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Nachrichtsblatt
der Deutschen
Halakozoologisehen Misehaft.
Zweinnddreissigster Jahrgang.
R e d i g i r t
von
Dr. W. Kobelt
in Sehwanheim (Main).
fRANKFüRT AM JUAIN.
Verlag von MORITZ DIESTERWEG.
1900.
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Druck von Peter Hartman n, Schwanheim a. M.
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Inhalt.
Seite.
BSUger, Dr. Z>., Archidiakonus ür, Ad. Schmidt, Nekrolog . . 1
Martens, Ed, ron, Ober Land- und Sflsswasser-Schneckcn von
Sumatra 3
Schedel, J., ein lebendes Exemplar von Pleurotomaria beyrichi . 18
Laesekij F., Helix candidula Stud. im Huy 19
Kobeltf Dr. W., ein neuer Clavator 21
Möüendorff, Dr. 0. von, zwei neu Amphidromus aus Annam . 22
Martens, Ed. van, über einige Landsebnecken aus Mittel-Italien 32, 65
Bayern, Prinzessin Therese ron, im Jahre 1898 auf einer Reise
in Südamerika gesammelte Mollusken (Mit Tafel). ... 49
Seil, H., Verzeichniss der im Torfmoor auf Bispeengen bei Kopen-
hagen vorkommenden Mollusken 59
Gredler, V., Nekrolog (von P. Lorenz Fuchs) 63
Simroth, Dr. H., über einige Nacktschnecken von Montenegro
und Corsica 77,97
Brusina, Prof. Spir, zur Molluskenfauna des Mittelmeers ... 86
Mollendorff, Dr. 0. von,, Landschnecken von den Inseln Tsushima
und Iki, Westjapan 107
Dybbwski, Dr. W., Beobachtung über das Wachsthum der Limnaea
stagnalis, L. — III
Riemenschneider, C, Malacologische Notizen 114
Möllendorff, Dr. 0. von, zur Binnenmollusken-Fauna Annams III 117, 129
Martens, Ed. ron, über einige Landschnecken aus dem südwestl.
Marocco 121
Dyhowski, Dr. W., Beschreibung der Terebratula Grewingkii n.
sp. aus der Kreideformation Lithauens 139
Dybawshi, Dr. W., Beschreibung einer Hinterkiemer-Schnecke
aus dem Baikal-See (Ancylodoris baicalensis). Mit Taf. 2 143
Möüendorff, Dr. O. von, Blanfordia A. Ad. . . , 153
, Adelopoma, Doer 154
Seil, H., Assiminea grayana, Leach. Eine neue Art für die Fauna
Dänemarks 155
Kobelt, Dr. W., eine neue Levantina 156
Möüendorff, Dr. 0. ron, über einige Nomenclalurf ragen ... 161
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dem Studiuri) iter -./ftieolo^ie: 7ti , widmen. Dies geschah
von 1832—35 an der Universität Halle. Nach seiner
Universitätszeit wurde er Hauslehrer, dann Hilfsprediger
und zugleich Zeichenlehrer am Domgymnasium in Halber-
stadt. In der Zeichenkunst, einem Erbtheil von seiner
Mutter, das auch wieder auf seinen Sohn übergegangen
ist, hatte Schmidt eine ganz hervorragende Begabung; er
war ein Meister bildlicher Darstellung naturhistorischer
Gegenstände und hat alle Tafeln zu seinen zahlreichen
Arbeiten selbst gezeichnet. 1846 wurde er Diakonus zu
St. Stephan! in Aschersleben, zwei Jahre später Archi-
diakonus. und diese Stellung hat er bis wenige Jahre vor
seinem Tode bekleidet.
Angeregt durch den Fossilreichtum der Halberstädter
Gegend beschäftigte sich Schmidt zuerst eingehend mit den
Versteinerungen des Liassandsleins, dann aber wandte er
sich mit Feuereifer dem Studium der Mollusken zu,
wobei er den Landschnecken eine besondere Vorliebe ent-
gegenbrachte und u. a. die Bezeichnung Stylornmatophoren
in die Wissenschaft einführte. Seine Lieblingsgattung war
das formenreiche Genus Clausüia^ über das er eine kritische
Bearbeitung der europäischen Arten, ein heute noch muster-
gültiges Buch voll trefflicher Beobachtungen, und 1868 ein
, System der europäischen Glausilien und ihrer nächsten
Verwandten* schrieb. Von ihm zuerst beobachtet und
mit ihrem wissenschaftlichen Namen belegt wurde auch
die schädliche Rübennematode Heterodera schachti. Später
wandte er sich ausschliesslich dem Studium der Systematik
der Diatomeen zu; sein Atlas, das beste, was auf diesem
Gebiete der Botanik existirt, schliesst mit einer 212. Tafel
ab und bringt etwa 6000 Originalzeichnungen der wunder-
bar gestalteten Kieselpanzer dieser kleinen Algen.
Die Verdienste Schmidts um die Wissenschaft haben
ihm 1890 den philosophischen Ehrendoktor der Universität
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Halle eingetragen. Als Theologe freisinnig, als Forscher
streng wahrheitsliebend und peinlich genau, war er als
Mensch eine überaus Uebenswürdige Persönlichkeit. Mit seiner
Hingabe för die Wissenschaft und seiner nie rastenden
Tfaätigkeit verband er einen heiteren Sinn und ein auf-
richtiges Vergnügen am geselligen Verkehr mit Gleichge-
sinnten. Es ist ihm beschieden gewesen, ein hohes Alter
zu erreichen und fast bis an's Ende seines Lebens im
Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte zu
bleiben. Bttgr.
lieber Land- and SBsswasser-Schnecken aas Snmatra.
Von
E. V. M a r t e n s.
Gustav Schneider, ein Sohn des bekannten gleich-
namigen Inhabers des zoologischen Comptoirs in Basel,
hat in den Jahren 1897—1899 in dem nordöstlichen, der
Hatbinsel Malakka gegenüberliegenden Theil von Sumatra
gesammelt und zwar
1) im Sultanat De Ii und in Langkat, namentlich
bei Belawana-Estate in der Landschaft Terbanjawan
und in der Landschaft Sukaranda (hoU. Soekaranda
geschrieben) in Ober-Langkat, auf der linken Seite des
Wampa- oder Langkat-Flusses in der Nähe von Pokorok,
und am Sinabung, einem i2417 Met. hohen Vulkan im
Hinterland von Deli auf der Karobutaku-Hochebene.
2) In den Ra ja h -Bergen, besonders am Simbolon,
einem 1400 Met. hohen Berg im Innern des Rajah-Landes
nahe bei Pomatan-Raga. Dieses Gebiet war noch von
keinem Europäer betreten.
8) Bei T o n g g i n g am nördlichen Becken des T o b a-
Sees in der Mitte zwischen der Osl- und Weslküste, mit
Ausfluss zur Ostküste.
1*
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— 4 -
4) Im Sultanat Indragiri in der Mitte der Ostküsle
von Sumatra am gleichnamigen Fluss, östlich von den
Hochlanden von Padang, und zwar besonders in der Land-
schaft Djapura, am obern Flusslauf, fast im Centrum von
Sumatra, wohin bis jetzt nur einzelne Pflanzer und noch
kein Naturforscher vor Gust. Schneider vorgedrungen ist ;
hier liegen die Seen Danau Baru und Danau Kotta.
5) Am Laut-Tador (Heiligen-See) in der Land-
schaft Tandjong-Kassan, Abtheilung Batu-Bahra.
All diese Gegenden liegen nördlich von der Route
Palembang-Benkulen , auf welcher ich 1862 in Sumatra
gesammelt habe. Für die Kennzeichnung und Literatur
der schon bekannten , sowie för ihr sonstiges Vor-
kommen auf Sumatra darf ich wohl auf meine zwei früheren
Arbeiten vorweisen : Landschnecken der Preussischen Ex-
pedition in Ostasien 1867, Landschnecken und Süsswasser-
Mollusken des indischen Archipels in M. Weber' s
Zoologischen Ergebnissen einer Reise in Niederländisch-
Ostindien und 1897, sowie auf die Mittheilungen von
G. Bock in Proc Zool. Soc. 1881 und Bruno St ru bell
im Nachrichtsblatt d. deutsch. Malakoz. Gesellschaft 1897.
Von den neuen Arten dürften von besonderem Interesse
sein die beiden durch schiefe Falten ausgezeichneten Cydo-
phorus vom Fusse des Vulkans Sinabung, die drei lang-
gestreckten Unionen und die grosse Corbicnla.
Pneumopomen.
1. Cyclophorus egregius n.
Testa subd''presse turbinata, modice umbilicata, solida,
confertim spiralittu* striata, superne plicis antrorsum decur-
rentibus levibus sculpta, ad periplieriam subcarinata. infra
convexa et lineis nonnullis spiralibiis elevatis exarata,
virescenti-fuscn vel castanoa, infra pallidior; anfr. o. (res
priores convexi apicein proniinonteni formantes, seqiienles
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— 5 -
supra convexiusculi, sutura paulum impressa, ultimus ad
aperturam non descendens; apertura parum obliqua, sub-
circularis , peristoma crassum , breviler reflexum , roseo-
carneum, margine columellari verticali, prope Insertionen
attenuato.
D. maj. 57, min, 43 V2, alt. 38; ap. d. incl. per. 32, alt. 29 Va Mill.
63^2, 46 Va, 42; 35, 34
Am Fusse des Vulkans Sinabung, Baltaker-Berge
(nro 14). Aehnlich G. eximius Mouss., aber durch die
Skulptur der Oberseite, schief nach vorn herablaufende
wellenartige Falten statt der Spiralkiele, gut verschieden.
Diese Falten sind übrigens nicht sehr stark und ver-
schwinden eine Strecke vor der Mündung völlig. Auch
die Farbe des Mündungssaumes ist verschieden, roth bei
unserer Art, weiss bei C. eximius.
X 2. Cydophorus tuha Sow. Rajahberge; am Toba-See.
X 3. Ct/clophorus pliciferus n.
Testa subdepressa, latiuscule umbilicata, subcarinata,
superne plicis antrorsum descendentibus sat conferlis sculpta,
periostraco luride fusco tecta, inferne obsolete spiratim
striatula, nitida, ad peripheriam fusca, versus umbilicum
pallide flava; anfr. 4*/«, tres priores convexi, apicem pro-
minentem formantes, sequentes convexiusculi, sutura paulum
impressa, ultimus ad aperturam non descendens; apertura
magna, paulum obliqua, subcircularis , peristomate late
expanso et reflexo, caeruiescenti-albo, margine columellari
obliquo.
D. maj. 50, min. 35, alt. 34; ap. incl. per. d. 29, alt 26 Mill.
41, 32, 29; 24, 22
Am Fusse des Vulkans Sinabung, Battaker-Berge,
bei Sukaranda und in den Rajahbergen.
Diese neue Art verhält sicii zu G. tuba Sow., wie
C. egregius zu eximius, sie ist ihm im allgemeinen Habitus
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— 6 —
sehr ähnlich, aber durch die schiefen Falten der Oberseile
gut verschieden; bei dieser Art reichen die Fallen bis zur
Mündung.
4. Cydophorus perdtx ßrod. Sinabung und Deh.
5. Crossopama albersi Pfr.
Cyclostoma Albersi Pfeiffer Zeitschrift f. Malak. 1847
p. 151; Chemnitz ed. nov. Cyclosloma p. 197, Taf. 28,
Fig. 1—6; Pterocyclos Alb. Pfr, monogr. Pneumonop.
I p. 45; Reeve conchol icon. vol. XIV, Pteroc. flg. 9.
Sukaranda am obern Lankat und Sinabung in den Battaker-
bergen. 3 Exemplare gut übereinstimmend mit dem Original-
Exemplar in der Albers'schen Sammlung; die rinnenformige
Vertiefung der Naht, welche für diese Art charakteristisch
ist, steigert sich mehr oder weniger nahe der Mündung
bis zu völliger Lostrennung. Der schon von Pfeififer be-
schriebene und abgebildete Deckel zeigt, dass diese Art
zu Grosso poma gehört, womit auch der sehr weite Nabel
übereinstimmt. Bis jetzt war das Vaterland dieser Art
nicht bekannt; Reeve loc. cit. hatte wohl die Khasiaberge
in dem Grenzbezirk von Vorder- und Hinter-Indien als
solches angegeben, was aber weder bei Nevill handlist of
Mollusca in the India-Museum I 1878 noch in der Con-
chologia Indica von Hanley und Theobald Bestätigung fand.
5. Opisthoporus rostellatus Pfr. Unter-Lankat.
6. Alycaeus (Orthalycaeus) sumatranus n.
Tesla modice umbilicata, globoso-conoidea, rubello
ciiierascens, apice auranlio, dense costellata; anfr. 4 con-
vexi, ultimus prope aperturam inflatus, tubulo suturali
elongato circa V« circuitus <'Ccupante tenui albo instructus,
dein strictura valida, latiuscula, alba, levius costulata
angustatus, tum rursus inflato-varicosus et usque ad aper-
turam leviter costellatus ; apertura diagonalis , circularis,
peristomate distincte duplice, interno recto, continuo, ad
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— 7 -
angulum superiorem insertionis paulum sinuato, extemo
extenso, piano, disjuncto, ad marginem columellarem auri-
calatim truncato, fauce subaurantia.
Diam. maj. 5, min. 4, alt 4Vs, apert. diam. 2 Mill.
Unter-Lankat.
Kleiner und verhältnissmässig niedriger als AI. jagori,
der wohl auch auf Sumatra vorkommen dürfte, da er in
Java und in Malakka gefunden ist, und von diesem durch
die lange Nahtröhre leicht zu unterscheiden; viel grösser
ist die Aehnlichkeit mit AI. vulcani Blanford aus Hinter-
indien, welcher sich aber durch stärkere Rippen, etwas
niedrigere Gestalt und dadurch unterscheidet, dass die
Einschnürung viel näher hinter der Mündung ist.
7. Pupina bilobata n.
Testa ovato-oblonga, nitida, fiilva, spira convexo-
conica, sulura complanata; anfr. 6, convexiusculi, ultimus
paulum depressus; apertura subverticalis, paries aper-
turalis lamina distincta transversa crassiuscula concava
superne in plicam angularem intrantem, infra in lobum
externum canalis et in plicam columellarem transeunte
munitus; margo externus supra attenuatus; recedens, dein
incrassatus, basalis arcuatus, columellaris ad incisionem
longam augustam attenuatus.
Long. 11, diam. 6, apert. incl. perist. alt. 4Va, diam. 4 Mill.
Sukaranda, Ober-Lankat.
B. Stylommatoplioren.
8. Nanina (HemipUcta) Humphreysiana Lea, * ein braunes
und ein blass gelb gefärbtes Exemplar: Rajahberge und
am Toba-See.
9. — — densa A. Ad. var. atrofusca Alb., ebenfalls in
einer dunkleren und in einer blassgelben Farben Variation,
erstere von Sinabung und letztere von den Battaker-
bergen.
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— 8 —
10. — — vielleicht granaria Bock Proc. Zoo). Soc. 1881
Taf. 55, flg. 1. Sinabung.
11. — — tnaarseveeni Bock ebenda Taf. 55. flg. 2.
Sinabung und Deli.
12. MacroeUamys malaßcana Pfr. Sukaranda.
13. Macrochlamya convallata Bens. var. rufofusca n.
Der typischen convallata von Hinterindien (Pfeiffer
novitat. I Taf. 36. flg. 14-16, Theobald und Hanley
conchologia indica pl. 88, ßg. 2, 3) sehr ähnlich, aber
nicht gelb , sondern schön rothbraun , verhältnissmässig
wenig niedergedrückt, eng gewunden, nach aussen von
der Naht etwas gefaltet, wie so viele Macrochlamys, sehr
glänzend, 11 Mill. im gi-ossen, 9V> im kleinen Durchmesser,
7 hoch, Mündung 5 breit und kaum 5 hoch. Sukaranda.
Pfeiffer sagt, dass die Naht nach aussen von einer be-
stimmten Kante unigeben sei und darauf scheint sich auch
der Artname zu beziehen; mir scheint das aber eine
optische Täuschung, durch den lebhaften Glanz, der ja
nach der Stellung gegen das Licht sich abgrenzt, veranlasst,
denn beim Hin- und Herwenden verschwindet die ver-
meintliche Kante ganz. Ich würde die vorliegende Schnecke
für die ziemlich verschollene convoluta Desh. (Perus.sac.
pl. 87, fig. 2) aus Sumatra halten, wenn nicht in der
Beschreibung I p. 401 bei bedeutenderer Grösse (16 Mill.)
5 Windungen angegeben wären, wahrend die vorliegende
schon deutlich 6 zeigt.
14. Hdix (Chloriiis) sp., unvollständig, zunächst an breviseta
Pfr. aus Siam erinnernd.
15. Amphidromus semifrenatus n.
Eine eigenthümliche, zwischen porcellanus und suma-
tranus sich einschiebende Form, sie hat mit porcellanus die
schlankere Gestalt gemein, in einzelnen Exemplaren auch
die zwei ziemlich breiten braunen Bänder an der Unter-
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— 9 —
Seite; dagegen ist die Oberseite der letzten Windung und
der sichtbar bleibende Theil der früheren mehr dem suma-
tranus ähnlich, blass grünlich oder bläulich weiss, mit
kleinen blassbraunen Flecken in einer oder zwei Spiral-
reihen. Die letzte Windung ist durchschnittlich lebhafter
gelb gefärbt als die beiden Arten, die braunen Bänder
derselben können mehr oder weniger verschwinden^ aber es
bleibt dann von dem untersten noch ein schmales
schwarzbraunes Bändchen übrig, das sich um
die Einfügungsslelle des Golumellarrandes
schlingt und sich auf die Aussenseite des
Mündungsrandes bis zur halben Höhe desselben
fortsetzt. Einzelne Exemplare sind im Uebrigen ganz
einfarbig gelb , zeigen aber doch dieses dunkelbraune
Golumellarbändchen und diesen dunkelbraunen Streif aussen
hinler dem Umschlage des weissen Mündungsrandes, und
ein solches findet sich weder bei sumatranus noch por-
cellanus, soweit die mir vorliegenden Exemplare, 3 von
sumatranus, 16 von porcellanus zeigen.
Es fallen drei Zeichnungsvarietäten auf:
a) Zwei braune Bänder an der Unterseite, 2 Reihen blasser
Flecken auf dem sichtbar bleibenden Theil der früheren
Windungen. Deli (Pr. L. Martin).
b) Bänder der Unterseite verschwindend, mit Ausnahme
des schmalen um den Columellarrand ; von den zwei
Fleckenreihen der oberen Windungen in einem Exemplar
beide gleich deutlich, bei dem andern auf der vorletzten
Windung verschwunden, auf den zwei früheren sehr
blass. Sukaranda, Ober-Lankat, Schneider.
c) Einfarbig gelb, nur das angeführte braune Bändchen
um den Columellarrand und hinter dem Mündungsrand
vorhanden. Sukaranda, Ober-Lankat.
16. Prosopeas holosericeum ß(Htg Sukaranda.
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— 10 —
17. Subulina octona Chcmn. Deli.
I
i
18. Vaginidus sp.
C. Ijimnaeiden.
19. Ldmnaea javanica var. angustior Marts. und var.
intutnescens Marts.; beide von Unter-Lankat.
20. Isidora sumatrana Marts. Sinabung.
21. Planorbis indicus Bens, (exustus Desh.) Unter-Lankal.
]>• Prosobranolien.
22. Ampuüaria ampuUacea L. var. sumatrensis Dunk.
Phil. Belawan.
23. Vivipara javanica Busch, Unter-Lankat und Belawan.
24. Vivipara sumatrensis Dunk. Unter-Lankat, Rajah-
Berge, Danau-Baru und im heiligen See bei Batu-Bahra,
(hier nur klein, 18 Mill. lang, 14 im Durchmesser,
Mündung 10 Mill., sehr schief), also weit verbreitet
in Sumatra.
25. Mdania (Brotia) episcopalis (Lea) Brot Melanien,
Belawan-Fluss. Diese Art ist mit M. Sumatrensis Brot
und M. variabilis Bens, (varicosa Troschel) nahe ver-
wandt. Sie kennzeichnet sich durch die sehr schief
vorlaufenden wenig zahlreichen Rippen, (9 auf der
Windung), welche wie ihre Zwischenräume» glatt sind,
ohne Knoten oder Einkerbungen ; Farbe kastanienbraun.
26. Melania indragirica n.
Testa turrita, flavido-fusca, tuberculis acutis uniseriatis in
medio anfractuum, superius liris spiralibus quatuor subasperis,
angustis, suprema minore cincta, anfr. superstites 5, sutura
sat impressa cincti, ultimus basi convexus. liris 4 validioribus
sublaevibus sat distantibus sculptus. Apertura ovata, basi
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— 11 —
angulatün producta, margine externo bene arcuato, margine
columellari obliquo, siibstricto, incrassato, albo
a) Long. 35, diam. 15 Vi« apert. long. 13, lat. 9 Mill.
b) , 33 . 14 , , 12 , 8 .
Indragiri-Fluss.
Steht zwischen M. sumatrensis Brot und papillosa
Marts. gewissermasscn in der Mitte; von sumatrensis
unterscheidet sie sich dadurch, dass die Vertikalrippen zu
fast unmerklichen Anschwellungen reduzirt sind, dagegen
ihr unteres Ende als scharfer Knoten ausgebildet ist, von
papillosa dadurch, dass die drei oberen Spiralreihen zu
schmalen zusammenhängenden nur hie und wieder etwas
höckerartig anschwellenden Spiralleisten geworden sind,
die vierte dagegen von viel stärkeren spitzen Knoten gebildet
wird. Ein Deckel ist an den mir vorliegenden Exemplaren
nicht mehr vorhanden; die Art gehört aber dem ganzen
Habitus nach zur Untergattung Brotia Ad. (Palaeomelania
Sarasin).
27. Melania stricticosta Marts. var. (vgl. Weber's Süsswasser-
Mollusken S. 39, Taf. II, flg. 23). ßelawan-Fluss.
Gethürmt, mit ziemlich breiten grade verlaufenden
starken Vertikalrippen, die ganz nahe an der oberen Naht
beginnen und kurz vor der unteren aufhören, sie sind so
breit oder stellenweise etwas breiter als ihre Zwischen-
räume auf der drittletzten Windung, fangen aber schon
gegen Ende der vorletzten Windung an zu verschwinden
und treten auf der letzten Windung nur noch ganz einzeln,
schwächer und in unregelmässigen Abständen auf. Von
Spiralskulptur ist auf den früheren Windungen nichts zu
sehen, gegen das Ende der vorletzten tritt eine Spiralfurche
dicht über der untern Naht auf und setzt sich auf die
letzte fort, wo noch zwei weitere Spiralfurchen unterhalb
der ersten dazukommen. Das Profil der Windungen ist
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— 12 —
geradlinig, die Naht eingedrückt und ihr unterer Rand
mehr vorspringend als der obere. Mündung schmal eiförmig,
oben spitz, unten sehr massig vorgezogen, innen bläulich.
Nur ein Exemplar vorhanden, von Belawan, 29 Mill.
lang (5 Windungen erhalten) und unten 11 im Durch-
messer; Mündung 11 lang und 5Va breit. Da kein Deckel
vorhanden, ist es unentschieden, zu welcher Unterabtheilung
sie zu stellen sei; doch spricht die Gestalt der Mündung
mehr für die Gruppe der M. tuberculata (Melanoides).
Von M. perplicata Brot, an die man zuerst denken möchte,
unterscheidet sie sich entschieden durch den Mangel der
Spiralfurchen auf den früheren Windungen und auf der
oberen Hälfte der letzten. Auch scheint sie nach oben
weniger stark sich zu verengern. Von der Mehrzahl meiner
Exemplare von M. stricticosta unterscheidet sie sich durch
die gar nicht convexen Windungen und die dichter ge-
stellten Rippen ; da aber einige (siehe die oben citirte
Figur) ihr doch hierin nahe kommen, so bezeichne ich sie
vorläufig als eine Abart derselben.
28. — (Melanoides) tuberculata Müll. var. virgulata Q. G.
und var. seminuda Marts., Belawan-Fluss.
29. — (Plotia) scabra Müll. var. spinulosa Lam. und var.
nodosocostata Mouss. Belawan-Fluss.
30. — (Tiaropsis) Bocki Brot Sinabung.
31. — (Tarebia) lineata Gray var. semigranosa Busch.
Belawan-Fluss.
32. Canidia Tefnminkiana Petit, Toba-See.
Auch dieser Fundort zeigt, dass Canidia, obwohl eine
Rhachiglosse, doch eine ächte Süsswasserschnecke und nicht
an die Nähe des Meeres gebunden ist.
Bivalven.
33. Anodonta expressa n.
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- 13 —
Tesla compressa, ambitu elliptico-ovato, antice bene
rolundala, postice obtuse alata, margine posteriore superiore
oblique descendente, margine ventrali medio recto, posteriore
saccato arcuatim ascendente; facies externa concentrice
striatula, nitida; vertices complanati, undulatim sculpti, in
V5 (juniores in V*) longitudinis siti; facies interna marga-
ritacea, caerulescens, versus umbones luride aurantia.
a) long. 118, alt. veriicum 53, alt. alae 69 diam. 27 Mill.
b) 103 45 55 22 Va
c) 88 35 47 18
d) 68 27 37 12
See Danau-BarU; Indragiri, Sumatra.
Nächstverwandl mit A. exilis Lea aus Siam und A.
polita Mouss. aus Java, aber im erwachsenen Zustand
sogleich durch die beträchtlichere Höhe der hintern Hälfte
zu unterscheiden. Die 4 mir vorliegenden Exemplare
bilden eine Altersreihe und zeigen, dass das Verhältniss
der Höhe zur Länge mit dem Alter merklich zunimmt;
die zwei jüngeren Exemplare, c und d, erinnern noch
sehr an A. polita von Java, namentlich ist auch bei c die
breite helle Randzone ebenso vorhanden, aber der ünter-
rand ist doch nach hinten schon stärker convex, etwas
ausgesackt, und der obere Theil des Hinterrandes, von
den Flugein an, steigt stärker herab. Bei den älteren, a
und b, ist beides in noch höherem Grade der Fall. Die
Aussenseite erscheint bei den jüngeren etwas matter,
glänzt aber bei den älteren, die dunkel braun gefärbt sind,
ebenso wie bei den zwei genannten Arten.
34. Pseudodon vandefnbmchianus Lea, in etwas abweichen-
den Formen, die ich doch nicht mit eigenen Namen
bezeichnen möchte, vom Belawan-Fluss, Wampa- oder
Lankat-Fluss und vpn den Rajah-Vorbergen.
35. Unio hageni Strubell (Sumatrensis Lea, non Dunker,)
Wampa-Fluss und Indragiri-Fluss. Die Exemplare von
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— 14 —
Indragiri» in Spiritus aufbewahrt, zeigen eigenthümliche
ringförmige Auflockemngen der Sdialenhaut. Etwas
Yariabel in der Form, das grösste Stück 59 Mill.
Länge, 33 Wirbelhöhe, 37 Flugelhöhe, 23 Querdurch-
messer, die Wirbel in Vs der Länge und ist innen
, lebhaft orangefarbig.
36. — - pdkmbangensis Strubeil. Wampa- oder Lankat-
Fluss. Länge 59, Wirbelhöhe 21 , Flügelhöhe 22,
Querdurchmesser 13 Mill. Wirbel in V* der Länge.
36 b. — — var. pahumbaänsis. Unterscheidet sich durch
verhältnissmässig kürzere und nach hinten mehr sich
erhebende Gestalt, sowie dadurch, dass die von den
Wirbeln nach hinten herabsteigende Kante sehr bald
verschwindet, so dass sie nur in der Umbonalgegend
deutlich ist. Länge 53, Wirbelhöhe 19, Flügelhöhe
23, Querdurchraesser 13 Mill; Wirbel in der Länge.
Der Schnabel ist bei dieser Varietät, wie bei dem
typischen U. palembangensis , etwas nach abwärts
gerichtet, indem der obere Rand desselben schief ab-
fällt, der untere fast horizontal verläuft, während bei
dem nahe verwandten U. sumatrensis Dunk, der untere
Rand hinten fast so stark aufsteigt , als der obere
abfällt, so dass der Schnabel gerade nach hinten
gerichtet ist.
37. ünio pressirostris n.
Testa elongata, concentrice striatula et distanter lirata.
obscure fusca, antice inflata, rotundata, postice compressa,
obtuse rostrata, linea angulari a verticibus retrorsum radiante,
marginem non attingente, margine dorsali medio et margine
ventrali subrectis; vertices in Vt long, siti; facies interna
caerulescens, centro pallide aurantio; dentes cardinales
compressi, elongati, margini paralleli, levissime rugulosi,
laterales posteriores elongati, recti.
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— 15 -
Long. 87, alt. vertic. 31, alae 27, diam. 25 Mill.
See Danau Baru, Indragiri, Sumatra. Verhält sich
ähnlich zu U. sumairensis Dunk., wie in Europa ü. flcUy-
rhynchus F. Schmidt zu pictorum.
38. Unio stciatus n.
Testa elongata , compressa , concentrice striatula,
periostraco fusco, opaco. antice breviter rotundato-truncata,
postice elongata, rostrata, ala ascendente humfli, linea
angulari obtusa a verticibus retrorsum descendente, et
pone eam rugulis obliquis descendentibus sculpta, margine
posteriore superiore longe oblique descendente, inferiore
subrotundato , margine venlrali antice modice arcuato,
medio recto, postice leviter ascendente; dentes cardinales
tenues compressi, margini dorsali paralleli, supra oblique
sulcati; Facies interna caerulescens, prope umbones pallide
aurantia. Vertices in V* longitudinis.
Long. 72, alt. vert. 32, alae 39, diam. 17 V« Mill.
See Danau Bura, Indragiri. Nur ein Exemplar,
ziemlich dünnschalig, Wirbel nur in geringem Umfang
ausgenagt.
39. Unio Uxticeps n.
Testa elliptica, inflata, solida, concentrice striatula,
periostraco fusco, opaco, antice rotundata, postice producta,
subrostrata, linea angulari obtusa a verticibus retrorsum
descendente, mox evanescente; umbones iati, vertices
modice prominuli, in circa V« longitudinis siti; margo
dorsalis anterior et posterior subhorizontales, posticus oblique
descendens, ventralis leviler arcuatus; dentes cardinales
compressi , subelongati , margini dorsali paralleli, leviter
crenulati ; facies externa coerulescenti-albida, versus umbones
pallide aurantia.
Long. 80, alt. vert. 41, al. 41, diam. 34 Mill.
66 38 32 Va 33
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- 16 —
See Danau Baru, Indragiri. Grösste Anschwellung
des Querdurchmessers bei a merklich, bei b nur wenig
hinter den Wirbeln.
40. Corbicuia Gustaviana n.
Testa cordato-triangularis, solida, sat tumida, poslice
obtuse truncata, costis concentricis validis, duplo angus-
tioribus quam interstitia, sculpta, latere antico et postico
uHra dimidium altitudinis valde declivibus, margine ventrali
bene arcuato , extus nitida , olivaceo-nigrescens , prope
marginem ventralem laete olivaceo- flava, intns alba, cardine
violascente , dentibus lateralibus elongatis , antico infra
distincte arcuato, postico recto intense violaceo.
a) Long. 44, alt. 38, diam. 26 Va Mill.
b) 41V« 40 24
c) 33 32 20
Vertices in longitudinis siti.
Danau Baru. Neben C. javanica Mouss. die grösste
ihrer Gattung in Niederländisch - Indien. Unter den von
mir in der Bearbeitung der Weber'schen Süsswasser-Con-
chylien aufgestellten Artengruppen passt sie am besten zu
G. Trianguläres, (doch nähert sie sich auch schon den D.)
Subaequilaterae , unter welchen namentlich pullata Phil,
und die von derselben nicht leicht zu trennende C. daya-
korum Issel von Borneo ihr nahe kommen. Doch haben
diese verhältnissmässig schwächere und schmälere Rippen,
während umgekehrt G. bocourti Morelet von Saigon breitere
Rippen zeigt als unsere Art, der sie sonst ähnlich ist.
G. ducalis Prime ist stärker ungleichseitig, sonst auch
ähnlich. Der hintere Seitenzahn reicht bei einem Exemplar,
dem grössten, entschieden tiefer herab als der vordere, bei
zwei andern beide ziemlich gleich tief. Die breite lebhaft
gräulichgeibe Randzone der Aussenseite hat unsere Art
mit G. ducalis gemein.
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— 17 —
41. Carbicula moUkeana Prime. Belawan-Fluss.
42. Corbicula stücata Cless?. Rajah-Vorberge.
43. Corbicula tobae n.
Testa trapezoideo-orbicularis, teniiis, sat compressa,
antice rotundata, postice sublruncata, costis concentricis
debilibus tenuibus numerosis, margine ventrali medio et
posteriore leviter arcuato ; extus virescenti-fusca, intus pallide
violacea, medio carneo-flavescens ; dentes cardinales debiles,
laterales anticas et posticus elongati, parum arcuati.
Long. 12-18, alt. 10-14, diam. 6-9 Mill.
Vertices in % long. siti.
See Toba bei Tongging. Gehört zu der Ariengruppe,
welche ich in der Bearbeitung der Weber'schen Süsswasser-
Conchylien als Debiles bezeichnet habe. An einigen
kleineren blassgelben Exemplaren aus dem Toba-See. die
höchstwahrscheinlich auch zn dieser Art gehören, finden
sich stecknadelkopfgrosse blasige gräulich gefärbte Anf-
treibungen der Schalenhaut, welche von irgend einem
Parasiten herrühren dürften.
Auch aus andern Gegenden des malayischen Archipels
hat Hr. Gust. Schneider verschiedene Land- und Süss-
wasser-Conchylien mitgebracht, von welchen folgende von
näherem Interesse sind:
Antphidromus interruptus Müll. var. infrapictus Marls, von
den Inseln Bali und Bawean, letztere im Nord-
osten von Java. Dieses bestätigt die weite Ver-
breitung dieser charakteristischen Form.
— palaceus Busch, weisso, schwefelgelbe und hellrolh-
braune Exemplare zusammen, von der Insel Nusa
Gembangan (auch Kembangan und Kambangan
geschrieben) an der Südkuste von Mittel-Java.
— lotistrigatus Schopman von der Insel Bali, er-
wachsene Exemplare von sehr verschii dener Grösse.
XX XII. 2
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— 18 —
Vivipara penangensis n.
Testa conoidea, perforata, confertim spiraliter striatula,
rufofiisca; anfr. 5V« le viter convexi, sulura mediocriter
impressa, ultimus ad peripheriam obtuse angulatus; apertura
paulum obliqua, ovata, intus alba, peristomaie ienui,
nigro.
Long. 42 Vs, diam. maj. S9, min. S6, apert. alt. obliqua
21V«. diam. 16 Mill.
Insel Penang, Gust. Schneider.
Diese Art erinnert auf den ersten Anblick durch ihre
mehr kegelförmige Form an V. cingulata Marls. (Ingallsiana
Reeve, non Lea) von Siam, unterscheidet sich aber bei
näherer Vergleichung durch die weit geringere Schiefheit
der Mündung, die dünnere Schale und den viel dünneren
Mündungsrand, die etwas tiefere Naht, sowie die feinere
gleichmässige Spiralstrcifung ohne Hervortreten mehrerer
Spiralleisten; nur in der Fortsetzung der Naht ist eine
stumpfe Kante vorhanden, die stellenweise breit gürtelartig
erscheint, im Ganzen aber sehr schwach bleibt. Durch
all dieses ist sie der V. javanica Busch näher verwandt,
als der cingulata.
Nevill handlist Moll. Indian Museum II pag. 22 führt
eine von Stoliczka auf Penang gesammelte cingulata an,
welche von den Exemplaren aus Siam und Gochinchina
abweicht, aber Avas er über die Unterschiede angibt, passt
nicht auf das vorliegende Stück.
£in lebendes Exemplar von Plearotomaria Beyrichii.
Im März 1897 hatte ich Gelegenheit bei dem Naturalien-
händler Alan Owston in Yokohama ein lebendes Exemplar
von Pleurotomaria Beyrichii zu beobachten. Herr Owslon
hatte das Stück Tags zuvor erhalten, wahrscheinlich war
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— 19 -
es auf dem Okinose-Riflf gefangen.*) Herr Professor
Mihsukuri von Tokio, der das Thier beobachtete und
zeichnete, schrieb hierüber Folgendes: (Annotationes zoolo-
gicae Vol. I. part. i u. 2. Tokio 1897). .Das Thier war
wenig lebhaft und liess sich nicht dazu bringen sich völlig
auszustrecken, nur ein Theil des Kopfes und des Fusses
war zu sehen. Die Sohle des Fusses ist strohgelb, die Seiten
desselben und der Hals zeigten grössere und kleinere tief-
carrainrothe Flecken und Streifen auf röthlichgelbeni Grunde.
Rüssel tiefcarminroth. An den Seiten und dem Hinter-
theil des Fusses fanden sich zwei der Schale aufliegende
Lappen. Es schien mir, dass diese, wenn völlig ausgedehnt
die Schale mehr oder minder bed'.^cken, eine Vemmthung,
die durch Herrn Namige's Beobachtung beslärkt wird,
nämlich dass alle bisher gefundenen Pleurotomaria-Schalen
glatt sind und niemals Auflagerungen, Wurmröhren etc.
zeigen. Der Mantel war nicht zu sehen und mithin konnte
auch nicht beobachtet werden, in welchem Zusammenhang
er mit dem Einschnitt an der Aussenlippe steht. Da es
meines Wissens das erste Mal war, dass ein lebendes
Exemplar einer Pleurotomaria in die Hände eines Natur-
forschers kam, hielt ich es für werlh diese Thalsache zu
veröflfentlichen." ^^^^,,,3,,,,^,^^^ J. Schedel.
Helix candtdala Stnder im Huy.
Von
Inspektor F. Laesecke z. Z. in Wehrstedt bei Halber-
stadt (Bahnhof).
Der östliche Teil des Huy ist die ßergkuppe, auf der
die Eilenstedter Warle steht. Der Westabhang dieser Kuppe
*) Fast alle bisher in Japan gefundenen Exemplare von Pleuro-
tomaria (bis heule wohl kaum mehr als 30) stammen von diesem
Fundplatze. Das Riff liegt bei der Provinz ßoshu etwa 7 Meilen
vom Lande entfernt in einer Tiefe von 150 — i200 Faden unter 34^*
ndl. B. u. 139,35 östl. L. Auch die neue Species PI. sulmiaiia Rollo
(Nacbrichtsblatt iS99 pag. 161) wurde hier gefunden.
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— 20
ist mit Unterholz bestanden, während an dem Süd- und
Ostabhange, wie auf der Kuppe spärh'ches Gras, einige
Gompositen und einige Sträucher der Hundsrose, Rosa
canina L., wachsen. Hierher ging ich eines Tages im Juli
1898 nach einem warmen Regen. Schon am Ende des
Weges, der hier hinauf führte, bemerkte ich an Grashalmen
und auf dem Erdboden einige kleine, weisse Schnecken-
gehäuse, die auf der Kuppe noch weit zahlreicher zu finden
waren. Etliche nahm ich mit. Zu Hause angekommen
bestimmte ich sie als Hei ix candidula Studer; auch
verglich ich sie mit Exemplaren dieser Speeles aus Auer-
bach in Bayern und ich konstatierte, das es die gleichen waren.
Von 10 Gehäusen hat eins gelblich-weisse Farbe, auch
ist dies mit zwei schmalen dunkelbraunen Bändern ver-
sehen. Die anderen sind rein weiss; drei haben jedoch
Bänderung aufzuweisen. Bei zwei von diesen ist nur Band
2 vorhanden, bei einem Exemplar ist Band 2,3 und 4
vorhanden, ersteres ist im Verhältnis sehr breit.
Ich habe an diesen Exemplaren sieben verschiedene
Grössenunterschiede festgestellt.
1. Durchmesser 6,1 mm., Höhe 4,75 mm.
2.
5 „
„ 3,8
3.
5,15
M 3,5 „
4.
l<
4,9 „
3,75 ..
5.
«1
5,5 „
6.
»1
5.25 ,.
,, 3,5
7.
11
5 „
4
11 * «1
Die Form war bei allen normal.
Da sich der Fundort bei Itzehoe nicht bewährt hat,
so ist dies demnach der nördlichste Fundort in Deutschland.
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— 21
Ein neuer Clavator.
Von
Dr. W. Kobelt
Clavator jUacostyloides n.
Tcsta magna, obtecte rimata, elongata-ovata vel
lurrita, solida, nitida, luteo-fusca, apicem versus detrito-
albida, in anfractibus inferis pulcherinie castaneo strigata.
Spira turrila, apice obtusulo, intorto, laevi. Anfraclus
8 — 9 convexiusculi, sutura profunde impressa inter inferos
crenulata et luteo marginata discreti, apicales laeves,
sequentes 2 — 3 confertim costellati et inter costellas foveolis
impressis regulariter dispositis regulariter subclathrati, inferi
striis irregularibns subc(»stiformibus ad suturam crenulas
obliquas efficientibus sculpti, ultimus elongatus, spirae
altitudinem superans, antice arcuatim valde ascendens.
Apertura ovalis, supra acuminata, verticalis, in faucibus
coeruleo-purpureo tincta; peristoma incrassatum, album,
marginibus callo tenuissimo ad limbum superum tantum
incrassato junctis, extemo albolabiato, decHvi, supra recto,
dein reflexiusculo, columellari late reflexo, intus ad mediam
plica distincta armato.
Alt, 102, diam. 44, alt. apert. 48, lat. cum. perist. 31 mm.
Var. abbreviata, testa breviore, anf. 7Va, ultimo
ventricoso.
Alt. 85, diam. max. 42, all. ap. 44, diam. cum perist. 33 mm.
Hab. Madagascar.
Ich erhielt den Typus vor einigen Monaten von
Herrn Dr. Hilbert in Sensburg, die Varietät etwas später
von Rolle, zögerte aber mit der Veröffentlichung, weil ich
annahm, die Art sei wohl auch in andere Hände gekommen.
Sie bildet einen neuen Typus der Clavator-Gruppe ; die
Aehnlichkeit namentlich der Varietät mit den neucale-
donischen Placostylus ist geradezu unheimlich.
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— 22 —
Zwei neue Aiuphidromas aus Annam.
Von
Dr. 0. von Möllendorff.
Atnphidrotnus metabletus Mölldff.
T. imperforata, dexlrorsa auf sinistrorsa, ovato-conica.
solidula, lineis spiralibus minutis sed distinctis undique
riecijssata, vix nitiduk; alba aut flava, concolor aut laeniis
8 fuscis ad suturam, pcMipheriam et circa columellarn
ornata. Spira subrcgulariter conica lateribus fere strictis,
apice obtuso. Anfr. 7V2, superi 5 fere plani, inferi con-
vexinsculi, sutura angnste marginata pallida disjuncti,
ultinius ^/ö altitudinis adaequans. Aperlura modice obliqua,
ovalis, leviter excisa, basi subeflfusa, peristoma modice
expansum, Incrassalum, reflexum, fere revolutum. Columella
stricta. haud torta, cum margine basali angulum panim
distinctum formans.
Diam. 26, alt. 49, ap. lat. 17. long. 28, inlus lat. 1 1,5mm.
, 23,5. 48,5 , , 16,0 , 21 , . 11 ,
Berg „Mutter und Kind" (Roebelen).
In dieser schönen Form glaubte ich zuerst den mir
nur nach der Besclireibung zugän^'lichen A. cochinchinensi?
Pfr. wiederzuerkennen. Derselbe ist indessen wesentlich
schniäUr, 39: 17, Verhaltniss von Länge zu Breite 100:43,6,
der unsrige 100:58. Das Gewinde ist nicht so gradkonisch,
sondern die Seiten sind deutlich gewölbt, ferner nennt
Pfeiffer seine Art laevigata, nitida, während A. metabletus
deutlich gestreift inid eher malt ist, auch feine, dichtge-
drängte Spirallinien aufweist. Auch ist bei ihm das
Peristom breiter, dicker getippt und umgebogen. Mr.
Fullon hatte nun die Güte, meine Art mit dem Original
von A. cochinchinensis im Brit. Museum zu vergleichen
und bestätigt mir die Verschiedenheit beider, hauptsächlich
wegen dersctilanken, fast cylindriscIienGestaltderPfeiffer'schen
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— 23 —
Art. Die Spiralskulplur fehlt der letzteren nicht, ist aber
kaum noch zu erkennen, da die Guticula bei dem Exemplar
fast abgerieben ist.
An Farben- und Bänderspielarten kommen vor:
A. Einfarbig : a) rein weiss, b) gelb.
B. Gebändert: c) Grundfarbe weiss, d) Gründfarbe gelb.
•Die Bänder sind verschieden in der Breite, manchmal
fliessen die beiden oberen zusammen, sehr selten fehlt das
mittlere. In meinem Material sind einfarbige mit 52 V»,
gebänderte mit 47V«*^/o vertreten. Das Verhältniss der
linksgewundenen zu den rechtsgewundenen ist 100:75—76
und zwar bei den einfarbigen wie 100:91, bei den ge-
bänderten wie 100:62.
Amphidromus ingens Mölldff.
T. breviter rimata, dextrorsa aut rarius sinistrorsa,
ovata-conica, solida, leviter plicato-striata, lineis spiralibus
minutis decussata, ? albida. Spira elate conoidea lateribus
convexiusculis, apice sat acuto. Anfr. 7, superi fere plani,
ad suturam impressi, ultimus cingulis 3 elevatis. quarum
media latior et altior, circumdatus, infra mediam sulco sat
profundo excavatus, plerumque hic illic malleatus. Apertura
parum obliqua, subauriformis, basi sat effusa, peristoma
late expansum, valde incrassatum, valde reflexum, columella
subrecta, superne valde calloso-incrassata, cum margine
basali angulum sat distinctum formans, mai'gines callo
crassissimo juncti.
Diam. 40, alt. 75, ap. lat.32,5, intus 17, long. 40, alt. 36 mm.
. 47,5 . 61 . ^ 27 . 15 , 33 . 28 .
Mit voriger.
Die sehr merkwürdige Form übertrifft die bisher
grösste bekannte Art, A. cambodjensis Rve., noch in der
Grösse und ist durch die sonderbare Gürtelung mit drei
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— 24 —
slarkerhabenen Wülsten und die liefe Furche unterhalb
der mittleren Wulst sehr ausgezeichnet. Diese Bildung
verliert sich am vorletzten Umgang und ist an den oberen
nur noch durch einen schwächer werdenden Eindruck
längs der Naht vertreten. Die nach unten ziemlich stark
verlängerte Mundung erinnert etwas an A. inauris Bttg.
von Java. Ueber die Farbe ist nichts bestimmtes zu sagen,
doch scheint sie rein weiss zu sein, da die obwohl theil-
weise mit Algen überzogenen, aber sichtlich lebend ge-
sammeilen Exemplare keine Spur einer farbigen Cuticnla
zeigen.
Literatur,
DaU, TT. H., Contribuiions to the Tertiary Fauna of Florida
wüh especial reference to the Silex Beds of Tampa and
the Pliocene Beds of the Caloosahatcliee River. —
Part. IV. Prionodesmacea. Part. V. Teleodesmacea.
hl Traiisactions of the Wagner Free Inst, of Science of Phila-
delphia. — With Plates 23—35. — Als neu beschrieben
werden: Nucula chipolana p. 575 t. 32 flg. 10; — N. sinaria
p. 575 t 32 fig. 10; — N. taphria p. 576 t. 32 fig. 11 ; —
N. prunicola p. 576 t. 32 fig. 9; — Leda acala p. 586 t. 32
fig. 3; — L. pharcida p. 587 t. 32 fig. 8; — L. catosarca
p. 588 t. 32 fig. 13 ; — L. hyposoma p. 589 t. 32 fig. 2 ; —
L. dodona p. 589 l. 32 fig. 6: — L. trochilia p. 590 l. 32
fig. 4, 12; — Ii. acrybia p. 590; — L. anydra p. 591; — L.
phalacra p. 592; — Yoldia psammotaea p. 596 L 34 fig. 20;
— Y. frater p. 596 t. 32 fig. 1 ; — Y. tarpaeia p. 597; —
Pleurodon woodii p. 600 t. 24 fig. 10; — Trinacria meekii
p. 604 t. 32 fig. 17; — Glycimeris jamaicensis p. 60S; —
Gl. duplinensis p. 618 t. 34 fig. 6, 7 ; — Area wagneriana
(= aviculaeformis Heilpr. nec Nyst) p. 620: -— A. paratina
p. 621 t. 33 fig. 14; — A. bowdeniana p. 622 t. 33 fig. 12;
— Galloarca irregularis p. 623 t. 33 fig. 5; — G. phalacra
p. 626 t. 33 fig. 3; — Barbatia ovalina j). 630 t. 32 fig. 18:
— B. aldrichi p. 630 t. 32 fig. 19 ; — B. taeniata p. 631 t. 25
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- 25 -
fig. 1 ; — Scapharca initiator p. 634 t. 32 fig. 11; — Sc.
alcima p. 635 l. 31 fig. 5, 7; — Sc. hypomela p. 637 t. 33
fig. 1 ; — Sc. latidentala p. 638 t. 36 fig. 15 ; — Sc. callicestosa
p. 638 L 34 fig. 17, 18; — Sc. dodona p. 640 t. 31 fig. 1, 8;
— Sc. santarosana p. 641 t. 31 fig. 2, 10; — Sc. staminata
p. 641 t 31 fig. 11, 13; — Sc. campyla p. 642 t. 31 fig. 3, 4;
t. 12 fig. 22; — Sc. halidonota p. 646 t. 33 fig. 24; - Sc.
actinophora p. 647 t. 33 fig. 26; — Sc. acompsa p. 648 t. 33
fig. 15; — Sc. triphera p. 648 t, 33 fig. 6; — Sc. donacia
p. 649 t. 33 fig. 13; — Sc. tnlepia p. 649 t. 33 fig. 7, 8; —
Sc. spenceri p. 652 t. 32 fig. 16, 24; — Sc. hendersoni p. 653
t. 33 fig. 9; — Sc. catRsarca p. 654 t. 32 fig. 20; — Sc. aresla
p. 655 t. 33 fig. 2; — Sc. campsa p. 656 t. 32 fig. 21 ; —
Sc. clisea p. 657 L 33 fig. 25; — Pinna quadrata p. 660 t. 29
fig. 7; — P. caloosaensis p. 660 t. 26 fig. 4; — Atrina
jacksoniana p, 662; — Atr. chipolana p. 662; — Atr. harrisi
p. 663 t. 29 fig. 11; — Unio caloosaensis p. 688 t. 25 fig. 6,
12; — Pecten fucanus p. 70i L 26 ftg. 7; — - P. compactus
p. 707 t. 34 fig. 6 : — P. subventricosus p. 707 t. 29 fig. 8 ;
~ P. opuntia p. 707 t. 29 ftg. 6; — P. parmelei p. 708 t. 57
fig. 14; — P. eugrammatus p. 712 t. 34 fig. 22; — P. bow-
denensLs p. 723 t. 29 fig. 1 ; — P. scissuratus p. 715 t. 34
fig. 4, San Domingo; — P. cactaceus p. 716 t. 34 fig. 2, San
Domingo, Tehuantepek; — P. demiurgus p. 718 t. 26 fig. 3,
Trinidad ; — P. guppyi p. 718 t. 34 fig. 12, 13, Jamaica, Costa
Rica, Florida ; — P. burnsii p. 720 t. 34 fig. 8 ; — P. raveneli
p. 721 t. 29 fig. 10; — P. condylomatus p. 729 t. 34 fig. 14,
15; — P. caloosaensis p. 731 t. 29 fig. 12; — P. chipolanus
p- 733 t. 29 fig. 9; — P. suwanegnsis p. 734; — P. wahtub-
beanus p. 756 t. 34 fig. 9 ; — P. willcoxi p. 757 t. 29 fig. 4 ;
— P. cocoanus p. 739 t. 34 fig. 23; — P. alumensis p. 740
t. 34 fig. 10, 11; — P. coccymelus p. 741 t 34 fig. 1 ; —
P. harrisii p. 742 l. 34 fig. 24 ; — P. indecisus p. 744 t. 34
fig. 3; — P. ocalanus p. 756 t. 29 fig. 2; — Lima vicksbur-
giana p. 765 t. 35 fig. 20; — L. tampoönsis p. 766 l. 35
fig. 18; — L. costulata p. 766 t. 35 fig. 24; — L. smirna
p. 766 t. 30 fig. 3; — L. carolinensis p. 767 t. 35 fig. 21; —
L. caloosana p. 767 t. 18 fig. 3; — L. solida p. 769 t. 35 fig.
4, 5; — Garolia jamaicensis p. 776 t. 33 fig. 21; — Placu-
nanomia lithobleta p. 778; — Pododesmus scopelus p. 779
t. 30 fig. 8; — Anomia microgrammata p. 783 t. 35 fig. 11;
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— 26 —
— An. floridana p. 783 t. 35 fig. 7; — Mytilus pandionis
p. 787 t. 30 flg. 9, 10; — Modiolus pugetensis p. 792 t. 35
fig. 17; — M. silicatus p. 793 t. 27 flg. 28; — M. grammatus
p. 794 t. 30 fig. 2; — M. guppyi p. 794 t. 35 flg. 16; — M.
minimus p. 796 t. 35 fig. 20; — Lithophaga nuda p. 800 L 11
fig. 7, t 35 fig. 27 : — Crenella minuscula p. 803 t 35 fig. 22 ;
— Cr. duplinensis p. 804 t. 35 fig. 6; — Modiolaria caro-
liiiensis p. 806 t. 35 fig. 12 ; — Congeria lamellata p. 809 t. 35
fig. 13—15; — Julia floridana p. 811 t. 35 fig. 1—3; —
Martesia ovalis p. 820 t. 36 fig. 5; — Teredina bowdeniana
p. 822 t. 36 fig. 4 ; — Fistulana ocalana p. 826 t. 35 fig. 23 ;^
— Gorbulä milium p. 843 t. 36 fig. 19; — C. sphenia p. 847
t. 36 fig. 10; — G. sarda p. 847 t. 36 fig. 14; — C. seminella
p. 84« L 36 fig. 11; — G. sericea p. 848 t. 36 fig. 8; — C.
whitfeldi p. 849 t. 36 fig. 18 ; — G. synarmostes p. 850 t. 36
fig. 12, 13; — G. radiatula p. 851 t. 36 fig. 1—31 — C.
willcoxii p. 851 t. 36 fig. 9; — G. caloosae p. 853 t. 36 fig. 16;
— Sphenia attenuata p. 860 t. 35 fig. 9; — Tugoniopsis
compacta n. gen. et spec. p. 800 t. 35 fig. 10; — Mactra
chipolana p. 892 t. 27 fig. 19; — M. cymata p. 892 t. 33
fig. 23; — M. undula p. 893 t, 28 fig. 12; — M. willcoxii
p. 894 t. 28 fig. 10, 1 1 : — M. darienensis p. 895 ; — Spisula
dodona p. 896 t. 27 fig. 7, 13, 25; — Sp. marylandica p. 897
t. 28 fig. 5 ; — Sp. duplinensis p. 898 t. 30 fig. 1 ; — Sp.
curtidens p. 898 t. 27 fig. 2, 24; — Sp. magnoliana p. 899
t 27 fig. 29; — Sp. densa p. 900 t. 27 fig. 22; — Mulinia
caloosaensis p. 902 t. 28 fig. 4— 6 ; — M. sapotilla p. 902 t. 28
fig. 7, 8, 9, 14; — Ervilia chipolana p. 914 L 33 fig. 10; —
Er. trianguiaris p. 915 t. 33 fig. 19; — Er. lata p. 915 t. 33
fig. 20; — Er. planata p. 915; — Er. polita p. 916 t. 33
fig. 17 ; — Er. oregonensis p. 916 t. 33 fig. 16.
Journal de Conchyliologie, Vol. 47, No. 1. (Mai 1899).
p. 5. Poyard, G., Hippolyte Grosse. Necrolog und Aufzählung seiner
wissenschaftlichen Arbeiten.
„ 28. Bavay, A. et Ph. Dautzenberg. Description de Goquilles nou-
velles de TJndo-Ghine. Neu Ghloritis lambineti p. 28 t. 1 fig.
3; — Obba langsonensis p. 29 t. 1 fig. 1; — (Möllendorffia)
spurca p. 31 t. 1 fig. 4; — (M.) inessageri p. 33 t. 1 fig. 51
— (M.) callitricha p. 35 t 1 fig. 6; — Geotrochus vatheleti
p. 36 t. 1 fig. 2 ; — Glausilia vanbuensis p. 38 t. 2 fig. 1 ; —
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— 27 —
Cl. vatheleti p. 39 t. 2 fig. 2: — Gl. callistoma p. 41 t. 2 fig.
3; — Gl. coudeini p. 42 t. 2 Hg. 4; — GL freyi p. 44 t. 2
fig. 5 ; — Cl. grangeri p. 46 t. 3 fig. 8 ; — Gl. messageri p. 47
t. 3 fig. 1 ; — Pupina laffonti Ancey mss. p. 51 t. 3 fig. 4; —
P. anceyi p. 53 t. 3 fig, 5; — P. tonkiiiiana p. 54 t. 3 fig. 6.
„ 55. Fischer, H., Note sur la pr^sence du genre Melampus dans le
Golfe de Gascogiie. Ein Exemplar, anscheinend zu Mel. exiguus
gehörend, ist bei Guethary in Gesellschaft von Leuc. bidentata
gefunden worden.
Martens, Ed, von, Conchologische MisceUen, III. In Archiv
für Naturgeschichte 1899 p. 27—48, taf. 3 6.
1. Neue Landschnecken aus Niederländisch Indien. Nen Hemi-
plecta patens p. 27 t. 3 fig. 1, Ost-Java; — Papuina piliscus
p. 28 t. 3 fig. 5, Obi ; - Albersia obiensis p. 28 t. 3 fig. 6, 7.
Obi ; — Amphidromus oscitans p. 29 t. 3 fig. 3, 4, AUor bei
Flores; — Amph. inconstans var. gracilis p. 29 t. 3 fig. 2,
Allor: — 2. Binnen-Gonchylien aus Ober- Birma; neu Gyclo-
phorus phayrei var. noetlingi p. 31 t. 4 fig. 2, Padrukbin ; —
Scabrina basisulcata t. 4 fig. 3; — Gamaena noetlingi t. 4
fig. 1 ; — Melania hungerfordiana Nevill t. 4 fig. 6 ; — Unio
misellus var. subclathratus p. 44 t. 6 fig. 3; — U. scutum var.
humilior p. 45 t. 5 fig. 1 ; — Gorbicula noetlingi p, 47 t. 4
fig. 7-9.
Sarctsin, Dr. P. und Dr. Fr., die Land- Mollusken von Celebes.
.Mit 31 Tafeln in Lithographie und Heliogravüre.
Wiesbaden, Kreidel, 1899.
Der die Landmollusken behandelnde zweite Band der Materialien
zur Naturgeschichte der Insel Geiebe? ist ein Prachlwerk in
jeder Beziehung sowohl dem Inhalt als der Ausstattung nach.
Als neu beschrieben und ganz vorzüglich abgebildet werden :
Helicina citrinella var. celebica p. 6 t. 1 fig. 1 ; — Leptopoma
vexillum p. 23 t. 1 fig. 8; — L. holosericum p. 24 t. 1 fig. 12.
13: — Lagochilus pachylropis marosianum p. 27 t. 4 fig. 36;
— L. celebicum p. 27 t. 4 fig. 87 ; mit var. matinangense p.
28 t. 4 fig. 39 ; — L. buginense p. 28 t. 4 fig. 39 ; — L
inconspicuum p. 29 t. 4 fig. 40; — L. (Mylicotrochus n. subg.)
celcbensis p. 31 t. 4 fig. 35; — Gyclotus macassaricus p. 37
t. 2 fig. 14; — G. pandarus p. 41 t. 2 fig. 19; — G. guttatus
disculus p. 42 t. 2 fig. 22; — G. meyeri Mrts. mss. p. 43 t. 2
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- 28 —
fig. 23; — G. dimidiatus passowensis p. 44 t. 2 fig. 25; — C.
nigrospirus p. 46 t. 2 fig. 28; — G. buginensis p. 47 t. 2
fig. 29; - G. jellesmae p. 48 t. 2 fig. 30; — G. seducens p.
49 t. 2 fig. 51 ; — G. bonensis p. 50 t. 2 fig. 32; — G. latrun-
cularius p. 51 t. 2 fig. 33 ; — Opisthoporus celebicus p. 53 t. 4
fig. 34; — Porocallia monticola p. 55 t. 4 fig. 48; — P.
hygrophila p. 56 t. 4 fig. 49 ; — Diploinmatina sopuiensis p. 58
t. 4 fig. 45; — D. masarangensis p. 59 t. 4 fig. 44; — Alycaeus
kukenthali p. 62 t. 4 fig. 47; — AI. subfossilis p. 63; —
Vaginula melotomus p. 70 t. 9 fig. 94: — V. boviceps p. 70
t. 9 fig. 95; — Atopos scutulatus p. 106 t. 9 fig. 96; — At.
simrothi p. 107 t. 9 fig. 97; — At. cristagalli p. 107 t. 9 fig. 98;
— AI. pristis p. 108 t. 9 fig. 99; — Opeas kemensis p. 115
t. 26 fig. 269; — Prosopeas gorontalensis p. 117 t. 26 fig. 270,
271 ; — Helicarion (Leplodontarion n.) albacuminatus p. 124
t. 17 fig. 148; — H. (L.) coriaceus p. 125 t. 28 fig. 281; —
Lamprocystis matinangensis p. 126 t. 17 fig. 152; — L. cursor
p. 127 t. 17 fig. 153; — L. macassarica p. 127 t. 17 fig. 154;
— L. soputensis p. 128 t. 17 fig. 155; — L. muscicola p. 128
t. 17 fig. 156; — Silala celebica p. 131; — Medyla lenticula
p. 134 t. 17 fig. 158; — Med. ombrophila d. 135 t. 17 fig. 161 ;
— Med. alsophila p. 136 t. 17 fig. 160; — Med. hygrophila
p. 137 t. 17. fig. 159; — Xesla porcellanica p. 143 t. 18 fig.
168; mit var. butonensis t. 18 fig. 169; — X. semilactea p. 144
l. 18 fig. 175—177; — X. fennemae p. 158 t, 20 fig. 200, 201;
— Hemiplecta weberi p. 161 t. 20 fig. 202; — H. wichmanni
p. 162 t. 20 fig. 202; — H. rugata montana p. 165; — H.
totojensis p. 166 t. 21 fig. 206; — H. praain - morrisi p. 167
t. 20 fig. 204; — H. semiLculpta matinangensis p. 168 L 21
fig. 208; — Vitrinoconus marosianus p. 170 t. 21 fig. 209; -—
V. applanatus p. 170 t. 21 fig. 210; - V. pileolus p. 171 t. 21
fig. 211; ~ Videna minahassae p. 174 t. 21 fig. 213; — Nigri-
lella robusla p. 174 t. 21 fig. 214, 215; — Endodonta celebica
p. 175 t 25 fig. 257; — Obba iisteri var. mongondica p. 179
t. 22 Hg. 218, var. tominica p. 179 t. 22 fig. 219, 220, var.
matinangensis p. 180 t. 22 fig. 221 , var. buolica p. 180 t. 22
fig. 222; — Obba papilla forma pygmaea p. 183 t. 21 fig. 216,
217 : — Planispira zodiacus var. centrocelebensis p. 192 t. 25
fig. 235, var. unicolor t. 23 fig. 236, 237; — PI. bulbulus var.
gioriosa p. 195 t. 24 fig. 244—46 t. 25 fig. 246—48; — Ghloritis
minahassae p. 199 t. 25 fig. 250; — Philomycus striatus var.
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- 29
celebica p. 207 t. 9 fig. 100; — Ph. tarmes p. 207 t. 9 fig. 101 ;
— Amphidromus perversus niveus p. 209 t. 26 fig. 202; —
Amph. kruijti p. 213 t. 26 fig. 263, 264; — Clausilia bonlhai-
nensis p. 218 t. 26 fig. 265, 266; — Gl. minahassae p. 218
t. 26 fig. 267, 268 ; — Streptaxis nautilus p. 220 t. 20 fig. 272 ;
- Str. celebicus p. 221 t. 26 fig. 273.
Norman, the Bev. Canon A. M,, Revision of British MoUvsca.
In Ann. Mag. Nat. Hist. (7) IV. 1899 p. 126—153.
Behandelt die Toxoglossen, Rhachiglossen und Taenioglossen. Wie
in den früheren Abtheilungen wird jede Art nach Synonymie
und Verbreitung auf das Grundlichste erörtert, und die Kenntniss
der britischen marinen Conchologie für die behandelten Ab-
theilungen völlig auf das Laufende gestellt.
Dedekind, Dr. Alexander, ein Beitrag zur Purpurkunde,
Im Anhange: Neue Ausgaben sellener älterer Schriften
über Purpur. Berlin 1898. Mit einem Porträt von
Lacaze-Duthiers. 8^ 364 S.
Die Arbeit ist ziemlich ausschliesslich etymologisch-philologisch; sie
beschäftigt sich mit der Erklärung des griechischen porphyrus
dessen Bedeutung eine doppelte ist, und mit der Erklärung
einer Anzahl bis jetzt dunkel gebliebener Stellen hei Homer
und römischen Dichtern. Von Interesse sind die Facsimiles
zweier Zeichnungen von Murex trunculus und Purpura haemas-
toma, welche Prof. Lacaze-Duthiers 1858 auf Mahon mit dem
Saft der betreffenden Mollusken auf Leinen ausgeführt hat.
DaU, W, H., Synopsis of the Solenidcte of North America
and the AntüUs. From Pr. U. S. Nat. Museum XXII.
1899 p. 107—112.
Neu Solen mexi«anus p. 110, Tehuantepek. — Ensis californicus
p. 110, Golf von Californien; — Tagelus poeyi p. 112, Guba
bis Brasilien.
Smith^ Edg, A., Diagnoses of new species of LandSheUs,
colleäed by Dr. H. 0. Forbes and Mr. W, R. Ogüvie-
Grant in the Islands of Abd-el-Kuri and Sokotra, —
In Bull Liverp. Mus. II, No. 1.
Neu Ovella homhilensis , dahamisensis , iaevior p. 11, theodorae
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— 30 —
p. 12, sämmtlich von Sokolra; — Ovella fusco-apicata, pau-
xillus, ChoQdrnla granti , Lithidion forhesianum p. 12, Abd-
el-Knri.
Goyanovic-Kramberger, Dr. K., die Fauna der unterpantischen
Bildungen um Londjica in Slavonien. In Jahrb. k. k.
geolog. Reichsanstalt 1899 vol. XLIX p. 128 Taf. 5.
Neu Limnaeus simplex p. 126 t. 5 ßg. 3; — Planorbis turkovici
p. 128 t. fig. 4—6; — PL tenuistriatus p. 129 t. 5 fig. 7 ; —
Limnocardium abichiformis p. 131 l. 5 fig. 12—14; — L.
asperocostatum p. 132 t. 5 ffg. 10, 11 ; — Pisidium costatum
p. 132 t. 5 fig. 8; — Pis. protractum p. 133 t. 5 fig. 9.
Proceedinga of the Zoological Society of London 1899 No. 3.
p. 579. Smith, Edg. A., on a Collection of Land-Shells from British
Central Afrika. — Neu Ennea (GuleUa) vicina p. 580 t. 32 fig. 2 ;
— E. (G.) varians p. 581 t. 33 fig. 3, 4; — Streptaxis johnstoni
p. 581 t. 33 fig. 5, 6; — Helicarion nyasanus p. 582 t. 36
fig. 9, 10; — H. marukuensis p. 582 t. 33 fig. 11, 12; —
Thapsia mixta p. 582 t, 33 fig. 13—15; — Th. insiinulans
p. 582 l. 33 fig. 16—18; — Th. marukuensis p. 583 t. 53
fig. 19, 20; — Th. simulata p. 533 t. 63 fig. 21—23:
— Th. nyikana p. 584 t. 33 fig. 24, 25; — Th. decepla
p. 584 t. 33 fig. 26—28; — Zingis johnstoni p. 584
t. 33 fig. 29, 30; — Martensia consociata p. 584 t. 33 fig. 52;
— Trachycystis fuscocornea p. 585 t. 33 fig. 35, 36; — Tr.
fusco-olivacea p. 585 t. 33 fig. 37, 38; — Trochozonites
sharpei p. 585 t. 33 fig. 39; — Rhachis chiradzuluensis p. 586
t. 33 fig. 40; — Gonuhnus nyasanus p. 586 t. 33 fig. 41, 42;
— Con. metuloides p. 587 t. 33 fig. 43; — Curvella nyasana
p. 583 t. 33 fig. 46: - Achatina glaucina p. 590 t. 34 fig. 23;
— Ach. johnstoni p. 588 t 34 fig. 4, 5; — Ach. fragilis p.
591 t. 35 fig. 5.
p. 704. Blanford, W. T., on some Species of Shells of the Genera
Streptaxis, Ennea from India, Ceylon and Burma With pl. L.
Neu Strept. laevis p. 765 t. 50 fig. 11, 12, Tenasserim; — Str.
beddomii p. 795 t. 50 fig. 4 — 7, Anamullys, Südindien : —
Str. scalptus p. 766 t. 50 fig. 8—10, Kollamullys, Sfldindien:
— Str. subacutus p. 767 t. 50 fig. 1—3, Sud-Canara; — Str.
ravanae p. 768 t. 50 fig. 13 — 15, Ceylon; -- Ennea turricula
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1
~- 31 —
p. 768 t. 50 fig. 23, 24, Moulmein; — E. nagaSnsis 6. Aust.
mss. p. 769 t. 50 fig. 22, Nagaberge.
Proceedings of the Actuletny of Natural Sciences of Phila-
ddphia, 1898. Part. III.
p. 435. Conklin, E. G., Environmental and Sexual Dimorphism in Crepi-
dula (With pl. 21—23).
471. Pilsbry, Henry A. , new species of Odontostomus from Brazil
and Argentina (Macrodontes paulista p. 471; Sao Paulo; — M.
dautzenbergianus p. 472, ibid.; — M. degeneralus p. 473,
Parana ; — Plagiodontes iheringi p. 473 , Sierra Ventana,
Argentinien).
„ 475. Pisbry . H. E. and Vanatta, E. G., some Cuban species of
Cerion. (Neu C. terrei Blanes p. 476 fig. l, 2; mit var.
ornatum fig. 3, 4; — C. sneyrasi Blanes p. 477 fig. 6; — C.
incanum saccharimeta Blanes p. 477 fig. 5 ; — G. crassiusculum
Ton-e p. 477, fig. 7, 8 ; — C. sanzi Blanes p, 478 fig. 9.)
Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Phila-
delphia, 1899, No 1.
p. 71. Johnson, Gh. W.. new and interesting species in the Isaac Lea
Gollection of Eocene Mollusca. With pl. 1, 2.
„ 120. Vanatta Edward G., a new American Land Shell (Pristiloma
piisbryi von Portland, Oregon (fig. 1).
„ 145. Bush, Katharine J. , Description of new species of Turbonilla
of the Western Atlantic Fauna, with notes on those previously
known. Mit Taf. 8. — Als neu beschrieben und vorzüglich
abgebildet werden : Turbonilla piisbryi p. 151 fig. 9 , St.
Thomas; — T. asperula p. 101, Bermudas; — T. pupoides
var. ischna p. 153, Bermudas; — T. stimpsoni p. 156 fig. 7,
Carolina; — T. incisa p. 156 fig. 12, West Florida, mit var. con-
stricta n. ; — T. conradi p. 159 fig. 10, Tampabay, Florida; —
T. rushii p. 160 fig. 11, Uruguay; — T. pyrrha p. 160 fig. 1,
Westindien: — T. unilirata p. 165 fig. 6, Weslindien bis Gap
Hatteras; — T. penistoni (pulchella Heilp. Bermudas p. 173)
p. 165, fig. 14, Bermudas; — T. heilprini p. 167 fig. 13,
Bermudas; — T. abrupta p. 168 fig. 4, St. Thomas; — T.
inclinata p. 168, St. Thomas; — T. compsa p. 168, unsicheren
Fundortes; — T. dallii p. 169 fig. 8, Florida bis Gap Hatteras;
— T. hemphilli p. 169 fig. 3, Florida: — T. atypha p. 170,
Uruguay.
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— 32
Kleinere Mittheilnngen.
(Helix ericetarum in Mecklenburg.) Diese seither in Mecklen-
burg noch nicht beobachtete Schnecke wurde nach einer Mittheilung im
Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg
Jahrg. 52 p. 101, von Herrn Steusloff in der Nähe von Neu-
brandenburg an zwei Stellen gesammelt.
Das merkwürdige Vorkommen der Melanopsis parreyssi in
Ungarn ist endlich einmal von Brusina einer grundlichen Unter-
suchung an Ort und Stelle unterzogen worden. Er hat bei Puspflk-
fürdö auf einem kleinen Gebiet eine ungeheuer reiche fossile Fauna
aufgefunden , welche lückenlos von dem Tertiär zur Gegenwart
herüberführt und nach seiner Ansicht sowohl die Steinheimer als die
slavonische Fauna an Wichtigkeit weit übertrifft; sie liefert den un-
widerleglichen Beweis, dass die Melanopsis als Relikt aus der Tertiär-
periode aufzufassen ist. Eine grössere Publikation mit zahlreichen
Tafeln steht zu erwarten.
Eingegangene Zahlungen:
Ehrmann, P., Leipzig, Mk. 6.— : v. Dalla-Torre, Dr. K. W..
Innsbruck, Mk. 6.— ; Schwefel, C, Kflstrin, Mk. 6.— ; Arndt. C, Neu-
brandenburg, Mk. 6. — ; Wiegmann, C, Jena, Mk. 6.— ; Ponsonby,
London, Mk. 6. — ; Lübbecke, Du.sseldorf, Mk. 6. — ; Krause, Prof., Gr.
Lichterfelde, Mk. 12.— : Stahlberg, Pastor, Schwerin, Mk. 6.— ; Pässler.
Berlin, Mk. 6.— ; Miller, Prof., Stuttgart, Mk. 6.— ; Priedel, Geheimrat.
Berlin, Mk. 3.— ; Koos, H., Frankfurt a. M., Mk. 6.— ; Gesellschan,
naturforschende, Görlitz Mk. 6.— .
Nene Mitglieder:
Pastor Stahlberg, Schwerin i. M. und Henrik Seil in Kopen-
hagen, Solitudevej 1.
Eine Sammlung paläarktlscher Clausllia — 140 Arien
in ca. 500 Exemplaren (darunter 15 kaukasische Arten) —
steht zu Verkauf für 50 Mark. Näheres bei der Redaktion.
Kedigiri von Dr. W. Kobelt. — Druck von Te t e r H a rt in ann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritz Diester weg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben 7« Februar.
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No. 8 u. 4. MäFZ-April 1900.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Halakozoologischen Gesellschaft.
Zweiunddreissigster Jahrgang.
Abounementspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefo wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w.
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
BesteUnngen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlongen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diester weg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
Ä. Friedländer dt Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende lüttheiluigen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D« F«
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
lieber einige Landsehneckeu aas Mittel-Italien.
Von
Prof. E. V. Martens.
Bei einer Reise nach Rom und Florenz im April
und Mai des vorigen Jahres hatte ich nicht nur Gelegenheit,
die 43 Jahre früher an denselben Orten gemachten Er-
fahrungen und Beobachtungen (s. Malakozoologische Blätter
IV 1858 S. 132 u. flf.) zu wiederholen oder zu vergleichen,
sondern auch. Dank der 1856 noch nicht vorhandenen
Eisenbahnen, an einigen tiefer im Appenninen-Gebiet ge-
legenen Orten zu sammeln so zu Carsdi, Narni und Perugia,
XXXII. 3
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~ 34 —
und dadurch einigcrmassen einen Einblick in die Ver-
tlieilung der Arten zu erlangen; zwar kam ich nicht bis
zur adriatischen Seite, aber die dort im Hochgebirg der
Abruzzen vorkommenden Arten sind schon seit längerer
iZeit durch Orsini u. A. beobachtet und in unsere Samm-
ungen verbreitet, so dass sie mit in Vergleich gezogen
werden konnten. Es handelt sich dabei weniger um seltene
Arten, als darum, wie weit eine bestimmte charakteristische
Art verbreitet ist; ob sie mit nahen Verwandten zusammen
vorkommt oder solche ausschliesst, und wo sie ganz fehlt.
Letzteres ist auf einer einmaligen Exkursion nicht sicher
zu konstatiren, aber doch ist es erwähnenswert h, wenn
eine Art wie Hdix vmniculata oder Clausilia bidens
(papillaris), die, wo sie vorkommt, zu den ersten gehört,
die man findet, an einer Station bei mehrstündigem Suchen
nicht gesehen wird.
1. Helix Carsulana.
In erster Linie wandle ich meine Aufmerksamkeit
den Helix- Xrien aus der Gruppe Iberus zu, Felsenschnecken,
welche gesellig leben und daher nicht leicht zu übersehen
sind, wo sie einmal vorkommen. Schon 1856 war mir
die lokale Sonderung der einzelnen Arten aufgefallen und
eine weitere Verfolgung derselben ins Binnenland hinein
wünschenswerth erschienen; 1858 hatte ich betreffs ff.
Carseolana, durch Adolf Schmidt darauf aufmerksam
gemacht, erwähnt, dass es zwei Orte ähnlichen Namens
im Tiber-Gebiot gegeben, das alte Carsioli oder Carseoli,
jetzt Garsol i am Turano, einem südlichen Zufluss des Tibers,
zwischen Tivoli und Tagliacozzo im Gebiete der alten
Aequer , zur frühen n neapolitanischen Provinz Abruzzo
ulteriore IL gehörig, und das alte Carsulao, jelzt nur
Ruinenstäite, bei Gemine oder Gemino, etwas nördlich von
Narni und Terni, südlich von Todi, im alten ümbrien,
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— 35 —
der Delegation Spoleto des früheren . Kirchenstaats. Die
ursprüngliche Fundortsangabe der H. Carscliana (im Nach-
trag zu Carsedana umgeändert) bei F6russac prodrome
1821 nro. 67 lautet: ,les ruines de Tantique Carsoli enire
Narni et Todi, und als Finder ist Menard (de la Groye)
angegeben, der auch bei Terni und Perugia (prodr. nro.
162 und 525) Schnecken gesammelt hat. Die geographische
Angabe spricht also für Carsulae, die Namensangabe für
Garsoli und ebendafur einigermassen die grosse Aehnlich-
keit der Art mit einer von mir 1856 bei Subiaco unweit
Tivoli gefundenen Iberus -Form: Noch hatte ich keine
Schnecke von einem dieser beiden Orte in irgend einer
Sammlung gefunden, ich widmete daher jedem von beiden
einen Reisetag. Carsoli ist eine Station der Eisenbahn
von Rom nach Avezzano und Aquila, ich hörte das 0
von Einheimischen lang und betont aussprechen ; ein altes,
grossentheils verfallenes, malerisches Schloss, auf dem
höchsten Punkte des- Ortes gelegen, zog mich sogleich an,
aber trotz längeren Suchens und der Hülfe von mehreren
trinkgeld-begierigen Kindern war , weder an der Aussen-
oder Innenseite der Mauern, noch an den sie tragenden
Felsen irgend eine Iberus-Form zu finden, nur eine Clausilie
(leucostigma) und eine Campylaee (H. setipila), ferner an
niedrigeren Rasenstellen die weit verbreiteten Hdix aspersa,
cartusiana, variabäiSy profuga^ pyramidata, BuUmintis
quadridens, Rumina decoUata und Cyclostoma elegans.
Anders in Carsulae, das über 12 Kilometer von der Eisen-
bahn-Station Narni abliegt und erst gegen Abend erreicht
wurde; zwar waren auch hier H, cartusiana, pyramidata
und Cyd, elegans die ersten Funde, dazu H. vermiculata,
aber von beginnendem Regen begünstigt, fanden ich und
meine Begleiterin auch bald an altem Gemäuer und an
den Zweigen der unmittelbar davor emporwachsenden
3*
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— 36 —
Brombeersträucher eine schöne weisse glatte Iberus-Fovm
zahlreich umherkriechend. Dieselbe stimmt ganz gut zu
Firussa&s Abbildung (bist. nat. moU. terr. pl 41 fig. 1)
und unterscheidet sich durch ihre mehr kuglige Gestalt
von der flacheren Form aus Subiaco und Tivoli; ich
glaube daher sie unbedenklich für Ferussac's Art halten
und den irreführenden Namen Carsoliana oder Carseolana
in carsulana verbessern zu dürfen.
Eine Beschreibung der Art im Vei gleich zu der in
Malak. Blätt. V 1858 S. 129 gegebenen dürfte folgender-
massen lauten:
Testa subobtecte perforata, depresse globosa,
leviter et inaequaliter striatula , nitidula , alba , fasciis
plerumque 3 angustis, plus minusve interruptis luteofuscis
et saepius serie subsuturali macularum fusco-grisearum
picta, apice pallide flavescenle vel nigricante; anfr. ^^2,
convexiuscuH, nltimus rotundatus, antice valde descendens ;
apertura perobliqua , lunari-ovalis , peristomate patulo,
sublabiatO; albo, marginibus modice approximatis, basali
leviter arcuato, subcalloso, ad insertionem fasciola pallide
fuscescente notato. Diam. maj. 18— 197», min. 14 — 15V2,
alt. lOVa — 12%; apcrt. incluso peristomate diam. 10—10^2,
latit. obliqua 9—10 Mill.
Der ursprünglich enge Nabel ist selten ganz, meist
über die Hälfte, seltener nur zur Hälfte von dem umge-
schlagenen Columellarrand überdeckt. Die Bänder ent-
sprechen dem 2. 3. und 4. bei Helix nemoralis und hortensis,
sie sind sehr schmal, in der Mehrzahl ganz ausgezogen,
aber stellenweise sehr blass und in anderen Stücken viel-
fach unterbrochen; zuweilen fehlt das obere (2.) und in
einigen Stücken ist nur noch eines (3.) und auch das nur
in einzelnen Flecken vorhanden. Dem blassbraunen
Bändchen, das sich um das obere Ende des Columollar-
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— 37 —
randes schlingt, entspricht bei manchen Stücken, aber nicht
bei allen, ein ebenso gefärbtes im obersten Theil des Innern
der Mündung, wo der Oberrand sich einfügt. Die absolute
Grösse der Schale variirt etwas mehr, als die Grösse der
Mündung.
Von der Form, welche ich 1856 bei Subiaco ge-
funden und in Mal. Blätt. IV S. 137 und 156, V S. 129
als H. Cai-seolana bezeichnet habe, unterscheidet sich die
nunmehr ächte carsulana durch mehr kugelige Form,
glattere, etwas glänzende Oberfläche, mehr überdeckten
Nabel und geringere Breite der Bänder, namentlich der
unteren (4.) Diese Form von Subiaco, welche ich in
diesem Jahr nun auch bei Tivoli an der Via delle
Cascatelle gefunden habe, steht der H. sfrigata F^r. in
Form und Skulptur näher und ich möchte sie fortan nach
dem mehr allgemein bekannten Ortsnamen Hdix tiburtina
nennen. Noch näher steht ihr H, marrucina Tiberi, nur
durch durchschnittlich etwas mehr offenen Nabel und
etwas matter kalkiges Aussehen der Schale verschieden.
H. Persianii Tiberi vom Monte Majella und Morrone ist
durchschnittlich grösser, etwas mehr pyramidenförmig, mit
meist breiteren blasseren und verwischten Bändern. All
diese können wohl als Lokalformen einer Art angesehen
werden.
II. Vertheilung der Iberus-Formen in MUd- Italien.
Unter Mittel-Italien vei-stehe ich hier das Land zwischen
der Linie Genua-Ravenna und derjenigen von Terracina
zum Nordrande des apulischen Tafellandes, also ungefähr
dasselbe, was Madame Paulucci (Materiaux pour la faune
malacologique de Tltalie 1878) Italia centrale nennt, nur
an der adriatischen Seite etwas nach Süden ausgedehnt.
Während dieselbe nun aber dieses Gebiet in ein östliches
und westliches theilt, nach der Wasserscheide, möchte ich
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- 38 —
umgekehrt hier die Verschiedenheit des centralen Gebirgs-
landes der Appenninen von den beiderseitigen Küsten-
gegenden in Hinsicht der Landschnecken betonen.
Von Iberus- Arten gehören dem Gebirgslande an:
1. Hdix strigata Fer.*), flach, faltenstreifig; offen genabelt,
theils mit 4 deutlichen mehr oder weniger unterbrochenen
Bändern (Ferussac bist. nat. de Moll. terr. pl. 67 fig. 6, 7,
Rossmässler I 4 fig. 227, 228), theils einfarbig weiss
(Rossm. fig. 229), mit mannichfaltigen Uebergängen und
nicht wohl geographisch zu trennen, ist die herrschende
Form im nördlichen Theil der Appenninen. Die erste
Angabe eines bestimmten Fundortes ist diejenige von
M^nard de la Groye bei Ferussac prodrome 1821 nro. 162:
,sur les rochers calcaires du passage de la Somma", das
ist die Wasserscheide zwischen den Flüssen Maroggia und
Nera, beides Zuflüssen des oberen Tiber, zwischen Spoleto
und Temi. Ebenda fand sie Cantraine 1826 wieder,
s. dessen Malacologie Mediterran eenne 1840 p. 112 ,ä la
niontee de la Somma entre Terni et Spoleto; on n*a qu'ä
descendre de voiture et on en trouvera sur les rochers
qui bordent la route (damals reiste man in Mittelitalien
noch im Wagen und nicht mit der Eisenbahn). An diesen
Fundort schliesen sich die weiteren mir bekannt gewordenen
an, nach Norden Spoleto (von Stefani erhalten, var.
*) Anmerkung. 0. Fr. Müller's Helix strigata kann nach
dessen Beschreibung der Bänder (bist. verm. II p. 61 j „superiores
confluunt, media e angustissimae, intimae tres duplicatae" kaum ein
Iberus oder eine Macularia sein, sondern vielmehr eine Xerophila,
wie schon Kobelt Iconocr. Bd. V S. 8 mit Recht bemerkt hatte. Dass
0. Fr. Müller ebenso wie wir unter oberen Bändern die der Gewinde-
seite nähern versteht, ergibt sich aus seinen Angaben über die Bänder
bei H. nemoralis. Auffällig ist nur, dass Beck, der doch MilUers
Exemplare kennen sollte, Ferussac in der Identifikation dieser Art
folgt, ind. moll. 1837 p. 24.
