 c).      Genitalorgan 

mit  dem  Epimeralgebiet  ver- 
bunden; Samentasche  tief; 
deren  Öffnung  blattförmig 
(Fig.  178*).  $  2—3  mm 
groß.  Epimeren  weit  aus- 
einandergerückt. Auf  jeder 
Napfplatte  in  der  Hegel  unter 
zahlreichen  kleinen  !  Paar 
größere  Näpfe  (Fig.  1 78«-). 
Nymphe  durch  2  dachartig 
6        Fig.  178.  c  gegeneinander  liegende 

Napfplatten    mit  je    2    Näpfen    gekennzeichnet.      Hüftplatten    weit 

auseinandergerückt. 

In  stehenden  Gewässern, 


meist  häufig. 


Fig.  179. 


P.  longicornis  imrainuta  (Piersig). 

Merklich  kleiner  als  die  Stammform,  fast 
glashell.  Auf  der  Beugeseite  des  4.  Palpen- 
gliedes vor  den  großen  Haarhöckern  ab- 
weichend noch  2  kleinere  (Fig.  179).  In  allen 
anderen  Merkmalen  mit  der  Stammart  über- 
einstimmend. 

4.  P.  nodata  (0.  F.  Müll.). 

rf  bis  0,8  mm  groß.  Farbe  rot.  Körperumriß  eirund.  Palpen 
ziemlich  kurz  und  kräftig.  Hüftplattengebiet  etwa  %  der  Hauch- 
seite bedeckend.  Beine  lang  und  kräftig,  doch  das  erste  nicht 
länger  als  der  Körper;  das  Endglied  des  3.  Paares  kolbig  verdickt 
und  gekrümmt;  die  eine  Kralle  desselben  mit  verlängerter  kräftiger 
Hauptzinke  (Fig.  180r).  Samentasche  tief;  ihre  Öffnung  blattförmig 
gestaltet  (Fig.  180*).  $  1)3—2  mm  groß.  Palpen  verhältnismäßig 
kürzer  als  die  des  rf.  Epimeralgebiet  nicht  von  halber  Körper- 
lange,  die  4  Gruppen  weit  auseinander  gerückt.     Schwimmhaare  an 


Fig.   180. 


allen  Beinen;  Fußkrallen  der  3  ersten  Paare  sehr  groß.  Genital- 
organ verkehrtherzförmig;  Napfplatten  schmal  und  gebogen,  jede 
8 — 12  Näpfe  tragend  (Fig.  180<7).  Nymphe  im  ganzen  dem  9  ähn- 
lich.   Palpen  besonders  kurz  und  stämmig.    Genitalorgan  aus  2  von- 


A.carina,  Milben. 


121 


einander  gerückten,  nacli  hinten  divergierenden   Platten  bestehend; 
auf  jeder  2  Näpfe. 

In   stehenden  Gewässern,   meist    sehr   häufig,    insbesondere  im 

Frühjahre. 

.")    P.  nncata  (Koenike). 

d  his  1,2  liini  groll.  Farbe  grünlich  oder  bräunlich,  Epimeren 
und  Gliedmaßen  grün.  Palpe  am  Grunde  viel  dicker  als  das  Vonler- 
hein, mehr  als  von  '  .,  Körperlänge;  Beugeseite  des  i.  Gliedes  mit 
vielen,  darunter  4  größeren  Haar- 
höckern (Fig.  181&).  Epimeren  nahe 
zusammengerückt;  4.  Platte  hinten 
stumpfeckig  vorspringend.  3.  Bein, 
insbesondere  das  Endglied,  verkürzt, 
leicht  gekrümmt,  freies  Ende  ver- 
dickt; eine  Kralle  desselben  2-,  die 
andere  3  zinkig.  Sichelglied  des  Hin- 
terbeines besonders  stark  gekrümmt. 
Genitalplatten  mit  den  Epimeren  ver- 
bunden; Öffnung  der  Samentasche 
blattförmig  (Fig.  I8lc).  $  bis  1,8  mm 
groß.  Epimerengruppen  auseinander 
gerückt.  Genitalplatten  seitlich  am 
Hinterende  der  Geschlechtsöffnung  be- 
findlich, mehr  oder  minder  rundlich. 
(Kig.  181  a.)  Nymphe  dem  9  ähnlich. 
Die  2  Genitalplatten  dachartig  zusam- 


..  c  .-vo0 


c  Fig.  181.  /' 

menstoßend;  jede  mit  2  Näpfen.  Eiablage  und  Larve  unbekannt, 
jgj  In  einem  Graben  der  Salzwiese  in  Oberneuland  im  Bremer 
Gebiete.  Im  Mansfelder  SüKsee.  Im  grollen  Plöner  See  in  Hol- 
stein.    Auf  .Juist. 


6.  I*.  controversiosa  (Piersig). 

J  -  Sein-  nahe  verwandt  mit  /'.  uncata.  J  bis  1  min  groß.  Farbe 
grünlichgrau,  Heine  und  Palpen  bläulichgrün.  Auf  der  Beugeseite 
des  4.  Palpengliedee  nur  2  Haarhöcker  (Fig.  ls2, ).    Genitalbucht 


122 


Koenike. 


abweichend    tiefer;    Innenrand    der   4.    Epimere    dadurch    verkürzt. 
Einlenkungsecke  des  Hinterbeins  stärker  vorspringend.     Beine  wie 


3pM  *0g? 


^K  ;> 


Napfplatten   des 


Fig.  182. 

hei  der  Vergleichsart,  doch  im  ganzen  kürzer. 
Genitalorgans  kleiner,  ihre  Verbindung  mit  den 
Epimeren  minder  umfangreich;  Näpfe  geringer  an 
Zahl  (Fig.  182 b),  $  bis  1,6  mm  groß.  Die  hin- 
teren Plattengruppen  des  Epimeralgebiets  weiter 
auseinander  gerückt  als  hei  P.  uncata  $.  Genital- 
platten kleiner  und  Näpfe  geringer  an  Zahl  (Fig. 
182a).  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Rohrteiche  bei  Schönefeld  im  Königreich 
Sachsen.  In  einem  Graben  der  Salzwiese  in  Ober- 
neuland im  Bremer  Gebiet.     Auf  Borkuni . 


7.  P.  Neumani  (Koenike). 

v  Fig.  182  c. 

<3  fast  0,6  mm   groß.     Farbe   wie   bei    P.  con- 
globata.    Haut  deutlich  liniiert.     4.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite 
noch  reicher   mit  Haarhöckern  besetzt  als  das  des  P.  conglobata  rf. 
Hüftplattengebiet    ungefähr    die    vordere    Bauchhälfte    einnehmend. 
Endglied    der   2    vorderen    Beinpaare    gegen    das    Krallenende    hin 

'*1 


schwach 
schwach 


a  b 

Fig.  183. 

bauchig    verstärkt;    Endglied    des  3.    Beinpaares    verkürzt, 

gekrümmt    und   mit  verkleinerten  Krallen.      Sanientaschen- 


öffnung  breiter  als  lang,    rundlich  im   Umriß;    Napfplatten  vor  und 


Acarina,  Milben. 


128 


hinter  derselben  untereinander  und  vorn  mit  den  Epimeren  ver- 
Bchmolzen  (Fig.  183«)-  +  namentlich  im  Genitalorgan  dem  /'.  dis- 
crepans  5  sehr  ähnlich  (Fig.  187 a).  I.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite 
mit  längeren  Haarhöckern  als  bei  der  Vergleichsart;  Chitinstift  am 
Vorderende  dieses  Gliedes  abweichend  nach  der  Palpenspitze  ge- 
richtet (Fig.  183*).     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Teiche  bei  Kloster  Michaelsstein  im  Harz.  Im 
kleinen  Plöner  See  in  Holstein.  In  einem  Wiesengraben  bei  Grö- 
pelingen  in  Bremen.     Im  Schweriner  See. 

8.  P.  longipalpis  (Krendowsky). 

'.  1  mm  groß  und  darüber.  Farbe  dunkelrot;  Gliedmaßen, 
Epimeren  und  Genital  platten  dunkelblau,  Körperumriß  eiförmig. 
Haut  derb,  mit  niedrigen  Zäpfchen  reich  besetzt.  Palpe  mehr  als 
von  '/•>  Körperlänge;  1.  Glied  auf  der  Beugeseite  mit  2  langen 
Eaarzapfen.  Endglied  des  3.  Beines  nicht  halb  so  lang  wie  das 
vorhergehende;  die  2  Krallen  desselben  kurzzinkig.  Genitalplatten 
groß    und    vielnäpfig;    Öffnung    der    tiefen    Samentasche    verkehrt- 


a  Fig.    IM.  b 

eiförmig  (Fig.  Is4</).  +  2,5-  3  mm  groß,  durch  verhältnismäßig 
kürzere  Palpen  und  das  Genitalorgan  vom  rf  unterschieden  (Fig. 
184/;).  Nymphe  dem  2  ähnlich,  doch  die  Epimeralgruppen  viel 
weiter  voneinandergerückt.  Die  beiden  zweinäpfigen  Genitalplatten 
voneinander  entfernt,  nach  hinten  divergierend. 
In  stehenden  Gewässern,  meist  nicht^häufig. 

9.  P.  carnea  C.  L.  Koch. 

($  bis|  2    mm    groß.       Farbe    gelblich,     rötlichgelb    oder     grün- 
lichgrau.     Körperumriß   eiförmig,    Vorderende    stark    verschmälert. 


a  Fig.   ls.'i.  6 

Epimeralgruppen    nahe   zusammengerückt.     3.    Bein    verkürzt.   \\\>- 


124 


Koenike, 


besondere  das  Endglied;  dessen  Krallen  verkleinert  und  stark  hakig. 
4.  Bein  in  den  4  Grundgliedern  äußerst  kräftig;  sein  4.  Glied  stark 
sichelförmig  gekrümmt.  Samentaschenöffnung  rundlich;  Napfplatten 
vor  und  hinter  derselben  miteinander  verbunden  (Fig.  1856).  ^  bis 
2,5  mm  groß.  Palpe  ungewöhnlich  kurz,  dünner  als  das  Vorder- 
bein; ihr  4.  Glied  ohne  Haarhöcker.  4.  Epimere  am  Hinterrande 
mit  weit  vorspringender  Ecke  (Fig.  185«).  Beine  von  geringer  Länge; 
Hinterhein  nicht  wesentlich  länger  als  das  Vorderbein.  Genital- 
platten verhältnismäßig  klein;  auf  jeder  18 — 20  Näpfe.  Nymphe 
lichter  in  der  Färbung;  die  beiden  2 näpfigen  Genitalplatten  dach- 
ziegelig gegeneinander  gelehnt. 

In  stehenden  Gewässern,  nicht  häufig. 

10.  P.  circularis  (Piersig). 

J  0,65  mm  groß.  Farbe  wie  bei  P.  rotunda.  Körperumriß 
eiförmig,  Stirnende  stark  verschmälert  und  etwas  ausgerandet. 
Krallen  des  Samenüberträgers  (Endglied  des  3.  Beines)  kurzzinkig. 
Umriß  der  tiefen  Samentaschenöffnung  wie  bei  P.carnea  £  (Fig.  1865). 
5   etwa    1    mm    groß.     Haut    deutlich    liniiert.     Palpe    von    '^ — 7s 


a  Fig.   186.  h 

Körperlänge.  Hüftplattengebiet  weit  vom  Stirnrande  abgerückt, 
nicht  auf  die  hintere  Bauchhälfte  übergreifend ;  die  hinteren  Platten- 
gruppen weit  voneinander  gerückt.  Genitalorgan  mit  4  Platten; 
auf  den  2  hinteren  Hauptplatten  13 — 17  Näpfe,  auf  den  vorderen 
Nebenplatten  je  1  Napf  (Fig.  lS6a).  Jugendzustände  unbekannt. 
In  Rohlandts  Lehmlachen  und  in  dem  südöstlichen  Tümpel 
des  Kleinzschocherschen  Steinbruches  unweit  Leipzig. 

11.    P.  discrepans  (Koenike). 
<J    0,6    mm    groß.     Farbe    gelblichweiß,     fast    durchscheinend. 


Fig.  187. 
Körperumriß  eiförmig.     Haut  liniiert.     Palpe    von    etwas    mehr    als 


Acarina,  Milben. 


1 25 


'/,  Körperlänge  und  dicker  als  das  Vorderhein.  Epimeren  dichl 
aneinander  genickt.  Endglied  der  2  ersten  Beinpaare  am  Krallen- 
ende schwach  bauchig  verdickt;  Krallen  groß;  Endglied  des  3.  Bein- 
paares verkürzt;  seine  Krallen  verkleinert  und  stark  hakig,  Genital- 
platten fein-  und  dichtporig,  sein-  groß,  das  4.  Epimerenpaär  \n> 
zur  Einlenkungsstelle  des  Hinterheinpaares  umgreifend,  mit  jenem 
verwachsen,  hinten  in  einem  Vorsprunge  die  Analöffnung  um  - 
schließend  (Fig.  1876);  ohne  tiefe  Samentasche.  9  0,8  mm  groß. 
Palpen  von  l/s  Körperlänge;  4.  Glied  nur  wenig  länger  als  das 
zweite;  auf  der  Beugeseite  2  bei  Seitenansicht  scheinbar  hinter- 
einander stehende  Haarhöcker;  Chitinstift  innen  am  Yorderende 
dieses  (iliedes  abwärts  gerichtet.  Epimeren  auseinandergerückt. 
Genitalorgan  mit  1  Napfplatten,  hinten  jederseits  eine  große  quer- 
liegende, vorn  je  eine  kleine  (Fig.  L87a).  Nymphe  mit  2  aus- 
einandergerückten, nach  hinten  divergierenden  Genitalplatten;  jede 
3  Näpfe  aufweisend. 

Im    wüsten    Teiche    hei    Rehefeld    und    in    einem    Teiche    bei 
Platten   im  Erzgebirge. 

12.  P.  disparilis  (Koenike). 

.  (j  bis  0,9  mm  groß.  Körperfarbe  rötlichgelb.  Augen  schwarz, 
rot  durchscheinend.  Körperumriß  elliptisch.  Palpen  annähernd 
doppelt  so  dick  wie  das  Vorderhein;  ihr  4.  Glied  kaum  länger  als 
das  2.  Epimeren  dicht  aneinander  gerückt.  Endglied  des  3.  Bein- 
paares verkürzt;  die  Hauptzinke  einer  Kralle  desselben  spießartig 
verlängert.     Genitalplatten    vorn    teilweise    mit    dem    4.    Epimeren- 


<-r 


a  Fig.  188.  I> 

paare  verschmolzen  und  sehr  groß,  wie  die  Epimeren,  Beine  und 
Palpen  gelbbraun,  mit  sehr  vielen  Näpfen;  ohne  tiefe  Samen- 
tasche (Fig.  188J).  '4  Ms  1,2  mm  groß.  Genitalorgan  ähnlich  dem- 
jenigen der  /'.  rotunda  $?,  doch  sehr  viel  größer  und  mit  einer  drei- 
fachen Anzahl  von  Näpfen  (Fig.  188a).  Eiablage  und  Jugendzustände 
unbekannt. 

In  einem  Forellenteich  hei  Salzuflen.  Im  Christlesee  im  Algäu 
in  Süddeutschland. 

13.  P.  rotunda  (Kramer). 

d  bis  0,8  min  groß.  Farbe  gelblichweiß,  innere  Organe  braun 
durchscheinend.  Körperumriß  kurzeiförmig.  Palpe  in  den  Grund- 
gliedern dicker  als  das   Vorderhein,    die  Spitze    etwa  bis  zur  .Mitte 


126 


Koenike, 


des    4.    V 


or< 


lerbeingliedes  reichend  (Fig.  189«/).  Epimeralgebiet 
reichlich  über  2/.,  der  Bauchfläche  sich 
erstreckend.  3.  Hein  nicht  verkürzt; 
sein  Endglied  von  halber  Länge  des 
vorhergehenden;  die  eine  der  2  Doppel- 
krallen mit  gerader  verlängerter  Haupt- 
zinke (Fig.  189£).  Genitalorgan  vorn 
teilweise  mit  den  Hüftplatten  verbun- 
den, ohne  Samentasche,  jederseits  12  bis 
20  Näpfe  (Fig.  189r).  $  1,1  mm  groß. 
Genitalorgan  verkehrtherzförmig;  wie  das 
des  cf  jederseits  12—20  Näpfe  tragend 
(Fig.   189a).     Nymphe    dem    5   ähnlich. 


Fig.   180«. 


i 


<T 


UN 


Fig.  189. 


Hüftplatten    weit    auseinander   gerückt.      Die    beiden    zweinäpfigen 
Genitalplatten  weit  voneinander  entfernt,  nach  hinten  divergierend. 
In  stehenden  Gewässern,  in   Seen   häufig. 


14.  P.  obturbans  (Piers ig). 

(j  reichlich  0,6  mm  groß.     Farbe  gelblich  oder   grünlichbraun, 
die  Gliedmaßen  meist  bläulich.    Körperumriß  langeiförmig.  Vorder- 


ende schwach  ausgerandet. 


kräftig;  auf  der  Beugeseite  des  4 


Haut  liniiert. 
Gliedes 


Palpe 


un 


2.  Gliede  sehr 


eine  Gruppe  miteinander 


Fig.   190. 

verwachsener  Haarhöcker  (Fig.  190c).  Endglied  des  'A.  Beines  nur 
halb  so  lang  wie  das  vorhergehende;  die  llauplzinke  der  einen  der 
beiden  Krallen  desselben  etwas  verlängert.  Genitalplatten  in  ge- 
ringem Umfange    mit    den  Epinieren  zusammenhängend;  hinter  der 


Acarina,  Million. 


127 


kleinen  Geschlechtsöffnung  eine  flache  Vertiefung  (Samentasehe) ; 
jederseits  IS— 24  Näpfe  (Fig.  190*).  $  bis  1,1  nun  groß.  In  der 
Körpergestalt  dem  rf  gleich.  Palpe  erheblich  dünner;  an  Stelle  der 
Höckergruppe  des  4.  Gliedes  I  größere,  mehr  oder  minder  aus- 
einander gerückte  Haarhöcker.  Genitalorgan  ähnlich  wie  das  der 
P.  rotunda  (Fig.   190a).    Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Teiche  im  Steinbruche  bei  Kleinzschocher. unweit  Leipzig. 

ir>.  I'.  conglobata  ('.  1>.  Koch. 

d  etwa  0,5  mm  groß.  Farbe  gelblich,  bräunlich  oder  bläulichgrün ; 
Fußenden  braun.  In  einiger  Entfernung  hinter  den  Augen  ein  neben- 
einander befindliches  Plattenpaar;  das  hintere  seitliche  Anhängsel 
jeder  Platte  hei  jugendlichen  JJ  abgetrennt.  Palpen  stärker  als  das 
Vorderbein;  Beugeseite  des  4.  Gliedes  mit  3  nebeneinander  befind- 
lichen Haarhöckern;  der  mittlere  hei  Seitenansicht  nicht  erkennbar; 
der  innere  vorn  am  Grunde  mit  Nebenhöcker  (Fig.  191');  der  Stift 
innen  am  Vorderende  des  1.  Palpengliedes  nach  vorn  gerichtet. 
II liftplatten    dicht   aneinander  gerockt.     Endglieder  der  2  vorderen 


Fig.   191 

Beinpaare  stark  bauchig  verdickt;  Endglied  des  3.  Heinpaares  etwas 
verkürzt;  eine  Kralle  verkleinert,  stark  hakig  gekrümmt.  Genital- 
organ ohne  eigentliche  Samentasche;  Napfplatten  miteinander  ver- 
schmolzen, vorn  teilweise  mit  den  Epimeren  zusammenhängend. 
(Fig.  191*).  ,  bis  1  mm  groß.  Palpenmerkmal  des  4.  Gliedes  wie 
heim  rf,  doch  die  Höcker  kleiner.  Epimeren  auseinandergerückt. 
Endglied  der  2  vorderen  Beinpaare  nicht  verstärkt.  Genitalplatten 
fehlend,  Näpfe  in  die  Körperhaut  gebettet.  Beiderseits  der  Ge- 
schlechtsöffnung meist  1  Haarplatten  mit  je  1  oder  2  Näpfen. 
(Fig.  191a).  Nymphe  dem  0  ähnlich.  Die  2  zweinäpfigen  Genital- 
platten länglichrund  und  dachziegelig  gegenein- 
ander geleimt. 

In   stellenden    (iewässern.   sehr  häufig. 

P.  conglobata  conjugnla  Koenike. 

Der  Hauptunterschied  gegenüber  der  Stamm- 
art in  der  Palpe  liegend;  der  Innenhöcker  am 
1.  Gliede  ohne  Nebenhöcker;  der  Stift  am  Außen- 
ende dieses  Gliedes  abwärts  gerichtet  (Fig.  192). 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  stehenden  (iewässern,  fast  ebenso  häufig  wie  die  Stammart. 


Flg.   192. 


128 


Köenike, 


16.  P.  vai'iahilis  ('.   L.  Koch. 

d  reirhlich  0,6  mm  groß.  Farbe  nieist  grünlich,  in  der  Regel 
ein  lichter  Hof  in  der  Augengegend.  Körperumriß  eiförmig,  Stirn- 
ende abgestutzt.  Palpe  am  Grunde  wenig  dicker  als  das  Vorder- 
bein. 3.  Epimere  ziemlich  breit;  ihre  vordere  Innenecke  kräftig 
vorspringend.  3.  Bein,  insbesondere  dessen  Endglied,  verkürzt;  die 
eine  der  beiden  Krallen  desselben   mit  spießartig  verlängerter  Zinke 


Fig.  193. 

(Fig.  193c).  Genitalorgan  von  den  Epimeren  getrennt;  Samentasche 
flach;  ihre  Seitenränder  sich  scharf  abhebend;  die  Napfplatten  von- 
einander getrennt;  jede  mit  8 — 11  Näpfen  (Fig.  193£).  5  ms  1,2  mm 
groß.  Farbe  rot  oder  grünlich ,  in  der  Augengegend  ein  lichter 
Hof.  Die  2  hinteren  Epimerengruppen  weit  auseinandergerückt. 
Genitalorgan  hinten  jederseits  mit  einer  rundlichen  Gruppe  von  8 
bis  1 1  Näpfen  und  vorn  noch  je  1  kleine  Platte  mit  1  Napf  (Fig.  193«). 
In  stehenden  Gewässern,  stellenweise  häufig. 

17.  P.  eoaeta  (Koenike). 

c$  0,55  mm  groß.  Farbe  wie  bei  P.  conglobata,  Fußspitzen  röt- 
lichgelb. Körperumriß  breiteiförmig.  Palpe  dicker  als  das  Vorder- 
bein; auf  der  Beugeseite  des  4.  Glie- 
des 2  randständige  Haarhöcker  nebst 
1  auf  der  Innenseite  und  1  Stift  am 
Innenrande  des  Vorderendes  (Fig.  I94£). 
Epimeralgebiet  kurz,  insbesondere  die 
-4.  Platte 


Fig.  194. 

paare  schwach  bauchig  verdickt;  Endglied  dos  3.  Heines  verkürzt 
und  seine  Krallen  verkleinert;  4.  Hinterbeinglied  schwach  sichel- 
förmig. Genitalplatten  kräftig  chitinisiert;  darauf  nur  wenige  Näpfe. 
(Fig.  194«.) 

Auf  Bork  um,  selten. 


Acarina,  Milben.  129 

6.   Gatt.  Forelia  Hai ler. 

Körper  meist  weichhäutig.  Die  weiblichen  Epimeren  in  4 
Gruppen  angeordnet,  die  männlichen  zu  1  Gruppe  vereinigt;  4. 
Platte  annähernd  dreieckig,  Dreieckspitze  innen;  Naht  zwischen 
der  3.  und  t.  Platte  auffallend  stark  nach  hinten  gerichtet.  Beine 
mit  Sehwimmhaaren;  Endglied  der  2  ersten  Paare  oft  bauchig  ver- 
dickt; männliches  Hinterbein  merklich  verdickt;  sein  Endglied 
sichelförmig,  auf  der  Konkavseite  mit  eigenartigem  Horstenbesatz. 
Genitalorgan  jederseits  von  einer  mehr  oder  minder  langen,  seitlich 
gerichteten  Platte  begleitet;  Näpfe  zahlreich. 

7  Arten. 

Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 

I.  Rückenschilder  fehlend. 

a.  4.  Hinterbeinglied  mit  einem  besonders  breiten  Borstengebilde. 

1.  F.  ligulifera. 

b.  4.  Hinterbeinglied  ohne  ein  besonders  breites  Borstengebilde. 

2.  F.  liliacea. 
II.  Rückenschild  vorhanden. 

a.  1   rückengroßes  Schild  auf  der  Oberseite.         3.  F.  parmata. 

b.  1   kleineres  Schild  auf  dem  Vorderrücken.         4.  F.  cetrata. 

Bestimmungstabelle  für  die  Weibchen. 

I.  Rücken  Schilder  fehlend. 

1.  Endglied  der  2  ersten  Beinpaare  nicht  bauchig  verdickt.    . 

2.  F.  liliacea. 

2.  Endglied  der  2  ersten  Beinpaare  bauchig  verdickt. 

1)  Endglied  des  Vorderbeins  mit  wulstartigem  Vorsprung. 

5.  F.  gibberipes. 

2)  Endglied  des  Vorderbeins  ohne  wulstartigen  Vorsprung. 

a.  Innere  Vorderecke  der  Genitalplatten  ausgezogen. 

aa)  Palpe  von   '  .,  Körperlänge.  1.  F.  ligulifera. 

bb)  Palpe  von   lj4  Körperlänge.  6.  F.  triangularis. 

b.  Innere  Vorderecke  der  Genital  platten  nicht  ausgezogen, 
aa)  Genitalplatte  mehr  als  doppelt  so  lang  wie  breit. 

