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Full text of "Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen"

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THE FIELD MUSEUM LIBRARY 


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5711 00014 1102 


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ARCHIV 
Für Die 
LANDESDURCHFORSCHUNG 
VON BÖHMEN 


15 


1911-20 


viEoaA 
OMUBDERUNATTTESHE 


Waseört MOV 


Be 


STUDIEN IM GEBIETE 
DER BÖHMISCHEN 
KREIDEFORMATION. 


ERGÄNZUNG ZU BAND I. 


ILLUSTRIERTES VERZEICHNISS 


KORYCANER SCHICHTEN. 


VERFASST VON 


PROF. DR. ANTON FRIC. 


ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCH- 
FORSCHUNG VON BÖHMEN. 
(BAND XV. NRO. 1.) 


DR 


PRAG. 
KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNAC. — BUCHDRUCKEREIDTr. ED, GREGR A SYN. 


Das Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen 


enthält bisher folgende Arbeiten: 


ERSTER BAND. 

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: 
Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des 
Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte 
Section II. von Prof. Dr Karl Koristka. Preis K 8:— der Karte app.. . K 3:20 

II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: 

a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd- 

lichen Böhmen von Prof. Johann Krejti. 


db) Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J. Krejei. 


c) Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. 
Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric. 
d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vom Hüttenmeister Karl KO 
Preis, 2.0.0 Er e: ar ee RE rs, > — 
III. Die Arbeiten der botanischen Altheilung. Dieselbe enthält: 
Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) 
(Versriffen.) Preis, 3 none Yen. ne ee Be Re Dre 
IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: 


b) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assi- 
stenten Alfred Slavik. 
Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vom Real-Lehrer 


—_ 


c 


HmanmelüBarta Preis ee re K4— 
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: 

Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis. .... 50 h 

Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis V.) geb. . . . 2. .... en AR 


ZWEITER BAND. 
Erster Theil. 
l. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: 
Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesen- 
gebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhen- 
schichtenkarte Section II. und des Riesengebirges von Prof. Dr. Karl 
Koristka. 
Preis dieser Abtheilune . ... RER Se A 
ll. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. I. Theil enthält: 
a) Prof. Dr. Ant. Friö: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. 
b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken beiKlein-Pfrilep. Lisek, Stilee, 
Holoubkow, Mireschau und Letkow. 
e) Jos. Väla und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend 
von Prag und Beraun. 
d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend 
zwischen Beneschau und der Säzava. Preis ...... . = Derzege 
Il. Theil enthält: 


K 9. — 


Preis 2e SEUR 2 ee K 7— 
Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20’— 
Zweiter Theil. 

III. Botanische Abtheilung. . ieselbe enthält: s 
Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (Il. Theil.) 
(Vergriffen.) Pes .......202.. En ee K 520 
IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
a) Prof. Dr. Ant. Fri&: Die Wirbelthiere Böhmens. 
De a n N Die Flussfischerei in Böhmen. 
ce) . = B “ Die Krustenthiere Böhmens. Preis . . ... 2 NT ( 
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
Prof. Dr. Em. Boricky: Über die Verbreitung des Kali und der Phosphorsäure 
in deniGesteinen Böhmenss preise cm Sr a N ARE 
Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. K 10’— 


DRITT BIER BAIN DD: 
‚ I. Topographische Abtheilung. 

Verzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigoenometrisch 
bestimmten Höhen von Böhmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Koristka und 
Major R. Daudlebsky,von Sterneck », .. 1... er K 3:60 

II. Geologische Abtheilung. 
I. Heft. Petrographische Studien an den Phonolithgesteinen Böhmens von 
Prof. Dr. Em. BorickyPpremi., 25 nee 2 en — 
Il. Heft. Petrographische Studien an den Melaphyrgesteinen Böhmens von 
Prof."Dr.’ Em. Borickyr Presn0 .0. . 


SIUDIEN IM GEBIETE 


DER 


BÖHMISCHEN KREIDEFORMATION. 


Fsaazmorz a BamdıI 


Illustriertes Verzeichniss der Petrefacten der cenomanen 
Korycaner Schichten, 


Verfasst von 


Prof. Dr. Anton Fric. 


Archiv der Naturwissenschaftlichen Landesdurchforschung. 
(Band XV. Nro. 1.) 


9045 


PRAG. 
KOMMISSIONSVERLAG VON FRANZ RIVNAC. — BUCHDRUCKEREI Dr, ED. GREGR A SYN, 
1911. 


Alten 


Fu 


VORWORT. 


Nach dem ursprünglich eutworfenen Plane habe ich alle Schichten unserer 
Kreideformation bearbeitet und nach kurzer Schilderung der stratigraphischen Ver- 
hältnisse immer ein illustriertes Verzeichniss der in den einzelnen Schichten vor- 
gefundenen Petrefacten beigefügt. 

Nur bei den cenomanen Korycanerschichten war es seiner Zeit im Jahre 1869 
(Archiv für Landesdurchforschung Band I., Sektion II., pag. 189) nicht möglich, 
da das vorliegende Material an Petrefacten noch nicht verarbeitet war und des- 
wegen waren auch die Verzeichnisse der Petrefacten unvollständig und meist nur 
provisorisch. 

Seit der Zeit wurde noch sehr viel neues Material erworben und eine 
sanze Reihe von Monographien von verschiedenen Autoren veröffentlicht, so dass 
das Bild der cenomanen Fauna Böhmens jetzt ein ganz anderes erscheint, als vor 
40 Jahren. 

Von neuen Fundorten sind namentlich drei zu erwähnen: 

1. Dr. Ant. Fritsch: Ueber Rudistenfunde im Granitgebiete 
bei Sku€. Sitzungsberichte der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften in 
Prag. 1909, 25. Februar. 

2. Dr. Ant. Fritsch: Ueber Lagerungen von cenomanen und 
diluvialen Sedimenten in und auf den silurischenKieselschiefern 
zwischen Kojetic und Lobkovic. Sitzungsbericht der königl. böhm. Gesell- 
schaft der Wissenschaften in Prag. 1910, 30. Mai. 

3. Funde aus einem Brunnen in Bust&hrad bei Kladno, welche unserem 
Museum von Prof. Dr. Kratochvfl übergeben wurden und dem Fundort von Kn£- 
Zivka bei Prag gleichen, aber manches neue enthalten. 

Alle diese Fundorte werden später eingehend in einem Resume über die 
Kreideiormation geschildert werden. 

Die neuen Publicationen sind folgende: 

1. Dr. Ant. Fritsch: Ueber die Callianassen der böhmischen 
Kreideformation. Abh. der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. 1867. 

2. Dr. Urb. Schlönbach: Brachiopoden der böhm. Kreide. Jahr- 
buch der k. k. geologischen Reichsanstalt. Band XVIIL., Heft 1. Mit Tafel. 1868. 

3. Cephalopoden der böhmischen Kreideformation, 1872, unter Mit- 
wirkung des Dr. Urb. Schlönbach, verfasst von Dr. Ant. Fritsch. — Mit 


16 lithographischen Tafeln. Preis K 30°—. 
2 1° 


4. Dr. Ant. Fritsch: Reptilien und Fische der böhmischen Kreide: 
formation, 1878. Mit 10 Farbendrucktafeln und 66 Holzschnitten. Preis K 30° —. 

5. Dr. O0. Noväk: Beitrag zur Kenntniss der Bryozoen der böhm. Kreide- 
formation. Denkschrift der kais. Akademie der Wissenschaften, Wien 1877. 
Band 37. 

6. Dr. Philip Potta: Beiträge zur Kenntniss der Spongien der böhm. 
Kreideformation. I. Abt. Hexactinellideae. Abh. der königl. böhm. Gesellschaft der 
Wissenschaften, 1883. Mit 2 Tafeln und 19 Textfiguren. 

7. Daselbst II.: Lithistiden. 1884. Mit 2 Tafeln und 26 Textfiguren. 

8. Daselbst III.: Tetractinelliden etc. 1885. Mit 1 Tafel u. 26 Text- 
figuren. 

9. Dr. Ant. Fritsch und Jos. Kafka: Crustaceen der böhmischen 
Kreideformation, 1887. Mit 10 Farbendrucktafeln und 150 Textfiguren. Preis K 30’ —. 

10. ©. Noväk: Studien an Echinodermen der böhm. Kreideformation. 
I. Die regulären Echiniden der Cenomanstufe. 1837. Abh. der königl. böhmischen 
Gesellschaft der Wissenschaften. VII. Reihe, II. Band. 

11. Dr. Philip Poc&ta: Die Anthozoen der böhm. Kreideformation. 
Abh. der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, 1887. Mit 2 Tafeln und 
29 Textfiguren. 

12. Dr. Filip Po&ta: OÖ rudistech teskeho ütvaru kfidoveho. 
Rozprava kräl. &esk& spoleönosti näuk. 1889. 5 6 tabulkami a 5 vykresy v textu. 

13. Dr. Jaroslav Perner: OÖ foraminiferäch Cesk&ho cenomanu. Pa- 
laeontographica Bohemiae II. Ceskä Akademie. 1892. S 10 tabulemi. 

14. Dr. Filip Po&ta: OÖ mechovkäch z korycanskych vrstev pod 
Kanukem u Kutne Hory. Palaeontographica Bohemiae I. 1892. 

15. Prof. Dr. Filip Poöta: Prispevky k poznänf väpnitych hub z kfido- 
v6ho ütvaru. Rozpravy Üesk& Akademie. Roönik XII, tffda II, &. 25, 1903. 

16. Prof. Dr. Filip Po&ta: OÖ nekterych novych houbäch z krfdoveho 
ütvaru. Rozpravy Öesk6 Akademie. Ro@nik XII., trida II., &. 14, 1903. 

17. Dr. Ant. Fritsch: Miscellanea Palaeontologica II. Meso- 
zoica. 1910. Mit 10 Tafeln. Der zweite Teil dieses Werkes enthält die Beschrei- 
bung und Abbildung von vielen Versteinerungen aus der Kreideformation Böhmens 
und zwar: 1. Tierreste aus den Süsswasserablagerungen der cenomanen Perucer 
Sehichten. — 2. Neue Cephalopoden, Loligiden und Ammonitiden. — 3. Cenomane 
Petrefacten im Granitgebiete bei Skud. — 4. Ueber weitere Funde des Riesen- 
sauriers Iserosaurus litoralis Fr. mit Restauration des Brust- und Beckengürtels. — 
5. Ueber verschiedene neue Petrefacten aus der Kreideformation Böhmens: Copro- 
lithen, Spongiten, Aptychen ete. Preis K 14—. 

18. Prof. Valentin Weinzettl: Gastropoda Cesk&eho kfidov6ho ütvaru. 
Palaeontographica Bohemiae, VII: 1910. 

An der Zusammenstellung dieser Arbeit waren mir behilflich: Prof. Philip 
Potta, Museumsadjunkt Jos. Kafka, Dr. Jar. Perner, wofür ich Ihnen zu 
Dank verpflichtet bin. 


Verzeichniss 
der Petrefacten der cenomanen KorycanerSchichten. 


Vertebrata. 


Reptilia. 


Procerosaurus (Iguanodon) Exogyrarum, Fr. (Fritsch Rept. u. Fische, pag. 3. 
Taf. I. Fig. 4,5. Textfigur Nr. 2. — Fritsch et. Bayer. Neue Rept. u. Fische. 
p. 29. Taf. 8. Fig. 6. Textfig. Nr. 30.) Fig. 1. 


Fig. 1. Procerosaurus Exogyrarum Fr. aus dem Exogyrenkalke von Holubic bei Kralup. 


Zwei Knochen eines Landreptils. Der eine ist von 22 cm Länge und 
wurde von mir bei einem Ausfluge mit Schülern gefunden. Den zweiten von 
demselben Fundorte erhielt unser Museum vom Herrn Dvoräk aus Schlan. 


Pisces. 
Von Fischen sind aus den cenomanen Korycanen Schichten hauptsächlich 
nur Haifische bekannt, deren Bestimmung meist sehr unsicher ist. Neuerdings wur- 
den viele von Smith Woodward zu anderen Gattungen gestellt. 


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Fig. 2. Carcharias priseus. Fig. 4. Otodus rudis. Fig. 5. Otodus appen- 
Giebel. von Weiskichlitz. dieulatus Ag. 


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Carcharias priscus Giebel (Fr. Rept. u. Fische. p. 5., Textfig. Nr. 4.) Fig. 2. 
Von Zbyslav und aus dem Brauneisenstein von Kojetiec. 
Otodus appendieulatus, Ag. (Lamna append. Sm. Woodw. — 
p. 5, Eie. D)nEig. 5. 
Fr. Rept. u. Fische. Kamajk, Kolin. 
Otodus rudis, Reuss. (Fr. Rept. u. Fische p. 6., Textfig. Nr. 6. 
(Lamna semiplicata Sm. Woodw.) Fig. 3. 
Weisskirchlitz. 
Otodus suleatus, Gein. (Rept. u. Fische. p. 6. Textfig. 9.) Fig. 7. 
Weisskirchlitz. 
Oxyrhina Mantelli Ag. (Fr. Rept. u. F. p. 7., Fig. 12.) Fig. 6. 
Zbyslav, Kutnä Hora, (Kuttenberg) KnözZivka, Kamajk. 


‚ Fig. 6. Fig. 8. Fig. 9. 
Oxyrhina Mantelli Ag. Oxyrhina angustidens Reuss. Lamna subulata Ag. 
Oxyrhina angustidens, Reuss. (Reuss. Verst. I. p., 6., Taf. JIL, Fig. 1-7.) (Fr. 
Rept. u. Fische p. 8., Fig 19.) Fig. 8. 
Kamajk, Zbyslav, Velim, M. Cakovice, Kojetice. 


or 


Fig. 10. Lamna raphiodon, Ag. 


Lamna subulata, Ag. sp. (Fr. Rept. u. F. p. 9, Fie. 15, 16). Fig. 9. 
Kamajk, Kolin, Korycan. 


Lamna raphiodon (Scaphanorhynchus), Sm. Woodw. (Fr. Rept. u. F. p. 10,, 
Fig. 17.) Fig. 10. 
Kamajk, Zbyslav, Kuolin, Teplice, Sandberg, Kutnä Hora (Kuttenberg), 
Tfebenie. 


Squatina Mülleri, Reuss (Sq. lobata Reuss, Fr. Rept. u. F., p. 10. Fig. 19. — 
Squat, Cranei Woodw.) Fig. 11. 


Zbyslav, Kamajk. 


Gomphodus Agassizi, Reuss. (Fr. Rept. u. F., p. 10. Fig. 20.) Fig. 12. 
Weisskirchlitz, Zbyslav, Kamajk. 


Corax heterodon, Reuss. (Reuss I., p. 3. Taf. III. Fig. 49—71.) Fig. 13. 
Boren, Schillingen, Zbyslav, Kamajk, Korycan. 


Big. Hr inatins Mülleri, 
Reuss. Vergr. Copienach Reuss. Fig. 12. Gomphodus Agassizi. Fig. 13. Corax heterodon, 


Seylliium Humboldti, Gein. (Fr. Rept. u. F., p. 11. Fig. 21.) Fig. 14. 
Boren. 


Synechodus (Hybodus) Bronni, Reuss. sp. (Reuss II. Verst. p. 97. Taf. XX. 
Reuss Fig. 26. Taf. XLII. Fig. 7.) Fig. 16. 


Kamajk. 


Fig.14. Seyllium Humboldti, Fig. 16. Synechodus (Hybodus) Fig. 15. elan erassiconum, 
Gein. Bronni, Reuss. Gein. 


Seyllium erassiconum, Gein. (Fr. Rept. u. F. p. 11. Fig. 22.) Fig. 19. 
Boren. 


Fig. 17. Fig. 18. Hybodus (Synechodus) Fig. 19. Notidanus micro- 
Hvbodus dispar, Reuss. polyptychus Reuss sp. don, Ag. 


Hybodus (Synechodus) dispar, Reuss. (Fr. Rept. u. F., p. 13. Fig. 29.) 
Neusattl. Fig. 17. 


fo) 


Hybodus (Synechodus) polyptychus, Rss. sp. (Fr. Rept. u. F., p. 13. Fig. 32.) 
Neusattl. Fig. 18. 


Notidanus mierodon, Ag. (Fr. Rept. u. F., p. 12. Fig. 25.) Fig. 19. 
Neusattl. 


Otodus serratus, Reuss. sp. (Fr. Rept. u. F., p. 13. Fig. 30.) 
Neusattl, Weisskirchlitz. 


Fig. 22. 


Fig. 20. Ptyehodus mammillaris. Ag. 


Ptychodus mammillaris, Ag. (Fr. Rept. u. Fische, p. 14. Fig. 33.) Fig. 20. 
Kamajk, Trebes, Kolin. 

Acrodus triangularis, Gein. (Fr. Rept. u. F., p. 16. Fig. 38.) Fig. 21. 
Boren. 

Phyllodus eretaceus, Reuss. (Fr. Rept. u. Fische, p. 24. Fig. 50.) Fig. 22b. 
Kamajk, Zbyslav. 

Coelodus (Pyenodus) serobieulatus, Reuss sp. (Fr. Rept. u. Fische, pag. 22. 

Taf. II. Fig. 6, 7.) Fig. 22. 


Kamajk. 
Pla f (Y Ri: 
& (- 2 = were 
3 ® . > Pe. \ ES Ge RER 
Fig. 22b. Fig. 24. Fig. 25. Fig. 26. 


«yrodus eretaceus Ag. (= Gyrodus mammilaris Ag.) Fr. R. u. F., pag. 25. 
F. 51. Fig. 24. 
Bofen. 
Coelodus (Gyrodus) quadratus, Reuss sp. (Fr. Rept. u. Fische, p. 25. F. 52.) 
Fig. 25. 
Boren. 
Coelodus («yrodus) Münsteri, Ag. sp. (Fr. Rept. u. Fische. p. 25. 
Fig. 54.) Fig. 26. 
Boren. 
Cestraeion (Acrodietyos) polydietyos, Reuss sp. (Fr. Rept. u. 
Fische. p. 16. Fig. 39) Fig.'27. 
/byslav. — Treboutice. 
Centrophorus (Spinax) major, Reuss sp. 
Novosedlice (Neusattl). Pesth. 


Cephalopoda. 


Belemnites lanceolatus, Sow. (Fr. et Schlönb. Ce- 
phal. p. — Taf. 11. Fig. 6., 7.) Fig. 28. 


Kojetice, Holubice, Miletin, Radovesnice, 
Kostelec a. E., Cäslau, PremysSlany. 


Nautilus elegans, Sow. (D’ Orbigny pl. 19, Fr. et Schl. 
Cephalop. pag. 20.) 

Ein mangelhaft erhaltenes Fragment einer ge- 
rippten Art dürfte zu N. elegans gohören. Dieses, 
sowie die früher beschriebene Wohnkammer von 
Tissa reichen nicht hin, die Art genau zu be- 
stimmen. 

Trebesice bei Cäslau. 


Nautilus ecolumbinus, Fr. (Fr. et Schl. Cephalop. p. 
20. Taf. 11. Pie. 3. — Taf. 15. Eig. 1.) Fig. ‚29. 


Ein glatter Steinkern aus dem grauen Exo- 
gyrenkalke von Holubic bei Kralup. 


Bhyncholithus simplex, Fr. (Cephalopoden der böhm. 
Kreideformation.) p. 25. Taf. 11. Fig. 4.,5. Fig. 30. Fig. 28. Belemnites lan- 


; i ceolatus, Sow. Aus dem 
Selten in Kamajk. grauen Mergel von Kojetic, 


Rhyneholithus bohemicus, Till. (Jahrb. der Geol. Reichsanstalt. Band 56. Heft 1. 
1906. p. 143. Taf. V. Fig. 5961.) 


Fig. 29. Nautilus columbinus, Fr. 
von Holubic. !/, nat. Grösse. |! 


Fig. 30. Rhyncholithus simplex, Fig. 31. Ammonites planulatus, Sow. 
von Kamajk. von Wodolka. '/, nat. Gr. 


10 


Eine kleinere Art mit Kapuze von deltoidischem Grundriss. 
Kamajk. 
Ammonites (Desmoceras) planulatus, Sow. Sharpe. (Fr. et Schl. Cephalop. 
p. 372 Tar 14.-Fig. 1. = Taf. 49. Rıe,5. Piz 31. 
Wir besitzen ein kleineres Exemplar von 27 cm Länge, das die Loben- 
zeichnungen gut erhalten zeigt und ein grosses, von 33 cm, aus den Kalken 
mit vielen Ostrea diluviana bei Wodolka. 


Ammonites ecenomanensis, Pict. (Fr. et Schl. Cephal. p. 33. Taf. 5.Fig. 1—5.) 
Fig. 32. 
Sehr bezeichnend für die Korycaner Schichten, kommt im Kalkstein, 
Sandstein, sowie in den Rudistenconglomeraten vor. 
Blovice, Zlosejn, Korycany, Lobet, Holubice, PfemySlany, Nehvizdy, 
Westec bei Turnau. 


Ammonites Hudai, Fr. 
Ein Steinkern, der aus lauter Trümmern der Kamajker Fossilien be- 
steht. Höhe 23 cm. Fig. 33. 


Kamajk. 


Fig, 32. Ammonites cenomanensis, Pict. Fig. 33. Ammonites Hudai, Fr. 
Aus dem Sandstein von Westec am Fusse des Ko- von Kamajk. '/, nat. Gr. 
sakovberges bei Turnau. ?/, n. Gr. 


Scaphites Rochatianus, D’Orb. (Fr. et Schl. Cephal. p. 41. T. 13. Fig. 1., 2.) 
Ein einziges Exemplar aus dem Kalkstein von Korycan. Fig. 34. 


Seaphites aequalis, Sow. (Fr. et Schl. Cephal. p. 14. Taf. 13., Fig. 6. a, 5.) 
/wei vollständige Exemplare von Korycan. Fig. 35. 


11 


Baculites baculoides, D’Orb. (Fr. et Schl. Ceph. p. 49. Taf. 13., Fig. 27., 28., 
31.) Fig. 36. 
Sehr selten in Korycan und Radovesnic. 
Radovesnic. 


Fig. 34. Scaphites Rochatianus Fig.35. Scaphitesaequalis Sow. Fig. 36. Baculites ba- 


D’Orb. von Korycan. Nat. Gr. von Korycan. Nat. Grösse. euloides, D’Orb. 
von Korycan. Nat. Gr. 


Gastropoda. 


Ueber die Gastropoden der Korycaner Schichten. 


Die Gastropoden der böhm. Kreideformation wurden vor kurzem durch Prof. 
Walentin Weinzettl beschrieben und abgebildet in den Abhandlungen der k. Böhmi- 
schen Kaiser Franz Josefs-Akademie. (Palaeontographica Bohemiae, VIII.) 


Ich kann mich in nachstehendem daher bloss auf das genannte Werk bezie- 
hen und auf nur einen Teil der von dort entlehnten Abbildungen berufen. 


Die überraschend grosse Zahl von Arten, die bei Korycan gefunden wurden, 
erklärt sich aus folgendem: Ein Bauer öffnete auf 
seinem Felde einen Steinbruch um den an Verstei- 
nerungen reichen weissen Kalkstein zum Bau eines 
Hauses zu verwenden. Hier waren die meisten Ga- 
stropoden mit Schale erhalten und ich liess meinen 
ausgezeichneten Sammler Jos. Stäska hier lange bis 
zum Jahre 1866 arbeiten und dann eine Wagen- 
ladung nach dem Museum bringen, wo dieselbe ein- 
gehend untersucht wurde. Der Steinbruch wurde 
wieder verschüttet und der Ort wieder als Feld be- 
nützt. 


Dentalium striatissimum Weinz. (Weinz. p. 5. 
Tab. I. Fig. 8, 9. Eig. 37. 

Häufig gut erhaltene Exemplare in Ko- > 
rycan und Mlikojed, glatte Steinkerne (Denta- Fig. 38$b. Patella Plauensis, 
lium glabrum, Gein. u. Reuss.) in Tissa und Gein. Nat. Gr. 
Zlosejn. 

Patella campanulata, Reuss. (Weinz. Pag. 7. Taf. 1. Fig. 12.) Fig. 58. 

Zwei Exemplare von Korycan. 


12 


Patella Plauensis, Gein. Weinz. Pag. 7. Taf. I. Fig. 15 Fig. 38 b. 
Wenige Exemplare in Korycan. 

Acmaea subeentralis, d’Arch. (Weinz. p.: 7. Tab. I. Fig. 14—18.) Fig. 39. 
Sehr häufig bei Korycan und Radovesnic. 

Acmaea concentriea, Reuss. (Weinz. p. 7, Taf. I. Fig. 19—21.) Fig. 40. 
Häufig in den Korycaner Schichten. 


Fig. 38. 10089. Fig. 40. 


Fig. 37. Dentalium striatissimum, Weinz. Korycan. 

Fig. 38. Patella campanulata, heuss. Korycan. Vergr. 5mal. 
. 39. Acmaea subeentralis. D’Arch. Korycan. Nat. Grösse. 
Fig. 40. Aemaea concentrica, Reuss. Korycan. Nat. Grösse. 


Rimula eretacea, Weinz. (Weinz. p. 8. Taf. 31—53.) 
Fig. 41. 
Bloss in 4 Exemplaren in Korycan. 
Emarginula intermedia, Weinz. (Weinz. p. 8. Taf. I. 
Fig. 39, 30.) Fig. 42. 
Bloss 5 Exemplare von Korycan. 
Emarginula conica, Binkh. (Weinz. p. 8. Taf. 1. Fig nmula a et 
24—27.) Fig. 43. Korycan. Vergr. 3mal. 
Meist nur Steinkerne von Korycan. 


Emarginula ef. fissuroides, Bousq. (Weinz. p. 8. Taf. I. Fig. 28.) Fig. 4. 
Ein einziges Exemplar von Premyslan bei Roztok nördlich von Prag. 


Fig. 42. 


Fig. 44. 
ig. 12. Emarginula intermedia, Weinz. Korycan. Nat. Grösse. 
ig. 13. Emarginula conica, Binkh. Korycan. Nat. Grösse. 
ig. 44, Emarginula ef. fissuroides, Basq. PremySlan. Nat. Grösse. 


Pleurotomaria antiqua, Bink. (Weinz. p. 9. Taf. I. Fig, 34.) Fig. 45. 
Bloss 4 Exemplare von Korycan. 


Fig. 45. Pleurotumaria antiqua, Bink. Fig. 46. Pleurotomaria Friei, Weinz. 
Korycan. Vergr. 6mal. Korycan. Verer. 6mal. 


Pleurotomaria Frici, Weinz. (Weinz. pag. 9. Tab. I. Fig. 35.) Fig. 46. 
Diese sehr an Haliotis erinnernde Bonn kommt meist nur als Steinkern 
in Korycan vor. 
Pleurotomaria Geinitzi, D’Orb. (Weinzettl, p. 9. Taf. I. Fig. 36, 37.) Fig. 47. 
Häufig als Steinkern bei Kamajk, Kuttenberg und Zbyslav. 


a b 


Fig. 47. Pleurotomaria Geinitzi, D’Orb. a. Steinkern von Kamajk. Nat. Grösse. 
b. Fragment der Schale von Zbyslav. Stark vergrössert. 


Turbo Leblanei, D’Arch. (Weinz. p. 10. Tab. II. Fig. 4.) Fig. 48. 
Häufig bei Korycan. 

Turbo Naumanni, Gein. (Weinzettl p. 11. Taf. II. Fig. 5—10.) Fig. 49. 
Sehr häufig nebst dem runden Deckel bei Korycan. 

Turbo pseudohelix, Reuss. (Weinz. p. 11. Taf. Il. Fig. 11—15.) Fig. 50. 
Häufig in Korycan und Radovesnic, 


14 


Turbo Geslini, D’Arch. (Weinz. p. 11. Taf. II. Fig. 16—19.) Fig. 51. 
Turbo? Bequienianus, D’Orb. (Miscell. palaeontol. p. 17. Taf. 6. Fig. 8.) 
Aehnlich dem T. Geslini, aber glatt. Fig. 52. 


Fig. 48. Turbo Leblanei, D’Arch. Fig. 49. Turbo Naumanni, Gein. a. Korycan. 
Korycan. Vergrössert 6mal. Nat. Grösse. db. Deckel. Von der Innenfläche 
3mal vergrössert. 


Turbo Roissyi, D’Arch. (Weinzettl. p. 12. Tab. II. Fig. 20.) Fig. 53. 
Einige Exemplare von Radovesnice. 


& 


Fig. 50. Turbo pseudohelix, Reuss. Fig. 51. Turbo Geslini, D’Arch. 
Korycan. Nat. Grösse. Korycan. Nat. Grösse. 


Turbo spinifer, Weinz. (Weinzettl. p. 12. Tab. II. Fig. 21, 22.) Fig. 54. 


Einige Exemplare von Korycan sind an den Umgängen mit Dornen 
geziert. 


Fig. 52. Turbo? Requienianus, D’Arch. Fig. 53. Turbo Roissyi, D’Arch. 
Skuc. Vergr. 2mal. Radovesnic. Vergr. 4mal. 


Turbo Koryeanensis, Weinz. (Weinz. p. 12. Tab. II. Fig. 23.) Fig. 55. 
Häufig bei Korycan. 


15 


Trochus Duperrei, D’Arch. (Weinz. p. 13. Tab. II. Fig. 26, 27.) Fig. 56. 
Zahlreich in verschiedenen Grössen bei Korycan. 


Fig. 54. Turbo spinifer, Fig. 55. Turbo Korycanensis, Fig. 56. Trochus Duperrei, 
Weinz. Korycan. Natürl. Weinz. Korycan. Vergr. 6mal.e. D’Arch. Korycan. Natürl. Grösse. 
Grösse. 


Trochus 6einitzi, Reuss. (Weinz. p. 13 Taf. II. Fig. 23—30.) Fig. 57. 
Häufig in verschiedenen Grössen in Korycan. 


Trochus Bunelli, d’Arch. (Weinz. p. 13. Tab. II. fig. 1—3.) Fig. 58. 
Einige Exemplare von Korycan und KneZivka. 


Fig. 57. Trochus Geinitzi, Reuss. Korycan. Fig. 53. Trochus Bunelli, 
Nat, Grösse. D’Arch. Korycan.Nat. Gr. 


Trochus Badovesnicensis, Weinz. (Weinz. p. 14. Taf. II. Fig. 31, 32.) Fig. 58a. 
Einige Exemplare von Radovesnic. 


Teinostoma eretaceum, D’Orb. (Weinz. p. 15. Taf. II. 
Fig. 40, 41.) Fig. 59. 
Sechs Exemplare von Korycan. 


Teinostoma Stoliezkai, Gein. (Weinz. p. 15. Tab. 1. 
Fig. 42—44.) Fig. 60. Fig. 58a. Trochus Rado- 


j n vesnicensis, Weinz. Ra- 
Zwei Exemplare von Korycan. dovesnic. Natur. Grösse. 


Byckholtia nodosa, Fr. (Miscellanea palaeontol. II. p. 16. 
Tab. 6. Fig. 2.) Fig. 61. 


Pileolus capillaris, Gein. (Weinz. p. 15. Tab. II. Fig. 45—47.) Fig. 62. 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 


Pileolus koninckianus de Ryckh. (Weinz. 15. Tab. II. Fig. 48.) Fig. 63. 
Häufig bei Korycan. 


16 


Nerita nodosa, Gein. sp. (Weinz. p. 16. Taf. III. Fig. 1—6.) Miscellanea palae- 
ontologica. Fig. 64. 
In verschiedener Grösse und Verzierung in Korycan, Radovesnic, am 
Sandberg bei Teplitz, in Kamajk, Knezivka und Premyslan. 
In neuerer Zeit in Skuc und Kojetie. 


Fig. 59. Teinostoma ere- Fig. 60. Teinostoma Sto- Fig. 61. Ryekholtia nodosa, 
taceum, D’Orbigni. Kory- liezkai, Gein. Korycan. Fr. Skue. Vergr. 2mal. 
can. Vergr. 6mal. Vergr. 6mal. 


Nerita complanata, Weinz. p. 17. Tab. III. Fig. 7, 9.) Fig. 65. 
Einige Exemplare von Korycan. 


Fig. 62. Pileolus capil- Fig. 63. Pileolus koninckia- 
laris, Gein. Korycan, nus, Ryckh. Korycan. Vergr. 
Nat. Gr. 6mal. 


Nerita eingulata, Reuss. (Weinz. p. !7. Tab. III. Fig. 10, 11.) Fig. 66. 
Einige Exemplare von Korycan. 

Nerita costulata, Röm. (Weinz. p. 17. Tab. III. Fig. 12—14.) Fig. 67. 
Einige Exemplare von Korycan. 

Neritopsis, sp. (Weinz. p. 17. Tab. III. Fig. 15., 16.) Fig. 68. 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 

Solarium Kirsteni, Gein. (Weinz. p. 18. Tab. III. Fig. 17, 18.) Fig. 69. 
Bloss 3 Exemplare von Korycan. 

Shaparollus Roemeri, Gein. (Weinz. p. 18. Tab. III. Fie. 22, 23.) Fig. 70. 
Bloss ein einziges Exemplar von Korycan. 


17 


Scalaria cf. Dupiniana, D’Orb. (Weinz. p. 18. Tab. II. Fig. 24.) Fig. 71. 
Bloss ein Steinkern von Korycan. 


@ b 
Fig. 64. Nerita nodosa, Gein. sp. a Vom Sandberg bei Teplitz. Nat. Gr. 5 Von 
Skue. Nach einem Abguss ins Negativ. Gezeichnet von Prof. Barborik. Nat. Grösse. 


Turritella Verneulliana, D’Orb. (Weinz.p.19. Tab. III. Fig. 27—31.) Fig. 72 
Häufig in verschiedenen Grössen in Korycan. 


Fig. 65. Nerita complanata, Weinz. Korycan. Nat. Grösse. 


0) 


Turritella subalternans, Br. et Corn. (Weinz. p. 20. Tab. III. Fig. 32—34.) 


Fig. 73. ! 
Einige Exemplare, bis 3 cm Länge von Korycan. 


Fig. 66. Nerita eingulata, Fig. 67. Nerita costulata, Röm. Fig. 63. Neritopsis, sp. 
Reuss. Korycan. N. Grösse Korycan. Nat. Gr. Korycan. Nat, Gr. 


” 
- 


18 


Turritella Kirsteni, Gein. (Weinz. p. 20.) Fig. 74. 
Zahlreich in Skuticko. 


Burtinella? Reussii, Weinz. (Weinzettl p. 23. Tab. III. Fig. 46—61.) Fig. 75. 
Häufig in Kamajk und Zbislav. 


Fig. 70. Shaparol- Fig.71.Scalaria 

Fig.69. Solarium Kirsteni, Gein. lus Römeri, Gein. ef. Dupiniana, 
Korycan. Vergr. 4mal. Korycan, vergr. 7mal D’Orb. 

Korycan. N. Gr. 


Hipponyx bohemica, Weinz. (Weinz. p. 24. Tab, IV. Fig. 31— 34.) Fig. 76. 
Häufig in Korycan, Mlikojed, Zbislav und Kamajk. 


Fig. 72. Turri- Fig. 73. Turritella sub- Fig. 74. Turri- Fig. 75. Burti- 
tella Verneul- alternans, Br. et Corn. tella kirsteni, nella Reussii. 

liana, D’Orb. Korycan.a)Nat.Gr.b)Zwei Gein. Skuticko. Weinz. Kamajk. 
Korycan. N. Gr. Windungen vergrössert. Vergrös. 3mal. 


Galerus, sp. (Weinz. p. 24. Tab. IV. Fig. 30.) Fig. 77. 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 


19 


Vanicoro eretacea, D’Orb. (Weinz. p. 24. Tab. IV. Fig. 4.) Fig. 78. 
Fünf Exemplare von Knezivka bei Stredokluk. 


Natica lyrata, Sow. (Weinz. p. 25. Tab. IV. Fig. 5, 6.) Fig. 79. 
Häufig in den Korycaner-Schichten. 


Fig. 76. Hipponyx bohemica, Fig. 77. Galerus, sp. Fig. 78. Vanicoro eretacea, D’Orb. 
Weinz. Korycan. Nat. Grösse. Korycan. Vergr. 5mal, Knözivka. Nat. Grösse. 


Natica acuminata, Reuss. (Weinz. p. 25. Tab. IV. Fig. 7.) Fig. 80. 
Häufig in Korycan. 


Natica bulbiformis, Sow. (Weinz. p. 25. Taf. IV. Fig. 8, 9.) Fig. S1. 
Häufig bei Korycan, Tissa, Zlosejn, Knezivka etc. 


Natica sp. (Weinz. p. 26. Tab. IV. Fig. 11, 12.) 
Ein Exemplar von Korycan. 


Fig. 79. Natiea lyrata, Sow. Korycan. Fig. 80. Natica acuminata, Reuss. Korycan. 
Natürliche Grösse, Vergrössert 9mal. 


Tylostoma naticoides, D’Orb. (Weinz. p. 28. Tab. IV. Fig. 20 —22.) Fig. 82. 
In einigen Exemplaren von Korycan, Netreb und Radovesnic. 


Tylostoma giganteum, Gein. (Weinz. p. 28. Tab. IV. Fig. 23—27.) Fig. 83. 
In verschiedenen Grössen bis 12 cm. bei Korycan, Mlik«jed, Kuclin 


und PremysSlan. 
9* 


zu 


Tylostoma carinatum, Weinz. (Weinz. p. 28. Tab. IV. Fig. 28, 29.) Fig. 84. 
Einige Exemplare verschiedener Grösse von Korycan. 


Rissoa affinis, Sow. (Weinz. p. 29. Tab. IV. Fig. 35, 36.) Fig. 85. 
Häufig bei Korycan. 


Fig. 81. Natica bulbiformis, Sow. Korycan. Fig. 82. Tylostoma naticoides, D’Orb. 
> Natürliche Grösse. Korycan. Vergrössert 4mal. 


Rissoina striata, Weinz. (Weinz. p. 29. Tab. IV. Fig. 38, 39.) Fig. 86. 
Häufig bei Korycan. 


Keilostoma eonieum, Zeck. (Weinz. p. 29. Tab. IV. Fig. 40—43.) Fig. 87. 
Häufig bei Korycan, Tissa und Radovesnie. 


Fig. 83. Tylostoma giganteum, Gein. Korycan. Natürliche Grösse. 


Chemnitzia mosensis, d’ Orb. (Weinz. p. 30. Tab. V. Fig. 1.) Fig. 88. 
Ein Exemplar von Korycan. 
Chemnitzia Reussiana, Gein. (Weinz. p. 30. Tab. V. Fig. 2.) Fig 89. 
Ein Exemplar von 13 cm Höhe von Korycan. 
Chemnitzia Stoliezkai, Gein. (Weinz. p. 30. Tab. V. Fig. 3—10.) Fig. W. 
Sehr häufig in den Korycaner Schichten in verschiedenen Grössen, bis 
12, cm. 
Chemnitzia acus, Gein. (Weinz. p. 31. Tab. V. Fig. 11-14.) Fig. 9. 
Häufig in den Korycaner Schichten. 


21 


Melania Beyrichi, Zeck. (Weinz. p. 31. Tab. IV. Fig. 48) Fig. 9. 
Zwei Exemplare von Mlikojed. 


Fig. 84. Tylo- Fig. 85. Rissoa Fig. 86. Rissoina Fig. 87. Keilo- Fig.85. Chemnitzia 


stoma carina- affinis, Sow. striata, Weinz. stomaconicum mosensis, D’Orb. 
tum, Weinz. Ko- Korycan. Vergr. Korycan.Vergröss, Zeck. Korycan. Korycan. Vergröss. 
rycan. Nat Gr. 6mal. 9mal. Nat. Grösse. 5mal. 


Tanalia acinosa, Zeck. (Weinz. p. 31. Tab. IV. Fig. 46, 47.) Fig. 9. 
Häufig in Korycan. 


“ 


Cyelostoma? incertum, Weinz. (Weinz. p. 32. Tab. IV. Fig. 49.) Fig. 9. 
Bloss 4 Exemplare von Korycan. 


Fig.89.Chemnitzia Fig. 90. Chem- Fig. 91. Chemnitzia acus, Fig. 92. Melania 
Reussiana, Gein. nitzia Stoliez- Gein, Korycan. a) Nat. Beyrichi, Zeck. 
Korycan. Nat. Gr. kai, Gein, Ko- Grösse.. b) Letzte Win- Mlikojed. Vergröss. 


ryean. Nat. Gr. dung 5mal vergrössert. 4mal. 


22 


Nerinea longissima, Reuss. (Weinz. p. 32. Tab. V. Fig. 17, 18.) Fig. 95. 
Häufig in den Korycaner Schichten. 


UNSERETTESTETTTT 


Ehe 
FF 
Fig. 93. Tanalia acinosa, Zeck. Fig. 94. Cyelostoma? Fig. 95. Nerinea lon- 
Korycan. a) Nat. Gr. b) Letzte incertum, Weinz. sissima, Reuss. 
Windung vergrössert. Korycan. Vergr. 7mal. Korycan. Nat. Grösse. 


Nerinea nobilis, v. Münst. (Weinz. p. 32. Tab. V. Fig. 19, 23.) Fig. 9%. 
Häufig in Radovesnic, Korycan und Premyslan. 

Nerinea Cottai, Gein. (Weinz. p. 33. Tab. V. Fig. 21, 22.) Fig. 97. 
Bloss ein Steinkern von Zlosejn. 


Fig. 96.3Nerinea nobilis, v. Münist. Korycan. Fig. 97. Nerinea Cottai, Gein. 
Natürliche Grösse. Zlosejn. Natürliche Grösse. 


Nerinea ornamentissima, Weinz. (Weinz. p. 33. Tab. V. Fig. 20.) 
Drei Fragmente von Piemyslan. 


25 


Itieria carinata, Reuss. sp. (Weinz. p. 33. Tab. V. Fig. 25, 26.) Fig. 99. 
Einige Exemplare von Mlikojed und Radovesnic. 

Cerithium belgieum, v. Münst. (Weinz. p. 33. Tab. V. Fig. 27.) Fig. 100. 
Einige Exemplare von Korycan und Radovesnic. 


a 


Fig. 99. Itieria earinata, Reuss. sp. Fig. 100. Cerithium belgicum, 
Mlikojed. Nat. Grösse. v. Münst. Korycan. Nat. Grösse. 


Cerithium Sturi, Stol. (Weinz. p. 34. Tab. V. Fig. 28.) Fig. 101. 
Bloss ein Exemplar von Radovesnic. 


f RT] 


Fig. 102. Cerithium Rudolphi, Fig. 103. Cerithium Lorioli, 
Gein. Korycan, Vergr. 6mal. Gein. Korycan. Eine Windung 
vergrössert. 


a b 
Fig. 101. Cerithium Sturi, Fig. 104. Cerithium Fig. 105. Cerithium Margaretae, 
Stol. Radovesnic. Nat. Gr. Barrandei, Gein. Gein. Korycan. 


Korycan. Nat. Grösse. 


Cerithium Budolphi, Gein. (Weinz. p. 34. Tab. V. Fig. 29.) Fig. 102. 
Von Korycan bloss ein kenntliches Fragment. 


24 


Cerithium Lorioli, Gein. (Weinz. p. 34. Tab. V. Fig. 30, 31.) Fig. 103. 
Vier Exemplare von Korycan. 

Cerithium Barrandei, Gein. (Weinz. p. 34. Tab. V. Fig. 32.) Fig. 104. 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 


Cerithium Margaretae, Gein. (Weinz. p. 35. Tab. V. Fig. 33, 34.) Fig. 105. 
Korycan. 


106. Cerithium Toermerianum, Gein. Korycan. Fig. 107. Cerithium Requieni- 
anum, D’Orb. Korycan. 
Cerithium Friei, Gein. (Weinz. p. 55). 
Bloss ein wohlerhaltenes Exemplar von Mlikojed. 
Cerithium Toermerianum, Gein. (Weinz. p. 35. Tab. VI. Fig. 1, 2.) Fig. 106. 
Drei Exemplare von Korycan. 


Fig. 108. Cerithium hi- Fig. 109. Cerithium so- Fig. 110. Gerithium infi- 
spidum, Zeck. Korycan. eiale, Zeck. Korycan. Ver- bulatum, Gein. Korycan. 
Vergr. 5mal. grösser. 5mal. Vergrösser. 4mal. 


Cerithium Bequienianum. D’Orb. (Weinz. p. 35. Tab. V. Fig. 38, 39.) Fig 107. 
Einige Exemplare von Korycan. 

Cerithium hispidum, Zeck. (Weinz. p. 35. Taf. V. Fig. 35.) Fig. 108. 
Einige Exemplare von Korycan. 

Cerithium soeiale, Zeck. (Weinz. p. 36. Tab VI. Fie. 3.) Fig. 109. 
Vier Exemplare von Korycan. 


25 


Cerithium infibulatum, Gein. (Weinz. p. 36. Tab. VI.) Fig. 110. 
Ein schön verziertes Exemp. von Korycan. 

Gerithium cf. diffieile, Gein. (Weinz. p. 36. Tab. VI. Fig. 5.) Fig. 1m. 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 


Fig. 111. Cerithium ef. Fig. 112. Cerithium bo- Fig. 113. Cerithium chilo- 
diffieile, Geinitz. Korycan. hemieum, Weinz. Korycan. pterum, Weinz. Knezivka. Nat. 
Vergr. 11mal. Nat. Grösse, Grösse. 


Cerithium bohemicum, (Weinz. p. 36. Tab. VI. Fig. 6—8.) Fig. 112. 
Exemplare bis zu 10 cm lang häufig in Korycan und PremySlan. 


Fig. 114. Aporrhais Buchi, Münst. Fig 115. Aporrhais Bur- 
Korycan. Nat. Gr. meisteri, Gein. 
Korycan. Nat. Grösse. 


Cerithium ehilopterum, Weinz. (Weinz. p. 36. Tab. VI. Fig. 9.) Fig. 113. 
Häufig in Knezivka und PremysSlan. 


26 


Aporrhais Buchi, v. Müost. (Weinz. p. 38. Tab. Vl. Fig. 16, 17.) Fig. 114. 
In mehreren Exemplaren von Korycan, Neudorf, Knezivka und Zlosejn. 


G Fig.117.Aporrhais Fig. 118. Ptero- 
RN chondropleura, cera Collegni 
Weinz. Skuticko. D’ Arch. Kory- 
Nat. Grösse. can, Nat. Grösse. 
| / 
W Ei 
\ N = 
a b 
Fig. 116. Aporrhais Requieniana, Fig. 121.Cypraea Korycanensis, Weinz. 
d’Orb. Korycan. Nat. Gr. Korycan. Nat. Gr. 


Aporrhais Burmeisteri, Gein. (Weinz. p. 38. Reuss. p. IX. Fig. 7.) Fig. 115. 
Überall in den Korycaner Schichten häufig. 


Fig. 119. Pterocera nueleus, Fig 120.Cypraea ventriecosa, Fig. 122. Tritonium ro- 
Weinz. Korycan. Nat. Grösse. Reuss. sp. Korycan. Nat. Gr. bustum, Gein. Korycan. 
Nat. Grösse. 


Aporrhais Requieniana, d’ Orb. (Weinz. p. 39. Tab. VI. Fig. 18.) Fig. 116. 
Häufig..bei Korycan, Tissa und Knezivka. 


27 


Aporrhais chondropleura, Weinz. (Weinz. p. 39. Tab. VI. Fig. 19.) Fig. 117. 

Häufig bei Skuticko. 

Pterocera Collegni, d’ Arch. (Weinz. p. 42. Tab. VI. Fig. 30.) Fig. 118. 

Einige mangelhaft erhaltene Exemplare von Korycan und Ku&zivka. 

Pterocera nueleus, Weinz. (Weinz. p. 42. Taf. VI. 
Fig. 29.) Fig. 119. 

Steinkerne bis 10 cm hoch häufig bei Ko- 
rycan. 

Cypraea ventricosa, Reuss. sp. (Weinz. p. 43. Tab. 
VI. Fig. 31.) Fig. 120. 

Ein einziger gut erhaltener Steinkern mit 
deutlicher Bezahnung der Aussenlippe von Ko- 
rycan. | 

Cypraea Koryceanensis, Weinz. (Weinz. p. 45. Taf. 
V. Fig. 37, 40.) Fig. 121. 
Einige Exemplare von Korycan. 
Cassidaria incerta, D’Orb. (Weinz. p. 43.) 

Einige Exemplare bis 20 cm Höhe von Fig. 123. Columbella ela- 

Korycan. thrata, an Ken Vergr. 


Tritonium robustum, Gein. (Weinz. p. 43. Tab. VI. 
Fig. 1—4.) Fig. 122. 
Häufig bis 5 cm hoch, in Korycan, Kope@, Mlikojed und Kne£äivka. 


Fig. 124. Faseciolaria ru- Fig. 125. Faseiolaria di- Fig. 126. Neptunea pau- 
g0sa, Br. et Corn. Korycan. stineta, Gein. Korycan. percula, Gein. Korycan. 
Nat. Gr. Vergr. Vegr. 4mal. 


Columbella elathrata, Gein. (Weinz. p. 44. Tab. VII. Fig. 6, 7.) Fig. 123. 
Häufig in verschiedenen Grössen bei Korycan. 


28 


Fasciolaria rugosa, Br. et Corn. (Wein. p. 44. Tab. VII. Fig. 9.) Fig. 124. 
Bloss zwei Exemplare von Korycan. 


= 


Fig. 127. Voluta Fig. 128. Acteonina glo- Fig. 129. Tornäatina ovata, Br. et 
elongata, D’Orb. bosa, Bı. et Corn. Korycan. Corn. Zlosejn. Vergr. 4mal. 
Korycan. Nat. Gr. Vergr. 4mal. 


Fasciolaria distineta, Gein. (Weinz. p. 45. Tab. VII. Fig. 10.) Gein. Fibetal. 
Tab. 59. Fig. 15. Fig. 125. 
Von Korycan und Zlosejn. 


a b 
Fig. 130. Aeteonella Briarti, Gein. Fig. 131. Acteonella gizantea, Sow. Radovesnic. 
Radovesnic. Nat. Grösse. Nat. Grösse. 


Neptunea paupercula, Gein. (Weinz. p. 45. Tab. VII Fig. 12) Fig. 126. 
Häufig bei Korycan. 


29 


Rapa audacior, Gein. (Weinz. p. 45.) 
Bloss ein schlecht erhaltenes Exemplar von Korycan. 
Voluta elongata, D’Orb. (Weinz. p. 46. Tab. VII. Fig. 14.) Fig. 127. 
Diese Art findet sich häufig in den Korycaner Schichten und auch in 
allen folgenden Schichten naserer Kreideformation. 


Fig. 132. Acteonella laevis, Fig. 133. Avellana inornata, Weinz. Radovesnic. 
Radovesnic. Nat. Grösse. Natürliche Grösse. 


Cancellaria ovulum, Gein. (Weinz. p. 48.) 
Bloss ein einziges Negativ von Mlikojed. 

Aeteonina globosa, Br. et Cora. (Weinz. p. 48. Tab. VII. Fig. 13—20.) Fig 128. 
Viele Exemplare verschiedener Grösse von Korycan. 


Fig. 134. Ringuicula, sp. Weinz. Zlosejn. Fig. 135. Typhis Jetmari, Fr. Skuc. 
Vergrössert 5mal. Vergrössert 10mal. 


Tornatina ovata, Br. et Corn. (Weinz. p. 49. Tab. VII. Fig. 23, 24.) Fig. 129. 
Bloss in Steinkernen von Zlosejn. 

Acteonella Briarti, Gein. (Weinz. p. 50. Tab. VII. Fig. 27, 28.) Fig. 130. 
In Radovesnie ungemein häufig. 


30 


Acteonella gigantea, Sow. (Weinz. p. 50. Tab. VII. Fig. 29, 30.) Fig. 131. 
Einige Exemplare von Radovesnic. 

Acteonella eonica, v. Münst. (Weinz. p. 51.) 
Bloss zwei Exemplare von Korycan. 

Acteonella laevis, Sow. (Weinz. p. 5l. Tab. VII. Fig. 5.) Fig. 132. 
Einige Exemplare von Radovesnic. 

Avellana inornata, Weinz. (Weinz. p. 31. Tab. VII. Fig. 31, 32.) Fig. 133. 
Vier Exemplare von Radovesnic. 

Ringieula, sp. (Weinz. p. 52. Tab. VII. Fig. 37.) Fig. 134. 
Mangelhaft erhaltene Steinkerne von Zlosejn. 

Typhis Jetmari, Fr. (Miscellanea palaeont. Il. p. 17. Tab. VI. Fig. 4.) Fig. 135. 


Bivalvae. 


Die Bivalven (Poelecypoda) der böhm. Kreideformation sind in der neueren 
Zeit nicht von neuem studiert worden und die nachstehende Übersicht muss nur als 
eine vorläufige betrachtet werden, in welcher hauptsächlich nur die häufigen und 
sicher bestimmten Arten angeführt werden. Viele neue und nicht genügend erhaltenen 
Arten müssen später in einer eigenen Monographie verarbeitet werden. Abbildungen 
ohne Angabe des Fundortes sind nach Exemplaren aus jüngeren Schichten gezeichnet. 


Fig. 136. Cardium alternans. A Steinkern. Nat. Grösse. B Rippenver- 
zierung vergrössert. Korycan. € Rippenverzierung v. Card. productum. 


Vorbereitungen zu einer Bearbeitung der Bivalven der ganzen böhm. Kreide- 
formation wurden vor etwa 30 Jahren vom Herrn Museums-Adjunkten Jos. Kafka 
getroffen und werden in nachstehendem teilweise benützt. 


al 
Cardium alternans, Reuss. (Reuss. Verst. d. böhm. Kreidef. II. p. 1. Taf. XXXV. 
Fig. 15.6) Fig. 136. 


Häufig im Hippuritenkalk von Kutschlin. 
Zwei Exemplare von Korycan. 


Die Verzierung der Rippen dieses grossen Cardium scheint sehr zu 
variieren und die Selbstständigkeit der folgenden 2 Arten ist sehr fraglich. 


Fig. 137, Cardium produetum. Sow. 


Fig. 138. Cardium alutaceum Münst. 


Cardium produetum, Sow. (D’Orb. p. 31. Pl. 246.) 


(Cardium pustulosum, Münst.: Weissenberger Schichten p. 107. Fig. 137. Fig 
Fig. 137. 


. 65.) 
Kn£Zivka, Vesce unter Kozäkov, Chvalec, Popels, Skuticko. 


p- 32. Bl. 249, Eis, 5, 9) Eis. 138. 
Steinkern von Zbislav, Kladno, Korycan. 


Isocardia sublunulata D’Orb. (Weissenb.-Schichten p. 114. Fig. 68.) Fig. 139 


Cardium alutaceum, Münst. (Goldf. T. CXLIV. F. 5. C. cenomanense D’Orb. 


7bislav. Steinkern. 


32 


Protocardium hillanum, Sow. (Weissenb.-Schichten p. 112. Fig. 64.) Fig. 140. 
Smreek, Stre$ovic, Hrädek, Chvala, Skuticko, Caslau, BuStehrad etc. 


Fig. 140. Fig. 141. Crassatella Vindinensis D’ Orb 
Protocardium Hillanum, Sow. Korycan. 
Crassatella vindinensis, D’Orb. (D’Orb. p. 78. Pl. 266.) Fig. 141 
Korycan ? Zbislav, Kuttenberg, Kaük, 
BuStehrad. 
Crassatella arcacea, Roem. (Reuss. Verst. II. 
pP 8. Taf. XXXIM. 819727. Bio. T2))Rie 
142. 
Kne&zivka. 


Crassatella subgibbosula, D’ Arch. (D’Arch. 2 
ser: Tom. IL PRIV. 22,3, Fig. 143. 
Premyslany. 
Crassatella regularis, Weissenberger Schichten 
p. 110. Fig. 71.) 
Knezivka, Radovesnic. 


Crassatella, (cf. Guerangeri. D’Orb.) (D’Orb. p. 76. Pl. 265.) Fig. 144. 
Zbislav. 


Fig. 142. 
Crassatella arcacea, Roem. 


Fig. 143. Crassatella subgibbosula D’ Arch. 


Astarte gibba, Ryckh. (Ryckh. Mel. Pal. Pl. XV. f. 21. 22.) Fig. 145. 


Korycan. 


Opis bicornis, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 2.) Fig. 146. 
Kolin, Kamajk, Caslau. 


Fig. 145. Astarte gibba, 


Fig. 144. Crassatella cf. Guerangeri, D’Orb. Zbyslav. Ryckh. Korycan. 


Cyprina quadrata, D’Orb. (Arch. f. Landesdurchf. Weissenb.-Schichten. p. 112. 
Fig. 76.) Fig. 147. 
Kn&zivka, PfemySlan, Dubtan, Kamajk. 
Cyprina Hübleri, Gein. (Weissenb.-Sch. p. 112. Fig. 77.) Fig. 148. 
Bust£hrad. 


Fig. 146. Opis bicornis. Reuss. Kolin. Fig. 148. Cyprina Hübleri, Gein. 


Cyprina erassidentata, Zittel. (Bivalven der Gosau. Taf. V. Fig. 26.) Fig. 148b. 
Corbis n. sp. Fig. 149. 


34 


Trigonia suleataria, Lam. (D’Orb. p. 150. Pl. 294.) Fig. 150. 
Korycan, Kn&zivka, Chvala, Radovesnic, Skuticko, Holy, Cibulka, Bust&hrad. 


Arca tenuistriata. (Goldfuss p. 142. Taf. 138. Fig. 1.) 
/bislav, Sehillingen. 


Fig. 148b. Cyprina erassidentata, Fig. 149. Corbis n. sp. Korycan. 
Zittel. Korycan. 


Arca isopleura, Reuss. (Reuss. Verst. II p. 11. Taf. XXXIV. Fig. 32.) Fig. 151. 
Schillingen bei Bilin. 


Arca inclinata, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 12. Taf. XXXV. Fig. 3.) Fig. 152. 
Korycany, KnöZivka, Zdänice. 


Fig. 150. Trigonia sulcataria, Lam. Fig. 151. Area isopleura, Fig. 152. Area inelinata, 
Korycan. Reuss. Aus dem mit Plänerkalk Reuss. Korycan. 
von Schillingen bei Bilin. 


Arca Galliennei, D’Orb. (D’Orb. Pl. 314.) Fig. 153. 
Korycan, Kuttenberg, Zbislav, Zlosejn. 


Arca tenuistriata Münst. (Reuss. II. p. 11. — Goldf. p. 142. Taf. 138. Fig. 1.) 
Fig. 154. 
Korycan, Kamajk. 


35 


Cuculaea (Arca) subglabra, D’Orb. (Weissenb.-Schichten p. 114. Fig. 85.) 
Fig. 155 A, 155 B. 
Chocenic, KnezZivka, Premyslan, Zbislav, Hofic, Bust&hrad. 


un | 
er N 
Fig. 153. Arca Galliennei, D’Orb. Korycan. Fig. 154.!Arca tenuistriata, Münst. Korycan. 


Eriphyla (Lueina) lentieularis, ‚Goldf. (Weissenb.-Schichten. p. 112. Fig, 78.) 
Fig. 156. 
Kleine,Exemplare von Korycan, Radovesnic, Knezivka, Chvala, BuStöhrad. 


Fig. 155 A. Fig. 155 B. 
Arca (Cuculaea) subglabra, D’ Orb. 


Tellina semicostata, Reuss. (Reuss II. p. 19. Taf. XXXVI. Fig. 18, 24. Weissenb.- 
Schichten. p. 126. Fig. 102.) Fig. 157. 
Tissa, Zlosejn, Radovesnic, Kn&zivka. 
Arcopagia eireinalis, D’Orb. (Reus Verst. II. p. 19. Taf. XXXVI. Fie. 15.) 
Fig. 158. 
Radovesnic, Korycan. 
38 


36 


Mytilus lineatus, D’Orb. (D’ Orb. p. 266. pl. 337. Fig. 7—9.) 
Kamajk. 
Mytilus Galiennei, D’Orb. (Reuss. II. p. 14.’ Taf AXXREI. Fig!5 Tat RR VIE 
Fig. 6.) Fig. 159. 
Radovesnie, Korycan, Tissa. 


Fig. 157. Fig. 159. Arcopagia eirei- 
Fig. 156. Eriphyla lentieularis. Tellinasemicostata, Reuss. nalis, D’Orb. Korycan. 


Mytilus semiradiatus, D’Orb. (D’Orb. Pl. 341. Fig. 12.) Fig. 160. 
Korycan. 


Mytilus siliqua, D’Orb. (D’Orb. Pl. 339. F. 24.) Fig. 162. 
PremysSlan. 


FD 
Fig. 159. Mytilus Galiennei, Fig. 160. Mytilus semira- Fig. 162. Mytilus siliqua, 
D’Orb. Korycan. diatus, D’Orb. Korycan. D’Orb. Premysla". 


Pholas eornueliana, D’Orb. (D’Orb. Pl. 349. Fig. 1—4). 
Korycan. 


Lithodomus oblongus, D’Orb. (D’Orb. p. 289. Pl. 344. Fig. 4, 5. 6.) Fig. 163. 
Smrtek, Zbyslav, Korycan. 


Modiola eapitata, Zitt. (Gein. Elbetalgeb. I. Taf. 48, Fig. 11.) Fig. 165. 
Schillingen ? 


37 


.6.) Exemplare aus Zlosejn 


Solen aequalis, D’Orb. (Reuss. p. 6. Taf. XXXVI. Fig 
sind 20 mm lang, 4 mm breit. Fig. 166. 
Tissa, Zlosejn. 


Fig. 163. Lithodomus Fig. 164: Lithod. amygdaloides, Fig. 165. Modiola 
D’ Orb.‘ Korycan. capitata, Zitt. 


oblongus, D’ Orb. Korycan. 


Clavagella Kafkai, Fr. Fig. 167. 
Korycan. 


a b c 


Fig. 166. :Solen aequalis. Fig. 167. Clavagella Kafkai, Fr. 


Mytilus ornatus, Münst. (D’Orb. Pl. 342. Fig. 10—12.) Fig. 161. 
Skutiöko, Korycan. 


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Fig. 161. Mytilus ornatus, Fig. 168. Lithodomus Fig. 169. Lyonsia n. sp. 
Münst. Korycan. earantonensis, D’Orb. Korycan. 


Lithodumus carantonensis, D’Orb. (D’Orb. p. 291. Pl. 345.) Fig. 168. 


Korycan, 


38 


Lithodomus rugosus, D’Orb. (D’Orb. Pl. 346. Fig. 1—3.) 
Korycan. 


Fig. 170. Lithodomus pistiliformis, Fig. 1702. Fistullana pistiliformis, 
Reuss. Skut, Reuss. Korycan. In Korallen bohrend. 


Lyonsia elongata, Reuss. (Reuss Verst. II. p. 18. Taf. Il. XXXVL Fig. 9.) 
Kutlin. 

Lyonsia n. sp. Fig. 169. 
Korycan. 


Fig. 172. Phaladomya aequivalvis. 


Fig. 173. Thraeia ef. gibbosa D’Orb. 
Fig. 171. Panopaea gurgitis, Brongn. Korycany. 


Lithodomus (Fistullana) pistilliformis, Reuss. (Reuss, II. p. 20. Taf. 37. 
Kie, 78), Kig. 170. 
Skut, Korycan. 


De Pa 


Sa 


Fig. 174. Tellina Fig. 175. Fig. 176. Venus faba, 
semicostata, Reuss. Venus subdeecussata. Sow. Korycan. 


Panopaea gurgitis, Brongn. (Reuss, Verst. II. p. 17. Taf. XXXVI. Fig. 3.) Fig. 171. 
Tresovie, Zdanic, Skutiöko etz. 


39 


Pholadomya aequivalvis, Goldf. (Reuss, Verst. II. p. 18. Taf. XXXVI. Fig. 8.) 
Fig. 172. 
. Skuticko, Vesce unter dem Kozakov, Skut, Kırö. 
Thraeia ef. gibbosa, D’Orb. (D’Orb. p. 388. Taf. 374.) Fig. 173. 
Korycan. 
Tellina semicostata. (Reuss. Verst. II. p. 19. Taf. 36. Fig 11, 12.) Fig. 174. 
Korycan, Tissa, Kn&Zivka. 


Fig. 177. Venus fabacea, Röm. Fig. 178. Corbula ef. striatula, Sow. Skuc. 
Vergrös. 6mal. 


Venus subdecussata, Röm. Fig. 175. 
Smrtek, Skuticko, Chvala, Radovesnic. 

Venus plana, Sow. (Reuss. II. p. 21. Taf. XLI. Fig. 14.) 
Skuticko, Lobkovic, Mochov. 

Venus immersa, Sow. (Reuss. Verst. II. p. 20. Taf. XLI. Fig. 11.) 
Skuticko, Radovesnic, Smröek, Chvala. 

Venus faba, Sow. (Reuss. II. p. 21. Taf. XLI. Fig. 12.) Fig. 176. 
Korycan. 


Fig. 179. Pinna Fig. 180. Pinna decussata, Fig. 181. Nucula n. sp. Skuc. 
quadrangularis, Goldf. Goldf. Hajek, Potenstein. 


Venus fabacea, Röm. (Fr. Weissenberg.-Sch. p. 121. Fig. 105.) Fig. 177. 
Corbula ef. striatula, Sow. (D’Orb. p. 459. Pl. 388. Fig. 9.) Fig. 178. 
Sku£. 


40 


Pinna quadrangularis, Goldf. (Reuss. Verst. II. p. 14.) Fig. 179. 
Tissa, Rosenthal, Tetschen, Knezivka, Caslau, Horie, Kralup, Zbislav. 
Pinna decussata, Goldf. (Reuss. Verst. IL. p. 14. Taf. XXXVIL Fig. 1, 2.) Fig. 180. 
Tissa, Eulau, Tetschen, Horic, Ho$ic, Rosenthal, Potenstein. 


N N 
Pzurnen! 
Fig. 182. Peetuneulus subpulvinatus, Fig. 183. Peetunceulus ventruosus, 
Reuss. Korycan. Geinitz. 


Nucula peetinata, Sow. (Reuss. Verst. II. p. 5. Weissenberger-Schichten p. 112. 
Fig. 70.) 
Skutitko, Zdanic. 
Bloss schlecht erhaltene Steinkerne. 


Fig. 184. Avicula anomala, Sow. Fig. 185. Avicula Moutoniana, D’Orb. Skuticko. 


Nueula n. sp. Fig. 181. 
Skuß. 

Peetuneulus subpulvinatus. (Reuss. Verst. Il. p. 9. Taf. 35. Fig. 18.) Fig. 182. 
Korycan, Pfemy3lan, Radovesnic. 


41 


Peetuneulus ventruosus, Gein. (Reuss. II. p. 9. Taf. XXXV. Fig. 18.) Fig. 183. 
Radovesnice, Skuticko, Hradek, Smröek, Zdanic, Bustehrad, Tissa, Lob- 
kovic, Drahomy3l. 


Reuss führt noch aus den Korycaner Schichten drei Arten. P. spinescens, umbonatus, 
sublaevis, welche aber von neuem studiert werden müssen. 


Avicula anomala, Sow. (Reuss, Verst. I. p. 22. Taf. XXXII. Fig. 1—3.) Fig. 184. 
Kn&zivka, PfemySlan, Caslau, Zdänic. 


noides, Defr, 


Fig. 186. Gervillia solle 


Avicula Moutoniana, D’Orb. (D’Orb. p. 475. Taf. 393. Fig. 1—4.) Fig. 185. 
Skuticko, Zuckmantel, Zdanic. 
Gervillia solenoides, Defr. (Reuss. Verst. II. p. 23, Taf. XXXII. Fig. 13, 14.) 
Fig. 186. 
Pankrac, Kn&zivka, PremySlan. 
Gervillia Kozakoviensis, Fr. Fig. 187. 
Vesee unterhalb des Kozakovberges bei Turnau. 
Perna cretacea, Reuss. (Reuss Verst. II. p. 24. Taf. XXXII. Fig. 18—20. Taf. 
XXXIIL Fig. 1.) Fig. 188. 
Tissa, Velim, Sku&? 
Myoconeha cretacea, D’Orb. (D’Orb. p. 260. Pl. 335.) Fig. 189. 
KneZivka, korycan, Smreek. 


Fig. 187. Gervillia Kozakoviensis, Fr. '/, nat. Gr. 


Inoceramus striatus, Mant. (Reuss. Verst. II. p. 25.) Fig. 190. 
Korycan, PfemySlan, Hradek, Radovesnic, Kn@Zivka, Bestvin, Rosenthal, 
Kojetic, Tfebesie. 
Lima pseudocardium, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 33. Taf. XXXVII. Fig. 2, 5. 
Fr. Weissenb.-Sch. p. 125. Fig. 119.) 
Kolin, Korycan, Tissa, Kojetic, Bustehrad, Zdanic, Radovesnic.' 
Auch in den jüngeren Schichten. 


42 


Lima Cottaldina, D’Orb, (D’Orb. p. 537. Pl. 416. Fig. 1-5.) Fig. 191. 
Cicovic, 


Fig 189. Myoconcha eretacea, D’Orb. 


Fig. 188. Perna eretacea, Reuss. Tissa. Korycan, Steinkern. Nat. Grösse. =: 
; n - ei 


Lima tecta, Goldf. (D’Orb, p. 547. pl. 419. Fig. 5—8. Fig. 192. 
Kamajk, Radovesnic, Nebovid, Kank, Kojetic, Skut. 

Lima aspera, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 34. Taf. XXXVII. Fig. 17.) Fig. 19. 
Kn£zivka. 


er: 2 
ES: 


Fig. 190. Inoceramus striatus, Premyslan. Fig. 191. Lima Cottaldina, D’Orb. 


Lima canalifera, Goldf. (Lima multicostata Gein. — Reuss. II. p. 34. Taf. 38. 
Fig. 7, 8. — Fr. Weissenb.-Schichten. p. 124. Fig. 117.) Fig. 191. 
Pankräc. 


43 


Lima Beichenbachi, Gein. (Reuss. Verst. II. p. 34.) Fig. 195. 
Hradek, Radovesnic, Ronov, Korycan. 

Lima Hoperi, Sow. (Reuss, Verst. II. p. 34. Taf. XXXVIII. Fig. 11, 12.) 
Teplitz, Sandberg, Kojetic, Knezivka, Korycan, Trnovan. 


Fig. 192. Lima teecta, Goldf. Fig. 193. Lima aspera, Reuss. 


Lima elongata, Sow. (Reuss, Verst. II. p. 33. Taf. 38. Fig. 6, 9. Fr. Weissenb.- 
Sch. p. 124. Fig. 116.) 
Das Vorkommen in den Koryc. Schichten fraglich. 


Fig. 194. Lima’canalifera, Goldf. Fig. 195. Lima Reichenbachi, Gein. Korycn. 


Lima n. sp., Kafka in lit. Fig. 196. 
Pecten Nilssoni, Goldf. (Reuss, Verst. II. p. 26. Taf. 39. Fig. 1—3. Weissenb.- 
Sch. p. 127. Fig. 124.) Fig. 197. 
Premyslan. 
Peeten laminosus, Mant. (Reuss, Verst. II. p. 27. Taf. 39. Fig. 5.) Fig. 198 
Grossdorf, Skuticko, Telöic, Radovesnic. 


44 


Pecten subdepressus, D’Arch. (T. IL. Pl. XVI. Fig. 1, 2.) Fig. 199. 
Gaslau. 

Pecten deeipiens, Reuss. (Reuss, Verst. II. p. 31. Taf. XLV. Fig. 3.) Fig. 200. 
Tuehomeöfie, Radovesnie. 


Fig. 196. Lima n. sp. Fig. 197. Peeten? Fig. 198. Peeten lami- 
Korycan. Nilssoni, Goldf. nosus, Mant. 


Peeten acuminatus, Gein. (Reuss. Verst. II. p. 20. Taf. 39. Fig. 20, 21. Pecten 
cretaceus Goldf.) Fig. 201. 
Kamaik, Radovesnic, Kank, Velim, Knezivka, Nebovid, Hradek, Kolin, 
Ronov, Kojetic, Skud? 


Fig. 199. Peeten subdepressus, Fig. 200. Peeten deeipiens, Reuss. 
D’Arch. Caslau. Nat. Gr. 


Pecten aequicostatus, Lamk. (Reuss. Verst. II. p. 32. Taf. 39. Fig. 22. Taf. 50. 
Fig. 2, 3.) Fig. 202. 
Pankratz bei Reichenberg, Vesce unterhalb des Kozakovberges, Horic, 
Korycan, Radovesnic, Holy, Telcie. 


45 


Pecten elongatus, Lamk. (Geinitz. Elbetalgeb. p. 195. Taf. 44. Fig. 2—4a.) 
Fig. 203. 
Borek, Grossdorf bei Weltrus. 
Peeten asper, Lamk. (Reuss Verst. II. p. 350. Taf. 50. Fig. 1.) Fig. 204. 
Hnatnie bei Wildenschwert, Kojetie, Zbislav, Vorder-Kopanina. 


Fig. 201. Peeten acuminatus, Gein. 


Peeten Dujardini, Röm. (Reuss. Verst. II. p. 30. Taf. 39. Fig, 17.) Fig. 205. 
Sloupno, Pfemyslan. 


Vola phaseola, Lam. sp. (Geinitz. p. 199. Taf. 45. Fig. 1.) Fig. 206. 
Korycan. Bustehrad. 


Fig. 202. Peeten aequicostatus, Lamk. Pankratz bei Reichenberg. 


Spondylus lineatus, Goldf. (= Sp. latus, = Sp. obliquus.) 
Zbislav, Nebovid, Kamajk, Radovesnic, Tel£ic, Öicovicky, Velim, Kne&- 
zivka, Radim, Holly, Sandberg, Trnovan. 
Spondylus striatus, Sow. (Reuss. Verst. II. p. 37. Taf. 40. Fig. 5, 10, 11. 
Hippuritenconglom. Teplitz, Kutschlin, Korycan, Kuttenberg, Elbeteinitz, 
Radovesnic, Kojetic, Zbislav, PremySlan. 


46 
Spondylus hystrix, Goldf. (Reuss. Verst. II. p. 36. Fr. Weissenb.-Schichten, p. 130. 
Fig. 133 a,b.) Fig. 207 a, b. 
Korycan, Knezivka, Tiebesic. 


Plieatula fortis, Fr. Fig. 208. 
Korycan, häufig. Knezivka. 


A) 


Fig. 203. Peeten elon- 
gatus, Lamk. Grassdorf. 


Fig. 205. Fig. 204. 
Peeten Dujardini, Röm. Peeten asper, Lamk. Hnatnic$bei Wildenschwert. 


Anomia exeissa, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 45. Taf. 31. Fig. 15.) 
Wahrscheinlich die Unterschale einer Anomia. 


Schillingen. 


Fig. 207. Spondylus hystrix, Goldf. 


Fig. 206. Vola phaseola, Lam. Korycan. 


Exogyra sigmoidea, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 44. Taf. 27. Fig. 1—4.) Fig. 209, 
Zbislav, Kolin, Velim, Radim, Kojetic, Kamajk, Hradek. 
Exogyra lateralis, Reuss. ‘(Reuss. Verst. II. p. 42. Taf. 27. Fig. 38—47.) 


Fig. 210a, b. 


47 


Kojetic, Kamajk, Skutiöko, Velim, Radovesnic, Kolin, Zbislav. Kommt 
auch in jüngeren Schichten vor. 
Exogyra haliotidea, Sow. (Reuss. Verst. II. p. 44. Taf. 27. Fig. 5, 9, 10. Taf. 
alsaRio 3.297103), Ris2211. 
Nebovid, Radovesnic, Ronov, Zbislav. 


Exogyra columba, Goldf. (Reuss. Verst. II. p. 43. Taf. 31. Fig. 1—4.) Fig. 212, 

Vojic, Zukmantl, Ronov, Dubian, Tiresovic, Tisa, Hradek, Zdanic. 

Smröek, Skuticko, Knezivka, Tuchomeric (eine 1 m hohe Bank), Holubie, 
Radovesnic, Vesce, Chvala, Holy, Mezhales, Bustehrad, etz. 


Ä \ a Fig. 209. Exogyra sigmoidea, R { 
Fig. 208. Plicatula fortis, Fr. Korycan. en 


Exogyra reticulata, Reuss. (Reuss. Verst. p. 44. Taf. 27. Fig. 5.) Fig. 213. 
Zbislav, Kolin, Radim, Velim, Elbeteinitz. 
Ostrea semiplana, Sow. (Reuss. Verst. II. p. 44. Taf. 31. Fig. 5—7. Fr. Weis- 
senb.-Sch. p. 133. Fig. 138.) Fig. 214. 
Zlosejn. 


W 


Fig. 210. Exogyra lateralis, Reuss. Fig. 211. Exogyra haliotidea, 
Nat. Grösse. Goldf. :Nat. Grösse. 


Ostrea operculata, Reuss. (Reuss. Verst. II. p. 41. Taf. 28. Fig. 9. Taf. 30. Fig. 12.) 


Fig. 215. 
Zbislav, Velim, Kank, Nebovid, Kamajk, Krakovan. 


48 


Ostrea diluviana, Lamk, (Reuss. Verst. II. p. 38. Taf. 30. Fig. 16, 17. Taf. 41. 
Fig. 1. — Taf. 45. Fig. 1.) Fig. 216. 
Kamajk, Vodolka (Balbin), Skuticko, Elbeteinitz, Krakovan, Smrcek, Skut, 
Kojetic, Velim, Kolin, Kank, Zbislau. 


Ostrea hippopodium, Nils. (Reuss. Verst. II. p. 39. Taf. 28. Fig. 10—15, 17, 
18. — Taf. 29. Fig. 1-18. — Taf. 30. Fig. 13—15. — Fr. Weissenberg.- 
Schichten p. 132. Fig. 137.) Fig. 217. 

Östrea hippopodium, wenn sie breite Ansatzstelle besitzt. 
Zbislau, Kamajk, Kaik, Radim, Kolin, Skytovan, Zdanie, Vorder-Kopanina. 


Fig. 212. Fig. 213. 
Exogyra ecolumba, Goldf. Nat. Grösse. Exogyra retieulata, Reuss. Zbislav. 


Ostrea (aleetronia) carinata, Lam. (Reuss, Verst. 38.) Fig. 218. 
Elbeteinitz, Hnatnic, Premyslan, Caslau, Kolin, Smrtek, Kojetic. 


Anomia subtrunecata, D’Orb. Fig. 219. 
Skutitko. 


„Fig. 214. B Fig. 215. 
Ostrea semiplana, Sow. Nat. Grösse. Ostrea operculata, Reuss. Nat. Grösse 


Ausser den hier angeführten Pelecypoden besitzen wir noch über 50 Arten, 
welche wegen mangelhafter Erhaltung nicht genau bestimmt werden konnten, denn 


49 


es sind meist bloss Steinkerne ohne oder mit fragmentarer Schale. Ich habe auch 
mehrere von Reuss aus Schillingen und Weisskirchlitz angeführten Arten ausgelassen, 


Fig. 216. Ostrea diluviana, Lam. Kamajk. Nat. Gr. 


da die Originale nicht vom neuem untersucht werden konnten, denn dieselben sind 
entweder in Pest oder in Wien. 


Fig: 217. Üetren 
hippopodium, Nils. 


Fig. 219. Anomia x 
subtruncata, D’Orb. Fig. 218. Ostrea earinata, Lam. Korycan. Nat. Grösse. 
: 4 


50 


Rudistae. 


Monopleura eumulus, Pocta. (Pocta. O rudistech. p. 35. Taf. V. Fig. 22.) Fig. 220. 
Nach Angabe des Finders soll die einzige Oberschale von Zbislav 
stammen, aber Dr. Pocta vermutet, dass sie von Radovesnic herrührt, wo 
die Rudisten massenhaft vorkommen. 
Stenopleura angustissima, Pod. (Pocta p. 37. Taf. II. Fig. 13. — Taf. III. Fig. 7. 
Taf. IV. Fig. 6—9.) Fig. 221. 
Häufig in Radovesnic. 
Stenopleura venusta, Pocta. (p. 38. Taf. II. Fig. 15, 16.) 
Einige Exemplare von Korycan. 


Stenopleura venusta var. fornicata, Pod. (p. 39. T. V. Fig. 25.) 
Hat die Oberschale gewölbter und das Schloss kräftiger. 


Nr 

RE 

EC 

Fig. 220. Monopleura cumulus, Pot. Fig. 221. Stenopleura angustissima, Pot. 
von Radovesnic. von Radovesnic. 


Stenopleura earinoperculata, Po@ta. sp. (P. p. 38. Taf. V. Fig. 23.) 
Sparsame im Kalkstein eingewachsene Exemplare stammen von Korycan. 
Stenopleura pileus, Pot. (P. p. 38. Taf. V. Fig. 19, 20.) 
Kreisrunde oder ovale Oberschalen fanden sich häufig in Korycan. 
Limaecia minima, Po. sp. (p. 40. Taf. IV. Fig. 10—17.) Fig. 222. 
Kommt in Korycan, sowie in Radovesnic in kleinen Kolonien vor. 
Valletia aliena, Poc. (p. 40. Taf. V. Fig. 21.) Fig. 223 
Eine einzige Oberschale stammt von Zbislav. 
Caprotina stimulus, Poc. (p. 45. Taf. II. Fig. 19, 20.) 
Radovesnic. 
Caprotina deformis, Pot. (p. 45. Taf. VI. Fig. 17.) 
Radovesnic. 
Caprotina vadosa, Pot. (p. 46. Taf. II. Fig. 18. — Taf. V. Fig. 28.) Fig. 224. 
Radovesnic. 
Caprotina aculeata, Poc. (p. 46. Taf. II. Fig. 9, 10.) 
Radovosnic. 
Caprotina eaudiculata, Poc. (p. 47. Taf. VI. Fig. 4.) 
Radovesnic. 


5 
Caprotina acuminata, Poc. (p. 47. Tab. II. Fig. 11, 12.) 
Radovesnic. 


Caprotina sinuata, (p. 48. Taf. II. Fig. 21. — Taf. III. Fig. 2, 3.) 
Radovesnic. 


Caprotina perplexa, Pot. (p. 48. Taf. II. Fig. 5, 8. — Taf. III. Fig. 1.) Fig. 225. 
Die Unterschale sehr häufig in Radovesnic. 


Fig. 222. Limacia minima, Poc. sp. Fig. 223. Valletia aliena, Po£. 
von Radovesnic. 


von Zbislav. 
Caprotina umbonata, Pot. (p. 49. Tab. V. Fig. 24.) 
Radovesnic. 


Caprotina sodalis, Poc. (p. 49. Taf. II. Fig. 2—4.) 
Die kleinen Unterschalen finden sich in Gruppen aneinander gewachsen 
in Radovesnic, Velim und Korycan. 
Caprotina eontorta, Po£. (p. 50. Taf. VI. Fig. 10.) 


Selten und schlecht erhalten in Korycan und Premyslan. 


DER x 
T 3 


£ 
hr 


u 


N 7202) 


Fig. 224. Caprotina vadosa, 


Fig. 225. Caprotina perplexa, 
Pod. Von Radovesnic. 


Poe. Von Radovesnic. 


Fig. 226. Cryptaulia paradoxa, 
Poe. Skue. 


Caprotina pleuroidea, Pot. (p. 50. Taf. V. Fig. 17.) 
Radovesnie. 


Caprotina semistriata, D’Orbigni. (p. 50. Taf. VI. Fig. 5.) 


Diese Art wurde schon von Reuss aus Kutlin beschrieben. Dieselbe 
kommt aber nur als Steinkern der Innenhöhlung vor, auch in Korycan und 
PremySlan. 


4* 


52 


Cryptaulia triangulum, Pot. (p. 51. Taf. II. Fig. 1.) 
Schlecht erhaltene Unterschalen kommen in dem festen Kalke von Korycan 
vor. 
Cryptaulia paradoxa, Po£. (p. 51. Taf. IV. Fig. 18., Textfigur No. 4) Fig. 226. 
In Korycan und neuerer Zeit im Brauneisenstein der Kluftausfüllungen 
des Granits bei Skut. 
Cryptaulia perlonga, Po£&. (p. 52. Taf. IV. 
Fig. 1—4.) 
Die Unterschale erreicht bis 10 cm 
Länge. Korycan. 
Caprina striata, Po@. (p. 52. Taf. VI. Fig. 1.) 
Fig. 227. 
Selten und mangelhaft erhalten in 
Korycan. 
Caprina incerta, Poc. (p. 53. Taf. VI. Fig. 3.) ’ ? 
Korycan. Fig. 227. 
Caprina laminea, Geinitz. (p. 53. Textfigur 'aprina striata, Pod. Korycan. 
Nro. 5). 
Das schöne Exemplar befindet sich im Nationalmuseum in Pesth. Es 
wurde im Hornstein, der die Spalten des Porphyrs ausfüllt, gefunden. Kudlin. 
Plagioptychus Haueri, Teller sp. (Caprina. Haueri, Teller. — Pl. Haueri, Po£ta. 
p. 55.) Fig. 228. 
Aus dem Hornstein, welcher die Spalten des Porphyrs ausfüllt, am Sand- 
berge bei Teplitz. Ein Exemplar enthält im Innern schöne Baryterystalle. 


Fig. 228. Plagioptychus Haueri, Tell. Sand- Fig. 229. Radiolites bohemieus, Teller. 
berg bei Teplitz. Mit Barytcrystallen. Vergrös. Sandberg bei Teplitz. 


Caprinula? incerta, Pot. (p. 56. Taf. VI. Fig. 11.) 
Bruchstücke wurden in Korycan und Radovesnic gefunden. 
Radiolites bohemiecus, Teller. sp. (Potta. p. 57. Tai. V. Fig. 7—15. Miscellanea 
palaeontologica II. Taf. 6. Fig. 8) Fig. 229. 


53 


Häufig im Hornstein am Sandberg bei Teplitz. Neuerer Zeit im Braun- 
eisenstein der Kluftausfüllungen des Granits bei Skut. 


Fig. 230. Radiolites Saxoniae, Fig. 231. Radiolites undulatus, Gein. 
Röm. Von Korycan. Von Mezholes. 


Radiolites? socialis, D’Orb. (Pocta. p. 58. Taf. I. Fig. 9.) 
Etwa 15 kleine Unterschalen fanden sich in den Exogyrenkalken von 
Holubie bei Kralup. 


Fig. 232. Radiolites Sanctae Barborae. Fig. 233a. Petalodontia Germari, 
Von Mezholes bei Kuttenberg. Gein. Von Korycan. 


Radiolites Saxoniae, Röm. sp. (Pocta p. 58. Tab. 1. Fig. 10. — Tab. V. Fig. 26, 
27. — Tab. VI. Fig. 12, 13.) Fig. 230. 
Die Unterschalen häufig in Velka Ves, Vodolka, Telcic, Chvaletic, 
Mariaheim, Debrno, Korycan, Nollendorf, Holubic und Mezholes. 


54 


Radiolites Sauvagesi, Hamk. Firm. (Pocta p. 59.) 
Fragmente wurden bei Korycan gefunden. 
Radiolites undulatus, Gein. sp. (Pocta p. 59. Tab, 1. Fig. 11—13.) Fig. 231. 
Von dieser Art kennt man bloss die Oberschalen von Ku£@lin und Mezholes. 
Radiolites Sanetae Barborae, Pot. (p. 60. Taf. I. Fig. 4—8. — Taf. VI. Fig. 
14—16.) Fig. 232. 
Rad. mamillaris. Malä Geol. p. 115. 
Diese Art ist häufig im Sandstein von Mezholes bei Kuttenberg, wovon 
vor Zeiten der Baustein für die Kirche der St. Barbora genommen wurde: 
Die zahlreichen Versteinerungen waren Ursache, dass die Ornamente des 
gothischen Baues bald zerfielen und man zur sehr kostspieligen Restauration 
des Domes schreiten musste. 
Die kalkigen Lagen sind in der Gegend sehr reich an Radioliten. 
(Ctitar, Kozenic) und werden zur Saturation in Zuckerfabriken verwendet. 


Fig. 233b. Petalodontia plano- Fig. 234. Ichthyosarcolithes ensis, Pocta. 
perculata, Pod. Radovesnic. Von Korycan. 


Radiolites humilior, Pot. (p. 61. Taf. I, Fig. 2, 3.) 
Bildet bei Chocenic unweit Kolin mächtige Kalksteinlager. Die Unter- 
schale ist klein, sonst ähnelt die Art der vorigen. 
Radiolites tener, Poc. (p. 61. Taf. I. Fig. 14, 15.) 
Von Mezholes. 
Biradiolites Zignana, Pirona sp. (Pocta p. 62. Taf. I. Fig. 1.) 
Ein kleines Fragment von Radovesnic. 
Petalodontia Germari, Gein. sp. (Pocta p. 63. Taf. IV. Fig. 5.) Fig. 233 a. 
Diese schöne Form, deren Schale aus 5 Schichten besteht, stammt von 
Kudlin und Korycan. 
Petalodontia planoperculata, Po&. (p. 64. Taf. III. Fig. 8-11. — Taf. V. 
Fig. 16.) Fig. 233 b. 
Bloss Oberschalen mit gevaltigen Zähnen sind von Radovesnic bekannt. 


55 


Petalodontia opimer, Poc. (p: 65. Taf. III. Fig. 17.) 
Radovesnic. Bloss ein Exemplar mit kleineren Zähnen. 
Petalodontia erassodentata, Pot. (p. 65. Taf. V. Fig. 6.) 
Grosse flache Oberschalen mit langen Zähnen. Radovesnic und Korycan. 
Petalodontia aculeodentata, Poc. (p. 66. Taf. V. Fig. 18.) 
Radovesnic. 
Petalodontia foliodentata, Pod. (p. 66. Taf. III. Fig. 4. — Taf. V. Fig 1-3.) 
Oberschalen mit dünnen blattförmigen Zähnen. Radovesnic, Korycan. 
Petalodontia? bohemica, Pod. (p. 67. Taf. VI. Fig. 2.) 
Korycan. 
Ichthyosarcolithes ensis, Poc. (p. 67. Taf. VI. Fig. 8, 9.) Fig. 234. 
Ichthyosareolithes? marginatus, (p. 60. Taf. VI. Fig. 6, 7.) 
Korycan. 


Brachiopoda. 


Terebratulina chrysalis, Schl. sp. (Schl. Brach. der böhm. Kreide. p. 149. — 
T. striatula. Reuss. Verst. II. p. 49. Taf. 26. Fig. 2.) Fig. 235. 
Zbislav, TrebeSic, Kamajk. 
Terebratulina rigida, (Schl. Brach. p. 149. T. gracilis 
Reuss I. p. 49. Taf. 26. Fig. 1. Taf. 42. F. 24. 
— Weissenberger Schichten p. 135. Fig. 146. 


Kamajk. 
Terebratula phaseolina, ILmk. (Schlönb. Brach. d. b. Fig. 235. Terebratulina 
Kreide. p. 150. Taf. V. Fig. 1.) Fig. 236. chrysalis, Schl. 


Kn£zivka, Korycan, Trebenic, Kojetic. 
Ehynchonella compressa, Lmk. Fig. 237. 
Spitovic bei Prelaud, Herm. Möstec, Dubtan, Kuttenberg, Kamajk, Kne- 
Zivka, Teplie, Sandberg, Velim, Kojetic. 


Fig..236. Terebratula phaseolina, Fig. 237. Rhynchonella eompressa, Lm. 
Lam. Tuchofice. 


Morisia ef. Suessii, Bosg. (Schlönb. Brach. p. 152. Taf. V. Fig, 67. Fig. 238. 
Weisskirchlitz, Zbislav, Kamajk. 


56 


Magas Geinitzi, Schl. (Schlönbach Brach. p. 133.) 
Selten, KneZivka, Kamajk. 
Magas striolaris, Schl. (Brachiop. d. b. Kreide. p. 154. Taf. V. Fig. 2—5). Fig. 239. 


Kamajk. 


ei > 


Fig. 235. Morisia Suessi, Bosgr. Fig. 239. Magas striolaris, Schlb. 
Weisskirchlitz. Vergr. 7mal. Von Kamajk. Vergr. 4mal. 


Theeidium vermieulare, Schlönbach. (Die Brachiopoden der böhm. Kreide. Jahr- 
buch der Geol. Reichsanstalt. 1886.) Fig. 240. 
Kamajk, Zbislav, Velim. 


Fig. 240. Theeidium vermieulare, Fig.241. Crania graeilis, Fig. 242. Crania parisiensis, 
Schlönb. Von Kamajk. Vergr. 9mal. Münst. Kamajk. Nat. Gr. Defr. 


Crania gracilis, Münst. var. eximia Schlönb. (Schl. Brach. 116. Taf. V. Fig. 12—15.) 


Fig. 241. 
Kamajk. 
Crania parisiensis, Defr. (Schl. p. 160. Taf. IL. Fig. 11. — Reuss. II. p. 53.) Fig. 242. 


Weisskirchlitz. 


Bryozoa. 


Stomatopora constrieta, Po@. (O mechovkäch p. 12. Taf. I. Fig. 7, 8.) 
Kanık bei Kuttenberg. 
Stomatopora disjeeta, Pod. (O mech. p. 13. Taf. I. Fig. 19.) 
Kank bei Kuttenberg. 
Stomatopora divaricata, Pocta. (OÖ mechovkäch. p. 11 Taf. I. Fig. 1-4. — 
Über Bryozoen aus dem Cenoman am Fusse des Gangberges bei Kuttenberg. 
p. 37.) Fig. 243. 
Kank bei Kuttenberg. 


57 


Stomatopora intermedia, Pod. (Podöta, O mechovkäch. p. 13. Taf. I. Fig. 24.) 
Kamajk, Kank. 
Stomatopora minuscula, Po&. (O mechovkäch. p. 12. Taf. I. Fig. 5, 6.) 
Kank bei Kuttenberg. 
Stomatopora simplieissima, Nov. (Noväk. Bryoz. der böhm. Kreideformation. 
p. 25. Taf. V. Fig. 26—28.) Fig. 244. 
Kamajk. 
Stomatopora Suessi, Nov. sp. (P. O mechovkäch. p. 12. — Noväk. Taf IV. 
Fig. 25, 26. Taf. V. Fig. 14, 14.) 
Zbislav, Kamajk. 
Diastopora angulus, Po@. (O mech. p. 15. Tab. II. Fig. 31, 32.) 
Kank bei Kuttenberg. 


Fig. 243. Stomatopora divaricata, Po£. Fig. 214. Stomatopora simplieissima, 
Kank bei Kuttenberg. Vergrössert. Nov. Kamajk. Vergröss. 


Diastopora bacca, Pol. (O mech. p. 15. Taf. I. Fig. 17, 18.) 
Kank. 

Diastopora circularis, Po&. (O mech. p. 14. Taf. I. Fig. 13. Taf. III. Fig. 31.) 
Kank. 

Diastopora eonereta, Poc. (P. OÖ mech. p. 15. Taf. I. Fig. 20.) 
Kank bei Kuttenberg. 

Diastopora confluens, Röm. sp. (Nov. Bryoz. p. 22. Taf. IV. Fig. 19—22.) 

Fig. 245. 

Schillingen bei Bilin, Kamajk. 

Diastopora diffluens, Nov. sp. (Po@. Omech. p. 16. Taf. II. Fig. 12, 13.) 
Selten auf Muschelschalen von Kamajk. 

Diastopora echinata, Pot. (O mech, p. 16. Taf. I. Fig. 21, 22.) 


Kank. 
Diastopora exigua, Po‘. (O mech. p. 17. Taf. I. Fig. 23.) 
Kank. 


Diastopora folium, Nov. sp. (Pod. O mech. p. 15.) 
Kamajk, Zbislav. 

Diastopora lacrimopora, Nov. (Nov. Bryoz. p. 21. Taf. IV. Fig. 23— 24.) 
Selten auf den Stielen der Crinoiden. 


"58 


Diastopora linguata, Nov. sp. (Nov. Bryoz. p. 26. Taf. V. Fig. 20—23.) 
Selten in Zbislav und Kamajk. 

Diastopora pilosa, Nov. sp. (Berenicea pilosa, Nov. Bryoz. p. 21 Tab. 4 Fig. 1—10.) 
Selten in Zbislav und Kamajk. 

Diastopora procera, Pod. (O mech. p. 17. Taf. IV. Fig. 23, 24.) 
Kamajk. 

Diastopora protracta, Pot. (OÖ mech. p. 16. Taf. I. Fig. 15, 16.) 
Kank. 

Diastopora radians, Nov. sp. (Nov. Bryoz. p. 22. Taf. IV. Fig. 15—18.) 

Hippothoa labiata, Nov. (Nov. Bryoz. p. 10. Taf. III. Fig. 1—5.) Fig. 246. 
Velim. 


Fig. 245. Diastopora eonfluens, 6 
Röm, sp. Kamajk. Hippothoa labiata, Nov. Velim. 


Idmonea decurrens, Poc. (O mech. p. 18. Taf. II. Fig. 3 —6.) 


Kank. 

Idmonea plana, Poc. (O mech. p. 19. Taf. II. Fig. 1, 2.) 
Kank. 

Jimonea prima, Pot. (O mech. p. 13. Taf. I. Fig. 7—11.) Fig. 247. 
Kank. 


Entalophora anomalissima, Nov. (Nov. Bryoz. p. 29. Taf. VII. Fig. 14—20, 
24—26. — Pod. O mech. p. 20. Taf. II. Fig. 19—22.) 
Kamajk, Kaük. 
Entalophora fecunda, Nov. (Nov. Bryoz. v. 31. Taf. VI. Fig. 22—27. Poita p. 
20. Taf. II. Fig. 17, 18. Taf. II. Eig!W14,15) Fig.7248. 
Kamajk, Velim, Zbislav, Kank. 
Entalophora heros, Pod. (O mech. p. 20. Taf. II. Fig. 25 —30.) 
Kank. 
Entalophora juvenis, Pot. (O mech. p. 21. Taf. IV. Fig. 19, 20.) 
Kank. 
Entalophora Kolinensis, Nov. (Nov. Bryoz. p. 33. Taf. VI. Fig. 11—13.) 
Selten im Kalkstein bei Kolin. 
Entalophora proboseidea, Edwards. 
Ent. raripora Nov. (Poc. O mech. p. 22. Taf. II. Fig. 23, 24.) 
Kank. 


59 


Entalophora soror, Poe. (O mech. p. 21. Taf. III. Fig. 9—13.) 
Kank. | 

Discosparsa estranea, Pod. (O mech. p. 22. Taf, III. Fig. 32—36.) Fig. 249. 
Kamajk, Kaik. 


Fig. 247. Idmonea prima, Po& Fig. 248. Entalophora Fig. 249. Discosparsa estranea, 
Kank. Vergr. 7mal. fecunda, Nov. Kamajk. Kank. Vergr. 4mal. 


Spiropora verticillata, Goldf. sp. (Nov. Bryoz. p. 34. Taf. VIII. Fig. 7—12.) 
Schillingen bei Bilin, Kank. 