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- 39 —
umbrica), Foligno am Topino, auch einen Zufluss des
Tiber (von Hrn. v. Maltzan erhallen) und Perugia am
Tiber selbst, wo ich sie in diesem Jahre zahlreich an den
alten Stadtmauern fand , vorherrschend mit deutlichen
Fleckenbändern; nach Süden und Westen längs des Nera-
Thaies bei Terni an den vielbesuchten Wasserfällen
(Menard de la Groye, Gharpentier in Albers* Sammlung
und Kübelt, speziell Wasserfalle delle Marmore und Weg
dahin nach Bellucci Elenco di Conchiglie deir Umbria im
BuUettino malacologico Italiano III 1870) und Narni, wo
ich sie an senkrechten Felswänden am oberen Ausgang
des Bergstädtchens fand, vorherrschend weiss, seltener ge-
bändert. In der Sammlung der Mad. Paulucci ist neben
der typischen strigata von Perugia auch eine var. polita,
glatter, doch nicht ganz glatt, von Foligno vorhanden. Eine
entgegengesetzte Variation mit grobem Faltenstreifen und
stumpfer Kante, H. Molteni Adami, (Kobelt, Fortsetzung
von Rossmässler's Jconographie, Bd. V fig. 1170) von
Castel Feiice in Umbrien, liegt mir in einigen von Hrn.
V. Mallzan an Paetel gegebenen Exemplaren vor und damit
stimmen vollständig einzelne Stücke von Spoleto, die unter
normalen strigata das Berliner Museum von Hrn. Stefani
erhielt. Wir haben also hier ein zusammenhängendes
Verbreitungsgebiet am obern Tiber und dessen nächsten
Zuflüssen, einem Theil des alten ümbriens entsprechend,
nördlich und westlich bis Perugia, südlieh bis Narni, hier
noch etwa 70 Kilometer vom tyrrhenischen Meer entfernt,
dagegen in Foligno und Perugia noch 85 vom adriatischen.
2. Hdix Carstdana s. oben S. 34. Garsulae liegt noch
innerhalb des eben genannten Gebietes, auf der Sehne des
Bogens, welchen die bekannten Fundorte der H. strigata
beschreiben. Wenn wir aber H. marrucina Tiberi damit
vereinigen, so tritt sie noch weiter südöstlich und auch
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- 40 ~
an den adriatischen Abhang der Appenninen auf; denn
der Originalfundort der H. marrucina ist nach Tiberi
(Anales Soc. Malacol. de Belgique XIII 1875) bei Fara
S. Martino und Caramanico an dem Monte Majella in
Abruzzo citeriore, dem Gebiete der alten Marruciner, und
ebenfalls von diesem Berge ist sie auch in der Paulucoi^schen
Sammlung in Florenz angegeben. Noch südlicher und
wieder im Stromgebiet des tyrrhenischen Meeres hat sie
aber 0. Costa (s. Tiberi a. a. O.) am Monte Matese und
auch Kobelt(Iconogr. XII fig. 1840— 1843) nicht fern davon bei
Pietra Roja gefunden, wo sie mit der ähnlichen FI. signata
zusaromenstossen würde. Ob eine direkte geographische
Verbindung dieser drei Örtlichkeiten durch zwischenliegende
Stationen für diese Art besteht oder nicht, müssen weitere
Beobachtungen lehren,
3. Die oben genannte Hdix tiburtina (Garsoolana
V. Martens Malak. Blätt. IV S. 137 und V S. 129, Kobelt-
Rossmässler V fig. 1174, 1175), der strigata näher als der
carsulana, doch viel schwächer gestreift, gehört dem Thal
des Aniene, des letzten südlichen Tiber-Zuflusses an. wo
ich sie 1856 bei Subiaco und 1899 bei Tivoli selbst fand,
an niedrigen Felsen dicht an der Via delle Gascatelle gegen-
über den Wasserfällen, etwa 50 Kilometer vom Meere
entfernt. Eine etwas grössere, sonst sehr ähnliche Form,
(H. carsoliana var. Persianii Tiberi Ann. Soc. malac.
Belg. XIII) lebt weiter östlich schon in dem hier tiefer in
die Appenninen eingreifenden Flussgebiet des adriatischen
Meeres, bei Fara S. Martino, wo sie demnach mit marrucina
zusammentreffen würde, und bei dem Bergstädtchen Borello
im Thal des Sangro, beides in Abruzzo citeriore, und
dementsprechend erhielt ich sie von Hr. Blanc 1874 mit
der Angabe, dass sie von den Bergen Marrone und Majella
stamme. Ob zwischen diesem Gebiet und dem Thal des
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— 41 —
Aniene weitere Fundorte einen direkten Zusammenhang
vermitteln, können erst weitere Nachforschungen lehren;
bei Carsoli, das auf dem Wege zwischen beiden liegt,
konnte ich, wie schon erw&hnt, keinen Iberus finden.
Diesen enger begrenzten Arten von Felsenschnecken
der mittlem Appenninen tritt in den Küstengegenden des
tyrrhenischen Meeres die weiter verbreitete Helix muralis,
Müll, gegenüber. Am weitesten entfernt vom Meer, etwas
über 70 Kilom., ist ihr Vorkommen in Florenz, von
wo sie mein Vater vor 1851 von Charpentier erhielt und
ich sie 1856 nicht selten fand, sie auch von Gentiluomo
1868 und Bellucci 1872 als häufig angegeben wird. Von
Siena, das dem Meere etwas näher hegt, wird sie von
Silv. Bonelli (Atti Soc. Ital. sc. nat. XV 1873) nicht an-
gegeben, ebenso wenig von Pisa in der von Issel (ebenda
1872) gegebenen Liste, der sie dagegen von der Insel
Elba kennt. In und um Rom ist sie von vielen Reisenden
gesammelt worden; wie schon Rossmässler Diagnoses
conchyl. I 1833 S. 7 und Iconogr. I 4 S. 36 erwähnt;
mein Vater fand sie 1835 auf dem Dache des Hauses, in
welchem er wohnte, ich 1856 und 1899 an verschiedenen
Stellen der Stadt, s. unten, und auch bei Albano. (Mal. Blatt. IV
S. 134 und 135). Dagegen ist sie mir im Verbreitungs-
gebiete der Heh'x strigata und tiburtina nirgends vor-
gekommen, weder bei Perugia und Narni, noch bei Subiaco
und Tivoli, welch letzteres doch nur etwa 22 — 24 Kilom.
von Rom und Albano entfernt ist, aber freilich ganz
andern Boden, Kalkfelsen, hat. Es ist auffällig, dass sie
gerade von den grossen Städten Italiens, Florenz, Rom
und Neapel, bekannt ist. Dr. Kobelt ist daher geneigt an
Einschleppung durch den Menschen mit Baumaterial zu
denken; doch traf ich sie auch bei Albano und auf Capri
und es ist in den kleineren Städten Toscanas ausserhalb
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— 42 —
der Appenninen überhaupt noch sehr wenig gesammelt
worden, so dass man nicht mit Bestimmtheit sagen kann,
sie kommen hier nur in grossen Städten vor. Das Vor-
kommen in Florenz lässt sich vielleicht um ein Jahrhundert
weiter zurückdatiren, denn es ist doch wahrscheinlich,
dass Gnaltieri, der sie zuerst abgebildet hat (Test. Gonchyl.
index, Florenz 1742 tab. 3 fig. F) eine so kleine, für
damalige Begrifife unscheinbare Landschnecke nicht anders-
woher erhalten, sondern in Florenz selbst gefunden hat.
Doch ist das allerdings noch nichts gegen die vielen Jahr-
hunderte, während derer Baukunst und Verkehr an der
Westküste 'Italiens blühten. Weiter im Nordwesten der
Miltelmeerküste scheint H. muralis nicht vorzukommen,
ich sah sie nicht um oder in Rapallo an der Riviera di
Levante bei fast vierwöchentlichem Aufenthalte daselbst
und die früheren Angaben ihres Vorkommens bei Nizza
und in der Provence sind iheils ganz irrlhümlich (Bour-
guignat Moll, des Alpes maritimes p. 32) theils beziehen
sie sich auf eine doch ziemlich abweichende Form, die H.
undulata Mich. = Orgonensis Philbert, welche bis jetzt nur
von einem einzigen Fundort im untern Thal der Durance
bekannt ist. Nach Kobell hat H. muralis ihren Hauptsitz
in Sicilien.
Uebcr zwei weitere Iberus-Arten an der tyrrhenischen
•Küste Mittel-Italiens kann ich nichts aus eigener Erfahrung
beibringen. Helix serpentina Fer., in verschiedenen Formen
von Nizza und Sardinien bekannt, wird bei Ferussac prodr.
nro. 64 als von dem schon genannten Menard de la Groye
an den Mauern von Pisa gefunden und auch von Livorno
angegeben; Exemplare aus Pisa, von Charpentier mit-
getheilt, der sie vielleicht von Ferussac erhielt , lassen
keinen Zweifel an der richtigen Bestimmung. Aber Issel
in der vorhin erwähnten Liste der Land- und Susswasser-
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— 43 —
Mollusken der Provinz Pisa erwähnt ihrer nicht, während
Genliluorao 1868 nur die Angaben Ferussac's Pisa und
Livorno, wiederholt, ohne Näheres oder Neues beizufügen.
Am Monte Argentaro finden sich der H. serpentina nahe
stehende Formen, als H. argentarae, forsythi und saxetana
in der Paulucci^schen Sammlung bezeichnet und dazu
kommt noch H. argentarolae auf der kleinen naheliegenden
Insel Argentarola. Während so in Mittel-Italien die Küsten-
und die Geblrgsforraen von Iberus getrennt bleiben, treten
südlicher, wie die Kalkberge der Appenninen selbst, so
auch die für sie charakteristischen Iherusarten bis dicht
an die Küsten heran. Helix signata Fer. bist. nat. pl. 30
fig. 3., Rossm. II 11, fig. 686, v. Martens Malak. Blätt.
IV 1858 S. 151 und als circumornala V. S. 132, Conchol.
Mitlheil. I S 19 t. 5 fig. 4—7, ferner Kobelt-Rossm. VII fig.
1844—47, in der mehr kugligen Gestalt mit carsulana über-
einstimmend, aber mehr konisch, mit breitem dunklem unterm
Band und Nabelflecken ist von Alife am Fuss des Matese, (Are.
Scacchi bei Philippi und Rossmässler a. a. 0.) über Monte
Cassino (Blanc im Berliner Museum, auch in der Sammlung
der Mad. Paulucci als signata (mitgetheilt von Philippi)
und als carseolana var. recondita) ganz nahe an das
lyrrhenische Meer verbreitet, wo ich sie bei Itri unweit
Gaeta, während des Pferdewechsels der Lohnkutsche von
einem Felsen an der Strasse 1856 ablas und dem Berliner
Museum einverleibte, es ist daher nicht ganz richtig, wenn
Kobelt (Rossm. VII 1880 S. 6) sagt: diese reizende Art
konnte für beinahe verschollen gelten, wenigstens ,war sie
vor Kurzem in keiner Sammlung aufzutreiben, weder in
Italien, noch in Deutschland".
H. surrentina Ad. Schmidt endlich (Carseolana var.
fuscolabiata Rossm. II 9 flg. 684), ähnlich der strigala,
aber mehr glatt, mit leberbraunem Mündungsrand; ist
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— 44 -
charakteristisch für den Ausläufer der Appenninen, welcher
die Kalkberge der surrentinischen Halbinsel im Süden
Neapels und des Vesuv's bildet, von Salerno bis Capri:
Philippi fand sie bei Sorrento, mein Vater 1835 um Monte
S. Angelo, ich 1856 bei Cava und von da bis Salerno,
sowie jenseits Sorrento und auf Capri, Dr. H. Brandt bei
Amalfi und ich erhielt sie auch von Vietri durch Stefani,
von Castellamare und durch Kobelt von Vico Equense,
beide am Fuss des Monte S. Angelo. Wie weit sie sich
ins Binnenland hinein verbreiten mag, ist noch zu er-
forschen; an der Küste des tyrrhenischen Meeres lässt sie
sich in wenig abweichenden, oft der strigata sehr nahen
Formen über Paestum (H. posidoniensis) bis Calabrien
(H. tiriolensis) verfolgen; von dem Vorkommen der ächten
strigata in Umbrien scheint sie aber durch das Gebiet der
tiburtina getrennt zu sein.
III. Clausilia leucostigma, itala und papillaris.
Die beiden ersteren scheinen sich betreffs ihrer
Verbreitung in Mittelitalien ähnlich zur dritten zu verhalten,
wie Helix strigata und tiburtina zu H. muralis, die einen in
den Appenninen, die andere ausserhalb derselben. Wie
Cl. stenzi in Südtirol sozusagen eine Leit-Schnecke für die
Dolomiten-Felscn ist, in Gesellschaft von Helix presli und
H. arbustorum var. rudis, so kommt Cl. leucostigma
(Ziegl.) Rossm. im mittlem Appcnnin meist in Gesellschaft
eines Iberus und der Helix selipila vor, so fand ich im
vorigen Jahre bei
Perugia Cl. h^ucostigma II. strigata
Carsulae „ » carsulana II. setipila
Narni , , strigata
Carsoli „ II. setipila
Tivoli „ tiburtina H. setipila
Subiaco (1856) , , tiburtina H. setipila.
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— 45 -
H. selipila, auf Mauern und Felsen lebend, doch nur
bei sehr feuchter Witterung herumkriechend, ist übrigens
etwas weiter nach Weslen über den eigentlichen Appennin
hinaus verbreitet, doch immer auf Bergen — ich fand sie
1856 auf der Höhe von Fiesole bei Florenz und im Albaner-
Gebirge, an beiden Orten ohne Gl. leucostigma, dagegen
mit Gl. papillaris. Es ist mir nun sehr aufgefallen, dass
an all den erwähnten Orten, an denen ich Gl. leucostigma
gefunden, von Gl. papillaris nichts zu sehen war, mit
Ausnahme von Tivoli an der Grenze des Appenningebietes
gegen die Gampagna, wo an zwei Stellen, in der Villa
d'Este und am Tempel der Sibylle, beide Arten unmittelbar
neben einander lebend sich zeigten, doch papillaris in der
iMinderzahl gegenüber der leucostigma. Auch in der
Literatur finde ich sie in Umbrien nur bei Bellucci 1870 von
Terni (zwischen Narni und Spoleto) angegeben mit dem
Zusatz : in einem Garten , also wohl eingeschleppt. Gl.
papillaris*) ist als Art des Küstengebiets die weiterverbreitete
und es dürfte von Interesse sein, ihre Grenze gegen leu-
costigma soweit möglich zu erkunden. In und um Rom
ist papillaris die einzige Glausilie, im Albanergebirge tritt
neben ihr noch Gl. laminata an den Mauern des alten
Klosters auf dem Gipfel des Monte Gavo auf. Zwischen
Rom und Siena fehlt mir jede Angabe über das Vor-
kommen dieser oder anderer Glausiliaarten ; von Siena
erhielt ich sie von Silv. Bonelli und derselbe nennt in
seiner Schrift (1873) noch die Monti di Ghianti, nord-
*) Ich ziehe immer noch den Artnamen papillaris Drap gegen-
über bidens vor, obgleich Linn^'s Turbo bidens ohne Zweifel dieselbe
Art ist Aber der Artname bidens wurde von 0. Fr. Müller 1774 an
bis Rossmässler Bd. II 1838 auf dem europäischen Kontinent von
allen Conchyliologen für Gl. laminata verwandt, und in Deutschland
erst wieder von L. Pfeiffer 1848 für papillaris eingeführt, so dass
dadurch leicht Missverständnisse entstehen, die vermieden werden,
wenn man die eine laminata und die andere papillaris nennt.
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— 46 —
östlich von Siena, ferner Poppi und Bibbina im Gasenttno
(den obersten Arno-Thal), etwas über 40 Kilioraeter östlich
von Florenz, wo sie ja schon häufig ist. Diese nebst dem
nahen Pratovecchio , wo sie Targioni-Tozzeti auch 1873
fand, sind die östlichsten Fundorte der papillaris in
Toscana, welche ich auffinden kann, und hieran schliesst
sich ziemlich nahe Porretta im obern Thal des Reno, an
der Strasse von Pistoja nach Bologna, wo ich sie 1856
fand; als ersten Vorposten vom adriatischen Küstenlande
her, in welchem sie sowohl im Norden bei Ravenna
(Ginanni 1757) als im Süden bei Ascoli Piceno (Orsini,
Mascarini) nicht selten ist, wie auch an der gegenüber-
liegenden Küste von Dalmatien. Der Verbreitungsbezirk
der Gl. papillaris umschliesst also sowohl im Osten wie
im Westen den der Cl. leucostigma und überragt ihn nach
Norden, von beiden Seiten im^^nördlichen Appennin beinahe
zusammentreffend. Nach Süden lässt sich Cl. leucostigma
im Appennin bis Avezzaho am Fuciner See (Lago Juinio
in Böttger's Clausilienverzeichniss ist wohl Schreib- oder
Druckfehler für Lago Fucino) und Balsorano im oberen
Thal des Liris verfolgen; auch von da ist Cl. papillaris
nicht bekannt. Dagegen fand ich 1856 noch etwas süd-
licher, bei Fondi auf den Ausläufern des Appennins gegen
das tyrrhenische Meer zwischen Terracina und Gaeta noch
eine kleine Varietät der leucostigma, var. minima Ad.
Schmidt, und hier dürfte sie wohl auch, wie in Tivoli, mit
Cl. papillaris zusammentreffen, die ja jedenfalls bei Gaeta
vorkommt. Weiter südlich ist meines Wissens Cl. leucostigma
nicht gefunden, man kann sie also wohl als central-
ilalienische Art bezeichnen, die auch, wie die Iberus-Arten
aus der Verwandtschaft der strigata, im Süden sich der
Küste mehr nähert als weiter nördlich, weil eben die
Kalkgebirge da auch die Küste erreichen.
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Perugia ist der nördlichste der mir bekannten Fund-
orte von Cl. leucostigma; sie ist dort sehr zahlreich an der
Stadtmauer. Ferussac, prodrome 1821 nro. 525 erwähnt
einer Clausilie, welche der schon mehrmals genannte
Menard de la Groye an den Kalk- und Schiefer-Felsen der
Strasse von Perugia nach Gitta di Castello, hinler dem
Ponte Lanella, gefunden hat und die er als neue Art
papillata nennt; leider reichte mir die Zeit nicht, diese
Stelle selbst aufzusuchen, die, wie man mir in Perugia
sagte, 4V2 Stunden von der Stadt entfernt sei. Da
Ferussac Cl. papillaris (nro. 528) sehr wohl kannte, so ist
es wahrscheinhch, dass es unsere Cl. leucostigma war,
was ihre Verbreitung nach Norden noch etwas weiter
rücken würde, wenn nicht etwa Cl. Itala, und dieses führt
zu der Frage, wie weit letztere in Italien nach Süden geht.
Der Hauptsitz der Cl. Itala (G. v. Martens 1824, alboguttulata
A. Wagn. 1829, albopustulata Jan 1832) sind die süd-
lichen Kalkalpen vom Etschthal bis zum See von Lugano,
meist in Gesellschaft von Hdix cingulafa ; aber während die
letztere sowohl der Ebene als dem Urgebirge fehlt, hält
sich Cl. Itala nicht so strenge an das Kalkgebirge und
kommt auch stellenweise in der Ebene vor, so bei Mira
zwischen Padua und Venedig, wo sie mein Vater an
Baumstämmen im Garten seines Elternhauses zuerst ge-
funden, (nicht in Venedig selbst) und bei Este am • süd-
lichen Ende der vulkanischen Euganeen. H. cingulata ist
ganz Piemont fremd und tritt, durch einen weiten Zwischen-
raum von ihrem sonstigen Vorkommen getrennt, wieder
in den Marmor-Bergen von Carrara auf, während für Cl.
Itala das Vorkommen am Lago Maggiore (an Baumstämmen
und Mauern, Stabile 1864) und in den See- Alpen einiger-
massen eine Brücke bildet zu ihrer Verbreitung im nörd-
lichen Appennin. Hier ist sie an der Nordseite gefunden
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— 48 —
in den Thälern der Scrivia, des Tidone und der Trebbia
von Stabile (Form punctata Mich, nach Strobel 1877),
denen der Baganza, Parma und Enza von Bert^, Sabbioni
und Strobel selbst (Form subrugata). An dem Südabhang
der Appenninen wird sie angegeben von den Apuanen,
wo sie wieder mit ihrer Begleiterin in den Alpen, der
Helix cingulata zusammentrifft, südlich bis Pietra-santa und
Lucca, hier an Mauern und Baumstämmen (Gentiluomo
1868) und dann östlich von Florenz in Vair Ombrosa und
im Casentino und noch östlicher bei den berühmten hoch-
gelegenen Klöstern Alvernia (Verna) und Camaldoli durch
Silv. Bonelli 1873. Aber auch ausserhalb des Appennins
ist Gl. Itala über einen beträchtlichen Theil des bergigen
Theils von Toscana verbreitet; Monti di Chianti, vor-
herrschend Kalk, var. latestriala nach Bonelli ; bei Pomerance
und Volterra im Gebiet der Gecina, var. nigra nach
Gentiluomo; Rapolano, östlich von Siena, im Thal des
Ombrone (Gentiluomo) und auf dem vulkanischen Monta-
miata, in der Buchenregion, nach Bonelli; endlich fand
ich 1856 zwei Exemplaren derselben im schattigen Thal
von Aricia im Albaner Gebirge. Sie hat demnach in
Toscana ein ziemlich zusammenhängendes Gebiet, wo sie
die vorherrschende Wald- und Mauer-Clausilie ist, zwischen
dem Meer und dem Bezirk der Gl. leucostigma, mit welcher
sie übrigens, so viel wir bis jetzt wissen, nirgends zu-
sammentrifft. Dagegen thut sie das ohne Zweifel mit Gl.
papillaris, wie in der venezianischen Tiefebene, so in den
Apuanen, im obersten Thal des Arno und in den Bergen
von Chianti, doch immer so, dass Gl. itala vom Gebii^
herab, Gl. papillaris von der Meeresküste heraufsteigend
zusammentreffen.
(Fortsetzung folgt.)
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- 49 —
Im Jahre 1898 auf einer Reise in Südamerika ge-
sammelte Hollasken.
Von
Therese Prinzessin von Bayern.
(Mit Taf. 1.)
Nachfolgende 91 Spezies und Varietäten von Gepha-
lopoden, Gastropoden und Acephalen wurden, mit Ausnahme
des Octopus und der Ostreen, sämmtlich von mir selbst
an Ort und Stelle gesammelt. Da in der malakozoologischen
Literatur von manchen dieser Spezies genaue Fundortan-
gaben fehlen und die Eenntniss der letzteren zu thier-
geographischen Studien unerlässlich ist, sah ich mich ver-
anlasst die Liste meiner Conchylien zu veröffentlichen.
Die Bestimmung dieser Mollusken und Molluskenschalen
übernahmen Graf Otting und Professor Hertwig in München,
Geheimerath Martens in Berlin, Professor Böttger in Frank-
furt und Dr. Sturany in Wien. Diesen Herren nebst Dr.
Doflein verdanke ich gleichfalls einige hier eingefügte Notizen
über die bisher bekannte Verbreitung der von mir ge-
sammelten Arten und einige sonstige, zu dieser Arbeit
benützte Bemerkungen, Dr. Sturany auch die Beschreibung
der neuen Pisidiumart aus Bolivien und die beigegebenen
Zeichnungen. Zur systematischen Zusammenstellung der
Arten habe ich mich vorwiegend an Paetel (Catalog der
Gonchyliensammlung I. II. III.) gehalten.
I. Ceplialopoda.
Familie Octopodidae.
1. Octopus rugosus Bosc. — Callao (Peru). Auf dem
Markt in Lima lebend gekauft. — Da in der Literatur
kein Octopus rugosus von der Grösse des von mir ge-
sammelten Exemplares erwähnt ist, gebe ich hier die von
XXXIL 4t
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— 50 -
Dr. Doflein an dem letzteren genommenen Maasse. Ich
füge auch seine übrigen Beobachtungen bei:
Total 56 cm. Mantel (ventral) 8Va cm. Grösster Arm
(3ter links) 44 cm. Grösste Körperbreite 7 cm. Grösste
Kopfbreite 6V2 cm.
Der Grösse nach ordnen sich die Arme an: 3, 2, 4,
1 (links).
Der dritte Arm rechts ist hektokotylisirt. Ueber
und hinter den Augen finden sich 3 Girren (in der Regel 2).
II. Oastropoda.
Familie Muricidae.
2. Trophon horridus Brod. et Sow. Antofagasta (Nordchile).
Familie Pyrulidae.
3. Pyrtda (Mdongena) mdongena L. Gartagena (Columbien).
4. Pyrula (Melongena) patula Brod. et Sow. Gartagena
(Columbien).
Familie Buccinidae.
5. Pollia ? inca Orb. Pacasmayo. (Nordperu.) Aller
Wahrscheinlichkeit nach ist vorliegender Buccinide der von
Orbigny (Voyage dans TAnierique meridionale V p. 455
t. 78 f. 3) beschriebene und als selten bezeichnete Murex
inca Orb. = Cantarus inca Orb. (Tryon : Manual of Concho-
logy III 164, 252 t. 74 f. 301) = Pollia inca Orb. (Paetel,
Catalog der Gonchyliensammlung I 46). Bisher ist als
Fundort für diese Spezies bloss Callao angegeben gewesen.
Familie Nassidae.
6. üassa (Tritea) gayi Kien. Antofagasta (Chile).
Familie Purpurida e.
7. Purpura (Purpura) chocolata Ducl. Ancon (Peru).
8. Purpura (Stramonita) blainviUei Dh. Pacasmayo,
Ancon (Peru). Zum mindesten die vorliegenden Exemplare
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- 51 —
aus Pacasmayo sind der ostamerikanischen P. floridana
Conr. sehr ähnlich.
9. Purpura (Strammüa) haematostoma L. typ. Carüpano.
(Venezuela). Enthielt eine todte Goenobita.
10. Purpura (Stramonüa) haematostoma L. yar. bicostalis
Lm. Carüpano. (Venezuela).
11. Conchciepas peruviana Lm. Mollendo (Südperu). Anto-
fagasta (Nordchile).
Familie Olividae.
12. Oliva (Strephona) peruviana Lm. Mollendo (Peru).
Antofagasta (Chile).
Familie Fasciolariidae.
13. Fascidaria tulipa L. Carüpano (Venezuela).
Familie Cassididae.
14. Cassis (Cassidea) testiculus L. var. crumena Lm. *
Gartagena (Columbien).
Familie Naticidae.
15. Natica (Natica) canrena L. Gartagena (Columbien).
16. Natica (Mamma) Iflctea Gldg. Gartagena (Columbien).
17. Natica (Mamma) mammiüaris Lm. Gartagena (Co-
lumbien).
18. Natica (Mamma) über Val. Pacasmayo (Nordperu).
Familie Strombidae.
19. Strambus (Strambus) alatus. Gm. Meeresstrand bei
Gartagena (Columbien).
Familie Cerithidae.
20. Potamides (Cerithidea) fortiuscula Bayle. Brackwasser
bei Guayaquil (Ecuador). Diese Species war bisher nur
vom Golf von Californien südlich bis Panama sicher be-
kannt und aus Chile als fraglich verzeichnet gewesen.
21. Potamides (CerUhidea)? mazatlanica P. Carpt. - Carta-
4*
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— 52 -
gena (Columbien). Da bei diesem Exemplar die Mündung
der Schale nicht erhalten ist, kann keine sichere Art-
bestimmung vorgenommen werden.
Familie Littorinidae.
22. Littorina (Melaraphe) peruviana Lm. Mollendo (Peru).
Antofagasta (Chile).
Familie Ampullariidae.
23. AmpuUaria (Matisa) comu-arietis L. Lenatero
(Brennholzladeplalz) Boca de Guamal am unteren Rio
Magdalena (Columbien). Diese Ampullariaspecies war bis-
her aus Columbien nicht bekannt. Sie theilt das Gebiet
des unteren Magdalena mit AmpuUaria (Marisa) rotula Mss.
Familie Turri tellidae.
24. Turritella (Haustator) variegata L. Carüpano (Vene-
zuela).
25. Turritella (Eglisia) cingulata L. Carüpano (Venezuela).
Familie Calyptraeidae.
26. Calyptraea (Sigapatella) lateralis Sow. Antofagasta
(Nordchile). Bisher fehlte jegliche Angabe über den Fund-
ort dieser Speeles.
27. Calyptraea (Infundtbulum) radians Lm. Antofagasta
(Chile).
28. Crepidula (Crepipatella) dilatata Lm. Salaverry (Nord-
peru). Ancon und Pachacamäc (Mittelperu). Die zwei
Exemplare von Salaverry entsprechen genau der C. dilalata
Lm. Die vier übrigen Exemplare, zwei aus Ancon und
zwei aus Pachacamäc, sind zu vergleichen mit der ur-
sprünglich als eigene Art beschriebenen und abgebildeten,
nunmehr als synomym erkannten C. peruviana Lm., insofern
sie gerade diejenigen kleinen Unterschiede zeigen, welche
für Lamarck zur Speciestrennung hinreichend waren.
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— 53 -
29. Crepidula (CrepipateUa) dorsafa Brod. var. foliacea
Brod. Antofagasta (Chile).
30. Crepidula (Orepipatdla) dorsafa Brod. var. strigata
Brod. Salaverry (Nordperu). Antofagasta (Chile).
Familie Neritidae.
31. Nerüina (Neritina) lineolata Lm. In einem Seiten-
arm des unteren Rio Magdalena, bei Baranquilla (Columbien).
Diese Speeles scheint bisher in Columbien nicht gefunden
oder wenn, dann dieser neue Fundort nicht publiziert
worden zu sein.
32. Neritina (Vitta) virginea L. Cartagena (Columbien).
Familie Trochidae.
33. Monodonta (Diloma) crusoeana Pils. Pacasmayo
(Nordperu).
34. Monodonta (Diloma) nigerrima. (Gm.) Phil, Salaverry
(Nordperu).
35. Chlorostoma ( Chlorostoma) luctuosum Orb. Ancon (Peru).
36. Chlorostoma (Chiorostoma) maestum Jonas. Pacasmayo
(Peru). Antofagasta (Chile).
37. Chlorostoma (Omphaiius) semigranosum A. Ad.
Carüpano (Venezuela).
38. Gena ? planulata Lm. Antofagasta (Chile).
Familie Fissurellida e.
39. Fissurella (Fissurella) concinna Phil. Salaverry (Nord-
peru). Antofagasta (Chile).
40. Fissureüa (Fissurella) latemarginata Sow. Anto-
fagasta (Chile).
41. Fissureüa (Fissurella) limbafa Sow. Antofagasta.
42. Fissurella (Fissurella) nimbosaL. Carüpano (Venezuela).
43. Fissurella (Cremides) peruviana Lm. Pacasmayo.
Ancon (Peru).
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— 54 —
Familie Scutellidae.
.44. Pateüoidea ceciliana Orb. Anlofagasta (Chile).
45. Patdloidea scutum Eschz. Salaverry, MoUendo (Peru).
46. PateUaiilea variabüis (Sow.) Rv. Anlofagasta (Chile).
47. Patelloidea viridula Lm. Mollendo (Südperu).
48. Scurria zebrina Less. Mollendo (Peru).
49. Scurria scurra Less. Mollendo.
Familie Chitonidae.
50. Acanihopleura (Mesotonura) echinatum Barnes. Mol-
lendo (Südperu). Bis jetzt bekannt aus Valparaiso (Chile),
Payta (Nordperu) und den Galäpagosinseln (Ecuador).
Familie Bulimulidae.
51. Bulimulus(Scutalus)scalariformi8Bvod. Ancon (Peru),
Diese Bulimulusschalen fanden sich in Mengen zwischen
den Leinwandumhüllungen einer von mir daselbst ausge-
grabenen, altindianischen Mumie.
Familie Auriculacea.
52. Mdampus fiavus Gm. Carüpano (Venezuela) oder
Cartagena (Columbien). Welcher dieser beiden Fundorte
massgebend, ist nicht mehr festzustellen.
Familie Limnaeidae.
53. Planorbis (Planorbis) bdivianus Phil. Kleiner Tümpel
beim Gehöfte Machacamac, auf der bolivianischen Puna,
zwischen Chiliiaya und La Paz.
54. Flanorbis (Hdisoma) peruvianus Brod. Pacasmayo
(Nordperu). Oede^ sandige, von einem Bach durchflossene
Gegend.
Familie Siphonariidae.
55. Siphonaria lessoni Blainv. Mollendo (Südperu).
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— 55 -
III. Aoepliala.
Familie Mactridae.
56. Mactra exallnda Gray juv. Salaverry (Nordperu).
57. Madra ovalina Lm. juv. (?) Mollendo (Südperu).
58. Mactra portoricensis Shutll. Carüpano (Venezuela).
59. Mtdinia spec. Mollendo (Peru).
Familie Teilin idae.
60. Tellina (Peroneoderma) punicea Born. Carüpano
(Venezuela).
61. TeUina (Ärcopagia) fausta Pult. Brackwasser bei
Cartagena (Columbien).
62. Donax (Chione) denticulatus L. Carüpano (Venezuela).
Cartagena (Columbien).
63. Donax peruvianus Dh. Pacasmayo, Salaverry (Peru).
64. Amphidesma decusmtum Wood. Carüpano (Venezuela).
65. Cerania donacia Dh. Salaverry, Ancon, Pacha-
camac, Mollendo (Peru).
Familie Veneridae.
66. Tivela madroides Born. Carüpano (Venezuela).
67. Callista pannosa Sow. Antofagasta (Nordchile).
68. Caryatis ? consanguinea C. et Ad. Cartagena (Colum-
bien). Mit voller Sicherheit lässt sich die Bestimmung
dieses Exemplares nicht ausführen, da die Innenseite die
Mantelbucht nicht erkennen lässt.
69. Dione dione L. Cartagena (Columbien).
70. Cryptogramma hrasüiana Gm. Cartagena.
71. Cryptogramma fiexuosa L. Cartagena.
72. Chione (Omphaloclathrum) dombeyi Lm. Ancon (Peru).
73. Chione (Omphaloclathrum) dysera L. Carüpano
(Venezuela), Cartagena (Columbien).
74. Chione (Leukoma) grata Say. Salaverry (Nordperu).
Antofagasta (Nordchile).
75. Petricola nivea Cliemn. Mollendo (Südperu).
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— 56 —
Familie Gyrenidae.
76. Pisidium bdiviense Sturany nov. spec. (Beschreibung
siehe weiter unten S. 57.) Kleiner, schlammiger Tümpel
beim Gehöfte Machacamac auf der boUvianischen Puna,
zwischen Chililaya und La Paz, c. 4000 m. über dem
Meere. 6 Stück.
Familie Chamidae.
77. Chama peUucida Brod. Antofagasta (Chile).
Familie Lucinidae.
78. Loripes chrysostomus Phil. Gartagena (Golumbien).
Familie Mytilidae.
79. MytüusCMtftilus) achatinus hm. Garüpano (Venezuela).
Diese Mytilusart ist bisher nur aus Brasilien verzeichnet
gewesen.
80. Mytüus (M.) angustanus Lm. Salaverry, Mollendo
(Peru). Aus Mollendo lebende Exemplare.
81. Mytüus (Aulacomya) granulatus Hanl. Antofagasta
(Chile).
82. Mytüus (Aul.) mageUanicus Ghmn. Ancon (Peru).
83. Modiola (Brachydontes) ovalis Cless. Antofagasta
(Chile). Sieben lebende Exemplare und oine Schale. Der
bisher zweifelhafte Fundort Chile ist durch meinen Fund
sichergestellt.
Familie Arcidae.
84. Area (Area) ainericana Gray. Garüpano (Venezuela).
85. Area (Noetia ?) martini Reiz. Garüpano (Venezuela).
Diese Arcaspecies ist bisher nur aus Ostbrasilien und
Guyana bekannt gewesen.
86. Anomalocardia auricuUUa Lm. Gartagena (Columbien).
87. Anomalocardia gibbosa Rv. Garüpano (Venezuela).
Von dieser Art war bisher kein Fundort bekannt.
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- 57 -
Familie Pectinidae.
88. Pecten (Pecten) purpuratus Lm. Ancon, Callao (Peru).
Famile Spondylidae.
89. Plicatula cristata Lm. Gartagena (Columbien).
Familie Ostreidae.
90. Oatrea (Ostrea) rhizophora Gldg. Fort de France
(Martinique.) Bahia (Brasilien).
91. Odrea (Ostrea) tulipa Lm. Guayaquil (Ecuador).
Beschreibung von Pisidium boliviense nov. spec.
Muschel klein, ungleichseitig, wenig gewölbt, von
massiger Festigkeit, mit glänzender, fast glatter Oberfläche,
concentrisch gestreift; Wirbel hinter der Mitte gelegen;
Vorderrand mässig zugespitzt, indem er schief nach vom
und unten abfällt und in gerundetem Bogen (sogenannter
»runden Ecke") in den Unterrand übergeht; Unterrand
stark gewölbt (convex); Hinterrand kurz und schwach ab-
wärts geneigt, dann plötzlich nach unten abfallend und
ohne Winkelgrenze in den Unterrand übergehend. Em-
bryonalschale deutlich abgegrenzt , blasig hervortretend,
circa 2Va mm. lang, IVa mm. breit, mit feinster concent-
rlscher Streifung. Schild und Schildchen so gut wie
fehlend, Ligament kurz und häutig.
Innenseite der Schalen matt glänzend, weisslich perl-
muiterartig; Aussenseite gelbgrün mit dunkel olivenfarbigen
Parthien und einigen hellen Zonen (gleich dem lichten
Tone der Embryonalschalen) ; mitunter feinste Radiärstreifen
in dunkel olivgrüner Farbe angedeutet.
Die rechte Schale besitzt einen kleinen Gardinal-
zahn, schief nach rückwärts gestellt, und vorn und rück-
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— 58 ^
wärts je 2 lange Lateralzähne, die lamellenartig aufgebaut
sindf zu einander parallel stehen und milchweiss hervor-
leuchten. Die linke Schale besitzt 2 kleine parallele
Cardinalzähne und beiderseits je einen langen, zugespitzten
und lamellenartig gebauten Lateralzahn.
Die Dimensionen sind bei 3 gemessenen Exemplaren:
Länge der Schale 7,8 6,7 5,7 mm.
Breite (Höhe) der Schale 6,4 5,5 4,7
Dicke . . 3,6 3,2 2,7
Die neue Art wurde in Bolivien gefunden (Tümpel
auf der Puna bei Machacamac, zwischen Chililaya und La
Paz) und ist nahe verwandt mit Pisidium chilense d* Orb.
(Gonch. Gab. Mart. Chemn. IX 3 p. 64 t. 7 f. 1, 2 und
t. 8 f. 9); diese Form ist aber bedeutend dicker als die
neu entdeckte.
Erklärung zu den Abbildungen.
Fig. 1. Pisidium boliviense n. sp. in natürlicher
Grösse und im Umriss.
Fig. 2, 3, 4. Dasselbe vergrössert in der Ansicht
von rechts, Unks und oben.
Fig. 5 u. 6. Das Schloss der rechten und linken
Schale vergrössert.
Fig. 7. Schematische Darstellung des Schlosses zur
Ergänzung und besseren Erklärung der Figuren 5 und 6.
Rechts die Bezahnung der rechten Schale, links diejenige
der linken Schale, gesehen vom unteren Schalenrande aus
und stark vergrössert.
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I
— 59 —
Yerzeichnis der Im Torfmoor aaf j^Bispeengen^ bei
Kopenhagen yorkommenden Mollusken.
Von
Henrik Seil, Kopenhagen.
Zu Anfang des Sommers 1896 unternahm ich im
Torfmoor auf ^^Bispeengen* Einsammlungen von Mollusken.
Genanntes Moor ist etwa 2 Kilometer westlich von Kopen-
hagen gelegen; die Grösse des Moors beträgt etwa 6000
□ Meter, die Tiefe 3—4 Meter.
Von lebenden Mollusken fanden sich folgende Arten:
Limnea
Physa
Planorbis
(Lymnus) stagnalis Lin.
(Gulnaria) ovata Drap.
(Bulinus) fontinalis Lin.
(Aplexa) hypnorum Lin.
(Spirodiscus) corneus Lin. forma typica.
, elophilus Bgt.
« , var. ammonoceras
Westerlund.
n « var. cryptomphalus
Westerlund.
(Gyrorbis) vortex Lin.
(Bathyomphalus) contortus Lin.
(Gyraulus) albus Müll.
Bythinia
(Armiger)
(Segmentina)
(Elona)
Sphaerium (Gorneola)
Pisidium (Fossarina)
Anodonta ventricosa
nautileus Lin.
nitidus Müll.
t-entaculata Lin.
corneum Lin. var. firmum Gl.
henslovianum Sh.
nitidum Jen.
pusillum Gml.
a Pfr.
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— 60 -
Im späteren Sommer wurde das Moor trocken gelegt
und Ausgrabungen wurden unternommen; bei dieser Ge-
legenheit untersuchte ich die Torfechicht und fand hier
folgende Arten:
Limnea (Lymnus) stagnalis Lin.
, (Gulnaria) peregro-ovata Kobelt.
, (Limnophysa) palustris Müll.
Physa (Aplexa) hypnorum Lin.
Planorbis (Spirodiscus) corneus Lin. forma typica.
, , elophilus Bourg.
n n n var. ammonoceras
Westerlund.
n n n var. cryptomphalus
Westerlund.
, (Tropidiscus) umbilicatus MuH.
„ (Gyrorbis) vortex Lin.
„ » spirorbis Lin.
, (Bathyomphalus) contortus Lin.
„ „ dispar Westerlund.
„ (Gyraulus) albus Müll.
» (Armiger) crista Lin.
r, „ nautileus Lin.
Bythinia (Elona) tentaculata Lin.
Valvata (Gyrorbis) cristata Müll.
« (Gincinna) piscinalis Müll.
Sphaerium (Gorneola) corneum L. forma typica.
, , , var. firmum Gl.
Pisidium spec.
Anodonta ventricosa G. Pfr.
Indem die Ausgrabungen fortgesetzt wurden, kamen
allmählich neue Schichten von Schneckenmergel zum Vor-
schein, welche ich ebenfalls untersuchte; sie enthielten
folgende fossile Arten :
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— 61 —
Tjimnea
sta^nalis Lin
1»
(Gulnaria)
peregra Mull.
Physa
(Bulinus)
fontinalis Lin.
Planorbis
(Gyrorbis)
spirorbis Müll.
(Bathyomphalus)
contorlus Lin.
(Gyraulus)
arcücus Beck.
jl
(Hippeutis) *
complanatus Lin.
Ancylus
(Velletia)
lacustris Lin.
Bvthinia
(Elona)
tentaculata Lin.
Valvata
(Gyrorbis)
cristata Müli.
n
(Cincinna)
piscinalis Müll.
Sphaeriuni
(Gorneola)
corneum L. f. typica.
Pisidiura
n
(Fossarina)
n
milium Held.
Bei diesen Einsammlungen wurde eine neue Varietät
von Planorbis elophilus Bourg. gefunden, welche von Dr.
G. Agardh Westerlund in Synopsis Molluscorum Extra-
marinorum Scandinaviae" , Helsingfors 1897 unter dem
Namen Planorbis cryptomphalus beschrieben ist.
Ueber diese Varietät stelle ich folgende Diagnose auf:
Pianorbis elophilus var, cryptomphalus Westerlund.
Gehäuse gedrückt, festschalig, stark und unregelmässig
gestreift, glänzend, von gelblicher Hornfarbe; oben concav
mit stichformigem, tief eingesenktem Mittelpunkte, unten
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- 62 —
concav; Umgänge 4, sehr rasch zunehmend, nach oben
sehr gewölbt und durch eine tiefe Naht getrennt,
nach unten gegen die an den Anfangswindungen nur
linienartig hervortretende Naht stumpf gewinkelt; der
letzte Umgang gut doppelt so breit als der vorletzte, nach
oben sehr erweitert; Mündung weil, fast senkrecht, breit
schief-nierenförmig; Mundsaunfl scharf, mit verbundenen
Rändern.
Durchmesser löV«, Höhe der vorletzten Windung 5V«»
Höhe und Breite der Mündung 8 Millimeter.
Nekrolog.
In der chinesischen Provinz West-Hupe starb am
27. November 1899 der Franciscaner und Missionär P.
Lorenz Fuchs im noch rüstigen Alter von 43 Jahren
nach 17-jähriger Thätigkeit daselbst. Einer wohlhabenden
Innsbrucker Familie entsprossen, trieb ihn Seeleneifer
zeitig, seinem Bruder Caspar (gegenwärtig in Enns) in
gleicher Eigenschaft nachzufolgen. Sein heiligmässiges
Leben unter unsäglichen Entbehrungen und Strapazen
hinderte ihn nicht, aus Gefälligkeit für Herrn von Möllen*
dorflf, den Gefertigten und P. Heude auch Gonchylien zu
sammeln, wie deren Publicationen darthun, so dass die
reiche Fauna besagter Provinz grossentheils erst durch
P. Lorenz zu Tage gefördert wurde. Mehrere spec. tragen
und verewigen auch seinen Namen. — Nun dürfte lange
kein Material mehr aus dem westlichen China nach Europa
gelangen. Gredler.
Bozen , 30. L 1900.
Digitized Ijy Google
— 63 —
Literatnr.
Ptoceedings of the Academy of Natural Sciences of Phila-
delphia. 1899, No. 1.
p. 185. Pilsbry, H. A., new and little-known species of Pristiloma
Die Gattung zählt 5. sp. davon neu Pr. taylori p. 185 t 9
flg. 6—8 von Vancouver Island. Die Gattung steht Gonulus
am nächsten.
„ 188. Pilsbry, H. A. and T. D. A. Cockerell, Ashmunella,' a new genus
of Helices. Gehäuse wie bei Triodopsis, Genitalien wie bei
Epiphragmophora. Typus Polygyra miorbyssa Dali. Wahr-
scheinlich gehört eine ganze Reihe neumexikanischer, seither
zu Polygyra gerechneter Arten hierher. Die Autoren halten sie
für Belogona mit verkümmertem Pfeil.
Locard, Ämould, Notices Conchylidogiques. In L'Echange
Annee XIV. L. Description d*une 6sp^ce nouvelle du
genre Bythiniä. (cazioti n. von Gorsika). LI. Sur
les variations du Gibbula ciiieraria p. 89.
L'Echange, Revue, Linnienne Annie XV. (1899).
p. 1. Jacquart, Helix nemoralis et Helix hortensis. Aufzählung der
um Lyon gesammelten Bändervarietäten.
„ !2. Sonthoi-max, L., Deux mois aux Antilles francaises führt auch
eine Anzahl Binnenconchylien von Martinique und Guadaloupe auf.
„ 85. Locard; A. Notices conchyliologiques. Sur quelques PoUia de
la Mediterran^e. Der Autor erkennt 7 Arten an: orbignyi,
gaillardoti Put, coccinea Mtrs., scabra Mtrs., marmorea Risso,
bicolor Cantr., picta Scacchi, fusulus Brocchi.
Gude, O. K., Armature of Helicaid Landshells. (Cont.)
In Science-Gossip 1898.
Abgehandelt werden Plectopylis repercussa Gld p.. 74 fig; 78; —
PI. anguina Gld. p. 76 fig. 79; — PI. achatina Gld. p. 114
flg. 80; juv. fig 81; — var. obesa n. p. 115 fig. 83; var. in-
frafasciata n. fig. 84; var. venusta n. fig. 85; var. castanea n.
fig. 86 ; — PI. linterae Mlldff. fig. 88 mit var. fusca n. fig. 89 ;
— PI. cairnsi n. Burma, p. 171 fig. 90; — ? PI. jamcabensis
Jouss., Ceylon, p. 171 fig. 91 ; — PI. sowerbyi n. Khasia Hills,
p. 239 fig. 93 ; — PI. alphonsi M. Edw., Mupin , p. 239 fig. 94.
Digitized by Google
— 64 —
The Journal of Malacology Vol. VII, No. 2.
p. 25. Moss, W. , the Specific Position of the reputed British Hyalina
glabra Stud.
26. Sykes, £. R., Notes on the species of Ennea and Leptopoma
recorded from Ceylon, with descriplions of some new Land-
Shells from that Island. — Neu Lagochilus occultus p. 28 t. 2
fig. 6; — Cyclophorus vescus p. 29 t. 2 fig. 3; — C. binoyae
p. 29 t. 2 fig/; 4; — Cyathopoma innocens p, 29 t. 2 flg. 2;
— Cataulus greeni p. 30 t. 2 fig. 5; — Kaliella colletti p. 30
t. 2 flg. 1.
„ 31. Cooke, A. H., Phasianella pulla or puUus?
„ 33. CoUinge, W. £., on the occurrence in Ireland of Arion empiri-
corum var. bocagei Srlh.
,. 34. Gude , 6. K. , Species of Plectopylis recently described in
„Science Gossip".
Eingegangene Zahlungen :
Jetschill, R., Patschkau, Mk. C— ; Strubell, B., Frankfurt a. M..
Mk. 6.— ; Kinkelin, F., Frankfurt a. M., Mk. 6.— ; Gysser, A., Stras5-
burg, Mk. 6.— ; Clessin, S., üchseiifurt, Mk. 6.— ; Salm-Salm, Fürst zu
Anholt, Mk. 6.— : Meissner, Dr. M., Berlin, Mk. 6.— ; Heiniburg, Ober-
hüfmarschall von, Mk. 6. — ; Martens, E. von, Berlin, Mk. 6. — ; Heise.
Geh. Regierungsrat, Naumburg, Mk. 6. — ; Westerlund, Dr. C. A.
Ronneby, Mk. 6.— ; Sowerby & Fulton, London, Mk. 12.— : Parry,
G. S., Easlburne, Mk. 6.— ; Schepmann, M. M., Rhoon, Mk. 6.— .
Schedel, J., Bamberg, Mk. 6. — ; Kiemenschneider, C, Nordhausen, Mk.
6.—; Nägele, G., Waltersweier, Mk. 6.— ; Otting, Graf, M. v., München,
Mk. C— ; Arnold, H., Nordhausen, Mk. 6.— : Hesse, P., Venedig, Mk. 6.— :
Schmidt, 0., Weimar, Mk. 12.— ; Bickhardt, C. H., Wesel, Mk. 6.— :
Ilelowsky, Dr. 0., Theodosia, Mk. 6.— ; Retter, J., Aulie-Ata, Syr
Darja-Gebiet, russ. Mittelasien Mk. 6. — ; Hilbert, Dr., Sensburg, Mk. 6. — .
Neue Mitglieder:
Eetter, J. , Aulie-Ata, Syr Darja-Gebiet, russ. Mittelasien.
Hilbert, Dr., Sensburg, Ostpreussen.
Die Beilage der Herren Bauer & Raspe in Nürnberg
wird hiermit der Beachtung der Mitglieder freundlichst
empfohlen.
Uedigirl von Ur. VV. Kobelt. — Druck vun Pet er Har t manu in Schwanheini a. M.
Verlag von Moritz Die st erwog in Frankfurt a. ü.
Ausgegeben 2S. MSrz.
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Mo. 5 u. 6. ' HäWunl 1900.
Nachrichtsblatt
der dentsehen
Malakozoolog^schen Gesellschaft*
Zweiunddreissigster Jahrgang.
Abonnementsprels : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Po»t im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
geben an die Redaktion : Herrn Dr. Yf, Kobelt in S c h w a n h e i m be.
Frankfurt a. M.
Boftellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
blattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), ZahltUlgen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R, Friedländer Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschatl angehende Kittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Hejnemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie,
lieber einige Landsehnecken aus Mittel-Italien.
Von
Prof. E. V. Martens.
(Schluss.)
IV. Eindringen der Küstenfauna ins Gebirge,
Die bisher betrachteten Landschnecken leben haupt-
sächhch an Felsen und Baumstämmen, ziehen daher im
Allgemeinen bergiges Land vor, ausser wo in der Ebene
das vom Menschen umgeschafTene Terrain ihnen Mauern
als Ersatz der Felsen bietet (Helix muralis und Clausilia
papillaris), Es gibt nun aber in Mittel-Italien noch eine
andere Kategorie charakteristischer Landschnecken, welche
wesentlich auf mit Pflanzen bewachsenem Boden und auf
XXXIL 5
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- 66 ^
niedrigem Gesträuch leben und daher im Flachland recht
zu Hause sind. Von diesen ist eine Anzahl an vielen
Küsten des Mittelmeeres verbreitet und ein wichtiger Be-
standtheil der südeuropäischen oder circunimediterranen
Fauna, fehlt aber schon in Oberitalien, d. h. Piemont,
Lombardei und Venetien gänzlich oder ist dort doch nur
dicht am Saume der Adria (oder stellenweise in botanischen
Gärten eingeführt) vorhanden. Hierher gehören z. B. Helix
aperla, vermiculata, pisaiia, variabilis, pyramidata, trochoides,
Cochlicella acuta und Rumina decollata, als nicht leicht
zu übersehende oder bei der Bestimmung zu verkennende
Arten. Wie weit reichen nun diese in Mittel-Italien ins
Binnenland, beziehungsweise in den Appennin hinein?
Hierüber lässt sich nach meinen Erfahrungen und nach
den veröffentlichten Angaben von C. Gentihiomo 1868
(Bull. Malac. Ital. 1), G. Bellucci 1870 (ebenda III), Silv.
Bonelli 1873 und Targioni Tozzetti ebenfalls 1873 (beide
in Atti Soc. Ital. sc. nat. XV), Folgendes sagen:
Helix aperta Born, am häufigsten in der Provence
und an der Riviera, wo ich sie z. B. bei Rapallo zahl-
reich fand, zieht sich an der Küste des tyrrhenischen
Meeres über Lurca, Pisa und die toskanischen Maremmen
(Gentiluomo) bis Rom und Neapel. Weiter landeinwärts
habe ich sie nicht getroffen, wohl aber nennt sie Targion»-
Tozzetti von den Moiili Pisani und Seltignano nahe bei
Florenz, Silv. Bonelli von Siena, den Monti del Chianli.
dem Mont' Amiata. Florenz und Vallombrosa, also in der
nördlichen Hältle von Toscatia ziemlich weit verbreitet;
in Umbrien dagegen, den Sabiner-Bergen und den Abruzzen
wird sie nirgends erwähnt. Da sie bei trockenem Wetter
sich gut in der Erde verbirgt und die dürme Schale
rascher verwittert, ist sie verhältnissmässig leichler zu
übersehen, als andere Schnecken ähnlicher Grösse.
Helix vermiculata Müll, ist ebenso häufig in und um
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- 67 —
Rom, als an den Hügeln um Florenz; in Toscana reicht
sie von der Küste, Pisa, durch das Mittelland, Mont*
Amiala, Siena und Florenz, ostwärts bis Pontassiere, den
untern Eingang zur Vair Ombrosa, und bis Prataglia im
Gasentino, im 600 — 700 Met. Meereshöhe, findet sich aber
nicht mehr in Gamaldoli und Alvernia. (Targioni-Tozzetti
und Bonelli). In Umbrien fand ich sie bei Nami und
Garsulae, Bellucci auch bei Terni, Perugia (wo ich sie bei
lV>tägigem Aufenthalt vermisste, sie also doch nicht ganz
häufig ist) und Gitta di Gastello, sie dürfte also dort ziem-
lich allgemein verbreitet sein. In den Sabiner - Bergen
konnte ich sie das Thal des Aniene aufwärts bis Subiaco
verfolgen, dagegen sah ich sie nicht bei Garsoli. An der
Osfseite Mittelitaliens ist sie von Ascoli-Piceno durch Mas-
carini angegeben. Da sie gerne in Gärten lebt; mag sie
an einzelen Orten durch den Menschen eingeschleppt sein,
wie in Oberitalien, wo sie sonst nicht vorkommt, im
botanischen Garten von Padua, von meinem Vater 1828
gefunden, später auch von andern, und in Galestano im
Thal der Baganza, Nordseite der Appenninen in der
Gegend von Parma, um 18G8, von A. Malpeli eingeführt
(Strobel Bull. Soc. mal. Ital. p. III 1877 S. 109).
Helix variabiUs Drap. Es war mir sehr auffallend
diese an den Mittelmeerküsten so häufig und oft in Ge-
sellschaft von H. pisana vorkommende Schnecke noch weit
landeinwärts bei Garsoli zu finden, im obersten Gebiet
eines Zufiusses des Tibers, beinahe halbwegs zwischen
der tyrrhenischen und adriatischen Küste, auf trockenem
Rasen am Abhang des Schlossberges gegen den Fluss,
zahlreich in schönen grossen Exemplaren, 19—20 Mill. im
grossen Durchmesser und 13 V«— 15 hoch, mit mannig-
faltiger ßänderzeichnung ; 1856 hatte ich sie im Thal des
Aniene oberhalb Tivoli bis Vicovaro verfolgt. In Umbrien
fand ich sie wieder bei Garsulae und G. Bellucci nennt sie
5*
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- .68 -
bei Terni, Perugia, Gitta di Castello und einigen andern
Orten häufig. Dementsprechend kennt sie auch Silv.
Bonelli von verschiedenen Orten in Toscana, dem Mont'
Amiata in einer Höhe von 500—600 Met., Siena, Florenz
und weiter östlich am Eingang der Vair Ombrosa, dem
Pass Consuma in circa 1000 Met. Meereshöhe und dem
niedrigeren Theil des Casentino; bei Florenz ist sie aber
doch wohl nicht so häufig, wie in und um Rom, da ich
sie sowohl 1856 als 1899 daselbst bei mehrtägigem Aufent-
halt nicht gesehen; an der Ostküste kennt man sie bei
Fermo und Ascoli.
. Hdix pyramidata Drap. Auch diese Schnecke des
Küstengebiels, von Lucca und Pisa bis Rom und Neapel
bekannt, geht auffallend weit landeinwärts, ungefähr soweit
wie die vorhergehende. 1856 fand ich sie noch an den
Ausläufern der Apponninen in die Campagna Feiice zwischen
Maddalono und Caserla, und von Rom aus im Thal des
Aniene aufwärts bis Subiaco, auch erhielt icli sie von
Stefan! aus Aquila. In diesem Jahre traf ich sie wieder
bei Carsoli und dann in Umbrien bei Narni und Carsulae,
sowie Bellucei bei Terni und Perugia. Bei Florenz hatte
ich sie schon 1856 gesehen und 1899 wiedergefunden;
Bonelli nennt sie vom Mont' Ainiala, dem Pass Consuma
und dem untern Gasontino. Pecliioli fand sie bei Setling-
naro unweit Florenz auf Disteln, wie ich in der
römischen Gam[>agna und wahrscheinlich auch schon
Malthioli (f 1577): noch weiter nöidlich ist sie im Berliner
Museum von Pievo Fosciana in der Garfagnana, etwas
nördlich von (iaslelnovo, vertreten, von Stefani er-
halten. Von der Ostküste finde ich sie aber weder von
Orsini noch Mascarini erwähnt und auch bei Bologna ist
sie mir nicht vorgekommen.
Kumina decollata L. Im Küstenland weit verbreitet,
von Nizza über Pisa und die toskanischen Maremmen
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— 69- -
(Genliludmo) bis Rom und Neapel, aber auch dem Binnen-
land nicht fremd; ich sah sie bei Tivoli und Carsoli, und
erhielt sie durch Stefani von Spolelo; auch Belliicci fand
sie bei Terni, Perugia und Gitta di Castello in Umbrien.
Dann findet. sie sich bei Florenz, sowie im Cäsentino (S.^
Bonelli) und Targioni-Tozzeti fand noch ein Exemplar am Fuss
des Monte Verna (Alvernia), Bonelli nennt sie ferner aus
dem Mittelland Toscana's von Chianti, Siena und dem
Moni' Amiata. An der Ostselte fand • ich sie bei Bologna
und erhielt sie durch Mascarini von Ascoli. Auch in
Spanien findet sie sich weit landeinwärts, schon im vorigen
Jahrhundert fand sie Davila in den Königlichen Gärten
von Aranjuez, wo sie allerdings eingeschleppt sein könnte,
Carl von Wallenberg 1849 wiederum daselbst (Exemplar
im Berliner Museum), sowie bei Sevilla, Rossmässler bei
Murcia. Aus Oberitalien wird R. decollata zuerst, aber
«ehr unbestimmt von Olivi zool. adr. 1792 p. 176 ange-
geben, er fand sie aber nur selten am Lido von Venedig
ausgeworfen und vermuthet daher (mit Unrecht) dass sie vom
Hochgebirg komme ; wahrscheinlich stammten die Stücke vom .
österreichischen Küstenland, wo sie z. B. bei Monfalcone nach
Brumati vorkommt; Jan (catalogus 1832) nennt ebenso
unbestimmt „Ital. sup/*; später wird sie nur von den.
Euganeen durch De Betta (Maläcologia Veneta 1870) genannt,
was 'vielleicht auch durch Verschleppung zu erklären ist,
in Venetien und der Lombardei wurde sie von meinem Vater
und mir nirgends gefunden, auch sonst in der Literatur
nicht angegeben.
Eine andere für das mittlere Toscana charakteristische
Schnecke ist Pupa quinquedentata Born (cinerea Drap.);
sie reicht von der Mittelmeerküste Frankreichs über die
Riviera bis zur Westküste Toscanas, wo sie z. B. bei Pisa
nach Issel häufig ist, fehlt aber schon bei Rom und Neapel ;
der südlichste Punkt, von dem mir Exemplare vorliegen
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— 70 —
ist Roccia am Monte Galvi an der Roecia Velta an
der Küste nördlich von Elba (Forsyth Major 1883);
ferner findet sie sich in CJorsica (Requien und A.)
und nach einigen mir von Forsyth Major 1884 mit-
getheilten Exemplaren auch in Sardinien, während sie
in der ausführlichen Arbeit über die Land- und Süsswasser-
Mollusken Sardinien's von Mad. Paulucci 1882 nicht er-
wähnt ist; hierin würde sie sich also wie Helix (Iberus)
serpentina verhalten. Aber sie geht weiter ins Binnenland
hinein, ebensowohl in Frankreich, wo man im Rhonegebiet
einzelne Fundorte aufwärts bis Grenoble und Lyon kennt
(die früher angegebenen im Rhein- und Seine-Gebiet sind
höchst unwahrscheinlich und von Locard 1882 S. 159 mit
Recht nur in einer Anmerkung erwähnt) als in Italien:
Susa in Piemont an der Dora riparia (Stabile) scheint zwar
ein ganz isolirter aber von mehreren Sammlern bezeugter
Fundort; aber aus Mittel-Italien besitzt das Berliner Museum
Exemplare von Sasso-rosso bei Massa, von Lucca, von
Volterra und von Siena, wo Silv. Bonelli sie an Mauern
und Kalkfelsen fand. Bei Florenz fand ich sie sowohl
1856 als 1899 nicht selten an Mauern mit Clausilia papil-
laris zusammen und die Exemplare, nach denen Born die
Art 1788 beschrieb; dürften wahrscheinlich auch von Florenz
stammen, da Gualtieri's Sammlung damals nach Wien ge-
kommen war.
Pupa pallida Phil, der cinerea ähnlich, aber fast oder
ganz zahnlos, scheint auf die Riviera von Toulon bis
Porto Venere bei Spezzia (Albers 1855) beschränkt, ich
fand sie in diesem Jahre an einer Stelle zwischen Rapallo
und Zoagli, auf der Höhe der Strasse an Kalkfelsen sehr
zahlreich und zwar nicht in Gesellschaft von P. cinerea,
die dagegen an einer andern Stelle bei Rapallo, am Aus- '
gang des Monte-Thals, an Mauern, auch wieder für sich
allein, zahlreich war. Sie geht wie Gl. papillaris auch
i
i
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— 71 —
noch ein wenig weiter ins Gebirge hinein, Silv. BonelU
nennt sie noch vom Monte Luco in den Bergen von Chianti,
südlich und etwas östlich von Florenz und vom untern
Gasen tino, geradezu östlich von Florenz, er fügt hinzu »sie
fehlt oder ist sehr selten in der Alvernia, Vair Ombrosa
u. s. w.*, was wohl sagt, dass er sie dort nicht gefunden,
und auch Targioni-Tozzetti erwähnt sie nicht in seiner aus-
führlicheren Zusammenstellung der Wirbelthiere und Mol-
lusken des Casentino 1873, in der er verschiedene von
•ihm selbst in der Alvernia (Verna) gefundene Arten Land-
schnecken aufiführt. Ferner fehlen beide in Umbrien, ich
sah sie weder in Perugia, noch bei Narni oder Garsulae
und auch Bellucci 1870 kennt sie nicht von Umbrien;
ebenso wenig findet sie sich an der Nordseite des Appennins
(Strobel 1877) noch ani der Ostseite in der Mark Ancona
oder bei Ascoli (Orsini, Mascarini), (Mad. Paulucci gibt
P. quinquedentata auch für die Ostseite von Central
Italien an, Materiaux p. 10, ich kenne aber keinen Fund-
ort von da), sie verhält sich also hier wie Hdix muralis.
Diesen in Mittel-Italien landeinwärts weit verbreiteten
Arten stehen diejenigen gegenüber, welche auf den Küsten-
saum beschränkt sind. Hierher gehören:
Hdix pisana Müll. , zuerst mit vermiculata von Pisa
in Petiver's gazophylacium 1713 genannt (daher der Art-
name), ist von der Provence und Riviera über Viareggio
und Givitavecchia bis Rom und Neapel häufig an der
Küste ; in den Umgebungen Roms ist sie in der Gampagna
bis gegen Tivoli hin häufig und hier auffallend gross, bis
26 Mill. im Durchmesser und 2IV2 hoch, steigt aber nicht
ins Kalkgebirge hinauf. In Toscana fehlt sie schon bei
Siena mid Florenz und ebenso ist sie an der Oslseite von
Mittel-Italien von Orsini nur im Allgemeinen vom .Litorale
Central-Italiens*, bei Mascarini allein von S. Benedetto del
Tronto, einem Städtchen am adriatischen Meer, nicht weit von
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— 72 —
Ascoli, angegeben. Ganz -ebenso verhält sie sich. in Ober-
Italien, wo sie auf den Lidi (Nehrung) von Venedig häufig
ist, aber landeinwärts nn^gends vorkommt.
Helix trodioides Poir. (conica Drap.), ebenfalls von
der Südküste Frankreichs bis Neapel verbreitet, von mir
1856 bei Genua, bei Palo unweit Civitavecchia und bei
Terracina gesehen; durch Stefani erhielt ich sie noch von
Orbetello, ebenfalls an der Küste. Am adriatischen Meer
bei Ravenna (von Silv. Bonelli erhalten) und auf den
Hügeln von Tronto (Stefani), bei Manfredonia (Kobelt),*
während Mad. Paulucci 1878 sie nocii nicht von der Ost-
seite Mittel- oder Süd-Italiens kannte. Aber im Binnen-
lande Toscana's, Umbrien und im Sabinergebirge weder
von mir gesehen, noch von Bellucd, Bonelli u. A.
angegeben.
Cochlicdla acuta Müll. Auch diese weit verbreitete
Art fand ich stets nur in der Kustenzone, sowohl 1856,
wie 1899, nämlich auf den Lidi von Venedig, dann in und
um Rom, Gaeta und Neapel, am weitesten landeinwärts
bei Fondi und Capua, beides nah am Rand der Küsten-
. ebene, und auch unter den zahlreichen Fundorten, in
welchen diese Art im Berliner Museum vertreten ist, liegt
keiner vom Meere ab, ich erwähne noch Genua, Pisa,
Viareggio und Orbetello. Dagegen gibt Silv. Bonelli (1873)
,? Siena, Florenz' an, wobei es zweifelhaft bleibt, ob das
Fragezeichen sich nur auf den einen oder beide Fundorte
oder vielleicht auf die Artbestimmung bezieht. Gentiluomo
(1868) nennt sie nicht häufig (non comune) bei Florenz,
Bellucci (1870) sie gemein in den Umgebungen von Temi,
während ich sie bei Florenz, Narni und Carsulae bei
allerdings nur kurzem Aufenthalt nicht gesehen habe. An
der Ostküste wird C. acuta von Orsini und Mascarini
nicht von dem landeinwärts gelegenen Ascoli, sondern nur
von dem Lit orale und von den Hügeln am Tronto, einem
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— 73 ~
ms adriatische Meer mündenden Fliisse, genannt. {Auch diese
Art kannte Mad. Paulucci noch nicht von der Ostseite Italiens.)
Die verwandte, in einzelnen Zwischenformen sehr nahe an
acuta herantretende C. ventricosa Drap, (ventrosa* Fer.,
bulimoides Moq. Tand.) ist auch im Berliner Museum aus
dem Binnenlande vertreten, nämlich von Siena durch S.
Bonelli/ von Spoleto durch Stefani; nach Gentiluomo ist
sie häufig bei Florenz, nach Bonelli auch am Mont'
Amiata und selbst auf der Alvernia bis zu einer Höhe
von circa 1100 Met. Für diese lässt sich also das Vor-
kommen im Binnenland und selbst im Gebirge nicht in
Abrede stellen, während für acuta es mir noch etwas
zweifelhaft bleibt , möglicherweise sind etwas schlankere
Formen von ventricosa für acuta genommen worden.*)
Bemerkenswerth ist es immerhin, dass von den zwei
nahe verwandten Paaren, H. trochoides und pyramidata,
Cochlicella acuta und ventricosa, die eine weiter landein-
wärts und ins Gebirge hinein geht, als die andere, und
ebenso H. variabilis weit mehr als pisana, während diese
beiden wenn auch nicht unter sich anatomisch nahe
verwandt, doch in Habitus und Lebensweise sich gleichen.
Von andern auch im Binnenland Oberitaliens verbreiteten
Landschnecken sei nur erwähnt, dass Helix a^ersa, car-
tnsiana Müll. ( — ella Drap.) galloprovincialis Dupuy
(Cartusiana Drap.) und Cyclostoma elegans mir auch bei
Carsoli und in Umbrien fast auf allen drei Orten, wo ich
etwas verweilte, vorgekommen sind. Hdix nemoralis ist
an der Riviera, z. B. bei Rapalfo in grossen Exemplaren
(bis 35 Mill. im grossen Durchmesser und 24 Höhe) nicht
selten.
*j Uebrigens muss man mit der Angabe über Gochlicellen, die
man nicht selbst gesehen, etwas vorsichtig sein. Mir ist ein Fall be-
kannt, dass eüi unausgewachsenes Stück von iBuliminus tridens in
einer publicirten Liste als C. acuta aufgeführt ist.
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74 —
Die Landschnecken xMiltelitaliens lassen sich nach
ihrer sonstigen Verbreitung demnach in folgende Kategorien
bringen :
1. Allgemein südeuropäische (und westeuropäische), wie
Helix aspersa, cartusiana, Cyclostoma elegans.
2. An den Küsten des Mittelmeeres weit verbreitet, aber
schon in der Lombardei und Piemont fehlend, mehr oder
weniger weit ins Binnenland eindringend, (durchschnittlich
bis Florenz): Helix aperta, vermiculata, variabilis, pyrami-
data, (Cochlicella vontricosa) Rumina decollata, Glausiiia
papillaris.
3. Auf die Küsten des tyrrhenischen Meeres beschränkt,
aber von hier ähnlich wie die vorigen ins Binnenland ein-
gehend: Helix muralis, Pupa quinquedentata.
4. Küstenschnecken, die nicht oder nur wenig ins Binnen-
land vordringen; und zwar
a) weit an den Küsten dos Mittelmeeres verbreitet: Helix
pisana. trochoides, Cochlicella acuta.
b) auf die Küsten des tyrrhenischen Meeres beschränkt:
Helix serpentina, Pupa pallida.
5. Eigenihümliche Gebirgsschnecken der Appenninen,
dem Küstenlande fremd : Helix strigata, carsulana, tiburtina
Clausilia leucostigma.
6. Mitteleuropäische Arten, in den Appenninen ihre Süd-
grenze findend : Helix obvoluta, Clausilia plicatula, lineolata,
cruciata.
V. Rotn J856 und 1899.
Rom erschien mir dieses Mal weniger sehn ecken reich
als vor 43 Jahren zur Zeit der päpstlichen Herrschaft.
Allerdings mögen subjektive Ursachen hier mit im Spiele
sein; damals war ich 23, dieses Mal 16 Tage dort, und
mit 25 Jahren ist man mehr zu weiteren Fussmärschen
und zum Umhersuchen an unwegsamen Stellen geneigt
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— 7Ö —
als mit 68 Jahren, damals war es September, dieses Mal
Ende Mai und in der Erinnerung schwinden die Fälle, in
denen man wenig oder nichts gefunden, während die reichen
und überraschenden Funde im Gedächtniss bleiben und so
verhältnissmässig die Regel scheinen. Dennoch glaube ich,
dass das zur Erklärung nicht hinreicht, sondern dass wirk-
lich die Individuenzahl der Schnecken innerhalb des Stadt-
bezirks von Rom bedeutend abgenommen hat. Die Ursache
dürfte hauptsächlich in der Ausdehnung der Bauten auf
die Strecken südlich und östlich vom Colosseum, wo damals
noch Wildniss war, und in der grösseren Reinlichkeit,
dem Verschwinden der Immondezaii (Kehricht- und Un-
rat h-Stätten), dem öftern Putzen der Brunnen u. dgl. zu
suchen sein. Damals fand ich Helix pisana an den sonnen-
durchglühten Mauern auf dem Coelius, wo auch ein todter
Fuchs auf dem Wege lag, zahlreich und in ungewöhnlicher
Grösse (bis 26 Mill. im grossen Durchmesser und 19 in
der Höhe), jetzt nach langem Suchen nur ein todtes
Exemplar auf dem Forum. Damals fast in jedem der
zahlreichen grossen Brunnenbecken diesseits und jenseits
des Tibers Bithynia rubens und eine kleine Form von
Limnaea palustris, jetzt innerhalb der Stadt in keinem
eine Schnecke und nur auf dem Janiculus in einem grössern
Brunnenbecken Limnaea auricularia. Damals Helix muralis
lebend an den Statuen des Nil- und Tiber-Gottes an dem
Senatorenpalast des Gapitols, jetzt daselbst keine mehr zu
sehen, wohl aber noch eine an der Mauer in einem Hofe
des Vatikans, unmittelbar vor dem Aufgang zur Antiken-
Sammlung. Allerdings fand ich auch jetzt im Colosseum,
sowie auf dem nunmehr weiter aufgedeckten Forum und
auf dem Palatin eine Anzahl Landschnecken, wie auch
ausserhalb der Mauern an der neu angelegten Passegiata
Margarita auf dem Janiculus, hier namentlich an einer
kleinen Felsenpartie, und am Weg von dem Ponte Molle
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— ?6 -
längs der Südseile des Monte Mario zur Porta Angelica,
hier an aufgeschütteten Rainen; die Arten sind folgende:
Pnr lim
K Ul Ulli
r^nlo4<:Aiim
so dilti
A diakiu
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V AI 1 Iv> U Jl Uo
M- Mario
-1-
1
1
_|_
I
_L
1
— niuralis
1
4-
4-
1
— pisana
+
— variabilis
+
— profuga
+
+
+
— conspurcata
+
— pyramidata
Cochlic. acuta
+
Gl. papillaris
+
+
+
+
Cycl. elegans
+
Von grössern, nicht leicht zu übersehenden Schnecken
ist es hauptsächlich nur Helix aperta, die ich dieses Mal
nicht innerhalb der Mauern von Rom gesehen.
In Florenz ist mir kein wesentlicher Unterschied
zwischen der damaligen und jetzigen Ausbeute aufgefallen
nur muss ich erwähnen, dass an den aufsteigenden Rainen
zwischen dem Stadttheil Lungarno Serristori und dem
Platze Michel Angqlo's ich dieses Mal neben andern Arten
auch Helix apicina zahlreich fand, welche 1856 von mir
daselbst nicht gesehen wurde^ aber schon früher von
Charpentier bei Florenz gefunden und in Tauschverkehr
gebracht worden ist; durch die. Anlage neuer Spazierwege
ist an der genannten Stelle das Terrain gegen 1856 viel-
fach verändert worden, was mii dem häufigeren Auftreten
dieser Art zusammenhängen mag, wie auch in Deutschland
einzelne Xerophilen gerne den neuen Wegeböschungen folgen.
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^ 77 -
Ueber einige Naektscbnecken Ton Montenegro und Corsica.
Von
Dr. H. Simroth (Leipzig).
Im letzten Frühjahr machten die Herren Wohlberedt
und Wolterstorff Reisen nach den Mittelmeerländern, ersterer
nach Montenegro, letzterer nach Gorsica. Beide hatten
sich in zuvorkommender Weise vorher mit mir in Ver-
bindung gesetzt, und ich hatte sie gebeten, nach Möglichkeit
nicht einzelne Exemplare zu sammeln, sondern Serien, da
nur dadurch sich ein richtiges Urteil über Arten und Local-
formen, über Entwicklung und Formenkreise gewinnen
lässt. Der Erfolg hat im Allgemeinen den Erwartungen
entsprochen ; es wäre kaum möglich gewesen, nach ver-
einzelten Stücken solche einigermassen begründete Schlüsse
zu ziehen, wie sie in den folgenden Zeilen niedergelegt
sind, Schlüsse, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,
unsere Nacktschnecken nicht nur zu classificiren, sondern
von der phylogenetischen und geographischen Seite zu fassen.
Ich habe kaum nöthig, darauf hinzuweisen, welche werth-
volle Unterlage uns für solche Arbeiten Kobelts Studien
zur Zoogeographie geschaflfen haben. Hoffentlich finden sich
noch zahlreiche Mitarbeiter, die in gleichem oder ähnlichem
Sinne den Ausbau methodisch fördern helfen. Andererseits
erklären sich durch die vorliegenden Serien einige Diiferenzen
mit den Anschauungen Pollonera's, die er erst im Jahre
1896 niedergelegt hat (Carlo Pollonera, Sui Limacidi della
Goi-sica. Boll, del Mus. di Zoologia ed Anat. comp.
Torino. XI. 1896 p. 1 5).
Limax maximus-Oruppe,
Die vorliegenden Formen aus dem roichen Kreise
unserer grös.sten Limax sind von besonderem Interesse, und
das zwar obgleich, oder vielmehr weil drei Formen davon
einfarbig schwai'z sind, und das nicht blos im Alter,
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- 78 -
sondern von früher Jugend an. Es zeigt sich auch nicht
die geringste Spur einer anfänglichen Stammbinde, und
da die kleinsten höchstens die doppelte Länge von der
erreicht haben, die sie bei der Geburt besassen, darf und
muss angenommen werden, dass sie ohne jede Zeichnung,
einfach schwarz, aus dem Ei krochen, höchstens noch mit
heller Seitensohle (das Mittelfeld bleibt immer hell). Denen
gegenüber stehen in Corsica, nicht in Montenegro, lichte,
gestreifte und gefleckte Thiere, welche in die allgemeine
Verf&rbungsscala der Art, im Grossen genommen, streng
hineinpassen. An ihnen ist auffällig, dass ihnen der röth-
liehe Grundton oder Kiel des Limax corsicus vollkommen
fehlt, wofür möglicherweise die Fangzeit, im Frühjahr,
verantwortlich zu machen ist; sie sind im mediterranen
Winter herangewachsen, also bei gemässigter Temperatur.
Man kann sie verschiedentlich unter den Species unter-
bringen, welche Lessona und Pollonera in so reichem
Masse zusammengestellt haben; sie schwanken zwischen
L. genei und L. cinereus hin und her, in sehr reicher
Mannigfaltigkeit.
Ich schicke diese Bemerkungen voraus, um von vom
herein auf die Schwierigkeit hinzuweisen, mit denen im
Bereiche dieser grossen Thiere, welche ich früher aus
Mangel gesicherter Unterlagen, für eine Art nahm, das
Bestreben nach Ordnung und Einsicht zu kämpfen hat und
um zugleich die Gesichtspunkte festzulegen, von denen ein
solches auszugehen hat.
Ich gebe zunächst die Thatsachen, um dann erst die
Zurückführung auf die in der Literatur bekannten Formen
zu versuchen.
Erstens: einfarbig schwarze Formen.
A» Montenegro,
a. Wenn auch Herr Wohlberedt nicht weit in's Innere
drang, so fällt es doch auf, dass der Limax von ihm nicht
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— 79
an der Küste erbeutet wurde, also nicht bei Ragusa und
Gattaro, sondern bei Vir Basar und Rieka^ zwischen Skutari-
See und Cetinje. Da bei der Grösse der Schnecke an
ein Uebersehen nicht zu denken ist, dürfen wir wohl an-
nehmen, dass sie wirklich vom Ufersaum sich ferne hält
und die inneren Gebirgszüge bewohnt.
Die Thiere, in den Osterwochen gesammelt, schwanken
zwischen der Grösse eines mässigen Arion horlensis etwa
und eines derben deutschen Limax maximns cinereoniger.
Es liegen also alle Allersstadien vor, mit Ausnahme der
allerjüngsten. Alle sind gleichmässig tief schwarz, mit
Ausnahme allein der Mittelsohle. Selbst die Aufhellung
unter der Mantelkappe gedeiht nur bis zu ganz unreinem
Weiss. Die Seitensohle ist wenigstens dunkelgrau. Die
Skulptur ist grob, die Rückenrunzeln sind derb ; ob sie im
Einzelnen gekielt sind, ob ihr Kiel grade oder wellig ver-
läuft, ob der Mantel fein oder grob concentrisch gefurcht
ist, lässt sich an dem conservirten Material nicht mehr
klar erkermen. Ich erwähne die Dinge, weil die italienischen
Autoren Gewicht darauf legen. Es mögen treffliche Hilfs-
mittel für schnelle Bestimmung sein, wenn man die lebenden
Thiere vor sich hat. Der oft wechselnde Zustand je nach
der Disposition der Schnecke, — strotzend vor, erschlalSft
nach der Gopula und Eiablage, — je nach Art und Gon-
centration der Conservirungsflussigkeit (Alkohol oder Formol)
zwingt uns, in den meisten Fällen darauf zu verzichten.
Der Kiel ist scharf ausgeprägt und umfasst gut zwei Drittel
der Rückenlänge; nach vorn läuft er niedrig aus, bleibt
aber bis zuletzt scharf comprimirt. In der Anatomie
stimmt die Schnecke mit ,L. maximus überein, doch ist der
Penis kürzer, er schwankt im ausgebildeten Zustande
zwischen dem sechsten und vierten Theil der Körperlänge,
dabei ist er gerade gestreckt und proximal dicker als distal,
mit continuirlicher Verjüngung. Das Vas deferens tritt
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- 80 -
unmittelbar neben der Insertion des Retractors ein. Dats
obere Ende des Penis kann noch ein wenig sich blindsack-
artig über beide Ansätze hinaus vorwölben. Im Innern
treffen wir einen sehr hohen Längskamm, der proximal
bei seiner starken Entwicklung in viele Falten sich zu
legen gezwungen ist.
B. Gorsica« .
Herr Wolterstorff brachte zwei Serien mit, die eine
von Vizzavona im Innern der Insel, nördlich der Mitte,
die andere vom Forsthaus Bonifatlo bei Galvi, ebenfalls im
Frühjahr erbeutet, ebenfalls die verschiedensten Alters-
stufen umfassend. Aeusserlich sind die Thiere von beiden
Fundorten nicht auseinanderzuhalten. Sie erreichen nur
eine geringe Grösse, bleiben also hinter den Montenegrinern
wie hinter den deutschen beträchtlich zurück. Bei der
verschiedenen Contraction sollte man sich auf Wagungen
einlassen. Ich habe folgende Zahlen erhalten:
die montenegrinische Schnecke wiegt in maximo 14— 15 Gr,
die corsischen 4—5 ,
Das sagt wohl mehr als alle Maasse, selbst wenn die
Montenegriner etwas weicher conservirt waren.
Die corsischen Thiere sind einfarbig schwarz oder
dunkelgrau, einige etwa mittelgrau, nach den Seiten etwas
abgeblasst, die Seitenfelder der Sohle schwach grau an-
geflogen. Die jüngsten gehören zu den dunkelsten. Die
Skulptur ist zart, die kleinen Runzeln stehen eng. Der
Kiel beschränkt sich ganz auf das Hinterende, man könnte
fast einen ecarinatus aufstellen. Trotz dieser Gleichheit
verhält sich die Anatomie wesentlich verschieden, allerdings
immer nach dem Schema des Limax niaximus in Bezug
auf Darm etc.
b) Die Form von Calvi hat einen ziemlich kurzen,
- dicken, gestreckten Penis, der höchstens die Hälfte der
Länge des Thieres erreicht.
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- 81 -
c) Bei der Form von Vizzavona ist der Penis sehr
lang, cylindrisch, dünn, in massenhafte Schlingen gelegt;
von der Insertionsstelle des Retractors, also vom proximalen
Ende, wendet er sich erst weit nach hinten und schlägt
sich dann wieder nach vorn, fortgesetzt hin und her ge-
krümmt, wie ein Zwittergang. Seine Länge kommt
mindestens der des Thieres gleicli oder übertrifft sie um
den fünften Theil PolloneVa beschreibt ihn genau so,
was die Constanz des Merkmales nur befestigen kann.
Zweitens: bunte Formen von Corsica.
d) Solche sammelte Herr Wolterstorfif im Fangothal
bei Bastia, am Fo'rsthaus Bonifatto bei Calvi, und bei
Vizzavona, also im Nordosten, Nordwesten und Innern
der Insel. Wie schon erwähnt, fehlt allen das Roth; die
jüngsten, jedenfalls vor kurzer Zeit aus dem Ei gekrochen,
sind auf dem Rücken dunkelbraun, fast schwarz, lassen
aber deutlich eine schwarze Stammbinde erkennen. Die
Maximalgrösse entspricht etwa der des deutschen L.
maximus, ich wog Stücke von 8—9 Gr. Der Kiel nimmt
reichlich das letzte Drittel des Rückens ein. Die Skulptur
ist' etwas weniger fein als bei b und c.