7.  F.  mutata. 
bb)  Genitalplatte  nicht  doppelt  so  lang  wie  breit. 

3.  F.  parmata. 
II.  Rückenschilder  vorhanden.  4.  F.  cetrata. 

1.  F.  ligulifera  (Piersig). 

'  0,55  mm  groß.  Farbe  derjenigen  der  /'.  liliacea  ähnlich. 
Körperumriß  langeiförmig.  Palpe  von  halber  Körperlänge,  nur 
etwas  dicker  als  das  Vorderbein;  ihr  Endglied  auf  der  Außenseite 
löffelartig  verbreitert.  Hüftplatten  und  Peine  ähnlich  wie  bei 
/•'.  parmata  ?,\  Endglied  der  2  eisten  Beinpaare  gleichfalls  bauchig 
verdickt;  auf  der  Streckseite  des  4.  Hinterbeingliedes  eine  lange, 
stark  verbreiterte,  schwach  schraubig  gedrehte  Porste  (Fig.  195); 
das  Endglied  des  Hinterbeins  am  verstärkten  Grundteil  mit  2  schwach 
hakig  gekrümmten  Dornborsten.  Auf  jeder  Genitalplatte  12  bis 
15  Näpfe.     ^  etwa  0,8  mm  groß.     In  der  Gestalt  dem  F.  liliacea  ^ 

Süßwasserfauna  von  Deutsehland.     12.  Heft.  9 


130 


Koenike, 


ähnlich.  Hüftplatten,  Beine  und  Genitalorgan  wie  hei  F..  triangu- 
läres 5-  Palpe  von  l/3  Körperlänge;  ihr  Endglied  nicht  löffelartig 
verbreitet.  Eiablage  und  Jugendzustände  un- 
bekannt. 

In  den  Teichen  am  Wege  von  Kleinrückers- 
walde  nach  Königswalde  bei  Annaberg  im  Erz- 
gebirge. Im  Fischmattenweiher  im  südlichen 
Schwarzwald. 

2.  F.  liliacea  (0.  F.  Müll.). 

$  reichlich    0,6  min    groß.      Farbe    durch- 
scheinend gelblich.    Körperumriß  verkehrteiför- 
mig, Hinterende  stark  verschmälert.    4.  Epimere 
dreieckig.    Endglied  des  3.  Beinpaares  verkürzt 
und  die  Krallen  verkleinert;  Endglied  des  Vor- 
derbeins   nicht  verkürzt    und    nicht  verbreitert: 
das  Hinterbein    mit  Ausnahme   des    Endgliedes 
verdickt;  dieses  am  Grunde  kräftig,  im  übrigen 
dünn     und     schwach     sichelförmig     gekrümmt; 
auf   der  Konkavseite   dieser   Krümmung   10  bis 
iL'  stumpfe  Dornborsten;  davon  3,  am  verdickten 
Grundende  befindliche,  verlängert.  Genitalorgan 
unmittelbar  hinter  den  Hüftplatten;  Napfplatten 
schmal  (Fig.  196a).    $  etwa  ^ß  mm  groß.    Umriß  eiförmig, 
seitlicher  Hinterrand  deutlich  eingedrückt. 
Epimeren    in  4  Gruppen  liegend.     End- 
glieder   der    Beine    nicht    verkürzt    und 
nicht     verbreitert;     an     den    3    hinteren 
Beinpaaren     Schwimmhaarreihen.       Lage 
des  Genitalorgans  wie  bei  den  Piona  , 
vordere  Innenecke  der  Napfplatten  fort- 


lang 


Fig.  196. 

satzartig    ausgezogen    (Fig.    1963).      Nymphe     mit    '_'    dreinäpfigen 
Genitalplatten. 

In  stehenden  Gewässern,  nirgends  häufig. 

3.  F.  parmata  Koenike. 

rf  0,57    mm   groß.      Farbe    durchscheinend    gelblich,    Beim'   und 
Palpen  an  den  freien   Enden   braun.      Körperumriß    oval,    Stirnende 


Acarina,  Milben. 


131 


abgestutzt.  Auf  der  Oberseite  eine  fast  rückengroße,  porige  Platte; 
Unterseite  vom  Kpimeralgebiet  bis  zur  Analöffnung,  letztere  ein- 
schließend, gleichfalls  gepanzert.  Palpen  groß;  ihre  Spitzen  in  den 
2  Endgliedern  eigenartig  nach  auswärts  gekrümmt.    4.  Epimere  am 

hineilende  breiter  als  bei  /•'.  lüiacea  tf.  Endglied  di'v  2  vorderen 
heinpaare  bauchig  verbreiteil;  die  Krallen  derselben  vergrößert; 
umgestaltetes  Endglied  des  Hinterbeines  am  ver- 
dickten Grunde  2  kräftige  Säbelborsten  trauend 
(Eig.  197  6).  Genitalorgan  wie  bei  /•'.  litiaceaß 
gelegen,  die  Napfplatten  jedoch  breiter,  die 
Näpfe  größer.  5  etwa  n>s  im"  groß.  In  dem 
bauchig  verbreiterten  Endgliede  und  den  ver- 
gröberten Krallen  der  2  vorderen  heinpaare 
mit  dem  J  überein- 
stimmend, doch  ohne 
Rücken-  und  Bauch- 
panzerung. Napf- 
platten des  Genital- 
organs an  der  vorde- 
ren Innenecke  nicht 
fortsatzartig  ausge- 
zogen (Fig.  197(7). 
Eiablage  und  Jugend - 
zustände   unbekannt. 

Im  großen 
Yarrelbarh  im 
Zweibrücken. 


a  Fig.  197.  /> 

Plöner    See    in    Holstein.      In    der    Dehne    und 
Großherzogtum    Oldenburg.      Im    Schwarzbach 

4.  F.  cetrata  (Koenike). 


im 
bei 


S~* 


<$  0,0  nun  grob.  Farbe  durchscheinend  gelblich,  mit  lila- 
farbenem Anfluge;  Beine  und  Palpen  lila.  Körperumriß  elliptisch, 
Vorderende  etwas  ausgezogen  und  kräftig  ausgerandet.  Oberhaut 
grob  gerieft;  in  der  Augengegend  ein  poriges  Rückenschild  nach 
Art  des  Hydryphantes* Schildes.  Drüsenmündungen  von  großen 
Chitinhöfen  umgeben  (Fig.  198).  Bauchfläche  hinter  dem  Genital - 
organ  bis  zur  Analöffnung,  diese  einschlie- 
ßend, gepanzert.  Palpen  viel  dicker  als  das 
Vorderbein,  groll  und  die  Palpenspitze  wie 
bei  F.  parmata  J  nach  auswärts  gebogen. 
Endglied  diu-  2  ersten  Beinpaare  bauchig 
verstärkt.  6.  Hinterbeinglied  ähnlich  wie 
bei  F. parmata  mit  2  krummen  Säbelborsten; 
das  t.  Glied  desselben  Peines  minder  ver- 
dickt. Genitalplatten  ungewöhnlich  breit. 
etwa   0,9    mm    groll.      Haut    gleichfalls  grob 


+ 


des     größeren     männlichen 


gerieft.      Statt 

Rückenschildes  nur]die  2  hinteren  Ausläufer 
desselben  vorhanden;  in  den  Bonstigen  Platten 
und  Drüsenhöfen  mit  dem  0"  übereinstimmend. 
Palpen  verhältnismäßig  kürzer  und  das  End-  Fig.  198. 

glied  der  2  ersten   Beinpaare   minder   ver- 
stärkt.    Kpimeralgebiet   und  (leiiitalhof  ähnlich   wie  bei  F.  liliacea  $'; 
innere   Vorderecke  der  sehr  viel   gröberen   Napfplatte  auch   fortsatz- 
artig ausgezogen.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

9* 


132 


Koenike, 


Im  Fleet  am  Hollerdeich  im  Bremer  Gebiet, 
bei   Altenberg  im  Königreich  Sachsen. 


Im  Galtrenteiche 


5.  F.  gibberipes  (Protz). 

5  0,55  mm  groß.  Körperumriß  eiförmig.  Haut  liniiert.  Palpe 
ungefähr  von  l/s  Körperlange,  in  der  Gestalt  wie  die  der  F.  trian- 
gularis  ^.  Das  Hüftplattengebiet  dem  der  F.  parmata  [j?  ähnelnd, 
doch  die  Ecke  am  Hinterrand  der  4.  Platte  minder  vorspringend. 
Einlenkungsstelle  des  Hinterbeins  auffallend  weit 
nach  vorn  gerückt.  Vorderbein  fast  körperlang, 
stark  verdickt;  sein  Endglied  auf  der  Streckseite 
nahe  der  Fußkralle  wulstig  aufgetrieben  (Fig.  199); 
diese  sowie  die  des  2.  Beinpaares  vergrößert,  Hin- 
terbein fast  doppelt  so  lang  wie  das  erste.  Genital - 
platten  wie  bei  F.  mutata  mit  15  Näpfen.  Eiab- 
lage. <j  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im    Kellermühler    Fließ     bei    Tapian    in    Ost- 
preußen. 

6.  F.   triangularis  (Piersig). 

9  reichlich  1  mm  groß.  Der  F.  ligulifera  sehr 
ähnlich,  vielleicht  nur  eine  Varietät  davon.  Farbe 
durchscheinend  gelblich.  Palpe  '/4  so  lang  wie  der 
Körper;  4.  Glied  nicht  länger  als  das  2.;  sein  Chitinstift  am  inne- 
ren Außenende  klein  und  zahnartig.     Beine  mäßig  lang,   Endglied 

der  2  ersten  Beinpaare  bauchig  verdickt. 
Genitalplatte  nicht  länger  als  breit,  gestaltet 
wie  bei  F.  ligulifera;  Innenrand  aber  min- 
der ausgebuchtet  (Fig.  200).  <J,  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In    einem  Teiche    des  Steinbruches   bei 
Kleinzschocher  unweit  Leipzig. 


7.  F.  mutata  (Piersig). 

5  0,85  mm  groß.  Farbe  wie  bei  F.  liliacea. 
Körperumriß  oval,  Vorderende  ausgerandet. 
Haut  netzartig  gefeldert.  Palpe  am  Grunde 
etwas  dicker  als  das  Vorderbein,  ',4  so  lang 
wie  der  Körper;  4.  Glied  innen  am  Außen- 
ende mit  zahnartigem  Stift.  Hinterrands- 
ecke der  4.  Epimere  lang  und  spitz.  Beine 
sehr  kurz;  Endglied  der  2  eisten  Heinpaare 
bauchig  verdickt,  doch  minder  stark  als  hei 
F.  parmata.  Genitalplatte  mehr  als  doppell 
so  lang  wie  breit,  ohne  ausgezogene  vor- 
dere Innenecke,  mit  13  —  15  Näpfen.  (Fig. 
201).  d,  Eiablage  und  Jugendzustände  un- 
bekannt. 

Im  großen  Teiche  des  Steinbruches  zu 
Kleinzschocher  und  in  der  Pleiße  zu  Alt- 
mannsdorf  bei  Leipzig,  Im  Fleet  der  Stadt- 
mühle bei  Hamburg.  Im  Lauentaler  .Mühlen- 
teiche unweit  Peine. 


Fig.  200. 


Fig.  201. 


Acarina,  Milben. 


33 


8.   Unterfam.   Aturinae. 

Körper  mein-  oder  minder  niedergedrückt,  von  einem  porigen 
Panzer  umgeben;  Kücken-  und  Bauchpanzer  durch  eine  Furche 
(Rückenbogen)  voneinander  getrennt.  Maxillarorgan  ohne  Rüssel. 
Palpen  niemals  scheren-  oder  zangenförmig.  Epimeren  in  der 
Regel  zu  einer  einzigen  Gruppe  vereinigt;  1.  Plattenpaar  in  der 
Mittellinie  verschmolzen.  Genitalorgan  sechs-,  acht-  und  mehr- 
näpfig.      Meist  auffallende  Geschlechtsunterschiedo   vorhanden. 

7  Gattungen. 

Bestimmung'stabeire  für  die  Gattungen. 

I.  Genitalorgan  sechsnäpfig. 
a.  Keine  mit  Schwimmhaaren. 

aai    Die  3  jedorseitigon  Genitalnäpfe  im  Dreieck  angeordnet. 

1.  Brachypoda. 
blil    Die  3  jederBeitigen  Genitalnäpfe  hintereinander  liegend. 

2.  Mideopsis. 
1).  Keine  ohne  Schwimmhaare.  3.   Ljania. 

11.  Genitalorgan  achtnäpfig.  4.  Axonopsis. 

III.  Genitalorgan  vielnäpfig. 

a.  Genitalorgan  in  der  Mitte  der  Bäuchfläche  gelegen. 

5.  Midea. 

b.  Genitalorgan  weit  nach  hinten  gerückt. 

aa)  Epimeren  in  der  ventralen  Mittellinie  völlig  miteinander 
verschmolzen.  *'>•  Atnrus. 

hin  Die  hinteren  Epimerengruppen  in  der  ventralen  Mittel- 
linie nicht  miteinander  verbunden.  7.  Feltria. 

1.   Gatt.   Brachypoda  Lebert. 

Körper  niedergedrückt  und  gepanzert.  Palpe  im  2.  (iliede  mit 
Zapfen.  Epimeren  zu  einer  Gruppe  vereinigt,  fast  völlig  miteinander 
verschmolzen.  Keine  kurz;  Schwimmhaare  vorhanden.  Am  Hinter- 
bein des  -t  eine  Greifvorrichtung.  Genitalorgan  sechsnäpfig,  das 
weibliche  randständig,  das  männliche  hinter 
dem   verkürzten    Epimeral gebiet. 

1    Art. 

B.  versicolor  (0.  1'.  M  all  ) 

5  etwa  0,5  mm  groß.  Farbe  in  der  Regel 
grünlichblau.  Körpergestall  breitelliptisch, 
Stirnlinie  fast  geradlinig.  I  Palpenglied  auf- 
getrieben; -.  Palpenglied  auf  der  Beugeseite 

mit  einem  kegelförmigen,  nach  auswärt-  ge- 
richteten Zapfen  (Fig.  202a).  Epimeral- 
gebiel  sich  fast  über  die  ganze  Hauchfläche 
erstreckend,  nur  hinten  einen  schmalen  Kaum 
für  das  Genitalorgan  freilassend.  Meine  kurz 
und  dünn,  nur  die  '-'  letzten  Paare  wenige 
Schwimmborsten  aufweisend  Genitalorgan 
unmittelbar  am  Körperrande;  jederseits  '■'<  im 
Dreieck  liegende  Näpfe  (Fig.  202a).  ,-,"  s,,  groß  wie  das  Körper- 
gestalt Bchlanker.     Epimeralgebiet  nur  wenig  mehr  als  die   vordere 


Fig.  2Cßa. 


134 


Koenike, 


Bauchhälfte 


Fig.  20  3  b. 


bedeckend.  Hinterhein  mit  einem  Greiforgan  aus- 
gerüstet (Fig.  202Z»).  Genitalorgan  dicht  hinter  dem 
Epimeralgebiet  gelegen;  Genitalplatten  stark  chitini- 
siert.  Nymphe  0,3  mm  groß.  Körperumriß  fast  kreis- 
rund. Epimeralgebiet  durch  eine  Längsspalte  in  2 
seitliche  Gruppen  zerlegt  und  wie  beim  $  verkürzt. 
Genitalorgan  wie  das  weibliche  nahe  am  Hinterrande 
des  Körpers;  jederseits  2  Näpfe. 

In  stehenden  Gewässern,  häufig. 

2.   Gatt.    Mideopsis  Neuin  an. 

Körper  flach,  gepanzert,  Rücken-  und  Bauch- 
panzer wie  bei  Arrhenurus  durch  einen  Rückenbogen 
getrennt.  Maxillarorgan  mit  kurzem  Rostrum.  Palpen- 
ende spitz,  nicht  zangenf örmig ;  4.  Glied  mit  Zapfen 
auf  der  Beugeseite;  Epimeralgebiet.  zusammenhängend. 
Beine  kurz,  mit  Schwimmhaaren  ausgestattet.  Genital- 
organ mit  dem  Vorderende  in  der  Epimeralbucht  ge- 
legen; 2  hartschalige,  unbewegliche  Klappen  vorhanden, 
an  deren  Innenrande  jederseits  der  Genitalspalte  3  Näpfe 


in  die  weiche  Haut  gebettet, 
das  männliche. 
2  Arten. 


Weibliches   Genitalorgan 


größer 


als 


Bestimmungstabelle  für   die   Arten 

I.  Mit  Aügenwulst  am  vorderen  Seitenrande  des  Körper 

M.  oi 
IL  Ohne  Augenwulst  am  vorderen  Seitenrande  des  Körpers 


M.  erasssipes. 


M.  orbicularis  (0. 

Färbung 


F.  Müller). 


$  fast  1  mm  groß.  Färbung  gelb,  Epimeralgebiet  vielfach 
grünlichblau,  namentlich  in  der  Umrandung.  Körper  nur  wenig 
länger  als  breit,  fast  kreisrund,  Vorderende  breit  ausgezogen,  Rücken  - 

bogen  nur  0,03  mm  vom  Vorderende 
des  Körpers  entfernt.  Palpenende  zwei- 
spitzig; 4.  Glied  in  der  Mitte  mit  großem 
Zapfen,  an  dessen  Vorderseite  ein  win- 
ziges, seitlich  abstehendes  Nebenzäpf- 
chen; hinter  diesem  sowie  an  der  Spitze 
des  Haupthöckers  je  eine  Borste.  Innere 
Vorderecke  der  1.  Epimere  zapfenartig 
ausgezogen.  Beine  kurz  und  dünn.  Das 
etwa0,265mm  lange  Genitalorgan  mit  \  er- 
einzelten  feinen  Borsten  auf  den  unbe- 
weglichen feinporigen  Klappen  (Fig.203). 
d  nur  durch  eine  geringere  Größe  (Ins 
0,9  mm)  und  durch  ein  kürzeres  Genital- 
organ  (0,19  mm)  vom  §  unterschieden. 
Nymphe  etwa  0,5  mm  groß,  fast  kreis 


Fig.  203. 

rund.    Unter  der  grob  liniierten   Obei 
glied  mit  Höcker  wie  bei  der  Image. 


haut  kein    Panzer. 
Epimeren   auf  3 


1.  Palpen- 
weit   von- 


Acarina,  Milben. 


1 35 


einander  gerückte  Gruppen  verteilt;  die  2  hinteren  Gruppen  0,1  mm 
voneinander  entfernt;  letzte  Platte  in  der  Form  wie  die  der  Image 
Das  Genitalorgän  weit  nach  hinten  gerückt,  die  Näpfplatten  median 
miteinander  verwachsen;  jederseits  2  große  Näpfe.  Hinterer  Körper- 
rand reich  behaart.  Larve  0,25  mm  groß,  kreisrund.  Scheinköpf- 
chen vom  Vorderkörper  bedeckt.  Epimeralgebiet  vom  weit  abstehend, 
hinten  bis  an  den  Körperrand  reichend.  Analplatte  dreieckig;  in 
der  Mitte  der  hinten  befindlichen  Basis  ein  vorspringender  Bogen. 
In  stellenden  und  fließenden  Gewässern,  nicht  häufig. 

M.  orassipes  Spar. 

^  0.7—0,8  mm  groß.  Färbung  grünlichgelb,  Epimeralgebiet 
und  Genitalhof  blaugrün.  Vorderende  des  Körpers  verschmälert 
und  ausgezogen.  Rückenbogen  0,08  mm  vom  Vorderende  entfernt. 
Augen  weiter  vom  Seitenrande  abgerückt  als 
bei  M.  orbicularis.  1.  Palpenglied  in  der 
Mitte  mit  einem  sehr  großen  doppelspitzigen 
Zapfen,  [nnere  Vorderecke  der  1.  Epimere 
nicht  zapfenartig  ausgezogen;  sämtliche  Epi- 
meren  mehr  nach  hinten  gerichtet  und  die 
fortsatzartig  ausgezogene  vordere  Innenecke 
der  letzten  Platte  schmäler  als  hei  .!/.  orbi- 
cularis. Beine  kurz  und  kräftig.  Das0,l9mm 
lange  (ienitalorgan  elliptisch.  (Fig.  204.) 
5  0,8—0,9  mm  groß.  Vorderes  Körperende 
nicht  ausgezogen,  Körperumriß  fast  kreis- 
rund. Genitalorgan  breiter  als  das  männ- 
liche; die  6  Näpfe  weiter  von  der  Ge- 
schlechtsöffnung  abgerückt.  Eiablage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Klosterbach  zu  Heiliuenrode  und   in   einein  Fleet  bei  Oyter 
dämm  unweit  Bremen. 


Fig.  20  t. 


3.  Gatt.     Ljania  Sig.  Thor. 

Körper  niedergedrückt,  von  einem  porigen  Panzer  umgehen. 
Pal|ien  normal,  hart  und  porig.  Hüftplatten  zu  einer  Gruppe  ver- 
einigt, in  den  Bauchpanzer  eingefügt;  die  4.  Platte  in  der  Gestalt 
an  die  von  Mideofsü  erinnernd.  Beine  hart  und  porig,  ohne  Schwimm- 
haare, nur  mit  Dornborsten  und  kurzen  Haaren  besetzt;  GeschlechtS- 
unterschiede  fehlend.  Genitalorgan  vom  Hüftplattengebiete  _  ab- 
gerückt, nahe  am  Körperrande,  6näpfig;  die  männlichen  Näpfe  in 
den  Bauchpanzer  eingebettet,  die  weißlichen  auf  2  von  weicher 
Haut  umgebenen  Platten  liegend. 

1    Art. 

Ii.  bipapillata   Sig.    Thor. 

tf  fast  <>,.">  mm  groß.  Farbe  blaßgelb.  Körperumriß  kurz 
elliptisch,  fast  kreisrund,  die  beiden  Körperenden  breit  abgerundet, 
Sinternde  mit  vorspringenden  Anal-  und  Drüsenhöckern.  Gegen- 
seitiger Abstand  /wischen  dem  I.  Kpiiiiorenpaare  sich  nach  rück- 
wärts stark  erweiternd.  Peine  kurz,  das  Hinterbein  nicht  so  lang 
wie  der  Körper,  das  2.  Beinpaar  am  kürzesten.  Her  Genitalhof 
gepanzert,   feinporiger  als  die   Bauchdecke   im   übrigen:   die  ii  Napfe 


136 


Koenike, 


jederseits  zu  3  im  Dreieck  angeordnet;  die  2  hinteren  Näpfe  neben- 
einander dicht  zusammengerückt.  (Fig.  20ö b).  ^  Oß — 0,65  mm 
groß.  Körperumriß  elliptisch,  Vorderende  fast  gerade;  am  Hinter- 
rande jederseits  ein  vorspringender  Drüsenhöcker.  Augen  nur 
0,033  mm  voneinander  entfernt.  Die  2  Genitalplatten  dreieckig, 
neben  der  Geschlechtsöffnung  in  weicher  Körperhaut  liegend;  auf 
jeder  Platte  3  im  Dreieck  angeordnete  Näpfe.  (Fig.  205a).  Anal- 
öffnung in  einem  mittelständigen  vorstehenden  Höcker  am  Hinter- 
rande des  Körpers.  Nymphe  fast  0,5  mm  groß.  Körperumriß  an- 
nähernd kreisrund.  Haut  größtenteils  weich,  fein  liniiert;  auf  der 
Rückenfläche    eine    fast    kreisrunde,    porige    Platte.      Epimeren    in 


Fig.  205. 

3  Gruppen  angeordnet,  die  2  vorderen  Plattenpaare  zu  1  Gruppe 
vereinigt;  die  Ausrandung  auf  der  Innenseite  der  4.  Platte  nur  an- 
gedeutet. Genitalorgan  in  der  Mitte  der  epimerenfreien  Bauch- 
fläche, aus  2  dachförmig  gegeneinander  gerichteten,  voneinander 
entfernten  Platten  bestehend;  diese  mit  je  2  Näpfen. 

In  fließenden  Gewässern  in  Brandenburg  und  Ostpreußen. 
Im  Glörbach  nahe  der  Glörtalsperre  im  Sauerlande  in  Westfalen. 

4.   Gatt.   Axonopsis   Piers  ig. 

Körper  niedergedrückt  und  gepanzert;  im  Bereiche  der  3  vor- 
deren Epimerenpaare,  insbesondere  unten,  stark  abgeflacht;  dadurch 
einen  scharfen  Rand  hervorrufend;  dieser  hinten  bogenförmig  bis 
an  die  3.  Epimere  sich  hinziehend.  Palpe  ohne  Zapfen  am  2.  Glied. 
Epimere  zu  einer  Gruppe  vereinigt  und  miteinander  verschmolzen, 
fast  die  ganze  Bauchfläche  bedeckend.  Beine  mit  Schwimmhaaren. 
Genitalorgan  am  Hinterrand  des  Körpers;  jederseits  1  Näpfe. 
Männliches  Hinterbein  ohne  Greiforgan. 

2  Arten. 


Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 


I.  1.  Epimerenpaar  vorn  stark  vorspringend. 
II.    1.  Epimerenpaar  vorn  wenig  vorspringend. 


1.  A.  complanata. 
2.  A.  gracilis. 


Acarina,  Milben. 


