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JENE BEE A BER
Archiv für Molluskenkunde
als
Nachrichtsblatt der Deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft
begründet von Dr. W. Kobelt,
herausgegeben von
Dr. F. Haas und Dr. W. Wenz
in Frankfurt am Main.
54. Jahrgang.
Sn
FRANKFURT AM MAIN
Kommissionsverlag von MORITZ DIESTERWEG
1922.
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V.59/5% BEE. 1
Inhalt.
Seite
Geyer, D., Aus der deutschen Fauna. . 1
Ankert, H., Die Molluskenfauna des Elbeauswurfes bei
Leitmeritz . 6
Petrbok, J., Zur Kenntnis der pleistozänen Mollusken aus
Mähren, Tschechoslowakei . . 12
Klett, B., Die Conchylieniauna diluvialer und alluvialer Ab-
lagerungen in der een ı von Mühlhausen i. Th.
EB LREUE I ER
Blume, ‚ Eine neue "Vivipara . : Bi ar HHunBZ
Sprick, 4 Ein ausgestorbener schlesischer Unio BRD; 33
Schlesch, Ei Liste ostisländischer Land- und Süßwasser-
mollusken. . 34
Jaeckel, S, Ein Beitrag z zur "Kenntnis. der Molluskenfauna
von Hiddensoe . 38
mer, KR, Die jetzige Verbreitung von Physa acuta Drap. 40
Hesse, Die Anatomie der deutschen Ferrussaciidae, mit
ee erkunoen über die er der Familie. Mit
Tafel I—2 . REN oe re
Haas, F., ag Mitteilungen. i 743)
Steusloff, U., Zwergiormen aus dem Kreise der Valvata
Biseinalis.{O. F. Müll). :. „+ 81
Wenz, W., Pinna hassiaca Steuer aus den Meeressanden
von Weinheim bei Alzey. Mit Taiel3 . . 88
Gaschott, O., Die Gastropoden einiger Ruinen der Rheinpfalz 91
Fischer, K. Die fossilen Mollusken der Hydrobienschichten
von Budenheim bei Mainz. 4. Nachtrag . . 102
Wenz, W., Eine neue Lauria aus dem Obermiozän von
Steinheim am Albuch.... 106
Gottschick, F., Die Land- und Süßwassermollusken des
Tertiärbeckens von Steinheim am Albuch . . . 109
Benthem-Jutting, W. S. S. van, Biologische Betrachtungen
an Mollusken. I. . 110
Linstow, OÖ. von, Beitrag zur Geschichte und Verbreitung
von Corbicula fluminalis. Mit Tafel 4-5 . . 113
Klett, B, Die Conchylieniauna diluvialer und alluvialer
Ablagerungen in der Umgebung von Mühlhausen
a Khiirs-6.. Teil... a 45
ing, H. von, Die brasilianischen Amphydoxa- -Arten.. . 152
Haas, F., Hochwasser und Flußmuscheln. Mit Tafel 6. . 155
Hofmann, E , Einige Kriegsschneckenfunde von der Westiront 157
Su
Herbst, R., Zur Molluskenfauna von Stenay bei Verdun .
Schermer, E, Die Mollusken einiger norddeutscher Quell-
gebiete.. ; Be.
Benthem-Jutting, W. sg van, Berichtigung RR RE TE
Mitgliederverzeichnis nn
Literatur % >... 4.200. en ee 2
Nächruf: Emil. Küster, von Haas. Ze e
Neue Arten und Unterarten.
ae; 8
Agardhia reperta Wenz n. nom. .
Bythinia gracilis subleachi Gottschick . . . .
Campylaea (Campylaea) capeki Petrbok . .
Laminifera minitissima K. Fischer ... . . . Text
Lauria gottschicki Wenz . . . = Sa
Pinna hassiaca weinheimensis Wenz . . . . fs
Vivipara: schedeh Blamie Ta gr 8
Eu SI AN PELEN DEILL LISTE — wu
Literatur .
Heft 1. Jahrgang I „1922.
als
Malakozoologischen Gesellschaft
begründet von Dr. Ww. Kobelt,
herausgegeben von
er Inhalt.
Geyer, D., Aus der deutschen Fauna
3 Ankert, H. Die Molluskenfauna des besten
bei Leitmeritz
/ ‚Petrbok, Jar., Zur Kenntnis der pleistozänen Molkickeh |
aus Mähren, Tschechoslowakei
Klett, B., Die Konchylienfauna diluvialer und alliialer
Ablagerungen in. der DE RMUNE von Mühl-
hausen i. Thür. (V. Teil) -.
Blume, W., Eine neue Vivipara
Sprick, J., Ein ausgestorbener schlesiächer Unie
wasser-Mollusken .
Jaeckel, S,, Ein Beitrag zur Kenntnis der Malern
| fauna von Hiddensoe |
Büttner, R.,.. IMe JetäiBe,. "Verbreitung von \ Physa
acuta Drap. . .
Nachrichtsblatt der Deutschen
Schlesch, H, ‚Liste ostisländischer Land- ie Süß- ;
Archiv für Mollaskenkunde
Dr. F. Haas a Dr. W. Wenz
Frankiurt a.M. eich Frankfurt a.M.
=
Geschäftliche Mitteilungen.
Das Archiv erscheint in 6 Heften, die einen Jahrgang: bilden. | 2
Beitrittserklärungen zur Deutschen Malakozoologischen
Gesellschaft, sowie’ Manuskripte gehen an die ee und.
zwar Arbeiten über. rezente. Mollusken an Dr. F. Aas.8 m
Frankfurt a. M., Senckenberg Museum, Viectoria- Allee 7, und. ® 3
solche über fossile Mollusken an Dr. W. Wenz, Frank
furt a. M.,. Gwinnerstr. 19, | re
Bestehiinpen älterer Jahrgänge, Zahlungen, Anzeigennul er
träge usw. gehen an die A von. Moritz. Re
Diesterweg in Frankfurt a.M. ee
Preis der ‚einspaltigen 95 mm breiten Anzeigenzeile Mm. 1.30,
Beilagen nach Vereinbarung.
Der- Bezugspreis beträgt vom Jahrgang | 1922 ab. für u
glieder, bei Bezug durch den Verlag M. Diesterweg, in: ae
Deutsches Reich, Deutschösterreich, Tchechoslowakei, Polen, Ruß >
land, Finnland und Jugoslavien: 30.M. in deutscher Währung, 3
‚Infolge des am 1. Januar in Kraft getretenen hohen Popte 4
tarifes sehen wr uus genötixt, unseren Mitgliedern in den oben“
genannten Ländern die Portoauslagen in Anrechnung zu bringen. ER
- Sie betragen für die 6 Hefte des Jahrgangs M. 6.—, wozuin
diesem Jahre noch M 2 — für die Uebersendung von Heft I der
„Abhandlungen“ kommen Wir bitten daher um Einsendung von
M 8.— an die Verlagsbuchh4ndla»g ven M ‚Diesterweg in Franke we
- furt a.M. Postscheckkouto Frankfurt a M. 79832 e
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Preise bestehen: ee
Fränkreich, Belgien, Schweiz, Italien, Spanien, Portigal Au deren
Kolonien: 12.50 Franken, resp. Lire, Pesetentete. = 5 - an
Großhritanen und Kolonien: 10 Schilling. TA x Rt
Niederlande: 5.75 Gulden. , a ae ar
Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 Kıdueh, iM Ei
Vereinigte Staaten von Nordamerika und. mittel-, und süd- Yen
amerikanische Staaten: 2.50 Dollars.
Brenn BEER Be: Be
Die Zusendung erfolgt kostenfrei. | HB 3
w RR
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‚Die genannten Bezugspreise in. renden Währu
die trotz erheblicher Vermehrung des Umfanges unserer Zeit-
schrift seither nicht erhöht worden sind, entsprechen im Dune nr
schn'tt den :Herstellungskosten eines Exemplares_ eines .Jahr-
ganges’ unter den heutigen Wieks Bear Der Bezugspreis.
für 7 =
unsere deutschen Mitglieder konnte nur deshalb so niedrig ‚be- er
messen werden, weil uns eigens zu ihren ET nam
after Zuschuß geleistet wurde, n Rn
Trotz dieser Erhöhung wird sich das „Archiv“ auf die
Dauer nur dann halten können, wenn sich die Zahl seiner Be=
zieher vergrößert. Wir bitten. deshalb unsere Les
in ihrem eigenen Interesse für unsere BACH N |
werben. I
Heft 1. Jahrgang LIV. 1922.
‚Archiv für Molluskenkunde
Aus der deutschen Fauna.
Von
‚David. Geyer in ‚Stuttgart.
aBerichfigungen! ;
1. Hyalinia hiulca Jan. Aus dem diluvialen Kasl--
tuff des Diessener Tales in Hohenzollern führte ıch
— Mitteil. Geol. Abt. Stat. Württ. L. A. Nr. 9, S. 15,
18 u. 29 (1912), Taf. II, 12, 13 — Aoyalinia drapar-
naldi Beck an. Ich habe meiner Bestimmung selnst
nie recht getraut und sehe mich nun genötigt, nachdem
ich tiefer in die Kenntnis der wandelbaren Hyalinien
eingedrungen bin, sie einzuziehen. Es handelt sich um
H. hiulca Jan. vergl. J. A. Wagner, Nachrichtsbl.
Bun: L. Eder, Geh. : Landschnecken . Tessin,
Basel 1914, 57; S. Clessiny Molt-F... Oestr.-Ung.,
S. 77. Die Schnecke schließt sich an 4. nitens Mich.
an. Es ist nun fraglich, ob A. draparnaldi überhaupt
fossil in Deutschland vorkommt; denn bei der Schwie-
rigkeit der Bestimmung ist es nicht unmöglich, daß
auch Brömme ‘und Neuenhaus den Mosbacher
Sanden cine andere Form entnommen haben.
2. Pomatias fimbriatus ©. Pf. gehört der deutschen
Fauna nicht an; s. J. A. Wagner, Denkschrift K.
Akad. Wissensch., Bd. 64, 587, Wien 1897.
3. »Pisidium rivulare Cless. Die -collectio
Clessiniana befindet sich im Stuttgarter Naturalien-
kabinett. Das Entgegenkommen der Direktion und des
en 2
Herrn Prof. Dr. Buchner ermöglicht es mir, Einsicht in
die Sammlung zu nehmen. Daß unter den „unzähligen °
neuen Spezies der Gattung Pisidium‘“ (Westerlund),
die Ciessin aufgestellt hat, a:sıcı Blindgänger vor-
kommen, dürfte nicht überraschen. Ein solcher liegt bei
P. rivulare vor. Ihr Autor hinterließ davon 6 Proben,
von ihm selbst bestimmt und bezeichnet nd
größtenteils auch gesammelt. Nach meiner Unter-
suchung ist der Tatbestand folgender:
1. Katalog Nr. 29494 enthält 4 Stücke von
Friedrichshafen, nämlich .1 junges amnicum: Müll.,
2 fossarinum Clesss., 1 subtruncatum Malm.
2. Katalog Nr. 29495 besteht aus 1 Stück, von
Schwabhausen, loc. orig., wie es scheint das Original
zur Figur D. Exk. Moll. F. Nr. 400, S. 595; es ist ein
aufgeblasenes, verkürztes Exemplar von jossarinum =
ponderosa Steifox, Journal Conchology vol. 15
(Sept. 1918) Nr. 10,.p.. 294; Plate: 7, Fig, '31—-34, die
Form, die auch ich bisher für rivulare gehalten habe.
3. Katalog Nr. 29496 enthält 2 Stücke von Karleby
auf der dänischen Insel Falster, die zu subtruncatum
gehören.
4. Kataiog Nr. 29497 von Ziemetshausen, aus 11
Stücken, 3 jungen amnricum und 8 fossarinum be-
stehend. | s ”
5. Katalog Nr. 29498 vom Anrieder Bach bei
Dirkelscherben, loc. orig., zahlreiche ganze und halbe
Stücke, großenteils fossarinum (1 Exempl. wie Nr.
29495, die anderen kleiner), sodann nilidum Jen.,
subiruncatum groß und klein, 1 junges amnicum und
endlich 16 kleine Formen mit und ohne Wirbelfalte,
die für junge supinum A. Schm., parvulum. Cless.,
forquatum Stelfox oder tenuilineatum Stelfox in
Betracht kommen und der Klärung noch bedürfen.
22, Zain di an re
3 -
‘6. Katalog Nr. 9798, eine zweite Probe aus dem
Anrieder Bach bei Dinkelscherben, zusammengesetzt
aus fossarinum und den großen Formen von sub-
truncatum, die Clessin sonst zu pallidum gestellt hat.
‘Aus der ganzen Ansammlung kann man 2 Exem-
plare herausfinden, die zu Clessins Beschreibung
"und Figur etwa passen. Hat er gerade diese beiden
gemeint? Oder gilt die Mehrzahl? Ich schlage vor,
über Aufstellungen, die in voller Ahnungslosigkeit vor-
genommen wurden, ‚wegzugehen und ?. rivulare. zu
streichen. $ De 5
Re HN. Entdeckungen.
1. Planorbis (Gyraulus) : gredleri (Bielz)
Gredler, Tirols Land- und Süßw.-Conch II, 5. 223,
Taf. L, 1a-—-d (1859): = -dborealis (Loven) Wstlid.,
Mal: Bl. 22, 112 Taf. 2, 23-25 (1874/75); vergl.;Jahrb.
"Preuß. Geolog. L. A. 1918, Bd. 39, Tl. II, 131--144,
Taf.: 5;; 27-51. und 60-71.
Die Form ist selbständig: und endlich für Desitsch:
land sicher nachgewiesen, fossil häufig und unter ver-
schiedenen Namen bekannt (arcticus Steusloff,
strömi Wstld., concinnus Wstld.,: polaris Wsitld.,
laciniosus Gredler), rezent im Hammerteich bei Haspe
(Hagen) Westfalen von Herrn A. Tetens entdeckt, aber
wieder dort verschwunden (A. Tetens, briefl. Mitteilung),
im württemb. Allgäu 3 Standorte, vom Verfasser festoe-
stellt: im Mühlweiher von Lanzenhofen-Leutkirch
(selten), im Sägweiher von Göttlishofen-Wangen i. A.
(ziemlich selten) und im Reuteweiher von. Siggen-
"Warigen i. A. zu Tausenden (einzeln auch im Schloß-
weiher dort). Da die Weiher der Fischzucht und ge-
_ werblichen Zwecken dienen, werden sie von Zeit zu
Zeit abgelassen, auch trocken gelegt und „gereinigt‘“,
wobei die Molluskenbestände zusammenschrumpfen
da
oder vernichtet werden und sich wieder neu bilden
müssen; es ist aber fraglich, ob sich alle Glieder wieder
zusammenfinden. »
2. Pisidium tenvilineatum Stelfox, Journal of
Conchology vol. 15 Nr. 10 (Sept. 1915) p. 296—298,
Plate 8, Fig. 1 und 4—13; das winzige Müschelchen
fand ich im August 1919 und 1920 im tiefen Schlamm
der Aıch (Zufluß des Neckars bei Nürtingen) neben
Pis. nitidum Jen. und sudbtruncatum Malm. Da es
hier häufig und einheitlich entwickelt ist und keine
Gefahr besteht, daß es etwa mit Jugendformen von
P. supinum A. Schm., das hier weder erwachsen noch
in jugendlichen Zuständen vorkommt, oder ?P. parvulum
Cless. und ähnlichem Kleinzeug verwecheslt wird —
die Wirbelfalte fehlt beharrlich — nehme ich keinen
Anstand, meinen Fund bekannt zu geben. Weniger
zahlreich fand ich das Ding in der Körsch, einem an-
deren Nebentluß des Neckars bei Stuttgart, und im
Mühlbach von Kapnel-Buchau in Oberschwaben und
zwar im Oberlauf, wo der Bach Schlingen bildet und
Schiamm absetzt. Vermutlich ist ?. fenuilineatum. wie
alle Pisidier in ganz Deutschland verbreitet. -
3. Pisidium torguatum Stelfox, ebenda p. 298f.,
Plate 8, Fig. 2 und 14—21, in Form und Größe der
vorigen ähnlich, aber mit Wirbelfalten, habe ich im
Neckar bei Ünterensingen-Nürtingen und im Bodensee
bei Friedrichshafen festgestellt. Ich schließe „mich
Stelfox unter dem Vorbehalt an, daß es sich nicht
um junge supinum A. Schm. handelt, was erst durch
umfangreiche Ansammlungen entschieden werden kann.
Eines aber ist jetzt schon sicher: Die Form hat mit
parvulum Cless. nichts zu tun; sowohl die Beschrei-
bungen bei Clessin und Westerldund, die nichts
von einer Wirbelfalte enthalten, als die Befunde in
eh
der coll. Clessiniana beweisen es. Mit Unrecht bringen
Steenberg (Furesöens Molluskenfauna, Kopenhagen
1907, p. 104, Textfig. 47) und Woodward die mit
Wirbellamellen ausgestatteten winzigen Müschelchen
mit Clessins parvulum in Verbindung.
III. Fragen.
Wie verhält sich:
1. Yitrina elongata Drap. zu brevis Fer.? In der
Praxis scheint mehr Neirung für elongata zu bestehen.
Sind Zwischenformen bekannt?
2. Hygromia plebeia Drap. zu den übrigen
Hygromien? Was ich von plebeia zu sehen bekam,
gehört zu striolata C. Pf. bzw. montana Stud. und
zwar deren kleinster Form, die Clessin mit suberecta
(fossil im L5ß) bezeichnet hat. Locard, Coquilles
terrestres de France, n. 248, stellt sie in die „Groupe
de I’ MH. sericea‘‘, und ihr Autor brachte sie mit vi!/osa
Stud. in Verbindung.
3. Xerophila bolli Steusloff zu profuga A.
Schm.? Xerophilen werden leicht ‘verschleppt; es
wäre nicht undenkbar, daß eine südeuropäische im
Klima Mecklenburgs gedeihen könnte.
4. Succinea elegans Risso zu pfeijferi Rssm.?
Bernsteinschnecken sind fast so veränderlich wie
Limnaeen. |
Mitarbeit wird erbeten vom Verfasser, Stuttoart,
Silberburgstr. 165, II.
IV. Nachtrag.
Weitere Nachforschungen und die briefliche Aus-
einandersetzung mit Mr. Stelfox (Dublin) führten zu
der Erkenntnis, daß Pisidium torguatum tatsächlich in
Deutschland verbreitet ist. Herr Dr. Haas (Frankfurt)
sammelte es im Floßhafen von Mannheim, Clessin in
SET
der Zusamm bei Dinkelscherben- Augsburg; ich kenne
es aus dem.Neckar von 6, dem ‚Bodensee von 5, der
Würm (Württ.) von 2 Punkten, ferner atıs der Enz, dem
Kocher und der Jagst mit dem Kanal bei Jagstfeld.
Die Molluskenfauna des Elbeauswurfes
bei Leitmeritz.
Von
H. Ankert, Leitmeritz i. B. |
Das Elbehochwasser des Jahres 1920. erreichte bei
Leitmeritz am 19. Januar seinen Höchststand mit
585 cm über das Normale; es überflutete weithin die
Gefilde und ließ massenhaft Geniste zurück. Am’
rechten Ufer der Elbe, am Wege, der von der Bahnhof-
straße in Leitmeritz zur Schützeninsel führt, lagen an
einem Zaune tuhrenweise Anschwemmungen, haupt-
sächlich aus Getreidestoppeln, Grashalmen, kleinen
Baumästchen und verschiedenen Sämereien bestehend.
Auschw emmungen in geringerer Menge und aus feinerem
Materiale bestehend, fanden sich an demselben Elbufer
unterhalb der Elbbrücke an dem Eisenbahndamme
auf der Sauwiese und auch am linken Elbufer nächst
der Einmündung der Eger beim „Eisendörfel‘“.
- In allen Anschwemmungen fanden sich Molluskeu-
schalen in. bedeutender Menge. Während die An-
schwemmungen nächst der Schützenindel und beim
Eisendörfel meist kleinere Arten enthielten, fanden sich
auf der Sauwiese viele größere Muschelschalen und
auch die Weinbergeschnecke.
In dem duröhsuchten Geniste fanden sich folge: ıde
ae | |
. Hyalinia glabra‘ Stud: s. s.
5 — nitidula Drap. s. s.
ana w
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
Rn Dt
—ı Hammonis. Steöm: Ss.
. — crystallina Müll. s.
—. pıtida Müll. s.
Patula rotundata Müll. s.
. Vallonia pulchella Müll. h. h.
— excentrica Sterki, h. (Nach einer Bestimmung
des Herrn Lehrers Eugen Müller in Grätz bei
Posen.)
. — costata Müller h.
. —— tenuilabris A. Br. h. (Bestimmt durch Herrn
Lehrer Müller. in. Grätz.)
. Petasia bidens Chem. 1 Stück.
. Trichia hispida L. 3 Stück.
. Monacha incarnata Müll. s. :
14.
Arianta arbustorum L. h., auch f. lutescens Dum.
et Mort., ungebändert.
. Xerophila ericetorum Müll. s. s.' (Lebend habe ich
selbe in der nächsten Umgebung noch nicht
angetroffen.)
. — obvia Hartm. h. |
. Tachea austriaca Meg. s. Mit 4 und 5 Bändern;
das größte Exemplar 20 mm hoch, 23 mm breit.
Tachea hortensis Müll. s. Helleelb und gebändert.
Helicogena pomatia L. h. Gedeckelte Schalen mit
iebenden Tieren fanden sich bis zu 3 m üben
dem Normale, während sich an den höchsten
Stellen nur leere Schalen fanden.
Buliminus obscurus Müll. 1 Stück. (Lebend habe ich‘
selbe in Nordböhmen noch nicht aufgefunden.)
Pupa doliolum Brug. s. s. |
— frumentum Drap. 2 Stück.
— muscorum Müll., f. edentula Slavik und f. uni-
dentata C. Pf. h. h., besonders beim Eisendörfel.
Pupa pygmaea Drap. s. ar
DD DDND
Rn mio ut
58)
Nas)
w
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31.
ZN
. Clausilia laminata Mont. s.
. — biplicata Mont. s.
— plicata Drap. s.
. Cionella lubrica Müll. h. (Größtes Exemplar
7,5 mm bis 3 mm.)
. Caecilianella acicula Müll. h. (Gehäuse von 545 5 mm
Länge nicht selten.)
. Suceinea putris L. s. s. (Kommt in A Ge sehr -
häufig vor.)
Carychium minimum Müll. s. .s. (Häufig anf
feuchten Wiesen.)
. Limnaea peregra Müll. s. s.
. Limnaca truncatula Müll. s. s. e
. Planorbis corneus L. s. s. (Auf der Sauwiese; dürfte
aus dem Elbtümpel: Bei D. Mlikojed oder aus
den Egertümpeln bei Theresienstadt RER
. Planorbis planorbis L. 1 Stück.
. —-spirorbis.L. s. s. :;
— leucostoma Müll. (1 Stück, auf der Sauwiese.)
. — albus Müll. s
. — nautileus L., f. cristata Drap. s.:s. (Lebend in
der Nähe noch nicht gefunden.
. Paludina #asciata Müll. s. s.:
. Bythinia: tentaculata L. s. s.
. Valvata piscinalis Müll. s.
. Unio pietorum L. h.
. — batavus Lm. s.
. — tumidus Retz. s.
46.
Anodonta piscinalis Nilss. s. (42-46 auf der
Sauwiese.) |
. Sphaerium corneum L. s.
a8.
. Dreissensia polymorpha Pallas: 2 Schalen.
Pissidiuvm fossarinum Cless. s.
Prof. Ulieny erwähnt in Mekkysi:cesti Prag 1895,
Se a
pag. 179, meines Wissens das erstemal das Vorkommen
der Wandermuschel in der böhmischen Elbe und zwar
bei Wolfschlinge. unterhalb Aussig an Unionen. Das
Prager . Landesmuseum ‚besitzt von diesem Fundorte,
der bis 1917 der einzige bekannte Böhmens war, 8
Stück. Die beiden größten Exemplare des Landes-
museums haben folgende Maße:
123311) 7Br20 "TRRN6
L."30:>B: 19H. BB.
Am 22. Juli 1917 ‘erhielt ich ein lebendes Exemplar,
das in Leitmeritz unterhalb des Elbekais auf einem Unio
gefunden wurde. Die Schalen waren graubraun und
maßen 36 mm L, 25 mm B, 15 mm MH. Das Tier lebte
in einem Kübel bis 18. August 1917. — Am 6. Sep-
tember 1917 fand ich unter der Reichselbebrücke, 1%
Kilometer von dem Fundorte der ersten Muschel ent-
fernt, an einem Stück Holz ein weiteres Exemplar,
23 mın L: 13 mm B, 12 mm H;,:an der aufsitzenden
‘Seite gelblich mit weniger dunklen Streifen, die beiden
anderen Seiten dunkelbraun mit gelblichen Streifen
(Zickzackbändern). Kurz darauf (8. September 1917)
fand ich zwei einzelne leere Schalen unmittelbar beim
ersten Fundorte; eine davon überließ ich dem Landes-
müseum in Prag. Nach dem Hochwasser vom Januar
1920 endlich fand ich zwei einzelne Schalen und
mehrere kleine Bruchstücke von solchen auf .der
„sauwiese““.
| Kleine Bemerkungen.
Limax agrestis L. als Kanibale. Die Acker-
schnecke war mir bisher nur als Pflanzenfresserin be-
kannt. Aus eigener Erfahrung wußte ich,. daß sie durch
ihre Gefräßirkeit an den Pflanzenkulturen bedeutenden
Schaden anzurichten vermag, daß sie als Verwüsterin
en Lt? >:
unserer Gärten in manchen Jahren gefürchtet ist. Von
einer Sammeltour brachte ich im August 1920 drei
ausgewachsene Tiere heim und gab sie, da ich sie
einige Tage halten wollte, mit Futter.in ein Gläschen.
Als ich am nächsten morgen nachsah, fand ich, daß
zwei Schnecken sich an ihrer Schwester, die sie bereits
zum großen Teil aufgezehrt hatten, gütlich taten.
Planorbis corneus L. am Trockenen. Am 17. Juni
1917 war der Wasserstand der Elbe in Leitmeritz auf .
-—51 cm unter dem Normale gesunken. Die Elbtümnel
beim Orte Deutsch-Mlikojed waren daher vollständig
eingetrocknet. Die. dort häufig - lebende Schlamm-
schnecke (Limnaea stagnalis. L.) war gänzlich ver-
schwunden und dürfte sich daher im Schlamme ver-
borgen haben, während das Posthörnchen (Planorbis
corneus .L.) auf dem hart zusammengetrockneten
Schlamm, die Mündung mit einer Schmutzkruste ver-
schmiert, liegen blieb. Als ich Anfang Oktober: den
Platz wieder besuchte, war derselbe noch sänzlich
wasscrfrei. Von den herumliegenden Posthörnchen
nahm ich eine Anzahl mit heim. Als ich dieselben in
laues Wasser warf, um sie für meine Sammlung zu
reinigen, wachten die Tiere, die gute 15 Wochen voll-
ständig am Trockenen lagen, zu meiner Verwunderung
wieder auf und begannen herumzuschwimmen.
Schnueckenfeinde. Wie erwähnt, leben in den
Elbetümpe] bei Deutsch-Mlikojed Limnaea stagnalis
und Planorbis corneus L. ziemlich zahlreich. Während
letztere von tierischen Feinden verschont bleibt, wird
Limiaea stagnalis L. gegen den Herbst zu Jahr für
Jahr vom Pferdegel durchfressen, so daß die Ringe-
weide und Geschlechtsteile heraushängen und das Tier
auf diese Weise getötet wird. — Im Mai 1919 setzte
ich eine größere Anzahl von Xerophila ericetorum Müll.
ee A a
a ea
aut ein sonniges, mit Sedum album bewachsenes
flaches ‘Dach vor meinem Fenster aus. Die’ Schnecken
krochen auf die Sedumstengel in die Höhe und lagen
nach einigen jagen tot am Boden. .Da mir Xerophila
ericetorum nicht mehr zur Verfügung stand, so setzie
ich Xerophila onvia ‚Zgl. und Tachea austriaca ‘Mes.
dort aus. Auch sie erlitten in wenigen Tagen dasselbe
Schicksal. Beim dritten Versuche endlich beobachtete
ich, daß Ameisen (Formica rufa) sich wie wütend auf
die Schnecken stürzten und diese, obzwar sie sich in
Schleim hüllten, zu Tode bissen und dann aufzehrten:
Es war unmöglich, an der erwähnten Stelle eine
Schnecke fortzubringen. FT Frühjahr 1920 fand
ich in nächster Nähe von Leitmeritz an den Dornen
des Schlehenstrauches und auch an Stacheln eines
Biacheldrähtes einer Garteneinfriedigung Tachea
austriaca Meg. angespießt. Ich beobachtete dann, daß
der Dorndrehert): (Lanius collurio) die Schnecken an-
spießte und sah auch, wie dieser Vogel diese Schnecken
_ mit dem Schnabel aus dem Gehäuse zerrte und sie un
verzehrte.
Selbstbefruchtung bei ZLimnaea stagnalis \.
‚Am 31. März 1920 setzte ich eine Limnaea stagnalis
E;; die ich dem bereits mehrfach erwähnten Elbe tümpel
Bei Deutsch-Mlikojed entnahm, in ein Glas mit Wasser.
Am 30. August, also erst nach vollen 5 Monaten, setzte
die Einsiedlerin einen ziemlich großen Laich ab, dem
am: 20. September, also nach 21 Tagen, die ersten,
und am 26. September die letzten Jungen entschlüpften.
Ein zweiter Laich kam am 5. September zur Ablage;
die Eier kamen aber nicht zur Entwicklung. — Es !iest
_ hier unzweifelhaft Selbstbefruchtung?) vor.
') siehe auch Nachrichtsblatt 22. Jahrg. S. 30.
‘) siehe 40. Jahrg: S. 72, 73,
Pa u BISE
Zur Kenntnis der pleistozänen Mollusken aus
Mähren, Tschechoslowakei.
Von
Jar, Detrbox
Der bekannte Ornitholog V. Capek hat ım Blaiskss
zän des Kalksteinbruches „Stränskä skäla“, 4 km öst-
lich von Brünn, eine prachtvolle pleistozäne Mollusken-
fauna gesammelt, von welcher namentlich zwei Arten,
nämlich Tiigonostoma diodonta (Rssm.) Mühlfeldt und
eine neue Campylaea überraschend waren.
Die erste ist als eine sekundäre Taliorm des
pontisch-kaukasischen Faunenelements ‚') im zentral-
europäischen Faunengebiete bis heute nur aus dem
Banat (S. H. S.) bekannt. ?) Auch die neue Campylaea
(Campylaea) capeki sp. nov. ist für die. mährische
Fauna, welche in laufender Zeit gar keine lebende
Campylaea dieses: Subgenus. beherbergt, ein absolut
neues Faunenelement. Diese.beiden Arten zeigen, daß
diese pleistozäne Molluskenfauna einem warmen .Inter-
glacial entspricht. |
Von der Campylaea banatica (Partsch) Rossm. ist
dasselbe zu sagen.?) Ihre Varietät canthensis Beyr. ist
schon vom Jahre 1868 aus dem böhmischen Pleistozän
von Jenerälka bei Prag bekannt, und für das Pleistozän
Niederösterreichs wurde eine neue Varietät dieser Art
von mir im Jahre 1916 entdeckt.*) Mit diesen Arten
hat dieselbe zoogeographische Bedeutung ein juv. un-
bestimmbarer Buliminus,, der wahrscheinlich mit Rze-
hak’s Zebrina assimilis®) identisch ist.
Campylaea(Campylaea s. str.) capeki sp. n.
Testa depresso-globosa, late profunde umbilicata, tenuis,
solida, pellucida taenüs 3 parum conspieuis, rugoso-striata,
fossulis erelearimis minimis ‘et pilorum cicatrieibus nonnullis
ornata, apice obtuso. Anfr. 5% sat convexis, primis appla-
N
natis, ultimo dilatato, ventricoso, ante aperturam descendente.
Apertura obliqua, latissima, lunata, callo palatalı nullo, peri-
stomate, late patulo, acuto. umbilicum fere tegente; peristo-
matis .insertiones conniventes.
Diam. max. 23-25-27” mm, min. 19-12-22 mm., alt. 15—16 mm.
Die Art steht ziemlich selbständig da, ihre Ver-
wandte waren meiner Ansicht nach in dem Subg. Cam-
pylaea s. str. (nach Wagner's'! neuester Einteilung
der Campylaeinaen) zu suchen. Die Arten dieser Unter-
gattung leben meistens in südlichen Alpenländern; das
Vorkommen einer neuen Art so weit nördlich von dem
Verbreitungsgebiet des Subgenus ist also höchst in-
teressant und scheint ebenfalls für ein warmes Inter-
glacial zu zeugen. |
Fundstellen der „Stränskä skäla“ :
l. Eine kleine Höhle mit zahlreichen kleinen
Knochen, darunter AMwyodes, Lagomys, Alactaga und
Arctomys.
Mollusca pleistoz
. Hyalinia sp. juv.
. Patula (Discus Fitz) rotundata Müll.
. Frutieicola (Euomphalia West) sirigella Drap.
Helicodonta diodonta Rssm.
2 obvoluta Müll.
. Xerophila (Striatella West) striata Müll.
. Helix (Tachea Leach) hortensis Müll.
. Campylaea (Drobatia Brus) banatica
(Partsch) Rssm.
oe ana Ppun-
. Buliminus (Zebrina) Sp. juv.
a
10, Pupa (Torquilla Stud.) frumentum Drap.
11. Clausilia (Clausiliastra) Zuminata Montg.
2. Südwestliche Fundstelle, Erdige und
steinige Ausfüllung zwischen den Felsen. Laut
Capek (nach Säugetierknochen - Leo — etc.) von
hohem Alter. *
Mollusca pleistoz. 3
. Hyalinia (Polita Held) nitens Mich.
. Fruticicola (Euomphalia ‚West) strigella Drap.
. Xerophilu (Striateil# West): striata Müll. .
Eulota fruticum Müll.
Buliminus (Chondrula Beck) tridens Müll.
. Pupa (Torquilla Stud.) frumentum Drap.-
» (Pupilla Leach) muscorum Müll.
.Succinea (Lucena Oken) arenaria
Bouchard-Chantereaux
9, ” ; ar oblonga Drap. var.
elongata A. Br.
10. Limnaeus (Gulnaria Leach) ovatus Drap.
3. Nordnordwestliche Fundstelle; die
wichtigste. | | |
A) am Abhange zuerst braune, !ehmige Breccie mit
scharikantigem Kalkstein - Gerölle und lokalen
Hornstein-Splittern. An der Felswand etwa drei
Meter mächtig. Neben 36 Vogelarten wurden
von Capek nachgewiesen die Knochen. von Sorex,
Talpa, Erinaceus, Mustela, Vulpes, Uısus, Seiurus,
Spermophilus, Cricetus, Myoscus, Arvicola, Lepus, La-
gomys, Cervus, Box, Equus und die ersten mährischen
Myogale.
ana wi.
Mollusca pleisto2.
. Hyalinia sp. juv.
Frutieicola sp. juv. (Trichia Haft) (pro terrena
Cless var.)
hispida L.
(Euomphalia West) strigella Drap.
. Eulota fruticum Müll.
. Helicodonta diodonta Rssm.
. Campylaea (Drobacia Brus) banatica Rs«m.
((Campylaea S. Str.) Capekisp.n.
Pupa (T orquilla Stud.) frumentum Drap.
NS
,)
sono
A
10. Pupa (Pupilla Leach) muscorum Müll.
ee RL 5 var. elongata Cl.
12. Clausiliad (Clausiliastra v. Möll.) Taminata Mont.
13. h (Alinda Bitte.) biplicata Montag.
11. = (Kusmicia Br OH dubia Drap, |
Lo: & Br s HIATTWBT: ee
. Schm.
16. = parvula Stud.
17. h (Gracitiaria Bielz) filograna Rssm.
IS. Pr (Pirostoma v, Möll.) lineotata Held.
B) Tiefer folgt kompakter Löß, beim Felsen 6 m
mächtig. Er enthält feine, dunkle Ostekollen und
nur.schr wenige Knochen (Equus, Lepus, Cricetus,
Arvicola, Anas loschas, Rana),; Fundort der ersten
mährischen Celtis- Früchte. Mollusken kommen
namentlich in.der oberen Partie vor. Es sind:
- Mollusca pleistoz.
l. Fruticicola (Trichia Hartm.) sp. juv.
hs hispida L.
er (Euomphalia West) strigella Drap.
Eulota fruticum Müll. |
Helicodonta diodonta Rssm.
Ex (Campylaea S. Str.) Capeki
Sp. nov.
Pupa (Pupilla Leach) muscorum Müll.
; 5 SE var. elongata Cl.
Noch tiefer folgt Miocaen-Sand mit Melanopsis, Turri-
tella etc. Stellenweise ist oberhalb der Schicht A noch
ein lößartiger Lehm von 60 cm Mächtigkeit und darüber
dunkle Erde 25 cm hoch, beides ohne Conchylien.
Andere Fundorte:
3 Oslavany.
PET BERN
ER
Profil: I. Ziegelofen.
l. Ackererde: 's m
. 2. Holozäne dunkle Erde: !ı—"s m
Pleistoz.: 3. lößartiger Lehm, Löß: 2-3 m. Conchylien:
Yallonia trnuilabris A. Br., Xerophila striata
Müll., Pupilla muscorum Müll., Lucena ob-
longa Drap. var. elongata A. Br.
En ; 1 9. Kr
4. pleistoz. Lehm: ? m. Luc. oblonga var.
elongata A. Br., Fossaria truncatula
Müll.
Hier sieht man wieder die Entwicklung der pleistoz. °
Molluskenfauna eines Fundortes von den Wasser-
bewohnern zu rein trockenirdischen Arten. re
II. Profil bei dem Zigeuner-Lager :
l. Ackererde: '!/a m |
2. Holozäne dunkle Erde: !a—!s m
Pleistoz.: 3. Löß: ? m Vallonia pulchella Müll. var.?,
tenuilabris A. Br., Pupilla muscorum Müll.
III. Schichten über dem Tertiär-Sand:
Profil: 1. Ackererde: '/; m
2. Holozäne dunkle Erde: !s; m
Pleistoz.: 3. lößartiger Lehm: !s -2 m. Vallonia pul-
chella Müll. var. costellata A. Br., Xerophila
striata Müll., Chondrula trid:ns Müll.
Tertiärsand: (Oncophora-Schichten bei Rzehak) mit Onco-
phora, Unio etc., und einer ? Patula sp.
IV. Ziegelhütte des J. Kosmäk:
Profil: 1. Ackererde: !a m
2. Holozäne dunkle Erde: Ya m
Pleistoz.: 3. Löß: ? m. Xerophila striata Müll., Pupilla
muscorum Müll., Sucena oblonga var. elongata
A Br.
25718 0%;
I. Ziegelhütte bei dem „Anna-Schacht“:
Vallonia pulchella Müll., var. costellata A. Br.,
tenuilabris A. Br., Xerophila striata Müll., Pu-
pilla muscorum Müll., Pupilla sp.
li. Ziegelhütte im Dorfe: ?
Vallonia tenuilabris A. Br., Xerophila striata Müll ,
Pupilla muscorum Müll. und P. m. var.
(maselaryana ?)
EEE: ee. \
III. Sandgrube bei der Straße nach Padochow:
Profil: Ackererde: '! m
Rostiarbige Erde: ! m
Pleistoz.: lößartiger Lehm: I—1!/s m. Pupilla muscorum
Müll., Xerophila striata Müll.
Gerölle: bis ?4 m
lößartiger Lehm: 1-2 m
Sand: ? ın
Aus dem Materiale Cape k’s:
Ivancice:
Hyalinia pseudohydatina Bel. Xero-
phila striata Müll., Pupilla muscorum Müll.,
Succinea oblonga Drap. var. elongata A. Br.
Prrumestı 'be Prerov :
Pupilla muscorum Müll., Succinea oblonga Drap.
var. elongata A. Br. |
Literatur.
') Sturany & Wagner, Über schalentragende Land-
. mollusken aus Albanien und Nachbargebieten. (Denkschr. der
mat. -nat. Kl. der (kais.) Akademie d. Wiss. Wien 1914.)
°) S. Clessin, Exkursions-Molluskenfauna Oest.- -Ungarns
.. und der Schweiz.
-°).J. Babor, a ces. plistoc. a holocaenu. (Arch.
proprix. vysk. Czech. Ri
YJar..Petrbok; Ein Beitrag zur. Kenntnis der pleistoz.
Mollusken von Niederösterreich (Verh. d. [k. k.] geol. Reichs-
anstalt. 19)7, Nr. 10)
Berk zelhak; Büliminus assilimis ZiEB, im Brünner Löß.
(ibid 1909). a
— Beitr. zur Kenntnis der Diluvialflora (Zeitschr. d.. mähr.
Landesmuseums XV. 1916).
*) Woldrich j., Prvni nälezy Machairodu v jeskynnim di-
luviu moravsk&m. a dolnorak. (Rozpr. Akad. Ved’.a umeni. Praha
1916). (Erste Funde der Machairoden im mährischen und unter-
österreich. Diluvium.)
re
Die Konchylienfauna diluvialer und alluvialer
Ablagerungen in der Umgebung von
Mühlhausen i. Th. |
Von
B. Klett, Mühlhausen i. Th.
Y:> Teil:
Im 4. Teile diese: Arbeit (Arch. f. Moll., Heft IV,
1921) wurden zwei isolierte Kalktufflager beschrieben,
die am Westrande des geologischen Kartenblattes
Worbis bei dem Derfe Winzingerode und bei der Ober-
mühle liegen. Ein drittes, räumlich ausgedehntes Lager,
liegt südöstlich der Stadt Worbis im Wippertale zu
beiden Seiten der Landstraße, die nach dem Dorfe
Kirchworbis führ.. K. v. Seebach schreibt über dieses
Kalktulfvorsxc:nmen in den Erläuterungen zum geo-
logischen Kartenblatte Worbis, 1872, S. 15: „Südöst-
lich von \Woerbis is das Vorkommen eines mürben
Kalktufts, der aus stehendem oder doch stagnierendem
Wasser sich niederschlug, als Seetravertin angedeutet
worden; eine scharfe Begrenzung war wegen fehlender
Äufschiüsse untunlich.‘“ Gegenwärtig ist das Lager
dicht bei dem Rittergute Neumühle in einer größeren
Grube aufgeschlossen und zeigte im Frühjahr 1920
folgendes Profil:
0,40 m Humusboden mit Muschelkalkschottern.
0,12 m weißer Kalksand. |
0,30 m dünne, bis fingerstarke, mürbe Kalkbänkchen.
0,25—0,60 m rostfarbene, mürbe Grottensteine.
0,80—1,00 — weißer Sand mit, 2 dünnen Torf-
schmitzchen.
0,60 m piastischer, grüner Ton (erbohrt).
0,90 m weißer Kalksand (erbohrt). |
Unter der letzteren. Schicht tritt das Grundwasser
zutage. Die Kalktuffablagerung ist außerordentlich arm
Pr ! WE
an Schriecken. Ein bloßes Aufsammeln liefert fast gar
kein Ergebnis, da größere Formen so gut wie völlig
fehlen. K. v. Seebach führt als vorkommend folgende
Arten an: Helix nemoralis, ericetorum, strigella, fruti-
cum, bidens, Succinea putris, Bithynia tentaculata.
Diese Schnecken sind wohl seinerzeit, da Aufschlüsse
fehlten, aui den Feldern aufgelesen worden und dürften
wohl kaum alle aus dem Tuff stammen. Durch
Schlämmen gewann ich aus dem Kalksande 29 Arten
von Konchylien, nämlich:
Corulus fulvus Müll. hig.
Hyalinia hammonis Ström. hig.
Vitrea crystallina Müll. 1
Punctum pygmaeum Drap. 1.
Patula rotundata Müll. 2.
Vallonia pulchella Müll. hig.
Valloniä costellata Al. Br. 1.
Vallonia costata Müll. hig.
Trichia hispida L. 1.
Eulota fruticum Müll. 1.
Arianta arbustorun L. 1.
Tachea hortensis Müll. 1.
Pupilla muscorum Müll. 5
Isthmia minutissima Hartm. 1.
Vertigo pygmaea Drap. 5.
Vertigo moulinsiana Dup. 5.
Vertigo antivertigo Drap. s. hig.
Vertigo substriata Jeffr. 3.
Vertigo angustior Jefir. 1.
Vertigo genesii Grdlr. 30.
Zua lubrica Müll. 7
Succinea pteifferi Rssm. 15.
Caryshium minimum Müll. 24.
Gulnaria ovata Drap. hig. (kleine Form).
Gulnaria ovata Drap: f. obtusa Kob. 2.
Limnephysa truncatula Müll. 2.
Gyrorbis spirorbis L. hig.
Bythinia tentaculata L. 15.
Pisidıum ‚fontinale C. Pf. 3.
Von besonderem Interesse ist das häufige ° ‘Vor-
kommen von Vertigo genesii Grdl., sowie das Auftreten
von Vertigo substriata Jeff. NOREACH: alpin. Glazial-
relikt.)
u N
Wenn K. v. Seebach das Tufflager als Seetravertin
bezeichnete, so dachte er dabei wohl an eine Ablage-
rung in einem größeren Wasserbecken. Diese Annahme
wird durch die aufgefundenen. Schnecken nicht .be-
stätigt. Die vorkommenden Süßwasserschnecken sind
ausnahmslos Formen, die in Wiesengräben, Sümpfen
und träge fließenden Gewässern leben. Der Kalktuff
ist als @uellmoorbildung der nahen Wipperquelle
anzusehen. Ä
Auf dem geologischen Kartenblatte Langensalza
und dem südlich angrenzenden Blatte Henningsleben
liegt ein Kaiktufflager diluvialen Ursprungs auf dem
Sülzenberge bei Ufhoven. Die Höhenlage über dem
heutigen Wasserspiegel der Salza beträgt 28 m. Das
Lager, welches ehemals in zahlreichen Gruben und
Brüchen abgebaut worden ist, hat eine Längsausdeh-
nung von etwa 500 m und eine Breite von 250 m.
Zurzeit ist nur ein einziger Aufschluß am Nordostvor-
sprung des Berges vorhanden. Er zeigt folgendes
Profil: |
0,30 m Hiumusdecke mit Kalkschottern.
0,50—0,75 m brauner Löß mit eingebetteten Kalk-
tuffbrocken nebst einzelnen Lößkindeln,
0,60 m weißgrauer Kalksand mit Kalktuffbrocken
(Grottensteinen).
1,00 m Grottensteine mit Nestern aus gelbbraunem,
lockeren Charatuff.
Die Sandbank, welche etwa 3 m mächtig gewesen
ist, ist nicht mehr aufgeschlossen. Das Kalktufflager
wird von einer Tonschicht (2,3 m) unterlagert und ruht
mit dieser auf den Letten des untern Keupers.
Beschrieben ist der diluviale Kalktuff des. Sülzen-
berges in den Erläuterungen zum geologischen Karten-
blatte Langensalza, S. 54—57, sowie in den Erläute-
ut
rungen zum geologischen Kartenblatte Henningsleben
S. 45—47 (1905). Eine weitere kleine Arbeit über Jie
Langensalzaer Kalktuffe veröffentlichte Forstmeister
Tischbein 1871 im Nachrichtsblatt der D. Malak. Ges.
S. 547. Die älteste Abhandlung erschien um 1750.
Ihr Verfasser war der Bergrat Chr. Gottlieb Schober
in Wieliczka, ein geborener Langensalzaer.
Bei der geologischen Aufnahme des BlattesLangen-
salza 1909/02 wurden im Kalktuffe des Sülzenberges
20 Arten von Konchylien festgestellt und zwar im
festen Tuffstein (Werkstein):
—- Helix (Petasia) bidens Chemn.
—- Helix (Fruticicola) rufescens Penn.
Helix (Fruticicola) incarnata Müll.
Helix (Arianta) arbustorum L.
Cochlicopa (Zua) lubrica Müll.
Succinea pfeifferi Rssm.
Carychium minimum Müll.
l.inınaea ovata Drap.
Tropidiscus marginatus Drap.
Bythinia tentaculata L.
—. Valvata macrostoma St.
Belgrandia cf. marginata Mich.
In Chara-Tuff:
Candona pubescens Koch.
Limnaea stagnalis L.
Gulnaria ovata Drap.
Tropidiscus marginatus Drap.
Belgrandia marginata Mich.
Bythinia tentaculata L.
Pisidium fontinale C. Pf.
Im Ton:
Vallonia pulchella Müll.
-- Azeca Menkeana C. Pf.
Limnophysa truncatula Müll.
Gyrorbis leucostoma Mill. (rotundatus Poir.).
Tropidiscus marginatus Drap.
Valvata cristata Müll.
Belgrandia cf. marginata Mich.
Pisidium fontinale C. Pf.
Da die Werkbank und der Ton nicht mehr aufge-
schlossen sind, so mußte ich mich darauf beschränken,
den Fossilgehalt des Chara-Tuffes festzustellen. Ich
gewann durch Schlämmen einer beträchtlichen Menge
des lockeren Sandes 34 Arten; 4 von den bei der
ceologischen Aufnahme festgestellten Arten, sie sind in
dem obigen Verzeichnisse durch ein -- gekennzeichnet,
vermochte ich nicht aufzufinden. Es sind demnach bis
jetzt aus dem diluvialen Kalktuffe des Sülzenberges
38 Arten von Konchylien bekannt:
Ich fand:
Conulus fulvus Müll. hig.
Hyalinia petronella (Chrp.) Pfr. hig.
Zonitoides nitida Müll. hig.
Punctum pygmaeum Drap. 4.
Paiula ruderata Stud. 34.
Vallonia pulchella Müll. s.. hig.
Vallonia costellata Al. Br. 4.
Vallonia costata Müll. hig.
Monacha incarnata Müll: 4
Arianta arbustorum L. 1.
Napaeus möntanus Drap. 4.
Pupilla muscorum Müll. 7.
Pupilla muszorum Müll., f. unidentata C. Pi. 4.
Vertigo moulinsiana Dup. 3.
Vertigo antivertigo Drap. hig.
Vertigo pusilla Müll. 1.
Vertigo genesii Grdl. 3 (vierzähnige Form).
Kuzmicia bidentata Ström. 4 und viele Bruchstücke.
Cionella lubrica Müll. 10.
Cionella lubrica Müll., var. exigua Mke. 6.
Caccilianella acicula Müll. 10.
Succinea pfeifferi Rssm. 4.
Carychium minimum Müll. hig.
Limnaea stagnalis L. 3.
Gulnaria ovata Drap. s. hig.
Limnophysa palustris: Müll. 1.
Limnephysa truncatula. Müll. hig.
Tropidiscus umbilicatus Müll. 2.
Gyrorbis leucostoma Mill. s. hig.
Armiger nautileus L. hig.
Bythinia tentaculata L. hig.
Belgrandia cf. marginata Mich. hig.
Vailvata cristata Müll. hig.
Pisiäium fontinale C. Pf. 10.
Candona pubescens’Koch hig.
Die Fauna des Kalktuffes vom Sülzenberge ist
im Vergleich zu der des diluvialen Kalktuffes vom Ton-
wu a
berge bei Mühlhausen i. Th. eine verhältnismäßig
artenarme. Es stehen hier 38 den dort gefundenen
60 Arten gegenüber.
Für das diluviale Alter der Ablagerung spricht
außer der Höhenlage besonders das Auftreten von
Belgrandia marginata Mich. Außer dieser Schnecke
gelten in Thüringen als Glazialrelikte Patula ruderata
Stud., die verhältnismäßig häufig auftritt, Vallonia
costellata Ab. Br. und Vertigo senesii Grdlr. |
Das Kalktufflager auf dem Sülzenberge bei UF-
hoven ist zweifellos eine Quellmoorbildung. Ueber
die Entstehung des Lagers sagen die Erläuterungen
zum Blatte Langensalza S. 57: Die Quellen, welche
diesen Tuff einst absetzten, sind längst versiegt, sie
entsprangen vermutlich aus kleinen Spalten und waren
so. dıe Vorläuferinnen der. starken Quellen, die wir
jetzt an derı Golken emporsteigen sehen.“
Ein weit ausgedehnteres Kalktufflager als das des
Sülzenberges erfüllt den Boden des Salzatales ober-
und unterhalb der Stadt Langensalza. Die Stadt selbst
ist zum größten Teile auf dem Kalktuffboden erbaut.
Die lLängsausdehnung des Tufflagers beträgt 6—7 km,
die Breite 0,5--1 km. Der Kalktuff ist dicht bei dem
Bahnhofe der Stadt in großen Steinbrüchen aufge-
schlossen. Der Schrötersche Steinbruch zeigte im Früh-
jahre 1920 folgendes Profil:
0,50 m Humus,
1,60 m erdiger Kalksand,
5,00 m Grottensteine, lockere Bänke,
5,50 m Werkbank.