Heteropora costata, D’Orb. (Pocta p. 23. Taf. III. Fig. 7, 8.) 
Kamajk, Kaik. 

Heteropora foraminulenta, Nov. (Nov. Bryoz. p. 38. Taf. IX. Fig. 3—5.) 
Ein einziges Exemplar von Kolin. 


Heteropora Korycanensis, Nov. (Nov. Bryoz. p. 38. T. IX. Fig. 6—9.) Fig. 250. 
Korycan. 


Fig. 250. Heteropora Koryca- Fig. 251. Heteropora Fig. 252. Heteropora varia- 
nensis, Nov. Korycan. lepida, Nov. Kamajk. bilis, D’Orb. Kamajk. 


Heteropora lepida, Nov. (Nov. Bryoz. p. 39. Taf. VIII. Fig. 21—35) Fig. 251. 
Häufig in Kamajk, Kolin, Zbislav, Kaiik. 

Heteropora ramosa, Po. (O mech. p. 24. Taf. III. Fig. 1—6.) 
Kank. 


60 


Heteropora variabilis, D’Orb. sp. (Nov. Bryoz. p. 40. Taf. IX. Fig. 10—12.) 
Fig. 252. 
Häufig in Kamajk, Kolin und Zbislav. 
Ditasia biseriata, Pod. (O mech. p. 25. Taf. IV. Fig. 3. 4.) 
Ein einziges Exemplar am Kank. 
Filifaseigera bohemica, Pod. (O mech. p. 26. Taf. I. Fig. 14.) 
Kank. 
Osculipora plebeia, Nov. (Nov. Bryoz. p. 36. Taf. X. Fig. 16—34.) Fig. 253. 
Häufig in Kamaik, Zbislav und am Kank. 


Fascieulipora bohemica, Pot. (OÖ mech. p. 27. Taf. III. Fig. 21—36.) 
Selten am Kank. 


Fig. 253, Fig. 254. 
Oseulipora plebeia, Nov. Kamajk. Semielea velamen, Pod. Kank, Vergr. 8mal. 


Lichenopora diseus, Pod. (O mech. p. 27. Taf. IV. Fig. 1. 2.) 
Nicht selten in Kamajk und ähnlichen Fundorten. 
Cea modesta, Po&. (O mech. p. 28. Taf. IV. Fig. 13— 17.) 
Kank. 
Semielea acupunetata, Nov. sp. (Diastopora acup. Nov. Bryoz, p. 23. Taf. VI. 
Fig. 1 - 14.) 
Kank, Kamajk, Kolin, Zbislav. 
Semielea velamen, Pot. (O mech. p. 29. Taf. II. Fig. 14, 15. — Taf. III. Fig. 
16—20. Fig. 251. 
Selten bei Kank. 
Melicertites docens, Nov. (Bryozoa, p. 34. Taf. VIII. Fig. 13—20.) 
Kolin, Kank. 
Multelea orphanus, Nov. (Nov. Bryoz. p, 36. Taf. VI. Fig. 15—21.) 
Selten bei Korycan. 
Mempbranipora confluens, Reuss. (Nov. Bryoz. p. 11. Taf. II. Fig. 17, 18.) 
Schillingen. 


61 


Meimbranipora curta, Nov. (Nov. Bryoz. p. 11. Taf. I. Fig. 4—9. Taf. III. Fig. 67.) 
Kamajk, Zbislav, Velim. 
Membranipora depressa, Hag. sp. (Nov. Bryoz. p. 12. Taf. II. Fig. 9, 10.) 
Kaük. \ 
Membranipora elliptica, Hag. sp. (Nov. Bryoz. p. 13. Taf. Il. Fig. 11-16) 
Fig. 255. 
Auf Muschelschalen in Schillingen und bei Kamajhk. 


S a Ei « SR 

als ® . . . ne . . 

Fig. 255. Membranipora ellip- Fig. 256. Membranipora irregularis, 
tica, Hag. sp. Haag. 


Membranipora eribellum, Pot (Pod. O mechovkäch, p. 31. Taf. IV. Fig. 9.) 
Kank. 


Membranipora irregularis, Haag. sp. (Nov. Bryoz. p. 12. Taf. I. Fig. 13—24.) 
Fig. 256. 
Häufig in Schillingen, Kamajk, Zbislav, Velim und Zehusic. 


Fig. 257. Lepralia euglypha, Fig. 258. Eschara pupoides, Fig. 259. Semieschara teres, 
Nov. Kamajk. Reuss. Kamajk. Nov. Kamajk. 


Membranipora Koninckeana, Hag. sp. (Po&. O mech. p. 31. Taf. IV. Fig. 5.) 
Kank. 

Membranipora perisparsa, Nov. (Nov. Bryoz. p. 15. Taf. II. Fig. 6—8.) 
Auf Muschelschalen bei Kamajk. 

Membranipora subovata, Nov. (Nov. Bryozoa, p. 15. Tat. Il. Fig. 3—5.) 
Selten in Kamajk. 


62 


Membranipora subtilis, Po&. (Poc. OÖ mech. p. 31. Taf. IV. Fig. 1.) 
Kank. 

Membranipora tuberosa, Nov. (Nov. Bryoz. p. 16. Taf. I. Fig. 1—3.) 
Selten bei Kamajk. 

Lepralia euglypha, Nov. (Nov. Bryoz. p. 16. Taf. I. Fig. 10, 11.) Fig. 257. 
Kamajk, Zbislav. 

Eschara labiata, Pot. (Po@. OÖ mech. p. 32. Taf. IV. Fig. 6-8.) 
Kank. 

Eschara mumia, Pot. (Pot. O mech. p. 32. Taf. IV. Fig. 10, 11.) 
Kank. 

Eschara pupoides, Reuss. (Nov. Bryoz. p. 17. Taf. II. Fig. 17—19.) Fig. 258. 
Selten in Kamajk. 

Biflustra solea, Nov. (Nov. Bryoz. p. 18. Taf. IIl. Fig. 12—16.) 
Kamajk. 

Semieschara teres, Nov. (Nov. Bryoz. p. 19. Taf. III. Fig. 8-11.) Fig. 259. 
Selten bei Kamajk. 


Anthozoa. 


Isis tenuistriata, Reuss. (Poöta, Anthozoen der böhm. Kreideformation p. 18. Taf. 
18. Fig. 2.) Fig. 260. 
Die kalkigen Glieder in Kamajk und Zbislav. 
Isis miranda, Pod. (Pod. Anthozoen p. 19. Fig. 3.) Fig. 261. 
Diese riesige Form fand sich in Zbislav und Kamajk. 


Fig. 260. Isis tenuistriata, Fig. 261. Isis miranda, Po&. Fig. 262. Stichobothrion 
veuss. Von Kamajk. Zbislav. Nat. Grösse. foveolatum, Reuss. 
Vergr. 2mal. a7,Gelenkfläche. Kamajk. Vergr. 2mal. 


Stichobothrion foveolatum, Reuss. (Po@ta. Anth. p. 20. Fig. 4.) Fig. 262. 
Die kalkigen Glieder sind fein der Länge nach gestreift. 
Häufig in Kamajk, Zbislav, Velim, Vito$ova, Kolin, Kaik. 


63 


Stichobothrion solidum, Po. (P. Anthoz. p. 21. 5, 6. Taf. 1. Fig. I.) Fig. 263. 
Heliopora Partschii, Reuss. (Poe. p. 22. Taf. I. Fig. 2.) 


Fand sich in den Porphyrspalten am Sandberge bei Teplitz und in Rado- 
vesnic. | 


Fig. 263. Stichobothrion solidum, Pod. a Kalkige Glieder Vergr. 2mal. db Restaurierte Figur 
a Kalkige Glieder, 5 hornige Internodien, ce ausgebreitete Basalfläche, d Kontur des Cönosarks. 


Cordilites eretosus, Reuss sp. (Chätites verst. Reuss. Potta p. 24. Taf. |. Fig. 3. 
Textfigur No. 7, 8.) Fig. 264. 
Häufig bei Koneprus. 
Glenarea eretacea, Pot. (p. 25. Textfig. 9, 10.) Fig. 265. 
Korycan, Pfemyslan. 


a 


Fig. 264 Cordilites eretosus, Reuss sp. von Korycan. a Nat. Grösse. b Eine vervitterte Bruchflache. 


Porites Michelini, Reuss sp. (Pocta p. 26. Taf. I. Fig. 4.) 

Häufig in verschiedenen Grössen bei Korycan und PremysSlan. 
Porites textilis, Poc. (Po&. p. 27. Taf. I. Fig, 6.) 

Korycan, Bilin. 
Porites spissus, Poc. (p. 28. Taf. I. Fig. 5.) 

Korycan. 


64 


Cyelolites discoidea, Blainw, (Poc. p. 31. Textfig. 11.) Fig. 266. 
Micrabacia coronula, Goldf. sp. (Pot. p. 32. Textfigur. 12. 13) Fig. 267. 
Im Sandstein von Zlosein und Nelahozeves, dann in Zbislav, Debrno 
und PremySlan. Die einzige Art, die auch in jüngeren Schichten der Iser, 
Teplitzer und Priesener Schichten vorkommt. 


N 


Fig. 265. Glenarea eretacea, Pod. Settenz. Fig, 266. Cyelolites diseoidalis 
a Nat. Grösse, b Querschnitt. Korycan. Nat. Grösse. 


Thamnastraea deeipiens, Mich. sp. (Po&. p. 33.) 
In den Porphyrspalten am Sandberg bei Teplitz. 
Dimorphastraea parallela, Reuss. sp. (Astraea parallela Reuss. Pot. p. 34. Text- 
figur Nro. 14.) Fig. 268. 
Häufig bei Kamajk, Zbislav, Kuttenberg, Öaslau und Kolin etz. 


Fig. 267. Mierabacia eoronula, Goldf. Fig. 265 Dimorphastraea, Reuss. sp. 
Von Zlosejn. a Nat. Grösse. Ein System Von Kamajk. Nat. Grösse. 
4mal vergr. 


Placoseris Geinitzii, Bölsche. (Trochosmilia compressa Gein. — Potta. p. 35. 
Textfig. 15, 16.) Fig. 269. 
Häufig bei Radovesnie und Korycan. 


65 


Cyathoseris faecilis, Poö. (Anth. p. 36. Taf. II. Fig. 2.) 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 
Leptophyllia patellata, Mich. sp. (Poöta. p. 37. Textfigur 17.) Fig. 270. 
Heliastraea? Barrandei, Miln. Edw. et H. (Astraea macrocona, Reuss Verst. 
d. böhm. Kreideform. p. 60. Taf. 24. Fig. 2.) 
Reuss führt die Art aus dem Rudistenkalk von Kutlin an. 


R 


IR. 


Fig.269. Placoseris Geinitzii, Fig. 270. Fig. 271.Trochosmilia compressa, 


Bölsche. Korycan. Nat. Grösse. Leptophyllia patellata. Lamk. Zlosejn. Nat. Grösse. 
Korycan. Nat. Grösse, 


Isastraea splendida, Pot. (Pod. Anth. p. 39. Taf. II. Fig. 3.) 
Ein einziges Exemplar von Korycan. 
Isastraea sp. (Pot. Anth. p. 40.) 
In den Porphyrklüften von Teplitz. 
Trochosmilia compressa, Lamk. sp. (Reuss Turbinolia compressa. p. 62. Taf. XI, II. 
Fig. 5. — Po£. Anth. p. 41. Fig. 18.) Fig. 271. 
Im Sandstein bei Zlosejn. 


EN 


Fig. 272. Stylina Fig. 273. Cryptocoenia 
pusilla, Po£. vadosa, Pot. Mli- obseura, Poc. Radovesnic. 
kojed. Nat. Grösse. Nat. Gr. 


Coelosmilia laxa, M. Edv. et H. (Po@ta Anth. pag. 42.) 
Schlecht erhaltene Fragmente wurden bei Bilin gefunden. 
Parasmilia pusilla, Pot. (Po&. Anth. p. 44. Fig. 21, 22.) Fig. 271b. 
Einige Exemplare von Korycan. 
Stylina vadosa, Poc. (Poc. Antb. p. 44. Textfig. N. 23 Taf. II. Fig. 11. Fig. 272. 
Aus dem festen Kalkstein von Mlikojed bei Lobkovic. 
? Stylina putealis, Gein. sp. (Po@. Anthoz. p. 45.) 
Von Radovesnic. 


66 


)ryptocoenia obscura, Po£. (P. Anth. p. 46. Textfig. 24. Taf. II. Fig. 4.) Fig. 273. 
Von Radovesnic. 

Astrocoenia eribellum, Pod. (Anthoz. p. 48. Textfig. No 25. Taf. II. Fig. 5.) 
Aus dem festen Kalk von Mlikojed bei Lobkovie. 


N 


Fig. 274. Placohelia rimosa, Po£. Fig. 275. Synhelia gibbosa, Goldf. sp. 
Kuttenberg. Nat. Gr. Zbislav. Nat. Grösse. 


Astrocoenia decaphylla, Mich. sp. (Po€. Antb. p. 47. Taf. II. Fig. 6.) 
Aus dem Hornstein in Porphyrklüften in Teplitz. 

Placohelia rimosa, Poc. (Po&. Antb. Texfig. 26. Taf. II. Fig. 7.) Fig. 274. 
Aus der Gegend von Kuttenberg. 


Fig. 276. Synhelia reptans, Pot. Fig. 277. Caryophyllia eylin- 
Korycan. Nat. Grösse.  dracea, Reuss. sp. Kamajk. Vergr. 5mal. 


Synheliagibbosa, Goldf.sp. (Po@. Anth. p. 50. Textfig. No.27.T. II. Fig. 12.) Fig. 275. 
Radovesnie, Kamajk, Zbislav, Kuttenberg (Kank), Korycan, Schillingen etc. 

Synhelia reptans, Pot. (Pot. Anth. pag. 50. Textfig. 28. Taf. II. Fig. 8.) Fig. 276. 
Von Korycan. 

Caryophyllia eylindracea, Reuss. sp. (Pod. Anth. p. 52. Textfig. 29.) Fig. 277. 
Kamajk, Zbislav, Bilin, Weisskirchlitz. 


67 
Crustacea. 


Scalpellum quadratum, Darw. (Fritsch et Kafka. Crastaceen der böhm. Kreide-. 
formation, pag. 5. Textfig. No 3.) Fig. 278. 
Kamajk. 
Scalpellum quadricarinatum, Reuss. (Fr. et Kf. Crust. d. b. Kr.-Form. p. 5. 
Fig. 4.) Fig. 279. 
Weisskirchlitz, Kamajk. 


Fig. 278. Scealpellum quadra- Fig. 279. Scalpellum Fig. 280. Scalpellum Kamajk- 
tum, Darw. Kamajk. Vergr. 4mal. quadricarinatum, Reuss. ense, Kf. Kamajk. Vergr. 6mal. 
Kamajk. Vergr. 2mal. 


Scalpellum Kamajkense, Kf. (Fr. et Kafka, Crust. p. 5. Fig. 5.) Fig. 280. 
Kamajk. 

Scalpellum fossula, Darw. (Fr. et Kaf. Crust. p. Textfig. 6.) Fig. 281. 
Kamajk. 


a b 
Fig.281.Sealpellum fossula, Fig. 282. Sealpellum ma- Fig. 283. Scalpellum angustum, 
Darw. Kamajk. ximum, Sow. Kamajk. Vergr. Dix. Kamajk. Vergr. 6mal. 


mal. 


Scalpellum maximum, Sow. sp. var. typicum. (Fr. et Kat. Crust. p. 6. Textfig. 7.) 
Fig. 282. 
Kamajk. 


68 


Scalpellum angustum, Dix. (Fr. et Kaf. Crust. sp. 6. Textfig. 8.) Fig. 283. 
Kamajk. 

Scalpellum tuberceulatum, Darw. (Fr. et Kaf. Crust. p. 6. Textfig. 9). Fig. 284. 
Kamajk. 


Fig. 284. Scalpellum Fig. 285. Sealpellum Fig. 286. Scalpellum 
tubereulatum, Darw. erassum, Kat. nitens, Kf. Kamajk. Vergr. 
Kamajk. Vergr. 6mal 3mal. 


Scalpellum erassum, Kaf. (Fr. et Kaf. Crust. p. 7. Textfig. 10.) Fig. 285. 
Kamajk. 

Scalpellum nitens, Kf. (Fr. et Kf. Crust. p. 7. Fig. 11.) Fig. 286. 
Kamajk. 


Fig. 287. Pollieipes glaber, Reuss. Kamajk. 


Pollieipes glaber, Reuss. (Fr. et Kf. Crust. p. 8. Fig. 13.) Fig. 287. 
Kamajk, Schilliogen, Zbislav, Weisskirchlitz. Auch in jüngeren Schichten. 


69 


Pollicipes Bronni, Röm. (Fr. et Kf. Crust. p. 9. Fig. 14.) Fig. 288. 
Kamajk. 


Pollieipes costatus, Kf. (Fr. et Kf. p. 9. Fig. 15.) Fig. 289. 
Kamajk. 


Fig. 288. Pollieipes Bronni, Römer. Fig. 289. 
Kamajk. Vergr. 4mal. Pollieipes costatus, Kf. Kamajk. Vergr. 2mal. 


Pollieipes striatus, Darw. (Fr. et Kf. p. 9. Fig. 16.) Fig 2%. 


Kamajk. 

Pollieipes? fallax, Darw. (Fr. et Kf. p. 10. Fig. 17.) Fig. 291. 
Kamajk. 

Pollicipes euspidatus, Kf. (Fr. et Kf. Crust. p. 11. Fig. 18.) Fig. 292. 
Kamajk. 


Fig. 290. Pollieipes striatus, Fig. 291. Fig. 292. Pollieipes euspida- 
Darw. Kamajk. Vergr. 2'/,mal. Pollieipes fallax, Darw. Kamajk. tus, Kf. Kamajk. Vergr. 2mal. 


Pollieipes elongatus, Steenstr. (Fr. et Kf. Crust. p. 11. Fig. 20.) Fig. 293. 
Kamajk. Weisskirchlitz. 
Pollieipes eonieus, Reuss. (Reuss Verst. p. 17. Taf. V. Fig. 13. — Fr. et Kf. p. 11. 
Fig. 21.) 
Bilin, Sauerbrunnberg. 


70 


Balonula cretacea, Kafka. (Fr. et Kf. Crust. p. 12. Fig. 22.) Fig. 2%. 
Kamajk. 

Bairdia subdeltoidea, Münst. (Fr. et Kafka. Crust. p. 13. Fig. 23.) Fig. 295. 
Kamajk selten. 


Fig. 293. Pollieipes Fig. 294. Balonula cretacea, Fig. 295. 
elongatus, Steenstrup. Kf. Kamajk. Vergr. 4mal. Bairdia subdeltoidea. 


Kamajk. 


Cytherella ovata, Röm. sp. (Fr. u. Kaf. Crust. p. 18. Fig. 40. a, b, c.) Fig. 296. 


Kamajk. 


Fig. 296. Cytherella ovata, Röm. sp. Fig. 297. Cytheridea perforata, Röm. sp. 


Cytheridea perforata, Röm. sp. (Fr. u. Kaf. Crustenth. p. 17. Fig. 38. Fig. 297. 
Kamajk. 


Fig. 298. ‚Cythere ornatis- Fig. 299. Callianassa Turtiae, Fr. a Erstes Paar Füsse, 
sima, Reuss. b drei Bauchsegmente, von Holubie. 


Cythere ornatissima, Reuss. (Fr. u. Kaf. Crust. p. 15. Fig. 30.) Fig. 298. 
Kamajk. 


71 


Callianassa Turtiae, Fr. (Fr. u. Kaf. Crust. Taf. 41. Textfig. 60.) Fig. 399. 


Diese Art hat lange, schmale Scheren u. an Bauchsegmenten eigen- 


gefunden. 


a b C d 


Fig. 300. Neerocareinus avicularis. a, 5b Nat. Grösse. c, d vergrössert. 


Neeroeareinus avieularis, Fr. (Fr. u. Kaf. Crust. T. 10. F. 2, 10-13.) Fig. 300. 
Kamajk, Kojetic. 


Cancer seolitarius, Fr. (Fr. u. Kaf. Crust. Taf. Fig. 1.) Fig. 301. 
Korycan. 


Fig. 301.53Cancer solitarius, Fig. 302. Cancer reversus, Fig. 303. (Astacus) laevissimus, 
Fr. Korycan. Fr. Kamajk. Fr. Zbislav. 


Cancer reversus, Fr. (Fr. u. Kaf. Crust. p. 49. Taf. 10. Fig. 3.) Fig. 302. 
Kamajk. 


(Astacus) laevissimus, Fr. (Fr. u. Kafka. Crust. T. 10. Fig. 4.)}Fig. 503. 
Zbislav, Nebovid, 


72 


Vermes, 


Serpula gordialis, var. serpentina. Fig. 304. 
Kamajk, Zbislav, Kolin, Velim, Skuticko, 
Kojetic, Kne&iivka. 
Serpula ampulacea, Sow. (Geinitz, Elbethalgeb. I. 


- ae Fig. 304. Serpula gordialis 
p. 283.) Fig. 305. 5 er 


Sku@, Radovesnie, Kojetie, Caslau, Tfebe- 
nic, Kamajk, Premyslan. 


Fig. 305. Serpula ampulacea, Sow. Fig. 306. Serpula n. sp. Sku£. 


Serpula sp. Fig. 306. 


Echinodermata. 


Cidaris vesiculosa, Goldf. Fig. 307. 
Kamajk, Zbislav, Velim, Holubie, Radovesnic, Krakovan, Ronov, Schil- 
lingen, Hradek, Korycan, Ci&ovie, Kojetie, Skut. 
Cidaris Sorignetti, Desor. (Geinitz, Elbethalgeb. ‚p. 68. Taf. 15. Fig. 1-19) 
Fig. 308. 
Zbislav, Kamajk, Trebenie, Elbeteinitz, Schillingen,. Kopee, Kolin. 
Kutschlin, Velim, Korycan, Radim, Klein Cakovie. 
Cidaris (Reussi Gein.) papillata, Reuss. (Reuss, Verst. I. p. 57. Taf. XX. Fig. 22 ) 
Fig. 309. 
Kamajk. 
Codiopsis doma, Desm. (Noväk. Tab. III. Fig. 5. a, e.) Fig. 310. 
Holubie. 


13 


Salenia, sp. Grösse 5 mm. 
Radim. Aus den mergligen Ausfüllungen der Gneissfelsen. Gefunden von 
Herrn Rejholee, Lehrer in Kourim. 


ec! 


Fig. 307. Cidaris vesieulosa, Goldf. a Ein ganzes Exemplar, das wahrscheinlich dieser Art (oder 
zu Cid. Sorignetti) gehört. 5b Von Kamajk. Nat. Grösse. ce Stacheln etwas vergrössert. 


Pygaster, sp. (Noväk. Echin. Taf. II. Fig. 4.) Fig. 311. 
Premyslan. 


Fig. 308, Cidaris Sorignetti, Desor. Fig. 309. Cidaris papillata, Reuss. 
Kamajk. Etwas vergrössert. Kamajk. 


Echinoconus, sp. Nov. (Nov. Echinodermen. p. 3. Taf. I. Fig. 2.) Fig. 311 b. 


Fig. 310. Codiopsis doma, Desm. Von Holubic. Nat. Grösse. Gez. von Prof. O0. Noväk. 


Pyrina Des Moulinsi, D’ Arch, (0. Noväk. Echinod. Taf. III. Fig. 2.) Fig. 312. 
Korycan, Zbislav, Kamajk, Velim, Trebnitz, Kojetic, Markovic bei Caslau. 


14 


Pyrina Krejeii, Nov. (0. Nov. Echin. Taf. I. Fig. 6, 7, 8.) Fig. 313. 
Zbislav, Sandberg, Teplitz. 

Pyrina megastoma, Nov. (O0. Noväk, Echin. Taf. II. Fig. 2, 3.) 
Kamajk, Sandberg (Teplitz). 


Fig. 311. Pygaster, sp. Nov. Premyslan. Fig. 311b. Echinoconus, sp. Kamajk. 


Catopygus albensis, Geinitz. (Noväk, Echinod. Taf. I. Fig. 4, 5. — Taf. IL. 
Fig. 10.) Fig. 314. 
Rokycan, Kamajk. 


Fig. 312. Pyrina Des Moulinsi, Fig. 313. Pyrina Krejtii, 
D’ Arch. Kamajk. Nov. Zbislav. 


Pygurus lampas, Nov. (Noväk. Echin. T. I. Fig. 12.) Fig. 315. 
Vojice u Hofie. Pankratz bei Reichenberg. 

Holaster suborbieularis, Ag. (Nov. Echin. T. I. Fig. 9.) Fig. 316. 
PremysSlan, Landskron. 


Fig. 314. Catopygus albensis, Gein. 


Holaster carinatus, Nov. in lit. (Nov. T. X. Fig. 5.) 
Kamajk, Kuttenberg, Zbislav, Zuckmantel. 

Holaster laevis, Nov. (Nov. Echin. T. I. Fig. 3.) 
Kuttenberg. 


Ne 


Hemiaster depressus, Nov. (Nov. Echinod. T. II. F. 1. Taf. I. Fig 1) Fig. 317. 
Z/bislav, Kamajk. 


Fig. 315. Pygurus}lampas. Von Pankratz}bei Reicherberg ?/, nat. Grösse, 


Asterias ? sp. Fig. 318. 
Korycan. 


Fig. 316. Holaster suborbicularis, Ag. Aus den Konglomeratschichten von 
Premyslan, nördl. von Prag. Nat. Grösse. 


Stellaster plauensis, Gein. (Elbth. I.) Fig. 319. 
Kamajk. 


76 


Oreaster decoratus, Gein. (Geinitz, Elbth. I. p. 89. Taf. 22, 26—33). Fig. 320. 
Kamajk. 


Fig. 317. Hemiaster depressus, Nov. Zbislav. 


Oreaster thoraeifera, Gein. (Gein. Elbth. p. 89. Taf. 22. Fig. 1-5.) 
Kamajk, Zbislav, Kolin. 


Fig. 319. Stellaster 
plauensis, Gein. 


Fig. 320. Oreaster decoratus 
Fig. 318. Asterias, sp. Gein. Kamajk. 


Bourguetierinus elliptieus, D’Orb. (Reuss. Verst. II. p. 59.) 
Kamajk, Zbislav. 


Fig. 321. Glenotremites rosaceus, Gein. Kamajk. Die Stielglieder rechts wurden als Pentacrinus 
lanceolatus beschrieben. 


Antedon Fischeri. (Gein. Elbth. I. p. 92. Taf. 23. Fig. 11.) 
Kamajk. 


17 


Glenotremites rosaceus, Gein. (Gein. Elbthalgeb. I. p. 92. Taf. 23. Fig. 10.) 
Fig. 321. 
Kamajk, Zbislav, Trebenic. 


Pentaerinus pusillus, Fr. (Miscellanaea II. p. 18. Taf. 6. Fig. 7.) Fig. 322. 
Skuc. 


Porifera, 


Craticularia radiosa, Po£. (Poc. I. p. 13. Fig. 1.) Fig. 323. 
Zbislav. 


Craticularia parva, Pot. (Pot. Beiträge. I. p. 15. Fig. 3. Taf. VII. Fig. 6.) Fig. 324. 


. cd 
Fig. 323. Craticularia radiosa, Fig. 324. Craticularia parva, 
Pod. Zbislav. 2mal vergr. Poc. Zbislav. Nat. Gr. 


Craticularia vulgata, Pot. (Pot. Beitr. I. p. 15. Fig. 3.) Fig. 325. 
Zbislav. 

Gratieularia mirabilis, Pod. (Po&. Beitr. I. p. 16. Fig. 4.) Fig. 326. 
Zbislav. 


75 


Cratieularia Zitteli, Poc, (Pot. Beitr. I. p. 17. Fig. 5.) Fig. 326 b. 
Na Rovinach bei Kuttenbere. 

Craticularia tenuis, Röm. sp. (Po@ta. Beitr. I. p. 10. Taf. I. Fie. 1.) 
Bilin, Velim. 


Fig. 325. Cratieularia vulgata, Fig. 326, Cratieularia mirabilis, Po£. 
Po@. Zbislav. Nat. Grösse. Nat. Gr. 


Cratieularia Reaumonti, Reuss. (Pocta. Beitr. I. p. 10. Taf. I. Fig. 2. — Reuss. 
Taf. XVIL Fig. 12.) 
Bilin. 


Fig. 326 b. Fie. 327. Leptophragma cauliformis, 
Cratieularia Zitteli, Pod. Kuttenberg. Po@. Kuttenberg. Nat. Gr. - 


‚ratieularia biseriata, Reuss. sp. (Siphonia biseriata Reuss. p. 73. Taf. XVII. 
Fig. 4, 5. — 'Potta- "Beiträge T. p! 12." Taf. 'T. Fig. &) 
Boren. 
Leptophragma cauliformis, Pot. (Pot. Beitr. p. 20. Fig. 6.) Fig. 327. 
Kuttenberg. 


19 


Guettardia trilobata, Röm. sp. (Pot. Beitr. I. p. 23. Fig. 9.) Fig. 328. 
Zbislav. 


Petalope auriformis, Poc. (Po£. Beitr. I. p. 25. Fig. 10.) Fig. 329. 


Zbislav. 


Fig. 328. Guettardia Fig. 329. Petalope Fig. 330. Petalope foveata, 


trilobata, Röm. sp. auriformis, Pot. Po&. Kamajk. Nat. Gr. 
Zbislav. Nat. Gr. Zbislav. Nat. Gr. 


Petalope foveata, Pot. (Pot. Beitr. I. p. 25. Fig. 14.) Fig. 330. 


Kamajk. 

Synaulia germinata, Pod. (Pe£. Beitr. I. p. 26. Fig. 12.) Fig. 331. 
Zbislav. 

Synaulia patinaeformis, Pod. (Poc. Beitr. I. p. 27. Fig. 13.) Fig. 332. 
Kamajk. 


Fig. 331. Synaulia germinata, Fig. 332. Synaulia Fig. 33%. Lopanella depressa, 
Pocta. Zbislav Nat. Gr. patinaeformis, Po&. Poc. Kamajk. Nat. Gr. 
; Kamajk. Nat. Gr. 


Lopanella depressa, Pot. (Po£. Beitr. I. p. 28. Fig. 14.) Fig. 333. 


Kamajk. 
Botroclonium arborescens, Pot. (Po&. Beitr. I. p. 29. Fig. 15.) Fig. 334. 
Kamajk. 


Botroelonium celatum, Po. (Po&. Beitr. I. p. 29. Fig. 16.) Fig. 335. 
Kuttenberg. 


80 


Cryptobolia morchella, Reuss. (Pot. Beitr. I. p. 39. Fig. 18.) Fig. 336. 
Kamajk. 

Bolidium capreoli, Röm. sp. (Po&ta II. p. 10. Fig. 1.) Fig. 337. 
Kamajk. 

Astrobolia plauensis, Gein. (Pocta II. p. 12. Fig. 2.) Fig. 338. 
Zbislav, Kamajk, Kolin, Radim. 


Fig. 334. Botroclonium arborescens, Fig. 355. Botroelonium Fig. 336.. Cryptobolia 
Kamajk. Nat. Gr. celatum, Po&. Kuttenberg. morchella, Reuss. sp. 
’ Nat. Gr. Kamajk. Nat. Gr. 


Astrobolia venusta, Pot. (Pod. II. p. 13. Fig. 3.) Fig. 339. 
Velim, Kamajk. 
Chonella nitida, Po&. (Po&. II. p. 14. Fig. 4.) Fig. 340. 


Bylan. 
Chonella patella, Po&. (Pod. I. p. 15. Fig. 5.) Fig. 341. 
Bylan. 


Fig. 337. Bolidium ea- Fig. 338. Astrobolia plauensis, Fig. 339. Astrobolia venusta, 
preoli, Röm. sp. Kamajk. Zbislav. Nat. Gr. Poc. Kamajk. Nat. Gr. 
Nat. Gr. 


Chonella cerassa, Pod. (Pot. Beitr. II. p. 16. Fig. 6.) Fig. 342. 


Zbislav. 
Seliseothon porreetum, Pot. (Po. Beitr. II. p. 17. Fig. 7.) Fig. 543. 
Velim. 


Seliscothon eallosum, Pot. (Po&. Beitr. II. p. 17. Fig. 8.) Fig. 344. 
Öaslau. 


81 


Seliscothon ? giganteum, Röm. sp. (Po£. Beitr. II. p. 18. Fig. 6.) Fig. 345. 
Velim. 

Chenendopora producta, Pot. (Pot. Beitr. II. p. 20. Fig. 10.) Fig. 346. 
Schillingen bei Bilin. 


Fig. 310. Chonella Bitid, Po&. Bylan. Fig. 311. Chonella patella, Po£. Bylan. ?/, Nat. Gr. 
Nat. Gr. 


Chenendopora velata, Poc. (Pot. Beitr. II. p. 20. Fig. 11.) Fig. 347. 


Kamajk. 

Verrueulina eraterosa, Pot. (Poc. Beitr. II. p. 22. Fig. 12.) Fig. 348. 
Kamajk. i i 

Verruculina subtilis, Po&. (Po&. Beitr. II. p. 22. Fig. 13.) Fig. 349. 
Kamajk. 


a er i 
Fig. 342. Chonella erassa, Poe. Fig. 343. Seliscothon porreetum, Pot. Velim. 
"/, nat. Gr. 2/, nat. Gr. 


Coelocorypha obesa, Pot. (Po&. Beitr. II. p. 27. Fig. 14.) Fig. 350 
Kamajk. 
Sceytalia pertusa, Röm. var, ficiformis. (Poc. Beitr. II. p. 28. Fig. 29.) Fig. 351. 
Var. ficiformis. Fig. 351a. Var. elongata. Fig. 351b. 
Siphonia bovista, Gein. (Po&. Beitr. II. p. 34. Fig. 18.) Fig. 352. 
Krakovany bei Elbeteinitz. 


[er] 


82 


Siphonia impleta, Pod. (Poe. Beitr. II. p. 35. Fig. 19.) Fig. 359. 
Zbislav. 


Jerea decurtata, Pot. (Pot. Beitr. II. p. 36. Fig. 20.) Fig. 354. 
Kamajk. 


? i RE Er 


Fig. 344. Seliseothon callosum, Poc. Cäslau. Fig. 345. Seliseothon? giganteum, Röm. 
2/, nat. Gr. sp. Velim. 


Polyjerea congregata, Poc. (Po£, Beitr. II. p. 37. Fig, 21.) Fig. 359. 


Kamajk. 
Astroeladia procera, Pot. (Poc. Beitr. II. p. 38. Fig. 22.) Fig. 356. 
Kamajk. 


Fig. 346. Chenendopora produceta, Poc. Fig. 347. Chenendop. vel., Poc. 
Schillingen, Nat. Gr. Kamajk. Nat. Gr. 


Astrocladia laevis, Röm. sp. (Po&. Beitr. Il. p. 38. Fig. 23.) Fig. 357. 
Kamajk. 

Astroeladia opima, Pot. (Pot. Beitr. II. p. 39. Fig. 24.) 
Zbislav., 


83 


Astrocladia bohemica, Poc. (Pot. Beitr. II. p. 39. Fig. 25.) Fig. 358. 
Zbislav. 


Geodia communis, Pocta. (Pot. Beitr. Spongien. III. p. 7.) 
Vereinzelnte Nadeln an beiden Enden zugespitzt findet man in Hlou- 
betin, Holubic, Kuttenberg (Kahık), Kamajk und Zbislav. 


Fig. 343. Verrueullina eraterosa, Kamajk. Nat.Gr. Fig. 319. Verruculina subtilis, Poc. 
Kamajk. Nat. Gr. 


Cliona exozyrarum, Fr. (Pocta. Beitr. II. p. 12.) Fig. 359. 
Häufig überall wo Exogyren vorkommen. Mezholes. 


Cliona Conybeari, Brom. sp. (Podta. Beiträge III. P- 12.) 
Findet sich auf Ammoniten. 


Fig. 350. Coelocorypha obesa, Fig. 351a. Sean pertusa Fig. 3515. Scytalia pertusa 
Poe. Kamajk. Nat. Gr. var. fieiformis, Pot. Velim. var. elongata, Po£. ?/, 
Nat. Gr. Zbislav, '/, Nat. Gr. 


Beniera Zitteli, Pot. (Pot. Beiträge III. p. 12.) 
Kleine, einfache, gewöhnlich gebogene Nadeln, auf beiden Enden kegel- 
förmig zugespitzt, finden sich bei Kuttenberg. 


Reniera, sp. (Pocta. Beiträge III. p. 12.) 


34 


Tremaeystia D’Orbignyi, Hinde. (Poe. Beitr. p. 17.) 


Zbislav. 
Peronella fruticosa, Poc. (Pot. Beiträge II. p. 18. Fig. 3.) Fig. 360, 
Kuttenberg. 


zu; oz 2 
lig. 352. Siphonia bovista, Fig. 353. Siphonia impleta, Fig. 351. Jerea deeurtata, Pod. 
(rein. Nat. Gr. Po&. Zbislav. Nat. Gr. Kamajk. Nat. Gr. 


Peronella elavata, Röm. sp. (Pocta. Beitr. III. p. 19. Fig. 4.) Fig. 361. 
Kamajk. 

Peronella prolifera, Hinde. (Pocta. Beitr. III. p. 19. Fig. 4.) 
Zbislav. 


ie. 355. Polyjerea congregata, Poe. Fig. 356. Astrocladia Fig. 357. Astroel. laevis, 
Kamajk. ?’, Nat. Gr. procera, Po. Kamajk. Röm. sp. Kamajk. Nat. Gr. 


Nat. Gr. 


Corynella torula, Po&. (Poc. Beitr. III. p. 20. Fig. 6.) Fig. 362. 


Zbislav. 
Corynella astoma, Pot. (Pocta. III. p. 21. Textfigur. 7.) Fig. 363. 
Zbislav. 


Corynella bacca, Potta. (Pocta. I. p. 21. Fig. 8.) Fig. 364. 
Kamajk. 


85 


Corynella fastigiata, Pocta. (Pot. III. p. 21. Fig. 9.) Fig. 365. 
Kamajk. 


Fig. 358. Thecosiphonia bohemica. Pod. Zbislav. °/, Nat. Gr. 


Corynella Geinitzi, Po&. (Pot. III. p. 22. Fig. 10.) Fig. 366. 
Zbislav. 


Fig. 359. Cliona exogyrarıum, Fr. a Das Frag- 
ment einer Exogyra mit Poren. Nat. Grösse. b Das Fig. 360. Peronella fruticosa, Pot. 
innere der Schale mit den Gäugen nach dem Schwam- Kuttenberg. Nat. Gr. 

me. Mezholes. 


Corynella varians, Pot. (Pot. II. p. 22. Fig. 11.) Fig. 367. 
Kamajk. 


% 


NR: 


Fig. 361. Peronella elavata, Röm. sp. Fig. 362. Corynella torula, Pod. Zbislav. Nat. Gr. 
Kamajk. Nat. Gr. 


Corynella obtusa, Pod. (Poc. p. 23. Fig. 12.) Fig. 368. 
Kamajk. 


86 


Corynella emersa, Pod. (Po. IIL. p. 23. Fig. 13.) Fig. 369. 
Kamajk. 


Fig. 363. Corynella astoma, Fig. 364. Corynella Fig. 365. Corynella fastigiata, Poc. 
Pod. Zbislav. Nat. Gr. baren, 0 un Kamajk. Nat. Gr. 
at. Gr. 


Corynella tenuis, Pot. (Poe. p. 23. Fig. 14.) Fig. 370. 
Kamajk. 


Fig. 366. Corynella Geinitzi, Pot. Fig. 367. Corynella varians, Po£. 
Zbislav. Nat. Gr. Kamajk. 


Limnorea? minima, Pot. (Poc. II. p. 24. Fig. 15.) Fig. 371. 
Kamajk. 


2 er 


Fig. 368. Corynella Fig. 369. Corynella Fig. 370. Corynella tenuis, Po‘. Kamajk. 
obtusa, Kamajk. emersa, Kamajk. Nat. Gr. 
Nat. Gr. Nat. Gr, 


Stellispongia lenticularis, Po&. (Pod. III. p. 25. Fig. 16.) Fig. 372. 
Kamajk. 


87 


Stellispongia depressa, Pot. (Po. III. p. 25. Fig. 17.) Fig. 373. 
Zbislav. 


Stellispongia produeta, Po£. (Poc. III. p. 25. Fig. 18.) Fig. 374. 
Kamajk. 


Fig.371.Limnorella Fig. 372. Stellispongia lentieularis, Fig. 373. Stellispongia 


minima, Poc. Poc. Kamajk. depressa, Poe. Zbislav. Nat. Gr. 
Kamajk. Nat. Gr. 


Stellispongia tuberosa, Pod. (Po&. III. p. 26. Fig. 19.) Fig. 375. 


Kamajk. 
Synopella elavata, Poc. (Po£. III. p. 27. Fig. 22.) Fig. 378. 
Kamajk. 
Sestrostomella gregaria, Pot. (Pot. IH. p. 27. Fig. 21.) Fig. 376. 
Kuttenberg. 


. a 
Fig 374. Stellispongia producta, Fig. 375. Stellispongia tuberosa, Poc. Kamajk. Nat. Gr. 
Kamajk. Nat. Gr. 


Elasmostoma subpezia, D’ Orb. (Pot. III. pag. 29. Fig. 23.) Fig. 377. 
Kamajk, Krakovan. 


Plocoseyphia fenestrata, Smith. (Pocta. III. p. 35. Fig. 25.) Fig. 579. 
Kuttenbereg. 
Rhapidonema cenomanense, Pot. (Potta. Prispevky k poznäni väpenitych hub. 


Rozpravy tesk& Akademie. Jahrg. XII. Kl. II. Nro. 25. p. 3. Textfig. 1, 2) 
Kamajk. 


38 


Porosphaera texturata, Pot. (Po£. Prispövky.’p. 10. Fig. 19, 20.) 
Kamajk. 


Fig. 376. Sestrostomella gregaria, Fig. 377. Elasmostoma Fig. 378. Synopella 
Po&. Kuttenberg. Nat. Gr. subpezia, Nat. Gr. elavata, Kamajk. 
Nat. Gr. 


Porosphaera globularis, Reuss. sp. (Pocta. Prisp. p. 8.) Fig. 380. 
Kamajk, Kank. 


Fig. 379. Plocoseyphia fenestrata, Fig. 380. Porosphaera globularis, Reuss. sp. 
Smith. Kuttenberg. '/, Nat. Gr. Schematisches Bild des Gerüstes der Kalknadeln 
40mal vergrössert. 


Lestrostomella, sp. Pocta. (Po&. Prispevky. p. 5. Fig. 3. 
Plestinia minuta, Poc. (Poc. Prispevky. p. 11. Fig. 13—18.) 
Kamajk. 


Nachtrag. 


Cratieularia Zitteli, Pocta. (Po&. O novVich houbäch. Siche Einleitung. Fig. 3.) 
Kuttenberg „Na rovinäch“. 

Gutardia trilobates, Pod. (Po&. O nov. houbäch. p. 4. Taf. II. Fig. 1.) 
Kuttenberg „Na rovinäch‘“. 


89 


Chonella petagiata, Po. (Pod. O nov. houbäch. p. 5. Taf. II. Fig. 2.) 
Kuttenberg „Na rovinäch“. 

Chonella congregata, Potta. (Poc. O nov. houbäch p. 6. Taf. II. Fig. 3.) 
Kuttenberg „Na rovinäch“. 

Verrueulina, sp. Poc. (Ö nov. houbäch. p. 7. Taf. II. Fig. 4.) 
Kuttenberg „Na rovinäch‘. 

Thecosiphonia ecenomana, Po£. (Po&. O nov. houbäch. p. 7, Taf. II. Fig. 5.) 
Kuttenberg „Na rovinäch‘. 

Poterionella truneiformis, Poö. (O nov. houbäch, p. 8. Taf. N. Fig. 6.) 
Kuttenberg „Na rovinäch*“. 

Megalelasma dispansum, Poc, (O nov. houbäch. p. 9. Taf. II. Fig. 7.) 


Foraminifera. 


Polyphragma eribrosum, Reuss. (Perner, Über Foraminiferen des böhmischen 
Cenomans. Resume des böhm. Textes. p. 50. Taf. I. Fig. 1— 14. Textfig. 
No. 2., 3.) Fig. 381. 


Ielöni in Kamajk, selten in den Bryozoenschichten am Kaük bei Kutten- 
berg. Länge 2—18 mm. 


Fig. 381. Fig. 382. Fig. 383. Fig. 384. Fig. 385. 


Fig. 381. Polyphragma eribrosum, Reuss. 
Fig. 382. Lituola cenomana, D’ Orb. 
Fig. 383. Lituola globigerrinoides, Perner. 
Fig. 384. Lituola eylindrica, Perner. 
Fig. 385. Haplostiche oligostegia, Perner. 


Lituola eceenomana, D’Orb. (Perner, p. 52. Taf. II. Fig. 1.6, — Taf. IV. Fig. 
15.) Fig. 382. 
Häufig in Kamajk auf den Schalen von Polycipes, auf Stacheln der Cida- 
riden, spärlich in Kolin, Korycan, Gangberg. Länge 4—11 mm. 
Lituola globigerrinoides, Perner. (Perner, p. 52. Taf. II. Fig. 15—17.) Fig. 383. 
Kamajk, Länge 1'/, mm. 
Lituola eylindrica, Perner. (Perner, p. 52. Taf. Il. Fig. 7— 12. Textfig. 3.) 
Fig. 384. 
Häufig in Kamajk. Länge 1'/,—8 mm. 


g0 


Haplostiche oligostegia, Perner. (Perner, p. 53. Taf. II. Fig. 13, 14.) Fig. 385. 

Kank bei Kuttenberg. (Unicum.) 022 mm. 

Trochamina (Vitriwebbina) irregularis, Carp. (Perner, p. 53. Taf. IX. Fig. 
1-6.) Fig. 386. 

Wurde früher allgemein zu Trochamina gestellt; Perner wies die 
Zugehörigkeit der böhmischen Exemplare zu der Abteilung Perforata nach 
und Chapman creirte dafür die Gattung Vitriwebbina. 

Häufig in der ganzen oberen Kreideformation. 


Fig. 356. Trochamina (Vitriwebbina) irregularis, Carp. sp. Kamajk. 
Vier Kammern auf einer Schale von Pollicipes angewachsen. Vergr. 20mal, 


Textullaria globulosa, Reuss. (Perner, p. 54. Tab. IX. Fig. 11.) Fig. 597. 
Kamajk, Gangberg selten. Grösse 01 —0'25 mm. 

Textullaria brevicona, Perner. (Perner, p. 54. Tab. IX. Fig. 12.) Fig. 388. 
Häufig in Kamajk, selten am Gangberg. Grösse 0'17 mm. 


Fig. 387. Textul- Fig. 388. Textul- Fig. 389. Textul- Fig. 390. Bulimina 
laria globulosa, laria brevicona, laria parallela, brevicona, Perner. 
Reuss. Perner. Kamajk. Perner. 


Textullaria parallela, Perner. (Perner, p. 54. Taf. IX. Fig. 13.) Fig. 389. 
Häufig in Kamajk. Grösse 08-05 mm. 

Bulimina brevicona, Perner. (Perner, p. 54. Taf. III. Fig. 1. a, b.) Fig. 390. 
Kamajk selten. Grösse 0°55 mm. 


Bl 


Bulimina variabilis, D’Orb. (Perner, p. 55. Taf. IIl. Fig. 2, 6, 7.) Fig. 391. 
Sehr häufig in Kamajk und am Gangberg. Grösse 0'3—0'9 mm. 

Bulimina depressa, Perner. (Perner, p. 55. Taf. III. Fig. 3a, b.) Fig. 392. 
Spärlich in Kamajk. Gr. 0'4—0:07 mm. 


Fig. 391. Bulimina variabilis, Fig 392. Bulimina 
D’ Orb. depressa, Perner. Kamajk. 


Bulimina inflata, Perner. (Perner, p. 55. Taf. III. Fig. 4.) Fig. 393. 
Zahlreich in Kamajk. Grösse 0'8 mm. 

Bulimina conoidea, Perner. (Perner, p. 55. Taf. III. Fig. 3a, b.) Fig. 394. 
Selten in Kamajk. Gr. 0:6 mm. 


Fig. 393. Fig. 394. Fig. 395. Fig. 396. Fig. 397. 


Fig. 393. Bulimina inflata, Perner. Kamajk. 

Fig. 394. Bulimina eonoidea, Pern. Kamajk. 

Fig. 395. Nodosaria obsolescens, Reuss. 

Fig. 396. Lagena (Ramulina) tubereulata, Perner. Kamajk. 
Fig. 397. Virgulina ? Kamajk. 


Lagena (Ramulina) tubereulata, Perner. (Perner, p. 56. Taf. V. Fig. 19a, b.) 
Fig. 396. 
Zwei Exemplare von Kamajk; wurde früher als Lagena angeführt. 
Länge 0:6 mm. 
Virgulina? (Perner, p. 56. Taf. IV. Fig. 14.) Fig. 39. 
Bloss ein mangelhaft erhaltenes Exemplar. 


92 


Nodosaria obsolescens, Reuss. (Perner, p. 56. Taf. Vl. Fig. 1. a, b.) Fig. 3%. 
Selten in Kamajk. Grösse 15 mm. 

Nodosaria eryptostegia, Perner. (Pomer. p. 56. Taf. VI. Fig. 2.) Fig. 399. 
Unicum von Kamajk. Grösse 12 mm. 

Nodosaria siliqua, Reuss. (Perner. p. 56. Taf. VI. Fig. 3.) 
Kank bei Kuttenberg. Länge 0'656 mm. 

Nodosaria elavata, Perner. (Perner, p. 56. Taf. VI. Fig. 4.) Fig. 401. 
Sehr selten Kamajk. Grösse 2:6 mm. 

Nodosaria subnodosa, Perner, (Perner, p. 57. Taf. VI. Fig. 5.) Fig. 402. 
Kamajk 1 mm. 

Nodosaria pseudaifinis, Perner. (Perner, p. 57. Taf. VI. Fig. 6. a, b.) Fig. 405. 
Kamajk selten. Grösse 2 mm. 

Nodosaria affınis, Reuss. (Perner, p. 57. Taf. III. Fig, 10, 14 a, b.) Fig. 404. 
Kamajk häufig. Grösse 2—3 mm. 

Nodosaria bohemica, Perner. (Perner, p. 57. Taf. VI. Fig. 7—9.) Fig. 400. 
Kamajk selten. Länge 2 mm. 


Fig. 399. Fig. 400. Fig. 401. Fig. 402. Fig. 403. Fig. 404. Fig. 398. 


Fig. 398. Nodosaria divergens, Pern. Kamajk. 
Fig. 399. Nodosaria eryptostegia, Perner. Kamajk. 
Fig. 400. Nodosaria bohemica, Pern. Kank. 

Fig. 401. Nodosaria elavata, Perner. Kamajk. 

Fig. 402. Nodosaria subnodosa, Perner. Kamajk. 
Fig. 403. Nodosaria pseudaffinis, Perner. Kamajk. 
Fig. 404. Nodosaria affınis, Reuss, Kamajk. 


Nodosaria divergens, Perner. (Perner, p. 57. Taf. VI. Fig. 1.) Fig. 398. 
Sehr selten in Kamajk. Grösse 2 mm. 

Nodosaria pseudochrysalis, Reuss, (Perner, p. 57. Taf. VI. Fig. 13.) 
Gangberg bei Kuttenberg, selten. Läuge 0:69 mm. 

Nodosaria Hilseana, Reuss. (Perner, p. 58. Taf. Vl. Fig. 14.) 
Kamajk. Länge 0'86 mm. 


93 


Frondicularia Fritschi, Perner. (Perner p. 58. Taf. VII. Fig. 1. a,b, c.) Fig. 405. 
Häufig im Kamajk. Grösse 2—3 mm. 

Frondieularia eoronata, Pern. (Perner p. 58. Taf. VII. Fig. 2. a, b.) Fig. 406. 
Gangberg sehr selten. Länge 2 mm. 

Frondieularia linea, Perner. (Perner p. 59. Taf. VII. Fig. 3. a, b.) 
Kamajk selten. Grösse 1 mm. 

Frondicularia bohemica, Perner. (Perner p. 60. Taf. VII. Fig. 4.) Fig. 408. 
Häufig in Kamajk. Grösse 2—4 mm. 

Frondieularia parallela, Pern. (Perner p. 59. Taf. VI. Fig. 5. a, b.) 
Sehr selten in Kamajk. Grösse 1'3 mm. 


Fig. 405. Fig. 406. Fig. 408. Fig. 407. Fig. 409. 


Eig. 405. Frondicularia Fritschi, Perner. Kamajk. 
Fig. 406. Frondieularia eoronata, Perner. Kank. 
Fig. 407. Frondieularia obsoleta, Perner. Kamajk. 
Fig 408. Frondieularia bohemica, Perner. Kamajk. 
Fig. 409. Frondicularia inversa, Reuss. Kamajk. 


Frondieularia obsoleta, Pern. (Perner 59. Taf. VII. Fig. 6. a, b.) Fig. 407. 
Sehr selten in Kamajk. Grösse 15—3 mm. 

Frondicularia conieca, Peru. (Perner p. 59. Taf. VII. Fig. 7. a, b.) 
Sehr selten in Kamajk. Grösse 12 mm. 

Frondieularia quadrigona, Pern. (Perner p. 60. Tai. VII, Fig. 8. a, b.) 
Selten in Kamajk. Grösse 0'8 mm. 

Frondieularia graeilis, Perner. (Perner p. 60. Taf. VIII. Fig. 9.) 
Selten in Kamajk. Grösse 1'5 mm. 

Frondieularia incerta, Pern. (Perner p. 60. Taf. VII. Fig. 10. a, b.) 
Bloss 2 Ex. in Kamajk. Grösse 1 mm. 

Frondicularia inversa, Reuss. (Perner p. 59. Taf. VII. Fig. 9. a, b.) Fig. 409. 
Kamajk, Gangberg. Grösse 15—6 mm. 


94 


Frondicularia lanceolata, Pern. (Perner p. 60. Taf. VII. Fig. 12. a, b.) 
Selten in Kamajk. Länge 2:5 mm. 

Frondicularia foliacea, Pern. (Perner p. 61. Taf. VII. Fig. 13. a, b.) 
Sehr selten in Kamajk. Grösse 3°6 mm. 

Frondiecularia acutiangula, Pern. (Perner p. 61. Taf. VII. Fig. 11.) 
Kamajk. Grösse 1'5—2 mm. 


Fig. 410. Fig. 411. Fig. 412. 


Fig. 410. Marginulina oligostegia, Perner. 
Fig. 411. Marginulina elongata, Reuss. Kamajk. 
Fig. 412. Vaginulina cenomana, Perner. 


Frondicularia gracilis, Perner. (Perner p. 60. Taf. VIII. Fig. 9.) 
Selten in Kamajk. 

Marginulina elongata, Reuss. (Perner, p. 61. Taf. V. Fig. 13, 14.) Fig. 411. 
Selten in Kamajk. Grösse 0'6 mm. 


Fig. 413. Fig. 414. 
Cristellaria’glabra, Pern. ristellaria umbilieata, Perner. 


Marginulina oligostegia, Perner. (Perner, p. 61. Taf. V. Fig. 11, 12.) Fig. 410. 
Selten in Kamajk. Grösse 2 mm. 

Marginulina incerta, Pern. (Perner, p. 61. Taf. V. Fig. 15, 16.) 
Kamajk. Grösse 2:5 mm. 

Marginulina arcuata, Pern. (Perner, p. 61, Taf. V. Fig. 20, 21.) 
Selten in Kamajk. Länge 2—4 mm. 

Vaginulina cenomana, Per». (Perner, p. 62. Taf. V. Fig. 18.) Fig. 412. 
Selten in Kamajk. Grösse 1'3 mm. 


95 


Vaginulina recta, Reuss. (Perner, p. 62. Tab. V. Fig. 17.) 
Sehr selten am Gangberg bei Kuttenberg. Grösse 0'9 mm. 
Cristellaria rotulata, Lamk. sp. (Perner, p. 62. Taf. IV. Fig. 1—11.) 
Häufig in Kamaik und am Gangberg. Grösse 08—5 mm. 
Cristellaria umbilicata, Pern. (Perner, p. 63. Taf. V. Fig. 5, 6.) Fig. 414. 
Selten in Kamajk. Grösse 0'4 mm. 
Cristellaria obsoleta, Pern. (Perner, p. 63. Taf. V. Fig. 7, 8.) 
Häufig in Kamajk. Grösse 0:6—1'5 mm. 
Cristellaria similis, Pern. (Perner, p. 63. Taf. V. Fig. 9, 10.) 
Selten in Kamajk. Grösse 2 mm. 
Cristellaria ereeta, Pern. (Perner, p. 63. Taf. IV. Fig. 12.) 
Grösse 0°9 mm. 
Cristellaria polygona, Pern. (Perner, p. 63. Taf. V. Fig. 3, 4.) 
Grösse 1 mm. 
Cristellaria glabra, Pern. (Pern. p. 62. Taf. V. Fig. 1. 2.) Fig. 415. 
Gr. 1:6 mm. Kamajk. 


Fig. 415. Flabellina el- Fig. 416.Globigerina ere- Fig. 417. Polymorphina 
liptiea Nils. sp. tacea, D’Orb. Kamajk. compressa. Kamajk. 


Flabellina elliptiea, Nils. sp. (Perner, p. 65. Taf. VII. Fig. 1—7.) Fig. 415. 
Häufig in Kamajk, seltener am Gangberg. Grösse 2—6 mm. 

Flabellina ornata, Reuss. (Perner, p. 43. Tab. VIII. Fig. 8.) 

Flabellina ornata, Reuss. (Perner, p. 64. Taf. VIII. Fig. S.) 
Selten in Kamajk. Grösse 1—2 mm. 

Globigerina eretacea D’Orb. (Perner, p. 64. Taf. IX. Fig. 7—10.) Fig. 416. 
Sehr zahlreich am Gangberg und in Kamajk. 

Polymorphina compressa, Pern. (Perner, p. 64. Taf. III. Fig. 8a.) Fig. 417. 
Sehr selten in Kamajk. Grösse 0:65 mm. 

Polymorphina ovata, Perner. (Perner, p. 64. Taf. VIII. Fig 14--16.) Fig. 420. 
Selten am Kank. Grösse 0:65 mm. 

Discorbina ammonoides, Reuss. (Perner, p. 64. Taf. X. Fig. 1. a, b.) 
In Kamajk und am Gangberg selten. Grösse 0'4 mm. 

Discorbina erassisepta, Pern. (Perner. p. 64. Taf. X. Fig. 2, a, b, ce.) Fig. 418. 
Kamajk und am Gangberg selten. Grösse 027 mm. 

Discorbina lenticula, Reuss. (Perner, p. 64. Taf. X. Fig. 3. a, b.) 
Am Gangberg und in Kamajk selten. Grösse 03 mm. 


96 


Discorbina inflata, Perner. (Perner, 65. Taf. X. Fig. 4. a, b, ce.‘ Fig. 419. 
Kamajk selten. Grösse O'15 mm. 

Discorbina oligostegia, Perner. (Perner, p. 65. Taf. X. Fig. 5. a, b. 
Am Gangberg sehr selten. Grösse 0'2 mm. 


Fig. 418. Disecorbina Fig. 420. Polymorphina Fig. 419. Discorbina in- 
erassisepta, Pern. ovata. Gangberg. flata, Perner. Kamajk. 


Discorbina regularis, Perner. (Perner, p. 65. Taf. X. Fig. 6. a, b.) 
Kamajk selten. Grösse 0°5 mm. 


Der grosse Reichthum an Arten, welchen die cenomanen Korycaner Schichten 
Böhmens aufweisen, ist sehr überraschend, aber es ist wahrscheinlich, dass nach 
Erscheinen dieses illustrirten Verzeichnisses der Eifer im Sammeln angeregt werden 
wird und gründliches Studium des neuen Materiales die Zahl der Arten noch be- 
deutend erhöhen wird. 


Böhmen Sachsen 

Vertenratare LI. IT NE DO 14 
Gephalopodak 2. na HATT RE TE 7 
WASTLOBDAA BE. nt ce ee ee ee 112 
Pelecypoda.= 4 RR. 2 el 86 
Rudisae ee... ee u oe 6 
Brachiopodasae. RP sr ee a) 14 
Bry0z0a N un. Va SEHR a a Tr u N 
Grustaceage en). ae ee A 7 
Nermessaeme .., m  V 11 
Echinodermata 2 2 2 ra ed 39 
Anthozoa Ay We a ea a a > > 
Porileran 2 ea ee ee are 28 
Horaminıfera, erste en u 3 

Zusammen . . 606 351 


Aus den cenomanen Perutzer Süsswasserablagerungen wurden von mir 
53 Thierreste beschrieben und abgebildet in dem Werke: Miscellanea palaeon- 
tologica II. Mesozoica, das ich mit Unterstützung des Barrande-Fondes publieirt 
habe. Prag 1910. In Commission bei Fr. Rivnäc. 


Verzeichnis der in Sachsen aufgefundenen Petre- 
facten der cenomanen Schichten nach Geinitz: 


Das Elbethalgebirge. 


Da im Werke des Prof. Geinitz kein übersichtliches Verzeichnis der ceno- 
manen Petrefacten Sachsens vorhanden ist und somit der Vergleich mit denen aus 
Böhmen stammenden erschwert ist, so entschloss ich mich ein solches hier anzu- 
fügen, um eine Uebersicht der Thiere zu geben, welche einst gleichzeitig in dem 
mit Böhmen in Verbindung stehenden Meere gelebt haben. 


Spongiae. 


Spongia Saxonica, Gein. Stellispongia Reussi, Gein. 


Cribrospongia subreticulata, Münst. 
Cribrospongia isopleura, Meuss sp. 
Cribrospongja heteromorpha, Reuss sp. 
Cribrospongia bifrons, Reuss. 
Placoscyphia pertusa, @ein. 
Amorphospongia vola, Michelin sp. 
Sparsispongia variaus, de From. 
Tremospongia pulvinaria, Goldf. sp. 
Tremospongia rugesa, G@oldf. sp. 
Tremospongia Klieni, @ein. 


Cupulospongia infundibuliformis, @oldf. sp. 


Cupulospongia Roemeri, @ein. 
Stellispongia Plauensis, Gein. 


Montivaultia Tourtiensis, @ein. 
Lyctophyllia patellata, Mich. sp. 
Placoseris Geinitzi, Bölsche. 
Latimaendra Fromanteli, Bölsche. 
Synhelia gibbosa, Münst. sp. 
Psomahelia granulata, Bölsche. 
Thamnastraea tenuissima, M. et H. 


Cidaris vesiculosa, Goldf. 
Cidaris cenomanensis, Cotteau. 
Cidaris Sorignetti, Desor. 
Cidaris Dixoni, Cotlteau. 


Stellispongia Goldfussiana, Gein. 
Stellispongia Michelini, @ein. 
Epitheles tetragoua, Goldf. sp. 
Epitheles foraminosa, Goldf. sp. 
Epitheles robusta, @ein. 

Epitheles furcata, G@oldf. sp. 
Chenendopora undulata, Mich. 
Chenendopora patenaeformis, Mich. 
Elasmostoma Normanianum, D’Orb. sp. 
Flasmostoma consobrinum, D’ Orb. sp. 
Siphonia piniformis, @oldf. 

Siphonia annulata, Gein. 

Siphonia bovista, @ein. 


Anthozoa. 


Thamnastraea conferta, M. et H. 
Thamnastraea belgica, M. et H, 
Dimorphastraea paralella, Reuss sp. 
Issatraea sp. 

Astrocoenia Tourtiensis, M. et H, 
Isis tenuistriata, Keuss. 
Stichobothrium fovolatum, Reuss. 


Echinodermata. 


Cidaris sp. 
Cidaris sp. 
Cidaris sp. 
Pseudodiadema variolare, Bot. sp. 


ug 


Pseudodiadema sp. 

Orthopsis granularis, Ag. 
Cyphosoma granulosum, Goldf. sp. 
Cyphosoma cenomanense, Cotteau. 
Cyphbosoma sp. 

Cyphosoma subcompressum, Cotteau. 
Codiopsis Doma, Desm. 

Cattalotia Benetiae, König sp. 
Salenia liliputana, @ein. 

Pygaster truncatus, Ay. 

Discoidea subuculus, Klein. 
Pyrina Desmoulinsi, d’Arch. 
Pyrina inflata, D’Orb. 

Nucleolites, @ein. 

Catopygus carinatus, G@oldf. 
Catopygus Albensis, Gein. 


Hippothoa brevis, Gein. 
Membranipora dilatata, Reuss. 
Mempbranipora subtilimargo, Reuss, 
Membranipora elliptica, Mag. sp. 
Membranipora concatenata, Zeuss. 
Membranipora patellaris, AReuss. 
Membranipora cineta, Reuss. 
Membranipora clathrata, Reuss. 
Mempbranipora irregularis, Hag. sp. 
Membranipora depressa, Hag. sp. 
Membranipora tenuisulcata, Reuss. 
Lepralia sulcata, Reuss. 

Lepralia undata, Reuss. 

Lepralia radiata, Röm. sp, 
Lepralia interposita, Reuss. 
Eschara latilalris, Reuss. 

Eschara heteromorpha, Reuss. 
Eschara oseulifera, Reuss. 
Eschara pupoides, Reuss. 
Biflustra crassimargo, Reuss. 
Vincularia Bronni, Reuss. 
Vincularia Plauensis, Reuss. 
Berenicea Clementina, D’Orb. 
Berenicea rudis, Reuss. 

Berenicea grandis, D’Orb. 
Berenicea Hagenovi, Reuss. 
Berenicea confluens, Roem. sp. 
Diastopora Oceani, D’Orb. 
Discosparsa clathrata, Reuss. 
Defrancia multiradiata, Reuss. 
Stomatopora rugulosa, Reuss. 
Stomatopora divaricata, Räm. sp. 
Proboscina augustata, D’ Orb. 
Proboseina gracilis, Reuss. 
Proboscina subclavata, Reuss. 


Pygurus Lampas, de la Deche sp. 
Holaster suborbieularis, Defr. 
Holaster carinatus, Lam. sp. 
Epiaster distinctus, Ag. 

Hemiaster cenomanensis, Cotteau. 
Stellaster Ottoi, @ein. 

Stellaster Plauensis, @ein. 
Öreaster thoracifer, Gein. 

Oreaster decoratus, @ein. 

Öreaster simplex, Gein. 

Oreaster perforatus, Gein. 
Glenotremites paradoxus, @oldf. 
Glenotremites Schlueterianus, Gein. 
Pentacrinus lanceolatus, Ad. Römer. 
Antedon Fischeri, G@ein. 


Bryozoa. 


Proboseina pınctatella, Reuss. 
Proboseina radiolitorum, D’Orb. 
Proboscine anomala, Reuss. 
Proboscina aggregata, Reuss. 
Reptotubigera virgula, D’ Orb. 
Tubulipora linearis, Feuss. 
Entalopbora virgula, v. AHag. sp. 
Entalophora pulchella, Reuss. 
Eutalophora Vendinensis, D’ Orb. 
Entalophora Geinitzii, Reuss. 
Entalophora conjugata, Reuss. 
Spiropora verticillata, Goldf. sp. 
Teriopora Ligeriensis, D’ Orb. 
Umbrellina Stelzneri, Zeuss. 
Melicertites gracilis, Roem. 
Melicertites Geinitzi, Reuss. 
Öseulipora truucata, G@oldf. 
Truncatula aculeata, Hag. 
Supereistis digitata, D’Orb. 
Desmopora semicilindrica, ZLonsd. 
Ceriopora substellata, D’ Orb. 
Ceriopora spongites, Goldf. 
Ceriopora micropora, Goldf. 
Ceriopora avellana, Mich. 
Ceriopora phymatodes, Reuss. 
Radiopora stellata, Goldf. sp. 
Heteropora coronata, Reuss. 
Heteropora surculacea, Mich. 
Heteropora coalescens, Reuss. 
Ditaxia multicincta, Renss. 
Petalopora Dumonti, Hag. sp. 
Petalopora tenera, Reuss. 
Heteroporella collis, D’Orb. 
Heteropora placenta, Reuss. 


Nodosaria oligostoma, Reuss. 
Nodosaria communis, D’ Orb. 
Vasinulina arguta, Reuss. 
Frondicularia inversa, Reuss. 
Flabellina cordata, Reuss. 
Flabellina rugosa, D’Orb. 
Cristellaria rotulata, Lam. sp. 


Terebratula biplicata, Sow. 
Terebratula phaseolina, Lam. 
Terebratula capillata, D’ Arch, 
Terehratulina striatula, Mant. 
Terebratulina Rudolphi, Gein. 
Terebratella Menardi, Zam. sp. 
Magas Geinitzi, UT. Schlönbach. 


(Rudistae.) 
Radiolites Saxoniae, A. Röm. sp. 
Radiolites Germari, @ein. 
Radiolites polycolinites, D’Orb. 


Radiolites agariciformis, de la Meth. sp. 


Caprotina semistriata, D’ Orb. 
Caprotina Plauensis, @ein. 
(Bivalvae.) 
Ostrea carinata, Lam. 
Östrea diluviana, Z. 
Ostrea Hippopodium, Nils. 
Exogyra lateralis, Ni/s. 
Exogyra columba, Lam. 
Exogyra conica, Sow. 
Exogyra dieitata, Sow. sp. 
Exogyra haliotidea, Sow. sp. 
Exogyra sigmoidea, Rss. 
Spondylus striatus, Sow. sp. 
Spondylus latus, Sow. sp. 
Spondylus hystrix, @oldf. 
Spondylus Omalii, d’ Arch. 
Spondylus ocultus, @ein. 
Pecten membranaceus, Nilss. 
Pecten laevis, Nilss, 
Pecten laminosus, Mant. 
Pecten curvatus, @ein. 
Pecten acuminatus, -Gein. 
Pecten subacutus, Zam. 
Pecten elongatus, Lam. 
Pecten Gallienei, D’Orb. 
_ Peeten Rhotomagensis, D’Orb. 
Pecten inserens, @ein. 
Peeten hispidus, @oldf. 
Pecten cenomanensis, D’Orb. 


Foraminifera. 


Cymbalopora sp. 

Thalamopora cribrosa, Goldf. sp. 
Haplophragium irregulare, Röm. sp. 
Polyphragma cribrosum, Reuss. 
Placopsilina cenomana, D’ Orb. 
Gaudryina rugosa, D’Orb. 


Brachiopoda. 


Thecidea dieitata, Goldf. 

Thecidea vermicularis, Schlotth. 
Rhynchonella compressa, Lam. 
Rhynchonella Grosiana, D’ Orb. 
Rhynchonella Mantelliana, Sow. sp. 
Rhynchonella lineolata, Dav. 
Crania gracilis, Mün. 


Peleeypoda. 


Pecten asper, Lam. 

Pecten multicostatus, Nilss. 
Vola phaseola, Zam. sp. 
Vola aequicostata,- Lam. 
Vola quinquecostata, Sow. sp. 
Vola nötabilis, Mün. sp. 
Vola longicauda, D’Orb. 
Vola digitalis, Röm. sp. 
Lima Reichenbachi, @ein. 
Lima pseudocardium, Reuss. 
Lima ornata, D’Orb. 

Lima simplex, D’Orb. 

Lima divaricata, Dj. 

Lima interstriata, Gein. 
Lima: rapa, D’Orb. 

Lima tecta, Goldf. 

Avicula anomala, Sow. 


Avicula glabra,. Reuss. . 


Avicula Roxenala, D’ Orb. 
Gervillia solenoides, Defr. 
Perna lanceolata, @ein. 
Inoceramus striatus, Mant. 
Pinna Cottai, Gein. 

Pinna decussata, Goldf. 
Mytilus Salliennei, D’Orb. 
Mytilns Neptuni, @oldf. 
Mytilus Cottae, Gein. 
Mytilus ornatissimus, D’Orb. 
Mytilus siliqua, Math. 
Mytilus reversus, Sow. 
Mytilus capitatus, Zittel. 
Mytilus irregularis, Gein. 
Mytilus carditoides, @ein. 
Mytilus arcaceus, Gein, 


190 


Lithodomus rugosus, D’ Orb. 
Lithodomus pistiliformis, Reuss. 


Lithodomus Scheuchseri, Gutbier sp. 


Arca Gallienei, D’ Orb. 
Arca tricarinata, @ein. 
Arca Plauensis, Gein. 
Arca glabra, Park sp. 
Arca carinata, Sow. 
Pectunculus obsoletus, Goldf. 
Pectunculus lens, Nilse. 
Trigonia sulcataria, Lam. 
Trigonia Buchi, @ein. 
Crassatella regularis, Lam. 
Astarte Plauensis, @ein. 


Turritella granulata, Sow. 
Turritella subparalella, @ein. 
Turritella Kirsteni, @ein. 
Turritella subaiternans, Br. et Cor. 
Scala pulchra. Sow. sp. 
Chemnitzia Reussiana, @ein. 
Enchrysalis Stoliczkai, Gein. 
Einchrysalis Laubeana, Gein. 
Natica extensa, Sow. 

Natica pungens, Sow. 

Natica lamellosa, A. Röm. 
Natica Gentii, Sow. 

Natica dichotoma, Sow. sp. 
Natica carinata, Sow. 
Neritopsis nodosa, Gein. 
Neritopsis costulata, A. Röm. 
Neritopsis torulosa, @ein. 
Nerita ovoides, @ein. et Fischer. 
Nerita minutissima, @. et F. 
Pileolus D’ Orbignyi, @ein. 
Pileolus Koninckianus, de Ryckh. 
Pileolus subcentralis, @’ Arch. 
Pileolus capillaris, @ein. 
Pileolus plicatus, @ein. 
Litorina graecilis, Sow. 
Litorina minuta, @ein. 
Phasianells pusilla, Sozo. 
Phasianella Beyrichi, @ein. 
Trochus Geinitzi, Reuss. 
Trochus Buneli, D’ Arch. 
Trochus Duperreyi, D’ Arch. 
Trochus Fischeri, @ein. 
Turbo Geslini, D’ Arch. 
Turbo Reichi, @ein. 

Turbo scabinosus, @ein. 
Turbo Leblanci, D’ Arch. 
Turbo Goupilianus, D’ Orb. 
Turbo Naumanni, Gein. 


Astarte cingulata, Gein. 

Opis bicornis, @ein. 

Mutiella Ringmerensis, Mant. sp. 
Eriphyla striata, Sow. sp. 


Cyprina trapezoidalis, A Röm. sp. 


Cardium Cenomanense, D’ Orb. 
Cardium alternans, Rexss. 
Protocardium hillanum, Sow. sp. 
Pellina semicostata, A. Röm. sp. 
Psammobia Zitteliana, Gein. 
Mactra deserta, @ein. 

Pholas Scelerotites, Gein. 
Gastrochaena ostreae, @ein. 


Gastrochaena Amphisbaena, @oldf. 


Gastropoda. 


Turbo Leonhardi, @ein. 
Turbo Plauensis, Gein. 
Turbo cf Romlini, d’ Arch. 
Solarium Kirsteni, @ein. 
Solarium Tochari, @ein. 
Solarium Reussi, @ein. 
Solarium Ackermanni, @ein. 
Straparollus Roemeri, Gein. 
Teinostoma ceretaceum, D’ Orb. 
Teinostoma Stolizckai, @ein. 
Stelzneria cepacea, @ein. 
Pleurotomaria Plauensis, @ein. 
Pleurotomaria Geinitzi, D’ Orb. 
Emarginula Buchi, @ein. 
Emarginula pelagica, Passy. 
Patella Plauensis, Gein. 
Patella radiolitarum, @ein. 
Dolium nodosum, Sow. 
Fasciolaria distincta, Gein. 
Neptunea paupercula, Gein. 
Neptunea misera, Gein. 
Neptunea loricata, Gein. 
Rapa audacior, @ein 

Rapa cornetti, @ein. 

Rapa Briarti, @ein. 

Rapa Maleiisi, @ein. 

Murex armatus, @ein. 
Trophon electum, @ein. 
Tritonium robustum, @ein. 
Columbella insignis, @ein. 
Columbella clathrata, @ein. 
Cancellaria minima, Gein. 
Cancellaria ovulum, @ein. 
Nerinea Geinitzi, Goldf. 
Nerinea Cottai, Gein. 
Cerithium detectum, Stal. 
Cerithium belgicum, Mün. sp. 
Cerithium Guentheri, @ein. 


sp. 


Cerithium Peschelianum, @ein. 
Cerithium Tormerianum, @ein. 


Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
Cerithium 
‘Cerithium 


Fischeri, @ein. 
acus, Gein. 
Margaretae., Gein. 
Birki, @ein. 
bizonatum, Gein. 
gallicum, D’ Orb. 
aequale, Gein. 
sociale, Zek. 
Heberti, @ein. 
solidum, Zek. 
intermixtum, @ein. 
Fritschei, @ein. 
heterostoma, @ein. 
Sturi, @ein. 


costellatum, Sow. sp. 


difüicile, Gein. 


Belemnitella plena, Blainv. 
Nautilus elegans, Sow. 
Nautilus simplex, Sow. 
Ammonites Mantelli, Sow. 


Serpula gordialis, Schl. 
Serpula octatorensis, Stal. 
Serpula conjuncta, Gein. 
Serpula ampullacea, Sow. 
Serpula laevis, Goldf. 
Serpula Trachinus. 


Scalpellum cenomanense, Gein. 


Scalpellum obsoletum, Gein. 
Polycipes Gamingensis, Gen. 
Callianassa antiqua, Otto. 


Oxyrhina angustidens, Reuss. 
Oxyrhina Mantelli, Ag. 
Otodus sulcatus, Gein. 
Lamna raphiodon, Ag. 


Seilliodus 


crassiconus. 


Arodus polydictyos, Reuss. 


Plesiosaurus, Zahn. 


101 


Cerithium infibulatum, Gein. 
Cerithium Schlüteri, @ein. 
Cerithium vagans, @ein. 
Cerithium sexangulum, Zek. 
Cerithium Barrandei, @ein. 
Cerithium conversum, Gein. 
Cerithium Hübleri, -@ein. 
Cerithium Rudolphi, @ein. 
Cerithium macrostoma, Gein. 
Cerithium Strombecki, @ein. 
Cerithium interpunctatum, Gein. 
Cerithium Gümbeli, @ein. 
Cerithium Lorioli, @ein. 
Actaeon obscurus, Gein. 
Actaeon Braunei, @ein. 
Actaeon Boelschei, @ein. 
Trochactaeon Briarti, Gein. sp. 
Trochactaeon Stelzneri, Gein. 


Cephalopoda. 


Ammonites Geslianus, D’ Orb. 
Scaphites obliquus, Brongn. 
Baculites subbaculoides, Gein. 


Vermes. 


Serpula cincta, Goldf. 

Serpula depressa, @oldf. 
Serpula Gamingensis, Gein. 
Serpula quadricarinata, Mün. 
Serpula septemsulcata, Rot. C. 


Crustacea. 


Palaeostaeus Plauensis, Gern. 
Hoploparia, sp. 
Mysis ? 


Pisces. 


Ptychodus decurrens, Ag. 
Ptychodus polygyrus, Ag. 
Ptychodus mammillaris, Ag. 
Pycnodus cretaceus, Ag. 
Pycnodus complanatus, Ag. 
Pycnodus scrobiculatus, Rss. 


Sauria. 


Leiodon anceps? Owen. 


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BÖHMENS. 


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VERFASST VON 


PROF. DR. ANT. FRIC. 


FIELD MUSEUM E 


ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE 
LANDESDURCHFORSCHUNG BÖHMENS, 
BAND XV. NR. 2. 


MIT 40 ABBILDUNGEN. 


PRAG 1912. 
KOMMISSIONVERLAG VON FR. RIVNAC. BUCHDRUCKEREI DR. ED. GREGR A SYN. 


Das Archiv für die naturwissenschaftliche Landesturchforschung von Böhmen 


enthält bisher folgende Arbeiten: 
ERSTER BAND: 


I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: 
Das Terrain und die Höhenverhällnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im. 
nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte. Seetion II. Von Prof. Dr. Karl Ko- 
ristka. Preis K $—, der Karte app. . E E x . K 3.20 
II. Die Arbeiten der geologischen Anne Dee Enihalt: 
a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nördlichen Böhmen von Pro). 
Johann Krej£i. 
b) Siudien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J. Krej£i. 
c) Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformaltion u. Ss. w. 
von Dr. Anton Fric. 
d) Die Steinkohlenbecken von Radnic, vom Hüttenmeister Karl Feisimantel. Preis . .K I — 
III. Die Arbeiten der botanischen Abtheılung. Dieselbe entnält: 
Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) (Vergriffen.) 
Preis Q : . N ; : : .K 2— 
IV. Zoolokische Anthelanes Dieselbe Fans 
a) Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservator Em. Lokaj. 
b) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom. Assistenten Alfred Slavik. 
c) Ferzeichniss der Spinnen des nörd. Böhmen vom Real-Lehrer Emanuel Bärta. Preis K 4— 
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
Analytische Untersuchungen von Pro). Dr. Hoffman. Preis . R 2 : N x .K — #0 
Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis V.) geb. . y A ; £ 3 . .K 18 — 


ZWEITER BAND: 
Erster Theil. 


I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: 
Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesengebirges und seiner süd- 
lichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhenschichtenkarte Section III. und des Riesen- 
gebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. 
Preis dieser Abtheilung & e F 5 R .K 9— 
II. Die Arbeiten der erlasiscnen! Artneilnes 1. Theil An hälk: 
a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. 
b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Pfilep, Lisek, Shhlee, Holoubkow, Mire- 
schau und Letkow 
c) Jos. Vala und R. ‚Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und 


Beraun. 
d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau 
und der Sdzava. Preis . . . R . : : e 8 : : ; : E r .K &— 
II. Theil enthält: 
Dr. Em. Boricky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens. Preis . .K T7— 


Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20-— 


Zweiter Theil. 


III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: - 
Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (IL. Theil.) (Vergriffen.) 
Preis 2 : b : $ Ä r Ä . K 520 
Vz Zoolornche Apinalas Dieseips enthalt: 
a) Prof. Dr. Ant. Fri: Die Wirbelthiere Böhmens. 
b) » » » » Die Flussfischerei in Böhmen. 
c) » » » » Die Krustenthiere Böhmens. Preis . : x ; .E 6- 
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
Prof. Dr. Em. Boficky: Ueber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsäure in den Ge- 
steinen Böhmens. Preis B r - : 3 = NE) 
Preis der ganzen zweiten Hälfte des reiten ende (LIT, IV. . V. Abth. zusammen) geb. 10-— 


DRITTER BAND: 


I. Topographische Abtheilung. 

Verzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten 
Höhen von Böhmen herausgegeben von Prof. Dr. Karl Korisika u. Major R. Daudlebsky von 
Sterneck & : q R F % & . F R : ; ‚K 360 

II. Geologische Antheilane: 
I. Heft. Petrographische Studien an den en Böhmens von Be. Dr. Em. Bo- 


rıcky. Preis . 2 3 R ‚K 2— 
II. Heft. Petrographische or an en MWeinphonvesteen Böhmene von Prof. Dr. Em. 
Boficky. Preis . ß : s .K 2— 
III. Heft. Die Geologie des böhmiachen mesdehirtes (1. Theil)” von Prof. iD Gustav Laube. 
Preis A s . i : 2 R e x e : A 5 5 ‚K 4+— 


III. Botanische Antheilung. 
Prodromus der Fiora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Gelakovskyj. (III. Theil.) Preis K 4-80 


STUDIEN 


IM GEBIETE DER PERMFORMATION 
BÖHMENS. 


VERFASST VON 


PROF. DR. ANT. FRIC. 


ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE 
LANDESDURCHFORSCHUNG BÖHMENS, 
BAND. XV. NR. 2. 


MIT 40 ABBILDUNGEN. 


2 


PRAG 1912. 


KOMMISSIONVERLAG VON FR. RIVNAC. — BUCHDRUCKEREI DR. ED. GREGR A SYN. 


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VORWORT. 


Während meiner Begehungen zur Erkennung der böhm. Kreide- 
formation, hatte ich vielfache Gelegenheit auch interessante Profile der 
Permformation aufzunehmen und diese sind in meinen Tagebüchern zer- 
streut und könnten leicht der Vergessenheit anheimfallen. Ich gab die- 
selben einem jungen strebsamen Manne, Herrn Joh. Jos. Dan&k zur 
Disposition und .derselbe benützte einige in seiner Arbeit, die im Archive 
für Landesdurchforschung veröffentlicht wurde. *) 


Es war meine Absicht durch ihn eine übersichtliche Darstellung der 
Permformation Böhmens verfassen zu lassen in der Form, wie es meine 
Studien über die böhm. Kreideformation sind. Leider raffte ihn der Tod 
fort, bevor er zur Fortsetzung des Begonnenen schreiten konnte. Seit 
der Zeit wurden viele neue Daten in meinem Werke Fauna der Gaskohle 
verzeichnet und viel Material in den Sammlungen unseres Museums de- 
poniert. 

Da nun wenig Aussicht vorhanden ist, eine neue jüngere Kraft zur 
Lösung der oben angedeuteten Aufgabe zu gewinnen und einer solchen 
Arbeitskraft eine dauerhafte Stellung zu verschaffen, so entschloss ich mich 
selbst das Geplante zu versuchen. 


Es soll sich in folgendem nicht um eine erschöpfende stratigra- 
phische Darstellung der Permformation handeln sondern nur um Notierung 
der petrefactenführenden Schichten und deren Inhalt, und zwar aus dem 
Grunde, um das Beobachtete der Vergessenheit zu entreissen. 


Viele der zu beschreibenden Lokalitäten sind seither unzugänglich 
geworden, manche Bergwerke sind aufgelassen; aber hingegen haben 
Bahn- und Strassenbauten sowie neue Schürfe viel Interessantes auf- 
geschlossen. 

Manche neue Funde bearbeitete ich in meinem Werke: Palaeozoi- 
sche Arachniden und im ersten Bande der Miscellanea palaeontologıca. 


*) Studien über die Permformation Böhmens, Band XI. No. 6. 


Die wichtigsten in letzter Zeit acquirierten Sachen werde ich in nachfol- 
gendem vorläufig abbilden und kurz beschreiben. 

Zum Schlusse dieser Studie füge ich ein vollständiges Verzeichnis 
der tierischen Reste bei, die bisher in der Permformation Böhmens vor- 
gefunden wurden. 


Prage, im Jänner 1912. 


Dr. A. Fric. 


Skizze des entblössten Stamme der Sigillaria denudata mit 3 Wurzeln 
(Artesia), entworfen nach der Entblössung von Herrn Kopeceky jun. 


Neue Beiträge zur Kenntnis der Permformation bei 
Böhmisch Brod. 


Die Umgebung von Böhmisch Brod wurde vor kurzem durch den 
strebsamen, leider bald verschiedenen Lehramtskandidaten Joh. Jos. Danek 
beschrieben.*) 

Seit der Zeit sammelte und beobachtete in dieser Gegend Herr 
Kopecky, Staatsfunktionär in Böhmisch Brod. 

Demselben verdanke ich mehrere Entdeckungen, über die ich hier 
berichten will. 

Zuerst erhielt ich Nachricht von der Auffindung eines riesigen 
Baumstammes in einem Steinbruche nördlich von Neudorf (Nova Ves) 
bei Böhmisch Brod. 

In einem lange verlassenen Steinbruche auf der Anhöhe »Na 
vrsich« (Parcelle 161) an einem hochgelegenen Punkte von 265 m 
ein Stamm von Sigillaria denudata entblösst. 

Derselbe lag in der Richtung von Nordost nach Südwest und hatte 
eine Länge von 5 m. 

Die Oberfläche des Stammes ist mit 2 cm breiten Längsrippen 
geziert, an denen man aber kein weiteres Detail wahrnehmen kann. 

Der vordere Teil des Stammes teilt sich diehotomisch. 

Am Grunde gewahrte man 7 cm breite und 4 cm dieke Wurzeln, 
von denen eine wohlerhaltene die Länge von 45 cm besitzt. 

Deren Oberfläche ist quer gerunzelt und zeigt 7 flache Furchen, 
die 3 mm breit sind und 10—15 mm von einander entfernt liegen. 

Der Querschnitt dieser Wurzeln ist oval (Fig. 3). 

Diese Wurzeln sind bisher als eine selbständige Gattung Artisia 
beschrieben worden. Demnach ist hier ztım erstenmale die Zugehörigkeit 
der Artisia zu Sigillaria nachgewiesen. 


*) Archiv für Landesdurchforschung Band XI. Nr. 7. 


Betrachtung auffallend den Quaderbänken der cenomanen Perucer Schichten, 
welche weiter nördlich bei Kaunic und WySerowic aufgeschlossen sind. 


Teil des 


Riesenstammes von Sigillaı 
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ia denudata von Neudor! 
ÖSse. 


bei 


Böhm. Bı 


od. 


In der Nähe des Stammes fand 
der Sohn des Herrn Kopecky ein 
Stiick der Rinde, welche wohl dieser 
Art angehören dürfte, die in dieser 
(regend vorkommt. Die Blattnarben 
stehen dieht neben einander und es 
wird das Stück aus dem unteren 
Teile des Stammes herrühren, wäh- 
rend das von Göppert abgebildete 
Fragment aus einer oberen Partie 
herrühren dürfte. 

Beim ersten Besuche des Fund- 
ortes hatte ich hauptsächlich zur Sor- 
ge, die Ueberführung eines Teiles des 
riesigen Stammes, welcher vom Be- 
sitzer des Steinbruches, Herrn Pro- 
küpek, unserem Museum geschenkt 
wurde, nach Prag einzuleiten, was 
viel Mühe und nahmhafte Kosten be- 
Fig. 2. (Artisia.) Fragment der Wur- anspruchte. Acht Männer hatten zu 

zel von Sigillaria denudata. tun, um das etwa 8 M. Centner 

2b men, Untene schwere Fragment aus der Tiefe zu 

heben und auf den bereitstehenden 

Wagen zu fördern, auf dem es per Axe direkt auf den Hof des Mu- 
seums geschafft wurde. 


Ich bin Herrn Kopecky für die Beihilfe bei dieser mühevollen 
Expedition zu grossem Danke verpflichtet. 


Am 30. August 1911 besuchte ich den Steinbruch abermals (in der 
Hoffnung, dass bei der herrschenden Trockenheit das Lager des ‚Stam- 
mes zugänglich sein wird, aber ich fand, dass in der neueren Zeit in dem 
Steinbruche weiter gearbeitet 
wurde und die ursprüngliche 
Stelle, wo der Stamm lag, nicht 

“ mehr zugänglich ist. 

Ausser der erwähnten Si- 
gillarıa fanden sich in dem 
Steinbruche noch Calamiten, 
Blätter von Cordaites und gros- 
se. Äste, die wahrscheinlich ei- 
nem Araucariten angehören. 


Der zweite wichtige 


Fund war die Auffindung ei- Fig. 3. Querschnitt der Wurzel von Sigil- 
nes Lagers von schwarzem laria denudata. Nat. Grösse. 


Fig. 4. Sigillaria denudata, 

Goeppert. Rindenstück von 

Neudorf bei Böhm. Brod. 
Nat. Grösse. 


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d 


b 


da 


Kalkstein ganz nahe südlich von Böhmisch 
Brod. 

Auf der Anhöhe »Na Skalce« kam 
Herr Rehak bei der Ausgrabung einer 
Grube zur Compostbereitung auf ein Kalk- 
lager von 77 cm Mächtigkeit. 

Das von mir aufgenommene sche- 
matische Profil (Fig. 6) lässt folgende 
Schichten erkennen. 

1. Rote tonige Schichten ohne orga- 
nische Reste. 

2. Schwarze Kalksteinbank von 77 cm 
Mächtigkeit mit Resten von Stegocepha- 
len und grossen Wedeln von Neuropteris 
conferta, ganz ähnlich wie bei Ottendorf 
in Braunau. 


Zur Fig. 5.: 
a) Bank schwarzen Kalksteines. 
b) Braune Schiefer mit Eisenkonkretionen. 
c) Walchienschichten. 
d) Rötliche Schichten mit sparsamen Pflanzen- 
resten. 
e) Rote Sandsteine mit Quetschgebilden. 
f) Schichten mit Kalkkonkretionen. 


Fig. 5. Photographie des Steinbruches. Südlich von Böhm. Brod. 
(Südlich vom Kirchhof.) 


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3. Braune Sehichte mit 
Eisenkonkretionen. 


4. Braune Schichte mit 
zahlreichen Walchien. Darin 
wurde ein 15 mm grosses Ex- 
emplar von Archisceudderia 
Kopeckyi (Fig. 9) gefunden. 

5. Rote Schicht mit spär- 
lichen Pflanzenresten. 

6. Rote Sandsteine mit 
Walchien und etwas näher bei 
der Stadt mit sehr verschie- 
den geformten Quetschgebil- 
den (Fig. 7), deren Deutung 
bisher ganz rätselhaft ist. 

7. Ackerkrume mit zahl- 
reichen Kalkconeretionen. 


Fig. 7. Quetschgebilde aus dem roten Die beschriebene Kalk- 
Sandstein südlich von Böhm. Brod. bank fällt gegen Norden ein 
Nat. Grösse. und zieht sieh östlich bis 


nach Pristoupim, wo man 
Fragmente derselben beim Ackern beobachten kann. 
Eine Analyse, welche mir gefälligst bei der Cementfabrik in Podol 
durchgeführt wurde, ergab. 


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Ich fand vor Jahren schon nördlich von Böhm. Brod im flachen 
Tale hinter Stolmir herumliegende Platten von schwarzem Kalkstein, 
konnte aber keine Spur von organischen Resten darin entdecken. 


Aus den braunen Walchiaschichten entstammen: 


Kehlbrustplatte ? eines Branchiosaurus. (Fig. 10c.) 

Walchia, sehr häufig. 

Ein Myriapode Scudderia Kopecky:. (Fig. 9.) Vergr. 6mal. 

Der schwarze Kalkstein vom Fundort »Na Skalce« lieferte 
folgende organische Reste: i 


Fig. 8. Stegocephalen-Unterkiefer aus dem schwarzen Kalkstein 
von Böhm. Brod. Nat. Grösse. 


Fig. 9. Archiscudderia Kopeckyi aus den Waichiaschichten 
von Böhm. Brod. Vergr. 12mal. 


a b [6 


Fig. 10. a) Estheria paupera Fr. — b) Amblypterus-Schuppe. 
c) Branchiosaurus? Kehlbrustplatte ? 


11 


A. Thierische Reste. 
1. Unterkiefer eines Stegocephalen (Fig. 8), der seiner schlanken 
Form nach der Gattung Nyrania angehören dürfte. 
2. Fischkoprolithen und Schuppen. 


B. Pflanzliche Reste. 


3. Neuropteris conferta ın grossen Wedeln, ganz so wie in Ottendorf 
bei Braunau. 
4. Calamites gigas. Grosse Exemplare. 


a b ce 
Fig. 11. a) Bepanzerter Zweig eines Calamiten. Nat. Grösse. — b) Derselbe 
6mal vergrössert. — c) Calamites mit gepanzerter Epidermis. 


5. Calamites tesselatus Fr. Dieser Calamit ist mit einer Rinde ver- 
sehen, welche aus kleinen unregelmässigen Körnern einer glänzend 
schwarzen Masse besteht und auffallend den Schuppen von Acanthodes 
ähnelt. (Textfigur Nro. 11.) 


Neue Aufschlüsse an der Bahn zwischen Lomnitz a. P. 
und Libun. 


Durch den Bau der Bahn zwischen Lomnitz und Libun wurden 
durch Einschnitte zwischen der Haltestation Plou@nice und Kyje die 
Schichten der Permformation schön aufgeschlossen. 

Dieselben sind durch den Melaphyr des Taborberges gehoben und 
gestatten eine gute Einsicht in die Lagerung. Während des Baues der 
Bahn und namentlich später sammelte emsig der Schuldirektor .J. Benda 
die Petrefakten und notierte genau die Fundorte. 


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14 


Wir besuchten später gemeinschaftlich die Einschnitte und ich ver- 
fertigte die Profile, und sammelten die Belegstücke der einzelnen 
Schichten. 

Sehr belehrend ist der Einschnitt bei Plou@nice (612 km), dessen 
Schichten gegen Lomnitz einfallen und 12 verschiedene Lagen erkennen 
lassen. Fig. 12. Von dem Unterbau beginnend sehen wir als tiefste, Lage 
einen roten Sandstein von etwa 1m Mächtigkeit (a), auf denselben folgt 
eine schwache Schichte dunkelroten, festen Schiefers (b), welcher eine 
Menge Detritus von tierischen und. pflanzlichen Resten enthält. Wir 
nannten denselben Bonebed, und derselbe enthielt: 


Branchiosaurus. Wirbel und Knochen. 
Pleuracanthus. 

Acanthodes. Haut. 

Acrolepis. Schuppen. 

Amblypterus. Schuppen. 


Auf eine mächtigere Lage von violettem Schiefer (c) folgt 
eine gestreifte Schichte, wo rote und weissliche Streifen wechseln (d) 
weshalb wir dieselben Kanafass-Schichten benannten. Nun folgt 
eine aschgraue Schichte (e) ohne deutliche Reste und darauf liegt 
ein grauer Sandstein (f) mit zahlreichen Pflanzenresten: Cordaites, 
Calamites, Farne etc. 

Darauf liegt eine Lage von Tonschiefern, welche ausser verschie- 
denen Pflanzenresten namentlich häufige Stigmaria ficordes liefert (g). 


Nun folgen mürbe Mergel (h) weissliche Schichten, (©) rote 
Schiefer und Sandsteine (7). 


Bei der Haltestelle Plou@nice sind braune Sandsteine entblösst 
(9a), deren höchste Lage cavelinähnliche senkrechte Streifen aufweist (9). 


Der zweite Einschnitt liegt auf der entgegengesetzten Seite des 
Tabor und lässt bei der Brücke (Mz. 60°5 km) eine Schichtenfolge erkennen, 
welche bedeutend von der bei Ploucnice abweicht und sich unter anderen 
Verhältnissen abgelagert haben musste. 

Interessant ist diese Lokalität hauptsächlich dadurch, dass hier die 
Schichten mit den Fährten von Saurichnites calcaratus preeis konstatiert 
wurden. 

Unweit des Menzlischen Steinbruches bei einer Stützmauer (Mei- 
lenzeiger 60°5) sieht man auf rotem Sandsteine eine dunklere schiefrige 
Schichte (Fig. 13a), in welcher Herr Schuldirektor Benda viele Fährten 
von Saurichnites calcaratus Fr. gesammelt hat. Darauf folgt eine lichtere 
merglige Schichte (b), in welcher bisquittförmige flache Konkretionen 
liegen, die an die schwedischen Marlecker erinnern. Darauf folgt eine 
mächtige Lage von rotbraunlichem Sandstein. 


