Skip to main content

Full text of "Archiv der Mathematik und Physik"

See other formats


Google 



This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct 

to make the world's books discoverablc online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 

to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 

are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover. 

Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the 

publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying. 
We also ask that you: 

+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc 
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of 
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe. 

Äbout Google Book Search 

Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs 
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web 

at |http: //books. google .com/l 



Google 



IJber dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 

Nu tzungsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 

Über Google Buchsuche 

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen. 
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen. 






% 



V ■ 



ARCHIV 



der 



MATHEMATIK und PHYSIK 

mit besonderer Bücksicht 

auf die Bedürfiiisse der Lehrer an höheren 

ünterrichtsanstalten- 



Gegrünoet von 

I. A. Grüner t, 

fortgesetzt von 

IL Hoppe« 



Sechsundfiinfzigster Teil.| 






. Leipzig. 
C. A. Koch's Verlagsbuchhandlung, 



J. Sengbnsch. 

• 1874. 






fr' 



% . 



'4^ 






fr'. 

^ * 



A..1 



» i 



!f-, 






















• • 

• • 

• 
• 
• 


• • 




••• 

• • 

• • 
• 


• 


• • 

• 

•• 


• 
• 

• • 
•• • 


• 

• • 

• • 


• • 


• 


• • 


• • 




• 


• • • 

• • 






• • 



tthalts-Verzeiclmiss 

sechsandfunfiigsteii Teil: 



Siat AbhudlDsg. 

Oesehtclite der Mathematik uud Plijeik. 
XXIX. Ffinf ungedruckte Briofe von Gemma Frisins. Nscli 
den OriginBlen in der ÜnirerBitatsbiiiUothek zu 
Upaala heranegcgobea Ton Maximilian Cnrtie 

Arltlitnetik and Algebra. 
^^^^Jin. BaiträgB Bur Theorie periodischer DceimBlbrüchc 

^^^L Von Karl Broda 

^^^^B Z. CoDEtrnction der reellen Wnraeln einer Gloicbung 
^^^H 4. oder 3, Oiadc« mittelst einer festen Forabel. 

Von B, Hoppa 

XVn. Die ratioDBlen Dreiecke. TollMändig entwickelt 
und mit Anaicheicliing oller Wiederholoogen in 
3 s^BtematiBche Tafeln gebracht von Heinrich 

Bath 

XXXVI. ücber die allgcmoinc Auflösung der Gleichnngen 

vicrtflo GradcB. Von Hell 

, AJL&Vll. CnterBachnngcn über algebraische Gleichnngen. 
Von Alfred Äiebel 



Beine Analysls ohne Integralrecbnung. 
üeber die AuflÜsDog des Imearen System e voi 
Gleichnngen 



„."■■"■r+i 

Von Frani Unferdio 



- i.(« 



^ 1, 2, . 



„) 



— w 

n 

JJderAbliudluDg. 

XIX. Proprie«; doB (ieWrmiQnntB. Par Georges Doslor 
[_ JUtV. Zur malhemHti schon Theorie des Schachbretts. 

Von Bieginund Gfliithor 

Bcmerknugcn Ober Cytindor • Fuaotionen. Von 

Sicgmond Günther 

XVII. Caicul etämeBtaira dunombra dus baukti 'OOStcnDs 
dsxts lea pilcs dc9 ure^ntLox d'artiüerie. Pur 

Gioret. Do.iot 

I XXX. Ueber eine gewiese CloHse in der Trigonomctria 
und Astronomie hSnfig in Anwendung kommender 

nnendlichen Reihen. Von Ligowaki 

I XXX. Bemorkong an Herru Jliigowski'e Kj:«4AiGr«cJi- 
nungsrormcl- Von S, DicEcBtein 

lote KrsU'eehtiHiis'. 

XIV, Zur iQWgration eines SjBlemB linearer parWeller 
DiEferentittlgleichnBgeD eraler Ordnung. Von La- 

dislana Zajacikowaki 

XV. Beitrag zur Theorie der singulftron LOsni^fln go- 
wOhnticher DiBerentiiilgleichuilgen erster OidnoDg. 

Von LadiiUus ZijacEkowiki 

^^XXT. Bemerkungen QbaT die Eoduction der nillon clIJp* 
tiacbcn Integrale zweiter Qattang anf die vollen 
elliptiMheD Integrale «rstci Gattung. Von E. 
HaisBel 

Geometrie der Eliene. 

I. Eine Aufgabe aus der Theorie der Qinh&Uenden 

Curvcn. Von Carl Wagner 

IL Cisaoidalcnrven. Von Karl Zahradnik . . . 
IIL Ein geaniBtriaober I<<üii«8li. Von Karl Zah- 
radnik 

IV. Welches ist die Bedingnngagleichnng, unter wcicbci 
vier Punkte in einem Xreise liegen? Von Karl 

IX. Verschiedene Satic Bbcr Dreiecktransversalen. Von 
Emil Hain 





m 

^SI AbbBodlDDg. I 

Equalion do cerclo eii faleor dei dirivdos cl da 

rajroD. Far Georges DoEtor 

I B«b«r einen Salz von der Paraliol, Von Sill- 

docf 

X. Zwei Drcicctsäcze. Voa Berntftnn ...... 

331. Bacionale ebene Carven dritter Orilcnng. Vqd 

Karl Zahradnik 

Eigenschaften der ans rationalan ganzen Functionen 
dritten Grades entspringenden Cnrven. V-on Lud- 
wig Stoecklj 

XX. Snrftioe des quadrilBt^res exprimee en d^tönninants. 

Par Georges Poator 

JT^TC. Lehrsatz. Von F. AnguEt 

XXX. Zar Teilnng des WinkeU- Von WasBersch Itben 
XXXIL EarmoDiscbe FuaktajBtemb anf rationalen Curren 
dritter und Tierler Ordnung. Von Karl Zah- 
radnik 

Ein Betrag lar Lefare voa ätia TKOsvertallinleQ. 
Von Kölp 



Geometrie des Baiunes. 



Zur Theorie der Flächen dritter Ordntiog. Von 

Fi. G. AffoltoT 

XIII. Zam Problem des dreifach orthogonalen FUchei>- 

eystems. II. Fortäctaune »on N. XXXII. des vor. 

Bandes. Voa B.Hoppo 

XXL Propridld dn nÜraMre. Par Georges DoBtor . 
XXHL Zntn ProUem dea draKach otthogonaita Fliehen- 

Barstem«. QI. Fortsetzung von N. XIII. Von 

B, Hoppe 

XXIV. Heber sphärische Curven. Von S i c g m u n d 

GQotlior 



'XXVItl. Be«tämniung 



h 



der grOisten Anzahl ^eieh groseer 
Kugeln, welche sich adf eine Kngel Ton destselboB 
BadiuB, wie die übrigen, auflegen lassen. Von 
C. Beod«* 



XXXlU. lotult Ats S«ebsflacbs Ewiscfaen ortbogonalon Flä- 
chen zweites Grade« and seiner Seiten. Ton 
B. Hoppe IT. 354 



Tri^nometrie. 
SXII. Propriete da sinns des tricdres. Par Georgei 



■ XVin. üeber eioige Probleme ans der Theorie der Central- 

bewegnogen. Von Ludwig MatthieBeen . , 



1 



Physik. 

XXXIV. Zar Theorie der TangenienbuSBole. Von A. Ober- 

heck IV. 3B7 

XXXV. Ueber ctationftre IndnetionsstrOmc in bewegten 

körperlichen Leitern. Von A. Oberbeck . . IT. 3»4 

Hethode nnd Frlndpien. 

V. Einfacher Beweis eines Sptnes vom Tetraederinhalt. 

Von Siegmnnd Günther I. 17 

VI. Ueber einige Anwendungen nnd Erweitemagen 
des Eanber'iclieu Theorems. Von Si e g m u □ d 
Günther L 26 



Uehnngsaiif sali en. 
XXXIX. üebang>an(B*ben. Von G. Dost or i 



Idtterarlsclie Berichte. 
(Die Seiteniablen gehen bis xn Ende des Bandes.) 
I CCXXI. Boneompagni (Bnllet. VL 4. 5.). Ganae (Eiern. Math.) 
Grftnfeld (Arithm. — Aufg.) Aschcnborn (Geometrie). 
ßchlömilch (Geom.). Stück (Dist. n. Höh. Meis.). Dove 
■ (Sterine). BrioBchi G. Ctcmona (Aon. V. 4. 5.) Seite 1—8. 



I 



icompagni (BnlL V. 6. 7.)- 
r (Cniren 3. 0.). Wiedema 



(Exp. Phya.). Spieket {Gec 



Boncompagni (Bull. VI. 8. s.)- 
Zebrawekiego | (Bibliogr.). B 
Liersemana (Aritbm. Alg.}- Se 
(Geom.). KiesDritikj(Geom.). 
(BogeateU.). SmoUk fPenp.). 
Ed. MQller (Becba. Abkz.). L 




DOlp (Detenu.)- Bose- 
iD (GalT.)- BeckDBgel 

Seite 8—14. 

Ohrtmann (Jahrb. UI.). 
ccurdi (Bibl. mal. Jt.). 
Igor (Arithm.). Wagner 
Marias (Aofg.). W«iez 
Handel (Poljt. BibL). 
ersenann (geom. Metb. 

Seite 19—32. 

Boacompagai (BulL VI. 10—12. VIL I.). Hubert Mal- 
ler (eb. Geom.). Harme n. Kncknck (Bechoub.). Hof- 
mann (Aufg.). Hentechel (Abbild.). Heime (Körp. Inh.). 
Heri» (SchifEf. — Luflich.). Brioschi u. Cremona (Aaa. 
VI. 1.) Seite 33—38. 



^; 



-^ * • I 



. - • ' 






■ J 



.%. X . 



• v i 



.Im::%:Heft.N. XXIX-. bitteo wir folgende prac]||;fehler zu berich- 



_» .. »j i.* 



. _ I — ; , 






^ v^ 



Seite. 813*. Zeite,J:#! statt, ierwwgeg^.®» 

.—^i^lör: .TT 9it: '.cTy . pro, ; , ^ - 
-: ..— . — 27. ..tt: ,<5l8mdit»8 
— 316. — 2. — vires 



— 317. — 



— 8. 
7. 
19. 
28. 



318. 
319. 
322. 

325. 

326. 



— potest, nostri 

— estiam 

— Esse 
— - Gaadavnm 

29. hinter solrere 
38. statt Goelenios 
quantnm 
Helione 
Sed 
gandet 
parte 

Beansardus 
Palermo 
Abul-Wesa 



— 29. 

— 19. 

— 31. 

— 37. 

— 4. 



— 3. — 

— 16. — 



lif»^; h^^usgegeben 

. r- patri 

,jr- clauditur 

— viros 

— polest. Nostri 

— etiam 

— Ecce 

— Gandavam 
tilge das Komma 
lies Godenius 

— quantnm- 

— Helicone 

— sed 

— gandet 

— peste 

— Beansardns 

— Messina 

— Abnl-Wefa 



- %■ 



) der TKiorii Jtr iinAuUe-uhn OirtfBj- 



) Anfgabe ans der Theorie der einhüllenden Carren. 



Herrn Carl Wagner, 

an Jcr k. k, Mclmischen Hochstliule zu WiSD, 



1 Aprilhefte 1873 der „Nouvelles Aniiales des Math^matiqueB'^B 
ierono findet sich sub No. 1112 die folgende Aufgabe; 

F^Hontrer qua Is. dSvelopp^o de l'elljpsc pent etre cüBsidei 
I l'enveloppe des ellipseB conccntriqueB et co-axales i la p 

kEs liegt nahe, das Problem in folgender Weise gauz allgemai 



ist eine ebene Curve e durch ihre Gleiuhung in orthogona-a 
irdinateu 

n^,p) = o (c) 

imd ebenso eine zweite Cnrve c' mit zwei veränderlichen 
melem et und ß 

?.(sy, or, ^) = (c') 

l die Cnrve c als EiahUltende der durch Gleichang (c') reprflsen- 
i Cnrven betrachtet werden, und welche Relation mnss dann 
Q a und ß bestehen?" 

) Lösung dieses Problems bietet weiter keine Schwierigkeiten 
dar, da dasselbe Jedoch zur Aufstellung einer Reihe von hübschen 
Uebiingsbeispielen dienen kann, dürfte eiue kurze Erörterung des- 
1 nicht tiberflüssig erscheinen. 



•.; *.. 



Sf •• 



• - • • . - .' I • ! 



'- « » 



f^agnerrMne' Ausgäbe aui Ser 'TKeofie der einhüüenden Curveh. 



Wir nehmen in (c) einen beliebigen Punkt (a?, y) an, es besteht 
dann die Gleichung 

F(x,y)^0 , . . (1) 

Durch denselben Punkt muss eine der Curven (c') gehen, es ist also 

q>(x,y, a, j5) = .../..... .(2) 

Beide Curven müsseii aber in (a;, y) eine gemeinsame Tangente be- 
sitzen, also es muss für jeden Punkt in (c). 

dF d^ 

BF ^ dtp ^"^r 

oy dy 

L 
sein. Eliminirt man aus (1), (2) und (3) x und ^, so ergibt sich die 

gesuchte Belation zwischen a und ß^ etwa 

i3 = tf;(a) (4) 

Die Curve (c) ist dann die Einhüllende der Curven 

Man sieht, dass das Problem im Allgemeinen stets eine Lösung zu- 
lässt, und dass dasselbe, falls die Gleichung (c') blos zwei veränder- 
liche Parameter enthält, ein bestimmtes ist. ' 

Beispiel 1. Als erste Anwendung des soeben Entwickelten mag 
die Eingangs erwähnte Aufgabe dienen. 

Die Curve (c) ist in diesem Falle die Evolute der Ellipse, ihre 
Gleichung lautet demnach 



(Ä)V(Ä)'-.-o 



oder, wenn man zur Abkürzung 



a2— J2 ^ a2-.52 
= m und ; = n 



setzt. 



©V(f)'— a) 



Die Curve c' ist eine Ellipse, deren Halbaxen « und ß die veränder- 
lichen Parameter sind; Gleichung (2) lautet also 

:-2+^.-i=o (2) 



Wagner: Eine Aufgabe aus der Theorie der einhüllenden Curvtn. 3 

Afon leitet aus (1) ab 





dF 


2 




dx — 


3miar^ 




dF 


2 




h" 


3nV 


und ans (2) 








dx " 


2x 




dg) 


2y 




dy 


-r 


Gleichung (3) lautet demnach 






nlyi 


. ß'x 




TutiC* 




oder 








n?a*yt = 




woraus man 


hier unmittelbar auf 






n^ay^ - 


= mißxi 


schliessen dar! 





(3) 



Die Elimination der Grössen x und y^ welche in manchen Fällen 
schwierig und umständlich wird, lässt sich hier sehr leicht und be- 
quem ausfahren. Aus (1) und (3) bestimmt man nämlich die Grössen 
act und ^, und erhält 

rn^na 

^ mn^ ß 

welche Werte in (2) substituirt ergeben 

-+^ = 1 (4 

„Die Evolute einer Ellipse ergibt sich somit als Einhüllende von 
Ellipsen, bei welchen die eine Halbaxe eine lineare Function der| 
anderen ist." 

Ist B'AB (s. Fig.) die gegebene Ellipse, deren Evolute als Ein- 
hüllende erhalten werden soll, so construire man zunächst in be- 
kannter, und in der Figur angedeuteter Weise die Gerade MZV; welche 
die Krümmungsmittelpunkte für die Scheitel A und B' verbindet. 



4 Wagner: Eme Aufgabe amt der Theerie der eimhmßeud em Cmrveu. 

Kimmt man dann in MN einen beliebigen Ponkt P an, und zieht 
PCl\\OY wdA PR II OX, so sind (9Q » a und OR ^ ß ^e Halbaxen 
einer der erzeugenden Ellipsen. Die Richti^Leit dieser Constmction 
eiiiellt unmittelbar ans Gleichnng (4). 

Fflr den speciellen FaU m = n^h geht Gl. (4) über in 

a+ß « k, 

nnd GL (1) lantet 

d. h. „die Asteroide ist die Einhüllende von Ellipsen, bei welchen 
die Summe der Halbaxen constant ist'^ (Die Umkehmng des letzteren 
Specialfalles s. Schlömilch, üebongsb. zum Studium der höh. Ana- 
lysis, Theü L § 25. Nr. 14. pag. 140). 

Beispiel 2. Ein zweites, ^eichüalls leicht zu behandelndes Bei- 
spiel ist das folgende: 

„Kann die Neil'sche Parabel 

y*--«=o (1) 

als Einhüllende von Apollonischen Parabeln, deren Hauptaxe OX ist, 
betrachtet werden, und welche Belation muss dann zwischen Scheitel- 
abscisse und Parameter der erzeugenden Parabel bestehen?^ 

Gleichung (2) lautet in diesem Falle 

y2_2/5(a:-^a) = (2) 

wenn a die Scheitelabscisse und ß den Parameter bezeichnet 

Als Gleichung (3) erhält man 

3«2 
c 

Aus (1) und (2) ergibt sich durch Elimination des y 

x^^2cß—2^f . 

'^ X 

• aus (3) folgt 

somit resultirt aus der subtractiven Verbindung der beiden letzteren 
Gleichungen fOr x der Wert 

««Ja, 



= 2^ (3) 



Wagner: Elnt^ Au/gabe auj der Theorie der tinhülltHilt» Curvai. 

der in (3) aubstitiiirt die Relation 

^=87 

liefert Der Parameter der erzeugenden Parabel muss somit i 
Qnadrale der Scheitel-Ahsciane proportional sein. 

Zeichnet man demnach eine beliebige Parabel nnd nimi 
Ordinalen beliebiger Paukt« demelben als Scbeitel-Abscisaen « 
die zugehörigen Ordinaten ß als Parameter von Parabeln, so ist A 
Einhüllende des letzteren Systems eine Neil'ache Parabel. 

Insbesondere ergeben sich einfacbe Beispiele, nenn man 
Cnrre {n') eine Gerade nimmt. Mau hat dann 



fi^, y, ", ß)^ 



nnd für Gleicbang (3) 



Beispiel 3. „Wie rnnss i 
als Einhüllende eine Parabel 



I eiue Gerade bewegen, damit sidli 



ergibt?" 

Mau findet 

welche Gleichung eiue einfache Conatrnction zulässt (Umltehrung "t 
Beisp. 1, §26, Sehlömilch 1. c.). 

Beispiel 1. „Wie mnss sich eine Gerade bewegen, damit die 
Einhüllende derselben eine die Coerdinaton-Asen in Abstanden a nnd 
I' vom Ursprünge berührende Parabel 



(My-M+'=" 



das gleichfalls < 
ff iel 5, L c 



einfache Construction zulässt. (ümkebmug i 



6 Wagner: Eine Aufgabe aus der Theorie der einhüllenden Curven. 

Beispiel 5. „Wie muss sich eine Gerade bewegen, damit sich 
als Einhüllende eine gleichseitige Hyperbel 

xy = Ä^. • 

ergibt?" 

Man findet 

aß = 4JcK 

(Umkehrung von Beispiel 7, 1. c). 



Beispiel 6. „Nach welchem Gesetze muss sich eine Gerade be- 
wegen, damit die Einhüllende die Evolute einer Ellipse 



(5)'+ ©'- 



sei?" 

Es resultirt 

«2 ß2 



+ 52 = 1, 



m^ • n 



eine Gleichung, welche eine einfache geometrische Interpretation zu- 
lässt (ümkehrung von Beispiel 6, 1. c). 

Ganz analog ergibt sich die Lösung des entsprechenden Problems 
für den Kaum; wobei an die Stelle der Curven c und c' krumme 
Flächen s und s treten. 

Man nimmt wieder auf der Fläche s einen Punkt (a, y, z) an, 
es besteht dann die Gleichung 

F(x,_y,z)=0 (1) 

Durch diesen Punkt geht auch eine der Flächen «', d. h. es muss 

<p(x, y, Ä, üf, ß.,.) =0 (2) 

sein. Die beiden krummen Flächen müssen in (a;, y, z) eine gemein- 
schaftliche Berührungs-Ebene besitzen, was man am einfachsten ana- 
lytisch ausdrückt, indem man die partiellen Differential - Quotienten 
des z nach x aus (1) und (2) einander gleichsetzt, und ebenso die 
nach y genommenen. Aus den beiden so erhaltenen Gleichungen in 
Verbindung mit (1) und (2) eliminirt man x, y und «, wodurch man 
zur gesuchten Kelation zwischen a, /5.... gelangt. 

Beispiel 7. „Die Fläche 

xyz = k^ 

8ol] als Einhüllende von Ebenen 



Wagner: Eine Aufgabe aus der Theorie der einhüllenden Curtfen, 7 

erhalten werden. Welche Relation mnss zwischen o, ß and y be- 
stehen?" 

Die Elimination von x^ y und z aus den 4 Gleichungen 

xyz = T^ 



^ 1 ??_l1 

«1 ß^y 


,= 


1 




2! 




fc3 
xy^ ~~ 


7 

ß 





ergibt: 

a/Jy = 27 ^A 

(Umkehrong von Beispiel 9, 1. c. § 26, pag. 145). 



8 Zahradnikz Cutoidalaaiiau 



TL 
ClssoidalcarreiL 

Von 

Herrn Äarl Zahradnik^ 

Assistenten am Polytechnikam zu Prag. 



Die Constraction der gewöbnlichen Cissoide, nämlich der des 
DioMes, ist hinlän^ch bekannt Wir können aber die Entstehongsart 
derselben verallgemeinem, wenn wir statt des Grrondkreises einen be- 
liebigen Kegelschnitt nnd statt der Tangente eine beliebige Grerade 
wählen. So gelangen wir zn einer Art von Gnnren dritter Ordnung, 
die wir wegen der analogen Constmction „Oissoidalcurven^ benennen 
wollen. 

(jegeben sei ein Kegelschnitt Q nnd eine Gerade P. Auf C^ 
wählen wir einen beliebigen Pnnkt als Scheitel eines Strahlen- 
bfischels und zum Anfangspunkt der Goordinaten. Q sei ein Strahl 
dieses Bfischels; derselbe schneidet den Kegelschnitt C^ (ansser im 
Paukte 0) in einem Punkte mgC^rs, y^ und die Gerade P im Punkte 

^(^1 Vii' Tragen wir nun die Sehne om^ vom "^unkte n^ auf dem 
Strahl Q in der Richtung gegen auf, so wird auf demselben ein 

Punkt v^(^3 ^3) bestimmt und wir erhalten om^^^ fn^fo^. Jedem 
Strahl Q entspricht so ein bestimmter Pnnkt m^ und der geometri- 
sche Ort aller Punkte m^ ist, wie oben erwähnt, eine Cissoidalcurre. 



Ziehen wir nun von der Gleichung om^ =» »13 »4 die gemeinschaft- 
liche Länge 0974, so erhalten wir 



om^^m^mj^ (1) 

als Grundgleichung einer Cissoidalcurve. 





Zahradnik: Cimoiilatcuniat. 

Frojiciren wir nnn die Längen om^, n^m] in die Axon, so 4 
halten wir vermittelst der Coordinatcn der Funkte tn,, zwei ntH 
Gleichangeii, welche uns die Gleichniig (1) erBCtzen und zwar 

:^3 = ^,-% (2) 

Die Coordinaten der Punkte m^ und m, ergeben sich als DurchschnittB- 
punkte des Strahles Q mit dem Kegelschnitt Cg und der GoraidenP, 
deren Gleich nngen: 

Cj = oa:'+toy-|-cj* + ctr-|-ej = 
-P=™i;+nj-|-p = 



-i=-.T 



P! = 



;r Geraden.^ 



Fahren wir nun diese GröBsen in 

nnd schreiben Btatt r^, ^g einfach x, jf so erholten v 



= (-;rfc- 






a-|-tii-|-*!uV 



(5) 



Jedem Werte ftir u entsprechen bestimmte Werte für x und j/, daher 
ein bestimmter Punkt auf der Cissoidalcurve. Diese Veränderliche «, 
welche uns die Coordinateu eines beliebigen Punktes m einer Cia- 
aoidalcurve eindeutig bestimmt^ nennen wir den Parameter des Punktes 
m. Die Gleichung in Paxallelcoordinaten erhalten wir durch Elimi- 
nation der Veränderlichen u aus (4) und (5). 

Aus (5) folgt u^=- nnd führen wir diesen Wert in die Gleichnng 

(4) ein so erhalten wir 

(ax''+bx!,-\-e!,^)(viT, + ,iy-\-p)-(rax^ny)(dx+ei,) = 0, (6) 

oder entwickelt in Form : 

ni3i» +6,aV+c,'*^+rfi!/^+e,*^ 4-/1X1/ -fg^y« = 0, (7) 

woraus erhellt, dass eine jede Cisaoidalcurvc eine Cnrve drit- 
ter Ordnung mit einem Doppelpunkte, demnach vierter 
Classe ist. Nun ist aber die al^emeine Gleichung einer Cnrra 



Zahr. 



I i<t : Cisiuidalcurctn. 



dritter Ordntmg und vierter Claase von Form (7). Dieselbe hat sechs 
willkürliche Constaut«]!, somit erhellt, dasa eine Cnrvo dritter Ordnung 
rierter Claase durch sechs Punkte und durch den Doppelpunkt voll- 
koromen bestimmt iat. Die Gleichung der Cisaoidalcurve enthält auch 
sechs willkürliche Constanten, vier von C^ == nnd zwei von Pt= 0, 
daraus folgt, dasa eine jede Curvß dritter Ordnung und 
tcr Olasse eine Ciasoidalcurve iat. 

Die Parameter der unendlich fernen Punkte ergeben sich aus 
Gleichung (5), und zwar; 

> 

Je nachdem i* ^ iac ist, hat die Cissoldalcurve im ersten Falle. 
< 
drei reolle Äaymptoten, im zweiten Falle zwei der reellen AajTnptoten 
fallen zusammen, im dritten Falle besitzt sie eine reelle und zwei ima- 
ginäre Asymptoten. Da nun aber 6" — 4ae die Invariante des Kegel- 
Bchnittea C^ ist, so sehen wir, dass die drei erwitlmten Fälle zutref- 
fen, je nachdem der Grundkegelsehnitt eine Hyperbel, Parabel oder 
Ellipse ist. 

Es ist von selbst eiuleuchtend, dass die VorbindungBlinien der 
zwei Durchschnittapnnkte der Geraden P nud des Kegelschuittea C^ 
mit dem Punkte 0, die Doppelpunktstangenten der Cisaoidalcsrve sind, 
und dass die Bedingungsgleichung für die Existenz eiuea Küddcehr- 
punktes mit derjenigen znaammeufällt, unter welcher die Gerade P 
den Kegelschnitt Q berührt; im letzteren Falle iat dann die Ciasoidal- 
curve dritter Ordnung und dritter Claase. 

Aua der allgemeinen Gleichung (6) erhalten wir die Gleichung 
der Cissoide des Dioklea, wenn wir 

n = l, Ä = 0, c = l, rf=— a, B'-O, B = 0, - = - 

P 

setzen, in Form 

oder aus den Gleichungen (5). (6j, vermittelst des Parameters i 



I 



Zahradilik: Ein gtoinelriidifr Lfh 



Ein geometrischer Lelirsatz. 



Karl Zahradnik. 



"Wenn sich zwei Ecken eines Dreieckea anf zwei festen Gera 
bewegen, und dessen Seiten sich um drei feste in einer Geraden lie- 
gende Punkte drehen, so besuhreibt anch die dritte Ecke eine-Ge- 
rade, welche dnrch den Schnittpunkt der zwei festen Geradon hin- 
durcbgebt. Bei dieser Bewegung beschreibt der Schwerpunkt des 
veränderlidien Dreiei'kea eine rationale Curve dritter Ordnung mit 
drei reellen Asymptoten. 

Den ersten Teil dieses Satzes führt schon Pappns in seinen 
„Collectionos niathematicae" auf; in der neueren Geometrie ergibt sich 
deraelbe als specieller Fall der Deformation der Polygone und wurde 
auch analytisch mehrfach bewiesen. Wir geben hier einen einfachen 
Beweis dieses Satzes, wobei sich uns der Beweis des zweiten TcÜes 
unmittelbar ergeben wird. 

Es seien in Fig. (1.) ij, b^, l^ drei in einer Geraden liegende 
Punkte. Den Punkt h^ nehmen wir als Anfangspunkt der Coordinaten 
ie Gerade Va als Z-Axe an. Daher ii(|,0), Si(li,0), igCCjO). 
i wir durch Sg die Gerade Q^, so bestimmt dieselbe anf den 
I Geraden P,, Pg die Punkte a, , og, zwei der Ecken des ver- 
iderlichen Dreieckes, dessen dritte Ecke a^ sich als Durchschnitts- 
pnnkt von aj}i^ und a^b^ ergibt. Die Lage des Punktos «j ist durch 
den Winkel Q^X bestimmt, und bezeichnen wir t^iQ^S) mit n, so 
können wir « als Parameter des Punktes a^ betrachten, mittelst wel- 
ches wir die Coordinaten dieses Punktes eindeutig bestimmen können. 
Die Gleichungen der Geraden P,, Pg, Q^ seien respective 

~ 



P, = miK+njy — 1 = 
Pj = mja-j-Tijj— 1 = 



12 Zahradnik: Ein geometrischer Lehrsatz, 

Diese Coordinaten der Punkte % und a^ ergeben sich als Durch- 
schnitte von (P1Q3), (isQs) ^ Form: 



x< = 



{PA) = «1 < (1) 

U 
Vi == i 

1 

X9 = i 

(PjQg) = flj < (2) 

u 

Die Coordinaten der dritten Ecke og als des Schnittpunktes der Ge- 
raden o^&s und a^b^ sind: 

-fe-$2)^ 

wo (Igwii) uns wie üblich die Determinante (l2»H — Ix^ iiöd ebenso 
(Si^) bezeichnet Die .Form der Gleichungen (3) zeigt uns an, dass 
der geometrische Ort der Ecke a^ eine Gerade ist, deren Gleichung 
wir in gewöhnlicher Form erhalten, mittelst Elimination des veränder- 
lichen Parameters u und zwar 

X y 1 

SifgC«! — wg), — (5i"~f2)9 52»*i — ^1% 

hk (»% — ^) — Öl — li\ 0, la^H — li^ 



-0. (4) 



Diese Gerade geht durch den Schnittpunkt (^1^2)» ^^ wir uns leicht 
durch Einführung der Coordinaten derselben in die Gleichung (4) 
überzeugen können. 

Bezeichnen wir nun mit s den Schwerpunkt des veränderlichen 
Dreieckes a^a^'^^ so sind seine Coordinaten 

o _ ^ I ^ (£1— £2)^ 

Bringen wir nun diese Ausdrücke auf gemeinschaftlichen Nenner, {so 
erhalten wir 



Zaltrad«H: Ei» 






3». 



_ [(.^-H»,)4-(^-Kl»][B,'»,!+({,%H 
(»^-K«K»,-K«)[(E,.»,H-(E.»i)»] 

, (ma-4-« i'*)("4 4-»a'*)[S j ga("h— ^)— (Si 

('ni+ni»)('»i+%")[(£«'^)+(^*''i)'*J 

[(ro,-|-.».)+('4+«t)"][8i'»i)-Hi.'4)— (»i+^-X^i+il-Kti-t.) , 
("h-|-»i«)('^+n»")[(^a'»i)+CVi)«] 



trnedH 



Die Coordinaten des veränderlichen Schwerpunktes (x, y) lassen sieh 
demnach ansdrlicken als rationale Functionen des veränderlichen 
Parameters u, nnd wie die Form der Gleichungen (5) zeigt, sind diese 
Functionen rationale Brüche mit gcmGin8chaftlichen,Nenner vom dritten 
Grade in Bezug auf u, daher ist der geometrische Ort des Schwer- 
pirnktes eine rationale Carve dritter Ürdnong, d. i. eine Curve dritter 
Ordnung mit einem Doppelpunkte. Die Parameter der unendlich 
fernen Pnnkto erhalten wir, indem wir den gemeinschaftlichen Nenner 
gleich Kuli setzen, daher: 

ans dieser Gleichung ergeben sich, als Parameter der unendlich 
Punkt«: 

Aus der Realität der Parameter folgt die Realität sämmtlicher drei 
Asymptoten dieser Curve dritter Ordnung. 

Den vorhergehenden Lehrsatz könnten wir folge nderm aasen all- 
gameiner aussprechen: Wenn die drei Punkte 6j, 6j, 63 nicht in 
einer Geraden liegen, so beschreibt die veränderliche Ecke a^ einen 
Kegelschnitt. (Maclaurin'sche Erzeugungsmethodo der Kegel- , 
schnitte *) und der Schwerpunkt e des veränderlichen Dreieckes 
a^ajOg eine rationale Cur\-e vierter Ordnung. 

Der erste Teil ist geometrisch evident Das Strahleubüschei (ftg) 
bildet anf Fj und P^ zwei perspektivische Punktreihen, welche be- 
ziehungsweise in den Strahlenblischeln (fi^) und {61) perspektivisch 
sind, daher (ig) zu {61) projektivisch , womit der Satz als bewiesen 
erscheint. Liegen nun i^, i^, ig auf einer Geraden, so entspricht in 
den beiden Strablenbüscheln der Strahl //jb^ sich selbst, die Strahlen- 




•) Der erste Teil dieees ShImb ist bekannt und iLn ihn tnüjilt aich Jio 
echCne Äbbandlmig Chnstes in „AT)eT7n hiBtoriqne' ... deutsch von Sohok« 
Note XT. pg, 348. 




Zahradaih: Ein jtomelri$ditr Lehrialt, 

bOschel (ig) und (b^) sind dann perspcctivisch, und der Eegelecbnitt 
degenenrt in zwei Gerade in fi,Ä, und a^. (Siehe Figor L). Wirl 
wollen aber denselben anch ähnlicli wie im vorhergehenden beweisen, 
mit Zuhilfenahme des Tsränderlichea Parameters u. Eine beliebige 
dnrch h^ gehende Gerade nehmen wir als x-Axb an tmd £3 selbst als 
Anfang der Coordinaten; die Coordinaten der Paukte b^ und &, seien j 
^1(^1*11)1 ^(£1%)- ItiB Coordinaten der Ponkte o, and a^ sind wiel 
&flher, die Gleichnngen der Geraden a,£} nnd a^ sind: 



•hh 


j(EÄ- 


-1)- 


Mv,",- 


-.) 


- 1.«.*;- 


-D- 


-.Vl.«,- 


-") 


■hfl 


J(li», 


-1)- 


-"t.'hl,- 


-«) 


- Vilhl,- 


-D- 


-WliiC,- 


— .) 



»e.)+ti ^i( ii-"Si )+gi -f>-(i i-i.) 

*t«i(£!li)+(lÄ)+"(i,^.) 

( 



_ .,,g, (^,-<,)+ih-y,(^,-.4,)+iE, 



J«,ä'.(Erti)+(lÄ)+»«,-»'.) 



HO der EQi^e wegen iv, ^ nii-f-ji,u, JTj = mj-f^"»" gesetzt wurde. ] 
Ans diesen zwei Gloichnngen eigelKD sicli die Cfiordinston des Uiireli- 1 
admittspnnktes oj; 

■ Die Coordinaten desFunktes o^ sind demnach ansgedrQckt als echt«ratio-fl 
nale Fanetionen des variablen Parameters « in Bmcbfonn bei gleichei 
Nennern vom zweiten Grade in Bezug anf u ; daher der geometrische^ 
Ort der Punkte a^ ein Kegelachnitt. Entwickeln wir den Nenner nach 
den Potenzen von u, so erhalten wir: 

ßi'^>»*+lCSB^i)("'ini4-«i'»5) + (»iW+('i'na)l"+"*i'"*{ä3'Ji)+('"ij|*> 
Der Kegelschnitt ist demnach eine Hyperbel. Parabel oder Ellipf 
. je nachdem 

> 

[(Ej'?i){'ni"i~i-"i'^H-("i'!*-K^i"^)] = ■l{5i"i)["'i"^ß*'?iH-(n'i'?»)] 



Dass der geometrische Ort der Schweriinnkte eine rationale C 
vierter Ordnung ist, ergibt sich aus den Gleichungen (1), (2) and (' 
denn derselbe wird bestimmt durch 

Führen wir die Werte aus (1), (2) und (7) in diese Gleichaugeu e 
Igen wir dieselben auf gemeiaadiaftlichcn Neoiiar, a 



ZahradniJc: Ein geometrischer Lehrsatz, 15 

wir X und y als Functionen des variablen Parameters u. Diese 
Functionen sind echte rationale Brüche von gleichen Nenner in Bezug 
auf u vierten Grades, daher ist der geometrische Ort von «y,, eine 
rationale Curve vierten Grades. 



IV. 

Welches ist die Bedingungsgleichmig^ unter welcher Tier 

Punkte in einem Kreise liegen? 

Von 

Karl Zakradnik, 



Es sein gegeben vier Punkte -4^, ^2? -^35 -^4- Zur x-Axe nehmen 
wir die Gerade A1A2 und A^ selbst zum Anfangspunkt der Coordi- 
naten. Bezeichnen wir nun die Längen -4i^2=«) ^2^3=*? -^3-^4=015 
A^Ai — Jj, -4^-43 = c, -4.2-44 = ci, so ergeben sich als Coordinaten 
der vier Punkte -4i(0, 0), -42(ai, 0), -43(<?.cos (oc), c.sin (ac)), ^4(*iCos(a*i), 

Die allgemeine Gleichung des Kreises ist 

Da derselbe durch den Punkt A^ gehen soll, so gilt 

p'+g" = r\ (2) 

und die Gleichung (1) geht über in 

x^ — 2px+y^ — 2qi/ = 0. (3) 

Da dieser Kreis auch durch die Punkte -42, -48, A^ hindurchgehen 
soll, so müssen die Coordinaten dieser Punkte der Gleichung (3) ein- 
zeln genügen, und wir erhalten so: 



üahradnik: Welches in dk Bedinquiiguglfidiuiui e; 



c— apcosM — 25ain(«c) = 
i, — 2pC0s(abj) — 2qsia(al'^) = (. 

Die Elimination der Cüordinatea des Mittelpunktes (_p, q) füh 
nna zar verlangten Bodingangsgleichnng 

1 

coa(ae) ain{fle) 
6i cos(a6,) 8in(»6i) 
Bemerken wir mm, dass 

cos(ac)8in(aij) — cos (aS,) sin (ac) = ain(i 
ist, 80 geht die Gleichung (5) über in 

osin(iic)-i-iiSin(Qe) = cain(«Äi). 
Ana der Figur (3) erhellt, dasa 



Führen wir dieae Werte 
bekannte Gleichung 



ain{acr=2^, sin(a*,) = J. 
1 die Gleichung (6) ein, ao erhalten wird! 



welche uns den Ptolemäit 



1 Lehrsatz ausdrückt. 



Als Bedingungsgleichung eines Sehnenviereckes stellt sich ' 
demnach der Ftoleniälache Lehrsatz dar, dem in Bezug auf d 
Winkel der Satz entspricht, daas ihre Summe gleich w aei. 

Aehnlich der Gleichung (6) erhalten wir: 

a 8in(V )+6isin(oc) = c 8in(o bj) 
a,Bin(6,cJ + &,Bin(ojeJ ^ c,8iu(aj6,) 
o sin(S oi)+6 aiii(a ci)= Cisin((i b ) 
OiSinC* c)-|-S sinCoic ) ^ e sin(a,i ) 
Diese Gleichungen enthalten folgenden Lehrsatz: 

Jede Diagonale in einem Sehnenviereck teilt den Winkel, 
den sie durchgeht so, dasa das Froduct der Diagonale mit dem Sin 
des "lanzen Winkels gleich ist der Summe der beiden diesen Win 
bildenden Seiten maltiplicirt mit dem Sinus des ihr nicht anliegen 
Teilwinkels. 



1 Telralderinhall. 



ifacher Beweis eines Satzes Tom Tetr«6(!eriiUialt. 



Siegmund Günther. 



Der im Folgenden eingebender behandelte Lehrsatz ist derj 
r JnhnJt eines TetraederB ist gleich dem Ausdruck 



Schein a und h zwei beliebige Gegeukanten, o deren kürzeateg 
"^ntfeinuug, V endlich den Winkel beüeiclinct, welchen dieselben i 
tisaader bilden. 

Es gelang nicht, darüber Klarheit zu erhalten, anf welchen ür- 
teber diess berühmte Theorem zurückzuführen sei. Diese Berühmt- 
E erlangte es durch den firanzösischen öeometer Chaslea, welcher 
Bedontnng derselben für die Statik hervorhob. Bekanntlich hatte 
die analytische Statik zu Anfang dieses Jahrhunderts das Funda- 
mentalprobJem der Reductiou von n auf einen starren Körper wir- 
bcmdcn Kräften in AngrilT genommen nnd gelöst; durch Lagrange's 
n's Bemühungen war man dahin gelangt, zeigen zu 
UhtBen, dass sämmtliche £räfte auf zwei sich reduciren Hessen, deren 
^C^tangcn im Allgemeinen nicht in ein und dieselbe Ebene fallen. 
Wahrscheinlich ward diesem wichtigen Ilesnilate deshalb nicht volle 
Würdigung zu Teil, weil die fast um die nämliche Zeit auftretende 
Theorie der Kraftepaare von Poinsot dieselbe Tatsache in ein 
nocb eleganteres Gewand zu kleiden verstand. Als eine wichtige Er- 
gfinzuDg mnsB es angesehen werden, dass Cbasles'} nachwies, der 
lit des Tetraeders, welches durch die beiden resuhirenden Krfi,ftö 



18 Gäitilieri Eia/aeker Bewnia m'n« Salifj i'um TelmSilerinhall: 

als Gegenkanten bestimmt ist, Bei ein constanter, die Zusammon- 
fassnng der Einzelkräfte möge erfolgen, wie sie wolle. Zum Beweis 
dieser Eigenschaft eines Kräftesystema bedurfte nun Chaslea den 
CTwäLnt«E Stereo metri sehen Satz, welchen er jedoch ohne alle wcitro 
Discussion mitteilt. Vom rein statischen Gesichtspunkte ans hat sich 
nnmittelbar darauf Möbius*) mit ihm beschäftigt; Schell, welcher 
ihn bereits in der Kinematik als HOlfssatz benützt, beweist ihn ^) mt^J 
Hülfe eines allgemeineren Theorems von Eodrignes. ■ 

Im Allgemeinen scheint dieser Satz, so wichtig nnd bekannt aucb* 
seine mechanische Anwendung ist, vom rein geometrischen Stand- 
punkte ans nicht so berücksichtigt worden zu sein, wie seine unläng- 
bare Eleganz es verdient. Einen aolchen Beweis für denselben hat 
zuerst, wie es acheint, C. F. Ä. Jacobi angedeutet*) und eine am 
führliehe analytische Behandlung ist ihm von Grunert^) zn Ttfl 
geworden. 

1) ChnaloB. in Gorgonne'» Annale« de MntWra., 38. Biintl. 

2) MTibius, Beweis eines neuen, von Hrn. Cliasics enUei-kten SntEH^ 
ilor Statik; nebet einigen Zmälicn, Grellc'a Juuni. f. reine u. angcw. Math.^ 
*. Bind. S. 1 7ö. 

3) Sehell, Theorie der Bewegung und Krifte. Loipaig 1870. S. 165. 
i) J. H. vftn Swinilrn's Elemente der Geonietvie, Obers, t. G. F. , 

5] Gruuorti Anolytinchcr Beneis eines bekannten SaticB von dem t 
hnl» des Tetraeders, Arrfiiv d. Muth. u, PhjB , 45. Teil, S. R7. 

2. Der Beweis dieses The^rema soll hier im Sinne jenes geo- 
metrischen Principes geführt werden, welches von Mübius herrührt 
und allgemeine Eigenschaften geometrischer Gebilde durch blosse 
Schlüsse mit Zuziehung specieller Fälle finden lehrt. Die Anwendung 
desselben kann jedoch nur unter gewissen Cautelen geschehen, welchen 
desshalb auch im Folgenden besondre Beachtung gewidmet werden 
wird. Alsdann aber ist diese Methode besonders geeignet, den Auf- 
bau, gewissermassen die Kotwendigkeit der Schlnssformel erkennen 
zu lassen. 

Es sei ABCD (Fig. 1.) daa vorliegende Tetraeder, Aß = a, 
CD ~ b zwei Gegenkanten desselben. AJsdaun kann zuerst nach- 
gewiesen werden, dass diese Kanten sich beliebig in ihren Itichtunge 
verschieben lassen, ohne dass der Inhalt des durch sie be3tinuat| 
Tetraeders ein anderer würde. 

Es sei AB über Ji hinaus verlängert, und auf dieser Verlöl 
gßTung EF^= AU abgetragen. Zieht mau alsdann EC, ED, FC, i 
) ist nach einem bekannten SaUe 



GS'itlie 



Ein/nchir 



1 Salzen 



I TrlraMerinhall. 



TUid, da beide Dreiecke in der nämlichen Ebouc liegen. 

Tetr. EFCD = Tetr. ABCn. 

Aus gleichen Gründen ist, wenn man HG = CD macht und di^l 
linion -Eff, Ell, FG, FH zieht, 



Tetr. EFCD = Tetr. BFHG, 



also gajiz allgemein 

Tetr. ABCD = Tetr. EFHG, 
TTomit nnare vorläufige Behauptung bewiesen ist 

Wir sehen eomit, dass dergesuchtoTotraedcrinhalt Jdem Producta J 



proportional ist, und wir haben somit, wenn fi einen unmcriscilen, 1 
M einen linearen Factor bezeichnet, 

J= iinbM. 

Es bleibt uns somit nur noch fibrig die Bestimmung von ft und 
M. Offenbar kann die Gröase des Faktors M nnr abhängig sein von 
der Lage der beiden Kanten, und diese Lage hinwiederum ist bedingt, 
einerseits durch die kürzeste Entl'emung der beiden Kanten, andorer- 
smt» durch den Winkel, welchen dieHolbcn mit einander einschliesaen. 
Nun erkennt man aber sofort, dass der Inhalt des Tetraeders um SQ 
grösser wird, je mehr diese kürzesto Distauz ff zunimmt; es ist abojl 
J auch direct proportional der Grösse o, und wir haben somit 

J =^ (taiff/Ji), 

wo (Fr) eine noch zu bestimmende Function des Neigungswinkels 'v\ 
der beiden Kanten ist. 

Znr Bestimmung dieser Winkelgröaae liegen nns nan folgendftj 
J)at«n vor. Zuerst läsat sieh dartnn, dass ein Grässcrwerden den! 
Neigungswinkels anch ein Wachsen des Tetraedervolums zur Folgef 
hat Denn os sei im Tetraeder ADCD {Fig. 2.) A^WCD, - 
X. Bj\x' >■ zl BAx. Zieht man dann durch C eine Parallele za A 
niaoht aut" dieser CD' = CD und zieht AD' nnd BD', i 
ein Tetraeder ABCD', nnd es lässt sich behaupten: 

Tetr. ABCD' > Tetr. ABCD. 

Senn fällt 7nan resp. von D nnd D' die Höhen auf die Grundfläche 
ABC, und verbindet deren Fusspunkto B und H' mit C, so folgt aus 
r Constraction, 



20 Günther: Einfacher Beweis eines Satzes vom Tetraädertnhalt. 

Z, D'CH' > Z, DCH 
also aach 

sinD'C^r' > sin i^Ciy, 
d. h. 

D'H' ^ DH 



h 
and somit auch in der Tat 



> 



Tetr. ABCD' > Tetr. ABCD, 

a und b sollen wieder die beiden Gegenkanten AB und CD sein. 

Ferner lässt sich über die unbekannte Function F^v) noch Fol- 
gendes aussagen. Der Tetraederinhalt ist durch die bei den Kanten, 
die kürzeste Distanz und den Neigungswinkel derselben eindeutig be- 
stimmt, und umgekehrt kann er demnach, wenn die Länge der beiden 
Kanten und die kürzeste Entfernung dieser gegeben sind, nicht zwei 
verschiedene Tetraeder geben, welche diese Bestimmungsstücke und 
dazu noch den nämlichen Factor F{n) enthielten. Es muss also F(r) 
vom ersten Grade sein; dass aber nicht 

F{v) =» pv 

sein könne, geht daraus hervor, dass unter sonst gleichen Umständen 
für 

und 

der nämliche Tetraederinhalt erscheinen muss. Von den trigonome- 
trischen Functionen sind aber Cosinus und Cotangente dadurch aus- 
geschlossen, dass für 

auch 

sein muss. Es kann jedoch auch die Function nicht gleich der Tan- 
gente sein, indem unsre Formel offenbar auch für das rechtkantige 
Tetraeder ihre Gültigkeit behaupten muss, während andrerseits für 

jP(v)=. tangv 
das Volum 

erhalten werden würde. Es bleibt sonach für F{v) nur der Sinus des 
Neigungswinkels übrig, und wir erhalten so 

J= (labasinv. 



Günrther: Einfeu^er Beweis eints Satzes vom TetraederinhalL 21 

Zur Ermitteluiig des constanten Factors n können wir nun folgenden 
Weg einschlagen. Wir benützen das reguläre Tetraeder; nach einer 
bekannten Formel ist, wenn A dessen Seite, h seine Höhe bedeutet, 
der Inhalt 

1 ^ ^yä 

Ist ABCD ein solches regelmässiges Tetraeder (Fig. 4.), und Mit 
man von einem beliebigen Eckpunkte C ein Lot auf die gegenüber- 
liegende Seitenfläche, dessen Fusspunkt J7, mit A verbunden, die 
Strecke AH = y liefert, so hat man 



A^ « X 



8 

= a.2 — "II 

4 ^ 4 



A 

X == -7= 



Femer besteht die Belation 



also 

Durch SubBtitution dieses Wertes folgt 

Hier kommen allerdings zwei Zahlenfactoren vor; wir haben somit 
zu unterscheiden, welcher derselben für das Tetraeder als solches 
charakteristisch ist, und welcher aus dem speciellen Falle resultirt, 
den wir in Betracht gezogen hatten. Offenbar ist letztres der Factor 



ZZ. f 



indem, w.enn er bei jedem Tetraöder vorkäme, das Volum eines Te- 
traeders resp. Dreiecks sich nicht mehr rational ausdrücken lassen 
würde, was doch bekanntlich nicht der Fall ist. 

Es bleibt also nur übrig, den gesuchten Factor 
zu setzen; hieraus folgt dann 



22 Gni.ilf^i £lj.-'a^'' Liticät rittet Sa:=:t,f T:m. 

AnmeTtTLUz. £§ m'jge zur Terfilr-idiicig Kid die azalogea Be- 
tnuinneen iiiri^'^ines.eii -werden. Temci^r ötren Hankel®) 
d^^ I/reiecfeiiiialt lestiinnit. -IȊ F f^rsch'windet, wenn 
dat i^r-eirdt in tdiir Gtraie mfÄiLiLriiklij«!*!- d- h. wenn, 
mi: Eti'--k£icn: auf d^ai pL»5inT^ii nni ix^^ranTen Snn der 
SeiLeii. eine der GrOasen fl-r?-— r, j^: — f. a — 6+c, 
— G — b-^c Ter>cli'»riiiiet, sc» darf '^^---^ 

b^f:z^ii Setzt man die Fliehe des cxrichschesittiOTi Drei- 

tfC'ks- in deia t = r, 

alf i^kÄimt Torans, so wird für dieses FaQ D = Tff 

■nnd die bekannte Formel 



ist s:-mil ohne alle Eedmcne ans den nmaamentalsten 
EijenscLiAen. die in dem allgemtinen Begrife der Flftche 
eiiit* Ijrti^2ks liefen, abgeleitet.- 

i} EtLE'-I. Utber die V3i.j-t^7:i;keJt dtr Q;:i 1 .aT-r csü i?r Rektifikation 



S. iMz Tori^e Parazrail zeigt angenfallig, wie durch conseqaente 
AüweiiiTzn^ des Prindjri xon M'jbins die gevonschte ScblussformeL, 
so zu «Ä^en. erzwimgen "werden kann. I>äl:»ei drängt sich jedoch aach 
«n gewisse« Bedenken auf. welche« nicht ohne weiteres abgewiesen 
wr^roKi kann, ja welches sich, wie wir sehen werden, auch durch 
eingehende Untersnchiing. nur bis zu einem gewissen Grade besei- 
tic€si Bbsx. 

Es wurde oben eezeiüt. dass für die Function 

w^fier der Codnus. noch TaniK-nto oder Cotanconte genommen wer- 
den kOnne. «iass also, wenn die K^wussto Function irgend eine geo- 
mems-he war. diess nur der Sinus sein konnte. Man könnte jedoch 
hier mit Grund den Einwurf machon, oino oigentliehe Xotweadigkeit 
hiezu sei nicht vorhanden; es könnte vielmehr jene Function eine 
nicht näher bekannte, selbst irreguläre sein, welche nur mit dem Sinns 
gewisse Eigenschaften gemein hätte. VTüssten wir z. B.. dass resp. fttr 

Fr> = 1, iX — 1 



Giathtr: Ktiijaehir Dewei. 

Akt Winkel v die Worte 



I T.:lTaedtrmhalt. 



annäboiL', so künutu mau auf eiuer Geraden mu (Fig. 3.) von e 
bcliptiig gewühlten Nullpunkte aua zwei gleiche Strecken .äJB imd.4fljj 
abtragen, so dasa die Punkte B, A, C rcsp. den Wcrton von v 



entsprücln.n. Würdon dauii riisp. in B und C nach entgegengesetztsflfl 
Seiten der Abacissenaxe die Lote Bn== — 1 nnd C£; = l erriiihtet, 
80 wüi-de eine bestimmte durch D, A und E gehende und gegen die 
v-Axe synimotrischo Curve den VerlauJ'der Function ainu ausdrücken. 
"Ersichtlich gioht es aber alsdann noch unendlich viele andre Carven- 
zflge, welche mit dem eralgonaimtcu rlio angegebenen Eigenachaftfin 
gemein haben, ohne gleichwehl mit ihm zusamnieazu lallen. Wäre 
z. B. DpÄqE die Sinuscurve, ao würde Op'Aq'E eine jener unendlich 
vielen andren Curveu sein, und oh lässt sich mit völliger Beatimmt- 
heit nicht hchanpten, dasa gerade sinv die zu beatimmendo Function 
ael. Nehmen wir jedoch an, dasa in dem Wissen agebiete, in dem 
wir uns bewegen, für solche irreguläre Functionen kein Platz sei — 
und diOHC Annalime dürfen vrir, da uub kein einziger entgegengesetzter 
Fall bekannt ist, mit eiuem an Gewisshoit greni^endon Grade von 
■Wahrsidieinlicbkeit machen — , ao ist der oben gezogne Schluss ein 
richtiger, wenn nur erst dargetan ist, daas für die bestimmten aiia- 
gezdchueten Werte von v die Funktion i^jj.) in der Tat die Werte 
— 1, Ü, 1 annimnit Die erste und letzte Relation sind offenbar 
_glpi(!hbedeuteud, und der Beweis braucht daher nur einmal geführt 
zu werden, während der Zusammenhang der zweiten Sfclle ganz un- 
inltt'^lbar aus dem Obigen sieh orgiebt. 



Um jenen ersten Beweis s 
gleichseitigeu TetraPdor aus. 
mit der Seitenlange A babL'u 



11 führen, gehen wir wiederum von dem 
Den k5r[ier]ichen Inhalt eines aolchen 
vir schon oben gefunden; 



" e.ya 



Sehen wir nun zg, wie diese Formel sich aus den nna vorliegei 
BL«tininmngsstücken zuaaninienaetzt Um die kürzeste Distanz zweior^ 
Seilen zu tinden, verbinde mau deren Mittelpunkte, sind E und F 
(Fig. 4-) leep. die II albirungap unkte der Gegenkanteu AC und BD, 
.00 erhellt sofort, dass die Gerade EF sowohl auf AC, als auch auf 



leben I 



i^lt .ttf jLMiiaaLs' I^oBte^ luua Stssu i*i<tt. Ti 



tir. Zi:äir niüL nuö. 32r loii Z/2Z. s: äs: 



3Z = DE = A^t^ 



1 *izik^. isr. 



BD' hJi' ^' A' 






^ 1 ± 



X#^ IST. liiM 






-Fr = 1. 

iL US Tin iiüÖEgL m i^er rwft G-=g=fftixTaL foiÄ i« 



&^tä( Tiiisrt« Sezs:» &ir ät ZTi^eos pfvc^iiriü la^tau ^^ätt tber- 
ii&nTi: Q&& ä: rix* Blair r'rnisi: st nfrlJcrriL Tfraxskc 



ü IL t T Ji 1 2.^ »3t liitrv^ffinr rn s: rC»£iL tif s^rrciniaL «l ü 
ffc Geyrnrur rät» X2aai^ä:::ca.rfn: ScSihKc* öi 
iLÜZKm&r rKSbiötr levfööL XriLDtn. iriz: ^ iijf ^rrs±E&£ke 






5 = *v=^ 







-■ Mtjachf 






, Telral'dvinhaU. 



ist, so könute man /u tlcni Schlüsse sich bertclitigt glauben, 
jeue SchnittcurvG sei eine Ellipse, Obschon diess bekannt- 
lich BicL auch so verhält, so wäre jent^ Folgemng nichts 
desfoweniger nurichtig, da es unoudlich Tiele Cnrven mit 
einer grösaten Sclinc 20r nud einer kleinsten Sehne 2r ge^. 
beo kann, deren Flächeninhalt durch dou Ausdruck 



)en,^H 
mt- I 



gegeben ist. 






4. Obschon dieso Notiz ihrer eigentlichen Absicht nach v 
KOT Verification des genannten Theorems, als vielmehr zur Belenci 
tnng der Verwendbarkeit des Möbius'Bchen Prindpa dienen boU, 
so möge doch anhangsweise noch ein rein geometrischer Beweis ij 
selben hier mitgeteilt werden, welcher sich durch besondre Elegs 
anszeichnet *). 

Nachdem, ganz wie oben, gezeigt ist, dass die beiden Kanten J 
und CD (Fig. 5.) sich in ihren Richtungen willkUrlicb verschieb* 
lassen, construire man die kürzeste Diatanz BD= a dieser boideufl 
Union mn und pq, und betrachte das Tetraeder ABCD, in welcheiS* 
AB ^ a, CD^i ist. Fallt man von C anf die Ebene ABB das 
Lot CE, 80 ist, wie man eieht, 



also 



CE\\ 



^ DCE = V. 
Femer ist, wenn wieder J seine frühere Bedeutung hat, 

J = i A ^dJiD . CE 
Dieses Dreieck ist rechtwinklig; man hat also 



■Weiterhin besteht die Eclatiou 

CE = CDsi 

und man findet demnach, indem i 
Glrachung im* J substituirt, 

J ^ J.^ooSsinv = Joftosini'. 
Ein kürzerer Beweis dürfte sich achwcrlich erbringen lassen. 



: DEC = i sin v 

1 all diese Werte in der obigen 



•) DerselbB rührt von Hm. Professor F. KU 



1 Erlangen t 






Zttff;r riir%e ABwendnngcn und Enreiteniiigen des 

flan herrschen Theorans. 



« üH 



Siegmund Gäniker. 



|. 1. Bei den rerschiedensten math^natischen Untermchuiigeii 
lipegeguet an^ die Frage, ob es gestattet sei. einen bestimmten Satz 
ohne weiteres amznkefaren. i h. ob. in jedem Falle, wo ans einer 
Bedingung durch Schlüsse die Richtigkeit einer Behauptung gefolgert 
worden ist. auch umgekehrt aus der Behauptung sich auf die Rich- 
tigkeit der Bedingung zurückschliessen lasse. Bekanntlich ist diess 
im Allgemeinen nicht der Fall, uud es muss deshalb ein Kriterium 
LCch^t CTwünscht sein, welches uns bei jedem Satze sogleich erkennen 
läfist, ob demselben die Eigenschaft der Umkehrbarkeit zukomme, oder 
nicht Ein solches Kriterium wurde nun aber bereits vor längerer 
Zeit von dem Würtemberger Ha üb er aufgesteUt, einem Manne, dessen 
wissenschaftliche Verdienste nicht genug anerkannt worden zu sein 
scheinen, welcher jedoch auf dem in seinem Yaterlande stets mit Vor- 
liebe cnltivirten Gebiete — : wir erinnern hier nur an Xamen, wie 
Pf leiderer, Schwab, Camerer — - der Geometrie im Sinne der 
Alten vielfach mit Glück gewirkt hat Diesem Bestreben, für das 
Studium der griechischen Gassiker eine möglichst tüchtige Grundlage 
zu schaffen, verdanken wir denn auch das ^Verk*), in welchem er 
eben*) jenes „theorema logicum novum nee inelegans et multiplicis 
in mathematica saltim doctrina usus'* entwickelt hat. 

Hauber selbst giebt seinem Lehrsatze nachstehende Fassung^}: 
genns aliquod dividatur in suas species duplici ratione, et singulis 



spedeboe nnius divinionJa respondeaiit singnlae spedes altcrius ut 
Kttribnta: vicissim otiaro eingnlia speeicbDa altE^rins diriHionia singnlae 
spocica prioris ut attribata reapondebunt. 

TJt si genna qHOddam A diridatur primum in specics b, c', ac 
doinde in specics ß, y. ut onme A eit aut b aut c, et rursns omne 
A alt ant ß aut y, ot praeterea, quae eint ex spocie ä, iis attribu- 
untur ß; qnae ex spccie o, üb y. bis igitar poaitia, vicissim, quae 
sunt ex specie ß. iis attribuDntur b; et quae (!x spede /, Us ättri- 
bnetnr c." 

Obwohl nauber im unmittelbaren AbbcIiIqsso bieran den viel- 
fältigen Kut/en seines Lebrsatzes für Gegonatände der Elementar- 
geometrie nachwies, so scheint derselbe doch nicht so bekanntgeworden 
zu sein, als er es verdient. Es muss diess wohl einerseits der Form 
Abb Bnchea zugeschrieben werden, in welchem er zuerst erschien; an- 
dreraeita ist auch nicht zu leugnen, dass dersdbe in der Formulimng, 
welche ihm sein Urheber gegeben hatte, wenig Anwendung gestattet. 
Denn nur die aller einfachsten Sätze werden eo boscbafl'en sein, dasa 
man mit dem nämlichen Subjeet, welches in der Bedingung auftritt, 
auch in der Behauptung ausreicht, und es war deshalb der vou 
Drobisch gelieferte Nachweis, dass man statt eines Subjectes auch 
deren zwei verwenden dürfe, eine notwendige Ergänzuug. Mit dieser 
Erweiterung lautet nunmehr der Satz foigenderoiasseu *) : 

„Wenn eiuem Subjeet S entweder a oder i oder c, dessgleichen 
einem Subjeet S entweder a oder ß oder y als Prüdicat zukommt, 
und es überdies bekannt ist, dass 



1} wenn S. 


a, immer auch £ 


2) wenn S. 


b, immer auch S 


3) wenn S. 


f, immer auch Z 


ist auch umgekehrt 




4) wenn 2 


. a, immer auch S 


5) wenn 2 


. ß, immer auch S 


6) wunn £ 


. j", immer auch S 



[ 



Drobisch nennt diesen so vervollkommneten Lehrsatz einen' 
^pagogiseh zu erweisenden," was jedoch nicht völlig zutreffen möchte, 
indem MatZika^) einen directen Beweis für denselben geliefert hat 
DerselbB ist einfach folgender: „Aus den vorausgesetzten beiden dis- 
jnnctiveu und allen hypothetischen Urteilen folgt der Satz; Wenn S 
nicht a iel, folglich entweder b oder c oder d u. s. f. , so ist 2 ent- 
weder ß oder Y oder ö u. 8. f. aJao nicht n; kurz wenn ß nicht a 



28 OünlAer: Uekr:r tiiiige Anvenduagen und Enreilt 

ist) SO ist auch £ nicht a. Hieraaa iü\^tt maa aber durch Contra- 
position sogleich richtig doo behaupteten Satz: Wuan ^, a ist, so 
ist S, a." 

Die beiden genannten Mathematiker haben es sieb aogeJegen sein 
lassen, zahlreiches Material zur Beleuchtung der Nützlichkeit unseres 
Theorems zu sammeln. Während Matzka hicbei besonders den be- 
reits von Hanher eingeschlagnen Weg verfolgend seine Verwend- 
barkeit bei verschiednen der Geometrie angohörigen und häufig still- 
schweigend als richtig vorausgesetzten Etementar-Wabrheiten darzuton 
bemüht war, entnimmt Drobisch seine Beispiele der höheren Mathe- 
matik. Er zeigt, dass verschiedno Relationen in letzter Instanz sich 
anf ein Corollar des verallgemeinerten Hauber'sclieu Satzes zurück- 
führen lassen, das sich^) so aussprechen tässt: „Stehen zwei ver- 
änderliche Grössen x, y in einem solchen wechselaeitigeD Zusammen- 
hange, dass, wenn für irgend einen Wert von x ^ x.', y = y' wird, _ 

und entweder 1) für joden beliebigen anderen Wert » ^ x', y <'8f j 

oder 2} för jK ^ y, y $: j' , so ist auch im ersten Falle, 

y ^y' , ^ ^ X.' , und im zweiton, wenn y' ^y, x~~~^x'. Als 

einfache Folgemng ergiebt sich anch, dass jede indirecte Operaüoi 
die logbche Umkehruug der zugehörigen directeu ist 

Anmerkung. Wie wenig sich Hanber's Werk einer weite 
Verbreitung zu erfreuen hatte, geht schon i 
Stande hervor, dass Matzka, welcher doch dem GegensUni 
seine eifrige Teilnahme zuwandte, die Originalschrift j 
nicht gekannt zu haben scheint. Derselbe schreibt nämliot 
den Satz in der oben gegebenen Gestalt bereits Hanbeg 
zu, während er dieselbe doch, wie wir sehen, erst von Droj 
bisch erhalten hat; auch das Ideine Versehen, wonach t 
Druckort von Hauber's Buch nicht Reutlingen, sonder 
vielmehr Stuttgart angegeben ist, ist wol aus DrobiscWH 
Logik in Matzka's Abhandlung Übergegangen. 

1) Scboluo lugica-mBthematicBi;, aurcore P. C. Ha ubeio , Rcuiliogoe ISift^V 
S) Ibid. Fraefotio, S. IX. 
S) Ibid. S. £69. 

4) Drohiflüh, Neue Darstellung der Lügik mit Rücksicht auf Matha|l 
maük und Naturwlüfletiachaft, Leipzig 1863. 8. 227. 

5) Mutzko, Betrachtungen einiger Gegensländo ilnr Logik, 
derer Rücksicht anf ihre Anwendungen in ilor Mathematik, Grunei 
d. Math, u. Fbjs., 6. Band. S. 259. 

6) DrobUch, 8. 238. 



<7m Jlauher'^chsn Ihio. 



"1 



§. 2. Ehe wir auf eine speciellere Diacnssion des voriieg^ndeu 
Satzes eingehen, mnsa darauf anfmerksam gemacht werden, dass die 
Fassung desselben noch einen etwas bestimmteren Ansdrucli Jiaben 
sollte. Man könnte aämliuh leicht auf die Meinung kommen, als ob 
die Sätze: 

wenn S..o, immer auch £..a, 
wenn S . . i, immer auch S ..ß, 

etc. nur coordinirt neben einander gestellt waren, ohne eines A1^ 
Uängigkeit vom andern, während doch in der Tat lediglich anf dies 
ZuBammenhang die GtÜtigkoit des ganzen Beweises beruht Aüä. 
ans den von Drobisch undMatzka beigebrachten Belegen ist niehf 
so genau, als es zu wünschen wäre, diese Verbindung zu entnehmen. 
Es sollte noch bestimmter hervoi^ehoben sein, dass, wenn es sich 
am irgend eine Eigenschaft des gleichschenkligen Dreiecks z. B. han- 
delt, man notwendig auch die bezilgliche Eigenachart des ungleichsei- 
tigen Dreiecks kennen müsso. 

Wenn es darauf ankommt, einen neuen Satz zu prüfen, so wird 
diese Prüfung stets eine doppelte sein müssen, wir müthteu sagen, 
<änc positive ond negative. Was die erstre Seite anlangt, so ist, vrie 
wir sahen, schon Vides zur Erläuterung des Theorems geschehen, 
indem man direct seine Nützlichkeit bei den verscldedensten mathe- 
matischen Problemen nachwies, und es wird sich unsre Tätigkeit hier 
darauf beschränken mßsson, auf einige bisher noch noerörtete Punkte, 
von anerkanntem Interesse liinzn weisen. 

Hingegen dürfte e^ gerade bei einem Satze, wie der H 
sehe ist, doppelt nötig sein, aucli diejenigen Fälle zu untersuchen, wo 
derselbe seinen Dienst versagt, wo also die Annahme der Umkebr- 
barkeit }:u irrigen Eesultaten fuhren würde. Ist diess schon ohnehin 
-eine Anforderung, ohno deren Erfüllung die Bedeutung irgend eines 
neu aufgestellten Kriteriums nie klar hervortreten kann, so ist die- 
selbe doppelt berechtigt bei nnsrera Falle, wo das Kriterium einen 
80 ttberaus einfachen Charakter trägt. Es liegt hier der Argwohn nur 
allznnahe, dass ein Satz, dessen Wahrheit ao sehr von selbst klar zu 
sein scheint, sich zu Allem möglichen verwenden lasse, und es wird 
dieser Argwohn erst dann schwinden, wenn an einigen prägnanten 
Fällen gezeigt sein wird, dass bei gewissen Theoremen der Hauber- 
sche Satz unmittelbar erkennen lasse, wie denselben die Eigenschaft 
der Umkehrbarkeit abgehe. 

Zuvor jedoch möge es gestattet seiu, dem Theorem eine Formu- 
limng zu erteilen, wie sie für unsre Zwecke passender zu sein scheint, 
Indem die Mathematik nicht mit Subjecten und Prädicaten, sondern 



ir-^H 
wo^^ 




mit GrC^ssea ozki deren Eig^nsclsaftea zu ton hafi. Fdr aQe geometri- 
fifliesi JLivcihlBiigea werden wir mit &>l$eniier Fassaiig aoareidifin: 

Wem Tijtt tfeni gei>metriselie!i Geb3ile \ 5l i Fignr.) 5 mui ebenso 
TQQ exmem ojidp»! JT änsg^esa^Et werien käiuu d^tss densäb^i respu die 
— metanschien oder projet:tiTisciiea — Eigenschaften «• 5* «r und «, ft 
7 zukommen» ami dass^ wenn 

5. .1^ S . . ** 5. .•• ete. 
immer smih 

^ . . flu ^ . . i* — - - r ^^*^*- 

i&Is richtig dargetan ist. so ist die Umkehrvn^ aLL ifieser Ejoieisätze 
tfiestattet. 

Pen Ausdruck «4>rt^ecciTisclLe'' fjwrnscoaft baben wir hier Ledig- 
o£h in. dem Sinne genommen« dass diiese Eigenschaften steh aaf die 
Lacre. nicht anf «üe Grosse der einzelnen Teile der Figor beziiüh£n 
soIIeiL Es m-OuK nan der Antan.j: damit gemacht werden» die Anwend- 
barfett nasres Kennzeichens bei solchen Süfiaen sn prüfen, deren Um- 
kehmng sLeh. Terbietec. 

j. 3. Hier empiieült sich nun <o&rt ein Sat:* der vermöge seinter 
Eniachhert von jeher benntat wnrde, die UnmOgtichkerc zn demwir- 
striren. das? alle Säcze der Creometrie sich umkehrea Hessen. Es ist 
«fiess der folgemle: Alle rechten >VmkeI sind gleich, dessen Um- 
kehmn« .las absuri-im ernebt: Alle deichen Winkel sind rechte. 

Unser 5 b?t hier oifenbar der Winket; seiner Eigenschaft em 
rechter zn äein. können wir nicht eine bestitunifce Aiuahl andrer ent- 
xegenaetzen. sümlem nnr eine nnendliche Aiuaol. indem ja der 
Winkei alle denkbaren Werte zwischen und i:x annehmen kann. 
Wir können also nnr sagen, hat der Winkel c> zur vollen Umiiiehnn^ 
snccesHV'i lias Terhiiltniss 

^y 5, (/* (jL tf . . . 

miil ein amirer Winkel -T die niimlichen Verhältnisse, so folgt ia 
jedem einzelnen Falle die Gleichheit der betretfenden Winkel, ab 
anch 'lie Gleiciiiieit zweier rechten Winkel. Di^ Umkehniag liefert 
uns dann bloa. 'iaaa zweiWinkeL die zn tTt das nämliche Verhältniss 
haben. ^^'naTiiFpr gleich sind, nicht aber das oben aitgettlhrte irrige 
ResnItaL Wir sehen 30, dass hier der HanberVhie $atz^ dadnrcii 
das >7 anstatt eines Irrtnms^ eine Any»ihl richtiger, wenn anck selbst- 
verständliche RBfHiitaiR ergiebt. seine BraiQüL'hbarkeit docttmimfcitte. 



WttlircinI in diesem Fall es am Tage lag, ilaBs eine direete IJm-i 
kchrnng dos Satzes nicbt möglicli sei, ist dieas wesentlich anders 
demjenigon Satze, zu dessen Betrachtung wir nunmehr übergehen 
wollen; derselbe unters clieidet eicb auch dadurch vün dem eben be- 
eproctmen, dass in ihm, wenigstens teilweise, nicht Beziehungen der 
Grösae, sondern der Lage zur Sprache kommen. Derselbe befindet 
eich in der Geometrie von Kunze'), — wo auch bereits auf seine 
Umkehrbarkoit aufmerksam gemacht wird — und lautet: „In Jedem 
KreiBYJeleuk Ton gerader Eckenzabl ist resp, die Summe des Iten, 
3ten ... (2n— l)ten Winkels gleich der Summe des 2ten, 4tcn .. 
(27.)ten. 

In diesem FaJle ist nun also S ein Polygon von gerader Seiteo- 
zahl (etwa das Achteck AliCOEFGH (a. d. Fig.)), welches « 
Eigenschaft a besitzt, dass seine Ecken einem Kreise (vom Mltteät*'] 
punkt M) angehören. Das zur Anwendung des Haubcr'schen Satzed.'j 
erforderliche Schema conatruirt sich alsdann folgend ermassen, iudM 
wir den speciellen Fall des Achtecks zu Grunde legen. 

Gehören von einem Achteclt S mit bestimmten Winkeln alle 8 
■Winkel als Periplieriewinkel zn einem Kreise — Eigenschaft a — , 
80 besteht, wenn ^2»— i und iW, die bezüglichen Wiukelsummen sind, 
die Kelatiun 



7m-'^H 

bäf^H 

ilien ] 



■£s» 



(■S) = 1 («) 



Construii-cn wir nun durch Ziehung geeigneter Parallelen neue Acht- 
ecke von der Eigenschaft, dass resj). nur noch 6, 4, 2, Eckpunkte 
auf der Peripherie von M liegen (die Figur repräsentirt in dem 
Achteck a' ß' y' ß' e' ^' ti' &' nur den letzterwähnten Fall), ho zeigt 
sich, dass die Eigenschaft des nrsprünglichcn Achtecks erhalten bleibt. 
Wir müssen also s^en; Gehören von einem Achteck mit bestimmten 
"Winkeln nur mehr &(/,), oder4(e), oder 2f(Z), oder endlich 0(e) 
"Winkel dem Kreise als Peripherie winke! au, so besteht doch sta 
die Beziehung 

Ist also diese Relation gegeben, so lässt sieb aus itir nur der Schlag 
ziehen, dass das hctrctfende Polygon niil einem Kreiapolygon ■ 
derBBlben Eckenzal die Relation 

gemein hat, nicht aber, dass es selbst ein Kreispolygon ist, und sO^M 
Biit hat eich auch hier wiederum der Hanber'sche Satz bewährt. , 

||i(KiiBMi: b^rbaeh der Oaomeldo, Jena IB»). 8. Ifll 



s. 4. War es bisher unser Bestn^f-en. diejenigen Fälle hervor- 
zoh-^ben. wo an^er Lehrsatz, indem er nicht Jas gewünschte, sondern 
eine Reihe ganz irrelevanter Resultate zu Tage f&rdert. die Irrigkeit 
des erstren anzeigt, so mögen im Folgenden dagegen solche Sätze aLs 
Mafierial der Prüfong verwendet werden, deren Umkehmng zwar ge- 
stattet, aber mit gewöhnlichen Mitteln schwieriger zu beweisen ist. 
Hier tritt also ein reeller Nutzen unsres Kriteriums zu Tage, insofern 
uns derselbe mühsame Beweise ersparen lehrt, und dieser Nutzen 
dürfte um so hoher anzuschlagen sein, wenn wir bedenken, wie wenig 
reellen Gewinn die apagogischen Beweise, deren man sich bei Um- 
kebmngen in der Regel bedient, der YTissenschaft bringen. 

Derjenige Satz, dessen Beweis wir im Folgenden mit Hülfe des 
Verfahrens von Hauber zu leisten beabsiohtisen, ist tollender : Sind 
die beiden Geraden, welche je zwei Winkel eines Dreiecks in glei- 
chem Verhältnisse m : n teilen, einander gleich, so sind diess auch die 
resp. den beiden in Frage kommenden Dreieckswinkeln gegenüber- 
liegenden Seiten des Dreiecks. 

Dieser Satz, und speciell sein Unterrall, wo m:n ist, hat eine 
gewisse Berühmtheit erlangt, und sein Beweis war zu einer gewissen 
Zeit recht eigentlich zur Modesache gewonlen. Er wurde zuerst von 
Steiner-.' in folgender Form ausgesprochen: ..Wenn die Winkel an 
der Grundlinie eines Dreiecks in gleichem Vorhältniss geteilt werden, 
so dass o : «1 = ß: ß^, und wenn «He bis au die Gegenseiten verlän- 
gerten Teilungslinien gleichlang sind, so ist die Frage, ob denn das 
Dreieck gleichschenklig sei?" Steiner giebt sowol für diesen, als 
auch für tlen analogen Satz vom sphärischvu Dreieck, einen elemen- 
taren Beweis. In ebenfalls ziemlich einlacher Weise ist der Beweis 
von Zech^j geführt, ungleich complicinor, nämlich durch eine Art 
von Grenzübergang, von Laige^'^). Von besonderem Interesse für 
uns ist jedoch das Verfahren Baltzer's"), welcher bei seinem Be- 
weise ganz nach Art der Haube r'schen Vorschrift zu Werke geht, 
ohne jedoch diesen Namen zu nennen. 

^lit Zugrundelegung dieses Satzes können wir nun folgender- 
massen uns ausdrücken. Hat ein Dreieck ■ S) zwei gleiche Winkel (a), 
so sind die beiden Transversalen (£\ welche jeden dieser Winkel in 
einem bestimmten Verhältnisse 

m : n 

teilen, einander gleich (a). Hat dagegen das Dreieck (S) zwei un- 
gleiche Winkel an Stelle jener (i), so erhellt sofort, dass auch die 
beiden Geraden (£)r welche diese Winkel in dem bewussten Verhält- 
nisse teilen, einander nicht gleich sein können (ß). Wenden wir also nun 



Satz au, 60 erhalten wir t'olgendeB Duppel- 



dm. Haober'schci 
resDltat: 

ÄJ Sind die beiden Transversalen {£), welche zwei Winkel 
Dreiecks im nämlichen YerhIÜtniBse teilen, einander niclit gleich (ß), 
so ist jenes Dreieck (,S) ungleich seitig (b), 

B) sind die beiden Transversalen (£), welche zwei Winkel eina^ 
Dreiecks im niLmlichen Vorbältniasß teilen, einander gleich, so ist jeneii] 
Dreieck (S) gleichschenklig (a). 

8) Sleioer, Elementare Lfisang einer Aufgabe über das ebene u 
das spbBriBche Dreieck, Ciellc Joaninl far reine ii. angew. Math-, SS. Biiiitf^ 
S. 375. 

S) Zecb, Ueber einige gcometrischo SlUe nnd die Becbaung n 
ginftren GrOseen, GrnneTi'i ArtVir i). Math. a. Pb;».. IS. Teil. S. 3Ge. 

10) Lange, Beweis de» Satzes: Sind die Linien, welche a 
eckiffinkeln anf die Gegenseiten gezogen sintl, und diese Dreieckewinkel i 
gleichen VerhAllniisen teilen, einander gleich, so ist des Dreieck gleich Bchenkli)^;B 
nntl iwar eitiii die erwfthnlen Gegenieiten einander gleicb, Grunert's Aretai^ 



1 



I. Teil, : 



3S7. 



11} Ballier, Ueber du Dreiock, worin die TransvorsaUn gtoicb s 
vrcklje xwei Wfnkel desselben nacb gleichen VerhUUnisscn teilen, Grnnei 
Archiv, IS. Teil, S, SOI. 



§. 5. Hiemit mögen die geometrischen Anwendungen ihren Alj-fl 
«chluss finden, und es soll im Folgenden lediglich noch die Nützlichr'l 
keit des Hauber'schen Satzes für die Analysia in's Auge gefasstfl 
werden. Indessen wird es hier, wenigstens für eine umfassende Claasfl^ 
von Problemen möglich sein, demselben noch eine einfachere Fassung 
7.11 geben, welche uns der Mühe, alle denkbaren Verhältnisse be- 
trachten zu müssen, überheben soll. 

Besteht nämlich zwischen zwei beliebigen analytischen Formefl^J 
eine durch das Gleichheitszeichen chaTakt£risirte Relation, so st^ij 
doch durch dieses ausgedruckt werden, dass nnr dann die linke uuc[^ 
rechte Seite dieser Verbindung, welche wir Gleichung nennen, wirk- 
lich jeno Beziehung erfüllen können, wenn sie wieder ganz bestimmten 
Bedingungen genügen. Hören diese Bedingungen auf gültig zu sein, 
90 hört auch jene Relation auf zu existiren, nnd es ist somit in Uli 
^csen Fallen unnötig, alle die Voruntersuchungen durchzuführen, 
welche die Anwendung des Hauber'schen Satzes verlangt, indem 
dieselben durch die Natur der Sache Üherflttasig werden. Wir dürfe» a 
Biso sagen: 

Ist irgend ein analytischer Ausdruck (oder auch eine Anzahl b 



34 Günther: üeber einige Anwendungen und Erweiterungen 

eher) (S) mit einer Reihe von charakteristischen Bedingungen be- 
haftet (a), ebenso ein andrer {£) mit entsprechenden Bedingungen 
(a), und steht zwischen diesen Ausdrücken das Gleichheitszeichen, 
d. h. also, geht daraus, dass S die Eigenschaft a hat, sofort hervor, 
dass 2 die Eigenschaft & hat, so muss das Gleichheitszeichen auch 
im umgekehrten Fall bestehen bleiben: für 2,.a, besteht S..a, 

Bekanntlich lässt sich «eigen, dass wenn ein System (S) trinomi- 
schor recurrirender Gleichungen (0) 



9/ 

vorliegt, der Quotient ~ zweier aufeinanderfolgenden Unbekannten 
(S) sich in den Kettenbruch (a) 



% 


Pl 




v% 


u 


5!i — 7 ^8 




«2 — 




«3 — 



entwickeln lässt Es kann nun bei gewissen Untersuchungen wün- 
schenswert sein, diesen Satz umzukehren ^\ ohne doch auf den ziem- 
lich complicirten analytischen Nachweis der ümkehrbarkeit eingehen 
zu müssen. Mit Hülfe dos vereinfachten Hau b er 'sehen Satzes schliessen 
wir so: Giebt es eine durch das Gleichheitszeichen vermittelte Be- 
ziehung (a) zwischen den das System {S) bildenden Grössen «*, jp, g, 
nämlich eben jene recurrirende, so besteht zwischen dem Quotienten 
{£) und dem Kettenbruch (a) ebenfalls die Beziehung der Gleichheit; 
ist es also bekannt, dass 2 und a durch das Gleichheitszeichen in 
Beziehung gesetzt sind, so muss auch das System {S) trinomischer 
recurrirender Gleichungen (a) existiren. 

12) Günther, Darstellung der Näherungswerte von Kettenbrüchen in 
indcpendenter Form, Erlangen 1873. S. 79. 

§. 6. Auch in der Theorie der Gleichungen scheint unser Satz 
berufen, eine gewisse Rolle zu spielen. Es scheint nämlich diese 
Discipliu das Eigentümliche zu haben, dass ihre Wahrheiten sofort 
in ihrer Richtigkeit erkannt werden, während auf der andren Seite 
der strenge mathematische Beweis fast stets mit grossen Schwierig- 
keiten verbunden ist. Wir erinnern nur an den fälschlich nach Har- 
riot benannten Lehrsatz, welcher lange Zeit für unbeweisbar galt, 
und in der Tat ist der erste Beweis, welchen derselbe fand, nicht 
02geT}t\\c\i ein rein mathematischer, sondern vielmehr ein philosophi- 




dei Havler'xdiett Theorems, 

Bclier. Ein gewisser Sttibner") soll iha Termittelst des meta 
^cbtn Satzes vom znreicheDden Grunde geführt haben. Noch weS 
nnütigänglichcr für die rein mathematischen Methoden erwies ( 
_ bekanntlich der sogenannte Fundanientalsatz der Algebra, dem i 
Ganss eine Seite abzugewinnen vermochte, welche ea geatattete, i 
mit bekannten algebraischen Sätzen in Verbindung z 
doch wird sich nicht längnen lassen, dass gerade dieses Theorem r 
dMn geringsten Zweifel nnterlag, dasa Tielmehr seine innnere Wahrrfl 
heit zu allen Zeiten so sehr von selbst einznlenchten schien, dass maii 
ihm mehrfach'*) den Charakter eines Axioms nnterlegen zu könue^l 
glanbte. Ohne nun selbstrerstandlich den hohen Wert der rein wiSr\ 
IjÜBchen BewiäsmethodeD irgendwie schnialeru zu wollen, möchte e 
doch möglich sein, sich lediglich durch Gründe der formalen Logl 
Ton der Richtigkeit dieses Satzes zu überzeugen, ebenso, wie t 
Harriot'sche Satz znm erstenmale von philosophischem Boden 8 
in Angriff genommen wurde. 

Hat man n Grössen von der Form 

mit einander zu moltipliciren — S...a —, so lässt sich bokar 
lieh unmittelbar zeigen, dass dieses Product mit dem PoljTiom (£);H 

durch das Gleichheitszeichen verbunden sei; hat also ein PolynoBJJ 
(2) die hier gekennzeichnete Eigenschaft (a), nämlich vom 
Orade zu sein, so lässt sich dioss Polynom in n Factoren (S) zerjj 
fällen, deren jeder die Eigenschaft (a) hat, linear i 
naher Beziehung dieser umgekehrte Satz zum Fuudamentalsalz dej 
Algebra steht, liegt auf der Hand. 



13) Egen, Eandbnrh der ellgeuii 
. B. S75. 

14) nHnfce], V Oll eeuTi gen über Oi( 
I. Teil, Leipzig 1867. S. 98' 



n ArilhmiMik, 2. Teil, Berlin 18*S^M 
mplexm Zalilcn und ihre Fnnktioaevl 



g, 7. Zum Schlüsse sei noch auf den erwuhiienswerteo Umstan4rJ 
anßncrksam gemacht, dass auch in der angewandten Mathematik d^ 
Bauber'sche Satz hei den mannigtacbsteu Oolegcnheiteu mitVort^ 
zur Anwendung gelangen kann. Ton vielen Beispielen hoben wi;3 
eines, das von historischem Interesse ist, heraus, Newton's Uuter«^ 
Buchungen über die Bahn eines Planeten, dessen Attractiousgeset^T 
bekaimt ist. Bekauutlich hatten Kepler's Gesetze und Huyghea 
8atz6 über Contralbewegung den Boden für Newton so weit geehnf 

a,* 



30 



Veber dniga AiiiDtnitun'/en und Jim 



lUsB die Ableitung dieses Gravitatlonsgeäetzes aas der als ge$ 
m denkenden Bahn der Himmelskörper wesentliche Schnierigke 
niclit mehr darbot Ganz anders verhiell es sich mit der nmgeks 
ten Aufgabe. Erforderte die Lösnng des directen Problems ! 
Kenutniss der Differentialrechnung, bü bedurfte msin für das d 
kehrte bereits einer IntegratioD, und diese mnsste Newton lei 
wenn er seinem System die letzt« Vollendung geben wollte; d 
müssen, wie Dlihring'^) sagt, eingedenk bleiben, „dasa der I 
punkt der neuen Theorie der Attractionsbewegungen in Satz 3 
des ersten Buches zu suchen ist, wo die Aufgabe gelöst > 
gegebener Anfangsgeschwindigkeit und qnadratischer Anziehung i 
Bahn zu bestimmen." Wir dürfen sonach sagen, dass der ( 
Fortschritt, welchen die Infinitesiroalmethodeu Newton zn du 
haben, dircct durch dicss Problem angeregt worden sei. Ebe 
auch (s. 0.) die Integration sich nach dem Hauber'schen 1 
als direute Umkohrung dos Differentiirens ergiebt, mnss dieses E 
zeichen uns sofort erkennen lassen, dass es nach Lüsung des e 
ProblemB in rein allgemein logischem Sinne keiner Lösung des z 
ten oder umgekehrten Problems mehr bedurfte, so wenig auch naljj 
lieh durch diese Erkenntniss für die mathematische Bohandlnng | 
Wonnen sein mochte. 

Wir können so sagen; Bewegt sich (>in von einem anfänglicm 
TangentialBtoBS betroffnes Mobil (S) in einem Kegelschnitt (o) i 
das attrahirende Cenlmm, so muss das Gesetz, nach welchem jd 
Anziehungskraft (£) wirkt, das der nmgekehrtcn quadratischen I~ 
femnng (a) sein, und es Iftsst sich leicht zeigen, dass, wenn d 
kein Kegelsclkuitt (6) ist, anc^ das Attractionsgesetz irgend ein a 
(j3) sein muss. 

Durch Anwondang des Hauber'schen Lehrsatzes gelangen ifH 
somit, wie oben, (s. o. §. 4.) zu dem zweifachen Resultate: Wird c 
mit gl eichm aasiger Geschwindigkeit sieh bewegender Körper (S) \ 
einer nach dem Newton'schen Gesetze {«) wirkenden Attractioi 
kraft (£) beeinäusst, so beschreibt er einen Kegelschnitt (a); Ist i 
auf den Kürper {S) wirkende centrale Kraft {E) einem beliebig 
andren Gesetze (jS) unterworfen, so kann die Trajectorie keine Cm 
«weiti^r Ordnung sein. 

Der Hauber'scho Sata lässt bei vielen Gelegenheiten , 
Brauchbarkeit für Gegenstilnde der angewandten Mathematik 
kennen; auei das von Bernonlli aufgestellte Gesetz, wonach gleich 
Ursachen gleiche Wirkungen, und auch umgekehrt gleichen WW 
kUQgen gleiche Ursachen entsprechen sollen, dürfte, insoweit es ^ 
Galtigkcit beaasiinichco kann, als einfaches Corollar desselben i 



Kriliichc Gi'schichle ilcr all^'e 




che« Theortms. STj 

an -die auf demselben Grondo t 



Zugleich als Nachtrag zn dem Aufsatze in diesem 
Archiv, S. 163. 

Id dem hier genannten Aufsatze „lieber einige Probleme d«-l 
Itöheren Geometrie" (2. Heft) findet sich ein Passus, der in gewissen» j 
Siime Einwürfen ausgesetzt zu sein scheint, und deshalb wohl einer 
Eclflaterung bedarf. Wir wählen diesen Ort, um die Erlänternng zu 
geben, weil wir uns eben auf den im Vorstehenden discntirton Satz 
teilweise zu stützen godonkeu. Uiebei mögen jedoch noch einige 
"Wort« über das die einzelnen Probleme Jener Abhandlung beherr- 
schende Princip ihre Stolle finden. 

Basselbe ist kein neues, nur dass allerdings eine Anwendung auf 
Gegenstände der analytischen Geometrie noch nicht gemacht worden 
zu sein scheint Im wesentlichen hat sich seiner bereits Lagrango i 
bei Aufstellung seiner bekannten luterpolationsformol bedient. Eine | 
bestimmltire Fassung erhielt dasselbe jedoch erst von Möbius; t 
hierauf bezüglichen Bemerkungen wurde» jedoch nicht von ihm selbst, i 
sondern von seinen Schülern Baltzer'^J und Hankel") in Gele- ] 
gcnheitsschriften veröffentlicht. Dieselben kntipfen sich an die 
Stimmung des Dreiecksinbalts aus den drei Seiten. Die Gleicfa- 
bereclitigung dieser drei Seiten, sowie der Umstand, dass der Inhalt I 
von den Vorzeichen der Seiten unabhängig sein muss, bedingen, dass 
die den Inhalt ausdrückende Formel eine symmetrische Function von 
«*, ß*, <r* sein muss; ebenso ergiebt sich aus der Eigenschaft ähnlicher 
Dreiecke ihre Honiogeneität. Da dieselbe ferner, wie sofort erhellt, 
teilbar ist durch die Grössen 

.+*+., ,+l-,, .-!.+,, —4-., 

SO iiinss der luhaltsausdruck zu der Determinante 



.'-,7 'y fc '.'?.'.' : L'ile" *:/:i::* A-.-:''.' Iwi-pfru Lud jL.*'trih:v.rvhprL 

*--li -'.L c-. '. c unabliäii^'i^jf^ VVrLaltDis:- Lab«rii. Setzt iiian. mn den 
l:».L :u.bekainiten P'act.or zu b'-stimm':*!!, a = ?/ = r. so ist der Drei- 
•••'.k'-riiLalt ;:l'rif:b 



C'-r I'fcvtor aho J, wie wir au« aijdr':n GrüudeD wissen. 

V*r:\;'l*:icL^u wir mit dieser M^tbod.r die in jener Arbeit zu 
Orui;de t'elf>irie. so fiijdeu wir. da^s der Aufbau der Formeln auf 
gaiiz cr.t'^j n.-'vbeudc- W»':i^e %or bicL f:«''bt, Lie scbliesslicbe Anwen- 
ouiii' de- gi-ricb'-eiti^eij Drf-i«''ck5 zur L'-Miif.muiiir de& Factor? J rer- 
jxait hjvb ^a;jz aixalog d';r Art uud Wei'^e. wie dort durch BetracbtuDg 
eijjer 'd^iv^ '■■/.-. khii'-Vrii L^^e der b^treneiidc-n Cuitc t Gerade. Ellipse), 
in l'ri'k;j j- .>LleD dvr uiibc-kaijute Exponeut der Cui'veDgieiohungen 

/■*'< ^Wi ir/'" =ri 1 ) 

uiid 

ermittelt wurde. 

Der voij uns obon f rwabnt«j Passus (S. lö.">) ist fulccnder: „Nun 
ist aber ganz allgernf.du die Gleichung einer Corve, deren !Mittelpuukt 
in den Ursprung fällt, unter der Form 



darstellbar." Dieser Satz bedarf notwendig einer Ergänzung. 

Wir haben nämlich zunächst danach zu fragen, was wir unter dem 
Mittelpunkt einer Curve uns zu denk» n Iiabeu. Die allgemeinste 
Antwort auf diese Frage giebt uns wohl Steiner ^^j mit fülgender 
Definition: ..Unter ..Mittelpunkt* • einer Curve r/«teu Grades, O", wird 
ein solcher in ihrer Ebene liegender Punkt M verstanden , welcher 
die Eigenschaft hat, dass jede durch ihn gezogene unbegrenzte Ge- 
rade >S die Uurve in solchen m Punkten schneidet, welche paarweise 
gleich weit von ihm abstehen, so dass also die Schnittpunkte auf bei- 
den Seiten von jenem Punkte M gleich verteilt sind, und jedem 
Punkt p auf dr-r einen Seite ein anderer ;)j auf der entgegengesetzten 
Seite, in gleichcim Abstände von J/, entsprechen muss und sein 
„Gegenpunkt" g<-naiint wird." Dic^si^r umfassenden Definition scheinen 
sich selbst di«? transsi-iMuh'iit'ii Curveu «hinzufügen, indem in diesem 
Sinne offenbar jrchT Knotenijunkt einer Siimslinie als Mittelpunkt 
»ich auflassen lii;•^^^l. 

Es ist nun klar, dass nirht jede Curve. welche einen solchen 
}lm-i'?J2:iikt besitzt, eiiK* (üvichung \üii der angegebnen Form be- 



Bitzen mass. Ganz abgeaebeo vou den tranascendenten Curven, wolch^ 
tmcndlicb viele Mittelpunkte zukummeo, wird es bereits Cnrven 3bi 
Ordnung mit Mittelpunkt geben, deren Gleichung in ihrer eiufachatC 
Form 

ist, welche also jenem Gesetze nicht entsprechen. Allein bei | 
naneroni Zusi'hen ergiebt sich auch sofort, dass diese Curven k^ 
gescblossne Gestalt haben, und deslialb nicht mit jenen über 
Btimmeo, welche in jener Abhandlang betrachtet wurden. Wir könnei 
tuisrem Satze somit folgende Form geben, deren Richtigkeit sich sl 
dartun Iflsst; „Die Gleichung einer Curve, welche einen MittelpunI 
im CoordinatenanfaDgspuukt bat, und welche öberdiesa in sich zui'üok-n 
läuft, lässt sich stets auf die Form 



bringen." In dem hier uns allein intereasirenden Falle, wo dii' 
Zweige iu den vier Quadranten einander cougment sind und < 
ganz symmetrische Lage zum Centmm haben, wird ti^=ß\ diu Gtei-J 
cbnng der Curve ist demnach die folgende 

,!..+^.. _ „S. 

Dass diese iu der Tat der Fall sei, geht aus folgender Betrachtung.! 
hervor. 

Es hat keine Schwierigkeiten, die Gestalt von Flächen anzugi^henj 
■welche der Gleichung 

genügen. Es orgiebt sich sofort, daas bei Flächeu dieser Art keia^l 
unendlichen Aeate auftreten können, sowie dass keine Unterbrechung! 
der Coutiunität denkbar ist. Setzen wir noch 

wo p eine beliebige ganze oder gebrochne Zahl sein kaun, — wie 
diesB bei unsren beiden Beispielen auch sich so verhält — so können 
wir für diese Flächen folgenden Satz '^) gelten lassen: „Dio krumme 
Fläche ist eine geschlossene. Wegen des geraden Factors im Expo- 
nenten hat die Flüche iu allen 8 Coordinatenräumen dieselbe Gestalt." 

Der Hauber'ache Satz lehi't uns dann Folgendes: Hat eine ge- 
scblossne Flache für sämmtiiche Oetanten des Systems die Eigen- 
schaft vollständiger Symmetrie, so lässt sie sich durch dio Gleichung 



40 Günther: üeber einige Anwendungen und Erweiterungen etc, 

(r+ (ir+ ©*-= ' 

öder, was dasselbe ist, 

darstellen, indem diese Gleichung, für a = 1, in 

übergeht. Ist » = 0, so ist folgerichtig 

a^P-^y^P «X a^P 

die Gleichung aller auf die bewusste Weise gestalteten Curven. 

16) Baltzer, Historische Bemerkungen, Berichte über d. Verh. d. S&cbs. 
Gesellsch. d. Wiss. Math.-Fhys. Classe, Jahrg. 1865. S. 5. 

17) Hankel, Ueber die Vieldeutigkeit der Quadratur und Rectification 
algebraischer Gurren, Leipzig 1864. S. 11. 

18) Steiner, Ueber solche algebraische Gurren, welche einen Mittelpunkt 
haben , und über darauf bezügliche Eigenschaften allgemeiner Gurren , sowie 
über geradlinige Transversalen der letzteren, Grell e's Journal, 47. Band. S. 7. 

19) Bnrhenne, Ueber krumme Flachen, welche der Gleichung 
xw -|-yw -f «n = 1 genügen, Grüne rt's Archiv, 21. Theil. S. 36. 



VI]. 
PriDcipieu der aualytischen Ciu-Tentheorie. 

Ä. Hoppe. 



Im Anscliluss an den Arliltel Dt. des vorigen Bandes S. 77. ' 
ich im folgenden die OnmdzUge einer Curventbeorie entwickeln, d 
deren Einfachheit ioh die an jener Stelle ausgesprochene Bebauptong 
zn rechtfertigen denke. Vorausgehender Erlänteningen bedarf es 
nicht; dagegen werde ich mannichfacbem Mssbrauch und verbreiteten 
Meinungen gegenüber meine universellen Ansiebten in einer Reihe 
von Thesen darlegen, die zum gröasten Teil zwar sofort eingor&omt 
werden, die man jedoch gemeinhin vorzieht stillschweigend unbeachtet 
zu lassen. Die übrigen werde ich zu begründen suchen. 

1. Analytisch heisst die Geometrie, insbesondere die Curven- 
theorio, aofem sie von der allgemeinsten Auffassung ihrer Aufgabe 
ausgebt, dieser gemäss ihre Begriffe und Sätze stets zuerst in grOsst- 
möglicher Allgemeinheit entwickelt, und erst nach Erfordemiss die 
speciellere Betrachtung eintreten lässt, im Gegensatz zur synthetischen 
Geometrie, welche vom Bekannten ausgebt, dessen Gebiet zu erweitem 
und zu eystematisiren sucht. 

2. Die Bedeutung des Rechnens in der Geometrie besteht in der 
Reductiou der dreifach ausgedehnten Raumgebilde auf die einfache 
Dimensiou der abstraeten Grösse. Sein Hauptzweck, hinsichtiicli 
dessen es unersetzlich ist, liegt in der Herausstellung der Identität 
der Probleme, durch welche es allein möghch ist, den jeweiligen 
Standpunkt der Theorie, d. i. die Grenze, bis zu welcher die Pro- 
I^leme gelöst sind, zu erkennen. Den Gegensatz zur rechnenden Geo- 




l] //t:.ft*.: Pri i':»'nfii ihr anafyfinchen Curciufhe.yrie. 

•::.•• r:.- m:.! •» »lirr i'>;(»'rianuU; rein jfeometrische Schlags folgenmg, 
\ -.. !: • ; ".ir' K''lnrthiU nicht anwendet. 

r.s i-:'. iwnrrrrr , Mitf?tf'll»'nd und unausführbar, den Unter- 
s :.;.•. i /Mi h-:i Äu^K ri^(•hf•r und synthetischer Geometrie in die An- 
%v -.i.:»:!/ l H Im' hip'iis umi d».*r rt?in geometrischen Schlussfolgenmg 
/•i 4'/:i In-tm-ri i-t 1*^, wf'il das ausschliessliche Gebundenseiu 
«.I I; • •»:;• »Kl ,iiidr»: Srfilus.sform die natürliche Entwickelung bei- 
;..» /.\i/' kr-tj/f, »Ml^.^t<:IIf^nd weil factisch beiderlei Schlussformen 
»>• >. j I :i 1)1 :• iplifun rnif «egonseitiger Unterstützung vorkommen, 
m,.ijm.i Ij- \ »t/Mif*- <I»T M»!tlio<l(!n durch jene vorgreifende Sondenmg 
/,,..», \r>^i.i'h irl»rid»?n, unausführbar weil bei vorliegender Ver- 
».».,;..../ h iJ:i M:hhj-.irorin»ra der PJinteilungsgrund keine Anwendung 



/•».44.I 



I I.. i:r iiiriif i\\t: nr'i.,timnjung der Principien der anahtischeu 

i, .:,,. I mv.f .,iliii.»hoil<ii zur Lösuug aller geometrischen Pro- 

f.;..,.. . .».*j/.i:r-.lirii. virliiifdir holU'U SIC uach Vollziehung dnr oben- 

^ J:... j.|. h'>ii di'.poiiibh: Werkzeuge der Untersuchung liefern. 

I*. . .VI . h . J . M'-.hr. :»*:»: H.irh«: dfT Krfindung und ist erst nach Stu- 
j I , ;'.ihii ir.ih-i Aijfi/iibi! zu nuchfu. 

it, . Aii^«ii»Jiiiii/ tif'i K<*«hiiung macht nicht der Anschauung 
... i i;.,i..i..i,f.iii>/ •in ImiU:, -.ondcni begünstigt sie vielmehr, weil in 

, .. I j j.»: vv.:.iifiiihi: voiii Arcidcutellen unterschieden wahr- 

., .... i, -..i: hl 'l'i ■•»••»- individuellen Figur sich nur in den 

..... ,. ... J ;i;l .M »i'.uii'-.li la: ;t. 

. .\... O.:. ),i!|»ijiil:f«: v«n:iniiri-n sich zu der Entscheidung: 

I. ;. ...1.. (/..'irn«:tri<' niuss mit dem Räume, nicht 

.... , . ..F I. .yiiitn*u - /unäi-hst liegt es im analytischen 

» ,. ^^i./../.•:.u:»':^ iiu :/uj/i-hen. Dieser naturgemässe Weg 

■„ j.,. .1. 'i-.ii KH'iIk in dür G«^staltung der Doctrin voU- 

j .... . ,..7..i../» /^'"(i H-.tiich ist der Anfang in den drei 

i„ ......... /i ».il*'nit:u, weil man bei correcter Methode 

„.. t i.iusii ihii Iriner Dimension operirt. während in 

.|. , i, i.. if,...'. "'' =-i'-»* 'IJ^' Vertauschbarkeit der Dirnen- 

..I,.,. .. » '../ . »...••"»'■■'■' '1'-'' l^^^t^-nninanten verhüllt und wegen 

i\|.,„.. I . . ". * ... .....v/ '1' • V irrtiiuHi.Vns nicht zur Anschauung 

,, U..:.i .. »• •' '• '• '^' '**-*/'''"^ldicationen zweier Dimen- 

\^^^ ^^ , , ,^ .. /.. .. ...: i:? di- G..Mjia..trie der Ebene so gut 

n. H I. *.. ».«r. ^ '■" *••'••"•'» '*•■'* ^J-om.-trie des Raumes, er- 

. ..,. , .1.. .11. ■' •••'•'"*' '^'^i^^'-ijfnete Gewöhnung, während 

Sil.,. ...,/•'• •• • J'''-'»»/iii/ehieu Sehritte, mit Leich- 

^^,.. \u I 1.». ' •• '' '"•';'' '■''^^''■•^'•»•niss stets in Anwendung 

v.»M l»H ' *** ii'^rij^ea Vorkenntnisse für die Geo- 



Hoppe.- Priui 



ialt,lhi:he:i 



metrie des Raumes nach Betreibui^ der elementat-eD Stereometi 
reichlich vorhanden und müssten bei Einschaltung der Geometrie ([ 
Ebene erst noch einmal ansser Uebnng gesetzt werden. 

7. Die analytisclie Geometrie fusst auf die synthetiscUe elomi 
tare Geometrie, von der sie einige Grundhegriffe und Sätze aufn 
und zur Verwendung in die geeignete Form bringt. Dass sie a 
mit einer Theorie der Ebenen nud Geraden ihren Anfang nimmt, 1 
num uiclit als ein Aufsteigen von der Uueareu Gleichnngsform , ( 
dem ala vorausgehende Gestaltung der entlelinten Grundbegriffe t 
zusehen und demgemäss auch die betreffenden Formeln nicht uns 
Iiängig von der elementaren Doctrin zu beweisen. 

8. Die analytische Cnrveutheorio hat ihre Begriife nicht i 
irgend welcher Gleichungsform , ?.. B. der algebraischen, herzuleita 
vielmehr mQsBen umgekehrt die zur Darstellong dienenden Fnnctionil 
dem allgemeinsteji Corvenbegriff entsprechen. Die Theorie der a" 
braiachon Cnrven ist im Gmnde nur eine Theorie der algeiiri 
Oleichnngen mit geometrischer Dai'stellung nnd vermag nicht i 
allgemeinen Eigenschaften der Curven zu bestinunea Bei Uehergao^ 
durch Betrachtung der Linien zweiten Grades und auccessiver Grad- 
scala zur aligemeinen Theorie werden gewöhnlich unrichtige Vorstel- 
lungen er/eugt, die der allgemeinen Auffassung sehr im Wege stehen. 
Vach correctcm Verfahren kami die Theoiie der algebraischen Cnrven 
als Specialität nur der allgemeinon nachfolgen. 

9. Die analytische Cnrventheorio hat in ihrer Grundlegung jede 
willkürliche Synthese von sich ausznschliessen und musa im Gegenteil 
auf grösstmöglicho Isolimng der zu behandelnden Elemente gerichtet 
sein. Es ist demgemäss in einzuführenden Begriffen und Gnind- 
theoretaen nur die Natur einer Curvo in einem ihrer Punkte in 
Betracht zu ziehen, mit dieser nur solche andre Raumgebilde zu ver- 
binden, deren Bestimmung aus der Natur der Cui'vo hervorgeht; 
unentbehrliche Coustructionon vöu willkürlicher Lage hingegen, wie 
die Co ordinal enaysteme, sind als interimistische Hülfsgebilde anzusehen 
nnd nicht weiter in die Begriffe zu involviren. Jede Einmischung 
ton Synthesen in die Anlange der Theorie vereitelt den Einblick ili 
ihren einheitlichcu Zuaammenliang und fUltrt ^ur Zerspaltung der. 
Doctrin in eine unabsehbare Menge einzelner Theoreme. 



g, i. Curve, Tüiig:ente, Normalebene. 

Eine Curve ist stets aufzufassen als die Bahn eines bewegi 
Punktes. Sie kann daher keine gesonderten, sich schneidern 
berölirenden Zweige oder singulären Punkte haben, vielmehr heiss 
solche Zweige ebcusoviele Gurre n. 



'.'j'ii'Uir.njrrtu «".irt r.;.ui..v.2rjiciiJLi:i^'^i!l^ Cirrr iiz^ScZ»?- . T^kLr der 
> luu:' /./« »^•5:i*iwr:. v^-.- 1^.- Parin^e'-rr •* :»r*rMlz?ii£ w*:b5»ead alle 



* r r 

\y^.>. 'iih^*: '/ .* »i.ä:4rti'';k': Grenzw<:rt€: haben mä>?en. welche alsdann 

l.ifi - » — — um — » — ? — lim — 

Cu r Cu r Cu r 

*iä?.i u..\i.j* iUMi*zr h'ihh Tang'rnte existirt. geht ans folgender Be- 
Uü/.h^uu;/ Iß-.noi. }U:v,i:in sich F' zorück bis P, so ist während der 
Jia.u':/ a«;/ l>.yi*:iini4i dio I-Ag'; von PP' und ihrer Yerlängening stets 
»ihi*:l z \*nuV\h bf;<:timmt. Aus bestimmter Bewegung kann am 
bdji'iifr: um i'Mih \ti->.\x\Mti\>i L'd^fi resultiren. also befindet sich die 
(i'./ü'i«. iJt. Anif/:Mlf:k d<is Zusammentreffens von P' mit Pin einer 
\n;tUiuuU:j. htj'oAfiu T hhr Winkel zwischen T und PP' ist nn- 
( ndJi'.L kh.'iL, ^t-M PP* bi>. in T gelangen kann, folglich ist fürs erste 
/' ihim*: hu4f\f. shu J'P' Ferner ist jener unendlich kleine Winkel 
uiciil klci/ici nik, dj/: Ißiffurfiuz der Richtungswinkel von T und PP% 
WLiil ikiU: dn:i Viiiikhi Heilen einer dreiseitigen Ecke sind, folglich 
(littV:i'}i«:/i 'dii*:ii dje ^V/!:i/iijh dieher Richtungswinkel unendlich wenig 

VUU iUllUlld«:j. W. / 1/. v^ 

l)ii' l,ajjgi; «.j^i* J: ' jjrv'iil/ojfen«: » von einem beliebigen festen 
Puuktu lii» /liiii huUut'U li J'ijiikt'r /' würde einer besondern Definition 
bedtU'fou. l'jib*: läJtsjt Jtjrli j<doeh einfacher durch das Axiom er- 
i, iliMira dm» uiji./i<iii«:|j kleine lacn.'nieut es dividirt durch seine 
r dou (h'r)M' 







jiiali/liiifhfn Cuncnlheorit, 



"P 



Dass femer k- einen, im allgemeiiicn eniUit;heü Greujiwert hat. 

können wir annehmen, indem wir einen Parameter verwerfen, welcher 
dem nicht genügte, E i n möglicher Parameter, s selbst, existirt immer. 

Hiemach hat— einen Grenzwert = s-, unildieRicbtungscosii 
der Tangente sind nun: 



Da di-ren Qnadratsuinme - 



= 1 ist, Bu hat man: 

Zugleich ist hiermit bewiesen, daas die Coordinaten des laufeadlj 

Punkts einer Cnn'e stets Functionen des Bogens sind, die sich ä 
rentäreu lassen. Der Beweis für ihre Differeutiabilitat bis zu d 
Ordnung wird, sobald die geometrische Darstellung vorliegt, 
analog geführt, weshalb wir ihn übergehen. 