Die letztere zerfiel in drei gesonderte Schichten
von 1,80 m, 2 m, 1,70 m Höhe und reicht nach An-
gabe der Arbeiter noch etwa 1,50 m in die Tiefe, wo sie
auf einer Torfschicht von 0,30—0,40 m auflagern soll,
By
Auf der Sohle des Bruches tritt das Grundwasser zu-
tage. Einzelne Nester von Charasand zwischen den
Grottensteinen sind reich an Schnecken, ebenso der
erdige Kalksand. |
In dem benachbarten Teisch’schen Bruche e die
Werkbank 9,80 m stark entwickelt, dagegen sind in
einer Sandgrube in der Rosengasse von Ufhoven. die
Tuffablagerungen bis zur Tiefe von 6 m aufgeschlossen
und bestehen hier nur aus dünnen Chara-Sandschichten
mit einzelnen Lagen inkrustierter Pflanzenstengel.
Unterhalb der Stadt Langensalza, in der Nähe
der Rasenmühle, gewährt eine Anzahl Sandgruben
ebenfalls einen guten Einblick in das Kalktufflager,
doch nur in seine oberen Schichten. Zurzeit sind in
dem Bruche von Witt aufgeschlossen:
0,50 m Humusdecke,
0,30 m Grottensteine,
0,35 m erdiger Kalksand,
0,20 m Grottensteine,
0,22 m Charasand,
0,10 m Grottensteine,
0,80 m Charasand,
0,60 m Werkbank.
Hier tritt das Grundwasser schon in einer :Tiefe
von 3 m zutage.
Die Erläuterungen zum geologischen Blatte
Langensalza bringen auf Seite 70 ein Verzeichnis der
in dem jüngeren Kalktuffe gefundenen Schnecken. Es
werden 18 Arten aufgeführt. Vier Arten, und zwar
Arianta arbustorum L., Xerophila striata Müll. var.
nilssoniana Beck, Gyrorbis spirorbis L. und Bythinia
ventricosa Gray vermochte ich nicht aufzufinden. Durch
Schlämmen stellte ich 51 Arten fest, und zwar fand ich
in dem erdigen Kalktuffe des Schröterschen Bruches;
BE NER
Hyalinia hammonis Ström. 1.
Zonitoides nitida Müll. 4.
Patula rotundata Mülı. 2.
Vailonia pulchella Müll. hig.
Vallonia costellata Al. Str. 13.
Vallonıa excentrica Sterki 5.
Vailonia costata Müll: hie.
Trichia hispida L. var. conica Jeffr. 1.
Monacha incarrata Müll. 1.
Eulota fruticum Müll. 5.
Xerophila strıata Müll. s. hig.
Chondrula tridens Müll. 15.
Torquila irumentum Drap. 13.
Pupilla muscorum Müll. s. hig. (viele Albinos).
Istımia minutissima Hartm. s. hig.
Vertigo pygmaea Drap. s. hig.
Vertigo moulinsiana Dup. 2.
Vertigo antivertigo Drap. s. hig.
Vertigo angustior Jeffr. hig.
Cionella lubrica Müll. hig.
Cionella lubrica Müll., var. exigua Mke. 10.
Succinea pfeifieri Rssm. 5.
Carychium minimum Müll. hig.
Limnaea stagnalis L. 4.
Gulnaria ovata Drap. hig. (sehr kl. Form).
Limnophysa palustris Müll. 2.
Limrophysa truncatula Müll. hig.
Physa fontinalis L. 4.
Tropidiscus umbilicatus Müll. hig.
Tropidiscus carinatus Müll., var. dubius Hartm. hie.
Bathyomphalus contortus L. 6.
Armiger nautileus L. 4.
"Hippeutis complanatus L. 1.
Bythinia tentaculata L. hig.
Valvata crıstata Müll. hig.
Cypris sp.
Wesentlich verschieden hiervon ist die Schnecken-
fauna der tiefer: liegenden Sandnester, welche der
Grottensteinschicht eingebettet sind. Ich lasse das Ver-
zeichnis der aufgefundenen Schnecken folgen:
+ Corulus fulvus Müll. s. hig.
Hyalinia hammonis Ström 5.
—- Vitrea contracta Wstld. 12.
Zonitoides nitida Müll. hig.
-- Punetum pygmaeum Drap. 9.
Patula rotundata Müll. s. hig.
Vallonia pulchella Müll. 2.
Vallonia costellata Al. Br. 1.
Vallonia costata Müll. 12.
2 A
—- Trichia hispida L. 1.
Monacha incarnata Müll. 3.
Eulota fruticum Müll. 8.
—- Tachea hortensis Müll. 1.
Pupilla muscorum Müll. hig.
Isthmia minutissima Hartm. 3.
Vertigo pygmaea Drap. 9.
Vertico meulinsiana Dup. s. hig.
Vertigo antivertigo Drap. s. hig.
Vertigo angustior Jefir. 5.
-- Pırostoma ventrisosa Drap. 2.
Cionella lubrica Müll. 19.
Suceinea pfeifferi Rssm. hig.
Carychium mirimum Müll. s. hig.
Limnaea starnalis L. hig.
Gulnaria ovata Drap. s. hig.
—- Limnophysa palustris Müll. f. curta Cless. hig.
Limnophysa truncatula Müll. hig.
Physa fontinalis L. 10.
-- Gyrorbis leusostoma Mill. s. hig.
—- Ancylus fluviatilis Müll. 4.
- - Ancylus lacustris L. 3.
Bythinia tentaculata L. hig.
Valvata cristata Müll. s. hig.
— Pisidium fontinale C. Pf. 1.
Cypris sp.
In den tieferen Schichten fehlt Xerophila striata
Müll. In dem erdigen Kalksande fand ich 130 Stück.
Es fehlt Chondrula tridens Müll., Isthmia minutissima
Hartm. ist in den oberen Schichten sehr häufig, wurde.
im Charasande dagegen nur in 3 Exemplaren gefunden.
Die genasuten Arten lieben trockene, kurzgrasige Ab-
hänge als Aufenthaltsort. Tropidiscus umbilicatus Mill.
und T. carinatus Müll. var. dubius Hartm., in dem
erdigen Tuffe häufig, fehlen in den tieferen Schichten.
Unter den Landschnecken des Charasandes finden sich
zahlreich solche, die an feuchten Orten, auf Wiesen,
in schattigen Wäldern leben. Conulus fulvus Müll. im
Charasaside häufig, fehlt im erdigen Kalktuffe der
oberen Schicht. Patula rotundata Müll. ist in den
tieferen Schichten die häufigste Schnecke, wurde in der
erdigen Tuffschicht zweimal gefunden. Dasselbe gilt
ne. ent,
von Vertigo moulinsiana Dup. Gyrorbis leucostoma
Mill: überaus häufig in den tieferen Lagen, fehlt de
erdigen Tuffe völlig. Besonders wichtig ist das Vor-
kommen der seltenen Vitrea contracta Wstld. in dem
Charasande.
Die mit einem -- bezeichneten Formen wurden
nur im Charasande aufgefunden.
Unterhalb der Stadt Langensalza, in der Nähe der
Rasenmühle, gewann ich durch Schlämmen aus den
lockeren Sandschichten eine außerordentlich große Zahl
von Schnecken, und konnte ich damit die bisher fest-
gestellte Fauna des jüngeren Kalktuffs von Langen-
salza ergänzen. Der Vollständigkeit halber füge
ich das Verzeichnis der bei der Rasenmühle gefundenen
Schnecken bei und bezeichne die neu auftretenden Arten
wieder durch ein --. Es wurden gefunden:
Conulus fulvus Müll. hfg.
Hyalinia hammonis Ström. hig.
Zonitoides nitida Müll. 9.
Punctum pygmaeum Drap. 3.
Vallonia pulchella Müll. hig.
Valıonia <ostellata Al. Br. 8.
Vallonia costata Müll. hig.
Trichia hispida L. hig.
-Eulota fruticum Müll. hfg.
Xerophila striata Müll. hig.
Chondrula tridens Müll. 3.
Torquilla frumentum Drap. 13.
Pupiila muscorum Müll. s. hig.
Isthmia minutissima Hartm. hig.
-+- Vertigo alpestris Ald. 1.
Vertigo pygmaea Drap. hig.
Vertigo meulinsiana Dup. 7.
Veıtigo antivertigo Drap. hig.
Vertigo angustior Jeffr. hfg.
‘Cionella lubrica Müll. hig.
- Cionella lubrica Müll., var. exigua Mke. 19.
--.Caecilianella -acicula Müll. hig.
Succinea pfeifferi Rssm. s. hig.
-- Succinea oblonga Drap. 1.
Carychium minimum Müll. hig.
Limnaea stagnalis L. hig.
Gulnaria ovata Drap. hig.
nt
Limnophysa palustris Müll. hig.
Limnophysa truncatula Müll. hig.
Physa fontinalis L. hig.
Tropidiscus umbilicatus Müll. hig.
Tropidiscus carinatus Müll, var. dubius Hartm. hfg.
Gyrorbis leucostoma Mill. hig.
Bathyomphalus contortus L. s. hig.
Bythinia tentaculata L. s. hig.
—- Bythinia leachi Shepp. 6.
Valvata cristata Müll. hig.
Pisidium fontinale C. Pf. 4.
Cypris sp. |
Das jüngere Kalktufflager verdankt seine Ent-
stehung wohl in der Hauptsache den Golkenquellen,
ist demnach als Quellmoorbildung anzusehen. Bei
der großen Mächtigkeit des Lagers ist anzunehmen,
daß die tieferen Schichten schon am Ausgange der
Diluvtalzeit gebildet worden sind. Dafür spricht viel-
leicht das sehr häufige Auftreten von Vertigo moulin-
siana Dip. in den tieferen Schichten, während sie in
den höheren Lagen selten vorkommt.
Nicht weniger umfangreich als auf dem Blatte
Langensalza sind die Kalktuffablagerungen auf dem
Gebiete des geologischen Kartenblattes Heiligenstadt
(Eichsfeid). Sie erstrecken sich von den Toren der
Stadt Heiligenstadt im Tale der vereinigten Geisiede
und .des Pferdebaches bis zum Dorfe Geisleden. Die-
selben Abiagerungen sind im benachbarten Luttertale
und im Aßbachtale verbreitet. Zahlreiche, das Kalktuff-
lager fast bis zur Sohle aufschließende Gruben ge-
währen einen guten Einblick und zeigen, daß der Tufi
aus einem weißlichen, lockeren, krümelisen Material
besteht, welches zum Mergeln der Felder benutzt wird.
Eine Werkbank ist nirgends ausgebildet, doch befinden
sich hier und da Schichten von lockeren, zelligen
Grottensteinen. Einzelne Lagen bestehen aus weißem
Charasande, der viele Charafrüchte enthält.
Bade, ©
Der Bruch der Eichsfelder Mergelwerke zeigte i
Frühjahr 1920 folgendes Profil:
3,20 m erdiger Kalksand,
0,65 m inkrustierte, fingerstarke Pflanzenstengel,
0,25 m lockerer, erdiger Tuff,
0,30 m weißer Charasand,
0,02 m Torf,
2,60 m weißer Charasand,
0,20 m inkrustierte Pflanzenstengel,
0,80 m erdiger, schneckenreicher Tuff.
Im benachbarten Bruche war das Kalktufflager
wie folgt aufgeschlossen: |
0,20 m Humusschicht,
0,36 m erdiger Sand,
4,00 m weißer Charasand,
2,00 m dünnbankige, locker liegende Grottensteine,
0,60 m Girottensteine und Quellsinterbildungen,
0,55 m weißer Kalksand,
0,50 m Grottensteine,
0,70 m weißer Kalksand,
0,15 m inkrustierte Schilfstengel,
1,00 m weißer Kalksand.
Besonders schneckenreich zeigten sich die beiden
untersten Schichten.
Ich habe alle vorhandenen Thifforiben? besucht
und durch Aufsammeln und Schlämmen großer Mengen
von lockerem Material folgende Fauna feststellen
können. -Bemerken möchte ich noch, daß im Begleit-
worte zum geologischen Kartenblatte Heiligenstadt
Schnecken nicht aufgeführt werden. Ob sonst schon ein
Verzeichnis besteht, entzieht sich meiner Kenntnis. Das
Material hat, wie alle übrigen Funde, Herrn Dr. Geyer
vorgelegen zwecks Nachprüfung der Bestimmungen.
Es wurden im Heiligenstadter Kalktufflager gefunden:
3
= ae
Vitrina diaphana Drap. 7 |
Viirina major Fer. (elliptica Brown.) > :
Conulus fulvus Müll hig.
Hyalıniz cellarıa Müll hir.
Hyalinis nitidula Drap. hiz.
Hyalinia lentıcula Held. - hie.
unge pramasum ee F
Patula rotundata Müll s_ hie Eu $
Patula ruderata Stud. 1. ?
Isoronostoma Im. 3. .
irschisa hispida L_ s_ "
Licier hispida 1_, var. conica Jefir. hig.
.
Kucmiia parvula Stud. 2 nr | Be
Kuzmicia bidentata Ström. hig. 2 9
Pirostoma ventricosa Dran. hig.
ERS
Succinea pfeifferi Rssm. hig.
Carychium minimum Müll. s. hig.
Limnaea stagnalis L., sehr kl. Form, 5.
Gulnaria ovata Drap. hig.
Gulnaria peregra. Müll. 7.
Limnophysa palustris Müll. 4.
Limnophysa palustris Müll. f. clessiniana Haz. 3.
Limnophysa truncatula Müll. s. hig.
Physa fontinalis L. hig.
Aplexa hypnorum L. 2.
Gyrorbis spirorbis L. 2.
Gyrorbis leucostoma Mill s. hig.
Armiger nautileus L. hig.
Bathyomphalus contortus L. s. hig.
Hippeutis complanatus L. hig.
Segmentina ni.ida Müll. 1.
Acme polita Hartm. s. hig.
Bythinia tentaculata L. s. hig.
Valvata cristata Müll. hig.
Pisidium fontinale C. Pf. 4.
Pisisium pusillum Gm. hig.
Pisidium obtusale C. Pf. 4.
Pisidium milium Held. hig.
Das sind 73 Arten, von denen 4 zur Reliktenfauna
gehören, nämlich Patula ruderata Stud., Vertigo
alpestris Äld., V. moulinsiana Dup. und V. substriata
Jeffr. Das Kalktufflager verdankt seine Entstehung
sowohl der Geislede und dem Pferdebache, als auch
den .auf der Muschelkalk-Röthgrenze austretenden
Quellen, die meist längst wieder versiegt sind. Die
Bildungszeit begann wohl schon im älteren Alluvium,
was aus dem großen Umfange und der Mächtigkeit
der Ablagerungen, wie auch aus dem Auftreten ver-
schiedener zur Glazialreliktenfauna gehörenden
Schnecken geschlossen werden darf. Ursprünglich ist
das Lager wohl eine Quellmoorbildung gewesen. Doch
haben die Sinkstoffe der Bäche zur Bildung des Tuff-
lagers beigetragen. Merkwürdigerweise findet sich
unter dem reichen Sammelmaterial nicht ein Exemplar
von Tropidiscus, welches in den Thüringer Tufflagern
sonst eine der häufigsten Formen ist. Auch Isthmia
minutissina Hartm. und Vertigo angustior Jeffr. fehlen.
Nie BAR
Eine neue Vivipara.
Von
W. Blume (Altfraunhofen).
Vor einer Reihe von Jahren erhielt ich aus dem
Waipie-Tal von Hawaii vier Stücke einer Vivipara,
die als Vivipara malleata Rve. bestimmt waren. Eine
genauere Vergleichung mit dieser Art — ich erhielt zu
diesem Zweck auch Vergleichsmaterial vom Münchener
Zool. Museum, wofür ich Herrn Benefizat Weber
an dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank
aussprechen möchte — ergab aber, daß meine Stücke
mit malleata sicher nichts zu tun haben. Einmal fehlen
ihnen die für die malleata-Formen charakteristischen
eingedrückten Punktreihen, dann aber liegen die Haupt-
unterschiede in den grundverschiedenen. Deckeln.
Kobelt beschränkt in seiner Vivipara-Monographie im
Martini-Chemnitz Conchylienkabinett die Vivipara
malieata auf Japan; über eine auf Hawaii vor-
kommende Vivipara konnte ich in der mir zugänglichen
Literatur aber überhaupt nichts finden. Nun wäre ja
der Gedanke an eine Verschleppung nicht von der
Hand zu weisen und es wäre wohl möglich, daß sich
die Tiere in Hawaii — ich erhielt sie damals direkt
von dorther — zu einer besonderen Lokalrasse umge-
bildet haben. Jedenfalls: aber lassen sich die Tiere
mit keiner mir bekannten Form vereinigen, so daß ich
sie als nova Species beschreiben möchte. Zu Ehren
meines Freundes Josef Schedel, der mich vor vielen
Jahren zur Conchyliologie anleitete, möchte ich ihr den
Namen 'schedeli beilegen.
Vivipara schedeli n. Sp.
Gehäuse schräg ritzförmig durchbohrt, mäßig
bauchig, stumpf eiförmig ‘bis gedrungen kegelförmig,
ziemlich festschalig, die ersten zwei Umgänge etwas
er
arrodiert, die nächsten 1—2 Umgänge rostbraun ge-
färbt, in dichten und ziemlich regelmäßigen Abständen
mit schwärzlichen Rippenstreifen versehen, übriges Ge-
häuse :dinkel oliv gefärbt, gegen die Mündung hin
unregelmäßig rippenstreifig. 5 Umgänge mit abge-
stumpftem Apex: Umgänge unter der ziemlich tiefen
Naht etwas abgeflacht. Letzte Windung groß und
ziemlich aufgetrieben. Mündung etwas: schräg, spitz-
eiförmig. Mundsaum zusammenhängend, schwarz
gefärbt. | Er Be
Alt. 38—40 mm; lat. 29—30 mm; apert. obl. 22,
lat. 16 mm. nn |
Deckel: Außenseite: Der exzentrische Nucleus
fein gestreift, umgeben von ca. 20 lamellenartigen
Anwachsstreifen, graubraun. Innenseite: An der
großen Anwachsstelle dunkelrotbraun gefärbt, matt,
mit erhabener dichter wabenartiger Körnelung. Der
übrige Teil glatt, dunkelbraun.
Ein ausgestorbener schlesischer Unio.
Zu ie Von x
J. Sprick in Oels (Schles.).
Vor mehr als 50 Jahren fand der Lehrer Rohrmaan
in Schwierse, Kreis Oels, im Schwiersebach einen Unio
tumidus von besonderer Gestalt, den Prof. Kobelt var.
rohrmanni benannte. Bei meiner Uebersiedlung nach
Oels:vor mehreren Jahren hatte ich mir vorgenommen,
mir diesen Unio zu verschaffen. Seit dieser Zeit habe
ich nun wiederholt im Schwiersebach bei hohem und
niedrigem Wasserstande, bachaufwärts und bachab-
wärts‘ von Schwierse nach dieser Muschel gesucht,
doch fand ich sie nicht. Ich befragte die bachräumen-
den Arbeiter nach Muscheln, erfreute mich der Hiife
an
des Lehrers in Schwierse und der Schuljugend sowohl
dort als auch in den ebenfalls am Schwiersebache ge-
legenen .Dörfern Buselwitz und Kl. Ellguth, aber Unio
rohrmunni war nicht zu finden. Nur Unio crassus
Retzius wurde gefunden, dessen Vorkommen im
Schwiersebach unter der Bezeichnung ‚„Unio batavus,
auch zu forma crassus hinneigend‘ schon von Dr.
Franz im Nachrichtsblatte 1907, Heft 1, Seite 28, er-
wähnt worden ist. |
Es kann also angenommen werden, daß Unio
rohrmanni, der wohl nur eine pathologische Form war,
zugrunde gegangen ist. Wir können ihn daher wohl
in unseren Verzeichnissen fortab außer acht lassen.
Liste ostisländischer Land=- und Süßwasser-
Mollusken.
Von
Hans Schlesch, Seydistjördur, Island.
Bis zu meiner hiesigen Ankunft im Sommer 1919
war ÖOstisland nur von wenigen Forschern besucht
worden, die hier und da lokal Mollusken sammelten.
Es ist mir deshalb ein Vergnügen, diese Re-
sultate und die Ergebnisse meiner Sammelexkursionen
im Sommer 1919 und 1920 vervollständigen zu können.
Die Belegexemplare werden in der „Schlesch-Collection“
im Museum von Hull aufbewahrt.
Die Fauna zeigt genaue Uebereinstimmung mit
Skandinavien, arktische Formen wie Vertigo arctica,
Neritostoma groenlandica und Gyraulus arcticus fehlen ganz,
dagegen kommt hier sehr häufig Arion ater vor, sowie
Helicigona arbustorum, die hier in Island eine sehr be-
schränkte Verbreitung hat. Es herrscht auch eine
Uebereinstimmung im Klima, der Sommer ist hier sehr
u
mild und es finden häufige Niederschläge statt. Cha-
rakteristisch ist auch, daß die meisten Formen in
großer Individuenzahl vorkommen, was wohl als eine
Folge des größeren Nu ın Ostisland anzu-
sehen ist.
Limax arborum (Bouchard- Chafterenefiee L. marginatus
Müller)
Bakkafjördur (A. C. rag. Fe
(H. Schlesch)
Gemein verbreitet.
— var. alpestris (Lesson & ea ie . v. rupicola
Less. & Poll.)
Seydisijördur (H. Schlesch).
— var. niger (Scharfi)
Seydisfjördur (H. Schlesch)
Agriolimax agrestis (Linne)
Seydisfjördur (H. Schlesch)
Gemein verbreitet. |
Vitrina pellueida (Müller) (= V. angelica Beck)
Nordfjördur (F. H. Sikes), ne het Schlesch)
Gemein verbreitet.
Euconulus fulvus (Müller) (= E. fabrieii Beck)
Seydisfjördur (F. H. Sikes & H. Schlesch)
Gemein verbreitet.
Hyalinia alliaria (Müller)
Seydistjördur (H. Schlesch)
Selten.
Hyalinia radiatula (Alder) (= H. hammonis , Ström)
Seydisfjördur (H. Schlesch)
Selten.
Arion ater (Linne£)
Seydisfjördur, Mjöafjördur, rer Lod-
mundarfjördur (H. a |
Gemein.
— rn
Arion subfuseus (Draparnaud)
Seydisfjördur (H. Schlesch)
Gemein. |
Arion eircumscriptus Johnston
Seydisfjördur (H. Schlesch)
Selten.
Helicigona arbustorum (Linne)
Bülandstindur, Bernfjördur (A. C. Johansen), Nes,
Nordfjördur (S. Tömasson & F. H. Sikes), Seydis-
tjördur (B. Samnudsen, Eagle Clarke, H. Schlesch\,
Bödvarsdelur, Vopnafjördur (B. Samnudson), Ekkju-
tell, Flötsdal 1. Juli 1921 (H. Schlesch), Gilsä, Jökul-
dal, 3. Juli 1921 (H. Schlesch)
Sehr gemein.
— var. flavescens (FEerussac)
Ekkjufell, Fljötsdal 1. Juli 1921, 1 Expl. (H. Schlesch)
— var. alpestris (L. Pfeiffer) et alpicola Ferussac)
Nordfjördur (F.H. Sikes), Seydisijördur (H. Schlesch)
— var. efasciata (Mörch) (= var. fuscescens Dum. & Morl.)
Seydisfjördur (H. Schlesch)
— var. hypnicola (Mabille)
„Islandia borealis“ (iido clar. Servain) in Wester-
lund, Synopsis mollusc. extram. Scandia 1897,
pag. 53. |
— var. morboso-albina (Rossm.)
Seydisfjordur 26. Juni 1921, 1 Stück. :
Cepaea hortensis (Müller)
Wird von F. H. Sikes angegeben von Seydis-
hördur.
Pupilla muscorum (Linne)
Seydisfjördur, 3 Expl. (H. Schlesch)
Cochlicopa lubrica (Müller)
Seydisfjördur. Selten. (H. Schlesch).
Succinea (Ner:tostoma) gr oenl ındica (Beck)
SS
Kommt sehr gemein vor gegenüber Firöi in Seydis-
fjord nahe am Wasser, besonders am Bryum, 3. Juni
1921.
var. albina Schlesch, nov. var.
12 Stücke, Type spec. (Coll. Schlesch, Hull Mus.)
Radix orata (Draparnaud)
Sudurland, Fljötsdalsherad (B. Samnudson)
Eidar, Fljöbsdalsherad (H. Schlesch)
Spärlich.
Lymnaea peregra var. piniana (Hazay)
Nur in einem abgestorbenen Stück in einem kleinen
Wasser oberhalb Firöi in Seydisfjord gefunden,
3. Juni 1921.
Lymnaea truncatula (Müller)
Seydisijördur und Egilstadur (Fljötsdalsherad)
(H. Schlesch). Gemein in Gräben.
Gyraulus glaber (Jeifreys)
Eidar, Fljötsdalsherad (H. Schlesch).
Pisidium amnicum (Müller)
Egilsstadur, Fljötsdalsherad (H. Schlesch)
Pisidium pulchellum (Jenyns)
Eidar (Fljötsdalsherad), Vestdalseyri, Seyıistjßrdit
(H. Schlesch)
Pisidium nitidum (Jenyns)
Sujöholt, Eidar und Ketilsstadur in Fljötsherad, Vest-
dalur, Vestdalseyri und Seydistjördur (H. Schlesch)
Pisidium subtruncatum (Malm)
Sujöholt, Eidar und Ketilsstadur in Fljötsdalsherad,
Vestdalur, Vestdalseyri und Seydisijördur
(H. Schlesch)
Pisidium casertanum (Poli) (= P. fossarinum Clessin)
Egilsstadur und Sujöholt in Fljötsdalsherad, Vest-
dalur und Seydisfjördur (H. Schlesch) |
Pisidium milium (Held)
a re
Sujöholt und Eidar in Fljötsdalsherad, Vestdalur,
Vestdalseyri und Seydistjördur (A. Schlesch)
Pis’dium henslowanum (Sheppard)
Ketilsstadur und Eidarin Fljötsdalsherad (H. Schlesch)
Pisidium hibernicum (Westerlund) |
Ketilsstaden und Eidar in Fljötsdalsherad, _Vest-
dalseyri in: Seydisijördur (H. Schlesch).
Ein Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna
Ä von Hiddensoe.
Von
S. Jaeckel, Charlottenburg.
Gelegentlich eines viertägigen Aufenthaltes auf der
Insel Hiddensoe westlich von Rügen machte ich einige
malakozoologische Beobachtungen, die aber in keiner
Weise Änspruch auf Vollständigkeit erheben, da der
Zweck meines Besuches der Insel vorwiegend ornitho-
logischer Art war — Hiddensoe ist bekanntlich Vogel-
schutzgebiet — und damit fast die ganze Zeit ausgefüllt
wurde. Von größeren Landschnecken fand ich auf dem
Alt-Bessin, einem vom Nordende der Insel nach Süden
ziehenden Vorsprung, Cepaea nemoralis L., und zwar
‚ an den Sträuchern von Weißdorn und Weinrose (Rosa
rubiginosa,), die dort reiche Bestände bildet.
In fast ausgetrockneten, wesentlich mit Schilf be-
wachsenen Brackwassertümpeln an der Westküste der
Insel bei Neuendorf, dicht hinter der Ufermauer,
sammelte ich leere Schalen von ZLymnaea. ovata L.,
die ich zur forma baltica stellen möchte. Da selbst
bei hohen Fluten ein direktes Eindringen von Meer-
wasser in diese Tümpel nicht anzunehmen ist, dürften
die Schalen nicht hineingespült sein — die Art kommt
nämlich auch in der Ostsee selbst vor — sondern die
RL. oe
Tiere haben dort gelebt und sind wohl beim Aus-
trocknen der Tümpel dort abgestorben.
Bei einer Fahrt auf einem Fischerboot ließ ich
vom Meeresgrunde, etwa aus 2—3 m Tiefe, Wasser-
gewächse heraufholen und suchte sie nach Mollusken
ab. Es war eine Armlsuchteralge (Chara), die reine
Bestände bildet. Die Ausbeute bestand in jungen
Stücken von Cardium edule L., Mytilus edulis L.,
Hydrobia baltica Nils., einer kleinen Form von Littorina
tenebrosa Mont., Lymnaea ovata f. baltica L., lebende
Tiere, leere Schalen und reichlich Laichklumpen; die
Schalen beider Fundorte gleichen sich, sind klein und
machen den Eindruck einer gewissen Entartung.
Schließlich noch Neritina fluviatilis var. littoralis baltica L.,
deren Schalen ebenfalls klein sind, mit sehr zarter
Zeichnung und erweiterter Mündung. Im ganzen ge-
nommen eine aus verkümmerten marinen Mollusken
und teilweise aus Einwanderern aus dem Süßwasser
bestehende, artenarme Fauna. Daß Neritina fluviatilis
L. ins Brackwasser geht, ist leicht zu erklären, da zahl-
reiche Arten der Gattung im Meere leben, wo wohl
auch ihre eigentliche Heimat ist. Im Berliner zoolog.
Museum liegen u. a. Stücke von Ner. fluviatilis var.
baltica, die in der Ostsee bei Stralsund gesammelt
wurden. Schermer berichtet im „Nachrichtsblatt‘“‘ 1918,
Heft IV, über die Brackwasserfauna einiger Gewässer
Schleswig-Holtsteins und führt dabei unter anderen
Arten auch Lymnaea ovata L. und Neritina fluviatilis
L. an; daß beide aber auch in der Ostsee selbst vor-
kommen, dürfte nicht uninteressant sein. Der Salz-
gehalt mag bei Hiddensoe etwa 0,4—0,5 Prozent be-
tragen. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß hier ein Teil
der Ostsee fast abgeschlossen ist, indem im Norden
Hiddensoe und Rügen nur durch einen schmalen
Se Syn.
Meeresarm getrennt sind, im Süden weite, oft ganz
trocken liegende Sandbänke Dis weit zur pommerschen
Küste hinüberreichen. Durch dieses Abgeschlossensein
eines Meeresteiles- mögen Einwanderer aus dem süßen
Wasser günstige Bedingungen ‚gefunden. haben.
Am .West(Außen)strand der Insel sammelte ich
die bekannten Kümmerformen mariner Arten, Cardium
edule L., durchschnittlich haselnußgroß, Mya arenaria
L., etwa 5 Zentimeter lang, Myiäilus edulis L., zirka
3—4 Zentimeter lang und vereinzelt Tellina baltica L.
Die jetzige Verbreitung von Physa acuta Drap.
Von |
K. Büttner, Zwickau i. Sa.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Physa
acuta Drap. liegt im Westen und Süden Europas,
nämlich in Portugal, Spanien, Frankreich, Korsika, Sar-
dinien, Marokko, Algier und Aegypten. Weiter östlich
fehlte sie, ist auch in den pleistozänen Ablagerungen in
Deutschland und Belgien nie gefunden worden. Seit
den letzten Jahrzehnten breitet sich die Schnecke nun
nach Osten aus. Wir kennen sie schon länger aus dem
Scheldegebiet, aus dem oberen Moseltale bei Metz
und einigen Kanälen im Elsaß.
Seit 1895 ist Physa acuta: auch im rechtsrheinischen
Deutschland an immer zahlreicheren Orten gefunden
worden, und zwar mit Wasserpflanzen eingeschleppt
in den Wasserbecken der botanischen Gärten und
großen Gewächshäuser. So 1896 in Leipzig, 1899 in
München, 1900 in Gotha, 1901 in Bonn, 1903 in Jena
und in Königsberg i. Ostpr., 1904 in Dresden und in
Kopenhagen. 1908 wurde sie von Lindholm in zahl-
reichen Zimmeraquarien in. Moskau und Petersburg
a: BR
festgestellt und 1910 im Becken des botanischen Gar-
tens in Suchum Kale und im Park Sinop. in Trans-
kaukasien. |
. Wänrend Physa. acuta an: allen diesen Orten
nur in künstlichen Wasserbecken eingeschleppt ge-
funden , wurde, wurde sie durch V. Franz 1904 zum
ersten Male östlich des Rheins freilebend beobachtet,
nämlich in Tümpeln bei Passendorf, unweit Halle a. S.
Als weitere Fundorte kamen hinzu: 1905 verschiedene
Moore bei München, 1907 bei Cannstadt, 1909 Stuttgart
und Spandau. 1910 stellte sie Lindholm in Lachen
des Flusses Msymta im westlichen Kaukasus fest. 1910
erhielt sie C. Boettger in einer neuen var. fhermalis
aus der Pipe, einem Abwasser der Oder bei Oppeln,
und fand sie 1911 im Bockenheimer Woog bei Frank-
furt a. M. |
Ich konnte nun 1912 einen weiteren Fundort er-
mitteln, zugleich den ersten in Sachsen, nämlich den
kleinen Teich südlich des Schwanenteiches in Zwickau.
“In diesem und den folgenden Jahren fand ich hier
Physa acula neben Lymnaea stagnalis L. und Planorbis
rautileus L.. und Pl. cristatus Drap. in sehr zahlreichen
halbwüchsigen bis erwachsenen Stücken, also voll-
kommen eingebürgert. Leider ist dieser Fundplatz in-
zwischen wieder zerstört worden, indem der Teich
allmählich zugeschüttet wurde. |
Dafür glückte es mir im Frühjahr 1921 Physa
acuta in einem alten Lehmstich einer Ziegelei bei
Zwickau ebenfalls in sehr großer Menge, jung bis
erwachsen, aufzufinden. Dieser Fundort liegt ztwa
21%, Kilometer von dem vorigen entfernt.
Diese schnelle Ausbreitung der Art nach Osten
ist sehr auffallend und hauptsächlich wohl durch Ver-
schleppung mit Aquarienpflanzen entstanden, denn
ur
auch die Fundorte im Freien liegen sämtlich in der
Nähe größerer Städte.
Literatur: Die ältere Literatur siehe bei Franz
Nachrichtsblatt 1905, S. 203. Ferner: Sigl, Nachr. 1905,
S. 203, Geyer, Verein für vaterl. Naturkunde Württembergs
1907, S. 426, Geyer, Land- und Süßwassermollusken, 2. Aufl.,
1909, Lindholm, Nachr. 1910, S. 29, Le Roi, Nachr. 1911,
8.8, C. Boettger, Nachr. 1911, S. 28, Lindholm, Nachr.
1913, S. 69, C. Boettger, Nachr, 1913, S. 158.
Literatur.
Pilsbry, H. A., Manual of Conchology. 2. Serie. Pulmonata.
Vol. XXIV., bestehend aus Heft 93—96. 1916-1918.
Heft 93 (Ss. 1-—112, Taf. 1—13) erschienen am 18. 12. 1916.
Heft 94 (S. 113—176, Taf. 14—29) erschienen am 18. 7. 1917.
Heft 95 (S. 177—256, Taf. 30—38) erschienen am 9. 11. 1917.
Heft 96 (S. 257—380, I—XII, Taf. 39—49) erschienen am 9. 3.
1918.
Mit dem vorliegenden Bande beginnt Pilsbry die mono-
graphische Behandlung der Pupilliden, der Pupiden früherer
Autoren. Eine Einteilung dieser Familie in ihre Unterfamilien
mit deren wichtigsten Gattungen findet sich auf Seite X, nämlich:
Gastrocoptinae: Gastrocopta, Hlypselostema, Abida.
Pupillinae: Pupilla, Pupoides.
Pagodininae: Pagodina, Aspasita.
Acanthinulinae: Acanthinula.
Vertiginininae: Vertigo, Nesopupa, Truncatellina.
Orculinae: Orcula, Lauria.
Strobilopsinae: Strobilops.
Band XXIV enthält nur die Gastrocoptinen, mit Ausnahme
der Gattung Chondrina, die den Anfang von Band XXV bildet.
Die Einbeziehung der fossilen Arten trägt in hohem Maße zur
Erkenntnis der verwandtschaftlichen Beziehungen der Gattungen
und Arten untereinander bei.
Die Behandlung des Gegenstandes ist die folgende:
Chaenaxis Pilsbry u. Ferris 1906, ‚mit 2 Arten und 1
Unterart. S. 1—.
Gibbulina Beck 1837 (= Infundibularia Pfr. 1876) mit 1 Art.
S. 5—6.
Gasfrocopta Wollaston 1878 (= Leucochilus O. Bttgr. 1881)
mit 30H Arten. S. 6—172.
Uutergattungen: Albinula Sterki 1892, Sinalbinula
Piis. nov. subgen., S. 11, Vertigopsis Ckll. u. Sterki 1892,
Australbinula Pils. nov. subgen.,, S. 11, Privatula Sterki
> Immersidens Pils. u. Van. 1900 und Gastrocopta Woll,
a
Gasir. (Immersidens) prototypus basidentata n. subsp.,
S. 48, Taf. 7, Fig. 6, 7. — Gastr. (Gastrocopta) quadridens
n. nom. für :G. quadridentata Sterki 1899, non G. quadridenta
Klein 1853, S. 57. — .G. (Gastrocopta) riograndensis n. sp.
Sterki, S. 69, Taf. 12, Fig. 9—10. — G. ae pellueida
delicata n. subsp., S. 78, Taf. 15, Fig. 4, 9. — @. REST PCONE)
barbadensis crassilabris n. subsp.., S. 85, a 18, Fig. 6—9.
G. (Gastrocopta) polyptyx n. sp., S. 89, Taf. 17, Fig. 5—7. —
G. (Sinalbinula) chichigimana n. sp., S. 105, Taf. 20, Fig. 1—2.
G. (Sinalbinula) chichigimana ogasewerana n. subsp., S. 106,
Taf. 20, Fig. 3, 6. — @. (Sinalbinula) boninensis n. sp., S. 107,
Taf. 20, Fig. 4—5. — @. (Sinalbinula) armigerella hachijoensis
n. subsp., S. 109. Taf. 21, Fig. 1. — @. (Sinalbinula) coreana
n. sp., S. 109, Taf. 21, Fig. 2—4. G. (Sinalbinula) hirasei n. sp.,
S. 110, Taf. 21, Fig. 5—7, 10. — G. (Gastrocopta) lienardiana
eudeli n. subsp., S. 133, Taf. 23, Fig. 11. — G. (Sinalbinula)
moellendor fiana n. sp., S. 145, Taf. 24, Fig. 8, 12—13. —
G. (Subgenus?) neocaledonica n. nom. für Pupa obstructa Gass.
1871, non Braun 1851, S. 154. — @. (Sinalbinula) pediculus
queenslandica n. subsp., S. 159, Taf. 26, Fig. 2. — @. (Sinalbi-
nula) macdonnelli macrodon n. subsp., S. 164, Taf. 27, Fig. 7—8,
10. — G. (Sinalbinula) tatei n. sp., S. 165, Taf. 26, Fig. 9—10,
Taf. 30, Fig. 12. — G. (Australbinula) hedleyi 1::5Py,!8. 166,
Ta. 24. Fig. 1—4. — G. (Australbinula) mussoni n. sp., S. 167,
Tal, 167, Fig. 5—6. — @G. (Australbinula) larapinta deserti
n. subsp., S. 170, Taf. 30, Fig. 1—3.
H ypselostoma Benson 1856 mit 12 Arten und 3 Uhnter-
arten. S. 175—188.
" A. annamiticum altius n. subsp., S. 181, Taf. 31, Fig. 11
5-13,
Anaschen n. gen. für Hypselostoma gereti B. u. D., S. 188.
4 Arten. S. 188-191.
Boysidia. Ancey' 1881 mit 14 Arten. -S. 192—2%.
Untergattungen: Boysidia Ancey 1881, Bensonella Pilsbry 1900,
Paraboysidia n. subgen., S. 174.
f Oyliauchen n. gen. für Aypselostoma hungerjordiana
Mlldii., S. 174. 8 Arten und 2 Unterarten. S. 210—220.
Aulacospira Mildff. 1890 mit 7 .Arten. S. 220—224.
Untergattungen: Aulacospira Mlldff. 1890 und Pseudostreptaxis
Mlldff. 1890.
Diese bisher zu den Heliciden gerechnete Gattung wird
hier zum ersten Male zu den Pupilliden gestellt.
Systenostoma Bavay u. Dautzenberg 1909 mit 3 Arten.
S. 224-226.
Bothriopupa Pilsbry 1898 mit 6 Arten. S. 226—232.
Br pemintdens n. sp. S. 228, Taf. 28,. Fig::,12—14,. —
B. brericonus n. sp., S. 230, Taf. 28, Fig. 9— 10.
Fauxulus Schaufuß, 1869, mit 9 Arten und 3 Unter-
arten. S. 234—254. Untergattungen: Fauxulus Schaufuß 1869,
Fauxulella n. subgen.,, S. 241, Tomigerella Pfeiffer 18738,
Anisoloma Ancey 1901.
a
F. (Anisoloma) glanvillianus novenarius n. subsp., S. 250,
Taf. 40, Fig. 1—2.
Odontocyclas Schlüter 1833 mit 2 Arten. S. 254—258.
Sandahlia Westerlund 1877 mit 1 Art und 1 Unterart.
Ss. 258--261.
S. cylindrica curtata n. subsp., S. 261, Taf. 46, Fig. 5—7.
Abida l.each 1831 mit 44 Arten und vielen Unterarten.
S. 262—331. Der bisher für diese Gattung gebrauchte Name
Torguilla Studer 1820 ist sıhon 1760 von Brisson für
Vögel vcıgeben, und Jaminia Risso 1826 wurde 1847 von
Gray auf den Typus Jam. heterostropha = Chondrula
quadridens Brug. beschränkt
Abida illyrıca gastrodes n. subsp., S. 305, Taf. 46, Fig. 6.
— A. attract« a nom. fin P, Jusiformis Küster 1870 non
C. B. Adams 1835.
Granopupa OÖ. Boettger 1889 (= Rupestrella Mon-
terosato 18094) mit 17 Arten und 1 Unterart. S. 332—356.
Untergattungen Granopupa O. Boettger 1889 und
Rupestrella Monterosato 1894. — Granopupa michaudi
isseriana n. subsp., S. 348, Taf. 47, Fig. 2.
Appendix, S. 356—360. Unter verschiedenen weniger
wichtigen Berichtigungen: S 359. Hpypselostoma mirabile
Mabille, auf S. 179 angeführt, wird unter dem Namen Tonkinia
mirabilis auf Kobelt u. v. Moel!lendorffs Autorität hin
den Streptaxiden zugewiesen.
Vol. XXV, bestehend aus Heft 97—101. 1918—1920.
Heft 97 (S. 1-64, Taf. 1-5) erschienen am 5. 11. 1918
Heft 98 (S.- 65—144, Taf. 6--10) erschienen am 20. 2. 1919.
Heft 99 (S. 145—224, Taf. 11--18) erschienen am 30. 6. 1919.
Heft 100 (S. 2235—404, I—IX, Taf 19—34) erschienen 6. 1920.
In Band XXV werden mit der Gattung Chondrina die im
vorhergehenden Bande begonnenen Gastrocoptinae beendet
(S. 1—68) und der Rest ist den Verfigininae gewidmet, die auch
noch einen Teil des XXVI. füllen. werden.
Fortsetzung der Gasfrocopfinae aus Band XXIV:
Chondrina Reichenbach 1828 mit 43 Arten und einigen
Unterarten. S. 1—68. Der Name Chondrina muß für den
bisher üblichen. Modicella H. u. A. Adams 1855 eintreten.
Untergattungen: Chondrinı Reichenbach 1828,
Modicella H. u. A. Adams 1855 und Solatopupa n. subgen.
1917, Vol. 24, S...234.
Chondr. (Chondrina) megacheitos cazioti n. subsp., S. 10.
— Ch. (Chondrina) kobelti ordunensis n. subsp., S. 39, Taf. 3,
Fig. 2—4. — Ch. (Modicella) jumillensis guiraonis n. subsp.,
Ss. 51, Vol. 24, Taf. 47, Fig. 9. — Ch. (Modicella) gerbeana
0. sp, 2..90, 1.3.1072... 17,
Vertigininae.
Vertige OÖ .F. Müller 1774 mit 82 Arten und vielen
Unterarten. S. 69—221. |
Untergattungen: Vertigo O. F. Müller 1774, Ptychalaea
ER. Has
OÖ. Boettger 1889, Vertilla Moquin-Tandon 1855, Vertillaria
n. subgen., S. 144, Angustula Sterki 1888.
1. Amerikanische Arten,. 33 ari der Zahl, den ' Unter-
gattungen Vertigo und Angustula angehörend.
Vertigo (Vertigo) alabamensis conecuhensis n. subsp., 5. 80,
Tai. 8,-Fig. 12. — Vert. (Vertigo) ovata diaboli.n. subsp., 9. 88,
Taf. 6, Fig. 11—12. — Vert. (Vertigo) ovata mariposa n. subsp.,
S. 88, Tai. 0, Te#3 6. —'"Vert. (Vertipo) Berpi n. Sp.,, 5. .80,
Taf. 6, Fig. 16, 13. — Vert. (Vertigo) gouldii paradoxa Sterki
n. subsp., S. 99, Taf. 12, Fig. 6, 8. — Vert, (Vertigo) eouldii
eristata Sterki n. subsp., RU, Eat 2, Fed
Vert. (Vertigo} andrusiana sanbernadinensis n. subsp., S. 111,
Zar, Fı9.68. — Verf. (Vertigo) sterkii n. sp., S. 112, Tat. 11,
Fig. 25. — Vert. (Vertigo) hannäi n. sp., Er 119, "T3E 12,
Fig. 12. -- Vert. (Vertigo) coloradensis inserta »n. subsp.,
S. 118, Taf. 29, Fig. 10—11. — Vert. (Vertigo) modesta ultima
n. subsp., S. 128, Textfig. 4, 4a auf S. 124. — Vert. (Vertigo)
modesta insculpta n. subsp., S.' 131, Taf. 10, Fig. 12—13. —
Vert. (Vertigo) californica cupressicola Sterkin. subsp., S. 143,
Taf. 9, Fig. 10. — Vert. (Angustula) bermudensis a 149,
Taf. 13, Fig. 8—10, 12.
2. Japanisch-ostasiatische Formen. 8, den Unter-
gatiungen Vertigo und Pfychalaea zugerechnete Arten.
Vert. (Vertigo). eogea n. sp., S: 151, Taf. 14, SB 1—3. —
Verf. (Verfigo) hachijoensis n. sp., S. 153, Tat. 14, Fig. 1% Werk
(Vertigo) japonica coreana n. subsp.., = 156, Tat. #9, Ein. 4. —
Vert. (Vertigo) japonica tosana n. subsp., S. 156, Taf. 15, Fig. 3
3. Palaearktische Formen. 41 Aten, den Untergattungen
Vertigo und Vertilla ar ehörend.
Fossile Arten von Vertigo und aı leren Vertiginiden.
Die tertiären Vertigonen gehören den heute noch vorkommen-
den Untergattungen Vertigo, Vertilla und Ptychalaea (die letzte
in der Gegenwart auf die ‘Bonin-Inseln beschränkt) und den
auspestorbenen Subgenera Glandicula, Pseudelix und Enneopupa
an; fast alle gefundenen Arten stammen aus dem europäischen
Tertiär.
Staurodon Lowe 1852 mit 1 Art und 1 Unterart. —
Madeira. S. 224—226.
Lyropupa Pilsbry 1900 mit 22 .Arten. — Hawai-Inseln.
S. 226—276.
Sektionen: Zyropupa Pilsbry 1900, Zyropupilla n. sect.,
war lirapupa C. u. P., n. sect., S. 255,
Die Gattung ZLyrarupa. ist von Pilsbry in Gemeinschaft
mit C. M. Cooke bearbeitet.
Der (Zyropupa) Iyrata:. uncifera, P.. u... .C,.a,. subsp.,
S. 236, Taf. 19, Fig. 12—13..— Lyr. (Lyropupa) lyrata fossilis
I, ea n. subsp., S. 237, Taf. 19, Fig. 7, 11. — Lyr. (Lyropupa)
rhabdota P. u. si m... 8. ‚>: 239, Taf. 20. E12. 2 — Eyf.
(Lyropupa) rhabdota pluris P. u. C., n. subsp., S. 240, Tal. 20;
a ee
Fig.. 3-5. — Lyr. (Lyropupa) rhabdota lanaiensis Cooke, n.
subsp., S. 241, Taf. 20, Fig. 6. — ZLyr. (Lyropupa) rhabdota
baldwiniana Cooke, n.: subsp., S. 241, Taf. 28, Fig: 7-8. —
Lyr. (Lyropupa) haanumi P. u. Ga n. SP41iS::242} “Tal. al,
Fig. 12—13. — ZLyr. (Lyropupilla) "spaldingi N, 8Dy 248,
Taf. 21, Fig. 10, 12—13. — Lyr..(Lyropupilia). antigua,C, ıu P3
N 'SpL, «ge 250,. Taf. 21, Fig. 8—-9, 11. — Lyr. (Lyropupilla)
sparna C. u. P., n. sp., 5,232, Taf. 22, Fig. 6—-7, 10—11. —
Lyr. (Lyropupilla) sparna sinulifera Pax... subsp., 5.253
Taf.: 22, Fig. 13. — Lyr. (Lyropupilla) anceyana Gt: Paul 8Br
5233, Tat. 26, Fig. 3, 6. — Lyr. (Lyropupilla).scabra P. u. C.,
n. sp., S. 254, Taf. 26, Fig. 1—2. — Lyr. (Mirapupa) kahoolavensis
P., u: 'C,: 2. sp, 8... 256, -Taf.. 22, Rig.-1—4, 879,7 Dyr:
(Mirapupa) kahoolavensis punkolekolensis P.n.; Cs ’h.. 2aubep3
5: 258,'. Far. .26, Tue (Mirapupa) perlonga
interrupta Lan, > n. subsp., S. 268; : Taf. 22; He. 5,7 Tah729
Fig. 1—4, 10. — Lyr. (Mirapupa) perlonga filocostata Cie
n. subsp., S. 262, Taf. 23, Fig. 12. — ZLyr. (Mirapupa) micra
C. W=Pn'%P,.5, 208 Taf. 23. iR. z Tat. 25, Fig. 5—7. —
Lyr.(Mirapupa) micra "percostata PD. Stn0.r 29, 264, I al. 2
Fig. 11—12. — ZLyr. (Mirapupa) micra maunaloae P. u. C.,
n. subsp., S. 264, Taf. 25, Fig. 8-9. — ZLyr. (Mirapupa) ovatula
G. u. P., 'n..;sp.,. 8.7265, Pat. -25,. Bis, 1, Te, 22 Te 2 zZ
Lyr.: (Mirapupa) ovatula. kona P. u. C. n..subsp., S. 266,
Taf. 26, Fig. 5, 10—11, 14. — Lyr. (Mirapupa) plagioptyx
Pu. C, 29% 393.8: 3877 Ta1.'22. Fre. 8. 1220
(Mirapupa) cyrta C. u. P., n. sp., S. 268, Taf. 23, Fig. 9—-11. —
Lyr. (Mirapupa) cubana Dall, ursprünglich als aus Cuba
stammend beschrieben, wird (S. 268) als hawaische Art ange-
sprochen. — Lyr. (Mirapupa) thaumasia.‘ C. u. P., n. "sp,
S.. 270,.. Taf. 24, ‚Fig. ‚13-15, Hai, SS Eig.14,
- Ptychalaea OÖ. Boettger 1889 mit 1 Art. Bonin-Inseln.
A
Ptychalaca, auf S. 220 dieses Beides als Untergattung von
Vertigo behandelt, wird als selbständige Gattung angesehen.
Nesepupa Pilsbry 1900 {ai 60 Arten und zahlreichen
Unterarten. S. 274—364.
Sektionen:
Nesopupa Pilsbry 1900. Typus: Nesopupa tantilla Gld.
Nesopupilla Pilsbry u. Cooke 1920.
Cocopupa Pilsbry u. Cooke 1920.
Nesodagys Cooke u. Pilsbry 1920.
Indopupa Pilsbry u. Cooke 1920.
Afripupa Pilsbry u.-Cooke 1920-7.
Flelenopupa Pilsbry u. Cooke 1920.
Insulipupa Pilsbry u. Cooke 1920.
Iufranesopapa Cooke u. Pilsbry. 1920.
Limbatirupa Cooke u. Pilsbry 1920.
1. Formen von Hawaii. (19 Arten mit vielen Unterarten.)
Von Pilsbry u. Cooke bearbeitet.
BER.
S. 278. Sektion Nesopupilla nov. sect, Typus: N.
waianaensis C. u. P.
Nes. (Nesopupilla) waianaensis n. sp., S. 281, Taf. 27,
Fig. 4—6. — Nes. (Nesopupilla) litoralis n. sp., S. 283,
Taf. 28, Fig. 1. — Nes. (Nesopupilla) aspersa n. sp., S. 284,
Taf. 27, Fig. 7—8. — Nes. (Nesopupilla) baldwini subcostata
n. subsp., S. 288, Taf. 27, Fig. 11—12. — Nes. (Nesopupilla)
baldwini lanaiensis n. subsp., S. 289, Taf. 27, Fig. 13—15.