15 


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Uebersicht der neuerdings bei Lomnitz, Kostialov, Liebstadti vorgekommenen 
Petrefakten. 


1. Stegocephalenfährten aus eimem Steinbruche, bei Liebstadtl. Auf 
einer grossen Sandsteinplatte von 48 cm Länge und 37 cm Breite gewahrt 
man zahlreiche negative Eindrücke von Fährten in verschiedener Rich- 
tung sich kreuzen. 


Fig. 14. Sandsteinplatte von Liebstadtl bei Semil. '', nat. Grösse. 
Photographie des Gypsabgusses in das Negativ, an dem die Segmentierung 
der Haut der Phalangenglieder angedeutet ist. 


1. Saurichnites stenodactylus Fr. Vorderfuss mit 3 schlanken Zehen. 
2. Hinterfuss mit 5 kurzen stummelförmigen Zehen. 
3. Abdruck der Zehenspitzen des Hinterfusses. 

Saurichnites calcaratus Fr. 


or 


5. Saurichnites perlatus Fr. 


17 


Behufs leichteren Studiums derselben liess ich einen Abguss anfer- 
tigen, auf dem man die Positivabdrücke der Unterseite der Zehen genau 
studieren kann. 

Bei der grössten Art, die ich der schlanken Form der Finger 
wegen Saurichnites stenodactylus benenne, gewahrt man bei gewisser 
Stellung gegen das Licht Querrunzeln der Haut, die ich durch Striche 
deutlicher machte. 


An dem Vorderfusse sieht man drei schlanke Finger mit verdickten 
Spitzen. (Fig. 14a.) 

Am Hinterfusse 5 kürzere stummelförmige Finger, welche auch die 
Querrunzelung der Haut erkennen lassen. 


Fig. 15. Platysomus pygmaeus Fr. von Bytouchov bei Lomnitz. 
2mal vergrössert. 


Die übrigen Fährten gehören Saurichniten, an welche schon in 
meinem Werke, Fauna der Gaskohle (Band IV. Seite 95), abgebildet und 
beschrieben sind. 


2. Platysomus pygmäus Fr. Aus dem kalkigen Schiefer von By- 
touchov bei Lomnitz a. d. P. erhielt das Museum von Herrn J. Benda 
einen kurzen hohen Fisch von 5 cm Länge und 2!/); cm Höhe, welcher 
in die Nähe der Gattung Platysomus gehört, welche in der Permforma- 
tion in England vorkommt, aber in Böhmen jetzt zum erstenmale sicher- 
gestellt wurde. 


Die zerstreuten Kopfknochen sind glatt und schwer zu deuten. Die 
Schuppen stehen in etwa 30 Reihen und in der Mitte des Körpers zählt 
man in einer Reihe 16 Schuppen, welche glatt sind und etwa 1 mm 
hoch sind. Die Schuppen der Seitenlinie sind viel grösser, hinten abge- 
rundet und mit einer kurzen kräftigen Nervenröhre versehen. 


Am Rücken sieht man 4 grosse viereckige Schuppen mit An- 
wachsstreifen, von denen es nicht sicher ist, ob sie vor oder hinter der 
fehlenden Rückenflosse liegen. Vor den Fuleralschuppen der heterocer- 


Fric, Studien der Permformation. 2 


18 


ken Schwanzflosse liegen einige einfache Flossenstrahlen. Die Bauchflosse 
zeigt 7 Strahlen, dann folgen 2 ovale concentrisch sestreifte grosse 
Schuppen. Die Afterflosse ist niedrig und der erhaltene Teil lässt deren 


30 Strahlen zählen. 


Ich gebe eine Abbildung, die teilweise restauriert ist nach einer 


in 6facher Vergrösserung 


Fig. 16. Arthrolycosa tarda 
Fr. Aus der Gegend von 
Lomnitz. 


einer sehr festen 


lösen lässt. 


verfertigten Zeiehnung. (Fig. 15.) 


Vom Herrn Direktor Benda erhielt unser 
Museum zahlreiche Reste, welche ich eingehend 
untersuchte und zeichnete. 


Dieselben rühren meist aus der Schlucht 
bei Krsmol unweit Altpaka her, reichen aber 
nicht hin zu einer genauen Bestimmung. 


3. Blattinen-Flügel. 
4. Fliegelreste mit grober Netzung. 


5. Eine Spinne. Arthrolyceosa (Fig. 16), 
welche beweist, dass die paläozoische Gattung 
Arthrolycosa bis an das Ende der Permfor- 
mation bei uns gelebt hat. A. tarda. (Fig. 16.) 


6. Ein Mibenrest. 


7. Branchiosaurus sp., aus dem Brand- 
schiefer von Kostialov. Ein 7 cm langes kom- 
pletes Exemplar lässt keine genaue Bestim- 
mung der Art zu. 


9. Chelidosaurus? von Kostialov. Ein Fra- 
sment der Wirbelsäule, dessen Wirbel 5 cm 
hoch sind, die Rippen 5 cm, Teile der Ster- 
nalplatten etc. Alle diese Skelettteile sind von 


Schieferschichte überzogen, die sich nicht ab- 


Fig. 


17: 


Larvenröhre aus dem Brandschiefer von Kostialov. 


Vergr. 6mal. 


19 


9. Die Röhre einer Larve, die wahrscheinlich aus den Exkrementen 
des Tieres, welches sie bewohnte gebaut ist, und entweder einem Wurm 
oder einer Insektenlarve angehörte. Kostialov. (Fig. 17.) 


Neue Vorkommnisse aus der Gegend von Neu Paka 
und Bad Be&lohrad. 


Nachfolgende Mitteilungen sind nur als vorläufige Notizen zu be- 
zeichnen und es ist zu hoffen, dass bald eine eingehende Bearbeitung der 


neu aufgefundenen Pflan- 
zenreste von einer jüngeren 
Kraft wird in Angriff ee- 
nommen werden. 

1. Ankyropteris Grayıi. 
Eine parasitische Pflanze 
fand ich in der Sammlung 
des Dr. Broz in Alt Paka 
zwischen den Luftwurzeln 
von Psaronius intertextus 
und wurde mir ein Exem- 
plar für unser Museum über- 
geben. 


Es ist das Ankyropte- 
ris, welche sehr ähnlich ist 
der A. Grayi. (Bertrande E- 
tudes sur la Fronde de Zy- 
gopteridees. Lille 1909. Pl. 
X]I., Fig. 78.) Ich gebe nur 
eine schwach vergrösserte 
Zeichnung (Fig. 18), aber 
es ist uns gelungen, einen 
prachtvollen Dünnschliffher- 
zustellen, welcher ein einge- 
hendes Studium ermöglichen 
wird. 


U 


Fig. 18. Ankyropteris Grayi. Vergr. 12mal. Aus 

der Sammlung des M.Dr. Broz in Altpaka. Pa- 

rasitisches Farrenkraut zwischen den Wurzeln 
von Psaronius intertextus vorkommend. 


2. Medulosa cf. stellata. (Fig. 21.) Zuerst fand ich ein Exemplar 
unweit dem Dorfe Brtev beim Bad Belohrad und bald darauf ein klei- 
neres in einer Gruppe von Araucariten im Garten des Hotels Vlach. 
Dies reichte hin die Gattung zu bestimmen. 


Später entdeckte der fleissige Petrefaetensammler Herr E. Franz 
in Neu Paka zwei grosse Stücke in der Böschung der Bahn zwischen Bad 


2° 


20 


Fig. 19.: Medulosa stellata? von 
Brtev beim Bad Belohrad. 
Nat. Gr. 


Fig. 20.: Medulosa stellata? Eine 
Sternzelle. 15mal vergr. 


Fig. 21. Querschnitt durch den Stamm einer Medulosa. '/, nat. Gr. 
Vom Sonnberg bei Gross-Borovnie. 


21 


Belohrad und Neu-Paka (in der Gegend, wo vor einigen Jahren das grosse 
Eisenbahnunglück geschehen ist). 

Ich glaube, dass in den Gruppen der Araucaritenstämme, welche in 
dieser Gegend die Gärten und Parke zieren, auch manche Medulosa ent- 
halten ist, dieaber ohne Anfertigung eines Schliffes schwer zu erkennen ist. 


Fig. 22. Psaronius infarctus Corda von Bradlec beim Kumburg- 
Berge. Nat. Gr. 1. Luftwurzeln. 2. Gefässbänder und Skelett- 
Bänder. 3. ‚Blattansätze. 


Im verflossenen Sommer machte mich Herr Schmidt, Conservator 
des Museums in Neu-Paka, darauf aufmerksam, dass auf dem Bahnhofe 
in Josefstadt eine Medulosa mit erhaltenem Centralstamm liege. Auf mein 
Ersuchen erwirkte der Regierungsrat J. Nowak aus Könisgrätz, dass 
das betreffende Stück zur näheren Untersuchung dem Museum zu Prag 
eingesendet wurde. 

Das Exemplar ist ein Stamm von 50 cm Breite und im Inneren 
liest der Centralteil 22 cm Breite und wird derselbe Gegenstand zu 
einer eingehenden Untersuchung darstellen. (Fig. 21.) 


09 
IV 


3. Über Psaronien. lch war in den letzten Jahren bemüht neues 
Material zum Studium der Psaronien für unser Museum zu beschaffen, 
und war darin von einigen Privatsammlern dadurch unterstützt, dass sie 
gewährten von ihren Exemplaren Scheiben abschneiden zu lassen. (An- 
dere verweigerten dies in der unfreundlichsten Weise.) 


So widmete Herr Joh. Kaska, Kaufmann in N. Paka, einige pracht- 
volle Exemplare solcher Scheiben unserem Museen und Herr Lehrer 
Rutta 4 Ex. aus der Schulsammlung, und eine Reihe kleinerer, welche 
ihm die Schüler brachten. | 


Fig, 23. Rindenschichte von Stigmaria corticata Fr. a 6mal vergrössert, 
b stärker vergrössert, c 45mal vergrössert. 


Das neue Material deutet darauf hin, dass eine neue eingehende 
Untersuchung der Psaronien wird müssen in Angriff genommen werden, 
da manche der beschriebenen Arten reduziert werden sollten, andere 
sicher neu zu beschreiben sein werden.”) 

4. Die sogenannten Wurzeln von Psaronien, die in neuerer Zeit in 
erösserer Menge am Fusse des Taborberges vorkamen, untersuchte ich ein- 
gehend und unter den von Herrn Schuldirektor .J. Benda in Lomnitz a. P» 
eingesandten Stücken gelang es mir sehr belehrende Exemplare nachzu- 
weisen und namentlich auch den eentralen Stamm ausfindig zu machen. 

Die bandförmigen Rindenstücke sind verschiedenartig gebogen und 
zwischen ihnen sind Querschnitte von runden Strängen wahrnehmbar. 

Die mikroskopische Struktur zeigt Fig. 23. 

Man vermutete, dass dies die Rindensschichte einer Stigmarıia ist, 
aber der Beweis, dass dem so ist, liess auf sich lange warten. Endlich 


*) Dr. Peklo, der längere Zeit diesem Studium widmete, konnte leider sich 
nicht ausschliesslich dieser Arbeit widmen, da die Mittel des Museums nicht 
hinreichten, ihm eine feste Anstellung zu verschaffen. 


ID 
© 


fand ich ein Exemplar, wo auf der Oberfläche einer Stigmaria die band- 
föormigen Rindenstücke direkt anliegen. 

Etwas ähnliches findet man nirgends an Exemplaren aus der Stein- 
kohlenformation bei uns in Böhmen und es ist ratsam diese Art von 
Stigmarien als neu zu bezeichnen und Stigmaria corticata zu benennen. 

Die genaue mikroskopische Untersuchung wird demnächst in An- 
griff genommen werden. 


Bi 


Fig. 24. Querschnitt von dem Stamm der Stigmaria 
corticata Fr. Nat. Grösse. 


Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Stigmarien die Wurzeln der 
hier vorkommenden Sigillarien darstellen. 


Den Stamm, um den sich diese Rindenbänder anlegen, fand ich 
endlich und gewahrte darin bandförmige Streifen. Später erhielt ich 
einen besser erhaltenen Stamm, in dessen Innerem hakenförmig gebogene 
Bäder vorhanden sind, welche ganz an die bei den sogenannten Psaronien 
der produktiven Steinkohlenformation vorkommenden erinnern. (Fig. 24.) 

Dies erweckte in mir die Vermutung, dass die aus der Stein- 
kohlenformation stammenden Psaronien etwas ähn- 
liches sind wie die Stigmarien und als Wurzeln zu 
einer Art von Sigillaria gehören, wie diejenigen früher 
Artisia genannten Wurzeln von Sigillaria denudata von Neudorf bei 
Böhm. Brod. 


Ueber die Araucaritenstämme in der Umgebung von Pecka. 


In der weiten Umgebung von Neu Paka stösst man auf mächtige 
verkieselte Stämme von Araukariten und dieselben schmücken die Gär- 
ten und Parke in zierlichen Gruppen. 


Ich war bemüht solche Stämme, auf ihrer ursprünglichen Lager- 
stätte im Sandsteine der Permformation beobachten zu können und das 
gelang mir unter der Ruine Pecka. 

Hier sah ich zuerst einen Stamm in den Kellern der Burg und 
später fand ich zwei in einem Steinbruche unterhalb der Burg. (Fig. 25.) 

Die Stämme lagen in verschiedener und schiefer Richtung im 
Sandstein und man erkennt daran, dass sie aus der Ferne hierher ge- 
schwemmt worden sind als Fragment von Treibholz. 


Fig. 25. Steinbruch unterhalb der Ruine Pecka, in welchem 
man die Araukariten-Stämme in Sandstein eingebettet sieht. 1910. 


Die in der Umgegend herumliegenden Stücke sind rindenlose Frag- 
mente grosser Stämme und nur selten findet man einen, der eine glatte 
Oberfläche und einen ganzen Stamm zeigt. Einen solchen erhielt 
unser Museum vom Herrn Fabrikanten Nosek aus Unterkalna zum Ge- 
schenk und derselbe wird geschnitten werden, um zum eingehenden Stu- 
dium verwendet zu werden. 

Derselbe zeigt einen ovalen Querschnitt von 76 cm Länge und 
27 cm Breite und hat zur Seite einen Ast. 

Ein Fragment eines Araucariten zeigt eine Rinde von etwa 1 cm Dicke 
und ihre feine Struktur wird demnächst mikroskopisch untersucht werden. 


25 


B 4 
Fig. 26. Araucarites mit Bohrlöchern Fig. 27. Gekerbte rätselhafte Gebilde aus 
nach Käfern. Bad Belohrad. dem Innern eines Araucaritenstammes. 
Nat. Grösse. A. Nat. Grösse. B. Vergrössert. 


Aus der Gegend von Bad Belohrad erhielt das dortige Museum 
vom Herrn Schuldirektor Faix ein faustgrosses Stück eines Araucariten, 
welcher Bohrlöcher nach Käfern zeigt. Solche Bohrungen machen die 
Larven von Anobium und Buprestis und wenn man mehr Material er- 
halten möchte, würde man an Längsschnitten die Bohrungen genauer 
studieren können. (Vesmir, Band XXXV.) 

Beim Spalten von Araukariten-Stämmen kam man auf sehr räth- 
selhafte Gebilde, deren Deutung sehr schwierig ist. 

Es sind mehrere nebeneinander liegende Stäbchen von 15 mm Länge 
und 4 mm Breite, welche in der Mitte eine Längsfurche haben, zu deren 
Seiten blattartige Wülste liegen, so dass das Gebilde an einen Farnwedel 
erinnert. (Fig. 27.) | | 

Die Fläche um diese Gebilde ist glatt und ähnelt derjenigen unter 


der Rinde, von welcher eben Erwähnung geschah, wonach es wahrschein- 
lich wird, dass diese räthselhaften Gebilde in der Rinde ihren Sitz hatten. 


Die Gegend von Unter- u. Oberkalna und Hermann- 
seifen. 
Bei Oberkalnäa liegen die verlassenen Bergwerke auf Kupferschiefer, 


aus welchen Frau Apothekerin Kablik in Hohenelbe zuerst Palaeoniscuse 
und Saurierfährten an Prof. Geinitz in Dresden sandte. Ich besuchte 


26 


diese Localität bereits im vor Jahren aber erhielt aus den Stollen nur 
mangelhaft erhaltene Fischreste. 
Jetzt sind von Oberkalna folgende Saurierfährten bekannt: 


Saurichnites salamandroides Gein. 

Saurichnites Kablikae Gein. 

Saurichnites caudifer Fr. 

Saurichnites eomaeformis Fr. 

Saurichnites incurvatus F'r.*) 

Von Fischen: 

Amblypterus Kablıkae Gein. 

Amblypterus augustus Ag. 

Amblypterus Feistmanteli Fr. **). 

Im Sommer 1911 erfuhr ich, dass in Oberkalna der Bergbak wieder 
in Angriff genommen wurde und machte dahin eine Exkursion und fand 
mehrere neue Schächte und dabei Halden des Kupferschiefers, erfuhr 
aber, dass die Gesellschaft nur deshalb den Bau in Betrieb setzte um 
nicht das Schurfrecht zu verlieren. 

In Unterkalna fand ich im Jahre 1906 einen Kalkofen, ın welchem 
rote Kalke gebrannt wurden, welche denen vom Braunauer Oelberg sehr 
ähnlich waren. 

Dieselben stammten aus mehreren Steinbrüchen und Schächten, 
welche auf der Hochebene zu beiden Seiten des Tales geöffnet sind. 

Ich untersuchte 1911 den Bau »na Laäanech«, wo unter 4 m 
roten Tonschiefers etwa 50 cm roten Kalkes lagern. 

Alle dies Steinbrücke sind der Hauptfundort des Ambypterus 

Dann lieferten dieselben eine häufige Estheria und einen schönen 
Wedel von Calypteris conferta. 

Die Fortsetzung der Kupferschiefer von Oberkalna war seiner Zeit 
bei Hermannseifen aufgeschlossen, aber wir besassen im Museum nur 
wenig Versteinerungen von dieser Lokalität, welche Dr. O. Feistmantel 
im Jahre 1885 gesammelt hat. Der Lehrer W. Hertach sammelte eifrig 
auf den alten Halden und veröffentlichte über die erlangten Resultate 
einen Aufsatz in der Zeitschrift »Heimatskunde des Hohenelber Bezirkes«. 
Christmond. 4. Lief. p. 227. 

Im ganzen kennt man von Hermannseifen folgende Arten: 

Branchiosaurus sp. 

Saurichnites salamandroides. 


*) Fritsch, Fauna der Gaskohle. Band IV. p. 95. Fig. 394. 
**) Fauna der Gaskohle. Band III. p. 112. Taf. 124. 
***) Fauna der Gaskohle. Band III. p. 112. Tab. 125. Fig. 4. 
7) Miscellanea palaeontologica I. Taf. 12. Fig. 12. 


Xenacanthus? 
Acanthodes. 
Amblypterus. 
Cardiocarpus orbieularis. 
Walchia. 

Callipteris conferta. 
Pecopteris. 

Odontopteris obtusiloba. 


Umgebung von Braunau Oelberg, Ruppersdorf und Ottendorf. 


Bei Braunau liegen zwei wichtige Fundorte von Kalken mit Petre- 
facten des höchsten Horizontes unserer Permformation Oelberg und Rup- 
persdorf. 


Der Fundort Oelberg liegt an der Berglehne oberhalb des Flusses 
gegenüber dem genannten Orte. (Fig. 29.). 


Die Schiehtenfolge ist folgende: (Fig. 28.) Vom Bachufer an liegen 
die gewöhnlichen roten Tonschiefer, dann treten sandig kalkige Lagen 
auf, über welchen graue Tonschiefer liegen. 


Im oberen Drittel der Lehne ligen die etwa 1 m mächtigen roten 
Kalke, welche hier durch lange Zeit in einen Stollen abgebaut wurden, der 
bis eine Viertelstunde weit in den Berg getrieben wurde. Jetzt ist das 
Kalkbrennen hier aufge- 
lassen, da man per Bahn 
bequemer den Kalk aus 
dem Silur bei Prag bezie- 
hen kann. Das genaue Pro- 
fil siehe. Fig. 28. 


Profil am Oelberg bei 
Braunau. 


Oberhalb des Kalk- 
ofens. e 

OÖ. Rotliegendes: 

1. Schramm mit Stego- 
cephalen und einem Haut- 
panzer (Fig. 30). 

2. Kalkstein. 74 cm 
mächtig. 

a) Tiefste Lage 12 cm 
mit Xenacanthus. Wird 


zum Schottern verwen- Fig. 28. Profil der Berglehne beim Kalk- 
det. ofen in Oelberg:. 


b) Mittlere Lage 46 cm, 
mit Branchiosaurus. 

c) Höchste Lage mit 
Sonncerags auf der Ober- 
fläche. 16 cm roter Kalk, 
falsch spaltbar. 

3.Taubes Gestein. Quarz 
mit Malachit auf den Spalt- 
flächen. 

4. Schichte mit Kupfer- 
erz und Malachit. 

5. Weissliches porphyr- 
artiges (Gestein. 

Der Kalkstein lässt 
mehrere verschiedene La- 
gen erkennen, was in nach- 
stehendem Profile ersicht- 
lich. Die Petrefacten von 
diesem Fundorte waren 


Fig. 29. Die Kalköfen bei Oelberg im Jahre 1876. 
Rechts oben der Stollen.; 


viel besser erhalten und zum 
Studium geeigneter, als die 
von Ruppersdorf. — Deshalb 
liess ıch hier durch mehrere 
‚Jahre intensiv sammeln, wobei 
mir der Herr Böhm, Brauer- 
meister in Oelberg, behilflich 
war, indem er allwöchentlich 
von den Arbeitern das gefun- 
dene übernahm (und meist mit 
Schnaps bezahlte). Ich kam 
dann von Zeit zu Zeit, revi- 
dierte das Gefundene, befreite 
es von unnützem Gestein und 


Fig. 30. Bepanzerter Hautrest aus dem Schram unter der Kalkschichte am 


Oelberg bei Braunau. ?/, nat. Gr. 


— b Eine der Schuppen 3mal vergrössert. 


29 


sandte es ins Museum. Diese prächtige Gelegenheit nahm nach Auflassung 
der Kalkwerke ihr Ende. 

Der zweite Fundort liegt östlich von Halbstadt und dies ist Rup- 
persdorf. 

Hier sind die Kalke durch den Melaphyr gehoben und fallen gegen 
die Talsohle ein, was zu der irrigen Annahme verleitete, dass sie hier 
das Liegende der roten Permischen Tonschiefer bilden. 


Zahlreiche kleine Stollen und Schächte lieferten hier seit Jahren die 
vielen aber mangelhaft erhaltenen Exemplare von Amblypterus Vrati- 
slavensis, welcher davon seinen Namen erhielt, dass ihn Agassiz in den 
Sammlungen in Breslau vorfand. 

Durch Vermittlung des Forstmeisters Herrn Heinrich Wildner 
sammelte hier einige Zeit ein Forstbeamte für uns und ihm verdanken 
wir das prachtvolle Exemplar von Melanerpeton pulcherimum F. 

Südlich von Braunau werden bei Ottendorf schwarze Kalke 


gewonnen, welche ausser sehr grossen schönen Wedeln von Callopteris 
conferta auch viele Amblypterus Vratislavensis liefern. 


‘8 Lehm 


- 7 Schiefer 


; 6 Wilder Kalk 


Wilder Stein 


Roy! 


First 


Fester planeriger Kalk 


Kalkstein 1'60 m. (9 Viertel Ellen) 


A #7 1 Sohle »Schram« 


» ar 
j 


Fig. 31. Profil im Steinbruche des Herrn Dimter in Ottendorf bei Braunau. 


30 


Ausser diesem Fisch wurde nichts von Haifischen und Stegoce- 
phalen gefunden, woraus ich schliesse, dass diese schwarzen Kalke sich 
unter ganz abweichenden Verhältnissen abgelagert haben, als die roten am 
Oelberg und in Ruppersdorf. 

Die Amblypteren sind schwarz auf chwarzem Boden, ziemlich un- 
deutlich, und waren zum Studium wenig verwendbar. (Das Profil siehe 
Kie2 31.) 


Die Permformation zwischen Schlan, Rakonitz 
und Laun. 


In der Umgegend von Rakonitz und Schlan finden sich zwei Ho- 
rızonte der Permischen Formation, entwickelt nemlich der Kounovaer 
und der Braunauer. Ob der Nyraner Horizont in der Tiefe verborgen 
ist, konnte nicht sichergestellt werden, aber an den Profilen der Schächte 
in Kladno ist oberhalb der produktiven Steinkohlenformation noch ein 
schwaches Flötz verzeichnet, das eventuell der Nyraner Gaskohle ent- 
sprechen dürfte. (Fig. 33.) 

Da die Wände der Schächte verzimmert sind und bei der Tenfung 
die Proben der einzelnen Lagen nicht aufgehoben wurden, muss man 
warten, bis ein neuer Schacht geteuft werden wird. 


Der Kounover Horizont war bei Kounova, Kroucova und Hredl 
einige Zeit zugänglich bei Schlan auf der Hochebene bei Hvezda. 


Die Fauna ist hauptsächlich in der Decke des schwachen Kohlen- 
flötzes, der sogenannten Schwarte enthalten. 


In Kounova wurde im ‚Jahre 1870 in dem Bergwerke des Fürsten 
Ad. Joh. Schwarzenberg sehr viel gearbeitet und über 100 Bergleute he- 
schäftigt. 

Ich erfuhr von dem Vorkommen von Petrefakten in Kounova 
durch Herrn Ingenieur Korvin, konnte aber erst später den Fundort be- 
suchen. 

Da arbeiteten nur noch etwa 12 Mann und die Kohle wurde von 
hier in das Bräuhaus in Jinonie bei Prag versandt. Ich erhielt die Er- 
laubniss hier nach Petrefakten suchen zu dürfen und liess meinen 
Arbeiter Jos. Stiaska fast ein ganzes Jahr arbeiten. 

Später wurde das Bergwerk aufgelassen, weil die Kohle wegen 
grosser Sprödigkeit nicht zum Transport geeignet war. 

Zur Zeit des Betriebes des Bergwerkes in Kounova war die Schwarte 
13 cm mächtig und liess folgende Lagen unterscheiden: 

Das unmittelbar Hangende ist ein schwärzlich-grauer Schiefer- 
ton mit zolllangen Coprolithen. 


31 


Eine feste schwere Schuppenbrescie mit Kalkspat und Schwefel- 
kies bildet die Decke der Schwarte. 
Schuppen- und Stachelbrescie mit kohligen Pflanzen und verkies- 
ten Psaronien . . 1 cm 
Matte, sehr feste, schwer spallende Plattenkohle ut ueretreuten 
Fischschuppen, grossen Copr a Estheria eyanea und zarten 
Farrenabdrücken . . „ 2» 
Schuppenbrescie mit dünnen en von lanzkahle abwecheeind. 4 >» 
Würfelig zerspringende lockere Schwarte mit verkohlten Pflan- 
zenresten und Schwefelkiesknollen, Fisch- und Saurierreste . 3 
Feste Plattelkohle grauschwarz mit Letten verunreinigt . . . . 1» 
Feste Plattelkohle mit sparsamen Schuppen | 
Plattelkohle mit Letten- und Glanzkohlenstreifehen in einigh. ae» 
13 cm 
Nach Beendigung des Werkes Fauna der Gaskohle stellt sich die 
Liste der tierischen Reste von Kounova folgendermassen: 
Naosaurus mirabilis Fr. 
Branchiosaurus venosus Fr. 
Hylonomus pictus Fr. 
Dawsonia polydens Fr. 
Ophiderpeton vieinum. 
Ophiderpeton Kounoviensis. 
Limnerpeton dubium Fr. 
Macromerion Schwarzenbergii Fr. 
Macromerion pauperum Fr. 
Macromerion bicolor Fr. 
Macromerion abbreviatum Fr. 
Ctenodus obliquus Fr. 
Ctenodus applanatus F'r. 
Orthacanthus Kounoviensis Fr. 
Orthacanthus plieatus Fr. 
Pleuracanthus ovalis. 
Acanthodes punctatus. 
Platyacanthus Fr. 
Tubulacanthus. 
Acentrophorus dispersus Fr. 
Progyrolepis. 
Trissolepis. 
Mesalichthis nitens. 
Acenthrophorus dispersus Fr. 
Acrolepis gigas. 
Amblypterus deletus. 
Estheria eyanea. 
Julus pietus. 


Profil von Hfedl. 


Das Vorkommen von Fischschuppen und Zähnen von Hredl er- 
wähnte schon Prof. Reuss in einem Vortrage in den fünfziger Jahren. 
Ich besuchte später ım Jahre 1866 diese Lokalität, aber erst während 
meines längeren Aufenthaltes in dieser Gegend im Jahre 1898 konnte ich 
mit Hilfe des Eigentümers des Schachtes ein genaues Profil aufnehmen. 


Der 31 m tiefe Schacht zeigt folgende Schichten: 


Es sind dies Kounover Schichten, welche hier vor einigen ‚Jahren 
bei Kounova in grossem Masstabe durch Fürst Schwarzenberg abgebaut 
wurden und hier bei Hredl nur in geringer Mächtigkeit auftreten. 


Verzeiehniss der in der Schwarte bei Hredl vorgefun- 
denen Petrefakten. 


Kiefer eines Stegocephalen. 
Acanthodes punctatus, Fr. 
Pleuracanthus. 

Trissolepis Kounoviensis Fr. 
Coprolithes incurvatus Fr. 
Estheria eyanea Fr. 

Ein Anellid. 

Farn. 

Calamites. 

Cordaites. 


Profil des Schachtes durch die Kounover Schichten bei Hredl, nördlich 
von Rakonitz. 


(Vesmir, XXX: p..28) 


1. Graue weiche Letten. 

2. Schrammschichte, russige Kohle mit verkohlten Stigmarien 16 cm. 

3. Würfelkohle 35 cm. 

4. »Kaminek«, fester weisslicher Tonschiefer 6 cm mächtig mit Stig- 
marien. 

5. Würfelkohle 35 cm. 

6. »Mastnice«, fetter Letten 8—12 cm mächtig. 

(. »Schwarte«, feste Brettelkohle mit zahlreichen Fisch- und Pflan- 
zenresten 6—8 cm. 

8. Graue sandige Tonschiefer mit Farneresten. Tiefe des Schachtes 
3l m. 


33 


Fig. 32. Profil des Schachtes durch die Kounover Schichten bei Hredl. 


Fauna der Schwarte hei Schlan, 
Die Schwarte wurde bei Schlan hei Hvezda (Stern) gewonnen und 
zur Gasfabrikation in den Zuckerfabriken von Schlan und Zlonie ver- 


wendet. 
Sie gleicht derjenigen von Hredl. 


Zabor bei Jedomielic. 
Bergwerk des Baron Riese. 
Von dem Hochplateau beim Orte Hvözda, wo auch auf Schwarte und 


Kohle gebaut wurde, fällt das Terrainänach Norden ab und in dem Tale 
Fric, Studien. der Permformation. 3 


ı 8 Kalke mit Schuppen von Palaeoniscus 
| bei Knezoves 
‘4 7 Araukariten Sandsteine 


oa 


6 Schwarte, 5 Glanzkohle von Kounovä und Knezoves 


oT 


„4 Sphaerosideritknollen mit Tierresten bei Hredl 


{ 3°Horizont, in welchem das Nyraner Flötz zu suchen wäre 


2 Hauptkohlenflötz von Lubna, Moravia etc. = ob. Radnitzer 


Be 1 Silurschichten. 


Fig. 33. Schematische Skizze der Schichtenfolge im Rakonitzer Becken. 


bei JJedomelie, fanden wir bei Zabor das Bergwerk des Baron Riese in 
Betrieb. 

Das schwache Kohlenflötz liegt in der Tiefe von 66 m und wird 
von der Schwarte, die 21 cm mächtig ist, bedeckt. 


Unter der Schwarte liegt eine schwache Lage von schwarzem Let- 
ten, oberhalb derselben liegt grauer Letten. 


In der Kohlenschieht finden sich graue Tonschiefer, unter der- 
selben braune tonige Knollen. 


In der Schwarte kam der sehr interessante Fisch Trisolepis in 
ganzen Exemplaren vor, während in der ganzen Gegend des Rakonitz- 
Schlaner Revieres nur Schuppen dieser Gattung vorkommen. 


Der Braunauer Horizont nördlich von Schlan. 


Sehr belehrend war ein Aufschluss, den ich im Jahre 1866 und 
1869 an der Berglehne, die sich von Klobuk nach Ceradie hinzieht, stu- 
diren konnte. 


Südlich von der Kirche, oberhalb des Baches, war ein verlassener 
Stollen und über demselben die Schichtenfolge gut wahrnehmbar. (Als 
ich nach mehreren ‚Jahren die Stelle wieder besuchte, war die ganze 
Lehne kultiviert und von den Schichten nichts zu sehen.) 


35 


Oberhalb des Fusses der Berglehne war ein Stollen geöffnet, der 
durch schwärzliche Tonschiefer führte. Dieselben enthielten Zähne von 
Pleuracanthus ? und Stacheln von Acanthodes. 

Oberhalb des Stollens lag weisser Arcosensandstein, aus dem ein 
mächtiger Araucaritenstamm hervorragte. (Sehr grosse Araucaritenstämme 
standen im Orte Klobuk vor den Toren der Bauernhöfe im Jahre 1842.) 
Nach oben folgten graue und dann rote Schichten. 

Auf der Anhöhe weiter östlich stehen Quadersandsteine cenomanen 
Alters und darüber Weissenberger Pläner an. 

Westlich von Klobuk war ein Steinbruch in festem roten Kalk 
aufgeschlossen, wo der Ostracode Cytherea pustulosa und Anthracosia 
Stegocephalum vorkam. Der Kalk wurde zur Saturation in der dortigen 
Zuckerfabrik verwendet. 


Iiersrsterrer sn esikera use dem: Stollencher Klobuk. 


Palaeoniscid. Oberkiefer. 

Amblypterus Schuppen und Coprolith. 
Trisolepis Schuppen. 

Pleuracanthus. Zähne. 

Acanthodes. 

Archiscudderia. 

Cypris. 


19 Rothliegendes mit Knollen und Lagen von Kalkstein mit 
Fisehsehuppen und Anthracosien. Klobuk, Peruc. 


=/8 Araukaritensandsteine 


7 Schiehten mit Alethopteris Serlii. Kvilie 


6 Schwarte \ B 
5 Glanzkohle [ Y°H Zabot 


X Zemöch-Schlaner Horizont (wahrscheinlich gleich dem Ny- 
raner Firstenflötz) (Or.-Prof. pag. 20 Nro. 10) 


:|3 Horizont, in welchem das Nyraner Flötz zu suchen wäre 
(vielleicht die Rossitzer Schichten Stur'’s) 


2 Kladnoer Hauptflötz 


77341 Silurschichten 


Fig. 34. Schematische Skizze der Schichtenfolge im Kladno-Schlaner Becken. 
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36 


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Fig. 35. Schematisches Profil der Berglehne im Tale zwischen :Klobuk ‘und 
Ceradice aufgenommen im Jahre 1869. 


1. Schwärzliche Tonschiefer mit Zähnen von Pleuracanthns, in die 
ein Stollen getrieben wurde. 


2. Weisser Arcosensandstein, aus dem ein Stamm von Araucarites 
hervorragte. 

3. Grauer Sandstein. 

4. Roter Sandstein. 


5. Cenomaner Quadersand Perucer und Korycaner Schichten. 
6. Weissenberger Pläner. 


Pflanzenreste aus dem Stollen’ber Kıobuk& 


Araucarites. 
Cordaites. Ein Blatt von 40 cm Länge, 7 cm Breite. 


Unweit von Trebiz war im Jahre 1866 ein kleines Bergwerk, Ma- 
gdalena genannt, wo auf ein kleines Kohlenflötz einige Zeit gebaut wurde. 
Hier fand sich in Menge dasselbe Farrenkraut, wie in der Schlucht bei 
Kotiken unweit Pilsen und dasselbe kommt auch in gleichem Horizont: 
hei Zilov vor unter den Schichten mit den Sphaerosideritknollen. 


37 


Hier muss ich auch einer interessanten Erscheinung erwähnen, 
welehe mich, schon vor Jahren, als ich in dieser Gegend als Student auf 
Jagden war, sehr interessierte. 


Es ist dies das Vorkommen von einem kieselschieferartigen Ge- 
stein von bläulicher, schwärzlicher und roter Farbe, das man von Schlan 
bis über Klobuk in der Ackerkrume zerstreut findet, ohne das Gestein 
anstehend beobachten zu können. 


Nördlich von Klobuk bei dem Monolith »u Zkamen&leho pa- 
styre« (welcher aus einem Öonglomeratblock des cenomanen Quaders 
gehauen ist), fand ich einen kleinen Steinbruch, in welchem dieses Ge- 
stein eine etwa 40 cm mächtige horizontal gelagerte Schichte bildete. 


An Dünnschliffen sieht man schön erhaltene Algen(?) und verschie- 
dene Zellen, welehe demnächst von einem Specialisten untersucht wor- 
den sollen. Es wäre dies das erste Beispiel von Süss- 
wasseralgen aus der Permformation. 


K. Feistmantel besuchte im Jahre 1883 mehrmals diese Gegend 
und gab über die Resultate Bericht in den Sitzungsberichten der k. böhm. 
Gesellschaft der Wissenschaften. Er nennt das Gestein Hornstein und 
deutet die mikroskopischen Reste als macerierte Pflanzenreste. 


Das Tal von Stradonic bei Peruc. 


Am linken Ufer eines Baches, der sich in die Eger ergiesst, treten 
die permischen Kalke zu Tage und lieferten folgende Petrefacten. 


Knochenreste von Stegocephalen. 
Zähne von Pleuracanthus. 
Schuppen von Amblypterus. 
Schuppen von Trisolepis. 

Kleine Coprolithen. 

Carbonia fabulina. 

Bythocypris mytiloides. 

Walchia flaceida. 


Die Permformation nördlich und westlich von Pilsen. 


Ueber die Lagerung der Permformation in der Gegend von Pilsen 
habe ich im ersten Bande meines Werkes »Fauna der Gaskohle« aus- 
führlich berichtet und will hier nur einen Auszug zufügen, um den ein- 
heimischen Freunden der Palaeontologie zur Kenntnis zu bringen, was 
sonst schwer zugänglich ist. 

Ausser dem hier gegebenen Orientirungsprofil dürfte wohl das 
Nähere über die Gliederung der Gaskohle interessiren und die Vertei- 


 Beiläufige 


25 Roter Kaolin 


24 Weisser Kaolın 


SIE ECHERS TREE | 
- EST] 


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Pr 
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NE | 
.; 


röllagen 


22 Arcosensandstein mit kaolinartigem Bindemittel und 
zahlreichen gelben“ oder rotbraunen, anstehenden 
F Araukaritenstämmen 


| 21 21 Gelber Letten mit Farrenabdrücken, 20 Roter Letten 


19 Oberes (Liehner) Flötzehen 
18 Lage von schwarzen Araukariten 


selnd, an der Basis mit Knollen, welche Trümmer 
von zahlreichen Pflanzenresten enthalten 


‚15 Schwarze Schiefertone, oben Sphaerosiderit-Knollen 
"mit Amblypterus und Acanthodes, tiefer Sphaero- 
siderite mit Pflanzenresten 


| 139A rcosensandsteine mit Tonschiefern wechselnd ‘ohne 
|  Araukariten (Kanafassandsteine) 


12 Rote Schiefertone 


11 Grüne Schiefertone 
10 Schwaches Kohlenflötz (Nyraner Firstenflötz) 


9 Schwarzer Sandstein 


Sandstein 


Schieferton 


Sandstein 


( Schieferton 


7 Würflige Brennkohle durch eine Lage Schieferton getrennt 


6b Cannelkohle, i 
6a Gas- oder Plattel-Kohle mit Sauriern 


5 Sandstein und Schieferton (Boghead) 


s| Baceillarites getrennt. Die oberste Lage von Nro. 4 ist Boghead 
2. Sohlengestein 


1 Silursehichten 


Fig. 36. Schematisches Orientirungsprofil des Pilsner Beckens. 


23 Sandiger Kaolin mit schiefen und horizontalen Ge- 


16 Sandige Schiefertone mit festeren Sandsteinen wech- 


4| Steinkohle dureh ein Zwischenmittel mit oberer Radnitzer Flora und 


Mächtigkeit 
Im 


am 


2m 


10 m 


78m 


im 
3m 


1m 


27 m 


80 cm 
90 em 
10-15 m 


267 cm 


Zusammengestellt nach den Aufschlüssen von Tremosnä (Nro. 1—22), von Nyran 


(6—132), Guscht (12—22) und Malesic-Kottiken (15—25), mit besonderer 
gung der Tierreste. 


erücksichti- 


39 


lung der tierischen Reste in den einzelnen Schichten. Man unterscheidet 

8 Schichten, wie dies an dem nachstehenden Profil verzeichnet ist. 
Unter diesem Kohlenlager liest in 15 m Tiefe noch die sogenannte 

Boghead Kohle, die nicht abgebaut wird und nur zufällig bei Bergbauten 


angetroffen wird. 


8 Schwarzkohle 


| 6 Schwarzkohle 


5 Cannelkohle 


=4 Dünnschiefri- 
ge Platten 


2 Dicke und ge- 
4 streifte Plat- 
ten 


3 Lettenstreifen 


Gewöhnliche würfligspaltende 
Steinkohle (Glanzkohle) - 


Schwarzer 
Schieferton mit wenig deu- 
tlichen Pflanzenresten 


Gewöhnliche würfelig spaltende 
Steinkohle (Glanzkohle) 


Kompakte glänzende Kohle mit 
muscheligem Bruche. Enthält 
‚zahlreiche Stämme von Stig- 


oder Gaskohle | maria ficoides,sparsame Farrn- 


reste und sehr selten einzelne 
Knochen von kleinen Sauriern 


Spaltet in dünne Platten, ent- 
hält Saurier, Fische, Gampso- 
nychus und viele Farrnreste 


Graue, z. T. feste Schichte von 
Schieferton 


Plattelkohle mit weissen toni- 
gen Streifen und zum Teil mit 
dünnen Lagen von Toneisen- 
stein verunreinigt. Hauptfun- 


dort der Saurier namentlich 
nach oben gegen das .Zwi- 
schenmittel 


Blättrige Kohle mitzahlreichen, 


inSchwefelkies umgewandelten 
Kalamiten 


massiver schwerer 


Beiläufige 


Mächtigkeit 


30 cm 


3—20 em 


30 cm 


30 cm 


25 em 


2—5 em 


30 cm 


Fig. 37. Profil des Tierreste führenden Kohlenflötzes des Humboldtschachtes 
in Nyran bei Pilsen. 


40 


Dieselbe lieferte die ältesten Phryganäenreste und Fischeoproliten, 
wesshalb man sie auch zur Permformation zu zurechnen haben wird. 

Nach Beendigung des Werkes Fauna der Gaskohle überzeugte ich 
mich, dass der ursprünglich ausgesprochene Satz, dass die Permfor- 
mation schon mit den Nyraner Schichten beginn seme 
Richtigkeit hat. 

Die tierischen Reste der Gattungen Pleuracanthus, Amblypterus, 
Ctenodus, Estheria, Phryganäa, gehen von hier dureh alle Schichten bis 
in die jüngsten Lagen des Unt. Rotliegenden und dies beweist mehr als 
etwaige Pflanzenreste. 

Zilov. 

Nördlich von Pilsen bei Zilov fand ich im Jahre 1874 einen Berg- 
rücken der permischen Tonschiefer durch die Folgen der grossen Wolken- 
brüche ganz mit tiefen Furchen durchzogen. In diesen vom Wasser tief 
ausgewaschenen kleinen Schluchten sah man überall flache Geoden von in 
Brauneisenstein verwandeltem Sphaerosiderit. 

Dieselben waren von Septarien durchsetzt und die darin enthaltenen 
Versteinerungen waren zerrissen und ‚meist durch Verzerrung ganz un- 
kenntlich gemacht. 

Hier liess ich meinen Arbeiter durch längere Zeit arbeiten. In 
einem solchen Knollen, der aus der Wand des Wasserrisses hervorragte 
fand er den Kopf eines grossen Fisches, er verfolgte dann die flache Geode 
weiter in dem Tonschiefer durch drei Tage und förderte das Gefundene 
in 3 grossen Kisten in das Museum in Prag. Dort spaltete er erst die 
Knollen und fügte die Fragmente aneinander. 

Nach 3 Monaten-Arbeit stellten wir dann den 1 m 13 cm langen 
Fisch zusammen, den ich in der Fauna der Gaskohle. Taf. 20, 26. Fig. 1—8 
unter dem Namen Acrolepis gigas abbildete und beschrieb. 

Auch das Negativ dieses grössten der bekannten palaeozoischen 
Fische, der ganz in Brauheisenstein erhalten ist, ist erhalten und wurde 
zur Anfertigung von Gypsabgüssen benützt. 

Diese Schichten gehören dem Kounovaer Horizonte an, welcher 
gleichaltrig mit dem von Lebach ist. 

Unter derselben liegt die Schichte der Schwefelkiesknollen, deren 
Lage ich in der Schlucht bei Guscht nachgewiesen habe und auf welche 
auch hier bei Zilov geteuft wurde. 


Umgebung von Budweis. 


Ueber Gerölle von permischen versteinerten Hölzern in den Diluvial- 
ablagerungen bei Budweis. 


Auf das Vorkommen von permischen Kieselstämmen machte ich 
wiederholt meine Schüler aufmerksam. (Kusta, OÖ. Feistmantel, Sveec ete.) 


41 


und in Folge dessen brachte mir Herr Dr. Benda, jetzt Arzt in Maehren 
eine Suite von Geröllen aus den Ziegeleien der Umgebung von Budweis, 
unter denen auch ein abgerolltes ovales Stück sich befindet, welches 
mit den Rinden von Stigma- 
rıia corticata übereinstimmt. 
küro. 34. 

Ausserdem lieferte die 
Umgebung von Budweis ein 
Fragment einer Medulosa 
aus der Ziegelei »U Vrat«, 
ein anderes von Hlinsko bei 
Budweis, dann einen Arau- 
carit von Altrothhügel. 


Anthracit führende Permablage- 
rungen bei Budweis. 


Darüber schrieb Dr. 
Friedrich Katzer in der 
»Österreichischen Zeitschrift 
für Berg- und Hüttenwesen« 
XLIII. Jahrgang 1895. Das 
Museum erhielt 12 genaue 
Bohrprofile, von welchen ich 
eines hier reproduziere, um 
einen Begriff von der Lage- 
rung und Mächtigkeit der 
sogenannten Anthracitkohle 
zu geben. 

Über das Alter dieser 
Kohle wurde viel debattiert, 
aber erst die Auffindung 


mehrerer Zähme 2oN Pleura- Fig. 35. Wurzelrinden von? Stigmaria corti- 
canthus, Koprolithen und cata Fr. in einem Gerölle aus der Gegend 
Schuppen von Amblypterus von Budweis. Geschenk von M. Dr. Benda. 


auf einem grossen Block von N 
Kohle aus dem Schachte von Lhotie, belehrte mich, dass wir es hier mit 
einer Kohle aus der wahren Permformation zu tun: haben. 


Ueber den Fundort von Psaronien bei Mühlhausen 
im südl. Böhmen. 
Ich hielt es für meine Pflicht den Fundort der Psaronien bei Mühl- 


hausen (Milevsko) im Taborer Kreise zu eruieren und unternahm zu diesem 
Zwecke eine Exkursion im Jahre 1908. 


1. Rotbraune sandige Tonschiefer. 


2. Grauer sandiger Tonschiefer darunter 
rötlicher. 


3. Rötlicher Tonschiefer. 


| 4. Rötlichbrauner Tonschiefer. 


5. Grauer, sandiger Tonschiefer. 


47 cm dunkelgrauer sandiger Tonschiefer. 


7. Dunkelgrauer sandiger Schiefer. 


# 


6. Anthracitkohlenflöz darüber eine Lage von 


Beiläufige 
Mächtigkeit 


2550 m 


3 m 
9 m 


20 m 


13 m 


13 m 


le 
47 m 


D’SS m 


Fig. 39. Bohrloch Voselna I. vom Jahre 1895. Gemeinde Hurky. Parcelle Nr. 814. 


In Begleitung des Prof. Bubak besuchte ich den Ort Sebekov, 
weleher mir von einem Schullehrer als Fundort der Psaronien angedeutet 
wurde. Wir verfolgten das Ufer des Flusses bis Bernardi und forschten im 
Flussgerölle nach Spuren dieser interessanten Versteinerungen aber ohne 
Erfolg. Auch durchsuchte ich die nahen Ziegeleien und die Sammlung 
der Schule in Mühlhausen ohne etwas konstatieren zu können. 

Corda giebt an, dass die Psaronien im Gerölle gefunden wurden 
ohne etwas näheres anzugeben. Durch diese Exkursionen wurden die 
Lehrer auf diesen Gegenstand aufmerksamm gemacht und vielleicht wird 
in der Zukunft darüber etwas in Erfahrung gebracht. 


Da die Exemplare der Psaronien von Mühlhausen in unserem 
Museum von grösseren Stücken abgeschnitten sind, ist es fraglich, wohin 
die Reste gekommen sind. Vielleicht sind sie im Museum von Wien oder 
Paris. 


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VERZEICHNIS 


der bisher in der böhmischen Permformation auf- 
gefundenen tierischen Reste. 


- Bis zum Jahre 1850 waren aus der Permformation Böhmens bloss 
3 tierische Reste bekannt: Der von H. v. Meyer beschriebene Saurier 
Sphenosaurus Sternbergii, von unsicherer Herkunft, und die von Agassiz 
abgebildeten Palaeoniscus Wratislavensis und Pal. lepidurus. 
Im Jahre 1850 beschrieben Häckel und Knerr einige Palaeonisciden 
von Kostialov, Geinitz im Jahre 1870? einige Tierfährten von Oberkalna. 
Auf Grund dieser Publikationen gab ich in der Zeitschrift Ziva 
eine Uebersicht der bis zum Jahre 1867 bekannten Arten (pag. 370). 
Nach der Entdeckung der Gaskohle im Humboldschachte bei Nyfan 
berichte ich in den Sitzungsberichten der k. b. Gesellschaft der Wissen- 


schaften ım Jahre: 


1869 über . 
1870 >» 
es, 2 
1879 >» 


6 Arten 
10 » 
98 » 
87.» 


Nach Vollendung meines Werkes Fauna der Gaskohle stieg die 
Zahl auf 225, über welche ich hier ein genaues Verzeichnis folgen lasse. 


1} 
Saurii. 


Naosaurus mirabilis Fr. Fauna der: Gas- 
kohle. Band IV. Supplement. p. 86. 
Fig. 386. 


Stegocephali. 


Branchiosaurus salamandroides Fr. F. 
d. GK. Band I. p. 69 Taf. 1—5. Text- 
figur 30—36. 

Branchiosaurus umbrosus Fr. F. 
‚Band I. p. 81. Taf. 6. Fig. 1—6. 


d.@K. 


Branchiosaurus? venosus Fr. F. d. GK. 
Band I. p. 83. Taf. 8. Fig. 5, 6. 
Branchiosaurus? robustus F.d. GK. Bd. 
I. pag. 84. Taf. 10. Fig. 8, 9, 10. 
Branchiosaurus moraviceus Fr. F. d.GK. 
Band I. p. 82. Taf. 7. Fig. 1. 
Sparodus validus Fr. F. d. GK. Band I. 
p. 84. Taf. 10. Fig. 1—11. Textfig. Nr. 
39. n.8 
Sparodus crassidens Fr. F. d. GK. Bd. 
I. p. 86. Taf. 8. Fig. 1-3. Taf. 9. Fig.. 
1-3. Textfig. Nr: 40. 


46 


Hylonomus acuminatus Fr. F. d. GK. 
Band I. p. 88. Textfigur Nr. 41. 

Dawsonia polydens Fr. F. d. GK. Band 
1 2.-90: Taf. 11. Big. 1-14. 313222 
Fig. 13. Textfigur Nr. 42, 2. 

Melanerpeton pusillum Fr. F. d. GK. 
Band I. p. 96. Taf. 13. Fig. 1—7. Text- 
figur Nr. 48, 49, 50. 

Melanerpeton pulcherrimum Fr. F.d. 
GK. Band I. p. 99. Taf. 14. Fig. 1—9. 
Taf. 15. Fig. 1-5. Textfigur Nr. 50. 

Dolichosoma longissimum Fr. F. d. GK. 
Band TI. D. 108. Daisl7 Hier 1 Dar 
18. Fig. 1—8. Taf. 22. Fig. 1—9. Taf. 
23. Textile. Nr. 57,258. 

Dolichosoma angustatum Fr. F. d. GK. 
Band T. p. 117. Taf: 21. Kigz 13. 
Textfig. Nr. 63. 

Dolichosoma crenatum Fr. F. d. GK. 
Band IV. Supplement p. 88. Textfig. 
Nr. 388. 

Dolichosoma scutiferum Fr. F.d. GK. 
Band IV. Supplement pag. 87. Taf. 
163. Fig. 1—. 

Orchiderpeton granulosum Fr. F.d.GK. 
Band. p. 119. Taf. 17. Fig. 2—7. Taf. 
21. Fig. 5. Textfigur Nr. 65, 66. 

(Ophiderpeton pectinatum, O. vicinum, 
O. Corvini) Kammplatten. — Erwie- 
sen sich nach neueren. Funden als 
zum Pterygopodium männliche Bauch- 
flosse von Orthacanthus gehörig. 
Vergl. Miscellanea palaeontologica 1. 
p. 14. Textfigur Nr. 3, 4. 


Ophiderpeton Zieglerianum Fr.F.d.GK. 


Band 1.92 122, Tat »CRie 14 Var. 
24. Fig. 3—6. Textfigur Nr. 69, 70. 
Ophiderpeton granulosum Fr. F.d. GK. 

Supplement p. 88. Taf. 164. Fig. 4, 6. 

Ophiderpeton persuadens Fr. F. d. GK. 
Band IV. Supplement p. 88. Taf. 164. 
Hap:31.02.43: 

Ophiderpeton forte Fr. F. d. GK. Band 
IV. Supplement pag. 89. Textfigur 
Nr. 390. 

Numnulosaurus Kolbiü Fr. F. d. GK. Bd. 
IV. Supplement. p. 89. Taf. 162. Fig. 
6—8. 

Palaeosiren Bienertii 
Band I. p. 125. 


Gein. F.d. GK. 


Ptyonius Bendai Fr. F. d. GK. Band 


IV. Suppl. p 9. 


Ptyonius distinctus Fr. F. d. GK. Band. 
IV. Supplement p. 90. Taf. 164. Fig. 
1—6. 

Adenoderma gracile Fr. F. d. GK. Band 
E5pr126, Taf. 19RPISSE 

Urocordylus scalaris Fr. F. d. GK. Band 
I. p. 129. Taf. 25, 26. Textfig. 76-81. 

Keraterpeton crassum Fr. F. d. GK. 
Band I. p. 136. Taf. 27—30. Textfig. 
82—87. 

Keraterpeton gigas Fr. F. d. GK. Band 
11.'p.-42. Taf. 69. Fig. & 

Limnerpeton modestum Fr. F.d. GK. 
Band 'l. pP 147.:Taf.’27.. Big} oeBext- 
figur Nr. 88. 

Limnerpeton latipes Fr. F. d. GK. Band 
T.:p.. 148! Taf. 31. Textes 

Limnerpeton macrolepis Fr. F.d. GK. 
Band. T. p. 151. P3a1732233 

Limnerpeton elegans Fr. F. d. GK. Bd. 
I. p. 152. Taf. 34. Textfig. 9. 

Limnerpeton obtusatum Fr. F.d. GK. 
Band I. p: 154. Taf. 35. Fig. 17. 
Textfig. 94—98. 

Limnerpeton dubium Fr. F.d. GK. Band 
Tl: ». 157. Ta 33: Bier 

Limnerpeton difficile Fr. F. d. GK.Bd. 
E..p: 157. Textk-99: 

Limnerpeton caducum Fr. F. d. GK. p. 
158. Textf. Nr. 101. 

Hyloplesion longicostatum Fr. F.d.GK. 
Band 1 Pl4180. (Bat: 27 Pie 13: 
36. Fig. 2. Taf. 37”—39. Textfigur Nr. 
103, 104. 

Seeleya pussila Fr. F. d. GK. Band I. 
pag. 165. Taf. 40. Fig. 1. Taf. 41. Fig. 
1—3. — Taf. 45. Fig. 45. Textfigur 
Nr. 105. 

Ricenodon Copei Fr. F. d. GK. Band I. 
p. 168. Taf. 42. Textfigur desz Gat- 
tung. Nr. 106, 107, 108. 

Ricenodon dispersus Fr. F. d.GK. Band 
L. p.170.: Taf.’43>\'(alsR. Coper be 
zeichnet). 

Rienodon trachilepis Fr. F. d. GK. Bd. 
T. »: 170, Tai 4, Hear 

Orthocosia microsopica Fr. F. d. GK. 
Band.TJ; .p..174.  Taf.,39, Hier 12 0 
44. Fig. 1, 2, 3. Textfigur Nr.. 109. 

Microbrachis Pelikani Fr. F.d.GK. Bd. 
T. .D. 174: Tafı-40.Pig. 2: Dat: aa Big 
4—9. Taf. 46. Fig..5, 6. Taf. 47. Fig. 


1--6, 8. Taf. 48. F. 2-10. Textfigur 
112—114. 

Microbrachis mollis Fr. F.d. GK. Band 
TI. p. 179. Taf. 46. Fig. 4. Taf. 47. Fig. 
7. — Taf. 48. Fig. 1. Textfig. 116. 

Microbrachis? branchiophorus. F. d.GK. 
Band I. p. 181. Taf. 46. Fig. 1—3. 

Dendrerpeton pyriticum Fr. F. d. GK. 
Band II p. 6. Taf.49 Bie,1 12. Tat. 
50. Fig. 1—4. Textfig. Nr. 126, 127. 

Dendrerpeton faveolatum Fr. F. d. GK. 
Band II. p. 8. Taf. 51. Fig. 2—8. Text- 
figur Nr. 128. 

Dendrerpeton? deprivatum Fr. 
Ges Band II, pP. 
Nextfie > Nr. 1295 130: 

Diplovertebron punctatum. F. d. GK 
Band IR sp: 11, Dar 507 HisT 5—14 
Bat. 52. Rieger. 3, 4. Taf 53. Big. 1-29. 

Sparagmites lacertinus Fr. F. d. GK, 
Band II. p. 15. Taf. 50. Fig. 1. Taf. 52. 
Fig. 15—16. 

Loxomma bohemicum Fr. F.d. GR. Bd. 
II. p. 16. Taf. 58. Fig. 3—9. 

Chelidosaurus Vranyi Fr. F. d. GK 
Band II. p. 18. Taf. 54—57. Taf. 58. 
Kig. 19. Textfigur Nr. 28-34. —E®.d 
GK. Ba. IV. p. 3. 

Sphenosaurus Sternbergiüi v. Meyer. F. 
d. GK. Band II. p. 28. Taf. 59. Text- 
fig. Nr. 136. 

Sclerocephalus? Credneri Fr. F. d. GK 
Band IV. Supplem. p. 93. Textfig. 
Nr. 392. 

Cochleosaurus bohemicus Fr. F. d. GK 
Band II. p. 30. Taf. 6. Fig. 1—4. Text- 
582 1771372 

Oochleosaurus bohemicus. F.d. GK. Bd. 
IV. Supplement p. 92. Textfigur Nr. 
ale 

Cochleosaurus falax Fr. F.d.GK. Band 
IE 9. Se Mer a 

Saudrya latistoma Fr. F. d. GK. Band 
12292 31. Par 612 Brest oo a%6: 

Nyrania trachystoma Fr. F. d. GK. Bd. 
Ip 332 Ta 622.63% Mextnienren Nr 
138, 139. 

Macromerion Schwarzenbergii Fr. F. d. 
GRZZBande Ir praTe Tape 65 
Fig. 3—14. Taf. 68. Fig. 10-15. Taf. 
69. Textfig. Nr. 140. 

Macromerion Bayeri Fr. F..d. FG. Bd. 
II. p. 40. Taf. 64. Fig. 1—13. 


Bard: 
Aber DL ale 


47 
Macromerion? abbreviatum. F. d. GK. 
Band II. p. 40. Taf. 68. Fig. 2. 
Macromerion bicolor Fr. F. d. GK. Bd. 
Eye Bars 67% Persia Nat 70: 
Fig. 1. 

Macromerion? simplex Fr. F. d. GK. 
Band SpsAl Narr 67 Hier 1,2. 
Macromerion? juvenile Fr. F.d. GK. Bd. 

II. p. 41. Taf. 68. Fig. 1. 
Macromerion pauperum Fr. F.d. GK. 
Band II. p. 41. Taf. 68. Fig. 6-9. 
Porierpeton nitens Fr. F. d. GK. Band 
ip. 422 Nafrı0r Bier 9 107.11.0183: 


Dipnoi. 

Otenodus obliquus Hancock et Althey. 
F. d. GK. Band II. p. 66. Taf. 71—80. 

Otenodus applanatus Fr. F. d. GK. Band 
IT. p. 85. Taf. 72. Big. 73. Textfigur 
Nr. 162. 

Otenodus trachylepis Fr. F.d. GK. Bd, 
II. p. 85. Taf. 80. Fig. 1—4. 

Ütenodus tardus Fr. F. d. GK. Band 11. 
p. 93. Taf. 80b. Fig. 1, 2. Textfig. Nr. 
172. 


Selachii. 


Orthacanthus bohemicus Fr. F. d. GK. 
Band II. p. 104. Taf. 8s1—90. Textfig. 
Nr. 179—181. 

Orthacanthus bohemicus Fr. Miscella- 
nea palaeontologiea I. Palaeozoica. 
p. 14. Textfigur Nr. 3, 4. 

Orthacanthus Kounoviensis Fr. F. d. 
GR Band -IE2p. 107. Nat 632 Ber 9: 
Taf. 86. Fig. 4. Taf. 87. Fig. 1, 2, 5. 

Orthacanthus pinquis Fr. F.d. GK. Bd. 
EI DSI0O9 Dar 87. Bier3, 406: 

Orthacanthus plicatus Fr. F.d. GK. Bd. 
Ip: 1127 Rar28so Rue. 13: 

Tubulacanthus sulcatus Fr. F. d. GK. 
Band I. p. 113. Taf. 88. Fig. 14. 

Brachiacanthus semiplanus Fr. F.d. G@K. 
Band II. p. 113. Taf. 88. Fig. 14. 

Platyacanthus ventricosus Fr. F. d.GK. 
Band!IR p. 113 Rasse, Rigr). 

Pleuracanthus parallelus Fr. F. d. GK. 
Bd. III. p. 5. Taf. 91. Fig. 1—6. Taf. 
92, 93, 94, 102. Fig. 9. Textfigur Nr. 
189—200. 

Pleuracanthus ovalis Fr. F. d. GK. Bd 
III. p. 13. Taf. 91. Fig. 7—10. Textfie. 
Nr. 201—205. 


48 


Pleuracanthus Oelbergensis Fr. F. d: GK. 
Band III. p. 15. Taf. 9. Fig. 3, 3b, 4, 
5. Taf. 96. Fig. 2, 4. Taf. 99. Fig. 1-3; 
Taf. 102! Big: 7. "Textiigur' Nr. 206 
bis 209. 

Pleuracanthus carinatus Fr. F.d. GK. 
Band Il. p. 18. Taf. 97. Textfig. Nr. 
210. 

Xenacanthus Decheni Goldfuss sp. F. 
d. GK. Band III. p. 22. Taf. 95. Fig. 
1.227235 96rRaes 1. NaL7982Büier 1,2. 
Taf. 100,. 101. Fig. 1-6. Textfigur Nr. 
212— 226. 

Traquairia pygmaea Fr. F. d. GK. Bd. 
III. p. 50. Taf.:103. 104, 105. Textiig. 
Nr. 245—249. 

Protacanthodes pinnatus Fr. F. d. GK. 
Band. 11 p°53 Dar 10857 Baer? 
Textfig. Nr. 250— 252. 


Acanthodes Bronni? F. d. GK. Band 
III. ». 61. Taf. 106. Fig. 9-12. Taf. 
107. Fig. 1—6. 


Acanthodes punctatus Fr. F. d. GK. Bd. 
III. p. 61. Taf. 107. Fig. 7—9. Textf. 
Nr. 256. 

Acanthodes gracilis var. Bendai. F. d. 
GRe Band IE 976427 Vextiig Nr: 
260—265. 

Magalichtis nitens Fr. F. d. GK. 
III. p. 75. Taf. 88. Fig. 15, 16. 


Band 


Telostomi. 

Trissolepis Kounoviensis Fr. F. d. GK. 
Band IIl. p. 76. Taf. 109-112. Textf: 
N7277, 2378. . 

Acentrophorus dispersus Fr. FE. d. GK. 
Band II. p. 81. Taf. 113—114. Text- 
figur Nr. 279. 


Pyritocephalus sculptus Fr. F. d. GK. 
Band !IIE 2.86. TaE 115.2 Wextfig. 
280. 

Sceletophorus biserialis Fr. F. d. GK. 


Band ET P.882 Ra 116-1 HT Bier: 
Textfig. Nr. 2831-283. 

Phanerosteon pauper Fr. F. d. GK. Bd. 
IT 2993 Dal EIER A Betr. 
287. 

Amblypterus Kablikae Gein. sp. FE. d. 
GK. Band III. pag. 94. Taf. 118, 119. 
Textiig. Nr. 288. 

Amblypterus verrucosus Fr. F. d. GK. 
‚Band III. p. 96. Taf. 120. Textfigur 
Nr. 289—8293. 


Amblypterus Duvernoyi Ag.: A) A.Wra- 
tislaveneis Ag. F. d. GK. Band III. p. 
100. Taf. 121, 122. Textfig Nr. 294—296. 

B) Amblypterus Rohani Heckel sp. F. d. 
GK. Band III. p. 104. Taf. 123. Textfig 
Nr. 297—302. Da 2) 

C) Amblypterus luridus Heckel sp. F.d. 
GK. Band III. p. 109. Taf. 302, 303. 


D) Amblypterus obliquus Heckel sp. F.d. 
GK. Band III. p. 109. Textfigur. Nr. 
304, 305. 

E) Amblypterus caudatus Heckel sp. F. 
0..GK. Band IB IE 

F) Amblypterus lepidurus Heckel sp 
F: d. GK. ‘Band IIL pag. 111-7 Tez: 
figur Nr. 306. 

Amblypters Reussi Heckel sp. F.d. GK. 
Band III. p. 112. Textfigur Nr. 307. 

Amblypterus Feistmanteli Fr. F.d. GK. 
Band II: p.. 12 TaE724722 

Amblypterus Zeidleri Fr. F. d. GK. Bd. 
111: 9.1137 Daf:.1282R122277 

Amblypterus angustus Fr. F. d. GK. 
Band III p. 114. Taf. 126. Fig. 1—4. 

Acrolepis Krejeü Fr. F.d. GK. Band 
III. p. 115. Taf. 128. Fig:1—9. 

Acrolepis sphaerosideritarum Fr. F. d. 
GK. Band III. p. 116. Taf. 127. Fig. 
1—7. 

4crolepis gigas Fr. F.d. GK. Band III. 
p..117. Taf. 129, 130. Fig. 1—6. 


Progyrolepis speciosus Fr. F. d. GK. 
Band III. p. 118. Taf. 131, 132: Text- 
fig. 308. 

Hemichthis problematica Fr. F. d. GK. 


Band IH. p. 121. Taf. 128! Fir 


Insecta. 


Phryganea Kolbi Fr. F. d. GK. Band 
IV. p. 5. Taf. 133. Fig. 1, 2. Textfigur 
Nr. 311. 

Phryganea arenacea Fr. F.d.GK. Band 
IV.'p.-6: Taf: 133. Pig:475. 

Phryganea solitaria Fr. F. d. GK. Band 
IV. Textfig. Nr. 312. 

Etoblatina bohemica Fr. F. 
IV. p. 8. Textfig. 313—316. 

Anthracoblattina Lubnensis Kusta. F. d. 
GK. Band IV. p. 10. Textfig. 317. 

Flabellites latus Fr. F.d. GK. Band IV. 
p. 12. Textfig.: Nr. 321. 


d. GK. Bd. 


Myriopoda. 


Acantherpetes gigas Fr. F. d. GK. Bd. 
IV. p. 16. Taf. 134. Fig. 1—7. Textfig. 
323. 

Acantherpetes ornatus Fr. F. d. GK. 
Bande IV p: 19° Dar 1365 Dextheur 
Nr. 327, 328. 

 Acantherpetes vicinus. F. d. GK. Band 

WW. p. 18. Taf. 135. Fig. 1—6. Textfig. 
Nr. 325, 326. 

Acantherpetes foveolatus Fr. F. d. GK. 
Band IV.p. 21. Taf. 137. Fig. 1—6. 
Textfigur Nr. 329, 330. 

Euphoberia varians Fr. F.d. GK. Band 
IV.p. 23. Taf. 138. Fig. 1—7. Textf. 
331. 

Euphoberia histrix Fr. F. d.GK. Band 
NE S3aNar 133% Riesa Texihigur 
Nr. 331. 

Euphoberia abscens Fr. F.d. GK. Band 
BV2p2252 12721352 Dextfie NT, 33% 


Isojulus constans Fr. F. d. GK. Band 
BDVep2 25. Taf 135. Bier 9 Dexte, Nr: 
335, 336. 

Isojulus setipes Fr. F. d. GK. Band IV. 
p. 26. Taf. 142. Fig. 4—8. 


Isojulus marginatus Fr. F. d. GK. Band 
ING 10, An ans lat, les al BE ee ee 
Fig: 9, 16. 

Pleurojulus biornatus Fr. F. d.GK. Bd. 
IBVEEp 27 Marı3ga Bier 1 92 Tal. 
143. 9. 

Pleurojulus levis Fr. F.d. GK. Band 
IN OB: 


Pleurojulus aculeatus Fr. F. d. GK. Bd. 
IV. p. 28. Taf. 141. Fig. 12—14. 

Pleurojulus longipes Fr. F. d. GK. Bd. 
IV. p. 28. Taf. 140. Fig. 39. 


Pleurojulus faleifer Fr. F. d.GK. Band - 


10V250:2292 W212 140° Bie70) 


Pleurojulus pinguis Fr. F. d.GK. Band 
NE 29 Ra 40210228793: 

Anthracojulus pietus Fr. F.d. GK. Bd. 
IV. p. 30. Taf. 143. Fig. 1-8. Textf. 
Nr. 337, 338. 

Xylobius PStrossi Fr. F. d. GK. Band 
119, 10% Sram RAN (eh 

Xylobius costulatus Fr. F. d. GK. Band 
PV2pag 31. Tat 144781227475: 

Xylobius sellatus Fr. F. d.GK. Band 
INH 332 Var 1492 Bier le 


Frie, Studien der Permformation. 


49 


Xylobius tabulatus Fr. F. d. GK. Band 
EV pr 32 Mar 1442 71099712} 
Aminilispes crescens Fr. F. d. GK. Bd. 
Bsp: Bear 146. Bit. 
Amynilispes typicus Fr. F. d. GK. Bd. 
INVEEPR 34 a 1A Pe Dear 1472 
Fig. 1, 3. Textfigur Nr. 340. 
Archiscudderia paupera Fr. F. d. GK. 
Band IV.p. 35. Taf. 147. Textfigur 
Nr. 341, 342. 
Archiscudderia tapeta Fr. F. d.GK. Bd. 
IV 36212 146 He 273: 
Archiscudderia coronata Fr. F. dd. GK. 
Bande IV.p 36 Nar 1457 Bier 7,5: 
Nat 149 Hier 3: 
Archiscudderia regularis. F. d.GK. Bd. 
Ve 3 eat 1Asokner 3: 
Archiscudderia? problematica Fr. F.d. 
CRFNZP 37 Tales: 
Archiscuderia Kopeckyi Fr. B. Brod. 
Glomeropsis ovalis Fr. F. d.GK. Band 
DVD: 38a HIERHER 


150. Fig. 1. 
Glomeropsis crassa Fr. F. d. GK. Band 


RVP: 10, Dar 1502 Hieror 3: 

Glomeropsis magna Fr. F. d.GK. Band 
IV. Taf. 152. Fig. 1-5. Textfig. Nr. 
344. 

Glomeropsis multicarinata Fr. F.d. GK. 
Band IV. Supplement. p. 97. Taf. 
165. Fig. 1—2. Textfigur Nr. 358. 

Hemiphoberia alternans Fr. F. d. GK. 
Band lv. Narr ı145.:R1g26,7 8 


Purkynia lata Fr. F. d. GK. Band IV. 
p. 41. Taf. 144. Fig. 1-3. Textfig. 346. 

Heterovorhoeffia crassa Fr. F. d. GK. 
Band. NZ Taf2145. Bie 35. 

Sandtneria gemmata Fr. F. d. GK. Taf. 
138. Fig. 9, 10. 


Arachnida. 


Hemiphrynus longipes Fr. F. d. GK. Bd. 
IV. p. 37. Textfig. 359. 

Hemiphrynus Hofmanni.F.d.GK. Band 
IV. p. 58. Textfig. No. 360. 

Promygale bohemica Fr. F. d. GK. Bd. 
IV. p. 58. Taf. 153. Fig. 6—8. Taf. 154. 
Fig. 1-4. Textfigur. No. 361, 362. 

Promygale rotundata Fr. F. d. GR. Bd. 
NZ 9..60>- Da 53 He blext- 
figuren 363, 364. 

4 


50 


Promygale? elegans Fr. F.d. GK. Band 
IV. Textfig. 365. 

AÄrthrolycosa prolifera Fr. F. d. GK. 
Band IV. Taf. 153. Fig. 1—3. Text- 
figur. No. 366. 

Arthrolycosa? salticoides Fr. F. d. GR. 
Band IV. p; 62.038.193 Big. 10. 
Arthrolycosa carcinoides Fr. F. d. GR. 

Band IV. p. 62. Texfig. 367. 

Pyritaranea tubulifera Fr. F.d. GR.Bd. 

IV. Textfigur No. 368. 


Crustacea. 


Prolimulus Woodwardi Fr. F. d. GK. 
Band. IV. ». 64. Taf. 155. Fig. 13. 
Textfigur No. 369, 370. 

Gasocaris Krejeü Fr. F. d. GK. Band 
IV: pas. 66. Tat. 156, 157% 158, TVext- 
figur 371-376. 

Carbonia Salteriana Jones et Kirby. F. 
dAGKZ BAFTEVE 9:76 E12 Ri 15, 


Carbonia fabulina Jones et Kirby. F.d. 
GK. Band. IV. p. 76. Taf. 160. Figur 
13, 14. 

Bythocypris? mytiloides. Fr. F. d. GK. 
Band’ IV! p. 26. Baf. 1607 F1g37. 


Cythere pustulosa Fr. F. d. GK. Band 
IV.Pp: 76- Taf. 1607 Fig. 16, 17. 

Estheria triangularis. F. d. GK. Band 
IV: Taf. 160. Fig. 1—3. Taf: 161.-Fig. 
1—3. 

Estheria concretionum Fr. F. d. 
Band.-IV. p. 77. Taf.-161..Rig::6,; 

Estheria Paleeoniscorum Fr. F. d. GK. 
Band. .IV,P». 7: Taf.:161-- Big) 68. 

Estheria calcarea. Fr. F. d. GK. Band. 
IV. p. 78. Taf. 160. Fig. 9, 10. Taf. 161. 
Fig. 4. 

Estheria paupera Fr. F. d. GK. Band 
3 en 

Estheria ultima Fr. F. d. GK. Band IV. 
pP. 78. Taf. 161. Fig: 9—11. 

Estheria ceyanea Fr. F. d. GK. Band IV. 
p. 78. Taf. 16. Fig. 4—5. 


GK. 


Mollusea. 


Spiroglyphus vorax. Fr. F.d.: GK. Band 
IV-p.280. War. 153. Big, Aa War 153. 
Fig. 1—4. Texfigur Nr. 380. A, B. 

Anthracosia Stegocephalum Gein. F. d. 
GK. Band IV. p. 81. 


Anthracosia bohemica Fr. F. d. GK. 
Band IV. p. 81. Textfig. Nr. 380, 
Unio? carbonarius de Konn. F. dd. GK. 
Band IV. p. 82. Textfig. Nr. 381. 
Anthracosia? bohemica Fr. F.d. GK. 
Band IV. p. 81. Textfig. Nr. 380. 
Anodonta? compressa Ludwig. F. d.GK. 
Band IV. p. 82. Textfig. Nr. 282. 


Saurichnites Rittlerianus Hochstätter. 
F. d. GK. Band IV. Supplement pg. 
96. Textfig. 394, 1. 

Saurichnites intermedius Fr. F. d. GK. 
Band IV. Supplement p. 96. Textfig. 
Nr. 394, 2. 

Saurichnites salamandroides Gein. F.d. 
GK. Band IV. Supplement p. 94. Text- 
fie. NT. 394,3, 4. 

Saurichnites perlatus. F. d.GK. Band 
IV. Supplementp. 9. Textfig. 394, 5. 


Saurichnites Kablikae Gein, F. d. GK. 
Band IV. Supplement p. 9. Textfig. 
Nr. 394, 7. 

Saurichnites calcaratus Fr. F. d. GK. 
Band IV. Supplement p. 97. Textfig. 
Nr. 394, 6. 

Saurichnites caudifer Fr. F.d. GK. Bd. 
IV. p. 96. Textfig: 394. 8. 

Saurichnites lacertoides Gein. F. d.GK. 
Band IV. Supplement p. 96. 

Saurichnites comaeformis Fr. F.d. GK. 
Band IV. Supplement p. 97. Textfig. 
Nr. 394, 9. 

Saurichnites incurvatus Fr. F. dd. GK. 
Band IV. Supplement p. 97. Textfig, 
394, 10. 


Coprolithae. 


Coprolithes von Amblypterus verruco- 
sus. Misc. pal.1.p.16. Taf.11. Fig. 12. 

Coprolithes punctatus Fr. Miscell. pal. 
1p- 40° Tal 120R4E0; 

Coprolithes torpedoides Fr. Miscell. pal. 
EiTaf Blei: 

Coprolithes regularis Fr. Miscellanea pa- 
laeontologica I.p. 17. Taf. 12. Fig. 7, 11. 

Coprolithes opulentus Fr. Miscell. pal. 
T. p: 17: Taf12. Pıg>9: 

Coprolithes acuminatus Fr. Miscell. pal. 
1. pP: II TaI22>2E1 pP 

Coprolithes bulimoides Fr. Miscell. pal. 
I. 17. Dar 21 BE: 


Coprolithes pupoides Fr. Miscell. pal. 1. 
Dei Dar. ı1.Rıer 10. 

Coprolithes paludinoides Fr. Miscell. pal. 
Berl Tal: 122 Hier 6, 10: 

Coprolithes olivoides Fr. Miscell. pal. 1. 
Pas art? Rie.14, 15 

Coprolithes coniformis Fr. Miscell. pal. 
Ep aleı Das 12. Big%4: 

Coprolithes attenuatus Fr. Miscel. pal. 
Pepetsı Ba 12. Big, 3. 

Coprolithes pusillus Fr. Miscell. pal. I. 
ps jesfar 12. Hie. 9. 

Coprolithes sculptus Fr. Miscell. pal. 1. 
Dass Daß 11a Bios 19. 

Coprolithes squammosus Fr. 
PalSEp219-.Tar 12F Hier 8: 

Coprolithes belemnitoides Fr. Miscell. 
Baer 19e Par 122 He: 

Coprolithes bicinctus Fr. Miscell. pal. 
DO Dar NSS: 


Miscell. 


öl 


Coprolithes rugatus Fr. Miscell. pal. 1. 
DI Datz Riezd!: 

Coprolithes angustus Fr. Miscell. pal. I. 
106 alla AR 

Coprolithes Acanthodi Fr. Miscell. pal. 
17P220. 732 12 Bes IaRr Pier 

Coprolilhes dipnoicus Fr. Miscell. pal. 
12P920 Tara Buyer. 

Coprolithes von Amblypterus. Duwernoi 
Ag. sp. Miscell. pal. I. p. 20. Taf. 11. 
Hier le 

Coprolithes magnus Fr. Miscell. pal. I. 
pas2 205 Dar 112 R12%6: 

Coprolithes Bendai Fr. Miscell. pal. 1. 
Pr 2, Taf 12% Re 1a: 

Coprolithes tortuosus Fr. Miscell. pal. 1. 
Deo Rarss1l2 Bliereil6: 

Coprolithes Zeidleri (kalnaensis). Fr. 
Miscell. pal. I. pag:. 21. Taf. 12. Fig. 12. 


INHALT. 


Vorwort ar 

Neue Beiträge zur Kenntnis lee Per linearen er Bene Bro 
Neue Aufschlüsse an der Bahn zwischen Lomnitz a P. und Libun 
Uebersicht der neuerdings bei Lomnitz. Kostialov, Liebstadt! isn, 
Petrefakten h 

Neue Vorkommnisse aus er een: von Nas hd Bad Belchral 
Ueber die Araucaritenstämme in der Umgebung von Pecka 

Die Gegend von Unter- und Oberkalna und Hermannseifen 
Umgebung von Braunau, Oelberg, Ruppersdorf und Ottendorf 

Die Permformation zwischen Rakonitz, Schlan und Laun 

Die Permformation nördlich und westlich von Pilsen . 


Umgebung von Budweis. Ueber Gerölle von permischen ver alas hen Eozer n 


in den Diluvialablagerungen bei Budweis 
Anthraecit führende Permablagerungen bei Budweis . 


Ueber den Fundort von Psaronien bei Mühlhausen bei Tabor im südlichen 


Böhmen 


Verzeichnis der bisher in der böhmischen Permformation aufgefundenen 


tierischen Reste . 


ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDES- 
DURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. 


(Band XV. No. 3.) 


[0] 


| DIE PILZE BÖHMENS. 


I. TEIL. 
BRANDPILZE (HEMIBASIDM). 


MIT 24 TEXTFIGUREN. 


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ce 
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Fr 
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Zug 
Ba | 
— 
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— 
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Li. = 


BEARBEITET VON 


PH. DR. FRANZ BUBAK, 


ORD. PROFESSOR DER BOTANIK UND DER PFLANZENKRANKHEITEN 
AN DER KONIGL. LANDWIRTSCHAFTLICHEN 
AKADEMIE IN TABOR. 


63 


PRAG 1916. 
KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC. — BUCHDRUCKEREI 
DR. ED. GREGR A SYN. 


Archiv für die naturwissenschaftliche. Landescurchlorschung von Böhmen: 


ERSTER BAND: (J. 1869). - . . 


I. Topographische Abtheilung: 
Prof. Dr. Karl Kofistka: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges 
und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte. 
Section II. Karte app. K 320 . o . i A e r s 5 
II. Die Arbeiten der einen. Kutheilung: i i 2 F : 
a) Prof. J. Krejdi: Vorbemerkungen oder allgemeine Beotanısche Verhältnisse des 
nördlichen Böhmen. » 
b) Prof. J. Krejeäi: Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation. 
e) Dr. Anton Fric: Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. 
Kreideformation u. Ss. w. 
d) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken von Radnic. 
III. Botanische Abtheilung: 


.K 18: — 


9. 


Dr. Lad. Öelakovsky: Prodromus der Flora von Böhmen. (I. Theil.) (Vergriffen.) . .K 2— 

IV. Zoologische Abtheilung: . 6 E 8 2 lee e R h .K #— 
a) Enmi. Lokaj: Verzeichniss der Käfer Böhmens. 
b) Alfred Slavik: Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens. 
ce) Emanuel Baärta: Verzeichniss der Spinnen des nörd. Böhmen. 

V. Chemische Abtheilung: K — 50 
Frof. Dr. Hoffmann: Analytische Tterseehimgen. 

ZWEITER BAND: Erster Theil (1.—2.) - K 2: — 


I. Topographische Abtheilung: 
Prof. Dr, Karl Kofistka: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des 
Riesengebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhenschichten- 


karte Section III. und des Riesengebirges. 1877. .K %— 
II. Geologische Abtheilung: 1. Theil. 1873. A s .K 
a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der Steinkohlenforma'ion Böhmens. 
b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Prilcp, Lisek, Stilee, Holoubkow, 
Mireschau und Letkow. : 
ec) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag 
und Beraun. 
d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Be- 
neschau und der Sazava. 
2. Theil: 
Dr. Em. Boficky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens. 1874. .K 7 
Zweiter Theil 3.—5.) geb. -» : . .» K 10. — 
III. Botanische Abtheilung: 
Prof. Dr. Ladislav Celakovsky: Prodromus der Flora von Böhmen. (II. Theil.) }871. 
(Vergriffen.) ä ; 5 5 . K 520 
Ve olsersene hen 1872. R > . 2 . . R ü .K 6— 
Proj. Dr. Ant. Fric: a) Die Wirbelthiere Böhmens. b) Die Flussfischerei in Böhmen. 
c) Die Krustenthiere Böhmens. 
V. Chemische Abtheilung: 
Prof. Dr. Em. Bofickj: Ueber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsäure in den 
Gesteinen Böhmens. 1872. .K 1% 
DRITTER BAND: 
I. Topographische Abtheilung: 
Prof. Dr. Karl Koristka und Major R. Daudlebsky von Sterneck: Verzeichniss der in 
den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Höhen 
von Böhmen. 1884. $ S ä .K 366 
II. Geologische Aniheilonge 
1. Heft. Prof. Dr. Em. Boficky: Petrographische Studien an den Phonolithgesteinen 
Böhmens. 1874. : 2 RaR: - . 2 $ 5 s a = S 4 .K 2- 
2. Heft. Prof. Dr. Em. Boficky: Petrographische Studien an den Melaphyrgesteinen 
Böhmens. 1876. 5 H h e - R e c ® . . = R 2 .K 2— 
3. Heft. Prof. Dr. Gustav Laube: Die Geologie des böhmischen Erzgebirges. (I. Theil.) 
1876. 5 & s I 
III. Botanise h e Anal 
Prof. Dr. Lad. Celakowskyj: Prodromus der Flora von Böhmen. (III. Theil.) 1875, K 48 
IV. Zoologische Abtheilung: 
1. Heft. F. V. Rosicky: Die Myriopod«n Böhmens. 1876. .K 120 
2. Heft. Bohuslav Hellich: Die Cladoceren Böhmens. 1877. . K 3-20 


Chemisch-petrologische Abtheilung: 


Prof. Dr. Em. Borickj: Elemente einer neuen chemisch-mikroskopischen Mineral. und 
Gesteinsanaluse 1877 


.K 2-80 


ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDES- 
DURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. 


XV, Band. Nr. 3, 
[0) 


DIE PILZE BÖHMENS. 


II. TEIL. 
BRANDPILZE (HEMIBASIDI). 


MIT 24 TEXTFIGUREN. 


BEARBEITET VON 


PH. DR. FRANZ BUBÄK, 


ORD. PROFESSOR DER BOTANIK UND DER PFLANZENKRANKHEITEN 
AN DER KÖNIGL, LANDWIRTSCHAFTLICHEN 
AKADEMIE IN TABOR. 


3 


PRAG 1916. 
KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC. — BUCHDRUCKEREI DR. ED, GREGR A SYN. 


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VORWORT. 


Der vorliegende zweite Teil der Pilzflora von Böhmen ent- 
hält die Brandpilze (Hemibasidii), eine in landwirtschaftlicher Hin- 
sicht sehr wichtige Pilzgruppe, denn viele hierher gehörigen Pilze, wie 
z. B. diejenigen aus den Gattungen Ustilago und Tilletia sind gefährliche 
Parasiten der Kulturpflanzen und verursachen jedes Jahr einen enormen, 
in Millionen reichenden Schaden. 

Der grösste Teil der Brandpilze gehört aber zu seltenen Pilzen, 
manche sogar zu den seltensten. Ausserdem kommen sie oft nur in sehr 
geringen Mengen vor oder sind so versteckt, dass man sie sehr leicht 
übersieht. Deshalb nahm ich auch solche Arten auf, welche zwar in Böh- 
men bisher nicht aufgefunden wurden, doch gewiss später noch entdeckt 
werden können. 

Seit der Ausgabe des böhmischen Textes der Hemibasidien (1912) 
wurden von mir folgende Arten in Böhmen gefunden: Ustilago dura, 
Ustilago Vaillantii, Thecaphora deformans, Tilletia levis, Tilletia acu- 
leata. Von E. BaudysS: Ustilago Cardui, Tilletia Airae caespitosae, Me- 
lanotaenium Ari, Melanotaenium cingens, Entyloma veroniecicola. Von 
Celakovskyfil.: Ointractia subinclusa. Von Kavina: Tilletia Sphagni. 
Die Gesammtzahl der aus Böhmen bekannten Hemibasidien beträgt jetzt 
also 93 Arten. Im ganzen sind hier aber 161 Spezies beschrieben. 

Die Abbildungen sind durchwegs Originale, welche nach den böh- 
mischen Exemplaren meines Herbariums von meinen Assistenten ver- 
fertigt wurden. 


Tabor, Ende April 1916. 


11 


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HEMIBASIDIL 


Parasitische Pilze, welche verschiedene Pflanzenteile der Phanero- 
samen befallen.*) 

Das Myzel sehr zart, nur 2—5 u breit, septiert, mehr oder 
weniger verzweigt, farblos, interzellular, seltener intrazellular (Ustilago 
hypodytes, U. echinata u. A.), gewöhnlich mit lappigen oder traubenartigen 
Haustorien, vermittelst welcher sie die Nahrung der Wirtspflanze 
entnehmen. 

Die Sporen bilden sich aus dicht verflochtenen oder parallel, 
wie auch senkrecht zum Substrate orientierten Hyphen. Bei den meisten 
Arten quellen die Hyphenmembranen gallertartig auf, der innere plasma- 
tische Inhalt zerfällt in kleine Portionen, die sich allmählich vergrössern 
und endlich aussen eine feste Membran ausbilden. Zugleich wird die gal- 
lertartige Hülle immer dünner, bis sie bei der Sporenreife gänzlich ver- 
schwindet. Gewöhnlich wird das ganze Myzel zur Sporenbildung ver- 
braucht, so dass sich dann auf solchen Stellen, wo die Sporifikation 
stattfindet, nur die Sporen befinden. Die Sporenmembran ist doppelt: 
die innere dünne, hyaline, die äussere diekere, mehr oder weniger 
verfärbte, glatte, warzige, stachlige oder netzförmige. Bei der Gattung 
Entyloma entstehen die Sporen interkalar, so dass sich immer zwischen 
zwei Sporen ein kurzer, steriler Hyphenstück befindet. Bei der Gattung 
Tilletia bilden sich die Sporen an den Hyphenenden oder auch interkalar. 
Reife Sporen verhalten sich verschiedenartig: entweder sind sie einzeln 
frei oder zu zwei bis mehreren in Knäuel verbunden und in beiden Fäl- 
len verstäuben sie oder aber bleiben sie im Nährgewebe eingeschlossen ohne 
zu verstäuben. In den Knäueln sind die Sporen entweder alle keimfähig 
' oder — wie bei Uroeystis — sind sie oben von nicht keimfähigen Sporen 
(Nebensporen) umhüllt. Eigentümlich ausgebildet sind die Knäuel bei der 
Gattung Doassansia, wo die Nebenzellen in eine feste, kontinuierliche 
Hülle an den Hauptsporen verwachsen sind, wie auch bei der Gattung 


*) Die Zugehörigkeit jener Pilze, welche die Mooskapseln befallen (wie 
z. B. Tilletia Sphagni Nawaschin), zu den Brandpilzen ist immer noch sehr 
fraglich, 


6 


Doassansiopsis, wo umgekehrt die Hauptsporen einen Mantel an der Ober- 
fläche der Knäuel bilden, die Nebensporen im Innern sich befinden und 
die Knäuel an der Oberfläche von einem diekeren Hyphengeflechte be- 
deckt sind. Bei der Gattung Tracya sind die inneren sterilen Sporen 
durch ein lockeres Hyphennetz ersetzt. Die Sporen der Hemibasidien 
sind Chlamydosporen, aus welchen sich erst bei der Keimung auf 
einem Promyzel die eigentlichen Sporen — Sporidien bilden. 

Die Keimung geht vor sich entweder in feuchter Erde, im 
Wasser oder in künstlichen Nährflüssigkeiten. Sporen mancher Brand- 
pilze keimen sehr schwierig und dann hilft man sich, dass man in das 
zur Keimung dargebotenes Wasser Extrakt der Wirtspflanze zugiebt, 
auf welcher der Pilz parasitiert. Die Brandsporen besitzen keine Keim- 
sporen und deshalb muss das auswachsende Promycelium die Sporen- 
membran irgendwo durchbrechen. Das Promyzel ist von zweierlei Art: 
1. Bei der Gruppe der Ustilagineen ist es 1—5zellig und bildet im 
Wasser nur eine sehr kurze Zeit, im künstlichen Nährboden ziemlich 
lange die Sporidien. Dieselben entstehen am Scheitel und an den 
Querwänden, sind gewöhnlich ellipsoidisch und vermögen sich durch Spros- 
sung zu vermehren. Die Promyzelien, wie auch die Sporidien können 
sich manchmal zu zwei brückenweise verbinden. 

2. Bei der Gruppe der Tilletiineen ist das Promyzel einzellig 
und bildet die Sporidien nur am Scheitel, gewöhnlich 4—12, nur bei der 
Gattung Neovossia 30—50, ja noch mehr, immer quirlig. Auf feuchtem 
Substrate oder in Flüssigkeiten, keimt die Sporidie in ein Myzel aus, auf 
welchem sich dann sekundäre Sporidien ausbilden, die mehr oder weniger 
sichelartig gebogen sind. Bei Neovossia sind sie entweder sichelartig oder 
auch fadenförmig. Die Sporidien können sich auch hier zu zwei brücken- 
weise verbinden. Bei einigen Gattungen z. B. Entyloma, Tuburcinia bilden 
sich aus dem parasitierenden Myzel auch Konidien, welche auf den 
Blättern kleine oder ausgedehnte Anflüge hervorbringen. 

Die Infektion kann bei den Hemibasidien auf dreierlei Weise 
geschehen: 

1. Das Keimpflänzchen wird infiziert und dann wächst das Myzel 
bis in die Gewebe, wo es sporifizieren soll (Aehren, Blüten) und ältere 
Myzelpartien werden gewöhnlich resorbiert. Manchmal bleiben aber auch 
in den infizierten Getreidehalmen, in den unteren Teilen hier und da, 
besonders in den Knoten Myzelreste erhalten, bilden aber daselbst keine 
Sporen (Ustilago Avenae, U. Hordei, Tilletia Tritici). 

2. Es wird nur ein bestimmtes Organ der Nährpflanze infiziert 
und dort bilden sich auch die Sporen aus, wie bei Ustilago Zeae Mays, 
wo die Wurzeln, der Halm, die Blätter, die weiblichen und männlichen 
Blüten infiziert werden können — aber nur solange sie noch jugendlich sind. 

3. Es wird die Samenanlage infiziert und dann bildet sich der 
Brandpilz erst in der nächsten Vegetationsperiode, bei der Keimung des 


7 


wohlausgebildeten Samens. Die Ruhepause überlebt das Myzel im Embryo 
nnd in der wachsenden Pflanze dringt es bis dorthin, wo es sporifizieren 
soll (Ustilago Tritiei, U. nuda). 

Die Brandpilze verursachen verschiedene Deformationen ihrer Wirte: 

Die Nährpflanze verkrüppelt oder seine Achsen schwellen an 
(Melanotaenium caulium, M. endogenum). Andere Brandpilze verwandeln 
wieder einzelne oder alle Blüten in Tuberkeln oder es bilden sich auf 
den Wurzeln, Stengeln, Blättern kleinere oder grössere Beulen und Blasen 
oft werden ganze Infloreszenzen beulenartig. Wieder andere Brandpilze 
deformieren ihren Wirt oder seinen Organ überhaupt nicht, sondern bilden 
nur z. B. in den Blättern und Stengeln schmale, staubige Streifen (Tilletia 
striaeformis) oder sporifizieren in den Staubfäden (Ustilago violacea ete.). 

Der Schaden, welchen manche Brandpilze verursachen, besonders 
die Getreidebrandpilze, ist oft sehr gross. So kann z. B. Tilletia Tritiei 
50—75°/, aller Aehren vernichten. Wir haben im J. 1910 bei Babice und 
Lesna nächst Pacov in Böhmen Tilletia Secalis entdeckt, wo sie 50°/, der 
Kornähren in weiter Umgegend vernichtete. 

Die Hemibasidien teilt man nach der Form der Promyzelien in 
zwei Gruppen: 


1. Ustilagineae. 2. Tilletiineae. 


1. Ustilagineae. 


Die Sporen keimen in ein quergeteiltes, 1—5 zelliges Promyzel aus, 
und die Sporidien entstehen am Scheitel und an den Querwänden; oder 
die Promyzelzellen wachsen zu Fäden aus, die auch eine Infektion her- 
vorrufen können. 


A. Sporen einzeln. 
a) Promyzelium 1—5 zellig; Sporidien am Scheitel und an den Quer- 
wänden gebildet. 
1. Hülle der Sporenlager nur aus dem Gewebe 
der Nährpflanze gebildet; Kolumella fehlt . . 1. Ustilago. 
2. Hülle auch aus sterilen Hyphen des Piizes ge- 
bildet; Kolumella echt oder unecht.. .. . .. 2. Sphacelotheca. 


b) Promyzel 2 zellig; beide Zellen bilden am Ende 
eines Sterigmas die Sporidien . . . . ....... 3. Cintractia. 
c) Promyzel 1 zellig, in der Spore ganz eingesenkt; 
die Sporidien bilden sich an seinem Scheitel . . 4. Elateromyces. 
12, Sporens zuszwen verbunden I. 2. 20. 223% .. .. 5. Schizonella. 


C. Sporen mehr als zwei knäuelartig verbunden. 
a) Promyzel mit scheitel- und seitenständigen Spo- 
ridien. 


1. Sporenknäuel mehr oder weniger locker gefügt, 


unreif mit gallertartiger Hülle . . . . . . .. 6. Sorosporium. 
2. Sporenknäuel fest, ohne Hülle. . .... . . . 7. Tolyposporium. 
b) Promyzel 1 zellig, mit einer einzigen Scheitel- 


Sporidie . ans 2 are alba a Ren NSHikbcamnt 


1. Gatt. Ustilago Persoon. 


Sporen einzeln oder manchmal verklebt, staubig, aus ganzem, stark 
gallertartig gequollenem Myzel enstehend. Sporenmembran glatt, warzig, 
stachlig oder netzförmig. Promyzel 1—5 zellig, am Scheitel und an den 
Querwänden Sporidien bildend oder nur in Infektionsfäden auswachsend. 
Sporidien oft sprossend. 