Bezeichnen wir die Coordinaten eines variirenden Punkts auf 
irgend einer andern Linie oder Fläche ausser der Curve durch £, ■ 
£, so sind die Gleichangen der Tangente; 

/ ff '' 

Durch dieselben Grössen wird auch eine Ebene bestimmt, weil 
normal zur Tangente dnrch (j;ja) geht. Sie heisst die Normalebei 
der Curve, nnd ihre Gleichung isli 



%. 2. Ohara kt er Isiruu^ der CnrTe au» 
Sormal ebene. 



fler Bewegung ihrer 



Es soll jetzt die Bewegung der Normalebene analytisch dargeslallt 
werden, die sie bei Variation des Parameters oder bei Fortrücken 
des laufenden Punkts längs der Cune vollführt. Um hierauf die For- 
meln der Anfangs citirten Schrift „Cinematische Grundlage der Cur- 
ventheorie" S. 96. u. f, anzuwenden, haben wir für a, J, c zu setzen 
f, g, h. Aus diesen erhält man zunächst den Rotations winket v, wel- 
cher für die Normalebene mit t bezeichnet sei, und Erlimmungs- 
trinkel heisse, und der nach Gl. (53) bestimmt ist durch 



46 



Hoppe: Prindpien der analytischen Curventheorie. 



Diese Grösse t ist jetzt als Parameter zu betrachten, und die Diffe- 
rentiation nach T durch Accente zu bezeichnen. Dann sind nach den 
Gl. (e') (55) /', g\ h' die Richtungscosinus einer auf der Normal- 
ebene senkrechten Ebene, welche erstere in ihrer Coincidenzlinie, ge- 
nannt Krümmungsaxe, schneidet. Deren Richtungscosinus l, w», n 
sind in den Formeln für öj, &i, c^ zu substituiren. 

Hiermit sind 3 auf einander senkrechte Richtungen bestimmt. 
Wir ziehen vom Punkte (xyz) in gleichen Richtungen 3 Geraden. 
Die erste, normal zur Normalebene, ist die Tangente, die zweite nor- 
mal zur zweiten Ebene, heisst die Haupt normale, die dritte, in 
der Richtung der Krümmungsaxe, die Biuor male, alle drei in dieser 
Reihenfolge die begleitenden Axen der Curve. Dire Richtungs- 
cosinus sind demnach: 



Tangente 



A 9, h 



Hauptnormale /', g\ h' 
Binormale /, m, n j 



(6) 



Vermöge ihrer senkrechten Stellung bestehen folgende 22 Belationen : 



/» +<,* +A» 




f'l-{-g'm.-^h'n 


=xO 


/'ä+i/'^+Ä'« 




lf-{-mg -\-nh 


= 


fi +OT«+n« 




ff +99' +ÄÄ' 


= 


P+f'^+l^ 




gh-^g^h'-^^mn 


«0 


gt^gn^^i 




hf+h'f'-^nl 


= 


Äif-l-Ä'2+n« 




fg+f'g'+irn 


-0 



(7) 



(8) 



1 

f 


g' rn 
h! n 


1 
9 


h' n 
fl 


1 

h 


fl 

9 w 


1 


mg 
n h 


1 
9' 


n h 
If 


1 


l f 
mg 



1 
l 



9 9 



1 

m 



Uli' 
ff 



1 

n 



ff 

9 9 



ff l 
99' fn 
h h' n 



(9) 



= 1 



Normal zu den begleitenden Axen gehen durch {xyz) 3 Ebenen, welche 
in gleicher Reihenfolge die Namen haben: Normalebene, recti- 
ficirende Ebene, Schmiogungsebene, und den gemeinsamen: 
begleitende Hauptebenen. Die Gleichungen der so bestimmten 
Goraden und Ebenen sind also: 



Hoppe: Prindpien der analytischen Curventheorie, 47 



^ — X Tj — y t — z 

Hauptnormale ^, • = — r = —77- 
Binormale ^J:^ = nilP ^tzl 

l m n 



(10) 



Kectificirende Ebene /"(S— aj)+/(7? — y)+A'(J:— ä) = \ 
Schmiegungsebene /(5 — x) +^(1? — y)-|-w (f— «) « ) -^ 

Die Bewegung der Krtimmungsaxe als Coincidenzlinie der Nor- 
malebene wird bestimmt durch die GL (62) (58) (61), die, wenn ^ 
ihren Rotationswinkel, den Torsionswinkel der Curve, bezeichnet, 
lauten: 



8d = '^'8r; ^' 






(12) 



Hieraus und nach Definition des Rotationswinkels hat man: 

a^2 _ az^+sm^+an» (is) 

Differentiirt man, um die Lage der Krtimmungsaxe vollständig 
zu erhalten, die Gleichung der Normalebene, so kommt: 

oder, da nach (1) 

ist: 

/'(£-a:-/V)+(/'(i?-y~(/V)+Ä'(J:-«~ÄV) = 

Die Gleichung der Normalebene lässt sich schreiben: 

A5~aJ-/V)+ör'(i?-y-örV)+Ä(5:~«-ÄV) = 
Beide Ebenen gehen durch denselben Punkt, dessen Coordinaten sind 

^+*r, y+«V, ^+s^h' 

welcher auf der Hauptnormale im Abstand s' vom Punkte (xyz) liegt, 
und der Krtimmungsmittelpunkt heisst. Er ist der Mittelpunkt 
eines die Curve in (xyz) berührenden Kreises, des Krümmungs- 
kreises, dessen Radius, der Krümmungsradius, = «', und dessen 
Axe die Krümmungsaxe ist. Die Gleichungen der Krtimmungsaxe sind 
demnach 



r 



Hoppe: Priiiapitn 



Der Rotations wiukel der Hauptaonnale und rectificirenden Eb( 
den wir Torsionsbogen nennen und mit d bezeichnen, ist zunächg 
büstimnit durcb 



(t&n 



[lO 



(1« 



Nun erhäJt man, indem man die Gleichung 
differeutürt: 

//^'ST+z'e/' —if'M = (f 

woraus nach Analogie: 

und nach Einführung der Werte in (15) ; 

So» ^ ö'&'-fSt» 

eine Gleichung, die sich anflösen iäeat in 

3* = Bösini; St = 8jco8A-, #' = tgi 

Die eo bestimmte Grösse l beiast die Krüramungsbreite, ihrTi 
gens #' das KrUmmnugsverhältniss der Curve. 

Zum Schiusa stellen wir nra der häufigen Anwendung willen d 
Differentialformeln für die Richtungscosinus der begleitenden . 



8/' = [l sml — fcosk)8a \ 
^g' = {msiuil — j/cosi)9ff I 
Sh' •= (rt sin i — A cos 1)30 ' 



An diesen Formeln ist zu bemerken, dass jede nur auf eine Cook 
dinat«naxe Bezug hat, also von der Stellung der beiden andern um 
bängig isL Man kann daher die m Axe als willkürliche Gerade a 
sehen, so dass die y und 2 Axe nur specielle Lagen derselben aiä 
und die Formeln der zweiten und dritten Zeile nur dasselbe s 
wie die der ersten. Da dieser Fall, wo eine eiu/ige Axu zur 3 
Stimmung hinreicht, sich nicht nur wiederholen, sondern in ( 
unten folgenden Operationen mit geringen Ausnahmen durchweg gelt^ 
wird, so wollen wir alsdann die überflüssigen Analoga weglaesen, Ol| 
Anmerkung „x Aie willkürüch" sagt dann aus, dass jode von d 



Sä = k'dr- ßn =— A'ßa 



r 

^1 LAge abhängige GleichuDg drei analoge Gleichungeji vertritt, die man 

H daraoB dnrdi Substitatioo der Bucfastaben (i/, g, m) und (s, '', «} für 

H (^,/, !) ableitet. 

■ 

■ dr< 

H Bi 

I '" 



: Prinripieii dtr aualytiseken Cure 



Indlcatrlcen, Torslonallnle, Verdreh an g'. 



Sie geometrische Dfurstellut^ der Rotations winkel ist auf S. 91» 
d. cit. Scbr. bereits imgegeben. Wir wenden das Verfahren jetzt anf 
die Rotations Winkel t, Ö, a an. Wir ziehen von einem fest3n Punkte 
drei Gerade von der Lange = 1 in den Richtungen der Tangeute, 
Bisormale und Hanptnorroale ; dann erzeugen deren Endpnnlit« bei 
Variation des Parameters drei Curven, die auf einer nm den festen 
Pmjtt mit der Linieneiuheit als Radius beach.'iebenen Kugel U^en, 
imd die Indicatriccn der Tangente, Binormale, llauptnormale 
heifisen. Die Coordinaten der drei Endpunkt« sind die Grössen (6), 
wenn man den festen Mittelpunkt als Anfangspunkt betrachtet; die 
Ql. (5) (13) (15) drücken gemäss Gl. (2) aus, dass die Längen der 
Indicatricen von drei beliebigen Anföngen an gerechnet bzhw. ^ t, 
*, a sind. 

Mit dieser Constniction verbinden wir eine neue. Die drei Ge- 
raden unbegrenzt gedacht lassen sich als ein bewegtes System von 
Coordinatenaxeu betrachten. Die Coordinate eines Punktes in der 
Richtung der Tangente sei = *, in der Richtung der Binormale = i, 
in der Richtung der Hanptnormale = 0. Der so bestimmte Punkt 
(frt) erzeugt dann in der der rectiiicirenden Ebene parallelen Ebene 
one Linie, die Torsionslinie, deren Länge nach Gl. (16) = ff ist. 
Kach (17) sind sinA, cos! die lüchtungseosinus ihrer Tangente, mit- 
liin ist l deren Richtungswinkel gegen die t Axe. Die Gleichung der 
Torsionslinie 

/{&. T) = 

neunen wir die specifische Gleichung der Urcurve. Hiermit 
liliigt nun folgendes Theorem /usammen. 

Drehen wir das variable Axensyslems um einen constanten Winkel 
^ tun Beinen Anfang, so dasa die Hauptnormale ihre Richtung nicht 
ändert, so gehen die Richtungscosinus der Taugent« und Binormale 
^r Urcurve f, l über in 



4 



/, 



Differentiation: 



—fam^-\-lcx 



(l«J.n 







Dm aber b^ de Cooidinl» dnnIbeB Pakts (^ der Toröoiu- 
fiirie in Bez«B *>' ^^ Bom AseM &r *,^; fol^äd ist die Tor- 
riiMJJHfi aiHBt ikR7 Lage U da- ■nerladerteB Qese der ^ «QeD 
OHma geneiB, dereo "Emgealiali klil umgea in der tmiiiiili ii Be- 



Au iJMi Cnre eäe utdere ftbleiteii, dem ^iptnonDile in 
Mlmrcchcnden Punktn ^eidkc BiiMBag hat, «ihnad die beidjersei- 
tigea TaageBten eise constuite Nfligang i4 n eäaiader kalieii, 1 
d^ Cnrre nra den Wi&kd /f Terdrefaen. Der Sata lautet d 

Die TorBioii!)liiiie einer CnrTe bleibt bei jeder ^ 
drefasog nngeftndert. 

FAr eine ätene Curre ist & constatnl omd lisst sich n 
Dann wird nach Ymirelrnng 

;#i^tain^; »1 ■= tcosii 
also 

Demnacb geht aoa einer ebenen Cnrve dnrch Terdrelinng eine C 
TOn eonatanter Erämmungsbreite gleieb dem Verdrehnngairinkel \ 
Ünearer ^tecifischer Gleicbaug, also gerader TorsionaUnie l 
diese (Hasse Ton Cnrren, die wir Cnrven linearer Torsi 
werden wir später zoiilckkommen. 



$. 4. Charakterisirnos der Cnrre aas dem Kramanafskrelse. 



I die Cni 

I De 

^^Offre i 



Eine Cnrre, weldie nur mit einer begrenzten Anzabl von G 
Tariiren kann, oscnlirt eine beliebige Cmre in einem Punkte, 
Über alle diese Grössen derart yerftgt ist, dass sie sich in e 
beiden gemeinsamen Punkte so nahe &ts möglich der beliebigen ( 
anschiiesst. Hiiirzn wird erfordert, dass die Differentialquotit 
der Coordinat«n von niedrigster bis za höchst möglicher < 
nach beiden Conen genommen in jenem Ponkte gleiche Werte h 
In die höctfäte Ordnnng fBr alle drei Coordinaten die nte. 
die Curren eine BerSbrang nter Ordnung. 



Der KrämmQDgakrcis ist ein osctüirender Kreis, 
CBrre in zweiter Ordnong berfirt. Dieser soll jetzt ohne 



welches 



1 



Boppei Prindpiea der anatj/iiichtn Curvenlheori 

SDf seine frohere Definition beBtimmt werden. Als e: 
hanpt hat er die Gleicbimgen: 

Die erste drückt ans, dass er in einer Ebene lie{^, die durch den 
Pnnlrt C^oJ'ü'") S^^^ und die Rieh tungscosinns i, m, n hat; die zweite, 
doss sein Abstand von diesem Pnnkto constant ^= p ist. Betrachton 
wir seinen laufenden Punkt (xys) zugleich als den der Curve «, so 
ist die Bedingung einer Berürung zweiffir Ordnung, dass beide Glei- 
chungen nach zweimaliger Differentiation noch für Kreis und Gnrre 
gemeinschaftlich gelten. Man erhält dann: 

l/'+mg'-i-nh' ^ 
Da durch diese 6 Gleichungen and die BelatJon 

?+„<+„• =1 

die 7 disponiblen Grössen l, tn, n, xq, ^q, zqi bestimmt irerden, so 
OBcalJrt der Kreis. Zur Auflösung setze man die Richtnngscosinus 
des nach dem BerOhrungspunlit (xyz) gehenden Badius 




m>fl 



ann gehen die erste, 4te und 6te Gleichung über in 

"Z'+V+öA'^^ (22) 

Hiernach st^ht der Radius normal zur Tangente und liegt in der 
Kreisebene ; dasselbe gilt nach der 5ten Gleichung anch von der Haupt- 
normale; folglich fall eu beide in eine Gerade zusammen, und man hat: 



Gl. (22) giebt dann -= +1. Es ist passend anzunehmen, obwol 
Sache der Willkür, dass r beständig mit * wächst. Dann sind «' und 
f positiv, also das obere Zeichen g'^'^S- ^'^ Lösung ist jetzt 



■ toi^^ 



Die 
i Coor^natea des 

"4='>+«'/'i »i = r+''»'! » — " 

den "^aIIibi— gM n ^ 2. 

IHc LOrang der TontdiesideB Anfgifee fUrt zar Entwidel 
elnger nnter des Pfffinn— wgwlflflrpw oner Csttt, drä in $. 2. i 
nrf aadenn Wege voDstindiger engibeB. Der Umstand, dass i 
bage Zeh die Bestiamunigsstaile btiurer Ordnnn^ mr ^ 
dtndi den fcjtmainiggkreig afalätete, dve Ketliode die ^tea mir f 
diene Gorven genügt, ist gewiss ein Hmpüiiiidentiss gewesen, wddl 
dem Einblick in die Natur der Cmren und der aBgemränen Auf' 
•nng der Aufgabe ihrer Theorie entg^enstand. Aach jetzt noch « 
es einen unbehaglichen Eindruck machen, dass die Namen der '. 
MlmmnngsstOcke in §. 2. ganz tnunotiTirt aoftreten. Die Sobald Ij 
jedoch mcht an dem Verfohren, sondern an der eiugehargerten 1 
neantiug, die wir nicht olin« groesen Kacbteil abändern bOni 
HCgen die Namen der alten Methode entlehnt bleiben; ihre Gm 
bedentung, nach der sie zn definiren sind, moas anf einem t 
umfasKendeD Wege gewonnen werden, wie ihn die Bewegung der Not 
malebene darbietet. 

In nenerer Zeit hat man mit Beihebattnng des Princips der < 
culation die Einaeiti^eit gehoben, welche dem Krttmmnngskrels e 
ist. Die sich so ergebende Constntction aoU faiemächst 
werden. 



g. 5. Osculirende Spirale. 

Der Krümmm^slireiä läsat eich auffassen als diejenige berfl 
Curve, welche die momentane Krümmung der gegebenen Cnrre c 
staut und ihr begleitendes Axensystem momentan besitzt, w&b 
die TorBion null ist. Wollen wir nnn die Torsion in gleicher Wrf 
wie die KrUmmnug berücksichtigen, ao ist die Aufgabe: eine bei 
rende Curve zu constmiren, welcher die im Berührungspankt a 
findende KrUmmnng und Torsion der gegebeneu Curve constant Jt 
eigen sind, und die im begleitenden Axenajatem momentan übe 
stimmt. 

Die BeBtimmuDgsgrJlssen der geauchten Corre seien durch gleicl 
Bachstaben mit dem Iudex 0, die momentanen Werte bezüglich » 
die gegebene Cnrvo ohne Index bezeichnet. Für erstere dnd R&l 
. 3t a# 



a." 



, also 



Hnppt: Prinapitn der nnalyfi.'cAeii Qiriienllieont. 
«o' ■= b', #0' = e', if, = A, Oo' = ö' 

alle übrigen, varUbelii Grössen müssen im BerüliriuigBpuiikt in d 
gegebenen Werte ohne Index übergehen. Nna hat man nach (18): \ 

A" = Jotg^-Zol f" = itgl-J 
Dies nochmals differentiirt giebt: 

fo" fo'i'* 

intf grirt : 

/■o"•f^<'" =■ coQst, =/"+/«'' ^ /"tgU+agA 

oder nach Diriaion durch 0'*: 



g+^- 



ISflo-j-J 



- C/sinl-|-/C08i) 

Hiervon ist das vollständige Integral: 

/o = (/Hinl.+icosl)Bini-f 4 
woraus durch Differentiation: 

/o'cosi = — j48inff(|-|-flco8(i|, 
und in Anwendung auf den BerUhrungsponkt: 

(/coBi— iainl)cosl = Acoaa-\-B\ 
/'cosi = ~Asiaa-\~B 

Eliminirt man A, ß, so wird Gl, (24): 
_/■(,= (/sinl-|-fcosi)8ini+(/i 



). — i8inA)coaico8((Jo — 



Multiplicirt man mit 



3»o — «'3*(. = *'co8l8ffo 

integrirt, und bestiount die Constante der Integration nach dem Fat 
tjonswerte im BerUlirungspunkt, so kommt: 

!■„— tc = jt'cosl !(/sini+icoBl)aini{ao — c) (25) 

-f- ( /cos i — i sin i) cos 1 sin (0(1 ^ d) 
+/'coBi[l— COS(ffo— ff)]| J 

Diese für willkürliche x Axe geltende Gleichung bestimmt die ge-' j 
Buchte Curve im Parameter Oa- Geht man zu einem neuen recht- 
winkligen Coordinatensrsteni der x^y^z^ tlber, verbunden mit dem ur- 
sprünglichen durch die Relation 



L Buchte Curve im Paramete 
winkligen Coordinatensystei 
Bprünglichen durch die Rel 




54 B»t,t: J 

f!lltig Ar wüIktTfidK z Axe, w lutea fie riiiihiiaiiii 

^ = — /006*leM(«, — «) 
ffienndi Qegt die Cnrre uf naa- senAni C]F£ader<ftcte 

deren Axe, £e j:, Aze, n ■n^rta^k^ea CoorfaftteB die Gkidan- 






-/4'a 



(26) 



AsiDl-}-aCOsl 

ns =■ /eos'l ist Wlhnad sie adi mit der Winke]- 
gleicli der TstiatitHi tdo t^ bb den Cf linder windet, 

rtda ne propordonal «^ — 9 in der Bküang tob dessen Axe fort. 

Du TeriiibaiM der Tangential- nnd Amlbewegnng ist litgit. 

Die gefttodene Cnrre beisst die osculirende Spirale. Xennen 
irir hietsadi den Crlinder, auf dem sie li^t, dessen Axe und Ba^ 
deren Badins und Ebene Spiralencyliader, Spiralenaxe, Spi- 
ralenbaEis, Spiralenradins, Spiralenbasisebene. 

I>ie Spiralenate i^t biemacb der rectificiTeaden Ebene pantlld, 
von der sie nm «'cos'l absteht, nnd macht mit der Binonnale nadi 
der Tangente bin den Winkel Z. 



$. 6. Sebema der Kereehnitn? der Bestimmong^stBelce einer Cu 
ans ihren Coordinatengleichangeu. 

Sind die Coordinaten des laufenden Punkts der Cnrve als I 
tionen eines Parameters gegeben, so erhält man auf folgendem \ 
soccemlve alle Qbrigen Bestimmnngsstücke , nnd zwar mit jeti 
3 eins. 



1. Gegeben sind 










*. yi 


» 




liurcb Differentiation erhält o 


lan die Werte Ton 


a 


^ 3,, 


&> 












a.= 


'iM + 


y- 


-&■ 



ie: Prindpitit der anali/lliclitn Ouniealhenti, 

and nach IKvision die BichtangBCOBÜms der Taugeute : 



^-P.' 


. = |. .= 


F. 


2. Die 3 Operaüonen 
der lotzten Resultate erhalt 


vriederholon lieh. 
le, d,, li 


Durch Differentiat 






et = 


■ yt>f>+S,'+SH' 




und nach Division die Riclitungscosiuus der Hauptnormale: 


^-1 


.■-t' »- 


a;. 
3. 



1 bilde ans deu Resultaten von 1. and 2. die Determ 

,-\SS'\. „_|ftA'|. .„|//'| 



1//' 



I 99 



zur Darstellung der Bichtungttcosisus der Binormale, und dividire daa 
Differential eines derselben durch die homologe Grösse aus der vori- 
gen Reihe; dann erhält man deu Coutingeuzwiukel der Scluniegunga- 
ebene : .J 

f 9 h 

Falla ein Divisor null ist, bleibt mindestens einer der Ausdrücke gültig. 

4. Man berechne snccesgivc das ErUnimungsverhiiltnias, die 
ErUmmungsbreite und den Contiugeuzwiokel der rectificirenden Ebenen 
nach den Formeln: 

8t __&» 
cosA sinA 



= arctg*'; 



5. Dnrcb Integration findet man aus 9«, Sr, S9, be deu Bo 
den Krümmungswintel *, den Torsionswinkel 9 und den Torsions- 
bogen ff. 

6. Zu notiren sind noch die Quotieutcn: 



Krümmung - 



Krümmungsradius ^ 
Torsionsradiua 



St 



56 



Hopp$: PriNcipien der atuifytisehen CurvetUhe&rU. 



Stelleu sich /, f , A als Brüche mit gemeinsamrai imtioiuden 

Neuuer 

dar , so kann man deren Differentiation auf folgendem .Wege ganz 
umgehen. Man hat: 

a'=/r'+/V; etc. 
a-'=yr"4.2/V4-/V; etc. 

daher : 

ee' 



9 9 
hh' 



r* = fo^; etc. 



(27) 



a a' a" 




ff r 


b h' h" 


=- 


9^9" 


e c' e" 




h h' h" 



r« = dV 



(28) 



Die ersten 8 analogen Gleichungen (27) geben: 

b^ 



ede 



+ 



e de 
a da 



+ 



ada • 
b Sb 



r^dr^ 



Bividirt man sie durch den so gefundenen Wert von r^, so erhält 
mau /, iH, n, und hieraus: 

mg 



f 



n h 



etc. 



Jetzt stellen sich wieder a\ b\ e' in der Form dar: 

P P P 

wo 9 im allgemeinen irrational ist Nach gleicher Methode verwan- 
delt sich die Formel (28) in 

a tt du 



b ß dß 
e y dy 



= e*8^ 



Sin da;, ^, « nicht explicite in einem Parameter darstellbar, son- 
dern nur ^4^2 Gleichungen zwischen ar, y, a und h andern Tariabdn 
gegeben, so hat man nach erster Differentiation alle ik-f-S Differen- 
tiale durch eius darzustellen, und nach jeder neuen Differentiation 
diONkWecte dafttr einzusetzen. Die Kesultate enthalten dann alle 
pnoiitirai ^VffiMfi als Elemente jtmd sind mit den gegebenen Cur- 

zu verWr ' 



Dimensionen and innere Bexlehnns'eii der CnTTe. 
Einteilnng: der BestiramaugsBttteke. 



1 



An der vorstehenden Reclmnagsfolge ]ässt sich folgende für die 
ganze Cnrventheorie entscheidende Bemerkung machen, welche noch 
ia keiner Schrift Beachtung gefunden hat; 

Darch die Operationen 1. ist das Bogenelement voll- 
Btäudig eliminirt, nnd in keinem Reenltate der Opera- 
tionen 2. biB 5. mehr enthalten. ■ 

Hieraus ist der Schlnss zu ziehen: I 

Hat man ein beliebiges System dieser Resultate den" 
ßelationen 2. bis 5. gemäss aufgestellt, so lässt sich das- 
selbe noch mit einer beliebigen Function n des Parame- 
ters verbinden, und daraus eine Curve herstellen. 

In der Tat fällt dies sofort in die Äugen bei Betrachtung der 
Gleichungen 

Bx^/ds-, By^g3>; &, = hS» 

Geometrisch ausgedrücitt lautet die Bemerkung und ist nicht weniger 
onmittelbar einleuchtend: Von jedem Punkte der Cnrre kann man in 
tangentialer Richtung eine willkürliche unendlich kleine Strecke bis 
zum cousecutiven Punkt abscbneiden, ohne dass dadurch die innera 
Beziehungen des begleitenden Axensystems einschliesslich der Grössen 
I, &, c, l, welche wir zusammenfassend die innern Beziehungen 
der Curve nennen wollen, beeinflusat werden. Da diese Strecken da 
die detaülirten Dimensionen der Curve bezeichnen, so können wir 
den Satz kurz so ausdrücken: 

Die Innern Beziehungen einer Curve sind unabhängig 
von ihren detaülirten Dimensionen. 

Nun wird eine Curve {nach Elimination des Parameters) bestimmt 
dnrch 2 Fnnctionen. Nimmt man also » zu der einen Function, so 
bleibt nnr eine Fnnction zur Bestimmung der innem Beziehungen 
libiig. Alle in letztem enthaltenen Functionen sind demnach be- 
etimrat, sobald eine Gleichung zwischen zwei derselben gegeben ist, 
vorbehaltlich willkürlicher Constanten, die dnrch Integration hinzu- 
kommen. Die Bedeutung der Elimination des Bogenelementa drückt 
folgender Satz aus: 

Die Cnrventheorie lässt sich zerlegen in eine Theo- 
rie der innern Beziehungen und eine Theorie derDimen- 
Bionen, deren erstere sich ohne Raoksicht auf letitere 
entwickelt und vollendet 



ßO Hoppe: Principien der a naljftiwek tm OuTemAeane^ 

7. Gegebou f' in t. Man findet durch Integration /, ans 

beidcu /. • 

^ Gegeben f* in ^. Man findet durch Integration /, aas 
bcideu r\ 

\>. Cregeben/' in a. Man findet sncoessiTe: 
laixkl—fcMl = g^ 

/* a(/co8A+/ginA) 
'"»/ Isrnl— /cosA 

und/, { ans den zwei yorigen Gleichungen. 

10. Grieben / in X. Man hat 

l ftgldf 

ans beiden ergiebt sich /'. 

11. G^eben / in i. Man hat 

/==— /cotxa« 

aus beiden ergiebt sich /'. 

12. Gregeben /sinil+^cosA, ZsinA— /cosil und/', welche Grös- 
sen die Quadratsumme = 1 haben, in einem Parameter. Man findet: 

/*a(/sinX+ZcosX) 



J /sinX— j 



-/cos iL 
somit / und l einzeln. 

13. Gegeben f^si'k^lQm'k in X. Man findet: 

^ 17-1 8ysinit+ ?cosA) 
/cosX— -ZsinX =» -^^ g^ - 

aus beiden/ und l einzeln, dann /'. 

14. Gegeben ^sinA— /cosil in iL Man findet: 

/8ini+/co8i — — /(iiini— /cosil)8A 
aus beiden / und l. 

15. Gegeben isini— /cosi in a. Man findet: 

/' «/(Zsinil— /cosi)a<i 

/sini+ZcosA *» yr— /'«— (Zsin A —/cos i)* 
djLs sind die Data der Aufgabe 12. 



Heppe: Prindpkn dar ana^tUchen OirverUkwrk, gl 

n. Bednction andrer Aufgaben auf Differential- 
gleichungen. 

. Gegeben sei 2 in r. Sei 

l = smo; g^ ==» COB^/a; cos« = er-P 

dann wird 

dl = — /'8d «= cosaSa ==» coBacos2fAdd 

1—? = cos«« =/«+/'«, also 
/=cos«sin2fi 

Dies differentürt giebt: 

— coaacos^ » — af mi€i^2^'^2iiL^ CQB€tco^2iii, oder: 
2af*+air =» 8atgatg2fi, oder: (29) 

28tgfi+3T(l+tgV) = 2a/f tgf4 
.Setzt man 

tg/* = tgf*^+^- 

wo fiQ ^in Specialwert von ^, ond c Integrationscoiistante ist, so wird 
die Gleichung unabhängig von c erfüllt, wenn 






Hiemach ist 



/ 8t 
COSa 



cosa ' 



mithin die allgemeine Lösung darstellbar durch eine beliebige be- 
sondere. 

17. Gegeben / in ^. Sei 

/= siny; y' = C082v; cosy « e~^ 
dann wird 

8/=/'3t =- cosySy = cosycos2v8r 
f ^ cosycos2y; l = co8ysin2v 
woraus: 

Bl By 8v 

wK ■» — /' «= — cosycos2v ^ ~" Sa sinysin2v-}-2gÄCösycos2v ' 

also 



62 Hopp€: Prmajpitn der tmahfitiMekem Curventk^ork. 

Sa^+d» « BytgftgÜP 

eine Gldchnng von der Form (29) in der vorigen An^s^^be. Man 
brancht daher nur im Besnltat y, 6, ^, v ftr o, /?, r, fi zu setzen. 

18. Grieben/* in i. Sei 

/'«sine; /cosl — /sinl = co8ecos2s 
/sin l-f-2co8 A = — cosf 8in2« 

Differentürt man die letzte Gleichnng, so kommt: 

cose€Os2»9X « sinesin2»9€ — 2cosecos2»d» oder 
2dx+dl » detgetg2» 

meder von der Form (29). 

19. Gegeben sei ^ in t. Man zerl^^e die Gleichung 

dnrch Einführung des imaginären ^Hnkels /» in 

/co8^+/;8m,»=.l l 

/sm /*— /'cosfi «= ö j ^ ' 

Differentürt man beide Gleichungen, so kommt: 

/' (Sr+a/i) cos f4+ { m—f(dr+d(i) } sin ^ « - 

/'(aT+8fA)sinf4— |^--/(aT+8/A)} cosf» =- — »y'a^ 

woraus: 

a*+afi =» — «adsittfi 

Setzt man 

. I» 2/ 

so geht die Gleichung über in 

Diese Gleichung hat die Eigenschaft, dass sie durch Substitution 

r' = g^ «-**- 

in die coi\jugirte übergeht Ist also q der coigugirte Wert zu ^, so 
ist q zweite Speciallösung, und 

, Aq+Br (31) 

das vollständige Integral. Damit dasselbe auch den Gl. (30) genügt, 
muss sein 



Hoppt! Prineipitn dtr ana}ytisr:ken Ciirvealhtari 
35i + V«l' ™ 2 



^ 



Alsdann hat man fOr eine beliebige x Axe: 

/—i— Wi; ^' = — s'si— 93i'; ^ = »Vgl - wi') 

Es bleibt Ober die complexeu Werte von A, B der Art zn verfügen, 
dass diese AusdrQcke nach Substitution von (31) fOr q drei recht- 
winkligen Axen entsprechen. Setzt man 

WO m, tn,, n, % reell sind, und ihr gemeinsamer, bis dahin willkür- 
licher Factor durch die Gleichung 

zu bestimmen ist, so findet man: ^^| 

/ =1— m*— m,*; ff ■= mn-fmin,; Ä =»»»(, — m,« ^ ■ 
f' = »iiKi — m«; g' =1 — ta* — «i*; ft' — mnii-j-nji, 

a aasfohrliche Behandlung dieser Aufgabe habe ich 1863 in Crelle 
E Bd. 63. p. 132. gegeben, desbalb hier nur den Weg der Rechnung 
1 die Besnltate aufgeführt. 



Sollen die Dimensionen einer Curve und durch sie deren Coor- 

latengleichuugen gefunden werden, so müssen entweder zwei Re- 

1 zwischen r., y, b, « gegeben sein, oder eine solche zu den 

Rhenen iunem Beziehungen hinzukommen. Im letztem Falle diffe- 

3 man die Relation 3 mal, setze für die Differentiale der Coor- 

laten ihre Werte (1), nnd eliminlre die primitiven x, y, <t. Dann 

übt eine DÜTerentialgleichung für a altein, durch deren Lösungen 

z bereits dargestellt sind. Enthält die Relation nur s, so sind 

I nach (1) zn finden. Im erstem Falle eliminire man « und 5s; 

1 behält man nach 3 Differentiationen 4 Gleichungen zwischen x, 

, und nach deren Elimination die innere Relation, wodurch die 

lifgabe auf den zweiten Fall zurückgeführt ist. In vielen Fällen 

1 eich der Weg sehr kürzen, was alsdann meist leicht zu be- 



g. 9. Einteilung der Cnrven. ^H 

Kb kann kein Zweifel bestehen, .dass die oberste Einteilung der 
nen sich nach der Relation zwischen den dimonsionslosen Inva- 




fi4 Bofpt: Prätcipitm da- awi^fiKi^a CWt^atteerM. 

riaalea riditen mnes; jedes uidere Uerkoeal bringt eine Complication 
aäl sich; die Corantuiten vobindeo die Lage mit der BeBcbaffenheit, 
die Znziebniig der DimensJonen verlangt doppelte Bcsümmnng. Dt 
die GrCssen t, #, a, i leicM aaa je zweien unter ihnen hervorgehen, I 
BO genBgt es, die Rektion zwischen t und $, d. L die spedfische ! 
Oleichmig, ab Merkmal der Einteilang aufzustellen. 

Hiprnacb bilden die erste oder ein&chste Clasae die Cnrvta ^ 
linearer Torsion, för welche 

— = const 

= tgl, so dasB wir die specifische Gleii 



Diese Constaate ist dann 
»chrcäben kßnnen: 



»cosl = Tsini ((1 = const) 
und, indem wir das beiden proportionald a hinzonehmen : 



Uieraas ist es leicht, die Stelhing des beglritenden Axens^stems zu 
finden; denn man hat: 

3- =i8inl-/c08l; ^, = 
Die letzt« Gleicbnng bat die drü SpedoUdeungen 

/'=0; g' = — sin ff; ft' = cosa 
deren Quadrataumme = 1 ist. Dies differentürt giebt nach (18): 
isiui— /"cosA^ 0; mtmi — jcosl = — COSff 
Qsinl — Acosil — 
woraus nach Determinautenbildong : 

]g' msini — gcoaX 






ABinl+74Cosil = 



Diese 6 Gleichungen bestimmen parweise die gesachten Grössen, der 
Warte hiernach sind: 





Um die Curve, welche hiermit in einer beaondem Stellung ^uiu CoOI 
dinatenaxensystem dargestellt ist, in eine beliebige Stellung zu Ubex 
tragen, branett man nur die Axenatellong beliebig zu verändern; di 
gehen zugleich die Speciallösungen der Differcntialgleichnng i 
vollständige Integral über. 

In der vorliegenden besondem Stellung erkennt man die b 
kenswerte Eigenschaft der Cnryen linearen Torsion, dasa ihre I 
normale beständig auf einer festen Geraden (hier dur x Axe) s 
recht steht, mit der die Tangente und Binomiale coustante W 
Mden. 

Diese Eigenschaft besitzt die Claase ausschliesslifL. Denn, gilB 
eine der 3 Gleichungen 



so folgen nach (18) die beiden andern, nud nach Autg. 4. wird dai 
tp proportional i, und analog proportional 9. Demnach bewoist .jed 
der 3 Gleichungen die Lincarität dei' spocifischeu Gleichung. 

Dass jede Curve linear^ Torsion durch Verdrehung um i i 
ebene Curve übergeht, ist in §. 3. bereits bemerkt. Hiornacli bildf 
alle ebenen Curven einen beBondem Fall der in Rede stehenden Cuj 
vendasse. 

Die Coordinatengleichungen einer Curve linearer Torsion sind^] 

IT = «Bini; y = cosi/coscSs; z^= coai/sinffös 

wo * bclicbigo Function von a ist. Es ist leicht diese so zu 
dass nach Elimination von o zwei algebraische (Gleichungen zwisL'heai 
*, y, 3 bleiben, z. B. indem man « = cos(iiJ+e) setzt, wo (■ ein« 
RaüonaJzahl und nicht = 1 ist Nimmt man s proportional n, i 
die Curve eine Schraubenlinie, wie die osculirende Spirale. 



Aehnliche Eigenschaften hat die Curveuclasse cyklischt 
ajon, deren Torsiouslinio ein Kreis 



r Top4 



ist. Ein Bogen dics< 



i Kreises ist dann 
= il eota 



QQ Hoppt: Prindpien dgr analjftisdten Curveniheorie, 

und die Coordinaten des laufenden Punkts sind 

T =« cotasinA; ^= — cotacosA (36) 

Durch dreimalige Differentiation nach (18) mit Beachtung von (35) 
erhält man: 

g- «» Isink—fcosl 

g^ = (ZcosA+/sinA)tga— /' 
dY 3/' 1 



8a^ Stf cos^flf 

Letzteres integrirt giebt mit Anwendung des Yorheigehenden: 

d^ +ES^ "= ''^'' *" (ZcosA + /'sini+/'tga)tga 



oder, wenn 



gesetzt wird: 



= 3-, also -^==ai (37) 

sina* cos« 



^2gX5 +y = ö sin tt cos a (38) 



/cosX+/sinA+/' tga ^ «?, und analog 
mcos A+ öF sin A+^r' tga = (?, | 
ncosA-j-ÄsinA+Ä' tga = cg j ^ ^ 

woraus: 

COsA «= cl -^Cj^m -{-c^n 
sin A == c/ -jr^iQ +«^2^ 
tga =c/'+Ci/+CaA' (40) 

Wählt man die Gerade, deren Hichtungscosinus sich verhalten wie 
cic^ic^i zur X Axe, so werden c^ und C2 null, und ^ nimmt, damit 

die Gl. (38) (40) vereinbar seien , den Wert an. Dann hat man 

' ' cosa 

zunächst: 

/=» cosasinA; /' « sina; l = cosacosA 

und Gl. (38) lautet fttr die 2^ und z Axe: 



Hoppe: Principitn der analytischen Cunrnntheorie, 67 

Sie wird erfflllt durch 

flr' = — cosorsinaA; ä' = cosacosaX 
Dies in (39) eingeführt giebt: 

wiCOsA+^rsinA = sinasiwaA 
wcosA-f-ÄsinA == — sinacosai 

woraus nach Differentiation: 

— wsinA+^cosA = cosaA 
— nsinA+ÄcosA = sinai 

Hiermit sind die 4 noch übrigen Grössen bestimmt, und man hat: 

f =cosasinA; ^r «= cosAcosaA+sinasinAsinoA 

Ä = cosAsinaA — sinaSlnAcosaA 

/' = sin«; / = — cosorsini; ä' = cosacosaA } (41) 

l = cosacosA; w= — sinAcosaA+sinacosAsinaA 

n ==« — sinIsinaA — sinacosAcosaA 

Das sichtliche Merkmal der Curven cyklischer Torsion ist, dass 
die Hauptnormale einen constanten schiefen Winkel mit einer festen 
Geraden (hier der x Axe) macht. Geht dieser Winkel in einen Rechten 
über, so wird der Radius der Torsionslinie (34) = cx>, diese also eine 
Gerade, die Curve vertauscht ihre Classe. 

Auch dieses Merkmal ist zur Definition hinreichend; denn aus 
/ = sin« folgt durch Integration: 

^=rsina; Z «= ^sina 

und die Quadratsumme giebt: 

I«sin2«(l+T»4.0'«) 
Die Coordinatengleichungen 

X = cos a/sin Ad«; y=f cos A cos aX de-}- sin a/sin A sin aX ds 

z =:/cosAsinaA8« — sin a/sin A cos aA 3« 

wo s beliebige Function von A, lassen sich für rationales a leicht als 
algebraische zwischen o;, t/, z bestimmen. 

Sehr einfache Besfimmungen der begleitenden Axen ergeben sich 
noch für die Gurvenclasse, deren specifische Gleichung ist 

tgj=^e* 
worttber Grelle J. Bd. 61 p. 181. 



3 I<> Bewermmr der BiB^rnale mmk Haaptaonttle. 

W'i- ü'r/-r die Bc^erizir der legleitcndeiL Aiea und Haaptebenen 
zu =,i2en ist. »ird z^in gröi^ten Teil ii 5. 11. aus angemeinem Be- 
tracbtun^eu die^äen. Xar einige Fragen, üe dodnrdi nicht ihre 
b jantwürtuii^ finden, m'gen 13 Torass oiitersucLt wenien. 

Die Rotativos Winkel. ^ für Binonruile nnd c för Hanptnormale, 
^iud bekannt. Di^' RichtnnzsoosriTis der momentanen Rotationsaxen 
bind dies'-ll/cü wie die der normalen Hauptet-enen. al5*j nach Gl. (56) 
d. cit. S^hr. für Binormale 

cm 

^^ /.i g 

= — , :=: r : trtC. 

er» .'• *. 



"?» 



lux liauiitU'jrmaU 



^ CO y' ff.smi—gcosk ■ ..... , 

,. . , , , = ;smA-f-fcöSA: ftc. 
/i rcsinil — ÄcosA • 



ca 

E^. Luüdt'lt sich nun noch um den Drehpnnktsabstand r und die Aus- 
Wfichuijgsgeschwindigkeit *■— . Diese sind nach Gl. (74) und (75) d. 

r*it. .Sl-Lf. für Binorraale 

clcx'+'CniCy'j-cncz 

j cl cx . 
bq dm dy ! ds 



d^ 



dn Bz 1 



für iIdU]itiioniialo 



vf'bx'\'dgdy'\'dh'dz ds , 1 ,, 

= ö-COSA = «'cos*A 



Ba^ "" Bo 






'". ' *■; 



<»/ ■■ t O'J fll 



a 



'X 



il ->■ cL '- n.sin* 



0(j I ■' Off Öo : Off 



! ,, OA' e- ; 



I 







Hoppe: Principien der analytischen Curventheorie, 69 

Demnach rotirt die Binormale am die Tangente and gleitet längs 
derselben mit der Geschwindigkeit des laufenden Pankts. Die Haupt- 
normale rotirt um die Axe der osculirenden Spirale und gleitet längs 
derselben mit einer Geschwindigkeit, die sich zu der des laufenden 
Punkts verhält wie sin A zu 1. Man kann dafür sagen: der kürzeste 
Abstand zwischen zwei consecutiven Binormalen und Hauptnormalen 
ist bzhw. = 8«, 5«sinAj und wird gemessen bzhw. längs der Tangente ^ 
and Spiralenaxe. 

Untersuchen wir noch die momentane Rotation des begleitenden 
Axensystems. Die Coordinaten eines Punkts der Rotationsaxe in Be- 
zug auf die begleitenden Axen seien a-^ar^ yH-^? i5+^»'9 also in 
Bezug auf die willkürliche x Axe 

5 = a;4-(a+ar)/-+(^+H^+(y+^)/' 

wo a, 5, c momentan constant, «, jS, y nur in der Richtung (a, 6, c) 
verschiebbar sind. Damit sich nun die Rotationsaxe nur längs ihrer 
selbst verschiebt, ist die Bedingung 

dix+af+ßl+yf) = 0; ^(af+bl+cf) = 
das ist 

gültig für willkürliche f, l, f\ also 

woraus : 

a = sinA; J = cosA; c = 

a = £sinA; j3 = scosA; y = /cos^A; r' = — «'sinA 

Das willkürliche e sei =0; dann wird die Gleichung der momen- 
tanen Rotationsaxe: 

l = a;+/Vcos2A4-r(/sinA+/cosA) 

Das begleitende Axensystem rotirt demnach um die Axe der osculi- 
renden Spirale. Diese geht durch die Hauptnormale und steht senk- 
recht auf ihr. Legt man durch beide eine Ebene, so ist deren Rich- 
tongscosinus 

ZsinA — fco^l 

Da sie mit dem System gemeinsam rotirt, so ist das Quadrat der 
Botationsgeschwindigkeit die Quadratsumme der analogen Grössen 



70 fltipptf.: i'rinrj'piau lUr anafytUchen Curt-entheorie. 



r' (/ Hill ; fCOH k) -- k'(l COS 1+/&U1 k) — tfV' 



§.11. Hcgrleitendc Carven. 

Fiiiiil ilio (!(Hinlituil.(Mi eiu(*8 Puukts p, r, q in Bezug auf die be- 
t<t(Hi iiiliii A\iMi utiiililiilugiK von der Lage der Gurve im Räume, so 
tiibsii lim fii'"iii<*tnH('hp Ort dos Punktes eine abgeleitete Curve 
Mihi |i»i|i'ei In (*fMirdinnt(M) ;>, r, q dargestellte Raumgebilde ein he- 
(ilfii i«iiilt«H |)ii« Coordinatn desselben Punkts in Bezug auf die 
\Hllliiltlli lio liudn .r A\o ist 

.'•, ''■•r\-rr-\~ql-{'rf' (42) 

l'iiU'i iloii Ut^f^rilV dtT abjjoloitoton Curven fallen eine grössere 
Ah^üIiI ImmoHm iinlorsui'liftT und bekannter Abhängigkeitsarten von 
riiMiii. iiii iliMifMi sirh jodooh leicht die Bemerkung machen lässt, 
»tu:.:. >iih Uli«' rh<u»no tMufaohiT gostAltot, wenn man sie aus allge- 
lutht.iii ii»»M, lifspunKfon borlntet, anstatt jede besonders zu belian- 
»uiu Au.li. ».-..MfN \\0r*bMi >xir. d« j\ q, r beliebige Functionen zweier 
\ .m.iU» Im ^^nll. cwx vn »irossrs (lobiot >or uns haben, um nicht einiger 

l u. ilui.li .ii'u r.iiiOji '/u K\lürton. Xun hat man gewöhnlich 

.».I. u .1. .1 I MiiiiiiUn.li'u ».-('winmm' lv.«;Uitpnder Geraden oder nach denen 
,.... i ...... ..I. .ijuiu II bi'i.hifiMuliT Kbriion ccfract und erstere durch 

'„: i.i. i. , j*. i-i. \\( iiu sir ivaht solbM Coinc.idonzpnnkte hatten. 

u.. u.». wi. «.»1 t.l.iu" IvnJiJuuü dis Principfs t^^ilwcise der Weg 

. ...... . ;...». . .. .1. II ^« ii :i!> i lu/i»; liiukiis» li siors Inno zu halten haben, 

.... i . .. .;. .. i t..ii. uM>>nt i. ;ih!i.iM.v;;. , i; Im'sI l^^.r.iuriiion, hit'T die Latre 

.... i..-.. .....r. ,...i.i. ,1.. Ii;MNiylin vi : '.'Jl.it ii. JUlTfi bciSCdtO 7U ISSSCU 

. «I. i« t <.|i^> ''11 liWi.-tM'lt 

i i ..I. .M.. I.ii.ii.-. ;! ;:isy:';i s:,h v.vi'. flni ciiifachston nnu-T 

. ^ •^^. .. W ; ;, i, . uht^i 1; . 1 ;'t ; F. C U!'\ l'n liabCU 

• . « . «. :.>{.; ^ j ; j ! i. 1. L jL i c i" u r. fi 5- b c gl c- i - 



. . 



Ml Mf .«.i'i ii:.!.!» «;k i»{*ik Anicnbf bccvor, die 

... t- I . ; I. «i'i. n'i,«.!.'ii j.i>jf ()}i r*racrf : "Welche 



< • . • • • • 



•■• «-..i..!. ..-. V iiUfr.'ii.'li.' vunistanten 

.» ,1. '.1,1. ■..!.. 4:.. .•.».•.Mw,»i:jirf Ahhiincrickeit 

•••■•.••. \i.. . .!...?. »?,»!. ,^iii«,MJ.; rifir/.wsr.elien, 

....... t M.iii. r, I. . <.!,.. . 1 ^ i rf ( r eine 



Hoppe: Principien der analytischen Curventheorie. 71 

Die Frage, von der wir ausgingen, Hesse sich leicht allgemeiner 
stellen: statt der Tangente der Abgeleiteten könnte man eine belie- 
bige Gerade von fester Stellung gegen ihr begleitendes Axensystem 
setzen. Die Aufgabe wäre alsdann: von 2 Curven, gegen deren be- 
gleitende Axensysteme eine Gerade eine feste Stellung hat, die eine 
explicite in der andern darzustellen. Die Inversion würde dann allein 
in der Vertauschung der die StelluDg bestimmenden Constanten be- 
stehen. Es ist jedoch klar, dass die Kesultate dieser allgemeinern 
Aufgabe nur Zusammensetzungen aus denen der proponirten sein 
würden. Denn zwischen beide Curven lässt sich als Mittelglied eine 
dritte Curve einschieben, deren Tangente zu beiden begleitenden 
Axensystemen eine feste Stellung hat, indem man eben jene gemein^- 
same Gerade zur Tangente wählt. Ziehen wir deshalb statt jener 
Yerallgemeinerung auch Zusammensetzungen in Untersuchung. 

Handelt es sich nun um Bestimmung der Dimensionen, so lässt 
die erste Aufgabe eine Function unbestimmt. Im Anschluss an vor- 
gängiges Verfahren bestimmen wir diese, indem wir die Tangente an 
einer constant begleitenden Geraden gleiten lassen. Die zweite Auf- 
gabe führt dann keine Function, aber neue Integrationsconstanten ein, 
wodurch der Umfang der dritten Aufgabe sich vermehrt. 



Abgeleitete Curven von fester Stellung der Tangente. 

L Innere Beziehungen. 

Sind -4, C, B die constanten Tangentialrichtungscosinus der Ab- 
geleiteten «1 gegen die begleitenden Axen der Urcurve «, so findet 
man nach dem Rechnungsschema §. 6. und mit Gebrauch der Ab- 
kürzung 

D = Vi — (^sinA+i?cosA)2 
folgende Werte: 

r^^Ar+Bi+cr' m 

jD/i' = C(MnX—fcosX)+(AcosX—BBmX)f' 
Dl^ = /"sinA+Zcos^ — (-4sinA-f-i?cosA)/i 

CdX 
d&i = (A sin X +^ cos A) 8(y +-^ (44) 

Letztere Gleichung integrirt giebt: 



74 Uitppf: PriwipH'n der analytischtn Curventheorie. 

i)^--:,.({)|*>l•lltJ I flr) 

Miiiiiil tiiuu f willkurlii'h, so K'stimmt die erstere Gleichung k^ dann 
i\\i\ litUtuio «7, iliuiu iU. (40^ />. IVi der Inversion würde man einen 
rdiihii'.ioittoii wilkkui'Ui'h iu Klomcnton der Abgeleiteten nehmen müs- 
biui, ulao lüi'ht ilio tu'Nondoiv AMoitung, sondern die alle r nmfas- 
bi'.iiilit (iaä.<40 \ou AMoituu^ou im ganzen iuvertiren. 

l,u»:äou \\ir ilio riuijiouto der Abgeleiteten an der constant be- 



l X 0/ pV — J/" 



. ^ .f - == Oto. = u (47) 

^U-Ui'U, uiul l»k^NCuuu\ou ft* oiiT$pnvbond dem DuroliscLiiitt derselben 



i ^. 5/- X'- ■'■ 



? = c::. = r (43) 



.1/ r ::; ' ir 

».• — <m ^^ ii »', i> / .\ »? • . .V, •> I.- . ., ^ .. 

I 

i -^ S -■- 'j- >.?i f X6 i — ' <:.x J :*.:^ T .4^) 



Hoppe: Principien der analytischen Curventheorie, 75 

Dimensionen der bellebigr yerdrehten GnrTe. 

Sei £ = 0, also ^ der VerdrehuDgswinkel; dann sind die 3 Fälle 

n 
zu betrachten « = 0, c == ö, ^ = '^. 

a) c = 0. 

Hier wird 

(3*i+9v)co8z/ == SÄ-f-3wcos5 — yÖT 

(3*i-f-8t;)8inz/ = du^m8-\-ydd' 

=-► (a-|-rcos5 — vQ,o^d)dT — {ß-\-u%m^ — v^md)^^ 

woraus als Parameterwerte für den Durchschnitt der Tangente: 

yO-^ — «sin-^ 

"~ Bin(«^ — 6) 



V 



w cos ( A ~{-^) + ^cQ8^ — ß sin l 



cos(/i— 5) 
und nach Einführung: 

{a — CL — yx) cos A ■)•- (/^ — y^) sin A 



*i = 



cos(A-f-z/) 



, («—«— rT)sin^+(/3 — y^)'cosz/ ,^ . , , , ,. , w 
^^ == ^+ ^sTÄ+^^ (/sinA+icosA)+yr 

Da die Curve s^ unabhängig von ö ist, so muss ihre Tangente nicht 
bloss durch die Gerade (47), sondern auch durch deren Ausgangs- 
punkt {tißy) gehen. 

Die hieraus leicht zu entwickelnde Invcrse ist eine Abgeleitete 
derselben Form, wo nur — jS, — of, — y, — -J an die Stelle von a, 
/3, y, d treten. 

b) e« 2- 
Die Gleichungen werden: 

(?5i -f- 8y) cos -^ =85 — (y + v)hx 

(3«i -f- 8v) sin J =^ {y-\-u)dd' 

= 8w+(a — vcos/^)3t — (/3— vsinz/)8^ 

woraus : 



76 Hoppe: Principien der tmalytischen Curventheon'e, 

d^j* -o -1 I cos Aj 

/smXds dh . ^^ , acosA — ösinA 

C) d == z/. 

Die Gleichungen werden: 

(3«i4-8r — ducose)cos^i = & — (y-f~"sine)8T 

(8*1+8«? — 8t4COse)sinz/ = (y-f-Msinf)8T 

= 8usin€+ {a+(ttCOSf — v)cosJ} dr — j/?-|-(t4C0S€ — i7)3inz/} 8^ 

woraus: 

** 8^1 sin s sin f 

8*« . ^ , . 8« . ^ , , acosA — ÄsinA 
r= g^,sm^/tgA,-f g^^sm^cot£+ ^^^^^ ycote 

8** . ^ , , 5sinA — acosil 
'1 = - f^*sm^tgi, + ^^ 

Xi = x— g^sinz/tgili(/'cos//+/sinz/) 

, /5cos// — asin^ *x i 8* . . ^ 

Die luversionen der 2 letzten Fälle übergehen wir als zu complicirt 

Dimensionen der -1 einlkelisten Ableitnn^n. 

1. Unreräuderit TangeniialrichtHng. Einhüliende ron Paraüeien 

fi=r\ k-h A' = r: ^, = ^; T, = T 

Hier ist ^ = 0: E = 0. Sei zuerst 
Die Gl. (5"> werden: 

f^i -i-f r = ?*-:-?« COS i — )' CT 



Hoppe: PrincipUn der analytischen Curveniheorie. 77 

= (a+««cosd — v)dr — (/5-f-wsmd)8^ 
woraus : 

yd- 

«1 == « — a — yT + (j3— y^)tgA 

71 

Die Fälle « = ö" ^^^ ä = geben nur specielle Resultate von (la); 
dagegen wollen wir noch in Betracht ziehen: 

I5) p = const. 
Die Gl. (45) werden: 

Dies integrirt giebt: 

q= p {sinO'/8rcoS'^ — cos^/8Tsin^} 

r = — |>{coS'^/8TCOS'^+sin'^/8Tsin^} 
«1 = Ä+|>/8T{cos^/8Tcos^+sin'^/8rsin^} 
x^ = aj+^j/'+CZsin^— /'coS'Ö')/8tcos^ 

— (ZcoS'Ö'+/" sin^)/8Tsin'^} 

Für |) =« gehen die Integrale in Constanten über, und man hat: 

8^ = «4-c/8TC08(^ + r) 

a?i = a;4-c{Zsin(^4-r)— /^'cosC^+r)} 

Der Punkt {x^y^z^) liegt auf der Normalebene der Urcurve; sein Ab- 
stand von {xyz) ist daher Normalabstand beider Curven, und dieser 
ist constant = e. Die Abgeleitete s^ ist demnach eine Parallele 
der Curve «. 



2. Viertelverdrehung, Einhilllende von Parallelen der 

Binormale, 

*i = «; «1 ^; ffi = ff; ii = A + | 

n 
Hier ist // = o 5 -E = 0. Sei zuerst 



78 Hoppe: Principien der analytischen Curventheorie. 

dann werden die Gl. (50): 

«= ds-j^ducosd — ydr 

= (of-f-wcos^)8T — (ß-\-usmd — v)d9' 
woraus: 

« = ^^^; ^ =-:^— acotA+(5--yT)(cotA— tg^) 

8^ »= yd- — jS+Ca+yi^ — s)cotk 

^1 = aJ+(«+y^— «)(/'+^C0tA)+j/' 

Die Inverse ist von derselben Form; es treten nur — jS, — a, — y 
an die Stelle von a, j5, y. Da s^ und t^ willkürlichen Anfang haben, 
so bilden die Inversen eine Schar von Curven, deren gegenseitige 
Abhängigkeit sich leicht als die der Abgeleiteten (la) erweist. 

Die 61. (50) werden: 

= 9* — (y'\-u)dr 

= du'\-adv—iß'-'v)Sd' 



woraus: 



u = / — y; V == ß — (ce+«")cotA 

8^ 



«1 = a cot ^ + öo! +/«'S^ 



^w 



xj^ = a:+a/+(a+O^C0tl+«7 

Für a = fällt (x^i/iZi) in die Krümmungsaxe ; dann ist also die 
Curve *i deren Einhüllende. 

Zur Inversion setze man 

dann wird 

d^S . 

und nach Integration 

Ä = sinTi/(«j— -atgAi)88inTi + cosTi/(^i — atgAj)8cosTi 

woraus^ 



Hop'pti Prindpien der analytischen Cttrventheorie. 79 

ööT *= cosTiy'(«i— .oftgAjSsinTi — sinti/C^i — atg^)3cosTi 

— (/i sin Ti -j-^i' cos Tj) /sin r^ 8(« — a tg AJ 
+( — /i cos ti+/i' sin Tj)/cos Tj 3(« ~ a tg A^) 

Die gegenseitigen Relationen zweier Inversen, deren Integrations- 
constanten bzhw. um ccosFund csinF differiren, sind 

*==:«o+^/cos(^+r)8r 

a; = a:o+c^sin('Ö'+r) — c/''cos('9'+r) 

Sic sind also alle unter einander paralleL — Der Fall ^ = o" ^^^ 

nur dasselbe Resultat wie « = ö" * ß^trachten wir noch den Fall 



2c) q = const. 

Die Gl. (45) werden: 

==» d8-\'dp — rdfy 3«i = rS^ ; «= dr'\'pdt — qdd^ (51) 

und geben nach Integration: 

p = sinT/(«" — 3^')Ssi^^+cosr/(«"— 2^')8cosr 
T = /+cosr/(fi" — 3d'')8sinr— sinr/(fi" — g^')8cosT 

Letztere Grösse ist zugleich g^ ; femer 

a?i « a:+3?+«7'+(AinT+/''cosr)/(ir"— ^^OSsinr 

+ (/'cosT— /''sinr)/(5"— 2^')8cosT 

Die Inversion ergiebt sich leicht aus (51); denn man hat: 



3?i ^t 






P 8^ +3^' -=8^-3 cot A, 

da ' 
s « Jrdx—p = — /äj' ao-i — g;|- +gC0t Ai 

== %+V//-fl(A+«iCOtAi)+|^/, 
das ist fOr g = Einhüllende der Krümmungsaxe. 



80 Hoppe: Principien der anafytischen Curventheorie. 

3. Abgeleitete der »wetten Art, Einhüllende von Parallelen 

mit der Hauptnormale, 

/i«/'; ^1 =« ZcosA-f/sin^; /i' = /sinA— /cosA 

und umgekehrt: 

Tj = (F; ^1 = A . 

Hier ist E = ^. Sei zuerst 

3a) 8 = 0; ^ = 0. 

Die GL (50) werden: 

= ds-^-du — (y — v)dT 
0=(y — v)8'^ 
^i"f"8«? = (a+t*)8T — ßdd^ 
woraus : 

«? = y; w = — 8 
8i == ax — §9" — /«8t 

Für /3==0 ist «i Evolvente von s. Sofern « einen willkürlichen 
Anfang hat, repräsentirt s^ eine Schar von-Curven. Die Relation 
zwischen ihnen ist 

und zeigt, dass sie einander parallel sind. 
Für die Inverse ergiebt sich unmittelbar: 

für /3 =» Evolute von «^ 



s 



3») £=0; d = |. 



Die Gl. (50) werden: 



Hoppe: Prüicipien der cmafytiichen Ckirventh§orie, 81 

= ds — (y — v)dx 

dsj^-^-dv = adr — {ß-{-u)dd' 



woraus: 



Die Inversion ergiebt: 

/ = co8^/cos^3(«x--aT)+sin^/8in^8(*i — ftt) 
35 = arj — «/■ — /3Z+(/sin^ — /"cos^)/cos^8(«i — ar) 

— (Zcos^+Z' sin ^)/8in'^S(«i— ar) 
wo 

^ =/8TiSin^i; r =/8tiC0S^i 

und für /; /, ^ ihre Werte zu setzen sind. 

Sc) r = CODSt. 

Die GL (45) werden: 

= 8«-f-3p — r8r; = dq-\'rd&\ ds^ = pdr — qdd' 

woraus: 

p = rt — «; g »= — rd" 

«1=7 — 2 — ""/*^^ 

für r = Evolvente von s. 

Die Inversion giebt: 

8«! 



, = r(T+^^') — 



8r 



x = aJi+ (r&^'^^^r+r&l-^rf 



WO noch die bekannten Werte einzusetzen sind. 

4. Abgeleitete der zweiten Art mit nachfolgender Viertelverdrehung, 
Einhüllende von Parallelen mit der SpiraUnaxe. 

/i «/sinA+^cosA; Zi = —/''•, ^j' =1 ZsinA—Z'cosA 

TeU LYI. c. 



82 Hoppei Principien der analytischen Curventkeorie, 

Hier gehen die Werte (49) über in 

|) = cif-j-t*cosdcosß — t^sinA 
2 = /3-j-wsindcosf — vcosA 
r = y-f-wsin« 

nach deren Einführung die GL (45) geben: 

8(*i+t?)sinA =3 SÄ-l-^cosdcose — vSAcosA — {y'\'U^mt)dT 
8(5i+v)cosA =« 8wsindcos5+«;3AsinA-|-(y-|-«*8iDi08^ 
= 3Msinf+(''^4"^co8dcosf)8T 
— (|3+i*sin^cos«)9^ 

und nach Verbindung der beiden ersten: 

Säi + 8v ==* 8«sinA-|-8«*8in(A-|-5)cos« 

= 8*cosA~j-8wcos(A+d)cos€ — v8A-- (y-f-wsin£)8(y 

Sei zuerst 

4a) f = 0. 

Dann werden die vorstehenden Gleichungen: 

8«j = 8«sinJl4-8«*sin(A-|-^) — 8v 
= 8«cosA-|-8«*co8(A-f-5) — v8A — y8tf 
« (acosA — /JsinA)8tf+«*cos(A+d)8(y 



woraus : 



u = (|3cos5 — asinÄ)tg(A+Ä) — /^sind— acostf 
8gco8>l — y8(y ,^ /3cosd — asind 

^'^ "SÄ ^ C08(A + d) 



r^ = / 8ÄsinA— grcosA-l« y 



8ö 

8A 



yS^j — 8äcosA,^. , , , ,x , w 
jBj = a;-|-^^ g^ (/sinA+ZcosA)-|-)/' 

Die Schmiegungsebene dieser Abgeleiteten hat die Gleichung: 

ist also der rectificirenden Ebene der Urcurve im constanten Abstände 
>-» y parallel. Die Curve s^ stellt demnach die Einhüllende (jler Goin- 
cidenzlinie einer der rectificirenden Ebene von s in constantem Ab- 
stände parallelen Ebene dar, für y = der rectificirenden Ebene selbst 

Die Inversion ergiebt: 



X 



Hopptx PrindpUn der andlyHitktn Ourvenlheoru, 83 

« = /(y^i +«1 arj COS Tj +^tgTj^/(y8^i +«, dx^) ßin Tj 

Die Belation der Inversen unter sich ist 

« = ^„+j rsini+jcosx 
" * cosA 

jede ist die Abgeleitete (la) der andern für |5 = ^, y = 0. 

A \ ^ 

4b) f = "2' 

Die Gleichungen werden: 

8«! = 8«sinA — 8t? 
== SäcosX— t?3A — (y+w)3tf 
= 8tt+(acosA— /JsinA)8tf 
woraus: 

8* 4 >^ I />/>x 8tf 

-^ =» g^COsX— (y+aT — i?^) g-^ 
'i ==/8«sin^— gj C08A-|-(y+aT — /50) gj 

— ^ cos A -f (y-f «T — W gf I (Ain >l + ZcOB 2) 

för a = jS = identisch mit (4a). 

Die Inversion ergiebt: 

9 =/{(y+«T— /J-i^jaff— «i8A} cosA+tgA/Ky+ttT— /J^)8<y— *i8;i} ßinA 

wo für T, d'^ <T, A ihre Werte zu setzen sind, und nach Einführung in 
die Coordinatengleichung lässt sich deren Inversion leicht bewerstelli. 
gen; doch ist das Resultat nicht einfach. 



Es ist bei den vorstehenden Curven s^ nicht besonders erwähnt 
worden, welcher Geraden Einhüllende die «j, und welcher Ebenen 
Coinddenzlinien diese Geraden sind, weil sich beides unmittelbar ab- 
lesen lässt. Die eingehüllten Geraden sind die Tangenten, deren Aus- 



r 



f »^ 



gaugs|>unktscoürdiiiatc sc,, und deren Richtangscosinus/i ist; die Ebcn^ 
aiad die Schmiegungscbeuen, wdclic durch den Punkt (a-jy^Ji) goher 
und dii3 Rii'litungacosinus i,, Wi, iij. Die Werte dieser Grössen sind^ 



£3 bleibt mir zum ScIiIusb noch übrig die dargelegte CurveiL-^] 
tlieorie mit den litterarisehen Erzeugnissen der Gegenwart in Yetr} 
bültniss zu stellen. Nachdem die allgemeine analytische Theorie c 
Curven länger als ein halbes Jalirhundcrt anf dem Standpunkt, anl 
den Menge sie gestellt hatte, geblieben und als solche fast der Vor 
gessenbeit anheim gefallen war, haben erat in neuster Zeit eine 1 
zahl französischer Mathematiker, unter denen ich Sorret, Co 
(icscnre, Laurent, Ribancour nenne, ihr wieder AufmerksamkeS 
zugewandt, nnd an ihrer FortbOdung gearbeitet. Hierbei erschein 
Serret als die leitende Autorität; seiuer Anregung ist ohne ZwelM'^ 
der erneute Eifer in weiterm Ereise au yerdanken; namentlich 1 
ist es das von ihm aufgestellte System von Differential formein für die 
Richtungscosinus der begleitenden Axen, welches die übr^en Schrift- 
steller als Grundlage nnd Ausgang ihrer Untersuchung wählen, so dass 
sie auch bei augenfilUigen Inconveuienzen nicht von der eingeftthrteif 
Form abgehen. Diese Formeln bedttrfen nun in zweierlei HinaicfaC J 
der Verbesserung, und es ist sehr zu wünschen, dass sie nicht ohi 
dieselbe in immer weitere Aufnahme kommen. Erstlich hat Serret] 
obgleich er die djmenaionsloscn Variabein t, &, e als Indicatric« 
kennt, doch das Bogenelement in den Coefficieuten imphcirt stehedl 
lassen. In Laurenfs Rechnungen ist infolge dessen 8s anfangs e 
überflüssig geschriebener, sich hebender Factor, weiterhin aber e 
wirkliches Hinderniss der Lösung. Zweitens hat Serret das Yat 
zeichen der Torsion, abweichend von Monge, so gewählt, dassB 
muug nnd Torsion vertauschbar werden, dag negative Torzeicht 
hingegen in die dritte Formel übergeht. Dies Verfahren verstÖBf 
gegen die wolbegründete Praxis in Betreff der Systeme von 3 mal l 
Elementen. Der Vorzeichen Wechsel muss bei Vertauschung von ! 
Reihen stattfinden, damit die Determinanten nicht ans -|-1 in — l^J 
Übergehen. Vortauscht man die Tangente mit der Binormale, so i 
eine von beiden, nicht die Hauptnormale, entgegengesetzte Richtung« 
auuehmeu. Der stetige Uebergang von einer Lage in die andre, wiel 
er in g. 3. in Anwendung kam, hat die Beibehaltung des Vorzeicheiui J 
der Torsion nach Monge vollkommen gei-echtfertigL 



Broda: Beiträge zur Theorie periodischer Decimalbrüche. 85 



vvm. 

Beiträge zur Theorie periodischer Decimalbrüche. 

Von 

Herrn Karl Broda^ 

Lehrer für Mathematik und Physik in Brunn. 



Ein rein periodischer Decimalbrucli von gerader Stellenzahl kann, 
wenn x die erste und y die zweite Hälfte der Periode, und wenn r 
ihre Stellenzahl bedeutet, immer dargestellt werden durch die Eeihe 

Soll die identische Gleichung 

inr 'T"in2r"1~iri3r I in4r I ^) 



9[1(>-+1] "" 10»" ^ 102*-^103rn^l04r 

wobei a eine constante Grösse vorstellt, bestehen, so muss sein 
9a;+a ^ a? L . 1 \1-Jl. 1 4, -IL [i i _L _i 

. 9[10r-j-l] l0.[-^-t-i02r-ri04r'r---J-ri02r[^-r l()2r■r••• 
Setzt man für die Reihe 
das Summen- Glied 



36 Broda: Beiträge zur Theorie periodiecker DeeimdfbrüAe, 



1-' 



102r 

SO wird 

nach einfacher Reduction ist 

[9x+a][10r-l] = 9[l(X«+y], 
berechnet man X'\'p aus der letzten Gleichung, so ergibt sich sofort 

a^^^^x+v . .2) 

lO" — 1 
Da nun — ^ — für jeden ganz-zahligen positiven Wert von r eine 

ganze Zahl vorstellt, die mit eben so viel Einsem geschrieben wer- 
den mass, als r Einheiten besitzt, so kann Gleichung 2) auch aus- 
gedrückt werden durch die Belation 

x-^-y = a X 1111 • • • • ; 

es muss also die Summe der beiden halben Perioden eine 
rziffrige Zahl geben, deren einzelne Ziffern durch die 
Zahl a ausgedrückt erscheinen. 

Wäre z. B. a «= 8, r = 3, so müsste aj+y « 888 sein. 

Die Gleichungen 1) und 2) können in doppelter Beziehung Ver- 
wertung finden. 

I. Soll ein rein periodischer Decimalbruch, dessen 
Stellenzahl eine gerade ist, und dessen einzelne Ziffern 
sich zu a ergänzen, in einen gewöhnlichen Bruch ver- 
wandelt werden, so findet man den Zähler, indem man 
das neunfache der halben Periode um, a vermehrt; es ist 
Z=9a;+a, der Nenner iV=» 9[1(K+1]. 

Z. B. 0-123 654. Da hier a = 7, a; = 123 und r « 3 ist, so 
erhält man 

für z = 9 123+7 = 1114, für iV^=« 9[10»+1] =- 9009, 

daher ist 

^ .«« .e. 1114 
0-123 654.-^^. 



0120 102 „ „ „ a = 2, r = 3 und a; -= 120 ist, 
0- 000801 999198 „ „ a = 9, r = 6 und « — 801 ist, 



Broda: Beiträge xur Theorie periodischer DedmalbrOche, 87 

0-78 65. Da a «= 13, « = 78 und r « 2 ist, so muss 

a« 9-78+13 «715 und i\^— 909 

sein, deshalb ist 

0-78 65 = gl 

Für 

01234 4321 findet man, da a = 5, r = 4 und « — 1234 ist, g~~ 

1082 
9009 

7218 
9000009 

U. 8. W. 

IL Soll ein Bruch von der Form ori/vr i ii > wo Z und r 

nur ganze positive Zahlen vorstellen, in einen Decimal- 
bruch verwandelt werden, so wirdZ zerlegt in Z— 9a?4"« 
wobei X eine Zahl bedeutet, deren einzelne Ziffern gleich 
oder kleiner sein müssen als die Zahl a; es ist dann 

9riQ^4~l1 =^^'^< wobei x als Hälfte der Periode r Ziffern 

haben muss; die zweite Hälfte der Periode findet man, 
indem man die Ergänzung zu a bildet. 

Es seien z. B. die Brüche ^ * "^^ • qqqqqq m Decimal- 
brüche zu verwandeln, so erhält man, 