137 


1.  A.  complanata  (O.  F.  Müll.) 
2  0,4.")  mm  groß.  Farbe  dunkelblau,  in  der  Mitte  mit  einem 
breiten  gelbliehen  Querband  auf  Bauch  und  Rücken.  Körperumriß 
elliptisch.  Vorderende  stark  ausgerandet.  Pal- 
pe im  2.  Glied  auf  der  Streckseite  aufge- 
trieben, sonst  schlank.  1.  Epimere  stark  vor- 
springend; der  Außenrand  der  Platte  ge- 
zähnelt;  letzte  Platte  hinten  undeutlich  ab- 
gegrenzt. Peine  im  ganzen  kurz,  an  den  'A 
hinteren  Paaren  Schwimmhaare.  Genitalox'gan 
randständig;  jederseits  1  im  Viereck  liegende 
Näpfe  (Fig.  206).  J  mir  durch  eine  etwa^ 
geringere  Größe  und  schlankere  Gestalt  vom 
\  unterschieden.  Nymphe  im  Körperumriß 
eiförmig,  vorn  abgestutzt.  Haut  weich  und 
liniiert    Rückenplatte  vorhanden.    Epimeral- 

gebiet  wie  bei  fh<nhypoi1a  versicolor  Nymphe 
durch  eine  Längsspalte  in  2  seitliche  Gruppen  zerlegt  und  verkürzt. 
Genitalorgan  in  der  Mitte  zwischen  Epimeralgebiet  und  Körperrand; 
jederseits  2   Näpfe. 

In  einem  Teiche  bei  Burg  im  Bremer  Gebiet.  In  einer  Ziegel- 
lache  bei  Großzschocher  unweit  Leipzig.  In  einem  Tümpel  am 
Parnaß  bei  Plön  in   Holstein. 

A.  gracilis  (Piersig). 

Farbe  bräunlich  und    gelbgrünli  'li 


Kg    206. 


§  0,4  mm  groß, 
gestalt  verkehrteiförmig,  Stirnrand  sein 
Haut  bei  mäßiger  Vergrößerung  wie  be- 
schuppt erscheinend.  2.  Palpenglied  am 
kräftigsten,  4.  Glied  an  der  Außenseite 
aufgetrieben.  Das  Epimeralgebiel  die 
ganze  Bauchfläche  bedeckend,  hinten 
deutlich  abgegrenzt;  sämtliche  Platten 
median  völlig  miteinder  verschmolzen; 
die  ersten  '■'<  Paare  an  den  Außenenden 
mit  zurückgebogenen  Zähnchen  besetzt; 
1.  Plattenpaar  nur  wenig  über  den  Kör- 
perrand vorspringend.  Peine  kürzer  als 
der  Körper;  an  den  mittleren  Gliedern 
vereinzelte  Seh wiiiinihaare,  sonst  nur  ver- 
schieden lange  Dornborsten  vorhanden: 
Fußkralle  zweizinkig.  Genitalorgan  rand- 
s tandig;  Geschlechtsöffnung  vom  über- 
deckt; seitlich  im  Pouch  liegen  je  4 
Näpfe  (Fig.  2'  >7).  Schwimmt  wie  Bra- 
chypoda  versicolor  lebhaft  umher.  Eiab- 
lage, J,   und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Saubach  hei  Mauth  im  Böhmerwall 
weida   hei    Nitzschhaiiiiner  im    Erzgebirge. 


ireit 


und 


Körper- 
fast  geradlinig. 


Fig.  207. 


1.      In   d 


der   kleinen 


Mitt 


5.  Gatt.  Bfidea  Bruzelius. 

Körper  gewölbt  und  gepanzert;  Rücken-  und  Bauchpanzer  durch 

eine    Furche    voneinander    getrennt.      Maxillarorgan    kurzrüBselig. 


138 


Kuenike, 


Palpenspitze  stumpf,  nicht  zangenförmig.  Epimeren  zu  einer  Gruppe 
vereinigt,  hinten  mit  tiefer  Genitalbucht.  Beine  kurz;  Schwimm- 
haare  vorhanden.  Genitalorgan  in  der  Mitte  der  Bauchfläche;  zahl- 
reiche Näpfe  auf  2  Platten  liegend,  rf  durch  bewegliche  (ienital- 
klappen  und  ein  Greiforgan  am  Ende  des  3.  Beinpaares  unterschieden. 
1   Art. 

M.  orbiculata  (().  F.  Müll). 

5  0,8  mm  groß.  Farbe  in  der  Regel  bläuliehgrün,  auf  dem 
Kücken  ein  großer  mittelständiger,  gelber  Fleck.  Körperumriß  kurz- 
oval, nur  wenig  länger  als  breit.    Palpe  kurz,  Grundglieder  kräftig; 

4.  Glied  schlank  und 
gebogen;  Palpenspitze 
stumpf.  Epimeren  zu 
1  Gruppe  vereinigt,  hin- 
ten mit  tiefer  Bucht. 
Genitalorgan  0,25  mm 
lang  und  größtenteils  in 
der  Epimeralbucht  lie- 
gend; auf  jeder  der  bei- 
den derb  chitinisierten 
Platten  meist  11  Näpfe 
(Fig.  208a).  5  0,65  mm 
groß.  Farbe  und  Gestalt  wie  heim  $.  Endglied  des  :i.  Beinpaares 
verdickt  und  zu  einem  Greiforgan  umgewandelt;  auf  der  Beugeseite 
tief  ausgerandet,  daselbst  3  Dornborsten  am  Innenende;  eine  der 
beiden  Fußkrallen  bedeutend  verstärkt.  Genitalorgan  in  der  Lage 
nicht  abweichend,  wohl  aber  durch  2  flügelartige,  bewegliche  Klappen 
(Fig.  208£).  Nymphe  der  von  Mideopsü  orbicularis  sehr  ähnlich; 
abweichend  das  Genitalorgan  kleiner  und  zwischen  diesem  und  der 
4.  Epimere  2  nebeneinander  befindliche  Drüsenhöfe. 

In  stehenden  und  fließenden  Gewässern,  nicht  häufig. 


Fig.  208 


6.  Gatt.  Aturus  Kr  am  er. 

Körper  niedergedrückt  und  kräftig  gepanzert;  TrennUngsfurche 
zwischen  Rücken-  und  Bauchpanzer  größtenteils  an  den  Seiten  des 
Körpers.  Auf  der  Beugeseite  des  2.  Palpengliedes  mit  Zapfen. 
Sämtliche  Epimeren  zu  einer  einzigen,  meist  die  ganze  Bauchfläche 
bedeckenden  Platte  vereinigt,  in  der  ventralen  Mittellinie  völlig 
verschmolzen.  Genitalorgane  am  Hinter-  und  Seitenrande  des  Kör- 
pers; Geschlechtsöffnung  in  der  Regel  als  Einschnitt  am  Körper- 
rande erscheinend;  die  zahlreichen  Genitalnäpfe  randständig.  J  im 
Gebiete  der  Näpfe  oft  mit  randständigen,  mehr  oder  minder  langen 
Borsten  und  keulenförmigen  Haargebilden  neben  der  Genitalspalte. 
Das  männliche  Hinterbein  verlängert  und  verstärkt;  sein  1.  und 
5.  Glied  abweichend  gestaltet  und  mit  auffallenden  Haargebilden 
besetzt.     Arialöffnung  rückenständig. 

8  Arten. 

Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 

I.  Im  Gebiete  der  Genitalnäpfe  ein  reicher,  randständiger  Borsten- 
besatz. 
l.  Fußkrallen  des  Hinterbeines  ungewöhnlich  verlängert. 

1.  A.  scaber. 


Acarina,   Milben.  139 

2.  Fußkrallen  des  Hinterbeines  weniger  verlängert. 

1)  Am  5.  Hinterbeingliede  schaufelartig  verbreiterte,  gezähnte 
Borstengebilde. 

a    Schaufelartice  Borstengebilde  sehr  groß  und  vielzähnig. 

2.  A.  Protzi. 
b.  Schanfelartige    Borstengebilde    klein    und    mit    wenigen 
Zähnen. 
;i;i)  Zähne  nur  an  der  Spitze  des  Borstengebilde«. 

3.  A.  assercnlatus. 
bb)  Zähne  auf  einer  Seite  des  Borstengebildes. 

I.  A.  intermedius. 
2.  Schaufelartig   verbreiterte    Borstengebilde    am    4.    und    5. 
Hinterbeingliede  nicht  gezähnt. 

a.  Ein  Borstengebilde  am  5,  Hinterbeingliede  löffeiförmig. 

5.  A.  spatulifer. 
1).  Ein  Borstengebilde  am   5.   Hinterbeingliede   pilzförmig. 

6.  A.  natangensis. 
:;.  Schaufelartig  verbreitete  Borstengebilde  am  5.   Hinterbein- 
gliede fehlend.  7.  A.  crinitus. 

II.  Ein  reicher  randständiger  Borstenbesatz  im  Gebiete  der  Genital- 
näpfe fehlend.  s-  A.  nuuinatus. 

Bestimniungstabelle  für  die  Weibchen. 

I.    Körperumriß  verkehrteiförmig. 

1.  Am  Hinterrande   des  Körpers  2  mittelständige,   durchschei- 
nende Anhängsel  von  dreieckiger  Gestalt.  I.  A.  scaber. 

2.  Anhängsel  am  Hinterrande  des  Körpers  fehlend. 

a.  Am   Hinterrande    des  Körpers  eine  mediane  Ausbuchtung 
tung  vorhanden. 

aa)  Außer  einer  Genitalnapfreihe  von  14— 18  Näpfen  noch 
etwa  3  daneben  befindliche.  7.  L.  crinitus. 

1,1,,  1 4 _  i « i  Genitalnäpfe  jederseits  nur  in  einer  Reihe. 

:;.  A    assercnlatus. 

b.  Am   Hinterrande  des  Körpers  keine  Ausbuchtung. 

8.  A.  nincinatus. 
II.   Körperumriß  breitelliptisch.  b\  A.  natangensis. 

III.  Körperumriß  fast  kreisrund.  4.  A.  intermedius. 

I.   A.  scaber  Krämer. 

Q  bi>  0,6  nun  groß.  Farbe  gelb,  Epimeralgebiet  und  Beine  mit 
lilafarbenem  Anfluge.  Vorderende  des  Körpers  verbreitert.  Kücken- 
panzer hinten  ausgerandet.  Auf  der  Beugeseite  des  2.  Palpen- 
gliedes ein  kurzer  Zapfen.  Die  median  völlig  miteinander  ver- 
schmolzenen Epimeren  hinten  ausgebuchtet.  In  dieser  Ausbuchtung 
das  Genitalorgan;  L2  L6  randständige Geschlechtsnäpfe  (Fig.209a). 
J  bis  o.l  mm  groß.  Auf  dem  Hinterrücken  Beitlich  je  eine  krumme 
Chitinleiste.  Hinterbein  stark  verlängert  und  verstärkt,  von  eigen- 
artiger Gestalt;  Beine  Fußkrallen  angewöhnlich  vergrößert  und  in 
der  Form  abweichend  (Fig>  209*).  Am  Hinter-  und  Seitenrande 
des  Körpers  im  Bereiche  der  randständigen  Genitalnäpfe  zahlreiche 


140 


Koenike, 


kurze    Randborsten.      Nymphe    fast    0,3   mm    groß.      Haut    liniiert. 

Epimeren  in  4  Gruppen  angeordnet.    Hinter  denJAugen  eine  größere 

Rückenplatte  und  hinter  der- 
selben noch  2  kleinere.  Am 
hinteren  Seitenrande  je  2  dicht 
nebeneinander  befindliche  Ge- 
schlechtsnäpfe.  Eiablage  und 
Larve  unbekannt. 

In  Moospolstern  und  flu- 
tendem Rasen  der  Sturzbäche; 
<3  selten,    9    zuweilen    häufig. 

2.  A.  Protzi  Pier  sie. 


,J  etwa  0,35  mm  groß, 
perum  ri  ß  k  u  rzei  form  ig , 
etwas     vorspringenden. 


Fig.  209. 

fein    behaarte    Chitinbogen, 
hintereinander    befindliche 


'W^    \ 


Fig.  210. 


Kör- 
mit 
rund- 
ichen  Vorder-  und  Hinterrands- 
*  ecken.     Auf  dem  Rücken   un- 

weit des  Hinterrandes  des  Kör- 
pers 2  querliegende,  dicht  und 
Seitlich  im  Rückenbogen  drei  dicht 
Drüsenhöfe;  die  zwei  vorderen  mit 
Gabelborsten.  Am  Vorderende 
der  Reugeseite  des  2.  Palpen- 
gliedes 2  kurze  kegelförmige 
Höcker.  Am  5.  Gliede  des 
3.  Beinpaares  viele  Schwimm  - 
haare  und  am  Außenende  der 
Reugeseite  eine  steife,  an  der 
Spitze  spiralig  gewundene  Bor- 
ste. Hinterbein  etwas  kräftiger 
und  länger  als  das  vorher- 
gehende; sein  4.   und  5.  Glied 


außer  blattartig  verbreiterten  Säbelborsten  noch  einige  schaufelartig 
verbreiterte,  gezähnte  Chitingebilde  aufweisend  (Fig.  210).  Krallen 
des  Hinterbeines  normal.  Genitalöffnung  am  Hinterrande  des  Kör- 
pers als  tiefer  Einschnitt  erscheinend;  seitlich  derselben  je  3  und 
scharf  am  Hinterrande  noch  9  schwer  erkennbare  Näpfe.  Am  Hinter- 
und  Seitenrande  des  Körpers  bis  zur  Einlenkungsstelle  des  Hinter- 
beines eine  Reihe  dicht  stehender,  langer  Borsten  von  Schwimm- 
haarlänge; neben  der  Genitalspalte  jederseits  2  randständige,  nach 
auswärts  gekrümmte,  glashelle  Keulengebilde.  <j>  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 

Im  Saußbach  bei  Mauth  im  Böhmerwald. 


3.  A.  asserculatus  Walter. 

(j  fast  0,4  min  groß.  Körperumriß  eckig,  die  Seitenränder 
nahezu  parallel,  das  Vorderende  stark  verschmälert  und  ausgerandet; 
am  Hinterrande  eine  eigenartige  Borstenausstattung  und  ein  mittel- 
ständiger, tiefer  Einschnitt;  neben  demselben  jederseits  2  keulen- 
förmige, glashelle  Chitingebilde.  Rückenpanzer  durch  eine  dunkel- 
braune Querleiste  in  2  verschiedenartige  Fehler  zerlegt   (Fig.  211  o); 


Acarina,  Milben. 


141 


am  Außenende  des  2.  Palpengliedes  auf  der  Beugeseite  2  neben- 
einander befindliche  Höcker;  das  äußere  besonders  lang  und  dünn. 
Das  5.  Glied  des  3.  Beinpaares  viele  mäßig  lange  Schwimmhaare 
besitzend;  das  Hinterbein  «renig  verstärkt;  das  verdickte  Anßen- 
ende des  4.  Gliedes  desselben  mit  vielen  kräftigen,  meist  mehr  oder 
minder  gekrümmten  Borsten  und  am  Innenende  außer  5  halblangen 
Schwimmhaaren  3  an  der  Spitze  verbreiterte,  grob  gezähnte  Chitin- 
gebilde (Fig.  2116).   Genitalorgan  unmittelbar  am   Körperrande,  die 


Fig.  211. 

Geschlechtsöffnung  die  Randkerbe  hervorrufend;  14—16  jederseits 
in  einer  Reihe  liegende  Genitalnäpfe.  5  im  Umriß  wie  A.  seaber  $, 
aßer  kleiner  und  verhältnismäßig  breiter  und  ohne  die  2  dreieckigen 
Vorsprünge  am  Hinterrande  des  Körpers  (Fig.  _?  1  1  <).  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Bache  bei  Wyhlen  im  südlichen  Schwarzwald.  In 
der  Glör  und  deren  Zuflüssen   in   Westfalen. 

4.  A.  intermedius  Protz. 

d  bis  lUmni  groß.  Auf  dem  Rücken  3  Paar  Borsten;  das 
vordere  gegabelt.  3.  Beinpaar  am  Außenende  des  5.  Gliedes  mit 
2  kräftigen,  an  der  Spitze  umgerollten  Borsten  besetzt;  auf  der 
Beugeseite  des  4.  Hinterbeingliedes  am  verdickten  Außenende  ■'• 
verschieden  lange  und  breite  Borstengehilde;  5.  (Mied  desselben 
gekrümmt,  am  Innenende  auf  der  Streckseite  :\  gebogene,  an  der 
Spitze  verbreiterte  und  hier  einseitig  gezähnte  Chitingebilde;  am 
Außenende  auf  der  Beugeseite  zwischen  feinen  Haaren  ein  in  der 
Mitte  stark  verbreitertes  Gebilde  mit  spiralig  umgerollter  spitze 
(Fig.  212).  Genitalöffnung  am  Hinterende  des  Körpers  als  [land- 
ein schnitt  erscheinend;  jederseits  desselben  2  Näpfe  und  am  Körper- 
ende in  je  einer  Reihe  noch  deren  9;  über  den  2  durch  den  Geni- 
taleinschnitt    gebildeten   Ecken    je   2  keulenförmige,    nach    auswärts 


142 


Koenike, 


Fig.  212. 


umgebogene  Chitingebilde.  £  wenig  größer  als  das  #.  Im  Umriß 
fast  kreisrund;  Hinterrand  des  Körpers  in  der  Mitte  einen  kleinen 
Vorsprung  aufweisend;  dieser  etwas  ausgerandet.  in  der  Ausrandung 
auf  der  Unterseite  ein  dornartiges  Gebilde  vor- 
springend. 11—12  Genitalnäpfe  jederseits  in  einer 
randständigen  Reibe  gelegen.  Eiablage  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 

Im  Omazafließ  bei  Heiligenbeil  in  Ostpreußen. 

5.  A.  spatulifer  Piersig. 
J  etwa  0,3  mm  groß.  Körper  stark  nieder- 
gedrückt, die  vorderen  Seitenränder  kräftig  ab- 
geschrägt, infolge  davon  der  Vorderrand  auffallend 
verkürzt;  Hinterrand  fast  geradlinig;  an  den  rund- 
lichen Hinterrandsecken  je  5  in  einer  Reihe  ste- 
hende zwiebelartige  Anschwellungen  mit  je  1  langen 
Borste;  die  innersten  dieser  Borsten  über  das  ge- 
streckte Hinterbein  hinausragend;  darüber  noch  eine 

Anzahl  kürzerer  und  feinerer  Haare.  Ein  mitten  auf  dein  Rücken 
stehendes  Borstenpaar  gabelig.  Auf  dem  Hinterrücken  eine  Mulde; 
diese  vorn  durch  einen  doppelbogigon,  hinten  offenen  Chitinrand 
abgegrenzt,  Palpe  reichlich  halb  so  lang  wie  der  Körper;  4.  Glied 
seitlich  schwach  aufgetrieben,  ähnlich  wie  bei  Brachypoäa  versicolor; 
am  Beugeseitenvorderrande  des  2.  Gliedes  ein  eckiger  Vorsprung. 
Das  etwa  0,4  mm  lange  Hinterbein  am  kräftigsten,  doch  bei  weitem 
schwächer  als  bei  A,  scaber  J;  auf  der  Beugeseite  am  verdickten 
Innenende  des  4.  Gliedes  eine  lang  gebogene  Borste,  sowie  ein 
kürzerer  Dorn,  am  Außenende  mehrere  verschieden  lange  Borsten; 
das  5.  Glied  mit  einem  spateiförmigen  Anhängsel,  dessen  Länge 
etwa  der  des  Endgliedes  gleichkommend.  Genitalöffnung  als  kurzer 
Einschnitt  am  Hinterrande  des  Körpers  erscheinend;  an  dessen 
Seiten  je  ein  kleiner  Vorsprung  und  ähnliche  glashelle  Anhänge 
wie  bei  A.  Protzi  $,  doch  abweichend,  fast  dreieckig.  ^  "nd  Jugend- 
zustände unbekannt. 

Im  Saußbach  bei  Mauth  im  Böhmerwald. 

6.  A.  natangeiisis  Protz. 
<$    0,35   mm    groß.       Körperumriß     kurzoval, 

hinter  den  Augen  am  breitesten.  4.  Palponglied 
seitlich    aufgetrieben.      Beine    kurz     und     kräftig; 

3.  Bein  am  Außenende  des  vorletzten  Gliedes  mit 
einer  sehr  langen,  am  Ende  eingerollten  Borste: 
Hinterbein    etwa  1/4    länger    als    der    Körper;    sein 

4.  Glied  länger  als  das  des  A.  scaber  J;  das  vor- 
letzte Glied  desselben  gekrümmt,  an  beiden  Enden 
meist  kräftige  Borsten  aufweisend,  am  Innenende 
ein  gebogenes,  kräftiges  Gebilde  von  pilzförmiger 
Gestalt;  Fußkrallen  dieses  Beines  nur  wenig  ver- 
größert und  in  der  Gestalt  kaum  abweichend  von 
der  Normalkralle  (Fig.  213).  Am  Hinterrande  des 
Körpers  ein  mittelständiger  Einschnitt  (Genital- 
öffnung);    daneben    je    zwei    ungleich    große    Ge; 

schlechtsnäpfe ;  die  übrigen  Näpfe  am  Körperrande;  der  Rand- 
borstenbesatz  im  Gebiete  der  Näpfe  länger  als  bei  A.  scaber  q   und 


Fig.  213. 


A  ("irina,  Milben. 


143 


abweichend  an  jeder  kräftig  chitinisierten  Ecke  des  Genitalein- 
schnittes 1  paariges,  kolbig  verdicktes,  nach  auswärts  umgebogenes 
Gebilde.  $  nur  wenig  größer  als  das  J,  breitelliptißch ;  Hinter- 
rand in  der  Mitte  mit  geringer  Ausbuchtung  und  2  kurzen  Borsten. 
Die  jederseitigen  12  Genitalnäpfe  etwas  vom  Hände  abgerückt.  Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Kellermühler  Fließ  bei  Tapian  in  Ostpreußen. 


7.  A.  crinitus  Sig.  Thor. 

cJ  etwa  0,5  mm  groß.  Körperumriß  eckig,  ähnlich  wie  bei 
A.  assrrcitlatiis  rf,  hinten  breiter  als  vorn,  die  vorderen  und  hin- 
teren Seitenränder  dachförmig  geneigt;  am  Hinterrande  ein  mittel- 
ständiger Einschnitt.  Palpe  dünner  als  das  Vorderbein;  am  Außen- 
ende.der  Beugeseite  des  2.  Gliedes  2  spitze  Hök- 
ker.  3.  Beinpaar  ohne  Schwimmhaare;  Hinterbein 
1.7  mal  so  lang  wie  der  Körper;  sein  2.  Glied  stark 
gekrümmt  und  am  längsten;  2  Borsten  am  mäßig 
verdickten  Außenende  des  4.  Gliedes  lang  und 
blattartig  breit  (Fig  214);  5  Glied  desselben  Keines 
ohne  schaufelartig  verbreiterte,  gezähnte  Borste. 
Genitalorgan  randständig,  Genitalöffnung  daselbst 
als  Einschnitt  erscheinend;  16  Paar  Näpfe  in  einer 
Reihe  vorhanden,  außerdem  noch  5  Paar  solcher 
nebst  3  Paar  haartragender  Poren  neben  der  Geni- 
talöffnung; die  Randnäpfe  jederseits  von  etwa  "2(1 
fast  beinlangen,  steifen  Zwiebelborsten  begleitet; 
die  inneren  derselben  gerade,  die  äußeren  einwärts 
gekrümmt;  die  Zwiebelborsten  von  feinen  Haaren 
untermischt;  auf  dem  Rücken  neben  dem  Genital- 
einschnitte ein  Paar  keulenförmige  Anhängsel.  9  im 
Umriß  dem  .1.  seil),-,  sehr  ähnlich,  doch  hinten  ohne  dreieckige 
Anhängsel.  Genitalnäpfe  in  einer  Reihe  (14 — 18)  und  nur  3  Stück 
daneben.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Rhein  bei  Basel. 


Fig.  214. 


8.  A.  rnncinatns  (Sig.  Thor). 


($  etwa  1 1,35  mm  groß. 
Körpern m rill  verkehrteiför- 
mig, hinter  den  Augen  am 
breitesten.  Rückenpanzer 
unregelmäßig  gekörnelt.  2. 
Palpenglied  seitlich  und 
besonders  auf  der  Streck- 
seite stark  aufgetrieben; 
nahe  am  Außenende  der 
Beugeseite  2  kleine  neben- 
einander befindlichollöckor, 
am  Hinterende  ein  grös- 
serer Zapfen  (Fig.  215£). 
Das  Hinterbein  nur  wenijr 
länger  als  der  Körper,  das 
Krallenende  des  Endgliedes 
merklich  verstärkt;   Bein  5. 


Fig. 

(ilied    auf    der    15eiiireseite 


mit  geringer 


144  Koenike. 

Ausbuchtung,  am  Vorderende  desselben  eine  mäßig  starke  Säbel- 
borste, am  Hinterende  ein  winziger  Dorn  (Fig.  215«).  Fußkrallen 
des  Hinterbeins  vergrößert.  Genitalplatten  mit  den  Epimeren  ver- 
schmolzen; Näpfe  sein-  zahlreich;  ein  auffallender  Haarbesatz  im 
Napfgebiet  fehlend.  *J  einschließlich  der  etwas  vorspringenden  Epi- 
meren 0.4  mm  groß.  Körperumriß  wie  beim  <$.  Palpe  schwächer 
und  schlanker;  ein  großer  Zapfen  am  2.  Glied  fehlend,  das  Höcker- 
paar vorbanden,  doch  weiter  nach  hinten  gerückt  und  etwas  ver- 
größert. Genitalplatten  gleichfalls  mit  den  Epimeren  verwachsen, 
vom  Körperrand  etwas  abgerückt;  Genitalöffnung  bei  Bauchansicht 
in  ihrer  ganzen  Länge  sichtbar;  Näpfe  nach  Zahl  und  Lage  wie 
beim  rf.     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  überfluteten  Moospolstern  des  Heidenwuhrs  bei  Säckingen 
im  Schwarzwald.  Im  Amselbach  in  der  sächsischen  Schweiz.  In 
der  kleinen   Mittweida  bei  Nitzschhammer  im   Erzgebirge. 