Eine sehr reiche Gattung, derer Arten verschiedene Organe der 
Pflanzen angreifen: Wurzeln, Stengel, Blätter, Infloreszenzen, Samen, 
Samenanlagen, Staubfäden, dieselben verschiedenartig deformieren, klei- 
nere oder grössere Tuberkeln auf ihnen hervorrufen oder aber die Nähr- 
pflanze und ihre Organe unverändert lassen. 

Die Sporen verstäuben nach der Reife. 


4. Sporen glatt. 


a) Sporenmasse schwarzbraun bis schwarz. 
a) In Infloreszenzen oder Blüten. 


Ustilago Digitariae (Kunze) Rabenhorst — Uredo Digitariae Kunze. 


Sporenmasse in den Aehrchen oder ganzen Rispen, dieselben in lange, 
walzenförmige Gebilde umwandelnd, anfags mit einer grauen Hülle, später 
nackt, dunkelolivenbraun, staubig; Sporen kuglig oder kurz eiförmig, oft 
eckig, 5'5—9'5 u breit, mit hellolivenbrauner, glatter Membran. 

Von Juli auf Panicum glabrum und Panicum sanguinale in Italien 
und Deutschland. Vielleicht auch in Böhmen. Von Ustilago Rabenhor- 
stiana durch kleinere, glatte Sporen verschieden. 


1. Ustilago Grameri Körnicke. 


Sporenmasse in Frruchtknoten, die in kleine Tuberkeln verwandelt 
werden, ziemlich lange bedeckt, dann nackt, stäubend, schwarzbraun; 
Sporen verschieden geformt, gewöhnlich mehr oder weniger eckig, kuglig, 
75—11’5 u im Durchmesser, oder eiförmig bis länglich, bis 14 « lang, 
hellkastanienbraun, glatt, mit wabenförmigem, oelartigem Inhalte. 

In den Fruchtknoten von Setaria-Arten von Juli bis Oktober: Se- 
tarıa germanica: Im botanischen Garten zu Täbor! Setaria italica var. 
breviseta und var. longiseta: Daselbst! 

Die Hüllspelzen sind eng mit dem brandigen Fruchtknoten ver- 
wachsen, 


9) 


2. Ustilago levis (Kellerman et Swingle) Magnus. — Ustilago Avenae var. 


levis Kellerman et Swingle. 


Sporenmasse in den Aehrchen, die Blüten fast gänzlich vernichtend, 
auf den Hüllspelzen nur in der Basis und etwas höher entwickelt, kleine, 


Abb. 1. Ustilago Cra- 

meri auf Setaria ita- 

lica. Habitusbild und 

isolierte Sporen. (Ori- 
ginal.) 


Abb. 2. Ustilago levis. 

Habitusbild des Pil- 

zes im Hafer und iso- 

lierte Sporen. (Origi- 
nal.) 


Abb. 3. Ustilago Hor- 
dei. Habitusbild des 
Pilzes auf Hordeum 
distichum und isolierte 
Sporen. (Original.) 


harte Tuberkel bildend, wenig staubig, Sporen kuglig, 5-95 «u im Durch- 
messer oder eiförmig, bis 11 u lang, Membran dunkelolivenbraun, glatt. 
In den Haferährcehen (Avena sativa) von Juli bis September zwar 
verbreitet, doch seltener als Ustilago Avenae. 
Ustilago levis gehört zu den Hartbrandarten. Die Sporen verunrei- 
nigen die Körner erst beim Dreschen. Die Keimung und Entwicklung 


10 


sind dieselben wie bei Ustilago Avenae und Ustilago Hordei. Sie zerstört 
alle Aehrehen der infizierten Pflanze. 

Von Ustilago Avenae unterscheidet sie sich auch dadurch, dass die 
Hüllspelzen teilweise erhalten bleiben; oft auch die Deck- und Vorspelze. 


3. Ustilago Hordei (Persoon) Kellerman et Swingle. 
Uredo segetum «) Hordei Persoon. — Ustilago Hordei Kellerm. et Sw. 
Ustilago Jensen? Rostrup. 


Sporenmasse in den Aehrchen, ein festes, hartes, an der Oberfläche 
höckeriges Korn bildend, schwarz, von den Spelzenresten bedeckt. Sporen 
kuglig, 5—9 «u im Durchmesser, oder eiförmig, ellipsoidisch, bis 11 «lang, 
dunkelkastanienbraun, glatt. 

Im Juni und Juli in den @Gerstenähren (Hordeum distichum) 
verbreitet. 

Sie zerstört alle Blüten der infizierten Pflanzen. Die Sporen zer- 
stäuben nicht, und deshalb gehört sie zu den Hartbrandarten. Erst beim 
Dreschen werden die Sporen isoliert, verunreinigen die Körner, mit wel- 
chen sie dann auf die Felder kommen. Dort keimen sie in ein 4—5 zel- 
liges Promyzel aus und an diesem bilden sich dann die Sporidien, welche 
in güngstigen Verhältnissen auch sprossen können. Auf diese Weise ver- 
mehrt sich das Infektionsmaterial. Es können nur junge Nährpflänzchen 
infiziert werden. Die ganze Entwicklung dieser Brandart verläuft in 
einer Vegetationsperiode. 


4. Ustilago dura Appel et Gassner. — Ustilago Arrhenatheri 
Schellenberg. 


Sporenmasse in den Blüten an der Basis eine kleine, harte Tuberkel 
verursachend, so dass in jedem Aehrchen 3 Tuberkel entstehen, schwarz- 
braun, nieht staubig; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 55 —7'5 u 
breit mit dunkelolivenbrauner, glatter Membran. 

In den Rispen von Arrhenatherum avenaceum von Mai bis Sep- 
tember: Prag (Opiz 1852)! Podbaba (derselbe)! Troja (Bozdech)! Weisser 
Berg (BaudyS)! Karlstein (Domin)! Kornhaus bei Schlan! Liebshausen 
und Saidschitz bei Bilin! Aussig (Thümen)! Tetschen (Wagner); Zin- 
kenstein! 

Eine Hartbrandart, die mit Ustilago perennans früher vermengf 
wurde. Sie stäubt nicht, so dass die Spelzen glänzend weiss bleiben. Sie 
befällt hauptsächlich die Basis der Blüten, und die Deckspelzen umhüllen 
die kleinen Tuberkeln. Die Aehrchenachse bleibt pilzfrei. Die Sporen 
sind glatt und bilden bei der Keimung am Promyzel keine Sporidien, 
sondern nur Seitenzweige. Myzel perenniert in dem Rhizom. 


11 


ß) In den Stengeln und Blättern. 


5. Ustilago grandis F'ries. 


Sporenmasse in den Internodien oder in Blättern in schmalen, 
langen Streifen, auf den Halmen zu langen, schwarzen, peripherischen, 
schwach aufgedunsenen, von der Epidermis bedeckten Ueberzügen zusam- 
menfliessend; Sporen staubig, kuglig oder eiförmig, oft eckig, 75-12 u 
breit, mit dunkelolivenbrauner, glatter Membran. 


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Abb. 4. 1-3 Sporen von Ustilago hypodytes aus den Blättern von Triti- 
cum repens; 4-6 Sporen von Ustilugo Zeae Mays; 7-9 Sporen von 
Ustilago echinata aus den Blättern von Phalaris arundinacea. (Original.) 


Von August bis in die Wintermonate auf Phragmites communns: 
Ka£tina (Peyl; siehe Veselsky, Oesterr. botan. Z. 1859, pg. 387 sub nom. 
»Ustilago hypodytes«). Belegexemplare fand ich weder in Peyl’s Herbar, 
noch in den Sammlungen des böhm. Museums in Prag. 

Dieser Brandpilz ergreift immer einige Internodien, welche ver- 
dicken, auf den Knoten eingeschnürrt sind, so dass sie an Typha-Inflo- 
reszenzen erinnern. 


6. Ustilago hypodytes (Schlechtendal) Fries. — (Caeoma hypodytes 
Schlechtendal.) 


Sporenmasse an der Oberfläche der Internodien ohne besondere 
Hülle, teilweise oder manchmal ganz in den Blattscheiden verborgen, 


12 


schwarzbraun bis schwarz, stark stäubend; Sporen kuglig bis eiförmig, 
hier und da eckig, 4—6 u, seltener bis 7 « breit, mit dunkelolivenbrauner, 
glatter Membran. 

Von Juni bis zum Winter auf den Halmen verschiedener Gräser; 
bei uns auf Agropyrum repens: Set. Prokopius u. Zäbehlice bei Prag (Bau- 
dys)! Welwarn (Kabät)! Kaöina bei Kuttenberg (Peyl)! Pürglitz (Domin)! 
Läny, Rinholetz bei Neu-Straschitz (Baudys); Lenesic (Houska)! Stein- 
teinitz bei Laun! Ziegelschänke bei Trebnitz! Stipa capillata: Set. Pro- 
kopius und Slivenee bei Prag (Baudys); Kuchelbad bei Prag! Karlstein 
(Domin)! Kozover Berg bei Laun! 


7. Ustilago Ornithogali (Schmidt et Kunze) Kühn. — Uredo Ornithogali 
Schmidt et Kunze. 


Sporenlager rundlich oder schmal, bis 1 em lang, von grauer Epi- 
dermis bedeckt, mit einem Längsrisse berstend; Sporenmasse schwarz- 
braun, leicht zerstäubend. Sporen gewöhnlich polyedrisch, seltener kuglig 
oder eiförmig, oft einerseits oder beiderseits gugespitzt, 13—22 «u lang (sel- 
tener bis 25 «), 11—20 u breit, mit dunkelkastanienbrauner, glatter Membran. 

Im April und Mai in Blättern verschiedener Ornithogalum- und 
Gagea-Arten; bei uns auf Gagea bohemica: Letna bei Prag (Kalmus, 
19. IV. 1853)! Gagea lutea: Kbelnice bei Ji&in (Baudys)! Veltrus (Kabät)! 
Kgl. Weinberge im Havlicek Anlagen (BaudyS)! Gagea minima: Karl- 
stein! Hradisko bei Sadska! Gagea pratensis: Radotin bei Prag! Velenka 
bei Sadskä! Rovensko! Tabor! 


Ustilago Tulipae (Rabenhorst) Winter. — Ustilago pompholygodes f) Tulipae 
Rabenhorst. 


Sporenlager verlängert, von grauer Epidermis bedeckt, dann ge- 
borsten, schwarz, stäubend. Sporen kuglig oder eiförmig, 15—21 u breit, 
kastanienbraun, mit doppelter Membran: die äussere heller, durch Kali- 
lauge stark aufquellend und mit dunkleren Kanälchen versehen, die in- 
nere dunkler, oft ziemlich dick. 

In den Blättern von Tulipa sılvestris im Mai und Juni. Die Art 
könnte vielleicht auch in Böhmen vorkommen, da die Nährpflanze hier 
ziemlich verbreitet ist. 

Die Sporen scheinen warzig zu sein; wenn man aber Kalilauge 
benützt, so quillt die äussere Membran stark auf und dann sieht man 
nur dunklere und hellere Stellen in derselben. 


b) Sporenmasse olivenbraun. 


8. Ustilago longissima (Sowerby) Tulasne. — Uredo longissima Sowerby. 


Sporenlager schmal strichförmig, lang, parallel, oft der Länge nach 
zusammenfliesend, anfangs von der Epidermis bedeckt, später der Länge 


13 


nach gespalten, stäubend. Sporenmasse dunkelolivenbraun. Sporen kuglig 
oder eiförmig, 4—7°5 u breit, mit dünner, hellolivenbräunlicher, glatter 
Membran. 

Von Mai bis zum Winter ın Blättern und Blattscheiden, seltener 
in Blüten von Glyceria aquatica: Allgemein verbreitet. Glyceria fluitans: 
Ebenfalls. Glyceria nemoralis: Asch (Thümen)! Gly- 
ceria plicata: Koda bei Tetin! Kvetnä bei Pribram! 
Kornhaus bei Schlan! Dollanken im Bielatale! 

Der Pilz bildet in den Blättern und Blatt- 
scheiden lange, olivenbraune Streifen. Das Myzel 
perenniert im Rhizom und jedes Jahr dringt es in 
alle neue Triebe ein, die verkrüppeln und keine Ris- 
pen ausbilden. 


B. Sporen warzig. 
a) Sporenmasse schwarzbraun oder 
schwarz. 


9. Ustilago perennans Rostrup. 


Sporenmasse in den Blüten, Ährchenachsen, 
Hüll- und Deckspelzen, schwarzbraun, zuerst bedeckt, 
dann frei, stäubend. Sporen kuglig, eiförmig, 
seltener ellipsoidisch, 55—75 u breit, mit dunkel- 
olivenbrauner, feinwarziger Membran. 

In den Rispen von Arrhenatherum avenaceum 
bei Kbelniee nächst Ji&in (Baudys)! Welwarn (Ka- 
bat)! Mariaschein (Wiesbaur)! und gewiss noch I R | 
anderwärts. 

Von Ustilago dura unterscheidet sich diese il 
Staubbrandart hauptsächlich durch feinwarzige Spo- I 
ren und das Promyzel, welches Sporidien bildet. Das | ! 


Myzel überwintert auch bei dieser Spezies. ı 


Abb. 5. Blattstück 


10. Ustilago bromivora (Tulasne) Fischer de Waldheim. Yon Glyeeria ayun- 


Uredo Carbo «) vulgaris d) bromivora 'Tulasne. longissima und iso- 
lierte Sporen. (Ori- 
Sporenmasse in den Fruchtknoten, kleine, kug- ginal.) 


lige oder eiförmige, von der Epidermis umhüllte Kör- 
perchen bildend, später nackt, schwarz, stäubend; Sporen kuglig, 75—11'5 u 
breit oder eiförmig, bis 13°5 u lang, oft eckig, mit dunkelolivenbrauner, 
glatter oder feinwarziger Membran. 

In Ährchen verschiedener Bromus-Arten von Mai bis Septem- 
ber: Bromus mollis: Täbor! Bromus secalinus: Kadina bei Kutten- 
berg (Pey])! 


14 


11. Ustilago Vaillantii T’ulasne. 


Sporenmasse in den Blüten eingeschlossen, in den Staubfäden und 

den F'ruchknoten entstehend, olivenschwarzbraun; Sporen kuglig, 7’5—10 u 
breit, oder eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, manchmal einerseits oder 
beiderseits verjüngt, bis 15 « lang, 
mit kastanienbrauner, sehr feinwar- 
ziger Membran. 

Im Mai und Juni in Blüten 
verschiedener Muscari- Arten. 

Muscari alpinum: 'Täbor, im 
botanischen Garten, eingeschleppt! 

Die befallenen Blüten verküm- 
mern und nehmen eine kuglige oder 
ellipsoide Form an. 


b) Sporenmasse ocker- 
gelb. 


Ustilago Thlaspeos (Beck) Lagerheim. 
Tilletia Thlaspeos Beck. 


Sporenmasse ir® den Schötchen, 
ın den Samen entstanden, ocker- 
gelb; Sporen kuglig oder eiförmig, 
13—17 u breit, mit ockergelber, deut- 
lich warziger Membran. 

In Schötchen von Thlaspi alpe- 
stre, Arabis hirsuta, A. petraea von 


N Juni bis August in Schweden, Nie- 
N der Oesterreich und Tirol. Könnte 
CNN auch bei uns gefunden werden. 


C. Sporen feinstachlig. 
Abb. 6. Ustilago Rabenhorstiana. Eine . z 
vom Pilze befallene Pflanze und iso- a)s porenmasse sch warz- 
lierte Sporen. (Original,) braun bis schwarz. 


12. Ustilago Rabenhorstiana Kiihn. 


Sporenmasse schwarzbraun, in den Rispen entwickelt. Sporen 
kuglig, 10—15 u breit oder eiförmig bis ellipsoidisch, oft polyedrisch, 
11—17 u lang, 9'5—15 «u breit, mit dunkelkastanienbrauner, feinstachliger 
Membran. 

Von Juli zum Winter auf Panicum glabrum: Auf den Sandfluren 
zwischen Hradisko und Pfivlaky bei Sadskä! Panicum sanguinale (sati- 
vum): Kacina (Peyl)! 


15 


Die infizierten Rispen sind anfangs in den Scheiden der obersten 
Blätter versteckt, später treten sie hervor, die Sporen zerstäuben, so dass 
nur die Rispenästehen übrigbleiben. Von der ähnlichen Ustilago Digitariae 
ist die vorliegende Art durch stachlige Sporen verschieden. 


13. Ustilago Panici glauci (Wallroth) Winter. — Erysibe Panicorum «) Panici 
miliacei Wallroth. — Ustilago neglecta Niessl. 


Sporenmasse in den F'ruchtknoten, anfangs eingeschlossen, später 
stäubend, schwarzbraun; Sporen oft polyedrisch und zwar kuglig, 9—13 u 
breit oder eiförmig bis ellipsoidisch, 11—15 u lang, 8’5—11 u breit, mit 
dunkelkastanienbrauner, feinstachliger Membran. 

Im August und September in allen Fruchtknoten einer und der- 
selben Rispe. 

Setaria glauca: Dorf Rybnicek bei Jiecin (Baudys); Doudlevec bei 
Pilsen (Hora); Karbitz bei Teplitz (Thümen, Fungi austriaci 340, nach 
Angabe des Sammlers auf Setaria verticillata, sicher aber auf Setaria 
glauca)! Habstein (Celakovsky fil.)! 

Die befallenen Blütenstände weichen von den gesunden durch graue 
Farbe und beträchtlichere Dieke ab. Alle Rispen der befallenen Pflanzen 
sind brandig. 


14. Ustilago Avenae (Persoon) Jensen. — Uredo segetum y) Avenae Persoon. — 
Ustilago Avenae Jensen. 


Sporenmasse ‚in den Ährchen, anfangs von den ebenfalls infizierten 
Hüll- und Deckspelzen bedeckt, später stäubend, schwarzbraun; Sporen 
kuglig, 5°5—7'5 u breit oder eiförmig, bis 95 «u lang, mit dunkeloliven- 
brauner, feinstachliger Membran. 

In den Ährchen verschiedener Avena-Arten von Mitte Juni bis 
zum September. 

Avena sativa: Ueberall gemein! Avena strigosa: Im botanischen 
Garten zu Täbor! 

Eine Staubbrandart, bei welcher sich die Sporen schon am Felde 
verstäuben, auf den Boden oder auf die Blüten fallen oder mit gesunden 
Ähren geerntet werden, so dass die Körner erst beim Dreschen von ihnen 
verunreinigt werden. Im Boden keimen sie mit einem 4—5 zelligem Pro- 
myzel, welches Sporidien bildet. Die Sporidien vermögen zu sprossen. Die 
Infektion findet auf dieselbe Weise wie bei Ustilago Hordei statt. 


15. Ustilago nuda (Persoon) Kellerman et Swingle. — Ustilago Hordei var. 
nuda Pers. 


Sporenmasse in den Ährchen, alles bis auf die Gefässbündel und 
die Epidermis der Hüllteile vernichtend, bald nackt, stäubend, schwarz- 


16 


braun; Sporen kuglig, 5’5—7'5 u breit oder eiförmig, ellipsoidisch, bis 
95 u lang, mit kastanienbrauner, feinstachliger Membran. 

Im Juni und anfangs Juli in Gerstenähren, besonders auf Hordeum 
distichum gemein. 

Eine Staubbrandart bei welcher die Entwicklung und Infektion 
wie bei Ustilago Tritici vor sich geht. 


16. Ustilago Tritici (Persoon) Jensen. — Uredo segetum 8 Tritici Persoon. 
Ustilago Carbo Aut. p. p. 


Sporenmasse in den Ährchen, anfangs von den Hüllteilen bedeckt, 
dann nackt, stäubend, kuglig, 5°5—7'5 u breit oder eiförmig, oft auch 
einerseits abgeflacht, 5°’5—9°5 u lang, 4°5—6'5 u breit, mit schwarzbrauner, 
sehr fein und locker, manchmal nur stellenweise stachliger Membran. 

In den Ähren verschiedener Triticum-Sorten im Juli gemein; selten 
in den Blättern. 

Eine Staubbrandart. Die Sporen zerstäuben schon am Felde, so 
dass nur die Ährenachse, Reste der Hüllteile und die Borsten übrig- 
bleiben. Die Sporen keimen nur an den Narben. Der Keimschlauch dringt 
durch den Griffel in das junge Korn und das Myzel macht mit dem 
Samen die Ruheperiode im latenten Zustande durch. Erst nach der Kei- 
mung des Kornes wächst es gleichzeitig mit dem Halme und dringt in 
die Ähre, in welcher es gewöhnlich alle Ährchen vernichtet. Ustilago Tri- 
tici braucht also zu seiner vollen Entwickelung zwei Vegetationsperioden. 


17. Ustilago Zeae Mays (De Candolle) Winter. — Uredo segetum var. Zeae 
Mays De Candolle. — Ustilago Maydis Corda. 


Tuberkeln und Beulen auf allen Organen der Pflanze, klein oder 
bis die Grösse des Kindeskopfes erreichend, anfangs saftig, von silber- 
grauer, aus dem Gewebe des Wirtes und spärlichen, gallertartigen Hyphen 
des Pilzes gefügter Membran bedeckt, später trocken, berstend, schwarz- 
braun, stark stäubend; Sporen kuglig, 8—-13 u breit, oder ellipsoidisch. 
bis 15 « lang, mit sehr dieker, dunkelbrauner, feinstachliger Membran. 
(Siehe die Abb. Nr. 4, Fig. 4—6). 

Von August bis zum Winter auf Wurzeln, Halmen, Blättern, weib- 
lichen und männlichen Blüten des Maises. 

Zea Mays: Kgl. Weinberge in Havlicek Anlagen (Baudys); Königs- 
saal (Bracht)! Böhmisch Brod! Pecky a. d. Bahn! Martineves bei Budyn& 
a. Eger (Ceskoslov. Hospodar 1890, S. 69). Münchengrätz (Sekera)! Ka- 
ana (Peyl)! 

Diese Brandart wird zu uns alljährlich mit fremden Samen ein- 
geschleppt. Die Infektion weicht von jener der Getreidebrandarten gänzlich 
ab, da alle Organe des Maises infiziert werden können, wenn sie nur 
jung sind. 


b) Sporenmasse schwarzviolett. 


18. Ustilago marginalis (De Candolle) Leveille. — Uredo 
Bistortarum 8 marginalis De Candolle. — Caeoma 
marginalıs Link. 

(Abb. 7.) 


Sporenmasse in den Blatträndern, in blasen- 
förmigen Beulchen und Polsterchen, zusammenflies- 
send und den ganzen Blattrand einnehmend, schwarz- 
violett; Sporen kuglig, 11—17 u breit, oder eiförmig, 
13—19 „lang, 11—15 u breit, mit dunkelviolettbrauner, 
feinstachliger Membran. Im Juli nur im Riesengebirge. 

Polygonum Bistorta: Peterbaude, Schlingel- 
baude, Spindlerbaude (Schröter); Mittagsteine und 
Prinz Heinrichbaude! 


19. Ustilago pustulata (De Candolle) Bubäak in Vester- 

gren, Micromycetes rariores selecti Nr. 336 (1901). — 

Uredo Bistortarum « pustulata De Candolle. — Usti- 
lago Bistortarum Körnicke p. p. 


Sporenmasse blattbei- 
derseits, in halbkugligen, 
2—5 mm breiten Blasen, 
anfangs von rötlicher Epi- 
dermis bedeckt, später ber- 
stend,schwarzviolett, stäu- 
bend; Sporen durchschnitt- 
lich grösser als bei vori- 
ger Art, mehr kuglig, 


stachliger Membran. 


(Wagner). 


17 


Abb.”7. Ustilago mar- 
ginalis auf Blättern 
von Polygonum Bi- 
storta und isolierte 
Sporen, trocken ge- 
zeichnet. (Original.) 


13—21 u breit, oder eiförmig, 15—23 u lang, 
15—19 u breit, mit dunkelviolettbrauner, fein- 


In niedrigeren Lagen im Mai und Juni, 
im Gebirge von Juli bis August in Blättern 
von Polygonum Bistorta: Prinz Heinrichbaude, 
Mittagsteine, Elbfallbaude im Riesengebirge! 
Keilberg im Erzgebirge (Wagner); Taschow 
und Malschen bei Lewin! 


Herrnskretscehen 


Diese und die vorige Brandart wurden 
früher unter dem Namen Ustilago Bistortarum 


Abb. 8. Ustilago pustulata (DC) Körnicke zusammengezogen. Beide sind 


auf Polygonum bistorta und 
isolierte Sporen, projektiert. ; 
(Original.) verschieden. 


aber voneinander biologisch und morfologisch 


2 


18 


D. Sporen langstachlig. 
20. Ustilago echinata Schroeter. — Ustilago verrucosa Vestergren. 


Sporenmasse in den obersten Blättern und jungen Rispen in schma- 
len, auf den Blattspreiten und Blattscheiden einige cm langen, parallelen, 
bald längs geborstenen, stäubenden Streifen, schwarzbraun; Sporen kuglig, 
15—19 u breit, oder eiförmig bis länglich, 19—26 u lang, 13—17 u breit, 
mit dunkelkastanienbrauner, von 2 «u hohen, konischen, dichtstehenden 
Stacheln besetzter Membran. (Siehe Abb. Nr. 4, Fig. 7—9.) 

Von Juli bis September auf Phalaris arundinacea: Brandeis a/E. 
(Opiz 1835)! Elbufer von Tetschen bis zu Leitmeritz (Wagner). 


E. Sporen mit netzartigen Leisten. 
a) Sporenmasse gelb. 


Ustilago Vuyckii Oudemans et Beijerinck. 


Sporenmasse in den Fruchtkapseln, aus den Samenanlagen entstan- 
den, nach Berstung der Kapseln stäubend, gelb; Sporen kuglig, 15—22 u 
breit, mit — je nach dem Reifestadium — hyaliner, gelber oder hellgelb- 
brauner, von 1’5—2 u hohen, netzartig verbundenen Leisten besetzter 
Membran. Maschen eckig, 2—2'5 u breit. 

In den Fruchtkapseln von ZLuzula vernalis und L. campestris von 
Juni bis August. 

Vielleicht wird auch diese Brandart später in Böhmen gefunden. Sie 
ist besonders durch die gelbe Sporenmasse charakterisiert. 


b) Sporenmasse hell- bis dunkelviolett. 


21. Ustilago anomala Kunze. 
(Abb. 9., 4—6.) 

Sporenmasse rotviolett, in den Blüten aus den Staubfäden und den 
Fruchtknoten gebildet, von den Perigonblättern bedeckt, stark stäubend; 
Sporen kuglig oder kurz eiförmig, 9'’5—13'5 u breit, mit rötlichbrauner, 
von 1—1'5 u hohen, netzartig verbundenen Leisten besetzter Membran; 
Maschen eckig, 15—3 u breit. (Siehe Abb. 9, Fig. 4—6). 

Von Juni bis Oktober in den Blüten von Polygonum-Arten aus der 
Sektion Tiniaria. 

Polygonum Convolvulus: Zläbek bei Rovensko! Olsinky und Butoves 
bei Jicin (Baudys); Pistan bei Leitmeritz! Polygonum dumetorum: Im 
Tale des Luznice-Flusses bei Täbor! 


22. Ustilago utriculosa (Nees) Tulasne. — Caeoma utriculosum Nees. 
(Abb. 9, 7-8.) 


Sporenmasse in den F'ruchtknoten und der Basis von Staubfäden, 
in den Blüten eingeschlossen, violettbraun, später stäubend; Sporen kuglig, 


19 


9—13 u breit, mit violetter, von 1’5—2 u hohen, dünnen, netzartig ver- 
bundenen Leisten besetzter Membran; Maschen 5—6eckig oder rundlich- 
eckig, 2—3 u breit. (Siehe Abb. 9, Fig. 7, 8.) 

In den Blüten verschiedener Polygonum-Arten von Juli bis zum 
Winter. Polygonum aviculare: Zabinek bei Jiein (Baudys)! Polygonum 
Hydropiper: Königswald bei Teplitz (Thümen)! Stezirek bei Königgrätz, 


Abb. 9. 1-3 Sporen von Ustilago major von Silene otites; 4—6 Sporen von Usti- 
lago anomala von Polygonum dumetorum; 7—8 Sporen von Ustilago utriculosa 
von Polygonum lapathifolium. (Original.) 


Prachov bei Ji&in (BaudyS). Polygonum lapathifolium: Auf diesem Wirte 
ziemlich verbreitet! Polygonum tomentosum: Täbor, im botanischen Gar- 
ten seit 1912 alljährlich. 

Von der ähnlichen S'phacelotheca Hydropiperis durch hellere Sporen- 
masse, hauptsächlich aber durch die netzförmige Sporenmembran ver- 
schieden. 


Ustilago Goeppertiana Schroeter. 


Sporenmasse in den Blattstielen, Blattspreiten, seltener in den Sten- 
geln und Blüten, hyalin, hell- oder dunklerbraun, oft die ganze Blatt- 
spreite unterhalb der Epidermis füllend, dauernd bedeckt und nur durch 
entstandene Risse stäubend; Sporen kuglig oder eiförmig, 13—21 u breit, 
mit hyaliner oder mehr minder violetter, von 1 «u hohen, netzartig ver- 
bundenen Leisten besetzter Membran. Maschen eckig, 1—1'5 u breit. 

2% 


20 


Im Juli auf Rumex Acetosa in Deutschland (Schlesien, Hamburg) 
und Schweden. Vielleicht auch bei uns in Böhmen. 

Die Blattspreiten sind oft unterhalb der Epidermis von einer kon- 
tinuirlichen Sporenmasse gefüllt und dann sind sie verdickt und hell- 
farbig. Von der folgenden Art unterscheidet sie sich durch hellere Sporen. 


Ustilago Kuehneana Wolf. 


Sporenmasse in den Blüten, dunkelviolett, von einer aus dem Gewebe 
der Nährpflanze und des Pilzes gebildeter Membran umgeben; Sporen 
kuglig, seltener eiförmig, 13—19 u (seltener bis 22 «) breit, mit dunkel- 
violetter, von 1—1'5 u hohen, netzartig verbundenen Leisten besetzter 
Membran; Maschen 1—2 u breit. 

In den Blüten von Rumex Acetosa und R. Acetosella in England, 
Deutschland und Italien. Am nächsten bei Königstein a/E. und deshalb 
wohl auch in Böhmen. 

Winter und Saccardo geben an, dass diese Brandart auch die Sten- 
gel und die Blätter befällt. Wahrscheinlich handelt es sich in diesen Fäl- 
len um die vorangehende Art. 


Ustilago Parlatorei Fischer de Waldheim. 


Sporenmasse duukelviolett, in den Stengeln, Blattstielen und den 
Hauptnerven in langen, die befallenen Partien verschiedenartig krümmen- 
den Schwielen, anfangs von der Epidermis bedeckt; später der Länge 
nach geborsten, stäubend; Sporen kuglig oder kurz eiförmig, 11’5—17 u 
breit, mit hellviolettbrauner, von 1’5—2 «u hohen, netzartig verbundenen 
Leisten besetzter Membran; Maschen 1’5—2 u breit. 

Im Juli und August auf Rumex alpinus, R. maritimus, R. obtusi- 
folwus. Die Art könnte auch in Böhmen vorkommen. Sie ist bisher nur 
aus Russland, Italien, Deutschland und aus der Schweiz bekannt. 

Von den zwei vorangehenden Arten weicht sie durch kleinere Spo- 
ren, höhere und breitere Maschen ab. 


23. Ustilago Scabiosae (Sowerby) Winter. — Farinaria Scabiosae Sowerby. 


Sporenmasse in den Staubfäden, hellrosenrot; Sporen kuglig, 8°5 bis 
11’5 u breit, oder eiförmig, seltener ellipsoidisch, 11—15 « lang, S5—11'5 u 
breit, mit fast hyaliner, von niedrigen (etwa 1), netzartig verbundenen 
Leisten besetzter Membran; Maschen etwa 1 u breit. 

Von Ende Juni bis September in den Staubfäden von Knautia ar- 
vensis: Ziemlich verbreitet. 

Das Myzel perenniert, dringt in alle Infloreszenzen, welche immer 
stärker gewölbt sind wie die gesunden. Sie soll auch auf Knautia silva- 
tica vorkommen. 


21 


Ustilago intermedia Schroeter. 


Sporenmasse in den Staubfäden, dunkelviolett; Sporen kuglig, 11—17 u 
breit, oder eiförmig, 13—17 « lang, mit violetter, von 1 « hohen, netzartig 
verbundenen Leisten besetzter Membran; Maschen 1°’5—3 u breit. 

Im Juli und August in den Staubfäden von Scabiosa columbaria in 
Deutschland, Frankreich und England. Kann auch bei uns gefunden werden. 

Von Ustilago Scabiosae weicht dieser Pilz durch dunkelviolette, weit- 
maschige Sporen, von Ustilago flosculorum durch kleinere, mit niedrigen 
Leisten besetzte und weitmaschige Sporen ab. 


Ustilago Succisae Magnus. 


Sporenmasse in den Staubfäden, sehr hellviolett; Sporen kuglig oder 
eiformig, 13—19 u breit, mit schwach hellvioletter, von 1 « hohen, netz- 
artig verbundenen Leisten besetzter Membran; Maschen 1'’5--3 u hreit. 

Im Juli und August in den Infloreszenzen von S'uccisa pratensıis. 

Diese Brandart nimmt durch ihre Oharaktere die Mittestelle zwischen 
Ustilago floseulorum und Ustilago intermedia ein. Sie ist durch sehr helle 
Sporen charakterisiert. 


Ustilago flosculorum (De Candolle) Winter emend. — Uredo flosculorum 
De Candolle. 


Sporenmasse in den Staubfäden, dunkelviolett; Sporen kuglig, 13 
bis 19 u breit, oder eiförmig bis ellipsoidisch, bis 21 « lang, mit violetten, 
von 15—2 u hohen, netzartig verbundenen Leisten besetzter Membran; 
Maschen 1—2 u breit. 

Im Juli und August in den Infloreszenzen von Knautia arvensıis. 
Vielleicht auch bei uns. 

Von Ustilago Scabiosae ist diese Brandart durch dunkelviolette Spo- 
ren, von Ustilago intermedia durch hellere, mit höheren und breiteren 
Maschen versehene Sporen verschieden. 

* Die Beschreibung von Uredo flosculorum De Candolle bezieht sich 
nur auf den Brandpilz von Knautia arvensis (»la seabieuse de champs«). 


Ustilago Pinguiculae Rostrup. 


Sporenmasse in den Staubfäden, hellviolettbraun; Sporen kuglig, 
4—6 u breit, oder eiförmig, 7—8 u lang, 45—6 u breit, mit rotvioletier, 
von sehr niedrigen, netzartig verbundenen Leisten besetzter Membran; 
Maschen 1—1'5 u breit. 

In den Staubfäden von Pinguieula vulgaris im Juni und Juli, wohl 
auch bei uns. Bisher nur in Dänemark und auf der Insel Gotland ge- 
sammelt. Auf Pinguicula alpina im nördlichen Norwegen und in den Ti- 
roler Alpen, | 


22 


24. Ustilago pallida Tagerheim. 


Sporenmasse in den Staubbeuteln, hellviolettrötlich; Sporen kuglig 
oder eiförmig, 55—7'5 u breit, mit violettrötlicher, von sehr niedrigen 
(etwa '/; u hohen), netzartig verbundenen Leisten besetzter Membran; 
Maschen 1—2 u breit, eckig. 

Im Juni in den Staubbeuteln von Viscaria vulgaris: Friedstein bei 
Klein-Skal (Kabät)! Welbine bei Leitmeritz! Prosseln bei Tetschen (Ma- 
enus)! Branischowerberg bei Pilsen (Maloch). 

Die Entwickelung wie bei Ustilago violacea, von welcher Art sie 
durch kleinere und hellere Sporen verschieden ist. Die befallenen Blüten 
sind kürzer und etwas aufgedunsen. 


25. Ustilago maior Schroeter. 
(Abb. 9., 1—3.) 

Sporenmasse in den Staubbeuteln der verkrümmten Blüten, dunkel- 
violett. Sporen kuglig, 7—9'5 «u breit, oder eiförmig bis ellipsoidisch, 9 bis 
13 « lang, mit violetter, von 1 « hohen, netzartig verbundenen Leisten 
besetzter Membran; Maschen 1 u breit. (Siehe Abb. 9, Fig. 1—3.) 

Von Juni bis September in den Blüten von Silene Otites: Prag 
(Opiz)! Straschnitz, Keje, Podhor (BaudyS); Kolin (Veselsky)! Welwarn 
(Kabät)! Libodan bei Saaz (Gelakovsky fil.), Teplitz (Thümen in Rabh.- 
Winter, Fungi eur. Nr. 3202)! Lobosch bei Lobositz! Radobyl bei Leit- 
meritz! Schreckenstein bei Aussig (Wagner)! Jungbunzlau (BaudyS). 

Die Entwickelung wie bei Ustilago pallida und Ust. violacea, von 
welchen sich die vorliegende Art durch grössere und dunklere Sporen 
unterscheidet. 


26. Ustilago violacea (Persoon) Gray. — Uredo violacea Persoon. 
Ustilago antherarum Fries. 


Sporenmasse in den Staubbeuteln, hell- oder dunkel-violett, stäubend. 
Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 6°5—9'5 «u breit; Membran in verschie- 
denen Abtönungen violett, von Y/—1 u hohen netzartig verbundenen 
Leisten besetzt; Maschen '/);—1 u breit. 

In den Staubbeuteln verschiedener Caryophyllaceen von Mai bis 
September: Dianthus Carthusianorum: Podhor bei Prag, Smichow (Uze)); 
Hloubötin bei Prag (Domin)! Velenka bei Sadskä (Celakovsky fil.)! Te- 
plitz (Thümen)! Anhöhe »Per&« zwischen Saaz und Welleditz (Celakovsky 
fil.). Dianthus deltoides: Eisenstein (Krieger)! Lychnis flos cuculi: Auf 
dieser Wirtspflanze ziemlich verbreitet. Saponaria offieinalis: Zwischen 
Karlstein und Srbsko! Elbufer bei Bodenbach! silene inflata: Auf dieser 
Nährpflanze ziemlich verbreitet, auch im Riesengebirge! Stlene nutans: 
Prag (Herzig, im Herb. des böhm. Museums)! 

Das Myzel durchdringt die ganze Nährpflanze, vernichtet gewöhnlich 
alle Staubfäden und überwintert im Rhizom. Die Staubfäden sind durch 


23 


ihre violette Verfärbung auffällig. Besonders in weissen oder hellge- 
färbten Blüten ist die Sporenmasse schon makroskopisch gut zu sehen. 


Ustilago Holostei De Bary. 


Sporenmasse in den Samenkapseln aus den Samenanlagen entste- 
hend, dunkelviolett; Sporen kuglig oder eiförmig, 11—15 « breit, dunkel- 
violett; Membran von 1—1'5 u hohen, netz- 
artig verbundenen Leisten besetzt; Maschen 
1—2 u breit. 

im April und Mai in den Samenkap- 
seln von Holosteum umbellatum. Wird wahr- 
scheinlich auch in Böhmen gefunden. 


Ustilago Duriaeana T'ulasne. 


Sporenmasse in den Samenkapseln, 
dunkelviolett; Sporen kuglig oder kurzei- 
formig, 11—15 u breit, mit braunvioletter, 
von 1—1'5 « hohen, netzartig verbundenen 
Leisten besetzter Membran; Maschen 2—4 u 
breit, eckig. 

In den Samenkapseln verschiedener 
Cerastium-Arten, besonders Cer. glutinosum, 
Cer. semidecandrum und Arenaria serpylili- 
folia. Kommt auch in Böhmen gewiss vor. 

Die Sporen entstehen in den Samen- 
anlagen; der Kelch und die Krone sind ganz 
normal, die Staubfäden mehr oder weniger 
verkümmert. Von den verwandten Arten 
weicht die vorliegende durch die gross- pp. 10. Ustiloga Tradonoganis 


maschigen Sporen ab. pratensis. Habitusbild des Pil- 
f zes auf Tragopogon pratensis 
c) Sporenmasse schwarzviolett. undisolierteSporen.(Original.) 


27. Ustilago Tragopogonis pratensis (Persoon) Winter. — Uredo Tragopogi 
pratensis Persoon. 
(Abb. 10.) 


Sporenmasse in den Blütenköpfen, anfangs von dem Involucrum 
bedeckt, später stäubend, schwarzviolett; Sporen kuglig, 13—1”7 u breit 
oder eiförmig, bis 19 u lang, oft unregelmässig; Membran schwarzviolett, 
von sehr niedrigen (!/; u), netzartig verbundenen Leisten besetzt; Maschen 
115 u breit. 

Ende Mai bis Ende Juli in den Blütenköpfen von Tragopogon orien- 
talis: Lukow bei Bilin! Tragopogon pratensis: Auf dieser Nährpflanze 
sehr verbreitet, 


24 


Das Mvzel durchdringt die ganze Nährpflanze und sporifiziert in 
allen ihren Blütenköpfen, welche fast total vernichtet werden. Die Blüten- 
köpfe verkümmern und nehmen eine knopfartige Form an. Die In- 
volucralblätter bedecken die Sporenmasse, bald vertrocknen sie aber, 
schrumpfen zusammen und die Sporen fallen dann leicht heraus. 


28. Ustilago Scorzonerae (Albertini et Schweinitz) Schroeter. — Uredo 
Tragopogi 83 Scorzonerae Albertini et Schweinitz. 


Sporenmasse wie bei der vorigen Art; Sporen ebenfalls, doch kleiner, 
9—13 u breit; Membran schwarzviolett, von 1 «u hohen, netzartig ver- 
bundenen Leisten besetzt; Maschen 1—2 u breit. 

Von Mitte Mai bis Ende Juni in den Blütenköpfen von Scorzonera 
humilis: Gutwasser bei Hartmanitz (BaudysS)! Welbine und Babina bei 
Leitmeritz! Nemschen bei Aussig! Plzenee (Maloch)! Nächod, Svrabov 
und Chynov bei Tabor! Scorzonera purpurea: Chlumee bei Wittingau 
(Weidmann)! 

Die Entwickelung wie bei der vorangehenden Art, von welcher sich 
die vorliegende durch kleinere Sporen, höhere Leisten und breitere Ma- 
schen unterscheidet. 


29. Ustilago Gardui Fischer de Waldheim. 


Sporenmasse in den Fruchtknoten, schwarzviolett; Sporen kuglig, 
16—19 u breit oder eiförmig bis 21 „u lang; Membran violett, von 2—4 u 
hohen, netzartig verbundenen Leisten besetzt; Maschen 2—4 u breit, eckig. 

In den Blütenköpfen von Silybum Marianum, Carduus acanthoides, 
C. defloratus und Ü©. nutans in Deutschland. 

Carduus acanthoides: »Stromka« a. d. Kgl. Weinbergen, Radotin bei 
Prag (Baudys)! 


Sphacelotheca De Bary. 


Sporenmasse von einer Membrau umgeben, die aus dem Myzel des 
Brandpilzes und dem Gewebe der Nährpflanze gebildet ist. In der Mitte 
der Sporenmasse eine Kolumella, welche nur aus dem Wirtsgewebe oder 
auch aus dem Myzel des Pilzes besteht. Sporenbildung wie bei der Gat- 
tung Cintractia. Zwischen den Sporen Gruppen von sterilen Zellen. 
Keimung wie bei Ustilago. 

Bei einigen Arten statt der Kolumella Reste der Gefässbündel von 
den Rispenästen. 


A. Kolumella nur aus dem Gewebe der Nährpilanze gebildet. 


a) Sporen glatt. 


25 


30. Sphacelotheca Andropogon's (Opiz) Bubäk. — Uredo (Ustilago) Andro- 
pogi Opiz.*) — Ustilago Ischaemi Fuckel. — S'phacelotheca Ischaemi Qlinton. 


Sporenmasse in der Infloreszenz, dieselbe in kurze oder längere, 
walzenförmige oder gelappte, 1—3 cm lange, 1—3 mm breite Gebilde um- 
wandeln, von einer ledergelben, aus dem Myzel gebildeten Membran be- 
deckt, später stäubend, schwarzbraun; Sporen kuglig bis eiförmig, 7—115 u 
breit oder lang, mit kastanienbrauner, glatter Membran. Zwischen den 
Sporen Gruppen dünnwandiger, kuglig-eckiger, steriler Zellen. Kolumella 
unecht, in Form von Resten der Infloreszenzaeste. 

Von Juni bis October in den Infloreszenzen von Andropogon Ischae- 
mum: Bei Prag: Smichov, Sct. Prokop, Kuchelbad, Radotin, Kosof, Mo- 
dran, Däblice, Troja, Lysoleje, Roztoky! Mühlhausen a/Elbe, Welwarn, 
Chräin, Uha, Nabin (Kabät)! Zwischen Mikov und Zähori bei Neratovic! 
Jungbunzlau (Baudys); Rösselberg bei Brüx! Teplitz (Thümen)! Schloss- 
berg daselbst (Magnus)! — Ceske üdoli bei Pilsen (Maloch)! 

Dieser Brandpilz wurde schon vor Fuckel von Opiz beschrieben, 
Die Rispenäste bleiben erhalten und ahmen in den missgebildeten, bran- 
digen Infloreszenzen die Kolumella nach. Die äussere Membran besteht 
aus kleinzelligen Hyphen. Die Sporen entstehen aus den einzelnen Myzel- 
hyphen reihenweise, basipetal. Die befallenen Rispen bleiben gewöhnlich 
in den Blattscheiden verborgen. 


Sphacelotheca vallesiaca Schellenberg. 


Sporenmasse in langen, schwarzen, die Halme an den Internodien 
oder am Scheitel umhüllend, von dem Wirtsgewebe durch ein dickes 
Myzelgeflecht abgetrennt; Sporen schwarz, zusammenhängend, nicht stäu- 
bend, kuglig bis ellipsoidischh 4—-6 u breit, mit hellkastanienbrauner, 
glatter Membran. (Nach dem Autor.) 

Auf sterilen Trieben von Stipa pennata bisher nur aus der Schweiz 
bekannt. 

Diese Brandart erinnert sehr an Ustilago hypodytes, weicht aber 
von derselben mikroskopisch gänzlich ab. Sie könnte auch in Böhmen 
gefunden werden. 


31. Sphacelotheca Sorghi (Link) Clinton. — Ustilago Sorghi Passerini. 


Sporenmasse in den F'ruchtknoten, dieselben zu kugligen oder horn- 
formigen, glatten Tuberkeln umwandeln; Tuberkeln 3—10 mm lang, von 


*) Opiz F. M.: Naturalientausch 1823/24, pag. 43. Die Diagnose lautet: 
»Uredo (Ustilago) Andropogi Opiz. Pulvere tenuissimo, fuscopurpureo, loco spicis, 
e membrana utriculosa, eylindrica, apice attenuata, erumpente. Opiz. Statt der 
Aehren in Andropogon angustifolius Sib. et Sm. (= Andr. Ischaemum) auf dem 
Dabiitzerberg bei Prag.« 


26 


einer hellbraunen, pseudoparenchymatischen, dicken, festen, teilweise 
aus dem Wirtsgewebe gebildeten Hülle umgeben, später berstend, stäu- 
bend; Sporen schwarzbraun, mit Gruppen steriler Zellen vermischt, kuglig 
oder eiförmig, 5°’5—7'5 u lang, dunkelkastanienbraun, glatt. Kolumella 
unecht, aus dem Gewebe des Fruchtknotens gebildet. 

Von Juli bis Oktober in den Rispen von Sorghum vulgare: Im bota- 
nischen Garten der königl. böhm. landwirtschaftlichen Akademie zu Tabor! 

Sphacelotheca Sorghi ist überall, wo die Wirtspflanze kultiviert 
wird zu finden und verbreitet sich durch die Sporen. In wärmeren Ge- 
genden werden alle Fruchtknoten deformiert und die Rispe ist gedrängt, 
bei uns in Mitteleuropa gewöhnlich nur einzelne Fruchtknoten und die 
Rispe bleibt dann normal. 


Sphacelotheca cruenta (Kühn) Bubak. — Ustilago eruenta Kühn. 


Tuberkeln unregelmässig, mehr oder weniger verlängert, furchig, 
alle Rispenteile befallend, seltener auch am Halme unterhalb der Rispe 
entwickelt, an den Aestehenenden oft zusammenfliessend oder verästelt. 
bis 1 cm lang, von einer rotbrauner, ziemlich fester, pseudoparenchy- 
matischer, aus dem Gewebe des Wirtes und dem Pilzmyzel gebildeter 
Membran umschlossen, später berstend, stäubend; Sporen mit Gruppen 
steriler Zellen gemischt, kuglig, 75—9'5 u breit oder eiförmig 95—11’5 u 
lang, 7'5 u breit, glatt. Kolumella unecht, aus den befallenen Geweben 
gebildet. 

Im August auf Sorghum vulgare. Könnte auch bei uns gefunden 
werden, da die Wirtpflanze in Böhmen öfters als Futterpflanze gebaut 
wird. Da das Saatgut aus fremden Ländern eingeführt werden muss, 
weil es hier nicht reift, so kann auch der Pilz leicht eingeschleppt werden. 

Clinton vereinigt diese Brandart mit der vorigen, was entschieden 
unrichtig ist. 


32. Sphacelotheca Panici miliacel (Persoon) Bubäk. — Uredo (Ustilago) se- 
getum, ö Panici miliacei Persoon. — Ustilago Panici miliacei Winter. — 
Ustilago destruens Schlechtendal. 

(Abb. 11.) 


Sporenmasse in den Infloreszenzen, dieselben zu eiförmigen oder 
länglichen, beiderseits verjüngten, oft auch walzenförmigen, bis 3 cm 
langen Beulchen umwandelnd; die Deckmembran teilweise auch aus dem 
Myzel gebildet; Sporen schwarzbraun, später verstäubend, gewöhnlich 
polygonal und zwar kuglig, 8-12 u breit, oder eiförmig, seltener länglich, 
bis 15 « lang; Membran hellkastanienbraun, glatt. Kolumella durch Ge- 
fässbündelreste der Aeste, welche stellenweise vom Myzel bedeckt sind, 
vertreten. 

In den Rispen der Hirse im August und September überall, wo die 
Pflanze im Grossen kultiviert wird. 


27 


Panicum miliaceum: Prag (Fischel, 1854)! Cibulka und Malesice bei 
Prag (Opiz, im Herb. d. bot. Inst. d. deutsch. Universität in Prag)! Lo- 
chovice (Wolfner)! Cäslav (Prochäzka)! Kolin (Veselsky)! Alt Kolin! 


Kuttenberg (Domin)! Platz bei Neuhaus 
(Weidmann)! Taäbor, im botan. Garten auf 
der weissamigen Varietät! 

Alle Rispen der befallenen Pflanzen 
werden brandig und verwandeln sich in dicke, 
spindelförmige Beulchen, die anfangs be- 
deckt und in den Blattscheiden eingeschlos- 
sen sind. Später zerreisst die Hülle, die 
Beulen werden breiter, indem sich die Ri- 
spenäste lockern, so dass die Sporen he- 
rausfallen können. Aus den Scheiden treten 
die Beulen nur wenig hervor. | 

Früher, wo die Hirse bei uns mehr 
kultiviert wurde, war auch der Pilz häufi- 
ger, deshalb wurde er von den älteren 
Sammlern (Opiz, Fischel, Wolfner, Vesel- 
sky) öfters gefunden. 


b) Sporen stachlie. 


Sphacelotheca Reiliana (Kiihn) Clinton. — 
Ustilago Reiliana Kühn. 


Brandbeulchen entweder aus einzel- 
nen Fruchtknoten und männlichen Blüten 
entstehend oder ganze Rispen werden in 
grosse kuglige oder eiförmige, manchmal 
bis 15 cm lange Beulen verwandelt; Hüll- 
membran pseudoparenchymatisch, teils auch 
aus dem Pilzmyzel gebildet, anfangs weiss, 
später gelbbraun, fest, später rissig; Spo- 


Abb. 11. Sphacelotheca Panieci 

miliacei. Eine infizierte Rispe, 

schon mit zerstörter Hülle und 
isolierte Sporen. (Original.) 


renmasse stäubend, schwarzbraun, mit Gruppen steriler, gelbbrauner 
Zellen vermischt; Sporen kuglig oder kurz eiförmig, 9—15 u breit, mit 
kastanienbrauner, feinstachliger Membran. Kolumella durch Gefässbindel- 


reste der Rispenästen vertreten. 


In den Infloreszenzen von Zea Mays und Sorghum vulgare im Au- 
gust und September. Könnte auch in Böhmen gefunden werden. 


Die Sporen verstäuben gänzlich, so dass nur die Faser-Reste der 


Aeste zurückbleiben. 


B. Kolumella aus dem Gewebe der Nährpflanze und aus dem Pilzmyzel 


gebildet. 


28 


33, Sphacelotheca Hydropiperis (Schuhmacher) De Bary. — Uredo Hydro- 
piperis Schuhmacher. — Ustilago Hydropiperis Schroeter p. p. 


Brandbeuteln aus den Fruchtknoten gebildet, kuglig oder länglich, 
3—5 u lang, von dem Perigon bedeckt; Hüllmembran pseudoparenchyma- 
tisch, teilweise auch aus dem Pilzmyzel bestehend, braun, bald am Schei- 
tel berstend; Sporenmasse schwarzviolett, mit Gruppen steriler, hyaliner 
oder schwach violetter Zellen vermischt; 
Sporen kuglig, 11—15 « breit oder ei- 
förmie, 13—17 u lang, 1 IS mediek 
mit violettbrauner, feinwarziger Mem- 
bran. Kolumella zentral, dick, fest, 
aus dem Gewebe der Nährpflanze und 
dem Pilzmyzel gebildet. 


In den Infloreszenzen verschiede- 
ner Polygonum-Arten von Juli bis 
zum Winter; in Böhmen nur auf 
Polygonum Hydropiper: Ziemlich ver- 
breitet. 


Der Sporeninhalt ist oft zusam- 
mengeschrumpft und von der Sporen- 
membran entfernt. Das Myzel ist ein- 
jährig. Die Sporen keimen erst nach 
längerer Ruheperiode. 


ER Von der ähnlichen Ustilago utri- 
ee culosa weicht sie, ausser der Ent- 
beutel, 2. durch einen älteren; in wicklung, hauptsächlich durch ganz 
ae onela mund verschiedene Skulptur der Sporen- 
le; 3. isolierte Sporen. (Original.) membran ab. 


34. Sphacelotheca borealis (Ölinton) Schellenberg. — Sph. Hydropiperis 
Autt. p. p. — S'ph. Hydropiperis var. borealis Clinton. 


Brandbeuteln aus den F'ruchtknoten entstehend, kuglig oder kurz- 
eiförmig, braun, glänzend, vom Perigon bedeckt; Hüllmembran haupt- 
sächlich aus dem Fruchtknotengewebe und nur spärlichem Pilzmyzel ge- 
bildet, braun, bald berstend; Sporenmasse stäubend, violettschwarz; ste- 
rile Zellen einzeln oder gruppenweise, hyalin, diekwandig; Sporen kuglig, 
11—17 u breit oder eiförmig, 11—19 u lang, 9°5—15 u dick, mit violett- 
brauner, deutlich feinwarziger Membran; Kolumella dick, fest, aus dem 
Gewebe der Nährpflanze und aus dem Pilzmyzel gebildet. 


Im Riesengebirge: im Juni in den Infloreszenzen von Poly- 
gonum Bistorta: Schlingelbaude, Petersbaude (Schroeter)! Schüsselbauden, 


29 


Riesengrund, Kleiner und Grosser Kesselgrund! Harta (Cypers)! Glatzer 
Schneeberg (Schroeter). 

Diese Brandart wurde früher mit der vorangehenden vermengt, erst 
Clinton und Schellenberg haben sie von derselben abgetrennt. 

Die Beutelehen sind kürzer als bei Sphacelotheca Hydropiperis, die 
Sporen grösser und deutlich warzig. Die Kolumella ist dicker, aber an 
ihrer Ausbildung beteiligt sich das Myzel 
nur sehr wenig. Das Myzel perenniert 
im Rhizom, dringt jedes Jahr in die neuen 
Triebe ein und infiziert alle Fruchtkno- 
ten derselben Aehre. Die Sporen keimen 
sofort nach der Reife. Das Promyzel ist 
— nach Schellenberg — kräftiger als bei 
Sph. Hydropiperis, die Sporidien bilden 
sich an den Querwänden und am Scheitel 
wirtelig. 


Cintractia Cornu. — (Anthracoidea 
Brefeld.) 


Sporen aus einem zentralen, kom- 
pakten Gewebe (Stroma) basipetal aus 
gallertartig verquollenen Hyphen gebil- 
det, anfangs fest verbunden, später stäu- 
bend; Promyzel zweizellig; die obere Zelle 
bildet am Scheitel, die basale unterhalb 
der Querwand ein Sterigma, welches nach 
einander und neben einander Sporidien 
erzeugt. 


Bei den einheimischen Arten bilden 
sich die Sporen hauptsächlich in den Abb. 13. Cintractia Carieis von 
Fruchtknoten, bei fremden Arten auch Carex vaginata. Habitus des Pil- 


in den Blüten- und vegetativen Achsen. zes und ER En ON- 


35. Cintractia Carieis (Persoon) Magnus. — Uredo Caricıs Persoon. — 
Ustilago Caricis Fuckel. — Anthracoidea Carıcıs Brefeld. 


Tuberkeln aus den Fruchtknoten gebildet, kuglig oder eiförmig, hart, 
2—4 mm breit, anfangs von einer grauen Hüllmembran bedeckt, dann 
nackt, an der Oberfläche stäubend; Sporen sehr variabel: kuglig, eiförmig, 
ellipsoidisch bis Jänglich, oft polyedrisch, verschieden gross, 15—38 u lang, 
15—28 u breit, mit ziemlich dicker, schwarzkastanienbrauner, feinwarzi- 
ger Membran. 


30 


In den weiblichen Blüten verschiedener Carex-Arten von Mai (Carex 
praecox) bis zum Winter: Carex brizoides: Wälder bei Zehusie nächst 
Cäslav (Peyl)! Wittingau (Weidmann)! Kaplitz (Kirchner)! Steindlberg, 
Lakkasee und von hier ab bis zum Deffernik im Böhmerwalde! Carex 
curvata: Teichränder bei Padrf nächst Rozmital! Carex echinata: Weiss- 
wassergerund, Teufelsgrund und bei der Spindlerbaude im Riesengebirge 
(Schroeter)! Carex glauca: Valdice bei Ji&in (BaudyS); Rovensko, Böhm. 
Aicha! Klein Skal (Kabät)! Potrosowitz bei Liebenau (Baudys); Karls- 
bad (Reuss)! Carex humilis: Kuchelbad (Schiffner)! Carex Michelü: Ku- 
chelbad (Opiz)! Carex pallescens: Rehhorn bei Schatzlar (Domin)! Carex 
pilulifera: Modraner Schlucht bei Prag! Velenka bei Sadskä! Carex prae- 
cox: Lissowa bei Staab (Maloch)! Carex vaginata (C. sparsiflora): Kessel 
der Kesselkoppe (Schroeter); Brunnenberg (Domin)! Teufelsgarten (Wil- 
helm)! Carex vulgaris: Brada bei Jicin (Baudys)! 

Die Sporengrösse variert je nach den Wirtspflanzen sehr. Am gröss- 
ten fand ich sie auf Carex vaginata und Ü. glauca, wo sie bis 38 « lang, 
28 u breit sind; die kleinsten fand ich auf Carex curvata, oft nur 15 u 
im Diameter. Wahrscheinlich ist Cintractia Carieis in jetziger Auffassung 
eine Kollektivart. 


Cintractia Scirpi (Kühn) Schellenberg. — Ustilago sceirpi Kühn. 


Tuberkeln aus den Fruchtknoten gebildet, kuglig oder eiförmig, 
2—2'5 u lang, sonst wie bei der vorangehenden Art; Sporen kuglig, ei- 
förmig, seltener länglich, 18—28 u lang oder breit, mit dunkelkastanien- 
brauner, feinwarziger Membran. 

In den Fruchtknoten von Scirpus caespitosus in Gebirgen, z. B. in 
Schweden, Deutschland (Harz), in der Schweiz und vielleicht auch in Böhmen. 

Von der vorangehenden Art weicht sie durch deutlichere Warzen ab. 
Ihre Selbständigkeit muss noch durch Infektionsversuche bestättigt wer- 
den. Die Diagnose wurde nach Sydow’s Exemplaren aus dem Harze 
(Sydow, Ustilagineen Nr. 362) entwerfen. 


36. Cintractia Montagnei (Tulasne) Magnus. — Ustilago Montagnei Tulasne. 


Tuberkeln aus den Fruchtknoten gebildet, länglich oder eiförmig, 
1—2 mm lang, hart, anfangs bedeckt und in den Spelzen verborgen, 
später nackt, schwarz und aus den Spelzen die schwarze Sporenmasse 
verstäubend; Sporen variabel, kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 9—15 u 
breit oder 9—17 u lang, 5’5—13 « breit, mit dünner, dunkelkastanien- 
brauner, undeutlich warziger Membran. 

Von Juli bis September in den Fruchtknoten von Rhynchospora 
alba: Reichenberg (Siegmund 1853! als Ustilago Rhynchosporei Siegm. 
in schedis)! Teich Bolevee bei Pilsen (Hora). 

Von Ü©. Seirpi hauptsächlich durch kleinere Sporen abweichend. 


‚al 


37. Cintractia subinclusa (Körnicke) Magnus. — Ustilago subinclusa Kör- 
nicke. — Anthracoidea subinclusa Brefeld. 


Tuherkeln aus den Fruchtknoten entstehend, anfangs von dem 
Schlauche bedeckt, nach dessen Zerreissen bröckelig, schwarzbraun; Spo- 
ren kuglig oder eiförmig, 13—20 u breit, schwarzkastanienbraun, mit 
starken, ziemlich langen Stachelchen besetzt. 

Von Juni bis August in den Schläuchen von Carex acuta, ampulla- 
cea, filiformis, riparia. vesicaria. Carex riparia: Skätov bei Dolni Bou- 
sov (Celakovsky fil.)! 


38. Cintractia Luzulae (Saccardo) Clinton. — Ustilago Luzulae Saccardo. 


Sporenmasse in den Fruchtknoten ziemlich fest verklebt, manchmal 
auch an der Basis der Perigonblätter, schwarz, wenig stäubend; Sporen 
kuglig, 20—30 «u im Durchmesser oder eiförmig, 24—32 u lang, 19—27 u 
breit, mit schwarzbrauner, undurchsichtiger, seltener durchscheinender, 
mit porenartigen Vertiefungen (nach Maire durch Faltung entstandenen) 
versehener Membran. 

Von Juni bis September in den Fruchtknoten verschiedener Zuzula- 
Arten und zwar Luzula albida. campestris, spicata, vernalis. Aus Böhmen 
führt Opiz diesen Pilz an und zwar in Lotos, Jahrg. V. (1855), pag. 217 
als Uredo Caricis var. Luzulae aus dem Böhmerwalde, wo sie im J. 1854 
von Em. Purkyne& gesammelt sein sollte. Ich sah sie nicht. 

Luzula vernalis: PrevySina bei Jicin (BaudyS)! 

Die befallenen Pflanzen sind immer kleiner als gesunde, was beson- 
ders von den Aehrchen und Blüten gilt. Alle Fruchtknoten der erkrankten 
Pflanzen werden brandig. 


Cintractia Junci (Schweinitz) Trelease. — Caeoma Junci Schweinitz. 
Ustilago Junci Curtis. — Ustilago Liebmanni P. Hennings. 


Brandpolstern flach, ziemlich ausgedehnt, zwischen dem Halme und 
den Blattscheiden gebildet, fest, schwarzbraun. Sporen ellipsoidisch oder 
eiförmig, oft unregelmässig, polyedrischh 10—20 u lang, mit schwarz- 
brauner glatter Membran. 

Auf verschiedenen Juncus-Arten, besonders auf Juncus bufonius. 
Von dem ähnlichen Tolyposporium Junci weicht er durch einzellige 
Sporen ab. 


Elateromyces Bubäk, novum genus. 


Hülle der Tuberkeln aus dem Gewebe der Nährpflanze und dem 
Pilzmyzel gebildet. Sporen kettenförmig aus mehr oder weniger paral- 
lelen Hyphen auf dieselbe Weise wie bei Ustilago entstehend. Zwischen 
den Sporen sterile, strangartig verklebte, wellenförmig gekrümmte Hyphen, 


32 


welche sich nach der Reife der Sporen strecken und dieselben heraus- 
streuen. Keimung der Sporen mit einem einzelligen, in der Spore einge- 
geschlossenen Promyzel, welches auf einem kurzen Sterigma kettenförmig 
die Sporidien produziert. 


39. Elateromyces olivaceus Bubäk (De Candolle). — Uredo olivacea De 
Candolle. — Ustilago olivacea Tulasne. 


Sporen in einzelnen F'rruchtknoten, welche in kuglige, 2—5 mm breite 
Tuberkeln verwandelt werden; Hülle teils aus dem Wirtsgewebe, teils 
aus dem Pilzmyzel gebildet; Sporenmasse dunkelolivenbraun, mit strang- 
artig verklebten, wellenförmig gekrimmten Hyphen vermischt, die sich 
später strecken und weit aus den Tuberkeln hervorragen; Sporen klum- 
penweise oder rosenkranzartig verbunden, später einzeln, sehr ungleich, 
kuglig, 4—9 u breit oder eiförmig, ellipsoidisch, unregelmässig, biskuit- 
artig oder gebogen, 6—15 u lang, 4—6 u dick, hellolivenbraun, fein- 
warzig. 

In einzelnen Fruchtknoten verschiedener Carex-Arten im Juli und 
August, in Böhmen auf Carex riparia: Welwarn (Kabät)! 

Diese Brandart besitzt eine ähnliche Hülle wie die Gattung Sphace- 
lotheca. Weiterhin zeichnen sie die strangartig verklebten Hyphen aus, 
welche, nachdem die Tuberkeln am Scheitel geborsten sind, sich strecken 
und die Sporen ausstreuen; sie fungieren also wie die Elateren der Myxo- 
myzeten. Zu dieser neuen Gattung gehört auch sicher Ustilago Treubii, 
die also Elateromyces Treubii (Solms) Bubak genannt werden muss. 


Schizonella Schroeter. 


Sporen zu zwei locker mit einander verbunden, aus einer Mutter- 
zelle durch Zweiteilung entstanden, kettenweise aus den Myzelhyphen 
gebildet. Keimung wie bei der Gattung Ustilago. Die Sporidien vermögen 
zu Sprossen, 


40. Schizonella melanogramma (De Candolle) Schroeter. — Uredo melano- 
gramma De Oandolle. — Geminella foliicola Schroeter. 


Brandpolster rundlich oder striehförmig, oft der Länge nach zu- 
sammenfliessend, schmal, schwarz, lange bedeckt, erst spät geöffnet, 
schwarz, wenig stäubend; Sporen zu zwei, nur mit kleinen Flächen sich 
berührend; einzelne Zellen 7—11 u breit, an der Innenseite abgerundet, 
dünnwandig, gelbbraun, an der Aussenseite polyedrisch oder sphaerisch, 
diekwandig, zweischichtig, äussere Schicht schwarzbraun, innere gelb- 
braun. (Siehe Abb. 14, Fig. 1—4.) 

In den Blättern verschiedener Carex-Arten von Mai bis September: 
Carex digitata: Set. Procopius bei Prag (Baudy8); Berg »Hora« bei Se- 


33 


mice nächst Lysä! Carex Michelü: Kuchelbad (E. Vävra, 4. V. 1851 im 
Herb. d. böhm. Museums in Prag)! Daselbst sammelte ich den Pilz auch 
selbst und zwar oberhalb des ersten Wächterhauses hinter dem Bahnhofe 
in der Riehtung gegen Radotin! Radotin! Botanischer Garten in Tabor! 
Carex montana: Karlstein! Carex 
praecox: Zavist, Homole bei Vran 
a. d. Mold. (BaudyS)! Zahoraner- 
tal bei Davle (Velenovsky)! PleSi- 
vec bei Karlstein (Baudys). Ca- 
rex rigida: Oberhalb des Klei- 
nen Teiches im Riesengebirge 
bis zur Wiesenbaude (Schroeter). 
Durch die schwarzen Blatt- 
streifehen sehr auffallend. 


6. Gatt. Sorosporium Rudolphi. 


Sporen an den Enden von 
einwärts gekrümmten Hyphen 
gebildet, später ballenartig ver- 
bunden. Unreife Ballen mit 
einer aus gallertartig verquolle- 
nen Hyphen gebildeter Hülle, 
reif nackt, nur locker verbunden. 
Promyzel einzellig, schlauch- 
artig, bei fremden Arten auch Abb. 14. 1—4 Schizonella melanogramma 
mit Querwänden und apikalen, auf Carex Michelii: 1. Habitus des Pilzes; 


3 $ er ER 2—4 isolierte Sporenzwillinge. — 5—6 Spo- 
wie seitenständigen Sporidien. ren von Schroeteria delastrina. (Original.) 


41. Sorosporium Saponariae Rudolphi. — Ustilago Rudolphii Tulasne. 
(Abb. 15.) 


Sporenmasse in total vernichteter Blüte oder nur im Fruchtknoten, 
oder aber in der Basis der Blüten, Staubfäden, wie auch der Kronen- 
blätter, schon in der Knospe entstehend, rotbraun; Ballen kuglig, 50—90 u 
breit oder schwach verlängert, bis 120 „ lang, leicht zerfallend, vielsporig; 
Sporen kuglig, 15—19 u im Durchmesser, eiförmig, 17—19 u lang, 13—17 u 
breit oder länglich, bis 26 u lang, an den Berührungsflächen flach; Mem- 
bran an der freien Seite von feinen Stachelehen und kurzen Leistchen 
besetzt. 

Von Mai bis September in den Blüten der Caryophyllaceen: Cera- 
stium arvense: Bei Möchenie nächst Davle! Zwischen Voskovrch und dem 
Dorfe Odrepsy bei Podebrad! Bily mlyn und Rybnicek bei Jiein (Bau- 
dys); Herrnskretschen (Wagner)! Chynov bei Tabor! Dianthus armeria: 

3 


34 


Jicinöves bei Ji@in (BaudyS)! Dianthus carthusianorum: Podhor und Bohda- 
lee bei Michle, Sele bei Prag (Baudys)! Dianthus deltoides: Eisenstein (Krie- 
ger)! Jehlice bei Nechanic, Loreta und Robousy bei Ji&in (Baudys)! Stellaria 
Holostea: Woparnertal bei Lobositz! Popovice bei Jiein (Baudy3). 

Die vefallenen Pflanzen zeigen entweder 
einen normalen Habitus, die Blüten sind ziem- 
lich gut entwickelt oder die oberen Inter- 
nodien, welche die Blüten tragen, sehr ver- 
kürzt, so dass sich, wie z. B. bei Cerastium 
und Stellaria, am Scheitel der Triebe kleinere 
oder grössere Beulen bilden. Sie bestehen aus 
den verkürzten Stengelinternodien, aus den 
brandigen Blüten und den Deckblättern. 


Sorosporium Montiae Rostrup. 


Ballen schwarzbraun bis schwarz, in den 
Blättern und Stengeln gebildet, kuglig oder 
länglich, 30—80 u lang, vielsporig, fest; Spo- 
ren kuglig, eiförmig, an den Berührungsflä- 
chen flach, fest verbunden, 5—8 u breit, 
schwarzbraun, wenig durchsichtig, glatt. 

Im Juli in Montia fontana und M. minor, 
bisher nur aus Dänemark und Norwegen be- 
kannt. Vielleicht auch in Böhmen. 

Unter der Lupe sind die befallenen Blät- 
ter und Stengel schwarzwarzig, was von den 
ım (Gewebe versteckten Ballen herrührt. Myzel 
stark entwickelt, hyalin, die Blätter allseitig 


durchdringend. 
Abb. 15. Sorosporium Sapo- { 1 3 
nariae. Infizierte Stellaria 7. Gatt. Tolyposporium Woronin. 
Holostea und isolierte Spo- R R 
ren. (Original.) Sporen in unregelmässige Ballen verklebt, 


aus knäuelartig verflochtenen Hyphen entste- 
hend. Keimung wie bei Ustilago. Auf Stengeln, Blättern, Blütenstielen, 
Samenkapseln und in den Fruchtknoten bilden die Tolyposporium-Arten 
kleine oder grössere Tuberkeln. 


42. Tolyposporium Junci (Schroeter) Woronin. — Sorosporium Junci Schroeter. 
(Abb. 16.) 

Tuberkeln auf Halmen, Blättern, Blütenstielen und Samenkapseln, 
klein, 1—4 mm breit oder lang, von grauer, glänzender Epidermis be- 
deckt, später nackt, schwarz, wenig staubig. Ballen kuglig bis länglich, 
gewöhnlich unregelmässig, 20—80 „ lang, schwarzbraun oder fast schwarz, 


35 


wenig durchsichtig, aus 2—50 oder noch mehreren Sporen bestehend; die- 
selben kuglig bis ellipsoidisch, an den Berührungsflächen flach, 12—17 u 
lang, dunkelkastanienbraun, undeutlich höckerig. 

Von Ende Juni bis September auf Juncus bufonius: Auf feuchten 
Feldern bei Radkov und Balkova Lhota nächst Täbor! 


Tolyposporium bullatum Schroeter. 


Einzelne Fruchtknoten stark 
aufgedunsen, 2—4 mm lang, ziem- 
lich lange geschlossen, später ber- 
stend und die Sporenballen verstäu- 
bend; dieselben kuglig: bis länglich, 
oft ziemlich unregelmässig, 65—250 u 
lang, schwarzbraun bis schwarz, 
wenig durchsichtig, aus einer gros- 
sen Zahl von Sporen bestehend; 
Sporen kuglig oder kurz ellipsoi- 
dischh an den Berührungsflächen 
flach, 7’5—12 u lang, entfernt höc- 
kerig. 

Im August in den Fruchtknoten 
von Panicum crus galli. Aus Schle- 
sien, Sachsen und Bulgarien (hier 
von mir im J. 1907 gefunden) be- 
kannt. Am nächsten bei Königsberg 
a. E., so dass die Art auch bei uns 
vorkommen könnte. In den Rispen 
sind nur einzelne, wenige F'rucht- 
Abb. 16. Tolyposporium Junei. Eine knoten befallen; ihre Deck- und 


kranke Pflanze und isolierte Sporen- 3 = 
ballen. (Original.) Vorspelzen sind stark vergrössert. 


Tolyposporium leptideum Sydow. 


Sporenmasse in den Fruchtknoten aus den Samenanlagen entwickelt, 
zimmtbräun; Sporenballen kuglig, 35—65 u breit, oder ellipsoidisch bis 
länglich, bis 75 u lang, vielsporig, fest; Sporen an den Berührungsflächen 
eckig, aussen sphaerisch, 9—16 « in Durchmesser, mit hellbrauner, fein- 
warziger Membran. | 

In den Früchten von Chenopodium album bisher nur aus Deutsch- 
land bekannt. 

Ob diese Brandart wirklich hierher oder zu T’hecaphora gehört, 
muss noch auf Grund ihrer Entwicklung entschieden werden. 

Die befallenen Pflanzen sind kleiner als die gesunden und haben 
einen dichteren Wuchs. Die Blätter sind schmäler und die ganze Pflanze 

3*+ 


36 


hat ein hexenbesenartiges Aussehen. Kleine Pflanzen sind (nach dem Autor) 
oft ganz infiziert, grössere nur teilweise, gewöhnlich nur die unteren 
Aeste. 

8. Gatt. Thecaphora Fingerhut. 


Sporen in Ballen fest verklebt; Promyzel fadenförmig, manchmal 
verzweigt, mit einer einzigen spindelförmiger Konidie an den Astenden. 


43. Thecaphora aterrima T'ulasne. 


Sporenmasse hinter den Spelzen versteckt, aus weiblichen oder männ- 
lichen Fruchtblättern entstanden; Sporenballen kuglig oder länglich, 19 


Abpn. 17. Thecaphora aterrima: Brandige Ährchen und isolierte 
Sporenballen. (Original.) 


bis 57 u breit, schwarzbraun, selten 1--2zellig, gewöhnlich 3—20zellig; 
Sporen kuglig bis ellipsoidisch, an den Berührungsseiten flach, 75—15 u 
breit, mit kastanienbrauner, undeutlich warziger Membran. 

In weiblichen und männlichen Aehren verschiedener Carex-Arten: 
Carex Micheliüi: Von Ende Mal bis zum Anfang Juli bei Radotin nächst 
Prag! Carex praecox: Von Ende April und im Mai bei Stöchovie (Pod- 
pera)! 


37 


44. Thecaphora Traillii Cooke. — Thecaphora Cirsii Boudier. 


Sporenmasse dunkelolivenbraun, in den mehr oder weniger verküm- 
merten Blütenköpfehen versteckt; Sporenballen kuglig bis ellipsoidisch 
oder unregelmässig, 19—32 u lang, 2—4, seltener 5—6zellis; Sporen kuglig 
bis ellipsoidisch, an den Berührungsseiten flach, 12—19 « breit, aussen 
gewölbt, netzförmig-warzig. | 

Im Juni und August in verkümmerten und manchmal verkrümmten 
Blütenköpfen von 

Cirsium heterophyllum: Zechgrund am Fichtelberge bei Ober Wiesen- 
tal (Wagner, Sydow)! 


Thecaphora capsularum (Fries) Desmazieres. — Thecaphora hyalina 
Fingerhut. 


Sporenmasse chokoladenbraun, in den Fruchtkapseln eingeschlossen, 
aus den Samen entstanden; Sporenballen kuglig bis ellipsoidisch, 24 bis 
64 u lang, hell bis kastanienbraun, 2—12sporig; Sporen kuglig bis läng- 
lich, hellkastanienbraun, an den Berührungsseiten flach, an der Aussen- 
seite sphaerisch. 13—22 u breit, mit abgerundeten Wärzchen besetzt. 

In den Fruchtkapseln von Convolvulus arvensis und Ü. sepium von 
Juli bis zum Frühjahre. Gewiss auch in Böhmen! 


45. Thecaphora deformans Durieu et Montagne. — Thecaphora affinis 
Schneider. — Thecaphora Lathyri Kühn. 


Sporenmasse chokoladenbraun, in verkümmerten Hülsen versteckt, 
aus den Samen entstanden; Sporenballen kuglig bis länglich, 28 bis 68 u 
lang, hellkastanienbraun, 3—20sporig, gewöhnlich 6—1dsporig; Sporen 
kuglig bis kurz ellipsoidisch, an den Berührungsseiten flach, 15 bis 23 u 
breit; Membran gelbbraun, an der freien Seite mit 3—5 u langen, ko- 
nischen oder prismatischen Stacheln besetzt. 


In den Hülsen verschiedener Papilionaceen: Astragalus glycyphyllus 
und Lathyrus silvestris in Europa; in Amerika in den Hülsen von Lotus, 
Desmodium, Hosackia, Lupinus, Trifolium, Vieia; im Algerien auf Me- 
dieago tribuloides. 

Astragalus glycyphyllus: Täabor! Slatina bei Ji@in (Baudys)! 

Ich bin überzeugt, dass der Pilz in dieser Umgrenzung eine Sammel- 
spezies ist. Leider konnte ich ausser der Astragalus-Form nur noch die 
Form von Vicia trifida aus Amerika untersuchen. Sie unterscheidet sich 
von der ersten durch vielsporige Ballen — bis 28 Sporen —, wie auch 
durch das warzige, also nicht stachlige Epispor. Ich nenne sie Thecaphora 
Viciae Bubäk. 


38 


2. Tilletiineae. 


Promyzel einzellig; Sporidien scheitelständig, wirtelig oder köpfen- 
artig verbunden. 
A) Sporen einzeln. 
a) Sporidien 30—50, auch mehr am Scheitel des 
Promyzels im Köpfchen stehend. ...... 9. Neovossia. 
b) Sporidien 4—12 am Ende des Promyzels wir- 
telig angeordnet. 
1. Sporen dunkel gefärbt, stäubend, in den 
Fruchtknoten eingeschlossen oder in den 
Blattern’ Streifen Gıldend?.! . a Em 10. Tilletia. 


2. Sporen dunkel, in Tuberkeln oder in aus- 
gedehnten Verdickungen in den Blättern und 


Stengelm-.a Kur - EU AUN „UONLEE 11. Melanotaenium. 
3. Sporen gewöhnlich hellgefärbt, nesterweise 
im Gewebe eingeschlossen . . . ..... 12. Entyloma. 
4. Sporen hellgefärbt, in knollenförmig ver- 
diekten AVurzelnuese 22... mus ne. 13. Schinzia. 
B) Sporen Zuszwelverbunden 2. . au nerr 14. Schroeteria. 


C) Drei bis mehrere Sporen zu Ballen verbunden. 
a) Sporenballen nur aus keimfähigen Sporen zu- 
SAmMmenmeseTzt, "Nana, ISIN HL 2 Sie 15. Tubureinia. 
b) Sporenballen auch aus sterilen Zellen bestehend. 
1. Sterile Zellen an der Oberfläche der Ballen. 


«) Sterile Zellen isoliert oder nur lose bei 


einanderstehend: ! 19} na un aan 16. Urocystis. 
8) Sterile Zellen eine dieht zusammenhän- 
gende Schicht bildend SB au ER 17. Doassansia. 


2. Sterile Zellen innerhalb der Ballen; Ballen 
an der Oberfläche mit einer Hyphenschicht 
umgebenitii, near (UEIOFER urn 18. Doassansiopsis 
c) Sporenballen innerlich mit einem Hyphennetz . 19. Tracya. 


9, Gatt. Neovossia Körnicke. 


Sporen an den Hyphenenden, gestielt, von einer hyalinen, gallert- 
artigen Masse umgeben. Promyzel kurz, säulchenartig, oben köpfchen- 
förmig verdickt, mit 30—50, oft noch mehr Sporidien. Sporidien gerade 
oder schwach gebogen, bei der Keimung sekundäre Sporidien derselben 
Form oder sichelförmige hervorbringend. Sporenstiel fest. 


39 


 Neovossia Moliniae (Thiimen) Koernicke. — Vossia Moliniae Thümen. 
Tilletia Moliniae Winter. 


Einzelne Fruchtknoten zu länglichen Tuberkein verwandelt, von 
brauner Membran bedeckt, anfangs geschlossen, später geborsten, stäu- 
bend; Sporenmasse schwarz; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, selten 


Abb. 18. Tilletia Tritici: Eine 
infizierte Weizenähre und iso- 
lierte Sporen. (Original.) 


kuglig, 24—38 u lang, 17—23 u breit; Mem- 
bran kastanienbraun, mit netzförmig ver- 
bundenen Leisten besetzt und darüber noch 
mit einer kontinuierlichen, hyalinen Schicht; 
Sporenstielchen oben gelblich, unten hyalin, 


mehr oder weniger zusammengeschrumpft. 


In einzelnen Ovarien von Molinia coe- 
rulea im September. Bisher nur aus Italien 
und Krain bekannt. 


Die Sporen werden aus einfachen oder 
verzweigten (ipse vidi!) Fruchthyphen, wel- 
che den:: Fruchtwänden anliegen, gebildet. 
Die Hyphen bleiben dann als Stielehen an 
den Sporen hängen. 


10. Gatt. Tilletia Tulasne. 


Sporen einzeln an den Hyphenenden 
des Myzels aus gallertartig verquollenen 
Zellen gebildet, später frei, stäubend. Pro- 
myzel einzellig, mit 4—12 scheitelständigen, 
faden- oder spindelförmigen Sporidien. 


. Sporidien brückenweise zu zwei zusammen 


verbunden, fadenförmig auskeimend und 
auf den Hyphenästen sekundäre, sichel- 
förmige Sporidien bildend, welche wieder 
ebensolche tertiäre produzieren können. 


A) In den Fruchtknoten, nach Trimethylamin stinkend. 
a) Sporenmasse schwarz oder schwarzbraun. 
a«) Sporen an der Oberfläche netzig. 


46. Tilletia Tritici (Bjerkander) Winter. — Lycoperdon Tritici Bjerkander. 


(Abb. 18.) 


Sporenmasse schwarzolivenbraun, alle Fruchtknoten füllend; Sporen 
kuglig, 19—24 u breit, oder eiförmig, 24—26 u lang, 24 „u breit, mit hell- 
olivenbrauner, mit 2—4 u hohen, netzförmig zusammenfliessenden Leisten 
besetzter Membran; Maschen 2—7 u breit, 


40 


In den Fruchtknoten verschiedener Triticum-Arten von Ende Juni 
und im Juli: 

Triticum vulgare: Auf allen Sorten weit verbreitet! 

Triticum compactum: Botanischer Garten zu Tabor: 

Die Sporen stinken nach Trimethylamin. Die Brandkörner sind kurz 
und breit und spreizen die Spelzen ziemlich stark. Die infizierten Aehren 
sind bleich und stehen gerade. Oft werden 50—80°/, aller Aehren in- 
fiziert. 


47. Tilletia separata J. Kunze. 


Sporenmasse schwarz, alle Fruchtknoten füllend; Sporen kuglig, 
seltener eiförmig, 24—30°5 «u breit; Membran dunkelkastanienbraun, mit 
niedrigen, nur 2—3 u hohen, netzförmig zusammenfliessenden Leisten be- 
setzt; Maschen rundlich oder eckig, 2°5—5'5 u breit. 

Im Juli in den Fruchtknoten von Aira spica venti: St&pänovice 
bei Klattau (prof. Dr. K. Holy)! 

Diese seltene Brandart vernichtet alle Fruchtknoten der infizierten 
Pflanzen. 


Tilletia Airae Blytt. 


Sporenmasse in allen Fruehtknoten, schwarzbraun; Sporen kuglig 
bis eiförmig, 24—30 «u breit; Membran kastanienbraun, besetzt mit niedri- 
gen, 1—2°5 «u hohen, netzartig zusammenfliessenden Leisten; Maschen un- 
regelmässig, 4 u breit. 

In den Fruchtknoten von Deschampsia caespitosa in Norwegen und 
Nordamerika. Vielleicht auch bei uns. 


Tilletia Anthoxanthi Blytt. 


Sporenmasse in allen Fruchtknoten, schwarz; Sporen kuglig, 28 
bis 32 u breit oder eiförmig, 28—35 u lang, 26—30 u breit; Membran 
dunkelkastanienbraun, besetzt mit 2—3 u hohen, netzartig zusammenflies- 
senden Leisten; Maschen gross, 3°5-—6 .« breit, rundlich oder eckig. 

Im August in den Fruchtknoten von Anthoxanthum odoratum in 
Norwegen, Schweden und Nord Amerika. Wohl auch bei uns. 


Tilletia Holei (Westendorp) Rostrup. — T. Rauwenhoffü Fischer 
de Waldheim. 


Sporen in allen Fruchtknoten, schwarz; Sporen kuglig, 28—33 u 
breit oder kurz eiförmig; 32—36 u lang, 28—33 u breit, dunkelkastanien- 
braun; Membran mit 3—4'5 « hohen, netzartig verbundenen Leisten be- 
setzt; Maschen polygonal, meistens sechseckig, gross, 3—6 u breit. 


41 


Im Juli und August in den Fruchtknoten von Holcus mollis und 
H. lanatus in Belgien, Dänemark und England. Vielleicht auch in Böhmen. 


ß) Sporen glatt. 


48. Tilletia levis Kiihn. — Ustilago foetens Berkeley et Curtis nom. nudum. 


Sporenmasse in allen Fruchtknoten, schwarz; Sporen sehr variabel, 
kuglig, 19- 24 u breit, oder eiförmig, ellipsoidisch, länglich, keulenförmig, 
polyedrisch oder gebogen, 24—38 u lang, 17—21 u breit, mit dunkelka- 
stanienbrauner, 2 « dieker, glatter Membran. 

In den Fruchtknoten von Triticum vulgare und zwar meistens in 
den borstigen Sommersorten: MaleSice bei Prag (BaudyS); MeceriZ bei 
Benätek! Chleby bei Pod&äbrad! Vok$Sice bei Ji&in (Baudys)! 

Tilletia levis ist hauptsächlich in Südeuropa verbreitet. Ich fand 
sie öfters in Bulgarien und Montenegro. Sie stinkt ebenfalls nach Tri- 
methyiamin. 


b) Sporenmasse violettbraun. 


49, Tilletia Secalis (Corda) Kühn. — Uredo Secalis Corda. 


Sporenmasse in allen Fruchtknoten, violettbraun; Sporen kuglig, 
18—24°5 u breit, oder eiförmig;, 22°5—24°5 u lang, 18°5—22°5 u breit, oft 
auch polyedrisch; Membran violettbraun, besetzt mit 2—2°5 u hohen, 
netzartig zusammenfliessenden Leisten; Maschen 2—5 u breit. 

In den Fruchtknoten von Secale cereale: Lesnäa und Babice bei Pacov! 

Eine seltene Brandart, die mir nur aus Sachsen, Schlesien, Mähren, 
Bulgarien bekannt ist. In Mähren sammelte sie der Apotheker J. Paul 
bei Mähr. Schönberg, in Bulgarien bei Boikovo in den Rhodopen ich selbst 
und der t Malkow. Aus Böhmen führt den Pilz schon Corda als 
Uredo Secalisin Hlubek’s »Oekonomischen Neuigkeiten« an. Ich konnte 
diese Zeitschrift leider nirgends finden und deshalb ist mir Corda’s 
Standort unbekannt. 

Bei den obengenannten zwei Dörfern erschien dieser Brand im 
J. 1910 Mitte Juli und vernichtete daselbst weit und breit bis 50° der 
Ähren. Die Sporenmasse stinkt stark nach Trimethylamin. 

Volkart hält sie für identisch mit Tilletia Tritiei. was entschie- 
den falsch ist. Schon die Farbe der Sporenmasse ist gänzlich verschieden. 
Es gelang mir bei meinen Infektionsversuchen in den J. 1911—1913 nie 
mit Sporen von Tilletia Secalis Triticum und Hordeum zu infizieren. 


50. Tilletia Pandicii Bubak et Ranojevic. 


Sporenmasse dunkelviolettbraun, alle Fruchtknoten erfüllend; Spo- 
ren kuglig, 20 —24 u breit oder eiförmig .bis ellipsoidisch, 22—28 u lang, 


42 
18—22 u breit; Membran violettbraun, besetzt mit 2—3'2 «u hohen, netz- 
artig verbundenen Leisten; Maschen 2—6 u breit. 

In den Fruchtknoten verschiedener Hordeum-Arten (in Serbien 
und Bulgarien auf Hordeum tetrastichon) Ende Juni und im Juli. 

In Böhmen ım Juli auf Hordeum distichum: Ober Po@ernic, nach 
Angabe des Herrn Nol&. Hordeum tetrastichon: Im botanischen Garten 
zu Täbor! Hordeum hexastichon: Ebendort! 

Das Vorkommen dieser Brandart im botanischen Garten zu Taäbor, 
lässt sich auf die Versuche mit derselben, die ich daselbst im J. 1910 bis 
1912 durchgeführt habe zurückführen. Bei diesen Versuchen gelang es 
mir zahlreiche Sorten der vier- und sechszeiligen Gerste zu infizieren. 
Die Versuche mit Roggen und Weizen verliefen immer negativ. 

Mit Tilletia Hordei Körnicke, welche auf Hordeum murinum, fra- 
gile, bulbosum vorkommt, ‚hat die vorliegende Art nichts zu tun. 


51. Tilletia controversa Kiihn. 


Sporenmasse violettbraun, in allen Fruchtknoten entwickelt; Sporen 
kuglig, 22—28 u breit, oder eiförmig, 22—30 u lang, 22—26°5 u breit; 
Membran hellviollettbraun, mit 2—3 « hohen, netzartig zusammenflies- 
senden Leisten besetzt; Maschen 3°5—7'°5 u breit. 

In den Fruchtknoten von Agropyrum-Arten. In Böhmen auf Agro- 
pyrum repens: Letna bei Prag (Opiz im Herb. d. böhm. Museums in 
Prag)! Schwarzerberg bei Brüx! Wostray bei Lobositz (Celakovsky fil.)! 

Durch hellere, violette Sporenmasse, das überwinternde Myzel, 
grössere Sporen von Tilletia Tritiei verschieden. 


Tilletia Lolii Auerswald. 


Sporen hellolivenbraun, in allen Fruchtknoten entwickelt; Sporen 
kuglig bis eiförmig, 20—29 u breit; Membran gelbbraun, mit 2 „ hohen, 
netzartig verbundenen Leisten besetzt; Maschen 2—4 u breit, rundlich 
oder eckig. 

Im Juli und September in den Fruchtknoten verschiedener Lolium- 
Arten, z. B. Lolium perenne, L. remotum, L. temulentum. Wird gewiss 
auch in Böhmen gefunden. 


Tilletia Menierii Hariot et Patouillard. 


Sporenmasse alle Fruchtknoten füllend, violettbraun; Sporen kuglig 
bis eiförmig, 19—28 u breit; Membran hellviolettbraun, besetzt mit 2 bis 
3 u hohen, netzartig verbundenen Leisten; Maschen rundlich oder eckig, 
36 u breit. 

Im Juli in den Fruchtknoten von Phalaris arundinacea var. picta 
in Frankreich. Könnte auch bei uns gefunden werden. 


43 


Tilletia Guyotiana Hariot 1900. — T. Velenovskyi Bubak 1903. — T. bel- 
gradensis Magnus 1908. 


| Sporenmasse in allen Fruchtknoten entwickelt, violettbraun; Sporen 

kuglig oder kurz eiförmig, 22—28°5 u breit; Membran hellvioletbraun, 
besetzt mit nur 1 x hohen, netzförmig: zusammenfliessenden Leisten; 
Maschen eckig, 2—4 u breit. 

Im Mai und Juni in den Fruchtknoten verschiedener Bromus- 
Arten (z. B. Bromus arvensis, erectus, secalinus). Aus Frankreich, Russ- 
land, Ungarn, Serbien, Bulgarien bekannt. Wird gewiss auch in Böhmen 
später gefunden. 


52. Tilletia decipiens (Persoon) Körnicke. 


Sporenmasse hellviolettbraun, in allen Fruchtknoten entwickelt; Spo- 
ren kuglig, 28—32 u breit, oder eiförmig, 28—38 u lang, 28—32 u breit; 


Abb. 19. Tilletia decipiens: Ein infiziertes Aehrchen von Agrostis 
vulgaris und isolierte Sporen. (Original.) 


Membran hellviolettbraun, besetzt mit 35—5'5 «u hohen, netzförmig ver- 
bundenen Leisten; Maschen rundlich oder eckig, 2'5—4 u breit. 

Im Juli und August in den Fruchtknoten von Agrostis vulgaris: 
Riesengebirge (Kabliık, im Herb. d. böhm. Museums in Prag)! Raschen 
im Jeschkengebirge (BaudyS); Isergebirge (Opiz)! Fugau (Karl)! Fuss 
des Berges Tfemosnä bei Pribram! MaSovice bei Chynov! Bzi bei Wes- 
seli a. L. (Celakovsky fil.) Budweis (Jechl)! Rosental, Vrsce bei Kopi- 
dlno, Ji&ineves und Zebin bei Ji&in (Baudy3). 

Das Myzel durchdringt alle Triebe der befallenen Pflanzen, über- 
wintert im Rhizom und in den Wurzeln. Die infizierten Pflanzen ver- 
kümmern, die Rispen sind gedrungen, so dass solche Pflanzen von den 
älteren Samlern (Kablik, Opiz, Karl ete.) als eine auffallende Form von 
Agrostis alba! gesammelt wurden. 


B. Sporenmasse in den Blättern. 
a) Sporen an der Oberfläche netzig. 


53. Tilletia olida (Riess) Winter. — T. endophylla De Bary. 


Streifen lang, schmal, die ganze Blattspreite durchlaufend, von grauer 
Epidermis bedeckt, später nackt, schwarz, stäubend; die Spreite wird 
faserförmig 2erschlitzt; Sporen kuglig, 21—27 « breit oder eiförmig, läng- 
lich, oft polygonal, 20—30 u lang, 19—25 u breit; Membran kastanienbraun, 
besetzt mit 1’—1’5 u hohen, netzartig verbundenen Leisten oder nur mit 
meändrischen Rippen; Maschen rundlich oder eckig, 2—4 u breit. 

Von Ende Mai bis August in den Blättern von Brachypodium silva- 
ticum: Teplitz (Thümen)! Krumau (Gerhardt)! 

Kommt auch auf Brachypodium pinnatum vor. Sie zeichnet sich 
durch zweierlei Struktur des Epispors aus; die meändrische ist seltener. 


Tilletia flectens Lagerheim. 


Brandpolster kurz, höchstens 2 cm lang, das ganze Mesophyll füllend, 
von grauer Epidermis bedeckt, dann geborsten, stäubend, schwarz; Spo- 
ren kuglig, 28--32 u breit, oder eiförmig, 32—40 u lang, 26—34 u breit; 
Membran dunkelkastanienbraun, besetzt mit 1’/;—2 u hohen, netzförmig 
verbundenen Leisten; Maschen 1'5—3 u breit. 

In den Blättern von Aira flexuosa bisher nur in Schweden. Die be- 
fallenen Blätter sind mehr oder weniger verbogen und gewöhnlich rot 
verfärbt. 

Sie ist mit T. Sesleriae verwandt, von derselben aber durch kleinere 
. Sporen und Maschen verschieden. Auf Aira flexuosa kommt auch Tilletia 
striaeformis vor. 


Tilletia Sesleriae Juel. 


Brandstreifen schmal, bis einige cm lang, von grauer Epidermis be- 
deckt, später berstend, schwarz, stäubend; Sporen kuglig, 32—36 u breit, 
eiförmig oder polyedrisch, 32—42 u lang, 28—34 u breit; Membran dunkel- 
kastanienbraun, mit 1-15 « hohen, netzartig verbundenen Leisten be- 
deckt; Maschen 2—4 u breit, rundlich oder eckig. 

In den Blättern von Sesleria coerulea von Mitte Mai bis Juli auf 
den schwedischen Inseln Gotland und Oeland. Vielleicht auch bei uns, wo 
die Nährpflanze verbreitet ist. 

Von allen verwandten Arten durch die grossen Sporen abweichend. 

Die Diagnose habe ich nach Juel’s Originalen entworfen. 


b) Sporen warzig. 


54. Tilletia Airae caespitosae I ,indroth. 


Brandpolster kurz, schmal, der Länge nach zusammenfliessend, von 
grauer Epidermis bedeckt, später berstend, schwarz, stäubend; Sporen 


45 


kuglig, 95—13°5 u breit, oder eiförmig bis länglich, oft auch polyedrisch, 
11—16 u lang, 9’5—11°5 « breit, mit kastanienbrauner, fein warziger 
Membran. 

In den Blättern von Aira caespitosa im August, bisher nur in 
Finnland. 

Deschampsia caespitosa: VokSic bei Jiäin (BaudyS3)! 