Die Färbung wechselt in Uebergängen. Bei denen
von Vizzavona, wohl ein halbes Schock in allen Grössen,
sind die jüngeren dunkel ockerig braun, wie bei uns im
Walde, mit einer grauen Stammbinde, die auf dem Mantel
bald ganz verschwindet. So halten sich viele bis zum
erwachsenen Zustand. Die meisten lassen dann auch auf
dem Rücken die Stammbinde verblassen und werden fast
einfarbig hell ocker-grau, nach unten abgeblasst; bei wenigen
wird die Zeichnung umgekehrt schärfer und das kräftigste
Bild liefert ein Thier mit dunkel schwarzgrauer innerer
und Stammbinde, beidp in Reihen länglicher Flecke auf-
gelöst Die wenigen Schnecken von Bonifatto, in der
xxxii. . 6
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Jugend dunkel, zeigen nachher nur eine verschwommene
innere und Stammbinde, mässig abgehoben von dem all-
gemeinen Ocker-Grau.
Die vier grossen, gleichwohl noch nicht geschlechts-
reifen Schnecken von Bastia flirben sich am lebhaftesten.
Ein Stück zeigt das eben beschriebene Kleid mit einfarbigem
Mantel. Die anderen haben den Mantel mit groben schwärzen
Flecken auf hellem Grunde geziert, bei einem'stehen wenige
längliche Flecken noch als deutliche Reste der Stammbinde
da ; dazu kommen noch ein Paar vereinzelte. Die beiden
letzten haben einen über und über dicht gefleckten Mantel.
Der Rücken zeigt innere, Stamm- und äussere Binde in
ganz verschiedener Entwicklung, die innere ist durch kurze
Längsflecke markirt, die äussere durch vereinzelte oder
dichter gedrängte kleinere schwarze Punkte. Die Stamm-
binde zeigt noch den meisten Zusammenhang, in dem
einen Falle noch als continuirlich grauschwarzer Streifen;
in dem andern ist sie in voller Fleckenauflösung begrifl'en.
Das einfachste dieser drei gefleckten Thiere gleicht auf
dem Rücken so ziemlich dem buntesten von Vizzavona.
Anatomisch scheinen wenig Unterschiede zu bestehen.
Die Schnecken von Bastia schliessen sich aus, weil noch
nicht entwickelt. Bei einer von Vizzavona war der Penis
gerade gestreckt und verlief vom Genitalporus auf dem
Boden der Leibeshöhle bis beinahe zum Hintergrunde des
Intestinalsacks ; hier bog er vor und lief neben dem dicken
Stücke wieder zurück, bis ihm der Retractor von hinten
her, der Samenleiter von vorn her entgegenkam und beide
sich an seinem proximalen Ende inserirten. Er war also
mindestens so lang wie die Schnecke. Bei einer anderen
lief er viel weniger weit nach hinten, war aber sehr stark
gekrümmt und gewunden und nach oberflächlicher Schätzung
ebenso lang. Ein(» Schnecke von Calvi verhielt sich wie
die letztbeschriebene, nur war die Aufwindung eine viel
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gleichförmiger schraubenartige. Das Vas deferens war also
in jedem Falle verhältnissmässig kurz, der Penis selbst
lang. Für die so sehr wechselnde Art, wie der Penis in
der Leibeshöhle sich Platz sucht, fehlt uns bis jetzt jedes
Verständniss. Ist seine Lage und Krümmung anders bei
normalem Wachsthum oder nach der Kopula? Gibt etwa
die verschiedene Füllung des ersten Darmschenkels oder
Vormagens ein verschieden starkes Hinderniss ab, mit
dem sich das Organ abzufinden hat? So wenig wir diese
Verhältnisse zu beurtheilen vermögen» so gut sind wir
darauf angewiesen, als Kriterium nur die Länge der Ruthe
in Betracht zu ziehen. Und danach müssen wir in Zu-
sammenhang mit der völlig übereinstimmenden Form des
Leibes, den continuierlichen Uebergängen der Färbung und
Zeichnung alle die bunten Thiere, die mit einer Stamm-
binde versehen aus der Ei kriechen, unter einer und
derselben Speeles oder Subspecies zusammenfassen. Das
bezieht sich also auf die sämmt liehen corsischen Formen,
die ich unter d zusammengefasst habe.
Deutung der verschiedenen Formen.
Es scheint mir eben nicht schwierig, die Thatsachen
auf Grund morphologischer, geologischer und geographischer
Folgerungen deutend zu verknüpfen. Die Thatsachen sind
die folgenden:
. 1. Corsica zerfällt, wenn wir Kobelt folgen, in zwei
ganz verschiedene Distrikte. Die Grenzen führe ich nicht
weiter an ; wesentlich ist, dass die Nordostecke als kleinere
Hälfte dem grösseren Rest scharf gegenübersteht. Zu der
kleineren Hälfte gehört Bastia, zur grösseren Gaivi und
Vizzavona. Caivi aber ist von Vizzavona wieder etwas
geschieden, namentlich durch das -liöchste Gebirge der
Insel, das Porphyrmassiv des Mte. Cinto.
2. Corsica hat zu irgendwelcher Zeit mit dem Conlinent
in Verbindung gestanden, und zwar ging die Brücke nörd-
6*
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lieh zu irgend einem Theile Oberitaliens oder der Südalpen.
Die noch unentschiedene Tyrrhenis-Frage macht es wahr-
scheinlich; dass die Verbindung mit dem Festlande mehr
als einmal stattfand.
3. Die Gattung stammt aus Asien, die Gruppe Heyne-
mannia ist bestimmt auf den kaukasischen Isthmus zurück-
zuführen. Es ist im hohen Maasse wahrscheinlich, dass
die Strasse nicht über den Balkan ging, schon aus dem
Grunde, weil die Krim kein Glied der Gruppe beherbergt.
Die Ausbreitung geschah vielmehr weiter südlich, vom
armenischen Hochland aus südlich vom Schwarzen Meere,
entweder über das Gebiet des noch nicht eingesunkenen
aegeischen Meeres oder entlang dem Südr^nde dieses Landes
über Rhodos, Greta, den Westpeloponnes zu den Alpen.
Der letzte Weg hat die meiste Wahrscheinlichkeit für sich.
4. Die ursprüngliche Färbung der Gattung ist ein-
farbig schwarz. Die Entwickelung der braunen Töne und
der Stammbinde ist eine secundäre Erscheinung, die auf
dem armenischen Hochlande zuerst auftritt.
5. Die Herausbildung des ganzen Reichthums von
Binden und Flecken, wie er in der Gruppe des Limax maximus
auftritt, ist ein Produkt der Alpen. Deren südliche Ab-
hänge, namentlich in Oberitalien, bewähren noch fort-
dauernd ihre umbildende Kraft. In Griechenland finden
wir zwar bereits Formen mit schwarzen Flecken auf
hellerem Grunde, es fehlt aber bis jetzt jede Andeutung
für die gesetzmässige Herausbildung aus der Stammbinde,
aus äusseren und inneren Binden etc.
6. Der Penis war anfangs kurz. Die Dehnung hat
sich, wie es scheint, an verschiedenen Stellen unabhängig
vollzogen, so dass sie schon beim L. graecus ein Maximum
erreicht. Jedenfalls stehen aber die kürzeren Formen den
Ursprung näher.
7. Der Kiel reichte ursprünglich bis zum Mantel; die
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Reduktion trat nachträglich ein. So bequem dieses Merk-
mal gerade im voriiegenden Falle sich verwerthen lässt,
so vorsichtig muss man damit umgehen, da der Schwund
bei den verschiedenen Formen oft sprungweise erfolgte.*)
Auf Grund dieser Thatsachen lassen sich die oben
entwickelten Befunde folgendermassen klar stellen:
Die Einfarbigkeit von a, b und c hat mit der unseres
L. maximus cinereoniger nichts gemein, diese ist auf Um-
wegen während der Ontogenese erworben, jene ursprünglich.
Also stammen die Formen a, b und c von einer
früheren Einwanderung her, vor der alpinen
Herausbildung der maximus-Zeichnung, d. h.
vor der Erhebung der Alpen zu ihrer jetzigen
.Höhe, etwa miocaen.
Die Form a aus Montenegro steht noch jetzt dem
Ursprung näher, in ihrem tiefen Schwarz, in dem starken
langen Kiel und in dem Penis. Die corsischen Formen b
und c stellen das Ende dieser Reihe dar, mit ihrem stark
reducirten Kiel. Der Penis ist länger geworden. Aber
die starken Unterschiede in der Länge von b und c sind
eine Folge langer Isolirung, sie entsprechen ja den scharf
getrennten Localitäten.
Die verschiedenen bunten Formen d in
ihrer Mannigfaltigkeit gehören einer späteren
Einwanderungan; sie fallen unter den ächten L. maximus,
nachdem er sich auf den inzwischen emporgehobenen Alpen
herausgebildet. Ihre grossen Färbungs- und Zeichnungs-
differenzen bei gleicher Anatomie sind weiter nichts als
locale Abweichungen, die ja fortwährend leicht erzeugt
werden, nachdem die ursprüngliche einfarbige Schwärze
einmal gebrochen ist. (Schluss folgt.)
*) Die genauere Begründung der verschiedenen Gesetzmässig-
keiten versuchte ich in einer grösseren Arbeit über die russische
Nacktschneckenfauna, die jetzt im Drucke ist.
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Zar Mollo8keiifaana des Mittelmeeres.
Von
Sp. Brusina.
1. Pecten glaber croaticus Brus.
In einem im 3. Hefte des .Journal de Conchyliologie"
von Paris erschienenen Aufsatze hat Monterosato einige
Pecten-Arien des Mittelmeeres veröffentlicht, an welche ich
einige Bemerkungen anknüpfen musste. Ich will mich jedoch
vorläufig nur auf eine Richtigstellung, Protopocten liburnicus
(Stossich) betreflfend, beschränken. Diese Form hat also
Monterosato im oben erwähnten Hefte am 27. September
1899 veröffentlicht. Sie ist dieselbe Form, welche ich
schon vor vielen Jahren Pecten glaber croaticm benannt
und im X. Bde. des „Glasnik* des kroatischen Natur-
forscher Vereines, welcher am 8. Mai 1898 heraus-
gegeben wurde, beschrieben habe, und zwar in einem
kleinen Aufsatze über einige in Novi, oder jedenfalls nicht
weit von Novi am Quarnero gesammelte Gonchylien. Einen
Separat-Abdruck dieser kroatischer Arbeit habe ich seiner
Zeit Herrn T. Allery von Monterosato zugeschickt, und
die angegebene Benennung mitgetheilt. Was nun die
Hauptsache ist, Monterosato gibt „Tembouchure de
la Narenta en Istrie* als Fundort dieser Form. Wir
kennen jedoch nur eine hercegovinisch-dalmatinische Narenta.
Die oben erwähnte Pecten Form wurde nun aber bis heute
nur auf Veglia im Quarnero gefunden, von welcher Insel
unsere Sammlung eine grosse Anzahl Exemplare besitzt.
2. lieber Mitra Brusinae Kobelt.
Nach langer Unterbrechung ist ein neues Heft der
I, Sonographie der schalentragenden europäischen Meeres-
conchylien* meines hochverehrten Freundes Dr. W. Kobelt
erschienen , und wir wollen hoffen , dass das schöne
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AVerk von nun an regelmässig fortgesetzt wird. Im Interesse
der Sache erlaube ich mir einige Bemerkungen über die
eben dort beschriebene Mitra Brusime zu machen.
Allzuerst muss also konslatirt werden, dass M. comea
Lam., so wie sie bei Kobelt beschrieben und abgebildet
ist, noch nie in der Adria gesammelt wurde.
Seit dem Anfange des Jahrhunderts, nämlich seit
Chiereghini, haben fast alle Auetoren, welche über die
Mollusken-Fauna der Adria geschrieben haben, kleine,
junge, darum ganz spindelförmige M. Brminae als eine
gute Art aufgefasst. Diese ist im Chiereghini'schen Manu-
scripte ganz genau unter No. 577 und 578 abgebildet, und
als Valuta Biblis Chier. aus dem Quarnero beschrieben.
Nardo hat diese natürlich Mitra Biblis benannt. Sandri,
ich und A.^ welche Chireghinis Werke nicht kannten, haben
dieselbe junge Form, welche wir häufig aus Ragusa bekamen,
als M, Cornea bestimmt. Alte, nämlich ganz ausgewachsene;
darum viel weniger spindelförmige Exemplare der M.
Brusinae^ sind, von Chiereghini angefangen, immer als M.
cornicula L. oder M, lutescens Lam. angesehen worden.
In meinem Werke „Ipsa Chiereghini Conchylia" S. 129,
habe ich mich über die Identität unserer M. Cornea mit
M. Biblis ganz ausdrücklich ausgesprochen, und zugleich
auch der Vermuthung Raum gegeben, dass M. Cornea und
M. cornicula der adriatischen Auetoren nur eine
und dieselbe Art sein muss. Dies kann ich nun bestätigen,
denn bis heute hat noch Niemand echte M, cornicula
aus der Adria bekommen ; folglich müssen M, comea Lam.
und M. cornicula L. aus der Fauna der Adria aus-
gestrichen und alle diese Namen zur Synonymie der M,
Brusinae zugeschlagen worden. Noch muss ich bemerken,
dass M, Brusinae, also wie gesagt M, cornicula Chier. et auct.
adriat. nec L. aus Istrien, im chiereghinischen Manuscripte
unter No. 579—580 wunderbar genau gezeichnet ist. Unter
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No. 587--588 hat Chiereghini eine Voliäa Tritia be-
schrieben und abgebildet, welche Nardo mit M, lutescens,
und ich mit M. comicula identificirt habe. Valuta Tritia
ist aber ganz sicher auch eine Af. Brusinae^ welche nur
scheinbar der echten M. comicula ähnlich ausschaut, dies
aber einfach darum, weil das von Chiereghini abgebildete
Exemplar nicht ganz ausgebildet war. — Chiereghini hat
also aus M. Brusinae drei Arten gemacht; trotzdem halte
ich doch, dass man die Art statt M, Brusinae Kobelt
M Tritia Chier. nennen müsste. Chiereghini's Werk ist
wohl nur als Manuscript geblieben, den Namen hat aber
Nardo im Jahre 1847 veröffentlicht.
Noch muss ich bekannt machen, dass meine noch
im Jahre 1865 beschriebene M. cdutnbulae nur die kleine,
weisse, nicht ausgebildete, darum spindelförmige Jf. Brusinae
ist, welche der Form nach der M. Biblis (Chier.), M, cornea
auct. adriat. nec Lam. entspricht.
Zuletzt lasse ich hier also einen Auszug der Synonymie
folgen :
Mitra Brusinae Kobelt.
1802. Valuta Biblis Chier. Mss. Vol. VI, f. 577-578.
, carnicula Chier. et auct. adriat. nec L. 1. c.
f. 579- 580.
„ Tritia Chier. 1. c. f. 587—588.
1847. Mitra Biblis Nardo (ex Chier.) Sinonim. moderna.
, „ lutescens Nardo 1. c. et auct. adriat. nec Lam.
, carnicula Nardo 1. c. et auct. adriat nec L.
1865. Cornea Brus. Conch. dalm. incd. et auct. adriat.
nec Lam.
„ „ calumbulae Brus. 1. c.
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— 89 —
3. Cyclope Westerlundi Brus. n. sp.
Testa globoso-conoidea, tenuis, glabra, nilidiila, um-
brino-castanea, zona obscuriore infra suturam; spira valde
conspicua, conica. Anfractus SV« celeriler crescentes, fere
planati; ultimo spiram valde superante, ad peripheriam
rotundato, infra convexo; callo distincte marginato, sed
vix incrassato, nitido, albido, superficiem partim tantum
tegente. Apertura satis lata, valde obliqua; labro extus
vix incrassato, intus simplici, nitide castaneo, faucibus lae-
vibus, nitidis; columella semicirculariter excisa, basi valde
contorto-plicata.
Alt. 7Va-8, diam. 7-7Va mm.
Hab. Palus Astros Peloponnesi (Graeciae).
Diese ausgezeichnete neue Art aus dem Golfe von
Nauplia habe ich meinem Freunde Dr. C. Ä. Westerlund
zu verdanken. Sie weicht sehr von den zwei allgemein,
obwohl nicht genau bekannten Mittelmeer-Arten ab, und
scheint der, bis heute noch nicht beschriebenen C. Brusinai
Andrusow n. sp. aus dem Schwarzen Meere nahe verwandt.
Ich habe eine kleine Arbeit über die Mittelmeer-Arten
dieser sehr interessanten Gattung bereit, kann mich aber
nicht entschliessen, dieselbe mit Abbildungen der Oeffent-
lichkeit zu übergeben, nachdem mir bis heute nicht ge-
lungen ist C. Brusinai zur Ansicht zu bekommen.
Literatur.
Oberwimmer, Alfred, Mollusken II (Heteropoden und Fteropoden,
Sinusigera), gesammelt von S, M, Schiff Fola 1890 — 94.
In Berichte der Gommission für Erforschung des öst-
lichen Mittelmeeres. XXI. Zoologische Ergebnisse X.
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— 90 —
Als neu beschrieben werden Atlanta steindachneri p. 587 tig. 1, 2 ;
— zusammen 29 Arten. — Ferner eine neue Sinusigera (medi-
terranea p. 592 fig. 8—10).
Buchner, Dr. 0., Hdix potnatia L,, Revision ihrer Spielarten
und Abnormitäten mit Hervorhebung wurttembergischer
Vorkommen nebst Bemerkungen über falsche Anwendung
des Begriffes ..Varietät''. Mit 4 Tafeln. — In Jahresh.
Vor. vaterl. Naturkunde, Württemberg 1899 p. 232
bis 279.
Der Autor unterscheidet neben der Normalform nur Formen, keine
Varietäten: inflata Hartm., sphaeralis Hartm., plagiostoma n.
ausserdem noch eine Reihe von Abnormitäten und Aberrationen.
Putzeys, Dr., Diagnoses de quelques Coquüles nouvdles
provenant de VEtat independant du Congo. — In Bull.
Seances Soc. Mal. Belgique 1898 p. LXXXIX.
Als neu beschrieben werden Livinhacia dupuisi p. 89 fig. 17 ; —
Achatina rugosa p. 90 fig. 19; — Ganomidos pellucidus p. 91
fig. 20, 21; — Pseudoglessula phaea p. 92 fig. 22; — Ampul-
laria leopoldvillensis p. 98 fig. 23.
Cort. Hugo de, quelques observations interessant la Faune
malacologique du Congo. In Bull. Seances Soc. Mal.
Belgique 1899, p. 39.
Enthält den Bericht über die Entdeckung der fossilen Galatea
duponti Dautz., eine Aufzählung der marinen Faunula von
Banana, und Beobachtungen über die Lebensweise von Galatea.
Sturany, Dr. Ä., zur MoUuskenfauna Bosniens und der
Hercegowina. In Ann. k. k. naturhist. Hofmuseums
1899, No. 2 und 3, p. 56.
Vorläufiger Bericht über eine im Juni 1898 unternommene Exkursion
mit Aufzählung der an den verschiedenen Lokalitäten ge-
sammelten Arten.
The Journal of Conchdogy. Vol IX No. 7, July 1899.
p. 193. Swanton, E. W., the Land- and Freshwater Mollusca of Somer-
setshire (Cont.).
, 203. Span, Barllett, a Contribution towards a List of the Marine
Mollusca of Tenby and Neighbourhood.
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— 91 -
p. 211. Taylor, F., Helix acuta monstr. sinistrorsum at Tenby.
, 21 1. Bliss, J., Note on Clausilia semidenticulata Pf.
, 211. Oldham, Chas. , Limax cinereo-niger in Garnarvonshire and
Denbighshire.
,212. Nördlinger, Clara, Obituary Note on the lata Joseph Charles
Hippolyte Crosse (mit Porträt).
, 215. Greene, C, Fusi on the Norfolk Coast.
, 216. Standen, R., Remarks on the Cause of Abnormaiity in Planorbis
spirorbis. Die Scalaridenbildung scheint durch die Ansiedelungen
von Vorticellen-Colonien (Epistylus) in der Nahtlinie bedingt zu
werden.
„217. Standen, R., Vertigo moulinsiana in Cambridgeshire.
, 217. Welch, R., Helices abandoning their shells.
„ 221. Helvill, J. C. and R. Standen, Note on the Genus Herviera.
,221. Standen, R., Vertigo alpestris Alder in Laneashire.
„ 222. Marschall, J. T., Additions to Britisch Conchology (cont.).
Hedley, Charles, the Mollusca ofFunafuti, Part. L Gastropoda.
Froni Memoirs of Australian Museum III PI. 7,
March. 6. 1899.
Der Autor bat bei der Expedition zum Studium der Korallenriffe
eine sehr reiche Ausbeute an Mollusken mitgebracht, die be-
sonders unter den kleineren Sachen sehr zahlreiche Neuheiten
enthält. Er hebt aber in der Vorrede ausdrücklich hervor,
dass diese Arten ganz bestimmt nicht der Gruppe der Ellice-
Inseln eigenlhnmlich, sondern anderweitig bisher einfach über-
sehen worden sind ; der indische Ozean birgt noch massenhafte
Neuheiten. Auffallend ist das völlige Fehlen der Brachiopoden
und Polyplacophora, sowie der Gastropoden mit grösseren Eiern,
wie Melo und Voluta; auch Nautilus wurde nicht gefunden.
Als neu beschrieben werden : Phenacolepas senta p. 403 fig. 1 ;
— Teinostoma qualum p. 406 fig. 2; — Cirsonella ovata p. 406
fig. 3; — Eulima decipiens p. 411 fig. 4; — Slylifer variciferus
p. 411 fig. 5; — Obtortio n. gen. für Rissoa pyrrhacme
Melv. et St. p. 412 fig. 6 ; — Scala revoluta p. 414 fig. 7 ; —
Scaliola lapillifera p. 41.5 fig. 8; — Rissoa invisibilis p. 418
fig. 9; — Rissoina exasperata Souv. p. 419 fig. 10; — R. gemmea
p. 420 fig. 11; — R. polylropa p. 420 fig. 12; — R. plicata
Ad.Hurricula Pease fig. 13; — Diala virgata p. 422 fig. 14; —
Caecum vertebrale p. 425 fig. 15; — C. gulosum p. 427 fig. 17;
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— 92 —
— Pterocera bryonia eine Form mit vollständig abgefressenen
Fingern, fig. 18; — Cerilhium oceanicum p. 431 fig. 19; — C.
breve var. ellicensis p. 432 fig. 20; — Ger. spiculum p. 433
fig. 21; -— Cer. strictura p. 433 fig. 22; — Cer. impendens
p. 434 fig. 23; — Cer. elegantissimum p. 436 fig. 24; —
Contumax decollatus n. gen. et spec. p. 437 fig. 25; — Ceri-
thiopsis electrina p. 438 fig. 26 ; — Triforis aegle Jouss. fig. 27 ;
— Tr. torquatus p. 440 fig. 28 ; — Tr. ruber Hinds fig. 29 ; —
Tr. clio p. 443 fig. 30; — Tr. obesula Jouss. fig. 31 ; -- Tr.
thetis p. 445 fig. 32; — Tr. incisus Pease fig. 33; — Ovula
hervieri p. 448 fig. 34; — Murex funafutiensis p. 458 fig. 35;
— M. radula p. 459 fig. 36 ; — Nassa semitexta p. 462 fig. 37 ;
— Golumbella melvilli p. 463 fig. 38; — G. alofa p. 463 fig. 39:
— Turricula piisbryi p. 468 fig. 40; — Marginella iota p. 469
fig. 41 ; — Glyphostoma aliceae var. tenera p. 471; — Thetidos
morsura n. gen. et spec. p. 473 fig. 42; — Glathurella irrelita
p. 475 fig. 43; — Retusa waughiana p. 482 fig. 44; — Atys
dactylus p. 484 fig. 45; — Gylichna erecta p. 486 fig. 46; —
Akera aperta p. 485 fig. 47 ; — Ringicula parvula p. 486 fig. 48 ;
— Elysia nigropunctala var. sanguinea p. 486 fig. 49.
Hedley^ Charles, the Mollusca of Funafuti. IL Pdecypoda
and Brachiopoda, — In Meni. Austral. Museum III."
July 1899. —
Als neu beschrieben und in Holzschnitt abgebildet werden Gardita
sweeti p. 495 fig. 50; — Lucina oblonga p. 497 fig. 51; —
Tellina ellicensis p. 500 fig. 53; — Kellia pacifica p. 502 fig.
.54; — Nausitoria aurita p. 507 fig. 56; — Thecidea maxilla
p. 508 fig. 57. Den Schluss bildet das Verzeichniss sämmtlicher
von Funafuti bekannt gewordener Meerthiere.
Hedley, Charles, a Review of the Systematic Position of
Zemira Ad, — Frorn Records Austral. Museum Vol.
IV 5, 17. April 1899. —
Der Autor möchte Z. australis in die Nähe der Struthiolariidae
stellen, jedenfalls hat sie mit Ebuma und den Buccinidae
nichts zu thun. ~
MelvUl, James Cosmo and Robert Standen, Report on the
Marine Mollusca obtained during the first Expedition
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— 93 —
ofProf, Ä, a Haddon to the Torres Strait^ in 1888189. —
From Linneans Society Journal Zoology vol. XXVII.
Es werden 449 Arten aufgeführt, alle der indischen Fauna angehörend.
Als neu heschrieben nnd abgebildet werden ; Cithara chionea
p. 156 t. 10 fig. 4; — Nassa (Alectryon) fretorum p. 159 t. 10
fig. 3 ; — Pleronotus saibaiensis p. 161 t. 10 flg. 1 ; — Ocinebra
salmonea p. 162 t. 10 fig. 2; — Triforis excelsior p. 166 t. 10
fig. 5; — Bittium torresianum p. 168 t. 10 fig. 6; — Eulima
australasiaca p. 173 t. 10 fig. 7 ; — Magadis euinerinlha n.
gen. et spec. (mit Neritina verwandt aber mit Lamellen) p. 174
.t. 10 fig. 8; — Calliostoma septenarium p. 176 t. 10 fig. 9; —
Microtheca acidalia p. 177 t. 10 fig. 10; — Phenacolepas lingua-
viverrae p. 179 t. 10 fig. 11; — Barbatia aceraea p. 186 t. 10
fig. 15; — Pectunculus hoylei p. 161 t. 11 fig. 24; — Kellia
physema p 189 t 10 fig. 14: — Tellimya ephippidum p. 189
10 fig. 13; — Cardium dianlhinum p. 190 t. 11 fig. 25; —
C. serricostatum p. 191 t. 11 fig. 20; — C. transcendens p. 191 1.
11 fig. 21 ; — Chione embrithes p. 151 t. 11 fig. 23; — Diplo-
donta ethima p. 197 t. 11 fig. 17; — Psamniobia rasilis p. 197
f. 11 fig. 18; — Loripes haddoni p. 200 t. 10 flg. 12; — Tellina
procrita p. 201 t. 11 fig. 16; — Pholadomya (Parilimya n.)
haddoni p. 202 l. 11 fig. 22. —
Melvill, J. C, Notes on the Mollusca of the AraUan Sea,
Fersian Gulf, and Gulf of Oman, mostly dredged by
Mr. F. W. Townsend, with Descriptions of tiventy
seven Speeles. — In Ann. Mag. N. H. (7) IV, August
1899. With Plates. —
Neu sind Yusua townsendi p. 83 t. 2 fig. 1 ; — Nassa (Hima) ischna
p. 84 t. 1 fig. 1 ; — DriIHa theoreta p. 85 t. 1 fig. 2 : —
Mangilia chilosema p. 85 t. 1 fig. 3; — M. galigensis p. 86 t
1 fig. 4; — M. perlonga p. 87 t. 1 fig. 5; — M. theskeloides
p. 87 t. 1 fig. 6; — Clalhurella O'malei p. 88 t. 1 flg. 7; —
Peristernia pagodaeformis p. 89 t. 1 fig. 8: — Mitra elizae p.
90 t. 2 fig. 2; — Cüstellaria revelala p. 90 t. 2 fig. 3; —
Erato olivaria p. 91 t. 1 flg. 9 ; — Natica ponsonbyi p. 91 t. 1
fig. 4; — Scalaria hidryma p. 92 t. 1 fig. 10; — Sc, standeni
fig. 11; — Actaeopyraniis psyche p. 93 t. 1 fig. 13: — Odos-
tomia euthropia p. 94 t. 1 fig. 14; — Pyrgulina epenlromi<lea
p. 94 t 1- fig. 15; — Pyrgulina glycisma p. 95 t. 1 fig. 16; —
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— 94 -
Lacuna tenaistriata p. 96 t. 2 flg. 5; — Priotrochus sepulcralis
p. 96 t 2 flg. 6; — Mactrinula Iryphera p. 97 L. 2 fig. 7; —
Codakia angela p. 98 t. 2 fig. 8; — Cryptodon victorialis p.
98 t. 2 fig. 9; — Diplodonta holosphaera p. 99 t. 2 fig. 11; —
Scüitilla callipareia p. 99 t. 2 fig. 10; — ?Oeda]ina asiatica p.
p. 100 t. 2 fig. 12.
Proceedings of the Malacologiccd Society of London. Vol.
III No. 5.
p. 241. GodwiR- Austen, Presidential Address.
, 263. Moss, W. and W. M. Webb, Notes on the Anatomy of Trachy-
cystis, Dorcasia and Jsomeria (with figs.) Gibt die Anatomie
von Trachycystis lygaea Melv. et Psby., Dorcasia globulus
Müll, und Jsomeria subcastanea Pfr. —
, 267. Kenyon, Mrs. Agnes, Note on Voluta roadnighlae Mac Coy. Es
sind jetzt 7 Exemplare bekannt.
, 268. Ancey, C. F., some notes on the non-marine Molluscan Fauna
of the Hawaian Islands, with Diagnoses of New Species (with
pl. XII.) Neu Endodonta (Thaumatodonj nuda p. 268 t. 12 fig.
1 i — Microcystis sericans p. 268 t. 12 fig. 5 ; — Pterodiscus
petasus p. 268 t. 12 fig. 4; — Thaanumia omphalodes n. gen.
et spec. p. 269 t. 12 fig. 8; — Amastra frosti var. unicolor p.
p. 269 t. 12 fig. 11 ; — Am. simularis var. maura und var.
semicarnea p. 270 t. 13 fig. 16 und 8; — Baldtainia n. subg.
Achatinellae für Ach. physa Newc. ; — Leplachatina islhmica
p. 270 t. 13 fig. 20: — Succinea hicolorala p. 271 t. 12 fig.
2; — S. thaanumi p. 272 t. 12 fig. 3; — S. casta p. 272 t. 12
fig. 10; — S. garretiana p. 272 t. 12 fig. 7; — S. waianaensis
p. 273 t. 12 fig. 12; — S. inconspicua p. 273 t. 12 fig. 9; —
Melania baldwini p. 273 t. 12 fig. 6; —
, 275. Sykes, E. R., Illustration» of with Notes on, some Hawaian
Non Marine Mollusca. With pl. XIII und XIV. Gibt die Ab-
bildungen von einer Reihe von Ancey und von Gulick früher
beschriebenen Arten.
, 277. Sykes, E. R., on Dinoplax fossus n. sp. and Chiton crawfordi
n. sp. from South Africa (with figs,)
, 280. Blanford, W. T., on Ariophanta dalyi n. subsp. from Mysore
with a Note on Maria§lla Dussumieri Val. (with fig.)
„ 284. Smith, Edgar A., Description of Heniiplecla floweri n. sp.
from Perak (with fig.)
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95 -
p. 286. Suter, Henry, Descriptioiis of a new variety and five new
species of New Zealand Land Mollusca. With pl. XV. — Charopa
olagoSnsis p. 286 t. 15 fig. 1 ; — Ch. subinfecta p. 286 t. 15
fig. 2: — Flammulina virescens p. 287 t. 15 fig. 3—7; —
Phacussa fulminata var. costata p. 288 t. 15 flg. 8, 9; — Ph.
henryi p. 289 t. 15 fig. 10—13; — Paryphanta edwardi p. 299
t. 15 fig. 14, 15. —
Vest, W, von, über die Bildung und Entwicklung des Bivalven-
Schlosses. — In Verh. Siebenb. Ver. für Naturk.
XLVIII. 1898 p. 25—150 mit 3 Tafeln.
Wir werden demnächst eine eingehendere Besprechung dieser
wichtigen und durchweg originalen Arbeit bringen.
Locard, Arnould, Notices Conchidogiques, IIL Sur le
Ocinebra des Cotes de France. — In TEchange XV.
No. 177 p. 69.
Der Autor erkennt folgende Arten an: in der Gruppe der 0. erinacea
Oc. hanleyi Dautz., decussata Gmel.» erinacea Lain., cingulifera
Lam. ; — in der Gruppe der 0. blainvillei. 0. blainvillei Payr,
inermis Mtrs., porrecta n., pusulala (? pustulata) n., spinulosa
Costa; — in der Gruppe der 0. edwardsi, O. edwardsi Payr.,
requieni n.
Meltillj J. C. and J. H. Ponsonby, Further Contributions
towards a Check List of the Non tnarine MoUnscan-
Fauna of South- Africa unth Description of fourteen new
Species. — In Ann. Mag. N. H. (7) IV p. 192 pl. III.
Als neu werden beschrieben: Ennea microthauma p. 184 t. 3 fig. 1,
Grahamstown : — £. juxtidens p. 195 t. 2 fig. 2. Drakensberge ;
— Zingis haygarthi p. 195 t. 3 fig. 3; Zululand; — Z. inuncla
p. 195 t. 3 fig. 4, Natal, Zululand; — Z. ampliata p. 196 t. 3
fig. 5, Durban; — TrachycysLis calorama p. 196 L 3 fig. 6
Pinetown, Nalal; — Tr. pycnotricha p. 197 t. 3 fig. 7, Kowie
River; — Tr. ectima p. 197 t. 3 fig. 8, Natal; — Trochomorpha
placenta p. 197 t. 3 fig. 9, Zululand ; — Balea africana p. 198
t, 3 fig. 10, Drakensberge (die generische Zugehörigkeit wohl
der anatomischen Bestätigung bedQrfend); — Pupa cryptoplax
p. 198 t. 3 fig. 11, Port Elizabeth; — Gurvella sinuosa p. 198
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t. 3 flg. 1% Natal ; — Auricula catonis p. 199 t. 3 fig. 13, Catos
Creak, Natal; — Aur. durbanica p. 199 t. 3 fig. 14, ebenda.
The Journal of Conchology, Vol. IX. No. 8, Oct. 1899.
p. 225. Mai-schall, J. T., Additions to Britisch Conchology (Gont.)
, 233. Melvill, J. C. and R. Standen, Notes on the Caput serpentis
Group of the Genus Cypraea.
, 237. Swanson, E. W., the Land- and Freshwaler-Mollusca of Somer-
setshire (concL).
„ 343. Cooper, J. E., Note on Petricola pholadiformis Lam.
, 244. Dali, W. H., Synopsis of the American Species of the Family
Diplodontidae. Neu D. puncturella und D. platensis.
^ 247. Smith, Edg. A., Descriptions of new Species of South African
Marine Shells. — Neu : Terebra lightfooti p. 247 t. 5 fig. 1 ; —
Columbclla apicata p. 247 t. 5 fig. 4: — - .Cominella (?) prolon-
gata p. 248 t. 5 fig. 3; — Lotorium durbanense p. 248 t. 5
fig. 4 ; — Marginella punctilineata p. 249 t. 5 flg. 5 ; — Fenella
natalensis p. 249 t. 5 'fig. 6; — Euhma munda p. 249 t. 5
fig. 9 ; — Odostomia chitonicola p. 250 t. 5 fig. 10 ; — Loripes
rosacea p. 251 t. 5 fig. 12, 13; — Montacula natalensis p. 251
t. 5 fig. 14.
, 252. Greene, Carleton, Belgium and the Ardennes.
, 252. Jones, K. H., the occurrence of Limnaea peregra var. burnetti
in Windermere.
„ 253. Byne, L. St. G., the corrosion of shells in cabinets, Supplement.
Eingegrangene Zahlungen :
V. Möllcndorflf, 0.. Kowno, Mk. 12.— ; Schacko, G., Berlin,
Mk. 6. — ; V. Koch, Victor, Braunschweig, Mk. 6.— ; Ricklefs, Minsen,
Mk. 6.— ; Gude, G. K., London, Mk. 6.—.
Neue Mitglieder:
Büttner, S«, Stud. med., Würzburg.
Vermerk: Die in Nr. 3 und 4 fehlende Tafel liegt
dieser Nummer bei.
Hedigirt von Dr. W. Kobelt. — Druck von Pe l e r H a r tni ann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben 15« Mai«
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No. 7 u. 8. JuU-AugfUSt 1900.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Zweiunddreissigster Jahrgang.
Abonnemeiitspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Hegel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalt:«, wie Manuskripte, Notizen u. s. w.
gehen an die Redaktion: Herrn Dr. W. Kobolt in Schwanheim hei
Frankfurt a. M.
Bestellxingen (auch auf die froheren Jahrgänge des Nachrichts-
blattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrg«^nge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R, Friedländer d- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Mittheiltmgen» Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Ueber einige Nacktschnecken von Montenegro und Corsica.
Von
Dr. H. Simroth (Leipzig).
(Schluss.;
Benennung der Arten.
Wer den vorstehenden Ausführungen seine Zustimmung
nicht versagt, wird auch zugeben, dass die einfarbig
schwarzen Formen nicht schlechtweg zum L. maximus,
mag man ihn als grossen Formenkreis zusammenfassen
oder in eine Anzahl von Speeles auflösen, gerechnet werden
können. So nahe es liegt, sie auf den L. maximus unicolor
Heynem. zu beziehen, so sicher schliesst sich die Beziehung
XXXIl. 7
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— 98 —
dadurch aus, dass dieser in der Ontogenese die Bänderung
durchmacht.
a. Böttger hat von der Ostküste der Adria*) einen
dunkel bleigrauen L. maximus f. nigra Westld. beschrieben,
der sich indess als Limacopsis entpuppt hat. Von Griechen-
land kennen wir, ebenfalls durch Böttger, den L. carbonarius,
sowie den L. conemenosi. Ich habe Gründe geltend ge-
macht dafür, dass L. carbonarius als Jugendform zum L.
graecus zu stellen ist (Abhandlungen Senckenb. naturf.
Ges. 1889). Von diesen Arten habe ich einen langen Penis
beschrieben. Es ist also klar, dass sie nicht mit dem
Montenegriner zusammengehören, vorausgesetzt, dass meine
Deutung des L. carbonarius, dessen Originalexemplar ich
nicht geöffnet habe, richtig ist. Die Anzahl von 24
Runzelreihen, die Böttger vom hinteren Mantelende bis
zum Pneumostomschlitz zählt, passt einigermassen, da ich
auch zur Noth einige zwanzig herausbringe. Die hohe
Zahl beruht auf der Zusammendrängung der seitlichen
Furchen, gegenüber den derben Rückenrunzeln. Doch wage
ich diese leidliche Harmonie zu einer Identificirung nicht
zu verwenden. Bis jetzt also dürfte die Sache so stehen,
dass für Montenegro noch gar keine Heynemannia nach-
gewiesen ist, dass aber die Namen L. graecus, carbonarius
und conemenosi für griechische Formen mit langem Penis
verbraucht sind. Folglich muss die montenegrinische Form
und zwar, wie mir scheint, durch ihren kurzen Penis als
gute Art gekennzeichnet, neu benannt werden, ich nenne sie
Limax tooMberedti n. sp.
b und c. Für die korsischen Formen könnten wohl
zwei Namen aus der Literatur in Betracht kommen, wiewohl
keine der betreffenden Formen von der Insel angegeben
*) 0. Böttger. Beitrag zur Kenntniss der Schneckenfauna von
Centrai-Bosnien, sowie des südlichen Dalmatiens und Westmontenegro's.
Jahrb. d. d. mal. Ges. XII 1885. S. 53 ff.
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— 99 —
wird, Limax cinereoniger maurus Held und L. ater Razou-
mowski, wobei ich Lessona und Pollonera folge. Gegen
den ersteren spricht wohl die weitgehende Reduktion des
Kieles; auch soll die Form von Sardinien die Seitenfelder
aussen schwarz gesäumt haben (— es muss wohl abge-
wartet werden, ob sich hier nicht ein weiteres Relikt
herausstellt). Der L. ater gilt als Form der Südalpen^ und
der kurze Kiel könnte gut passen, weniger schon die ganz
einfarbige Sohle, wie sie Pini gerade von der typischen
Form (unter dem Namen L. Pironae) abbildet. Das
schlimmste ist, dass wir betreffs dieser alpinen Schnecken
noch ganz im Unklaren sind, ob sie einfarbig aus dem £i
kriechen oder die Bänderung des ächten L. maximus durch-
machen. Ich vermuthe das Letztere. Wie dem auch sei,
mir scheint es nothwendig, die beiden corsischen Formen
auseinanderzuhalten, gleichgiltig, welche Stellung sie später
innerhalb der gesichteten Maximus - Gruppe einnehmen
werden, ich nenne sie
b. Limax t4HjUerstorffi (n. sp. oder n. f.)
c. Limax obscurus (n. sp. oder n. f.)
Pollonera hat den letzteren als Limax cinereo-niger
var. nova minutus bezeichnet. Das war berechtigt, so
lange nur ein erwachsenes Exemplar bekannt war. Jetzt,
wo wir die ganze Serie haben, scheint mir's nicht mehr
erlaubt. Es wäre daher wohl angezeigt, die Art nunmehr
als Limax minutus Poll, zu bezeichnen, doch ist das
minutus allein zu widersinnig, gegenüber zahlreichen viel
kleineren ächten Limax-Species.
d. Die verschiedenen lichten, gestreiften und gefleckten
Formen von Corsika kann man sehr verschieden unter-
bringen; auf der einen Seite stehen etwa L. cinereus,
cellarius, psarus, punctulatus, auf der anderen vielleicht
L. dacampi, und wenn man den schmutzigen Ocker als
7*
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— 100 ^
gelb gelten lassen will, L. corsicus. Wären noch zufällig
an manchen Exemplaren, bei denen das Schwarz verwischt
ist, ein Paar schwarze peripherische Flecke erhalten, wie
es bei noch reicherer Vermehrung der Serie wohl mit
untergelaufen wäre, dann hätten wir den L. genei Less.
et Poll. Bei der fortlaufenden Kette aller dieser Mutationen
stehe ich nicht an, sie einfach unter den L, maximus im
engeren Sinne einzubeziehen.
Limax (Lehmannnia) marginatus Müü, (Requienii Poll, var.)
Vom L. arborum, wie man die Schnecke am prägnan-
testen bezeichnen sollte, hat Wolterstorff ein erwachsenes
Stück bei Vizzavona gesammelt, mit hellem Kielstreifen
auf dem Rücken, mit schwacher Stammbinde auf dem
Mantel, sonst verwaschen einfarbig. Pollonera hat auf die
etwas kleinere Form von derselben Localität die Abart
gegründet.
Wunderlicher Weise hat weder Wolterstorff auf Corsica,
noch Wohlberedt in Montenegro einen L. flavus s. variegatus
erbeutet. Für Sardinien geben Lessona und Pollonera
diese für das Mediterrangebiet so charakteristische Schnecke
an, auf Corsica fand Pollonera nur ein Stück in Bastia,
meint aber, sie müsse weiter verbreitet sein. Bei der be-
sonderen Aufmerksamkeit, welche auch Wolterstorff den
Nacktschnecken zugewandt hat, scheint es fast, als hätte
die Species erst zuletzt die Insel erreicht und sich noch
nicht weiter ausgebreitet.
Agriolimax Mörch,
Agriolimax agrestis L. Montenegro. Herr
Wohlberedt hat die Form überall angetroffen, in Cattaro,
Ragusa, Zabliak, Rieka, Vir Bazar, d, h. an allen Orten,
wo er Nacktschnecken sammelte, und zwar durchweg den
reticulatus in ziemlich hellem Kleide, wenigstens fehlen
ganz dunkle. Sehr auffällig waren unter vielen von Vir
Bazar zwei Stück durch ein offenes Mantelloch.
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- 101 , —
Kreisnind, in der Medianlinie, ein kleines Stückchen vor
dem Ende des Mantels, also da, wo bei Aspidoporus und
bei manchen Urocycliden die Oeflfnung liegen wird ; in dem
einen Falle von knapp 2 mm. , im anderen von reichlich
3 mm. Durchmesser. Bei dem letzteren sprang auf der
rechten Seite ein kleiner spitzer Hautzipfel vor, der sich
indess, nach hinten gerichtet, der Peripherie dicht an-
schmiegte. Im Alkohol quoll die Niere, unverletzt, ein
wenig vor. Das veranlasste nähere Untersuchung, und
diese ergab, dass keine Spur von Schale vorhanden
war. Alle übrigen mit geschlossenem Mantel hatten
sie in normaler Weise. Die Besichtigung der Lochränder
zeigte, dass von einem gewaltsamen Eingrifif keine Rede
sein konnte; es war ein fortlaufender, natürlicher Rand.
Wie mir scheint, ist ein derartiges Vorkommniss bisher
ohne jede Analogie. Wäre ein Schalenrest vorhanden, so
könnte man von Atavismus reden. Wie die Verhältnisse
liegen, gehört der Fall als Abnormität unter die teralolo-
gischen Erscheinungen, wobei die Wiederholung an derselben
Localität £un meisten überrascht. Merkwürdig ist, dass
auch die Amalia mit gelegentlich offenem Mantelloch, d,
h. Aspidoporus, nicht weit davon lebt.
Corsica. Lessonaund Pollonera geben von Sardinien
nur den Agriolimax agrestis an, dazu ich einen neuen Agr.
sardus. Von Corsica hatten die Italiener noch gar keine
Art. Neuerdings aber hat Pollonera zwei hinzugefügt,
den Agr. agrestis von Bastia in dunklen Formen und einen
Agr. cazioti n. sp. von Vizzavona, grau oder graubraun,
bis 4 cm. lang, mit einfarbiger Sohle und blassem Schleim :
vom Darm wird nichts gesagt. Die Genitalien werden
abgebildet, aber doch nicht eröfifnet. Der Penis ist cylindrisch
und ziemlich lang gestreckt, am Ende mit fingerförmigen,
unverzweigten, kurzen Drüsenschläuchen; der Retraktor
sitzt etwas über der Mitte an und in gleicher Höhe tritt
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das Vas deferens ein. Ich glaubte ein Paar kleine Exem-
plare von Corte auf den Agr. sardus beziehen zu sollen,
der keinen Blinddarm hat, der Form seines Penis nach
aber wohl den Agr. cazioti in sich begreifen möchte.
Herr Wolterstorflf hat nur an einer Stelle, in Fangothal
bei Bastia, drei Ackerschnecken erbeutet; kleine Thiere
von höchstens 1,8 ctm. Länge, schlank, niedergedrückt; am
Ende mit einem kurzen, aber hohen, flossenartigen Kiel,
dabei einfarbig dunkel graubraun bis fast schwarz mit heller
Sohle. Von Schleim ist nichts zu sehen. Sie müssen als
erwachsen gelten, zumal bei einem ein pfriemenförmiger
grauer Reizkörper aus der Geschlechtsöflfnung herausstarrte,
tonlich wie beim Agr. agrestis. Färbung und Habitus
passen entschieden nicht zur gemeinen Ackerschnecke;
doch weist die Anatomie der Genitalien auf diese hin.
EHe grosse dunkelbraune Zwitterdrüse bildet das Hinter-
ende des Intestinalsackes. Der Penis hat die Form einer
kurzen Keule oder eines abgestutzten Conus mit zwei
kurzen proximalen Ausladungen, zwischen denen einge-
klemmt der Penisretractor anfasst. Die obere Ausladung
trägt, gegen die Muskel gedrängt und versteckt, einige
ganz kurze Drüsenröhren. Im Innern sitzt auf der unteren
Seite und in der unteren Hälfte ein derber Reizkörper,
der eben in die erwähnte Spitze ausläuft, die nach unten
zurückgeschlagen ist. Ein scharfer Unterschied gegen den
Agr. agrestis liegt in dem Mangel des Blinddarms ; gegen
den Agr. cazioti grenzt sich die neue Form ab durch die
Umriss des Penis, der freilich allein nicht viel ausmacht,
gegen den Agr. sardus, der nur Falten im Penis hat, durch
den Reizkörper. Ich nenne die neue Art
Agriolimax carsicus n. $p.
Bezeichnend für alle corsischen Nacktschnecken ist
ihre dunkle Färbung, zum mindesten das Fehlen heller
Formen.
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— 103 -
Ämalia.
Diese Gattung macht keine Schwierigkeiten von Italien
an westwärts, desto mehr aber östlich, wo alles im Werden
und im Uebergang ist und beinahe jede Localität eine Form
hat, welche im Inneren oder Aeusseren etwas Besonderes
zeigt. Dem entspricht das vorliegende Material.
Korsika. Ämalia marginata wurde von Herrn
WollerstorfT in einem halben Dutzend bei Vizzavona ge-
fangen, alle erwachsen, normal in Zeichnung und Anatomie,
mit dem kurzen Penis, dem langen dünnen Epiphallus, den
accessorischen gelben Drüsen etc. In einem Receptaculum
lag, dem dünnen Epiphallus entsprechend, eine schmächtige,
helle Spermatophorenhülse, nicht mehr ganz Vollständig
und durch Resorption bereits ihrer Dornen beraubt. Sie
reichte nicht in den Blasenstiel, und ihre stark gekrümmte
Form macht es auch nicht wahrscheinlich, dass ihr distales
Ende unten angesaugt war. — Mabille hat aus der Form
eine besondere Art gemacht. Am. pyrricha, PoUonera,
der sie bei Bastia, Vizzavona und Toga fand, lässt sie
eventuell als Varietät gelten.
Ämalia gagates. Viele Stücke vom Fangothal bei
Bastia, von den jüngsten bis zu den ausgewachsenen von
reichlich 4 ctm. Länge. Die grossen sind schwarz oder
dunkelgrau, nach unten abgeblasst, ebenso die halb- und
drittelwüchsigen. Die ganz kleinen aber sind hell weisslich
grau, mit je einem schwarzen Strich neben dem Kiel.
Der Mantel ist merkwürdig gezeichnet. Ein schwärzliches
Hufeisen folgt der Mantelrinne, darunter befindet sich in
der hinteren Hälfte, genau in der Medianlinie, ein . kurzer
schwarzer Längsstrich, nach hinten etwas keilförmig ver-
dickt. .Er bedeutet wohl die Stelle, wo, wohl noch in der
Entwicklung im Ei, sich die Ränder des Mantelporus
schlössen. Pollonera gibt die Art von Bastia und Toga
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— 104 —
an, schwarz bis hellgrau. Dazu kommt nach Pollonera
Ämalia carinata Risso, selten bei Bastia.
Montenegro (und Dalmatien). Hier kommen
verschiedene Formen in Frage, die nur am Ende gekielte
Am. robici Srth aus Krain^), die schwärzliche Am.
reuleauxi, auf die ich nur mit Vorbehalt ein seciertes
Exemplar beziehen konnte^), die Am. carinata, zu der ich
die Am. hessei Bttg. stellen zu sollen glaubte®), weiter
nördlich Am. hellenica, für Ostrumelien gibt Babor^) eine
Zwischenform von Am. carinata und marginata an,
wie ich ähnlich für Thessalien*).
Die von Herrn Wohlberedt gesammelten Thiere sind
sämmtlich ganz gekielt. Sie zerfallen in zwei oder drei
Gruppen, deren Trennung Schwierigkeiten macht. Ich
zähle sie zunächst einzeln auf:
a) Von Gattaro, ein Stück von 2,8 ctm. Länge, un-
reif, das einzige, welches mit Sicherheit auf Am. carinata
(oder sowerbyi) bezogen werden kann, schmutzig violett-
schwärzlich, nach den Seiten grau grünlich, dunkles Pigment
an den Furchen sich hinabziehend, auf dem Mantel schwarz
der Rinne entlang, doch so, dass das dunkle Hufeisen sich
vorn verwischt.
b) Von Cattaro ein grosses derbes Stück von 4,2 ctm.
Länge, aber ganz unreif. Oben einfarbig schwarz, nach
den Seiten abgeblasst, doch vorwiegend nur vorn unter
dem Mantel, Sohle hell, nur die Seitenfelder lateral dunkel
angeflogen. Hierzu gehört wohl ein kleines Stück von
Cattaro, 1,3 ctm. lang, ebenso gefärbt.
c) Von Zabliak 4 Stück, reichlich 3 ctm., geschlechtsreif;
ähnlich einfarbig wie b, doch nicht schwarz, sondern bloss
') Zeitschrifl f. wiss. Zool. XLII. 1885. *) Jahrb. d. d. mal.
Ges. XIII. 1886 S. 16 ff. •) ibid S. 311 ff. *) Ann. k. k. naturhist-
Hofmus. Wien XIII 1898. *) ibid IX 1894.
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— 105 —
dunkel schmutziggrau, auch bräunlich oben, ohne jede
Pigmentconcentration, die Mantelrinne nicht durch Färbung
hervorgehoben.
d) Von Rieka 4 Stück, den vorigen ähnlich, aber wieder
dunkler, bis rein schwarz oben. Ein Thier von 3,3 ctm.
reif, das grösste von 3;7 ctm. unreif.
e) Von Vir Bazar 12 Stück ebenfalls ähnlich dunkel
grauschwarz; ein Stück von 3,6 clm. reif. Dazu ein kleines
Thier von 0,6 ctm. Länge, auch schon ausser der Sohle
ganz schwarzgrau.
f) Von Ragusa 2 Stück, und zwar die grösste Art;
dabei auch das grössere Stück von 4,7 ctm. noch unreif,
bis hinten gleichmässig dick und wohl noch zu weiterem
Wachstum befähigt. Diese Thiere sind hell, fleischig
ockerig, das jüngere nach oben etwas grau gedunkelt, der
Kiel hebt sich hell heraus. Der Mantel einfarbig, die
Mantelrinne ohne Zeichnung. Auf dem Rücken oben und
seitlich finden sich kleine, scharfbegrenzte, eckige, schwarze
Spritzflecken, grösser als bei Am. marginata, etwa wie Fliegen-
flecke im Umfang; sie halten sich an die Rinnen zwischen
den Runzelfeldern, steh'n aber recht vereinzelt, höchstens
den dritten Theil so viel als bei Am. marginata.
Von diesen Formen kann, wie erwähnt, a unbedenk-
lich als Am. carinata Risso genommen werden, f vermag
ich auf keine bekannte Art zu beziehen. Das grössere
Stück wiegt mit 3 gr. reichlich doppelt so viel als die gut
entwickelte Am. marginata von Gorsica, dabei ist sie un-
reif. Der einfarbig helle Mantel, die vereinzelten Spritzflecken
verbieten zusammen mit dem Umfang die Zusammenfassung
beider Formen. Eine gewisse Aehnlichkeit besteht mit
der einfarbig ockerigen grossen Am. hellenica, die ich auch
bloss nach einem unreifen Thiere aufstellen musste; doch
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— 106 —
ist der Ton viel heller, geht in's Rothe und hat oben die
Spritzflecken; ich schlage die Bezeichnung vor
Ämalia dalmatina n. sp.
Die unter b — e beschriebenen Thiere gehören wohl
alle zusammen, zeigen aber von jeder Localität einen
anderen constanien Ton. Dabei ist es bezeichnend, dass
sie von kleinauf dunkel sind, im Gegensatz zu der Am.
gagates, mit der man einzelne wenigstens nach dem
Aeusseren sicherlich zusammenwerfen würde. Dagegen
erhebt sich indess auf's Bestimmteste die Anatomie. Die
Drüsenschläuche des Atriums bilden zwei ganz kleine
braune Packete, kaum wie ein Insektennadelkopf, symmetrisch
zu beiden Seiten des Blasenstiels an seiner Vereinigung
mit dem kurzen Atrium. Am. gagates hat ein grosses
Packet, das nur einseitig links entwickelt ist; alle die
Formen, die Lessona und Pollonera ausser Am. marginata
und carinata abgebildet haben, gehören zum Kreise der
gagates. Im Uebrigen zeigen sich einige Unterschiede.
Der Penis ist bei allen ganz kurz, der Epiphallus gleich-
massig cylindrisch, bei c gestreckt, bei d und e sichel-
förmig gekrümmt. Das Receptaculum ist durchweg gross,
bei a rund und scharf gegen den nach unten erweiterten,
oben zugespitzen, dickwandigen, ziemlich langen Blasenstiel
abgesetzt; bei d ist es lang gestreckt und sitzt einem viel
kürzeren, dickwandigen, spindelförmigen Blasenstiel an,
bei c ist es ebenfalls lang, oben zugespitzt und an einem
ähnlichen doch schmächtigeren Stiele befestigt. Der Blasen-
stiel nimmt gegen sein unteres Ende seitlich den Oviduct
auf. Das Vas deferens wechselt an Länge.
Leider ist die Anatomie von Am. reuleauxi Clessin
unbekannt; wenn das Stück, das ich secierte, richtig ge-
deutet ist, dann unterscheidet sich's von den hier ge-
schilderten scharf allein schon durch seinen konischen
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— 107 —
Epiphallus. Es erscheint daher angezeigt, die neue Form
neu zu bezeichnen; sie mag heissen
Am. mantenegrina n. sp.
Landsehnecken ron den Inseln Tsushima nnd Iki,
Westjapan.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
Herr H. Fruhstorfer sammelte im Herbst vorigen
Jahres auf den Inseln Iki und Tsushima, welche meines
Wissens seit Adams nicht wieder besucht worden sind,
und fand die folgenden Arten :
Satsuma brunnea n.
T. anguste et semiobtecte umbilicata, subgloboso-
conoidea, solidula, subtililer striatula, sub lente confertim
verrucosa, brunnea. Spira modice elevata lateribus con-
vexis. Anfr. 5V« modice convexi, ad suturam distinctius
plicato-striatuli, ultimus ad peripheriam parum distincte
angulatus, basi subapplanatus , antice breviter deflexus.
Apertura valde obliqua, cordiformis, peristoma modice
expansuni; haud reflexum, pallide rubellum.
Diam. 18,5, alt. 13;5, apert. lat. 11, long. 9, alt. 7,5 mm.
Tsushima.
Aus der Gruppe von S. japonica und in der Gestalt
am besten zu den grösseren Formen von sphinctosloma
passend, aber durch die röthlichbraune Farbe und die
Skulptur, welche aus feinen dicht gedrängten^ warzenartigen
Punkten besteht, sehr abweichend.
Flectotropis trochula Ad. Tsushima.
Etwas variabel, sowohl in der Höhe des Gewindes
als auch in der Farbe, welche von hornbräunlich bis roth-
braun wechselt.
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— 110 ~
Codopoma japonicum Ad.
Auf Tsushima, dem Originalfundort, anscheinend
häufig. Hierzu passen meine Stücke von der Insel Amakusa
bei Nagasaki sehr gut. Die Art scheint auf die westlichen
Inseln beschränkt zu sein.
Cyclotus (Procydotus) campanulatus Mrts. Tsushima.
Dies ist jedenfalls der angebliche G. fortunei, den
Adams von Tsushima erwähnt.
Pupinella fruhstotferi n. sp.
T. rimata, ovato-oblonga, solidula, confertim striata,
sericina, rufoo-brunnea. Anfr. 6V2 modice convexi, sutura
roarginata, crenulata disjuncti, ultimus paullum distortus,
anlice sat ascendens, ventre modice applanatus. Aperlura
retrorsum inclinata, circularis, peristoma sat late expansum,
reflexum, valde incrassatum, laete aurantiacum. Canalis
superus arctus sed profunde incisus, a latere intuenti
ovaliter patens, inferus subcircularis.
Diam. 6, alt, 12,5.
Iki.
Von Pupinella rufa Sow. (Kobi) durch die beträcht-
liche Grösse , die bauchigere Gestalt , die gewölbteren
Mündungen, den unregelmässiger gewundenen, d. h. stärker
herabsteigenden und dann entschiedener ansteigenden letzten
Umgang und die dadurch schräg nach hinten geneigte
Mündungsebene verschieden. Auch reicht die Schlinge des
oberen Kanals, d. h. das Ende des oberen Mundsaumes
und die mit demselben verbundene Parietallamelle weiter
in den vorletzten Umgang hinauf, beide Schlitze sind enger,
aber tiefer, bei dem unteren stossen von vorn gesehen die
Ränder fast zusammen, während bei seitlicher Haltung
ein kreisrundes Loch zu sehen ist. Auf den stärkeren
Glanz, die rothbraune Farbe, auch das lebhafter gef&rbte
Peristom lege ich kein grosses Gewicht, weil diese Unter-
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— III -
schiede wohl mehr auf der Frische der Exemplare beruhen.
Wenn hiemach die Aufstellung einer neuen Art völlig ge-
rechtfertigt erscheint, so halte ich es doch für sehr möglich,
dass Zwischenglieder existiren, die uns nöthigen würden,
die Rasse von Iki nur als Subspecies anzusehen. Auf
Kiusiu wird Pupinella nicht fehlen und die dortige Rasse
wird vielleicht die Verbindung zwischen der von Nippon
und der von Iki herstellen.
Auf Tsushima lebt eine weitere Rasse, welche kleiner
ist, 5,25—5,5:10,8—11,5. In der Gestalt und Aufwindung
ist sie der von Iki ganz analog, nur ist die letzte Windung
über der Mündung noch stärker abgeflacht und das Peristom
weniger stark verdickt. Ich trenne sie als tsushimana
ab. Von ihr liegt ein eleganter Albino von blassgelber
Farbe vor.
Beobaehtang über das Wachstum der Limnaea stagnalis L.
Von
Dr. W. Dybowski.
Wenn man die Schale einer vollkommen erwachsenen
Schnecke, wie z. B. Limnaea stägnalis L., vor sich hat,
so frägt man sich unwillkürlich, wie' viel Zeit braucht so
eine Schnecke, um ihre volle Grösse und Geschlechtsreife
zu erreichen? Vergeblich habe ich in der mir zugäng-
Uchen Litteratur eine Auskunft darüber gesucht ; es scheint,
dass keine derartigen Untersuchungen vorhanden sind;
daher entschloss ich mich, die in Rede stehende Frage
durch eigene Beobachtungen zu beantworten. Zu diesem
Zwecke habe ich mir Ende Mai d. J. einige Blätter von
Nymphae Candida Presl. aus einem localen Mühlenteiche
holen lassen. Ich wusste, dass diese Blätter verschiedenen
Süsswasser-Schnecken zum Ablegen und Befestigen ihres
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— 112 —
Laiches dienen. In der That fand ich auf der Unterfläche
der Blätter ein paar Laichstücke von Limnaea stagnalis L.
Mit Hülfe einer Lupe suchte ich mir einen ganz frischen,
vielleicht noch am selben Tage gelegten Laich aus, an
welchem, ausser Rotation des Dotters, keine merkliche
Veränderung der Eier zu bemerken war. Ein solcher
Laich wurde in eine kleine (2 cm. im Durchmesser) mit
Wasser gefüllte Glasschale gethan. Binnen 10 Tagen be-
gannen die Schnecken auszuschlüpfen, und dieser Process
dauerte etwa 6 Tage lang. Die neu ausgeschlüpften
Schnecken sind sehr zart und winzig klein, haben 2 volle
Windungen (Embryonal-Windungen) , deren Höhe etwa
0,8 mm. beträgt, und kriechen ganz munter auf der
Wandung des Gefässes herum, um frische Luft aus der
Atmosphäre zu schöpfen und sich Futter zu schaffen.
Nachdem die letzten Schneckchen ihre Eihülle verlassen
hatten, zählte ich im ganzen 50 Stück. Anfänglich be-
gnügte sich die ganze Schnecken-Schaar mit dem grünen
pflanzlichen Beschläge der Wandungen des Gefässes, als
aber sehr schnell die ganze Weideflur verschwunden war,
wurde das Glasschälchen in ein grösseres ^12 etm. Durch-
messer und 9 ctm. Höhe) Glasgefäss gesetzt, so dass die
kleinen Thierchen von allerlei zur Zeit vorhandenen saftigen
Blättern sich nähren konnten. Nach einem Monat aber
gingen die meisten Schneckchen spurlos zu Grunde; aus
der ganzen Schaar sind heute nur 18 Stück am Leben
geblieben, welche aber vortrefflich gedeihen.
Am Schlüsse des Sommers, genau 143 Tage nachdem
ich den Laich zu beobachten begonnen hatte, bemerkte
ich ein Paar Schnecken in copula begriffen, wobei eine
grössere eine andere bedeutend kleinere als Männchen be-
diente. Es war kein Zweifel mehr, dass die Schnecken
vollkommen erwachsen waren. Sie wurden daher einer
genauen Untersuchung unterworfen, wobei sich die ganz
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— 113 —
auffallende Thatsache ergab, dass alle von verschiedener
Grösse waren. Wollte man aus den Grössen-Dimensionen
allein auf ihr Alter schliessen, so würde man die in Rede
stehenden Schnecken für unerw^achsen erklären müssen;
allein es ist allgemein bekannt, dass die Grosse der
Schnecken von der Geräumigkeit des von ihnen bewohnten
Süssvvasser-Beckens abhängig ist. Die in meiner Gollection
befindlichen und aus allen möglichen Süsswasserbehältern
Slammenden Schalen von L. stagnalis L. sind in Bezug
auf ihre Grösse sehr verschieden: die grössten stammen
aus den Seen, die kleinsten aus einem kleinen Gartenteiche ;
so kleine Schalen aber, wie die aus meinem Aquarium
stammenden, habe ich nie gesehen; dass sie aber trotzdem
erwachsen sind , beweist die Anzahl ihrer Windungen.
Die Zahl der ' Windungen bei den im Freien lebenden und
vollkommen erw achsenen Limnaea - Schnecken schwankt
zwischen 6 und 8, am allerhäufigsten zälilt man aber 7.
Nun haben die Schnecken in unserm Aquarium grössten-
theils 7, einige 6 und die allerkleinsten nur 5 Windungen ;
die mit 7 Windungen müssen für aufgewachsene Thiere
erklärt werden, um so sicherer, weil sie sich fortwährend
mit einander vereinigen. Um die Dimensionen unserer
Aquariumschnecken besser zu veranschaulichen, führe ich
hier eine Tabelle an, in welcher die Maasse von 3 Schalen
gegeben werden; die erste sta^nml aus,, dem örtlichen
Sparteiche, die zweite aus einer kleinen Pfütze am Niemen
und die dritte aus dem Aquarium. Die zwei ersten sind
mit Absicht als die kleinsten, die drittoj^ als die grösste
von allen ausgesucht.
Zahl der Windungen 7 7 7
Die Länge der Schale 56 35 27 mm.
Die Breite der Schale 34 16 12 ,
Die Länge der Mündung 30 14 13 „
Die Breite der Mündung 16 13 8 ,
8
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- 114 -
Die Höhe der letzten Windung
Die Höhe des Gewindes
35 21 15 mm.
21 14 12 .
Aus dem Vergleich der Schalen ergibt sich, dass die
Aquarium-Schnecke die kleinste ist, und dass sie ein Ge-
winde besitzt, welches verhältnissmässig länger ist als das
bei den im Freien lebenden Schnecken. Aus dem . eben
Gesagten leuchtet ganz deutlich ein, dass die Limnaea
stagnalis L. im Laufe eines Sommers vollkommen erwachsen
und geschlechtsreif wird; dass aber schon im Frühjahr
Schnecken von allerlei Grössen angetroffen werden, erklärt
sich dadurch, dass sie binnen eines Sommers mehr als
ein Mal laichen, und die nicht ausgewachsenen kleinen
Schnecken überwintern, um im nächsten Sommer weiter
zu waclisen und sich fortzupflanzen. Diese Beobachtung
kann, wie ich glaube, für alle unsere Susswasserschnecken
gelten.
G. Riemenschneider.
Glausilienniissbildong: mit 2 Mandongen.
Von Herrn Paslor Hollaender in Elende bei Pustleben
(Hainleite), einem eifrigen Sammler der einheimischen
Conchylien, wurde mir eine Clausilia ventricosa Drap, mit
2 Mundungen mitgetheilt, die ganz der doppelmündigen
Clausilia dubia Drap, entspricht, von der Herr Professor
Dr. Boettger iin Jiüirbuch der deutschen malakozoologischen
Gesellschaft 6. Jahrg. 1879 pag. 98 eine Beschreibung und
tab. II flg. 2 eine Abbildung gibt. Beide Mündungen
liegen einen halben Umgang von einander entfernt, die
obere ist die jüngere und wurde nach der Beobaclilung
am lebenden Thiere von diesem ausschliesslich zum Aus-
tritt aus dem Gehäuse benutzt. Sie besitzt rudimentäre
Malacologische Notizen.
Von
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- 115 —
Ober- und Unterlamelle. Das Schliessknöchelchen befindet
sich noch in dem Zwischenraum zwischen beiden Mün-
dungen. Der ganze Befund weist augenscheinlich darauf
hin, dass die Missbildung durch eine äussere Verletzung
von beträchtlichem Umfange entstanden ist, die von dem
Thiere nicht ausgebessert werden konnte und, zur neuen
Mündung umgestaltet wurde. Man sieht unzweifelhafte
Spuren der Verletzung besonders an der rechten Seite
der Mündung, an der sich neben derselben, unmittelbar
unter der Naht, noch eine etwa 1 qmm. grosse Oeffnung
befindet, die von dem Thiere noch nicht geschlossen werden
konnte. Ausserdem zeigt der Theil des Gehäuses un-
mittelbar über der neugebildeten Mündung etwa bis zur
halben Höhe des zweiten Umgangs eine solche unregel-
mässige Ablösung der oberen Sthalenschichten, dass an
dieser Stelle die starke Rippenstreifung völlig verschwunden
ist. Das beschriebene Exemplar von 17 mm. Länge und
47* mm. grösster Breite ist unter einer grossen Zahl
normaler Stücken in der\Horst*, einem Hölzchen bei
Elende gefunden worden.
Sehiiecken aus einer Höhlung eines Pockliolxstamnies.
Beim Durchschneiden eines Pockholzstammes (Guajacum
officinale L.) in einer Sägemühle bei Langenwiesen in
Thüringen wurde eine im Innern des Stammes befindliche,
von aussen nicht bemerkbare Höhlung freigelegt, in der
sich Gehäuse von Landschnecken in grosser Anzahl und
zum Theil guter Erhaltung vorfanden. Dieselben gehörten
folgenden Arten an:
Helix (Carocolla) rostrata Pfr.
— ( — ) marginelloides d' Orb.
— (Thelidomvs) auricoma Fer.
— (Coryda) ovum regxdi Lea
Ligüus virgineus L.
8*
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— 116 —
Helicina pulcherrima Lea.
— neritdla Lam.
Das Vaterland des Stammes wird hiernach wahr-
scheinlich Cuba sein.
Eine linksgewandene Yitriiia pellacida MQll.
Beim Durchsuchen einer kleinen Menge Genist der
Zorge bei Nordhausen fand ich im vorigen Jahre auch ein
fast ausgebildetes und gut erhaltenes linksgewundenes
Exemplar der Vitrina pellucida MfilL Es dürfte dieses
Exemplar bis jetzt wohl ein Unicum sein, da ich in der
mir bisher zugänglich gewesenen Literatur eine linksge-
wundene Vitrina pellucida Müll, nicht erwähnt gefunden
habe. Das Stück besitzt 2Va UmgAnge und ist 3*/» mm.
lang, 3 mm. breit und 2 mm. hoch.
X Helix Mogantina Desli. ?ar. major linksgewuiideii.
Vor einigen Jahren besuchte ich die Steinbrüche im
Litorinellenkalk bei der Hammermühle unweit Wiesbaden.
Eine der ersten Versteinerungen, die ich aufnahm, war ein
sehr wohl erhaltenes Exemplar einer linksgewundenen
Helix Moguntina Desh. var. major. Das Stück ist 33 mm.
lang, 20 mm. breit, 14 mm. hoch und besitzt 5 Umgänge.
Soweit ich die Literatur kenne, ist von den Heliceen des
Mainzer Tertiärbeckens nur Helix oxystoma Thomae einmal
von Prof. V. Ma)'lM* in Zürich bei Hochheim linksgewunden
gefunden worden. (Sandberger, Gonchylien des Mainzer
Tertiärbeckens pag. 26.) Dass Helix Moguntina Desh.
bereits linksgewunden vorgekommen wäre, ist mir nicht
bekannt geworden, weshalb ich glaubte, meinen Fund ver-
öffentlichen zu sollen.
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— 117 —
Zar BinnenmoIlusken-FaanA Annams III,
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
Durch mehrere Sendungen des unermädlichen H.
Fruhstorfer bin ich in den Stand gesetzt meinen früheren
Arbeilen über die Fauna von Annam (Nachr.-Bl. 1898
p. 65—85, 1900 p. 22—24) eine dritte folgen zu lassen.
Fruhstorfer hat gesammelt 1) in der Umgegend von
Touranne, 2) bei Nha-trang in Südannam mit der Küsten-
insel Bay-min, 3) beiPhanrang, noch weiter im Süden, und von
da landeinwärts. Die Ergebnisse sind nicht nur durch die
zahlreichen Novitäten, sondern auch dadurch interessant,
dass eine Reihe altbekannter Arten, die seit Souleyet nicht
wieder gesammelt waren, wiederaufgefunden wurden.
1 . Streptaxis (DUeartemon) paradiscus n. sp.
T. latissime umbilicata, discina, solidula, subtiliter
striatula, pellucens, nitens, hyalino-alba. Spira plana, apice
vix aut non prominulo. Anfr. 6V« convexiusculi, pone
suturani subangulati, ultimus ad peripheriam distincte
angulatus, anlice breviter deflexus. Apertura valde obliqua,
subrotundato-trapezoidea, peristoma valde reflexum et
revolutum, valde incrassatum, margo dexter nodulo denti-
formi munitus. Lameila parietalis sat valida, brevis.
Diam. 16. alt. 5 mm.
Phucson bei Touranne.
Zunächst glaubte ich Str. discus Pfr. in dieser
interessanten Schnecke wieder zu erkennen, finde aber
nach der Beschreibung und der freilich recht mangelhaften
Abbildungen doch erhebliche Unterschiede. Bei discus
ragt der Apex deutlich hervor. Von dem Kiel sagt Pfeiffer
nichts, auch ist in der Figur nichts davon zu sehen. Der
Oberrand des Mundsaumes ist bei der Pfeiffer'schen Art
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— 118 —
lief gebuchtet, bei unserer Form nur schwach. Auf Pfeiffers
Angabe vqii Zahnen ist weniger Gewicht zu legen, da
damit jedenfalj^ur die Anschwellungen der Lippe gemeint
sind, 'auch die Abbildung keine wirklichen Zähne zeigt.
Ein zahnartiges Knötchen in der Mitte des Aussenrandes
ist auch bei Str. paradiscus vorhanden, immerhin aber
scheinen bei discus diese Knötchen beiderseits deutlich
zu sein.
Erscheint hiernach eine Vereinigung der beiden Formen
nicht angängig, so sind sie doch jedenfalls nächstverwandt,
was einen Rückschluss auf den noch unbekannten Fundort
von Str. discus gestattet, der zweifellos auch aus Hinter-
indien stammt. Eine dritte Art von Discartemon, Str.
roebeleni m., lebt auf Samui im Golf von Siam.
2. Streptaxis pachyglottis n. sp.
T. perforata, irregulariter globoso-conica, solidula,
vix striatula, hyalino-alba. Anfr. 7 planulati, superi spiram
subregulariter conicam efficientes, penultimus paullum,
ullimus valde distortus, sutura distincte marginata disjuncti.
Apertura modice obliqua, irregnlariter trisinuata, peristoma
valde incrassatum, expansum et reflexum. Lamella parietalis
validissima, longe flexuose intrans, dente crassiusculo angu-
lari adposito, dentes palatales 5, quorum superus minor,
reccdens.
Diam. 10, alt. (axis) 9, long, (oblique) 10, 5, alt. 8 mm.
Süd-Annam.
Diese Art schiebt sich etwa zwischen S. siamensis
und bulbulus ein und kann als Beweis dienen, dass die
Abtrennung der. Gruppe Oopliana künstlich ist, da sie einen
Uebergang zwischen Oophana und Odontartemon bildet.
3. Streptaxis diplodon n. sp.
T. sat aperte umbilicata, globoso-depressa, solidula,
sat distincte costulato-striata, sericina, hyalino-alba. Anff-
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- 119 -
6Va convexiusculi, pone suturam subangulati, priml 5V«
spiram subregularem globoso-depressam efScientes, ultimus
modice distorlus. Apertura sat obliqua, rotundato-trian-
gularis, peristonia sat expansum, reflexum, modice labiatum.
Lameila parietalis obliqua, flexuosa, intus interrupta, angularis
distincta, recurva, dentes palatales 5, quorum secundus a
margine recedens, duplex.
Diam. 8, 3, alt. 6.
Süd-Annam.
Schliesst sich der vorigen eng an, ist aber durch die
gewölbteren Windungen, den starken verdoppelten Palatal-
zahn u. a, m. gut unterschieden.
4. Ennea (Microstrophia) irregularia n. sp.
T. rimata, ovato-oblonga, tenuis, pellucida, costulata,
hyalino-alba. Spira valde irregularis, ad formam Pythiae
compressa. Anfr. 6 sat convexi, sutura profunde impressa
disjuncti, ultimus sat distortus, attenuatus, ascendens.
Apertura fere verticalis, rotundato-romboidalis, peristoma
sat expansum, crasse labiatum. Lamella parietalis validissima
cum callo marginis externi sinulum subcircularem fere
claudens, dentes palatales 2 valde profundi.
Diam. 1,25, alt. 2,8 mm.
Phucson.
Die Unregelmässigkeit der Aufwindung ist in 3 vor-
liegenden Stücken ganz gleichmässig entwickelt ; die Schale
ist von vom nach hinten zusammengedrückt, so dass sie
mit der Gestalt von Pythia verglichen werden kann, ob-
wohl eine eigentliche Kantung an den Seiten nicht auftritt.
5. Otesia (Caneuplecta) annamitica n. sp.
T. anguste et semiobtecte perforata, depresse trochi-
formis, tenuis, pellucida, subtiliter striatula, lineis spiralibus
microscopicis valde confertis undique decussata, parum nitens,
luleo-cornea. Spira modice elevata, conoidea, lateribus
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— 120 —
fere strictis. 'Anfr. 6 planulati, sutura filomarginata dis-
juncti, ultimus acute carinatus, basi paullo convexior.
Apertura valde obliqua, late securiformis; peristonia rectum, ,
acutum, margine colnmellari superne dilatato, reflexo.
Diam. 5,5, alt. 4,25 mm.
Touranne.
Der philippinischen 0. confusa m. vergleichbar, aber
doch in der Gesammtform anders, Seiten des Gewindes
fast gerade, Skulptur feiner.
6. Otesia (Coneuplecta) globulosa n. sp.
T. rimata, subgloboso-conica, tenuis, pellucida, leviter
striatula, nitidula, luteo-cornea. Spira mediocriter elevata
lateribus fere strictis apice obtusulo. Anfr. 57« modice
convexi, sutura filari disjuncti, ultimus ad peripheriam
subacute carinatus, basi inflatulus. Apertura modice obliqua,
late elliptica, excisa; peristoma rectum acutum, margo
columellaris superne bre viter reflexus.
Diam. 4,5, alt. 4 mm.
Touranne.
Die Spiralskulptur fehlt nicht, ist aber so fein, dass
sie selbst mit der Lupe kaum erkennbar wird und wurde
deshalb in der Diagnose übergangen. Auch die An-
wachsstreifen sind sehr schwach.
7. Kaliella difficilis n. sp.
T. rimata, subgloboso-conica, tenuis, pellucida, sub-
tiliter plicato-striatula, subnitens, pallide corneo-lutescens.
Spira sat elevata laleribus vix convexiusculis. Anfr. 6*/«
vix convexiusculi , sutura profunde impressa disjuncti,
ultimus ad peripheriam subacute carinatus, basi sat con-
vexus, nitens, minute decussatulus. Apertura valde obliqua,
elliptica, valde excisa, peristoma rectum, acutum, margo
columellaris superne dilatatus, breviter reflexus.
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— 121 —
Diam. 3,1, alt, 3,2 mm.
Touranne.
Es ist sehr schwierig, bei diesen kleinen Arten be-
stimmte Unterschiede hervorzuheben; ich kann nur sagen,
dass ich unter meinem reichen Material aus China, Hinter-
indien und Indonesien keine Art finde, mit welcher diese
Form combinirt werden könnte.
8. Hemiplecta pl-atytaenia n. sp.
T. modice sed aperte umbilicata, depressa, solidula,
sat distinete plicato-striata, lineis spiralibus valde confcrtis
oblique antrorsum decurrentibus sculpta, olivacea, superne
laenia castanea latiuscula, infra peripheriam altera perlata
ornata. Anfr. 5Va sat celeriter accrescentes, convexiusculi,
ullimus ad peripheriam subcarinatus, antrorsum sat dilatatus.
Apertura valde obliqua, olliptica, modice excisa; peristoma
rectum, obtusum, margo columellaris superne broviter reflexus.
Diam. maj. 61,5, min. 50, alt. 40, apert. lat. 34, long.
30, alt. 25 mm.
Touranne.
Von II. noptunus Pfr. verschieden durch die flachere*
Gestalt, Färbung und Händerung, die peripherische Kante,
welche fast zu einem Kiel entwickelt ist, und die raschere
Zunahme der Windungen. (Schluss folgt.)
Ceber einige Landsclineclieii aus dem sildwestl. Haroldio.
Von
Prof. E. v. Martens.
Durch Pastor KleinschmidL sind dem Berliner Museum
aus der Gegend um Marrakesch, einem bis jelzt concliylio-
logisch noch unbekannten Landstrich, die folgenden Arten
zugekommen :
Pannacella Deshayesi Moq. Tand. Achniar und Doukkala,
ersteres P/a Tagmärsche südöstlich von Safej.
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— 122 —
Hdix (CaracoUim) lenticula Fer. Doukkala. Diese Art ist
in dem neuesten Verzeichnisse der marokkanischen
Landschnecken von Pallary Journ. de C4onch. XLVI
1898 nicht erwähnt.
— (Xerophüa) alberti Kobelt, Colomiesiana Mouss.,
non Bourg., nach Dr. Kobelt^s Bestimmung. Doukkala
und Achmar.
— (Xeroleuca) subsuta n. Bouslaffen. Beschreibung s. u.
— — Mograbina Morelet. Drenkat und Bou-
slaffen.
— — turcica Ghemn. Achmar.
— (Euparypha) dehnei Rossm. Bouslaflfen.
— (Maculariq) lactea Müll., var. punctata Müll, (myrios-
tigmea Bourg.) Drenkat.
— — grossularia «. Drenkat, Beschreibung s. u
Rumina decollata L. Drenkat und Doukkala.
Ferussacia mabilleana Paladilhe var. Pallary Journ. de
Conch. 1898 pl. 9 flg. 5. Doukkala.
Helix (Macularia) grossularia n.
Testa imperforata, globosa, laevis, opaca, fuscescens,
punctis albis incrassatis et fasciis parum distinctis rufofuscis
4 picta; spira convexo-depressa, apice obluso laevigato;
anfr. 4^2, convexiusculi, sutura superficiali juncti, ultimus
supra et infra subaequaliter inflatus, antice valde deflexus;
apertura perobliqua, subelliptica, parum excisa peristomate
leviter patulo, crassiusculo, flavido-albido, intus fuscolimbato,
marginibus appropinquatis, externo valde arcuato, marg.
columellari stricto, non expanso, fusco, sulco impresso
limitato; margine parietali fusco.
Diam. maj. 19, min. 15. alt. 12, apert. diam. 10, lat,
incl. peristomate 9V2 mm.
Südwestliches Marokko, bei Drenkat, 2 Tag-
märsche südlich von Marrakesch.
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— 123 —
In Grösse und Gestalt an die Gruppe Allognathus
erinnernd, aber nach der Bildung des Columellarrandes
und der Färbung zur Gruppe der 11. lactea gehörig, inner-
halb welcher sie die kleinste und am meisten kugelige
Art sein durfte.
Helix (Xerdeuca) suhsuta n.
Testa peranguste umbilicata. subconico-lenticnlaris,
subtiliter rugulosa, pallide griseo-flavoscens, saepius maculis
fuscis subquadratis supra carinam picta vel basi unifas-
ciata; anfr. öV», subplani, spiram obtuse conoideam
formantes, ultimus ad carinam dilatato-expansus, carina
acuta, subirregulari, anlice vix desccndens, infra prope
carinam paulum excavatus, dein versus umbilicum leviler
convexus; apertura securiformis, sat obüqua, extus acu-
minato-rostrata, peristomate rccto, acuto, margine supero
stricto, infero bene arcuato.
Diam. maj. 19— 2OV2; min. 17—18, alt. 7V2~8V2, apert.
diam. SVa — 10, lat. (alt. obliqua) 7—8 mm.
Südwestliches Marokko, bei BouslafTen, 1 Tag-
marsch nordwestlich von Marrakosch. Nächst verwandt
mit H. lacosteana Morel., aber mit viel engerem Nabel.
. Subsuta, nach unten angeflickt, \vegen der wie eine
Falbel vorspringenden und abwärts hängenden Kielplatte»
nach Horaz serm. I, 2, 29 .subsnta instita vcste**.
Literatar.
Putzeys, Dr,. Diagnoses de quelques espvces et d'un Sous-genre
nouveau provenanf de VHat independant du Congo. -
In Bull. Seanccs Soc. mal. Belgique 1899. p. LV.
Neu Cyclophorus rut<osu.s p. 55 fig. 1, Manyema: — Slreptaxis
micans p. 55 f. 2, ibid. ; — St. nseiulweiisis p. 00 fig. 3, ibid. >
— Ennea nyangwensis p. 56 fig. 4, ibid. ; — E. albida p. 5^
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— 124 -
fig. 56 ibid.; — Pseudoglessula nseudwensis p. 57 fig. 7, ibid.;
— Subulina leia p. 57 fig. 8, ibid.; — Sub. subangulata p. 58
flg. 9, ibid.; — Hapalus ovatus p. 58 fig. 9, ibid.; — Pseudo-
peas (n. subg.) pulchellum p. 59 fig. 10, ibid. ; — Ps. scalariforme
p. 59 fig. 12, 13, ibid.; — Helicarion haliotides p. 59 fig. 14,
ibid.; — Cleopatra broecki p. 60 fig. 16, ibid.