E 289. Sektion /nfranesopupa n. sect. Typus: N. limatula
ze P.
Nes. (Infranesopupa) limatula n. sp., S. 290, Taf. 28,
Fig. 6 u. 10. — Nes. (Infranesopupa) dubitabilis n. sp., S. 291,
Taf. 28, Fig 9. — Nes. (Infranesopupa) dubitabilis kalaaensis
n. subsp., S. 292, Taf. 28, Fig. 13. — Nes. (Infranesopupa)
arceyana nun: sp, 5. 293, Taf. 38, Fig: 2——3.: — '.Nes.
(Infranesopupa) subcentralis n. sp., S. 294, Taf. 28, Fig. 8 —
Nes. (Infranesopupa) bishopi n. sp., S. 296, Taf. 28, Fig. 4. —
Nes. (Infranesopupa) forbesi n. sp., S. 297, Taf. 28, Fig. 5. —
Nes. (Infranesopupa) infrequens n. sp., S. 298, Tat. 28, Fie.-7.
S. 299. Nesodagys n. sect., Typus: nicht genannt.
Nes. (Nesodagys) wesleyana rhadina n. subsp., S. 301,
=, Fig. 13.
S. 307. Limbatipupa n. sect. Typus: N. newcombi Pir.
Nes. (Limbatipupa) newcombi interrupta n. subsp., S. 315,
‚Fig. 4a—6ba aui S. 309. — Nes. (Limbatipupa) newcombi
gnampta n, subsp., S. 317, Fig. 14—15 auf S. 309. — Nes.
(Limbatipupa) oahuensis n. sp., S. 317, Taf. 29, Fig. 11—12.
Nes. (Limbatipupa) singularis n. sp., S. 320, Taf. 29, Fig. 3. —
es. (Limbatipupa) 'alloia. n. sp., S. 321, Taf. 29, Fig. .10.
2. Formen von den Cocos-Inseln. (l Art.)
Von Cooke und Pilsbry bearbeitet.
S. 322. Cocopupa n. sect. Typus: Nes. cocosensis Dall.
3. Formen von Polynesien, Micronesien und
Melanesien. (14 Arten.)
Alle Arten gehören der Sektion Nesopupa an.
4. Formen vom Malayischen Archipel und den
Philippinen. (7 Arten.)
S. 338. Sektion Nesopupa Pbry. Nur 1 Art.
S. 339. Indopupa n. ct. Typus: N. filosa Theob. u.
Stol.
S. 342. Insulipupa Pilsbry u. Cooke n. sect. Typus:
N. minutalis (Morel.)
5. Formen von Östindien und Ceylon.
6 Arten, die zu den Sektionen /ndopupa P. u. C. und
Insulipupa Pils. gehören.
6. Formen von den Maskarenen und Komoren.
(6 Arten.)
Nes. (Nesopupa) gonioplax n. sp., S. 351, Taf. 33,
u ae
Fig. S-10. — Nes. (Nesopupa) micra n. nom. f. Pupa exigua ;
H. Adams non Say, S. 351. — Nes. (Insulipupa) comorensis
n. ‚nom. für Pupa monas ‚Mor. .non:Westerlund, S. 353. °
7. ER Formen. .(6 Arten und 1 Unterart.)
S. 357. Ajripupa‘ Pilsbry u. . Gooke n. :seet, Typus
Nes. griqualandica (M. u. P.). Re EN.
Nes. (Afripupa) bisulcata rhodesiana n. subsp., .S. 360,
Taf. 34,. Fig. 5—6.
Außer der Sektion ‚Ajrıpupa ist auch a mit 2
Arten vertreten.
8. Formen von. St. Helena. (1 Art.)
-S: 363. Helenopupa n. sect.. Typus: Nes. furtoni er A
Smith).
Campolaemus Pilsbry 1892. -1..Art.: S. 364-366.
Costigo OÖ. Boettger 1891. 5 Arten. S. 366-369,
Nachträge und IE SREHNEUNERM zu. Vol. .XXIV und. XXV.
S. 370-380.
Schlesch, H., Land- og valne- lindyr a Kane ra
molluscorum extramarinorum _Islandiae.) ., Aus:
Isienka Natturafraedisfjelag 1919—1920,. S. 1-35.
Ghosh, Ekendranath: On the anatomy of certain Indian
Unionidae. Rec. Ind. Mus., XIV,, 1918, S.' 109— 192
Hat. Iwse..
Eswird die Anatomie von Lamellideus ara Lam,,
Solenaia .soleniformis: Bens., Physunio micropteroides An. und
Phys. ferrugineus An. beschrieben, die angeblich sehr nahe mit
einander verwandt sind. Solenaia ist den Tetrageneae zuzu-
rechnen, während. bei Lamellidens und Physunio die äußeren
Kiemen als Marsupien dienen. Nach dieser Darstellung kann
von der Einreihung von Solenaia unter die Muteliden keine
Rede mehr sein.
Grier, N. M., Variation in Epidermal color of certain
species of Najades inhabiting the Upper Ohio
drainage and their corresponding ones in Lake Erie.
Aus: Amer. Midland Naturalist, 1920, S..247—285.
Die Hauptergebnisse der an Hand eines ungeheuren Ma-
terials gemachten Untersuchungen sind: Die. Färbung der
Schalenoberhaut verändert sich bei Muscheln gleichen Alters
nach dunkleren Tönen hin; bei den meisten Arten zeigen die
beiden Geschlechter, verschiedene, klar ee E MDunggS
merkmale der Oberhaut. |
Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr. W. Wenz
‚Druck von P. Hartmann‘in Schwanheim a. M
Kommissionsverlag von Moritz. Diesterweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben: 3. Februar 1922.
‚= Frühere . Jahrgänge der Zeitschrift sind zu folgenden
1 Preisen erhältlich, von denen für unsere Abonnenten 25 °o
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l Er der Reihe 1881—1912 (mit Ausnahme .der Jahrgänge
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" Zeitschrift abgegeben werden, und der unvoliständigen
Jahrgänge 1889,.1896 und 1905): M. 12, resp. Franken (Lire,
‚Peseten) 6.25, Schill. 5, Guld. 3, Kron. 4.50, Doll. 1.10.
ia Bei rruB: von mindestens 10 Jahrgängen der Reihe: M. 10,
Fr, ‘tLire,; Pea,y. 5, Schill. 4, Guld.. 2.40, Kron. 3.60,
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| Hi, Jahrgang der Reihe 1913—1917: M. 15, resp. Fr. (Lire, Pes.)
| 9.50, Schill. 7%, Guld. 4,25, Kron. 65, Doll. 1.80.
‚a: Jahrgang der Reihe 1918—1920: M. 18, resp. Fr. (Lire, Pes.)
II 1250, Schill. 10, Guld. 5.75, Kron. 9, Doll. 2.50
ie 1 Jahrgang der Reihe 1921-22: M. 20.—, resp. Fr. (Lire, 'Pes.)
h 12.50, Schill. 10.—, Guld. 5.75, Kron. 9, Doll. 2.50.
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Be besten i in Maschinenschrift ‚abgeiasst sein müssen, sind folgende
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wir an die Verlagsbuchhandlung von M. Diesterweg, Frank-
furt a. M. (Postscheckkonto Frankfurt a. M. 7982). AN Be
‚Die > Herausgeber. | ER
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Martini Chemnitz sche. a
== Jllustrierie Gonchylien- Catinet ===
dessen Weiterführung seit dem Ken. ins Stöcken ge F r Br
raten war, wird von. 1922 an fortgesetzt ‘werden, und. |
zwar sollen die in, der Veröffentlichung. befindlichen ;: LE }
Monographien zuerst zum Abschluß gelangen. Band Een, T #
der Unioniden, bearbeitet von Dr. F. Haas, wirdin
2—3 Lieferungen vollständig sein. Die von Dr. W. Kobelt
begonnenen Cyclestomiden. werden ebenfalls. vn
Dr. F. Haas zu Ende geführt werden. |
Jede Lieferung des Conchylien-Cabinets, enthaltend‘ 5
Tafeln samt dem entsprechenden Texte, kostet M. Eh N
im Inland, Mk. 30.— im Ausland.
Nürnberg. Br Der Verlag: Ra
Bauer e ‚RBSERN |
1922.
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Dr. W. Wenz
Frankfurta.M.
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. sei 8 BE x . 14.
Geschäftliche Mitteilungen. =
Das Archiv erscheint in 6 Heiten, die einen Jahrgang bilden.
Beitrittserklärungen zur Deutschen Malskezooheiin
Gesellschaft, sowie Manuskripte gehen an die Redaktion, ang £
zwar Arbeiten über rezente Mollusken. an "DIEB Haas, TR
Frankfurt a. M., Senckenberg Museum, Vietoria-Allee 7, and“
solche. über fossile Mollusken an: Dr. ZW ‚Wenz, ‚Frank- Se
furt?a. M., Gwinnerstr 19. 7
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glieder, bei Bezug durch den Verlag M, Diesterweg, in:
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Infolge des am 1. Januar in Kraft getretenen hohen "Post
- tarifes“sehen wir uns genötigt, unseren Mitgliedern in den oben-
genannten Ländern die Portoauslagen in AnTEr lang zu bringen. Sir LER
Sie betragen für die 6 Hefte ‚des Jahrgangs |] a 1
diesem Jahre noch M. 2.-— für die Vebersendung von Heft per
„Abhandlungen“ kommen. Wir bitten daher um. Einsendun;
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Großbritanien und Kolonien: 10 Ba * N
‚Niederlande: 5.75. Gulden, EN RE Dia EN
Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 ‚Kronen. ns
Vereinigte Staaten von. Nordamerika und ‚mittel- unı . süd:
amerikanische Staaten: 2.50 Dollars. Su we 2
Die Zusendung erfolgt kostenfrei.
. Die genaue Bezugspreise in ausl indischer.
die trotz erheblicher Vermehrung des. ‚Umfanges. unserer
schrift seither nicht erhöht worden sind, entsprec im]
schnitt den Herstellungskosten eines Exemplares ne
ganges unter den heutigen Verhältnissen. Der Bezugs
unsere deutschen Mitglieder konnte nur deshalb son
messen werden, weil uns eigens zu ihren Gun }
hafter,;Zuschuß geleistet wurde.
Trotz dieser Erhöhung wird sich las" \rchiv‘ au
Dauer nur dann halten können, wenn sich‘ EN Zahl sein
zieher vergrößert. Wir bitten deshalb unsere ir
in ihrem eigenen Interesse für unsere GH;
werben.
Heft 2. Jahrgang LIV. 1922.
Archiv lür Molluskenkunde
Die Anatomie der deutschen Ferussaciidae,
mit Bemerkungen über die Systematik
der Familie.
(Mit Taf. I—-II.)
Von
P. Hesse, Venedig.
Die folgende Arbeit beruht in der Hauptsache auf
Mitteilungen aus Fritz Wiegmanns Nachlaß; mein
Anteil daran beschränkt sich auf erläuternde Bemer-
kungen uud eine systematische Uebersicht. Ange-
sichts der Tatsache, daß wir über die anatomischen
Verhältnisse unserer drei deutschen Arten nur recht
ungenügend unterrichtet sind, hielt ich es für ange-
bracht, die diese Tiere betreffenden Aufzeichnungen
Wiegmanns zu veröffentlichen; ich hoffe damit
einen nützlichen Beitrag zur näheren Kenntnis der
Gruppe zu liefern.
Cochlicopa lubrica Müll.
Diese Art wurde schon mehrfach untersucht; über
ihre Anatomie liegen mehr oder weniger genaue Mit-
teilungen und Abbildungen vor von Behme, Binney,
Boycott, v. Ihering, Lehmann, Moquin-
Tandon, Morse, Pilsbry, Steenberg und
Thomson, aber nur die von Boycott und Steen-
berg stimmen mit Wiegmanns Angaben befrie-
digend überein. Ich verweise hier auf die vortreff-
lichen, klaren Abbildungen Steenbergs (XV, 5. 180
fr
Brig
und 181) von Mundteilen und Geschlechtsapparat der
Art, und gebe dazu die folgenden Ergänzungen aus
Wiegmanns Aufzeichnungen.
Das Aeußere des Tieres wurde schon von
Moguin-Tandon (IX) und Lehmann (VII) aus-
führlich beschrieben; ich habe kaum etwas hinzu-
zufügen. Die Fußsohle bezeichnet Pilsbry (X) als
„indistinctly tripartite‘‘; nach Wiegmann ist sie un-
geteilt. Vom kleinen Tentakel verläuft eine Furche
jederseits schräg aufwärts zum Mantelrand; in der
auf der rechten Seite gelegenen befindet sich hinter der
Basis des kleinen Tentakels die Geschlechtsöffnung.
Am vorderen Teile des Geschlechtsapparats schlingt
sich die Basis des rechten Augenträgers zwischen
Penis und Vagina hindurch.
Ueber die Niere liegen Angaben von Behme
und Pilsbry vor; nach Wiegmann ist sie # bis
6,5 mm lang, verschmälert sich aus einer breiten Basis
ailmählich keilförmig, und. verläuft dann als schmales
Band durch das ganze Lungennetz bis nahe um
Mantelrand. Ihr Ausführgang läuft von der Spitze
an der dem Pericard entgegengesetzten Nierenseite ent-
‘ lang rückwärts, wendet sich am Nierengrunde gegen
das Rektum, läuft dicht neben demselben her und
mündet an der Seite des Afters nach außen. Das am.
Nierengrunde befindliche Pericard mißt 1—1,2 mm.
Der rundlich-birnförmige Schlundkopf wird
durch einen starken, an seiner Ansatzstelle zweispal-
tigen, 1,3 mm langen Muskel an der Spindelsäule be-
festigt. Fast in der Mitte dieses Spindelmuskels zweigt
sich jederseits ein zu den Tentakeln verlaufender
Arm ab.
Form und Beschaffenheit des Kiefers ergeben
au;
sich aus Steenbergs Abbildung, so daß weitere
Pemerkungen sich erübrigen.
Auf der ‚Radula fand Wiegmann 91—12!
Querreihen, von im Maximum 24—1—24 Zahnplatten.
Der winzige Mittelzahn wird von einigen Autoren
(Pilsbry«, ‘Morse) als einspitzig bezeichnet; Wieg-
mann iand ihn deutlich dreispitzig, und seine Zeich-
nung der sämtlichen Radulazähne entspricht genau
der Abbildung Steenbergs. Es sind jederseits . 8
zweispitge -Seitenzähne vorhanden; vom 9. Zahn an
tritt auf der Außenseite noch eine kleine Nebenspitze
und bei den späteren Zähnen noch mehrere solcher
hinzu, so daß die Randzähne, indem die Basis breiter
und niedriger wird, ein fast kammähnliches Ansehen
bekommen. | |
Im Bau des Geschlechtsapparats erinnert
Cochlicopa an die Enidae durch das Vorhandensein
eines Divertikels am Blasenstiel, das nicht ganz die
Länge des Blasenkanals erreicht, und durch das Auf-
treten einer Appendix am männlichen Genitaltractus,
die sich kurz vor der Ansatzstelle des Retraktors vom
Penis abzweigt, aber, abweichend von dem Verhalten
bei Ena, keinen eigenen Retraktor besitzt. Sie: ist
vorn verdickt, verjüngt sich dann plötzlich und trägt
am hinteren Ende eine blasenartige Erweiterung. Von
Wiegmann liegen mir zwei Zeichnungen des Genital-
apparats vor; bei der einen ist diese, Blase sehr stark
ausgebildet, viel stärker, als Steenberg es darstellt.
In ihr befinden sich meist zwei zylindrische Körper
(Samenpakete?). Der hintere Absatz des männlichen
Genitaitractus ist als Epiphallus anzusprechen; er
biegt sich hakenförmig um und geht unmittelbar in
das fadenförmige Vas deferens über. Die Längenver-
hältnisse der: verschiedenen Teile scheinen sehr zu
variieren. Nach Steenbergs Abbildung ist der vor-
dere Penisabschnitt, bis zur Abzweigung der Appendix,
sehr lang, fast so lang wie der Anhang, und ähnlich
fand ihn Boycott. Wiegmann stellt ihn in einem
Falle von mäßiger Länge, beim andern Tier sogar
ziemlich kurz dar. Das Vas deferens bezeichnet er in
seiner Beschreibung geradezu als kurz; bei Steen-
bergs und Boycotts Abbildungen hat es eine an-
sehnliche Länge. |
Am Ovispermatoduct ist die Prostata sehr
entwickelt und läuft als ein weißes Band, zusammen-
gesetzt aus verhältnismäßig großen, quer verlaufenden
länglichen Follikeln, am weiten, schleimigen und falten-
reichen Uterus entlang. Die Eiweißdrüse ist kurz, ge-
drungen, an der Spitze meist etwas umgebogen,
1,7 mm lang, von grauer oder schmutzig gelblicher
Farbe. Amı Grunde der Eiweißdrüse verbindet sich
die Prostata mit dem 2—3 mm langen Zwittergang, der
nach Bildung eines kleinen ovalen Divertikels (vesicula
seminalis) als 3 mm langer, kettenförmig gewundener
Kanal zur Zwitterdrüse verläuft. Letztere ist schmutzig
weiß, aus rüundlichen Follikeln traubenförmig zu-
sammengesetzt, und liegt den letzten Leberwindungen
nur lose an, so daß sie leicht davon zu trennen ist.
Bei einem Exemplar mit noch unentwickeltem Penis
fand sich im Ovidukt ein reifes Ei vor, von 1,3 mm
Länge, ovaler Form und mit einer elastisch-gelatinösen
Hülle, die von mikroskopischen Kalkkrystallen durch-
setzt war. Hierdurch wird die von Wiegmann bei
einigen anderen Arten (Pupilla muscorum, Alloglossa
avenacea, Bul. senegalensis) gemachte Beobachtung,
daß manche Tiere durch Verkümmerung, oder we-
‚nigstens spätere Entwicklung der männlichen PartiedesGe
nitalapparats eingeschlechtig werden, zweifellos bestätigt.
a
Von den andern Autoren, die sich mit der Ana-
tomie der Art beschäftigten, hat nur noch Boycott
das Blasenstieldivertikel richtig dargestellt; alle üb-
rigen haben es übersehen, was leicht passieren kann,
weil Divertikel und Blasenkanal der Prostata dicht
anliegen. Sonst sind die Angaben von Lehmann
und Pilsbry die ausführlichsten. Moquin-Tandon
stellt den Blasenstiel viel zu kurz dar, weil er ihn nicht
bis zu seiner Einmündung in die Vagina Metal und
losgelöst hat.
v. Iherings Darstellung (VI) weicht am meisten
von allen ab. Er fand im Blasenstiel von C. Zubrica
ein eigentümliches Gebilde, das er auch abbildet und
für einen Reizkörper hält. Er möchte daraus verwandt-
schaftliche Beziehungen zu Amalia herleiten. Simroth
(XII) erklärt diesen angeblichen Reizkörper für einen
Spermatophor; wenn das zutrifft, so ist der Sperma-
tophor zylindrisch, ohne Endfaden, sowohl der stumpfe
Kopf als das zugespitzte Hinterende mit ringförmigen
Auswüchsen verziert. Wiegmann hat nichts der-
artiges beobachtet. |
Azeca menkeana C. Pfr.
Ueber die Anatomie dieser Art liegen bisher nur
wenige Angaben vor, von Saint-Simon (XII) und
Boycott (II), der den vorderen Teil des Geschlechts-
apparats abbildet und kurz bespricht. Um so erfreu-
licher ist es, daß Wiegmann die anatomischen Ver-
hältnisse sehr eingehend beschrieben und durch Zeich-
nungen erläutert hat. Von diesen kann ich nur einen
Teil hier wiedergeben, dagegen bringe ich den Text
unverkürzt zum Abdruck. Wiegmann schreibt:
Die anatomische Untersuchung dieser Art führte
ich zuerst vor 20 Jahren an Tieren von Weimar aus.
er
Neuerdings sammelte ich zwei Exemplare in dem
Marmorbruche des Hartenbergs, zwischen Wernigerode
und Rübeland im Harz, wodurch ich meine früheren
Beobachtungen erweitern konnte.
Die größten Gehäuse besaßen bei 61%—7 Um-
gängen eine Länge von 6—6,3 mm, einen Durch-
messer von 2,4—25 mm, sowie eine 2,2—2,3 mm
hohe und 1,4—1,5 mm breite Mündung.
Die Tiere, die sich durch größere Schlankheit
von denen der Gattung Buliminus unterscheiden, sind
lebhaft und kriechen, schnell. In diesem gestreckten
Zustande erreicht der Fuß eine Länge bis 6 mm (tot
2,4 mm) und endigt hinten scharf zugespitzt. Auf
seinem oberwärts kantigen Rücken fehlt sowohl ein
Kiel wie auch eine. Längsfurche. Der etwas undeutliche
einfache Fußsaum hat eine hellere Farbe, als der übrige
Körper, der unrein weißlich bis hellgrau, auf dem
Nacken dunkelgrau bis schwärzlich ist. Die einfarbige
hellgraue Sohle des Fußes bleibt ungeteilt und hat
beim Kriechen eine Breite von 0,8 mm. Die Oberfläche
des etwas durchscheinenden Integuments erscheint
wegen der wenig hervortretenden Hautwarzen ziem-
lich glatt. Die weniger schlanken, verhältnismäßig
dicken, schwärzlichen Augenträger messen vorgestreckt
1,2—1,5 mın und endigen mit etwas großem, ovalem,
das Auge etwas hinterwärts tragenden Knopfe. Die
hellgrauen kleinen Tentakel sind warzenförmig; über
den Nacken verläuft eine flache, hellere, zentrale Leiste
von Hautwarzen.
Nach Entfernung derSchale beschreiben die Weich-
teile 5 Windungen, von denen etwa 14, der mittleren,
oberhalb der Zwitterdrüse ‚gelegenen, schwarz gefleckt
sind. Der hellgraue Mantel ist hinter dem Atemloch
mit einem dem Rectum parallelen, kurzen, schwarzen
99
Längsstreifen versehen. Am hellen, unrein weißlichen
Mantelrande befindet sich ein dreiseitiger, kurzer
(0,5 mm) rechter Nackenlappen (Fig. 1, Ld.). Der
linke Nackenlappen wird in zwei, durch einen Abstand
von 0,4--0,45 mm getrennte Hälften geteilt, von denen
die obere, dicht am Pneumostom beginnende, einen
0,7—0,3 mm großen, am unteren Zipfel etwas gelösten
‚Saum bilder (Lss.). Die untere Hälfte hat eine ähn-
liche, etwas längere Gestalt (0,9—1 mm) und zieht
sich fast bis zum unteren Zipfel des rechten Nacken-
lappens hin (Lsi.).
Am Retractorensystem (Fig. 3) verwächst der
Retraktor des Pharynx erst weit hinterwärts, in einer
Ausdehnung von nur 0,5 mm, mit dem Hauptretractor
der linken Seite. Die Spezialretractoren für den Augen-
träger und kleinen Tentakel bleiben bis zu ihrer Basis
an der fächerartigen Teilung beider Hauptretractoren
getrennt.
Am Verdauungstractus (Fig. 2) zeigt sich ein
‘rundlich birnförmiger, 0,7—0,8 mm langer Pharynx,
aus dessen Hinterwand unten die Zungenscheide als
eine 0,2 mm lange, aufwärts gebogene Papille hervor-
ragt. Der Retractor des Pharynx mißt bis zur Spindel-
säule des Gehäuses 1,7—1,9 mm, bis zur Verwachsung
mit dem linksseitigen Hauptretractor 1,2 mm, und
gabelt sich am Vorderende in zwei kurze (0,4 mm)
Arme, von wo jedoch kein Band zur Zungenscheide
gelangt, wie dies bei den Clausilien vorhanden ist. Der
helle zylindrische Oesophagus erweitert sich unterhalb
der Speicheldrüsen nicht merklich und erreicht eine
Länge von 3,5 mm. Hinterwärts grenzt er sich gut
gegen den 2,4—2,8 mm langen Magen ab, der einen
halbkreisförmig gebogenen erweiterten Schlauch, mit
einer Furche am konvexen Rande, vorstellt und am
u Fe Ze
Pylorus eine 0,7—0,8 mm große, blindsackähnliche
Erweiterung bildet. Die hier mit zwei getrennten ÄAus-
führungsgängen einmündende hellbraune Mitteldarm-
drüse besteht aus einem hinteren spiralen Lappen,
der im vorderen Teile die. Zwitterdrüse einschließt,
und einem vorderen Lappen, der sich nach vorn in drei,
von den Windungen der Darmschlinge umgebene
Zipfel teilt. Die der Speiseröhre vorn aufliegenden
beiden Speicheldrüsen heften sich unterwärts dem
Pharynxretractor an und bleiben oben, wie bei Buli-
minus, getrennt. Sie sind schwammig, schwärzlich über-
laufen, 0,7—1 mm lang und mit etwa gleich langen,
ebenfalls etwas schwärzlichen Ausführungsgängen ver-
sehen. An den Magen schließt sich ein die gewöhnliche
S-förnige Schlinge bildender Dünndarm von 8,2 bis
9 mm Länge an, dem ein kürzeres Rectum von 4,5 bis
5,5 mm folgt.
Der aulakognathe Kiefer (Fig. 4) hat eine hell
gelblichbraune, am Schneidenrand etwas dunklere
Farbe, einen schmal halbmondförmigen, mehr oder
weniger gebogenen Umriß, fast parallele Ränder, oder
zeigt eine schwache Verbreiterung gegen die abge-
rundeten Enden hin. Am Schneidenrand findet sich
meist ein schwacher, bogenförmiger Vorsprung; zu-
weilen bleibt er ziemlich gerade. Die Vorderfläche ist
mit einigen 20-30 faltenähnlichen Vertikalstreifen ver-
sehen, die die Schneide kaum etwas überragen. Die
Breite des Kiefers schwankt zwischen 0,33—0,46 mm,
die Höhe im mittleren Teile zwischen 0,073—0,126 mm.
Auf der 0,95—1,05 mm langen und 0,367—0,4 mm
breiten Radula wurden 93-104 Querglieder von
19—i—19 bis 23—1-—23 Zahnplatten gezählt, die
in einer flachen, nach vorn offenen Bogenlinie (Fig. 5)
angeordnet stehen. Der im Vergleich zu den benach-
Bar,
barten Seitenzähnen sehr kleine Mittelzahn (Fig. 6 M)
hat eine länglich vierseitige Basalplatte. Der Zahn ist
undeutlich dreispitzig und besteht aus einer mittleren
Hauptspitze, neben der auf beiden Seiten eine winzige
Nebenspitze mehr oder weniger sichtbar wird. Bei
einem Tiere war der Zahn nur durch zwei getrennte
Buckel, die Nebenspitzen, vertreten, denen die ver-
bindende mittlere Hauptspitze fehlte. Jedenfalls eine
'abnorme Erhaltung des ursprünglichen embryonalen
Zustandes.
Die unsymmetrischen Seitenplatten (1—1) haben
eine fast quadratische Basalplatte. Ihr Zahn ist zwei-
spitzig und führt neben der Hauptspitze nur auf der
Außenseite eine gut entwickelte kleine Nebenspitze.
Von solchen zweispitzigen Seitenzähnen kommen
höchstens 7 vor, bei einem Tiere auf der linken Seite
5, auf der rechten 6. In der folgenden Zahnstelle,
womit der Uebergang in die Randzähne beginnt, hat
sich die allmählich niedrigere Basalplatte bis zur Höhe
des Zahnkörpers verschmälert, während sich die Anzahl
der neben der ungespaltenen Hauptspitze befindlichen
Nebenspitzen gewöhnlich sogleich auf 3—4, vereinzelt
sogar auf 5 vermehrt. Nur in einem Falle ging ein
Zahn mit nur zwei Nebenspitzen vorher, bei welchem
die Basalplatte noch nicht die völlige Schmalheit er-
langt hatte (Fig. 6, Zahn 6). Später steigt die Anzahl
der Nebenspitzen, die vielfach an der Basis mit der
Haupispitze zu einer kammähnlichen Form ver-
schmelzen, bis auf 7. Bei den letzten äußeren Zahn-
platten werden die Nebenspitzen undeutlich.
Die Größe der Zähne beträgt bei M 0,0048—0,005;
Sl 0,011—0,012; S6 0,0084—0,0096 mm.
Die 4—5,2 mm lange Niere (Fig. 2, R) zieht sich
aus einer breiteren Basis, von durchschnittlich 0,7 mm,
AR a
als ein allmählich nach vorn schmäleres Band keil-
förmig jast durch die ganze Lungendecke hindurch und
endigt etwa 0,8—0,9 mm hinter dem inneren Mantel-
rande. Sie übertrifft das 0,7— 1 mm lange Pericard
um etwas mehr als das Fünffache an Länge. Die
Oeffnung der Niere befindet sich vorn an der Seite
der Spitze, von wo, als Anlage des sekundären Ureters,
ein schmaler Hautsaum bis etwa zur halben Nieren-
länge am konvexen Rande rückwärts zieht (Ur’.).
Der Geschlechtsapparat (Fig. 7, 8) zeigt,
außer der am Penis vorkommenden winzigen Appendix,
einen einfachen, aller andern sekundären Anhangs-
organe entbehrenden Bau. Der benachbarte rechte
Augenträger schlingt sich, wie in der Mehrzahl der
Fälle, oberhalb zwischen Penis und Vagina hindurch.
Die bis gegen 3 mm lange Zwitterdrüse setzt sich
aus 8—10 weißlichen, auf der Oberseite schwärzlichen
Träubchen kleiner Blindsäckchen zusammen. Jhr bis
zu 4 mm langer Ausführungsgang ist mehr oder we-
niger schwärzlich überlaufen, erweitert sich im mitt-
leren Teile zu einem Konvolut kettenähnlicher Win-
dungen, ohne mit den bei Buliminus vorkommenden
winzigen Blindsäckchen versehen zu sein, und bildet
am Vorderende, neben der Basis der Eiweißdrüse, ein
0,4 mm großes, anscheinend eine einfache Schlinge
darstellendes Divertikel. .
Die Eiweißdrüse ist klein, 0,7—1,2 mm lang, breit
zungenförmig, am Ende etwas ausgebuchtet, wie bei
Buliminas, und von. grauer Farbe.
Der 3,2--3,7 mm lange Ovispermatoduct .be-
steht aus einem gewundenen großfaltigen Uterus,
dessen &ine Längshälfte fast ganz von der breiten, aus
verhältnismäßig großen, schwarz umrandeten Blind-
säckchen zusammengesetzten, acinösen Prostata be-
a it eh An EU 1 ES Ta
rn
deckt wird (Fig. 7, Pr.). Nachdem die letztere vorn
ihr Ende erreicht hat, folgt auf den gefalteten Uterus-
abschnitt ein bis 1,5 mm langer, glattwandiger, an-
nähernd zylindrischer, nach vorn etwas schmälerer
Uterushals, mit dem der Samenleiter noch eine Strecke
(ca. 0,9 mm) vereinigt bleibt, so daß die Länge des
freien Teiles 9,6 mm beträgt. Hieran schließt sich
nach vorn eine diesem letzteren Abschnitt in der Form
ähnliche, ebenfalls vorn gegen die Genitalkloake hin
etwas engere Vagina, von 0,6—0,7 mm Länge, die in
ihrer vorderen, auf der Figur punktierten Hälfte eine
braune Farbe hat. An ihrem Hinterende zweigt sich ein
einfacher, weiter, 1,3—2,5 mm langer Blasenstiel ab,
der sich hinten zu einer ovalen, 0,9—1 mm großen
Samentasche erweitert. Dieselbe liegt dem Ovisper-
matoduct an und wird nicht neben der Nierenbasis
angeheitet. |
In die Geschlechtskloake, die zuweilen verhältnis-
mäßig lang (0,4 mm) ausfällt, mündet ein Penis ein,
der bis zum Retractor 1,1--1,8 mm mißt und in diesem
Teile eine spindelförmige Gestalt hat. Etwas vor der
Ansatzstelle des Retractors sitzt ein hakenförmiger,
ganz kurzer Blindschlauch, von durchschnittlich 0,5 mm
Länge, der ebenfalls mit dem Penisretractor zusammen-
hängt und deshalb, sowie wegen seiner Lage vor dem-
selben, nicht als ein Flagellum anzusehen ist, sondern als
ein Rudiment der bei Buliminus und Zua vorhandenen
Appendix. Gleich hinter der Anheftungsstelle des Re-
traktors erfährt der Penis eine knieähnliche Biegung,
bekommt in dem folgenden cylindrischen Teile, der sich
hinierwärts etwas verschmälert, eine schwache Ein-
knickung, und erweitert sich dahinter wieder. zu einem
Samenleiter von der Stärke des vorhergehenden Teiles.
Diese dem hinteren Penisteile gleichkommende Weite
ic SR
des Samenleiters, wodurch die Grenze beider nicht
genau zu bestimmen ist, erinnert an ein gleiches Vor-
kommen bei einer großen Abteilung der Clausilien.
Der meist kurze, 0,4—0,7 mm lange, nur in einem Falle
bis auf 2 mm verlängerte gemeinsame Retractor für
Penis und Annendix heftet sich distal am Dia-
phragma an. |
Eine Papille im Lumen des Penis ist nicht vor-
handen. Der erwähnte gefärbte vordere Teil der
Vagina zeigt an der Innenwand eine drüsige Be-
schaffenheit.
Der beim toten Tiere hinter dem Pharynx ge-
legene und den Schlund umfassende Nerven-
schlundring (Fig. 9) gleicht durch die, zum Unter--
schied von den meisten Clausilien, kürzere Cerebral-
kommissur dem bei Buliminus, kommt jedoch durch
eine größere Sonderung der Ganglien der Visceralkette
und die dadurch bedingte größere Weite des durch
die unteren Schlundganglien gebildeten Ringes mit den
Clausilien überein, an welche auch die Ueberreste der
beim Auseinanderziehen zwischen den Pedalganglien
sichtbaren Kommissuren, einer oberen breiten und einer
unteren schmäleren, erinnern, die bei Buliminus nicht
vorkommen.
Die länglich herzförmigen, 0,47 mm großen
Cerebralganglien werden durch eine kürzere, nicht ganz
halb so lange (0,21 mm), schwarz berandete Cerebral-
kommissur verbunden. Die von ihnen zu den unteren
Schlundganglien hinabführenden seitlichen Doppel-
konnektive sind aut der linken Seite etwas länger als
rechts; das vordere Cerebro-Pedalkonnektiv mißt rechts
0,21, links 0,357 mm, das Cerebro-Visceralkonnektiv
. rechts 0,157 mm, links 0,357 mm. Dagegen stellt sich
das die Visceralganglien (speziell die Pleuralganglien)
=ehl-_—
mit den Pedalganglien verknüpfende Viscero-Pedal-
konnektiv umgekehrt rechts (mit 0,157 mm) größer
als links (mit 0,063 mm).
Die relativen Größenverhältnisse der unteren
Schlundganglien, von denen nur das rechte Perietal-
ganglion und das Abdominalganglion an der Be-
rührungsfläche verwachsen, sind die gewöhnlichen. Die
vorderen eiförmigen paarigen Pedalganglien haben
einen größten Durchmesser von 0,31—0,35 mm und
enthalten in ihren Otocysten typisch geformte, ver-
schieden große Otoconien, von denen die größten
0,0144--0,9168 mm messen. Von den fünf Visceral-
ganglien sind am kleinsten das linke Parietalganglion
(0,136 mm) und die beiden Pleuralganglien (0,157 mm);
danı folgt das rechte Parietalganglion (0,21 mm) und
als größtes das unpaare Abdominalganglion (0,31 mm).
Die durch ein von der Mittelregion jedes Cerebral-
ganglions ausgehendes, 0,6—0,7 mm langes Cerebro-
Buccalkonnektiv mit dem Nervenschlundring verbun-
denen kleinen paarigen Buccalganglien, welche zu
beiden Seiten der Speiseröhre an der Hinterwand des
Pharynx liegen, sind 0,15 mm groß und werden durch
eine 0,05 mm lange unterhalb des Schlundes ver-
laufende Buccalkommissur verbunden (Fig. 10).
Im Ursprung und Verlauf der peripherischen
Nerven wurden keine Abweichungen von den gewöhn-
lichen Verhältnissen bemerkt. .
Wem.
+ Saint-Simons Beobachtungen (XII), die sich
auf südfranzösische Exemplare (var. alzenensis
St.-Sim.) beziehen, stimmen mit denen Wiegmanns
nicht ganz überein. Er fand den Kiefer an den beiden
Enden spitz zulaufend, wie ihnauchMoquin-Tandon
u re
(IX,. Taf. 22, Fig. 9) abgebildet hat, und zählte auf
der Radula nur 80 Querreihen; das ist aber ohne
Belang. Bemerkenswert ist die außerordentlich große
Menge der Otolithen, deren Zahl er auf 750 schätzt.
Am Penis fand er eine lange, am Ende keulenförmig
verdickte Appendix, die bei Wiegmanns Tieren offen-
bar noch nicht ganz zur Entwicklung gekommen war.
Eine sehr bemerkenswerte Abweichung zeigen die
Angaben von Boycott (II) nach englischem Material.
Von der Appendix und dem Retractor zeigt seine Ab-
bildung keine Spur; dagegen fand er am hinteren
Ende des Uterushalses ein ziemlich langes, dünnwan-
diges, zylindrisches Divertikel, das dem Ovispermato-
duct anliegt und blind endet. Wegen dieses sonder-
baren Organs, das mir von keiner anderen Schnecke
bekannt ist, würde man die englische Azeca als be-
sondere Art abtrennen müssen, wenn es nachweislich
immer bei ihr auftritt. Mr. Boycott sagt leider nicht,
ob er mehrere Tiere untersucht hat; handelt es sich um
eine vereinzelte Beobachtung, so darf man vielleicht
eine individuelle Abnormität vermuten.
Abgesehen vom Divertikel des Blasenstiels, das bei
Azeca fehlt, ist die Aehnlichkeit der Genitalien von
Cochlicopa und Azeca nicht zu verkennen. Die Appen-
dix ist beiden gemeinsam, der Penisretractor dicht
hinter der Appendix inseriert, die Eiweißdrüse kurz
und gedrungen, aber bei Azeca in der Form mehr an
Ena erinnernd. Der Epiphallus, bei Cochlicopa deut-
lich vom Vas deferens geschieden, geht bei Azeca
unmerklich in dieses über; ich ‘möchte die Grenze
an der bei Fig. 8 mit * bezeichneten Stelle vermuten.
Boycott hebt besonders hervor, daß das Vas deferens
von Azeca ungewöhnlich stark ist (remarkably bulky).
Auch die länglich ovale, ziemlich lang gestielte Bursa
findet sicn bei beiden Gattungen.
Fig. 1.
Fig, 2,
P1iP.:3.
Pre: .B,
Eig, 6.
Pie: 7.
Fig. 8
Fig. 9.
Fig. 10.
Erklärung der Abbildungen.
Der Mantelrand von vorn gesehen (Vergr. 14 mal).
Der Verdauungstractus und die Decke der Lungen-
höhle mit ihren Organen (Vergr. 14 mal). Ur! dıe nur
bis zur Hälite des vorderen Nierenteils reichende An-
lage des sekundären Ureters.
Das Retractorensystem (Vergr. 20 mal). Der Schwanz-
retractor (Rc) ist vom Eingeweidesack abgetrennt und
der rechte Seitenretractor (Rd) ebenso wie der mit
dem Pharynxretractor (Rph) in der hinteren Hälfte zu
einem gemeinsamen Bande verwachsene linke Seiten-
retractor (Rst) auf die Seite gelegt.
Kiefer (Vergr. 100 mal).
Richtungslinie für die Zahnplatten in den Quergliedern
der Radula.
Zahnplatten der Radula (Vergr. 735 mal).
Der Geschlechtsapparat (Vergr. 14mal\. Der Ovi-
spermatoduct zeigt die hauptsächlich von der Prostata
(Pr.) eingenommene Längshälite.
Die vordere, etwas stärker vergrößerte Hälite des
Genitalapparats (Vergr. 20 mal).
Der Nervenschlundring, bei dem die beideu Cerebral-
ganglien, nach Durchschneidung der Cerebralkommissur,
auf die entsprechende Seite gelegt und die Visceral-
ganglien aufwärts zurückgeschlagen wurden (Vergr.
53 mal). | |
Die Nerven der Cerebralganglien sind vollständig
nur auf der linken Seite, bei den Pedalganglien auf
derselben Seite nur die Halsnerven und der am Hinter-
rande der Otocysten entspringende Nerv gezeichnet.
Die Pedalnerven finden sich auf der linken Seite aus-
geführt.
Die Buccalganglien (Vergr. 100 mal).
Caecilioides acicula Müll.
Von dieser Art gab Sordelli (XIV) 1870 eine
Abbildung der Radıula, und einige Jahre später be-
schrieb Lehmann (VII) das Ergebnis der anato-
mischen Untersuchung eines schlecht konservierten
nn ac
Exemplars. Wiegmann hatte zwei lebende Tiere zur
Verfügung, die er auf frisch aufgeworfenen Maulwurfs-
hügeln auf den Saalwiesen bei Jena sammelte, und
gibt folgende Einzelheiten über das Tier und seine
Anatomie:
Das Tier ist dem von Helix ähnlich, schlank,
nach hinten scharf zugespitzt, rein weiß, mit länglichen
Hautrunzeln. Die großen Tentakel sind zylindrisch,
an der Spitze kaum verdickt, augenlos; die kleinen
Tentakel warzenförmig und, wie die vorigen, weiß.
Ueber den Nacken verläuft eine Nackenleiste. Die
Sektion bietet neben der Kleinheit des Objektes be-
inneren Teile, mit Ausnahme der Leber und etwaiger
gefärbter Darmcontenta, gleichmäßig weiß sind, wo-
durch sie fast gar nicht von einander abstechen und
deshalb äußerst schwierig zu isolieren sind. Dennoch
gelang es mir, von den abgebildeten Teilen vollständige
und gute Präparate anzufertigen, so daß ich nicht
Anstand nehme, die Angaben von Lehmann, die
nach seiner eigenen Aussage der Revision nach frischen
Tieren bedürfen, hiernach zu berichtigen. |
Der rechte Augenträger schlingt sich, wie ge’
wöhnlich, zwischen Penis und Vagina hindurch. Der
Geschlechtsapparat charakterisiert sich durch das
Fehlen aller Anhangsorgane. In den gemeinsamen.
Geschlechtsgang von mittelmäßiger Länge (ca.
0,28 mm) mündet ein verhältnismäßig großer und
dicker (Fig. 11, 12, 13) 0,7 mm langer Penis ein.
Dieser ist im vorderen Teile eng und röhrenförmig,
verdickt sich dann plötzlich und trägt an seinem
hinteren Ende einen 0,3—0,56 mm langen, an der
unteren Wandung der Lungenhöhle befestigten Re-
tractor, neben welchem das 2,1 mm lange Vas deferens
Bu Er
einmündet. Der Bau des Penis ist demnach ein sehr
einfacher, wonach der Befund von Lehmann, der
im vorderen und hinteren Teil einen Anhang angibt,
zu modifizieren ist. Etwa in das hintere Drittel der
Vagina, 0,4 mm hinter der Insertion des Penis, tritt
der dünne, 0,18 mm lange Blasenstiel ein, der eine
eiförmige, 0,23 mm lange Samentasche trägt. Bei dem
einen Tiege war die letztere weniger deutlich abgesetzt,
und mehr länglich; hier betrug die Länge des ganzen
‚Organs, mit Einschluß des Stiels, 0,6 mm.
Die sehr breite Prostata besteht aus verhältnis-
mäßig großen, länglichen, gelblich-weißen Blind-
säckchen, welche die eine Seite des Uterus fast gänzlich
bedecken. Lehmann fand dieselbe undeutlich. Der
fast 1 mm lange Uterus ist gefaltet und steht mit einer
ebenso langen, schmalen zungenförmigen Eiweißdrüse
in Verbindung, von deren Basis ein ca. 1,5 mm langer,
im unteren Teile stark verdickter und kettenartig ge-
wundener Zwittergang zu der gelblichen, der Leber-
masse eingebetteten Zwitterdrüse führt. Die übrigen
Teile des Geschlechtsapparats sind von weißer Farbe.
Der Verdauungstractus ist durch die Länge
des Oesophagus dem der Clausilien ähnlich, tnter-
scheidet sich aber in der Kiefer- und Zahnbildung.
Der birnförmige, 0,6 mm lange Schlundkopf ist mit
einem aus zwei seitlichen Armen entspringenden, bis
zur Abzweigung der Tentakelmuskel 0,5 mm langen
Muskel, der bis zur Spindelsäule 0,8 mm mißt, ver-
sehen und steht durch kurze Speichelgänge (0,5 bis
0,7 mm lang) mit den 0,9 mm langen, am hinteren
Ende verwachsenen Speicheldrüsen in Verbindung. Der
Oesophagus ist verhältnismäßig lang (1,4—1,6 mm)
und geht in einen großen, 1,1 mm langen, sackartig
=, bb
erweiterten Magen über, der sich in einen ziemlich
langen Darm fortsetzt.
Der gelbliche Kiefer ist 0,28 mm breit, 0,084 mm
hoch, stark (fast hufeisenförmig) gebogen und init
ca. 28 zahnartig am Rande vorspringenden Rippen
versehen. | |
Auf der 0,7 mm langen, und 0,24 mm breiten
Radula stehen die Zahnplatten in 70—87 Qsierreihen,
die sich im Maximum aus 18—1—18 Zahnplatten zu-
samınensetzen. Die der Mittelreihe sind etwa halb so
schmal als die benachbarten Seitenplatten und tragen
einen dreispitzigen, bedeutend kleineren Zahn als diese.
Auch die Zähne der Seitenplatten sind dreispitzig;
sie bestehen aus einer größeren, kurzen, gedrungenen
Mittel- und zwei kleineren Seitenspitzen, welche aus
einer verbreiterten Basis hervorgehen. Vom 6. Zahne
an werden die Spitzen kleiner und erscheinen vom
7. an nur als kleine Zacken am Rande. Die schild-
förmigen Platten besitzen in der Mittelreihe und ersten
Längsreihe eine Länge von 0,0096 mm, aber die Breite
beträgt bei ersterer 0,006, gegen 0,012 mm bei letzterer.
Der Zahn der Mittelreihe ist 0,0048: mm lang, der der
ersten -Seitenreihe 0,012—0,013 mm.
Das obere Schlundganglienpaar (Hirngang-
lien) ist 0,77 mm lang, wovon 0,07 mm auf die ver-
bindende Kommissur kommen. Die doppelten Cerebro-
pedalkommissuren besitzen eine Länge von ca. 0,23 mm.
Die Pedalganglien bilden mit den Visceralganglien
einen weitläufigen Ring. Erstere sind oval, 0,18 mm
hoch, und tragen an ihrer Spitze die Otocyste. Die
Visceralganglien scheinen aus einem größeren und
einem kleineren Ganglienknoten zu bestehen, neben
welchen sich auf jeder Seite noch ein Kommissural-
ganglion befindet. Wem.
we
Lehmanns Darstellung wird durch die vor-
stehende Beschreibung wesentlich ergänzt und in wich-
tigen Punkten berichtigt; er beschreibt zwei Anhänge
am Penis, die in Wirklichkeit nicht existieren. Wieg-
manns Angaben sind jedenfalls zuverlässiger, da er
zwei lebende Tiere zur Verfügung hatte, während
Lehmann nur ein schon seit längerer Zeit abge-
storbenes Individuum untersuchen konnte. Wie leicht
bei so winzigen Tieren Irrtümer möglich sind, ergibt
sich schon daraus, daß der ganze Genitalapparat nur
2 mm lang ist.
Caecilioides weicht von Cochlicopa und Azeca ın
verschiedener Hinsicht beträchtlich ab und nähert sich
mehr den von Godwin-Austen bei Ferussacia vor-
gefundenen Verhältnissen. Das zeigt sich sowohl an
den Mundteilen, als am Geschlechtsapparat.
Der hufeisenförmige Kiefer mit gekerbtem Rande,
die Radula mit dreizackigen Seiten- und 3—4zackigen
Randzähnen wurden ebenso bei Ferussacia beobachtet,
"nicht aber bei Cochlicopa und Azeca. Am Geschlechts-
apparat fehlen alle Anhangsorgane; der Penis hat
weder einen Epiphallus noch eine Appendix, an seinem
verdickten hinteren Ende sind Retractor und Vas
deferens neben einander inseriert. Ob auch die läng-
liche, schmale Form der Eiweißdrüse, im Gegensatz
zu der kurzen und gedrungenen von Cochlicopa und
Azeca, für Ferussacia charakteristisch ist, muß zweifel-
haft bleiben, da Godwin-Austen über dieses Organ
nichts sagt; nach Moquin-Tandons Darstellung
von Ferussacia folliculus darf man es vermuten. Aller-
dings hat Ferussacia einen Schleimporus am Schwanz-
ende und eine deutliche Fußsaumfurche; diese beiden
Merkmale wurden bei Caecilioides nicht beobachtet,
= ‚ A
aber es erscheint wohl fraglich, ob man ihnen größere
Bedeutung beilegen darf, als den Mundteilen und
Genitalien. |
Erklärung der Abbildungen.
Fig. Il Der Geschlechtsapparat (Vergr. 20 mal).
Fig. 12. Penis, stärker vergrößert (Vergr. 35 mal).
Fig. 13. Penis des anderen Tieres, von etwas abweichende
Form (Vergr. 35 mal).
Fig. 14. Der Verdauungstractus (Vergr. 20 mal).
Fig. 15, 16. Kiefer (Vergr. 85 mal).
Fig. 17. Zahnplatten der Radula, stark vergrößert.
Fig. 18. Nervenschlundring, bei dem der Deutlichkeit wegen
auf der einen Seite die Cerebro - Pedalkommissur
durchschnitten ist (Vergr. 25 mal).
7)
Herr Prof. Thiele hatte die große Freundlichkeit,
mir zwei vom verstorbenen Schacko herrührende
Radula-Präperate anzuvertrauen, von Hohenwartia
hohenwarti Rssm. und C‘oilostele scalaris Benson.
Von Hohenwartia hat schon Pollonera (XI, Taf. iV,
Fig. 30) eine gute Abbildung der Zahnform gegeben;
an dem mir vorliegenden Präparat erscheint die Mittel-
spitze der Seitenzähne etwas schärfer zugespitzt. Ich
fand etwa 60 Querreihen, und 15 Zähne in der Halb-
reihe, 5—6 Seiten- und 9—10 Randzähne. Coilostele
hat gleichfalls einen sehr kleinen, dreispitzigen Mittel-
zahn und größere dreispitzige Seitenzähne. An den
Randzähnen ist die Basalplatte breit und niedrig, und
wird nach dem Rande zu immer niedriger; die sehr
winzigen Zacken sind mit meinem Mikroskop nicht
deutlich erkennbar. Ich zählte etwa 70 Querreihen;
in jeder Halbreihe 4 Seiten- und 12—15 Randzähne;
die Zähne sind in einer stark geschwungenen Bogen-
linie angeordnet.
r u DE ee a a u ee.
an a Aa ua un De nl ae li T a nd
.
we ir
im Anschluß an vorstehende Mitteilungen möchte
ich hier kurz zusammenstellen, was wir sonst über die
Anatomie der Ferussaciiden wissen.
Wagener (XVII, S. 43) untersuchte die Höhlen-
schnecke Spelaeoconcha polymorpha A. J. Wen. und
fand sie den Gattungen Cochlicopa und Azeca nahe-
stehend. Die Radula hat zweispitzige Seitenzähne, der
Genitalapparat die charakteristische Appendix am Penis,
der Retraktor ist am mittleren Drittel des männlichen
Genitaltractus inseriert, der Blasenstiel von mittlerer
Länge, ohne Divertikel.
Ueber die Anatomie des Genus Ferussacia liegen
mehrere Arbeiten vor. Moquin-Tandon machte
schon 1853 (VIII) einige Angaben über drei von ihm
untersuchte Arten (Fer. folliculus, procerula und
lamellijera) und bildete in seinem bekannten Werke
(IX) den Genitalapparat von Ferussacia folliculus ab.
Watson (XVII, XIX) untersuchte einige Arten von
Madera, beschrieb das Aeußere des Tieres, bildete die
Mundteile ab und stellte zuerst das Vorhandensein
eines Schwanzporus fest. Godwin-Austen (V) ver-
danken wir eine wichtige Arbeit über Ferussacia
gronoviana. Von Jean Barrois (III, IV) haben wir
einige, leider unzulängliche Angaben über die Anatomie
von Cryptazeca monodonta Fol. u. BEr., die gleich-
falls mit einer Schleimpore am Schwanzende ausge-
stattet ist. Pollonera (XI) bildete ‚einige Radula-
zähne von Fer. vescoi und Hohenwartia hohenwarti
ab und fand auch bei dieser Art eine Schwanzdrüse.