7.  Gatt.   Feltria  Koenike. 

Körper  niedergedrückt  und  gepanzert.  Oberhaut  meist  deutlich 
liniiert.  4.  Palpenglied  am  Außenende  vielfach  verdickt.  Epimeren 
in  4  Gruppen  angeordnet.  4.  Platte  außen  merklich  breiter  als  innen; 
ihr  Hinterrand  in  der  Regel  gerade  und  annähernd  rechtwinklig 
zur  ventralen  Mittellinie  gerichtet.  Beine  ohne  Schwimmborsten. 
(J  meist  mit  Fortsatz  am  Endglied  des  3.  Beinpaares.  Genitalhof 
ungemein  groß,  dem  Hinterrande  stark  genähert;  ^  mit  sehr  großer 
Geschlechtsöffnung  und  getrennten  Napfplatten,  J  mit  winziger 
Geschlechtsöffnung  und  miteinander  verschmolzenen  Napfplatten. 

5  Arten. 

Bestimmungstabelle   für  die  Weibchen. 

I.  Körper  lang  gestreckt. 

1.  Hautdrüsen  mit  porigem  Hof  umgeben.  1.  F.  muscicola. 

2.  Hautdrüsen  ohne  porigen  Hof.  2.  F.  armata. 
IL  Körper  fast  kreisrund. 

1.  Hinterrand  des  Körpers  mit  mittlerem  Einschnitt. 

3.  F.  brevipes. 

2.  Hinterrand  des  Körpers  ohne  Einschnitt.        4.  F.  circularis. 

Bestimmungstabelle  für  die  Männchen. 

I.  Endglied  des  3.  Beines  mit  Fortsatz. 

1.  Beingliedfortsatz  lang.  2.  F.  armata. 

2.  Beingliedfortsatz  kurz.  1.   F.  niuseieola. 
II.  Endglied  des  3.  Beines  mit  aneinanderliegenden  Borsten. 

5.  F.  Georgei. 

1.  F.  niuseieola  Piersig. 

£  reichlich  0,4  mm  groll.  Farbe  rot,  auf  dem  Rücken  zu- 
weilen schwärzlich.  Körper  verkehiteiförniig;  Vorderrand  aus- 
gezogen, mit  2  vorspringenden  Haarhöckern.  Haut  weich,  grob 
liniiert.  Auf  dem  Vorderrücken  eine  große  eirunde  Chitinplatte; 
in  einigem  Abstand  hinter  derselben  2  nebeneinander  gelagerte, 
rundlich  dreieckige  Schilder.  Drüsenmündungen  meist  mit  großem 
Chitinhof  umgeben.      Genitalhof   weit    vom    Hüftplattengebiete   ab- 


Acarina,  Milben. 


145 


gerückt,  am  Hinterrande  des  Körpers  einen  Einschnitt  hervorrufend; 
Napfplatten  nicht  zusammenhängend,  rundlich  dreieckig  (Fig.  216a). 
<$  reichlich  0,35  nun  groß.  Große  Rückenplatte  abweichend  in  der 
Grundform  ein  rundliches  Paralleltrapez  mit  einem  rundlichen  Aus- 
läufer am  Vorderrand;  das  dahinter  befindliche  Doppelschild  hier 
zu  einem  einzigen  vereinigt.     Hüftplattengehiet  in  der  Mitte  näher 


Fig.  216. 

zusammen  gerückt  als  heim  $.  Genitalorgan  die  epimerenfreie 
Bauchseite  fast  ganz  einnehmend;  Napfplatten  median  größtenteils 
untereinander  verschmolzen  (Fig.  2166)-  Nymphe  mit  2  nur  wenige 
Näpfe  tragenden  Genitalplatten.  Kpimeralgruppen  weit  auseinander 
gerückt.     Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

In   der   kleinen    Mittweida   bei  Nitzschhammer   im   Erzgebirge. 

2.  F.  armata  (Koenike). 

Jg  d  etwa  0,3  mm  grob.  Grundform  des  Körperumrisses  elliptisch, 
mit  stark  vortretendem  Stirnende.  Stirnborstenpaar  dick,  auf  je  einem 
Höcker  stehend.  Maxillarorgan  reichlich  von  ','.,  Korperlänge.  Palpe 
dicker  als  das  Vorderbein.  Hüftplattengehiet  über  den  Stirnrand 
vorspringend;  die  2  ersten  Plattenpaare  sehr  langgestreckt;  1.  Paar 
an  einer  Stelle  miteinander  verwachsen.  Innenrand  der  4.  Platte 
rundlich  abgeschrägt,  dadurch  die  Epimere  fast  dreieckig.  Beine 
sehr  kräftig,  nach  dem  Krallenende  hin  nur 
wenig  dünner  werdend;  Hinterbeine  etwa  in 
der  Mitte  des  Außenrandes  der  I.  Epimere 
eingelenkt;  Endglied  des  .''..  Heines  auf  der 
Beugeseite  mit  einem  stumpfen  Fortsatz  aus- 
gestattet (Fig.  217*).  l>ie  großen  Napf- 
platten des  (ienitalorganes  in  der  Mitte  mit- 
einander verwacbsen,  am  Hinterrande  mit 
deutlicher  Ausbuchtung.  §  reichlich  0,45  mm 
groß.  Haut  liniiert;  grelles  Rückenschild 
von  '-' ..,  Körperlänge,  elliptisch,  mit  je  einem 
vorderen,  seitlichen  Eindruck.  Hinterbein 
kaum  von  Körperlänge.  Geschleehtsöffnung 
auf  die  Rückenfläche  übergreifend,  einen 
Einschnitt  am  Körperrande  hervorrufend  (Fig.  217«/).  Nymphe  in 
der  Körpergestalt  der  Imago  gleich.  Rücken  mit  einem  größeren 
rundlichen  Chitinschilde,  zwischen  den  Augen  beginnend;  an  deren 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.    Heft  12. 


Fig.  217a. 


146 


Koenike, 


Hinterrand  eine  unregelmäßige    dreiseitige  Platte  und  hinter  dieser 
eine   von    4    Drüsenhöfen    umgebene   ovale    Platte.     Am    Ende    der 

hinteren  Rückenfläche  eine  querlie- 
gende, dem  großen  Schilde  an  Breite 
gleichkommende  Platte  mit  2  Drüsen- 
höfen. Genitalorgan  aus  2  ovalen 
Platten  bestehend,  mit  je  9  Näpfen. 
Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

Im  überfluteten  Moose  des  Hei- 
denwuhi's  und  in  einem  Bache  bei 
Wyhlen  im  südlichen  Schwarzwald. 
In  der  Fecht,  einem  Bergbache  im 
Münstertal  bei  Kolmar. 

8.  F.  brevipes  Walter. 

^  reichlich  0,5  mm  groß.  Kör- 
perumriß fast  kreisrund,  Hinterrand 
mit  deutlichem  Einschnitt.  Haut  un- 
regelmäßig liniiert.  Auf  dem  Vorder- 
rücken eine  eirunde  Platte;  in  grös- 
serem Abstände  hinter  derselben  ein 
nebeneinander  gelegenes  Plattenpaar.  4.  Palpenglied  am  Außen- 
rande bauchig  verstärkt.     Hüftplattengebiet  nur  1l'a  der-Bauchfläche 

einnehmend.  Plattengruppen  weit  aus- 
einander gerückt;  4.  Platte  sehr  schmal, 
mit  besonders  kurzem  Innenrand.  Sämt- 
liche Beine  kürzer  als  der  Körper,  nach 
hinten  hin  an  Dicke  abnehmend.  Geni- 
talorgan vom  Körperrand  abgerückt,  Napf- 
platten klein,  rundlich  dreieckig,  mit 
etwa  36  Näpfen  (Fig.  218).  Analöffnung 
rückenständig,  auf  einem  Zäpfchen.  Ei- 
ablage, £  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Moose  des  Bergbaches    bei  Säk- 


Fig.  217-5. 


langen  im  südlichen  Schwarzwald. 


flach. 


4.  F.  circularis  Piers  ig. 
Fig.  218.  cj)  0,4  mm   groß.     Farbe  blaßrötlich 

bis  gelblich  durchscheinend.  Rumpf  fast  kreisrund,  Rücken  sehr 
Oberhaut  deutlich  liniiert.  Auf  dem  Rücken  eine  unregel- 
mäßig umrandete  Platte  und  hinter  derselben 
2  längliche  querliegende  Schilder  (Fig.  219). 
Hinter  der  4.  Epiniere  am  Seitenrande  des 
Körpers  jederseits  eine  kleine  Chitinplatte 
■mit  einer  Gruppe  winziger  Höcker.  Geni- 
talorgan etwa  in  der  Mitte  zwischen  Hüft- 
plattengebiet und  abdominalem  Hinterrand; 
Napfplatten  flügelartig;  auf  diesen  außer 
zahlreichen  Näpfen  eine  Gruppe  von  10  bis 
11  winzigen,  leuchtenden  Höckern.  <$,  Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 

'  In    der  kleinen  Mittvveida   bei  Nitzsch-i 

Fig.  219.  hammer  im  Erzgebirge.     In  einer  Quelle  bei 

Fürstenberg  in  Westfalen. 


Acarina,  Milben. 


147 


5.   F.  Georgei  Piersig. 

(J  etwa  0,35  hihi  groß.  Rumpfumriß  breiteiförmig,  am 
rande  mit  Einschnitt.  Oberhaut  deutlich  liniiert.  Rücken 
kehrtei  förmiger  Ghitinplatte, 
die  am  seitlichen  Vorderrande 
befindlichen  Augen  verdeckend. 
Palpe  stärker  als  die  Grund- 
glieder  des    Vorderbeines;    4. 

Glied  nicht  seh  wacher  als  das 
I.  Heines  auf 
mit  einem 
Höcker;  dieser  dicht  aneinander 
liegende,  kräftige  Dornborsten 
tragend  (Fig.  220^.  Genital- 
organ  den  größten  Teil  derepi- 
nierenfreien  Bauchseite  ein- 
nehmend, die  kurze  Geschlechts- 
öffnung völlig  umschließend 
(Fig.  220a).  $  und  Jugend- 
zustände  unbekannt. 

In  der  kleinen  und  großen  Mittweida  im  Erzgebirge. 


Hinter- 

mit  ver- 


2.    Endglied  des 
der     Beugeseite 


Fig.  320. 


9.   Unterfam.   Arrlienurellinae. 

Körper    nicht    niedergedrückt     Palpe   kurz    und  zangenförmig. 

In   allen    Übrigen    Merkmalen    wie   Mideopsis. 

1  Gatt. 


Figr.  221. 


Gatt.  Arrheniuella  Rjbaga. 

Körper  nicht  niedergedrückt,  mit  einem  spröden,  porigen  Panzer 
umgehen;  Rücken-  und  Bauchpan/.er  durch  eine  auf  der  Oberseite 
lies  Körpers    befindliche  Furche    voneinander   getrennt.     Palpe   wie 

10* 


148 


Koenike, 


bei  Arrhenurus  zangenförmig.     Epimeren  und  Genitalorgan  wie  bei 
Mideopsis.     $  ohne  Kürperanhang. 
1   Art. 

A.  mideopsiformis  Koenike  et  Viets. 

$  etwa  0,9  mm  groß.  Farbe  ähnlich  wie  hei  Mideopsis  orbi- 
cularis.  mit  einem  Stich  ins  Rötliche.  Körpergestalt  fast  kreisrund, 
Stirnende  in  geringem  Maße  ausgezogen.  Äußere  Beugeseitenecke 
des  4.  Palpengliedes  ausgezogen;  2.  Glied  auf  der  Innenseite  nahe 
dem  Hinterende  mit  2  langen  steifen  Borsten  (Fig.  221*).  Epi- 
meralgebiet  und  Geschlechtshof  ähnlich  wie  bei  Mideopsis  orbiciilarü 
(Fig.  221«).     $  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  der  Wümme  am  Hollerdeich  im  Bremer  Gebiet. 

10.  Unterfam.  Arrhenurinae. 

Körper  von  einem  porigen  Chitinpanzer  umgeben.  Rücken- 
und  Bauchpanzer  durch  eine  Furche  (Rückenbogen)  voneinander 
getrennt.  Palpe  kurz  und  zangenförmig.  Epimeren  in  3  Gruppen 
angeordnet.  1.  Epimerenpaar  in  der  Mittellinie  verschmolzen. 
Genitalorgan  hinter  dem  Epimeralgebiet  gelegen  und  vielnäpfig. 
$  durch  einen  Körperanhang  vom  $  unterschieden.  Beine  mit 
Schwimmhaaren. 

1  Gattung. 

Gatt.    Arrhenurus  Duges. 

Körpergestalt  bei  beiden  Geschlechtern  verschieden,  J  am  Hinter- 
ende des  Körpers  unterschiedlich  mit  einem  Anhange  versehen. 
Unter  der  weichen  Oberhaut  ein  spröder,  poriger  Panzer;  Rücken- 

und  Bauchpanzer  vorhanden,  beide 
durch  eine  Furche  auf  dem  Rücken 
(Rückenbogen)  getrennt.  Nymphe 
und  Larve  weichhäutig.  Palpe  kurz 
und  zangenförmig.  1.  Epimerenpaar 
in  der  Mittellinie  miteinander  ver- 
wachsen. Genitalorgan  beim  J  ans 
Körperende,  nahe  vor  den  Anhang, 
gerückt,  beim  $  auf  der  hinteren 
epimerenfreien  Bauchseite  gelegen; 
Napfplatten  mit  zahlreichen,  haut- 
porenartigen  Näpfen  besetzt. 
52  Arten  und  1  Varietät. 
Für  die  Bestimmung  der  JJ 
(Fig.  222)  kommen  folgende  Merk- 
male in  Betracht  und  für  diese  die 
in  Klammern  heigefügten  Abkür- 
zungen: Größe  und  Form  des  Brücken- 
bogens (R),  Grolle  und  Gestalt  des  Körperanhangs  (A),  der  Eck- 
fortsätze (E)  des  letzteren,  des  Petiolus  (P)  und  des  dem  letzteren 
eingefügten  blattförmigen  Gebildes  (/>). 

Bestimmungstabelle  für   die  Männchen. 

I.  A  einteilig,    fast  ebenso  lang,  aber  viel  schmäler  als  der  Körper. 
1.    Ende  des  A.  mit  Anhängseln. 


A'- 


A 


Fig.  222. 


Acarina,  Milben.  149 

1)  Anhängsel  durchscheinend. 

a.  Mit  4  Anhängseln.  1.  A.  membranator. 

b.  Mit  2  Anhängseln.  2.  A.  Zacbariasi. 

2)  Mit  2  nicht  durchscheinenden  Anhängseln. 

a.  Anhängsel  miteinander  Verwachsen.       3.  A.  adnatns. 

b.  Anhängsel  getrennt. 

aa)    Ende  des  A  bedeutend  verschmälert.    4.  A.  conicus. 
lil>)  Ende  des  A  unbedeutend  verschmälert. 

5.  A.  candatns. 

cc)  Auf    A    ein    im    Grundriß    verkehrtherzförmiger 

Höcker.  6.  A.  cylindratus. 

2.  Ende  des  A.  mit  breitbogigem   Vorsprung. 

1)  Vorsprung    des  A   in    der  Mitte   durch    eine   vorstehende 
winzige  Warze  unterbrochen.  7.  A.  Mttlleri. 

2)  Vorsprung  des  A  mit  schwachem  Eindruck. 

a.  Ende  des  A  stark  verbreitert.  8.  A.  seoiiriformis. 

b.  Ende  des  A  nicht  verbreitert.  9.  A.  tuhulator. 

3)  Vorsprung  des  A  nicht  unterbrochen. 

10.   A.  mediorotundatus. 

3.  Ende  des  A  schwach  ausgerandet.  11.   A.  globator. 

4.  Ende  des  A  in  der  Mitte  mit  Spalt.  12.  A.  itnitator. 
II.  A  einteilig,  weit  kürzer,  aber  oft  ebenso  breit  wie  der  Körper. 

1.  Ende  des  A  breit  abgestutzt. 

1)  R  hinten  offen.  13.  A.  truncatellus. 

2)  R  hinten  geschlossen.  14.  A.  castaneus. 

3)  Auf  A  ein  seitlich  vorspringender  Wulst.     15.  A.  nodosus. 

4)  A-Ende  mit  2  Kerben.  16.  A.  Rnauthei. 

2.  .4-Ende  abgerundet. 

1)  A  fast  halb  so  lang  wie  der  Körper,  am  Rande  wellig. 

17.  A.  oblongus. 

2)  A  nicht  halb  so  lang  wie  der  Körper,  am  Rande  wellig, 
a.  .-i-Ende  in  der  Mitte  ausgerandet. 

aa)  R  auf  A  übergreifend.  1«S.  A.  Stecki. 

bb)  R  nicht  auf  A  übergreifend.     19.  A.  bifidicodolus. 
1).  ./-Ende  in  der  Mitte  bogig  vorspringend. 

aa)  Auf  A  ein  Chitinzäpfchen.  20.  A.  integrator. 

bb)  Auf  ./  ein  Chitinzäpfchen   und    daneben  jederseits 

eine  Dolchborste.  21.  A.  pugionifer. 

3.  /4-Ende  lochartig  durchbrochen. 

1)  A  rund.  22.  A.  forpioatus. 

2)  A  eckig.  23.  A.  Madei. 
1.  ./-Ende  in   der   Mitte  mit   tiefem    Einschnitt. 

1)  Anhangsspalt  eng.  24.  A.  sinuator. 

2)  Anhangsspalt  weit. 

a.  R  groß.  25.  A.  bisnlcicodnlns. 

h.  R  klein.  26.  A.  fissus. 

III.  A  dreiteilig:  2  E  +  1   P. 

1.  P  nicht   über  den   /4- Hinterrand   vorspringend. 

27.  A.  papillator. 

2.  P  über  den  ^4- Hinterrand  vorspringend. 

1)  P-Ende  mit  je  einem  seitlichen  Portsatz. 

a.  P-Seitenfortsätze  Btachelspitzig.  2s.  A.  Brnzelii. 

b.  /'-Seitenfortsätze  n.icli    vorn  gerichtet.      29.  A.   albator. 

c.  /'-Seitenfortsätze  nach  hinten  gerichtet. 


150 


Koenike, 


4) 


A.  abbreviator. 
31.  A   falciger. 


aa)  P-Seitenfortsätze  durchscheinend. 

30 
bb)  P-Seitenfortsätze  undurchsichtig. 

2)  B  über  den  P-Hinterrand  vorspringend. 

a.  B- Vorsprung  spitz.  32.  A.  compactus. 

b.  P-Vorsprung  abgerundet.  33.  A.  tetracyphns. 

c.  B- Vorsprung  ausgerandet.  34.  A.  maculator. 

d.  i?- Vorsprung  ankerartig.  35.  A.  berolinensis. 

3)  B  sich  bis  an  den  P-Hinterrand  erstreckend. 
a.  E  stark  vorspringend. 

aa)  E  dünn.     Körperfarbe  grün.         36.  A.  cuspidator 


37.  A.  affinis. 
38.  A.  batillifcr. 


bb)  E  dick.     Körperfarbe  rot 
b.  E  schwach  vorspringend 
B  etwas  vom  P-Hinterrand  abstehend. 

a.  ^-Grundteil  lang.  39.  A.  tricuspidator. 

b.  A- Grundteil  kurz. 

aa)  E  kurz  und  dick.  40.  A.  robustus. 

bb)  E  stark  seitwärts  gerichtet.  41.  A.  cuspidifcr. 

cc)  E  mit  höckerartig  vorspringender  Spitze. 

42.  A.  Neumani. 

5)  B  weit  vom  P-Hinterende  abstehend. 

a.  P-Ende  ausgerandet. 
aa)  E  kurz. 

bb)  /"-Ende  kolbig  verdickt, 
cc)  P  vom  Grunde  aus  allmählich  verbreitert. 

45.  A.  bicuspidator. 

b.  P-Ende  nicht  ausgerandet. 
aa)  E  kurz, 
bb)  E  lang. 

6)  B  zweiteilig. 

7)  P-Ende  lochartig  durchbrochen 


43.  A.  crenatus. 

44.  A.  claviger. 


46.  A.  Leuckarti. 

47.  A.  radiatus. 

48.  A.  crassipetiolatus. 

49.  A.  pustnlator. 

8)  P  ungemein  schmal  und  spitz  endigend. 

50.  A.  fimbriatns. 

9)  A  sehr  kurz. 

a.  P-Ende  spitz.  51.  A.  crassicaudatns. 

b.  P-Ende  verdickt.  52.  A.  latus. 


Eg 
E 

F 
G 


n 


Fig.  223. 


Für   die   Bestimmung  der 

Arrhenurus  £  lJ  (Fig.  223) 
kommen  folgende  .Merkmale 
in  Betracht  und  für  diese  die 
in  Klammern  beigefügten  Ab- 
kürzungen: Der  Abstand  der 
hinteren  Gruppen  des  Epime- 
ralgebietes  (Eg),  die  Größe  der 
4.  Epimere  (P);  die  Größe 
und  Gestalt  der  Genitallefze 
(/.)  und  die  Form  der  dar- 
auf befindlichen  Chitinflecke 
(E),  die  Richtung  und  Größe 
der  Genitalplatte  (//);  die 
mehr  oder  minder  deutliche 
Hinterrandsecke  (ff)  oder  das 
Fehlen  derselben. 


Acarina,  Milben.  15] 

Bestimmungstabelle  für  die  Weibchen. 

I.  Auf  /.  mehr  oder  minder  sieh  deutlich  abhebende  Chitinflecke. 

1.  Z-Paar  weniger  als  1    /.-Breite  auseinander  gerückt. 

1)  //  stark  vorspringend. 

a.  ff-Breite  größer  als  die  /-Länge     Körperfarbe  rot. 
aa)  Z-Teil  etwa  in  der  Mitte  der  epimerenfreien  Batuh- 

t'läclie.  43.  A.  crenatus. 

bb)  £-Teil  nahe  bei  Eg.  37.  A.  affinis. 

b.  6'-Breite  kaum  von   /.-Länge.     Körperfarbe  grün. 

28.  A.  Bruzelii. 

2)  H  schwach  vorspringend. 

a.  (^-Breite  größer  als  die  /-Länge.  12.  A.  Neumani. 
li.    (7-Breite  geringer  als  die  /-Länge. 

aa)  /-Teil  etwa  in  der  Mitte  der  epimerenfreien  Bauch- 
fläche; 45.  A.  bicuspidator. 

bb)  Z-Teil  sehr  nahe  bei  Eg.       39.  A.  tricuspidator. 

2.  Z'-Paar  1   /-Breite  voneinander  entfernt. 

1)  G  so  lang  wie  /.  4L  A.  cuspidifer. 

2)  G  länger  als  /. 

a.  //  kräftig  vorspringend.  44.  A.  claviger. 

b.  //  schwach  vorspringend, 

aa)  /  hinten  verschmälert.  36.  A.  cuspidator. 

bb)  L  liinten  nicht  verschmälert. 

48.  A.  crassipetiolatns. 

c.  //  fehlend.  15.  A.  nodosus. 

3.  Z'-Paar  mehr  als   1    /-Breite  voneinander  entfernt. 

a.    //fehlend.  11.  A.  globator. 

h.    //  vorhanden. 

aal  /  hinten  verschmälert.  34.  A.  maculator. 

bb)  /  liinten   nicht  verschmälert.  9.  A.  tuhulator. 

4.  E  mindestens  2   /-Breiten    voneinander  entfernt. 

a.  ('/'-Breite  größer  als  die  /-Länge. 

aa|   /  liinten    verschmälert.  ID.   A.  pustulator. 

bb)  L  hinten  nicht  verschmälert.  I".  A.  robustus. 

b.  (/"-Breite  geringer  als  die  /-Länge. 

aa)  Körper  hinten  ungewöhnlich  breit.  Körperfarbe 
grün.  38.  A.  batillifer. 

bb)  Korper  hinten  von  normaler  Breite.  Körperfarbe 
rot.  47.  A.  rndiatus. 

II.  L  ohne  F. 

1.  Z'-Paar  weniger  aL  1   /-Breite  voneinander  entfernt. 

a.  G  so  lang  wie  E. 

aa)    Seitenrand    des  Körpers    in    der    Genitalgegend    mit 

Ausbuchtung.  31.  A.  faltiger. 

lib)    Seitenrand    des  Körpers    in    der  (ienitalgegend    ohne 

Ausbuchtung.  29.  A.  albator. 

b.  G  halb  so  lang  wie  /.'.                          0.  A.  cylindratus. 

2.  Zi-Paar   1    /.-Breite  voneinander  entfernt, 
\)    H  vorhanden. 

a,  E  innen  viel  breiter  als  die  3.  Epimere. 

24.    A.  sinuator 

b.  Z  innen  kaum  breiter  als  die  3.   Epimere. 


152  Koenike, 

aa)   G  an  der  Hinterseite  ausgerandet. 

10.  A.  mediorotundatas. 

bh)  G  an  der  Hinterseite  gerade.  52.  A.  latus. 

2)  H  fehlend. 

a.  Hinterrand  des  Körpers  mit  seitlichem  Eindruck. 

a)  E  innen  viel  breiter  als  die  3.  Epimere. 
aa)    G  innen  breiter  als  außen. 

50.  A.  fiinbriatus. 
bb)   G  innen  schmäler  als  außen. 

8.  A.  secnriformis. 

b)  E  innen  kaum  breiter  als  die  3.  Epimere. 

aa)    Z  hinten  verbreitert.  23.  A.  Madei. 

bb)  Z   hinten   nicht  verbreitert. 

22.  A.  forpicatns. 

b.  Hinterrand  des  Körpers  ohne  seitlichen  Eindruck. 

a)  G  innen  schmäler  als  außen. 

aa)    G  nur  wenig  länger  als  Z.     2.  A.  Zachariasi. 
bb)   G  viel  länger  als  Z.  7.  A.  Mülleri. 

b)  G  innen  breiter  als  außen.  4.  A.  conicus. 