Journal de Conchyliologie, 1899. XLVII. No. 3.
p. 164. Martel , H. et Ph. Dautzenberg , Ob.servations sur quelques
Mollusques du Lac Tanganyika, recueillis par le R. P. Guilleme
et Descriptions de formes nouvelles. (PI. VIII). Neu Nassopsis
guillemei p. 172 t. 8 fig. 12, 13: — N. variabilis p. 174 L 8
fig. 16, 17; — Paramelania imperialis var. guillemei p. 178
t. 8 fig. 23; — var. nipala5nsis p. 180 t. 8 fig. 24.
„ 182. Monterosato, T. de, Revision de (juelques Pecten des Mers
d'Europe. Neu Pecten inlermedius, der angebliche P. maximus
des Milteiineers und der oberen Adria ; — Proteopecten n. gen.
für die Gruppe des P. proteus; — Pr. liburnicus Stossich mss.
p. 188 fig. 3, 4; — Plalipecten u. gen. für den fossilen P.
subclavatus.
, 194. Ancey, G. F., Note sur le genre Adelopoma Doering et sur
les Diplommatina Americains. — Der Autor hält die Diplommatinen
Amerikas fnr ursprünglich einheimisch und stellt zu ihnen
auch die (seither kaum mehr beachtete) Gattung Adelo-
poma Doering mit den beiden Arten Ad. tucina Doer. und
limensis Doer.
„ 198. Dollfuss, G. et Ph. Dautzenberg, sur quelques Coquilles fossiles
nouvelles ou mal connues de la Touraine. — Es werden abge-
bildet Glava bidentata Grat. t. 9 fig. 1. 2; — Tympanotonus
lignitarum Eichw. t. 9 fig. 3, 4; (die Verbreitung beider Arten
wird sehr ausführlich erörtert); — Turbo lecoinlreae n. t.9
fig. 5. 6 ; — Triomphalia bonneti n. t. 9 fig. 7. 8 ; — Vanikoro
cossmani fig. 1. —
, 223. Cossmann, M., Descriptions de quelques Goquilles de la Forma-
lion Sanüicruzienne en Palagonie. Neu Fissurella eurytreta t.
t. 11 fig. 1; — Leptolhyra philippii v. Jh. mss. t. 10 fig. 10,
11 ; fig. 8, 9; — L. margaritoides t. 10 fig. 4, 5; — Solariella
dautzenbergi t. 10 fig. 14; — Galliostoma peraratum l. 10 fig.
6; — G. santacruzense t. 10 fig. 13; — Odontostomia euryope
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— 125 —
t. 11 fig. 7, 8; — Od. syiiarthrota t. 11 fig. 4; — Turbonilla
iheringi t. 10 Hg. 12; — Fossarus pihila t. 11 fig. 13 14; —
Trichotropis paUigonica t. 11 fig. 5, 6; — Triton obliteratus
t. 12 fig. 9, 10; — Urosalpiiix cfr. leucostoinoides Sow. t. 10
fig. 7; — Siphonalia cfr. iioacliina Sow. t. 11 fig. 23; — Pera-
totoma iheringi t. 11 fig. 11, 12.
Hedley, Charles, Descriptions of New Land Shells^ mth
Notes on known Speeles, — In Records Austral. Museum
vol. 3 Pt. 6.
Neu Papuina mayena p. 151 t. 28 fig. 10, 11 Queensland; — Endo- *
donta aculeata p. 151 t. 28 fig. 1—3, WellongoryN. S. Wales; —
End. norfolkensis p. 116 t 28 fig. 4-6. Norfolk- Insel ; — Den-
drotrochus nientum p. 153 t. 28 fig. 12, 13, Ralum, Neu
Britannien. Durch anatomische Untersuchung werden noch
zwei geographische Räthsel gelöst: Achatinelia wakefieldae
Cox (t. 28 fig. 14) von N. S. Wales ist eine Tornatellina und
Cochlostyla hindei Cox (t. 28 fig. 7—9) eine Papuina.
HedUy, Charles, a zoogeographical scheine for the Mid-Facific.
— From P. Linn. Soc. N. S. Wales 1899 pt. 3 p. 391.
Eine sehr hedeutsame zoogeographische Arbeit, welche auf die
genaue Untersuchung der Fauna von Funafuti fussend, unter
Benutzung eines sehr reichen Materials und mit umfassender
Lileraturkenntnis ziemlich unwiderleglich den Beweis liefert,
dass die heutige Fauna Polynesiens nicht als Ueberrest einer
Kontinentalfauna, sondern nur als Folge von Einwanderung aus
Melanesien und dem indomalayischen Gebiet betrachtet werden
kann.
Hedley, Charles, Description of a new genus Äusfrosarepfa
and Notes on other Mollusca from New South Wales.
— From P. L. Soc. N. S. Wales. 1899 pt. 3 p. 429.
(Austrosarepta picta n. gen. et sp. p. 480 fig. 1,2;— Solen sloanii
Gray p. 432 fig. 3; — Teinostoma sfarkeyae p. 433 fig. 4; —
Neritula lucida p. 434 fig. 5: — Cassis nana T. Woods fig. 6;
— Gantharus waterhousi Araz. fig. 7).
Martini'Chemnitz, Conchylien Cahinet neue Auftage.
p. 449. Helix, von Kobelt. Zum erstenmal abgebildet Zonites cylherae
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- 126 -
Mrts. t.. 236 a fig. 9—1 1 ; - RetiiioUa oscari Kim. t. 241 fig.
17—21; — Eremia zitteli Bttg, t. 245 fig. 1—3.
p. 450. Eulimidae. von- S. Glessin. Keine n. sp.
Le Naiuraliste vol. 21,
p. 8. Jousseaume, Dr., Description de Goquilles nouvelles. {Petraeus
socialis und P. schoukraensis von Schukra in Südarabien, von
Deflers gesammelt; Conus niariei unsicheren Fundortes, mit
Abbildung, diese irrthumlich als Petraeus schoukraensis be-
zeichnet):— p. 91 Petraeus ambouliensis von Dschibuti; Limi-
colaria habrawalensis aus dem Somaliland ; — p. 134 Lampas
bardeyi, Somaliküste.
„ 131. Jousseaume, Dr., la taille des Mollusques.
Collinge, Walter E., on some Land-Mollusks from Java,
tvith Description of a new Species. In Ann. Nat. Hist.
ser 7. vol. 4, Decbr. 1899 p. 397 pl. 7—8.
Gibt die Anatomie von Parmarion pupillaris Humb. und Micropar-
marion austeni Simr. und beschreibt neu Micr. javanica p. 400
t. 9 fig. 11 — 19.
Locard^ Arnould et Eughm Caziot, les Coquüles marins des
cotes de Corse. — In Annales Soc. Linneenne Lyon
1899 tome 46 p. 293—272. (a suivre.)
Die erste Abtheilung eines sehr sorgfältig gearbeiteten, naturlich
vom Standpunkte der Nouvelle Ecole behandelten Katalogs der
reichen Gonchylienfauna von Gorsika enthält die Pteropoda,
Opisthobranchia und von den Prosobranchia siphonostomata
die Ovuhdae , Gypraeidae , Buccinidae , Purpuridae, Gassididae,
Doliidae, Tritonidae, Gancellariidae und den Anfang der Muri-
cidae. Als neu beschriebene werden : Mangilia difficilis Mtrs,
mss. p. 243; — Glathurella atropurpurea Mtrs. mss. p. 245; —
Gl. cylindrica Mtrs. mss. p. 248.
Möllendorff ^ Dr. 0. von^ Binnen- Mollusken aus Westchina
und Centraiamen. Nach den Sammlungen von Prze-
vvalski, Potanin, Beresowski, Grum-Grshmailo u. a.
im Zoologischen Museum der K. Akad. der Wissen-
schaflen zu St. Feiersburg. L — Auszug aus: Annuaire
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Mus. Zool. Acad. St. Pelersbiirg 1899 p. 46 — 144
1. 2-8. —
Die erste Abtheilung dieser wichtigen Arbeit, welche eine schwer
empfundene Lücke in der paläuborealen Fauna schlicsst. enthAlt
die Heliciden, zusammen 99 Arten. Als neu beschrieben werden
folgende Arten (ich zilire die Seitenzahlen des Separatabzugs,
dessen p. 1 der p. 46 des Annuaire entspricht) — : Anadenus
sinensis p. 4; — Macrochlamys anidoana p. 5 t. i fig. 1, Gansu,
Sytshuan; — M. cathaiana p. 7 l. 2 fig. % Sudost-Gansu : —
Xestina chrysorhaphe p. 8 t. 2 fig. 9, Sytshuan; — Kaliella
laniprocystis p. 9 t. 2 fig. 4, Gansu; — Caniaena rugata p. 10
t. 2 fig. 7, Sytshuan, mit subsp. humilis; — Satsuma mille-
punctata p. 13 t. 2 fig. 8, Gansu, Shensi ; — Plectotropis penta-
gonostoma p. 18 t. 2 fig. 9, Gansu; — PI. diplobicpharis p. 18
t. 2 fig. 10, Gansu ; — PI. pseudopatula p. 20 t. 3 fig. 1 ; -
StilpnodiscuH n. gen. ffir naninenartige, scheilienrörniige, glänzende
Arten mit einfachem, nicht ausgebreitetem Mundrand, aber
starker Lippe, mit 3 neuen Arten : St. vernicinus Schalf. mss.
p. 21 l. 3 fig. 2, Sud Gansu; ~ St. scassianus Schalf. mss.
p. 21 I. 3 fig. 3, Sytshuan, Gansu; — St. enlochilus p. 22 l. 3
fig. 4, Süd Gansu; — Aegista megachila p. 23 t. 3 fig. 5 mit
subsp. alticoia, Süd Gansu ; — Aeg. tenerrima p. 24 t, 3 fig. 7,
Sytshuan; — Eul. arbusticola var. chrysomphala p. 25 t. 3,
West Sytshuan; — Eul. duplocingula Schalf. mss. p. 26 t 3
fig. 8, Sytshuan; — Eulotella poecila p. 33 t. 3 fig. 10, ibid.,
Gansu ; — Eul. diplotlesma p. 34 l. 3 fig. 1 1 ; — Euhadra
cyclolabris p. 35 t. 4 fig. 8, Gansu; — Euh. carphochroa j). 35
t. 4, Sytshuan; — Euh. strictoLaenia p. 36 t. 4 fig. 1, Gansu,
Sytshuan; — Euh. pseudocampylaea p. 37 t. 4 fig. 6, West
Sytshuan; — Euh. strauchiana Schalf. mss. p. 37 t. 4 fig. 7,
Süd-Gansu; — Euh. amphidroma p. 38 t. 4 fig. 2, 3, West-
Sytshuan; — Euh. lenuilesta p. 39 t. 5 fig. 3, iliid; — Euh.
haplozona p. 39 t. 5 fig. 1, ibid.; — Euh. eris p. 40 t. 5 fig.
2. mit subsp. pachychila und nana, Gansu; — Euh. microm-
phala p. 41 t. 4 fig. 5, ibid.; — Laeocathaica n. gen. fHr die
link.sgewundenen, offen genabelten, flachen Arten mit gelipptem
Mundrand, in der Jugend mit inneren Lippen; — Typus Hei.
christinae Ad. p. 41 ; — L. stenochone p. 46 t. 5 fig. 4,
Södost-Gansu ; — L. amdoana p. 47 t. 5 fig. 5, ibid ; — L.
distinguenda p. 48 t. 5 fig. 6, Südosl-Gansu ; — L. tropido-
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— 128 -
rhaphe p. 49 l. 5 fig. 7, ibid.; — L. prioiiotropis p. 49 t. 6
fi^^. 1, ibid. mil subsp. all)uciiK>ta, Syli«huan; — L. leucorhaphe
p. 50 t. 6 fig. % West-Sylshuan . — L. phacomphala p. 51 l. 6
lig. 3, Sud-Gansu ; — L. potanini Schalf. mss. p. 51 l. 6 fig. 5,
ebenda; — L. odophora p. h^l t. (i fig. 6, ebenda; — L.
pewzüwi Schalf. mss. p. 53 t. 6 fig. 4, ebenda; — L. dityla
Schalf. mss. p. 54 t. 6 fig. 8. Südost-Gansu ; — Cathaica
cardiustoma p. 60 t. 7 fig. 15, Gan-su; — C. transitans j». 60
t. 7 fig. 14, Sud-Gansu; — C. qriUiyia var. montana p. 62,
Kandagar; — C. corrugata p. 63 t. 7 fig. 13, Hunan; — G.
janulus p. 64 t. 7 fig. 12, Gansu; — C. rossimontana p. 65
t. 7 fig. 1 1, Ost-Turkestan ; — i\. gansuica Schalf. mss. p. 67
t. 7 fig. 10, Gansu; — G. noduhfera p. 68 l. 7 fig. 9. Gansu;
— C. siningfuensis var. brunnescens p. 69, Gansu; — G. nan-
schanensis p. 70 t. 7 fig. 8, Gansu; — (I. cucunorica p. 70
l. 7 fig. 7, Kuku-n(jor-Gel)iet ; — C. jacosta p. 71 t. 7 fig. 5,
Kandagar ; — G. ochlhephiloides p. 7:2 t. 7 lig. 6, Gansu ; —
C. przewalskii var. alaschanica p. 76 t. 7 fig. 3, Alaschan; —
C. connectens p. 78 l. 7 fig. 2, Gansu ; — C. cunlunensis p. 78
t. 7 fig. 1, oberer Murussu; — C. pulysligma p. 79 t. 7 fig. 4.
Sylsbuan; — Platypetasus innoniinatus var. duplicalus p. 83.
Ba-dung; — PL castanopsis p. 83 t. 8 fig. 3, westliches Hubei;
— PI. trochomorpha p. 84 t. 8 fig. 2, N.-W.-Sytshuan ; — PI.
causius Schalf. mss. p. 85 t. 8 fig. 1, Hoch-Amdo; -- PI.
encaustocbilus Schalf. mss. p. 85 t. 8 fig. 4, Gansu; — PI.
strophostoma p. 86 t. 8 fig. 5, Süd-Gansu ; — Buliminopsis
(Semibuliminu.') bercsowskü Schalf. mss. p. 88 t. 8 fig. 7,
Gansu: — B. gracilispira p. 90 t. 8 fig, 10, Sytshuan; — B.
piligera p. 90 l. 8 fig. 14, Gansu ; — B. subcylindrica p. 91
t. 8 fig. 12, Ganni ; — B. cylindricus p. 92 t. 8 fig. 8, Gansu ;
— (Funiculus) hirsuta p. 92 t. 8 fig. 6, Gansu; — B. (F.) acha-
tinina p. 93 t. 8 fig. 11, Gansu. Sytshuan; — B. (Slenogyroides
n.) potanini p. 94 t. 8 fig. 9, Gansu; — Vallonia ladacensis
var. tibetana p. 97, Xord-TibeL
Eingesrangene Zalilangen:
Petersen, H., Hamburg, Mk. 12.— ; Büttner, K., Wurzburg,
Mk. 6.— ; V. Lasser, Mittersill, Mk. 6.— ; Hocker, F., Gotha, Mk. 6.— ;
Wohlberedl, O., Triebes, Mk. 12.—.
Nene Mitglieder:
I. E. H. FrinzeBsin Therese von Bayern, München.
Die einliegende Beilagre des Herrn Felix L. Dames
in Berlin sei hiermit der geneigten Beaclitung der Leser
freundlichst empfohlen.
Uedigirl von Dr. W. Kobelt. — Druck von I'e t e r H a r Im ann in Schwaiiheim a. M.
Verlag von Morilz Diest erwog in Frankfurt a. M.
Ansgregeben 14. Juli*
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No. 9 u. 10. September-Oktobep 1900.
Nachrichtsblatt
der deatsehen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Zweiunddreissigster Jahrgang.
Iboiinemeiitspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Hegel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w.
gehen an die Redaktion: Herrn Dr. W. Kobelt in Schwan heim hei
Frankfurt a. M.
BestelltUlgen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländet- dt Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xlttlieilnngen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn. D« F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Zur Binnenmollusken-Faann Annams III.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
(Schluss.)
9. Camaendla fruhstarferi n. sp.
T. anguste et semiobtecte umbilicata, conoideo-globosa,
solida, leviter plicato-striata, lineis spiralibtts rugulosis
confertis sculpta, sericina, castanea, taenia angust'ä atro-
fusca ad suturas picta. Spira sat elevata, semiglobosa.
Anfr. 5 convexiusculi, sutura flavomarginata disjuncti,
ultimus bene convexus, ad peripheriam obtuse angulatus,
in angulo taeniola fiavida et supra illam taenia atrofusca
ornatus. Apertura niodice obliqua^ subcircularis, sat excisa,
peristoma modice expansum, crasse labialum, margo colu-
XXXII. 9
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— 130 —
mellaris valde dilatatus, reflexiis, umbilicum fere obtegens.
Diam. 28, alt. 24 mm.
Touranne.
Man könnte sich versucht fühlen, in dieser schönen
Schnecke die verschollene H. rechiziana Le Guill. zu ver-
muthen. In der Diagnose passt Vieles, namentlich die
Bänderung des letzten Umganges; auch die Maasse vtrürden
stimmen, wenn der Autor unter Höhe die Achse vom
Nabel aus verstand, da er 27:20 misst. In dieser Weise
gemessen ergibt die Fruhstorfer'sche Schnecke 28:21.
Was aber ganz und gar nicht passt, ist die Angabe, dass
die Columella intus truncata et obtuse unidentata sein soll.
Ich habe es deshalb vorgezogen, der Form von Touranne
einen neuen Namen zu geben. Wohl aber müssen die
• beiden Arten nahe verwandt sein und es wird dadurch
wahrscheinlich, dass H. recluziana ebenfalls aus Hinter-
indien, vielleicht sogar aus Annam selbst stammt.
10. Camaendla nigricans n. sp.
T. anguste et fere obtecle umbilicata, subdepresse
globosa, solida, subtiliter plicato-striata, lineis spiralibus
rugulosis valde confertis decussata, fusco-atra, sursum
castanea. Spira semiglobosa apice fere piano Anfr. 5
depressi; primi l'/i nucleum distinctc separatum diametri
4 mm. formantes, celeri vix convexiusculi, sutura albo-
marginata disjuncti, ultimus bene convexus, ad peripheriam
täehia angusta flavida pictus. Apertura sat obliqua, late
elliptica, modioe excisa, peristoma modice expansum, vix
reflexum, labiatum, fuscum, columella superne dilatata,
callo lato appressa, umbilicum fere omnino obtegens.
Diam. 34, alt. 27, apert. lat. 23, long. 19 mm.
Phuc-son.
Abgesehen von der sehr abweichenden Färbung von
voriger verschieden durch den fast ganz geschlossenen
Nabel, die flacheren oberen Windungen, die gerundete
I
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~ 131 —
letzte ohne jede Kantimg; das weniger stark gelippte,
ganz braune Perislom. Es liegt mir nur ein Stück vor ;
weiteres Material müsste entscheiden, ob die schöne Form
etwa nur als Unterart aufzufassen ist-
11. Pledotropis chondroderma n. sp.
T. modice sed pervie umbilicata, subgloboso-conoidea,
tenuis, subpellucida, subtiliter sed distincte striata, undique
minute granulosa, luteo-cornea. Spira sat elevata, lateribus
convexiusculis. Anfr. 6V« modice convexi, ultimus antice
vix descendens, circa umbilicum declivis, haud angulatus.
Apertura modice obliqua, late elliptica. parum excisa,
peristoma superne rectum, extus et basi expansiusculum.
Diam. 9,9, alt. 7,3 mm.
Phuc-son bei Touranne.
Durch die feine dichle Granulirimg ausgezeichnet.
Sie erinnert einigermassen an die hinlerindische Gruppe
von P. stylopycta, ptychostyla und repanda, doch fehlt
jede Andeutung einer Spindelfalte.
12. Eulata tourannensis Soul.
Touranne.
Etwas grösser, 19:17,5 und 18,5: VC mm. Pfeiffer
gibt 15:13. Sonst völlig übereinstimmend.
Subsp. robusta n.
Diam. 23,5, alt. 22 mm.
Seiten des Gewindes etwas gewölbt, Mündung ver-
hältnissmftssig niedriger, eher kreisförmig. Beim Typus
ist das Verhältniss der Höhe zur Länge der Mündung wie
100:75, bei der Unterart wie. 100:66.
Phuc-son.
13. Chlotitis sp.
Phan-rang.
Nur ein nicht gut erhaltenes Stuck, welches zur
Gruppe von Chi. tenella aus Slam, quinaria Pfr. aus Kam-
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— 132 —
bodja und tanquereyi aus Cochinchina gehört und sich
am meisten der letzteren anschliesst. Besseres Material
wird die Entscheidung ermöglichen, ob eine neue Art
vorliegt.
14. Ämphidromus placostylus n. sp.
T. dextrorsa, non rimata, ovato-oblonga, solida,
leviler plicatostriata, olivaceo-brunnea, late fusco-strigata.
Spira pro genere niodice elovala, ventricoso-conoidea.
Anfr. 6'/4 convexiusculi. pone suturam marginatam impressi,
ultimus sat convexus, altitudinis subaequans. Aperlura
modice obliqua, ampla, subauriformis, peristonia sat late
expansum, sat reflexum, crasse labiatuni, columella subrecta,
substricta, cum margine basali angulum obtusum formans,
callo lato appressa.
Diam. 41, alt. 70, apert. lat. (cum callo) 31, long. 42,
alt. 39, intus lat. 17,5, long. 33.
Phuc-son.
Diese stallliche Art, nächst ingens m. (ebenfalls aus
Annam) die grösste der Gattung, erinnert in der Gesammt-
form sehr an einen Placostylus. Eine nähere Verwandt-
schaft mit anderen Ämphidromus vvüsste ich nicht anzugeben,
doch gehört sie wohl mit ingens in eine Gruppe.
15. Ämphidromus smithi Fullon.
Ann. nat H. (6) XVII p. 88, t. Vll, fig. 12
Annam (Eudel).
Fruhstorfer sammelte einen prächtigen Ämphidromus
bei Phac-son, der sehr gut zu Fnlton's Beschreibung stimmt.
Nur erwähnt er nicht, dass die Spitze, etwa 3 Windungen,
braunröthlich ist. Die 4. Windung zeigt an der Sulur
braune, z. Th. zickzackförmige Flecken, von einer zweiten
Reihe ist nichts zu sehen. Lippe und Colnmelle sind
nicht dunkelbraun, sondern rothbraun bis violettbraun.
Die Gestalt ist wesentlich bauchiger; Fullon misst 16:35
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— 133 -
oder 100:219, meine Stücke zeigen 21,5:40 bis 25:4»
oder 100:186—192. Man wird also unsere Form als
subsp. ventrosulus abtrennen müssen.
16. Amphidromua metabletus Mlldff. n. subsp.
Insel Bay-min.
Nach den vorliegenden 2 Stücken sehr nahe der von
Roebelen im Gebirge .Mutter und Kind* gesammelten
Art, aber doch etwas differenzirt. Ich warte das weitere
Material ab, ehe ich diese und zwei weitere neue Formen
vom Fesllande beschreibe.
17. Hypsdostofna annamiticum n. sp.
T. perforata, irregulariter trochiformis, tenuiuscula,
subtiliter striatula, lineis spiralibus microscopicis decussata,
rufofusca. Spira elate conica apice obtusulo glabrato
nitente. Anfr. 5Va subangulato-convexi, sutura profunde
impressa disjuncti, ultimus antice ascendens, breviter solutus
et porrectus, pone suturam et infra peripheriam et media
basi parum distincte angulatus. Apertura fere verticalis,
rotundato-trapezoidea, peristoma continuum, modice ex-
pansum, patens. Lamella parietalis bifida, valida, sat
longe intrans, columellaris valde elevata, profunda; dentes
palatales 3, 2 majores lamellis in formam crucis oppositi,
tcrtius basalis parvus.
Diam. 3,5, alt. 3,8 mm.
Phuc-son.
Als nächste Verwandte ist H. transitans m. von
Samui aufzufassen ; wie diese Art, steht auch die neue
etwa auf der Grenze zwischen Boysidia und Hypselostoma,
welche durch Formen wie B. boettgeri m. von Java und
strophostoma m. vom Westfluss oberhalb Kantons weiter
verknüpft werden. Massgebend für die Zuweisung zu
Hyspelostoma ist die Loslösung des letzten Umgangs und
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— 134 -
seine Kanlung, die allerdings bei der vorliegenden Art
schon recht abgeschwächt ist.
18. Prosopeas pfeifferi (Mke.)
Von Touranne beschrieben. Die jetzt dort gesammelten
Stücke ganz typisch.
» 19. Opeas gracüe Hütt.
Touranne u. s. w.
20. Leptopotna (Trochdeptopoma) annamiticum n. sp.
T. anguste umbilicata, sat late trochiformis, pro
genere solida, leviter slriatula, iineis spiralibus confertis
et carinulis elevatis — 5 in anfractu penultimo — sculpta,
aut unicolor alba aut brunnea aut alba, infra carinam
fusco-unitaeniata aut infra et supra carinam taenia late
fusca ornata, opaca. Anfr. 6 convexiusculi, ultimus con-
vexior, acute carinatus. Apertura valde obliqua^ sub-
circularis, peristoma modice expansum, subduplex, sat
incrassatum» marginibu^ callo crassiusculo junctis, margo
columellaris modice sinuatus.
Diam. 10, alt. 11 mm.
. 11 . IIJ „
• 12 n 12,8 .
Insel Bay-min.
Steh! etwa in der Milte zwischen L. polyzonatum
m. von Hainau und taininhense Houde aus Clochinchina,
von erslerem durch die weniger hohe Spira und den
schärferen Kiel, von letzterem durch die höhere Spira und
den weniger scharfen Kiel verschieden.
21. Lagochüus costulatum n. sp.
T, s^it aperte umbilicala, subdepresse trochiformis,
tenuis, subpellucida, regulariter costulata, haud spiraliter
lirata nec lineata, lutescens, undique pilosa, 3 seriebus
pilorum longiorum circumdata. Spira gradata, lateribus
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^ 135 -
strictis. Anfr. 5Vs convexi, ultimus longiuscule descendens.
Apertura fere diagonalis, subcircularis, peristoma duplex,
internum breviter porreclum, superne incisum, externum
laliuscule expansum, supeme interruptum.
Diam. 6,5, alt. 5,5 mm.
Touranne.
Von allen mir bekannten Arten sehr abweichend
durch die senkrechte Kostulirung und die Abwesenheit
jeder Spiraiskulptur. Höchstens könnte man die 3 Reihen
längerer Haare als eine Andeutung der typischen Spiral-
kiele auffassen.
22. Cyclaphorus trouierma Wattebl., omphalatropU n. subsp.
Niedriger, 47 : 32 statt 4t: 35 mm., Mundsaum fleisch-
roth statt weiss, peripherischer Kiel entschiedener ausge-
prägt, um den Nabel kantig abschüssig mit einer kielartigen
Wulst.
Phuc-son.
23. Cyclophorus fulguratus Pfr.
Von dieser anscheinend über die hinterindische Halb-
insel weitverbreiteten Art liegt ein Stück von Nha-Trang
vor, welches einige Abweichungen vom Typus zeigt, auf
welches ich aber zunächst noch keine besondere Unterart
basiren möchte.
24. Cyclophorus amoenus Pfr.
Insel Bay-min.
25. Pterocydus angulifer Soul.
Touranne.
26. Cydotus (Siphonocyclus) tener (Mke.).
cf. MUdff. Nachrbl. 1898 p. 83.
Meine Vermuthung, dass die Menke'sche Art ein
Opisthoporus (im alten Sinne) ist und weder zu Pterocylus
noch zu Rhiostoma gestellt werden kann, wird durch die
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- 136 —
von Truhstorfer bei Touranne gesammelten Exemplare
vollauf besi&tigt. Es geht daraus hervor, dass das Original-
exemplar nicht ganz erwachsen, die Nahtröhrchenbildung
daher erst im Entstehen war. Meine Stücke haben ein
vollentwickeltes Röhrchen, welches schräg nach vorn ge-
krümmt ist und etwa P/a mni. von der Mündung zurück-
liegt. Der Mundsaum ist deutlich doppelt, der innere
etwas, hervorragend, der äussere oben und rechts stark,
links weniger ausgebreitet und oben fast flügelformig er-
weitert, der Deckel ist ein typischer (^yclotus-Deckel. Zu
den von mir hervorgehobenen Unterschieden von Procyclotus
porrectus m. ist noch hinzuzufügen, dass derselbe feinge-
streift, teuer dagegen deutlich rippenstrei&g ist.
Das Verhältniss dieser beiden Arten, von denen die
eine nur zu Procyclotus, die andere zu Opisthoporus zu
stellen ist, beweist für mich völlig, dass Opisthoporus
weder als Gattung noch auch als Untergattung
haltbar ist. Vielmehr sind die hinlerindisch-chinesischen
Arten als eine mit Nahtröhrchen versehene Weiterentwick-
lung von Procyclotus zu betrachten, die indonesischen als
eine solche von Eucyclotus und vielleicht einige Arten von
Borneo als solche von Aulacopoma. Typus der Gattung
war entweder 0. rostellatus oder biciliatus, beide sich an
Eucyclotus anschliessend, der Name verbleibt mithin dieser
Gruppe, welche eigentlich als Sektion von Eucyclotus be-
trachtet werden müsste, aber auch als coordinirte Unter-
gattung von Cyclotus bestehen bleiben kann. Die ent-
sprechenden Formen der zu Procyclotus gehörenden Reihe
müssen dagegen eine besondere Sektion bilden, für deren
Namen ich Siphonocydus vorschlage. Die bekannten Arten
vertheilen sich mithin wie folgt:
Eucyclotus Procyclotus
(Opisthoporus s. str.) (Siphonocydus)
biciliatus Mouss. borealis Mlldff.
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• • • •
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— 137 —
birostris Pfr.
cavernae G. Aust.
corniculum Mss.
euryornphalus Pfr.
gwendolenae G. Aust.
hungerfordi G. Aust.
iris G. Aust.
latistrigus Marls,
pterocycloides Pfr.
quadrasi Crosse
rostellatus Pfr.
spiniferus Morel,
sumatranus Mrts.
? tubuliferus Pfr.
cochinchinensis Pfr.
deflexus Mlldflf.
gordoni Bens,
haiuanensis H. Ad.
penangensis Stol.
pulchellus Morl,
schomburgianus Pfr.
setosus MlldfT.
? siamensis Mrls.
simonianus Heude
solutus Stol.
teuer Mke.
27. Diplomtnatina bdonis n. sp.
T. rimata, gracillime turrila; lenuis, sat distanter
costulata, luteo- Cornea. Anfr. 8V2 convexi, penultinius
distortus, flnem versus constrictus, ultimus valde ascendens.
Apertura modice obliqua, subcircularis, peristoma distincte
duplex, internum sat lale expansum, suico ab oxterno
separatum. Lamella columellaris humilis.
Diam. 0,8, alt. 2,4 mm.
Touranne.
Wegen der zurückliegenden Striktur könnte diese
zierliche Art vielleicht schon zu Metadiancla (N. Bl. 1899
p. 98) gostelll werden, jedoch liegt bei den typischen
Arten dieser Gruppe die Einschnürung doch noch weiter
zurück. Palatalfalten fehlen.
T. imperforata, graciliter conico-turrila, lineis spiralibus
elevatis — 12 in anfractu penullimo — sculpla, aurantiaca.
28. Alycaetis gibbus Fer.
Touranne.
29. Georissa chrysacme n. sp.
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— 138 -
Spira gracilis, fere regulariter conica, apice obliquo, glabro,
aureo, fulgentc. Anfr. 5 perconvexi, sulura perprofunde
impressa disjuncli. Apertura fere diagonalis, truncato-
elliptica, peristoma rectum, obtusutn, columella dilatata,
appressa, sat excavata.
Diam. 1,6, alt. 2,5 min.
Touranne.
Durch die schlanke Gestalt und den goldgelb glänzenden
Apex gut charakterisirt.
30. Georissa decora n. sp.
T. imperforata , globoso-conica , confertim lirulata,
rufula. Spira sat late et regulariter conica. Anfractus 4'/«
convexi, sutura sat profunda disjuncti, ultimus tumidulus,
anlice brevissime descendens. Apertura valde obliqua,
ovalis, peristoma rectum, obtusum, columella modice
dilatata, valde excavata.
Diam. 2,4, alt. 3,2 mm.
Touranne.
31. Oeorissa exarafa n. sp.
T. imperforata, conico-turrita, solidula, carinulis sat
distantibus, fortiter exaratis — 4 in anfraclu penultimo —
sculpta, fulva. Anfractus 5 valde convexi, pone suturam
glabri. Apert. valde obliqua, truncato-elliptica, peristoma
rectum, obtusum, incrassatulum, columella modice dilatata.
sat excavata.
Diam. 1,3, alt. 2 mm.
Tourannc.
32. Helicina (Ceratopoma) derouledei Wattebled.
Touranne.
Von Hue beschrieben. Meine Stücke stimmen gut
zu der Beschreibung und Abbildung, nur sind sie etwas
grösser. Wattebled hat die Höhe von der Columolle aus-
gemessen und gibt 4,5:2;5, die Abbildung zeigt 4^5 : 3,25
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— 139 —
Höhe von der Basis der Mündung gemessen. Die von
Touranne messen 5,5:3,75. Die Farbe wechselt von
schwefelgelb zu rotbgelb bis rothbraun, ein Theil zeigt
1 — 2 Binden auf der Oberseite.
38. Bythinia dautzenhergiana Watt.
I. de Gonch. 1886" p. 65, t. 3 f. 6.
34. Bythinia subcarinata Watt.
l: c. p. 63, t. 3, f. 7.
Phuc-son.
Ich halte diese ,Art* für die halberwachsene Form
der vorigen.
Beschreibung der Terebratala Orewingkii sp. n.« aus
der Kreideformation Lithauens.
Von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
(Mit Taf. 2 Fig. 8-10.)
Die Kreideablagerungen treten inLithauen an mehreren
Orten ganz frei zu Tage, oder werden aus einer unbe-
deutenden Tiefe zu technischen Zwecken hervorgeholt;
wissenschaftlich sind sie dagegen fast gar nicht untersucht
worden. Die einzige Ausnahme hiervon machen die Kreide-
ablagerungen von Kowno und Grodno, die Prof. C.
Grewingk untersucht und in einer vortrefflichen Ab-
handlung a) sehr genau beschrieben hat.
Die erwähnten Ablagerungen werden von Prof. Grewingk
nicht nur vom geologischen, sondern auch vom palaeon-
tologischen Standpunkt aus abgehandelt ; er hat die Resultate
seiner zweitägigen Ausbeute (1. c. p. 24) an Versleinerungen
a) C. Grewingk: Zur Kenntniss ostbaltischer Tertiär- und
Kreide-Gebilde. Mit 2 Tafeln. Dorpat 1872.
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— 140 —
meisterhaft beschrieben und abgebildet. Unter vielen sehr
zierlichen und interessanten Versteinerungen befindet sich
eine ganz kleine und winzige Muschel, welche Grewingk
als Pecten sp. n. beschreibt (a). Es lag dem Verfasser
damals nur ein ganz unzureichendes Material vor ; er besass
nur ein paar unvollständige und defecte Exemplare, nämlich
nur die oberen Halbschalen. Wenn man die Abbildung
Grewingk' s genauer betrachtet, so muss man ihm zu-
geben, dass diese Halbmuschel einer oberen Pecten-Schale
auffallend ähnlich sieht. Es ist nämlich eine am unteren
Rande abgerundete, am oberen Rande abgestutzte, und
mit zwei kleinen Oehrchen (b) versehene Muschel, was genau
einer Oberschale des Genus Pecten entspricht. Da die
untere Schale gefehlt hat, so konnte Grewingk unmöglich
eine andere Diagnose machen. Dass er aber seiner Diagnose
nicht sicher war, beweist die unvollständige Benennung
der beschriebenen Muschel. Diese kleine Muschel ist es,
welche uns hier beschäftigen soll.
Neulich hatte ich die Gelegenheit, die Kreideab-
lagcrungen, welche die ganze Strecke zwischen den Flecken
Turzec und Mir (12 Werst) (Kreis Nowogrodek, Gouv.
Minsk) einnehmen und an vielen Orten enlblösst zu Tage
liegen, genauer auf ihre Petrefacten zu untersuchen. Unter
winzigen Korallen, Forminiferen, Bryozoen etc. habe ich
einige der von Grewingk beschriebenen Arten gefunden
und darunter auch Exemplare seines Pecten sp. n. Es
liegen mir davon 6 vollständige, aus beiden zusammen-
gehörigen Schalen bestehende Exemplare und ausserdem
noch einige unpaarig abgelöste und defecte, den beiden
Halbschalen zugehöreride Stücke vor.
Die vorliegenden Exemplare sind von verschiedener
Grösse; hievon hängt auch die Gestalt derselben ab. Das
b) Vid. 1. c. p. 36.
c) Vid. 1. c. Tab. II. Fig. 9. .
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— 141
kleinste Exemplar (Fig. 1), welches kauin 2,5 mm. in der
Länge und 2 mm. in der Breite missl, sieht, von oben
betrachtet, etwas in die Länge gestreckt aus, sonst stimmt
es mit der Fig. 9 bei Grewingk (1. c.) vollkommen
überein, d. h. die obere Schale, welche hier (Fig. 8) dar-
gestellt ist, hat genau die Gestalt einer Oberschale von
Pecten, welche auf der Oberfläche mit 20 verschieden
langen, radial und abwechselnd angeordneten Rippen ver-
sehen ist. Am oberen gerade abgestutzten Rande dieser
Muschel (vide Fig. 8 bei ä) bemerkt man einen kleinen
Vorsprung, welcher der Schnabelspitze der unteren, hier
nicht sichtbaren Schale entspricht. Dieser Schnabel hat
ein deutliches Loch (vide Fig. 8 bei 6), welches die Schalen-
öfl'nung der Brachiopodcn darstellt.
Eine andere, etwa doppelt so grosse Muschel wie die
vorige, stellt die Fig. 9 dar. Hier ist die obere Schale
genau so gestaltet, wie sie Grewingk (1. c. p. 36) be-
schreibt: »Ganz kleine, 2 -4 mm. messende Form, mit
geradem Schalenrand, kleinen, fast gleich grossen (?), recht-
winkligen Ohren und im üebrigen mit kreisförmigen
Gontour.* Die untere, zu demselben Exemplar gehörige
Halbschale ist in Fig. 9 b abgebildet. Diese Schale ist
nach oben schnabelförmig vorgestreckt, ragt über den
gerade abgestutzten Rand der Oberschale vor und ist mit
einer Oeflfnung versehen (vide Fig. 9 a b). Die Ohren
der oberen Schale sind einander gleich und treten zu
beiden Seiten der unteren Schale hervor, (vide Fig. 9 b
bei <f). — Die untere Schale des grössten, 6 mm. langen
Exemplars ist in Fig. 10 abgebildet.
Aus der oben gelieferten Beschreibung geht sehr
deutlich hervor, dass die bet reffende Muschel einBrachiopode
ist und zu der Gattung Terebratula gehört. Diese Tere-
bratula-Species hat eine obere Schale, die der analogen
Schale der Gattung Pecten L. auffallend ähnlich sieht. —
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— 142 —
Prof. Grewingk, weil er die untere Schale nicht gekannt,
sah sich veranlasst, die Oberschale der Gattung Pecten
einzureihen. Da unsere Muschel noch keinen Species-Namen
besitzt, so macht es mir eine besondere Freude und ein
besonderes Vergnügen, sie unter dem Namen meines ehe-
maligen Lehrers und Freundes in die Wissenschaft einzu-
führen. Ich nenne sie daher Terebrafula Orewingkii zur
Erinnerung an meinen verehrten Vorgänger.
Erklärung der Abbildungen, (a)
Fig. 8. Obere Ansicht, a) Die schnabelförmige Ver-
längerung der unteren Schale, b) Die Schalenöflfnung.
Fig. 8a. Obere Ansicht eines grösseren Exemplares.
a) Schnabelförmige Verlängerung der unteren Schale,
b) Die Schalenöflfnung.
Fig. 9b. Die untere Schale desselben Exemplares.
gg) Die Ohren der oberen Schale.
Fig. 10. Die untere Schale eines 6 mm. grossen
Exemplares.
NB. Alle Abbildungen sind recht gut dargestellt worden, nur
ist die Anzahl der Rippen etwas zu gering ausgefallen.
a) Die Abbildungen habe ich der liebenswürdigen Gefälligkeit
meines Freundes und Nachbarn C. Karpowicz zu verdanken. — Die
Originalexeniplare befinden sich im zoologischen Museum der Uni-
versität Lemberg.
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— 143 —
Beschreibung einer Hinterkiemer-Schnecke aus dem
Baikal-See.
(Ancylodoris baicalensis m.)
Von
Dr. W. Dybowski, in Niankow.
(Mit Taf. 2 Fig. 1-7).
Einleitung.
Seit den ausgedehnten, Jahre lang dauernden und
sehr präcisen Untersuchungen des Baikal-Sees, welche
von Dr. Benedict Dybowski ausgeführt wurden^ hat
dieser See nebst seiner ganz eigenthümlichen und auf ihn
all ein beschränkten Fauna ein besonderes wissenschaftliches
Interesse erweckt. Es haben nämlich die genauesten
bathometrischen Messungen eine auffall ende Tiefe erwiesen a);
die Fauna wiederum hat sich als eine überaus reiche ge-
zeigt b), was geradezu ein Gegensatz ist zu den früheren,
bis dahin gellenden Ansichten, dass die Baikal- Fauna sehr
arm sei c). Das wichtigste Resultat jener Untersuchungen
war aber die Thatsache, dass die Fauna (und somit auch
der See selbst) den Charakter eines Relicten-Sees hat.
Diese anfänglich nur muthmasslich von mir ausgesprochene
Ansicht ist später durch Entdeckung des Baikal-Schwammes
im Behringsmeere d) Ihatsächlich bewiesen worden.
a) Vid. B. Dybowski, Einiges Ober die bathomet. Arbeiten
am Baikal-See (Sitzungsber. d. Dorpater Naturfor. Gesell. 1878. Bd. 4,
Heft 3, p. 607.
b) Vid. B. Dybowski, Neue Beiträge zur Kenntniss d. Crusta-
ceenfauna d. Baikal-Sees. (Bulletin de Moscou 1885 Nr. 3, p. 17).
c) Vid, Gerstfeld, Ueber Land- u. Süsswasser-Mollusken
Sibiriens (Mem. des Savants etc. Tm. IX.) St. Petersb. 1859.
d) Vid. W. Dybowski, Notiz über einen neuen Fundort d.
Baikal-Schwammes (Sitzungsber. d. Dorpater Naturf. Gesell. 1884.
Bd. VII, Heft 1.
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— 144 -
Die bekannte wichtige und interessante Hypothese
Humboldt's und Pescheis, nach welcher der Baikal-
See früher ein Fjord des Eismeeres gewesen sei, schien
durch jene Untersuchungen eine kräftige Unterstützung
gefunden zu haben. Allein es ist die obige Hypothese
durch die geologische Untersuchungen in Abrede gestellt
worden a) und dies hat den Dr. Rudolph Gredner veran-
lasst, auch der Fauna selbst den Charakter einer Relicten-
fauna abzusprechen, weil es ihm unmöglich erschien, dass
eine Relicten-Fauna in einem See, welcher kein Relicten-
See ist, existiren könnte b). Herr Gredner lässt aber eins
aus dem Auge: wenn der Baikal-See mit dem Eismeer
nicht in Verbindung gestanden hat, so ist damit doch
nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass er mit irgend
einem anderen Meer oder See in Verbindung stand, von
welchem er auch seine Fauna bezog.
Bei diesem Zustande unserer Kenntniss vom Baikal-
See und seiner Fauna müsste von selbst eine neue Frage
aufgeworfen werden: wo sind die Analoga der Baikalt hiere
und besonders der Baikalschnecken zu suchen? Da es
sich nun aus meinen Untersuchungen der kaspischcn
Schnecken c) ergeben hat, dass die Analoga derselben in
den tertiären Becken Süd-Europas zu Hause sind, und da
jene Schnecken denen des Baikal-Sees auffallend gleichen d),
so lag der Gedanke nahe, dass die Analoga der Baikal-
schnecken ebenfalls in tertiären Ablagerungen vorkommen.
a) Yid. W. Dybowski, Notiz über eine die Entstehung des
Baikal'Seec betr. Hypoth. Bull, de le Soc. imper. des Naturalistes de
Moscou 1884) p. 175.
b) Yid. R. Gredner, Ergänzungshefl 86 zu Petermann's Mit-
theilungen p. 59.
c) Yid. W. Dybowski Die Gasteropoden-Fauna des Kaspisees
(Malakozool. Blätt., neue Folge Bd. 10, 1886.)
d) Yid. W.D y b o w s k i , Gasteropoden-Fauna d. Kaspisees l. c.p. 68.
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- 145 —
Letztere Vermuthung hat in den schönen Untersuchungen
von Dr. Hörnes ihre Bestätigung gefunden, indem er
nachgewiesen hat, dass die Analoga der Baikal-Schnecken
in den sarmatischen Schichten von Oedenburg vor-
kommen *). Sich auf jene Entdeckung stützend, spricht
Dr. Hörnes die Meinung aus, dass „die Relictenfaum^ des
Baikal-Sees, ebenso wie die des Kaspisees, auf den einstigen
Zusammenhang mit jenem Binnenmeere hinweise, in
welchem die Ablagerung der sarmatischen, mäotischen,
pontischen und jüngeren Gebilde der aralokaspischen
Gegend stattgefunden haben \ Es gibt heutzutage keine
andere Erklärung als die obige, welche allerdings sehr viel
für sich hat; die Fauna der beiden in Rede stehenden
Seen ist unbestreitbar eine Relictenfauna, insofern ihre
Analoga sowohl in den Meeren der Gegenwart, als auch
in den Ablagerungen des tertiären Meeres zu Hause sind.
So sind heutzutage unsere Kenntnisse von der Relicten-
natur des Baikal-Sees beschaffen.
Mir ist nun die Gelegenheit geboten eine noch viel
auffallendere und ich möchte sagen eine geradezu über-
raschende Thatsache mitzutheilen, welche nochmals und
viel kräftiger auf die Relictennatur der Baikalsee-Fauna
hinweist. Einem jeden Sachkenner ist nämlich hinreichend
bekannt, dass die Hinterkiemer (Opisthobranchia M. E.)
ausschliesslich marine Thiere sind und dass bis jetzt kein
einziger Fall bekannt ist, wo diese Schnecken die süssen
Gewässer bewohnen sollten. Nun hat sich diese Guriosität
im Baikal gefunden; es soll hier die Beschreibung einer
Opisthobranchier-Schnecke Gegenstand vorliegender Zeilen
sein. Diese Entdeckung lässt, wie ich glaube, eine Wider-
legung unserer obigen Erklärung nicht zu.
*) Vid. R. Hörnes, Sarmatische Gonchylien aus dem Oeden-
burger Gomitat. (Jahrb. d. K. K. geolug. Anstalt 1897, Bd. 47, Heft I.
XXXII, 10
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^ 146 —
Ehe ich zur Beschreibung der in Rede stehenden
Schnecke schreite, halte ich für zweckmässig einige Worte
über die Art und Weise vorauszuschicken, wie ich in den
Besitz des betreffenden Materials gelangt bin
Dr. Benedict Dybowski hatte mir das von ihm
während seiner wissenschaftlichen Exploration des Baikal-
sees erbeutete Material an niederen Thieren wiederholt
nach Dorpat zur Untersuchung gesandt; die let7te Sendung
langte in Dorpat zu einer Zeit an, wo ich bereits meine
wissenschaftlichen Arbeiten abgeschlossen hatte und Dorpat
zu verlassen im Begriffe war. Ungünstige Umstände erlaubten
es mir nicht, meine wissenschaftlichen Studien fortzusetzen,
so dass ich schliesslich die erwähnten Naturalien der Uni-
versität Lemberg zu überlassen mich veranlasst sah. Bei
der Ordnung jener Naturalien sind in einem und demselben
Standgläschen, in welchem Baikal'sche, von Prof. Ed.
Grube bearbeitete Planarien aufbewahrt waren, die be-
treffenden Schnecken gefunden und mir zur Bearbeitung zuge-
sandt worden. Es unterliegt demnach keinen Zweifel, dass
die Schnecken aus dem B a i k a 1 s e e stammen. Wie ausser-
ordentlich selten sie dabei im Baikal sein müssen, kann
man daraus erschliessen, dass in dem Gläschen, welches
mit Planarien vollgestopft war, nur 5 Stück jener Schnecke
sich fanden.
Beschreibung der Schnecke.
Die Schnecke hat einen weichen (schalenlosen), im
Umrisse elliptischen Körper, welcher unten flach, oben
mehr oder weniger stark gewölbt (convex) ist. (Vid.
Fig. 2a und 2b).
Auf der unteren flachen Seite des Thieres befindet
sich eine grosse, und breite Kriechsohle (vid. Fig. 2b, bei «),
welche fast die ganze Seite einnimmt, so dass nur vorne,
vor der Sohle, ein kleiner, flacher, dreieckiger Kopf gelegen
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— 147 -
ist, (vid. ß Fig. 2b); der Kopf bildet zu beiden Selten
ziemlich lange, spitzauslaufende Hinterecken, (vid. y Fig. 7);
in der Milte des Kopfes liegt eine längliche, spaltförmige
Mundöffnung, («^ Fig. 2b); weder irgendwelche freie Aus-
wüchse, noch Läppchen oder Anhängsel sind am Munde
vorhanden und die spitzen Hinterecken sind nicht frei,
sondern fest an den Mantel angewachsen. Rund um die
Sohle und den Kopf .sieht man (auf der unleren Seite des
Thieres) den frei abschneidenden, Rand des Mantels (vid. c
Fig. 2b), unter welchen das Thier sich völlig zurückziehen
und verbergen kann.
Die obere gewölbte Fläche oder der Rücken des
Thieres ist von einem dicken .Mantel bedeckt: die Ober-
fläche des Mantels ist mit zahlreichen warzenförmigen
Auswüchsen versehen (vid. Fig. 2a); da statt dieser Wärz-
chen an einigen Stellen cylindrische Släbchen sichtbar
sind (vid. e u. ^ Fig. 1), so scheint es, dass am lebenden
Thier alle Auswüchse Slabchenform besessen haben: vielleicht
könnte die Schnecke die Auswüchse wie ein Igel seine
Stacheln vorstrocken, oder zurückziehen. Die Auswüchse
haben im verschrumpflen Zustande (an Spiritusexemplaren),
bald das Aussehen von Wärzchen, bald das von Stäbchen
(vid. Fig. 1 und Fig. 3).
Die Grösse der Auswüchse ist verschieden, es kommen
grössere und kleinere vor (vid. Fig. 3). Die Anordnung
der WSrzchen ist nicht regellos, sondern es bildet eine
Anzahl kleinerer Wärzchen einen Kreis, dessen Mittelpunkt
je ein grösseres Wärzchen oinninmit (vid. ß Fig. 3).
An den Rändern des Mantels nehmen die grösseren
Wärzchen an Zahl zu, die kleineren dagegen ab, so dass
der äusserste Saum des Mantels von grösseren Wärzchen
bedeckt wird (vid. « Fig. 3).
Vorn und seitwärts am Kopfende des Thieres stehen
zwei Fühler, an deren Basis, modianwärts, je ein punkt-
XXXII. 10*
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— 148 —
artiges, schwarzes Auge bemerkbar ist. Die Fühler sind
weder mit einer Scheide versehen, noch in einen besonderen
Kanal einziehbar (was für marine Hinterkiemer charakteristisch
ist), sondern können nur zusammenschrumpfen oder ein-
fach zusammengezogen werden, genau so, wie es bei allen
Süsswasserschnecken der Fall ist; es sind kegelförmige,
etwas zusammengedrückte und quergerunzelte Auswüchse,
welche nur wenig von den übrigen Mantelauswüchsen sich
unterscheiden (vid. Fig. 1).
Am hinteren Ende des Thieres stehen die Kiemen
(vid. 7 Fig. 1). Die Kiemen sind hier keine so complicirie
Organe, wie sie bei marinen Opisthobranchiern vorzukommen
pflegen, sondern treten als einfache, spitzdreieckige, zu-
sammengedrückte, quergerunzelte Läppchen auf, welche
etwa 8 an der Zahl, zu einem Kreis geordnet, die Afler-
öflfnung umringen. Die geringe Anzahl der Kiemenläppchen,
sowie die ganz einfache Struktur derselben lassen die Ver-
muthung zu, dass bei der in Rede stehenden Schnecke die
ganze Körperoberfläche das Athmungsgeschäft bewerkstelligt.
An kleinen und jungen Exemplaren sind sowohl die Kiemen
als auch die Fühler so sehr zusammengeschrumpft, dass
man von den sie umgebenden Mantelauswüchsen sie nicht
unterscheiden kann (vid. Fig 2a). — Anatomisch unter-
sucht habe ich die Thiere nicht, weil es mir viel zu schade
erschien, die so seltenen und bis jetzt nur in 5 Exemplaren
vorhandenen Schnecken zu zerschneiden. Eine anatomische
Untersuchung überlasse ich daher einem späteren Forscher.
Da die Zahnplatten ein besonderes Interesse haben, weil
sie einen entscheidenden Hinweis auf die Verwandtschaft
unserer Süsswasser-Opisthobranchie mit marinen zu geben
im Stande sind, so konnte ich mich der Versuchung nicht
entziehen, wenigstens an einem Exemplare die Mundmasse
herauszupräpariren und die Zähne zu untersuchen, ohne
das Exemplar selbst zu verderben.
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— 149 —
Die Mundmasse ist genau so gestaltet, wie dies. bei
unseren Süsswasser-Prosobranchiern vorzukommen pflegt,
d. h. sie stellt ein länglich-birnförmiges, 3 mm. langes
Organ dar; von der oberen Wölbung der Mundmasse geht
der Oesophagus aus, worunter die 2 mm. lange Radula-
Scheide gelegen ist (vid. Fig. 4).
Die Radula ist bandförmig, 2,2 mm. lang und
0,8 mm. breit; sie trägt nur drei Reihen von Zahnplatten
nach der Formel 1 + 1 + 1- Die Mittelplatte ist dreieckig
mit ausgebogenem oberen Ende ; secundäre Zähnchen fehlen
(vid. a Fig. 6). Die Seitenplatten sind hakenförmig, mit
stark verbreiterter Basis (a. Fig. 5); secundäre Zähnchen
fehlen ebenfalls, so dass alle Zahnplatten ganzrandig sind.
Die Seitenplatten haben eine quere Lage, so dass ihre
Spitzen medianwärts an einander stossen und die Mittel-
platten decken (vid. Fig. 6). Die Länge der Seitenplatten
beträgt 0,4 mm.
Die Dimensionen der Thiere selbst, welche ich an
drei Exemplaren genommen habe, sind folgende:
No. 1 No. 2 No. 3
Länge der Schnecke 17 12 8 mm.
Breite der Schnecke 7 5 4 ,
Höhe (Dicke) der Schnecke 7 4 2 ,
Die Originalexemplaren befinden sich im zoologischen
Museum der Universität zu Lemberg.
Schlussfol gerungen.
Aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt sich,
dass unsere Baikal-Schnecke eine zweifache Natur hat : die
allgemeine des Thieres, die Position der Kiemen und
die Mundbewaflfnung entsprechen nämlich dem marinen
Schnecken-Typus (Opisthobranchiata) ; die Beschaffenheit der
Fühler und Kiemen, sowie die Gestalt der Mundn^asse und
die Lebensweise des Thieres sprechen dagegen für den
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— 150 —
Süsswasser-Ty pus (Prosobranchiata). Diesen Doppel-Charakter
habe ich durch den Gattungsnamen Ancylodoris ausgedrückt,
da die Schnecke einerseits dorn Ancylus , andererseits
der Doris gleich aussieht. Offenbar stehen die Resultate
unserer jetzigen Untersuchung mit denen der früheren im
Einklänge, indem wir schon zu wiederholten Malen auf
die Relictennatur der Baikalfauna hinzuweisen Gelegenheit
hatten. Es ist eine sehr merkwürdige Thatsache, dass
alle den Baikal bewohnenden Thiere mariner Abkunft in
Folge der abweichenden Lebensverhältnisse in dem ge-
nannten See sich umgewandelt haben; sie repräsentiren
nicht nur ganz besondere Arten, sondern auch ganz be-
sondere Gattungen. So wissen wir, dass die Stammform
des Baikalschwammos (Lubomirskia baicalensis) im Behrings-
Meere zu Hause ist. Diese Stammform erlitt im Baikal-
See so wichtige Abweichungen, dass sie jetzt in mehreren
Arten und unzählige Varietäten vorkommt, die aus dem
Behringsmeere selbst nicht bekannt sind.*) Ferner ist be-
kannt geworden, dass die Stammform der Baikal-Schnecken
im tertiären Meere lebte (vid. Börnes 1. c.) und im Baikal-
See, ganz und gar umgewandelt, zahlreiche und sehr
mannigfaltige Formen bildet.**) Dasselbe kann man von
allen andern Thieren der Baikalfauna sagen. Ich habe die
Absicht, diese Frage bei einer andern Gelegenheit aus-
führlich zu behandeln, hier begnüge ich mich mit der
Bemerkimg, dass die Baikal-Fauna aus Thierformen besieht,
welche sowohl aus dem Meere der Gegenwart, wie auch
aus dem tertiären Meere herstammen ; die Thiere haben
aber eine Umwandlung erfahren, indem sie im Baikalsee
*) Vid. Dybowski, Stud. über die Spongieii des russischen
Reiches, St. Petersb. 1880. — Sukatschew, Quelques nouvelles
formes d'6ponges, recueillies dans le lac de BaTkal, St. Petersb. 1895.
**) Vid. Dybowski, Die Gasteropodeii-Fauna des Baikal- Sees.
St. Petersb. 1875.
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— 151 ^
andere Lebensverhältnisse vorgefunden haben und an
dieselben sich anzupassen gezwungen waren.
Wie nun die aus den jüngsten Epochen stammenden
Thiere zu einem See, welcher von lauter alten Formationen
umgeben ist, ihren Weg fanden, muss noch eine oflFene
Frage bleiben. Schliesslich muss ich noch eine sehr
interessante Thatsache anführen, welche mir eben brieflich
von Dr. Benedict Dybowski mitgetheilt worden ist:
Im Baikal-See kommen sehr zahlreiche Trochophoren vor;
wenn man im April-Monate aus einem Eisloch Wasser
schöpft, so wimmelt das Wasser von jenen Thierchen;
sieht man in das Eisloch selbst hinein, so erscheint das
Baikalwasser wie ein schäumendes Getränk,, indem die
winzigen hin und her schwimmenden glashellen Trocho-
phoren den Kohlensäure - Bläschen täuschend gleichen.
Diese Thatsache erschien ganz unverständlich, weil bis
jetzt keine einzige Art von Polychaeten- Würmern im Baikal
bekannt war. Nun ist aber in der oben erwähnten
Kollektion eine sehr interessante Form jener Würmer ge-
funden worden. Diese Form stellt nicht nur eine neue
Art dar, sondern muss, wie es scheint, als eine besondere
Gruppe der Abtheilung Sedentaria angesehen werden. Ich
muss mich enthalten hier ins Detail einzugehen, weil dieser
Wurm eben im zoologischen Institute der Universität
Lemberg untersucht wird und noch keine endgültigen
Resultate bekannt sind. Immerhin haben wir darin noch
einen schlagenden Beweis, dass die Baikal-Fauna von
mariner Abkunft ist, weil die Polychaeten-Würmer ebenso
wie die Opisthobranchiaten-Schnecken ausschliesslich marine
Thiere sind.
Erklärung der Abbildungen.
Alle Abbildungen beziehen sich auf die Schnecke
Ancylodoris baiccdensis m.
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— 152 -
Fig. 1. Das grösste Exemplar im Profil *). «) Der
Fuss, ß) Der Mantelrand, y) Die Kiemen, welche einen
Kreis um die Afteröffnung bilden, ^) Der Fühler, e) Die
Manlelauswüchse, i) Der vordere Körpertheil, g) Der hintere
Körpertheil.
Fig. 2a. Ein kleineres Exemplar, Seitenansicht mit
zahlreichen regelmässig angeordneten Mantelauswüchsen.
Fig. 2b. Untere Eläche des vorhergehenden Exemplars.
a) Die Kriechsohle, ß) Der Kopf, y) Die verlängerten
Hinterecken des Kopfes, Die Mundspalte, e) Der
Mantelrand.
Fig. 3. Ein Stück der Manteloberfläche. «) Der
Mantelrand, ß) Die grossen Wärzxhen von einem Kreis
der kleineren umgeben, /) Stellen wo die Wärzchen in
Stäbchen übergehen.
Fig. 4. Die Mundmasse, a) Die Radulascheide,
ß) Der Oesophagus.
Fig. 5. Die Zahnplatten. «) Die Mittelplatte, obere
Ansicht, ß) Dieselben Platten, Seitenansicht, y) Die Seiten-
platte in natürlicher Lage, ^) Dieselbe Platte mit ver-
breiteter Basis.
Fig. 6. Ein Glied der Radula. «) Mittelplalte, ß) linke,
y) rechte Seitenplatte.
Fig. 7. Der Kopf (vergrössert). «) Die Mundspalte,
ß) Die Hinterecken.
*) Diese Abbildung ist nacb einer photographischen Aufnahme
in Lemberg ausgefflhrl worden. Alle librige Abbildungen verdanke
ich dem Herrn G. Karpowicz, welcher sie nach der Natur gezeichnet hat.
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— 153 —
Blaiifordia A. Ad.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
Dr. Kobelt erhielt neuerdings durch den verdienst-
vollen japanischen Sammler V. Hirase in Kioto einige
Exemplare einer Blanfordia von Japan unter dem
Namen japonica A. Ad. Diese Art ist niemals diagnosticirt,
sondern nur abgebildet worden (Ann. nat. Hist., ser. 3 v.
12, t. 7 fig. 12). Da die Exemplare von der von mir für
B. bensoni Ad. genommenen Art aus Hakodati (Nachrbl.
1897 p. 32) abweichen, so wird die Bestimmung richtig
sein und ich gebe zunächst eine Diagnose:
Blanfordia japonica A. Ad.
T. rimata, ovatulo-oblonga, solidula, subtiliter striatula,
olivaceo-straminea, obscurius strigata. Spira turrita, lateribus
convexiusculis, apice eroso. Anfraclus qui supersunt 5
modice convexi; sutura profunde impressa disjuncti, ultimus
pauUum distortus, antice ascendens. Apertura verlicalis,
oblique ovalis, peristoma continuum, superne adnatum,
obtusum , sublabiatum , brunneo-marginatum Operculum
corneum, spirale, paucispirum, nucleo subexcentrico.
Diam. 4, alt. 6,9 mm.
Sado (A. Adams).
Wichtig war mir die Kenntniss des Deckels, welcher
durchaus dem von Omphalotropis entspricht und es er-
möglicht der Gattung ihren richtigen Platz anzuweisen.
Kobelt und ich hatten sie nach dem Vorgange Pfeiffers
bei den Truncatelliden belassen, obwohl wir schon damals
starke Zweifel über die Richtigkeit dieser Zutheilung hegten.
Die kurze Beschreibung des Deckels bei Adams (,corneum,
subspirale*) iiess schon PfeitTer (Pneum. IV, p. 22) auf
die Verwandtschaft mit Atropis viridescens hinweisen. Was
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— 154 —
die Stellung der Augen anbelangt, so geht aus Adams'
Beschreibung nicht klar hervor, ob sie hinter oder ausser-
halb der Basis der Fühler stehen. Pfeiffer übersetzt ,ad
basin superiorem tentaculorum*, was wohl beides bedeuten
kann. Nach Schale und Deckel zweifle ich nicht mehr,
dass Blanfordia zu den Realiiden gestellt werden muss.
Wahrscheinlich fällt sie mit Atropis Pse. zusammen, welcher
Name ihr weichen müsste, falls diese Jdentität schon ganz
feststünde. An den Schalen ist kaum ein Unterschied
namhaft zu machen. Nach Adams ist die Sohle durch
eine Furche quergetheilt, was bei Omphalotropis noch
nicht beobachtet worden ist. Ich möchte deshalb Blanfordia
noch als eigene Gattung behandeln, sie aber in die Nähe
von Omphalotropis stellen. Cecina Ad., welche Pfeiffer
hinler Realia aufführt (Pneum. IV p. 234), während wir
sie eben wegen der nahen Verwandtschaft mit Blanfordia
den Truncalelliden angereiht haben, muss dann dort auf
sie folgen.
Adelopoma, Döring.
Von
Dr. 0. V. Möllendorf.
Diese schon 1884 aufgestellte Pneumonopomen-Gattung,
welche Kobelt und mir bei der Zusammenstellung unsres
Katalogs entgangen war, hat Ancey neuerdings (J. Gonchyl.
1899 p. 194) besprochen und will sie glatt mit Diplom-
matina vereinigen. Er hat unzweifelhaft darin Recht, dass
sie eine Diplommatinide ist; aber wenn man in dieser
ausgedehnten Familie, wie mir unzweifelhaft nothwendig
erscheint, mehrere Gattungen zulässt, so gehört die argen-
tinisch-peruanische Gmppe nicht zu Diplommatina, sondern
zu Palaina. Sie ist linksgewunden, hat kreisrunde Mün-
dung und zeigt keinerlei Lamellen. Wegen der walzen-
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- 155 —
förmigen, Pupa-ähnlichen, Gestalt würde ich sie zu Cylindro-
palaina stellen. Eine dritte amerikanische Art hat Ancey
übersehen ; es ist das Palaina stolli Marts. aus Guatemala,
welche wir im Katalog aufführen. Auch Palaina (Cylindro-
palaina) occidentalis Guppy von Trinidad gehört hierher;
die Columellarlamelle ist nicht nur .fast obsolet", wie
Ancey sagt, sondern fehlt an meinen Stücken ganz. Hier-
nach würde Adelopoma nicht einfach der Synonymie ver-
fallen, sondern könnte für Gylindropalaina eintreten, wenn
man nicht, so lange die Identität mit den ostasiatisch-
polynesischen Gruppen nicht definitiv durch die Anatomie
erwiesen ist, für die Amerikaner eine eigene Untergattung
beibehalten will. Im letzleren Falle hätten wir folgende
Artenreihe :
Palaina (Adelopoma) tucma Dör. — Argentinien
P. limensis Phil. — Peru
P. stolli Marts. — Guatemala
P. occidentalis Guppy — Trinidad
Es ist zu erwarten, dass die Diplommaliniden noch
sehr zahlreiche Vertreter in Süd- und Mittelamerika be-
sitzen. Ich brauche nur an die Philippinen zu erinnern
von denen bis 188G 2, 1896 fast 100 Arten bekannt waren.
Assiminea grayana Leach.
Eine neue Art für die Fauna Dänemarks.
Von
Henrik Seil, Copenhagen.
Im Monat Juni 1899 empfing ich von einem meiner
malakologischen Freunde einige Mollusken, die in der Um-
gegend von Ribe (Jütland) gefunden waren. Unter diesen
befand sich Assiniinea grayana aus den Marsch wiesen in
der Nähe des Meeres bei ;,Jdre Bjergum pr. Ribe".
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— 156 —
Eine neue LeYi^ntina.
Von
Dr. W. Kobelt.
Levantina mardinensis n.
Testa exumbilicata depresse subglobosa, solida, ni-
tidula, rugososlriata, hic illic cicatricosa, sculptura spirali
sub vitro fortiore quoque nulla, griseo-alba vel lutescens,
faciis 5 inlerniptis vel seriebus macularum sagittiformium
in parte supera anfractuum strigatim subconfluentium or-
nata. Spira exacte subsemiglobosa, apice piano, fusco, laevi.
Anfractus 4V2, primi (embryonales) planiusculi, distincte
carinati, sequentes convexi, subtumidi, ultimus magnus,
rotundatus, antice profunde deflexus, costellis distinctis
magis distantibus sculptus ; sutura sulco distincto märginata.
Apertura perobliqua, magna, rotundato- piriformis fauci-
bus fuscescentibus; peristoma late expansum ac reflexiusculum,
albolabiatum, vic incrassatulum, marginibus conniventibus,
callo distincto albo, roseo diffuse limbato subcontinuis,
supero horizonfali vel subascendente, extermo late arcuato
basali patulo, columellari subarcuatim ascendente, supra
dilatato et incrassato, umbilicum omnino claudente.
Diam. maj. 37, min. 29, alt 26 mm, long, apert 24,
diam. obl. 19 mm.
Hab. Mardin Mesopotamiae. Comm. Schlüter.
Literatur.
Proceedings of the Äcademy of Natural Sciences of Philadelphia
1899 Heft 2.
p.254. Vanatta, E. G., West American Eulimidae. — Neu Eulima
lowei p. 254 t. 11 fig. 9, 10, Long Beach, Gal.; — E. bislorta
p. 254 t. 11 fig. 7, 8, Monterey; — E. randolphi p. 256 t. 11
fig. 13, 14. Ferner sind abgebildet: Eul. compacta Cpr. fig. 11,
12; — Eul. micans Cpr. fig. 1, 2 und Eul. rutila Cpr. fig. 5, 6.
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— 157 ~
p. 258. Pilsbry, H. A.. a new australian Eulima. E. (Hypermastus)
coxi p. 258 t. 11 fig. 3, 4, Port Stephens, N. S. Wales.
^ 314. Pilsbry, H. A., Notes on a few Northwest American Land
Snails. — Neu Vertigo gouldii lagganensis p. 314 ftg. 1 ; — V,
andrusiana fig. 3.
y, 365. Pilsbry, H. A., a new Ampullaria (miamien.sis aus den Ever«
glades, Florida, nur kurz charakterisirt).
, 366. Pilsbry, H. A. and E. G. Vanatta, Morphological and systematic
Notes on South American Land Snails: Achatinidae. Die
Gattung Neobeliscus (für Helix calcarea Born) schliesst sich
den stenogyroiden Achatiniden an, hat aber merkwürdiger Weise
keine Eiweissdrüse und scheint die Embryonen direkt aus den
Uterus- Arterien zu ernähren, wie die Säugethiere. — Callione-
pion n. gen. für iheringi h. p. 372 t. 15 fig. 11—13 aus Sao
Paulo ist eine äusserst primitiv gebaute Achatinide, allem
Anschein nach ein Relikt.
, 391. Pilsbry, H. A., Descriptions of new species of Mexican Land
and Freshwater Mollusca. — Neu Schasicheila fragilis, vanatlai
p. 391; — Valvata humeralis var. patzcuarensis , Polygyra
rhoadsi p. 392; — Pol. suprazonata p. 393; — Praticolella
strebeliana, Thysanophora proxima p. 394; — Omphalina
montereyensis, Glandina rhoadsi p. 395; — Gl. dalli p. 396;
— Gl. michoacensis, Streptostyla novoleonis p. 397 ; — Sala-
siella pfeifferi nom. nov. für Achatina pulchella Pfr. nec Spix ;
— Pseudosubulina berendti var. occidentalis, Ps. texoloensis
p. 398; — Opeas patzcuarense, odiosum, rhoadsae p. 399; —
Bifidaria prototypus p. 400; — Succinea tlalpamensis, Physa
osculans rhyssa, Sphaerium martensi p. 401.
, 403. Pilsbry, H. A., new species and varieties of Mollusks from
Miami, Florida. — Neu Bifidaria rhoadsi p. 403 fig. 1, 2; —
Strobilops hubbardi stevensoni p. 404; — Glandina truncata
minor p. 404.
Ännals and Magazine of Natural History, Ser, 7 tome 10.
No. 22 October 1899.
p. 237. XXIV. Natural History Notes from H. M. Indian Marine Survey
Steamer „Investigator** Commander T. H. Henning. Series HI
Nü. 1. Edgar A. Smith, on Mollusca from the Bay of
Bengal and the Arabian Sea. — Neu Pleurotoma optata,
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— 158 —
oldhami, Surcula breviplicata p. 238; — Surcula eurina,
praecipua, arcana p. 239; — DrilUa investigatoris, captiva,
capta p. 240; — Trophon tenuirostratus, indicus p. 241; —
Fusus captivus, Nassaria laevior, Tritonidea delicata p. 242; —
Pisania angusta, Nassa aracanensis, diluta p. 243; — Mitrella
supraplicaia, Coralliophila indica p. 244; — Cancellaria cretacea,
Ancilla leucospira p. 245; — Ancilla glans, Scalaria subcasta,
bengalensis p. 246; — Astralium bathyrhaphe, Turbo iiicolo-
ratus p. 247 ; — Leptothyra delecta, Solariella oxycona p. 248 :
— Fissurella delicata, Puncturella imlica, Teilina travancorica
p. 249; — Abra affinis, Myodora quadrata p. 250; — Barbatia
incerla, Lima indica p. 251.
Möllendorff, Dr. 0. von, LandmoUusken, Ergänzungen und
Berichtigungen, In Semper, Reisen im Archipel der
Philippinen, wissenschaftliche Resultate, Bd. VIH.
Zweites Heft.
Enthält die Naniniden, welche der Autor vorläufig als selbständige
Familie betrachtet. Behandelt werden PhiHppinella MlldfT., Par-
munculus Colli nge n. gen. (für Tennentia philippinensis Semper),
diese beide Gattungen von Colli nge anatomisch behandelt; —
Helicarion, Macrochlamys mit den Untergattungen Pseudheli-
carion, Macrochlamys s. str. und Everettia ; — Macroceras ; —
Olesia («Medyla Alb., Pareuplecta MlldfT.) mit den Untergattungen
Otesia s. str., Pliotropis n., Typus Ot. biangulata Pfr., und
Coneuplecta. Von neuen Arten wird nur Philippinella möllen-
dorfTi Collinge p. 56 beschrieben.
Ihering, Dr, H. t?ow, die Conchylieti der paiagonischen For-
mation, Sep. AbZ. aus Neues Jahrb. f. Mineralogie
1899. Bd. 2 p. 1-46 t. 1, 2.
Das vorliegende Material wurde von dem Sammler des Museu
Paulista, Herrn Bicego, gesammelt. Als neu beschrieben werden
Pecten fissicostalis p. 11 t. 1 flg. 1 ; — Pinna semicostata v.
magellaniea p. 12; — Cardium phiHppii var. pauciradiata
p. 15; — Cardita pseudopatagonica p. 16; — Crassatella
kokeni p. 17 t. 2 fig. 2; — Lucina ortmanni p. 18 t. 2 fig. 3;
— Tellina tehuelcha p. 21 t. 2 fig. 4; -— T. santacruzensis
p. 22 t. 2 fig. 5; — Glycimeris nucleus p. 23 t. 1 fig. 7; —
Tritonium bicegoi p. 29 t. 1 fig. 8; — Siphonalia dilatata var.
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- 159 ~
subrecla p. 30; — Volula pilsbryi p. 34 t. 2 fig. 9; — Can-
cellaria graciUs var. major p. 35 t. 2 fig. 10; — Die Gesammt-
fauna beweist , dass zoogeograpbische Provinzen schon im
älteren Tertiär in der marinen Fauna sehr scharf ausgebildet
waren, schärfer als heute ; ein Theil der patagonischen Fauna
ist altansässig seit dem ältesten Tertiär, ein anderer später von
Chile her eingewandert ; dazu ist eine posttertiäre Einwanderung
aus antarktischem Gebiete gekommen.
Proceedings of the Malacological Society of London, Vol. 4
No. 1,
p. 1. Sowerby, G. B., on some Marine Shells from Pondoland and
the Kowie. Neu Euthria filmerae p. 1 t. 1 ßg. 3 ; — E. eburnea
p. 1 t. 1 flg. 2 ; — Trophon insignis p. 2 t. 1 fig. 1 ; —
Tritonidea insculpta p. 2 t. 1 fig. 4; — Nassa filmerae p. 2
t. 1 fig. 5; — Anciiia osculata p. 3 t. 1 fig. 6; — Columbella
filmerae p, 3 t. 1 fig. 8; — Gol. beckeri p. 3 t. 1 fig. 7 ; —
Mitra bathyrhaphe p. 4 t. 1 fig. 9 : — M. canaliculata p. 4 t. 1
fig. 10; — M. euzonata p. 4 t. 1 fig. 11; — Amphiperas
beckeri p. 5 t. 1 ßg. 13 ; — Terebra apicitincta p. 5 t. 1 fig. 14 ;
— Turboniila tincta p. 5 t. 1 fig. 15; — Niso balteata p. 6
t. 1 fig. 16; — Turritella kowiensis p. 6 t. 1 fig. 12; —
Gibbula (Enida) perspectiva p. 6 t. 1 fig. 17.
« 8. Gude, G. K., Notes on a CoUection of Helicoid Land Shells
from Japan and the Loo-Ghoo Islands, with descriptions of
two new sepecies of Helicidae. Neu Plectotropis hirasei p. 10
t. 2 fig. 4—7; — Aegista awajiensis p. 11 t. 2 fig. 8—10.
, 24. Pilsbry, H. A., Metostracon, a new slug-like Genus of dart-
bearing Helicidae (fQr M. mima n. aus Michoacan, zunächst
mit Xanthonyx verwandt). With pl. 3.
,31. Godwin- Austen, H. H., on the Anatomy of Hemiplecta floweri
E. A. Smith from Perak, Malay Peninsula. With Notes on
some other eastern Genera. With pl. 3.
, 37. GoUinge, Walter, E., Note on the Anatomy of Zonites Rollei Kob.
„ 39. Kenyon, Mrs. Agnes F., on some recent Conchological disco-
veries in Victoria, Australia.
a 41. Smith, Edgar A., Note on the identity of Ampullaria brohardi
Granger with A. polita Desh.
• 42. , Description of Leptopoma mitchellae n. sp. from Borneo
(with woodcut).
,43. , Note on Strom bus belutschiensis Melv.
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- 160 —
Oude^ O. K., DescripHan of a new Speeles of Fledopylis
from Tonkin. — In Ann. Nat. Hist.; Ser. 7 vol. 5,
xMarch 1900 p. 313 (PL lepidaj.
Journal de Canchylidogie vol. 48, No. 1, (31 Mars 1900).
p. 5. Dautzenberg, Ph., Description d'une esp^ce nouvelle appartenant
au genre Hemicardium. (H. tegulatum unbekannten Fundortes.)
„ 8. Vayssiere, A., Description de deux nouvelles esp^ces de Pleuro-
branchides. (Oscaniopsis amboinei von Amboiua; Pleuro-
branehaea capensis vom Cap).
„ 12. Ancey, G. F., Description d'un nouveau Clavator du Sud de
Madagascar (Gl. vayssieri t. 1, fig. 1, % identisch mit meinem
Gl. placostyloides).
, 14. Gossmann, M., Faune pliocenique de Karikal. Der Fundort ist
in Hinterindien. Als neu beschrieben werden: Actaeon bonneti
p. 2 fig. 3, 4 ; — Alys panaulax L 2 fig. 12 ; — Kingicula
bonneti t. 2. fig. 11, 13; — Myurella continuicosta t. 2, fig. 9,
10; — Hemipleurotoma bonneti t. 3. fig. 11, 12; — Perrona
unisulcata t. 4, fig. 17 ; — ? Surcula streptopleura t. 3, fig. 18 ;
— Drillia karikalensis t. 3, fig. 6, 7; — Drillia ferenuda t. 3,
fig. 14, 15; ~ Dr. bonneti t. 3, fig. 11, 12; — Grassispira
quadricarinata t. 3, fig. 20; — Gl. adelortiorpha t. 4, fig. 18; —
Glatburella coslicrenata t. 3, fig. 16, 17 ; — Gl. karikalensis
t. 4, fig. 13, 14; — Raphitoma microstriala t. 3, fig. 19; —
Gonus karikalensis t. 4, fig. 7 ; — G. hypermeces t. 4, fig. 8 ; —
G. bonneti t. 4, fig. 15, 16; — C. aulacophorus t. 4, fig. 19; —
G. cosmelulus t. 4, fig. 11, 12; — G. subvimineus t. 4, fig. 9, 10.
, 66. Fischer, H., Description d*une esp^ce nouvelle de Melampus
provenant du Golfe de Gascogne (Mel. biscayensis, zunächst
mit exiguus Lowe verwandt; beide sind abgebildet).
Neue Mitglieder:
Hirase, V., Kioto, Japan (Adr. Schiniochojya-Machi, Karasu-maru.)
Eingegangene Zahlungen :
Scharff, Dr. R. F., Dundrum, Mk. 12.— ; Simroth, Prof.,
Leipzig, Mk. 6, — .
BpTlslphr1phtl0i]Ti0> Jahresbeiträge derjenigen Mit-
Dt^nacfiricnu^un^. glleder, welche damit im RQckstaiide
Bind, urerden am 1. Oktober d. J. zu deren Bequemlichkeit durch
Postauftrag eingezogen werden.
Redi|firl von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hart mann in Schwan heim a. M
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben 20« September«
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Mo. 11 u. 12.
Novembep-Dezember 1900.
Nachrichtsblatt
der deatsehen
Malakozoologischen Gesellschaft
Ibonnementspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wiseenschaflhchen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w.
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlnngen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz DIesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R, Friedländer rf- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Itittheilnngen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
lieber einige Nomenclatarfragen.
Als ich in diesen Blättern (1895 p. 153, 169) eine
Uebersicht der neuen Heliciden-Systematik von Pilsbry
gab und einige Kritik namentlich an seinen zahlreichen
Nomenclaturänderungen für exotische Gattungen üble, sprach
ich die Hoffnung aus, dass auch für die palaearktischen
Gruppen ein ähnlicher Versuch gemacht werden und seine
Verwerfung von altgewohnten Namen nicht ohne Wider-
spruch bleiben würde. Diese Hoffnung ist nicht in Er-
füllung gegangen, und seit ich mich nach meiner Rückkehr
nach Europa wieder mehr mit der einheimischen Fauna
Zweiunddreissigster Jahrgang.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
XXXIL
n
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— 1G2 —
beschäftigt habe, fühle ich den Drang meine entgegen-
stehenden Ansichten auch für dieses Gebiet zu veröffentlichen.
Es wäre ja allerdings wünschenswert, wenn diese uner-
spriesslichen Erörterungen über blosse Nomenclaturfragen
einmal aufhörten: »tum primum homines ipsas res
neglexerunt quum nimio studio nomiria quaerere inciperant**
ist ein zutreffendes altes Wort. Wenn man Pilsbry's der
Sache nach vortrefflichem und für lange massgebendem
Werk auch in der Namenfrage glatt folgen könnte, wäre
es ja das Beste und Bequemste. In der That haben unsere
englischen und amerikanischen Fachgenossen seine Ab-
änderungen fast sämmtlich ohne Widerspruch angenommen
und schreiben Vitrea für Hyalinia (trotz des Nachweises
von Jhering, dass Vitrea Fitz, und Hyalinia s. str. zwei
verschiedene Gattungen sind), das schreckliche Pyramidula
für Patula, Thersites für Hadra, Ganesella für Satsuma
u. s. w. Wollte man den Gebrauch entscheiden lassen
und vorgefallene h'rthümer aus Bequemlichkeilsrücksichten
ignoriren, so könnte man mit gleichem Rechte die seit
mehr als einem halben Jahrhundert eingebürgerten Namen
wie Gampylaea, Xerophila, Gonostoma, Macularia u. a. m.
beibehalten. Ich bin aber völlig einer Meinung mit Pilsbry
darin, dass man auch in dieser allerdings nebensächlichen
Frage sich der grössten Genauigkeit befleissigen soll, und
habe mich in Nachstehendem bemüht, die Sachlage sorg-
fältigst zu prüfen und mit strenger Berücksichtigung der
Prioritätsregeln zu beurtheilen. Ich bin dabei mehrfach
zu anderen Schlussfolgerungen als Pilsbry gekommen und
hoffe, beweisen zu können, dass die von ihm vorge-
schlagenen Aenderungen z. Th. unberechtigt sind. Ich
möchte vorher noch einige allgemeine Fragen besprechen,
in welchen ich abweichender Meinung bin,
K Pilsbry stellt den Grundsatz auf, dass, wenn eine
Anzahl älterer Sektions- und Gruppennamen zu einer
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— 163 —
Gattung zusammengefasst werden, diese Gattung den Namen
der ältest. publicirten Sektion zu tragen habe. Dieses
Prinzip ist meiner Ansicht nach zu verwerfen, a) wenn der
älteste Gruppenname eine extreme Bildung bezeichnet, welche
den übrigen Sektionen fehlt und daher nicht Gattungs-
charakter ist. So Helicigona bei Campylaea, Thersites bei
Hadra, Pyramidula bei Patula u. a. Der Sektionsname
verliert nichts an seiner Priorität, sondern bleibt als
solcher bestehen, während die zusammenfassende Gattung
entweder einen neuen Namen erhält, was ich für das Beste
halten würde, oder als typische Sektion diejenige voran-
gestellt wird und der Gattung den Namen gibt, welche
den natürlichen Mittelpunkt der Gattung bildet-, einen
passenden Namen hat und womöglich vom Autor schon
im höheren, mehr generellen Sinne gebraucht wurde. So
umschliesst Patula Held alle ihm damals bekannten Patuliden,
während Fitzinger drei verschiedene Gruppen aufstellte,
Pyramidula, Discus und Gonyodiscus. Hier kann also
Pyramidula schon des Namens wegen nicht mit Patula
als Gattungsnamen konkurriren, ebensowenig Gonyodiscus,
allenfalls Discus. b) Es ist oft voreilig, Pilsbry's Prinzip
zu befolgen, wenn noch nicht feststeht, ob die von ihm
vorangestellte Gruppe wirklich anatomisch zu der neu zu
begründenden Gattung gehört. Dies ist, wie erwähnt, der
Fall gewesen bei Vitrea Fitz. Wäre er bei dem allge-
meinen Namen Hyalinia geblieben und hätte Vitrea als
Sektiönsnamen beibehalten, so konnte er nach Jhering's
Untersuchungen letztere als besondere Gattung einfach
entfernen und dem bei weitem grösseren Rest den Namen
Hyalinia belassen. Jetzt muss er und seine Nachfolger die
Gattung Vitrea Pilsbry wieder auftheilen und die grösste
Zahl der Arten wieder umnennen, da sie nicht zu Vitrea
(Fitz.) Jher. gehören. ' Ich sage ihm mit Sicherheit voraus,
dass ihm dies auch mit Ganesella-Satsuma passiren wird.