Thieie (XVI) endlich machte eine kurze Mitteilung
über die Zungenbewaffnung von Coilostele und Calaxis,
und gab von der letzteren eine Abbildung der
Radulazähne.
Es ist nicht eben viel, was wir bis jetzt sicher
70
wissen, und die Einteilung, die ich auf Grund dieser
mangelhaften Kenntnis vorschlage, bedarf vielleicht
später einer Revision.
In der Hatıptsache halte ich mich, besonders be-
treiffs der Subgenera, an Pilsbrys Schema; aller-
dings bin ich der Meinung, daß er die Bedeutung des
Schwanzporus und der Fußsaumfurche überschätzt. In-
dem ich mich vorzugsweise auf die Beschaffenheit der
Mundteile und Genitalien stütze, komme ich zu einem
von dem seinigen etwas abweichenden Ergebnis. Die
von ihm unterschiedenen beiden Gruppen lassen sich
wie folgt charakterisieren:
Subfamilia Ferussaciinae.
Gehäuse: Mundsaum bei manchen Gattungen
scharf, ‚bei anderen stumpf, aber selten mit verdickter
Lippe. “"Außenrand nie gezähnt, zuweilen eine Parietal-
oder Spindellamelle vorhanden.
Tier: bei vielen Arten mit Schwanzdrüse und
Fußsaumfurche.
Kiefer: hufeisenförmig, aus schmalen Plättchen
zusammengesetzt; Schneidenrand deutlich gekerbt.
Radula: Mittel- und Seitenzähne dreispitzig,
Randzähne meist a selten einfach haken-
förmig (Calaxis).
Genitalien: Ohne Anhangsorgane, Penis keu-
lenförmig, oder kugelig verdickt, mit endständigem
Retractor, neben dem das Vas deferens einmündet;
kein Epiphailus. Eiweißdrüse lang und schmal.
Subfamilie Cochlicopinae.
Gehäuse: Mundsaum meist verdickt, zuweilen
gezähnt.
Tıer: Ohne Schwanzdrüse und Fußsaumfurche.
IeBee__
Kiefer: Halbmondförmig, mit gerundeten Enden,
fein gestreift, Schneidenrand nicht oder kaum gekerbt.
Radula: Mittelzahn dreispitzig, Seitenzähne zwei-
spitzig, Randzähne vielzackig, kammförmig.
Genitalien: Penis spindelförmig, mit Epiphallus
und Appendix, Retractor dicht hinter der Appendix an-
geheftet. Eiweißdrüse kurz und gedrungen.
Uebersicht über die Familie Ferussaciidae.
Subfamilia Ferussaciinae.
Genus Ferussacia Risso 1826. Hist. nat. Eur. mer. IV,
S. 80.
Sect. Ferussacia s. str. (Typ. folliculus Gron.
[Vediantia Risso 1826; Folliculiana
Bet. 1864; Pseudostreptostyla Nev.
'p- p. 1880; Folliculus (Ag.) Wstld.
1887. ] .
SerkiPerea Risso’ 1826: 1 CS. 88. (Typ.
carnea Risso.) |
[Stobilus Ad. 1855; Proceruliana Bgt.
1864; Pseudazeca Pfr. 1877; Phylacus
Wstld. 1887.]
Sect. Sculptiferussacia Germain 1911. Bull.
mus hist. nat. Paris. 17. S. 327... (Typ,
chudeaui Germ.)
Genus Cryptazeca Fol. u. Ber. 1877. Contr. Faune
9-6), Er..ans- Büll.-:Soc;, Borda. 1877... (Typ:
monodonta Fol. u. B@r.)
Genus Hohenwartia Bgt. 1877. Prodr. Malac. Tunisie,
-S. 126. (Typ. hohenwarti Rssm.)
Genus Caeeilioides F@r. 1814 (emend. Herrm. 1846).
Mem. G£ol. S. 48.
a
[Acicula Risso 186 non Hartm.
1821; Belonis Hartm. 1811; Caecilia-
nella Bgt. 18506; CoecilianellaArango
1865.]
Sect. Caecilioides s. str. (Typ. acicula Müll.)
[| Aciculina Wstld.]
Sect. Terebrella Maltz. 1886. Nachr.-Bl. D. M.
Ges. 18, S. 27. (Typ. clessini Maltz.)
Sect. Raphidiella Maltz. 1886. 1. c. S. 26.
(Typ. barbozae Maltz.)
Genus Calaxis Bgt. 1887. Prodr. Malac. Tunisie, S. 114.
[Zlasmophora Westld. in sc.; Torna-
tellina Roth 1855; Tornatellinoides
Pre) Bırderra
Sect. Calaxis s. str. (Typ. Aierosolymarum
Roth.) |
Sect. Pseudocalaxis Pallary 1912. Feuille
jeunes Natur. 42, S. 125. (Typ. ferebellum
Pallary.)
Genus Coilostele Bs. 1864. Ann. mag. nat. hist., ser. 3,
X11I,. 5.135». (Typ. scalaris ‚Bs.)
[Francesia Pldh. 1872; Coelostele Bs.
1875; Coelestele Bgt. 1880.]
Genus Digoniaxis Jouss. 1889. Bull. Soc. Mal.
. France VI, S. 348. (Typ. bourguignati Jouss.)
Subfamilia Cochlicopinae.
Genus Azeca (Leach) Turt. 1831. Manual, S. 68.
Subg. Azeca s. str. (Typ. menkeana C. Pfr.)
[|Azecastrum Bgt. 1858. ]
Subg. Aypnophila Bgt. 1858. Amen. mal., II,
91.88: |
(Typ. pupaeformis Cantr.) -
— 13
Subg. Gomphroa Wstld. 1902. Methodus,
S. 114. (Typ. boissyi Dupuy.)
Genus Corhlicopa Risso 1826. Hist. nat. Eur. mer. IV,
S. 79. (Typ. ludbrica Müll.)
ICionella Jefifr. 1829; Zua (Leach)
Turton 1831; Siyloides Fitz. p. p.
Ben Pollienlies. (Ag. Chrp;’'1837;
Hydastes Parr. 1850.]
Genus Spelaeoconcha Sturany 1902. Nachr.-Bl. N.
Ber ee, 751 (Eyp. . paganettü
Sturany.)
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Pulmonata, vol. XIX. Philadelphia 1908
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13. Simroth, Heinr., Pulmonaten, in Bronn’s Klassen
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17. Wagner, Anton, Höhlenschnecken aus Dalmatien
und der Herzegowina. Sitz.-Ber. Kais. Akad. d. Wiss., math.-
naturw. Klasse, 123, Wien 1914, S. 33—48.
18. Watson, R. Boog, On the generic peculiarities of
the distinctively Madeiran Achatinae of Lowe. Proc. Zool. Soc.
London 1875, S. 677. |
19. Idem, Some notes on the Madeiran Mollusk identified
by the Rev. R. T. Lowe as Achatina folliculus Gronov. Ibid.
1877, S. 333-334.
Herr Dr. Wenz hat mich in freundlichster Weise
mit Literatur unterstützt, wofür ihm ein besonderer
Dank gebührt. Ohne seine liebenswürdige Bereitwillig-
keit wäre diese kleine Studie wesentlich unvollstän-
diger ausgefallen.
Venedig, November 1921.
Emil Küster 7.
Nachruf.
Am 11. Janıar 1921 verstarb zu Nürnberg Emil
Valentin Klüster, dem, ‘obwohl er kein Malakologe
von Fach war, unsere Wissenschaft zu ewigem Dank
verpflichtet ist. Der Verstorbene war ein-Neife des
berühmten Koleopterologen und Konchyliogen Dr. H.
C. Küster, des Neuherausgebers”des Martini-Chewnitzschen
Conchyli:n-Cabinets. Er wurde am 28. August 1838 in
Erlangen geboren und kam in seiner Vaterstadt, nach
Besuch der Handelsschule, bei Palm & Enke in die
a
buchhändlerische Lehre. Später siedelte er nach Nürn-
berg über und übernahm 1872 den Verlag von
Bauer & Raspe, der durch die Herausgabe des ge-.
nannten Conchylien-Cabinets und des Siebmacherschen
Wappenwerkes berühmt ist. Der Ausbau dieser beiden
Werke war Küsters Lebensaufgabe, aber er konnte den
Abschnitt beider nicht erleben. Fast 83 Jahre alt, geistig
ungebrochen, erlag er der Altersschwäche, nachdem
sein Neffe, der als Koleopterologe rühmlich bekannte
Apotheker H. Krauss, 1920 die Leitung seines Verlages
überommen hatte. 2
Außer dem seinem Abschluß nahen Conchylien-
Cabinet gab Küster die folgenden conchyliologischen
Werke heraus:
Clessin, S., Deutsche Exkursions - Molluskenfauna. 1. Aufl.
1876, 2. Aufl. 1884.
Exkursions-Molluskenfauna Oesterreich-Ungarns
und der Schweiz, 1887.
Kobelt, W., Conchylienbuch, 2 Bände, 1878—80 (vergriffen).
| Prodromus faunae molluscorum testaecorum
maria europaea inhabitantium, 1888.
Das Interesse, das Küster der Malakologie entgegen-
brachte, und das Wohlwollen, das er den mit ihm in
Verbindung stehenden Verfassern bewies, haben ıhm
ein unvergängliches Denkmal in der Geschichte unserer
Wissenschaft gesetzt. Sein Name wird immerdar in
gutem Andenken bleiben! F. Haas.
” PR)
„ „
Kleine Mitteilungen.
In „Acis, Intelligenzblatt zur ZeitschriftFaunus,
redigiert von Johannes Gistl, Nr. 1, 1834‘ finde ich
auf S. 1 unter „Korrespondenz-Auszügen folgende, von
Ziegler herrührende Angabe: „Die Vitrina pellucida
ist bei uns gemein; auch die übrigen beiden, Vitr.
Pe
elongata und vitrea, sind teils in der Umgebung Wiens,
oder doch nicht sehr weit entfernt.‘
Bei der großen Seltenheit des Faunus (Zeitschrift
für Zoologie und vergleichende Anatomie, herausge-
geben v. Joh. Gistl, München, 1832—1835) ist es
nicht zu verwundern, daß die oben wiedergegebene
Notiz nirgends vermerkt wurde. Sie fehlt selbst in
der gründlichen Zusammenstellung von E.v.Martens:
Zur Literatur der Mollusken Deutschlands. (Nachr.-Bl.
deutsch. Mal. Ges., 1869—1871.) F. Haas.
Literatur.
Pilsbry, H. A., Manual of Conchology. 2. Serie. Pulmonata.
Vol. XXVI, bestehend aus Heft 101—104, 1920/1921.
Heft 101 (S.. 1--64, Taf. 1—8 ), erschienen am 23. 12. 192%.
Heft 192 (S. 65—128, Taf. 9—13), erschienen am 13. 5. 1921.
Heft 103 (S. 129—102, Taf. 14—18), erschienen am 4. 8. 1921.
Heft 104 (S. 193—254, Taf. 19—24, erschienen im 11: 1I2E
Im vorliegenden Bande bringt Pilsbry die im vöorhergehen-
den begonnene Monographie der Subfamilie Vertigininae zu Eade
und behandelt die gesamte Unterfamilie der Pupillinae.
Subfamilie Vertigininae.
Pronesopupa Iredale 1913 mit 13 Arten und einigen
Unterarten. S. 1—19.
Sektionen: Pronesopupa Iredale 1913 (Typus: P. senex
Iredale),: Edentsiopupe, 5: Sechs »Briwn (Er, rl GEBE
P. admodesta (Migh.), Sericipupa n. sect. P. u. C., S. 13, Tynus:
P. frondtcöla 'n.-sp! P?UR®
Die hawaiischen Formen (S. 3—19) sind von Pilsbry
in Gemeinschaft mit C. M. Cooke bearbeitet.
Pron. (Proresopupa, hystricella n. sp. P. u. C., S. 7, Taf.1,
Fig. 12. — Pron. (Pronesopupa) boettgeri n. sp. P. u. C., S. 8,
Taf. 1, Fig. 17. -- Pren. (Pronesopupa) boettgeri spinigera n.
subsp._P. u. C., S.0192 Daft! I Hie&. In FPron: (Serieipene
frondicola_ n..sp. P. u. C., S. 13, Taf, 1, Fig. 4 ZZrrss:
(Sericipupa) frondicola corticicola n. subsp. P. u. C., S. 14, Taf.1,
Fig. 3. — Pron. (Sericipupa) molokaiensis n. sp. P. u. C,,
Ss. 15, Taf..1, Rie. 5. — Pron. (Serieipupa) -incerta Dr we
P. u. .C., S. 16, Taf. 1, Fig. 6. — Pron. (Sericipupä) sericata
0...sp.\P... u. CS. 12,1 Taf.-1,.-Fie: Li, Pron (Serkai n
Iymaniana n. sp. P. u. C.:S. 18, Taf. 1, Fig. 2. er
(Sericıpupa) orycta P. u. C., S. 18, Taf. 1, Fig. 10.
u Ban
Pupisoma Stoliczka 1873 mit 20 Arten und einigen
Unterarten. S. 19—-43.
Sektionen: Pupisoma Stol. 1873 (Typus P. lienicola
[Stol.)), Pfychopatula Pilsbry 1889 (Typus ?. caeca Guppy).
Pup. (Ptychopatula) dioscoricola insigne n. subsp., S. 39,
Taf. 4, Fig. 6—8. — Pup. (Ptychopatula) michoacanense n. sp.,
S. 40, Taf. 4, Fig.. 12. — Pup. (Ptychopatula) minus n. sp.,
S. 40, Tai. 4, Fig. 9, 11. — Pup. (Ptychopatula) mediamericanıum
mean, 42, Tal: 4. 'Fig..l6, 17.
Cylindrovertilla Boettger 1881 mit 4 Arten. S. 43—49.
Cylındrovertlilla hedleyi n. sp., S. 46, Taf. 5, Fig. 4, 10.
Sterkia Pilsbry 1893 mit 6 Arten. S. 49—58.
Sterkia antillensis n. sp., S. 53, Taf. 6, Fig. 8—11.
Truxcatellina Lowe 1852 mit 29 Arten und einigen
Unterarten. S. 58--101.
Der Name Truncatellina hat vor Laurinella Hesse 1915.
Priorität.
Die fessilen Arten dieser Gattung, die zuerst im Ober-
“ oligozän Deutschlands auftritt, werden auf S. 59—60 "angeführt;
‘es sind: splerdidula (Sandb.), cryptodus (Al. Braun), lentiliü
(Miller), sniocaenica (Clessin) und minutula (Clessin).
Die Behandlung der rezenten Truncatellinen geschieht nach
gcographischen Gesichtspunkten, nämlich in den folgenden
Gruppen: Arten der atlantischen Inseln, Europas, Nordafrikas
und Vorderasiens, von Japan, von Abessinien, von Innerafrika
und von Südafrika.
Truncatellıina rivieriana brittanica n. subsp., England,
S. 77, Taf. 8, Fig. 13—14.
Acmopupa Boettger, 1889, mit einer fossilen Art.
3.0101. |
Negulus Boettger, 1889, mit 4 rezenten und mehreren
fossilen Arten. S. 191—106.
Subfamilie Pupillinae.
Pupsidopsis Pilsbry u. Cooke, n. gen. S. 106,- mit
einer suhlossilen Art von Hawai, S. 196—108.
Pup. hawaiensis Pilsbry u. Cooke, n. sp., Genotyp,
ar, Tas, 7, Pig. 2.
Pupoides Pfeiffer, 1854, mit 23 Arten und einigen Unter-
arten, S. 198—147.
Microstele Boettger, 1886, mit 4 Arten, S. 147—151.
Außer den 4 rezenten Arten werden die beiden aus dem.
europäischen Miozän stammenden, mit der lebenden ceylo-
nesischen muscerda (Bens.) nahe verwandten Mier. wenzi (K.
Fischer) und Micr. mariae (de Morgan) genannt.
Mierocerion Dall, 1915, mit einer fossilen Art, S. 151.
Öhterocerion floridanum Dalt, aus dem Oligozän von
Tampa Bay, Florida, S. 151, Taf. 11, Fig. 16—17.
Pupilla Leach, 1831, mit 35 Arten und .vielen Uhnter-
arten, S. 152—225.
| Sektionen: Pupilla Leach, 1831 (Typus: P. muscorum
ii, ae
[L.]), Ajripupilla n. sect, S. 215 (Typus: P. tetrodus
[Boettger]), Striopupilla n. sect., S. 153 (Typus: P. sterkiana
[Pbry.]), Primipupilla n. sect, S. 192 (Typus: P. signata
[Mouss.]).
Pup. annandalei n. sp., S. 202, Taf. 22, Fig. 10—12;
es geht aus der Beschreibung nicht hervor, zu welcher Sektion
diese neue Art zu stellen ist. jr
Die fossilen, alle dem europäischen Jungtertiär angehörigen
Pupilla-Arten werden auf den Seiten 223—225 in der Zahl
von 16 aufgeführt.
Boysia Pfeiffer, 1849, mit der einzigen Art boyssii
(Pfr.), S. 225—227.
Appendix.
Biingt Nachträge und Berichtigungen zu den Bänden
XXIV—XXVlI, darunter die folgenden Neubeschreibungen:
Vertigo hinkleyi n. sp., S.: 234, Taf. 6, Fig. 12—16. —
Sterkia bakeri n. sp., S. 236, Taf. 24, Fig. 1—3. en"
Thiele, Johannes, Die Cephalopoden der Deutschen Südpolar-
expedition 1991—1903. In: Veröffentl. der Expedition Bd. 16,
Zoologie H. 8, S. 431—466. Tafel 52—55. 1920. |
Thiele berichtet über die Cephalopoden der Deutschen
Südpolarexpedition (31 Arten), die nur zum Teil aus der Antarktis
(meist aus Robben- und Pinguin-Magen), teils aus Netzfängen
aut dem Reiseweg herrühren. Einige seltenere Formen der
Ausbeute, namentlich Oigopsiden, waren schon von Chun in
den Ergebnissen der Deutschen Tiefsee-Expedition beschrieben
worden.
Nette Arten in Thieles Darstellung sind: Moschites.
antarcticus n. sp. (neue Vertreter dieser Gattung sind aus der
Antarktis in letzter Zeit mehrfach [Joubin, Berry] beschrieben
worden) — Sepia simoniana n. sp. von Südafrika -—
Psychroteuthis n. g. glacialis n. sp., nach unvollständig er-
haltenen Stücken und als Vertreter einer neuen Oigopsidenfamilie
(Psychroteuthidae) aufgestellt. — Moroteuthis aequatorialis n.
sp. aus dem Atlantischen Ozean. — Parateuthis n. g. funicata
n. sp. Die Einreihung dieser neuen Gattung, vermutlich in die
Oigopsiden, ist unsicher, da nur Jugendformen vorliegen.
Von systematischem Interesse ist die Darstellung eines
vollständigen Stücks von Cirrobrachium filiferum Hoyle, das
bisher nur in einem Kopffragment bekannt gewesen war; nun-
mehr ist die nahe Beziehung zu den Thysanotenthidae fest-
gestellt. G. Wülker (Frankfurt).
Robson, on the Cephalopods obtained by the Percy Sladen
Trust Expedition to the Indian Ocean in 1905. Transact.
Linnean Soe. London, Zool., Bd. 17, H. 4. 1921.:
18 Arten aus Hoch- und Tiefsee, keine Küstenfänge;
Myopsiden fehlen völlig. Kurze anatomische Beobachtungen,
besonders über Bau des Herzens und der Kiemen von Steno-
teuthis, Scaeurgus, Polypus.
Neu: Liocranchia gardineri n. sp.
ET,
Chunoteuthis n. g. minima n. sp., wahrscheinlich zu den
Bathyteuthidae gehörig; nur ein jugendliches, stark beschädigtes
Exemplar, angeblich mit dorsalem, flossenartigem Kiel, bekannt.
(Da Grimpe [1916] die Gattung Chuniotenthis [Typus Ch.
ebersbächil für einen Cirroteuthiden aufgestellt hat, ist der
neue Genusnamen abzuändern!) G. Wülker (Frankfurt).
Gardner, J. A. and Aldrich, T. M., „Mollusca from the Miocene
of South Carolina with descriptions of new species“. —
Proc. Acad. Nat. ‚Sci. Philadelphia LXXI, 1919, S. 17—53,
Taf. I—IV.
Aufzählung der im Miocän von Muldrow Place, Sumter
Cty., South Carolina gefundenen Mollusken. Die Ablagerung
entspricht im Alter ungefähr den Duplin beds und zeigt mehr
tropische Züge als die in Maryland und Virginia. Neu:
Drillia praecursor, Drillia sumterensis, Cancellaria tabulata, Mitra
dalli, Mitromorpha mitrodita, Phos sloani, Alectrion neogenensis,
Anachis siyliola obsoleta, Anachis sumterensis, Anachis anomala,
Astyris communis carolinensis, Urosalpinx phriknos, Epitonium
‘ muldrowi, Melanella bartschi, Melanella. magnoliana, Strombi-
formis dallik, Caecum flemingi, Turritella duplinensis, Liotia
(Arene) major, Pandora (Clidiophora) prodromos, Pandora
(Clidiophora) tuomeyi, Strigella eutykta, Donax cuneola, Macoma
carolinensis. W. W.
Annandale, N. Aquatic Molluscs of the Inle Lake and connected
waters. Rec. ind. Mus., XIV., 1918, S. 103—182, Taf. 10—19,
9 Textiiguren.
Der aut dem Shan-Plateau in etwa 1000 m Höhe gelesene
Inle-See enthält eine reiche und interessante Molluskenfauna, die
Annandale crschöpfend behandelt, nicht nur. vom systematischen,
sondern auch vom anatomischen und biologischen Gesichts-
punkte aus. Neu beschrieben werden: Limnaea. shanensis
4S. 107, Taf. 10, Fig. 5, 8, Taf. 11, Fig. 2—3), L. mimetica
(S. 109, Taf. 10, Fig. 9, 9a, Taf. 11, Fig. 4), Planorbis velifer
(S. 112, Taf. 11, Fig. 7—11) und var. ciliata (S. 112), Melania
bacceata elongata (S. 115, Taf. 12, Fig. 3, 3a), Aydrobioides
nassa lacustris (S.119, Taf. 12, Fig. 4, 4a,5,5a), Aydr. n. rivulicola
Be Taf. 12, Tıg.:6, 68). und Aydr.. n. distoma (S. 120,
ri 1, 1a), Ayde,savarix.:(S. .120,..Taf.:14, Fig. 1, 2,
nr), Hvar. nana S...121, Taf. 14, Fig. 3),,./2ydr.
Beer 5.125, Taf. 13, Fig. 8, 8a,.9, Taf.. 14,. Fig. 5,53),
Amnıcola alticola (S. 122,. Taf. 14, Fig. 6, 6a), Taia (gen. nov.
Viviparidarum (S. 123) mit den Arten 7. intermedia (S. 128,
Taf. 147 Fig. 13, Taf. 16, Fig. 7—9), T. obesa (S. 128, Taf. 15,
Berge Tarn 16, Fig: 2), 7. analoga' (S. 132, Taf. 15, Fig: 6,
Bl... 17,218, 3A) 7. ronica.(S...133,. Taf..15,.Fig,%8,
Bert, Fig.» 8),WT:u alutoralis 5 (S: 134; Taf. 15,-. Fig. 45,
Hari, Fig, "56, Talr 18; Fig. 13—14); 7: intha, (S. 135,
Bere. 1 3,°Tar, 17, Fie. 7, Tat. 18, Fig. 10-12),
Physunio micropteroides (S. 139, Taf. 19, Fig. 1—3), Phys.
BR. ' 3
jerrugireus (S. 139, Taf. 19, Fig. 4—9). Auffallend ist das
Vorkommen des paläarktischen Pisidium casertanum Poli.
Daß der Verfasser seine vielen neuen Arten nicht auf
leichte Standortsreaktionen bekannter Grundformen aufgebaut
hat, sucht er durch die Darstellung der Variationsbreite einiger
Arten zu beweisen, sowie durch anatomische Unterschiede. Beim
Studium über die Veränderlichkeit von Limnaea andersoniana
und anderer Limnaeen, sowie von Melania tuberculata sind
von hohe:n Interesse. Weniger überzeugend erscheinen die Be-
weise für die Verschiedenheit der Taia-Arten, die gewiß Licht
auf die Entstehung der skupltierten Viviparen im pannonischen
Becken werfen werden.
Lindholm, W. Ueber Mollusken aus dem Delta-Gebiete des
Amu-Darja. Aus: Jahrb. Zool. Mus. Akad. Wiss. St. Peters-
burg, XIX., 1914, S. 340—348.
17 Arten, davon neu: Bythinia moltschanovi.
Lindholm, W. Diagnoses of two new Bulimini from Persia.
Aus: Jahrb. Zool. Mus. Akad. Wiss. St. Petersburg, XX.,
1915, Ss. XLI—XLIM.
Neu: Buliminus (Buliminus) zarudnyi, Buliminus (Ena)
hyrcanus.
Lindholm, W. Mollusken aus dem See Sabolotskoje im Gou-
vernement Wladimir. Aus: Mitteil. Russ. Hydrol. Inst. 1920,
S. 158—160. 30 Arten.
Lindholm, W. Redescription of a dubions Clausilia. Aus: Jahrb.
Zool. Mus. Akad. Wiss. St. Petersburg, XX., 1915, S. XLIII
bis XLIV.
Ciausilia (Euxina) lessonai Issel 1865.
Boiill y Poch, A. Sobre la fauna malacologica d’Amposta. _
Aus: Butlleti Institucio Catalana d’Hist. Nat, XXI. 1921,
S. 94. |
Erwähnt u. a. von Amposta an der Ebromündung lebend
gesammelte Stücke der bisher nur subfossil aus Spanien be-
kannten Gattung Belgrandia, wahrscheinlich der Art marginata
angehörig.
Aguilar-Amat, J. B. de. Altre localitat catalana de FAlelix
alonensis Fer. Aus: Buttl. Inst. Cat. Hist. Nat, XXI, 1921,
$..,9B.
Die bisher nur aus dem äußersten Süden Kataloniens als
endemisch bekannte Art wurde vom Verfasser auch in Plä
de Cabra im Norden der Prov. Tarragona nachgewiesen.
Lais, R. Pupa columella im Wutachtal. Aus: Mitteil. Bad.
Landesver. f. Naturk. u. Natursch. Freiburg i. B. N. F.
Bd. 1, 1921, S. 168—172.
Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr. W. Wenz
Druck von P. Hartmann in Schwanheim a, M
Kommissionsverlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben: 14. März 1922.
Arch. f. Moll. LIV, 1922.
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P. Hesse, Ferussaciidae.
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- 1884, 1891 und 1904, die nur ‘in der ganzen Reihe unserer
“ Zeitschrift abgegeben werden, und der. unvollständigen
- "Jahrgänge 1889, 1896 und 1905):.M. 12, resp. Franken’ (Lire,
. ‚Peseten) 6.25, Schill. 5, Guld. 3, Kron. 4.50, Do!l.31.10.
| Bei. Bezug von mindestens 10! hrgangen der Reihe: M. 10,
Haas zesp.. Fr. fLire, Des.) 5, ach 4, Guld. 2.40, Kron. 3.60,
’ RE SED EE.0,952..5:%; ,
1 Jahrgang der Reihe 1913—1917: M. 15, resp. Fr. (Lire, Pes.)
"9,50, Schill. 7%, Guld. 4.25, Kron. 6.5, Doll. 1.80.
er Jahrgang der Reihe 1918—1920: M. 18, resp. Fr. (Lire, Pes.)
‚12,50, Schill. 10, wuld. 5.75, Kron. 9, Doll 2.50. |
Jahrgang der. Reihe "1921-22: M. 20.—, resp. Fr. (Lire, ‚Pes.) |
A , Schill810.-, Guld. 5.75, Kron. 9, Doll. 2.50. I
jerdem sind’ einige Jahrgänge der Jahrbücher der deutschen
$ malakozoologischen Gesellschaft in wenigen Exemplaren
vorhanden, zum. Preis von je M. 25, resp. Fr. (Lire, Pes.)
‚12.50, Schill. 10, Guld.-5.75, Kron. 9, Doll. 2.50.
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handlung Moritz Diesterweg, Frankfurt a. M., zu richten. |
Sen Bei dem Bezug durch inländische Buchhandlungen erhöhen
Arc die Preise. der. älteren Jahrgänge um 250).
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1 1 Jahrgang der Reihe 18811912 (mit Ausnahme der Jahrgänge
een tUTE a. M. Nr. 7982.
EHER, zur Be mine Für weitere Eier und ';
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Die. e Ar rbeiten kommen im allgemeinen in der Reihenfolge
es Einlautes zum Abdruck, wobei jedoch die Arbeiten der
itglieder der Deutschen; Malakozoologischen Gesellschaft einen
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„Abhandlungen des Archivs lür Molluskenkunde*
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H. v. Ihering, Phylogenie und System der Mollusken £ nr
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Jugoslavien. Für die übrigen Länder wird entspr. den Vor-
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erhoben und zwar für Finnland ‚and an 100 °%%, für. die
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Berlin. — Geh, Reg.-Rat Prof. Dr. O. Reinhardt, Berlin. —
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C. M. Steenberg, Kopenhagen. — Otto Harrassowitz, Buchhand- a
lung, Leipzig. — F.H. Peisker, Leipzig. — Lehrer Eugen Müller, .
Lindenthal! — Museum für Natur- und Heimatkunde, Magde- f 2 |
burg. — Mittelschullehrer B. Klett, Mühlhausen i. Thür. — Prof.
Dr: Gudden, München. — Apotheker Josef Schedel, München. a
Alois Weber, München. — Rudolf Schmidt, ‚Münster a:St.— =
Lehrer Walter Wächtler, Mylem (Vogtl.) — Oberförster Gott- a
schick, Steinheim. — Naturaliensammlung, Stuttgart. — Paul . 28
Hesse, Venedig. — A. Edlauer, Weidling ei TR, R w
Neue Mitglieder. Be &
Dr. med. K. Singer, Bahnarzt, Aschaffenburg. Ba
F. Swabander, Ehsjö-Schweden. — August Seidier, Hanaua.M.,
Neue Anlage 7. — Lehrer Max Kolb, Hüttenkirchen {Ener st
Bernau a. Chiemsee). — Otto Harrassowitz, Buchhandlung,
Leipzig, Querstrasse 14. ‚Stadtarchivar Ankert, Leitmeri
(Böhmen). — Dr. H. A, Honigmann, Ma deburg Me
Domplatz 5. — Apotheker Josef Schedel, Münchens "Au usten- x
‚strasse 67, Il. r. — Lehrer Walter Wächtler, Mylem. ( ost >
Wehrgasse 10. — Anton Fuchs, Wien, SIngErStrasneH 17.
achfichtsbiatt der Deutsche er
Malakozoologischen Gesellschaft: ki
m
” Ä begründet von Dr. W. Kobelt, Kia,
as ke‘ „herausgegeben von ER
35 ©3 F. Haas Bu EG Dr. W.Wenz
$ Frankfurt 8: Mir An ee, -Brankturt a. M:
Inhalt.
ff Ulrich, Zwergformen aus dem Kreise der WR
Valvata piseinalis tOxF- er ED Te an
o. "Die Gastropoden einiger ‚Ruinen der
a N a Es 3 9
"Die fossilen”Mollusken der Hydrobien-
ıten von Budenheim bei Mainz,} 4. Nachtr. . 102
"ine neue Lauria aus dem OBermiochn
Peanbem: am Albuch»“. 4.3... 02% :.106:
hick, F., Die Land- und a asserhallisken
er Nerbeckens von Steinheim a. Albuch
nthem-Jutting, w. S. S., Biologische a
BED an Mollusken N ! a N ef.
Geschäftliche Mitteilungen.
‚Das Archiv erscheint in 6 Heften, die einen Jahrgang bilden. ©
Beitrittserklärungen zur Deutschen Malakozoölogischen
Gesellschaft, sowie Manuskripte gehen an die Redaktion, und
zwar Arbeiten über rezente Mollusken an Dr. F. Haas;
“ Frankfurt a. M., Senckenberg. ‚Museum, Victoria-Allee 7, und
solche über iossile Mollusken an Dr. _W. MDR -Frank-
furt/a. M., Gwinnerstr. 19.
Beute älterer Jahrgänge, Zahlungen, Anzeigenauf- Bea
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Der Bezugspreis beträgt vom Jahrgang 1922 ab für Mit- 1
glieder, bei Bezug durch den -Verlag M.. Diesterweg, in; RL
Deutsches Reich, Deutschösterreich,Tehechoslowakei, Poies: Ruß- ae
land, Finnland und Jugoslavien: 30 M. in deutscher Währung.
Infolge des am 1. Januar in Kraft getretenen hohen Post- 72
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genannten Ländern die Portoanslagen in Anrechnung zu bringen.
Sie betragen für die 6 Hefte des Jahrgangs M. 6.—, wozuin
diesem Jahre noch M. 2.— für die Uebersendung-von Heft 1der
„Abhandlungen“ kommen Wir bitten daher um Einsendung von
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furt a. N. Postscheckkonto Frankfurt a M. 7982. ee
Für. die folgenden Länder bleiben die bisher gültigen Br
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Frankreich, Belgien, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal und deren RE
Kolonien: 12.50 Franken, resp. Lire, Peseten etc. ; h
Großbritanien und Kolonien: 10 Schilling. se Ma ehe
Niederlande: 5.75. Gulden. ‘ Fa 2 Be
Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 Kronen. Re RN 2
Vereinigte Staaten von. Nordamerika und miktel- und. süd- ge
amerikanische Staaten: 2.50 Dollars. hat RO
Die Zusendung erfolgt kostenfrei. _ TC"
Die genannten Bezugspreise in ausländischer Währung
die trotz erheblicher Vermehrung des Umfanges unserer Zeit-
schrift seither nicht erhöht worden sind, entsprechen imDurch-
schnitt den Herstellungskosten eines Exemplares eines Jahr- re
ganges unter .den heutigen Verhältnissen. Der Bezugspreis für 3
unsere deutschen Mitglieder konnte.nur deshalb so niedrig be- °
messen werden, weil uns eigens zu ihren Gunsten ‚ein en a
hafter Zuschuß ‚geleistet wurde; u,
Trotz dieser Erhöhung wird sich das „Archiv“ PR de
Dauer nur dann halten können, wenn sich die Zahl.seiner Be-
‚zieher vergrößert. Wir bitten deshalb unsere Leser,
in ihrem eigenen Interesse für unsere Zeitschrift zu’
werben. Sr. "2
(Forts. $S. 3 des Umschl.‘
Heft 3. Jahrgang LIV. 1922.
Archiv für Molluskenkunde
Zwergfiormen aus dem Kreise der Valvata
piscinalis (0. F. Müller).
Von
Ulrich Steusloff, Gelsenkirchen.
Die Diluvialforschungen der letzten Jahrzehnte
haben häufig zum Studium der Konchylienfauna älterer
Süßwasserablagerungen geführt. Geyert) schildert sehr
anschaulich die dabei entstandenen Schwierigkeiten.
Die Artenmacherei auf Grund eines oder weniger Stücke
ohne jed2 Rücksicht auf die biologische Bedingtheit
und den Artenwert der meist nur sehr geringfügisen
Unterschiede hat sehr üble Folgen gezeitigt. Während
man bei den Limnaeen ziemlich frühzeitig zur Er-
kenntnis der starken Veränderlichkeit ganz weniger
Arten kam, hat man bei den Gyraulen, Paludinen
und Valvaten vielfach sich nicht zu gleichem Stand-
punkte rechtzeitig durchringen können. Zum Teil liegt
das wohl daran, daß diese Tiere versteckter leben oder
wegen ihrer Kleinheit seltener in größeren Mengen be-
obachtet werden. Besonders gilt das für die Valvaten,
die in den norddeutschen diluvialen und noch jüngeren
Ablagerungen eine sehr große Rolle spielen, da diese
- Schichten sehr oft Ausfüllungen von ehemaligen Seen
oder von Teilen noch heute bestehender Seen sind.
Niemand wird bestreiten können, daß die Konchylien-
fauna unserer Seen in Tiefen von 3 m abwärts erst
in den letzten Jahrzehnten allmählich bekannt wird.
FR
Bisher erstreckte sich unsere Kenntnis fast nur auf die
Uferfauna, d. h. auf eine ganz einseitigen Verhältnissen
unterworfene Tierwelt. Beurteilt wurde sie noch dazu
allermeistt nach den von den Wellen angespülten
Schalen, also nach Arten, deren Schale zufällig leicht,
groß und stark gewölbt ist. Wie sich die Tiere unter
den ganz anderen Verhältnissen des eigentlichen Sees
verhalten, war fast unbekannt. Bezeichnend ist, daß
Valvata antiqua, die in 2—10 m Tiefe unserer Seen
sehr häufig ist, von Sowerby nach fossilen Schalen
benannt worden ist. Und noch 1886 beschreibt
Westerlund?) einerseits Valvata als „selten in Seen‘,
andererseits bringt er ‚„subfossile‘‘ Arten und Varietäten
dieses Gienus aus den Mooren Skandinaviens, während
sonst subfossile Arten kaum von ihm erwähnt werden.
So dürfen wir uns nicht wundern, wenn bei den Dilu-
vialforschungen in Norddeutschland schon geringe
Unterschiede von den bis dahin bekannten Formen
gleich zur Aufstellung neuer Arten führten. Die psycho-
logischen Momente hat Geyer!) trefflich dargestellt.
Thiele?) hat schon 1909 darauf hingewiesen, daß
der größte Teil der Cincinna-Arten Deutschlands in
den Formenkreis der Valvata piscinalis (©. F. Müller)
gehört, da die verschiedenen Formen „häufig neben-
einander vorkommen und ineinander übergehen‘. Wie
weit solche ‚Arten‘‘ zusammengehören, zeigt eine
Züchtung, die ich vor einigen Jahren durchführte.
Im südlichen Teile des Schweriner Außensees
(Mecklenburg) lebt zerstreut eine zierliche kleine
Valvata, die nur in den dichten Chararasen des
flachen, sandigen Ufers in 1—2,5 m, selten bis 4 m
Tiefe auftritt. Es ist die Valvata geyeri Menzel*), die
bisher nur subfossil aus dem weißen See bei Füßen
bekannt, kürzlich auch von Herrn Geyer lebend im
—_ ER
Voralpengebiete gesammelt ist. Sie ist in allem ein
verkleinertes Abbild der Valvata antigua (Sow.). Eine
genauere Darstellung der Lebensbedingungen und Le-
bensgenossen der Valvata des Schweriner Sees habe ich
in 66. und 75. Bande des Archivs des Vereins der
Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg (1912
und 1922) gegeben. Im Sommer 1912 wurden acht
ziemlich ausgewachsene Tiere der Valvata geyeri in
einen mittelgroßen Glaskasten gesetzt, der mit Boden
und Characeen ihres natürlichen Fundortes im Schwe-
riner Außensee ausgestattet war und in einem unge-
heizien von NW. beleuchteten Zimmer stand. Die Tiere
verschwandeiı sofort im Charadickicht. Ende September
waren zwei kleine kugelige Eierpakete am Glase
befestigt. Erst von Ende November an kamen die
Tiere tags gelegentlich aus dem Dickichte heraus,
krochen munter amı Glas und Chara herum, zuletzt im
April 1913. Erst im September 1913 wurden wieder
Valvaten gesehen,. junge Tierchen mit nur 2—21/5
_ Windungen und einem Schalenbau, der nichts von dem
der hochgetürmten weißlich durchscheinenden Valvata
geyeri zeigte. Sie glichen vollkommen jungen Tieren
der typischen Va/vata piscinalis (Müller), hatten auch
die matte braungrüne Farbe derselben. Im Frühling
1914 traten Fadenalgen auf (Konzentration der Salze
durch wiederholtes Nachfüllen mit Leitungswasser?),
überwucherten schnell die Characeen und füllten bald
den ganzen Behälter. Im August 1914 wurde in ihnen
zum letzten Male eine der inzwischen herangewach-
senen Valvaten gesehen. Bei der Auflösung des Aqua-
riums fanden sich neben den weißen ausgewachsenen
Schalen der 8 eingesetzten Tiere von Valvata geyeri
21 teils halb, teils ganz erwachsene hellbraune Schalen
einer Zwereform der typischen Valvata piscinalis
REN ae
(Müll.), also dessen, was in der Literatur als Valvata
pusilla (Müller) aufgeführt wird. Schalen mit 4 Um-
gängen haben eine Länge zwischen 3,0 und 3,6 mm,
eine Breite zwischen 3,4 und 3,9 mm und einen Mund-
durchmesser von 1,7—2,0 mm.
Verhältnis der Verhältnis der
Höhe zum Mund- Höhe
durchmesser zur Breite
Valvata geyeri _
(8 Tiere des Schweriner 19 bis 23 : 10 9 bis 13 : 10
Außen - Sees im Aqua-
rium) 1913
Valvata pusilla
(Nachkommenschaft der
oberen) 1915
17 bis 18 : 10 8 bis 97-40
Damit ist wohl zum ersten Male experimentell
bestätigt, daß all die Arten und Formen um
Valvata piscinalis und Valvata antiqua Re-
aktionstormen ein und derselben Art sind.
Der vorliegende Fall zeigt, wie stark diese Art auf ge-
ringe Aenderungen der äußeren Verhältnisse reagiert:
Offenbar ist das Fehlen des Wellenschlages nicht die
Ursache, da die Tiere im Inneren der dichten Chara-
rasen leben. Wahrscheinlich sind die eigenartigen Er-
nährungsverhältnisse in den Chararasen maßgebend,
die sich im Aquarium schwerlich dauernd erhalten
lassen.
Bei weiterer Umschau zeigt es sich nämlich, daß
auch sonst Zwergiormen von Valvata an Chararasen
der Brandungszone gebunden sind. Gewöhnlich trifft
man in den Rasen keine Valvaten; sie ziehen schlam-
migen Boden vor. Ich habe immer den Eindruck ge-
habt, daß es sich meist um vereinzelte Einwanderer aus
günstigeren Wohngebieten handelt; zur Entwicklung
Rn‘ pe
einer L.okalrasse kommt es nur gelegentlich, wie im
Schweriner und Weißen-See. Dahin ist auch die Valvata
andreaei Menzel aus dem Interglazial von Wallensee
(Hannover) zu rechnen. Menzel* bemerkt ausdrück-
lich über die Konchyliensande: „Einzelne Lagen in
höheren Horizonten dieser Zone sind ganz erfüllt mit
den Kalkinkrustationen und Früchten von Chara.‘“ Und
weiter schreibt er: ,„V. (Cincinna) andreaei n. sp.
steht der YV. (Cincinna) alpestris Blauner in gewisser
Beziehung recht nahe.‘ Sie ist eine örtlich konstant
gewordene Zwergform der Valvata alpestris. Formen
die von letzterer nicht zu unterscheiden sind, treten
in mecklenburgischen Wiesenkalken nicht selten auf.
(Kürzlich hat Herr Zimmermann sie bei Fürstenberg
auch lebend gesammelt.) Massenhaft liegt sie in einem
jungen Charakalke, der um den Nordteil des Ziegelsees
(Anhängsel des Schweriner Sees) weit verbreitet ist.
Bei 4 Umgängen zeigt sie 4,7 mm Höhe, 4,7 mm Breite,
2,5 mın Munddurchmesser, ist also zierlicher als Valvata
piscinalis und antigua. (Der Kalk zeigt eine reiche
Konchylienfauna und ist nicht im Brandungsgebiete
abgelagert, enthält auch keinen Sand.) Die forma minor
von Valvata antigua Sow., die an Größe zwischen
Valvata antigua und Valvata geyeri steht, kommt ver-
einzelt vor in den Chararasen am Nordende der
Tollense (Mecklb.-Strelitz) und in der Schicht D des
Bärenbruches bei Güstrow (Mecklenb.), wo sie wieder
mit Chararöhren zusammen liegt’). Charakterische
Verhältnisse : konnte ich 1917 am Dringissee (OÖst-
litauen) beobachten. Südlich Petrowa erstreckt sich
eine weite Bucht in die Sandergebiete, so daß ein weites
flaches Sandufer entstehen konnte. Es ist dicht mit
Chararasen bedeckt, aus denen nur einzelne Phragmites-
Halme hervorragen. Aus diesem Chararasen stammen
we Bu
zahlreiche Schalen einer forma minor von Valvata
antiqua, die bei 41/5) Umgängen bis 5,0 mm hoch, 4,5 mn
breit sind und 25 mm Munddurchmesser haben.
Weiter westlich geht eine torfige Halbinsel weit ın den
See hinein. An ihrem schlammigen Westufer, das keine
Spur von Chara zeigte und mit Phragmites und Pota-
mogeton bestanden war, lagen reichlich Schalen von
Valvala antigua mit 6,4 mm Höhe, 5,1 mm Breite,
2,9 mm Munddurchmesser bei 41/ bis 5 Umgängen.
Und nun noch ein Wort zur Valvata pusilla (Müller).
Bei uns kennt sie niemand, obgleich sie ‚in lacu Ruppi-
nensi‘“‘ der Mark nach Müller vorkommt. Von der
reichen Valvaten-Fauna in den Seen wußte man da-
mals nichts. Es wird sich also sehr wahrscheinlich
um eine Uferform handeln. Und die Beschreibung
verheimlicht garnicht, daß es eine Zwergform der
Valvata piscinalis ist (,„Neritinam piscinalem valde
refert, at multo minor (diam. 1 lin.) et tamen an-
fractuum quattuor est‘). Mörch hat sie dann fälsch-
licherweise in Beziehung zu Valvata antigua gebracht
indem er das einzige Charakteristische (die Kleinheit des
ausgewachsenen Tieres) vernachlässigte (,‚‚he ac forma
quam maxime V. antiquae similis, sed differt in speci-
minibus aeque magnis umbilico cylindrico per-
spectivo‘‘). Wenn schließlich sogar Westerlund°)
schreibt: ‚,Haec forma mihi nondum clara est‘), so
sagt das wahrhaftig genug. Herr Steenberg, dem
wir die ausgezeichnete Darstellung der Molluskenfauna
des Furesees (Dänemark) verdanken, schrieb mir kürz-
lich: „Ich habe selbst niemals eine typische, selb-
ständige V. pusilla gefunden, nur Zwergformen. von
V. piscinalis.“
Sobald man umfänglicheres Material auch nur
einer Fundstätte zur Verfügung hat, ist eine scharfe
In a
Trennung der Valvata alpestris, V. piscinalis, V. antiqua
und der übrigen Arten und Formen dieses Kreises nicht
mehr möglich. Die immer wieder herangezogenen
Merkmale: Verhältnis von Höhe und Breite, Nabelung,
Naht, Gestalt und Lage der Mündung schwanken
innerhalb gewisser Grenzen stark. Wir sind noch sehr
weit davon entfernt, die Ursachen dafür zu kennen;
auch bei den Limnaeen fehlen derartige systematische
Untersuchungen, die natürlich nur am lebenden Tiere
vorgenommen werden können.
Soweit es sich bis heute übersehen läßt, sind die
nicht häufigen Zwergformen unserer Val-
vaten Reaktionsformen auf bestimmte, ziem-
lich eng umgrenzte Bedingungen, die im all-
gemeinen den Valvaten nicht sonderlich zu-
.sagen: Flaches sandiges Ufer eines Sees,
mit Chararasen bestanden, dem Wellen-
Schlage ausgesetzt.".Der. Reihe Valvata
alpestris — piscinalis — antiqua entspricht
durchaus die Reihe der Zergformen Valvata
andreaei — pusilla — geyeri.
Literatur:
1) David Geyer: Die Planorbis-Untergattung Gyraulus
Agassiz. (Jahrbuch der‘ Preuß. geol. Landesanstalt 1918,
BEL SRKRIX, Teil, 1, Heft 1.)
2) C. A. Westerlund: Fauna der in der paläarktischen
Region lebenden Binnenkonchylien. Bd. VI. Lund 1886.
3) Joh. Thırle: Einige Bemerkungen über deutsche Süß-
wassermollusken und ihre Namen. (Nachrichtsblatt der Teutschen
malakozoologischen Gesellschaft. 41. Jahrgang. 1909.) Joh.
Thiele: Weichtiere in Heft 19 von Brauers Süßwasserfauna
‘ Deutschlands. Jena 1909.
| 4) Hans Menzel: Beiträge zur Kenntnis der Quartär-
bildungen im südlichen Hannover 1. (Jahrbuch der Kgl. preuB.
geol. Landesanstalt 1903, Bd. XXIV, Heft 2.)
5) Ulrich Steusloff: Beiträge zur Fauna und Flora
des Quartiärs in Mecklenburg. I. (Arch. d. Ver. d. Fr. d. Nat.
in Mecklb. Bd. 61. 1907.)
BR ,
5) C. A. Westerlund: Synopsis molluscorum extramari-
norum Scandinaviae. Helsingiors 1897.
?) C. M. Steenberg: Furesöens Molluskfauna. (Kgl.
Vidensk. Selsk. Skrifter. Naturvid. og. math. Afd., 8. Räkke III,
1. Kopenhagen 1917.)
Pinna hassiaca Steuer
aus den Meeressanden von Weinheim b. Alzey.
Mit Tafel 111.)
Von
W. Wenz.
Alle Untersuchungen über fossile Pinnaarten
werden dadurch ungemein erschwert, daß das bisher
bekannte fossile Material größtenteils recht mangelhaft
erhalten ist. Zahlreiche fossile Arten sind auf höchst
unvollkommene Bruchstücke. begründet, denen häufig
noch die eigentliche Schalenoberfläche fehlt. Dazu
kommt die große Variationsbreite vieler Formen, die
nicht einmal bei den lebenden Arten genügende Be-
rücksichtigung «„efunden hat. Diese Variabilität er-
streckt sich sowohl auf die Form der Schale als auch
auf die Schalenskulptur, Merkmale, die man bisher
‚allgemein zur Charakteristik der Arten verwandte. Nur
große Serien, möglichst von verschiedenen Fundorten
aus derselben Schicht Können darüber Aufschluß geben.
Ein gutes Beispiel hierfür bietet Saccos Untersuchung
der Pinnao pectinata Linne und Pinna pectinata suh-
pectinata und ihrer Subspecies?). Unter diesen‘ Um-
ständen bleibt vorläufig nichts anderes übrig, als weiter
1) Die Beigabe der Tafel wurde durch einen bedeutenden
Zuschuß ermöglicht, den das Naturhistorische Museum der Stadt
Mainz durch Vermittlung des Direktors Herrn Prof. Dr. ©.
Schmidtgen uns zur Verfügung stellte.
2) ] Molluschi dei terreni terziarii del Piemonte e della
Liguria XXV, 1898, p. 29ff.
SR
Material zu sammeln und es einer späteren Zeit zu über-
lassen, daraus die nötigen Schlußfolgerungen zu ziehen.
Diese Tatsache veranlaßt mich, das außergewöhn-
lich wohlerhaltene Stück von Pinna hassiaca Steuer
auf Tafel Mi zur Abbildung zu bringen, das Herr
Prof. Dr. O. Schmidtgen aus den mitteloligocänen
Meeressanden von Weinheim b. Alzey für das Natur-
historische Museum der Stadt Mainz erwarb und mir
zur Bearbeitung übergab.
Reste von Pinna waren schon lange sowohl von
Weinhein als auch von Waldböckelheim bekannt.
Einiges Material von Weinheim liegt auch in der
Sammlung des Museums der Senckenbergischen Natur-
forschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M. und ist
teils um die inneren Schalencharaktere zur Darstellung
zu bringen, teils zur Ergänzung der Wirbelgegend, die
bei dem ersteren Stück fehlt, mit zur Abbildung
gekommen.
Steuers größtes abgebildetes Bruchstück ?) stammt
von Waldböckelheim (Perlmutterschale und Steinkern).
Das neu abgebildete Stück von Weinheim zeigt beide
Schalen fast vollständig mit Ausnahme der Wirbel-
gegend, die aurch Fig. 2 ergänzt wird. Die Schalen-
oberfläche ist zum größten Teil vollständig erhalten
und läßt alle Feinheiten der Skulptur deutlich erkennen:
Schale groß, dreieckig, vorne zugespitzt, nach
hinten stark verbreitert, gerundet, ziemlich stark auf-
geblasen. Schloßrand fast gerade, Schalenrand in
wenig stumpfem Winkel nach unten, dann in spitzem
Winkel nach vorne abbiegend, hier zuerst schwach
konvex gekrümmt, dann vor der Spitze konkav ausge-
°) Abhandlungen der Großherzoglich Hessischen Geologischen
Landesanstalt zu Darmstadt VI, 1, p. 44, Taf. V, Fig. 1a—c,
Be):
buchtet. Der größte Durchmesser wird kurz vor dem
Hinterende erreicht.