da 53 «= 9*5+8, also a; = 5, a == 8 und da r «=» 1 ist, für 

99*- 0-53, 
da 1115 — 9123+8, also x = 123, a = 8 und da r « 3 ist, für 

ins 

^ = 0123 765, 

da 111212 «9* 12356+ 8, also aj = 12356, «-=8 und da r=:5 ist, für 

~~~ = 012356 76532. 

^ ,. „ ^ 1114 21074 . ^ , ^ ^ ^ 

Für die Brüche qqqqö » önnoö ^^^ ** '^ ^ ^^^ ^* i*^^ 

1114«9123+7 und für 21074 = 9-2341+5 ist, so ist 



88 Broda: Beiträge zur Theorie periodischer DedmaXbrüche, 

1114 

für ÖÖÖÖ9 ^® ^'^^ Periode 123 und a = 7 , 

fiir gÖQÖ9 55 " 55 2341 „ a = 5, 

daher muss 

^^^^ «= 0-0123 7654 und ^4 = 02341 3214 sein. 



90009 " ^^^^ • "^ — 90009 

Oft erhält man bei der Division des Zählers durch neun einen 
Best a, welcher kleiner erscheint als eine oder mehrere Ziffern des 
Quotienten x\ tritt diese Bedingung ein, so wird die Kichtigkeit der 
Entwicklung nicht gestört, nur ist die Kechnung unbequem. 

526 ^ ^ 

Es sei gegeben ööq5 ^^ ^^^ 526 = 9*58+4, daher »«==58 

und a = 4, hier ist nun sowohl 5 als auch 8 > 4; man könnte 
nun, da die Ergänzungszahl +4 sein muss, und da r = 2 ist, schreiben 

526 

— ==: • 58 [— 1] [— 4]. Es ist aber 

0-58 [—1] [--4] = Ö-58 — 0-0014 = 0*5786 
daher ist 

IS = 0-5786 

Man bemerkt sofort, dass im Decimalbruche 0*57 86 eine Er- 
gänzung zu 13 statt^ndet, und dass bei der Division von 526 durch 
9 der Kest 13 erscheint, wenn man den Quotienten um die Einheit 
kleiner annimmt, es ist nähmlich 

526 = 9-57 + 13, also a; = 57 und a = 13. 

Werden die hier für x und a gefundenen Werte benutzt, so 
erhält man sofort dasselbe Resultat. 

226 
Wird z. Beisp. für öäqq d^r Decimalbruch gesucht, so ist 

226 = 9*24+10 anzunehmen, da für die Annahme 226 = 9-25 + 1, 
5 sowohl als auch 2 > 1, daher ist 

a = 10, a; == 24, r = 3, 
man erhält also 

226 ^. ß. 24 10 86 ?£ _1 86 

gj^ = 0-024(10)86 — 1000+10000+1000000"" 1000 +1000+1000000 

= 0-025 + 0-000086 « 0-025086 



Eroda: BeUräye zur JTitrtrif periadücher Dcämalbrüche, 

Es ist also nur nötig 4 um eine Einheit za erLöhen, und für 
(10) Null zu schrdbon, wodurch man für ö^i^ d(?u Wert 002508e( 
erhält. 

lu derselben Weise soll für ömfia ^^ Dodmalbruch angegeben 
werden; da nun r = 4und 16134 = 91791 + 15 ist, so 
a = 15 Bein, daher ist 



90009 



= 0-1791 {14} 86(14)= 0'17924874 



Elr 
im™ 



I 



Die hier eutwickeiten Verwandlungs -Methoden sind bei einiger 
Uebung mit grosser Leichtigkeit duri-hfilhrbar; erhält in dem Bruche 

fil^" W\(w~X.'Y\ " ^'''^'' solchen Wt'rt, dasa Zilhlür und Nenner 
einen gemeinsamen Factor enthalten, so resnltirt eine bemerkenswerte 
Vereinfachung. 

Wird a = 9 oder a = 3, so erhält der Nenner die Form 10''-f-l, 
bezieh ungsweiao 3[10'-|-1], in diesen heideu Fällen ist man im 
Stande, Brüche so schnell dictando weise in Decimalbrüche zu ver- 
wandelu, dass kaum jemand das Resultat so schnell nachschreiben kc 



Vermöge Gleichung 1) ist 

iV~10'^102''^---- 
den gemeinen Bruch vorstellt, nach Sturm [33. Band 



N 



[Etnw^B 



Archivs, Seite 94.] kann man für i^+j^, + setzen -^-^^ 

wobei R den bei der Division, nachdem r Stellen entwickelt sind, 
sich ergebenden Rest bedeutet Gleichung 1) übergeht dann in: 



N 10' "'" N. lÜ' 
Sucht man aus dieser Gleichung if, so ist 

n = ^10'— A"* 

Besteht Gleichung 2) 

10' — 1 



'm 



I muss wie gezeigt wurde Z=-^^x-\-a und JV>=9[10'+1] sein. 
Sflt^tJWm diflse WwtB filr Z und N in Gleichung 4), so erhält man 



90 Broda-. Beiträy smr TUrvr^ ptnod'iMltr 



— alCK— 9x =- al(X — 9r-J-a— fl « «[iör«^l]_[ai;-j-a] 
schreibt man fftr 1(^+1....^ snd for 9r4-a....Z, so ist 

R = \s^Z 5) 

also 

Ä4-^ = g2e=|9(l(X+l)=a[l(X+l] . . . . 6) 

Für a = l ist Ä+Z«|== 9i^^ii«10'+l, es ist 

^QQ » 01001. Diridirt man, so ergeben sich der Reihe nach die 
Beste 91 1 10 100, die sich, da r =* 2 ist, zu 101 ergänzen. 

Für a«3 ist Ä + Z -= 3[10^ + 1], f&r a «- i» ist 

Ä-f Z=n[10^ + 1]. 

Rest and Zähler ergänzen sich daher immer zu einem 
Vielfachen von 10»'+1. 

9*456-1-7 4111 
Es ist 0-456321 = ^^ = öö^' I>i^dirt man 4111 durch 

9009, so muss, da n = 7 ist, immer Ä-|-Z= 7(10^+1) = 7007 sein. 
Die Reste, die sich der Reihe nach ergeben, sind 

4111, 5074, 5695, 2896, 1933, 1312. 

Es ist nnn wirklich 

4111+2896 = 5074+1933 = 5695+1312 = 7007. 

71635 
Verwandelt man ööoqö ^ einen Decimalbruch, so sieht man so- 
fort, dass 71635 = 9-7958+13 ist, daher 

^»0-79586485, 

es wird Ä+Z übergehen in 13[10^+1] = 13[10^+1] = 130013. 

Dividirt man auf gewöhnlichem Wege, so findet man für den 

Zähler 71635, 86287, 52789, 77845, für die 

Reste 58378, 43726, 77224, 52168, für die Summe 

Z+Ä =. 130013 - 18001» «130013 -130013 



Broda: Beiträge eur Theorie piriodischer Decimalbrüche, 91 

Bemerkt man bei der Verwandlung eines gemeinen Bruches in 
einen Decimalbruch die Existenz der Relation 5, so kann auf direc- 
tem Wege die Verwandlungs- Methode aufgestellt werden, denn be- 
stehen die Gleichungen 5) und 3) und zwar 



und 



Z+R^^N 



KT — 1 nr I 



SO wird durch Elimination von R erhalten 

aN 



es ist 






- [icy+i] « — ^ 



daher 



Z _ 9a;+a 

iy^""9[io-+i] "^^ 



Die Belation 7) führt zu bemerkenswerten Resultaten, wenn für 
a der Reihe nach die Werte 3, 6, 9, 12,.... angenommen werden. 

Für a =• 3 wird 

Z 9a;+3 3a;+l 

JV'^9[10''+1] ""3[10'-+1] ^^ 

Z. B. 0-2310 1023 gibt sofort den gemeinen Bruch öqqqö, da a = 3 

. ^ ,125617. ^ 125617—1 , •^^ . 
ist; der gememe Bruch oqqqqq ist, da ö «== 41872 ist, sofort 

= 0-41872(-l)(+2){-5)(-4)(+l) == 

« 0- 4187202001— 0-000001054 = 04187191461. 

« 
Man bemerkt, dass in praktischer Beziehung f ür a = 3 nur die Ver- 
wandlung eines Decimalbruches in einen gemeinen nach dieser Art 
Torteilhaft ist 

Aus Gleichung 8) folgt die Regel: 

Soll' ein rein periodischer Decimalbruch, dess^en 
Ziffern sich zu drei ergänzen, in einen gemeinen Bruch 



92- Broda: Beiträge zur Theorie periodischer Dezimalbrüche, 

verwandelt werden: so vermehre man die dreifache halbe 
Periode um die Einheit, und teile diesen erhaltenen Zäh- 
ler durch 3[1(>*+1], wobei r die halbe Stellenzahl der 
Periode vorstellt. 

Ist a == 6, so wird -^ =. 9po,^i] ^ 3[10^+1] ' ' ' ^^ 

«^12 • Z 90^+12 3a:+4 

u. s. w. 

Hier soll vor allem der durch Relation 10) ausgedrückte Fall 
besprocheti werden, aus welcher sich folgende Regel ergiebt: 

Ein rein periodischer Decimalbruch, dessen Ziffern 
sich zu nenn ergänzen, wird in einen gemeinen Bruch 
verwandelt, indem man die halbe Periode als g. Zahl 
betrachtet, um die Einheit vermehrt und die erhaltene 
Summe teilt durch 10*^ -)-l, wo r die Stellenzahl der halben 
Periode vorstellt. 

Z. B. 0- 15678 84321, da hier a = 9 ist, so muss 

15679 



100001 
sein. 



0- 1567884321 



Ein gemeiner Bruch, dessen Nenner lO^'+l ist, wird 
in einen Decimalbruch verwandelt werden, indem man 
den Zähler um die Einheit vermindert, die erhaltene 
Zahl als efste Hälfte der Periode betrachtet, die Ziffern 
der zweiten Perioden-Hälfte ergeben sich, indem die 
Ergänzungen zu neun gebildet werden^ im Ganzen hat 
die Periode 2r Stellen. 

Z. B. ^^ = 0-6417735822, da 100001 = 105+1, so muss 
die Periode 10 Stellen besitzen. 

^^ = 0.0001699983 u. s. f. 



100001 

Für den Fall, dass a = 9 und iV^= 10*-+1, übergeht Gl. 5) in 




prfa; Beiliäi/e nii- JTieorii 



Verwandelt man 



. B. den gemeinen Bruch fjvtTyvyj 



■ is>1 



.TT in den Docimal- , 



brach 0-178933 821066, was ohncweifereB durch hiossüs Uinachreib^' j 

geschehen kann, nnd veranclit man zur Coatrolle den gewöhnliche^ J 

) ergeben sich als 



Zähler 178934, 789339, 
Reste 821067, 210662, 



93S822, 338211, 382107 als 
66179, 661790, 617894 0.8.7.1 



H+^=1000001=1000001=100001 =100001 =100001 =1000001— JV 



Betrachtun; des ErgUnj^ungs-Gesetzes in Beziehung nuf ein 
beliebiges Zahlen -System. 

Die bis jetzt durchgeführten Untersuchungen können mit Leich- I 
tigl(cit auf jedes beliebige Zahlen-System ausgedehnt werden, hier' 
soll vor allem, das durch Gleichung 2) ausgesprochene Ergänzungs- 
Gesotz, in Beziehung auf ein beliebiges Zahlen - System Eriirterung 
finden. 

Vermöge Gleichung 1) ist 



N' 



"9(10''+1) 1^ + 



10^' 



lQ3r-| 



Führt man ein beliebiges Zahlen -System, dessen Basis a seia soji,. 
ein, 80 muss für 10 ... a, imd für 9 ... « — 1 geschrieben werden, 
und p, y und x behalten die früher angenommene Bedeutung. 
ist dann 



I 



*) Dieser apücielle Fall wnrde von Franke [i: 
gelübn, nai-h den Andeutungen von Sturm [Archiv 
■«lO H. Ptofeesot J. Kügnor [Materinlen Seite 78 I 
EfgöMungs-Gcset« 12) von Anspilz [Programm der 
benutst, um die Vorwandlunga-MEthocle »b^uloilcn , e 



seiner Zahlenlehre] an- 
33. Band Seile 94], und 
r. 563 IV], wurde diesei 
Brauner Oberrealaehule]^'* 

wird in dieser Entwich- 1 



luiig: -Tj^^ 77 — h v j gesellt, wo A die hfilbe Periode, r ihre Stelleaznhl, 
Jt den Beat vorstellt; es wird in dieser Enlwickinng für R^N—Z gesclirie- 
bcu, wodurch lieh ergielit: -Ti= \ 1ij~~'i' '""'h ciiitachcr Rodnetion folgt 

4±i 



K 10' 



hl" 



welehu 



iVliJ'' 
Ans d nick i 



■ 10) gefunden 



94 Broda: Beiträge zur Theorie periodischer Dedmalbrüche, 



U) 



Nach einfacher Reduction erhält man 

Z a-f-a;(a — 1) y+a*"« 

i^""(a— l)[a'-+l] ""««»'— 1 

Wird mit a'^+l miütiplicirt, so ist 

a— 1 "" «»•— 1 

es ist weiter 

(ar_ i)[a-f (a-l>] = (a-i)[y+a'-iv] 
daher 

aa*" — a+(a — 1)0?.«*^ — (a — 1)« == (a — l)y+(« — 1)««^ 

80 muss also 

woraus 

" x-\-y = a ii- 16) 

' ^ a — 1 

oder 

a;.+y = a{a»'-»+a'-«+a*-3-j-. ;.«+!} 16) 

der Factor 0^-^+«»'-*+ ..., stellt die Summe der aufeinander fol- 
genden Potenzen der Grundzahl a vor, ist daher immer eine mit Ein- 
sem zu schreibende Zahl. 

Ist a «= 12 und r » 3, so ist nach Gleichung 16) 

x-^y = a {122+121+120} « a X 111, 

denn im 12 teiligen System wird für 144+12+1 immer geschrieben 
100+10+1 =-111. 

Es erscheint dadurch der durch Gleichung 2 ausge- 
sprochene Satz für jedes beliebige Zahlen--System er- 
wiesen. 

Vermöge Gleichung 15) ist 

«»' — 1 

Wird nun a = « — 1, so wird 

Ä+y = a«'— 1 17) 




■ Thenrü ptriudischtr Dtämalbrücht. 

Im Dekadischen System stellt a' — l eine mit r Neunern, im ^S\ 
teiligen System eine mit dem ah eioziffrige Zahl anzusobenden Zeichen J 

(11) goscbriebeno Zahl vor. 

Für r = 3 und « = 12 ist *+y=l2'>— 1 — 17^7, wird 172T| 
im Dodßkaedrischen System geschrieben, so ist 

^1 



3^+y = (n)(ii)ai) 



Aus Gleichung 14) 



folgt, wenn man statt c 



. (o — 1) schreibt 

Z z-f 1 

AT^'a'-f 1 ■ ■ ■ ■ 



Gleicbnng 18) erweist die An'vendbarkoit dor mit Hülfe von Gleichnngfl 
10) aufgeBtellfen Verwandlungs-Methode. 

Rein periodische Brüche, die in einem beliebigen 
Zahlen-System geschrieben erscheinen, werden, wenndio 
Ergänzung beim a teiligen System, zu (ß— 1) stattfindet, 
in gemeine Brüthc Terwandelt, in dem die Hälfte der 
Periode um die Einheit vermehrt wird. Der auf dieseg 
Weise erhaltene Zähler wird geteilt durch n'-l-l, wobafi 
r die Stellenzahl der halben Periode vorstellt. 

Es sei- z. B. der gegebene Duodecimalbnioh OSö 36 in den ge-J 
meinen Bruch zu verwandeln. Da nun o;=ll;=12 — 1, so iit 

0'8536 = r7jj wobei der nach dem 12 teiligen Systeme geschrieben«. J 

Bruch rr-j- dieselbe Bedeutung hat, wie der Dekadische Bruch 77?*^ 

Soll ein gemeiner Bruch, der nach dem a teiligen I 
Systeme geschrieben ist, und dessen Nenner die Form 
n'-l-l hat, in einen periodischen Brnch verwandelt wer- 
den, so vermindert man den Zähler um die Einheit. Die 
erhaltene Differenz ist die erste Hälfte der Periode, die 
zweite Hälfte besteht aus Ziffern die sich mit den ent- 
sprechenden Ziffern zu n — 1 ergänzen. Die Stellenzab^ 
ist immer 2r 



Es sei für den im 12 teiligen S 



i geschriebene Bruch 



128 



l_ 



96 Br^da: Bekrtl^ zmr Theorie 



der Doodecimalbmdi zu. entwickdii, es ist 12B — 1 ==* 127, daher 
12Ö 

Wh = i^^> ^ 

Man bemefkt sofort eiiie practische Yenrertim^ Hb' das Ziffer- 
Recbneii, wenn man die IStel, 145tel, 1729td .... im iülgraneinen 
Bruche, deren Nenner die Form 12^-|-1 besitzen, die im Ddoidischen 
Sjsteme geschrieben sind, in Decimalbrüche yenrandeln soll, und be- 
rflduichtigt, dass diese Brflche 6, 29 .... Stellen besitzen, während 
bei den entsprechenden Dnodedmalbrfichen nur 2, 4, 6 im Allge- 
meinen 2r Stellen TOikommen. 

Schreibt man z. B. fOr die im Dekadischen Sjrsteme geschriebenen 

5 32 176 
gemeinen Bräche r^« jtz* pr^ö ^® ™ ^^ teiligen Sjsteme sich er- 
gebenden Werte, so erhält man 

5 5 

für Tg jY = 0*4 7 • also nur 2 Stellen 

32 28 

.füTj^ .... j^^ =0127ao,04 „ „ 6 „ 

Hier wurde die Untersuchung nur durchgeführt, wenn der Nenner 
die Form «»'4-1 besitzt, ist N = (a — 1)1]«'' +1] so ergeben sich 
Resultate, die nicht nur in theoretischer Beziehung bemerkenswert 
sind, sondern auch im praktischen Rechnen Vorteile bieten. 



Beurteilung der Stellenzahl der Periode, die ein gemeiner Bmeh, 
dessen Nenner ein aliquoter Teil Ton 10*^-1-1 ist, liefert. 

Uebergeht man zum 10 teiligen Systeme, so dient zu dieser Be- 
urteilung Gleichung 10) und 2) und zwar 

für a =- 9 ist 

a;-|-y = lO»"— 1 =»999 18) 

In dieser Entwicklung [Gleichung 18] ist x von y abhängig, kei- 
uüswoga aber x von r, es ist daher für jeden Wert von aj, beziehungs- 
woiso von Z, die Stellenzahl der Periode 2r. 

Setzt man in lO'^+l für r der Reihe nach 1, 2, 3, 4, 5, 6 ... . 



eo ist Bofoit klar, dass die tltcl- 
a. s, f, Stellen besitzea. 



2, diö 101 td — 4, die IWltel 



^•1 



Nimmt man für Z einen aliquoten Teil des Nenners an, bringt 
man den gemeinen Brnch auf die einfachBte Form, so ergeben sich 
fBr die Periode 2r Stellen. 

Zerlegt man z. B. 1001 in die einfauLeu und zusammci^esetzte 
Factoren 7, 77, 13, 91, 143, 11, so ergicbt sich sofort, dass alle 7t^ 
771el, 13tel, 91tcl und 143tel 6 Stollen baben müssen. Die Elf» 
gehen aus 10^+1 henor, haben daher nur 2 Stellen, man könin 

abrigens auch z. B. für :rz schreiben 0' 090 909. 



Ist daher die Änfgabe zu lösen 



1 



, in Deciina 



' 77' 13' 

brücke zu verwandeln, so ist es nnr notwendig die 3 ersten Stellra 
durch Division zd finden, die folgenden Stellen ergeben sich dui 
Ergünzung zur neun. Es ist 

^ = 0-142 8ä7. ^ =0-012 987. ^=0'076Ö23, 

~ =0010 989. jig = 0-006 993. 

Ist der Zahler von der Einheit verschieden, bo bleibt die Mellioile 
dieselbe. 

Das unter 12) angegebene Gesetz raoditiuirt sich dahin, dass dio 
Ergänzungen des Zählers und Restes, zn den Divisoren 7, 77, 13, 91. 
143 stattfindet. 



Da weiter 10*+1 = 73. 137 ist, so haben die Brüclie ^^ 
r^ 8 Stellen; es ist ^ = 0-0136 9863, z^ = 0'0072 9927. 



Da 10^+1 = 17.6882353 ist, so massen alle Brüche, doren 
Nenner 17 oder &8S2353 ist, 16 Stellen haben. 

Ist ein gemeiner Bruch, dessen Nenner ein aliquoter Teil von 
IC-j-l ist, dessen Stollenzahl bekannt ist, gegeben, so ist die Auf- 
gabe sofort lüabar, für irgend eine positive Potenz ieses Nenners 
ein Tielfaches von der Form 10'-|-1 zn finden. 



\ 



98 Broda: 'Beitragt zur Theorie periodischer DecimaJbrüche, 

ßo muss r = 3 sein, daher müssen die Brttche jx .... 42 Stellen er- 
halten, woraus unmittelbar folgt, dass 10*^+1 durch 49 = 7* teil- 
bar ist. 

Aus einer ähnlichen Betrachtung findet man, dass 10^^-f-l ein 
Vielfaches von 11« = 121 ist. 

Ist der Exponent grösser als 2, so führt dasselbe Verfahren zum 
Ziele. 



Main: Veneküdene Sätze über Dretecktransversoien, 99 



IX. 



Terscliiedeiie Sätze über Dreiecktransyersaleii. 

Von 

Emil Hain. 



I. 

Verbindet man den Schwerpunkt S des Dreieckes ABC mit den 
Ecken, so entstehen die Drdecke SBC^ SCA^ SAB^ deren ümkreis- 
halbmesser raj r^^ re seien. Ist femer M der Umkreisradius für das 
von den Schwerpunkttransversalen als Seiten gebildete Dreieck und r 
derselbe Radius für das Dreieck ABCj so besteht folgende Relation: 

*^o 8 raThTe 
4 r 

Um dieselbe zu beweisen, setzen wir 

Aß = a', BS = b\ CS = <?'. 

Da die Dreiecke SBC^ SCAy SAB gleichen Flächeninhalt haben, 
so ist, wenn F den Flächeninhalt des Dreieckes ABC bezeichnet, 

wo «o, «6, «0 die Seitenhalbirenden sind. Nach 'einer bekannten Be- 
ziehung aber ist 

»1* 



100 Hain: VertchiedeM Sätze über Dreieehtransversakn, 











ra.a =»0 0.111 




woraus sich ergibt: 








ra.a* rb,b^ Ve.c' 
K.a Ji,b R .c 


2 
3 


Aus Gleichung (1) und (2) folgt: 




• 


2 öM 3rJ'c' 






^ 9 a'b'e' 
^ 2'- oÄc- 




Nun ist nach (3) 







somit 



das ist 



ra»Tif.Tc»(i b C • 8 

py^i*^^ ^27 
ai(? 27 TaThre 



9 8^ R» 
2* * 27 ra.rh.re 



««o 3 Tarj . rc 



4 r 



• 



(2) 



(3) 



n. 

Sind Pa, A, P<! die Fusspunkte der vom Schwerpunkt auf die 
Dreiecksseiten gefällten Normalen, so ist 

A PaPbPc « g.i^' 1^ aH^c^ ) 
wo F wieder den Flächeninhalt des Dreieckes ABC bezeichnet. 

Betrachtet man nemlich das Dreieck i^/SPc, so ist in demselben 
der Winkel bei S das Supplement zum Winkel BAC, 

Es ist also, wenn man überdies 

2 F 

SPa = ö • ~ 
o a 



B<t tn: Verschuden« Sätze über Dreiecktransversalen. 101 

berücksichtigt, 



1 /4 J?'^ 4/r,a 

Bezeichnet man ferner die Winkel des Dreiecks AÄC mit a, ß, 
Y und hält die frühere Bedeutung von a\ h\ c^ aufrecht, so hat mau: 

PftPtf «= a' sin«, PePa == *' sin/J, PaPh == <?' sina 

Äft.iSPcSina 2JF^sin/5 P . , 

8ina*4-siu/J*+siny* = 7-2 

Ebenso kann bewiesen werden, dass der Umkreisradius eines 
jeden Dreieckes PbPcS gleich ist der Hälfte der zugehörigen Eck- 
transversale durch S. Bezeichnet man mit ra den Umkreisradius des 
Dreieckes Pl^PcÄ^, so ist 

APc.<SA.iS»Pc = a'sina.Q— =5.Fa'sina 

4A APc/S= y .sina^ 

woraus sich ergiebt: 

a 



ra' «2 



in. 



Das Höhenfusspunktdreieck desjenigen Dreieckes, dessen Ecken 
die Berührungspunkte des Inkreises sind, hat zum Flächeninhalt den 
Ausdmdn 

16P5 

Sind A\ B\ Cf die Berührungspunkte, q der Radius des In- 
kreises, so hat das durch sie gebildete Dreieck die Winkel 

Ä— 2' Ä^ 2» ^-"2 



• • • • • 

- : • •• : 

>• 1» • • • 



• . -• • • • • •• -• 






« 

• m 



102 



Hain: Vernhiedene Sätze über DreUdctransvertalen. 



und die Seiten 



ß 



a p y 

2^C08ä, 2^C08h9 2^C08| 



und zum Flächeninhalte den Ausdruck: 

2-r-^ 

wo a, /?, y, r, F die früh^^ Bedeutung ftr das Urdreieck hahen. 

Zieht man in dem spitzwinkligen Dreieck A'&C' die Höhen, so 
bilden die Fusspnnkte derselben offenbar ein Dreieck, das innerhalb 
der Fläche Ä' B' C liegt und dem Urdreieck nach den bekannten 
Eigenschaften des Höhenpunktdreieckes ähnlich ist 

Wir haben sonach üEür eine Seite des Höhenfusspunktdreieckes von 
ÄB'C* den Ausdruck 

2^cos öCOsfjR— 2 j = ^sino 

und für den Flächeninhalt 

g^sinasin/g.siny __ ^ /^\» 

Bezeichnen wir die Höhenfnsspunkte des Dreieckes A'B'C mit 
J!\ b!\ C", so haben wir der letzten Formel zufolge ausserdem: 

Wien, d. 6. Oct. 1873. 



Miacellen. 103 



X. 
Hiscellen. 



1. 

Eqnatioii du eerde en yaleur des d^ii?^ et du rayon. 

1. Th6or^me. Tout cercle de rayon R peut dtre re- 
pr6sent6 par r^quation 

A'^+^y'*— 2008 0^7/ == 4JR2sm»d, 

oü f(x^y)=^0 d6signe requation alg^brique du cercle, et 
6 rangle des axes de coordonn^es. 

Soient a, i les coordonii6es du centre C du cercle; x^ y Ics 
coordonn^es d'un point M de la circonf^rence. L'6quation du cercle 
sera 

r(^,y) = (a:— a)»+(y — &)2+2(a;— a)(2^— &)cosd — i?2 = 0; 

nous en tirons 

fy*=2(y—b) + 2(x--a)cose. 

Cela po86, menons par le centre C les paralleles CA^ CB aux 
axes de coordonnöes, et par le point JWles perpendiculaires MA^ 
MB sur ces paralleles. II est facile de voir que 

^C= 05— a+(y— 6)cosö = \fx\ 

Comrae le triangle ABC donne 

AB^ = A(ß'\-BC^—2AC.BC. 0,0^6, 
ü vient 

4^LB2 _^^'2_|_^^'2__2C0SÖ/i'^'. 



1(U Mücellen. 

Or, (laus lo corcle circonscriptible au quadrilatere birectangle 

AClfM, la droite,-4i? est la corde qui sous-tend Tarc dont la moitie 

est la mosuro de l'angle inscrit Ö5 et puisque le diam^tre de ce cercle 

est Jif on a 

iAB =^ ^ÄsinÖ; 

doiic, (^n rempla^ant, on trouve 

A'*+/i'*-2co8Ö/i7/ = 4R28in2ö • 

pour requation g^n^rale de tous les cercles dont le rayon est i?, 
ti titttut Tanglo des axes *). 

2. Si loa axes de coordonn^es sont rectangulaires, cette 6qua- 
tioii HO simplifio et devient 

J). Oll trouverait de memo que, si f(x, y, «) = d^signe T^qua- 
tiüu alg6briquo d'une spb^re, E rayon de cette sph^re; A, f*, v les 
augles des axes de coordonn^es; la sph^re peut etre repr^sentee par 
r6quuti()ü 

A''-f-/'/^+A'^--2cösilA7/--2cosfiA%'--2cosv^y/ « 4Ä«^«, 

oh 

J^ « 1 — cos^A — cosV — cos^v-f~2cos>lcos|iicosi/. 

4. 81 los axes de coordonn^es sont rectangulaires, l'eqaation de 
la spb6rc sera 

Georges Dostor. 

*) Wenn man aus den beiden obigen Gleichungen 

^/ = 2(y— &)-f 2(a; — a)C0SÖ 
die Urüsacu x — a, y — 6 bestimmt, so erh&lt mans 

2 Sin 6' ^ 2sinö* 

und fühlt uiuu nun diese Ausdrücke in die Gleichung 

(x - a)>+(y — i)«+2(a; — a)(y — 6)C08Ö = Ä« 
viu, >u oihält man nach einigen leichten Reductioncn dieselbe Gleichung. 

Grunert. 




Ceber die Anfloenn^ des linearen Sfslenw ven dlelchun^en; 



= t„{,. 



m) 



Wit dioscn Gleichungen beschäftigt sich querst Lagrang 
seinen Üntersnchungeu .Über die Fortpflanzung des Schalles (Miscel- 
lanea Societ. Taurinensis, T. I, 1759). Eine andere noch immer sehr 
weitliLiilige Aoflösong gibt Grelle in seinem Journal Bd. 13, p. 37^ 



dem Lagrange'schen Resultat 



^ 



Einfacher gelangt man ; 
folgendem Wog: 

Unter n eine positive sonst aber noch unbestimmt gelassene Zahl 
Teratauden raultipliciren wir diese Gleichnngen der Ordnung nach mit 

BÜinct, siE2ntt, sinSiiK, ... sinmn«, wo e = . ■ und addiren alle. * 

Bezeichnet ^r den Coefficient von xr, so ist: 

(2) 2^a:r<:^r = *'i8innB + tjSin2n(i-]-fc33in3na4-' ■■+*>nSi""""' 

(3) 2^r = 2sinroBi]innH-2BÜi2r(i8in2no(+2ain3rnsin3«K-|--.- 



nnd wenn man die goniometrische Transformation anwendet: 

Ssinjisiiii) = cos(ii — v)^CQsiii-{-v), 
Bü wird : 
2/rfr=}c03(j— .Ott+CÖBi;(r— n)a-l-C0s3(r— »)a+...+ C03m(r — n)«g 

- |coB (r+n)a+ cos 2(H-n)c<+C0B3(r-hi)«+ , . . + cOB m(r+«W 
Diese beiden Reihen lassen sich leicht snmmiren, denn bekanstlicl 
inim..C0Bi(,^+l). 



coaa-|-ra32a-^cos3a+.. 
und man erhält: 



|-cosm 



Bin^a 



EinjmCr — «)c.C03|(OT+l)(r — n)ft 



sinjm(r+n)c..C Osi (m + l)(,- + .,) « 



oder tiui'ch abermalige Tiiiusformaüoa mittelEt der Gleiohtmgi 



106 Misceüen. 

2cosu8mt7 ■= sinCtt-rf-v) — 8in(i* — v), 

fA\ AA _ 8^i(2m-[-l) (r — w) a 8m|(27ii-[- 1) (r-f- n) « 

smi(r — n)a 8mJ(r-|-n)a 

Es sei zuerst die willkürliche Grösse n verschieden von r oder r — n 

ff 

nicht Null; dann sind mit Anwendung des Wertes von a = , ^ 

folgende zwei Umwandlungen gestattet: 

8ini(2TO+l) (r—n)a =f 8in{(m+l)(r — «)«— i{r— n)a} = ^ 

sin{(r — n)n — J(r — «)«} = ( — l)*'-"+i.8ini(r — n)a, 

sini(2m+l)(r+«)« *=- sin { (m+1) (»•+«) «~i(*' + ^)"} = 

sin {.(r+n) TT— J(r+n)a} = (— l)'^-»-»»+l.8ini(r+w)a, 

hierdurch wird 

4:Jr^ (— l)r-n+l _ (_ yr+,»+l =. 0. 

Ist aber w = r, so erscheint der erste Bruch in (4) in der un- 
bestimmten Form ^ und der wahre Wert desselben ist (2m-}- 1), 

während für den zweiten Bruch die vorige Umwandlung seines Zäh- 
lers andwendbar bleibt. In diesem Falle ist also 

4^^r « (2l»+ 1) — (— l)2r+l = 2m-f2 odor Jr « ^^^• 

Diese Ergebnisse angewendet auf die Gleichung (2) verwandeln die- 
selbe in folgende: 

— ^ — Xr = Ä?jSinra-|-Ä^ sin 2ra+^3Si^^^~h-**+^»» sin mra 

oder 

2 
(5) xr=* — -7--T{Ä:i8inra-f-Ä^8in2ra-}-A?3sin3ra-|-...-f-Ä:inSinmra}, 

Tfit I " X 

7t 

womit für r = l, 2, 3, ...m und « = , ., die vollständige Auf- 
lösung des im Eingange aufgestellten Systems voq Gleichungen ge- 
geben ist. 

Franz Unferdiugor, 

Lehrer der Mathematik an der ÖfTentlichen Oberrealschulo 

am hohen Markte in Wien. 




Heber cIdpu Satz TOn der Parabel. 



^ 



Als gegeben werde betrachtet das Dreieck AÜC. Von A ans 
wird die Gerade BC durch einen zu derselben perapectivischen 
Strahlenbiischel projicirt, ao dasa z. B. dem Funkt« D der Strahl rfg 
entspricht. Andrerseits werde die Gerade BC durch einen Parallel- 
strahlenbüschel projicirt, dessen Strahlen die Richtung von AB liabeu. 
Dem Punkte D entspricht dann der Strahl d. Dieser Parallel- 
atrahleubüschel bestimmt auf der Geraden AC eine zn den beiden 
vorigen Gebilden projectivische Punktreihe. Dero Strahle d z. B, 
entapricht der Punkt D-^. Endlich werde das gerade Gebilde AC von 
einem ParallelstralilenbOschcl projicirt, dessen Strahlen die Richtung 
von BC haben. Dem Punkte i>i entspricht der Strahl </,. Dieser 
letzte Parallelstrahlenbüschel ist somit projectivisch zu dem Strahlen- 
büschel A, und beide erzeugen einen Kegelschnitt, von welchem E 
ein Punkt ist. Ein Strahl von A wird parallel sein zu BC, also auch 
zu dem ihm entsprechenden Strahl, weswegen ein Punkt der erzeugten 
Cnrve im Unendlichen liegt in der Richtung BC. Daher ist die er- 
zeugte Curve eine Parabel, von welcher BC die Richtung der 
Durchmesser ist. Insofern e und e, entsprechende Strahlen sein 
müssen, mid t die Kanten der beiden Bilacbel verbindet, mnss AB , 
eine Tangente der erzeugten Parabel sein mit A als Bertthrnugapui 
Dasa auch C der Parabel angehören mnss, ist leicht ersichtlich. 

Weil DDj II AB, so verhält sich : 

DC-.DB = D,C:D^A, 

und weil D,E\\ BC ist, so verhält sich: 

D,C:D,A ^ED-.EA. 



also: 



DC-.DB — ED-.EA. 



Ist demnach der Punkt D angenommen, ao gelangt man i 
Ponkte der Parabel E, indem man DA in E so teilt, dass 

KD : EA = nC:DB 
sich verhalt. 

Daher lässt sich aussprechen der Lehrsatz: 
Wird in einem Dreieck ABC die 
Punkte D geteilt, D mit A verbunden, und DA in E in 



108 ÄUsceüem. 

demselben Verhältnisse geteilt wie BC in Z>, so ist der 
geometrische Ort aller auf diese Weise bestimmten 
Punkte E eine Parabel, welche dnrch einen der End- 
punkte von BC geht, es sei C, und von der Geraden AB 
berührt wird, und deren Durchmesser zu BC parallel sind. 

Analytisch lässt sich dieser Satz beweisen, wie folgt 

Die Gleichungen der drei gegebenen Punkte A^ B^ C seien : 

dann ist die Gleichung des Punktes D: 

JB + 1C=0, 
wo 1:1 = DB : DC ist. Die Gleichung des Punktes E ist dann: 

oder: 

A-\-l(A+B) + l^C = 0, 

Halten wir eine der Greraden, deren Coordinaten i*, v der Glei* 
chung dieses Punktes genfigen, fest, so liefert die Gleichui^ zwei 
Werte von l za u, v, welche l^ und l^ heissen sollen. Die Grerade 
u, V verbindet also die beiden Punkte X^ und l^ des geometrischen 
Orts. Soll die Gerade u, v Tangente sein des geometrischen Orts, 
so müssen die Wurzeln X^ und l^ der quadratischen Gleichung gleich 
sein, was geschieht unter der Bedingung : 

(A+B)^—4AC=^0 
oder: 

Man erkennt hierin die Gleichung eines Kegelschnitts in Linien- 
coordinaten, welcher eine Parabel sein muss, weU das nach u, v con- 
stante Glied gleich Null ist, wie leicht zu ersehen. Beachten wir, dass 

die Gleichung des Halbirungspunktes von AB ist, welchen wir F 
nennen wollen, während auch zugleich 

sein soU, so nimmt die Gleichung der Parabel die Form an: 

2^— ^C«0, 



Miscellen. 109 

welche aassagt, dass FA und FC Tangenten der Parabel mit den 
Berührangiöpimkten A und C sind. Weil aber die Gerade, welche F 
mit dem Halbirungspunkte O von AC verbindet, ein Durchmesser 
parallel zu ßC ist, so folgt, dass BC die Bichtung der Durchmesser 
angibt 

Dr. Silldorf, 

Lehrer an der st&dt. Realschule in Magdeburg. 



4. 
Zwei Dreiecksätze. 

Lehrsatz. Die Transversalen eines Dreiecks bilden mit den von 
ihnen halbirten Seiten Winkel, deren Cotangenten die Summe null 
geben. 

Seien in (Fig. 1.) die Segmente CE, BE resp. mit /?, y bezeich- 
net, so ist 

DE 2 '^ 2 ^ ß—y 



C0tVi 



Ebenso 



AE h h 2h 

{ß-y)a _ { ß-y){ß+ y) __ ß^f 

AJ 4:J 4:d 

4d 






cotvi+cotvj+cotva = 

Einfacher Beweis der von Herrn Prof. Bretschneidcr gefun- 
denen Erweiterung des vorstehenden Satzes: 

Fällt man von einem beliebigen Punkt O (Fig. 2.) Lote OD^ 
OEj OF auf die Seiten des Dreiecks, so soll 

cot ADC-f cot BEA + cot CFB «= 
sein. 

Zum Beweise ziehe man die 3 Höhen und verbinde O mit den 
Ecken des Dreiecks. 



112 



iSiiceUai. 



Man baim dann, gültig fOr alle Werte ron k, anf der Parabelaxe 
vom Scheitel A an die Strecke AB = |, nnd von B ans zoröck 
SC = y 7 = y 4' — 3* abtragen nnd in B die Ordinate BD errichten. 
Dann bleibt im einzelnen Falle nur übrig, anf BD die Strecke 
BM = — * abzuschneiden nnd um M einen Kreis durch C zu schla- 
gen. Dieser schneidet die Parabel in 4 Paukten, deren Ordinalen, 
beziehnngs weise zur Bestimmang von h, die ai^eführtcm Werte Ten 
25 haben. 

Ein Beispiel der kubischen Gleichung ist die folgende: 
J» = ^cos3ip 



deren Wurzeln sind 

s = cos 91 , COS f »p 

Hier wird 

insbesondere für d ^ 4 



^ 



Han kann demnach, znm Gebrauch für die TrisocIJonen aller Winkel; 
auf der Axe die Strecke AB =- 4 abschneiden, um B mit dem 1 
dius =' 2 einen Kreis schlagen nnd die Ordinate BD als 
Schenkel des gegebenen Winkcia Sip ziehen (nnd rückwärts yerlangemti 
Im einzelnen Falle macht man dann den Centriwinkel DBN = 
fallt das Lot NM auf BD, und schlägt um M einen Kreis durch dtt 
Scheitel A. Dieser schneidet die Parabel auf der Seite, wo M lieg 



in 1 Punkte, dessen Ordinate ■- 



und auf der andern Seite 
deren Ordinalen die beiden 



)s^p(; 



-ö <9'<'-t-l 



in 2 weniger deatlich markirten Punkte 
andern Lösnngen darstellen. 



Das vorstehende Verfahren würde ich, falls keine Anzeichen t 
lägen, ob es bekannt sei oder nicht, für überflüssig gehalten habe 
zu publidren, weil es sich zu offen darzubieten schien um einer It 
teiluDg zu bedürfen. Da jedoch in neuerer Zeit die Aufgabe t 
Winkeltrisoction sachlich und historisch ao äusserst vielfach durd 
gesprochen, und gleichwol nicht nur dieser Methode, sowie überhaii| 
der Anwendung einer festen Parabel keine Erwähnung getan wordäj 
ist, sondern sogar Aeusseningen wiederholt ans Licht treten, welcÄ 
die Möglichkeit geradezu in Abrede stellen, so wollte ich dem g( 
über die Existenz des Constructionsmittels einfach constatireu, 

R, Hoiipe. 




Affolter: Zur Theorie der Flächen dritter Ordnung, 113 



XI. 
Zur Theorie der Flächen dritter Ordnimg. 

Von 
Fr. G. Affolter. 



Die Erzeagnng ^) der Fläche dritter Ordnung, die ich im Folgen- 
den mitteile, scheint mir nicht ganz ohne Interesse zu sein, weil durch 
dieselbe sich leicht und übersichtlich die 27 Geraden der Fläche dar- 
stellen lassen. 

Ausserdem werden wir in den Stand gesetzt die Theorie der 27 
Geraden, so wie eüiiger von ihnen abhängiger Geradensysteme des 
Baumes unabhängig von der Fläche mit den elementarsten Hülfs- 
mitteln zu begründen. 

I. 

Enseugung der Fliehe dritter OrdnuHg. 

Es seien im Baume fünf Punkte so gegeben, dass keine drei der- 
selben in einer Geraden und keine vier davon auf derselben Ebene 
li^en, und bezeichnen wir dieselben einer bestimmten, jedoch beliebig 
gewählten, Beihenfolge nach mit 1, 2, 3, 4, 5, und allgemein irgend 
eine davon mit ti, so folgt aus der cyklischen Beihenfolge dieser 
Punkte sogleich, dass 



1) Wio mir kürzlich Herr Professor Schläfli mitteilte, hatte schon 
Steiner durch diese Erzeugung die 27 Geraden der Fl&che dritten Grades 
daigesteUt 

Ten LVI. ^ 



114 Aff^Uerz Zmr Thmrie der FUAtm dnUer Ordmmmf. 

njzm.b^rzt^ «~(5 — *) und u^it 

je denselben Pmikt darstellen, wo n, m, ir, « guze posürre, sonst 
aber beliebig gewählte Zahlen sind. Die ftnf Ponkte bezeichnen wir 
daher allgemein mit 

«—2, »—1, «, »+1, «+2 

Es ist also der Pnnkt n - 3 identisch mit »-{-2 



«—4 


• » 


w 


»+1 


n—b 


w 


n 


n 


n+3 


n 


n 


«—2 


n+4 


n 


n 


«— 1 


n+5 


w. 


99 


fi 


«±6 


n 


W 


«±i 


etc. 






etc. 



Verbinden wir die fElnf Punkte n der Reihe nach zu zwei nnd 
zwei je durch eine Grerade, so erhalten wir dadurch ein ein&ches 
räumliches Ftlnfeck oder Fünfseit Bezeichnen wir diese seine fäni 
Seiten mit 

^i8i ^» ^1 ^45» ^51 

oder, da es uns später besser dient, allgemein mit 

^n.n+lj Ä»+l,n+2, ^n+2,»— 2) Sn—2,n—l^ ^n— 1,«. 

Die Ebenen, auf denen je drei aufeinander folgende Ecken des Fünf- 
ecks liegen, bezeichnen wir mit En und zwar 

liegen auf der Ebene En die drei Funke n — 1, n, n+1 

etc. etc. 

Jeder Ecke und jeder Ebene entspricht eine Gegenseite, und zwar liegt 
der Ecke n wie der Ebene En je die Seite )S»+2,n-2 gegenüber. 

Lassen wir nun eine Ebene C sich um eine Gerade Ä, die keine 
der fünf Seiten S schneidet, drehen, so bestimmt sie in jeder Lage 
Cy mit den fünf Seiten S fünf Schnittpunkte s, die den Kegelschnitt 
Ky bestimmen. Die Gesammtheit der Kegelschnitte K^ erfiülen eine 
bestimmte Fläche dritter Ordnung. 

■ 

Um dies zu beweisen, beachten wir zunächst, dass die Ecken n des 
Fünfecks einfache Punkte der Fläche F3 sind. Legen wir durch die Punkte 
n— 1 und w+1 die Gerade ö, so liegt diese ganz in der Ebene En. 
Nehmen Wir an, die c' ' • Kegelschnitt JTy erzeugte Fläche sei von 




Äffotlen Zur Thtarie der FläJieii driller Oiilnung. 



der jiten Ordnung, so hat G ausser den beiden Ecken n — 
»-|-1 nocli p — 2 Punkte mit ihr gemein. Es sei oj einer 
Punkte, dann muss der Kegelschnitt der Ebene C, welche dnrch 
Punkt «1 hindurch geht, in die Schnittgerade fr„ dieser Ebene mit der 
Ebene £,'» und eine zweite Gerade Gni-2.n~3 degenerircn. Die Gfe- 
rade ff« schneidet die Seiten Sb.«+i und &.-!.« und kann daher die 
Seiten &,-(i.«+2 und S„— i,«— j nicht schneiden. C schneidet sogleich 
fiii+aiH— 2 die zwei Geraden SB+i,»+a und S„-i,«-a und daher kann 
aie &,+a„_a nicht schneiden. Diese letztere Seite wird daher von 
e„ geschnitten. Hieraus folgt, da G„ und Gn+a.n-a die Gorade B 
schneiden, doss ff„ als die Vorbindungsgcrade der Schnittpunkte 
der Ebene £» mit den Geraden Sh+s.h-z und K angesehen werden 
kann, und dass es folglich nur eine Gerade G„ nnd also auch nur 
einen Punkt oj gieht 



i den I 



Es ist also 



d. h. die Fläche ist, wie behauptet wurde, von der dritten Ordnnng. 



■ Da jede Ebene die Fläche Fg in einer Curve dritter Ordnung 
H schneidet, so folgt, weil in Jeder Ebene C,, ein Kegelschnitt K^ der 
H Fläche liegt, dass anch die Gerade R anf F^ liegt nnd zwar als 

■ fache Gerade; d.h. durch jeden Punkt der Geraden R geht ein 
H nur ein Kegelschnitt Sg. 

fl) 



I 



Darstellunir der 37 Geraden der Flüche F^. 

Von den Geraden, welche anf F^ liegen, kennen wir 



ferner die fünf Seiten S des Fünfscits oder die Geraden 



R 6chnoidet keine dieser S, jedoch diese unter sich und zwar jede 
die Vorangehende nnd Nachfolgende, was wir hier, wie auch spätWgi 
immer mit ( ' ■ ) bezeichnen, so dass wir z. B. haben m 



Aus der obigen Herleitung der Ordnungszahl der Fläche ersehen 
', dass die Geraden G« und G„+a,,>_2 auch auf F^ liegen. Geben 
' n fünf aufeinander folgende Werte, so haben wir die 10 Gemcfe 




116 AffolUr-, Zur Theorie der URchea drUln Ofd»a»g. 

<*) G„ e„ G„ G„ <7j 

l^) G34, Gü, ffäi, f?«, »M 

WO denn alle R sowie je zwei Bber einander stehende dch schneii 

Diese 10 Geraden bilden also mit Ä je fünf Dreiecke. 

Beachten wir, dass der Schnitt einer jeden Ebene mit der Fg 
eine Cnrve dritten Grades ist, dasa, wenn somit eine Ebene F3 längs 
zweier Goraden schneidet, sie dieselbe noch in einer dritten Geraden 
schneiden mnss, so erhalleji wir, wie folgt, noch weitere Geraden der 
Fj. Wir legen durch C, und S„+2,n-s die Ebene C'„, ao schneidet 
diese F), noch in der dritten Geraden P,+2.B-g. Geben wir n 
anfeinander folgende Werte, so erbalten wir die fünf Geraden 

(6) -TU, r„, r„, 

Je drei Geraden, welche anf F^ liegen und ein Dreieck bilden, ; 
zusammen von allen andern auf Fg liegenden Geraden 1 
werden, somit eine von solchen drei Geraden schneidet die Ger 
der Fläche, welche i'e andern zwei nicht schneiden. Hieraas f 
das8 die Geraden, welche r„+a,«_a schneiden, gegeben sind durch 1 



(7) r„+2,„-j(-) 



^-+1, 



Ersetzt man n dnrch n + 2, so erkennt man sogleich aus dieser 2 
samraenstellung (7), dass I^H.n^-i und P«,«-! die Geraden Gn 
3n+2,R~2 nicht und folglich r„^2,„-3 schneiden. 

Die Ebene- Cn+i,„, welche dnrch Z'm-|-2,»-2 und Gn-~i,H 
werden kann, schneidet Fg noch in der dritten Geraden 
Ebenso erhält man die Geraden welche Ln+s^n—i, wo in d 
durch n-\-2 ersetzt, welche in+a,i<-i schneiden, wie oben für r^+i 
und man hat 

Giobt man n fünf aufeinander folgende Werte, so hat man also c 
weitern fünf Geraden 

(9) i-M. -t«, -£51. 

Legen wir durch Ln+i.ti-z und (?« die Ebene C>i+s,i.-2, so schneid 
diese F3 noch in der dritten Geraden £. In gleicher Weise f 
mau die Goraden, welcho £ schneiden, wie oben und sie sind gegeb« 






Affoirtr: Zur Tlieork ikr Flüdita dritter Ordimiiff. 

Iliorans crkonnt man, welches Linienpaar 
G„ und in+a.ii— 3 

mau auch nolimeii mag, man immer eine Ebene Ca+i.n-s orhält, c 

in der Geraden f die F^ schneidet Auf F^ liegt also noch die weiterafl 

Gerade 

(11) f 

Nachfolgende Zusaromenstellnng giebt zur klareren Dohersicht 
jede der bis anhin gefundenen Geraden, nebst der Beifügung der je- 
deamaligen Geraden, welche die ersten achneiden. Wir haben: 




(18J 

Giebt man n fünf aufeinander folgende Werte, so bleiben S und "^ 
ungeäudert, jedoch ans jeder der fünf andern Geraden gehen je fftn 
neue Geraden hervor, und wir haben zunächst auf I^ 27 Geraden. 
Anaserdem erkennt man, daas jede Gerade von 10 der Übrigen ge- 
schnitten wird, welche sich fünfmal zu je zweien (die über einander 
Blehondou) selbst wieder schneiden. Wir haben also keine zwei Ge- 
raden, die in derselben Ebene liegen, worin nicht noch eine dritte 
Gerade sich vorfindet. Unser Verfahren führt also zu keiner n 
Geraden mehr. Beachtet man, daaa in keiner Ebene vier Geradfl 
der F3 liegen können, so folgt nun leicht, dass auf der F^ keiiU 
veitem Geraden eich vorfinden können. 




AffoUf'i 2m TW«* Ar fbAn Mcm- Oni»«. 



1 



Heber 4ie GnpH™? ^r « ficnira mI 4er FUeke ^^ 

Bezeichnen vir wi« oben mit T - - ) sduteiden , so folgt aas (17) 

■ua«T obigen ZosuBBieBstellag, dan 



r.=i..(-)r.^i.^iC-jr..-+iC)n-s,.-ii ■Jr„L.+Jt■■)n- 
d. h. die fanf .Geraden r bUden selbst wieder eis gescUossnea, \ 
faches räumliches Fflnfseit 

I>2 sieb allgemein /'.-tf,._2 and S.+i..-ä schneiden, so kfim 
wir ans den Ocrüdcn (5^ nnd (5/^ die nachfol^nd gegebenen 1 
riomlicheu Fäofecke bilden, welche zn je zwd und zwei in der 
Beziehung stieben wie die zwei FOnfeeite \S} und (I^, d. h. je e 
Seite der einen schneidet je eine Seite der uidern. Die 12 I 
Beite siud: 



(20) 



(21) 









Sn-J.., Su.n 



S^a.«-i, 









Geben wir " fünf aufeinander folgende Werte, so geht jedes Fäi 
des ersten Paares je in sich selbst über, während jedoch aus i 
andern Paar fünf von einander Terschiedene Fanfseitpaoro hcrvg 

gehen. 

Die Geraden Gn+2,14-2 und i.»+2,n-2 haben in Bez;^ auf a 
diese Fonfseite dieselben Beziehungen, d. h. jede von ihnen schneidet TM 
jedem Fünfaeit je zwei dnrcb eine dritte von einander getrennte Seiten. ■ 
Die Gerade Un schneidet, wie durch unsre obige Znsanunenstellnug 
gogloiiih hervorgeht, von jedem Fiinfseit drei Seiten, tou denen sich 
zwei treffen nud die dritte, die zum Schnittpunkt der zwei ersteren 
Gt^cn Seite ist. 

Aus uuserer obigen Zusammenstellung geht sogleich hervor, 
jede der 27 Geraden von 10 andern geschnitten ist und von 16 n 
Die 10 Geraden, welche irgend eine der übrigen schneiden, 
sich auf 16 verscbiodene Arten in je zwei Grenzpaaron zu fünf n 
fttnf so absonderu, dasa die sämmtlicheu ftlnf der ersten Grenzpaa 
noch eine zweite genieinsame Transversale haben, während dies t 
den fOnf Geraden der zweiten Grenzpaare nicht zutrifft Keine z 
Geraden derselben Grenzpaare können sich schneiden. 




AjYolUr: Zur JÄeone der Fläc&ea 



r Ordnung, 



119 



Die 10 Geradeu, welche zwei Gerade, die sich selbst nicht schnei- 
den, nicht Bchnuidea, lassen sich 12mal zu je fünf Seitfin je eines 
räumücheu Fllnf9<>its zusammenstellen, welche sechs mal za jo zwtim ' 
ao geordnet sind, dass jede Seite des elneu je eine und nnr ein('~ 
Seite des zweiten schneidet. 



Nehmen wir, um das Gesagte zu beweisen, die Gerade 1 
ae von den 10 Geraden 



(22) 



f Gu «.> 



Gt, 



Ci5, (?5,. 



geschnitten. Von diesen 10 Geraden sind die fttnf 

(23) ff„ ffj, ffa, ff«, ffs 

von der Goraden f geschnitten, femer sind die Geraden 

(24) Gn, G„^2.n-l, ff»-l,«, G«.«-l, (?H+l.« + 3 , 

von der Geraden ÜB+a.H-s und die Geraden 

(25) G»-i,H, (V„-i, G„, ff„+i, ff„+i,« 
von der Geraden r«+a,„_B und endlich die fünf Geraden 

(26) G«-a,H-i, (?»-a, ff«, ff„+a, ff«+i,.,+:i 

von der Geraden Sh+2.m+2 geschnitten. 

Um die 16 verschiedenen Gruppirungen zu erhalten, hat man t 
fttnf aufeinander folgende Wert« zu gehen. Ebenso ist klar, dasa von 
den 10 Geraden (22) jede fünf, welche unter (23) (24) (25) und 
(2fi) nicht angegeben vorkommen, auf S von keiner zweiten gemoin- 
Bomen Transversalen gesclmitten werden. 

Aus dem obigen folgt, dass die beiden Geraden R und £ von (27) 
den 5 Geraden ff« geschnitten sind, jedoch von den 10 Geraden (5iS) i 
und (5 F) nicht getroffen werden. 

(28) Daes die drei Geraden 
goaehnitteu sind von den drei Geraden 



und nicht getroffen werden von den sechs Geraden 

r„_i,„, r„+i.«4.2, r„_i.«_i, /*«,„+!, 5b,«+i, ä»-!,» 

Nun aber erkennt man sogleich durch unsere obige Zusanunenstellni 




ISO A//i>lter: Zwr J^eorie der Fläcken dritter Ordttunff. 

(lawi flieh dieao sechs Ooradcn ihrer angeschriebenen Beihenfolge nach 
H0hiic5idou und bo ein geschlossenes räumliches Sechsseit büden.. 

(3U) Dio vier Geraden 

üiud von Oh und On^2 nnd nicht geschnitten von den drei Geraden 

uud folglich sind tlie fUnf Geraden 

(HO) Ä, iy iS;+Ä.»-.2, iS.«,«+i, /;-2.H-i 

von (/m jedoch nicht von rN.i.M geschnitten und (31) schliesslich 
aiud die C Goraden 

von keiner woitor gemeinsam geschnitten, nnd sie unter sich schneiden 
«ich holhat nicht. 

\ou diCsHon ^ Geraden haben wir gesehen, dass die fönf ersteren 
von i*\ gOHchnilton sind. Kbenso leicht earkennt man mit Hülle obig» 
Zu9iaiu\ucMHtol)ttUg> das»^ irg^^nd je ftüaf dieser 6 Geraden von einer 
geiuoiusuauon 'lVan»\\^r»ale getroHen wenkn nnd indem wir diese anf- 
auchen uud zus;ammeu:^teUen^ erhalten wir xwei Systeme von 6 Ge- 
raden - sie sind 



Aus j^slcut iUeser beiden ^ystesie erkennen wir ssn, dass jede 
Gerade des einen Systems tfie sjjitmtiidien Gerad» des andern 
Systems schneidet, mit Ansnabme der tienden. wekiie gerade fiber 
oder unter Uur siebt Pie Getadtem beider Systeme siad «uter sich 
wiudschiet' zu eiuauder. Zw^i siv^ebe Systes»^ j« »chs Gendeai kisst 
man ciu SchUtli*scbe* Pv>ppelsecbs^ 

Da jede Gerade d<?» eü«Ä Syvten» je tUjxf aaiiiare Gende des 
zweiteu SYstem;s scliUjeideQ. si> tx^j^cc« dfc» in etmem I^^ppeLMCbs keine 
fünf Gcrudcu mit ;£wei Ttatt^Yec^sjJiett eijatcvi&tt. 

Dui'ch uu^'re l>air$ldyhiiui$ tue« IV^^I»eci^ erkeits« maa, dass 
bczichlich 

1, i*. 3; ^ ;k t> 

;\ i ;<; :^, Jfe. k)' 



ÄJ/alter: Zur TbtoyU dir Flächen drltler Orduu> 

Geraden des andern S(>chs geschnitten werden. Speciell ist TOOf 
IVichtigkeit zu I>emerken, dass die Geraden des einen Sechs je \ 
drei Geraden des auderu Sechs geschnitten werden. Z. B. haben i 
die drei Geraden 

geschnitten von den drei Geraden 

Benennen wir je drei nnter sich windschiefe Geraden ein Triplo, 
so folgt; 

(33) Die Geraden eines jeden Triplo, das sich ans 
den 27 Geraden der F^ bilden läBst, werden von den drei 
Geraden im zweiten Triplo geschnitten. Zwei solche 
Triplo heissen wir ein Doppeldrei. 

Dieser Satz ist aber identisch mit dem folgenden, wenn 
beachtet, dass die Windschiefen ein Hyperboloid bilden: 

(34) Schneidet ein Hyperboloid die Fläche F^ in drei 
Geraden eines Triplo, so schneidet sie dann F^ noch in 
drei Geraden eines zweiten Triplo. Diese beiden Tripli 
bilden ein Doppeldrei. 

Ersetzen wir in (29) die Gerade Ss.n+i durch Sm-i,m, so ei^ebt 
sich in gleicher Weise das Doppelsechs 

^^' \ L«-a.n-l, t?«-a,«-i, ffn-l, G„-2, G«, Gn+S 

Cio zwei Doppelscchs (32) and (35) haben also das Doppeldrei 
fi, t, Ä.+a,«-^|_ 

I G„-2, 0„, Gn-t-i 



maa^H 



(36) Ein Doppcldrei findet sich in zwei Doppelaechs] 
d ein Triplo in zwei Sechs vor. 

Weil jede der 27 Geraden von 16 der übrigen nicht geschnittCTfJ 



unter sich windschiefen zusammeustellon. 

Nach den Beziehungen (23) — (26) werden je zwei windschiefe 
Geraden von fünf der übrigen, die unter sich selbst wieder windschief 
sind, geschnitten. Ee giebt also 216 Fünf mit zwei Tranaveraaleu. 



122 A//oll,rt Zur Tktorie d.r FlävHtit drit. 

Jede der beiden Transvorsalon wird aiiej noch von je fflnf 
roden geschnitten, die jedocli keine zweite Transversalo mehr 
Es giebt aUo 433 Fünf mit einer TransverBalen, 

Aus jedem Sechs lassen sich sechs Fflnf mit je einer .Tri 

versalen bilden, folglich giebt es —^ einfache Sechs oder 36 Doppel- 

st'cha. Mit lialfe der Doppeldrei lassen sich leicht alle 36 Doppel- 
BüchB dai'stellen. Gcbon wir in der folgenden ZusammonatßUnng je 
5 aufeinanderfolgende Werte, so ropräsentirt 

i,a, A«, i45, W\ 




(t, 



G-.x) 



1 Doppelsechs, 












Gn-ä 

,„_2,S„_i.„\fünfDop- 
ii-i, <?B-i,H ) pelsGchs, 



atßUnng je.-^J 
) fünf Dop-^^l 



(R, i«+2.— 3,i:*..+i,r„+i.„+2,S„.H+i, 5^+3. ■-*( fünf Dop- 

lfi«+i,n+a,(?«-a, Gn, ff»+i,»+9,G«-2.»-],(?„_i,„ ) pelsochs. 



n,GH-l, 






[J, Gn+i.H~3, (7h.h(1, r»+l,H+2,S_,„+i, Sh+s.» 

tÄ-n.Hha.ffi.-a, C«, £B+i.i.H(,i«-2.;-i,iii-i,ii 

I G^ 2,-1.«, G«-i.«, n-i,-, r«.„+i, 5H+2.K-al ftoifDi 



8) 






1, G«-2.„_!, i*_2.„-i, r„. 

G«^2.n-^ £i.+s,i>^,Ä.+s.i.-afpeL 
Au dieser Zusammenstellnng ersieht man, dass zwei wi 
Geraden, z. 6. R und £, in 6 Doppebecbs und eine, z. B, . 
Sechs vorkommen. 

Zwoi Geraden, die sich schneiden, sind von 17 der abrigeu g 
scluiitten und von acht nicht. Diese acht Geraden sind alle von e 
uud dersolbüu Geraden geschnitten, welche mit den beiden ersten ll 
doraelbon Ebenu liegen, uud bilden so ein geschlossenes Dreieck. 
Mftu «tkannt« aus der obigen Zusammenstellung, dass durch jede 
Gwado iliol Ebenen geheu, welche je noch zwei Geraden enthalten, 
h. jode Gerade ist Seite zu fünf Dreiecken oder da je drei Seiten 
d«tt giaiciieii Dreieck vorkommen, giebt es ^ Dreiecke. Von 
4d Dreiecke gehen durch jede Gerade je i 




Affolter: Zur Theorie der Flächen dritter Ordnung. 123 

An der obigen Zusammenstellung lassen sich die 45 Ebenen mit 
ihren Greraden in folgender Weise darstellen. Wir haben, wenn man 
n je fünf aufeinanderfolgende Werte beilegt: 

1) fünf Ebenen (f, (?„, Z„+2.«-2) 

3) „ „ (^»+l,n+2, ö^»-l, r»fi,»f2) 

4) „ „ (^»f2,n— 2, Gn—2i ^- 2,n— l) 

5) „ „ (rn-l,n, ö^n+1, in+2,n-2) 

6) 95 99 (ö^n— 2,n— 1, Äw-l,n9 X»n,«+l) 
V « 99 (ö^n+l,n+29 &,»+!, Ln-l.n) 

8) „ „ (ö'«-|-2,n— 29 rii,n+l5 X'w-2,»— l) 

9) ,9 „ (Gn,n-\-l^ Jn-|-2,n— 29 Ln—l,n) 

Ersetzen wir die 5 Ebenen 9) durch die 3 Ebenen 

10) (G^n,n+l, i^n-2,n-l, Z.»+l,n+2) 

welche mit der Ebene 8) identisch sind und sich aus diesen ergeben, 
indem n durch w — 2 ersetzt wird. Für denselben Wert von n reprä- 
sentirt 1) — 8) und 10) je 9 Ebenen, auf denen alle 27 Geraden der 
Fläche Fq liegen. 

Ersetzen wir den Wert n durch w+1, so erhalten wir neun 
andere Ebenen, auf denen wieder alle 27 Geraden der F^ liegen. 
Diese zwei Systeme von je 9 Ebenen schneiden sich in 81 Geraden, 
zu denen die 27 der F^ auch gehören. Diese 81 Geraden bilden 
somit die Grundcurve eines Flächenbüschels neunter Ordnung und 
wir haben daher: 

(37) Die 27 Geraden der Fläche dritter Ordnung las- 
sen sich als den vollständigen Schnitt dieser Fläche mit 
unendlich vielen Flächen neunter Ordnung ansehen. 

Die Geraden, welche auf den drei Ebenen liegen 

(f , Gn 9 i^t4-2, »—2) 
(i?, 0^11+19 Gn—2,n-'i) 
(ö^n-f2,n— 2, ^»»n+l, Ln-2,n—l) 

liegen auch auf den drei Ebenen 

(f, ö^n+l, Xfn-2,n-l) 
(J?, Gn^ ^n+2,n— 2) 
(Ln^2,n—2j ■^»,»1+19 ö^n— 2,»— l) 

Dieses Paar von je drei Ebenen, auf denen dieselben 9 Geraden der 



^^^1^^^'"' 


iSiV 




L _ 


1 




* ^ 


•KllX ^^^^_ 












JB 






^K 


-., s^., &.». 
— :, UV»* X™,)-i 

■ B— 3 


1 


^t 


-1. '■::J-'^« 




^K 


■•'" ^ *;tä 


1 


^^^^v 


. i. 'l+ä, JV»+i 




H^ft 






du ^^^1 


^^^ 1. a.-a. a^i 


1 





Äff oll 


r: ^Mr 


7-A«r,e 


d£r F/fl 


c/lEH Jl'l 


(er Oriinrng. 


1 

1 


s, 


Gh, 


£..+2 


-ff, 


fi„-l, 


''■* 


On-i 


■'"." 


r„|i 


Gn+2, 3,1+2 


4« 


(?»+2, 


'';±l' 


\n 


''41 


o»-i 


„-1 


U-i 


'■tl 


G„ 


«,-», 


a,-i, 


Ujrl 


A-i 


ü- 




f, 


o., 


^a 


-R, 


G.-i, 


"ni 


G«-3 


'■ti 


r^»-i 


ffn+I 


'^I. 


U' 


e.tz 


«+1 


r„_a 


S;-;, 


X,_i, 


"■41 


L„-2 


S»-i, 


o„+, 


ff»_i 


'in 


in+l 


■-2 




'ni 



f^bon wir n füiif aufeirander folgende Werte, 80 erhalten wir i 
Trii>eltriederpaare nnd folglich giebt es im ganzen 120 Triedcrpaa 

Ansserdem ersieht man, dass aicL jede Gerade z. B. f in 40, t 
üwei die sich nicht schneiden wie z.B. R nnd £, in 10 Triederpaaren 
"Räuden , nnd ferner folgt, dass drei jind mehr windschiefe Geraden 
8i«h nicht in mehr als einem Triederpaar vorfinden. 



Nehmen wir zwei zu einander windschiefe Geraden, ; 
J«nd die Gerade <?», welche jene beiden aclineidet, so 
'^i Gerade von den Geraden 



. B. R nnd 
sind diese 



hinzu, Bo bilden die 

nnebenes Vierseit I 



w&lat geschnitten. Nehmen wir noch (?»(] 
"i^r-Bden Ji, £, Gn, Ci+i ein geschlossenes 
^:«~ Goraden sind von der Geraden 

"■"^Itt geschnitten. Die zwei Geraden t und JS sind von den fünf 
™^«n On geschnitten, je zwei von diesen bilden mit jenen einTierseit; 

'"■-Slich gehören zu f und E je - 

"^*^en lassen sich somit 



liss^H 
seit: ^B 



= 10 Vieracite nnd aus den i 



"^^tsbene Vierseite bilden. 

Weil es nnr eine unter den 27 Geraden giebt, welche die 4 Seil 
***>eä unebenen Vierseits nicht schneiden, so'folgt, dass je 40 Vier- 
*^\te von ein und derselben Geraden nicht geschnitten werden. Die 
^*ßrftdQ R schneidet z. B. die folgend zusammengestellten 40 Vier- 
*«iito nicht. 



ier- ^^ 



126 



Affolter: Zur Theorie der Mächen dritter Ordnung. 



t. 



n4-2 



n— 1 «—2 



& 



Ln 
n-f-l 



n— 2 



n 



/V|-2, Ai 

n-2 wfl 

^»f2, in+l 
n-2 »+g 



n-f-2 n 

n-2 n+2 



/n4.2, iw+l 
n— 2 n 

^n+29 Äii-f 1 
n-2 nf2 



A»+25 i^n 
n-2 n-1 

&»-|.2, Ä»— 1 
n— 2 n-2 



/V|-29 Ln—1 
n— 2 n 

/n-l, ^nf 1 
n K-f2 



&I+2, Zw+l 
n-2 nf2 

n4-2 n 



Nehmen wir vier Gerade, von denen die erste die zweite, die 
zweite die dritte, die dritte die vierte, aber diese die erste nicht 
schneidet, wie z. B. 

Ät,!n-1, Ä^n,4-l,n, Än+2,n-|-l, S»-2,n-{-2 

SO sind diese von den Geraden 

Ä, -f, iM-l,n-2 

nicht geschnitten. Nehmen wir zu den obigen vier noch die Gerade 
Ä»-i,n-2 hinzu, so erhalten wir ein unebenes Fünfseit, dessen Seiten 
von den beiden Geraden R und f nicht geschnitten werden. Die Ge- 
raden R und t schneiden, wie wir schon oben gesehen haben, die, 
fünf Gerade r auch nicht und wir haben: 

(38) Solche fünf Geraden, welche ein einfaches ge- 
schlossenes Fünfseit bilden, werden von zwei Geraden 
nicht geschnitten. Diese zwei Geraden schneiden auch 
noch andre fünf Geraden nicht, die selbst wieder ein 
einfaches geschlossenes Fünfseit bilden. Die 10 Gera- 
den dieser beiden Fünfseite lassen sich noch zu 10 an- 
dern Fünfseiten zusammenstellen. 

Hieraus folgt: 

(39) Die 27 Geraden der Fläche F^ lassen sich zu fünf 
und fünf auf 216.12 verschiedene Arten so zusammen- 
stellen, dass je die fünf Geraden ein einfaches unebenes' 
geschlossenes Fünfseit bilden, und dass je fünf solche 
Geraden von zwei der übrigen nicht geschnitten werden. 
Diese 2592 Fünfseite bilden 1296 Fünfseitpaare so, dass 
jede Seite des einen Fünfseits jeden Paares je eine und 
nur eine Seite des andern Fünfseits desselben Paares 
schneidet. Die Seiten der beiden Fünfseite desselben 
Paares werden von 2 Geraden, die sich selbst nicht 
schneiden, nicht geschnitten. 




Aj'/aUtr: Zur Throrie der Fläcktn drilltr Ovdr 

Nehmen wir die fttnf Geraden, von denen die erste die zweite, 
diese die dritte, diese die vierte und Bchlieaelich die vierte die fttnfte, 
jedoch die fünfte die erste nicht schneidet, ho vscrden diese von i 
Geraden nicht geschnitten. Kehmen wir 2. B. die Geraden 



^.«fi 



weite, 
Bnfta, 

I 

ein 

I 



Bo sind dieselben von den Geraden 

nicht geschnitten. Kehmen wir aber noch die Gerade ^-1.« binzn, 
so schneidet diese sowol '^.»fi als r^-i.H nnd wir haben somit ein 
räumliches einfaches Sechsseit. Die Seiten desselben sind von deB« 
drei Geraden 

nicht geschnitten. Oben haben wir umgekehrt gesehen, dass irgend 
drei Geraden eines Triglo von 6 der Ohrigen Geraden nicht geschnitten 
werden nnd wir haben also jetzt den allgemeinen Satz: 

(40) Je drei windschiefe Goraden unter den 27 Ge- 
raden anf einer Fläche dritter Ordnung werden von 6 
der übrigen Geraden nicht geschnitten. Diese bilden ein 
einfaches geschlossenes räumliches Sechsseit. 

Zn ieden Triplo gehört ein zugeordnetes Triplo, wo, 
wie wir oben gesehen haben, die drei Geraden des einen 
die drei Geraden des andern schneiden. Die zwei Sechs- 
seite, ^.welche den beiden Triplo eines Doppeldrei ent- 
sprechen, heissen wir ein Boiipel sechsseit. So entpric^ 
z.B. dem Doppeldrei 



is, s. 



.n..- 



das DoppclsecLsst 



S„..ti, r.+,.., 
?«li,«+a, -Ch-2,»-: 



C.+1, 



I 

)igen Zusammenstellin^l 

einen Sechsseit j^^^ 



Hieraus erkennen wir an der Hand unserer obigen Zusammenstelli 
Seite 124. sogleich, dasa jede Seite des einen Sechsseit j' 
drei Seiten des andern Sechsseit schneiden und zwar 
sind je zwei der drei geschuittneu Seifen dnrch je eine 
der nicht geschnitten getrennt. 

Da, wie aus der oh^en Zusammenstellung S. 124. leicht hervor- 
'gelAt m fünf Geraden, von denen die erste die zweite, die zweite 



128 



Aff9Utr: Zmr I%eone der FUekm dritter Ordnung. 



die dritte, die dritte die rierte imd diese die ftnfie, -jedoch die 
ftaxhe die ente niclit schneidet, keine sechste gefunden werden kann, 
velche entweder die erste oder die fünfte schnitte, aber keiner der 
«hrigen begeignete, so folgt: 

(41) Ans den 27 Geraden der Oberfl&che J^ lassen 
sieh keine geschlossenen einfache Siebenseit bilden. 

Eehrai wir nun zn einem Triederpaar zurück, z. B. zn 



i> 


<?», 




<?«+!, 


«-1 


M-1 


«—1 


^:tv 


Gn-\,n 



so können wir ans diesen 9 Geraden sechs Tripli bilden, sie sind: 

(t, r„-2, Gn-\,n), {Gn, Sn-i, Ln-2) 

n—1 «—2 «—1 



(?, Sn-2, r,ifl), 

M-1 Nf2 



{Gn, Gn^i, Gn^hn) 



(X|»f2, G^m4-1, i«4-l) 
»—2 «4-2 

(X»»4-2, 11-2, X»»-2) 
n— 2 M*l M— 1 

Zu jedem dieser 6 Tripli gehört der zugeordnete Triplo. Diese 6 
femer enthalten alle 18 übrigen Geraden der JF3. Nehmen wir spedell 
das Triplo 

«, n-2, Gn^l) 

«—1 M 



alsdann bilden die sechs übrigen Geraden des Triederpaares das 
Sechsseit: 

Gx^ LH^2y iSi,-2, ö^M+l, i^-2, i»+i. 
N-2 »— 1 M-l M-i-2 

Nun liegt t in der Ebene ((?», iH+2) wie (6?h+i, £»-2) 

n— 2 H— 1 



/n-2 

M-1 



99 1^ 



M 



59 



?» 



(ö^H+l, 



M-2 



&,-2) wie (G^M, r,i+i,M+2) 

M — ^1 

iSM-2) wie (r.»4.i, Gn-2) 

M+2 



M-1 



M-1 



d. h. die Geraden des Triplo 



M-2 



I sind 
■ Seclif 



sind die Diagonalen, in denen sich die drei Paar Gegenebonen ( 

Seclisseit flchueiden. Das Triplo, welches dem Triplo 



zugeordnet ist, enthält somit die drei Gerade«, welche die sechs Sä-^ 
ten des Sechsscita nicht schneiden nnd wir hahen den Satz: 



Je drei Geraden, weicht 
die drei Hauptdiagonalen, ii 
eines einfachen Sochsseits : 
Geraden, welche jene sehne 
dem keine Gerade die Seite: 



sich nicht schneiden, 
denen sich die Gegenebenen " 
chneiden. Die ferneren drei 
den, bilden das Triplo, von 
des Sechaseits schneidet. 



Aume 



An das Behandelte schliessen sich nun sogleich 
len Anfgahen an, deren Lösungen selbst nicht schwer za 



nntor den 27 Geraden der Fläche Fg 
II Büschel von Flächen dritter Ordnung hin- 



1. Aufgabe. All( 
finden, duri'h welche * 
durchgehen. 

2. Aufgabe. Irgend 9 Gerade des Raumes ;!u coustruireu, 
durch welche cm Büschel Flflcben dritter Ordnung hindurchgeht. 
Alsdann den Ort der Geraden sänunthcher Flächen dritten Grades 
des Büschels zu untersuchen, und schliesslich die 18 resp. 17 übrigen 
Geraden der Fläche des Büschels zu construiren, welche entweder 
durch einen beBtimmteu Punkt gehen oder wtlcho oino weitere Gerade 
in specieller Lage enthält. 

3. Aufgabe. Alle Systeme von Geraden zu construiren, durch 
welche eine Fläche dritten Grades vollständig bestimmt ist nnd je 
die übrigen Geraden der Fläche mit zu construiren. 



in- ^H 



4. Aufgabe. Im Räume t 
einzig zu construiren. 



1 Doppelsechs mit Hülfe des Linealt 



Anli 



I In dem Nachfolgenden spreche ich nun einige Sätze aus, die sich 

H aus dem Vorhergehenden ohne weiteres ergeben. In einer spätem 

■ Mitteilung werde ich dieselben mit den einlachsten Hülfamitteln der 

P Elementargeometrie begründen und dann darauf eine elementare 

1 Theorie der räumlichen einfachen nnd voUständigeu Fünf- und Sechs- 

f Stile gründen. 



I 



lliO A/folter: Zur Theorie der Flächen dritter Ordnurui. 

Wir gelieu von den Goraden i?, S and On ans nnd erhalten, 
indem wir uns den Beweis, dass der Ort der Fläche der Kegelschnitte 
Ky eine Fläche dritter Ordnung sei, mit Berücksichtigung der Sum- 
uiüu (22) bis (26) die folgenden Sätze: 

(42) Es sei das räumliche einfache Fünfseit/5 mit den Ecken 
1, 2, 3, 4, 5 (oder allgem. »), mit den Eckebenen E^^ E^--" (oder 
aligem. Ku) und den Seiten iSj^? '^)*** (oder allgeuL iSU,a-|-i), sowie 
die Üerade Ji^ welche keine der Seiten S schneidet, g^eben. Die 
Gei'adeu ü und ^ä^^^ schneiden die Ebene Ej^ in zwei Punkten der 
Vürbiudungägorado O^. Oder allgemein die Geraden B und &4.2,»-2 
schneiden die Ebene En in zwei Punkten, deren Yerbindungsg^rade 
Gw Geben wir h fünf aufeinanderfolgende Werte, so eriialten wir 
die tiämmtliohen iünf Geraden 

G^y G^y G^y G^y G^^ 

Diese fünf Geraden schneiden alle R und werden auch aUe noch 
von einer zweiten lYausversalen geschnitten, sie sei ^ 

Legen wii* durch Gu und R die Ebene C», so schnddet diese 
die zwei Seiton ^wi-i.Mfi und ^Si»_ä.»-i in zwei Punkten, deren Yer- 
bindungsgerade Gh^^^ht-^ sei, geben wir n fünf aufeiDanderfblgende 
Werte^ so erhalten wir die fUnf Geraden 

^34> ^^iöy ^51' ^13 > ^a? 

welche alle ausser der Geraden R von keiner zweiten Geraden ge- 
schnitten werden. 

In Betreif dieser 10 Geraden gelten nun die folgenden Sätze: 

Von den Geraden 

6'i> G9, fc'3, G4, G5, 

^W> ^45*» ^äl? ^139 ^28 > 

welche alle die Gerade R schneiden, werden die fänf 

Gh—2^ Gn—ly Guy C»n-fl, Gt^'2 

von einer Geraden 5 geschnitten. 
Die Geraden 

t»«— 3,H— 1, Gn^l,n^ Gn* Gn, »*f-l^ fen+l, »-fü 

weiden von der Gerade LH^2,n-2^ 
die fUnt Geraden 




Zur Theorir-Jer Fläc/.en drit 

OVi.«, 6Vi, C.„ C„(i. 

werden von -TB+a.w-a, 

und endlich die fünf Geraden 

6'„-a.«-i, C— s, 6"„ r?„,2, 

werden von der Geraden Sb+2,i 

Geben wir n fünf anfeinaadcTfolgendo Werte, so repräsentiren' 1 
t, i^^i, -Hi-t-a, B»\i sechazehu Geraden, welche mit R und den 

10 (m ein System von 37 Geraden bilden. Sobald die obigen SätsG 
bewiceon sind, so ergeben sich die fi'eitern von aelbst. Von hier aus 
lassen sich nun noch eine Menge Beziehungen herleiten, die ich wie 
früher oben gesagt in einer spätem Notiz miltcilc. 

Ist ein ränmliohes einfaches Sechsseit gegeben mit den Ecken 
1, 2, 3, 4, 6, 6, den Eckebenen E„ E^ E^, E^, E^, Eg nnd den Sei- 
ten Sj3, ,^3, Sj4, S^, 5m, Ssi, so bezeichnen wir 1 und 4, 2 und 5, 
3 und 6 als Gegenecken, Ej nnd E^, E^ und £.';, E^ und E^ als 
Gegenebenen, die Schnitte je zweier Gegenebenen heisaen wir eine 
Hauptdiagonale nnd bezeichnen sie mit rfi^, rf^, d^, dann achneidet 



rfu die Seiten S,s, 



S«, &14, 



Die 9 Geradon (6 S) und (3 d) lassen sich als den vollständigen 
Schnitt der beiden Trieder (E^E^E^) und (E^E^E^) ansehen, und da 
dies specielle ausgeartete Flächen dritter Ordnung sind, so hat man: 

(42) Die Seiten eines räumlichen einfachen Sechs« 
seits nnd die drei Hauptdiagonalen bilden die Basis^ 
cnrve eines Flächenbüschels dritter Ordnung. 

In der Tat sind die 6 Geraden des einfachen Sechsseits IS Be- J 
disgangcn gleich, denn damit z- B. die erste Seite auf einer Fläcbl^l] 
dritter Ordnung liegt, muss sie 4 Punkte auf der Fläche haben, 
2te, 3te, 4te und bte je noch drei, nnd endlich die 6te noch zw^'l 
dies reprüsentirt aber 

4+3+3+3+3+2- 18 

Punkte. Durch jeden 19ten Punkt geht somit noch eine Fläche drit- ' 
ler Ordnung. Die Diagonalen iZ„, rfg^, d-^^ liegen von selbst auf joder 
Fläche, denn jede dieser Diagonalen schneidet vier Seiten des Sechsseits. 

3 der Geraden G, welche alle drei Dia- 



* 



132 AffoUtrx Zur Theorie der Flachen dritter Ordnung 

gonaleu d schneidot, so hat sie mit jeder Fläche des durch das 
Sechßfieit b^timmton Flächenbüschels dritter Ordnung drei Punkte 
gemein. Folglich giebt es je eine Fläche des Büschels, welche sie 
ganz enthält. 

Ks sei F^ diese Fläche. Legen wir durch G irgend eine Ebene, 
80 schneidet sie F^ in der Greraden G und folglich noch in einem 
Kegelschnitt, d. h. diese Ebene schneidet die 6 Seiten des Sechs- 
seits in sechs Punkten eines Kegelschnitts, und wir haben den Satz: 

(4d) Die drei Paar Gegenebenen eines einfachen 
räumlichen Sechsseits schneiden sich in den drei Haupt- 
diagonalen des Sechsseits. Diese drei Geraden sind im 
aligemoinon windschief zu einander und bestimmen so 
ein Hyperboloid. Jede Ebene, welche durch eine Ge- 
rade (m geht, welche die drei Diagonalen schneidet, also 
eine Tangentialebene des Diagonalhjperboloides ist, 
schneidet die sechs Seiten des Sechsseits in sechs Punk- 
ten eines Kegelschnitts JTx. Drehen wir die Ebene um 
dieselbe Gerade G, so liegen alle Kegelschnitte Kx auf 
einer Fläche dritten Grades. Es giebt noch zwei andere 
Geraden 6\ welche zur Erzeugung derselben Fläche 
Veranlassung geben. 

Oder auch: 

(44) Der Ort der Ebenen, welche ein einfaches räum- 
liches Sechsseit in sechs Punkten eines Kegelschnitts 
schneiden, ist eine Fläche zweiter Classe, welche die 
drei Gegenebenendiagonalen als drei Erzeugende der 
einen Schaar enthält 

Zum Schluss mag hier noch der reciproke Satz Platz finden. 
Da or nach dem Gesetz der Beciprocität von selbst klar ist, so gehe 
ich hier zunächst auf keine weitere Herleitung desselben ein. Er 
heisst: 

(46) Der Ort der Punkte, durch welche je mit den 
sechs Seiten eines einfachen räumlichen Sechsseits sechs 
Tangentialebenen eines Kegels zweiter Ordnung be- 
stimmt sind, ist eine Fläche zweiter Ordnung. Diese 
Fläche enthält die drei Hauptdiagonalen des Sechsseits, 
oder die Yerbindungsgeraden der Gegenecken desselben, 
als drei Geraden desselben seiner Geradenschaaren. 

Ik merkung. Das räumliche einfache Sechsseit ist also in 



Affolter: 2^r Theorie, der Flächen dritter Ordnung. 133 

innigster Beziehung zu zwei Hyperboloiden, welche beziehlich durch 
seine Ebenendiagonalen und Eckendiagonalen bestimmt wird. 

Halten wir die sechs Ecken fest, so lassen sich sechzig einfache 
Sechsseite bilden. Welche Beiziehungen haben diese 60 zugehörigen 
Hyperboloide, welche durch die Ebenendiagonalen erzeugt werden, 
zu einander? Ebenso für den reciproken Fall? 

In welcher Beziehung stehen die Ebenen- und Eck -Hauptdiago- 
nalen eines einfachen räumlichen Sechsseits zu einander? 

(Fortsetzung folgt). 
Pisa, den 1. Januar 1874. 



134 Zahradnilci Rationale ebene Cknren dritter Ordnmf, 



XU. 
Rationale ebene Cnrren dritter Ordnung. 

Von 
Ä. Zahradnik. 



Die allgemeine Gleichung rationaler ebener Cnnren dritter Ord- 
nung, wenn wir den Doppelpunkt zum Anfangspunkt der Goordinaten 
wählen, ist 

öic3-f-*a^y +<^^+^2^+^+/^+^y^ = (1) 

Gehen wir zu Polarcoordinaten über, indem wir a; = rco^9, 
y = rsin<;p setzen, so erhalten wir 

r^ (a cos^qp -f- b cos V sin 9 + c cos g) sin V + d sin'9) -|- 

r* (e cos V +/CO8 9 sin 9 -j-g sin V) =* (2) 

Aus dieser Gleichung ersehen wir, dass eine jede durch den 
Anfangspunkt der Goordinaten gehende Gerade die Gurve in drei 
Punkten schneidet, von denen zwei mit dem Goordinatenanfang zu- 
sammenfallen. Es existiren aber zwei Richtungen der Geraden, wo 
alle drei Schnittpunkte mit dem Goordinatenanfang zusammenfallen; 
dieselben ergeben sich aus der Gleichung 

e cos*g> ^/cos g> sin q>'\-g sin^g> = (3) 

denn in diesem Falle geht die Gl. (2) über in r» = 0. Durch den 
Doppelpunkt einer rationalen Gurve dritter Ordnung gehen demnach 
zwei Gerade, welche in demselben drei zusammenfallende Punkte mit 
der Gurve gemein haben; es sind dies die Doppelpunktstangenten^ 
deren Gleichung 



■ oder 



Ararfnit: Sationale ebene Cun-ea dril 



r*((!cosV+/'cosq3 9iii9? + i7sinV) 



ist. Diese Doppelpunktstangenteu fallen zusammen, bilden eine Bück- 
kehrtangeiite, wenn 

f^^ige^Q (5) 

iat, und der Doppelpunkt wird zu eint'm Rückkehrpunkte, einer Spitze. 
Die Gleichung einer Curve dritter Ordnung mit einem Rückkehrpnnkte 
lautet demnach mit Rttckäicht auf Gl. (5) 

ax^-i-bx*s+oxy^-\-dy^-\-(x\/ e+sy 3)^ = (6) 

Nehmen wir nnn die Rückkehrtai^ente, deren Gleichnng 



<--'Vi- 



zur Absciaaenaxe oinea rechtwinkligen Coordinatensyateras , so j 
die Gl. (6) üher in eine Gleichung von der Form: 

In diesem Abschnitte wollen wir die Curven dritter Ordnung i; 
einem Rückkehrpunkte behandeln , und im nächsten Hefte wollen t 
HOS zur Theorie der Curven dritter Ordnung mit einem Doppelpui 
wenden. 

2. Jeder durch den Anfangspunkt gellende Strahl schneidet die 
Gerade (ausser im Doppelpunkte) nur iu einem Punkte. Die Coor- 
dinaten dos Schnittpunktes erhalten wir durch nachstehende Betrach- 
tung. Bezeichnet w die Cotangente*) des Winkels, den der Strahl 
mit der x Ase bildet, so iat 

« = wtf (8) 

dtle Gleichung dieses Strahles. Führen wir den Wert fBr e in die 
Gl. (7) ein, so erhalten wir nach Unterdillckung des vom Rllckkehr- 
punkte herrührenden Factors j^, fllr die Ordinate dos Schnittpunktes 



,'+h,'+c+d 



136 Zahradnik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung. 

und mit Rücksicht auf Gl. (8) 

a, = ^ f lO^ 

Die Grösse u nennt man den Parameter entsprechenden Curven- 
punktes. Jedem Werte von u entspricht nur ein Wert für x und y, 
demnach nur ein Curvenpunkt, und ein Strahl (8). Das Strahlen- 
büschel (8), mit dem Rückkehrpunkte als Scheitel, und die Punkte 
einer Curve dritter Ordnung mit einem Rückkehrpunkte stehen dem- 
nach in eindeutiger Beziehung. 

3. Die Parameter der Schnittpunkte einer Geraden 

mX'\-ny-\'\ = 

erhalten wir, wenn wir die Werte für x und y aus den Gleichungen 
(9), (10) in die Gleichung der Geraden einführen als Wurzejn nach- 
stehender cubischen Gleichung 

au^-\'bu^'\-{c-^me)u'\-{d-\-ne) = (11) 

Bezeichnen wir mit (w)j^ die Summe der Wurzeln %, ^2? "s? 8^ 
folgt aus GL (11) 

(^)i == - ^ (12) 

Da in dieser Gleichung sich weder m noch n vorfindet, so ist 
dieselbe unabhängig von der Lage der Geraden und drückt uns dem- 
nach die Bedingung aus für die Lage dreier Curvenpunkte anf einer 
Geraden. 

Drehen wir nun die y Axe um einen Winkel, dessen Tangente 

(in diesem Falle geht die y Axe durch den Inflexionspunkt der Curve, 
wie wir es später erhärten werden), so fällt nach der Transformation 
das Glied x^y weg, und wir erhalten die Gleichung der Curve in ein- 
fachster Form und zwar: 

ax^ -\- bxy^ -\- cy^ = dy^ (13) 

Die Gleichungen (9), (10), (12) gehen in diesem Falle über in nach- 
stehende 

^ -__ ^^ Q5 

Wi = (16) 




Zahraitnii-' Rationale eU-f Curv 



I 



Sie Gloichang (16) ist die geanchte Bodingtingsgleicbaiig, 
welche die Gleichung *) ui«8«3 = t übergeht, wenn dur Doppelpi 
zum Rückki'hr))unkte nird. 

Wonn die Summe der Parameter dreier Punkte einer 
Curve dritter Ordnung mit einem Bflckkehrpunkte gleich 
Nnll ist, 30 liegen dieselben auf einer Geraden. 

Die Parameter der unendlich entfernten P-unkte erhalten wir 
(14), (16) aus der Gleichung ^ 



s dieser erhellt, dass 



d, i. Die unendlich fernen Punkte einer Curve dritter Ordnung mit 
einem Klickkebrpunkte oder kurz einer Cg* liegen anf einer Geraden. 

Wenn ug = «a = a ist, so wird die Gerade znr Tangente im 
Punkte M and die Gl. (16) geht in uachstehende über: 

2tt-fu' = (17) 

Der Punkt**) « ist der Berülirangspunkt und u' der entsprechende 
Tangentialpunkt. 

4. Cregeben seien zwei Gerade P und /". Die erste Bchneidet 
die C3* in den Punkten wj, 1^, «j, die zweite in jjj', uj', ug'. Nach 
Gl. (16) ist 

"i+^S + ^B^fl 



(18) 



Verbinden wir je einen Schnittpankt uj des P mit G,* mit je einem 
Schnittpunkte tu' des P' mit Cg\ so schneidet uns die Verbindungs- 
linie «,!*■' die Curve in fernerem Punkte «." und nadi Gl. (16) h^ 
ben wir J 



•) Sioho Dr. Em. Wayr; „Zur Theorio der Carvon drittar Ordnung" 
Sitznngabericbt der iiönigl bOhm. Oesellach. ä. Wie Bens cliRftua. Frag ST. April 
IBTU, wo Herr Wey r die Glcichnog u,UiBj =t l al» speuicUen Full folgenden 
BfttMs auffahrt. Ea sei Gl. (l) kurz 0^ = 0; eine = achneidel dieselbe 
in 3n Paukten , und dna Product der l'aranielcr sammtliclier DarchschnittB- 
pnnkte n (ti) ist eine CoDstnnte von C" unabhängige GrOase 

"«-'-(-s)"- 

**) UftD ngt der funkt u kort statt dec Punkt, deasen Parameter u iit. 



■^ 


"^ 




138 Zahra'hu-k: Ratioi-ak ebcM Cun>ti dritter Ordmng. 




"i+V + < = t"' 




% + 'V + V = 




"3+«3'+«b" = 




Addiren wir diese Gleichungen mit Rücksicht auf Gl. (18). 




halten wir: 




«l" + <'+''3"==0- 




Schneiden wir eine C^^ mit zwei Geraden i" n 



und vorbinden je einen Schnittpunkt der F mit je einem 
Schnittpunkte der F', so schneiden uns die Verhindungs- 
liuien die Cj* in drei Punkten einer Geraden. 

Wenn u^ = mj', so ist k,wi' Tangente im Punkte u, und der an- 
1 Satz löst uns die Aufgabe, in einem Punkte der C^ eine 
i ziehen. Durch den Punkt Mj legen wir zwei Gerade P 
und P', diese schneiden C\^ noch in den Punkten «^,«3; w^'w^'. Die 
Gerade Uä'*s' bestimmt den Punkt %", it^u^' den Punkt u^'. Verbinden 
wir nun i(j""g", so schneidet nns diese Gerade Cj' im Punkte «,", 
dem Tangentialp unkte von v^, demnach ist u^u^' die verlangte Tau- 



Wenn P und P' einander unendlich nahe rücken, so werden 
%«,', Mg«j', wsMij' Tangenten und wj",«,",«," die entsprechenden 
Tangcntialpunktc, woraus der Satz folgt: 



Die Tangentialpunkte dreier in einer Geraden liegenden Pui 
ler Cb* liegen wieder in einer Geraden*}. 



inkt^H 



5. Dem Punkte u entspricht «, als Tangentialpunkt ; fassen ? 
«1 als Berührungspunkt auf, so bekommen wir u^ als den zu a^ ent- 
sprechenden Tangentialpunkt u. s. w. Vermöge der Gl. (17) ergibt 
sich unmittelbar nachstehende Relation: 

2"u=(-l}"vi„, 

Für 7! = CO, wird u« == cot« =^ c&, demnach ( 
uns nach und nach dem Rückkehrpunkte der C^ 
der Tangente ist in diesem Falle die x Axe, d. 
KOckkehrpunkte. 



= 0. Wirnfihei; 

ind die Grenzlaj 
die Tangente imi 



•) Siehe Dr. Em. Woj'v: „Goomelrischo Mitlhci Jungen" (Siuungsbcriohtst'J 
d. k. Akademie der Wissen seh aflen Wien II. Ablh.), wo derselbe note 
deren aach diese S&Lze ans ti,ii,u, ^= k (Ür Curven driuer Ordnung mit 
Doppplpankte oatwi ekelt. 



L- 




Zahradaik; liaHonale tlenc CurBen dritter Ordnung. 



Sachen wir nmgekalirt zn gegelmem Punkte « anf C^ als TaJS 
gentialpnnkt anfgefaast, den Berührmigspiiukt iij zu diesem I 
als TaDgentJalpnnkte wieder den BerUliruugspuiikt u^ q. s. 
halten wir vermöge der Relation 



«4-2«! = 



die Gleichung 

Für n =1» wird t 
läge der Tangente im 
tote der C^^ 

6. Schneiden wir Cg* mit cinei 
Gleichung 

«ii^^ + Saisa^ + asäy^ + i 



= 0, daher gj = 90« und die Gre 
, ist die znr y axe parallele Asymp- 



1 behebigen Kegelschnitte, desBcai^ 



ist, so erhalten wir sechs Sebniltpunkto, deren Parameter wir erhal- 
ten, wenn wir für x und y die Werte auB (14) (15) einführen, als 
Wurzel einer Gleichung sechsten Grades von der Form: 

A.«4-Bu*+Cu'-i-D««-l-£«+F= (19) 

Fünf Punkte bestimmen den Kegelschnitt vollständig, sollen sechs 
Punkte auf einem Kegelschnitte liegen, so müssen die Parameter der- 
selben einer Bedingungsgleiehnng genügen; diese Bedingungsgleichung 
erhellt sogleich aus der Form der Gleichung (19), sie ist 

Aus dieser Gleichung folgen sogleich nachstehende Sätze. 

liden wir Cg* mit C, so bilden die Schnittpunkte 



ma 



ein Sechseck «itigjjswjwgug. Die Verlan 
dieses Sechseckes treffen die C,,* in n 
welche auf einem Kegelschnitte liege 



jerungen de] 

neu sechs Punkten, 



Die Verbindungsliniender i 
des Sechseckes treffen die C 
Geraden. 



egenUberliegonden Eoken 
ä in drei Pnnkteu einer 



Sccaute, Taugente, Xoriuale. ^1 

7. Die Gleichui^ der Verbindungslinie zweier Punkte «,(icji/,), 
«iC*»»«) ist: 



1 


X y 


1 


*l ffl 


1 


<H Vi 



140 



Zahradnik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung» 



Führen wir statt xiyi Werte aus (14) und (15) ein, so erhalten wir 



1 
1 



X 



y 

d 



du^ d 



= 



oder nach bekannter Umformung: 

d 



X y 
u^ 1 
1 



= 



oder entwickelt 



2/[c--awii*2(«*i+W2)]+a^[*+«(%^+%«^ + «*2*)] = ^ 



(21) 



Für «1 = ««2 g®^*^ <iiö Gleichung der Tangente in die der Secante 
über und wir erhalten so 



y{c^2aijfi)'\-x{h+^au^) = d 



(22) 



Diese Gleichung gibt uns die Belation an zwischen dem Berüh- 
rungspunkte und irgend einem Punkte auf der Tangente. Sind nun 
x^y Coordinaten eines festen Punktes, so erhalten wir die Parameter 
der Berührungspunkte der durch (xy) zur C^^ gelegten Tangenten, 
wenn wir die Gl. (22) nach u auflösen. Dieselbe ist in Bezug auf u 
vom dritten Grade, woraus erhellt, dass wir aus einem beliebigen Punkte 
in der Ebene der C^^ an die Curve drei Tangenten legen können; 
demnach ist eine Curve dritter Ordnung mit einem Rückkehrpunkte, 
dritter Classe. 

Die Gleichung der Normalen im Punkte u der Cg' ist: 

du 



d c — 2au^ / 



aw^-f-^-j-c 



) 



oder entwickelt: 



2/(3a«ttß+4:a5w»+3act*24-j2^-f Äc)+ 
X (2«^«*^+ 2aiw* + acu^ — heu — c^) 
= d{2au^-\-^au^ — cu-f-Ä) 



(23) 



Die Gleichung (19) gib't uns die Belation an zwischen dem Fuss- 
punkte und irgend einem Punkte der Normalen. Sind nun {xy) Coor- 
dinaten eines festen Punktes, so erhalten wir die Parameter der Fuss- 
punkte der Normalen, indem wir die Gl. (23) nach u auflösen. 



Dieselbe ist vom seohaten Grade in Bozag auf w, woraus erhellt," 
dass man von irgend einem Punkte in der Ebene Cg* auf diese sechs 
Normalen fällen kann. 



Punktlnvolutlon auf C^^. M 

8. Jeder Strahl eines Strahlen bü sc hels bestimmt aof Cg^ Paukt-" 
tripel «j, Mg, «j einer cubisclien Involution. Die Parameter zweier 
Schnittpunkte eines Strahles, z. B. uj, «, genügen der Gl. (21) 

aacb mit BUcksicht auf die Gl. (16| 



Diese Gleichung können 
schreiben : 

y(c+aujMiUj)-|-3-[S+a{V+i%"a+V)] = <' (2< 

Zwei Punkte besümmen den Strahl vollständig, es gilt demnat 
^ Gl. (24) für HjKj, u^uj, ug.u,,. Wir erhalten so durcli cykliecSS 
'ertaaschung der Indices aus (24) zwei ueue Gleichungen und zwitf! 

3/(c+aa,ttsU3) + a;[i4-a(V+»3«3+V)] = '' 



erhalten wir mit Berück'9 



flddiren wir nun diese drei Gleichungen, h 
■ichtigiing der Relation 

™ Gleichung der Puuktinvolution des Strahlenbüschels xy: 

Die Involution (Vortauschiähigkeit) erhellt schon aus der Sym- 
metrie dieser Gleichung. Die Gleichung dieser Involution hekomraen 
y^ in der Normalform folgendermassen. Jeder Strahl des Strahlen-. 
BUSchel (■fc^) achneidet Q^ in drei Punkten, deren Parameter sich a 

^Zeln einer cubischen Gleichung ergeben, welche wegen («)i 
™a der Form 

^ui wird. Zwischen den Coßfficienten i, u besteht aber eint lineare^ 
BedingQugsgieichung (25): 

,j(c-a^)-^x(b-aX)^d (i 

Eliminiren wir aus den Gleichungen (26), (27) die Grösse (i, 
*^lialltm wir: 



144 Zahradnik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung. 



X 



(33) 

^ 5p(w) 

^ if;(t*) 

Den Krümmungshalbmesser erhalten wir als Entfernung zweier 
Punkte, des Fusspunktes der Normalen (14), (15) und des entspre- 
chenden Krümmungsmittelpunktes (33). Dem Durchschnittspunkte der 
y Axe mit Cq^ entspricht der Parameter w = 0. Für diesen Wert ist 
aus (33) ic = oo, 2/ = 00, und ebenso der der Krümmungshalbmesser, 
d. i. der Durchschnittspunkt ist ein Inflexionspunkt der Cq% wie wir 
früher (Nr. 5.) bemerkt haben. 



Anwendung auf die Oissoide. 

IL 

Die Gleichung der Cissoide des Diocles ist, wie bekannt 



y = -V^. (1) 



X 



WO a den Durchmesser des Erzeugungskreises bedeutet. Führen wir 
nun mittelst der Gleichung uy =:^ x den eindeutigen Parameter u ein, 
SO erhalten wir x und y als rationale gebrochene Functionen von «*, 
und zwar 



a 
X = -^ 



1+1*2 

(2) 
a 

JDie Parameter der unendlich fernen Punkte ergeben sich aus 

u(l+u^) = 0, 

demnach % = 0, ««2 = +^ % = — *» ihre Summe ist gleich Null, 
d. i. die unendlich fernen Punkte liegen auf einer Geraden, der un- 
endlich fernen Geraden. Als Gleichung der Secante t^^z^g erhalten wir 
(I, 21) 

y^i^(%~h%) — aj(l+«*i^-f-«*i«*2+«*2^) + o = 

Für Ml = wg = ^ erhalten wir die Gleichung der Tangente im 
Punkte u 

2mV -aj(l+3t**)+a =- 0. 



Zahradnih: JRationcUe ebene Curven dritter Ordnung. 145 

Die Tangente im Punkte u{x^y) können wir bei der Cissoide fol- 
gendermassen construiren. Zwischen dem Tangentialpunkte und dem 
Berührungspunkte gilt die Kelation 

"" ~ y 

Ist nun u{x^y) gegeben, so construiren wir uns einen Punkt 

w»(2a;, — y\ und ziehen om. Auf diesem Strahl liegt der Tangential- 
punkt u\ der sich entweder aus der punktweisen Construction der 

Cissoide oder als Durchschnittspunkt des Strahles om mit der Cis- 
soide ergibt, falls diese construirt ist 

Asymptoten sind Tangenten unendlich ferner Punkte; wir er- 
halten die Gleichungen derselben, wenn wir die Parameter dieser 
Punkte in die Tangentengleichung der Cissoide einführen, nändich 

X — a = 

Die Cissoide hat demnach drei Asymptoten, von denen eine reell, die 
übrigen zwar imaginär sind, sich aber im reellem Punkte auf der x 

Axe schneiden in der Entfernung a; = — ^^ 

Die Gleichung der Normalen im Punkte u ist 

oder ausgeführt: 



r i+^^v 



(1 + u^) \u (1 + ^u^)y + 2u^x — a (1 + 2u^)] = 0. 

Unterdrücken wir den Factor (1+«*^), welcher uns besagt, dass die 
Cissoide durch die imaginären Kreispunkte hindurchgeht, welche zwei 
Kormalen absorbiren, so erhalten wir als Gleichung der Normalen 



u 



(1 + 3t*2) 2/4- 2u^x — a (1 + 2^2) =^ o (3) 



Sind nun ar, y Coordinaten eines festen Punktes auf der Normalen 
und u der Parameter des unbekannten Fusspunktes der von (x,y) zur 
Cissoide gefällten Normale, so erhellt aus der Gleichung (3), dass 
von einem Punkte der Ebene der Cissoide zu dieser vier Normalen 
gezogen werden können, und die Parameter der Fusspunkte erhalten 
wir als Wurzehi der Gleichung (3) in Bezug auf u. 

Teü LYL XQ 



146 Zahradnik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung, 

Ordnen wir demnach die GL (3) nach den Potenzen von u, so 

erhalten wir 

2xu^'\'^^—2au^+pu—a = (4) 

Ans dieser Gleichung ersehen wir, dass 

(4) 

(u)2 = 2 (14)4 

Zwischen den Parametern der vier Fussponkte bestehen demnach zwei 
Bedingnngsgleichnngen. Zwei Punkte %, u^ bestinmien die Lage des 
Punktes (xy) vollständig und die übrigen Fusspunkte wg, u^ ergeben 
sich als Wurzeln einer quadratischen Gleichung, die sich aus (5) 
leicht bestimmen lässt. 



Durchschnitte eines Kreises mit der Oissoide. 

2. Allgemeine Gleichung eines Kreises ist: 

«*+y^— 2aaj— 2/?y+m2 = (6) 

wo 

Die Parameter der Durchschnittspunkte der Oissoide mit dem 
Kreise erhalten wir, wenn wir für a; und y Werte aus (2) in die GL 
(16) einführen. Mit Bücksicht auf die Gleichung 

uy = X 

wird diese Substitution rascher vollführt, denn die GL (6) geht über 

in 

y%l+u^'-2y(c(u+ß)+m^ = 

und setzen wir für y den Wert ein, so erhalten wir, wenn wir das 
Resultat nach den Potenzen von u ordnen: 

m^u^+(m^—2aa)u^—2aßu+a^ = (7) 

Die vier Werte von u sind die Parameter der Durchschnitts- 
punkte. Durch drei Punkte ist aber der Kreis vollständig bestimmt, 
es muss demnach zwischen den Parametern der vier Durchschnitts- 
punkte eine Relation stattfinden. Dieselbe ergibt sich aus der be- 
kannten Beziehung zwischen den Oo3fficienten und den Wurzeln einer 
Gleichung aus (7) nämlich: 

(t*)l = ^+Ws»+«*3+«*4 = (8) 

Vier Punkte einer Oissoide liegen an einem Kreise, 
wenn die Summe ihrer Parameter gleich Null ist. 



'aJiradnik: Salionale el'ene Ciirven 



irilter Ordnung. 



UV^ 



Eb seien u,, %, «3, 114 vier Pookte einer CisBoide, welche einem 
Kreise angehören, durch ui,uj; uai^i legen wir zwei neue Kreise, so 
schneiden diese die Cissoide in den Punkten »ai "i respective vj, cg; 
die vier Durchschnittspnnkte Vj, 0,, oj, Vf liegen wieder auf einem 
Kreise; denn »ach (8) ist 



letzten Glt^ichungen, 



Addiren wir die zi 
BOcksicht auf die erste 

womit der Satz als bewiesen erscheint 



so erhalten wir mit 



= 0, 



4 

ut 

I 



Schneidon wir nun die Cissoide mit zwei beliebigen Kreisen J 
£', Zwischen den Parametern der Durchschnittspunkte bestehen i 
(8) nachstehende Relationen: 

"i +«s +'>h +"4 =0 

Verbinden wir je einen Schnittpunkt ti^ der Cissoidc 
mit K mit je einem Schnittpunkte V der Cissoide mit f, 
so bestimmen die Verbindungslinien «(«*' viernenePnnkte 
anf der Ciasoide die wieder auf einem Kreise liegen, 
nach (I, 16) haben wir 

«i+V-l-"i" = 

Addiren wir diese Gleichungen, so erhalten wir mit Rücksidl 
auf (9) 




Beweis des erwähnten Satzes. 

Fallen nun K und K' zusammen, also K 
■i = «,' und wir bekommen nachstehenden Satz: 



Die Tangenten in den Ecken eines der Cissoide e 
geschriebenen Kreisviereckes schneiden dieselbe 
.Punkten cinos Kreises. 



148 Zahradnik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung. 

Ebenso ohne Beweis können wir diesen Satz hinzufügen: 

Die Verlängerungen der Seiten eines der Cissoide 
eingeschriebenen Kreisviereckes schneiden dieselbe in 
vier Punkten eines Kreises. 

Krttininungskreis, Evolute der Cissoide« 

3. Fallen drei der Schnittpunkte eines Kreises mit der Cissoide 
zusammen, also ii2 = uq = u^== u^ so geht der Kreis durch drei 
unendlich nahe Punkte der Curve hindurch, und wird zum Krüm- 
mungskreise. Die Gl. (8) geht in diesem Falle über in 

2:^+3^ = (10) 

Diese Gleichung löst uns die Aufgabe im gegebenen Punkte u 
der Cissoide den Krümmungskreis zu construiren. Der Krümmungs- 
kreis schneidet die Curve noch im Punkte u^ und nach Gl. (10) ist 

u< = — ow = — — 

y 

Bestimmen wir uns den Punkt TO(3a;, — y) und ziehen on. Auf diesem 
Strahl liegt der Schnittpunkt %, den wir uns nach der punktweisen 
Consruction der Cissoide bestimmen können. Verbinden wir nun 

uu^ und halbiren diese Strecke im Punkte p und errichten in diesem 
Halbirungspunkte eine Senkrechte, ebenso im Punkte u eine Normale 
zur Cissoide, diese zwei Geraden schneiden sich im Mittelpunkte des 

Krümmungskreises q und qu ist der Krümmungsradius. 

Aus der Gl. (7) folgt 

2a 

(w)2 = — 1+^2« 

W3= 2^21? (11) 

Für einen Krümmungskreis ist wg = % = W4 = w und die Gl. 
(11) gehen über in 

(u)2==-62.2 = l-2£2« 
Ms = -8^*3= 2;^2l^ 



W4 = — 3w* = 



a2 



Zahradilik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung. X49 

Eliminiren wir aus diesen Gleichnngea m^, so erhalten wir 

(12) 

Die Coordinaten des Mittelpunktes «, ß sind demnach rationale 
Functionen des Parameters u. Ist dieser veränderlich, so stellt uns 
(12) den geometrischen Ort der Mittelpunkte der Krümmungskreise dar.- 
Die Evolute der Cissoide ist demnach eine rationale Curve vierter 
Ordnung; wir erhalten die Gleichung derselben als jP(a, |5) == 0, 
wenn wir aus (12) den veränderlichen Parameter u eliminiren, nämlich 

512a3a-{- 288a2/3-f. 27/3* = (13) 

Der Krümmungshalbmesser folgt aus der Gleichung a^-\-ß^ — m^ = r^, 

Führen wir in diese Gleichung statt a, ß und m Werte ein, so 
erhalten wir 

oder wenn wir für m = - setzen, und wo y = xl/ . so erhal- 



ten wir 



y 

a-]/x{4ca — 3a;)i 
^ 6(a— a;)^ 



(14) 



In Nr. 10 des ersten Abschnittes hatten wir noch einen anderen 
Weg gezeigt, der allgemein giltig ist; der hier eingeschlagene Weg 
war einfach, da die Cissoide durch die imaginären Kreispunkte hin- 
durch geht. Nach der allgemeinen Methode würden wir aus der 
Gleichung der Normalen 

N= y(u + ^it^)-\-2u'^x— a{l-{-2u^) =0 

und ihrer benachbarten 

dN 

^ === N' =^(l+9w2)4-8Ä — 4at* = 

den Parameter u eliminiren oder die Gleichungen nach x und y auf- 
lösen, je nachdem wir die Evolute in Form (13) oder (12) erhalten 
wollen. 



150 Zahradnik: Rationale ebene Cwrven dritter Ordmmg. 

Punktqoadrapel mnf der Cissoiie. 

4. Aus der Gleichung der Normalen, wenn wir dieselbe nach 

den Potenzen von u ordnen, nämlich 

2tAr+3aV~2au*-f ay— a = (15) 

folgt mit Rücksickt auf die GL (8) nachstehender Satz: 

Die Fusspunkte der Normalen eines Punktes der 
X Axe (der Bäckkehrtangente) liegen auf einem Kreise. 



Denn in diesem Falle ist y = 0, daher (uy^ ^ als Beweis des 
erwähnten Satzes. 

Wann bilden die vier Fusspunkte der Normalen eines Punktes 
ein harmonisches Punktquadrupel? 

Damit vier Punkte, deren Parameter Wurzeln nachstehender 
Gleichung 

Au^+i^u^+eCu^+iDu+E = (16) 

bei irgend einer Zuordnung harmonisch sind, ist die Bedingung *) 

ACE^2BCD—AI^'—EB^— C = (17) 

Vergleichen wir die Coeffidenten der Gleichungen (15) und (16), 
so erhalten wir 

A^2x, B^ly, C=- — i« 

i> = Jy, E^ — a 

und für diese Werte geht die Gleichung (17) über in 

fAxy^ ^ 297ay«-f 288a«a;-f Ißa^ (18) 

Der geometrische Ort der Punkte, deren Fusspunkte der Nor- 
malen harmonische Punktquadrupel bilden, ist eine Gunre dritter Ord- 
nung. Wir sahen, dass ein Punktquadrupel einem Kreise angehörte, 
wenn es einem Punkte der x Axe zugeordnet war; verbinden wir nun 
beide Bedingungen, so geht die Gl. (18) über in 

16a«(18fl!+a) = (19) 

welche Gleichung uns besagt, dass es einen Punkt auf der x Axe 

gibt, lx = — r^l» dessen Normalenfusspunkte harmonisch sind und 

an einem Kreise liegen. 



*) Dur^ge, Ebene Carvea, p. 22. Cremona, Ebene Corven, deutsch 
von Cnrtze, p. 9. 



Zahradnik: Rationale ebene Curven dritter Ordnung. 151 

Vier Punkte, deren Parameter Wurzeln der Gl. (17) sind, sind 
äqoianliarmonisch *), wenn 

AE— 4^0 + 30^ = 

Führen wir ftlr -4, 5, C, X), E die zugehörigen Werte ein, so er- 
halten wir 

y'-=^a^-lax (20) 

Der geometrische Ort der Punkte, deren Normalenfusspunkte 
äqnianharmonische Punktquadrupel bilden, ist eine Parabel, und aus 
(20) ersehen wir, dass die Axe der Parabel die x Axe und ihr Brenn- 
punkt der Coordinatenanfang ist. 



Fliehe und Bogen der Cissoide. 

5. Der allgemeine Ausdruck für die Fläche einer Curve ist 



'=/'l*— ^-/(TÄ 



^2)3 

Schreiben wir 



_ P du 
J d+tt«)- 



so ist 



1 u 2n-~3 



2(n— 1) (l+i*«)«-! ^ 2w— 2' 
Integriren wir in den Grenzen und qo , so geht diese Formel über in 



00 CO 

_ 2n—S 

t/n = 



2w— 2 



«/«— 1 







In unserem Falle ist 



. 1 u . S 1 u ,31 
daher 






«^3 

Mi 



Wir erhalten die halbe Fläche der von der reellen Asymptote be- 



*) Durfege ibid. p. 25. Cremona ibid. p. 35. 



I.. 



d> 



r» 



.1 



V 

ai 



von 



Hoppe: Zmm Probiem des drrif'arih mihtfwnalf}' Fiätihenfjfstems. 153 



xm. 

Znm Problem des drei&ch orfhogonalen Fläehensystems. 

Fortaetzimg tob iL YYTTf. des Torigen Bandes. 

Von 

B. Hoppe. 



4. Allgemeinste Fläelie, welehe einem ebenen orthogronalen System 
von Geraden und parallelen Trajeetorien entsprieht. 

Die Gleichungen einer bei varürendem u Tom Punkte (^rf) er- 
zeugten Geraden, die sich bei varürendem v beliebig in der Ebene 
bewegt, lassen sich in die Doppelgleichung zusammenfassen: 

^-^irj = eP' {nu -f qt^) (47) 

WO A,, V, TT, ^ Functionen von v bezeichnen. Damit die Curven 
u = const. die Geraden «i^= const unter rechten Winkeln schneiden, 
muss der reelle Teil der Grösse 

8(|-in) S(|+i5) = „ {(„' + .„r)«+[«'+.p (A'+V)]«'-} 

unabhängig von u verschwinden. Da nun n nicht null sein kann, 
so erhält man; 

7t' = 0; ^'cosv — ^(A'-|-v')sinv = 

Das constante n kann man = 1 setzen, indem man u statt n\K 
sehreibt. Setzt man 



tgv = 



fidAr 



so wird die zweite Gleichung: 



ilV:- 



154 Hoppe: 2mm PrMtm dim dne^oA ordktgtmmkn 



— =- htavcv 

und giebt nach Integratioii: 

Gl. 'AT' lautet nun: 

l+ii, = ^ (» +^-H ^) (48) 

oder einzeln: 

if =" (»-{-l»)gmA + gT eoai T 
imd gieht die IMfferentüüqootieiit^i: 

Bei1äa% 8^ hier erwähnt, daas sich die AhhiTifmigai des Seties 
(4f0 in der tarn 



(4») 



1.+'% -i^j«^ (»+»»+ »^)} 



benutzen laMea, tnn die OrthogonaltrajectorioL ^neler jcrsdaedemBr 
Ctnrvendebaren mmiittenMur ixdgest/^it za findaL Ist z. R & Fmc- 
tiOQ F zweite Potenz, so sind die Correa v ^ conat Panbdn. 

Natcb OL (6) sind die Relational des Punktes ($iO in der Ebeu 
zmn entsprecfa^iden Punkte (j>qr) auf der Kngd 



folgende: 



P^+fi'+r^ 






(51) 



das ist hier: 



2f-l + (u+f4)«+(|j)* (52) 

Es sind Jetzt die Or(HMien (7), nämlich 






(7) 



Hopp»: Zttm Prohlem dtt dreifiteh orthogottaUn Flidttnugstemt, 155 

ZU entwickeln. Fflr beliebige Yariation hat man, da r( = 1— £ ist: 

= £*(c!p*+V+Sr*)+2ä:8t(|)ap-f3a«+rar)+(|.«+g»+r»)aj* 

woraus: 

8J»+ a,^ = J» (Sp« + V+ ör») (53) 

Kon ist nach (50) 

du^ du du 

(54) 

folg^ch, indem man GL (53) in beiderlei partiellem Sinne anwendet, 

Äf=p N=^(u+ii+^y (55) 

61. (52) differentürt giebt, hierdnrch aosgedrOckt: 



8f 1 8t B(k 



daher ist 



dM d£ dii 

MNBtf ^^ — §i' ^'"^c^ö^ v^° ^ alleiiL 
Hiennit ist die Bedingung der 61. (12) erfüllt, nach welcher 

dm 

Mg-*) eine willkürliche Function von u wird. Sei also k eine 
Function von u; dann kann man setzen: 

cu 
woraus nach (55): 

Dies integrirt giebt: 

m ==» JÄ/'— (tt4.^)A;'+Ä?+7r (59) 

wo 7t eine willkürliche Function von v bezeichnet 



Die Abweichung (dv statt dti) beruht anf einem Druckfehler. 



J.V> ii',ftfH'. Zum Pifftilt-fn dtf> drei/ach orthogonalen Flächen^fsiewu. 

Aufe «ieiii einen llauptkrttmmmigsradius m ergab sich der andere 
/' ijiüli «li-r Formel: 

dm dM 