XI*
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- 1()4 -
Ich halte Ganosella, deren Weichtheile noch nicht unter-
sucht sind; für eine sichere Eulotide, während Ganesella
P i 1 s b r y auf der anatomischen Untersuchung einer Satsuma
(japonica) beruht. Ich halte es für sehr möglich, dass der
gleiche Fall mit Pyramidula und Patula vorliegt. P.
rupestris ist auch nicht untersucht ; wie wenn sich heraus-
stellen sollte, dass sie anatomisch nicht zu Patula gehört,
sondern etwa mit Punctum verwandt, also zu einer ganz
anderen Familie zu stellen ist? Dann ist wieder der
grössere Theil von Pyramidula Pilsbry für erneute Um-
taufe reif!
2. Die Regel, dass von zwei oder mehreren im
gleichen Buch veröffentlichten Namen derjenige die Priorität
verdient, welcher auf einer früheren Seite steht, kann ich
nicht anerkennen, da das Buch, wenn es keine periodische
Veröffentlichung war, doch in allen seinen Theilen als gleich-
zeitig erschienen anzusehen ist. Ebensogut könnte man
die Entscheidung durch Würfeln herbeiführen. In den
allermeisten Fällen werden sich doch wissenschaftliche
Gründe für die zu trelfende Wahl finden lassen, entweder
dass die eine von den zu vereinigenden Gruppen dem
Typus näher steht oder der eine Name den Charakter der
Gattung besser ausdrückt. Sollte wirklich einmal der Fall
vorkommen, dass eine solche Begründung für keinen der
Namen möglich ist, so mag man nach der Seitenzahl ent-
scheiden. Das ist aber z. B. bei den drei Patula-Gruppen
Fitzingers sicher nicht der Fall; Pyramidula und Gonyo-
discus bezeichnen aberrante Typen, den natürlichen Mittel-
punkt bildet Discus und dieser Name allein wäre zu
wählen, wenn man diese Sektionsnamen überhaupt mit dem
allgemeiner gefassten Patula Ileld konkurriren lassen will.
3. hl manchen Fällen würde sich die Diskussion ver-
einfachen, wenn man sich zur Annahme der Regel ent-
schliessen wollte, dass ein Gattungsname erst dadurch
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— 165 —
Gültigkeit erhält, wenn er von dem Autor, der die Gattung
wirklich wissenschaftlich begründet, für die Bezeichnung
derselben verwendet worden ist, natürlich vorausgesetzt,
dass keine sonstigen Prioritätsgründe gegen seine Anwendung
sprechen. Die allermeisten älteren Gruppennamen sind
nach allgemeiner Schalfenähnlichkeit aufgestellt, oft ohne
Diagnosticiruiig und ihre Bedeutung nur aus der Artenliste
erkennbar. Die letztere ist dann meistens sehr gemischt
und wenn kein Typus ausdrücklich genannt ist, wird der
Name von späteren Autoren in sehr verschiedenem Sinne
aufgefasst. So sehr ich mich dagegen sträube Helicella
Fer. für Xerophila zu verwenden (s. u.), so würde ich
doch nichts dagegen haben, die Gattung Helicella Pilsbry
zu nennen, falls Pilsbry d(;r erste wäre, der die Gattung
richtig abgegränzt und anatomisch begründet hatte. Das
ist aber von Jhering schon vor ihm geschehen (1892) und
man könnte mit Ignorirung von Heliomanes, Jacosta u. s.
w. ruhig fortfahren, den von Jhering gewählten Namen
Xerophila zu gebrauchen. Das gleiche gälte dann für
Campylaea (Beck) Jhering u. a. Nicht anwendbar würde
ein solcher Name sein, wenn der Autor der Sektion einen
Typus ausdrücklich genannt hat und dieser nicht in die
neue Gattung gehört, also nicht Dorcasia Jher. statt Eulota,
weil Dorcasia Gray ausdrücklich für alexandri geschaffen
wurde und in eine ganz andere Familie gehört. Natürlich
ginge es auch dann nicht, wenn der Name sonst vergeben
ist, z. B. Gonostoma (Beck) Jher. wegen Gonostoma Raf.
1810. Dies bringt uns auf Punkt
4. Es ist neuerdings Mode geworden, einem Namen
die Priorität abzustreiten, weil der gleiche Name schon
irgend einmal in der Literatur veröffentlicht ist. Es können
aber drei Fälle vorliegen, einmal dass der ältere Name
wirklich noch in der Zoologie Gültigkeit besitzt, zweitens
dass er von vornherein todtgeboren war d, h. eine Gattung
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- 166 —
benennen sollte, die schon einen älteren gültigen Namen
besass, und drittens, dass er wohl eine Zeitlang gültig war,'
aber in der weiteren Entwicklung der Wissenschaft ver-
worfen wurde. In den Fällen 2) und 3) kann der Autor
des späteren Namens von der Sachlage Keimtniss gehabt
und mit vollem Bewusstsein den freigewordenen Namen in
anderem Sinne verwendet haben. Meiner Ansicht war or
völlig dazu berechtigt und sein Name verliert nur dann
den Anspruch auf Priorität, weim der erste Fall vorliegt.
Es' genügt also nicht einfach in Scudders Nomenciator
nachzuschlagen, ob der Name schon einmal gedruckt worden
ist, sondern man hat in jedem Falle zu prüfen, ob der
ältere Name zur Zeit der Veröffentlichung des
späteren noch in der Zoologie gültig war oder nicht.
Bequemer ist freilich die heute beliebte Methode.
XerophUa-HeUcella,
Von allen durch Pilsbry vorgeschlagenen Aenderungen
ist uns diese wohl die unbequemste. Den altgewohnten,
die Lebensweise der in F'rage kommenden Arten vortrefflich
kennzeichnenden Namen zu Gunsten eines nichtssagenden,
in der Literatur hin und her geworfenen wie Helicolla
aufgeben zu sollen, geht sehr gegen den Strich. Natürlich
bleibt nichts anderes übrig, falls unumstössliche Gründe
dafür vorhanden sind. Nach sorgfältigster Prüfung der
Sachlage scheint es mir allerdings, dass Xerophila nicht
zu halten ist, dagegen glaube ich nicht, dass wir genöthigt
sein werden Hclicella dafür zu verwenden, sondern die
Gattung wird Heliomanes heissen müssen.
Die Xerophilen, um diesen Namen vorläufig der
Deutlichkeit halber noch zu gebrauchen, bilden bei Ferussac
die vierte Gruppe von Helicella, welche er in Lomastomae,
Aplostomae, Ilygromanes, Heliomanes eintheilt. Die ersten
entsprechen im Grossen und Ganzen den Campylaeen, die
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~ 167 —
zweiten den Hyalinien und scharfrandigen Gruppen, die
dritten den Fruticicolen und die vierten, wie gesagt, den
Xerophilen. Hiernach ist Heliomanes (der Name kann
Singular und Plural sein) der älteste Gruppenname für
unsere Arten und , verdiente*, wie schon v. Martens aus-
sprach (Hei. 1860 p. 1 12), ^eigentlich als erster beibehalten
zu werden*. Schade dass er es nicht gethan hat, wir
wären dann vor der lästigen Aenderung und der gegen-
wärtigen Diskussion bewahrt geblieben. Wunderlicher
Weise behauptet Pilsbry von dem Namen; »not used in
a generic or subgeneric sense*. Diese Bemerkung ist mir
unverständlich geblieben. Wie viele Namen sind weder
als Gattungs- noch als Untergattungsnamen, sondern als
solche von Sektionen oder selbst Subsektionen aufgestellt
und werden doch heute als Gattungs- oder Untergattungs-
namen anerkannt, auch von Pilsbry. Was ist Hygromia
Risso anders als eine angebliche Emendation, in Wirk-
lichkeit sinnlose Entstellung von Hygromanes Fer. ? Was
aber für die eine Gruppe Ferussac's recht ist, sollte doch
auch für die andere billig sein. Es war ein gänzlich un-
berechtigtes Vorgehen Rissos den Namen Helicella; der
ganz allgemein kleinere Heliciden zusammenfasste, auf die
Xerophilen zu beschränken, wobei er noch den Fehler be-
ging, sie theil weise zu Theba zu stellen (vergl.' Martens
Hei. 1860 p. 112). Helicella Fer. sollte wahrscheinlich
den von Lamarck (Extr. d'une Cours 1812 nach Herr-
mannsen Ind. 1 p. 507) veröfiFentlichten Namen wieder
aufleben lassen. Wie verschieden derselbe von späteren
Autoren aufgefasst worden ist, mag folgende Liste, (grössten-
theils nach Herrmann.sen) erweisen.
Helicella Blainville 1825 = Helicodonta Risso.
Risso 1826 = Heliomanes Fer. + Trichia sp.
+ Zonites sp.
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— 168 —
Helicella Fitzinger 1833 = Hygromanes Fer. (Hygroniia
Risso).
„ Beck 1837 = Hyalinia Ag., Macrochlams syp.,
Selenites sp. etc.
, Charpentier (wann)? = Heliomanes Fer. (nach
Martens Hei. p. 113).
, Hartmann 1840, Moquin-Tandon 1855 etc. =
Planatella Cless.
, Moerch 1852 = Hyalinia.
, H. et A. Adams 1855 = Hyalinia, Omphalina,
Mesomphix, Moreletia, Thysanophora.
„ Fischer 1885 = Heliomanes + Euparypha -|-
Geomilra + Vallonia + Hygromia + Eulota -f
Theba (Carthusiana) + Camaena + Satsuma etc.
, Tryon 1887 = Hygromia + Heliomanes.
Die Liste Hesse sich noch verlängern, aber ich denke,
das Vorstehende genügt, um jeden klar denkenden Forscher
zu überzeugen, dass- es die höchste Zeit ist, den Namen
in der Synonymie untertauchen zu lassen. Glücklicherweise
ist auch die Handhabe gegeben, selbst den starrsten
Prioritätsfanatiker zu verhindern, die Nomenclatur mit
diesem nichtssagenden, die Confusion nur vermehrenden
Namen zu belasten. Die Priorität von Helicella für unseren
Gattungsbegriff kann frühesten mit Risso 1826 beginnen
und da Jacosta Gray 1821 aufgestellt ist, so müsste die
Gattung, wenn Heliomanes Fer. nicht Geltung erhalten
soll, Jacosta Gray heissen, in keinem Falle Helicella!
Dieser Ansicht scheint Moerch gewesen zu sein, der 1865
(J. de Conch. p. 386) unter Jacosta (Gattung!) auch
ericetorum und cespitum aufführt. Ich denke indessen,
dass Heliomanes Ferussac durchaus einwurfsfrei ist. Wäre
das nicht der Fall, so wäre der Name auch nicht als
Sektionsname verwendbar, auch wenn man mit Pilsbry
Heliomanes Moquin-Tandon schreibt, da Moquin-Tandon
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— 169 —
keine neue Sektion aufgestellt hat, sondern die mehr
kugligen Arten mit dem Ferussac'schen Namen belegte.
Natürlich muss dann aus denselben Gründen der
Name Helicella für die engere Gruppe von ericetorum
wegfallen und Planatella Cless. dafür eintreten oder man
könnte Xerophila Held als Sektionsname beibehalten. Held
nennt keinen Typus, seine erste Art ist Euparypha pisana,
aber Martens erhob 1860 ericetorum zum Typus von
Xerophila.
Es fragt sich aber, ob die bisherige Gruppeneintheilung
überhaupt haltbar ist. Pilsbry hat völlig darin Recht,
dass sich zahlreiche Arten und Artengruppen finden, welche
die Gränzen z. Th. verwischen. So zwischen Heliomanes
s. str. einerseits und Planatella und Gandidula andererseits ;
in Trochula (= Turricula) stecken hochgewundene Jacosta-
und Candidula-Arten, in Jacosta finden wir gekielte Plana-
tella- und Heliomanes-Formen u. s. w. Gute, geographisch
wie conchologisch wohl geschiedene Gruppen sind eigentlich
nur Gochlicella, Xeroleuca, Obelus Hartm. (= Xeroptychia
Monter.), Monilearia und Xerocampylaea. Die übrigen
laufen mehr oder weniger in einander, es sind entweder
schon zu viele oder noch zu wenige. Monterosato mit
seinen 41 neuen Gruppen war eigentlich auf dem richtigen
Wege; die einzige Möglichkeit zu einer übersichtlichen
Gruppirung der Heliomanes-Arten sehe ich darin, dass
man kleinere Formenkreise zusammenstellt und dann sieht,
ob man natürliche Gruppen höherer Ordnung daraus bilden
oder die kleineren Gruppen coordinirt bestehen lassen kann.
Ob man die letzteren dann besonders benennen will, ist
eine für mich nebensächliche Frage. Natürlich dürfte das
nicht in Monterosatos Manier geschehen, weder mit
Ignorirung der schon vorhandenen Namen noch mit der
abstossenden Bildung von lateinisch-griechischen Bastarden
wie Xerocrassa u. s. w. Von Pilsbry's eigenem Stand-
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— 170 —
punkt ist es aber eigentlich sonderbar, dass er sich über
diese Namen förmlich aufregt — er nennt sie »hideous in
etymology and senseless in meaning* ! da er sich sonst
doch keineswegs genirt hybride, falsch gebildete oder sinn-
lose Namen anzuwenden, z. B. Calocochlea für GalHcochlias,
Thersites für nicht buckelige Schnecken, Helicigona für
nicht gekantete, Hygromia für Hygromanes, Solaropsis,
Papustyla, Gonostomopsis (statt Gonostomatopsis), Entodina
(Entodontina) u. a. m. Viel schlechter sind Monterosato's
Namen auch nicht.
Hygromia^ Frutieicola- Trichia,
Hygromia (Fer.) Risso wählt Pilsbry mit Recht zur
Bezeichnung der Gesammtgattung der Fruticicolen, wie
dies Gebrüder Adams, Pfeiffer, Mörch, Westerland u. a.
schon vor ihm gethan haben. Nur würde ich bei Ferussac's
Schreibweise Hygromanes bleiben. Er befolgt mithin hier
das Prinzip, welches er bei Helicella-Heliorhanes (s. o.)
vernachlässigt. Dagegen kann ich ihm ganz und gar nicht
folgen in der Verwendung von Fruticicola Held für Trichia
Harlmann. Fruticicola Held entspricht der Gesammtgattung
Hygromia im heutigen Sinne, aber mit Einschluss von
Eulota Hartm. Erste Art ist fruticum Müll., so dass
eigentlich Fruticicola für Eulota einzutreten hätte. Auch
passt der Name viel besser für die Gruppe von fruticum
als für Hygromia; da letztere, so viel ich weiss, nicht auf
Sträucher kriechen ,. was die Euloten thiin. Vielleicht
macht es Herrti Pilsbry Vergnügen, die Nomenclatur noch-
mals auf den Kopf zu stellen. Keinenfalls sind wir be-
rechtigt, die engere Gruppe von H. hispida mit Fruticicola
zu benennen, trotzdem Martens 1860 H. hispida zum Typus
von Fruticicola gewählt hat, da wir den Namen Trichia
Hartm. schon seit 1840 dafür besitzen.*) Diese soll nun
*) Filshry citirt immer nur Harlmann's Gastrojxxlen der Schweiz,'
welche 184:2— 1844 erschien, nicht die Systematische Uebersicht von.1840.
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wegen Trichia de Haan, einer Decapoden-Gattung, angeblich
1840 publicirt, keine Gültigkeit haben. Trichia de Haan
ist in seiner Bearbeitung der Crustaceen der Fauna Japopica
veröffentlicht und diese ist 1850 erschienen! (cf. Ortmann,
Decapoden Strassb. Mus. in Spengel, Zool. Jahrb. VII,
1894, p. 419). Mit dieser , Priorität^ ist es also nichts
und wir können also ruhig bei Trichia bleiben, „without",
um Pilsbry's eigene Phrase zu gebrauchen, »throwing the
rule of priority to the winds**.
Die Namen der Sektionen, von Vielehen Metodontia
auszuscheiden und zu den Eulotiden zu stellen ist, bieten
bis auf Perforatella und Dibothrion zu Ausstellungen keinen
Anlass. Perforatella Schlüter verwendet Pilsbry nach dem
Vorgange von Westerlund für die Gruppe von edentula
Drap. (Petasina Mörch), während nach Mörch und Pfeiffer
der Typus bei Schlüter H. bidens ist. Auch P. Fischer,
welcher im J. de Conch. 1892 p. 208 eine ausführliche
Analyse des Schlüter'schen Verzeichnisses gibt, bezeichnet
H. bidentata Gmelin als typische Art. Da nun Petasia
Beck und Trochiscus Held vergeben sind, so hat die Sektion
der H. bidens nicht Dibothrion, sondern Perforatella zu
heissen, während für die der H. edentula Petasina Mörch
eintritt. Daraus ergibt sich die folgende Synoriymie:
Perforatella Schlüter 1838.
Mörch 1864.
Syji. Petasia Beck 1836 (non Serv. 1821, non Steph.
1829, non Morr. 1829), Moquin-Tandon, Pfeiffer,
Martens etc.
Trochiscus Held 1837 (ex parte, non Heyden
1827).
Dibothrion Pfr. 1855; Pilsbry.
Petasina Mörch 1852.
Syn. Perforatella Westerlund, Pilsbry (non Schlüter).
Trochiscus Held (ex parte).
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— 172 —
Helicodonta-Gonostatna,
Hier liegt wieder ein Fall vor, dass eine gänzlich
unwissenschaftliche Mischgruppe bei Ferussac durch Risso
auf einen bestimmten Typus, H. obvoluta, fixirt worden
ist und dadurch Gültigkeit erhalten soll. Hierüber liesse
sich wohl noch diskutiren, aber da Trigonostoma Fitz.
1833 sicher und Gonostoma Held 1837 wahrscheinlich
vergeben sind, so werden wir Pilsbry in der Annahme
von Helicodonta zu folgen haben. Sonst müssten wir die
Gattung Caracollina Ehrenb. (1831) nennen. Gegen Gonos-
toma führt Pilsbry die Fischgattung gleichen Namens von
Raflnesque 1810 an; wenn aber diese nach denselben
Prinzipien wie Rafinesque's Schneckengattungen aufgestellt
sind, so ist schwerlich anzunehmen, dass sie überhaupt jemals
Gültigkeit gehabt hat oder je in der Zoologie gültig ge-
worden ist. Falls sich diese mir sehr wahrscheinliche
Annahme als richtig erweist und meine oben ad 3) und
4) dargelegten Ansichten Billigung finden, so könnten wir
fortfahren, die Gattung Gonostoma zu nennen, da ihre
Umgränzung und systematische Stellung erst durch Jhering
1892 wissenschaftlich bestimmt wurden. Helicodonta Risso
und Caracollina Ehrenb. würden ihren Platz als Sektions-
namen behalten.
Campylaea-Helicigona.
Iiier spricht (p. 300) unser Autor sogar selbst ein
gewisses Bedauern über das Aufgeben eines alt einge-
bürgerten Namens aus, besteht aber darauf, d^ss die Bei-
behaltung von Gampylaea Beck nur mit Verachtung der
allgemein anerkannten Nomenclaturregeln stattfinden könne.
Sehen wir uns die Sachlage darauf genauer an, so müssen
wir ihm z. Th. Recht geben, jedoch nicht darin, dass die
Gattung Helicigona zu heissen habe.
Den Ferussac'schen Namen wieder ausgegraben zu
haben, ist nicht Pilsbry's Verdienst, viehiiehr hat dies
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Moerch schon 1852 gethan. Im Katalog Yoldi fuhrt er
Helieigona als Gattung mit den Sektionen Chilotrema,
Campylaea; Sterna (= Elona); Arianla auf und behält den
Name auch 1859 (Mal. Bl. IV p. 109) bei. Ferussac's
Namen hätte an sich durchaus keinen Anspruch auf Ver-
wendung für die Gattung, welche wir bisher Campylaea
genannt haben. Er bezeichnet damit ein gänzlich unwissen-
schaftliches Gemisch von gekielten Schnecken aus allen
möglichen Gruppen. Erst durch Risso wurde er auf die
engere Gruppe von lapicida L. beschränkt. Die eigent-
lichen Campyläen bilden bei Ferussac den Hauptslamm der
Helicellae Lomaslomae, es erscheint daher absurd eine
Gattung mit demjenigen seiner Namen zu bezeichnen,
welcher für eine aberrante Art, die Ferussac nicht zu
derselben Abiheilung rechnete, wTgen des den anderen
fehlenden Kieles gewählt wurde. Hier stossen wir wieder
auf einen Fall, wo die Bedeutung des Namens für jeden,
der noch einiges Sprachgefühl besitzt, ausschlaggebend
sein muss. Martens, der schon vor 40 Jahren die Sach-
lage ebenso klar erfasste wie Pilsbry, sagt treffend (Alb.
Marls. Flelic. 18G0 p. 12G): „Moerch in seiner starren
„Prioritätsconsequenz (wählt) Helieigona, ein Name, der
„bei Ferussac ein durch den Kiel charaklerisirtes Untergenus,
„= Caracolla Lam., bezeichnete und damit auch H. lapicida
;,umschIoss, von Risso 1826 speziell dieser und der cornea
„zugetheilt wurde, aber seiner Bedeutung und Entstehung
„nach nur gekielten Schnecken zukommen kann, und nicht
„ auf eine Gruppe übertragen w^erden darf, deren allermeiste
„Arten gerundet sind.* Die Weisheit Pilsbry 's ist daher
nicht neu, nur dass er leider nicht dieselben Schluss-
folgerung zieht wie Martens, dessen Ansicht mir noch
heute als die einzig richtige erscheint.
Helieigona kann deshalb als Name für die in Rede
stehende Gesammtgatlung nicht in Frage kommen. Selbst
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— 174 —
nach der Spezialisirung Risso's würde der Name nur mit
Chilotrenia Leach in der Bezeichnung der besonderen
Gruppe von lapicida konkurriren, wie denn auch Pilsbry
diese von seinem Standpunkte äus richtig als Helicigona
.(s. str.) aufführt. Dass man aber heute noch eine besondere
Sektion für die gekielte lapicida beibehält, . sie von der
nächst verwandten gerundeten Cornea und gekanteten
desmoulinsi trennt, und die ganze Reihe der übrigen Arten
als besondere subgenerische Abtheilung gegenüberstellt, ist
in hohem Grade unwissenschaftlich. Eher Hesse sich recht-
fertigen, die Gattung in eine Zahl von Sektionen zu spalten,
welche z. Th. sogar liöheren Anspruch auf Abtrennung
hätten als Chilotrema, z. B. die . faustina-Reihe, die Gruppe
von setosa, die von cyclolabris, von pouzolzi u. s. w.
In solchem Falle könnte Helicigona als Sektionsname zur
Noth bestehen bleiben, nur müsste die Sektion desmoulinsi
und Cornea miteinbegreifen. Für die Gesammtgattung ist
er unannehmbar, ohne dem Rechte der Priorität irgendwie
Gewalt anzuthun.
Nicht ohne Bedauern muss ich Pilsbry darin Recht
geben, dass selbst in diesem Falle noch älterje Namen mit
Campylaea in Konkurrenz treten, nämlich Chilotrema Leach
und Chilostoma Fitzinger* Der erstere Nalne ist zwar
schon 1820 gedruckt, das betreffende Buch (Synops. Brit.
Moll.) aber nicht zur Herausgabe gelangt, 1831 wird der
Name in Turton's Manual Brit. Moll, beiläufig erwähnt,
aber erst von Beck 1837 als subgenus angewandt. Dass
er speziell für lapicida bestimmt war, würde seine generelle
Anwendung für die Campyläen nicht ausschliessen, da
lapicida keine eigene Gruppe zu bilden hat. Wohl aber
ist seine Priorität vor Chilostoma zweifelhaft, wenn man
die Erwähnung des Namens bei Turton nicht als Ver-
öffentlichung gelten lässt. Chilostoma Fitz. 1833 enthält
ausser Vallonia pulchella nur Arten unserer Gattung, die
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Incongruenz ihrer Bestandtheile theilt sie mit Gampylaea
Beck, welche ausser hierher gehörigen Arten noch solche von
Iberus, Pseudocampylaea, Acusta, Epiphragmophora u. a.
enthält. Pilsbry, der wie erwähnt lapicida noch eine
eigene Sektion einräumt, in welchem Falle Chilotrema nur
mit Helicigona konkurrirt, setzt Chilostoma als Sektions-
öame an die Stelle von Gampylaea s. str. oder Eucampylaea.
Es ist in der That kein Grund vorhanden, ihr die Priorität
vor Gampylaea zu bestreiten und wenn Helicigona zu
verwerfen ist^ die Priorität von Ghilotrema erst von 1837
datirt, so bleibt nichts anderes übrig, als unsere Gattung
Chilostoma zu nennen. Nur wenn man die oben ad 3)
vorgeschlagene Regel annimmt, könnte man bei Gampylaea
bleiben, nur müsste man dann Gampylaea (Beck) v. Jher.
schreiben.
Macularia- Otala.
Hier kann kein Zw^eifel darüber bestehen, dass Pilsbry
Recht hat, wenn er die Gruppe, die wir Macularia zu nennen
gewohnt sind, anderes bezeichnen will. Albers 1850 nennt
keinen Typus, beginnt die Reihe der Arten mit paciniana und
seine Sektion enthält fast ausschliesslich Iberus-Arten, meist
die buntgefleckteu, von „Macularia" im gebräuchlichen Sinne
nur marmorata und balearica, also aus einer Gruppe, die den
Uebergang von Iberus zu ,, Macularia" bildet und meiner
Ansicht nach sogar besser bei Iberus bleibt. Alle übrigen
Arten, die wir bisher zu Macularia rechneten, stehen bei
ihm in Archelix, namentlich auch vermiculata, Martens
hatte daher kein Recht,- seine Gruppe, die er 1860 mit
dem Typus • vermiculata aufstellte, Macularia Albers • zu
nennen. Eher konnte er den Namen Archelix Alb., nach
Ausscheidung von Tachea, für sie beibehalten.
Dagegen vermag ich Pilsbry keinenfalls darin beizu-
stimmen, dass die Gruppe den Namen Otala Schumacher
zu führen hat. Seine Beweisführung ist folgende: Otala
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^ 176
sei aufgestellt für Acavus, Plicadomus und unsere Gruppe.
Nach Ausscheidung der beiden ersten bleibt H. atomaria
= lactea als Typus; in diesem Sinne hat Moquin-Tandon
den Namen 1855 angewendet. Wie eine generische Be-
zeichnung, welche 3 so verschiedene Typen enthält, den
geringsten Anspruch auf wissenschaftliche Anwendung
haben soll, ist mir unerfindlich; eine solche Mischgruppe
ist noch schlimmer als die von Ferussac, wie Helicella,
Helicodonta; Helicigona, Helicostyla et hoc genus omne.
Diese waren doch wenigstens nach einem gewissen, wenn
auch falschen Prinzip aufgestellt. Hier aber fehlt es bei
Acavus haemastoma und Gibbus sulcatus an allem und
jedem tertium comparationis. Ich bin deshalb schon auf
den Gedanken gekommen, ob man Schumacher nicht Un-
recht gethan hat, wenn man die von ihm aufgeführte Art
mit Gibbus sulcatus identificirte. Leider kann ich das
Originalwerk nicht nachschlagen, was sehr nöthig wäre.
So einfach, wie Pilsbry sie darstellt, liegt die Sache keines-
wegs. Herrmannsen (Index II, 179) schreibt:
Otala Schum, 1817 Ess. p. 191
Sect. a) = Acavus Montf. et Otala Beck
• ß) = Gibbus Montf.
Otala Beck Ind. p. 35
Subgen. Helicis .... Typus: Cochlea Pouchet Adans.
Synon. . . . Otala sect «. (p. p.) Schum.
Beck sagt ausdrücklich Otala „Schum." und gibt
als Synonym Otalae sp. Schum.; er hatte also sichtlich
die Absicht die Schumacher'sche Gruppe nach Ausscheidung
von Acavus und Gibbus auf die verbleibenden Arten zu
beschränken. Allerdings führt er in der Synonymie der
Arten keinen Artnamen von Schumacher auf. Seine Gruppe
umfasst Thelidomus und Hemicycla; es erscheint doch
kaum glaublich, dass er, wie Pilsbry annimmt, den Schu-
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— 177 —
macher*schen Namen angewendet habe, ohne eine einzige
von Schumacher erwähnte Art in seine Gruppe aufzu-
nehmen. Ich glaube daher, dass Schumachers Gruppe
doch eine Art enthielt, welche Beck mit einer Thelidomus-
oder Hemicycla-Art identißciren zu können glaubte.
Vielleicht war dies Otala atomaria Schum., für deren
Gleichstellung mit lactea Mull, wir lediglich auf Pfeiffers
Angabe (Hei. I p. 272) angewiesen sind. Wenn Schumacher
keine Abbildung gibt, was nach der mir zugänglichen
Literatur nicht anzunehmen ist, so sind solche Identificirungen
bei den kurzen Beschreibungen älterer Autoren im höchsten
Grade unsicher, es ist mir sogar viel wahrscheinlicher,
dass Beck mit seiner Auffassung Recht hatte. Im besten
Falle kann man sagen: non liquet und es heisst das so-
genannte Prioritätsprinzip zu Tode reiten, wenn man mit
so schwachem Beweismaterial eine höchst zweifelhafte
Gruppe wieder aufleben lassen will.
Aber selbst wenn Pilsbry sonst Recht hätte, liegt,
ich möchte sagen glücklicherweise, eine Möglichkeit vor,
uns vor dem sinnlosen Namen Otala zu bewahren. Die
Prioritätsansprüche desselben datiren erst von 1855 an,
als Moquin-Tandon ihn auf unsere Gruppe beschränkte.
Nun haben wir aber den Namen Marmorana Hartmann
(Gastrop. Schw. 1842/44 p. 210), den Martens (Hei. 1860
p. 134) als Synonym von Macularia erwähnt, aber auf-
fallender Weise nicht verwendet, sondern für „verschollen"
erklärt. Ich weiss nicht, was ihn dazu veranlasst hat, und
sehe keinen Grund, ihn nicht wie andere Hartmann'sche
Namen (i. B. Eulota) wieder zu seinem Recht kommen
zu lassen.
Die Synonymie stellt sich mithin wie folgt:
Marmorana Hartmann 1842 sect. Helicogenae
Archelix Albers 1850 ex parte
12
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- 178 -
Archelix Mörch 1852
Olala Moquin-Tandon 1855 (non Beck 1837)
Macularia Marts. 1860 (non Älbers)
Otala Pilsbry 1894.
. Ob die von Kobelt abgezweigte Gruppe Codringtonia
(Zoogeogr. II, 1898, p. 208) und meine Massylaea (Nachrbl.
1898 p. 120) als subsect. Marmoranae oder als selbständige
Sektionen zwischen dieser und Levantina zu betrachten
sind, ist noch zu entscheiden. Ich bin für letztere An-
ordnung , da durchschlagende anatomische Kennzeichen
zwischen den Gruppen von Helicogena nicht vorhanden
sind und nach allen Seiten Uebergangsgruppen vorkommen.
Danach würde Marmorana auf die Formenkreise von
vermiculata und lact^a zu beschränken sein.
Anatomische Untersnchnng von Solaropsis.
Von
Fritz Wiegmann, Jena,
Was die systematische Stellung der Sdaropsis hdiaca
Orb. anbelangt, so gehört dieselbe, meiner AuflTassung nach,
dem Trib. IV Epiphallogona von Pilsbry an, wozu er die
Gattungen Pleurodonte, Gamaena, Obba, Planispira, Ghloritis,
Ganesella, Albersia, Thersites, Papuina, Plectopylis und
Gorilla stellt. Im Vergleich zur Mehrzahl dieser Gattungen
zeigt sich jedoch der anatomische Gharakter von Solaropsis
im Genitalapparat schon recht modißzirt.
Den saumlosen Fuss, seine ungetheilte Sohle, die nur
bei Gamaena und Ganesella undeutlich dreitheilig an-
gegeben wird, hat Solaropsis mit den übrigen Gattungen
gemein. Das Vorhandensein einer feinen Längsrinne auf
dem Fussrücken (Schwanz) Iheilt sie mit Ghloritis, Thersites
und Ganesella. Die goringe Entwicklung der Nackenlappen
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des Manlelrandes, die bei Gorilla nach Semper und theil-
weise auch bei Pleurodonte (invalida) ganz fehlen sollen
(den rechten habe ich bisher noch nirgends vermisst),
findet sich auch hier; nur der rechte Nackenlappen ist in
etwa halber Länge des rechtsseitigen Mantelrandes ver-
treten, während vom linken allein ein einziges Rudiment
neben dem Pneumostom übrig geblieben ist. Der Kiefer
zeigt innerhalb des Trib. Epiphallogona keinen einheitlichen
Typus. Bei der Mehrzahl der Gattungen (Camaena, Ghloritis,
Ganesella, Albersia, Thersites, Papuina) ist er odontognath,
bei Obba und Gorilla oxygnath, bei Plectopylis nach
Pilsbry goniognath. Sogar bei Arten derselben Gattung,
wie bei Pleurodonte, und nach meinen eigenen Unter-
suchungen auch bei Planispira, kommen bald odontognathe
Kiefer, bald oxygnathe vor. Diesen letzteren Gattungen
reiht sich auch Solaropsis an, denn Pilsbry berichtet von
einem glatten Kiefer (nach v. Martens: Ostasiat. Landschn.
S. 7), während ich bei der vorliegenden Art einen odonto-
gnathen, mit 8—11 flachen Leisten vorfand, ähnlich dem
von Papuina moseleyi Sm. (Pilsbry PI. 34, Fig. 11).
Abweichend von der Mehrzahl der oben genannten
Gattungen verhält sich die Zahnform bei Solaropsis heliaca.
Während bei ersteren ein einspilziger Mittelzahn und eben-
falls einspitzige Seitenzähne vorherrschen, fuhrt letztere
Art einen meist obsolet dreispitzigen Mittelzahn, der jedoch
stellenweise, und besonders bei dem einen Thiere, wo er
abnorm schief und unsymetrisch steht, die weit zurück-
stehenden Nebenspitzen deutlich erkennen lässt. Die Seiten-
zähne sind zweispitzig, auf der Aussenseite der Hauptspitze
mit einer kleinen Nebenspitze versehen, und auch die
folgenden Randzähne behalten eine ähnliche Form bei,
ohne dass eine deutliche Spaltung der Hauptspitze erfolgt.
Ausschliesslich in den äussersten Zahnstellen findet ver-
einzelt eine Spaltung der äusseren Nebenspitze statt. Im
12*
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— 180 —
Maximuni kommen 41— 1 — 42X1*2 Zahnplatten vor, die
in den Quergliedern, zum Unterschiede von einigen Papuina-
Arten, wie in der Regel, in einer flachen, nach vorn
offenen Bogenlinie angeordet stehen. In dieser beschriebenen
Zahnform nähert sich Solaropsis einigen Arten aus der
Gattung Pleurodonle Sect. Thelidomus und Parthena, be-
sonders P. dilatata Pfr. (Pilsbry PI. 23, Fig. 17). Die
Zahn- und Kieferform würde also nicht gegen eine Ein-
reihung von Solaropsis unter die Epiphallogonen sprechen.
Eine weitere Stütze erhält diese Annahme durch die
Beschaffenheit der Niere, worüber leider nur wenige An-
gaben vorliegen. Soweit diese reichen, scheint mit Aus-
nahme von Gorilla, wo Semper die Niere als sehr kurz
bezeichnet, in dem betreff. Tribus eine verlängerte Niere
die Regel zu sein. Pilsbry hat dieses Organ nicht in den
Kreis seiner Untersuchungen gezogen, sondern führt nur
Sempers Beobachtungen an. Ich selbst fand eine über
die gewöhnlichen Verhältnisse bei Helix hinaus verlängerte,
wenigstens das Vierfache vom Pericard übertreffende Niere
bei Albersia, Papuina (vitrea), Planispira. Vielleicht gilt
dies auch für Chloritis (argillacea Fer.)^ wo Semper sie
sehr lang und bandförmig nennt, während von mir nur
etwas mehr als die dreifache Pericardlänge beobachtet
wurde. Sehr langgestreckt fand Semper auch die Niere
bei Obba, und Jacobi bei Ganesella. Hier bei Solaropsis
erreicht sie die grösste Ausdehnung, durchzieht fast die
ganze Lunge und endigt mit ihrer vorderen Spitze riur
2,5 mm. hinter dem inneren Mantelrande. In dem für die
Systematik wichtigsten Organsystem, dem Genitalapparat,
verhält sich Solaropsis. im Vergleich zu der Mehrzahl der
hier in Betracht kommenden Genera, schon recht abge-
ändert. Einen Hauptcharakter, das Fehlen des Pfeilsacks,
so wie der Glandulae mucosae, hat sie mit allen gemeinsam.
Während aber der grossen Mehrzahl der anderen Genera
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- 181 -
ein Divertikel am Stiele der Samentasche abgeht, findet
sich hier ein solches von beträchtlicher Länge vor, welches
— ein sehr seltenes Vorkommen — ganz am Grunde des
sehr verkürzten Blasenstiels in dem Winkel zwischen ihm
und der Vagina einmündet. Aber gerade für diese recht
vereinzelte Form des Blasenstieldivertikels findet sich ein
Analogon bei Plectopylis cyclaspis (Pilsbry PI. 42, Fig. 3,4)
in Gestalt eines keulenförmigen Blindsackes ganz an
derselben Stelle, welchen auch Pilsbry als ein Divertikel
anspricht*). Bei Solaropsis lässt die gewöhnliche faden-
förmige Gestalt dieses Anhangs wohl kaum einen Zweifel
hierüber aufkommen. Bestärkt wird die Annahme noch
dadurch, dass auch Gorilla erronea nach Sempers Unter-
suchung*) ein langes Divertikel am BlasensUel besitzt,
welches jedoch weiter hinten von der auffallend langen,
vorderen ungetheilten Parthie desselben abgeht. Man
dürfte daher wohl annehmen können, dass das ursprüng-
lich vorhandene Divertikel mit der Zeit vorwäi'ts rückte,
später bei der Vagina anlangte und schliesslich bei der
Mehrzahl der betreffenden Gattungen ganz verschwand.
Etwas schwieriger für die Beurlheilung gestalten sich
bei Solaropsis die Verhältnisse des männlichen Genital-
abschnittes. Bei diesem gilt im allgemeinen als charakte-
ristisch für die Gruppe Epiphallogona ein Penis, der sich
über die am Gipfel in einer Höhlung befindliche Papille
hinaus in ein längeres Rohr, den Epiphallus, fortsetzt,
worauf hinter der Einmündung des Samenleiters meist
noch ein Flagellum von verschiedener Länge folgt. Von
*) An Organ of unknown homology (either a dart sack, a
diverticulum of the spermatheca, or an appendicula) enters the vagina
just above the opening of the spermatheca duct. . . . Perhaps the
accessory organ of the vagina is really a diverticulum of the sperma-
theca duct, (Pag. 144).
") Philippinen S. 101, Taf. XII, Fig. 18.
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— 182 —
diesen beiden Abschnitten des Penis, vom Epiphallus und
Flagellum, scheint auf den ersten Blick bei Solaropsis
nichts vorhanden zu sein. Der Penis besteht aus einem
im vorderen Drittel von einer Scheide umgebenen, langen,
annähernd cylindrischen Rohre, dessen hinter der Scheide
befindlicher Abschnitt in situ zweimal eingeknickt und
zusammengeschoben ist, nahe am Hinterrande den distal
am Diaphragma befestigten kurzen, kräftigen Retractor
trägt, der die Peniswandung zum Theil umfasst. Bald
hinter der Anheftungsstelle des Retractors, aber etwas
vor dem in ein ganz winziges Spitzchen auslaufenden
Hinterende mündet das Vas deferens anscheinend mit
einer sehr kleinen Papille ein. Mit Sicherheit war jedoch
das Vorhandensein der letzteren nicht festzustellen, weil
beim Aufschneiden des Penis dieser Theil durchschnitten
war und nur ein einziges geschlechtsreifes Thier zur Ver-
fügung stand. Entsprechend diesem Befunde wird der
erwähnte ganz kurze Penistheil hinter dem Retractor als
ein verkümmerter Epiphallus und da der Samenleiter nicht
direkt am Hinterende, sondern wenig davor eintritt, das
winzige Endspitzchen als ein Rudiment das Flagellum an*
zusehen sein. Für solche Verkümmerungen des einen oder
des anderen dieser Organtheile, oder beider zugleich, finden
sich analoge Verhältnisse bei mehreren Geschlechtern dieser
Gruppe.
Was zuerst das Flagellum allein betriflft, so fehlt es
nach meinen Beobachtungen manchen Arten von Planispira
(zonalis, loxotropis, scheepmakeri var. halmaherica), von
Papuina (vitcea), Albersia (pubicepa), ferner nach Pilsbry's
Angabe bei Thersiles (rainbirdi) , Plectopylis , Gorilla.
Der Epiphallus wird innerhalb des Genus Pleurodonte
mehr oder weniger obsolet, während ein Flagellum noch
angetroffen wird bei Thelidomus lima Fer. (Pilsbry PI. 23^
Fig. 24), Thelidomus aspera Fer. (ibid. Fig. 25), Zachrysia
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^ 183 -
auricoma var. havanensis Pils. (ibid. Fig. 20), Parthena
dilatata Pfr. (PI. 23, Fig. 13, 14). Dass gerade bei diesen
Formen ein den Solaropsis ähnlicheres Gebiss und, anstatt
des bei der Mehrzahl vorherrschenden einspitzigen Mittel-
zahns und einspitziger Seitenzähne, ein dreispitziger Mittel-
zahn und zweispitzige Seitenzähne vorkommen, wurde
bereits oben erwähnt. Bis zum vollständigen Verschwinden
sowohl des Epiphallus wie des Flagellum kommt es schliess-
lich bei Planispira im Subgenus Gristigibba (plagiochila,
dominula, — Pilsbry PI. 12, Fig. 8, 12).
Von anderen Gattungen steht, nach meinen bisher
noch nicht veröffentlichten Untersuchungen, Macrocyclis
(laxata) im Geschlechtsapparate, besonders in dessen weib-
lichen Theile, den Solaropsis sehr nahe und wird ebenfalls
zu den Epiphallogona zu stellen sein. Diese Spezies führt
ein Divertikel am Ausführgang der Samentasche ganz an
derselben Stelle wie Solaropsis, nämlich an dessen Basis,
dicht neben der Vagina, jedoch stellt dasselbe einen
schlauchförmigen, vorn an der Basis mehr oder weniger
erweiterten Blindsack vor; auch ist die Samentasche, im
Gegensatze zu Solaropsis , langgestielt. Am männlichen
Theile hingegen unterscheidet sich Macrocyclis dadurch,
dass hinter der im Penislumen befindlichen durchbohrten
Papille, neben welcher der distal am Diaphragma befestigte
Retractor inserirt, ein deutlicher, jedoch nur kurzer Epi-
phallus folgt, der am Hinterende den Samenleiter aufnimmt,
so dass ein Flagellum gänzlich fehlt.
Weitere Unterschiede bestehen in der Beschaffenheit
der Nackenlappen des Mantelrandes, von welchen sich bei
Macrocyclis der auf der linken Seite des Pneumostoms
gelegene ausgebildet findet u. in zwei, durch einen grösseren
Zwischenraum getrennte Stücke geteilt wird; während er
bei Solaropsis fast vollständig verkümmerte. Verschieden
verhält sich auch die Mundbewaffnung beider Species.
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- 186 -
5 convexiusculi, lente crescentes, ultimus major, supra
obUisissime subangulatus, infra valde convexus, antice
perparum descendens. Apertura subobliqua, late trans-
verse-ovata, parum lunata, intus concolor; peristoma
acutum, intus distincte labiatum, marginibus distantibus,
haud junctis, coluraellari oblique ascendente, ad insertionem
leviter dilatato.
Diam. maj. 9,5, mm. 8,5, alt. 6 mm.
Mit der vorigen zusammen gefunden.
Zur Systematik der Pnenmonopomen.
Von
Dr. W. Kobelt & Dr. 0. v. Möllendorff.
Die gegenwärtig zur Geltung gelangenden Ansichten
über Priorität und Synonymik machen einige Aenderungen
der Namen der Gattungen und Untergattungen in unserm
Catalog nöthig.
Coelopoma ist von Agassiz schon 1843 für eine
Fischgattung verwendet worden. Da auch der nächst-
älteste Name Spirostoma (Heude) mit Spirostomum Ehr.
kollidirt, schlagen wir für die Gattung den neuen Namen
Spiropoma vor.
Paxillus ist schon 1819 von Michean für eine Käfer-
gattung verwendet; wir schlagen dafür Gastroptychia vor.
Gharax ist 1754 von Gronovius, 1826 von Risso für
Fische verwendet worden ; wir ändern den Namen deshalb
in Dicharax,
Paratropis Bttg. 1891 kommt gegen die gleichnamige
Spinnengattung {Simon 1889) in die Synonymie; wir
schlagen dafür Spiratropis vor.
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— 187 —
Nene Fissnrella ans SQdbrasilien.
Von
E. von Martens.
FissureUa (Lticapinella) hensdi,
Testa oblonga, medio parum elevata, ambitu subplana,
antice et medio distincte angustata, radiatim costulata,
costulis inaequalibus , antice 5—7, postice 5 majoribus,
prope marginem radiis latiusculis griseis parutn distinctis
picta; foramen oblongum, sat magnuni, medio paulum
constrictum, intus distincte album, circumvallatum ; margo
fasciculatim crenulatus, intus incrassatus albus; facies
interna alba. Long. 23—26, latitudo maxima pone foramen
15— 16V«. alt. 4V«, 6 mm.; foramen 5—6 mm. longum,
2 latum. Süd- Brasilien bei Desterro, Provinz Santa
Catarina, von Prof. Reinh. Hensel 1866 gesammelt.
Die grösste Breite etwas hinler dem Loche; der Rand
bei dem einen Exemplar ringsum in beinahe gleicher Ebene, bei
dem kleineren dagegen liegt derselbe nur vorn und hinten
auf, während er in der Mitte der Länge sich etwas erhebt.
Von den bei Reeve, conchologia iconica und bei Pilsbry
manual of conchology beschriebenen und abgebildeten
Arten sind F. exquisHa und limatula Rv, die ähnlichsten,
aber beide nach vorn nicht so verschmälert und in der
Skulptur nicht übereinstimmend.
Literatur.
Paüary^ Paul, sur les Helices hidenties de V Oligocine
Algerien. — In Bull. Mus. Flistoire Naturelle 1899.
No. 6.
Der Autor vereinigt die sämmtlishen gezahnten Helices der Con-
stantiner Schichten und schliesst aus der MAndungsbildung, dass
im Oligocän das Klima des Küstengebietes von Constantine so
heiss gewesen sei, wie das heutige der Sahara.
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— 188 -
StempeU, Dr. W., die Muscheln der Sammlung Plate. (Sys-
tematische Uebersicht). In Zool. Jahrbücher Suppl.
4 Bd 2 Heft 1. 1899 p. 217—250. Mit Taf. 12. —
Als neu beschrieben werden: Barbatia platei p. 220 fig. 10 — 12,
Juan Fernandez; — Pecten rosaceus=australis Phil, nec Sow.,
p. 228; — Avicula magellanica p. 230 fig. 13—15; — Lasaea
macrodon p. 231 fig. 16, 17, Juan Fernandez; — Diplodontina
turnbesiana p. 232 fig. 18, 19, Tumbes bei Talcahuana; —
Lepton platei p. 233 fig. 20, 21, Juan Fernandez; — Venerupis
fernandesiana p. 237 fig. 22, 23, ibid.; — Xylotrya martensi
p. 240 fig. 24—27.
Jensen, Ad. Sev., Studier over nordiske MoUusker. I Mya.
In Vidensk. Meddel. nalurh. Foren. Kjöbenhavn 1900
p. 133. Mit Figuren.
Fahrt den interessanten Nachweis, dass die sogenannte hochnordische
Mya arenaria nicht diese Art ist, sondern eine nicht abgestutzte
Form der M. truncata ; M. arenaria ist eine erst seit der Eiszeit in
die skandinavischen Gewässer vordringende südlichere Art; sie
fehlt noch in den gehobenen Schichten im westlichen Skaane,
die sonst alle lebenden Arten enthalten.
Proceedings of the Malacological Society of London, vol. 4
No. 2, August 1900.
p. 47. Donald, Miss. J., on recent Gastropoda referred to the Turritelli-
dae and their relationship of the Murchisoniidae. FQr die
Turritellen mit tiefem Sinus im Aussenrand wird die neue
Untergattung Colpospira errichtet; alle Arten stammen von
Australien und Neuseeland. Als neu beschrieben werden: T.
sraithiana, p. 52 t. 5 fig. 1 ; — T. crenulata, p. 52 t. 5 fig. 2 ;
— T. godeffroyana, p. 53 t. 5 fig. 6; — T. quadrata, p. 5 t. 5
fig. 8; — T. quadrata var. scitula, p. 54 t. 5 fig. 9.
, 57. Randles. W. B., on the anatomy of Turritella communis Risso.
, 66. da Costa, J., Descriptions of new species of Landshells from
Central and South- America. (Streptostylus flavescens, p. 66
t. 7 fig. 1, Chiriqui, Panama; — Glandina chiriquiensis, p. 66
t. 7 fig. 2, ebenda; — Gl. floccata, p. 66 t. 7 fig. 3, Bogota;
— Gl. aequatoria, p. 67 t. 7 fig. 4, Ecuador; — Cyclophorus
underwoodi, p. 67 t. 8 fig. 5—8, Costa Rica.
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— 189 -
p. 68. Kenyon, Mrs. Agnes F., od two new Cypraeidae. (C. kauilani
flg. 1, von Hawaii; — Trivia acuü-sulcata fig. 2, unbekannten
Fundortes).
, 70. Gude, G. K., Further Notes on Helicoid Land Shells from
Japan, the Loo Ghoo and Bonin Islands, with Descriptions of
new species. Neu ; Trichochloritis fragiiis, p. 70 t. 8 fig. 18—20,
Kioto; — Plectotropis aemula, p. 71 t. 8 fig. 9—11, Idzuino.
— PI. horrida Pilsbry, p. 72 t. 8 fig. 6-8, Uzen; — Euhadra'
sericea, p. 74 t. 8 fig. 12 — 14, Teshio; — Macrochlamys fulgens,
p. 75 t. 8 fig. 21—23, Liu-kiu; — Arnouldia nahaSnsis, p. 75
t. 8 fig, 21—23. Liu-kiu; — Ganesella turrita, p. 75 t. 8 fig. 1,
2, Liu-kiu; — Plectotropis lepidophora, p. 76 t. 8 fig. 3— 5 mit
var. tenuis, Liu-kiu.
, 81. Smith, Edg. A., Note on the Genera Callocordia and Vesicomya.
, 84. Jhering, H. von, on the South-American Species of Mytilidae.
Neue Untergattung Tuchomya fdr M. hirsutus Lam.
Proceedings of the Acadetny of Natural Sciences of Phila-
delphia, 1900, Part. 1.
p. 74. Simpson, Charles T., New and unfigured Unionidae. — Neu:
Lampsiiis fallaciosus (Smith) t. 2 fig, 5, Mississippi Gebiet; —
L. australis p. 75 t. 2 fig. 2, Alabama ; — L. mearnsi, p. 75 t. 1
fig. 4, Südwest Texas; — L. brittsi, p. 76. t. 5 fig. 1, 2, — ?;
— Medionidus n. Typus M. conradicus Lea. p. 77. ; — Nephro-
naias reticulatus p. 77 t. 2 fig. 3, Honduras ; — Ptychobranchus
n. gen. Typus M. phaseolus Hildr., p. 79; — Pt. clintonensis,
p. 79 t. 5 fig. 3, Arkansas; — Pleurobema brevis subelliptica,
p. 80, Arkansas ; — PI. avellana, p. 81 t. 2 fig. 6, 7, Alabama ;
— PI. patsaligensis, p. 82 t. 2 fig. 1, Alabama ; — Quadrula rudis,
p. 82 t 3 fig. 2, Guatemala; — Q. guatemalensis, p. 83 t. 2
fig. 4, Guatemala; — Q. flexuosa, p. 83 t. 2 fig. 8, Golston
River, Tennesse; — Nodularia cylindracea = Unio grayanus
Schrenck nec Lea, China; — Pseudodon loomisi, p. 84 t. 4
fig. 7, Japan; — Ferner sind zum erstenmal abgebildet: Lamp-
siiis kirklandianus Wright t. 1 fig. 7; — L. villosus Wright,
t 1 fig. 1 — Medionidus walkeri Wright, t. 1 fig. 5 ; —
Obovaria rotulata Wright t. 4 fig. 2; — Ob. tinkeri Wright,
t. 4 fig. 3; — Tritogonia conjugans Wright, t. 4 fig. 1; —
Unio iheringi Wright, t. 4 fig. 5; — U. dispalans Wright, t. 1
fig. 9; — U. lehmani Wri\?ht t. 4 fig. 9; — M. burtchianus
Wright, t. 4 fig. 8; — U. pinei Wright. t. 3 fig. 1; — U.
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— 190 -
buxtoni Wrighl, t. 1 fig. 6; — U. bumleyi Wrighl, t. 4 fig. 6;
— Pleurobema strodeana Wright, t 1 tig. 3; — PI. harperi
Wright, t 1 tig. 10; ~ PI. pinkstoni Wright, t. 1 fig. 8; —
PI. swordiana Wright, t, 4 fig. 4; ~ PI. rechisa Wright, t. 1
fig. 2; — Quadrula triumphans Wright, t. 3 fig. 3.
p. 88. Dali, W. H., Addilions to the Insular Land Shell Fauna of ihe
Pacific Goast, especially of the Galapagos and Cocos Island.
Neu von den Galapagos: Bul snodgrassi, p. 90 t. 8 fig. 2;
~ B. approximatus p. 90 t. 8 fig. 4 ; — B. hoodensis p. 91 t. 8
fig. 1 ; — B. indefatigabilis, p. 92 ; — Vitrea actinophora p. 93
L 8 fig. 11, 16, 17; — Endodonta helleri. p. 93 t 8 fig. 7—9;
— von den Gocos-Inseln : Guppya hopkinsii, p. 97 t 8 fig. 5,
6; Neosubulina martensi, p. 97 t. 8 fig. 10; — Vertigo
cocosensis, p. 98 t. 8 fig. 13 ; — von den kalifornischen Kflsten-
inseln: Epiphragmophora leucanthea, p. 99 t. 8 fig. 18, 20,
Gerros Isl^; — £p. crassula, p. 100 t. 8 fig. 3, Natividad Isl. ;
— Micrarionta guadelupiana, p. 101 t. 8 fig. 14, 15, Guadelupa
Isl.; — Succinea guadelupensis p. 102 t. 8 fig. 12, Guadelupa;
— Epiphr. clementina, p. 103; — £p. orcutti, p. 104 t. 8 fig.
19, Nieder Galifornien.
, 107. Pilsbry, H. A., Note on the Anatomy of the Helicoid Genus
Ashmunella.
, 110. Pilsbry, H. A., Mollusca of the Great Smoky Mountains. Neu
Gastrodonla walkeri p. 146; — Punctum blandianum p. 148
fig. 1 ; — Vitrea clingmanni Dali p. 150 fig. 2.
Martens, Dr. E. von, einige neue Arten südafrikanischer
Landschnecken, — In: S. B. Ges. nalurf. Fr. Berlin,
1900, p. 117—119. Neu:
Phasis sesquicincta p. 117, Bulirainus bambuseti p. 118, beide aus
dem Krater des Vulkans Ngosi am Rukwa-See in Deutsch-Ost-
afrika ; Achatina zebrula aus Transvaal, ~ Ach passargei von
Sodanna im nördlichen Deutsch-Ostafrika.
Sturany, Dr, R,, W, A. Ohrut-scheufs MMusken- Ausbeute
aus Hochasien. — Sep. Abdruck aus: Denkschriften
der Akademie Wien, vol. 70. Mit 4 Tafeln.
Als neu beschrieben und vorzüglich abgebildet werden: Plectotropis
comata, p. 18, t. 1. fig. 13—19 ; — Slilpnodiscus euphyes,
p. 19, t. 1. fig. 23—25; — Metodontia griphodes, p. 23 t. 1
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^ 191 -
fig. 1—3; — Gathaica obrutschewi, p. 26 t. 2 fig. 10—12; —
C. perversa, p. 26 t. 1 fig. 7—9 ; ~ Pialypetasus obrulschewi,
p. 26 t. 2 fig. 32—34; — ? Satsuma kutupaßnsis, p. 28 t. 2
fig. 29—31; — Buliminus schypaßnsis, p. 28 t. 3 fig. 11 — 13;
— B. obrutschewi, p. 29 t. 3 fig. 26—28; — B. diaprepes,
p. 30 t. 3 fig. 36; — B. teres, p. 30 t. 3 fig. 29—31 ; — B.
xerampelinus mit var. Ihryplica, p. 31 t. 3 fig. 32—35; — B.
commensalis, p. 32 t. 3 fig. 37—39; — B. ottonis, p. 32 t. 3
fig. 23—25 ; — B. asaphes mit var, brevior, p. 33 t. 3 fig. 21 ;
— B. amphidoxus,, p. 33 t. 3 fig. 22; — B. interstratus, p. 34
t. 3 fig. 20; — B. euonymus p. 34 t. 3 fig. 17—19; — Serina
cathaica var. egressa, p. 35 t. 3 fig. 14—16; — Pnpinopsis
dissociabilis p. 35 l. 2 fig. 19—21; — P. poiystrepta, p. 36
t. 2 fig. 7—9; — P.' paraplesia, p. 36 t. 2 fig. 22—24; —
Opeas schensiensis p. 37 t. 3 fig. 10; (sämmtliche Arten aus
einem kleinen Gebiete des südlichen Gansu im Gebirge Tsin-
lin-»han). — Planorbis exarescens p. 38 t. 3 fig. 3—6, Ordos;
— PI. neumayri, p. 38 t. 3 fig. 1—3, See Kuku noor; —
Valvata kukunorica, p. 39 l. 3 fig. 7—9; — Corbicula obrut-
schewi, p. 39 t. 4 fig. 12—16, subfossil, zwischen Kaigan und
Peking; — G. metl^oria, p. 39 l. 4 fig. 7—11, ebenda; — Unio
tschiliensis, p. 41 t. 4 fig. 1—6» ebenda.
Sturany, Dr. B., Diagnosen neuer Oastropoden aus dem
Rathen Meer. — In: Akadem. Anzeiger No. XVII,
1900 (4 S).
Neu Fusus bifrons, Nassa thaumasia, steindachneri, xesta, munda,
lathraia, stiphra, sporadica. Sie werden in einem in der Vor-
bereitung begriffenen grossen Werke abgebildet werden.
Sturany, Dr. R., Lamdlibranchiaten des Rothen Meeres. —
(Berichte der Commission für oceanograph Ische
Forschungen. Expedition S. M. Schiff .Pola* in das
Rothe Meer, nördliche und südliche Hälfte. Zoo-
logische Ergebnisse XVI). Mit 7 Taf. — S. A. aus:
Denkschr. Akad. Wien, v. 69, 1899.
Gedrakt wurden an neuen Arten: Solecurtus subcandidus, p. 260
t. 1 fig. 1—4; — Lyonsia intracta, p. 261 t. 2 fig. 7—9; —
Cuspidaria steindachneri, p. 261 t. 1 fig. 5-9; — G. dissoci'ala,
p. 262 t. 2 fig. 7—10; - C. brachyrhynchus, p. 263 t. 2 fig!
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- 192 -
1—6; — C. (Cardiomya) potti, p. 264 t. 1 fig. 10—16; —
Pseudoneaera (n. gen.) thaumasia, p. 265 t. 2 ßg. 10—16; —
Raeta bracheon, p. 266 t 3 fig. 1—6; — Cardita akabana,
p. 267 t. 3 fig. 10—12; — Limopsis elachista, p. 268 t. 4
fig. 1—4; — Amussium steindachneri. p. 269 t. 4 fig. 9—12;
— Am. siebenroki, p. 269 t. 4 fig. 5—8. — Von 126 auf den
Korallenriffen gesammelten Arten sind 8 neu: Gastrochaena
deshayesii, p. 274 t. 5 fig. 1—7; — G. pexiphora, p. 274 t. 6
fig. 1—3; — G. weinkauffi, p. 275 t. 5 fig. 8—11; — Teilina
siebenrocki, p. 278 t. 6 fig. 4—7; — Chione hypopta, p. 281
t. 7 fig. 10—14; — Diplodonta raveyensis, p. 285 t. 6 fig.
8—11; — Scintilla sulfurea, p. 286 t. 7 fig. 6—9; — Sc.
variabilis, p. 287 t. 7 fig. 1—5.
Baker, Frank Coüins, the Mollusca of the Chicago Area, 1
The Pelecypoda. — Bulletin No. III Part. 1 of the
Natural History Survey of the Chicago Academy of
Sciences. — Issued Sept. 1., 1898*). 130 S. mit 28
Tafeln in Lichtdruck.
Eine sehr werthvoUe Lokalfauna, welche ausser der Abbildung und
genauen Beschreibung von 50 Bivalvenarten auch alles fQr den
Sammler Wissenswerthe über Vorkommen im Allgemeinen, be-
sonders interessante Lokalitäten, geographische und geologische
Verbreitung der aufgezählten Arten, sowie über Sammeln,
Präpariren und Konserviren enthält. Die Tafeln sind photo-
graphische Aufnahmen, die Aussenseiten mit ihrem reichen
Detail vorzüglich, die Innenseiten mangelhaft, die Figuren
einiger Univalven auf Taf. 26 einfach unbrauchbar.
*) Der Redaktion erst jetzt durch die Smithsonian Institution
zugegangen.
Eingeffangene Zahlungen:
Seil, H., Kopenhagen, Mk. 6.— ; Fagot, Villefranche, Mk. 27.21;
Gallenstein, H. von Görz, Mk. 6.—.
Neues Mitglied:
Paul Pagot, Notaire, Villefranche, H^c Garonne.
Redigirt von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a. 11.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Anggegeben 6. Noyemben
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Nachrichtsblatt
der Deutschen
lalakozoologisehen ßesellsehall.
Dreimiddrelsslgster Jatarganip«
Redif irt
von
Dr. W. Kobelt
in Schwanheim (Hain).
FRANKFURT AM JÄAIN.
Verlag von MORITZ DIESTERWEG.
1901.
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IV
Cerastus erlangen Kob. . . 86
— garaemulatae Kob. . . . 88
— malleatus Kob 87
— neumanni Kob 88
— rflppellianus Kob. ... 89
Chloritis athrix MUdff. . . 73
— insularis Mlldff. .... 113
Choanomphalus anomphalus
Dyb 123
— bicarinaius Dyb. . . .120
— cryptomphaius Dyb. . . 123
— intermedius Dyb. . . .122
— omphalotus Pyb. . . . 122
Clausilia breviluna MUdfiT. . 42
— diplochilus MUdff. ... 77
— eurystoma var. brachyptycha
Mlldff. 41
— falcifonnisvar.inontanaMlldff.77
— fultoni var. clavula Mlldff. 41
— gaslrodes Mlldff. ... 78
— gastrum Mlldff. .... 77
var. ventriculus Mlldff. 78
— gisota var. platyloma Mlldff. 79
— grangeri var. aprostoma
Mlldff. 78
lyteostoma Mlldff. 79
— hensaniensis Gredler . .152
— leonisorum Bttg. . . .127
— inansoniensis Mlldff. . . 76
— omiensis Mlldff. .... 42
— rhophalodes Mlldff. . .115
— stenothyra Mlldff. . . .116
Clavator heimburgi Kob. . . 96
ConeuplecU confinis Mlldff. . 69
— globulosa Mlldff. . . .Iii
— ochthogyra Mlldff. . . .111
— sculptüis Mlldff. .... 112
— subangulata Mlldff. . . 69
Cryptosoma fragile Mlldff. . 67
— imperator var. brunneus
Mlldff. III
Cyclopborus fruhstorferi
Mlldff. 80
— ignilabris Mlldff . . .117
— polystictus Mlldff. ... 80
Diplommatina fulva Mlldff. . 118
— minutissima Mlldff. . . 44
— scolops Mlldff. . . . .118
Ennea costulata var. subcos-
tulata Mlldff .... 66
— densecostulata Mlldff. . . 66
Ennea plagiostoma Mlldff. . 110
Euhadra pseudopapuina Mlldff. 74
Eulota jourdyi var. monticola
Mlldff. 74
GastrodanteUa japonica Mlldff. 38
GeorisBa japonica Mlldff. . . 45
Helicarion tongkingensis Mlldff. 66
Helix fathallae Naeg. ... 20
— gerslfeldti Dyb 136
— praecellens Naeg. ... 21
Heteropoma tongkingenseMUdff.l 19
Hypselostoma croesei var. bre-
vituba Mlldff. .... 76
endodonta Mlldff. . 76
— hupeanum Gredl. . . .151
Kaliella dolichoconus Mlldff. 69
— grada'a Mlldff. .... 70
— regularis Mlldff. .... 69
— tongkingensis Mlldff. . . 70
Lagochilus diploloma Mlldff. 117
— hypselospirum Mlldff. . . 79
— insulare Mlldff. . . . .116
Macrochlamys declivis Mlldff. 67
— euspira Mlldff. . . . .111
— glyptorhapbe Mlldff. . . 68
— slenogyra Mlldff. ... 67
Microcystina leucocystis Mlldff. 71
— mansurensis Mlldff. . . 71
— opaca Mlldff. 113
tongkingensis Mlldff. . . 70
Möllendortfta spurca var. de-
flexa Mlldff. 74
Patula sanctimonialis Gredl. 151
Platyrhaphe leucacme Mlldff. 80
Plectopylis choanomphala Mlldff. 75
— emigrans Mlldff. ... 75
— fruhstorferi Mlldff. . . .114
-r hirsula Mlldff. .... 115
Pseudopomatias fulvus Mlldff. 81
Pupina solidula Mlldff. . . 81
Satsuma concavospira Mlldff. 73
— eximia Mlldff. .... 72
— oxytropis Mlldff. . . .113
— platyconus Mlldff. . . .114
— pulchella Mlldff. ... 72
— slraminea Mlldff. ... 73
Xerophila vigiliana Mtrs. . 186
Trochomorpha montana Mlldff. 71
Xestina denserugata Mlldff. . 45
— pharangensis Mlldff. . . 46
— tenera Mlldff 46
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No. 1 u. 2.
Januap-Febraar 1901.
Nachrichtsblatt
der deotschen
Malakozoologischen Gesellschaft
Ibonnemeiitspreis ; Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w.
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
BofteUnngen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz DIesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R, Friedländer dt Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Kittliellnngen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Die Bezeichnung der verschiedenen Bichtangen Ton
Farbenbändern, Bippen und Forchen bei den Mollusken-
Schalen
Am häufigsten begegnet man den Ausdrücken längs
(longitudinal) und quer (transvers), aber diese Ausdrücke,
bei manchen in einem Durchmesser langgezogenen Schalen
nahe liegend und selbstverständlich, werden eben bei anders
geformten Schalen unklar und von verschiedenen Schrift*
stellern in verschiedenem Sinne gebracht. So nannte LINNE
*) Abgedruckt aus den Sitzungs-Berichten der Gesellschaft
naturforschender Freunde, Jahrg. 1900, No. 6; 7.
Dreiunddreissigster Jahrgang.
Von
Ed. von Martens.*)
XXXIII.
1
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- 2 -
z. B. boi den Muscheln die Richtung von den Wirbeln zum
Rande längs, die dem Rand parallele quer, was bei einigen
Peden u. a. recht gut passte, aber sehr wenig bei vielen
Venus, TeUinen und andern langgezogenen Muscheln, um
so weniger, als wir jetzt bei den Muscheln nach der Lagt?
des Mundes und Afters das als die Länge der Schale be-
zeichnen, was bei manchen Fecten immerhin die kürzere,
aber bei der Mehrzahl der Muscheln allerdings die längere
Dimension ist und die Längsrippen im LlNNE'schen Sinne
(z. B. bei Cardium und Asaphis) kreuzt. Bei den lang-
gewundenen Schneckenschalen nannte Linne nach dem
Augenschein längs die Richtung von der Spitze (Wirbel)
zur Mundung, z. B. die Leisten oder Klammern von
Scalaria, und quer die Richtung der Nähte, also z. B. die
Rippen von Turritdla, aber das passt dann wieder schlecht
auf die flachgewundenen Schneckenschalen, am wenigsten
auf Planorbis, bei denen diese Richtung mehr als eine aus-
strahlende erscheint. Eine Anzahl Gonchyliologen gebrauchen
nun neuerdings, um eine einheitliche Bezeichnung wenigstens
für alle Schneckenschalen durchzuführen, längs für die
Richtung des Fortschrittes im Wachstum, quer für die
diesen kreuzende Richtung, also die Wachsthumsabsätze
selbst, ganz abgesehen davon, welche Dimension in der
Figur der Schale die längere ist ; demgemäss hat Tun*iteUa
Längsrippen, Sealana Querleisten, Ilelix netnoralis Längs-
bänder, H, costata Querrippen. Wenn man dasselbe Princip
nun auch auf die nichtgewundenen Schneckenschalen und
auf die Muscheln anwendet, so stimmt das allerdings sehr
anschaulich bei Dentalium (Längsrippen und quere Farben-
bänder) und mit der LiNNE*schen Terminologie bei den
Muscheln (Längsrippen boi Peden und Cardium, Querfurchen
bei den meisten Venus), aber es ist gerade das Umgekehrte
von Linne's Ausdrucksweise bei den Schnecken und, was
wichtiger ist, solche Längsbänder oder Längsrippen kreuzen
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l^egelmässig die Längsrichtung des lebenden Thieres bei den
gewundenen Schalen, und bei den nicht spiral gewundenen
fällt nur die in der Medianlinie liegende vorderste und
hinterste mit der Längsrichtung des ganzen Thieres zu-
sammen, während die Querbänder und Querrippen nach
dieser Bezeichnung eben Bügenlinien sind, die vorn und
hinten mit dem Querdurchmesser des Thieres annähernd
parallel sind, an den Seiten aber mit dem Längsdurch-
messer. Andrerseils hat man daher auch vorgeschlagen,
die Ausdrücke längs und quer ganz aufzugeben, da es sich
doch auch in der Mehrzahl der Fälle um Bogenlinien
handelt, und andere Bezeichnungen gesucht. Am besten und
unzweideutigsten ist der Ausdruck spiral für Alles, was
in der Richtung des Wachsthumfortschrittes, also der Naht
parallel, verläuft, aber es gilt eben nur für spiral gewundene
Schalen, also die Mehrzahl der Schnecken und einige wenige
Muscheln (Chama, Isocardia). Eben so nahe liegen und
selbstverständlich sind für die nicht gewundenen Schnecken
und die Muscheln die Ausdrücke ausstrahlend (radial)
für die Richtung von der Spitze (Wirbel) zum Rande und
concentrisch für die Bogenrichtung parallel dem Rande,
da alle die einzelnen Linien der ersten Richtung den Wirbel
zum Ausgangspunkt, die der zweiten denselben zum gemein-
schaftlichen Mittelpunkt der in sich geschlossenen Bogenlinie
haben. Nur für die die spirale kreuzende Richtung bei den
gewundenen Schnecken ist es schwer einen gemeinsamen
leicht verständlichen Ausdruck zu finden; bei den niedrig
oder gar in einer Ebene gewundenen, wie Trochus, Solarium,
Helix, Hanorbis, könnte man es ausstrahlend, radial nennen,
wie denn in der That auch Trochus radiatus, Helix radiata
und radidata darnach benannt sind, aber derselbe Ausdruck
bedeutet eben bei den ungewundenen Schalen etwas ganz
anderes, die direkt vom Wirbel zum Rand gehende Aus-
strahlung in der Richtung des Wachsthums, bei der spiral-
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gewundenen dagegen die durch die fortlaufende Spiral-
drehung nur scheinbar vom Wirbel ausgehende, auf die
Seitenwand, nicht auf den freien Schalenrand (Mündungs-
rand) ausstrahlende Richtung, rechtwinklig zum Wachsthum.
Bei langgewundenen Schalen wurde diese Richtung auch
senkrecht (vertical , perpendiculär) genannt , weil die
Schneckenschalen jetzt in der Regel so gezeichnet werden,
dass die Spitze oben, die Mündung unten ist und in dieser
Stellung die betreffenden Bänder oder Rippen senkrecht
stehen, aber bei der lebenden Schnecke wird die lang-
gezogene Schale in der Regel nach hinten gesenkt getragen,
ja ganz schief rückwärts gelegt nachgeschleift (Clausilia,
TurrUella, Cerithium), so dass die betreffende Richtung
durchaus nicht senkrecht zur Hauptachse des Thieres steht.
Es ergibt sich somit, dass wegen der Formverschiedenheit
der einzelnen Schalen, namentlich der spiralgewundenen,
jede sozusagen geometrische Bezeichnung der beiden
Richtungen in mehr oder weniger zahlreichen Fällen un-
passend und anscheinend widersinnig wird, jedenfalls leicht
zu Missverständnissen führt.
Und doch hat jede dieser beiden Richtungen ihr Eigen-
thümliches, durch alle Formverschiedenheit gewundener
und nicht gewundener Schalen Bleibendes, das sich auch
mit einem Worte ausdrücken lässt. Die Richtung ent-
sprechend dem Fortschritt des Wachsthums, radial bei Pa-
tellen und Muscheln, spiral bei den gewundenen Schnecken,
vom Wirbel ausgehend und den Rand rechtwinklich treffend,
setzt sich nämlich, so lange die Schale weiter wächst,
direcl fort, eine Vermehrung der betreffenden Streifen
oder Rippen tritt nur durch Einschaltung neuer zwischen
schon vorhandenen oder durch Gabelung der vorhandenen
ein und die so oder so entstandenen setzen sich nun auch
direct bei weiterem Wachstlium fort. Die Richtung parallel
den Wachsthumsabsätzen oder parallel dem Rande (was
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dasselbe ist, da jeder Wachslhumsabsatz einmal Rand war),
also concentrisch bei Patella und den Muscheln, dem
Mündungsrand parallel und mehr oder weniger rechtwinklig
zur Naht bei den spiralgewundenen Schalen, ist mit jedem
Wachsthumsabsatz abgeschlossen und kann sich bei weiterem
Wachsthum nicht fortsetzen, sondern nur in einer ähnlichen
parallelen Bildung wiederholen. Das hängt mit dem
eigenthümlichen Gegensatz des Wachsthums zwischen Schale
und Weichtheilen zusammen : die einmal gebildeten und hart
gewordenen Schalentheile können sich nicht mehr ausdehnen
und von innen aus wachsen, sie bleiben wie sie sind oder
nützen sich nur ab, der Mantel aber, der den Stoff zur
Schale liefert, wächst durch allseitige Ausdehnung, wie
andere organische Glieder, sein Rand tritt dadurch bei fort-
schreitendem Wachsthum über den Rand der gleichbleiben-
den Schale hervor und sondert nun ein neues Stück Schale,
einen Wachsthumsring ab, der sich an den Rand der früheren
Schale ansetzt und dadurch die Schale grösser macht.
Wenn nun an einer oder einigen Stellen dieses Mantel-
randes con tinuirlich ein besonderer Farbstoff oder eine
grössere Kalkmenge abgesondert wird, so entsteht auf dem
neugebildeten Schalenstück ein Farbenfleck odör eine Er-
höhung und jedes von beiden schliesst sich direct an das
schon vorhandene gleiche auf dem nächst früheren Schalen-
slück an, da dieses auch von demselben Mantelrande, nur
etwas früher gebildet wurde; so entstehen die mit dem
Wachsthum fortschreitenden Farbenstreifen oder Rippen,
wie man deutlich an lebenden oder mit den Weichtheilen
aufbewahrten Exemplaren der einheimischen Helix] nemoralis
oder hortensis sehen kann, wo jedem Spiralbande ein Fleck
am Mantelrande entspricht. Wenn dagegen die Absonderung
von Farbe oder mehr Kalk am Mantelrande periodisch
auftritt und dann wieder aussetzt, so entsteht, sofern das-
selbe am ganzen Mantelrande gleichmässig der Fall ist, ein
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— 6 -
Farbenstreifen oder einer Rippe parallel dem Schalen- oder
Mündungsrand in dem einem Wachsthumabsalz und fehlt
wieder im nächsten, es entstehen also Bänder oder Rippen
in der zweiten Richtung, sich wiederholende, oder, wofern
diese periodische Absonderung sich auf einzelne Stellen des
Mantelrandes beschränkt, eine theilwcise Combiiiation beider
Richtungen, unterbrochene Farbenbänder, d. h. Fleckenreihen,
und Höckerreihen. Die Bedingung zur Entstehung auf den
Rand auslaufender, in der Richtung des Wachs thums fort-
schreitender Bänder oder Rippen ist also die continuirliche
Absonderung an bestimmten Stellen des Mantelrandes, die
Bedingung der Entstehung von dem Rand parallelen Bändern
oder Rippen das periodisch sich wiederholende Absondern
am Mantelrande. Es dürfte daher dem Bildungshergange
entsprechen und passt für alle die verschiedensten Formen
der Conchylien, wenn man die erste Art der Bänder oder
Rippen fortlaufende oder auch fortgesetzte, mit lateini-
schem Ausdruck conti nuale nennt, dagegen die zweite
wiederholte, iterale. Gonlinual sind also z. B die
Rippen von Peden, Cardium und Dentalium, sowie die
radialen Rippen vieler Patellen, die Farbenstrahlen von
Patellen und Fissurellen, ferner die Spiralbänder und die
Spiralrippen der Schneckenschalen, z. B. von Helix und
Turritella, Iteral sind die concentrischen Farbenringe von
Patella und Dentalium, die bogenförmigen Farbenbänder
vieler Muscheln, z. B. Cardium tuberculatum und Mactra sdida,
die mit den Wachsthumsabsätzen zusammenhängenden
Farbenstreifen der einheimischen Anodonten und Unionen,
die Rippchen von Helix costata und striata, die „Längs-
bänder oder Striemen von Buliminiis detritus (radiatus
BRUG.)t die Rippen der Clausilien, die Klammern von Sca-
laria, die Varicen von Tritonium. Fortlaufende Reihen
wiederholter Flecken- sind die Fleckenbänder vieler süd-
europäischer Helix, zuweilen auch bei unserer Hdix hor-
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tensis und obvia, fortlaufende Reihen wiederholter Höcker
die Körnchenreihen vieler Trochus, die Höckerreihen vieler
Arten von Purpura u. s. w.; man kann es oft aber ebenso
gut als unterbrochen iterale Reihen auffassen, wie an den
Stachelreihen von Murex nnd den Höckern von Nasaa rett-
culata u. a. zu sehen ; es ist eben eine Combination beider
Richtungen.
Allerdings kommen bei den Molluskenschalen, doch
seltener, auch Farbenbänder oder Rippen und Furchen in
anderen Richtungen vor, welche die zwei bisher besprochenen
unter mehr oder weniger grossen Winkeln kreuzen, man
nennt sie mit Recht schief (oblique) und kann dabei noch
nach vorn schief und nach hinten schief unterscheiden,
je nachdem sie in ihrem Verlauf nach dem (Schalen- oder
Mündungs-) Rande zu den Wachsthumsabsätzen voraneilen
oder hinter diesen zurückbleiben. Sie lassen sich nur da-
durch in ihrer Entstehung erklären, dass bei fortschreiten-
dem Wachsthum die Stelle am Manlelrand, welche vorher
Farbstoff oder mehr oder weniger Kalk als normal abge-
sondert hat, das zu thun aufhört, aber dafür die nächste
daselbe auf kurze Zeit übernimmt, also ein periodisches
Wechseln in der Lokalisirung, aber doch continuirliches
Fortdauern der Absonderung an sich. Ein jedes solcher
schiefen Farbenbänder, Rippen oder Furchen setzt sich
daher während des Wachsthums der Schale eine Zeit lang
continuirlich fort, kommt aber dabei dem vorderen oder
hinteren Ende der Schale bei nicht gewundenen immer
näher und muss zunächst abbrechen, weil kein Raum zur
Fortsetzung mehr da ist. Dagegen müssen sich im vor-
wärfs oder rückwärts liegenden Theil der Schale immer
wieder ähnliche Farbenstreifen, Rippen oder Furchen neu-
bilden (wiederholen), wenn die betreffende Zeichnung oder
Skulptur überhaupt bei fortschreitendem Wachsthum be-
steben bleibt. Es ist also hier auch eine eigenthümliche
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— 8 —
Kombination von Fortlaufen und Wiederholen vorhanden.
Beispiele von nach vorn schiefen Farbenstreifen bieten
Patdia venosa und Trochus cinerarius, nach vom schiefen
Rippen oder Runzeln viele Haliatis und Calcar, unter letzteren
namentlich die westindischen C. imbricatum, coelatum und
tuber, und unter den Muscheln die fossilen Trigonia navis und
scabra, von nach hinten schiefen Rippen Cardium (Discors)
lyratum in seiner vorderen Hälfte, von nach hinten schiefen
Furchen Tellina (StrigiUa) splmdida und senegalensis in ihrer
hinteren Hälfte. Eine Verbindung von nach vorn und nach
hinten schiefer Richtung ergibt die V-förmige Zeichnung
von Circe castrensis und Tapes textrix (textiU), die netzartige
Durchkreuzung bei manchen Exemplaren von Tapes literatus
und radiatus, die Furchung von Teüina (StrigiUa) carnaria
und Lucina (DivariceUa) divaricata, im vorderen Theil schief
nach vorn, im hinteren Theil schief nach hinten, und ähn-
lich nur mehr bogenförmig, nicht scharfwinklig die Furchung
von Woodia digitaria, welche Linne ganz passend mit den
Furchen an den Fingerspitzen des Menschen verglichen hat.
Beitrftge zar Anatomie.
Von
Fritz Wiegmann, Jena.
1. Anatomische Untersuchung einiger mittel-
italienischer Arten.
Iberus carsulana Fir. von Garsulae in Umbrien, Iberus
tiburtina Maris, von Tivoli und Iberus strigata MüU. von
Perugia stehen einander und anderen verwandten Arten
anatomisch sehr nahe^ so dass kaum durchgreifende Unter-
schiede zwischen ihnen angenommen werden können. Dieselben
beziehen sich auf relative Grössen Verhältnisse einzelner Organe
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unter einander, die ebenso durch das Alter und die Körper-
grösse der Thiere bedingt sein können, deshalb bei derselben
Species auch sehr variiren. Einige Bedeutung verdient
hierbei die Anzahl der Blindsäcke ' an den Glandulae
mucosae der Genitalien, sowie das relative iiängenverhält-
niss zwischen den beiden Armen des Blasenstiels. Zum
Nachweis der thatsächlichen Konstanz dieser Unterschiede
müsste jedoch eine grössere Anzahl von Thieren der
tiburtina untersucht werden, von welcher nur zwei zur
Verfügung standen.
In der helleren Körperfarbe steht strigata der carsulana
näher. Bei beiden finden sich auch auf dem Nacken drei
kurze dunklere Längsbinden^ zwei seitliche und eine centrale,
von denen bei den beiden vorliegenden Thieren von tiburtina
nur die zwei seitlichen vorhanden waren. Ein ungefleckter
Mantel, sowie die Form der Nackenlappen ist allen drei Arten
gemeinsam. Der odontognathe Kiefer führt bei carsulana
und strigata übereinstimmend 3—5 , bei tiburtina fast
damit zusammenfallend 3—4 Leisten. Die Anzahl der
Querglieder der Radula zeigt sich bei carsulana (132— 164)
und tiburtina (130—163) etwas geringer als bei strigata
(153 — 174), jedoch hängt dieser Umstand von [der Grösse
der Thiere und der Länge des zuföUig abgestossenen
Radulatheiles ab. Die Anzahl der Zahnplatten in den einzelnen
Quergliedern: bei carsulana 36—1—35 bis 41 — 1—39, bei
tiburtina 36—1—35 bis 37- 1—37, bei strigata 36—1—36
bis 41 — 1 — 43 variirt nur wenig. Die Form der Zähne
deckt sich vollkommen bei den 3 Species. Auf den
einspitzigen Mittelzahn folgen 9—12 einspitzige Seiten-
zähne, deren Anzahl bei den 3 Arten nicht mehr
.«schwankt als bei verschiedenen Thieren derselben Species.
Dasselbe gilt von den sich anschliessenden Randzähnen,
welche durch die um einige Zahnstellen früher oder später
auftretende kleine äussere Nebenspitze und die Spaltung der
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— 10 —
Hauptspitze dreizackig werden. Später erscheinen noch
Wucherzacken.
Die das Pericard um durchschnittlich das Drei-
fache oder wenig mehr an Länge übertrefifende Niere
gehört der kürzeren Form an.
Im Genitalapparat zeigt sich, mit Ausnahme der
Glandulae mucosae und des Blasenstiels, eine grosse all-
gemeine Uebereinstimmung, welche sich grösstenteils selbst
auf die Längenverhältnisse der einzelnen Abschnitte er-
streckt. Die schmal zungenformige Eiweissdrüse erreicht
fast die Länge des Ovispermatoduct. Der Uterushals bleibt
kurz. Die ziemlich lange Vagina entsendet am Hinterende
einen zweiarmigen, also mit einem Divertikel versehenen
Blasenstiel und nimmt weiter vorn den aus einem einfachen
Pfeilsack und zwei Stämmen der Glandulae mucosae be-
stehenden Pfeilapparat auf. Der Penis besteht aus 3 Ab-
sätzen, von denen der vordere, die Eichel enthaltende,
und der mittlere, zwischen dem Relractor und Samenleiter
gelegene ziemlich gleich lang sind, während das Flagellum
eine bedeutendere Länge, bei carsulana und tiburtina durch-
schnittlich das Dreifache, bei strigata das Vierfache eines jeden
der vorderen Theile erreicht. Der Penisretractor befestigt sich
überall vorn am Diaphragma. Auch die Lage des benach-
barten Augenträgers oberhalb der Genitalien, sowie die
Befestigung der Samentasche durch einen Arterienzweig
neben der Nierenbasis bleibt bei allen 3 Arten dieselbe.
Was die bereits erwähnten Unterschiede in den
Genitalien betrifft, so folgen auf den vorderen ungeteilten
Absatz des Blasenstiels hinterwärts zwei Arme, das
Divertikel und der die Samentaschc tragende Arm, welche
bei 5 untersuchten Thieren von carsulana annähernd eine
gleiche Länge, ersterer von 19, letzterer von 18 mm., auf-
weisen. Verschieden gestaltete sich diese dagegen bei den
vorliegenden zwei Thieren von tiburtina, wo das Divertikel
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— 11 —
20 — 2% der andere Arm dagegen nur 11 — 12 mm. mass.