3.  Z'-Paar  mehr  als  1  Z-Breite  voneinander  entfernt. 

1)  H  vorhanden. 

a.  H  deutlich.  16.  A.   Knauthei. 

b.  H  undeutlich.  51.  A.  crassicaudatus. 

2)  H.  fehlend. 

a.  Hinterrand  des  Körpers  mit  seitlichem  Eindruck. 

a)  Z  innen  breiter  als  außen. 

aa)   Z-Teil  in  der  Mitte  der  epimerenfreien  Bauch - 

fläche.  20.  A.  mtegrator. 

bb)  Z-Teil  nahe  bei  Eg.         1.  A.  membranator. 

cc)  Z-Teil  dem  Hinterrand   des  Körpers  genähert. 

18.  A.  Stecki. 

b)  Z  innen  schmäler  als  außen.  5.  A.  oaudatus. 

b.  Hinterrand  des  Körpers  ohne  seitlichen  Eindruck. 

a)  G  länger  als  Z. 

aa)   Z  ungewöhnlich  schmal.     13.  A.  triincatelliis. 
bb)  Z  ungewöhnlich  lang.  14.  A.  castaneus. 

cc)  Z  ungewöhnlich  weit  nach  hinten  gerichtet. 

27.  A.  papillator. 

b)  G  kürzer  als  Z.  21.  A.  pugionifer. 

4.  Z'-Paar  mehr  als  2  Z-Breiten  voneinander  entfernt. 

1!).  A.  bifidicodulns. 

1.  A.  menibranator  Sig.  Thor. 

(j  mit  Anhang  1,15 — 1,3  mm  groß.  Körperanhang  am  Hinter- 
ende mit  4  durchscheinenden  Anhängseln;  zwischen  den  2  mitt- 
leren Anhängseln  eine  vorstehende  Spitze  (Fig.  224«).  1.  Glied 
des  Hinterbeines  mit  Fortsatz.  Die  Napfplatten  des  Genitalorgans 
bis  au  den  Seitenwinkel  zwischen  Rümpf  und  Anhang  reichend,  nicht 
wulstartig  vorstehend.  $  reichlich  1,3  mm  groß.  Körperumriß 
eiförmig,  am  Vorderende  mit  Ausbuchtung.  Rückenbogen  eiförmig, 
hinten  fast  an  den  Körperrand  reichend,  vorn  weiter  abstellend. 
1.  Epimerenpaar  hinten  winklig  vorstellend;  die  2  hinteren  Platten- 
gruppen   median    sehr   weit  voneinander   entfernt.     Napfplatten  des 


Acarina,  Milben. 


153 


Genitalhofs  breit  (Fig.  224  6),  in  der  Gestalt  ähnlich  wie  bei  A.  coni- 
cus  9-     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Schwarzbach  bei  Zweibrücken. 


2.  A.  Zachariasi  Koenike. 


<$  mit  Anhang  reichlich 
1,1  mm  groß.  Körperfiirbung 
ähnlich  wie  bei  A.  globator, 
die  Beinenden  licht  rotbraun. 
Körperanhang  vorn  seitlich 
stark  bauchig,  hinten  stark  ver- 
schmälert; am  Hinterrand  des- 
selben 2  durchscheinende  An- 
hängsel; hinten  auf  dem  An- 
hang ein  dreieckiges  Gebilde; 
neben  diesem  jederseits  eine 
steife  nach  vorn  gerichtete 
krumme  Borste  (Fig.  225 b). 
2.  Palpenglied  innen  nahe  der 
Beugeseite  mit  einer  Gruppe 
von  6  kurzen  steifen  Borsten. 
Die     2     hinteren     Epimeren-  a  b 

gruppen  median  nahe  zusammen  Fl8-  --'■ 

gelegen,  an  der  hinteren  Innen- 
ecke   der    letzten    Platte    einander    fast    berührend.      4.    Glied    des 
Hinterbeines    mit    Fortsatz.      $    1    mm    groß.      Körpergestalt    kurz- 
eiförmig.     Kückenbogen    fast    kreisrund,    hinten    mit    dem    Körper- 
ende sich  deckend.  Pal- 
pen wie  beim  ($■.  Hinter- 
rand   des    miteinander 
verschmolzenen     Epi- 
merenpaares     stumpf- 
eckig  vorstehend.  Napf- 
platten    des     Genital- 
organs   nach    auswärts 
sich  verbreiternd  (Fig. 
225^/).     Eiablage    und 
Jugendzustände  unbe- 
kannt. 

In  der  kleinen 
Iser  in  Schlesien,  im 
wüsten  Teiche  bei  Rehe- 
feld im  Königreich 
Sachsen.    Im  Schwarz-  a 

bach  bei  Zweibrücken. 
Im    Kaltenbachsee  bei 
Gompelsheuer  im  Schwarzwald.     In  de 
borst  Im  Großherzogtum  Oldenburg. 


Fig.  225. 
leinen  I>elme  bei  IMmen- 


3.  A.  adnatns  Koenike. 


<3  mit  Anhang  1,:{5  mm  groll. 
Vorderrand  des  Korpers  abgerundet 
nebeneinander    belegene    Wülste,    der 


Körperfarbe    gelblichgrün. 
Auf   dem    Rücken    2    Paar 

vordere    etwa    in    der    Mitte 


154 


Koenike, 


des  Rückens  befindliche  außerhalb  des  Rückenbogens,  der  hintere 
innerhalb  desselben;  Rücken  des  Körperanhangs  ohne  Höcker, 
unweit  des  Körperrandes  median  eine  Drüsenmündung  mit  Chitin- 
hof. Körperanhang  ähnlich  wie  bei  A.  caudatus  rf ,  doch  die  2 
Höcker  des  Hinterrandes  miteinander  verwach- 
sen (Fig.  226).  2.  Palpenglied  auf  der  Innen- 
seite nahe  der  Beugeseite  und  dem  Vorderrand 
eine  Gruppe  von  8  steifen  Borsten.  Letzte 
Hüftplatte  sehr  groß.  4.  Glied  des  Hinterbeines 
wie  bei  A.  caudatus  £  mit  Fortsatz.  Genital- 
napfplatten  am  Seitenrand  keinen  Wulst  her- 
vorrufend. $  und  Jugendzustände  unbekannt. 
In  der  Bille  bei  Hamburg. 

4.  A.  conicus  Piersig. 

(j  mit  Anhang  1,15  mm  groß.  Färbung 
lichtgrün  bis  grünlichgelb,  auf  der  Grenze 
zwischen  Rumpf  und  Anhang  bräunlich  oder 
bläulich.  Körperanhang  halb  so  lang  wie  der 
Rumpf,  hinten  stark  verschmälert-,  flinterrand 
winzigen  Zäpfchen  (Fig.  227  b).  Auf  der  Ober- 
seite des  Anhangs  unweit  des  Hinterrandes  mit  niedrigen  Höckern. 
2.  Palpenglied  auf  der  Innenseite  nahe  der  Beugeseite  mit  5 
schwachen  Borsten,  3  am  Vorderrand,  2  weiter  zurück.  Epimeral- 
gebiet   weit   vom   Vorderrand    des   Körpers  abgerückt.     Napfplatten 


Fi?.  226. 


desselben   mit 


a  Fig.  227.  l> 

des  Genitalhofs  sehr  breit,  am  Körperrand  wulstartig  vortretend. 
5  reichlich  1,1  mm  groß.  Körperumriß  oval.  Die  2  Augenpaare 
am  seitlichen  Vorderrand  gelegen,  0,288  mm  voneinander  entfernt. 
1.  Epimerenpaar  hinten  nicht  winklig  ausgezogen.  Heine  kürzer 
als  der  Körper.  Die  Napfplatten  des  Genitalhofes  breit  (Fig.  227a). 
Nymphe  und  Larve  lehmgelb,  sonst  ohne  charakteristische  Merk- 
male.    Eiablagejiinbekannt. 


Acarina,  Milben. 


155 


Im  östlichen  Erzgebirge,  und  zwar  im  schwarzen  Teiche  zwischen 
Altenberg  und  Zinnwald  und  in  einem  Wiesentümpel  am  oberen 
Rehefelder  Weg  bei  Sayda. 


Fig.  228. 


5.  A.  candatus  (de  Geer). 

;  mit  Anhang  1,3  mm  groß.  Grundfarbe  meist  braun,  die 
vordere  Körper-  und  die  mittlere  Anhangspartie  leuchtend  gelblich- 
rot;  Heine  und  Palpen 
bläulich.  Körper  hin- 
ter den  Augen  am  brei- 
testen. Körperanhang 
am  Hinterrand  mit  2 
nebeneinander  befind- 
lichen Höckern  (Fig. 
228//).  Rückenbogen 
hinten  offen,  die  Enden 
sich  an  den  Seiten  des 
Anhangs  herabziehend. 
Palpe  gedrungen,  mit 
stumpfeckig  vorspringen- 
dem Vorderrande  des 
4.  Gliedes;  2.  Palpen- 
glied  auf  der  Innenseite 
nahe  der  Beugeseite  eine 
Gruppe  von  8  —  4  Hor- 
sten. 4.  Epimere  an- 
sehnlich breit.  Napf- 
platten ziemlich  breit,  bis  an  den  Körperrand  hinanreichend.  + 
1,3  mm  groll;  Körper  eirund.  Epimeralgebiet  im  Verhältnis  kleiner 
als  das  männliche;  die  2  hinteren  Grup- 
pen weiter  auseinander  gerückt.  Napf- 
platten kurz  und  ziemlich  breit  (Fig. 
228  c).  Nymphe  0,7  mm  groll.  Färbung 
himbeerrot.  Genitalhof  der  Nymphe  mit 
einem  mittelständigen  Chitinfleck,  mit 
dachförmig  daranliegenden  Napfplatten ; 
diese  je  12—15  Näpfe  (Mithaltend.  Larve 
rot,  0,22  mm  groß,  fast  kreisrund,  mit 
kleinem  Scheinköpfchen. 

In  stehenden  Gewässern,  meist  nicht 
häufig. 

6.  A.  cylindratns  Piersig. 

cf  mit  Anhang  reichlich  1.1  mm  groll. 
Färbung  meist  bläulichgrün,  Anhang  grün- 
lichgelb.    Rumpf  langgestreckt,  vorn  und 

hinten  stark  verschmälert.  Anhang  am  Hinterrande  mit  2  Höckern, 
diese  weit  winziger  als  die  des  .-/.  caudatus  cj '•  auf  dem  Anhang 
unweit  des  Hinterrandes  i}in  dunkel  umgrenzter,  im  Grundriß  ver- 
kehrtherzförmiger Wulst  (Fig.  229 b).  1.  Glied  des  Hinterbeines 
mit  kurzem  Fortsatz;  Krallenende  des  gleichen  Heines  schwach 
hakig  umgebogen.     Napfplatten  des  Genitalorgans  breit,  im  Winkel 


156 


Koenike, 


zwischen    Rumpf    und    Anhang   wulstartig    vortretend    (Fig.    229*). 

$  1,1  mm  groß.     Körperumriß  breiteiförmig,  vorn  stark  verschmälert; 

die  Epimeren  weit  vom  Vorderrand  des 
Körpers  abgerückt.  Die  hinteren  Platten- 
gruppen median  mit  geringem  gegenseitigen 
Abstände;  Genitalorgan  ziemlich  nahe  an 
das  Epimeralgebiet  gerückt;  Napfplatten 
mäßig  lang,  nach  außen  hin  verbreitert 
(Fig.  229 a).  Eiablage  und  Jugendzustände 
unbekannt. 

In  einem  Graben  bei  Neumünster  in 
Holstein.  In  einem  Wiesenteiche  bei  Ziegen- 
rück  in  Thüringen.  In  einem  Tümpel  der 
Haake  bei  Harburg.  In  einer  Wasserlache 
im  Stadtpark  zu  Annaberg  i.  Sachsen. 


7.  A.  Mülleri  Koenike. 

J  mit  Anhang    1,1  mm  groß.     Körper- 
färbung wie   bei  A.  globator\   Körperanhang 
hinten    grünlichgelb.     Dieser   0,5  mm   lang, 
am    Hinterrand    in    der   Mitte    wulstig   vor- 
Fig.  229^.  springend    (Fig.    230 b);    auf    der    Oberseite 

desselben  unweit  des  Hinterrandes  ein  Doppel- 
höcker; in  der  Mitte  zwischen  diesem  und 
dem  Hinterrande  des  Anhangs  median  2  nahe  zusammengerückte 
Drüsenmündungen  am  Fuße  eines  Wulstes.  2.  Palpenglied  auf 
der  Innenseite  nahe  der  Beugeseite  mit  3  feinen  Borsten.  Innen- 
ränder   des    letzten    Epimerenpaares    nach  [  hinten    konvergierend. 

4.  Glied  des  Hinter- 

j 


beines  mit  Fortsatz. 
Napf  platten  des  Geni- 
talorgans ziemlich 
breit,  bis  an  den 
Körperrand  reichend 
und  hier  in  kleinem 
Wulste  vorspringend. 
$  fast  1  mm  groß. 
Körperumriß  eiför- 
mig, der  eiförmige 
Rückenbogen  vorn 
O.Klf)  mm  vom  Kör- 
perrande entfernt, 
hinten  fast  damit  zu- 
sammenfallend. Die 
großen  Doppelaugen 
0,22")  mm  auseinan- 
dergerückt. Genitalorgan  nur  0,07  mm  von  den  Epimeren  entfernt; 
die  Napfplatten  seit-  und  rückwärts  gerichtet,  ziemlich  lang,  am  ab- 
gerundeten Außenende  verbreitert  (Fig.  230a).  Nymphe:  Haut-fein 
liniiert  und  weich.  Abstände  zwischen  dert  Epimerengruppen  größer 
als  bei  den  geschlechtsreifen  Tieren.  Genitalorgan  ohne  Öffnung. 
mit  2  kleinen  Napfplatten,  jede  mit  22  winzigen  Näpfen, 
und  Larve  unbekannt. 


Fig.  230. 


liablagi 


Acarina,  Milben. 


157 


In  einem  Kiefernwaldtümpel  der  Ilaakt'  bei  Harburg. 
Graben  bei  Schierbrok  im  Großherzogtum  Oldenburg. 


In  einem 


8.  A.  seeuriforrnis  Piersig. 

<3  mit  Anhang  1,15  mm  groß.  Rumpf  rundherum  am  Rande 
nebst  dem  Anhangsende  blau,  sonst  gelb  oder  braun.  Anhangsende 
stark  verbreitert  und  wellig  vorspringend  (Fig.  231  b).  Der  Rücken- 
bogen hinten  offen,  auf  der  Unterseite  des  Anhangs  endigend. 
2.  Palpenglied  auf  der  Innenfläche  am  Vorderende  hart  an  der 
Beugeseite  mit  einer  Gruppe  von  4  steifen  Borsten.  4.  Glied  des 
Hinterbeines  mit  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalhofs  breit,  den 
Körperrand  nicht  erreichend.  §  1,2  nun  groß.  Körperumriß 
eirund,   am  seitlichen  Hinterrand  je  ein  schwacher  Eindruck.     Ge- 


Fig.  231. 

nitalhof  annähernd  in  der  Mitte  zwischen  Epimeralgebiet  und 
Hinterrand  des  Körpers;  Napfplatten  hinten  die  Lefzen  Baumartig 
umschließend,  sich  plötzlich  stark  verschmälernd,  dann  sich  am 
Außenende  wieder  stark  verbreiternd  und  nach  hinten  gerichtel  (Fig. 
231ff).     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  den  toten  Pleißeannen  des  Connewitzer  Holzes!  In  der 
Schwentine  unweit  Plön  in  Holstein.  In  der  Ochtum  und  in  einem 
Graben  auf  dem  Stadtwerder  bei  Bremen. 


9.  A.  tubulator  (0.  F.  Müll.). 

<3  mit  Anhang  0,8  mm  groß.  Sehr  nahe  mit  A.  globator  ver- 
wandt. Färbung  wie  bei  dieser  Art.  Die  hinteren  Rumpfecken 
minder  hervortretend,  der  Anhang  kräftiger,  an  den  Hinterrands- 
ecken stumpfwinklig  ausgeschnitten  (Fig  232*).  4.  Glied  des  Hinter- 
beines mit  kräftigem  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgana  bis 
an  die  hinteren  Rumpfecken  reichend;  am  Hinterland  der  ersteren 
eine  Borstenreihe;   diese  teilweise  im   Winkel   zwischen  Rumpf  und 


158 


Koenike, 


Fig.  232. 
Im  Königreich  Sachsen.     Bei  Harburg. 


Anhang  |sichtbar.  ^ 
1 1,85  mm  groß.  Von 
A.  globator  fj>  sicher 
im  Genitalorgan  zu 
unterscheiden.  Die- 
ses liier  größer,  Napf- 
platten breiter,  die 
dunklen  Chitinflek- 
ken  auf  den  Letzen 
größer  und  in  ihrem 
freien  Rande  abwei- 
chend schräg  zur  ven- 
tralenMedianlinie  ge- 
richtet (Fig.  232a). 
Eiablage  und  J  uge  1 1  «1  - 
zustände  unbekannt. 


10.  A.  mediorotundatus  Sig.  Thor. 

cj  mit  Anhang  fast  1,2  mm  groß.  Färbung  grünlichbraun  oder 
auch  wie  bei  A.  cylindratus.  Rumpf  rundlich;  der  lange  Anhang  in 
seiner  ganzen  Ausdehnung  fast  gleich  breit;  Mittelstück  des  Hinter- 
randes breitbogig  vor- 
stehend; unweit  des 
Hinterrandes  auf  dem 
Anhange  eine  über  die 
ganze  Breite  sich  er- 
streckende Erhebung 
(Fig.  2336);  Rücken- 
bogen hinten  offen,  auf 
der  Unterseite  des  An- 
hangs wie  bei  A.  <nt- 
natus  J  endigend.  2. 
Palpenglied  auf  der 
Innenseite  bürstenartig 
dicht  behaart.  Die  2 
hinteren  Epimeren- 
n  b  gruppen     median    nur 

Fig.  o;«.  0,035  mm  voneinander 

entfernt.  4.  Epimere 
am  Innenrande  doppelt  so  breit  wie  die  3.  Genital  platten  breit  und  bis 
zum  Winkel  zwischen  Rumpf  und  Anhang  reichend,  hier  schwach 
wulstig  vortretend  (Fig.  2336).  $  1,1mm  groß.  Körperumriß  ohne 
die  vorspringenden  rundlichen  Hinterrandsecken  eiförmig.  4.  Palpen- 
glied kurz,  vorn  wenig  verbreitert;  mit  abgerundeter  vorderer  Beuge- 
seitenecke. Die  hinteren  Epimerengruppen  median  0,05  mm  von- 
einander entfernt;  4.  Epimere  am  Innenrand  nur  wenig  breiter  als 
die  3.  Lefzenpartie  des  Genitalorgans  länger  als  breit;  Napfplatten 
lang,  neben  den  großen  Genitallefzon  sehr  breit,  dann  sich  plötzlich 
kräftig  v  er  seh  malernd,  an  der  Hinterseite  flach  ausgerandet  (Figj 
233 tf).     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Sümpfe  bei  Lauterbach  in  Schlesien.  Im  Schwarz- 
bach bei  Zweibri'uken.  In  der  Zwickauer  Mulde  bei  .lägersgrün. 
Im  Kaltenbachsee  bei  Gompelsheuer  im   Schwarzwald. 


Acarina,  Milben. 


159 


H.A.  globator  (0.  F.  Müll.) 

$  mit  Anhang  fast  0,8  mm  groß.  Färbung  meist  gelblichgrün. 
Rumpf  rundlich.  Anhang  kräftig,  am  Hinterrande  ein  Stumpfwink- 
liger Eindruck  (nur  bei  Seitenansicht  des  o  zu  erkennen),  Rücken- 

bogen  hinten  offen.  4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  Fortsatz. 
Genitalplatten  sieh  bis  an  die  hinteren  Rumpfecken  erstreckend, 
am  Hinterrande  mit  langer  Borstenreihe;  »las  äußere  Ende  der  letz- 
teren am  Körporrand 
sichtbar  (Fig.  234*).  $ 
0,9  mm  groß.  Körper- 
umriß eiförmig.  Die 
hinteren  Epimerengrup- 
pen  median  mäßig  weit 
auseinander  gerückt. 

Genitalhof  nahe  hinter 
dem  letzten  Epimeren- 
paar;  die  Genitallefzen 
zusammen  fast  kreis- 
förmig; auf  denselben 
ein  vorderer  breiter  und 
ein  hinterer  schmaler, 
wagerecht  abschließen- 
der dunkler  Chitinfleck ; 
Napfplatten  gebogen, 
nach  außen  hinten  verschmälert  und  am  Hinterrande  mit  einer 
Borstenreihe  (Fig.  234a).  Eiablage  und  jugendzustände  unbekannt. 
In  stehenden  Gewässern,  meist  häufig. 

12.  A.  imitator  Koen  i  ke. 

$  mit  Anhang  1,11)  mm  groß.  Körperfarbe  ähnlich  wie  bei 
A.  caudatus  <$.  Hinterland  des  Körperanhangs  in  der  Mitte  mit 
tiefer,  nicht  bis  zur  Bauchseite  durchgreifender 
Spalte;  daneben  eine  herzförmige  Zeichnung; 
deren  Spitze  nach  vom  zeigend;  vor  der  herz- 
förmigen Zeichnung  jederseits  eine  kräftige, 
hinten  rundlich  vorspringende  Erhebung  (Fig. 
235).  Die  2  hinteren  Epimerengruppen  nahe 
zusammengerückt,  hinten  einander  fast  berüh- 
rend; am  Hinterrand  der  letzten  Platte  kein 
eckiger  Vorsprung.  Genitalorgan  wie  bei  A.cau- 
datus  <J. 

In  einem  Wiesengraben  im  Werderlande 
unweit  Grambke  bei  Bremen.  In  der  grellen 
Delme  bei  Delmenhorst  im  Großherzogtum  Ol- 
denburg.    §   und  Jugendzustände  unbekannt. 

[3.  A.  truncatellus  0.  F.  Müll. 


Fig.  234. 


Fig.  285. 


(J  mit  Anhang  0,9  nun  groß.  Körperfarbe 
meist  gelb,  vereinzelt  blaugrün.  Körperanhang 
nicht  deutlich  abgesetzt  (Fig.  236«).  Rücken- 
bogen bis  auf  den  Anhang  übergreifend  und  daselbst  offen.  Das  Hinter- 
hein am  1.  Glied  mit  einem  langen  behaarten  Fortsatz.  5.  Glied  des- 
selben Beins  gekrümmt,  aber  nicht  verkürzt.   Xapfplatten  des  Genital- 


160 


Koenike, 


organs  sehr  schmal  und  sich  bis  an  den  Körperrand  erstreckend. 
9  0,95 — 1  mm  groß.  Körperumriß  elliptisch.  Rüekenhogen  hinten 
schmäler  als  vorn.  Die  beiden  hinteren  Epimerengruppen  weit 
auseinandergerückt.  Genitalorgan  unweit  des  Epimeralgebiets,  Lefzen 


a  Fig.  236.  b 

breiter  als  lang;  Napfplatten  mäßig  lang  und  ungewöhnlich  schmal 
(Fig.  2366).     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Sumpf  bei  Schlaupitz  in  Schlesien.  In  einem  Tümpel 
bei  Neumünster  in  Holstein.  In  einem  Chauseegraben  zwischen  Lehe 
und  Borgfeld  bei  Bremen. 

14.  A.  eastaneus  Neu  man. 

$  mit  Anhang  0,85  mm  '  groß.  Körperfarbe  kastanienbraun. 
Im  Körperumriß  an  A.  Knauthei  erinnernd,  doch  schlanker;  An- 
hang vom  Rumpfe 
wenig  abgesetzt  (Fig. 
237  6).  Rückenbogen 
sich  bis  zur  Mitte  des 
Anhangs  erstreckend, 
hinten  geschlossen 
und  deutlich  einge- 
sattelt. 2.  Palpen  - 
glied  nicht  bürsten- 
artig behaart.  4.  Glied 
des  Hinterbeines  mit 
Fortsatz.  Genital- 
organ auf  der  Grenze 
zwischen  Rumpf  und 
Anhang;  Napfplatten 
sich  bis  an  den  Kör- 
perrand erstreckend  (Fig.  237  6).  9.  0,95  mm  lang  Gestalt  eiförmig, 
fast  elliptisch.  Napfplatten  des  Genitalorgans  nach  auswärts  breiter 
werdend  und  fast  den  Körperrand  erreichend  (Fig.  237  a).  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Egelswaag  bei  Langen  in  Hessen. 


Fig.  237. 


Acarina,  Milben. 


161 


15.  A.  nodosus  Koenike. 

(J  mit  Anhang  0,6mm  groß.  Körperfarbe  gelblichgrün.  Körper- 
gestalt verkehrteirund,  vorn  und  hinten  etwas  abgestutzt;  der  vordere 
Sei  ten  ran  d  schwach 
ausgebuchtet.  Körper- 
anhang vom  Rump- 
fe abgesetzt;  im  Ge- 
biet des  Körperan- 
hangs  jederseits  ein 
Randhöcker  mit  2 
Borsten.  Rücken- 
bogen liinten  offen 
(Fig.  238a).  Letzte 
Epimere  mit  deutlich 
vorspringender  hin- 
terer Innenecke;  die 
vorderen  Fortsätze 
der  2  ersten  Platten  - 
paare      scharfspitzig.  a  b 

I.  (ilied  des  Hinter-  Fig.  238. 

beines  mit  Fortsatz ; 

an  dessen  Grunde  innen  2  halblange,  kräftige,  wenig  gekrümmte 
Säbel  borsten.  Genitalorgan  mit  sehr  langen,  an  den  Körperseiten 
wulstartig  vorstehenden  Napfplatten.  y  0.8  mm  groß,  dem  A. 
^lohator  <j>  ähnlich.  Körperumriß  eiförmig,  Vorderende  nicht  aus- 
gerandet,  sondern  breit  abgerundet.  2.  Palpenglied  wie  das  des 
(J  innen  am  Vorderrande  '■'>  kurze  Porsten,  an  der  Streckseite  1 
langes  feines  Haar  und  !!  kürzere,  steife  Porsten.  Hintere  Epi- 
merengruppen  mäßig  weit  auseinander  genickt.  Genitalorgan  nahe 
hinter  dem  Hüftplattengebiete;  Lefzen  sehr  groß,  kreisrund,  an 
den  beiden  Enden  und  neben  der  Geschlechtsöffnung  stärker  chitini- 
siert;  Napfplatten  breiter  (Fig.  238£)  als  bei  A.  globator  9-  Ei- 
ablage und  Jugendzustände   unbekannt. 