für w<*li'hij man zufolge (57) schreiben kann: 

g,, = x\(m— ii)g^ (60) 

DitfiTt'Utürt man (i>l>) nach der Formel (56), so kommt: 

^;=At|{i"-<.'i'+«' (61) 

fülglii'h ist 

. .,- «-. sr-^,(r-|^) (62) 

uml nach (b\» 

u-^-(e.+ ^)Är'4.Ä: + 7i4--^,^Är'-g) (63) 

Aus dcu Uauptkrttuimuugsradieu der gesuchten Fläche sind die 
Gloichuugou der letzteru zu berechnen. Multiplicirt man die GL (51) 
mit (58), so kuuimt: 



7.«' 



■>4-"i;-^ = (1+ '■■'/) '^• 



rp^ =(1-ÖÄ-'« 



Di<.'s bei constantem integrirt giebt: 






(64) 

wo y^ Vi ujxbekaunte Functionen von bezeichnen. Zu ihrer Be- 
stimmung differentiireu wii* nach t?; dann kommt: 

.^(p+^l) , , , .,^^'* 3(5+*'^/),/. -xAi/?' I rr' 



Nun ist nach Gl. (50) mit Anwendung von (55) 



a« — at; — *^ -^s K^} 



Hoppe: Zum Problem des dreifach orthogonalen Fiächennifstemji. 157 

oder, wenn man nach der Formel (56) differentiirt und durch J dividirt, 

iv|(p+«?) + ^^^ = ^^iV und 

dr N du, ,. , V ^i^ 

Hiernach gehen die Gl. (64) üher in: 

-(m^n)i\r|(l + r)+r^ = -i\r5|jr + /^-' + TV 

oder nach Hehung je zweier Terme vermöge (60) 

« 

Führt man jetzt für m — n den Wert (62) ein, so bleibt: 



Demnach ist 



F' =eVU'|^; F/= — TT' 






Zur Abkürzung sei 

^ = — (w4-|Ll)^•'-f-^'-f-7r, also m = ?Ä;"+^ (66) 



dann wird 



(p + ig)m = (|+.-^)*"+i±^p 



rm 



= (l-ÖÄ"+g~'l)^ 



Nach Einführung dieser Werte nebst denen von F und F^ lauten die 
Gleichungen der gesuchten Fläche (64): 

-05 == -äS+^-'cosA — / ^ScosA 

y= r^+Ä;'sinA— / ^ösinA / (07) 



^ = ? 



Uappt: Zum Probkm dti, dreifacl 



"1-1-«^ 



1«^ 



reine Fimciion von « wird, so sind die Krünimniigsliiiien «=^con8t. 
auf den hierher gehörigen FJächeii sämmtlich ebene Cnrven parallel 
der ley Ebene. Für Jt= ccosi ist überdies die Fläche eine Rot^ 
tionaäSche, und zwar kann maa k so bestimmen, dasa sie in jede \ 

liebig gegebene übergeht. 

um schliesslich ans dem allgemoinen Ausdruck der FlEche i 
einiacbsten Berspielo algebraischer Flächen abzuleiten, setzen wir: 



-+^■+(1)' 



2e = dti-{-2efi-{-f—'iai 

Bei dieser Bestimmung kann der Fall, wo x, y, s constant werd 
nur eintn^ten f ür rf = e =/ = 0. Nach Einführung in (67) besteht 
jede Coordinate aus 3 Termen mit den Coefficienten (/, e, /. Man 
kann dann jeden Term ala besondere Lösung ansehen und erhält so: 



I Teil 




162 Hopp«: Zaoft .r>nif— dm thmfmk m i kagomo kn Flachensygtems. 



^1»:^*-«— ü^mi-h^^^eosi 



m: 



.2pk 

IIL J?-^i y^J **f 

Uio dritte LdMlt ist eiae SiifilttlAev Man kann nun cosA, sinA 
bUlobi^ alg^bciMick ia fi dtttateOAft qhI dann « und ^ eliminiren, um 
oiuo algobraiscbe Qleioliviii zwia^ftM ob» y» a zu finden als Ausdruck 
oiuoi: FliM»ha» der^u Kri>iMianiniinioifc die Parameter u, v haben. 



Znr Integration eines Systems linearer partieller 
DifFerentialgleicbiuigen erster Ordnung. 



Herrn Professor Dr. Ladislaas 

in Warschau. 



Zaj^.crlrowaki 



Versteht man unter K die abhängige Variabele, unter Xi,a;g,,.,!c 
nnabhängige Variabel en , dagegen anter Xijc gegebene Functionen der J 
nnabgängigeu Variabclen, so nennt man das System: 



(1) 






ein System linearer partieller Difierentialgleicbnngon erster Ordi 
Bedeutet ^,- folgende Operation: 

Go kann man das System (1) kürzlich so schreiben: 

(3) ^ir=0, [»=l,2...n] 

Jacobi hat in seiner posthomen Abhandlnng (Crelle Journal 
LX, 1 — 181) gezeigt, wie man eine gemeinsame Lösung des Systems 
(1) finden kann, wenn die Coefficienten X,* gewisse Bedingungen er- 
fQllen. Clebsch vervollkommeto Jacobi's Integrationsmethode , in- 
dem er gezeigt bat (Crelle Journal LXV, 257—268), wie man mit 
tels derselben alle gemeinsamen Losungen finden kann, und wie rnau 



ein System, dessen Coefficenten den erwähnten B iingungea 
genügen, auf ein andeies zumckfdhr n kiuu b i welchem selbe t 
füllt werden. 



Die ivierterholt c 
Folgenden. Sind 



ÄüLnti'n Bedingungen bestehen, wie bekannt, i 



JrV^O <d,V 



= 



zwei Gleichungen des gegebenen Systems; vollzieht mau auf ihreib 
ersten Seiten beziehungsweise die Operationen ds, ti, nnd zieht t 
auf die Operationsresnltate von einander ab, so erhftlt man, das En4j 
resultat mit (^^sd, — ^^/1,)V bezeichnend 



(4) 



(J:,J,-^<d,'i,)V = 



'«,<«?. 



(5) ri,ai*> = ^,irt — -^^Xt. 

Ist nna der Ausdruck (4) identisch gleich Null, und zwar, welct 
Werte die Zeiger j-, » aus der Zahlenreihe 1,2,...,« anck annehmen,J 
ist also: 



(6) 



Yt,ß) = 



für r — l,2,...,ii, K = l,2,,..,n und i = l,2,,..,n-f p, SO bildüt ( 
System (1) das sog. Jacobi'scho System, auf welches Jacobi's Int^ 
ßrationsmethode angewandt werden kann, nnd selbes besitzt p j 
meinsame Läsungen, deren willkftrüche Function das allgcii 
gral des Systems ist. 

Vom praktischen Standpunkte aus betrachtet, ist Jacebi's Inte- 
grationsmethode wol die einfachste, doch sie lässt in theorettscher 
Hinsicht einiges zu wünschen übrig. Die Ableitung obiger Bedin- 
gungen nämlich ist nicht naturgemäSs, indem selbe einem dem Gegen- 
stande fremdartigen Poisson'schen Princip (Journal de I'^colo poly- 
technique. Cahier 15) entnommen worden sind, weshalb man nicht 
«nmittelbar einsieht, dass im Falle, wenn jenen Bedingungen genügt I 
wird, das System wirklich p verachiedena gemeinaame Lösungen« 
besitzt. ^ 

Diesem Uebelstande kann man verhelfen, wonu man an die Arbeit 
Boole's (Trcatise ou differential equations. Snpplementai? voluma 
1865 p. 74) sich anschliessend das System linearer partieller Diffe- 
rentialgleichungen (1) auf ein System ji totaler Differentialgleichungen 
zwischen n-\-p Variabelen zurückführt, analog der Znrückführnng einer 
einzigen linearen partiellen DifEerentjalgleichung, und die Integrabili'! 



PI Dißerenlial^ieicliungcn er^mr Ofdiiuny. 165'- ^^| 

tätsbedingimgen dos erstem Systems aus denen des letzteren ableitet j^^H 
Die besagte Zurückfiliirnng ist von Boole (1. c.) gegeben, doch ybt- "^^ 
misBt man iu dem ausgezeichueteu Werke des onglischou GeometefB 
die bemerkte Ableitung der Bedingungsgleichnngen. — Diese Lücke 
aaszufUllen hat der Verfasser vorliegender Abhandlung untemomioeD. 



Mittels successiver EUmination bringe man das System (1) voi><1 
läufig anf die Gestalt: 

Multiplicirt man die Gleichungen (7) mit unbestimmten Constanten 1^,' 
und addirt die Productc, so erhiilt man eine einzige lineare partielle 
Differentialgleichung : 

.■=1 oxi 1^1 ,_i oxhH 

welche wegen der unbestimmten Factoren U dem System (7) aequi- 
valent ist. Um die Öleichung (8) za int^grircn, bilden wir nach dem ~ 
Vorgange von Lagrange die Hilfsgleich ungon: 



<") f-Tf- 



Mll>-|-Msrp+-- -|-^-^-J 
woraus durch Elimination der uubestimmton Factoren h das Systeili:4 
p totaler Difforentialgleiciraugen zwischen n-|~p Variabelen: 

( dXn-\-i^ Andx^-^A^dx^-\-...-\-A„yii3:.,, 
/101 ' d«%^t=— Aiidxi-\-Aiidtet-\-...-\-AnidxM 



- vliprfj-, +^gp(ira+. . .-\-Anfdx« 



Weil das System (10) im System (9) mit eingeschlossen ist, so 
werden Integrale 



des ersteren auch dem letztoren genügen. Daher sind i 
... Lösungen der partiellen Differentialgleichung (8), und da diese j 
1 der partiellen Differentialgloichui^ (8) genügen unahhftng 



des!^! 



166 Üo/acrloitjii: Zur Inlegi-alion ei;ie. SysUmn tmiarer parli. 

von den Werten der Constanten It, so sindu, v, w, ... Löan 
Systems (7), dessen allgememea Integral 

(12) v=nit, f. w, ...) 

Boin wird, wo F eine ganz willkürliche Function bedeutet 

Hieraus folgt, dass das System linearer partieller Differential- 
gleichungen (7) p verschiedeno gemeinsame Lösungen zuläaat, wenn 
das System totaler Differentialgleichungen (10) in Form von p Ur- 
gleichungen integrirbar ist. 

Um also die Bedingung aulzutinden, unt^r welcher das System (7), J 
2> verschiedene gemeinsame Lösungen zulässt, genOgt es die Bedin-I 
gung der Integrirbarkeit des Systems (10) in Form von p Urglei- . 
chungeu aufzustellen. 



Da aus p Gleichungen, allgemein gesprochen, p Grössen bestimmt j 
werden können, so liegt die Yermutong nahe, dass das GlcichnugB- f 
System 

(13) ä!ß = 'f An dxi [A = 1, 2, . . . jij 

in Form von p Urgleichungen unter gewissen Bedindungen integrir-^ 
bar ist. 

Um die notwendigen Bedingungen abzuleiten, setzen wir voraus, 
das Gleichungs System (13) sei wirklich in Form von p Urgleichungen 
integrirbar, denken uns ans diesen Urgleichungen p Grössen y^, 
yi,...,yp durch » Grössen i^, wj, ..., ic„ ausgedrückt und in die Glei- 
chungeu (13) hinoinsubstituirt; dadurch werden die Gleichungen (1^. 
identisch, somit muss: 

(14) ^"^-^^ (i^l, 2...n) [fc = l,2.,.p] 
und 



(15) 






] 



sein, wo statt n jede Combination zu zwei Zahlen aus der Zahlen- 
reihe 1, 2 :.. n, zu setzen ist, und der Strich über A,ii zu bedeuten 
hat, dass in den Coefficienten An die Grössen y als Functionen der 
Grössen w zu betrachten sind. 

Nun ist aber 



D^ereatialijleichungen e, 



l 




S.A. 


= ^' + 




1 




■55-- 


= ^ + 


1-, 3y{ ßarr 


oder 


wegen (14) 
















;i-i? 






"ST- 


3A» , 


1-^' ■ 


setzt 


man diese 


Werte in 


(3) ein, 


findet man: 


(16) 


8J« 

-IT 


--& + 


;i(- 






[i_l 


, 2 -P, 


»■=1. 


2..,„, .-1,2....] 



ala die notwendigeu BedingungsgleicLungen dafür, dasa das Gleichunga- J 
^8tem (1) in Form von p Urgleichungen integrirbar sei. 



Indem wir jetzt den Weg befolgen wollen, den Euler (Vollatäu- J 
dige Anleilung zur Intogralreclmnng. Wien 1830. Band III. 1 — 31.) J 
für die Integration der Differentialgleichung Pdx-\-Qdy-\-RdB = 
vorgeschlagen hat, betrachten wir n — 1 Grössen urg, ..., ic„ als con- 
stant, setzen also dx^ = dx^ = . . . = dx„ = 0. Hierdurch reducirt 
ücIl das System (13) auf das Lagrange'sche System gleichzoitiger 
Differentialgleichungen 



4 



(18) 



die vollständigen Integrale dieses Systems. Wii' wollen nun zeigen, 
dass die willkflrlichen von x,, ^, , .... yp unabhängigen Grössen 
ci,...,cp, falls alle Bedingungsgleichnngen (16) erfüllt sind, als solche 
Functionen der Grössen xg, ... ar» bestimmt werden können, dass ■ 
hiedurch die Gleichungen (18) sich zu vollständigen Integralen dea i 
i (13) umwandeln. 




168 Zajacrkuinici: Zu, l»lcgral!on eine» Ss"tms linearer partieU, 

Ehe wir hieza schreiten, wollen wir einige Fonncln entwickeln 
ilie für das folgende brauchbar Bind. 

Erstens ist bekannt, dass die Functionen kj, welche die erstai^ 
Seiten der Gleichungen (18) bilden, den linearen partiellen Differen-'J 
tialgleichungea : 



identisch genügen, Differeuzirt man die identischen Gleichungen (19) 
partiell einmal nach xt^ das andere Mal nach yit, so erhält : 



j d^iti *^p fi^uj ^ *y'* öai S-^i ü 

' S^*6^i A=i ^''hykdyh~ i,^\ ^yh dyi 

nan ferner mit Bp , Rk folgende Functionaldeterminantenrt 



von denen die i 

löBung der Gleichungen (19) nach A^i, 



8^ 


3s 


^ 






. 


W 


8,,' 


■■Um 




J 


a^ 


8., 


l^ 


m 


h.- 


8i,' 


■■h. 




■•^ 


8,^ 


8,^ 


8«, 


J^, 


8^ 


^ 


8^' 


¥,■ 


■■Sir: 


9s*.fi' 


•■89, 




8., 


8„, 


8% 


&,_ 


8^ 




BT,' 


w,- 


■■8ir 


■ 8»+.' 


■•%; 


t 


8^ 


d.. 


8«, 


S,, 


8., 




5^' 


w: 


■• SiT- 


i' 8j,+i' 


■' 8» 


J 


hl Null rem 


kann, . 


erhält ma 


n dnreh 


i.J 




Der Beweis der Hinlänglichkeit der Bcdingnngsgleichungen (4) 
stfitzt sich auf das bekannte Jacobi'sche Theorem über die. 




Differ. 



iatgUic 



■ Ordnn 



fuDctionale Abhä]igigk(>it von n Grössen, weloha gegebene Fuuctione 
1 andorcn Grössen sind. Ich habe mir eine diesem Theore 
verwandte Frage gestellt nnd glÜL-kllch gelöst 

„Es seien n Grössen uj, «j, ..,,!<■ gegebene Functionen to> 
n-j-p anderen Grössen x,, %, ...,ar«^p, wir fragen nach den nOi 
wendigen und ansreicheDdcu Bedingungen, damit die Grössen n voal 
einaader fuuctional abhängen. 

Um die notwendigen Bedingungen ahznloiten, setzen wir Torao^B 
das3 zwischen den Grössen u die identische Kolation: * 



stattfindet, and differentüren diese Eelation partiell nach jeder GröSBsfl 
x, so erhalten wir daa Gleichungssystem : 



8£ 5% , öJ; S^, 






dF 8% 






Comhinirt man diese Gleichungen zu r 
dF dF 
Gruppe dieselben n Grössen s— > k— > ■ 



9«,, Sj^+p 

i, und eliminirt aus jeder^ 

Bf 
■ ' öT'' ^° "^hält man 

i 'sehen Deter- 



— j — j-' ßedinguugsgleichungen in Form von Jacob 

minanten, welche identisch erfüllt werden müssen, wenn zwischen AsaJ 
n GröEi>en u eine identische Relation stattfindet. ■ 

lilan überzeugt sich aber leicht, dass umgekehrt die n Grössen 
u von einander fanctional abhängen werden, wenn bloss p-\-l jener 
Bedingungsgleichnngen werden erfüllt sein. 

Setzen wir nämlich voraus, dass die Grössen w^, ug, ..., ««— i ia 
Bezug auf die Grössen x^, x^, ..., xn-i von einander unabhängig sind^, 
dass somit die Functionaldeterminante 






identisch nicht verschwindet, denken una daher mittelst der gegebei 

Ausdrücke von it,, ... i^_i die Grössen »i, ... i»-! durch u^, ... vn 

..., ar^-f-p ausgedruckt und die Werte in den Ausdruck von u« e 

i^netzt, so erscheint u« in der Form: 



I 



170 ZajacrhoToski; Zur Inle-jralioH eiiifti S^sleitu linearer partieller 
(24) "■=/("!, «Sj ■.-, «n-1, a;„, !r»+i, ..., Xn^-f)- 

Differentiirt man nun «n partiell nach a:»^-t, wo A = 0, 1, 2 . . . p Ut^ll 
so fiudet man da£ Gleich ungssy stein : 



«« 5^.=' 


'F^^ 


_8« 




[k. 


= 


1,2,-p] 


'■ 


Nun erhält man 


aber. 


wenn (24) partieU 


nach 


X* 


differentiirt 


wirti 


wo Ä = l, 2, .. 


, K— 1 


ist, das 


System 


von 




1 anderen Glei- 


chungea: 
















&% 


1=11-1 


W &K 












ew 


.=1 


SiSS 


[4 = 1 


2, ■ 


" 


-1] 


J 



welche, nach k- aufgelöst, geben: 






,3%'"3a^_i 8a:,- Sir,-{ 

p-l, 2, ... ,-1] 



A . /8"i Sug 0u«\ 



Siibatituirt man die zuletzt gefundenen Werte in (25) lmiei%B 
und fuhrt auT gleiche Benennung zurück, so erhält man: 

§f ^Bujdus Bun-i \ '=y'^ 8ui fdwi 8ui-i 81% 8ufj-i 81*,.— i 
Sxn+k \8iej Bojj ' ■ ' 81«— 1/ 



oder, wie leicht zu sehen: 

9^ /'8u, 3«g 8««— iN fduj 8uj 8ub-i 8«« \ 
8x,i+Il\33^ 8%"'83;„-iJ ~ \8iEi dxi" Ba:„_i 8»:^-)-»/ 

[fc = 0, 1, 2 ...p] 

Weil wir vorauBgesetzt haben, dass die n— 1 Grössen %, ... u» 
Bezug auf die m — 1 Grössen ic^, x^, ...ik-i tod einander imabhäimig 
Bind, so folgt aus der letzten Formel, dass wenn (p-j-l) GleichungtoiM 



<«> ik 



'duj 9i*a SitK^i 8mh 



—1 BlfB+t/ ~ 

identisch erfüllt sind, dass dann 



8k«+* 



= 0, t*' = 0, 1, 2 ... p] 



somit uk bloss eine Functioa von it^, nj, . 



Differeitlialykickuai/eit erster Ord»i,„y. 171' 

Sind die n — 1 Grössen u, ... uh-i in Bezug auf x, ... ieh-i von' 
einander abhängig, ho muas man statt der letzten n — 1 Grössen eine 
andere CombinEttion ans den H-\~p Grösüeu x wählen, in Bezog auf 
welche die ersten Grössen unabhängig sind, und das bewiesene 
Theorem wäre noch giltig. Wären aber n— 1 Grössen u in Bezug 
auf jode Combinatiün von je » — 1 Grössen z von einander abhängig, 
so brauchte man die functionale Abhängigkeit der Grössen u nicht 
zu beweisen, indem sie evident existirte. Somit haben wir folgenden 
Lehrsatz: 

„Zum Stattfinden einer fanctionalcn Abhängigkeit zwischen »■% 
Grössen lij, uj, ,.., «■, welche gegebene Functionen von n-\-p anderen 1 
Grössen x^, %, ..., x^+p sind, ist notwendig und hinreichend, daaq 1 
folgende p-[-l Bedingangsgleicliungen : 



1 



ä:rär--är;;::^-e^J=0 [t = 0, i, 2...p] 






identiscli erflUlt werden." 

5. 

Um nun die willkürlichen Functionen Cj, ... Cp der Grössen n-,^ 
...,xn in der angezeigten Weise zu bestimmen, differentiiren wir die 
Gleichnngen (18) nach allen darin enthaltenen Variabelen in der Vor- 
aussetzung, dasa auch «,, ,.., x^, sowie c^, ..., cp veränderlich sind. J 
Wir erhalten: I 

||&.+'i'|;<i„+'tg.i„_*, p-i, 2, ...rf. I 

Tergleicht man aber diese Gleichungen mit denen des Systems (13), I 
welchen sie aequivatent sein sollen, setzt also darin ■ 

di/ii ^ A,]idxi-{- 2 Äadict, 9 

so findet man zur Bestimmung von c,: ^| 

oder, weil der Coefficient von dx, nach (9) identisch gleich Null ist^l 
endlich : M 

(29) da = 's BiitLt,, [i — 1, 2 ... j>] J 



"Bj! 



i 



172 Zajackawski: Zur Inlf.-jmlio'i eines i 

WO der Kürze wegtm 

gesetet worden ist. 

Die zur Bestimmung der willkürlichen Functionen a dienenden 
Gleichungen (29) sind derselben Art wie die des gegebenen Systeme 
(13). Damit ans ihnen diese wUlkttrlicLen Functionen beBtimmbar 
werden, sollen sich die Veränderlichen x, y^, ..., pp aus den Coeffi- 
uienten lin mittels der Integralgicichnngcn (18) tranaeliminiren lassen; 
dem bekannten Jacobi'schen Theoreme gemäss, soll daher die aas 
den Functionen %, iif, ..., up und jedem jB,7, als Function der Grössen 
x-i, Sit -■■ Jp betrachtet, gebildete Functionaldeterminanto identisch 
gleich Null sein. Ordnet man die besagte Fnnctionaldeterminant« 
uach den partiellen Differential c[uotienten von Ba, so findet man für 
die Bestimmbarkeit der willkürlichen Functionen ej folgende Bediu- 
gnngsgloicbnngen : 



r+'^S^ + i', 










^-^A,,^ + ...+A,p 



U = 2, 3, . 

h = l, 2, -. 



Es ist aber nach (30): 



und allgemein: 



'vyiSx,' 



Demzufolge geht obige Bedingungsgleichnng über in: 












Vereinigt man die iu ilerselbeD Coloimo sehenden Glieder an € 
Ausdrncko und b(^rüclcsicliUgt die Formeln (20), ao läast sich > 
liegende Gleicbung auch ao schreiben: 






"£a 






s"^^ 



oder, wenn man im dritten Gliede h statt h setzt und im «erten die 
Zeiger h, k unter einander vertauBcht; nnd alle Glieder unter daa- 
selbe Sununenz eichen bringt; 



V^BA, 









Li = l, 2, ..., pj 

Die Bediuguugsgleichungcn (31) sind also erfüllt, wenn die Coeffi- 
cienten An den Beilingttngsgleichnngen (16) genügen, und daher findet 
man in diesem Falle zur Bestimmung der willkürlicbeu Functionen 
Cj, ..., Cf ein System p totaler Differentialgleichungen (29) zwischen 
p-\-n — \. vt ränderliehen c^, .,., cp, x^, ..., z„, welche ganz derselben 
Art sind wie die des gegebenen Systems (13). Auch sieht man Mcht 
ein, dass das System (29) in Form von p ürgleichnngen integrirbar 
iBt) wenn das gegebene System es ist, was acbon daraus unmittelbar 
folgt, dass das System (29) aus dem gegebenen (13) entspringt durch 
Einführung der Verflndcrliclien c^, cg, . . . , cp mittels der Gleichungen 
fl8) statt der VoraTiderlichen yj, ..., yp, und die Vertauachung der 
Veränderlichen die Natur der Gleichungen unverändert Iflast. Auch 
konnte man die Bedingungsgleichungen für dio Integrirbarkeit des 
Systems (29) in Form von p Drgleichungon aufstellen, und würde sich 
auf die ans dem vorhergehenden ersichtliche Art flberzengen, das«, 
selbe ateta erfüllt werden, wenn die unter (16) erfüllt sind. 



Die Integration des Systems (13) ist hiemit zuruckgefahrt anf 
die Integration des Systems, welches bei derselben Anzahl von Glei- 
chungen eine Variabele weniger enthält. Verfährt man ebenso mit 
dem Systeme (29) nnd jedem der nach und nadi enthaltenen, so kommt 
man schliesslich auf ein Lagrange'sches System von ^ Differential- 
gleichungen zwischen p+l Variabelen, dessen vollständiges Integral 
aas p endlichen Gleichen besteht ~ Hieraus folgt nun unmittelbar, 



I 



174 Zaj^^rkoaitki: Zar hlrgratio 






AiBS die BedingitngBgloiclitmgeii (IG) aotwcndig und anBmchend »nd 
ftr die Integrirbarkeit des Systems (13) in Fonn von p Urgleichnn- 
gen. Setzt man jetzt in (IG) mn^i statt yi so findet man die Bedin- 
gungsgleichnsgen hiefür, dass das System linearer paitiellen Differen- 
tialgleichungen (7) p verschiedene gemeinsame Lösnngen besitzt — 
Es bleibt übrig nachzuweisen die Identität dieser Bedii^ungsglei- 
changcn mit den Jacobi'sehen. 

Bezeichnet man die erste Seite der Gleiclmng (7) mit ^,-F, and 
bildet den AuBdmck (^»^r — ^t^i)K für zwei der Gleichungen (7), 
so findet mau: 



dArk 



;=1 0i»+i 









= ist daher identisch mit (16) , was za 1 



Die Bedingung Fr,,(*) 
weisen ivar. 

Wie wol die in dieser Abhandlung gegebene Integration amethod^ 
des Systems linearer partieller Differentialgloichnngen in praktischer 
Hinsicht der Jacobi'sehen offenbar nachsteht, so empfiehlt sie sich 
vorzüglich durch strenge und natnrgemässe Ableitung der Bedii^iio) 
gleichungen, unter welchen das System ein Jacobi'sches ist 



Warschau 



1 6. Mai X870. 




• tki: Beilran mr Tti-orie iler fingulärfn LBtungtn t 



XV. 

Beitrag zar Theorie der singulüren Losungen gewöhnllelier 
Dlfferentfalgleichiingen erster Ordnung. 



Ladiglaus ZajaCTkoiPski, 



Boolo hat in aeinem ausgezeichneten Werke über Differential- 
Belebungen (Treatise on differential eqnations. Snpplementaiy to- j 
lumo p. 23 — 31.) folgendes Theorem bewieaeu: 

„iBt u ^ eine Lösung der Differentialgleicbnng erster Ordnung J 
(1) y' = Mx,y) 

und geht diese DiffercDtialgleichung in folgende 

über, wenn statt der Veränderlichen y, x die Veränderlichen 
eii^eführt werden, so wird ii=^0 eine singnläre Lösung sein, wenn 
ffir » = nicht nur die Function f{x, u) verschwindet, Bondem auch 
das in Bezug auf w genommene (a als constant vorausgesetzt) Integra 



^ 



ist"; sowie ii 

„Ist w ^ eine singulare Lösung der Differentialgleichung fl), 
und bringt man diese Differentialgleichung mittelst der Einführung 
der Veränderlichen «, u statt der Veränderlichen y, x auf die Form 
(2), 80 wird für t» = das Integral (3) verschwinden." 



I 



fol^l 



Auf dieselbe Art wio Boole dieses Theorem beweist, kann 
gendes dem vorliegenden aualoge bewiesen werden: 

„Ist M = eine Lösung der DifferentialKleichung erster Ordnung 

(4) ^r = 'p(^,j) 

und geht diese OiffcrenlJalgleicliung in folgende: 

(*) *=«.,..) 

über, wenn statt der Veranderlicben a:, y die Veränderlichen ; 
eingefnhrt werden, so ist dazn, dass « =- eine singulare Lösui 
ist, notwendig nnd hinreichend, dass für w = nicht allein die Ftm^ 
lion fiy, u) verschwindet, sondern auch das in Bezng anf ^ 
mene {y als constant vorausgesetzt) Integral 



f:f^)='' 



(6) 

wird." 

Bio Bedingungsgleicbuugen (3), (6), welche dem Grundgedanktoin 
nach von Euler (Institntiones calculi integralis vol. I. problema 71.) 
herrühren und auch aus Canchy's 2ton Theorem (Moigne Lejons 
de calcul differentiel et de calcul integral vol. n. p. 447.) abgeleitet 
werden können, kann man durch gleichbedeutende, von jeglicher Inte- 
gration freie und auch insofern becincmere ersetzen, was, meines 
Wissens, bisher nicht bemerkt worden ist. 

Der bekannten Formel: 
z 

wo & eis poBilivai echter Brach ist, gemäss, hat man 

/'_dH »__ 

J fix, u) - fix, &u) 

1)3. nim für eine singulare Lösung a = die erste Seite yorlicgencli 
Gleichung verschwindet, so muss auch 



/ 



/(•,»»)" 



gewöhnlicher Differentialgleichungen ereter Ordnung. 



177 



somit 



«=o 



/(g. »u) _ 



u 



oc 



sein. 



Es nimmt aber der unter dem Substitntiouszeichen stehende 
Bruch für «* = die unbestimmte Form tl an, daher ist nach der 
bekannten Regel: 



«=o 



/(x, ^) 



«=o 



u 



d f(x, ^) 
du 



Berücksichtigt man dies, so folgt ans der vorhergehenden Formel, 
dass för eine singulare Lösung 



u=0 



du 



oc 



oder 



11=0 



(7) 



^du 
dx 
du 



00 



sein muss. Wie man leicht sieht, ist die Bedingungsgleichung (7) 
vollkommen gleichbedeutend mit der Bedingungsgleichung (3). 

Ebenso kann die Bedingungsgleichung (6) durch folgende 

11=0 



(8) 



du 



= GO 



-tr m 



du du 

vollständig ersetzt werden. Die Differentialquotienten ^$ ~ 

(7) und (8) haben beziehungsweise die durch (2) und (5) gegebenen 
Werte. 

Darauf gestützt kann man einen ebenso strengen als eingehen 
Beweis dafür geben, dass die den bekanntem Laplace' sehen Bedin- 
gungsgleichungen 



(9) 



dy 



= 00 



y 

dx 



= 00 



entspringende Lösupg der Differentialgleichung (1) oder (4) wirklich 
Singular ist. 

TenLVI. 



178 Zajficrkoivski: Beitrag zur üieorie der singtdären Lösungen 

Sei w = die der ersten Bedingungsgleichung (9) entspringende 
Lösung der Differentialgleichung (1), und diferentürt man selbe in 
der Voraussetzung, dass y von jk abhängt, so erhält man: 

du du . du f 

du 
WO ^ und y beziehungsweise die durch (2) und (1) dargestellten 

Functionen bedeuten. Hieraus folgt: 

du du 

, dx dx 

y =— ^— 

dy 
Differentiirt man diesen Ausdruck partiell nach ^, so ergibt sich 

\d— 1 

du I dx du d^u 1 ^du du] d^u 

8y' dy L du dy dxdyj \dx dx] dy^ 



Q 



oder nach Verrichtung einer leichten Keduction: 

d — 

ao) W _ ^ _d ^du 

^ ' dy du dx dy 

Da nun für t* = die erste Seite unendlich ist, so muss es auch 

du ' du 

die zweite sein. Es kann aber ö" nicht Null, somit l-^ nicht un- 

oy ' dy 

endlich sein, weil die der Bedingungsgleichung -g- = oo entspringende 
Lösung mindestens die Veränderliche y enthält, somit muss 

d — 
dx 

ou 

und daher t^ = eine singulare Lösung sein. 

Sei jetzt t* = die der zweiten Laplace'schen Bedingungs- 
gleichung (9) entspringende Lösung der Differentialgleichung (4), and 
diferentürt man selbe in der Voraussetzung, dass x von y abhängt, 
so findet man 

du du du 1 

dy^dy'^dxy' 



gewöhnlicher Differentialgleichungen erster Ordnung, 179 

WO — und —,9 beziehungsweise die durch j (5) und (4) dargestellten 
Functionen bedeuten. Hieraus folgt: 

clu du 

1 dy dy 



r\. 



y ^ 

dx 



Differentiirt man diesen Ausdruck partiell nach ä, so ergibt sich 

du 



1 Sul^dy du 8^ Ydu du 
y' dx\_Bu dx dxdyj [dy dy 



dx " (duV 



m 



oder wenn eine ähnliche Reduction wie zuvor verrichtet wird: 

y' ^ dy d du 
Da die der zweiten Laplace' sehen Bedingungsgleichung 

-^ = 00 entspringende Lösung « = notwendig die Veränderliche 

du du 

X enthalten muss, so kann ö- nicht Null, somit l^ nicht unendlich 

sein, also wenn für w = die erste Seite der Formel (11) unendlich 
wird, 80 muss auch 

^du 

dy 

somit II =» eine singulare Lösung sein. 
Warschau, am 10. Juni 1870. 



\'i.* 



180 Stoecicly: Eigenschaften der aus rationalen ganzen Flmctionen 



XVI. 



Eigenschaften der aus rationalen ganzen Functionen 
dritten Grades entspringenden .Curren. 

Von 

Herrn Ludwig Stoeckly 

iu Grenchen in der Schweiz, Canton Solotharn. 



Die benannten algebraischen Functionen lassen sich immer auf 
folgende Form bringen: 

Jede aus einer solchen Function entspringende Gurve hat, wie Jbereits 
bekannt, einen Wendepunkt und erstreckt sich mit zwei Aesten in's 
Unendliche. Die Curve kann die Abscissenaxe dreimal, muss sie aber 
wenigstens einmal schneiden; es hängt dies von den Coeffidenten o, 
h und der Constanten c ab. Ob die fortgleitende Ordinate, y^ der 
Gurre je in den Zustand des Maximums kommt, hängt allein von a 
und h ab, und ist dasselbe der Fall, so ist immer zugleich auch ein 
Minimum vorhanden. Nehmen wir, um einen bestimmten Anknüpfungs- 
punkt für unsere Untersuchung zu haben, den Fall an: 1) der Goefiß- 
cient a und das bekannte Glied c seien negativ; 2) es sei la^ > Ji. 
Zufolge der ersten Bedingung hat dann die Gurve zu den gewöhn- 
lichen recht¥rinkligen Coordinaten eine Lage, wie ungefähr Fig. 1. es 
darstellt, und laut der zweiten Bedingung hat die Gurve auch ein 
Maximum und Minimum. >yir haben femer angenommen, die Grössen 
o, b und c seien so l>esohaffen, dass die Linie die Abscissenaxe drei- 
mal durchschneidet, so dass also die auf Null gebrachte Function drei 
reelle Wurzeln hat £s hat dies übrigens keinen Einfiuss bei der 



drillen Grailes »ntipringendcn Citrvin. 

folgondeu Unt«rsucbung und es könntoa ebenso gnt zwei Wurzeln der 
Gleichung imaginär sein. Unsere zu untersuchende Function hat also 
jetzt folgende Form: 

Daraus folgt nun ferner: 

^ = 3»:'— 2flK-i-fi und ^ = 6? — 2a. 
AuB/'M ^0 folgt: 

und setzen wir f"{x) — 0, so hat raan: 

Nun sei in Fig. 1- M'B^;/ die Ordinate des Masimnms, M"Ih=-i/' 
die des Minimnms und Af'C = j/" diejenige des Wendepunktes. Die 
den Ordinat«n y', y" und y" entsprechenden Abscissen AB, AD and 
AC seien x\ x" und x"". Mit Benutzung des Vorhergegangenen er- 
gibt sich dann, nachdem wir noch der Einfachheit wegen "/jo* — JS—mJ 
gesetzt haben: 




■ = ^a—m, 



"=ia+^ 



x'" = ia. 



Setzen wir in /(x) nach einander für x die Werte der Abscissen « 
jc" und x"', so erhalten wir die dazu gehörigen Ordinaten, nftmlich: 



«—■ ' 


)"-.(ta-»)'+Mio-»)- 


(4«+» 


)>-o(ia+m)>+i(io-m)- 


(*.)■- 


<.(l«)'+MW-« 



In jeder Function von der Form der Gleichung (1) ist also die 
AbBcisae des Wendepunktes, Ja, immer gleich dem dritten Teil des 
Coefficienten von x^ mit entgegengesetztem Vorzeichen. Während die 
Abscisse des Wendepunktes nur von a abhängig, sind dagegen die 
Abscissen der Maxinmms- und Minimums ordinaten von a und & zu- 
^eich abhängig. Die erstere ist ^— m, die letztere Jn+m. Beide 
Ordinaten y' und y" stehen also gleich weit von y'" ab, d. h. es ist 
immer 



C7t = cn 



= ™ = Via^ 



aber diese Entfernung ist um so kleiner, je grösser Jft im Verhältnii 
zo Ja^ ist. Wird aber Ji =: la", so wird m = und die Punkte 
nnd M" fallen mit Af" zusammen, weil nicht nur ihre Abscii 
»<b"= la, sondern auch ihre Ordinaten beide 




tnin^^l 



182 Stoeckly: Eigenschaften der aus rationalen ganzen Functionen 

= }/" = {W-<W+h{^)-^c 

werden. Wenn also Ja = \a^ oder > Ja^ ist, in welch letzterem 
Falle m imaginär wird, so hat die Curve gar keinen Maximums- und 
Minimumspunkt mehr, sondern einzig noch einen Wendepunkt. Es 
geht dies auch aus dem Verhalten des ersten Differentialquotienten 
hervor. Setzen wir nämlich in f{x) statt x den Wert Ja + Ä, wobei 
h eine hinreichend kleine Grösse bedeutet, so wird: 

/'(i«+Ä) = 3ä2— Ja2^& und /'(ia— Ä) = SÄ«— Ja^+i. 

Da aber, wie wir oben angenommen, 

\b == Ja«, also h = J^a«, 
so wird: 

/'(ff«+Ä) = 3Ä2 und /'(Ja— Ä) = 3ä2. 

Es ändert also /'(a?) das Vorzeichen nicht und es findet deshalb weder 
Maximum noch Minimum statt. Eben so wenig ist dies der Fall, 
wenn \b >> Ja« und also m imaginär wird. — So viel über die Ab- 
hängigkeit der Abscissen a;', x" und x'" von den Grössen a und b. 
Die zugehörigen Ordinaten y\ y" und y'" sind, wie leicht aus ihren 
Werten zu sehen, nicht allein von a und h^ sondern von a, b und c 
zugleich abhängig. Ohne nun die dabei Statt findenden Beziehungen 
näher zu erörtern, was nicht im Zwecke unserer Untersuchung liegt, 
kehren wir wieder zu unsem 3 Punkten M'{x\y')^ M"{x'\y") und 
M'"(x'"^y'") zurück, welche die aus/(a;) entspringende Linie unter den 
oben angegebenen Bedingungen immer haben muss. Legen wir nun, 
wie in Fig. 1 angedeutet, durch die Punkte M' und M" eine Gerade 
t*, so ist deren Gleichung: 

Setzen wir für die in dieser Gleichung vorkommenden bestimmten 
Coordinaten ihre aus f{x) oben abgeleiteten Werte, und für die lau- 
fende Abscisse x den Wert x"* = Ja, so folgt: 

y — (i^ — m)^-f-a(Ja — m)« — ^(Jö — 7a)-\-c 

( Ja— -mj^—CJa+m)»— a(^fl^— ^)«+ a(Ja-fm)«— 2&WI - 
= (ia-«»)-(ia+^) ' »«-(4«-«»)] 

Nach gehöriger Reduction und Transformation folgt femer: 

y = i.W-a{\aY^b{\a)—c = ^. 

Setzt man also in Gleichung (2) die laufende Abscisse x = x"*^ so er- 
hält man für die entsprechende Ordinate y den Wert y"*. Es geht 




enlipringenJtn Curotn. 



18^1 



also die durch die Fiuikto M'ia',^') und Jf"(/',y"j gelegte Gerade 
u durch den Punkt M'"{x"',y'"), oder, mit andern Worten: Besitzt 
eine aus einer vollständigen Function dritten Grades 
hervorgehende Cnrvo nebst dem Wendepunkt anch ein 
Masirnnm und Minimum, so liegen die der Curve ange- 
lidrigeu Endpunkte der Maximums- nnd Minimum 
nate mit dem Wendepunkt in einer Geraden. Der Weadi 
punkt liegt auf der Abacisscnaxe wonn y" = ist. Setzen wir i 



80 geht die nene AbsciBsenaxe, die wir in Fig, 2 mit «, hozeichi 
haben, durch den Wendepunkt J/*'. Die 'neue Abscisaenaxe «i dei" 
wir uns parallel zur alten gelogt nnd den Anfangspunkt . 
wählt, dass die Abacissen der drei Punkte M', M" und Af" dlfl^ 
selben bleiben. Die auf die neue Abscissenaxe uj bezogene Gleichung 
derselben Curvo heisat dann: 



\-bx- 



(3) 



In dieser neuen Gleichung rauas c' = o+j'" sein, weil AA' = y'". 
Dass die Coef6cienten a und b der neuen Gleichung dieselben sein 
müssen nie in Gleichung (IJ folgt daraus, dass die Abscisse x", die 
von a allein abhängt, sowie die Abscissen a;' nnd a", die tob a und 
b zugleich abhängeu, sich nicht geändert haben. Die Ordinalen unserer 
drei Punkte haben aber bei dieser Verschiebung ihre Werte geändert. 
Die Ordinate y" ist nach unserer Voraussotaung Null geworden und 
die Ordinate des Maximums hat um y"' ab, die des Minimums um 
y"' zu genommen. Bezeichnen wir die neue Ordinate des Punktes M!. 
mit Y' uud die des Punktes M" mit Y". so ist offenbar: J 



Y' = BM' — BE = i 






-!/ - 



Es lassen sich also die neuen Ordinaton ans den alten berechnen, 
and man hat nicht nötig die Gleichung (3) zu benutzen; es ist jedoch 
dabei wol zu beachten, dass bei den alteu Ordinaten y" und y" ent- 
gegengesetzte Vorzeichen besititen, so dass y"' mit entgegengesetztem 
Vorzeichen zu y" addirt werden muss, damit letztere Ordinate um y"' 
grosser wird, Wir erhalten: 



(5) 
= (^a-fm)3-a(ia-W)M-*(i«+™)-*H:(i")=-«(WH^{i»H 




! Wird 




Sloeeklg: Eigensclia/ieit ätt i 

Wird entwickelt and redacirt, so folgt: 

I" = ^*n> — 5m — m* and Y" 

£s ist alao i" = — Y" oder in Worten: Geht die Abscisscnaxe - 
durcb den Wendepanlit, bo Bind Uaximniiig- und Mini- 
mumBordiuate quantitativ gleich. Dass nun darcfa Gläcfanag 
(3) mm gkicLen Kesalt^t« kommen mnss, lehrt der blosse Aoblick 
der Kormclu (4) und (5), da fUr die neue Abscissenase h, sieb io 
dicseu Formeln nichts änd^'rc als c, das in c öbo^ebt, «elebes hei 
der Bedactiun aber sogleich w^ffäUt. Wie schon oben bemerkt, geht 
aber die Abscisseuaxe immer nur dann durch den Wendepunkt, wenn 

ff* oder 4ai— ^a'— e = 
ist. Dies ist z. B. der Fall in 

f(x)^x^—9x>-i-23^—lb. 

indem liii-r wirklich 

i^— 2ja*—c — — 69+54+ 15 = a 

Ea sind nun femer die rechtwinkligen Dreiecke M'EM' and H". 
in Fig. 2. coiigruent Denn es ist, wie soeben bewiesen wurde, 

M'E =- M"F und W'E = M^F = m -= >'ja*— ^i. 

Aus der Congruenz dieser Dreiecke folgt, dass anch 

üT'Af ' = a/"J/" 

sein mnss und wir gelangen so zu dem Satze: 

l'Jine Gerade, welche die Endpunkte der Masii 
nud Minimumeoordinaten verbindet, gebt durch 
Wßndepnukt und wird in diesem halbirt 

Um nun zu nntcrsncheit, ob anch jede andere Gerade, die, 
,V/" gehcüJ, zwei Curvenpunktc verbindet, in JTf* halbirt werde, 
fahren wir auf folgende Weise. Sei r eine beliebige Grösse, jedoch 
grösser uilur kleiner als m, und setzen wir in Gleicbang (1) statt x 
die Werte ^a — r und ^+r, entsprechend den Abscissen AG und 
AH (ia Fig. 2), so gelangen wir zu zwei neuen Punkten N' und N", 
die, jenachdom r ^ oder <^ m, entweder beide ausserhalb oder beide 
ionertiatb der Maximum- and Minimnmcoordinato liegen. Nehmen 
wir, üboreinsüminend mit Fig. 2., das Erstere an und bezeichnen wir 
die ilieseu Abscisseu entsprechenden (nnd auf den Anfangspunkt A 
hiMflgWH>w) Ordlaatea mit n' nnd n". Legen wir nun durch die bät>. 



J 
I 




Uen Punkte N' (ia 
deren Qleichnag: 



jn Gmd's ,<nl'prm.jenden 0>rvn. ^^M 

-r, 11 ') und N" iia-\-r, n") oine Gerado, so i 



"'-(i«_rj_(|a + rjt^ ik" O] 



oder, indem mau für die Ordinalen die aus Gleichung (1) resultii 
den Werte setzt: 

_ (fra-r)^a(i<,-r)^+i(ia-r)-<^(K)-'-)H^(ia-h-)'-i(ia-i-r)4 

Verföhrt mau Mer wieder wie oben bei Gleichung (2), indem i 
fftr X den Wert «" = ^o setzt, so wird nach gehöriger Reduction: 

and (Hc Gerade A"^" geht also ahch durcli M"*. Welchen reelläffi 
Wert man nun auch der Grosso r geben mag, so führen /{Ja— «^ 
und /{Ja-f-r) immer zu zwd neuen entsprechenden Cnrvenpunkt« 
deren Verbindungslinie durch M" geht Da nun ferner in Fig. J 

KM"' = M"L = r, 

so sind die rechtwinkligen Dreiecke N' KM'" 
und datier 

M"l:i' = afN". 

Dies findet für jede andere durch M"" gehende Linie ebenfalls statt,' 
and zwar auch bei Curven dritten Grades, die kein Maximum und 
Miniraum besitzen, indem diese Punkte iiierbei keine Ausnahme- 
stelluDg gegenüber den anderen Curven punkten einnehmen. Wir ha- 
ben also ganz allgemein die Beziehung 



und N"LM"' congmea« 



Jede Gerade, 
dritten Grades 
geht, wird in dii 



zwei Punkte einer ebenen CnrTi 
ndet und durch den Wendepankl 
halbirt. 



Geht daher die Abscissenaxe selbst durch den Wendepunkt, so 
wird anch die zwischen den Cnn*enpunkten p und q liegende Strecke 
derselben in M" halbirt, so dass 



Ist als( 
Grades 



M'"p 
die Wendepunktsabacisse 



Wurzel einer Gleichung Stsn 

ist diese Wurzel zugleich das arithmetische Mittel der 

WMta solche reell nnd nicht imaginär sind. Wegen 



i 

.0 

:e 

i 




186 Stoeckly; Eigenschaften der aua rationalen ganzen Functionen 

der beständigen Congrueuz der Dreiecke N'KM*" und N^LM*" be- 
schreiben die Endpunkte der Linie N'N" zwei congruente Curven- 
äste. Denken wir uns durch die Endpunkte der Linie N'N*' zwei 
Tangenten an die Curve gelegt, so sind die Abscissen ihrer Berüh- 
rungspunkte (^a — r) und (i«+r). Setzen wir diese Werte an die 
Stelle von x in f'{x)y so folgt: 

Für den Punkt N'i / = 3(^a-^)2_2a(^a— r) + 6 =-3r2— Ja^^^ 

Für den Punkt N"i g| = 3(Ja+r)2— 2a(Ja+r) + Ä _ 3^2__j„2_|_j 

Wir haben also femer den Satz: 

Die trig. Tangenten zweier entsprechenden (durch 
eine durch den Wendepunkt gehende Gerade verbun- 
denen) Curvenpunkte sind immer gleich gross. 

Fassen wir die Sache rein analytisch auf, so können wir jetzt 
den Satz aufstellen: 

Ist f{x) eine beliebige Function dritten Grades und 
^a eine Wurzel der Gleichung /(o:) = 0, sowie auch eine 
solche der Gleichung /"(a;) =0, so gibt /(aj) sowohl, als 
auch f'{x) und /"(«), für x^^a-^-r und x = ^a — r quanti- 
tativ gleiche Werte, die in f(x) und f'{x) entgegen- 
gesetzte, \nf'{x) aber gleiche Vorzeichen haben, was man 
auch statt r für einen Wert setzen mag. 

Für fix) und f'{x) wurde vorstehender Satz bewiesen, und dass 
er auch für f\x) richtig ist, ergibt sich durch eine leichte Probe, 
geht aber auch schon daraus hervor, dass Ja die Wurzel von f"{x) = 0, 
und dass f'\x) « eine Function ersten Grades ist. 

Man kann den Wendepunkt M"' einer Curve , dritten Grades 
nicht unpassend auch Mittelpunkt der Curve dritten Grades, 
die durch ihn gezogenen Sehnen aber Durchmesser der Curve 
dritten Grades nennen. Jeder beliebige Durchmesser ah (Fig. 3.) 
kann dann als Abscissenaxe eines rechtwinkligen Coordinatensystems 
angenommen werden, und immer gibt die Curve für gleichweit von 
M'" sich erstreckende Abscissen quantitativ gleiche Ordiaaten, wegen 
der fortwährenden Congruenz der Dreiecke a und ß. Nimmt man 
femer einen solchen Durchmesser, deren die Curve unendlich viele 
hat, als Abscissenaxe an, so sind immer, wenn f(x) = gesetzt wird, 
alle drei Wurzeln dieser Gleichung reell. 

Sei ef in Fig. 3. die Tangente der Curve in M"\ so ist das mit 



drilttn GriiHct «ntspriiiiifn/lfH Ctiyrfn, 



187 



der Cnpve zusammenfallende Linienelemt'iit dieser Tangent« der 
kleinste Durchmesser derselben, und die Übrigen Durchmesser, 
die beiden Aestö der Curye mit ihren Enden beBchreibend, werden 
immer grösser und der letzte derselben, der eine zu unserer nr- 
sprünglich angcnommenon Äbscisaeuase senkrechte Lage besitzt, wie 
«d, ist unendlich gross. Jede in dem vollkommenen ebenen Winkel 
(p liegende durch AI" gehende Gerade hat nur diesen einen Punkt 
M" mit der Ciirve 3ter Ordnung gemein. Von der Grösse dieses 
Winkels qo hängt auch die absolute Grüsao der Summe der Maxi- 
mnms- und Miuiiiianisordinate (die Grösse der Linie M'm) ab und 
die daberigen Üeziehnngen sind leicht zu entwickeln. Für ip = ÖO" 
z, B. läuft c/' iiarallel mit der Äbscisseuaxe nud es ist /'(ia) = 0, 
was, wie schon früher gezeigt, dann eintritt, wenn l|i -= Jo*. FUr 
diesen Fall ist die Linie Af'm = U und ebenso für alle jene Cnrvon 
3ten Grades, die aus /(ir) entspringen unter der Bedingung : i* ^ ia'. 

Folgendes verdient noch einer kurzen Erwähnung. Sei in Fig. 3. 
Aa eine Wurzel von /{*) — 0, und ab ein durch Af" gehender Durch- 
messer der Curve, sowie hh die Ordinate des Curvonpunktes 6, so hat 
man offenbar: ag-.ah = aM'":ab, d. h. es muss ag =- Ja/i und ebenso 
gAI"" = ihb sein. Dies gilt für alle reellen Wurzeln von/(ic) = 0. 
"Wir sind somit berechtigt den Satz aufeusteflen: 

Jede Gerade, die den Wendepunkt einer Curve 3ton 
Grades mit einem zweiten Punkte dieser Cur ve verbindet, 
dessen Ordinate das Doppelte der Weudepunktaordinate 
beträgt, geht durch einen reellen Wurzelpnnkt dieser 
Curve. 

Soll eine Cnrve 3teu Grades construirt werden, so genügt es, 
den Wendepunkt und den einen Ort duruh Rechnung zu bestimmen, 
was mit Hülfe der erwähnten Eigenschaften dieser Curven hinreichend 
klar sein dürfte. 



J.^^ Roth: Die rationalen Dreiecke. 



xvn. 

Die rationalen Dreieeke. 

VitllütäDilig ontwickelt und mit Ausscheidung aller Wiederholungen 

B systematische Tafeln gebracht 

voo 

Hein rieh Raih^ 

MAth<Mii«tiklehrer «m ReaügymnasiaiB in Ka;idcii. 



T*rwort. 

Mil dor TCurhe^HMkn Schrift hane ich mir die AuJQgabe gestellCr? 
tuu hist€uri»oh meiiiiirtlrvUges und nemüch «mliasisieiides Problem der* 
raiionalett Analysis gr^UKlUch und Ins in steine Fim«lnhätea hinaus 
£tt lOä^n. So» «eil auch di<^ ralionaie Ana^rst» im Altgemeinen ent- 
wkiiell i»t; eine xv>U$ländi^ daivh^:e&hrte ^pteviakiieit besitaeii wir 
ttv>ch nicht Vnd damit fehlt du^siar maüieiiatkchen Disc^lin die 
eigentliche An«ettd«E^. I>«ttn et$ kau aklil güsna^m^ die Tefschie- 
dßdaea Pn^hleniie aar mit aiu^^e« Zagiea latioaai im mactea; es maanen 
auch eiasebie Aa%atoi daich^^earl^itet w<»ndKBa. Uad gerade hi^ 
/ie^gea ^h etst v^ sahlKichea aad ei$i»ttAmIiDidhifa S«chviQriig|Ddtea 
der ratioittale«! Aa^^ dM^ ma»:&i»al :$i^b^ <ii^ $«»gjä]lftigsliaa Scharf- 
sittUji sv^liea. I^ i»ä^ vb^ixn. aitclk dät^ l>§ac]b^ st^än^ TKaram bish^ 
die IVta^arWiiea hiüfttier dfcoi ^D.n$:$i»^ KiütotJ^r^'&ieffTL m ^bissst Wissen- 

Z^ar IM $^>&Q^ aalf <j&^ ratun^d^dJ;«^ rt^ckü^iitMi^em Bmecke 
hat e$ ukhA aa Veir^inclbtiii zit «^i^ir lSHSdii^ii%?itiJä^ K^snag: sefeUt, 
und die Schrift x<^ C. A ^. l^exklkiaTi;:: ,JMi^ ii»i!ft.wtlan£q^;sltai Eigai- 
Schäften der fytlM^^nßclii^iti Z'dJktoir^ iiurt^ hü^ unanaftaa 




Halh: Dil 



nur 

iBge- 

Lugel ' 

'Seb- 
dann 



kennuDg genannt werden. Aber wenn man alle diese Arbeiten i 
den Leistungen der ailoD Griechen vergleicht, so müBsen wir geBtehraTl 
dass wir hierin nicht um einen Schritt voni^firte gekommen sind, nur 
die Sätze der höheren Zahlenlehre über die Hypotenusenzahl ansge- 
nommcü, obwol uns die indischen Formeln schon lange zu Gebot« 
stehen. Denn schon Pythagonis bat die orste Gruppe meiner pytht ' 
gorisuhen Prüntai'el geliefert, Piaton alle ersten Gruppendreiecke dertj 
selben; und dennoch findet sich iu unserer malbematiBcben Literata 
keine Spur eines Systeiris der pytbagorischen Dreiecke. Diesen Mangel " 
scheint auch Berkban gefühlt zu haben, da er sich, obwol vergeb- 
lich, tun eine System aiisirung dieser Dreiecke benttht hat und dann 
bekennt, dass die Frage nach einer sichern und bequemen Bei-ocb" 
aung noch zu erledigen ist. Ja die Vorsuche so vieler und darunlar^ 
selbst grosser Mathematiker, wie Euler, zu besonderen Lösung 
des pytbagorischen Problems zeigen erst recht schlagend, dass der 1 
Wert der indischen Fonneln, der hauptsächlich in ihrer VollstHndig- 
keit liegt, bisher nicht klar erkannt worden ist, eben weil die meisten 
jener Lösungen unvollständig sind. Und doch ist die VoUstäudigkeit 
der Lösungen die Hauptsache bei der rationalen AnalysiB. Die Er- 
kenntnisB Ton der Natürlichkeit und Vollständigkeit der indischen 
Fonneln ist erst durch meinen 4. Satz, dass jedes rationale Prim- 
dreieck nur Eine gerade SeitenzaU hat, gründlich überzeugend mög-j 
Ijdi geworden, und die Einfachheit, mit der sich jene Fonneln von^ 
diesem Satze ab ei^eben, dürfte wohl allerseits befriedigen 

Uelier die rationalen Dreiecke im Allgemeinen, von denen dis' 
pythagorischen nur eine Specialität bilden, ist mir weder eine 
dtre Abhandlung, noch sonst ein nennenswertes Eingehen auf die- 
selbea bekannt geworden. Diese Vernachlässigung des allgemeinen 
Problems , besonders imGegenbalt zn der Bevorzugung des spccielleu, 
igt nm SD weniger /n rechtfertigen, als sämmtlicho rationale Dreiecke 
TJele interessant« Eigenschaften gemein haben, und als fcmerohne 
allgemeine Bebandlnug eine erschöpfende Losung auch der DMails 
nicht möglich ist. Deshalb ist auch bisher eine ganze Gattung rati<>- 
naler Dreiecke unbekannt geblieben, jene nämlich, welche von 4 
stimmnngszahlen abhüngig sind, und für die ich in meiner III. Tal 
tön Syst<;m angedeutet habe. 

Ein Hauptgrund dieser Mängel liegt iu der Vernachlässigung 
primären Lösung, ohae die weder Einfachheit noch Bestimmtheit 
diese Materie kommt. Denn im wahren Grande gibt es nur rationale 
Primdreieckc, da es natflriich ist, jedes Dreieck durch seine kleinsten 
Seitenzahlen anszndräcken. Nur dadurch wird es möglich, die stören- 
L Wiederholungen auszuscheiden, ohne die keine Sicherheit und 




1 

t io^H 



Eleganz in die Bcrechnmig kommt So licfom auch die indischen 
Fonneln nicht allo Abioitungcn der pythagoriachen Dreiecke : 
Nichtquadratzahleu , sondern ausnahmslos nnr jene mit dem 1 



■u 



Schliesslich gebe ich der Hoffiiung noch Ansdruck, dass i ^^ 
ift die Verwandtschaft und den Zusammenhang d€T Regeln des 
Pythagoras und Piaton mit den unbestimmten Gleichangen des Dio- 
pbantna imd seinen Sätzen Ober das rechtwinklige Dreieck nen an- 
regen und dadurch mehr Liebt in den mathematischen Entwicklungs- 
gang der Griechen bringen werde. Denn jene Regeln gehören gleichfalls 
der unbestimmten Analysis an, nämlich der unbestimmten rationale 
Analj'sis, nnd ihnen gegenüber steht die Arbeit des Diophant nicht 
mehr als ein Unicum ohne jede vorausgegangene Spur da, wie es in 
der Gescliichtß der Mathematik gemeinhin heisst 



I 



Kaaden im November 1870. 



I. Allgemeine Eigenschaften der rationalen Primdreiectc 



Heinrich Bath.^^^| 
aleu Primdreieebe.^^^l 



Sind die drei Seiten eines Dreiecks commensnrabel, und man 
misst sie durch die grösste gemeinsame Läugeueinheit, so werden 
die Seitenmasszahlen im Allgemeinen relative Primzahlen, während 
sie einen gemeinschaftlichen Factor erbalten, oder Brüche werden, 
wenn man mit einem aliquoten Teil, oder mit einem Tielfachen jener 
Längeneinheit misst Solche Dreiecke mit ganzen, relativ primären 
Seitenzahlen kann man Primdreiecke nennen. Jedes seitencom- 
raensnrahle Dreieck lässt sich als ein Primdreieck ausdrücken, weim 
man der Messung die grösste Masseinheit zu Gnmde legt Tritf zu 
den relativ primären Seitenmassen noch eine Inhaltäzald, so hat man 
ein rationales Primdreieck. 

1. Ein Dreieck mit drei ganzen, relativ primären Seitenzahlen 
und einer rationalen ItUialtszahl heisst ein rationales Fiim- 
dreicck. Ist dasselbe rechtwinklig, so heisst es ein p3rthB- 
goriscbe« Primdrmock. 




Roth: Die rationalen Dreiecke. 191 

Alle ähnlichen rationalen Dreiecke lassen sich numeri^h als ein 
und dasselbe Primdreieck darstellen, indem man jedes mit seiner 
grössten Längeneinheit misst; und von jedem rationalen Primdreieck 
lassen sich alle möglichen, ihm ähnliche rationale Dreiecke ableiten, 
indem man die Seiten mit einer Zahl und die Fläche mit dem Qua- 
drate dieser Zahl multiplicirt und dividirt. Zwei rationale Dreiecke 
unterscheiden sich also nur durch ihr Seitenverhältniss. Mithin reprä- 
sentirt die vollständige Gruppe der rationalen Primdreiecke alle mög- 
lichen rationalen Dreiecke, weshalb sich die vorliegende Auf- 
gabe auf Herstellung aller rationalen Primdreiecke re- 
ducirt 

Sind a, 5, c die Seitenmasse und a^ ß, y die Masszahlen der durch 
den inneren Berührungskreis bewirkten „Seitenteile", so folgt: 

a=ß-\-y^ h = a-\-y^ c == «+/? 

a+ft = «4-/3-1- 2y == c+2y > c 

a+c = ft+2/5 > h, h+c =- a+2a > a 

— 2 — =«+p+y9 — 2 — ^ 
— ö — = p — ö — = y 



^V^- 



-f-^-f-c — a-^-b-^-c a — h-\-c a-^-h — < 



Welche drei Zahlen man auch für a, |5, y setzt, immer wird die 
Summe zweier Seiten grösser als die dritte Seite. Die Seiten- 
teilmasse sind also unabhängiger, als die Seitenzahlen, 
weshalb man am besten jene zur Bestimmung der ratio- 
nalen Dreiecke benutzt. 

Setzt man a^b ^ c. so wird die Inhaltszahl irrational: 

2. Kein rationales Dreieck ist gleichseitig. 

Mithin kann es nur gleichschenklige und ungleichseitige rationale 
Dreiecke geben. 

Setzt man für a, &, cdrei ungerade Zahlen, oder nur Eine, 
so wird die Umfangszahl u und jeder der vier Zähler in 



192 Math: Die rtUionalen Dreiecke, 

•a-\^b'^e — a'\'b'\-e a — b-^c a-|-5 — e 
2 ' 2 ' 2 * 2 

eine ungerade Zahl, was gibt 

2g+l ^ 23/+1 2z+l 

16i« = [2(a;+y+i.) + 3](2a:+l)(2^+l)(2«+l) 
==[2«+3] (44 + 25+1) 
= (2«+3)4^+4«2+6«+2«+3 
= 45+3 = 4iV— 1 

4^ = T/4iV— 1 

Erhebt man aber eine gerade und eine ungerade Zahl aufs Qua- 
drat, so folgt 

(2m)2 = 4w2 

(2w+l)2 = 4(w2+w)+l + 4^+1 

d. h. nur eine 4 fache Zahl, sowie eine solche ungerade Zahl, welche 
um 1 grösser als eine 4fache Zahl ist, kann eine Quadratzahl sein. 
Desshab muss 

eine irrationale Zahl sein. 

Will man dieses auch umgekehrt beweisen, in der Voraussetzung, 
dass die ungerade Zahl 4^N — 1 doch eine Quadratzahl von der Form 
4p +1 enthalten möchte, so folgt 

4iV— 1=4^+1, 4i\^=4p+2, 2iV = 2p+l 

ein Widerspruch, da die gerade Zahl 2N einer ungeraden Zahl nicht 
gleicht 

Daraus folgt nun zunächst der zahlentheoretische Satz: 

3. Multiplicirt man die Summe dreier ungerader Zahlen mit 
dem Producte dieser drei Zahlen, so ist die zweite Wurzel 
aus dem ganzen Product irrational. 

Und weiter folgt daraus, dass Dreiecke mit drei ungeraden Sei- 
tenzahlen, oder nur mit Einer ungeraden Seitenzahl irrational sind, 
dass mithin die rationalen Dreiecke nur Ein gerades Seitenmass, oder 
3 gerade Seitenmasse haben müssen, so dass für die rationalen Prim- 
Dreiecke nur Ein gerades Seitenmass möglich ist. Daraus ergeben 
sich eine gerade Umfangs- und Flächenzahl, sowie ganze Seitenteil- 
zahlen. 



Salt: Üie rationalen Ltreiech. 



19« 



i- Jedes rationale Frimdreiock hat nnr Eine gerade Seiten- 
zahl, gurade Umfangs- nud FliLchonzahlen, sowie ganze 
Seitenteil zahlen. 

Aam. Es gibt also kein rationales Dreieck mit ganzen Seitenzahlen, 
das nicht aneh eine ganze, und zwar eine gerade Inbaltszahl hat. 

bezeichnet man eine Dreieckshöhe durch A nnd die von ihr be- 
wirfeten Seitenab schnitt« anf a durch x und a^x, so folgt 



,^-^^ = 5»-(a + xy 



-68 + cä 



I 



'VTeil aber in rationalen Primdreiecken i, a, b, c ganze Zahlen 
sia«l , so ergeben sich auch für A, x, a'^x rationale Zahlen. Das- 
aell>o folgt für den Kadins q des eingeschriebenen EreiseB: ^t 



(a+6-i-«)p =. 



<^-i-b-\-c-c+ß-\-y 



5. In jedem rationalen Dreieck sind die Höhen, sowie die 
von den Höhen bewirkten Seitenabschnitte und der Radius 
des innem BerUbrungskreises unter sich und zu den Seiten 
CO inmensurabel. 

TJra nun alle rationalen Dreiecke zu erhalten, würde mau zu- 
iia-chat die Inhaltstbrmel des Dreiecks aus den Seitenteilmassen rational 
*^ oaachen und alle Primdreiecke herzustellen haben. Weil sieh aber 
^® pythagoriachen Dreiecke einfacher berechnen lassen, und dann 
^'^ Analyse des allgemeinen Problems wertvolle Anhaltspunkte bieten, 
'^^^ö auch deren Eigenschaften bei der speciellen Lösung deutlicher 
^^*^tirtreten, so löse ich zunächst das pythagorische Problem. 



n. Entwicklung' aller pjtha^orischeu Frimdreleeke. 

Ist c die Hypotenuaeuzabl , so folgt f Ur a = J 




6, Alle pythagorischen Dreiecke sind ungleichseitig. 
Nach Satz 4 folgt ans i ^> 2n 



ttiuhta*,*" -. — •■ .c •:• 4. 



"•:::».i-üir.k lat ein wenigstens dop- 
:• .::: L.il-r-r Katheten- sowie die 



-'•ruj: 



- -I: rrr:i.ir zud eine ungerade 



iurch ö, so sind 



. „ -_ . 11 gesetzt, geben 






..i::ve Primzahlen, 
i-.u -fuil. Alan er- 



• .»<.ii, voii sie sich 

•r.«.aiuegnpta aus 

^iv "«.>n?tehende 

• •- A.\ .a '.vuüi solches 

, '.. >..'.»: «lusso hat und 

-.-.•.^..' V. sind. Diese 

^ -V iiiiachsten 

) ' ::agurischen 

i*^ ui V. Band 

.•.^. üj^t' v\ 1 esen hat, 

* . vv N :c>c St^itenzahl- 

• • «^ . ustäüiiitckeit 

. % . . . »wuiu iiud dürfte 

2Ji mM^ ^.iv^'i .'"^HMiiu j:it?icüwohl nur 



Rath: Die rationalen Dreiecke. 195 

roh, ohne Sj^stem und mit Wiederholungen, das sich erst durch weitere 
Betrachtungen als ein sehr fein gegliedertes erweist 

Setzt man nämlich, um die Differenz m^ — n^ zu beseitigen, da 
w^ > n bleiben muss, 

m = n— p€£ 

SO folgt 

a = di2n-\-ä) 
h = 2w(w+rf) 
c = &+<?* «= a+2n* 

Da nun för Primdreiecke m und w relative Primzahlen sein müs- 
sen, so müssen es auch n und d sein; und wenn d eine gerade Zahl 
^wäre, so würden a, h und c gerade Zahlen zu einem Nichtprimdreieck, 
inreshalb d nur eine gerade Zahl sein darf. Wählt man daher 
d zur Gruppen zahl, so bekommt man nur so viele Gruppen, als 
es ungerade Zahlen gibt. Setzt man nun für n nur solche ganze 
Zahlen, welche mit der jedesmaligen Gruppenzahl d keinen Factor 
gemein haben, so kann in derselben Gruppe kein Dreieck zweimal 
vorkommen, weil mit n alle Seitenzahlen wachsen; und für zwei 
gleiche Dreiecke in verschiedenen Gruppen, a=^a^^ h = h^^ folgt 

a-|-2n^ = ai-\-2ni^ = a-f-2%^, n = 7i^ 

d- h. jedes Dreieck kommt nur in Einer Gruppe, d = d^^ und da nur 
£inmal vor, n = iz^. 

Nennt man nun die so geordneten Dreiecke die pythagorische 
Primtafel, so erhält man für dieselbe das Bildungsgosetz : 

8. Die pythagorische Primtafel enthält so viele Gruppen, 
als es ungerade Zahlen gibt, und jede Gruppe enthält so 
viele Dreiecke, als es zur Gruppenzahl relative Primzahlen 
gibt. 

Diese Tafel ist also in doppelter Beziehung offen und kann nicht 
erschöpft werden. 

In der 1. Gruppe für d = l erhält man für o = 2n+l alle 
ungeraden Zahlen von 3 an, während c stets um 1 grösser als b ist 
(Regel des Pythagoras); und in allen ersten Gruppendreiecken für 
» = 1 ist c um 2 grösser als a (Begel des Piaton). Nur in der 
1. Gruppe ist durchaus a<^5, 

2n+l<2«2-f.2n 



J96 Rath: Die rationalen Dreiecke. 

Lässt man in derselben Gruppe n in 9i-|-l übergehen, um aus 
einem Dreieck das nächstfolgende zu entwickeln, so ergibt sich 

Ol = <i(2(w+l)+€?) = a+^d 

h^ = 2(w+l)(w+l+d) == 0+2(^4-1)4- 4w 

Damach wird die Berechnung der Seitenmasse eine sehr einfache 
und sichere, indem man nur zu jedem a die Constante 2d und zu 
jedem h die Constante 2{d-\'l)^ sowie die stets um 4 wachsende 
Grösse im. zählen darf, um das nächste a und h zu erhalten. Dabei 
erhält man in den höheren Gruppen von ^ = 3 an auch Nichtprim- 
dreiecke, die man schliesslich streicht. Mithin bilden in jeder Gruppe 
die a arithmetische Reihen der ersten, die b und c solche der zweiten 
Ordnung, die jedoch in den höheren Gruppen durch die ausfallenden 
Nichtprimdreiecke unterbrochen sind. 

Will man auch die Seitenteilmasse der Tafel einverleiben, deren 
kleinstes y dem Badius q des eingeschriebenen Kreises gleicht, so 
folgt 

7 = 2 ' <* = 2 ' " 2 

y z=z Q =. drij ß = d{n-\'d)f a = n{2n-{'d) 

ab d(2n+d)2n(n+d) 
i = J^ 2 ^-^ 

Da d und n relative Primzahlen sind, so ist in den Hypotenusen- 
teilmassen « und ß jeder Factor zu jedem der 3 andern Factoren 
relativ primär, desgleichen in 

a = d(2w4-^) und b =» 2w(»4-^) 

Denn hätten 2?i4-^ und n-^-d einen Factor gemein, so müsse dieser 
auch in n und d liegen: 

27*4"^ = fp ' d '^^ fpi — n 

— w— d= fp^ « /jpi —fp 4-/pi 

Mithin sind a und j3, a und &, sowie a und c, b und c je zwei 
relative Primzahlen. 

9. In jedem pythagorischen Primdreieck sind relativ primär 
je zwei Seitenmasse, sowie die Teilmasse der Hypotenuse. 

Alle durch 3 und 5 nicht teilbaren Quadratzahlen 




U'onalea Dreieckt. 



(3p TD*. (5p Tl)», (5;' + 2)» 



tiabGn die Form 



1 



3p+l, 5pTl 



Enthält nuu von den Bostämmnngszahlen m nnd n der indischen 
Formeln eine den Factor 3 oder 5, ao kommt derselbe in Ä, während 
a und c davon frei bleiben ; sind aber m und n von 3 und 5 frei, 
80 kommt 3 als Factor doch in a nnd 5 in a oder c; denn es ist 



l)„i = 3p+l, »« = 33+1, 

2) mS = 5^-1-1, n^-ög + l, 

-= 6g — 1, 



= 3(p-q) 



a=^5(p-g) 
C = 5(p-f2) 




10. In jedem pythagoriachen Primdreieck ist eine Kath< 
zald durch 3, eine durch 4, und von den 3 Seitenzahl« 
ist eine durch 5, die Flächenzahl durch 6 teilbar. 

Anm. Die Masszablen des ersten pythagori sehen Primdreiecka a = 3, 
i = 4, c = b, (■ = 6 treten also in jedem pythagoriachen Prim- 
dreiefk als Factoren auf. 

Die durch 7, 11, etc. nicht teilbaren Qnadratzahlen sind mehr 
als zweiförmig, weshalb diese Primzahlen nicht notwendig in 
«, fr üud c liegen müssen. 

Die Frage, wie vielen pythagoriscben Dreiecken eine Zahl ala 
Seitenniasa angehören kann, hat die Mathematiker -viel beschäftigt 
und wurde für die Ilypotennsa erst in der neueren Zeit mit Hülfe 
der höheren Zakleulehre gelöst Weil mau aber bei diesen Di'eiecken 
die primäre Auffassung zu sehr vernachlässigt hat, so ist keine Klar- 
lieit in diese Uateric gekommen. 



Betrachtet man aber den Ausdruck für 
a = d{2n-\-d) 



80 zeigt sich unmittelbar, dass eine ungerade Zahl so vielen pythi 
rischen Primdreieckeu als Eatbetenmass angehürt, so o~ 
relativ primäre Factoren zerlegt werden kann; der kleine Factor ist 
die Gruppenzahl d nnd die halbe Differenz beider Factoren ist die 
Bestimmuogszahl n. Hat mau aber n Primzahlen, so lässt sich deren 
Product P, da hier auch 1, P gebildet werden musa, in 2«— ^ solche 
Prodncte aus zwei Factoren zerlegen, und diese Anzahl behält man 
aach, wenn von diesen a Primzahlen eine nnd die andere in einer 






198 Rath: Die rcitionaien Dreiecke. 

höheren Potenz vorkommt, weil ja das Factorenpaar relativ primär 
sein mnss. 

Dasselbe Gesetz erhält man auch für & === 2n{n'\-d)^ wenn man 
berücksichtigt, dass n-^-d eine ungerade Zahl sein muss, wenn 2n 
mehrfach gerade ist, weil sonst d eine gerade Zahl würde, und dass 
n-{~d^ n bleiben muss. 

Für die Hypotenuse erstreckt sich jedoch dieses Gesetz nicht 
auf alle Primzahlen, sondern nur auf jene, welche selbst Hypotenusen- 
zahlen von der Form m^-^-n^ sind. 

Somit existirt für die pythagorischen Primdreiecke das merk- 
würdige Gesetz: 

11. Enthält eine Zahl n verschiedene Grundfactoren, die 1 
ausgenommen, so gehört sie 2*»-i pythagorischen Prim- 
dreiecken als gleichnamiges Seitenmass an. Dieses gilt von 
jeder ungeraden Zahl als a-Kathete und von jeder mehrfach 
geraden Zahl als 5-Kathete; bei der Hypotenuse aber muss 
jeder Primfactor wieder eine Hypotenusenzahl sein. 

Anm. Die Zahlform m^-f-w^ ist also für relative Primzahlen m und 
n nur durch sich selbst teilbar. 

Jede Hypotenusenzahl hat die Form 4p-f-l, aber nicht jede 
Zahl von dieser Form ist eine Hypotenusenzahl. Die kleinsten 
Hypotenusen-Primzahlen sind 

5, 13, 17, 29, 37, 41, 53, 61, 73, 89, 97 

Erhebt man die vor einer Hypotenusenzahl 4p+l kommenden 
Zahlen von 1 bis 4p aufs Quadrat, so lassen sich diese Quadrat- 
zahlen in 2p Paare so ordnen, dass die Summe jedes Paares durch 
die betreffende Hypotenusenzahl teilbar ist, und dabei lässt sich 
jede dieser Quadratzahlen nur mit Einer, nicht auch noch mit einer 
zweiten paaren. So ist zum Beispiel 4.3+1 = 13 eine Hypote- 
nusenzahl, und es ist 

124-52 = 26 = 2.13 * 6»+ 9» = 117= 9.13 

22+3« = 13 82+122 = 208 = 16 . 13 

42+72 =- 65 == 5.13 102+112 = 221 == 17.13 

Für jede andere ungerade Zahl, die keine Hypotenusenzahl 
ist, tri£Et dieses Gesetz bei keinem Paar der bezüglichen Quadrat- 
zahlen zu. 



Rath: Die rationalen Dreiecke. 

.A.ddirt man je zwei uächste ganze Quadratzahleu : 
1*, 2», 3^ 4^ 5', ... 
+23, 3», 4% 5^ 6», .., 
5, 13, 58, 41, 61, ... 



1 



BQ scbeint es, ala ob 5* in der Snmmonroiho die einzige Qnadratzahi 
'Are, und Dr. M. Cautor spricht in seinen „ raatlieniatiaclien Bei- 
trägen zum Culturleben der Völker" die Ansicht aus, dass dieser 
Umstand für Pythagoras die VeranlasBung zur Erfindung seines he- 
fllmciten Satzes war. Der obige Scheiu ist aber falsch. 
Erhalt aus 




Diese zwei ÄuadrOcke machen sich also gegenseitig rational. Da 

°'?^">- 71 = 1 der kleinste Wert ist, welcher m => 2 rational gibt, und 

*^Bes 2 der kleinste Wert ist, welcher m^ = 5 rational gibt, nnd 

*-*istiB 5 der /weitkleiustc Wert ist, welcher wieder m rational gibt, 

«^»kemit man, daes sich diese zwei Formeln gegenseitig erschöpfend 

^^^onal machen, d. b. dass man hier alle pythagorischen Priradreiecke 

**ä,lt, deren Kathotenzahlen um 1 differiron. 

Weil sich aber die ersten zwei Bestimmnngszablen m^ und n^ 

'^^ dieselbe Weise ans der Einheit bilden, wie sich ms aus m^ nnd 

'*» t»ildet: 



)iij ^2.1, Tii^l.l; vij = 2wi, -i~l-"i 



**^ allgemein 



771^ ^= 2mj-|-l.n] = mi^-j-Bi* 




I 



^ li. die Hypotonusenzahl c^ ist der BestimmungEzalil nt^^ gleich. 
3 ersiebt man anch aus der nachfolgenden Tabelle, ftu die ans 



200 



Rath: Die nUionalen Dreiecke, 



= 6C3 Cg 

allgemein folgt 

Car+2 = 6<?«+l — C* 



Verzeichniss derjenigen pythagorischen Primdreiecke, 
deren Kathetenzahlen um 1 differiren. 



Wac+l = rrix^ wix+l = 2mx-\-nxj Cx = m^x = 6c«-.i — Cx—2 



X 



n 


m 


n 


m 


a 



1 


1 


2 






3 


4 


5 


2 






2 


5 


21 


20 


29 


3 


5 


12 






119 


120 


169 


4 






12 


29 


697 


696 


985 


5 


29 


70 






4059 


4060 


5741 


6 






70 


169 


23661 


23660 


33461 



Es gibt also in der Eingangs erwähnten Eeihe ausser 3*+4* = 5' 
noch mehr solche Beispiele, und wenn Pythagoras diese Keihe ge- 
bildet und untersucht hat, so dürfte er im Verein mit seinen vielen 
strebsamen Schülern sicher auch auf 20^+21^ = 29* und selbst auf 
1192+1202 = 169» gekommen sein. 

Anm. Diese Entwicklung ist ein Beitrag zu der Gleichung ax^'-{-b=c^, 
die noch nicht allgemein rational gelöst ist 

Setzt man in 

a2+(o+l)2 = c«, 2a(a+l) = (c-f l)(c — 1) 

die 2a = <?+l und a+1 = c — 1, so folgt a = 3, i = 4^<?=»5; 
d. h. nur im ersten pythagorischen Primdreieck ist 2a — (o-|-l) = 
= (<?-{- 1) — (c — 1) = 2; es ist damit aber noch nicht bewiesen, 
dass dieses Dreieck das Einzige ist, dessen Eathetenzahlen um 1 
differiren; denn bei anderen Dreiecken dieser Art sind eben 2a 
und c-^-l verschiedene Zahlen. 

Soll in einem pythagorischen Primdreieck die Summe der Würfel 
der 3 Seitenzahlen wieder eine Cubikzahl sein, so ist 

(m*— n2)»+(2mn)»+(m8+n2)3 « x^ 
2m»[w(m3+4»»)+3n*] = x^ 




liath; DU 



ilionaleu Dreiechc. 



Es muBB also nach dem 4. Satz x^ eine gerade Zahl sein, folgliep 
den Factor 8 enthalten. Nun ist der inklammirt« Factor stets e' 
imgerade Zahl, ob m oder n gerade ist; es muss also 2m' den FaC 
tor 8 enthalten, mithin m eine gerade Zahl sein. Setzt man deshi 



= 2/, 



= 2/y 



Weil aber m und n relative Primzahlen sind, so kann f als Fac 
tor von m nnd von 3n* nur die "Werte 1 und 3 haben. 

Fttr/=1 folgt m = 2, n = l, a=-3, i — 4, c=5 n 
diesem Breieck ist auch 3^-|-4'-j-5" = lj^ 

Für / ^= 3 wird m = G nnd dazn kann n nur die Werte 1 und 5 
annehmen, welche aber Dreiecke liefern, welche der Grundgleichung , 
ö3_]_ji(^ca=^a.3 nicht genügen; weshalb nur/= I sein kann. 

12. Nur im ersten pythagorischen Priradreieck und seinen 
Ableitungen ist die Summe der Würfel der Seitenzahlen 
wieder ein Cubus. 



Anm. In der Schrift: „Die merkwürdigsten Eigenscbaften der Pytha- 
gorischen Zahlen" von C. A. W. Borkhan heisBt der 10. Satz: 

Wenn sich drei Zahlen wie drei pythagorische Zahlen ver- 
halten, so ist die Summe der Würfel jener drei Zahlen 
wieder eine Cubikzahl. 



Dieser Satz gilt also von allen pythagorischen Zahlen 
wenn sich 3 Zahlen wie 3 pythagorische Zahlen verhalten, so sind 
Bie auch pythagorische Zahlen, d. h, Seitenzahlen eines pythago- 
rischen Dreiecks. 

Der Beweis wird mit Hülfe des Schlusses geführt: 3, 4, 5 sind 
pythajTorische Zahlen, und wenn der Satz für/,3, /.4,/,5 zutrifft, 
so gilt er für alle pythagorischen Zahlen. Dieser Schluss geht 
viel zu weit, da sich ja die pythagorischen Primdreiecke nur durch 1 
ihr Seitenverhältnisa unterscheiden. 

Die Sache ist vielmehr so. Von so vielen Primdreiecken d(^ 
Satz gilt, auf so viele Äbleitungsgmppen erstreckt er sich; und d 
der Satz nur von Einem Primdreieck gilt, so hat er auch nur no^ 
für dessen Ableitungen Geltung. 



ini^^l 



Nach den indischen Formeln ist 



1 



Daniacb kaun jedes pythagorische Dreieck leicht auf meine Tafel 
zurilckgefiihrt werden. So ist z. B. 105, 100, 14Ö die Ableitnng mit 
5 von 21, -20, 29 und dieses Primdreieck gibt 

d = y^^^ = y29— 20 = 3; > 

03 ist also das /weite Dreieck der zweiten Gruppe. 

An der rationalen LUsaug des pythagorischen Problema habe 
Bicb zu verscbiedeneu Zeiten viele namhafte Mathematiker versucht'^ 
aber die wenigsten Lösungen sind vollständig, und keine davon e 
reicht die indischen Formeln an Einfachheit und Symmetrie. An dat 
Hand meiner Formeln sind jene Lösungen leicht auf ihre YoUstJ 
digkeit üu prüfen. 

Von den alten Griechen haben Pythagoras, Flatön nnd Eafet 
Kegeln Kur Berechnung pythagori scher Dreiecke gebildet. 

Die Regel des Pythagoras lautet: 

Man nehme eine beliebige nngorade Zahl als kleine Eatbet 
au, quadrire dieselbe und subtrahiro 1 vom Quadrat, so i 
die Hälfte des Roatoa die grössere Kathete, zu der 1 e 
die Hypotenuse gibt. 
Hier ist A+1 == c, also d = 1; d. b, diese Regel liefert alli^ 
PrimdreiecUe der ersten Gruppe und gar keine Ableitung. Nur i 
dieser Gruppe findet man nuter a alle ungeraden Zahlen und : 
durchaus a-n^b. 

Die Regel des Piaton lautet: 

Man nehme eine 'beliebige gerade Zahl zu einer Kathete an, -> 
halbire dieselbe, quadrire diese Hälfte und addire I zum 
zum Quadrat, so erhält man die Hypotenuse. Subtrabirt 
man 1 vom Quadrat, so erhält man die andere Kathete. 



Hier sind die Seitenraasse 2ji, p 
eine gerade Zahl, so folgt 

4g =^ ö, 4^' — 1 = a 



-1, p*-|-l Ist nnn p - 



d" — c— i — (äs— 1)», d—^—l 



Ralli: Di'e TOlinnnhn Dnltckf. 

Ist aber p = 2q-\-\ eine angerade Zahl, so folgt 

^ — c—b= 1, ,i = 1 

ai» = c - fl = 25a, n — ^ 

Folglich liefert die Regel des Platon alle ersten Gruppendreiecke, 
man von den mehrfacli geraden Zahlen ausgeht, und alle Äb- 
titüDgen mit 2 von der ersten Primgruppe, wenn man von den ein- 
.<3l3 geraden Zahlen ansgeht 

Euklid hat hlos die zwei Eegeln des Pythagoraa und Platon inl 
znsammeugefasat, nnd seine Vorschrift liefert kein neues Prim- , 
it'eieck. 

Es ist immerhn merkwürdig, dass dicae zwei berühmten Grie-J 
chen die erste Gruppe und alle ersten Gruppen dreieekc meiner Prim- \ 
lafel gefunden haben, gleichsam den linken nnd obern Streifen eines ] 
anendlichen Quadrats. 

Pfthagoras hat also den nach ihm benannten Satz nicht nnr 1 
?ßoiQetrisch bewiesen , er hat den arithmetischen Ausdruck desselben.'! 
Weh sogleich teilweise rational nnd dadurch diese Wahrheit seinem l 
Volke erat recht zngänglich gemacht, daa nnn ans der arithmetischen 1 
R^el Stoff genug zu geometrischen Versuchen schöpfen konnte. Denn j 
"üt irrationalen Dreiecken konnte dieses Volk noch nichts anfangen. 
Dorch diesen grosaartigea Complex wurden die wissenschaftliche Geo- 
metrie und Arithmetik gleichzeitig geboren und letztere zugleich in I 
die Bahn der unbestimmten Änalyais gedrängt. Diese Doppelbehand- , 
Inng wurde anch von den Griechen ausserhalb der pytbagoräischen 
Geheimschule fortgebildet, wie wir an den Regeln dos Platon nnd 
Euklid sehen, wenn auch die geometrische Richtung mehr und mehr 
überwog. Dabei wurden zweifellos auch allgemeine arithmetische Be- 
"^e geführt, wenn auch nur mit Worten und ohne algebraische 
Schrift; denn Platon hat seine Regel, für die ein dringendes BedUrf- 
nifiB längst nicht mehr vorhanden war, nnr aufgestellt, um in Nach- 
eiforung des Pythagoraa damit zu zeigen, daaa auch er ein ähnliches 
gemeines Z^Iongesetz erkannt hat, nämlich das Gesetz, ' 
™ feörz bezeichnen: 

trud Ton Pythagoras, der hauptsächlich Arithmetiker war, der t 
^«r harmonischen Proportion die diatonische Tonleiter abgeleitet | 
'***d der, vielleicht vom gleichschenkligen rechtwinkligen Drei- 



I 



2*.»4r ü.i;.i. 



!*• :;;?!■« «ipiiii 



ist. %ir'i Vi- '^ri.ni l -.•^^iAiipvr'i V iiL-a.. üuw ^ zl tmiäiL üluBsmsmoL 



ja — l •* — 



i» — :-^— : ' 1.1 



j^x *a.v.:iair.iniE«crtr:ur»: -rvj'r Ur? vn^'ji*»! ttzt «i'jl iimiL ^«r- 
vÄär'^n«: :>: iTrui^^.riiAvjK ■>:a'TCiiiiitixjr laxir^'iin'j. naiL icaÄ- 

4ii:f t>: .Lx±:airtair -:cirr *«'.j'.ifr:rL "hr^s-l. ^^r: j^^n i-imiK, -vi&rTCiL 
Laici: ievüft £jr««ci ix« r^-.-ib^tr'-viuT:!! Bt=:nni.iiirxL£'^5L iIIr-iiLiiiL aB^ 

SÄCik.-^i: ^^aKftit h^nn y-zL^r ?.r'i*r:L i»rseiLiJH:r sCciii^iL üe LMSOmg^ 



IIL IhltHmmg rsti^aaler i>rei4Kke aas ^rtkftff»ris«keB. 

Uahea 73r^ pythjurori^Le Dreiecki? •^izie zleLAe KiUhetey so Ilsst 
»kh däiraoä dnrch gehöriges Nebea- na«! AnfefTi.-in deriegen je ein 
ratirjiuJes „SamaLeii' ozid Differeazdreieck" büdeii. deren 
«Teildrei ecke* ich jene neone. Inese abgeleiteten Dreieoke haben 
zwei HjpotenaseiL und eine algebnüs^rhe Snmmenlniie zn Seiten. Jedes 
Ijrf'.Uzck kann aof diese Weise 3 mal tlarzestellt werden, entsprechend 
den 3 Hr^>hen. 

Da jefies Dreieck eine innere Höhe hat, jene aof die grosse 
H<:it^:, «K> kann jedes Dreieck als ein Snmmendreieck, aber nnr ein 
stumpfwinkliges anch als ein DilTerenzdreieck dargestellt werden, und 
zwar letzteres 2 mal. Ist das Urdreieck rational, so sind es nach 
Satz 5 anch die 6 Teildreiecke, von welchem im gleichschenkligen 
brtiiMk je zwei congment sind. 



lUlhi Lir ra'ioualn, DreitcU 203-j 

Mithin kann jedes rationale schiefwinklige Dreieck von pythar J 
gorlEcheu Dreiecken abgeleitet werden. Bezeichnet man nach Satz IQl 
die Fläclieuzahlon dieser Teildrcieeke dnrch 6ij, 6^, so erhält rnaO::^ 
für das abgeleitete Dreieck 

13. Die Flächenzahl jedes rationalen Primdreiecks ist durctj 
(i teilbar. 

Ist daa Snmmendroieck ein pythagorisches, so folgt aus der Aehsn^ 
Ijchkeit der Teildreiecke mit dem Urdreieck, daes sie Bänuntlich zafl 
einem Prinidreieck gehören, aas dem man sie in folgender Weisel 
ableiten kann: 



1. Teildreieck: 



. Tfildr. 



nmmendreit 



Ans uwei veracbiodeneu pjtbagoriaclien Primdreiecken, disl 
also verschiedene Seitenverhältnisse haben, lassen sich demnach niurfl 
schiefwinklige Snmmen- und Differcnzdreiecke ableiten, und zw^j 
je 4,, indem man die Seitenmasse des einen Primdreiecks zuerst n 
der einen und dann mit der andern Kathetenzahl des zweiten Prinv^ 
dreiecks multiplizirt und umgekehrt, wodurch man erhält 

Höhe: Summon- 

Oj Oj bya^-\- a^ 5y, 

o, ij 'i ^g i "] '•si 

J, öj <*] "Ig i ^1 fiii 

tiind die Summen- und Differenzdreiecke nicht primär, so kami] 
man sie durch Beduction der Scitenmasse als Piimdreieeke daratell«a,f 
Auch braucht man nur mit den uichtgemeinschat'tlichen Factoren c 
bezüglichen Eathetenzahleu zu mnltipliuireu. 

Dass ein rationales schiefwinkliges Frimdrdeck 3 gebrochene 
Höhenzahlen haben kann , ersieht mau aus dem nachfolgenden Bei- 
spiel: 



zdreiecke: 

0,0, 



206 Ratk: Die rationaim. LtrmadcA, 

der 3, Potenz in den Zähler des Redoctionabmdiea. JA mm l ^nrnf 
frei, ao bleibt /^ in t 2a anem Nkblg^rinidraeclL Hat äba l =^ fys^ 
90 folgt 

?— |k| ""/^»*— -a^) M?* — aiy 

€• mius also ic^ — 09 den Factor / waiigstena in (teadbei Potsu 
enthalten, als er in A^+y) liegt, wenn die ^eichvi^&udie Bestim- 
numgatemion 

ein Primdreieck liefem solL Dieses I>reie<± ^gibt sirii aber auch 
ans der relativ primären Termon 

wie man erkennt, wenn die Wiederiiohmgen aasgeschieden werden. 

AMSteheiekMg der WiederhohMQeiL, 

Da p and q durch P^ fq beschränkt smd, so macht man / znr 
Gmppenzahl dfer n. Tafel. 

1) Yertanscht man p nnd 9, die im Rednctionsfanidi ersetzbar 
sind, so geht ß in a^ nnd a in ß^^ über, während 7^ = y = a bleibt, 
weshalb man das yorige Dreieck erhält Diese Yersetznng findet aber 
statt, wenn man in derselben Gruppe für jedes p die «j ^^ch ]>> j» 
werden lässt, weil p später die grösseren Werte erhält, zu denen dann 
q mit den früheren Werten von p tritt So geben die Bestimmnngs- 
temionen 

Ä««6, p = % ü^^^'i Ä = 6, 2> = 5, 5 = 3 
dasselbe Primdreieck, weshalb q<ip bleiben muss nnd nur für 1 der 
p gleichen darf, was gleichschenklige Dreiecke liefert. 

2) Aas dem Bedactionsbmch folgt: 

^pq.8 



^.s 



•.-VW- 



s 



llalh: Die 



■lionalen Dreieelr. 



Hat mau also für irgend eine Ternion /, p, q, woiin p nnd jj 
relative Priinzfllileii sind, dio Toilmasse a, ß, y berechnet, i 
Utas auB letzteren dio Teruion wieder bestimmen, indem man von < 
und ß den gemeinschaftlichen Factor ^ v, dio niehtgemeinsamöill 
Factoron aber bezüglich = 5 und =^21, y = x setzt, « = «-)-(J+y:l 
bildet, das als halbe Umfangszah! bei jedem Dreieck constant is^J 
und diese Werte in ( setzt, das dann eine ganze Zahl wird, wie b 
zuvor als solche gewählt wurde. 

Ist abec ^la-\- ß-\-Y)aßy ^ aßYi eine l^nadratzahl , wie os filr^ 
rationale Dreiecke Bedingung ist, so sind es auch alle nadifolgendeo 
ZaHon, wie sie sich der Reiche nach aus der oberu cntwickehi: 

t,_ßy, ■ aßp aßp 

aß i ^ . ^y 

Y ■" . ß ■ ' 

'JtPi ^ I <lsPi ^ 

Es sind also hei jedem rationalen Priuulrüieck 1,1^,1^ gl« 
zeitig rationale Zahlen. 

Dieses i, erhält man, wenn man ß =- z^, von a und y die kleinere 
Zahl = <ii v„ die grössere = p, v, nnd davon den gemeinaamcn Factor 
= Vi, dio nie btge mein samen Factorcu bezüglich ^ 5, und = p^ nnd 
d&nn pj, pj, b^ nebst g in 2, setzt. 

Für /j setzt man u = 3^ und mit ß, y verfähi't man, wie vorhin.'^ 

Man erhält also selbst für relative Primzahlen p'^ ij jedes n»-* 
gleichseitige Dreieck 3mal, jedes gleichschenklige 3mal. 

Da sich bei diesen Wiederholungsberechnungen zwei TeihnasBe J 
iint£r sich wegen v ceduciren, tmd die übrig gchhcbenen Factorett 1 
wieder gegen das 3, TcÜmass = 3 im Neuner, so besteht in den dief,« 

l der Brnchfactor — aus denselben 3 Zahlen, welche paarweise re-^4 

lativ prim sind, wie auch das folgende Beispiel zeigt. 




,. = K"a^6 



= ggVj, vj = 1, p, - 



^K¥-- 



Dieses Dreieck 13, 14, 15 wird also in der II, Tafel aas der 
Bestimmunggtemion Z=6, p = 4, 5 = 3 gewonnen ; 14, 8, 7 ist eine 

21 
Wiederhölnngstemion, und die dritte Ternion '-'■g- p=^7, q==6 

zeigt an, da9si=84 kein Vielfaches von dem bezQgliuhen ^^=3=8 ist. 

3) Will man Bchliesslich aus p = fx, 5 = f^, worin a: und y 
relativ prira sind, ein Primdreieck entwickeln, bd muss f aus dem 
Zähler dea Reductionsbruches verschwinden, also 2 von/ frei sein, 
was gibt 

l = \/f7,^ |/ö7. =fV¥' 

d. h, es muss auch l den Factor/ enthalten, wie wii- schon gegei 



Nichts hindert uns aber, aus □ und ß den ganzen gemeinBai 
Factor /.w als v-^ zu setzen, da wir dadurch dasselbe Dreieck i 
halten. Dann ergibt sich 



ß =/yv = 



welches l^ gleichzeitig mit l rational und ganz wird, aber nnr a 
/te Teil von l ist. Mithin erhält man aus der kleineren Tct 
Ij, X, y dasselbe Priiodreieck, wie aus fl^, fx, fy. 

15. Alle nicht relativ primären p und g liefern TOederlii 
gen, indem sie entweder kein Primdreiock, (kIot das ( 
kleineren Bestinimnngstemion geben. 

Anm. Um für ein Primdreieck die gleichvielfachen Wiederholiii 
temionen zu finden, zerlege man aus den relativ primären Wied 
holuugstemionen die Differenzen 





in Factoren und setze davon jene als Ableitungsfactoren, die i 
dem reducirten x relativ prim sind. Ist dann ein solcher Factor f 
so gross, dasa fy gröaaer als das grösate Teilmass wird, so kann 
derselbe nur eine Ableitung liefern, da von der Entstelinng eines 
neuen Primdreiecks keine Rede sein kann, weshalb dieser Factor 
KO : nicht relaÜT prim sein kann. 

So erbftlt man in der 4. Gruppe (i ^ h) das ö. Dreieck mit 

j, = ai, i3 = r)2, « = 39 

ans den relativ primären Bestimmungstemiouen : 

5, 4, 3; ■ 35, 21, l;t; 35, 28, 13 

ans welchen die Differenzen l^^pn sind 

5S_4.a = 13; 35ä— 11.13 = 2^.7.17; 35^—28.13 = 3.7.41'^ 

Diese Factoren geben mit dem bezüglichen p 

13.4-, 2.21, 4.21; 3.2a 

welche vier Producte nicht grösser als das gröaste TeilmasB Si.j 
sind, während alle übrigen Factoren grossere Pi'odncte liefernii 
also zu dem reducirten a nicht relativ prim sind. 

Dieses Dreieck wird also dnrch die folgenden 7 Bestimmui^s-"! 
temionen erbalten: 



13.5, 13.4, 13.3 2.35, 2.21, 2.13 3. 3;% : 
4.35, 4.21, 4.13 

Man bat alse zur Herstellong der II. Tafel p und g relativ prim 
En wählen. Wegen P — yg >■ kann l nicht <C 2 werden und p 
inuss < [^ bleiben. Entwirft man nun eine vollständige Be 
mungsreihe: 

i = 2 3 4 

- p=12 3 12334 5 678 1233445 5 5677. 
3=111 111211111 111213123112. 

so bekommt die 1. Gmppe 3, die 2. Gruppe 9, die 3. Gmppe 20, 
die 4. Gruppe 34 provisorische Bestimmungstemionen n. s. w. ; es 
gibt also die 1. Gruppe höchstens 5, die 2. bocbstfins 17, die 3. höch- 
stens 39, die 4. höchstens 67 Wie derholungs temionen, da jedes erste 
Gruppendreieck als ein gleichschenkliges nnr 1 Wiederholnngstemion 
liefert. Würden also alle 5 Wiederholungstemionen der 1. Gruppa. 



I 



r -i* 



212 Üath: Dit rationahn DreircU. 

fallen, so können sio diesolbc doch nicht vollständig IJlguu. Wutil 
aber könnten jene der 1. und 2. Gruppe die 3. vollstäadig tilgen. 
Es ist sher nicht wahrscheinlich, dass auf diese Weise eine Gmppe 
ganz aoBlällt, ganz abgesehen davon, dasB kein erstes Gmppendreii!i:k 
fllr p = ij- = 1 aasfallen kann. 

Berechnet man also zuerst für die kleinste Bestinimungstornion 
das Droieck, dann sogleich dessen Wiederholungstemion, die natür- 
lich grösser werden muss, und streicht diese Ternion in der provi- 
sorischen Reihe, verfährt dann mit den Wiedorholungsternionen des 
zweiten Drolccks ebenso u. s. w., so ist man von jeder Wieder- 
holung frei. 

Mithin erhält man für die U. Tafel das Bildnngsgesutz : 

16, Die n. Tafel enthält so viele Gruppen, als es von 2 an 
ganze Zahlen für l gibt Jede Gruppe ist geschlossen und 
enthält höchstens Z"— 1 Abteilungen fur p, nud jede Ab- 
teilung entiillt höchstens so viele Ureiecke, als es zn p 

relative Primzohleu für q gibt, die pq <; i* liefern. 

Im pythagorischen Dreieck ist 

)- = (., .■=(Ä-|-ß-|-j')e = y., 
und im gleichschenkligen Dreieck igt 

17. Die U. Tafel enthält aUe pj-thagorischei 
nalen gleichschenkligen Primdreieeke. 

DrAckt man die Seiteumasse durch die Bestimmuugszahlen i, ; 
q aas, so folgt 

<» = P+y = pv-h= = p(f-pg-|-(p-|-g)g)-p(P-|-g') 

b = «-i-j, = qr-l-« = ,(i»_p54.(p-|_3)j,) = q(P+p») 

C = a-|-|3 = (p-f 5)V = (p-j-g){P_pg) =p(i!_gS)_|-g,p_ 

An diesen letzten Ausdrüi-kcn erkennt man, dass <i und 6 Hypo- 
teuusenzahleu sind und dass c algebraische Summenaeite ist, was i 
auf den m. Abschnitt zurückführt. Man erhält demnach 

1, Teildreiock: 2, Teildreieck: 

P(2i/) qi2lp) 

'iipq Höhe auf die Seite pU*— v^J-f-iÖ*- 




Math: Die ratioualeu UreUcht. 213 ' 

In dieBPE algebraischen Sammonseite c ist wegen l > q der erate 
Summand pifi — 9°) Bteta positiv nud grösser als der zweite Suminand 
q(^ — P^) wegen p 7> <!■ Dieser zweite Summand aber ist positiv für 
l'^p, er ist Null für l^:p and er ist negativ für l<^p. Im ersten 
Falle liegen an der Seite e zivei spitze "Winkel, im zweiten Falle ist 
einer dieser Winkel ^ t und im dritten Falle ist dieser Winkel 
stampf. 

Für p = l folgt 



n—p{p^-\-q^), h ^ p(-2pq), e = p(p' — q') 

v«as dtu-ch p reducirt alle pytiiagorischen Primdreiocke mit 
Hjpotenase gibt. Dieser Factor p fällt auch durch die Zwischetf- 
röiuction aus: 

ip-\-q)pq _ (p-\-q)pq _ ( p + g)g 



-pq 



p'—pq 



4 



IH. Die zweite Tafel enthält für p = l alle pythagorischeu 
Primdreiecko mit a als Hypotenuse und b als geradem 
KathetenmasB 5 für ji<; Z mrd c Summen-, für ^ > i wird 
c DifEorcnzseite. 

Hat man f Ur p = i ein pythagorisches Dreieck berechnet, so ist 
"""Wegen a als Hypotenuse a das kleinste Kathetenmass ^ p, also nach 
Satz 9. die ß zu y relativ prim. Auch ist 



Daraus erhält man die Wiederholungstendonen , wenn mau zur 
Unterscheidung von den Masszahlen a, h, c der II. Tafel jene der 
I, Tafel durch 'a, 'i, 'c bezeichnet: 



l)gv = 5,Vi, J^Pii-j, pv = z^, p ^ — 



<m 



2) pv = 2gVj, 2 = pjVii, qv = 3ä 



ist. In der II. Tafel erhält man für jedes pythagorische Prii 
dreieck cino Wiederb olnngsl^niioii mit i( = pi zu o i 
eine grössere mil ?, >■ pa und >■ i^ zn c als HypotenDaa-fl 

Anm. Im zweiten Falle, da ß ^ pv und j" = z relativ prim siii 
wird vj = 1; im ersten Falle aber musste v, als solches unM 
stimmt in Rechnung gezogen werden, da a mit ß und mit y je ein( 
Factor gemein hat, d nnd n. 

Von jedem pythagorischen PrimdreiGck sind nach den Sätzen l 
und 9 zwei rationale gleichschenklige Primdreiecke ableithar. Jene 
mit 2a als Grundlinie haben die Teilmasse 'a, 'o, "c — 'a, und die 
andern mit 2'i als Basis haben die Teilmasse 'i, 'b, > — 'b. 




Da die Flüehenzah] jedes solchen gleichschenkligen Dreiecks 
— 'ab ist, so erkennt man, dass die Teümasse'a und'S stets Faetaren 
der Flächeazahl sind (Satz 17); die Teilmasse 'c—'n^2ii% V— ' 
geben aber 



d^ 



(d+-3,.yb 



welche Brüche nur für n = 1 nnd für rf = 1 ganze Zahlen werdM 
Demnach ist nur bei jenen rationalen gleichschenkligen Priradreiecke 
jedes Teilmaas ein Factor der Flächenzahl, welche von den erste 
Gruppendreiecken mit 2a und von der ersten Gruppe mit 2ä als Basis 
abgeleitet werden. Diese Dreiecke haben demnach auch ein ganzes 
Wicderholungs-i. Dagegen haben alle gleichschenkligen Dreiecke ein 
gebrochenes i,, welche von den ersten Grnppendreiecken mit 2ö, von 
der ersten Gmppe mit 2« und von allen höheren Dreiecken der 
höheren Gruppen mit 2a und 2b als Basis abgeleitet werden. Diese 
letzteren Dreiecke erhält man für j)>g, wie man ans der nachfoj 
genden Tabelle ersieht 



qv 


pv 


^ 




? 


F 


'=Kt^' 


•« 


'« 


•ö-'o 


•H-v 


•o 


1 


1 


d+n 


'6 


'^ 


'c—'b 


'H-'t 


'6 


1 


1 


d+27t 


■e— 'n 


'a 


'o 


'H-'« 


1 


•c~'o 


'a 


* 


'.«--'* 


■■* 


'i 


'«-t-'i| 


1 


'c— 'i 


'b 


V 



Rati: Die rationaltn Dreiecke. 



21^^ 



20. Die n. Tafel enthält jj ~ 5 =. 1 nur diejenigen gleich- 
schenkligeü Dreiecke, welche von den ersten Gruppendrei- 
ecken mit 2a und von der ersten Gruppe mit 2b als Basis 
abgeleitet werden. Diese Dreiecke haben ganze Wieder- 
holungs-i. Alle andern gleichschenkligen Dreiecke werden 
für p > 'i gewonnen und haben gebrochne (,. 

So erhält mau 

1) vom zweiten Dreieck der ersten pythagori sehen Gruppe 

a = 5, ■* = 12, 'ü = 13 



i!='i = 12, 



10, 



^13 



= 5; i, 



d + n 



So ist es bei allen von der ersten Gruppe abgeleiteten £ 
schenkligen Dreiecken mit 2'a als Basis. 

2) vom ersten Dreieck der zweiten Gruppe 
'a = 15, '6 = 8, 'c == 17 



_ d+_2n_ 



So ist es bei allen von den ersten Gruppe ndreieckeu abgetei- 
koteten glßichschenkligeu Dreiecken mit 2'S ala Baals. 

3) vom zweiten Dreieck der zweiten Gruppen 
'a = 21, '0 = 20, V = 29 
a = 2'a = 42, fi = c = 29 
l ='6 = 20, p=a = 21, q—'e—a = S 

d+» 5 

h = -r- =2' Pi = 5i = 1 



, = 2*6 = 40, & = c -= 2 



t -■ 



= 'a= 21, 

d-j-2H _ 



So ist es hei allen höheren Dreiecken aller höheren GrnppeB 
I Bemerkenswert ist hier noch, dass die ersten Gmf penilreiee 



r 



116 Earh: Dir rrttirmattn Drtitel«. 

dor II, Tafel, als gleichschenklige mit p = y = I, abwecbsetnd «ob 
den ersteu GrnppeDdreiecken and von der ereten Gmppe der 1. 
Tafel abgeleitet siod, indem die enteren mit ä'u als Basis fär ge- 
rade /, die letzteren mit 2'// ala Basis für angerade l gewoone« 

werden. 

Für den Halbmesser q des eingeschriebenen Kreises erliSlt man 

«■ = fc»- = {«+ß+r)e 



hv 



(P+I)(f— M + P9) 



dJPV 



Da 2 zn dem redacirten v relativ primftr ist, 
eine ganze Zahl, wenn l in pq liegt. 

Dieses ist bei den pythagorischen Dreiecken stets der Fall," da 
l=p ist, weshalb man q = qv = o erhält, entsprecheud dem 
Q ^ dn =-- y der I. Tafel. 

21. Bei den schiefwinkligen Dreiecken der II. Tafel ist der 
Radius des eingeschriebenen Kreises nnr dnim eine ganze 
Zahl, wenn t in pq liegt 

Bestimmt man die Dreiecke mit gleichen Um&ngs- und Fläehen- 
zahlen, n = », so ist 

2(a+(3+j') = » = *■= («+|3+r)e- <» = 2 
d h. alle Dreiecke mit d = 2 haben gleiche Umfangs- imd Flächeu- 

2 2 

zahlen; nnd da p.- = 2 ist, so ist mit dem Factor - von jed em 

Primdreieck eine Ableitung mit j* ^ i möglich. 

Will man von diesen zahllosen Dreiecken jene mit ganzen Seite 
massen bestimmen, so folgt 

was nnr bei Ideinen Zahlen in wenigen Fällen möglich ist. 
Soll ein aolc.hos Dreieck gleichschenklig werden, so folgt. 



. i(2«+;.). 



.^(a + Vs^+y») 



Weil es aber nach der pythagorischen Primtafel zu 2* keine 
ganze Qnadratzahl gibt, welche a rational macht, so gibt es kein 
gleichschenkliches Dreieck dieser Art. 




Es muss also o ^ ß ^y sein. Setzt man nun das kloinste Tdl^ 

raass = 3, so kilunen die zwei andern nicht kleiner als 4 nad 5 seil 
was gibt 

3.4.5 = 60 >4(3-{-4+5) = 48 

weiche Dilierenz immer grösser wird, je grösser man das kleinsts 
TeüniasH wählt. Wohl aber ist 

2.3. 4 = 24 < 4(2+3+4) = 3C 

Mithin kann das kteiiiBto Teilraass nur die Werte 1 und 2 annohman 
und für >■ = 1, =2 folgt 



1} £<ß=4(«+fi+l), B = 

2) 2«? = 4(tt+^+2), « = 



4(y-_l) 
i5-"4 = 



'-fj_4 



Wfil jedoch 20 nur durch 1, 2, 4; 5, 10, 20, und £ 
1, 2; 4, 8 teilbar ist, so kann nur sein 

1) ß = 5, 6, 8; 9, 14, 24 

2) ß =- 3, 4; 6, 10 
Daraus n'rgibt sich der Reihe nach: 



y 


J3 


c 


= 


b 




M = ; 


e 


l 


P 


3 


1 


5 


24 


6 


25 


29 


60 


2 


12 


24 


1 


1 


6 


14 


7 


15 


20 


42 


2 


3 


6 


1 


1 


8 


9 


9 


10 


17 


36 


2 


4 


8 


1 


2 


3 


10 


5 


12 


13 


30 


2 


3 


3 


2 


2 


4 


6 


6 


8 


10 


24 


2 


2 


2 


1 



In den 3 ersten schiefwinkligen Dreiecken (l = Jp) erhält a die 
3 Werte, welche /? noch annehmen könnte zu Wiederholungen mit 
ß^ = a, «1 =- ß; und dasselbe gilt von den letzten 2 pythagorischen 
Dreiecken (l = p). 

22. Es gibt nur ungleichseitige rationale Breiecke mit ganzen 
Seitenzahlen, welche gleiche Umfangs- und Flächenzahlen 
haben, und zwar nnr fünf; 3 schiefwinklige und 2 pytha- 
gorischo: das zweite Primdreieck der 1. Gruppe, und vom 
ragten die Ableitung mit 2. 



Hall: Int ralionalrn lirciteie. 



Sind die Seiten eines Dreiecks aritlunctiäuh iiroportional , sg l 
man für i als mittiere 



2h = a+c, 
Setzt man ß - 



fV, J" = gv, so folgt 



Ua nun für die primäre Entwicklung p unp q relativ primär s 

müssen, so kann 

nur dann rational werden, wenn ein Factor, z. B. p die Form Sa^'™ 

und q die Form y* hat. DabeiiUllt die Besciiränkung p > 9 hinweg, 
weil g niemals den Wert Sx" annolimen, also niemals eino Wertver- 
tauschung zwischen p und q vorkommen kann. 

i = yä^ — VsTs^rp = 3ay =- p für i( = i; = 1 

Mitbiu erhält man nur Ein pythagorisches Dreieck. 

Setzt man auch noch die Differenz der Teil- und Sciteumaasa 
= fl, 80 folgt die 



Tabelle derjenigen rationalen Pri 
Seiten arithmetisch propor 



eiecke, deren 
al sind. 



\ p \ \ q 


V+1 


" 


^ \ ß \ Y 


a 


l 


c 1 S~ 


« 1 3xä 1 2, 1 ^s 


2 


pv [ z \ qv 


li+Y 


«+)' 


o+ßl 


ll 3 


1 


1 


4/2 


1 


3 


2 


1 


3 


4 


5 


1 


1 


2 


4 


7/2 


2 


6 


7 


8 


15 


14 


13 


1 






4 


16 


19/2 


2 


6 


19 


32 


51 


38 


25 


IS, 


2 


12 


1 


1 


13/2 


2 


24 


13 


2 


15 


26 


37 


11 






6 


25 


37/2 


2 


24' 


37 


50 


87 


74 


61 


13 






7 


49 


61/2 


2 


24 


61 


98 


159 


122 


85 


37 


3 


27 


1 


1 


28/2 


1 


27 


14 


1 


15 


28 


41 


13' 






a 


4 


31/2 


2 


Ö4 


31 


8 


39 


62 


85 


2S 






4 

■ 


16 


43/2 


2 


54 


43 


32 


75 


86 


97 


11 



Es gibt nnendlich riele rationale Primdreiecke mit aritb^ 
metisch proportionalen Seiten, nnter denen aber nur Eii^ 
pythagorischea ist, das Erste. 




i mcrkK'ürdigsten ^^M 
in. daa zweite ala ^^ 



Hall,: l'ie ratioiialri DrtiiAf. 

Anm. An der Spit7e dieser Tabelle stehen die ? 
niüonalcii Dreiecke 

3, 4, 5 
13, 14, 15 

daa iTsle ala der Repräaeiitant aller rechtwinkligen, daa zweite ala 
der Repräsentant alier achiefwiukligen rationalen Dreiecke, wofar 
me im AJt«rtume gegolten haben. Die Seiton-Inhaltaformel des 
Dreiecks wurde von dea Alten nur dnrch die Zahlen 13, 14, 15 
ausgedruckt . 

Drückt mau von 3 geometrisch oder harmonisch proportionaleal 
Grössen die mittlere i durcli die zwei üussera aus, ao folgt 

1) a, V.r, r 

und unter Berllcksichtignng dos Seitengesetzes 

1) (7<a + 6 = a+y^ ==^(3 + y5)=o.2,615... 

2) c<« + i-a+^=a{l+l/2)=a. 2,413... 

Setzt man also die grosse Seite <; 2,615... und bezüglich.l 
<^ 2,413... mal der kleinen Seite, bo kann man Dreiecke mit geo-.l 
motrisch und liarmonisch proportionalen Seiten bilden. 

Entwickelt mau aber beide Proportionen für relative FrimzahlrajJ 
so bekommt mau 

1) 3 ungerade oder 2 gerade Scitenmasse, 

2) stets 3 gerade Seitenmasse, 

was dem 4. Satz widerspricht 

24. Kein rationales Dreieck hat geometrisch oder harmonisoji'j 
proportionale Seiten. 

2. Entwicklung aller rationalen Dreiecke, deren 

riächenzahl von keinem Seitenteilmass ein 
Vielfaches ist. 



1 auch gebrochene l = 



also X und y relativ prim, J 



r 




Wie X, so kann hier auch der Nenner v = x^ — pqi^ dun Facst 
y nicht onthalteu. Mitbin bleibt y^ in i, das in i den Factor y v^E^r-r- 
lifirt, ao daaa y = ^ bein Factor von i ist 

Solleu auch ß =^ pv nnd « =^ qv niclit in i ^= xv ■- liogon, so Ciu^ss 

voii i) und 7 jo einen Factor verlieren, dio ühurdics nicht in j: licfS"**** 
dürfen. 

Wäre nun auch ir- von diüseu Factorcn frei, so könnten dieaelt» «3» 
durch dieBednction nicht aus z und i vet^chKinden. Mithin mtls^^^ ' 
diese Pactoren in x^, dUrfeu aber nicht in x liegen, d. h. aie lalfc- s ■ 
son Qnadratzahlon sein. Gibt man also p und q quadratisc=-"t»<* 