Grösser erwies sich noch der Unterschied bei strigata, deren
15 Exemplare ein Divertikel von 16 — 46, einen Blasenstiel
von 9 — 15 mm. Länge hatten. Im letzteren Falle ist die
bedeutende Schwankung in der Divertikellänge auffallend.
Zu diesen Unterschieden kommen noch solche in der Form
der Schleimdrüsen des Pfeilapparates. Diese bestehen
beiderseits aus einem vorderen dickwandigen, muskulöseren
Stiele (Expulsionsstiele), in welchen bei sämmllichen Thieren
von carsulana auf der einen Seite ein, auf der
anderen Seite zwei schmal keulenförmige Blindsäcke ein-
münden, so dass die eine Gl. muc. einfach, die andere
zweiarmig ist. Bei den beiden untersuchten Thieren von
liburtina dagegen waren auf beiden Seiten zwei solcher
Blindsäcke, also zwei zweiarmige Gl. muc, vorhanden.
Aehnlich erwiesen sich auch die Verhältnisse bei strigala
wo 14 Exemplare beiderseits zwei und nur ein einziges
auf der einen Seite einen Blindsack führte. Ob mit Rück-
sicht auf diese hier stattfindende Variabilität dem be-
treffenden Charakter überhaupt Wert beizulegen ist, er-
scheint zweifelhaft, besonders da unter den Campylaeen
ähnliche Schwankungen bei derselben Art vorkommen,
und da es sich mit dem anderen, auf den Längenverhält-
nissen beider Arme des Blasenstiels beruhenden ähnlich
verhalten dürfte, so scheint es keine sichere Kriterien
für die anatom. Unterscheidung der betreffenden 3 Arten
zu geben.
Helicigona setipila Zgl. (Carsoli, Tivoli)
schliesst sich in ihrem anatom. Verhalten der planospira
Lam. und Verw. an. Am Rande des gefleckten iMantels
befindet sich ein schmal dreiseitiger rechter Nackenlappen
und ein getheilter linker, dessen oberes (inneres) Stück
neben dem Pneumostom sehr winzig bleibt und dessen
unteres (äusseres) einen schmalen Saum bildet.
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— 12 —
Am odontognalhen Kiefer 6— -7 Leisten. Radula mit
höchstens (53—1—50) X 182 Zahnplatten nach der all-
, M X S X R
gememen Formel — - — — —
Genitalapparat mit einem ein langes Divertikel tragen-
den, dem Genitaltractus durch Gewebe und Arterienzweige
verbundenen Blasenstiel und einem aus einem einfachen
Pfeilsacke und 2 upgetheilten Gland. mucos. bestehenden
Pfeilapparat, von denen ersterer einen der charakteristischen
Form entsprechenden Pfeil enthält. Am Penis drei Ab-
sätze, deren vorderster bis zum Retractor reichender etwas
länger wie der mittlere, zwischen Retractor und Samen-
leiter befindliche ist, deren hintere, das Flagellum, am längsten
auftritt. Die Lage des rechten Augenträgers zu den Geni-
talien, die Anheftung der Samentasche neben der Nieren-
basis und die des Penisretractor am Diaphragma verhalten
sich typisch.
Pupa quinquedata Born (= cinerea Drap,) Florenz.
Die anatomischen Verhältnisse des Genitalapparates
stimmen mit den früheren Angaben von Adolf Schmidt
überein (Stylommatophoren S. 72, Fig. 82).
Der aulakognathe Kiefer zeigt bald einen mittleren
bogenartigen Vorsprung am Schneidenrand, bald nicht.
Auf der Radula befinden sich 130—177 Querglieder von
höchstens 34—1 — 34 Zahnplatten, deren mittlere einen
einspitzigen Zahn trägt, der stellenweis — besonders bei
schräger Lage — obsolete Nebenspitzen erkennen lässt.
Die folgenden Seilenzähne sind als fast einspitzig zu be-
zeichnen, da die äussere . Nebenspitze bei den ersten 5—8
Zähnen nur ganz rudimentär erscheint und erst später all-
mählich an Grösse zunimmt. Gewöhnlich nicht vor dem 20.
Zahn erscheint die zweite und später eine dritte Neben-
spitze. Die Niere hat die für Pnpa charakteristische
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beträchtliche, das Pericard um das Sechsfache übertreffende
Länge. Das Centrainervensystem entspricht dem den Aula-
kognathen allgemein zukommenden Typus.
dausüia bidens L. und leucostigma Zgl.
gehören den Genitalien nach demselben Typus an und
unterscheiden sich eigentlich nur dadurch, dass bei ersterer
am Blasenstiel das Divertikel länger, bei letzterer kürzer als
der die Samentasche tragende Arm ist. Die Niere bleibt,
wie bei allen Glausilien, kurz und erreicht höchstens das
SVafache der Pericardiallänge. Der aulakognathe Kiefer
hat bei beiden Arten fast die gleichen Dimensionen und
bietet keinen Anhalt für die Unterscheidung.
In der Anzahl der Querglieder der Radula, sowie in
der Anzahl der Zahnplatten in diesen stimmen beide
Species annähernd überein. Hinsichtlich der Zahnform
findet sich bei bidens ein dreispitziger Mittelzahn mit
winzigen Nebenspitzen, bei leucostigma ein einspitziger Mittel-
zahn. Bei ersterer Art sind die Seitenzähne zweispitzig und
mit einer äusseren Nebenspitze versehen, bei der anderen die
ersten 6 — 7 einspitzig. Die Spaltung der Hauptspitze, wodurch
die Randzähne dreizackig werden, erfolgt bei beiden in
ziemlich übereinstimmenden Zahnstellen. Zuletzt treten
Wucherzacken auf.
2. Ueber Gorida dennisoni Ffr.
Die anatomischen Verhältnisse von Cepolis (Coryda)
hat Pilsbry, Tryon, Manual Vol. IX, Guide to the study
of Helices, (pg. 181, PI. 57, Fgs. 45, 49; PI. 52, Fgs. 12,
13) bereits nach dem Befunde von C. alauda Fer. charak-
terisirt. Hiermit stimmen auch im Ganzen die Verhältnisse
überein, wie ich sie bei dennisoni vorfand. Hinzuzufügen
würde für die letztere Spezies noch sein, dass der glatte
Kiefer theils mehr, theils weniger gebogen war und bald
einen mittleren Vorsprung in der Schneide besass, bald
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^ ii ^
nicht, diass ferner die Anzahl der Zähne in den Quer-
gliedern, im Vergleich zu alauda (67), sich nur wenig
grösser, im Maximum auf 72 stellte, während die Zahnform
ganz übereinstimmend war. Von Wucherzacken bei den
letzten Randzähnen, die nicht von Pilsbry erwähnt werden,
fanden sich einige vor. Abweichend jedoch verhielt sich
die Anordnung der Zahnplatten in den Quergliedern, die
Pilsbry bei alauda als V-förmig (also wohl ähnlich Am-
phidromus) beschreibt, während sie hier in einer ziemlich
flachen Bogenlinie erfolgt. Für solche Abweichungen inner-
halb desselben Genus führt übrigens Pilsbry ein Analogon
bei Papuina an (1. c. pg. 137).
lieber die Form der Niere bei dennisoni ist zu er-
wähnen, dass dieselbe mehr verlängert war wie sonst bei
Helix und das Pericard um das Vier- bis reichlich Fünf-
fache an Lange übertraf.
Die Anordnung der Genitalien schliesst sich voll-
kommen an den durch Pilsbry beschriebenen Befund an;
nur fand sich der bei alauda vermisste Penisretractor, der
seiner Zartheit wegen leicht abreisst und dann über-
sehen werden kann, hier vor. Von dem Pfeile, den Pilsbry
bei einigen secirten Thieren der alauda var. strobilus
ebensowenig, als bei zahlreichen. Exemplaren anderer Arten
dieses Genus antraf, fand ich in einem Falle eine 1,1 mm.
lange Anlage mit bereits erhärteter Krone, jedoch noch
biegsamem Stiele vor. Hiernach scheint sein Vorkommen
bei Cepolis nicht ausgeschlossen zu sein. Der im vordersten
Theile von einer Scheide umgebenen Penis, der in seinem
Lumen eine zugespitzte Papille einschliesst, setzt sich aus
3 Absätzen zusammen, von denen der vordere bis zum
Retractor reichende und der mittlere zwischen Retractor
und Samenleiter gelegene , ziemlich gleich lang sind,
während das auf den Epiphallus folgende Flagellum die
anderthalbfache bis doppelte Länge eines jeden dieser
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Theile erreicht. Die Samentasche wird nicht, wie in der
Mehrzahl dei* Fälle bei Helix, an der Nierenbasis aufgehängt,
sondern liegt dem Ovispernatoduct an. Sehr interessant
zeigt sich bei näherer Prüfung der Bau des langen keulen-
förmigen Pfeilsacks, an dessen Hinterrande sich ein durch
eine Einschnürung getrennter kugeliger oder ovaler Absatz
befindet, welcher durch ein Bindegewebsband am Vorder-
ende des Uterus befestigt wird. Diese von Pilsbry als
,,apical portion separated by a constriction* erwähnte,
aber keiner näheren Untersuchung unterzogene Partie
stellt ein Drüsenorgan vor, bestehend aus einer dicken,
muskulösen Wandung mit radial angeordneten Follikeln
im Innern, wie es Semper (Pilsbry S. 164, Taf. XIII Fig.
3) ganz ähnlich als eine kugelige oder eiförmige Neben-
drüse des Pfeilsacks bei Helicostyla beschreibt^ die er sich
durch Zusammenziehung aus der büschelförmigen Drüse
der Heliceen hervorgegangen denkt. Jedenfalls würde man
geneigt sein dieses Organ bei Gepolis, trotz seiner apikalen
Stellung , gleichfalls als ein Homologon der Glandulae
mucosae anzusehen, wenn sich nicht ausserdem noch an
der Basis des Pfeilsacks zwei blattförmige, lappige, an
ihrem Grunde vereinigte acinöse Glandulae mucosae vor-
fänden, welche denen mancher Eulotiden gleichen. Viel-
leicht wird man sich aber dabei fragen, ob Sempers
Annahme bezüglich der Homologie des betreffenden Organs
bei Helicostyla gerechtfertigt sein dürfte, oder ob nicht
eine solche mit der im Bau vollständig übereinstimmenden
Drüse von Cepolis wahrscheinlicher sein möchte. Die Lage
des Organs am Gipfel oder an der Basis des Pfeilsacks
spielt dabei gar keine Rolle, wie beispielsweise auch die
Insertion der Glandulae mucosae bei den Eulotiden beweist.
Das Sekret der Drüse gelangt in das Lumen des mit
starker muskulöser Wandung versehenen Pfeilsacks, welcher
scheidenartig das lange, schmale Rohr umschliesst, in
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^ 16 -
dessen Grund auf einer Endpapille die erwähnte Anlage
des kleinen, geraden Pfeils sitzt. Schliesslich 'möchte ich
noch erwähnen, dass mich mancherlei im Bau des Genital-
apparats von Gepolis und der ganz ähnlichen Polymita
an gleiche Verhältnisse bei den Eulotiden erinnert. So
der lange, keulenförmige Pfeilsack, wie er sich ähnlich,
jedoch ohne die Enddrüse, bei Acusta, Eulotella u. a.
findet, femer die breiten lappigen, acinösen Glandulae
mucosae, dann die Einmündungsstelle der letzteren nicht
an der Vagina, sondern an der Pfeilsackbasis, ferner der
divertikellose Blasenstiel und endlich die schlanke, dünne
Form des Penis, dem allerdings bei den Eulotiden, aber
doch nicht ausschliesslich, ein Flagellum abgeht.
Einige Neuheiten aus Torderasien.
Von
G. Nägele, Waltersweier.
Vor beiläufig zehn Jahren sandte mir ein Missionär
in Syrien 3 Stück Buliminus (Petraeus)^ die er in der
Nähe des Klosters Cheikle, etwa anderhalb Tagreisen von
der Hafenstadt Alexandrette landeinwärts gelegen, gefunden
hatte. Ich sandte den kleinen Fund Herrn Professor
0. Boettger in Frankfurt, der diese Petraetts sofort als
Neuheit erkannte. Um mehr Material zu bekommen,
schrieb ich wiederholt und Hess schreiben an das betreffende
Kloster, blieb aber stets ohne Antwort. Vor 2 Jahren griff
nun Herr Dr. Boettger den namenlosen Buliminus in seiner
Sammlung wieder heraus, beschrieb ihn im Nachrichtsblatt
1898 pag. 25 und hing ihm meinen Namen an. Da liesr*
ich es mir noch mehr angelegen sein, noch weitere Zu-
wuchs zu erhalten. Ein junger, intelligenter Mann, der
seine Studien in Beirut gemacht , Graeco-Melchite von
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Nation, der mir im Libanon schon manches Interessante
gesammelt, hatte seinen Wohnsitz auf einige Zeit im letzten
Jahre in Adana in Cilicien genommen und mir auch einiges
von dort verschafft. An diesen richtete ich im letzten
Winter die Anfrage, ob er etwa bereit wäre, auf meine
Kosten eine „Forschungs*'reise nach Alexandrette und
Clheikle zu unternehmen, worauf er eine bereitwillige Zu-
sage machte, wenn die günstigere Jahreszeit werde ge-
kommen sein. Als aber die Schneckensaison, März und
April, gekommen, traten Hindernisse ein, welche die Reise
nicht zu Stande kommen liessen. Ich hielt nun die Sache
für aufgegeben; da kamen auf einmal Mustersendungen
in grösserer Zahl. Statt im Frühling hatte der gute Herr
die Wanderung in der heissen Jahreszeit unternommen
und war das Resultat auch dementsprechend, d. h. weniger
lohnend. Bezüglich des Wortes „lohnend* möchte ich
hier wiederholen, was Herr Herm. Rolle in seinem Reise-
bericht bei Veröffentlichung seiner vorderasiatischen Aus-
beute in den Ikonographien 1895 geschrieben: „Wenn ich
sage ^lohnen", so meine ich das nur im wissenschaftlichen
Sinn, denn von einem finanziellen Lohne kann keine
Rede sein. Die Reisen in der asiatischen Türkei sind so
kostspielig, dass man durch die Verwerthung des Materials
niemals auf die Kosten kommen kann". Dies gilt nicht
blos für die europfiischen , sondern auch für die ein-
heimischen Reisenden, die gerade so mit Chikanen der
Zöllner und anderer Gesetzeswächter, mit Räubern und
Dieben zu schaffen haben, wie die Ausländer, und darum
grössere Reisen nur in [.Begleitung und unter polizeilichem
Schutze machen können. Mehrstündige Fusstouren gibt
es nicht. Es müssen Reilthiere beschafft werden und die
Maulthiertreiber maclien hohe Forderungen. Kurz, anfangs
Juni erfasst meinen Freund Elias das Wanderfieber, er
fahrt per Bahn nach Mersina und von da mit der nächsten
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— 18 -
Dampfergelegenheit auf dem stürmischen Meer nach
Alexandrette, wo er seine Forschung auf Sehnecken be-
ginnt, aber ohne nennenswerthes Resultat. Dann geht es
per Maulthier und unter dem Schutze eines gut be-
waffneten Postboten bei tropischer Hitze hinein in das
Innere, in die Gegend von Akbes, wo bis vor Kurzem
alle Einwohner Diebe und Mörder von Profession derart
waren, dass ein junger Mann, der noch Niemanden ge-
mordet hatte; sich nicht verheirathen konnte. Elias kam
glücklich durch und machte in Akbes-Cheikle seine Aus-
flüge, fand aber nur mit Unterstützung der Kinder einiges
brauchbare, darunter aber den gewünschten Bulimims
naegelei Bttgr. Insekten wurden viele gesammelt, für die
ich aber kein Verständniss habe; es wurde mir mit dieser
Zusendung keine Freude bereitet. Auch die Liebhaber,
die ich damit beehrte, waren nicht erbaut. — Nach längerem
Aufenthalt trat er wieder die Rückkehr an. Aber etwas
Reiselust hatte er nun bekommen, machte sich darum
bald wieder auf von seiner Heimath nach Mersina und
ins Gebirg, wo er, oder vielmehr sein Pferd, unter die
Räuber fiel auf Nichtmehrvviedersehen. Dies gab eine
theure Excursion, da das Reitpferd selbstverständlich ersetzt
werden musste. Und das Schneckenresultat? Im Schilf
sammeln ihm die Kinder ca. 4000 Hei, vermiculata Müll.,
und mit grosser Freude über die neue Entdeckung sendet
Ehas mir in 5 Postcollis den gehobenen kostbaren Schatz zu.
Von welcher Beschaffenheit meine Freude war bei der
Oeffnung der 5 Kistchen auf dem eine Stunde von hier
entfernten Zollamte in Offenburg, brauche ich nicht näher
auseinander zu setzen. Unter der ganzen Masse fand
sich eine einzige Helix (Fomatia) in mehreren Stücken vor,
die mir etwas werlhvoller war, (wovon mich das Stück
in Anbetracht der Auslagen auf etwa 7 Mk. zu stehen
kommt, es würde mir aber Niemand 1 Mk. pro Stück
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19 -
bezahlen, zum Beweise wie »lohnend* solche Excursionen
sind ! !).
Ende Juli wurde dann noch einmal ein Ausflug ge-
macht von Adana aus gegen Armenien zu, der auch nicht
viel besser ausgefallen, was für die Hochsommerzeit in
solch regenlosen Gegenden selbstverständlich ist. — Aus
dem obigen erhellt, mit welch grossen Schwierigkeiten
man zu thun hat, wenn man aus erster Quelle etwas er-
langen will. Es hält sehr schwer, einen, der kein natur-
wissenschaftliches Interesse hat, überhaupt zum Sammeln
zu bringen, und dann wenn er sich bereit zeigt, ihm die
Unterschiede zwischen jung und alt, recent und obsolet,
Typus und Varietät etc. etc. beizubringen. Dies gilt von
uns Europäern gerade so wie von den Orientalen. Um
so schwieriger ist aber noch die Sache, wenn man sich
in einer Sprache verständigen muss, die einem nicht ge-
läufig ist, wie ich mit Freund Elias, mit dem ich seit 10
Jahren zu thun habe und ihn doch bei aller Unterweisung
nocli zu keiner grossen Vollkommenheit gebracht habe
und noch kürzlich ihn an den Satz erinnerte: »Poeta non
fit sed nascitur*.
Das Ergebniss der etwa 2 Monate dauernden Reisen
soll nun nach dieser längeren Ausführung hier näher er-
örtert werden.
1. Helix (Pomatia) pericalla Bgt.
Hab. Geuzneh in Cilicien. cf. Supplementband der
Ikonographie 1895, der die Rolle 'sehe vorderasiatische
Ausbeute behandelt. Diese Pomatia erreicht eine Höhe
von 60 mm. und darüber, gehört somit zu den grössten
dieser Untergattung.
2. Helix (Pwnatia) hituminis Kob.
Hab. Alexandrette in Syrien. Beschrieben und ab-
gebildet I. c. Ikonographie 1895.
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— —
3. Helix (Pamatia) adanemisi Kob.
Hab. Adana in Cilicien. Besclirieben und abgebildet
1. c. in der Ikonographie. Schon seit einer Reihe von
Jahren lag diese Pomatia in meiner Sammlung unter dem
Namen asemnis Bgt. = solida Alb., und habe sie auch
unter diesem Namen verschiedentlich in Tausch gegeben.
Herr Dr. Kobelt führt aber in der Ikonographie unter dem
Namen solida ein Individuum auf. das ein ganz anderes
Aussehen hat, bedeutend grösser und derber ist, als die
vermeintliche dsemnis Bgt.
4. Helix (Pomatia) fathallae n. s[).
Testa imperforata, globosa vel globoso-conica, tenuis,
fere regulariter costeliato-striata, sparsim spiraliter lineata,
hic et illic malleolata, flavido-albida vel griseo-caerulescens.
tenuiter fusco quinque-fasciata, fasciis tribus superis con-
fluentibus; fascia quarta (infra zonulam angustam peri-
phericam) interdum distincte apparens, quinta evanescens.
Spira convexo-conoidea , apice eminente, laevi, colore
cornco; sutnra profunda, inter anfractus inferos subirregu-
laris. Anfractus 4V2 convexi, ultimus lenle descendens
prope apertnram sparsim striolis perobliquis et brevibus
ornatus. Apertura obliqua, lunato-subcircularis , intus
vinoso-fulvescens, zonula vix translucente ; peristoma cas-
taneum, interdum leviter incrassatum^ rectum, marginibus
callo distincte castaneo junclis, externo recto, columellari
concavo, superne parum dilatato et adnalo.
Altit. 45 mm., diam. 40 mm. Forma minor: Altit. 35,
diam. 28 mm. *
Hab. La Trappe prope Ahbes Syriae borealis.
Nominal a in lionorem collectoris indigenae Faihalla.
Diese Pomalia gehört in die cincta Müll.-Gruppe,
unterscheidest sich aber von cincta durch bedeutend grössere
Mündung, dünnere Schale, tiefbraune scharf begränzte
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Färbung des Perisloms und durch sehr dünnen braunen
Gallus, während die cincta - Formen . die ich von ver-
schiedenen Gegenden des Libanon, aus bedeutender Höhe
(z. B. Hamana 1000 mm.) und aus Niederungen (wie
Beirut, Ghazir) besitze, sich durch ihre bedeutende Schwere,
kleine Mündung, sehr dicke Lippe und starken Gallus
auszeichnen.
5. Helix (Pomatia) radiosa Zgl. var, carduchana Bgt.
Hab. Eregli-Konia (Iconium) cf. Rolle'sche Ausbeute
in der Ikonographie. Herr Rolle sammr lle diese Schnecke
in Elmali in Lycien. Im Jahre 1890 wurde sie mir auch
unter einer grösseren Anzahl der vielgestaltigen radiosa
Zgl. von P. (^hartron aus Tokat (Armenien) zugesandt.
Fast alle Stücke, die ich besitze, sind tief kastanienbraun,
nur über die Mitte läuft eine schmale scharf begrenzte Zone
und um den Nabel ein breites Band von gelblichweisser
Farbe. Bei einigen Exemplaren zeigen sich auf dem
zweiten und dritten Umgang deutlich mehrere Bänder und
ebenso auf der Unterseite der letzton Windung. Der Mund-
saum ist gewöhnlich violett, doch linden sich auch weiss-
gelippte Stücke. Die durchschnittliche Höhe beträgt 40 mm.,
die Breite 30 mm.
6. Helix (Frutictcola) olivieri Fer. ly[). und var. gregaria Zgl.
Hab. Cheikle, Syrien.
7. Helix (Ijevaniina) praecellens n. sp.
Testa umbilicata, depressa, solida, ruditer confertim
striata, lineis spiralibus in parte supera anfractus Ultimi
prope %perturam conspicuis, hic et illic malleata, corneo-
albida, fasciis duabus latis castaneis fere tolam testam
tegentibus ornata, quarum siiperior (supra zonulam peri-
phericam) angustior quam inferior; fasciae obsolete mar-
ginatae, striolis et maculis et prope suturam flamulis albidis
interruptae; spira elevata, apice obtuso, granulato, rufo-
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corneo. Anfractus 5, sensim crescenles, sutura lineari
albido - inarginata , subimpressa discreti , conve^dusculi,
ecarinati; ullimus compresso-rotundatus , antice subito
descendens, basi convexus; umbilicus profundus, 5 mm.
latus, parum obliquus, corneo-albido latc marginatus.
Apertura perobliqua, rotundato-ovata, lunata, intus albida;
peristoma reflexiusculum, albuin, incrassatum. obtusulum,
marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo junclis, basali
incrassato, reflexo, intus plica parum denlifornü munito,
ad insertionem arcuato, lale dilatato et dimidiain umbilici
tegente.
Diam. maj. 45 mm., min. 38; altit. !2){ nmi.
Hab. Payas Syriae borealis.
Diese Schnecke, von der leider nur ein einziges
Exemplar gefunden wurde, woran die Jahreszeit schuld
sein mag, nimmt jedenfalls in ihrem Subgenus eine Sonder-
stellung ein durch die braune Färbung, die durch weiss-
liche Striche und an der Naht durch weissliche Flämuichen
unterbrochen wird und darum der Schale ein braun-
graues Aussehen verleiht ähnlich wie sich dies bei vielen
Clausilien zeigt.
Damit wäre schon das Genus Helix erschöpft. Es
fanden sich in der Ausbeute wohl etliche Stücke Pomatia,
so z. B. von ganz weisser Farbe, aliein das vorliegende
Malerial ist zu gering, um besUmmen zu können, ob man
es mit einer Novität oder mit abnormen Angehörigen der
cincta- oder pachya-Gruppe zu thun hat. Zu erwähnen sind
etwa noch einige Formen von X(Tophila joppiMisis Roth
aus Akbes, die eine ganz weiss;, die andere mit Flecken-
bändern und mit Radial -Zeichnung, die theils bis zur
Peripherie, theils bis zum Nabel reicht.
Von Buliminus fanden sich vor:
8. Buliminus (Petraeus) naegelei Btlgr.
Dieser Petraeus kam in grösserer Anzahl an, wurde
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gesammelt in der Umgegend von Akbes und zeichnet sich
besonders aus durch seine konstante Form und seine be-
deutende Grösse: Höhe 23—26 mm., Durchm. 9—10 nun.
cfr. Nachrichtsblatt 1898.
9. Buliminus (Petraeus) acbensis n. sp. •
Testa magna, longe rimata, cylindrica, solida, corneo-
flavescens, pellucida, nitens; spira cylindrato-conica, apex
longe conicus, mamillatus. Anfractus SV», embryonales
coavexiusculi, striis perobliquis, caeteri fere plani et leviter
striolis ornati, sutura lineari discreti; uUimus parum com-
pressus, basi rotundatus, ante aperturam vix ascendens,
sub vitro prope rimam spiraliter striolaUis, circa V» alti-
tudinis testae aequans. Apertura truncato-ovata, perobliqua,
altior quam lala; peristoma laliuscule et plane expansum,
albolabiatum, marginibus valde approximatis, callo valido
ad insertiones incrassato conjunctis, exteriore curvato, in-
teriore brevi fere recto; columella sublorta.
Altit. 23 mm., diam. 6—7 mm. Habit. Akbes Syriae
borealis.
Diese Speeles steht zwischen BiU, naegelei Bttgr. und
BuL sidoniensis Charp.^ unterscheidet sich von ersterem
durch bedeutend schlankere Form und durch verlängerte
conische Spira, vom letzteren dagegen durch die bedeutendere
Grössse und dadurch, duss sie in der Milte mehr cylindrisch
ist. Sie scheint nicht häufig zu sein. — Ein naher Ver-
wandter von BuL sidoniensis Charp. ist:
10. Buliminus (Petraeus) eliae n. sp.
Testa arcuatc rimata, cylindralo-oblonga, solida, corneo-
flavescens, perspicua, nitens; spira subcylindrata; apex
conicus ; mamillatus; anfractus 8, convexiusculi, sutura
lineari impressa discreti, striolis valde obiiquis ornati,
ultimus parum compressus, basi angulalo-rotundatus, aatice
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vix ascendens, sub vitro prope rimam spiraliler striolatus,
circa Vs altitudinis testae aequans. Apertura ovato-
elongala; peristoma expansiim, non reflexuin, albolabiatum,
marginibus valde approximatis, fere se tangentibus, in media
parte paruni parallelis, callo tenui conjunctis, dextro
superne curvato, sinistro recto, patente; columella profunda,
subtorta.
Altit. 20 nun. , diain. 7 nun. Habit. (Ihcikle Syriae
borealis.
Dieser Petraeus steht dem sidoniensis dh. nahe, unter-
scheidet sich aber von demselben durch die mehr oblonge
Form, die ziemlich convexen Umgänge, die etwas seitlich
zusammengedrückte Mündung , den ausgebreiteten , aber
nicht flach absiehenden Mundsaum und durch die fast
parallelen Ränder. Wurde nach dem Namen des Sammlers
Elias benannt.
11. Buliminus (Petraeus) kotschji IM'r.
Hab. Cheikle Syriae borealis.
12. Buliminus (Petraeus) halepensis Bgt.
Hab. Cheikle Syriae borealis.
No, 9 — 12 wurden in nur wenigen Stücken gesammelt.
Dagegen zahlreicher
13. Buliminus (Zebrina) defriius Müll,
var. tumida Parr. Hab. Gülek in Cilicien, und
14. Buliminus (Zebrina) fasciolatus Oliv,
in Adana. Mersina, Akbes in verschiedene Grössen von
17 — 26 mm./ theils schlank, theils bauchig und Uebergänge
zu detritus Müll, bildend; ebenso verschieden in Farbe,
theils schnecweiss, theils mit breiten braunen Querstreifen,
theils dicht mit dunkeln Punkten besetzt; aber allen
Nüancen ist der kastanien farbige Schlund eigen.
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15. BuUminus (Xapaeus) exquisitus n. sp.
Tosla perforala vel profunde riimila, conoidea, solida,
Colon* cornuo vel carneo, niloiis; spira conoideo-turrita;
apex obtusus, inaniillalus. Anfraclus 9, convexi, sutura
lineari iuipressa discroti, leviter dense slriolati, ullimus
basi rolundatus. ante aperluram lente ascondons, circa \a
alliludinis loslae aeijuans. Apertura ovata; i)eristüma albo-
labiatum, refloxuiu, niar^Mnibiis vix conniventibus, lenuissimo
(interduni valido) callo conjuru-tis, dextro longo, valde
curvato. sinistro brevi, ivvlo, supcrnc dilatato: colunfiella
robusta.
All. 30 -:i2 nun., diani 8 -IMnni. Mab. Gülek in Cilicia.
Wc^^i^n der faltenloscii Sj)in(lol ^^ohört wohl dieser
Huliuiinus m'dit unter das Subgenus IVtraous, sondern ist
besser zu Napaeus zu stellr-n. Er bat nacb Aeusserungen
der Herrn Dr. Hoel Iger unil I*. (iredler ^n^os.se Aehnlicb-
keit mit dem ebinrsi^clien Rul. cantori Pliil., mir dass
dieser fast um di(* Hälllo kk^iuer, lestsclialiger und tief-
braun ist. Weil er bislang noch von keinem Conchologen
publicirt \vord(^n ist, scheint er mu* einen kleinen Bezirk
zu bewohnen: der)n bei seinei" beträdillichen Grösse kann
er den Forschern niciit so leicht entgeiien, wie es sonst bei
Minutieu gesch<»hen kann. Diese Sehnecke hat die Eigen-
Ihinulichkeit, sofort, wenn sie sich ins (4eliau.<c zurück-
gezogen hat, eine schleimige Masst* abzusondern, die sich
aui h sofort zu einem weissen, ziendich dickhäutigen Deckel
erhärtet, was ich sonst nur bei den verschiedenen Lcucochroa
und einigen wenigen Hclix (z. H. lens Fer.) beobachtet habe*).
*) Die DcckelhiUluit}^' ist nach iiieinon Wahrnelimuiijreii nber-
haii[>l «las Werk nur weni^/cr Au^M'iiblicke. V(»r rinijjor Zeit hatte ich
eine Weiuherg^si hiiecke in einem Tdpfe. Zufällig? schaute ich ihr zu,
wie sie .^^ich matt unci s( lilälVijr in Bevvejrunjr setzte, sich dann auf
den Kucken lej^te, so dass die Mündung' nach oben schaute, und sich
ins Gehäuse zurück zujj. Auf einmal tritt eine reichliche Menj^e
- 26 -~
An CüauÄtife» scheint Cilicien und das nördliche Syrien
arm zu sein. Es wurden nur drei Arien gefunden, nämlich :
16. Clausüia (Oligoptychia) hrunnea Zgl.
Hab. Gülek.
17. Clausüia (Oligoptychia) bicarinata Zgl.
var. dichroa Btigr. Habit. Gülek.
18. Clausüia (Euxina) galeata Pari*.
Hab. Gülek in Cilicien. Diese kleine Schnecke Gl.
galeata Parr. scheint recht selten zu sein; sie kam vom
angegebenen Fundort nur in drei und zwar etwas mangel-
haften Stücken an. Herr Professor Dr. Boettger schreibt
mir darüber: »ein grossartiger Fund, da bis jetzt erst IV«
Exemplare bekannt waren; soll von Baalbeck (oder von
Beirut) stammen, was nun zweifellos Irrthum ist, da
Euxina sonst nur in Kleinasien*) und den Ponlusländern
auftritt und die nächsten Verwandten unserer Art (schwerzen-
bachi und belone) Kleinasiaten sind. Ich habe das immer
vermuthet".
Die Zahl der Wasserschnecken ist gering, nämlich:
19. Nentina anatolica Ucl. aus Alexandrette.
20. Nerüina haiiskmchti v. Marl, aus Adana.
21. Melanopsis praerom L. und var. buccinoidea Oliv. 4dana.
22. Melanopsis costata L. und var. kotschyi v. d. B. Adana.
schleimiger Flüssigkeit zu Tage und in wenigen Augenblicken
ist diese an der Luft zum festen Deckel geworden und die Schnecke
schläft nun wohl wie gewohnt ilircn Winterschlaf. Daas diese Schnecken-
art in ihrem Winterschlaf die Mundung nach oben kehrt, weiss jeder
Sammler, aber ein Erklärungsgrund ist mir nicht bekannt. Vielleicht
dürfte diese Lage durch die Athmung durch den porösen Deckel be-
dingt sein.
*) Eine Euxina findet sich doch durch den ganzen Libanon in
Syrien, nänilicji Cl. ^naesta Fer. N.
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23. Unio cüicicus Kob.
aus dem Sarusfluss in der Gegend von Adana cf. Ikonogr. 1895.
24 Unio adanensis Rolle,
Sarusfluss bei Adana cf. Ikonogr. 1895.
Vorstehendes ist das Ergebniss der mehrfachen Sammel-
tonren meines syro-cilicischen Sammlers Elias Falhalla.
Hier will ich noch einiges wenige anschliessen, das
in diesem Jahre mir aus Urmia im nordwestlichen Persien
zugesandt wurde. Dass die Molluskenfauna in diesem
Landstrich nur wenige Vertreter hat, ist dem ungunstigen
^ Klima und der den Schnecken ungünstigen Bodenbeschaflfeii-
heit zuzuschreiben, was ich in einem früheren Artikel im
Nachrichlsblatt 1893 Seite 148 schon dargelegt habe.
Aber ab und zu konmil doch eine Neuheit an. Und
wenn richtige Sammler vorhanden wären und die Gegend
vor den räuberischen Kurden sicherer, so liesc sich doch
wohl eine ziemliche Zahl von Arien zusammen bringen.
Allein seit den armenisch-türkischen Wirren, die sehr über
die persische Grenze hereinspielten, ist es für einen
Fluropäer nicht rathsam sich weit über das Weichbild der
Stadt Urmia hinauszuwagen, ohne mit Räubern in Be-
rührung zu kommen. Auch Heesen die letzten zwei Jahre
wegen ihrer beinahe gänzlichen Regenlosigkeit die Schnecken
fast gar nicht ans Tageslicht kommen.
Eine kleine Sendung brachte im letzten Frühling:
}Ielix (Pomatia) salomonica Naeg.
cf. Nachrichtsblatt 1899 Seile 28. Sämmtliche Stücke obsolet.
Buliminus (Subzebrinus) purus W.
var. sinistrorsa n. Hab. in monte Razoki, l^rmia.
Die typische Form erhielt ich 1890 zum erstenmal
von Missionär Lesne, der sie in der Umgegend von Salmas
gesanmielt hat. Herr Dr. W^esterlund benannte und
beschrieb sie im I. Supplementhefl (pag. 139) seiner ge-
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schätzten paläarktischen Molluskenfauna. Im Verlaufe der
letzten Jahre wurde mir dieser eigenlhümliche Buliminus
noch einige Mal in sehr wenigen Exemplaren zugeschickt,
aber stets nur rech ts gewundene Stücke. Eine kleine
Sendung von 15 Stücken erhielt ich letzten Frühling, die
sämmtlich linksgewunden sind. Sie stammen von einem
Gebirge im Gebiete von Urmia, Namens Kazoki. Ich legte
sie, wie alle andere Arten, dem hochgeschätzten, allzeit
hilfebereiten Herrn Professor Dr. Boettger vor, der sich
darüber folgendermassen äusserte: »Das räthselhafteste,
was Sie geschickt haben, ist natürlich Bul, (Petraeus) purus
West. var. sinistrorsa Naeg. Vor allem muss ich zugeben,
dass diese linksgedrehten Perser sonst in keiner Weise
von dem rechtsgewundenen puriM W. abweichen. Alle
europäischen Buliminus, von denen man früher annahm,
dass sie ein andersgowundones Pendant hätten, haben sich
später als zwei distinkte Arten herausgestellt und nur von
der trop. asiat, Gattung Amphidrornus weiss man sicher,
dass die meisten Arten in einer linken und in einer
rechten Form vorkommen. Hier scheint nun aber ein
Ausnahmsfall zu existiren; aber wir dürfen wohl an-
nehmen, dass die Art bereits auf dem Wege ist in zwei
getrennte Arten zu zerfallen, und deshalb halte ich einen
Var.-Namen für gerechtfertigt und die Publikation für un-
bedingt geboten, fc^s ist jedenfalls eine Art, deren Formen-
kreis noch der Klärung bedarf".
Der mir wohlgewogene, hochverehrte H(»rr Gymtiasiums-
Direktor P. Gr edler äiisserte sich dagegen kurz und
bündig folgendermassen: ,,Bulini. purus greift wohl wink-
liger mit dem Naekcnkamm in die Basis der Mündung
ein; aber dass die Exemplare Ii nksgewunden, geniert mich
bei dieser Gattung wenig. So besitze ich von Bul. d-dens
Müll, aus dem Winschgau nur rechts- statt links-ge-
wundetie Stücke. Würde Ihre Stücke nur als forma
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»inistrorsa bezeichnen'^ Letzteres wurde mir augenschein-
lich bewiesen, indem mir Herr P. Gredler rechts- und
linicsgewundene 4-dens Mull, übersandte. Sämmtliche 15
Stücke B. purus v. sinistrorsa waren obsolet, und ist
wenig Hoffnung besseres Material zu erlangen.
Ferner zu erwähnen ans dem Subgenus Chondrula
und zwar der Tridensgruppe angehörend
Btdiminus (Chondrula) tridens Müll. var. bayerni Parr.
mit fester brauner Schale, starker Zähnung, Grösse 15:6 mm.
Scheint häufig zu sein. Dagegen ist seltener:
Buliminus (Chondrula) diffusus Mss. u.
Buliminus (Chondrula) tetrodon Mort.
welche beide in vom Typus abweichenden Formen vor-
liegen. Im Anschluss an den voranstehenden B. purusVf,
schreibt Herr Dr. Boettger: „Nicht viel weniger merk-
w^ürdig sind die beiden übrigen eingeschickten Formen.
Die Bul. (Chondrula) diffusus Mss. sind zwar erheblich
bauchiger und etwas grösser, als die Stücke meiner
Sammlung vom Orig.-Fundort Külly am Araxes, bieten
aber sonst keine Abweichungen. Ich betrachte diese Form
nur als abgeschwächte Varietät von tridens Müll., da ich
in tridens var. marcida Bttgr. , namentlich in den fast
weissen Stücken aus Hocharmenien (Goktschai-See) alle
Uebergänge zum diffusus finde. Das beweist mir, dass
Ihr tridens von ürmia vielleicht auch nur eine w^eisse
Varietät dieser Art sein könnte. Interessant ist aber, dass
ihm, wie dem ihm unstreitig sehr nahe stehenden (übrigens
gelblichbraunen) tetrodon Mort. der Angularhöcker fehlt,
so dass es mir fast scheinen will, als ob Ihre Form
noch besser als eine grosse, weisse, in der Bezahnung
(nach Art des seductilis aus tiiso) abgeschwächte Varietät
von Bul. tetrodon Mort. zu gelten hat. Ich besitze zum
Vergleich freilich keine Mortillet'schen Originale (die, ich
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glaube, aus Ispir stammen), aber mit meinen Stücken von
tetrodon vom Davidenberg bei Tiflis ist in der That die
Aehnlichkeit grösser als mit allen aus Westasien mir zu
Gebote stehenden Formen und Varietäten von trulens.
Ich habe die Art deshalb vorläufig als Bul. (Chondrula)
tetrodon Mort. nov. var. meiner Sammlung einverleibt**.
So Herr Dr. Boettger. Dagegen äusserte sich Herr
P. G redler, dem ich diese Species in Tausch gesendet,
kurz wie folgt: „B. tridens Müll ^ den Sie gesendet, weicht
allerdings vom Typus sehr ab, jedoch möchte ich ihn
nicht von B. trid. var, Ißayemi Parr. trennen." Reichlicheres
Vergleichungsmaterial kann sicheren Aufschluss bringen.
Schon längst war es mein Bestreben mit Mesopo-
tamien in Beziehung zu treten, aber ohne Erfolg. Wenn
der Postverkehr mit Orten der kleinasiatischen Türkei viel
zu wünschen übrig lässt, so noch viel mehr mit so weit
entfernten Punkten wie Mardin, Mossnl etc. in Mesopotamien.
Aus Mardin ist jedoch eine kleine Sendung eingetroffen,
die aber leider lauter verwittertes Zeug enthielt. Zu er-
kennen waren 2 Arten Helix (Levantina), Bulim. (Petraeus)
mesopotamicus Mart., ein ziemlich grosser Unio und 2
Stück der Helix (Pomalia) salomonica Naeg. aus Urmia
(cf. Nachrichtsblatt 1899 pag. 28) sehr ähnlich und vielleicht
bei grösserem Material mit ihr identisch. Die zwei vor-
liegenden Exemplare sind gedrückter, haben Umgang
weniger und minder vorstehenden Apex als salomonica,
welch letztere mehr conisch ist und fast zitzenförmigen
Apex hat. Als ich voriges Jahr einige Stücke salonionica
in Tausch Herrn Marchese di Monteresato in Palermo
übersandte, schrieb er mir, dass er diese Pomatia s. Z.
von Bourguignat unter dem Namen Helix Siouffii Bgt.
aus Mesopotamien, erhalten habe. Um mich zu überzeugen,
sandte er mir sein einziges Stück zur Ansicht, und ich
konnte in der That keinen wesentlichen Unterschied bei
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der Vergleiehung finden. Ob aber und wo Öourguignat
seine Hei. siouffii veröffentlicht hat, konnte mir Herr
Monlerosato nicht raittheilen. Nur so viel konnte ich er-
fahren, dass sich eine Helix unter dem Namen Siouffii in
der Bourguignatischen Sammlung in Genf vorfindet. Der
Vorstand des Genfer Museums theilte mir nämlich dieser
Tage mit: ^La collection Bourguignat renferme en effet
plusieurs echantillons de THelix Siouffii Bourguignat
Weitere Einlaufe aus Mesopotamien werden Sicherheit
bringen, ob der Name salomonica zu streichen ist oder nicht.
Wenn nun Vorstehendes auch nur wenig Neues
enthält, so liefert es doch den Beweis, dass für den
Forscher sich in den bezeichneten Gegenden nocli manche
Novität finden lässt. Wird einmal das Dampfross der
deutschen anatolischen Eisenbahn-Gesellschaft jene Länder
vom Mittelmeer bis zum persischen Golf durcheilen, dann wird
nicht blos der gewöhnliche Weltverkehr, sondern auch die
Naturwissenschaft daraus grossen Nutzen ziehen, woran
auch die Malacologie ihren Antheil haben wird.
Eingeiraiigene Zahlnngent
Ilofer, Dr. J., Wadeiiswil, Mk. 12.— ; - Wehner, C, Würzburg.
Mk. 6.— ; Schmidt, O., Weimar, Mk. 6.— ; — Borchefding, F.,
Vegesack, Mk. 12.— ; — Neumann, R., Erfurt, Mk. 12.— ; — Ehrmann,
P., Leipzig, Mk. 6.— ; — SchlOler, W., Halle, Mk. 12.— ; — Reinhardt,
Prof. Dr. 0., Berlin. Mk. 12. -; - Rolle, IL, Berlin, Mk. 12.-; ~-
Fritsch, Prof. Dr. K. von, Halle. Mk. 12.— ; — Weiss, Dr A„ Hild-
burghausen, Mk. 12. — ; — Riemenschneider ('., Nordhausen, Mk. 6, — ;
— Schröder, Dr. R., Gr.-Lichlerfelde, Mk. 6.— ; — Glessin, S., Ochsen-
furt, Mk. 6.— : — Protz, A., Königsberg, Mk. 12.— ; — Braun, Prof.
Dr. M., Königsberg, Mk. 6.— ; - Olting, Graf M., München, Mk. 6.— ;
— Andreae, Prof. Dr., Hildesheim, Mk. 12.— : — Wagner, Dr. A.,
W.-Neustadt, Mk. 12.— ; - Pfeiffer, K.. Kassel, Mk. 12.— ; Dollfus,
A., Pari.^ Mk. 12.— ; — Brancsik, Dr. K., Trencsin, Mk. 12.— ; —
Brusina, S., Agraui, Mk. 12.— ; -- Fruhslorfer, H., Berlin, Mk. 12.-:
— Hesse, P., Venedig, Mk. 12.— ; — Schmidt, L., Gotha, Mk. 2.— ;
— Wertheim, F., Berlin, Mk. 6.— ; — Boos, H., Frankfurt a. M.,
Mk. ß.— ; — Schwefel, C, Cüstrin, Mk. 6.— ; — Ponsonby, J., London,
Mk. 6. - ; — Boog Watson, R., Edinburgh, Mk. 10.20: — Miller,
Professor Dr. K., Stuttgart, Mk. 6.—.
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Neue Mitj^lieder:
Schmidt, L., Gotha, Gr. Fahnensfr. Wertheim, P., Herlin
W., Königin-Autjiistaslr. i4.
An unsere geehrten Mitgliederl
Ein Zusammennnss von Missgesrhicken hal eine
Familie in bedrängle Lage srebracht, welcbe der Mild-
thätigkeit von Landsleuten \nn i^o mehr zu empfehlen i^>t,
als es die Nachkommen eines der tüchtigsten der deutschen
Conchologen betrifft, eines Naturforschers und Schriftstellers
zugleich, der wie selten ein Zeitgenosse zur Verbreitung
naturwissenschaftlichor Kenntnisse in seinem Vaterlande
unausgesetzt und mit allen Kräften thätig gev^esen ist.
Dass er aber ganz besonders das Studium der euro[)äischen
Molluskenfauna in hohem Maasse getordert, uns das Arbeiten
auf dem Gebiete wesentlich erleichtert hat, dieses auf-
richtige Bek^nntniss seiner Nachfolger übtM'hebt uns fast
der Pflicht, den so leicht zu vermuthend(^n Namen:
HOSSMAESSLER zu nennen und berechtigt uns zugleich,
diesen Aufruf an seine Verehrer zu erlassen.
Wir laden theilnehmende Freunde herzlichst ein, ein
Sehärflein zur Linderung der nothleidenden Familie beizu-
tragen und ersuchen Sie freundlichst im Falle Ihrer Ge-
neigtheit sich dazu dov beifolgenden Einzahlungskarte
bedienen zu wollen.
Blum, Boettgrep, Heynemann, Kobelt,
von Martens, von WöUendopff, Simroth,
Prosif Neujahr/
Zur grösseren Beqm mlichkoil für unsere deutschen
Mitglieder legen wir dieser Nummer PosteinzahlungfSkarten
bei; deren sie sich bei Entrichtung der Jahresbeiträge be-
dienen mögen.
Einliegende Beilage des Herrn R. Hornig in Leipzig
.sei hiermit einer gencMglen Beachtung der \a'm\v freundliclist
empfohlen.
Heiligirt von Dr. VV. Kobelt. Driirk von l*pt«M- Ha» tiuann in SrliwunlieuH ü. M.
Ve'rlaif von Morit/. Diwslorwi-g in t'i aiiklurl a. M.
Aa»gegeben 22. Januar.
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No. S u. 4. März-April 190i.
Nachrichtsblatt
der dentsehen
Malakozoologischen Gesellschaft
Dreiunddreissigster Jahrgang.
Abonnenientfipreis : Mk. 6.— für den Jahi-^^ng frei durch die Po5<t im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Brleff wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w.
gehen an die Redaktion : Herrn Pr. W. Kobelt in S c h w a rt h e i m hei
Frankfurt a. M.
BMiellOBgen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrhöcher vom Jahrgange 1881 ah), ZahlTUgen und
dergleichen an die Verlagshuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
iti Frankfurt a. M. (Aeltere JahrgJlnge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbflcher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
/?. Friedländer rf" Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die GeselUchafl angehende Xltthfilu&gfn, Reklamationen.
Beitrittserklärungeii u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D* F.
Heynemanii in Frankfurt a. M. — Sachsen hausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie;
Neae und kritische Ijandsehoeeken von Japan und den
Liukin-Inseln.
Von
Dr. 0. von Möllendorff.
Unsere Kenntniss der Binnenmollnskenfauna des
japanischen Reiches ist in letzter Zeit ausserordentlich ge-
fördert worden, theils durch Bearbeitung der Sammlungen
der Akademie in Tokio, theils durch das reichhaltige von
Herrn Hirase in Kiolo j?plieftTle iMaterial. Die ersteren
hal>en, soweit es sich um die Weicht heile handelt, eine
Bearbeitung durch Jacobi erfahren, dessen Unlorsuchnngen
eine Reihe von werlhvolloti Aufschlüssen für die Systematik
XXXIll. 3
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ergaben; die Veröffentlichung über das Schalenmalerial
durch Herrn Ehrmann erwarten wir mit Spannung, Hirase's
Sammlungen sind inzwischen die Grundlage einer Reihe
von Veröffentlichungen des Herrn Gude gewordon;
1. Notes on a collection of helicoid land shells from Japan
and the Loo*choo Islands. Proc. Mal. Soc. IV, 1900,
p. 8—23.
2. Further Notes on helicoid land shells from Japan, the
Loo-choo and Bonin Islands. Ibid. p. 70—79.
3. Descriptions of new species of Japanese land shells.
Ann. Mag. N. H. (7) VI, J900, p. 398—401.
4. Descriptions of new species of Japanese land shells.
Ibid. p. 453—456.
Gude berücksichtigt nur die Helix-artigen Schnecken;
Pilsbry*s neueste Arbeilen über die japanische Fauna sind
mir nicht bekannt geworden. Dr. Kobelt hat mir eine
Sendung des Herrn Hirase zur Durchsicht übergeben,
welche sich z. Th. mit den an Gude gelangten deckt; im
Nachstehenden beschreibe ich einige Arten, die ich für
neu halte und füge einige kritische Bemerkungen über
andere*, auch nicht in der vorliegenden Sammlung ent-
halteije bei.
Otegia japonica Mild ff.
Nanina japonica Mlldff. J. As. Soc. Beng. 1885, p. 59.
— Ariophanta japonica Gude 1, p. 20. Sengoku (Anderson).
Wie ich s. Z. erwähnte, ist die nächste Verwandte
die von mir als Euplecta beschriebene 0. eastiakeana von*
Fudshou, China. Beide gehören zweifellos zu Pareuplecta-
Medyla-Otesia.
Sitala circumcincta (Reinh).
Conulus circumcinctus Reinhardt 1. c. 1883, p. 85. —
Sitala ciraimcincta .Mlldff. J. D. M. G. 1895, p. im,
Arnouldia circumcincta (jw^i^ 1 , p. 1 7. Yokohama (Huugerford).
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35
Wegen der erhabenen Spirallinien eine unzweifel-
hafte Sitala.
Sitala elata (Gude).
Kaliella elata Gude 4, p. 453. Kashima, Prov Harima.
Auch diese Art hat erhabene Spirallinien.
KalieOa.
Ausser den beiden als solche beschriebenen Arten,
crenulata Gude und pagoduloides Gude (4, p. 453) sind
folgende ebenfalls zu Kaliella zu rechnen :
K. nahaonsis (Gude) (Arnouldia, 2, p. 75) Liukiu.
K. tenera Ad.
K. acutangula Ad.
, K. obtusangula Reinh.
cf. MlldfT. J. D. M. (i. 1885 p, 383. — v^enipers Reisen
VIII, 3^ Lieferung (im Dfiick).
Microcystina Moerch (= Laiuprocystis Pfeffer).
Ueber die VoranstoHung des Mörchschen Namens für
die Naninidengattung, welche wir bisher Microcyslis (Semp.,
Jhering, non Beck) und Lamproeystis genannt haben, vergl.
Mlldff. in Sempers Reisen Bd. Vlll, Lieferung 3 (im Druck).
In Japan ist sie gut vertreten, doch wurden die Arten
meist zu anderen Galtungen gerechnet; z. B. gehören die
angeblichen C(mnhis-Arten . für welche Reinhardt (Silz.
Ber. Ges. N. Fr. Berlin 1883 p. 85) die Sektion Disco-
conulus vorschlug, unzweifelhaft hierher.
M, fulgem (Gude).
Macrochlamys f. Gude 2 p. 75, L VIII, f. 24—26
Liukiu-Inseln.
ifef. vdata (Gude).
CrystaUus velatus Gude 3 p. 399. Kioto (Gude),
Kashima, Prov. Ilarima (Hirase No. 491.)
Die unglückliche Idee Püsbrys, Vitrea Fit/., an die
Stelle von Ilyalinia zu setzen, führt zu weiteren Ver-
3*
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— 36 —
Wechslungen und Verwirrungen. Wenn man, wie man
nach Jhering muss, Hyalinia in mehrere Gattungen spaltet,
so fallt den kleinen weissen Arten selbstverständlich der
Name Vitrea Fitz, zu, der ausschliesslich für sie aufgestellt
ist. Crystallus Lowe ist für crystallina aufgestellt, daher
Synonym von Vitrea. Der Name kann höchstens dann
Verwendung findeh, wenn man wie Westerlund Vitrea
(im eigentlichen Fitzingerschen Sinne) noch weiter in
Sektionen spalten will, was ich für unnöthig halte. Dann
kann, wie es Westerlund Ihut. der engere Formenkreis
von V. crystallina Crystallus genannt werden. Mit dieser
Gruppe hat nun die japanische Art sicher nichts zu thun,
da sie horngelb ist. Selbst wenn sie zu den Hyalinien
gehörte, müsste sie zu' Polita gestellt werden, aber nach
der Spindelbildung gehört sie sicher zu Microcystina.
M. sulcata (Gude).
Crystallus sulcatus Gude 3, p. 399. Kioto.
M. cercUodes (Gude).
Aitwuldia cercUodes Gude 3, p. 398. Kashima, Prov.
Harima (Hirase No. 301, 482).
Auch hier ist die Gattungsbestimmung ganz sicher
falsch. Von Conulus (Arnonldia) kann keine Rede sein,
gegen Kaliella spricht die Glätte und der lebhafte Glanz.
Von sonstigen japanischen Formen gehören woch
hierher :
M. arctispira (Westerl.) (Hyalinia)
M. doenitzii Reinh. (Microcystis)
M. labilis (Gld.)
M. phyllophila (A. Ad.)
M. sinapidium (Reinh.) (Oonulus)
M. ampla (Reinh.) (Conulus)
M. hirasei (Gude) (Microcystina) 3, p. 400
M. nanodes (Gude) (Arnouldia) 3, p. 399 (No. 483).
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— 37 —
Ob Vitrea hilgendorfi Reinh. und microdiscus Reinh.
wirklich zu Vitrea und nicht vielmehr auch zu Microcystina
gehören, ist mir noch zweifelhaft, ebenso sind Vitrea
minura West, und Hyalina obtusa West, unsicher.
Conulus (Fitz.) Moquin-Tandon.
Bourguignat hat sich veranlasst gesehen, für diesen
alteingeführten Namen Arnoüldia vorzuschlagen und findet
darin Nachfolger, z. B. Gude. Ich habe seine Motivirung
nicht nachschlagen können, vermulhe aber, dass er sich
daran nicht stiess, dass Fitzinger in seiner Gruppe den
eigentlichen Conulus in unserm Sinne mit Perforatella und
Petasina zusammenfasste, wie dies Beck 1837 in seinem
Subgenus Petasia that.*) Dies ist aber kein Grund den
Namön zu kassiren, da Fitzinger keinen Typus namhaft
macht und Moquin-Tandon die Gruppe auf Conulus fulvus
beschränkt hat. Aber selbst wenn Fitzinger's Name keine
Anwendung mehr finden soll, exislirt ein älterer Name
für unsere Gruppe, Euconulus Reinhardt (Sitz. Ber. G.
Nat. Fr. Berl. 1883 p. 86), während Arnoüldia erst 1890
aufgestellt ist. Was nun die zahlreichen aus Japan er-
wähnten Conulus-Arten anbelangt, so sind die meisten
derselben zu streichen und zu Sitala, Kaliella und Micro-
cystina zu stellen, wie oben bereits erwähnt. Wenn dies
schon nach der Schale so gut wie sicher ist, so hat auch
Jacobi*s Untersuchung der Weichtheile von lenera Ad.
deren Zugehörigkeit zu den Naniniden erwiesen. Jhering
freilich will auf Grund der Untersuchung einer amerika-
nischen Art (semen lini) Conulus überhaupt aus der Nähe
von Hyalinia tntfernen und zu den Naniniden neben Micro-
cystina stellen, aber seine Art ist kein typischer Conulus,
sondern gehört zweifellos zu Stenopus oder Guppya.
Echte Conulus-Arten aus Japan sind pupula GId. und
pustulinus Reinh. Warum übrigens Gude als Synonym
*) Conulus ist bei den £chinodermen praeoccupirt. Red.
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zu der ersteren Art „fulvus Mlldff., non Mull." citirt, ist
mir unverständlich. Ich habe G. fulvus niemals von Japan
erwähnt, sondern nur von Nordchina und ob die dortige
Art mit pupula identisch ist, kann ich nicht entscheiden,
da ich kein Exemplar mehr besitze. Das Vorkommen des
echten fulvus bei Peking, wo Succinea oblonga und Goch-
licopa lubrica nachgewiesen sind, ist keineswegs ausge-
schlossen. Jedenfalls iät es ohne sorgfältige Nachprüfung
voreilig, den nordchinesischen Gonulus, den auch Deshayes
für fulvus nahm, ohne Weiteres zu pupula zu stellen.
Gas&odonfella n. gen.
T. minuta, trochiformis, corneo-hyalina, mullispira,
anfractus intus lamellis transversis munili.
Typus: G. japonica n.
Gastrodontella japomca n. s[).
T. rimata, trochiformis, lenuis, pellucida. subtiliter
slriatula, nilens, luteo-cornra. Spira valdo elovata lateribus
sat convexis. Anfr. 8 niodice convexi, lentissime accrcs-
centes, sutura filari disjuncti, ultinais earina liliformi cinctus,
intus lamellis transversis sat disiantibus munitus. Apertura
parum obliqua, angusla, subsecuriformis; porislonia rectum,
acutum, njargo columellaris callosus, leviter sinuatus,
refloxo-appressus.
Diam. 2, alt. 1,8 mm.
Kashima, Provinz Harima, Nippon. (No. 800).
Wohl eine dor interossanlosbn F]titdi'ckungen des
Herrn Hirase. Während nach der Gestalt, den zahlreichen
Windungen und dem Kiel zunächst an KahVlIa zu denken
wäre, finden sich im Innern der letzten, wahrscheinlich
auch der früheren Windungen auf der Bauchseile in regel-
mässigen ziemlich weiten Abstanden radiär gestellte Lamellen,
welche auffallend an die amerikanischen Gastrodonta er-
innern. Bei diesen sind statt zusammenhängender Lamellen
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radiär gestellte Zahnreihen vorhanden. Es muss zunächst
dahingestellt bleiben, ob die japanische Form wirklich
phylogenetisch mit den Amerikanern verwandt oder eine
aberrante Naninide ist, bei welcher Familie wir einiger-
massen ein Anaiogon in der bezahnten Gattung Sesara
besitzen. Unwahrscheinlich ist die erstere Annahme nicht,
da schon zahlreiche amerikanische Züge in der japanischen
Fauna nachgewiesen worden sind, namentlich bei Heptilien
und Amphibien. Das Vorkommen von Pseudohyalina
minuscula Binn. auf Nippon braucht nicht auf Verschleppung
zu beruhen, und die grosse Schalenähnlichkeit der japanischen
Euhadra mit den westamerikanischen Bpiphragmophora-
Arten hat sich durch die Untersuchung der Weichtheile
als ein Zeichen der Stammverwandtschaft ergeben, da
beide zu den Eulotiden gehören. Gegen eine Verwandt-
schaft mit Sesara spricht ferner, abgesehen von der un-
vermittelten Entfernung, die regelmässige Wiederholung
der Lamellen, die gerade bei Gastrodonta ihre Analogie
findet. Ich habe allen Grund zu vermuthen, dass Conulus
stenogyrus bei Reinhardt und Amouldia stenogyra bei
Gude unsere Art ist und dass beide Autoren die inneren
Lamellen übersehen haben. Es ist keineswegs ausge-
schlossen, dass die echte H. stenogyra Ad. von Tsushima
wirklich hierher gehört, aber bei der kurzen, unvoll-
ständigen Diagnose ohne Abbildung ist eine sichere Identi-
ficirung nicht möglich, so dass ich es vorziehe die von
Hirase gesammelte Schnecke neu zu benennen. Auch ist
es viel wahrscheinlicher, dass, falls stenogyra in der That
eine Gastrondonlella ist, sie artlich von der Nippon-
Schnecke verschieden ist.
TrishoplUa Jacobi.
Diese auf Grund der Geschlechtsorgane aufgestellte
Galtung ist conchyliologisch nicht ganz zu charakterisiren.
Der Autor nennt zwei Arten, pallens Ehrm. und goodwini
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Sm. Die erstere kenne ich noch nicht; die letztere hat
einen mdssig weiten, aber aflfenen Nabel, etwa wie unsere
Euomphalia strigella, einen wohlgerundeten letzten Umgang
und daher eine Mündung, die sich zu einein Kreise ergänzen
lässt. Die Ränder des Mundsaumes sind sehr genähert,
was an Aegista erinnert, doch- im Gegensatz zu dieser
kräftig getippten Gattung fehlt die Lippenbildung gänzlich.
An diesen Typus schliessen sich sicher noch eine Anzahl
japanischer Arten an, deren Weichtheile wir noch nicht
kennen. Gude beschreibt T cretacea und dacostae,
Pilsbry eine mesagonia, die ich noch nicht kenne. Ferner
stelle ich hierher commoda Ad., hilgendorfi Kob., sphaeru-
lata Hcinh. Hilgendorfi würde nach Jacobis Untersuchung
allerdings auszuschliessen und zu den (lamaeniden neben
Satsuma zu stellen sein, doch glaube ich, dass eine falsche
Bestimmung der Schale vorlag. Auch ich habe unter
diesem Namen zweierlei sehr verschiedene Arten erhallen,
von denen die eine mehr Satsunia-ähnlich ist, während
die andere, welche zu Kobelns Figur vortrefflich passt,
durch die Nabelbildung, die runde Mündung und genäherte
Mundränder so sehr an Trishoplita erinnert, dass ich an
ihrer Zugehörigkeit zu dieser Gattung nicht zweifle.
Ausserdem glaube ich aber auch, dass eine Anzahl
continentaler Schnecken hierher gehören, die wir bis jetzt
theils zu Aegista, theils auch zu Eulotella gerechnet haben
und welche die oben angenommenen Gattungsmerkmale
ebenfalls zeigen. So Aegista goltschei in. aus Korea,
laurentii Gredl. aus Ihibei. permellita Hde. und tenerrima n.
aus Sylshuan, virilis Gredl. und vieleiciit einige Heude'sche
Arten aus Millel- und Westchina die ich nur nach der
Abbildung kenne.
Buliminus (Subzebiinus) nipponicm n. sp.
T. perforata, oblonga, solidula, leviler plicato-striala,
lineis spirahbus confertis rugulosis dccussata, alternatiui
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albo- et corneo-slrigata. Spira subtus subcylindrica, sursum
acuminafa, apice obtusulo, laevi, nitente. Anfr. 8 planuläti,
suiura älbomarginata, subcrenulata disjuncti, ultimus pauUum
ascendens. Aperlura parum obliqua, truncato-ovalis ; peris-
toma modice dilatatum. Nodulus angularis ralidiusculus,
callus parietalis tenuis.
Diam. 8, alt. 19,7 mm.
Kikai, Prov. Osumi (No. 478).
Während die bisher aus Japan bekannten wetfig zahl-
reichen Buliminus-Arlen tuv Untergattung Mirus Alb. ge-
hören, kann ich die^e überraschende Novität nur bei der
in Gentralaiien und Westchina weitverbreiteten Gmppe
Subzebrinus unterbringen. Es ist dies Vorkommen ein
weiterer Beweis der Beziehungen der japanischen Fauna
zu der von Centraiasien, wie sie sich durch die gemein-
samen Gruppen Euhadra, Satsuma, vielleicht Trishoplita, die
analogen Glausiliengruppen, von andern Thierklassen z. B.
durch die Riesensalamander kennzeichnen.
Clausilia (Stereophaedusa) eurystoma Mrts.
brachyptycka n. subsp.
Kleiner, diam. 5,4, alt. 35,2 mm., 12 Windungen,
Gewinde oben etwas feiner ausgezogen, daher mehr keulen-
förmig; Mündung verhältmssmässig kleiner, an der Ober-
lamelle deutlich eingebuchtet, daher birnförmig, nicht
eiförmig wie beim Typ; obere Palatale sehf kurz und
mehr lateral. (No. 463).
Mikuria, Provinz Swuga, südwestlich vön Tokio, alle
drei Fundorte also in Geniral-Nippon.
Clausüia (Megalaphaedusa) fidtoni Sykes davula n. subsp.
Kleiner, diam. 5,6, alt. 24,5 mm., Gewinde oben
schlanker, etwas konkav, daher Gesammtform keulenförmig ;
Palatalfaltea, auch Stellung derselben fast identisch, Unterr
lamelle mehr spiralig geschwungen. (No. 488).
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Ibuki, Provinz Omi, wie der Typus auf der Insel
Kiushiu.
Clausäia (Hemiphaedusa) brevüuna n. sp.
T. rimata, fusiforniis, solidula, dense leviter striata,
luteo-cornea. Anfr. 9 vix convexiusculi. suiura subcrenulata
disjuncti, ultimus costulato-striatus. Apertura paruni obliqua^
ovalis; peristoma sat late expansum, crasse labiatuni,
superne sat solutum. Lamella supera modice clevata, sed
valida, infera huniilis. valde remota, oblique intuenti
conspicua* subcolumellaris liaud euiorsa. Plica principalis
modica, lineam lateralem non superans, lunella sublateralis,
brevis, stricta, cum plicis palatalibus 2 formam litterae l
imitans.
Diam. 2,4, alt. 10,2.
Fukura auf der Insel Awadshi (No. 450).
Diese kleine Form gehört sichtlich zum Formenkreis
der Cl. strictaluna und kommt in der Länge meiner nana
von Nagasaki etwa gleich. Während diese aber die Ge-
samnMform der strictaluna, welche ziemlich bauchig ist,
getreulich kopirt, ist die neue Art schlank, spindelförmig.
Die Stellung der Mondfeite ist mehr dorsal, sie ist sehr
kurz und bildet mit der oberen und untei*en Palatale ein
deutliches 1, wodurch sie Cl. aurantiaca näher kommt.
Bei dieser Art ist indessen der Schliessapparat viel tiefer
eingesenkt und die Lunella ventral.
Clausilia (Hemiphaedusa) omiensis n. sp.
T. rimata, gracillime claviformis, solidula, brunneo-
Cornea. Spira subtus ventricosula, sursum attenuata, sub-
concava, superne denuo convexiuscula apice globuloso.
Anfr. 19 planulati, superi 6—7 sublaevigati, sequentes
striatuli, peniiltimus costulato-striatus, ultimus costnJatus,
pone aperturam costatus. Apertura parum obliqua, rolun-
dato-piriformis ; peristoma superne valde solutum, modice
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— 43 —
expansiun, sat labiatum. Sinuliis magnus, subrectus, sat
recedens, Laniella supera modica, rocta, cuu) spirali con-
tinua, infera valde a margiiie remola, humilis, yix conspicua,
subcolumellaris usque ad margincm emersa. Plica princi-
palis longissima, lineani lateralem longe superans, lunella
ventralis, brevis, subslricta. siiperne et inferne cum plica
palatali brevi conjuncta.
üiam. 3,4, alt, !2;i,8.
Ibuki, Provinz Omi, Insel Kiushiu (No.^ 486).
Die Gesammtform, die ausserordentlich zahlreichen
Windungen, das langgestreckte keulenförmige Gewinde er-
innern an die seltene Gl. frushtorferi m. von Java, die ich
indessen wegen der fehlenden Lunella, welche durch 2
Gaumenfalten ersetzt ist, zu Acrophaodusa rechne, während
Gl. hirasei wegen der ventralen Mondfalte und der ' ganz
zurücktretenden, von vorn kaum sichtbaren Unterlamelle
eine sichere Uemiphaedusa ist. Die kolbige Sj)ilze und die
Verjüngung des Gewindes unter derselben Hessen darauf
schiessen, dass die Arl gelegentlich decollirt ; in der That
sandte Hirase unter besonderer Nunmier einige Exemplare
mit nur 11 Windungen, deren Uebereinstimmung mit dem
unteren Thcil von hirasei in Form, Skulptur, Schliessaparat
u. s. w. eine so vollkommene ist, dass sie nur als decollirte
Stucke dieser Art aufgefasst wei^den können. Allerdings
muss hervorgehoben werden, dßsi^ an den drei Stücken
absolut keine geflickte Stelle zu erkennen ist,
Auricula reiniana Kob. — Uirado, Hizen (No. 44:2).
Ich kann in dieser und A. chinensis Pfr. nur Lokal-
ras.sen von A. auris judae erketmen. Die Skulptur ist bei
den Formen etwas feiner als beim Typus, bei der Japanerin
ausserdem der Vorsprung des rechten Mundsaumes vor
seiner Verjüngung sehr schwach markirt.
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_ 44 —
Piftkia ceciUei Pfr.
Mit voriger (No. 444). Meines Wissens die ersle
aus Japan nachgewiesene Pythia und das nördlichste Vor-
kommen der Gattung.
Pyihia impetforata A. Ad.
Liukiu-Inseln (No. 453).
Meiampus phüippii Kstr.
Hirado (No. 446).
Cassidula plecotrematoides japonica n. subsp.
Hirado (No. 445).
Kleiner als der Typus von Hongkong, 6,4:11,1 mm.,
dunkelkastanienbraun bis violetbraun, oberer Parietalzahn
obsolet oder fehlend, innere Lippe mehr abschüssig, rechter
Rand oben mit einem kräftigen Zahne, während beim
Typus fast durchweg die Andeutung eines zweiten vor-
handen ist. Alles in Allem ist die japanische Rasse von
der von Hongkong elwa ebenso verschieden, wie C. labio m .
(Philippinen) von letzterer und man kann sie entweder
alle drei als Arten oder als geographische Rassen einer
Art betrachten.
Diplommatina (Sinica) minutissima n. sp.
T. sinistrorsa, rimata. ovato-oblonga, tenuiuscula,
pellucen^, confertim costulato - striata , comeo - lutescens.
Anfr. 5V« modice convexi, ultimus paullum ascendens.
Apertura parum obliqua, subcircularis ; peristoma duplex,
externum modice expansum, reflexiusculum, internum sat
porrectum, suico ab illo sejunctum, subexpansum. Lamella
subcolumellaris a margine remota, humilis ; palatalis brevis,
supra columellam conspicua.
Diam. 0,9, alt. 1,8 mm.
Ibuki, Prov. ümi (No. 487).
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- 45 —
Oeorma japoniea n. sp.
T. rimata, turbinata, tenuis, subpellucida, confertim
spiraliter lirata, pallide rubella. Spira sat elate conica,
lateribus strictis, apice mammillato, obliquo. Anfr. 4Vt
convexi, sutura profunde impressa disjuncti. Apertura
modice obliqua, truncato ovalis ; peristoma rectum, obtusum,
margo columellaris superne sat dilatatus, callo lato appressus.
Diam. 1,5« alt. 2 mm.
Kashima, Prov. Harima (No. 471).
Zur Binnenmollusken-Faana von Adnam lY
Von
Dr. 0. von Möllendorff.
Eine weitere Sendung des Herrn H. Fruhslorfer aus
Süd-Annam ergab einige weitere Novitäten, sowie mehrere
neue Fundorte.
Streptaxis dipladon MlldfiT. Naehrbl. 1900 p. 118.
Insel Baimin.
Ennea irregularü Mlldflf. 1. e. p. 119.
Auch Non-njuk bei Touranne.
Otesia (Coneupleda) annamitica Mlldif. 1. c. p. 119.
Auch Non-njuk.
Mierocystina annamüica Mlldff.
Lamprocystis annamüica Mlldfl. Naehrbl. 1898, p. 68,
subrubella h. subsp.
Etwas grösser, 5,5 r 3,2 mm., Farbe mehr ins Röth-
liche spielend. Nha-trang und Insel Baimin, Süd-Annam.
Xestina demerugata n. sp.
T. angusle umbilicata , depressa , tenuis , leviter
striatula, lineis spiralibus rugulosis et rugis subtilibus
oblique antrorsum decurrentibus sculpta, luteo eornea.
Spira parum elevata lateribus convexiusculis. Anfr. 6*'-
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^ 46
lente accrescentes , convexiusculi , sutura submarginata
disjunctiV uHimus paullo convexior, supra peripheriam
indistincte angulatus, basi rugis destitutus. subglabratus,
pallidior. Apertura late eliptica, valde excisa: peristoma
rectum, acutum, mai go columellaris superne breviter sed
valde reflexus.
Diam. 32^5, alt. 19,1 mm.
Berg Drau und Hong-gong, Süd-Annam.
Xestina tenera n. sp.
T. perforata, depresse trochiformis, lenuis, pellucida,
superne sat ruditer plicato-slriata,.- pallide luiescens. Spira
raodice elevata, lateribus convexiusculis. Anfr. 6Va lente
accrescentes, convexiusculi, sutura per carinam exsertam
distincte marginala disjuncti, ultimus carina obtusnla sat
exserta crenulata carinatus, basi glabratus, nitens, pallidior,
paullo cenvexior. Apertura niodice obliqua, angulato-
elliptica; valde excisa; peristoma rectum, acutum, margo
columellaris superne breviter diiatatus, revplulus.
Diam. 27,7, all. 15,6 mm.
Ballach, Süd-Annam.
Xestina pharangensis n. sp.
T. anguste umbilicata, subdepresse conoidea, tenuius-
cula, subpellucens , superne sat distincte plicato-striata,
sericina , luteo-cornea. Spira sat elevala lateribus vix
convexiusculis. Anfr. 6Va modice convexi, lente accrescentes,
ultimus ad peripheriam obtuse angulatus, basi glabratus,
pallidior; nitens. Apertura niodice obliqua; peristoma
rectum, acutum, margO* columellaris superne calloso-
incrassatus brevissime reüexus.
Diam. 22,2, alt. 14 mm.
Pharang, Süd-Annam.
Camaenella fruhstorferi MlldfT. Nachrbl. 19(K) p. 129.
Auch Non-njuk.
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Satsuma siamensis (Redf.)
Bulimus siamensis Redf. Ann. Lyc. N. York VI, 185S,
p. 15. — Bul. siam. Marls. Ostas. 1867 p. 81, t. 19, f. 7'
— Ancey Bull. Soc. malac. Fr. V, 1888, p. 349. — Kobelt
in Ghemn. ed. II Bi|limin. p. 559, t. 88, f. t — 5. — Semper
Phil. p. 164 (anat.)
Pharang und Ballach, Süd-Annam.
Sonst von Siam, Cochinchinä und Pulo-Condor bekannt.
Dass diese Art wegen des odontognathen Kiefers
nicht zu den Buliminiden gehört, hatte schon Semper
hervorgehoben. Kobelt hielt es nicht für unmöglich, dass
sie zu Buliminopsis zu stellen sei. Da aber nach Semper
die Geschlechtstheile einfach sind (keine weibliche Anhangs-
drüse, eine kleine am Herzbeutel liegende kugelige lang-
gestielte Samentasche und ein einfacher Penis mit Flagellum).
so hat sie mit den Eulotiden nichts zu thun und muss zu
Satsuma gerechnet werden. Am ausführlichsten behandelt
die Art Ancey a. a. O., welcher eine Reihe von Varietäten*
(zonifera, maxima, nobilis, obesula) autführt. Es sind
keine geographischen Rassen, sondern individuelle Formen
welche er benennt. Die interessanteste ist die erstgenannte,
homfarbene mit einem braunen Band an der Peripherie.
Auch die Neigung zur Bänderung passt besser zu Satsuina
als zu Buliminus.
Eulota taurannensis Morel.
Pha-rahg*
Amphidromtis rhodostylus n. sp. - "
T. sinistrorsa; rimata, elongate ovato-cohica, solidula,
subtiliter striatula, spiraliter microscopice decussatula, opaca,
plerumque flava, aut concolor aut varie picta (v. infra).
Spira sat elongata lateribus strictis. Anfr. 7, superi plani,
penultimus convexiusculus, ultimus modice convexus, sutura
fuscolineata disjuncti. Apertura modice obliqua, subauri- .
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- 48 -
formis, peristoma parum expansum, paullum reflexum,
colitmella recta, substricta, cum margine basali angulum
plus mihusve distinctum formans, roseotineta.
Diam. 20—21,4, alt, 38—45,6 mm.
Pharang, Süd-Annam.
Formen :
A. (simplex). Einfarbig gelb, nur branne Nahtlinie und
brauner Nabelfleck. Mitunter einige grünliche Binden
gegen Ende der Windung.
B. (roseolineata). Unter der Nahtbinde und mit ihr ver-
bunden eine röthliche schmale Binde, letzte Windung
gegen die Mündung zu röthlich.
C. (nigrolineata). Nabelzone breiter, eine schwarzbraune
Binde unterhalb der Peripherie.
D. (ignea). Obere Windungen dunkelbraun gestriemt, letzte
feuerroth mit verblassenden schwärzlichen Längsbinden.
E. (rhabdota). Breite braune Striemen, gegen die Mündung
verblassend.
F- (bipartita). Wie E, aber letzte Windung unten durch
zusammenfliessende Striemen grünlichbraun und diese
fast ein&rbige Zone durch eine scharfe Linie nach
oben abgegränzt.
G. (subconfluens). Striemen zusammenfliessend , letzte 2
Windungen einfarbig braun, ins grünliche oder röthT
liehe spielend.
^Die letzen 3 Formen gehen in einander über.
Diese proteische Art wird sich am besten dem
Formenkreis von A. mouhoti Pfr. anschliessen lassen, ob-
wohl nicht das ganze Peristom, sondern nur die Columella
röthlich geütrbt ist.
Amphidromüa metabletus MlldflT. Nachrbl. 1900 p. 22.
Pilsbry (Tryon Man. Pulm. XIII p. 174) stellt diese
Art in seine 6. Gruppe, aureus-inversus, während sie un-
bedingt in die 5. von A. janus gehört. Fruhstorfer hat
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- 49 -
diese Art ebenfalls gesammelt, aber nicht am Original-
fundorte Roebelens, dem .Mutter und Kind'' Gebirge,
sondern bei Nha-trang und auf der Insel Bai-min. An
beiden Stellen ist aber die Art nicht unerheblich dififerenzirt,
so dass ich mich genölhigt sehe diese Lokalrassen be-
sonders zu benennen.
Amphidromus tnetaUäus pachychilus n. subsp.
Durchschnittlich festschaligor, kräftiger gelippt, Parietal-
schwiele stärker, Naht deutlicher gerandet, Basis weniger
breit. Diam. 20,5, alt. 39,5 mm.
„ 22 ^ 39,7 „
, 23,5 , 40,3 ,
, 23,9 , 42,6 .
Nha-trang, Süd-Annam.
Die individuellen Abänderungen sind noch zahlreicher
als beim Typus, es lassen sich die folgenden „Pormen"
unterscheiden :
A. (flava). Einfarbig gelb, rechts und links.
B. (alba). Einfarbig weiss, rechts und links.
C. (iritaeniata). Gelb mit 3 braunen Binden. Rechts und
links. Mitunter verschwindet die mittlere Binde,
D. (trizona). Weiss mit 3 Binden. Rechts und links.
E. (interrupta). Wie D, aber Binden unterbrochen und in
Fleckenreihen aufgelöst.
F. (confluem). Wie D, aber Binden mehr oder weniger
verbreitert und zusammenfliessend.
G. (fusca). Durch Verbreiterung und Vereinigung der Binden
bis auf eine weisse Nahtlinie einfarbig braun.
Amphidromiis metabletus insularis n. subsp.
Kleiner, dünnschaliger, Gestalt wie pachychilus.
Insel Bai-min bei Nha-Irang.
Die Formenreihe ist nicht so reichhaltig wie beim
Typus und der Unterart pachychilus, doch wird das wohl
XXXIIl. 4
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- 50
hür auf dem weniger zahlreichen Sammlungsmaterial be-
ruhen. Es liegen vor: rein weisse und gebänderte weisse,
gebänderte gelbe, und fast einfarbig braune, der obigen
Forma G. entsprechende Stücke.
Amphidromus annamiticus Gr. et Fisch.
Pilsbry (Tryon Man. XIII p. 169) bleibt dabei diese
gut geschiedene geographische Rasse als Unterart zu A.
inversus zu stellen, wie ich es (Nachrbl. 1898 p. 73) vor-
geschlagen hatte. Dagegen musste ich dagegen Einspruch
erheben, dass mein roseolinctus von Fischaya lediglich als
„colour variety" von annamiticus betrachtet wird. Die
von mir hervorgehobenen Unterschiede sind bei den mehr
als 100 Exemplaren der gleichen Lokalität ganz konstant,
und die Rasse hat unbedingt Anspruch auf den Hang
einer besonderen Unterart.
Amphidromus haematostoma m.
(Nachrbl. 1898 p. 74) stellt Pilsbry (1. c. p, 182)
zur Gruppe von A. schomburgki. Die nächsten Verwandten
sind indessen smithi Foulton und cruentatus Morel.; mit
denen er zur Gruppe von mouhoti Ffr. zu rechnen ist.
Opeas subula Ffr. — Insel Bai-min.
Hypselostoma annamiticum Mlldflf. — Auch Non-njuk.
Lagachüus coshdatum Mlldff. — Auch Non-njuk.
Cydophorus amoenus Ffr. — Auch Pha-rang.
Cyclotus (Siphonocyclus) tener Mko.
Auch Non-njuk. Hier frisch gesammelte Stücke zeigen
auf den Rippen noch feine Membranrippen, die sich leicht
abreiben.
Georissa chrysacme. decora und exarata m. auch Non-njnk.
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— 51 -
Ueber das Yorkommen von Papa seeale Drap, und
Patala rupestris Drap, in Thfirinicen.
Von
L. Schmidt, Gotha.
Auf einer Exkursion im Sommer 1900 nach dem
herrlich am linken Werraiifer gelegenen, aber etwas schwer
erreichbaren Heldrastein bei Treffurt, der zum Wellen-
kalkgebiet gehört, forsclite ich u. a. auch nach Pupa aecale,
die von dem Mühlhauser Geologen J. G. Bornemann als
dort vorkommend angegeben ist. (In »lieber die Diluvial-
und AlluvialbiMungen der Umgegend von Mühlhausen in
Thüringen im Gebiete des oberen Unstrutthales. Von
Herrn Bornemann in Mnhlhausen." Zeitschrift der deutschen
geologischen Gesellschaft. Bd. VIII, 1856, S. 105—107.)
Obgleich nun Fr. Regel vorstehende Arbeit in der malako-
zoologischen Litteratur in seinem „Thüringen* aufführt;
fehlt doch in den Fundortsangaben daselbst bei P. s. der
Heldraslein, vielleicht deshalb, weil man eine Verwechslung
der immerhin einigermassen kritischen P. s. mit der ge-
meinen Pupa frumentum Drap, vermuthete, welch letztere
bei Bornemann auffälligerweise nicht aufgezählt ist, aber
am Heldrastein lebt. Dieser ist als Fundort für P. s. seit
1856 meines Wissens auch niemals bestätigt worden. Das
Ergebniss meines Suchens war nun: Pupa secdU Drap,
kommt am Heldrastein in einer kleinen, gedrungenen Form
ziemlich häufig vor. Herr 0. Goldfuss in Halle hatte die
Güte, meine Bestimmung zu revidieren und besitzt nunmehr
Belegstücke in seiner Sammlung. Der Fundort ist umso-
mehr des Hervorhebcns wert, als von P. s. bis jetzt
eigentlich nur eine einzige Stelle in Thüringen bekannt
war. Fr. Regel sagt inbezng auf P. s.: , Ziemlich selten
auf dem Eichsfeld bei Vollenborn, auf Muschelkalk (Dr. O.
Böttger). fehlt im übrigen Thüringen. Die Angaben für
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- 52 -
Jena (J. C. Zenker), Meiningen. (G. Brückner) und an
der Südgrenze von Coburg (Ziegenfelder Thai V Study) sind
sehr zweifelhaft*.
Bei dem Nachforschen nach Pupa secale wurde aber
gleichzeitig eine noch wichtigere Entdeckung gemacht.
In den Felsenritzen an der Spitze des Heldrasteins fand
sich vereinzelt auch Patula rupestris Drap. , die nach
0. Goldfuss im Süden meistens vereint mit Pupa secale
auftritt. Die Fundstücke wurden ebenfalls von Goldfuss
nachbestimmt und befinden sich in dessen Sammhmg.
Patula rupestris ist für Thüringen neu. Fr. Regel sagt in
seinem Handbuch ^Thüringen* II, S. 310: ^.Nicht bis
Thüringen, aber dicht bis an das südliche Vorland reicht
Hdix (Patula) rupestris Drap., welche (nach Dr. Study,
d. Verf.) am Alten Staflfelberg bei Vierzehnheiligen und
am Gordigas am weitesten nach Norden zu vorkommt*
Zu erwähnen ist schliesslich noch, dass auch Clessin die
beiden Arten für Thüringen nicht angibt.
Diagnosen neuer Achii;tii)e}Ien-Formen von der Sandwich-
Insel Mololiai.
Von
Fr Borcherding, Vegesack.
Partulina idae n. spec.