In  der  Umgebung  Premens  in  einem  Wiesengraben  bei  Katten- 
esch  und  in  einem  Graben  der  Huchtinger  Chaussee.  Auf  Wilhelms- 
burg bei   Hamburg. 

16.  A.  Knauthei   Koenike. 

d  fast  0,9  mm  grob.  Farbe  gelbbraun,  die  Seiten  dunkellila, 
der  Körperanhang  weißlich;  dieser  recht  breit,  vom  Körper  nicht 
abgesetzt,  oben  muldenartig  vertieft,  am  Hinterrand  2  schwache 
Einkerbungen  (Fig.  2'Mlb).  Rückenbogen  auf  den  Anhang  über- 
greifend und  an  den  Seiten  desselben  endigend.  Augen  weit  nach 
hinten  an  den  Rückenbogen  gerückt  und  0,180  mm  voneinander 
entfernt.  Fast  die  ganze  Innenseite  des  2.  Palpengliedes  bürsten- 
artig behaart.  Das  Epimeralgebiet  etwa  0.4  nun  lang;  letzte  Platte 
innen  bedeutend  schmäler  als  außen;  hintere  Innenecke  zurück- 
tretend; Genitalplatten  ziemlich  breit,  nach  außen  hin  sich  ver- 
Bchmälernd,  den  Körperrand  bei  weitem  nicht  erreichend,  y  reich- 
lich 0,9  mm  groß;  dem  A.  mediorotundatus  9  sehr  ähnlich.  Vorderende 
des  Körpers  Stark  verschmälert,  mit  deutlich  vortretenden,  abgerunde- 
ten Binterrandsecken.  2.  Palpenglied  stark  aufgetrieben,  fast  die 
ganze  Innenfläche  dicht  bürstenartig  behaart:    I    Glied  schlank,   vorn 

Süßwasserfauna  von  Deutschland.     Heft   VI.  ]  \ 


162 


Koenike, 


kaum  merklich  verbreitert,  die  vordere  Beugeseitenecke  spitz  nach 
vorn  ausgezogen.  Epimeralgebiet  im  Verhältnis  kürzer  als  hei  A. 
mediorotunäatus  §.    Genitalorgan  unweit  des  Epimeralgehiets,  Lefzen- 


a  Fig.  239.  b 

partie   kreisrund    (Fig.   239«).     Eiablage    und   Jugendzustände    un- 
bekannt. 

In  dem   ehemaligen  Karpfenteiche  bei  Schlaupitz  in  Schlesien. 
In  einem  Wiesengraben  bei  Sagehorn  unweit  Bremen. 

17.   A.  oblongus  Piers  ig. 

J   mit  Anhang   0,95  mm    groß.     Färbung   wie    bei    A.    albator. 
Körperanhang    hinten    schmäler   als    hei   A.    truncatellus  (Fig.  240). 

Rücken  hinter  den  Vorderrandswülsten  ein- 
gesattelt. Rückenpanzer  wellig  gewölbt.  Auf 
der  Oberseite  des  Körperanhangs  ein  kleines 
Höckerpaar  mit  einem  dahinter  befindlichen 
Borstenpaar.  2.  Palpenglied  mit  5  Innen- 
borsten. 3.  Bein  kürzer  als  das  2.  4.  Glied 
des  Hinterbeines  mit  Fortsatz.  Genitalplatten 
sich  an-  den  Seiten  des  Körpers  hinauf- 
erstreckend. 5  und  Jugendzustände  unbe- 
kannt. 

In  einem  Weidenbruch  bei  Gautsch  im 
Königreich  Sachsen. 

18.  A.  Stecki  Koenike. 

d  mit  Anhang  0,55  mm  groß,  Färbung 
lichtgrün  wie  bei  A.  globator,  die  Fußenden 
bräunlich.  Körperanhang  am  Grunde  fast 
so  breit  wie  der  Rumpf;  jener  am  Hinterrande  schwach  wellig. 
Rückenbogen  auf  den  Anhang  übergreifend  (Fig.  2-11  b).  Auf  der 
Innenseite  des  2.  Palpengliedes  unweit  des  Vorderrandes  eine  Reibe 
von  5  steifen  Borsten ;  auf  der  Streckseite  des  gleichen  Gliedes  noch 


Fi«.  240. 


Acarina,   Million. 


163 


2  längere  Säbelborsten.  Letzte  Epimere  in  der  Mitte  durch  die 
stark  vorstehende,  abgestumpfte  Ecke  am  Hinterrande  breit,  am  Innen- 
rande  kaum  breiter  als  die  3.  Platte  Napfplatten  breit,  bis  an  den 
Seitenrand  des  Körpers    reichend.     4.  Glied    des  Hinterbeines  ohne 


&''■'•" 


„  Flg.   241.  b 

FortBatz.  §  0,7  nun  groß.  In  Körperfärbung,  Gestalt  der  Epimeren 
und  Palpen  dem  J  gleich.  Geschlechtshof  weit  nach  hinten  ge- 
nickt. Napfplatten  breit  und  ziemlich  lang  (Fig.  241a).  Eiablage 
und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Moorwiesentümpel  am  Steinberg  bei  Plön  in  Holstein. 
In  einem  Wiesengraben  am  Seevekanal  und  auf  Wilhelmsburg  bei 
Hamburg. 

19.  A.  bifidicodulus  Piersig. 

J  mit  Anhang  0,!)  mm  groß.  Färbung  meist  blaugrün.  Körper 
vorn  abgestutzt.  Körperanhang  klein  mit  welligem  Rande,  in  der 
Mitte  des  Hinterrandes  mit  kleiner  Ausrandung  (Fig.  242  a).  An- 
hang oben  muldenartig  vertieft.     4.  Palpenglied  lang,   in  der  Mitte 


Fig.  242 

auf  der  Beuge-  und  Streckseite  Bchwach  eingedrückt.  2.  Palpen- 
glied auf  der  Innenseite  nahe  der  Beug68eite  mit  2  steifen  Korstell. 
Letzte   Epimere   am    Innenrand    schmäler  als   die    dritte.      Hinterhein 

11* 


164 


Koenike, 


ohne  Fortsatz  am  4.  Gliede.  Napfplatten  nicht  ganz  bis  an  den 
Körperrand  sich  erstreckend,  in  ihrer  ganzen  Länge  gleich  breit 
und  fast  gerade.  $  etwa  1  mm  groß.  Körperumriß  eirund;  in  den 
Palpen  dem  J  gleich.  Napfplatten  kurz,  nach  auswärts  sich  kaum 
merklich  verschmälernd  (Fig.  242a). 

In  bewachsenen  Gräben  und  Teichen,  nicht  häufig. 


(Rücken maß).      P'ärbung    meist   grün. 


20.  A.  integrator   (0.  F.  Müller). 

d  mit  Anhang   reichlich    0,8  mm   groß,    ohne  Anhang   0,7  mm 

Vorderes  Körperende  ver- 
schmälert. Rücken- 
bogen hinten  mit  seit- 
lichem Eindrucke. 
Körperanhang  am 
Rande  seh  wach  wellig, 
ohne  mediane  Ein- 
kerbung; auf  dem 
Anhange  in  der  Mitte 
ein  Chitinzapfen; 
keine  Dolchborste  an 
der  Seite  desselben 
(Fig.  243  6).  Palpe 
sehr  kurz  und  ge- 
drungen; 4.  Glied 
kürzer  als  die  2  vor- 
hergehenden Glieder 
zusammen.  4.  Glied 
des  Hinterbeines 

ohne  Fortsatz.  Napf- 
breit, nicht  bis  an  den  Seitenrand  des 
Körpers  reichend.  $  bis  1  mm  groß.  Körperumriß  eirund,  vorn 
wie  hinten  mit  schwachem  seitlichen  Eindruck.  Palpen  wie  beim 
$.  1.  Epimerenpaar  hinten  winklig  vorspringend.  Napfplatten  des 
Genitalorgans  kurz,  nach  auswärts  sich  stark  verschmälernd  (Fig.  243«). 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Wiesengraben  bei  Stadtheide  in  Holstein.  In  Bremens 
Umgegend  verbreitet,  doch  nicht  häufig.  In  Waldlachen  bei  Leipzig- 
Großzschocher. 


Fig.  243. 


platten    des  Genitalorgans 


ohne   Anhang   0,85  mm 


21.  A.  pugionifer  Koenike 

cf  mit  Anhang  reichlich  1  mm  groll 
(Rückenmaß).  Färbung  grünlichbraun.  Körper  vorn  wenig  ver- 
schmälert, breit  abgerundet.  Anhang  im  umriß  wie  bei  ./.  Inte- 
grator J;  auf  dem  Anhange  in  der  Mitte  ein  Chitinzapfen  und  zu 
beiden  Seiten  desselben  eine  kurze  kräftige  Dolchborste  (Fig.  244*). 
Palpe  schlank;  -I.  (ilied  fast  so  lang  wie  die  2  voraufgehenden  zu- 
sammen. 4.  Glied  des  Hinterbeines  ohne  Fortsatz;  Napfplatten  des 
Genitalorgans  breit,  sich  bis  an  den  Seitenrand  erstreckend.  $ 
1  mm  groß.  Körperumriß  elliptisch,  ohne  seitliche  Eindrücke. 
Palpe  wie  beim  J.  1.  Hüftplattenpaar  hinten  nicht  winklig  vor- 
springend. Genitalorgan  in  der  Mitte  der  epimerenfroion  Bauch- 
fläche;   Lefzen    groß,    hinten    breiter   als    vorn;    Napfplatten    kurz; 


Acarina,  Milben. 


165 


kaum    merklieb    an    Breite   abnehmend  (Fig.  244a). 

Jugeiulzustande  unbekannt. 


Eiablage   und 


Fig.  244. 

In  einem  Sumpfe  bei  Schlaupitz  in  Schlesien.  In  der  Um- 
gegend von  Bremen. 

22.  A.  forpicatus  Neuman. 

d  mit  Anhang  0,9  nun  groll.  Körperfärbung  meist  gelblich- 
braun. Auf  dem  hinteren  Kücken  median  ein  rundlicher  Höcker. 
Der  rundliche  Körperanhahg  am  Hinterrand  lochartig  durchbrochen ; 
dadurch  eine  zangenartige  Gestalt  hervorrufend.  Rückenschild 
birnförmig  und  sich  bis  dicht  an  den  Durchbruch  des  Anhangs 
erstreckend.     Augen    0,19    mm    voneinander    entfernt.     2.    Palpen  - 


Fig.  246. 

glied  auf  der  Innenseite  bürstenartig  behaart.  1.  Glied  des  Hinter- 
beines ohne  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans  neben  der 
Genitalöffnung  sehr  breit,  nach  außen  sich  wenig  verschmälernd 
und  am  Körperrand  stark  wulstartig  vortretend  (Fig.  245*).  $ 
reichlich  0,'.)  mm  groll.     Körperumriß  eiförmig;  schwach  vortretende" 


166 


Koenike, 


Hinterrandseckon  vorhanden.  2.  Palpenglied  wie  beim  rf  auf  der 
Innenseite  bürstenartig  behaart.  Die  beiden  hinteren  Epimeren- 
gruppen  weit  auseinander  gerückt.  4.  Epimere  am  Innenrande  nur 
wenig  breiter  als  die  3.  Genitalorgan  unweit  des  Epimeralgebiets, 
mit  großen  Lefzen,  ohne  Chitinflecke;  Napfplatten  breit;  ihr  äußeres 
Ende  ein  wenig  nach  vorn  umgebogen  (Fig.  245«).  Eiablage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

Im  Königreich  Sachsen  in  den  Fischteichen  bei  Arnsdorf  und 
in  einer  Lehmlache  bei  Großzschocher.  Im  Schloßgraben  in  Diepholz. 
In  einem  Tümpel  bei  Neumünster  in  Holstein.  In  einem  Wiesen- 
graben bei  Lilienthal  unweit  Bremen. 

23.  A.  Madei  Koenike. 

(j  mit  Anhang  bis  1  mm  groß;  nahe  verwandt  mit  A.  forpicatus. 
Körperfarbe  lebhaft  rot.  Gestalt  gedrungen;  ohne  Rückenhöcker: 
der  von  den  Napfplatten  des  Genitalorgans  herrührende  Seitenwulst 
zwischen  Rumpf  und  Anhang  wesentlich  kleiner  als  bei  der  ver- 
wandten Art,  Körperanhang  abweichend  eckig,  am  Hinterrande 
gleichfalls  lochartig  durchbrochen  (Fig.  2466).  Rückenschild  auch  auf 
den  Anhang  übergreifend,  doch  hinten  breiter.  Augen  0,27  mm  von- 
einander entfernt,  2.  Palpenglied  auf  der  Innenseite  bürstenartig  be- 
haart. 4.  Glied  des  Hinterbeines  ohne  Fortsatz.  'Tj  reichlich  0,95  mm 
groß.  Vorderende  des  Körpers  auffallend  verschmälert,  Hinterrands- 


a  Fig.  246.'  b 

ecken  deutlicher  hervortretend  als  bei  A.  forpicatus  $;  mittlerer 
Hinterrand  schwach  ausgerandet.  2.  Palpenglied  innen  fast  in  seiner 
ganzen  Ausdehnung  bürstenartig  behaart.  Die  hinteren  Fpimeren- 
gruppen  minder  weit  auseinander  gerückt  als  bei  A.  forpicatus  ^. 
4.  Epimere  am  Innenrand  nicht  breiter  als  die  3.  Genitalorgan 
unweit  des  Epimeralgebiets;  Lefzen  hinten  ungewöhnlich  breit; 
Napfplatten  nach  außen  hin  an  Breite  abnehmend,  im  ganzen  weit 
schmäler  als  bei  A.  forpicatus  $  (big.  24(3«)-  Eiablage  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 

Im    großen    Plöner    und    Einfelder   See    in    Holstein.       In    der 
langen  Bucht  hei  Oslebshausen   im  Bremer  Gebiete. 

24.  A.  sinuator  (0.  F.  Müll.). 

(j  mit  Anhang  reichlich  0,7  mm  groß.     Körperfarbe   grünlich- 
gelb,  hinten  mehr  oder  weniger  blau.     Körpergestalt   hinten  durch 


Acarina,  Milben. 


187 


den  eigenartigen  Anhang  recht  massig  erscheinend,  am  Vorderende 
sich  stark  verjüngend.  Das  Hückenschild  äußerst  klein  (Fig.  247 b). 
2.  Palpenglied  auf  der  Innenseite  bürstenartig  behaart.  -1.  Glied 
des  Hinterbeines  ohne  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans 
bis  an  den  Winkel  zwischen  Rumpf  und  Anhang  sich  erstreckend. 
2  1  nun  groß.  Körper  mit  breit  abgerundeten  Hinterrandsecken 
und  gleichfalls  stark  verjüngtem  Vorderende  des  Körpers  (Fig.  247 a). 


Fig.  247. 

Rückenschild  von  normaler  Größe.  In  den  Palpen  dem  q  gleich. 
Napfplatten  des  Genitalorgans  nur  seitwärts,  nicht  nach  hinten  ge- 
richtet. Körper  der  Larve  am  Rande  blaurötlich,  inmitten  leicht 
bläulich.  Nymphe  gelblich.  Heide  Jugendstadien  in  der  Gestalt 
wenig  von  denen  anderer  Arten  unterschieden.  Eiablage  unbekannt. 
.Meist  in  stehenden,  seltener  in  fließenden  Gewässern  weit  ver- 
breitet, doch  nirgends  häufig. 

25.  A.  bisulcicodulus  Piersig. 

<J  mit  Anhang  fast  0,0  mm  grob.  Grundfarbe  blau,  auf  dem 
Mittelrücken  kaffeebraun;  Palpen,  Beine,  Epimeren  und  Genital- 
organ bräunlich.  Körperanhang  mit 
tiefem  Einschnitt:  dieser  auf  der  Ober- 
seite von  der  Länge  des  Anhangs 
(Fig.  248),  auf  der  Unterseite  von 
halber  Länge  desselben.  2.  Palpenglied 
auf  der  Innenseite  nahe  der  Beugeseite 
2  Porsten.  3.  Hein  kürzer  als  das  2. 
1.  Glied  des  Hinterbeines  ohne  Fortsatz. 
Napfplatten  de-,  Genitalorgans  schmal 
und  kurz,  den  Körperrand  bei  weitem 
nicht  erreichend.  Nymphe  fast  0,4  nun 
groll,  blaßrot,  kugelig,  wenig  von  anderen  Arrften?tr?ts-'Sym])\u>n  ab- 
weichend.    2   und    Larve   unbekannt. 

In  einer  Waldlache  im  Leipzig- Connewitzer  Holze. 


^ 


Fig.  248. 


2b".  A.  fissus  Viets. 

rf  mit  Anhang  0,75  mm  groß.  In  Körperfarbe  und  -Gestalt 
dem  A.  sinuator  ,-,'  sehr  nahestehend,  doch  durch  kräftig  vortretende 
Augenwülste,  größeren  Rückenbogen,    Bowie  durch   einen  weiteren 


168 


Koenike, 


Anhangsspalt   und   deutliche  Einkerbung  jederseits  am    Hinterrand 
des    Anhangs    von    der    Vergleichsart    unterschieden    (Fig.    24'j*). 

2.  Palpenglied  vorn 
auf  der  Innenseite 
mit  einem  großen 
bürstenartigen  Haar- 
besatz (Fig.  249a). 
1 .  Epimerenpaar  hin- 
ter der  Maxillarbucht 
abweichend  länger 
und  das  Innenende 
der  letzten  Platte 
schmäler.  4.  Hinter- 
beinglied ohne  Fort- 
satz. Genitalorgan 
weiter  vom  Epime- 
rengebiete  abgerückt, 
dagegen  minder  weit 
vom  Hinterrand  des 
5    und 


a  Fig.  249.  b 

Anhanges    entfernt;     die    Napfplatten    weniger 
Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Torfkanal  bei  Bremen. 


gebogen. 


27.  A.  papillator   (0.  F.  Müll.). 

J  mit  Petiolus  1,2  mm  groß.  Färbung  rötlich.  Körperanhang 
kurz;  Eckfortsätze  kurz  und  dick;  Petiolus  tief  eingescbnitten,  weit 
nach  vorn  gerückt  und  kaum  über  den  Hinterrand  des  Anhangs 
hinausragend  (Fig.  2503);  neben  dem  Petiolus  keine  Krummborsten. 
4.  Glied  des  Hinterbeines  wenig  verlängert  und  mit  einem  sehr 
kurzen  Fortsatz.     Napfplatten  des  Genitalorgans  den  Seitenrand  des 


Fig.  250. 

Körpers  bei  weitem  nicht  erreichend;  am  Vorderrand  2  Reihen 
größere  Näpfe.  9  1>9  mni  groß.  Körperumriß  breiteiförmig.  I>io 
hinteren  Epimerengruppon  weit  auseinander  gerockt.  Genitalorgan 
ungefähr  in  der  Mitte  des  epimerenfreien  Hinterleibes;  Lefzen 
klein,  ohne  ('liitinflecke;  die  kurzen  und  breiten  Genitalplatten  am 
Vorderrande  mit  2  Reihen  größerer  Näpfchen  (Fig.  250«).     Nymphe 


Ac.uin.i,   Milben. 


169 


0,S—  1  nun  groß;  schön  scharlachrot  gefärbt,  Maxillarorgan,  Epi- 
meren,  Genitalplatten,  Palpen  und  Heine  schwarz.  Körper  kreis- 
rund. Hautdrüsenöffnungen  von  schwarzen  Höfen  umgeben.  Ei- 
ablage  und  Larve  unbekannt. 

In  den  Kiesgruben  bei   Paunsdorf-Leipzig  und  im  alten  Stein- 
brucb  bei  Großzschocher. 


28.  A.  Bruzelii  Koenike. 


(5    mit    Petiolus    1,2  nun.     Färbung   i>t    grün.     Anhang   mit 

mäßig  langen   Eckfortsätüen;    Petiolus   eine  jederseits  am   Ende  be- 
findliche,  seitwärts  gerichtete  Spitze  aufweisend  (Fig.  -')]/')■     Ab- 


fig.  26 1. 

stand  zwischen  den  hinteren  Epimer<engruppen  sein-  gering. 
des    Hinterbeines   mit    Fortsatz.     Napfplatten   schmal,    im 
zwischen  Körper  und  Anhang  kleinwulstig  vorspringend, 
groß.    Vorderes  Körperende  ausgeran- 
det,  hinten  mit  rundlich  vorspringen- 
den   Seitenecken.      1.    Epimerenpäar 
hinten  winklig  vorstehend,   Jede  Geni- 
tallefze mit  2  großen  feinporigen  Chi- 
tinflecken (Fig.  251  ").     Eiablage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

Weit  verbreitet,  doch  meist  nicht 
häufig. 

29.  A.  albator  (0.  II.  Müll.). 

J  mit  Petiolus  0,7  mm  groß. 
Körperfarbe  gelb  bis  braun  j  grün- 
lich- oder  bläulichgelh,  Anhang  stets 
lichter.  Vorderrand  des  Körpers  aus- 
gerandet.  Körperanhang  kurz,  dessen 
kurze,    dicke  Gabeläste   gerade   nach  Fig.  262a. 

hinten  gerichtet;    Petiolus  ankerartig 
gestaltet;  unter  dem  Petiolus  ein  umfangreiches,  farbloses  A 
(Fig.  2526).    2.  Glied  innen  am  Vorderrand  mit  einer  Gruppe 
kurzer,  steifer   Horsten.      I.  Glied    des    Hinterbeins   ohne 


4.  Glied 

Winkel 


mm 


n  hängsei 
(12  15) 
Fortsatz. 


170 


Koenike, 


Napfplatten    des    Genitalorgans    sich 
streckend;    ihr    freies    Ende 


Fig.  252  3. 


bis    an    den    Körperrand    er- 

nach  vorn  unigebogen  und  sich  am 
Körperrand  hinziehend.  ^  0,8  mm 
groß.  Auf  dem  hinteren  Teil  des 
Rückens  meist  eine  blaue  Querbinde. 
Körperumriß  eirund,  mit  schwach 
vorspringenden  Hinterrandsecken, 
ohne  Ausrandung  am  Vonlerende. 
Genitallefzen  seitlich  deutlich  abge- 
flacht; Napfplatten  ungewöhnlich  lang; 
deren  Außenende  nach  vorn  umgebogen 
(Fig.  252 a).    Eiablage  unbekannt. 

In  stellenden  und  langsam  fließen- 
den Gewässern  weit  verbreitet,  doch 
nirgends  häufig. 


6 

braun. 


Fig.  253. 


30.  A.  abbreviator  Berlese. 

mit  Petiolus  etwa  1,1  mm  groß.  Färbung  grün,  vereinzelt 
Vorderende  des  Körpers  schwach  ausgerandet;  hinten  auf 
dem  Rücken  2  niedrige,  weit  auseinander 
gerückte,  rundliche  Höcker.  Körperanhang 
kurz,  auf  der  Unterseite  etwas  länger; 
Eckfortsätze  nur  sehr  wenig  vorspringend; 
Petiolus  spitz  endigend;  vor  der  Spitze 
jederseits  ein  durchscheinendes,  flügel- 
artiges, nach  hinten  gerichtetes  Anhängsel 
(Fig.  253).  4.  Glied  des  Hinterbeines 
mit  einem  kurzen,  am  Ende  verdickten 
Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans 
bis  an  den  Seitenwinkel  reichend,  daselbst 
schwach  nach  vorn  umgebogen,  ohne  wulst- 
artig vorzuspringen.     $  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  stehenden  Gewässern  in  Mitteldeutschland;  sehr  selten. 

31.  A.  falciger  Viets. 

rf  mit  Petiolus  reichlich  0,7  mm 
groß.  Körperfarbe  und  -gestalt 
wie  bei  A.  albator  $.  Körper- 
anhang gekennzeichnet  durch  den 
eine  Sichel  tragenden  Petiolus;  die 
Konkavseite  derselben  hinten  be- 
findlich (Fig.  254  b).  2.  Palpen- 
glied aufjder  Innenseite  am  Vorder- 
rande mit  einer  kleinen  Gruppe 
dichtstehender  Borsten.  4.  Hinter- 
beinglied ohne  Fortsatz.  Napf- 
platten des  Genitalorgans  sich  bis 
an  die  Seiten  des  Körpers  er- 
streckend, ohne  daselbst  einen 
Wulst  zu  bilden;  dieselben  am 
Innenende  sehr  schmal,  am  Außen- 
ende beträchtlich  verbreitert.  $ 
Fig.  254«.  reichlich  0,8  mm  groß.    Der  Körper 


Acarina,  Milben. 


171 


Fig.  254 


in  der  Genitalgegend  mit  seitlichem  Ein- 
druck;  breit  abgerundete  Hinterrands- 
ecken  vorhanden.  Genitalplatten  fast  so 
lang  wie  die  4.  Epimere;  ihr  Außenende 
nicht  nach  vorn  umgebogen  (Fig.  li._>4 ■-/). 
Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
Im  Torfkanal  bei  Bremen. 