Die Diagnose entwarf ich nach den Originalen. Von Tilletia striae- 
formis und den verwandten Arten durch feinwarzige Sporen verschieden. 


c) Sporen stachlig. 


55. Tilletia striaeformis (Westendorp) Oudemans. — T. Brizae Ule. — 
T. Milii Fuckel. 


Brandpolster schmal, bis einige cm lang, von grauer Epidermis be- 
deckt, später berstend, schwarz, stäubend; endlich zerreisst die Blattspreite 
faserförmig; Sporen kuglig, 9'5—13°5 u breit, oder eiförmig bis ellipsoi- 
disch und oft polyedrisch, 11’5—14°5 u lang, 9'5—11'5 „ breit, hellkastanien- 
braun, mit warzig-stachliger Membran. 

In den Blättern verschiedener Gräser: Agrostis, Arrhenatherum, 
Briza, Bromus, Calamagrostis, Dactylis, Festuca, Holcus, Lolium, Milium, 
Phleum, Poa. 

In Böhmen von Mai bis August in den Blättern von Agrostis vul- 
garis: Rybnitek bei Ji&in (BaudyS)! Dactylis glomerata: Zwischen Babka 
und Solopisky nächst CernoSie! Tetschen (Thümen)! Holcus lanatus: 
Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Herrnskretschen (Wagner)! Tal Jezirka 
bei Kacanova nächst Gross-Skal, zwischen Kbelnice und Dilce bei Jicin 
(Baudy$). Holcus mollis: Tetschen (Thümen)! Herrnskretschen (Wagner). 
Horni Lochov bei Jiein, Kundratice bei Prag (BaudyS)! 

Es war mir möglich die vorliegende Brandart fast von allen oben 
angeführten Grasgattungen zu untersuchen. Ich fand zwischen den ein- 
zelnen Formen nur unbedeutende Unterschiede, welche die Form und 
Grösse der Sporen und die Höhe der Stachelchen betreffen. Diese Unter- 
schiede sind sehr relativ und reichen zur Bildung neuer Arten nicht aus. So 
fand ich z.B., dass die Sporen auf Dactylis, Milium und P’hleum grösser 
und deutlicher warzig sind als bei der Form auf Holcus. Am meisten 
weicht die Form auf Agropyrum repens ab, so dass ich sie für eine gute 
Art halte. 

Ule hat eine Reihe von Tilletia-Arten (siehe Hedwigia 1886, 
pg. 112—114) von verschiedenen Gräsern aufgestellt. Dieselben sind un- 
genügend beschrieben. Alle seine von mir untersuchten Arten gehören 
sicher zu der vorliegenden Spezies. Ich sah nicht: T. Avenae Ule auf 
Avena pratensis, T. alopecurivora Ule auf Alopecurus pratensis und 
T. sterilis Ule auf Koeleria eristata. Ich zweifle aber nicht, dass auch sie 
zu T. striaeformis gehören. 


46 
Tilletia Calamagrostidis Fuckel. 


Brandstreifen kurz oder einige cm lang, der Länge nach zusam- 
menfliessend, von grauer Epidermis bedeckt, später nackt, schwarz, 
stäubend; Sporen kuglig, 13—17 u breit oder eiförmig, ellipsoidisch 
oder unregelmässig, oft auch polyedrisch, 17—19 u lang, 11—17 u breit, 
dunkelkastanienbraun, mit 1 « hohen Stacheln besetzt. 

In den Blattspreiten und Blattscheiden verschiedener Calama- 
grostis-Arten. Wahrscheinlich auch in Böhmen. 

T. Calamagrostis ist sicher eine gute Art, durch die grosen Spo- 
ren und lange Stacheln ausgezeichnet. Früher war sie mit T. striaeformis, 
welche auch auf Calamagrostis-Arten vorkommt, konfundiert. Die Tille- 
tia auf Calamagrostis Halleriana weicht von T, striaeformis und T. Cala- 
magrostidis gänzlich ab. 


56. Tilletia corcontica Bubak n. sp. 


Brandstreifen bis einige cm lang, schmal, parallel zwischen den 
Nerven verlaufend, von grauer Epidermis bedeckt, später nackt, schwarz, 
stäubend; Sporen sehr variabel, kuglig. 11’5—15 „u breit, oder eiförmig 
bis länglich, manchmal polyedrisch, 13—17 « lang, 9°5—13 u breit; Mem- 
bran dunkelkastanienbraun, mit feinen, '/; « hohen, dünnen Stacheln 
besetzt. 

Im Juli und August in den Blättern von Calamagrostis Halleriana: 
Schneegrubenbaude (Schroeter); Riesengebirgskamm (ohne nähere Stand- 
ortangabe, leg. Gerhardt)! Birnai bei Aussig (Wagner). 

Diese Brandart ähnelt in der Bestachelung der vorangehenden, 
hat aber konstant kleinere Sporen. Die nächstfolgende Spezies hat 
wieder grössere Sporen und längere Stacheln. Schon Winter (Pilz- 
flora v. Deutschland I, pg. 108) macht auf diese Unterschiede auf- 
merksam. 


57. Tilletia aculeata Ule. 


Brandstreifen schmal, bis einige cm lang, von grauer Epidermis 
bedeckt, später berstend. schwarz, stäubend, die Blattspreite faserförmig 
zerschlitzt; Sporen kuglig, 11’5—17 u breit, oder eiförmig, ellipsoidisch, 
länglich, 13—17 u lang, 95—13 u breit; Membran dunkelkastanienbraun, 
mit !%»—°/, u Stacheln besetzt. 
| Von Mitte Mai bis August in den Blättern von Agropyrum re- 
pens: Ostufer des Teiches Jordan bei Täabor (zuerst 19./V. 1914)! Liebe- 
nau (Baudys, 7./VI. 1915)! 

In der Bestachelung steht sie in der Mitte zwischen T. striaefor- 
mis und T. Calamagrostidis. Scehroeter reiht sie in Pilze Schlesiens 
I, pe. 279 zu der letzteren, gewiss mit Unrecht. 


C) Sporen in den Kapseln der Torimoose. 


47 
58. Tilletia Sphagni Nawaschin. 


Sporenmasse in den Kapseln, gelborange, stäubend; Sporen kuglig, 
seltener eiförmig, 11—15 u breit; Membran gelblich,. 1—1’5 u dick, mit 
sehr niedrigen, netzförmig verbundenen Leisten besetzt; Maschen 3—4 u 
breit, eckig. ne | 

In den Kapseln von Sphagnum-Arten. In Böhmen auf Sphagnum 
eymbifolium: Lomnitz a./L. (Kavina nach BaudyS). 

Die befallenen Kapseln sind kuglig und etwas grösser als die ge- 
sunden. Früher wurden diese Sporen für die »Mikrosporen« der Torf- 
moose gehalten. 

Die Zugehörigkeit des Pilzes zu den Hemibasidien ist sehr unsicher. 


11. Gatt. Melanotaenium de Bary. 


Sporen interkalar aus nicht gallertartig verquollenen Hyphen ge- 
bildet, nicht stäubend. Promyzel dichotom verzweigt; der eine Ast ver- 
kümmert und bleibt steril, der andere wird länger und bildet am Schei- 
tel Sporidien, welche fest anhaften und oft zu zwei fusionieren. 

Myzel entweder flüchtig und lokal (M. Ari) oder ausdauernd und 
dann dringt es alljährlich in die neuen Triebe ein, die auf verschiedene 
Weise deformiert werden. 


4A) Myzel lokalisiert. 
a) Sporen mit doppelter Membran. 


59, Melanotaenium Ari (Cooke) Lagerheim. — Protomyces Ari Cooke. — 
Ustilago plumbea Rostrup. — Melanotaenium plumbeum Rostrup. 


Sporenmasse in den Blättern, kleine Tuberkeln bildend; dieselben 
in kleinere oder grössere meändrische Gruppen zusammenfliessend, von 
grauer Epidermis dauernd bedeckt; Sporen kuglig, 13—17 u breit, oder 
eiförmig, seltener ellipsoidisch, oft unregelmässig, 19—26 u lang, 13—17 u 
breit: Membran doppelt: die innere dick, gleichmässig verdickt, intensiv 
selbbraun, die äussere unregelmässig dick, stellenweise hyalin. 
| Von Mai bis Juli in. den Blattstielen und Blattspreiten von drum 
maculatum: Wiesenmühle bei Liebenau (Baudys)! 


b) Sporen miteinfacher Membran. 


Melanotaenium hypogaeum (T'ulasne) Schellenbere.. — Ustilago hypogaea 
ur Tulasne. 


Sporenmasse in Wurzeln oder im Hypokotyl, in knollenartigen, 
unregelmässigen, anfangs geschlossenen, später rissigen Intumeszenzen, 
schwarz; Sporen unregelmässig kuglig oder eiförmig, oft polyedrisch, 


48 


14—22 u breit oder bis 25 a lang; Membran einfach, schwarzbraun, 
dick, glatt. 

Auf Linaria spuria bisher nur in der Schweiz und in Frankreich. 
Vielleicht auch bei uns. Die Diagnose wurde auf Grund des französi- 
schen Materials (von Hariot) entworfen. 


B) Myzel perennierend; Sporenmembran einfach. 


60. Melanotaenium cingens (Beck) Magnus. Ustilago cingens Beck 1881. — 
Melanotaenium caulium Schneider 1887. 


Sporenmasse in federkielartig verdickten Stengeln und Aesten, 
oder auch in Blättern, von der Epidermis bedeckt, nur schwarzblau 
durchschimmernd; Sporen kuglig, 17—23 u breit, oder eiförmig, 19—23 u 
lang, 13—17 u breit, mit intensiv kastanienbrauner, glatter Membran. 

Von Juni bis September in Linaria vulgaris: Cefovka bei Ji&in 
(BaudyS)! 

Das Myzel überwintert im Rhizom, durchdringt in der Vegetati- 
onsperiode gewöhnlich die 
ganze Nährpflanze, welche 
einen gedrungenen, thyrsoi- 
den Wuchs aufweist; die 
Stengel und Aeste sind fe- 
derkielartig verdickt. 


61. Melanotaenium endogenum 
(Unger) De Bary. — Proto- 
myces endogenus Unger. 


\N NL Sporenmasse in den Sten- 
MN geln, Aesten und Blättern, 
von der Epidermis bedeckt, 

\ nur schwarzblau durchschei- 
BP \ nend; Sporen eiförmig oder 
|\ ellipsoidisch, selten kuglig, 
20—28 u lang, 13—22 u breit, 
schwarzkastanienbraun, glatt. 

Von Mai bis September 

in verschiedenen Stellateen. 

Asperula galioides: Set. 

Procopius bei Prag! Galium 

mollugo: Korno bei Karl- 

Abb. 20. Melanotaenium endogenum auf Ga- stein © (Sehifiner) 7 Gabun 


lium verum: Habitus der infizierten Pflanze. ur ac Tschersing bei Leit- 
(Original.) meritz! Taäbor! 


49 


Diese seltene Brandart durchdringst mit ihrem Myzel die ganze 
Nährpflanze, welche entweder verkimmert, wobei die Internodien ver- 
kürzt und verdickt sind und die infizierte Pflanze jungen Koniferen- 
keimpflanzen ähnelt, oder manchmal auch ganz normal sind. Das My- 
zel überwintert im Rhizom. 


12. Gatt. Entyloma De Bary. 


Flache oder verdickte Blattflecke oder Tuberkeln auf den Stengeln 
und Wurzeln, seltener auf Blättern und Blattstielen. Sporen im Grund- 
gewebe einzeln oder nesterweise, interkalar im Verlaufe der einzelnen 
Hyphen ohne sallertartige Verquellung entstanden. Membran gewöhnlich 
glatt, seltener fein- oder grobwarzig, gleichmässig oder ungleichmässig 
diek, gelblich, gelbbräunlich, seltener schwarzbraun. Promyzel einzellig. 
Sporidien am Scheitel gruppiert, länglich bis fadenförmig, sekundäre 
Sporidien bildend oder mit sterilem Faden keimend. Einige Arten bilden 
auch Konidien, welehe den Sporidien ähnlich sind; sie dringen durch 
die Poren hervor und bilden gewöhnlich an der Unterseite der Flecke 
weisse Gruppen oder Anflüge. 


A) Sporen in Flecken. 


a) Sporen von groben, stumpfen Warzen besetzt. 


Entyloma urocystoides Bubak nov. nomen — Urocystis Corydalis 
Niessl. 


Blattflecke rundlich oder elliptischh 1—4 mm breit, beiderseits 
schwach gewölbt, anfangs weiss, später ganz braun, bedeckt, endlich 
rissig; Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 15—22 u breit, gelbbraun: Mem- 
bran mit breiten prismen- oder pyramidenartigen Verdiekungen, deren 
Breite ea '/, des Sporendurchmessers beträgt. 

In Blättern von Corydalis cava im Mai, bisher nur bei Brünn 
und Leipzig gesammelt. Vielleicht auch bei uns. 

Auf Grund einer eingehenden Untersuchung des Pilzes halte ich 
ihn (mit Winter) für eine Entyloma-Art. Da der Speziesname Niessl’s 
schon vergeben ist (Siehe Ent. Corydalis De Bary), so musste ich einen 
neuen Namen schaffen. Die Verdickungen auf der Sporenmembran sind 
keine Nebensporen, sondern kompakte, lumenlose Verdickungen. 


b) Sporen mit Höckern besetzt. 


62. Entyloma verruculosum Passerini. 


Blattflecke unregelmässig, gewöhnlich verlängert, bis 1 cm lang, 
gelb, später in der Mitte bräunlich; Sporen kuglig, 11—17 u breit; Mem- 
4 


50 


bran gelbbraun, gleichmässig 3 „« diek, mit niedrigen, flachen, ungleich- 
mässigen Höckern besetzt. 

Von Mai auf Ranuneulus-Blättern. In Böhmen auf Ranunculus 
lanuginosus: Pelsdorf bei Hohenelbe (Uypers). Belegeexemplare habe ich 
nicht gesehen! 


63. Entyloma Corydalis I)e Bary. 


Flecke rundlich oder länglich, bis 3 mm breit, anfangs an der 
Unterseite weiss, von den Konidien bedeckt, an der Oberfläche gelblich 
oder mit schwach weisslichem Anfluge, später beiderseits braun. Sporen 
eiförmig oder kuglig, 13—17 u breit, oder bis 21 « lang; Membran gelb- 
braun, besetzt mit kurzen, dicken und längeren, verbogenen Höckern; 
Konidien zylindrisch, bis 30 «u lang, 2'5 u dick, hyalın. 

Im Mai und in der ersten Hälfte Juni in Blättern von Öorydalis- 
Arten. In Böhmen auf Corydalis cava: Am Wege von Karlstein zu Set. 
Ivan! Klecaner Wäldehen! Mühlhausen a./E. (Kabät)! Chotuc bei Krinee! 

Die Angaben der Sporengrösse sind bei Saccardo, Schroeter und 
Winter unrichtig. 


Sporen glatt. 


a) Membran hellgelb oder gelbbraun. 


64. Entyloma Ranunculi (Bonorden) Schroeter. — Fusidium Ranunculi 
Bonorden. 


Blattflecken rundlich oder länglich, 1—5 mm lang, von den Konidien 
anfangs bedeckt und weiss, später gelb und braun; Sporen kuglig oder 
eiförmig, 11—17 u breit, im Zusammenhange polyedrisch und oft ver- 
schiedenartig zusammengedrückt, mit hellgelbbrauner, glatter, gleichmässig 
2—2°5 u dieker Membran; Konidien von zweierlei Form: spindelförmig, 
15—20 u lang, 2°5—3°5 u breit oder fadenförmig, bis 45 u lang. 

Von Mai bis zum Winter auf verschiedenen Ranunculaceen: Ficaria 
verna: Auf dieser Nährpflanze verbreitet, Ranunculus auricomus: Kbel- 
nice bei Ji@in (Baudys)! Teplitz (Thümen); Täabor! Ranunculus nemorosus: 
Radelstein im Böhm. Mittelgebirge! Ranunculus repens: Auf dieser Nähr- 
pflanze ziemlich oft! Ranunculus sceleratus: Uhrzin bei Welwarn (Kabät)! 
Pardubitz (Vodäk)! Die Blätter sind oft von den Flecken wie besäet. 


65. Entyloma Thalictri (Thiimen) Schroeter. — Fusidium Thalictri 
Thimen. 


Flecke auf beiden Blattseiten, unregelmässig, eckig, gewöhnlich von 
den Nerven begrenzt, 1—2 mm breit, gelb bis braun; Sporen kuglig oder 
eiförmig, 7’5—13 u breit, im Zusammenhange polyedrisch, mit gleich- 


51 


mässig 2—-3°5 u dieker, gelbbrauner, glatter Membran; Konidienanflüge 
an der Unterseite der Flecke, weisslich. 

Von Mai auf Blättern von Thalictrum-Arten. Thalictrum minus: 
Aussig (Thümen). 


Entyloma fuscum Schroeter. — Entyloma bicolor Zopf. 


Flecke rundlich oder länglich, graubraun, braun bis schwarz, manch- 
mal rot umsäumt, 1—10 mm breit; Sporen kuglig oder eiförmig, im Zu- 
sammenhange polyedrisch, 11—23 u breit; Membran 2—6 u dick, zwei- 
schichtig: die äussere hyalin bis gelbbraun, ungleichmässig dick, glatt, 
die innere hell kastanienbraun, glatt; Konidien eylindrisch, 20—22 u lang, 
3 u dick, gebogen, an der Basis verjüngt, am Scheitel abgerundet, ein- 
— mehrzellig. 

Von Juni bis August in Blättern von Papaver Argemone, P. dubrum, 
P. rhoeas, P. somniferum. Sicher auch in Böhmen. 

Zwischen Ent. fuscum und Ent. bicolor kann ich keine Unterschiede 
feststellen. Deshalb ziehe ich beide, wie es auch Clinton getan hat, zu- 
sammen. 


Entyloma Glaucii Dangeard. 


Flecke auf beiden Blattseiten, rundlich oder fast rundlich, anfangs 
schmutzigweiss, später dunkelgrau, 2—5 mm breit; Sporen kuglig oder 
eiförmig, im Zusammenhange unregelmässig und schwach polyedrisch, 
10—16 u breit; Membran anfangs gelblich, reif hellbraun, glatt, 1'5 bis 
2 u dick. 

Von Juli bis September auf Glaucium luteum und Gl. flavum. 
Könnte auch in Böhmen vorkommen. 


Entyloma Feurichii Krieger. 


Flecke blattbeiderseits, rundlich oder länglich, 1—3 mm breit, braun, 
später. in der Mitte graubraun, manchmal zusammenfliessend. Sporen 
kuglig, 12—19 u breit, mit dünner (15 «), schwach gelblicher, glatter 
Membran. 

In Blättern von Lathyrus silvestris im September, bisher nur aus 
Sachsen bekannt. Könnte auch bei uns gefunden werden. 


66. Entyloma Chrysosplenii Schroeter. 


Flecke blattunterseits, mehr oder weniger regelmässig rundlich, bis 
7 mm breit, anfangs weiss, später in der Mitte gelblich bis bräunlich, 
auf der Oberseite nur durch vergilbtes Gewebe markiert; Sporen kuglig 
oder fast kuglig, 7—12 u breit, mit dünner, schwach gelblicher, glatter 
Membran. 
4* 


52 


Von Mai bis zum Winter auf Blättern von Chrysosplenium alterni- 
- Folium: Neuwelt im Riesengebirge. Bradlee bei Ji@in (Baudys)! 


Entyloma Mägocsyanum Bubäk. 


Flecke klein, nur 1—-3 mm breit, eckig, von den Nerven begrenzt, 
ledergelb, später blasser, blattbeiderseits sichtbar, flach; Sporen kuglig 
oder fast kuglig, 9—13 «u breit, im Zusammenhange polyedrisch, hell- 
gelbbraun, mit glatter, 1—1’5 u dicker 
Membran. 

Von Juni auf Blättern von Tordy- 
lium maximum. Bisher nur aus Ungarn 
bekannt. 


Entyloma Helosciadii Magnus. 


Flecke blattbeiderseits, rundlich oder 
unregelmässig, klein, nur etwa 1 mm 
breit, weiss. Sporen im Zusammenhange 
polyedrisch, 8—11 « breit, mit hellgelber, 
glatter, überall gleichmässig 1 „ dieker 
Membran. 

Von Juni bis September auf Blättern 
von Berula angustifolia und Sium_latı- 
folium. Gewiss auch in Böhmen. 


67. Entyloma Calendulae (Oudemans) De 
Bary. — Protomyces Calendulae Oude- 
mans. 


Abb. 21. Entyloma Calendulae: 

a a You De Ee Flecke rundlich, bis 5 mm breit, 
interkalar gebildete Spore;3=iso- grünlich oder weiss, später braun, oft 
lierte Sporen. (Original) mit rotbraunem oder karminrotem Sau- 
me; Sporen kuglig, 10—15 u breit, hell- 
gelb bis hellgelbbraun, mit doppelter, 2—3 u dicker, glatter Membran. 
In Blättern verschiedener Compositen von Mai bis zum Winter: 
Arnoseris pusilla: Zäholice bei Turnau (Kabät)! Arnica montana: Keil- 
berg im Erzgebirge (Wagner, Krieger)! Calendula officinalis: Herrns- 
kretschen, Tetschen (Wagner); Welwarn (Kabät). Hieracium murorum: 
Auf dieser Wirtspflanze in der Ebene und im Gebirge verbreitet. So 
z. B. im Riesengebirge bei der Bergschmiede und im Riesengrund! 
Hieracium silvaticum: Jesserkenberg bei Trebnitz! An der Mummel 
am Wege von der Elbfallbaude! Hieracium sudeticum: Riesengebirge 

(Schroeter). Hieracium laevigatum: Dvorce bei Jicin (Baudys)! 


53 


Entyloma Cichorii Wröblewski 


in Spraw. Kom. fizyogr. Akad. Umiej. Krakow, T. XLVII (1913), 
pag. 153 und 178. 


Flecke auf gelblich oder bräunlich verfärbten Blattpartien, flach, 
anfangs hellgrün, später braun, Y/,—2 mm breit; Sporen kugelig bis elli- 
psoidisch, im Zusammenhange polyedrisch, 10—14 u breit oder bis 15 u 
lang, mit hellgelber, glatter, gleichmässig 15 «u dieker Membran. 

Auf Blättern von COrchorium Intybus bisher nur aus Galizien be- 
kannt. Die Diagnose wurde nach den Originalen, aus der Hand des Au- 
tors, entworfen. 


68. Entyloma Picridis Rostrup. 


Flecke klein, 1—2 mm breit, beiderseits gewölbt, gelb umsäumt; 
Sporen kuglig oder eiförmig, im Zusammenhange polyedrisch oder zusam- 
mengedrückt, 11—15 u breit oder bis 17 „ lang, mit gelbbrauner, glatter, 
zweischichtiger, gleichmässig 2 u dieker Membran; Konidien (nach Ro- 
strup) nadelförmig. 

Von August bis zum Oktober auf Blättern von Picris hieracioides: 
Tschöppern bei Brüx! 


Entyloma Tragopogi Lagerheim. — Ent. Tragopogonis Wröblewski ]. c. 
I XV PER (I91A), pg: 5 et 19. 


Flecke blattbeiderseits, klein, ';—3 mm breit, gelblich; Sporen 
kuglig oder eiförmig, im Zusammenhange polyedrisch, 9—15 u breit, mit 
hellgelbbräunlicher, glatter, doppelter, gleichmässig oder ungleichmässig 
2—3 u dieker Membran. 

Im August auf Blättern von Tragopogon orientalis. Bisher nur aus 
Frankreich und Galizien bekannt. Lagerheim beschreibt die Flecke 
bis 11 „ lang, 1—2 u breit. Mir liegen die galizischen Exemplare vor, 
nach welchen die Diagnose entworfen ist. Ich zweifle gar nicht, dass beide 
Pilze identisch sind. 


69. Entyloma Bellidis Krieger. 


Flecke weiss oder gelb, rundlich, nicht begrenzt, 1—2!/),;, mm breit, 
manchmal auch zusammenfliessend; Sporen kuglis, 9—15 u breit, mit 
11,—2V; u dieker, gelblicher, glatter Membran; Konidien nadelförmig, 
20—40 u lang, 15 u breit, fast gerade, hyalin. 

Von Mai bis August in Blättern von Bellis perennis: Herrnskret- 
schen (Krieger, Wagner)! Eisenstein im Böhmerwalde (Krieger)! 


Entyloma Matricariae Rostrup. 


Flecke auf den Fiederblättehen, klein, rundlich oder länglich, 
schwach verdickt, anfangs weisslich, später gelb bis braun; Sporen kuglig 


54 


oder eiförmig, 13—17 u breit, im Zusammenhange polyedrisch, mit hell- 
gelber, 1'5—2 u gleichmässig dicker, glatter Membran; Konidien (mach 
Rostrup) eiförmig, 4—6 u lang, 2—2°5 u breit. 

Auf Blättern von Matricaria inodora von Juni bis September. Viel- 
leicht auch in Böhmen. 


Entyloma Achilleae Magnus. 


Sporen in den gebräunten und mehr oder weniger verdickten Blatt- 
zipfeln, kuglig oder eiförmig, 12—15 u breit, mit goldgelber, gleichmässig, 
manchmal auch ungleichmässig 15—2'5 u dicker, glatter Membran. 

In den Blättern von Achillea Millefolium im August in Finnland 
Schweden, Dänemark, Deutschland, Galizien. Sicher auch bei uns. Ein 
sehr unauffälliger Pilz, der deshalb übersehen wird. Es sind immer 
nur sehr wenige Blattzipfeln inficiert. 


70. Entyloma serotinum Schroeter. 


Flecke rundlich, 2—5 mm breit, anfangs von den Konidien bedeckt, 
ganz weiss, später braun; Sporen kuglig, 11—15 «u breit, mit hellgelb- 
brauner, glatter, gleichmässig 2—2'5 u dieker Membran; Konidien faden- 
förmig, 25—40 u lang, 2—3 u breit, hyalin. 

Von Mai bis zum Winter auf Symphytum-Arten, Borrago offici- 
nalis und Pulmonaria offieinalis. In Böhmen auf Symphytum offieinale: 
Baumgarten und Cibulka bei Prag! Sadskä! Pardubitz (Vodak)! Welwarn 
(Kabät)! Wopparnertal bei Lobositz (Kabät)! Gross Skal! Harta (Cypers); 
Herrnskretschen (Wagner)! Täbor! Symphytum tuberosum: Komorfany, 
Zävist, Roztok bei Prag! Welbine bei Leitmeritz! Mache daselbst (Wagner); 
Rybnitek und Weisse Mühle bei Ji@in, Bohdänkov bei Liebenau (BaudyS) 
Pintovka bei Täbor! Die Blätter sind gewöhnlich von den Flecken dicht 
besäet. 


71. Entyloma Fergussoni (Berkeley et Broome) Plowright. — Protomyces 
Fergussoni Berkeley et Broome. — Entyloma canescens Schroeter. 


Flecke blattbeiderseits oder nur blattunterseits, rundlich, 1—2 mm 
breit, weiss, später in der Mitte bräunlich; Sporen kuglig, 11—13 u breit, 
mit 1—1’5 u dieker, hellgelber, glatter Membran; Konidien zylindrisch, 
25—40 u lang, 2'5—3 u breit. 

Von Juli bis Oktober auf Blättern verschiedener Myosotis-Arten. 
In Böhmen auf Myosotis palustris: Welwarn, Turnau (Kabät)! Eisen- 
stadt! bei Ji&in (BaudyS)! Myosotis arvensis: Kbelniee bei Ji@in (Baudys)! 

Diese Brandart ist in den Sammlungen gewöhnlich steril, denn die 
Sporen bilden sich erst in älteren Blättern, 


55 


72. Entyloma Linariae Schroeter. 


Flecke gelblich, später weiss, rundlich oder länglich, 1—2 mm breit, 
unterseits schwach gebräunt, manchmal zusammenfliessend; Sporen kuglig 
oder eiförmig, 11—15 u breit, glatt, mit doppelter Membran: die äussere 
gelblich, die innere hyalin, beide gleichmässig je 1 « dick. 

Von Juni bis Oktober in den Blättern von Linaria vulgaris: Turnau 
(Kabät)! Butoves und Rybnidek bei Jitin, T&Sin bei Eisenstadt] (Baudy3); 
Herrnskretschen (Wagner). 


73. Entyloma veronicicola Lindroth. 


Flecke blattbeiderseits, rundlich, schwach verdickt, '/;—1 mm breit, 
anfangs grau, später braun; Sporen kuglig, 13—17'5 u breit, eder 17°5 
bis 21 u lang, 155 —17°5 u breit, mit hellgelber, doppelter Membran: die 
innere 1°5 u, die äussere 25 u dick, glatt. 

Von August bis Oktober auf Blättern von Veronica serpyllifolia 
und V. acinifolia bisher nur in Finnland, Deutschland und Montenegro. 
Bei uns auf Veronica serpyllifolia: Bei Liebenau (Baudy3)! 


Entyloma Henningsianum Sydow. — Ent. Valerandi Rostrup manuser. 


Flecke blattbeiderseits, rundlich oder länglich, 4-8 mm breit, an- 
fangs gelblich, später gelbbraun, schwach verdickt; Sporen kuglig, 10 bis 
15 u breit, oder eiförmig, bis 18 « lang, mit hellgelber, glatter, 2—2°5 u 
dieker Membran. 

Von Juli bis September in den Blättern von Samolus Valerandı in 
Dänemark und Deutschland. Vielleicht auch in Böhmen. 


Entyloma Plantaginis Blytt. 


Flecke blattbeiderseits, gelblich, undeutlich, nicht begrenzt, unregel- 
mässig; Sporen kuglig bis eiförmig, im Zusammenhange eckig, 10—18 u 
breit, mit doppelter, gelbbrauner, 2—2°5 «u dieker Membran, glatt. 

Auf Blättern von Plantago media in Norwegen und Pl. lanceolata 
in Galizien, vielleicht auch bei uns, denn der Pilz ist sehr unansehnlich 
und deshalb wohl bisher übersehen worden. Die Diagnose wurde nach 
dem galizischen Material (gesammelt vom Wröblewski) von mir ent- 
worfen. 


74. Entyloma Brefeldi Krieger. 


Sporen in Blättern in gelblichen, langen und ausgedehnten Streifen, 
kuglig oder eiförmig, im Zusammenhange polyedrisch, 11—19 u breit, 
mit hellgelber bis hellgelbbrauner, zweischichtiger, 2—4 u dicker, glatter 
Membran. 


56 


Von Juli bis August in Blattspreiten und Blattscheiden von Holcus 
mollis: Fichtelberg im Erzgebirge (Krieger)! Phalaris arundinacea: Po- 
lenztal in der böhm.-sächs. Schweiz (Krieger)! 

Kommt auch in den Blättern von Arrhenatherum avenaceum, Holeus 
lanatus und Poa pratensis vor. Die befallenen Blätter sind gelb verfärbt, 
sonst fallen sie gar nicht auf, da keine begrenzte Flecke gebildet werden. 


3) Sporenmembran dunkelbraun. 


75. Entyloma crastophilum Saccardo. 


Flecke blattbeiderseits, zwischen den Nerven dichtstehend, rundlich 
oder kurz striehförmig, bis 2 mm lang, manchmal quer oder der Länge 
nach zusammenfliessend, schwarz; Sporen kuglig oder eiförmig, 8—14 u 
breit, dieht verklebt, deshalb polyedrisch; Membran dunkelbraun, in den 
Ecken dicker, glatt. 

In den Blättern von Dactylis glomerata, Holcus lanatus, H. mollis, 
Phleum pratense von Juli bis zum Winter. Holcus mollis: Kuhstall in 
der böhm.-sächs. Schweiz (Krieger)! und gewiss noch anderwärts. 


Entyloma irregulare Johanson. 


Flecke blattbeiderseits, rundlich oder länglich, etwa 0'25—1'8 mm 
breit, oft quer oder der Länge nach zusammenfliessend, anfangs grau, 
später schwarz; Sporen nicht verklebt, kuglig, eiförmig, 8—14 u breit, 
oder länglich, oft auch unregelmässig, bis 19 « lang, glatt, mit hellka- 
stanienbrauner, 1—1'/; u dieker, stellenweise diekerer Membran; Koni- 
dien verlängert, spindelförmig, oft am Scheitel dieker, wenig gebogen, 
10 «u lang, 1'5—3 u dick, hyalin. 

Von August bis Oktober in den Blättern von Poa pratensis. Wohl 
auch in Böhmen. Durch freie, hellere, weniger regelmässige Sporen von 
der vorangehenden Art verschieden. 


B. Sporen in Tuberkeln gebildet. 
a) In den Blattspreiten und Blattstielen. 


76. Entyloma microsporum (Unger) Schroeter. — Protomyces 
microsporus Unger. 


Tuberkeln halbkugelig, länglich bis verlängert, 2—10 mm gross, an- 
fangs weiss, später lederbraun, innen weiss, dann berstend, schwach stäu- 
bend; Sporen kuglig, eiförmig oder länglich, 15—25 «u lang, 12—18 u breit, 
im Zusammenhange polyedrisch oder zusammengedrückt, mit sehr hell- 
gelber, ungleichmässig bis 7 u dicker, glatter Membran. 

Von August bis Oktober auf Blattspreiten und Blattstielen von 
Ranunculus acris: Drä&ov bei Rovensko! Neue Mühle bei Liebenau (Bau- 


57 


dyS). Ranunculus repens: Ktova, Novy mlyn, Gross Skal bei Rovensko! 
Nechanice, Zebin, Kolin, Butoves bei Ji@in, Eisenstadt], Liebenau (Baudy3); 
Eisenstein im Böhmerwalde (Krieger). 


77. Entyloma Eryngii (Corda) De Bary. — Physoderma Eryngii Corda. 


Tuberkeln blattbeiderseits, wenig gewölbt, anfangs schwach violett, 
später braun, 1—3 mm breit, oft zusammenfliessend, unregelmässig ber- 
stend, stäubend; Sporen in senkrechten Reihen, kuglig bis länglich, 
10—15 u breit oder bis 22 u lang, stark polyedrisch, mit hellgelbbrauner, 
doppelter Membran: die innere gleichmässig, die äussere ungleichmässig 
dick, im Wasser leicht aufquellend, glatt. 

Eryngium campestre: In der nächsten Umgegend von Prag öfters, 
hier schon von Corda und Opiz gesammelt! Unter Kr& (Opiz)! Vysocan! 
Kuchelbad! Koda bei Beraun! Kolin (Veselsky); Kadina (Peyl)! Budo- 
hostice bei Welwarn (Kabät)! Cesov bei KopidIno, Velis bei Ji&in (Baudy)3). 
Brüx (Stika)! Teplitz (Thümen, Eichler)! Aussig! 


b) Auf dem Stengel und Hypokotyl. 


Entyloma Aschersonii (Ule) Woronin. — Sorosporium Aschersonii Ule. — 
Ustilago Magnusi Winter p. p. 


Beulen auf dem Stengel und Hypokotyl, fast kuglis, manchmal bis 
1 cm breit, oft gehäuft, anfangs innen hellgelb, später kastanienbraun; 
Sporen kuglig oder eiförmig, 11—21 u breit, im Zusammenhange wenig 
zusammengedrückt, mit mehrschichtiger, 4—7 u dicker, hellkastanien- 
brauner, glatter Membran. 

Auf Gnaphalium arenarıum von Juli bis zum Winter in Deutsch- 
land. Vielleicht auch bei uns. Die befallenen Pflanzen oder ihre Triebe 
gehen zu Grunde. 


Entyloma Magnusii (Ule) Woronin. — Sorosporium Magnusit Ule. — Usti- 
lago Magnusüt Winter p. p. 


Beulen auf den Stengeln und auf dem Hpypokotyl, fast kuglig, 
3—10 mm dick, oft gehäuft, anfangs innen hellbraun, später dunkelbraun; 
Sporen kuglig oder eiförmig, 13—25 «u breit, im Zusammenhange oft po- 
lyedrisch, mit mehrschichtiger, 4—6 u dieker, hellgelber, glatter Membran. 

Auf Gnaphalium luteo-album von Juli bis zum Winter in Deutsch- 
land. Vielleicht auch bei uns. 

Von der vorangehenden Art durch grössere, hellere Sporen ver- 
schieden. 


98 


13. Gatt. Schinzia Naegeli (Entorrhiza C. Weber). 


Myzel im Rindenparenchym der Wurzeln, verzweigt. Sporen dick- 
wandig, intrazellular an den Enden büschelig verzweigter Hyphenaeste 
gebildet. Ein bis mehrere, manchmal wenig verzweigte Promyzelien. 
Sporidien klein, sichelförmig, am Ende des Promyzels und seiner Aeste 
entstehend, seltener ein wenig herabgerückt. 


78. Schinzia Aschersoniana Magnus. —- Entorrhiza cypericola Schroeter. — 
E. Aschersoniana Lagerheim. 


Tuberkeln auf den Wurzeln, eiförmig bis ellipsoidisch, bis 1 cm 
lang, bis 5 mm breit, hellbraun; Sporen in den Zellen der Tuberkeln, 
kuglig, 15—24 u breit, oder eiförmig, manchmal auch zugespitzt, 19—28 u 
lang, 17—25 u breit; Membran dick, gelb oder hellkastanienbraun, mit 
zahlreichen, groben, abgerundeten Warzen besetzt. 

Von Juni bis September auf Wurzeln von Juncus bufonius: Läz bei 
Pribram! Herrnskretschen (Wagner). 

Saccardo, Schroeter und Schellenberg geben die Sporen 
viel kleiner an. Ich finde sie aber so, wie oben angegeben. 


Schinzia Casparyana Magnus. — Entorrhiza Casparyana De Toni. 


Tuberkeln wie bei der vorangehenden Art; Sporen kuglig, 17—22 u 
breit, hellgelb, mit grossen, unregelmässigen, stark gewölbten, bis 5 u 
breiten Warzen bedeckt. 

In den Wurzeln von Juncus Tenageja ın Deutschland und auf der 
Insel Sardinien. Vielleicht auch in Böhmen. - 

Die Diagnose wurde aus den Angaben von Magnus zusammengestellt. 
(Beriehte d. deutsch. bot. Ges. 1888, pg. 103.) 


79. Schinzia digitata (Lagerheim) Magnus. — Entorrhiza digitata Lagerheim. 


Tuberkeln wie bei den vorangehenden Arten, handförmig geteilt; 
Sporen kuglig, 17—30 u breit, hellkastanienbraun, mit grossen, zerstreut 
stehenden Warzen. 

In den Wurzeln von Juncus lamprocarpus, J. arcticus. Auf der 
ersten Nährpflanze: Zwischen Rybnicek und Brada bei Ji&in (Baudys)! 

Von der vorangehenden Species ist die vorliegende durch die Form 
der Tuberkeln und grössere Sporen, deren Membran von weniger zahl- 
reichen, zerstreut stehenden und grösseren Warzen besetzt ist, ver- 
schieden. 


Schinzia cypericola Magnus. — Entorrhiza cypericola De Toni. 


Tuberkeln wie’bei Schinzia Aschersoniana; Sporen eiförmig-länglich, 
20—28 u lang, 13—21 u breit, hellbraun, mit doppelter Membran: die in- 


59 


nere gefärbt, undeutlich eingeschrumpft netzig, seltener warzig, die äus- 
sere hyalin. 

Von Juli in den Wurzeln von COyperus flavescens. Wohl auch in 
Böhmen. 


Schinzia scirpicola, Correns. — Entorrhiza scirpicola Sace. et Syd. 


Tuberkeln wie bei Schinzia Aschersoniana, 1—1'’5 mm dick; Sporen 
ellipsoidisch oder eiförmig, 16—20 u lang, 11—14 u breit; Membran gelb, 
mit spiralig aufsteigenden Leisten besetzt. 

In den Wurzeln von Scirpus pauciflorus in der Schweiz, vielleicht 
auch in Böhmen. 

Die Diagnose wurde aus der Abhandlung des Autors in Hedwigia 
1897, pag. 40 entnommen. 


14. Gatt. Schroeteria. 


Sporen zu zwei oder drei verbunden, mit einer breiten Fläche sich 
berührend. Keimung im Wasser mit einem fadenförmigen Promyzel, 
an dessen Scheitel winzige, kuglige Sporidien entstehen, im Nährboden 
nur mit einem fadenförmigen Promyzel, ohne Sporidien. 

Der ganze habitus des Pilzes zeigt auf die Hemibasidien. 


80. Schroeteria Delastrina (Tulasne) Winter. — Thecaphora delastrina 
Tulasne. — Geminella delastrina Schroeter. 


Sporenmasse in den Kapseln eingeschlossen, in den Eianlagen, Funi- 
kulen und Plazenten entwickelt, schwarzbläulich; Sporen zu 2, seltener 
zu 3 fest verbunden, kuglig oder eiförmig, an den Berührungsseiten ab- 
geflacht; Doppelsporen ellipsoidisch, 20—30 «u lang, 12—17 « breit, in der 
Mitte mehr oder weniger eingeschnürrt; Membran schwarzbraun, schwach 
bläulich, besetzt mit groben, 1—1’5 «u hohen, unregelmässigen Nanzem, 
(Siehe Abb. 14, Fig. 5, 6.) 

In den Kapseln verschiedener Veronica-Arten, gewöhnlich im Mai 
aber auch im Juni und Juli. Veronica arvensis: Teplitz (Thümen, Myc. 
univ. Nr. 21 und Fungi austr. Nr. 344)! Holin bei Ji@in, Keje bei Prag 
(Baudys)! Täbor! Veronica triphyllos: Uha bei Welwarn (Kabät)! Täbor! 
Veronica verna: Täbor! 


Schroeteria Decaisneana (Boudier) De Toni. — Geminella Decarsneana 
Boudier. 


Sporenmasse in den Kapseln, nur aus den Funikulen entstanden, 
olivenschwarzbraun; Sporen zu zwei locker verbunden, an den Berüh- 
rungsseiten abgeflacht, bald zerfallend; einfache Sporen kuglig, seltener 
eiförmig, 7’5—15 u breit; Membran hellbraun, von längeren Leisten besetzt. 


60 


Im Mai und Juni in den Kapseln von Veronica hederifolia. G@ewiss 
auch in Böhmen. 

Diese Brandart befällt nur die Funikulen, so dass die Samen zwar 
entwickelt sind, die Keimfähigkeit aber verbüsst haben. In den Diagnosen 
werden die Sporen als warzig angegeben; ich fand sie mit längeren Leisten 
besetzt. 


15. Gatt. Tuburcinia (Fries) Woronin emend. 


Sporenballen ohne Nebenzellen, vielsporig, in einem Hyphenknäuel 
entstehend. Promyzel kurz, mit 4—8 scheitelständigen, länglichen, öfters 
zu zwei verbundenen Sporidien. Sporidien bilden sekundäre und diese 
wieder tertiäre Sporidien. Konidien entweder eiförmig oder birnförmig, 
auf langen Hyphen zwischen den Epidermiszellen hervorbrechend und 
weisse Anflüge bildend (Tubureinia Trientalis) oder kuglig, kettenweise 
entstehend, auf den Staubfäden und Fruchtknoten entwickelt (Tubureinia 
primulicola). 


81. Tuburecinia Trientalis Berkeley et Broome. — Sorosporium Trientalis 
Woronin. 


Brandtuberkeln auf den Blattspreiten, hauptsächlich auf den Nerven, 
auf Blattstielen und Stengeln, rundlich, verlängert oder unregelmässig, 
manchmal bis einige cm lang, von grauer Epidermis bedeckt, an der 
Oberfläche runzlig-körnig, dann berstend; Sporenmasse grobkörnig, 
schwarz; Sporenballen kuglig bis länglich, gewöhnlich unregelmässig, 
30—100 « lang, schwarzbraun, mit mehr oder weniger deutlicher, gelb- 
licher, steriler Hülle, bis 100sporig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, durch 
gegenseitigen Druck verschiedenartig zusammengedrückt, 13—22 u lang, 
dunkelkastanienbraun, glatt. 

Konidien (Ascomyces Trientalis Berkeley): Myzel durchdringt die 
ganze Nährpflanze, die schlanker ist als die gesunde; Blätter schmäler, 
oft gekrümmt und auf der ganzen Unterseite mit weissem Sporidienan- 
fluge. Konidien eiförmig bis länglich, nach oben verjüngt, 11—14 u lang, 
5—7 u breit, mit dünner, hyaliner Membran, auf langen, fadenförmigen 
Stielen. 

Konidien Ende Mai und im Juni, Uhlamydosporen im Juni und 
Juli auf Trientalis europaea: Am Wege aus dem Elbgrunde zur Elbfall- 
baude, ca 1275 m (Kühn); im Elbtale nächst Spindelmühle (J. Kunze, 
Fungi selecti Nr. 212). 


Tuburcinia schizocaulon (Cesati) Maire. 


In den Stengeln dünnere oder dickere, federkielartige Intumes- 
zenzen, oft bis 1 dm lang, auf den Blättern kürzer, anfangs geschlossen 


61 


später der Länge nach berstend, stäubend; Sporenmasse schwarz; Spo- 
renballen kuglig bis länglich, 33—72 u lang, schwarzbraun, mit steriler, 
gelblicher, oft an Nebenzellen erinnernder Hülle, 6—-30sporig; Sporen 
kuglig bis ellipsoidisch, durch gegenseitigen Druck polyedrisch, 9—16 u 
breit, dunkelkastanienbraun, undeutlich höckerig. 

Im Juli und August in den Stengeln und Blättern von Euphrasia 
lutea. Myzel durchdringt wohl die ganze Nährpflanze, die schlank, ge- 
streckt und federkielartig verdickt ist. Konidienstadium fehlt. Wohl auch 
in Böhmen. 


Tubureinia primulicola (Magnus) Kühn. — Urocystis primulicola Magnus. — 
Parpalopsis Irmischiae Kühn. 


Konidien auf den Staubfäden und Fruchtknoten in weissen, kon- 
tinuierlichen Anflügen, zuerst schmierig, später trocken, stäubend; Sporen 
kuglig, 3—8 u breit, kettenartig gebildet, durch interkalare Hyphenstücke 
von einander getrennt, hyalin. 

Chlamydosporen daselbst gebildet, knäuelartig, schwarzbraun, stäu- 
bend, aus 5— vielen Sporen zusammengesetzt, kuglig bis eiförmig, 20—50 u 
breit; einzelne Sporen kuglig-polyedrisch, 9—15 u breit, kastanienbraun, glatt. 

In den Blüten von Primula officinalis und P. elatior, wohl auch 
ın Böhmen. 


Tubureinia Paridis (Unger) Vestergren. — Protomyces Paridis Unger. — 
Sorosporium Paridis Winter p. p. 


Brandtuberkeln auf den Blättern rundlich bis länglich, fast den- 
dritisch, beiderseits gewölbt; auf den Stengeln verlängert, bis 1Y/; cm lang, 
schmal oder dieselben ganz umhüllend, glatt; beide von grauer Epider- 
mis lange bedeckt, später berstend, nackt, schwarz, stäubend; Sporen- 
ballen kuglig bis länglich, 32—110 u lang, schwarzbraun, mit steriler 
Hülle, 6-30sporig; Sporen kuglig bis elipsoidisch, polyedrisch, 13—20 u 
lang, dunkelkastanienbraun, glatt. 

Im Mai und Juni auf Paris quadrifolia. Bisher aus der Schweiz, 
Dänemark, baltischen russischen Provinzen und den nahe liegenden In- 
seln bekannt. Vielleicht auch in Böhmen. 


16. Gatt. Urocystis Rabenhorst. 


Sporen nur in kleinerer Anzahl (1—15) zu Sporenballen vereinigt, 
dieselben mit sterilen, helleren, kleinen Zellen, so genannten Nebenzellen 
besetzt. Die Keimung wie bei Tilletia, mit einem Promyzel, auf dessen 
Scheitel die Sporidien entstehen, oder das Promyzel ist oben verzweigt 
und die Äste wachsen zu Keimschläuchen aus. Die Nebenzellen sind als 
Flugapparate anzusehen. 


62 


82. Urocystis occulta (Wallr.) Rabenhorst. — Ur. Agropyri Wallr. p. p. 


Brandpolster auf allen grünen Teilen, länglich oder strichförmig, 
oft sehr lang, der Länge nach und quer zusammenfliessend, von silber- 
grauer F'pidermis bedeckt, in der Längsrichtung berstend; Sporenmasse 
schwarz, stäubend; Sporenballen kuglig bis länglich, oft unregelmässig, 
16—38 u lang, 16—32 «u breit; Hauptsporen 1—2, seltener 3—4, ein- 
schichtig oder — falls 4 — übereinander, 10—18 u gross, kuglig bis läng- 
lich an den Berührungsseiten flach oder auch sphärisch, hellkastanien- 
braun; Nebensporen gelbbraun, halb- 
kugelig oder abgeflacht, selten den 
sanzen Ballen bedeekend, oft nur 
hie und da entwickelt, auch verein- 
zelt, 7—16 ubreit. 

Im Juni und anfangs Juli auf 
Secale cereale in ganz Böhmen. 
Diese Brandart ist dem Roggen 
sehr schädlich. Gewöhnlich ist der 
ganze Halm befallen, bleibt kurz, 
krümmt sich im oberen Teile ver- 
schiedenartig, berstet der Länge 
Abb. 22. Sporenballen von Urocystis nach, so dass der innere, von Spo- 
occulta aus Roggen. (Original.) ren schwarz bestäubte Raum völlig 
geöffnet ist. Die Ähren verkümmern, 
sind mehrfach um ihre Achse gedreht, schiessen gewöhnlich nicht aus 
und nur ihr zugehöriger Stengelteil drängt sich bogenförmig an der 
Seite aus der Scheide hervor. Die Körner entwickeln sich überhaupt 
nicht. Gewöhnlich kommt der Pilz nur zerstreut und selten vernichtet 
er bis °/; aller Halme. 


83. Urocystis Agropyri (Preuss) Schröter. — Ur. Ulei Magnus. — Ur. Fe- 
stucae Ule. 


Brandpolster auf den Blattscheiden und Blattspreiten, striehförmig, 
verschieden lang und breit, anfangs von grauer Epidermis bedeckt, später 
geborsten, schwarz, stäubend; Sporenknäuel kuglig, ellipsoidisch bis läng- 
lich, regelmässig oder öfters unregelmässig, 16—34 u lang, 19—28 u breit; 
Hauptsporen 1—3, seltener 4, einschichtig, 10—18 u lang, kuglig bis elli- 
psoidisch, an den Berührungsstellen mehr oder weniger abgeflacht, hell- 
kastanienbraun; Nebensporen hyalin bis gelblichbraun, flach, halbkugelig 
oder fast kuglig, die Hauptsporen gänzlich bedeckend, 5—13 „ breit. 

Auf Agropyrum repens, Alopecurus pratensis, Arrhenaterum avena- 
ceum, Bromus inermis, Dactylis glomerata, Festuca rubra, F. ovina, Hol- 
cus mollis, Melica nutans, Poa annua, P. trivialis u. A. vom Frühjahre 
bis zum Winter. In Böhmen bisher nur auf Agropyrum repens: Teplitz 


63 


(Thümen, Mye. univ. 419; Fung. austr. 1229)! Leitmeritz (Wiesbaur)! 
Herrnskretschen (Krieger), Lana, VokSiee und Kbelnice bei Jiäin, Zä- 
skali und Jilove bei Liebenau (BaudyS). Alopecurus pratensis: Sedlovice 
bei Sichrow, Wiesenmühle bei Liebenau, Herrmannstal (Baudy3)! 


84. Urocystis Fischeri Körnicke. 


Brandpolster auf den Blattspreiten, seltener auch auf den Scheiden, 
blasenförmig oder strichförmig, verlängert, reihenweise, der Länge nach 
zusammenfliessend, von grauer Epidermis bedeckt, dann mittelst eines 
Längsrisses berstend; Sporenmasse schwarzbraun, stäubend; Sporenballen 
kuglig, ellipsoidisch bis länglich, 23—48 u lang, 23—30 « breit; Haupt- 
sporen 1—2, seltener 3 (und dann die Ballen bis 42 « breit), einschichtig, 
16—20 u gross, kuglig bis ellipsoidisch, an den Berührungstellen mehr 
oder weniger abgeflacht, dunkelkastanienbraun; Nebensporen gelbbraun, 
flach bis halbkugelig, die Hauptsporen gänzlich deckend, 5—13 u breit. 

Auf verschiedenen Oarex-Arten (C. acuta, hirta, muricata, vulgaris 
u. A.) von Mitte Mai bis August. In Böhmen auf Carex acuta: Auf den 
Wiesen unterhalb Kuldanov nächst Tabor (13. Mai 1914)! Carex vulgaris: 
Wiesen bei„Welwarn (Kabät)! Carex glauca: Nächst Liebenau (Baudy3)! 

Von Urocystis Agropyri hauptsächlich durch grössere Sporenballen 
und Sporen, wie auch intensivere Verfärbung derselben verschieden. 


85. Urocystis Junei Lagerheim. 


Sporenmasse in den Halmen versteckt und erst, nachdem dieselben 
geborsten sind sichtbar, massenhaft entwickelt, schwarzbraun, stäubend; 
Sporenballen kuglig bis stark verlängert, 34—65 u (manchmal bis 85 u) 
gross, 4—15zellig, seltener 1—3zellis; Hauptsporen kuglig, eiförmig bis 
ellipsoidischh, 11—16 u lang, hellkastanienbraun; Nebensporen niedrig, 
wenig gewölbt, seltener halbkugelig, 4—13 u breit, gelblich, eine kontinuier- 
liche Hülle bildend. 

Im Juni im Innern der Halme von Juncus filiformis: Tabor! Lhota 
Stoklasnä daselbst! 


Urocystis Lagerheimii Bubaäk n. sp. 


Brandpolster stark verlängert, bis 3 mm lang, das ganze Blatt um- 
schliessend, von silbergrauer Epidermis bedeckt, dann nackt, schwarz, 
stäubend; Sporenballen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, länglich, 28—48 u 
lang, gewöhnlich 1—4sporig, einschichtig, oder 5—-7sporig und dann zwei- 
schichtis; Hauptsporen kuglig, eiförmig, ellipsoidischh 13—24 u lang, 
dunkelkastanienbraun; Nebensporen stark abgeflacht, manchmal nur als 
ein Leistennetz entwickelt, 4—10 u breit, gelblich, eine kontinuierliche 
Decke bildend. 


64 


Die vorliegende Brandart wurde von Lagerheim auf der Insel 
Bornholm (Schweden) gefunden und in Sydow’s Ustilagineen Nr. 247 als 
Uroceystis Junei ausgegeben. Von dieser Art ist sie aber durch folgende 
Merkmale verschieden: Die Sporenballen sind kleiner und aus einer klei- 
neren Zahl von Hauptsporen zusammengesetzt; die Hauptsporen sind 
grösser, die Nebensporen sehr flach und fast nur als ein Leistennetz 
entwickelt. 


Urocystis Johansoni (Lagerheim) Magnus 1895. — Ur. Junci var. Johansoni 
Lagerheim. — Ur. Johansoni Bubäak 1912. 


Blasen '/„—®/, mm lang, an der Blattbasis, von silbergrauer Epi- 
dermis bedeckt, später nackt, schwarz, stäubend; Sporenballen kuglig, ei- 
förmig, ellipsoidisch, 19—38 «u gross, 1—4sporig, oder seltener 5—6sporig; 
Hauptsporen kuglig oder eiförmig, 8-13 u lang, schwarzbraun; Neben- 
sporen niedrig, wenig gewölbt, 4—10 u breit, gelbbraun, die Hauptsporen 
gänzlich bedeckend. 

Auf der Basis der Blätter von Juncus bufonius in Schweden und 
Norwegen. Von den zwei vorangehenden Arten durch kleinere Sporen- 
ballen und Hauptsporen verschieden. Von Uroeystis Junci ausserdem 
noch durch wenigsporige Ballen, von Ur. Lagerheimii durch mehr ge- 
wölbte Nebensporen. Die Konturen der Hauptsporen sind oft undeutlich, 
denn sie werden von der intensiv braun verfärbten Basis der Neben- 
sporen verdunkelt. 


Urocystis Luzulae Schroeter. 


Brandpolster auf den Blattspreiten und Blattscheiden, schmal, strich- 
förmig, oft einige cm lang, nicht selten dicht nebeneinander liegend und 
quer zusammenfliessend, von grauer Epidermis bedeckt, dann nackt, 
schwarz, stäubend; Sporenballen kuglig bis ellipsoidisch, 29—48 u lang, 
gewöhnlich 3—5sporig, oder auch 1—2, seltener 6sporig; Hauptsporen 
kuglig oder eiförmig, 9—15 « lang, schwarzbraun; Nebensporen ziemlich 
gewölbt, 6—11 u breit, die Hauptsporen gänzlich bedeckend, kastanienbraun. 

Im Juni auf Luzula pilosa. Wohl auch in Böhmen. 


86. Urocystis Colchici (Schlechtendal) Rabenhorst. — Caeoma Colchici 
Schlechtendal. 


Brandsporen in den Blättern, kurz oder verlängert, reihenförmig 
geordnet, von der Epidermis bedeckt, später in der Längsrichtung ber- 
stend, zu langen Streifen zusammenfliessend, schwarz, stäubend; Sporen- 
ballen unregelmässig kuglig bis länglich, 26—42 u gross, 1—2sporig, oft 
auch 3—4sporig; Hauptsporen kuglig oder eiförmig, kastanienbraun, 
11—19 u gross; Nebensporen sehr zahlreich, 7—19 u breit, flach gewölbt, 


65 


intensiv gelbbraun, die Hauptsporen gänzlich, hier und da sogar zwei- 
schichtig deckend. 

Im Mai und Juni, seltener später auf Blättern von Colchicum au- 
tumnale: Welwarn (Kabat)! Chotuc bei Krinec! bei dem Zehuner Teiche! 
Loucen, Liban, VokSice, Eisenstadt] und Kbelnice bei Jicin (Baudy3); 
Kacina (Peyl)! Teplitz (Thümen, Fung. austr. Nr. 940.)! Berg »Hora« 


bei Merzkles! Strizowitzerberg bei Aussig (Wiesbaur)! Mosern daselbst! 
Levin! Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur)! 


87. Urocystis Leucoji Bubak. 


Brandstreifen blasenförmig, 1—10 mm lang, im Umrisse elliptisch, 
blattbeiderseits gewölbt, oft zusammenfliessend, von grauer Epidermis 
bedeckt, später nackt, stäubend. Sporenballen ziemlich regelmässig, kuglig 
bis länglich, 24—38 u gross, 1sporig, seltener 2sporig; Hauptsporen kuglig 
bis ellipsoidisch, schwer sichtbar, dunkelkastanienbraun; Nebensporen wie 
bei Ur. Colchiei, aber immer nur einschichtig. 

Im Juni in den Blättern von Leucojum vernum: Teplitz (Dr. G, 
Eichler in Petrak’s, Fungi Eichleriani Nr. 1.)! 

Die vorliegende neue Art, die ich im J. 1912 in Houby cCeske, 
Teil II (Hemibasidii), pg. 66 beschrieb, weicht von Ur. Colchici durch 
folgende Merkmale ab: Die Sporenballen sind fast regelmässig, gewöhn- 
ich nur 1sporig; die Hauptsporen sind grösser. Anch habituell ist sie 
von Ur. Colchiei verschieden. 


88. Urocystis Gepulae F'rost. 


Brandblasen auf Blättern und Zwiebelschuppen, länglich oder strich- 
förmig, verschiedenartig zusammenfliessend, und dann bis 8 cm lang, 
von silbergrauer Epidermis bedeckt, später berstend, nackt, schwarz, 
stäubend; Sporenballen ziemlich regelmässig, kuglig oder eiförmig, 17 bis 
28 u gross, gewöhnlich 1sporig, selten 2—3sporig; Hauptsporen kuglig 
oder eiförmig, 11—17 u gross, dunkelbraun; Nebensporen sehr zahlreich, 
eine kontinuierliche Hülle bildend, stark gewölbt, oft fast kuglig, 4—8 u 
breit, gelbbraun. 

Von Mai bis Juli auf Allvum Cepa: Tabor, in den Mistbeeten hie- 
siger Gärtner alljährlich! Alkum Porrum: Daselbst! 

Ein sehr gefährlicher Pilz, welcher den Gärtnern grossen Schaden 
verursacht, indem er in manchen Jahren eine Aussaat nach der andern 
vernichtet. 

Die Art ist sehr typisch unter den verwandten und zeichnet sich 
durch kleine Sporenballen und kleine, stark gewölbte Nebensporen aus. 


Sie wurde nach Europa wahrscheinlich aus Amerika eingeschleppt. 
5 


66 


Urocystis Allii (Beltrani) Schellenberg. — Urocystis Colchici forma Allii 
subhirsuti Beltrani. 


Brandblasen 2—3 mm lang, 1—2 mm breit, in der Längsrichtung 
durch einen unregelmässigen Riss berstend, schwarz, stäubend; Sporen- 
ballen kuglig bis ellipsoidisch, 20—30 « gross, 1—2sporig; Hauptsporen 
kuglig oder seltener ellipsoidisch, 14—18 « breit, kastanienbraun; Neben- 
sporen zahlreich, gewöhnlich eine kontinuierliche Hülle bildend, 6—-10 u 
breit, gelbbraun. (Nach Schellenberg). 

Auf Blättern von Allium-Arten, besonders von Allium oleraceum. 
Wohl auch in Böhmen. 


89. Urocystis Anemones (Persoon) Winter. — Uredo Anemones Persoon. 


Brandblasen auf Blättern und Stengeln, klein oder gross, kuglig 
bis länglich oder auch federkielartig, von grauer oder brauner Epidermis 
bedeckt, später berstend, nackt, stäubend; Sporenballen sehr ungleich, 
kuglig bis länglich, 20—38 «u lang, 19—25 « breit; Hauptsporen kuglig 
bis ellipsoidisch, 1—12, auf den Berührungsseiten abgeflacht, 15—25 u 
lang, kastanienbraun; Nebensporen gelbbraun, keine zusammenhängende 
Schicht bildend, oft nur zerstreut, vereinzelt oder gänzlich fehlend, 8 bis 
19 « lang, flach oder halbkugelig. 

Auf verschiedenen Ranunculaceen, in Böhmen auf: Anemone ne- 
morosa von Ende April bis Ende Mai sehr verbreitet. Anemone ranun- 
culordes: Set Prokopius bei Prag (Baudys). Ficaria verna im Mai: Kr@ 
bei Prag (S. Prät); Liebenau (Baudy3)! Herrnskretschen (Wagner)! He- 
patica triloba*) im Mai und Juni: (In der böhmischen Ausgabe der He- 
mibasidien aus Versehen nicht aufgeführt)! Zahorfanerschlucht bei Davle, 
Koda bei Tetin! Potrosowitz bei Liebenau (Baudys); Turnau, Mühlhausen 
a/E., Bad Sternberg bei Smeöno (Kabät)! Teplitz (Thümen, Eichler)! 
Gross Wostray bei Aussig! Pintovka und Pribenice bei Täbor! Pulsatilla 
patens im Juni: Kahlerberg bei Leitmeritz! Ranunculus auricomus im 
Mai und Juni: Täbor! Uhynov! Ranunculus bulbosus im Juni: Teplitz 
(Thümen). Ranunculus repens: Buben“ (Celakovsky fil.); Straschnitz bei 
Prag (BaudyS), Aussig (Celakovskv fil.); Bodenbach (Wagner); Maria- 
schein (Wiesbaur)! Teplitz (Thümen); Gross Skal! Hlavatice bei Turnau, 
Kopanina bei Eisenbrod, Bezde@in und Bohdäankov bei Liebenau, Zebin 
bei Ji@cin (BaudyS)! Von Juni bis Oktober. 

Uroeystis Anemones ist in jetziger Auffassung eine Kollektivart. 
Es ist aber sehr schwer einzelne Formen morphologisch auseinander 


*) Hierher gehört auch Uredo syncocca Kirchner in Lotos 1856, pg. 179: 
»Sporen schön dunkelblau, undurchsichtig, sehr gross, kugelrund, stiellos, in 
rundlichen, grossen, stark erhabenen und tief unter der Epidermis sitzenden 
Haufen«. An der unteren Blattfläche von Hepatica triloba 3 albiflora Opiz. Im 
Pohnholz bei Kaplitz. 


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zu halten und deshalb ist es nötig durch diesbezügliche Infektionsver- 
suche die Selbständigkeit der von mir aufgestellten Formen festzustellen. 
Soweit mir nötiges Material vorlag, kann ich darunter folgende Rassen 
uuterscheiden: 

1. typica m. Sporenballen überwiegend 1sporig, öfters auch 2—3spo- 
rig; Hauptsporen oft länglich, 15—22 «u lang; Nebensporen wenige oder 
keine entwickelt, intensiv gebräunt und stark gewölbt. Auf Anemone 
nemorosa, ranunculoides, silvestris und Helleborus-Arten. 


2. Pulsatillae m. Sporenballen 1—3sporig, seltener 4—5sporig; Haupt- 
sporen kuglig bis länglich, mit zahlreicheren, ziemlich gewölbten, gelb- 
braunen Nebensporen. 

3. Ranunculi repentis m. Sporenballen 1—3sporig, seltener 4—5spo- 
rig; Hauptsporen überwiegend kuglig oder eiförmig, 16—-19 u breit; 
Nebensporen wenige oder keine entwickelt. Von der Forma typica be- 
sonders durch kleinere Hauptsporen verschieden. 

4. Ranunculi auricomi m. Sporenballen 4—6sporig, seltener 1—3spo- 
rig; Hauptsporen kuglig oder eiförmig; Nebensporen flach, wenig ge- 
wölbt, nur wenige oder keine vorhanden. 

5. Hepaticae m. Einsporige Sporenballen sehr selten, gewöhnlich 
nur 2—5sporige, oft auch 6—12sporige vorhanden, oft bis 50 « lang; 
Hauptsporen kuglig oder länglich, sehr wenige, schwach gewölbte oder 
keine Nebensporen. 

6. Ficariae m. Sporenballen 3— mehrsporig; Hauptsporen kuglig bis 
länglich, mit zahlreichen, intensiv gebräunten, hoch gewölbten Nebensporen. 


Die Form von Ranunculus bulbosus konnte ich nicht untersuchen. 
Schroeter führt sie in Pilze Schlesiens I, pg. 280 falsch als Uro- 
eystis sorosporioides auf, welche von Ur. Anemones durch vielsporige 
und grössere Sporenballen abweicht. 


90. Urocystis Leimbachii Körnicke. 


Brandbeulen kuglig, bis 1 cm gross, oder spindelförmig, auf dem 
Hypokotyl und der Hauptwurzel entwickelt, oder kleinere Beulchen auf 
Basalblättern vorhanden, lange bedeckt, später berstend, nackt, schwarz, 
'stäubend; Sporenballen kuglig bis länglich, 20—54 u lang, 1—2, seltener 
3—Ö5sporig; Hauptsporen kuglig, eiförmig oder kurz ellipsoidisch, 16 -25 u 
lang; Nebensporen 8—19 u breit, dunkelgelbbraun, stark gewölbt, zahl- 
reich, zerstreut oder eine kontinuierliche Hülle bildend. 

Von Mitte Juni bis Mitte Juli auf Adonis aestivalis: Srbsko bei 
Karlstein (Domin)! 

Die Selbständigkeit dieser Art, welehe mit der vorangehenden nahe 


verwandt ist, muss noch durch Infektionsversuche bewiesen werden. 
A* 


68 


Urocystis carcinodes (Berkeley et Curtis) Fischer de Waldheim. — T'heca- 
phora carcinodes Berkeley et Curtis. 


Sporenmasse in schwielenartigen Verdiekuugen der Stengel und 
Blätter, anfangs bedeckt, später stäubend, schwarz; Sporenballen kuglig 
bis ellipsoidisch, 25—45 «u breit; Hauptsporen 1—4, selten bis 6, dunkel- 
braun, 12—15 u breit; Nebensporen eine kontinuierliche Hülle bildend, 
galbbraun, derbwandig, 6—12 u breit. (Nach Schellenberg.) 

Auf Actaea spicata in der Schweiz, auf verschiedenen Actaea- und 
C'imieifuga-Arten in Nordamerika. 

Sie steht in der Mitte zwischen Ur. Anemones und Ur. sorosporioides. 
Von der ersten weicht sie durch derbwandigere Nebensporen, von der 
letzteren durch die geringe Zahl der Hauptsporen in den Sporenballen. 


Urocystis sorosporioides Körnicke. 


Brandblasen blattunterseits, rundlich oder verlängert, 1—5 mm lang, 
auf den Blattstielen und Stengeln bis 1 cm lang, von grauer Epidermis 
lange bedeckt, dann berstend, schwarz, stäubig; Sporenballen kuglig bis 
länglich, 28—60 « lang, seltener länger, 4—-15sporig, manchmal auch 
1—3sporig; Hauptsporen kuglig bis kurz ellipsoidisch, 9—19 « lang, dunkel- 
braun; Nebensporen 7—16 «u lang, gelbbraun, stark gewölbt, den Ballen 
ganz oder nur stellenweise bedeckend. 

Im Juli in Europa auf verschiedenen Thalictrum-Arten. Wohl auch 
in Böhmen. Sie zeichnet sich besonders durch die grossen, vielsporigen 
Ballen aus. 

In Amerika soll dieselbe Art auch auf Aconitum, Aquilegia und 
Delphinium vorkommen. 


91. Urocystis Violae (Sowerby) Fischer de Waldheim. — Granularia 
Violae Sowerby. 
(Abb. 23.) 

Brandtuberkeln auf den Blattspreiten und Blüten, blasenförmig, 
rundlich bis länglieh; auf den Blattstielen und Stengeln verlängerte, oft 
bis einige cm lange, federkielartige Intumeszenzen; beide lange von der 
Epidermis bedeckt, später geborsten, schwarz, stäubend; Sporenballen fast 
kuglig oder länglich, 25—28 u gross, 4—8sporig, seltener 1—-3sporig; Haupt- 
sporen kuglig bis eiförmig, 11—19 u breit, hellbraun; Nebensporen 7—15 u 
breit, wenig gewölbt, schwach gebräunt, eine kontinuierliche Hülle bildend. 

Von Juni bis September auf verschiedenen Viola-Arten (ausser 
V. trıcolor und verwandten Spezies). In Böhmen auf: Viola ceyanea: 
Botan. Garten d. böhm. Universität (Kavina). Viola Kerneri (V. austriaca 
X hirta): Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur)! Viola lilacina Rossm.: Maria- 
schein bei Teplitz (Wiesbaur)! Tiola odorata: Liebenau (Baudys)! Sobhe- 
slav (Rybak)! 


Urocystis Kmetiana Magnus. 


Von Urocystis Violae morphologisch wenig verschieden. Kommt 
konstant nur inden Fruchtkapseln von Viola tricolor var. 
arvensis von Juni bis zum Winter vor. Bisher nur aus Ungarn und 
Schweden bekannt. Gewiss auch bei 
uns in Böhmen. 

Die Infektion findet bei der oe 
Keimung statt, so dass das Myzel / 
die ganze Pflanze durchdringt und 
in den F'ruchtkapseln aller Triebe 
sporifiziert. 


UrocystisFilipendulae (T'ulasne) Fuckel. 
— Polyceystis Filipendulae Tulasne. 


Verlängerte Intumeszenzen auf 
den Blattstielen und Nerven, lange 
bedeckt, endlich berstend, schwarz, 
stäubend; Sporenballen sehr un- 
regelmässig, bis 45 u lang, gewöhn- 
lich 2-5sporig, aber auch 1sporig, 
oder bis 7sporig; Hauptsporen kug- 
lig bis stark verlängert, 15—26 u 
lang, gelbbraun, hier und da höcke- 
ris; Nebensporen sehr ungleich, 
manchmal den Hauptsporen ähnlich, 
zerstreut, oft auch geschichtet, 7—13 u 
breit, gelbbraun. 

Besonders auf den Basalblät- 


tern von S'piraea Filipendula im Abb. 23. Urocystis Violae. Ein Blatt 


1 ; : ; : . von Viola odorata von dem Brandpilze 
al und ‚Juni. Sicher auch in Böh- befallen und isolierte Sporenballen. 


men. ® (Original.) 


17. Gatt. Doassansia Üornu. 


Sporenballen auf der Oberfläche mit einer kontinuierlichen, fester Hülle 
von sterilen Zellen. Promyzel mit scheitelständigem Wirtel von Sporidien, 
die öfters an der Basis brückenweise zusammenfliessen. Im künstlichen 
Nährboden bilden die Sporidien sekundäre und diese wieder tertiäre 
Sporidien. 

Die äussere, aus sterilen, leeren Zellen gebildete Hülle fungiert als 
Schwimmapparat, so dass sich die Sporen leicht an der Wasseroberfläche 
halten und im Frühjahre die jungen Pflanzenteile infizieren können. 


v 


92. Doassansia punctiformis (Niessl) Schroeter. — Protomyces punctiformis 
Niessl. — Setchellia punctiformis Magnus. 


Flecke gelblich, verlängert, wenig deutlich; Sporenballen im Meso- 
phyll, kuglig oder verflacht, wenig emporragend, bis '/; mm breit; sterile 
Zellen eiförmig oder verlängert, 10—20 « lang, 7—12 breit, oft wenig 
von den Sporen abweichend, manchmal auch geschichtet oder an der 
Epidermis gänzlich fehlend, kastanienbraun; einzelne Sporen kuglig oder 
eiförmig, oft polyedrisch, ”—15 «u breit, kastanienbraun. 

Von Juli bis Oktober in den Blättern von Butomus umbellatus: 
Luzniece bei Täbor! 


Doassansia Alismatis (Nees) Cornu. — Sclerotium Alismatis Nees. 


Fleceke rundlich oder ellipsoidisch, 0°5—1 cm breit, manchmal auch 
zusammenfliessend, mit breitem, gelbem Saume; Sporenballen bis 300 u 
breit, kuglig oder etwas abgeflacht, blattbeiderseits emporragend; sterile 
Zellen in radialer Richtung verlängert, 10—20 « lang, 5—10 u breit, hell- 
kastanienbraun; Sporen dicht zusammengefügt, ungleichmässig kuglig 
bis eiförmig, oft polyedrisch, 4—13 . breit, hellgelbbraun, glatt. 

Von Juni bis September im Mesophyll der Blätter von Alisma 
Plantago. Sicher auch in Böhmen. 


93. Doassansia Sagittariae (Westendorp) T'ulasne. — Uredo Sagittariae 
Westendorp. 


Flecke rundlich, gelb, später braun, bis 1’5 mm breit, gelb umsäumt; 
Sporenballen kuglig oder wenig abgeflacht, bis '/; mm breit, nur blatt- 
unterseits halbkugelig emporragend; sterile Zellen ellipsoidisch bis länglich, 
durch gegenseitigen Druck oft unregelmässig, bis 28 « lang, bis 15 u 
breit, hellbraun; Sporen unregelmässig kuglig bis eiförmig, oft polye- 
drisch, 6—20 u lang, 75—13 u breit, hellgelbbraun, glatt. 

Von Juli bis Oktober im Mesophyll der Blätter von Sagıttaria sa- 
gittaefolia: Teich »Zabokor« bei Münchengrätz (Kabät)! Elbtümpel bei 
Bad Podebrad (Kabät)! Nezliver Teich bei Rokycan (Maloch)! Teich im 
botan. Garten zu Tabor! 

Von der vorangehenden Art weicht die vorliegende durch kleinere 
Sporenballen, die Form und Farbe der sterilen Zellen. 


Doassansia Hottoniae (Rostrup) De Toni. — Entyloma Hottoniae Rostrup. 


Sporenballen in den Blattzipfeln, blattbeiderseits gewölbt, rotbraun, 
kuglig oder wenig abgeflacht, 100—200 u breit; sterile Zellen durch gegen- 
seitigen Druck zusammengepresst, unregelmässig polyedrisch oder schwach 


. 71 


verlängert, bis 20 « lang, bis 14 « breit, hellkastanienbraun; Sporen 
kuglig-polyedrisch, 8—15 « breit, hellgelbbraun. 

Von Juli bis Oktober in den Blättern von Hottonia palustris. Pro- 
myzel zylindrisch, am Scheitel mit 4 länglichen Sporidien. 


18. Gatt. Doassansiopsis Setchell. 


Sporenballen von einer Hülle aus verflochtenen Hyphen umgeben 
oder ohne dieselbe. Sporen einschichtig, eine hohle Kugel bildend, in 
deren Mitte ein pseudoparenchymatisches steriles Hyphengeflecht ausge- 
bildet ist. Promyzel mit 5-10 scheitelständigen Sporidien. Ausserdem 
noch Myzelkonidien gebildet; dieselben entstehen am Scheitel fasziku- 
lierter Hyphen, welche aus den Spaltöffnungen durchbrechen. 


Das dünnwandige, leere, parenchymatische innere Gewebe macht die 
Sporenballen zum Schwimmen geeignet. 


Doassansiopsis Martianowiana (T'hümen) Dietel. — Protomyces Martianof- 
fianus Thümen. — Doassansia Martianoffiana Schroeter. 


Sporenballen im Schwammparenchym der Blätter in gelben oder 
rotbraunen Flecken, trocken in Form kleiner Grübchen blattunterseits 
sichtbar, kuglig oder linsenförmig abgeflacht, 100—250 « breit, manchmal 
durch gegenseitigen Druck auch unregelmässig, von einer dicken, aus 
dichtverflochtenen, hyalinen Hyphen gebildeten Hülle umgeben; Sporen 
einschichtig, in radialer Richtung verlängert, gegen das Zentrum des 
Ballens verschmälert, polyedrisch, 15—22 u breit, in dem breitesten Teile 
(an der Peripherie) 7—13 « breit, von der Oberfläche der Ballen gesehen 
rundlich-eckig, kastanienbraun, glatt; der Hohlraum von einem parenchy- 
matischen, aus rundlichen oder polyedrischen, dünnwandigen. hell gelb- 
braunen leeren Zellen gebildetem Gewebe ausgefüllt. 


Von Juni bis September in Blättern verschiedener Potamogeton- 
Arten, am häufigsten in Potamogeton natans. 

Gewiss auch in Böhmen. Die Transskription »Martianoffiana« ist 
unrichtig! 


19. Gatt. Tracya Sydow. 


Sporenballen in den Blättern. Sporen einschichtig, eine hohle 
Kugel bildend, derer Mitte von einem lockeren, braunen Hyphennetz 
ausgefüllt ist. Keimung wie bei Doassansia. 


Die hohlen und nur mit einem lockeren Hyphennetz versehenen 
Sporenballen sind zum Schwimmen sehr gut angepasst. 


1 
WI. 


Tracya Hydrocharidis |,agerheim. 


Sporenballen in den Blüttern in gelben, unbestimmten Flecken, 
blattbeiderseits, mehr aber blattunterseits emporgewölbt, kuglig oder ab- 
geflacht, 120—220 « breit, dunkelbraun, leicht ausfallend; Sporen ein- 
sehichtig, in radialer Richtung verlängert, gegen die Mitte verjüngt, po- 
lyedrisch, 15—22 «u lang, in dem breitesten Teile (an der Peripherie) 
7—13 u breit, von der Oberfläche der Ballen gesehen rundlich-eckig, 
kastanienbraun, glatt, mit granuliertem Inhalt; Hohlraum von einem 
sehr lockeren, hellbraunen Hyphennetz ausgefüllt; Hyphen 1'5—2 u dick. 

In den Blättern von Hydrocharis morsus ranae von Juli bis Sep- 
tember. Könnte auch in Böhmen vorkommen. 


= 
In Amerika kommt in Lemna polyrrhiza Tracya Lemnae (Setchell) 


Sydow vor. s 


Zu den Hemibasidien wird auch die Gattung Graphiola sestellt. 
Ihre Zugehörigkeit zu den Brandpilzen ist aber noch unsicher. 


Die Gattung Tuberculina, welche früher auch als ein Brandpilz 
gedeutet wurde, gehört zu den Fungi imperfeecti. 


Graphiola Poiteau. 


Myzel in lebenden Blättern. Sporengehäuse subepidermal angelegt, 
später durchbrechend, oberflächlich, halbkugelig oder abgeflacht, aus 
einer äusseren, harten, schwarzen und einer inneren, zarten, hyalinen, ver- 
eänglichen Peridie gebildet. In dem Sporengehäuse sind sterile und 
sporifizierende Hyphen entwickelt; diese bestehen aus kuglig-polyedri- 
schen, reihenförmig angeordneten Zellen, aus welchen sich an den Seiten 
3—6 kuglige, ellipsoidische oder zylindrische Initialen bilden. Durch eine 
(Juerteilung der Initialen entstehen 2 Sporen, die sich von einander ab- 
trennen. Sie sind kuglig oder eiförmig und keimen entweder mit einer 
Hyphe oder es bilden sich an einem kurzen Stielchen spindelförmige 
Sporidien. 


94. Graphiola Phoenieis (Mougeot) Poiteau. — Phacidium Phoenicis Mougeot. 
(Abb. 24.) 

Sporengehäuse unterhalb der Epidermis, später oberflächlich, 
1-15 u breit, schwarz, kuglig oder abgeflacht, ein Scheitel mit rundem, 
breitem Porus geöffnet und dann daselbst mit einer, aus gelben, 2-3 mm 
weit hervorragenden Borsten zusammengesetzten Säule verschen; Peridie 
zweischichtig: die äussere hart, schwarz, glänzend, die innere dünn, hyalin, 
bald verschwindend; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 3-6 „ breit, hellgelb, 
glatt. Auf den Blättern verschiedener Phoenix-Arten in den Gewächs- 
häusern das ganze Jahr hindurch. 


13 


Phoenix dactylifera: KoSire bei Prag (Kabät)! Gervene Pecky 
(Plestil)! Koclerfov bei Königinhof (Räkos)! 

Eine eingehende Beschreibung dieses Pilzes lieferte mein ehemali- 
ger Assistent Prof. Dr. J Smoläk in der Zeitschrift »Vesmir« 1906, 
g. 136, woher auch die Abbildung entnommen wurde. 


se ee une re 


Abb.24. Graphiola Phoenieis: Habitus des Pilzes auf einem Stückchen des Blättchens 

von Phoenix eanariensis; 1—2 Sporengehäuse von verschiedenem Alter, bei 2. ste- 

rile Hyphen schon gestreckt; 3. Schnitt durch ein Gehäuse; 4. sporenbildende 
Hyphen mit Initialen; 5—7. keimende Sporen. (Original.) 


Die sterilen Hyphen verlängern sich bei der Sporenreife und 
reissen die Sporen aus der Peridie mit heraus. In feuchter Luft verdre- 
hen sie sieh und können in ihre frühere Lage nicht mehr zurückkehren. 
Nachdem die Sporen ausgetrocknet sind, so fallen sie von den sterilen 
Hyphen ab, oder werden durch die Luftbewegung weggeblasen und 


verbreitet. 


Verzeichnis der Abbildungen. 


Cintractia Carieis nt 29 Ustılago anomala 
Entyloma Calendulae . ....:. 252 — Crameri 
Graphiola Phoenicis eier. —.“echmata 
Melanstaenium endogenum . . . .48 — Hordei 
Schizonella melanogramma . . . .33  — hypodytes 
Schroeteria delastrina . . . . ..33 -—.levis 
Sorosporium Saponariae . . . . .34 — longissima 
Sphacelotheea Hydropiperis . . .28 -—- major 

— Paniei miliacei -. . . . ....27 — marginalis 
Thecaphora aterrima . . ....36 —- pustulata 
Tilletia deeipiens . . :. .». 2 ...43 —- Rabenhorstiana 
— Tresen, . a . .89 , — Tragopogonis pr I: 
Tolyposporium ann a Rn utrieulosa 
Uroeystis oceulta.. . 2... m.2..69 —"Zese Mays 

— VOR: NN 


Verzeichnis der Wirtspflanzen. 


Achillea Millefoium . . .. ..54 Anemone nemorosa 
Aeconıtum, 7. naar en, Km =ranunenlordes 1 
Nebaea mean Een. le. Anthoxanthum,ogeratum 

— spIeata Pre. ER... 0,68 Admalesia 

Adonis aestivalis, 2... . ... . .’ „672 Arabıs hirsuta 

Agropyrum USER NEBEN. 49, 45 —- petraea 

— TEDEenS: ...n. 2 ae 12. 2, 46, 62 AÄrenaria Serdrllifelie 
ASTOSUS . u u. 232 ...45 = Arnmıca montang 

— alhareiı. m Te 45 Anoseristpusilla 

— yulgarisıs37 4, aaa „Ina 0043545: T Anrhensatherum POR 0: 
Alra,caespitosea sr. all Seen N=navenaceum er ‚eiizeA 
—.tlezuosa_ vr er ee ee? Arımı maeulatum 

— spiea venti - -. -. . . 2 2 .2..40' Asperula galioides 

Alısma' Plantago . . . . ....70 Astragalus glyeyphyllus 
Alm r. AENENEITLNE ee Avenarpratensiss 

"I /CePalı Eee RB Satıya, 

— oleraeceeum . . satin rn 66. Avena sirIensr 

—  Porrum ,. 2. u 0er Bellis: perennis 

Alopeeurus a . ...%5, 62,68  DBerula angustifolia 


Andropogon Ischaemum . . ....25  DBorrago offieinalis 


Brachypodium pinnatum 
— silvaticum 

Briza 

Bromus 

— arvensis 

— erectus 

— inermis 

— mollis 

— secalinus 
Butomus enlelllenıms 
Calamagrostis 

— Halleriana Ä 
Calendula offieinalis 
Carduus acanthoides 
— defloratus 

— nutans 


VEHLERTUTE TEL a u 00 


— acuta 

— ampullacea 

— brizoides 

— ceurvata 

— digitata 

— echinata 

— filiformis 

— glauea 

— hirta 

— humilis 

— Michelii 

— montana 

— murleata 

— pallescens 

— pilulifera 

— praecox 

-- rıgida 

—- riparia . 

— vagıinata 

— vesicaria 

— vulgaris } 
Uaryophyllaceae . 
Cerastium 

— arvense 

— glutinosum 

— semideeandrum 
Chenopodium album 
Chrysosplenium alter realen 
Ciehorium Intybus . 
Cimieifuga 

Cirsium ne eransienlhnen 
Colehicum autumnale 
Compositae - 
Convolvulus arvensis 

— sepium 

Corydalis 


al, 


32, 


48, 


38, 


33, 


13. 


45, 


36, 


31, 6 


30, 


sl, 


30, 


Corydalis cava 
Cyperus flavescens 
Dactylis 


— glomerata .. BE Ä De 


Delphinium 5 N 
Deschampsia ESSEN) ; 
Desmodium 

Dianthus armeria 

— Carthusianorum 

—- deltoides y 
Eryngium campestre 
Euphrasia lutea 

Festuca 

— ovina 

— rubra 

Fiearia verna 

Gagea 

— bohemica . 

— ]Jutea 

— minima 

— pratensis 

Galium mollugo 

— verum 

Glaucium Alan 

— Juteum : 

Glyceria aquatica 

— fluitans 

— nemoralis 

— plieata Sl: 
Gnaphalium arenarium 

— luteo-album 

Helleborus 

Hepatica triloba 

Hieracium laevigatum 

— murorum 

— silvatieum 

— sudeticum 

Holeus & RES 
Hlamatust wer 
——mollisurs ser. DRS uot DIEBE 
Holosteum umbellätuen 
Hordeum : Se. 
—. OREEEEN a ll 
— hexastichum 

— tetrastichum 

Hosackia 

Hottonia palustris 3 
Hydrocharıs morsus ranae 
Juneus 

— aretieus 

— N ee 
— filıformis 

— Jamproearpus . 


| 
DD 


45, 
56. 


16. 


None 


| 
SD 


76 


Juncus Tenageja . 
Knautia arvensis 
Koeleria cristata 
Lathyrus silvestris 
Lemna polyrrhiza 
Leucojum vernum 
Linaria spuria 

— vulgaris 

Lolium 

— perenne 

— remotum 

— temulentum 
Lotus 

l.upinns 

Luzula albida 

— campestris 

— pılosa 

— spieata 

— vernalis 

Lyehnis flos euceuli 
Matricaria inodora 
Medicago tribuloides 
Melieca nutans 
Milium DER 
Molinia coerulea 
Montia fontana 

— minor 

Museari 

— alpınum 
Myosotis 

— arvensis 

— palustris 
Ornithogalum 
Panieum erus galli 
— glabrum 

— miliaceum 

— sanguinale 
Papaver Argemone 
— dubium 

— rhoeas 

— somniferum 
Paris quadrifolia 
Phalaris arundinacea 
— — v. pieta 
Phleum 

— pratense 
Phoenix 

— daetylifera 


Phragmites communis 


Pieris hieracioides 
Pinguieula alpina 
—yulgarısı... Aare“ 
Plantago lanceolata 


20, 


. 94 
. 94 
.54 
12 
. 39 


9, 


14 
27 


14 


all! 
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61 


18, 


56 


. 42 
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. 96 


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29) 
= 


ms 


[K 


. 53 
.21 
.‚21 


„88 


Plantago media 

Poa 

— annua 

— pratensis 

— trivialis 

Polygonum 

— aviceulare 

— Bıstorta 

— Convolvulus 

— dumetorum 

— Hydropiper 

— Japathifolium 

— tomentosum 
Potamogeton 

— natans 

Primula elatior 

— offieinalis be 
Pulmonaria officinalis 
Pulsatilla patens 
Ranunculaceae 
Ranuneulus acris 

— auricomus 

— bulbosus 

— Januginosus 

— NEeMOTOSUus 

— repens 

— sceleratus 
Rhynehospora alba 
tumex Acetosa 

— Acetosella 

— alpinus 

— maritimus 

— obtusifolius i 
Sagıttarıa sagittaefolia 
Samolus Valerandi 
Saponaria offieinalis . 
Scabiosa columbarıa 
Sceirpus eaespitosus 
— paueiflorus 
Scorzonera humilis 
— purpurea 

Secale cereale 
Sesleria eoerulea 
Setaria germaniea 


— glauca ae 
— ıtalıea v. breviseta 
— — — longiseta 


— vertieillata 
Silene inflata 

— nutfans 

— Ötites Sr 
Silrbum Marianum 
Sium latifolium 


. 


50, 57, 


41. 


.44 


-i 


DD 


[za Ss 
Hi 


N X DR u 00 


ID 
DD \Vv SD 


oa 
1) 


Sorghum vulgare 26, 27 
Sphagnum | 047 
— eymbifolıum e An 
Spiraea Filipendula . . 69 
Stellaria Holostea . 34 
Stipa capillata 2 
— pennata 35 
Suceisa pratensis al 
Symphytum . 54 
— offieinale' 254 
— tuberosum a ee 
IRhsierzumm en. ne er 
— minus 
Thlaspi alpestre „el 
Tiniarıa Ä 5 .18 
Tordylium maximum er EZ 
Tragopogon orientalis‘ Dre. 228.98 
— pratensis 4 9 
Trientalis europaea . 60 
Trifolium ol 
Tritieum eompactun AN 


Verzeichnis der Familien und Gattungen. 


(Synonyma kursiv, Diagnosen fette Ziffern.) 


Anthracoidea 


Tritiecum vulgare 40, 41 
Tulipa silvestris . 2 
Veronica acınifolia 39 
— arvensis a) 
— hederifolia . 60 
— serpyllifolia 99 
— triphyllos . 59 
— verna 59 
Viecia 37 
— trifida' . lan 
Viola 5 2 68 
— austriaca x Kies ua) 68 
— cyanea 68 
— . Kerneri . 68 
— lılacına 68 
— odorata . 68 
— tricolor .68 
— — v. arvensis . . 69 
Viscaria vulgaris 22 
Zea Mays 160 
Schroeteria ; 38, 59 
SDPrOSPOrIum +23 al ıebes a) 1 ere 833 
Sphacelotheeas . ni3:s32.33 Inssss 7.24 
Thecaphora . 222428580, 36 
Tilletia . . 135188, 39. 45 
Tilletiineae ; ..6, 7, 38 
Tolyposporium, . Grzsa48T, Nsar.:8 34 
Traceya 6,38, 71 
Tubureinia 6, 38, 71 
Uroeystis 3 5, 38, 61 
Üstllasineae., . weisser rss 7 
Ustalago, -... .eiyorasnn, 8,24299.134 


der Arten. 


(Artendiagnosen durch fette Ziffern hervorgehoben.) 


029 

Eimntracha . zu. sarına ara 2429 
Moassansia . - . self 22599998569 
Doassansiopsis BR 6. 38, 71 
Wlateromycess «4. a,0s ei nsajee ol 
Entorrhiza al ak) 
Babyloma ©... ereerlf 226588149 
Graphiola lag: ade 
Melanotaenium »1:::-:.:- 38, 47 
Neovossia. . .uesauNt. asstart0,:38 
Schinzia innen ‚eionito8D8 
Schizonellas2 (srnrs.ar) selatenına2 
Verzeichnis 

Anthracoidea Carieis Brefeld eg 
— subinelusa Brefeld ! Sal 
Ascomycees Trientalis Berkeley . 60 
Caeoma Colchici Schlechtendal 64. 65 
— 'hypodytes Schlechtendal A] 
— Junci Schweinitz „al 
— marginalis Link aly 
— utrieulosum Nees „18 
Cintractia Carieis (Per soon) Mei 29 


Cintractia Junei (Schweinitz) Tre- 

lease ; 
— Luzulae (Saceardo)i Eaton : 
— Montagnei (Tulasne) Magnus . 
— Seirpi (Kühn) Schellenberg . 
— subinelusa (Körnicke) Magnus 3, 
Doassansia Alismatis (Nees) Cornu 
— Hottoniae (Rostrup) De Toni . 
— _Martianoffiana Sehroeter 


. 31 
. 81 
. 30 
. 30 


31 
70 


. 70 
en 


[ke 


Doassansia punetiformis (Niessl) Erysibe Panicorun «) Panici mili- 
Schroeter- A: A 4 EU aceı Walleoth 7 2,2 NER :) 
— Sagittariae (Westendorp) Tulasne 7 Farinaria Scabiosae Sower by 2. 20 
Danone Merenoann F um Ranuneuli Bonorden . . . 
mer) Die BE, Thalictri Thümen . . . RS) 
5 | Geminella Decaisneana Boudier ERRyN) 
Elateromyces olivaceus (De Candolle) _ — delastrina Schroeter ... . . . .59 
Bubäk . . . . ee folıicola Schroeter . - ..2.2..33 
— Treubii (Solms) Be . .....92 Granularia Violae Sowerby . . 68 
Entorrhiza Aschersoniana Lager- Graphiola Phoenieis (Mougeot) Da 
heimz. Bu; IS teau ir e RER 7 
— Casparyana Ds Toni 058 Lycoperdon ei Biorkanden BE.) 
— eypericola Schroeter . . . . . .58 Melanotaenium Ari (Cooke) Lager- 
— MEe-Noni en ers heim”. . ee 
—ıdıestata Lagerheim" ... „.n22 58° — eaulium Schneider EN Lie.) 
— seirpieola Sace. et Syd.. . . . .59 -—- eingens (Beck) Magnus . . .3, 48 
Entyloma Achilleae Magnus. . . .54 -- endogenum Unger (De Bary) 7, 48 
— Aschersonii (Ule) Woronin . . .57 -— hypogaeum (Tulasne) Schellen- 
—Bellidis: Krieger. lea 22233 berg! au ee a 
— preolorZopt ur. 2. 2 = 27 2.58 —plumbeum Bustran AR „A 
— Brefeldi Krieger . . .55 Neovossia Moliniae (Thümen) Bo 
— Calendulae (Ondemans). De Bay 52 Nieoken ser: es 
— eanescens Schroeter . . .». . . .54 Paipalopsis Tnischiae Kühn a) 
— Chrysosplenii Schroeter . . . .5l Phacidium Phoenieis Mougeot.. . . 2 
— Cichorii Wröblewski . . . . . .53 Physoderma Eryngi Corda. . . .57 
— Corydalis De Bary . . . . 49,50 Polyeystis Filipendulae Tulasne . . 69 
— erastophilum Saccardo . . . . .56 Protomyces Ari Cooke . . . :..4 
— Eryngii (Corda) De Bary. . . .57 -— Calendulae Oudemans . . ...3 
— Fergussoni (Berkeley et Broome) — endogenus Unger . . . . 48 
Plowrisht . .» ... . „ zownn.s4 — Bergussoni Berkeley et Brodmd Hi: 
— Feurichii Krieger . . . . . . .5l -— Martianoffianus Thümen . . .'. 
— fusecum Schroeter . . . ..."... 51 -—- mierosporus Unger . . „2.77.56 
—Glaueii Dangeard „ Hl edasıEsl. -SPRaridis Unger) 7 er, 
— Heloseiadii Magnus . . . . . .52 -— punetiformis Niessl . . . 870 
— Henningsianum Sydow . . ..55  Sechinzia Aschersoniana Meere RB 
— Hottoniae Rostrup .. . ...70 — (Casparyana Magnus . . mess 
— irregulare Johanson . . . . . .56 -— eypericola Magnus . . .58 
— Linariae Schroeter . . . ...5 - digitata (Lagerheim) Masie . 58 
— Magnusii (Ule) Woronin . . . .57 _ -— seirpieola Correns . . . .59 
— Mägocesyanum Bubäk . . . . ..52 Schizonella melanogramma (De Dan. 
— Matrieariae Rostrup . .. 53 dolle) Schroeter . . . 32 
— mierosporum (Unger) Schr Oeter .56  Schroeteria Decaisneana (Bondier) 
— Pieridis Rostrup .. :. „2.2.08 De-Ton nern: .59 
— Plantaginis Blytt . .. . .55 —- Delastrina a) ne N 
— Ranuneuli (Bonorden) Se hroeter .50 Selerotium Alismatis Nees . . . .% 
— serotinum Schroeter . . . . „54  Setchellia punetiformis Magnus . . 0 
— Thalietri (Thümen) Schräster . .50 Sorosporium Aschersonii Ule . . .57 
— Tragopogonis Wröblewski . . .5385 — Junei Schroeter . . ». .». 2.2... 
— Tragopogi Lagerheim . . . “58 .-—,Magsnusil Vle a4: Be 
— uroeystoides Bubäk n. nomen. .49 -— Montiae Rostrup . . . ....34 
—'Valerandi Rostrup manuser. . :55 -— Paridis Winter DR. .....6 
— veronieicola Lindroth . . . .3,55 — Saponariae Rudolphi . . ...3 


— verrueulosum Passerini . . . .49 -— Trientalis Woronin . . . ...6 


Sphacelotheca Andropogonis (Opiz) 


Bubäk 


— borealis (Clinton) a ; 


— eruenta (Kühn) Bubäk . 