Factoren und legt deren Wui'zcln als Factoren in ic, so bleibt S/ 

ohnedies von diesen Factoi^en frei, ebenso p+g, dieselben faH-<5^ . 
also im Zahler und Nenner des Keductionsbruches vollständig a."»*^ 
und 1 ^Trd auch von a und ß kein Violfaches. 

25. Gibt man den relativen Primzahlen p und q quadratis«;^^*'-^ ( 
Factoren >» 1 , legt deren zweite Wurzeln als Factoren *^ 
a, wählt zu diesem k die j relativ prim uud so, A^^^^ | 
i^'^pqy^ ist, so liefert jede solche Bestimmungs-Quaten»:»-*'-'' , 
ein rationales, schiefwinkliges, ungleichseitiges Primdrei e- <r5^. 
dessen Flächouzahl voa keinem Soitenteilmass ein Vi-*' 
fache s ist. 

Da kein Primdrfeiecb dieser Art existiren kann, das den Bettl-**^ 
gungen dieses Satzes nicht entspricht, so erhält man durch denselt^^ 
offenbar alle Dreiecke dieser Art. 

Bezeichnet man den mit der Qnadratzahl verbundenen Factor ^ 
P durch/, in q durch /i, in a;^ durch /g', ao erhalt man 

Entwirft man damacli eine IH. Tafel, ao bekommt dieselbe ^^ 
die Gmppenzabl p zwei Abteilungen: die erste Abteilung für /'='°'°°°^ 
enthält für p reine Quadratzahlen, zu denen in der zweiten Abteil**- 
nocU nichtquadratische Factoren > 1 treten. 

Jede Gniiipo kann q als reine Quadratzah] und in Verbind«*"^ 
mit einem nichtqn ad ra tischen Factor enthalten, wodurch jede GmJ'-^ 
zwei offene UnterabtcUnngou erhält 



Will man dicBL' Tafel weit ausführen, so ist zur Verliütung TOa 1 
WertTertauscliuugen /.wischea p and q gleichfalls eine proi isoriacha ■■ 
BeetiminuiigsrDihe u6tig. 

Die Wiederholuuga-yuatorniunen werden wie bei der 
Tafel herechueL 

Meine IH. Tafel suU den Reichtum dieses Systems nur i: 
Gnindzögen andeute«, damit man auch solcho bis jetzt uubekannttl 
gewesene rationale Dreiecki,' zu Gesicht bekommt. 



ein quai/raiiichen Sei'teiiteüni/is/ifn 



gehören teils der IL, teils der 



V = „-+., 



t = « 



_ gi-f-f 



Um hier e und w als ganze Zahlen zu bekommen, müssen ip 1 
und i/j gleichzeitig gerade oder ungerade Zahlen sein; es muss also 
a^-{-y^ = Vif entweder eine wenigstens doppelt gerade, oder eine 
ungerade Zahl sein; und da zwei ungerade Quadratzahlen stets einu 
ein&Kh gerade Summe geben 

so müssen von x und y eine oder beide gerade sein. 
Im ersten Fall ergibt sich 

eine ungerade Zahl, welehe um 1 grösser ist, als eine un'lu'fach j 
gerade Zahl. 

Moltiplicirt man aber zwei gleicbarügo ungerade Zahlen, d. b. 
solche, welche beide um 1 grösser sind als zwei einfach gerade, odi>r 
als zwei mehrlach gerade Zahlen, so ist das Product um 1 grösser 
als eine mciirfach gerade Zahl; und multiplicirt man zwei uugleich- 
artige ungerade Zahlen , so wird das Product um 1 grösser als eiuB I 
ein£ich gerade Zahl. ' 

Mithin ist x''-\-y^ = is-{-l nur in zwei gleichartig ungerade 
Factoren <p und if zerlegbar, deren Differenz stets eino mehrfach 
ide Zahl ist, so daaa 



,=.=(^)-=(.«, 




stets eine gerado Zahl wird, wio von a und ß eine. 

Im zweiten Falle, wenn x und y gerade Zahlen sind, muss y =- 
eine migerade Zahl werden, wenn man ein Primdreieck erhalten will. 

Daraus erhält man zunächst den zahleutlieoretischen Satz: 

26. Soll die Summe dreier relativ primärer Qnadratzahlen 
wieder eiue Quadratzahl sein, so darf unter den Summanden 
nur Eine ungerade Zahl sein. 

Geht man nun zur Bestimmung dieser Dreiecke von zwei geraden 
Qnadratzalilen aus, so ist die dritte ungerade Quadratsiahl schwerer 
zu he stimmen, a!a wenn man von einer geraden und ungeraden 
Quadratzahl ausgeht. Deshalb setzt man fOr a allmählich alle un- 
geraden Quadratzahlen und dazu für ß alle geraden Quadratzahlen, 
welche mit a relativ prim sind, und bestimmt daraus y so, dass es 
nicht <^ ß wird, weil man sonst eine schon dagewesene Ternion e] 
b< z. B. 



17- 



.- - 8; 



1=, i^ a* 



l»-f^4a = 17 = 17.1, 
1 +8^ = 65 = 65.1, 

-13.5, ^--= 4; 1^, b% -i'' 
welch letzte Temion eine Wiederholung der ersten ist. 

27. Setzt man für « alle ungeraden Quadratzahlen, nnd zu 
jedem n für ß alle geraden Quailratzahlen, welche mit a 
relativ prim sind, zerlegt dann n+jS in ein Product aus 
zwei solchen Factorcn, deren halbe Differenz im Quadrat 
nicht <C ß ist, so erhält mau alle rationalen Primdreiecke 
mit quadratischen Seitenteilmassen, indem das Quadrat ieiter 
halben Differenz zu et und ß als drittes Teikaass tritt. 



1 



Das kleinste Dreieck dieser Art, welches i 
angehörjg gefunden habe, ist 



als der UI. Tafel 





Nach Satz 11. der vorstehonden Abhandlimg findet sich die Au) 
Stellung: „Jede Hypotenusenzahl hat die Form 4p-j-l, aber i 
jede Zahl von dieser Form ist eine Hypotenusenzahl." Hiermit wird" 
als fraglich hingestellt, waa sich doclt durch ein höchst einfaches 
Kriterinm entscheidet. Da der Verfasser auf Vollständigkeit der 
Theorie Gewicht legt, so mögen folgende Sätze als Ergänzung j 
diesem Punkte dienen. 

1. Das Product zweier QuadratEnnunen je zweier gauzei 
ist eine Quadratsomme zweier ganzen Zahlen. 

2. Der Quotient zweier Quadratsummen je zweier ganzeu Zahle« 
ißt eine Quadratsnmme zweier Rationakahlon. 

3. Ist der Quotient zweier solchen Qnadrataummcu eine ganzg 
Zahl, so ist er Quadrats lunme zweier ganzen Zahlen. 

4. Eine PrimzaM lässt sich nie auf mehr 
Qnadratsunmie ganzer Zahlen darstellen. 

5. Jeder Factor einer Quadratsnmme zweier relativen Prim 
zahlen ist von der Form 4n+l oder 2(4n+l). 

l>. Unter den Werten x '^ 1,2, 3 ...p — l giebt es nicht i 
als n, welche für den Modul p die Congmenz 



erffllleu, wenn jj Primzahl und nicht Factor von a„ ist. 

Diese vorbereitenden Sätze sind leicht zu beweisen und li 
sich, falls sie nicht ohnedas gelehrt werden, als Uebungsaufgabeii 
betrachten. Hier wird es genügen den Beweis für den Hauptsatz 
geben, aus welchem sich die angeregte Frage leicht erledigt. 

7. Jode Primzahl ;) = 4»-(-l ist eine Quadratsu 
zweier relativen Primzahlen. 

Sei für den Modul p = in+l 

x' = r- 0<r<p; Ü<:.<2 
dann ist nach dem Fermatschen Satze 

.y« = scP-i = 1; (— r)»" = 1 




Wenu nun x alle ganzen Zahlen von 1 bis ün durchläuft, st 
nicht zweimal deuselbeu Wert anuehmeu; denn wUre 

so hatte mnn: 

Es giebt also 2» vorBchiedono Werte von r. Die Congrueuz j-*" ^ 1 
kann aber nur 2n verschiedene Auflösungen haben, deren eine 
— r=p — j- ist. Folglich giebt es für jedes a; eine zweite Zahl j/ 
der Art dass tfl 

x^ =" r\ y* ^ — p; also x^-i-y' = pq ^H 

ist Die unbekannte ganze Zahl q kann nach Satz 5. ausstir de^^| 
nnr Factoron von der Form 4ii-f-l haben und ist stet* <C ip- '^H 
nnn pi ein solcher Primfactor, so erhält mau gleicherwt ^e : ^H 

, ■■^i^-\-yi^ ^Viüi\ %^+V = 7'33iii et; ^H 

wo p2 Primfactor von i;^, jjg von q^, etc. ist. Scl^^salich m^^| 
qn = 1 werden, nnd man hat: i J^| 

Ebenso sind die übrigen Primfactoren von gji_i Qu^dratsummen ^H 

zweier relativen Primzahlen, und der etwaige Fart-.r 2 = 1^-|-^H 

folglich ist nach Satz 1. gk^i und nach Satz 3. auch '^H 

ici-l^+J/t-l^ ^1 

Quadrataumme z^s'cier ganzen Zalilen, und zwar na.; 'a Satz b. relati'^H 
Primzahlen. Durch die gleiche Schlnssweise kam mau sneces^^H 
zeigen, dass p*— 2, jü-s, ■■■ i> Qnadratsummcn je zweier relaÜV^I 
Primzi^len sind. ]^| 

Aus Satz 7. folgt: H 

», Jede Zahl ist pythagorische llypotenuseuza^H 

oder nicht, je nachdem sie von Prirafa''toreii der Fo^^| 

4n — 1 frei ist oder nicht, ^^| 

Fragt man weiter nach der Anzahl der vi achiedenen Zerlegj^H 
gen, so lassen sich noch folgende Sätze aufst&'len: ^H 

9. Eine Potenz einer Primzahl 4n+l Iflsst auf einti und ^^| 
auf eine Art als Quadratsummc zweier relativen Primzahlen darstell^^| 

lü. Das Prodnct von m ungleichen Primzahlen von der F(a^| 
4n-|-l läsät sich auf 2"— ^ und nicht mehr verschiedene Art.en I^H 
Quadrats« nime zweier relativen Primzahlen darstellen. ^H 



i: 



.\'a. 






il 






[^^ 




^m 


t 




# — 7 


> 


• 




> . ' 1 


1 




<f.» 


«*+•) 


(i+ä.). 


t+^ 


r-t-J ' ß+H 


» 


1 




l 




3 


i 


* 


i 








3 




Vi 


s 


13 


n 








a 




31 


7 


« 


35 








4 




3« 


» 1 


W 


»1 








s 




56 


" 


60 


61 








• 




78 


n ! 


n 


as 








7 




ue 


•* 


III 


113 








a 




136 


17 


14* 


145 


1 






9 


10 


171 


» 


IW 


ISI 


1 






JO 


11 


210 


S 


»> 


Bf 


9 




U 


JI 


13 


3S3 


IS 


IM 


I«5 


3 




l> 


13 


13 


300 


» 


313 


31* 


3 




u 


13 


U 


361 


»7 


364 


3«5 


4 




u 


U 


15 


406 


19 


43l> 


4« 


( 




■a 


li 


U 


465 


31 


48» 


481 


T 




u 


I» 


»7 


528 


33 


. 544 


$45 


8 




17 


17 


18 


595 


36 


613 


613 


10 




w 


1« 


19 


66« 


37 


6»t 


68S 


13 




1» 


19 


20 


741 


39 


760 


761 


U 




so 


» 


21 


820 


U 


&40 


841 


11 




» 


21 


23 


9t3 


43 


934 


935 


13 




22 


22 


23 


990 


4ä 


1013 


1013 


23 




93 


23 


34 


1081 


47 


1104 


IIU3 


m 


» 


24 


25 


1176 


W 


1200 


I2«l 


» 


25 


25 


26 


1276 


51 


1300 


1301 


33 




36 


26 


27 


1378 


33 


I4M 


1405 


37 




ZI 


27 


28 


1485 


55 


1312 


1313 


41 




28 


28 


29 


1596 


57 


16« 


1625 


4e 




29 


29 


30 


17U 


59 


174« 


1741 


51 




30 


30 


31 


1830 


61 


1860 


1861 


56 


3 


i 


3 


12 


5 


15 


8 


17 






2 


6 


15 


14 


n 


10 


29 






4 


12 


21 


44 


33 


36 


65 






e 


15 


24 


65 


39 


80 


89 


1 




7 


21 


30 


119 


51 


140 


149 


3 




8 


24 


33 


152 


57 


176 


185 


6 




10 


30 


39 


230 


69 


260 


269 


a 




11 


33 


42 


275 


75 


308 


317 


11 




13 


39 


48 


377 


87 


416 


425 


11 




14 


42 


51 


434 


93 


476 


485 


2i 




16 


4» 


57 


5«0 


103 


608 


617 


31 




17 




60 


629 


III 


680 


689 


3; 




ly 


:.7 


66 


779 


123 


836 


843 


6: 




20 


60 


69 


860 


129 


920 


929 


5! 




22 


66 


75 


1034 


141 


1100 


1109 


7' 




28 


68 


78 


1127 


147 


1196 


1205 


8' 




25 


75 


84 


1325 


159 


1400 


1409 


11 




20 


78 


87 


1430 


163 


1508 


1517 


1» 




2» 


84 


93 


1652 


177 


1736 


1743 


161 




29 
L 


»7 


96 


1769 


183 


1856 


1863 


1« 







? = y 


? 


" 




b 


' 


' 


d.n 


i(d+„) 


(d+2,.)« 


y+is 


/ + " 


?+« 


?.« 


5 


30 


7 


35 


12 


87 


210 


10 


35 


18 


+5 


28 


53 


630 


15 


40 


33 


55 


»8 


73 


1320 


20 


45 


52 


65 


72 


97 


2340 


30 


55 


102 


85 


132 


157 


6610 


35 


60 


133 


95 


168 


193 


7980 


40 


65 


168 


105 


208 


233 


10920 


45 


70 


201 


115 


252 


277 


14490 


55 


80 


297 


135 


352 


877 


23760 


60 


85 


348 


1*5 


408 


433 


29680 


65 


90 


403 


155 


468 


«93 


36270 


70 


95 


462 


165 


532 


557 


43890 


80 


105 


592 


185 


672 


697 


62160 


85 


110 


663 


195 


748 


773 


72930 


90 


115 


738 


SOS 


828 


853 


84870 ^ 


1 


56 


9 


63 


16 


65 


504fl 


14 


63 


22 


77 


36 


85 


1386 V 


21 


70 


39 


91 


60 


109 


2730 


28 


77 


60 


105 


88 


137 


4620 


35 


84 


85 


119 


120 


169 


7140 


42 


91 


114 


133 


156 


205 


10374 


56 


105 


184 


161 


240 


289 


19320 _H 


63 


112 


225 


175 


288 


337 


2Ö200 ^1 


70 


119 


270 


189 


340 


389 


32130 ■ 


u " 


126 


319 


M3 


396 


445 


40194 H 


f 84 
' 91 


133 


372 


S17 


456 


505 


49476 


140 


429 


S31 


520 


569 


60060 


: 106 


154 


666 


J59 


660 


709 


85470 


112 


161 


624 


273 


736 


785 


100464 


119 


168 


697 


887 


816 


865 


117096 


9 


90 


11 


99 


20 


101 


990 


18 


99 


26 


117 


44 


125 


2574 


36 


117 


68 


153 


104 


185 


7956 


45 


126 


96 


171 


140 


221 


11970 


63 


144 


161 


207 


22t 


305 


23184 


72 


153 


200 


225 


272 


353 


30600 


90 


171 


290 


261 


380 


461 


49590 


99 


180 


341 


279 


440 


521 


61380 


117 


198 


466 


315 


572 


653 


90090 


126 


207 


518 


333 


644 


725 


107226^— 


11 


133 


13 


143 


24 


145 


1716^1 


S2 


143 


30 


165 


52 


173 


4390^1 


33 


154 


51 


187 


84 


205 


7854 ^" 


44 


1G5 


76 


209 


120 


241 


1254fl 


I 55 


176 


105 


231 


160 


281 


18480 


I 66 


187 


138 


253 


204 


325 


25806 


n " 


198 


175 


275 


252 


373 


34650 


88 


209 


216 


297 


304 


425 


45144 


99 


220 


261 


319 


360 


481 


57420 


% 110 


231 

fei 


310 


Sil 


420 


541 


71610 



II. Systematische Tafel derjenigen ratioualea 
KiB« 



r 








— 




ß 












Wiederhole 












y 


JL 


" 


h c 


i 


* 


ternionen 


j 


F 


1 




„ 


pv 


qv 


r-hß 


7+" 


ß^a 


t.v.<r 


ß-q 

l 


/, 


Pi 


9» 


h 


■ 






.1 


3 


2 


3 


3 


5 


5 


6 


12 


IV» 


4 


3 


2 


~ 










3 


2 




5 


4 


3 


6 


1 


3 


3 


1 


6 










12 


3 




15 


13 


4 


24 


i'/i 


8 


4 


1 


8 


■« 






■/. 




1 


4 




5 


5 


8 


12 


IV 


3 


4 


1 










•1, 




6 


14 




20 


13 


21 


126 


4* 


9 


' 2 


1 


9 








"1, 




10 


3 




13 


12 


5 


30 


2 


5 


ä 


1 


16 








"/, 




15 


10 




25 


17 


12 


90 


SVa 


9 


3 


2 


9 








"/. 




14 


6 




20 


15 


7 


42 


2 


7 


14 


1 


a 








■7 




28 


7 




35 


29 


8 


84 


2V3 


12 


4 


1 


12 








'■/■ 




72 


8 




80 


73 


9 


216 


2*/. 


27 


9 


1 


27 


4 






■/« 


15 


2 


15 


15 


17 


17 


30 


130 


3^4 


8 


15 


2 










1' 




3 


14 


7 


17 


10 


21 


34 


3Vs 


6 


7 


3 


la 








13 


12 


39 


13 


51 


25 


52 


624 


93/4 


16 


13 


4 


16 








-fr 




5 


12 


3 


17 


8 


15 


60 


3 




5 


3 


20 










21 


4 


3 


25 


24 


7 


84 


3 


7 


7 


1 


28 








% 


11 


30 


55 


11 


85 


41 


66 


1320 


133/4 


24 


11 


6 


24 










35 


15 


6 


50 


41 


21 


420 


Tk 


14 


7 


3 


28 








.»* 




120 


5 


3 


125 


123 


8 


480 


3^4 


32 


24 


1 


32 








"jjo 




21 


30 


5 


51 


26 


35 


420 


VV» 


14 


21 


5 


28 








**A 




56 


63 


9 


119 


65 


72 


2016 


15V4 


32 


9 


8 


32 












63 


7 


2 


70 


65 


9 


252 


3V» 


18 


9 


1 


36 








la 




9 


8 


1 


17 


10 


9 


36 


2 


Vs 


9 


1 


36 












90 


63 


7 


153 


97 


70 


2520 


15»/* 


40 


10 


7 


40 








"Ve 




55 


30 


3 


85 


58 


33 


660 


7Va 


22 


55 


3 


44 i 








"V 




132 


55 


5 


187 


137 


60 


2640 


13V! 


48 


12 


5 


48l 








■"/! 




39 


12 


1 


51 


40 


13 


156 


3 


13 


39 


1 


52 [ 








'"/s 




182 


39 


3 


221 


185 


42 


2184 


93/. 


56 


14 


3 


56 








Mo^' 




105 


14 


1 


119 


106 


15 


420 


3V» 


30 


lOö 


1 


60 


■ 










240 


15 


1 


255 


241 


16 


960 


33 


64 


16 


1 
1 


64 



■ 


■ 


^^^T^ 


^ 


■ 


KB rUchcuahl ein 


Vielfaches von nenigHtens 




n 






r 


ß 


" 






" 




9 


Wiederholimgs- 


P+S)P9 


. 




" 








ternionen. 


M7 


pv 


qv 


y-\'ß 


H-« 


^ 


I.V.W 


1 


h 


Pi 


Si 


h 


F» 


9> 


P-K 


't 


12 


1 


12 


12 


13 


13 


24 


60 


i'i' 


5 


12 


1 








23 


6 


46 


23 


52 


29 


69 


690 


S'/s 


15 


23 


3 


15 


23 


8 


'■/>. 


11 


6 


33 


11 


39 


17 


44 


330 


6'/, 


10 


11 


2 


10 


11 


6 


-/.. 


19 


30 


57 


38 


87 


68 


95 


2850 


22*/. 


25 


19 


10 


25 


19 


16 


. -L 


21 


20 


84 


21 


104 


41 


105 


2100 


i6«;5 


25 


21 


5 


25 


21 


20 


"la 


13 


84 


52 


39 


136 


123 


91 


5460 


31V 


35 


21 


13 


35 


28 


13 


"/ 


3 


U 


15 


6 


29 


20 


21 


210 


6 


7 


7 


3 


35 


15 


14 


'"/f 




36 


5 


4 


41 


40 


9 


180 


4 


9 


9 


1 


45 


36 


5 


"/l9 


19 


42 


114 


19 


156 


61 


133 


3990 


22';. 


35 


19 


7 


35 


42 


19 


";,. 




28 


63 


9 


91 


37 


72 


1260 


12- 


20 


9 


4 


20 


2S 


9 


: -?" 


11 


126 


77 


22 


203 


148 


99 


6930 


» 


45 


18 


11 


45 


63 


11 




105 


14 


6 


119 


111 


20 


1050 


8"/s 


25 


15 


2 


25 


36 


2 


"& 


17 


72 


136 


17 


208 


89 


153 


6120 


2V 


46 


17 


9 


45 


72 


17 


"t 




264 


8 


3 


272 


267 


11 


1320 


4' 


55 


33 


1 


55 


88 


1 




45 


72 


8 


117 


53 


80 


1800 


14' 


25 


8 


5 


25 


45 


8 


"•fc 




198 


63 


14 


261 


212 


77 


6930 


25'i 


55 


22 


7 


55 


99 


7 


"7» 




22 


30 


3 


52 


25 


33 


330 


6 


11 


22 


3 


55 


15 


11 


"/ü 




66 


77 


7 


143 


73 


84 


2310 


16% 


30 


7 


6 


30 


66 


7 


"■Ä 




286 


33 


6 


319 


292 


39 


4290 


13V. 


65 


26 


3 


65 


143 


3 


"■/. 




91 


78 


6 


169 


97 


84 


2730 


15V. 


35 


7 


6 


35 


91 


6 


"•/, 


11 


210 


154 


11 


364 


221 


165 


11550 


m. 


75 


15 


11 


75 


210 


11 


' ""1 




24 


15 


1 


39 


25 


16 


120 


3 


8 


24 


1 


40 


8 


5 


™/> 




272 


144 


9 


416 


281 


153 


12240 


28Vs 


85 


17 


9 


85 


272 


9 


'"7> 




153 


68 


4 


221 


157 


72 


30G0 


13' 


45 


9 


4 


45 


163 


4 


1 "■/, 




342 


126 


7 


468 


349 


133 


11970 


26V 


95 


19 


7 


95 


342 


7 


I »»/ 




190 


57 


3 


247 


193 


60 


2850 


UV 


50 


10 


3 


50 


190 


3 


1 K 




84 


20 


1 


104 


85 


21 


420 


4 


21 


84 


1 


105 


21 


6 


1 "*/* 




231 


42 


2 


273 


233 


44 


2310 


8Vs 


56 


11 


2 


56 


231 


2 


1 »•/, 




506 


66 


3 


572 


509 


69 


7590 


13Vt 


115 


23 


3 


115 


506 


3 


1 »■/! 




276 


23 


1 


299 


277 


24 


1380 


4V 


60 


12 


1 


60 


276 I 


1 


b 


6011 24 


1 

■ 


624 601 


25 

■ 


3000 4*/ä 


125 

■ 


25 

■ 


1 

4 

■ 


125 

■ 


6(»i 



•• '• . 



t 

i 




1 ■» 


et 


• 




qv 


z 

XV '- 

'y 




1 

3.33 




2*32.5.7.13 




5.3* 


i 


26.32.5.11.13 




|3.3* 




2*33.7.11.13 




!ä.5ä 




2*. S. 52.7. 29 




J* . 5« . 


7 


25.3.5.7.11.29 




23 . 3« . 


52 


2*.32.5.7.11.29 




27.3 




25.32.53.7 




29.3 




27.32.53.11 

1 




27.32 




2533.52.7.11 





33.23 



2 . 33 . 47 



2 . 33 . 11 



1232.5.11 



2232.5.41 



H 



22.32.5.11.23.31 



22.32.5.13.31.47 



22.32.7.11.13.31 



23.3.52.72.11.13 



23.3.52.72.17.41 



J 



ind, 

Teil t.Vi^ 



\^ 



: Ueher tinige Prnlileme uns der Theorit 



xvm. 

lieber einige Probleme aus der Theorie der 
CentralbewogmigeD. 



Herrn Dr. Ludwig Matlhies. 

in Hnsum. 



Es mögen die phoronomischen Relatirmeu zweier Kugeln unter- . 
Buebt werden, welche von den Ruhelagen A und B ausgehend sich 
gegeneinander bewegen in Folge gegenseitiger Anziehung nach ge- 
wisBea Functionen ihrer jedesmaliBcn Entfernungen von einander. 

Bezeichnet / dio Anziehung zweier auf Punkte reducirten Massen- 
einheiten in der Einheil der Entfernungen, so ist -dio gegenseitige 
Wirkung zweier homogener Kugeln, deren Massen M und N sind, in 
der Entfernung h allgemein gleieh — MNf.Flu), wenn dieselbe eine 
Function der Entfernung and nicht etwa der Geschwindigkeit v oder 
der Zeit ( sein soll. Der Wert der Grösse /, mit welcher die Materie 
des Weltalls begabt ist, lässt sich aus dem dritten Kepler'achen 



(7» (jtfj+iv,y 

berechnen, wo M^ und iV, beziciiungEweise die Massen der Sonne 
und eines Planeten bezeichnen. Jene auf die beiden Massen M und 
N anziehend wirkende Kraft MNf.F(u) teilt diesen aber in jedem 
Momente Geschwindigkeit mit, die den Massen umgekehrt proportional 
sind, woraus folgt, dass, wenn zwei Körper ohne Anfangsgesehwindig- 

Teil LTl. 






Matlhltittn: U^er tmigt Probleme 






krit Qixer gegenseitigen Änziebimgskraft überlassen bleiben, sie in 
gleichei) Zeiten Rämne dnrchlaafen , welche ihren Massen iimgekebrt 
proportional sind. Dabei ist der dnrchlaafene Weg die gerade Ver- 
btadnngslinie der beiden Engel mittelpnnkte. Die Gleichung der Tra- 
jectorie ist nämlich 



/ ipd» 



2 L«ä -t- B# } 



nnd c = UflCoSintt der in der Zeiteinheit b^chriebene Sector - 
Bahn. Da aber V(,=^0 ist, so ist es ancli e, mithin fOr jeden e 
liehen Wert der Geschwindigkeit v 



»© 



also maas fOr jeden endlichen Wert von » die Amplitude 9 gleich 
Nnll sein, eine Eigenschaft, die nnr der Geraden zukommt. 

Sind die Massen M nnd jV für sich in Punkten concentrirt, SQ 
werden sie also auch in demjenigen Pnukte nuaamraentreffen, der 
ihre ursprüngliche Entfernung 17„ in zwei Teile teilt, die den resp. 
Massen umgekehrt proportional sind. 

Untersucht man nun die relative Bewegung der einen Kngel tob 
der Masse N gegen die andere als fest betrachtete, so l&sst Gich die- 
selbe anf die absolute zurückführen, indem mau an der bewegten 
eine beseht eun^ende Kraft angebracht denkt, welche der von der als 
beweglich gedachten Kugel ausgehenden Kraft gleich und entgegen- 
gesetzt gerichtet ist Die bcscldcunigenden Kräfte, welche die Kagda 
M und N angreifen, sind bezüglich — /.JV.J'(ii} nnd — /.Jfi^(«). 
Damit also auf die oben angedeutete Art die relative Bewegung nicht 
geändert werde, hat man anzunehmen, dasa die Kugel N von einer 
der Snmmo 

-\f.M.F(u)-\-f.N.F(a) ! = ~f(M-\-N)FM 

gldchen Kraft gegen die als fest gedachte Kugel M getrieben werde. 
Oder; man sucht die bewegende Kraft der Kugel N, welcha gleicli 
der Summe 

ist. Dividirt man dieselbe durch die Masse N, so erhält 
dieEelbe beschleunigende Kraft —/{M-\-N).F{v). 





oui der TlieBTie. der CentralbeiBegHngen 

Da keine andern Kräfte als die anziehenden anf dio Massen J 
wirken, bo ist die Gleichung der Bewegung 



woraus sich die allgemeine Lösung des vorgestellten Problems unter 
Voraussetznng eines festen Mittelpunktes der Anziehung herleiten iäast. 

Wir werden dann die Anwendung derselben auf speciellc Fälle : 
folgen lassen. 

au 

Setzt man in der obigen Gleichung 5- = 
folglich 



v= = -2/f.yF(«)a« + c. 

Setzen wir für v seinen Wert kt ein nnd berücksichtigen, dassl 
für (^0 auch v=^0 sein soll, so ist, indem v das negative Tor-; 
zeichen erhält: 

' - ff - -V-'^f^ c/FWÜ» (DJ 



und 



-f 



j/-2^//>(«)9« 



Diese beiden Gleichungen bestimmen die Elemente der Bewegung i 
jedem Punkte des durchlaufenen Weges j(o— jt=^;r. 

Sind femer die Halbmesser der Engeln R nnd ?■, so ist im Augen; 
blicke des Zusammenstosaes derselben 



und die während der Bewegung verflossene Zeit 



genr^H 



JUalthinsen: Ueber einige Probleme 



fr- 



a/c/J'MS" 



^ 



Sind dio Masaen der Engeln pnnbtnell , so Bind R und r glc^ich 
Null, und 



J y2f^/Fiu)du 



Die Gleichung (2) läsBt sicli auch sehreibeu ( =^ x(v), und ea wird 
hiernach aath möglich sein u und v als Functionen der Zeit ( aus- 
zudrucken. £3 iat nämlich 

' = X(0)+ j- z'(0)+j^2x"(0)+ .-• (7) 

Durch UmkehruDg dieser Eeihe und Differentürung iu Bezug aaf ( 
resultirt 



B = t((); v^^'(t) 



f8) 



1, Wenn sich die Kugel JV unter dem EiuÜusso einer Central- 
fcraft hewegt, welcho der Entfernung ihres Mittelpunktes vom Centrnm 
direct proportional wirkt, so iat — /. ft.a an die Stelle von — f.n.f(ja} 
zn setzen. Die Gleichangeu der Bewegimg nehmen alsdann folgendo 



Form an. 



-/ 



,/. 






.3w^^./.(V-«') 



= vr5a^l=«'s- 



^//.(*(V-«*^~yf<•/' 



Wäre die Centralkraft repulsiv, so müsste man f.nv satt — /*»; 



ralbeweguHge»' 



I Mau erhält aladaim Exponontialfuactioueu statt der goniomctri- 

I sches, nAmlich 



.3((l/^/.y-l) 



^'^i^tV^f 



-tViTA 



Deide GrOsseu nähern sich für t ^^ oo selbst der Unendlichkeit und 
Zugleich ist 



Lim (^) = Viif 



d. h. die erlai^e Geschwindigkeit wird den durchlaufenen Banmen 
zuletzt proportional. 

2, Sei F(u) ~ B — mu, 80 nimmt die heschJeuiügende Kraft den 
Wert — /fi(g— mu) an. Sie wirkt attractiv, so lange a—mv, positiv, 
und repulsiv, wenn s — tau negativ ist. ZnnadiBt iat 




Für M = reBultirt aus dieser Gleichung 



~ lügnat 



üntersaclion wir die Fälle, in denen a und m spocielle Werte e 
halten. 

a) Sei TO = 1 und e = % d. L. die beschleunigende Kraft wirke 
proportional dem durchlaufenen Wege. Dann ist, so bald Bewegung 
oingetreteu ist, in jedem Momente 



I Bei Voraussetzung einer anziehenden Kraft ist i»<;«o, also v 

[l nogativ; für eine Repulsivkraft ist u > %, also v positiv. Im ersteren 



Stern üeber einige l'robleai 



^ 



Falle um i 



= i 



I nai 

■ ak 



nähert sich v dem Werte - 



!q I/-5-, im entgegengesetzten Falle 
o. Zugleich ist 



^vr?' 



.loguatj^ 



also unbestimmt d. h. es tritt entweder gar keine Bewegung ein, oder 
nach einem unendliüh kleinen Impulse durchläuft die Euge! den Kaum 
uq iu der Zeit, welche der Wert von ( nach den gewöhnlichen Regeln 
annimmt. Dieser ist aber Null, folglieh r^ co. Es darf hieraus 
indess nicht gefolgert werden, dass auch für jeden Teil des Weges 
von ß bis .4 in unendlich langer Zeit durchlaufen werde. Setzen wir 
nämlich für u den Ausdruck u^ — x, wo x die Entfernung der be- 
wegten Kugel von B bezeichnet, so ist Su = — Bj; um die Zeit, welche 
die bewegte Kugel gebraucht, um den noch übrigen Teil w des Weges 
zu durchlaufen 



-/ 



1 



i^f-^-i^/° 



\ 



schleunigende Kraft von bis -^ attractiv von -g bis uq repuMv, 

HO wird sich der Körper immer mehr entfernen, die Zeit ( aber i ma- 
ginär wei'den fUr u gleich NuU. Es ist nämlich 



-/(^ 



u>-uo sein fllr ein reelles v; auch ist 



= V(i/' 



Iognat(— 1) = +- 



VW 



■ owi der Titorie der Cfulralbewegtingea. 



231 



c) Angenommeii es aei m=: — l und » gleich — *, also F(k) 
gleich u — e d.h. die besddeanigende Kraft von bis s repulaiv, von 
» bis «0 attractiv, so wird sich die bewegliche Kugel anfangs von B 
aus gegen ^1 hinbewegen, und je nach dem Wert« von a den Punkt 
A erreichen oder nicht, daranf aber um den Punkt a osciUalorisclie 
Bewegungen machen. Es ist nun 



-2.//(.. 



= ,— lognat 
Vf»/ 

= wird 



.)S. - ^/IK-2')«o-(»-2») 



log Hat - 



•+V0 



-"o)"p 



Vitf 



lognaH-l) _ y^ 



lognat V—i - 2^;^ 



in üebereiustimiuuug mit deu sub 1) gefuiideuen Formoln. 

Untersuchen wir weitor, üiuerhalb welcher Grenzen T eint 
reellen Wert annimmt. Zwischen den Grenzen s = und « = 
geht der Ansdrnck Väiru^ — w^* vom Imaginären ins Reelle über. 

Tür jeden reellen Wert von T muBa nun entweder 



. + V2, 



oder einen Wert von der Form — «+J' annehmen. Es ist aber 

lognat(— j:-i*2'0 = |lognat(j;*-|-/) — iarctan- 
nach der Formel 

-J yi—'-h'l+fi-'-yt 1 -i l/(-«+»0-/(-«-»'') iV-i ' 



232 

Da imu 



: Ueber einigt Probteme 



ist, SO ist auch, indem mau 



— «:(uu— «)= X und V— 2süo-J-V-K~*) ^^ ff setzt, 

lognat(a;*+yä) = lognatl = ± ZnnV^ 

Folgücli erliält man für jeden negativen Wert von 2b%| — Wß* 
für * = O bis Jitn 

oder wuun mau von allen Werten des lognat(-f-l) nur den n 
Wert Null annimmt, da arclan^<C^ sein mnss 



Vnf 



V—2m„ + ^' 



-£=il< 



; daim ist 

-i+y=i 



= -^^arctanys 



Setzt man »>^, z. B. gleich J«o, BO erhält man i 
plexe Function, deren reeller Teil die Zeit bedeutet, während welc 
sich die Engel jr gegen Ä hinbewegt. Es ist bei obiger 



. 2-jJlognat(-3+y81 - LillogBaKS— T'8)+lognat(— ]j 

= :i(i«g»at(3-yi)y:ri,+_ 



A, und kehrt alsdann um ohne A zu erreicheu. 

Um den Wert von « zu bestimmen, der diesem Werte ■ 



angehört, fluchen wir das Max. des reellen Wertes 
iftt dieses ist v gleich Null; also 




aiit- dei Thearie der CtnlralhfKe^mjea, 

Uuter den Wurzeln dieser Gleichung hat nur Jlf= jug Gültigkeit. 1 
'Es ascillirt mithin die beweglich gedachte Eogcl zwischen Jug und Uq J 
hin und zurück um den Mittelpunkt »ug. Allgemein ist 



und allomal (, = «i'^fif. 



Wir wollen endlich noch v als Function von ( ausdrücken unter ] 

der Voraussetzung F{b) = u — Juo. Es war 



= (*/-(«o- 



Substitnirt man aus 
so resultirt 



r ersten Gloichung den Wert it in die zweite, ■ 

folglich 

v = — Jiia Vfi/sin (<y/(it) 



ebenfalls in Uebereinatiniinung mit den sub 1. gefundenen Werten. 

3. Wenn sich die beiden Kugeln im umgekehrten Verhältnisse i 
des Cubus ihrer Entfernungen von einander anziehen, so lassen sich | 
die Gesetze ihrer Bewegung auf folgende Art bestiranien. Es istl 
F{a) = 1 : «3 und mithin 

Beim Zusammenstoss der beiden Engeln ist 

Für ^-l-r = ii ist V = Null d. h. es tritt überhaupt keine B 
ein, wie voransznsehen war. Für B-\-r -= u = ist t 
Die Zeit wird ausgedrückt durch das Integral 



L 



J Tfff 






und u als Fonction der Zeit 



»= ^"o'- 



Fttr a^O wird T= -u^^-.-^^f. 



I 



Mau kann auch v als Function der Zeit ( ansdrückea, indem 
man u nach t diCtrentürt. Ausserdem findet mau leicht 



d. h. es ist das Prodnct aas der Entfemong der bewegten Khgel 
von A üud der Geschwindigkeit in jedem Augenblicke der t 
neu Zeit proportional. 

4. Es möge endlich der Fall untersucht werden, wo 

f(«) = a+A ist 



-L 



■Vh 



Ist 1 = 0, SO TereiitfacbeD sich die Formeln sehr; es wird 

Soll für irgend einen Wert tou t isx zogehörige Wert Ton ■ 
herecimet werden , so moss man diese trauscendente Gleichung a 
lösen, was am bequemsten gesdäebt, indem man eiuen Halfswinkri 
nrwendet Man setze 



2m- 



-X, und arccos- 



- *- « oder 



f rfüj niturit der CeiUralbtu 






Deinuächst ist V"o^— 



«+.i 



y,i.;=?+5. 






Wir wollen hier noch eine Methode angeben, wie diese Gleichung 
nach tfl aufgelöst werden kann. Betrachten wir die Grössen m und 
mt ^= (y,) als die Coordinaten einer ebenen Cun'e. Um dieselbe zu 
constrüiren, seien (a. Fig.) OS und 0¥ die Axen eines rechtwink- 
ligen Coordinatensystems , femer 00, die Einheit der Längen, und 
O, X, parallel OX gezogen. Ueber dieser Linie construire man eine 
Cykloide O, G 0„ und ebenso nach der entgegengesetzten Seite die 
Cykloide 0,G,0^. Alsdann halbire den Winkel XOY durch &0T, 
Sei ferner OM die Abscisse eines gesuchten Punktes der Corve, 
eonstmire den Kreia MP' = 00,^ ziehe F'n parallel OX und ver- 
längere MN um P'n Ms i", SO ist dies ein Punkt der Curve TOPS... 
iBt G der Scheitel der Cykloide, so ist OS' = SS' = «. Die ge- 
dachte Curve Terläuft, wie klar ist, zu beiden Seiten der TOS sym- 
metzisch und es braucht mithin nur die Lösung der Aufgabe gefunden 
zn werden zwischen den Grenzen tu = O und it oder y, zwischen 
den Werten O und jt, was dasselbe ist. Sei also « ]> ji, > und 
OD gleich y,, so ziehe i7F|| 0X\ wenn diese Linie die Curre in Po J 
Bclmeidet, ist üi'o gleich w, ein Wurzelwert der gegebenen Gleichung. I 
Hon ist J 

fly , , SV . J 

Mithin verläuft die Curve von bis S gegen OS stets concav, weil | 
innerhalb dieser Grenzen der zweite Ditferentialquotient nicht gleich 1 
Noll wird. I 

^Hj3)ie Wendepunkte sind nur hei 7, O, S n. s. w. allgemein für 

^^f arc 8IÜ ä— 1 ^ O, oder m ^= + nre | 

Die Tangente des Punktes O ist 1+cosO oder 2. Die Tau- 
fBnten der Funkte S; T* o. a. w. aber gleich Null. i 



I 



236 3IalthUaata; Utbtr einige Probleme 

Ißfc femer 2ji > y„ > « z. B. gleich pm, so ist u,, =^ Os, jüso 
wenn y^ und a^ die Coordioaten dcB homologen Punktes P h 
nen, wird Om aus OAf(.w,) gefunden nach den Gleichongen : 



OM-^Om = oj,4-io„ = 

Statt also die Gldchong i 
n w^en — sin w,, =^ sin (2re 



y, = -'t 

w, = 2n 



i„-|-Bin«j, = y,j aufzulösen, 
- w„) die gleichwertige 



oder 



(2n— w„) + ain{2s-ö)„) = 2«-y,. 

cü,+sin(., =^, 

HO m, und 9, wiedenun zwischen den Gränzen O und » li^en. 

Ffir 3n 1>^ ^ ^ 2n eubtrahire mau beiderseits 2n. Dann ist 

(m— 2)r)+sinei = (m— 2n)+Bin{B— 2») = y— 2ji 

l)n findet man u dnrch Auflösung der 



Für 2nw>s X2n 
Gteidmng 

(2njr— «) -|-sin (2i 



«.). 



Fflr (2«+l)jr>-y > 2iijt lässt sich die Gleichung reduciren 
auf die Form 

(« — 27,3r) + 6in{M-2«Jl) = y — 2nii 

Sei OÄ die Tangente des Punktes O und (M ^ 4- Errichte in 
J die Senkrechte AI'" = jj, lege in P" die Tangente BP" und be- 
zeichne ^5 mit I', errichte üi"" =■ tf, u. a. f. Dann ist der ge- 
suchte Worzelwert für n > ^ ^ O 

Wenny,— (»-f-sin(B)=/'((o) gesetzt wird, so ist — (l-J-cosmJ -=/"(») 



y, tr _ff^ t-, _ Al+r) 

Der erste Kähernngswert ist also stets ö'" -^^^^ geomet 
Gründen und wegen der Natur dieser involutorischen ] 
aber anch, dass wenn maji im Stande Ist, einen beliebigen KU 
wert TOn » z. B. ci>h anzugeben, sein muss: 



fi'On) , f{m. + B) /(0,,+J-j-O 



WO das zweite Gliod der fieihe mit B, das dritte mit C 11. s., f 




/'(o)„ + fi) +/'(u„ + ß-|-C)"* 



nua der Theorie iler Cealralbei: 



cyii«i 



337 



zeichnet wird. Das Verfahren fitllt mit der Newton'schen Methode 
DahG znaommen. Man kann sich der angegebenen Methode auch mit 
Vorteil zor Löenng des aUgemeineni Kepler'schen ProblemeB bedienen,- J 
Dnr mnss man dann erst die Gleichung 



für n ungerade von »ji subtrahiren, wenn nm>yXi!- 
and njt von ihr snbtrahiren, wenn (n+l)w>- j/ >■ «je ist 
ersteren Falle hat man 



ca) + .ain(«. 



im andern 
Setzen wir 
Fem'ir ist 



w) = „ 



-y. 



.7t) + IBin(B-«Jr)^j,,_«tt 
w, and y^ — nn = i;, so ist 



wo /'{0) = l + e ist. Da nnn hei den Planeten e sehr Idein ist, 
BO ist wegen der starken Convergenz der Reihe nahezu 

_ ^ 
"' - 1+ r 

a = j(, + £Biny, 

Oft ist ea bequemer die Unikehrungaforniel von Lagrange i 

nutzen, indcss für e nahe ^ 1 ist dieselbe gaozlich unbrauchbar. 

Die angegebene Formel gibt daher die vollständige Lösung dea 
Problemea ta-^säata^^y für e^l. Die Gleichung hat nur e 

Wnrzelwert, so lange £ ^ 1 ist. Ist aber £ ]> 1 , ao kann sie nn- 
endüch viele Werte haben. Ist allgemein 




Ft > arccos 1 l-|- 



so hat die Gleichung iiöchatena 2n — 1, mindestens 2n — 3 Wur- j 
zebi. Für e = =o wird nn > t, also n = qo , Die übrigen Wurzeln ' 
lassen sich anf ähnliche Art linden, wie die erste. 



238 



Dostor: Proprio des DßermimuUs, 



XIX. 
Propri£t£ des D^teimiiuuits. 



Par 



Georges Dostor. 



1. Thfor^me. Lorsque, dans an d^terminant, tons les 
elements situes d'an meme cdt6 de la diagonale sont 
eganx ä zero, le determinant se rednit k son terme 
principaL * 

Considerons, par exemple, le d^tenninaiit da qnatri^me ordre 



J= 



«1 *i <Ti ^ 
b^ Ci d^ 

e^d^ 
^4 

tons les elements, moins nn, £tant nnls dans la premiere colonne, 

on a 

bi Ci d^ 

«1-1 <^ €^ 

^4 



== «1-^1 ; 



donc le determinant J^ tons les dldments, moins nn, de la premiere 
colonne etant anssi ^^oll ä zero, il Tient de m§me 



mais 



dl 



— <^«t; 



.- Proprieie lies D£lfrmina»ta, 



par snite on obtient 








//, = h 


c^d. 


donc on a 








J^a^ 


iC^di 



39 ^M 



2. Th^ortfmc. Lorsqoe, dans nn däterminaot, tous les 
^Ißments de la diagonale et ceux de la premifere ligne 
sont 6gaux entro enx et que, en memo tompn, tons lee 
616iaent3 situes au-dcasoas de.la diagonale soiit egaux 
et de Bignes contraires a ccux de la diagonale, le double 
dn d^termi&ant est egal au double äl^ment de la diago- 
nale, 61eT6 ä nne pnissance marquöe par l'ordre du d^- 
terminant 

Soit le diterminant du (inatrienie ordre 



qni remplit ces conditions. Conservons la premiöre ligne puis ajoutons-'l 
cette Ligne h cbacune des trois suivantes; le d^terminant ne change | 
ni de valeur ni de sigue et il vieut encore 

2a a-\-d 
2 

Dans ce deterniinant tous lea öI^mentB aitufia au-deasour de la dia- ' 
gonale sont ^gaux &, z^to; par suite le d^terminant se r^duit ä soa | 
terme principal; donc il vient 



2^ = 2a.2a.2a.2a = (2a)* 



3. Corollalre. Oa en d^duit que 




-^1 1 o = 2», 2 



int des qnantit^s arbiträres. 



240 



Dostor: Propriit€ des JMterminants. 



On a de meme 



i 



2 2 
—2 2 



i 



3 3 
—3 3 



— 2^ 22 



— ^% 22 



et ainsi de suite. 



2 2 2 
-2 2« 
—2 —2 2 

3 3 3 
—3 3 a 
—3 —3 3 





2 2 2 2 


- 2^ 23 


— 2 2 o Ä 
2 2 2 e 




—2 —2 —2 2 




3 3 3 3 


-3^P 


— 3 3 a Ä 
—3—3 3 c 




—3 —3 -3 3 



^tf • « • 



Ö J m . » 



XX. 



Snrface des quadrilatöres exprimöe en dötenninants. 



Par 



Georges Dosior, 



1. Expression en d^terminant de la snrfaee du qnadrllatöfe 
en yaleur des eoordonn^es de ses quatre sommets. Consid^rons le 
quadrilatöre AB€D^ dont nous d^signerons la surface par Q; et soient 
^9 y\ ^19 ^1) ^9 ^2) ^39 ^8 ^^s coordonn^es des quatre s'ommets con- 
s^cntifs A^ B^ C, Z>, qa*on rencontre en parconrant le p^rimötre dans 
le sens des x positifs. Menons la diagonale BD^ qoi d^compose le 
qnadrilat^re dans les deux triangles BQD et ABD. 



On sait qne 



2BCD = 



1 ^1 Vi 

1 «2 y« 

1 «8 VZ 



1 «1 yi 

«2 y% 

1 «8 Vz 



— («1^8— yi«8)» 



il vient, par euite, 




or il est aisi^ de voir qu'on 



mais ces deux d^turminants ne diff^rent qae par lenrs premieres co- 
lonneB, on obtiendra dune leur Bomme en ajontant les premi^rea colonnea, 
el^inent 4 Clement et en conservant les autrßS colonnes telles quelles. 
On trouve ainsi 




242 



: Sarface des ijuadnlatirei txpTimte cn äflemiim 



3. Snrface d'an qnitdrilatäre qneltonqne ABCD, en ulenr des 
quAtre cOtfis conB^cntifs AB = a, BC = b, CD ^ c, DA =- */ et des 
denx diagonales AC = m, BD = n. Elevons au cair^ l<ja dem 

membrea de l'^galite 



2Q = - 



-J7S y - 



-y» 



en multipli&nt chaqoe Ugne par 2, 



16Q» = 



4 



Or il est ^Tideut que 








2(.-.,)'+2(»-5,)' - 


2n*, 2(:r3 


-',)'+2(jj-»,) 


= 2,« 


da plus ou a 








2(i-x,)(i, 


->-,)+2(j 


-?■)(».-!/,) 




= -2(ra,+»,)+2(i,i,+j,j,)-2 


'!«.+». J,) + 2(' 


,' + !,. 


maii les fgili«» 








(.^iJ'+(,-»,)> - 


»", (»1- 


'!)■+(».-«.)■ = 


i^ 


(:.,-«,)'+(»,-!,J'- 


■=■, ('■- 


«)' + (».-*)'- 


'i* 



donneat 

de aorte qu'on tronve, en ajontant, 
La surface du quadrilatöre acra donc 



tV'tte espreasion rerient ä ceHe 



.r: Sarfact deä 



«^-{a*. 



que nou3 avons dejiL donuee dans lea Nonrellea Annale 
Mathematiquea, 1« a^rie, T. Vm, 1848, page69. 

4. Expresilon en d^termlnant de la aurface dn ^uadrUatdr^ 
inseriptible en valeur des quatre cOt£s. Si le quadrOatere ABCD ei 
inscriptible, on aura mn = ac-j-irf et la formule (IV) donnera 

ieQ»= 4(ac+Ärf)*— («'— 6*+c'— <^)* 

^ (2ac+2Sd-i-o» — fi»+c»— rfa>(2ac+2M — a'i + i^ — cS-t-^) 

= l{a-\-öf-{b-d)^{0>-\-d)^~{a^cY} 

Or le prodnit des deax detenduaDts 



h 



d 



-1 —1 



i-b+o 



u~b-i-c-{-d a+ö—c+d a-HH-«— d 
6— tt+e-hi -Ä+d+tZ+c — i— «— rf-fc — i— o+rf— c 
c-f-rf— a+i -c— d— o+Ö — e-f''+'H-* — c+d— a— & 
d+c-f 6~a — (/— c-l-6— O ^i^-e—i—a —d-\-o-\-b+a 

si l'on y divise tes quatres lignes par lea qnantitäs respectives 

b-i-c + d^a, c-\-d + a~b, d-^-a-j-b — e, o-j-fi + c — rf, 
ou verra quo 




244 Do $ ton Surface des quadrüath-es exprimie en dOermüuuüs. 



donc il vient 16 Q* « — i^, on Wen 



(V) 



16Q» 



b 

e 

d 



h 
•a 
d 

e 



e 
d 



d 
c 
b 



5. Snrfaoe du quadrilatdre isserit dmns 1» p«mbole ^»2^X9 
tm Tftlear des eooTdonn^s des qnatre sommets. Dans la formale 
(I) posons 



X ^=» TT- 



2p' 



2 






«g = 



2p' 



'8 






eile devient 



^^-¥p 



1 

1 Vi' Vi 

1 yg« yg 



s 



I 



1 



ys ys 



2p 



1 y* y 

1 yi» yi 

yg*— y* yi—y 

O y^^^p^^ y^^-y. 



Pour obtenir le second d^terminant, dans le premier nons avons 
retranch^ les deux premi^res lignes des deux derni^res; or ce second 
döterminant reyient ä 



1 yi* y% 

yi*— y* yt'—y 
ys*— yi* y«— yi 

donc nons avoni 



ys*— yi* ys— yi 



=(yi— y)(y3— yi) 



yj+y 1 
ys+yi 1 



(YI) 



2Q 



(y— yi)(yi— yaJCy— yi+yg— y«) 

2p 



• n Proprietf du l&raidre. 



XXI. 
Proprio dn MtraMre. 



Georges Dostor. 



Tlieoränie. Daaa tont t^tra^dre, les facea sont entCIB 
ellCB comme leg sinus des triedres aupplementairet 
triedrea oppoaöa. 

Soit le t^traödre SABC. Poaons lea arötea 

SA = a, SB ^ b, SC = c, 



et lea aretes oppoaeea 
BC = 



Cd = 6', AB = 



Nous deaiguona lea facea par les mSmes lettrea que lea triädres 
oppos^a que aous repr^a entere ns par les lettres de leur sommet, et 
nous mdiquerona chaqae di^dre par la lettre qai exprime la longuenr 
de BDu orete. 

Si Bur chaque face nous projetona lea trois autrea faces, 
obtenons les quatre equations 

S — ^cosa' — BcoBb' — Ccoac' =0, 
-4— ifcosc — Ccoafi — iScobo' = 0, 
B — Ccoao — ScobA' — Anose =0, 
C—ScQSe' — ^C03& — Bcoia^O 
rjuc nous pouvons mettre aons la forme 

S+0 -^A{—cosa')-i-coab'{—B)-\-co&c'('^Cf) = 

Q+A -\-S{--C0Sa')-\'003c(—B)-\-C0Bh (-C) = 

— ScoBi' — -dc09c+0(— cosa')— (— £)+C08a {— C) = 

— Scosc'—Acos/i-\-0 (— coaa')-f coao ( — B)— ( — C) = 

Entre cea quatre equations ^Uminong les trois quantit^s — c( 
S et — C, EouB obtenons la relation 



100^^1 



L —B e 




S+0 
-Scos6' — j 



: Pr'iprieU da lelraidre. 

A C086' COBc' 



— Scosc' — Acosb coBo —1 I 

qni, par la decomposition du premiör membre en deux detorminante 
peut s'ecrire 



iS A coafi' cosc' 

S COSC COBfi 

— Scosi' —1 coäa 

—Scoso' coaa — 1 



A COsi' CDSc' 

A S coac cosb 
— Amsc — 1 coaa 

— AcOib COSa — 1 



Dajis CGB deux determinants noua pouvous interverter Tordre 
deux premiöres colonnea, apres avoir divisö les prcmißrBS coloni« 
respectivement par S et j4; il nouB vieut, en intervertiaaeDt aussi 1 
deux premierea lignca dans le premier döterminant reaultant. 



S eosö coBÄ I 

A — 1 coBb' coac' 

COSi' —1 C03« 

COBc' COSa — 1 I 



coafi' COSe' 

— 1 C09C V.OSb 

:osc — 1 coaa 



Dfivelpppons suivant Ics elenieiits dß la premiöre colonne cbacn 



de ces deux dfiterrainauts nue i 
noua aurotis 



reprfisenterona par ^, et 4tM 



— 1 


COSJ' COBc' 




COBC C0B6 


cosi' 


—1 OOaa 


+ S.-4 


C036' —1 coaa 


coac' 


COB^ -1 




coac' cosn -1 


-1 


cose coai 




COSi' COBc' 


coac 


— 1 COSa 


— S.A 


coac — 1 coBo 


coafi 


COSft —1 




coai COSa —1 



or le facteur de -\-S.A ne difffiro do celui dB ^S.A qne j 
cliaoigement des lignea en colonnes et vice veraä, par suiteilaai 
cgaux, On a donc l'egalitö 



cosS' cosc' 
— 1 cosre 



-|-j1' cosc — 1 



Mala le coefficient de iS^.est la carre du aiiius du trifidre auppl^ioi 



Do stör: Propri^t€ du t^traedre, 247 

tairc du tri^dre A. En d^signant ce sinus par la notation ^iA')j 
on peut ainsi 6crire 

B^BmHA')^AHm^(S') « 0. 
Donc on a 

S A B C 



sin (5') "" sm(A') "" 8in(J5') sin(C)' 



xxn. 

Propri^t^s du sinus des triftdres. 

Par 
Georges Dostor. 



1. Consid^rons le triedre OXYZ, dont nous poaerons les trois 
faces 

YOZ=X, ZOX^ii, XOY'^-v 

et dont nous designerons les trois di^dres OX, OY, OZpar les lettres 
correspondantes X^ F, Z. 

Nous repr^senterons par A', jü', v* les inclinaisons respectives 
des arßtes OX, OY^ OZ sur les plans des faces oppos^es YOZ^ 
ZOX, XOY 

Si ^ d^signe le sinus du triödre OXYZ, et que Ton pose 

K+li+v = 2(p, X+Y'\'Z—n = 28, 
on sait que 

^ = 1 — . cos^A — cos V — cosV-j- 2 cos X cos fn cos v, 



r 



248 Daslor: Proprifies du sintts des Irädrfs. 

OQ bien 

(I) ^ = 2Vsbxipsm(ip — i)sm(ip — (i)Biii(ip — v). 

Oll eil döiluit 



48 iiiSam fA'— S) ainj Y-_S)jin(Z— 



(11) 

et, parsuitP, 

(IH) id ~ BiufisiuvsinJr = sinvsinism Y^= siu AslüfiBiuZ; 

puls 

(IV) J = siniaml' = Hin(tBinft' = amvsinv'. 

Par le sonimet O menonB une droite quelconquo OD- represeib-^ 
tons par a, ß, y les anglea que fait cette (iroite avec lea trois arötg 
OX, 07, OZ et par «', ß\ / Ics incliiiaisous de la mSmedroite su 
lea plana des trois faces opposces YOZ, ZOK, XOY. 

Prenons les arötea OX, OY^ O^pour axos de eoprdonnees et soie 
ir, y, z les coordoniiees du point M" de la droite OD dont la distaiic 
OM h, l'origine est 6gale h. ranit^. Projetons sur OD la distand 
OM et la ligne briste x-^-y-^-z; nous obteuons l'equatiou 



(1) 



«cos a-\-y cos /3-]-3C03 ■/. 



Par le sommet O ölevenH sur le plan XOFla perpendici 
OP daus le sl'us dos s poaitifs et projetons aur cette ligne la longaei 
OAf et la ligne briaee ii:-\-y-\-z\ 11 nous vieut 

cm DOP = xcosXOF-\-ycosYOi'^zcoaZOP, 

or il est aise de voir qu'on a l'angle 

DOP=Y,~y', xop= ^, rop = '^, zop= ^ 

par suitc on a siny' = ssinv', et eii iiiultijiHiint par sinv, 

siuvsiu/ = ^äiuvsiui''; 

mais, d'aprfia (IV), Binvaini'' est le sinua du triedre OXYZ et siuy] 
sin/' est le sinus du triedre ODXY^ ainus quo nous d6signerona pu 
jiii/. Nous trouTons ainsi que 




230 B»pf: Zum r. ilfc» Jn dti^mA tlitpt^m 



I Problem des dreifiidi ortbogonklen niiliiiiinjnICH j 



Von 

JL Hoppe. 



Die in Gl. (67) dargestellte FUkbe aus der in Beate s 
Sdtur wfire mit eioem dritteik ParaneteF «■ so, dsss sie 
FUcben r = consL and > =^ eonst rechtwinklig geaddiittGit i 
Da die ihiva Kräi— wi^pJinicn » and r zngthöiigen Werte bei i 
gOBilem Fntrtdoi in aflgenciDai not v niür^ n 
»tatt ■ za setKS h Fsnction nm (■, w);' v kanml ■ 
gegen ist jetzt 1 Fasctim tod («, <r). Fcnnr bet»d 
Function Toa (%, v), nnd f^ x sowie die Grössen 



S_/|8co.i. ^-/ge 



Ssini 



als Fonctioaea von (i, v). Emjliek snd statt r, f, i die anf e 
f ?uürendes AiensTstem bezü^cben Coordinaten z^, y, 
aof welche dann nach (68) x, j, i mitt^ der Bdaäooe 

X = *j«>8|S+Iji,coso+(s,-{-»)än«lai 
jF = — T,sinjS+ ly,coso+(s,-l-«)sin<rl cosjl j 
s = — srjSin«i-f-(i, + «)eos« 

nuftd^ffilirf wcndeiL Die Flicheii^eichnngen sind nnn: 1 



Hoppe: Zum Problem des dreifach orthogonalen Fläehemystems, 251 



«1 



f 



und zwar ist 



S = (Ä+ft)cosA — ^sinA; 1/ = (Ä-f-fi)sinA+ gT cos^ 

a, j3, X sind Functionen von w. 

Zunächst sind die Bedingungsgleichungen der Orthogonalität 

dx dx ^^dy dy dz dz 
du dw * du dw ^ du dw 



ox vx j^ vy vy vz oz 
dv dw^^ dv dw '^ dv dw 



dh dk 

auf «1, ^1, «1 zu reduciren. Dividirt man sie bzhw. durch g- , g-, 
so kommt: - 

•^ = I? ( ^ + f«^» *=°' "+ ^"» + *> '^ «3^' } 
Die Differentiation ergibt: 




Die vorstehenden gemeinsamen Factoren, welche die zweimal ( 
ersten Ausdrücke zeigen, gehen durch Division weg, nnd die GL ( 
werden nach Multiplication mit £: 

+ |(l,+»+Osinl-(i+|.)(«,+ r)|»' 
+ |(4+»+«ßcoBl-(l+rt(»l+s] ß'm^ 



Boppl: Zum Froblcrn des drei/hch orthogonnle/i flüchetitysltms. 253: 

(74) 

o — (f (»+ f + jpj +£ (si - 8^j ]s;,+'SiS,+ Vi la 8. 
8t 8«\ , /,8^ , . . A8S / 8^ \8j- ,8p 

+ {(i;-oi'-<"+*+(«""-'i)''+(''' 



-4i")rUw 



Der Kürze wegen ist hier s- statt -g-. • -^ geschrieben. 



G. Bednctlon Im besondern Falle. 

Um den in N. XIII. erwähnten Fall, wo x^, j^, a^, also auch a-, ^, s 
in Constanto oder in Functionen von w übergehen, auszuschliessen, 
bebandeln wir diejenigen Flächen , bei welchen er allein eintreten 
kann, d. i. wo t ganze Function 2. Grades von h ist, besonders, und 
setzen 



ilcosl+Fsini = / ^Bcosl i 



1 



TJsmX — Pcosi. 



; statt x: dann wird 



J ff* 



= (U— sfi+e,)C09i-j- 



= (17— tfi4-Ei)Bini 







254 floppt: Zum ProbUm .U' flififach orlA-jona/e« FliifhrHiyi 



, = -^—ncosX^Psial 



Wir haben jetzt bloss den Werl u = 0, wo a-j, Ji, e, Functionen 
von IC alk'in werden, anaznschliessen. Diese Werte von a-, , y, , z, 
sind nnabhängig von t, tj, ij und gehen ans den allgemeinen hervor, 
wenn i, (,, ig, das ist wenn t verschwindet Setzt man also in den 
BedingungsgleieLnngun (72) k^O, so resuitiren diejenigen, welche 
dem Werte (75) entsprechen, nämlich: 

"= •^-<'+-)(£+"')+''S +t<*+ri'-5l I? (") 

- (*+c) li j£+ I «+»B-(*+C)']-<»+c)nK.'siiil+/l'8in«cosi) 
— (ft-|-fi) (x ])^ — ^' ) (a'cosA — (*'sinKäinl) 






8i8»~ 8iV8» + " 

+<'+4^i?+{f-{i)i8-r-ii"(*+''>+°i<' 

+ j - ('■+C)»+ (f- l-j-I) n- (»+ C) |j -P ) f' «OS . 



Die erstere hat nach Division durch <s, welchea nicht constant ] 
sein soll, in Bezug auf die von u abhängigen Grössen die Form: 

Setzt man für /^ einen Specialwert, so werden ö, d, , ö^ reine Fm 
tionen von w. Führt man diesen Ausdruck in die allgemeine ) 
chung (77) ein, so haben beide Gleichungen die Form Ah'*-\-Bh-i-C'-' 
und die 6 Coefficienlen müssen einzeln verschwinden. Es ist jed< 
einfacher, sie bzhw. auf die Form 




^ 


^^ 


llopfi: Zum FrMem des tlr^i/uch orlltngnmlfi Fiächfii'ysltmf. 


..■ 


A\i-V, + ,)'\+JHI, + f) + L-0 


■ 


D|t-(^)'l + JS(« + C) + f-0 


m 


ZU bringe«, judem mau nur zu sclireiben Lat: 


m 


It - -''l£-(»+c)'l+(''.-''i')('+c)+<s-''.c 


■ 


L +l(>+^-+© ■ 


1 D&na zerfalieu die zwei Glfichuugen in liio seehs folgenden ; 




1 0_ ä.+ |5_,(„.,tal+^',i„„co>i)-i-,.'co.. 


(79) 


1 o = (i^-J,).+ |+«'+||f+n(.'mi+^'>i..™i) 


(SU) 


-|-(«5';-J-){B'co8l-S'äin„8ini) + |f n^cos« 




»={l('+'-+s5)-'-+M"+'l' 


(Sl) 


-l-o(c,'>inl+?'8in«eo««+ 5-^0/!' cos« 




o = -|£; + s+»(«'™'-'" «'»«»")+"»''«'" 


(82) 


« = «l+l^-4<-'"+^'"""- ' 


(83) 


_(,+ ^^).e.„ 






(M) 


Eliminirt man ^ zwischen (79) uud (Ö3j und ^ zwischen (8«) und ^H 


<82), 80 kommt nach Division durch o: 


■ 


l=-4^''-' 


(86):H 


_ <»,-«,).+ ?^+«' + ||i + flKsiui+^'.i„.e.,« 


(86) ■ 


_««'co«l-?'sinKBiji>) 


■1 



25t) Hoppe: Zum Problem des dreifa<:h orthogonalen Flätkeniyaleit. 



Dies mit -^y mnltiplicirt und zu (84) addirt gicbt nach 
durch a: 

Dies ist aber nur die Derivatioii der Gleichung 

<' = S,+2*(i + ''' + 8t!)-(''.>'+« + |^'-" 
-|-«'sinA + |S'sinc(COsA 

wekho nach Division durch ff aus (81) hcn'orgebt. Demnach ist JE 
Folge der übrigen Gleicliungen. 

Differentiirt man die Gl. (76) nach i, so kommt: 

=rz SP 5ff 

pcosil + ^Biui— i7sini+^<^03'l = — fl-sini 



ST" 

SJ7 . 
8»«' 



ui— i7sini+^<^03'l - 
)SÄ-|- TTcoäA-i-Psinil = 



Sft 



dp 



Differentiirt man hiernach die Gl, 
BP , /Sff 



i6J 80 kommt: 

= dgj — in^'ls n] jS'costf— Ä{«'cosi— /S'sinwsin 

das ist durch (85) identisch mit (82), und gicbt aufs neue dilTerentürt: 

. ,8". an , 8 8« , /8 8« , „■>,, 

+ »(o'!inl+p',iii«co.l) 
und nach Addition zu (79): 



0=« 
Differentiirt m 



I , 8äe\ , 8 3« , fl öcf^, 

in femer Gl. (86) nach 1, so Irommt: 






/ST 



+ « I.+ 



-'. 



-(-(k'cobA — jS'sinttsinl) r""l~^gl " 



Boppf. Zum Problem dsi dreifach orrhogonalon Flächenryttem». 257 1 

Snbtrabirt man hiervon die mit ^^ multiplicirte Gl. (90), so findet 1 

da 

man nacli Division durcli s- die Gl. (87). Dies iat das dritte iden- , 

tische Resultat. Folglich bleiben von den sechs Gleichungen nur drelJ 
zn erfüllen; zasammen mit (78) sind es die folgenden vier: 






(86) 

(88) 



+ «' COB il — ß' siu n sin i. 

welche die 4 Functionen h, i, fi, a bestimmon. 

Betrachtet man jetzt n und ff als Functionen von {v, w) und be- j 
zeichnet die Differentiation für constantes b durch Klammem, so ist ] 
nach (85) 

( S Sa\ 8 da , B 8a { ,8^ , „, \ 
und die Gl. (88) (90) gehen über in 

»=(l)+i('+.'-i)-ä*+<,+"'-'-/''.i»«.i.' 

/ a ac\ , , / , SV oa\ 

» = (S 8^) +■'(" + SP 81.) 

Mit ersterer verbinden wir die partielle Derivation der Gl. (88) nach.l 

i, welche auf dieselbe Form gebracht lautet: 

Addirt man sie nacb Multiplicatiun mit i zu (^1), so kommt: 



2d8 Hoppe: Zum ProbUm <lei drei/a-'h otüiugonalen tiäcitnrjftffmM. 






^^) 



WO # eine von i^ allein abhangige SpeciaUöBong der GL (78) bezeich- 
net, so da8§ man bat: 

»' = ^ + ^1*+^. (94) 

Dies in Ol. (93) eingefilbrt giebt: 

- / + |(i+r»-2,*)-a.j-+2r, (^ +a;--äö-ö, ) J^ 



+W^J^.+(«' 



Wir betracbten nun y, ^ statt 6^, öj als willkürlich und verfQgi 
über letztere und über y^ so, dass Gl. (94) erfüllt wird, und die er« 
Zeile des Ausdrucks (95) verschwindet. Dies giebt die Werte: 

Vi y ^r ' 

und Gl. (95) lautet:! 



Gl. (78) lässt sieb jetzt ereilen durch 



wo «0 Function von i 
Rücksicht auf (94): 



iCf von ir ist. Die Einsetzung ergiebt i 



"'a'Po 



il&m. 






i+; 



«o+"'o ("0 + ""o)* «o+wo ^ («0 + «"(i)' '»o+'''o 
Damit dies unabhängig von u gilt, rnnss sein 



Wj 



I. S^j^S.^t^ä- 



Hoppe: Zum Prahlern den Ji-eifach orthogonalen Fläehensi/. 

Hiernach ist 






(98) J 



e = re* (99) 

£b würde nichts zur Allgemeinheit beitra^n, wenu wir auch y und -. 
■& complex Dähmeu, weil sich die Anzahl der EüstinimaiiBBgleiehiiiigeB i 
tua ebenBoviol vermehrt.e als dio der eingeführten Functionen TOB n 
Sind also j- und * reell, so zerfallt die 2te Gl. (93) in 



, 2 8r du '2dip 

Erstere Gleichung nach » differeutiirt giebt: 

dpdk 2 a 8r 

Bl 3» d dv rdm 

Vermöge der zweiten wird sie und Gl. (85): 

S(p 3(1 3 07- 31 „ 3qj , , 

die Cv Sv rVic ow vdu' ' "^ 

daher nach Int^mtion: 

I>ifs nach -^ (iifforeutjirt giebt nach dem Vorigen: 



(lüO) 




262 Hoppe: Zum Problem des dreifach orthogonalen Flächensystems, 

dk 2t?2 

JMldet mau aus boideu dk uud iutegrirt, so kommt :^ 

i-/*^^-2arctg'-4^ ■ (111) 

Das erste lutegral der Gl. (90) ist für a = schon in (86) ge- 
geben, nämlich 

durch deren Integration man leicht erhält: 

Nun ist nach (93) (96) (109) 

/(«f4-«,)8ir «/{«(r-^)-dil ^+^fl v,+tj^+v^^ ^^ 

- log{»i+tci)«+V^— logy, 
folglich 

Es bleibt noch übrig, die Werte Ton A, i, fi, in ^nige Ans- 
drücke einiofUiren. Kach (98) (109) ist 

also nach (110) 

+ (ti+«i)*+«^* 
f»iKT nadi (111)« ^nnm c^ = f>sSf^ gesetzt winL 






(11S> 



264 Hoppe; Zum ProbUm dts drtijash ^rihoga-mUn Flächm'y-Itm. 



f^ 



_p, /.^ /-.ji^ 

S = *'s+Xo(''i*+''a')4-2xii'i+«» 

= -^ — / -dvi~2xg I simifll- ötti + e 

^2xi/ain!'o9p(| 



coBUfl — /i'sCOsi'o3»o+/coBD(,8i', 
coavo 



also 

Es bleibt noch über die willkürliclieii Functionen Anordnung 2 
treffen. Da u nnr in u^ vorkommt, so kann man « für «o sclireiben 
Ebenso schreiben wir v statt upi demzufolge dann v^^v^' wird. 
Endlich wollen wir iv überall auf w^ reduciren und dann w statt u?, 
sciireibeu, wobei zugleich 3 ganz wegiällt Die Eelationea der Ftuic- 
tiouen von w werden dann: 




Bappi; Zum Prabteia des drei/ach or(%o«atoi FUlrhentyi 



ÄiCosp+ßaBmu Ä.sinu — R,cosv 
£ 5 1 1= ä 



(U6)l 

(116) j 

(117) i 



cos 1 ^ — 

!, = <■-(., + ,)>; 1, _ 2.,'(,, + ,.) 

_j/; 3'M° «.(.i'-»i")+2»i»,+ «.,, 

gesetzt ist, und wo v,, v^ wiDkürliche Functionen von v, ond ] 
von 10 bezeichnen. 




266 Hoppe: Zum Problem des dreifach orthogonalen Flächensystems. 
( b^ 4- w^) COS V 4- 2 bw . , b* — M7* . 

co8A = — ^ — ■ — — ■ ; 8mA= — ^s\nv 

P ^ ^^^—9ht ö (o+Xo&^+X8)C08P+2jCi6 

2 ' ^"" 28inf; 

Entsprechend dem Falle y = yj, ä = 0, t;^ = ^cost;, »3 
wird da8 orthogonale Flächensystem: 



a 4w — w* (w^ — b^ 



X =^ 7^ 



{■ 



2b^-\-^^2bwC0Bv\ b 

[(4lH-3^?')^»+(12^^+^?«)^7^C08t^^f2(4^H^»)&^7 ) 

a (4t* — w^)wBxnv ( 
^^2 b^^^'2bwcÖBi { 

(12u-\^^—(4M+^^)b^ ) 

+ (lßu^3t^)b^'(4Su^-w^)u^(4l^^+8u^ 

y3.«?(4tt — W7*)* ) 

2(l^«+3i^*)P^ 

Aehnliche Aasdrtlcke findet man bei Anwendung der übrigen aufge- 
stellten Werte. 



■r: Oebrr sphärijche Curvtii, 



XXIV. 
Ueber sphärische Curven. 



I. 

§. 1. Die Absicht der folgenden Zeilen ist es darzutuu, mit wiß' 
einfachen Mitteln viele Eigenschaften sphäriacher Corven sich nnter- 
Bachen lassen, und zwar besteht der Gang, welchen wir einschlagen 
wollen, im Wesentlichen darin, gewisse Sätze, deren Gültigkeit für 
ebene Fignren bereits nachgewiesen ist, durch unmitteitare Projecäon 
auf die Kugelfläche zu übertragen. Wir werden so auf höchst natur- 
gemäase Weise einige Theoreme gewinnen, welche, so nahe sie auch 
Kegen mögen, gleichwol bisher nicht bemerkt oder doch wenigateaa 
nicht aasdrücklich hervorgehoben worden zu sein scheinen. 

Ein einfaches Beispiel möge die Vorteile dieser Methode darlegeiw 
Indem Chasles ') die Untersuchungen von Fuss über die sphäriscliö 
Ellipse bespricht, welche ebenso wie die entsprechende ebene Curve 
durch einen in zwei Punkten festgehaltenen gespannten Faden be- 
schrieben werden kann, bemerkt er: „Die analytischen Formeln, welche 
Fuss anwendet, führen zu dem merkwürdigen Resultat, dass, wenn 
die Länge des Fadens gleich der halben Peripherie der Engel ist, 
die beschriebene Curve immer ein grösst^r Kreis ist, welche auch die 
Distanz der beiden Brennpunkte sein mag". Erinnern wir uns dar- 
fui, dasa der Durchschnitt eines elliptischen Kegels mit einer concen- 
triscben Engel st«ts eine sphärische Elliplie liefert, so brauchen wir 







nur jenen Ke^l in einö durch den Mittelpunkt der Kugel hindnrch- 
gebende Ebenu degeneriren zu lassen, um sofort jene Tatsache zu 
»rkvouen. 

Uiu Uubiirtnignng von Eigenschaften ebener Figuren aiif dem 
Uauiii kauu bokauutlkh auf mehrfache Art geschehen, dem ebeuea 
Urtut^ck outapricht so einerseits das sphärische Dreieck, andererseits 
diut 'I'i'ti'at'dt.'r. lot:tteres freilich nur in gewissem Sinne. Es werden 
ilt'im(i'iaan8 aui'h >lk' beiden nach Pascal und Brianchon benann- 
ti)u fundaiuoiitaltheoreme der Eegelsehnittslehre eine solche doppelte 
iülKi>im>iui'n< .VulYassttug gestatten. Für eratres hat F. Klein^) diese 
UobivitrüKuiiK vurgonommen and ein einem Ellipsoid eingeschriebenes 
wludkchii.>t\>K fSt.H:häock iu Betracht gezogen. Es hat sich jedoch dabei 
hurtkUticoHteUt, däss dieser VeratlgemeineruDg nur dann ein bestimmter 
Hluii uutoi'llogt, wuun mau onsre gewöhnliche Massbestimmung ver- 
libMt und ku joacui Kllipsold die Cayley'sche Fundamentalfläche er- 
bttvkl. 

Ulf anUi'o l'cbortrngungs weise bedarf dieees Htüfsmittels nicht. 
Wir wi^duu auf dietio nunmehr uSher eingehen nnd hiebei uns aus- 
*('hlti>NilU«tt )H)lU'Kuumotri«cher Betrachtungen bedieden. 

I) Uhltdul, UHchichto iler Geometrie, deutsch v. Sobnko, Halle 1639. 
Nt M». Aiiiwtrk. 

1^ J. KUlHi Usbsr alLS Auulvhniing des FBacarschPn Satzes auf den 
(UttlHi Ml Unit))* lim. 4. bil'lttiivcr |>hy».-uiedicin. Sociotat, Noveiuber IS73. 



i, \i- Wir tt^aiou folguude Lehrsatze auf: 

H) Vmbludul luau iH>cb8 Punkte eines sphärischen Kegelschnitts 
dureh Uü(jt'U ijrüiiiitwr Kreise iu beliebiger Reihenfolge und ver- 
l4U|{t)rl Ji> 4ivül gegenüberliegende Bögen bis zu ihren Dnrch- 
4t«)i4(iU*liuukt«> , MO Itogeu die so erhaltenen drei Punkte auf 

1.1 i'.rii..i>tiiii iihiii ta Neehs Punkten eines sphärischeii Kegel- 
! :><:;irou(lou Uauptkreise, so schneiden sich diesä- 
rmikUiu, wt'lche drei verbindende Haudtkrdse 
iiii,iiilb(m schneiden sich in einem Punkt 

ut4eü 4, H. C, O, E, f die sechs Punkte des 
BullultItUU, durch deren entsprechende Verbindnng somit 
iiH'k -töC'DEi^ entsteht. Man constmire 
K 1 ammnugalinie jener Kegelschnitt ist, 
1 U der Kugel seine Spitze hat. Zieht 
, AW ME, MF, Bo sind diese ( 



Gänrher: Ueber ipf,a-<.'cht Curaen. 

sämmtlicb Seitenlinien des Kegels. Diirchaclmeidet man 
hierauf den Eeget durch eine viillkürliche Ebene, so wird 
dem sphSriachen Sechseck das ebene Segels chnitts-Sechseck 
abcdef ent-sprechen. Verlängert man je zwei gegcnüber- 
li^ende Seiten dieses Sechsecks, so schneiden sich dieselben 
in drei Pnnkfen g, h, k, welche nach dem Pascal'schen 
Satze auf einer Geraden liegen. Zieht man g M, hM, kM, 
so schneiden diese Linien entsprechend verlängert, die Kngel- 
fläche in drei Punkten G, H, K, nnd da offenbar diese Ge- 
raden in einer Ebene liegen, so ist dies auch für die Punkte 
G, H, K der Fall, d. h. dieselben liegen auf einem grössten 
Kreise. Dieselben Punkte liegen aber auch bezüglich auf 
den Durchs chnittsliuien der Ebenen aiJfuud rfeJTf, IcM 
und e/Jtf, edM und /oM; diese Ebenen schneiden auf der 
Kugelfläche die grössten Kreise AB, DE] BC, EF; CD, 
FA aus, und sonach ist G, H, K bezüglich der Durch- 
Bchnittspnnkt von AB und DE, BC und EF, CD und FA. 
Hiermit ist aber unser Satz bewiesen. 

Beweis zu b) Es seien in den sechs Punkten A, B, C, D, E, F 
eines sphärischen Kegelschnitts die berührenden Haupttreise 
an diesen gezogen, welche sich sueceasive in den Punkten 
G, H, K, L, N, P schneiden mögen, so dass ein dem Kegel- 
schnitt umgeschriebenes Sechseck GHKLNP entsteht. Man 
verbinde jeden dieser Punkte ebenso wie jeden Umfangs- 
punht des Kegelschnittes mit dem Kugelcentrum M und 
durchschneide den durch letzteren Pro zess erhaltnen Kegel 
zweiter Ordnung dureh eine beliebige Ebene; die Durch- 
Bchnitfsfigur ist ein Kegelschnitt. Legt man hierauf durch 
je zwei aufeinanderfolgende der Geraden GM, HM, KM, 
LM,NM, FJW Ebenen, ho berühren diese Ebenen aowol den 
Sphärischen Kegelschnitt bezüglich in den Punkten A, B, 
C, D, E, F, als auch den ebenen in den entsprechenden 
Punkten a, b, c, d, e,f, während die Berührungskreise des 
eratren sich in der Durchsubnittsebene als sechs lineare 
Tangenten projiciren werden, deren Durchschnittspunkte g, 
k, i-, t, m, n, p bezüglich mit den Punkten G, H, K, L, M, 
N, P und dem Kugelcentnim in einer Geraden liegen. Zieht 
man die drei Geraden gl, hm, I^, so schneiden sich die- 
selben zufolge des Brianchon'schen Lehrsatzes in einem 
Punkt IC, und projicirt man diesen Punkt aus M auf die 
Kngelfläcbe nach Ji, so schneiden sich in diesem ersichtlich 
die drei grössten Kreise GL, HN und KP, d. h. die drei 
D«igonaIkreise des Berührungssechsecks GHKLNP. 



1 

■ 

I 





270 GS%t\er: l.'tbrr iplörüdkc (WmC 

Mit ROcIuicIit auf das Vorstehrade sind wir afenbar bßreditigt. 
von dnem sphärischen jtnal'>gOD der Sätze tou Pascal and Bri- 
»nchoB zn spri-eb^L Es steht sogar nicht» im Wege, nocli einen 
Schritt weiter za gehen imd nnier Festhaltung des Beweisganges fol- 
genden Satz aaszasprecheo: Markirt man ai^ dem Umlaug einer auf 
einem dreiaxigen EUipsoId gel^enen EUipse sechs Punkte nnd legt 
dnrch je zwei aofeinauderfolgende dieser Punkte and den Mittelpunkt 
der Fläche eine Ebene, so entstehen folgeweise sechs Schnittpunkte. 
Legt man dnrch je zwei gegenöberiiegende Punkte und den Mittel- 
punkt Ebenen, so schneiden die^e anf der Fläche drtä EUtipsen aus, 
deren Schnittpunkte auf ein und derselben Mitteipunlits-Ellipse liegen. 

Anmerkung. Es ist hiebei offenbar nötig, dass die zusammen- 
gehörigen Schnittpunkte der nämlichen Halbkugel, resp. dem 

nämlichen Halbellipsold angehören. 

§. 3. Es dürfte sich aus dem bisher Gesagten wol bereits er- 
geben, dasa das hier benötzte VerMiren einer allgemeineren Anwen- 
dung im hoben Grade fähig ist. Snchen wir den Spielranm und die 
Grenzen desselben zu tixiren, so werden wir dies am besten tun, 
wenn wir sagen, dass dasselbe aberall da seine Anwendung findet, wo 
es sich um Biscnssion eines sphärisch -centriscben Gebildes handelt, 
und wo es nicht auf rechnende Vei^ieichung von Grössen ankommt 
Von den zahlreichen Sätzen, welche Salmon anffOhrt, wOrden viele 
in dies Gebiet gehören, wie wir an einigen Beispielen ^) zeigen wollen. 

Lehrsatz. Die Verbindungslinie eines Punktes eines sphärischen 
EcgeJscbnitts mit den beiden Brennpunkten schliesst mit 
der Tangente an jenem Punkt gleiche Winkel ein. 

Lebraatü. Die Focalstralilen zweier Punkte einer sphärischen 
Hyperbel bilden ein sphärisches Viereck, welches einem , 
kleinen Eugelkrcise nmgeschricben ist. 

Die Beweise dieser beiden Sätie ergeben sich nsmittclbar durch 
I'rojection, wenn mau nur die Durehschnittscbene des Kegels ent- 
sprechend wählt. 

Anmerkung. In Bezug auf den zweiten Satz scheint bei Sal- 
raon ein Versehen insoweit obzuwalten, als derselbe dort 
für einen beliebigen sphärischen Kegelschnitt aliemein aus- 
gesprochen ist. Allerdings besteht ein genereller Unterschied 
zwischen sphärischen Ellipsen und Hyperbeln nicht; allein 
der obige Satz hat auch nur so lange Geltung, als die bei- 
den Brennpunkte zweien getrennten Zweigen des Kegel- 



(iünthcr: Ueber sphariteke üimea. 

Schnitts aagohörsn, so lange also, wie wir uns oben ana- 
drUckten, von einer sphärischen Hj-perbel die Rede ist. Unv 
die Unmöglichkeit bei der Bphürischen Ellipse einzusehen, 
brauchen wir das von deo-Focalstrahlen gebildete Vierecli 
nur in ein sphärisches Parallelogranuu nach Euter's*) 
Definition) übergehen zu lassen, in dem die eine Seite er- 
heblich gräsHsr ist, als die andre. 



1, Teil, leipiig I8B5. 
4)f 



Äiialytieulie Goomelrli 



i Pplrnpol. Tom. X. p. 



n. 



Die Bestimmnng von Flächeninhalten sphärischer Figuren 
ist mit Hülfe der Infinite simalrechnung leicht zn ermügliehon , jedoch 
anch in vielen Fällen eleinentar-geometrisehen Betrachtungen zugäng- 
lich, Chasles registrirt die hieher gehörigen Bemühungen verschie- 
dener Mathematiker mit folgenden Worten: „Quetelet hat auf der 
Kugel Polygone betrachtet, welche ohne Unterschied von Bögen grösster 
und kleiner Kreise gebildet sind, und hat zur Berechnung ihrer Ober- 
flilclien eine einfache und elegante Formel gegeben: eine Untersuchung, 
welche schon wiederholt die Geometer beschäftigt hatte; zuerst Conr- 
cier, von dem wir gesagt haben, dass er über gewisse Curvea dop- 
pelter Krümmung geschrieben hat; sodann D'Alembert und Bob sut, 
welche die Hülfsmittel dei- Analysis angewandt haben". Die Unter- 
suchungen all dieser (Jelehrten sind in schwer »zugänglichen Werken 
enthalten, und es scheint in der Tat keine derartige allgemeine Formel 
in Beutsehlaiid Eingang gefunden zu haben, so dass es sich wol em- 
pfehlen wird, eine solche mit einfachen Hülfsmitteln herznstellen. 

Die naturgemässeste Art, ein aus Bögen kleiner Kugelkreise be- 
stehendes Polygon f.a bestimmen, wird offenbar die sein, jeden ein- 
zelnen Eckpunkt auf ein willkürliches Coordinatensystem zu beziehen 
und noch dazu den sphärischen Radius jedes Begrenzungskieises an- 
zugeben. Um einen festen Anhaltspunkt zu gewinnen, betrachten wir 
den Pol unsres sphärischen Systems als das Zenith Z(Fig. 1), legen 
den Hohenkreis, von dem aus die Azimuthe gezählt werden sollen, 
durch einen willkürlichen Eckpunkt A^ unsres Polygons und haben 
dum als Coordiuaten der Eckpunkte folgende 



1 

I 

1 

I 



iadem wir allgoracin durch r und v Zenitlidistan/ und Azimtith eines 
Punktes der Kugelflfiche bezeichnen. Ferner möge 



der sphärische Halbmesaer des die beiden Punkte Ap-i und Ap ver- 
bindenden Kreises sein. Zugleich werde angenommen, daas das Poly- 
gon nach allen Seifen convex ist. 

Wir verbinden zwei Eckpunkte etwa Ap-i und Ap mit dem Zenitli 
durch HauptkreisB und beBtinimen den Flächeninhalt dieses gemiacht- 
linigen Dreiecks ApZ'Ap^i, Zu diesem Zwecke bedienen wir ana 
folgeaden Satzes: Versteht man unter der Polarcnrve irgend einer 
sphärischen Curve den geometrischen Ort der Pole aUer sphärischen 
Geraden, welche jene Corve berühren, so ist der Inhalt der erstren 
Cnrve gleich dem Umfang der letztren, subtrahirt von Sji. Einen 
elementaren Beweis dieses Theorems hat Böklen^) gegeben. 

Wir haben uns nun zu fragen, was wir unter der Polaxfigur eines 
eines aolchen gcmischtlinigen Dreiecks zu verstehen haben. Die 
Polai^ebilde der beiden gross ten Kreise reduciren sich ersicht- 
lich auf Punkte, d. h. auf ihre Pole, und es bleibt somit nur die 
Polarfigur des Kreisbogens 'Ap-iAp übrig, welche einem am 90* 
von jenem abstehenden kleinen Engelkreise angehört Um das ent- 
sprechende Stück zn finden, würde man blos die beiden Punkte Ap-\ 
und Ap mit ihrem sphärischen Ceiitrum Mp zu verbinden nnd diese 
beiden grössten Kreise zu verlängern haben, bis dieselben den Polar- 
kreis bezüglich in den Punkten ^'p-i nnd A'p schneiden. Alsdann 
ist der Flächeninhalt des Dreiecks A^ZAp-j gleich 



271 ^- arc Ap—i A'p, 

und erübrigt uns sonach blos noch die analytische Einkleidung diäsei- 
Ergebnisses. 



5) Chaslcs, S. 2S5. 

6) BOklen, TJebor die WinkeUumme ii 
(Im SjBteiTis (n) oder ans geodätischen Linii 






§. 5. Es handelt sich zunächst um die Bestimmung des Winkds 
Ap-iMp-iAp. Verbinden ivir diu beiden Punkte Ap-^t und Ap durch 
einen grössten Kreis und nennen den so entstandenen Bogen 
liefert zunächst das Dreieck Ap-iZAp die Gleichung 



cos« =» COBr^-jcosrp-f-8inrp_iainrpCOs{i'p-i — wp— a) 



I 



: t'fttr i,.häri>,-:he Gm 



273 \ 



Ist y der geanchtc Winkel Ap-iMp-iAp^ so folgt ans lüeseui Dreieck 
sofort 

COSir ^ C03*ifp-i + 8in*Äp-lC03y, 

niid, mit Rückächt auf die erst« Gleichung, 



COarp— iC03rp-]-Binrp— iSinrpCOB{jip— 1 — «"p— 2)— COS*i^— j 

sin -Mp—i 



C08y = 

Wir verbinden nunniehr den Pnnkt Mp mit dem Kugelcentnim JVf J 
durch eine Gerade und verlfingem dieselbe, bis sie die Ebene deB.| 
Polarkreises in dessen Mittelpunkt M'p trifft. Zieht man noch MA'p 1 
nnd M'pA'p, so ist offenbar 

/ M'pMA'p = 180"— {90"+Äp_i) -= 90"— Äp-i, 

sobald wir nur, was natürlich gestattet ist, den Kngelradiua zur Ein-"!! 
" heit nehmen. Das Dreieck M'pMA'p liefert dann 



^f'p MA'p) = üin (l — lip^i \ = 



Um die Länge des Bogens A'p-iA'p zu finden, bedienen ■ 
nachBteheuder Proportion: 



arc, J'p— 1.4'p : 2.MA'p.n = y: '27i, 

und hieraus bestimmt sich 

a.rc.A'p-iA'p = MÄ'p.'/. 

Führen wir für MA'p und y die oben bereuhneteu Werte ein, su finden 1 
wir den Flächeninhalt des Dreiecks Ap-i'ZAp 



Fp~i ^ 2Jt — a.TcA'p-iA'p=^ 

cosrp_ico3r«+sinrp_isin!-BCoa(!'p-i— fp-s) — -coi^Rp-i 1 

deinzofolgo ist der Flächeninhalt des ganzen Polygons 
i^= £Fp-i = £ 231- — coBÄp-iarccos 

CQSrp-i COETp -|- sin rp-i smrp C03 (gp~i — i'y-g} — C0S^-Bp-i "[ 

Bm*iep_i J* 

Sollte der Kugelradius nicht 1, sondern eine willktirüche Grösse q 
sein, so würde man den rechtsstehenden Ausdruck einfach mit p* zu 
■multipliciren haben. Die Formel hat den grosaen Vorteil, dass in 
täß Mg solche Werte eingegangen Bind, welche zur Bestimmung des 



Gänihei 



Ueler pphät 



yolygons absolut notwendig waren, dasa sie dorchana keine ttber- 
ntUasigea Bestimmnngsstttcke in eich aufgenommen hat. Kor fOr dB*^ 
Ifall, wo dio BegrenzuDgBlinie teilweiae mit einem Hanptkreise r*3' 
biammeuiällt, versagt die Formel, indem alsdann 

cos-Rp-i = coa n = 

Ksrird; indessen war dies der ganzen Herleitnng nach nicht anders ^ 
rarten, 

Zar ControUo wollen wir den Fläehöninhalt einea kleinen Kng^^ 
j mit ihrer Hülfe bestimmen. In diesem Falle haben wir 



BD setzen und von der obigen Summe nur wn einziges Glied zn at» 
inen. Wir erhalten so ^B 



— coBÜarccoB- 



8in»fi 

= 2je(l — COBÜ), 

1 Kesultat, welches sich auf andrem Wege leicht verificiren li 
Senn durch unmittelbare Integration findet man 



-ff'^ 



rdrrfn = 2»{l— COB-B). 



iznm Schluss sei noch bemerkt, dass auch diejenigen Fälle, wo cisiui- 
3 Begrenzungalinieu anftxetfin, sich dnrch ein ganz analoges Jtäi'- 
lonnement erledigen lassen. 



ni. 

§. 6. Wenn die Teilnahmo der neuesten Zeit sich den Problenan 
' der Photometrie nicht in dem Masse zuwandte, wie es das hohe Ö" 
teresae dea Gegenstandea an und für sich erwarten lassen könnte, so 
liegt der Grund hiefür wol hauptsächlich in dem Umstände, dasa die 
theoretische Behandlung hieher gehöriger Fragen nicht mit demselbö'^ 
Rechte, wie in manchen andren Zweigen der mathematischen PtyaiB 
auf unmittelbare Bedeutung für die wirklich stattfindenden VerhSlt" 
niase zu rechnen hat Jeder Versuch, die Analysis auf derartige A"** 
gaben anzuwenden, muss notwendig das von Lambert') aufgeBteUW 
Grundgesetz zum Ausgangspunkt nehmen, und dasa dies Geseta nio'*' 
allein keineswegs ausreichend sei, Bondem sogar an gewissen inMW^' 



Günther: Ueber iphSrkche Cunitn. 

^^i«ioraprUchen leide, hat Zöllner^) zur ETidenz dargclan. 
I'i^s'voii ganz abgesehen, wird man den auf LamberfsFundaraontat^^ 
"*^'^*i-«l sich stützenden Entwickelnngen vom rein mathematischen 
Stajx^pmijjte g^yg il^.p Berechtigung nicht absprechen können, imd zur 
"it^rauchung der Erleuchtnngs Verhältnisse in diesem Sinne einige 
J*^it:räge zu liefern, soll hier vcrsncht werden. 

Es dürfte bei dieser Gelegenheit wol angemeasen aein, auf den 

'^-'-öJ-gen Znsammenhang hinzuweisen, in welchem die Photometrie mit 

*-^«i:»-en mathematisch -physikalischen Disciplinen steht. Die zwischen 

"■^■■i Hauptsätzen der Erleuchtungslehro und jenem der Potential- 

**-*S©rio obwaltende Analogie hat neuerlich v. Bezold") zum Gegen- 

^"'-^»Ade einer interesaanteu Untersuchung gemacht. Femer scheint 

öttci^ die Tatsache, dass ebenso wie ftlr die Photometrie so auch für 

"^^* üektrostatik das Princip der sphärischen Abbildung Platz greift'"), 

^'**-^r eingehenderen Berücksichtigung wert zn sein. . j 

Dies Princip besteht bekanntlich darin, dass mau, wenn es sicbl 
"'^X die durch eine begrenzte leuchtende Fläche auf einen Puukt aus- *■ 
ft'^tlbte Erleuchtung handelt, eratrer ihr sphärisches Bild auf einer mit 
^•^Viebjgem Badiaa um jenen Punkt constmirter Kugelfläche substi- 
^^iren darf, so dass also lediglieh die Discussion sphärischer Figuren 
Gefordert wird. Im Folgenden wird dann noch stets von der Voraus- 
setzung ausgegangen, dass jedem Flilchenelementc die nämliche Leucht- 
kraft innewohne — eine Spccialisirung , welche für die Kecbnnng 
aelbstverständlich wesentliche Vereinfachungen mit sich bringt und 
auch für eine mit den nötigen Cautelen vorzunehmende Anwendung 
auf die Praxis ausreichend sein dürfte. 

Bezeichnen wir mit E die Erleuchtung, welche eine beliebig ge- 
staltete mit homogener Leuchtkraft ausgestattete Figur der Eugel- 
fläche auf ein in deren Centrum gelegenea horizontalea FJäclienelement 
rff ansübt, denken wir uns femer die Lage eines spliäriachen Punktes 
durch Kugelradius (^=1), Zenithdistanz (r) and Azimuth («) fixirt, 
so besteht") die Gleichung 



,fA 



Hier ist J die speciüschc Leuchtkraft, a und b sigd Constanl 
gio und Vc werden gefunden, indem man r vermittelst der in 
Polarcoordinaten ausgedrücltten Curvengieichung in v anadrückt. Liegt, 
wie im Folgenden stets angenommen werden möge, das zum Pol des 
SystMua genommene Zenitb im Innern der betrachteten Figur 



>t^S 



auf die^^l 



geht ij)» in Null über; jeder andre Fall läist sich leicht 
reduciren. 

7J Lsmbort, PholomPtria sivo ilo mcnsurn cl gradibua luds, colornm et 
nmbrae, Augsburg 17H0. S. 40. 

8) Zöllner, Photometrischo Ünleraiiohnn^n, Leipzig 1865. S. 7. ff. 

9) V. Bezold, Einige analoge Sütio der Pholometrie und Aniiehnnga- 
lebre, Poggondorlf s Anualcn, Ul. Band. S. 91. 

10) KÖtteriCzach, Lehrhbnch der Eiefctrostalik, Leipuig 1872. S. 270. 

11) GüQthor, Studien Kur theoreliöchen Photometrio, Erlangen 187S, 
S. 6. 

g. 7. Dem Obigen gemäss verlangt jedes Problem der Photo- 
metrie zu seiner Lösung die Auswertung eines Doppelintegrales, und 
in der Tat sind sämmtUche bisher in Betracht gezogene Aufgaben auf 
diesem Wege gelöst worden. Allein eine genauere Betrachtung der 
obigen Formel wird zeigen, dass man in manchen, und zwar gerade 
in den für die Praxis wichtigsten Fällen, den Integrationsprozeaa ent- 
weder ganz umgehen oder doch vereiniachen kann. 

Wir geben zu diesem Zwecke onsrem Doppelintegrale die Form 



'//' 



und erkennen sofort die Kichtigkeit folgenden Satzes: 

Soll die durch eine sphärische homogene leuchtende Fignr aof 
das Centrum der Kugel ausgeübte Erleuchtung bestimmt werden, so 
bilde man ans jener Figur durch eine Aehnlichkeitstransformation des 
Verhältnisses 1:2— das Zenith zum Aehnlichkeitscantrum genom- 
men — eine zweite Figur und berechne deren Flächeninhalt. Der- 
selbe, noch mnltiplicirt mit dem eonstanten Factor iJdf, ist gleich 
der gesuchten Erleuchtung. 

Wir können diesem Satze jedoch auch folgende Fassung geben: 

Die durch zwei sphärische Figoren auf das Centrum ihrer Kugel 
»uageübteu Erleuchtungen verhalten sich wio die Ton 2™ subtrahirtoi 
UmfäuBi-' der Polarfigui-ea jener Figuren, welche man i 
AohnlicUkeitstrausformation dpr bezeichneten Art ans den e 
1^ guhildot liat. 

bpiel der Anwendung dieses Satzes möge die Bestimmiacx.'i 
^ng einer voUeu Zone dienen. Es sei AB (Fig. 3) *_ « 
^seiu Centmra; wir snchen einen Ausdruck für dielicl 




( subtrahirtoi 
i durch ^H^l 
n Grstgen&g^^l 



menge, welche 'ein in Af befindliches Element df von der homogen 
leuchtenden vollen Zone CD zugesandt erhält. Wir machen vom'J 

Zenith Z aus ZC = ZD' = 2ZC = 2ZD und C E=:'^. Legenwir 
Htm in E einen Parallclkreis EF durch die Engel, so ist die Ei^än- 
znng von dessen Umfang zn 2w proportional der gesuchten Er- 
leuchtung. 

Wir ziehen ZMani verlängern diese Gerade bis zn ihrem Durch- 
schnitt G mit EF. Bezeichnen wir dann den Bogen CZ mit R, so 
ist, da die Engel wieder den Radius 1 hat, 



Der umfang des Kreises EF ist gleich 

2EG.K = 2mcoB2Ä, 
and somit die Erleuchtung der Calotte CD 

E = }J-<i/'(2jt — 27tcos2ie), 
E = Jdf%\n^R, 
also das bereits anderweitig bekannte '^) Resultat. 



12)1 



!r, GrundzOge des pholomilriscben 



§. 8. AUgemein gesprochen, würde der Vorteil, den das zuletzt 
angedeutete Verfahren mit sich bringt, darin bestehen, dass eiu Dop- 
peUntegral auf ein ein einfaches reducirt wäre. Es ist dies zwar 
auch direct möglich, indem ja 



p y^9in2rrf(2r)'fc= - ^(c 



ist; allein die hier nötig werdende Substitution kann möglicherweise . 
eiüB so missliche werden, dass es sieb ampfiehlt, diese Reduction auf 
^■Deia andren Wege vorzunoiuncn. Auch deshalb wird diese andre j 
"erieitnng nicht ohne Interesse sein, weil es die Löanng eiaes wenig- • 
•^8 anscheinend noch nicht allgemein behandelten Problems in- 



r 












^ 




aso 




Günihf 


: Ueb,- 


^phSrisdie Curvtn. 


1 




Unare Transform 
tuiil PS ist somit 


ationsglciL 


Imugcn 


ergeben uns 


1 


Carvenbogens dem 




die Läng 


iü'rd« 
eines 


Integrale 



/i/{ir+^'' 



KloichnuBotzoii. Hier sind uun noch die Grenzen den Bedingungen 
der Aiifgalio gemäss zu bestimmen. 

Zu diosom Zwecke müssen wir durch die Pnnkte (r-i, Vj) und 
()-j, u^) Normalen au die erste Curve legen, d.h. grösstfi Kreise, welche 
»uf den BerttUruBgakreiBea in jenen Punkten senkrecht stehen. 

lÜH sei uun I'j das Azimnth eines beliebigen Punktes der Polar- 
rnrvo; «cliroilien wir dann die Gleichung dieser letzteren in folgender 

Sil ist auüb die ungehörige Zenitbdiatanz jtiies Punktes sofort durch 

gegeben. Verbinden wir diesen Punkt mit (ri,i;i), ao läast sich die 
I.Bngo des so' entstandeneu Bogena unmittelbar aus der Gleichung 

- cosö^coBJ--[COs J"v-,-|-sinrjainii"F,COs{rj — uj) 
ontuohraen. Damit aber dieser Bogen einem Normolkreise angehöre, 
muss notwendig * =^ n s*''°i f^'' ™ir erhalten so für F^ die Be- 
Htimniungagleichung 

COS(ri — Ci) = ^COtrjCOtfv,, 

aus welcher sich 

Fl = Ji:(r,.t,) = X,, 

berechnet. Ganü ebenso ergiebt der Punkt (ra,!-^) einen auf der Po- 
larcurye ihm entsprechenden, dessen Azimuth 

ist, und wir finden so die Erleuchtung unseres gemiachtlinigen Drei- 
ecks gegeben durch den Ausdruck 



[ ecke 

^^^^ Ulemit ist also ganz allgemein die Aufgabe gelöst, die Erleuch- 
luug eines Vielecks zu bestimmen, dessen Perimeter aus Bögen bo- 
Uiihigiir sphärischer Curven zusammengeaetet ist. 



iJdn2K- f |/(^')' + sin^J^'.rfr). 



GünfkfT! Zur mathematischen Theoriif dtn Sdiad'br 



Znr mathematischen Theorie des Schachliretis, 



niind Günthc 



§. 1. Die vorliegende Mitteilung betrifft ei» Problem, welches, , 
"Wenn auch ursprünglich von einem Schachspieler ausgehend, gleich- 
wohl bald als ein mathematisches anerkannt wurde und, wie wir so- 
fort sehen werden, einen der ersten Mathematiker unsrer Zeit zn 
eingehendem Studium veranlasste. So wertvolle Resultate aber auch 
die Bemühungen dieses wie andrer Gelehrten für den speciellen dem 
Schachtreu]id wichtigen Fall ergeben Laben, so ist doch eine allge- 
meine für jedes beliebige Schachbrett von n^ Feldern gültige Lösung 
anscheinend noch nicht gegeben worden. Das Problem ist folgendes; 
Es sollen auf einem solchen Brette n Dameu (Königinnen) ao auf- 
gestellt werden, dass keine derselben von irgend einer andren ange- 
griffen wird, reap. dieselbe angreift. Ehe wir an die Lösung selbst 
gehen, wird es sich empfehlen, einen historisch- kritischen üeberhiick 
aber die bisher angestellten Anflösnngsversncho vorausgehen zu lassen. 

Die erst« den Mathematiker inf«ressircndo Andeutung über nnsro 
Aufgabe finden wir in einem Briefe von Gauss an Schumacher'). 
Gauss bemerkt hier, der Angabe des Problemstellers (Nanck) zu- 
folge lasse dasselbe 60 verschiedene Auflösungen zu; er selbst aber 
finde deren 76. Nach einer kurzen Antwort Schumacher's in 
dessen nächstem Schreiben*) berichtigt Gauss weiterhin 3) sein früher 
angegebenes Resultat dahin, dass nicht 76, sondern blos 73 Lösungen 
mögliuh seien — ohne jedoch eine Garantie für letztere Zahl zu über- 
nehmen. Dabei findet sich^b^eite folgende wichtige Notiz: „Die 72 



'Z*i2 Uäulhtv. Zur rualliaiualUdien l'kcarU des SchachhretU.^ 

AuflAtangou rcducireu »ich Ubrigeus aaf nur 9 wesentlich versdiie- 
lieufi, iiiduiii jede AuflÖBung 8 Variationen repräaentirt. Es gehen 
uAmliuL ifuurat aus jodor Auflösung durch Drehung um 90*, 180*, 
270", oder, vias dassulbe ist, iudem man der Reihe nach jode der 
IJiiadrateuitvil unten otellt, 3 andere hervor; und jede dieser Äuf- 
laaungen Uefort iu ihrem Spiegelbild, oder waa dasselbe ist, auf der 
IlttcIuKltn dc8 Papiers eine neue." Es kann einigermassen Wunder 
ttebnioD, üiiflB Gauss hei seiner so Überaus klaren Auffassung der 
KiKunart doii FroblomB gleichwohl eine ganze Serie von Aoflösongen 
total übcntah. 

Dil» Antwort Schuraacher's*) sucht einige neue BeitrSge zu 
lltirtini, ohne dass ihm dies jedoch besonders gelingt. Seine Methode 
\»\. noch ein reiu mechaulsches Tasten, dessen Resultate nicht be&ie- 
ilige» können, So kuinmt der Verfasser beispielsweise nicht zur Klar- 
heit darüber, ob dio Dame auch eines der Eckfelder des Quadrates 
«luuiihuien dUrfe, was noch auf eine gewisse Beschränktheit der Auf- 
fassung hilldeutet. Denn hstte er sich entschlossen, statt der com- 
lillvirtfm Verhtlltnisse dos 64feldigen Schachbrettes ein einfacheres, 
iilwa dait von '2» Feldern, iii's Ange z\i fassen, so hätte sich ihm ganz 
uuinittt'lbiir die Thatsacbe ergeben, dass eine solche Stellung sehr 
wohl mOgUch sei. So sind denn auch seine Zahlen, IfiS oder 130, 
idiue eigentlichen Wert; er mag dies wohl selbst gefühlt haben, 
doiiu In einem Postscript*) sagt er hierüber: „Indem ich wieder das 
Solmuhluoblem Überdenke, werde ich besorgt, dasa in meinen Schlüssen 
KtwM vorausgesetzt ist, was vielleicht nicht stattfindet." 

I) Brierwechsel iwischen C. F. G&urg und H. C. Schumm 



HU>e«e- ' 



, 6. Bund, AllOtiB 1965. S. lOf 



s) ibia. s. 110. 

3) IbiJ. S. IIS. 

4) Ibid. S. 113. 
B) Ibid. S. 115. 

§. 2. Bis hieher kann von einer eigentlich theoretischeo ] 
liaudlung der Aufgabe noch nicht die Hede s^n: von jetzt an t 
dioBolbe iu ein anderes, hüheres Stadium. In seinem nächsten £ 
hüi'ichligl Gauss zunächst die oben angedeuteten Fehler Scjy 
inacher's und führt dann an, dass einer Mitteilung Nanck'a a 
folge es imtiauzeu 92 Lösungen gebe. Gauss hält zwar auch i 
Anzahl noch fOr eehr zweifelhaft, und in der Tat stehen ihr k 
otgeuüicheu Ortiude zur Seite; indes wissen wir jetzt, dass sieil 
der Tat die riuhtige ist. Hierauf sucht Gauss die Au^abe in 4 
uiathematiHcheB Gewand zu kleiden; seme Worte sind folgende: 



Gänlhtr, Zw m<illi':mati,i:hi'\ Theorie des Sckachhretls. 

,JKe Aufgabe Iftsat sich ao aussprechen. Man soll die 
Zahlen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8 in eine solche Ordnung bringen, 
1) wenn mau der geordueten Eeihe uach sie resp. um 1. 3. 3. 4. 5. 
6. 7. 8 Tergrössert, lauter ungleiche Summen hervorgehen; i) dass 
auch, wenn man der Reihe uach 6. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1 addirt, lauter 
ungleiche Summen erscheiuen. Es sind z. B. ^ese Snunnen bei Ai 



•2. 7. 11. 10. 8. 13. 9. 12 oder geordnet 2. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 
alle ni^leich; und 9. 12. 14. 11. 7. 10. 4. 5 oder geordnet 4. 5. 
9. 10. 11. 12. 14 aUe ungleich. 

Das Tatonuirou ist nun sehr leicht. Z.B. ich versuche den An- 
fang 1. 3 zu completiren. Tormöge jener zwei Bedingungen 

wird in der dritten Reihe nicht 2 und nicht 4 stehen dürfen, also 
nur 5. 6. 7 oder 8. Es müssen also die Anfänge 1. 3. 5..., 1. 3. G..., 
1, 3. 7..., 1. 3. 8... durchprobirt werden. Ich fange an mit 1.3. 5. 
Vermöge jener Bedingungen darf am 4ten Platz nicht 4 und nicht 6 
stehen. Es bleiben also blos übrig 2. 7, 8 oder es sind durchzupro- 
i)iren dieÄuföugo: 1. 3. 5. 2, 1. 3. 5. 7, 1. 3. 5. 8. Ich fange wieder 
an mit 1. 3. 5. 2, wo in Folge jener Bedingungen am Öten Platze 
nicht stehen dürfen 6 und 7. Es bleiben also blos die Anfänge; 
1, 3. 5. 2. 6 und 1. 3. 5. 2. 8. Die Berücksichtigung obiger Bedin- 
gungen ergiebt, dass bei dem Anfange 1. 3. b. 2. 6 auf dem 6ten Platz 
4. 7. 8 nicht stehen dürfen. Es fällt also auch dieser Anfang weg. 
Der Anfang 1. 3. 5. 2 ist also überhaupt unzuläBsig. Eben so ver- 
ehrt man mit 1. 3. 5. 7 und 1. 3. 6. 8, die beide sich als unzulässig 
erweisen. Es ist folglieh überhaupt der Anfang 1. 3. 5 unzulässig 
lind man wird ebenso 1. 3. 6, 1., 3. 7, 1. 3. 8 durchprohiren.' 

Es ist nicht zu leugnen, dass die hier gegebene Vorschrift vi 
hältuissmässig schnell zum Ziele führt; dagegen wird man aber auok^ 
gestehen müssen, daes sie die grüsste Aufmerksamkeit erfordert. Es 
ist eine ganz combiuatorische Operation, bei der successive alles un- 
taugliche ausgeschieden wird, etwa in der Art des Siebes von Era- 
tosthenes. Ea wäre nur noch nötig, sie dahin zu vervoUkomumen, 
dass bei ihrer Anwendung gar keine besondere Genauigkeit mehr 
nötig, vielmehr das ganze Tatonnement völlig mechanisch wäre. 

Es ist wohl natürlich, dass der Gründer der lateralen Zahlen- 
Auffassung auch auf diese Aufgabe die geometrische Darstellung der 
complexen Grössen anwandte. Er fährt fort: „Am elegantesten iat 
e», die Sachen so einzukleiden, dass sie den complexen GrTössen an- 
gehören. Es heisBt dann, man soll 8 verschiedene complexo Zahlen 
finden o-f-6t, so dass 



] 

. 5. 
.ass 
iter 

1 






284 Gäntkür: Zur ma'heinnlisiihen Thenrie. liea Sc/iachbrel 

1) sowohl a äis b eine der 8 reelleu positiveu Zahlen 1. 2..J 
4. 5, 6. 7. 8 bedeutet, 

2) dass jeder Wert von a nur Einmal vorkommt, und ebf 
jeder "Wert von b, 

3) dass die Werts, welche a-\-li bei jeder jener complesen i 
len erhielt, ungleich Bind, 

4) das8 ebenso die acht Werte von a^b ungleich a 

Es lässt sich dann der Zusamnicnhaiig der 8 zusamiaongehörigcn 
Auflösungen zierlich so vorstellen: 



/ a-\- bi 

durch Stellung l A-|-(9 V 

«.f die 4 Quadrat- ;. 

seilen. I I V / 



Man kann auch sagen, ist Eine der complcxc 
juncte n', so sind alle S Variationen 



Vergl. Theoria Residuorura Bi^nadraficorum, Comm. secunda art. 31." 

Die Fragestellung hat hier allerdings einen hohen Grad voa Ele- 
ganz erreicht - — ob aber durch dieselbe die eigentliche Lösung 
wesentlich gefördert wird, dürfte zn bezweifeln sein. Auch hier wird 
die Behandlung praktischer Fälle anf ein Frobiren hinaustanfen , bei 
dera nur die höchste Genauigkeit vor Fehlem sichern kann. 

Die Art und Weise, wie G aus s auf seine Regel kam, geht aus 
seinen Angaben niclit direct hervor; Schumacher suchte sich die- 
selbe klar zu machen und drückt ') das Resultat seines Nachdenkens ' 
mit folgenden Worten aus: „Die willkürliche Versetzung der Zahlen 
1 — 8 drückt die Bedingung schon aus, dass keine Dame die andere 
als Thnnn angreife. Die Addition niit 1, 2, 3, , ... 8, dass keine Dame 
dio andere in absteigender Linie als Läufer angreife, die Addition 
S. 7, 6, ... 2, 1, dass dies nicht in aufsteigender Linie geschehe, wenn 
uAmlich bei neuer Addition gleiche Sununen vorkommen. Kommen 
*Mch(^ Summen vor, so weiss man unmittelbar, welche Damen sich 

LAnfcr angreifen." Hiemit schliesst die Correspondena 



^^^LJ 



Diese Bemerkung Seh nm ach er 's triflrt den Kempnnkt dßr Frage. 
Die Zerlegung der Gesammtaction einer Dame ia vier, reap. zwei 
Einzel-Actionen — eine ungefähr der Kräftezerlegung entsprechende 
Operation — ist es, woranf es hanptsäcblieh ankonmit, und auch 
unaere LöBnng des Problems wird im Wesentlichen darin bestehen, 
die Identität dieser Aufgaben mit gewissen bekannten mathematischen 
Theorien darzutuu. 

Änmerkang. Die von Ganss (s. o,) angezogene Stelle isl 
folgende : 

„Producta terna cujuslibet numeri complexi per — j 
-|-', — i illius sodos yel numeros Uli assodatos appeilaM- 
mu9. Excepta itaque cifra (qnae sibi ipsa associata est), 
sempor quaterni numeri in aequalca aseociati sunt. 

Contra uumero complexo conjunctnm Tocamas enm, qui 
per permntationem ipaius i cum — i inde oritur. Inter 
numeros imaginarios itaque biui iuaequales semper cou- 
Juncti sunt, dum nnmeri reales sibi ipsi sunt conjnncj 
siquidem denominatioaem ad hos extendere placet. 



ist^^— 



6) BricfwechEcl von Gai 

7) Ibid, S. läO. 



§. 3. Von deutschen Mathematikern scheint sich nach Gau 
nur ein einziger, Natani, mit unserem Probleme beschäftigt zu 
haben. Er erwähnt unserer Aufgabe als einer solchen, welche mit 
dem bekannten Rösselsprünge Aehulichkeit habe — eine Analogie, 
die jedoch wohl lediglich in der Schwierigkeit beruhen dürfte, Fragen 
dieser Art mathematisch zu behandeln. 

Hatani formulirt die Aufgabe so*): „Es sind acht Felder ge- 
geben, deren ReihenfölgOi durch eine darüber geschriebene Zahl an- 
gezeigt ist, welche wir Ordnungszahl ne.nnen. Es soll in jeder der 
acht Felder eine andere der ersten acht natürlichen Zaiilen derart 
geschrieben werden, dasa die Differenz zweier darunter nicht gleich 
der Differenz ihrer Ordnungszahlen ist. Steht also im dritten Felde 
eine 4, so darf z. B. im fünften weder eine 9 noch eine 2 stehen, 
weil 4—3 = 6 — 4 — 5—3 ist." 

Aus dieser Formulirung geht atsdaun fönende neue hervor: 
„Man kann aus einer Auflösung sieben andere gewinnen, iudem man 
1) die Ordnung der Felder umkehrt, 2) statt der Zahlen in den Fel- 