.'5_'.  A.  compact us  Piersig. 

($  mit  Petiolus  reichlich  1,1  mm  lang. 
Färbung  grün.  Rumpf  sehr  gedrungen, 
am  Vorderende  mit  Ausrandung;  hinten 
2  weit  auseinander  gerückte  Rücken - 
höcker.  Körperanhang  mittellang;  Eck- 
fortsätze kraftig,  mit  rundlichem  Ende: 
Petiolus  am  Ende  stark  verbreitert;  blatt- 
förmiges,   eingefügtes   Gebilde    mit    der 

Spitze  üher  den  Hinterrand  des  Petiolus  vorspringend  (Eig.  255). 
Napfplatten  des  Genitalorgans  im  äußeren  Ende  nach  vorn  um- 
üolmgon  und  im  Seitenwinkel  des  Körpers 
großwulstig  vortretend,  j  und  Jugend- 
zustände unbekannt. 

In  einem  Teiche  bei  Arnsdorf  un- 
weit Dresden.  In  einem  Teiche  bei  Ziegen- 
rück  in  Thüringen.  In  einem  Tümpel 
neben  der  Chaussee  /wischen  Hämler 
Wald  und  Adolfsdorf  unweit  Peine.  In 
einem  Tümpel  am  Steinberg  bei  Plön  in 
Holstein 

33.  A.  tetraeyphus  Piersig. 

(5  mit  Petiolus  1  mm  groll.    Färbung  Fis-  255. 

rotbraun.     Körper   kurz    und  gedrungen, 

Vorderende  ausgerandet;  hinten  auf  dem  Rücken  2  weit  auseinander 
gerückte  große  Höcker.  Anhang  ziemlich  kurz;  auf  demselben 
2  kraftige,  mit  je  einer  Horste  besetzte 
Höcker.  Petiolus  kurz  und  sehr  kräftig; 
sein  Ende  kolbig  verdickt:  das  blattför- 
mige Gebilde  etwas  über  den  Ilinterrand 
hinausragend  (KiLr.  256).  I.  Glied  des 
Hinterbeines  wenig  verlängert,  mit  Fort- 
satz. Napfplatten  des  Genitalorgans  bis 
an  den  Seitenrand  reichend,  daselbst  einen 
kleinen  Wulst  bildend.  .  und  Jugend - 
ZUStände   unbekannt. 

In    einer    Lehmlache    bei    Leipzig- 
ern   Grochower   See   in  Fig.  256. 


Großzschocher 
Westpreußen. 


34.  A.  maculator  (().  F.  Müll.). 


^  mit  Petiolus  reichlich  1.1  mm  groß.  Färbung  grün.  Rücken- 
böcker  wie  bei  .•/.  cuspidator  zusammengewachsen,  doch  die  Spitzen 
weiter  voneinander  entfernt.     Körperanhang  abweichend  mit  dicken. 


172 


Koenike, 


kaum  vorstehenden  Eckfortsätzen.  Petiolus  etwas  breiter,  und  das 
blattförmige  Gebilde  ein  wenig  über  den  Hinterrand  hinäusgreifend 

(Fig.  257 a).  Abstand  zwischen  den  hinteren  Epimerengruppen 
gering,  nach  vorn  hin  sich  allmählich  erweiternd.  Das  verlängerte 
4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  Fortsatz.  5  bis  1,2  nun  groß.  Hinten 
mit  deutlichen  vortretenden  Seitenecken.     Hintere  Epimerengruppen 


a  Fig.  257.  b 

weit  voneinander  entfernt.  Genitalorgan  weiter  vom  Epimeralgebiet 
abgerückt  als  bei  A.  cuspidator  $;  Lefzen  hinten  merklich  schmäler 
als  vorn;  Napfplatten  neben  den  Lefzen  feinporig  und  ohne  Näpfe 
(Fig.  257*).     Eiablage  und  Jugendformen  unbekannt. 

Vereinzelt  an  einigen  Plätzen  in  der  Umgegend  von  Bremen. 
Im  Vareler  Mühlenteich  im  Großherzogtum  Oldenburg.  In  einem 
Tümpel  am  Steinberg  bei  Plön  in  Holstein. 


35.  A.  berolineiisis  Protz. 

J  ohne  Petiolus  0,8  mm  groß.  Körper- 
färbung fast  grün,  Füße  blasser,  Epimeren 
und  Petiolus  gelbgrün.  Körpergestalt  sehr 
gedrungen,  Anhang  kurz.  Petiolus  ungemein 
lang;  das  in  der  Petiolusmulde  befindliche 
Gebilde  hinten  vorstehend  und  daselbst  anker- 
förmig  (Fig.  258).  Genitalplatten  schmal, 
sich  bis  zum  Winkel  zwischen  Rumpf  und 
Anhang  erstreckend,  hier  einen  deutlichen 
Wulst  hervorrufend.  $  un4  Jugendzustände 
unbekannt. 
Fig!  258.  Im  Fenn  des  Grunewaldsees  bei  Perlin. 

36.  A.  cuspidator    (0.  F.  Müll.). 

o  "lit  Petiolus  1  mm  groß.  Färbung  nieist  grün.  Die  2  hinten 
befindlichen  Rückenhöcker  zu  einem  Doppelhöcker  verschmölzen. 
Körperanhang  mit  dünnen  verstellenden  Eckfortsätzen;  Petiolus 
sich  nach  dem  Ende  bin  allmählich'  wenig  verbreiternd;  dieses  fast 
geradlinig,  das  blattförmige  Gebilde  nicht  über  den  Hinterrand 
vorspringend  (Fig.  259a).  2.  Palpenglied  innen  nahe  der  Beuge- 
seite   eine    Gruppe    von    3—4    Porsten    aufweisend.      Abstand    der 


Acarina,  Milben. 


173 


hinteren  Epimerengruppen  hinten  gering,  nach  vorn  hin  sich  er- 
weiternd. Das  verlängerte  4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  langem 
Fortsatz.  §  1  —  1.1  mm  groß.  Hinten  mit  schwach  vortretenden, 
flach  gerundeten  Seitenecken.    Hintere  Epimerengruppen  weit  von- 


a  Fig.  2S9.  b 

einander.  Genitalorgan  nahe  an  das  Epimeralgebiet  gerückt,  mehr 
als  bei  .-/.  maculator  fj>;  Genitallefzen  hinten  schmäler  als  vorn; 
eine  schmaie  Zone  der  Napfplatten  neben  den  Lefzen  feinporig  und 
ohne  Näpfe  (Fig.  259£).  Nymphe  nicht  sicher  bekannt.  Eiablage 
und   Larve   unbekannt. 

In  stehenden  Gewässern,  stellenweise  häufig. 

37.  A.  affinis  Koenike. 

J    mit    Petiolus   reichlich    1,1    mm    groß.     Färbung   rot,  selten 
blau.     Am  Vorderende   des  Körpers   mit   Ausbuchtung.     Gabelfort- 

R 


/■: 


B 


a  Fig.  260.  b 

Bätze  (/•.)  dos  Körperanhangs  kurz  und  kräftig;  Petiolus  kolbenartig 

verdickt    (/');     das    blattförmige    Gebilde    bis     an    den     llinterraud 


174 


Koenike. 


reichend  (5).  2.  Tasterglied  innen  am  Vorderrand  mit  4  weitläufig 
stehenden  Borsten.  1.  Epimerenpaar  hinten  fast  geradlinig  ab- 
schließend; 3.  Platte  innen  nicht  halb  so  breit  wie  außen.  Napf- 
platten des  Genitalorgans  nur  unmittelbar  neben  den  Lefzen  ziem- 
lich breit;  ihr  Außenende  kräftig  nach  vorn  umgebogen,  im  Winkel 
zwischen  Körper  und  Anhang  wulstartig  vorspringend  (Fig.  260«). 
9  1,3  mm  groß.  Körper  vorn  stark  verjüngt,  hinten  mit  abge- 
rundeten, deutlichen  Seitenecken.  1.  Epimerenpaar  hinten  winklig 
vorspringend.  Genitalhof  groß;  Lefzen  an  beiden  Enden  mit  je 
einem  feinporigen  Chitinfleck  (Fig.  260  b).  Nymphe  und  Larve 
ockergelb.     Eiablage  unbekannt. 

Im  Karraschsee  bei  Deutsch-Eylau.  Im  großen  Plöner  See  in 
Holstein.  In  einem  Eisenbahntümpel  unweit  Leipzig.  Auf  Wilhelms- 
burg bei  Harburg. 


38.  A.  batillifer  Koenike. 

(J  mit  Petiolus  reichlich  1,2  mm  groß.  Körperfärbung  meist 
dunkelgrün.  Grundteil  des  Körperanhangs  lang  und  massig,  Eck- 
fortsätze nur  wenig  vorstehend;  Petiolus  schaufelartig  verbreitert 
(Fig.  261  a).  Rücken  auf  der  Grenze  zwischen  Körper  und  Anhang 
mit  kräftigem  Doppelhöcker  (bei  Seitenansicht  deutlich  zu  erkennen). 
Die  hinteren  Epimerengruppen  hinten  nahe  zusammentretend,  nach 
vorn   hin   der  Abstand   sich   allmählich    vergrößernd.     4.    Glied    des 


Fig.  261. 


Hinterbeines  mit  langem  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans 
neben  den  Lefzen  breit,  sonst  nur  recht  schmal,  im  Winkel  zwischen 
Körper  und  Anhang  kleinwulstig  vorspringend.  2  1,5  mm  groß. 
Grundform  des  Körperumrisses  eirund,  breit  abgerundete  hintere 
Körperecken  schwach  vorspringend.  Hintere  Epimerengruppen  weit 
voneinander  gerückt.  Genitallefzen  an  beiden  Enden  mit  fein- 
porösem Chitinfleck  (Fig.  261*).  Eiablage  und  Jugendzustände 
unbekannt. 

In    bewachsenen    Gräben    und    Tümpeln    weit    verbreitet,    aber 
selten. 


Acarina,  Milben. 


IT". 


39.  A.  tricnspidator  (0.  K.  Müll.) 

(J  mit  Petiolus  1.7  nun  groß.  Färbung  rot,  Beine  meist  grün. 
Vorderende  des  Körpers  ausgerandet;  hinten  auf  dem  Rücken  ein 
mit  der  Spitze  nach  vorn  zeigendes  Doppelhöckerpaar;  jederseite 
desselben  noch  eine  rundliche  Erhebung.     Körperanhang  ungemein 

lang;  Eckfortsätze  kräftig  und  ziemlich  lang;  Petiolus  nach  hinten 
hin  breiter  werdend,  im  ganzen  nur  schmal;  das  blattförmige  Ge- 
bilde den  Hinterrand  nicht  erreichend  (Fig.  262a).  Napfplatten 
des  Genitalorgans  bis  in  den  Winkel  zwischen  Körper  und  Anhang 
sich  erstreckend,  daselbst  kleinwulstig  vorspringend.  9  1,7  nun 
groß.     Vorderende    des    Körpers    ausgerandet,    hinten    abgerundete 


a  Fig.  262.  /' 

Seitenecken  deutlich  vortretend.  Die  hinteren  Epimerengruppen  in 
dem  4.  Plattenpaar  ziemlich  nahe  beisammenliegend.  Genitalorgan 
unweit  des  HüftplattengebieteB;  Lefzen  mit  Chitinflecken  in  den 
Winkeln;  Napfplatten  lang,  an  Breite  nach  auswärts  etwas  zu- 
nehmend (Fig.  262 b).  Nymphe  bis  1,1  mm  groß,  fast  kreisrund, 
mit  schwärzlichen  Hüftplatten.  Larve  bläulich  mit  bräunlich  schim- 
merndem  Rückenfleck;  die  großen  Augen  rot  pigmentiert. 

In  den  Ziegellachen  hei  Leipzig-Großzschocher.  In  einem 
Tümpel  am  Parnaß  bei  Plön.  In  der  Gethe  und  Ochtum  bei  Bremen. 
In  einem  Teiche  hei  Mölme  unweit  Peine. 


40.  A.  robustes  Koenike. 

(J  mit  Petiolus  1  mm  groß.  Färbung  grünlichgelb,  Palpen. 
Beine  und  Petiolus  grün.  Rumpf  breiter  als  lang,  vorderes  Körper- 
ende schwach  ausgerandet;  hinten  auf  dem  Rücken  2  flache  Wülste 
mit  sehr  breiter  Basis.  Körperanhang  mit  kurzen  kräftigen  Eck- 
fortsätzen; Petiolus  kurz  und  breit,  das  blattartige  Gebilde  den 
Hinterrand  nicht  erreichend;  die  jederseite  des  Petiolus  befindliche 
Krniiimhorste  mit  hakig  zurückgebogener  Spitze  (Fig.  263a).  Die 
2  hinteren  Epimerengruppen  besonders  vom  weit  auseinandergerückt. 
4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  sehr  langem  Fortsatze.  $  1,1 — 1,2  mm 
groß.  -1.  Palpenglied  kurz,  am  Vorderrande  im  Bereiche  der  Sähel- 
horste mit  einer  Gruppe  kurzer  steifer  Borsten.  Die  hinteren  Epi- 
merengruppen sehr  weit  auseinandergerückt.     Genitallefzen   in  den 


176 


Koenike, 


Winkeln  mit  schwach  hervortretenden,  dreieckigen  Chitinflecken; 
Napfplatten  hreit,  hinter  den  Lefzen  stark  vorspringend  (Fig.  2686). 
Eiablage  und  Jugendzustande  unbekannt. 


a  Fig.  263.  b 

Im  Straßenteiche  am  heiligen  Berge  bei  Ziegenrück. 
datz-See  hei  Hocb-Stüblau  in  Westpr. 


Im  Nie- 


41.  A.  cuspidifer  Piersig. 

<3  mit  Petiolus  1,15  mm  groß.  Färbung  grün.  Vorderende  des 
Körpers  tief  ausgerandet.  Hinten  auf  dem  Rücken  ein  großes,  zu- 
sammenhängendes, mit  der  Spitze  nach  vorn  zeigendes  Höckerpaar. 
Eckfortsätze  des  Anhangs  stark  seitwärts  gerichtet;  Hinterende  des- 
selben auffallend  bauchig;  Petiolus  von  ähnlicher  Gestalt  wie  bei 
A.  cuspidator\  das  blattförmige  Gebilde  den  Hinterrand  nicht  er- 
reichend. 4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  kräftigem  Fortsatz.  Napf- 
platten des  Genitalorgans  am  Seitenrand  nicht  wulstig  vortretend 
(Fig.  264 «).     $  °*s  !>3  mm  groß.    In  der  Körpergestalt  dem  A.  macu- 


Fig.  264. 


vortretenden   llinterrandsceken. 

inder 


lator  ^  ähnlich,    mit    deutlich    vor 

hinteren  Gruppen    des  Epimeralgebiets  mällig  weit  voneina 

gerückt.    Genitalorgan  nahe  beim  Epimeralgebiet;  Lefzen  mit  dunklen 


Die 
ab- 


Acarina,  Milben. 


177 


porigen  Chitinflecken  in  den  Winkeln;  Napfplatten  kurz  und  starb 
nach  hinten  gerichtet  (Fig.  261/»).  Eiablage  und  Zugendzustände 
anbekannt. 

In  einem  Wiesenteiche  bei  Ziegenrück  in  Thüringen.  Auf  Bor- 
kiuu.     Auf  Wilhelmsburg  hei  Hamburg. 

42.  A.  Neuniani  Piers  ig. 

cj  mit  Petiolus  1,15  mm  groß.  Färbung  meist  rot,  vereinzelt 
grün  oder  braun.  Körper  kurz  und  gedrungen,  Vorderende  aus- 
gerandet;  hinten  auf  dein  Rücken  2  seitlich  auseinander  gerückte 
rundliche  Höcker.  Körperanhang  ziemlich  kurz;  Eckfortsätze  wenig 
seitlich  gerichtet,  am  Ende  mit  höckerartiger  Spitze.  Petiolus  kolbig 
verdickt,  der  Kolbenteil  seitlich  rundeckig  vorspringend;  das  blatt- 
förmige Gebilde  nicht  weit  vom  Hinterrande  abstehend  (Fig.  265a). 
4.    Glied     des    Hinterbeines    mit  , 


langem  Fortsatz.  Außenende  der 
schmalen  Genitalnapfplatten  nach 
vorn    umgebogen    und    im    Seiten - 


/ 


1 


a  Fig.  265.  * 

winkel  kleinwulstig  vorspringend.  $  1»2  ,imi  groß.  Vorderende 
des  Körpers  wenig  ausgerandet,  mittlerer  Ilinterrand  stark  vor- 
springend, seitliche  Hinterrandsecken  vorstehend,  in  deren  Gegend 
der  Seitenrand  auffallend  zurücktretend  (Fig.  265&).  Genitalhof  um- 
fangreich; Lefzen  mit  großen  Chitinflecken;  Napfplatten  breit  und 
stark  seitlich  gerichtet.  Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
l!ei  Bremen  in  einem  Wiesengraben  im  Neuenlander  Felde  und 
im  Hakenburger  See.  In  den  Arnsdorfer  Teichen  in  der  Dresdener 
Heide.     Bei  Schildau  in  Schlesien. 


43.  A.  crenatus  Koenike. 

J  mit  Petiolus  1  mm  groß.  Färbung  rot,  braun  oder  grün. 
Vorderende  des  Körpers  ausgerandet;  hinten  auf  dem  Kücken  2 
nach  vorn  zeigende  Höcker.  Körperanhang  kurz,  Eckfortsätze 
mäßig  dick  und  stark  seitlich  gerichtet.  Peüolusende  ausgerandet* 
das  blattförmige  Gebilde  nur  etwas  über  die  Mitte  hinausreichend 
(Fig.  266«).  I.  Glied  des  Hinterbeines  mit  einem  kurzen  dünnen 
Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans  im  Seitenwinke]  großwulstig 
vorspringend.  ?  1.1  nun  groß.  Hinterrandsecken  und  mittlerer 
Ilinterrand  stark  vorspringend.  Die  hinteren  Fpinierenirruppen 
nicht  weit  voneinander  gerückt.  Die  Genitallefzen  in  den  Winkeln 
mit  deutlichen,  dreieckigen  Flecken ;   Napfplatten   neben   den  Lefzen 

Süßwasserfauna  von   Deutschland.     Hoft  12.  1- 


178 


Koenike, 


breit,  nach  außen  hin  sich  stark  ver- 
schmälernd (Fig.  2666).  Eiablage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

Im  großen^Plöner  See  in  Holstein. 


a  Fig.  2G6.  b 

44.  A.  claviger  Koenike. 

(j  mit  Petiolus  1,1  mm  groß.  Körperfärbung  rot.  Körper- 
gestalt wie  bei  A.  bicuspidator  $\  Grundteil  des  Anhangs  kürzer, 
die  Eckfortsätze  kräftiger.  Petiolus  kolbig  verdickt,  sein  Ende  aus- 
gerandet;  die  Seitenecken  des  hyalinen  Anhängsels  am  Grunde  über 
dem  Petiolus  fortsatzartig  ausgezogen  (Fig.  267«).  Napfplatten  des 
Genitalorgans  schmal;  ihr  äußeres  Ende  nach  vorn  umgebogen,  im 
Winkel  zwischen  Körper  und  Anhang  wulstig  vorspringend.  fj>  1  mm 
groß.  Körpergestalt  ähnlich  wie 
bei  A.  Bruzelii  ^,  doch  das  Hinter- 


a  Fig.  267.  b 

ende  mehr  verschmälert.  1.  Epimerenpaar  hinten  winklig  vor- 
springend, die  hinteren  Plattengruppen  mäßig  weit  voneinander 
entfernt.  Genitalorgan  etwa  in  der  Mitte  zwischen  Epimeralgebiet 
und  Hinterrand  des  Körpers;  Napfplatten  schmal  (Fig.  267*).  Ei- 
ablage und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Wiesenteiche  in  Kirchweihe  unweit  Bremen.  In  einem 
Tümpel  am  Parnaß  bei  Plön  in  Holstein.  In  einem  Teiche  bei 
Rrandis  am  Kohlenberge  im  Königreich  Sachsen. 

45.  A.  bicuspidator  B erlese. 

d  mit  Petiolus  1,3  mm  groß.  Körperfarbe  meist  rot,  selten 
grün.  Grundteil  und  Eckfortsätze  des  Anhangs  ziemlich  lang; 
Hinterende  des  Petiolus  ausgerandet  (Fig.  268«).  Auf  dem  Kücken 
zwischen  Körper  und  Anhang  2  rundliche  Höcker  (bei  Seitenansicht 
erkennbar).     Napfplatten  schmal;  ihr  äußeres  Ende  am  Seitenrande 


Acarina,  Milben. 


179 


nach    vorn  umgebogen,    dadurch    einen    großen   Wulst    hervorrufend. 
^    bis    1,3  min  groß.     Vorderes   Körperende   Bchwach   ausgerandet, 
hinten  mit  breit  abgerundeten  Sei- 
tenecken.    1.  Epimerenpaar  hinten 


a  Fig.  268.  b 

winklig  vorspringend.     Napfplatten  des  Genitalorgans  nach  der  Seite. 
nicht   nach  hinten,   gerichtet;    Lefzen  mit   feinporigen   Chitinflecken 
(Fig.  268  6).    Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 
In  stehenden   Gewässern,   nicht  häufig. 


Körpergestalt  ver- 
Körperanhang  ähn- 


46.  A.  Leuckarti  Piersig. 

<$  mit  I'etiolus  1  mm  groß.  Färbung  grün, 
hältnisniällig  schlank,  Vorderende  ausgerandet. 
lieh  wie  bei  A.  maculator,  doch  die  Eck- 
fortsätze länger  und  minder  dick  ;  I'etiolus 
ähnlich  wie  bei  A.  cuspidator,  doch  die 
Seiten  in  der  Mitte  wulstig  aufgetrieben, 
das  Ende  abgerundet  und  das  blattartige 
Gebilde  weit  vom  Hinterende  abstehend; 
hinter  dem  Doppelhöcker  des  Anhangs 
eine  dunkle  Chitinspitze  (Fig.  269). 
3.  Epimerenpaar  mit  weit  gröllerem  gegen- 
seitigen Abstand  als  das  I.  Das  1.  stark 
verlängerte  Glied  des  Hinterbeines  mit 
kurzem  Fortsatz.  Napfplatten  schmal,  im 
Seitenwinkel  kleinwulstig  vorstehend.     §  FiK-  '-,(;'•,• 

0,95  mm  groß.     Tn  i\<-v  Körpergestalt  dem 

A.  BruzelnKoen.  $  (Fig. 251a)  gleichend.  Genitalorgan  ähnlich  wie  bei 
A.Neumam'9.  (Fig.265*).    Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt 

In  einem  Waldtümpel  bei  Gremsmühlen  in  Holstein.  In  einem 
Teiche  der  Oberförsterei  Hirschsprung  bei  Altenberg  im  Erzgebirge. 
Auf  Wilhelmsburg  bei  Hamburg. 

47.  A.  radiatus  Piersig. 
(J  mit  I'etiolus  1.1  mm  groll.  Färbung  rol  oder  rotbraun, 
seltener  gelbrot.  Körpergestalt  schlank.  Vorderende  ausgerandet. 
Hinten  auf  dem  Rücken  2  mäßig  hohe,  weil  auseinandergerückte,  rund- 
liche Höcker.  Ein  seitlicher  Bauchwulsl  in  dem  Winkel  zwischen 
Körper  und  Anhang  großwulstig  und  unmittelbar  dahinter  die  Napf- 
platten  des  Genitalorgane  kleinwulstig  vorspringend  (Fig.  270a).  An- 

12* 


180 


Koenike, 


hang  ähnlich  wie  hei  A.  cuspidifer,  doch  die  Eckfortsätze  minder 
seitlich  gerichtet;  Petiolus  ungewöhnlich  lang,  nach  dem  Ende  hin 
allmählich  breiter  werdend;  blattförmiges  Gebilde  weit  vom  ilinter- 
rande  abstehend.  Epimeralgebiet  weit  vom  Vorderrande  des  Körpers 
abgerückt.  4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  einem  kurzen  kräftigen 
Fortsatze.     $  1,1  mm  groß.    Körpergestalt  eirund,  mit  schwach  an- 


a  Fig.  270.  * 

gedeuteten  hinteren  Seitenecken.  Die  2  hinteren  Epimerengruppon 
weit  auseinandergerückt.  Genitallefzen  mäßig  groß,  mit  je  2  Chitin- 
flecken; Napfplatten  lang,  von  geringer  Breite  (Fig.  2703).  Jugend- 
zustände nicht  sicher  bekannt,  Eiablage  unbekannt. 

In   einem    Eisenbahntümpel    an    der    Straße    von    Leipzig  nach 
Paunsdorf. 

48.  A.  crassipetiolatus  Koenike. 

(j  mit  Petiolus  1,35  mm  groß.  Färbung  meist  dunkelnußbraun, 
selten  grünlichbraun.  Vorderes  Körperende  verschmälert,  hintere 
Körperecken  kräftig  vorspringend;  Grundteil  des  Anhanges  kurz. 
Gabeläste  lang,  stark  verjüngt;  äußeres  Ende  des  Petiolus  sehr 
breit  und  abgerundet,  das  dem 
Petiolus  eingefügte  Gebilde  zwei- 
teilig  und  weit   vom  Petiolusende 


a  Fig.  271.  b 

entfernt  (Fig.  271  a).  4.  Glied  des  Hinterbeines  mit  gekrümmtem 
Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgaus  schmal,  bis  an  den  Seiten- 
winkel des  Körpers  reichend,    nicht  wulstig  vortretend.     $   1,4  uini 


Acarina,  Milben. 