— Hydropiperis Autt. p p.. 
— — (Sehuhmacher) De Bary . 
— — v, borealis Clinton 

— Ischaemi Clinton 


18,2 


— Paniei miliacei (Person), Bubak 


— Reiliana (Kühn) Clinton . 27 
— Sorgehi (Link) Clinton . 25 
— vallesiaca Schellenberg . 125 
Thecaphora affinis Schneider 37 
— aterrima Tulasne ; . 36 
— eapsularum (Fries) Mesmasieres 37 
— carcinodes Berkeley et Curtis . . 68 
— Cirsii Boudier Ä a 
— deformans Durieu et Montage . 37 
— delastrina Tulasne 59 
— hyalina Fingerhut Fan 
— Lathyri Kühn ol 
— Trailliı Cooke . 57 
— Vieiae Bubäk that 
Tilletia aculeata Ule . 3, 46 
— Airae Blytt B ..40 
— Airae caespitosae ndtorht, 3, 44 
— Anthoxanthi Blytt . 
— Avenae Ule ,.4) 
— belgradensis Magnus As 
— Brizae Ule a 45 
— Calamagrostidis Reel . 46 
— ceontroversa Kühn 2 . 42 
— coreontica Bubäk n. sp. . . . .36 
— deeipiens (Persoon) Körnicke . . 43 
— endophylla De Bary 44. 
— fleetens Lagerheim .44 
— Guyotiana Hariot . .3 
— Holei (Westendorp) oshain . 40 
— Hordei Körnicke AD 
— levis Kühn MONAT 
— Lolii Auerswald u Kal D4 
— Menierjii Hariot et Patouilar d AD 
— Milii Fuckel . 45 
— Moliniae Winter . 89 
— olıda (Riess) Winter AA 
— Paneicii Bubäak et Blunleneei Weg 
— Rauwenhoffii Fischer de Wald- 
heim SR ihr: a) 
— Secalis (Cora) Kühn 7, 4 
— separata J. Kunze . 40 
— Sesleriae Juel | 
— Sphagni Nawaschin SEAN 


Tilletia striaeformis (Westendorp) 
Oudemans Ä 7, 44, 45, 46 
— Thlaspeos Beck . . . ET ? | 
— Tritiei (Bjerkander) Be 6,7, 
39, 41, 42 
— Velenovskyi Bubäak : 243 
Tolyposporium bullatum Schrocter 235 
— Junei (Scehroeter) Woronin . 34 
— leptideum Sydow Ä .35 
Traeya Hydrocharidis Warechein “02 
— Lemnae (Setchell) Sydow 72 
Tubureinia Paridis (Unger) Vester- 
gren . 61 
— primulicola (Menue) Kuhn .61 
— schizocaulon (Cesati) Maire . 6 
— Trientalis Berkeley et Broome . 60 
Uredo Andropogi Opiz . 25 
— Anemones Persoon . 66 
— Bistortarum « marginalis Dei Can: 
dolle \ sn 
— — ce pustulata (De Bandalle ! 17 
— Carbo «) vulgarıs d bromivora 
Tulasne } 8 
— Carieis Persoon . .29 
— Digitariae Kunze art 28 
— floseulorum De Candolle . a 
— Hordei var. nuda Pers. . als 
— Hydropiperis Schuhmacher . ms 
— longissima Sowerby a 
— melanogramma De Candolle 32 
— olivacea De Candolle. . . 32, 
— ÖOrnithogali Schmidt et Kunze. . 12 
— Sagittarıae Westendorp . 70 
— Secalis Corda . DRAN 
— segetum y) Avenae ort A ah) 
— — ca) Hordei Persoon 2) 
— — 6) Paniei miliacei Persoon . . 26 
— — /) Tritiei Persoon. . . 16 
— — var. Zeae Mays De Candelie . 16 
— syneoeea Kirchner 266 
— Tragopogi pratensis Poroeh a} 
— — 3) Sceorzonerae Albertini 
Schweinitz „24 
— vıolacea Persoon A 
Uroeystis Agropyri Wallr. DEDER62 
— — (Preuss) Schröter 63 
— Allii (Beltrani) Schellenberg . . 66 
— Anemones (Persoon) Winter 66, 67, 69 
— — forma Ficariae Bubäk 6 
— — — Hepatiecae Bubak . .67 
— — — Pulsatillae Bubäak 70, 
— — — Ranuneuli aurieomi Bubäk . 67 
— — — — repentis Bubäak 67 


s0 


Uroceystis Anemones forma typica 
Bubak 5. ES TIREE FT 
— carcinodes (Berkeley et Curtis) 
Fischer de Waldheim . 68 
— Üepulae Frost BOY. 2, “Al 
— Colchiei (Schlee ode) Raben- 
horst Bl s . 64 
— — forma Allii nkieson Beltrani 66 
— ÜCorydalis Niessl . 49 
— Festucae Ule ..62 
— Filipendulae (Tulasne) F uckehe . 69 
— Fiseheri Körnicke . 63 
— Johansoni Bubäk . 64 
— — (Lagerheim) Magnus 64 
— Junci Lagerheim i 63, 64 
— — var. Johansoni Lagerheim 64 
— Kmetiana Magnus ü 5:69 
— Lagerheimii Bubäak n. sp. 63, 64 
— Leimbachii Körnicke . 67 
— LeuecojJi Bubäk n. sp. . .65 
— Luzulae Schroeter 2 .64 
— oceulta (Wallr.) ahenhorst, . 62 
— primulicola Magnus 2961 
— sorosporioides Körnicke 67,68 
— Ulei Magnus ro arsiaeith62 
— Vjolae (Sowerby) Fischer de 
Waldheim Et .68 
Ustilago anomala Kunze 18 
— antherarum Fries 2 
— Arrhenatheri Schellenikere: 10 
— Avenae (Persoon) Jensen 6, 10, 15 
— — var.‘ levis Kellermann et 
Swingle are, u) 
— Bistortarum Körnicke 7 
— bromivora (Tulasne) Fischer de 
Waldheim Rn} 
— Carbo Autt.. SE RER BER | 
— Cardui Fischer de Waldheim . 3, 24 
— Üarieis Fuckel .29 
— eingens Beck . 48 
— Crameri Körnicke . BI) 
— Cruenta Kühn : 26 
— destruens Schlechtendal 26 
— Digitarıae (Kunze) Rabenhorst 3 
— dura Appel et Gassner . . 3,10, 13 
— Duriaeana Tulasne 23 
— echinata Schroeter : . 3,18 
— floseulorum (De Candolle) Wie 21 
— foetens Berkeley et Curtis . FA 
— Goeppertiana Schroeter .19 
— grandis Fries Sa 
— Holostei De Barry 2 


Ustilago Hordei (Persoon) Keller- 
mann et Swingle . . . . sms 
— — var. nuda Pers. | „15 
— Hydropiperis Schroeter . 308 
— hypodytes (Schlechtendal) Frick 
FB 
— hypogaea Tulasne .41 
— intermedia Schroeter 21 
— Ischaemi Fuckel 25 
— Jenseni Rostrup 410 
— Junci Curtis 31 
— Kuehneana Woli , . alu 28 
— levis (Kellermann et Swingle) 
Magnus Ar 
— Liebmanni P. Fe »31 
— longissima (Sowerby) Inne 12 
— Luzulae Saccardo Ay 
— Magnusii Winter p. p. 257 
—- maior Schroeter 122 
— marginalis (De Oaridülle) 6 eilid 17 
— Maydis Corda 16 
— Montagnei Tulasne . 30 
— neglecta Niessl 1. 1(lıarı lo 
— nuda (Persoon) Kellermann et 
Swingle :ı. “alt sniealsans nur 
— olivacea Tulasne . . . 32 
— Ornithogali (Schmidt et Kunze) 
Kühn £ . 12 
— pallida eat ; 4.22 
— Panici glauci (Wallroth) en 15 
— — miliacei Winter } . 26 
— Parlatorei Fischer de Weide 20 
— perennans Rostrup 10, 13 
— Pinguiculae Rostrup „21 
— plumbea Rostrup RR y/ 
— pompholygodes f. Tulipae Beben! 
horst N era rec Tr ARE 
— pustulata (De Candolle) Bubak .17 
- Rabenhorstiana Kühn 8,14 
— Reiliana Kühn 1127 
-- Rhynehosporei Sieem. . 30 
— Rudolphi Tulasne 2 do 
— Scabiosae (Sowerby) ANnter 2, 21 
— Seirpı Kühn reg en 30 
— Scorzonerae (Albertini et Schwei- 
nitz) Schroeter | 
— segetum 0) Panici Bar Be 
soon s ‚26 
— Paniei ee Water R . 26 
— Sorghi Passerini 28 
— subinelusa Körnicke ‚31 
— Suceeisae Magnus SR | 
— Thlaspeos (Beck) Lagerheim 14 


top 


Ustilago Tragopogonis pratensis Ustilago Vaillantı Tulasne . . .3, 14 

(Persoon) Winter NEE 3 A — verrucosa Vestergren . . ...33 
 Ereubne Solmsı 2 2 N men  — yiolacea (Bersoon) Gray. ..122 
— Tritiei (Persoon) Jensen . . .,16 — Vuyckii Oudemans et Beijerinck 18 
— Tulipae (Rabenhorst) Winter . .12 -— Zeae Mays (De Candolle) Winter 6, 16 
— utrieulosa (Nees) Tulasne . 18,28 Vossia Moliniae Thümen . . . . .39 


Verzeichnis der wichtigeren Literatur. 


Saccardo P. 4.: Sylloge Fungorum. Padua 1883—1911. Band I—XX. (Hemibasidii 
in VIL, IX, XL, XIV. XVI und XVII. Band.) 

Schellenberg H. C.: Die Brandpilze der Schweiz. Bern 1911. 

Winter G.: Die Pilze. Leipzig 1884. (Die Brandpilze in I. Abt. Ihre Bearbeitung 
veraltet.) 

Schroeter J.: Pilze von Schlesien. Breslau 1889. (Die Brandpilze im I. Teil.) 

Plowright Ch. S.: A monograph of the british Uredineae and Ustilagineae. 
London 1889. 

Clinton G. P.: North american Ustilagineae Boston 1904. 

Fischer von Waldheim H.: Les Ustilagineae et leurs plantes nourrieieres. Paris 
1877. (Annal. sec. nat. 6. S. T. 1V) 

Brefeld O.: Untersuchungen aus dem Gesamt-Gebiete der Mykologie. Heft V. 
(Leipzig 1883), Heft XI. (Münster in W. 1895), Heft XII. (Daselbst 189), 
Heft XIII. (Daselbst 1905). 

Lindau G.: Ustilagineen in Kryptogamenfl. d. Mark Brandenburg, Band Va, 
Pilze III, pg. 1—68. 


Meine Publikationen über die Brandpilze Böhmens. 


1. Ein Beitrag zur Kenntnis der böhmischen Peronosporeen, Ustilagineen und 
Uredineen (Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien 1897). 

2. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Böhmen und Nordmähren. (Daselbst 1898.) 

3. Resultate der mykologischen Durchforsehung Böhmens im J. 1898. (Sitzungs- 
berichte d. königl. böhm. Gesellseh. d. Wiss. Prag, 1902.) 

4. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Bosnien und Bulgarien. (Oesterr. bot. Zeit- 
schrift, Wien 1903.) 

. Ein Beitrag zur Pilzflora von Ungarn. (Növenytani Közlemenyek, Buda- 
pest 1907.) 

6. Eine neue Tilletia-Art. (Zeitschr. f. d. Jlandw. Versuchswesen in Oesterreich. 
Wien 1909.) 


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ZWEITE ÜBERSICHT DER TÄTIGKEIT 


DER 


NATURWISSENSCHAFTLICHEN 
- LANDESDURCHFORSCHUNG 
2. VON BÖHMEN 


VON )J. 1891 BIS ZUM J. 1912. 


VON 
Prof. Dr. ANT. FRIC. 


ARCHIV FÜR NATURWISSENSCHAFTLICHE 
LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. 
(XV. Band. Nro. 4.) 


PRAG 1912 Hy ( 
KIMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC. — BUCHDRUCKEREI DR.ED. GREGR A SYN. ER N 


Das Archiv für die naturwissenschaltliche Landescurchlorschung von Böhmen 


enthält bisher folgende Arbeiten: 
ERSTER BAND: (veröffentlicht im J. 1869.) 


l. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: 
Das Termain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im 
nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte. Section II. Von Prof. Dr. Karl Ko- 
ristka. Preis K S—, der Karte app. . k e 3 s : : x S & - R . K 3-20 
II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: 
a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nördlichen Böhmen von Pro). 
Johann Krej£i. 
b) Studien im Gebiete der böhm. Kreidejormation von Prof. J. Krejei. 
ce) Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformation u. s. w. 
von Dr. “Anton Fıric. 
d) Die Steinkohlenbecken von Radnic, vom: Hüttenmeister Karl Feisimantel. Preis . .K 9% — 
III. Die Arbeiten der botanisehen Abtheıiluug. Dieselbe entnält: 
Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) (Vergriffen.) 
Preis : . ; A a ; Fe . : ; B .K 2— 
IV. Zoolögische Aptheilune) Dieselbe enthält: 
a) Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservator Em. Loka)j. 
b) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assistenten Alfred Slavik. 
ec) Verzeichniss der Spinnen des nörd. Böhmen vom Real-Lehrer Emanuel Bärta. Preis K 4— 
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
Analytische Untersuchungen von Pro). Dr. Hofjman. Preis . . ae : a . K —50 
Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis:V.) geb. . A > F F s x x . K 18: — 


ZWEITER BAND: 
Erster Theil. 


I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: 

Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesengebirges und seiner süd- 
lichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhenschichtenkarte Seetion III. und des Riesen- 
gebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. 1877. 
Preis dieser Abtheilung s R 5 B s .K 9— 
II. Die Arbeiten der ehe Antheilene‘ 1873. 1% Theil enthält: 

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. 

b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Pfilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, Mire- 
schau und Letkow 

c) Jos. Vala und .R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und 


Beraun. 
d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau 
und der Sazava. Preis . s . s 5 P P R : E ; B E : 2 .-K $— 


II. Theil enthält: 
Dr. Em. Boficky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens. 1874. Preis. K 7-— 
Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusanımen) geb. K 20-— 


Zweiter Theil. 


III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
Prodromus der Flora von Böhmen. von Prof. Dr. Ladislav Gelakovsky (II. Theil.) 1871. (Ver- 
griffen.) Preis £ 5 E 2 - - o > «K 5.20 
IV. Zoologische Antheilung: 1872. Dieselbe enthält: 
a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirbelthiere Böhmens. 
b) » » » » Die Flussfischerei in Böhmen. 
ec) » » » » Die Krustenthiere Böhmens. Preis : 2 F h .K 6—- 
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: 
Prof. Dr. Em. Boficky: Ueber die Verbreilung des Kali und der Phosphorsäure in den Ge- 
steinen Böhmens. 1872. Preis . s A H -K 12 
Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Banden (IL., IV. ul Y. Anth: sn rarlen) geb. 10-— 


DRITTER BAND: 


I. Topographische Abtheilung. 

Verzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut irigonometrisch bestimmten 
Höhen von Böhmen herausgegeben von Prof. Dr. Karl Korisika u. Major R. Daudlebsky von 
Sterneck. 1884 £ e r R e A : ; . : x A A R 5 .K 3-60 

II. Geologische Antheildge, 
I. Heft. Peirographische Studien an den Phonolithgesteinen Böhmens von Prof. Dr. Em. Bo- 


fickyj. 1874. Preis . q 2 £ c - 2 : 5 : B A . - .K 2— 
II. Heft. Petrographische Studien an den Melaphyrgesteinen Böhmens von Prof. Dr. Em. 
ficky. 18976. Preis . £ = q - .K 2— 
LIT. Heft. Die Geologie des böhmischen WEebebirges (a. Theil) von Prof. a8 Gustav Laube. 
1876. Preis E x £ . 5 R 5 2 - - : - & . K 4— 


III. Botanische Aptheilane: 
Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Öelakovskj. (III. Theil.) 1875. Preis 
K 48 


ZWEITE ÜBERSICHT DER TÄTIGKEIT 


DER 


NATURWISSENSCHAFTLICHEN 
LANDESDURCHFORSCHUNG 
VON BÖHMEN 


VOM J. 1891 BIS ZUM J. 1912. 


VON 


Prof. Dr. ANT. FRIC. 


ARCHIV FÜR NATURWISSENSCHAFTLICHE 
LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN, 


PRAG 1912. 
KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC. — BUCHDRUCKEREI DR. ED. GREGR A SYN. 


Vorwort. 


‘ Ueber die Tätigkeit des Komites für die naturhistorische Lan- 
desdurehforschung von Böhmen erschienen zuerst zwei kurze Jahresbe- 
richte in den Jahren 1864 und 1867. (Prag in Kommission von Franz 
Rivna@.) Eine gründliche Uebersicht der Tätigkeit vom Jahre 1864 bis 
1890 erschien im Archiv der Landesdurchforschung (Band VIII, Nr. 1) 
von Prof. Dr. K. Koristka im Jahre 1891. Dieselbe enthält die Darstel- 
lung der Organisation des Komites, Aufzählung der Publikationen und der 
durchgeführten Arbeiten, den Statut der beiden Komites und den Stand 
aer Mitglieder derselben. 

In diesem zweiten Berichte knüpfen wir die Ergebnisse vom Jahre 
1891 bis zum J. 1912 an. 


Seit der Gründung im Jahre 1864 starben von den Mitgliedern: 


Heinrich Graf Clam-Martinie. 
Dr. Ladislav Celakovsky. 
Prof. Dr. Eberhart Jonak. 
Graf Joh. Harrach. 

Ferd. Graf Chotek. 

Prof. Dr. Robert Hofmann. 
W.R. Ant. Komers. 

Klo: Bror Dr KO Koristka. 
Prof. Dr. Winz. Kostelecky. 
270% Dr..J. Kregen. 


Oberforstrath Ludwig Schmiedl. 


Prof. Dr. Joh. Purkyne. 
Bergrat Fr. Posepny. 
Prof. Dr. Joh. Palacky. 
Prof. Dr. Alfr. Slavik. 
Oberforstrath Ed. Svoboda. 
Fürst Karl Schwarzenberg. 


Kais. Rath Friedrich Tempsky. 

Franz Graf Thun Hohenstein. 

Prof. Dr. J. N. Woldrich. 

Dr. Jos. Hanamann. 

Prof. Dr. Em. Boficky. 

Berg. Dir. Karl Feistmantel. 

Prof. Dr. ©. Feistmantel. 

Prof. Karl Zenger. 

Prof. Dr. Jos. Lumbe. 

Dr. Joh. Kienemann. 

Albert Graf Nostitz. 

Prof. Dr. Wenzel Tomek. 

Hofrath Prof. Dr. Fr. Studnicka. 

Rudolf Graf Czernin. 

Dr. Fr. Lad. Rieger. 

Adalbert Naprstek. 

Eliofr. Prof Drz B endevjmus. 
1° 


Nach der Ernennung des bisherigen Präsidenten Fürsten Ferd. 
Lobkowitz zum Landesmarschall des Königr. Böhmen wurde an seine 
Stelle Prinz Dr. Friedrich Schwarzenberg zum Präsidenten des Landes- 
kulturrathes gewählt. 

Nach dem Ableben des Prof. Ritt. v. Koristka wurde zum (Gre- 
schäftsleiter Prof. Dr. Ant. Fri@ gewählt. 

Auch in diesen 21 Jahren wurden sämmtliche Publikationen im 
Archiv der naturwissenschaftlichen Landesdurchforschung veröffentlicht, 
falls bei den einzelnen nicht ausdrücklich bemerkt ist, wo dieselben er- 
schienen sind oder mit Hilfe anderer Korporationen. 

Die Redaktion führte Prof. Koristka gemeinschaftlich mit Prof. 
Ant. Fric, welcher seit dem Tode des ersteren allein die Redaktion be- 
SOLL. 

Es sind weitere 6 Bände in beiden Landessprachen erschienen je 
zu 6 Heften, die nach der Zeitfolge ihres Erscheinens eingereiht wurden. 

Die finanziellen Mittel gestalteten sich von Jahr zu Jahr 
trauriger. Zuerst entfiel die Unterstützung der patriotischen Gesellschaft 
ım Betrage von 4.000 Kronen. 

Die Unterstützung des hohen Ackerbauministeriums, die ursprüng- 
lich 4.000 K betrug, fielnach und nach bis auf 600 K und erst seit 1907 
stieg dieselbe auf 1.500 K und beträgt jetzt 1.000 K. Auch der höh- 
mische Forstverein und das Komite für das Erzgebirge 500 K sistierten 
ihre Beiträge. 

Der langjährige Mecenas, der Buchhändler Tempsky, der jährlich 
400 K beisteuerte, ist gestorben. 

Es blieb nur die Subvention des Landtages 6.000 K, des Museums 
2.000 K und des Ackerbauministeriums 600—1.500 RK. 

Nebstdem erschwerte die enorme Steigerung der Druckkosten 
um 50 Prozent bedeutend die Veröffentlichung. Die Druckereien mussten 
2 Jahre auf Bezahlung warten und die Autoren 2—3 Jahre auf das 
Honorar. 


Die Durchforschungsarbeiten und Publikationen. 


Die Durchforschungsarbeiten wurden genau nach dem ursprüng- 
lichen Plane fortgeführt, je nach dem die geeigneten Persönlichkeiten 
zur Hand waren und inwieweit die zu Gebote stehenden Mittel es er- 
laubten. 

Es muss bemerkt werden, dass keiu einziger Mitarbeiter so gestellt 
war, um sich der ihm zugeteilten Aufgabe ausschliesslich widmen zu 
können und dass die bewilligten Subventionen kaum hinreichten die Bar- 
auslagen zu decken und dass daher nur die Liebe zur Wissenschaft und 
der Patriotismus es waren, welche die Arbeitenden entschädisten. 


Inwieweit die gegebenen Aufgaben im Verlaufe der 21 Jahre ge- 
löst wurden, soll aus nachstehenden Bemerkungen klar werden. 


I. Topographische Abteilung. Die Aufgabe dieser Abteilung wurden 
durch Herausgabe von 4 Sektionen der Karten und der dazu gehörigen 
Schilderungen gelöst. 

Es erübrigt noch die Fertigstellung von 2 ganzen Blättern und 4 
Halbblättern, was ohne einer ausserordentlichen Subvention undurch- 
führbar ist. 

Prof. Koristka setzte seine Arbeiten an den orographischen Kar- 
ten fort und vollendete die Sektion V und VI und setzte den jetzigen 
Stand dieser Arbeiten in der Vorrede zu seinem Buche »Das öst- 
liche Böhmen« eingehend auseinander. Vor seinem Tode übergab er 
die Fortsetzung seiner Arbeiten an Prof. J. Novotny. 


Es wurden publizirt: 


K. Koristka: Das östliche Böhmen orographisch und hydrographisch geschil- 
dert mit einer Höhen- und Schichtenkarte der Sektion VI. Archiv, Bd. 
1DX, Nie 5, \ 

J. Krejeiı und K. Feistmantel: Die Umgebung von Prag orographisch und 
hydrographisch geschildert. Sektion V. Archiv, Bd. V., Nr. 5. 

Prof. Novotny: Revise nadmorskych vysek trigonometriekych bodü okoli kräl. 
hlavnıho me&sta Prahy 1907. (Erschien bisher nur in böhmischer Sprache.) 
Band XIII, No. 6. 


or) 


Nach dem gegenwärtigen Stande der hypsometrä- 
schen Messungen in Böhmen, wo nach dem Erscheinen der 
neuen Generalstabskarte im Maasstabe von 1:75.000 er- 
schien die Herausgabe der hypsometrisshen Karte im 
Maasstabe von 1:200.000, wie sie von unserem Komite be- 
sonnen wurde als zwecklos und es wurde deshalb nach 
dem Gutachten von Prof. Koristka und RR. v. Sterneck die 
weitereHerausgabe indiesemkleinen Maasstabesistiert, 
wasin der Sitzung am 21. Feber 1911 einstimmig beschlos- 
sen wurde. 


Il. Geologische Abteilung. Die Arbeiten dieser Abteilung bestanden 
vorerst in der weiteren Herstellung der geologischen Karten, die von 
Prof. Krej@i begonnen wurde und nun von Prof. Frie, Prof. Laube und 
Prof. Ph. Poeta weiter geführt wurde. Es wurde das nordöstl. Böhmen 
vollendet und zwar die Sektion II, Ill, V und VI. 

Spezielle Arbeiten ım Bereiche des Urgebirges wurden von Prof. 
J. N. Woldrich im südlichen Böhmen durchgeführt und Prof. Jos. 
Klvana bearbeitete das Moldautal zwischen Prag und Kralup, Prof. 
J. Barvir veröffentlichte seine Studie über die Herkunft des Goldes 
bei Eule. 

Im Gebiete der Eruptivgesteine arbeitete Karl Wohnig, Oskar Pohl 
und Prof. Dr. Fr. Slavik. 

In der palaeontologischen Richtung wurde das kostspielige Werk 
des Prof. Fri@ Fauna der Gaskohle, das auf Grund des von der Durch- 
forschungskommission aufgesammelten Materiales entstanden, ist beendet 
und auf seine Kosten mit dem Aufwande von eirca 30.000 K veröffent- 
licht. Dasselbe wurde mit dem Cuvier Preise der Akad. von Paris und 
dem Lyellpreise der Geol. Gesellschaft in London ausgezeichnet. 


Die veröffentlichten oder subventionierten Publikationen betreffen 
folgende Formationen: 
Urgebirge. 
Prof. Jos. Klvana: Das Moldautal zwischen Prag und Kralup. Band IX, N. 3. 
Dr. J. N. Woldr ich: Geologische Studien aus Südböhmen. I. Aus dem böhmisch- 
mährischen Hochlande. Das Gebiet der Oberen Nezarka. Band XI, N. 4. 
Dr. H. L. Barvir: Betrachtungen über die Herkunft des Goldes bei Rule und 
an einigen anderen Orten Böhmens. Band XII, N. 1. 


Dr. J. N. Woldrich: Geologische Studien aus Südböhmen. II. Das Wolynkatal 
im Böhmerwalde. Band XII, N. 4. 


Silur- und Devonformation. 
Hier ist zu erwähnen, dass im Museum von Dr. Jaroslaus Perner der 
vierte Band: Die Gastropoden des Barrandeschen Werkes vollendet wurde, wobei 


auch das Material, welches während der Exkursionen der Landesdurehforschung 
gesammelt wurde, verarbeitet wurde. 


7 


Ausserdem veröffentlichte Prof. Dr. Fri€ mit Hilfe des Barrandefondes 
den ersten Teildes Werkes Miscellanea palaeontologica I. Palaeozoica, wo 
auf 12 Tafeln viele Petrefakten der Silurformation abgebildet sind. 

Eine wichtige Ergänzung des Barrandeschen Werkes ist auch däs Werk 
von Dr. A. Fri€ Problematica silurica, welches auf 7 Tafeln Arten von pro- 
blematischen Versteinerungen darstellt und auf Kosten des Barrandefondes ver- 
öffentlicht wurde. 


Steinkohlen und Permformation. 

+ Joh. Jos. Dank: Studien über die Permschiehten Böhmens. Umgebung von 
Böhmischbrod, Wlaschim und Lomnitz. Archiv Band XI, N. 6. 

Prof. Dr. Ant. Frie: Studien im Gebiete der Permformation Böhmens. 1912. 
Mit 40 Abbildungen. Archiv Band XV,N. 2. 


Kreideformation. 

Dr. Ant. Frie: Palaeontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der 
böohm. Kreideformation. 
Die Priesener Schichten. Band IX, N. 1. 
Die Chlomeker Schichten. Band X, N. 4. 
Die Perutzer Schichten. Dr. Ant. Frie und Dr. Edw. Bayer. Band 
ISBN 2: 


Ausserdem veröffentlichte Prof. Dr. Ant. Frie mit Unterstützung des 
Barrandefondes auf Grund des durch die Landesdurchforschung eingesammel- 
ten Materiales Miscellanea palaeontologica Il. Mesozoica. Mit 10 Tafeln und 9 
Textfiguren. 


Dr. A. Frie und Dr. Frant. Bayer: 
Nov& Gesk€& ryby tGeskeho utvaru kridoveho. S 3 tabulkami a 9 vykresy 
v textu 1902. Näkladem Cesk& Akademie. 
Neue Fische und Reptilien aus der böhm. Kreideform. 1905. Mit 9 Tafeln 
und vielen Textfiguren. 

G. Klika: Die tertiären Land- und Süsswasser-Condylien d. nordw. Böhmen. 
Bd. VIL N. 4. 


Tertiär- und Diluvialformation. 

B. Brabenec: Soubornä kvetena tesk&eho üutvaru tretihorniho. Archiv. Dil 
XIV. ce. 2. S 2i4 vykresy v textu. 

V.J. Prochäzka: Das ostböhmische Miocen. Band X, N 2. 

J. Kafka: Studien im Gebiete der Tertiärformation Böhmens. Archiv. Band 
XIV, N. 4. 


Dilluvium und Alluvium. 
Jos. Kafka: Recente und fossile Nagethiere Böhmens. Band VIII, N. 5. 
Jos. Kafka: Fossile und recente Raubtiere Böhmens. (Carnivora.) Bd. X, N. 6. 
Dr. J. Babor: Die Weichtiere des böhmischen Plistoceen und Holoceen. Band 
UEN. 5, 
J. Kafka: Die Huftiere (im Druck). 


Eruptivgesteine. 

Karl W ohnig: Trachitische und andesitische Ergussgesteine vom Tepler Hoch- 
lande. Band XIII, N. 1. 

Oskar Pohl: Basaltische Ergussgesteine vom Tepler Hochlande. Bd. XIIL N. 3. 

Dr. Fr. Slavik: Spilitische Ergussgesteine im Präkambrium zwischen Kladno 
und Klattau. Bd. XIV, No. 2. 
Geologische Karten. 

Prof. Krej@i: Geologische Karte von Böhmen. Sektion VI. Mit erläuterndem 
Text von Prof. Dr. Ant. Friec. Band VII, N. 6. 


ER 


Prof. Dr. Ant. Fri@ und Prof. Gust. Laube: Geologische Karte von Böhmen. 
Sektion III. Band IX, N. 6. Sektion Il. Band X,N. 1. 

Prof. Dr. Filip Po&ta: Geologische Karte von Böhmen. Sektion V. Weitere 
Umgebung Prags. Band XII, N. 6. 

Mit Unterstützung des Komites beendete Prof. C. Purkyne die geologische Karte 
des Pilsener Bezirkes. 

Ill. Botanische Abteilung. 

Prof. Dr. Ant. Hansgirg: Prodromus der Algenflora von Böhmen. Zweiter 
Teil. Band VIIH,N.ı4. 

Prof. Fr. Sitenskvy: Ueber die Torfmoore Böhmens in naturwissenschaftlicher 
und nationalökonomischer Beziehung ete. Bd. VI, N. 1. 

Prof. J. Noväk: Die Flechten der Umgebung v. Deutschbrod. Bd. VII, No. 1. 

Dr. L. Celakovsky (Sohn): Die Myxomyceeten Böhmens. Bd. VIl, N. 5. 

Dr. K. Domin: Das böhmische Erzgebirge und sein Vorland. Bd. XIL N. 5. 

Dr. Frant. Ruttner: Microflora der Prager Wasserleitung. Band XIII, N. 4. 

Dr. Fr. Bubäk: Die Pilze Böhmens. (Uredinales.) ler Teil. Band XIII, N. 5. 
3er Teil im Druck. Band XV, \N.3. 

IV. Zoologische Abteilung. Diese Abteilung beschäftigte sich haupt- 
sächlieh mit der Untersuchung der Tierwelt der Gewässer Böhmens. Dr. 
A. Frie und Dr. W. Vavra arbeiteten auf der übertragbaren Station nach 
Beendigung der Untersuchung des Teiches von Unterpocernitz (Typus 
mit Leptodora hyalina) und des Gatterschlager Teiches (Typus mit Ho- 
lopedium gibberum). Dann durch drei Jahre am Schwarzen See im 
Böhmerwalde, worauf die Station behufs der Untersuchung der Elbe 
nach Podiebrad übertragen wurde. 

Nach der Uebersiedlung der übertragbaren Station von Unter-Po- 
@ernie nach dem südlichen Böhmen hat Baron Dertscheni auf demselben 
Orte ein gemauertes Haus mit 2 Räumen aufbauen lassen. welches neben 
der übertragbaren Station durch nachstehende Forscher zum weiteren 
Studium der Süsswasserfauna benützt wurde: Prof. J. Svec, Dr. K. 
Thon, Prof. Sramek, Prof. Sekera und Assistent Hlava, deren Publi- 
kationen teils im Archiv, teils anderwärts veröffentlicht wurden. 

Das gemauerte Haus erwies sich als unpraktisch, indem es im 
Winter unheizbar war. Da auch andere Unannehmlichkeiten sich einstellten, 
wurde diese Station aufgelassen. 

Publieiert wurden: 

Dr. Wenzel Vävra: Monografie der Ostracoden Böhmens. Band VIII. N. 3. 

Prof. Fr. Klapälek: Untersuchungen über die Fauna der Gewässer Böhmens. 
Metamorphose der Trichopteren. Band VIII, N. 6. 

Prof. Ant. Frie und Dr. W. Vavra: Untersuchungen über die Fauna der Ge- 
wässer Böhmens. Die Tierwelt des Unterpocernitzer und Gatterschlager 
Teiches als Resultat der Arbeiten an der übertragbaren zoologischen Sta- 
tion. Band IX, N. 2. 

Jos. Kafka: Untersuchungen der Fauna der Gewässer Böhmens. Fauna der 
böhmischen Teiche Band VIII, N. 2. 

Dr. Ant. Fri und Dr.W.Väavra: Untersuchungen über die Fauna der Gewässer 
Böhmens. Ill. Untersuehung zweier Böhmerwaldseen, des Schwarzen und 
Teufelsees. Band X, N. 3. 


) 


Dr. Ant. Fri@ und W. Vavra: Untersuchungen über die Fauna der Gewässer Böh- 
mens. V. Untersuchung des Elbeflusses und seiner Altwässer. Band XI, 
INS: 

Dr. K. Thon: Monographie der Hydrachniden Böhmens. I. Teil. (Limnocharidae 
Kramer.) Band XI, N. 2. 

Prof. Fr. Klapälek: Die Hummeln Böhmens. Band XII N. 3. 

Dr. Stanislav Hlava: Die Rädertiere Böhmens. (Melicertidae) Band XIII, 
INKEZ: 


V. Chemische Abteilung. 


Dr. Jos. Hanamann: Die chemische Beschaffenheit der fliessenden Gewässer 
Böhmens. Hydrochemie des Egerflusses. Band IX, N. 4. 

Dr. Jos. Hanamann: Die chemische Beschaffenheitder fliessenden Gewässer Böh- 
mens. Hydrochemie der Elbe. Band X, N.5. 

Dr. Jos. Hanamann: Ueber die Bodenbeschaffenheit und das Nährstoffkapital 
böhmischer Ackererden. Band XI, N. 1. 


Bericht über den Austausch und Versendung der Publikationen. 


Von Dr. Jarosl. Perner. 


Die Anzahl der fremden wissenschaftlichen Institute und Korpo- 
rationen, mit denen das Komite den Austausch von Publikationen unter- 


hält, ist in letzten Jahren auf 40 gestiegen. 


Es sind dies folgende Anstalten: 


Hrvatsko 
Agram. 

University of California, Berkeley. 

Schlesische Gesellschaft für vater- 
ländische Kultur, Breslau. 

Moravskä musejni spole@nost, Brünn. 

Soeiete belge de geologie, de paleon- 
tologie et d’hydrologie, Brüssel. 

Institutul geologie al Romaniei, 
Bucarest. 

South African Museum, Capetown. 

Chicago academy of sciences, Chi- 
cago. 

The Field Columbian Museum, Chi- 
cago. 

Geological Society, Glasgow. 

Matica slovenska, Leoben. 

Soeiete geologique du Nord, Lille. 

Cuerpo de ingenieros des minas del 
Perü, Lima. 

Direececao dos trabaehos geologicos 
de Portugal, Lissabon. 


naravoslavno drustvo, 


Institute of commercial research of 
the tropies, Liverpool. 

Societe „eologique de 
Lüttich. 

Wisconsin geological and natural 
history Survey, Madison. 

Musee d’histoire naturelle, Marseille. 

Instituto geologico nationale, Mexico. 

Museo national, Montevideo. 

Soeiete imperiale des naturalistes, 
Moskau. 

New York academy 
New York. 

American Museum of natural hi- 
story, New York. 

Peabody Museum of natural history, 
New Haven. 

Comite geologique, St. Petersburg: 

Museum Paulista, Sao Paulo. 

Missouri botanieal garden, St. Louis. 

Kongl. Svenska Akademiens, Stock- 
holm, 


Belgique, 


of sciences, 


10 


Imperial University (Coliege of K.k. militärgeographisches Institut, 


Sciences), Tokio. Wien. 
Konel. Universitets Bibliothek, N. k. geograph. Gesellschaft, Wien. 
Upsala. R. k. geologische  Reichsanstalt, 
Gieologieal Institute of the Univer- a a 
sity, Upsala. 5 k. naturhistorisches Hot museum; 
Wien. 
Smithsonian Institution, Washington. \yerein für Landeskunde von Nieder 
U. S. Geological Survey, Washington. Oesterreich, Wien. 


U. S. Departement of Agrieulture, Kaiserliche Akademie der Wissen- 
Washington. schaften, Wien. 


Ausserdem wird das »Archiv« den Redaktionen von manchen fremden 
wissenschaftlichen und populär-naturwissenschaftlichen Zeitschriften gratis 
versendet behufs der Fachreferate oder Litteraturnotizen, wie z.B. an die 
Naturwissenschaftliche Wochenschrift, Botanisches Zentralblatt, American 
Naturalist, Consilium bibliographieum usw. Ferner wird das Archiv gratis 
gesendet an landwirtschaftliche Lehranstalten (böhmische und deutsche), 
einige Localmuseen, einheimische naturwissenschaftliche Vereine und 
einige öffentliche Bibliotheken. 

In den Jahren 1907 bis 1910 wurden mehrere Serien vom Archiv 
(Bd. IIL.—XI.) an einige Mittelschulen, Museen, Vereine und Lehrer- 
bezirksbibliotheken verschenkt. Von weiterer Verteilung des Archivs 
musste Abstand genommen werden, weil die Anzalıl der kompletten Serien 
beschränkt ist. 

Die ım Tauschwege eingegangenen Publikationen werden in der 
Bibliothek des Museums des Könieger. Böhmen aufbewahrt. Diese Ver- 
mittlung besorgt (durch Bibliothek der »Matice Ceskä«) die Expedition 
der Tauschexemplare des » Archivs«. In dieser Hinsicht wurde in letzter Zeit 
dafür gesorgt, dass die fremden Gesellschaften und Institute ihre Pubhli- 
kationen womöglich direkt an die Bibliothek des Museums einsenden, 
‚damit die Kontrolle des regelmässigen Einganges vorgenommen werden 
könnte. 

Nachdem das böhmische Museum selbst keine periodische Publi- 
kationen aus den naturwissenschaftlichen Gebieten herausgibt, ist nur 
durch diesen Tauschverkehr ermöglicht, dass der Museumsbibliothek viele 
wertvolle fremde Publikationen aus verschiedenen naturwissenschaftlichen 
kKächern zukommen, welche namentlich für die Installation der Samm- 
lungen und für die wissenschaftliche Bearbeitung des Materiales nötig 
sind und welche das Museum in jetzigen Verhältnissen sieh nicht anders 
anschaffen könnte. 

Die Expedition der übrigen Exemplare des Archivs besorgt die 
Buchhandlung F. Rivna@ in Prag. 


ul 


82.2985 | 02.288 | e2.912'8 | 88.28H°01| 26.268°T1| 20.8801] 82.P12'8 | 70.268°6 | 21.091°21| vo.cT9‘o1| 98.028°01 
@8.189°T |09-129°0 | c0.r96'7 | 21.968'9 |08.821°2 | 21.288°9 | 98.887°7 | 78.667°€ | €7.920°8 | 26.212°° | 78.829°< 
96.188 [09.206 |ox.acs |—Ir8 |zr.688 [o6.c22 27.922 |[oa.268 |e2.68E [20.207 |20.268 
—082°T |—008°T | —006'8 | —.008°E [0088 | —006'8 |—.008°8 | —.0088 | —.002°8 | 0087 | —.008°7 
10.68°7 | 19.104:8 | 68-9€0°T1| 98-16z'1 1] 02.682°21| 84.226°11| 10.980°6 | ve.612°6 | 62.799°21| ve.0ra’vı| 82.601 71 
— [096 |esr |eror [1261 |os9e |1s.eg [2908 eve |urec 21.09 
08.1027 | .1.sc1°e |—.008°1 |—.008 [8.0087 |—.009°7 [009 |—.009 |se.r0r [—0081 | — 
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12 


Neue Statuten des Komites für die naturwissenschaftliche 
Durchforschung des Königreiches Böhmen. 


$1. 
Der Landeskulturrat und die Gesellschaft des Museums des König- 
reiches Böhmen übernehmen gemeinschaftlich die naturwissenschaftliche 
Durchforschung des Königreiches Böhmen. 


S;2. 

Die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung befasst sich in 
erster Linie mit wissenschaftlichen Fragen, berücksichtigt aber auch 
wichtige Momente von national-ökonomischer Bedeutung und umfasst 
folgende Gebiete. 

1. Mineralogie und Petrographie. 

2. Geologie und Palaeontologie. 

3. Botanik. 

4. Zoologie. 

5. Pedologie in petrographischer und chemischer Richtung. 


Wer 
Die Resultate der Forschung der einzelnen oben angeführten Sek- 
tionen, die sich auf einzelne Teile des Landes beziehen, werden im Ar- 
chive für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung in beiden 
Landessprachen veröffentlicht und der Offentlichkeit zugänglich ge- 
macht“ - 
$4. 
Die Mittel zur Bestreitung der Auslagen sind: 
1. Jahressubventionen, 
a) der k. k. Regierung, 
b) des Landes, 
c) des Museums des Königreiches Böhmen. 
2. Der Erlös für die Publikationen. 


SD. 
An der naturwissenschaftlichen Landesdurcehforschung arbeitet ein 
Komite, welches aus 17 Mitgliedern besteht. 
Diese sind: 
1. Die derzeitigen Praesidenten des Landeskulturrates und des 
Museums des Königreiches Böhmen. 
Zwei Mitglieder, gewählt vom Landeskulturrate. 
3. Zwei Mitglieder, gewählt vom Ausschusse des Museums des 
Königreiches Böhmen. 
4. EIf Mitglieder, gewählt vom Komite für die naturwissenschaft- 
liche Landesdurchforschung. 


8) 


15 


Die Wahl aller Mitglieder mit Ausnahme der Präsidenten des 
Landeskulturrates und des Museums des Königreiches Böhmen erfolgt 
auf die Dauer von drei Jahren. Alljährlich scheiden fünf Mitglieder 
aus dem Komite, die austretenden können wieder gewählt werden. 

$ 6. 

In den Sitzungen des Komites führt den Vorsitz der Praesident 
des Landeskulturrates, in dessen Verhinderung der Praesident des Mu- 
seums des Königreiches Böhmen. Sollten beide Praesidenten verhindert 
sein an der Sitzung teilzunehmen, übernehmen die Vizepraesidenten der 
beiden genannten Korporationen in gleicher Reihenfolge den Vorsitz. 


m 


SG 

Das Komite wählt aus seiner Mitte den Geschäftsleiter und den 

Schriftführer; ersterem obliegt die finanzielle Gebahrung und die Re- 

daktion des Archives, letzterer besorgt die Protokollführung, die Evidenz- 

haltung der Funktionsdauer der Mitglieder und den Schriftenaustausch. 
N 8. 

Im Verlaufe eines jeden Jahres muss mindestens eine Sitzung ab- 

gehalten werden, in welcher der Bericht über die im verflossenen Jahre 

durchgeführten Arbeiten vorgelegt und das Programm der im laufenden 


Jahre vorzunehmenden Arbeiten sowie das Praeliminare durchberaten 
und beschlossen wird. 


Ss. 
Zur giltigen Beschlussfassung ist die Anwesenheit des Praesidenten 
und von mindestens sechs Mitgliedern in der Sitzung notwendige. Das 
Komit& beschliesst mit absoluter Stimmenmehrheit. 


Berichte über die Jahressitzungen des Komites für die natur- 
wissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen in den 
| Jahren 1907-1912. 


Am 19. Feber 1907 fand im Museum die gemeinschaftliche Sitzung 
des Direktionskomites und der Durchforschungskommission unter dem 
Vorsitze Seiner Durchl. des Fürsten Ferdinand Lobkovie statt, in welcher 
der verstorbenen Mitglieder des Prof. Alfr. Slavik und des Kassarates 
K. Hruby ehrend erwähnt wurde. Daun wurde über die im Jahre 1906 
ausgeführten Arbeiten und Publikationen Bericht erstattet. Es wurden 
veröffentlicht: 

Koristka: Vychodni Cechy, wodurch der IN. Band in beiden 
Sprachen als vollendet erscheint. 

Bubäk: Cesk6 houby I (Uredinales). 

Novotny: Revise nadmorskych vysek okoli Prahy. 


Barvir: Herkunft des Goldes bei Eule. 

Domin: Rudohori (botan.). 

Ruttner: Microflora der Prager Wasserleitung und 

Thon: Hydrachniden Böhmens. 

Hiemit ist der XII. Band des Archives vollendet und für den 
NX11I. 3 böhmische und 3 deutsche Arbeiten gedruckt. 

Prof. Novotnv berichtete über die Vollendung der Revision der 
Meereshöhen der Umgebung Prages und über die Vorbereitungen zur 
Vollendung der von Prof. Koristka begonnenen hypsometrischen Karte 
der Umgebung Prags, Sekt. V., welche im nächsten Jahre veröffentlicht 
werden soll. Die nötigen ergänzenden Messungen werden von dem geo- 
detischen Institute der böhmischen technischen Hochschule durchge- 
führt werden. 

Prof. Fric untersuchte den neuen Fundort eines riesigen Sau- 
tiers in Chrast bei Jungbunzlau und beschrieb die Reste zugleich mit 
ähnlichen bei Teplitz gefundenen in den Abhandlungen der kön. böhmi- 
schen Gesellschaft der Wissenschaften. 

Sodann untersuchte er den Fundort eines riesigen, 8 ın langen 
Stammes einer Sigillarıa aus der Permformation von Nova Ves bei 
Böhmisch-Brod und liess den mittleren Teil desselben in das Museum 
überführen. Für das Werk Miscellanea Palaeontologica wurden 
weitere Tafeln angefertigt, ebenso für die Arbeit über Problema- 
tica Silurica, welche den Abschluss des Barrandischen Werkes bil- 
den wird. 

Privatdozent Dr. F. Slavık studierte die Eruptivgesteine des 
Praekambriums südlich von Pilsen, welche er bis zur Granitgrenze ver- 
folgte und über welche er im nächsten Jahre eine Arbeit im Archiv für 
Landesdurchforschung veröffentlichen wird. 

Dr. Pascher berichtete über seine Untersuchungen der mikr. 
Algen des südlichen Böhmerwaldes, welche er im »Lotos« publizierte, und 
in welchen er auch heuer fortfahren wird. 

Prof. Dr. Bubak veröffentlichte den ersten Teil seines Werkes über 
die Pilze Böhmens (die Uredineen). 

Dr. V. Vavra arbeite auf der übertragbaren Station in Podebrad 
an der Fauna der Elbe und an Fischvarasiten, entdeckte ein für Böh- 
men neues Rädertier (Bipalpus vesieulosus) und ibernahm das von Dr. 
Thon hinterlassene Material, um die Verarbeitung der Monographie der 
Hydrachniden Böhmens in Angriff zu nehmen. 

Dr. Jarosl. Perner berichtete über die Regelung des Tausch- 
verkehrs und über die beabsichtigte Verteilung circa 100 Bände des 
Archivs an böhmische und deutsche Mittelschulen in Böhmen. 

Nach Beendigung dieser Berichte, welehe vom Direktionskomite be- 
raten und genehmigt wurden, schritt man zuden ergänzenden Wahlen. Es 


15 


wurde Prof. Augustin als Vertreter der Meteorologie und Ingenieur Ko- 
pecky für Pedologie in die Durchforschungskommission gewählt. 


Am 11. Feber 1908 fand im Museum die gemeinschaftliche Sitzung 
des Direktionskomites und der Durchforschungskommission unter dem 
Vorsitze Seiner Durch. des Prinzen Ferdinand Lobkovie statt. in welcher 
des verstorbenen Mitgliedes des Prof. Zenger ehrend erwähnt wurde. 
Dann wurde über die im Jahre 1907 ausgeführten Arbeiten und Publika- 
tionen Bericht erstattet. 


Es wurden böhmische Übersetzungen der von Dr. Wohnig und Dr. 
Pohl veröffentlichten Arbeiten über die Ergussgesteine beschafft und die 
deutsche Übersetzung: des Werkes des Dr. Bubak über die Pilze Böhmens. 

Prof. Novotnxv besorgte die sehr schwierige Korrektur der Ko- 
ristka’schen hypsometrischen Karte der Umgebung Prags Seect. V. 

Dr. A. Frie veröffentlichte den ersten Teil des Werkes Miscel- 
lanea palaeontologica, in welchem viele vom Durchforschungsko- 
mite gesammelte Petrefaeten beschrieben und auf 12 Tafeln abgebildet 
sind. Sodann untersuchte er den neuen Aufschluss des schwarzen Kalk- 
steins in der Permformation beim Böhmisch Brod und studierte mit Dir. 
Benda das neu durch den Bahnbau aufgeschlossene Profil zwischen Lom- 
nitz und Libun, wo in den vom Melafir gehobenen Schichten der Permfor- 
mation das Vorkommen der bezeiehnenden Petrefaeten in den einzelnen 
Schichten präzisirt wurde. Derselbe beendete das Werk Problematica si- 
lurica, das in diesem Jahre mit 12 Tafeln auf Kosten des Barrande 
Fondes veröffentlicht werden wird. 

Der Dozent Prof. Fr. Slavik beendete die Arbeit über die prä- 
kambrische Diabase (Spilitgesteine), die sich im Druck befindet. 

In der botanischen Sektion unternahm Dr. Bubak mykologische 
Ausflüge in der Gegend von Prag, Karlstein, Sadska, Neratowie und 
Laun. — 


Dr. Adolf Pascher untersuchte die Verteilung der Algen je 
nach der Höhe an verschiedenen Lokalitäten des südlichen Böhmer- 
waldes. 


Dr. V. Vavra arbeitete monatlich an der Zoologischen Station in 
Podebrad, entdeckte mehrere für Böhmen neue Fischparasiten und unter- 
nahm Exkursionen nach dem Riesengebirge behufs des Studiums der Hy- 
draehniden der Gebirgsbäche. 

Prof. Dr. Augustin berichtete über seine Studien der Gewitter 
und Hagelschläge in Böhmen, über welche er eine Anzahl kartographischer 
Darstellungen vorlegte, auf denen der Zug derselben nach 700 von Dr. 
Augustin gegründeten Beobachtungsstationen dargestellt ist und über 
welche er eine umfassende Publikation vorbereitet. 


16 


Dr. Jaroslav Perner berichtete über den Tauscehverkehr und 
über die Schenkung von Schriften an deutsche und böhmische Mittel- 
schulen und Anstalten in Böhmen. 


In die Durchforschungskommission wurde für die Petrographie Do- 
zent Dr. Fr. Slavik gewählt. 

Darauf wurde das Programm der Arbeiten und das Präliminare 
für das Jahr 1908 beraten und genehmigt. 


Am 6. Feber 1909 fand im Museum die gemeinschaftliche Sitzung 
des Direktionskomites und der Durchforschungskommission unter dem 
Vorsitze des Vizepräsidenten Prinzen Friedrich Schwarzenberg statt, in 
welcher über die im Jahre 1908 ausgeführten Arbeiten und die vollen- 
deten Publikationen berichtet. wurde. 


Veröffentlicht wurden: 


1. Dr. Stan. Hlava, Rädertiere Böhmens (Melicertidae). 

2. Dr. Franz Bubäk, Die Pilze Böhmens. (I. Uredinales.) 

3. Dr. Prof. Koristka und Prof. Novotny, Höhenkarte der 
Umgebung von Prag. (Sekt. V.) 

4. Prof. Dr. Slavik, Spilitische Ergussgesteine im Praekambrium 
zwischen Kladno und Klattau. 

5. Museumsassistent B. Brabenec, Souborna kvetena utvaru 
tretihorniho. Cast I. (Flora der Tertiärformation.) 


6. Jos. Kafka, Studie v oboru ütvaru tretihorniho v Cechach. 
(Über die Braunkohlenformation in Böhmen.) 

7. Jos. Kafka, Kopytnici zem& Gesk@ Zijiei i vyhynuli. (Die Huf- 
tiere Böhmens.) 


Die Arbeiten der Sektionen waren folgende: 


Prof. Novotny vollendete die Korrekturen der Höhenkarte der 
Umgebung Prags und verfasste den erläuternden Text in böhmischer 
Sprache. Dann legte er die deutsche Übersetzung der Revision der Hö- 
henmessungen der Umgebung Prags vor, die im nächsten Jahre gedruckt 
werden wird. 

Prof. Dr. Ant. Fri& untersuchte die Rudistenablage- 
rungen im Granitgebiete von Sku& und veröffentlichte darüber 
eine Abhandlung in der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. 

Derselbe veröffentlichte auf Kosten des Barrandefondes das Werk 
»Problematica silurica« und zeichnete eine Reihe von Tafeln für 
den II. Teil der Miscellanea palaeontologica. 

Prof. Dr. Fr. Slavik veröffentlichte sein oben zitiertes Werk 
über Spilitgesteine und untersuchte die Diorite bei Vodolka und Libsie, 
dann die Quarzdiorite von Bohutin. 


17 


Prof. Dr. Bubak setzte seine Studien über die Pilze fort und 
sammelte in der Gegend von Taus, Ronsperg, Tachau, Eger, Asch, später 
bei Beraun, Zditz und Veseli bei Tabor. Für den II. Teil des Werkes 
über die Pilze Böhmens, der im nächsten Jahre erscheinen soll, wurden 
zahlreiche Abbildungen verfertigt. 

Dr. V. Väavra setzte seine Arbeiten auf der zoologischen Station 
in Podebrad über die Nahrung und Parasiten der Fische fort. Dann 
unternahm er eine Exkursion in das Erzgebirge zur Einsammlung der 
Gebirgs-Hydrachniden der Gattungen Sperchon, Torrenticola ete. Für 
die nächste Publikation über die Arbeiten auf der zool. Station bereitete 
er eine Reihe von Tafeln vor. 

Dr. Jaroslav Perner berichtete über die Tauschangelegenheiten 
des Archives und über die Schenkung einzelner Teile des Archives an 
einige Bibliotheken und naturwissenschaftliche Vereine. 


Die statutengemäss austretenden Mitglieder Prinz Friedrich 
Schwarzenberg, Dr. Fri£, Hofrat Vrba und Dr. Po&ta wurden 
wiedergewählt. 

Zum Schlusse wurde das Programm der Arbeiten und das Präli- 
minare für das Jahr 1909 beraten und genehmigt. 


Am 26. Feber 1910 fand im Museum des Königreiches Böhmen 
die gemeinschaftliche Sitzung des Direktionskomites und der Durchfor- 
schungskommission unter dem Vorsitze S. D. des Prinzen Friedrich 
Schwarzenberg statt, in welcher über die im Jahre 1909 ausgeführten 
Arbeiten und über den Fortgang der Publikationen berichtet wurde. 


Der ganze Betrag von 6.741'25, der für die Publikationen bestimmt 
war, wurde zur Tilgung der Schulden für Druck und Honorar der im 
Jahre 1908 veröffentlichten 7 Werke verwendet. 

Auf Rechnung des künftigen Präliminars für das Jahr 1910 wur- 
‚den 2 Werke in böhm. Sprache gedruckt: Prof. Slavik, Spilite und Ph. ©. 
Brabenec, Flora der Braunkohlenformation. 

Von den Durchforschungsarbeiten wurden durchgeführt: 

Prof. Novotny arbeitete an dem erläuternden Texte für die 
Höhenkarte Sektion V., Umgebung von Prag und begann mit den Vor- 
bereitungen zur Durchführung der Sektion IV. (Beraun-Pilsen.) 

Prof. Dr. Ant. Fri&@ untersuchte die Gegend zwischen Neratowitz 
und Kojetitz, wo der Lehrer Herr Petrbok in den Spalten des Kiesel- 
schiefers der Etage Bein Lager von Limonit mit zahlreichen Petrefaeten 
der Korytzaner Schichten entdeckte. 

Auch untersuchte er zwei neue Fundorte derselben Schichten bei 
Kladno und am Füsse des Kozakovberges bei Turnau. Prof Fri@ ver- 
öffentlichte auf eigene Kosten und mit Hilfe des Barrandefondes den 2. 
Band der Miscellanea palaeontologieca, welche auf 10 Tafeln 


18 


die Abbildungen von mehr als 50 Arten Insekten, Urustaceen ete. aus 
den Perutzer Schichten von Kounie bei Böhmischbrod, dann viele neue 
Petrefakten aus den Korytzaner, Weissenberger und Teplitzer Schichten, 
sowie die neuen Funde des Iserosaurus litoralis von Milovie bei Lissa 
darstellen. Prof. Fri@ begann mit der Fortsetzung der Studien über die 
Permformation Böhmens. 

Prof. ©. Ritter von Purkyne beendete mit Hilfe des Durehfor- 
schungskomites die geologische Karte des Bezirkes Pilsen. 

Ph. Cand. Brabenec beendete den zweiten Teil der Flora der 
Braunkohlenformation Böhmens, die in diesem Jahre erscheinen wird. 

Dr. Edwin Bayer vollendete seine Studie über neue Pflanzen 
der Perutzer Schichten ın der Gegend von Bad Belohrad. 

Dr. Vavra setzte die Untersuchungen über die Nahrung 
und die Parasiten der Fische der Elbe fort und konstatierte das 
Vorkommen des Bandwurms Ligula in der Bauchhöhle der Laube (Al- 
burnus=-lueidus). 

Auch arbeitete derselbe an der Monographie der Hydrachniden und 
bereiste zu dem Zwecke das Böhmisch-Mährische Hochland und das 
Flussgebiet der Sazava und Luznitz. 

Dr. Bubak verfertigte weitere Abbildungen zum zweiten Teile 
der Pilze Böhmens, welcher erscheinen wird, bis es die Mittel erlauben 
werden. 

Dr. Jaroslav Perner erstattete Bericht über den Tausch des 
Archives mit ausländischen Gesellschaften und über die Verteilung einiger 
Bände an hiesige Anstalten, womit diese Aktion beendet ist. 

Wahlen. Die nach dem Statut austretenden Mitglieder der Kom- 
mission Dr. Vavra und Prof. Kopecky wurden wieder gewählt und 
neu erwählt wurden Hofrat Prof. Hoffmann und Prof. Nusl. 

Zum Schlusse wurde eine 5gliedrige Kommission gewählt, welche 
den Antrag auf Aenderung der veralteten Statuten ausarbeiten soll. 


Am 21. Feber 1911 fand im Museum des Königreiches Böhmen 
die Sitzung des Komites für die Landesdurchforschung Böhmens unter 
dem Vorsitze S. D. des Prinzen Dr. Friedrich Schwarzenberg statt, in 
welcher über die im Jahre 1910 durchgeführten Arbeiten, sowie über 
wichtige Veränderungen in der inneren Organisation berichtet wurde. 

in der vorjährigen Sitzung wurde beschlossen, die beiden Komites 
zu vereinigen und die Statuten zu vereinfachen, zu welchem 
Zwecke eine fünfgliedrige Kommission gewählt wurde, deren Antrag in 
dieser Sitzung genehmigt wurde. 

Die wichtigste Änderung bezieht sich auf die Auflassung der 
Herausgabe der topographischen u. hypsometrischen 
Karten, deren Publikation nach dem Erscheinen der neuen General- 


18 - 


stabskarte ım Maasstabe von 1:75.000, nach dem: Gutachten mehrerer 
Autoritäten als zwecklos erschien. Alsdann wurde das Direktionskomite 
und die Durchforschungskommission in ein einziges Komite vereinigt und 
nach den neu vorgenommenen Wahlen besteht das Komite aus folgenden 
Mitgliedern. 

Präsident Prinz Friedrich Schwarzenberg: Vizepräs. Kais. Rat 
Kreisl; Dr. Ant. Frie, Geschäftsleiter, Dr. Jar. Perner, Schriftführer, 
Kaıs. Rat J. Korensky, Hofrat K. Vrba, Prof. Kopecky, Dr. V. Vavra, 
Bro Bubak, Pros Bocta, Brofs Erz Slauik Hofrat A, Hoffmann, 
J. Hellich, Bergrat Hrabak. Reg. Rat Prof. Niekerle, Prof. Cyr. Ritter 
Purkyne. 

Was die durchgeführten Arbeiten betrifft, erlitten dieselben bei 
dem beklagenswerten Ausbleiben der Subvention des hohen Landtages im 
Betrage von 6000 K sehr bedenkliche Störung. 

Prof. Fri@ beendete seine Studien über die Permformation Böh- 
mens, welche demnächst reich illustriert erscheinen wird. Sodann ver- 
fasste derselbe ein kritisches illustriertes Verzeichnis der Petrefacten 
der cenomanen Korytzaner Schichten, welches den Abschluss seiner Stu- 
dien über die Kreideformation darstellt. Auf den Exkursionen aqui- 
rierte derselbe schöne Fischreste aus der Umgegend von Hohenmauth 
und riesige Flossen der Gattung Protosphyraena. Aus der Gegend 
von Neupaka wurden viele neue Reste von Psaronien und Medulosen 
erworben. 

Dr. V. Vavra setzte seine Arbeiten auf der zoologischen Station 
ın Podebrad fort, welche aber durch stetes Hochwasser beeinträchtigt 
wurden. Ausser den Fischparasiten wurde auch eine Uytheride Meta- 
eypris cordata gefunden. Dr. Väavra arbeitete auch an den Hydrach- 
niden Böhmens und machte Exkursionen ım südlichen Böhmen. 

Dr. Bubäk beendete den 2ten Teil des Werkes über die Pilze 
Böhmens, welcher veröffentlicht wird, sobald die nötigen Mittel zur Hand 
sein werden. 

Der zur Verfügung stehende Betrag wurde zur Deckung der für 
die Publikationen im Jahre 1909 ausstehenden Passiva und zur Bestrei- 
tung der dringlichsten Arbeits- und Regiekosten verwendet. 

Das Präliminare für das Jahr 1911 wurde vorerst auf den sicher 
zur Disposition stehenden Betrag von K 472721 samt der Anleihe aus 
dem Barrande-Fonde zusammengestellt, und dazu ein Nachtrag für den 
Fall, dass die Subvention des Hohen Landtages einlaufen sollte. 


Am 13. Feber 1912 fand im Museum des Königreiches Böhmen 
die Sitzung des Komites für die Landesdurchforschung Böhmens unter 
dem Vorsitze S. D. des Prinzen Dr. Friedrich Schwarzenberg statt, in 
welcher über die im Jahre 1911 durchgeführten Arbeiten und über die 
Publikationen berichtet wurde. 


Da bis zum Schlusse des Jahres auch diesmal die Subvention des 
hohen Landtages per 6000 K abermals ausblieb und auch die Subvention 
des hohen Ministeriums für Ackerbau bis zum Schlusse des Jahres nicht 
eintraf, so hatte das Komite bloss über den Betrag von 3.72721 K zu 
verfügen, welehe nach dem Voranschlag verwendet wurden. | 

Über die durchgeführten Arbeiten wurde folgendes berichtet: 

Prof. Dr. Ant. Fri@ veröffentlichte das Verzeichnis der Petre- 
facte der cenomanen Korycaner Schichten mit an 500 Abbildungen und 
veröffentlichte seine Studien über die Permformation Böhmens mit 40 
Abbildungen. 

Museumsadjunkt J. Kafka publizierte seine Arbeit über die Ter- 
tiärformation ın deutscher Sprache. 

Auf den Exkursionen besuchte Prof. Fri@ nochmals den Fundort 
des Riesenstammes der Sigillarıa denndata in der Gegend von Böhm. 
Brod und benützte den niedrigen Wasserstand der Elbe zur Ausbeutung 
des Lagers eines Rudistenkonglomerates bei Mlikojed unweit Cakovie und 
liess von dem früher unzugänglichen petrefactenreichen Gesteine eine 
Wagenladung ins Museum transportieren. 

In der Gegend von Lomnitz, Neupaka und Bad Belohrad wurde 
reiches Material von Psaronien gesammelt und zwei schöne verkieselte 
Stämme von Medulosa mit Zentralstamm aquiriert. 

Prof. Rit. Cyril Purkyn& beendete den erläuternden Text zu 
der geologischen Karte des Pilsner Bezirkes und begann mit der Ver- 
fertigung der geologischen Karte des Rokycaner Bezirkes. Auch unter- 
suchte er die Diluvialablagerungen längs des Beraunflusses zwischen Pil- 
sen und Königsaal. 

Prof. Jos. Kopeeky setzte in dem Laboratorium des Landes- 
kulturrates seine pedologischen Arbeiten über den Bezirk von Welwar 
fort, und es wird die östliche Hälfte der Karte im Maasstabe von 
1:25.000 mit den betreffenden Krläuterungen demnächst vorgelegt 
werden. 

Dr. Fr. Bubak arbeitete an dem II. Teile seiner Abhandlung 
über die Pilze Böhmens, der sich eben im Drucke befindet, unternahm 
Exkursionen in die Gegend von Wittingau, Hluboka, Rovensko, Liban 
und Sobotka und bereitet den III. Band dieses wichtigen Werkes vor. 

Dr. V. Vavra setzte allmonatlich seine Untersuchungen der Elbe 
an der zoologischen übertragbaren Station in Podebrad fort. Der nie- 
driege Wasserstand ermöglichte das Studium der Jugendstadien der Moos- 
tiere und Süsswasserschwämme. 

Behufs des Studiums der Hydrachniden besuchte Dr. Vavra die 
Umgebung von Taäbor, Krummau, Adolfstal ete. In den Sturzbächen 
konstatierte er die Gattung Protzia und Aturus. Nach der in diesem 
Jahre vorzunehmenden Untersuchung des Adlergebirges wird zur Ab- 


21 


schliessung der Monographie der Hydrachniden Böhmens geschritten 
werden. 

Das Präliminare für das Jahr 1912 wurde zusammengestellt vor- 
erst dem disponiblen Betrage von 6065 K gemäss und dann für den 
Fall, dass die Subvention des hohen Landtages eintreffen sollte mit 
Rücksicht auf die druckfertigen Publikationen, welche den Betrag von 
3.578°70 K erheischen würden. 


Neues Komite für die naturwissenschaftliche Durchforschung 
von Böhmen gewählt nach den neuen Statuten im Februar 1911. 


Der Präsident des Landeskuiturrates: 
Prinz Dr. Friedrich Schwarzenberg. 


Der Präsident des Museums: 


Prinz Dr. Friedrich Schwarzenbere. 


Zwei Mitglieder gewählt vom Landeskulturrate: 
Kais. Rat Kreisl, 
Prof. J. Kopecky. 


Zwei Mitglieder gewählt vom Museum des Königreiches Böhmen: 


KlorrateEror Dir: Kanlı\.rba, 
Kais. Rat Jos. Korensky. 


Elf Mitglieder gewählt von den Mitgliedern des Komites: 
Prof. Dr. Ant. Friec, Geschäftsleiter, 
Dr. Jaroslav Perner, Schriftführer, 

Dr. W. Vavra, 

Prof. Fr. Bubak, 

Prof. Philipp Pocta, 

Pro® Dr. Kerr Slavak, 
Hofrat Dr. J. Hoffmann, 
Mg. Ph. Joh. Hellich, 
Bergrat J. Hrabak, 

Reg. Rat O. Nickerle, 

Prof. Cyril Rit. v. Purkyne. 


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ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDES- 
DURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. 


(Band XV. No. 5.) 


[0) 


- PHYTOPALAEONTOLOGISCHE 
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DER 
‚PERUCER KREIDESCHICHTEN 
IN BÖHMEN. 


VON 


Dr. EDWIN BAYER, 


LER 
DERERTOR DER BOTANISCHEN ABTEILUNG AM MUSEUM DES KÖNIGREICHES BÖHMEN. 
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n 


MIT 33 ABBILDUNGEN. 


& 


PRAG 1920. \ 
KOMMISSIONSVERLAG "VON FR. RIVNÄG, — BUCHDRUCKEREI 
a ED. GREGR A SyN, 


Archiv für die nalurwissenschalliche Lantenduchloschung von Böhmen: 


ERSTER BAND: (J. 1869). » » . . .KB- 


I. Topographische Abtheilung: 
Prof. Dr. Karl Kofistka: Das Terrain und die Höhenverhältnisse,.des Mittelgebirges 
und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte. 
Section II. Karte app. K 320 . L 2 h $ F ; ‚K $— 
II. Die Arbeiten der RE Al Khthöllung! e s R .K 9— 
a) Prof. J. Krejdi: Vorbemerkungen oder allgemeine DEOIHEORRE Verhältnisse dei 
nördlichen Böhmen. 
b) Prof. J. Krejei: Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation. 
ce) Dr. Anton Frie: Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. 
Kreideformation u. Ss. w. 
d) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken von Radnic. 
III. Botanische Abtheilung: 
Dr. Lad. Gelakovsky: Prodromus der Flora von Böhmen. (I. Theil.) NER h - _—.— 
IV. Zoologische Abtheilung . L % b H R R N Ä e .K 4— 
a) Em. Lokaj: Verzeichniss der Käfer Böhmens. 
b) Alfred Slavik: Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens. 
ce) Emanuel Baärta: Verzeichniss der Spinnen des nörd. Böhmen. 
V. Chemische Abtheilung: . g E k BR z 3 £ h « K —50 
Prof. Dr. Hoffmann: Analytische Iniersuchiinden. 


ZWEITER BAND: Erster Theil (1.—.) -»- -» -»- -K2— 


I. Topographische Abtheilung: 
Prof. Dr, Karl Koristka: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- :und des 
Riesengebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhenschichten- 
karte Section III. und des Riesengebirges. 1877. N X x A % 3 E .K %— 
II. Geologische Abtheilung: 1. Theil. 1873. R R 3 ; ä 2 .K 8— 
a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der Steinkohlenformation Böhniens. 
b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Prilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, | 
Mireschau und Letkow. 
c) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag 
und Beraun. 
d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Be- 
neschau und der Sdzava. 
2. Theil: e 
Dr. Em. Boricky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens. 1874. . .K 7 


Zweiter Theil (3.—5.) geb. - - » . . „ K14- 


III. Botanische Abtheilung: 
Prof. Dr. Ladislav Celakovsky: Prodromus der Flora von Böhmen. (II. Theil.) 1871, 
(Vergriffen.) R A & Ä E e x - £ 5: A .K 529 
IV. FOOT ENSEHEN Abtheilnng‘ 1872. , h E : en (DER B F 3 A .K 6— 
Prof. Dr. Ant. Fric: a) Die Wirbelthiere Böhmens. db) Die Flussfischerei in Böhmen. 
ce) Die Krustenthiere Böhmens. 
V. Chemische Abtheilung: 
Prof. Dr. Eın. Boficky: Ueber die Verbreitung des Kali und der Phosnhonsture in den 
Gesteinen Böhmens. 1872. B A s £ . k : > 5 R s . S £ -K 120 


DRITTER BAND: 


I. Topographische Abtheilung: 

Prof. Dr. Karl Koristka und Major R. Daudlebsky von Sterneck: Verzeichniss der in 
den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Höhen 
von Böhmen. 184. . . BE le a ke at He RR We 1 Garen 1 

II. Geologische Ahtheitiniet 
1. Heft. Prof. Dr. Em. Boficky: Petrographische Studien an den Phonolithgesteinen 
Böhmens. 1874. R s .K.2— 
2. Heft. Prof. Dr. Em. Boficky: Petrönceuhüche Re an PIAR Molankorgaseiiun 
Böhmens. 1876. AN € 
3. Heft. Prof. Dr. Gustav Laube: ‚Die nie des armen Bigebirges cr. Theil.) 
1876. A B 2 s > s > A » k . x BIN © 
III, Che Ankheiluner 
Prof. Dr. Lad. Celakovsky: Prodromus der Flora von Böhmen. (III. Theil.) 1875. . .K 48 
IV. Zoologische Abtheilung: 
1. Heft. F. V. Rosickj: Die Myriopoden Böhmens. 187%. . u 3 F . ‘ & K 
2. Heft. Bohuslav Hellich: Die Cladoceren Böhmens. 1877, . E 2 x . a K 
Chemisch-petrologische Abtheilung: 

Prof. Dr. Em. Boficky: Elemente einer neuen chemisch-mikroskopischen Mineral. und 

Gesteinsanaluse 1877. { = R = 5 ” a F 5 ® » N E e ? P 


a 
. 
e) 
> 

” 


ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDES- 
DURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. 
(Band XV. No. 5.) 
(0) 


PHYTOPALAEONTOLOGISCHE 

BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DER 

PERUCER KREIDESCHICHTEN 
IN BÖHMEN. 


VON . 


Dr. EDWIN BAYER, 


DIRECTOR DER BOTANISCHEN ABTEILUNG AM MUSEUM DES KÖNIGREICHES BÖHMEN. 


MIT 33 ABBILDUNGEN. 


2 


PRAG 1920. 
KOMMISIONSVERLAG VON FR. RIVNÄG. — BUCHDRUCKEREI DR. ED. GREGR A SYN. 


VORREDE. 


} Wie aus meinen früheren Arbeiten und insbesondere aus der letzten 
bhandlung: »Studien in dem Gebiete der böhmischen Kreideformation« 
-Perucer Schiehten (Archiv der Naturwissensch. Landesdurch- 
irschung von Böhmen, Band XI. No. 2, Prag 1901), die ich gemein- 
'haftlich mit Prof. Dr. Anton Fric publiziert habe, ersichtlich ist, 
aren wir damals in den letzten 12 Jahren bemüht. das wichtige, schon 
orher durch die heimischen Geologen und Palaeontologen in das Museum 
isammengetragene und von Dr. J. Aug. Corda, dann von Prof. Dr. 
tokar Feistmantel und speziell von Prof. Dr. Jos. Velenov- 
ky bestimmte phytopalaeoutologische Material nicht nur von nenem 
ı revidieren und für das weitere Studium zu ordnen, sondern auch ein 
sues, ausgewähltes Material zum Zwecke der Ergänzung unserer Kennt- 
isse über. die interessante Kreideflora der reichen böhmischen Perucer 
ehichten, soweit möglich, teils durch eigene Arbeit, teils durch An- 
ıuf aufzusammeln und zu studieren. 

Ieh selbst habe im Laufe der Jahre eine Reihe schon älterer, be- 

ınnter als auch neuer Fundorte geprüft und in den letzten 12 Jahren 
underte von Pflanzenabdrücken, welche neulich von Prof. Dr. Ant. 
rıc, mir selbst, dann insbesondere von den Steinbrechern von VySe- 
vice d. i. Kalina senior und junior und dem Monteur des Museums 
ss Königr. Böhmen Jos. Herman und anderen zusammengebracht 
orden sind, durchstudiert und die Resultate meiner Studien vorläufig 
ırch gelegentliche Bemerkungen auf dem Materiale selbst in den Schub- 
den im Museum niedergelest, woraus das wichtigste in dieser Arbeit 
orgelest wird, um wenigstens einen Teil unserer Studien schon jetzt 
ı publizieren und zu zeigen, wie wir im Laufe dieser Jahre um die 
urchforschung der interessanten Perucer Schichten in Böhmen 
strebt waren. 
- Durch emsige Arbeit wurden manche schöne Abdrücke gefunden, 
e bisjetzt nicht bekannt waren und zu deren vollkommener Klarstel- 
ing es noch weiterer Studien und wiederholten Sammelns an Ort und 
telle bedarf; hie und da wurde sogar, wenn auch sporadisch, ein neues, 
iteressantes Material entdeckt, das schon jetzt zur besseren Deutung 
er älteren Funde beigetragen hat und in der Zukunft vielleicht noch 
janche jetzt noch bestehende Unklarheit beseitigen wird. 

Ich lege hier nur einen Abriss meiner mehrjährigen Studien vor 
nd will hoffen, ihn später noch durch eine Reihe von Beobachtungen zu 
Fgänzen. 


Prag am 9. Februar 1913. 


Dr. Edwin Bayer. 


1° 


N ’ An 


Kader fer 


Die Perucer Sandsteine in der Umgebung 


von „Bad Belohrad‘“. 


Im Jahre 1903 hat Herr Prof. Dr. Anton Frit bei Bad Be&lo- 
rad am Bache in der Schlucht bei Brtev sehr interessante P e- 
uecer Kreidesandsteinsehiehten mit äusserst reichlichen 
flanzenabdrücken entdeckt, die so schön erhalten sind, wie man sie bei- 
ahe nirgends in den Perucer Sandsteinen in Böhmen vorfiudet. 


Die Pflanzenreste sind hier nicht nur ungemein zahlreich, was 
ur selten in den Kreidesandsteinen vorkommt, sondern auch vielfach 
it einer ziemlich festen Kohlenschichte in auffallenden schwarzen Ab- 
rücken so schön erhalten, dass einigen Stücken selbst die pflanzliche 
utikula teilweise unbeschädigt noch anhaftet, was ım Sandstein sehr 
lten zutrifft und vielleicht nur durch die Feinkörnigkeit und Dichte, 
tellenweise auch ziemlich grosse Festigkeit des Sandsteines zu erklären 
st, obzwar die letztere nicht gleichmässig allen Stücken eigen ist, so 
ass manche Schichte, wenn auch zuckerartig feinkörnig, dennoch aus 
‚erhältnismässig weichem und bröckeligem Sandsteine besteht, in welchem 
elbstverständlich die Pflanzenreste nicht gut erhalten sind und wo ihre 
Xohlensubstanz stark zerfallen und staubartig ja sogar geschwunden ist, 
ie in unseren Perucer Sandsteinen, insbesondere bei VySserovic und 
Vehvizd, desgleichen bei Kounic, MSeno und Horie beinahe 
'rösstenteils vorzukommen pflegt. Herr Prof. Dr. Anton ee Jarhe 
nich gleich im ersten Jahre (1903) mit dem Studium des Materials be- 
uftragt, und nachdem er erkannt hatte, dass dasselbe wirklich interes- 
ante Pflanzenabdrücke enthält, unternahm er im J. 1904 'eine neue Ex- 
ursion nach Bölohrad und hat durch eigene Bemiühung ein so reiches 
Material gewonnen, dass es uns jetzt nach längeren Studien möglich ist 
ron der in dem damaligen Gebiete dominierenden Kreideflora, insoweit 
ie sich erhalten hat, ein ziemlich genaues Bild zu entwerfen und auch 
ch, entsprechend dem Wunsche des Herrn Prof. Dr. Anton Fri@ es ver- 
sucht habe, ein totales, ideales Bild der einstigen Vegetation herzustellen. 
(Fig. 1.) [Siehe auch »Vesmir« Jhg. XXXV, 1905 No 1, pag. 5., wo die 
jestimmten Arten ebenfalls kurz angeführt sind.| Eine besonders inte- 
ee anie Erscheinung tritt hier auf, em die Sandsteine von Belohrad, 


/ 


6 


was ihre Flora anbelanet, vielfach mit den Perucer Schieferton: 
verschiedener anderer Fundorte in Böhmen durch die Inhaltfülle « 
Pflanzen übereinstimmen, und dadurch gegenüber allen bisjetzt in Böhm 
durchforschten Perucer Sandsteinen (vielleicht nur den Sandstein ] 
Peruc ausgenommen) förmlich eine Ausnahme bilden. Kurz es sind 
Pflanzen und verschiedene Arten ungemein reiche Sandsteine, wie m 
sie in Böhmen im Bereiche der Perucer Schichten bisjetzt nicht entdec 
hatte, und die einer besonderen Aufmerksamkeit verdienen, umsomel 
da sie im Grossen und Ganzen die Pflanzenreste derart gut erhalt 
bergen, dass man sie grösstenteils bestimmen kann und dass es wen! 
stens in der Mehrzahl möglich ist dieselben mit den schon früher haur 
sächlich in den Perucer Schiefertonen von Prof. Dr. Velenovsk 
entdeckten und beschriebenen Pflanzen zu vergleichen. 


Neben den wenigen neuen Arten, die ich anführe, sind hier au 
einige offenbar anderen aus Böhmen schon beschriebenen Arten entspı 
chende, aber ein wenig abweichende Abdrücke anzutreffen, was nur n 
der Erhaltung des Gegenstandes zusammenhängt, wie es auch im San 
steine nicht anders sein kann, und die haben wir auch, insofern sie ein 
Erwähnung verdienen, an gehöriger Stelle für sich angeführt, damit d. 
Bild dieser Flora mit Hinsicht auf die schon anderorts von Böhmen vo 
kommen beschriebenen Pflanzen zur Zeit so viel als möglich vollständ 
wäre. So z. B. kommt die Dryandra eretacea Vel. in diesen Sandstein. 
hie und da ganz sicher vor, in guten, beinahe charakteristichen Bla 
fragmenten erhalten, an manchen und gerade den grössten Blattstückı 
aber haben die Abdrücke dieser interessanten Pflanze nur kurze, offe 
bar stark zurückgerollte, nurmehr wie Zähne aussehende Lappen, ; 
dass es den Anschein hat, als wie wenn hier eine ganz andere Art vo 
liegen würde, und ähnlicherweise die hier vorkommende, zweite, analo; 
Proteacee, Proteophyllum productum Vel., mit kürzeren, aber entferı; 
teren Zähnen, in einigen schönen, gut abgedrückten Bruchsticken gaı 
bestimmt sichergestellt, erscheint manchenorts wieder ın Exemplaren m 
so stark zurückgeschlagenen Zähnen, dass sie beinahe ungezähnt ist ur 
folglich durch das bedeutend verschmälerte Blatt mit beinahe parallele 
Rändern bei sehr diekem, rinnenförmigem Hauptnerven an Blattsegmen 
stücke des schönen Farnes Microdietyon Dunkeri Schenk var. long 
pinna m. erinnert, der in diesen Sandsteinen untrüglich ebenfalls voı 
kommt, da ich hier Stückchen von diesem Farne samt so gut erha 
tenen Sori vorgefunden habe, dass darüber gar kein Zweifel sein kanı 
dass hier ein Farn vorliegt ete. Man kann sagen, dass Je mehr Materiz 
gewonnen, desto interessanter das Studium desselben wnrde, dem ie 
mehr als 2 Jahre Arbeit gewidmet habe, weil ich Hunderte von Stücke: 
und Hunderte von Abdrücken, oft nur in kleinen Bruchteilen vorhander 
einigemal durchgesehen und geprüft habe. Jedenfalls verdienen dies 
Sandsteine einer besonderen Aufmerksamkeit unserer Phytopalaeonto 


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logen, umsomehr, da die in denselben vorkommenden Pflanzenabdrücke, 
wenn auch hie und da nur in kleinen Stuückehen vorfindbar, so gut er- 
halten sind, dass man in dem Sinne einzelne Sandsteinstücke von Be&lo- 
hrad mit den feinen, freilich weit härteren Sandsteinen von Böhmisch 
Leipa und Kieslingswalde, ja stellenweise sogar mit dem ter- 
tiären Quarz-Sandstein von Schüttenitz bei Leitmeritz. vergleichen könnte. 


Aus alldem ist ersichtlich, dass unser Vaterland für den Phyto- 
palaeontologen noch so viel interessantes Material birgt und zwar nicht 
nur in den Schiefertonen und plastischen Letten, sondern auch in den 
Perucer Sandsteinen, — die hie und da etwas feinkörniger und 
härter sind (wie ich z. B. selbst ähnliche, sehr harte, beinahe quarzhal- 
tige Schichten Perucer Sandsteines gleich auf dem Perm, wenn‘ auch 
indürftigen Ueberbleibseln, bei Königin-Hof an der Elbe sicherge- 
stellt habe) —, dass es nötig erscheint ihrer systematischen Durch- 
forschung bei uns die grösste Sorgfalt zu schenken. Dadurch würden 
unsere Kenntnisse über die reiche und interessante Kreideflora 
Böhmens, die Prof. Dr. Velenovsky durch seine äusserst sorg- 
fältigen Arbeiten sehr schön erläutert hatte, sicher noch bedeutend er- 
weitert und vertieft. 


Ober-Haatz unweit Gross-Bock 
in Nord-Ost-Böhmen. 


Diesen sehr interessanten Fundort der Perucer Schiefertone von 
grau-schwarzer, sozusagen von allen anderen Perucer Schiefertonen in 
Böhmen abweichender Farbe hat Herr OÖber-Lehrer Josef Borufka 
ehemals in Gross-Bock und jetzt in Böhmisch-Skalie wohnend entdeckt, 
der uns schon vor Jahren an diese Ablagerungen aufmerksam gemacht 
und nicht nur ein reiches und schönes Material von dort für das »Mu- 
seum des Königreichs Böhmen« gesammelt, sondern auch mir selbst im 
Jahre 1901 mit besonderer Bereitwilligkeit ermöglicht hatte die dortige 
Lagerung der Schichten und die erwähnten interessanten Schiefertone 
an drei ausgeschürften Halden zu untersuchen, wofür ich ihm an dieser 
Stelle meinen herzlichsten Dank sage. Aus dem von uns gesammelten 
Materiale habe ich in diese Arbeit nur das Wichtigste aufgenommen. 


Von den in diesen Schiefertonen sicher erkannten Abdrücken führe 
ich folgende an: Drynarıa tumulosa Bayer, Drynaria fascia Bayer, Mi-. 
crodictyon Dunkeri Schenk, Gleichenia Frici n. spee., Gleichenia Zippei 
Oda?, Kirchnera arctica Heer?, Pinus (Quenstedti Heer, Sequora spec., 
Cyparissidium bohemicum n. spee., Widdringtonia Reichit (Eittg. sp.) Vel., 
Sapindophyllum apieuletum Vel.?, Eucalyptus Geimitzi Heer,. Eucalyptus 
angusta Vel., Aralia formosa Heer. 


+ 9 


Die in dieser Arbeit angeführten Pflanzen gehören folgenden drei 
‚Abteilungen an: 

I. Gefässkryptogamen (Pteridophyta). 

II. Nacktsamige (Gymnospermae). 

III. Bedecktsamige (Angiosvermae). 


L. Gefässkryptogamen. (Pteridophyta.) 


1. Drynaria tumulosa, Bayer, 
(Fig. 2.) 

E. Bayer: Einige neue Pflanzen der Perucer Kreideschichten in 
Bohmenc; fig. 19, tab.’ 1, fie, la, 2, 2a, 3, 4. 

Fundort: ÖOber-Haatz bei Gross-Bock. — Grauschwarzer Schie- 
ferton. In mehreren Fragmenten von H. Lehrer Jos. Borufka 1901 ent- 
deckt. — Wie überall in unseren Perucer Fundorten, wo es immer bis- 
her entdeckt worden ist, tritt auch in diesen 
Schichten bei Ober-Haatz dieses Farnkraut sehr 
charakteristisch auf u. ıst leicht zu erkennen. 
Ich habe ein Segment-Stückchen ausgesucht, an 
welchem uuser vergrössertes Bild die sehr schön 
ausgesprochene Nervatur zeigt, wo die Äderchen 
2. u. 3. Orduung schräg aufwärts streben zum 
Unterschied von ähnlichen Stückchen verwandter 
Farnkräuter, wo die Nerven 2. Ordnung mehr 
senkrecht zum Rand verlaufen und wo auch > 
die Soren diehter an einander liegen, während ie a Do unare nalase 
- sie bei Drynarıa tumulosa fast um die Breite Bayer. Ein Blattsegment- 
eines Sorus auseinanderstehen. Nerven über den Stükchen,3mal vergrössert. 
Soren gibt es etwa 8-10, radiär gestellt. 

Ausserdem ist der Rand der Segmente schön gekerbt, wenn auch 
bei zerdrückten Fragmenten mitunter undeutlich. Im Ganzen kann man 
dieses Farnkraut auch ın schlechten Abdrücken sehr leicht von den an- 
‚dern, von mir beschriebenen Drynarien unterscheiden. 


2. Microdiectyon Dunkeri, Schenk var. longipinna mihi. 
(Fig. 1 no. 1.) — (Fig. 3.) 

Edw. Bayer: »Die Gegend der Umgebung von Bad Belohrad zur 
Zeit der Kreideformation.< Vesmir 1895, Jahrg. NXNXV. Darstellung 
der ganzen Pflanze, mit sehr verschieden geformten, sterilen und 
fertilen Blättern. 

Fundort. Belohrad, bei Ji@in, bei Bukovina in der Schlucht bei 
Brtev. — Perucer Sandstein. (Prof. Dr. A. Fri& ı. J. 1903.) 

Die Blätter bezieh. Blättehen muss man sich nach Analogie der 


10 


schon beschriebenen Blätter vorstellen, (Siehe Archiv: »Die Perucer 
Schichten« pag. 73) gefiedert, doch bei unserer Varietät viel länger, denn 
ihre Segmente waren hier schmal-lineal (bloss Bruchstücke 5—8 em lang), 
gegen die Spitze hin kaum verschmälert, mit fast stets parallelen und 

A etwas eingerollten Rändern, so dass man den 

Bf schwach „ekerbten Rand nur bei besonders gut 
erhaltenen Segmenten deutlich unterscheiden kann. 
Die Segmente waren 3—3'/,;, mm breit, ihr Haupt- 
nerv gerade und sehr stark (was auf eine bedeu- 
tende Länge des verhältnismässig sehr schmalen 
fertilen Segments hinweist); die Nerven zweiter 
Ordnung senkrecht abstehend. 


Die Soren einzeln stets zwischen zwei Nerven 
zweiter Ordnung längs des Hauptnerven in einer 


Fig. 3. Microdictyon : Y Sn ; : 
Dimker Schenk var tiefen Grube mit einem zentralen Höcker gelagert. 


longipinna Bayer. Ein Im ganzen Material habe ich mehrere Stück- 
Blattsegmentfragment = E r : 

{) in natürl. Grösse, g) Chen von verschiedener Länge (#—8 em) im Ab- 
ein wenig vergrössert. druck gefunden, an denen da u. dort auch Soren 
zu erkennen sind; bei drei nur in kurzen Bruchstücken vorgefundenen, 
mit einer dieken gut erhaltenen (nicht zerfallenen) Kohlenmasse bedeckten 
Exemplaren sind die Soren überaus gut conserviert, und ist auch die 
Kerbung der Segmente gut kenntlich, dass über die Kongruenz dieser 
Fragmente mit der beschriebenen Art der Kreideformation kein Zweifel 
besteht. Weil aber die Segmente meist sehr schmal, fast überall gleich 
breit sind, mit einem sehr starken Nerven, halte ich dafür, dass es sich 
hier um eine sehr gut ausgeprägte Varietät handelt. 


3. Platycerium Vlachi mihi.*) 
Fig. 1. no. 2. — Fig. 4.) 


E. Bayer: »Die Gegend in der Umgebung von Bad B&lohrad ete.« 
Vesmir ]. ce. 
Fundort: B&lohrad bei Jicin, gef. von Prof. Dr. Anton Frit. 


Das abgebildete Stückchen (Fig. 4) der genannten Pflanze ist so 
gut erhalten, dass es höchst wahrscheinlich ist, dass es sich um ein 
Fragment eines grösseren, der nächsten Verwandschaft der Gattung 
Platycerium zugehörigen Farnkrautblattes handelt. Unser Bölohrader 
Abdruck zeigt zwar nur divergierende u. gablig geteilte Nerven, aber 
schon daraus ist ersichtlich, dass das Blattfragment irgend einem Farn- 
kraut angehört u. dass es nicht angeht, es — wenigstens vorderhand dem 
analog lederartigen Blatte irgend einer Spezies der Gattung Podozamites 


*) Dieses seltene, aber ziemlich gut im Sandstein abgedruckte Fragment 
habe ich Herrn Vlach, Hotelbesitzer in Bölohrad und Komiteemitglied des dor- 
tigen Museums zu Ehren Platycerium Vlachi benannt. 


11 


2. B. P. obtusus Vel. zuzusprechen, wie es ausser dem schönen Fund Ve- 
lenovsky’s in den Vysocaner Schiefertonen, in 3 verhältnismässig guten 
Stücken auch im Perucer Sandstein bei Nehvizd bisher entdeckt worden 
ist (ein gut erhaltenes Stück dieser Abdrücke wurde auch von mir von 
dort gebracht), denn diese Pflanze unterscheidet sich (mag auch die 
Form zu Vergleichen anregen) davon durch die starken, wohl auch 
etwas divergierenden Nerven. 

An unserem Fragment scheint ein zentraler 
stärkerer Nerv gewesen zu sein, wenn er auch etwas 
undeutlich ist, weil das Blattfragment, offenbar falten- 
artige umgelest, ursprünglich viel breiter war, als es 
sich dem Blick darstellt. Ohne Zweifel war es einem. 
starken Druck ausgesetzt u. daher sind auch die 
feineren gabligen Nerven im Sandstein ziemlich scharf 
u. zart abgedruckt. Bei guter schiefer Belichtung sind \ 
hie und da auch schräge Anastomosen wahrnehmbar Bei Plaiyceriune 
und aus diesem Grunde kann vorderhand dieser Ab- Vlachi Bayer. Blatt- 
druck nicht zu Podozamites obtusus Vel. zugereiht we natürl. 
werden, das viel derbere Nerven aufweist, viel eher 
zu irgend einer kleineren Spezies der Gattung Platycerium, wovon frei- 
lich hier nur ein Fragment erhalten vorliegt. 


4. Pteris frigida Heer. 
(Fig. 5.) 


Heer: F]. foss. aret. VI/2. Tab. XI. vergl. ferner »Perucer Schich- 
ten«. Archiv der naturw. Landesdurchforschung von Böhmen. Bd. XI. 
No. 2, pag. 75. | 

Fundort: VysSerovice, feiner, lichterer- 
Schieferton, dortselbst Art Pteris frigida Heer, 
mit normal grossen Abschnitten, ziemlich ver-. 
breitet, ähnlich wie in der weiteren Umgebung 
von Kounie und noch mehr in dem näher lie- 
senden, neuen, an Farnkräutern besonders reichen 
Fundort Biezany. 

Bisher fanden sich bei uns Abdrücke dieses. 
mächtigen Farnkrautes in Blattfragmenten mit 
Abschnitten in der Länge u. Breite, wie sie von 
Velenovsky in seiner Arbeit »Die Farne der 
böhm. Kreidef.« Fig. 14, Tab. IV. Fig. 1—4 be-. 
schrieben sind. 

In jüngster Zeit wurde aus den VySerovicer 
Steinbrüchen ein schönes Stückchen dieses Farns 
in einem Fragment mit ungewöhnlichg rossen und 


Fig. 5. Pteris ande Heer, breiten Abschnitten gebracht, dessen naturge- 
natürl. Grösse. 


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treue Abbildung ich beifüge. Genau solche Bilder gibt Heer aus Grön- 
lands Kreideschichten wieder (l. e.). Unser Abdruck entspricht vollkommen 
dem Stück, das Heer in Fig. 9 abbildet und ebendort Fig. 1 u. 11 mit 
breiten Segmenten. Die Nerven entsprechen der Nervatur auf unserem 
Bilde Fig. 5, streben bloss je zwei zu jedem Zahn, bilden eine Gabel u. 
divergieren entweder gleich von der Basis aus oder sind daselbst nur 
auf-kurze Strecke vereinigt. Auch die Zähne sind ähnlich gebildet wie 
auf den Bildern Heer’s, nur sind sie in unserem Stück nicht überall 
deutlich. 

Es ist bisher das einzige Exemplar dieser Art, das in diesen Di- 
mensionen in den Perucer Schichten Böhmens gefunden wurde, und 
daher habe ich diesen schönen Abdruck zur Komplettierung des Bildes 
der böhmischen Kreidefarne möglichst treu abgebildet (Fig. 5). Schon 
vor Jahren habe ich einzelne Abschnitte und 
Bruchstücke analog breiter Dimensionen in 
den Kuchelbader dunkeln plastischen To- 

a nen entdeckt, doch waren sie etwas kürzer 
TUR und erinnerten eher an Abschnitte der Art 
X / Osmundophyllum cretaceum Vel. Durch den 

Er He: VySerovicer Fund sind jetzt erst die Bruch- 
u ee, LE stücke des Kuchelbader Farnes gehörig 
7 /) verifiziert. 


yı, 


HZ2 5. Pecopteris socialis Heer var. oxyloba m. 
Un AL ee (Fig. 6.) 
Y VE Heer: »Fl. foss. aret.< Fase. V1/2, 
I A SZ? Tab. VI. Fig. 4, Tab. VIM. Fig. 15, Tab. 
rer, XRRUL Wie 
EI Fundort: VySerovice, feiner Schie- 
j ferton. | 
20% Die Blattstücke, soweit erhalten, sind 
r 2mal gefiedert mit teilweise alternierenden 
} Blättehen, die ziemlich entfernt stehen, 
3 fast lineal, bis lineal-lanzettförmie, und 
Fig. 6. Pecopteris socialis tief fiederschnittig, meist aber bis fieder- 
ee llngn teilig sind mit scharf dreieckigen, nach 
vorn gerichteten, fast geraden (nicht gebo- 
genen) scharf gespitzten, zur Blättehenbasis oft zusammenfliessenden 
Abschnitten. Die sehr dünne Hauptrippe des Blattes zwischen den ein- 
zelnen Blättehen durch ähnliche dreieckige Abschnitte geflügelt. Ein ein- 
zelner zarter Mittelnerv tritt, in die Spitze auslaufend, in jeden Abschnitt 
ein; andere Nerven sind nicht zu unterscheiden. Unsere Pflanze gehört 
ohne Zweifel zu der nächsten Verwandschaft dieser Art Heer’s, wenn 


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auch .die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass es sich um eine ganz 
neue Art handelt, denn unsere Pflanze zeigt mehr herablaufende Blättchen 
u. scharfe, spitze Abschnitte. Der ganze Abdruck spricht für ein ausser- 
ordentlich zartes Blatt, auch die Hauptrippe ist sehr dünn, und es ist 
daher wahrscheinlich, dass es sich um einen Farn und nicht um eine 
Proteacee handelt. Schenk in Zittel’s »Handb. d. Palaeontologie« II. 
Tl. Palaeophytologie, bemerkt im Abschnitt von den fossilen Proteaceen 
bei der Tertiärart Proteophyllum bipinnatifidum Friedr. und bei der 
Kreideart Comptonites antiguus Ung. (pag. 663 u. 664), die nur entfernt 
mit unserer böhm. Pflanze verglichen werden könnten, ihr aber durch 
die dünne Mittelrippe und die herablaufenden Blattflügel einigermassen 
sich näbern, dass es sich seiner Meinung’ nach untrüglich um Farn- » 
blattabdrücke handelt und setzt hinzu: »Meiner Ansicht nach kann we- 
der bei dem einen noch bei dem andern Blatte von Proteaceen die Rede 
sein.« 

In Bezug auf Farne könnte unser Kreideabdruck noch mit 
der Gattung Pecopteris borealis Brougniart, Histoire des vegetaux fos- 
siles pag. 351. Tab. CXIX, Fig 1. (siehe dasselbe Bild bei Heer: Fl. fos. 
aret. 1. N. pas. 81, Tab. 1. Fis:614, Tab. XLIV. Fig. 5a, b. von: Kome.) 
verglichen werden. Aber schon bei flüchtiger Betrachtung bemerkt man, 
dass es sieh nur um eine entfernte scheinbare Verwandschaft handeln 
kann, denn sowohl bei Brongniart’s als Heer’s Pflanzen sind die Segmente 
wenn auch spitz, doch viel stumpfer und auch bedeutend kürzer als bei 
dem Exemplar der böhmischen Kreide. Doch müssen wir bei fossilen, 
nur in Stücken vorliegenden Pflanzen sehr vorsichtig sein, weil die ein- 
zelnen Blattteile (Wedelabschnitte) bei Farnen im Bau der Blättchen 
u. Segmente vielfach bedeutende Abweichungen zeigen, und es ist daher 
in unserem Falle die Möglichkeit nicht ganz ausgeschlossen, dass der 
VysSerovicer Abdruck mit der Art Pecopt. socialıs Heer’s identisch sein 
könnte, indem er nur eine lokale Blattvariante darstellen würde, die wir 
vorläufig mit der Benennung Var. oxyloba nob. bezeichnen wollen. 