Die feinen, etwas ungleich starken, selten etwas
unregelmäßigen Anwachsstreifen werden von gaiız
schwachen, vom Wirbel ausgehenden Rippchen ee-
kreuzt. Auf der oberen Hälfte beobachtet man etwa 5,
welche die Anwachsstreifen hier etwa rechtwinklig
kreuzen und bald erlöschen; auf der unteren Hälfte
äußerst zahlreiche, ebenfalls feine, etwas wellige
Streifen, die die Anwachsstreifen unter spitzerem Winkel
schneiden und, wenn auch undeutlicher werdend, sich
fast bis zum Hinterrand hinziehen. Dadurch entsteht
eine feine Gitterskulptur.
Länge etwa 16 cm, größte Breite 14 cm, Dicke
51/o cm.
Beim oberflächlichen Vergleich könnte man ver-
sucht sein anzunehmen, daß das vorliegende Stück und
Steuers Pinna hassiaca nicht derselben Art angehören.
Das Weinheimer Stück erscheint vor allem breiter bei
etwas geringerer Größe. Es ist aber zu berücksichtigen,
daß das Waldböckelheimer Stück gerade die Stellen
der Schale nicht zeigt, an denen die Ausbuchtung be-
ginnt. Im übrigen zeigen gerade auch die Bruchstücke
völlige Uebereinstimmung mit dem vollständigen Exem-
plar sowohl als auch mit den von von Steuer auf
Taf. VI, Fig. 3a. bis b dargestellten. Bei geringerer
Größe scheint das Weinheimer Stück in der Tat ztwas
breiter gewesen zu sein, mehr aufgeblasen und etwas
dünnschaliger, so daß man es wohl als Pinna hassiaca
weinheimensis n. subsp. vom Typus abtrennen kann.
Auffallend ist seine Aehnlichkeit mit Pinna moenana
Steuer von Flörsheim (Cerithienkalk), nur scheint der
Schloßrand bei Pinna moenana etwas stärker gekrümmt
und die Schale weniger aufgeblasen gewesen zu sein,
a
doch läßt der Erhaltungszustand auch hier kein ganz
sicheres Urteil zu. Immerhin dürfte diese Form auch
noch in denselben Formenkreis gehören.
Eine gewisse Aehnlichkeit hat auch Pinna pectinata
ventrosoplicata Sacco aus dem Mittelpliocän -(Plai-
sancien) vom Monte Capriolo bei Bra usw., abgesehen
von der Skulptur. Da die Gruppe aber auch fast un-
skulptierte Unterarten aufweist, so besteht die Möglich-
keit, daß auch Pinna hassiaca noch in den von Sacco
umschriebenen Formenkreis mit hineingehört, der mit
Pinna petasunculus in der Kreide beginnt, im Eocän
die Arten ?. saccoi Vinassa, P. affinis Sowerby, P.
fragilis Watelet, ?P. margaritacea Lamarck und ?.
helvetica Mayer umfaßt, im Oligocän: ?. sandbergeri
Mayer, P. deshayesi Mayer, P. semiradiata Koenen,
während vom Miocän bis zur Jetztzeit Pinna pectinata
Linne mit ihren Subspecies auftritt.
Die Gastropoden einiger Ruinen der Rheinpfalz.
Von
O. Gaschott, Würzburg.
Während der Jahre 1920 und 1921 hatte ich ver-
schiedene Male Gelegenheit, Ruinen der Rheinpfalz
auf ihren Bestand an Mollusken zu durchsuchen. Im
nachfolgenden will ich auf die Ergebnisse dieser Tätig-
keit näher eingehen. Zunächst sei jedoch bemerkt,
daß die Fundlisten keinen Anspruch auf Vollständig-
keit erheben können, denn erstens ist es auch bei
‚den besten Willen unmöglich, bei einem Besuch, mag
er auch noch so lange dauern und die Zeit noch so
intensiv ausgenützt werden, die Fauna einer Ruine
vollständig festzustellen. Und leider war es mir bei
einigen Ruinen nur möglich, sie einmal zu besuchen.
a
Weiter war 1921 die berüchtigte Hitze und Trockenheit
im Sorimer dem Molluskenleben durchaus nicht günstig.
Waren doch z. B. auf dem Ruinenkomplex Altdahn
große Flächen, die letztes Jahr sehr feucht und von
Vitrina major Fer. und zahlreichen Nacktschnecken
bevölkert waren, dieses Jahr, wie man so zu sagen
pflegt, strohtrocken. Auch konnte ich nur auf Altdahn
und Falkenstein Mulmuntersuchungen in größerem
Maßstabe durchführen. Wenn ich trotzdem meine Er-
gebnisse veröffentliche, so geschieht dies deshalb, weil
einerseits die Pfalz malakologisch noch so ziemlich
eine Terra incognita ist und weil andererseits ich nicht
weiß, ob und wann ich meine Untersuchungen fort-
setzen kann. Die Nackschnecken mußte ich unberück-
sichtigt lassen, da sie im Jahre 1921 so gut wie ver-
schwunden waren und so doch ein falsches Bild ihres
Vorkommens entstanden wäre. Herrn Dr. Geyer-
Stuttgart bin ich für verschiedene Angaben sowie für
die Nachprüfung einiger Bestimmungen zu großem
Danke verpflichtet, ebenso Herrn Prof. Dr. Lauter-
born-Freiburg i. Br.
Was nun die untersuchten Ruinen betrifft, so habe
ich von den Felsenschlössern der Südpfalz 4 einer
gründlichen Betrachtung unterzogen, nämlich Alt-
dahn (eigentlich ein Komplex von 3 Ruinen Alt-
dahn, Griafendahn und’ Tannste in auf eigen
Felsenriff), Neudahn, Drachenfels bei Busenberg
und das Lindelbrunner Schloß. Dann hatte ich
beabsichtigt 4 Ruinen der Umgebung Kaiserslauterns
in der Mittelpfalz zu untersuchen nämlich Hohen-
ecken, Beilstein, Frankenstein und Diemer-
stein. Leider‘ wurde ich durch mißliche Verhältnisse
gezwuugen, den Besuch von Hohenecken aufzu-
oeben und der auf Beilstein verlief durchaus unbe-
A
friedigend. Diese auf den meisten Karten verzeichnete,
in einer Pfalzbeschreibung in geradezu romanhaften
Ausdrücken beschriebene Ruine kann eigentlich var
nicht mehr als solche gerechnet werden. Es befinden
sich dort im Walde auf einem unbedeutenden Felsen,
dem ohne Leiter jedoch nicht beizukommen ist, nur
ınehr geringe Mauerreste. Irgendeine Beute an Mol-
lusken konnte ich dort nicht machen. Dann besuchte
ich die beiden Ruinen des Isenachtales Hardenburg
und Limburg und die beiden des Leininger Tales
Alt- und Neuleiningen. Alle diese Ruinen liegen
auf Buntsandstein. Neuleiningen liegt allerdings gerade
an der Grenze gegen das Tertiär. Weiter habe ich
noch die Ruine Battenberg ganz in der Nähe von
Neuleiningen auf Tertiär und die Ruine Falken-
stein am Donnersberg auf Melaphyr besucht.
Einen gepianten Besuch der Ruinen Moschellands-
berg, Montfort und Altenbaumburg konnte ich
leider nıcht mehr ausführen.
Die Ruinen und ihre Schnecken.
Altdahn: eigentlich 3 Ruinen auf einem Bunt-
sandsteinriff; lange Nordseite, schmale Ost- und West-
seite, bewaldet, die Ruinen hier auch stark bemoost;
Südseite kahler, da ein Teil der Felsen hier niederge-
brochen.
-Vifrina major Fer., pellucida Müll, Ayalinia cellaria
Müll., zitidula Drap., hammonis Ström., Patula rotundata
Müll., Helicodonta obvoluta Mit., Fruticicola incarnata
Müll., sericsea Drap., Chilotrema lapicida L., Tachea
remoralis L., Cochlicopa lubrica Müll., Vallonia costata
Müll., pulchella Müll, Pupilla muscorum L., Isthmia
minutıssima Htm., Vertigo pusilla Müll., Balea perversa L.,
Cleusilia bidentata Ström., plicatula Drap.
Neudahn: nicht groß, mit viel Mauerwerk, aber
wenig bewachsen.
Pat. rotundata Müll., Chil. lapicida L., Tach. nemoralis
ee
L., Cochl. lubriea Müll, Buliminus obscurus Müll., Pap.
muscorum 1.., Claustlia laminata Montg., bidentata Ström.
Drachenfels: Muster eines Felsenschlosses,
Mauerwerk gering, wenig bewachsen.
Pat. rctundata Müll., Frut. sericea Drap., Chil. lapicida L.,
Vall. costata Müll, Pup. muscorum L., Balea nerversa L.,
Cleus. bidentata Ström.
Lındelbrunner Schloß: ziemlich viel Mauer-
werk, teilweise sehr stark bewachsen.
Vitr: major Fer., Fyal. cellaria Müll., Pat. rotundata
Müll., Chil. lapicida L., Tach. nemoralis L., Vall. costata
Müll., Pup. muscorum L., Bal. perversa L., Claus. bidentata
Ström.
Im Anschluß an diese Ruinen der Südpfalz möchte
ich erwähnen, daß ich von Herrn ©. Strebel-Zwei-
brücken einmal Clausilien von der Ruine Wasigenstein
bei Schönau (jenseits der Grenze im Elsaß) bekommen
habe und zwar Clausilia plicatula Drap. und plicata
. Drap. | |
Frankenstein: .im Verhältnis zur Größe arm
an Schnecken, wenig bewachsen.
Chil. lapicida L., Vall. costata Müll, Pup. muscorum
L., Bal. perversa L., Claus. plicatula Drap.
Diemerstiein: sehr stark bewachsen und be-
moost und infolgedessen auch ziemlich feucht; wenn
auch nicht an Arten, so doch an Individuen sehr reich.
Vitr. major Fer., Hyal. cellaria Müll, Pat. rotundata
Müll., Chil. lapicida L., Vall. costata Müll., Pup. muscorum
L., Bal. perversa.L., Claus. plicatula Drap.
Hardenburg: an Umfang der noch vorhandenen
Baulichkeiten die bisher besprochenen Ruinen über-
treffend; auf der Nordseite gehen Claus. plicatula
und dDidentata auch auf die stark bemoosten Felsen
über. |
Pat. retundata Müll., Chil. lapicida L., Tach. nemoralis
L., Helix pomatia L., Vall. costata Müll., Buliminus
detritus Müll., odscurus Müll, Pup. muscorum L., Claus.
plicata Drap., bidentata Ström., plicatula Drap.
a A N
Limburg: berühmt, bewirtschaftet und beliebtes
Ausflugsziel, sogar für Automobile zugänglich; für
Schnecken daher weniger geeignet.
Chil. lapicida L., Claus. plicatula Drap., bidentata Ström.
Altleiningen: Ruinen von großem Umfang mit
extrem feuchten und extrem trockenen Oertlichkeiten,
teilweise stark bewachsen, überwiegend jedoch kahl.
Pat. rotundata Müll. Frut. sericea Drap., Chil. lapicida
L., Xerophila ericetorum Müll., Cochl. lubrica Müll., Vall.
costata Müll., Bul. obscurus Müll, Pup. muscorum |..,
Bal. perversa L., Claus. bidentata Ström., dazu noch
Orcula doliolum Brug. nach Geyer von G. Bertram hier
gciunden.
Neuleiningen: umfangreich, aber trocken und
wenig bewachsen, nur die Außenseite ‘abgesucht.
Chil. lepicida L., Pup. muscorum L., Bal. perversa L.,
Claus. biplicata Mtg.
Battenberg: nur Außenseite der allein noch
vorhandenen Umfassungsmauern abgesucht, unter
herabgebrochenen Steinen (meist Tertiärkalk) fand sich
die schon von Lauterborn für Battenberg angege-
bene Orc. doliolum.
Vitr. major Fer.,, Ayal. cellaria Müll., Aelic. obvoluta
Mit., Frut. incarnata Müll., Chil. lapicida L., Bul. obscurus
Müll., Orc. doliolum Brug., Claus. bidentata Ström.
Falkenstein: Mauerwerk kahl, Hauptausbeute
an einem innerhalb der Ruine befindlichen Melaphyr-
Teisen.
Vitr. major Fer., Fyal. cellaria Müll., rzitens Mich., Chil.
lampicida 1.) Tach::'nemoralis ,L:, F.- pomatia. L.;., Xer.
ericeforum Müll., candidula Stud., Cochl. lubrica Müll.,
Caecilioides acicula Müll., Vall. costata Müll.,, Bul.
obscurus Müll., Lauria cylindracea Da C., Pup. muscorum
L., Bal. perversa L., Claus. biplicata Mtg., bidentata
Ström., plicatula Drap.
Es fanden sich also 32 Schneckenarten auf den
genannten Ruinen, davon kommt jedoch nur eine Art,
nämlich Chil. lapicida, auf allen 12 Ruinen vor. Die
übrigen Arten finden sich in folgender Reihen-
folge:
Pup. müscorum 10 (Ruinen), Cl. bidentata 9, Vall. costata
8, Bbal. perversa 8, Pat. rotundata T, Cl. plicatula 6,
Vitr. major 5, Fyal. cellaria 5, Tach. nemoralis 5, Bul.
obseurus 5,. Cochl. lubrica 4, Frut. sericea 3, Helic.
obvoluta 2, Frut. incarnata 2, Fl. pomatia 2, Xer. ericetorum
2, Ci. biplicata 2, Orc, doliölum "2, Viir. pellumaer!
A yal.‘. nitensy vl, nitidula 1; vw kammöonis Asy Ve
pulchella 1, Xer. candidula 1, Caec. acicula 1, Bul. detritus
1, ZLauria cylindracea 1, Isthm. minutissima 1,. Vert.
pustlla 1, Cl. laminata 1, plicata 1.
Wie schon oben mitgeteilt, kann man die Ruinen
nach dem geolog. Untergrund, auf dem sie stehen,
in 3 Gruppen einteilen:
1. die Buntsandsteinruinen,
2. Falkenstein auf Melaphyr,
3. Battenberg auf Tertiär.
Die Schnecken sind ja bekanntlich sehr vom Unter-
grund abhängig, wenn auch nicht so sehr, wie man
früher annahm. Man kann nun wohl sagen, der Unter-
grund ist für die Schnecken der Ruinen überall der-
selbe, nämlich die Ruine. Das stimmt wohl, aber die
Ruinen waren nicht immer da und die Schnecken
müssen deshalb einmal zugewandert sein und dabei
spielte die geologische Beschaffenheit des Ortes eine
Rolle. Die Ruinen des Buntsandsteines besitzen nun
allerdings eine ziemliche einheitliche Fauna. Nimmt man
das am besten durchsuchte Altdahn heraus und ver-
gleicht die anderen Ruinen damit, so kommt nur mehr
wenig Neues dazu. Auf Falkenstein dagegen finden wir
Hyal. nitens, Xer. candidula, Caec. acicula und ZLauria
cylindracea, die den anderen Ruinen fehlen. Dazu ist
aber folgendes zu bemerken: Ayal. nitens wird auf
Grafendahn durch nitidula ersetzt und Xer. candidula,
Caec. acicula und Lauria cylindracea kommen nicht
auf Falkenstein vor, weil die Ruinen auf Melaphyr
SE.
steht, sondern obwohl dies der Fall ist. Battenberg
bringt nichts Neues, denn die bemerkenswerte Ocula
doliolum teilt sie mit Altleiningen.
Nach ihren Bewohnern könnte man die Ruinen in
aronpen. teilen: 1. die Ruinen des’ Pfälzer-
waldes (Altdahn-Diemerstein), 2. die Ruinen des
Isenachtales (Hardenburg, Limburg), 3. die
Ruinen des Leininger Tales (Altleiningen-Batten-
berg), 4. Falkenstein. Diese Gruppierung entspricht
wohl auch der Besiedlung. Bollinger geht in seiner
„Molluskenfauna von Basel und Umgebung‘ auf die
Frage, wie die Besiedlung der Ruinen im Urgestein-
gebiet erfolgt ist, etwas näher ein. Nach ihm würde
ein ständiges aktives Wandern von den umliegenden
Gebieten nach dem Urgesteingebiet vor sich gehen.
Die Einwanderer gehen teils zugrunde, teils degene-
rieren sie an ungeeigneten Oertlichkeiten allmählich,
teils gelingt es ihnen zusagende Orte wie Ruinen
zu finden, die sie besiedeln können. Auf diese Weise
werden allmählich alle geeigneten Orte im Urgestein-
gebiet mit Schnecken besetzt. Kalkstete Arten jedoch,
die schon das Einwandern auf Urgestein unterlassen,
sollen deshalb auch den Ruinen dort gänzlich fehlen.
Da man nun Buntsandstein und Melaphyr in bezug
auf die Schnecken wohl dem Urgestein des Schwarz-
waldes ziemlich gleichsetzen kann. erhebt sich die
Frage, wie es sich bei den darauf gelegenen Ruinen mit
der Besiedlung verhält.
Von den kalksteten Arten, die nach Bollinger ein
Einwandern auf Urgestein überhaupt unterlassen sollen,
finden sich Xerophila ericetorum, candidula, Bul.
detritus, Caecilianella acicula, Isthm. minutissima (auch
Orc. doliolum dürfte hierher gehören) unter den Arten
der auf Buntsandstein und Melaphyr stehenden Ruinen.
a
Davon kommen allerdings Caec. acicula und Xer.
candidula nur auf der Melaphyrruine Falkenstein
vor. Nun ist aber gerade im Donnersberggebiet bei dem
geologischen Wirrwar dort und dem weit nach Westen
reichenden Tertiär ein Einwandern der Schnecken sehr
erleichtert. Auch fehlen dort gegen die Rheinebene zu
die großen Wälder, die bei den Ruinen der Südpfalz
die xerophilen Arten fernzuhalten vermögen. Daraus
dürfte sich das Vorkommen von Caec. acicula, Xer.
candidula und ericetorum leicht erklären. Orc. doliolum
und Xer. ericelorum kommen auf Altleiningen vor.
Auch diese Ruine ist einmal nicht weit vom Tertiär
entfernt, wo ja Orc. doliolum auf Battenberg lebt,
und dann bildet auch das ziemlich breite Leininger Tal,
sowie Löß auf den Höhen z. B. bei Neuleiningen
einen bequemen Zugang zu ihr. Bul. detritus, den ich
in einem Stück auf der Hardenburg gefunden habe,
hat ebenfalls in dem Isenachtale eine Zugangsstraße.
Es kommen nun die im Innern des Buntsandstein-
und des Waldgebietes gelegenen Ruinen und hier findet
sich von den kalksteten Arten Bollingers nur /sthm.
minulissima auf Altdahn. Gerade der Zwerg hat
es fertig gebracht, alle Hindernisse zu überwinden,
wenn er nicht vielleicht vom Zufall in irgendeiner
Weise begünstigt worden ist.
Interessant ist es zum Vergleich mit den pfälzischen
auch die Ruinenmollusken der Nachbarländer heran-
zuziehen. Weigand, der die Mollusken Elsaß- -
Lothringens in „Das Reichsland Elsaß-
Lothringen“ bearbeitet hat, gibt folgende Mollusken
für die Ruinen zusammenfassend an:
Crystallus diaphanus Stud., Hyal. lenticula Held, Frutie.
incernata Müll., pledeja Drap., striolata C. Pfr., sericea
Drap., Chil. lapicida L., Helic. obvoluta L., Pat. rotundata
Müll., Vert. alpestris Ald, Balea perversa L., Claus.
ER. .: A
dubia Drap., parvula St., lineolata Held, rolphi Gray,
plicatula Drap., laminata Montg. Besonders auffällig
erscheint mir dabei Vertfigo alpestris.
A. Gysser erwähnt außerdem noch (Die Clau-
silien von Elsaß-Lothringen. Mitt. d. Phil.
Ges. in Els.-Lothr. Bd. Ill, H. 4, 1906), daß er
Claus. bidentata auf 28 von 40 Vogesenruinen gefunden
habe. In der Pfalz würden davon Cryst. diaphanus,
Hyal. lenticula, Frutic. plebeja, rujescens, Vertigo
alpestris, Ciaus. dubia, parvula, lineolata und rolphi
fehlen. — Als Schwarzwälderruine ziehe ich die
Sausenburg im südl. Schwarzwald heran, von der
Bollinger folgende Fundliste gibt:
Vitr. pellucida, FHyal. cellaria, nitens, Punctum pygmasum
Drap., Pat. rotundata, Vall. costata, Helic. obvoluta Mit.,
Frutic. sericea Drap., Chil. lapicida L., Isognemostoma
personata Lam., Tachea hortensis Müll., Bul. obscurus,
Cochl. lubrica, Pup. muscorum, Claus. lubia, parvüla,
plicatula, Carychium minimum Müll.
Als weiteres Beispiel diene die Ruine Falken-
stein im württembergischen Schwarzwald.
- Von hier zählt Geyer folgende Arten auf: af.
rolundata, Flyal. nitens, Helic. obvoluta, Isogn. perso-
nata, Bul. montanus, obscurus, Claus. laminata, ortho-
stoma Mke., dubia, plicatula. Schließlich habe ich im
nördlichen Schwarzwald an der Hornisgrinde das
Brigittenschloß selbst durchsucht und dort aller-
dfngs nur Chil. lapicida, Bal. perversa, Claus. dubia und
parvula gefunden.
Auffällig ist, daß Claus. dubia und parvula, die
im Schwarzwald und den Vogesen offenbar einen wich-
tigen Bestandteil der Ruinenfauna ausmachen, sich bis
jetzt noch auf keiner pfälzischen Ruine gefunden haben.
In so großer Zahl wie auf dem Brigittenschloß
habe ich Claus. dubia sonst überhaupt nirgends ange-
troffen. Die Frage, ob es eine scharf abgegrenzte Le-
— 10 —
berisgenossenschaft der Ruinen gibt, hat schon ©. R.
Bocettger (Molluskenfauna der preußischen
Rheinprovinz) verneint. Auf der einen Seite geht
die Lebensgenossenschaft der Ruinen über in die des
Hochwaldes und feuchter Schluchten, auf der andern
in die sonniger Felspartien und trockener Mauern. Eine
ganze Anzahl der Ruinenbewohner wie Vall. costata,
pulchella, Frut. sericea, Bul. obscurus, Cochl. lubrica,
Pup. muscorum gehören zu den besonders standorts-
vagen Schnecken. Trotzdem kann man von den Ruinen
sagen, daß sie meist Brennpunkte des Molluskenlebens
darstellen. Am geringsten tritt dies hervor in den
Kalkgebirgen, wo sie sich nur quantitativ etwas besser
stellen, am meisten in den kalkarmen Gebieten, wo
sie nicht nur eine unvergleichlich größere Individuen-
zahl, sondern auch eine bedeutend größere Artenzahl
als ihre Umgebung aufweisen.
Bemerkungen zu den einzelnen Arten.
Vitrina pellucida. Nur auf der Westseite von Alt-
dahn in einigen Stücken gefangen. — Vitr. major.
Wie im Rheinland so auch in der Pfalz ziemlich ver-
breitet. In Menge auf Altdahn und Diemerstein. —
Hyal. hammonis. Auf die große biologische Amplitude
dieser Art hat schon Bollinger hingewiesen. Ein Be-
weis dafür ist auch das Vorkommen auf Altdahn an
einer vollkommen trockenen Stelle. — Vall. pulchella.
Auf Altdahn im Mulm zusammen mit Vall. costata,
Pup. muscorum, Bul. perversa und /sthm. minutissima.
Man könnte die Stücke, wie mir auch Geyer bestätigte,
für Vall. excentrica Sterki erklären, gegen die es ja aber
keine scharfe Grenze gibt. — Frutic. sericea. In der
typischen Form auf Altdahn und Drachenfels, in einer
abweichenden, die stark an eine kleine hispida erinnert,
auf Altleiningen. — ZLauria cylindracea. Wurde von
Et, .\
mir schon at den verschiedensten Orten der Pfalz ge-
sucht, aber nur auf Falkenstein gefunden. Bewohnt
hier nur ein beschränktes Gebiet, auf dem sie jedoch
zusammen mit Bal. perversa zu Tausenden unter
Steinen und Moos sitzt. — Pup. muscorum. Auf Falken-
stein nur in geringer Zahl und getrennt von der vorigen,
besonders häufig auf dem Lindelbrunner Schloß und
auf Altieiningen. Unter den zirka 30 Stücken von Alt-
dahn befinden sich 2 zweizähnige Exemplare. — Balea
perversa.. Von dieser Art ist mehrfach behauptet
worden, sie bewohne mit Vorliebe die Nordseite von
Mauern. In den pfälzischen Ruinen habe ich sie auf
Altdahn überall, nur nicht auf der von den anderen
Arten am besten bevölkerten Nordseite, gefunden. Auf
dem Drachenfels lebt sie im Innern der Ruine,
auf dem Lindelbrunner Schloß ebenfalls im Innern,
hauptsächlich an einer gegen Osten gelegen Mauer,
an der Ruine Frankenstein an der Ost- und Süd-
seite, Diemerstein in der ganzen Ruine; Alt-
leiningen, wo Bertram (Molluskenfauna von
Dinkelsbühl und Umgebung) sie für die Nord-
seite angegeben hat, bewohnt sie ganz, ist auf der
Nordseite allerdings weit häufiger. In Neuleiningen
fand ich sie auf der Nordseite und in Falkenstein
auf der Ostseite. Sonst ist sie mirvom Heidelberger
Schloß und vom Brigittenschloß an der Hornis-
grinde allerdings nur von der Nordseite bekannt.
Ich glaube, daß für das Vorkommen von Bul. perversa
an einer bestimmten Seite nur ökologische Gründe maß-
gebend sind. — Claus. plicata. Bewohnt auf der Har-
denburg eine stark mit Efeu bewachsene Mauer der
Südseite. Die hier gesammelten Stücke gehören der
var. implicata an, während die vom Wasigenstein im
Elsaß mir zugekommenen zum Typus gehören. —
— YAB2E ZZ
Claus. bidentata. Verbreitetste Clausilie der pfälzischen
Ruinen (auf 9 von 12 untersuchten). Gysser hat sie
auf 28 von 40 untersuchten Vogesenruinen gefunden.
Es ist das fast genau dasselbe Verhältnis wie in der
Pfalz.
Die fossilen Mollusken der Hydrobienschichten
von Budenheim bei Mainz.
Von
K. Fischer, Frankfurt a. M.
4. Nachtrag).
Es sind nunmehr 7 Jahre, daß W. Wenz uns zum
letzten Male mit einigen neuen Formen aus den
Hydrobien-Kalken westlich von Mainz vertraut gemacht
hat. In der Zwischenzeit ist dort nichts mehr gesammelt
worden. Heute sind die Brüche bei Budenheim bis
auf einen aufgelassen, die besten Fundstellen, die in
der Richtung auf Mombach zu lagen, sind völlig ver-
schüttet und verwachsen. Es besteht deshalb, für die
nächste Zeit wenigstens, geringe Hoffnung, weiteres
Schneckenmaterial von dorten einzubringen. Einen ge-
wissen Abschluß der Budenheimer Liste aufzustellen
ist deshalb gegenwärtig am Platze; zumal auch der
Restbestand von größeren Landschnecken, die im Laufe
der Jahre zusammengebracht wurden, nunmehr aufge-
arbeitet, d. h. ausgeschlämmt worden ist.
Hauptaufgabe dieser kurzen Abhandlung soll sein,
auf drei weitere Formen aufmerksam zu machen, die
sich seit der letzten Publikation gefunden haben. Auch
gilt es eine neue Art zu beschreiben.
ı) Vergl. Nachrichtsbl. d. Deutsch. Malakozool. Gesellsch.
1908, pag. 145; 1909, pag. 20; 1912, pag. 187: 1915, pag. 42.
— 103 —
Nr. 10. Cepaea subglobosa subsoluta.
Ein gut erhaltenes links gewundenes Stück liegt in
Coll. Emmerich.
58. Laminijfera minulissima n. Sp.
Diagn.: Gehäuse linksgewunden, sehr klein,
bauchig-spindelförmig, glatt, glänzend, mit sehr feinen,
etwas schief gestellten Anwachsstreifen versehen. Auf
dem Nacken trägt es etwa 10 schwach gebogene,
kräftige Rippchen. Der Nabel ist durch eine kleine
dreieckige Platte geschlossen. Die 6 Umgänge sind
mäßig gewölbt und durch tiefe Nähte getrennt. Der
letzte Umgang ist stark verlängert, etwas zusammen-
gedrückt, nach unten verschmälert, verdreht und los-
gelöst. Die birnförmig gerundete Mündung, die ebenso
breit breit wie hoch ist, zeigt einen ringsum freien,
losgelösten Mundsaum, der etwas ausgebreitet und
abgesehen vom Sinulus umgeschlagen und deutlich
gelippt ist. Der linke Rand ist im Innern mit einer
Schwiele versehen. Die kräftige Oberlamelle steigt
senkrecht auf und erhebt sich ein wenig über den
Mündrand. Die Unterlamelle ist von gleicher Stärke,
aber nicht ganz so hoch; nach innen zu nähert sie sich
der Oberlamelle ein wenig, um dann parallel zu ver-
laufen; nach außen erreicht sie den Mundrand und
tritt hier recht kräftig hervor. Die gebogene Subcolu-
mellare steigt senkrecht aus der Mündung auf und
reicht ebenfalls als kräftige Falte bis zum Mundrand.
Zwischen ihr und der Unterlamelle ist eine kurze aber
kräftige Falte eingeschaltet und eine weitere eben
schwach angedeutet. Die Prinzipalfalte ist im Innern
kräftig entwickelt und verläuft allmählich nach außen,
ohne den Mundrand zu erreichen. Die ebenfalls gut
BEL} (: Free
entwickelte, gebogene Mondfalte nähert sich ihr, ohne
sie indes zu erreichen.
Höhe = 6 mm,
Gr. Breite =1,5 am:
Höhe der Mündung: 1,2 mm,
Breite 1,2 mm.
Fundort: Obere Hydrobienschichten
von Budenheim bei Mainz.
Der Größe und Form nach steht sie wohl Z/. mira
(Slavik) am nächsten, unterscheidet sich aber von ihr
deutlich durch die noch geringere Größe, das Fehlen
der Rippung und die andere Ausbildung des Inter-
lamellars. Abgesehen von der Größe steht auch /.
flexidens (Boettg.) verhältnismäßig nahe. Die Form
ist die kleinste unter allen fossil und lebend bekannten
Laminiferaarten, noch kleiner als die lebende Z. sub-
arcuata (Bofill), vielleicht die kleinste Clausiliide
überhaupt. Ä
59. Monacha punctigera (Thomae).
Von einem tadellosen Stück, das auch die cha-
rakteristische Skulptur, in schrägen Kreuzlinien ange-
ordnete Wärzchen, außerdem aber auch große Haar-
gruben, leicht erkennen läßt, wurde mir durch ©.
Emmerich Mitteilung gemacht (in coll. Emmerich). Ich
besitze Vergleichsstücke für diese äußerst seltene
Schnecke auch vom Petersberg bei Kastel a. Rh. und
vom Heßler.
60. Vitrina splendida K. Koch.
Voı: dieser vom Hauptstein in Mainz bekannt ge-
wordenen, leicht zerbrechlichen Art habe ich auch aus
Budenheim Bruchstücke aus Helicidenschalen ausge-
waschen. Der sofort auffallende Porzellanglanz und
die kräftige Schale läßt erkennen, daß es sich um die
se
den Hydrobienschichten eigentümliche Form handelt.
Reichliches Vergleichsmaterial aus dem Flörsheimer
Landschneckenkalk (V. puncticulata Sdbg.) in ver-
schiedenen Altersstadien erleichterten mir die positive
Trennung.
61. Poiretia sp.
Nach den quer über Helicidenschalen laufenden
Fraßspuren dieser kleinen Raubschnecke habe ich lange
vergebens gesucht, erst vor kurzem, nachdem mir
Tausende von Schalen aus Budenheimer Material
durch die Hand gegangen waren, fand ich zwei ange-
nagte Stücke von Cep. maguntiana. Da Wenz
„Poiretia sandbergeri‘ für die Hydrobienschichten von
Hochstadt?) nachgewiesen hat, kann man ruhig an-
nehmen, daß auch an anderen Orten während dieser
Zeit die kleinen Poiretien neben den Palaeoglandinen
günstige Lebensbedingungen fanden.
‘ Es lieferten: Die Hydrobienschichten von Buden-
heim bei Mainz 61 Arten foss. Moll., Heßler bei Bieb-
rich-Mosbach 56 Arten?) foss. Moll., Hauptstein in
Mainz 26 Arten) foss. Moll., Petersberg bei Kastel
am Rhein 25 Arten?) foss. Moll., Hochstadt bei Hanau
2) Jahrbuch d. Nass. V. f. Naturk., Jahrg. 69, pag. 59.
3) C. H. Jooss, Die Moll.-Fauna der Hydr.-Sch. d. Hessler
b. Biebrich. Jahrbuch d. Nass. V. fi. Naturk., -Wiesbaden 1911,
Jahrg. 64, pag. 50. 55 Arten sind angegeben. Zwei von dort
beschriebene oder erwähnte sind nicht berücksichtigt, Aygromia
vllosella (Thomae), Hydrobia obtusa (Sdbg.), zwei Arten aufge-
zählt, die nicht dort vorkommen, Archaeoxesta pelecystoma Neuen-
haus, beschrieben aus den"diluvialen Mosbacher Sanden. Pla-
norbis crassilabris (Sdbg.), nur vom „Kästıich“ in Mainz und aus
Budenheim bekannt. Eine neue Agardhia vom Heßler liegt un-
beschrieben in meiner Sammlung. Zusammen'56 Arten.
4) Erl. zur Geolog. :Spez.-K. v. Preußen, Blatt „Wies-
baden“. Berlin 1880.
5) In eigener Sammlung.
— 106 —
am Main 23 Arten®) foss. Moll., Schneckenberg bei
Offenbach a. M. 3 Arten?) foss. Moll., insgesamt 72
Arten foss. Moll.
Eine neue Lauria aus dem Obermiocän von
Steinheim am Albuch.
Von
W. Wenz.
Die Zahl der aus den obermiocänen Süßwasser-
ablageruingen von Steinheim am Albuch bekannten
Pupilliden ist recht beträchtlich. Gelegentlich der
letzten Bearbeitung der Land- und Süßwassermollus-
kenfauna dieser Ablagerungen!) konnten wir bereits
16 Arten aufzählen, die Subspecies nicht mitgerechnet,
und neuerdings gelang es auch noch die ungenügend
bekannte Agardhia aperta (Sandb.) aufzuklären?).
Schon damals aber war zu erkennen, daß die Pupil-
lidenfauna damit noch nicht erschöpft war. Neuerdings
ist es nun meinem lieben Freunde F. Gottschick ge-
lungen, sie um eine weitere Art zu bereichern, eine
Lauria, die in zwei wohlerhaltenen Stücken vorliegt.
Lauriaarten gehören im Tertiär zu den allergrößten
Seltenheiten. Außer der lebenden Zauria cylindracea
6) W. Wenz, Die Hydrob.-Schichten von Hochstadt bei
Hanau. Jahrb. d: Nass. V. f. Naturk., Jahrg, 69, pag. 56. Wies-
baden 1916.
”) W. Wenz, Die unt Hydrob.-Schichten des Mainzer
Beckens. Notizblatt d. Ver. f. Erdk., Jahrg. 1911, pag. 180,
Darmstadt 1911.
I) Gottschick, F. und W. Wenz, Die Land- und
Süßwassermollusken des Tertiärbeckens von Steinheim am Aal-
buch. I. Die Vertiginiden. Nachrichtsblatt d. Deutschen Mala-
kozoolog. Gesellsch. LI, 1919, p. 1—23.
2) Gottschick, F. und W. Wenz, Ueber „Pupa
aperta“ Sandberger. Archiv für Molluskenkunde, LII, 1921, p.
212-213.
— 107 —
(Da Costa), die bereits im Oberpliocän Englands
auftritt, kennt man als ältesten Vertreter der Gattung
Lauria minax (Boettger) aus dem Landschneckenkalk
von Flörsheim und die kürzlich von mir beschriebene
Lauria austriaca Wenz’) aus dem Unterpliocän
(Pontien) von Leobersdorf, die sich beide nicht sehr
eng an lebende Arten anschließen lassen. Anders
liegen die Verhältnisse bei der neuen Form, die sich
aufs engste an eine lebende Art anschließt:
Lauria gottschicki.n. sp.
Gehäuse fein durchbohrt, eiförmig bis zylindrisch-
eiförmig, mit stumpfem Apex. Die 6—7 langsam zu-
nehmenden Windungen sind flach gewölbt und durch
mäßig tiefe Nähte getrennt. Auf der glänzenden Ober-
fläche tragen sie etwas unregelmäßige, ungleich starke,
flache, runzelige Anwachsstreifen. Der letzte Umgang
steigt vor der Mündung etwas an.
Die Mündung ist halbeiförmig, gerundet, seitlich
etwas zusammengedrückt. Der Mundsaum ist breit
umgeschlagen, verdickt, der Außenrand oben einge-
drückt und nach innen zahnartig verdickt. Die Mund-
ränder werden durch einen schwachen Kallus ver-
bunden,
Die Mündung trägt im Innern 7 Falten. Von den
beiden Parietalen ist die rechte sehr kräftig, stark
zusammengedrückt, gebogen und tief ins Innere
reichend. Nach außen gabelt sie sich, wobei der rechte
Zweig sich mit der Ansatzstelle des Außenrandes ver-
einigt. Die linke ist tiefer gelegen und läßt sich parallel
der vorigen verlaufend ebenfalls tief ins Innere ver-
folgen. Von den beiden Columellaren ist die obere
(Supracolumellare) sehr tief gelegen, sodaß sie von
3) Wenz, W., Zur Fauna der pontischen Schichten von
Leobersdorf. Senckenbergiana III, 1921, p. 28.
N
außen gesehen nur punktförmig hervortritt, die tıntere
sehr kräftig, randständig, fast horizontal, etwas ge-
bogen und tief ins Innere reichend. Die Basalfalte
sitzt tief und ist verhältnismäßig kurz. Im Gaumen
findet sich gegenüber der linken Parietalen eine lange
gewundene Palatale, die schwächer werdend fast bis
zum Rand reicht, gegenüber der rechten Parietalen, die
Andeutung einer weiteren Falte, die von kleinen spitzen
Höckerchen gebildet wird.
Vorkommen: O. Miocän (Sarmatien): Steinheim
am Albuch, Kleinizone „Am Grot‘“.
Das zweite Stück ist etwas größer und mehr
zylindrisch (3,1 x 1,6 mm), stimmt aber im übrigen
mit dem anderen überein.
Die Form schließt sich aufs engste an die lebende
Lauria anglica (Ferussac) an, die etwas größer ist
und mehr kegelförmiges Gewinde besitzt. Auffallend
ist die fast völlige Uebereinstimmung in der Bezahnung.
Die einzigen, unbedeutenden, Unterschiede bestehen
darin, daß bei der fossilen Art die Basale nicht punkt-
förmig wie bei der lebenden, sondern etwas länger ist
und in dem Fehlen der Andeutung der oberen Palatalen
bei /. anglica.
Die fossile Z. gottschicki kann demnach als Vor-
läufer von Z. anglica aufgefaßt werden, die heute auf
den Westen Europas, die englische Südküste, Irland,
Portugal und Nordafrika . beschränkt ist.
Zu Agardhia aperta (Sandb.) ist nachzutragen,
daß der Name Pupa aperta bereits von Martens (Ma-
lakozool. Bl. 1863, p. 180) vergeben ist. Ich schlage
daher für die Sandbergersche Art den Namen Agardhia
reperta vor.
Die Land=- und Süßwassermollusken des
Tertiärbeckens von Steinheim a. A.
| Nachtrag.
Von
F. Gottschick.
‘od
Das Klischee zu Bythinia gracilis subleachi n. v.
war durch ein Versehen vergessen und bei der Be-
schreibung der neuen Form im Archiv für Mol-
Taskenkunde LINI 1921, S 167, nicht veröffent-
licht worden. Da die Abbildung den eigenartigen Bau
der Form gut erkennen läßt, so dürfte die obenstehende
Abbildung auch nachträglich noch willkommen sein.
— 1109 —
Biologische Betrachtungen an Mollusken.
Von
W.S.S. van Benthem-Jutting, Amsterdam.
I:
Es ist bekannt, daß an den schlammigen Ufern
der englischen, holländischen, deutschen und dänischen
Küste eine kleine Prosobranchiate, Assemania grayana,
sehr häufig ist. Zwischen magerem Schilf, dürftigem
Gras und kleinen Beständen von Salicornia und Sper-
gularia kriechen diese Schneckchen oft in unzähligen
Mengen herum, manchmal so sehr von Schlick über-
deckt, daß sogar ein geübtes Auge sie nicht sofort
erkennen kann. In dieser Umgebung ernähren sich die
Tierchen von mikroskopischen Organismen. Im Darme
einiger Stücke fand ich Diatomeen-Schalen, Fasern von
Phanerogamen und unbestimmbare Reste kleiner Krebs-
tierchen. |
Im Sommer 1921 sammelte ich auf Schokland, einer
fast nur aus salzigen Wiesen bestehenden Insel in der
Zuidersee, eine große Menge Assemanien. Das brackige
Wasser der Zuidersee enthält an dieser Stelle etwa
. 7,120 /,, Cl. Am flachen Ufer krochen an einem sonnigen
Sommertage hunderte von Assemanien in .eigentüm-
licher Weise zu zweien im Schlick umher: Ein kleineres
Exemplar wurde stets von einem größeren bei seinem
Streifzuge über den PERBARESN: Boden auf dem Rücken
mitgetragen. .
Durch eine einfache, an fast 2 Dutzend Paaren an-
gestellte anatomische Untersuchung ließ sich fest-
stellen, daß die großen Stücke ausnahmslos Männchen,
die kleineren Weibchen waren. Aus der Messung von
10 Paaren ergaben sich die folgenden Maße in mm.
(Die übereinander stehenden Zahlen bezeichnen die
zusammen gefundenen Tiere):
— 111 —
:55X35 5X35 5X35 5X35 5X35 5X35 5%X3
Se Dr ee Sn a
S:5xX3 ABXaN AN
DO: EX 25 REIT 235
Ein derartig großer sexueller Dimorphismus in
der Schalengröße ist meines Wissens nur selten beob-
achtet und von Assemania grayana Leach noch niemals
beschrieben worden. Den bedeutendsten Unterschied
in der Schalengröße bei beiden Geschlechtern fand
Pelseneer bei Zacuna pallidula (Sur L’exageration
du dimorphisme sexuel chez ‚un Gastropode marin,
lourn. de Conch. T. 50, 1902, S. 41—43).
Literatur.
Annandale, N., und Prashad, B. The mollusca of the Inland
Waters of Balutchistan and of Seistan, with a note on the
Liver-Fluke of Sheep in Seistan. Rec. Ind. Mus., Calcutta,
AVıl, 1019, S.:17—63, % Textfig., Taf. 3—8.
Aus diesem noch :so wenig erforschten Gebiete werden
als neu beschrieben: Alocinma, Untergattung von Amnicola,
Typus Amn. sistanica n. sp., Melanoides pyramis (Hutt.), var.
leopoldina, n. var., var. puteicola n. var., Melanopsis deserticola,
Limnaea iranica, L. gedrosiana und var. rectiläbrum und
Lamellidens marginalis subsp. rhadinaceus. Von fast allen,
auch den schon bekannten Arten, werden anatomische Einzel-
heiten beschrieben.
Annandale, N. und Prashad, B. Contributions to the fauna
gasiropod molluscs of Lower Mesopotamia. Part I. The genus
Limnaea. Rec. Ind. Mus., Calcutta, XVII, 1919, S. 103—115,
} Textfig., Taf. 13—14.
Neu: ZLimnaea cor, bei Samara. Viele anatomische
Angaben.
Annandale, N. und Prashad, B. Contributions to the fauna
of Yunrnan based on collections made by J. Coppins Brown,
1999-—10. Part X. — Two remarkable genera of freshwater
Gastropoa Molluscs from the Lake Erh-Hai. Rec. Ind. Mus.,
Calcutta, XVI, 1919, :S. 413—423, 2 Textfig.
. Es wird die Anatomie von Fenouilia kreitneri (Neum.) und
Schale und Gebiß von Paraprososthenia (Parapyrgula n. subg.)
cogeginsi n. sp. beschrieben.
Prashad, B. The gross anatomy of Corbicula fluminalis (Müll.)
Rec. Ind. Mus., Calcutta, XVIIl, 1920, S. 209—211.
2 re
Annandale, N. The distribution and origin of the fauna of
the Jordan River-System with special reference to that of ihe
Lake of Tiberias. Journ. Proc. Asiat. Soc. Beng., New Series,
XI, 1915, S. 437—1476.
Zehandelt die gesamte Süßwassertierwelt des Gebietes
vom tiergeographischen Standpunkte aus und stellt fest, daß fast
alle Formen — von den Mollusken alle — der paläarktischen
Fauna angehören; nur einige Insekten und Fische deuten
äthiopische oder orientalische Verwandtschaftsbeziehungen an.
Annandale, N. Preliminary report on the fauna of the Tal& Sap
or Inland Sea of Singgora. Journ. Nat. Hist. Soc. Siam,
II, 1916, S. 90—102; eine Landkarte.
Lindholm, W. Mollusca, aus: Res. scient. expedition freres
Koutznetnov ä P’Oural Arctique en 1909. — Mem. Ac. Sci.
Russ., VIII. Ser., 10, Phys.-Math. Kl., Vol. XXVII, Lief. 10,
1919, S. 1—10.
25 Arten werden aufgezählt.
Lindholm, W. Contribution ä la malacofaune du gouvernement
de Nijni-Novgorod. Aus: Jahrb. Zool. Mus. Akad. Wiss. St.
Petersb., XXH; 1917, S. 102—111.
43 Arten werden "genannt.
Lindholm, W. Zur Kenntnis der Süßwassermollusken al Goiu-
vernements Samara. Aus: Mitteil. Russ. Hydrol. Inst., 1920,
S. 161--163.
36 Arten, darunter der ursprünglich aus dem Mittel-
pleistozän Westdeutschlands beschriebene, später in Rußland
rezent wiedergefundene Planorbis (Paraspira) calculiformis
Sandb.
Peirbok, Jar, Zur Kenntnis von Najaden aus den Balkan-
Ländern. Aus: Arch. f. Naturg., LXXXVI., Abt. A, 1920,
S. 125—129, 5 Textfiguren.
Grier, N. M., Morphological features of certain musselshells
found in Lake Erie, compared with those of the corresponding
species found in the drainage of the Upper Ohio. Aus: Ann.
Carnegie Mus., XII., 1919, S. 145—182, Taf. 2—3.
Auch zu dieser Arbeit benutzte der Verfasser ein äußerst
reichhaltiges Material. Er beschreibt die Lebensbedingungen .
aller Fundorte, von denen ihm Muscheln vorlagen, und misst
diese nach einem System, das alle Dimensionen und Abschnitte
der Schalen in Korrelation zu einander setzt. Auf zahlreichen
Tabellen sind die hieraus folgenden Werte angegeben, und als
Hauptergebnis seiner Messungen führt Grier die Bestätigung
zweier biologischen Gesetze an, des von Jordan aufgestellten,
daß die Größe der Unionen im Verhältnis zur Größe des
Wasserbeckens steht, in dem sie leben, und des von Haas &
Schwarz formulierten: Gleiche Grundformen bilden unter gleichen
biologischen Bedingungen identische, verschiedene Grundform: n
unter den gleichen Bedingungen konvergente Lokaliormen aus.
Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr. W Wenz
Druck von P. Hartmann in Schwanheim a. M
Kommissionsverlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a, M.
Ausgegeben : 18, Mai 1922.
Taf. II.
LIV, 1922.
Arch. f. Moll.
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W. Wenz, Pinna hassiaca.
Fe Frühere Jahrgänge der Zeitschrift sind: zu folgenden
Preisen erhältlich, von denen Kür unsere AFBEHPHEON 25 "lo
‚abgehen: x
1 Jahrgang der Reihe 1881—1912 (mit Aerakise der Jahrgänge
. Zeitschrift abgegeben werden, und der unvollständigen
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sa 1 Jahrgang der Reihe 1913-1917: M. 15, resp. HR. (Lire, Pes.)
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en Jahrgang ‘der Reihe 1918—1920: M. 18,-resp. Fr. (Lire, Pes.)
| ‚12.50, Schill. 10, Luld. 5.75, Kron. 9,, "Doll. 2.50.
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Br: ie Die Verfasser sind für den Inhalt ihrer Arbeiten allein
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abdrücke kostenfrei zur Verfügung. - Für weitere Exemplare und
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rechnung. Darauf bezügliche Wünsche bitten ‚wir bei Rück-
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Er . Schwanheim (bei Frankfurt a M.) bekannt zu geben.
1884, 1891 und 1904, die nur in der ganzen Reihe unserer.
er “Die Arbeiten kommen im allgemeinen’in der Reittentölge
ihres Einlaufes zum Abdruck, wobei jedoch die Arbeiten. der
204 "Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft einen
= Vorzug genießen.
& - © °-In den Manuskripten, die in gut leserlicher Schrift, am
# "besten in Maschinenschrift abgefasst. sein müssen, sind folgende
B BR helobhügen anzuwenden: | |
gi BER = ‚Attnamen:-- — u. Kuren a
& “a - Wichtige-Dinge: gesperrt
Br. een "Beperschriften: : fett.
S Die ‚Kosten für Textänderungen bei ‚der Korrektur fallen
dem Verfasser zur Last. &
l Bei‘ Anlagen fachwissenschaftl. Art, zu deren Bakerhuhe die
7 mem: gerne bereit sind, bitten wir Be oh beizufügen.
‚Forts. siehe S. 4.
Große Conchyiieh Sanınklar le
von.ca. 4000 Spezies und ca. 9000 Exemplaren ist durch mich
zu verkaufen. Den Grundstock bildeten 2 bekannte Sammlun en
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(Forts. S. 3 des Umschl.‘ er
Heft 4/5. Jahrgang LIV. 192.
Archiv für Molluskenkunde
Beitrag zur Geschichte und Verbreitung von
Corbicula fluminalis.
Von
O.;y. sLinstew, ‚Berlin.
(Mit Taf. 4 und 5.)
Die Süßwassermuschel Corbicula fluminalis Müll.
ist geologisch gesprochen. eine jugendliche Form, sie
läßt sich kaum über das Jungpliocän zurückverfolgen.
Heute ist sie in Deutschland nicht mehr lebend vor-
handen, sie tritt aber in vielen Seen, vor allem aber in
zahlreichen Flüssen Asiens und Afrikas, als Gattung
auch in Asnerika und Australien auf. Die einzelnen
Vorkommen seien im folgenden stratigraphisch getrennt
aufgeführt, doch ist beim Diluvium nur älteres und
jüngeres Diluvium unterschieden, da die Zurechnung
der einzelnen Sedimente zu den verschiedenen ange-
nommenen Eiszeiten noch auf Schwierigkeiten stößt.
I. Jungpliocän.
Als einer der ältesten Horizonte, in dem nach dem
heutigen Stand unserer Kenntnisse Corbicula fluminalis
auftritt,ließ sich einmal der Red Crag von England
“ermitteln: Hier ist sie zunächst nur bei Waldring-
field (Suffolk) bekannt geworden, aber Reid*? gibt
ausdrücklich an, daß diese Art auch im Walton Crag
auftritt, der vielfach als eine ältere Stufe des Red Crag
aufgefaßt wird, so daß demnach noch weitere Fund-
‘orte in Betracht kommen. |
— 114. —
Nun stellt der Red Crag eine ausgesprochene
Meeresbildung dar, aber außer den 125 Lamelli-
branchiaten, die nach Reid“? im Red Crag auftreten,
werden von ihm noch zwei Süßwasserformen ange-
geben, nämlich Corbicula fluminalis und Pisidium
astartoides; beide sind jedenfalls durch einen Fluß
in das Meer geraten und am Meeresboden zusammen
mit dem marinen Arten daselbst eingebettet. _
Sodann findet sich‘ die Muschel an zahlreichen
Punkten des Norwich Crag, dessen gemischter
Fossilinhalt darauf hinweist, daß diese Absätze sich
augenscheinlich nahe der Einmündung eines großen
Flusses in das Meer niederschlugen. An Fundorten
für Corbiceula fluminalis seien angeführt Bramerton,
Bulchamp, Easton Bavent (Southwold), Thorpe
bei Norwich, Kirkdale bei York; an letzterem Ort
mit Aippopotamus amphibius. Ferner wird sie nicht
nur in der nächst jüngeren Stufe, dem Chillesford-
Crag, gefunden, sondern auffallenderweise auch in
dem hangenden Horizont des letzteren, dem Wey-
bourn-Crag (East-Runton), dem jüngsten Glied des
englischen Pliocäns. Das ist in der Tat höchst be-
merkenswert, denn bei diesen Crag. sind zwei Drittel
der Molluskenfauna Bewohner kälterer Meere.