Testa subperforata, sinistrorsa, solidula, conico-venlri-
cosa, ruditer striata, striis conferlis spii:.alibus valde decussata,
unicolor flavido-brunnea ; spira globoso-conica, apice acutius-
cula; sutura simplex, leviter impressa ; anfractus 6 convexi,
ultimus spira pauUo brevior, superi flammis ziczacformibus
pallidis et flavidis radiato-tesselati, ultimus magis minusvr
distincte ujiicolor flavido-brunnens, aut ultimus supra medium
flavidus et infra medium magis brunneus, aul ultimus
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— 53 —
infra medium linea lata flavido-aibida cinctus; apertura
obliqua, semiovalis, intus albida; plica columellaris supera,
valida, sübtorta; peristoma simplex, fuscum, intus paullo
labiatum et fuscum, margine externo expanso, margine
columellari reflexo.
Long. 21—23, diam. 13-14 mlll. Ap. 12—14 mill.
longa, 6—8 lata.
Hab. Insd Molokai: Kalae, Kealia,
Diese gedrungene bauchige Form, welche durch ihre
grobe Spiralskulptur sofort auffällt, liegt mir in einer statt-
lichen Serie, welche an vier verschiedenen Punkten der
oben angegebenen Orte von Herrn Meyer in Kalae ge-
sammelt ist, vor. Ich kann sie mit keiner der aus der
Partulina-Gruppe beschriebenen Arten vereinigen. Selbst
in der grossartigen Hartman'schen Sammlung, die in den
Besitz des Bremer Museums übergegangen ist, findet sich
keine Art, mit der obige vereint werden könnte. Auch
in den neuesten Zusammenstellungen der Molluskenfauna
der Sandwich-Inseln von Baldwin^) und Sykes*) findet
sich keine Art, mit der sie vereinigt werden könnte.
Am nächsten kommt sie noch der rufa Newc,
welche mir in zahlreichen Exemplaren, gesammelt von
Meyer in Kaweeku, und in einer grossen Suite der Hart-
man'sehen Sammlung vorliegt. Sie unterscheidet sich aber
sofort von rufa, — die mangelhafte Zeichnung in Newcomb®)
kann nicht in Betracht gezogen werden, — durch die ge-
drungene, bauchige Form, durch die einfarbige Epidermis,
welche nur auf den Embryonalwindungen gewürfelt er-
') Bald will, D. D., Gatalogue of Land- and Freshwater-Shells of
the Hawaiian Islands, Honolulu, 1893.
*) Sykes, E. R., Fauna Hawaiiensis, moUusca, Vol. II, Part. IV.
Cambridge 1900.
Newcomb, Descriptions of sevenly-nine Speeles of Achatinella
in : Proc. Zool. Soc. London 1853, pag. 130, PI. n fig, 3.
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- 54 —
scheint und durch die deutliche Granulierurg der Ober-
fläche. Ich habe sie daher der Frau Professor Schauinsland
zu Ehren benannt, welche ihren Herrn Gemahl auf seiner
Reise in die Sudsee, 1896 und 1897, begleitete und
wesentlich zur Erforschung der besuchten Inseln mit bei-
getragen hat.
Partulina schauindandi, n. sp.
Testa rimato - perforala , sinistrorsa , solida , ovato-
conica, longitudinaliter substriata, sub leiite subtiliter Irans-
versini striatula; spira conica, apice acutiuscula; sutura
bene impressa; anfractibus 6V2 convexis. superne marginatis,
ultimo plano-convexo, oblique producto: apertura ovata,
intus alba, plica colunicllari valida. subtorta; peristoma
Kibiatum, margine externo expanso, margine columellari
reflexo; colore flavido-albo. longitudinaliter magis minusve
lineis pallido-luteis regulariler strigata, nitidissima; peristo-
matis margine interiore, labio. columella et plica columellari
roseo-rubentibus.
Long. 24, diam. 13 mill., Ap. 12 mill. longa, 7 niill. lata.
Hab. Mdokai: Kaluahauoni, Waileia,
Auch von dieser Form liegt mir eine Serie von
reichlich 20 Exemplaren vor. Ex. von Waileia sind blendend
weiss, selbst diu gelbliche Langssl reifung ist fast gänzlich
verschwunden, auch Columella und IVristom sind fast
weiss, wenig oder gar nicht ins rötliche übergehend. Ex.
von Kaluahauoni sind ebenfalls blendend weiss, bekonnnen
aber durch die regelmässijje etwas deullichere gelbliche
Slreifung einen gelblichen Ton, bei lelzteren sind Perislom
und Columella auch rötlicher. Diese Exemplare gehören zur
Froxima-Gruppe, entfernen sich aber vom Typus durch
Färbung und schlankere Gestalt so weit, dass diese Form
einen eigenen Namen verdient. Ich habe sie Herrn Professor
Schauinsland zu Ehren, der aut seiner Südseereise auch
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— 55 —
Molokai besuchte und dem das Museum den Erwerb der
von Meyer auf Molokai gesammelten Achatinellen — circa
9000 Exemplare von 37 verschiedenen Lokalitäten —
verdankt, benannt.
Partulina tneyeri, n. sp.
Testa anguste perforata, dextrorsa, solidula, ovato-
conica, sub lente decussätim regulariter sublilissime striatula,
nitida; pallido-grisea aut cinereo-fulva, pallido et fiisco
aut grisco et nigrescente eleganter radiata; spira conica,
apice obtusiuscula; sutura crenulata, magis minusve mar-
ginata; anfractus G convexiusculi. ultimus V» longitudinis
subaequans, superi carneo et flavido tesselati, ultimus
rotundatus, unicolor, aut infra medium fasciis corneis
angustis sparsim ornatus ; apertura obverse auriformis, intus
nitide livida, peristoma breviter expansum et incrassatum,
intus roseo-brunneum et labiatum ; columella torta, collosa,
marginc columellari reflexo, perforationem ferc occultante.
Long. 22—24, diam. 13 mill. Ap. 12 mill. hmga, 8 mill. lata.
Hab. Molokai: Pdekunu,
In dem Felekunu-Thale, in welchem sich stattliche
Exemplare dor reclitsgewundenen Tessellata-Gruppe finden,
die in ihrer Grösse und Färbung an virgulata erinnern,
wenn nicht die gewürfelten Embryonalwindungen vorhanden
wären, findet sich auch diese rechtsgewundene Form,
welche als äusserstes Endglied der Tessellata-Gruppe an-
gesehen werden könnte. Der ganze Habitus, die Färbung
und Struktur weichen aber so sehr von der Tesselata-
Form ab, dass ich sie als P. meyeri, dem Sammler von
Kalae zu Ehren, benenne.
Diese Form hat enfernte Aehnlichkeit mit Pfeiffers
cinorosa, welche auch Hartman*) zur Partulina-Gruppe
*) Harliiian. W. D., A bibliograhic and synonyraic Catalogue
of Ihe Genus Achatinella. In: Proc. Acad. Nat. sdenc. Phil. 1888.
pag. 25.
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— 56 —
stellt. Baldwin und Sykes in ihren oben citierlen Werken
stellen sie zu einer ganz andern Gruppe, zu Apex, welche
auf Oahu vorkommt und keinen Vertreter auf Molokai
aufzuweisen hat.
Parttdina macrodon, n. sp.
Tosta obtecte perforata, sinistrorsa, solidula, oblongo-
conica, leviler striata, sub lente striis confertis spiralibus
minutissime decussata, nitida, alba; fascia una angusta vel
lala castanea in medio anfractus Ultimi et supra et infra
suturam et circum periomphalum ornata, aliquando fascia
infra suluram in duas angustas fascias dissoluta ; spira
conica, apice acutiuscula, sutura loviter inipressa: anfraclus
7 planiusculi, ultimus rotundatus et spira paullo brevior;
superi denudati euticula et colore fuscula; superi in speci-
minibus juvenilibus eastaneo-lesselati ; apertura obliqua,
ovata. intus alba; plica coluniellaris valida, valde projecla,
basi macula fusca ornala; peristonia simplex, album, intus
labiatum et album , margine exlerno expanso , margine
coluniellari reflexo.
Long. 20—52:2. diam. 12 mill. Ap. 10 mill. longa, 8 mill. lata.
Hab. Molokai: Makakupeia.
Aus dem Makakupeia Government mit dem 2610 Knss
hohen Berge «rieichen iNameiis liegen mir reichlich 700
Achalinellen von 12 verschiedenen Punkten vor, unter
welchen sich die oben beschriebene Form in einer Serie
von reichlich 50 Exemplaren vorfindet, Sie schliesst sich
in ihrem Habitus der spitz-kegelförmigen Gruppe: dwighti,
mucida, grisea, tappaniana, eburnea, nivea und dolei an.
Die ersten beiden haben ihre Heimat auf Molokai, die 5
letzten auf Maui. Die nachstverwandte Art ist mucida.
Baldw.*), mit dieser scheint sie eine für sich eng begrenzte
*) Proc. Acatl. Naf. scieiic. I'hila<ielpliia, 1895. pag. 222— i223»
pl. lü, fi5?. 23.
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— 57 —
Gruppe zu bilden, welche sich durch den sehr starken
Zahn auf der Golumella auszeichnet. Bei keiner mir be-
kannten Partulina-Form findet sich dieses Merkmal in so
hervorragender Weise, wie bei diesen Formen. Obige
Form uuterscheidet sich aber von mucida durch ihre
blendend weisse Farbe und die regelmässig aufgelegten
Binden, wie aus der Diagnose zu ersehen ist. Unter der
stattlichen Serie finden sich* merkwürdiger Weise keine
wesentlichen Variationen, die Form scheint also constant
zu sein. Die einzige Abweichung besteht im Auflösen
des untern Suturalbandes zu 2 schmalen Binden, — bei
ganz wenigen Exemplaren ist auch noch ein ganz schwaches
3. Band zu erkennen. Eine weitere Eigenthümlichkeit ist,
dass bei fast allen ausgewachsenen Exemplaren die oberen
Windungen von der Epidermis befreit sind, — dasselbe ist
bei mucida, die mir ebenfalls in zahlreichen Exemplaren
aus dem Kawela Government von Puukaeha vorliegt, der
Fall. Nur bei jungen nicht ausgewachsenen Exemplaren
ist die Epidermis auf den obern Windungen intakt und
schön braun tesseliert, — dasselbe ist auch bei jüngeren
Exemplaren von mucida der Fall. Der sofort in die Augen
fallende stark ausgezogene, mit einem bräunlichen Fleck
an der Basis versehene Golumella-Zahn, sowie die weisse
Epidermis mit den regelmäsig angelegten Binden, sind ein
sicheres Erkennungszeichen. Ich habe die Art deshalb Far-
tulina macrodon benannt.
Newoombia costata, n. sp.
Testa subperforata, sinistrorsa. turrita, solidula, liris
elevatis confertis, in anfractibus superioribus tenuiter, tum
magis rotundatis cincta, et lineis longitudinalibus subtilissimis
sculpta. ultimus supra medium costis septem rotundatis
applanatis cinctus, infra medium repente decrescentibus
et prope periomphalum incrcscentibus ; colore fuscescenti-
albida, nitidula; spira regulariter attenuata, apice obtusius-
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— 58 —
cula; sutura linearis; anfraclus 6 piano -convexiusculi,
supremi luleo-tlammulati, ultimus Va longitudinis subaequans,
rotundatus; apertura obauriformis, intus alba; columella
leviter plicata, alba; peristoma expansum, intus labiatum
et album, margine columellari reflexo.
Long. 13, diam. 8 mill., Ap. 8 mill. longa, 6 lata.
Hab. Mdokai: Halawa, in parte orientali insulao.
Die Newcombia-Gruppe, welche sich durch ihre Ge-
stalt und Struktur sehr weit von den eigentlichen Acha-
tinellen entfernt, hat ihr Verbreitungsgebiet — ausgenommen
Cumingii Pfr., welche auf Maui vorkonmit, — auf der Insel
Molokai und ist von der Mitte bis zur Ostspitze auf der-
selben verbreitet. Die oben beschriebene Form liegt mir
in einer grösseren Anzahl von Halawa, einem Orle der
Ostspitze, vor. Oberflächlich betrachtet erinnert selbe zuerst
an plicata Mighls., welche ihr Verbreitunjrsgebiet auf der
Mitte der Insel hat; bei genauerer Betrachtung zeigt obige
Form aber eine so auffallende Verschiedenheit in der
Struktur, in der Anordnung der Rippen und in der glänzenden
Epidermis, dass sie mit plicata gar nicht zu verwechseln
ist. Auch Pfeiffers sulcata*), die nach der Diagnose einige
Aehnlichkeit mit costata hat, unterscheidet sich wesentlich
durch die Färbung, durch den dünnen, geraden Mundsaum
und durch ihre Grössenverhältnisse von derselben. Original-
Exemplare von sulf-ata in der Hartnum'sehen Sammlung
decken sich vollständig mit Pteiffrr's Diagnose, können aber
nicht im entferntesten mit obiger Form vereinigt werden.
Zur gfefl. Beachtung I
Die in September-Oktober 1900 mitgetheilte Assiminea
grayana ist von Herrn A. 0. Johannsen gefunden.
U. Seil.
*) Prüf. Zool. Soc. London. 1858, pag. Nro. 8, pl. 40, fig. II-
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— 59 —
Literatur.
Journal de Conchyliologie, vol. 48, No. 2.
p. 105. Dautzenber^, Ph., Description d'une espece iiouvelle du genre
Cyreiia» proveiiant des Noiivelles-Hel)rides. ((I. ingens, l. 6, die
grössle Art der Gattung.)
, 108. Bavay, A. und Ph. Dautzeuberg, Diagnosen de Coquilles iiou-
velles de l'Indo-Chine. — Neu: (lainaena lavezzarii, p. 1(>8: —
C. V vnrvonga, p. 109; — Euhadra fauveli p. 110; — Eulota
vignali p. HO; — (Uiloritis inarimberti p. III; — Chi. duraiidi
p. III; ~ VA\\. gereti p. 113: — Ganesella saurivonga p, 112:
Gaii. coudeini p. 113; — Maclirochlamys alluaudi p. 113; —
BuliminuH messageri 114; — Clausilia callistomella p. 114;
Cl. gereti p. 115; — Steiiothyra mes.sageri p. 116; — Creniiio-
condius messageri p. 116; — Lithoglyphus tonkiiiiauus p. 117;
— Alycaeus (Dioryx) vanbueusis p. Ii20; — AI. ((«harax) frater-
culus p. biO; — AI. (Ch.) heudei p. 121.
, 122. Bellini, Dr., Raffaele, les Aninioniles du Calcaire rouge ainnio-
nitiijue (Toarcien) de rOnibrie. 37 Arten werden ausführlich
erörtert und abgebildet. Keine n. sp.
Büchner^ Dr. 0,, Beiträge zur Formenkenntniss der ein-
heimischen Anodonten, mit besonderer Berücksichtigung
der wiirttenbergischen Vorkommnisse. — In: Jahres-
hefle Ver. f. Vatcrl. Natnrkunde in Württenberg,
Jahrg. 1900, No. 5Ü. Mit 4 Tafehi.
Eine sehr erfreuliche Arbeit, welche den nach meiner Ansicht einzig
richtigen Weg beiritt, aui" welchem Licht in das Chaos unserer
Anodonten-Formen gebracht werden kann, den des gründlichen
Stmliums der Formen eines ganz bestimmten Gebietes. Eines
Auszugs ist die Arbeit niclit gut fähig; wir empfehlen sie
unseren Lesern dringend zum Studium, die Abbildungen sind
sehr gut ausgeführt.
Büchner, Dr. 0., Nachträge zur Revision der Varietäten von
Helix potnatia L. — In: Jahresholle Vor, f. Valerl.
Naturkunde in Württemberg, Jahrg. 1900 p. 214.
Mit Taf. 5.
Gibt einige Nachträge zu der in Bd. 55 erschienen Hauptarbeit.
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^ 60 —
Auch hier wäre es zu wünschen, dass der Gedanke für andere
Theile Deutschlands bald Nachahmung fände.
Revista do Museu Paulista. Vol. 4, 1900.
p. 301. Kaiser, E., Alguns Fosseis paleozoicos do Estado de Parana.
Neu Spirifer iheringi l. 1 fig. 1, 2, t. 2 fig. 1 ; — Sp. borbei
p. 305 t. 2 flg. % 3.
, 329. Suter, H., Observacoes sobre alguns caracoes do Brazil. —
Neu Streptaxis tuinescens p. 330 t. 3 fig. 4; — Str. inlerruptus
p. 331 t. 3 fig. 5; — Gonyodiscus patagonicus p. 334 t. 3
fig. 6; mit var. compacta; — G. schuppi p. 335 t. 3 fig. 7; —
Pupa iheriDgi p. 336 t. 3 fig. 8 ; — Anatomische DeUiils werden
gegeben über Thysanophora coeca, Amphidoxa pleurophora und
Stenopus anguineus.
, 53d. Jhering, H. von, os Caracoes do genero Solaropsis. — Gibt die
Anatomie von Sol. feisthameii, die Zungen he waffnung von
Psadara derbyi und Figuren von Sol. pilsbryi n., bachi n. und
Psadara derbyi, leider Alles, selbst die Diagnosen, portugiesisch
ein Zugeständniss an die brasilianische Nationaleitelkeit, das
vom wissenschaftlichen Standpunkte aus sehr zu bedauern ist
Gude, G, K,, Descriptions of netc Speeles of Japanese Land-
Shells. - In : Ann. nat. Bist. Ser. 7 Vol. VI. October
und November 1900.
Aus Sendungen unseres Mitgliedes V. Hirase in Kioto werden als
neu beschrieben : Arnouldia ceratodes p. 398 ; — A. nanodes
p. 399 ; — Crystallus sulcatus, velatus p. 399 : — Microcystis
hirasei, Trishoplita cretacea, Plectolropis conica, p. 400; —
Kaliella elata, crenulata, pagoduloides p. 453; — i^Tauiidula
pretiosa, Trishoplita dacostae p. 464; — Ganesella tosana.
Euhadra grata p. 455.
Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde in
Berlin, 1900, No. 8.
p. 178. Martens. Ed. von, einige neue von Dr. Fülleborn in Deutscli-
Ostafrika gesammelte Landsclinecken. (Helix infrafusca. Hei.
FüUeborni, beide durch die Anatomie zu Fruticicola verwiesen,
Macrochlamys aureofusca, Phasis? binaria, Ennea cruciata).
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- 61 -
Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde in
Berlin. — Jahrg. 1901. No. 1.
p. 10. Martens, Ed. von, neue Meer-Gonchylien von der deutschen
Tiefsee-Expedition. — Neu: Conus iorqaatus, Surcula circum-
scripta p. 15. — Surcula obliquicosta, Brachytoma subsuturalis,
Leucosyrinx crispulata p. 18 ; — Subulata bisinuata, Drillia
elachystoma p. 17; — Doücholoma fissa, bitorquata p. 17; —
Borsonia epigona, Pseudotoma chuni p. 19; — Colambarium
canaliculatum, cingulatum p. 20; — Austrofüsus appressus
Fusus subangulatus p. 21 ; Fusus retiarius« rufinodis p. S2 :
— Ancillaria lanceolata, Cassis bituberculosa p. 23; — Marga-
• rita periomphalia. aethiopica p. 24; — Basilissa patula p. 25.
« 26. Hartens, Ed. von, eine neue SOsswasserschnecke aus Kamerun
(Semisinus (Rhinomelania n.) zenkeri).
Annales de la SociäS Linniinne dt Lyon, Nouvelle Serie,
Tome 47, 1900.
p. 1. Locard, Amould & Eugöne Caziot, les Co^uilleü marines des
Cotes de Corse. Enthält in sehr sorgfaltiger Weise, vom Stand-
punkt der Nouvelle Ecole aus bearbeitet, den Schluss der
Huricidae, die Pisaniidae, Fusidae, die sämmtlichen Holostomala
und den Anfang der Rhipidoglossa.
Simpsoff, Charles Torrey, Synopsis of the Najades or Pearly
Fresh Water Musseis. — Froni: P. U. St. National-
Museum, vol. 22 p. 501—1044, wilh pl. 18. -
Washington 1900.
Wir werden öber diese sehr wichtige Arbeit, welche nicht nur eine
sehr vollständige Aufzählung aller bekannten Najadeen enthält,
sondern auch die Auftheilung der Gattung Unio in nicht weniger
als 74 Gattungen oder Untergattungen unternimmt, in einer
späteren Nummer ausführlich berichten.
Oddfuss, Otto, die BinnenmMusken MitteIrDeutschlands, —
Mit besonderer Berücksichtigung der Thüringer Länder,
der Provinz Sachsen, des Harzes, Braunschweigs und
der angrenzenden Landestheile. — Leipzig, Cngelmann,
1900. 8^ 320 S.
Ein sehr erfreulicher Beitrag zur Kenntnis der deutschen Mollusken
und ihrer Verbreitung, den wir unseren Lesern nur auf d^
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— 62 —
Dringendste empfehlen können. Er bringt die Resultate lang-
jährigen sorgsamen Sammeins und Üeissiger Arbeit. Leider
konnten keine Abbildungen beigegeben werden.
Dali, W. K, Synopsis of the Famüy Cardiidae and of the
North American Speeles. — Frora : P. U. St. Nalional-
Museum, 1900 v. 23 p. 381—392.
Der Autor erkennt nach Auscheidung der Limnocardiidae folgende
Gattungen an : Cardium mit den Untergattungen Cardium s. str.,
Trachycardium Mörch, Ringicardium Fisch., Cerastoderma Mörch,
Ethmocardium Withe, Tropidocardium Römer; Fragum BoUen
(mit 4 Sektionen), Papyridea Swains mit Sektion Fulvia .Gray,
Laevicardium Swains mit Sektion Pachycardium Conrad und
Discors Desh.; — Serripes Beck; — Corculum Bolten, Typus
C. cardissa L. : — Lunulicardia Gray, Typus G. retusum L. ; —
Arietdarium Gray; — Protocardia Beyr. mit den Sektionen
Protocardia s. str., Nemocardium Meek und Leptocardia Meek,
und dem Subgenus Ijophocardium Fisch. ; — V Hemidonaj-
Mörch. — Neu aufgestellt wird Acrosterigma Dali als Sektion
von Trachycardium für C. dalli lleilpr. aus dem Tertiär von
Florida.
Journal de Conchyliologie, 1900 vol. 48, No. 4.
p. 435. Bavay, A., & Dautzenberg, Ph., Descrijition de Cocpülles nou-
velles de rindo-Chine. Bringt dio Abbildungen der im zweiten
Hefte beschriebenen neuen Arten.
, 460. Fischer, H. & Dautzenberg, Ph., Reclifications de Nomen-
clature. Bythisciadium conicum Dautz. & Fisch, ist = Lepeta
coslulata LfOcard; — Clavator placostyloides Kob. = vayssieri
Ancey ist die lebende Form des 186S von Crosse als fossil
beschriebenen Cl. grandidieri.
Hedley, C, Studies on, Australian MoUusca, Part. II. — In
P. Linn. Soc. N. S. Wales, 1900, p. 495, pL 25, 26.
Neben einer Anzahl kritischer oder noch unabgebildeten Arten
werden als neu beschrieben : Puncturella kesteveeni p. 499
t. 25 fig. 15—17; — Liotia rostrala p. 502 l. 26 fig. 4—7; —
L. philtata p. 502 t. 26 fig. 1—3; — Scalenostoma striatum
p. 506 t. 26 fig. 15—17; — Leucolina helva p. 510 t. 26
fig. 19—22: — Diplommatina oreadis p. 512 t. 25 fig. 22,
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- 63
Queensland. — Für AmpuUarina autor. nec Sow., Typus A.
fragilis Lam., wird der Name Salinalor eingeführt.
Tlie Journal of Conchology, vol. 9 No. 11. — (Juli 1., 1900).
p. 321.Stubbs,A. G., Ihe Land- and Freshwater Shells at Tenby, South
Wales.
„ 329. Collier, E., Edgar Leopold Layard.
,331. Standen, R., Glausilia hiplicata Mtg., white variety.
, 332. Marehall, J. T., Additions to , British Conchology* (cont.).
, 340. Taylor, Fred., Paludeslrina jenkinsi Smith at Droylsden, Lancashire.
y, 341. Byne, L. Sl. G., on the forms of Lacuna puteolus Turt.
„ 343. Masefield, J. R. B., Helix virgata in StafTordshire.
^ 344. Melvill, J. Cosino, Lovell Reeve : a brief skelch of bis life, and
career, with a fra^'ment of an autobiography, excerpts from his
diary (1849), and correspondance. — Portrait of Lovell Reeve.
Vol. 9, No. 12 (1 Oktober 1900).
p.353. Melvill, J. Cosmo, Lovell Reeve, (cont.).
„ 357. Slubbs, A. G., Albinism at Eastbourne.
, 358. Stubbs, A. G. , the Land- and Freshwaler-Shells of Tenby,
South Wales.
y, 365. Wood ward, B. B., Note on Tapes })ullastra, Mtg.
„ 366. Jones, K. Huristone , Certain terrestrial testaceous mollusca
from south-western Europe. Zählt namentlich in Gibraltar
gesammelte Arten aut.
, 374. Orr, Hugh L., (Glausilia bidentata, Slrftm, with Iwo perfect
mouths.
The Journal of Conchology, Vol. X, No. 1.
p. 8, Chaster, G. W., Changes in Generic Nances in the Pyrami-
dellidae. — Der Name Spirulina wird in Spirulinella geändert,
Jordanella in Jordanula und Noemia de Fol. in Oda.
, 9. List of British Marine Mollusca und Brachiopoda, prepared by
the Connnittee of the Concliological Society.
, 27. Marshall. J. T., Tapes geographicus and T. pullastra.
„ 27. Bullen, R. A., Notes on Helicella cantiana as food of the
Turdidae.
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- 64 -
Eingegangene JjMnngent
Löbbecke, Dusseldorf, Mk. 6.— ; Wiegmann, F., Jena, Mk. 6.— ;
Schedel, Jos., München, Mk. 6.— ; Schepniann, M. M., Rhoon, Mk. 6. — :
Rolle, H., Berlin, Mk. 6.— ; Tässler, Lehrer. Berlin, Mk. 6.— ; Meissner, Dr.
Maxim., Berlin, Mk. 6. — : Naturforschende Gesellschaft, Goerlitz,
Mk. 6. — ; Prinzessin Therese v. Bayern, Mk. 6.— : Koch, V. v.,
Braunschweig. Mk. 6.— : Schlüter, W., Halle, Mk. 6.— ; Arnold, H.,
Nardhausen, Mk. 6.-—; Heise, Geh. Reg. -Rat, Naumburg, Mk. 6.— ;
Heimburg, Oberhof marschall v. Oldenburg, Mk. 6. — ; Bauer &
Ras]>e, Nürnberg, Mk. 6.— ; Nägele, G., Pfarrer, Waltersweier, Mk. 6. — ;
Jetschin, R., Rechnungsrat, Patschkau, Mk 6.— : Otting, Graf M. v.,
München, Mk. 6. — ; Museum für Naturkunde, Berlin, Mk. 18.— ;
Dalla-Torre, Prof. K. W. v.. Insbruck, Mk. 6.— ; Hilbert, Dr., Sens-
bürg, Mk. 6.— ; Bickhardl, C. H., Fi-ankfurt a. M., Mk. 6.— ; Natur-
historisches Museum . Hamburg , Mk. 6. — : Marlens, Prof. Dr. E. v.,
Berlin, Mk. 6.— ; Büttner, Kurt, Leipzig, Mk. 6.— ; Strubell, B.,
Frankfurt a. M., Mk. 6.— ; Friedel, E., Geh. Reg.-Rat, Berlin, Mk. 6.— ;
Retowski, Staatsrat, Dr. 0.. St. Petersburg, Mk. 6.— : Schmidt, L.,
Gotha, Mk. 6.— : Franz, Victor, Breslau, Mk. 6.— ; Parry, G. S.,
Ea.stbourne, Mk. 6. — ; Gysser, A., Strassburg i. E., Mk. 6. — ; Städtisches
Museum, Bremen, Mk. 1*2. — ; Petersen, H., Hamburg, Mk. 6.— : Gude,
G. K., London, Mk. 6. — ; Naturhistorisches Museum, Lübeck, Mk. 6. — .
In Folge des Aufrufs in Nr. 1 sind eingegangen:
R., Berlin, Mk. 4.— ; Sch., Meissen, Mk. 5.— ; B. & R., Nürn-
berg, Mk. 4.— ; V. H., Oldenburg, Mk. 6.— ; A., Nordhausen, Mk. 6.— ;
V. M., Berlin, Mk, 20. - ; Prof. S., Leipzig, Mk. 10.— ; D. M. G..
Frankfurt, Mk. 50.— ; H. Frankfurt, Mk. 10.— ; J. B., Frankfürt,
Mk. 10.— ; 0. B., Frankfurt, Mk. 10.- ; R., Frankfurt, Mk. 10.-; H.,
Venedig, Mk. 25.— ; S., Dublin, Mk. 20.35; v. M., Kowno, Mk. 10.— ;
W., Berlin, Mk. 30.— : Zusammen Mk. 175.35.
Im Namen der Familie wird den Spendern der
wärmste Dank ausgesprochen.
Neaes MitgrUed:
Victor Franz, Breslau, Moltke-Str. 7.
Yeränderie Adreasen:
Staatsrath Retowski wohnt jetzt St. Petersburg, Wassilij-Ostrow,
5te Linie, N. 52. Qu. 17 ; — desgl. Bickhardt, G. H., Frankfurt a. M..
Darmstädter Landstrasse 93; — desgl. R. Boog Watson, L. L. D.,
Edinburgh, 11 Strathearn Place.
Hedigirt von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hurtmann in Schwanheim a. M,
Verlag von Moritz. Dieaterweg in Frankfurt a. M.
AusireffebeB SO. März.
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No. 5 u. 6. Mal-Janl 190t.
Nachrichtsblatt
der deatsehen
Halakozoologisehen GeseUschafL
Dre iunddreissigster Jahrgang.
ibonnemeiitsprels : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Pmt im
In- und Ausland. ~ Erscheint in der Regel zweinnonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dn W* Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Beitelliingen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), SSahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz ]>lesterwe^
in Fra nk furt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer (t- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xittheilungin, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn P.
Ueynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen. -
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Diagnosen neuer von Frnhstorfer in Tongking ge-
sammelter Landschneeken
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
1. Sireptaxis (Eustreptaocis) costulatus Mlldflf. subcastulatus
n. subsp.
Spira magis conica, costulae in anfractu penuUinio
evanescentes.
Diam. 7,5, alt. 5,8 mm.
Langson, Than-moi, Mansongebirge.
XXXIII. 5
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^ 66 -
2. Sireptaxis (Odontarteinon) cristatellus n. sp.
T. anguste umbiiicata, irregulariter conoideardepcesaa^
tenuiUscuia^ pettuAeur, siitttRer striatula, nitens, hyalino-
alba. Anfr. 5 convexiusculi , ad suturam marginatam
crenulati , superi spirara regulärem conoideo-depressani
fqrniantes, ultimus valde devians, pone aperturani profun-
diuseule biscrobiculatus, medio in cristam brevem obtusulam
compressusr. Apert. modice obliqua, triangularis ; peristoma
expansum, reflexiusculum, crasse labiatum, margo externus
yalde sinuosus. Lameila angularis valida, brevis, callo
valde elevato cum margine externo continua et sinulum
ovalem formans, parietalis validissima, intus longissime
producta dextrorsum flexa, marginem fere attingens. Dens
columellaris latus et crassus, palatales 2 minores.
Diam. 5, alt. 2 mm.
Mansongebirge.
3. Ennea (Diaphora) densecostulata n. sp.
T. anguste sed aperte umbiiicata, subcylindrico-oblonga,
solidula, dense costulata, hyaiino-alba. Spira subcylindrica,
sursum attenuata, lateribus paullum convexiusculis. Anfr.
6 Vi modice convexi, sutura sat profunde impressa disjuncti,
ultimus basi subcompressus, subcristatus, antice ab ultima
quarta parte solutus, valde deflexus. Apertura fere verli-
calis, rotundato-tetragona ; peristoma latiuscule expansum,
modice reflexum, crasse labiatum; sinulus profundus,
recedens. Lamella parietalis valida, valde elevata, longe
intrans, columellaris modica, a margine remota, dens basalis
profundus punctiformis.
Diam. 1,3, alt. 3,3 mm.
Lang'Son.
4. Helicarion tongkingensis n. sp.—
T. imperforata, depressa, tenuissima, fragilis, sublaevi-
gata, valde nilens, pallide corneo-virepcens. Spira brevissime
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- 67 -
emei*sa. Anfr. 3^/« rapide accrescentes, sutura distincte.
marginata disjuncii, iiltimus bene convexus. Apertura
modice obliqua, subcircularis , valde excisa; perisioina
rectum, aeutum, margine columellari superne brevissime
reflexo.
Diam. maj. 8,5, min. 6,5. alt. & mm.
Than-moi.
5. Cryptosama fragile n. sp.
T. imperforata, globoso-depressa, tenuis; subpellucida,
sericina, subtiliter plicato-striata, sat ruditer rugulosa, micro-
scofSice granulosa, olivaceo-brunnea. Spira parum elevata
apice piano. Anfr. 3Va rapide accrescentes, convexiusculi,
ultimus inflatus, antice descendens, ad aperturam paullum
coarctatus. Apertura fere diagonalis, ampla, subeircularis,
modice excisa; peristoma rectum, obtusum.
Diaro. 36,1, alt. 26,7 mm.
Mansongebirge.
6. Macrochlamys stenogyra n. sp.
T. anguste et semiobtecte perforata, conoideo-depressä,
solidula, subtiliter striatula, nitidula, comeo-flava. Spira
breviter conoidea lateribus fere strictis. Anfr. 6 convexius-
culi, lente acrescentes, ultimus media basi excavatus. Apert.
modice obliqua, elliptica, valde excisa; peristoma rectum,
acutum, margine columellari superne brevissime reflexo.
Diam. 13,6, alt. 7,8 mm.
Mansongebirge.
7. MacrochlafnyB dedivis n. sp.
T. anguste sed aperte perforata, depresso^conoidea,
sat distincte plicato-striatula, modice nitens, pallide comeo-
flava. Spira pro genere sat elevata lateribus conyexius-
culis. Anfr. 5 convexiusculi, regulariter accrescentes, sutura
distincte marginata, subcrenulata disjuncti, ultimus ad
peripheriam subangulatus, basi vix convexior, antice breviter
5*
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^ (58 -
descendens. ApeiL valde oLliqua, elliptica, modice excisa;
peristoma rectum, acutum, margo columellaris superne
brevissime reflexus.
Diam. 17,1, alt. 9,3, apert. lat. 8,8, long. 8,1, alt. 6,5 mm.
Than-moi.
■%
8. Macrochlamys glyptorhaphe n. sp.
T. anguste perforata, conoideo-depressa , subtiliter
plicato-striatula, parum nitens, luteo-cornea. Spira modice
elevata lateribus fere strictis. Anfr. 5Va sal celeriter
accrescentes, convexiusculi, ad suluram anguste marginatam
distincte plicati, ullimus bene convexus, basi tumidulus.
Apert. modice obliqua, subcircularis, sat excisa; peristoma
rectüm, acutum, margo columellaris superne breviter reflexus.
Diam. 25,8, alt. 15,4 apert. lat. 14, long. 13, all. 12 mm.
Mansongebirge.
9. Sitala striolata n. sp.
T. rimato-perforata, turrito-conica, solidula, minute
et confertim. sed dislincte striata, pallide luteocornea,
sericina. Spira sat elevata. gradata, subregulariter conica.
Anfr. 6 gradati, angulato-convexi, supra medium carinula
obtusa subcrenulata cincti, ultimus ad peripheriam carina
altera magis exserta obtusula carinatus, inter carinas leviter
impressus, basi minus distincte striatus. Apert. modice
obliqua, elliptica, modice excisa; pieristoma rectum, obtu-
sulum, margine columellilri calloso^'ncrassato, superne reflexo.
Diam. 2,3, alt. 2,3 mm.
Lang-son.
10. Coneuplecta confinis n. sp.
T. rimata, globoso-turbinata, tenuis, subpellucida,
subtiliter striatula, subopaca, luteo-cornea. Spira valde
elevata lateribus fere slriclis. Anfr. GV« vix convexiusculi,
uUimus ad peripheriam subacute angulatus, basi tumidulus*
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— 69 —
AperUira modice obliqua, elliptica, modice cxcisa: perist oma
rectum, acutum, margo columellaris superne reflexus, fere
revolutus.
Diam. 4,3, alt. 4,5 mm.
Than-moi.
11. Coneupleda subangulata n. sp.
T. rimata, conico-globosa, tenuis, pellucida, subtiliter
striatula, lineis spiralibus confertis microscopicis decussata,
subsericina, luteo-cornea. Spira modice elevata, lateribus
substrictis. Anfr. 6 convexiusculi, ultimus magnus, medio
subangulatus , angulo antrorsum evanescente, basi bene
convexus. Apert. modice obliqua, late elliptica, sat excisa,
peristoma rectum, acutum, margine columellari supqrne
breviter, sed valde reflexo.
Diam. 5,3, all. 5 mm.
Than-moi.
12. Kaliella regularis n. sp.
T. rimata, turrito-conica, tenuis, pellucida, leviter
plicato-striata, nitidula, luteo-cornea. Spira valde elevata,
lateribus substrictis. Anfr, 9 vix convexiusculi, lente
accrescentes, ultimus ad peripheriam acute carinatus.
Apertura parum obliqua, anguste securifornüs ; peristoma
rectum , acutum , margo columellaris calloso-incrassatus,
reflexus.
Diam. 2,5, alt. 3 mm.
Lang-son.
13. Kaliella ddichoconus n. sp.
T. rimata, elongatc turbinata, tenuis, pellucida, minu-
tissime striatula, corneo-lutescens , nitens. Spira valde
elongata lateribus convexiusculis , sursum strictis apice
obtuso. Anfr. 9 planulati, sutura per carinam subexsertam
marginata disjuncti, ultimus carina acutula bene exserta
cinclus. Apert. modice obliqua, late securifornüs, peristoma
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— 70 -
rectum, acutum, margo columellaris paullum calloso-in-
crassatus, superne breviter reflexus.
Diam. 2,5, alt. 3,2 mm.
Than-moi, Mansongebirge.
14. KalieUa tongkingemis n. sp.
T. punctato-perforata, elate turbinata, tenuis, pellucida,
subtiliter sed dislincte striatula, nitens, pallide lutescens.
Spira valde elevata, subgradata, lateribus convcxiusculis
apice acutulo. Anfr. 7 modice cotiVexi, sutura per carinam
exsertam filari disjuncli, ultimus acute carinatus. Apert.
modice obliqua, late elliptica, modice excisa.; peristoma
rectum, acutum, margo columellaris calloso-incrassatus,
longiuscule reflexus.
Diam. 4,4, alt. 5 mm.
Than-moi, Mansongebirge.
15. Kaliella gradata n. sp.
T. anguste et semioblecte perforala, globoso-conica,
tenuis, pellucida, subtiliter striatula, nitenS; pallide lutescens.
Spira gradata, modice elevata, lateribus sat convexis.
Anfr. 7 convexi, lente accrescentes, sutura profunde impressa
disjuncti, ultimus vix subangulatus, basi subplanatus. Apert.
parum obliqua, elliptica, regulariter excisa; peristoma
rectum acutum, margo columellaris superne subcallosus,
reflexus, perforationem semiobtegens.
Diam. 3,6, alt. 2,7 mm.
Thän-moi.
IB. Microcystina tongkingensis n. sp.
T. angustissime perforata, depresse conoideo-globosa,
tenuis. pellucida, subtiliter striatula, nitens, corneo-brunnea.
Spira modice el vata lateribus substrictis. Anfr. 5 planulati,
sutura distincte margiiiata pallida disjuncti, ultimus inflatulus.
Apert. modice obliqua, subcircularis, sat excisa; peristoma
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— 71 —
rectum, acutum, margine columellari superne breviter sed
distinete reflexo.
Diam. 7,5, alt. 5,2 mm.
Than-moi> Mansongebirge.
17. Microcysüna leucocystis n. sp.
T. anguste et semiobteete perforata; subconoideo-
depressa, tenuis, pellucida, laevigata, nitens, hyalino-alba.
Spira breviter conoidea lateribus strictis. Anfr. 6 lente
acerescentes, convexiusculi, suturä anguste sed distinete
marginata disjuncli, ultimus supra medium sat distinete
angulatus, basi bene convexus. Apert. fere verticalis,
elliptica, valde excisa; peristoma rectum, acutum, margo
columellaris calloso-incrassatus , supeme rcflexus , leviter
sinuatus.
Diam. 5, alt. 3 mm.
Than-moi.
Subsp. angigyra n.
minor, 3,9: 2,3* mm., anfr. 6 lentius acerescentes, sutura
latius marginata, angulus anfractus Ultimi evanescens.
Than-moi.
. 18. Microcystina mansonensis n. sp.
T. semiobteete perforata, subconoideo-depressa, solidula,
subtilissime striatula, nitens, corneo-fulva. Spira breviter
conoidea lateribus fere strictis. Anfr. SV* convexiusculi,
ultimus paullo convexior ad perforationem declivis. Apert.
modice obliqua, elliptica, sat excisa; peristoma rectum
acutum, margo columellaris superne profundiuscule sinuatus,
breviter reflexus.
Diam. 4,8, alt. 2,7 mm.
Mansongebirge.
19. Trochomorpha (Sivdla) montana n. sp.
T. aperte et subcylindrice umbilicata, umbilico. V*
diametri adaequante, depresse trochiformis, tenuis, sub-
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~ 72 —
pellucens, subruditer pUcato-slriata, luteo-brunoea. Spira
sal elevata, lateribiis convexiusculia, Anfr. 7 convexiusculi,
lente accrescentes, suiura late marginata disjuncii, in sutura
spiraliter lineati, ultimus carina valde acuta kriuscule
exserta carinatus. Apert. . valde oj^liqua,' sccuriformis ;
peristonia rectum, acutum.
Diam. 18,5, alt. 6 mm.
Mansongebirge.
20. Safsuma pulchella n. sp.
T. angusle umbilicata, sat elate turbinata, solidula,
subtiliter plicato-striatula, microscopice decussala, pallide
lutesc6ns. Spira valde elevala lateribus fere strictis, apice
obtusulo, brunneo. Anfr. 7 paullum convexiusculi, ultimus
ad poripheriam obtuse angulatus, fuscotacnialus. Apert.
diagonalis, oblique ovalis, parum excisa ; poristoma snperne
rectum, extus et basi modice expansum, intus labiatum,
margo columellaris sat dilatatus.
Diam. 10, alt. 11 mm.
Mansongebirge.
21. Satsuma eximia n. sp.
T. anguste et semiobtecte perforata, conico-turrita,
solidula^ leviter plicata -striata, lineis spiralibus micro-
scopicis decussata, sericina. olivaceo-hrnnnea. Spira valde
elevata, fere regularitcr conica. Anfr. 9*/« planulati, ullimus
subacute carinatus, antice non descendens. Apert. valde
obliqua, late elliptica, parum excisa; peristoma superne
rectum, extus et basi paullum expansum, ad columellam
sursum dilatatum, subreflexum.
Diam. 12,2, alt. 17,2 mm.
Mansongebirge.
Aflinis S. phonicae Mab., differt numero anfractuum
majore, basi minus lata, carina minus acuta, apertura
dextrorsum haud angulata, basi multo minus arcuata.
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— 73 —
absente granulatione cuticulae. Forsitan nil nisi subspecies
S. phonicae.
22. ScUsuma concavospira n. sp.
T. sat aperte perforala, elate trochiformis, solidula,
striis transversis subtilibus et lineis spiralibus ininutis
rugulosis'subgranulosa, subsericina, flavescens. Spira valde
elevata lateribus leviter concavis. Anfr. 7 7« fere plani,
ultinius acute carinatus, basi paullo convexior. Apert.
diagonalis, rotundato-rhomboidea ; peristoma superne rectum,
extus et basi paullum expansum, ad perforationem dilatalum,
subreflexum.
Diam. 12,4, alt. 11,8 mm.
Than-moi.
23. Satsuma straminea n. sp
T. semiobtecte perforata, turrita, solidula, subtiliter
plicato-striatula, lineis spiralibus minutis confertis rugulosis
decussata, subsericina, pallide lutesrens. Spira elongata,
iürrilo-conica, lateribus paullum convexiusculis. Anfr. 10 V«
parum convexiusculi, sutura bene impressa disjuncti, ultimus
ad poripheriam vix subangulatus, basi convexior. Apert.
valde obliqua^ ovalis, parum excisa; peristoma superne
rectum, tum paullalim expansum, niargo columellaris valde
dilatatus, perforationem somiobtegens.
IJiam. 11,7, alt. 21,2 mm.
Than-moi.
24. Chloritis athrix n. sp.
T. anguste sed pervie umbilicata, discoidea, solidula,
superne sat distincte, basi subtiliter striatula, -lineis spira-
libus confertis tenuissimis decussata, subopaca, olivaceo-
brunnea. Spira aut plana aul vix emersa. Anfr. 6
planiusculi, ultimus supra medium subangulatus, lateraliter
subcompressus, basi convexior. Apert. parum obliqua.
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elliptica, valde excisa; peristoma breviter expansum, sub-
labiatum, margo columellaris leviter sinuatus.
Diam. 24,7, alt. 12,9, apert. lat. 12.9, long. 11,4, alt.
10,5 mm. Diam. 25,2, alt. 13,2, apert. lat. 13,1, long.
11,6, all. 11 mm.
Mansongebirge.
25. Camaena xanthoderma Mlldff. ingens n. subsp.
Major, fortius rugulosa, fusco-taeniata, laeniis superne
confluentibus.
Diam. 55,8, alt. 51,1 mm.
Mansongebirge.
26. Moeüendorffia spurca Bav. ^ Dautz. deflexa n. subsp.
Anfr. ultimus magis deflexus, tubercula magis dis-
tantia et magis elevata, spira planior apice band emerso.
Diam. 19—20, alt. 9,5-9,7 mm.
Mansongebirge.
27. Eulota (Eulotella) jourdyi (Morl.) monticola n. subsp.
Arclius umbilicata, concolor, peristoma minus expan-
sum, crassius labiatum.
Mansongebirge.
28. Euhadra pseudopapuina n. sp.
T. angusto et semiobtecle umbilicata, depresse trochi-
formis, solidula, tenuiter et irregulariler plicato-slriata,
lineis spiralibus rugulosis confertis decussata, luteocorfaea,
aut concolor aut in mediis anfraclibus castaneotaeniata.
Spira modicc elevata lateribus convexiusculis, apice obluso,
brunnescente. punctato-granuloso. Anfr. 5 convexiusculi,
ultimus carina acuta utrimque bene exserta carinatus, basi
taenia angusta castanca ornatus. Apert. diagonalis, late
securiformis; peristoma superne rectum, tum gradatim
magis expansum, basi et ad umbilicum reflexiusculum,
columella superne sat dilatata.
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- 75 —
Diam. 21,6, alt. 12, apert. lat. 12, long. 9,8, alt. 6,8 mm.
. 20,5, , 11,7 . . 11, , 9,3, . 5,5 ,
Mansongebirge.
29. FUdopylis (Endoplon) choanomphala n. sp.
T. latissimc umbilicata, umbilico infundibuliformi
lisque ad niicleum pervio fere ^/s diametri adaequante,
discoidea, solida, subtililer striatula, lineis spiralibus minutis
confertis decussata, albida. Spira fere plana apice paullum
emerso subnmcronato glabro. Anfr. 8 arclissimi, con-
voxiusculi, sulura bene impressa disjuncti, in umbilico
plani, ultimus pone suturam obtuse, circa umbilicum
subacute angulaliis, fere carinatus, antice paulatim des-
cendens, denique subito deflexus. Apert. diagonalis, auri-
formis; peristoma sat late expansum, reflexum, crasse
labiatum, marginibus lamina valde elevala flexuosa junclis.
Dens parictalis validus oblique ascendens cum lamina junctus.
Lamellae palatales 4 validae, valde obliquae, tertia fere
verticalis; parietales 2, anterior subverticalis, posterior vali-
dissima, divorgens, longe retrorsum producta; spiralos 2
longiusculae, supera intus ultra primam parietalem producta,
alteram non attingens, infera cum prima parietali conjuncta.
Diam. 19,6, alt. 9,9 mm.
Than-moi.
30. Plectopjflis (Sinicola) emigrans n. sp.
T. latissime umbilicata, discina, tenuiscula, subtiliter
striatula, lineis spiralibus confertis decussata, cuticula
granulosa valde decidua obducla, corneo-fulva. Spira plana
apice interdum subemerso. Anfr. 7 planulati, ultimus
superne et circa umbilicum obtuse subangulatus, medio
mndice convexus, antice breviler descendens. Apert. valde
obliqua, oblique ovalis, sat excisa; peristoma parum
expansum reflexiusculum , modice labiatum , mar-
ginibus callo modico junctis. Lamellae palatales 6 obliquae,
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- 76 -
siibflexuosae, parietalis s^at valida, arcuata, denticulo ante
parlem inferam adposilö.
Diam. 16,1, alt. 6 mm. Diam. 17,7, alt. 7 mm.
Mansongebirge.
31. Buliminus (Coccoderma) messageri Bav. & Dautz.
mansonensis n. subsp.
T. gracilior, anfr. 8 paullo minus convexi, subtiliter
deoussali nec granulati , margines peristomatis minus
approximali, color olivaceo-brunneus
Diam. 6,3, alt. 16,8.
Mansongebirge.
32. Hypsdostoma crossei Morl, endodonta n. subsp.
Unibilicus paullo latior, spira paullo minus elevata,
apex magis obliquus, anfractus ullimus paullo minus solutus,
dentes multo magis profundi.
Diam. 3,4. alt. 2,3 mm.
Lang-son.
brevituba n. subsp.
Anfractus ultimus brevissimc tantum solutus, spira altior.
Diam. 3,1, alt. 2,5 mm.
33. Phaedusa (Rufospira) mansonensis n. sp.
T. rimata, subfusiformis, solidula, sublilissime striatula,
valde nilens, rufo-brunnea. Anfr. 9 convexiusculi, sutura
submarginata disjuncti, ultimus antice costulato-strialus,
paullum ascendens. Apert. fero verticalis, ovalis subpiri-
formis; peristoma continuum, superne sat solulum, valde
inorassatum, modice cxpansum, cxtus albidum, intus sub-
rufescens. Lamella supera modice elevata cum spirali
continua, infera humilis, marginem non attingens, valde .
ab illa remota, subcolumellaris emersa, marginem utrimque
canaliculatum attingens. Plica principalis brevis, palalales
4 broves, laterales.
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- 77 ^
Diam. 2,7, alt. 11,9 mm. Diam. 3 alt. 12,7 mm.
Mansongebirge.
34. Phaedusa (Hemiphaedusa) diplochilus n. sp.
T. vix rimata, decollata, ventricosulo-oblonga, solida,
subtiliter striatula, violascenti-fusca. Anfr. qui reslant 6V«
fere plani. Apert. parum obliqua, ovalis; peristoma duplex,
internnm parum expansum, externum longe porrectum,
quasi multiplicatum, continuum, superne solutum, crasse
labiatum. Lamella supera modice elevata, obliqua, infera
crassiuscula , ab illa remola, spiraliter recedens, sub-
columellaris emersa, marginem attingens. Plica principalis
intus longe producta, supra aperturam conspicua, lunella
lateralis, arcuata, cum plica palalali infera bicruri formam
litterae imitans, palatalis supera brevis in angulo lunellae
et plicae principalis.
Diam. 6,8, alt. 22,1 mm.
Mansongebirge.
35. Phaedusa (He^niphaedusa) falcifarmis Bav. & Dautz.
moniana n. subsp.
major, distinctius striata, lamella subcolumellaris usque ad
marginem emersa, plica palatalis infera.
Diam. 4,3—4,6, alt. 17,7—19,8 mm.
Mansongebirge.
36. Phaedusa (Hemiphaedusa) gastrum n. sp.
T, rimata, ovato-oblonga, solida, subtiliter et valde
conferlim striatula, sericina, albida. Spira medio valde
ventricosa, utrimque attenuata, ad apicem obtusum glabrum
paullum concava. Anfr. 8V2 paullum convexiusculi, ultimus
basi breviter cristatus. Aperf. verticalis. late ovalis ; peris-
toma continuum, superne appressum, latissime expansum,
vix reflexum, sat labiatum. Lamella supera marginalis,
antice valde elevata, parum obliqua, intus rapide decri rjcens,
infera crassa, spiraliter recedens, intus subbinodata, sub-
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- 78 -
columellaris immersa, obKqtte uttaec^ii vix conspicua. Plica
principalis extus marginem fere attingens, intus ttrmftm
lateralem haud superans, lunella valde arcuata, subtus
crurem antrorsum et retrorsum emittens.
Diam. 8, alt. 25,1, apert. lat. 6,7 long. 7,5 mm.
. 8,6 , 27,7.
Than-moi.
— ventricidus n. subsp.
T. tenuior, minus ventricosa, magis sericina, pallide
flavescens, anfr. 9, peristoma minus expansum, minus
labiatum, superne solutum, plica principalis intus magis
producta, lamella supera magis obliqua, subcolumellaris
haud conspicua.
Diam. 7,3 all. 26,5.
Than-moi.
37. Phaedusa (Hemiphaedusa) gasirodes n. sp.
T. rimata, ventricosulo-oblonga , tenuis , pellucens,
minute et conferlim sed distincte costulato-striata, sericina,
pallide viridiflava. Anfr. 8V2 convexiusculi, ultimus paullum
devians, decrescens, basi crista parum obliqua, rotundato-
subtetragona; peristoma modice expansum, reflexum, fere
revolutum , superne appressum , albolabiatum. Lamella
supera sat elevata, verticalis, infera crassiuscula, spiraliter
recedens, subcolumellaris immersa, oblique intuenti conspicua.
Plica principalis marginem fere attingens, intus ultra lineam
lateralem non producta, lunella valida, arcuata, subtus
angulata, crurem brevem retrorsum emittens.
Diam. 6,1, alt. 18,9 mm. Diam. 6 alt. 21,8 mm.
Mansongebirge.
38. Phaedusa (Hemiphaedusa) grangeri Bav. & Dautz.
apiostoma n. subsp.
Apertura oblique piriformis, peristoma magis expan^um^
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- 79 -
reflexiusculum , distinctc duplex , kme^la sabcolumellaris
hand com infera confluenS; piica principalis minus longa.
Diani. 5,2—5,8- alt. 17,1 —18,8, aperl. lat. 4,1 long. 5,5 mm.
Than-moi.
— lyteostoim n. subsp.
major, magis ventricosa, peristoma magis expansum, superne
sat soluium, lamella supera magis obliqua et cum plica
principali sinulum fere claudens, subcolumellaris immersa,
palatales minus divergentes.
Diam. 6,3, alt. 21,2.
Than-moi. .
39. Phaedusa (Hemiphaedusa) gisota Bav. & Daut/..
plaiylmta n. subsp.
Anfr. 10, peristoma latius expansum, crassius labiatum
et magi3 solutum.
Diam. 4,7—5, alt. 18,8-20,9.
Than-moi.
40. Lagochilus hypsdospirum n. sp.
T. anguste umbilicata, trochiformis, solidula, subtiiiter
slriatula, lineis spiralibus minutis confertis decussata, niti-
dula, flavida, strigis fulguratis castancis picta. Spira valde
elevata, regulariter conica. Anfr. 5Va perconvexi, gradati,
sutura canaliculata disjuncti, carinulis 3 cincti, ultimus basi
earinulis 3 munitus, infra peripheriam laenia angusta fusca
ornatus. Apert. modice obliqua, subcircularis ; peristoma
duplex, exlernum campannlatum,parum expansum, brunneum,
internum incrassatum, . quasi mulliplicatum. breviter por-
reclum, albidum, ambo ad insertionem excisa.
Diam. 7,6, alt. 7,6 mm.
. 7,9 . 8,2 „
,8 , 8,6 ,
Mansongebirge.
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- 80 -
41. Cydopharus (Litostylus) fmhstorferi n. sp.
T. raodice et semiobtecle umbilicata, subturbinato-
depressa, solida, sat distincle plicato-sfriatula, superne
lineis spiralibus confertis valde dlstinctis sculpta, corneo-
flavescens, castaneo - inarmorata, cuticula menibranacea
brunnea opaca decidua obducta. Spira pro subgenera sat
elevata. Anfr. 5*/« modice convexi, ultimus pone suturam
planus, subangulatus , tum convexus , ad peripheriam
angulatus et subcarinatus, infra carinam taenia lata fusca
ornatus, lineis spiralibus magis confertis tenuissimis docus-
satulus, nilens. Apert. sat obliqua, subcircularis ; peristoina
modice expansum, sat reflexum, crasse labiatum, flavidum,
valde nitens, marginibus callo modico nitente, longe sinis-
trorsum producto junclis. Columella haud dilatata, extus
substricta.
Diani. 57, alt. 43, apert. lat. 32,7 intus 24 long. 35,
alt. 23,4 mm.
Mansongebirge.
42. Cyclophorus (Eucyclophorus) polystictus n. sp.
T. sat late umbilicata. depresso-turbinata, solida, sat
distincte costulato-striata, undique punctis profunde impressis
eicatricosa, lutescens, strigis castaneis fulguratis picta.
Anfr. 5Va teretes, sutura profunde impressa, fere canali-
culata disjuncti, ultimus carina obtusa subexserta cinctus.
Apert. modice obliqua, circularis; peristoma duplex externum
modice expansum, reflexiusculum, intemum valde incras-
satum, quasi multiplicatum, sat porrectum, superne con-
tinuum, subsolutum.
Diam. 29, alt. 23, apert. lat, et long. 15, intus 11 mm.
Than-moi.
43. Flatyrhaphe leucacme n. sp.
T. late et aperle umbilicata, depresse turbinata,
solidula, sat distanter costulato-striata, luteo-cornea, opaca.
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- 81 -
Spira gradata apico mucronato, obliquo, glabro, albido.
Anfr. 5 lereles, ad suturam profunde impressam plicatuli,
ultimus sat descendens, ad aperturam brevissime solutus.
Apert. valde obliqua, circularis; peristoma brevissime ex-
pansum, haud labiatum, superne breviter excisum. Oper-
culum normale, exlus valde concavum, anfractus lamellis
membranaceis fragilibus convergentibus muniti.
Diam. 10|8, alt. 7,5 mm.
Than-moi.
44. Pteudopomatias fulvus n. sp.
T. riniata, turrito-oblonga, solidula, coslis validius-
culis, aequidistanlibus eleganter sculpla, sericina, fnlva.
Spira lurrita lateribus paullum convoxiusculi?. Anfr. fere
8 bone convexi, ultimus paullum ascendens. Aperl. fere
verticalis, circularis; peristoma duplex, exlernum modice
expansum, valde reflexum, inlernum valde incrassatum,
quasi mnUiplicatum, sal porrectum, superne appresso-
continuum, ad insertionem rimalo-incisum. Operculum
tenue, corneum, sat concavum.
Diam. 3,7, alt. 9 mm.
Mansongebirge.
45. Pupina (Tylotechus) sdidula n. sp.
T. conico-ovata, solidula, glabra, nitidissima, laete
flava. Anfr. 5 vix convexiusculi, sulura parum dislincfa
disjuncti, ultimus modice distorlus, venire modice applanatus,
antice valde ascendens. Apert. paullum retrorsum inclinataf
circularis; peristoma crassissimum, longe porrectum, superne
recedens, paullo alleiuiatum, in- nnfractum penultimum
prolongatum, cum lamella parielali crassa Iriangulari
sinulum ovalem formans. Canalis inferus horizontalis,
extus in foramen ovale subtus specialis desinens.
Diam. 3,7, alt. 6,6 mm.
Lang-son, Mansongebirge.
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Nordamerikanische Pisidien und deren Beziehangen za
europäischen.
Von
^ Dr. V. Sterki, New Philadelphia, Ohio.
Seit 1865 hat sich Niemand ernstlieh mit nnsern
Cycladiden befasst, ausser Clessin, offenbar mit ungenügen-
dem Material, und E. W. Roper, dessen Augen ihm aber
nicht gestatteten, sich eingehend mit den kleineren Pisidien
zu beschäftigen. So schickte er mir seine sämmtiichen
Pisidien zur Untersuchung, und dasselbe thaten die meisten
hiesigen Conchologen; auch hatte ich Gelegenheit einige
Museumssammlungen durchzusehen. In der Folge wurde
in mehreren Gegenden fleissig und systematisch gesammelt,
und so habe ich in den letzten sieben Jahren ein verhäll-
nissmässig gewaltiges Material von Cycladiden zur Unter-
suchung gehabt, darunter über 250.000 Pisidien. Dabei
sind die Südstaaten sehr schwach, die Pacifische Küste
mangelhaft, und der höhere Norden fast gar nicht ver-
treten, und auch in den östlichen und mittleren Staaten
ist nur in einigen Gegenden systemati«ch und ausgiebig
gesammelt worden.
Die Anzahl der Arten ist viel grösser, als erwartet
wurde, gegenwärtig etwa 50, und neue P^'ormen kommen
fast mit jeder Sendung. Eine ganze Anzahl solcher sind
unter meinen Händen, zum Theil seit zehn Jahren, welche
sich durch Vergleichen mit mehr Material als gute Arten,
oder Varietäten, oder als blosse Localformen erweisen
werden. Die meisten Arten sind entschieden, zum Theil
fast endlos variabel, so dass es oft unsinnig erscheinen
würde, die extremen Formen unter einen Namen zu stellen,
wenn nicht Uebergänge vorhanden wären.
Pls, compressutn Pr. z. B. ist äusserst veränderlich
in Bezug auf alle Charactere, so dass es absolut unmöglich
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- 83 -
ist, eine Beschreibung der Art' als solcher zu geben. Einige
der Hauptformen sind mehr oder weniger constant, und
könnten ebensogut als ^jSubspecies* aufgefasst werden,
wie als Varietäten. Oöenbar sind sie auf dem Wege sich
weiter zu diflferenziren, und werden mit der Zeit gute
Arten sein.
Um P. compressum nun gruppiren sich eine Anzahl
von Arten, die vom gleichen Stamme herkommen und
sich bereits soweit differenzirt haben, dass auch, unter
selir reichlichem Material keine Zwischenformen mehr zu
finden sind: P. kirklandii, fallax, cruciatum, pundatum,
handu>erkii, sodann supinum Schm. und, etwas weiter ab,
hemlowianum Shep. Die 4 erstgenannten, nebst com-
pressum. sind auch fossil gefunden worden, zum Theil in
verächiedenen Gegenden. Mit Ausnahme von cruciatum,
soweit bekannt (von Ohio, Michigan und Jllinois), sind
alle mehr oder weniger variabel in denselben Richtungen
wie compressum.
Dies mag als ein Beispiel dienen. Beim Studium
handelt es sich in erster Linie nicht daruni, Arten aufzu-
stellen, sondern die natürlichen Vei wandtschaftsverhältnisse
der Gruppen, Arten und Formen zu erforschen, und die
Variationsbreite der einzelnen Arten festzustellen, um eine
feste Grundlage zu gewinnen für die Vergleichung der
Formen verschiedener Gegenden, sowie für das richtige
Verständniss fossiler Funde. Das alles ist freilich selbst-
verständlich, und auch nichts neues, aber es wird manchmal
übersehen.
Aehnlich ist es mit P. abditum Flald., nur scheinen
die Verhältnisse weniger durchsichtig, wenigstens gegen-
wärtig noch. Man kann behaupten, dass der Name nicht
einen Typus bedeutet, sondern nnr eine der fast zahl-
tosen Formen einer Gruppe, die in Nordamerika sowohl
wie in Europa reichlich vertreten ist, hier repraesentirt
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- 84 -
durch P. fossarinum Cl. Es erscheint fast unmöglich,
einigermassen gut umgrenzte Hauptformen oder Varietäten
festzustellen, soviel man sich auch damit abquälen mag,
und so sehr unterschieden viele der Formen sein mögen.
Wie bereits bemerkt, als »Art*, oder als Formengruppe •
sind P. abditum und fossarinum offenbar identisch, wie
Clessin angedeutet (Cycladeen p. 53), denn das Vor-
handensein oder Fehlen der Furche im hintern Schenkel
des rechten Cardinalzahnes kann als unterscheidendes
Merkmal nicht gelten, da in dieser Hinsicht viel Variation
herrscht, und die Furche auch in abditum gelegentlich zu
finden ist. Indessen dürfte es besser sein, einstweilen die
beiden Namen stehen zu lassen, wie sie sind*), und die
all- wie die neuweltlichen Formen noch sorgfältiger zu
studiren und zu vergleichen.
Vor einigen Jahren erhielt ich von zwei Sammlern
ein Pisidium aus dem Ontario-See, sowohl von der New
Yorker wie von der canadischen Seite, das von einem
unserer Malacologen als neue Art aufgefasst wurde. Neu
ist es für unsern Continent, aber nach meiner Auffassung
identisch mit einer als P. amnicum bezeichneten Form aus
England und Frankreich. Dieses Pisidium scheint mir
von amnicum verschieden zu sein, wenigstens als Varietät.
Hoffentlich kommt mehr Material herein zum Vergleichen,
und dann soll weiter darüber berichtet werÄe^.
Ebenfalls vom Ontario-See erhielt ich eine Anzahl
Exemplare einer Form, die vom P. hendowianum Shep.
nicht getl-ennt werden kann, und einigen europäischen
Exemplaren absolut gleicht. Ein Theil der Stücke hatten
wohlausgebildete Lamellen auf den Wirbeln, andere gar
keine, wie das auch bei europäischen der Fall, auch bei
mehreren anderen Arten der Gruppe (z. L». compressura,
*) Im Falle der Vereiniifun^f hat der Haldeinan'sclie Name
natürlicli die Priorität.
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— 85 ~
fallax, punctatum). — Ob diese beiden Arten hier heimisch
sind, oder eingeschleppt, lässt sich zur Zeit nicht ent-
scheiden. Bis jetzt sind sie meines Wissens nicht fossil
hier gefunden worden.
Im nördlichen Maine spärlich, in Michigan an einigen
Orten ziemlich häufig, fand sich auch P. rmlium Held, in
verschiedenen Formen, die auf der einen Seile europäische
(vom Continent und von England) verbinden, und auf der
andern duirch dortige verbunden werden.
Ebenfalls in der Gegend der grossen Seen fand sich
in verschiedenen Gewässern ein Pisidium, das mit subtrun-
eatum Malm identisch zu sein scheint, von dem mir
Exemplare von der Schweiz, Deutschland und Schweden
vorliegen. Eine ziemlich grosse Form vom Michigan-See
mag verschieden sein, wenigstens als Varietät. Das Vorder-
theil ist voller und die Farbe weisslich.
Die beiden letztgtjnannlen Arten sind offenbar hier
heimisch, und nicht eingeschleppt.
Einzelne Exemplare, und auch Localformen, stimmen
mit anderen europäischen Arten ziemlich genau überein,
und auch das umgekehrte ist der Fall. Mein Material ist
aber nicht ausreichend, um zu entscheiden, ob dieselben
wirklich identisch sind oder nicht.
Auf alle Fälle steht die Thatsache fest, dass die
Pisidien der beiden Continente näher mit einander ver-
wandt sind, als bisher angenommen wurde. Zugleich aber
kann mit ziemlicher Bestimmtheit gesagt werden, dass
Nordamerika reicher ist an besonderen Formen und Gruppen
oder Typen, wie Europa, und sehr wahrscheinlich auch
an Arten, und dasselbe ist der Fall in Beziehung auf
Sphaerien und Calyculinen. Dies wurde sich wohl leicht
erklären durch die Thatsache, dass ein grosser Theil der
Oberfläche von Nordamerika geologisch viel älter ist, als
der grösste Theil von Europa, und somit viel längere Zeit-
— ge-
raume mit weniger Unterbrecliungen und ein weiteres
Gebiet zur Entwicklung und Dififerenzirung der Bonnen
in Ansprucli genommen werden konnten. Ein Vergleich
dieser Verhältnisse in Bezug auf andere Land- und Süss-
wassermolhisken, namentlich Unioniden. wäre von hiterosse,
wurde aber hier zu weit führen.
In wie weit die Pisidien der Pacific-Küste mit denen
von Europa und namentlich des östliclien Asien vei wandt
sind, vermag ich zur Zeit nicht zu beurtheilen. da mir
die erstem noch zu wenig, die lelzteren so gut wie gar
nicht bekannt sind. Wenn die „Gultivirung" von China
weilere Fortschritte macht, dürften auch in dieser Be-
ziehung interessante Aufschlüsse zu erwarten sein.
Neue CerastuR- Arten aus Abessyiiien, g^esaiiimelt von
Baron G. von Erlanger.
Von
Dr. W. Kobelt.
1. Cerastus erlangeri n. (cfr. Martini-( Chemnitz, ed. II v. I
18 t. m lig. 1-3).
T. quoad sectionem maxima, late sed oblec'.e perforata,
soHda, oblongo-conoidei^ plus minusve ventricosa, rudiler
et irregulariter costala, lineis spiralibus pulcherrime grarm-
losa, albida, epidermide fugaci fuscescente, in spira satu-
ratiore induta. Spira subregulariter conica, laleribus vix
convexis, apice laeviore vix oblusato : sutura perdistincta,
ad coslas irregulariter crenulala, lulescente vel albido
obsolete marginala. Anfr. 7\2 convexiusculi. rogularilcr eres-
centes, supremi.2 laeves, nitidi, setjuentes 52 obsolete cüsl(?llati,
inferi primum regulariter dein irregulariter costati costis con-
ferlis,quam interstilia vix angustioribus. ad suturas produclis,
sculptura spirali super costas dislinciiore; anfractus ullimur?
magnus. rotundatus, alt. longo superaus, costis usquo
ad basin distinctis, versus aperturam longe descendens.
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— 87 ^
Aperlura vix obliqua, ovata, parum lunala, alba, faucibus
levissime fusco-aurantio tinctis ; peristonia album, reflexum,
albolabiatiim , marginibus callo tenui sculpturam haud
occultante junctis, externo parum arcuato, incrassato, supra
plus minusve sinuato, basali rotundato^ columellari albo-
incrassato, super perforationem reflexo, patente, intus plica
plus minusve distincta leviter spiraliter torta armato. —
Alt. 53, diam. 32, alt. ap. 31 mm.
Hab. in monte Gara-mulata Abessyniae
2. Cerastus maUeatus n. (cfr. Mart. Chcmn. 1. c. t. 109 fig. 9, 10.
T. anguste et subobtecte perforata, ovato-subconica,
solida, rufocornea, aperturam versus lutescens, lineis
brunneis spiralibus brevissimis numerosis interruptis ornata.
Spira ovato-conica, apice obtusulo, laevi, detrito; sutura
t)rimnm linearis, albomarginata, dein magis magisque crenata.
Anfr. 7 vix convexiusculi, regulariter crescentes, embryo-
nal(»s laeves, scquentes conferlim regulariterque coslellati,
ultimus superne coslatus, costis ad suturam acute productis,
inter costas striati linoisque impressis spiralibus subtilissime
granulosi, ultimus aperturam versus distinctissime malleatus
et spiraliter rugulosus, lineis spiralibus impressis brevibus
peculiariler decussatus, sericinus, antice leniter descendens,
basi rotundalus. Apertura subverlicalis, anguste ovalis,
supra oblique Iruncato-excisa, faucibus fiiscescentibus ;
peristoma perincrassatum^ undique expansum et reflexum,
marginibus vix callo tenuissimo junctis, externo supra
sinuato, dein stricto, a latere visus antrorsum producto basali
brevi, vix arcuato, cum columellari subverticali rimam ferc
tegente oblique intuenti tantum dilatato et subplicato
angulum formante.
Alt. 29—30, diam. 17, alt. apert. 15, diam. (cum perist.)
10 mm.
Hab. in niontibus Hakem prope Harrar Abessyniae.
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- 88 -
3. Cerastus neumanni n. (cfr. Marl. Chcmn. I. c. t. 1 10
fig. 1, 2).
T. rimato-pcrforata, elongalo-ovala, lenuiuscula sed
solida, Cornea, interdum kitcscenli strigata, striata et sub-
costellala, costellis ad suturam distinctioribus, sculplura
spirali obsoleta, prope aperluram taritum niagis conspiciia ;
spira sat regulariler eonica, laleribus vix convexiusculis,
apice vix obtusato; sutura impressa, inter anfractus inferos
siibirregulariter crcnulata; anfr. 7 convexiusculi, regulariler
crescenles. ultiinus vix iiiflatus, altiludinis ^ r> occupans,
basi rolundalus, aiitice vix lentissinie descendons; apert.
subverticalis, basi breviter recedoDs. ovato-roliiiidata, m<>dice
lunata, fancibus luscescentibus; peristoma rectum, obtu-
siiluui, albidü-fuscescens, intus saturatius linibalum, niar-
ginibus sat dislaniibus, vix vel haud junctis. e^clerno paruni
arcuato. basali convexo, inlus tenuiler albolabiato, colu-
mellari subvorticali , oblique iiiluonti valde dilatato et
plicifero.
Alt. 28,5. diam. 17, alt. a])orl. 15, lat. 10 mm.
Hab. in pröv. Ilarrar ^ibessyniae.
4. Cerastus gara-mulatae n. (cfj-. Mart. Gliomn. 1. c. t. 110
flg. 3, i).
T. riniata, elongale ovato-coiiica, .solidula, unicolor
cinereo - albida, costt^llis obliquis subregularibus undiquo
sculpla; spira elongalo-conica. sublurrita, apice parvulo,
vix obtusato; sutura lineari, improssa; anfr. 8 lonto cres-
centes, convexiusculi, nlfimus p'?stice spirao allitndineni
vix attingens, rolundalus, miinnie inflatus. antice haud
descendens; apert. vix obliqua, ovata, parum lunala, intus
albida: marginibus conniventibus , callo tenui utrinque
subincrassalo junctis. margine cxtenio beno arcuato, primuni
recto, dein expanso, basali brevi, reflexo, columellari slric-
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I
^ 89 -
tiusculo, reflexo. haud appresso, vix dilatalo, oblique intuenli
dilatato et dislincte plicifero.
Alt. 20. diam. 10, alt. apcrt. 8, lat. 5,5 mm,
Hab. ad monlem Gara-Mulata Abessyniae, alt. 2000 mtr.
5. Cerasius rüppelliantis n. (cfr. Mart. Ghemn. ed. 2 I. c.
t. 110 flg. 5, 6).
T. aporte et profunde perforata, elongate ovato-conica,
tenuiuscula, griseo-albida , slriis vcl coslellis capillaceis
perobliquis uiidique sculpta; spira exacle conica, apice
acutiusculo; sutura linearis; anfr. 7 convexiusculi, leniler
regulariterque crescenles, iillimus poslice spirae allitudiiiem
parum superans, anlice subascendens, circa perforationeni
leviler conipressiusculus; aport. subverticalis basi parum
recedens, ovalis, parum, lunata, intus albida; pcristoma
tenue, infra vix tenuissime labiatum, marginibus conni-
veutibus, callo tenuissimo junctis, cxlerno parum arcuato,
basali et columellari parum expansis, columellari subverlicali,
oblique intuenti lantum dilatato. vix subplicato.
Alt. 19, diam 10, alt. apert. 9,5, lat. 6 mm.
Hab. in monte Gara-Mulala Abessyniae alt. 3000 m.
Bemerkongeu zar Systematik der LanddeckelHcliiiecken.
Von
Dr. Job. Thiele, Berlin.
Der .Calalog der gegenwärtig lebend bekannten
Pneumonopomen" von Kobelt 6c Möllendorff, eine Vorarbeit
für Kobelts Bearbeitung dieser Schnecken für das »Tier-
reich kann wohl sicher als Uebersiclit über unsere gegen-
wärtige Kenntniss von der Systematik derselben gelten,
daher mögen mir folgende kurze Bemerkungen dazu ge-
stattet sein.
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— 90 ~
Wio schon in dit\sem „Katalog* die rhipidoglossen
Heliciniden niclil l)oriUk;siclitigt sind, wird es unserer
Kenntniss von der Verwandtschatt der Gastropoden ent-
sprechen, dass auch die Familien der Cyclophoriden,
Cyclostomaliden, Acicuh'den (Acmiden), üeomelaniiden —
von denen wir freilich kaum etwas genaues wissen — und
Truncatelliden nicht als einheitliche Gruppe von taenio-
glossen Gastropoden zusammengefasst, sondern einzehi für
sich dem System eingefügt werden. Im Allgemeinen wird
die Kenntniss der Radula für die Einreihung der einzelnen
Formen von grösster Bedeulung sein. Leider hat meine
früher ausgesprochene Bitte, mir zu Radula-Untersuchungen
die eingetrockneten Thiere übersenden zu wollen, bei den
Gonchyliologen gar keinen Erfolg gehabt, obwohl ganz
sicher zahlreiche zweifelhafte Gruppen durch die Kenntniss
ihrer Radula ilu'en richlig<Mi Plalz im System erhalten
könnten. Ich bedaure das im Inleresse der Saclie aufs
Lebhafteste.
Da ich an derselben Stelle (Ueber die Zungen einiger
Landdeckelschnecken in : Nachrbl. d. malak. Ges., v. 26
p. 23, 24) von einigen Realiinen eine allerdings ganz kurze
Beschreibung der Reibplatlen gegeben habe, kann ich als
bekannt voraussetzen, dass diese zu den Cyclostomatiden
gehören, nichl zu den Gyclophoriden. bei denen sie als Farn.
Realiidae im „Gatalog" stehen. Doch ersehe ich ans
diesem, dass meine Galtung Pseudocyclolus den Namen
Adelomorpha Tapp, führen soll, während „Cyathopoma*
philippinense Mlldff. in der Gattung Heteropoma Mlldff. steht.
Die Gattung Cyclosurus Morelet steht neben Craspe-
dopoma in der Familie Craspedopomatidae. Das erscheint
mir als ganz unrichtig. Ich habe die Radula von Cyclosurus,
die freilicli auch l\ Fischer schon beschrieben hat (in J.
Conchol. V. 36 p. 295 t. 13 f. 7), untersucht und finde
eine grosse Aehnlichkeil mit der von Ditropis convexa.
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— 91 -
welche W. T, Blanfoid in: Journal AsiaL Soc. Bcngal,
V 38 p. 131 abgebildet hat, während die Form der Radula-
Platlen bei Craspedopoma lyonetianuni deuthch verschieden
ist. Da in der Gattung Ditropis ahnliche hornförniige
durch V. Möilendorflf und Boettger beschrieben sind und
da auch der innen konkave, doppelte Deckel gut passt,
so scheint mir die Gattung Cyclosurus ihren richtigen
Platz neben Ditropis zu haben.
In der soeben genannten Arbeit hat \V. T. Blanford
die G'attung Mychopomu für M. hirsulum als Typus uud
limbiferum aufgeslelll, von letzlerer Art auch die Radula
abgebildet. Darnach linde icl» eine grosse Uebereinstimmung
mit der von mir beschriebenen Radula von »Cyclotopsis"
novilli Morelei und halte es wegen der . Eigenart derselben
für sicher, dass lx»ide Arten zusammcjn gehören ; die letztere,
die übrigens auf dem Reifen einen Wiinperkranz trägt,
wie ich an Exemplaren des Berliner Museums sehe, ist im
„datalog" richtig in die Gattung Mychopoma gestellt,
während limbiferum \V. Blanf. falschlich unter Lagochilus
steht. Die Radula von Lagochilus ist ganz verschieden
und die Einreihung der genannten Art unter Mychopoma
unbedingt erforderlich.
Ob die Zusanunenfassung der amerikanischen Gyclo-
phoriden als besondere Familie oder IJnterfamilie sehr
glücklich ist. erscheint mir zweifelhall und kaum als Aus-
druck eines natürlichen Systems, da die Cyclotus- und
Cyclophorus-ähnlichen Formen mit den „Neopupinae" doch
wohl nicht näher verwandt sind als mit den ihnen ähn-
lichen Formen auf der andern Seite des stillen Oceans.
Einige wenige amerikanische Arten, deren Radula ich
uniersuchen konnte, sind allerdings in diesem Organ auf-
fällig einförmig, idie haben mit Ausnahme der zweizähnigen
äu.'^seren Seiti^nplatle an jeder Platte drei Zähne, von
denen der mittelste am grössten ist. Sollte das etwa doch
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- 92 —
der Ausdruck einer näheren Vorwandschaft sein? Diese
Radula-Form nähert sich nielir derjenigen der asiatischen
Pupinae als der der Cyclophorinac. Ausserdem sind ja
auch einige Diplommatiniden in Amerika gefunden, welche
doch nicht neben die übrigen Amerikaner eingereiht werden.
Die beiden Gattungsnamen Coptochilus und Paxillus
sind früher vergeben und durch neue zu ersetzen.
Von P. & F. Sarasin (die Land-Mollusken von Celebes,
p. 13 und 60) ist für die Gattung Alycaeus eine besondere
Familie angenommen, weil die von ihnen untersuchte
Kadula von Alycaeus - jagori und kükenthali durch die
grosse Schneide an den Zahnplalten sich sehr von dem
Verhallen bei den Cyclophoriden unterscheide. Wenngleich
ich die Beschreibung von der ersteron Art im Wesentlichen
als richtig bestätigen kann, muss ich doch andererseits
betonen, dass ich auch Godwin-Austens Beschreibung (in:
Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 39 t. 2 f. 7 und Mollusca
of India, v. 1 t. 51 f. 4) der Reibplatten von Alycaeus-
Arten, deren Zahnplatten mit 5 annähernd gleichgrossen
Zähnchen ausgestattet sind, für mehrere Arten bestätigt
finde, demnach kann ich Alycaeus nicht so weit von den
Cyclophoriden, besonders den Diplommatininen entfernen.
Eine solche Ausbildung der Radula, wie sie Alycaeus
aufweist, ist aus dem gewöhnlichen Verhalten offenbar
seeundär durch bedeutendes Ueberwiegen des Mittelzahns
über die seitlichen, die zwar nicht ganz verschwun4en,
aber doch stark rückgebildet sind, hervorgegangen, wie
ich es nicht nur mit P. & F. Sarasin bei Leptopoma,
sondern auch sonst, z. B. bei Cyclotus (Fseudocyclophorus)
longipilus finde, wenn auch bei weitem nicht so stark.
Das führt zu der extremsten Radula-Form unter den
Cyclophoriden hin, wie sie die Gattung Pomatias zeigt,
wo nur eine grosse zugespitzte Schneide an jeder Platte
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— 93 —
vorhanden ist und ausserdem die äusserste Platte stark
zur Rückbildung neigt.
Aehnlich ist die phyletische Entwicklung der Radula
bei den Gyelostomatiden. Zunächst haben die 5 mittleren
Platten annähernd gleichgrosse Zähnchen, während die
äusserste Platte zwar schon kammförmig eingeschnitten
ist, aber doch erst eine mässige Anzahl von Zähnchen
zeigt, wie es bei den Realiinae beobachtet werden kann.
Das Extrem finden wir bei Choanopoma, wo die mittleren
Platten eine einfache, grosse, zugespitzte Schneide tragen,
^yährend die äusserste mit sehr zahlreichen (über 100)
spitzen Zähnchen besetzt ist, so dass man an eine Ver-
wachsung aus zahlreichen Seitenplalten, wie sie die Rhipido-
glossen besitzen, denken kann, was aber wohl zweifellos
unrichtig ist.
Dem Verhalten der Radula bei den Realiiden nähert
sich recht deutlich das von Acme und auch das von
Coxiella striatula Cox, einer australischen Art, welche im
»Gatalog* zu den Truncatelliden gestellt ist. Es scheint
mir nicht unmöglich, wenn auch bei der Dürftigkeit des
Materials nicht ganz sicher, dass diese Form eher zu den
Acmiden, als zu den Truncatelliden zu stellen ist, welche
letzteren in der Ausbildung der Radula durch das eigen-
tümliche Verhalten der Mittelplatte charakterisirt sind, das
bei der genannten australischen Form nicht vorliegt, Mittel-
platte und Zwischenplatte haben je 5 in einer Reihe
stehende Zähnchen, die Seitenplatten fein gezähnelte
Schneiden.
Ein neuer Balimas aus Peru.
Von
H. Rolle.
Bulimus (Dryptus) ßocinctus n.
Tesla major perforata, ovato-oblonga, solida, brunneo-
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- 94 - .
nigrescens, fascia subsuturali fiiseoscento infra sutiiram
ornata, vix nitida; spira conica latmbus vix convexiusculis,
apice oblusato, albido, laevi; siitura subirregularis inter
inferos subtiliter crenulata, anguste albido-niarginata. An-
fractus 7 regulariter crescentes, siiperi planiusculi, striatuli,
inde ab antepenuHimo convexiores, ruditer slriati, striis
infra suturam distinctioribus, liris latis planis quam inler-
stitia latioribus undique cincti. interstiliis peculiariter
granoso-siibsquamosis, nitimus elongatus, postirc» allitudinis
occupans, basi circa perforatioiit^m coinpressus. antico
primum longe valdequo descendens, denium broviter ascon-
dens. Aperlura ovata, subvorlicalis, valdo excisa, intus
livide plumbeo-fusca limbo nigrescente, sericeo-snbmarga-
ritacea; peristoma incrassatum , livide plumboo- fuscum,
marginibus distanlibus, callo Iranslucido, extus plumbeo-tusco
incrassalo junctis, cxttfrno supra snbangnlato, dein leviler
producto, fere recto, expanso sed haud reflexo, basali
compresse rotundaio, subeffuso, coluniellari brevi, crasso,
super perforationein reflexo, ad insertioneni dilatato et ad
moduih plicae crassae intrante.
Alt 94, diam. 50, alt. apert. obl. 51, lat. 34 nun.
Hab. Ghanchamoyo Pernviae.
Eine prächtige grosse, düstergefärbte Art, welche
zwischen Bul. foveolatus Reeve (= niahogani L. Pfr. nec
Sow.) und Bul. nielanocheilus Nyst ihren Platz finden
dürfte. Sie unterscheidet sich aber von beiden durch die
eigenthümliche , nicht ganz leicht zu charakterisirende
Skulptur: in den Zwischenräumen der auf den beiden
letzten Windungen recht breiten, fast gürlelartig( n Spiral-
reifen schwellen die Anwachsrippchen zu flachen ovalen
Knötchen an, die über das Niveau der Reifen vortreten
und mehr als diese in die Augen fallen; sie scheinen hohl
und blättern mitunter ab; nach der Basis hin erscheinen
sie einfach als kurze vorspringende Rippchen; die 2^»
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- 95 ^
oberf?len Windungen haben eine eigenthümliche feine
körnelig runzlige Microskulptur. — Die Färbung gleicht
am meisten der von Bul. nielanocheilus.