6. Gleichenia acutiloba Heer. 
(Fig. 7a.) 


Heer: »Flora foss. aret.« III. Tab. XXVI. Fig. 14, pag. 97. 


Fundort: Be&lohrad, im Perucer Sandstein, ein einziges Exemplar 
im Abdruck, teilweise Gegenabdruck.*) 


*) Ich bediene mich dieser oft gebrauchten Ausdruckweise » Abdruck 
und Gegenabdruck« bezw. »Druck und Gegendruck« um nur kurz anzu- 
deuten, dass wir die beiden Spaltflächen des Schiefertones ete. vor uns 
haben. Potonie& in seinem »Lehrbuch der Pflanzenpalaeontologie« pag. 3, 
weist zwar darauf hin, dass man beide Seiten der Spaltfläche als Druck 
und Gegendruck schlecht zu unterscheiden pflest, da der eine der- 


14 


Ein sehr schön erhaltenes Stückchen dieses Farnes hatte 1903 mit 
der ersten Lese dieses Materials H. Prof. Dr. A. Fri@ gebracht. Die 
Blattfieder ist im Sandstein so schön abgedruckt, dass absolut kein 
Zweifel über dessen Zugehörigkeit zur erwähnten Art, die Heer be- 
schrieben, aufkommen kann. (Cf. »Fl. foss. aret.« III. Tl., Tab. XXVI. 
Fig. 14.) Die Blattfieder ist schmal-lineal, die Fiederblättchen wechsel- 
ständig, kurz, nach vorn gerichtet, ziemlich scharf zugespitzt, unterein- 
ander frei, also an der Fiederrippe nicht zusammenhängend, wenn auch 
eng aneinander gefügt. Das Belohrader Fragment stimmt, trotzdem eine 
Blättehennervatur im Sandstein nicht wahrzunehmen ist, mit dem ganzen 
Blattbau mit den übrigen Abdrücken dieser Art überein, die Vele- 
- novsky aus den Perucer Schichten von Landsberg beschrieben hat, 
(Cf. »Farne der böhm. Kreidef.« pag. 7. Tab. III, Fig. 8$—-10) und auch 
mit den schönen Wedelstücken, die vor zwei Jahren ın den Perucer 
Schiefertonen des neuen Fundortes bei Brezan unweit VySerovice ge- 


selben ein Hohldruck, d. h. ein Abdruck ist, der andere aber eine Po- 
sitiv-Oberfläche des kohligen Petrefacts selbst bietet; spricht also von 
einem Negativ und Positiv, was natürlich richtig ist, allein insbe- 
sondere bei Blättern geschieht es nicht immer, dass das eigentliche Petre- 
fakt nur an einer Seite vorzüglich der Unterseite vollständig hängen 
bleibt, sondern sehr oft wird das Blatt insbesondere bei feinen oder auch 
dieken aber mit spröder Kutikula versehenen Spreiten sozusagen in zwei 
Flächen gespalten, so dass der Abdruck der Oberseite des Blattes die 
Epidermis der Oberseite dagegen der Abdruck der Unterseite die Epi- 
dermis der Unterseite des Petrefakts trägt, wobei die kohlige inwendige 
Masse pulverartig zerrieben an beiden Flächen haftet oder überhaupt 
schon geschwunden ist. Selbstverständlich ist hier auch kein Abdruck 
und dessen Gegenabdruck vorhanden, sondern einerseits ein Abdruck 
der Oberseite des Blattes gewöhnlich mit erhabenen Nervenspuren, an- 
dererseits ein Abdruck der Unterseite des Blattes gewöhnlich mit ziem- 
lich vertieften Nervenspuren, also beiderseits eigentlich wahre Nega- 
tive der Blattfläche. Diese Erscheinung tritt sehr schön meistens an 
den dicken Crednerien-Blättern hervor, wo der Abdruck der Oberseite 
des Blattes mit seinen erhabenen Nerven täuschend die natürliche Unter- 
seite desselben nachahmt und umgekehrt der Abdruck der Unterseite mit 
seinen tiefen Nervenspuren wieder scheinbar die natürliche Oberseite des 
Blattes wiedergibt. Da aber bei dem ungeheueren Druck der Einbettungs- 
masse das Blatt samt den Nerven oft sozusagen vollständig durchpresst 
ist, kann man wohl dann von einem Druck und Gegendruck 
schlechthin sprechen und somit die beiden Spaltflächen der Kürze wegen 
auf diese Weise benennen. Eine nähere Erklärung bei der Beschreibung 
der Sache wird schon den wahren Sachverhalt, wenn nothwendig, ver- 
ständlich machen. 


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funden worden und gleichfalls in den Museumssammlungen aufbewahrt 
sind. — 

Ein charakteristisches Stückchen einer eingerollten, scharf im Sand- 
stein abgedruckten Farnrhachide, die im Abdruck und Gegendruck eben- 
falls bei Belohrad gefunden wurde, scheint auch darauf hinzuweisen, 
dass in der Umgebung von Bad Belohrad zur Zeit der Bildung der Pe- 
rucer Schichten die Gattung Gleichenia existiert hat. 


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Fig. 7. — a. Gleichenia acutiloba Heer. In nat. Grösse. — Gleichenia Frici 


Bayer, b, d, ın nat. Grösse, e, Blattfragment vergr. 


7. Gleichenia (Mertensia) Fri®i, n. sp. 
due 7b, ed) 


Fundort: Ober-Haatz bei Königinhof a. Elbe, sicher Schie- 
ferton in einigen guten Stücken. ande von H. Oberlehrer Josef 
Bro ruf ka. 

Gleichenia (Mertensia) ande dichotoma, segmentis coriacers Ssesst- 
libus, valde approximatıs, alternis, patentibus, inferioribus triangularıbus, 
superioribus triangulari-linearibus, crenulatis, nervis secundarüs simpli- 
‚cibus. 

Das Blatt ist mehrmals regelmässig gablig geteilt mit einer festen, 
drahtartig zähen, ziemlich dünnen Spindel, der im ganzen Verlaufe, so- 
weit erhalten, dicht und wechselständig gestellte, an der Basis unterein- 
ander lose Segmente des einmal gefiederten Blattes aufsitzen. 

Diese Segmente sind gekerbt, und zwar an älteren Spindeln oder 
Gabeln, also zur Blattbasis, kürzer und breiter, nur mit 2—3 Kerben 
jederseits (gewöhnlich stark zurückgerollt), so dass sie dreieckig u. ganz- 


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randig erscheinen, während sie an jüngeren Spindeln (Gabeln), also zum 
Blattende hin, allmälig enger u. länger werden mit 4—6 runden, viel- 
fach gut kenntlichen Kerben. Die Nervatur ist nur spärlich ausgeprägt, 
es ist ein Hauptnerv des Segmentes da und ein Nebennerv, der in jede 
Kerbe ausläuft. (Siehe Fig. 7 b, «,d.) Die Abdrücke dieses schönen Farnes 
sind eine sehr charakteristische Erscheinung. 

Mit Ausnahme eines schr verwandten Fragmentes, das H. Prof. V. 
Marik im Slivenecer Ton gefunden und unter dem Namen Gleichenites 
coriaceus Mafık beschrieben hat, (V. Marik: »Prispevek k flofe tesk. 
cenomanu.« Rozpravy Cesk. Akad. cis. Frant. Jos. tf. II.. ro@n. X. €. 3. 
r. 1901, pag. 7, tab. I., fig. 16.), welche Pflanze als verwandte, doch 
grössere Art zu unserer Pflanze gruppiert, ist weder bei uns in der Kreide 
etwas ähnliches entdeckt worden, noch — soweit ich mich orientieren 
konnte — in fremden Kreiden vorkommend beschrieben worden. Marik’s 
Art Gleichenites coriaceus, ist gewiss eine unserem Funde sehr nahe ver- 
wandte Pflanze, doch sind ihre Abschnitte weit grösser, 6 mm lang, an 
der Basis bis 3 mm breit, während unsere Pflanze viel kleinere und 
schmälere Abschnitte hat, bloss 3—4 mm lang und an der Basis nur 
1!/—2!/; mm breit, so dass vorderhand beide Funde nicht für dieselbe 
Art angesehen werden können, um so weniger, als ihre Fundorte weit 
auseinander liegen. Nichtsdestoweniger gehören beide Funde gewiss einer 
und derselben Gattung aus der Fam. Gleicheniaceae an, und unser Fund 
deutet sicher auf die Sektion Holopterygium Diels hin, da hier die Blatt- 
spindel (soweit noch das Bild erhalten) im ganzen Verlaufe von einer 
dicht segmentierten Blattspreite umgeben und liefert wenigstens teilweise 
den Beweis, dass einzelne Arten der Gruppe Holopterygsium auch bei 
uns in der Kreidezeit vorkamen, so dass damit zugleich ein sehr interes- 
santer Beitrag zur reichhaltigen Entwicklung der Farne im böhm. ÜCeno- 
man gegeben ist. (Vergl. auch mein kurzes Referat: L. Just, »Bota- 
nischer Jahresbericht« und das Referat über Marik’s Arbeit »Vesmir« 
1901.) 

Dass das von Marik bei Slivenee gefundene Stück Farnkraut (. 
c. Tab. I, Fig. 16) nächste Verwandschaft mit unserer Pflanze aufweist 
und dass es wirklich alternierende Blattsesmente hatte, kann als sicher 
angenommen werden. 

Für die Entdeckung dieses schönen Farnes sind wir Herrn Ober- 
lehrer Franz Borufka in Böhm.-Skalic, früher in Grossbock bei Ober- 
Haatz (Hornı Harcov) wohnhaft, sowie dafür Dank schuldig, dass er 
uns auf die dortigen interessanten Schiefertone aufmerksam gemacht u. 
den erössten Teil des Materials für das Museum des Königr. Böhmen 
gerettet hat. 

Herr Prof. Dr. Ant. Fric hat Sorge getragen, dass dieser neue 
interessante Fundort Perucer Pflanzen gehörig durchforscht wird, und 
hat es mir nicht nur ermöglicht, diesen Ort selbst mit freundlicher Unter- 


17 


stützung des H. Ober]. Jos. Borufka zu besuchen, sondern — soweit durch- 
führbar — auch ein genüsendes Material dem Museum zuzuführen, wo- 
für ich ihm an dieser Stelle herzlichsten Dank sage und mir zugleich 
erlaube, diesen schönen Fund der böhm. Kreide ihm zu Ehren Gleichenia 
Frici m. zu benennen. 


8. Nathorstia fascia (Bayer) Nathorst. 
(Fig. 8a, b, d, e,) 

Drynaria fascia BE. Bayer: »Eing. neue Pfl. d. Perucer Kreidesch. 
in Bohm.« 'paeg.-10, Fig. 5, 5a. — Id. »Perucke vrstvy.« Arch. XI. 2, 
pag. 69, J. 1901. (Perutzer Schichten pas. 71.) 

Fundort: B&lohrad bei Jiein. — Perucer Sandstein. Gefunden von 
Prof. Dr. Ant. Fri@. Horni Harcov (Ober-Haatz) bei Grossbock. — 
Grauschwarze Schiefertone. Gefunden von Jos. Borufka 1901. 

Ich habe in dem ganzen, sorgfältigst von mir durchgesuchten Bölo- 
hrader Material nur ein einziges kleines, aber kerniges Stückchen dieses 
interessanten Farnes, noch bedeckt von Kohlenmasse und mit gut erhal- 
tenen Soren gefunden, das untrüglich auf diese Art hinweist, obwohl die 
Soren (der Breite des Blättehens entsprechend) kleiner sind und noch 
enger aneinander am Mittelnerv liegen, so dass dieser Farn einzelnen 
Stückehen des gleichen, von mir u. H. Oberl. Borufka in den schwarzen 
Tonschiefern bei Horni Harcov gefundenen Fiarnes sich nähert. Der 
Bölohrader Abdruck ist 5 mm, der Sorus etwa °®/, mm breit. 

Dieses zwar kleine, doch sehr gut erhaltene Stückchen des fertilen 
Blättehens ist mit den neuen Funden bei Ober-Haatz zugleich wieder 
ein schöner Beleg dafür, wie stark über ziemlich weit von einander lie- 
sende Punkte des böhmischen Kreidebezirkes diese Farne verbreitet waren. 

Möglicherweise gehören die bei Ober-Haatz entdeckten Stückchen 
der Art Nathorstia angustifolia Heer aus Pattorfik in Grönland an. (Heer: 
Nachträge z. foss. Flora Grönlands. Stockholm 1880.) 

Zwar besitzen wir aus der Gegend von Ober-Haatz nicht viel Ma- 
terial von dem genannten Farn, doch nähert sich das von mir hier ab- 
gebildete Stückchen der ganzen Erscheinung nach der Drynaria fascia, 
obwohl der Farn viel schmäler und die sekundären Nerven schön alter- 
nierend sind. Die tertiären Nerven bilden in unserem Exemplar (siehe 
vergröss. Fig. Sb) ein diehtes Netz, ähnlich wie bei unserer Art Dry- 
naria astrostigmosa. Es ist evident, dass diese beiden Farne sehr nahe 
verwandt sind, wenn es auch nicht ganz ausgeschlossen ist, dass unser 
Belohrader und Haatzer Exemplar einer ganz neuen Art angehören könnte, 
was jedoch nur aus weiteren reichhaltigeren Funden erschlossen werden 
kann. 

Vorläufig schlage ich diese Bruchstücke zu Drynarıa fascia, die mir 
als am nächsten verwandt vorkommt. 

(2) 


Aus der dichten Nervatur, der Stellung und Gestalt der auffällig 
hervortretenden Soren schloss ich in meiner zit. Arbeit a. d. J. 1899, 
dass der Farn zu den Polypodiaceen in die Abteilung Drynaria Bory 
gehört, weil ich damals bloss einen Abdruck besass und habe auch pg. 15 
darauf hingewiesen, dass Heer’s Art Danaeites firmus durch die Lage 
der Soren weder der Art Marattia noch der Art Danaea ganz entspricht. 
(Cf. O. Heer: »Nachträge zur foss. Flora Grönlands« 1880, Fig. 5—7, 
Tab. I.) Im Jahre 1908 hat Prof. A. S. Nathorst (in seinen »Palaeo- 
botan. Mitteilungen« 5. Über Nathorstia Heer Taf. 3. Kunel. Svenska 
Vetenskapsakademiens Handlingar Bd. 43, No. 6) sehr schöne photogr. 
Aufnahmen von mikroskop. Präparaten der Art Nathorstia latifolia n. 
sp., veröffentlicht, die er 1883 bei seinen stratigraphisch-palaeobotanischen 
Forschungen über die in der Schlucht bei Atanekerdluk in Grönland vor- 
kommenden cenomaner pflanzenführen- 
den Ablagerungen, im Horizont, bezei- 
chnet No. 9, entdeckt und gesammelt 


fältig diesen seinen Fund mit der von 
mir beschriebenen Art Drynaria fascıa 
aus VySerovie und reproduziert dortselbst 
getreu auch meine Abbildung dieses Fun- 
des aus Böhmen. Unter anderem sagt er 
wörtlich pag. 17: »Es scheint mir sehr 
wahrscheinlich dass die böhm. Pflanze 
Fig. 8. Nathorstia fascia (Bayer) Mit unserer Art aus Grönland identisch 
Nathorst, — a) Ein Stück Blatt- ist, was aber erst entschieden werden 
ee kann, nachdem wir die Nervatur dieser 
sert. d) Blattsegmentstück in nat. und den Bau der Sori von jener kennen 
lee a en WERE gelernt haben.« Dazu kann ich heute vor- 

läufig bemerken, dass die Nervatur unse- 
rer böhm. Pflanze, soweit ich an einem andern schönen, aber sterilen 
Abdruck aus VySerovie später konstatiert habe, was Dichte anlangt, sozu- 
sagen vollkommen mit der Nervatur unserer Drynaria astrostigmosa U. 
mit der Nervatur des hier abgebildeten, aus dem Fundort bei O,-Haatz 
stammenden Abdrucks übereinstimmt, abgesehen davon, dass dieser Ab- 
druck bedeutend schmäler ist. 

Daraus schliesse ich, dass der Verlauf der Nervatur meiner ur- 
sprünglichen vergrösserten Abbildung, die auch Prof. Nathorst repro- 
duziert, wenn auch schwach angedeutet, dazumal doch ganz korrekt ver- 
anschaulicht worden ist. Eine mikroskopische Untersuchung der Sori 
unserer Pflanzen, deren Wichtigkeit Prof. Nathorst betont, blieb mir 
bisher versagt. Es wurde zwar bei Kounie von H. Ramböusek auch 
ein schönes fruchtendes Segment dieses Farnes gefunden, doch war die 


Su hatte. Prof. Nathorst vergleicht in 
4 Be dieser Arbeit (pag. 17 u. 18) sehr sorg- 
an } [22 

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19 


Kohlenmasse schon zerfallen und das Haatzer Material war es mir bis- 
lang nicht möglich mikroskopisch näher zu durchforschen. 

Die Studien Prof. Nathorst’s sind in dieser Hinsicht gewiss sehr 
beachtenswert und weisen darauf hin, dass er sich hier — soweit die 
Funde Nathorst’s in Betracht kommen — um einen der Art Kaulfussia 
(Christensenia) sehr nahe verwandten Farntypus handelt, trotzdem die 
äussere Form der Blätter, zum Teil auch der Nervatur unserer fossilen 
Funde diesem sozusagen isolierten und eigentümlichen Farne durchaus 
nicht entspricht. 

Aus diesem Grunde ging ich auch, ungeachtet, dass Heer gewiss 
ganz korrekt seine Nathorstia mit der Art Kaulfussia in Vergleich ge- 
zogen hat, gar nicht daran, unsere Pflanze mit einem so abweichenden 
Typus zu vergleichen, der auch der Art Marattia und Danaea, die hier 
eher noch zum Vergleich herangezogen werden könnten, durch die ganze 
äussere Form fernsteht. ° 

Die ganze Nervatur sowohl als die Sori, wie sie bei allen von mir 
studierten und beschriebenen fossilen Drynarien in Erscheinung treten, 
erinnern im Gegenteil auf Grund unseres Materials sehr an Polypodia- ' 
ceen, insbesondere die bloss durch die vortretende Nervatur hervorge- 
rufene Retikulation der Sori, ohne dass irgend eine Spur von Sporangien 
vorhanden wäre, wovon ich mieh überall überzeugen konnte. Bei dem 
mir zu Gebote stehenden spärlichen Material habe ich schon lange einen 
Teil eines gut erhaltenen Sorus von Drynaria tumulosa aus VySerovic 
nach bekannten Methoden mazeriert; es blieb jedoch bloss ein Stückchen 
der gut erhaltenen Outieula zurück, während die übrige Substanz von 
der Salpetersäure vollständig aufgelöst wurde. Neueres geeignetes Ma- 
terial will ich gerne einmal meiner eigenen Methode unterziehen, durch 
die ich schon vor 20 Jahren gute und künstlich gefärbte mikroskopische 
Präparate fossiler Pflanzen erzielt habe, um sicherzustellen, wie weit un- 
sere Art mit Nathorsts Funde übereinstimmt. 


9. Sagenopteris variabilis Vel. 
(Fig. 9.) 

Velenovsky: Gymnospermen d. b. K. sub Thinnfeldia. Kvetena 
Gesk. Cenomanu sub Sagenopteris. 

Fundort: Klein-Kuchelbad. Plastischer Ton. 

Das abgebildete Exemplar, das ich selbst aufgelesen, sichert schon 
heute viel preziser als die vorher gefundenen Abdrücke dieser Pflanze 
die ganz richtige Bestimmung Velenovsky’s. Trotzdem ihm bei der 
Bearbeitung des Kreidematerials bloss einige wenige abgefallene (also 
isolierte) Blättehen dieser Pflanze und bloss im Abdruck zu Gebote 
standen, die er selbst ım gelblichweissen plastischen Ton bei Kuchel- 
bad entdeckt und gesammelt hatte, erkannte er ganz klar (Siehe »Kve- 
tena« pag. 56, 67.), dass die Abdrücke dieser Pflanze ganz untrüglich 

(2*) 


20 


die Existenz der schon ausgestorbenen alten Gattung Sagenopteris Presl 
in der Kreide verbürgen, die im Rhaet und Oolith mächtig entwickelt, 
den Urtypus der gegenwärtigen Marsiliaceen darstellt. 

Das abgebildete Exemplar zeigt zwei ovale Blättchen, die ziemlich 
eng aneinander einem gemeinschaftlichen, ziemlich starken Blattstiel auf- 
sitzen und ’z. Teil übereinander gelegt, gleichmässig kontouriert sind und 
mit abgestutzter Seite einander zustreben. Genau so hatte die ausgestor- 
bene Sagenopteris ihre Blättehen an einem gemeinsamen starken Stiel 
angeordnet, nur sassen hier zwei Paar oder bloss 3 Blättchen in gleicher 
Weise dem Stielende auf, ähnlich den hentigen Marsiliaceen. Unser Exem- 
plar zeigt deutlich nur zwei erhaltene Blättchen, so dass man annehmen 
muss, dass die Pflanze nur zweizählige 
Blätter hatte, oder, wenn vierzählig, beim 
Zerschlagen des Schiefertons nur zwei 
Blättchen am Blattstiele hängen geblieben 
sind, während die zwei andern, von der 
andern Schiefertonhälfte mitgenommen, 
abfielen, oder überhaupt schon ursprüng- 
lich ganz fehlten. Während meiner vier- 
jährigen Tätigkeit in Kuchelbad, wo ich 
sehr emsig alle Bruchstücke dieser Pflan- 
ze, soweit ich ihrer nur habhaft werden 
konnte, gesammelt hatte, umso emsiger, 
als ich gefunden, dass hie und da noch 
die Blattkutikula erhalten war, fand ich 
auch eine Zahl bloss isolierter Blättchen, 
ohne Blattstiel, erst bei diesem einzigen 
Exemplar gelang es mir durch Abprä- 
es ernreris Wariabitk parierung eines Teils des plastischen To- 


Vel, zwei einem gemeinsamen nes für die Musealsammlung und zur 
Blattstiel aufsitzende Blättehen 


ar Grosse Benicchäßad Verifizierung dieser überaus interessan- 
von Edw. Bayer entdeckt. ten Pflanze dieses namhafte Stück mit 


zwei Blättchen zu erhalten. 

Vorläufig gestattet unser Exemplar wenigstens den Schluss, dass_ 
die Blättehen unserer Pflanze nicht etwa Teile irgend eines gefiederten 
Blattes mit wechselständigen Segmenten sind, so z. B. irgend einer Thinn- 
feldia oder Oykadee, sondern dass es sich sicher um Teile eines der Sa- 
genopteris verwandten Blattes handelt. Wie weit diese ausgestorbene Gat- 
tung mit heute noch lebenden Marsiliaceen zu vergleichen wäre, dazu 
fehlt es vorderhand an genügender Handhabe an einem Fruchtblatt, denn 
die fossilen Früchte von Marsilia perucensis (Vel.) Bayer, die in unserer 
Kreide von Velenovsky entdeckt worden sind, stehen zur Zeit isoliert, 
ohne Zusammenhang mit irgendeinem vegetativen Blatt da; nur die 
Blattform und besonders die genetzte Nervatur der Blättchen berechtigt 


21 


dazu, diesen Kryptogamen auch unsere älteren Funde der Gattung Sa- 
genopteris einzureihen; ausserdem weist auch die mikroskop. Untersu- 
chung der Kutikula, die ich an einzelnen Blättehen der Kuchelbader 
Pflanze erhalten konnte, darauf hin, dass eine gar nicht sehr entfernte 
Verwandtschaft mit den Marsiliaceen besteht. Die Epidermiszellen, deren 
Kontouren die Kutikula der Kuchelbader Blättehen sehr gut zeigt, weichen 
zwar mit ihren fast geraden oder nur wenig verbogenen Wänden von- 
den Epidermiszellen der gegenwärtigen Marsiliaceen einigermassen ab, 
doch stimmen sie der Form, Grösse und Lagerung nach mit ihnen sonst 
ganz überein. 


W. M. Fontain beschreibt in seinem Werke: »The Potomae or 
younger Mesozoic Flora« i. J. 1889 (U. St. Geol. Survey, Monographs 
XV.) mit Abbildungen drei Arten von Blättchen der Gattung Sageno- 
pteris, die der Nervatur nach mit unseren Kuchelbader Art sehr über- 
einstimmen, auch die Form der Blättchen seiner Art Sag. elliptica und 
Sag. latifolia entspricht der Kuchelbader Art, denn auch ich fand bei 
Kuchelbad schöne breite Blättehen, die der Grösse nach dem Exemplar 
der Fontainschen Art S. latifolia, die er auf Taf. XXVII. Fig. 10. ab- 
bildet, vollkommen entsprechen. Ich finde aber keinen Grund, unsere 
ohnedies sonst variablen Blättehen zweien Arten zuzuweisen, besonders 
da sie aus demselben Fundort stammen. Fontain konnte allerdings 
zwei neue Arten aufstellen wegen der Abweichung der Schichten, die 
älter zu sein scheinen. Es wundert mich nur, dass er die so nahe $. va- 
riabilis, die Velenovsky so schön beschreibt, ganz übersehen und nicht 
einmal zum Vergleich herangezogen hat. Viel wichtiger jedoch ist die 
Meinung Fontains, die er auf die dortselbst gefundenen Fruchtblätter 
stützt, dass — wie er dafür hält — Sagenopteris zu den Dictyopteriden, 
aus der Abteilung Polypodiaceae und nicht zu den Rhizocarpeen gehört. 
(C£. seine Abbildg. 15 u. 15a, Taf. XXVII, pag. text. 149.) Inwieweit 
seine Meinung, insbesondere im Hinblick auf unsere Perucer Abdrücke, 
auf Wahrheit beruht, wird erst weiteres Studium unserer Abdrücke lehren. 
Ich will nach Möglichkeit später einmal darüber berichten. 


II, Nacktsamige. (Gymnospermae). 


10. Microzamia gibba Cda. var. elongata mihi. 
(Fig. 10 a, g.) 

Corda in Reuss: »Versteinerungen d. böhm. Kreideform.« Pag. 85, 
tan. XUVI, f19,) 17-10. 

Fundort: VySerovie, Schieferton. Normalform sehr häufig. 

In seiner Arbeit: »Die Gymnospermen« schildert Prof. Dr. Vele- 
novsky in Wort u. Bild die Fruchtzapfen der Art Microzgamia gibba 
COda, die ihm in einigen hübschen Abdrücken der Vyserovicer Schiefertone 


zur Verfügung stand. Seitdem haben wir durch fortgesetztes Sammeln 
der Abdrücke aus denselben Brüchen eine ganze Zahl‘ dieser Frucht- 
zapfen, verschiedenartig erhalten, gewonnen, so dass nach definitiver 
Ordnung des Materials die Musealsammlung fast zwei Schubläden voll 
dieser Zapfen und ausserdem eine Zahl isolierter oder paariger Samen 
aufweist, von denen einige beachtenswert sind. Hier zur Ergänzung der 
Bilder auf Grund neuerer Befunde nur einige Bemerkungen zu Vele- 
novskvy’s Erörterungen, die förmlich schon alles, was über diese Pflanze 
bis heute zu sagen ist, erschöpfen. Obwohl ich allenthalben sorgfältig 
forschte, ob an einzelnen ausser diese Zapfen mitunter noch eine grosse 
Zahl anderer Abdrücke beherbergenden Stücken irgend ein Zusammen- 
hang der vegetativen Teile mit diesen Fruchtzapfen herausgefunden werden 
könnte, ist es mir nirgends gelungen — selbst an Stücken nicht, die 
neuestens bei Brezan (bei VySerovic) gefunden worden sind —, irgend 
ein Merkmal zu entdecken, das auch nur einigermassen zur Klärung der 
Frage beitragen würde. Einige Mutmassungen, zu denen mich Studien 
des ganzen Perucer Materials berechtigen, jetzt schon auszusprechen» 
halte ich für zu verfrüht und muss ich sie der Zukunft vorbehalten. 
Für heute möchte ich bloss die Samenform, die ich an einigen neu auf- 
gefundenen Abdrücken sehr gut studieren konnte, etwas genauer erklären. 
Nach Velenovsky fielen die Samen der Microzamia paarweise, wie 
sie unter den Schuppen sassen, ab, daher offenbar mit samt den Schuppen 
oder wenigstens mit einem Teil der F'ruchtschuppe, die nieht bloss die 
Testen, sondern auch die Kerne fest verband. Betrachtet man einen 
solchen fosillen Doppelsamen im VySerovicer Schieferton, sieht man eine 
ziemlich rundliche Höhlung, worin zwei höckrige kernförmige Körperchen 
(aus feiner Schiefertonmasse modelliert), durch eine schmale Lücke von 
einander getrennt, liegen. Die rundliche kleine Höhle und die schmale 
Lücke ist hie und da zum Teil von einer verkohlten Masse erfüllt. Wenn 
wir uns den Samen irgend einer heute noch lebenden Cykadec vergegen- 
wärtigen, z. B. also Zamia- o. Macrozamia-Samen, so finden wir äusser- 
lich eine Fleischhülle, innen einen harten Steinkern, also zwei Schichten 
der eigentlichen Testa und in der harten Steinschale den Samenkern. In 
dem VysSerovicer Abdrucke, z. B. muss das Bild 10b folgendermassen 
gedeutet werden. Die äusserste Hülle der Testa, die fleischig war, ist 
abgefault oder hie und da durch einen ganz feinen Schlamm (wie in 
einem späteren Falle gezeigt werden soll) ersetzt worden, wodurch sie 
in der Regel mit dem sie umgebenden Schieferton eine feste Verbindung 
einging; die rundliche kleine Höhle ferner, die beide Samen rings um- 
gibt und oft noch von Spuren Kohle ausgefüllt erscheint, ist offenbar 
‚durch Verkohlung der holzigen Substanz der Steinkerne, also der harten 
zweiten (inneren) Schichte entstanden, so dass die Scheinkerne, die man in 
der Höhle sieht, nicht die eigentlichen Steinkerne sind, sondern innere Ab- 
güsse (Ausgüsse) derselben, die offenbar nach fauliger Zerstörung des eigent- 


23 


lichen Kernes durch die Öffnung, wodurch der Keim beim Keimen her- 
vordringt, durch feinste Schlammasse ausgefüllt worden sind, wie dies 
bei fossilen Samen zu geschehen pflegt. Diese Ausgüsse der Steinkerne 


zeigen bei einigen unseren Exem- 
plaren ganz deutlich eine zwei- 
fache Skulptur und zwar so, dass 
sie auf der Seite, mit der die 
beiden Kerne einander zugekehrt 
waren, stets schön und deutlich 
bewarzt, auf der anderen dagegen 
wellig gefurcht sind, so dass es 
ersichtlich ist, dass der Steinkern 
innen die eine Hälfte mit Fur- 
chen, die andere mit feinen punkt- 
förmigen Vertiefungen versehen 
hatte. Dass es sich damit wirklich 
so verhält, beweisen viele Ab- 
drücke, insbesondere aber die 
Exemplare, die'ich in Fig. 10 
b—f wiedergebe. Fig. 10 bestellt 
den Abdruck eines Samenkorns, 
somit den Ausguss eines einzi- 
sen Steinkernes dar; der Gegen- 
abdruck auf der anderen Schie- 
ferton-Hälfte zeigt aber dasselbe 
eongruente Bild, so dass sie beide 
dem Objekt und dessen Bilde in 
einem Planspiegel entsprechen. 
In unserem Falle also sieht man 
(Fig. 10b) eine schüsselförmige 
Delle, in der ein zusammenge- 
drückter, erdbeerförmiger, flach 
linsenförmiger Inhalt mit regel- 
mässigen Höckerchen an der Ober- 
fläche, die gegen die wie abge- 
stutzte Basis nach unten zu all- 
mälig schwinden, gelagert ist. Es 
handelt sich hier also um Abdruck 
und Ausguss eines Samens (der 
andere blieb am Gegenabdruck 


Fig. 10, Micerozamia gibba Cda. var. elon- 

gata Bayer, a) zapfenförmige Frucht der 

Länge nach durchbrochen, in nat. Grösse. 

b) e) f) g) Steinkernausgüsse, vergrössert. 

c) d) Samenabgüsse ın Schieferton, 2'/,mal 

vergrössert. b) e) d) e) f) = Microzamia 
gibba Cda. 


haften). Dass chüsselförmige Dellchen ist der äussere Abdruck des eigentli- 
chen Steinkernes, der den Abdruck des weichen fleischigen Teils der Testa 
vollständig eingedriückt hatte. Daher sieht man im äusseren Bereiche der 
Delle verbogene Furchen und Runzeln, diesen haften noch Kohlenreste 


4. 


des Steinkerns an. Der Steinkern selbst ist somit in Kohle zerfallen, 
und sein Ausguss sitzt in einer Vertiefung in Form eines erdbeerförmigen 
Scheibehens (Linse), das beim Zerschlagen des Tonschiefers noch mit 
einer rissigen, jetzt schon zum Teil abgesprungenen Kohlenschicht bedeckt 
war. Der untere, keilförmig abwärts zulaufende und an der Basis zu- 
gestutzte Teil dieses Scheibchens ist mit der Umgebung des Tonschiefers 
fest verbunden, so dass das erdbeerförmige Scheibehen hier festsitzt; 
daselbst sass offenbar der Samen der Schuppe auf, die keinen deutlichen 
Abdruck zurückgelassen hatte, weil sie ohne Zweifel durch Fäulnis zer- 
stört worden war. Dasselbe zeigt, wie schon oben erwähnt, der Gegen- 
abdruck. Es liegt somit ein Fall vor, wo beide einander anliegenden 
Samen durch die Spaltung des Tonschiefers schön voneinander getrennt 
worden sind. Fig. 10c zeigt dagegen den Fall, wo der Tonschiefer quer 
über zwei, wiederum einander anliegende Samen abgebrochen ist und zwar 
so, dass die beiden Kerne an der Stelle im Tonschiefer sitzen geblieben 
sind, an der sie der Schuppe aufsassen, so dass ihr freier Teil bloss- 
gelegt ist. Hier sehen wir beide Kernausgüsse mit ihrer äusseren ge- 
furchten Oberfläche und dazwichen einen wallartigen, vorspringenden 
Streifen, der der feinen Schiefertonschlammasse angehört, die den 
Spalt zwischen den beiden Kernen und die Höhle, in der sie eingebettet 
waren, ausfüllte und beim Spalten des Tonschiefers nicht, wie es oft ge- 
schieht, herausgefallen ist. Das Exemplar ist somit sehr lehrreich. Viel 
instruktiver aber ist das Bild, Fig. 10d, wo die Ausgüsse beider Kerne 
und ausserdem noch ein Teil des sichelförmig gebogenen Ausgusses 
zwischen ihnen nahe ihren freien Enden sehr schön erhalten sind. 


Nur selten findet man so instruktive Stücke; denn die Samen der 
Microzamia kommen in der Regel auseinandergebrochen vor, wie etwa in 
Fig. 10b, so dass man immer nur den Abguss des Kernes von der 
Innenseite (also der erdbeerförmig buckeligen) sieht, die sie umgebende 
Höhle aber sehr eng ist, also durchaus nicht so deutlich ausgesprochen, 
wie wir auf unserem Bilde sehen. Fast niemals seschieht es, dass das 
Samenkorn aus dem Tonschiefer so sich auslöst, dass der Kernausguss 
seine äusere Seite zeigen würde (d. h. von der Samenhöhle oder der 
Höhle des ganzen Abdrucks abgewendet), weil der Kernausguss an seiner 
etwas engeren Basis sehr innig dem Tonschiefer anhaftet, woraus zu 
schliessen ist, dass der Kern selbst hier mit der Schuppe unter der er 
gesessen, fest verwachsen, und mit seiner Substanz der Schuppe höchst- 
wahrscheinlich analog war, so dass sein Ausguss bei der Fossilisation 
mit der Tonschiefersubstanz, die auch die Schuppe durehdrang, innig sich 
verband, denn sonst müsste der Kernausguss beim Zerschlagen des Ton- 
schiefers aus der vom Samen gebildeten Höhle herausfallen, was nie 
geschieht. Velenovsky macht auf diese innige Verbindung der Samen 
mit der Schuppe besonders aufmerksam; offenbar ist der Same erst nach 


ee 


25 


voller Reife der Frrucht, und zwar stets paarweise, wie er unterhalb der 
Schuppe gesessen, zugleich mit dieser abgefallen. 


Ich habe mich mit der Darstellung dieser Erscheinungen, wie sie 
‚auf Grund reichen Materials und nach sorgfältiger Vergleichung gedeutet 
werden müssen, absichtlich etwas ausführlicher beschäftigt, weil fossile 
Früchte je nach ihrer Körperstruktur und der verschiedenen Art der 
Fossilisation oft in sehr variabler Couservierung vorkommen (vergl. 
- damit z. B. die tertiären Nüsse der Art Juglans, wo oft nicht die Kern- 
schale, sondern der Nusskern selbst in seiner ganzen Gestalt schön verkie- 
seltastu..d. m.). N 

Zur Ersänzung meiner Erklärung bietet das sehr interessante Vy- 
Serovicer Exemplar der Zapfenfrucht von Microzamia, deren Bild ich 
hier Fig. 10a wiedergebe, einige weitere Anhaltspunkte. 

Zunächst möchte ich auf die stark in die Länge gezogene Form 
dieser allmälig gegen die Spitze sich verjüngenden Zapfenfrucht hin- 
weisen, wodurch sıe sich von allen bisher entdeckten Mierozamiafrüchten 
wesentlich unterscheidet, umsomehr, als auch die Länge des nicht ganzen 
und ziemlich schmalen Zapfens weit die Dimensionen aller bisher gefun- 
denen ganzen und schön erhaltenen Exemplare übertrifft, die stets gleich- 
mässig walzenförmig ($—11 em lang, 2—2!/, em breit) und an der Spitze 
stets kurz abgerundet sind. 

Ausserdem nimmt man wahr, dass die Samen dieser schön der 
Länge nach gespaltenen Zapfenfrucht robuster sind, als bei allen bisher 
sefundenen und schön gereiften Früchten der Microzamia constatiert, so 
dass hier entweder der Schiefertonabdruck einer abnorm stark entwickelten 
Frucht, oder gar eine ganz andere Art oder: Varietät von Microzamia 
vorzuliegen scheint. 

Dieses vereinzelte Stück bezeichne ich vorläufig mit dem Namen 
Meierozamia gibba Uda. var. elongata m. Bei sorgfältigerer Betrachtung 
der hier schön erhaltenen Samen nimmt man eine zweifache Skulptur 
wahr. Ihre Oberfläche ist (Fig. 10 8) da und dort noch von einer gut 
erhaltenen Kruste feinsten Schiefertonschlamms von grauer Farbe bedeckt, 
darauf eingedrückt eine feine und ziemlich regelmässige Netzzeichnung, 
ähnlich wie sie Öorda mit Rücksicht auf die Samenoberfläche also die 
Oberfläche der Fleischteile der Testa der heute lebenden M. Preissii 
wiedergibt (v. Reuss: Versteinerg. d. böhm. Kreideform). Diese feine 
Kruste auf unserem Exemplar ist ohne Zweifel der verhärtete, den 
Fleischenteil der Testa durchsetzende Schlamm, und erst unterhalb dieser 
Schiehte liest, hie und da gut kenntlich, die der Dicke der Kerne ent- 
sprechende Kohlensubstanz, wie wir sie bei unserer Microzamia gewöhnlich 
vorfinden.. Unter dieser Kohlenschichte sieht man erst den eigentlichen 
eiförmigen gelblichen Kern, mehr sandig, der ebenfalls gefeldert ist, 
doch etwas unregelmässiger, mehr wie gehöckert, wie analog Velenovsky 
zeichnet (l. ec. Taf. III. Fig. 14) und offenbar wiederum den inneren 


Abguss (eigentlich Ausguss) des Steinkernes darstellt. Dieses Stück ist 
sehr interessant und es ist möglich, dass hier eine ganz neue Species der 
Art Microzamia vorliegt, doch können darüber erst künftige Funde ent- 
scheiden, besonders auch darüber, ob alle die Samen einer und derselben 
Art angehören. 


11. Podozamites latipennis, Heer. 
(Fig. 11.) 

Fundort: VysSerovice, feiner grauweisser Schieferton. 

Das gefundene Stück Blattsegment ist in dem feineren Schiefertone 
sehr schön abgedruckt, so dass sowohl die Nerven als auch die glatten 
Ränder der Fieder gut wahrnehmbar sind. Das Bruchstück stimmt seinem 
Äusseren nach mit den Fiedern der Art Podozamites latipennis Heer, die 
ich schon von Klein-Kuchelbad beschrieben habe, gänzlich überein. An 
diesem Fundorte habe ich noch einige Stücke 
dieser schönen Pflanze, unter anderem ein 
prächtiges Stück Blatt mit einigen ganzen 
Fiedern, entdeckt. Unser Bruchstück von Vy- 
Serovic weist an seiner Basis 21 und weiter 
Fig. 11. Podozamites latipen- segen die Mitte 29, also wie evident gabelige 
nis Heer. Segmentstück in $ IE \ 

ao Nerven auf, die sehr fein sind und parallel 

verlaufen. Die Blattbasis, die hier ganz klar 

zu sehen ist (ja selbst noch mit einem Splitter der Rhachide in Verbindung), 

war nur wenig zusammengezogen, entspricht also gut der genannten Art. 

Die Ränder der Fieder sind beinahe parallel, so dass das ganze Segment 

ziemlich lang sein musste gegen die Spitze sich nur allmählich ver- 
schmälernd, also vollständig im Sinne der Art P., latipennis. 

Die Ränder der Fieder sind glatt, ungezähnt, so dass der Gedanke, 
der bei einem solchen Stückchen auftauchen könnte, ob nicht dieses Bruch- 
stück vielleicht zu dem Blatte von Eincephalartos aus dem nahen Fundorte 
bei Brezan hingehöre, ausgeschlossen ist. Die letztgennante Pflanze erin- 
nert zwar durch die unteren Hälften ihrer mittleren Segmente an P. la- 
tipennis, allein durch die langen Randzähne als auch durch die obere 
Hälfte ihrer Segmente ist sie von dem vySerovicer Blattbruchstück we- 
sentlich verschieden. Aus diesem Bruchstücke von VySerovic ist wieder 
ersichtlich, dass man an Lokalitäten, wo über zwei ganze Decenien emsig 
gesammelt wurde und wo, wie hier bei VySerovic, ausser zwei kleinen 
Stückchen, die auch zu der Gattung Podozamites hingehören, nirgends 
eine Spur von einem Podozamites gefunden wurde, mit der Zeit dennoch 
immerhin einen neuen und kräftigen Beleg zur Mannigfaltigkeit der ein- 
stigen Pflanzendecke auf demselben Orte entdecken und in diesem Falle 
zugleich auch den Beleg liefern kann, wie stark die Gattung Podozamites 
zur Zeit der Kreideformation in Böhmen verbreitet war. Dieses Fieder- 
bruchstück ist nebst den zwei erwähnten unscheinbaren Segmentstückchen 


27 


bisher der einzige Fund dieser Art bei Vyserovic; dasselbe wurde von 
dem Steinbrecher Herrn Kalina jun. aus dem feinen grauweissen Schieferton 
und zwar auf einer grossen Platte nebst einem schönen, riesigen läng- 
lichen Blatt von Ternstroemia crassipes Vel. herausgeschlagen. Gegen- 
abdruck zu diesem. Exemplare ist im Museum nicht vorhanden. 


12. JiruSia bohemica nov. gen. et mut. sp. 
(Fig. 12—13 a, b.) 

Encephalartos Jiruschi Bayer, Vesmir: »Nova kridova Cykadea« 
Jhgs. XXX. (1901.) No 7. pag. 83. 

Fundort: Brezany unweit VySerovic. Graubrauner Schieferton, 
2 Exemplare und einige Bruchstücke. — Cerniky bei Böhmisch-Brod. 
Schieferton, 1 gute Fieder. 

Folium dense pinnatum. Rhachis robusta, plane compressa, 50 cm longa 
haud dimidium folii (inferiorem partem) significans, basi 12—13 mm, medio 
6—7 mm lata. Foliola multijuga, alterna, approximata (utrinque 40) elon- 
gato-lıneari-lanceolata, bası paulum contracta, sessılia, inferiora recta 5-6 cm 
longa, 5—-6 mm lata, superiora (media) subfalcata, parallele plurinervia, 
nervis 12—16 difficile conspicuis percursa, breviter decurrentia, margine 
utrinque dentibus 5—10 lineari elongatis, haud pungentibus, leviter recur- 
vatis, usque 10 mm longis, 1 mm latıs armata. | | 

Im Jahre 1901 hat Herr Prof. Dr. A. Fri&@ von dem Steinbrecher 
Kalina, filius, aus dem neuen Fundorte Brezany bei VySerovie nebst 
anderen interessanten Pflanzenabdrücken (insbesondere Farnkräutern) einen 
schönen Abdruck eines grossen Cykadeenblattes gekauft. Der schön erhaltene 
Teil etwa 53 em lang, stellt uns kaum nur die Hälfte, vielleicht nur '/, eines 
grossen einmal gefiederten Blattes vor. Die starke Hauptspindel trägt zu 
beiden Seiten 40 alternierende, ziemlich dıcht aneinandergereihte Fiedern, 
welche verlängert schmallanzettlich, langsam in die Spitze verzogen und 
ein wenig zurückgebogen sind. Dieselben, an beiden Rändern bewehrt, 
tragen ein wenig über der Basis angefangen, 5—10 schief gespreitzte und 
leicht zurückgebogene Zähne, die bis 1 cm lang und etwa 1 mm breit sind. 

Diese Pflanze ıst ein äusserst seltener, in unseren Perucer Schichten 
bis jetzt allein dastehender Fund und verratet schon auf .den ersten Blick 
den höchst interessanten Abdruck irgendwelcher Cykadee, verwandt mit 
der ausgestorbenen Gattung Podozamites und den noch jetzt lebenden 
Gattungen Dioon und insbesondere Encephalartos. 

Zu Ehren des Hofrates, Herrn Prof. Dr. Gottlieb Edlen von Jirus, 

damals Geschäftsleiters des Museums des Königr. Böhmen und eines 
grossen Gönners der Musealsammlungen, haben wir diesen seltenen Fund 
in der naturwiss. Zeitschrift »V esmir«]. ce. unter dem Namen Encephal- 
artos Jiruschi Bayer publiziert. 

Der Abdruck dieses Blattes nähert sich auch seiner äusseren Gestalt 
nach noch am meisten den jetzt lebenden Arten Pine. villosus Lehm. Eine. 


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Fig. 12. Jirusia bohemica Bayer. Erhaltenes Stück Blatt. 
'/, der natürlichen Grösse. 


Hildebrandtii Al. Braun 
et Bouch® und Enec. Alten- 
steinii Lehm. (Conf. » Acta 
Horti Petropolitani«. Tom. 
IV. Fase. II. E. Regel: A. 
Uycadearum generum spe- 
cierumgque revisio.), wie 
ich mich selbst an recen- 
tem Material überzeugen. 
konnte, obzwar unsere 
Kreidepflanze durch die 
Form der langen, zahlrei- 
chen und leicht zurückge- 
bogenen Zähne auffallend 
abweicht. 

In den verwandten 
Kreidesehiehten anderer 
Länder wurden Blattab- 
drücke aus der Gattung 
Encephalartos beschrieben 
in den Arbeiten von Les- 
quereux z.B. Ene. cere-. 
taceus Lesqx. (Conf. U. St. 
Geol. Serv. vol. XVIL: 
»Flora of the Dakota 
Group“ 1891. fig. 29. tab. I. 
fig. 12.), welches Blattaber 
von unserem Blatte durch 
die sehr breiten, mehr an 
Zamien erinnernden 
Fiedern mit nur kurzen 
Zähnen weit abweicht — 
weiter von Fontain 
(Couf. U. St. Geol. Serv. 
vol. XV. 1889.: »The Po- 
tomac or younger meso- 
zoic flora« pag. 174. En- 
cephalartos nervosa Fon- 
tain, Tab. LXX. fig. 4, tab. 
LXXT. fig.3.,4.,1b.LXXIE 
fig. 3., 4., schon von etwas 
ähnlicher Form, wo aber 
die Blattfiedern ebenfalls 
kurz und breiter sind und 


7 


Br) 


‚gleichfalls nur ganz kurze (vielleicht ungenügend erhaltene) Zähne 
haben. Von der Gattung Dioonites wurden aus der Kreide auch einige der 
Form der Fiedern nach sich nähernde, aber sämtlich ungezähnte Arten 


beschrieben. 


Eben durch ihre stellenweise verhältnismässig sehr gut erhaltenen 


feinen und zurückgebo- 
genen Zähne weicht un- 
‚sere Pflanze von allen 
verwandten fossilen und 
recenten Blättern ab, und 
es ıst wahrscheinlich, dass 
es sich hier um einen in- 
teressanten schon ausge- 
storbenen Üykadeen-Ty- 
pus handelt, der sich noch 
der Gattung Podozamites 
nähert. Um dies aufzu- 
klären, habe ich es. ver- 
sucht aus zwar ganz klei- 
nen (etwa 2 mm breiten) 
Stückehen der zerbröckel- 
ten, aber noch gut erhal- 
tenen Blattkutikula, 
welche ich in solchen 
Bruchstücken von ver- 
schiedenen Stellen der 
Blattsegmente dieses 
. Exemplares in grösserer 
Menge gerettet habe, mit- 
tels der Macerationsme- 
thode, die ich schon seit 
20 Jahren anwende, ein 
hinreichendes . künstlich 


sefärbtes mikroskopisches = - 
Präparat herzustellen, an = 


dem ich zu meiner Über- 
raschung gefunden habe, 
dass die Zellen, resp. die 
Konturen der Epidermis- 
zellen eine ganz andere 
Gestalt ‘aufweisen als die 
Epidermiszellen der Seg- 
mente von den recenten 
Arten Enc. Altenstewmii 


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Fig. 13. Jirusia bohemica Bayer, a) Blattstück in nat. 
Grösse. b) Gauze bieder, restauriert. 


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30 


Lehm. und Dioon, wo die Epidermiszellen sehr verlängert sind, wo- 
gegen bei unserer Pflanze dieselben kurz quadratisch oder ein wenig 
verlängert rechteckig, also mehr den Zellen von Podozamites verwandt 
sind, aber ohne die Kanten wellig verbogen zu haben, was dagegen 
bei der Gattung Podozamites (wie ich ın einigen Fällen auch an unseren 
Kreideexemplaren festgestellt habe) beinahe regelmässig vorkommt. Auf, 
(rund dessen habe ich jetzt für richtiger befunden, diese sehr interessanten 
Abdrücke von Brezan separat zu stellen und unsere Pflanze nicht nur 
spezifisch, sondern auch als eine ganz neue Oycadeen-Gattung unter dem 
Namen Jiruschia m. von den anderen bisjetzt bekannten, in der Kreide 
vorkommenden Gattungen, mit welchen man sie der Form ihrer Blätter 
nach vorläufig vergleichen könnte, generisch zu trennen. 


13. Ginkgophylium chuchlense n. sp. 
(Fig. 14. a, b. — Fig. 15. a—e). 


Fundort: Klein Kuchelbad, plastische graubraune Letten. Selten. 

Ginkgophyllüm folüis longe petiolatıs, dichotome lacimiatıs, nervo 
medio conspicuo prominente, segmentis alternantibus, linearibus, apice di- 
latatis, pedatim profunde lobatis, lobis 7-9 nervis tennibus 7—9 percursis. 

Blatt an der Basis schmächtig, mit ziemlich starkem Hauptnerven 
und linealer zuerst entfernt alternierend lappiger Spreite. Lappen beinahe 
gleichmässig breit, zu den Einden fächerartig ausgespreitet. In die Mitte 
eines jeden Lappens lauft ein feiner Nerv hin, von welchem wiederum 
sehr feine alternierende, beinahe parallele und gabelige Nerven auslaufen, 

Diese merkwürdige Pflanze, die ich vor Jahren in den plastischen 
Tonen bei Kuchelbad entdeckt und im Laufe meiner Studien über die 
Kreidepflanzen mit einer ganzen Reihe ziemlich ähnlicher, schon be- 
schriebener Pflanzen verglichen habe, ist gewiss mit der Art Jeanpaulia 
carinata Vel. verwandt, (Conf. Velenovsky, »Die Farne der böhm. 
Kreideformation« pag. 18, tab. D), da auch dort, wie es scheint, der Haupt- 
nerv ausgeprägt war, um sich erst in den letzten Segmenten zu verlieren, 
wie Velenovsky pag. 19 ibid. bemerkt; nichtsdestoweniger lässt sich 
unsere Kuchelbader Pflanze, wenn auch in dem Exemplare Fig. 15a durch 
die äussere Blattform der angeführten von Velenovsky beschriebenen Art 
ähnlich, (z. B. speziell der Fig.5 auf der Tafel I) heute dennoch nicht mit 
den von Velenovsky bei Kounic, VySerovie und Kuchelbad aufgefundenen 
Blattstücken sicher vergleichen, so dass cs mir sehr wahrscheinlich er- 
scheint, insbesondere wenn man auch die übrigen von mir entdeckten 
Stücke, die ich hier von Kuchelbad (Fig. 14a, b, e, d) bildlieh wieder- 
gebe und die man einstweilen nicht für eine besondere Art betrachten 
kann, damit vergleicht, dass es sich hier um eine andere, wenn auch sehr 
verwandte Pflanzengattung handelt, die durch den deutlich ausgeprägten 
Mittelnerven des Blattes, der aber in den Endlappen ihren Seitennerven 
beinahe gleichkommt, bei dieser Pflanze besonders charakterisiert wäre. 


3 


Es handelt sich nur noch darum, ob hierdurch die Möglichkeit nicht 
ausgeschlossen ist, diese Pflanze zu den Ginkgoaceen und Gymnospermen 
überhaupt einreihen zu dürfen, weil die Nervatur, wie sie unsere Pflanze 
zeigt, in dieser Abteilung als eine ungewohnte Erscheinung auftreten 


würde, so dass man sie eher mit der Ner- 


vatur der Farnpflanzen vergleichen könnte. 
Dass es eine Dikotyle wäre, z. B. aus der Fa- 
milie der Araliaceen, worauf die breiten und 
dichtstehenden Blattbasen und die etwas langen 
Blattstiele hinweisen dürften, scheint mir nicht 
wahrscheinlich zu sein, denn die gabelig bis 
gabelig-fächerförmig verzweigten Blattspreiten 
und die feinere Nervatur bei unserer Pflanze 
weisen keinesfalls auf diese Familie hin. Selbst 
die sonderbare, von Velenovsky in den Perucer 
Schichten aus Vyserovic beschriebene Aralia 
furcata (= A. elegans Vel.), die man noch 
am ehesten zum Vergleich heranziehen könnte,, 
weist auf keine Verwandtschaft mit unseren 
Kuchelbader Abdrücken hin, eher könnte man 
die Spreite unserer Blätter mit den Blatt- 
spreiten einiger Proteaceen vergleichen, aber 
auch bei diesen finde ich keine gehörige Analo- 
gie. Die ganze Erscheinung dieser Kuchelbader 
Pflanze spricht weit mehr für die Verwandt- 
schaft dieses Fundes mit den Farnpflanzen und 
den Gymnospermen, insbesondere mit der Gat- 
tung Jeanpaulia, die wieder den Taxıneen am 
nächsten steht. Die Erklärung des Nervenver- 
laufes bei unserer Pflanze aus dem Nervatur- 
typus der Farne ist nicht unmöglich und kann 
zu dem Nervaturtypus insbesondere der Gat- 
tung Baiera und Ginkgophyllum eine leichte 
Anknüpfung finden. Speziell mit der letzt- 
genannten Gattung scheinen die Überreste 
unserer Blätter (Fig. 14,15) durch ihre Form Fig: 14. Ginkgophyllum chuch- 

! lense Bayer. a) Blatteil, vergr. 
und ihre Stellung an der Achse (ausser der b) Blattspitze, 2mal vergr. 
Nervatur). viel übereinzustimmen. 


Die interessanten Blattbasen der Zweige (Fig. 15 b, c, d) erinnern an 
eine ähnliche Erscheinung bei den jetzt lebenden Contferen, wo z.B. bei 
Sequoia gigantea (vgl. z. B. Potoni6: »Lehrbuch der Pflanzenpalaeon- 
tologie« die schöne Abbildung pag. 306) kurz nadelförmige Blätter, die 
mit dem Zweige ohne abzufallen zugleich weiter wachsen, mehrere Jahre 
aushalten, und indem sie sich vergrössern und wenigstens in der unteren 


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32 


Hälfte durch das Wachstum des Zweiges selbst schuppenartig verbreitern, 
ein ziemlich ähnliches Bild unserer Fig. 15b darbieten. 


Ein ähnliches Ausharren und Wachstum in die Breite schuppen- 
artiger Blätter an älteren Zweigen kann man auch z. B. an unserer Pinus 
silvestris beobachten, aber der oben angeführte Vergleich ist in unserem 
Kuchelbader Funde besonders beachtenswert. Auch in dieser Hinsicht 


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Fig. 15. Ginkgophyllum chuchlense Bayer. a) Eın 

grösseres Stück Blatt in nat. Grösse. b) ce) Sehr 

schön erhaltene Achse wit Blattbasen. d) Blattbase 

mit teilweise erhaltenem Blattstiel, vergrössert. 

e) Vermutliche, sehr schön erhaltene Frucht resp. 
der Same dieser Pflanze. 


9 


scheint hier die Verwandt- 
schaft mit den Coniferen 
ausser Zweifel zu stehen. 
Dass diese Zweige in unse- 
rem Falle einer Art Sequoia 
angehören sollten, ist ausge- 
schlossen, weil die schuppen- 
förmigen Basen unserer 
Zweige in einen langen und 
schmalen Ansatz, d. h. ın 
einen Blattstiel übergehen 
und die Überreste der ge- 
schilderten Blattspreiten in 
der Umgebung dieser Zweige 
auf demselben Stück plas- 
tischen Tons herumliegen. 
Nebst dem wurden in dieser 
ganzen Kuchelbader Schichte 
bisher gar keine Überreste 


aus der Gattung sSegquoia 


entdeckt. Der vermeintliche 
Zapfenabdruck der Art Se- 
quoia Reichenbachi Gein. Sp., 
die Engelhardt von Ku- 
chelbad anführt, ist der Be- 


stimmung nach sehr fraglich 


und scheint Eingelhardt’s An- 
nahme, wie ich schon in dem 
Archiv für die natur- 
wiss. Landesdurchfor- 
schung von Böhmen: 
»Perucer Schichten« pag. 102 
bemerkt habe, unbegründet, 
und es ist also sehr wahr- 
scheinlich, dass unsere schup- 
pigen Zweige (Fig. 15 b, c) 
und die zu denselben offen- 
bar gehörigen Blätter einem 


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33 


ähnlichen Typus aus der Gattung Ginkgophyllum, wie ihn Schenk in 
Zittel’s »Handbuch der Palaeontologies Il. Teil (Palaeophytologie) zei- 
chnet, angehören. 


Unsere Jeanpaulia carinata Vel. aus der Kreide von Kounic, VySe- 
rovie und Kuchelbad, die Krasser: »Kreideflora von Kunstadt« pag. 125, 
seiner Ansicht nach zu den Salısburiaceen hin eingereiht hat, ist wahr- 
scheinlich auch eine ziemlich verwandte Pflanze. 


Eben auf derselben Platte des plastischen Tones, die sozusagen aus- 
schliesslich mit Bruchstücken der Zweige und Blatt- und Stielreste unserer 
Kuchelbader Pflanze bedeckt ist, liegt eine schön erhaltene Frucht (resp. 
Absuss des harten Steinkernes), Fig. 15 e, die ihrem Äusseren nach an die 
Früchte bzw. Steinkerne der Art Ginkgo biloba erinnern, obzwar unsere 
Frucht länglicher ist und die Steinschale nicht zweikantig erscheint, so 
dass man sie auch für die Frucht einer ZLauraceae halten könnte; allein 
die harte und ziemlich dieke, verkohlte Wand: dieses Steinkerns scheint 
nicht zu der Familie der Lauraceae hinzuweisen. Heer selbst in seiner 
»Flora foss. aret.« hat ähnliche eiförmige Früchte zu den Ginkgoartigen 
Pflanzen eingereiht. Ä 

Wenn wir auch diese hier allein dastehende, zufällige Frucht ausser 
Acht lassen (ich habe dort auf anderen plastischen Tonstücken noch 3 
solehe schöne Früchte gefunden, die vielleicht auch zu einem Podozamites 
hingehören könnten), so sehen wir aus den abgebildeten und auf demselben 
Tonstück gefundenen Abdrücken der vegetativen Teile, dass es sich hier 
um einen sehr interessanten Fund einer Kreidepflanze in unseren Perucer 
Schichten handelt, der einer Erwähnung verdient, um bei weiteren Studien 
ähnlichen Abdrücken eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. 


14. Echinostrobus squamosus Vel.*) 
(Fig. 16. a—e Fig. 17. a—d.) 


Echinostrobus squamosus Vel., Velenovsky: »Kvetena Ceskeho ceno- 
manu« pag. 9, tab. I., fig. 13, 14, 16—19. 


*) Mit Hinsicht auf die neuen zapfenförmigen Fruchtstände, die ich in dieser 
Arbeit anfübre und zeichne, und welche ganz untrüglich an ihrer Achse dicht 
spiralig gestellte, von Prof. Velenovsky beschriebene und als Fruchtgebilde zu 
seiner Kreideart Echinostrobus squamosus eingereihte Doppelzäpfchen tragen, 
möchte ich vorschlagen, den Gattungsnamen für diese höchst sonderbare Kreide- 
pflanze, welche sich dem gegenwärtigen Materiale nach nicht mehr der Gattung 
Echinostrobus anreihen lässt, in einen neuen Gattungsnamen Strobilostrobus umzu- 
ändern und für den Fall, dass die vegetativen, beschuppten Zweige, die Vele- 
novsky vorläufig mit denselben in Verbindung gebracht hat, nicht hierher ge- 
hörten, dieser sehr interessanten Pflanze den Namen Strobilostrobus Velenovsky- 
anus m. beizulegen, wodurch, wie ich hoffe, diese unsere Kreidepflanze passend 
charakterisiert wäre. 


(3) 


34 


Fundort: VySerovic. Schieferton. Ganze ähren- oder zapfenförmige 
Fruchtstände (Fig. 16, a, e.) sehr selten, Doppelzäpfehen (Fig. 16, d und 
17, e) öfters, vegetative Zweige noch zweifelhaft. 


In seiner »Kvetena @esk&ho cenomanu« (Abh. der Kgl. Böhm. Ge- 
sellschaft der Wiss. VII. Reihe, Band 3 im Jahre 1889) pag. 9, tab. 1. 
fig. 13., 14., 16.—19., hat Velenovsky eine sehr interessante, in den 
Schiefertonen bei Vy$erovie vorkommende Fruchtform geschildert und 
bildlich dargestellt, der ähnliches bisher in keiner Erdformation, nicht 
einmal in der Kreide anderer Länder entdeckt wurde. 


Fig. 16. Echinostrobus squamosus Vel. a) Sehr schön erhaltener Fruchtstand. 
e) Gegenabdruck desselben Fruchtstandes. e) Kahle Achse ebensolch. Frucht- 
standes. b) Stück kabler Fruchtstandachse, unten mit Doppelzäpfchenresten. 
d) Doppelzäpfchen, links mit einem Samen. Alles in natürlicher Grösse, 


Seit der Zeit, wo die Arbeit Velenovsky’s publiziert wurde, 
haben wir im Museum des Königr. Böhmen, teils durch eigene emsige 
Arbeit in den Steinbrüchen an Ort und Stelle, teils durch Ankauf von den 
Steinbrechern Kalina sen. u. jun. eine grosse Reihe dieser Fruchtstücke 
aufgelegt, so dass ich schon heute ein etwas deutlicheres Bild des 
ganzen Fruchtstandes und seiner Teile vorlegen kann. 


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35 


Velenovsky hat die Fruchtteile dieser Pflanze in seiner »Kv£ötena« 
zu den Coniferen eingereiht, indem er sie mit den vegetativen Zweigen in 
Verbindung brachte, die er schon früher in seinem Werke »Die Gymno- 


' spermen der böhm. Kreideformation« unter dem Namen Echinostrobus 


sgamosus Vel. beschrieben hatte, zugleich mit der Betonung, dass diese 
Pflanze von ihm vorläufig zu der mesophytischen Gattung Echinostrobus 
hingestellt wurde, mit welcher Konifere er auch pag. 10. die Abdrücke 
von VySerovic in Vergleich zieht, nachdem er zu der Überzeugung ge- 
langt ist, dass man weder in den Gattungen der Familie Cupressineae 
noch der Familie Taxodineae irgend eine analoge jetzt lebende Form 
findet, so dass uns unsere Conifere einen ganz fremden Typus darstellt. 
Auch heute noch können wir über die Verwandtschaft dieser Pflanze 
nichts sicheres sagen, allein das neulich gewonnene Material hat mir den- 
noch die Möglichkeit geboten, heute schon diese ganz sonderbare Kreide- 
pflanze von einigen Seiten von neuem zu beleuchten. e: 


Vor allem müssen wir bemerken, dass es, soweit das jetzige Material 
es erlaubt, nicht möglich ist, die von Velenovsky beschriebenen vegetativen 
Zweige mit den Doppelzäpfchen gleich wie Teilen einer und derselben 
Pflanze in Verbindung zu bringen, denn sowohl die vegetativen als auch 
die fruktifikativen Reste wurden bisher immer nur separat aufgefunden, 
und der Zweig, den Velenovsky in der »Kvötena« tab. II. fig. 2. ab- 
gebildet hatte, bietet für die Vereinigung beider Teile keine sichere Ga- 
rantie (wie ich schon darauf in dem »Archiv der naturwiss. Landesdurch- 
forschung von Böhmen«, Band XI. Nr. 2. »Perucer Schichten« pag. 107. 
hingewiesen habe). Nebstdem wurde vor Jahren in dem mährischen 
Schieferton von Kunstadt bei Opatovic unweit Jevicko ein schöner vege- 
tativer Zweig der Art Echinostrobus squamosus Vel. mit einem grossen 
runden Zapfen gefunden, der zwar diesem Zweige nicht deutlich ange- 
wachsen, aber an der Seite des Zweiges so gelegen ist, wie wenn er aus 
dem Zweige entspringen würde, und, da in diesen mährischen Schiefer- 
tonen, soweit wir derselben (und zwar durch die Bemühung des Herrn 
Hofrates, Prof. Dr. Arn. Spina) habhaft werden konnten, schöne vege- 
tative Zweige dieser Conifere nur in Gemeinschaft mit Zweigen und 
Zapfen von Sequoia minor Vel. sehr häufig vorkommen, ist es sehr wahr- 
scheinlich, dass der runde grosse Zapfen hier zu den Zweigen von Echino- 
strobus squamosus Vel. hingehört. 

Aus dem Grunde will ich im Folgenden insbesondere nur die erwähnten 
Fruchtteile, wie sie sich uns nach dem jetzigen Materiale separat darbieten, 
behandeln. 

Velenovsky hat sehr eingehend sogenannte Doppelzäpfchen 
beschrieben, die bei Vyserovie hie und da in dem Schiefertone öfters zu 
finden sind. Diese Beschreibung, wie sie Velenovsky geliefert hat, muss 
auch weiter aufrecht erhalten bleiben, insbesondere die Deutung dieses 
sanzen sonderbaren Gebildes als Doppelzäpfchen, die sehr trefflich ist 

(3*) 


36 


und heute können wir nach einigen Stücken, speziell nach einem Abdrucke, 
den ich selbst bei VySerovie gefunden habe, ein noch deutlicheres Bild 
davon darstellen. Diesen Abdruck zeichne ich in der Figur 17 e, dreimal 
vergrössert, sonst ganz genau nach dem Originale. 


Fig. 17. Echinostrobus squamosus Vel. b Stück eines reifen Fruchtstandes, (untere 
Hälfte) mit noch einigen Doppelzäpfehen und nackter, narbentragender Achse 
a. Das unten querliegende Zweigstück scheint den vegetativen Abdrücken der 
Art Echinostrobus squamosus Vel. zu gehören. — Bildliche Wiedergabe des Ori- 
ginals zur Arbeit Velenovskyj's nach Bayer’s Studien. — d Schematisierte Abbil- 
dung eines solenen zapfenförmjgen Fruchtstandstückes mit durchscheinender 
Achse. — e Doppelzäpfehen von der Ventralseite gesehen, 3'/,mal vergrössert. 
Nach dem Originale Bayer's. 


Das Doppelzäpfehen ist hier sehr gut wahrnehmbar und zwar 
bietet sich uns an diesem Abdrucke ein Bild dar, wie es ausgesehen hätte, 
wenn wir das Doppelzäpfehen zu dessen Lebzeiten von der Ventralseite 
d. h. von der Hauptachse, der es ansass, betrachten würden. Dieses Bild 
stellt uns eigentlich einen sehr guten Abdruck der Dorsalseite des Doppel- 
zäpfehens, also der Aussenseite desselben vor, da aber die fleischige oder 
vielleicht auch holzige Masse dieses Doppelzäpfchens verkohlt und zer- 
rieben ist, bietet uns jetzt dieser Abdruck ein ganz negatives, oben kon- 
kaves und unten heraustretendes Bild, als wie wenn wir zu Lebzeiten 
dieses Gebildes seine Ventralseite, also insbesondere die mit dem unteren 
Ansatz aus dem Schieferton stark heraustretende Seite vor uns haben 


37 


würden, denn die eigentliche Masse des Doppelzäpfehens war nicht zu 
diek und ist hier sozusagen durchpresst. Die runden Stigmata, die ich 
hier auch kongruent dem schönen Gegenabdruck nur schwach angedeutet 
habe, um dieses ventrale Bild mit Hinsicht auf die weiteren Erklärungen 
anschaulicher zu machen, sind an diesem (dorsalen) Abdruck in Wirk- 
liehkeit nieht zu sehen und kommen ausschliesslich nur an den Abdrücken 
der Ventralseite vor, die beinahe regelmässig muschelförmig gewölbt sind. 

Hier muss ich betonen, dass die Doppezäpfchen nicht an den Haupt- 
achsen angehäuft waren, wie Velenovsky nach dem damaligen Materiale 
‘ vermutet hat, sondern an einer festen Spindel in spiraliger Anordnung 
dicht neben einander sassen, wodurch ein ganz eigens abgegränzter, ähren- 
förmiger, an die Coniferenzapfen erinnernder Fruchtstand gebildet wurde. 
Unten an einem solchen Doppelzäpfcehen ist eine scharf abgedruckte 
Stelle zu sehen, mit der es der Hauptachse ansass, was schon Velenovsky 
erwähnt. In unserer Abbildung, Fig. 17e, ist es das untere Ende des 
sehr kurzen Ansatzes (gemeinsamer Achse zweiter Ordnung), welches 
zu Lebzeiten senkrecht-oval und ein ganz wenig konvex war (vergl. die 
ihm entsprechenden Narben in der Fig. 16b, e und 17b), an den Ab- 
drücken aber in der senkrechten Achse (des Bildes) zusammengedrückt, 
also kreisföormig bis wagerecht-oval ist; der sehr kurze Ansatz selbst 
verbreitet sich dann verkehrt keilförmig wie eine kurze Pyramide in die 
Basis. An diesem Ansatz (der die verkümmerte Achse zweiten Grades 
vorstellt) ruhen die beiden Zäpfchen. "Vergl. das charakteristische Bild 
des Doppelzäpfchens Fig. 17e, welches ich nach Benützung unseren ge- 
sammten Materiales und der erwähnten Original-Abdrücke dargestellt. 
habe. Mit dieser Basıs fest zusammengeschmolzen hebt sich zu ihrer 
linken und rechten Seite je ein halbflaches Zäpfehen aus spiralig ge- 
urdneten und stark verkürzten Schuppen zusammengesetzt, die mit der 
eigenen Achse des Zäpfcehens und untereinander so fest verschmolzen 
sind, dass nur ihre Spitzen frei bleiben und teilweise hie und da die 
Contour der Schuppe kenntlich ist. 


Velenovsky hat diese Erscheinung sehr klar erforscht und be- 
merkt ]. ce. pag. 10: »Nie habe ich gefunden, dass die oberen holzigen 
Schuppen von einander abstehen würden, eher scheint es, als ob sie mit 
ihrem unteren Teile zusammengeschmolzen wären. Vielleicht waren sie 
alle untereinander verwachsen nach Art der Wachholderfrüchte Auch 
das ist sonderbar, dass man diese Zäpfchen auf dem Schieferton niemals 
zerbrochen findet, wie es bei den Sequoia- und anderen Zapfen vor- 
kommt.« 

Wenn wir die Reihenfolge der Schuppen an gut erhaltenen Zäpfchen 
beobachten, so finden wir, dass die unteren Schuppen sehr verkürzt und 
coneav sind, wie wenn die Achse in vertikaler Richtung zusammenge- 
staucht wäre, so dass zwischen den Schuppen auf dem Abdrucke tiefe, 
horizontale‘ Einschnitte sich finden, gleichsam als ob das Zäpfchen unten 


38 


stufenweise angefeilt wäre, wogegen je weiter gegen die Spitze des 
Zäpfehens hin diese Einschnitte desto kürzer und auch entfernter sind; 
man gewahrt sie hier klar nur an den Rändern der Abdrücke. Offenbar 
waren die unteren Schuppen, wie es an Zapfen vorkommt, taub und 
hier mehr holzig, die oberen dagegen gut entwickelt und hier bei unserer 
Pflanze wahrscheinlich lederartig, mehr fleischig, denn auf diesen Ab- 
drücken finden wir nirgends viel Holz- also Kohlen-Masse, wie es bei 
fossilen Coniferenzapfen regelmässig vorzukommen pflegt, sondern nur 
eine schwache, beinahe unscheinbare Kohlenschichte, dagegen aber Über- 
reste hie und da noch gut erhaltener, fester und biegsamer, hautartiger 
Kutikula, wie sie sich bei VySerovie überhaupt nur selten und das spar- 
sam nur bei elastischen Blättern (insbesondere an ihren Stielen) derart er- 
halten hat, dass man sie von den Abdrücken leicht abheben kann. Daraus 
schliesse ich, dass diese Zäpfehen ganz richtig nach Velenovsky’s Meinung 
ähnlich wie die Wachholderfrüchte, also mehr fleischig, aber offenbar 
mit hartlederiger Oberfläche entwickelt waren. In dem Schiefertone sind 
sie immer halbeonvex abgedruckt; überall ist zu erkennen, dass die 
äussere, also von der Hauptachse des ganzen Fruchtstandes abgewendete 
Zäpfehenseite, ziemlich gewölbt, wogegen die innere Seite flacher war, 
so dass diese Doppelzäpfehen, jetzt natürlich stark gepresst, augen- 
scheinlich grob an Katzentätzchen oder z. B. an rundliche Muschelschalen, 
die aber oft bis zum Drittel zweilappig waren, erinnern mussten. 


Dadurch sind manche von ihnen bei flüchtiger Betrachtung, insbe- 
sondere wenn schlecht erhalten, hie und da den Zweihuferfährten ähnlich, 
wie man solche im festeren Koth nur leicht abgedruckt oft gewahren 
kann. 

Die Zäpfehen in der Fig. 17e geben uns auf Grund der besten bis- 
her gefundenen Stücke eine Vorstellung, wie sie im Grossen und Ganzen 
zu ihren Lebzeiten ausgesehen haben. 

Wenn wir die ganzen (neulich gefundenen d. h. vor einigen Jahren 
von Kalina jun. gebrachten) Fruchtstände, Fig. 16a, b, e, und den 
Fruchtstand Fig. 17b, dessen Abbildung ich nach dem ursprünglichen 
von Prof. Velenovsky aus VySerovie schon beschriebenen Originale von 
neuem gezeichnet habe, miteinander vergleichen, so können wir leicht 
zu der Erkenntnis kommen, dass der F'ruchtstand, Fig. 16a, e, offenbar 
noch nicht ganz reif ist (weil hier die Doppelzäpfehen noch nicht abge- 
fallen und durchwegs flacher sind), wogegen auf den Fig. 16b, 17 b, die- 
selben schon gewölbter, und wie zu sehen, grösstenteils abgefallen sind. 
Wenn sie also auch ziemlich aufgedunsen waren, wenn auch nicht so 
rund, wie die Juniperuszapfen, mussten sie durch das Zusammenpressen 
in dem Schiefertone (vorausgesetzt, dass sie fleischig-lederiger Natur 
waren) eine mehr muschelförmige Form annehmen, wie man sie isoliert 
auch überall so vorfindet, woraus man unseren Abbildungen nach wieder 
weiter schliessen kann, dass nur die verwachsenen ventralen und seit- 


39 


lichen Schuppen wahrscheinlich reife Samen entwickelt haben und die 
dorsalen Schuppen wohl steril blieben. 

Aus der Fig. 17e, die ich sorgfältig nach einem sehr schön erhal- 
tenen Doppelzäpfehen gezeichnet habe, das mir vor Jahren gelungen ist 
aus dem Schieferton bei VySerovie zu gewinnen, ist ersichtlich, dass der 
Zweig, welcher die beiden Zäpfchen getragen hat, selbst stark verküm- 
mert (stark zusammengestaucht) ist und dass er nur 2 Tochterzweige 
entwickelt hat, deren Schuppen schon in der Anlage verwachsen zu 
beiden Seiten der verkürzten Achse je ein zapfenartiges Gebilde ent- 
wickelt haben. | 
Es handelt sich jetzt darum, wo im System man diese Fruchtstände 
eınreihen soll. Es ist sicher eine Pflanze, zu der man in der Kreide 
selbst oder auch in anderen Formationen Übergangsformen finden wird, 
die uns die vorliegenden Funde näher beleuchten würden. Es ist kein 
Zweifel darüber, dass es ein uralter Typus der Gymnospermen ist, 
welcher, wie es mir scheint, im Verhältnis zu den höheren Üoniferen die 
Formenbildung ihrer fruktifikativen Teile interessant beleuchtet. Vor- 
läufig kann man es aber mit Sicherheit nicht näher erörtern. Es ist noch 
notwendig ganz sicher nachzuweisen, welche von den vegetativen Ab- 
drücken, die in unseren Perucer Schichten vorzufinden sind, zu diesen 
sehr interessanten Fruchtständen gehören. Diese Doppelzäpfehen und die 
aus denselben bestehenden ganzen zapfenförmigen Fruchtstände, wie uns 
die nach neueren Funden hergestellten Abbildungen zeigen, sind nicht 
leicht mit irgend einem jetzt lebenden Typus, insoweit uns überhaupt 
das recente Material zu Gebote steht, zu vergleichen. 


Die Samen der in Rede stehenden Pflanze waren vielleicht in den 
Schuppen eingewachsen, wie unsere Fig. 17e darauf hinweist. Ich habe 
überall an den Doppelzäpfehen lange vergeblich nach Samen oder irgend 
einer Spur nach denselben gefahndet; ausser den gewölbten, unterein- 
ander beinahe vollständig verwachsenen Schuppen, welche (wie an der 
Fig. 17 evident) nur die kurze Spitze frei haben, in deren förmlicher 
Achsel eine mehr weniger deutliche ringförmige Narbe sitzt, kann man 
nirgends etwas mehr unterscheiden. Diese ringförmigen Narben sind am 
besten an dem Abdrucke der ventralen, niemals der dorsalen Seite des 
Zäpfehens wahrzunehmen und decken congruent der Zahl der Schuppen 
spiralig die Oberfläche des Zäpfehens gleichsam wie die kreisförmigen 
Narben der Steinkohlen-Stigmaria, denen sie ein wenig ähneln. Daraus 
kann man schliessen, dass entweder die reife Schuppe unseres Zäpfchens 
auf dieser Narbe den Samen trug (so dass die Samen hier schon längst 
abgefallen sind), oder der Same teilweise bis gänzlich in der bauchigen 
und lederigen Schuppe verborgen war und die ringförmige Narbe gleich 
einer Öffnung in der Schuppe die Stelle zeigt, wo der Same heraus- 
fallen, eventuell, wenn er in der Schuppe eingeschlossen blieb, auskeimep 
konnte. 


Trotzdem man hier vorläufig über den Samen nichts bestimmtes 
sagen kann, scheint mir der erste Fall für sich mehr Wahrscheinlichkeit 
zu haben, d. h. dass der Same oben unter der Spitze der bauchigen 
Schuppe sass und die ringförmigen Narben nur die Stelle andeuten, von 
welcher der wahrscheinlich harte und runde Same schon längst abge- 
fallen ist. 


Darauf scheint mir schon der Umstand hinzuweisen, dass erstens 
alle die Doppelzäpfehen einander sehr ähnlich sind, ohne dass man auf 
ihnen entweder auf der Ventral- oder Dorsal-Seite oder an ihren Rändern 
irgendwelche Spuren von Samen finden würde; überall (bei gutem Er- 
haltungsstande) sehen wir die runden Stigmata nur auf dem Abdrucke 
der Ventral-Seite und an den Rändern der Zäpfchen — und dass zweitens, 
diese Stigmata grösstenteils so deutlich erhalten sind, dass es sehr wahr- 
scheinlich ist, dass an der Stelle ein bestimmter, ohne Zweifel runder 
Körper seinen Sitz hatte. 


Nur in etwa 3 Fällen habe ich in der Nähe eines solchen Doppel- 
zäpfchens ein kleines, glattes, rundes Körperchen beziehungsweise seinen 
Abdruck gefunden, welches der Grösse nach ein wenig an die kugeligen 
Früchte der Art Myrica erinnerte. Ob diese runden Körperchen diesen 
Zäpfchen angehört haben, konnte man bisjetzt nıcht entscheiden. In 
einem dieser Fälle (siehe Fig. 16d, ebenfalls aus den Schiefertonen von 
VySerovic) lag neben einem gut entwickelten Doppelzäpfehen ein im 
Umriss etwa dreieckiger Same, der bei Lebzeiten wahrscheinlich rund 
war und welcher oben ein Grübchen trägt, das vielleicht noch den Punkt 
anzudeuten scheint, an dem der Same angeheftet war. 


Es bleibt freilich noch unentschieden: 

1. ob dieser Same zu diesem Zäpfehen von Echinostrobus hinge- 
hört, da ich bis jetzt weder auf den Zäpfchen noch in denselben in dem 
ganzen Materiale einen deutlichen Samen entdecken konnte, und 


2. wenn der Same diesem Zäpfchen wirklich angehört, ob er oben 
auf den Narben dessen Schuppen sass, oder ob er 


3. in einer jeden Schuppe (gleich wie von einem fleischigen Wulst 
umwallt) verborgen war. 


Über alle diese Fragen kann man nach dem gesamten Materiale 
bis jetzt kein sicheres Urteil fällen (und doch ist es sehr wahrscheinlich, 
dass diese abgefallenen Zäpfehen schon reif gewesen sind), weswegen 
uns nichts anderes übrig bleibt, als noch weitere Funde abzuwarten, die 
uns diese Fruchtstände näher aufklären würden. 

Ich werde nicht ermangeln auf Grund meiner Studien darüber noch 
einmal später eine Mitteilung zu machen. Wenn die Voraussetzung Ve- 
lenovsky’s und jetzt nach der neuen Prüfung des Materiales auch 
die meinige wahr ist, dass diese Pflanze von VySerovie zu den Gymno- 
spermen in die Verwandtschaft der Coniferen gehört, so scheint es mir 


41 


am zweckmässigsten zu sein, diese Fruchtabdrücke in die Verwandtschaft 
der Gattungen Phyllocladus und Torreya einzureihen. 

Bei der Gattung Phyllocladus ist aus Fruchtblättern, die in ihrer 
Achsel ein einziges Eichen bergen, eine ährenförmige Blüte zusammen- 
gesetzt, die zur Zeit der Reife den Anschein macht, als wenn einige we- 
nige (aber kleinere) Eichen von Taxus baccata beisammen. angehäuft (an- 
einandergedrängt) wären. Indem nun bei der Gattung Phyllocladus die 
Eichen den Schuppen der ersten Achse, bei der Gattung Torreya aber 
‚den Schuppen der zweiten Achse angehören, würden wir bei unserer 
Gattung (bei dem vermeintl. Echinostrobus) den Fall haben, wo die 
Eichen erst den Schuppen der dritten Achse angehören und wo die 
 fleischig-lederigen Wülste der Fruchtblätter bei der Umwachsung der 
Eichen in der Form des besprochenen Zäpfcehens zusammenfliessen. 

(Vergl. bei Velenovsky in seiner »Vergleichenden Morphologie« 
III. Th. die schöne und klare Auseinandersetzung über die weiblichen 
Blüten bei den Tazxaceen.) 


Velenovsky hat schon bei der Erklärung der Doppelzäpfchen 
seines Echinostrobus »Kvetena Geskeho cenomanu« pag. 11 bemerkt: »Ich 
glaube, dass die beiden Zäpfchen als Seitenachsen aus der Achsel zweier 
gegenständiger Schuppen am Ende des Zweigleins (ihres nachherigen 
Stieles) herauswachsen. Die Spitze dieses Zweigleins verkümmert dann 
wahrscheinlich vollständig zwischen den beiden Zäpfchen. 

Dazu muss ich hier noch darauf aufmerksam machen, dass es uns 
trotz aller Bemühung nicht gelungen ist, irgendwelche Spuren nach ve- 
getativen Teilen zu finden, die man mit diesen Früchten ganz sicher in 
Verbindung bringen könnte. Von den daselbst aufgefundenen Coniferen 
kann man vorläufig keinen vegetativen Zweig, nicht einmal die Zweige 
der Art Echinostrobus squamosus Velen. mit Sicherheit als zu diesen 
Früchten angehörig halten. Die Narben, welche an der Achse des aus- 
gezeichneten von Velenovsky in seiner »Kvetena« tab. II. fig. 2. abge- 
bildeten (und jetzt von mir in der Fig. 17b von neuem nach dem Ori- 
sinale dargestellten) Stückes unterhalb des eigentlichen Fruchtstandes 
noch zu erkennen sind, weisen mehr auf Narben hin, wie man sie nach 
Blättern an den Makroblasten der Gattung Ginkgo oder beiläufig z. B. 
an einem Zweige unterhalb des Zapfens von Dammara etc. vorfindet, 
die also breit und mehr auseinandergerückt sind, als ob sie von rüsti- 
geren mehr blattartigen und festen, vielleicht den Phyllokladien analogen 
(zebilden herrühren würden. 

Ich muss hier nur noch darauf hinweisen, dass einige interessante 
vegetative Abdrücke aus derselben Umgebung, die vielleicht mit unserer 
Pflanze irgendwelchen Zusammenhang haben könnten, ohne dass ich diess 
direkt behaupten wollte, bis jetzt auch nicht gehörig erklärt sind. So z. B. 
die sonderbaren Blätter der Art Jeanpaulia carinata Vel. von VySerovic 
und Kounic, welche von Velenovsky beschrieben wurde und welche Ab- 


42 


drücke dann Krasser (Beiträge zur Kreideflora von Kunstadt, pag. 
125) zu den Salisburiaceen gestellt hat, erheischen noch etwas weiterer 
Studien; ähnlich die sehr interessanten, bisher seltenen Blätter (Blättehen) 
der Art Podozamites obtusus Vel. von Nehvizdy und Vysotcany, welche 
mit ihrer festen und lederartigen Textur und ihrem langen, zusammen- 
gezogenen Stiele hier ganz besonders auf die Wage fallen. Leider kann 
man sich zur Zeit nach dem .bestehenden Materiale in keine weiteren 
Schliisse einlassen und ich teile hier also nur soviel mit, was mir die 
Studien dieser Pflanzen geboten haben und überlasse alle weiteren Ent- 
scheidungen über diesen Gegenstand den zukünftigen Forschungen, die 
auf Grund neuer Funde werden eingeleitet werden können. 


15. Echinostrobus minor Vel. 


Velenovskv: »Kvötena Geskeho eenom.« Kehinostr. minor Vel. 
pas. 103%tab. 1. Hor11, 12, 35 eie 

Fundort: Belohrad bei Jiein in der Schlucht bei Brtev — Pe- 
rucer Sandstein. Entdeckt von Prof. Dr. A. Fri. 

Das sehr gut erhaltene Exemplar eines Doppelzäpfehens 11 mm 
lang und 7 mm breit, deutlich zweilappig, mit höckerartigen Anschwel- 
lungen (wellig-höckeriger Oberfläche) als auch punktförmigen Stigmen 
entspricht vollkommen denselben Abdrücken, welche von Velenovsky 
neben der mehreremal grösseren, sonst aber in den Doppelzäpfchen voll- 
ständig analogen Art Ech. squamosus Vel. 1. c. als eine besondere Art 
Ech. minor Vel. beschrieben und bildlich dargestellt wurden. 


Der Befund in dem Sandstein von Belohrad ist sehr bemerkenswert, 
da dieser Abdruck so gut erhalten ist, dass hier über die Identität der 
Art kein Zweifel sein kann, weil auch die Grösse übereinstimmt und 
nebst dem in demselben Sandstein noch 3 ganz deutliche Doppelzäpfchen 
derselben Art von mir entdeckt wurden, so dass die Richtigkeit der Be- 
stimmung verbürgt ist. 

Die Frage, die aufgeworfen werden könnte, wäre nur die, ob diese 
Doppelzäpfehen überhaupt eine neue von Kchinostr. sguamosus Vel. ab- 
weichende Art vorstellen d. h. ob es nur nicht junge Zäpfchen derselben 
Art sind. In den Schiefertonen bei VySerovic, wo die Doppelzäpfchen 
der stattlicheren Art Fch. squamosus Vel. öfter vorgefunden werden, 
wurden zwar diese Zäpfchen von verschiedener Grösse entdeckt, aber 
keines von denselben tritt in so übereinstimmend kleinen Dimensionen 
auf, wie die Zäpfehen der genannten Art E. minor Vel, die bis jetzt nur 
bei Lidic, Hloubetin, Otruby (vielleicht auch Vidovle?) und jetzt bei B&- 
lohrad entdeckt wurden. Auch die Erhaltung dieser kleinen Zäpfchen 
entspricht vollständig derjenigen der grossen Zäpfehen von VySerovic, 
so dass man bisher nicht mit Sicherheit sagen kann, dass es noch nicht 


43 


sehörig entwickelte, einer und derselben Art Echinostrobus squamosus 
Vel. angehörige, also nicht ausgereifte Zäpfehen wären. 

Darüber können uns erst weitere Funde belehren. In demselben 
Sandstein von Bälohrad habe ich eiu einziges Exemplar eines ähnlichen 
deutlich ausgeprägten Doppelzäpfehens gefunden, das ohne feinere Strukur 
erhalten, beinahe doppelt so gross ist wie der hier gefundene erwähnte 
Abdruck der Art Ech. minor Vel., und gerade dieser Abdruck durch 
grössere Dimensionen gekennzeichnet, über dessen Zugehörigkeit zu der 
angeführten Gattung trotz seiner minder guten Erhaltung ich gar keinen 
Zweifel habe, scheint mir darauf hinzuweisen, dass es nicht ausgeschlossen 
ist, dass uns diese beiden Arten eigentlich eine und dieselbe Art in ver- 
schiedenen Stadien der Entwickelung vorstellen. Allein, eine definitive 
Entscheidung darüber ist derzeit nicht möglich. Wenn wir z. B. den von 
Marık beschriebenen und abgebildeten Ephedrites baccatus (Marık W. 
»Prispevek k florfe @esk&ho cenomanu« pag. 14. tab. II. fig. 3. — Roz- 
pravy Cesk@ Akademie, II. Klasse, B. X. N. 3) hier vergleichen, ist der 
Gedanke nahe, dass in diesem Abdruck von Slivenee auch nur ein 
zapfenartiger, an den von VysSerovic abgebildeten erinnernder F'rucht- 
stand vorliegt, der aber durch seine weit geringere Grösse der Art 
Echimostrobus minor vollständig entspricht, vorausgesetzt, dass die ver- 
mutlichen Früchtehen Marik’s je paarweise zusammengewachsen, 
siehe ]. e. die Abbildung) gleich unseren Doppelzäpfchen an der Haupt- 
 achse spiralig gereiht waren, so dass die Möglichkeit nahe liest, die Ab- 
drücke von Echinostrobus minor Vel. als eine ganz gute Art anzusehen. 
Die Originale zu der Arbeit Mafik’s habe ich leider nicht prüfen können. 


16. Pinus bölohradensis n. sp. 
(Fig. 1. No 3. — Fig. 18a, b.) 


Fundort: Belohrad b. Jiein. — Sandstein. 

In dem ganzen Material dieses Sandsteins wurde bislang nur ein 
einziger, ganz deutlich ausgeprägte, fast ganz 
erhaltene 2 Nadeln tragender Brachyblast und 
ausserdem ein Abdruck und Gegenabdruck einer 
sehr gut erhaltenen Zapfenschuppe aus der Gat- 
tung Pinus vorgefunden. Diese Zapfenschuppen 
und Nadeln erinnern ihrer Grösse und Stärke 
nach an die Art Pinus Quenstedti Heer, weil es 
aber nicht möglich war, weitere ähnliche Ab- 
drücke in diesen Sandsteinen aufzufinden, und Fig. 18. Pinus belohraden- 
die Art Pinus Quenstedti Heer im Brachyblast sis Bayer Zapfenschup’ 
v 2 s BR S h pe im Druck (a) u. Gegen 
5 Nadeln hat, reihe ich vorläufig diese interes- druck (b), nat. Grösse. 
santen Befunde, wie ich schon in »Vesmir« getan, 
zur Erinnerung an die B&lohrader Sandsteine als eine neue Art unter dem 


44 


Namen Pinus belohradensis m. ein, und werden erst weitere Funde in 
den dortigen Sandsteinen die Berechtigung dieser neuen Kreideart sicher- 
stellen können. 


17. Sequoia major Velen. 
(Fig. 19 b.) 


Velenovsky: »Über einige neue Pflanzenf. d. böhm. Kreideform.« 
(Sitzungsber. d. kgl. böhm. G. d. W., J. 1887, pag. 594, fig. 4-6.) — 
Kvetena, pag. 39, 46, 49, 53, fig. 59, 


Fig. 19. — a Sequoia elongata Bayer. Ganzer Zapfen samt seinem Zweige 
in nat. Gr. — b Sequoia major Vel. Ganzer Zapfen samt dem Stiel in nat. 
Grösse. Ei 


Fundort: Otruby b. Schlan. Perutzer graugelbe und graurötliche 
Schiefertone. 


45 


Etwa vor 14 Jahren erwarb H. Prof. Dr. A. Fri€ von H. Wilh. 
Dworäk, Photographen in Schlan, eine Sammlung Perutzer Abdrücke 
von Pflanzen, die in den Schiefertonen bei Otruby gesammelt worden sind. 
Unter anderen Abdrücken, deren einige ich in meiner Arbeit: »Einige 
neue Pfl. d. Perucer Kreidesch. in Böhm.« 1899 beschrieben habe, ent- 
hielt der graugelbliche und graurötliche Schieferton auch Reste von Co- 
niferen, insbesondere Zapfenschuppen, Stücke von Zapfen, ja sogar einen 
sehr gut erhaltenen ganzen Zapfen derselben Art samt Stiel, Abdrücke, 
die man als ganz sicher einer und derselben Art angehörig, vorderhand 
nirgend- anders als zu der Art Sequoia major Vel. anreihen muss. 


Der ganze, gut erhaltene Zapfen, den ich anbei wiedergebe, ist aber 
doppelt so lang, als den Velenovsky auf Grund des von ihm ent- 
deckten Exemplars aus Lobe& bei Kralup (Sitzb. 1877) schildert und ab- 
bildet. Darüber habe ich schon in »Perucer Schichten« (Arch. für natur- 
wissensch. Durchforsch. Böhmens 1903, Bd. XI, No 2, pag. 105) berichtet. 
Siehe dortselbst die nähere Beschreibung der Zapfenschuppen und Nadel- 
zweige nach den Arbeiten Velenovsky's. 

Die ursprünglich bei Lobed (bei Kralup), Hloubetin, Lipenee und 
endlich also auch bei Otruby entdeckten Zapfenschuppen repräsentieren uns 
nach ihrer charakteristisch und schön erhaltenen Skulptur nur eine und 
dieselbe Art Seguora major Vel. Nach dem Glücksfund des ganzen Zapfens 
von Otruby schliesse ich, dass uns nun ein ganz bestimmtes Bild von dem 
Gesamthabitus der Zapfen der genannten Conifere vorliegt. 

In wie weit es gestattet ist, die vegetativen Zweige, die Velenovsky 
zwar in sehr schönen, aber nur spärlichen Abdrücken auch bei Hloubetin 
sefunden und vorläufig zu Sequoia major zugereiht hat, als zu den be- 
schriebenen Zapfen derselben Art zugehörig zu betrachten, ist vorderhand 
bestimmt nicht zu entscheiden. Bei Otruby sind bisher ähnliche Zweige 
nicht gefunden worden. 