Zur Zeit des Oberpliocäns taucht Corbicula flumi-
nalis auch tief in Frankreich auf, nämlich bei
Bligny-sous-Beaune (nicht zu verwechseln mit
dem nicht allzuweit nordwestlich davon gelegenen
Bligny-sur-Ouche); jener Ort liegt nördlich von.
Charlon-sur-Saöne und SSW. von Dijon. Hier fand
sie sich in oberpliocänen Süßwassersanden mit Pyrgula
nadoti. Da nach gütiger Mitteilung des Herrn W.
Wenz letztere Form schon im. Plaisancien (Mittel-
pliocän) vorkommt, so könnte es sich bei Bligny-sous-
_ 15 =
Beaune vielleicht um oberes -Plaisancien handeln; auf
alle Fälle ist die Fauna’etwas älter als der Red Crag.
Das gleiche Alter dürfte den weiter unten erwähnten
Paludinenschichten von Szentes zukommen. Ebenso
wird diese als Torbicula fluminalis, var. cor Sdb.
bezeichnete Form von Auvillars angeführt.
In Italien gibt Clerici? mehrere Fundpunkte
bekannt, die sämtlich in der Nähe von Rom liegen:
Auquatraversa, Sedia del Diavolo, Monte Verde. Das
Auftreten von Elephas meridionalis u. a. m. in ‚diesen
Schichten stempelt sie zum jüngsten Pliocän. Auch die
Tone von Cefali unweit Catania auf Sizilien mit
„Corbicula gemmellari‘“ Phil. werden zum oberen
Pliocän gestellt 37 52. j |
Weit ab von diesem Gebiet erscheint Corbieula
Huminalis etwa gleichzeitig in Ungarn. Einmal
zeigte Kormos?,. daß aus einer artesischen
Brunnenbohrung von Szentes stammende angebliche
Exemplare von Sphaerium rivicolum zu Corbicula
jluminalis zu stellen sind. Da als Begleiter Vivipara
böckhi Hal. vorkommt, ist das jungpliocäne. Alter
dieser Schichien sichergestellt. Ferner führt Kormos
unsere Art noch aus RMOCAnER: Schichten von. Eger,
Kom. Heves, an. |
Aber Corbicula fluminalis ist zur Zeit des Ober-
pliocäns noch weiter südlich vorgedrungen, denn eine
kleine Form fand sich auch im jüngsten Pliocän bei
Korinth (Kalamaki) in Griechenland, hier von
Tournouwer?? unter den Namen Corbicula hellenica
bekannt gegeben; als Begleitformen werden Arten der
Gattungen Zimnaea, Bithynia, Nalyafa und Dreyssensia
angegeben. he 5
— 116 —
Schließlich erwähnt F. A. v. Stahl!) neuerdings
unsere Art aus dem Oberpliocän des Kaukasus-
Gebietes, nämlich aus dem Kreise Schemacha,
sowie aus dem Gouv Tiflis.
Il. Aelteres Diluvium.
In England folgt über dem Weybourn Crag die
Forest bed Serie, die in drei Abteilungen zerfällt:
Upper Freshwater bed
Forest bed
Lower Freshwater bed.
Klimatisch ist von Belang, daß der Kälteeinschlag,
der im Weybourn Crag unverkennbar vorhanden ist,
zunächst einem wärmeren Klima Platz gemacht hat, denn
die Lower Freshwater beds weisen durch ihren Inhalt
ebenso wie die eigentlichen Forest bed-Ablagerungen,
sowie die Upper Freshwater beds auf ein durchaus
gemäßigtes Klima hin, das etwa dem heutigen zu ver-
gleichen ist. Während, wie es scheint, aus der tiefsten
Abteilung Corbicula fluminalis nicht bekannt ist, er-
scheint sie sowohl im eigentlichen Forest bed *!, sowie
in dem Upper freshwater bed, hier bei West
Runton®! und Mundesley°’? nachgewiesen.
Aber auch außerhalb der Forest bed-Serie ist in
England Corbicula jluminalis im älteren Diluvium be-
kannt geworden, ohne daß es möglich wäre, das ge-
nauere stratigraphische Alter im Vergleich mit dem
Forest bed zu fixieren. Hier ist in erster Linie Erith
im Themsetal östlich von London zu nennen, ein
Fundpunkt, an dem Corbicula fluminalis massenhaft
auftritt und der durch Rutot!? einer eingehenden
Prüfung unterzogen ist. Er gelangt zu dem Ergebnis,
1) Geologie der Erdölfelder des Kaukasus Petroleum.
17. 1921. S. 1034 und 1040.
— 117 —
daß .die Ablagerung, die Corbicula fluminalis führt,
als „Etat pur‘‘ mit Zlephas antiquus von den hangenden
Schichten als etat pur mit dem Mammut zu trennen
ist. Dazu ist aber zu bemerken, daß Zlephas antiquus
nach denı heutigen Stand unserer Kenntnis vom
obersten Pliocän (Rom) bis zum jüngeren Interglazial
(Taubach bei Weimar; Rabutz bei Halle; Rixdorf
bei Berlin) gelebt hat, also durchaus kein Leitfossil für
eine bestimmte Stufe des älteren Diluviums darstellt.
Trotzdem im Themsetal keine Moränen vorhanden sind
— das diluviale Inlandeis hat bekanntlich. diesen Fluß
nicht überschritten —, glaubt Rutot doch das nähere
Alter der Ablagerungen dahin feststellen zu können,
daß er die Schichten von Erith dem Interglazial zuweist,
und zwar der tieferen Partie desselben.
Ebenso ist das Alter der Sande mit Corbicula
fluminalis von Kelsea am Humber nicht ganz sicher,
indem die einen Forscher sie als typisch interglazial
betrachten, andere aber die Reste für verschleppt
halten; im letzteren Fall wäre die unsprüngliche Lager-
stätte demnach wohl mit Sicherheit Schichten des
älteren Diluviums.
Neuerdings ist das Pleistocän von Cambridge
durch Mars?” näher untersucht. Er unterscheidet als
tiefsten Horizont die Corbicula beds mit Corbicula
fluminalis, Hippopotamus usw.; sie entsprechen dem
Alter nach dem Chelleen, sind also alt-palaeolitisch
und zeigen ein warmes Klima an.
In Frankreich ist als Fundpunkt für Corbicula
Huminalis zuerst Cergy im Oise-Tal bei Pontoise
(Seine-et-Oise), nordwestlich von Paris gelegen, zu
nennen. Dieser Punkt ist einmal von Rutot®? unter-
sucht. Die Fauna ist nach ihm ebenfalls alt-diluvial und
nahe verwandt mit der von Erith im Themsetal, aber
— 118 —
ein wenig jünger .Wiegers?®% zeigte sodann, daß die
Schotter mit Elephas anttguus und ..Corbicula fluminalis
in das Chellcen zu stellen sind, also zum älteren Inter-
glazial gehören. |
Eingehender befaßt sich u. a. auch Dieb mit
einer . zweiten Punkt, nämlich Menchecourt bei
Abbeville im Sommetal: (unweit: Amiens): Die mittlere
Terrasse lieferte ‚außer der Antiquus-Fauna Corbicula
Haminalis, sie entspricht nach Wiegers ebenfalls der
ersten Zwischeneiszeit bei Annahme von drei Eiszeiten.
Die Vermischung: von marinen, Süßwasser- und Land-
formen zeigt klar, daß hier — veranlaßt durch eine
Landsenkung — vorübergehend auf eine Zeit die
Mündung.der Somme gelegen hat. |
Vielleicht gehören hierher auch ‘die :-Funde von
Corbieula fluminalis bei Vitry-le-Francois. und
Sarrans (?), die Tournouer kurz erwähnt.
Neuerdings entdeckte Denizot’ in der Gegend
von: » Sainte-Menehöuld :. Terrassenkiese mit
Corbicula fluminalis, Neritina ‚flüuviatilis und Unio sp.
Die Terrasse liegt 50 m über der Aisne und wird der
Mindeleiszeit zugerechnet.
Bei Chalon-St. Cosme im Saönetal Hans Sande
und Mergel mit einer reichen Säugetierfauna, aber auch
mit Corbicula sp., auf typischem Oberpliocän ‘; diese
Art wurde von :Tournouer als Corbicula Gelbe
bezeichnet. [2 ı;] '
In Belgien häufen sich die: Vorkommen von
Corbicula fluminalis, die Rutot*?** in mehreren Ar-
beiten behandelt. Hier fand sie sich in einer ganzen
Anzahl von Bohrungen, nämlich bei Ostende in 26
bis 33 m Tiefe, bei Petit Crocodile (W. von Middel-
kerke)' in 14,80--21,00 m,:bei Leffinghe (SW. von
Ostende): in .12,20—24,30 m, bei Termonde bei
— 119 —
13,10 m und besonders zahlreich und gut erhalten bei
Hofstade (SO. von Mecheln). Mit Ausnahme des
letzten Ortes wurden sämtliche Funde im Flandrien
marin gemacht, doch zeigte Rutot, daß die Reste sich
hier im aufgearbeiteten Zustande, also auf sekundärer
Lagerstätte, befinden und dem Moseen, dem tiefsten
Diluvium, entstammen, das gleichwertig: ist mit Lories
unterem, groben Diluvium; genauer gehören sie nach
Rutot in das Mindel-Riß-Interglazial. Bei Hofstade
wurde Corbicula fluminalis nun tatsächlich auf primärer
Lagerstätte im Moseen entdeckt, und es weist, was
wichtig ist, die begleitende Flora auf ein durchaus
gemäßigtes Klima hin. | |
Auch das ältere Diluvium von Dänemark be-
herbergte Corbicula fluminalis, wie Johansen'%
zeigte, und zwar sind bis jetzt zwei Fundpunkte be-
kannt geworden, nämlich der Freihafen von Kopen-
hagen (Scholle in einer Moräne), und Förslev-
gaard auf Seeland, hier wahrscheinlich auch auf se-
kundärer Lagerstätte. Die ursprünglichen Ablage-
rungen gelten als präglazial oder interglazial.
In Deutschland hat sich Corbicula fluminalis
in einem räumlich beschränkten Gebiet gefunden, das
den alten Unstrut-Lauf sowie die frühere Ilm und
Saale umfaßt. Hier konnten folgende Oertlichkeiten
ermittelt werden:
Apolda? 3* (Wartburg) Karsdori °*
Balgstädt Köchstedt '°
»Benrkendorf®! 9° Körbisdorfi *® *#°
Börtendort ®?-©4 Niederdorla ""
Darnstedt °* Roßleben ®°
Eberstedt ® Schalkenberg !? NW. von
Edersleben ?° ! Langensalza
Ailnpeda 47-19 Schraplau !°
— 120 ° —
Seebach 1? „1? Wettin 6° Ä
Teutschenthal !° Zscherben *’beiMerseburg.
Außer diesen Fundorten hatte Herr Prof. E. Wüst
in Kiel die große Freundlichkeit, dem Verfasser: fol-
gende Punkte namhaft zu machen:
Zwischen Döblitz und Friedrichs-Schwerz (Blatt
Halle-Nord; hier nach W üst zweifellos auf sekundärer
Lagerstätte),
Leuna bei Merseburg,
“Merseburg,
zwischen Skopau und Merseburg.
Die Herren R. und H. Lehmann in Halle unter-
stützten den Verfasser in dankenswerterweise durch
Bekanntgabe weiterer Fundpunkte: |
Wundersleben,
Wetzendorf,
Runstedt,
Köllme.
Dem geologischen Verband nach werden diese
fluviatilen fossilführenden Kiese von Grundmoräne über-
wie unterlagert, sie werden bei Annahme dreier
getrennten Eiszeiten als älteres Interglazial betrachtet.
Außer diesem Ilm-Unstrut-Saalegebiet wird Corbi-
cula fluminalis in Deutschland noch einmal angeführt,
„namlich von Obornik in der Provinz Posen. Hier ist
sie nach W. Wolff?” zusammen mit jurassischen,
mitteloligocänen, pliocänen und diluvialen Formen in
glazialen Terrassenkiesen aufgefunden. Leider vermißt
man jede weitere Angabe, so, ob die Exemplare von
Corbicula fluminalis gut erhalten waren oder nicht,
zweiklappig oder einklappig vorlagen und sich häufig
oder nur vereinzelt fanden usw. Nach gütiger münd-
licher Mitteilung des Herrn W. Wolff liegt aber wahr-
— U
scheinlich eine Verwechslung mit einer Cyrena des
Wealdens vor. Das ist umso eher möglich, als nun-
mehr anstehender Wealden von Swinemünde?) über
Cischkwo®), Kreis Czarnikau, bis herein nach Polen)
bekannt ist. Auch erwähnt schon Beyrich’) eine lose
Cyrenenschale von Bromberg, während neuerdings
lentzsch®) zahlreiche lose Muschelklappen von
Cvrenen des Wealdens in Spalten des Jurakalkes von
Wapienno westlich von Hohensalza bekannt gibt;
dazu kommen viele Kalksandsteingeschiebe des Weal-
dens mit Cyrena usw., Funde, die Deecke’) sorg-
fältig zusammenstellt.
Eine Nachprüfung erwies sich leider als unmöglich,
da das Stück von Obornik nicht mehr aufzufinden war,
würde auch wohl ziemlich ergebnislos verlaufen sein,
da sich — wenigstens im abgerollten Zustand —
Corbicula von Cyrena nur schwer unterscheiden läßt. °
So bezeichnen auch die Engländer®® das Lager, in
dem sich Corbicula fluminalis findet, als Cyrena-
formation, das Tier selbst geht oft auch unter dem
Namen Cyrena fluminalis bzw. consobrina.
In Ungarn hat sich Corbicula fluminalis aus dem
jüngsten Pliocän in das untere Pleistocän herüberge-
rettet. Hier wurde sie in der Fauna von Väroshidveg
am Plattensee durch Kormos?? ?® entdeckt, genauer
am sogen. Kavicsosdomb zwischen Väroshidveg und
2) (K. Keilhack) Erl. zur Geol. Karte von Preußen, Bl
Swinemünde. Lf. 196. Berlin 1914, S. 52, 53.
3) (A. Jentzsch) Erl. z. Geol. Karte v. Preußen, Bl. Gultsch,
Lf. 186. Berlin 1915, S, 64—66.
. 4) Vergl. u. a. R. Michael. Der geologische Aufbau Kon-
greß-Polens. Handbuch v. Polen. II. Aufl. Berlin 1918, S. 52.
5) Zeitschriit d. D. Geol. Ges. 27.' 1875. S. 252.
6) Ebenda, 71, 1919. Monatsber. S. 18 u. 19.
?) Mitt. nat. V. Neuvorpommern u. Rügens 36. 1904,
— 12 —
Siöfok bei der Mühle von Pel. Die Hauptmasse besteht
aus pontischen Schichten, die von Schottern mit Zlephas
antiquus, Rhinoceros etruscus :und Hipparion über-
lagert werden, auf die konkordant fluviatile sandige
Tone folgen mit einer reichen Fauna (37 Arten),
darunter Corbicula fluminalis,; sie stellen das älteste,
bisher in Ungarn bekannt gewordene Diluvium dar.
Nach .Sokolow°® lebten zu Beginn der Diluvial-
zeit in den Flüssen Südrußlands Paludina diluviana,
var. crassa,. gracilis - und fenuissima, Lithoglyphus
naticoides, Corbicula jluminalis, Dreyssensia poly-
morpha, Planorbis, Pisidium usw. Diese Süßwasser:
absätze finden sich vorzüglich in der Umgebung von
Taganrog, wo sie in senkrechten, bis zu 20 m hohen
Wänden entblößt sind.
Altdiluvial ist auch die Fauna von Tiraspol NW.
von’ Odessa, in der Marie Pavlow°® neben großen
Saugetieren nachwies Paludina diluviana, Unio batavus,
. Sphaerium solidum, Corbicula fluminalis. Nicht ganz
sicher, aber :wahrscheinlich auch altdiluvial, sind die
Schichten vom. Flusse Grusskoi Jelantschik; es
sind das Tone mit Unio, Sphaerium rivicola und be-
sonders ‚zahlreichen. und gut erhaltenen Corbdicula
Huminalis, die Zwischenlager in Sand- und Kies-
schichten bilden 5°. | eg
_.. Eine ähnliche stratigraphische Stellung mögen auch
die alten fluviatilen Sand- und Geröllablagerungen des
R&äut (linker Nebenfluß des Dnjestr) unweit Orgejew
in Bessarabien einnehmen, die Corbicula: fluminalis,
Lithoglyphus naticoides und Neritina fluviatilis
führen ®®. | | ' |
IH. Jüngeres Diluvium.
In England gilt zwar die Cyrenaformation nach
englischer Benennung als „Postglazial“; wenn man
—. 123 —-
aber überlegt, daß sie noch von echter Grüundmoräne
(Hessleclay) überlagert wird, muß man sie doch nach
deutscher Bezeichnungsweise noch zum jüngeren Di-
luvium rechnen.
An Fundorten seien u.a. Oxford, ea
unweit ‚Cambridge, Sutton. genannt; Wood°? gibt
gibt (Taf. XXVI) eine ziemlich rohe Karte. über ‚die
Verbreitung der Cyrenajormation Ostenglands. Etwa
gleichaltrig dürften die im Themsetal liegenden. Vor-
kommen sein, die sich also außerhalb der Vereisung
befinden; von ihnen lieferten viele Corbicula.- flumi-
nalis, so Crayfort, Hackney-Downs,. lliford,
Grays-Thurrok usw.
Auch noch weiter südlich, in e, treten Ab-
lagerungen mit Corbicula fluminalis auf, ee
interglazial angesprochen werden. |
Der Freundlichkeit, des, Herra. Dr,. J. „BOotbke,.in
Utrecht verdankt Verfasser den Hinweis auf das frühere
Auftreten von Corbicula fluminalis:in den Nieder-
landen. Dort ist diese. Muschel zwischen Haarlem
und Leiden unter Dünensand 25—40 m unter dem
Meere über einem, Geschiebemergel aufgefunden *®,
der mit dem mittleren von Norddeutschland paralleli-
siert wird. Ebenso hat Van der Sleen* die Muschel
in dem. gleichen Horizont, 31—34 m unter dem Meer,
in sehr guter Erhaltung und in zahlreichen Exem-
plaren am Van Styrum-Kanal.bei Vogelenzang ent-
deckt,. ebenso unter den: Inseln : Goedereede: :und
Schouwen, hier in beiden Fällen allerdings mit einer
marinen. Fauna, also: auf sekundärer Lagerstätte.
Aegypten. Aus: jungdiiuvialen Nilterrassen. er-
wähnt Blankenhorn! Unio schweinfurthi v.. Mart.,
aber u. a. auch Corbicula fluminalis, nämlich von
Debira, 8 englische Meilen nördlich von Wadi: Halfa,
— 124 —
Derr (Hauptstadt Nubiens), südlich von Gebel
Silsile, nördlich vom Silsilepaß, Kassasin, nahe
am Bittersee und unweit- Adue im Fajum-Becken.
Fischer? führt aus dem Süden der Sahara eine
Corbicula saharica an aus Schichten, bei denen es
unbestimmt ist, ob sie quartär oder rezent sind; mög-
licherweise stehen sie dem Alter nach in Beziehung
mit den eben erwähnten Funden, könnten aber auch
jünger sein. el
Bei Omsk in Sibirien hat man nach v. Czerskit
zwei Schichtengruppen zu unterscheiden, eine untere
mit Unio bituberculatus v. Mart. und U. pronus
v. Mart., die möglicherweise ein miocänes Alter be-
sitzt, und eine obere mit Corbicula fluminalis (häufig),
Cyclas casialica, Pisidium, Planorbis marginatus,
Limnaea palustris, Melania amurensis, Elephas primi-
genius, Bos priscus, Equus caballus, Glires. Das ge-
nauere Alter der Ablagerung ist unbekannt, sie könnte
wohl jüngerem Diluvium entsprechen. Eine unmittel-
bare Vergleichung mit glazialen Bildungen ist nicht
möglich, da wie bekannt das Gebiet um Omsk wie
überhaupt das ganze Stromgebiet des Ob außerhalb der
diluvialen Vereisung liegt. |
Auch von Spanien wird — ohne Angabe der
stratigraphischen Stellung und einer Oertlichkeit —
Corbicula fluminalis als fossil von Clerici? angeführt.
Aber das umfangreiche und ausführliche Werk von
Mallada®) erwähnt diese Art aus Spanien nicht, und
auch Herr Prof. Faura i Sans in Barcelona zweifelt
nach gütiger schriftlicher Mitteilung daran, daß sie
jemals in Spanien gefunden sei.
8), L. Mallada. Explicacion del mapa geologico de Es-
ana. T. VII. Sistemas plioceno, diluvial y aluvial. Madrid
— 125 —
IV. Alluvium.
Aegypten. Im Nilgebiet ist Corbicula fluminalis
nicht nur in jungdiluvialen Terrassen bekannt ge-
worden, wie soeben kurz erwähnt, sondern auch in
jungen, alluvialen Anschwemmungen; Blanken-
horn! führt Corbicula fluminalis unter den charakte-
ristischsten und verbreitetsten Formen des Nilalluviums
an. Vereinzelt fand sie sich nach ihm auch unter der
subfossilen Fauna des Mariut-Sees, also in der
brakischen Lagunenzone der Mittelmeerküste.
Möglicherweise sind auch die subfossilen Vor-
kommen, die Clerici nach Hebert von Tunis er-
wähnt, hierher zu stellen.
Vorderindien. Oestlich von Dholpur in
Vorderindien wurde nach Heron!’ eine Corbicula aff.
occidens Beuron in alluvialen Schichten mit Melania
fuberculata var., Unio aff. corrugatus Müll., Vivipara,
Succinea, Planorbis beobachtet.
Subfossile Reste werden unter dem Namen
Corbicule obrutschewi und C. methorica auch aus der
Gegend zwischen Kalgan und Peking angeführt.
Ob sie, wie zu vermuten steht, alluvial sind, läßt sich
nicht entscheiden.
Soweit die frühere Verbreitung von Corbicula
}luminalis. Selbstverständlich muß mit der Möglichkeit
gerechnet werden, daß im Lauf der Zeit noch weitere
Fundpunkte bekannt werden, so daß sich das Bild
ihrer Verbreitung ein wenig verschieben würde.
V. Gegenwärtige Verbreitung.
Lebend wird Corbicula fluminalis in Europa nur
im äußersten SO. angetroffen, findet sich aber ın
Afrika und vor allem in Asien an zahlreichen Punkten,
die Gattung auch in Amerika und Australien.
— 126 —
Von Afrika wäre in erster Linie Aegypten
anzuführen, wo Corbicula fluminalis im unteren Nil
massenhaft auftritt, aber auch den Tzana-See be-
völkert, ferner Abessynien, sowie der Tanganyka-
See», ‚in: dem Corbicula :}luminalis zusammen mit
Melania, Paludina, Unio, Limnaea, Physa und anderen
Gattungen ‚vorkommt. - Dieser Tanganyka-See ist da:
durch ausgezeichnet, daß er in höheren Regionen weit
verbreitete afrikanische Formen führt, in der Tiefe aber
eine eigentümliche Molluskenfauna, die wegen ihres
marine Gepräges als halolimnisch bezeichnet wird und
Anklänge an den englischen Dogger besitzen soll,: eine
Ansicht, die von anderer Seite lebhaft bestritten wird.
Auch sei der See früher. ein abflußloser Salzsee ge-
wesen, und die Salzfauna soll sich in die tieferen
Schichten, zurückgezogen haben.
Weiter. bewohnt Corbicula fluminalis Senesam
bien, das Schari-Gebiet.östlich.vom Tzad-See;
Mocambique, Natal, die südafrikanischen
Flüsse und Kapland, ist mithin vom Nil bis. zum
Kap. verbreitet.
In Asien schließen . sich an ee die Ve
kommen in Palästina, Syrien und Mesopota-
mien an: Tiberias-See, Jordan, Flüsse des Libanon
(Leontes), Orontes, Euphrat und Tigris, zu denen in
Kleinasien als Fundort noch Smyrna kommt.
Reich ist auch das Gebiet des Kaspi-Sees an
diesem Zweischaler, und zwar werden sowohl die
nördlichen wie die südlichen Zuflüsse als Fundstätten
angegeben, sowie ferner das Talysch-Gebiet (Len-
koran) im Südwesten. In Transkaukasien lebt das
Tier in Georgien äm Kur-Fluß, westlich vom Kaspi-See
im Tal des Manytsch und im Gruzskoje-See, am
Zusammenfluß von Don und Donetz, sodann in
— 1272 —
der Umgebung von Taganrog, in Beßarabien bei
Orgejew (wohi ‚nordwestlichster Punkt. der heutigen °
Verbreitung), in der Gegend des Jalpuck- und
Diurdjulescht-Sees, schließlich östlich der Wolga
im Distrikt von Novo-Usenk (Gouv. Samara).
Nach Osten folgen Persien, (Urmia-See), Tur-
kestan (Samarkand, Amu-Darja), Afghanistan, die
Bergströme von Kaschmir, Tranquebar in. Vor-
derindien, Siam, Cochinchina, Malakka, Su-
matra, Java, Borneo, Celebes, Manila, das
mittlere China, Formosa, Korea, Japan.
In Mittelamerika findet sich Corbicula in
Berike::).:in., Südamerika. am-. Orimoco, in
Guayana; in Brasilien am Amazonen-Strom und
in Parana; in Uruguay; in Australien am Mur-
rayfluß, in Nordaustralien, in. Tasmanien,
sowie in Neu-Guinea.
Bei Corbicula ist durch Clessin°® an ‚Pulveri-
sierung‘‘ der Formen das Menschenmöglichste geleistet,
er unterscheidet nicht weniger als 133 rezente ‚Arten‘.
Soweit es sich um westasiatische Vorkommen handelt,
zieht Kobelt?! sie auf 14 zusammen, doch bemerkt
er, daß sich „jawohl im Großen und ‚Ganzen drei
Formengruppen ‚unterscheiden lassen, eine nördliche
mit Corbicula crassula, eine mittlere mit Corbicula
Jluminalis und eine ägyptische mit Corbicula conso-
brina.‘‘“ Diese lassen sich zwar meist scharf trennen,
sind aber durch Uebergänge mit einander verbunden.
Westerlund kennt noch 12 Arten. Jickeli?) ver-
einigt dagegen auf Grund eingehender Studien sämt-
‚liche größere palaearktischen Formen unter Corbicula
'Huminalis. Demnach ist dieses ein Tier, das wie viele
9) Mollusken Nordafrika 1874.
— 1238 —
Süßwassermollusken (Unio, Anodonta,-Paludina) die
Eigenschaft besitzt, eine ungewöhnlich große Anzahl
von Unterarten und Varietäten zu bilden.
Zusammenfassung.
Geht man von dem allgemein anerkannten Grund-
satz aus, daß jede Art ihr eigenes Entstehungszentrum
besitzt, von dem aus sie sich allmählich verbreitet hat,
so liegen die Verhältnisse bei Corbicula fluminalis
ziemlich einfach. Ihre Wiege stand in Westeuropa,
dort erblickte sie etwa zur Zeit des jüngeren Pliocäns,
wohl als Salto-Mutation, das Licht der Welt.
Im Oberplioeän dehnt sie sich in England weiter
aus, erscheint aber auch gleichzeitig plötzlich mitten
in Frankreich, bei Rom, auf Sicilien, in Ungarn, in
Griechenland und südlich vom Kaukasus. >
Zur Zeit des älteren Diluviums bleibt England als
Heimatsgebiet gewahrt, ebenso Frankreich und Un-
garn, aber als neu kommt eine ganze Anzahl von
Fundorten in Belgien, Dänemark, in Mitteldeutschland
und in Südrußland hinzu, d. h. der Verbreitungskreis
verändert sich abermals zusehends.
Im. jüngeren Diluvium wird eines der alten Ur-
sprungsgebiete immer noch nicht aufgegeben, denn
in England besitzt die Cyrenaformation eine ansehn-
liche Verbreitung, aber die radiale Ausdehnung
schreitet munter fort. Wir finden Corbicula fluminalis
nunmehr auch reichlich in Aegypten sowie in Sibirien.
Gerade das Nilgebiet scheint ihr außerordentlich
zugesagt zu haben, denn hier ist sie auch in allu-
vialen Bildungen wohlbekannt. Zu gleicher Zeit ist sie
aber schon weit nach Asien vorgedrungen, denn man
kennt ihre Reste mindestens aus Vorderindien, vielleicht
auch schon aus China. Ob sie hierher unmittelbar
— 129 —
oder in Etappen gelangt ist, müßten künftige Funde
lehren, sicher ist nur, daß nach dem Diluvium fast ganz
Europa als Wohnort endgültig aufgegeben wurde.
Die Vorkommen der Gegenwart zeigen, daß die
Verbreitung sturmartig Fortschritte gemacht hat;
Corbicula fluminalis findet sich nunmehr in den tro-
pischen und subtropischen Gebieten von Afrika ‘und
Asien, als Gattung auch in Mittel- und Südamerika
sowie: in Australien. Man muß hiernach Holst!*
entschieden widersprechen, wenn er meint: „Corbicula
Hluminalis est un excellent fossile indicateur, lorsqu’il
s’agit de determiner la fin: de la p£riode preglaciairc
ou le commencement de la p£@riode glaciaire.‘“
Betrachtet man im. einzelnen die Verbreitung, so
fällt sowohl das sprunghafte wie auch das gruppen-
förmige ‚Auftreten sehr auf. Um zum Jungpliocän
zurückzukehren, so werden in Westeuropa plötzlich
größere Gebiete übersprungen, das Tier siedelt sich auf
einmal mitten in Frankreich an, dann in Italien, aber
‚auch hier nicht in kontinuierlicher Verbreitung, sondern
nur bei Rom an drei verschiedenen Stellen, sowie
fernab davon an der Ostküste von Sicilien, schließlich
im Kaukasusgebiet.
‚In ähnlicher Weise taucht Corbicula fluminalis
plötzlich gleichzeitig — homotax, nicht synchron , —
zur Zeit des älteren Diluviums an fünf Stellen in
Belgien auf, und u. a. in Mitteldeutschland an über
zwei Dutzend Fundorten; auch das scharf umgrenzte
Gebiet in Südrußland beleuchtet diese Dinge auf das
klarste. |
Diese Form hat daher ursprünglich ein Verbrei-
tungsgebiet besessen, das früher weiter nach Westen
reichte, während sie sich später nach dem Osten zu-
rückzog. wie man das auch bei Melanopsis und
u
manchen Landschnecken wie Helix bidens, Helix
cantiana, Buliminus bielzi usw. beobachten kann
(W. Wenz).
Diese Verhältnisse sind geeignet, ein Licht zu
werfen auf die Art und Weise, wie sich Corbicula
fluminalis und andere Süßwassermollusken (Unio,
Anodonta u. a. m.) verbreiteten. Bei den Meerestieren
ist ja eine aktive Wanderung oder passive Ver- .
schleppung in weite Gebiete durchaus verständlich,
ebenso bereitet die Erklärung des Erscheinens von
Landtieren fernab von ihrer ursprünglichen Heimat
keinerlei Schwierigkeit. Anders steht es aber mit den
Süßwassermollusken. Sie können wohl nach und nach
in Flüsse und Ströme vordringen, oder im Larven-
stadium, worauf Herr Geheimrat Hesse-Bonn den
Verfasser gütigst aufmerksam machte, durch Fische
verschleppt werden, aber der Ueberwindung von Ge-
birgen stehen unüberbrückbare Hindernisse entgegen.
Selbst die Besiedelung benachbarter Flußsysteme, die
nicht durch hohe Gebirgsschwellen getrennt sind, ist
im allgemeinen unmöglich. Als Ausnahmen sei aber
auf die schönen Untersuchungen von F. Haas!P) hin-
gewiesen, der durch. Vergleich der Najadeen-Fauna
auf eine frühere Verbindung der Themse mit dem
Rhein-Maasgebiet hinweisen konnte, d. h. die Themse
war im Quartär zeitweise ein Nebenfluß des alten
Rheines. Diese Erscheinungen sind aber nur als Einzel-
fälle anzusehen, es ist völlig unmöglich, auf diese Weise
etwa die frühere Verbreitung von Corbicula fluminalis
erklären zu wollen. Wie soll im Oberpliocän eine un-
mittelbare Flußverbindung von England nicht nur mit
10) On Unio Margaritana, and their Occurence in the
Thames Valley. Proc. Malacol. Soc. IX. London 1910. S. 106
bis 112.
=. Ja
Frankreich, sordern auch mit der Gegend von Rom,
mit Sicilien, Ungarn, Griechenland. und dem- südlichen
Kaukasus bestanden haben; zu Beginn des Quartärs
eine solche mit Kopenhagen und Seeland, mit Mittel-
deutschland und Südrußland?‘ Die Unmöglichkeit
dieser Anschauung liegt auf der Hand. Man muß
daher zu einer anderen Erklärungsweise greifen, und
da kann wohl nur die Verschleppung der Süßwasser-
mollusken durch Vögel u. a. m. in: Betracht kommen.
Dadurch erklären sich- zweierlei schon oben kurz be-
rührte Eigentümlichkeiten, die bei der Verbreitung von
Corbicula. Huminalis besonders hervorstechen, nämlich
einmal die sporadische Verbreitung und sodann
das nesterförmige Auftreten.
Was die erstere betrifft, so geht sie ja ohne
weiteres aus den geschilderten Verhältnissen hervor.
Es ist in der Tat höchst auffallend, daß bei der Be-
siedelung. -Gebiete von recht erheblicher Ausdehnung
glatt übersprungen werden; daran würde auch der
eine oder andere neuere Fund in jungtertiären oder
pleistocänen ‚Schichten nichts ändern. Ebenso ist ja
auch das nesterweise Vorkommen bereits zur Genüge
hervorgehoben. Wo ein Tier durch einen Vogel ver-
schleppt wurde und günslige Lebensbedingungen vor-
fand, erfolgte eine oft geradezu explosionsartige Ver-
breitung, und da Corbicula fluminalis zu den Herma-
phröditen gehört, genügt unter Umständen zu ihrem
weiteren Fortkommen ein einziges Exemplar.
Diese Verschleppung durch Vögel und andere Tiere
mögen noch einige wenige Beispiele illustrieren. So
führt Goldfuß an (Z. f. Natw. 77. 1904, 308), „daß,
wenn diese Vögel auf geöffnete Muscheltiere stoßen,
sich diese durch Schließen der Schalen an dem
Schnabel oder an den Schwimmfüßen festgeklemmt haben.
— 132. —
Ueber dergleichen Fälle berichtet ein Mitarbeiter :
der Pariser Revue Scentifique: Auf dem Flusse Dender
im Hennegau beobachtete man eine weibliche Ente, die
kaum zu schwimmen vermochte; es stellte sich dabei
heraus, daß eine große Wassermuschel die Schwimm-
häute der Ente eingeklemmt hatte. Derselbe Beobachter
teilte aus der gleichen Gegend bei dem belgischen
Städtchen Alb einen noch merkwürdigeren Fall mit,
wo man auf einem Kanal eine junge Ente sah, deren
Schnabel durch die Schalen einer ungewöhnlich großen
Muschel zugeklemmt war und die Ente verzweifelte An-
“ strengungen machte, sich von dem tückischen Feinde
zu befreien.‘
Herr Rektor Dr. Rethfeldt (Eilenburg) hatte
die große Freundlichkeit, den Verfasser auf eine wich-
tige Notiz bei Darwin!!) hinzuweisen. Danach wird
berichtet, wie ein Unio conplanatus sich an der Mittel-
zehe einer im Fluge geschossenen Ente (Querguedula
discorsj befestigt hatte. „Die Zehe war so stark durch
die Muschel gekniffen worden, daß sie dabei einge-
schnitten und abgerieben wurde. ‘Wenn der Vogel nicht
getötet worden wäre, so würde er auf irgend einen
fuhl sich niedergelassen haben und die Unio würde
ohne Zweifel früner oder später ihren Halt losge-
lassen haben und herabgefallen sein.‘‘“ Eine treffliche
Zeichnung veranschaulicht den Vorgang klar. Weiter
wird in der Arbeit auf die Verschleppung von Cyelas
cornea durch einen Wasserkäfer (Dytiscus marginalis)
hingewiesen. „Wie weit ein Dytiscus fliegen kann,
ist nicht bekannt, aber während der Reise auf dem
Beagle flog eine nahe verwandte Form, nämlich ein
1!) Ueber die Verbreitung der Süßwassermuscheln. Ge-
sammelte kleinere Schriften. II. Von Dr. Ernst Krause. Leip-
zig 1886. S. 92.
a 2 A a Do ll
— 133 —
Colymbetes, an Bord, als der nächste Punkt vom Land
45 Meilen entfernt war, und es ist sogar unwahrschein-
lich, daß er gerade von dem nächsten. Punkt aus
geflogen sein sollte.‘
Diese Beispiele werden sich sicher noch weiter ver-
mehren lassen, und es dürfte danach wohl erwiesen sein,
daß auf diese Weise Wassermollusken durch Zugvögel
u. a. m. weit verschleppt werden können. Vielleicht
spielt die Zähigkeit der Mollusken eine Rolle mit,
berichtet doch z. B. v. Martens, daß eine Helix
caesareana noch nach vierjähriger trockener Aufbe-
wahrtıng am Leben geblieben war. (Sitzber. Ges. natf.
Freunde Berlin vom 15. X. 1889.)
Die historische Verbreitung von Corbicula flumi-
nalis ist aber auch geeignet, gewisse klimatische
Fragen zu beleuchten. So war schon oben ihr Auf-
treten im Weybourn Crag, der jüngsten Pliocänstufe
Englands, hervorgehoben. Das war als auffallend hin-
gestellt, da zwei Drittel der Molluskenfauna Bewohner
kälterer Gebiete sind. In Wirklichkeit macht sich der
Kälteeinschlag schon, wenn auch im geringeren Um-
fang, in dem unmittelbar vorhergehenden Horizont,
dem Chillesford-Clay, bemerkbar. Diese arktischen Zu-
wanderer können natürlich nur als Vorboten der nahen-
den diluvialen Vereisung aufgefaßt werden, und so
. werden in der Tat von manchen Autoren diese beiden
Stufen bereits zum ältesten Diluvium gerechnet.
Das zum erstenmal vorstoßende Eis zog sich aber
danach wieder auf längere Zeit zurück, denn die nun
folgenden Absätze: das Lower freshwater-bed, das
eigentliche forest-bed und das Upper freshwater-bed,
zeigen durchaus gemäßigten Charakter: Ob das Fehlen
von Corbicula in der tiefsten Stufe, dem Lower fresh-
water-bed, auf ihre Vernichtung infolge Einwirkung
— 134° —
der Kälte zur Zeit des Weybourn Crags zurückzuführen
ist, bleibt ungewiß; jedenfalls sind Funde von ihr mit
Sicherheit erst wieder aus dem eigentlichen Forest-bed
und dem Upper freshwater-bed bekannt.
Nun ist Corbicula fluminalis, wie die heutige Ver-
breitung lehrt, ausschließlich eine Bewohnerin sub-
© tropischer und tropischer Gegenden, und ihr Auftreten
‘in dem kalten Weybourn Crag hat zunächst etwas
Befremdliches. Man könnte daran denken, daß’ diese
Art sich im Weybourn Crag etwa auf sekundärer
Lagerstätte befände, also aus älteren Cragschichten
mit gemäßigtem Charakter aufgearbeitet wäre. Oder
man ist genötigt anzunehmen, daß Corbicula' fluminalis
sich innerhalb einer recht kurzen geologischen Spanne
hinsichtlich ihrer klimatischen Lebensbedingungungen
wesentlich geändert habe, nämlich derart, daß sie noch
an der Wende vom Pliocan zum Diluvium'’ klimatisch
völlig indifferent, heute aber ausschließlich auf wärmere
Zonen beschränkt sei. Beide Annahmen befriedigen
nicht recht und haben etwas Gekünsteltes an sich.
Dieser Widerspruch löst sich aber nach den Aus-
führungen bei Sokolow°" in recht einfacher Weise.
Er zeigt (S. 101), daß Corbicula fluminalis gegen-
wärtig u. a. in den Flüssen von Turkestan, z. B. im
Amu-Darja lebt, „dessen Unterlauf sich während des
kurzen, aber rauhen Winters (mittl. Temperatur für
den Januar in Nukus — 7° C) für 3—4 Wochen mit Eis
bedeckt, während seine Mündungsarme bei Kungrad,
in denen ....: Corbicula fluminalis in ungeheurer
Menge lebt, alljährlich‘ bis auf den Grund frieren.“
Also ist Corbicula fluminalis ein Tier, das vorüber-
gehend, auf kurze Zeit, ziemlich tiefe Kältegrade
zu ertragen vermag, nicht aber ihr Fortkommen findet
in Gebieten, die nur gemäßigten Charakter tragen,
— 135 —
d. h, einer bestimmten Wärmemenge entbehren; sie
ist durchaus auf ein subtropisches oder tropisches
Klima angewiesen. Um genauere Werte mitzuteilen,
so bedingt Corbicula fluminalis nach Kobelt ein Klima,
das 9—11° wärmer ist als das unsere.
Dieses Ergebnis eines bestimmten Maßes an Wärme
ist für das Diluvium von: Bedeutung, denn gerade
während der Eiszeit gelangt Corbicula fluminalis in
Deutschland regional zur hoher Blüte. Wie ausgeführt,
hatte sie im älteren Diluvium, genauer nach Ansicht
vieler Forscher zur älteren Interglazialzeit, in Mittel-
deutschland eine ziemlich große Verbreitung. Aus den
eben berührten klimatischen Verhältnissen folgt aber,
daß damals, während der ersten Interglazialzeit, ein
Klima geherrscht haben muß, das nicht unerheblich
günstiger war als das der Gegenwart. Dieses Ergebnis
stimmt ja durchaus überein mit anderen Beob-
achtungen, so mit dem Auftreten von Felis spelaea,
Hyaena spelaea (Deutschland; häufiger in England),
Hippopotamus major u. a. m., ferner vor allem mit der
Einwanderung der lusitanischen Fauna der Eemzone
in den eisfreien Zeiten des Diluviums bis nach Ost-
preußen herein; ob man so weit gehen darf, daraus
auf eine klimatische Bevorzugung des Diluviums gegen-
über dem jüngeren Tertiär zu schließen, ist sehr
fraglich. Denkt man sich aber das Inlandeis, das wie
ein Fremdkörper wirkt, während des Diluviums ent-
fernt, so würde sich immer, will man diesen Dingen
keinen Zwang antun, für das Diluvium ein Ueberschuß
an Wärme gegenüber der Jetztzeit ergeben.
Aus dieser Betrachtung folgt aber, daß Corbicula
fluminalis nicht durch die Eiszeit aus Europa vertrieben
wurde, sondern erst der Verschlechterung des Klimas
geraume Zeit nach der Eiszeit zum Opfer fiel.
— 136 —
Für die mitteldeutschen Vorkommen ist schließlich
noch ihre Beziehung zum Kalkgehaltder Schotter
von -Belang.
Bereits Weißermel® hob bei Besprechung der
Unstrut- und Saalekiese hervor, daß Corbicula fHlumi-
nalis auf die kalkreichen Unstrutschotter beschränkt
sei und der Saaleterrasse durchaus fehle. In den: Un-
strutkiesen macht aber nach Weißermel der Muschel-
kalk 80---900%0 der ganzen Masse aus, während dieser
Bestandteil bei dem Saalekies ganz. erheblich :zurück-
tritt. Neuere Beobachtungen: bestätigen die Bezieh-
ungen von Corbicula zu dem Kalkgehalt der ver-
schiedenen Flußterrassen in jeder Weise. So hatten
die Herren R. und H: Lehmann (Halle) nach gütiger
schriftlicher Mitteilung die Freundlichkeit hervorzu-
heben, daß auch nach ihre: Auffassung das Vorkommen
von Corbicula fluminalis au stark kalkhaltige Schotter
gebunden sei. Sie betonen ferner, daß die Saaleschotter
bei Merseburg (Leuna, Skopau) ihren Corbiculagehalt
lediglich der Mündung der damaligen Unstrut in die
Saale, die zur ersten Interglazialzeit dicht ‚oberhalb
Merseburg lag, verdanken. Unterhalb wie oberhalb
von Merseburg ist nach ihren Beobachtungen die Saale
scheinbar völlig frei von Corbicula gewesen. Die
Wettiner Fundstätte ist nach ihrer Deutung kein Saale-
kies, sondern Salzkekies, zu dem auch die Vorkommen
von Köchstedt, Döblitz und Köllme gehören. Auch
dieser zeigt: ganz ähnliche Verhältnisse bezüglich der
Führung von Muschelkalkgeröllen wie der Unstrutkies.
Drittens ist Corbicula in den Iimkiesen beobachtet.
Hier fanden die Gebrüder Lehmann in den einzelnen
Aufschlüssen 1/,—2/; Muschelkalkgerölle, während der
Rest von Porphyren, Keupergeröllen und Milchquarzen
in wechselnden Verhältnissen gebildet wird. Auf jeden
— A —
Fall ist aber nach ihren Untersuchungen der Ilm-,
Unstrut- und Salzkeschotter im allgemeinen beträchtlich
reicher an kohlensaurem Kalk als der Saaleschotter.
Danach erscheint die Kalkliebe von Corbicula flumi-
nalis — wenigstens für Mitteldeutschland zur älteren
Diluvialzeit -— wohl begründet. Sie steht in scharfem
Gegensatz zu der der Flußperlenmuschel (Margaritana
margaritifera L.), dieses in das Gebirge zurückge-
drängte Glazialrelikt verkümmert schon oder stirbt ab,
wenn in 100000 g Wasser mehr als 1 g kohlensaurer
Kalk enthalten ist. |
Die Gattung Corbicula ist mit Cyrena nahe ver-
wandt. Sie unterscheidet sich von letzterer durch quer-
gestreifteleistenförmige Seitenzähne ; die Trennung beider
erfolgte 1811 durch Megerle von Mühlfeld!?). '
Corbicula ist eine Gattung mittleren Alters, sie
findet sich zuerst im Jura, und es hat seinen eigenen
Reiz nachzuforschen, ob sich etwa ihre Lebensbeding-
ungen von ihrem ersten Auftreten an bis zur Gegen-
wart geändert haben. |
Die älteste Corbicula dürfte wohl C. menkei Dkr.
aus dem Lias von Halberstadt sein. Die Fauna, die
Dunker in der Palaeontographica I, Cassel 1851
.(S. 34, 107 u. 176) beschreibt, ist dadurch ausgezeich-
net, daß neben überwiegenden Meerestieren auch Land-
pflanzen sowie eine Anzahl ausgesprochener Süß-
wassermollusken und Brackwasserformen auftreten, so
außer Corbicula noch Planorbis, Paludina, Melania.
Das scheint ein Beweis dafür zu sein, daß damals in
jener Gegend ein großer Strom in das Meer mündete,
ähnlich wie das oben beim Red Crag angenommen war.
Das Zusammentreffen von Brackwasserformen mit
12) Mag. Ges. Natf. Fr. Berlin 1811.
— 138 —
solchen des süßen Wassers macht leider die Ent-
scheidung unmöglich, in welcher Zone Corbicula
gelebt hat.
Aus der Kreideformation liegt eine ganze Anzahl
von Funden vor. Um die wichtigsten herauszugreifen,
so führt Repelin!?) aus dem Cenoman Frankreichs
Corbicula (?) cenomanensis, C. connauxensis Sowie
vier weitere Arten an, die im Brackwasser lebten.
In Süßwassermergeln der oberen Kreide des
Bakony (Ungarn), die mit Kohlenflözen wechsellagern,
tritt eine Corb. Ajkaensis auf!t), auf die auch Kormos
Bezug nimmt.
Die Laramie-Formation Nordamerikas, Süßwasser-
bildungen der jüngsten Kreide, etwa dem Danien ent-
sprechend, beherbergt neben Corb. berthoudi und C.
augheyi!5) White noch C. occidentalis Meek u.
Hayd.. umbonella Meek, Cleburni White, planum-
bona Meek, fracta Meek und nebrascensis Meek.
Aus alttertiären Süßwasserablagerungen (Unter-
eocän?) von Rajamandri an der Godavery-Mündung in
Nagpur (Vorderindien) wird eine Corb. ingens an-
geführt 6).
Vom Pariser Becken gibt Deshayes eine ganze
Anzahl von Arten bekannt, die sich auf verschiedene
13) J. Repelin. Description des faunes et des gisements
du Cenomanien saumätre ou d’eau douce du Midi de France.
Ann. Mus. Marseille 1902. 109 S.. M. 8 Taf.
14) L., Tausch Ueber die Fauna der nichtmarinen Ab-
lagerungen der oberen Kreide des Csingerthales bei Ajka im
Bakony. Abh. kk. geol. Reichsanstalt. XII. Wien 1886 32 S.
M. 3 Taf.
1) C. A. White. New Molluscan Forms from the Lara-
mie and Green River Groups usw. Proc. Unit. St. Nat. Mus.
1882. M. 2 Taf.
16) S, Hislop. Ueber Tertiär-Schichten mit Trapp-Ge-
steinen verbunden in Ostindien. Lond. Edinb. Dubl. Philos.
Magaz. 1859. XVIll. S. 153—155.
— 139 —
Süßwasser- und brackische Stufen verteilen. So treten
im ältesten Tertiär des Pariser Beckens, den Konglo-
meraten von Cernay: (Mittel-Paleocän) die Brackwasser-
formen Corb. angustidens Mell. und C. unioniformis
Desh. auf. Das etwas jüngere Sparnacien führt Corb.
antigua Fer. sowie Cerithium, Melania, Paludina,
Unio, Sphaerium, Cyrena, Corbula, Ostrea, „des fossiles
laguno-lacustres‘“. |
Weitere Arten stellt Tournou&r zusammen. Nach
ihm findet sich C. suborbicularis Desh. im Suessonien
inferieur (Ober-Paleocän) von Chälons-sur-Vesle; C.
grangsi Desh. im Suessonien superieur(Ober-Paleocän)
von Cuise-Lamötte; C. ovalina Desh. und C. cyeladi-
jormis Desh. im Grobkalk von Damery und Grignon
(Mittel-Eocän); C. deperdita Desh. und C. crassa
Desh. in den sables moyens (Ober-Eocän) von
Antwerpen. und Beauchamps; schließlich C. obovata
Sow. in-den Äblagerungen der Colwell-Bay (Unter-
- oligocän) auf der Insel Wight.
Bekannter sind die Corbicula-Schkichten des Mainzer
Beckens mit Corb. faujasi Desh., C. donacina Al.
Braun und C. concentrica Sdbg. Sie finden: sich
in den oberen Cerithienschichten, die schon einer
starken Aussüßung unterworfen sind, und in den ıın-
_ mittelbar darauf folgenden unteren Hydrobienschichten,
die nur noch schwach brackischen Einschlag tragen.
Bei Elburs (Persien) .findet sich nach L. Krum-
beck (Centrbl. -f. Min. usw. 1922, Nr. 1, Tabelle)
ein Corbicula-Sandstein, der als fragliches Miocän ge-
deutet wird. | |
Für vereinzelte Gebiete Deutschlands weist E.
Wüst‘163 Salzstellen im Diluvium nach. So treten
einmal bei Benkendorf im Mansfeldischen brackische
Formen auf, sodann auch bei Memleben und bei Botten-
— 140 ° —
dorf, beide an der Unstrut gelegen. Benkendorf und
Bottendorf sind aber Orte, die durch das Vorkommen
von Corbicula fluminalis ausgezeichnet sind. Wenn
man auch Wüst nur zustimmen kann, daß man mit der
Deutung. solcher Dinge vorsichtig sein muß, da es
sich nir um vereinzelte Salzstellen handelt und zudem
die Fossilien durch den alten Fluß von weither zu-
sammen geschwemmt sein können, so wäre doch die
Möglichkeit des Auftretens von Corbicula in brackischen
Gewässern jener Gegend durchaus nicht von der Hand
zu weisen. Ja aus noch jüngerer Zeit, nämlich allu-
vialen Bildungen des Mariut-Sees in Aegypten, sind
wie angeführt Brackwasserabsätze mit Corbicula flumi-
nalis beobachtet worden.
Betrachtet man dagegen die rezenten Vorkommen
von Corbicula, so sind sie, wie es scheint, ganz atıs-
schließlich auf das Süßwasser beschränkt, wenigstens
ist dem Verf. kein einziger Punkt bekannt geworden,
an dem Corbicula heute in brackischen Gewässern
lebte.
Aus der Kreide von Wyoming führt Dall? noch
eine Corbicula durkeei Meek an, über deren näheres
Auftreten mir keine Angaben vorliegen.