dern ihre Differenzen von 9 nimmt, diese ist dann wieder umzukehren, 
so dass man jetzt vier ZaMenreihen bat, 3) endlich kann man in jeder 



I 



r Zar mathematischen Throne des Schachbr 



trisch in d^:^^| 
i gehen Deter-^^H 



Die von uns verwandte Diagonale ist negaüv-orthosymmetrisch 
IndiceB, positiv- orthoaymmetrisch in deren Trägern. 

11) Hankul, Ueber eine beiondece Clossc der symmetriaclii 
minanten, GOtÜDgen 1861. S, 4. 



§. 5. Die vorstohende Regel ist an nnd für sich klar. Die Mög- 
lichkeit des Thurmaugriffs ist von voruherein dadurch aasgeschlossen, 
dasH jede Combination aus einer Determinante reauUirte; der Ausj- 
schluBs doppelt oder mehrfach vorkommender Bnchstaben verhindert 
die Läuferwirkung parallel der schwarzen, der Auascliluss mehrfacher 
Indiccs die Länfcrwirkung parallel der weissen Diagonale (sobald vrä 
das Schachbrett von 64 Feldern zu Grunde legen). Die Operation 
des Eliminireus aller unstatthaften Verbindungen hat eiueu möglichst 
hohen Grad von Einfachheit erhalten, und die Daratcllong aller über- 
haupt zur Prüfung kommenden Verbindungen ist ebenfalls eine rein 
mathematische Aufgabe einfachster Natur. Köuute freilich die 
Auf lüsung einer Determinante nur dadurch geschehen , dass man 
im der Weise der Eieraentarvorachriften verfilhre, so wäre nichts 
wesentliches gewonnen; der Fortschritt gegen die Behandlung von 
Gauss hegt aber wohl darin, dass man die Borectmung oller Glieder 
einer Determinante durch successive Zerlegung in Unterdeterminanten 
auf ganz mccbaniseho Weise ausführen kann, ohne dass dabei das 
Uebersehen irgend eines Gliedes denkbar ist. 

Auf eine andre allerdings naheliegende Frage soll hier nicht 
näher eingegangen werden, auf die Frage nämlich, ob sich für die 
Anzahl der möglichen Lösungen anf dum allgemeinen Schachbrett von 
«^ Feldern ein indepeudenter Ausdruck gewinnen lasse. Obwohl diese 
Aufgabe sicher nicht zu den unlösbaren gehört, so zeigen doch schon 
die bekannten Formeln, mittelst deren man die Anzahl der 2, 3 . ..p 
Diagonaltermc enthaltenden Glieder zu bestimmen vermag, wie unge- -i 
heuer complicirt die Ausdrücke bei diesem ähnlichen, aber nngleid 
verwickclteren Probleme sich gestalten müBst«n. 



§. 6. Es mögen nun für einige einfache Fälle die wirklich am 
gerechneten Lüanngen folgen. Man hat für 



! Verbindungen: 



'■ malhtmalUcItm 77trorit de* Scharhbretli. 



ElammerQ wir alle diejenigen Combi nationen ein, welche tin9rer*j 
Bedingung nicht genügen, su m&saen wir dies hier mit allen 1 
d. h. das Schachbrett von 9 Feldern läast gar keine mögliche Std- 
long zu. 

Greht man einen Schritt weiter, bo hat die Determinante 



da i, as Cfi I 
die Glieder: 

ifi h H ff 4> (A 64 H %) (A «t, «-V <"^ % "0 <H 9d (fi "B "i «.) (ft "< '^ "*> 
Hier haben wir also die beiden Lösungen 



Die Determinante 



ü 



«äf^» nnd (/gfsÄjCg. 

I f 1 c» ea 34 ta | 
ia «3 "4 "5 ffe 
<7j A4 05 Cg Oj 

A5 /b 'h S« «9 
liefert nachstehende Ghcder: 

[a^a^a^a^a,} (ogaibiC^a,) (agrtaSa^jtt?) (ageaCitisaT) (oge^h^h^a,) (.a^ego^dga,) 

a9dsa,ciCe)(ajci5aie6«5) agdie^l^Cg (ag'fjejei"^) (osdfiSiSjOs) (MsSf^i'O 
;a(,/4*4C4?4) (ogA^i^^a) ("B/iOsCses) (<^4«i«affi) ("sA'^sas^) (V4''6'^''4) 
;t8(r,03ä5C^) (680^03*687) (tgtijCjVs) ia^iMfi«? (äsf^eSA) (Sa'hffB'ts'^s) 

[BgesJjSjCg) (ftee^Sjeidg) (bi^e^a^dsCg) (68^30367/4) (hOs3e'k^5) (h^sSehfJ 
{6Rh'>i''t,'k)i!>g,k!,a^be) (6a^6<^06/4) (hhot^id^) {f'sh<'il'ift) 
;«ifaiaaCBi-g){d,ffi,a86,a,) cf^OiB^Sj*^ (iljaie^ejd^) {•^ai96**<^)('^»i3ß''6<^B) 
;dTej6j(;bC8} ((^jCgSaeja,) (rfsCBesf/jC^) (diCie^e^f^ (djCsged^a,) {djCgP6ea'4) , 

'.d,k^,bgb^a^)(d,kl^t«litli^ ('^*b"3'^'»t) MsfliCe/t (d7*B«a'^^) («^Vs*«/*) '. 

Tiil LTI. 



290 Gäalken Zur mathemalUchm Theorie da SehaehbitUl. 

(/6'^'h<'*''e)<.f6'^s<h«b''i)(/e<h>^h<^a) (A'^»ae^<h) A>^i''a<*s (fe^fSie^d^) 
(/sOrrtjC^e,) (feOjd^sai,) (/gO^esSgeg) IfeOr'sas'ia) (/b«? V*«s) /e<^h<'i^ 
(fe,ha,e^e^) (fBh>hge''B) ifJ'äSA'i) (/s^offiffB^) iAhh^^e) f/oM5«fl^J 
ifBfiea%^){fe,h^6<'6) (/e/iffic««,) {ftfta^i'>'b)iUfih<^iPs)(ffJJ'bHH) 
{h^dffi^e^f^) (ÄsrffiejffaCe) {Asrfjj^Cjei) {h^d^^^a^) {hr^d^ktCfCe) (h^d^&e^a^) 
(As^6'^«6«j) (hh^aePs) h^eSifh,^ ihl'tQmh) (hh/^b^iee) (*A*6<6**) 
(ÄjOjCjC^A,) (Ä5(i,csg6''s) (As°7«»"3®i) ^st^T^e** ih'hh'h<^) (.K'h''B<'tPt) 
(hcc^c^c^e^) (Aö«s'^3*5"5) (*5''a''3°3'^c) (AflCgeaeaS,) (AjCjijjOjag) (A6e8g'4e4J4) 

Es bleiben una sonach für das Schachbrett von 25 Feldern die 

10 SteUnagen 

ngijCieGdj; ogi^^^Ce-, igOiCtdefl,; ftg^^JaOis/«; tfrOtäsA^^« 

'^fciOs^Ai /8''8fft*»"6i /«»i^ö«**^) ÄB*(iy*'«s«i; Asor^ffs^ 
Man erkennt sofort, dass es nicht nötig ist, alle nl Gliedert 
Determinante wirklich hinzuschreiben ^ ist «^ eine ungerade Zahl, 
wird man hios die ersten 



.)!g+l) 



Glieder, im andren Falle, also z. B. beim gewöbnlicben SchachbiC 
blo3 die ersten 



zu berechnen haben, wie sieh dies aus Symmetrie - Gründen soforl^ 
ergiebt. 

Anmerkung. Wendet man dies Verfahren auf das gewöhnliche 
Schachbrett an, wobei allerdings dem Obigen gemäss 

1^-1^-20160 

Glieder auszurechnen sind, so ergiebt sich die Anzahl von 
92 Stellungen. Diese Zahl 92 steht hier mit der ZaW 8 
in einem eigentümlichen Zusammenhang, welcher sich merk- 
würdigerweise auf einem ganz andren Gebiete wiederfindet 
Es bat nämlich Lüroth '^) durch eine ncbwierige Abzahlung 
gefunden, dass 8 im Räume willkürlicb liegende Gerade 
von 92 Kegelschnitten geschnitten werden. Sollte dies anf 
eine wirkliche innere Analogie beider so verschiedcnart^er 
Probleme bindeuton? 

IS) LOrolh, Ueber 
e. ichneiden, Boi 




GänCher: Zar malhemati'sdieii THeorir. rfe» Schadtbretli. 

§. 7. Die vorliegende Methode hat den Vorteil, dass sie sofort 
eine Anwendung auf drei Dimensionen gestattet. Die Aufgabe würde 
sich liier so formnliren laeson. 

„Gegeben sind n^ einen Würfd erfüllende Punkte, es s( 
n^ Punkte von der Beschaffenheit angegeben werden, dass, 
wenn man durch jeden dieser Punkte ein rechtwinkliges 
Axensystem parallel zu den "Würfelkanten legt, sowie noch 
ein zweites, durch Drehung um 45" aus jenem eratfin her- 
vorgegangenes, keine der 6 durch einen der n* Punkte 
hindurchgehenden Linien irgend einen andren dieser Punkte 

Um diese Aufgabe zu lösen, bedienen wir ans einer sogenannten 
Kubischen Determinante. Wir setzen fest, dass sämmtliche Terrae, 
deren Verhindungslinie einer beliebigen Diagonale parallel läuft, den 
nSmlicfaen Buchstaben aufweisen sollen; alle die, deren Verbindungs- 
linie resp. der zweiten und dritten Diagonale parallel ist, bekommen 
bezflglich den nämlichen oberen und unteren Index, so dass also der 
allgemeine Ausdruck eines Terms der Determinante 



sein würde. Die Regel ist dann entsprechend folgende: 

„Man bilde alle Glieder der cubischen Determinante und 
sondere daraus alle diejenigen aus, welche den nämlichen 
Buchstaben, oder den nämlichen oberen und unteren Index 
mehr als einmal enthalten, der Rest liefert sämmtliche Lö- 
sungen, deren die Aufgabe fähig ist." 

Um die Entwicklung einer cubischen Determinante zu bewerk- 
stelligen ist es nötig, den Satz von der Zerlegung quadratischer Deter- 
minanten anf solche auszudehnen. Bei der Normalform 



I 



solcher Determinanten werden die ersten Indices als fest betrachtet, 
die zweiten und dritten permutirt. Dies empfiehlt sich nicht für 
ansre Zwecke; vielmehr schlagen wir folgenden Weg ein. Jeder 
Term der Determinante kommt in den entwickelten Gliedern M^mal 
vor; darans ergiebt sich aber sofort nach dem Gesetz der Homo- 
genojtät, dass man all die Glieder, mit welchen ein beliebiger Term 
mnltiplicirt ist, finden kann, wenn man alle die Terme, welche auf 
dem durch jenen Punkt gehenden Axensystem liegen, anslässt und 
allen übrigen eine Determinante (n — l)ten Grades bildet, die 



CCntA. 



; Zur mathanatiichen TTitorit det Sdutehbr^lU. 



sonach (n— 1)^ Elemente enthält Sonach entspricht dem Zerfällen 
einer gewöhnlichen Determinante in Minoren nach den Elementen 
ÜTter beliebigen Horizontal- unci Terticalreihe die Zerlegung einer 
Bolclien Determinante in cnbische Unter- Determinanten nach den 
Elementen eines beliebigen einer der Coordinatenebenen parallelen 
Quadrates. Das Vorzeichen jedes Gliedes, welches einer besondren 
Untersncbung '^} bedarf, ist für nnsre Zwecke natürlich gleich- 
gültig. 

IS) Armcniinte. Sni dBlerainanti cabici, Batlsglini, Giomsle, G. VI. S. 17J. 




Bemerkungen Ober CjUnder-Fnncdonen. 



j. 1. Die bekannten Transscendenten, welche man mit dem Namen 
der Cylinder- oder auch FoQrier-Beasei'schen Functionen za be- 
zeichnen pflegt, zeichnen sich durch die reiche Fülle von Eigenschaf- 
ten ans, welche man durch einfache Transformationen aus ihrer Defi- 
nition abzuleiten vermag. Als Beleg hiefür kann tot Allem die von 
Lommel 6ber diesen Gegenstand veröffentlichte Schrift gelten, nnd 
an sie schliesst sich im Wesentlichen auch die vorliegende Arbeit 
aa, iKBofem dieselbe einige dort mehr gelegentlich angefahrte inter- 
SBSante Relationen weitor zu entwickeln beabsichtigt. Insbesondere 
Mbeiut die EetteubmchdarstellTing der Cyl Inder functionen eine etwas 
taolirte Stellang einiranehmen, w&hreud im Folgenden gezeigt werden 

, dasB auch an ifiese siith weitere Polgerungen afdtnttpfAn l 



fen lasB^^^ 



Setzt man in bekannter ^ 



f' 



-■ yi-2T(,-H) 

> ist nach Lommel') der Quotient 



2(H-2) - 



2 {«+3) - 



Wir stellen nna non die Änfgabe, den recbtsstebenden Ketten- -< 
brach, ohne Rücksicht auf seine Entstebungsweise , zu : 
Hiefür bietet sich ans sofort eine elegante Methode dar; diejenige 
nämlich, vermittelst deren Spitzer für verschiedene unendliche Ket- 
tenbrücbe die independenten Summeu- Ausdrücke zu finden lehrte. Um 
jedoch im gegebnen Falle den vollen Nutzen aus diesem Verfahren 
zieben zu können, ist es nötig, dem Eettenbruche selbst eine etwai : 
andre Form zu erteilen. 

Mit Anwendang der Determinantenbezeichnni^ erhalten 




and durch ümkehrimg dieser Brllcfae 



Schreiben wir den rechtsstehenden Determinanten- Quo1ieut«n viedw 1 
Als Kettenbmd 



Günther: Bemerkunyei 



1 



nnd dieser Kettenbrocli gestattet nun ohne Weiteres die Anwendung 
der Spitzer'sclien Methode. 



Ist if. der Wort 


utiBereB Kettenljruches, so 


besteht 


■) die Eelatit 




*. - 


■ 2(.+l)- 








Dim;ta die Substitation 












*. - 


/■ffi' **^ 


/.n 




d 


folgt hieraus weiter 










■^ 






= 2(W-1)- 


Ml 







j dasa CS also scliliesalich aof die Auflösung der Functionalgleichul 
«V.+2-2(«+l)/.+i+/. = 



Anmerkung. Man erkennt nun auch, weshalb die ursprt 
liehe Form des EettenbniclieB nicht zum Ansgangspui 
genommen werden künnte. Man würde hier nämlich <: 
die angegebne Substitution auf die Ctleichuug 



geführt worden sein, und diese wUrde, entwickelt geschi 
ben, der die Anwendung des Spitzer'schen Verfahrens l 
dingenden Eigentümlichkeit entbehren, keine zwei / i 
einander mulüplicirt zu zeigen. 

1) Lommel, Studien fiber die Besel'schen Fuuclioaen, Leipzig ISGSs 
fi. 
!) Spitier, DariteUung des unendlicbon Kettenbruubs 



^2x+5-\ 



■Dl, Gn 



30. Teil. 8. 332. 



eriuiije;! über Ci/li'iiler/unclioaeii, 

§. 2. Znr Auflösung jener Gleichung bedienen wir uns eines^ 
dem Spitzer'schen consequent nachgebildeten Ganges. Wir b€ 
zunächat ^) 

„-woselbst qor eine, einstweilen noch nnbestimmte Function von r 
deutet, und X eine conatante Zahl ist, die nach verrichteter »maliger 
Differentiation von gir in dem so erhaltenen Resultate für r gesetzt 
werden muäs". J 

Auf entsprechende Weise ist nun auch /«-(-i und fv+s auBzii-4 
drucken. Erinnern wir uns des Umatandes, dass man diese beiden 
Functionen reap. als erste und zweite ünterdeterminanton der obigen 
Determinanten des Zählers und Nenners auffassen kann und dasa 
wieder jede ünterdetermiuante ein partieller Difforentialiiuotieut der , 
ursprfingliclien ist, so finden wir 



f.+i- 



pt>"A 



und durch Eiugetzaiig dieser Werte in die obige GleictiaDg ergiebü 
sich 



-<"+K^).+(5')>=°- 



Der elegante Kunstgriff, welcher den eigentlichen £eni von Spitzer'^ 
Methode bildet, besteht nun darin, d^s 



'(m = a 



gesetzt wird; denn nunmehr geht nnsre Gleichung in die folgende übetfl 

(s:[''''"'-2<'— "»"'-^»''+'''4 -»• 

und dieser Gleichung zu geuUgen, haben wir offenbar blos die lineoi 

Differentialgleichung zweiter Ordnung 



aufzulösen. 

Die Grösse l ist n 



willkürlich-, es hinderl nas also nichts! 
= lg» 



UHnthnri ü^mm'laMgen Über Cjfimder fkmeti m tm, 

M ihilmiif mi wir btkommon so die emfaohere Gleichimg 

2r (p'V + yV — 9>r -» 0. 
\M viilUtüiitllKts luU^grol i9t uaph Spitzer^) 

tfM(( M«( i^^ üImu d^' Wwt ouiros Kottenbruclie» 



*• 






.i^*t* 



(Ci#' +Ci6 ) 




MtM ^Ui(pl«tt^mi(0 luJ^ iKta^t, dass nach ToDiogiiw DilTereiitioii 
«u K\H«vns U( l^uii d\0 wUlktkrlklie ConsiaAla (\z(^im heatimmen^ 






^ 






■fr ■'^^^-^^^■^■■~— ■■■ ■« m 



- — ■ - ... — . 1 1 ■■■■— 1^1^^^. ■ 



Falle ebner waaüffi^u, TjidaniuüaciQu rüa =^iiicimucer :äiut unsgämp^ 
indoa »pd ja geradii a^ua viiüig^ l$jiii% vmi cwKritMiyrhf»: iifnfenwfli Bii 



GünCher: Bimerkungea über Cslinderfunclionen. 297 

Interesse. Unter dieser Beschränlrung dagegen gewährt derselbe ent- 
schiedene Vorteile. Der Zusammenhang einer Cylinderfunction erster 
Art mit beliebigem Ärganient mit den beiden Grundfunctioneu 

J", und J*. 

ist hier anf eine möglichst einfache Weise vermittelt, indem weiter 
niclits als anccessive Ableitung einfacher ExponentiaiauadrUcke er- 
fordert wird. Jedenfalls ist von diesem Standpunkte aus diese Formel den 
complicirten Summenausdrücken vorzuziehen, durch welche Lo m ra el ^) 
jene Beziehnngen dargestellt hat, wogegen freilich wieder die letztren 
sich des nicht zu unterschätzenden Vorzuges erfreuen, für jeden be- 
liebigen reellen Wert des Argamentes zu gelten, und nicht blos den 
Quotienten zweier Functionen, sondern diese selbst ezplicit zu liefern.. 



i 



3) SpitiDr, S. S33. 

4) Ibid., S. 334. 

5) Lommel, S. 4. 



: Caleut iUnMilaife du n 



xxvn. 

Calcal 6l6menta,ire du nombre des boalets contenns dal 
les piles des Arsenaux d' Artillerie. 



Georges Dos 



1. Dans lea Arsenaux, Igs bouleta de meme calibre Bont r 
par piles; ces piles eont dites triangulairea, quadrangulairefl 
ou rectangalairea, snivautqne, dans la couche horizontale qni con- 
atitue la base de la pile, les centres des boulets forment un triangle 
equilat^ral, un carrä ou un rcctangle. 

Le nombre des boulets Continus dans cbacune de ces piles se 
calcnle par des formules, qa'on obtient en elovant an cairä la suite 
dos nombres naturels 

1, 2, 3, i, 5, ..., n, ..., 

et en ajoutant ces carräs. Or le calcnl de la somme de res carr^B 
ne se fait d'ordinalre qn'en s'appnyant snr la formule du binöme. 

Nous uous proposons de determiner ces memes formules par 
une m^thode dlemcntaire, qui repose excluaivement sur les proc6däs 
de la simple Ärithmetique. 

2. Rle trlang^lalrc. La base est ua triangle eqnilateral, ayanl, 
par cxemple, n boulets de cöte; sur cette base est plac6 un antre tri- 
angle ayant n— 1 boulets de cöt^i sur celui-ci im nouveau triangle 
ayant « — 2 boulets de cöt6; et ainsi de suite', jnsqn'au aonunet qui 
est form^ d'un seul beulet. La pile forme nne pyramide triangolaiM. 



c tTArtilUnt. 



209 , 



La premiere conche de base, dont le cötä est forma de n bou- 
Icfs, contient un nombre de bonleta qui est eTidemment 6gale Ä 1» .1 
Bomme des termcs de la progression arithmStique 

-^1.2.3.4... (n—l).ri, 

dOQt la raison est 1. On sait par l'aritlmietif[ue que cette somme est \ 
€ga\e ä 



Si uoQB donnons ä n sacceBBivement |tontes les valenrs eutieres 
depaia 1 josqu'ä n, nous aurons les Taleors 



= 3 — 1-1-2, 
=.6=1 + 2-1-3, 

— 10 = 1-1-2-1-3-1-4, 



C**-!)" 



. 1+2-1-3+4+ ...-h(«-l). 



= 1 + 2+3+4+ ...+(»-l)+«. 



Ces nombrea expriment les sommes de boulets conteuus dans les 
rcoDches suucessives de la pile, depuia le Bommet qui est forme d'aa 



sgontons ces 6galit6s membre ä merabre, et que noua reprÖBentioiiB ' 
par S la somme des bonlets contenus dans toute la pile, nous aurous 

S_l.n+3(.-l)-Hl(,-2)+4(«-3)+...+(.-l)(,.-M-2)+..(»-n+l) I 
_l.n+2»+3.-|-4.+...+(„-l)»-f,., 
H:i.2+2.3+3.4+...+(»-2)(.-1)-H«~1)»)]- 
La premifire somme revient ä 
^^1+2+3+4+. ..+(»-1)+.)-...^!^^ = ^!^^^'. 



; Calml ^fmentairc du nombre dts bovUls conlenu* 



La sornme entre crochets, d'apr^s riDspection du döTeloppt 
est 6gale & 2S moina n(n-|-l); par cons^qaeut Bons avona 



d'oii nous tirona 



et, pur Boite 
(!) 



B(n+l)(n+2) 
1.2.3 



Cette est la formnle qni donae Is nombre de boalets.^ 
la pila triangulaire. 

3. Pile qnadrangiilalrc. Cettß pile a la forme d'ime pyru 
quadraDgulaire, k base carr^e. 

Soit n le nombre de boulets contoaus dana un cötö de la I 
Bur cette base eat plac6 im autre carr6 ayant » — 1 boulets de ( 
et. ainsi de suite, jusqu'uu Eommet forma d'uii aenl boulet. Le u 
S de boulets contenus daus la pile est donc la sommo des carrSs i 
n Premiers uombres cntiers, de sorte qu'on a 



5 = l»+2i'-l-3«+4^- 
Or il est övident qn'en gdneral 



..+(«-1)»+-.». 



doimaDt k n successivemeut les valeurs 1, 2, 3, ... n on traars 



I et, en 



danr Itt pilfs d«» Aritnaui rT ArtilUrit. 



et, en additionnant, 



La partie entre crochcta est la Bomme des bonlets contenna dam i 
ta pile triaagulaire; en la remplajant par la valenr (I), on obtient 







S = 


n(«+l)(n+2) 


OH, en 


rfidnisant, 






(H) 




S 


n(«+l)(2«+l) 
1.2.3 



4. Pile rectau^laire. EUe a ponr base nn rectangle, que nou i 
BnppoBerons de m, bonlets d'tm c6tö snr n de I'antre, m £tant ploB-J 
grand qne n. Snr la base est placä nn sccond rectangle de m — 1 \ 
bonlets sur n — 1; et ainai de suite. La pile se termine non par du I 
büulet, mais par une ligne ou aretc de m — n-\-l bonlets. 

La pile pent etre consid^röe comme nne pile quadrangnlaire de 
n bonlets, contre la quelle on a appliquö m — n triangle de m — « 
bonlets de cötS. La Bomme de tons les bonlets sera donc 



c'eBt-4-dira 

(in) 



..(n+DOw-n+l) 



Cette est la formnlc connne qni donne le 
bonlets d'nne pile rectangnlaire. 

En y faisant m — n, on retroijve (II). 



302 Btndfr: Besi 



unff der grötglen Artmkt gleich gro. 



xxvm. 

BestimmiiDg der grössten Anzahl gleich grosser Kngetaij:^ 

welche steh anf eine Kngel von demselben Radius, wie df^ 

übrigen, auflegen lassen. 



Herrn Dr. C. Bender 



Um einen Kroia lassen sich, wie leicht zu finden ist, 
mum sechs Kreise von demselben Radius legen, die alle seclis i 
ursprünglichen Kreis berühren. Kinimt man au Stelle der Krei^i 
Kugeln, 80 gehen jedenfalls längs eines gröastea Ki'eises der mittler 
Kugel ebenfalls sechs Kugeln, welche die mittlere Kugel berfllir^ 
Diese grösste Kreislinie mag den Namen Äeqnator füliren, indem •* 
uns zugleich die sieben Kugeln in einer Horizontalßbeno liegend denkei 
In der Fig. 1, sind diese E)ieben Kugeln, von oben gesehen, gozeicl 
und die änssereu Kugeln mit den Zahlen 1 bis 6 versehen, den I 
rührnngs punkten dieser mit der inneren Kugel die aechs Anfai^ 
buchstaben des Alphabets beigegeben. 

Die Berührungspunkte der äusseren Kugeln unter sich liegen auf -l 
einemj^eis von dem Radius ma, welchen mau nicht unzweckmässig 
Festhaltungskreis nennen kann, da er gleichsam die Kugeln unter sich 
festzuhalten scheint. Bei weiterer Betrachtung hat man die Bezeich-^ 
nung Festhaltungskrcis zu vertauschen mit dem Kamen Festbaltungs^ 
kngel, welche den geometrischen Ort der Berülirungspuntte aller a 
die innere Kugel aufgelegten äusseren Kugeln unter sich vorstellt j 



I 



-jfc* «nder: Bfslimmung der grSaslen Amahi gleich grosier Kugeln efc. 303 

31^ «Et gen wir nun oberhalb der Kugeln 2 und 3 auf diu innere Eugel 
eine Efc-mdrc und zwar dio Kugel 7 in der "Weise auf, daas sie zugleich 
mit 2 mmd 3 tangirt, so schneiden die Kugeln 2, 3 und 7 aus der 
TMt"liE»,ltungskngel ein sphärisch gekrümmtes Flächenstüek heraus, 
äe&sen Bild, soweit es in einfacher Weise geschehen kann, iu Fig. 2. 
geg&b^ii igt. In dieser Figur bedeuten 2e, 3« und 7« die durch das 
^anlegen der Kugeln 2, 3 und 7 auf der Feathaltungskugel sieh zeich- 
neaclen sphärisch gekrümmten Flächena tückchen und a, b, c pic Mit- 
telpixukte der letzteren. 

X>ie diese 3 Punkte a, 6, c direet verbindenden Linien sind Bogen 
gröBster Kreise und auf jeder derselben liegt der Berührungspunkt 
zwfeier von drei hier in Betracht gezogenen Aufleguugakugeln. 

Aus dem Flächeninhalt des sphärischen Dreiecks kann man durch 
Abzug der drei sphärisch gekrümmten Stücke aÄC^ bAB, cBC das 
"U>erhalb liegende sphärisch gekrümmte Stück finden. Ehe jedoch 
"Üeaeis wirklich ausgeführt werde, mögen uns erst einige Vorbetrach- 
*«»een beschäftigen. 

Geben wir dem Radius der gleich grossen Kugeln die Bezeich- 
nou^ r, so Undet man den Radius A der Feathaltungskugel 

k = 2rCösjÄ ^^m 

"^*^ <lie Bezeichnung R einen rechten Winkel vorstellen soll. ^H 

- Die Oberfläche der Feathaltungskugel ist daher ;=12nr' also 
B^**a.<iezu dreimal so gross, als die Oberfläche einer jeden der glei- 
chen Kugehi. 

r>as sphärische Dreieck abe Fig. 2. ist ein gleichseitiges uud jeder 
ler (irei Bogen entspricht einem Winkel am Mittelpunkte der Kngel 
^oi» tlt. 

X>ie Grösse eines der drei Winkel, an welchen die Ituchataben 
"» * «ind c stehen, leitet sich ab aus der Gleichung; 



WoUer 



_ cus {hc ) — coa(iic) C0B(g6) 
ain(ac).ain(«i) 



3 = 0,78365314if 




j I>er Inhalt ydes sphärischen Dreiecks ahe wird nun auagedrücki 



304 Btnd*r: Btitiamtmg der grGialen Ämahl «Jei'cA groiier / 

J= 3wr»(0,17547971) 

Die drei gleichen sphärischen Flächt'nstttckcheii aJC, bAB i 
bestimmen sich jede 



= 0,0524948066. Swr» 

(Der Ausdruck 37rr*(0,267949191) stellt hierbei die krumme Ober- 
fläche eines jeden der drei, in Fig. 2. mit a, b, e bezeichneten Eugel- 
banben vor). 

Das sphärisch gekrümmte FlächenatüCk ABC ist daher: 

= 3 Jtr". 0,01 799529 L 



Nicht al!o Kugeln können in der eben betrachteten Weise auf der 
inneren Knge! aufliegen, was schon daraus hervorgeht, dass der Flä- 
cheninhalt des sphärischen Dreiecks ahc nicht geradezu in dem FljSr- . 
cbeninhalt des Festhaltungskreises mit einer ganzen Zahl aufgel 
auch könnte dies weiter nur dann gein, wenn der oben berechi 
sphärische Winkel des Dreiecks abc mit einer ganzen Zahl in iA 
enthalten wäre, denn in jedem Punkte, in welchem die auf derFea 
haltnngskugel aufgezeichneten Breiecke zQsammenstossen , mllsste \ 
der entsprechenden ganzen Vervielfachung des Droieckwinkels , 
Bedingung, wonach auch auf der Kugeloberflärhe die Winkel um einen 
Punkt 4 Rechte betragen, erfüllt sein. 

Wenn auch schon diese Gründe entscheidend genug sind den Ge- 
danken an die durchgängig gleichmässige Lagerung der aufliegenden 
Kugeln, wio Fig. 2. darstellen soll, zurückzudrängen, so werden wii' 
noch weiter bestärkt durch die Betrachtung der Fig. 1., in welche? 
gewissermassen ein Aufbau der äusseren Kugeln um die innere, von 
oben gesehen, vorsinulicht ist. Denken wir ans einmal die Kugel 7, 
wie schon erwähnt, der Art auf 2 und 3 gelegt, dass eine Tangirang 
dieser Kugeln statt hat, so können wir unmöglich zwischen 3 und 4 
in derselben Weise wieder eine Kugel 9 in gleicher Weise zwischen 
4 und h legen. Geschieht dies, so müssen notwendig die Eugel 7 
und 9 sich berühren und weiter noch die Berührungspunkte der Kugelftl 
2, 7, 9, 5 auf einem gr3sstGn Kreise der mittleren Kugel liegen. 

Die in der Fig. 1. angegebene Kugel 8 liegt in der nämltcl 
Weise oberhalb der Kugeln 1 und 6 auf der mittleren Kugel a 
9 oberhalb 4 und 5, und 7 oberhalb 2 und 3 auf der mittleren I 
aufliegen. Es lässt sich leicht nachweisen, dass ebenso wol 8 \ 




Ter.- Bestimmu»!! -hr grB-ilfn A«iahl gleich grossfr Eugeln etc. 305 

als auch 8 nnd 7 bei diusor Lagerung sieh berührea müssen, denn 
>'OTfolgcn wir die BerütirnngspuDkte der Eugcln 1, 8, 9, 1 auf der 
mittleren Eagel, so müssen diese ant einem Halbkreise eines grösa- 
ten Kreises der letzteren zn liegen kommen. Da nnu ohne Zweifel 
1 nnd 8, ebenso 4 nnd !) airb berühren, ao müssen notwendigerweise 
auch % und 9 unter sieh tangiren, denn auf einem solchen Halbkreise 
eines gröasten Kreises finden nur die Bertthrnngap unkte von ^ier 
Kugeln Platz, 

Der Nachweis filr die Berührung der Kugeln 7 und 8 ist ganz 
in derselben Weise zn tübren. 

In der Fig. 1. ist nur die Lagerung der Kngoln oberhalb der 
Kbene des Papiers aufgeüeichuet ; von der gerade entgegengesetzten 
Seite bietet sieb uns das nämliche Bild dar. 

Naebdem wir in obigem unsere Aufmerksamkeit auf den leereu 
Zwiscbenraum gerichtet halten, welchen die Kugeln 2, 3, 7 in der 
Festhaltungskugel lassen, wenden wir uns nun zu dem leeren Zwischen- 
raum, welcher in der Obertiäcbe der Festhal tungskngcl von den Kn- 
geln 3, 7, 4, 9 gebildet wird. Hierzu diene Fig. 3. Die dort ge- 
zeichneten Kreise 3b, 4i», 7«, 9« stellea wieder kreisförmig begrenzte 
Stucke des Festbaltungskreises (Kugelhauben) vor, welche man sich 
so gebildet denken kann, als ob die aus der Festhaltuugskugel her- 
ausragenden Teile der Kugeln 3, 4, 7, 9 geradezu von der Festhal- 
tuugskugel ahgetrennt oder abgelöst worden wären. Die Verbindungs- 
linien der Mittelpunkte dieser Kugelhauben bilden ein gleichseitiges 
sphärisches Viereck, wovon jede Seite = IR ist. Dass diese Ver- 
bindungslinien Bogen grösster Kreise der Festhaitnngskngel sind, be- 
darf wol kaum des Nachweises. Der Winkel c dos 4EckB bcde ist 
leicbt zu bestimmen, wenn man berücksichtigt, dass die Mittelpunkt© 
von 2, 3 und 7 jenes oben Fig. 2. betrachtete sphärische Dreieck 
abe bildeu und die Kngel 2 mit 3 und 4 auf dem sogenannten Äequator 
liegen. Wir finden daher den Winkel e durch Abzug des oben be- 
rechneten Winkels a von 2R daher: 

1,21634686 .R 

Bedenkt mau nun, dass die Mittelpunkte der durch die Kugeln 4, 9, 
h auf der Featbaltnngskngel gebildeten Kugelhanben das gleiche sphä- 
rische Dreieck zeichnen, wie dies in Fig. 2. von den Kugeln 2, 3, 7 
näher ausgeführt wurde, und daas weiter Kngel 5 mit den Kugeln 2, 
3, 4 auf dem Aequator liegt, so folgt daraus, dass auch die Winkel 
e und d einander gleich sein müssen. 

Denken wir nns die Diagonalen bd und oe gezogen, so finden v, 



306 Btnätr: Besllmmung der gröaslen Jmahl ^Itich grotser Kugeln elc. 

aus dür Cougruenz der sphlLrischcn Drcißcke bcd nnd ede, dasB dleae 

■Diagonalen L^iunuder gleich sind, woraus weiter folgt, dass 
F Der FIttcheuinhalt des aphärischcn 4Ecks hcde berechnet sich 
BUS den zwei sphärischen Dreiecken bcd nnd htd. Die Winte! h and 
d werden durcli die Diagonale hd halbirt, daher jeder der an U 
iinllüKtriideB Winkel 

= 0,60817343 a 
D(^r IiiLnlt des sphärischen Vierecks hcde ist daher 

= 0,43269372. 37fr*. 
Dlo Oberfläche eines jeden der Engelhaohenansschnitte hBF, cBD, 
iinii, eEF ergieht sich 

= 0,0 81 4797 93. 3 wr» 
woruQB oIb Oberflächengröase des sphärisch gekrümmten Stücks BD 
KF resnltirt: 

- 0,10677455. 3)rr* 11. 

Fassen wir die durch das Einlegen der Äuflegungskugel in die 
Kestlialtungakugel gehildeten leeren Räume näher in's Auge, so finden 
wir \iv\ der Lagerung, wie sie in Fig. 1. angedeutet ist, nur Räume 
yitn dem Flächeninhalt I. nnd dem Flächeninhalt IT. und Kwar 8 der 
»rsteren und 6 der letzteren Grösse. Äddiren wir diese zusammen 
und Bubtrahiron die erhaltene Summe von der Oberfläche der Fest- 
hal tuugfikugul ah, 80 bleibt gerade noch Platz übrig für vö^ Kugel- 
bftubeo , (welche man sich in der bekannten Weise gebildet denken 
tiKUlO wie nachfolgende Recbnung zeigt: 

12 Kngelhauhen = 3,215390 X Sir* 

8 leere Rftume I. = 0,143962 X 3Mr* 

6 „ „ n. = 0,640647 X Snr» 

Iftcho der Festhaltungskugel = 3,999999X Swr» 

l dar Formel ISrer* übereinstimmt 

t unschwer nachzuweisen, dass keine andre Anordnung 
1 Knaultat liefert und wir sagen daher: 

u( uiiiQ Kugel von beliebig gegebenem Radins lassen 
itoht niohr als zwülf Kugeln von demselben Radius 



I B«t|^ dvu u:i Miil lR)i», 



i 



•.ndtr: Bastimiawig der yä/r^leii Äiaahl gltich yroestr Kvgtln 



Bemerkung: (Ißr Redaction. 



^ 



Der vorstehende Aufsatz schliesst mit einer Behauptung, die un- 
bewiesen bleibt, die aber bewiesen werden müsstc. damit die anfanga 
geateilte Fr^e entschieden sei. Gezeigt ist nur, dass 12 gleiche 
Kngctn eine gleiche Kugel so berühren können, däS8 jede derselben 
4 umliegende Kugeln berührt. Von dieser Lage aus sind indes ohne 
Durchdringung noch sehr vielfache Vorschiebungn der 12 Engeln mög- 
lich. Die Frage bleibt bestehen, ob sie sich so verschieben lassen, 
dass eine 13te gleiche Kugel zwischen ihnen Platz findet. Zur Ent- 
scheidung ist sogar die getroffene Anordnung insofern die ungünstigste, 
als der Eranz um den Aequator den sphärischen Flächenraum, der 
fttr die ungerade Zahl T ausreichen soD, halbirL Der strenge Beweis, 
dass 13 gleiche Engeln eine gleiche Eugel nicht ohne gegenseitige 
Durchdringung berühren können, lässt sich führen, ohne eine Ver- 
schiebung von mehr als 2 Engeln auf einmal in Betracht zu ziehen.! 
Um die angeregte Frage zu erledigen, möge er hier folgen. 

§. 1. Die Mittolpunkte aller gleichen Kugeln, welche eine gleiche 
Kugel berühren, liegen auf einer Eugel, deren Radius = 1 sei. Auf 
dieser verbinde man je zwei Mittelpunkte durch einen Normalbogsn 
und tilge von je zwei Normalbogen , die sich schneiden, immer den 
längsten, falls sie einander gleich sind, 'einen von beiden. Dann 
bleibt ein Netz von sphärischen Dreiecken, welches die Engel einfach 
bedeckt; die Mittelpunkte sind deren Ecken. Ist nun 13 die AnaahJ 
der Ecken, so ist nach Euler's Satz 11 die Differenz der Bogen- 
nnd Dreiecksanzabl. Da sich letztere wie 3:2 verhalten, so sind sie 
einzehi 33 und 22. Die Anzahl der Bogen, welche von allen Ecken 1 
ausgehen, ist hiemach 66. Folglich gehen mindestens von 1 Eck 
mehr als 5 Bogen ans. Das Besnltat ist: 

Es giebt 13 Ecken, 33 Bogen und 22 Dreiecke; min«! 
destens um 1 Ecke liegen mehr als 5 Dreiecke. 

f. 2. Die Bogen sind einer doppelten Beschränkung unterworfen:! 



4 



2) Kein 
CteKenscken 



Bogen ist grösser als die Verbii 
der zwei anstoBBendan Dreiecke. 



Die erste Beschränkung folgt aus der Bedingung, dass sich iw 
13 Kugeln nicht dnrcbdiingen sollen, die zweite aus dem Tilgongs- 
geaotz der Bogen §. -1. 



§. 3. Ein sphärisches Vierech ABCD (Fig. 4.) habe eine Seile 

AD •= 2ß, die übrigen = g- die Diagonale BD =- (, welche den 

Winkel ADC in ADB = 9 und BDC = ff, nnd das Viereck r in die 
Dreiecke ADB = /* und Bt>C = ^' teilt. Sei ß constant. 1 anab- 
hängig Tariabet; es wird die Yariation von V gesucht. Man hat die 
Formeln: 



l+2coB2|S-f 2co8*2 



4y3co3^coa = 



»•»2 


- ya^'-^ä" 


,; ..",,- ya 




1— 2cos?^coS( 


1 




28in3f(smi ^ 


"»» va"« 


Für c 


n Manmum oder Mioimiun r ist 






a^ — a/i 



DilFereutürt man die Cosinus, setzt für die Sinns ihre Werte, ( 
ins Quadrat, «od führt auch sin^^, sin*ff auf 1 lurflck, so | 
ktnw« Gleidwng über in 




(oost— J+siniJ){co3i— 1— sinP)(aMi+l> = 

Der letzte Factor ku» mdit rexsdiinMlea, wmt 1 als I 

<ZBC+CD-=Y i^ ^^ iwnte glmh£tlli nüb, vofmijSr 

mi M ntkoheo ist. Eine Wendog der TamtiiMi tu )' i 



30^^ 



folglich entspriclit der obige Wert einem Masimum. Er ist derjenige, 
für welchen beide Diagonalen eiuandei- gleich werden, das Viereck 
eumit syiuinctriach ist. 

§. 4. Liegen nnn um einen Punkt (0) herum n (und zwar melir 
ala 5) Dreiecke, gegen einander begrenzt durch n Bogen, die wir 
Radien nennen wollen, und sind 2 benachbarte Radien (02), (03) 

^ s ■ 30 braucht man nur die Endpunkte der näcliaten Eadien (Ol) 

und (04) zu verbinden, so dasB von dem ganzen, aus jenen Drei- 
ecken bestehenden neck iV ein Viereck (1234) abgeschnitten wird, 
um das Resultat von §. 3. anwenden zu können. Um N so klein als 
möglich zu erhalten, müssen offenbar alle Seiten ihren kleinsten Wert 

= haben; die Verbindungslinie '2ß iat dann ZZ t, und < 3 • -= — re. 
Betrachtet man alle Ecken von N als fest ausser (2) und (3), und 
Tärsciiiebt letztere so, dass sich die Differenz der Diagonalen des 
Vierecks vergrössert, so, wird nach §. 3. das Viereck, folglich auch 
das neck kleiner. Folglich kann der kleinst« Wert erst an der äuB- 

aersten Grenze eintreten, d. i, wenn (02) oder (03) ^ y, wird, und 

man hat den Satz: 

Im kleinst möglichen neck, gebildet ans n am einej 
Punkt liegenden Dreiecken, können keine zwei benacbj 

harten Radien >^ sein. 



§. 5- Die Radien (Ol), (03), (05) (Fig. 5.) und die nockseiten 

(12), (23), (34), (45) seien = ^. die Punkte (0), (1), (5) seien fe«t, 

der Punkt (3) unabhängig verschiebbar. Es wird der kleinste WortJ 
des Sechseck (012345) gesucht. Sei M 



I 



310 lieadrr: Bulimmwig der grS.sIf, Aixtahl gifii/i großer Kagttf. elc. 

aUo für ei» Maximmn oder Uiuimum S 

8^ - -5a (2) 

Stellt man gemäss den Relationen , 

X u 

il, ^ iu qu, (pi dar, so gibt Gl. (2) mit Anweadnng von (1), 

Di v+Vi weder noch n seiu kann, ao gilt allein die Lösung 
qi = 9>i. Difierentürt man <S zum zweiten mal, und setzt dann (f ^^ 9:,, 
so kommt: 



89)»^ a + 3coaä(p)*^ 

folglich entspricht ip = »p, einem Maximum 5, und es giebt kein 
Minimum. Lässt man also q> über 9), hinaus wachsen, so wird das 
neck kleiner, und die Grenze tritt erst ein, wenn der ßadius (02) 

— -s wird, oder die Radien (06), (07), etc. die Grenze der 2ten 

Bedingung im §. 2. erreichen. 



5. 6. Die Winkel t 
- a; dauu ist 



13 Dreiecks, dessen Seiten - 



cos or ^ J 



Die Winkel eines regelmässigen Vierecks, dessen Seiten = -7, \ 
■tien -^ y; dann ist 

C08y = — ^, also y = -x — a 

%. 7. Hat man nun ein Sechseck, dessen Seiten sämmtlich > 
nsd dessen Radien abwechselnd =0 sind, und man lässt einen 1 

swischen liegenden Radius bis auf -^ abnehmen, so werden iUe¥ 

der zwei austosseuden Dreiecke ^ k; daher bleibt für die 4 tibi 
Dreiecke ein Winkelraum :='2n — 2a um den gemeinsamen Pia 
herum Übrig, so daas bei gleicher Teilung je zwei derselben einT 
ffijtj^ Centriwinkel ^ n—a bilden. Dies ist dann i 



le n Beslimmurg Her grösslen Anxahl gleich groMtr Kügeh elc. 31 

Pin regelmäBsigea Viereck , also seine DiagouaLen, deren eine ein Badios 
ist, einander gleich. Hiermit ist genau die Grenze erreicht, welche 
die 2te Bedingung von g. 2. der Grösse jenes Kadius gestattet; bei 
jeder Verschiebuog würde ein Üoppel-Ceutriwiukel <; n — a, der ihn 
halbirende Badius grösser als die denselben kreuzende Diagonale, und 
mau hat den Satz: 

Das kleinste aus 6 Dreiecken um einen Funkt hern 
bestehende Sechseck hat 4 Radien ^= „ und 2 Radifti 
gleich der Diagonale des regelmässigen Vierecks für da 
Seite -g- 

Da jedes der 2 gleichseitigen Dreiecke =^3o— n, jedes der i 
regelmässigen Vierecke = 4(w— o) — 23i ^ Sn— 4c ist, so ergiebl 
sich ; 



11^^ 



§. 8. Liegen mehr als 6 Dreiecke um einen Punkt hemm, 
kann man das daraus gebildete neck leicht auf ein Sechseck zurUclE^ 

führen. Im voraus seien alle n Seiten =' ö gemacht. Hat es i 

benachbarte Radien (02), (03) >» -s, so verkleinere man es nach §.4,, 

indem man bei unveränderten Punkten (1), (4) die kleinere der sieh kreu- 
zenden Diagonalen (13), (24) verkürzt, bis entweder sie selbst oder 

einer der Radien :^ s wird. Im ersten Falle sondert die Diagonale 

ein gleichseitiges Dreieck vom neck ab, und dieses hat dann eine 
Seite weniger. Dies wiederhole man, bis entweder nur ein Sechseck 

übrig bleibt, oder keine benachbarten Radien mehr >--q sind. Ist 

im letztem Falle die Seitenzahl noch > 6, so bildet mindestens einer 

der Radien > ö zu beiden Seiten mit zwei Radien = s Winkel 

=•= 2n 

^ -y <ii(^ — f), also letztere Radien mit einander einen Winkel 

^ n—D, folglich ist nach §. 6. der mittlere Radius grösser als die 
ihn kreuzende Diagonale; diese schneidet wieder ein Dreieck ab, und 
mau kann so lange fortfahren, bis nur ein Sechseck übrig bleibt- 
Di& abgesonderten Dreiecke sind nie kleiner ab i 
^M Ergebnisa lautet; 



3ia I 



■ Bestimmung iler srrö»,-J 



i„^l.l ijttli: 



■ Kii'jflii rlc 



Ein Bpbärisclies neck, gebildet aus mctir als 6 vm 
einen Punkt herum liegenden Dreiecken, ist nie klein er ' 
alB das kleinste Secliacck plus (ii— 6) gleictiacitigenSr^ 

e L' k e n. 

g. 9. Was die übrigen Dreiecke betrifit, so können diese zwsr 

kleiner als die gleicbeeitigEin zur Seite -^ sein, aber nur wenn ein 

Winkel >• 2a ist; denn einen Rborabna, den eine Diagonale in zwei 
gleicbseitigo Dreiecke teilt, teilt die andre in zwei Dreiecke mit den 




Winkeln '2u, 



Kilmc nun im gesammten Netze ein sokbüs Drei- 



eck vor, HO bfttten zwisdien den Schenkeln des stumpfen Winkels 2 
gleicbxeitige Dreiecke Platz; man kannte daher den Gosammti^uni 
der umliegenden Dreiecke immer vermindern, indem man statt der 
langen Dreicckssoite die Halbimngslinie des stumpfen Winkels in der 



Lange 



; zur scheidenden Drejeckscite luiicbte, und die 2 Dreiecke 



zwischen den 3 Schenkeln wären dann nocli immer Jedes grösser als 
ein gleicba eiliges. Man kann daher, wenu man stets die gtiustigste 
Lage für alle Punkte wählt, in der Tat jb — jt als den kleinsten 
Wert eines Dreiecks ansehen. 



S- 10. Nach dem Vorstehenden ist der kleinste Raum, den die 
22 Dreiecke cinneiunen würden, nicht kleiner als das Ideinste Sechs- 
eck ::^2(jt — a) plus dem ICfacheu gleichseitigen Dreieck =16(3« — »), 
das ist nicht ideiner als 

Nun ist 

o = arccosi = 0,7836532 Rechten 
46a = 36,0i805 Eecbten 

Hji = 28 Rechten, also 

das Netz ^ 8,04*05 Rechten 

Hiernach würden die 22 Dreiecke bei jeder Anordnung mehr 9 
tue Kugclfläche hedeekcn, folglich können 13 gleiche Engeln i 
ohne gegenseitige Durchdringung eine gleiche Kugel berühren. 



if: FänJ 'iwjrdruckh ßiie/t 



\ 



XXIX. 

Fünf nngedrnckte Briefe tod Gemma Frisins. 

Nach den Originalen in der UaiTersitätsbibliothek zu Upsala 

herausgegeben tod 

Maximilian Curtxe, 

' GymnaBiallehrer la Xhorn. 



I tfn 



Die unten abgedruckten fünf Briefe des bedcntünden bolgiachen 
Mathematikers und Arztes Gemma Frisius befinden aicli in einer 
zwei BfLude umfassenden höchst interessanten Sammlung von Briefen 
fast ausnahmlos gerichtet an den bekannten Freund des C o 
Johannes Dantiscus'). Diese Sammlung wird in der üniversitäts- 
bibliothek za Upsala aufbewahrt, war behufs Benutzung bei den Äjfj 
beiten zur Säcniarfeier des Copernicus auf hohe Verwendung dt 
Füraten Reichskanzlers dem Copemicus -Verein zu Thom auf längere 
Zeit leihweise überlassen worden, und ich benutzte dre Zeit ihrer hie- 
sigen Anwesenheit die fünf Briefe, welche sich in ihr von dem ge- 
nannten Mathematiker befinden, zu copieren. Sie hatten für mich 
doppeltes -Interesse. Einmal geben sie über einige dunkle Puncto im 
Leben des Schreibers Aufacblusa, bringen also eine willkommene Be- 
reicherung des Abschnittes, welchen A. Quetelet in seiner Histoire 
dei Bcicnces raathömatiques chez les Beiges ^J unsermAutor 
widmet, andrerseits haben zwei derselben Beziehungen auf Coper- 
nicas und dessen neues Weltsystem, und sind von hohem Interesse 
für die Geschichte desselben. Dies ist der Grund, der mich bewog 
eie hier abdrucken zu lassen. Dio nßthigen Erläuterungen werde ich den 
Briefen selbst nachfolgen lassen. Ich bemerke nur noch, dass icb 



t8-_^J 



314 Curlie: Fän/ ungtdruckU Brie/t von Gemma j 

nnd kleiDe Buchstaben nach moderner Weise gebraucht habe, ebenso 
die Interpunctiou ; anlautendes » statt u habe ich nicht beibehalten, 
ebenso ist innerhalb eines Wortes u und v nach moderner Weise 
setzt worden. Im Uebrigen ist die Orthographie des VerfaBsera 
behalten. 



Iteo, 



]J lohannes Dantiacns bieea eigentlich lobannes Flaxbinder. 

Er wur geburen m Danlilg, und nannte sieb tbdli Linndeemas, (beils von 
neinem Geburtsort!: Dantiscus. Ursprünglich nicbl GDiKtlfcher war er län- 
gere Zeit Gesandier des Eüoiga von Foleii am Hole äca KaiscrB Karl V. 
Mit ibm xog er in nllcn Landern nmhcr. wo dieser sieb aofhieU, war IlLngere 
Zeit in Spnniitn, wo er Einticr hinterlietg, von denen sieh auch Briefe in der 
erw&bntcn Sammlung finden, dnnii in den Niederlanden a. e. fort. Spater 
wurde er Bischof von Knim, von 1 537— 1548 Bischof voti Ermland (Warmia), 
aUiSoleher starb er, Gennueros über Dantiacns findet man in der E 
]&ndisehen Lilteraturijeecbi chte den Prof. Hipler p. ISS u. ff. 

les Beiges par Ad. Quetelet. Nouvclle edition. Bruxell 
C. Maquardt 183 1. 2 Bltt, 479 S. gr. 8". — p. 7B-89, 



[1531, 7. Aug.i)]. 



Salntem et servitutis meae commendationem. Fortassis malo 
tarn diuturnam absentiam a D"'. V. H™, accipi metuebara, atixue ob 
id lias tiirbulentas manu trepidante, cerebro disperse congessi, petens 
me quim optima purgatum baberi apud D™. V. Neque enim meae 
negligentiae imputari iuste potest, quod vol ipae Campensis (coi 
Du'atio Vestra plurimum confidit) atqne alii non parvi ponderis teata- 
buntur. Sed, ut dcmum brevissimis causam absolvam, venissem die 
Sabbatti transacta, nam tum espeditus quidera fui negociis mihi com- 
missis, sed impeditus morbo certo non levi, qui me corripnerat vix a 
limine mansionis D»". Vestrae digresaum atquo hnc usque vana spe 
detinuit. Nunc ostenao medicis lotio dicunt illi me in ambiguo eaae 
sive in discrimino vitae, nam epar raoum usque adeo est incensum, ut 
vix restingni possit, et si proticiscendnm mihi sit vel panlulum, malus 
imminere periculum, Mitto igitur ad D^". V. R'". cumulum libro- 
rum, quoB in catalogo nostro mihi praescripserat , adsignato precio. 
Desunt tarnen quattuor vel quinque, quos hie inveniro non potui, et, 
si placct D"'. Vestrae precium, potest eos servare. Ego vero cogor 
adhuc quattuor vel quinque diebus hie decumbere, donec vidcrc, quod 
Deus mecum agere velit, neque enim diu durare potest, quin me vd 
Deo tel vitae reddet. Si vero D*°. Jestn mihi pro me, medicis ftt 



1 




medicinis Teilet mittere unutn vel duoa philippeos, vel quantura ei pla- 
ceret, bene mecum ageret, et si morior, gratiam a Deo aucipiet; sl | 
viram, non ero ingratus. Ex Loyanio ?"■ Auguati 1531. 



Humiilimns seno^ 



R""" in ChriBto pro D. loanni 
Dantisco, Ep"ö Culmenai, Oratori 
Kegis Poluuiae. 



[1536, 1. 

R""" in Christo pater ac Domine salutem ac officioruin meorum 
commcndationem. lam dndum est, qaod K'°' D. Y. mihi mandaverit, t 
nt fret|uent!ua scribam, precipue vero de statu meo, anne ego mma J 
aim futnras, quem matrimonii poenitudo uon ceperit aliquando: cnil 
saue quod respondeam, non habeo aliud, qaam quod cecinit iUe: 

Qui fit, Maecenas, at nemo, quam sibi sortem 
Sen ratio dcderit, seu sors obiecerit, illa 
Contontus yivat? laudt't diversa acquentcs? 
Kam at olim solutus vlucula liaec summopere et cupivi et aectatoa 
Bam ita nunc contra soivi senaua quidem appetunt, verum ratio aliud 
dictat Video enim eam esse nostram imperfectionGm, ut nusquam 
animuB acquiescat, qnamdiu hoc in corpore detinetur. Quam ob cau- 
sam oro, uisi, quod nihil iu verum natura est, quod ante finis sni 
adeptionom conquiescat? Cum ergo animus Doster uuuquam, dum hoc 
carcere clauditus, finem snum consequi queat, non mirum est, eam 
tarn varia appetere, quaerentem scilicet quem non invenit finem et 
regimen. His consideratis satius videtur tedium hoc vitae aut fiuctu- 
ationem potius quacuaque data couditiono aequo ferre auimo, quam 
in dies mutatia sortibus novos seutire cruciatua. Quid igitnr seutiam, 
qnaeris. Sano contentoa sum mea sorte, quia nusquam tranquillitatem 
imeniri sciam; tedet rursus ex communi et omnibus innata imper- J 
fectione. Habet R"°». D, V. meam do statu meo senfßntiam, quaml 
pro Suo candore interpretari velit ^ 

Gemma Margaritam geuuit, quae iam pareutem tatst; istud qui- 
dem K"»". D. V. non fore ingratum arbitratuB significare non dubitavl 



3U> 



Curi 



: fa/ ^f^tdratlite Brü/i p 



De bello cmns hie maximaa appaistna est et waxi— fina« lis ec— 
iEitimarem R'™'. D. V. per daros tires nigfiiii'^tii« ease, soibetc^K^ 
sed minores etiaiii ad nos iiurerti aant. qnore anio atque aUoo be« 
percurram. Caesax triboa ei partibas GaUiam aggredttar. ifst ärem 
Galliaoi Narboaeaäein , quam Delphinatnm Tocant, maximn CKräfcn 
Alpes ant transgressvs est aat conatna in dies transgredi Cejüt Jao 
trtave oppidnla. Coaiaox a P}Tenaeifi montibtis imtat , de liac mhil 
ad DOS pervenire potest, no^tri drra Haunoviani oppidan ob^itemil 
duc«m Guise. Dax est D. de Xassan. 



Nihil tarn factum adhac est per nostros, u 
mexus crescit. 



Augtus pro suo arbitrio onmia admioistrat 



1 dies pornm nn- 



Vxoröm Beoundam gladio interemit cnm fratre ac aliis nobilibns; 
foruut uumes iuuoxias iUos foisse et crimine racasäu. 



Vis elai>sis 24 horis aliam diuit. 

Uaec sunt, quae mihi scribenda visa Saat, tit omni ex pvte 
K"". D, V. meam sentiat obaedientiam. Telini oratam D. V. B"-" 
ut mihi nütt«re dtguarotiir et soam et Eegis genitaram Tel salWt 
tempiDt, i|Uinl mihi sat est '). luvat euim bis rebus aon duiiii''*''' 
teiupus t'altere. N&m reliqnam tempos medicioae impartior, iu 4°^ 
iain gradum adoptns soiu atqae deiaceps artem peto. 

Doiniuus nost«r, lesas Christus, D». V. B"™», qnam dintissinw 
(ucoluHieiu et prospenun coaservet, eni me qaam plarimum t-onun^'*^ 
aiuaquu fratribus, D. Georgio ac D. Bemhardo, totiqae famili*® '' 
Kx LüTäuio. Kalendis Augnsti 1536. 



Rm... DnL 



V"i 



deditisaiinns famnl**^ 
Gemma FrisioB. 



BW \u l-'bristo patri I>. loaimi 
J)fgt^tC'>^ W^ ('ulmensi, patni- 



le: FäaJ uni/eibiick'e Briefe uon Gemma /Vis, 



[1539, 12. Dm.]. 



S. P. et officioruHi meorum conunendationein, Son potni conf 
mittere, Praeaul RoTercndiBsinK;, quin data hac tanta oportunitate 
nnncii aliqaid de mco ac nostratium statu ad R"". D. T. transacri- 
berem, cui spero iion iügratum lore aut saltera non luolestuin iiiter 
ardaas occupatio ues aliqnid cstiam Qostrarum nugarnm admittere. 
Bane mihi longe omnium gratisEimum hac tarn longa teniporis ist locci- 
mm intercapcdiiie fuit audire certi aliquid de R"". D. V"., quam 
mnlti etiam praeelari viri, iique R"". D. V. non soliun noti aed et 
familiariestmi iam dudum e vivia excessisse conteuderunt, adeo ut et^ 
me fere in eadem opinioue pertnuterint. Sed auspitione horooetmetO'l 
discuBBit D. lacobua a Borethen R"'»'. D. Veatrao (ut audio) amicue, , 
qai nos non panim esLUaravit. Quod nunc vero ad atatum rerum 
meanim attinet, ego arte medica victnm qnaerjto, artes ¥ero mathe- 
maticas non nihil sepono ita ingento reram noatrarum conditione, 
quae quaestuoaam magis requirunt quam iucundam artein. Vxor mea 
sicut vitis abundans in latGribna domnü meae et filü aicnt novellae in 
(ärcuittt menaae. Esse sie benedicatur bomo, qui timet dominum! 
Filius tamen nunc unicus superstcs ost, alter in divorum numerum 
relatns, tertiam ve.l filiam expecto in mensera, Deo iuvante. Vtinam 
R™. D. Teatrani possem ad auscipiondam prolem orarel Sperarim 
impetraturum id me (quae eius est humanitas) non difficulter. Reliqua 
nastri BtatuB utmmquc habont. 

Novarum rerum hie magna aatis copia. Esppctamus in dies ad- 
dnctum Caaaaris, quem iam in Gallia esse non eat diibinm. Ecci- 
pietur cum triumpho Parhiaiia decima quinta huius mensifl (enim con- 
fidit Gallo), inde recta ad nos migraturus. Gaudavum masimuH ex- 
citavit tnmultua adversns aulam Reginae. Eiactiones aohere, noluit, 
aed miltea cxhibere, magistratum omnem mnnit, vect^alia rennit^ 
nunc tarnen usqne ad Caesaris adductnm pacata sunt omuia. Traieeti 
Mosae praetor et conanl nna nocte per tumultum miserrime occiai 
sunt, cadavera in platea relicta plus 24 horia. Causam non caperet 
epistola, nee tempus admittit, adeo mihi ex inaperato haoc oblata eat 
Bcribendi occasio. Eex Anglia« duxit in uxorcm filiam Dncis Cli- 
Tiae^); Gheldriam adbuc obtinet Dus Cliviae iunior, namaenior obiit, 
quem ad modum et Bus Gheldriae, Dominus de Nassau, Coredmads 
exeredus Dna de Buri ac plurea alii. Item Barlandua noater et Goe- 
lenlus, Lovanienais Äcademiae duo Inmlna. Professor Latinns nnmi 
est Petrna quidam nominia non vulgariter eruditus, verum non aec|;o#J 
facuudua. 



I 





318 Curtie: Fünf ungedrucktc Briefe von Gemma F.islus. 

His paucis R»". D. V»". Dco optimo masimo commendo, qni eam 
quam diutiasime sospitom servat. Lovanii 12*. Deceb. 1539. 

R™«. D. V. 

ParatissimuB Gemma Frisius. 
EfiverendisBimo in Christo Patri 
ut Domino D.IoanniDantisco War- 
mieuäi Episcopo Dignissimo etc. 
Domino buo et Maeceaati colen- 
diBsimo. 

Der Brief bat das praesentatam XVII. Marcii 1540, ita 
wohlerhaJteuc Siegel ist eine Gemme mit den Köpfen des Castur 
und Pollux. 

!) Man bcnclitp hiur den UnKTSthicit ii 
Heinrich VIII von England mit Anna v 
Brief II bbur ille Uiiindiliing der Annn Bd 



[1541, 20. Iidii]. ] 

Videris, Praesnl Ornatiasinie, non iniuria queri de me, qood 
poatremis D. T. scriptis ne qui qnidem reaponderim. Neque ego 
commode me unquani purgaro possom, ai aiit negligentia aut qnodaJOf* 
animi fastidio id com misia sein. Verum quandoquidem animus mü*' 
bene couscina eat, quaatia qnamque variis diatractua fuerim hactenc»* 
curia , maiori longo animo minorique verecundia rurana audeo ad I^- ' 
T. R*". importunina acribere, ai tum importnnum dici meretnr, qn»*-^ 
ipac pro tua bumanitate prior poscis. At quaa (inquies) euras mü»-* 
narras homuncio, cni ncque rea publica commiaaa eat, neqne principi- ^* 
valetudo? Saue non minori cura passer sibi nidum estruit pnUosqn^^ 
edncat, quam vel aquila vel struthiocamelus ; maiori interdum negooi*:^-^ 
ruHticns eaaulam oxtruxit Lumilem, quam princepa sumptuoaa quantmc^^^^ 
via palacia. Id adeo mihi evenit, nt mca quodvia exigni momoiU^^^^^ 
uegociola tantum mihi faceasant negocii, quantnm forte D. T. R°**^ "" 
gravisaimi rerum Status. Haec eo dico, Praesul Ornatissime, nt tantC^^-^^^ 
facüiua tibi sim purgatua, peranasumqno D. T, ait, non ex negligen 
commissum ease, eur minus quiqnam. amantissimis D. T. scriptW 
descripserim, aed variis multiaque et mihi aaltem gravibus curia i* 
adscribas velim. Profecto non ad modum sunt exigni momonti (meö 
sententia) tot horainum valetudinea, quaa in dies curare habeo. Quaiv 
quam enim non aint principes aot heroes omnes, non tarnen nüwb 



Curlzr: l-'\in/ unyednKlIe Br!e/e von Gemma Friaiai. $19 

diligentia iUia debeo quam vel maximia dacibus, cum eaqne magno 
constet Christo, Domino nostro, eoram vita atqne regia potontiasind. 
At nunc Dci bcnignitate remissa est nonnihil sevitiea morbomm 
hie et maximi et non pauci graasati snnt amium fere totum multoB- 
qne e raedio snstulenmt, qnanqnam ne decimus qnisque auctnbaerit 
eoriun, qui morbo detonti grayissum (sie!) deciibuerunt. Itaqne nunc 
et copioaius et Jiberius acribo R™«. D. T. , quo et poäsem damnnm 
resarcire {si quod paasa est iu me tua büneyoientia), deleatorque 
postliaec omuia ni'gligentiae suspitio: quodvia etiam nunc incubat labor 
novaque molestia anhelanti ad doctoratue lanream, quae Deo favente 
tertio Kalendia Septembris celebrabitnr. Atque utinam ita tuliaset 
rerum conditio, ut huic l'esto litnisset adesse R"". J). Tuae! Demn 
immortalem, quantum claritatis babiturus fuiaset dies ille! Sed feren- , 
dam est quod mntari non potcat. 

Eustachium ') inaignis probitatis neque minoris erutlitionis iuvc- 
nem, lubens amplector gestioque, ai per facultatnlas raeas liceret de- 
monstrarc illi, quem erga eum gero animum: licet aperem bac in re 
nihil opus ipsum habere meis subsjdiia. Vidctur sane ad poesim natuB 
atque in ipso Helione enutritus, ita fluunt tanquam de flumine verans, 
Certe vidontur fato quodam Muaae, relictia Pegasi fontibus, in Sar- 
matiam commigraase, allectae nescio qua aut dulcedine soll aut potiua 
incolarmn genio, ac propulsae ex conauetis Pamassi sedibus barbariae 
iüBueta Graecorum istuc profugisse. Atque ut de aliis uonc tacearo, 
ipsa sane Vrania sedes ibi fixit novas, novosque snoa excitavit cnlto- 
res, qni novam nobis terram, novum Phoebum, nova astra, immo totum 
aliud apportabnnt orbem. Et quidni novnm, cum hactenua ignotum 
prorsua et incertum depictum limitibna orbem, iam deincepB tanquam 
e coelo aBportatum notisaimum aimua babituri? Quot enim erroribus, 
involucris, labyrintbis, quot denique euigmatibns pluaqnam Sphyngicis 
iavolatam babnimua nostram Astrologiam ! Ego aane mnlta possem 
ennmerare, quae nunquam mihi aatia facere potueruut. Quäle est, 
quod Martis motum saepe a calculo, vel exactissimo sccundum tabulaa, 
tribua siguiferi partibua abesse observaverim; quod Lunae magnitudo 
non tantum varietur ad nosfmm conapectum, quantum notant gra- 
visaimi buiua artia authorea; quod anni quantitas nunquam invonta 
Bit esacte, conformis veritati. Nihil nunc dicam de motu firmamenti 
et apogiorum qui, nt ne umbram quidem babuit veritatia, ita omnibus 
ridicolus approbatus; omitto etiam plura alia de omnium fere Stella- ■ 
rum longitudine et latitudine, ne D. T. E™"". obatrepam iociviaius. ] 
Haec si reddiderit auctor ille vester sarcta et tecta (id quod maxime 
1 praeaagit ex eo prooemio, quod praemisit ^)), nonne hoc est 
novum dare terrara, novum terram, novnm coelum ac novum mun- 
dom? Neque ego nunc diaputo de hypothesibns, quibus ille utitur pro 



1 



mn/ \MI»drucklr. Briefe 



I Gl«; 



Mia ilt'ifiiiniitriiiiunf, qaulcs sint, Kut qu&ntam veritatis habeatiL He« 

Kolin »Oll r<>ft>rt tcrntniut* tlii-at circumvolvi , an immotam consistere; 

inotlu N.nli-runi nidtnii ti>titt>onimqao intervalla babe^mus ad amussim 

dt tu t'xactiRBiinum caiculum redactu. Sola me mora omniiim 

(WKicliiiit tmtii'ti i'upio otiitn taiuiam videre hniuR negocü tinem, et non 

\mii'\ •iMil iiaNHini vfri cniditL, quibiiB non minor inest animi cupidJtaa 

vklcntlt. ijiuun milii. Quaprnpter, Ornatissimo Praeanl, noa 

|iitriiui ini'n'lx'Hx srnidi« cum »pn«! inUnitas baud iu^Hia« iloctrinae 

vliui. tiiiu it[iiui )>iwtt-n)S omnes, ei ^quod tibi arbitror neijue grave 

t^Hut itt'qui' aiHliinm) CAlcaribas lautnm usus hoc opns prnmovea& 

Nu» In Utt-t ('»im, iiuh rsUone sftope accidat a decesM« aactoris 

Icl), «t llbri, opcra, snpelli-x, deniqae tota diripiantor abea 

tbllvltmotn, qiiao lüioqui multis ex usu essent futnnL 

i'is wbritor, DiguisMine PraesuJ, de quo*) loqnar, n 

i|>ti »lim de huc authore colebri fedsti mentioneiu cam de ter 

tiitiliqiio uiiHn iiitcr nos confcrremas '). Quod snperest, me D. Z 

\{m\ ,|UHiH oonimoudatissimum eaae capio, precoque Denm optiniran 

Uliiium, 1)1 D. T. ß"**. d^uetar quam diatissimo sospiteui aesnta 

Bccimotortio Kai. Aagnsti I54I. 

- D. T. R-». dediüsämtu -J 
G<>iiim& Fiisins. 




M»". in Chrisl« Patri oi Dnmino 

L\w>knl IViuitisco Kpiscopo Var- 

ii, Pfttnimi SUD Colfndifisimo. 

r Rrlef hil das Praosentatnin Tarmiac IX Aprilis. ^IS*^ 



«gvnn&cklT^ luieli Parä g^^< 
hobt SkUc 



^•ktlie** In tiocimn iid<). niTtt^M 

SriMrr bitte w rint 

rrnnrninn. qnnd pTscntsU Ubh in Jclirc 1S4I «"'' 

tax Ai-s RliflicDs rnsUndeti ««rdm, (U äa Buch ^^ 

i Druck tun; wUtrend 15*0 sod 1641 scbon «**« 

riiB» orschicnm waicn. E? -»^jt k^«i aniao^ 
I R B 1 i s t B t selbst »in ExCTnpim dir prslen Am 
tj»dit»n, mgwNiÄrt rriiidl, tcni Ata vorürgcnile Briel •**^ 

fnn in Im OriRTiml ntirfrariclien trafl von ormir ^M**" 

f p^!■fhTH^>•™ »liiMiliin Coprinirti 'hmä Jubir* 
*» tiM»», Win inrh «niltTweil twtatinl im, nd uuian. 
I ttinl V M*!*!! von ^n naam Thouricn s 




[1543, 7. Apr.]. 



1 



ReTerendiasime Doraiite, salutejn et officiomm meomm commeii' 
dationem. Vix tandem legi, R"". D""., summo desyderio, longoqna 
temporis tractu expeditaa R"»». D- V. literiw plenas in me amoris et 
benevolentis, pro quibos uo Croesi quidem divitlaa (ut ita loquar) in 
praeseDÜonim mihi concesfias Teüm, qnanquana enirn aliqna in parte 
argamentam satis triste tractant, ubi Bcilicet maaom illam tot heroibus 
ootisEimam, au regibus quoquo adamatam adeo languere narraut, ut 
iam sine vicaxio nihil agcre possiL Altera tarnen parte maximiun 
mibi eximcruut metum et iiisigni pcrfnnderuut gaudio. lam dadimi 
enim apud nos incrobacrat rumor, et nonnnllis qnoque persuasit lon- 
gmn Silentium R"". D. Vestram simul et scriberc et vivcre desüsse. 
A qua snapitione libcrati serio nunc csnltamus, et ut eaudem R«""". D. 
V. longa et mcliori valetudine donare velit is , in cnius mann sortis 
nostrae sunt, precanur ex animo. ' 

Äpnd Gonerosnm et Nobilem D. Oratorem Serenissimi regis Vestri 
caenavi naper in acdilina Magni£ci Dni Comelii Scepperi, forte Bm- 
zellam vocatus oh malani valctudincm Illnatria Dni a Prato; ac tum 
mea omnia, quae parum ipsi Dno Christopboro usui eaac possunt, in 
promptitudinis animi mei Signum, ut debni, obtoli, cui aanc nomine 
R™*". D. Veatrac obsequium aliquod praeslare cuperem. Sed rever- 
tenti mihi post tres dies Lovanium JDterea videro nnnquam ipsam 
oontjgit, itaquG non potui pro animi voto meam erga R'". D. V. volun- 
tatem declarare. Si tarnen nepotes E"»''. D. V. coutigerit huc ad nos 
pervenire, id quod snramopere desydero, spero effccturum me, ne vana 
videri poagit bacc mca pollicitatio. De statu vcro temporario nostrae 
Academiae tautum R™'. D. V. significandum atatui, doctores nos 
habere in quovis diaciplinamm et artium generc excellentes. In iure 
ci\'ili D. loannem Haaium, D. Amicum et D. Gabrielom, viroa omneg 
non minus facuudos quam cruditos^ in Canonibus I). Domiuicum, D. 
Michaelem Dniysium et Licentiatum Wilmarum Bemardnm , quorum 
et vita doctrinac c^ccellcntiae respondet; tbeologorum vero (quoa me- 
ritö primo ordine recenaere debueram) magnus est apud nos et nn- 
merns et splendor. Intcr quos acutior vidotur et seuior M. N. lacohns 
Latomi. Sed quid cgü coccua de coloribus? Doctores tandem raedici 
altqui hie pluros auutquam cognoti, et fucmot plurea quam auditorsa, 
Sed in dies quoque uomen daritaaque acliolae medicau Lovanii sese 
ad aydcra toUit; accesslt enim nnper per Magistratnm Lovaniensem 
instituta nova medicinae lectio praeter consuetAS, cepimus qnoque 

Tall L7L 



322 Curtze: Fünf angedruclcle Brieje von Gemma Frisiu». 

anatomen cdcbrare, id quod hactenns plane neglectam fnit magaa 
auditomm detrimento , nos qaoque pro uoatra tcnnitate mathemala 
hie quadragesima. copimiis declorare, ac in dios satis freqneuti audi- 
torio porficimuB. 

Quod ad impensas annnas atüact, non est respondere fadla Sunt 
oiiim voriao apod nos classes, varii ordincs. Qnisqne pro sna et 
dignitate et precio diverse accipitor. Sunt, qni in Paedagogüs TicQ- 
taiit 36 aurcis cardis, hoc est 18 dacatis; Bunt in eisdem Pacdago^s 
alterius classis convicterca , qui 24, sant qni 35 ducatos annue pcn- 
dunt. ßiinili quoqne rationo apnd Doctores ant alios vires doctos 
vivitiir. Maxinia vero ex parte et passim hac tempestate 25 dncatis 
victus omitur. Novi quoqne alios, qui in Doctonun aedibus 30 du- 
catos pro victu numorant. Victus vcro nomine cibum, potnm, cubi- 
oula et leutum tantnm nnmeramas; ligna, candelas, vcsdtus aljaqne 
hulas modi proprüs quisque sninptibus sibi componere debet. Sed 
tanta est apud nos bcUornm tumnltuatio, nt non videam, qua via 
DPpotfis R"". D. V. ad nos permmpere possint. Anno elapso Geld- 
renses et Clivcnscs Regis GalU instincta ot nomi#e t-otam Brabantiani 
fere per insidias occupamnt Quo tempore et ego pro moeuibus qua- 
tridunm adstiti iani factos miles non admodum voluntarius, vidiqne 
hoBtea bombardamm nostrarom globis disiectos et strenue repulsos. 
Vnde tnnc cccini' 

Vicimna atmlio Chrisü post rincala Cephae! 

Sed haec iam apnd R™. D. V. notisairaa esse arbitror, potaissem 
alioquin ingens volnmen harum rerum narratione implere, neqne ad- 
hnc finis aliquis apparet, sed tantnm progymnasmata quaedam videntor 
prao (sie!), ut nunc omnia furorem Martinm refenmt, omnia sarsnin 
dcorsnmquc volutant. Sed dabit Dens bis qnoqne finem spero! 

Opus ille mathcmaticom Summi viri D. Nicolai Copemicii summe 
degyderio eipecto, qnod impresaum iri D. Enstacliius mibi narravit; 
Sed et snb prelo ease iam nunc refemnt nonnnllornm monimenta vi- 
romm e\ Germania prodenntia '). £t commodnm sanc nnnc hoc opna 
Duoiitur, ut occasum tanti viri pcrpetua luce illnstret, qnamquam opteoi 
Viru ilU uestoreia annia digno vitam opere sno durabiliorera, quam at 
R**». P, Veatrae et illi concedat Dens optimus maximna qnotidianis 
preuibna oro. Uxor mihi chariasima (siel) Barbara nomine, neqne 
ro LaÜuii vul Graeca, acd hnmanissima, nt ampicnbns meis gaadet. 
tu fuupleKUDi amlcitifto R'"**. D. V. summopere deayderat, veteres 



Üame: Fünf ungedruckte Briefe iion Gtmma Frm. 

qnoqae E"»"«. D. V. clientali quam commeadatissimi R™=. D. V. caae J 
cnpiant. Ex Lovanio VII. Aprilia Anno M. D. XLIII. 

Reverendissimae D. Vestrae obaequentisaimuB 
Gemma Frisius. 
Eeverendisa". in Chriato Patri 
ac Domino Dn'o loanni Ean- 
tisco Episcopo Warmicasi etc». 
Difo & patrono suo CoIendiSBimo. 

Dieser Brief hat dasselbe Siegel wie No. III. und ist praeBcntirtJ 
XXn Maii, also zwei Tage nach dem Tode des Copernicus. 

1) Wenn unsere oben ansgeeprochens Meinong über das prooem 
qntid promisit ricbtig ist, so können die monimeDta die hier erwlllnit'f 
werfleo nicbt die Narratio prima bedeuten, wir wissen aber bia jetzt nichts 
davon, dasa ensscr dicacr Narratio tot dem Erscheinender Revolationes 
noch Weiteres ober Copernjens im Drucke erschienen sei. Unter n 
m enta kann man füglteh aber kaum blofisc Briefe veratehen; wo sind dicseiben 
nuit bingekommen ? 

Folgen wir Q acte 1 et in dem Teile seines oben erw^lmtcii Werkes, 
welcher von Gemma Frisius handelt, so geben nnsere Briefe man- 
chen neuen Aufschluss über das Lehen dieses Mannes, aber anch 
Berichtigungen falscher Angaben. Gemma war zu Dokkum in Fris- 
]aii4 a™ 8. Deccmber löOS geboren. Jnng verwaist kam er nacli 
Gröniagen, wo er seine ersten Studien machte; von dort bezog er 
die Universität Loewcn und zwar hielt er sich im Gröninger Colleginm 
auf. Schon 1530 veräffentlicLte er seine Ausgahe der Cosmographie 
des Apianus; 1531 zeigt ihn unser 1. Brief schon in engen Bezie- 
Imngen mit lohanacs Dantiscus, dem damaligen Gesandten des 
Königs von Polen am Kaiserlichen Hofe. Gemma ist gefährlich 
krank und bittet Dantiscus um Beisteuer zui" Bezahlung der Kosten 
seiner Krankheit. Dass ihm diese Bitte gewährt wurde, dürfte wohl 
anzunehmen sein, da die nachherigon Briefe sich sonst nicht wohl er- 
klären lassen. Wann Gemraa geheiratet, erfahren wir auch durch 
nnsere Briefe nicht, wohl aber den Samen seiner Frau, sie hiesa 
Barbara. Dass er Anfangs seiner Ehe nicht gerade sehr glücklich 
gelobt zu haben scheint, trotzdem er den ihm am 28. Februar 1535 
gebornen Sohn als eine ihm geborene Perle (margaritam) bezeichnet 
— ein recht hübsches Wortspiel — , geht aus dem ersten Abschnitt 
,dea Briefes No. II. deutlich hervor. 1539 muss er schon wenigstens 
drei Kinder gehabt haben, eiu Knabe war ihm schon gestorben, dass 
^ja^T auch mehr als der eine bekannte Sohn CorneliuB Gemi 



D I 

h 

i 



na ^^i 



324 Cumt: F^nf uagedruckit Briefe von Gemma Frtti 

geblieben ist, zeigt der Scbluss dea fünften Briefes von 1543, deaa 
die veteres clientuli, die Eich dem Biscbofe Dantiflcns em- 
pfehlen, sind ofTonbar die Bchon erwachsenen Kinder des Schreibers- 
GäEzIich falsch ist die Angabe Quetelets über das Jahr, in welchem 
Gemma die medicinischo Doctorwttrde erhielt. Er sagt; „Vers 
„l'äge de quarante-deux ans, Gemma re^ut le titre de 
„docteur en m^decine h l'universitö de Lonvain, et il 
„commenga k remplir d^s cette ^poque les fontions de 
' „professeur dans le m@me etablissoment ')", das märe also 
im Jahre 1550. Unser Brief Ko. IUI. zeigt dagegen, dass Gemma 
am 30. Augnst 1541, also neun Jahre früher, die mediciniscbe Doctor- 
würde erlangt bat, schon 1536 hatte er, wie der Scblnss von Brief 
No. n. zeigt, den Magistergrad in der Medicin erworben, und hatte 
alB Arzt seinen Lebe nsnntorh alt gcauoht, dagegen, wie er in Brief 
No. in. selbst sagt, die Mathematik bei Seite gesetzt „ita urgente 
„rernm nostrarum conditione, qnae quaestnosam magie 
„requirunt quam iucundam artem". Mit der Angabe unsrer 
Briefe stimmt Poggcndorffs Biographisch-Litterarische« 
Handwörterbuch, denn dieses sagt unter dem Stichwort Gemma- 
FrisiuB „Arzt und seit 1541 Professor der Medicin an 
der Universität zu Loewen", dass aber auch diese Angabe ein 
Irrthum ist, zeigt wieder unser Brief V., denn darin sagt Gemma 
selbst: „nos quoque pro nostra tenuitate mathemata hie 
quadragesima cepimus declarare, acindiessatisfreqnenti 
attditorio pcrficimus". Er war also seit den vierziger Jahren, 
das heisst dochwobl quadragesima, Professor der Mathematik; 
wäre er 1543, wo der Brief V, geschrieben ist, Professor der Medicin 
gewesen, so würde er dies sicherlich seinem Freunde Dantiscne, 
der ihn ja um Batb gefragt hatte, angegeben haben. Dass Gemma 
später Professor der Medicin war, scheint sicher, wenigstens hat der 
Titel der 1553 neu aufgelegten Ausgabe der Cosmographia Petri 
Apiani*) die Be_zeichnnng per Gemmam Frisinm apnd LoT; 
nienses mcdicum et mathematicum insignem. Er starb ' 
25. Mai 1555. 

Die Bemerkungen über das Copernianische Werk sind sehr intern 
easant. Sie zeigen das hohe Interesse, das Gemma an den Unter- 
suchungen des Copornicus nahm, aber auch recht schlagend die 
Noth wendigkeit der Reformation der Astronomie. Ich mache ausser- 
dem noch auf die für die Culturgeschichte besonders werthvollen Anf- 
fichlttsse über die Loewener Universität nnd die damaligen Preise dw_ 
Wohnungen für die Studirenden aufmerksam, welche der Brief No.l^ 
enthält. 

Thoni, 30. Märt 1871 ^^^^^^^^ M. CnrttfcJ 



L ^ 




.- FünJ ungedmdde Britfe von Gemma Fritivi. 



«telet ■cbreibeu wollen t 
ere üaBoCmerkBamkeit Q n e i 
e fut Cornelius Gemm 



mpa qui 



Beiden 



I) W*hneb«iD|icb bat ( 
Hier will icb noch anf eine a 
miicben. S. 86 at^hrcibl er: 
la perle „en 1558, en n: 
dagegen sagt er S. 89 er sei 1578 gestorben 
0«. 157T lU Loawpn. 

S) COSMOGBAPHIA Fetri Apiai 
enioB Mcdicuni & Mucbematicum ineigDcm, iam dcmum i 
■nendis, ac nonoiiUis qDoqao locls nncta, figun'squs iio< 
etaidvm nrgumenli llbollia ipsiai Gemae Frisii. Parisiii. 






1 lacoboa: »ab intersignio D.Martini. 1S53. 



falsch; er starb IS. | 

risium apud Lovanl- 
b oniniilus vindicnla 
s illaelrata: Addilia . 
Vaeneunt apnd Vi- 




Znr EntstebungBgrachichte der BevolatioiteB des Copernicos. 

Unter den Notizen, welche Copernicua in die jetzt in Upsal» 
aufbewahrten Bltchsr geschrieben, die er einst besessen, befindet sich 
auch eine Reihe von astronomischen Tafeln und ein diese erklSjendea 
längeres Capitel mit der Ueberschrift: „Latitutidem Veneris et 
Mercurli invenire". Diese Tafeln mit Erläuterung sind die Quellen 
der Tafeln Über die Breite der fünf Planeten und das letzte Capitel 
des VI. Bnchc3 der Revolutionee, nur sind eio in viel grösserer Ans- 
führhchkeit und Breite angelegt. Wahrend die Tafeln in dorn grossen 
Werke des Copernicus nur von 3 zu 3 Grad berechnet sind, gehen 
die handschriftlichen Tabellen von Grad zu Grad und bei den Pro- 
porti onaltheüen von Minute zu Minute. Das Buch, in dem sie ent- 
halten sind, besass Copernicus schon im Jahre 1500 in Bologna, 
wo er, wie sicher aus demselben hervorgeht, noch im März 1500 ver- 
weilte, und es ist also höchst wahracbeinhcb , dasa die fraglichen 
Tabellen vor denen der Revobaionea gearbeitet sind, mit denen sie, 
soweit dies möglich ist — ihr Umfang ist ja ein völlig verschiede- 
ner — , genau übereinatimmen. In demselben Buche findet sich auch 
die späteste, bis jetzt unbcltannte, Beobachtung des Copernicus, 
eine Venuabeobachtnng vom Jahro 1532 — die bis jetzt bekannte letzte 
datiert von 1529 — . Copernicua hat auch für den sinas totas_ 



i Fünf ungediuckte E 



von Ocnma Frisias. 



= 10000 IQ derBclben Haadschrift die Secanten fllr alle Grade d« 
Quadraiitou berechnet Bis jetzt galt, wenn man von Manrolikns 
aus Palermo, dessen Schriften erst nach CopernicuB Tode 1557 er- 
schienen, absieht, Rheticus als erster Berechner dieser Fnnctiona- 
art. In dem grusscn Opas Palatiiium sind dieselben genau in der- 
Belbeu Weise, wenn auch in grösserem Umfange, berechnet, wie dies 
Gopernicus in der Upsalenäer Handschrift thut. Nun sagt Rhe- 
tiCQS selbst, dass er seine Untersuchnngen geschöpft habe ex amoe- 
nissimo horto Coperuici, die Upsalenser Handschrift ist anch 
sp&teBteas 1532 zun Abschluss gekommen, also zu einer Zeit, wo 
Rheticus noch Student war; Rheticns dürfte also wohl eher die 
Idee zur Berechnung derSelianten von Gopernicus erhalten haben, 
als umgekehrt Gopernicus von Rheticns, der erst 1539 nach 
Francnburg kam. Gopernicus yerdankt also die gelehrte Welt die 
Eiuffüirung der Secanten in die Wissenschaft. Die Tangenten hat 
bekanntlich Abnl-Wosaeingefahrt unter dem Namen umbra recta 
und umbra versa. Daas umbra recta mal umbra versa = 1 
ist, lehrt Bradwardin in einer im Vatikan handschriftlich erhalte- 
nen fälschlich sogenannten Perspectiva. Der Cosinus findet sich 
zuerst berechnet in des Rheticus Ausgabe der Trigonometrie des 
Gopernicus, wie in den Prolegomenis der Säcularausgabe schon 
gezeigt ist. AJle diese Eintragungen des Gopernicus werde ich in 
nächster Zeit in der „Zeitschrift für Mathematik nnd Physik, Leipzig 
Tenbner" in exConao veröffenthchon; ich glaube aber, dass eine vor- 
läufige Nachricht in diesen Blattern, welche die Interessen der Provinz 
so trefflich vertreten, nicht unwillkommen sein dürfte. Die später 
anch im Separatabdruck erscheinenden Reliquiae Gopernicanae 
sollen auch die Notizen umfassen, welche in der Pulkowaer Hand- 
schrift (siebe Altpr. Monatsschr. 1873 S. 155—162 enthalten smd. 
Nach nlLherer Ansicht glaube ich fflr die Autenticität dieser Hand- 
schrift ihrem grössteu Theilo nach einstehen zu können. 



Thom, den 3. März 1874. 



M. Curtzo. 



XXX. 
NClscellen. 



Lehrsatz. 

Wenn in der Ebene ein beliebiges Dreieck A^A^A^ (s. d. Fig.) mit 
dem Höhenschnitt A^ gegeben ist, nnd wenn dnrcli einen willkürlichen 
Funkt P und je zwei der Punkte A Exeise gelegt sind, wenn endlich 
jeder dieser sechs Kreise um die Sehne zwischen den zwei Punkten 
j4i durch welche er hindurch geht, herum geklappt wird, so schnei- 
den sich die sechs Kreise in der neuen Lage wieder in einem Punkte Q. 

Beweis. Dass der Satz zunächst für irgend drei Kreise gilt, 
welche um drei Sehnen herum geklappt werden, die ein Dreieck bil- 
den, z. B. für die drei Kreise A^A^P, A^AgP, AgA^P, kann leicht 
ans der Betrachtung der Pcriphoriewinkel gefolgert werden. 

Es bleibt dann noch zu beweisen, dass er auch für drei solche 
Kreise gilt, deren Sehnen in einem Punkte A zusammentreffen, etwa 
AiA^P, A^AsP, A^A^P. 

Man errichte in den Endpunkten Aj A^ Ag auf diesen Seimen 
Senitrechte, welche das Dreieck BiB^B^ bilden mögen, für welches 
die Punkte A^ A^ Ag die Seitenmitten sind. 

Die in den drei betrachteten Kreisen dem Puidite A^ diametral 
gegenüberliegenden Punkte C, C^ C^ sind die Durchschnittspnakte 
der in P auf A^P errichteten Senkrechten mit den Seiten des Drei- 
eehs Bi Bf Bf. In den drei umgeklappten Kreisen seien 



I 




:J2» 

diaittotral gegen Qlierliegendcn Pnnkte /7, D^ />,; daiu liegt D^ laf 
ßfHf nad tii ist von der S«itcuniitl£ A^ ebenso weit eatfemt wie C^, 
teilt also die Seite ßg/f» im umgekehrten Verhältniss, wie Ci, du 
entsprecbende gilt von D^ nod D,; folglich liegen die drei Punkte 
D, Ü, i>3 anch in einer Geraden. Man ßUe nnn anf diese Gerade 
von A^ au8 die Senkrechti! /I^Q, dann erkennt man leicht, dass jeder 
der drei umgeklappten Kreise durch Q hindurch geht. q. d. e. 

Bemorknngen. Iia Allgemeinen entspricht für ein gegebenes 
Dreieck jedem Punkte P ein Punkt Q, und umgekehrt dem Punkte Q 
der l'unkt P. Nur wenn P in einen der vier Punkte Ä rückt, so 
denken sich drei der vier umgeklappten Kreise vollständig und der 
vierte Kreis ist unbestimmt Es entspricht also jedem der Fanda- 
montalpunkte A jeder beliebige Punkt des durch dio drei andern ge- 
legten Kreises, nnd umgekehrt. Drei endliche Punkte entsprechen 
«ich selbst, nämlich die Durchschnittspunkte der Yerbindungalinien von 
je zweien der vier Punkte A. 

Jeder unendlich entfernte Punkt entspricht ebenfalls sich selbst 
Bewegt sieb P auf der VorbindnngBlinie irgend zweier Punkte A, so 
bewogt sich Q auf derselben Geraden nnd zivar sind P und Q stets 
gleich weit von dem Punkte entfernt, in welchem jene Gerade von 
der Verbindungslinie der beiden andern Punkte A getroffen wird. 
Bewegt sieb P auf einem beliebigen durch zwei Fundamentalpnnkte 
z. B, j1, A^ gelegten Kreise, so bewegt sich Q auf dem umgeklappten 
Kreise. Beide Kreise werden identisch, wenn sie die Verbindungs- 
Eobne der Punkte A zum Durchmesser haben. In diesem FaUe bilden 
die Punktpnaro J'Q auf dem Kreise eine krumme involntoriscbe Punkt- 
roiho, deren Doppolpunkte dio beiden sich selbst entsprechenden 
Punkte sind, durch welche der Kreis hindurch geht, und zwar bilden 
die Verbiudungssohneu P Q oiueu Strahibüschcl, dessen Centruin der 
Halbirnngspunkt von A^A^ ist 

Berlin im Februar 1874. F. August 



rnb«r <'lne Eeni»«e ria^se in der Trigonometrie nnd Astronomie käofl^ 
in Anwendung kommender nneodllchen Beiben. 

ünlor der obigen Ueberscbrift bat Professor Dr. Grnnert im 
18. Bande des Archiv's dio wichtigsten in der Astronomie vorkom- 
mendeu unendlichen Reihen mit Hülfe der l^aclaurin'schen ßeihe 




entwickelt. Iq dem Folgenden gebe ich eine directe Herleitiing der 
Keibe für tgy = atgx und bestiimne aus dieser durch passende Snb- 
Btitationcn die andern Reihen. 

Ans tgj/ ^^ atgx folgt zunächst durch Umkehnmg 
1) jF — arctgatga: 

und hieraus durch Ableitung nach xi 









dl cosi*-["a'Binx' 




Setzt mau in 


■St- 


2) » 


1—6 , 1— a 


Bo entsteht 


3) 




* 


1-'' rH„ 




^l + 2icos2^-!-fi' ^-^^ 




« 






1-6» 




(l+i,2=rf,(l4.Js-2ny 




Wird ^^u gesetzt, 


SO ergiebt sich 




5) 




(i-iV 1 b 

(l+6«)("+6) 1+6« »+6' 


also ist auch 












* 




1 he--^ 





"l+6c^f l-|-6e- 
Durch EntTtickelong der Brüche in Reihen erhält e 

7) ~ = 1— 26cos2a+2i»coB4z— 263co36je.. 

and hieraus durch Integration: 

9) p = i~6sin2x-[--ö sinia; s sin 6a ... 

Hat man die Gleichung 

9) '«(»+ä)-rr;'«i' 

BO ergiebt sich aus Nr. 8), da 6 = — a wird : 

10) y = nain x-\- -^i,vx2x-\~ ■^f.mZx ... 
Ana Nr. 9) ergiebt sich durch Umformung; 



1 ^^^^^H 


lÜMaOm. ^^^^^^^^^^1 


11) ams = n>im(x+s) ^^^^1 


^^^^^^H 


"^^^^^H 


^^^ *** 1 — oCOSic' ^^H 


so dass also die Reihe in Nr. 10) aucb die Entwickelong von y «^^ 
Nr. 11) und 12) gicbt. Soll aus tgy = tgx+a der Bogen y gefonden T 
werden, BO bilde mau: J 


tvodurcb Eich ^^^| 


13) 6ia(y—x) = acoaxcoss ^^^M 


^^1 


Setzt man in Nr. 13) ^^M 


^ = ~+l nnd ^H 


y = l+')+l. ^1 


^^H 


und aus Nr. 13) wird ^^1 


14) -^ 8i-jJ3 = asiu|Bm(,j+D, ^H 


niithia ist, wegen Nr. 11) nach Nr. 10) ^^M 


15) ^ = asiuäaiu|+^^'Bin2| + ?^Bin3S+... ^M 


oder weuu man für £ uud i; wieder x jmd y einfulirt: ^^H 


1 16) y = a+acosa!C08a! — ^C0aa!*Bin2a4-'3 C08**e083a: ^^^| 


1 — ^C08x*siu4(c^^^| 


Weuu gegeben ist: ^^^| 


cotgsf = cotgx+a, ^^H 


so ^^^^^H 


cotg, cotg. ^^^H 


^^^^^^^^M 


17) mi(j,—,e) ^^^^^^1 


1 Beut man ia Nr. 17) g = ^+k, so entst^t^^j^^^^^H 



iHscellln. 

18) siiiTj ^ — aaiDa;am(i]-|-x}, 
mithin nach Nr. 11) und Nr. 10) 

19) 1) = — asinj:8ma!+-ySin3:äBia2» — ö-sinx*sin3K 
und wenn mau für i] meder $ einfikbrt: 

20) y = 11!— asina;Bin3:+-2 8ina:^sin2a: — -q ain:c*8in3irT ..._ 

Aus Nr. 3) und Nr. 7) ergiebt sich 

1— Sä 

1— 2icos23:+ai*C094a!— 2ÄäcoBen! .« 



l+26coä2s+6» 
Ersetzt man i durch —6 and a; durch 



Addirt man zu beiden Soiteo von Nr. 22) 1 und diTidirt beide Seiten^ 
durch 2, 80 orhSlt man: 



23) j^ 



= l-|-ÖCOS!e+53coa2x+6äcos3a:... 



in eine Reihe zu verwandehj, setze mau für s: 
in Potenzen von e, so ergiebt sich 



25) 






nad durch Zerlegung in Partialbriiche : 

1 6e-"' 

26) 2^ 1^_______^. 

und hieraus durch Verwandelnng der Quotienten in Reiben: 

27) M = äsina;+S*sin2ii;-|-öäsin3a!.., 

Um w = logVl — 26cosa;-J-fi* in eine Reihe zu verwandeln, er-j 
setze man den Badicandeu durch 

(l—bß^Hl—be-'i), 




Kiel, den 9. JanD&r 1874. 



Bemerkiuig xn Herrn Llgrowski's Krelsbereehntmgsfbrm«!. 

Im 65. Teile des Archivs (MiscelleD Seite 218) giebc Herr LiS 
gowRlci eine Fonnel, welche zur Berechnung der Zahl : 
kann. Diese Formel heiESt: 



PtPaPs - e» 



(1) 



Hier bezeichnet u und Um die Umfange des regulären n resp. 
2".nEck8 im Kreise, und ^i(il = 1,3,3 ... m) den Radius des in das 
A Eck eingeschriebenen Kreises. Aus dieser Formel folgt f llr n -= 6 
die zweite: 



PiftPs ■ 
die von Herrn Ligowski angegeben wurde. 



Man kann aber ans der Formel (1) noch eiae zweite bemerl 
werte Folgerung ziehen. Nehmen wir an, dass u den Umfang eis« 
eingeschriebenen regulären Vierecks bezeichne, so ist dann, wie leicht 
eriichtlich; 



J 



und dies ist dio Formel, welche nir erhalten wollten. Sie stellt die 
Zahl Jt durch ein nnendliches Product dar. Ans ihr folgt die con- 
vergento unendliche Keihe: 

log-ii-=logsec-r + log8ec ^ + Iog8ec 7^+ Iog8ecs2^-... 



oder: 



logg- 



' S logsecs 



welche zur Berechnung der Zahl re dienen kann. 

Die Formel (2) kann auch trigonometrisch bewiesen werden; 
£s findet Bämüch folgende Eciho von Identitäten statt: 



23i"|i-cosJ=siii2;^. 
Mnltiplicirt man diese Identitäten gliedcrweiso, so erhält man: 

2*~^ . Bin 2^ • cos — cos -5- cos 7^ cos ^ 
und somit: 



= 8""''16""''32 ■ 



sm-ö 



1 



COSx • cos -^ COS--; 



Es ist aber 

also: 

und daher 

s = lim — 



sin(7r.i"- ') 



1 



q-COSTc COBs; 



'»16 '""Sä- 

ganz übereinstimmend mit (2). 

Warschau, den 30. October 1873. 



S. Dickstein, 
Gymnasiallehrer in Warschan, 



MücelUn. 333 



1« «4V2 

V2+V2 

y2-}-i/2+y2 



'^2+V2-|-V2+y2 
Ps 2 

U. B. W. 

Ss wird also nach (1) 

4V2 



2+V2 y2-f-y24-y2 T^2+V'2+y2+y2 

—————— » _. ' • ■ ' _ ••• 

2 2 2 

Kiimnt man an, dass m unbegrenzt wächst, so wird limt»m » 2n^ und 
wir erhalten 

4V2 
23r = lim _ / — 

2+y2 y2+y2+y2 y2+V2+y2+y2 

2 • 2 2 ••• 

wo die Zahl der Factoren im Nenner jetzt unbegrenzt ist. 
Es ist aber bekanntlich: 

y 2 «=» sec "2 > 

y2+y2 n V2+y^yl n 



"^2+V2+y2+y2 



«<>«ä 



U. 8. W. 



und daher: 



48ec-j- 
2n «- lim - 



n n 7C n 

COS-gCOSjgCOSggCOSgj. 



od^: 



2- = limsec xs^c g-secjgsecg^^ .•• (2) 



a. sin (180 — a) 



» — 



. 5—1 

8m— T — .a 



. 1—1 • 
gm w .« 



W)r kibta teiMr: 



ttttd fttr ^ und « oMge Werte eingesetzt: 

^ , ^^ a*.sm*(180 — a) o^.sin*« 

sm'~| — « am* -| — .« 



o 
a'.sin* 



a*.8m*j 

" . «5—1 ' 
sm'— r — . o 

9Xn die beiden Onrndgleichongen. 

Seixt man i. B. S <* 3, so erh&lt man, nach Etiminatioii von a, 
a)a Curve für die Dreiteilung des Winkels: 

Itt» Hat ihren Gipfel hei 

,«?ys =- 0,863a 



(!) (VS—1) — 0.592 



l\(« Curve tB^ Fünfteilung hat folgende Gldchimg: 

^«(16»*— a«)+3f*(l3a**«— 32«:»— IGj^) 
-f-i^«(d4ac>~a2«*«*— 16««)+15a*«« 

^ÜSHI^rftV'^lf ^u^ Winter 1872/3. 

lugemeur-Haaptmann vt>n WasserschlebesL 



Reriehtignng. 

*Mä ffK^^'^^ ^ ^^7 verlotite Zdle ü^t hinter dem Worte 
j I ^|^ny^*•*^***^<^^<»^ und tn der danof fidgoidea Gld- 



338 Meine!: BemcTlc. über die Reduction dtr voRen etlipt. Integrale t 



1 — 1» ',& 



(2) 

gefunden werden kann. 

Die Gleichung (2J leitet man aus der Verbindung von ( 

den Gleichnngen 

'^\ Fk }— 2(t— fe3)J'»(i) 



V Fl } 



73 gleichfalls 



her, wie dieses Jacobi in den Fnndamentis novis [ 
getan hat. 

In den vorstehenden Gleichnngen (1) und (2) ist n eine ganze 
poaitivo Zahl, welche den OrdnungBoxponenten der angewandten Trans- 
formation darstellt. — Leicht lässt sich zeigen, dasB diese Gleichungen 
noch gültig hloihen, wenn n gleich einer gebrochenen positiven Zahl 
wird. Denn durch eine Transformation mter Ordnung würde man 
erhalten 



Aj 






und durch Verbindung dieser Gleichungen mit (1) und (2) zu den 



n k — k' dfi. 






-f*3'<a 



Man sieht hieraus, dass die Gleichnngen (1) und (3) bestehen bleib« 
selbst wenn man n gleich einer beliebigen positiven rationalen i 
setzt. Nur sind in diesem Falle zwei Transformationen ai^ 
zuwenden, deren Ordnnngsexponenten dem Nenner aii 
Zähle^r der gebrochenen Zahl n bezieh lieb gleich werdäd 



Nun differentijre mau die Gleichungen (1) nach k und bcant|i 
die bekannten Relationen; 



Mets sei: Bemerh über die Reduction der vollen elUpt, Integrale etc. 339 

sowie die Gleichungen (1) nnd (2); dann ergeben sich leicht die bei- 
den folgenden Gleichnngen: 

r 4^) 1 



Durch Znsammenstellniig erhält man demnach: 

( ) W I jjfiit* der entsprechenden alge- 

A /^ ^ [ braischen Modular- Gleichung 

n 



FVl-l^ = -FVl-k»y zwischen k und A. 



*— ifc» dX 



»•■ 



^^ / E(X) = -^E(k)-BF(k) 

wenn gesetzt wird: 

Differentiirt man nun die Gleichungen 



d\ 



E(l) = jE(Jc)^BF(h) 



E^/l::^^\Eil=l^^^{^^^Fil^ 



h^ 



abermals nach k und benutzt die vorher angegebenen. Relationen, so 
gewinnt man eine neue Beziehung zwischen J., B^ ^, nämlich: 



^ü^^id-i.) = (J_b)(1-.^)+(.-.3) 



dB 

dh 



340 Melaael: Bmfrls. aber die JtedHCtkn dtr 

Bo dass Uberbaapt zwiacben diesen drei Grössen und dem Modnfi 

folgende Gleichungen bcatclien: 



t: 




Heisscl: Bemerk. Über ilif liedacHoa der vollen tllipl. Iiitegralt etc. 34^ 

imd addirt dieBcIbeu, so ergiebt sich: 
F{l)Eil^^^-\-Fil — k^E{k) — F{}.)F-\/\^^ 

= F(h)E')/T^^^-\-FT/\'^^E(k) — Fik)Fil^ 

DioBO Gleichung gilt fttr jeden beliebigeu ratiouälei^ 
Wert TOQ n; daher mass jede der bcidea Seiten sich au^ 
einen constanten Wert reduciren. Also: 

F{h)Ei\—k^ — \F{k) — E{k)] Fi/l^^ = Const 

Dass \F(k) — E{k)\ Fyi—k* für abnehmende k Bich der Nnl 

grenze nähert nnd F(k)Eyi — P (jjg Grenze w fOr k = erreicht, 

beweist mau leicht aus den Integralen und leitet auf diese Weise 
den schönen Satz des Legondro auB der Transforma-, 
tion her. 



Es mag nun b der algebraischen Modulargleichung zwischen j 
und l unter der Voraussetzung, dass n eine positive rationale Zahl is 

eingesetzt worden, so wird k eine specielle Zahl, welche nur von gl 
abhängig ist nnd man gewinnt aus (3); 

f/I— P = y™ F{k) 

ynE(k) — Eyi^^= BaF(,k) 

wo So der besondere Wert ist, welchen B in diesem Falle annimmt 
nnd den mau in jedem einzelnen Falle von der Auflösung einer 
algebraischen Gleichung als abhängig anzusehen hat. 

Durch Torbindung der zweiten Gleichung (5) mit der Gleichung^« 
von Legendre 

F{k)Eyi—k^+ fVi — k^E(k) — F(_k) fVi 

erhält man die Resultate: 

f fVT^^— y/n.F(k) 

(6) ■^« = (»+äy-><'-)+5Yf= 




344 Mets sei: Bemerk, über die ReducHon der vollen ellipt, Integrale ste. 



(12) 



(14) 



rVl— ifc*= V7.F(fc) 



4Fyi — ifc« 



EVl-^={i-^)FVl-k^+:^^ 



i-V2yv2-i 

n =s o; K = , : 

i+y2yy2— 1 



2— yi+2vy2— 1* ^'^4FVr=^i« 



1 — Vi + 2l/V2— i ^4if'(fc) 

„ = 9; 2*yi=Iä=Ö^^ 



V3— 1— y2y3— 3 
V2 



FVl— fc» = 3jF(fc) 



£(*) = (i + ^T^)^(t) + AirJ—s 



£vT^rp - (i _ J^^ ) f y nrjfci + 

\ t/9. -./«/ 



9IP 



y2.{^3>' '^*^*^ 

Q. 8. W. 

Es braacht kanm bemerkt za werdoi, dass wenn n ein Qnadiat 
ist, die Gr6sse F(il;) sich stets dnrch Fy| darstdlen lässt So ist z. B. 

für H = 4; F(fc) = f^?^ 



y3(3-y3) 



äleisael; Beiaerk. über die Hedaclion der vollen ellipl. htlegrale i 

Um die ~Beaultate für gebrochene n ohne zu grossen ÄofwEuuw 
von Rechnntig zu gewinnen, bemerke man, class ans der TraLsfor-f 
matiou <iter Ordnong (n ganz) die Gleichungen fiiesBen: 



EQ,) = ^ E(,h) —BF(k) 






und aus der Transformation mter Ordnung (m ganz) die folgenden: 



£(!) = 



p£Cft)-ß.n/*J 



fi~ft» dk 



(i): 



ü?)—A^(l — )?) 



Durch EUmmation der „A" folgt: 

F{,L) ^-^Fik): fVitr^T*^™. 



E{^) = 



-j'-E(k)- 






Aus der letzten Gleichung folgt, dass alle Gleichungen 
(3) BolbBt noch für gohrochcne n gültig bleiben. Ferner 
ist klar, daBS die Modnlargleicbung zwiscltcu k und f« als das . 



346 -^etsjel.- Bemerk, über die Reduclioii der volUit elUpl IntegraU etc. 

Eesnltat der Eliminatioa von l ans den algebraischen Gleichungen 
zwisclieu X imd Je, sowie zwischen i nnd fi selber algebraiscb 

wird. 

Ich will der Kürze wegen die obige inverse Doppel -Transfor- 
mation als eine Transformation von der Ordnung - bezeichen; so- 
wie die algebraische Gleichung zwischen den Moduln k und ^ durch 

(15) /{k, (1,^ = 

Setzt man nun: 

so werdeu A und B algebraische Functioneü von k und (t. 
Femer ergiebt sieh, daes wenn ft =^ V 1 — fc^ gemacht wird, 

( FiT^-\\.. 





und Btj eine algebraische Zahl wird, welche von der Qrösse j 
Bruchs -^ abhängt, sobald die algebraische Gleichung 

fih, i\ — hh~)='0 

sich algebraisch Iöbcd lässt. 

B. für »—,%«— Jl 






E(l) = 



Eyi—h* = 



8V2+6V3— 11 — lyc ^ 
V6 



Um za nntersuchoD, ob in dem Fallo 



die Yolleo Integrale zweiter Gattung durch F{k) und alüubntiitoll 
Zahlen auEgedrückt werden können, hat man dlo Mudulargloichuf 
für die Transfonuatiou sieboutcr Ordnung 



mit der Modolai^eichting Hü die Transformatloii dritter Ordnuug 

yi;; + -V'{l-l»)(l-jt») = 1 

za verbinden, (i' =^ I — A* zu setzen and zu unUjrBUchen, ob k t 
bei den Gleichungen algebraisch dargcsteUl werden kann. 

K Han setze, wodurch beide Gleichungen crftUlt werden: 

'(i-t^(i-i') = (i^)'i a-*')»'=(i^)' 

Ans ilineii folgt zmiiclut 

i_x»_2yi=p 

und djim ilvtb Fli iB i i H l i flp 

z>+12a>+2a>*+«<»'— 1» — 
mit teireefla Winda 

, <-*y'— * 



348 Mets sei: Bemerk, über die Redudion der vollen ehipL Iniegnüe etc. 

Ist der Kürze wegen 

a; = V2V7— 5 

so folgt: 
(18) / N / \ / 

and es sind in den Gleichungen 

FVT=P=y5F(^) 



n 



E{k)^gF(k)+-^^ryf^^ 



eVi — I^'-^ 711^1-^1^ + 



4:F(k) 

X-, g and h algebraisch darstellbare Zahlen. 

Ich habe in einer grossen Anzahl von anderen Fällen die Modaln 
k\, welche der Gleichang 



\ 



^■^^^'-Vl 



F{k) 



genügen, in algebraischer Form gefanden. In allen diesen Fällen 
sind die Tollen elliptischen Integrale zweiter Gattung in 
F{1:) and algebraischen Zahlen darstellbar. Ob aber Jb immer 
als algebraische Zahl dargestellt werden kann, daiftber wage ich keine 
Yermntong aoszasprechen. 

Kiel, im Janaar 1874. 



Zahradnik: Harmonische Punktsysteme auf rcUiomden Curven etc 349 



xxxn. 

Harmonische Punktsysteme anf rationalen Curven 
dritter und yierter Ordnung. 

Von 
JT. Zahradnik. 



Die Gleichung einer rationalen Curve dritter Ordnung, nämlich 
€4^, wenn man die Doppelpunktstangenten zu Coordinatenachsen 
wählt, ist 

ax^-\-bx^y'\-cxy^-\-dy^ = kxy (1) 

oder mit Anwendung eines rationalen Parameters u 

hu 
a-\-hu-\'Cu^'\-'du^ 

hu^ 

Die Ol. (i) können wir auch in Form 

ox^+dy^+xyA = (1') 

schreiben, wo dann A^bx'\'cy — ä ist. -4 = bedeutet, wie am 
anderen Orte*) bewiesen wurde, die Polare des Doppelpunktes in 
Bezug auf den Involutionskegelschnitt. 



(2) 



*) Sitzungsbericht vom 7. Nov, 1873 der Königl. böhm. Gesellsch. der 
Wissensch. Prag. 



■0 P^ 



35Q ZahradniJc! Earmonisch* Punllti/iUmi 

2. Sie Gleichimg der.Tai^^tc im Fonkte h i 

3:(rfu* — 6m« — 2fl«)+y(o — eu* — 2d»ä)+ftt(ä = 

Fassen wir nun x, y als constant, als Coordinaten eines feston Punktes 
in der Ebene der Cj^ auf, bo geben die Wurzeln der Gleichung (3) 
in Bezng anf u die Parameter der Berührungspunkte der aus dem 
Punkte (x, y) zur C^ gelegten Tangenten. 

Wir können uns die Frage stellen, welches ist der Ort der Punkte 
{x, y), deren entsprechende Berührungspunkte sich aus dem Doppel- 
punkte in harmonischen StrahlenbUscheln projiciren. 

Im allgemeinen sind nun vier Punkte, deren Parameter Wurzeln 
der biqnadratischen Gleichung 

sind, liarmonbch *), wenn 



ß, r,' 



ist. Ordnen wir demnach die Gl. (3) nach den Potenzen vo 
vei^eichen ihre Coefficienten von a mit denen der Gl. (4), bo fo4 



ö = — 2^ f = ay 

Führen wir nun diese Werte in die Gleichung (5) ein, so erhalten j 

27 
WO i — 'S ad, uad/(3;, y) = aa^--i-dy^-\-xi/Ä ist, als Gleichung dee 

gesuchten Ortes. Wir sehen demnach, dass der Ort der Punkte (as, y), 

deren entsprechende Berührungspunkte harmonische Pnnktqnadrnpeln 
bilden, eine Onrve dritter Ordnung Tiat, welche durch die drei In- 
flexionspunktc der Q' hindurchgeht und ans der Form der GL (7) 
sehen wir, dass J = die Gleichung ihrer Verbindungslinie ist. 



Für das Descartes'sche Blatt ist ^ = 3a und l = 
geht die Gl. (6) über in 



demnach 



■> Dr. H. Durfege: I 



auf rationalen Curven dritter und ti. 



Das ßescarteB'scbe Blatt und dessen i^^O baben somit dieselben 
aaesdlicb fernen Punkte. i'= schneidet die C^^ in neun Punkten, 
von denen drei auf i!er Linie A = Q liegen, somit liegen die übrigen 
secbs auf einem Kegelsclinitte. 

3. Die Wurzeln der Gl, (4) sind Parameter aequianharmoniacher i 
Punkte*), wenn 

«+3/ä = 4(3d (8) \ 



351 ^1 



FtÜiren vir in diese Gleichung aus (6) i 
selbe Aber in 



Werte ein, so gebt die- 

(9>-j 

d. i.: Der geometrische Ort der Punkte (x, j/), deren entsprecheuda J 
Berßhnmgspunkte auf C^ sich aus dem Doppelpunkte in ae 
anharmoni sehen Bilsclieln projiciren, ist ein in eine doppelt zn zäh- 1 
lende Gorade ^ = degenerirter Kegelschnitt. 

Zieht man aus einem Punkte der Polare A des Doppelpunktes ] 
der Ci^ in Bezug auf deren Involntionskegel schnitt Tangenten, so j 
bilden die Berühmngspunkte ein aequianharmoniscbes Punktsystem 
(nämlich dieselben projiciren sich ans dem Doppelpunkte in einem ' 
aequiauharmoni sehen Strahlenbüschel). 

4. Einer Curve dritter Ordnung mit einem DoppelpunJrte 
Pnnktcoordinaten entspricht eine Curve dritter Claase mit eim 
Doppeltangeute in Liuiencoordinaten. Sind |, rf Coordinaf«« eim 
Tangente der Curve, so ist die Gleichung der Cj* 

oder 

Diese Form ihrer Gleichung, vrelche ganz analog der Gl. (1) ist, j 
setzt nachstehende Wahl der Coordinatcuachsen: Die Doppeltangente ■ 
fällt mit der unendlich fernen Geraden zusammen und die Tangenten 
ihrer Bertlhrungspnnkte (ausser der Doppeltangente) sind Coordinaten- 
achseu und iiir Durchschnitt Coordinatenanfang. A:=0 ist die 
Gleichung des Poles der Doppeltangente in Bezug auf den luvolu- 