181 


groß,  Hinterrandsecken  scliwach  vorspringend.  1.  Epimerenpaar 
hinten  mit  vorstellendem  Winkel;  in  diesem  wie  beim  ;  neben 
der  Mittellinie  ein  kleines  Flecken  paar.  Jede  Genitallefze  mit  2 
kleinen  feinporigen  Winkelflecken  (Fig.  2716).  Eialdage  und 
Jugendzustände  unbekannt. 

In  bewachsenen  Gräben  und  Tümpeln,  meist  nicht  häufig. 

49.  A.  pustulator  (0.  F.  Müll.). 

rf  mit  Petiolus  1,6  mm  groß.  Färbung  ziegelrot,  Körper  vom 
stark  verschmälert;  vor  dem  Rückenbogen  ein  hoher  und  körper- 
breiter Buckel;  dieser  sich  bis  zum  Anhang  allmählich  abdachend. 
Anhang  reichlich  so  breit  wie  der  Körper;  Eckfortsätze  sein-  massig 
und  kurz;  Petiolus  schwach  kolbig  verdickt,  am  Hinterende  loch- 
artig  durchbrochen  (Fig.  272 a).  4.  Glied  des  Hinterbeines  wenig 
verlängert  und  ohne  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans  sehr 
schmal,  bis  an  den  Seitenrand  reichend,  doch  keinen  Wulst  bildend. 
9  1,8  mm  groß.  Körpergestalt  eirund  mit  schwach  angedeuteten 
hinteren  Seitenecken.     Die  2  vorderen  Epimerenpaare  wie  beim  ^ 


n 


Fig.  272. 


mit  ungewöhnlich  kurzen  stumpfen  Fortsätzen  an  den  Außenenden; 
die  hinteren  Plattengruppen  weit  voneinander  abgerückt,  (ienital- 
organ  fasl  in  der  Mitte  zwischen  Epimeren  und  Hinterrand;  Lefzen 
klein,  mit  scliwach  hervortretenden  Chitinflecken ;  Napfplatten  breit 
(Fig.  272b).     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  einem  Tümpel  am  Parnaß  bei  Plön.  In  einem  Tümpel  auf 
dem  Stadtwerder  bei  Bremen,  [m  Karraschsee  in  Westpreußen.  In 
der  schwarzen  Lache  bei  Großzschocher  unweit   Leipzig. 


50.  A.  fiiiihriatus  Koenike. 

J  mit  Petiolus  <>,S  mm  groß.  Färbung  grün,  Petiolus  gelblich 
durchscheinend.  Vorderende  des  Körpers  ohne  Ausrandung.  An- 
hang so  breit  wie  «Im-  Körper,  nicht  abgesetzt;  Eckfortsätze  sehr 
kräftig  und  kurz:  l'etiolus  seitlich  stark  zusammengedrückt,  spitz 
endigend  und  scheinbar  faserig  (Fig.  273a).  I.  Glied  des  Hinter- 
beines ohne  Fortsatz.  Napfplatten  des  Genitalorgans  den  Seitenrand 
nicht  erreichend.    $  0,8  mm  groß.    Körperumriß  eiförmig,  hinterer 


182 


Koenike, 


Seitenrand  schwach  wellig.  4.  Epimere  innen  wesentlich  breiter 
als  die  3.;  die  hinteren  Plattengruppen  mäßig  weit  voneinander. 
Das  Genitalorgan  unweit  des  Epi- 
meralgebiets;  Lefzen  groß,  ohne 
Chitinflecke;  Napf  platten  kurz 
und    ziemlich    breit    (Fig.    2736). 


.■«SJST^-. 


a  Fig.  273.  b 

Nymphe  nicht  sicher  bekannt,  Eiablage  und  Larve  unbekannt. 

In  einem  Graben  auf  der  Salzwiese  in  Oberneuland  bei  Bremen. 
Im  großen  Plöner  See  in  Holstein.  In  einem  Tümpel  des  Klein - 
zschocherschen  Steinbruchs  bei  Leipzig. 

51.  A.  crassicaudatus  Kramer. 

d  mit  Petiolus  reichlich  0,7  mm  groß.  Körperfärbung  ähnlieh  wie 
bei  A.albator.  Vorderende  des  Körpers  viel  schmäler  als  das  Hinter- 
ende und  schwach  ausgerandet.  Körperanhang  noch  kürzer  als  bei 
genannter  Art,  sonst  ähnlich  in  der  Gestalt;  der  Petiolus  abweichend, 
einer  Lanzenspitze  gleichend  (Fig.  274«).  Augen  nahe  am  vorderen 
Seitenrande,  reichlich  0,2  mm  von- 
einander   entfernt.       Die     beiden 


a  Fig.  274.  b 

hinteren  Epimerenpruppen  weiter  auseinandergerückt  als  bei  A.  alba- 
tor  (j.  Genitalhof  nahe  am  Epimeralgebiete  gelegen;  Napfplatten 
schmal,  nicht  ganz  bis  an  den  Körperrand  reichend.  I.  Glied  des 
Hinterbeines  ohne  Fortsatz.  9  0,9  mm  «roß.  Körperumriß  eiförmig, 
mit  schwach  vorspringenden  Hinterrandsecken,  ohne  Ausrandung  am 
Vorderende  des  Körpers.  2.  Palpenglied  wie  beim  J  auf  der  Innen- 
seite mit  1  kurzen  dünnen  Horste  nahezu  in  der  Mitte  des  Vorder- 
randes und  1  längeren,   breiten  Fiederborste    nahe  der  Streckseite. 


Acarina,  Milben, 


1 83 


Hintere  Epimerengruppen  weiter  auseinandergerückt  als  bei  A.  alba- 
tor 5.  Genitalorgan  nahe  hinter  dem  Epimeralgebiete;  Lefzen  groß; 
Napfplatten  fast  ebenso  lang  wie  bei  A.  albator  5,  doch  minder 
breit  (Fig.  21  Ab).     Eiablage  und  Jugendzustände  unbekannt. 

In  stehenden   und    fließenden  Gewässern    weit   verbreitet,   doch 
nirgends  häufig. 

52.  A.  latus  Barrois  et  Moniez. 

(j  mit  Petiolus  reichlich  0,7  mm  groß.  Körperfärbung  braun, 
grünlichgelb  oder  grün.  Vorderrand  des  KörperB  schwach  aus- 
gerandet.  Körperanhang  kurz,  wie  bei  .7.  albator  ^\  die  Eckfort- 
sätze an  der  Außenseite  schwach  ausgerandet;  Petiolus  kolbig  ver- 
dickt, am  freien  Ende  mit  deutlicher  Ausbuchtung  (Fig.  275a). 
Augen  groß,  dicht  am  vorderen  Seitenrand,  reichlich  0,2  mm  von- 
einander entfernt.  2.  Palpenglied  innen  wie  bei  A.  albator  mit 
einer  Borstengruppe.  4.  Epimere  am  Innenrand  nur  wenig  breiter 
als  die  3.  4.  Glied  des  Hinterbeines  ohne  Fortsatz.  Napfplatten 
des  Genitalorgans  Ins  an  den  Winkel  zwischen  Körper  und  Anhang 
reichend,  sehr  schmal;  ihr  äus- 
seres Ende  etwas  verbreitert.  £ 
etwa  0,95  mm  groß.  Körper 
ohne  die  vorspringenden  rund- 


Fig.  275. 


liehen  Hintertandsecken  eiförmig;  Vorderende  des  Körpers  stark 
verschmälert.  Rückenbogen  langelliptisch.  Augenweite  0,260  nun. 
4.  Epimere  kaum  breiter  als  die  3.;  4.  Plattenpaar  etwa  um  Genital- 
lefzenbreite  voneinander  entfernt.  Lefzenpartie  des  Genitalorgans 
apf eiförmig;  Napfplatten  außen  stark  verschmälert;  Hinterseite  der- 
selben gerade  (Fig.  2756). 

In  einem  Wiesengraben  bei  Bremen  (Kapelle).   In  einem  Teiche 
bei     Mölme    unweit     Peine.       Im     wüsten 
Teich  bei  l.'ehefeld  im  Königreich  Sachsen. 

A.  latnslliggtdator  Koenike. 

d  mit  l'etiolus  reichlich  0,75  mm 
groß;  dem  .!.  latus  sehr  nahe  verwandt, 
unterschieden  durch  den  Mangel  einer 
Ausrandung  am  Hinterende  des  l'etiolus 
(Kig.  276);  dieser  am  Grunde  auch  merk-  1'">k-  ->7,; 

lieh  dünner.     V  und  Jugendzustände   unbekannt. 

Im  Hakenburger  See  bei  Bremen. 


184 


Koenike, 


Ordn.  Metastigmata. 
Farn.  Oribatidae. 


Haut  der  Imagines  gewöhnlich  stark  cliitinisiert,  hart  und 
brüchig.  Körper  meist  in  Cephalothorax  und  Abdomen  geteilt. 
Augen  fehlend.  Mandibeln  in  der  Regel  scherenförmig.  Beine 
fünfgliedrig,  Fuß  mit  1  oder  3  Krallen.  Palpe  fast  immer  fünf- 
gliedrig.  Geschlechtsdimorphismus  fehlend  oder  wenig  hervor- 
tretend.    Jugendzustände  mit  weicher  oder  lederartiger  Haut. 

Unterfam.  Notaspidinae. 

Ohne  flügelartigen  Anhang  an  den  Seiten  des  Körpers.  Cephalo- 
thorax und  Abdomen  nur  auf  dem  Kücken  deutlich  unterscheidbar. 


1  Gattung. 


Haut  glatt 
glieder  vielfach  keulenförmig 
1  Art. 


Gatt.  Notaspis  Hermann. 
Beine  gewöhnlich  von   mäßiger  Länge;    die  Bein- 


N.  lacustris 


Michael. 

5   reichlich 


mm   groß 
Färbung 
dem 


Fig.  277. 


0,5 
und  0,35  mm  breit, 
dunkelrotbraun,  auf 
Rücken  am  Vorderende  des 
Abdomens  ein  rundlicher,  lich- 
ter Fleck.  Umriß  des  Abdomens 
eiförmig  (nur  bei  Rückenansicht 
erkennbar).  Auf  dem  Cephalo- 
thorax 2  über  die  Spitze  des- 
selben hinausreichende,  abwärts 
gekrümmte  Borsten.  Palpen 
gewöhnlich  unter  dem  Cephalo- 
thorax versteckt,  sehr  klein, 
ihr  Endglied  kolbig  verdickt. 
Genital-  und  Analhof  etwa 
0,1  mm  weit  voneinander  ge- 
nickt; dieser  sehr  viel  größer 
als  jener.  Das  Ei  langelliptisch 
(Fig.  277).  d  etwas  kleiner 
und  minder  breit  als  das  9- 
Beine  dicker.  Genital-  und 
Analhof  um  l/s  näher  zusammen 
gerückt.  Nymphe  schmutzig- 
weiß   oder    mäusegrau,    Beine 


und  Cephalothorax  lederartig  glänzend.     Hinterrand  des  Abdomens 

mit  einer  Borstenreihe;   6  dieser  Borsten    so   lang  wie   der  Körper, 

Allgemein  verbreitet  in  stehenden  Gewässern,  an  Wasserpflanzen. 


Berichtigung;. 

S.  14  ist  in   der   Bestimmungstabelle  statt    Hydrachnidae  zu   lesen 
Hydrarachnidae, 


Tardigrada,  Bärtierchen. 


Von 

A.  Brauer  (Berlin). 

Mit  3  Abbildungen  im  Text. 

Äußerlich  ungegliedert,  zylindrisch  oder  länglichoval,  1  Paare 
von  stummeiförmigen,  ungegliederten,  mit  dem  Körper  nicht  ge- 
lenkig verbundenen  und  mit  Krallen  versehenen  Beinen,  letztes 
Paar  am  hinteren  Körperende,  nach  hinten  gerichtet  (Fig.  280),  ge- 
trennt geschlechtlich. 

Im  Süßwasser  nur  die  Gattung 

Macrobiotus  S.  Schultze. 

Haut  weich,  ohne  Schilder  und  ohne  fadenförmige  Anhänge, 
Heine  mit  je  1  Paar  von  Doppelkrallen,  die  zuweilen  in  2  einzelne 
Ilaken  zerfallen.  Zähne  etwas  gebogen  oder  gerade,  Schlundkopf 
mit  Kauplättchen  oder  Stäbchen,  Augenflecke  vorhanden  oder  nicht. 

1.  M.  macronyx  Duj. 

Heide  Hakenpaare  eines  Beines  gleich  groß,  der  kleinere  Haken 
eines  jeden  Paares  ein  gutes  Stück  mit  dem  großen  verwachsen 
und    erscheint   wie    ein    Zahn    des   großen,    der    größere    mit    einer 


Fig.  278. 


Fig.  279. 


kräftigen,  nickenständigen  Horste  (Fig.  278).  Augen  vorhanden. 
Eier  glatt.  Eier  in  der  abgestreiften  Kürperhaut  abgelegt  (Fig.  279). 
Bis   1    mm. 

Gemein  in  Tümpeln. 

2.  M.  bleust ris  Duj.  (Fig.  280). 

Haken  viel  kleiner,  beide  Paare  eines  Beines  ungleich  groß. 
besonders  am  letzten  Hein.  Augenflecke  vorhanden.  Haken  eines 
Paares  nur  an  der  Ha>is  verwachsen,  die  des  äußeren  Paares  gleich 


186 


Koenike, 


groß,  die  des  inneren  ungleich  (Fig.  2S0£).    Eier  in  der  abgestreiften 
Körperhaut  abgelegt.     Bis  0,5  mm. 


Fig.  280. 

Scheint  seltener  zu  sein,  wenn  nicht  zn  wenig  beachtet.  Bis- 
her von  Richters  nur  bei  Marburg,  Frankfurt a. M.  und  im  Taunus 
gefunden. 

'S.  M.  angusti  J.  Murray. 

Haken  nahe  der  Basis  vereinigt.  Ein  Haken  eines  jeden  Paares 
viel  länger  als  der  andere.  Augenflecke  fehlen.  Eier  in  der  ab- 
gestreiften Körperhant  abgelegt.     Länge  0,75  mm. 

Bisher  von  Richters  nur  in  einem  Teich  des  Belvedere-Parks 
bei  Weimar  nachgewiesen. 

4.  M.  dispar  J.  Murray. 

Haken  wie  bei  M.  macronyx.  Augenflecke  vorhanden.  Eier 
in  der  abgestreiften  Körperhaut  abgelegt.  Eier  nicht  glatt  wie  bei 
M.  macronyx^  sondern  mit  kurzen  Dornen  besetzt.  Länge  bis 
0,6  mm. 

Bisher  von  Richters  nur  in  einem  Teich  des  Belvedere-l'arks 
bei  Weimar  nachgewiesen. 


Register. 


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Acarina 13 

Arrhenurus 

Acercus 

.     105 

crassipetiolatus     .      .      .      .      180 

bullatus 

.     108 

crenatus 

177 

ensifer  . 

.     110 

cuspidator  . 

172 

latipes   . 

109 

cuspidifcr  . 

176 

lutescens    . 

.     111 

cylindratus 

.     1 55 

ornatus 

.     106 

falciger 

170 

pistillifer     . 

L07 

fimbriatus  . 

IM 

scaurus 

109 

fissus     . 

167 

torris 

.     106 

forpicatus  . 

165 

Ar  aeo  n  cus 

10 

globator 

.     159 

Araneae 

1 

imitator 

159 

A  r  c  t  o  s  a 

::,  n 

integrator  . 

164 

amylacea    . 

n 

Knauthei   . 

161 

cinerea 

n 

latus 

183 

maculata    . 

n 

latus   ligulator 

183 

A  rgyroneta 

5,   H» 

Leuckarti    . 

17'.) 

aquatica 

10 

maculator  . 

171 

Arrhenurella 

1  17 

Madei    . 

166 

mideopsiformis 

1   IS 

mediorotundatus 

158 

Arrhenurellinae 

147 

membranator  . 

152 

Arrbenurinae 

US 

Mülleri       .      . 

156 

Arrhenurus 

148 

Neumani 

177 

abbreviatoi 

170 

nodosus 

161 

adnatus 

153 

oblongus    . 

162 

affinis   . 

17;; 

papillator  . 

L68 

alhator  . 

169 

pugionifer  . 

164 

batillifer     . 

174 

pustulator  . 

181 

bcrolincnsis     . 

172 

radiatus 

17'.) 

bicuspidator 

178 

robustus 

175 

bifidicodulus 

163 

securifonnis     . 

157 

bisulcieodulus 

167 

sinuator 

166 

Bruzelii 

169 

Stecki    .... 

162 

castaneus    . 

160 

tetracyphus 

171 

caudatus 

1  55 

tricuspidator   . 

175 

claviger 

178 

truncatellus 

159 

compactus  . 

171 

tubulator    . 

157 

conicus 

154 

Zachariasi  . 

153 

crassicaudatus 

182 

A  t  a  c  i  n  a  c     . 

94 

188 


Register. 


Seite 

Atax 95 

Atea 4,  8 

cornuta 8 

Atractides 78 

amplexus 79 

anomalus 80 

connexus    ......  80 

Maglioi 79 

A  tractidinae 78 

Aturinae 133 

At  urus 138 

asserculatus 140 

crinitus 143 

intermedius 141 

natangensis 142 

Protzi 140 

runcinatus 143 

scaber 139 

spatulifer 142 

Attus 10 

Axonopsis 136 

complanata 137 

gracilis 137 

Ba  thyphan  tes     .      .      .      .  6,  8 

approximatus 8 

gracilis 8 

Brachypoda 133 

versicolor 133 

Centromerus       .      .      .      .  (i,   8 

expertus 8 

Clubiona 4,    10 

phragmitis 10 

Dclmea 51 

crassa 52 

DelmeTnae 51 

Dicymbium     ....  7,  9 

nigrum 9 

Diplodontinae    .      .      .      .  38 

Diplodontus 38 

despiciens 38 

Dolomedes      ....        2,  10 

fimbriatus 10 

f.   var.   fimbriatus      ...  10 

f.   var.    Kulczynskii  ...  10 

f.   var.   plantarius      ...  10 

limbatus 10 

Donacochara.      .  .        6,     8 

speciosa 8 


Seite 

Epeira 8 

Erigone 7.   9 

atra 10 

dentipalpis 10 

Erigonella       ....  7,    10 

ignobilis 10 

Eugnatha 5,     8 

striata 8 

Eupatra 36 

scapularis         36 

Eyla'idae 15 

Eylais 15 

bisinuosa 19 

discreta 17 

emarginata 20 

extendens        22 

hatnata 16 

infundibulifera     ....  16 

limnophila 17 

Mülleri 18 

mutila 20 

rimosa        18 

setosa 20 

Soari 19 

tantilla 19 

triarcuata 22 

undulosa 21 

Feltria •     .  144 

armata        145 

brevipes 146 

circularis 146 

Georgei 147 

muscicola 144 

Forelia         129 

cetrata        131 

gibberipes      ■ 1 32 

ligulifera 129 

liliacea 130 

mutata        L32 

pannata 130 

triangularis 132 

Frontipoda 73 

musculus 74 

Georgella         29 

Apsteini 30 

helvetica 30 

Gnaphiscus 71 

setosus 71 

Hahnia         3.    10 

elegans 10 


Register. 


189 


Seite 

Hydiacarina 13 

Hydrarachna        ....  40 

aspratilis 15 

bimaculata 43 

bivirgulata 47 

comosa 48 

conjecta 43 

crassipalpis 49 

denudata 49 

distincta 45 

geographica 48 

globosa 44 

inermis 50 

Leegei        46 

levigata 46 

maculifcra 47 

perpera 45 

Piersigi 50 

processifera 51 

regulifera 48 

Schneiden        .....  42 

scutata 42 

uniscutata        43 

Hydrarachnidae      ...  40 

Hydrarachninae      ...  40 

Hy  d  rochoreu  tes      .      .      .  114 

Krameri 114 

ungulatus 114 

Hydryphantes    .      .      .      .  24 

abnormis 25 

Bayeri 'J7 

dispar 26 

Drnscheri 28 

flexuosus 28 

octoporus   .....  26 

placationis 27 

ruber 24 

ruber  prolongatus      ...  25 

Thoni 28 

Hydryphantidae     .      .      .  23 

Hydryphantinae     .      .  23 

Hygrobates 85 

calliger 86 

longipalpis 85 

nigrnmaculatus     ....  88 

nigromaculatus  ramosus  88 

norvegicus 89 

porrcctus 88 

reticu  latus 86 

titubans 87 

trigonicus 87 

Hygrobatidae     .     .     .     .  52 

H  y  g  r  o  1  >  a  t  i  n  a  e           ."     .      .  85 


Seite 

Kulczynski ellum    .     .     .         9 

Leber  tia                                          63 

circularis 

68 

costata  . 

72 

densa    . 

71 

dubia     . 

CS 

exuta   . 

69 

inaequalis 

67 

lnsignis 

.      64 

luminosa    . 

65 

pachydermis    . 

66 

papulosa     . 

.       70 

plicata  . 

70 

polita     . 

66 

porosa  . 

65 

quadripora 

69 

rufipes  . 

69 

rugosa   . 

72 

salebrosa    . 

72 

solida    . 

71 

sparsicapillata 

117 

subtilis  . 

7:i 

Lebertiinae     . 

63 

Limnesia     . 

82 

connata 

84 

fulgida  . 

82 

Koenikei    . 

84 

maculata 

83 

undulata     . 

83 

L  i  tu  n  e  s  i  i  n  a  e   . 

82 

Limnocbares 

1  1 

aquatica 

14 

Limnocharidac 

14 

L  o  p  h  o  m  m  a 

7,   10 

punctatum 

10 

Ljania     . 

135 

bipapillata 

135 

Lycosa    . 

3,  1 1 

amentata 

12 

morosa . 

IL» 

prativaga 

12 

nparia  . 

12 

saccata  .... 

12 

Wagleri 

11 

Macrobiotus 

L85 

angusti  . 

186 

dispar    . 

186 

lacustris 

185 

macronyx   . 

ls;, 

Megapus 

89 

gibberipalpis    . 

92 

190 


Register 


Seite 

M  e  g  a  p  u  s 

nodipalpis 93 

octoporus 94 

ovalis 90 

Pavesii 92 

spinipes 90 

subasper 93 

tener 92 

Metastigmata      ....  1 84 

Midea 137 

orbiculata        138 

Mideopsis 134 

crassipes 134 

orbicularis 134 

Neriene 9 

Neumania        99 

callosa         103 

imitata 103 

limosa 102 

spinipes 102 

triangularis 101 

umbonata        100 

vernalis 10 1 

verrucosa 104 

Notaspidinae       ....  184 

Notaspis 184 

lacustris 184 

Oribatidae 184 

Oxus        75 

angustipositus       ....  77 

longisetus        76 

nodigerus         76 

ovalis 77 

quadriporus 78 

strigatus 76 

tenuisetis 75 

Pachygnatha       .      .      .      .  5,  8 

Clerckii 8 

Listeri 8 

Panisus 36 

torrenticolus 36 

Pedina 8 

Pedinella 6,  8 

marchica 8 

scopigera 8 

Piersigia 39 

limophila 39 

Piersigiinae 39 

Piona 115 

carnea 123 


Seite 

Piona 

circularis 124 

clavicomis 119 

coacta 128 

conglobata 127 

conglobata  conjugula           .  127 

controversiosa      .      .           .  121 

discrepans 124 

disparilis 125 

falcigera 118 

longicornis 119 

longicornis  imminuta     .     .  120 

longipalpis 123 

Neumani 122 

nodata        120 

obturbans        126 

rotunda 125 

uncata 121 

variabilis 128 

Pionacercus  .           .      .     .  111 

Leuckaiti   .      .      .      .      .      .  113 

uncinatus 112 

vatrax 112 

Pioninae 104 

Pirata 3,   11 

hygrophilus 11 

Knorri 11 

piraticus 11 

piscatorius       .....  11 

Pardosa 11 

Protzia        37 

eximia        37 

invalvaris 38 

Protziinae 37 

Pseudohy  drypbantes       .  lil 

parvulus 31 

Pseudosperchon      ...  62 

verrucosus 62 

Pseudotorren  ticola     .      .  81 

rhynchota 81 

S  a  v  i  g  n  i  a 7,10 

crassiceps         10 

Sitticus 2,  10 

floricola 10 

littoralis 10 

Sperchon 53 

brevirostris 54 

clupeifer 60 

denticulatus 60 

glandulosus 55 

hispidus 57 

Koenikei 59 


Register. 


HM 


Seite 
S  p  e  r  c  h  o  n 

inirus 59 

montanus 56 

plumifer 61 

setiger 58 

setiger  var.   insignis       .      .  59 

squamosus 55 

Thienemanni 61 

undulosus 56 

vaginosus 58 

Sperchoninae      .      .      .      .  53 

Stylothorax 7,  9 

agrestis 9 

apicata 9 

fusca 9 

retusa    9 

Tardigrada 185 

Tetragnatha 5,  8 


extensa 

Solan  dri 
T  e  u  t  o  n  i  a 

primaria 
T  h  y  a  s 

Stolli     . 


8 
8 
62 
63 
31 
32 


Seite 

T  h  y  a  s 

thoracata 33 

Thori :;i 

truncata 34 

venusta 33 

vigilans '.'•'> 

Thyopsis 35 

cancellata 35 

Trachygnatha      .      .      .  7,   9 

dentata 9 

Troxochrus lll 

Unionicola 95 

aculeata 97 

Bonzi 98 

crassipes 95 

figuralis 96 

gracilipalpis 96 

intermedia 96 

tricuspis 98 

ypsilophora 99 

Unionicolinae     ....  94 

Wettina 115 

podagrica 115 


Aut.    Kauiplw   In  J«oa. 


SMITHSONIAN  INSTITUTION  LIBRARIES 


3    lüafl    GD31 


L41 


nhent  QL457.4.D13 
Araneae,  Acarma  und  Tardigrada,