Aus dieser kurzen Studie dürfte demnach hervor-
oehen, daß Corbicula im Wandel der Zeiten sich hin-
sichtlich ihrer Lebensbedingungen kaum wesentlich ge-
ändert hat, vielleicht nur mit der Maßgabe, daß sie die
frühere ausgesprochene Vorliebe für Brackwasser ein-
geschränkt hat und sich gegenwärtig vorwiegend auf
Flüsse und Seen des Süßwassers beschränkt.
Berlin, den 10. Februar 1922.
— 141 —
Literatur über Corbicula fluminalis.
ı M. Blankenhorn. Neues zur Geologie und Palae-
ontologie Aegyptens. IV. Das Pliozän- und Quartärzeitalter in
Aegypten, ausschließlich des Roten Meer - Gebietes. Z. d.D.
Geol. Ges. 53. 1901. S. 431 ff.
2E. Clerici. Sulla Corbicula fluminalis dei dintorni di
Roma e sui fossili che l’accompagnano. Boll. Soc. geol. ital.
VII. .1888. S. 105-128. Mit 2 Taf.
3G. Compter. Das Diluviunm in der Umgegend von
Apolda. Zeitschr. f. Naturw. 80. Leipzig 1908. S. 161—217.
M. I Karte.
=FvV. Ozerski.. Zur Frage -über.das Alter der in den
Umgebungen von Omsk vorkommenden Schichten. Z. d. D.
Geol. Ges. 28. 1876. S. 217—224.
5 W.H. Dall. Review of the classification of the Cy-
renacea. Proc. Biol. Soc. Washington. XVI. 1903. S.5-—8.
Ei. Delaiond et: 6» Depyeret ‚Eindes des gites
mineraux de la France. Les terrains tertiaires de la Bresse et
leurs gites de lignites et de minerais de fer. Paris, Ministere
des travaux publics. 1893/94. 332 S. M. I Karte und 19 Taf.
S. 155 und 256. Taf. IX, f. 3-6 und. 98.
a ” Denizot. Observations sur les depöts superficiels de
la vall&e de l’Aisne, dans la en de Sainte-Men&hould. Compt.
rend. Soc. GE&ol. France v. 5. XI. 1917. S. 173—174.
8G. Dollfus. Le terrain quaternaire d’Östende et le
Corbicula iluminalis Müll. sp. M&m. Soc. Roy. Malacolog.
Belge XIX. 1884. |
°P. Fischer. Coquilles du Sahara, provenant du voyage
de M. L. Say. Journ. Conchyl. 26. Paris 1878.. S. 74—81.
10 (v. Fritsch) Erl. zur Geol. Spezialk. v. Preußen. Bil.
Teutschenthal. Lf. 19. Berl. 1882, S. 40.
1 E. Geinitz. Das Quartär von Nordeuropa. Lethaea
geognostica Ill, 2. I. Stuttgart 1904. S. 23, 195, 369, 398, 400,
401, 415, 417. Taf 2, Fig. 7. |
2 J. R. Gregory... Corbicula (Cyrena) fluminalis in Cape
Colony. Biolog. Mag. 6. 1869. S. 91—92.
3A. M. Heron. Gypsum in Dholpur State. Records
Geol. Surv. India. 45, 1. 1915. S. 82—83.
U N. O. Holst. Le commencement et la fin de la periode
glaciaire. L’Anthrop. XXIV. Paris 1913. S. 353—389.
35 W.H. Hudleston. On the origin of the marine (halo-
limnic) Fauna of Lake Tanganyika. T. Viktoria-Inst. London
1904. 52 S. M. 2 Taf. und 2 Textfig. (Ref.: Petermanns Mitt.
51. 1905. S. 65.) u
18 A. C. Johansen. Om den fossile kvartaere Mollusk-
fauna. ‚Ing. Diss. Kopenhagen. 1904.
— 1412 ° —
7 (E. Kaiser) Erl. z. Geolog. Spezialk. v. Preußen. Bl
Langula. Lf. 128. Berl. 1905. S. 45 und 36.
18 E. Kaiser undE. Naumann. Ueber das Diluvium
in Nordwest-Thüringen. Jahrb. Kgl. Pr. Geol. Landesanstalt f.
1902, S. 655 und 656. 2 5
» (E. Kaiser und E. Naumann) Erl. z. Geol. Karte v.
Preußen. Lf. 128. BI. Langensalza. Berlin 1905. S. 55 ft.
22 E. Kayser. Lehrbuch”'der Geolofie. IE 5.7 Aal.
Berlin. 1913, S. 705.
21 W. Kobelt. Iconographie der Land- und Süßwasser-
mollusken von Rossmässler, fortgesetzt von Kobelt. N. F.
l. Supplementbd. Wiesbaden: 1895-97. S. 60-68. Taf. 25—28.
2 Th. Kormos. Neue Beiträge zur Geologie und Fauna
der unteren Pleistocänschichten in der Umgebung des Balaton-
sees. Result. wiss. Erforschung des Balatonsees. I. Bd. I. Teil.
Palaeont. Anhang. Budapest 1910. S. 42—44.
3 Th. Kormos. Les preuves faustiniques de change-
ments de climat de l’&poque pleistocene et post-pleistocene en
Hongrie. Die Veränderungen des Klimas seit dem Maximum
der letzten Eiszeit. Stockholm 1910. S. 130, 132. |
24 A. Laville. Le gisement chelleo- mousterien ä Cor-
bicules de Cergy. Bull. Soc. Anthrop. Paris, 4e serie, t IX
1898.
25 A. Laville Coups de poing avec talon et poignee
reserves, disque, coin et dents d’Asiniens des couches ä Cor-
bicules de Cergy. Bull. Soc. Anth. Paris t. X 1899.
?:]. Lorie. Beschrijving van eenige nieuwe grond-
boringen. - VIII. Verhandl. Kon. Akad. Wet. Amsterdam 1913.
S. w 2&2\Tabellen, 3 Taf.
. E. Mars. The pleistocene deposits around Cam-
ride, Quart. Journ. Geol. Soc., 75. 1920. S. 204-244. M. I
Taf. u. 10 Abb. .
22 Ed. v. Martens. Fossile Süßwasser-Conchylien aus
Sibirien. Z. d. D. Geol. Ges. .16. 1864. S. 345— 351.
23 Ed. v. Martens. Fossile Süßwasser- Conchylien . aıs
Sibirien. II. Ebenda. 26. 1874 S. 741—751.
» Ed. v. Martens. Subiossile Süßwasser - - Conchylien
aus dem Fajum. Sitzber. Ges. naturf. Fr. Berl. 1879. S. 100
bis 102. |
a Ed. v. Martens. "Die Weich- und Schaltiere. Leipzig
und Prag 1883. S. 201.
3 Ed. v. Martens. Subfossile Süßwasser - Gonchylien
aus Aegypten. Sitzber. Ges. naturf. Fr. Berlin 1886. S. 126
bis 129. >10, u
— 143 —
3 Martiniu. Chemnitz. Systematisches Conchylien-
Cabinet.. Bd. IX. Abt. 3: Cycladen. ‘Bearbeiter: S. Clessin.
Nürnberg 1879. S. 129—205.
34 EE Naumann. Beiträge zur Kenntnis des Thüringer
Diluviums.. Z. d. D. Geol. Ges. 64. 1912. S. 299—332. M. I Taf.
3 E. Naumann u. E. Picard. Weitere Mitteilungen
über das diluviale Flußnetz in Thüringen. Jahrb. Kgl. Pr. Geol.
Landesanst. für 1908. I. S. 566-588. M. ı Taf.
3 Marie Pawlow. Etudes sur l’histoire pal&ontologique
des ongul&es. IX. Mem. Acad. St. Petersburg. VIII. ser. T. 20.
St. Petersbourg 1906. S. 6.
3 R. A. Philippi. Enumeratio Molluscorum Siciliae 1.
Berolini 1836, S. 39. Il. Halis Saxonum 1844, 791.
3 J. Prestwich. On the Structure of the Crag-beds of
Suffolk and Norfolk. With some Observations 'on their Organic
Remains. Part Ill. The Norwich Crag and Westleton Beds.
Quat. Journ. Geol. Soc. Lond. 27. 1871. S. 493.
3 J. Prestwich. On the Relation of the Westleton
Beds usw. Quat. Journ. Geol. Soc. London 46. 1890. S. 113.
» T. Prime Catalog of the family Corbiculadae. Amer.
Journ. of Conch. V. 1870. S: 127 ff.
4 Cl. Reid. The geology of the country around Cromer.
London 1882. S. 71.
2 Cl. Reid. The pliocene deposits of Britain. London
1890. S. 230.
4 A. Rutot. Note sur la position stratigraphique de la
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anglo- ee belge. M&m. Soc. Belge Geol. usw. XIV. Bruxelles
1900. 1—24.
4 A. Rutot. Sur la decouverte de Corbicula fluminalis ä
Hoistade. Bull. Acad. royale Belge. Bruxelles 1910. S. 164-169.
3 F, Sandberger. Die Land- und Süßwasserconchylien
der Vorwelt. Wiesbaden 1870—75. S. 735 u. 938.
#F. Sandberger. Ein Beitrag zur Kenntnis der unter-
pleistocänen Schichten Englands. Palaeontographica 27. eanad. |
1880—81. S. 82—104. M. I Taf.
7F. Schmidt. Briefl. Mitteilung an ı Herrn v. Martens.
2dD. Geol. Ges. 27. 1875. S. 444.
Beenegerti u..W. Weißberm-el.. Veber, tie .’Glie-
derung des Diluviums zwischen Halle a. S. und Weißenfels. .
Z.d D. Geol. Ges. 58. 1906. Monatsber. S. 32-49. M.1 Tai
Ben Siegert uw W. Weißermet. "Das Diluvium
zwischen Halle a. S. und Weißenfels. Abh. Kgl. Pr. Geol. Landes-
anst. N. F. Heit 60. Berlin 1911. S. 147 ff.
u
5 N. Sokolow. Der Mius-Liman und die Entstehungs-
zeit der Limane. Verh. K. Russ. Min. Ges. Petersburg 40. 1903.
S. 35 —112. Mit I Tabelle und I Karte. r.
SIR Tournou&@r. Sur les terrains tertiaires de la vallede
sup£rieure de la Saöne. Bull. Soc. geol. France Il. Ser.
T. XXIII. Paris :1866. S. 792.
..®R. Tournouär. Description d’une nouvelle esp£ce
fossile de Corbicula des terrains tertiaires recents de la Grece.
Journ. Conch. 26. Paris 1878, S. 81-- 37.
53 N.V. Ussing. . Handbuch der regionalen Geologie.
Dänemark. Heidelberg 1919. S. 18, 20.
4 W.G.N. Van der Sleen. Bydrage tot de :Kennis
der chemische zamenstelling van het dünwater. Akademisch
Proefschrift. Amsterdam (Haarlem) 1912. S. 133.
5 C.A. Westerlund. Fauna der in der palaearktischen
Region lebenden Binnenconchylien. VII. Berlin 1890. S. 1-2.
5# F.Wiegers. Diluvialprähistorie als geologische Wissen-
schaft. Abh. Pr. Geol. Landesanst. N F. Heft 84. Berlin 1920.
210 S. Mit 68 Textiig.
577 W. Woltf. Neue Funde pliocäner und diluvialer Con-
chylien in glazialen Stromkiesen bei Obornik in Posen. Z.d.
D. Geol. Ges. 65. 1913. Monatsber. S. 208—210.
58 S. Wood. The Newer Pliocene Period in England.
Quat. Journ. Geol. Soc. London 38. 1882. S. 667—745. Mit
Il Taf.
5 S.P. Woodward. A manual of the Mollusca. 2. ed.
London 1866.
6 E. Wüst Untersuchungen über das Pliocän und das
älteste Pleistozän Thüringens usw. Abh. Naturf. Ges. Halle
XXI. Stuttgart 1900. S. 135 u. 184.
64 E, Wüst. Ein interglazialer Kies mit Resten von Brack-
wasserorganismen bei Benkendorf im Mansfeldischen Hügel-
lande. Zentrbl. für Min. usw. 1902. S. 107—112.
@ E. Wüst. Ein pleistozäner Unstrutkies mit Corbicula
fluminalis Müll. sp. und Melanopsis acicularis Fer. in Botten-
dorf bei Rossleben. Zeitschr. f. Naturw. 75. Stuttgart 1902.
S. 209 — 223.
5 E. Wüst. Diluviale Salzstellen im deutschen Binnen-
lande. Globus 84. 1903. S. 137 u. 138.
64 E. Wüst. Weitere Beobachtungen über fossilführende
pleistozäne Flußablagerungen im unteren Unstrutgebiete. Zeit-
schrift f. Naturw. 77. Stuttg. 1904. .S. 71—80,
Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr W Wenz.
f Druck von P. Hartmann in Schwanheim a. M
Kommissionsverlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a M.
Ausgegeben : 5. September 1922,
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> Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 Kronen.
Vereinigte Staaten von Nordamerika und mittel- und süd-
5 amerikanische Staaten: 2.50 Dollars.
SR Die Zusendung erfolgt. kostenfrei.
NE i,
Die genunien Bezugspreise in ausländischer Währung,
die trotz erheblicher Vermehrung des Umfanges unserer Zeit-
schrift seither nicht erhöht worden sind, entsprechen im Durch-
‚schnitt den Herstellungskosten eines Exemplares eines Jahr-
. ganges unter den heutigen Verhältnissen. Der Bezugspreis für
unsere deutschen Mitglieder konnte nur deshalb so niedrig be-
iR ‚messen werden, weil uns eigens zu IBEEN Gunsten Fin: nam-
hafter Zuschuß geleistet wurde.
Trotz dieser Erhöhung wird sich das „Archiv“ auf die
Se Dauer nur dann halten können, wenn sich die Zahl seiner Be-
Fe vergrößert. Wir bitten deshalb unsere. Leser,
nerven.
ky
Zur Beachtung!
\ verantwortlich.
Von ihren ‚Arbeiten stehen den a 25 Sonder-
| abdrücke kostenfrei zur Verfügung. Für weitere Exemplare und
"besondere Ausstattung kommt der Selbstkostenpreis in An-
. rechnung. Darauf bezügliche Wünsche bitten wir bei Rück-
x dung der Korrektur an die Druckerei P. Hartmann in
wanheim (bei Frankfurt a M.) bekannt zu geben.
- ER Die Arbeiten kommen im allgemeinen in der Reihenfolge
ihres Einlaufes zum Abdruck, wobei jedoch die Arbeiten der
$ itglieder der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft einen
a /orzug genießen.
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Inter streichungen anzuwenden:
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Wichtige Dinge: gesperrt
- UVeberschriften: fett.
’ Die. Kosten für Textänderungen bei der Korrektur fallen
; dem n Verfasser zur Last.
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I ; Anfragen fachwissenschattl. Art, zu deren Beantwortung die
I} ge gerne bereit sind, bitten wir Rückporto beizufügen.
> bester ‚in Maschinenschrift abgefasst sein müssen, sind folgende
Ft, = x | > Forts. siehe S. 4.
in ihrem eigenen Interesse für unsere Zeitschrift. zu ı
Die Verfasser sind für den Inhalt ihrer Arbeiten allein .
Eingegangene Zahlungen für den 54. Jahrgang.
Kaufmann Martin Bruck, Breslau. — Richard Melde, Buch- 4
handlung, Cöpenick.
Neue Mitglieder.
C. Bahls, Berlin N 24, Artilleriestraße-33, 2. Iks..— Martin
Bruck, Kaufmann, Breslau I, Schweidnitzstraße 31. — Zoolog.
Abteilung des Ungarischen National- Museums, z. Hd. desHerrn
Direktor Dr. K. Kertiez, Budapest: — J. C. van der Meer Mohr,
Instituut voor Plantenziekten, Buitenzorg (Java). — University
Library, Cambridge (England). — Richard Melde, Buchhandlung,
Cöpenick. — Real Sociedad Espanola de Historia Natural,
Madrid, Hipodromo. .+ Prof. Ing. Giovanni Giorgi, Rom, 17.
Corso Vittorio Emanuele 39 (Palazzo Feretti), — stud. phil.
Wolfgang Adensamer, Schwechart b. Wien. — Cand. Matthies,
Waren- Müritz, Friedrich Franzstraße.. — Conelium Biblio- 0
graphicum, Zürich 7, Hoistraße 49. Br 2.
Amschrift-Aenderung: v>
Ingenieur Arnold. Tetens, früher Döbern, wohnt jetzt
Danzig-Heubude, Dammstraße ‚16...
Friedrich Cuno, Buchhandlung, Unia
' Berichtigung. ER
Die in Heft 3 des Jahrg. 1920 gebrachte vueiailn her U.
den Austritt des Herrn Dr. Karl Jickeli, /Hermannstadt L
(Siebenbürgen) beruhte auf einem Irrtum. Herr Dr. Karl
Jickeli ist vor wie nach Mitglied. ‚der. Deutschen _ i
Malakozoologischen Gesellschaft. Ta
.Ausgetretene Mitglieder. Se
5
x *
1:7 u
| Conchylien- "Sammlung
wissenschaftlich geordnete, mit ca. 50 Typen von.
Dunker, ‚Philippi u, A. ist durch den Unterzeich- A Be
=. neten zu.verkaufen. ‘. a
Die Sammlung enthält ca. 10000 Exemplare, und ZWär;.e Re
Meeres-Gastropoden in 214 Gattungen, ca. 2000- Arten 115,
Varietäten und ca. 4800 Exemplaren,
Land. und Stisswasser-Gastropoden in ca. 100° Ganz
ca. 1000 Arten, 47 'Varietäten, und ca. 3000 Exemplaren.
Bivalven (Muscheln) in ca. 170 Gattungen, ca. 1000 Arten,
‘ca. 50 Varietäten und ca. 1800 Exemplaren. |
Außerdem enthält die Sammlung einige Balaniden, Cirri--
peden und 14 Arten Brachiopoden in 7 Gattungen, ta
46 Arten fossiler Heliceen Südwestdeutschlands (gesammelt
von dem + Verfasser der Molluskenfauna Badens, Gysser), 2
Korallen und 2 prächtige Exemplare der Euplectella spec-
tabilis Gray und diverse neue, 'von Finsch ie Er
Arten Seesterne.
} 3 DuIIZ& [0.,° schhanchung u, Antigariat Myppppg, tr
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‚Archiv für Mae ng
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5 Nachrichtsblatt der Beilödien
3 Malakozoologischen Gesellschaft
2% begründet von Dr. W. Kobelt,
= Ä herausgegeben von |
3 3: ‘Dr. F. Haas i Dr. W. Wenz-
2 Frankiurt a. M. und Frankfurt .a.M.
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D er RL Seite
SS Klen, B., Die Kenchriichialee diluvialer und alluvialer
4 Ablagerungen in der RANDE von Mühlhausen
1. Thür., VI. Teil A NE LED
9, H: v;, Die arianehen che -Arten. ... 152
Taas, Fr., el asser und Flußmuscheln (Mit Taf. VI) 155
4 Hof mann, ect Euuge reg unande von der
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t erbst, B.< Zor. Balliskenfahtn von Siena bei Verdun 163
\ ‚Schermer, ER Die Mollusken iger norddeutscher
4 Quellgebiete . . . "2166
r. Benthem-Jutting, WS, oben EP N)
N iliederverzeichin.. BE RR EEE R RRN
Geschäftliche Mitteilungen. F
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Wie vorauszusehen war, hat auch der anfende Jahrgang r.
des Archivs bedeutende Zuschüsse zu Gunsten der inländischen
Mitglieder erfordert, die sich auf etwa 50000 M. belaufen. Durch
die fortschreitende Teuerung sind wir genötigt, den Jahresbeitrag
1923 auf M. 250.— zu erhöhen, wobei die Versandkosten mit
einbegriffen sind.
Diese Summe ist gering, denn sie verschaflt unseren Mit-
gliedern, außer anderen Vorteilen ihrer Mitgliedschaft, eine ”
Zeitschrift, wie sie in gleichem Umfang andere Gesellschaften
egenwärtig nur für das 3—4fache dieses Betrags liefern können. °
Seibstverständlich werden wir bei diesem Beitrag auch fernerhin >
auf freiwillige Zuschüsse für den Drück unserer Zeitschrift im
Interesse unserer inländischen Mitglieder angewiesen sein.
Die Zustellung .des Archivs erfolgt für inländische Mit- ”
glieder von Heft I, 1923, an durch Postzeitungsversand. Die
EMWERSUTG der Mitglieder an die Post erfolgt durch die Gesellschaft.
ur Ersparung von Unkosten haben wir den Versand usw.
selbst in die Hand genommen, Beitrittserklärungen, Bestellungen
älterer Jahrgänge, Zahlungen und Anzeigenaufträge sind des- =
halb vom I. Januar 1923 an nicht mehr an die Firma M. Diester- 7
weg, sondern unmittelbar, ohne Vermittlung von anderen Buch- |
handlungen, an die |
Deutsche Malakozoologische Gesellschaft,
Frankfurt a. M:, Senckenberg Museum, Viktoria-Allee 7°
zu richten. Zahlungen bitten wir. auf unser Postscheckins JH
No. 52187, Frankfurt a. M., Deutsche Malakozoolog. Gesellschaft. 4
Ainzuählien,
Der Jahresbeitrag beträgt für 1923 Sr
1. für Deutsches Reich, Deutschösterreich, Ungarn, Polen, Ruß. Y
land M. 250.— h
2. für. Tchechoslowakei, Finnland, a Arabien, Rumänien
M. 250.— + 200°; Aufschlag = M. BTET ai
Für die übrigen Länder bleiben die es Beiträge bealankn
Frankreich, Belgien, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal ung dere |
Kolonien : 12.50 Franken, resp. Lire, Peseten etc,
Großbritanien und Kolonien: 10 Sun
Niederlande: 5.75 Gulden.
Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 Klonen | e
Vereinigte Staaten von Nordamerika und mittel- und. süde
amerikanische Staaten: 2.50 Dollars. E
Die Zusendung erfolgt kostenfrei.
ienden ae nicht unbeträchtlich erhöht. Im ee de
Fortbestands unserer Gesellschaft und des Kunde unserer Ver-
öffentlichungen bitten wir aber unsere Mitglieder GrIODFRNEE
Be. für uns zu a | I
(Forts. $. 3 des Umschl.‘)
4
Heit 6. Jahrgang LIV. 1922.
Archiv für Molluskenkunde
Die Konchylienfauna diluvialer und alluvialer
Ablagerungen in der Umgebung von
Mühlhausen i. Th.
Von |
B. Klett, Mühlhausen ı. Th.
VI. Teil.
Die Thüringer Muschelkalkhochfläche fällt an
ihrem Nordrande mauersteil zum Buntsandsteinvor-
lande, das sich bis zu den Harzbergen erstreckt, ab.
Aus dem Vorlande erhebt sich als völlig isolierter
Muischelkalkklotz das Ohmgebirge, an dessen Südrande
die kleine Kreisstadt Worbis liegt. Am Fuße des Ohm-
gebirges treten aut der Grenze zwischen dem Unteren
Wellenkalke und dem Oberen Buntsandsteine zahl-
reiche Quellen aus, die zur Bildung von kleinen und
größeren Kalktufflagern Veränlassung gegeben haben.
Einige derselben, welche bei dem Dorfe Winzingerode
und der Stadt Worbis (Geologisches Kartenblatt
Worbis) liegen, wurden im IV. und V. Teile dieser
Arbeit beschrieben. Das bedeutendste Kalktufflager
an der Nordseite des Ohmgebirgklotzes ist dicht bei
der Kirchenruine Wildungen, in der Nähe des Forst-
- hauses Unter-Wildungen, aufgeschlossen und zwar an
der rechten Seite des kleinen Baches, der sich bei der
Ruine in einen Teich ergießt. Der Kalktuff besteht aus
lockerem, erdigen Kalksande, welcher sehr reich ‘an
— 146 —
eingeschwemmten Schnecken ist. Durch Aus-
schlämmen konnte ich 38 Arten feststellen und zwar:
Hyalinia nitidula Drap. s. hig.
Hyalinia lenticula Held. s. hig.
Hyalinia hammonis Ström. 10.
Vitrea crystallina Müll. s. hig.
Punctum pygmaeum Drap. 2.
Patula rotundata Müll. s. hig.
Acanthinula aculeata Müll. s. hig.
‚Vallonia pulchella Müll. 3.
Vallonia costata Müll. s. hig.
Trigonostoma obvoluta Müll. s. hig.
Trichia hispida L. s. hig.
Monacha incarnata Müll. 1.
Eulota fruticum Müll. 5.
Chilotrema lapicida L. 1.
Arianta arbustorum L. 3.
Tachea hortensis Müll. 4.
Napaeus montanus Drap. 3.
Orcula doliolum Brug. hig.
Pupilla muscorum Müll. hig.
Sphyradium edentulum columella Mts. 2.
Isthmia minutissima Hartm. 1. TVs -
Vertigo pygmaea Drap. 9.
Vertigo pusilla Müll. 15.
Ciausiliastra laminata Mont. 4.
Kuzmicia parvula Stud. 3.
Kuzmicia dubia Hartm. 1.
Kuzmicia bidentata Ström. 2.
Kuzmicia pumila (Ziegl.) €. Pf. 1.
Pirostoma ventricosa Drap. 10.
Pirostoma plicatula Drap. 5.
Zua lubrica Müll. s. hig.
Zua lubrica Müll. var. exigoua Mke. 1.
Azeca menkeana C. Pf. 5.
Caecilianella acicula Müll. 13.
Succinea oblonga Drap. 1.
Carychium minimum Müll. s. hig.
Limnophysa truncatula Müll. 1.
Acme polita Hartm. s. hig.
Das Kalktufflager ist alluvialen Ursprungs und
muß als eine Quellmoorbildung angesehen werden.
Die eingeschwemmten Schnecken sind mit Ausnahme
der L. truncatula Müll. Landschnecken. |
Auf dem östlich anschließenden geologischen Kar- |
tenblatte Bleicherode liegt ein zweiter vereinzelter
ae
Muschelkalkklotz, welcher durch tiefgehende Erosion
völlig von der Thüringer Muschelkalkhochfläche los-
gelöst ist. Er führt den Namen die Bleicheröder Berge,
die steil nach allen Seiten abfallen. Am Südabhange
tritt auf der Grenze zwischen Muschelkalk und Röt
die Quelle der Friede aus, welche in der Richtung
auf das Dort Sollstedt ein Kalktufflager von 11/a km
Länge gebildet hat. Ein guter Aufschluß am Nordwest-
fuß des Teichkopfes zeigt, daß das Lager an dieser
Stelle 6—7 m mächtig ist und aus weißem, lockerem
Kalksande, der nur in den unteren Lagen fester und
zellig ist, besteht. Ein zweites, zurzeit nicht aufge-
schlossenes Kalktufflager findet sich an der Ostseite
der Bleicheröder Berge im Bleichtal und zieht sich
bis unter die Häuser der Stadt Bleicherode hin. Ein
drittes ist vom Buhlaer Wasser am Nordwestrande
des Bergklotzes, südwestlich vom Dorfe Craja abgesetzt
worden. Bei der geognostischen Bearbeitung des Kar-
tenblattes 1872 wurden durch H. Eck folgende 18
Arten von Schnecken aus dem Kalktuffe aufgesammelt:
Helix pomatia, obvoluta, lapicida, personata, rotundata,
ericetorum, strigella, incarnata, nemoralis, fasciolata,
nitidula, Clausilia laminata, biplicata, Bulimus obscurus,
Achatina lubrica, tridens, Succinea putris und Pupa
muscorum.
Ich habe durch Ausschlämmen einer recht beträcht-
lichen Menge des Kalktuffs an der Friedequelle 46 Arten
feststelleiı können, vermochte aber einige der größeren
Formen, die.H. Eck angibt, im Kalktuffe selbst nicht
aufzufinden, obgleich gebleichte Gehäuse, z. B. von
Helicogena pomatia L. und Xerophila ericetorum Müll.
auf dem Boden zahlreich umherliegen. Die angegebene
H. fasciolata Poir. dürfte wohl identisch mit Xerophila
- striata Müll. sein. Die Bezeichnung wurde von Poiret
BR E, L:1 Page
für eine Xerophila gebraucht, entweder für cespitum
Drap. oder ericetorum Müll.; Colbeau bezeichnete mit
diesem Namen H. caperata Mont. (intersecta Poir.).
Ich fand im Friedetal bei Sollstedt:
Conulus fulvus Müll. hig.
Hyalinia nitidula Drap. s. hig.
Hyalinia lenticula Held. hig.
Hyalinia lentieula Held. f. pura Ald. hig.
Hyalinia hammonis Ström. hig.
Hyalinia petronella (Chrp.) Pt. 2.
Vitrea crystallina Müll. s. hig.
Zonitoides nitida Müll. 6.
Puncetum pygmaeum Drap. 15.
.Patula rotundata Müll. s. hig. .
Acanthinula aculeata Müll. s. hig.
Vallonia costata Müll. hig.
Trigonostoma obvoluta Müll. hig.
Isogonostoma personata Lm. 2.
Trichia hispida L. s. hig.
Trichia hispida L. f. septentrionalis Cless. 1.
Euomphalia strigella Drap. 12.
Monacha incarnata Müll. 7.
Eulota fruticum Müll. 17.
Chilotrema lapicida L. ©.
Arianta arbustorum L. 2.
Tachea nemoralis L. hig. _
Tachea hortensis Müll. 3 geb., 3 ungeb.
Napaeus montanus Drap. 12.
Napaeus obscurus Müll. 2.
Orcula doliolum Brug. hig.
Pupilla muscorum Müll. 3.
Sphyradium edentulum columella Mts. 15.
Isthmia minutissima Hartm. 1.
Vertigo alpestris Ald. 5.
Vertigo pygmaea Drap. 2.
Vertigo antivertigo Dranp. 1.
Vertigo pusilla Müll. 20.
Vertigo angustior Jeffr. 2.
Kuzmicia parvula Stud. 13.
Kuzmicia bidentata Ström. 3.
Pirostoma ventricosa Drap. 12.
Pirostoma plicatula Drap. 13.
Zua lubrica Müll. s. hig.
Zua lubrica Müll. var. exigua Mke. 1.
Zua lubrica Müll. var. columna Cless. 1.
Azeca menkeana C. Pf. 16.
Carychium minimum Müll. hig.
Limimophysa truncatula Müll. hig.
— 149 —
Acme polita Hartm. hie.
Pisidium fontinale C. Pf. 1.
Auch das Kalktufflager der Friede ist eine Quell-
moorbildung. Die gefundenen Schnecken sind fast arıs-
nahmslos Landbewohner. : Unter ihnen fand sich nur
eine: nordische Art, Vertigo alpestris Ald., die in
Deutschland Glazialrelikt ist.
Im IV. Teile dieser Arbeit (Heft IV, 1921) wurde
das große Kalktufflager von Groß-Bartloff auf dem
Obereichsfelde besprochen. Ein zweites, kleineres
Lager findet sich 2 km westlich vom Dorfe Lengenfeld
auf dem linken Gehänge des Friedatales unterhalb der
Hagemühle. (Blatt Lengenfeld unterm Stein.) Der
Kalktuff ist von einer Quelle tektonischen Ursprungs,
die aus einer Verwerfung austritt, abgesetzt worden.
Ein verlassener Steinbruch zeigt noch Reste einer Werk-
bank von 1,60 m Mächtigkeit. Unter dieser lagert
lockerer Kalksand, der bis zur Tiefe von 4 m auf-
geschlossen ist. In ihm fanden sich beim Schlämmen
58 Arten von Schnecken, von denen nur vier Arten
Wasserbewohner sind. Es wurden gefunden:
Vitrina diaphana Drap. 2.
Corulus fulvus Müll. hig.
Hyalinia ccllaria Müll. 7.
Hyalinia nitidula Drap. 4.
Hyalinia lenticula Meld. s. hig.
Hyalinia hammonis Ström. s. hig.
Hyalinia petronelia (Chrp.) Pf. hfg.
Vitrea contorta Held. 2.
Vitrea erystallina Müll. hig.
Vitrea contracta Wstld. 13.
Punctum pygmaeum Drap. 7.
Patula rotundata Müll. s. hig.
Patula ruderata Stud. 1.
Acanthinula aculeata Müll. s. hig.
Vallonia pulchella Müll. s. hig.
Vallonia excentrica Sterki 9.
Vallonia costata Müll. s. hig.
Trigonostoma obvoluta Müll. hig.
Isogenostoma personata Lm. 1.
— : 150° —
Trichia hispida L. s. hig. _
Euomphalia strigella Drap. 3.
Eulota fruticum Müll. 1.
Chilotrema lapicida L. 2.
Arianta arbustorum L. 1.
Xerophila ericetorum Müll. 7.
Xerophila striata Müll. 3.
Tachea nemoralis L. 1. -
Tachea hortensis Müll. 1 geb., I ungeb,.
Napaeus montanus Drap. 8.
Orcula doliolum Brug. 13.
Pupilla muscorum Müll. hig.
Sphyradium edentulum Drap. hig.
Isthmia minutissima Hartm. hig.
Vertigo alpestris Ald. 3.
Vertigo pygmaea Drap. hig.
Vertigo antivertigo Drap. 3.
Vertigo substriata Jeffr. hig.
Vertigo pusilla Müll. hig.
Vertigo angustior Jeffr. 8.
Clausiliastra laminata Mont. 7.
Kuzmicia parvula Stud. 4.
Kuzmicia dubia Drap. 3.
Kuzmicia bidentata Ström. 3.
Kuzmicia cruciata Stud. 1.
Pirostoma ventricosa Drap. 14.
Pirostoma plicatula Drap. 4.
Zua lubrica Müll. s. hfg.
Zua lubrica Müll., var. exigua Mke. 8.
Azeca menkeana C. Pf. 3.
Caecilianella acicula Müll. s. hig.
Suceinea putris L. 4.
Suceinea oblonga Drap. 1.
Carychium minimum Müll. s. hig.
Gulnaria ovata Drap. 8.
Limnophysa truncatula Müll. 10.
. Acme polita Hartm. hfg.
Valvata cristata Müll. 3.
Pisidium pusillum Gm. 3.
Unter den gefundenen Schnecken finden sich vier
Arten, die zur Glazialrelikten-Fauna gehören, Vitrea
contracta Wstld., Patula ruderata Stud., Vertigo alpestris
Ald. und Vertigo substriata Jeffr.
Auf dem südwärts angrenzenden Blatte Treffurt
an der Werra hat der Kalktuff nur eine geringe Ver-
breitung und tritt auch nur in kleineren Lagern auf.
— Ih —
Das am besten aufgeschlossene Lager findet sich in
einer Schlicht, dicht am Ostausgange der Stadt Treffurt
und besteht aus einzelnen Kalktuff-Felsen und tonigen
Kalksanden, in welche kleine Brocken von zelligem
Grettenstein eingelagert sind. Der Sand ist arm an
Schnecken. Das Begleitwort zur geologischen Karte
nennt nur Helix hispida L. und Hyalinia crystallina
Müll. Ich fand 27 Arten und zwar:
Conulus fulvus Müll. 4.
Hyalinia cellaria Müll. 2.
Hival:nia lenticula Held. 6.
Hyalinia hammonis Ström 1.
Vitrea cıystallina Müll. 5.
Vitrea contracta Wstld. 5.
Zonitoides nitida Müll. 3.
Patula rotundata Müll. hig.
Valioria pulchella Müll. 4.
Vallonia excentrica Sterki. 1.
Vallonia cestata Müll. s. hig.
Trigonostoma obvoluta Müll. 1.
Trichia hispida L. 11.
Eulota fruticum Müll. 1.
“ Xerophila ericetorum Müll. 2.
Orcula doliolum Brug. 2.
Pupilla muscorum Müll. 16.
Sphyradium edentulum columella Mts. 2
Isthmia minutissima Hartm. 6.
Vertigo moulinsiana Dup. 1.
Pırostoma ventricosa Drap. 7.
Pirostoma plicatula Drap. 2.
Zua lubrica Müll. 11.
Zua lubrica Müll., var. exigua Mke. 5.
Caecilianella acicula Müll. hig.
Succinea putris L. 6.
Carychium minimum Müll. hig.
Die kleine Fauna besteht nur aus Landschnecken.
Von Bedeutung ist das Vorkommen von Vitrea contracta
Wstld. und Vertigo moulinsiana Dup.
— 152 —
Die brasilianischen Amphidoxa-Arten.
Von
H. von‘ Ihering.
Man hat sich bisher daran gewöhnt, jede brasilia-
nische Art von Amphidoxa der einzigen bisher bekannt
gewordenen Species A. pleurophora Moricand zuzu-
rechnen, was um so mehr angängig schien, als die
Beschreibung von Moricand unzureichend und ver-
mutlich teilweise ungenau ist. Da ich selbst jetzt aus
dem südlichen Brasilien zwei Arten dieser Gattung
besitze, welche ich für: verschieden von der Bahiaform
halte, so scheint es mir angebracht, Moricands Namen
für die von ihm beschriebene Art aus Bahia zu reser-
vieren und die süd-brasilianischen Arten mit neuen
Namen zu belegen. Soweit sich nach der Abbildung
vosı Moricana urteilen läßt, ist der Nabel jener Art
eng, mehr oder minder zylindrisch, wie bei meiner
Art aus Santa Catharina, während er bei der S. Paulo-
art weiter geöffnet ist, so daß man die vorausgehenden
Umgänge bequem erkennt, wie das auch die Abbildung
bei Pilsbry, pl. XII, Fig. 5, zeigt. Das (iewinde ist
bei der Bahia-Artklein und zugespitzt, bei den anderen
beiden Arten breiter, etwas niedergedrückt. Die Rippen
stehen am letzten Umgang viel weiter von einander,
bei der Bahiaform, wo ich sie auf 26-30 schätze,
gegen 60 bei der S. Pauloform ‚und 70 bei jener aus
Sta. Catharina. Die Bahiaart ist einförmig oder mit
unregelmäßigen Flecken versehen, bei der S. Pauloform
sind dieselben breit und gerade, bei der S. Tatharina-
form schmal und in der Mitte nach hinten im Bogen
ausgebuchtet. Ä
Ich denke, daß der Sektionsname Stephanoda auf
die Arten mit niedergedrücktem Gehäuse von Juan
Fernandez beschränkt bleiben muß, und ich behalte
— 153 —
für die uns beschäftigende Sektion den Namen Amphi-
doxa s. str. bei.
A.pleurophora Mor.
Die Art wurde von Moricand in ziemlich unzu-
reichender Weise beschrieben und soll nur 3 mm Durch-
messer haben, bei 5 Umgängen, in der Regel einfarbig
grau, zuweilen mit braunen Flecken besetzt sein. Ohne
Nachuntersuchung der Originale oder neuer Co-Typen
läßt sich über sie nichts Gewisses sagen, doch habe
ich oben meine Meinung darüber ausgesprochen, die
dahingeht, daß die Bahiaform von den südbrasilia-
nischen Vertretern der Gattung verschieden sein dürfte.
Man vergleiche über diese Art die oben zitierte Ab-
handlung von Moricand, sowie J. W. Tryon (Man. of.
Conchology, 3 ser. pulmonata, vol. III, 1885, p. 53,
Pl. 9, fig. 8—9.)
Arıiuexpbectäta sn..D.
Ein jugendliches Exemplar dieser Art hat Pilsbry
untersucht (Proc. Acad. nat. sciences Philadelphia, 1900,
p. 387, pl. XI, fig. 4, 5). Das beschriebene Exemplar
hat nureinen Diametervon 3 mm und 41,5 Umgänge. Ich
habe unterdessen Exemplare von 3,8 mm und 4 mm
Durchmesser erhalten mit 51/; Umgängen, bei 3 mm
Höhe. Die Zahl der Rippen beläuft sich am letzten
Umgange auf 60 und entfallen nahe der Mündung
deren 7--8 auf 1 mm. Die braunen Streifen sind Y,
bis Ya mm breit und ihre Zahl beträgt am letzten
Umgange 14, am vorletzten 9. |
Aut die einzelnen Flecken entfallen zumeist 3—4
Rippen. Der Nabel ist relativ weit, 1 mm breit. Auf
diese Art beziehen sich die Beschreibungen von Pilsbry
sowie diejenige von Suter (Rev. do Mus. Paul. S. Paulo,
vol. IV, 1900, p. 333, Est. III, fig. 9).
2
Das typische hier beschriebene Exemplar stammt
von S. Leopoldo, im Staat Rio Grande do Sul, und
besitze ich einige weitere gut damit übereinstimmende.
Andere Exemplare dieser Art besitze ich von Os Perus
und Mogy Guassu im Staat S. Paulo. Sowohl Pilsbry
wie Suter scheinen nur kleinere jüngere Exemplare
von mir erhalten zu haben, mit wenig entwickelter
Fleckenzeichnung. Es ist mir daher erwünscht, nach
unterdessen neu eingegangenen Materiale die Be-
schreibung ergänzen zu können. .
A. flammulata sp. n.
Von dieser neuen Art besitzt das Museum von S. Paolo
nur ein gut entwickeltes Exemplar, welches Herr H. Lüder-
waldt im September 1910 in der Kolonie Hammonia
im Staat Sta. Catharina im Walde sammelte. Die
Schale hat die Umgänge langsamer zunehmend als
die vorausgenende und ist daher die Form des Ge-
windes eine andere, mehr getürmte; auch ist der Nabel
enger und die Zeichnung verschieden. Die Schale hat
einen Durchmesser von 4,3 mm und eine Höhe von
3.1 mm; der Nabel ist 0,7 mm weit. Die Rippen ver-
laufen mehr gerade als bei der vorigen ‘Art wo sie
leicht geschwungen sind und man zählt ihrer auf I mm
am letzten Umgange 9. Die Gesamtzahl der Rippen
beläuft sich am letzten Umgange auf 70. Die braunen
Flecken sind in dieser Art schmäler als in der vorigen
und entsprechen meist nur 2 Rippen in ihrer Breite.
Die Zahl dieser Flecken oder Binden beträgt 23 am
letzten, 15 am vorletzten Umgang und diese Streifen
sind in der Mitte im Bogen nach hinten gerichtet, und
zuweilen gabelig geteilt. Die Zahl der Umgänge be-
läuft sich auf 6. Der Nabel ist enger als bei der
vorigen Art und läßt nur undeutlich die vorausgehenden
Windungen erkennen.
Y r ”
ee
— 155 —
Es ist sehr leicht möglich, daß in der Gattung
Amphidoxa uns Ueberbleibsel der ehemaligen Archi-
notisfauna vorliegen, aber die bis jetzt bekannten Tat-
sachen sind nicht zwingender Natur. Aehnliche Formen,
mehr oder minder mit den Gattungen Pyramidula, En-
dodonta usw. liiert, sind fast über die ganze Erde
verbreitet.
: Hochwasser und Flußmuscheln.
Von
F. Haas.
| Mit Tafel VI. ') |
Der Mai des Jahres 1921 brachte dem Rhein ein
bedeutendes Hochwasser. Nach seinem Ablauf besuchte
ich den Altrhein von Erielden, etwa in der Mitte zwischen
Mannheim und Mainz, und fand das Wasser schon so
sehr gesunken, daß kurz unterhalb von Erfelden eine
Kiesbank zutage trat, die ich noch nie trocken gesehen
hatte; sie war auf dem Prallufer des Altrheins, auf
seiner linken Seite gelegen und maß etwa 40 m Breite
auf 200 m Länge. Als ich auf ihr landete, zeigte es
sich, daß sie so sehr von Muschelschalen bedeckt war,
daß man buchstäblich keinen Fuß setzen konnte, ohne
einige zu zertreten. Unsere Tafel kann nur einen
schwachen Begriff davon geben. Alle Najadenarten
des Rheins hatte das Hochwasser dort zusammen-
getragen. Neben den Standortsiormen des fließenden
Wassers lagen auch die der ruhigen Buchten, die von
1) Den Bildstock zu Tafel VI hat uns die Senckenbergische
Naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt a. M. freundlichst zur
Verfügung gestellt, nachdem er schon in einer kleinen Abhand-
lung über den Erfeldener Altrhein in ihrem Berichte von 1922
auf Seite 53 zu einer Abbildung gedient hatte.
— 156 —
der Hochflut aus ihren sonst geschützten Wohnorten
herausgerissen worden waren. In noch zusammen-
hängenden Schalenparen und unzähligen Einzelklappen
lagen dort Unoi batavus hassiae Haas, U. pictorum grandis
Rossm., U. tumidus Kob. nebst seiner zu U. tum. lauter-
borni Haas übergehenden Stillwasseriorm, Anodonta
cygnea L. in den Ausbildungsformen des fließenden und
des stehenden Wassers, und vor allem die sonst so
seltene Pseudanodonia complanata complanata Hol., die
unter gewöhnlichen Umständen nur mit dem Schlepp-
netz zu erreichen ist und die ich während meiner
ganzen, jetzt 16 jährigen Sammeltätigkeit, in höchstens
30 Stücken ım Rhein erbeutet hatte. Die genannten
Arten waren in allen Alterstufen vertreten und auch
alle Cyreniden des Rheins waren unter sie gemischt.
Eine solche Anhäufung der bodenbewohnenden
Flußmuscheln hatte ich noch nie gesehen, und da mir
auch aus der Literatur nichts ähnliches bekannt ist,
wollte ich meine Beobachtung in Wort und Bild fest-
legen. Sie wird auch für den Paläontologen nicht ohne
Interesse sein, da aus ihr hervorgeht, daß tiei ein-
schneidende Naturereignisse unter Umständen Ange-
hörige verschiedenartiger Lebensbezirke vereinigen
können, die, wenn sie als Versteinerungen: erhalten
bleiben, das irrtümliche Bild einer einheitlichen Fauna
hervorrufen müssen.
Ganz anders waren die Verhältnisse, die der dem
Hochwasser folgende niedere Wasserstand des Rheins
mit sich brachte. Das Sinken des Wasserspiegels ging
so allmählich vor sich, daß die Muschelwelt genügend
Zeit fand, sich in den Rückzugslachen am Ufer und in
den schmalen Kanälen des vielfach auigesplitterten Alt-
rheinlauiss zu sammeln. Was sich hier zusammeniand,
und was hier bei dem gänzlichen Austrocknen der
— 157. —
letzten Lachen gemeinsam starb und im Schlamm ein-
gebettet wurde, das war auch eine angereicherte
Fauna, aber eine einheitliche, einem gleichartigen Lebens-
bezirk angehörige.
Der Unterschied der beiden geschilderten An-
reicherungen ist leicht erkennbar: Die Hochflut hatte
eine reine Fauna durch ihr fremde Bestandteile ge-
fälscht, das Niederwasser hatte sie unverändert erhalten.
Einige Kriegschneckenfiunde von der Westiront.
Von
Edmund Hofmann, Bonn.
Die wenigen veröffentlichten Molluskenfunde aus
dem französischen Kampfgebiet (,Kriegsschnecken‘-
Gedenkblatt an Albert Vohland von David Geyer,
Nachr.-Bl. Jan. 1916, und „Ueber die geographische
Variation süddeutseher und ostfranzösischer Schnecken‘
von D. Gever, Falco 1916, 2) rechtfertigen vielleicht die
Publikation meiner Sammlung, die ich an mehreren
Stellen der Front Gelegenheit zu machen hatte, selbst
wenn die Ausbeute keineswegs ein Bild aller vor-
handenen Formen darstellt.
Jede Kriegssammlung krankt wohl meist an einer
Anzahl Fehler, die durch die Kriegsverhältnisse an
sich bedingt sind. Der ständige Wechsel des Aufent-
haltsortes verhinderte oft das gründliche Durchsuchen
ein und derselben Gegend zu allen Jahreszeiten; und
dann wieder konnten nur Ausschnitte aus irgendeiner
geographisch scharf umrissenen Einheit durchforscht
werden, weil die Bewegungsmöglichkeit gerade im
Westen natürlich beschränkt war.
Fast alle Formen haben Herrn Dr. D. Geyer in
—’ 18 —
Stuttgart vorgelegen, der die Liebenswürdigkeit hatte,
das ihm übersandte Material zu bestimmen.
Die ersie Gegend, die auf ihren Schneckenbestand
hin von mir etwas genauer angesehen wurde, waren °
Teile der Champagne.
Südlich der Aisne, südöstlich Rethel, wurde die
Umgebung der Orte Pauvres, Mt. St. Remy, Saulces- °
Champenoises im April 1918, Dricourt im November
1917 durchsucht. Es handelt sich im allgemeinen
un eine leicht hügelige Landschaft (Höhe um 160 m)
mit geringem Baumbestand, der sich fast ausschließlich
aus Kierern zusammensetzt. In der ‘nächsten ‘Nähe
der Orte Saulces-Champenoises und Mt. St. Remy °
kommen dazu einige kleine Bachtäler und bei Pauvres
ein größeres Waldlager. Die steinigen kahlen Felder
waren oft wie besät mit gebleichten und zertrümmerten
Schreckenschalen, besonders von Xerophilen, ein Be-
weis für den Reichtum der Molluskenfauna, der in -
der Sammlung nur zum geringsten Teil zum Aus-
druck kommt, da ja nur erst der Anfang der schnecken-
reichen Zeit des "Jahres dort zum Sammeln benutzt
werden konnte.
Umgebung von Dricourt (November 1917).
Tachea nemoralis L., Helicogena pomatia L., Theba car-
thusiana Müll., Xerophila intersecta Poir., Xerophila erice-
torum Müll., Agriolimax agrestis L. im Liebesspiel und
bei der Eiablage. _
Mt. St. Remy (März 1918). 4
Conulus fulvus Müll., Hyalinia cellaria Müll., Vitrea con-
tracta Wstld., Zonitoides nitidus Müll., Vallonia costata Müll.,
Sphyradium edentulum Drap., Vertigo moulinsiana Dupuy,
Balea perversa L., Carychium minimum Müll.
Pauvres (April 1918).
Vitrina major Fer., Hyalinia nitidula Drap., Hyalinia
SBBE RT.) |,1
sellaria Müll., Patula rotundata Müll, Vullonia costat« Müll.,
Hygromia sericea Drap., Hygromia sericea mut. albina, Xero-
phila ericetorum Müll., Buliminus obscurus Müll., Cionella
lubriea Müll., Balea perversa L., Suceinea putris L., Kuz-
micia bidentata Ström., Limnaea stagnalis L., Limnaea ovata.
Drap., Limnaea OBER Müll., Planorbis contortus L.
Saulces- Okambren oi9a6 (April 1918).
Hyalinia nitidula Drap., Hyalinia cellaria Müll., Hya-
linia hammonis Ström., Patula rotundata Müll., Hulota
fruticum Müll., Hygromia sericea Drap., ebiödgenti pomatia
L., Buliminus obscurus Müll., Cionella lubrica Müll., Suec-
cinea putris L., Suecinea oblonga Drap., Kuzmicia bidentata
Ström., Limnaea ovata Drap., Limnaea truncatula Müll.
Ein weiterer, von den besprochenen nicht allzuweit
entfernt gelener Fundort der Champagne war das Tal
der Py in der Gegend von St. Souplet, Somme-Py und
seine nähere Umgebung. Die Bodenbeschaffenheit
unterscheidet sich nicht wesentlich von den Orten süd-
östlich Rethel. Dort fanden sich teils im Genist des
wenig Wasser führenden Flüßchens, teils auf Schutt-
halden und einem zusammengeschossenen Friedhof im
März 1618 folgende Formen:
Hyalinia hammonis Ström., Patula rotundata Müll.,
Vallonia costata Müll., Hygromia hispida L., Tachea nemo-
ralis L., Helicogena aspersa Müll., Xerophila intersecta Poir.,
Xerophila ericetorum Müll., Cionella lubrica Müll., Aneylus
lacustris L., Limnaea truncatula Müll.
Und schließlich war ein Kiefernbestand zwischen
La Neuville und Cauroy unweit des Flüßchens L’Arnes
ein weiterer Sammelplatz in der Champagne, der im
März-April 1918 nachstehende Funde ergab:
Punctum pygmaeum Drap., Vallonia excentrica Sterki,
Tachea nemoralis L. ın sehr zahlreichen jungen und aus-
gewachsenen Exemplaren, häufig im Liebesspiel und in
— 060 —
Copula, Xerophila ericetorum Müll., Vertigo pygmaea Drap.,
Cionella lubrica Müll. var. exigua Mke., Caecilianella acicula
Müll., Cyelostoma elegans Drap.
lan Sommer 1915 — Mai bis Juli — hatte. ich
Gelegenheit, das Tal und die mit Nadelwald bestan-
denen Höhen zu beiden Seiten des Avreflusses, etwa
südöstlich von Amiens und nordwestlich von Mont-
didier, kennen zu lernen, und dann und wann einmal,
wie es gerade die Lage der Verhältnisse gestattete,
auf das Vorkommen von Schnecken zu untersuchen.
Es fanden sich:
Hyalinia cellaria Müll., Hygromia hispida L., Tachea
nemoralis L., Helicogena. pomatia L., Limnaea stagnalis L.,
Limnaea auricularia L., Planorbis carinatus Müll., Planorbis
vortex L., Cyclostoma de gans Drap., er re BRRHER: HRHIN|
Bithynia tentaculata L.