Durch dieselbe Rechnung, wie sie oben durchgeführt wui 
geben sich entsprechende Sätze für Cj* und zwar: 





352 Zakrailiiik: Harmanuclf PankUytteiM 

Die Geraden, welche die C^ in harmonischen Pnnkten schneiden, 
{d. i. die Tangenten der Dnrchschnittapunkto beetimmen auf der 
Doppoltangente harmonische Pnnktajsteme) hüllen eine Cnrve dritter 
Classe ein T, welche die durch den Punkt ^1 = gehenden Tan- 
genten mit der C3* gemein hat. Die übrigen sechs Tangenten, welche 
r mit C3* gemeinschaftlich hat, hüllen einen Kegelschnitt ein. 

II. Jede durch den Punkt A = Q gehende Gerade schneidet die 
Cj* in einem aeqaianharmouiBchen Punktsysteme. 

5. Die Gleichung einer durch die imaginären Kreiapunkte gehen- 
den C^, wenn wir die Rückkehrtangente zur x Achse wählen, ist: 

oder mittelst des rationalen Parameters m vermöge der Eelatiofl x^ug 
au^-\-iu*-{-aa-\-b 

Die Gleichung der Tangente im Punkte u ist 

y{2««3+i„a_i)_^(3a„s_|_2i„_|_o)_(_c 
und der Normale in demselben Curvenpunkte u: 

— (2ac«ä'+iCTi+ac) = 
Ordnen wir diese Gleichung nach den Potenzen von «, so erhalten n 
Sa^ÄM* + 3a(oj(-|- ii)«3+ (5aiy 4- i».r— 2ac)uä + (a^y-\-'2b''y—2abx—beyt 

-\-(ahy-lßx-ao) = (10) 

Aus der Form dieser Gleiclinug folgt, dass die Fusspnnkte der Nor- 
malen eines jeden Punktes der Geraden 

ay-\-bx = 

auf einem Kreise liegen, denn in diesem Falle ist («)i = 

Vei^leichen wir nun die Coefficienteii der Gleichung (10) mi^ ' 
denen der Gl. (4), so folgt 

a ^ 2a%, ß = jiay^bx), y = ]^ {hahi, -\- h^n 



auf rationalen Curven dritter und vierter Ordnung. 353 

Führen wir diese Werte in die GL (5) and GL (8) ein, so besagen 
uns die resoltirenden Gleichungen, dass 

I. Der geometrische Ort aller Punkte, deren Normalenfdsspankte 
harmonische Ponktqnadmpel bilden, ist eine Cnrve dritter Ordnung. 

n. Der geometrische Ort aller Punkte, deren Normalenfusspunkte 
aequianharmonische Punktquadrupel bilden, ist ein Kegelschnitt. 

Für die Cissoide ist der letztere Ort eine Parabel, deren Gleichung 



Ten L7L * 23 



Jt54 Iloppt', Inhalt des Sechsfladu zwiseken orthogonalen Flächen 



xxxm. 

Inhalt dos Sechsflachs zwischen orthogonalen Flächen 
zweiten Grades und seiner Seiten. 

Von 
JZ. Hoppe, 



h KOrporlnhalt bei aUgemeiiier Bestimmmg« 

Diu Oloichungon 

;^+5!:i+^=i = i- (1) 

-^+r^+-=^ = i (2) i 

a — V ' — V • c — V ^ ' 



sU^Uim bei Vt\räudoraBg der Parameter u, v, to drei Scharen von 
VUlchou *J. Dradea dar, welche gememsamen Mitte^unkt, gememsame 
AxouavoUuug, gemeinsame Brennpunkte haben und sieb rechtwio&Ug 
!»v'.)iuoidiU\ \Xk%\ man die Gleichnngen nadi ^^ ar*, s* auf, so kommt: 

^t ,=, -■ ■ (t — a)(ü — «)(to — ö) 

4* — • ^ (h— O) (•— C)(«— C) 






iweiten Grada und seiner Seiten. 



wo zur Abkürzung 

d = (b-c)ia-a)(a-b) 

gesetzt ist Vorausgesetzt ist, dass a, b, c von einander verschieden 
sind. Man kann daher annehmen: 



Da brä Yertansehung von u, w, uj das ganze Plächensystem ungeöndert . 
bleibt, BO lässt sich femer festsetzen 

ohne dass dadurch irgend ein System dreier sich schneidenden Flächen 
ausgeschlossen würde. Eine leichte Betrachtung der Gl. (4) zeigt 
daip, dass Dur 



">">">">''>'' 



sein kann, indem in jedem andern Falle eine der Coordinaten ima- 
^nSr wflrde. Hieran erkennt man, dass die Flächen (1), (2), (3) ' 
bzbw. zweischalige, einschahge Hjperholoide und Ellipsoide sind. 

Eb soll nun der Inhalt des Sechsflachs gesucht werden, welches \ 
von den Flächen 



t. Das Körperelement nehmen wir von derselben 
Form, indem nur «, — ug, v^ — t>a, m', — to^ unendlich klein zu setzen ' 
sind. Dann ist der gesuchte Inhalt 



-AA/ä" 



wo D die Functionaldeterminante 

5x dx 8z 

bezeichnet. Ftlhrt man die ans (4) entwickelten Werte der partiellen 
DifF^entialquotJenten ein, so ergiebt sich; 



Hoppe.: IiiJiall des 



■Jisßachs : 



D = 






1 oTthagonalen Flüchen 

(u — Ä)8 a — h 1 
(„_Ä)a „ — ft 1 



F 

I wo A oinc willkürliche Grosso ist, die wir constant nehmen nad B 

I mit e identificiren werden. Multiplicirt man die Ausdrflcke (4) niä 

iBOtzt zai Abkürzung 
U=iu-o)(u-b)iu-c) 
r^iv-a)(v~b)iv-c) 

so kommt: 

•^hi^i/^e^= ÜVW 

Jetzt zerfällt jeder Temi der Determinante D in 3 Factoren, die 
I einzeln von w, v, w abhangen, und man kann achreibun: 



3>P = DSudv 



(it — /.)'&» (ii~h)Sii 



2-}/—ü aV— ü 2y— (7 



Sei also 




aV— w aV— tr 



rW 



(5) 



^=^Ä' ^=/w' ^^/"^ 
\^^f^., ^,^ir^<^jB, ^v,=iA;-i& 

l giebt die Integration: 

! i X, £a I 



Die hier auftretenden Integrale sind elliptische er^iter und zweiter 
Ututig von bequemster Gestalt zur Redncttoa auf die GmndforiBaL | 



iweiira Grades und i-ciiier Seüeii, 

Nach Gudermann'sclier Bezeicliuung , wo anp, cnp, dnp, elp bzbw. ' 
Sinusamplitiidc, Cosinusfiinplitudc , Deltaamplitude von p und das j 
Integral zweiter Gattung /.in ^pS;» bedeuten, hat man zu setzeu; 



conjug. Mod. fc == 1/ — _^7^ 



(7) j 



Modul lt = l/— 

o — V. = (n — fi)sn'pt " 
woraus : 

i^^ = ± (o — i) V^^^ mp enp dnp 

8m = — 2(o — J)«npcvipdjip3p 
/• &" _ ji /"{«— c)S«. ^ , 



LäsBt man, wenn u in u und to übergebt, p in iq_-\-K-\-iK' und J 
r+iÄ* abergehen, so zc^t sich, dass q und r reell werden; denn j 
mau findet: (8) ] 

Zugleich ist aber durch die Darstellung von m, r, w in gleichen Func- 
tionen dreier Ai-gameuto erreicht, daaa in der dritten Verticalreihe 
der Detenninant« (6) die 2 Irans coudenten Terrae als proportional 
der ersten und zweiten Verticalreihe weggehen, und nur der crat^i, 
algebraische Tcrm in Rechnung kommt. Setzt man 

fp ^ snp cnp dnp 



/^wft"=^H.-«y.-..>+/i^ 



2y 

Ferner sei 



und bezeichne der Index den entsprechenden Wert für die n 

der Index 1 für die obere Grenze der Integrale (5) ; dann ist o 

Doppolvorzeichcus zu den vorigen 




Hoppe: Inhalt äes Sech'ßacks zujischeiijirthogoiiaUn Flächen 



I 



= ±"=^V^.. 



\K 



E—i—k' k' 



-V^. 



i l~k' 

Pi—Pa ^Pi—elpo fpPi—<PPo 
tK* iiE'—I?) 



1 



i^ 



E—l—k' 



1—k' 



das ist eutwickclt: 



+2ir(l+i')(Tj,-w,) 






+[;.-2x'(i+i'a(w,,-TO,) 






Betrachteu wir diese Schalen als Differenzen der von p=:0, q = 
an gerechneten Hyperboloidstücke, so haben wir zur DarsteHung der 
letztem nur po^O, Pi^p etc. zn setzen; dann gehen nach Ein- 
■ötzung der Werte Pj, P^ über in 

4£fc' ,iKk' „ ^ 




\ (1) und (3) Bchlicssen allein 3 Räume völlig ein, 

f Oaiiftl f\ erweitern lässt. Es sind dies die 3 Teile, 

lulilkOrper (3) durch die S Schalen des Hyper- 



iuitilen Grades und !• 



boloids (1) geteilt wird. Letzteres ist, wenn p von Ohis S, oder u 
von a bis A varürt, aofangs die yz Ebene, erzeugt von 
jeder von beiden Schalen eine Hälfte des mittleren jener 3 Bäume, 
und geht Bchliesslich in die ics Ebene Über. Setzt man also, nm das 
EIlipBoid zum vollen zu machen, erat i-f, = K; r, = 1; dann pg^O; 
p^^p, so erhält mau nach Multiplicatioii mit 3 dea mittleren Raum 
zwischen den Hyperboloidschalen 



der u^^l 
n mit ^^1 



.T2°-=-v.-=; 






sap enp dnp 



ctirdnr 






^ + H-~b)i—o\[K-el^-{K'-E-)p\-^,-;^ 

■\-\lCelr — {K' — E')r — ^-{'K'^^^^\ mpcnpdnp \ 



Setzt man statt dessen Po = p ; p^ " ^, bo brhält man einen der ] 
2 Bäume auf der concaven Seite des Hyperboloids. 



1 ^Daa 



V«- 



: !(»-*) y« - 



-I^eIp-\-(E'—E-)p 



-E'elr-\-{E! — E')—lC- 



Daa cinschalige Hyperboloid (2) durchbohrt das Ellipsoid (3) , 
und teilt es in ein Niet P,' und einen Ring P". Das halbe Niet 
wird von der Fläche (2) erzeugt, indem sie aus der xs Ebene, d. i 
von M = fi oder 5 ^ Ä* an variirt, der halbe Ring, indem sie aus 
der xy Ebene, d. i. von u = c oder g ^^ an variirt, nachdem die 
Fläche (1) bereits die Periode vollendet hat. Setzt man also 5o ^'ü 
^ = Ä' i tq = A'; i-, = i-, so geht P, über in 



Inhalt dt» Sediißaeki zwücAen orliogoiialia FlSdia 
iE 

- Va — c K' — q E' — E' — q-\-el'q — p-jn'^fn'g du'; 

— K efr+^ ^ - 



' i«mV 



= + 5(«-c)( 2-Jrrf'Q+(Jr-E)5 ■ 



= 0; 2, = 2, I 



'<jcn'5<in'gj 
) gellt P^ Xäitt i 




-Vo— c g g— eJ'g ^ «n'gcn'gdn'g 

Br — Kelr- K^^\k'^sn'qcn-qdn'q\ 

lu Bctrofl' dur geometrischen Bedeutung ist noch zu bemed 
daS8, wenn man den vor den Dctormmanten stellenden Fa( 
(o — h)'^a—c in die dritte Verticakeihe zieht, deren Elemente 



(a-i)y.- 


C9P 


-y-i; 


■■(o-»)V^ 


^TC- 


-VF 


(,_i,yi= 


cgir = 


.y:=Tr 



die Halbaxonproducte der 3 Flächen (1) (2) (3) ansdrücken. 

Der Fall a = b oder 5 = c, den wir ausgeschlossen haben, 
überhaupt keine Anwendung zu, weil liier keine 3 orthogonalen, c 
coutrischen, homofocalcn Flächenscharon existiren. Die RotaUonsaxe 
uftmlich würde allen dreien gemeinsam sein, und die Schnitte der 
Fläcbeii sämmtlich in parallelen Ebenen liegen, mitbin einander nicht 
in Punkten treffen. Dagegen wollen wir unter den möglichen Gre 
füllen denjenigen in Betracht ziehen, wo alle 3 Flächenscharon a 
gloich in Paniboloide fibcrgehou. 




2. Inhalt des Körpers mischea 8 Paar ortho^nslen Fara1)OloideB> J 

SubBtituirt man für x.'y, s bzhw. Vo ;— , -?-• — 7- 

* ya y« ya 

setzt dann a = qo , so gehen die Gl. (1) (2) (3) Ober ia 
-2x + i+-^^0 






«+; 



= 



-0 



Die erste und dritte stellen elliptische Paraboloido in entgegeDgesetzte^'l 
Asonstellnng, die zweita bypcrbolischo Paraboloido dar; der geraein*' 
same Mittelpunkt liegt in unendlicher Entferaung auf der x Aue, die 
Brennpunkte der Hauptschnitto z = und" y = haben auf derselben 



die Constanten Abscissen ic = 5 
nach X, y^, 2^ aufgelöst giebt: 

ü _ ("-6)(" - 



und u 



Das Gleich ungssyatem 



{u-c)(v^c)(w- 



") 1 



yatem 

(lafl 



Das Resultat der Eubatur lässt sich am einfachsten durch die auf- 
gestelltB Snbstitution ableiten, Es ist bloss zu beachten, dass infolge 
der Multiplication aller Lineardimenaionen mit V« zunächst die 
Fnncüoualdeterminante D, dann demgemSss der Ausdruck von P mit 
«I zu mnltipliciren ist. Dies lässt sich vollziehen, indem man die 9 
Integrale, aus denen er besteht, mit ya mnitiplicirt, wodurch diese 1 
endliche Werte erlangen. Nun ist für k =■ oo 



v%- 






i{i-,){.-c) 



- -2-COH(i9)4-n)| P=- 



364 Hoppe: Inhalt t/es Sech^flachs zwisdien orlhogoBalea Fiäcktn 

80 ist, abgesehen von einem gemeinsamen Doppelvorzeichen, 

\ ' f _- A-Mü -' 

J 1 



y(i-«)(«-c) 



g" (;( + 3iii]iC03x) 



Die übrigen Integrale ergeben sich durch Snbatitation von itp-\ 
und i'^ für j; bei gleiclizeitiger STultiplicalion mit !. Auch hier t 
steht die dritte Verticalreihe aus 2 Teilen, deren erster als pro|M 
tional der ersten Verticalreihe weglällt. Man erhUt: 



-fpa 



iSinigj^ — tBin»q3p 
sin;(j — Sinxo 
— isinz^i+isin (■^g 



— tain 2i9] -)- isinSi 

ain2x,-sin2xo 
— i'ain '2 ii^j -|- 1 sin 2eV' J 



Nor die x haben eine Periode, nach deren Durchlaufung das See 
flach in den vierkantigen ringförmigen Canal Pj Obergeht Man fim 



.±5-,(5-* 



fliniip. 



-aim'Tffo — 9in2iiJ'i+siu2!Vo 1 
-SUI8910 siu2>Vi— Bin2i9o | 



Hieraus erhält man den von den beiden elliptischen Paraboloid 
allein begrenzten Eanm, indem man gjQ "* 0; ifi,) = setzt; dieser H 

I sinit^ — ainSiif'l 
I sin i(p sin 2!^! | 



A" 



^ i T^(6— c)3sin!(psini^(cos(94"Coai» 

= ± |(6— c)^(u— !o)sin!qoBin»> 

= ± ^ (»-'") y (u-Ä)(u-c)(S-,^)(c-w) 

3, Complanatlon der Seiten des SechsflaohB. 

Es handelt sich hier um die Aufgabe, den Flächeninhalt ein) 
von 2 Paar Krümmungslinien auf ci-jer Fläche 2. Grades gebildet 
Vierecks zu berechnen. Die gegenüberliegenden Seiten 
flaches repräaentiren nur je ein solches Viereck für je 2 Paramet 
nerte ; es bleiben demnach im ganzön 3 Kiümmuugslinienvierecke 1 



3iJ5 

zwar anf 3 verschieden gearteten Flächen, auf zweischaligem , ein- 
BchaJ^m Hfpsrholoid nnd EUipsoid. Die Aufgabe für das Ellipsoid 
ist von Legendre, Trait^ dos fonctions elliptiques, tarne I. Applica- 
tion iL la göomfitrie, aectioa 11. p. 350. gelöst Doch sollte die Be- 
redmimg angenscheinlich nur als Mittel dienen den Flacheninhalt des 
ganzen EUipsoids abzuleiten. Ansscliliesaüeh in diesem Sinne wird sie 
anch von Spätem angeführt und reproducirt, ihr sogar ebendarum 
geringer Wert zugeschrieben, weil es zur Berechnung der ganzen 
Oberflfiche andere und recht sinnreiche Methoden giebt. Nirgends 
aber findet sich der Vorzug ans Licht gestellt, dass wir an den Krttm- 
mnngslinicnvierecken doppelt Tariabelo Flächeuatiicke von ziemlich 
ein&ch darstellbaren Inhalt iresitzen anwendbar auf alle Flächen 2. 
Grades. Um die 3 Arten centraler Flachen 2. Grades leichter und 
übersichtlicher unter einer Form behandeln zu können, fasse ich die 
KrttmmnngBlinienvierecke als Seiten eines Sechsflachs anf, womit noch 
der Vorteil verbunden ist, dass jeder Parameter nebst dessen Func- 
tionen zweimal zur Vorwendung kommt. 

Die Complauationsformel für die Fläche u =; const. ist 

T=ffteu5>v 

-{©•+g)-+(|)l{©V{ä)V(|)l 

Dnrcli Differentiation der Gl. (4) findet man: 



3 



^(l9V©-= 



©■+©' 



(»- 


^a)(.-.) 




iü 


(.- 


-.)(.-.) 




iv 


(. 


-»)(«-«) 




iW 



Bezeichnet mau mit ix, T^, mit t^, Tg die analogen Grössen von «, , 
T für die Flächen v = eonst und 70 = const., so ist hiernach 



v—V! I / « g }C M 

* ~ 4 r r w 
'» 4 r w ü 



Hoppe! Inhalt des Sedußaclu tieischen orthogonalen Flädien 

Reclmiing konn 



wo B — E-^-iilC — E') als Constante nicht 
endlich 

dn'^p' 8p' 

1 nach Oudermann gesetzt ist 



A(Pi*) ^»'weenedne 



•fr: 



••ji=: 



dn^Bp 



■m"tdit,'p 

FOhrt man dioa ein uud dividh-t dnrch i, so erhalt man, mit Wt^- 
lassung sich hebender Terme; 

.i.-f >\ " — * / i-''«»*t an'p'cn'p'dn'p' ,i t » \ 

■*''fl'> " ^cii^zK 1-^hdn ^Y P +«''P»«'e) 

lu diese Functionen sind noch dio den Grenzen der n nnd u ent- 
sprechenden Grenzen der 9 und p' anzusetzen, so dass die definitiTen 
Werte der Integrale (15) lanteu: 

Sie entsprechen fllr A '= k- dem Krflmmnngslini entiereck T^ auf dem 
Eltipsoid (3) ansgodrackt in (17). 

Uler>ns lassen sidi nun die Werte der Sedafiaclraeitcai 7, 2^ 
ämnh ün&tche Sobstitation ableiten. LSsst man nanJi»* o, £, e md 
^tM^Mdtig «, *, w GfUisch in «ütasdef fibergebea, so zeigt skh, 
dMB £e SCoMn f,f,i Bsd £e cUipdacben Argmaante p, q, r mtd 
y, t', r* reell w«rtai, «ibread ur die eUiplisAtii Fanmeler £e 



« allt« ainddittAndrtc 







*^"y*av'"*:^» "^"^^^ 







1 definiren ist. Qieruacb Erhält man ans (18) 

LäsBt man hier gleichzeitig w ia v, und r in 
übergeben, ao gehen Sq, Jff^ Ober in G^, (?,. Definirt man 



^3(5, K-y)=^W^'iq',S~-Y) 
und man erhfilt nach Division dorch i: 



2o,(rt - -^»r( C'."''?,'?''''fy +s?-~',-.iv ) 

^^*' enydny ' \f'^gn''q; — dny ' ^ ' ^ J 

Ib diese nnbestinunten Integrale sind noch die Integralgrenzen ein- i 
zusetzen, so dass 



^^%0 



'0 Hoppe: Inhalt des Sechsflacha ODiaehen ardiagonaha 

wird. Diese Werte entsprechen für 7; = u der GL (14) , welche das 
Erümmangslinienviereck T auf dem zweiscbaligen Hyperboloid (1) 

ansdrückL 

I Zur Anwendung auf das einBchalige Hyperboloid ergiebt die 
nochmalige cyklische Vertanschtmg: 




1 Grailei und ttiner SeitsiL 






dii'ä 






r'dn'r 



+ 9''- 



Nach EinBetzung der IntegralgrenzeD erhält man: 



371 
(25) 

■'dn">ö 



'F,{p,)- 



T)(po); 



'F,(p,)-F^(p^) i 



Diese Werte BEtsprechen für a = « der Gl. (16), welche das Kxüm- . 
mungsiinienTiereck r, auf dem einschaligen Hyperboloid (2) aasdrttckt 1 

Um hieraus einige spccielle Resultate zn ziehen, möge q' eeine 
Periode durchlaufen. Für q^' = 0, q/ = iE" geben die Gl. (22): 



- iK'ely—i{K'—E'}Y 
_ „ a—h 
cTiydny" 



'^yis-fH 



E') 



Dies nehBt den Werten (21) in T eingesetzt giebt für A = « den 
Flächeninhalt des geschlossenen Streifens auf dem zweischa) 
Hyperboloid zwischen 2 KrUmmungsIinien, Schnitten zweier Ellipsoide. \ 
Dieser Streifen wird zur Calotte, indem er sich von den Nabelpunktea j 
big zum Scheitel zusammenklappt, wenn man icu — ' c, d, i. ro = 
setzt. Dann erhält man: 



nnd nach Einführung 



K'el'i — l,K'~E')y 



—{S!f*m^y—E') 

Für r = ^K reducirt sich dieser Ausdruck auf 
«■)'ny 



["/* snycny 






(■■• 



2cnj'dny 



Uydn^y-ely)ME'-^f^^l)'^'^^, 



{t-\-f)MyiatY—dny \ 

{l-\-f)anyeny-\-djty) 

Da jedoch w sein ganzes Integral von c bis — oo durchläuft, wenn 
r von K bis / varürt, so hat der letztere Ausdruck nur Gültigkeit 
fOr y< ji, d. i. für ?*<« — i-f c. 

Ferner möge p seine Periode von po 
durchlaufen; dann geben die GL (äj^i 




^ 



372 Hoppe; Inhalt da Stchfflachi zviichtn orthogoHaltn FISdia. 

r, - — 4x('^^^~^+3-e!'j)+4M-2» 

^ _ „ (b-h)(ig"c"S-E,In'-S) 

* g'^sn'öc-n'ddn'ä 

Dies nebst den Werten (25) in T, eißgesetzt giebt für Ji -= o des 
FläcbeninhaSt des geschlossenen Streifens auf dem einschaügen Hyper- 
boloid zwischen 2 Erünunungslioien, Schnitten zweier Eltipsoide. 

Auf dem Ellipsoid lassen sich gesddossene Streifen nach zweierlei 
Verlauf angeben. Vollenden die q ihra Periode, so gehen die Gl. (18) 
über in 

Cie,-iK[^'+el.)~lE, 
Di 
Fl 



-h)(Eov,''t+Etnh) 



Die3 nebst den Werton (19) in T, eingesetzt giebt für A = to den 
Flächeninhalt des geschlossenen Streifens vom Ellipsoid zwischen 
2 zweischaligen Hyperboloiden. 

Vollenden dagegen die p' ihre Periode, so gehen die GL (19): 



) + iE■^ 



J<:~h)(E'>,nH~K') 



(28) 



gnsensdnt 

Dies nebst den Werten (18) in r, eingeseUt giebt für A = 



:.■ den 



Flächeninhalt des geschlossenen Streifens auf dem Ellipsoid zwischen 
2 einschaügen Hyperboloiden. 

Lässt man von q, p' das eine die ganze, das andre die halbe 
Periode durchlaufen, so wird die ganze Oberfläche des Ellipsoids er- 
zeugt. Man hat dann die Werte (27) und (28) in (14) zugleich ein- 
zusetzen und durch 2 zn divldiren; dann kommt: 



2", 

I 






_2,(.-,) 1 + 




i. Fläohenlohalt der ErOminnugrslIateuTlerecke auf 
den Paraboloiden. 



Zor Uebertr^nng der Complanaüaneformela auf die Paraboloide 1 
haben wir, nie es bei der Kubatur geacbehen, iür x, y, x za e( 



Hierbei bekommen dio Grössen t und T den Divisor a, den wir auf 1 
die i^, O, fl so verteilen, dass jedes den Divisor V<* erhält. 1 
Multiplicatioa mit demselben erlangen sie dann die Gadlichen Werte ] 

und die Ausdrücke (14) (16) (17) bleiben in Geltung, 

Hier ist rücksichüieh der Anwendung auf das Paraboloid (12j| 
zu setzen: 

Modul k = l/^^ ! conj. Mod. k' - 1/^^ 

b — v = {h—e)sn\; v — c={b — a)cii\, » — ft= Q) — h)dn% 

und es ergiebt sich: 

iQiiq) ^^ \{b — Ä)t(fc*8ngc™gdng — k'^qj-^-Aelq i ' 

WO der letzte Term in der Doterminante sich hebt. Die gleiche Form. I 
erb&lt dann der Ausdruck für Fg, J^j, wenn man v in u und q in rp' J 

übergehen lässt. Es wird dann 






&0'')^i(6-Ä)n 



EJi'p'dn'p'' 



i'p' } 



Hoppe: Inhalt det Sedisfiaeh» iwiKhtn orthogonalen Flächen 

woraus dio in T^ einzQsotzouden bestimmtGii Integrale oacli (S 
vorgehcu. 

Die analogen Formeln für T erhält man, indem man b mi 
Moduln /, j7, k, nebst den Parameters u, v, w cyklisch TBE 
nnd q in »>, p' in iq' übergehen laset Dann wird 



Modnl / = 



coiy. Mod. /' = l/ri^ 



. (a-c)«.'A- 


i t-y,-(h~c)c'lr; 


»—-(«- 


_(s-o)«.'a'-, 


ä_,_(S_„)„y; 


i_, _ (i_ 



die G gehen in die H, die /f in die f über. Es ist jedoch 1« 
eohen, dass alsdann die neuen ill genan die Form der alten 
dio neuen O dio Form der alten iG haben, dasa also T sich 
darstellt wie T^, nur mit vertauschten b nnd c, q und g', p' 
Beide sind ErüminnugslinienTierecke auf eUiptischen FaraticÄc 
verschiodener Lage. 

Für dag hyperbolische Paraholoid (11) setzen wir 

Modnl g = X/tzTc' ^°^i- '^'"*- s' ^ y "TZTe 

u—b = —(.b—h)m^ip; « — A = (i— A)on*ip; 
t_w = (6 — ft)sB3p; Ä— iö = — (J — Ä)en*r; ■ 

dann kommt: 

p5ip = yb— 



4 



= Vs — cf/p— ej'p + 

— ( m'pdn'p \ 






I SubsUtutJon von r für ip 



:=?^)^ 



aceüen Gradti und seiner Seilen. 



^V^(-?^+.'v) 



, wo die bei Einaetzmig der Integralgrenzen und bei Einftthrnng in 
Determinante aich hebenden Terme weggelassen sind. HierauB 
geben sich nach (26) die Elemente der Determinanto T^, welche das 
Krümmmigalinienviereck auf dem hyperbolischen Paraboloid (11) 
darstellt 

LfiBBt man iu (30) q die ganze Periode durchlaufen, ho wird 

iGo = iEVb — h; iGj = —iEk'^(b—7i)l 

und Ts geht in den geschlossenen Streifen des elliptischen Paraboloida 
(12) zwischen den Schnitten zweier cllipüschon Parabololde (10) über. 
Dieser Streifen wird zur Calotte, indem die eine Cfronzlinic in den 
Hauptschuittsbogen zwischen beiden Nabelpnnkten zusammenklappt, 
wenn man die untere Grenze i»o -^ b, d.i. ;io'=0 setzt. Da\Fo(0)=0 
ist, 30 wird 

und man findet; 

das ist für p' =• ^K'-. 

2i= Uö-w)s{ (üri'ü-f-2£/.)(l+fc)-^fc'^j 

Die Streifen auf dem hyperbolischen Paraboloid verlanfvtu fttr I 
beide Erümmnngslinienscharen ins Unendliche. 

6. Vergleichbare FUicheustBcke uuC heterogenen Flüchen, 

Man kann untersuchen, ob sich zwischen irgend Ewei verschieden 
geartfit«n Seiten eines speciellen Sechsflacbs oder wenigstens zwischen 
den Integralen, welche nach (14) (IG) (17) die Bestandteile ihrer Aus- , 
drücke bilden, Belalionen finden. Es zeigt sich in der Tat, dass es J 
in jedem orthogonalen Flächensystems 2. Grades 3 solche Sechsfläche 1 
glebt, auf denen 2 in einer Krümmungslinie zusammenstossondo Seiten- 1 
flächen der Art verbunden sind, dass die elüptischon Moduln gleich 
oder conjugirt, die elliptischen Parameter gleich oder complementär 
dlfl elliptischen Argtunente paarweise gleich sind, und dass nach Eli- 



1 



I 



376 Hoppe: Inhalt des S'ch'ßaüis anUchtn orlhogonaleu Fläthe'i 

minatioa aller eUiptischen Integrale 2 liaoare Balationen zwischen don 
2 mal i Elementen der Letretfenden Dotcrminanten übrig bleiben; 
daas es femer einen bosondem Fall des FläcLeüaystems giebt, wo ä 
Seiten einer Schar von Sechsflächen in noch näherer Verbiiidimg 
stehen, indem hier alle 4 Elemente mit den enteprecbenden einzelti 
Summen oder Differenzen frei von elliptiachen Functionen bilden, usd 
eine Relation zwischen den Soitenfläcbeu selbst hervorgeht. 

Ehe wir an diese Untersuchung gehen, woüeu wir die gofondenea 
Formeln anf die geringste Anzahl unabhängiger Grössen redncireB, 
und setzen deshalb 

Dann ist ß eine positive, sonst beliebige Constante für ein bestiinmtea 
Flächensystem, deren Wert für alle ähnlichen Systeme derselbe ist, 
während a nur einen die Lineardimensionen dos Ganzen bestinmien- 
den Factor ausdrückt. Femer sei 

dann sind auch die neuen Flächenparameter u,, !?,, tcj unabhängig 
von den Lineardimenaionen, und man hat: 






(31) 

d. h. diese 3 Werte haben die Parameter für die 3 Flächen, anf denen 
die Moduln /, g, h gelten. Führt man dieselben in die Anadrücfee der 
elliptischen Parameter y, S, t ein, so erhält man: 






"1+^ 



dn"-d = - 



I Ebenso können wir jetzt die elliptischen Argumente p, 3, *-, p*, g'j 

in den Moduln der schneidenden Flächen darstellen. Maa filläöl " 

auf der Fläche («) gn'iK'—q') = g; s»(K—r) -= V 

auf der Fläche (v) W(X'-r') = i; .«(ff-p) =/' (Mo^ 

[ auf der Fläche (»-) »n'(E'-p') = f; miK-g) ^ g' (Moi 1 



( -uies 



Diese Argumente sind also von der specifischen Grösse ß, d, i. dem 
Terhältniss der Exentricitäteü, unabhängig, mithin allen orthoeonahn 



confocalen Flächenayateraen 2. Grades gemeiusam und bezeichnen auf I 
denselben entsprechende Pnnkte. 

Mittelst der voratehenden Fonneln wollen wir endlich noch diel 
algebraischen Bestandteile der Ausdrücke der /", ff, S auf dieselben'! 
Gröeeeu reduciren. Auf der Fläche (u) kommen folgende 4 Integral- 
fnnctionon in Aswendang: 




Grades und sexner Seilen. 379 1 

1+2,3 



It/i-f.ww+a+wvwi-'j/jipp-iT^p 

Elüninirt man auch noch die Integrale 1. Gattung p, 9, so kommt: 



(1+ 2/() .•<;,<•) (ä) + .-fliW (g) + log 



yi+t'+ lt 



-^ICe,w(2)-a+mfl;w(2)l = 



1+21'— f l 

i-i'-yi+i' j 



0+2« {*;W(p)- F,ci(,,)-»rctg[/j~ä) 

+ ;li»f.<"Hp)+(l+«-f.<'l(l>)l -i )/i+3.] 

Wollte man statt doesen ä+s = ic setzen, so wäre die Bedin- 
gung A = 1. 

Verbindet man femer die Flächen (w) und (tt) , so worden die 
Argumente sichtlich paarweise gleicli, wenn man setzt: 

n. 1-1=1' 

denn dann ist 

g'=/; r = g 

Hier kaim man die elliptischen Parameter gleich oder complementär J 
machen. Sei 

A) i+y-X 
wofür die Bedingung ist 

'■ . „.,.. ,. 1+? 
"2+J 



= ^ — 1, oder fc» 
1 sind die Werte der Goeiücientcn: 

^ = K (i+?K2+B 



y8+3/S + ^> 



Ci = V«l+ft(2+C) 

G, - - (i+B 



(2+2M-«y3+3H-f^ 



380 Hoppe: bhalt des Sfdisßaehi zKÜchta onhogaaah 



r.Vt 



' 2+2ß+ß'V 3+3ß+ß' 



VS+Sß-i-ß' 
1 wie oben die Integiule 3. nnd 2. Gitttiiiig, 80 Itomntt! 




•f.«(ü')+e.M(ä') ■ 



■^T 



'ßJtbUjj 



i+ß 



2 f;Mtf)+a+So,w(a') 
" VW+ßnS+ß) 



.■K,(«(s)+(fl;i«(«) 



a+gl-i+Vi+?+(i+g ; 

~^+W+¥>yH^+ß^ 

y2+2?+3/)> 

2i g,M(g)+a+flfl-,Mfa) 1+2(1+ ^). / 14-^ i+ß+ß' 
' Vßix+ßns+f) i+(i+?)' V H-sß+P' i+ß 

woFans nach EnimiDation von q', q: 



l/?(2 + W 



y^(2+?)(3+3M-| 



+ ; W«(8')+(l+«e,'"'(5')l 



i+a+^)'+(i+?)* i/ ^(2+ w 



i+(i-f{Ci+W 



^j/= 



3+3|J + p 



(!+(!+« J.O„W(3H-.fliI«(3H-log^ 

+ ^' I e,(->(s)+ (!+« B,M(5) ) 
1 + 2(1+ ^)' l+ß 

~ i+(i+^)' yu(a+s(3+3|S+^") 

Sei atatt dOBSen 

B) ,-. 
nofOr die Bedingung ist 

_^dann.labon die Coofficientea folgeode Werte: 




xaätea Gradei »nd s 






r - -!l-\/M=eL 
'■'^i+ß'Yi-ß+ß- 



Q- I, 
Ä,=-(l-ß') 



Die Elimination der Integrale 3. nnd 3. Gattai^ ergiebt: 



-|^i',l'l(!!')+0,<"'(5')i- 



_l-yH£«_jyi-g 






■1+^^ 



VS.I-l(5)-iJ!,W(5) _ (l-^)|/^,+10g 



und die Elimination von q', g: 
(l+?+^){f.(-)(5')-0.l«(9')-«rctg(^|/ip^,)} 



+ ;IW->(s') + o,W(s')l- 



1+1»'+^' ^Vf- 



Verbindet man endlich die Fladien («) tmd (u), so werden diej 
Argumente paarweise gleich, wenn man setzt 

in. /_j'; t-i'_yj 

denn dann ist 

S'— P; r' = r 

Wollte man y = Ä setzen, so würde f = 0. Für y\'i = K\ 
erhUt man ^ = 1. In diesem Falle wird 






^ 



I 



daher eireichen die Integrale i?j(r, 6) an der obeni Grenze gerade 
ihren DnBtetigkeitspnnkt und werden oncndlich, via anch die Temie 
Af, Bj. Dieser Umstand etebt jedoch der Bildung der Belaüon 
nictit entgegen; denn A^-\-B, bat einen endlichen Grenznert, and 
Dj (r', d) — Z>s (r, S — y) verschwindet, wenn man nur znerst ß^l, 
/"= 3' setzt, nachher I: stetig in yj übergehen läast Die Coeffi- 
denten werden 



= B 



='>'-Vdr' 



ym+n' ''-"'-yi+f 

A,+B, =— - , - - - : ~A, = ^a = , , ,,. 
■/2a +/'*)' * ' 1+/" 

dabor 

G,M (p) = - /•,<•) (p) ; (?,(«) (p) = F,l') (p) - ^^ 

WUl man von den vorstehenden Relationen Anwendung auf die 
Fläcbcnstücke machen, so ll\it man erst die untern Grenzen der Inte- 
grale jF, G, H KU bestimmen. Die F und G kann man TOn den 
Argument werten an rechnen, so dass 

ffoW = ffoCg'); G',W = (?i(g'); ^iW = J^Wi -Fi''> = -^V (?) 

wird. Die Integrale H'-'"^, in denen das Intervall von bis zam 
Unstetigkoitapunkt keine geometrische Bedeutung hat, lassen sich 
statt dessen vom Quadranten an rechnen; dann wird 



iÄ^M = iHoir) — AK—E(,K—y]-\-Kel{K—y) 
1/7,1'" = iH,ir)-lA^(A^K-i-E) (Med. f) 



I 



Von den Integralen i/'"» ist im Gegenteil das Intervall Tom 
Unatetigkeitapunkt bis zum Ende des Quadranten ohne geometrische 
Bedeutung*, wir können nnr zur untern Grenze nehmen, so dasa 



wird; dann geben die Resultate 







Die Begrenzungen dtir Fläclienstücko sind Hernach folgende. 
Für q' = wird « = 6, y = 0;fürr = Ä' wird w = c, z = 0\ da- 
her wird T begrenzt von den Hauptschnitten i/ — nnd s = und 
von den Schnitten der Flächen {v^, (w,) gemäss (31), wo für jr, i, /J J 
dio respectiven Werte zn setzen sind, dso in JH. von den Flächen 

".-l^; ». = • 

oder, in den urBprünglichen Grössen dargestellt, 



Für r' = wird w = «, a = 0; f ür ji = wird « = 6, y = 
Daher ist T^ begrenzt von den 2 Hauptschnitten j/ ^ 0, a ^: und ! 
von den Schnitten der Flächen (mi), (ujJ gemäss (31), also in HI. \ 
von den Flächen 

das ist 

Ftlr p' — wird u = a, x =1); für 5 = wird u — e, a = 0. ] 
Daher ist T, begrenzt von den 2 Eauptechnitten x^G, a = andJ 
den Schnitten der Flächen (uj, (»,). 

Bei den Foraholoiden setzen wir 



Hier bildet a nur einen Factor der Integrale; im übrigen lassen s 
alle Grössen in den blossen Moduln ausdrücken. Man findet: 



'echsflacki swüchen orthogonalen Ftädtea 



auf der Fläche (c) 
>mr' = k 
tn'(K'-p)=f 
(Med. s) 



1 



anf der FUche (u) 
ta'p' = f 

(Mod. i) 






I ftuf der Fläche (u) 
«19' = / 

(Mod. /■) 



Da die Flächen (u), ('p) gleichartig sind, so vergleichen wir nur 
?Rerecke auf den Flächen (v), (w). Hier werden die Ärgameate 
■weise gleich oder complcmentär für 

Jetrochteu wir k ala gemeinsamen Modul, so wird 

an'r' ^= wi'jp' =^ 4; *n(Ä — p) = mq ^ C 

Die Intcgralfiinctionen auf der Fläche (e) sind 




^^^^^H nneilea Grada und aeiner' Seiten. 3g5 

I Eliminirt man die Integrale 2. Gattung, so kommt: 



lH,^p')+kF,^p■) . 



-+''^') 



f,(p)-MS.(5) _ i.(|,V'l-iV-£+i."p) 

Jetzt ItBJUi man die Integrale 1. Gattung zwischen je 3 Gleichnngen 
eliminiren nnd erliält; 



.■Hb(l.')+*F,(y')+^f,(j,')_jyä(l-M'>)l 






-Vi— fc*fc'»— £) 

(1 — tV»)»+fc'Sff— sj 



.■ff,(p')+«=r,(p') - y ^r (l-i*")i 



Die untere Grenze der Integrale -F, (? lägst sich =^ s 
S muSB der Quadrant K^ sein, so dass 






■wird. Stellt mau nach diesen Formeln die Elemente der Beter- 
minante r, in Elementen der Determinante 3g dar, so kommt: 



rr+-»»T,- 



i+i?-» w«+\- 



-Vl-i"i'>-f£ 



:).'ff,<'>S 



- TT (1 — *•)*' Vi — «'»"+«•*'"-« U,'- 



r(l -M'')! -«'*"!' 'ffD""' 



386 Hoppe: Seckäßaeh zwischen orth. Fläzen zweiten Grade». 

and zwar ist T^ begrenzt von den Hanptschnitten y » nnd s =» 
und den Schnitten der Flächen 

— V »—0 

T2 von dem Hauptschnitt y — 0, der vom Nabelpnnkt ans zwei 
Yierecksseiten bildet, die einen Winkel » n einschliessen, nnd den 
Schnitten der Flächen 

tt = 'T'6; l? = -r l-c 



Zar Theorie der Tangentenbussole. 



Herrn Dr. A. Oberbeck 



WenoBleich die Theorie dieses Instruments schon mehrfach a 
ftlhrlich entwickelt worden ist '), bo hielt ich es doch nicht für über- 
flüssig, hier nochmals anf diesen Gegenstand einzngehcn, weil ich 
gefunden zd haben glaube, dase sich derselbe in viel einfocherer Weise 
behandeln lässt, als es gewöhnlich geschieht. 

Die hierbei gestellte Aufgabe: die Einwirkung eines Stromfcreiaea J 
auf eine Magnetnadel zu berechnen, lässt sich in verschiedener Weiso ^ 
lösen. Man kann das Biot-Savort'sche Elenieutargesetz zu Grande 
legen und demnach die Summe der Wirkungen aller Elemente des 
Kreises auf die Nadel berechnen. Man kann aber auch von dem 
elektromagnetischen Potential des Drahtkreises auf die Nadel aus- 
gehen und aus demselben das gesuchte Drehnngsmoment durch Diffe- 
rentiation herleiten. Und auch hier kann mau verschiedene Wege 
einschlagen. Jenes Potential wird gewöhnlich auf elliptische Integrale 
zurückgeführt, die in Reihen aufgelöst werden. Man kann aber von 
Anfang an das Potential in eine Reihe nach Eugelfunctiouen ent- 
wickeln. In der letzt genannten Form soll' die Aufgabe hier behan- 



I) Tergl. Wiedemann, Galvanüiaas atid Elektromagnelisiiiaü. 1873, , 
a aaiffilirliche LitteratnTBngaben ßadet. 





r. 



388 Obfrleck: Zur Theorie ,kr TiAngenlenbui 

delt werden *), tind zwar ncrdc ich zuerst den einfaclieren FaU n: 
suchen, vo der Nadolmitt^lpunkt mit dem Mittelpunkt des Stri 
kreiscB zusammenfällt, dann aber auf die Bassolen von HelmhoH 
und Gaugain eingeben, bei welchen die Nadd cscentrisch aufge- 
hängt ist. 

Bekanntlich ist das Potential eines gescblossonen Stromes in Be- 
zug auf einen Magnetpol identisch mit dem Pott'ntial einer m^ueti- 
schen Doppelfläche, welche, beliebig gekrümmt, die einzige Bedingung 
erfüllen muss, daBs.sio von der Stromcurve begrenzt wird. Wie 
Kiecko*) gezeigt hat, bedarf indes der Fall einer bcaondoreu Unter- 
suchung, wenn der Magnetpol in der Doppelfläche seihst liegt. Diesrf 
Schwierigkeil kann hier leicht umgangen werden, wenn man als Doppel- 
fläche nicht die ebene Kreisfläche, sondern die Halbkugel wählt, welche 
von dem Drahtkreise der TangontcnbuBsole begrenzt wird. Ist: 

(i das magnetische Potential in dein einen Pole der Nadel, 
i die Slromintcnsität, 

p die Entfernung des Flächen Clements iln} von ^, 
ß der Radius des Stromkreises, 
so ist das Potential der Doppelfläcbe: 



(1) 



r .1 



wo die Differentiation nach der Kugelnormalo auszuführen, die Inte- 
gration aber über die llalbkngel mit dem Badius Ji auszudehnen ist- 
Da das Potential symmetrisch um die Halbkugelaxo ist, so kann die 
Art der Berechnung benutzt werden, welche Thomson und Tait 
in ihrem „Handbuch der theoretischen Physik" ^) angeben. 

Wenn nänüich eine Function / 

1) die partielle Differentialgleichung: 



IJ Entwicklungen nnch dieser Methode, doch in anilcrer Form, Badet ^ 
bei Mnxwell, Trcntiso on EUctricit; and Magnctitm, 1B73; II, 3U5, . 

2) Pogg. Ann, CXLV, SIS— 234. 

3) Deuuch von Hclmholti und Werthein Bd. L Tiu H, 80.^ 




•.ck: Zur Theorie ihr Taigenlenhussoh. 



2) syinraetriBch um eiuc Äse ist, 30 lägst sie sich nach e 
beiden Reihen entwickeln: 



(2) 



£'!..'■''. ß.(coB9), oder S~ ■ P„(cos9), 



von denen, je nach der Lage des Punktes entweder die eine oder 
die lindere convergirt. Hier bedeutet: P» die nto Kug<'lfuiiction einer 
Veränderlichen und r den Radius- Vector des Punktes, dessen Winkel 
nüt der Symmetrieaxe # ist. Liegt der Funkt auf dieser Axe selbst, J 
ist also # = 0, PniX) = 1, und ist 

f= £Anr" oder -= S~ 

bekannt, so sieht man, dass man anch sofort den allgemeinsten Wert 1 
von / aus (2) für jeden Punkt im Baume erhält. 



ler ^M 



Es ist daher D 
berechnen. 



r nötig V für eiiten Punkt der Symmetiiease zn I 



Wenn man setzt; (Fig. 1) 



i diesen Wert in (1) ein, so ist: 



1^— '/?-/t!' 



wo dann noch n = fi zu setzen ist. 

Bei der Integration über die Halbkugel, ist in ähnlicher Weise 
die Lage des Punktes A zu berücksichtigen, wie bei der Bildung des 
Potentials einer Kngelschale, 

Der Wert des Potentials ^It yerschioden aus, je nachdem A 
links oder rechts von N liegt. Da wir an der Annahme festhalten 
dürfen, dass die Nadcllänge (resp. die Entfernung ihrer Pole) kleiner 
als der Durchmesser des Kreises ist, d. h. r<;ß, so können wir 
uns auf den Fall beschränken, wo A zwischen M und N liegt. Dann 
ist das Resultat der Integration: 



r(3) 



2»f4: 



i'?.?'?'*??! 



Oberbeck: Zur Tlieorie der Tangtislenbatioli. 



r= — 2n(.in + 






^ 



►: 



Sieht man F als Potenz von x allein an, so kann man in Form der 
Mac-Laurin'scheii Beiho nach Potenzen von x entwickeln ood 
erhält: 

Dum ist das Potential dOE Stromkreises in dem Fnnltte A (Fig. i.)'. 
(13) 



'\2(1+!/')' 



,)]+.-! 



Pa ist hier wieder die Kugclfnnction der Veränderlichen: cob'S, 
& den Winkel AON bedentet. 

Das Potential V^ für den andern Pol B der Nadel erhält n 
wenn man # in n— * verwandelt. Setzt man wieder: 



<») —rmf^W-'^'+H^h-} 



^ 



Führt man an Stelle von x und y die eigentlichen Werte wieder e 
nnd BOtzt: 



2«äW ( 






(15) W= 

and endlich das Drehongamoment: 
(Ifi) 
dW 2«fi'mi' f, 3Z>(4^— fi») 



)B^ il- 



tl— ÖBin^'V) - 



t = ei -^9 'Tl » WO 



Oberbeeh: Zur Theorie der Tangentenbussole, 393 

In derselben Weise wie bei (8) nnd (9) erh&lt man auch hier die 
Formel zur Messung der Stromintensität: 

Q^.tg^.T 1 

(17) < 

. ^ 3 p{4^^Ri) ^ . . , 
/ = 1 — 4 --^-^^i ^(l-5smV) - ... 

Aus den Ausdrücken (9) und (17) ergiebt sich die Stromintensität 
nach absolutem, elektromagnetischen Maass, wenn die Dimensionen 
des Apparats bekannt und der Winkel ^ gemessen ist Hierauf ein- 
zugehen liegt ausser dem Plane der Arbeit, welche nur eine mathe- 
matisch einÜMhere Ableitung bekannter Formeln zu geben bezweckte. 



Ohtrbtft-: Utier statioitäii Indaclioiis 



XXXV. 



lieber stationäre InductionsstrÖme in bewegten, 
kÖrperlielien Leitern. 



j1. Oberbeek. 



^ 



Wenn ein leitender, von einer Rotationsfläche begrenzter Körj 
unter der Einwirkung fester Magnete oder geschlossener elektriscbfl 
Ströme um seine Axc gleichmäasig rotirt , sa wird in demselben ^ 
System von Strömen inducirt, die eine im Ranme unveränderte Lage 
einnehmen. Diese Stromsysteme sind iu einer Reihe speciellei* Fälle 
genauer experimentell untersucht worden ']. Doch nur in einem be- 
sonderen Falle folgte dem Experimente eine mathematische Unter- 
suchung, die einen Vergleich von Theorie and Erfahrnng zultess. 
Theoretisch behandelt*) ist nur die gleichmässigo Rotation einer 
unendlich grossen, leitenden Scheibe, unter der Einwirkung eines 
Aber ihr Hegenden Magnetpols. 

Als Resultat dieser Untersnchuug ergeben sich Gleichungen: 

1) fOr das Cnrvonsystem der stationären, inducirten Strfime, 

2) f&r das System der Cnrven gleichen Potentials ftir die freie 




I Wiedamtinn, GalraDisoiQs und Elektromagaetiamue. 1 S6 1 . 
I Jochmann, Crells J. LXm, IBB. Fo^. Ann. OXSII. 



in bewojtc:,, iOrperUchtn Lp.iiern. 395 , 

Das letztere System Etimmt mit demjenigen vollBtändig aberein, 
welches Matteacci') durch Versuche gefunden hat Dagegen stellt 
sich heraus, dass das System der Stromcun'en von Matteucci an- 
richtig angegeben ist, weil derselbe von der falschen Annahme auB- 
^ng, dass beide Systeme orthogonal sein müssten. Ein besonderer 
Umstand, der bei den Versuchen zuerst bemerkt wurde, bat indes 
noch uicht seine theoretische Erledigung gefunden. Bei acbneller 
Rotation der leitenden Scheibe hat sich herausgestellt, dass die er- 
wähnten Cnrvensysteme im Sinne der Rotation Tcraeboben aiud. 
Hiermit steht in engem Zusammenhang eine audere schon bei der 
ersten Entdeckung des sog, Rotation smagnctismus beobachtete Er- 
scheinung '). Das indudrte Stromsystem übt nÄmlich anf den indu- 
cirenden Pol eine abstossende Wirkung aus, die nnr dadurch erklärt 
werden kann , daas jenes Curvonsystem keine symmetrische Lage 
gegen den Magnetpol hat. Zur BegründuDg dieser Erscheinungen 
sind mehrfach neue Hypothesen aufgestellt worden. So nimmt z, B. 
F. Neumann^) an, dass der Inductionsact kein momentaner ist, 
sondern innerhalb einer gewissen Zeit vor sich geht. Wenngleich 
diese Hypothese geeignet ist, die erwähnten Erscheinungen im We- 
sentlichen zu erklären, so scheint es doch nicht geraten, zu derselben 
zu greifen, bevor man sich nicht überzeugt hat, da.ss die gewöhnliche 
Theorie der Inductionsströme zu ihrer Erklärung durchaus unzu- 
reichend ist. Dabei ist zunächst zu bemerken, dass in der Joch- 
mann'schen Rechnung die Inductionswirkungen höherer Ordnung 
vernachlässigt sind, d. h. die Einwirkung der durch den Magnetpol 
indncirteu Ströme auf den rotireuden Leiter. Diese Ströme sind für 
die Kugel mit berücksichtigt worden in einer Arbeit von Lorberg'). 
Doch ist derselbe nicht auf den Fall „stationärer" Inductionsströme 
eingegangen. Zur Erledigung der vorliegenden Frage schien es mir 
daher wünschenswert an einem einfadien Beispiel zu nntersuchen, ob 
die erwähnte Verschiebung des stationäreu Stromsystems sich durch 
die Inductionsströme höherer Ordnung allein erklären lässt. Durch 
Rechnung habe ich mich überzeugt, dass bei einer rotirenden Scheibe 
sowohl als auch bei einer rotirenden Kugel die Lagen jener Strom- 
systeme sich in so complicirler Form darsteüon, dass der erwähnte 
Zweck nicht erreicht wird. Deshalb bin ich bei folgender, speciellen 
Aufgabe stehen geblieben. Ein Kreiscylinder von unendlicher Läi^e 
rotire in einem homogenen, magnetischen Felde, d. h. unter dem 



1) Wiedemann, I. c. 716. 

2) Arago, Ann. de CUm. et de Phys. 1824, XKVII, XXVIII 

3) Abhandl. der Berl. Akademie. 1815, p. \b. 

4) Borchardt, J. LXSI. 53—91. 



ter dem ^h 

J 



{ El 

k 



Oberbeck: lieber slalionäre Induclionsum 

Einfluss fester Magnete oder Ströme, deren Potential Q eine liuearu 
Function der Coordinaten ist, also etwa unter der Einwirkung des 
Erdmagnetismus. Es entstehen dann nnr Ströme, parallel der Cy- 
liodoraxG, deren Intensität oliue dio oben erwähnte Vernachlässigung 
berochuet werden soll. 



* 



Ich gehe aus von den BewegungsgleicLungeu der Elcktridtät, 
wie sie von Eirchhoff) und Helmholtz^) aufgestellt worden 
sind. Doch sollen diese Gleichungen, welche eigentlich gelten fBr 
Ströme in ruhenden Leitern, dadurch verändert werden, dasa ich ^u 
olektromotori sehen Kräfte hinzufüge, welche von den ftuBseren, magne- 
tischen Massen horrQhron. Auf Grund der von F. Nenmann auf- 
gestellten ludnctionsgesetze und des Boot-Lavart'schen Gesetzes 
sind die Coniponenten der elektromotorischen Krüite der luductiaD 
In dem Lciterelement: dx.dy.di, dessen Coordinaten x, $, x nnd 
dessen Geschwindigkeiten nach den Axen: m, p, q sind, wenn das 
maguetische oder elektromagnetische Potential in dem betreffenden 
Punkte den Wert Q hat: 



.A'\ 



■sf-'b 



= ^» 



"•SJ-" 






Ä^ hat hier denselben Sinn, wie in der Abhandlung von Helni- 
holtz, wie denn überhaupt dieselben Einheiten fllr die elektromoto- 
rische Kraft und den Widerstand angenommen sind, wie dort. Hier- 
nach lauten die Differentialgleichungen der Bewegung*): 



1) Pogg. Ann. Cn. 

2) Borcfa. J. LXXIL 
3) Heimholte, L t 




in htu'e</len, körperlinhnt I^iifin. 

Id diesen Oleichungen Rind: 

u, «, w die Stromcomponcnten nach den drei Axen, 
ip das Potential der freien Elektricität, 

i die Leitungsfähigkeit, 

(7, F, (C die Potentiale der Stromcomponenten: / ~dm, j ~di 



s\ 



dm, welche Integrale über den ganzen Körper auaziidcLneu sind'). 

Die Ableitungen nach i bedeuten die Acndeningen von u, V, W nach 
der Zeit. 

Für den hier betrachteten, Bpeciellcn Fall werden diese Gleichun- 
gen bcdcntcnd einfacher. Die Cylinder- und Kotationsaxo sei di& \ 
s Ase; dann ist: 



1 so gelegt, dass das magnetische Potential 



Die X und t/ Ascn s 

(2») Q=^T.u: 

Dann folgt ans den Gl. (1) .- 

A = ! 

Die änsseren magnetischen Massen indnciren daher in dem uuho- 
grenzten Cylinder nur Ströme parallel der Cyliaderaxc Aber anch 
bei Mitberücksichtigung der Tnductionsströme höherer Ordnung genügt 
nmn sowohl den Beweguugsgl. (2), sowie allen Grenzbedingungen, 
wenn man setzt: 

„ = i, = 0, (/= r= ü, 

<p ^= Const. 
BO dass die GleichiiDgeu (2) sich auf die einzige Gleichung; 



i.w = ^«.T.p— vt'- 



Allo hier auftretenden Grössen sind nur von x und y ah- 
QU X dagegen nnabbängig. Es handelt sich also nur noch 



1) Für U, V, W sind Tereinfaciitc Werte ßeaommen, welche man erhalt, 
wenn man die HelmhoUz'eclie Constante k = i setzt. Dies ist 
Iftuig, weil olle Sttüme ouendlicb lang nnd daher ala gsscbliMBea bi 



teiben ndaes ' 



Diese GleichoDgen werden erfüllt, wenn die Coefficiesten 
vgn r eiuzGln verschwinden. Es crgiebt sich hierane: 

1) Die Coeffidonten gerader Potenzea beider Beiben 
vench winden, 

2) a,, fi, Bin& willkürliche Integratianscoiistanten, die dnrcli die 
vorhandenen Gronzbediogongcn zn bestimmen sind. 

4) Die übrigen Coefficienten der nngeraden Potenzen lassen sid 
berechnen dnrch die Gleicbnngen: 



Stitzt man zur 


Abkürzung: 
, 1 




*"-(3>-l)(6«-l)...{«»-l)* 


und ferner: 




(") 


(.V= r ! 1 — täiV-l-igl^r»— ...| 


U= -^ lij-'mM+iul»r'- ... t 


so ist: 






iB= a,M+(fi+li^)N 


(15) 


(C = -a,iW+&,litf+f(Af-r) 



Hiermit ist znnSchst die partielle Difierentiiil^eichajig (9) integrirt 
Zar Bestimmung der willkOriich^n CoDstauten o,, £, sind femer die 
Creuzbcdinguspen (5) zu bcnuUen und dazu ist zunächst das Foten- 
lial IV, für jfden ausserhalb des Cylinders gelegenen Punkt zn bilden. 
Die aUgeoteiDstc Form desselben entsprechend der Gleicbnng: 



»-, = £ {^. eosn* + ^ . 5in«»y 



Vtt «ter iü dm IhOffaMi, tttt ^um« «vete» vn «a C 



in bewegten, kBrperlichen Leüern 

kommen, welche COS'^ und sin-^ enthalten, so braochen Aach von 
dieser Summe mir die entsprechenden tilieder heibohalten zn werden, . 
so dasa 

(16) 

zn setzen ist. 

Ist der Cylinderradins 



Wi =-. C08Ö + -,! 



, ao lat nach (5) in W und Wt 
r = d 



zu 'setzen; die beiden Ausdrücke müssen dann gleich sein. Ebenso 
auch die beiden nach r differentürten Änadrücke, nachdem auch i 
diesen r durch d ersetzt worden. In den beiden Gleichungen müssen 
die Factoren von cosö und sinö einzeln gleich sein. Aus den ent- 
standenen 4 Gleicl^nngen sind a und ^ zn elimiuiren. Es bleiben dann 
zwei Gleichungen zur Bestimmung von o, und b^. 

Bedeutet Mq uud A'o, dass in den Ausdrücken 3f and N, Mq' 
und Ng' daas in den nach r diflerentürten Ansdrücken M und N r 
ersetzt worden ist durch d, so lauten die Gleichungen; 

K(JVf(,-i-Jlffl',rf)-)-fi(A'o+A'„'(0+*iil-(-^o+-^/<0 = 
) — aiA(A'u + A'o'<0+Äj(-Mj + -^i''^J + ^(-^o + A'o'iZ— 2c0 = 
Setzt man noch zur Abkürzung: 

1 AT^-\-Mo'd^ R 
\ No +Na'ii = S, 



(18) 

ao ist: 



2d8 



<iS) 



«1- fÄ»-|-i»S» 
^df 2rl.B _i 



Hiermit ist die oben gestellte Aufgabe vollständig gelöst. Die ' 
gesachte Function ist: 

W = -B.coBff+C.sin*, 

wo B nnd Cvollstflndig durch die Gleichungen (15) und (19) beatimrat ' 
Mnd. Es bleibt nun noch übrig mit Hülfe des PotßQ.tia.la W * 
■Wert der StroDüntensität w zu bestimmeii. Be^ot Vdx ^a^^ fta3Ä'&« 



Oberbeck: Ucber xtalionSrt InduetioMsi 

geho, sollen an dem Wert« von W diejenigen VereinfachuDgen | 
genommen werden, welche dem wirklichen Werte der dort s 
den CüBstanten nach gestattet sind. 



Die Heihen M nnd iV (14) sind nach aufsteigenden Potenzen 4 
X entwickelt. Es war: 






"ach Helmholtz ist: 



227000 



der leitende Körper aus Kupfer besteht. Leitet der betreffende 
Körper schlechter als Kupfer, so ist die Conslante noch kleiner. Also: 

227ÖOÖ' 



A = r 



Es ist hierhei aUerdings zn berücksichtigen, dasB die Reihen nach 
Potenzen von Ar* oder hi* fortschreiteu, wo r nnd d iu Millimetern 
gegebeu aind. 

Für grössere Winke^eschwindigkeiten und Cylindor von beträchtr 
lieberem Radius ist i also keineswegs verschwindend klein. DafOr 
sind aber die Beüien für M, N, M^, Ng stark convergent und da der 
Wert von Ar* und irf* bei nicht zu grossen Geschwindigkeiten eben- 
falls nicht sehr beträchtlich ist, so kann man sich mit den ersten 
Gliedern aller vorkommenden Reihen begnügen, oder mit andern Worten 
alle höheren Potenzen von 1 gegen die erste vernachlässigen. 





1 btteegten, ißrperlicien Leitern. 
Au3 den GleichuDgen (lü) ist dauu: 

r(., + F'8")=.j(^"-.?) 

Der TereinfacLte Wert der Fonction TTlantet dann: 
(20) tK = ^''{coaff('^-d*) + l.sin*(^^} 

-Setzt man den gefundenen Wert in die Gleichong i2'''): 

A^ „ A^'ta dW 

ic = -^ coT.ri:os& -, y-. 

k h dv 

oder mit Berttcksichtigang von (8): 

VemachläsBigt man hier wieder das Grlied, welches das Quadrat von i 
X enthält, Eo ist: 

Hiermit ist die gestellte Aufgabe gelöst. Die StromintenBitätea i 
parallel der Cylinderaxe sind für jeden Funkt eines Querschnitts be- 
stimmt 

Die letzte Formel giebt gleichzeitig Auf achluss über dieVerschie- 
bnng der Inductionsströme bei schnellerer Rotation der Scheibe. 
Während hei Vernachlässigung der Indactionsströrae höherer Ord- 
nung, d. h. für: i — 0, die Ströme den Halbkreis ACD (s. Fig. 1.) ^ 
in positiver, den Halbkreis BCD in negativer Richtung durchfliessen 
würden und in der Geraden COD die Intensität sein müsste, ao 
^hSlt man diejenige Curve, in welcher die Intensität verschwindet, 
wenn man in Gleichung (31) setzt: 

w — 0. 
Daraus crgicbt sich: 



in bewegten^ hörperlichen Leitern. 405 

In unserem Falle ist: 

! 



idx = idy = 
idz = w 

Also: 

y — b 



X = '^mw 



9» 



X — 

F= mw — ö- 



8 /tt;\ 



Nimmt man endlich die Summe aller Elemente des Cylinders, so is*t, 
wenn dv ein Yolumelement des Cylinders bedeutet: 

Y= mn-i—' dv. 
Das hier vorkommende Potential: i -dv \&i aber nichts an- 



-/? 



deres, als die zuvor bestimmte Function TT, oder, da der Magnetpol 
ausserhalb des Cylinders liegt, so ist: 



/ 



Vi 

-dv^ Wv 
Q 



Diese Function war früher gefunden: 

a ß 

Wt == -coS'^-|«-.sin^: wo: 

a = r.cos^ 
6 = r. sin'^ 

Die Constanten a und ß ergeben sich leicht aus den Gleichungen 
(5), (10), (15), (16): 



a:^Bd\ 
ß^Cd] 



worin £t und C, r = d gesetzt ist. Mit Vernachlässigung der höheren 
Potenzen von X ist: 

P— 32" 



40ß Oberbeci: ütber slatioaärt InductionsstrBme tte. 

also: 

oder: 



i_„ Binfl 



ew, 



Danucli ist: 

f *'°" 

Für ciiiioii Punkt dt' 



(Ü5) 



m+H^-^\ 






r. 



Ki> ist hieraus zu eutnehmen, dass ein Maguetjxd tau 
rosp. augezogen wird durch die Indnctionsströme des rotirenden C 
dera, aucb wenn der Pol auf der « Axe liegt, dass diese Wirkiing 
(die X Componente) indes allein durch <lie luductionsstrüme höherer 
Ordnung bedingt wird, da sie verschwindet, wenn i ^ ist. 

Somit werden also die anfangs erwähnten Erscheinungen gcnft- 
gend erklärt durch Mitberäcksichtignng der Indnctionsstrüute zweiter 
Ordnnt^. Denn die genauere Hechnung und besonders die Eiasetznog 
von Zahlonwerten fär die Constanten hat gezeigt, dass die dadurch 
hcTTorgebrachteu Aendemngen in dem stationären Strorasystem keines- 
wegs ii-erschwindend klein sind. 

Es ist also nicht notwendig, specieUe, compiicirtere Hypothesen 
tlber den Vorgang der Induction aufenstellen. 

Vielmehr werden alle, hierhin gehörige Aufgaben eine mit der 
Erfahrung iibereiastiinmende Lösung geben, wenn man nur immer 
diejenigen Glieder mitberücksichtigt, welche ihrer Grösse nach bei- 
behalten werden müssen. 



Nelli Ueber die allgemeine AußSiuitif elc. 



Üeber die sUgemeiDe Auflösimg der Gleichungen 
vierten Grades. 



Herrn Dr. Neil, 
l'rafcMOr am Polytechnikum in Daimätitdt. 



§ 1. 

' Die allgemeiue AuBöaung dieser Gleichungen wird in dtiu Lohr-^ 
iflchern der algebraischen Analysia entwickelt. Doch wohl nur i 
den seltensten Fällen werden die Warzeln einer numerischen Glei 
cbung wirklieb danach berei'Jinet, indem die einzelnen Rechuungs 
Operationen nicht so übersiclitlich vor Angen gelegt werden, um eine 
rasche und bequeme Anwendung zu gestatten. Zur möglichsten Be- 
seitigung dieses Missstandes wollen wir diö Entwickeluug noch einmal 
Tornehmon, und solche in dem angedeuteten Sinne ergänzen, wobei _ 
wir in der Hauptsache dem Wege folgen, den Enler eingeschlageiu 
hat, and dabei von der folgenden Gleichung ausgehen: 



Setzt man 
) wird 






wenn nämlich im letzten Gliede meder x an die Stelle von r-f-s- 
gesetat wird. 




408 ■'VeH: Ueier die altgetneine Auflönmg 

Die Aasdrttcke für z* und z* iu die vorliegende Gleichung ein- 
gesetzt, so findet sich 

— 6m(r*+8*4-(^+4a;(2rs(-f n)— p = 

Die unbestimmte Gleichung x = r-\-B-\-t gcBtattot nna noch 2 will- 
kürliche Annahmen über die Werte von r, », ( zu machen; wir setzen 
daher: 

r»-|-a»+(B — 3m = 

daraus folgt 

r*-4-«*+(' »= 3m uad r*( — — jn oder p'«'t* ^ -r- 
Dnrch Einführung dieser 'Werte geht die Gleichong über in: 

9m« + 4(r»B» + r"l*+B»(») — 18mä— p =0, 
daher 

Nach bcitannten Eigenschaften der Gleichungen überhaupt lassen 
sich »■*, »^ (* als die Wnrzeln der fönenden cubischen Gleichung be- 
trachten : 

Die so oben erhaltenen Werte der Coefficienten eingesetzt, geben de> 
selben die folgende Gestalt: 



Man pflegt dieselbe die redncirte Gleichung der obigen Gleichung 
vom vierten Grade zu nennen. Bezeichnet man ihre 3 Wurzeln durch 
», a, and u so hat man also 



folglich 

x^r-\-s-\-l= ± Vu± Vu, ±V!*„ 

Macht man hier mit Beachtung der doppelten Vorzeichen a 
lichun Verbindungen, so erhält man in allem folgende 8 von 
verschiedenen Worte von x-. 



der Gleickuai/e<i vierten Grades, 

1. -f- V«+ V«, + VtL„ 

2. +Vi*+V«, — V«„ 
S. +Vw— Vw,4-Vi*„ 
i. — Vw+ V", + v«„ 
5. +V!*— Vk, — V"„ 

e. — ^»1+ Vü, — v«„ 

7. — Vu— V«, + V«„ 

8. — Vw — Vm; — V«„ 

Diese 8 Werte künnen indessen nicht sämmtlicli als Wurzeln < 
■vorliegenden Gloichnng gelten, weil wegen der Bedingung p*t=^ — ^b ] 
das Prodnct Vm.V", -Vti,, das entgegengesetzte Zeichen des Coeffi- 1 
masa. 



FtlT ein positives n sind danach 1, 5, 6, 7 die Wurzeln der Gleichung 1 
„ 2, 3, 4, 8 „ „ „ „ 



Um die reducirte Gleichung aufzulösen, leiten wir aus derselben i 
^ne andere ab, in welcher das zweite Glied fehlt, indem wir y+f»J 
an die Stelle von w setzen; dadurch wird: 



Schreibt man zur Abkürzung : 
HO geht diese Gleichung in die 



i* und fi*— m(mä_j_j,) = A, ] 
über: 



Eine Wurzel dieser letzteren erhält man nach Cardani, uämlich 
y = P+q, 



iiih-\-Vh^—k^= P und iVk — Vh^—k^ = Q 
gesetzt wird. 

Die beiden anderen Wurzeln der Gleichung sind: 

^;j--b+iV3(P-Q)i 

Die Wurzeln der reducirten Gleichung erhält man, wenn man z 
Wm<a äex y noch die Grösse m addirt, jaheii 



Neil: t/eter die a%eni£ine Außöiung 



§3- 

Um die in den beiden vorhergohenden PuragrapLen entwid! 
Lösung für die Rechnung bequem einzurichten, sind mehrere FSl 
nnterscheidon. Sei zuerst m^ > ^i und *' >■ h, so erscheinen P tf 
Q beide in imaginärer Form. Bemungeachtet sind die 3 Wurzeln der 
redncirtcn Gleichung reell (der irreductible Fall). Weil nnn liier 
»yi*^— fc* eine reelle Grösse ist, so achreibeu wir 



P_ 1 yj+.vF=jä _ j* (/j,+.|/i - (I,)' 

^rd Tg = sin3(p gesetzt, so findet sich 



' P= JÄysinSqj+ji 



fOfinz ähnlich findet sich 



= lil/cos{90»— 3q!)4-;3in(90*>- 

^ J*icoB(30"— 9>)-|-»8in(30'> -?.)}1 



Q = i*|co3(30"— y) — isin(30«— (p)| 

P+Q = *C0a{a0«— v), P— = .■iaintSO"— gj) 

M = m+*cos(30ö— <p) = ni+*8in{60"+g)) 

^'^j=.?!:Ul2-i-.jv3iüiBiii (300-9=) 

= Ol— i* cos (30" — 91) + ^ v'3*sin(30»— <p) 
Weil nun ainSO" = i und cos SO" = ^ V3, so lässt sich auch scti 

"'} = m-Älsin 30» 008(30»— ip)±co3 30" Bin(30''—v)t 



«i=m— *Bin(600— 9), "„^n. 



-*sin7i 



Da in der redncirtcn Gleichung (§ 1.) das letzte Glied unter 
allen Umständen negativ ist, so folgt ans der allgemeinen Theorie 
der Gleichungen, daas mindestens eine positive Wurzel («) vorhan- 
den sein mnss. Die beiden anderen Wurzeln (u, , m„) mUsseu enl- 
wedor beide zugleich positiv oder beide negativ sein. Findet das 
erstere statt , dann haboa äiß ■^mieüv ö.«i; ftVeSiAumif, vierten ( 



reelle Werte, Im anderea Falle sind dagegen V — u, uud V — «„ ' 
reelle Grössen; dann lassen sich die Wurzeln zweckmässig in folgen- j 
der Weise ansclirßiben : 

% = ±V«±{V-«,+V -«„)>■ 
a^ = -j- VwHr(v'-«, + V-i.Ji 
% = + V!* + (V— M, — V— aj! 

Nur, wenn hier u, und u,, einander gleich sind, künnen die heiden^ 
"Wurzeln 3:3, *, reelle Werte hahea; sonst sind alle 4 Wurzeln 1 



Wenn m^^Jji undA^<C'') so bringen wir V", und V",, durch 
Einfahrong der Hülfsgrössen v und x auf die Form a-^-ßi, indem 
wir setzen: 



= ^ Vt-(co3?±isin^) 

Daraus folgt zur Berechnung der beiden Hül&grössen 

!'8in« =2V3(P— Q) 
wCOBX = 2(3m— m) 

Aasserdem erhält man mit Beachtung der Werte von 



V«, 






V«, — Vii,, = 



i Vw . sin q 



Ea kommt nun noch darauf an, die Ausdrücke für P und Q so nm- 
ZQgostalten, dass iin-Q Zahlenwerte sich bequem berechnen lassen. 

Wir haben: 



jy» 



+ ys'-T« _ 1 vs-j/i +\/i-(|\' 



Hä Nett: Ueber die altgc-Bi 

Führt man den Hülfawinkel <p ein, indem man setzt 



Q ^li/A.yi— cos2gp=:}VA.y28in'g) 



va./si 



i'+Q = 2(ycot7>+ytg 9;) = 2(cott+tgt) - ^i^^' 



I ähnlicher Weise 



H 

I OD 



wenn nämlich tgifi = ytg9D gesetzt wird. In ( 
erhält man 



P— Q = 2 (coti|j— tgif) = * cot2if) 

Sind daher die beiden Hülfawinliol 5p und tj/ berechuet, sü ündct sich 

u, = m+ -^-^ and »;siii» = 2V3.Äcot2»(i 



Die Werte von Vw, CV»,+VmJ, (Vm,— V«„) in die Aasdrücte 
am Schlosse von g 1. eingesetzt, geben die gesuchten Wnrzela. 

§5. 

Wenn m^^^p, so aetzG man A'^Jp — m* und wie firtther 
»* — m(m^-\-p), dann erscheint die vereinfachte Gloichang in 
folgender Form: 

Ihre Wurzeln sind, wenn 




der GUidamgen vierten Grade». ■ 413 

gesetzt wird 

?''l==-iy±tV3(P+Q),- 
Die Wurzeln der redudrten Gleichimg sind daher 

^^J = -Y~+iV3(P+Q).e 

Zur bequemeren Berechnung von P und Q setzen wir 7- = tg2qp 
and erhalten 

8 3 

» 9 » 

= I , Vtg2y. cotq» =|*ycot g> 



Q = iVA.K}/l + (f ) - 1 = Wh y S5^ - * 

fc 3 3 

= ii .ytg 2y . tg y = i*y ^ y 

Vtg^g) 

8 

Setzt man Vtg g? == tgtf;, so wird 

p=J*.cot^, Q = i*.tgi/;, also 

P+Q==f(coti/;+t«i/;)=g^; 

mit diesen Werten wird 

k 



u = w+ Äcot 2if; und i? sin x = 2V3 -r ^^ 

Für V«*y und V«*^^ erhält man durch das gleiche Verfahren wie 
zu Anfang des § 4. Ausdrücke von ganz derselben Form, wie dort. 




Neil: UebfT die allgtm 



Hsoddt sid^ nm die Aoflöeniig der aügememeren Gleichiug 
vierten Grades, welche wir in folgeuder Form anachreibeii: 

e*-|-4aä' + 2Äsä+ra-|-<I = 

so setze man a^a — a, wodurch dieselbe übergeht in: 

Die Vorgliiichung der Coefficienten dieser Crleichnng mit donou nnaerer 
früheren 

a^ — Gnix^-i-inx — p ^ 
liefert die Buziehnngen: 

6m = Gn* — 2ä 

in =8a3— 4ai-|-o 
p =Ba^ — 2a^ + ac — d 
Daraua ergeben sich die Werte von m, 



, _ 2«'-ni + ic - 






J folgl; 



J) + „ 



Mit diesen Werten von ro, m, p sucht man nach den früheren Vor- 
schriften die Werte der x und hat dann noch von jedem x dio Grösse 
« zu subtrahiren, um die Wurzeln s der vorliegenden Gleichung zu 
erhalten. 



Uebersichtlicho Zusammenstellung der Formeln zur 
Auflösung der Gleichungen vierten Grades 



Man berechne zunächst die Grösse h nach der Formel: 

und hat 3 Fälle zu unterscheiden, wobei stets derjenige auszuwählen 
iat, für welchen die Hülfsgrässeu k und ip reelle Werte erhalten 



4- ■/"»'- b» 



^^^^^^^^" dfr GleirhHngen vierlen Grades 


415'^| 


^^P u - m+«Bm(60'>+T) 


■ 


^^B «, -m-«sm(W-<p) 




^^^^B = m— isiiiq) 


■ 


^^H 1. Sämmüiche u sind positiv 




^H .,- + y.±y«,+y»„ 


^^^B 


^^B «,-±y«+Vs±y''„ 


',^^^^^1 


^^H «j-±y..±y.,Ty"„ 


^^^^^^1 


^^M i,_ + y«:Fy",+y"„ 


^^^^H 


^^^^P 2. » ist positiv, u, und u„ sind nogativ |^H 


^^1 ,,_±y„±(y_„,+y_ 


■ 


^^B :,i,_±y„:|:(y_„, + y_ 


■ 


^^K ^_±y«+(y_«,-y- 


'■ 


^^B «.-Ty"±(y-i',-y- 


■ 


^^B 


■ 


^Bt^y»--äi. t = i 


r^- m 


^^^Sii8,i _ ^' lg2^ 


1 


^^kii>-yti^ tgv- 


^1 


^»-"+«n2* "-" 


•+icot2v ^H 


1 vEin« = 3y3.itcot24f osinx 


-ävs.j^» -H 


pcoax=2(3m— «) «COBX 


= 2(3>»-<.) ^H 


(logsys = 0,539 5906 23} 


■ 


la den beiden Fäljen n. nnd m. findet sicli: ^^^^H 


■ a, = 4: yn + y «.cos ^ 


^^H 


^^H «,- + y«+y..cos! 


^^1 


^^B .,_i:y.±,y».8in2 


^^^H 


^H x._ + y„+(y„..in5 


^^H 


^^^K idlen 3 Fällen sind in den Werten der 3 


^^^H 


^^^H die oberen Zeichen zu nehmen, wenn 


n positiv, ^^H 


^^^^^^_„ unteren 


n ^^H 



410 Ntll: Ueber die aügememe Auflönmg 

Dio allgemeinere Gleidrang vierten Grades 

lässt sich nach der obigen Gleichung 

«* — 6m«*-|-4iMB— p = 
auflösen, wenn man setzt: 

m = o* — ^ 

n =a(3m— o«)4-Jc 
p = a*(3i» — 6)4-a<? — d 

Dann findet sich « = a^^o. 

§8. 

Nach den in § 7. gegebenen Vorschriften lassen sich die Wurzjßhi 
jeder Gleichung vierten Grades ohne Schwierigkeit berechnen. Nun 
köuneu aber doch besondere Fälle eintreten , wo man entweder auf 
oiup uubostimmte Form stösst, oder wo das Eesultat nicht dic|jenige 
Genauigkeit besitzt, die man nach der Anzahl der bei der Rechnung 
angewandten Decimalen zu erwarten berechtigt ist. Wir wollen diese 
Fälle besonders betrachten. 

1. Wenn p =» Sw*, so findet sich 
iliür ist aber nach § 2. 

9 

rultflicU 

3 

\h\ tiiru"!' ^'~Q =» /"= «4 — w, so ist nach § 4. 

<;8iux — 2y3(t*— m) 
t)C08x=« 2(3m— w) 

^. WüUW p -= 3m^ und zugleich »* = 4»»', so findet sich auch 
• .vV >'' ^ t\ u ^ fUf «^Binx — 0, t7Cosx = 4m; daher ' j 

X = und V = 4m ' 



iUt Gtiieliungen vitrlen Gradti. 

a, = ^yift±y4m = iy7n 
3^ — + ym+y4m = + sy»» 
^^ = ±y™ 
^i = ± y™ 

Hier sind also 3 Warzela einander gleich. 

3. Wenn 7i^=0, so beisst die Gleichung x^ 
Man hat hier ganz einfach: 



4. Wenn k nur wenig von A' verschieden ist, danu erhält man J 
den Hlllfawinkel tp nicht mit der notwendigen Schärfe; man wende | 
dann statt der in § 7. angegebenen Formeln die folgenden an: 



sin(45<'-f) 



V 2h 



16(400-2?.) =j 



Als erstes Beispiel losen wir die folgende Grieichung anf:' 
a:*— iar*+36a;— 39 = U 
Die Vergleichnng ei^bt: 

n, = 3, n = 9, j> = 39; A = — 63, * = 2 (Fall III.) 
Man erhaJt 

*g> 3"37'6",46, tf, 21043' 21",57, « = 0,888 4078, 

2(3m— «) = 16,223 1844, logc = 1,280 9665, k — 328" 9' 31",17-, 

y»=0,942ö539, yiicos|: 4,2023951, y^sin^ = 1,198 7232 

(Cj 5,1449490, «, = 3,259 8412, ^"|=0,9425Ö39±1,1987232.( 

Zweites Beispiel. Die Wurzeln der folgenden Gleichung sollen 
berechnet werden: 

*^+312Eä+ 23337 a«— 14874«+ 2360 = U 
Bier ist a = 78, Ä = 11668,5, c 14614, d — -iSiffö^ 



41g Nfil! Ueber dit allgemfiiit Auß6/<H«i 

Mit diesen Werten findet sicli znnflchBt: 

m = 2194,5, « = 35242,5, p= — 32099672 
A =61116424526,625, *' = 1551572041 (FaU I.) 
= 10,7861579, log *= 3,5953860, logäaZip = 

Da die letzte Decimale von logain39) leicht nm eine Einheit f^ 
haft sein kaitn, so ist möglicher Weise sinä? = 



)0+q,) = * = 3939, *siu{60«— g.) = ^i = 1 

*8iBv — j*= 1969,5 

u = 6133,5, u, = 225,0, «„ = 225,0 

y« = 78,316665, y«, = y«,, — 15 

„^ =, — 48,316665, s, =—126,316665 

y, = 3:3 = 78,316665, ^ = ^^ = 0,316665 

ai 108,316665, a* 186,316665 

Sind nnn aber die Werte von h und A' von einander verschieden, 
dann , hat die Gleichung keine gleichen Wurzeln. Um darflber 3 
entscheiden, mnsa i' auf eine grössere Anzahl von Deci 
berechnet werden. 

*'= Vm>—y = 3938,99998 94220 19110 78611 16 
*" = 6111 642 4526,62500 06112 38 

h = 6111 642 4526,62500 00000 00 
k'—h^ 0,00000 06112 38 

Dieser Unterschied ist wohl sehr klein, aber immerhin noch merklieb, 
wenn die Wurzeln auf eine grössere Anzahl von Deeimalslellen be- 
rechnet werden sollen. t 

Zur Bestimmung des Winkels ip wenden wir jetzt statt der Formel 

" zi ' 'J''^ l*^*"" ^'■^ 8**^ unsicheres Resultat geben würde, di« 




der Gleichungfa iiia 



igain 45"--;? = 



log (46 



1,366 5475— lU 
= 4,685 5749 — 10 

= 6,680 9726-10 

45» - ^ = 0",000 479 7032 
300—5, ^ 0",000 319 8021 = d 

,p = 30» - a = 29" 59' 59",999 6802 

GQO+v = 900—3 = 89 59 59, 999 6802 

60»— »p = ao^+a = 30 0, 000 3198 
am(60''+9>) = coaö = 1 — -J^« 
am(600— V)= sinSO^cosd+coaSOOsiiiÄ = i(l — iö3)+jyS.Ä 
sing) = sinSO coaä— cob30 sind = J(l -^d») — jyS.Ä 

*aia(600+(p) = ft-äid« 
*sinqi — Ji— ^y3.*.5 — }*a* 

arcö = ö". arcl", so findet sich 
fi)garcd= 1,190 4562 — 10; log iV3.*. 3 = 4,723 3728 — 10. 

Die Glieder, welche die 2te Potonz von S enthalten, sind ganz vei 
I itäbvindend klein. 

k = 3938,99998 94220 19 

i* = 1969,49999 47110 10 

iVSid = 0,00000 52889 90 

*siii(60''+?') = 3938,99998 94220 19 

*sin(600— ip) — 1969,50000 00000 00 

*sin q> = 1969,49998 94220 20 



= 6133,49998 94220 19 

- 225,0 

' 225,00001 06779 80 

48,31666 44731 

78,31666 51783 

78,31666 44731 

£——108,31666 51783 



V« = 78,31666 48257 

V«, ^ 15 

y«„= 15,00000 03526 
j, = - 126,31666 44731 
Ja = 0,31666 51783 
ss = 0,31666 44731 
Kj = — \&&,^\?ÄÄ ^VT®. 



Ntlt: Uther die allgemeine Auflösung 

Di« beiJon Wurzeln bji, s^, die zuerst als gleich grosa gefunden wur- 
den, sind dies nach der genaueren Rechnung nicht; allerdings zeigen 
) zuerst in der 6ten Decimalatello einen Unterschied. 



Die letztere Rechnung lasst sich zweckmässiger in folgender 
iVeieo ausführen. Nach § 3. ist 



p^iVA+.Y*«— A« und Q = jVfc— .yt«^ 
naii zur Ahkürznng «■ ^ 1/ — p — , so ist 

P = iVACl+itr)!, Q = iVÄ{l-.V)t 
B Eutwickolung nach dem biuomisdien Satze gibt: 



3.6.9.12 



U^ iVA l_i.V-{-- 



P+Q^^VA l + ö 



1.2.5.8 
3.6.9.12" 



P-Q = -;fK\u^-h^i, 



(p— Q)t = -jyA.«. 1- 



! Werte in die Ausdrttcke für die i. 
letzt, gibt 



1 Schlüsse des § 2. i 



I «„J a ' (" 6.9" '^6.9.12.15 

r Dorerhuung von i" bat man folgende Formel 



der Gleichungen vierten Grades, 421 

In § 9. hatten wir 
k^J^h = 1222328 49053,25, *»— Ä = 0,00000 0611238 
log VÄ = 3,5953860, log w = 1,6675775 — 10 
log(iV3VÄ.w7) = 4,7233728—10 

Die Glieder mit w^ sind ansserordentiüch Mein 

m = 2194,5 3m— tt ^ 225,00000 528899 

Vh = 3938,99998 942202 J V3 . VA . «^ = 0,00000 528899 

u = 6133,49998 942202 «*, =^225,0 ' 

u,, =225,00001057798 

Diese Werte der u stimmen mit den am Schiasse des § 9. gefundenen 
vollständig überein. 



Gleichnngen höherer Grado mit vielziffiigen CoefficientcE uad weiü 
Wurzeln nahe an einander liegen empfehlen. 

Auch die Auflösung durch Constniction , von welcher v 
gehen (Artikel I.), verdient einige Beachtung. 

Wir beschäftigen uus im Folgenden mit der Gestimmung dcl 
reellen Wurzeln der algebraischen Gleichungen von der Form: 



/w- 


«0«" +«!■!"- 


+ 


..a„-ix+ 


wo unbeaühadet der Alljjememheit 
Coefficienten bedeuten. 


% 


>0, «„ «s 




Artikel I. 


(S 


l-§3.) 




me.!ii 


2 Tafi^ln, 



§ 1. 



Das bekannte Schema, § ' 
Ktionswertes 



Aufg. I., zur Berechnung eines 



^^^hrt uns auf ein einfachee Ver£ihren f{o) zu construircii. 

Dasselbe schliesst die mechanische Auflösung von E. Lill*) der 
Gleichung 



/(«) - 



1 sich. 



Ea sei in Figur I.: 

^h 1) X'OX, Y'OY ein rechtwinkeliges ÄchBenaystem, 

■ ^'OiJf,, Ii'Oil',; J^'Ogi,, Zj'OiFg... eine Reihe von 
Systemen mit zu den ursprünglichen parallelen Achsen. 

2) Die Coordinaten von 



*) B^solution graphiguc des ^quationa uam^riqaeB de tous leg degrä b 

'^line aenle inconnne et dcEcripüon i'att iDetrameat mvanU dana ce but . . . i 

Haiiv. Annaics rnntb., Jnhr);. 1861, und Bäolatloa greplilquc des eqaationi 

Dum^riqucB d'un dcgrc quclconqne b une iaconnae...- pi^^ntco fax M. Her- 

mije. ComptM Bcndui, Jahrg. 1B67. 



SitbtI.- Uli« 



Of in Bezog auf das Sxstem (O) seiea m^, l^fl 
O, (OJ „ a,, 1** 

Ör (Or-lJ „ Or, 6r 

3) OP,Q,PtQt... sei ein rechtwinkeliger Liiüenzog. 

4) v> bezeichne den qiitzen Winkel zwischen OP, snd F^Rii 
Wir legen demselben das Ziz Zeichen bei, je nachdem Oi", i 

1 laten nnd 3ten resp. 2ten und 4ten Qnadranten gehL 

5) X = tg«-. 



6) ^(x) = 
9^W = 



der Abficia^ von P^ in Bezog auf (OJ 
P» «M 






der Ordinate von Q, . 
Q. . 






r diesen Voranssetziingen folgt: 






n^i— K-Ss*"— *T-- 



Zachen gelten, wBun > eine der FoniKa/j 

Ir+l oder t-fa 
nsp^ 4r^3 ^ Ar hat. 

1 Glieder sind: 

*r^*i.« nnd — «»+1 wenn u nngrade 



- «■ X nnd — b»j,t wenn » grade ist 



zunächst 



Siebell UiUerswJmngen über algebraische Gleichungen. 425 

'.ufgabe. Einen belleMseit Funettonsirert /(c) zu c^netFuiren. 

Bringe /(x) auf die Fonn tpnix), d. L. bestimme 



. auf Xi'Xi, JSj'Xj, Xs'Xb ... 
, auf y.'r,, yJy^, ¥,'t.... 



aodaim construiro die Geraden Jf'X, Jii'^i, X^'S^ mit den Glai- 
chongen; 

S' = 0, = öl, =ii+ia, =öi+J«+63, —■■■, 
sowie FT, Fi'I'i, lyFg..., dargestellt durch; 

ziehe durch den Punkt A = (0, 1) *) dif Gerade Z'Z [| X'X, be- 
stimme auf derselben den Funkt P^=^{e,\), den Durchschnitt i", 
Ton OPd mit X,'Jti und schliesslich den rechtwinkeligen Linienzug: 

OPifJiPgQjPaQs , 
mit den Ecken 

P„ A, Pj . 
Qi, Ck, Qi ■ 
Alsdann ist: 

f{c) = dem algebraischen Abstände der «ten Ecke von P, mit 
P den Dur chsehnittsp unkt der letzten Ahscisaen- und der letzten 
Ordinaten-Achse bezeichnet. 

Wir finden succesaivo (pi(c), ^gCc), fpa(c) ...ipn(c) =/(c). 
Es ist verglichen mit obigem Schema (siehe § 2, Anfg, I.): 

ipl(c) = Ci.l, (pj{c) = C2,l... 

Beiepiel. 
/■(*) = x6— 5ie^+llx*— 17a^+l&:'— 12K+6-0**) 
Hierißt n = 6 = 4.1 + 2, also 

Ol =5, «s 17, as= + 12 

6i=-j-l, bf 11, i3=+18, 64-= — 6 



•) d. h. dessen Äbecisse ^: , Ordinal 
dieser bekannten BczeichmiDgeweise Öfter bedi 

■•) P. C. Jelinek, S. J., die Aufl. der 
gen, Leipzig 1865, 8, S6. 




= lO™ als Längeneinheit, Fig. I. 
. B. (siehe die Fig.) 

/(l) = 9.s(l) = PÖ3'= + 2, 

/■{2) - Vs(2) = PQs" 2, 

ProMien (oder mittelst deg geometrischen Ortes i 
/(l, H...) = V6 (1, 54. . .) = PP = 0, 
/(2, S6...) ^ Vja, 26..,) = PP = 0, 
I iwei Wurzeln der Gleichung annähernd: 

a:, = 1, 54 nnd a:» = 2, 26. 
jttUöre Werte sind 1,543689 und 2,259921). 
i übrigen Wurzeln sind imagiBär*). 



Ili(! bekaunlo Couatriictiou der Wiirxeln von 

f(^) = 

^ iVtiMUiQ» dur DuvühsRhnitt^puulite der Corve S, dargestellt durcb 
, mit der .^-ÄctiBO leitet uns zu einer allgemeineren Lösoi^ 
1 wir ttu diu HtiJlB der Geradun y = <i eine beliebige Curve K 
it hUDOm mit der GMchnn^ 

1/ = Fi^) 
i illuNM* bIh Leitlinie die Werte: 

ItttaV Mlllktirliulio Constttnte bezeichnet, parallel zur r-Ächse >b- 
• du (IA*" *"^ uudoro Curve fl dargestellt ist durch: 



t kümiuu wir nach § 1. contitruiren oder nach Schema j 3. 



bUUltiullHI Wuio« wie Uie rcDllen Wurzeln 

' "» inil V~ ' nultiplicirten - BeBtandteile der conplgtifl 
KU. UhÜi , \&6%.^ 



Es liegt die Frago nahCj ob sich F(x) und k bo he 
stimmen lassen, dass von einer boliabig gegehonen Äh 
Bcisse a; = c an E und St convex ausfallen. Der Vorteil, den ! 
wir hierdurch erzielen, ist einleuchtend,' indem die beiden Curvea ] 
„ alsdann die einfachste Gestalt annehmen und wir daher vcrhältuiss- 
mässig nur eine geringe Anzahl von Carvenpunkten zu 
construireu brauchen, um die Abscissen der Durchschnitte, d. h. 
die Wurzein von f(ic) = zu erhalten. 



Siebel: Untersuchvngrn äher aljtbfauche Ghkhungen. 

Ist F{x) eine ganze rationale Function von x., so auch %(x). 
In diesem Falle ist jede der Curven K and S von einer gewissen 

Abscisse {~~~. grösste Wurzel von jf"(x) = resp. %"{ie) = 0) an i 

nvex, vorauHgeaetzt, dass die Glieder j 
F{i£) = und 5(3;) = positiv sind, [ 



der Eichtung Y'Y gesehen i 
mit den höchsten Potenzen i 



Wir wollen uns 
tigen *). 

Die beliebige ganze rationale Function 

läBst sich auf die Form bringen: 

°^ ' ~ s! ^ — ■' ^(s— 1)!^ ' ^' 
wo e eine wilUiürliche Conatantc bezeichnet. 
Also die zweite Dcrivirte: 



i Folgenden mit dieser Frage näher beschSf- 



r'M - 



WL 



(«^.).-=+„.^'(. 



Hieraus folgt: 
(1) 



Ist g=(.) > 0, S'-H") > ■ ■ • g"(«) > 0, 

so 5"(a^)>0 für jedes s ~ 
Diese Bedingungen lauten für 



> 



') Wir bedicuen uns der bekannten Beioichnungcn ; 
F'Xx) für die rte DerivirW von F{ji) 



0- 



•■^: 



=. . . — <^'{xu 



• ■•• . ^»„^^^ I 



— K'i'.aty ^ 



; /-**-! >0 



>0 



- — ir'[c) >0 
>0 



i negativen ) _ 
• -.^-^L .ieiaäwn ^ ^^^^^^^ ] Wert 



. 1 



-.^w^cu 'Veixe von Icg^ ä,+i ...kt 
..v^uuixu juie elegantere Form an 






Sieheli üntersudtungen über algebraische Gleichungen. 429 

ß) wenn r <Cn: 

1) h<^c oder = c — a, wo a > 0, 

wenn f*' (c) > 0, /»*-i {c) > .. . /p+i (<?) > 0, 
dagegen fP (c) <C. und pZ7 2, 

Ist n(c) > ... /"W > 0, so genügt 

k beliebig < 0. 

Aufgabe L Die Constanten der Functionen 

F{x)=iX{x—hy ' 
und %{x) =• F(x)—kf{x\ 

wo y(a;) beliebig gegeben, so zu berechnen, däss für ein 
gegebenes c und eine Nichtwurzel x^ von /(a?) = 0: 

1) i?^'(a;)>Ü und J^"(a;)> für jedes «.Tc, 

2) */(a^i)>0, 

a) falls Aa'i)>0, 

b) „ /(a^iXO. 

Lösung: 

1) Wähle A beliebig > 0. 

2) Transformire f{x) = nach <?, d. h. bilde nach dem bekannten 
Schema*) diejenige Gleichung /(a;+^) = 0, deren Wurzeln um c 
kleiner sind als die ursprüngliche: 



") «0 «1 ^n-i ^n 

000,1 00»-2,l OOn-1,1 



00,1 =«0 



O0,2=a, 



01.1 On-1,1 On,l = Cn 

000,2 OOn--2,2 

01.2 Oh-1,2 = 0«-l 
U. S. W. 



wo Oi,j = «i+oao; 02,1 ^ <^2+^^i?i ^tc. 

Es ist Xn =/(o); Om~1 = — J- \ Cn-2 = "T-g" • • • 

f(x) = [oo,iÄ'*~^+Oi,ia;»»-2+ •• o„-i,i](a;— o) + ^».i 
□ = (oo.2aJ**-2-f-^i.2iB'*'~^+ ••• o«-2,2)(aJ+o)+„-i,2 



U. 8. W. 



430 Siebel: Untersuchungen über algebraUche Gleichungen. 

Coa5*»+<?ia:"-i+ ... Cn^ix-^-Cn = 0. 

3) ad a): r^n (== ganze Zahl), 

„ b): Ist Cq > 0, Ci > ... Cn-2 > 0, so 

Ist <?o > 0, <?! > ... cn-p-1 > 0, dagegen <?n-p <0, p C2,80 



r ^ ;) = Exponent des ersten negativen Gliedes der Gleichung 
f{x+c) = 0. 

4) mittelst der Formel (Vergl. (3)) 

ad a): +*+n,2 ' J 

_ _ . . = [ f ür a beUebig > 0. 

ad b): '—k~p,2 = — -ifc"»i,2, wenn jp ^ 2 i 

5) ada):0<*^iH-n,2, 

„ b): <— k ^ — *-p,2(= —k-n,2) 

resp. Ä? beliebig < wenn p nicht vorhanden oder <C 2. 

6) Ä; = Aä;. 

Aufgabe U. Die vorige Aufgabe mit dem Unterschiede 
zu lösen, dass 

a) wenn f{x^) < 0, 

b) „ /(a^i) > 0. 

Die Lösung ist genau wie vor, d. h. wir haben die Aufgabe I. 
für den Fall ä) zu lösen, wenn/(a;i) <<0, dagegen für den Fall b) 
wenn /(x^) > 0. 

Wir bemerken, dass sich die beiden Aufgaben in eine zusammen- 
schieben lassen bei Unterscheidung iier Fälle: 

a) Äj>0 
und b) Ä;<0 

Die obige Fassung und die Trennung in zwei Aufgaben zogen wir 




Aufgabe II L 
TM /■(«) = 






Löee {Br T] = r (odiT beljelüg. z .£. z, = Ü) Aufgabe I. oderl 
Anfg. IL, constJiiire ^ Gurre f eo, dam die Iiofc^ude Ordinate] 
QP=:lKCi', die Ftmkte C und uu! scbtiegBlicb i^itu' Curv^ K laotl 
Fig. m 

Üedtpiei l 

In dem BeiB[äel des | 1 . fanden wir 2 reelle Wun»tlii >- l.f 
TraasfonnirfiD vir nach l), bo erhalten wir: 

(1) a*+T»+a:*— 3a:> — ae»— Är + g = 0. 

la dem Int^raU (0.1) Bind also 4 Zeicbeowedisel verluruu k^I 
gangen, miüiin nach Fourier'g Tbeoruni ia (0,1) 4 Wurzelu , 
genagt". 

Iffir wollen nnterandien, ob darunter reelle sind uud eie i-vcutuoll 
eonämiren. Wir beluuukin am zweckinässigstou die uegoüvt; tilvi- 
dnuig von (1), d. b. 

^^■IjOsea wir liierfjir Aufgabe L, indem wir 



^^""4) Wir schreiben iu ürslcr Reüie die JExpouuutea = > 1 livr jiosi- 
tiven Glieder, darunter die eutspreciienden CoeÖiiaentün, iii 3ter, 4tor 



1 


( 


432 






.-6 i 3 




c„- 1 1 3 




(:)=Q=(9 G)=© ® 




6.5 a> 6.5.4 o« 



> ist der kleinsto der Wert Jr, -. 
0,02 



Mit Hülfe dieser Werte erhalten wir 1 
' ^= 200"™ als Einheit die Coustruction in Fig. II. 

Die Ciirve ff geht durch die Punkte: 



%, 1>« ¥5, %, 157. 

^ = 0, V %, 7,0, Vio 



Fahren wir so fort bis a: = 1, so finden wir, dass die 
Cnrven keinen Durchschnitt gemein hahcn, die in Frage st 
4 Wurzeln also imaginär sind. 

Beispiet IIa. 
(!) «' — 13a^-f 6Ga;5_165!i*+210a:3 — 12tia;»4-28a— 1 = I 

Die in (0,1) enthaltenen Wurzeln zu conatruiren. 

Die nach 1 transformirlo Gleichung lautet: 
(2) a;' — 6a:« + 9a^+5a^ — löxil+O.x^ + öa-l-ü = 

Eh ist also 1 eine Wurzel der ursprünglichen Gleichung, 

Dividiren wir durch ic, setzen — x statt a-, so entsteht: 



*) Die Wuiv.cln sind aammllich positiv reell, der Grössi; r 
(asineo)^ (asinia")^ (2Bin30")^ 
. _ , jgBin42^> ,, 



^ 



Siebet: Untersuchungen über algebraische Gleidaingen. 

^e-|_6i5+9^._5xS_15:c«+03;+5 = 



Construiren wir die Kwi sehen und 1 liegenden Wurzeln 
... von (3) — die gesuchten voa.(l) sind 1 — ic, 1 — w' ... 

Wir lösen Aufgabe I. für e = 0, Xi = 0, i = 1, o — 0,1. 

3 liegt Fall a) vor, also r=6, k H„.a=0,0166..., I 



Es ergibt sich die Construction in Fig. IVa. 

W. Man findet dio Ab- 




FWie vor, mit dem Unterscliiede, daaa dabei Autg. ü. zu liisenl 
, oder was dasselbe Aufg. I., Fall b), so dass also A < 0. 



B Exponenten >1 der negativen Glieder sind «^^3 uud 2. 
Die entsprecli enden — &e:^ und (o)'T^ ^^^ t = ~(J,02. 



) Wurzel a der Gleichung (1) in Beispiel IIa zu constrairen^fl 
äie znischen 1 uud 2 liegt. 

B nach I transfurmirtc Gleichung (2) durch n: dividirt ist: 
r ^e.,W^el w im Intervall (0,1), 



^^^U Sitbel: UnlersvrJiuaiif,! aber algebraische GlekhunffeK-^^^^^^M 

^^^1 Es iät das gesuclito ^ = !-]-«<. ^^M 

^^^ Lösen wir zunächst Aufg. I. für c == 0, k, = 0. Wir fintf^^ 
r = 6, H-«,a = dem kleinsten der Worte 1, -g n*, 4a^. Sei a=0,3, 
so Ät-n,a = 0,108, k = 0,1. In Fig. V. wählten wir ala Einheit 50"°. 
Die Absciase ie des DurctiBcbuitteB von ^3^ ist w = 39,5"™, also , 
«T = 0,79 (genauer w = 0,79094). I 

Anmorhnng. Wir kOnnen in ilioMr Woise dia Gleichung (l) weiter 
behandeln, ä. h. die Worzeln in (3,3), (3,4) construiren. Durch die Snb- 
ttitnlidn z=:in.T Insaen aicli die Wurzeln eiaer QleiL'bang beliebig Tcrkleinemi j 
»Uo die in cintm ^rOsecr^^a Intervall liegenden ebenfnlls mit Hülfe eines bc- 
grenzlen CurvenBiackea BK (Fig. III.) z. B. Ober einer AbsciaBO IIQ= 1,1 
TCrieichnen. Dabei mGehte jedoch nine grossere Längeneinheit zu wählen 



^ Bei der geometrischen Auflösung der Gleichungen können wir 
nns mit Vorteil folgender Kriterien bedienen, welche wir im Artikel 
n. begründen werden. 

Flir die Figuren VI, VII und Vlil möge das Achsensystem einer 
der vorigen Figuren gelten. Es seien K und ft zwei beKebigo con- 
i'oxo Curven (in der Kiclitnng Y' F gesehen). 

iSiAiHJa^tiiD-pii yy- 

Kriterium I. Liegt in Fig. VI. die begrenzte Sohne ^if)a ganz 
uDsaerhalb K, so befindet eich zwischen P, und P^ kein Dnrchscbnitt 
W von ff und K. 



lii jeder der Figuren II, IVa und V liegt ^0^4 unterhalb der 
.y-ÄclBe, dagegen die Curvc K oberhalb, mithin in dem Intervall 



K) 



keine Abscisse «■, d. h. keine Wurzel der betreffenden Glei- 



luFig, IL hat keine der Sehnen ^4^5, ^i,%, %% mit deinen 
Punkt gemein, also enthält keines der Intervalle (^i :r^j, l-^, ^, 

\ eine Wurzel. 



(s' m) «"« 




Ki'iterlum II. In Fig. VII. liegt zwischen F und T einer- 1 
^nad T' andrerseits höclftatß'aa em. ■&qi^^^»JJv 



itbeh Uiilersüi^tingea über algfhraiidie Gleickungea. 

genten ia T, T' durch ^ gehen oder die Ordinate dieaes Punktes 
oberhalb |} schneiden. 

In Fig. V. schneidet die Tangente des Punktes T die F- Achse 
oberhalb ^q. Die betreffende Gleichung hat also zwischen und 
( = 23™° =0,46 höchstens eine Warzel, mithin, da /'(O) > und 
/(0,46) > keine solche. 

Kriterium lU. ht, Fig. VIII-, S?S' Tangente an ff, so 
findet sich auf dem Bogen SPS' kein Durchschnittspunkt W von B ' 
nnd K. 

Beispiel. 

Die Tangente P(,S, Fig. IVb, trifft die Cur ve Km einem Punkte 
8, dessen Abscisse s = 37"" = 0,37 ist. Zwischen und 0,37 hat 
also die Gleichung keine Wurzel, 

(Es ist die trigonometrische Tangente des Winkels, den p^S mit | 

der X-Achse bildet, = ;r'(0) = F'(0)—k/'(()) = F' ^ b(^ =0,Cß\. 

Anmorkung. Znr Construction der Tangeute (Fig. III.) in einem 
Punkte P, $ vQo E beiOglich S haben wir m bemerken ; 
1) Die Snbtangente von K in P ist 



2) Die ÄtiKCtAsc d -Its DiirdiscbnittB D der Tangenten PB und $D i«( 
gegebFO durch 

(Bnler'Bcher „Naherungsivcit"). 

Als Beispiel diene Fig. IVa, z^^'^; man findet: 



- 0,66 , , 



= 0,15. 



Wir haben im vorliegenden Artikel stillschweigend angendl 
daas die Gleichung /(a:) = keine gleiche Wurzeln besitzt. 
Fall, dasB solche vorhanden, lässt sich auf daa o\:i\^&ii -i.M3^<ä£5S 
indem wir FoJgenäea heaclitea. 



436 Sie bei: Untersuchungen über algebraische Gleichungen» 

Ist das grösste gemeinschaftliche Maass 

zwischen f(x) und f(x) : /i(a;), 

• • • • 

• • • . 

• • • • 

und allgemein: 

_. , . fm(x) Fm(x) 

Ffn(x) = ,. und g>ni(x) = „ \ v » 

so enthalten die Gleichungen 

g>o(x) = 0, 9i(aj) =" 0, g>2(x) = . .. 
die 1, 2, 3 ... fachen Wurzeln von f(x)=0 (nach Hudde). 



r Lehn der Trananersaüiniei 



xxxvm. 

EiD Beitrag znr Lehre der TransTersallinien. 



Herrn Dr. Ludwig Külp 

ia Darmstadt. 



Zieht mau von ii^end einem Pankte m Fig. 1 in der Ebene, 
StansBGrLalb eines regelmässigen Kreispolygon'a liegt, nach den 
Ecken a, h, c, d ... und ebenso nach den Mittepunktun der Seiten 
diesea Polygon'a TransversalliniGn , ao ist: die Summe der Qua- ' 
drate der Mittepunktatransversalen vermehrt um das n 
fache Qnadrat der halben Polygonaeite gleich der Summe 
der Quadrate der Ecktransversalen. 



*i, fg, ig ... *H die Längen der Mittepunktstransver- 
BBlen, «H die Folygonseito des n-£cka und a, b, c, d ... die Längen i 
der Transversallinion , welche nach den Ecken des Polygoo's «, b, 
c, d ... gezogen sind, so besteht der Ansdmck: 



i,'+i.'+<.^. .+'»■+» 



_ a- + f + ^ 



.+.'. 



Der Nachweis für die Eichtigkcit diesea Satzes soll an einem 
regelmässigen Fünfeck gegeben werden. Nach einem bekauoten 
geometrischen Lehrsätze über Traneversallinien, hat man zunächst 
mit Hülfe von Fig. 1 die Gleichungen: 



fi' = 



a^+6* 



r 








438 


Külp: Ei« Bfilrag i,.. Lehr, ilcr TtansvtriallmÜM. 


[ 

' 







/'+•' 



^-(«•- 



nenn «g die Länge der Polygongeite darstellt. 

Werdea diese Gleichnngen addirt, so erhält man die Relation : 

velche den Beweis der Richtigkeit des obigen Satzes liefert. 

Dieser Satz ist auch gültig, für den Fall, wenn der Punkt 
innerhalb des Polygon's liegt. 

Zieht man Tangenten an den Kreis der Art, dasa ein regelmfis- 
siges Polygon gebildet wird, ao besteht auch in diesem Falle, für 
einen auaserhalb nnd innerhalb der Ebene gelegenen Punkt m der 
gleiche Satz. 

Bezeichnet man in einem regulären n-£ck den groBsen Radios 
mit R, den kleinen Halbmesser mit r und die Polygonseiic mit «■, 
so ist: 

(!)■— ^ 

berOcksichtigt mau diesen Wert, so erhält man: 

d. h. die Summe der Quadrate der MittepnnktstrftOBTd 
ealen vermehrt um die nfacbe Differenz der QuadTH 
des Halbmessers des umscbriebenen nnd eingeachrist^ 
nen Kreises ist gleich der Summe der Quadrate der Bäj 

transversalen. 

Ist das Vieleck welches im Kreise liegt, nnregelmässig, i 
steht X. B. für ein Fünfeck ein ähnlicher Satz, der leicht mit 1 
von Fig. 2. bewiesen werden kann, man hat nämlich: 



i 



KüJp: Ein Btilrag !ur Lehre der Traii^rjereallillUl 

t-h'+h'+','+','+ii'a'+i"'+'!-i'+'¥'+-n 

wenn die Längen der EcktranBversalcn wiedor durch a, b, • 
MittepunktatranSYcrBaien dnrcli (,, t^, tg, ... und die PolygonBeite 
hier durch ab, bc, cd, ... bezeichnet werden. 

Besteht nun das regehnässige Poljgou aus einer graden ÄnzaUlfl 
von Ecken, eo hat man Nachstehendes. 

Zieht man in einem EreisG der Art n Durchmesser, dass ihrel 
Schnittpuulito mit der Kreislinie ein rogülmäsaiges Polygon von ätxM 
Seitenzahl Sh bilden, und zieht von einem ausserhalb des Polygon'ig 
in der Ebene gelegenen Punkte m nach dem Mittolpnnlrt dos Ereisi 
vom Halbmesser R eine Traasversale, sowie Transvera allinien nach ' 
den Ecken des Polygon's, bo ist: die Sufacho Summe der Qua- 
drate der Mittelpunktatransversale und des Radius des 
umschriebenen Kreises gleich der Summe der Quadrate 
der Ecktransversalen des Polygon's, d. L es ist: 

2»[.'+lI=] _■.>+»'+='+...+.■■. 

Der hier ausgesprochene Satz soll mit n = 3 Durchmesser bQrfl 
wiesen werden. Mit Hülfe von Fig. 3,, und des oben schon ange-J 
wandten 'Lehrsatzes ühcr Transveraallinicn, bestehen zunächst die" 
folgenden Ausdrücke: 



&'+/' 



,P-\-a^ 



-R\ 



■R% 



wenn die Längen der Ecktran 3 vcrsalen durch a, b, c, ... der Halb- 
messer mit E und die nach dem Mittelpunkt gezogene Transversal- J 
linie (Mittelpunkts transversale) mit e bezeichnet werden, Man erhält J 
durch Addition dieser Gleichungen die Eelation: 

Auch gilt dieser Satz für eiuen Punkt m innerhalb c 

Gehen Strahlen von einem Punkt ausserhalb oder innerhalb nach' J 
den Ecken des Polygon's, so kann man solche Strahlen c 
oder inneren Polygon -Büschel crstor Art, nuii im ^ 



i.'i iu.'isoiX'ii 'jJer 



: L -11'. . ausserhalb 

:i.. u-s . iugesclirie- 

. : . :-"ii. so ist: die 

■i'ivinsversaleü 

i ' 1 regulären 

i ::; Halbmes- 



• r 



* « V « t •■ • 



n 



;. ia<s (las Quadrat 
.^-^uvii Dreieek's: 



'. -lU'j.lruck; 



JiT^ 



X :iiu<versalen dos um- 

. • liLudeu Laugen der 

'.HviOi'ks dargestellt 

:• .•'.j;''.;dmässige Poly- 
.. . '.*niikt m hat dieser 



Vi. 



folglich: 
und 



(, = <2 = (3 ^ R, 

r, = 2R, 



sich -ei^bt, Ein Wert, welcher dem Obigen cntspriclit. 

Gehen die Strahlen von einem Punkt ansscrhalb oder inncrhaJ.b'1 
Bowohl nach den Ecken des nmscLriebcnen als auch nach don Ecken ] 
des eingcachriebenen regolmäsaigen Polygon's von gleicher Seitenzahl, 
80 kann man solche Strahlen einen Polygonbüschel dritter Art nennen. 

Werden weiter Transversallinieu nach den Mitten der Seiten des 
cingeachriebenon reguldxen Dreiecks gezogen, so besteht der Satz: 

Die Differenz zwischen der Sammeder Quadrate der! 
Ecktransveraalen nnddenMittetranavcrBalondcs einge-1 
schriebenen Dreiecks ist =[äÄ]^. 

Man erhält mit Hülfe Figur 4. unter BerücksichtiguDg, dass das ■] 
Quadrat {y^) der halben Seite des eingeschriebenen reguläron Dreiecks: 



ist, den nachstehenden Ausdruck: 

W+h'+h'l-i', +'. +<,'] = [|Ä?, 

nenn die Längen der Mittetransi ersalcn des cingeschriobönen Drei- ; 
ecks durch %, e^ und cj dargestellt werden 

Aus diesen beiden letzten Sätzi 
die weitere Relation: 



folgt unmittolbar doi'ch Addition J 



Ecktransversalendes nrnschriebonen und der Mittetrans- 
versalen des eingeschriebenen Dreiecks ist 



442 



Külp: Ein Bekraij 




Auch möge hier dor Satz gßgeheo werden: dass, wenn Parallel- 
traaaversalen, von den Ecken des muHcbriebencn und des eingeschrie- 
beneu regulären Dreiecks, nach irgeud einer ausserhalb gelegenen 
Graden gezogen werden, die Summe der Paralleltransversalen 
nach den Ecken des umschriebenen gleich ist der Summe 
der Paralleltrausvorsalen nach den Ecken des einge- 
schriebenen Dreiecks. 



^^^^mid 



Es ist nach Figur 5: 



21, = %-i-flä 
26^ ;= a^-j-Oj, 



2Jj = a^-^-o^ 
folglich : 

«i+«s + «s = ii-f''a + i8. 
ftcnn dni"ch u,, oj und nj die Längen der ParalleltrauBversalon nach 
den Ecken des umsclinebenen und durch b^, ij und ig die Längen 
dieser Transversalen nach den Ecken des eingeschriebenen Dreiecks 
bezeichnet werden. 



I H 



Zieht man ferner von einem ausserhalb in der Ebene gelegeneo 
Punkte m nach den Ecken eines Dreiecks Transversalen a, b nnd t, 
und zieht ferner durch die Mitten zweier anstossendeu Seiten eine 
Transversale mn, alsdann von der Mitte a dieser Transversale nach 
den Ecken des Dreiecks und des ausserhalb gelegenen Punktes m 
die Transversallinicn e, e, , ej, und E, so besteht zwischen diesoa 
Terschiedeuen Transveraallinien die Relation: 



ffl^+e^-f 25^ = i^-\-e^-^eii*~)r^ei 



Um diesen Satz zu beweisen, zieht man Figur 6. zunächst die 
Holfslinien t und li, und hat nach dem schon mehrmals gebrauchten 
Transversalsatze die beiden folgenden Gleichungen: 



durch Addition derselben entsteht die weitere Relation: 




Kiip; Ein Beitrag üur LeJire r/«r Tranavcrsalliai 

oder: 

Es besteht ferner die Gleicliuag: 

oder: 

2Ea+2a;ä = f=+ii^; 
hiemach geht der obige Ausdruck in den uachfulgüsdcu Über: 

4E''+4z»-f 2yä+2a» -= a^-^-c^+^b^. 
Zieht man endlich die zwei weiteren Gleichungen; 

2 
I ond 



in Betracht, welche sich leicht aus Figur 6. ergeben, bo cntstehr die 
obige Formel: 

d. h. die Summe der Quadrate der Transversalon von dem 
auaaerhalb gelegenen Punkte nach den Ecken, weiche 
die dritte mit den anatoasenden Seiten bildet, vermehrt 
um das doppelte Quadrat dcrTransvcrsalo nachdorEcki 
der anstossenden Seiten, ist gieich der Summe des vier' 
fachen Quadrats der Mittolpunktstransversale der Pa 
ralleltransversale zur dritten Seite und den Quadratei 
der Entfernungen dieser Mitte von diesorSeite vermehrt 
um da8 doppelte Quadrat der Entfernung besagter Mitte 
von der Ecke der anstossonden Seiten. 

Liegt der Punkt m, Fig. 7. innerhalb des Dreiecks, dann ist- 
dieser Satz gleichfalls gtütig, der Beweis geht dem Obigen analog. 



Werden Fig. 8. in einem Dreieck drei Ecktranaversalen durch 
einen Punkt gezogen, so verhält sich die Summe der drei Prodncte 
gebildet aas einem unteren Abschnitt einer Ecktransversale eines 
BreieckB, mit je den ganzen Längen der beiden anderen Ecktrana- 



\ 



444 



Klilp: Ein Beärag :ur Lehre der IVanaveriaUinien. 



versalen zur Smnmc der drei Producto gebildet aus einem oberen 
Abschnitt einer Ecktrans veraale, mit je den ganzen ijLngen der bei- 
den anderen Ecktransversalcn, wie die Zahlen 1:2, d. h, es besteht 
der Ausdruck: 

c+n. 



a.l.o + ß.a.c-i-Y.a.li 



= i, 



W 



Wenn wi, n und o die Längen der unteren Abacbnitto, «, ß und y die 
Längen der oberen Äbaehnitto und n, ö und o die ganzen Längen 
der Ecktransversalcn bedeuten. 

Nach Fig. 8. bestehen zunächst die drei Proportion algleichungen: 



und weiter, wenn von den umgekehrten Werten dieser Gleichungen 
die Einheit weggenommen, and mit der entsprechenden obigen Glei- 
chung nochmals multiplicirt wird, unter Berück sich tigung dass; 



I and 



ist, die drei weiteren Proportioiialglcichungeu: 
« F-f 



wenn f, f^ und /"„ dio einzelnen Dreiecke bedeuten, in die das ganic 
Dreieck F durch dio EcktrauBversalen a, h und e zerlegt wird, also : 

ist. Durch Addition je drei dieser Proportionalgloichnngen, and 
Division dieser beiden Summen in einander, entsteht der AnsdmdCt 



Kü Ip ! Ein Beitrag ntr Lehre der Transversailini 



>.i..+..»..+0 



= 1, 






der die Eichtiglioit dos ausgesprochenen Sataea beweist. 

Es bestehen zwar schon die beiden Sätze: 

daaa die Suramo der drei Quotienten gebildet aus den unteren 
Abschnitten und den ganzen Längen der zugehörigen Transversalen 
T^ 1, und ebenso, daas die Snmmo der Quotienten aus den oberen 
Abschnitten imd den ganzen Längen der zugehörigen Transversalen 
=- 2 ist; doch ist der hier gegebene Satz, der auch als eine Ver- 
einigung der beiden erwähnten Sätzen angesehen werden kann, wohl 
in eine andere, neue Form gebracht werden. 



Wird eine Strecke p Fig. 0. von emem ausserhalb gelegene»'! 
Punkte Af durch die Strahlen; 



harmonisch geteilt, so dass die Gleichung: 



eine richtige ist, dann besteht (üo Gleichung: 



■»), 



\ 



d.h. das Product gebildet ans der Differenz dep-Qnadri 
der inneren harmonischeu Strahlen nad der ganz 
Strecke, ist gleich dem Product ans der Differenz der I 
Quadrate der äusseren harmonischen Strahlen und dem! 
Mittelstück, vermehrt um das Prodnct aus der Difforonz ] 
und dem Producte der äuasoreu Stücke. 

Nach einem Lehrsätze über Ecktrausversalen bestehen die beiden | 
Gloiehungon: 



und 

^■- °'"+'-;^"- !^-[-+d 

durch Subtiaction derselben erhält man die Relation: 
i_4a_gg.= Bj 



I 448 Uebangsaufgaben. 

L XXXIX. 

^^^L Uebnngsanfgaben. 

^^^B 1. An den HaJbkrcis ÄDU ist oinc Tangente EDF parallel 
F Durcliineaaer ACB gelegt, und über AB das gleichseitige Dr 

1 SAB construirt, dessen Seiton die Tangente in 

I dann erzengt, hoi Rotation um AB, die gebrochene Linie 

p eine ebenso grosso Fläche als der Halbkreis. 

2. Ist statt deesen das Dreieck SAB nnr gleichschenklig, 
seine Höbe SC -^^ AB, so erzeugt bei Rotation um AB die FB 
ÄEFB einen ebenso grossen Körper als die Halbkreisfläche. 

3, ErzBQgt ein recht winkliges Dreieck bei Rotation um &A 
Hypotenuse a und die Katheten h und c bzhw. die Volumina J, B 
nnd C, so ist ausser den bekannten Relationen aA = bB = cC mii 
unabhängig davon 

A^^B^^C*' A B"^ C 
i. In jedem Dreieck ist 