Vorläufig können wir nur Folgendes sagen: Nachdem der bei Otruby 
gefundene Zapfen sowohl der Form als Skulptur seiner Schuppen nach, 
sowie durch die Grösse und Stellung vollkommen mit den von Vele- 
novsky bei Kralup’ (Lobe&) und Hloubetin entdeckten Zapfenbruch- 
stücken und ihren Schuppen vollkommen übereinstimmt, können wir 
nicht umhin, den Zapfen von Otruby ebenso wie die Zapfenbruchstücke 
und die ziemlich häufig isoliert dort vorkemmenden Zapfenschuppen der 
Sequoia major Vel. zuzureihen. Damit aber gewinnen wir die Über- 
zeugung, dass die Zapfen dieser Art nicht breit eiförmig und kurz sind, 
wie es nach dem früheren schönen, aber zerquetschten und offenbar 
schief liegenden Exemplar von Lobe&@ bei Kralup der Fall zu sein schien, 
(ef. Velenovsky |. e. Sitzb. 1887, pag. 595), sondern dass sie, wie 
dies unser fast ganzer Zapfen von Otruby (im Falle hier vielleicht die Spitze 
fehlt) beweist, länglich eiförmig, ohne Stiel 7—8 em lang und etwa 3 em 
breit, somit beinahe doppelt so lang waren, als sie Velenovsky zeichnet (]. 


46 


ce. Fig. 4 u. 5), wie ich schon bei der (resamtbetrachtung der Perucer 
Pflanzenwelt im Text kurz angedeutet. (Siehe Perucer Schichten, Arch. 
Bd. XI, No 2, 1900, pag. 105.) Unser Otruber Zapfen erinnert hiemit an 
die Zapfen der Gattung Geinitzia Heer, 

Nadelzweige in Verbindung mit Zapfen der Art Sequoia major Vel. 
wurden bisher nicht gefunden, bloss die in der Nachbarschaft der Hloube- 
tiner Zapfen liegenden Coniferenzweige bezeichnet Velenovsky — wie 
es scheint, ziemlich richtig als Zweige der Gattung S. major Vel., indem er 
sich auf den Umstand stützt, dass er ausser der Gattung Sequoia hetero- 
phylla Vel., die er samt Zapfen in derselben Arbeit beschreibt, keine 
anderen verwandten Ooniferen bei Hloubetin beobachtet hat. 

Weder bei Kralup noch bei Otruby, wo an beiden Orten Seq. major 
Vel. in Fruchtschuppen und Stücken von Zapfen ziemlich häufig. vor- 
kommt, wurden ähnliche Nadelzweige vorgefunden, sondern wurden vor- 
läufig nur Zweige anderer Coniferen gewonnen, im Gegenteil, im neu 
erschlossenen Fundort bei Ober-Haatz z. B., wo ich auch geringfügige 
Reste von Zweigen, die dem Hloubetiner dem Aspekt nach ähneln, ent- 
deckt habe, war von Zapfen oder Schuppen der Art S. major Vel. keine 
Spur zu sehen. 

Der Zusammenhang der Zapfen mit Zweigen bleibt also bei Seq. 
major bisher unerforscht und erst weitere glückliche Funde können zur 
Lösung dieser Frage führen. Vorläufig kennen wir genau die Form der 
Zapfenschuppen, die Velenovsky besonders aus dem Kraluper Fundort 
sründlich durchstudiert und in Wort und Bild erläutert hat, und aus 
unserem Fund wäre somit jetzt auch Form und Grösse des ganzen 
Zapfens derselben Conifere zu ersehen. 

Fleissiges, ununterbrochenes Sammeln des einheimischen Kreidema- 
terials, wie sich darum Prof. Dr. A. Fri@ gemüht, wird bald — hoffen 
wir — die Gelegenheit bringen, nicht nur in vegetativer Richtung diese 
hochinteressante Conifere gründlich kennen zu lernen, sondern sicher 
auch zu entscheiden, ob wir unsere Zapfen von Otrub mit Recht hieher 
eingereiht, oder ob diese viel grösseren Zapfen nicht einer anderen Art 
oder gar vielleicht einer anderen Gattung der Kreidenadelhölzer gehören. 


18. Sequoia elongata n. sp. 
(Fig. 19a.) 

Fundort: VySerovie, grauer Schieferton. 
Gut erhaltener, schmal walzenförmiger, 5'’5 em langer, in der Mitte 
15 cm breiter, an beiden Enden zugespitzter Zapfen mit grossen, schild- 
förmig verbreiteten Schuppen, die genau an die Schuppen der Art süeg. 
major Vel. erinnern. Auch die Länge unseres Zapfens stimmt mit jener 
der Segq. major-Zapfen überein, beiläufig in dem Masse, wie die Otruber 
Zapfen zeigen, doch mahnt die schmale, zierliche Form des Zapfens un- 


47 


serer VySeroviceer Art zur Vorsicht bei der Deutung dieses Fundes, 
da der Zapfen mittelst eines ziemlich langen Stieles dem Coniferenzweig, 
dem er wirklich zugehört, aufsitzt, und der Zweig mit seinen dünnen 
Zweischen und oben erhaltenen Nadeln eher an die Gattung Sequoia he- 
terophylla Vel. erinnert, und mit den Zweigen und Blättern der Seguoia 
major durchaus keine Analogie zeigt. 

Bei Betrachtung des Zapfens für sich liegt es auf der Hand, dass 
es sich hier um ein junges, noch nicht ganz entwickeltes und offenbar 
— da noch dem Zweig anliegend — eingetrocknetes Stadium des Zapfens 
S. major Vel. handelt; gestützt wird diese Annahme dadurch, dass Form 
und Grösse des Zapfens dieser Species nun durch unseren Otruber Fund 
genau bestimmt sind. (Of. fig. 19b.) Bei Vyserovic fand ich erst in letzter 
Zeit nur ein einziges Stückchen eines mit seinen Schuppen an S. major 
erinnernden Zapfens, den ich auch dieser Art zugereiht habe. Ein Stück- 
chen Zweig, auch hier im Schieferton daneben liegend, entspricht wiederum 
den Zweigen unserer S. elongata (nähert sich mehr $. heterophylla). Be- 
rücksichtigt man üherdies auch die Zweige dieser beiden VySerovicer 
Funde, an welchem Standort Zweige der Art $. major, wie sie Ve- 
lenovsky aus Hloubetin zeichnet, bisher überhaupt nicht vorgefunden 
worden sind, erhebt sich die Frage, ob es gestattet ist, unsern ganzen 
am Zweig anliegenden VySerovitzer Zapfen der Art S. major Vel. anzu- 
reihen. Velenovsky fand die Zweige der Art &. major nieht in unmittel- 
barem Zusammenhang mit Zapfen, schloss auf beider Zugehörigkeit bloss 
aus der Erscheinung, dass in den Hloubötiner Schiefertonen sowohl die 
Zapfen als auch Zweige dieser Conifere, die er unter dem Namen $. 
major zusammenbringt, nebeneinander vorkommen. 

Damit stimmt nicht allein der VySerovicer Fund überein, sondern 
vielmehr die Funde von Otruby, die Zapfen der Art $. major mit schönen 
Schuppen zu Tage förderten, doch ohne die geringste Spur von Zweigen 
der Hloubetiner $. major, ja einige Stückchen der hier vorgefundenen Zweige 
erinnern eher an $. heterophylla. Nach Velenovsky’s Studien darüber hat 
aber S. heterophylla auffallend andersgeformte, viel kleinere Zapfen mit 
verhältnismässig winzigen Schuppenschildchen; von dieser zweiten Art 
wurden Zweige in unmittelbarem Zusammenhang mit Zapfen vorge- 
funden.*) 

Aus diesen Gründen scheint es vorläufig geboten, unsern VySero- 
vicer Fund als eine selbständige Art aufzustellen. Sequoia elongata Marik, 
von Mafik aus den Slivenecer Tonen gezeichnet (Cf. V. Marik: »Bei- 
trag zur Flora des böhm. Cenoman« Taf. I, Fig. 21.), ist ein Zapfen von 
etwas auffällig langgezogener Form, doch aber noch kürzer als unser 
Zapfen, und ist vorläufig wegen der ungenügenden Öonservierung (es 

*) Sequoia macrolepis Heer. Flora foss, aret. VII. pax. 16, Taf. LI. bloss 


Fig. 12b zeigt grosse Ähnlichkeit mit unserem Zapfen, doch ein bisher verein- 
zelter Fund und ohne Verbindung mit Zweigen. 


48 = 


liegt bloss ein Längsdurchschnitt des Zapfens vor) kein Vergleich möglich, 
weil sich auch die Frage aufwirft, ob es sich hier überhaupt um einen ein- 
zigen Zapfen oder zwei kürzere Zapfen nebeneinander handelt, wie der Längs- 
durchschnitt, anscheinend gebrochen, andeutet. (Das Original habe ich 
leider nieht gesehen.) 

Der VysSeroviecer Fund, den ich also unter der Benennung Sequoia 
elongata hier anführe, ist sehr interessant und mahnt zu Vorsicht bei 
der Beurteilung der Kreide-Coniferen. 

Auch die Annahme ist hinfällig, dass es sich etwa um einen Zapfen 
irgend einer Geinitzia, besonders der Art Geinitzia formosa Heer 
handeln könnte. Die Struktur des Zapfens und der zugehörige Zweig 
lässt diese Deutung nicht zu, doch darf diese Frage in Zukunft nicht 
ganz vernachlässigt werden, da die Analogie unter den Zapfen der Gei- 
nitzia und Sequoia major ziemlich gross ist. Nur glückliche neue Funde 
können Aufschluss bringen, weil auch noch eine Reihe Fragen über an- 
dere Kreide-Coniferen unserer Kenntnis dadurch angeregt würde, was 
alles nur weiteren glücklichen Funden vorbehalten bleibt. 

(Siehe auch Sequora major Vel. in dieser Arbeit.) 


19. Sequoia fastigiata Heer. 
(Fig. 1. No 4. — Fig. 20 a—g.) 

Heer: »Flora fossilis aretiea« III. Teil, Taf. XXVII u. XXXVIII 

E. Bayer: »Umgebung von Bad Belohrad zur Zeit der Kreide- 
formation.< Vesmir. Jahrg. XXXV, pag.4, Fig. No 2, Fig. 4, die ganze 
Pflanze bildlich darstellend. 

Fundort: B&lohrad bei Jitin am Bache in der Gegend von Buko- 
vina in der Schlucht bei Brtev. Perucer Sandstein. Von Prof. Dr. A. 
Fric 1903 gefunden. 

Die Zweige unserer Öonifere stimmen mit den Heer’schen Abbil- 
dungen (l. e. Taf. XXVII, Fig. 5, Taf. XXXVIII, Fig. 13) vollkommen 
überein. 

Desgleiehen stimmen auch die im Belohrader Sandstein vorgefun- 
denen Zapfen, die ich als zu diesen Zweigen zugehörig bezeichnen muss, 
mit den Zapfen, die Heer |]. ce. als Zapfen der genannten Conifere ab- 
bildet. 

Ein grösserer, anscheinend reifer Zapfen, aus dem Bölohrader Sand- 
stein, entspricht ziemlich der Grösse der Heer’schen Abbildung Fig. 5, 
Taf. XXVII. Ausserdem wurden in diesem Sandstein noch 5 gut erhal- 
tene kleinere Zapfen vorgefunden, die offenbar auch dieser Conifere als 
jüngere, noch nicht ganz reife Zapfen angehören, denn in keinem Ab- 
schnitt des Sandsteins wurde sonst ein anderer Coniferenzweig gefunden, 
dessen Zusammenhang mit den angeführten Zapfen ich hätte sicherstellen 
können. \ 


49 


Heer selbst zeichnet im ceit. Werk VI »Fl. foss. aret.« Taf. XVII, 
Fig. 4 u. Taf. XLI, Fig. 5 auch solche kleine Zapfen seiner Conifere. 


Auch in seiner Arbeit »Flora von Moletein« aus der Mährischen 
Kreide (»Beiträge zur Kreideflora«. — Neue Denkschriften der allgem. 
schweizer. Gesellschaft f. d. gesammt. Naturw. 1869 Zürich —) findet 
sich in den Abbildungen von 
Zweigstücken Taf. I, Fig. 10 
eine schöne Analogie zu unse- 
ren Funden, wenn auch die 
Zapfen Fig. 12 u. 13 etwas 
robuster sind. 

Die Mehrzahl unserer B&- 
lohrader Zapfen misst 12 mm 
Länge und S mm Breite. Der 
kurz eiförmiger, fast kugeliger 
Form nach und im Reichtum 
an Schuppen besteht auch eine 
grosse Übereinstimmung mit 
den Heer’schen F'unden.*) 

Kreide - Seguora  hetero- 
phylla Vel. aus Perucer böhm. 
Schichten, siehe »die Gymno- Fig. 20. Seguoia fastigiata Heer — a, c Zap- 

. E fen in nat. Gr. — b, d, vergr.— e, f,g Zweige 
spermen d. böhm. Kreideforma- in mat Grösse 
tione Dat. XI, ur. Tal X EEl, 
ferner »Über einige Pflanzen der böhm. Kreideform.«, Sitzungsber. der 
kön. b. G. d. W. 1887 pag. 593, Fig. 7, 8, hat zwar den unsern ähnliche 
Zapfen, doch sind die Zapfen dieser in Böhmen von Velenovsky entdeckten 
Art fast doppelt so gross u. haben die Nadelzweige einen ganz anderen 
Charakter. Solche Zweige wurden bisher im Be&lohrader Sandstein nicht 
einmal in kleinsten Fragmenten vorgefunden, woraus ich schliesse, dass 
kein Zweifel darüber besteht, dass die Bölohrader Conifere, die von Heer 
beschriebene Art darstellt. Dieser Fund ist für die Perucer Schichten in 
Böhmen ganz neu u. daher sehr interessant als ein neuer Beweis von der 
Übereinstimmung der arktischen Kreideflora mit der Flora unserer Pe- 
rucer Schichten. 


Sequoia fastigrata, Heer unterscheidet sich allerdings vollständig von 
der von Sternberg u. später Velenovsky beschriebenen gleichnamigen 
Coniferen-Art aus den Weissenberger u. auch Perucer Schichten (aus dem 
Sandstein b. Hozpozin u. Nehvizd), wie schon Velenovsky in seiner Arbeit: 
»Die Gymnosp. der b. K.e pag. 21 mit Nachdruck hervorhebt u. hat so- 


*) Sequoia minor Vel. (Siehe: Sitzb. d. K. b. G. d. W. 1886, pag. 638) hat 
noch kleinere, mehr kugelige Zapfen und unterscheidet sich durch die Zweige 
von S. fastigiata Heer. 

4 


50 


mit unsere Bölohrader Conifere zu der Art Sequoia fastigiata (Stbg. sp.) 
Vel. keinerlei Beziehung. | 


20. Cyparissidium bohemicum n. sp. 
(Fig. 21 a—d. — Fig. 22 a—g. — Fig. 23 a—c.) 


Fundort: Horni Harcov (Ober Haatz) bei Velikaä Bukovina (Gross- 
Bock) in Nordostböhmen. Grauschwarzer Schieferton, hübsche Bruchstücke 
entdeckte Herr Öberlehrer Jos. Borufka u. ein Stück eines schön 
erhaltenen erwachsenen Zapfens seine Gattin. 

Schenk sagt in Ziltels Handbuch der Palaeontologie pag. 303: 
»Unter dieser Bezeichnung (Üyparissidium) fasst Heer Zweige von Oo- 
niferen zusammen, welche jenen von Arthrotaxis u. Widdringtonia habi- 


Fig. 21. Oyparissidium bohemicum Bayer. a) Restaurierte Abbildg. nach d-m 

Origin. des Museum d. Kön. Böhm. in natürl. Grösse. b) Schmaler junger Zapfen 

in Verbindg. mit einem gut erhaltenen Zweigchen in natürl. Grösse. c) Sehr 

gut erhaltene Spitze eines jungen Zweiges in nat. Gr. d) Stück des letzteren, 
vergrössert. 


uell sehr nahe stehen, die gleiche Stellung der Blätter u. im Wesegtli- 
chen dieselbe Form u. Verzweigung haben, aber durch den Bau des Zapfens 
sehr verschieden sind«. — Er weist ferner darauf hin, dass die Zapfen 
der Art Cyparissidium gracile Heer mehr an die Zapfen der Cunning- 
hamia erinnern, u. dass es richtiger wäre, sie den Araucarieen anzureiher, 
indem er bemerkt, dass »zumal die Zapfenschuppen keine Spur jener 
Wucherung zeigen, welche bei den Taxodineen vorkömmt.« Gerade das 


# 


51 


bemerken wir an dem flachen, in unseren Perucer Schichten bei Horni 
Harcov (Ober-Haatz) gefundenen Zapfen. Dieser Befund führt zu dem 
Schluss, dass die Zapfen dieser ausgestorbenen Pflanze der Abteilung 
Abietineae nahestehen u. entfernt an die Zapfen der Art Pinus Peuce 
erinnern. 

Der Fall lehrt, wie leicht auch bei der grössten Aufmerksamkeit 
Bestimmungen von vereinzelten Funden zu unrichtigen Anschauungen 
führen. Dieser nach zwei Originalen restaurierte Zapfen (Fig. 21.), könnte 
umso eher der Gattung Pinus eingereiht werden, als in denselben Schie- 
fern vereinzelte Nadeln irgend einer Pinus-Art, wahrscheinlich Pinus 
Quenstedti Heer (in den Perucer Schichten verbreitet), wenn auch spär- 
lich vorkommen. Ich habe in den Schiefern sorgfältig weiter gesucht und 
haben mich erst die Funde Fig. 22a, 23a ganz davon überzeugt, dass zu 
dem oben erwähnten Zapfen nur die hier 
(Fig. 21—23) abgebildeten zypressenähn- 
lichen, oder wenigstens grob an Cypresse 
erinnernden Zweige gehören, die fast 
überall in dem Schieferton dieses Fund- 
ortes sehr reichlich vorkamen. Fast jedes 
Schiefertonstück dieses Füundortes träst 
irgend ein Fragment dieser Zweige, u. 
finden sich selbst unter den Dyeotyle- 
donen Blatt-Abdrücken überall Stück- 
chen dieser Conifere, die an diesem Ort 
offenbar gemein war, da auch in der 
etwa 10 Minuten entfernten Halde die Fig. 23. Cyparissidium bohemicum 
gleiche Conifere sicherzustellen ist. In Bayer. a) Zerdrücktes Stück eines 
einem Falle besonders, in Fig. 21 wieder- st en 
gegeben, geht ein solcher Zweig direkt rigen Bildes, etwas vergrössert. 
in einen jungen Zapfen über, dessen Schu- g Senn de zann Fig. a, 
ppen u. ganze Form mit dem Zapfen B 
Fig. 22 u. 23 übereinstimmt, so dass kein Zweifel besteht, dass 
Zweige u. Zapfen, die ich hier als’zusammengehörig abbilde, wirklich einer 
und derselben Art angehören, die mit der Art Oyparissidium gracile Heer, 
Flor. foss. aret. III. Tl. (die Kreideflora der arktischen Zone, pg. 74, 
T. XIX) sehr übereinstimmt. Es ist fast augenscheinlich, dass die von 
Heer wiedergegebenen Zapfen, soweit man aus den Abbildungen ohne 
Vergleich mit dem Original schliessen darf, nicht ganz erhalten sind, denn 
sie sind gegen die Spitze hin wie zerbrochen. Heer zeichnet zwar die 
oberen Schuppen des Zapfens etwas kleiner als die unteren, also in der 
Art, als ob der ganze Zapfen erhalten wäre, doch ist aus seiner Abbil- 
dung ganz gut zu ersehen, dass der Zapfen, nach oben zu breiter, hier wahr- 
scheinlich nur zum Teil erhalten ist, u. dass die Zapfen dieser Art wahr- 
scheinlich länger waren, als Heer nach seinen Originalien annimmt. 

4* 


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N Ohr 


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Diese Ansicht wird wesentlich durch unsern Zapfenfund von Ober-Haatz 
(H. Harcov) aus dem Grunde gestützt, weil die von Heer gezeichneten 
Zapfenschuppen fast ganz gleich sind den Schuppen unseres in Fig. 21. 
abgebildeten reifen Zapfens. 


Die Zweige, besonders die vegetativen, stimmen auch auffallend, 
namentlich was die älteren Zweigstücke anlangt, wogegen die jüngeren 
Zweige unseres Fundortes etwas dichter beschuppt zu sein scheinen. Cf. 
unser Bild 'Nr. 22, c. d., Fig. 21 e. d. 


Im Ganzen ist es also heute nieht möglich mit absoluter Sicherheit 
diese beiden Pflanzen — die Heer’s u. die unsere — einer u. derselben 
Art einzureihen, obwohl ich kaum daran zweifle, dass die Zukunft in 
dem Sinne entscheidet und dass das Cyparissidium Heer als ein besonderer 
ausgestorbener Coniferen-Typus — durch unsern Fund ergänzt — zu- 
recht bestehen bleibt. 


Fig. 22. Cyparissıdium bohemicum Bayer. a) Stück eines jungen Zapfens in 
Verbindg. mit einem Zweig, aus den er hervorwuchs; nat. Gr. b) Gabelzweig 
mit verschieden aussehenden Schuppen; nat. Gr. c) ein Stückchen eines stärke- 
ren Zweiges in nat. Gr. u. d) ein Stückchen desselben Zweiges, etwas vergrös- 
sert. e) Ein verzweigtes Zweigstück an schmälere Stückchen früher abgebildeter 
Zweige erinnernd; nat. Gr. f) Zweig in nat. Gr. u. 9) vergrössert. 


Die Aufstellung einer neuen Art, wie ich getan, ist aber vorläufig 
praktisch, wenn wir den Resultaten nicht vorauseilen wollen, zu denen 
erst vielfache weitere ähnliche Funde führen dürften; denn wie schon 
aus Velenovsky’s Arbeiten ersichtlich (die Gymnospermen der böhm. 
Kreideformation), ist anzunehmen, dass diese Kreidegattung Heer’s eine 
ganze Reihe, wenn auch abweichender Arten umfassen konnte, hinter 
denen wir auch noch andere, schon ausgestorbene Gattungen vermuten 
können. Daher scheint es mir nicht überflüssig zu sein, unseren Fund 
neben dem Heer’s mit einem neuen Artnamen zu bezeichnen, um beide 
Funde, insolange die Art Cyparissidium gracite Heer in ihren vegetativen 


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u. Frucht-Teilen nicht ganz genau bestimmt ist, leichter voneinander zu 
unterscheiden. 

Wie schon’erwähnt, sind die jüngeren Zweige unserer Pflanze, be- 
sonders die Zweigspitzen dichter beschuppt als die älteren Zweige, sodass 
beim Vergleich unseres Bildes 21 e. und d. (ein vergrössertes Stück dar- 
stellend) mit der Abbildung des vergrösserten jüngeren Zweiges der Art 
Heer’s ].c. Taf. XIX, Fig. 6, ein auffälliger Unterschied sich ergibt, der 
jedoch an älteren Zweigen schwindet. 

Unser Bild 22 b zeigt ganz deutlich, wie der in einen frischen End- 
zweig und einen Seitenzweig entsprossene Zweig, deutlich noch eine 
dichtere Beschuppung (gegen das frühere Findehin) zur Schau trägt, 
als sie die ihm entsprossenen Zweige an dem Unterteile tragen. Es ist also 
klar, dass die Endteile der Zweige, wie bei Coniferen der Fall, bei ver- 
langsamtem Wachstum mehr gedunsen mıt dichterer Anordnung der 
Blattspiralen sind, während an Stellen rascheren Wachstums, also von 
den tieferen (unteren) und ähnlich auch von älteren Zweigen, die durch 
wiederholtes Wachsen mehr ausgezogen sind, die Blaitspiralen mehr aus- 
einandergedrängt (die Reihen mehr senkrecht gestellt) u. der Zweig ärmer 
an Blättern ist. Daher wird man unsere Pflanze, auch wenn die jüngeren 
Zweige auffällig robuster als die grönlandschen zu sein scheinen, in Bezug 
.auf die vegetativen Teile so streng nicht absondern dürfen, allein vor- 
läufig ist die Aufstellung einer neuen Art ganz berechtigt, insolange die 
vollständige Identität der beiden Pflanzen in Bezug auf die langen Zapfen 
unseres Fundes nicht sichergestellt ist. 


In seiner Arbeit »Flora der Kreideschichten« (Fl. fossilis grönlan- 
diea, II. Teil, pag. 16, Taf. III, Fig. 6) erwähnt Heer zur Art Oypa- 
rıssidium gracite und bildet ein Zweigstück ab, das angeblich durch 
etwas kürzere und dichter zusammengedrängte Blätter von der genannten 
eigentlichen Art sich unterscheidet und angeblich Zweifel erweckt, ob es 
zur Art O©. gracite gezählt werden darf. Heer schreibt wörtlich: »Der 
Zweig hat ein brachyphyllum-artiges Aussehen.“ Dieser Zweig ähnelt 
auch einzelnen Zweigen, die bei Horni Harcov gefunden worden sind, 
vergl. z. B-. unser Bild Fig. 22 e, bezüglich der Form und Stellung der 
Schuppenblätter. Ich habe zur Veranschaulichung unserer Conifere die 
typischesten Zweigstückchen gewählt, zu denen in dem reichen Material 
von Horni Harcov manche Übergangsformen vorkommen. Am meisten 
vertreten ist hier der Typus der jüngeren Zweige, wie sie Fig. 21 c. in 
natürlicher Grösse wiedergibt, mit Kreuzspiralen zu 3—4 Blättern von 
der sichtbaren Seite, die aber an manchen, auch vom Ende entfernteren 
Stücken auch bis zu 4-5 steigen, nur an den alten Zweigen, die Fig. 
22 ce. wiedergibt, finden wir an der sichtbaren Seite die Zahl 3 und 3, 
stellenweise 3 und 4 Blätter, was auch hier deutlich darauf hinweist, dass 
auch an diesen Zweigen (oft deren vereinzelten Stücken) die Blätter spi- 
ralig und nicht in gekreuzten Paaren angeordnet waren, sodass kein 


54 


Zweifel über die Zusammengehörigkeit aller dieser Zweige bestehen kann, 
und ich glaube, dass sie alle den hier abgebildeten Zapfen zugehören. 


Ill. Bedecktsamige. (Angiospermae.) 


21. Proteophyllum stenolokum n. sp. 
(Fig. 24a) 

Fundort: Horni Harcov, (OÖber-Haatz) schwärzlicher Perucer 
Schieferton. — Selten. 

Ein Blatt, vielleicht nur .ein Blattstück, dreilappig, mit linearen 
Lappen, nur seicht und spärlich hie und da gezähnt. Mittelnerv jedes 
Lappens gut kenntlich, sonst die Nervatur undeutlich. 

Dieses Blattfragment können wir ohne Verlegenheit zur Familie 
Proteaceae zuzählen. Ein hartes und in jedem Lappen nur mit einem 
starken Mittelnerv versehenes Blatt gehört ohne Zweifel der nahen Ver- 
wandtschaft der von Velenovsky beschriebenen Art Proteophyllum 
trifidum an. (Siehe »Kvetena« pag. 18, Tab. V, fig. 15, tab. VI. fig. 14.). 
Allein bei Formen, wie in unserem Falle, müssen wir vorsichtig urteilen, 
da auch junge oder verkümmerte Blätter einiger fossilen Aralien, wie 
sie bei uns z. B. bei der Art Aralia formosa Heer vorkommen, einen 
solehen Abdruck liefern könnten. In der Tat kommt auch in den schwärz- 
lichen Schiefertonen bei Ober-Haatz in derselben Schichte Aralia for- 
mosa vor, aber pflegt nicht eine so harte Kutikula auf dem Abdrucke 
zu tragen, wie sie sich an unserem Bruchstücke, wenn auch nur in einem 
sehr unscheinbaren Reste erhalten hat, so dass es mir vorläufig nicht 
möglich war, die Kutikula gehörig mikroskopisch zu vergleichen; ausser- 
dem pflegen die Zähne an verkümmerten und defekten Blättern von A. 
formosa nicht so entfernt zu stehen. Unser Blatt war offenbar sehr dick 
und fest, denn ausser dem Mittelnerven in jedem Lappen kann keine 
feinere Nervatur wahrgenommen werden, wie man sie an Abdrücken 
von A. formosa wenigstens stellenweise verfolgen kann. 


22. Proteophylium decorum Velen. 
(Fig. 24b) 


Velenovsky: »Kvötena« pag. 18, tab. V„ fig. 13 

Fundort: Ober-Haatz, schwärzlicher Perucer Schieferton. — Selten. 

Blatt sehr lederartig, fiederschnittig mit alternierenden (bei unserem 
Bruchstück beinahe gegenständigen) linealen, ziemlich kurzen, stumpfen, 
unten etwas breiteren und schmalflügelig herablaufenden Segmenten. Von 
der Nervatur gewahrt man bloss die starke Hauptrippe und dann je 
einen starken Mittelnerven in jedem Segmente. 

Dieses Bruchstück, entdeckt von Herrn Lehrer Borufka in den 
schwärzlichen Schiefertonen bei Ober-Ilaatz, gehört entschieden der näch- 


55 


sten Verwandtschaft der Art P. decorum Vel. an, obzwar die Segmente 
‚ unseres Bruchstückes etwas entfernter stehen und mehr gegenständig 
sind, als man an dem von Velenovsky beschriebenen Blatte beobachten 
kann. Es scheint mir, dass unser Fund keine neue Art darstellt, sondern 
dass es ein bloss mehr verzogener Blatteil derselben Art ist, worauf die 
ganze Tracht als auch die Nervatur des Abdruckes von Ober-Haatz hin- 
deutet. Da hier erst das zweite Bruchstück dieser Proteacee vorliegt, 
welches in den Perucer Schichten und das noch an einem neuen Fund- 
orte bei uns entdeckt wurde, halte ich es für notwendig, diesen Befund 
hier zu erwähnen, weil wir in diesem Falle wieder einen neuen Beweis 
dafür haben, dass die Proteaceen, die Velenovsky insbesondere aus 
der Umgebung von Lidie, Klein-Kuchelbad und VysSerovic studiert hat, 
ım weıteren Umkreise der Perucer Schichten in Böhmen, wenn auch 
nicht überall gleichmässig, dennoch ziemlich verbreitet waren. So über- 
zeugen uns zZ. B. die neuen Funde in dem Sandstein von B&lohrad, wo 
die Proteaceen gleichfalls ihre untrüglichen Spuren hinterlassen haben, 
von neuem von der Richtigkeit dieser Annahme. 


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Fig. 24. a) Proteophyllum stenolobum Bayer. — Blattspitze. b) Proteophyllum 

decorum Vel. — Blattstück. e) Proteophyllum subtile Bayer. — Blatt in nat. Gr. 

d, Proteopsis Hochi Bayer. Blütenköpfehen ziemlich gut abgedruckt. — Oben 

rechts (d,, d,) Blattstücke von Proteophyllum productum Vel. ganz deutlich ab- 

eedruckt. — e) Proteopsis Pi2li Bayer. Blütenköpfehen dem Zweige aufsitzend 
(a — e) alles in nat. Gr. 


23. Proteophyllum subtile n. sp. 
(Fig. 24 c.) 
Fundort: VySerovic, grauer Perucer Schieferton. — Selten. 
Blatt lineal, zur Spitze und zur Basis langsam verschmälert, am 


56 


Rande entfert sägezähnig, mit niedrigen und stumpfen Zähnen. Der 
Hauptnerv ziemlich stark, Secundärnerven (wie in unserer Abbildung 
angedeutet ist) in ziemlich stumpfem Winkel etwa bogenförmig auslau- 
fend, die stärkeren von ihnen gegen die Zähne gerichtet; zwischen zwei 
zu den Zähnen hin gerichteten stärkeren Nerven verlaufen je 1—2 feinere 
Secundärnerven. Tertiärnerven schwach, kaum angedeutet, ein dichtes 
Nervennetz wie bei Dryandroides quercina Vel. bildend. 

Ein ähnliches Blatt wurde bei uns in der Kreide bis jetzt nicht ge- 
funden. Auf den ersten Blick scheint es einigen Formen der Art Myrica 
serrata Vel. verwandt zu sein, allein diese hat die Zähne weit (2—3 mal) 
diehter stehend und mehr, bis auffallend zugeschärft als das hier ange- 
führte Blatt, und es ist also kein Zweifel, dass der Abdruck des Blattes 
von einer ganz anderen Pflanze herrührt, die nirgends anderorts in unse- 
rem ganzen ÜOenoman, nicht einmal in den höheren Kreideschichten in 
Böhmen irgendwelche Spur hinterlassen hat. An diesem Beispiel sehen 
wir wiederum, wie reich und interessant der Fundort bei VySerovie ist, 
wo wiederholt, wenn auch sporadisch, in dem Tross der hier wieder und 
immer-wiederkehrenden, schon bekannten Pflanzenabdrücke noch da und 
dort ein ganz neuer, daselbst. wie oft anderswo bisher nicht beobachteter 
Pflanzenabdruck gefunden wird als Zeuge der Mannigfaltigkeit der ein- 
stigen Vegetation, die in den böhmischen Ländern in ziemlich kleinem 
Umkreis, wie die VySerovicer Schiefertone auftreten, verbreitet war. 

Die Nervatur dieses Abdruck’s, obzwar man sie nur schwach mit 
der Lupe wahrnehmen kann, erinnert stark an die Nervatur der Art 
Dryandroides quercina Vel., aus dem Ober-Senon in Böhmen, der unser 
Blatt auch in der Verteilung der Zähne sich etwas nähert. Es ist sehr 
wahrscheinlich, dass hier ein Blatt einer Proteacee vorliegt. Der Annahme, 
dass der Abdruck cin verzogenes Blättchen von Aralia dentifera \Vel. 
vorstellen würde, entspricht bei unserem Befunde nicht die untere be- 
zahnte Spreitenpartie. 


24. Proteophylium productum, Vel. 
(Fig. 1. No 9. — Fig. 24. d,, d,.) 

Velen.: »Kvetena« pag. 18., Tab. IV. Fig. 10, 11. 

Bayer: »Kraj. v ok. Böloh.« Vesmir, Jhg. XXXV., pag. 4. 

Fundort: B£ölohrad bei Jictin am Bache von Bukovina, in einer 
Schlucht bei Brtev. — Perutzer Sandstein. Gefunden von Prof. Dr. A. 
Kri@ım 9.1903: 

Blätter sind immer lang-lineal, am Rande scharf und grob gezähnt 
mit ziemlich abständigen Zähnen. An dem Fundorte bei Belohrad kommen 
meistens sehr schmale Blätter vor, einige nur 1'/; mm breit, mit nur hie 
und da deutlichen Zähnen, was von stark umgechlagenen Blatträndern 
herrührt. Solche schmale Stücke mit undeutlichen Zähnen kommen auf 
den ersten Anblick den Stücken der Blattsegmente mit undeutlichen Soren 


97 


des Farenkrautes Microdictyon Dunkers Schenk. var. longipinna nahe, be- 
sonders durch die geringe Breite des Blattes und durch den starken 
Mittelnerven, aber an den längeren Blattstücken unserer Proteacee ist zu 
erkennen, dass das Blatt von unten nach oben etwas breiter wird, so dass 
hier die Ränder nicht so auffalend parallel sind, wie bei den Segmenten 
des genannten Farnkrautes und ausserdem hie und da besonders an den 
breiteren Stückchen deutliche schiefe Nerven zweiter Ordnung: bestätigen, 
dass diese Stücke nicht zu dem erwähnten Farn gehören, sondern dass 
es sich um Bruchstücke handelt, die der Art Proteophyllum productum 
Vel. am nächsten verwandt sind; daher reihen wir sie vorläufig auf 
Grund der grössten Ähnlichkeit der Abdrücke dieser Art ein. 


25, Proteopsis Hochi n. sp. 
(Fig. 24. d,.) 


Fundort: Bölohrad bei Jiein. — Sandstein. 


Dieser ziemlich gut erhaltene, aber in dem Sandsteinmateriale etwas 
sehwachkenntliche Abdruck lässt sich bei richtiger Beleuchtung sicher 
als ein mit ringsum spiralig gestellten, ziemlich groben Schuppen umge- 
benes Blütenköpfehen erkennen, dass ohne Bedenken zu der Familie 
Proteaceae anzureihen ist. Schon auf den ersten Blick ist es deutlich, dass 
dieses Blütenköpfehen von einer ziemlich robusten Proteacee stammt, 
welche aber durch ihr Köpfchen von der aus VysSerovic beschriebenen 
Proteopsis Proserpinae Vel. auffallend abweicht namentlich durch län- 
gere keilförmige Gestalt, viel gröbere, wie nach aussen umgeschlagene 
und schüttere Schuppen. 


In den letzten Jahren wurden von neuem bei VySerovie noch einige 
Blütenköpfehen der von Velenovsky sehr sorgfältig abgebildeten Art 
Proteopsis Proserpinae Vel. gefunden und alle stimmen sowohl in der 
Grösse als auch in der Zusammenstellung und der Form der Schuppen 
mit der erwähnten, Art überein. 


Aus dem Grunde schliesse ich, dass das hier bei Belohrad gefundene 
Blütenköpfchen eine ganz neue Art vorstellt, umso mehr als überall in 
dem B&lohrader Sandsteine viele Blatt-Bruchstücke verschiedener Protea- 
ceen abgelagert vorkommen und deswegen habe ich schon in meinen vor- 
läufigen Notizen in der Zeitschrift »Vesmir« diesen höchst interessanten 
Abruck zu Ehren des Herrn Schuldirektors Alois Hoch, Mitglieds 
des Komites des Lokalmuseums in Belohrad, als Proteopsis Hochi be- 
nannt. 

Zu welchen hier gleichfalls angeführten Proteaceen-Blättern dieses 
Blütenköpfehen gehört, davon können uns erst die künftigen Funde be- 
lehren, obwohl schon an unserem Stücke in der Nähe des Blütenköpfchens 
ein Blattstück der Art Proteophyllum productum Vel. daneben liegt. (Fig. 
34:..ds, da.) 


58 


Es ist im Interesse des Museums in Belohrad die Abdrücke dieser 
an fossilen Pflanzenresten reichen Sandsteine in der dortigen Gegend 
womöglich reichlich und zweckmässig einzusammeln und zu retten, wo- 
durch diese interessante, hier freigebig abgelagerte Kreideflora noch ein- 
gehender untersucht und deutlicher aufgeklärt werden könnte. 

Es ist notwendig von dem hier vorkommenden Materiale so viel als 
möglich zu retten, dann wird man bei fleissigem Studium leicht viele 
Probleme der dortigen Flora, die bis heute nicht zu enträthseln waren, 
spielend aufklären können. 


26. Proteopsis Pizli n.sp. 
(Fig. 24 e.) 


Fundort: Belohrad bei Jicin. — Sandstein. 

Das gefundene Zweischen mit eng angefügtem Blütenköpfchen er- 
innert sehr an eben so gefundene Abdrücke der Art Proteopsis Proser- 
pinae Vel. aus VySerovic, aber das Blütenköpfehen ist hier bedeutend 
kleiner und auch die Schuppen sind hier locker spiralig zusammenge- 
stellt, so dass ich in diesem Abdrucke wieder eine neue Art vermute, 
die von der in denselben Sandsteinen entdeckten Art Proteopsis Hochi m. 
gänzlich verschieden ist und von neuem den Reichtum der Flora dieser 
Schichten bei B&lohrad charakterisiert, die von Jahr zu Jahr nach Mösg- 
lichkeit und an verschiedenen Punkten sehr fleissig gewonnen und für 
das weitere Studium gesammelt werden sollten. 

Zu Ehren des Herrn Heinr. Pizl, Mitglieds des Lokalmuseums 
in Belohrad, habe ich diesen Abdruck mit dem Namen Proteopsis Pizli 
belegt. Auch hier könnten erst weitere Funde zeigen, zu welchen Blättern 
der hier häufigen Proteaceen dieser Abdruck gehört. 


27. Dryandra cretacea Vel. 
(Fig. 1. No. 8. — Fig. 25 a—c.) 


Velen. »Flora« Il.'pag. 1. tab! I. fig. 1.—5. — ‘Daselbst,, IV. Th: 
Nachtr. pag. 12. 

Bayer, »Vesmir.« Jhg. XXXV, pag. 4. (Siehe fig. 1. No. 8. mit 
dem Blütenköpfchen.) 

Fundort: B&lohrad bei Jin, in einer Schlucht bei Brtev. — 
Perutzer Sandstein. Verhältnismässig ziemlich häufig, in Bruchstücken 
und in fast ganzen Blättern. Gefunden von Prof. Dr. A. Fri@ im J. 1903. 


Blätter lang-lineal, zum Blattstiele allmälig verschmälert, nach vorne 
kurz zugespitzt, im ganzen fiederspaltig. Lappen meistens abwechselnd, 
dreieckig, scharf zugespitzt, entweder einfach oder gespalten oder zwei- 
zähnig. Der Hauptnerv der ganzen Länge nach gleichmässig stark, in der 
Spitze verjüngt. In die einzelnen Lappen treten immer zwei deutlichere 
Nerven zweiter Ordnung. 


59 


Abdrücke dieser charakteristischen Pflanze wurden im weissgrauen 
Sandstein von Bölohrad in vielen hübschen Bruchstücken und in fast 
ganzen Blättern von beinahe bis 7” mm Breite gefunden. Blätter sind 
hier etwas schmäler als die von Velenovsky im gelblichen, plastischen 
Letten !bei Kuchelbad entdeckten Blätter, wie sie 
l. e. abgebildet sind und die von mir ebendaselbst 
im graubraunen, plastischen Letten später gefun- 
denen Blattstücke, auch sind sie kürzer und seichter 
fiederspaltig, als jene von Kuchelbad. Dessenunge- 
achtet scheit es nach einigen schön erhaltenen und 
ausgebreiteten Bruchstücken im feinen Sandsteine 
von B£lohrad, dass diese Erscheinung wahrscheinlich 
nur mit der Erhaltung.der Blätter zusammenhängt; 
Blätter wurden im Sandstein öfters mit umge- 
schlagenen Rändern erhalten, wodurch dann die 
Zähne im Abdrucke kürzer und senkrechter er- 
scheinen, so dass dadurch das ganze Blatt schmä- 
ler wird und in der Zähnelung etwas abweicht. 

Deswegen sind auch namentlich die unteren 
Stiicke der Blätter dieser Art im Sandsteine von 
Belohrad nur sehr seicht gezähnelt und nähern sich 
manchmal den Stücken der Blätter der Art Proteo- 
phyllum productum Vel. Dass unser Prot. produc- 
tum aus diesen Sandsteinen insgesamt in diesem ) 
Sinne als umgeschlagene Blattstücke zu Dryandra zZ 
cretacea angehören sollte, kann ich nicht nach 3 
senauem Studium des ganzen Materiales aus dem 
Grunde zugeben, weil hier einige Stücke der Art Besen H: 
Prot. productum ziemlich entfernte Zähne haben, eat 
welche durch das Umschlagen dichter, zahlreicher und teilweise, etwa zur 
Lappen der D dra kaum entstehen könnt at 

PP ryanara entstene OnNtEen, stücke. c) Hübsch ab- 
ausser dass zwei Lappen immer in einen verschmel- gedruckter Blattfrag- 

Fe Be. 2 ment. a—c in natürl. 
zen würden, was so regelmässig an beiden Blatt- erösse, 
rändern nicht zustande kommen könnte. 


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28. Kalinaia decatepala n. gen. et n, sp. 
(Fig. 26.) 

Fundort: VySerovie, Schieferton. 

Ein bisher nur an diesem Fundorte selten vorkommender Abdruck, 
von dem. wir in den letzten Jahren einige Stücke eingesammelt haben, 
deren drei die gesamte Form gut wiedergeben. Den besten von diesen 
Abdrücken hat uns ins Museum erst der jüngere Kalina gebracht. 

Dieser sehr seltene und äusserst interessante Abdruck offenbar einer 
Kreideblüte war in den Museumssammlungen schon zu Prof. Dr. Vele- 


60 


novsky’s Zeit durch ein Stück vertreten, aber der ungenügenden Erhal- 
tung wegen (nur eine Hälfte ist deutlich wahrnehmbar), wurde derselbe 
unterdessen von Prof. Velenovsky bei Seite gelegt. Es ist eine ganze 
Reihe von Jahren verflossen, bevor es mir gelungen ist, einige Stücke 
dieses seltenen Abdruckes zu gewinnen und darunter ein fast vollständig 
erhaltenes Stück, auf dessen Grundlage wir uns heute wenigstens eine 
annähernde Vorstellung von der Pflanze, von der er herrührt, machen 
können. Für alle diese neu erworbenen Stücke ist das Museum dem fleis- 
sigen Sammler Kalina junior verbunden.*) 
Was unseren Abdruck betrifft, kann man 
Par bis jetzt nicht mit Sicherheit entscheiden, ob 
| er eine lederartige Blüte oder vielleicht eine 
offene Frucht ist. Ich habe eine ganze Reihe 
Pflanzen in Erwägung gezogen, namentlich Tr- 
liaceae, z. B. die Gattung Lühea und auch Mal- 
vaceae usw., aber nirgends finde ich eine genü- 
gende Übereinstimmung ausgenommen vielleicht 
die Euphorbiaceae und Flacourtiaceae. Die ähn- 
lichsten Blüten finde ich bisher bei der Gattung 
Fig. 26. Kalinaia decate- Cluytia,**) namentlich bei Cluytia pulchella 
DR RR En ua Willd., die obwohl im Verhältnis zu unserer 
Blüte sehr klein, erheblich dahin weisen, dass 
es sich hier um eine Blüte handeln könnte, 
bei der die Sepalen und Petalen nach der Fruchtreife gewissermassen 
verholzten, ähnlich wie es bei der Gattung Cluytia und Verwandten vor- 
kommt, so dass dann 10 Blättehen einen regelmässigen, offenen Stern 
bilden. Es ist bei unserem Abdrucke sehr auffallend, dass wir hinter den 
vermutlichen Sepalen, also hinter den äusseren Blütenblättern, auf der 
Scheibe in der Blüte, die wahrscheinlich auf 5 (oder vielleicht 3) Teile 
zerteilt ist, ganz deutliche (Grübchen) Narben finden, die auf einen Rest 
(Abdruck) verkohlter und schon abgefallener Schüppchen oder Drüsen- 
auswüchse, welche an der Scheibe (Diseus) zwischen den Petalen vorzu- 
kommen pflegen, hinweisen würden. Eine bestimmtere Deutung dieser 
sehr schönen Abdrücke werden erst weitere neue Funde ermöglichen. 
Bei Cluytia pulchella Willd. in dem Museumsherbarium habe ich 


*) Diese beiden fleissigen Sammler der Abdrückein VySerovic, sowohl der 
ältere Kalina als auch sein Sohn sind bald der meuchlerischen Krankheit 
nnterlegen, welche in diesen feuchten und kalten Steinbrüchen die Gesundheit 
fast eines jeden Arbeiters in einigen Jahren untergräbt. 


**) Vergleiche die Bemerkungen Velenovsky’s in seiner »Vergleichenden 
Morfologie« bei den Euphorbiaceen z. B. III. Teil, pag. 918, wo er sagt: Anch in 
vielen Familien der Apetalen kommen Gattungen vor, deren Perigon sich in 
Keleh und Krone differenziert. Bemerkenswert ist in dieser Beziehung die Gat- 
tung Cluytia in der Familie Euphorbiaceae (siehe engl. [Pax.] Die nat. Pflanzen- 
fam. Ill. 5. pag. 83.). 


61 


bei dem Sieber’schen Exemplare »Flora capensis 152“, eine grosse Ana- 
logie bemerkt, wo 2 ziemlich feste Schuppen immer hinter den äusseren 
Blütenblättern stehen, welche länger als die Petalen sind, obwohl bei 
anderen Verwandten auch das umgekehrte Verhältnis vorkommt. 

Auch einige Gattungen aus der Familie der Flacourtiaceen könnten 
hier in Vergleich gezogen werden. 

Zu Ehren der beiden fleissigen Sammler, des Vaters Kalina und 
seines Sohnes, der uns einige von diesen Abdrücken noch gerettet hat, 
gebe ich dieser Pflanze den Namen Kalinaia decatepala. 


29. Pachira pelagica (Velen. sp.) m. 
(Fig. 27.) 


Sapindophyllum pelagicum Velenovsky p. p.: »Die Flora der böhm. 
Kreideformation« III. Teil, pag. 7, tab. VII, fig. 9. 

Fundort: VySerovic, feiner Schieferton — öfters. Kl. Kuchelbad, 
plastischer Letten — selten. 

Die Blätter sind gross, ohne dem Blattstiel bis 17 cm lang und bis 
9 cm breit, der nicht ganze Blattstiel 5 em lang. Blattspreite, eiförmig 
bis elliptisch, unten immer herzförmig ausgeschnitten, zur Spitze all- 
mälig verschmälert, stumpf zugespitzt mit ganzem, ein wenig welligem 
Rande. 

Der Hauptnerv in der unteren Hälfte stark, gegen die Spitze schnell 
verschmälert, ziemlich gerade oder nur sehr wenig wellig. Die Nerven 
zweiter Ordnung abwechselnd, bedeutend dünner, in ziemlich stumpfem 
Winkel ausläufend, die unteren oft in stumpferem Winkel als die oberen. 
Der unterste im rechten Winkel auslaufende Nerv wendet sich in einem 
Bogen nach unten in die lappenförmige Blattbasis, um erst am Rande 
allmälich hinaufzustreben. Die Nerven zweiter Ordnung sind entweder 
bogenförmig oder zuerst ziemlich gerade — etwas wellig gebogen — erst 
nahe dem Rande bogig zur Blattspitze gerichtet und in grossen Schlingen 
mit dem Bogen des nächstoberen Nerven sich vereinigend. Zwischen 
beiden solehen Nerven zweiter Ordnung verlauft parallel mit diesen ein 
(seltener zwei) dünerer Halbnerv zweiter Ordnung, der sich aber am 
halben Wege seines Verlaufes in dem Netze der Nerven dritter Ordnung 
verliert. Die Nerven dritter Ordnung sind sehr fein, fast senkrecht oder 
in einem minder spitzen Winkel beinahe horizontal auslaufend, in eine 
wenig deutliche, polygonale bis viereckige Netzaderung sich verästelnd. 
Der Blattstiel ist an der Basis so stark wie der Hauptnerv und im Laufe 
seiner ganzen Länge (soweit derselbe erhalten wurde) gleich dick. 

Diese schönen Blätter, welche erst in der neueren Zeit in einigen 
besseren Exemplaren bei VySerovie gefunden wurden, halte ich allen 
Zeichen nach als mit den Sterculiaceen (eventuel Bombacaceen) verwandt. 

Sowohl die Nervatur, als auch die Form unseres Blattes bietet hier 
viel ähnliches. Unser Blatt würde dann sehr wahrscheinlich nur ein 


62 


Blättehen eines grossen fingerförmig zusammengesetzten Blattes vor- 
stellen, wie wir es z. B. bei der Gattung Pachira Aubl., (Carolinea Lin.) 
aus der Familie der Bombacaceen finden. Ich habe unser Blatt ausser 
mit anderen noch auch mit einem Exemplare aus Brasilien verglichen, 
das sich in dem Herbarium unseres Museums in Prag, (Carolinea spec.) 
nur in einem fünfzähligen Blatte vorfindet. Die Nervatur und die Form 


Fig. 27. Pachira pelagica (Vel.) Bayer. a) Ein Blättchen. b) Zwei schief gegen 
einander gestellte Blättehen. Um die Hälfte verkleinert. 


seiner Blättehen stimmt auffallend ja frappant mit unserem Blatte über- 
ein, der mit seinem langen und gleichmässig dieken Stiele desto mehr 
darauf hinweist, dass diese Blätter aus VySerovie wahrscheinlich nur 
Glieder . eines fingerförmig zusammengesetzten Blattes sind, wie wir es 
bei den Bombacaceen und Stereuliaceen oft vorfinden. Der Blattstiel be- 
zugsweise das Blattstielehen unseres Blattes ist nicht ganz erhalten und 
war also ersichtlich nocu länger, wie ich es eben auch bei dem er- 
wähnten Exemplare Carolinea spec. (Pachira spec.) gesehen habe. 
Bisher wurden bei VySerovie nur vereinzelte Blättchen gefunden, 


63 


so dass wir einen direkten Beweiss, dass es wirklich Glieder eines zu- 
sammengesetzten Blattes sind, aus diesem Fundorte noch nicht haben, 
aber bei meinen mehrjährigen Arbeiten in den Kuchelbader plastischen 
Letten, habe ich ein Stück erbeutet, auf dem zwei der Nervatur und 
Form nach ganz ähnliche und übereinstimmende Blätter liegen, die eben 
mit ihren schön ausgeschnittenen Basen einander genähert sind, so dass 
sie sich teilweise decken und ihre Blattstiele schief übereinander liegen 
haben. Diese Blätter, die in allem mit denen von Vyserovie überein- 
stimmen und deren Abbildung in Fig. Nr. 27 B. in halber Grösse hier 
gegeben ist, bieten hiefür eine grosse Garantie, dass unsere fossile Art 
fingerförmig zusammengesetzte Blätter gehabt hat; da aber solche Blätter 
leicht voneinander fallen und ausserdem im Ganzen eine sehr grosse 
Fläche einnehmen, ist beihanden, dass man fossile Exemplare nur sehr 
selten vollends herausarbeiten kann, weil schon das Auffinden eines 
sanzen Blättchens, wie aus der Abbildung Nr. 27a. zu ersehen ist, eine 
srosse Seltenheit wegen der grossen Dimensionen des Abdruckes darbietet, 
und auch hier ist der Blattstiel, resp. das Blattstielehen noch nicht gänz- 
lich erhalten. | 

Bei den lebenden Pflanzen habe ich ausser bei der genannten Gat- 
tung Pachira, aus der Familie der Bombacaceae, noch eine grosse Überein- 
stimmung in der Nervatur bei der Art Sterculia oblongata R. Br. von den 
Philippinen beobachtet, welche einfache grosse Blätter hat, die im Ganzen 
unseren Blättern ziemlich ähnlich, lederartig, aber an der Basis eiförmig 
gerundet, also nicht ausgeschnitten und mit kürzerem Blattstiel versehen 
sind. Die Blattstiele sind gleich unter der Basis der. Blattspreite etwas 
verdiekt (ähnlich, wie es bei den Leguminosen, z. B. bei Phaseolus vor- 
kommt), was bei unseren fossilen Blättern nicht vorhanden ist, wenigstens 
ist das nirgends hier deutlich. Sterculia cuneata R. Br. von den Philip- 
pinen hat ein unten schon ausgeschnittenes Blatt, aber die Blattstiele 
sind kurz. Myrodia turbinata Sw. aus Portorico hat eine unserem Blatte 
sehr ähnliche (fast dieselbe) Nervatur, nur dem unteren Ende zu ist die- 
selbe wieder verschieden, weil das Blatt nieht ausgeschnitten, sondern 
keilförmig zusammengezogen ist. Bei einigen Arten der Gattung Bombaz, 
wie BD. mexicana H., sind die Blättehen ihrer fünfzähligen Blätter auch 
ziemlich ähnlich den unseren, besonders die Nervatur der breiten und 
eiförmigen aber stumpferen Blättehen steht der Nervatur unseren fos- 
silen Blätter nahe, obwohl bei diesen die Nerven zweiter Ordnung etwa 
lockerer verlaufen und hie und da mehr gekrümmt sind; einige Exem- 
plare aber stehen, was die Nervatur als auch die kürzere, eiförmigere 
Form des Blättchens anbelangt, der genannten Art sehr nahe. Aus dem 
Ganzen sehen wir, dass die Einreihung in die Verwandtschaft der Fa- 
milie Bombacaceae und Sterculiaceae sehr wahrscheinlich ist, worauf auch 
andere Funde in der Kreide und im Tertiär hinweisen. 

Heer beschreibt und zeichnet z. B. in seiner Flora foss. aret. Bd. 


64 


VI/2, pag. 94, Taf. XXVII, Fig. 2, 3 aus der Kreide Grönlands zwei 
Blattabdrücke unter dem Namen Pterospermites cordifolius Heer, die sich 
unsern Blättern nähern, insbesondere was Grösse, Nervatur und auch 
Form anlangt, obzwar die Spreitenbasis bei ‚den Blättern Heer’s sehr 
tief ausgeschnitten ist, wodurch sie sich von den VySerovicer Blättern 
wesentlich unterscheiden, da unsere Blätter an der Spreitenbasis niemals 
solch grosse Lappen haben. Wie der Stiel beschaffen war, ist aus den 
Heer’schen Stücken nicht ersichtlich. Eine andere Art, Pterospermites 
auriculatus Heer, aus demselben Fundort stammend, (d. h. Unter-Atane- 
kerdluk) hat unten kleinere, aber ohrförmige, teilweise sich deckende 
Lappen; die Form des nach unten zu etwas schmäleren, wie zusammen- 
gedrückten Blattes, weicht von unsern Blättern ab. 


Heer weist bei seiner oben genannten Art Pterospermites cordifo- 
lius auf die Ähnlichkeit dieser Blätter mit den Blättern der fossilen 
tertiären Art Pterospermites spectabilis (Atanekerdluk) hin u. mit der 
Blättern, die Lesquereux unter dem Namen Protophyllum aus der Kreide 
von Kansas beschrieben hat, insbesondere mit den Blättern der Art 
Protophyllum rugosum Lesgqg. Auch unsere Blätter aus VySerovie und 
Klein-Kuchelbad sind diesen Blättern ähnlich (vergl. z. B. Heer: »Flora 
foss. aret. II. Bd. Contributions to the fossil flora of North Greenland pag. 
480, Taf.. XLIII, Fig. 15b; Taf. LIII, Fig. 1—4a; ferner ibid. VIII. Bd,, 
2. Teil: »Die tertiäre Flora von Grönland pag. 125, Taf. LXXXL Fig. 
3a, Taf. XCII, Fig. 7; dann weiter: ZLesquereux: Contributions to the 
fossil flora of the Western Territories. Part. I. »the Cretanous flora« 
pag. 105, Taf. XVII, Fig. 1, 2, Pterophyllum rugorum Lesqg., obwohl es 
mir scheint, dass sich diese Blätter von den unsern schon einigermassen 
entfernen. 

Ähnliche, ja noch zutreffendere Vergleiche kann man mit den von 
Heer unter dem Namen Apeibopsis aus dem Tertiär beschriebenen Blatt- 
abdrücken anstellen, deren Nervatur und im Allgemeinen auch Spreiten- 
form unsern Blättern sehr sich nähern, die auch Heer mit der Gattung 
Pterospermites vergleicht, doch betont er mit Nachdruck bei seinen Blät- 
tern die Assymetrie der Lappen der unten ausgeschnittenen Spreite ge- 
genüber der gleichmässig ausgeschnittenen Basis der Gattung Pterosper- 
mites. (Cf.: Apeibopsis Deloesi [Gaudin] Heer, in »Flora tert. Helvetiae« 
Ill. Teil, pag. 41, Taf. CIX, Fig. 9 u. 10; und ferner Apeibopsis Norden- 
skiöldi Heer, »Nachträge zur Miocaenen Flora Grönlands« in Flora foss. 
aret; III. Deil, pag.'23,: Taf. IIL. Fig. 18; Taf. 'V, Fig. 6.) 

An unserem VySerovicer Blatt (vide Fig. 27a) ist das rechte Läpp- 
chen der Spreitenbasis ebenfalls etwas kleiner als das linke, was jedoch 
durch ein teilweises Zusammendrücken dieser Seite im unteren Abschnitt 
zustandekam, so dass der Unterschied beider Läppchen de facto kein 
grosser war, was die fast vollkommene Gleichmässigkeit beider Läppchen 
bei den andern bei VySerovie und Kuchelbad gefundenen Blättern beweist 


65 


Ähnlich verhält es sich, wie ich denke, auch in Velenovsky’'s 
Arbeit: »Die Flora d. böhm. Kreideformation« III. Teil, mit dem Blatt- 
abdruck Sapindophyllum pelagicum Vel. pag. 7, Taf. VII, Fig. 9. Dieses 
Blatt stimmt ganz und gar sowohl der Form und Nervatur, als auch 
dem mässig gewellten Rande und der Grösse nach mit unsern Blättern 
überein, und die Randungleichheit der Spreite an der Blattbasis ist auch 
hier zum Teil durch das Zusammenschieben des linken Randes herbei 
geführt, so dass das Blatt, ganz ausgebreitet, unten seicht ausgeschnitten 
wäre. Nach dem Original dieses Blattes schliesse ich, dass es nicht an- 
geht, dieses Exemplar von den unsern zu trennen, und dann muss ich 
dieses Blatt den anderen beistellen, die damals Velenovsky noch nicht zur 
Hand waren. Velenovsky vergleicht daher ]l. e. das Blatt auf Taf. VII, 
Fig. 9 und noch 4 Abdrücke auf Taf. VIII, mit dem Abdruck Phyllites 
pelagicus Unger (Kreidepflanzen aus Oesterreich Taf. II, fig. 13) be- 
. trachtet alle als spezifisch identisch und reiht sie dann in die Verwandt- 
schaft der Gattung Sapindus und Cupania. Doch kann ich nach meiner 
oben angeführten Bemerkung die aus Kaunitz herrührenden Abdrücke 
derselben Arbeit Velenovsky’s (Taf. VIII, Fig. 6, 7, 8, 9) nicht derselben 
Art wie den aus VySerovie herrührenden Abdruck (Taf. VII, Fig. 9) 
anreihen, indem ich dieses Stück als verschieden von jenen Kaunitzer 
Stücken betrachte, die zwar der Nervatur nach sich ihm nähern, doch 
durch die Spreitenbasis von ihm sich unterscheiden,. so dass ich mit 
Rücksicht auf unsere Blätter, die niemals die Basis unten verengt haben, 
das Taf. VII, Fig. 9 genannte Blatt, welehes mit den unsern überein- 
stimmt, von den übrigen trennen und unserer Art zuschlagen muss. 


Velenovsky vergleieht sein Sapindophyllum pelagicum mit dem 
Blatt, das Unger in der Arbeit »Kreidepflanzen aus Oesterreich« pag. 
653, Taf. II, Fig. 13 unter dem Namen Phyllites pelagicus beschreibt 
und abbildet. Unger weisst auf die Möglichkeit einer Verwandtschaft 
dieses Blattes mit der Gattung Magnolia hin, wänrend Velenovsky 
l. e. pag. 7 bemerkt: »Ich zweifle nicht, dass Unger’s Phyllites mit un- 
serer Art spezifisch identisch ist; alle Merkmale stimmen gut überein 
ete.«, und daraus ersieht man, dass die bei Kaunitz gefundenen Stücke, 
die ich früher abgetrennt habe, (Cf. ]. e. Taf. VIII, Fig. 6-9) in der 
Tat mit dem erwähnten Abdruck Unger’s sehr übereinstimmen. Daher 
hielt auch Velenovsky die von Unger gewählte Art-Benennung bei, 
(die also für die 4 hervorgehobenen Stücke zurecht besteht. Velenovsky 
‚ vergleicht ferner diese Formen mit der Art Daphnophyllum crassinervium 
Heer: »Flora von Moletein«e. Inwieweit sich alle diese fossilen Blätter 
'in eine einzige Art oder wenigstens Gattung zusammenziehen lassen, 
darüber werden uns erst spätere Funde belehren. Vorläufig müssen wir 
das hieher eingereihte Blatt Velenovsky's (l. e. Taf. VII, Fig. 9) auf 
‘Grund neuerer, besonders bei VySerovic gemachten Funde unserer Art 
Pachira pelagica und somit der Verwandtschaft aus der. Familie 
Bombacaceae zuzählen. h) 


66 


30. Rhizophorites bombacaceus n. gen. et n. sp. 


(Fig. 28.) 


Fundort: VySerovic, feiner Schieferton. — Selten. 

Die Blätter sind elliptisch lanzettförmig, am Rande etwas wellig ver- 
bogen, zugespitzt, in den Stiel kurz verengt. 

Der Hauptnerv ist nicht sehr stark, gerade, die Seitennerven zweiter 
Ordnung verlaufen wechselständig, unten etwas schief, fast im rechten 


Fig. 28. Rhizopho- 
rites bombacaceus 
Bayer. Nat. Grösse. 


Winkel, höher oben schiefer und vereinigen sich 
gegenseitig, vom Spreitenrande verhältnismässig 
noch weit entfernt, in etwas gebrochenem Bogen, 
aus dessen Gipfel schief aufwärts noch ziemlich 
weit vom Blattrand entfernt weitere schwach bogen- 
förmige Schleifen entspringen, welche die Bogen 
erster Ordnung untereinander verbinden. 

Die feinere Nervatur ist nur teilweise erhalten, 
wie die Fig. zeigt. Diese, von mir in 2 guten 
Blattexemplaren bei VySerovie entdeckte Pflanze 
nähert sich sehr der Form und Nervatur der Blät- 
ter nach der Verwandtschaft jener Blattabdrücke, 
die Velenovsky aus Nehvizd, MSeno und Peruc 
unter dem Namen Bombax argillaceum Vel. be- 
schrieben hat: (Of. Velen. Flora d. Böhm. Kreidef., 
11... Tl, pag- 205: Taf: IL. Big. 17 1, 7 Darm 
Fig. 6—9.) 

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Pflanzen 
aus der Familie Bombacaceae bei uns in den Pe- 
rucer Schichten verbreitet waren, denn die Ne- 
hvizder Blätter erinnern besonders mit ihrer leder- 
artigen Beschaffenheit u. ihrer Nervatur an die 
Blätter oder Blättchen der fingerartig zusammen- 
gesetzten Blätter der Familie Bombacaceae. Doch 
finden sich auch in der Familie Rhizophoraceae (in 
der Abteilung Gynotrocheae-Carallinae) Blätter, die 


vielfach an die VySerovicer Blätter erinnern, so hat besonders Bruguiera 
gymnorrhiza Lam. von Sumatra Blätter, dıe der Form und Grösse nach 
bis auf etwas längeren Stiel unserem Kreide-Blatt, das ich hier wieder- 
gebe, ziemlich ähnlich sind, insbesondere stimmt die ein wenig mehr 
schräg verlaufende Nervatur (der Abgangswinkel der Nerven ist schärfer 
als bei unserem Blatte) sonst ganz mit der Nervatur unseres Blattes 
überein. Die Art Rhizophora Mangle L. hat schon viel stumpfere Blätter 
auch einen viel stärkeren Mittelnerv und erinnert in einzelnen Formen 
sehr an Velenovsky’s Bombax argillaceum, während hier bei Rhizophora 
das lederartige Blatt die Spitze gebogen zeigt, wie es Velenovsky für 
sein Bombax 1, c. pag. 21, (46) bezeichnend anführt, 


Bei Cassipourea ellvptica Poir., aus der Familie Rhizophoraceae kommt 
auch eine analoge Nervatur vor, doch sind hier die Blätter kürzer eiför- 
mig mit nur dünnem, kiürzerem Stiel, auch ist die Blattspitze ausgezogen. 
Es findet sich zwar, auch noch bei verschiedenen anderen Pflanzenfami- 
lien eine ähnliche Nervatur vor, doch scheint hier wieder die Blattform 
keine Verwandtschaft auszuweisen. 


31. Eucalyptus Harrachi n. sp. 
(Fig. 29.) 


Fundort: VysSerovic. Feiner grauer Schieferton. Nur in zwei 


hübsch erhaltenen Abdrücken (von Kalina jun. gefunden). 

Foliis ovalıbus, integerrimis, 
nervis- secundariis angulo acuto eg- 
redientibus, parum curvatis, margi- 
ne camptodromis, nervis tertiarlis 
angulis acutis exeuntibus. 

Der eine Abdruck dieses Blat- 
tes ist sehr schön erhalten, doch fehlt 
teilweise das obere Drittel. Auf den 
ersten Blick fällt auch die Nervatur 
dieses Blattes auf, die an die Nerva- 
tur der Blätter erinnert, welche \k-.X 
Heer in »Flora fossilis aretiea VT/2. 
Teil, Taf. XXXVI, Fig. 3, pag. 91 
unter dem Namen Magnolia Isber- 
giana und weiter Teil VII, Taf. CI, 
Fig. 6, pag. 123, unter dem Namen 
Magnolia Wormskioldi beschreibt. 


Die letztere Art steht unse- 
rem Blatt der Form nach etwas nä- 
‚her (wenn auch die Basis etwas ab- Fig. 29. Eucalyptus Harrachi Bayer. 

. | Blatt in nat. Grösse. 
gestutzter ist. Heer selbst ver- 
gleicht seine beiden Blätter mit der Art Magnolia Capellini Herr, die der 
Nervatur und keilförmigen Basis nach unserem Blatt ziemlich ähnlich ist, 
dieses hat jedoch die Nerven etwas schiefer gestellt (in einem schärferen 
Winkel entspringend) und ist mit der Art M. Capellini Heer nicht in Ver- 
bindung zu bringen. 

Unsere Pflanze bietet eine ganz een nen Erscheinung; insbeson- 
dere mit Rücksicht auf die Nervatur lässt sich der Abdruck dieses Blattes 
nicht mit den Blättern der Magnolien aus Böhmen, die Velenovsky 
beschrieben hat, vergleichen, unter denen auch Blattstücke der Art M. 
Capellini Herr sich vorfanden. Die Verbindung der Nerven zweiter Ord- 
nung untereinander und mit den Nerven dritter Ordnung ist nicht kon- 

h* 


68 


gruent mit dem Verlauf der Nerven der Blätter der Art Magnolia und 
erinnert eher an den Nervenverlauf, wie wirihn an den Blättchen des Ku- 
chelbader Fundes bei Bigomina pulcherrima Bayer kennen gelernt haben, 
wenn auch bei dieser Art die Nerven zweiter Ordnung viel dichter sind. 


Nichtsdestoweniger sind ähnliche Blätter, die der Art Lirioderdron 
Meekii Heer entsprechen, wie ich in den vorausgehenden Arbeiten, ins- 
besondere in der Arbeit: »Einige neue Pflanzen der Perucer Kreide- 
schichten in Böhmen« i. J. 1899 des weiteren erklärt und über die 
wahrscheinliche systematische Stellung dieser Pflanze berichtet, von Heer 
teils in verschiedene Familien, teils in die Familie Magnoliaceae eingereiht 
worden, obwohl sie bezüglich der Nervatur der heute noch lebenden Art 
Liriodendron tulipifera L. auch nur teilweise übereinstimmen und zwar 
nur bezüglich der Nerven zweiter, durchaus nicht dritter Ordnung. New- 
berry stellte daher lieber eine neue Gattung auf: Liriodendropsis Newb., 
wohin er ähnliche und früher unter dem Namen Liriodendron von ihm 
beschriebene Formen einreiht. (Cf. Mon. U.8S.G. Survey, vol. 26, (Fl. 
Amboy Olays) 1895 (1896) und in Bezug auf das Gesagte auch die neuere 
Arbeit .A. Holliek’s »The eretaceous Flora of Southern New York 
and New England.« ibid. vol. 50 aus d. J. 1906.) 


Wie bei diesen Blättern ist auch an unserem, allerdings grösseren 
und breiteren VySerovicer Blatt der lange Stiel auffällig, der eine Ver- 
wandtschaft mit der Art Liriodendron andeuten würde, wenn es gestattet 
ist, ihn als Stiel dieses Blattes anzusehen, da er abgebrochen und seit- 
wärts verschoben ist, doch ist es sehr wahrscheinlich, dass er entweder 
als Stiel oder als dünnes Zweigchen dem Blatt in der Tat angehört. 


Auch in andern Familien finden wir eine ähnliche Nervatur und 
Blattkontour. So hat z. B. Portlandia grandiflora L. aus der Familie 
Rubiaceae annähernd analoge Blattform und Nervatur, wenn auch viel 
freier, mit Blättern, die unten kürzer in den Stiel auslaufen. In diesem 
Falle müssten wir deu vermeintlichen langen Stiel als Bruchstück eines 
schlanken Zweigchens ansehen, dem das Blatt kurzstielig aufsass, wie 
man es bei Portlandia grandiflora L., einer Pflanze der westindischen 
Inseln, findet. 


Aus der Familie Rutfaceae hat eine ziemlich analoge Nervatur, 
Form und Grösse der Blätter auch Citrus medica Risso und Citrus au- 
rantium Risso, obwohl die Blattränder hier etwas gekerbt sind, während 
unser Blatt ganzrandig ist. 4 


Soweit ich mich am rezenten Material davon überzeugen konnte,‘ 
scheint zu unserem, in der ganzen Kreide bisher vereinzelten Blatte die 
grösste Verwandtschaft die Familie der Myrtaceen zu zeigen und zwar 
besonders die Gattung Eucalyptus und Fugenia. Aus .der Gattung Euca- 
Iyptus fand ich bei der Art Eucalyptus polyanthemos Schauer (E. populi- 


en ae a nn ma 


69 


folia Hoch. und E. populnea F. Muell.) den Verlauf der Nervatur und 
die Blattform sozusageu ganz analog, wiewohl die Blätter hier mindestens 


um ein Drittel kleiner sind; davon abgesehen ist der Verlauf der Nerven 


zweiter und dritter Ordnung vollkommen congruent. Noch näher scheint 


die Art E. oligantha Schauer, sowohl der Nervatur u. dem Stiel, als auch 


der fast gleichen Blattgrösse nach zu stehen, die ich selbst nicht gesehen, 
die aber Bentham in seiner »Flora Australiensis« gleich nebenan be- 
schreibt. 


Was die Art Eugenia anlangt, so ist da und dort die Anordnung 
der Nervatur sehr auffällig und ziemlich congruent, wenn auch der Winkel 
etwas stumpfer und die Nerven zweiter Ordnung viel dichter gestellt 
sind. Auch die Stiele sind hier verhältnismässig kurz und diek. Doch 
konnte ich mich überzeugen, dass auch hier besonders einzelne der Blätter 
durch Form und Grösse, durch schiefere Nervatur und Ganzrandiekeit 


des Blattes so auffallen, dass der Gedanke nicht fern liegt, die Verwandt- 


schaft nur bei den Myrtaceen zu suchen, umso mehr, als die Myrtaceen 
nach anderen — namentlich von Velenovsky durchforschten — Funden 
in unserer Kreide wahrscheinlich sehr stark vertreten waren. Von den heute 
noch lebenden Myrtaceen erinnern, soweit ich in unseren Museumsamm- 
lungen Vergleiche anstellen konnte, an unser Blatt ausser der genannten 
Eucalyptusart die Blätter der Art Eugenia firma (Mert.) DC., dann 
E. asıillarıs (Sw.) Wood aus Bahama und Portorico und ferner E. zala- 
pensis DC. aus Mexico, wenn auch die Blätter der beiden letzteren 
Arten viel kleiner sind. 


Vorläufig reihe ich unser Blatt den Myrtaceen an unter dem Namen 
Eucalyptus Harrachi, zu Ehren Sr. Erlaucht des Herrn Grafen Johann 
Harrach, gewesener Praesidenten des Museums des Königreichs Böh- 


men, der den naturwissenschaftlichen, insbesondere böhm. Sammlungen 


stets das grösste Interesse entgegenbrachte. 


Diesen Abdruck, der während einer 40jährigen Sammeltätigkeit bisher 
vereinzelt in unserer ganzen Kreide, in dem feinen VySerovitzer Schiefer- 
ton so schön erhalten vorgefunden wurde, erwähne ich nur aus dem 
Grunde neben anderen .Blattabdrücken schon in dieser Arbeit, um zu 
zeigen, wie reich an mannigfaltigen Pflanzenabdrücken unsere Perutzer 
Schiefertone sind, deren Erklärung oder wenigstens annähernde Bestim- 
mung nur auf der Grundlage eines grösseren und systematisch gesam- 
melten Materials aus allen Perutzer Fundorten unserer Heimat einmal 
durchgeführt werden kann. 


Herrn Kalina jun. aus VySerovie schulden wir für diesen schönen 
Abdruck besonderen Dank. Ein zweites erst später entdecktes Exemplar 
muss ich auch hierher stellen. 


7) 


32. Eucalyptus Geinitzi Heer. 
(Fig. 30. a. b.) 


Fundort: Belohrad bei Ji@in, Perutzer Schieferton. — Gef. von 
Prof.-Dr. Anton Frie. 
Ber; | 2 Nr | 


Fig. 30. Eucalyptus Geinitzi Heer. a) zwei unvollständige grosse Blätter, mit der 

Spitze schräg gegeneinander gestellt. b) Diese kürzeren u. schmäleren Blätter, 

so gross, finden sich in diesem Fund öfter als die Blätter der Dimension a. ?/, 

nat. Gr. — Eucalyptus angusta Vel. c) Zwei Blätter u. ein Blattfragment, ?/, nat. 

Gr. Die typischeste Blattform, in diesen Schichten sehr häufig. d) Zwei kleinere 
Blattstücke, °/, nat. Gr. 

Auf Grund der im B£&lohrader Sandstein gut erhaltenen Abdrücke, 
die ich hier wiedergebe, ist kein Zweifel darüber, dass es sich um den 
Blatttypus von der Art Eucalyptus Geinitzi, in unsern Perutzer Schichten 
allgemein verbreitet, handelt. Mag auch im Sandstein die Nervatur nicht 


gut erhalten sein, trotzdem noch hie und da die Abdrücke teilweise von 


A 


schwarzer Kohlenmasse bedeckt sind, können wir diese Funde mit ziem- 
licher Sicherheit der bezeichneten Art zurechnen. 


Der Blatteontour ist ganzrandig und der Hauptnerv entspricht der 
Stärke nach vollkommen der genannten Art. In Fig. 30 a. scheint auf 
den ersten Blick ein einziges, in der Mitte entzweigeschlagenes Blatt vor- 
zuliegen, was ich ursprünglich auch meinte, weil das Original in mehrere 
Stücke zerbrochen war. Bei späterer sorgfältigerer Berücksichtigung der 
Hauptnerven, wie Fig. zeigt, fand ich, dass es sich um zwei grosse, nur 
halb erhaltene und mit der Spitze in entgegengesetzter Richtung gegen 
einander gestellte Blätter handelt. Fig. 30. b. zeigt einen schmäleren und 
kleineren Typus, wie er hie und da in denselben Sandsteinen in Frag- 
menten vorkommt, und durch die grössere mittlere Breite und kürzere 
Blattspreite von der hier weit mehr vertretenen schmäleren und längeren 
Art Eucalyptus angusta Vel. ziemlich leicht zu unterscheiden ist. 


33. Eucalyptus angusta Vel. 
(Fig. 1. No 5. — Fig. 30. c, d.) 


Fundort: Be&lohrad bei Jicin. — Perutzer Sandstein. In vielen 
hübschen Abdrücken von Prof. Dr. Anton Fri& gefunden. 


Die Abdrücke dieser praegnanten Blätter kommen im Bä&lohrader 
Sandstein so häufig und so schön erhalten, oft auch mit gut conser- 
vierter, verkohlter und fester Blattspreite vor, dass wir sie als für die 
Belohrader Schichten charakteristisch besonders hervorheben müssen. Sie 
erscheinen hier in verschiedener Länge und F'orm, stimmen aber im 
Ganzen mit der Beschreibung und den Abbildungen Velenovsky’s über- 
ein. An einem kleineren Stückchen konnten wir auch die Nervatur gut 
verfolgen, und es ist kein Zweifel, dass alle die Blätter, wenn auch manche 
davon mit Proteophyllum laminarium Vel. übereinstimmen dürften, die 
Art Eucalyptus angusta Vel. darstellen, die in unserer Kreide weit ver- 
breitet ist. Die hier vorkommenden Blätter sind (vide Fig. 30 e.) ziem- 
lich robust und auffallend lang, sie messen bis 15 cm Länge und in der 
Mitte 8—12 mm Breite, wiewohl auch kürzere Blätter des gleichen Typus 
vorkommen, wie Fig. 30 d. zeigt. 


Während meines fast zweijährigen Studiums, das ich diesen Sand- 
steinen gewidmet, wobei ich jedes Stückchen auch mehrmals in Händen 
hatte, habe ich nirgends eine analoge, zu den Proteaceaen hindeutende 
Nervatur vorgefunden und ich schliesse daraus insbesondere auf Grund 
des erwähnten Stückchens, dessen Nervatur so schön deutlich ist, dass 
diese hübschen Bölohrader Abdriicke ausschliesslich zur erwähnten Art 
Fucalyptus angusta Vel. gehören und eine ziemlich lange Form darstellen, 
vollends erhalten bis 20 cm lang, sonst ziemlich robust und für diese 
Belohrader Sandsteine besonders charakteristisch. 


72 


34. Aralia Saportanea Lesgx. 
(Fig. 31.) 

Fundort: VySerovic, feiner grauer Schieferton. 

Das einzige Exemplar, das in Abdruck und teilweise Gegenabdruck 
im blassen VySerovitzer Schieferton vorgefunden wurde und sehr hübsch 
erhalten ist, entspricht unter den bisher beschriebenen Aralien am meisten 
noch der amerikanischen Art Aralia Saportanea, siehe Lesquereux: 
»Flora of the Dakota Group.« (United States Geolog. Survey of the Ter- 
ritories vol. VIII.) pag. 61, besonders den Bildern Taf. VIII, Fig. 2, u. 
Taf. 1X, ‘Pig. 1. 


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F Fig. 31. Aralia Saportanea Lesq. Gut 
Y erhaltenes Blatt in nat. Gr. 


Lesquereux beschreibt die amerikanischen Blätter, wie folgt: 
»Die Blätter sind breit, halblederartig, dreinervig und fünflappig mit 
einem Seitennerv von den beiden lateralen Nerven, mit fächerförmigem 
Contour, bogenförmig verengt oder keilförmig und in einen langen, dünnen 
Stiel auslaufend; die Lappen sind schmal lanzettförmig oder linear lan- 
zettförmig, am Ende zugespitzt oder stumpf, gleichmässig auseinander- 
laufend, von der Mitte aufwärts entfernt gezähnt. Die Nerven zweiter 
Ordnung seicht bogenförmig.« 


.73 


.. .. :Im Ganzen entspricht unser böhmisches Exemplar dem Aspekt und 
‘besonders der Nervatur nach dieser amerikanischen Art, hat jedoch: die 
Zähne entfernter gestellt, abwärts dünnere Nerven und gegenüber den 
Blättern der genannten Art einen sehr dünnen Stiel. Da es uns vorder- 
hand an mehr Stücken mangelt, um mit Sicherheit anzunehmen, dass 
eine neue Art vorliegt, reihe ich den hübschen Blattabdruck, dessen Ner- 
vatur gut erhalten ist, der genannten Art A. Saportanea Lesqx. an. 


Unser Blatt ist handförmig fünflappig, die Lappen sind lang und 

schmal, der mittlere am längsten, die seitlichen immer kürzer und kürzer, 
von der Mitte zur Spitze hin grob, ungleichmässig und ziemlich entfernt 
gezähnt. 
Diese Blattspreite, unten im stumpfen Winkel gerade und glatt abge- 
schnitten, lauft nicht in den Stiel aus. Der Stiel, der ganz erhalten ist, 
ist 5 cm lang und 1 mm breit, ist somit sehr dünn. Der Stiel setzt sich 
in das Blatt mit drei gleichfalls dünnen Nerven fort, der Mittelnerv tritt 
in den Mittellappen, zwei basale in die beiden Nachbarlappen; diese 
beiden Nerven geben nahe der Basis je einen Zweig ab, der in den Seiten- 
lappen eintritt. Die im scharfen Winkel abgehenden Nerven zweiter 
Ordnung sind ein wenig bogenförmig gekriimmt, die Nerven dritter 
Ordnung, hier nur wenig deutlich, stehen zu den Nerven zweiter Ordnung 
senkrecht. 

Aralia decurrens Velenovskij’s aus VySerovie: Flora III. Tl. Fig. 11, 
Taf. IV. Fig. 5.—7. nähert sich zwar der Lappenform, den Zähnen und 
der Nervatur nach unserem Blatte, doch ist das Blatt Velenovsky’s 
tief dreilappig mit unten verengten Lappen, mit in den Stiel verlaufen- 
dem Rande und eben dadurch spezifisch verschieden. Die Art: Aralia 
minor Vel., Flora I. Tl. pag. 18., Taf. III, Fig. 9., obwohl der Basisform 
nach mehr ähnlich, lässt sich mit unserer Pflanze nicht vergleichen, und 
ich schliesse auch aus einem anderen, jüngst | 
bei VySerovic gefundenen Blatt, dass Aralia 
minor Vel. eine wohl charakterisierte, doch 
— wie es scheint — nur dreilappige Spezies 
darstellt. (Siehe A. minor.) 


35. Aralia minor Vel. 

(Fig. 32.) | N 

. VelenovskY: Flora I. Taf. III, Fig. 

9, pag. (18) 25. 

Fundort: Vyserovic, feiner Schie- 

ferton. \ al; 

Das Blatt ist dreilappig, unten wie 

abgeschnitten, nur schwach herzförmig und. Bi 33 Aralia mihor-Vel " 
passt am besten auf die von Velenov- - Nat. Grösse. 


74 


sky beschriebene Art l. e. Aralia minor, wenn auch Velenovsky meint, 
dass die Blätter dieser Pflanze 3—5lappig waren (vergl. das Originalbild 
Velenovsky's). 


Der Mittellappen des Blattes ist bei unserem Funde nicht so scharf 
ausgezogen, wie es bei dem vereinzelten Blatte Velenovsky’s der Fall ist, 
ist jedoch an der Basis analog verengt und ähnlich wie bei übrigen beiden 
Lappen in der proximalen Hälfte ziemlich grob gezähnt. Die Nervatur 
ist an unserem Stück sorgfältig angedeutet. Rechts über unserem Blatt 
liegt ein zweites dreilappiges Blatt und unter dem ersten Blatte findet 
sich ein Stück so wie Zweig, dem vielleicht das Blatt aufsass, wenn auch 
der Zusammenhang beider nicht ersichtlich ist. Ich glaube, dass dieser 
Abdruck ganz bestimmt der Aralia minor Vel. angehört und ein neuer 
guter Beweis für die Existenz dieser Art ist. 


Incertae sedis. 


36. Tumulistigma furculorum n. gen. et n. sp. 
(Fig. 33 a. b.) 


Fundort: Ober-Haatz, grauschwarzer, harter, zusammengeschmol- 
zener Schieferton. ® 


Auf dem neuen Fundort schwärzlicher Perutzer Schiefertone bei 
Ober-Haatz treten besonders auf der alten, etwa dreissigjährigen Halde 
(von dem neuen Fundort kaum 10 Minuten weit entfernt) reichlich här- 
tere, mehr kieselhaltige Schiefertone zu Tage, die sich auch im neuen 
Fundort teilweise vorfinden, und in diesen Schiefertonen fand ich bei 
meinem Besuche, der den Abdruckresten auch dieser alten Halde galt, 
einige Stiicke noch ziemlich festen schwärzlichen Schiefertons, der ziemlich 
stark von bedeutend destruierten Cyparissidium-Zweigchen durchsetzt war, 
so dass es nur da und dort möglich war, diese Conifere sicherzustellen. 
Später im Arbeitszimmer fand 
ich jedoch, dass alle diese stark 
zusammgequetschten Zweige le- 
diglich von dieser Conifere her- 


CHR ag rühren. Schon beim Suchen auf 
a wr) b der Halde fiel es mir auf, dass 


der Schieferton an zahlreichen 

Fig. 33. Tumulistigma furculorum Bayer. Ste]] ilo 10° e 
a) Grübchen als Gegenabdrücke auffällig . Wr nue aus erbuc E 

Ei a im Sohiefertbn vorragender Hö- Scheint, während der Gegenab- 
cker. Nat. Gr. b) Ein Höcker, 2mal vergrös- : - 

sert, in der Mitte einen ‚flachen, quer ge- druck EOTERD ondierende Vertie- 

brochenen Zweig zeigend. fungen trug. Der Bruch des Schie- 


75 


fertons war glänzend, als ob er einem starken Druck ausgesetzt worden 
wäre und dem entsprechend stellenweise leicht gewellt. 

Eine ähnliche Erscheinung, nämlich dass der Schieferton gewellt 
und an diesen Stellen glänzend, gleichsam geschleift erscheint, beobachtet 
man häufig, wie z. B. an den Schiefertonen von Bohdänkow, wo der an 
derlei Stellen erhaltene Blattabdruck, ohne anderweitig beschädigt zu sein, 
derart zersprungen ist, dass das normal abgedruckte Blatt durch schmale, 
scharfe, quere, oft parallel zu einander gestellte Striche in einzelne, ein 
wenig auseinander gewichene Stücke zerrissen ist. Das deutet ganz sicher 
darauf hin, dass diese Schiefertone später von oben her einem starken 
Druck ausgesetzt waren und dadurch ein wenig verschoben wurden, so 
dass auch die Blatt-Cutieula, nachdem sie — soweit noch erhalten — 
in den Schieferton längst schon eingedrückt und fossilisiert war, nur an 
einzelnen Stellen auseinandersprang, also nicht ganz zerdrückt wurde, 
und durch den Druck Stücke davon samt deren Abdruck von einander 
wichen. Dass es sich so verhält, ist an der gut erhaltenen, nicht ver- 
wischten Nervatur vieler ähnlich zersprungener Abdrücke zu ersehen. 
Diese Erscheinung. fällt besonders an den Abdrücken von Bohdankow 
auf. Ähnliches, doch in anderer Art, findet sich bei der härteren Schiefer- 
tonart von Ober-Haatz. 


Schon vor Jahren lenkte H. Prof. Dr. Anton Fri& meine Auf- 
merksamkeit auf die eigentümliche Erscheinung zerstreut hügelartiger 
Erhöhungen in einigen Stücken des wetzsteinförmigen Steinkohlen-Schiefer- 
tons hin, und zeigte mir, dass jeder erhöhten Stelle entsprechend mehr 
weniger deutlich die Spur irgend einer Achse oder Rachide in dem Schiefer- 
tone wahrzunehmen ist, die senkrecht oder schief zur Richtung des 
Schiefertons stand. Die nämliche Erscheinung trat mir in den Kreide- 
schiefertonen von Ober-Haatz entgegen, denn auch hier habe ich bei der 
Mehrzahl der kegelförmig vorspringenden Stellen in der Mitte eine senk- 
recht gestellte, seitlich plattgedrückte und verkohlte Pflanzenachse sicher- 
stellen können. Hier waren es Oyparissidium Zweigchen. Beim Nach- 
forschen nach der Ursache der hügelartigen Erhöhung stets in nächster 
Umgebung einer solehen Achse, kam ich zu der Einsicht, dass die Er- 
scheinung wiederum dem Zusammendrücken des Schiefertons ihre Ent- 
stehung verdankt, worauf auch die hie und da glänzende, spaltbare und 
 unebene Fläche hinweist, indem die Schiefertonmasse, noch genügend 
plastisch und einer Verschiebung der Teilchen abwärts und zur Seite 
fähig, dem von oben abwärts wirkenden Druck rascher an den von dem 
senkrechten Zweig entfernteren als der nächstbiegenden Stellen nachgab, 
so dass um den Zweig selbst herum, solange er selbst dem Druck nicht 
nachgab, die Wirkung der Zusammenschiebung des erhärtenden Tones 
gleich Null, von hier sukzessive im Umkreis von etwa 5 mm stetig zu- 
nahm, bis sie endlich jenseits dieser Grenze der gleichmässigen Allge- 
meinbewegung der sich verschiebenden Masse folgte — daher bekommen 


:76 


wir bei einem wagrechten Bruch des nunmehr erhärteten Schiefertons 
um die Achse im Umkreis von etwa 5 mm herum einen Kegel und im 
Gegenabdruck eine napförmige Vertiefung. Der Grund, warum die Lehm- 
verschiebung zur Achse hin abnahm, ist offenbar in der Adhaesion der 
lehmigen Massen zur Pflanzenachse zu suchen, doch nicht in deren phy- 
sikalischen Wirkungen allein, sondern, wie ich meine, insbesondere auch 
durch die Mitarbeit der Organischen Masse, die in radiärer Richtung um 
die Zweige zwischen die Schlammassen abgelagert war, ich meine da 
Fäden saprophytischer Pilze, die — wie besonders Achlya manchenorts 
in stehenden Wässern um die absterbenden Pflanzenzweige herum schöne 
1-3 cm breite Flocken feinster, radiärgestellter, sehr dicht verfilzter 
Fäden bilden, zu deren schleimiger Masse (zur Zeit, als diese Pilze, stark 
von Schlamm durchsetzt, bereits abstarben) feinste Schlammteilchen ad- 
härierten, deren Anordnung den Pilzfäden gemäss auch radiär war, wo- 
durch auch die Anordnung der übrigen Schlammassenteilchen dieser 
Stellen im Grossen Ganzen die Richtung bekam. Daher beobachten wir 
an solchen Stellen (u. zw. nur hie und da im normal abgesetzten Schiefer- 
ton), die besonders ruhig sich entwickelt und daher scheibenförmig ge- 
sprungen sind, um einzelne, gewöhnlich verkohlte Stückchen von Achsen, 
Coniferennadeln, Samen ete. schön strahlenförmige, nur 1—3 cm breite, 
rundliche oder ovale feine Zeichnungen gleich einem Lichtstrahlenkranz, 
wie ich andernorts einmal abbilden und näher besprechen will. 

Wurde dann ein Schieferton, wie in unserem Falle offenbar ge- 
schehen, später noch, etwa durch die Last der höheren Schichten oder 
sonst irgendwie aufs Neue zusammengepresst, und folgte er plastisch 
diesem Druck, ist leicht einzusehen, wie so um die senkrecht stehenden 
festeren Achsen, harten Farnstiele u. s. w. herum dort, wo jene Pilze 
sich angesetzt hatten, eine andersartige Bewegung der Schlammassen 
zustande kam als in der Umgebung, u. zwar in der Weise, wie ich oben 
auseinandergesetzt, woraus sich die Entstehung jener Höckerchen leicht 
von selbst erklärt. Dass der Achlya verwandte Pilze zur Kreidezeit schon 
gelebt haben, beweist schlagend der Fund von fossilen Oogonien aus 
der Gattung Cystopus. die ich in den feinen plastischen Tonen bei Klein- 
Kuchelbad entdeckt habe. Diese mikroskopischen Funde gedenke ich in 
einer besonderen Arbeit zu berücksichtigen. 


Alphabetisches Verzeichnis der Arten: 


Seite 
Aralia formosa Heer ...:..... 8 
— ee 73 
— Saportanea LesqaX ........ 72 


Cyparissidivom bohemiecum Bayer. .50 


Dryandra ceretacea Vel. ....... 58 
Drynaria fascia Bayer ....... 17. 
— tumulosa Bayer. ......... 9 
Eehinostrobus minor Vel. ...... 42 
= squamosus Mel... .„wn... 33 
-Encephalartos JiruSi Bayer. ... .27 
Eucalyptus angusta Vel. ...... 70 
— Geinitzi Heer .........2.. 71 
— Harrachi Bayer. .... en 67 
Ginkgophyllum chuchlense Bayer. . 30 
Gleiehenia acutiloba Heer ..... 13 
— (Mertensia) Friei Bayer. .....5 
Jirusia bohemica Bayer... ..... 27 
Kalinaia decatepala Bayer ..... 59 
Mierodietyon Dunkeri Schenk var. 
longipinna Bayer ........ 9 
Microzamia gibba Oda. var.elongata 
Bayer ern nalen 21 


 Nathorstia fascia(Bayer) Nathorst . 17 


Seite 
Pachira pelagica(Velen. sp.) Bayer . 61 
Pecopteris socialis Heer var. oxy- 


ioba Bayer. a... 12 
Pinus belohradensis Bayer ..... 43 
Platyeerium Vlachi Bayer ..... 10 
Podozamites latipennis Heer .. . . 26 
Proteophyllum decorum Vel. .. . .54 
— productum Vel.. ....2.....n 56 
— stenolobum Bayer ........ 54 
Ssubtile;Bayer . ..... 0.08 .% 55 
Proteopsis Hochi Bayer. ...... 57 
-=Pizli. Bayern. 0.0.0 3usecnınn 58 
Rhizophorites bombacaceus Bayer .66 
Sagenopteris variabilis Vel.. .... 19 
Sapindophyllum pelagicum Vel. Pte- 

risdrieida Heer ......:..0. 11 
Sequoia elongata Bayer. ...... 46 
—tastiglata Heer... . n...... 48 
= major Vel, ve. ln 44 
Strobilostrobus Velenovskyanus Ba- 

VOL RR NN 33 
Thinnfeldia variabılis Vel. ..... 19 


Tumulistigma furculorum Bayer . . 74 


Inhalt: 


Seite 

Merrede Ss ee ne 3 
Die Perucer Sandsteine iu der Um- 

gebung von»Bad Bölohrads ... 5 


Die Gegend der Umgebuug von Bad 
Bölohrad zur Zeit der Kreide- 


formation ar ee AT, 
Ober Haatz unweit Eros Bock in 
Nord-Ost-Böhmen .......... 8 


I. Gefässkryptogamen. (Pteridophyta.) 


1. Drynaria tumulosa Bayer... 9 
2. Microdietyon Dunkeri Schenk 
var. longipinna Bayer . ..... 2.0.0; 9 


3. Platycerium Vlachi Bayer... .10 


4. Pteris frigida Heer 
5. Pecopteris socialis Heer var. oxy- 
loba: Bayer... Seren AN a 2 
6. Gleichenia acutiloba Heer . . . .13 
7. Gleichenia(Mertensia)Frici Bayer 15 
8. Nathorstia fascia (Bayer) Nat- 
Horst ya er en 17 
9. Sagenopteris variabilis Vel.. . .19 


II. Nacktsamige. (Gymnospermae). 
10. Mierozamia gibba Cda. var. elon- 


ara Bayer. 21 
11. Podozamites latipennis Heer . .26 
12, JiruSia bolLemica Bayer . :. . .27 


78 


13. 
14. 
15. 
16. 
K: 
18. 
19. 
20. 


e 
Ginkgophyllum chuchlense Bayer 30 
Eehinostrobus squamosus Vel.. . 33 
Eehinostrobus minor Vel. .... 42 
Pinus b&lohradensis Bayer . 43 
Sequoia major Velen. ...... 44 
Sequoia elongata Bayer . . 46 
Sequoia fastigiata Heer . .... 48 


Cyparissidium bohemicum Bayer 50 


11I. Bedecktsamige. (Angiospermae). 


21 
22 
23 
24 
25 


. Proteophyllum stenolobum Bayer . 46 
. Proteophyllum decorum Vel. .54 
. Proteophyllum subtile Bayer . 55 
. Proteophyllum productum Vel. . 56 
. Proteopsis Hochi Bayer . 57 


36. 


Seite 

..‚Proteopsis 'Pizli Bayer. .-. , 22 58 

. Dryandra eretacea Vel. ..... 58 

. Kalinaia decatepala Bayer 59 
. Pachira pelagica (Velen. sp.) 

Bayer: oa RR TEA De 61 


30. Rhizophorites bombacaceus Bayer 66 


. Eucalyptus Harrachi Bayer. .67 
. Eucalyptus Geinitzi Heer 71 
. Eucalyptus angusta Vel...... 71 
. Aralia Saportanea Lesax. .... 72 
‚‚Aralia _ mioorVelr.2. 05 Sa 73 


Incertae sedis. 
Tumulistigma fureulorum Bayer 74 


Alphabetisches Verzeichnis der Arten 77 


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