Zu etwa der gleichen Zeit wurde die Umgebung
der Orte Epenancourt und Falvy an den Ufern der
Somme (etwa mitten zwischen Peronne und Ham)
und besonders das Sommebett selbst nach Mollusken
abgesucht.
Epenancourt.
Xerophila intersecta Poir., Cionella lubrica Müll., Lim-
naea palustris Müll., Planorbis corneus L, Planorbis cari-
natus Müll., Planorbis vortex L., Planorbis contortus L.,
Vivipara contecta Mill., Anodonta piscinalis Nilss.
| Falvy.
Hyalinia cellaria Müll., Zonitoides nitidus Müll., Patula
rotundata Müll., Hygromia sericea Drap., Tachea hortensis
Müll., Tachea nemoralis L. (u. a. ein rötlich-orangefarbenes
Exemplar mit transparentem drittem Bande), Helicogena
aspersa Müll., Xerophila ericetorum Müll., Buliminus obseurus
Mtill., Cionella lubrica Müll., Balea perversa L., Kuzmieia
bidentata Ström., Suecinea pfeifferi Rssm., Limnaea stag-
N |
nalis L., Limnaea auricularia L., Limnaea palustris Müll.,
Physa fontinalis L., Planorbis carinatus Müll., Planorbis
vortex L., Planorbis nitidus Müll., Valvata piscinalis var.
antigua Sow., Valvata piscinalis Müll., Vivipara contecta
Mill., Bithynia tenticulata L., Sphaerium corneum L.
Aus der. Gegend von St. Quentin seien noch die
folgenden Befunde wiedergegeben, die während des
Rückzuges Ende August 1918 im Quentin-Kanal und
seiner Umgebung in der Nähe des Ortes Morcourt
gemacht wurden:
Patula rotundata Müll., Hygromia sericea Drap.,
Buliminus obscurus Müll., ZLimnaea auricularia L.,
Limnae«t ovata Drap., ZLimnaea fruncatula Müll.,
Planorbis contortus L., Planorbis vortex L., Planorbis
nitidus Müll., Vivipara fasciata Müll., Valvata piscinalis
Müll. mit var. antigua Sow., Lithoglyphus naticoides
Fer., Neritina fluviatilis L. |
Im Oktober 1918 sammelte ich an den Ufern der
Oise bei den Orten Me&zieres und Ribemont:
Theba carthusiana Müll., Eulota fruticum Müll.,
Xerophila ericetorum Müll., Xerophila intersecta Poir.,
Tachea nemoralis L., Tachea hortensis Müll.
Der Vollständigkeit halber und weil diese Form in
den mitgeteilten Listen fehlt sei als ganz im Vorüber-
gehen aufgenommer Befund das Vorkommen von
Monacha incarnata. Müll. bei Hirson erwähnt.
Die große Individuenzahl von Tacheu nemoralis
L. in Walde von La Neuville in der Champagne
veranlaßte mich zu einigen Aufzeichnungen über die
dort beobachteten Bändervariationen. Aus einem
kleinen Bezirk wurde wahllos alles zusammengetragen,
was an erwachsenen Exemplaren zu finden war. Die
verschiedenen Sammlungen, denen noch eine kleine
Kollektion in meinem Besitz befindlicher T. nemoralis
— 12 —
aus Hallu (östlich der Somme in der Nähe von
Chaulnes) angefügt ist, lieferten folgende Ergebnisse,
welche hier wiederzugeben wohl berechtigt ist, auch
wenn sie weiter keine allzugroßen Besonderheiten
enthalten. |
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hellrötlich 0040028 _ = 1 2
Gesamtzahl 86 | 22 51 12
— 13 —
Alle hier aufgeführten Molluskenfunde sind ja nur
ganz kleine Bruchstücke aus dem betreffenden geo-
graphischen Gebiet heraus. Die Berechtigung ihrer
Veröffentlichung kann allein in dem Gedanken ge-
funden werden, daß jede Einzelnotiz erwünscht ist,
bis aus vielem Geringfügigem schließlich das fau-
nistische Gesamtbild hervorgeht.
Zur Molluskenfauna von Stenay bei Verdun.
Von
R. Herbst, Göttingen
Während des Krieges war ich 25 Monate im Kriegs-
lazarett zu Stenay vor Verdun tätig. Viel Arbeit und
strenge Absperrungen verhinderten die Erforschung
eines weiteren Gebietes; aber Stenay, das Anspülicht
der Maas und die nähere Umgebung habe ich desto
genauer untersucht. Ich stellte folgende Arten fest:
1. Limas maximus L., 2. L. arborum Bouche-C., 3.
L. agrestis L, 4. Arion empiricorum Fer., 5. A. hertensis
Fer, 6. A. subfuscus Drap., 7. Vitrina pellucida lebend
und im Genist, 8. Euconulus fuleus Müll, 9. Hyalinia
cellaria Müll., 10. AH. draparnaldi Beck , I1. H. nitidula
Drap, 12. Vitrea erystallina Müll , 13. Zonitoides nitidus
Müll, 14. Punctum pygmaeum Drap, 15. Gonyodiscus
rotundatus Müll,, 16. Vallonia pulchella Müll., 17. V.
costata Müll., 18. Trichia hispida L. wenig, 19. T. rubi-
ginosa A Schm viel, 20. T. sericea Drap. (dabei 5 al-
bine, 21 Arianta arbustorum L. (1 mit „Hals“, halbe
Mündung gesperrt!), 22. Eulota fruticum Müll. röt-
liche und weiße Häuser ohne Band, 23. Monacha in-
carnata Müll. im Walde hinter Laneuville 2 Stück
lebend), 24. Xerophila ericetorum Müll. und 25. X. can-
didula Stud. (auch auf Höhe 350 bei Liny), 26. Cepaea
— 14 —
nemoralis L. (Stenay’s große Gärten und Parks scheinen
ein Dorado gerade für diese Art zu sein. Es gab
gefleckte, radiär gestreifte, schokoladenfarbige Häuser,
5 weißmündige Stücke, 6 mit Ueberwucherungen
(Hals), 4 hyalin gebänderte an einer Mauer, faden-
feine und verloschene Bänder am selben Hause, sel-
tene Bänderungen, z. B. 00005, 00040, 00305, 00045,
12305, 00340, 10305, 003345, 112345 etc., 27, Cepaea
hortensis Müll. viel seltener, dabei fast alle gebändert,
Auf denı Festungsberg bei Montmedy auffallend viele
in hyaliner Bänderung. 28 Helix pomatia L. in Parken
sehr viel, 29. Oryptomphalus aspersus Müll. an einer
Gartenmauer 2 erwachsene und I halbwüchsiges Tier,
lebd., 30. Chondrula tridens Müll. im Geniste der Maas
I gutes, frisches Haus, 31. Napaeus obscurus Müll. 6
Häuschen an Buchen ım Parke, 32. Pupilla muscorum
Müll. massenweise im Genist, 6 albine. 33. Isthmia
minutissima Hartm. 20 Stück im Geniste, 34. Vertigo
pygmaea Drap zahlreich im Geniste, 35. V. antivertigo
Drap. wenig, 36. Balea perversa L. 5 Stück an alten
Weiden unter der Borke mit 37. Clausiliastra luminata
Mont. (7 Stück) und 38. Kuzmicia parvula Studer. und
39. K. bidentata Ström. Die beiden letzten auch an
feuchten Grotten und Mauern. 40. Pirostoma ventri-
cosa Drap. 2 Stück und 41. P. lineolata Held. 5 Stück
im Geniste. 42. Alinda biplicata Mont. 2 Stück. Alle
Clausilien (aus dem Anspülicht) haben beschädigte
Mündungen, sodaß sie nur nach der Form festgestellt
werden konnten. 43. Cionella lubrica Müll. viel, 1
albin, 44. Caecilianella aciculu Müll. wenig, 45. Suceinea
putris L., 46. S. pfeifferi Rssm., 47. S. oblonga Drap.
Alle lebend, u. a. im Anspülicht sehr zahlreich. 48.
Carychium minimum Müll., 49. Limnus stagnalis L. zahl-
reich im Altwasser, 50. Radix auricularia L. und 51.
— 105 —
R. ovuta Drap. viel. 52. Lymnophysa palustris Müll,
lebend und im Geniste, auch bei Martincourt, 53.
Galba truncatula Müll., 54. Amphipeplea glutinosa Müll.
6 Stück lebend in ruhigem Altwasser, 55. Physa fon-
tinalis L, 56. Aplera hypnorum L. 2 halbwüchsige
Stücke im Anspülicht, 57. Coretus corneus L. lebend
und im Genist zahlreich, 58. Gyrorbis vortex L. häufig,
59. @. spirorbis L., weniger, 60. @. leucostoma Mill.,
sehr viel, 61. Planorbis planorbis L. und 62. P. cari-
natus Müll, 63. Bathyomphalus contortus L. oft, 64.
Gyraulus albus Müll., seltener, 65. Ancylus fluviatilis
Müll, 66. A. lacustris, 67. Ericia elegans Drap. auf
Höhe 304 und Höhe 350, 68. Viriparus fasciatus Müll.
Müll. häufig in der Maas, 69. Bythinia tentaculata L.
ebendort, 70. Valvata piscinalis Müll.- und 71. V. eris-
. tata Müll., 72. Lithoglyphus naticoides C. Pi, ım Kanal-
schlamme, 73, Neritina flwiatilis L, an Steinen der
Maas, 74. Unio pictorum L. 9,5: 3,8:2,8 cm groß, 75.
Unio batavus Lm 6,5 :3,5 2,5 cm groß, 76. Anodonta
cellensis Gm. 13: 6,3:4 cm groß, 77. Sphaerium rivicola
Lam., 78 Sph. corneum L., 79,80. Pisidium. 2 ver-
schiedene nicht näher bestimmte Formen. 81, Dreis-
sensia polymorpha Pallas, häufig.
Auffallend und überraschend ist das fast völlige
Fehlen der Waldformen. Die große Zahl der Wasser-
formen entspricht dem üppigen Pilanzenwachstum und
dem großen Fischreichtum der Maas; alle drei sind be-
dingt durch das völlige Fehlen von Fabrik- etc. - Ab-,
wässern im Oberlaufe der Maas.
— 166 —
Die Mollusken einiger norddeutscher
Quellgebiete.
Von
Ernst Schermer-Lübeck.
In der vorliegenden Arbeit habe ich die Mollusken
aus füni Quellgebieten zusammengestellt. Es handelt
sich um Quellgebiete am Dieksee, Kellersee, Selentersee,
an den Ratzeburger Seen und um Gebiete bei Bremen.
Das Material wurde zum größten Teil von Herrn
Professor Dr. H. Thienemann-Plön gesammelt.
Auch an dieser Stelle danke ich für das Material,
für die zur Verfügung gestellten Fundortnotizen, vor
allem aber dafür, daß es mir vergönnt war, an einer
Reihe von Ausflügen zur Erfassung dieser Quellgebiete
teilzunehmen. Das Bremer Material wurde von Herrn
Karl Viets-Bremen gesammelt. Für die Mitteilung
der Funde von Trigonostoma obvoluta und Pirostoma
lineolata bin ich Herrn ©. Schuster-Kiel zu Dank
verpflichtet.
Eine genaue Charakterisierung der Quellgebiete
findet sich in der Arbeit Thienemann, Hydrobio-
logische Untersuchungen an Quelle I. (Archiv f.
Hydrobiologie, XIV, in Druck.) Es wird deshalb hier
von einer Beschreibung der Fundorte abgesehen.
Im folgenden sind die Quellen am Dicksee mit
D (I—XI), die am Kellersee mit K (I—XI), die am
Selentersee mit S, die an den Ratzeburgerseen mit R
und die bei Bremen mit B bezeichnet. Die arabische
Ziffer hinter jeder Fundortsangabe gibt die Zahl der °
im Gaue gesammelten Individuen an, der in eckigen 7
Klammern stehende Bruch das Verhältnis der Zahl °
der Individuen zur Zahl der Fundorte. So wird ein
ungcfähres Bild der Häufigkeit der einzelnen Arten 7
erzielt. |
— 167 —
I. Liste der gefundenen Arten.
1. Vitrina pellucida Müll.
Verbreitung: Europa, Kaukasus, arktisches Norwegen,
Sibirien, Island, in den Alpen bis zur Höhe von
2500 m.
In Schleswig-Holstein mit Ausnahme der Moor-,
Marsch- und Heidegegenden überall.
Vorkommen: An feuchten, schattigen Orten.
Ich habe diese Art bei Haddeby (Schleswig) auch in
trockenen Knicks gefunden.
Funde: Nur vereinzelte Gehäuse in der Nähe der
Quellen am Keller- und Dieksee.
2. Euconulus fulvus Müll.
Verbreitung: Circumpolar, arktisches Norwegen, Is-
land, Kamtschatka; in Deutschland im ganzen Gebiet
bis zu 2000 m Höhe.
Vorkommen: In feuchten Waldungen und auf feuchten
Wiesen.
Euade: DIV (3), KI (1), K III (3), KTIV (1), KVI 3),
RIM, RIVA) r
3. Hyalinia nitidula Drap.
Verbreitung: Nördliches Deutschland.
In Schleswig-Holstein in den Laubwäldern fast
überall häufig.
Vorkommen: „In Wäldern unter feuchtem Laub und
Moos.‘ (Geyer.) „Am Fuße von Erlen an feuchten
waldigen Gräben und Bächen, unter Geröll, faulen-
dem Laub- und Holzwerk, meistenteils von Vitrinen,
Helix bidens- und Hel. hispida-Schalen umgeben.“
(R. Lehinann.) '
Bunde: DVI (3), DVHN (1), KVI Q), K VIIF (1),
By H IX (5), SI (2), ST A), RFCÜ) RI),
RVd),RVI (1) Hr
— 18 —
4. Hyalinia pura Ald.
Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, Kaukasus, hoch
in den Alpen.
In Schleswig-Holstein nicht so häufig wie die vorige
Art.
Vorkommen: In Wäldern an feuchten schattigen
Orten.
(11)
Funde: K III (9), KVI (A), RI()
5. Vitrea crystallina Müll.
Verbreitung: Europa.
In Schleswig-Holstein überall, viel im Genist.
Vorkommen: An sehr feuchten Orten.
Funde: D IV (6), DV (1), KI (2), K III (17), K IV (6),
K VI (2), K VH-—IX (4), ST'(1), S XI (2) ve
6. Zonitoides nitidus Müll.
Verbreitung: Europa, Algerien, Kaukasien, I Tur-
kestan, Sibirien.
In Schleswig-Holstein häufig, namentlich an be-
waldeten Ufern.
Vorkommen: An feuchten Orten.
Funde: D I. (1) DisPVisl(1)7 > DVS CT) ve
K VII-IX (12), S VII (7), RI @), R VI (2) =
17. Arion empiricorum Fer.
Verbreitung: Europa, Island.
Vorkommen: An feuchten Orten nirgends selten.
Funde: Es wurden meist jüngere Stücke gefunden,
so daß die Art nicht immer bestimmt werden konnte,
da außer A. empiricorum Fer. auch A. circumeriptus
Johnst. an denselben Stellen vorkommen dürfte. A.
empiricorum Fer. kommt fast immer in der Form
ater L. vor. (Die Form albus, simplex Moqu.-Tand.
wurde im Juli 1919 von Herrn Schubart bei Altenhof
— 169 —
in der Nähe von Eckernförde in zwei Stücken er-
beutet. )
BEN KVL,SIL:RI.R Vi.
Ss. Puncetum pygmaeum Drap.
. Verbreitung: Europa, Kaukasien, Westasien, altai-bai-
kalischer Bezirk. | |
Vorkommen: Unter totem Laube, faulem Holze,
Steinen, auf feuchten Wiesen, in Wäldern.
"Funde: K VI (2) en
9. Pyramidula rotundata Müll.
Verbreitung Europa.
In Schleswig-Holstein in den Wäldern und Knicks
überall gemein.
Vorkommen: Unter totem Laub, Baumrinden, unter
Steinen Schutt.
Funde: DI (2), DIV (7), KII (2), KIN ” IV. J
KVI (5), K VII—-IX (6), SI (1),S II (5
10. Trigonostoma obvoluta Müll.
Diese Mittelgebirgsschnecke, die schon von Fack
für den Ukleisee angegeben wird, wurde von ©.
Schuster-Kiel an der Nordwestseite des Ukleisees
unter Buchenlaub in unmittelbarer Nähe eines starken
Quellaustritts wieder gefunden.
ll. Aygromia hispida L.
Verbreitung: Europa, Algerien, Kaukasien, Armenien,
Sibirien, Baikal, Amur.
In Schleswig-Holstein sehr verbreitet.
Vorkommen: An feuchten Orten, am Boden von
Kräutern, unter Laub, in Wiesen und Wäldern.
Funde: DI (1), DIV (1), KII (3), K III (1), K IV (1),
K VI (2), K VII (1), S. XI (1) 2
—. 170° —
A. nebulata Mke.
Verbreitung: Belgien, Frankreich, Norddeutschland,
Skandinavien.
Im Gebiet Schleswig-Holsteins bisher nur im Riese-
busch bei Schwartau (Lübeck) festgestellt, sicher aber
auch anderswo vorkommend.
Funde: DIV (1) +
12. AHygromia incarnata Müll.
Verbreitung: Europa, in den Alpen bis 2000 m Höhe
autsteigend.
In Schleswig-Holstein im ganzen Gebiet, aber fast
stets nur vereinzelt.
Vorkommen: In Wäldern und Knicks unter totem Laub
oder an Kräutern.
Funde: An den Quellen der Buchenwälder am Keller-,
Dieck-, Selenter- und Ratzeburgersee, jedoch nicht
in den gesiebten Proben gefunden.
13. Eulota fruticum Müll.
Verbreitung: Europa, Sibirien, Kaukasus, arktisches
Norwegen, hoch in den Alpen.
In Schleswig-Holstein nicht allzu häufig, meist nur .
vereinzelt.
Vorkommen: An feuchten schattigen Orten in Wäldern
und Gebüschen.
Funde: In nächster Nähe der Quellen.
14. Chilotrema lapicida L.
Verbreitung: Europa.
In Schleswig-Holstein in Buchenwäldern an der Ost-
seeküste, fehlt auf weiten Strecken.
“ Vorkommen: Au den Stämmen alter Buchen, an
Steinen. |
Funde: A Kellersee streckenweise.
Kim
— 11 —
15. Arianta arbustorum L.
Verbreitung: Europa, Island, in den Alpen bis 2500 m.
In Schleswig-Holstein weit verbreitet.
Vorkommen: In Wäldern, Gebüschen, Knicks am
Boden, meist an feuchten Orten.
Funde: In der Nähe der Quellen häufig.
16. Tachea nemoralis L.
Verbreitung: Mittel- und Westeuropa, Portugal, hoch
in den Alpen.
In Schleswig-Holstein gemein.
Vorkommen: In Gärten, Anlagen, Knicks, Wäldern.
Funde: In der Nähe der Quellen. Jungtiere von dieser
Art und P. hortensis Müll. wurden auch in den
eigentlichen Quellgebieten festgestellt.
17. Tachea hortensis Müll.
Verbreitung: Europa zwischen Mittelskandinavien und
Pyrenäen, zwischen Ozean und Ungarn. Island.
In Schleswig-Holstein meist nicht so häufig wie die
vorige Art.
Vorkommen: In Wäldern, namentlich in Buchenwäl-
dern und Erlenbrüchen, ferner in Knicks, Anlagen
und Gärten.
Funde: In der Nähe der Quellen.
18. Napaeus obscurus Müll.
Verbreitung: Europa.
In Schleswig-Holstein stellenweise.
Vorkommen: In Buchenwäldern und Erlenbrüchen,
sowie in Knicks in der Nähe von Waldungen.
Funde: In der Nähe der Quellen.
(2)
Kıı 42
19. Lauria eylindracea Da Costa.
Verbreitung: Fast alle Küstenländer Europas, von
Kaukasien, Kleinasien und Armenien bis Schweden,
—- 2! =
Norwegen und Island, ebenso Tirol, Baden und
Schweiz. In Deutschland im Elsaß, Schloß Hammer-
stein bei Neuwied, Ehrenbreitstein, Rügen, bei Kiel
und am UÜklei. In Dänemark nach C. M. Steenberg:
„Nur an wenigen Stellen hier im Lande ist diese
Art gefunden worden, nämlich auf Bornholm, Moens,
Klint, Kallehave und an dem Holsteinboyer See, wo
sie an einzelnen Stellen in großen Mengen ange-
troffen wird.‘
Vorkommen: Am Boden zwischen Laub, Gras und
Moos.
Funde: K II (17), K III @), K IV (12), RV (2) =
Gever, der mir diese Art bestimmte, schrieb mir,
daß es sich um eine verlängerte Form mit schwach
entwickelten Mündungscharakteren handelt. Außer
dieser Form lebt an denselben Stellen auch die
A. inermis Wstld., deren Mündung keine Zähne
enthält. Ich sehe diese Form als die stärkste Ab-
weichung an, die erste als eine Zwischenstufe. Länge
4— 4,5 mm, Breite 2 mm.
K II (15), K III (9), K IV (9), RV (I) =
(68)
Im Ganzen n
20. Vertigo antivertigo Drap.
Verbreitung: Europa, Transkaukasien, Armenien, Ta-
Iysch, Turkestan.
In Schleswig-Holstein nicht selten.
Vorkommen: Auf feuchten Wiesen, am Rande der
Sümpfe und Teiche, auch im Walde.
(1)
Funde: S VII Tn
21. Vertigo substriata Jeffr.
‚Verbreitung: Nordeuropa, Alpen, Portugal.
-
— a
Bei Lübeck und Hamburg, am Timmendorfer Strand,
- selten.
Vorkommen: Auf nassen Wiesen, sowie unter faulem
Laub und Holz. |
Funde: Sı
22. Sphyradium edentulum Drap.
Verbreitung: Europa, Kaukasien, Turkestan, Arktisches
Norwegen.
In Schleswig-Holstein von verschiedenen Fundorten
bekannt, dürfte, da die Art in Dänemark überall
gemein ist, bei uns oft übersehen sein.
Vorkommen: In feuchten Tälern und Wäldern, viel
an Eschen. |
Funde: K III (1) und K VII (1) En
23. Clausiliastra laminata Mont.
Verbreitung: Europa.
In Schleswig-Holstein in den Laubwäldern längs
der Ostseeküste weit verbreitet. |
Vorkommen: in Buchenwäldern Kup Erlenbrüchen.
Funde: K II (8) und K VI (1) — -
24. Alinda biplicata Mont.
Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa.
Diese Art ist die in Schleswig-Holstein im Miozän-
gebiet häufigste Clausilie.
Vorkommen: In Wäldern, Anlagen und alten Gärten.
Funde: K I (1), K II (26), K VII—IX (1) =
25. Kuzmicia bidentata Sa,
Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, Arktisches
Norwegen.
Im östlichen Schleswig-Holstein weit verbreitet.
Vorkommen: An alten Bäumen.
Funde: DIV (1), KII (4), K VI 5), K VII—IX (1) (11)
„
— 114 —
26. Kuzmicia pumila var. sejunca A. Schm.
Verbreitung: Schweden, Dänemark, Deutschland.
In Schleswig-Holstein in Wäldern.
Vorkommen: In feuchten Wäldern und Erlenbrüchen.
Länge 13—16 mm.
Funde: D VI (1), K II (9), III (9), VI (4) — =
27. Pirostoma lineolata Held.
Die sonst in Süd- und Mitteldeutschland vorkom-
mende Art wurde in Schleswig-Holstein bisher nur bei
Ahrensburg beobachtet. ©. Schuster sammelte sie
1921 bei K III und K IV.
28. Cochlicopa lubrica Müll.
Verbreitung: Europa, Arktisches Norwegen, Island,
Kamtschatka, Kaukasien, Armenien, Algerien,
Marokko.
In Schleswig-Holstein nirgends selten.
Vorkommen: An feuchten, schattigen Stellen.
Funde:.D1 (1), 11 (1), IV.@), V. 4), IX D, 2)
II (1), III (1), IV (3), VI (12), VI—IX (8), SI (1),
XII A), RI (),V (di), VI 0) Em
29. Succinea putris L.
Verbreitung: Europa, Kaukasien, Sibirien, Altai, Ar-
menien.
In Schleswig sehr häufig.
Vorkommen: Meist in der Nähe des Wassers oder in
feuchten Gründen.
Funde; D IV (19), K I (9), IV (1), VI a a2
II (2), RUN (1), IV (1), V (1), VII (I) m
30. Succinea Pfeifferi Rssm.
Verbreitung: Europa, Arktisches Norwegen, Kaukasien,
Sibirien, Armenien, Algerien.
— 15 —
In Schleswig-Holstein nicht so häufig wie die vorige
Art.
(1)
Funde: R] 79%
31. Carychium minimum Müll.
Verbreitung: Europa, Kaukasien.
In Schleswig-Holstein sehr häufig.
Vorkommen: In der Nähe des Wassers und an feuchten
Stellen.
Funde: DI (1), IV 5), KI (1), II (1), III (5), IV (2),
et), VI a bear be:l).3 HERSCL SED),
(
zei), VI (1) (19)
32. Limnophysa palustris }. turricula Meld.
Verbreitung: Europa.
In Schleswig-Holstein von. verschiedenen Fundorten
bekannt.
Vorkommen: In Gräben mit meist reichem Pflanzen-
wuchs.
Brunde: S VII.
33. Limnophysa truncatula Müll.
Verbreitung: Europa, Nord- und Westasien, Nord-
afrika.
In Schleswig-Hlolstein von einer Reihe von Fundorten
bekannt, meistens nicht allzu zahlreich.
Vorkommen: In kleinen Tümpeln und Gräben sowie
auf überrieseltem Gelände (auf Geschiebemergel),
liebt kalte Gewässer. .
Easde- DIV (9), VI (1), IX (1), K IQ), I (1), IV di),
2703, v1r (1), VII OA), VIER, XI), RI),
BET, VI (1), VIIE (8), BECEIBSTN (4) 47
| 34. Gyrorbis vortex L.
Verbreitung: Europa, Sibirien.
In Schleswig-Holstein häufig.
— 16 —
Vorkommen: In Gräben, Sümpfen, Teichen und Seen.
Funde: K II (70) und III (4) 5} -
35. Gyrorbis spirorbis 7 lern; Mörch.
Verbreitung: Europa, Algerien.
In Schleswig-Holtstein selten.
‚Vorkommen: in stehenden Gewässern.
Funde: S VI (4), R III (1) Br
36. Gyrorbis leucostoma Mill.
Verbreitung: Europa Algerien.
In Schleswig-Holstein häufig.
Vorkommen: In stehenden Gewässern, Sümpfen,
Gräben.
Funde: K VI m
37. Bathyomphalus contortus L.
Verbreitung: Europa, Sibirien.
In Schleswig-Holstein nicht selten.
Vorkommen: In pflanzenreichen Gräben mit frischem
Wasser.
Funde: S V (12) und IX (1) z
38. Ancylus fluviatilii Müll.
Verbreitung: Europa, Nordasien, Algier.
Im östlichen Schleswig-Holstein nicht selten.
Vorkommen: a fließenden Wasser.
Funde: .D IX m
39. Ancylus lacustris L.
Verbreitung: Europa.
In Schleswig-Holstein überall häufig.
Vorkommen: Stehende pflanzenreiche Gewässer.
Funde: K II
dee a 5 ; L
—- 17 —
40. Pisidium fontinale Gm.
Verbreitung: Weit verbreitet, auch aus den Tiefen
der Alpenseen bekannt.
Vorkommen: Brunnen, Gräben, Sümpfen, Seen.
Esade :..D IV -(32),.K 111:,.(15),: VII..(17);.5..Ie (11),
A (12), RIX (9), XVI, B III (6), IV (5), XIX (4)
In |
41. Pisidium pusillum C. Pf.
Verbreitung: Weit verbreitet.
Vorkommen: Quellen:
Funde: S II (4), IV (4), RI 6), II (1), vun @) ID
42. Pisidium spec.
Es war nicht möglich, die einzelnen, teilweise
sogar beschädigten oder unausgewachsenen Stücke
sicher zu bestimmen. Sie sind daher hier zusammen-
gefaßt a
Funde: II (6), VI 3), ST (SR HPCH,V 2),
XxXX 6) ya
Il. Ergebnisse.
Das Molluskenmaterial der 40 untersuchten Quellen
ist nicht allzu reichlich. Das Ergebnis ist bei den
übrigen Tiergruppen (Käfer, Milben usw.) zweifellos
ein interessanteres, immerhin dürfte die Zusammen-
stellung doch der Mühe wert sein, da sie ein Bild über
‚ die Zusammensetzung der Molluskenfauna an und in
den Quellen unserer Heimat gibt.
Außer den bei Gelegenheit der Quelluntersuch-
ungen gesammelten Arten müssen der Vollständigkeit
halber noch einige größere Arten genannt werden,
die in der nächsten Umgebung der Fundstellen wohl
niemals vergeblich gesucht würden: Aygromia incar-
nata Müll., EZulota fruticum Müll., Arianta arbustorum
auch in der Form picea Rssm., Tachea nemoralis
— 178 —
L., hortensis Müll. und Helicogena pomatia L.Ferner
habe ich am Kellersee in nächster Nähe auch Vitrina
pellueida Müll. und Petasia bidens Chemn. gefunden.
Was die Verbreitung der Arten betrifft, so finden
sich folgende im hohen Norden wie auch hoch in den
Alpen: Fiyalinia pura Ald., Eulota fruticum Müll.,
Arianta arbustorum L., Vertigo substriata Jeffr., Sphyra-
dium edentulum Drap. Im nördlichen Europa liegt
das Verbreitungsgebiet folgender Arten: Kuzmicia
bidentata Ström., K. pumila var. sejuncta A. Schm.,
Gyrorbis vortex L. Circumpolar sind: Zonitoides
n’tidus Müll., Cochlicopa lubrica Müll. und Vitrina
pellucida Müll. Holdhauss!) läßt als borealpine
Mollusken nur Zoogenetes harpa Say, Vertigo arectica
Wallenberg und Sphyradium Gredleri Cless. gelten.
Versuchen wir nunmehr, das für unsere nord-
deutschen Quellen Charakteristische aus der Mollusken-
fauna herauszuschälen, so müssen wir die Land-
schnecken ausschalten. Sie zeigen keine engeren Be-
ziehungen zu den Quellbiotopen. Die einzige Ausnahme
scheint ZLauria cylindracea zu bilden. Diese, durch
ihre Verbreitung interessante Art, ist in unserem Gebiet
(wie auch auf Rügen) fast zum echten Wassertier
geworden; lebt sie doch direkt zwischen dem tropf-
nassen Buchenlaub völlig im Wasser. Man wird sie —
jedenfalls bei uns -— vielleicht als krenophil bezeichnen
können. Drei weitere Arten lieben recht feuchte Orte,
sind demgemäß auch an vielen unserer Quellen ver-
treten, ohne daß wir diese hygrophilen Formen auch
krenophil nennen könnten. Es ist dies Cochli copa
',Holdhauss. Kritisches Verzeichnis der borealpinen
Tierformen. Ann. K. K. Hofmuseum Wien, vol. XXVI, Heft 6
p. 430 (1912).
— 1719 0 —
lubrica (an 37,5% der untersuchten Quellen), Car ychiurm
minimum (35%) und Ayalinia nitidula (27,5%).
Von den 10 in unseren Quellen beobachteten
Wassermollusken sind 6 Arten Bewohner meist wär-
merer Gewässer, demgemäß nur in einzelnen ‚Quellen‘
bezw. Quellausläufen vorhanden, hier aber oft in
Mengen. Diese Arten — Zimnophysa palustris, Gyrorbis
vortex, spirorbis, leucostoma, Bathyomphalus contortus,
Ancylus lacustris — sind zufällige Bewohner der
_ Quellen, krenoxene Formen. Eine Art, Ancylus fluvia-
tilis, ist ein rheophiler Bewohner kalter Quellrinnsale,
also auch krenoxen.
So bleiben unter den Wassermollusken nur 3 Arten
übrig — Limnophysa truncatula (47,5%), Pisidium
fontinale und pusillum (55%) — die eng mit den
Quellen verbunden erscheinen; zwar treten sie auch
in anderen Biotopen auf, zeigen aber doch eine starke
Vorliebe für Quellen, sind also krenophil. Sie bilden
_ die für unsere norddeutschen Quellen charakteristischen
Mollusken.
Mollusken, die ausschließlich auf Quellen be-
schränkt sind, also krenobionte Arten, wie es im
deutschen Mittelgebirge z. B. die Lartetien und Bythi-
nellen sind, fehlen Norddeutschland wie auch Skandi-
navien vollständig. Der Grund dafür wird der sein,
daß es sich bei den Lartetien und Quellbythinellen
um Formen handelt, deren Verbreitungszentrum im
Süden (Süddeutschland, Alpen) liegt, und die nach der
Eiszeit wegen ihrer geringen Wanderfähigkeit die nord-
deutsche Tiefebene nicht haben überwinden können.
Eine unserer typischsten Quellschnecken, 'Bythinella
Dunkeri, ist eine ausgesprochen westdeutsche Form,
die nur in den Gebirgen längs des Rheines lebt und
sich nicht einmal in die mitteldeutschen Gebirge, wie
— 10 °—
Harz und Thüringer Wald, hat verbreiten können. Noch
mehr lokalisiert sind, wie bekannt, die Lartetia-Arten..
(Thienemann.)
Benutzte Literatur.
> Clessin, S.. Deutsche Exkursions - Mollusken- Fauna.
2. Aufl.
N Geyer, D. Unsere Land- und Süßwasser- Mollusken.
ufl.
6)
DD
— Die Weichtiere Dcutschlands. Stuttgart.
Kobelt, Dr. W., Studien zur Zoogeographie. Die Mol-
lusken der Palearktischen Region. Wiesbaden 1897. .
— Fauna der Nassauischen Mollusken.
Schermer, Ernst. Verzeichnis der Land- und Süß-
wasser-Mollusken Schleswig-Holsteins. Schriften des Naturw.
Ver. f. Schleswig-Holstein. Band 16, Heit 2.
...Steenberg, C. M. Danmarks Fauna. Bloddyr. 1.
Landsnegle. 1911,
Westerlund. Synopsis molluscorum Scandinaviae 1897.
Berichtigung.
Von
"W.S.S. van Benthem-Jutting, Amsterdam.
In meinem auf .den Seiten 110—111 dieses Jahr-
gangs des „Arch. }. Moll.“ veröffentlichten Aufsatze
„Biologische Betrachtungen an Mollusken“ sind durch
ein Versehen sinnstörende Verwechslungen unterlaufen.
So müssen auf S. 110, Zeilen 4 und 5 von unten, die
Angaben Männchen und Weibchen und auf S. 111 oben
die Zeichen J und ? vertauscht werden. Diese Rich-
tigstellung sollte zum richtigen Verständnis meiner
Beobachtungen nicht versäumt werden.
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Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen
Gesellschaft.
Ehrenmitglied.
Prof. Dr. H. von Ihering, Büdingen, Oberhessen.
Ordentliche Mitglieder.
Absolon, Dr. Karl, Landesmuseum, Brünn, Mähren,
Adensamer, Wolfgang, stud. phil, Schwechat bei Wien, Seridner-
gasse 4.
Alzona, Dr. Carlo, Limbiate, Italien.
Ankert, H., Stadtarchivar, Leitmeritz, Böhmen.
Bahls, C., Berlin N 24, Artilleriestrasse 33, II., be
Bayrische Staatsbibliothek, München.
van Benthem-Jütting, Dr. W.S. S., Assistentin am Zool. Museum,
Amsterdam, rtis,
Blume, Dr. Werner, Altfraunhofen bei Landshut, Niederbayern.
Boettger, Dr. Caesar R, Frankfurt a. M., Humboldtstraße 42.
Bollinger-Heitz, Dr. C., Basel, Rheinweg 132.
Borcherding, Friedrich, Oberlehrer, Vegesack bei Bremen,
Grenzstrasse 5.
Bolte, Dr. med. F., Kassel, Emilienstraße 14.
‚Bruckner, Hermann, Konservator am Naturw. Museum, ‚Coburg,
Hofgarten.
Bruck, Martin, Breslau I, Schweidnitzstrase 31.
Budy, Dr. Curt, Berlin N. W. 40, Hindersinstraße 2.
Büttner, Dr. med. K., Zwickau i. Sa, Reichenbacherstraße a
Cästek, Adoli, Pönsiheisndien Zagreb, Kroatien, S.H.S., Sana
cesta 65.
Crecelius, Th., Lehrer, Lonsheim bei Alzey, Rheinhessen.
Degner, Dr. Eduard, Hamburg, Zool. Staatsinstitut, Steintorwall.
Ebert, Dr. Arthur, Berlin-Wilmersdori, Mannheimer Straße 39, IN.
.Edlauer, Aemilian, Weidling bei Klosterneuburg, Niederöster-
reich, Lenaugaässe 6.
Ehrmann, Paul, Seminaroberlehrer, Leipzig- Gohlis, el:
straße 15.
Forstzoologisches Institut, der Universität Freiburg i. Bei
Frankenberger, Zdenka, Prag III, Tyrsova 6.
Fritze,..Prolj,, .Dr., Direktor der Näturk. Abt. des Provinzial-
museums, Hannover.
Fuchs, Anton, Oberrechnungsrat, Wien I, Singerstraße 17.
Fulton, Hugh B., London W., Hammersmith, 27 Shaftesbury Road.
Gaschott, Otto, stud. rer. nat, Würzburg, Theaterstraße 23.11:
Geologische Landesanstalt, Berlin N. 4, Invalidenstraße 44.
Geologisches Comite, St. Petersburg.
Geyer, Dr. David, Stuttgart, Silberburgstraße 165, Il.
Giorei, Prof Dr. ing. Giovanni, Rom 17, Corso Vittorio Em-
manuele 39, Palazzo Ferretti.
- Gottschick, F., Oberförster, Steinheim a. Aalbuch, er kembete.
Gude, G. K., London S. W. 9, Wimbledon Park Road, Wandsworth.
Gudden, Prof. Dr. München, Wiedemeyerstraße 48,1.
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— 12 —
Haas, + F., Frankfurt a. M., Senckenberg Museum, Viktoria-
ee 7.
Harrassowitz, O, Buchhandlung, Leipzig, Querstraße 14.
von Heimburg, Fritz, Kammerherr, Bad Reichenhall, Bayern,
Villa Regina.
Hata Dr. K., Dotzheim bei Wiesbaden, Obergasse 17.
Henrich, Ludwig, Frankfurt a. M., Parkstraße 15, ı.
Herbst, R., Lehrer, Göttingen, Stegmühlenweg 4, 1.
Hesse, Paul, Venedig, Calle della Bissa 5448.
Hofimann, Dr. Hans, Jena, Zool. Inst. der Univ., Neugasse 25.
Hofmann, Dr. Eduard, Bonn a. Rh., Universitätshautklinik.
Holmquist, Ewald, Bankkammerer, Helsingborg, Schweden.
Honigmann, Dr. H, L., Magdeburg, Museum, Domplatz 5.
Hydrobiologische Anstalt der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft, Plön.
Jaeckel, Dr. S., Charlottenburg, Sybelstrasse 30.
ickeli, Dr. Carl Friedrich, Hermannstadt, Großrumänien.
oachimsthalsches Gymnasium, Naturw. Samml., Templin.
ooss, Carlo H., Stuttgart, Seestraße 64.
Israel, Wilhelm, Apotheker, Gera-Untermhaus, Kreuzapotheke.
Kleindienst, Clemens, Chemnitz, Wiesenstraße 10,1.
Klett, B., Mittelschullehrer, Mühlhausen i. Thür.
Klocke, F., Lehrer, Dessau, Schillerstraße 10.
Köhler, Anton, Notar, Saaz, Böhmen.
Kolasius, Helmuth, Eberswalde, Bantstraße 34, 1.
Kolb, M., Lehrer, Hüttenkirchen, Post Bernau, Oberbayern.
Kroat. Zoolog. Landesmuseum, Zagreb (Agram), Demetrova ul. 1.
Künkel, Carl, Prof., Heidelberg, Mittlerstraße 44.
Kuscer, Dr. & Zagreb, Kroat. Zool. Landesmuseum, Deme-
trova ul. 1.
Library of tlie University, Cambridge, England.
Liedke, Bernhard, Königsberg i. Pr., Traghauser Pulverstr. I1.
Löbbecke Museum, Düsseldorf, Schloßufer 41.
Lohmander, Hans, stud. phil, Lund, Schweden, Magnus Sten-
bocksgat 4.
Loewe, ec; stud. ing., Potsdam, Burggraienstraße 33.
Luther, Prof. Dr. Alex., Helsingfors, Finland, Djurgardsvillan 8.
Matthies, cand., Waren-Müritz, Friedrich Franzstraße.
van der Meer Mohr, J. C., Buitenzoorg, Java, Instituut voor
Plantenziekten.
Melde, R., Buchhandlung, Cöpenick.
Miller, Prof,, Konrad, Stuttgart, Stafilenbergstraße 54.
Modell, Hans, stud. jur., München, Neues Institut.
Müller, Eugen, Lehrer, Lindenthal bei Leipzig, Heerstraße 13,1.
Museo de Cieneias Naturales, Barcelona.
Museum der Stadt Essen für Natur- und Heimatkunde, Esseın,
Burgplatz 1.
Musdum d’histoire naturelle, Geni.
Museum für Natur- und Heimatkunde, z. H. des Dir. Proi. Dr,
Mertens, Magdeburg. Domplatz 5.
— 153 —
Nathan, Hans, cand. geol., Speyer, Eichamt.
Naturaliensammlung, Stuttgart.
Naturhistorisches Museum, Hamburg, Steintorwall.
Naturhistorisches Museum, Lübeck.
Naturhistorisches Museum, Mainz.
Naturhistorisches Museum, Wiesbaden.
Nordgaard, O., Direktor der Biolog. Station, Trondhjem, Norw.
Odhner, Dr. Nils Hj., Stockholm 50, Akademiens Riksmuseum.
Oostingh, Dr. C. H., Konservator für Geologie an der Landbau-
Hochschule, Wageningen, Holland.
Ortmann, Prof. Dr. A. E., Curator of Evertebrates, Pittsburgh,
U. S. A., Carnegie-Museum
Pässler, W., Rektor, Berlin N. O. 35, Braunsbergerstraße 43.
Paravicini, Dr. Eugen, Basel, Laupenring 137.
Pavlovic, Prof. Dr. P. J., Belgrad, Studenicka ul. 8.
Pax, Prof., Dr. Ferd., Breslau, Zool. Inst. d. Univ., Fürstenstr. 100,
Peisker, F. H., Leipzig, Moschelestraße 14.
Petrbok, Jaroslav, Prag, Tschechoslovakei, Nationalmuseum.
Pfeifer, Dr. Julius, Kreisarzt, Einbeck.
Pfeiffer, K., Kassel, Humboldtstraße 25.
Pilsbry, Dr. H. A., Philadelphia, Academy of Natural Sciences.
Polinski, Dr. Wladislaw, Warschau, Polen, Krakowskie Przed-
miescie 26/28, Polskie Panistwowe Muzeum, Przyrodnicze.
Prashad, Dr Baini, Curator of Mollnsks, Indian Museum, Caleutta.
Reinhardt, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. O., Berlin W. 50, Würz-
burgerstraße 8.
Reissner, in Redakteur, Braunschweig. Am hohen Tor 4.
Rijksmuseum van Natuurlijke Historie, Leiden, Holland.
Rolle, Hermann, Berlin W. 39, Speyererstraße 3, Naturhistor.
Institut Kosmos.
Roos, Heinrich, Frankfurt a. M., Liebigstraße 39.
Ross, Dr. E., Blankenese, Godeffroystraße 5.
Rossi, L., Major, Karlovac, Jugoslavien.
Royer, J., Studienrat, Berlin S. 24, Friedrichstraße 129.
Schedel, Josef, Apotheker, München, Augustenstr. 67,11., rechts.
Schermer, E., Lehrer, Lübeck, Spillerstraße 3.
Schlesch, Hans, Kopenhagen-Hellerup, Strandagervej 26.
Schmidt, Dr. Günther, Halle a. S., Kirchtor ].
Schmidt, Rudolf, Bad Münster a. St., Hauptstraße 51.
Schmierer, Bergrat Dr., Theodor, Berlin-Weidmannslust, Diana-
straße 72.
Schreiber, Friedrich, Frankfurt a. M., Rohrbachstraße 57.
Schröder, Frau Luise Wwe., München, Tengstraße 16.
Schulz, Bruno, Glienicke (Nordbahn), Scharnhorststraße 55.
Seidler, August, Hanau, Neue Anlage 7.
Seidler, Julius, Pfarrer, Mainwangen, Baden, bei Konstanz.
Sell, H., Kopenhagen, Blegdamsvej 126.
Seydel, Ernst, Oberlehrer, Forst, Lausitz, Roonstraße 21.
Singer, Dr. K., Bahnarzt, Aschaffenburg.
Society of Natural History, Boston.
Sprick, ]J., Eisenbahninspektor, Oels, Schles , Wartenburgerstr. 14.
- 14 —
Staatsbibliothek Königsberg i. Pr., Mitteltragheim.
Städt. Museum für Natur-, Völker- und Länderkunde, Bremen,
z. H. von Herrn Dir. Dr. Schauinsland.
Steenberg, C. M., Magister, Kopenhagen, Petersborgvej 6.
Steuslofi, Dr. Ulrich, Oberlehrer, Jelsenkirchen, Am Stadt-
sraben 8.
Stoll, Prof. Dr. O., Zürich VII, Klosbachstraße 75.
Sturany, Hoirat Dr. Rudolf, ‚Wien, Hofmuseum, Burgring 6.
Sundler, Berthold, Postexpeditör, Boras, Schweden.
Swabander, Bi Lehrer, Ehsjö, Schweden.
Tetens, Arnold, Ingeni. ur, Danzig-Heubude, Dammstraße 16.
Tomlin, J. R.le B., St. Leonards-on-Sea, England, 23 Boscobel Road.
Tromsö Museum, Norwegen.
Ullerich, Karl, Charlottenburg, Röntgenstraße 11.
Universitäts-Bibliothek Kopenhagen.
Universitäts-Bibliothek Leipzig.
Wächtler, Walter, Lehrer, Mylau i. Voigtland, Wehrghssoh 10.
Wägele, Heinrich, Hauptlehrer, Stuttgart, Lisztstraße 65.
Wagener, Dr. T., 'Berlin- Halensee, Lützowstraße 2,11.
Walker, Bryant, Detroit, Mich“, US, "A! /Dime Bank Building.
Weber, Alois, Benediziat, München, Tumblingerstraße 7,1.
Wehner, Karl, Aschaffenburg, Brentanostraße 19,11.
"Wenz, Dr. W,, Frankfurt a. M., Gwinnerstraße 19.
"Wertheim, ]., Berlin-Grunewald, Rent: 16.
Wetterauische Gesellschaft für Naturkunde, Hanau.
Wohlberedt, Otto, Triebes, Thüringen.
Wohlstadt, R., cand. geol., Hamburg, Min.-Geol. Inst.. Lübeckerstr.
Wüst, Prof. Dr. Ewald, Kiel, Geol.‘ Institut der Univ.
Zimmermann, Leutn. der Res., Berlin-Grünewald,. Kunostraße 57.
Zinndorf, Jakob, Offenbach a. M., Ludwigstraße 20.
Zoological Survey of India, Indian Museum, Kalkutta.
- Zool. Abt. des Ungar. Nationalmuseums, z. H. von Herrn Dir.
Dr. K. Kerticz, Budapest.
Zool. Institut der Universität Breslau.
Zool. Institut der Universität Zürich.
Zool. Museum der Universität Kiel.
Zwanziger, Georg, Realschulassistent, Hof a. S., Bayern, Post-
straße 3, 111:
Zwiesele, Prof. Dr. An Stuttgart, Albertstraße Ib.
Gesellschaften, mit denen die Deutsche Mal. ‚dies. 1 im
Schriftenaustausch steht. R
Academy of Natural Sciences, Philadelphia, Pa. U.S.A.
Real Sociedad Espaniola de Historia Natural, Madrid, TERRA |
Naturhistorisches Museum, Wien, Burgring 6;
Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr W. Wenz.
Druck von P. Hartmann in Schwanheim a.M
Kommissionsverlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a, M.
Ausgegeben : 28. November 1922,
19SSENII0H ‘'SeerH}
Sn unseren Mitgliedern den. Erwerb malakozoologischer
iteratur zu erleichtern, werden wir von Zeit zu Zeit Angebote
on Büchern beilegen, die die Gesellschaft zur Abgabe an ihre
itglieder erworben hat.
Angeboten von abgebbarer Literatur von Seiten unserer
itglieder. sehen wir gegebenenfalls entgegen.
Der. Preis voii Heit"I’der
Abhandlungen des Archivs für Molluskenkunde,
7 H. e. Ihering, Phylogenie und.System der Mollusken
Erhöht sich auf M. 250.— für Deutschland, Deutschösterreich,
Engarn; Polen, Rußland. Für Tschechoslowakai, Finland, Jugo-
slavien und Rumänien 100% Aufschlag, für das übrige Ausland
200 "In ‚Aufschlag.
. Mitglieder der D. M. G., die auf die AbhandInngen des
Bivs subskribieren, genießen einen Rabatt von 25", sub-
skribierende Nichtmitglieder | 15%, Mitglieder bei Abnahme ein-
1er. Hefte 10 "fu.
| B
4 Br Die Präigs älterer EA der Zeitschrift, von denen für
u nsere Abonnenten 25°/o abgehen, sind 2. Zt. (November 1922):
1 Jahrgang der Reihe 1881—1912 (mit Ausnahme der erschöpften
- Jahrgänge 1884, 1891 und 1904 und der unvol ständigen
E: eher, 1889, 1896 und 1905): M. 30, resp. Franken {Lire,
eseten) 6.25, Schill. 5, Guld. 3, Kron. 4.50, Doll. 1.10.
En: der Reihe 1913--1917: M. 40, resp. Fr. (Lire, Pes.)
9,50, Schill. 7%, Guld. 4.25, Kron. 6.5, Doll. 1.80.
A 1 Jahrgang der Reihe 1918— 1920: M. 50, resp, Fr. (Lire, Pes.)
12.50, Schill. 10, uuld. 5.75, Kron. 9, Doli 2.50
3 ne der Reihe 1921: 22: M. 100, resp. Fr: (Lire, Pes.)
12,50, Schill. 10.—, Guld. 5.75, Kron. 9, Doll. 2.50.
ußerdem- sind einige Jahrgänge der Jahrbücher der deutschen
- malakozoologischen Gesellschaft in wenigen Exemplaren
vorhanden, zum Preis von je M. 200, resp. Fr. (Lire, Pes.)
1280 ‚Schill. 10, Guld.+5.75, Kron. 9, Doll; 2.50.
B: - Bestellungen der Mitglieder sind. ohne Vermittlung von
E guhandhengen zu richten an
> “Deutsche Malakozoologische Gesellschaft
Frankfurt a.M,,
07. Postscheekkonto: Frankfurt 52 187.
Anfragen Feier senschaltiicher Art, zu deren Beantwortung
„Herausgeber gerne ar sind, bitten wir Rückporto bei-
N zufügen. Wr k
(Forts. siehe S. 4.)
ee
Große Sammlung
palaearklischer Binnenschnecken
sowie westafrikanische (auch marine) 4
um 1500 Dollars zu verkaufen. ”.
Näheres durch Lu
Er en Venedig, oo della RR Se
Zu verkaufen: :
Fr. Sandberger,
'Die Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens
Text und Tafeln. Wiesbaden 1863.
Angebote richte man an die Schriftleitung.
W Dia) .
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12 bezw. 14 Schubladen verschiedener Höhe. zu ver-
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Luxemburger Allee = '
re
Zur Beachiung!
DR Verfasser sind für den Inhalt ihrer Arbeiten allein 4
verantwortlich. R
Von ihren Arbeiten stehen den "Verfassern 25 Sean 3
abdrücke kostenfrei zur Verfügung. Für. weitere Exemplare und
besondere Ausstattung kommt der Selbstkostenpreis in An-
rechn ıng. Darauf bezügliche Wünsche bitten wir bei Rück- -
sendung der Korrektur an die Druckerei P. Hartmann in 73
Schwanheim (bei Frankfurt a M.) bekannt zu geben.
Die Arbeiten kommen im allgemeinen in‘ der Reihenfolge w
ihres Einlaufes zum Abdruck, wobei jedoch die Arbeiten der
Mitglieder der Deutschen N elt Gesellschaft einen
Vorzug genießen. |
In den Manuskripten, die in gut leserlicher Schrift, am
besten in Maschinenschrift.abgeiasst sein LEERE ER sind folgende
Unterstreichungen anzuwenden: |
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Wichtige Dinge: . gesperrt
Ueberschriften: ——————— fett.
Die Kosten für Textänderungen bei der Korrektur lllen
dem Verfasser zur Last. |