wo A den Winkel zwischen den Seiten b und c, und A die vum 
Scheitel A ans gehende Höhe bezeichnet. G. Doator. 

6. Sind ABC'D und A'B'C'D' zwei Quadj'atc, uud die gleich- 
benannten Seiten einander parallel, so ist 

22'a+CC'* = BB'^-\-ni)'^ 

6. Schneidet eine Gerade die Verlängerung einer Seite AB einet ■ 
gleichseitigen Dreiecks über A hinaus in D, die Seiten AC, SC 
bzLw. in A', B', so ist 

AD _Bp 

AA' ~ BB' ~ 

7. Fallen die Hypotenusen JiC und B'C zweier gleicJischenk- 
ligen rechtwinkligen Dreiecke jiBC, A'B'C iu eine Gerade, so ist 

8. Ist S der Schwerpunkt eines Dreiecks ABC, und sind Qa, 
ifb, Qö für die Dreiecke BSC, CSA, ASB, p' für das von den Seilen- 
balbirenden als Seiten gebildete Dreieck, p für das Urdreieck die 
Inkreisradieii, so ist 




Litlerarischcr Bericht CCXXl» 



Litterarischer Bericht 



CCXXI. 



Geschichte der Mathematik und Physik. 

Bulletino di bibliografia e di storia delle scienze matematiche e 
fisiche. Publicato daß. Boncompagni. Tomo VI. Roma. 1873. 
Tipografia delle scienze matematiche e fisiche. 

Das Aprilheft enthält eine Reclamation von Angelo Genocchi 
zu Gunsten Feiice Chio's, betreffend eine Abhandlung von Maxi-, 
milian Marie über den Umfang der Convergenz der Taylor'schen 
Reihe; dann Zugaben und Verbesserungen zu der Schrift: Intorno ad 
una traduzione latina dell' ottica di Tolomeo". Bull. IV. p.470-- 
492. nov. 1871. von B. Boncompagni; endlich Ankündigungen 
neuer Publicationen. Das Maiheft bringt eine Notiz von D. Bier ens 
de Haan über Holländische logarithmische Tafeln (von Adriaan 
Vlaek). Hoppe. 



Lehrbücher, Sammlungen und Tabellen. 

Die Hauptsätze der Elementarmathematik. Zum Gebrauch an 
höhern Lehranstalten. Bearbeitet von A. F. G. Th. Gauss, Ober- 
lehrer am Gymnasium zu Bunzlau. Erster Theil: Arithmetik und 
Planimetrie. Mit 124 — Zweiter Theil: Stereometrie und Trigono- 
metrie. Mit 47 in den Text eingedruckten Holzschnitten. Bunzlau 
1873. G. Kreuschmer. 213 S. 

Das Lehrbuch soll, wie der Verfasser sagt, nur der Repetition 
dienen. Er folgert daraus, dass es ein wesentlich synthetisches Ge- 
präge haben müsse. Ob die erstere Bestimmung, welche beim vor- 

T«il LVL Heft 1. \ 




logn 



■>,.-htr Bericht CCXXl. 

liegenden zutrifft, eine Notwendigkeit sei, kann niun dalii 
lassen-, das letztere lÜerkmal ist wot aoch ohnedies dnrcli dla l! 
der Sache gefordert Hier ist indes rühmlicli barvorznheben, 
das Gynthetische Prinzip mit Bewusstaein und consequenter 1 
dnrchgeftthi-t worden ist. Es hätte nahe gelegen, am Schlaase jM 
Abschnitts den synthetisch gewonneiiea höhern Standpunkt dnrch & 
allgemeiaeren Satz zu manife stiren, kxa auffallendsten ist es tu d 
Beziehung, dass bei den Logarithmen die Grundzahl als belic 
Grosse immer nuthezeicbuet wird, und doch der Hauptsatz gar n 

aufgeuommen ist, dass der L.ogarithmus von b znr Grundzahl a = 

ist, welcher zeigt, dass zum Rechnen eine einzige Grundzahl genügt 
Manche abgekürzte Bedeweise kannte bedenklich erscheinen, doch ist 
der Ausdruck nirgends irreleitend. Dies gilt auch von den in Bft- 
tracht gezogenen unendlichen Grössen, welche sich, wenn sie nur, wie 
es hier geschieht, als Variable aufge.fasst werden, leicht genug gan« 
elementar nnd streng behandeln lassen. Nur hätte, da bei der Pro- 
portionalität der Linien daron Anwendung gemacht wird, der Hauptsatz 
nicht fehlen dürfen, dass a genau = b ist, wenn a — x und b — x un- 
endlich klein sind, ohne welchen die Bündigkeit des ganz richtigen 
Schlusses nicht einleuchten kann, und welcher überdies die Anwen- 
dung des Unendlichen in sofern gekürzt hätte, als er die Einsclüies- 
suDg zwischen zwei Grenzen erspart. 

Die Arithmetik beginnt mit der diacreten Zahl, deren Begriff all- 
mälig erweitert wird. Hieran achliesst sich die Algebra nach Ein- 
führung der allgemeinen Grösse. Als Zugabe, wiewol für die Anfor- 
derungen au die Schule unentbehrlich, folgen die Prugressiünen , d^r 
binomische Lehrsatz, Combiuationalehre und Kettenbrüche. Auch die 
Geometrie enthalt manche kleine Zugabe, namentlich aus der neuem 
Geometrie, eingestreut, ohne dass dadurch der Hauptinhalt wesentlich 
zurücktritt. In der Stereometrie sind besonders eingehend und in 
grösserm Umfange behandelt die Sphörik, die Kubatur und Com- 
plauation. 

Der Titel des ersten Teils hätte vollständig heissen mflssen: 
Arithmetik, Algebra und Geometrie. Es ist ein, der Bequemliclikdt 
der Schulen dienender Familiarismus, alles, was in der Arithmetik- 
stunde gclclu't wird, unter den Namen Arithmetik zusammenzufassen. 
Diese Ungeuauigkeit wird jedoch zu einem nicht mehr zu duldenden 
Misbrauch und führt zur Verwirrung der Terminologie, wenn man 
sich, wie es neuerdings geschehen ist, darauf als unabänderlich fest- 
stehende Begriffsbestimmung beruft , um die Grundbedeutung nach 
Namen und Sache zu verdrängen. Hier ist es wichtig genug zn er- 
-IdAren: Der nnülUige Usus hat kein Hecht, wo der BegriflsunterBCliiai^ 




LilUrm-ischev Berichl CCXXl. 

in der Natur der Sache gegeben ist. Arithmetik oder Zahlenleliret, 
elementare wie höhere, ist die Doctrin von der diacret«n Zahl, Algebra 
die der allgemeinen Grösse; crstere hat der Geometrie gegenüber ihre 
eigene Quelle für ihre Grundbegriffe, letztere vereinigt beide nnter- 
einer Theorie. Das vorliegende Lehrbuch gehört zu denjenigen, welche 
die Zahlenlehro zur Entwickclnng fuhren und erat dann zur Algebra 
abci^ehen. Es beweist damit das Recht eines besondem Platzes für 
erstere im elementaren Cursus, es beweist aber ausserdem, dass der 
beqneme Usns nicht bloss die allgemeine Grössenlehre , sondern auch 
die Lehre von den Gleichungen, die doch jedermann Algebra nennt, 
toit unter den Titel Arithmetik hriogt, dass er also kein feststehen- 
der iBt. Hoppe. 



i 

i 



Lehrbuch der Arithmetik. (Zweiter Cursna.) Erster Theil. ZU' 
nächst zum Gebrauch in der Secunda. Von H. P. H. Grttnfeld, 
Oberlehrer, erstem ordentlichen Lehrer an der Könjgi. Domschule in 
Schleswig. Schleswig 1872. Julius Bergas. 100 S. 

Sammlung methodisch geordneter Aufgaben zur Benutzung beim 
Unterrieht in der Arithmetik. Erster Theil. Von H. P. H. Grün- 
feld, Oberlehrer, erstem ordentlichen Lehi-er au der Köuigl. Dom- 
schule in Schleswig. Schleswig 1S73. Julius Bergas. 133 S. , 

Bezeichnend fflr das Lehrbuch ist die Sorgfalt und Gründlichkeit, 1 
mit welcher die gesaraiuti™ Objecto der Doctrin nach dem Ursprung , 
der Ideen entwickelt worden. Infolge dessen, dass es der Verfasser 
in dieser Beziehung nicht leicht genommen hat, ist aJich in der Tat 
die rechte Deutung nie verfehlt. Hauptaugenmerk ist imverkennbar 
die deuHiche, corrccte Vorstellung des Einzelnen, dahingegen der Zu- ■ 
Bammenhang und die Gesammtauffassung merklich zurückgesetzt t 
als nebensächlich behandelt erscheint. 

Kur in den ersten Erklärungen findet sich die discrete Zahl i 
terschieden; von da an wird sofort und ausschliesslich der aus de'ä 
Jjinearabraessnng hervorgehende Zahlbcgriff zugrunde gelegt, und dem- 
gemasB die Sätze vorwaltend geometrisch begründet. Hieraus lässt 
sich jedoch nicht auf die Ansicht des Verfassers schlicssen; vielmehr 
ist zu vermuten, dass im ersten Cursus dieser Standpunkt bereits er- 
reicht war, im zweiten daher unmittelbar zur Basis genommen wer- 1 
don konnte. I 

Die Aufgabensammlung beginnt mit Einübunft der Uebersetznng I 
der Worte iu Zeicheu nnd der Zeichen in Worte. Dann folgen mit 
Bezugnahme auf die Paragraphen des Lehrbuchs eine reichliche Anzahl 



I 





ÜobUBgabcispiele, erst ia Zoichen, dann in Worten, woldie wo] schwer- 
iici einen HechnungafaU vemiiBson lassen. Die Resultate Bind am 
ScIiluBs dazugegeben. Hoppe. 



Lelirbuch der Geometrie mit Eiuschluss der Coordinateu-Theorie 
und der Kegelschnitte. Zum Gebrauch bei deu Vorträgeu an der 
. vereinigten Artillerie- nnd Ingcnionr-ScLule niid zum Selbätnolerricht 
bearbeitet von Dr. K. H. M. Aachenboru, t weiland Professor am 
Berliner Cadettenhaus, Lehrer und Mitglied der Studien-Comniiasion 
der vereinigten Artillerie- und Ingenieur- Schule, Erster Abschnitl. 
Die ebene Geometrie. Zweite unveränderte Auflage. Berlin 1873, 
Verlag der Köu. Geh. Oberhofbuchdruckeret (E. v. Decker). 372 S. 

Das Buch kennzeiclmet den Verfasser als Meister in eeiuem Fache, 
einem Lehrfacho von näher zu charakterisir enden Grenzen. Er be- 
herrBclit mit seltener Begabung den Lehrstoff und giebt, ohne Be- 
fangenheit in vererbten Sehulgrundaätzen , ohne Anlehnen an Auturi- 
täten, ohne Entlehnen von fremden Bearbeitungen, vollkommen sein 
EignOB, Selbatdurclidachtes, Selbatgestaltttes. Um diesem originellön 
Werke seine richtige Stellung zu geben, ist jedoch folgendos in Be- 
tracht zu ziehen. Es ittt nicht zur Einführung in das Studium der 
Wiaaenscbaft , auch nicht zur Ausbildung für das Lehrfach gemacht 
und brauchbar, sondern ausschliesslich zur Unterweisung dessen, der 
praktische Anwendung von der Mathematik maclien will. Dies liegt 
jedoch nicht in der Wahl dos Lehrstoffs. Der Umfang desselben ist 
der weiteste, den wol je der Gymnaaialnnlerricht aufgenorameii hat, 
und über die reine Geometrie geht er nirgends, etwa zugunsten be- 
sonderer Anwendung, hinaus. Der Unteraeliied liegt vielmehr darin, 
dasa zum Selbatdenken des Schülers weder Anlass und Nötiginig 
noch die erforderliche logische Grundlage gegeben wird. Der Schaler 
empfängt alles, was er wissen soll, in vortrefflicher Weise dispouirt, 
bis ins äuaaersto ausgeführt und begründet; aber in irgend einer Frage 
aelbst entscheiden lernt er nicht. Dass die Enklidisebo Satzform nirit 
inne gehalten wird, wird wol kaum vom theoretischen Gesichtspunkte 

' gamisbilligt werden, da sie ohnedas von vielen für Pedanterie ge- 
halten wird. Dock hiermit hängt ein aeiir wes«itlithea Merkmal zu- 
sammen. Es ist anerkannter didaktischer Grundsatz, iu allen nmthe- 
matischou Urteilen weder zu wenig noch zu viel Bestimmungen an- 
wenden. Dies Erforderniss der Entwickelung dea exacten DenkoQS, 
weichem im Grunde die Eukhdischo Satzform zu dienen bestimmt ist, 
welchea jedoch auch ohne Zweifel bei Abweichung von derselben noch 
sehr gut erfüllt werden kann, ist es, was Aachenborn dcrmassen 

M^ep Angea setzt, dass, im '<N«vt«^¥in\&<ä)iäiiL'^'%utaBu4n^MB 



weudigkeit VGrIoren gplieii, die Fähigkeit sichern Sclliesaens nnent- 
wickdt bleibe'A mu9s. Er sorgt mit grosser üinBicht daftlr, dass nichta 
fehlt, stellt die Sätze pusitiv und negativ, neben der Gleichheit die 
Ungleichheit auf. Wieviel aber notwendig ist, lernt man nur in der 
einon Frage; Welche Grösacji müssen bekannt sein, um die übrigeaxi 
daraus zn berechnen? 

Da an Gebrauch auf Gymnasien schon darum niemand denken« 
kann, weil diesen nicht die der grossen Ausführlichkeit ontsprecheudo 
Zeit zur Verfügung steht, bei technischen Lehranstalten die Notorität 
jede Empfehlnag überflüssig macht, so ist nur in Betreff der auf dero 
Titel erklärten Bestimmung zum Selbstunterricht zu bemerken, daas 
letztere nur für Solche gelten kann, denen es auf Aneignung des in 
reichlichem Jlasse Gegebenen ankommt, die eben nicht weiter fursebeo 
■wollen. Diese werden den Weg zom Verständuisä in erwünschtester 
■Weise gfcbnct finden. Hopp^ 

Grundzüge einer wissenscbaftliehou Darstellung der Geometrie 1 
des Masses. Ein Lehrbuch von Dr. Oskar Schlömilch, Kgl. Säch^J 
Geh. Hofrath und Professor am Kgl. Sachs. Polytecbnicum. Erst^^ 
Tbefl: Planimetrie und ebene Trigonometrie. Fünfte Auflage. ■ 
Zweiter Theil: Geometrie des Raumes- Dritte Auflage. — Mit inl 
den Test gedruckten Holzschnitten. Eisenach (Jahrg. fehlt). J. Bac- f 
moiater. 254 und 266 S. 

Für welcherlei Leser das Bach eigentlich bestimnit sei, 
dem luhalto schwer zu erkennen. Es behandelt mit grosser Aua-'l 
ftthrlichkeit diejenigen Seiten der Geometrie, welche in d 
fallen, ohne diejenigen za berühren, welche mehr zu denken geben. 
-JUan kJfhnte darum geneigt sein es als Änschaunngsunterricht für 
minder entwickelte Schüler anzusehen. Dem widerspricht jedoch 
stellenweise die Anwendung längerer Rechnungen ohne alle didak- J 
tische Vorbereitung. Halten wir uns daher an die Angaben de» V 
Titels, so ist die Benenimng „Geometrie des Masses" kaum ein unter- V 
.scheidendes Merkmal, man mOsste sie denn der Geometrie der Lage 
eolgege^isetzen wollen. Auf das Messen im engsten Sinne beschränkt 
sich das Lehrbuch nicht, es ist eben nur äusserst karg in der Ex- 
plicstion derjenigen Lehren, welche indirect, aber darum nicht minder 
zur Bestimmung von Grössen Verhältnissen befähigen. Was aber die 
Beaeichnung „wissenscbaftliebe Darstellung" betrifft, ho dürlte es wol 
selbst im Vei^leich mit vielen Lehrbüchern, die aus pädagogischen 
Gründen um der Leichtfassliehkeit willen die Strenge nicht urgiren, 
dafür nur „unwissenschaftliche Darstellung" heissen. Um den Mangel 
\jm gamen aaszudrückea, so ist ea eVne V%rj(n\.T«Aj!s&&& "^jiitjsar 



I 



Ulm 



■Ut-hcr üfächi CCXXl. 




tUiiilichkeit, daaa ilio Anschaunugen uio zu fest iiormirteit ] 
hingeführt werden, wie es uubestrittea jede exacte ' 
laugt. Zwei TrogschlUase mögen beispielsweise angefahrt i 
Winkel wird Differenz der Richtungen zweier Gi^raden i 
hiernach die correBpondirenden Winkel au Parallelen Du 
gleicher Richtungen sind, so folgert der Verfasser, man sei , 
tigt" den Satz auszusprechen: Corrospondirende Winkel sind ( 
gleich. Also aus dem Namen soll die Tatsache folgenl Ii 
lichkait steht die Sache umgekehrt: wir sind berechtigt den 
die Differenz der Richtungen zu nennen, wenn wir wissen, dass diese 
Bezeichnung mit den aus dem Begriff der Differenz 'hervorgehenden 
Folgerungen im Einklang ist; insbesondere wird also die Berechtigang 
dadurch bedingt, dass gleiche Richtungen gleiche Winkel bilden, des- 
sen Nachweis wir zunächst schuldig bleiben. Der Verfasser yei- 
leugnet oder ignorirt mit seiner Aufstellung die Anstrengungen Ton 
Jahrhunderten, was mit der wissenschaftlichen Wahrhaftigkeit doch 
in zu starkem Widerspruch steht. Zweitens wird nach Kettenbrudi- 
entwickelung des Verhältnisses zweier beliebigen Geraden behanptet, 
wir besässen daran oin Kriterium der Commensurabilität, während iu 
Wirklichkeit doch nur eine Frage auf eine neue zurückgefohrt ist 
üeber den Sinn des Verhältnisses incommensurabler Linien lässt das 
Lehrbnch den Leser ganz im Stich. "Wie in diesem Faller ist das 
Verfahren Überall, Alles was wisBenachaftliche Untersuchung und 
wissenschaftliches Urteil erfordert hätte, wird stillschweigend über- 
gangen; nur was man an der Figur sehen oder algebraisch ana- 
rechneu kann, wird diacutirt. Hoppe. 



w. 



Geodäsie und praktische Geometrie. 

Distanzen- nnd Uühcn- Messung. 



Formeln und Tabellen behufs 
Aufiiahme und Höhenbeatimmung. Von H. Stück, Oher-Geometer^ 
Hamburg 1873. Otto Meissner. 143 S, 

Diese Tafeln sind für die Vermessung eiues Terrains mit steiles 
Abhängen bestimmt. Die Methode, welche zur Aufnahme des Ham- 
burger Gebiets und Darstellung desselben in äquidistauten Niveau- 
linien in Anwendung gebracht worden ist, findet sich im Anfang dea 
Buchs beschrieben. Von einem Standorte des Instruments, welch« 
ans einem vertical drehbaren Fernrohr verbunden mit einem Theodo- 
liten und mit einem, jo nach der grossem oder geringern Viairweitfl 
verschiebbaren Fadenkreuz (drei horizontale Faden über einen Terti- 
calen) versehen besteht, werden die Horizontal- und Vertical winltd 
und die Distanzen von zwei Orten gemessen, letztere durch do& i 



nnicAer Bfrl.ht CCXXl. 



Cebnitt auf einer vertical aufgeatcllten Latto, weicher zwischen zwei 
Fäden gesehen wird. Die Einleitung giebt dann weiter die Ent- 
wicketung der Reductiunsformcln, die Bestimmung der Constantßn- 
werte aas einer Anzahl Beobachtungen, die Anorilnungeu der Opera- 
tionen im Felds nnd das Eintragen der Höhenpunkte in die Karten. 
Die Tafeln geben für 200 Lattenabachnitto nnd für Elevationswinkel 
von 5 zu 5 Minuten bis 30 Grad die Diatanzen und die Differenzen J 
der Tangenten. Die logarithmische Rechnung ist liier als nnvorteil-l 
haft beseitigt. Uuppe. 



Astronomie und Meteorologie. 

Das Gesetz der Stürme in seiner Beziehung zu den allgemeinei 
Bewegungen der Atmosphäre, Von H. W. Dove, Mitgl. d. Akad. yJ 
Amsterdam, Berlin, Boston, Brüsse!, Dublin, Gent^ Göttingen, d. Leo- 
poldina, \. London, MoBcan, München, Petersburg, Prag, Upsala 
Wien H. s. w. Mit Holzschnitten und zwei Karten, Vierte vermehi 
Auflage. Berlin 1873. Dietrich Reimer. 365 S. 

Die erste Hälfte des Buchs handelt von den allgemeinen Bewe- 
gOBgen der Atmosphäre. Es werden zuerst die möglichou Wind- 
Ibrmen aufgestellt, dann nach einander die vorgefundenen Windarten 
nach Ort, Zeit und Charakter geordnet dui'chgegangen , zuerst als 
beständige Winde der untere und obere Passat, dann als jährlich 
periodische Winde der ludische Monsoon, die Westmonsoons der 
Linie, die Seiten ablcnkung des Passats an der Küste von Afrika ub( 
die subtropischen Winde, dann die veränderlichen Winde, in wölcheo.^ 
der Polar- nnd Aequatorialstrom und das Drohnngsgesctz 
mässigkeiten auftreten. Die Darstellung ist eine nnr lose verknüpfta: 
nach kurzer Beschreibung und Erklärung verweilt sie bis zum Ende 
bei tatsächlichen Angaben, welche dann auf die vorausgehende Dispo- 
aitiou nicht mehr reflectiren. Dennoch kann man nicht den Wert 
des Werks aliein nach diesen Einzelheiten mesacn. Man vermiast 
zwar in allen Stücken die exacte Durctiführuug, aber zur wissen- 
schaftlichen Behandlung ist von allen Seiten ein Anfang gcgebei 
eich verfolgen und fruchtbar machen lässt Insbesondere ist die von 
Veränderungen und Ursachen isolirte Auffassung des Bewegunga- 
zustands wenigstens aniäuglicfa in Angriff genommen, wenn gleich auf 
einer etwas niedrigen Stufe der Ausbildung gelassen und dem Fol- 
genden, wo Zustand und Ursache noch ?.a sehr in einander fliessen. 
nicht weiter zu Grunde gelegt. In ähnlicher Weise wird dann die 
Erscheinung der Stürme behandelt, anknüpfend an die Bemerkung, 
dass den Stürmen immer ein ungewöhnlich niedriger Atmosphären- 



^ 



;h 



1, 

_e ^^^ 

en- ^^H 



:1 

■ 1 



8 Litterarischer Beridtt CCXXI 

druck vorhergeht Eiu anderes kann nach allem wol nicht mit dem 
Gesetz der Stürme gemeint sein. Die sich daran schliessenden tat- 
sächlichen Angahen sind als dessen Bestätigungen aufgestellt Ein- 
zeln durchgegangen werden die WirhelstOrme der heissen Zone, die 
an der äussern Grenze des Passats entstehenden Stürme der gemäs- 
sigten Zone, die Sausstürme, die Stürme durch seitliche Einwirkung 
entgegengesetzter Ströme. Beigegeben sind 6 Karten, welche die be- 
handelten localen Sturmformen darstellen, und eine grössere für den 
Sturm vom 20. Januar 1863 nebst Nachweis. Hoppe. 



Vermischte Schriften. Teile von Zeitschriften. 

Annali di matematica pura ed applicata. Diretti da F. Brioschi 
e L. Cremonti,. Seriell. Tomo V. Milane. Giuseppe Bcmardoni. 

Das 3. Heft vollendet den Aufsatz von Noether, sulle curve 
multiple di superficie algebraiche, und enthält weiter : Schläfli, nota 
alla memoria del Sig; Beltrami „sulli spazii di curvatura costante'^ — 
Beltrami, osservazione sulla precedente memoria — ScHäfli, 
sopra un teorema di Jacobi recato a forma piu generale ed applicato 
alla funzione cilindrica — Codazzi, sulle coordinate curvilinee d'nna 
superficie e dello spazio (memoria 5*) — Gundelfinger, intorno 
ad alcune formole della teoria delle curve di secondo e di terzo or- 
dine — Combescure, sur quelques probl^mes relatifs ä deux s6ries 
de surfaces — Aoust, th^orie des coordonn^es curvilignes quelcon- 
ques (troisieme partie). 

Das 4. Heft beendigt den Aufsatz von Aoust und enthält: 
Schlaf li, Quand' e che dalla superficie generale di terz' ordine si 
stacca una part4) che non sia realmente segata da ogni piano reale? 
— Siacci, intorno ad alcune trasformazioni die determinanti — 
Dini, sulla integrazione della equazione J^u=0. 



LitttiarUchcT ßerichl CCXXIJ. 



Litterarischer Bericht 



Geschichte der Mathematik und Physik. 

Bulietiun di bibliografia e di storia delle scienze mateiriatiche jA 
fiaiche. Pubblicato da B. Boncompagni. TomoVI. Koma. Tipo-^T 
grafia dclle scienze matematiche o tisiche, 1873. 

Das Juniheft enthält eine Abliaudlung von C. Am. Sedillot Über,! 

den Ursprung der planetarischen Woche, und Platon's Spirale; dansn 

ein VerzeichnisB der neu erschienenen Schriften. Das Jnhheft enir 
' hält einen Bericht über die Mathematik in Belgien im Jahr 1872 von 

Dr. P. Mansion, Professor an der Universität Gent, bestehend in 
I Mitteilung ans den einzelnen Arbeiten in der reinen Analysis, (leo— ^ 

metrie nnd Mechanik nebst darauf bezaglichen litterarischen Notizen 

^H Arithmetik, Algebra and reine Analyst. 

^^^ • Die Determinanten nebst Anwendung auf die Lösung algebraischef 

I lönd analytisch geometrischer Aufgaben, Elementar behandelt von Dr3 

H. Dölp, ordentl. Professor am Grossh. Polytechniliuni zn Darm'^ 

j Stadt. Darmstadt 1874. Ludwig Brill. 94 S. 

Nachdem die Einführung der Determinantenrechaung 
Schulunterricht von vielen Seiten befürwortet, und von einzelnen Leh- 1 
rem bereits vollzogen worden ist, kann über das Bedürfoiss eines für 1 
diesen Zweck bearbeiteten Lehrbuchs kein Zweifel sein. Gegen die 
Einführung kann man geltend machen, daas die Theorie, obwol sie 
keine hohen Yorkenntnissc zum Yerständniss erfordert, doch bei rei- 



£1 




LlttnarUcher Bericht CCXXII. 

ferer Auabildung leichter erlernt wird, dass daher das Studium 4 
durch ein frfllizeitigcs Betreiben keinen rechten Gewinn hat. 
betrachtet es der Verfasser als weniger bedentend, ob dia a 
scheu Studien damit beginnen, oder der inathematischö Untemcht in 
der Schnle damit abscIiUessen solle. Fasst mau aber die Frage so 
anf : Enthält die Theorie ein bildendes Element und steht sie in guter 
Verbindung mit andern TJntcrricLtsKWüigen? — so bietet sieh die be- 
jahende Antwort augenfällig genug dar. Das bildondo Element ist 
die systematische Ordnung, fttr welche die glänzenden, leicht zu er- 
ringouden Erfolge der Determinantcutheorio den Sinn zu wecken ohue 
Gleichen geeignet sind, eine Sinnesrichtung die unstreitig die notwöl- 
digste Bedingung alles erfolgreichen Treibens der Mathematik ist. In 
engster Verbindung aber steht die Theorie mit der Combinations- 
lehre, welche man geradezu als Vorbereitung zur Detenninantenlehre 
behandeln, und der man so die sonst sehr mangelnde Nutzanwendung 
geben könnte. 

Es handelt sich nun um die Frage, wie die Methode gestallet 
werden müsse, damit sie zum Schulunterricht passe. Ueher den um- 
fang des dabin gehörigen Lehrstoifs kann man nicht wol sehr ver- 
schiedener Meinung sein. Es gibt einen uicht zu verfehlenden Kreis 
von einfachen Sätzen, Scblussweisen und Operationen, mit welchen 
der Anfänger bald vertraut wird, und zu deren Anwendung sich un- 
zählige mal Gelegenheit bietet Das Bilduugsgesetz, die Eutwickolung 
nach Unterdeterminanten, die Vertauschung der Heiben, die gleichen 
Beihen, der Eeihenfactor, die Addition und Zerlegung, die Auflösung 
linearer Gleichnugeu und Elimination machen den Inhalt des elemen- 
taren Teiles der Detemiiuantonlehrc aus ; die deuanf bezüglichen Sätze 
folgen der Reihe nach aus einander ohne alle umständliche Betraeh- 
tnng, mit jedem Schlnss einer. Diese einfache Methode brauchte nicht 
erst gesucht zn werden, da die ersten wissenschaftlichen Bearbeitungen 
sie schon befolgen. Die vorliegende Bearbeitui^ überschritt die gfr- 
nannten Grenzen nm ein kleines dnrch Hinzufügung einiger Themata: 
das Differenzenproduct, die Mnltiplication der Determinanten uud die 
adjungirteu Determinanten. Da diese gleichfalls mitunter Anwendung 
gestatten, das zweite noch besondere Wichtigkeit hat, so ist es nur 
zn billigen, dass auf höhere Ansprache einige KUchsicht genommen 
ist; nur hätte das Differenzonproduct nicht sollen im Anfang stehen, 
WO es durch bedeutende Vormehrung der Betrachtungsobjecte das 
Lernen sehr erschwert. Zur Deduction der Sätze ist es ganz übCT- 



Was aber diese Deduction der einzelnen Sätze betrifi't, so istdi 
Wahl des Verfahrens die unglücklichste, die sieh dwkeu iM^ fi 



IJ,l,rarisdier Beikhl CCXXIJ. U t 

sogleich die cinl'aclio Scblasswoise zn enthüllen, werilon tjrraadende ' 
Specialbetrachtungen vorausgeschickt, welche schliesBlich das Resnltat J 
doch nicht evident machen. Der ScbOler muss glanben, darauf l 
ruhe der logische ZusammcnlianE;; er wird aber nur in ein nnabseh-«'! 
bares Feld von Rechnunsjen geführt, ohne den Geist der Theorie, 
weichet ihn dasselbe zu beherrschen befähigt, keimen zu lernen. 
Weiterhin, wo die Erklärungen gerade bei wachsendem Bedürfnisa 
immer kärglicher werden, fiudet er sich ganz im Stiche gelassen. 
Was dem Verfasser zu einem solchen Zuwerkegehen verleitet bat, ist 
vermutlich (Behauptung Hegt fem) die irrige Ansicht, eine elementaro 
Darstellniig müsse sich der Gewohnheit der Schüler anbequemen. 
Jeder wesentliche Fortschritt im Lernen ist bedingt durch die Ueber- 
windung einer Gewohnheit. Bei der Determinantonlehre wird nur 
wenig mehr gefordert als dieses; diese Bedingung aber ist unerläss- 
Hch. Man tno nur den Schritt bei einem kleinen Object, und altes 
iflt erreicht. Der Schüler in der Algebra ist z. B. gewohn zu sagen: - 
Um M mit a = a-j-fi+c zu multiplicireii, multiplicirß ich m m 
i, e und addirc die Producte. Jetzt soll er dafür sagen: Ich substi- , 
taire in »w für « nach einander a, t, c und addire die Resultate. So- 
fort erhellt daraus der Satz von der Zerlegnng einer Determluante, 
deren eine Reibe aus Summen besteht. Ebenso ist es bei den übri- 
gen Sätzen. Nachdem die allgemeinen Deductlonen deutlich .sind, mag J 
man, und zwar nach jedem einzelneu Satze, eine reichliche Special-, 
anwendung nachfolgou lassen; nur soll man den Schfiler nicht zu dem, J 
Irrtum vorleiten, als habe er das Allgemeine aus dem Speciellen zu J 



Der genannte Missgrifi' läsat sich im vorliegeuden Lehrbuch nicht 1 
Terbeaaem; nur eine ganz neue Bearbeitung kann dem BedUrfniss 
Grcnflge tun. Solange wir keine solche besitzen, würden sich wiss 
schaftliche Darstellungen, z. B. die von Brioschi (deutsch von ] 
Schellbacb), wovoumau nur den Anfang zn benutzen hätte, für den ] 
Schulgebrauch noch immer mehr empfehlen als die vorliegende. 

H. 



Geometrie. 

Die Curven dritter Ordnung mit einem Dop])olpunkt6, nach döu 
Methoden der neuem Algebra (luvariantentbeorie) behandelt von ■ 

ngo Rosenow, Dr. phil. Breslau 1873. Maruschkc. u. Bcrcudt. 
48 S. 

Die hier behandelten ebenen Curven bilden unter 
Bat Oradea sinen besonders einfachen Fall yermflgt 



w 

I homo 



Lauraniritr Berictt CCXXIt 



•cluift, dSM neb die boiiK^eora CoordJnateii dnes Pmüctea m gom 
homogenen Functionen 3. Gndes zweier Pinmeter danteDra InMc, 
Ton wekker Form die Betrachtung &neh aasgehL Als YoviiBeer ii 
der ßebaadlnng ihrer Theorie werden genannt: Clebsch (Ode Jl 
Bd. ei- p.43.) Steiner (Bd. 53. p. 231.) Schröter (Bd-54- p.31. 
mul Math. Ann. Bd. V. p. 50 nnd 85.) Cremona (CreDe J. Bd. 64. 
p. IUI.) Weyr (Theorie der mchrdent^^en geom. ElemcirtargeUdi 
lim.) Höhine (der barycf-ntri^chß Calcnl 1837. und Abh. d. K^ 
Sklu. Ge«. d. Wiss. 1852.) Dnröge (Math. Ann. Bd. 1. p. StA) 
Onessfeldt (DIeh. inäng. Bonn 186ä.) Nur letztere beiden hahca 
einen Parameter eingefohrt aber specielle Fimctionen zngrmde ^ 
le^ Hierin wfirde demnach der Unterschied der gegenwärtig«! Cn- 
tennchnng zu sehen sein. Ks werden untersucht die 3 Wendepunkte, 
die von einem Pnnkte aosgefaenden Tangenten und die Tangenten im 
Doppelpunkte. Vom Vorzeichen einer Invariante liängt es ab, ob 
letztere imaginär oder reeD sind- Beziehnngsweise besteht dann die 
Cnrre aus zwei getrennten Teilen mit dera Doppelpunkt als Lsolirtem 
Punkt oder aus einem stetigen Zuge. Im Grenzfall ist der Doppd- 
ponkt ein Bfickkebr- und ein Stillstandspunkt Femer werden Cur- 
venpunkte als Cenlra von StrahlensTstemen nnd in Yerbindnng nnt 
K^elschnitteu betrachtet. H. 



P h V s i k. 



^^^^r Die Lehre vom Galvanismns und Elektromagnetismus. Von 

^^BSsitav Wiedemann. Zweiter Band. Wirkungen des galvanischen 

^^"Stromea in die Feme. Erste Abtheilung: Elektrodj-namik, Elektro- 

loaguetismus und Diamagnetismns. Zweite Auflage. Mit zahlreichen 

HoLtscbnitten. Brannschweig 1873. Vieweg und Sohn. 776 S. 

Das Werk Lst eine wissenschaftlich systematische Bearbeitung der 
giManunten Lehre vom Galvauismus nach ihrem gegenwärtigen Stand- 
punkt ond erfüllt die Anforderungen einer soleheu in jeder Hinsicht 
Ui" Methode ist nach allgemeinen rationalen Grundsätzen, wio sie 
sif-h im ganzen ziemlich gleichartig, im einzelnen mehr oder weniger 
ntpdiftclrt für alle physikalischen Gegenstände ergeben müssen, den 
vorliaridenen Kesultaten angemessen. Die natürlichen Objecto der 
Darlegung sind die Erscheinung, die Theorie und die Bestätigung: i 
Hdltvu werden diese Elemente so deutlich ans einander gehalten, die 
Abhäugigkeit jeder Aufstellung so durchsichtig erhalten wie es hier 
gujtctiuheu ist. i)ie Erscheinungen des Galvanismua sind fast ans- 
schiiiinalicb derartig, dass sie durch. Experiment herbeigefütirt werden 
iia so mehr war ea gcsAatot, 



] 



Lillerariichfr Bericht CCXXU. 13, 

Theorie geschah, und demgemäss eine jede so isolirt eiIs müglich dar-. 
gestellt ward. Nan umfasst aber die Theorie ausser dem einfachen. 
Oalvanismos den Erdmagnetismus, den durch Ströme erzeugten und 
permanenten Magnetismus und den Diamagnetismns, welche aus ge- 
meinsamer Hj-potheae erklärt werden, doch bis jetzt nicht als reine 
Ergebnisse mechanischer Principien anfgefasst werden können. Eb 
entspra(.b daher der Sachlage, daas das "Werk den genannten yerschie- 
denartigcn Erscheinungen gemäss in Hanptab schnitte geteilt, nnd die 
Darlegung jeuer drei Elemente au jedem besonders vollzogen ward. 
Die Theorie, welche in der Behandlung als das eigentliche nnd Haupt- 
aagenmerk dos Ganzen erscheint, ist im ersten Abscheitt nach den 
Arbeiten von Ampere, LiouTille, Grassraann, Hankel, Rey- 
nard, Plana, Kirchhoff, "Weber, Savary, Btanchet, Frost, 
Stefan bearbeitet, besteht auch zum Teil noch in diesen seihst. Beim 
Magnetismus verzweigen sich die IJntersuchungsobjecte mehr nnd haben 
fernere Einteilung in sncccssive Behandlung notwendig gemacht Dass 
die mathematische Theorie von den gesammten Hülfsmitteln der Äna- 
lyais Gebrauch macht, war selbstverständlich ; Beschränkung auf Ele- 
mentarmathematik, die sonst so häufig mitBceinträchtigutig des Zweckes 
gesucht wird, honnte hier am wenigsten Flatz linden. U. 



Compeudinm der Esperimental- Physik nach Jamin's Petit traitÄ 
de physique deutsch bearbeitet von Dr. G. Rccknagel, Professor 1 
für Physik u. techu. Mechanik, Eector der königl. Industrieschule in ] 
Kaiserslautem. I. Abtheilnng: Schwere. Elasticifät. Mit vielen Ab- 
bildungen in Uolzschnitf. Stuttgart 1874. Meyer u. Zeller. 

Die folgenden Abteiinngen sollen enthalten 2; Wärme. 3: Elek-1 
trostatik und Elektrodynamik. 4: Elcktromagnetismns und Akustik, i 
5: Optik. Die Bohandlnngaweise der Mechanik deutet entschieden anf^ 
die Bestimmung des Conipendiuma für die Schulen. Es nimmt weder l 
höhere mathematische Kenntnisse in Anspruch , noch ist es dazu ge- f 
macht, den Anforderungen eines wissenBcbaftlicben Studiums zu ge- 1 
nügen. In jener Eigenschaft aber besitzt es "Vorzüge, die nicht g 
anzuschlagen sind: die Methode ist durchweg instructiv, gut erwogen 
ohne Beengung durch gewohnte Gleise der Darstellung, und den Zweck 
des Hinleitens zur esacten Auffassung conseqnent im Ange behaltend. 
Es mag dies grossenteUs eine Frucht des Hinzntretens deutscher 
Gründlichkeit zu französischer Originalität sein. Was aber die Zutat 
der Gründlichkeit betriflt, so bleibt noch viel zu wünschen übrig. 
Gleich im Anfang steht der falsche Satz: „Der Bewegungszustand 
eines Körpers ist durch zwei Merkmale bestimmt: Richtung nnd Ge- 
wdivindigkeit". War es so schwer, denBeVbeTv in säct ■^isaifö »si»)*. 




iSc/Ibi- ßcri.1,1 CCXXll- 



«? Doch difis ist nur ein t'ormoller Felilcr. Mehr örelä- 

i 6. 16. die Aussago : das Gcschoss stände unter dem Elnflose 

xweier Boweguiigsursachuii. Dass nach dem Abschiessen nur eine m- 
lip-, dii- Scliworo, wirksam ist, wt'lche den BewegaugszasEand beständig 
kuJrrt, dtuis mau für iiuvoränderte Daimr des Bewegnngsznstandes 
ktiüv Vmichct XU sucliuii hat, war die für den Anfänger so tricJi^ 
Henu-rliuuK, die hier in das Gcgeuteil verkehrt wird. Ein ganz »ch- 
Udn-r Fehler abor wird S. 31. bei Eriilfirung der <!^ntriAigalkraft be- 
KituK<'ti< UK'hhv dem vulgArcu Irrtnm gemäss für eine nirklii-he KnA 
M«tt fOr ulmi Ko'.lmuugsgrfiBse ausgegeben wird. Der Verfasser tri^l 
dm ftüwdien Sohliwa vor ohne ihn za berichtigen: „Da der Fadta 
lt««pEUiil int, HM HchlloHSCU wir, daas der Körijer am andern Ende mü 
ollier Kl<'h'h KroxHtm ent^i'ifCnKesetKten Kraft zieht". £r vergisst hio', 
thu« »li'h die Kräfte nicht aufheben dtlrfen, wenn der im Kreise ge- 
folirto Kftrjier aus der Tangentialrichung abgelenkt -werden soU. Da 
(tli< Abh'nkuuK koiiuu der Spauiinng des Fadens outspricht, &o m 
Im (Ji'KiMiteil tu Bclilicssen, dass die vermeintliche "Wirkung der C»- 
tririiKulkratl null Bein nuss. 

Dl!)' Titel ,^xporinieatal-Physik" muss in sehr weit*;m Sinne ge- 
iiuinineii worden. Viele Versuche sind uebat den dazu notwendigen 
Aiiliiiniten busehrieben. gut ausgewählt und benutzt; andere, die sieh 
auM l'rider Hand machen lassen, sind nicht weniger dem Zwecke enl- 
spritclH.iiid. Hierzu kommen jedoch auch Beobachtungen, die nicht in 
der Hi^hnlfi, oder überhaupt nicht angestellt werden können; die blosM 
VuriilelluuK detj Vorgangs mnss dann die Stelle des Versuchs vtt- 
trotnii. Offenbar kam es dem Verfasser darauf an, seine Methode auf 
dlit Entwickeluug der gesanimton Theorie anwenden zu können. In 
ihiri.<n Ausdehnung ist er dann wol etwas weiter gegangen als nötig: 
lUy gusiiuiIüTle Behandlung der Schwere verlangte kein Eingehen anf 
diu kusmisclie Attraction. Statt dessen hätte wol etwas mehr ge- 
Ki'.ludinu ki»iuieu, die systematische Ordnung der Bestandteile der Theo- 
ito, wtili'hu, wie i!B bei Ableitung aus lauter Versuchen^kaum anders 
iiUii kiiiiu, etwas buntgemischt auftreten, weuigstuns nachträglieh her- 
mtellou. H. 



|)M6 li" ^l''- litt. Iterieht besprochene Lehrbuch der ebenen Geo- 

Iflt) tun Dr.Tb, Hpioker ist in achter Auf läge erschienen. Ausser 

^ trmfit*'"''"^ '''lies Satzes ist zu erwähnen, dass kleine Lücken des 

lÄjUiillllt, das heuristische Üilaterial dnrch einzelne Bemer- 

l tmü uuuu Aufgaben verstärkt worden ist. 



Im Interesse an der Lcbensgeakblc Eüpler's wird folgende,! 
kürzlich mitgeteilte Entdeckung gewiss Manchem willkommen sein. 



M. Johami Kepler's Heiratsliriefvonl597.'^ 

(Angezeigt von Dr. R. Peinlich.) 



Einem glücklichen Zafallc und einem archivalisch geübtün [ 
verdankt die vaterläudiaclie Geschichte die kürzlich vorgetomraene J 
Auffindung einer höchst interessanten Reliquie, nämlich eines Bruch-. 
Btttekes vom Heiratsbriefe (Originalurkunde) des woltberOhmton Mathe^ ■ 
matikers J.Kepler, welcher l.W? bei Gelegenheit seiii!er Vermählung:-! 
mit der Witwe des landschaftlichen Banschreibera Marx Müller aua^^ 
gestellt wurde. 

Der Chorherr und Archivar des Stiftes Voran, Ottokar K 
stock, fand dioso werthvolle Reliquie ia der Bihliothek seinea Stifteif' 
als Einbanddecke eines Büchldua, hetitült: „Nomenciator Hadriani 1 
Junii medici" (Augsburg, Mich. Manger, 1592), und übergab dieselbe j 
mit Geuehiidgung seines Stift a Vorstandes dem Landesarchivc in Graz,, 

Das Deckclblatt ist Pergament, ungefähr SJ5 Cm. hoch und 15'5J 
bis 17 Cm. breit Es wurde durch aeine Verwendung zum Bücher- I 
einbände au manchen Stelleu beschädigt und läast auch die Schrift 1 
an einzelner Stelle gar nicht mehr, an anderen nur schwer erkennen, J 
Von der Urkunde ist über die vordere Hälfte noch etwa ein Siebentel J 
weggeschnitten. 

Der k. k. Univeraitüts-Professor Dr. Arnold Ritter v. LaschinM 
unterzog sich mit dem schöusteu Erfolge der mühevollen Arbeit, durch 4 
Combination mtt ähnlichen Urkunden des 16, Jahrhunderts den fehlen- 1 
den Text zu ergänzen. 

Da Kepler Steiermark bereits im September 1600 mit Frau und' ' 
Kindern verliess und später nur vorübergehend 1601 und 1606, und 4 
seine Frau 1603, nach Graz kam, um die Regelung ihrer finanziellen 1 
Verhältnisse, nämlich die Ausfolgung des väterlichen Erbtheilea der j 
Frau und die Erlassung des den Exulanten abverlangten zehnten Pfen- 
aiga von den Gütern derselben zu betreiben, wobei dieser Heiratsbrief J 
nichts zur Sacke hatte, so lässt sich daa Verbleiben dieser UTkundB->| 
im Lande durch die Annahme erklären, dass sie sich bei se 
Schwiegervater Johst Müller zu Mühleck befand. 

Wir lassen beides, den Rest der Originalurkunde nud die Ergän-" 
zung von einander geschieden, folgen und bemerken nur, dass Zeile | 
fllr Zeile von Seite 172 auf 173 hinüber au Yeae-Q \a^ 




'ek M.{ agister ) Jok: 
nvA vnd auch für all m 
cht^ paMgckreüer tiälih gegebi 
^tig kreuezer oder funfxehen 
'tvndert gülden Heiaüek brirtgl, 



Kepler, einer er:(»amen) 
n erben, daes ich meiner lieben hautai 

und gemacht hau sn einer iriderlag ihret Aq 
•taiaea guter landuweraag in Stei/er- gtreeh 
icn ich meiner lieben fraa all meiti hai eie «•« 



daiig ieh vor meiner lieben wirtin frauen Barbara an leibeerben 
i 'lierhuttdert gnldein REininch heiratguett und widerlag meiner hdien wirtin g^ai 
Medann aus ihrer ersten ehe , mit weUaad N. Loreaoz noch tiorhattd 
•Regina Loreacain, vnd aber nucA die fahmues die ich bei meinen lebaeit» 
iaü gelailt werden , meiner lieben hauewirlin fratcen Barbara und 4n«nen I 
Zioretwain aigenthumblich haimhfaUen vnd verbleiben, auegenmaen leibekleidi 
lieben hawfrauen Barbara allerdings freylediglich haimbfaUen vnd umctderrufflick neri 
ßooh da mir ofl ermelte mein liebe haiuifrau über solch mein empfangen heiratig^ 
notipendiger, genuegaa/nüier verschreibung versehett, caif das sy oder ir erbem sieh d* 
nach meinem todtlichen abgang an all mein gelassen hob tmd gtiet halten mage vnd an 
meinen schadenpwndt im lande Sleyer , als ob desselben clauselii, punct vnd a 
diesen heyratbrieff'mii meiner handtschrift und beischafft verfertigt, auch zu merer bäor^ 



und Adamen Xidnaus beedc burger ii 

tren nachlcomen und allen ireit erli n i 
den 37. tag des m/onats Aprilis. 



Gracs, fieissiglichen erpeten, das sie zusaj/U 
n sehadej!. Der brief ist geben x Gracs 



M. Jokan Kepler 

L. S. 






e Erg&Disng »aide mit Rtlcli 



nDd lUtliBTerwimdter in Qtn wi 
lichei B^ztflhtiAg flUnd, duher 

PiigJ : Hie auch HidenaoB noc] 



er mit Kuplet aocb noch in spUerer Zeit in TOrtnot« 
n Jahre 1601 dnidi dis Zelt seines mehnnoiiBtliiiliNi Bi 
ch einem Briefe Keplei's ms, Grat. d. 30. Mai 1601 » 
r BegiDa Lorentiin 1000 fl. schuldete. IFriech, Kepl« 
2. Aug. 1600 unter den Orizer Voratadttiftigiiis bm 
lit HendBchrift nnd Fetadiaft cur selben Zeit TBnpnA 
oerli TerlieBB. (H. H. u. Staat» -Aroliv »a Wien, L 
Ige, welche mit gleicliieitig dec Ueii Veceüu-SehrifttU 



Original. 

eyer mattiematicus, bckhenn hiemit fUrd 

en Barbara weilendt Marxen Müllers wolerraaldter lanndt- ' 
enÄnntHchen zwayhundert gnlden Keiniach, jeden derselben zn aech- 
umb solch beyratgnett vnd widerlag so in ainer summa vier- 
verfangne, oder frey verfallene alles mit der bescbaidenLeit, ob aich * 
weliches alles in gottes gnädigen willen steet,) so aollen berüertc 
ist abReredt vnd bescblossen worden, das in der ihenigen fahrouBs welicbe 
fiiU gleich halber thaill irer in dero ersten ehe erzeugten tochter namens 
HJÖcht, solle für ain fahmusa geschätzt, vnd widerumb in zwen gleiche 
bnen zugleich ;da aber demkhainevorhanden,al8danmergenieldter Regina 
vnd was zur mamiswehr gehört vnd genennt wirdt, also auch ir meiner ■ 
was ihro von mir oder andern an yeczo oder khanfftig geschonckht wnrdo I 
mebrers wurde znebringon, darüber soll vnd kUI ich sie i'ederzeä mit * 
ter so wol vmb ir heyrath, vermacht, als vmb ir nielirers z 
nit schuldig sein solle. Alles treulich vnd pei verpindung des d 
ncn geschriben waren, ongeuerde. Dea zue wahrem vrkund hab ich 



Sebastian Spoidl aincr c 



1 Stoycr oinnemer, Hannsen Nidnana 



dterschriben vnA auch ire bettschaft hieran gehangen haben-, doch inen 
tEnsent fünfhundert 



Speidl m. p. 
Nfdniius m. n. 



Hanns Nidnans m. p. 



(L.S,) 



(L.8.) 



Wiilra» 


rtetter inr V 


erftg 


ttOg 


Bt^n 


e, etgeben, 


dB»< entw 


dar nebet dem Eatha 


Mrgar 




a 


ns Hiden^B glei 


hifiitlg ne 


eil ein nndare 




gleiche 












img in Qn 


z (seit 1675) 




Saildi 


ner. im ü 


Ad] 


nrt 


und 


16ß7 tta kB, 




Udienetet w 


r. üdet 




cM UEwalirae 








B93 beide idaDtlacii sind 


Sebastiui Speid! ist 




der des hertt 






Steh 


Speiäl ra V 




dMhnit. 
















Bayern blühen 






eechlBcM aba 


Binint 


Die ünt 


tBciiritli:sl.le 




insu Oehsltoqn 










, de 


en Oiieiiule 


die ateie 




1. glfllch 



Litleransrh'r B'richt CCXXUl. 



Litterarischer Bericht 



Geschichte der Mathematik und Physik. 

Bnlletino <ii bibliografia e di storia delle seienze matematiche e 
fisiche. Pabblicato da B. Boncompagni. Tomo "VI. Roma. Tipo* 
grafia delle seienze matematiche 6 fiaiche 1873. 

Das Angnstheft enthält die Abhandlung dea Dr. Sigmund Gün- 
ther: „Die historische EntWickelung der Theorie der Stempolygone 
im Altertum und im Mittelalter" iua Italienische übersetzt von Dr. 
Alfonso Sparagna; femer Noten von B. Boncompagni zu einer Stelle 
der Geometrie des Boetius bezüglich auf das Stemftlnfeck. Die erstere 
Abhandlung ist von Boncompagni besonders herausgegeben. — Das 
Septemberheft enthält ein Referat von P. Manstou Über den ersten 
T^ von Cours d'aualyse de l'ecolo polytechnique. Par M. Ch. Her- 
mite, raembre de l'institut, professeur ä I'ecole polytecliuique et fbla ■ 
facullö des scienees. H. 



Jahrbuch über die Fortachritte der Mathematik, im Verein mit 1 
andern Matheraatikeru herausgegeben von Carl Ohrtmann, Felix J 
Müller, Albert Wangerin. Dritter Band. Jahrgang 1871 in 3.^ 
Hefteu. Beriin 1874. G. Eeimer. 588 S. 




Der kürzlich erschienene dritte Jahrgang ist in ganz gleicher^ 
Weise bearbeitet wie der zweit*, über welchen im litt Der. 219. ef 
gesagt ist. Titel oliue Referate kommen noch weniger vor. 





lÜHntiitier Bffirki CCXXIU. 

JHI/tiogra/ija pitmigmmielita polthiego I dxi aiu Jiatam^ 
i J-'ingki proi ich aattötotraA. JVa oirAoJ ezter»*1tat 
mitj room'ey uroJtin Kopernika. I/attadtwiietaieicitlm 
I Itibliotrti körmietiij, pra«rod»iet*e»}o<t toiearejfttmit 
nnttk tcifigch V Pmrf*m, mupitam» i •P|r<Jaa« prtet Dr» 
Ttit/ii« J!»traw»kkf» Oi^rn. JU»L &<ik. WMi^m^rdf*. 
karmi tUAtr ig im Jtg M tiA äti ig» pöd > 
lti7ä, — gr. 8*. 1. Bitt, m ■. 618 SS^ 4 71 Ahk. 

vun ThcophU Zvhrsvsfci i 

ilwi Kn?is d» • " 

lUv /^ ««U be*«Md iiiB i i lm «•■de. 




«MnM w*wm WtBto^ tte 4n Mn- 

mufc Av Bi34iDjirmpkis 




^B^.. , ^4^4, Jll^lÄ» -rt» 'WM»\«ÄiÜ««N?^ ^IBBÄB, 



ifta»i.l6li> ist T« ^1^^ 



w 



UtterarüfUr Stricht CCXXUI. 21 



der z. B. ein Exemplar anf der Dresdner königl. Bibliothek sieb be- 
findet Die Bibliographie liefert für clie Streitfrage der Nationalität 
des Copernieus übrigens, ohne es zu wollen, einen wichtigen Bei- 
trag. Mit Beclt haben die Biographen dee Copernicns auf deut- 
scher Seit« betont, das,? man wohl Schriften des Copernieus in 
deutscher Sprache, nicht aber in polnischer besitze; dagegen 
war das Argument der Polen immer das, es hätte zu des Coperni- 
eus Zeiten Polnisch als Schriftsprache noch nicht esistirt, Coper- 
nieus habe also überhaupt polnisch nicht schreiben können. Wie 
hinfällig dieses Argument iet, zeigt die Bibliografija schlagend, 
denn sie giebt unter Nr. 377 folgenden Titel eines "Werkes ans dem 
Jahre 1538: ÄlgoritmuB-. To jealh aauhaLicaby: Folk&^rzecga, 
■wydana: Przez Kxiedza Tomasza Kloaa etC. Cracovie eie 
Officina Ungleriana 1538, unter Nr. 378 eine Neuausgabe des- 
selben "Werkes aus demselben Jahre und unter Nr. 579 den Titels 
Prtezrzenie Przygod awiatahick z hiegöw Niebieskick 
obaezone. A'o Rok Bosy löM. Przez Mittrza Piotra 9 
Prohos^czowicz etc. "Wenn also zu Lebzeiten des Copernieus 
mathematische Bücher in polnischer Sprache gedruckt sind, wie jetzt 
sicher feststeht, so muss doch unbestreitbar damals Polnisch Schrift- 
sprache, ja schon längere Zeit Schriftsprache gewesen sei, da wohl 
kaum mit einer so abstracten Sache, wie Mathematik, der erste "Ver- 
such zn einer Schriftsprache gemacht sein dürfte. Base übrigens 
Polnisch schon viel früher schriftlich Jixirt ist, zeigt unser Werk eben^ 
falls, denn der Computus manualis von 1451 (Nr. 88 der Bi- 
bliografija) endigt mit einem polnisch geschriebenen Distychon; 

„Duck krzyaz lucia po popyelczu szroda pyytca 
Ossada moya myla swatke dny wyedzeez ma." 

• Die vier angehängten Tafeln enfbalten unter I und 11 Initialen * 
) Handschriften, unter Nr. III Wasserzeichen des Papieres der 
Handschriften und Buchdruckersignete, endlich unter Nr. TV Facsi- 
Kiile des Titelblattes der „Practica deutsch Magistri Johannis yon 
Krakaw auf das Jahr tautenth fünf hundert nid . iij.". 

Thom, 2. Januar 1874. M, Curtze. 



] 

4 



I 



^^^ „Duck krzysz lucza po popyelcza szroda pyywa ^H 

1^^^ Ossada moya tnyla sieathe dny wyedzecz t»a." .^^| 

^^^ Die vier angehängten Tafehi enthalten unter I und 11 Initialen ^H 
P'äSs Handschriften, unter Nr. III Wasserzeichen des Papieres der 
" 'Schriften und Buchdruckersignete , endlich unter Nr. TV Facsi- 
des Titelblattes der „Practica deutsch Magistri Johannis yon 

I 



blioteca Malematiea Italiana dalla origine della 
ai printi anni del seeolo SIX, coinpüate dal DoU. Ing-m 
Pietro Riccardi etc. Modena 1870—72, fascicolo 1°- 

J;;XXrX S., 3 Blatt, Sp. 1 — 96; Sp. 97— 256; Sp. 257— 432; 
äp. 433—656, 2 Blatt und Sp. 1—16. 

pfe rorßßgenden rier Hefte der Bibtioteca MatemalVt 



owtrBt raiQdt I 



I bfttet 1 



Khliographie. Es wiie «oU t 

ähnlichen sieb er&eoe. Kam sieh, aü «dcbrr 1 

Beine Au^abe er&Kt, Bit wc fcha Traae er i 

bai. Auf seine Arbeit I 

nendou, wekbe, wie kk 1 

A. Erlocke i 

boit selbst sp€ 

Der bis jetit «zsdiae» cxite Bsad dn totem TeOe« oifiart 
dio Werke von ^frae« bis Kiretofftr di Kire\*ff»» mtomm 
Dor zweite Band wird die Vcito toq Z. hb Z bcingcB, der iwtte 
ToU dann eine systemHäxke Uebeiä^ ia jetzt war a^tbsbeÜKk 
aofgefBhrtea Weite. Der Appendie* entUlt wskt eiiter Dnck- 
feblersammlaiQ BOd Comaiani tti Afgiumli, 




e ds BeicUiahig- 
feck wUln wir zwei berifcateKiWW Cmrdmmm od GmliUi. D« 
AzOd Csr<U«# C»Bf— iy waw— Mto ■ Am^ lÖOL— 1566 üb- 
tmi Spate 248— iGO; der Aztikri Gata*i GMOms ^ Am, U64- 
lUa ortrecftt ^ m ^abD 503— ä«Ä Tn des » Zötsdinaa 
BAnhxs itf itets m denAitftd, ^ Om 




I laifind^Tateser ^ Tiiwche», diss er idn 
V«ffk in solcher Was« KutiUrCB BSge las as da» ^oÄlklie Eade, 



MoAaadertte fiib^An Weise n bekaadda. Das Bank dirfle leider 
bald za den Setten&üten da Literatar fgehSeem, da es mir in 390 
Sxeagiktea gedmcfcl ist 



r 



Lelirbücher, Sammlungen und Tabellen. 



Lehrbuch der Arithmetik und Algebra. Von Dr. Karl Hei 
rieh LiGraemann. Leipzig 1871. B. G. Tenbner. 174 S. 

Nach Angabe im Vorwort bat sich der Verfasser bei Bearbeitimg 
des Lehrbuchs streng Byatcmatiache Anordnung des Stoffes zum Ziel 
genommen. Dieser (Jesichlspnukt ist denn -anch unverkennbar als 
höchste Norm, und man darf sagen mit Glllck znr Durchführung ge- 
langt In der da™ gewäLlton Form und Methode ist der Verfasser 
grossenteils selbständig productiv zu Worko gegangen, lieber die Be- 
rechtigung der getroffenen Wahl lässt sich streiten, und wird wol dio 
Billigung schwerlich eine ungeteilte sein; doch ist dieselbe zu sehr 
aaf Umsicht und richtige Auffassung gegründet, als daas sie sich so- 
fort von der Hand weisen Hesse. Die erste wesentliche Abweichung 
vom Gewöhnlichen deutet der Verfasser mit den Worten an: er habe 
die in mehreren Lehrbüchern an die Spitze gestellten allgemeinen 
Gmndfiätzc als unnützen Ballast Über Bord gewoi-fen. Statt derselben 
bepnnt das Werk mit „einleitenden und allgemeinen Bemerkungen". 
In ihnen sind — das erscheint als ihre eigentliche und Hauptbedeu- 
tung — die Motive und Gesichtspunkte der theoretisch didaktischen 
Massnahmen dargelegt, d. h. es wird dem Schiller ein Veretändnisa 
erölTnet, warum man so und nicht anders zu Werke gehen raoss. 
Hier könnte man fragen, ob es überhaupt möglich sei, das Warum zu 
erklären ohne vorher oder doch gleichzeitig eingehend und spociell 
das Was zu erörtern. Dass gleichwol auf Grund von Begriffen und 
Kenntnissen, die sieb selbst beim Anftnger voraussetzen lassen, das 
Wesentliche in der Kürze geleistet ist, wird man zugestehen könneu, 
-wenn man von demjenigen luholte absiebt, der das Notwendige über- 
schreitet. Allerdings geht die Einleitung in Erörterung dos Allge- 
meinen und in Aufstellung von Gesetzen etwas zu weit, und gelangt 
dadurch zu complicirteu Sätzen und Kegeln, welche der AnfiUiger 
Bchwerlich verstehen wird. Allein gerade diese sind es, die am wenig- 
sten in der wissenschaftlichen Praxis wurzeln, nur um der Systemati- 
Bining willen jiünstlich hergestellt sind, und ohne Nachteil für da,s 
Ganze wegbleiben können. Wozu kann es z. B. dienen, in einer Pro- 
gression von S Gliedern (den 3 directen Rechnungsarten) schon ein 
umfassendes Gesetz zu bezeichnen, an welches mau bei der Praxis 
nie zu denken Anlass hat? Hier wird das Einzelne leichter einzeln 
verstanden. Dass dies geschieht, dass die Gesetzmässigkeit, Analogie 
ond Parallelität zum Bewusstseiu gezogen, durch üobersichüichkeit das 
Behalten erleichtert wird, dafür ist in anerkennenswerter Weise reich- 
lich, u. d. durch die tabeUariBchQUcberaicbtäei Ovcta&a^iKa^'LäÖMai. 



j inve 

I anzQi 



24 LilUrarUchfr Bcr.chl CCXXIII. 

uud Namen, gesorgt. Ist im VoratehendeB ein mischädliches üe 
maas gckcmizeichnct, so bleibt ndch ein einzeln siebender verde 
lieber Fehler zn erwähnen. Die Einleitung beginnt mit der falsche" 
Definition: inverae Rechnungsarten seien solche, welche zur Verklei- 
nerung einer Grösse dienen — einer Bestimmung, weiche schon mit 
dem nächst folgenden Satze im Widersprach steht, da darch 'Messen (was 
daselbst inverso Eechnangsart genannt wird) doch gewiss nichts 
verkleinert wird. Man braucht also gar nicht erat au Opcratioueu 
mit Brüchen und negativen Zahlen zn erinnern, um die ganzliche ün- 
haltbarkeit der Bestimmung nachzuweisen. Doch auch wenn bddes 
nicht entgegenstünde, würde ea noch zwei wichtige Entscheidungs- 
gründe ge^en. „Inverse Operation" heisst schon etwas anderes, und 
die gebräuchliche Bedeutung ist ans dem Wortsinn von invertere hin- 
reichend verständlich; die Erklärung im Lehrbuch kann daher nur 
die Folge habeu Begriffsverwirrung zn erzeugen. Die Subtraction ist 
nicht absolut invers, sondern die inverse Rechnungsart der Addition, 
ebensogut wie die Addition von der Subtraction- Ist A das Umge- 
kehrte von iJ, so ist B das Umgekehrte von A. luvorse Operatiüu 
einer vorliegenden heisst die Aufsuchung eines Datums der letzten! 
aus deren Resultat und den übri^jen Datis, unterscheidet sich also VOK 
ihr nur durch veränderte Fragestellung, nicht durcn die DefinitioU' 
gleichnng. Mit dem Misbrauch des Wortes „invers" steht nun in 
eiuem leicht begreiflichen Zusamineuhaug, dass das Lehrbuch die Be- 
ziehungen der Inversion gar nicht kennt. Es macht keinen Gebranch 
davon, dass die Subtraction, Division, RadicuTing und Logaritbmirung 
durch blosse veränderte Fragestellung aus Addition, Multiplicatiou _ 
und Poteuziruug hervorgehen, sondern detinirt jede Operation für sieb, 
uud wenn gleich die Bemerkung der Reciprocität in den Sätzen vor- 
kommt, so ist sie doch viel zu sehr in den Winkel gestellt, als dass 
der Schüler inne werden könnffi, dass es sieh bei je 2 oder 3 inversen 
Operationen nur um eine einzige Beziehung handelt. 

Das Charakteristiscbe des Lehrgangs besteht nun darin, dass im 
ersten Teil des Buchs sämmtliche Rechnungsarten ausschliesslich auf 
die natürlichen (d. h. reellen positiven ganzen) Zahlen augewandt, und 
erst im zweiten Teil succeasive die analytischen, d. i. die negativeu, 
die gebrochenen, die irrationalen Zahlen eingeführt werden. Zunächst 
also unterscheidet sich die hier vorgetragene Theorie als reine Arith- 
metik von der, oft fälschlich Arithmetik genannten, allgemeinen Grös- 
senlehre. Doch von letzterer ganz abgesehen, bleibt noch ein Eigen- 
tümliches in der Reihenfolge der Betrachtung. Da nämlich jede der 
Inversionen zu einer Erweiterung der Zahlenreihe führt, so liegt es 
nahe, dieselbe auch im Lehrgang sofort an jede inverso Rechnungsari 
anzQScbiiessi^n, und in der Tat lia.Xie'n «q\ Svft WjüwSfta dieser Vet- 



rr 



LüterarhfJter Bericht CCXXIII. 25 

knüpfong mehr oder weniger Raum gegeben. Der Verfasser iat, zu- 
gnnsten der systematischen Ordnung, hierauf nicht eingegangen, er 
hat sich seibat dadurch nicht beirren lassen, dass fast die ganze 
Fruchtbarkeit mancher Operalionsbegriffe erst mit der erweiterten 
Zahl beginnt, und, sieht man das Resultat an, so muss man zuge- 
stehen, dass dadurch eine grosse Vereinfachung gewonnen ist. Die 
HanptrechtfertigDng liegt aber in der Vermeidung eines pädagogischeu 
Uebelatandea, der gewiss schon Manchen gegen die Methode der reinen 
Arithmetilc eingenommen hat. Die eingeschobene Abänderung der 
Betrachtungsobjecte vesirt den Geist. Beim yorliegcnden Lelirgang 
liingegen lernt der Schüler zuerst die O^rationen auf festem Terrain, 
nnd kann nachher die Aufmerksamkeit ungeteilt auf die Abänderungen 
und die dadurch bedingten Folgen richten. 

Der dritte Teil enthält die Lehre von den Gleichungen, welche 
recht passend iu Gruppen eingeteilt werden, der vierte einzelne nu- 
merische Algorithmen. H. 



Die Elemente der Arithmetik für den Schulunterricht bearbeitet 
von H. Soogor, Direktor der Realschule zu Güstrow. Zwei An- 
hänge: 1. Historische Notizen. 2. Doutscb-französiscbos Vokabularium, 
Schwerin i./M. 1874. A. Hildebrand. 193 S. 

Das vorliegende Buch giebt keine Unterweisung, setzt vielmehr 
diese als vorher- nnd nebeugehend voraus, und enthält nur eine wol- 
geordnete Aufzeichnung dos Lehrstoffs. Das Bedürfniss einer solchen 
' ist wol nicht fraglich, und der Gebrauch bedarf keiner Besprechung. 
Die Art der Beai'beitung kann offenbar nicht ganz unabhängig von 
den didaktischen Giniudsätzen sein. Es ist daher sehr zu billigen, 
dass die Definitionen wesentlich neu auftretender Begriffe stets in 
extenso, von den durch sie und mit ihnen eingeführten Elementen 
hingegen nur die zu erklärenden Kamen aufgefülirt sind, nnd sowol 
in Betreff jener als auch ausserdem über den Zusammenhang der 
Disciplinen genügende Rechenschaft gegeben wird. Soviel sich hier- 
aus erkennen lässt, ist die Auffassung eine vernünftige und gediegene 
zu nennen. Auch die Wahl der Begrenzung ist eine angemessene, 
und an Vollständigkeit schwerlich etwas zu vermissen. Das Elemen- 
tare aus der Zahlentheorie ist mit in den Bereich gezogen. Es ver- 
dient coustatirt zu werden, dass die Bedeutung von „Algebra" hier 
ränmal richtig bestimmt ist als Lehre von der allgemeinen Grösse. 
Einen grossen Teil des Buches füllen die dem Ganzen nachfolgenden 
aber zu den einzelnen Capiteln gohürigen Aufgaben. Sie sind einfach 
und iustructiv gewählt. Der erste Anhang handelt 1. von der Dar- 
stellung der Zahlen, insbesondere voa der &^'caÄ\i!ä'Jasa'&"asssKwSissa, 



J 



IMterari^htr Bericht CCXX/tJ. 

den gricctÜBchen, römischtMi, indiach- arabischen Zoblzeidmt, den Dfr- 
ämal brechen, von Leibnitz's dyadtschem and Werneborg'a dodekafi- 
BCbem S>'stem; II. von der Entwickclong der A]gebra bb zom Ei^ 
des 16. Jabrhnnderta bei dim Griechen, Römern, Arabern, in Italien, 
Dentschland, den übrigen Ländern; III. von den algebraischen Zei- 
chen, insbesondere fQr die Potenzen. Der zweite Anhang ist eiM 
recht nützliche nnd dankenswerte Arbeit, wiewol nur als ein Anfing ] 
zu betrachten. Eine deßnitive Vollendung lässt sich nicht von räntn 
Autor allein erwarten; erst die Erfahmngen Vieler kennen die De»- 
derata mit der Zeit liefern. Weit mehr als in der Elemeotannathe- 
matik macht sich das BedUrfniss in der hohem Mathematik geltend, 
wo ein beständiger litterariscber Verkehr über die Spracbgr«nzes 
hinwog besteht; doch ist bis jetzt keine entsprechende Uatemehmnng 
bekannt. Was die Anordnung betrifft, so scheint die alphäbctisclu 
nicht wol geeignet; aach hier ist die aachliche EinteQiing gewählti 
nnr würde bei einigcrmasBcn grösserm Umfang die Einteilung nodi 
1 Objecton nicht ansreichcn, während die Bedeformen in bantäm 6e- 

I misch folgen. Aach in letzterer Beziehung würde ein einäMihca Oni*' m 
^^^■■ngsprincip sehr wol möglich nnd am Orte sein. H. ^^^H 

^^^^ Lehrbuch der ebenen Geometrie. Nach Grundsätzen Bolyaia ^^^§ 
Gyamasien nnd Realschulen bearbeitet von Hermann Wagner, Dr. 
phil. Lehrer der Mathematik in Hamburg. Hamburg 1874. Lucas 
Gräfe. 150 S. 

Es ist der ausgesprochene Zweck der vorliegenden I 

] eines ncncn Lehrbuchs, die EntJeckung von Lobatschcwaky, Bol)«i 

j und Riemann, dass der Raum ein empirischer Begriff sei, in dtt 

I Grundlagen der Geometrie zur Geltung zu bringen nnd dadurch db 

Anfangsgründe der Disciplin von Bunkelheiten zu befreien. Ehe wfr 

' darauf eingehen, wie der Verfasser seine Aufgabe angreift, ist es wol 

an der Stelle einen Irrtum zu berichtigen, welcher in Betreff jener 

Entdeckung gäng nnd gebe ist Man pflegt dieselbe so zu deuten, 

als sei durch sie bewiesen, dass der RanmbcgrifF sich in anderni Falle 

befände als die übrigen mathematischen Begriffe, ja sogar, wie Einige 

i meinen, als habe dadurch die Geometrie etwas von itu'er festen Be- 

I gründung verloren; man giebt zu, dass Eant, sofern er die UnabhSn- 

l^gkelt der mathematischen Erkcnntnisso und Denkformen von der 

I Erfahmng lehrte, im einen Ponkto, dem dos Raumes, geirrt habe, 

denkt aber nicht daran, daas daraus weit mehr folgt, und von Jedem, 

der nicht von dem in der Philosopliie herrschenden Aberglauben ein- 

I genommea ist, ohne Mühe verstanden wird. Hätte Kant seine Lehre 

bewiesen, so hätte Riemann den YeÜ« v 




Lilterarischet Stricht CCXXUI. 27 



mttBBen; an ^e Existenz einee aolchen Fehlers aher denkt kein Mensch, 
also ancfa nicht an die eines Beweises, am wenigstens die, welche in 
diesem Pnnkte Kant folgen; sie verraten, indem sie den Irrtum ein- 
ränmen ohne zn wissen, wo er begangen ist, dass sie von Evidenz 
nichts gewusal, vielmehr Kant als Prt^beten geglaubt haben. — Posi- 
tive Ergebnisse lassen sich nnn leicht folgende ziehen: 1) Ans der 
Widerlegimg Eaitfe in dem einen Punkte folgt die Niclitigkeit seiner 
Lehre von der Erkcnntniss apriori im ganzen; denn os ist widernnnig 
zu Bagen, es könne vielleicht anderes Wissen apriori geben: vielleicht 
wissen ist eben kein Wissen. Wissen apriori im Kant'schen Sinne 
ist nichts als nncontrolirte Meinnng, vor jeder Erfahrung wissen heisst 
nnr, die Erfahrung nicht kcnuen, durch die ^vir dazn gelangt sind. 
2) Indem Riemann bestimmte empirische Grundelemonte des Ratim- 
begriffs nachwies, hat er der Geometrie nichts entzogen, sondern eine 
Änfklämng hinzugefügt, wo die Ansicht vom Apriori eine leere Stelle 
gesetzt hatte. Die Geometrie ist also zur Erfabniugswissenscbaft nicht 
degradirt, sondern erhoben worden. 3) Dia Sicherheit der geometri- 
schen Grundbegriffe und ihrer Anwendung auf die Wirklichkeit ist 
durch die Entdeckung ihres empirlEchen Ursprungs weder vermehrt 1 
noch vermindert. I 

Obwol nun Riemann's Leistung nicht bowoI in dem genannten I 
Gesammtresnllat — denn dieses war bekannt und jedem Unbefangenen 
von selbst dentlich — sondern in der Ansführnng lag, so hat er ca 
doch bei dessen Nachweis bewenden lassen nnd ist an die psycholo- 
gische und logische Frage gar nicht herangetreten. Es blieb daher 
ZOT didaktischen Verwertnag erst noch mancher Schritt zu tun übrig, 
□nd man durfte einen, wenn auch nnvollkommcn gelungenen Versuch, 
wie ihn der Verfasser unterninmit, immer hochschätzen. Doch so 
wenig er es auch sichtlich hat au Fieiss fehlen lassen, und so gnt 
er aach die elementare Seite aus der Bolyai'scheu Arbeit heraus- 
gefunden hat, so findet sich doch zwischen dem Richtigen soviel Fal- 
sches, dass das Ganze dadurch fast entwertet wird. Einiges lässt sich 
leicht berichtigen, z. B. die Erklärung: „Eine gerade Linie ist eine 
solche Linie, welche durch zwei in ihr liegende Punkte völlig be- 
stimmt ist". Das würde heissen, die Gestalt der Linie sei durch 2 
Punkte bestimmt. Es liegt aber vielmehr die vorh er erklärte Vorana- 
eotzuug der Uiiveränderlichkeit der Raamgcbilde bei Transposition 
zugrunde, an welche letztere als einzig mögliche Vai'iation gedacht 
wird. Statt „welche" muss os also heissen „deren Lage". — Nach 
Definition der Geraden hatte die der Richtung keine Schwierigkeit. 
Statt dessen wird dazn ein sonst nicht vorkommendes nnd ohne Er- 
klärung gelassenes Wort „Nachbarpunkt" verwendet, um eine kaum 
e Definidon unterstützt duicU eiue ^\äkta!^ uäcis ^>asäfj^ 



1 



28 liUtraritAtr BtriAl CCXJCJU. 




ErläDtening zustande zn bringe] 

aufgestellt and leidit bewiesen, dass die Summe zweier 

! Winkel kleiner als 2 Bechte, als neuer Salz aofigopTvelKa; itixt 

Sreiockswinkel ist kleiner als 2 Bechte — und es folgt da aoat 
BeweiB, dessen Sinn nicht wol zu entritseln ist — Ten tief engre- 
fenden Fehlem aber genüge es, zwei zu nennen. Punkt, IJnie, FUde 
, werden onCDdlich kleine Teile des Raumes genannt, was TensstKA 

auf unklaren Begriffen des Verfassers vom Unendlichkleinen benlit; 
auch hatte die Erklänu^ des Cnendli<:kkleinea nicht fehlen dfirfen- 
Diese, den ersten geometrischen Begriffen widerstreitende Bestimmimg 
I steht znar flberall wo sie vorkommt überflüssig, doch wiederholt sie sieh 

I BO oft, dass sie irreleitend und störend wird. — Femer bewdsl der 

I Veriasser, dass sich die Summe zweier Winkel eines Dreiecks dmi:h 

wiederholte Verwandlung bei unvcrändfaler Summe aller 3 Winkd 
beständig verkleinern lässt, meint aber damit bewiesen zu haben, daai 
I sie sich beliebig klein machen Hesse. Mit diesem Trugscbloss wird 

seine Parallelentbeorie, auf die er Gewicht legt, hinällig. — Me- 
_ jenigen Partien, in welchen nicht gerade principielle AbhOlfe nötig 

^^^■war, sind iu Euklidischer oder doch ahnlicher Weise behandelt. 

1^ zu 

I " 



Das Vorwort beginnt mit der Ankündigung, dass die ParaUelen- 
tlieoriü ohne Grundsatz bewiesen sei. Der Tmgschlnss ist hier kein 
versteckter; denn gleich nach Beweis derÜmkehning des Parallelon- 
aatzea wird der ümkehmng der Satz selbst substituirt, nämlich im 
Zusatz zu der Aufgabe, durch einen Pnnkt eine Parallele mit oiner 
Geraden zu ziehen, indem daraus gefolgert wird, es sei uur eine 
Parallele möglich. Im allgemeinen charakterisirt sicli die Darstellung 
durch eine grosse Kürze, die hauptsächlich davon herrührt, dass un- 
an^esprochon bleibt, was man an der Fignr sehen kana. Sie ist 
hinreichend zur richtigen Leitung der Vorstellung; in Hinsicht auf 
logische Geistesentwickelong ist dagegen kein sonderlicher Fleiss an- 
gewandt, und GS macht den Eindruck, als solle man mit dem Pensum 
nur recht bald fertig werden; es würde daher nicht lohnen auf manche 
unzureicheudG Schlüsse hinzuweisen. Das Buch besteht aus 5 Talen, 
«Ämlich 1) die Gnmdlehren, 2) vom Kreise, 3) vou den geometrischen 
JProportioüoa, der Gleicblieit. Kai "fitö^otvimtttKÄäi. lisx Vielecks, 4) 



Lehrbuch der elementaren Geometrie für den Schulgebrauch be- 
arbeitet vou Carl Kioseritzky, Oberlehrer an der St- Annenschnle 
zu St Petersburg. Erster Band: Planimeixie. Mit 205 Holzschnitten. 
St Petersburg 1873. G. Hassel. 93 S. 




Lititrarilcher ßenchi CCXXIII. 2' 

Ton den Vorhältnissea beim Kreise, der Berechnung der regelmäsai 
gen Viclccko und der Zahl n, 5) von den Tranaveraalen, der harmo- 
nischen Teilung und den Aehnlichkuitapnnktcn. 



Mathematiache Aufgaben Knm Gebrauche in den obersten Claaaan 
höherer Lehrauataiten. Aua den bei Abiturienten-Prüfungen an preuasi- 
schen Gymnaaien und Realacbnlen gestellten Aufgaben auagcwäblt und 
mit Hinznfügnng der Resultate zu einem Uebuugsbuche vereint von 
H. C. E. Martus, Professor an der Königstädtiachen Kealschule in 
Berlin. Erster Theil: Aufgaben. Dritte Auflage. Leipzig 1874. 
C. A. Koch. 210 S. 

Da bei der Auawahl der Aufgaben für Abiturienten mit grösstar ] 
Sorgfalt auf bestimmte Erfordernisse geachtet worden musa, nament- 
lich dasa eine jede bei ihrer Behandlung Gelegenheit giebt, von den 
in den verschiedenen Gebieten erworbeneu Kenntnissen Gebrauch zu 
machen; dass der "Wortlau» der Autgabe so klar gefasat iat, daaa die 
Schüler daa Geforderte ohne üeberlegnng erkennen ; dasa die Aufgabe 
xa ihrer Lösung nicht eines ungewöhnlichen Kunstgriffs bedarf; daaa 
sie sich dennoch elegant, wo möglich auf mehreren Wegen losen lasae; 
dasB endlich die vollständige Entwickelung von den Abiturienten in 
der vorgeschriebenen Arbeitszeit wirklich geliefert werden könne; da 
man überdies diejenigen Aufgaben bevorzugen wird, deren Resultat 
ein einfachea ist, wo sich abgerundete Zahlen ergeben, die "Wurzeln 
aafgehen — so milasen, nach Anaicht des Verfassers, Aufgaben, die 
nach aolchen Erwägungen als passend befunden wurden, Prüfsteine 
für Klarheit und Sicherheit erlangter Kenntnisse zu sein, gesammelt 
nnd geordnet, ein für den mathematischen Unterricht sehr förderbchea 
Uebungsbuch bilden. Zu einer solchen Sammlung hat, wie derselbe 
sagt, der Professor Dr. Gmnert schon im Jahre 1861 Öffentlich auf- 
gefordert. Der Verfasser hat sich dieser Arbeit mit treuem Fleisse 
gewidmet, und es sich angelegen aein lassen, das Werk zu der so 
chraktcrisirten, erwarteten Vollendung wirklich hinzuführen. Was das 
vorgefundene Material noch vermissen liesa, hat er aus eigner Er- 
findung nach gleichem Massstabe der geforderten Sorgfalt ergänzt, 
nnd die im Laufe der Zeit sich darstellenden neuen Erfordernisse in 
den neuen Auflagen erfüllt Ohne auf den Specialinhalt einzugeben, 
welcher keiner Bemerkung bedarf, empfehlen wir das Buch in dem | 
Sinne, wie es der Titel ausspricht. 



1 



Lütrarutitr BtriiM CCXXIII 

Trigonometrie. 

L ■obszOgtan tovibbrejt^e. Nemcly eddig megoldadaa fil 
, ueve^etesf'iJ! a szali^yos het-, kilencz-, €% löbb n 
< b&nnclf köriv härom cgyeidö reszre osztiUa miitzm pm- 
' tUMiggal; a szabalyos sokszOgük ältaliuos egycnlcle 6s &z ebböl ibl}ö 
fcUObb cgj'cQlt^^tek. Iita Dr. Weiez Jözsef. Badapest 1874. Njic 
matoU az athcnoenm iifoiiid^äbon. — 51 S. 

Die Uebcraetznng des ungarischen Titels ist; Nene Entdedtnngen 
tm Gebiete der Geometrie und MathcmaHI.', naroeutlich: die Einscbrä- 
bttng der rogelmäBsigea Sieben-, Nenn- und mebrerer andern Viel- 
ecke und die Teilnng eines beliebig gegclicncn Kreisbogens in 3 gleiclie 
Teile mit geometriscbcr Pünktlichkeit, die allgemeine Gleichung der 
regolmlLssigcn Vielecke nnd die Auflösung der damit identischen hfihem 
Gleichungen. Eiuo dcntacLe Uebcrsetzung hiervon ist vorhanden, und 
im Veriage des Unterzeichneten zu beziehen. 




^ 



Perd. Tettey & Co. in Peet 



Geodäsie und pralitische Geometrie. 



Peet 1 



Lehrbuch der froien Perspektive für Oberrealschulcn, 
nOBlon, Lelirerbildungs-AuBtAltun und höhere Bürgerschulen. Ton 
Franz SmoHk, OberrealBchulprofesaor und Mitglied der k. k, Prä- 
l'ungBkomniiHsion für allgemeine Volks- und Bürgerschnlen iuBudw^, 
Mit soclis litbographirten Tafeln. Prag 1874. F. Tempsky. 124 S. 

Was liier froie Perspective genannt wird, ist nur, was man ge- 
wöhnlich unter Perspective versteht; der VorfaSBCr setzt sie zwei ver- 
Bchiedonon Methoden entgegen, gegen welche sie bisher zu sehr zu- 
rückgesetzt worden sei, ohne diese nfther zu bestimmen. Die erste 
Abteilung des Buchs bestellt aus einem theoretischen und einem prakH- 
Bchen Teile. In eraterera werden die Beziehungen zwischen dem Ob- 
Jeut und dem Bild erürtei't und auf diejenigen festen Elemente za- 
rüekgeführt, welche nachher die Kichtpunkte der Constmction bilden; 
letzterer behandelt die Constructionsaufgaben in einer ausgewählten 
KolUenfülgo von Beispielen vom Einlachem zum Complicirteren hin 
aufsteigend mit besondurcr Berücksichtigung vorkommender Fälle. 
Die Darstellung ist, soweit sie reicht, klar und leicht faa.slicb. Doch 
der GoUbte vorgisst leicht manche Dinge auszusprechen, die der ün- 
kaadige nicht vissen kann nnd die er Mühe hat zu erraten. DieaCF 



LttUTarUchcr Bericht CCXXIII. 

Iffangel zeigt sich besonders am Anfang und Ende der einzelnen Ana- 
dnandersetzungen, am Anfang wol hauptsächlich infolge davon, das« 
nirgends im allgemeiuen davon die Rede ist, in welcher Weise das 
Object als gegeben zu betrachten sei^ und am Ende wird oft abge- 
brochen, ehe man recht sieht, dasa das Ziel en-oicLt ist. Die Lösungea 
begnügen sich mit dem speciellcn Nachweis der Punkte, auf dio es 
ankommt, and überlassen es dem Schüler, von der Theorie Gebranch 
zu machen. Eine vollstiindigo Dorchfühning wenigstens bei den ein- 
fachen Gmndaufgahen würde die Dentlichkeit sehr gefordert haben. 
Die zweite Abteilung behandelt die perspectivische Darstellung schiefer 
Ebenen nnd ihrer Eeziehnng zur geraden Linie und za den Körpern, 
die dritlfi die Schattenperspcctive. H. 



Vermischte Schriften. Teile von Zeitschriften. 

Polytechnische Bibliothek. MonatlichesVerzeiehniss derinDentsch- 
land und dem Auslande neu erschieuenen Werke ans den Fächern 
der Mathematik und Astronomie, der Physik und Chemie, der Mecha- 
nik und des Maschinenbaues, der Baukunst und Ingenieurwissenschaft, 
des Berg- und Hüttenwesens, Mit Inhaltsangabe der wichtigsten Fach- 
zeitschriften. Redigirt von Hugo Händel in Leipzig. Verlag von 
Quand u. Händel. N. 1. 13 Seiten. 

Eine vollständige Liste der blossen Titel aller wissenschaft- 
lichen Werke und Journalartikel aus bestimmten Fächern würde offen- 
bar für diejenigen, welche umfassende Arbeiten für Litteraturkennt- 
niGB machen, eine grosse Erleichterung sein. Insofern würde sieb an 
die vorliegende Unternehmung manche Hoffnung für die Zukunft an- 
knüpfen, wenn wir von dem Zweck der beschleunigten Nachricht Über 
das Erscheiueu der Schriften, welche gleichfalls willkommen sein kann, 
auch absehen. Was aber die Vollständigkeit, namentlich der Inhalts- 
verzeichniase der Jonmale betrifft, so giebt die erste Nummer, für 
Jannar 1U74, indem sie 7 Journale, und zwar 1 theoretisches und 6 
technische, aufführt, dazu allerdings wenig Aussicht; auch ist nicht 
wol abzusehen, wie auf dem kleinen Räume bei der Ausdehnung 
fib^^ viele Fächer das Versprochene geleistet werden kann, H, 



1 

I 
I 



Methode und Principien. 

mungsabkürzungen , dem rechnenden Publicum, iusbesoudere 
1 niederen nnd höheren Schulen und au Semi- 







«r^«- BerriJit CCXXUl. 



oarieD edt BeräckGicbtJgtmg empfohlen vOn Dr. Ed. Müller, 1 
sdinidirector za Nenstrditz. Nenstrelitz 1873. Bamewilz. 15 S. 




Die empfohlenen Abkürzungen bestehen oineateils in der Be- 
; von Eigenschaften einzelner Zahlen, andemteils in der Ter- 
; des Kopfrechnens -mit dem Schreibrechnen. Von ersterer 
Alt iiessen sich leicht weit mehr nennen; wer riel rechnen muss, er- 
findet äe sich selbst, and wer das nicht kann, we 
dk mügeinlten nicht recht zn gehrauchen. FOr die Schule möchte 
t« tielt doch empfehlen, das Schnellrechnen lieber ans dem Sicher- 
reduKB herFOrgehen zn lassen, welches der Verfasser nach blosser 
Enrituumg gar nicht weiter in Betracht zieht. Die letztere Art be- 
steht im wesentlichen darin, dass man, statt mehrere Reihen Ton 
Ziffern ZD nachfolgender Addition hinzuschreiben , jede Colnmne Ba 
skb im Kopfe rechnet und nur die Snmme notirt Gegen dieses 
Verfaliren ist der Einwand sehr begründet, dass man sich dadnrch 
der (>>ntroIe des Kesultats beraubt, was sowol für den Lehrer als 
aoch ftlr den, welcher es im Leben anwendet, ein offenbar» Nacb- 
tvil ist- H. 



Verwendung der Geometrie zum Beweise arithmetischer Lehi^ 
satxe. Dr. Karl Heinrich Liersemann. (Beilage des 4. Jahm- 
iKriehtes dor König Wilhelms- Sehnle zu Beicbenbacb in Schleöea,] 

l>er Vürfasser erbebt seine Stimme dafür, dass man die Aii&iig&- 
grüudß der Arithmetik an die Geometrie animüpfe. Die Aosßhrung 
(.-uthält nicht« oenes. Die Motiviruug besteht aus lauter absprecben- 
d«it' Urtuilen über gewöhnliche Methoden ohne Angabe, wdche er 
nwiflt Auffallend ist, dass er dabei sein eignes Lehrbuch Töllig igno- 
rirt, Wßlclies in ganz entgegengesetztem Sinne verfasst ist. IL 



^H Litterarisclier Bericht 

^^m ccxxiY. 

^^^f Geschichte der Mathematik und Phygil 
W Enlletino di bibliografia c di storia delle scienze ma 



Geschichte der Mathematik und Physik. 

di bibliografia c di storia delle scienze matematicbe e 
ßsiche. Pubblicato da B. Boncompagni. Tomo VI. 1873. Tomo 
TU. 1874. Eoma. Tipografia delle sdcnne matematiche e fiaiche. 

Das Octoberheft von B. VI. enthält einen Brief von C. F. Me- J 
□ abrea an den Heraasgeber über den Gültigkeitsbezirk der Lagrai^e- ' 
sehen Reihe, als Autwort auf die Abbandlnng von Angelo Genocchi 
über das Leben nnd die Schriften des Felico Chiö, B. IV. S. 363— 
380; dann ein rnblicationsverzeichniss. Das Novemberboft enthält 
eine Abhandlung von Gottfried Friedlein über den Mathematiker 
Hypsikles; dann eine kui'ze Antwort von (jenocchi an Menabrea. 
Daa Decemberheft enthält eine Abltaudlnng von Domenico Chelini 
über geometrische Interpretation von Formeln, welche in der Lehre 
von der Ausdehnung, der Bewegung und den Kräften von Bedeutung 
sind; danu einen Brief von Louis Poinaot an Chelinij dann Zu- 
gaben und B'jrichligungen zu den 2 Abbandlungen von Biadego Über ' 
10 Briefe von Lagrange (S. 101.) und von Boncompagni über eiiiö i 
Stelle in der Geometrie des Boetius (S. 341.) von Boncompagni; 
dann Publicatioaen. 

Der Jahrgang VII. beginnt ipit einer Abhandlung Über daa Leben I 
und die wisaenschaftlicben Arbeiten des gegen Ende December 1872 | 
Terstörbenen, William John Macquorn Hankino von Mariano Quer- 
cia, gelesen ira Athenäum zu Venedig am 13. Febr. 1873, welche 
das Januarheft einnimmt. 




Lttferariaeher BtrUii CCXXIV. 



i.ehrbiicher, Sanunloiigeii und Tabellen. 




Leitfaden der ebenen Geometrie mit Benatznng nenerer A 
nngswetsen für die Schule bearbeitet toq Dr. Hubert '. 
Oberlehrer am Kaiserlichen Lycetim in Uetz. In 2 
Die goradlinigcn Figuren und der Kreis. II. Die Kegelschnitte s 
die Elemente der neueren Geometrie. Erster TheiL Leipzig 1871. 
B. G. Tenbner. 132 S. 

Der Verfasser sagt im Torwort: ^Ich habe in dieser Arbeit von 
Anfong an versui'ht, soviel es mir möglich schien, AnschauTingsiT eisen, 
welche der Geometrie der Lage entnommen sind. In den Lehrslofl 
duiuöechton." In der Tat ist jedoch mehr gescliehen, als man faier- 
nach erwarten würde, nnd mau anch schon in andern LebiMeben 
fiudet Es ist der An^g einer wirklich organischea ümbildang der 
Geometrie ton der Euklidischen Grundlage ans im Sinne der nraen 
Geometrie. Das Lelubnch leitet mehr dazn an, ins onendlidtc amt 
SUna m finden, als znm Bewosstsein zu bringen, was fBr l 
Fudonuig notwendig nnd gerade ansrdchend ist 
gdit es jedoch mit grossO' H&ssigung und Umaidit vor, obae dn 
Boden encter Berufe n verlassen. Was davon etwa tarne ABsaakaa 
nadteo k&nat«, ist aiefaer niclil der Toideni nunactoeibeu. Ifa^ 
mala ist die Eingangs^klining n«icr Begriffe im An&ag der Ab- 
sduiilt« fb- den ünkmdtgen weht wol versttitdlidi, nd wird es enl 
b«i sfKCKll« AnwendsBg. Aesdemgai des Antfaracto wftrdn Us 
n jedm FtBe abbdfsB UueL Es «iid beMxfa, da- Ktek, mia 
jefe aadera Cam, tane sich als Tieletk nrnneadid UöMK SdM 
VmthlM. Die Bf tih«^ i» ftbcA, ibs sack wätmig, iam tim 
sttk*» Bctndlw fc^ ücht h dw Lehn na da Jimrm bI 
WfclWiiiihlliii 




LitlrrarUdiir Bericht CCXXIV. Sfi- 



Ala zugezogen aus der nenern Geometrie aiiid besonderB zu nenneHj 
d&B Princip der DnaliUit, die Congrnenz und Symmetrie der Figuren, 
die harmonischen Punkte uud Transversalen des Dreiecks, die Fotenz» 
linieu uud Ereispolarea ; manches andere ist eingewebt. H. 

BecJienbnch fOr Gymnasien, Bealschulen, Gcwerbesclmlen, höhere 
Bürgerschulen, Seminare etc. Von Christian Harms, Profesaer 
an der Realschule in Oldenburg, und Dr. Albert Kuckuck, ord. 
Lehrer am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin, j 
Dritte Auflage. Oldenburg. 1874. Gerhard Stalling. 262 S. I 

Das vorliegende Bechenbuch unterscheidet sich von andern nicht ' 
durch wesentlich neue Gesichtspunkte oder abweichende Grundsätze, 
zeichnet sich aber aus durch die Vielseitigkeit, UmBicht und Klarheit 
in der Berücksichtigung der au ein Bolchea zn stellenden Anforde- 
mngen. Auf diese näher einzugehen, ist hier keine Veranlassung: 
einzeln sind sie allbekannt, nur vergisat mau leicht eine Über die 
andre und sieht ihren Umfang für zu gering an. Kinige Bemerkungen 
mögen gentlgeu. Alle vorgängige Anleitung und Erklärung dessen, 
was zum Verstiludniss gehört, ist grnndaätzlich ausgeschlossen. Da- 
gegen wird man keine notwendige Angabe über das vennissen, was 
reine Sache des Gedächtnisses ist und auf factischcr Festsetzung be- 
ruht ; numerische Angaben findet man immer gleich an der Stelle, wo 
sie zuerst gebraucht werden. Es ist dies in der Tat ein Vorzug, denn 
Manche wissen beides nicht von einander zu unterscheiden. Hervor- 
zuheben ist ferner, dass die Anwendungen des Rechnens nicht von 
der directen Eiuübnng der Operation geschieden auftretfin. Vielmehr 
wird bei der Einübung die Fragestellung auf alle möglichen Weisen 
gewandt, so dass der Schüler die Bedeutung der Operation fortwäh- 
rend im Bewusstsein erhalten muss, und jede mögliche Anwendung 
zugleich lernt. Hiermit steht in Verbindung, dass die f(ir das prak- 
tiBChe Leben bestimmten Aowendungen, auf welche reichlich Rück- 
Biciit genommen ist, schon vollständig in der gebräuchlichen Form 
kIs Bespiele für die einfache Operation aufgegeben werden. Der 
zweite Teil des zweiten Cnrsns handelt dann insbesondere von den ^ 
wichtigsten praktischen Rechnungsarten. Resultate sind nie ai^- 



Sammlung von Aufgaben aus der Arithmetik und Algebra. FQp ! 
Gymnasien und Gewerbeschulen bearbeitet von Friedrich Hof- 
mann, Professor der Mathematik am k. Gymnasium zu Bayreuth. 
In drei Theilen. Erster Theil: Arithraetisclic Aufgaben. Zweiter | 
r Xbeil: Algebraische Aufgaben. Sechste mit Rttcksicht auf 



1 

I 




w 

t das neu 

) l&ae (d 



l-seher Bericht CCXXIV. 




das neue Mass- und Münz^ystem omgearbbitete und vermehrte 
läge (des 1. u. 2. Tb.) dritte (des 3. Th.). Eajrenth 1874 
I rieh Grau. 804 S. 

Die neue Auflage der im 217. litt. Ber. besprcrclienen Aufga 
' Sammlung unterschoidet sich durch Einfflhrnng der Markreohnni 

\ wodurch die auf Müiiüen bezüglichen Capitel Acnderungen erfahren 

\ haben. U. 

^^ ' 
Funk 



Gr e om e t r i 



Conforme Abbildung einiger Flächen, welche den unendlich ff 
Punkt enthalten, auf den Kreis. Von Dr. 0. Hentschel, Gymuas 
lehrer in Salzwedel. Berlin 1874, S. Calyary u. Co. 

Die nach Aehnlichkeit der Flächenelemente abgebildeten Flfic 
sind Ebeueu unter folgenden Begrenzungen. Ein Hyperbelzweig 1j 
grenzt zwei unendliche Flächenräume gegen einander, beide Zw 
haben einen solchen zwischen sich; die Parabel begrenzt ebenf 
zwei gegen einander; Ellipse, Ereia und Lemniscate den Flächenr 
ausserhalb. Zur Lösung der Aufgabe wird die Ebene durch , 
orthogonale Currenacharen erzeugt, deren einer die Grenzlinie 1 
gehört, und die Abbildungsfunction durch eine nach den Cosinog j 
Sinus der Vielfachen desjenigen Parameters , welcher am Bande o 
Btant ist, fortschreitende Reihe dargestellt, dann deren Coefficiog 
durch Einführung des Randwerts bestimmt. Die Reihen lassen i 
in den genannten Fällen Bummireu und ergeben sehr einfache Res 
in geschlossener Form. Auf jede analytische, d, h. directe ] 
folgt unter dem Namen „synthetische Lüsung" eine vermittelte d 
vorgtingige Abbildung auf die Halbebene. 

Die prismatischen und pyramidalen Drehtmgskörper. Von ] 
C. Heinze, Professor am Gymnasium zu Cöthon. Separat-AJ 
aus dem Schulprogramm 1874. Mit einer lithographirten 
Cöthen 1874. Otto Schulze. 22 S. 

Die Körper, um deren Inhalt aber echnung es sich hier J 
sind begrenzt Ton zwei ähulichen Vielecken in parallelen ] 
deren homologe Ecken sämmtUch untereinander, ausserdem 1 
mit den Nachbareckeu durch Gerade verbunden sind, und i 
liehen Fi&chen, welche eine den Ebenen parallele, an zwei sncc 
Scitenkanten gleitende Gerade erzeugt. Die seitlichen Flächea ■ 
also entweder Dreiecke oder windschiefe Regelfiächan, üb \ 



r Bericht CCXXIV. - 



37 



Falle Faralltrapeze. Die Methode ist rein synthetiach und beruht auf 
Zerlegung in Pyramiden, doch schreitet die Deduction in allgemeiner 
Form ohne Hülfsbetrachtung und succeasives Aufeteigen fort. Erst 
wird die Simpson'scho Formel bewiesen, dann die Darstellung des 
Mittel Schnitts in BestinunungaBtücken der Endflächen hergeleitet. 
Kach Einsetzung von dessen gefundenem Werte, hat der Ausdruck 
dea Inhalt« die Form: 



^=U (/<]+/*+ 



cos(t-.p) ,— - 



wo /oj/s die Endflacheu, h ihren normalen Abstand, rp den Winkel, 
nm den ihre Stellung difierirt, bezeichnet, nud t unter gewissen Be- 
achränkungen durch die Gleichung 



definirt ist, unter a, b, ... die Seiten der Endfläche G ^fg oder f^^ 
verstandeiL Die notwendigen Unterscheidungen sind aus der obigen 
Definition des Köi-pers ersichtlich. Die Darstellung ist im ganzen 
leicht fasslich, leidet aber stellenweise an Ungenauigkeit dos Aua- 
dmcks, der leicht genug zu bessern gewesen wäre, dem Leser aber 
überflüssigerweise eine jedenfalls grössere Mühe des Euträtselns auf- 
erlegt. H, 



Nautik. 

Memoria aobro la Tolocidad y estabilidad de los solidos sniner- 
gidoB y flotantes en un fluide. For Enrique Eeriz. B^celona. 
1872. Narciäo Ramirez y C. 32 S. 

Memoria sobro la navegacion a^rea. Per Enrique Heriz. 
Barcelona 1872. Narciso Ramirez. 11 S. 

Die beiden Schriften unterscheiden sich dadurch, dass die erstflre 
das geaammto Thema der Bewegung durch FlOssigkeiten mittelst re- 
guJirter Kräfte, d. i. das Schwimmen und Fliegen, in grösstem Um- 
fange behandelt, die letztere dagegen sich auf die LuftscMfifahrt be- 
schränkt. Beide verfahren indes in gleicher Art: aie besprechen alle 
erdenklichen Punkte, die dabei in Betracht kommen können, ohne 
bei irgend einem zu verweilen, ohne mathematiache oder technische 
Fragen in Angriff zu nehmen, ohne erfinderisch zu combiniren. Die 
Gegenstände der Hauptabschnitte der eratem sind die Gestalt der 
[achwimmendon und submarinen) Fahrzeuge, ihre Bowegtmg und ihre 




Btrieki ccrxrv. 



lg 



^ 



ffi«rbei wird ifie elementare ThMVie, zwir I 
taifT teek not kncbtrefmiodlictier ErktKran;, rargetneoi, b 
1 beispißisweiae B^rechimiij Maaugaft gt, ■ 
I Ketorra (3«g«l. Bad. Sc&nmbe, BaOen) AmctgegMecB, T«^ 
[ zwiach«« dm Wirinn^vn angestdtt, wiewol inavT av be- 
ti^äch lad bekannt«, reslüirb? TerwendmigsweiaeB mit ^ igefaiid w 
Kmensinaeii. Anch wird das Schwimmen und FBegen d^ Tien, die 
ßewegnng der Geschoaie in Betracht gezogen. So wen^ daa Gaue 
aoefa Neoßa bietet, so ist wenigstens aiuoerkennfn, dus adti dv(^ 
gängjff ein nichtiges 0rteil und vielseitige Kerattniss des C 
knnd glettt 



Vennischte Schriften. Teile von Zeitschriften. 



Annali di matematica pora ed applicata. Dirctti da F. Brio- 
s-ihi e L. Cremona. Serie ü. Tomo Tl. Fascicolo L Dicembre 
1873. Mflano. G. Beinardoni. 

Der Inhalt des Heftes ist 

SeUaefli. SnlT dso deUe linee Inngo le qnali il valore assolnto & 
nna fnnaione ä costante. 

Aacoti, Salla serie di Fonrier. 

Ö'Ovidio. Ricerche snlla geometria Qon-eaclidea. (Unvollendet.) 



Preisaufgaben 



rürstlich Jablouowski'schen Gesellschaft 



Ans der Hathematik und Natarwlssenschaft:. 
1. Für dos Jahr 1874. 

Das Problem der electrischen Vertbeiiung auf einem Condnctor 
von gegebener Grestalt iat durch die biaber in Anwendung gebrachten 
Methoden nur in verbältnissmäasig wenigen Fällen zur definitiven 
Lösung gelangt oder einer solchen zugänglich geworden. Um die 
genannten Methoden ihres speciellen Cliarakters zu entkleiden und 
wo möglich auf ein allgemcinerea Niveau zu erheben, scheint es zu- 
nächst wünschenawertb, wesentlich neue Falle in den Kreis der Unter- 
suchungen hereinzuziehen. Demgeraäss stellt die GcseUschaft folgonde 
Preisaufgabe: 

Auf einem Rotationskörper, dessen Meridian 
durch die Lemniscate (Cassiui'sche Curve) 

dargestellt ist, soll die Vertbeiiung der £lec- 
tricitftt unter dem Einflüsse gegebener äusserer 
Kräfte ermittelt werden. 

Die Beantwortung des Secialfalles a = b wQrde durch die Me- 
thode der reciproken Radien (Methode der sphärischen Spiegelung) 
auf den Fall eines Hyperboloids reducirbar, und für die Erlangung 
dea Preises unzureichend sein. Pieia ^ 'Du':.a.^A'a. 



2. FUr das Jatir ISTS. 

Bio Frage nach der Lage der Schwingnugsebone des polarisirten 
Iiichtca ist trotz maunigfatlier Bemühungen bis jetzt nicht entschieden 
woriluu. bin GeaoUsuhaft stellt daher die Aufgabe: 



^^fcels 



Es ist durch nene Unterancl 
Schwingungsebene des polari 
gaitigr festzustellen. 



3. FOr «los Jabr 1876. 



Igen die Lage i 
rten Lichtes 



Trotz der meisterhaften Arbeiten Leverrier's über die Bew^ 
des Merkur kann die Theorie dieses Planeten noch nicht i 
gültig abgeschlosBen betrachtet werden. Die Gesellschaft wfl^ 
eine ausführliche 

Untersuchung der die Bewegung dos Merkur J 
stimmenden Kräfte, 

mit Rücksicht auf die von Laplace-(in der M^canique c 

von Leyerrier (ia dcnAunalos de I'Obserratoire und den Coi 

rondus de l'Acad^niie des sciencos), von Hansen (in d 

der Kön. Sachs. GeseUsch. d. Vf. vom 15. April 1863) und I 

Wilhelm Weber (vergl. Zöllner über die Natur derCometenS.f 

angedeuteten Einwirkungen. Ausser der vollständigen 

der Störungen ist eine Vergleichung mit den Beobachtungen nuer- 

läaslich, um zu zeigen, bis zu welchem Grade der Genauigkeit sich 

die eingehenden Constanteu bestimmen lassen. Die Constmction von 

Tafeln 7.11T Ortsberechnung behalt sich die Gesellschaft vor zum 

Gegenstand einer späteren Frei abe Werbung zu machen, Preis 700 Mark, 



H i. Für das Jalir 1877. 

H^ Der nach Kncku benannte und von diesem Astronomen wiilueni! 
des Zeitraumes von 1819—1848 sorgfältig untersuchto Comet 1, 1819, 
hat in seiner Bewegung Anomalioon gezeigt, welche zu ihrer Erklä- 
rung auf die Hypothese eines widerstehenden Mittels gefahrt habea- 
Da indessen eine genauere Untersuchung der Bahn nur über einen 
beschränkten Theil des Zeitraums vorliegt. Über welchen die Beolh 
achtungen (seit 1787) sich erstrecken, so ist eino vollständige 
Neubearbeitung der Bahn des Encke'schen Cometen um so mehr 
(fünschenswerth , als die bisher untersuchten Bewegungen anderer 
ÜuriodiBidioa Cometen keinen anaVojea m4e.xöJ3ae\iiKtt 'SisJi'as! 



ratheii haben. Die GesellBCliaft wünscht eine solche vollständige 
Neubearbeitung herbeizaführon, und stellt deshalb die Aufgabe: 

die Bewegung des Encke'achen Cometca mit Be- 
rücksichtigung aller störenden Kräfte, welche 
von Einfluss sein können, vorläufig wenigstens 
innerhalb des seit dem Jahre 18i8 verflosBeneu 
Zeitraums zu untcrsucheu. 

Die ergänzende Bearbeitung fOr die frühere Zeit behält sich die 
Gesellsciaft vor, eventuell zum Gegenstand einer Bpäteren Preia- 
bewerbung zu machen. Preis 700 Mark. 



Die Bewerbnngs Schriften sind, wo nicht die Gesellschaft im 
sondern Falle ausdrücklich den Gebrauch einer anderen Sprache 
gestattet, in deutscher, lateinischer oder französischer 
Sprache zu verfassen, müssen deutlich geschrieben und paginirt, 
femer mit einem Motto versehen und von einem versiegdjen Cou- 
vert begleitet sein, das auf der Ausseuseite das Motto der Arbeit 
trägt, inwendig den Namen und Wohnort des Verfassers angiebt. 
Die Zeit der Einscudniig endet mit dem 30. November des angege- 
benen Jahres und die Zusendung ist an den Secretär der Gesellschaft 
(für das Jahr 1874 Prof. Dr. G. Curtius) zu richten. Die Besnltate 
der Prüfung der eingegangenen Schriften werden durch die Leipziger 
Zeitung im März oder April des folgenden Jahres bekannt gemadit. 

Die gekrönten Bewerbungsschriften werden Eigenthum der Ge- 
sellschaft. 



be^B 




Mathematische 
^d physikalische BibliographST 

cxxin. 

GMehiehIv it«r Mklhemalfk uai Physik. 

FortBcbritte, die, d. Physik im 3. 1869. i&. J. BeA.| 
R Scbwalbe. 3. Abth. 8. Berüu, G. Reimer. 3 TUr. IS 1 

Jahrbncfa ab. ä. Fortschritte d. Muhematik, hrsg. t. CO^ 
manu. F. Müller, A. Wangerin. a Bd. J. 1871. 
Berlin, G. Reimer. I TUr. 

Küster, C. J., Dt. Schöpffer d, gross« Reformator der J 
nomie. 8 Wla, Römkc & Co. 2} Ngr. 



UhrttVcber, 



nnit Ta helles. 



Baltler, B., die Elemente der Mathematik. 3. Bd. 4. AlL I 
LBipsig, Hinet. 3 TUr. 

Gallfricanp, W., d. Elemente d. Mat*.««»t<fc 4. Afi. 
& iMtlohn, Bideker. äO Ngr. 

DaaL, 3. AI). 2. Tbl. a Ebd. 21 Ngr. 

Harns, Chr., o. A. Kncknck, Becbenbacb f. 
BMlKWea, Geverbescbalen etc. a AtL a Oldenburg, 

do., Bfirahate dasn. 3. Afl. a Ebd. 2| Xgr. 

Paigger, F., Logarithmen-Tal £ d. ZaUen t. l bü II 

fie goaioaetr. Fmkctkniea d. Winkel d. orateii QoadranieB i 

n 10 Wamtem aaf 4 DediMMeUeo. & Tiieat, Lit-artisL / 

iSKgr. 

lrtlh»etlk, Al^bra u4 nimf imäljäs. 

Gmber, K^ der aritfam. Untar. För SchAler. 1. TU. 
& Cailsnhe, Groos. 14 Xgr 

Llbsen, H. B^ Einleltg. in d. Infinheüal-Bedug. 5^ 

Her. 3 TUr. 30 Xgr. 
Paiff ir, ¥^ Lehrb. 4. aO^- Elcnartar-Arithmetik od. A 



lZf7. 



Taf.I. 



z^: 



Fi^. 





V 



■ ■ 



^ffiin/Aer: Ueier einiffe j^nwendun^en^ und 
iteruTi^en des Jlauiepseheji Systems. 




I . 



:- TT (fum 



L ^f^cfiter: £'i/ie Wufya/öe efc/. 




tej^f^^^'i». 



To avoid finc, this book should be returned o 
or before the date last stamped below 



"'SU. 



nOAAGC 



AREA