Physa acuta Drap, eingeschleppt.
Von
L. Schmidt, Gotha.
Bei der immer mehr sich sieigernden Einfuhr haupt-
sächhch landvvirthschaftlicher und ».Gärtnerischer Erzeugnisse
werden des öfloron gebietsfrernde Mollusken hie und da
eingeschleppt. I^eispiele hierzu sind zm* Genü^^e bekannt.
Es gilt aber solche Fälle sorgsam zu registriren, damit
nicht an gewissen Orten thiergeographische Räihsel ent-
slehen. Besonders Teich- und Zimmer-Aquarienbesiizer
machen wir auf folgenden Fall aufmerksam. In einem
der Sommerbassins des Golhaer Teichaquariums im Milch-
riede fanden sich im vergangenen Jahre lebende Physa
acuta, deren Beslinnnung Herr Dr. Kol)elt gütigst revidierte,
in grösserer Anzahl. Jedenfalls waren dieselben nu't Wasser-
pflanzen aus Berlin oder Erfurt eingeführt worden, wobei
naturlich keineswegs ausgeschlossen ist, dass dieselben
wieder von einem dritten Platze aus ihrer Wanderschaft
angetreten haben. [Das Vorkonnnniss steht nicht vereinzelt
da. In den „Land and freshwater Shells** von J. W.
Williams etc. (London, Swan Sonnenschein S: Co.) heisst
es bei Physa acuta S. 69: „In one of the lily tanks in
Kew Gardens. Imported. * --] Bei der ersten Nach-
forschung in diesem Frühjahr nach dem Fremdling fanden
sieh nur ein paar Dutzend leere Schälchen. Sollte die
Art sich trotzdem hier halt<'n, so wird s. Z. Bericht ge-
geben werden. Physa acuta ist m. \V. bisher in Thüringen
nicht beobachtet worden. (Aueh im botanischen Gurten
zu Leipzig wurdt* die Art gefunden. S. 0. Goldfuss,
Binnenmollusken p. 28).
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- 96 -
Ein neuer Glayator.
Von
Dr. W. Kobelt.
davator heimburgi, n. (cfr. Martini-Chemnilz, ed 2 v. I. 13
t. 107 f. 13, 14
T. vix rimato-perforata, ovato-acuminata, solida, haud
nitida (subfossilis), alba strigis latis irregularibus fuseo-
brunneis ornata ; spira fere exacte conica, summo obtusulo,
apice intorto ; sulura impressa, subirrogularis, inter inferos
valde lacerata; anfr. 8Va vix convexiusculi, superi regu-
lariier costellalo-striati, sequentes distincte costellati, ulLimus
costellis magis magisve obsolescentibus, irregularibus, basin
versus laevior, spirae altitudinem superans, antice irregu-
lariter descendens, pone aperturam supra declivis; apert.
ovata, supra acuminata, subverlicalis, intus albida; peri-
stoma incrassatulum , obesum , marginibus callo crasso
junctis, exlerno et coluniellari subparallelis, externo recto,
medio profunde sinuato, basali expanso, patulo, sed minime
reflexo; eolumellari incrassato, dilatato, reflexo, umbilicum
subclaudente, intus peculiariter excavato, callo parietali
subdentato-plicato.
Alt. 51, diam. max. 25, alt. apert. 24, lat. ext. 17,5 mm.
Madagaskar, leg. Sikora. — Mir von Herrn Oberhof-
marschall von Heimburg zum Beschreiben mitgetheilt.
Eingegangene Zahlungen:
Stahlberg, Pastor, Schwerin, Mk. 6.— ; Fagot. Paul, Villefranclie,
Mk. 3.— ; Westerland, Dr. G. A., Ronneby, Mk. 6.— ; Schacko, G. Berlin,
Mk. 6.— ; Schröder, Dr. R,, Gr. Lichterfelde, Mk. 6.— ; Zoolog. Inst,
der Universität, Kiel, Mk. 6.-; Hofer, Dr. J., Wadenswil, Mk. 6.— :
Gallenstein, v. Hans, Prof., Görz, Mk. 6.— ; Luther. A., Helsingfors,
Mk. 12.-.
Neues Mitgrlied:
Luther, A., mag. phil. Helsingfors, (Finland).
Redigirt von Ür. W. Kobelt. — Druck von Pet er Hartoiann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritx Diasterweg in Frankfurt a. M.
Ansuregeben 11. Juni,
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!
Ho. 7 u. 8. JuU-August IdÖi.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Dreiunddreissigster Jahrgang.
Alioiiiieineiitspreis: Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bdltellnngen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), ZaIlltLngen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer <f' Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende MittheiltLngen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsen hausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Beitrag: zar Kenntniss der Mollaskenfaona des Fareso's.
Von
Henrik Seil, Kopenhagen.
In den Sommern 1898—99—1900 sammelte ich
Mollusken im Furesö, der im nördlichen Seeland gelegen
ist, 16 Kilometer nordwestlich von Kopenhagen, auf 55**
48' n. Br., 12*> 26* östl. L.
Das Areal des Sees beträgt etwa 15D Kilomeier, er
hat eine durchgängige Breite von 3 Kilometer. Gegen
Nordosten bildet er eine grössere Bucht, so dass die Breite
an dieser Stelle sich bis zu 6 Kilometer erweitert. In der
xxxm. ?
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Richtung Nord-Süd erstreckt er sich über ungefähr 4 Kilo-
meter. Die Oberfläche des Sees ist 19,8 Meter höher ge-
legen als die des Meeres, und als die grösste Tiefe wird
etwa 38 Meter angegeben, — Der See hat Verbindung
mit dem »Farum Sö", »Sölleröd Sö* und »Vejle Sö" und
fliesst durch die »MöUeaa* in den Sund.
Von bekannten Punkten gibt es im Südosten:
»Frederiksdal*, im Südwesten: ^KoUekolle", im Nord-
westen an der Verbindung mit dem Farum Sö: »Fiskebaek*,
und an der nordöstlichen Seite: ^^Dronninggaard".
In den Sommern 1898—99 unternahm ich Ein-
sammelungen längs der Ufer, und im Sommer 1900 wurde
der Boden des Sees an verschiedenen Orten mit der Drake
untersucht. In einer Tiefe von höchstens 6 Meter besteht der
Boden hauptsächlich aus Sand, hie und da mit Mergel ge-
mischt. In Tiefen von 6 bis 12 Meter ist der Boden von be-
deutenden Mengen von Kies auf Schalen bestehend bedeckt.
In Tiefen von 13 bis 26 Meter findet sich ein Gürtel von
Brauneisensteinbildungcn, der sich fast durch den ganzen
See erstreckt. In Tiefen von 26 bis 32 Meter besteht der
Boden aus Schlamm mit Pflanzenresten. 32 Meter ist die
grösste Tiefe, die ich gefunden habe, doch wird die Tiefe
eines Ortes im nordwestlichen Teil zu etwa 38 Meter
angegeben.
In Tiefen von 18 bis 23 Meter in einer Entfernung
vom Lande von etwa 200 Meter wurde eine grosse Menge
Schalen von folgenden litoralen Formen gedrakt : Ldmnaea
ovata Drap., Planorbis umbilicatus Müll., PL carinatus Müll.,
PL vortex L., M, comeus L., H, contortus L., Ft. nautüeus
L., Bythinia tentaculata L., Byth. leachi Shepp., Valvata
antiqua Sow., V, piscinalis Müll., Hydrohia ventrosa Mtg.,
Neritina fluniatilis L. etc.
Ein grosser Theil dieser Schalen war ziemlich frisch,
und ich vermute, dieselben seien auf diese Tiefe hinaus-
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- 9d -
geführt entweder vermittels des Eises oder dadurch, dass
die Thiere nach dem Tode in Verwesung übergehen,
wodurch Luftarten z. B. Schwefelwasserstoff (H 2 S) sich
entwickeln, welche die Windungen theilweise erfüllen und
das Emporsteigen der Schalen und deren Umhertreiben an
der Oberfläche des Wassers bewirken. Hier vermögen sie
lange zu treiben, besonders bei ruhigem Wetter, bis die
Luftarten entschlüpfen oder vom Wasser absorbirt werden,
worauf die Schalen zu Boden sinken. Aus diesem Grunde
können sie massenhaft in Tiefen gefunden werden, wo sie
nie gelebt haben.
Farn. Limnaeidae.
Gen. Amphipeplea Nils.
A. glutinosa Müll. Rossm. Sonographie f. 48.
Einige lebende Exemplare von 10 mm. Grösse habe
ich im nordöstlichen Theil des Sees mit Vegetation von
Phragmites communis und Scirpus lacustris in einer Tiefe
von etwa 1 Meter gelunden. Diese Art kommt sehr spar-
sam vor, und ich nehme an, sie sei in neuer Zeit in den
See durch einen seiner Zuflüsse eingewandert.
Limnaea (Brug) Rang.
L. (Lymnus) stagnalis Lin. forma typica Rossm.-
Kobelt. Icon. V Bd. t. 128, f. 1230.
Bis an 54 mm. grosse Exemplare habe ich auf
Steinen unweit des Ufers sowohl im südlichen als im
nordöstlichen Theil in einer Tiefe von etwa 2 Meter
genommen.
L. (Lymnus) siagnalis Lin. var. subulata Westerlund.
Westl. Syn. Moll. Extram. Scand. p. 91.
Kommt weit häufiger als die letztgenannte vor. Man
findet sie überall längs der Ufer in einer Tiefe von 3 bis
4 Meter. Die grössten von mir gefundenen Exemplare
sind von 52 mm.
7^
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— ioö
L. (Crulnaria) auricularia Lin. Rossm.-Kob. Icoh.
fig. 1243.
Eine der gemeinsten der im Furesö befindlichen
Schnecken. Sie findet sich auf Steinen, Elodea und Pota-
mogeton- Vegetation längs der Ufer. Eine grosse Menge
lebender Exemplare habe ich im südlichen Teil des Sees
in einer Tiefe von etwa 8 Meter genommen.
L. (Crulnaria) aricularia Lin. var. ampla Hartm.
Rossm.-Kobelt, Icon. f. 1246.
Kommt überaus selten vor. Einige 22 mm. grosse
Exemplare habe ich ans Ufer heraufgespült bei Frederiksdal
gefunden. Nur wenige Exemplare sind aus dieser Lokalität
bekannt.
L. (Otdnaria) ovata Drap, forma typica. Rossm.-
Kobelt. Icon. V. Bd. t. 129, f. 1253.
Diese habe ich wie L. auricularia in einer Tiefe von
8 Meter genommen. Exemplare von 22 mm. Grösse finden
sich häufig an die Ufer heraufgespült. Man findet sie auf
Steinen, Elodea, Potamogeton und Chara- Vegetation.
L. (Gulnaria) ovata Drap. var. inflata Kobelt,
Rossm.-Kobelt, Icon. V Bd. t. 129 f. 1252.
Ist häufiger als die vorige zu finden, eine Menge
Exemplare von 30 mm. Grösse habe ich in einer Tiefe
von 7 bis 8 Meter im südlichen Theil des Sees bei Frede-
riksdal gefunden. Ein Exemplar 35 mm. lang und 34 mm.
breit, die Länge der Mündung 30 mm. ist vom Herrn
Candidat W. Nordmann, Kopenhagen am südöstlichen Ufer
angespült gefunden. Todte Exemplare habe ich in einer
Tiefe von 23 Meter etwa 200 Meter vom Lande gedrakt.
L. (Gulnaria) ovata Drap. var. obtusa Kobelt, Rossm.-
Kobelt, Icon. f. 1251.
Einige Exemplare von 20 mm. Grösse habe ich un-
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- 101 —
weit von Fiskebaek an der westlichen Küste auf Steinen
dicht am Ufer genommen.
L. (Gulnaria) peregra Müll. Rossm.-Kobelt, Icon.
f. 1502—3.
Von dieser Art habe ich in einer moorigen Partie
am nördlichen Ufer 16 Exemplare gefunden. Die Exemplare
sind an 10 mm. gross.
L. (Limnophysa) palustris MüU.
Gewöhnlich an Ufern mit Phagmites - Vegetation.
Nicht wenige Exemplare von 23 mm. Grösse habe ich in
einer Tiefe von IV« Meter gefunden. Sparsamer ist sie
auf Steinen an unbeschützten Ufern zu finden.
L. (Fossat^) truncatula Müll., Clessin Mal. Bl. N. F.
1 t. 2 f. 4.
Exemplare von 5 mm. Grösse habe ich am Ufer
unterhalb des »Jacgerhusef* im nordöstlichen Theil des.
Sees sowie im moorigen Theil an der Südküste bei Frede-
riksdar gefunden.
Physa Drap.
P. (Bulinus) fontinalis Lin.
Ziemlich allgemein an Stellen, wo die Vegetation
aus Ohara, Elodea und Potamogeton besteht. Ich habe
Exemplare in der Tiefe von 5—6 Meter genommen.
Planorbis Guett.
P. (Spirodiscus) corneus Lin.
Kommt ziemlich häufig an den Ufern vor, wo dieselben
vor dem Wellenschlag geschützt sind, in einer Tiefe von
höchstens 2Va Meter. Die grössten Exemplare, die ich
gefunden habe, sind 33 mm. breit.
P. (Tropidiscus) umbüicatus Müll.
Kommt in geschützten Buchten und an Ufern mit
reicher Vegetation allgemein vor. Exemplare von 17 mm.
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— 102 —
Grösse habe ich in der Bucht bei »Naesgaard" und »Frede-
riksdar gefunden.
P. (Trapidiscm) carinatus MQll. Rossm. Icon. f. 60.
Etwas sparsamer als die vorige, Sie kommt an den
gleichen Stellen wie PI. umbilicatus vor. Die grössten
von mir gefundenen Exemplare sind 15 mm. gross und
stammen aus einer Tiefe von IV« Meter. Einige todte
Exemplare habe ich in einer Tiefe von 23 Meter gefunden,
in einer Entfernung von etwa 200 Meter vom Ufer . beim
»Naesseslottet*.
P. (Diplodiscus) voHex Lin.
Eine Anzahl von 10 mm. Grösse habe ich in Phrag-
mites und Potaniogeton - Vegetation am südlichen Ufer
gefunden; jedoch kommt sie am zahlreichsten in den
moorigen Theilen bei »Frederiksdar und „Fiskebaek** vor.
Todte Exemplare habe ich auf selbiger tiefen Lokalität wie
die vorige Art gedrakt.
P. (Diplodiscus) spirorbis Müll. Wcsterlund. Mal. ßl.
XXII t. 3 f. 34-36.
Diese Art habe ich nur in dem durch Vegetation vor
dem Wellenschlag geschützten Theil bei »Frederiksdal"
gefunden. Im ganzen sind nur 9 Exemplare von 47« mm.
Grösse gefunden.
P. (Bathyomphalus) contortus Lin. Rossm. Icon. f. 117.
Gewöhnlich in ruhigen Buchten, deren Ufer vor dem
Wellenschlag geschützt sind, z. B. bei »Frederiksdal* und
im nordöstlichen Theil.
P. (Bathyomphalm) dispar Westerlund. Clessin Mon.
in Chemn. t. 19 f. 10.
Gewöhnlich an denselben Stellen wie die vorige.
Exemplare von 5 mm. Grösse habe ich bei j,Frederiksdal**
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— 103 -
gefunden, ausser einer Anzahl todter Exemplare aus einer
Tiefe von 23 Meter etwa 200 Meter vom Ufer.
P. (Oyraidus) albus Müll, forma iypiea. Westerlund.
Mal. Bl. XXII t. 4 f. 1-3.
Ziemlich allgemein längs der Küsten in Elodea- und
Chara-Vegetation in einer Tiefe von höchstens 4 Meter.
Wenige lebende Exemplare habe ich in einer Tiefe von
7 Meter, ausserdem einige todte aber ziemlich frische
Exemplare in einer Tiefe von 20 Meter etwa 260 Meter
vom Ufer gedrakt. Die grössten von mir gefundenen
Exemplare sind von 4 mm.
P. (Gyraulus) albus Müll. var. spurius Westerlund.
Westerlund Syn. Moll. Extram. Scand. pag. 119.
Findet sich sehr spärlich, und ist nur im nordöst-
lichen Theil in einer Tiefe von 2 Meter gefunden. Die
Grösse der Exemplare ist 4Va mm.
P. (Gyraulus) socius Westerlund. West. Öfvers. K.
Vet. Förh. Stockholm 1881 pa. 63.
Nur in wenigen Exemplaren an der östlichen Küste
gefunden. Die Grösse der Exemplare ist 3V2 mm.
P. (Armiger) nautileus Lin. Westerlund in Mal. Bl.
XXII t. 4 f. 28-30.
Kommt in den ruhigen Buchten und an Stellen, wo
das Ufer durch Vegetation geschützt ist, vor. Im östlichen
Theil habe ich sie auf Elodea in einer Tiefe von 1 Meter
gefunden.
P. (Armiger) nautileus Lin. var. cristatus Drap.
Westerlund in Mal. Bl. XXH t. 4 f. 25-27.
Kommt an selbigen Stellen wie die vorige vor. Todte
Exemplare habe ich in einer Tiefe von 20 Meter genommen.
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— 104 —
P, (Hippeutis) riparius Westerland. Westerlund, Sver.
Moll 1865, p. 106. Mal. Bl. XXII t. 6 f. 34-36.
Diese Art habe ich in dem See nicht gefunden, sie
ist aber von Herrn H. Lynge, Kopenhagen, mit PI.
nautileus in einem kleinen Teich gefunden worden, der
sich unfern des Ufets an der Hjortholmer Ruine bei
»Frederiksdal* befindet.
P. (Segmentina) nitidus Müll. Rossm. Icon. f. 114.
Clessin. D. Excurs Moll. F. II. AuQ. pag. 433.
Gewöhnlich im seichten Wasser der ruhigen Buchten
und an Stellen, wo das Ufer vor dem Wellenschlag ge-
schützt ist, Die Grösse der Exemplare ist durchgängig 5 mm.
Ancylus Geoffr.
A, (Veüetia) lacustris Lin. Clessin D. Excurs. Mofl.
F. II. Aun. pag. 442.
Diese Art findet sich nur in der Nähe des Ufers in
einer Tiefe von höchstens 2 Moler, an Stellen, wo der
Wellenschlag minder heftig ist; ich habe sie z. B. im
nördlichen Theil an der Landspitze bei .Fiskebaek* und
im südlichen Theil bei „Frederiksdal* gefunden.
Bifthinia Leach.
B. (Elona) tentaculata Lin. Rossm. Icon. f. 65.
Findet sich fast überall im See, auf Elodea- Vegetation
im nordöstlichen Theil in einer Tiefe von V« bis 4 Meter,
am westlichen Ufer in einer Tiefe von 5 bis 7 Meter, und
im südlichen Theil auf Ohara -Vegetation in einer Tiefe
von 8 Meter. Jedoch lindel sie sich nicht in grosser Menge
an diesen Stellen. Am häufigsten wird sie in den moorigen
Partien bei „Frederiksdal" gefunden.
B, (Elona) leachi Shepp. Rossm.-Kobelt, Iconograph.
N. F. V. f. 853.
Diese Art scheint im Furesö nicht ganz gewöhnlich
zu sein. Ein einzelnes Mal habe ich sie im südlichen
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— 105 —
Theil in einer Tiefe von 3 Meter lebend gefunden.
Häufiger kommt sie in den moorigen Partien bei »Frede-
riksdal* vor.
Hydrobia Hartm.
H, ventrosa Mtg. Sandberger, Land- u. Süsswasser-
Conch. d. Vorwelt. pag. 489, 90. T. XXV. f. 6-- 6b.
Teilman-Friis, Vidonsk Meddel. fra nalurh. Foren.; Köben-
havn 1897. pag. 214, f. 2 c.
Gehäuse zugespitzt, konisch -getliürmt, mit offenem
Nabelritz, fein gestreift, glänzend, durchsichtig, horngelblich
bis glasfarben. Umgänge SV»— 6'/«» stark gewölbt, langsam
zunehmend. Naht sehr vertieft. Mündung schief-eiförmig,
beinahe senkrecht stehend, V» der Gehäuselänge ein-
nehmend. Mundsaum scharf, gegen den Nabel .schwach
zurückgebogen. H. 3—4, Br. 2 mm.
Von dieser für die Fauna des Furesö neuen Art
habe ich im südlichen Theil in einer Tiefe von 4 bis 6
.Vieler 12 lebende Exemplare und im östlichen Theil in
einer Tiefe von 18 Meter einige todte Exemplare genommen.
Sie kommt sehr spärlich vor und bisher war nur ein todtes
Exemplar am Ufer gefunden*).
Valvata Müll.
F. (Cincinna) antiqua Sow. Mag. of Nat. bist. 1838
p. 547. Küster, Mon. in Chenin. Conch. Gab 1852 t. 14
f. 1 -3.
Wird ziemlich gewöhnlich «in die Ufer angespült
gefunden. Lebende Exemplare habe ich im östlichen Theil
in einer Tiefe von 1 1 Meter, und ausserhalb der Land-
spitze „Naesset" etwa 100 Meter vom Lande in einer
Tiefe von 18 Meter gedrakt, ferner habe ich sie im süd-'
liehen Theil lebend in einer Tiefe von 3, 4, 6 und 9 Meter
*) A. C. Johaiiseri, Videiisk, Medd. fra naturh. Foren. ; Köben-
havn 1899, pag. 161.
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— 106 —
genommen. Die grössten Exemplare waren 10 mm. hoch.
Todte Exemplare habe ich in einer Tiefe von 23—25 Meter
genommen.
F. (Oincinnq) pusilla Müll. Westerland Fauna VI
Th. pag. 133.
Einige Exemplare habe ich in einer Tiefe von 6—8
Meter genommen. Eigentlich sehe ich diese Form als den
Uebergang von V. piscinalis zu antiqua an.
V, (CAndnna) pisdnalis Mäll. Clessin, D. Excurs-Moli.
F. IL Aufl. pag. 455.
Kommt lebend nur in Tiefen von 3—4 und 6 Meter
vor. Todte aber frische Schalen habe ich in einer Tiefe
von 18 Meter imhitten des Sees genommen.
F. (Tr(^pid%na) macrostoma Steenbuch. Steenbuch
in: Amtlicher Bericht Ges. Naturf. u. Aerzte, 1847, p. 123.
Nordenskiöld & Nylander Finl. Moll. (1856) p. 69 t. 4 f. 58.
Kommt nur in den moorigen Partien in einer Tiefe
von etwa 1 Meter vor. Eine grosse Menge todter Exemplare
habe ich aus einer Tiefe von 4 bis 13 Meter herausgeholt.
Nerüina Lam. (
K fluviatüis Lin. Rossm. Iconograph. II (1835)
p. 17 f> 118, 119.
Kommt allgemein auf Steinen längs des Ufers vor.
Im südlichen Theil habe ich in einer Tiefe von 5 bis 8
Meter Exemplare von 11 mm. Grösse gedrakt.
K fluviatüis var. lacustria Lin.
Ein Exemplar dieser Varietät habe ich im südlichen
Theil in einer Tiefe von 13 Meter gedrakt.
Sphaerium Scop.
S, (Comeola) corneum Lin. var. nudeus Stud. Rossm.-
Kobelt Icon. f. 2112.
Eine halbe Schale von 7 mm. Grösse habe ich in
einer Tiefe von 23 Meter genommen.
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- 107 —
S. (Cornea) mamülanum Westl. Clessin, Mon. 1877
p. 85 t. 10 f. 12—14.
Einige Exemplare habe ich an das ösUiche Ufer auf-
gespult gefunden.
S. (Corneala) sccddianum Norm. Rossm.-Kobelt, Icon.
f. 2113.
Einzelne Exemplare habe ich lebend genommen in
der Bucht bei »Frederiksdal* in einer Tiefe von V« bis 2
Meter. Grösse: 16Va mm. lang, 13 breit und 10 dick.
S. (Calyculina) lacustre Müll. Rossm.-Kobelt, Icon.
pag. 88 f. 2116—17.
Einige Exemplare von 7 mm. Grösse habe ich zwischen
Phragmites in der Bucht bei »Frederiksdal* in einer Tiefe
von V« Meter genommen.
S, (Calyculina) ryckholti Norm. var. danicum Clessin.
Wird in der Syn. Moll. Extram. Scandinaviae 1897
als von Dr. C. A. Westerlund im Furesö genommen an-
gegeben. — Selbst habe ich diese Form nicht gefunden.
Pisidium C. Pfr.
P. (Fluminina) amnicum Müll. Clessin, Mal. Bl. XX
1873 t. 4 f. 5-8.
Exemplare von 10 mm. Grösse habe ich dicht am
Ufer an der Ostküste genommen. Ein einzelnes Exemplar
habe ich in einer Tiefe von 5 Moler an derselben Stelle
lebend genommen.
P. (Bivulina) supinum A. Schm. Clessin, Mal. Bl.
XVIII 1871, XIX t. 1 f. 3.
Diese Art habe ich in einer Tiefe von 18 Meter fast
mitten im See lebend genommen, ausserdem einige zwar
todte aber frische Schalen in einer Tiefe von 21 Meter an
der Ostseite,
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~ 108 —
P. (Bivulinq) globulare Glessin.
Diese Art habe ich nicht selber gefunden. Wird
von hier aus angegeben von A. C. Johansen Vidensk.
Medd. fra naturh. Foren, in Köbenhavn 1899 pag. 160.
P. (Fossarina) henslovianum Shepp. Glessin, Mal. Bl.
XIX t. 1 f. 4 a-c.
Ziemlich allgemein. Ich habe sie in einer Tiefe bis
21 Meter an der Ostseite lebend gefunden. Eine grosse
Menge todter Schalen wurde in einer Tiefe von 23 Meter
etwa 200 Meter vom Lande vor der Landspitze »Naesset*
gedrakt.
P. (Fossarina) parvidum Glessin. Glessin, Mon. 1877
t. 1 f. 17—19.
Diese Art habe ich fast überall im See in einer Tie{e
von 2 bis 18 Meter lebend in einer grossen Menge von
Exemplaren genommen.
P. (Fossarina) pukheUwn Jen.
Diese Art habe ich nicht selber gefunden , wird
aber von hier aus angegeben von A. G. Johansen in
Vidensk. Medd. fra naturh. Foren, in Köbenhavn 1899
pag. 160.
P. (Fossarina) fontinale G. Pfr. Glessin, Mon. 1877
p. 32 t. 3 f. 15.
Ist das gewöhnlichste Pisidium, kommt in grossen
Mengen überall in Tiefen von 2—34 Meter lebend vor.
P. (Fossarina) subtruncatum Malm. Malm, Göteb.
Handl. HI (1855) p. 93 f. c.
Diese für die Fauna des ^Furesö" neue Art habe
ich lebend an verschiedenen Stellen des südlichen
Theils des Sees in einer Tiefe von 3—25 Meter, und
zwischen der Landspitze ^jNaesset* und „KoUekolle** auf
30 Meter Tiefe genommen. Einige lodte Schalen sind auf
18 Meter an der Ostseite gedrakt worden.
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- 109 -
P. (Fassarina) müium Held. Clessin, Mal. Bl. XIX
t. I f. 1.
Minder häufig als die vorigen Arten. Im ganzen
habe ich nur 4 lebende lind linke Valve in einer
Tiefe von 4— -6 Meter im südlichen Teil genommen.
P. (Fassarina) abtusale C. Pfr.
Diese Art habe ich nicht selbst genommen, wird
aber von hier aus angegeben von A. C. Johansen Vidensk.
Medd. fra naturh. Foren, in Köbenhavu^ 1899 pag. 161.
P. (Fassarina) pusiUum Gml Clessin, Mal. Bl. XIX
t. 1 f. 1.
Eine Anzahl Exemplare habe ich in einer Tiefe von
22 Meter im westlichen Theil genommen.
ünia Retz.
U. batavus Mat & Rack var.
Einige 65 mm. grosse Exemplare habe ich in einer
Tiefe von 2 Meter im sudlichen Theil des Sees genommen.
U. tumidus Retz. Rossmässlers Iconograph. f. 70.
Diese Art habe ich überall im See in Tiefen von V«
bis 7 Meter genommen. Die Grösse der Exemplare ist
durchgängig von etwa 65 mm.
ü, tumidus Retz var. Umicda Mörch. Rossm. Icon.
2 Bd. t. 60 f. 777.
Eine grosse Anzahl Exemplare habe ich bei „Fiske-
baek'* in Tiefen von 2—4 Meter gefunden. Die Grösse
der Exemplare variirt zwischen 55—65 mm.
U, tumidus Retz var. canus Spgl. Rossm. Icon. 2
Bd. t. 60 f. 774.
Einige wenige Exemplare habe ich gleichzeitig mit
den vorhergehenden bei „Fiskebaek" genommen. Die
Grösse der Exemplare ist von 50 mm.
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- 110 ~
U. ro9tratu8 Lam. Rossm. Icon. 1836 f. 196.
Kommt am häufigsten im sudlichen Theil in einer
Tiefe von 1—7 Meter vor.
17. limosiis Nilss. Rossm. Icon. f. 199.
Eine grosse Anzahl Exemplare von 80 mm. Länge
habe ich längs der Ufer aus einer Tiefe von l-7Va
Meter genommen. Eine der gewöhnlichsten im See be-
findlichen Unioniden.
Änodonta Cuv.
Ä. cygnea L. var. lacustrina Clessin (forma), Clessin
Excursions fauna 1877, pag. 441 f. 291 {A. mutabilis var.)
Buchner, Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde
Württemberg 1900 p. 191.
Kommt uberall in dem See vor, am häufigsten in
Tiefen von 1—8 Meter. — Exemplare von 60 mm. Grösse
habe ich im südlichen Theil in einer Tiefe von 11 Meter
gefunden.
Ä. cygnea L. var. lacustrina Cless. forma radiata.
Habe ich genommen in Tiefen von 3—4 Meter längs
des südlichen und westlichen Ufers.
Sowohl Unio als Anodonia scheiden sich aus als kleine
nicht vollständig entwickelte Formen, die von ihren Typen
abweichen ohne jedoch als bescwidere Formen aufzutreten.
Diagnosen nener von H. Frahstorfer in Tongklng: ge-
sammelter Landschnecken.
Von
Dr. 0, V. Möllendorff.
1. Ennea (Microstrophia) plagiosfoma n. sp.
T. sat aperte perforata, ovata, solidula, pellucida,
regulariter costulata, hyalino-alba. Spira superne sub-
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- III -
regulariter conica, tum sat ventricosa, basi attenuata.
Anfr. 7 Vi sat convexi, sutura profunde impressa disjuncti,
ultimus decrescens, antice sat ascendens, circa perforationem
compressus, subcristatus. Apertura verticalis, oblique sub-
auriformis; peristoma continuum, superne solutum, late
expansum, reflexiusculum, valde labiatum. Lamella parie-
talis validissima, cum callo noduliformi marginis extemi
sinulum subcircularem recedentem fere claudens; dens
columellaris modicus a margine remotus, palatali unico
opposito.
Diam. 1,8, alt. 3,8 mm.
Hab. in insula Bah-mun.
2. Crtfptosama imperator Gld. brunneus n. subsp.
Differt a typo ex insula Hongkong anfractu ultimo
minus descendente, colore rufo-brunneo.
Hab. in insula Bah-mun.
3. Macrochlamys euspira n. sp.
T. anguste perforata conoideo-depressa, solidula,
pellucida, fere laevigata, nitens, luteo-cornea. Spira pro
genere sat elevata lateribus strictis. Anfr. 6 convexiusculi,
sutura distincte marginata disjuncti, ultimus lateraliter
subcompressus, basi distinctius striatus. Apertura modice
obliqua, late elliptica, ralde excisa; peristoma rectum,
acutum, margo columellaris leviter calloso-incrassatus,
superne triangulariter reflexus.
Diam. 10,1, alt. 5,6 mm.
Hab. in insula Bah-mun.
4. Otesia (Coneuplecta) ochüioffyra n. sp.
T. rimata, turbinata, tenuis, pellucida, subtiliter
striatula, nitens, pallide lutescens. Spira valde elevata
lateribus convexiusculis. Anfr. 8 sat convexi, sutura sub-
marginata disjuncti, ultimus obtuse angulatus, basi lineis
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- 112 -
i^piralibus impressis sat distinctis decussatus. Apertura
parum obliqua, rotundato-securiformis ; peristoma rectum,
acutum, margo columellaris cum basali angulum sub-
distinctum formans, calloso-incrassatus, superne dilatatus»
reflexus.
Diam. 6,1> alt. 6,1 mm. Diam. 6,4, alt. 5,4 mm.
Hab. in insula Bah-mun.
5. Otesia (Coneuplecta) glohtdosa n. sp.
T. rimata, conoideo-globosa, tenuis, pcllucida, lenuiter
sed distincte striatula, nitidula, corneo-fulva. Spira sat
elevata, lateribus convexiusculis. Anfr. l^k convexiusculi,
ultimus rotundatus, initio subangulatus angulo autrorsum
' eyanescente, basi lineis spiralibus impressis, subundulatis,
sat distantibus sculptus. Apertura fere verticalis, sub-
circularis, valde excisa; peristoma rectum, acutum, margo
columellaris rectus, cum basali angulum subdistinclum
formans, superne dilatatus, valde reflexus, fere revolutus,
rimam fere omnino obtegens.
Diam. 7,7, alt. 6,7 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
6. Otesia (Cmeuplecta) sculptüis n. sp.
T, vix rimata, depresse trochiformis, solidula, pellucens,
sat distincte plicato-striata, corneo-fulva. Spira modice
elevata, lateribus strictis. Anfr. 5*/4 convexi, sulura anguste
marginata disjuncti, ultimus sat distincte angulatus. Aper-
tura modice obliqua, securiformis ; peristoma rectum, acutum,
margo columellaris rectus, cum basali angulum obtusum
formans, superne revolutus, appressus, rimam fere omnino"
obtegens.
Diam. 5, alt. 3,2 mm. Diam. 4,4 alt. 3,5 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
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- 113 -
7. Microcystina ? apaca n. sp.
T. anguste et semiobtecte perforafa, subglobosa,
tenuis, pellucida, ininutissinie striatula et microscopice
granulosa, subopaca, fulva. Spira modice conoidea apice
piano. Ä^nfr. 5 convexi, subgradati. sutura profunde im-
pressa disjuncti, ultimus lateraliter subcompressus. Apertura
verticalis, rotundato-securiformis; peristoma rectum, acutum,
margo columellaris rectus, cum basal! angulum sat dis-
tinctum formans , leviter callosus , superne sinuatus,
brevissime reflexus.
Diam. 2,6, alt. 2 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
Obs. Species per superficiem minute granulosam et
subopacam a celeris generis Microcystinae discrepans, sed
formatione mar^inis columellaris congruens.
8. Chloritis insularis n. sp.
T. sat late et subcylindrice umbilicata, depressa,
tenuiuscula, subpeliucens, leviter plicato-striata, undique
minutissime granulosa, pallide luteo-cornea. Spira breviter
emersa apice piano. Anfractus 5Vt sat convexi, sutura
profunde impressa disjuncti, ultimus pone suturam confuse
subangulatus, antice breviter descendens. Apertura valde
obliqua, cordiformis, modice excisa ; peristoma breviter
expansum, sublabiatum, margo basalis medio breviter
protractüs.
Diam. 18, alt, 10,5 mm.
Hab. in insula «des Merveilles^ dicta.
9. Satsunia oxytropis n. sp.
T. anguste et semiobtecte umbilicata, sat elate trochi-
formis, tenuiuscula, subpellucida , oblique sat distincte
striata, lineis spiralibus confertis microscopicis decussata^
subsericina, pallide corneo-lutescens, Spira valde elevata
8 •
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^ 114 —
lateribus paululum concavis. Anfr. 7 convexiusculi, sutura
per carinam subexsertam brunneo-marginata disjnncti,
ultimus carina acuta subexserta brunnea carinaius, basi
paullo convexior, dislinctius spiraliter lineatus, antice
breviter deflexus. Apertura fere diagonalis, oblique ovalis,
modice excisa; peristoma superne rectum, extus et basi
paullatim magis expansum , marginibus conniventibus;
margo columellaris superne valde dilatatus; umbilicum
partim obtegens.
Diam. 11,2, alt. 11 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
10. Safsuma platyconus n. sp.
T. semiobtecte perforata, turbinata, tenuis, snbpellu-
Gida, oblique striatula, lineis spiralibus microscopicis
decussata, pilis brevissimis valde dociduis pilosa, quasi
pruinosa, unicolor corneo-lutea , interdum brunnescens et
ad suturam pallido-zonata. Spira modice elovata lateribus
strictis apice obtuso. Anfr. 6 convexiusculi, sutura per
carinam exsertam marginata disjuncti, ultimus carina acuta
bene exserta ooncolore carinatus, basi »paullo convexior.
Apertura diagonalis, elliptica, modice excisa; peristoma
ut in specie praecedente.
Diam. 12,5, alt. 9,7 mm. Diam, 13, alt. 10,7 mm.
11. Plectopylis (Sinicola) fruhstorferi n. sp.
T. lale et aperte umbilicata. umbilico fere diamelri
adaequante, discoidea, tenuiuscula, confertim striata, luteo-
comea. Spira brevissime emersa apice piano. Anfractus
6 convexiusculi, sutura modice impressa disjuncti. ultimus
paullo convexior, antice breviter descendens. Apertura
valde obliqua, ovalis, modice excisa; peristoma breviter
expansum , sublabiatum . marginibus calio crassiusculo
junclis. Dens parietalis brevis a callo sejunctus. Laniellae
palatales 5 subobliquae, subflexuosae; parietalis transversa
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— 115 —
ungiiiformis valida, spirali unica brevi ad basin illius
praepK)sita.
Diam. 12,8, alt. 5.5 mm.
12. Flectopylis (Endoplon) hirsuta n. sp.
T. aperte umbillcata , umbilico */2o diametri ad-
aeqnante, discoidea, solidula, confertim striata, costulis
membranaceis valde declduis induta et in coslulis pilis
brevissimis hirsuta, brunnea. Anfr. fere 7 planulati, sutura
profunde impressa disjuncti, ullimus lateraliter compressus,
pone suturam sat distincte angulatus, antico brevissime
descendens. Apertura sat ot)liqua, subaurifonnis; peristonia
modice expansuin, sat crasse labiatum, hepaticum, mar-
ginibus callo crasso lamellatim elovalo cum lamella parietal!
oblique intrante juncto continuis. Lamellae palatales 6
valde obliquae, subverlicales; parietales transversae 2,
posterior unguiformis, arcuata, anterior brevior, slricta;
spirales 2, supera longiuscula, infera brevior, cum trans-
versa anteriore conjuncta.
Diam. 16— lti,5, alt. 8—8,1 mm.
Hab. in insula Bah-mun.
13. Phaedusa (Oospira) rhopaloides n. sp.
T. sinistrorsa, decollata, oblongo-ovata, solida, sub-
laevigata, violaceo-fusca. Anfr. qui restant 5 — 6 convexius-
culi, ultimus valde decrescens, breviter solutus. Apertura
modice obliqua, oblique piriformis; peristonia sat late
expansum, crasse labiatum, pallide hepaticum. Lamella
supera sat alta, crassa, infera ab illa reniota, valida,
celeriter recedens. subcolumellaris immersa, oblique intuenti
conspicua. Plica principalis longa, supra larnellam inferam
lerminans, palatales 5 longiusculae, subflexuosae.
Diam. 9,2, alt. 22,2. apert. long. 7,3, lat. 5,7 mm.
Hab. in insulis »Madeleine" et ,de la.Table* diclis.
8-
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- 116 -
~ leptospira n. subsp.
tninor, minus ventricosa, anfr, ultimus minus solutus,
plicae palatalos 4, rarius 5.
Diam. 6,4, alt. 19,1 mm.
Hab. in insula «Madeleine*.
— microthyra n. subsp.
minor, sed sat ventricosa, apertura multo minore.
Diam. 7, alt. 19,6, apert. long. 5, lat. 3,9 mm.
Hab. in insula „de la Table".
— kebavica n. subsp.
minor, gracilior, peristoma minus solutum, debilius labiatum,
lamella infera antice intuenli distincte conspicua, plicae
palatales 4.
Diam. 4,3, alt. 14,6 mm. Diam. 5, alt. 17 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
14. Phaedusa (Pseudonenia) stenothyra n. sp.
T. rimata, ventricosulo-fusiformis, lenuis, subpellucida,
sat distanter costulato-striata , comeo-brunnea. Anfr. 9
convexiusculi, ultimus basi prolractus. Apertura verlicalLs,
anguste ovalis; peristoma modice expansum, vix reflexius-
culum. Lamella supera humilis brevis; infera illi valde
approximata, alta, antice inspicienti subhorizontalis ; sul^
columellaris immersa. Plica principalis longa, lineam
lateralem superans, palatales 8—10 laterales.
Diam. 4,3, alt. 18,3 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
15. Lagochüus insulare n, sp.
T. modice sed aperle umbiücata, turbinata. solidula,
leviter striatula, costulis membranaceis deciduis sal dis-
tantibus sculpta,' liris spiralibus sat elevatis snpcrne 3, in
anfractu ultimo 6 cincta, lutea, sirigis snbflammulatis
castaneis picta.* Spira modice elevata, laleribus subslricLls,
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— 117 —
apice submucronato. Anfr. SV« convexi, ullimus le viter
descendens. Apertura sat obliqua, circularis; peristoma
dislincte duplex, internum parum expansum, subporrectum,
superne excisum, continuum; exteraum breviter patulum,
interruptum, superne ad inserlionem leviter excisum.
Diam. 6,7, alt. 5,4 mm.
Hab. in insula ,.d^s Mcrveilles" dicla.
16. Lagochüus diptdoma n. sp.
T. modice umbilicata, depresse turbinata, solidula,
subtiliter striatula, spiraiiter lineala, carinulis sat exsertis
superne 3, in anfractu ultimo 6—7 sculpta, in carinulis
pilosa, luteo-cornea, indistincte castaneo-strigata, interdum
concolor, ad suturam tanluiii castaneo-maculata. Anfr.'
5V2 convexi, ultimus vix descendens. Apertura modice
obiiqua, circularis; peristoma duplex, internum continuum,
solntum, superne excisum, valde porrectum, externum
canipanulatum, sat late expansum, interruptum, superne
ad insertionem subalatum.
Diam. 0,3, alt. 5 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
17. Cyclophorus (lAtostylus) ignüahris n. sp.
T. sat late umbilicata, conoideo-depressa, solida,
subtiliter striata, lineis spiralibus impressis inaequalibus
sat distautibüs sculpta , superne cuticula tenuissima
subsoricina obducta, quasi pruinosa, luteo-cornea, slrigis
flammulatis fuscis densis variegata. Spira modice elevata,
nucleus 37« anfr. constitutus, distincte separatus, 8 mm.
latus, fuscus, subnitens. Anfr. 5V« modice convexi, sutura
profunde impressa, antrorsum fere canaliculata disjuncti,
ultimus ad peripheriam carina exserta obtusula carinatus,
infra carinam zona obscura taeniis angustis subconfluentibus
conslituta ornatus, sat nitens, confertim spiraiiter decussatus,
Apertura modice obiiqua, subcircularis ; peristoma modice.
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— 118 —
expansuni; reflexum, valdo incrassalniTi, igiieum; inargo
columellaris paulliim incrassatus, umbilicum partim obtegens.
Diam. 48,5, alt. 34 mm. Diain. 51,7, alt. 39,3 mm.
Hab. in insula Bah-mun.
18. Diplonwiatina (Sinica) scolops n. sp.
T. dextrorsa, vix rimata, ^raciliter turrita, tenuius-
cula, confertim coslulato-slriata, })aHide viridiflava. Spira
valde elongata, apicem versus subconcava, apex glaber,
acutulus, laele flavus. AnfV. 9 perconvexi, nllimns panlliim
devians, anticc sat ascendens. Aportura sat obliqiia, rolun-
dalo-quadrangularis; peristoma duplex, exlernum sat ex-
pansum, suico latiusculo ab inlerno continuo, superne
appresso, paullum exi)anso separalnm. Lamolla columellaris
obliqua validiuscula , i)alatalis l)revis, supra columellam
conspicua.
Diam. 1,6, alt. 4 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
19. Diplommatina (Sinica) fulva n. sp.
T. dextrorsa, imperforata, ovuta, lenuiuscula. valde
confertim costulato-slriata, fulva. Anfr. 7 convexi, ullimus
initio valde constrictus. decresceiis, sat devians, breviter
ascendens. Aperlura paruni obli(jua, rotundalo-quadran •
gularis; peristoma lale expaiisum, rotlexiusculum, vaUie
incrassatum, quasi mulliplicatnin, margo columellaris sub-
rectiis, cum basali angulum dislindum calcaris instar
prolongatum formans, profundiuscule sinuaUis. Lamella
columellaris humilis; palafalis crassula, brevis; parietalis
interna, sat valida.
Diam. 1,7, alt. 3 mm.
Hab. in insula ,de la Table** dicta.
- - canalifera n. subsp.
magis ventricosa, peristoma distincle duplex, internum
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- 119
breviter ponreclum, sinulus inter lamellam columellarem
et calcar profundior.
Diam. 1,8, alt. 3,1 mm.
Hab. in insulis Ke-bao et des Merveilles dictis.
— progtistor n. subsp.
multo vontricosior, anfr. ultimus magis devians, magis
ascendens, aperlura verticalis, sinulus valde profundus.
Diam. 2 alt. alt. 2,9 mm.
Hab. in insula Bah-mun.
20. Heteropoma tongkingense n. sp.
T. rimata, graciliter conico-turrita, subtiliter strialula,
lineis spiralibus confertis, rugulosis decussata, pallide flava.
Spira valde elongata, subregulariter conica, apice glabro,
albo, hylalino, nitente. Anfr. 5Va perconvexi, sulura valde
profunda disjuncti. Apertura sat obliqua, ovalis ; peristoma
rectum, obtusum, continuum, appressum, margo columellaris
calloso-incrassatus. Operculum calcareum , intus valde
concavum, extus sat convexnm, multispirum, nucleo sub-
excentrico.
Diam. 2,3, alt. 4,4 mm.
Hab. in insula Ke-bao.
•
Diagnosen neuer Ghoanomphalas-Arten
Von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
Ich habe schon gelegentlich erwähnt, dass ich meine
Mollusken - Sammlungen dem zoologischen Institute der
Universität Lemberg abgegeben habe*), woselbst sie aU-
*) Es geschah aus dem Grunde, weil ich, seit Jahren an einer
chronischen Brustkrankheit leidend, fast ganz ans Bett gebunden
war ; deshalb musste ich meine wissenschaftlichen Studien und über-
haupt meine wissenschaftliche Thätigkeit fast ganz aufgeben; erst
neuerdings ist es mir möglich geworden, mich meiner Lieblingsbe-
schäftigung wieder hinzugeben. Ob die Besserung von langer Dauer
sein wird? —
i
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— 120 —
mählig ausgepackt und geordnet werden. Alle diejenigen
Objecte, die noch nicht beschrieben und nicht genau bestimmt
worden sind, bekomme ich theilweise zur Untersuchung
zurück. Eben habe ich die Untersuchung der aus dem
Flusse Angara stammenden ChoanomphaluS'Arien abge-
schlossen. Da sich nun in meiner Sammlung viele neue
und höchst interessante Arten vorfinden, so halte ich für
zweckmässig, die Diagnosen derselben vorläufig zu
veröffentlichen; nach der Anfertigung der Abbildungen be-
absichtige ich eine genauere Beschreibung jener Arien
zu liefern.
In meiner früheren Abhandlung*) habe ich bereits
die drei aus dem Baikal-See herslammenden Choanomphalus-
Arten in Wort und Bild dargcstelll. Gegenwärtig bearbeite
ich die Collection, welche von meinem Bruder Dr. Benedict
Dybowski und seinem Reisegefährten V. Godlewski nach-
träglich zusammengebracht worden ist; das neue BaikaFsche
Material liegt mir vorläufig nicht vor, ich werde das-
selbe erst bei der genauen Beschreibung der eben hier zu
betrachtenden aus der Angara stammenden Arten näher
berücksichtigen.
Die neuen Angara-Arten verhalten sich folgender-
massen :
1. Choanomphalus bicannattis n. sp.
Diagnose: Das Gehäuse ist ziemlich gross, nieder-
gedrückt, genabeil; gekielt und mit abschüssiger Wandung
ober- und unterhalb des Kieles Versehen; die 3— 4 Umgänge
nehmen ziemlich rasch an Dicke zu und sind fast ganz
flach; das Gewinde ist stumpf, abgerundet und tritt fast
gar nicht hervor; die Naht ist sehr seicht; der letzte
Umgang ist sehr gross, bauchig aufgetrieben und zusammen-
gedrückt, deshalb luit sich an der Peripherie des Gehäuses
*) Vid. W. Dytmwski, die Gasteropoden-Fauiia des Baikal-Sees.
St. Petersburg 1875 p. 82. l. II, fig. 11—23.
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— 121 —
ein Kiel gebildet ; der Kiel ist entweder stumpf oder scharf-
kantig, davon hängt die Abschüssigkeil der Gehäuse-
Wandung ab; der Nabel ist weit, trichterförmig, bleibt
stets offen und ist durch einen scharfkantigen Kiel vom
übrigen, abschüssig gegen den peripherischen Kiel ab-
fallenden Theil des letzten Umganges geschieden— somit
ist das Gehäuse mit zwei Kielen versehen, deren einer an
der Peripherie des Gehäuses, der andere rund um den
Nabel herum verläuft. Die Mündung ist schief, unregel-
massig gestaltet, unten mit einem vom Nabelkiele bedingten
Winkel versehen und oben durch den letzten Umgang
etwas ausgebuchtet; der Mundsaum ist scharf, angeheftet,
zusammenhängend und mit ziemlich genäherten Rändern;
der Innenrand ist gradlinig; der Aussenrand ist bogen-
förmig, ziemlich vorgestreckt und bildet an der Anheflungs-
stelle einen Winkel. Die Schale ist dick, fest und undurch-
sichtig; die Skulplur besteht aus einer sehr feinen, parallel
dem Saum verlaufenden Streifung und ausserdem aus
einigen wenigen erhabenen, kielartig vortretenden Runzeln,
welche bald in der Längsrichtung (aber nicht einander
parallel), bald in schräger (diagonaler) Richtung verlaufen ;
die Färbung ist mehr oder weniger dunkelbraun, mit
weissem Anfluge.
Grösse: Diam. major 8, diam. minor 6, altil. 5 mm.
Zahl der Kxemplare : gegen 100, welche alle im zool.
Museum der Univ. Lemberg sich belinden.
Bemerkung. Die in Rede stehende Art ist mit
Ch. maackii Gerstf. am nächsten verwandt, lässt sich aber
(sogar im embryonalen Zustande) durch die beiden Kiele
und die abschüssige Wandung des letzten Umganges sofort
unterscheiden. Sie bietet einige Varietäten dar, welche
aber hier nicht in Betracht kommen.
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- 122 —
2. Choafiomphalus intertnedius n. sp.
Diagnose: Das Grehäuse ist scheibenförmig und
besteht aus drei ziemlich langsam zunehmenden fast stiel-
runden Umgängen, welche ein ganz flaches Gewinde bilden ;
das Gewinde tritt nur so weit hervor, als der letzte und
grösste Umgang sich nach unten herabsenkt und unter
den vorletzten Umgang sich herunterschiebt; der Nabel
ist grubenfönnig, flach und ziemlich ausgebreitet, aber
nicht perspectivisch; die mediale Wandung des letzten
Umganges ist unten etwas abgeflacht, ohne einen Kiel zu
bilden; die Mündung ist rundlich und mit etwas vorge-
strecktem Vorderrande, die Schale ziemlich fest und un-
durchsichtig, die Textur und Färbung wie vorher.
Grösse: Diam. major 7, diam. minor 5, altit. 3 mm.
Zahl der Exemplare: nur 10 Stück in verschiedenen
Altersstufen. (Im zool. Museum zu Lemberg.)
Bemerkung. Diese Art hält einigermassen die
Mitte zwischen Gh. niaacki Gerstf und Ch. valvatoides Dyb.
und verhält sich zu dem letzteren (valvatoides) etwa so,
wie Valvata cristata Müller zu V. macrostoma Steenbusch.
3. Choanomphalus omphalotus n. sp.
Diagnose: Das Gehäuse ist scheibenförmig und be-
steht aus drei rasch zunehmenden, slielrunden Umgängen ;
das Gewinde ist stumpf, abgerundet und tritt nur wenig
hervor; der rundliche Nabel ist eng, bleibt ofien und liegt
am Grunde einer schüsselartigen Grube, welche durch die
mediale abgeflachte, sleil abfallende Wandung des letzten
Umganges gebildet wird; die Mündung ist aber rundlich,
unten an der Anheflungsstelle winklig vorgestreckt. Schale
wie vorher; die wulstigen Linien sind schwächer und zarter.
Grösse: Diam. major 6, diam. min. 5, altit. 3 mm.
Z^hl der Exemplare : gegen 250. (Museum Lemberg.)
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- 123 —
4. Choanomphalus cnjptomphcdus n. sp.
Diagnose: Das Gehäuse ist scheibenförmig und be-
steht aus drei rasch zunehmenden und zusammengedrückten
Umgängen. Der Nabel wird vom Innenrande fast gänzlich
bedeckt, so dass nur ein Schlitz offen bleibt. Die Mündung
ist sehr gross, oben abgerundet, unten an der Anheflungs-
stelle winklig und mit stark vorgestreckten Rändern. Die
Schale ist fest, fein (luergeslreift, ohne Längswülste und
von rothbrauner Farbe, soweit sie nicht mit Schlamm und
Schmutz überzogen ist.
Grösse: Diam. n)ajor 6, diam. minor 5, altit. 3 mm.
Zahl der Exemplare: gegen 30. (Museum Lemberg.)
5. Choanomphalus anomphalus n. sp.
Diagnose: Das Gehäuse ist klein, mit 3 Umgängen,
scheibenförmig, zusammengedrückt, oben erhaben, unten
abgeplattet mit gewölbter Basis; der Nabel fehlt und ist
vom stark nach hinten umgeschlagenen Columellarrande
völlig bedeckt. Der letzte Umgang ist sehr gross; die
Mündung ist schief, oben abgerundet, unten an der An-
heftungsstelle winklig mit vorgestreckten Rändern. Röth-
lichbraune, (juergestreifte Schale.
(Grösse: Diam. major 4, diam. minor 3, altit. 2 mm.
Zahl der Exemplare: gegen 30. (Museum Lemberg.)
Ausser den oben beschriebenen 5 Arten liegen mir noch
2 andere vor, über deren Selbstständigkeit ich vorläufig
noch nicht im Klaren bin.
Die eine ist dem Ch. omphalotus m. sehr ähnlich,
unterscheidet sich aber durch ihre auffallende Kleinheit,
indem sie bei drei vollen Umgängen kaum die halbe
Grösse des Ch. omphalotus erreicht. (10 Exempl.)
Die andere Art ist fast mikroskopisch klein; sie hat
ein scheibenförmiges, kaum 1,5 mm. im Durchmeser
hallendes, weisses, durchsichtiges Gehäuse, ^velches aus
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— 124 —
3 gleichmässig zunehmentlon Umgängen besteht; die Um-
gänge sind sUelrund; der Nabel ist klein, rundlich und
offen; die Mündung ist rund, der Vorderrand ist vorge-
streckt. Nur in 3 Exemplaren vorhanden.
Auf den ersten Blick erscheinen die Exemplare
wie embryonale Gehäuse irgend einer andern der vor-
hergehenden Arten; vergleicht man sie aber mit wirk-
lichen embryonalen Gehäusen jener Arten, wie z. B.
mit der allerkleinsten Art Ch. Schronckii m., so ergibt
sich, dass das Gehäuse dieser Art mit 3 Umgängen mehr-
mals grösser und ausserdem ganz anders gestaltet ist. —
Die endgültige Entscheidung über diese 2 Arten überlasse
ich weiteren Unlersuchungcn , wenn ich das gesammte
Baikalsche Material von Choanomphalus beschreiben werde.
Nachdem wir die in der Angara vorkommenden
Ch.-Arlen kennen gelernt haben, zeigt es sich, dass es,
sammt den drei Baikarschen Arten (vid. 1. c.) im Ganzen
8 Choanomphalus-Arton gibt, womit jedoch die allgemeine
Zahl der Arten von dieser Gattung gewiss noch nicht er-
schöpft ist. Es zeigt sich also, dass die Gattung Choanom-
phalus nicht weniger formenreich ist als die europäische
Gattung Planorbis, welche beide sehr nahe verwandt sind
und zu den lungenathmenden Wasserschnecken gehören.
Während nun unsere europäischen Planorbis-Arten stets kleine
und seichte Wasserbehälter bewohnen, steigen die Baikarschen
Choanomphalus- Arten bis zu einer Tiefe von 60 Meier hinab ;*)
sie können somit ganz unmöglich zur Oberfläche ge-
langen, um die atmosphärische Luft aufzunehmen, sondern
müssen ihr Alhmungsgeschäft vermittelst des Wassers
bewerkstelligen.
Merkwürdig genug ist es, dass in dem Flusse Angara
sich keine der Baikal'schen Arten vorfindet. Dagegen,
*) Vid. Przyczynek do fauny slimakow jez. bajkal. (Wiadornosci
riauk pryroda I. 1880. Warszawa). p. 69 und Taf. II. (Polnisch.)
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— 125 -
wenn ich mich nicht irre, kommen Angara'sche Arten im
Baikal vor; ich erinnere mich nämlich unter dem Bai-
kaPschen Material Ch. bicarina*us und intermedius gesehen
zu haben ; sicher jedoch bin ich nicht.
Zar Sädpolar-Land-Frage.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
In einem zoogeographischen Aufsalze (J. de Conch.
1901 p. 12—33) beschäftigt sich Anoey mit der Frage
eines früheren antarktischen Gonlinenles, durch welchen die
Verwand I Schaft der Faunen von Südamerika, Südafrika und
Neuseeland zu erklären sind. Ohne wesentlich Neues zu
bringen, stellt er die vorhandene Literatur darüber zu-
sammen. Mir sind bei der Lektüre der ganz interessanten
Arbeit folgende Einzelheiten aufgestossen.
p. 14. Bei der Verbreitung der Phenacoheliciden
(Flammulina, Trachycystis u. s. w.) erwähnt er meine Notiz
(Nachrbl. 1899 p. 22) nicht; er hätte daraus ersehen
können, dass ich Helix hookeri von den Kerguelen zu
dieser Familie rechne und zwar eher als verwandt mit
Phenacohelix als mit Stephanoda, wie Pilsbry will. Auch
auf die wahrscheinliche Verwandtschaft von Amphidoxa
und Slephanoda mit derselben Familie habe ich dort
schon hingewiesen. •
p. 17. Ich gebe Ancey völlig darin Recht, dass
.Patula" quinquelirata Sm. von F^ernando Noronha nicht
zu Endodonia (Helenoconcha) gestellt werden kann. Er
stellt dafür die neue Gruppe Bidleya auf und vermuthet,
dass sie zu den Streptaxiden gehöre, wenn ihr wahrer
Platz nicht etwa in der Nähe von Thysanophora und
Sagda sei. Mit solchem Rathen und der Aufstellung einer
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— 126 —
„nouvelle coupe*' ist uns aber nicht geholfen. Ich finde
eine aufTallende Analogie mit der makaronesischen Gattung
Janulus, in welcher J. slephanophorus ähnliche innere
Lamellen aufweist. Ich möchte bei dieser Gelegenheit er-
wähnen, dass die Insel Fernando Noronha meiner Ansicht
nach einen zweiten entschieden makaronesischen Typus
beherbergt. Dies ist Buliminus ridleyi (Sm.), den Pilsbry
(Pr. Ac. N. Sc. Phil. 1897 p. 10 und Man. Pulm. XI
p. 82) zum Typus der Sektion Ilyperaulax von Buliminus
erhoben hat. Gerade die Miindungsbildung mit einer
Parietalschwiele, welche rechts zu einem Knötchen an-
schwillt und von dem Aussenrand durch einen Spalt ge-
trennt ist, ist charakteristisch für viele Buliminus-Arlen
und kommt namentlich auch bei den echten Napaeus-Arten
(Macaronapaeus Kobelt) dei- Azoren vor. Auch sonst ist
eine grosse habituelle Aehnlichkeil mit Napaeus vorhanden,
sodass die neue Sektion wohl entbehrlich ist. Auf die
Frage, ob das Vorkommen von makaronesischen Typen
auf der brasilianischen Küsteninsol durch alten Landzu-
sammenhang oder spätere Verschleppung durch schwimmende
Baumstämme u. dergl. zu erklären ist, soll hier nicht ein-
gegangen werden.
p. 18. Ancey rechnet die eigenthümliehe Gruppe
Tristania von Tristan d'Acunha noch zu Balea und er-
wähnt das Vorkommen einer Art dieser Gattung in Süd-
afrika. Die letztere gehört für mich ohne alle Frage zu
Coeliaxis, ebensowenig wird Tristania mit Balea etwas zu
tbun haben. Ob diese beiden Vorkommen für die Frage
einer antarktischen Faunenentwicklung beweisführend sind,
muss noch unentschieden bleiben.
p. 20. Tornatellina rechnet A. zu den Achatinelliden,
ich glaube, dass sie zu den Stenogyriden gehört.
p. 24. Für die Lagochilus-Arten von Neu-Seeland
erkennt A. die Nothwendigkeit einer eigenen Abtheilung,
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— 127 —
welche er Murdochia nennt. Er weiss also nicht, dass
Kobelt und ich schon 1897 (Nachrbl. p. 85) das Subgenus
Gytora für diese Arten aufgestellt haben.
Diag:nose einer neuen Glaasilia ?on Greta.
Von
Prof. Dr. O. Boettger in Frankfurt (Main).
ClausiJia (Älhinaria) leonisorum n. sp.
Char. Primo aspectu similis CL arthurianae Blanc,
hippolyti Bttgr., xanthostomae Bttgr., sed validius costulata,
ad latus dorsi in regione lunellae extus peculiai'iter gibbosa,
gibbere elato, a lateribus compresso, persingulari. — T.
subrimata, fusiforniis, subventriosa, albido-cinerea, maculis
corneis tesseliata, opaca, solidiuscula ; spira breviter concave-
producla;* apex acutiusculus, corneus, nitidus. Anfr. UV«
bis 12Va convcxiusculi, sutura subiinpressa, tenuiter albo-
filosa disjuncti, primis exceptis oostulali, costulis modice
confertis, acutiS; albidis, rectis strictisque, in anfr. ultimo
validioribus, costiformibus, ad suluram bi- vel trifidis, anfr.
ultimus distincte attenualus, in regione lunellae peculiariter
gibbosus, gibbere protiiberante, validius et magis irregu-
lariter rugoso-costato, prope rimam ad basin gibberis
iinpressus vel breviter et levissime subsulcatus. Apert.
paruni obliqua. rotundato-rhomboidea, intus castanea, basi
recedens; sinulus latus; perist. Gontinuum, solutum, undique
parum expansuni , reflexiusculuni , albido sublabiatum.
Lamella supera recedens, lenuis et humilis sed longa, lam.
spiralem disjunclam transgrediens ; lam. infera modica,
compressa, e basi concava, inlerdum noduhTera subhorizon-
taliter recedens, sat sinistrorsa, intus subspiraliter ascendens;
lam. parallela nulla : lam. subcolumellaris et oblique inluenti
inconspicua. PI. suturalis et principalis illi approximata
longae, perspicuae, anlice in callum diffusum flavido-
perspicuum desinentes; lunella lateralis, valida, flavido-
perspicua.
Grösse. Alt. 15V2 — 18, lat. 4— 4Va mm.; alt. apert.
4— 4Va, lat. apert. 3-3V4.
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— 128 —
Fundort, Russo Xyla beim Dorfe Mallaes, Greta,
nicht häufig (5 Exemplare in meiner Sammlung). Die
Benennung erfolgte zu Ehren der Finder, der Herren
Leonis Vater und Sohn, Praeparatoren am Zoologisehen
Museum in Athen, die durch eifriges Sammeln auf ver-
schiedenen Reisen zur Kenntniss der Fauna Griechenlands
schon mehrfach beigetragen haben.
Bemerkungen. Auf dem vorletzten Umgange
zähle ich beiläufig 45—50 Rippenstreifchen, welche Zahl
sich gelegentlich bis auf 35 verringert. Die Art ist also
etwas gröber kostuliert als alle Formen, mit denen wir
sie oben verglichen haben.
Diese Clausüia leonisorum ist schwer zu klassifizieren,
da ihr hervorragendstes Kennzeichen, der blasenformig
herausquellende Höcker in der Mondfaltengegend, bei keiner
bis jetzt bekannten Glausilie in ähnlicher Weise zur Be-
obachtung kommt. In Form und Färbung am meisten an
die gleichfalls cretische CZ. hippolyti Bttgr. erinnernd, weicht
die vorliegende Art doch namentlich in der mehr lateral
gestellten Mondfalte und in der ganz abweichend gebildeten
Nackenpartie ab. Unterschiede, die auch für C7. arthuriana
Blanc und CL xanthastoma Bttgr. gelten, bei denen ausser-
dem noch bei schiefem Einblick in die Mündung Sub-
columellare unil untere Gaumenfalte deutlich erkennbar
sind. Wegen der habituellen Aehnlichkeit würde ich die
vorliegende Art lieber in die Untergruppe der C?. hippolyti
Bttgr., als in die der CL byzantina Gharp. stellen, mit der
sie in Bezug auf die Form der ünterlamelle und den
Schliessapparat vielleicht noch nähere Verwandtschaft hat,
Elngegraiigene Zalilanijren :
Hocker, F., Gotha, Mk, 6.—.
Neue Mitglieder:
Jespenen, £ynar, Kopenhagen, Valümestergade 10. ICatermann, 0.,
Hann. Münden, Stein weg.
Eine Conchyllen-Sammlung, ungefähr 2300 Arten,
Land- und Meer-Gonchylien, europäische und ausländische,
gleichmässig vertreten, zu verkaufen.
Näheres Frau Geh. Rth. Heise, Naumburg. G.
Redigirt von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hurt mann in Sch Wanheim a. M.
Verlag von Moritz DisBterweg in Frankfurt a. M.
Anasre^eben 10. Jnli.
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Ho. 9 u. iö. I^eptember-Oktober 19Ö1.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoolo^schen Gesellschaft.
Dreiunddreissigster Jahrgang.
Ibonnemeutspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn I>r« W« Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung voD
R. Friedländer d' Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heyiiemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Studien fiber die Binnenmollusken des Amur-Gebietes.
Von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
(Mit Fig. 1—3.)
Unsere Kenntniss über die Amur'sche Mollusken-
Fauna beruht einzig und allein auf den Untersuchungen
Gerstfeldt's, welche im Jahre 1 859 veröffentlicht worden
sind*}; seit dieser Zeit ist^ keine specielle, hierauf bezügliche
Arbeit mehr erschienen,
*) Vid. G. Gerstfeldt, Ueber Land- und SQsswasser-MoUusken
Sibiriens und des Amur-Gebietes : Tacademie de St. Petersbourg, Möm.
des Sav. arang. Tome IX. St. Petersb. 1859.
XXXIII. 9
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— 130 —
Das Material, welches 6 erst fei dt zur Verfügung
hatte, ist von ihm und Dr. Maack auf ihrer gemeinsamen
sibirischen Reise zusammengebracht, ausserdem benutzte
er die Collectionen, welche durch seine Vorgänger: L.. v.
Schrenk, Th. v. Middendorff u. a. der St. Petersburger
Akademie geliefert worden waren. Wie mangelhaft das
von GerstfeJdt benutzte Material war, kann man aus
Gerstfeldt's eigenen Worten schliessen. Er theilt mit, dass
er die meisten seiner neuen Arten auf dn einziges Exem-
plar zu begründen genöthigt war, andere Arten wiederum
lagen ihm nur in unausgebildeten Exemplaren vor. Trotz-
dem sind alle seine Arten ganz trefflich charakterisirt und
allgemein anerkannt worden.
Seit der berühmten Expedition der obengenannten
St. Petersburger Akademiker sind keine wissenschaftlichen
Untersuchungen im Amurlande vorgenommen worden, und
das in Rede stehende Material an amurischen Mollusken
ist die einzige bisher bekannte wissenschaftliche Collection,
welche in der Akademie zu. St. Petersburg befindlich ist.
Dasselbe Material hat neulich Dr. A. Westerl und
nachuntersucht und die Resultate seiner Beobachtungen
veröffenthcht*), indem er einige treffliche Bemerkungen
bezüglich der Gerstfeld 'sehen Originale macht;- auf diese
Bemerkungen werden wir am entsprechenden Orte näher
eingehen. Das mir vorliegende Material ist von meinem
Bruder Dr. Benedict Dybowski auf seinen Reisen im Amur-
lande gesammelt worden; es enthält fast alle bisher be-
kannten Amur'sche Arten, welche durch sehr schöne und
zahlreiche Exemplare repräsentirt sind. Die Landschnecken
sind an mel^rerien Orten des Amurgeslades und vorzugs-
weise in der Umgebung der Kosaken-Stanitza „Kosakio-
*) Vid. Dr. G. A. W e s l e r 1 u h d , Beiträge zur Mollusken-Fauna
Russlands (Extrait de l'annuaire du Musöe de l'acad^mie des sciences
de St. Petersbourg) 1897.
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~ 131 —
witsch i* die am linken Ufer des Ussuri, eines
Amur-Nebenflusses, • gelegen ist, gesammelt worden ; die
Süsswasser-MoHusken stammen sowohl aus dem Amur-
Strome selbst, als auch aus seinen Nebenflüssen, besonders
aber aus dem Ussuri. Meine Studien über das erwähnte
Material haben mich zu manchen interessanten Ergebnissen
geführt, worüber ich eben einige Mittheilungen zu machen
beabsichtige.
Die hier zu betrachtenden Schnecken- Arten wurden,
in je einem Exemplare der 'Senckenberg'schen Sammlung
in Frankfurt a. M. zum Geschenk von mir dargebracht. —
Die Landschnecken sind in meiner Sammlung durch
folgende Arten repräsentirt :
1. Hdix fruticum Müller.
Die mir vorliegenden , aus dem Amur - Gebiete
stammenden Exemplare dieser Art weichen von den euro-
päischen so wesentlich ab, dass ich mich veranlasst sehe,
die Species Hdix fruticum Müller in zwei besondere
Varietäten zu trennen. Die europäischen Schnecken nenne
ich Var. europaea, die amurischen Var. asiatica. Wir
haben es hier also mit einer Schnecke zu thun, welche
im Amurlande die typische Form vertritt. Das Vorkommen
der Var. europaea m. in Sibirien hat Dr. Westerlund*)
aufs sicherste dargethan ; däss im Amurlande dagegen
eine von ihr abweichende Form zu Hause ist, wird sich
aus der nachstehenden Beschreibung ergeben :
A) Var, asiatica m. Sie zeichnet sich vor der Var.
europaea m. durch folgende Kennzeichen aus:
1. Das Gehäuse ist etwas grösser (vid. Maassangabe),
kugelig, mit einem sehr wenig über das Niveau der letzten
Windung hervorragenden Gewinde; der letzte Umgang ist
stark bauchig aufgetrieben.
*) Vid. Dr. A. Westerlund, Sibiriens Land- ocli Sötwaitten-
Mollusker, mid en Taflen 1877, p. 28. Fig. 1 a— e.
9*
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- 132 -
2. Der Nabel ist nur halb so weit wie bei der
typischen Form. *
3. Der Columellarrand ist etwas mehr verlängert und
an der Peripherie des engeren Nabels angeheftet, so dass
derselbe vorn gänzlich verdeckt wird und nur bei Be-
trachtung des letzten Umganges von oben oder hinten
zum Vorschein kommt.
4. Die Skulptur der Schale ist ganz anders als bei
der typischen Form; die Querrunzeln sind hier bedeutend
dichter, regelmässiger und stärker gewölbt; die Spiral-
streifung, welche bei der typischen Form stets ganz deutlich
auftritt und aus feinen und dichten Wellenlinien besteht,
ist hier nur obsolet ; sie bildet keine kontinuirlichen Linien,
sondern wird durch seichte, weit von einander entfernte
Einschnitte auf der Wölbung (Rücken) der Querrunzeln
angedeutet, so dass die Runzeln gleichsam gekerbt er-
scheinen; meistentheils fehlt die Spiralstreifung gänzlich.
5. Die Färbung ist schön strohgelb, gewöhnlich gleich-
mässig, doch tritt an manchen Gehäusen eine weisse,
durchscheinende Spiralbinde an der Peripherie des letzten
Umgangs auf.
6. Die Schale ist dunn und brüchig, was übrigens
auch an manchen europäischen Schnecken vorzukommen
pflegt (vide weiter unten).
7. Maassangaben : Diameter major 22 mm. Diameter
minor 20 mm. Altiludo 15 mm. Aperturae altU. 6 mm.
Apertura latit. 10 mm.
Zahl der Exemplare. Es liegen mir im Ganzen 19
Gehäuse vor, worunter einige unausgewachsene mit 3—4
Umgängen sind.
Fundort. Stanitza Kosakiewitschi. Diese Schnecke
kommt hier so massenhaft vor, dass sie als Hauptfutter
für die Fasanen (Phasianus torquatus) dient. Bei jedem
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— 433 —
getödteten Exemplar dieses schönen Vogels war der Magen
mit Schalen jener Schnecken angefüllt.
B. Var. europaea m. ist hinreichend bekannt; sie
kommt in West-Sibirien vor.*)
Gerstfeldt (1. c. p. 15) behauptet, dass der Nabel
bei den aus der Nähe von St. Petersburg stammenden
Exemplaren von verschiedener Weite ist; offenbar hat er
die Entwicklungsstufen seiner Exemplare unberücksichtigt
gelassen; der Nabel bei den ausgewachsenen Gehäusen ist
nämlich stets gleich gross, bei den jungen Gehäusen ist er
um so enger, je jünger das Gehäuse ist. Ferner sagt
Gerstfeldt, dass der Nabel bei amurischen* Exemplaren
nicht enger ist als bei manchen Schnecken dieser Art, die
er aus Russland und Deutschland vor sich habe. Mir
liegen viele Gehäuse der in Rede stehenden Varietät aus
folgenden Fundorten vor: 1. Rönneby (Insel Gothland),
2. Heidelberg (Baden), 3. Ludwinow (Littauen), 4. Jalta
(Krim) und 5. Massandara (Taurien). Alle diese Gehäuse
stimmen darin überein, dass der Nabel (insofern die Ge-
häuse vollkommen ausgebildet sind) stets eine gleiche
Weite besitzt und dass die Weite stets doppelt so gross
ist, als bei der Var. asiatica m. Ferner ist die Textur,
Dicke und Stärke der Schale stets die gleiche, nur bei
den litlauischen (aus Ludwinow) Exemplaren ist die Schale
wohl so dünn, aber weniger brüchig als bei den amurischen.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass das Amur-Gebiet eine
abweichende Form von H. fruticum Müller besitzt, welche
gewiss noch weitere Verbreitung hat. Es ist wohl möglich,
dass sie die im Osten Sibiriens allein herrschende ist und
bisher nur übersehen oder nicht erkannt wurde.
2. Hdix schrenkii Middendf.
1851. Dr. A. Th. v. Middendorff, Reise in den
*) Vid. C. Ag. Westerland, 1. c. p. 107.
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— 134 —
äussersten Norden und Osten Sibiriens. Bd. II. Th. I.
p. 302, Taf. 30, Fig. 20—26.
1877. Dr. C. Ag. Westerlund, Sibiriens Land- och
Sötwatten-Mollusker, mid en Tafle. Stockholm p. 29.
Diese vorstehende Species liegt mir vor in mehr als
200 Exemplaren auf allen möglichen Stufen der Entwickelung ;
ich habe mich vollständig von der Selbständigkeit der
Species überzeugen können. Der Ansicht Middendorff's,
dass ^Helix fruticum Müller in einzelnen „extremen* Exem-
plaren sich von den entgegengesetzten Extremen der Hei.
schrenkii Midd. nicht unterscheiden lasse" (1. c. p. 303),
kann ich nicht beistimmen; ich finde beide Species nur in
Bezug auf den Nabel und die Schalen-Structur einiger-
massen einander ähnlich; sonst sind sie total verschieden;
das Gehäuse von H. schrenkii ist bedeutend kleiner und
dabei stärker niedergedrückt, der letzte Umgang ist weniger
aufgetrieben, die Schale ist dicker und fester, die Färbung
ist constant hellbraun mit einer kastanienbraunen Binde.
Hat man die beiden Arten neben einander vor sich, so
wird man sie nicht mit einander verwechseln. Die Exem-
plare meiner Collection stammen grösstentheils aus dem
Amurgebiet, zum kleineren Theil sind sie in Snieschnaja,
Kultuka und in der Umgebung von Balschoj-Spor gefunden
worden.
3. ITelix sdskii Gerstf.
1859. G. Gerstfeldt, Ueber Land- und Süsswasser-
Mollusken des Amurgebiets, p. 15. Fig. 28.
1897. G. Ag. Westerlund, Beiträge zur Mollusken-
Fauna Russlands, p. 23. —
Diagnose. Das Gehäuse ist mittelgross, fast kugelig,
durchbohrt-genabelt , der Spindelrand so stark zurückge-
schlagen, dass nur eine Rinne dazwischen offen bleibt.
Die Schale ist dünn und zerbrechlich, durchscheinend,
etwas glänzend, dicht, ziemlich stark und regelmässig quer
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— 135 —
gestreift und mit sehr feiner, aber deutlich oben und unten
sichtbarer Längstreifung. Die Färbung ist sehr variabel,
dunkel olivengrün mit einer, zwei oder drei braunrothen
Längsbinden. Das Gewinde ist wenig vortretend und
ziemlich spitz. Die fünf etwas convexen Umgänge nehmen
rasch an Weite zu und sind durch eine ziemlich tiefe Naht
getrennt. Der letzte Umgang ist sehr gross und stark
aufgetrieben. Die Mündung ist gross, höher als breit.
Der Mundsaum ist scharf, ohne irgend welche Verstärkungs-
lippe, und daher stets verletzt und ausgebrochen. Die
Grösse des mit 5 Umgängen versehenen Gehäuses beträgt:
diam. maj. 22, diam. min, 20, altitudo 21, aperturae altit.
16, apert. latit. 12 mm.
Fundort : Mehrere Orte des Amurgestades, namentlich
die Mündung des Ussuri.
Anmerkung. Die vorstehende Schneckenart war
bis jetzt nur in einem einzigen Exemplar bekannt, welches
im Museum der St. Petersburger Akademie sich befindet
und dem Autor Gerstfeldt zur Begründung seiner
Species gedient hat. Dasselbe Exemplar hat neuerlich
Dr. Westerlund nachuntersucht und ist in mancher
Hinsicht zu widersprechenden Resultaten gelangt; er sagt
nämlich: »Das von Maack gesammelte Stück hat nur ein
rothbraues Band (und ist nicht ^rufotrifasciata*)*. —
Mir liegen über 20 Stück vor, darunter allerlei
Farbenvarietäten; die typische Varietät ist genau so, wie
sie Gerstfeldt angegeben hat, d. h. sie besitzt drei Binden ;
die mittlere ist die deutlichste und am schärfsten begrenzte ;
die untere ist die breiteste, sie verliert sich, allmählich
undeutlicher werdend, an der Mündung ; die obere ist eben
so breit; aber nicht so scharf begrenzt und nicht so dunkel
als die mittlere, (vid. Gerstfeldt 1. c. Fig. 28).*) Die anderen
*) £s ist merkwürdig genug, dass an einem und demselben
Exemplar der eine Forscher drei, der andere nur eine einzige
Binde gefunden hat.
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— 136 —
Farbenvarietäten zeichnen sich dadurch aus^ dass bald die
obere, bald die untere Binde, baid beide zugleich undeut-
lich verschwinden, so dass an manchen Gehäusen nur
zwei, an anderen nur eine Binde übrig bleibt ; es gibt auch
solche GehäusC; an denen gar keine Binde vorhanden ist,
so dass dasselbe einfarbig (bindenlos) erscheint. Was
die Spiralsculplur anbelangt, auf welclie Dr. Wester-
lund (I. c.) aufmerksam macht, indem er sagt: „testa
(supra distincte , subtus obsolete) densissime spiraliter
lineata", so ist sie stets ganz deutlich wahrnehmbar, und
zwar raeistentheils ebenso deutlich oben wie unten.
Varietas ß. Ausser der oben beschriebenen typischen
Form, welche den Angaben Gerstfeldt's entspricht,
liegen mir noch im Ganzen 18 Exemplare vor, welche vom
Typus einigermassen abweichen und in folgender Weise
sich verhalten:
1. Das Gehäuse hat 5 Umgänge, ist aber etwas grösser:
Diam. major 28 mm., diam. minor 23 mm., altitudo 25 mm.,
aperturae latit. 18 mm., aperturae altit. 20 mm.
2. Das Gewinde ist flach und niedrig, die Umgänge
sind fast gar nicht gewölbt.
3. Die zwei letzten Umgänge nehmen rascher an
Breite zu, und der letzte ist sehr gross.
4. Die Querstreifen sind weniger dicht, der Längs-
streif erscheint nicht als continuirliche Linie.
5. Die Färbung ist hell bräunlich gelb und meisten-
theils gleichmässig, selten mit einer undeutlichen schmalen
braunen Längsbinde an der Peripherie ies letzten Um-
ganges. Fundort wie vorher.
4. Helix gerstfeldtii m. *)
vid. Fig. 1—3.
Das Gehäuse ist klein, kurzeiförmig, durchbohrt ge-
•) Es ist mir eine besondere Freude und ein grosses Vergnügen,
diese zierliche und interessante Schnecke mit dem Namen meines
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nabelt, und besteht aus sieben sehr langsam an Höhe zu-
nehmenden, stai'k niedergedrückten und nur wenig gewölbten
Umgängen, von welchen die drei ersten sich flach aus-
breiten, um einander rollen und einen kaum gewölbten
Wirbel büden; die weiteren vier Windungen dagegen
bilden ein erhabenes Gewinde, indem sie sich fast über
(oder unter) einanderlegen, wodurch die Oes' alt des Ge-
häuses eine ganz eigenthümliche. kurzeilormige (puppen-
artige) Form bekommt. Das Gehäuse ist dünnschalig,
durchscheinend, gelblic^-hornfarbig mit weisslichem, durch-
scheinendem Gürtel an der Peripherie der letzten Windung,
fettglänzend und fein, aber sehr regelmässig quergestreift.**)
Die Umgänge sind schwach gewölbt, stumpf kantig
und durch eine seichte Nath getrennt. Der letzte Umgang
ist stark niedergedrückt und steigt vor der Mündung kaum
unter den Kiel herab. Die Basis des Gehäuses ist schwach
verdienten Fachgenossen, G. Gers t fei dt, zu belegen, um dadurch
meiner hohen Verehrung des Gelehrten einen besonderen Ausdruck
zu geben; Gerstfeldl hat alle neuen, aus dem Amurgebiet stammenden
Schnecken- Arten zu Ehren seiner Vorgänger benannt, ihm selbst aber
wird diese Ehre erst bei dieser Gelegenheit (nach 40 Jahren) zu Theil.
**j Die leeren, ausgewiUoi U n Gch.'iii.se sehen »lickschalig, bräuii-
lich-weiss getarl)t aus.
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— 138 —
gewölbt und besitzt eine tiefe Grube, in welcher ein enger,
aber stets offener Nab^l gelegen ist. Der Nabel erscheint
als ein kleines offenes Loch, das von der vortretenden
Lamelle des Spindelrandes etwas bedeckt wird. Die Mün-
dung ist eng, sehr schief, stark zusammengednQckt. Der
Mundsaum ist scharf, etwas erweitert und gegen den engen
Nabel zurückgeschlagen, ohne jedoch denselben zuzudecken,
der Mundsaum ist mit einem. Lippenwnlst versehen. Der
Wulst tritt kurz Vor der Mündung als eine weisse, läng-
liche Schalenverdickung schwielenartig auf, verläuft in einer
etwas schrägen Richtung vom Nabel bis zu ^3 des Unter-
randes und schimmert nach aussen als ein gelblicher Streifen
hindurch. — Es ist hier also ein länglicher, erhabener, nach
unten ganz allmählich sich verdickender Wulst an der
Mündung vorhanden, es fehlen aber die zahnartigen Vor-
sprünge, die bei nahe verwandten Arten (Helix bidens Ghm.
und H. bicallosa Friv.) vorzukommen pflegen. Die Grösse
des Gehäuses beträgt: Diam. major 6, diam. minor 5,
altitudo 6 mm.
Fundort: Mündung des Ussuri in den Amur (5 Ex.).
liemerkung. Es scheint mir, dass die obige Schnecke
der llelix bicallosa Frivaldsky am nächsten verwandt ist
und zu der Gruppe Petasia Beck gehört.
5. Ilelix maackii Gerstfeldt.
1859. G. Gorstfeid, Ueber Land- und Süsswasser-
MoUusken Sibiriens und des Amurlandes, p. 14. Fig. 27 a— d.
Das Gehäuse ist fast kugelig mit mehr oder weniger
sich erhebendem, stumpfem und gerundetem Gewinde. Der
Nabel ist weit offen und nur vorn durch den vortretenden
Spindelrand mehr oder weniger bedeckt; die 6 — 7 wenig
gewölbten Umgänge sind durch eine seichte Naht getrennt J
die Schale ist ziemlich dick und fest, durchscheinend, etwas
glänzend, deutlich quer- und spiralgestreift, mehr oder
weniger dunkel gelb gefärbt und von 3 ziemlich breiten,
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braunrothen Längsbinden umzogen ; die Mündung ist rund^
lieh, halbmondföruiig ; der Mundsaum ist scharf, am Aussen-
rande schwach, am Spindeh-ande bedeutend stärker zurück-
geschlagen und mit einem ziemlich dicken, lippenartigen
Schmelze belegt. — Es liegen mir gegen 100 Exemplare
dieser Schnecke vor, die an sehr verschiedenen Orten der
Ufer des Amurstroms und seiner Nebenflüsse gefunden
worden sind. Die Schnecke zeigt eine Neigung zur Bildung
von Varietäten, die jedoch nicht so auffallend sind, dass
man sie besonders zu benennen veranlasst wäre; ich führe
hier nur die wichtigsten an :
Farbenvarie taten. Die typische. Grundfarbe ist
olivengelb; sie geht einerseits in's schmutzig-weissliche, an-
dererseits in's bräunlich-gelbe über.
Bändervarietäten. Typisch ist die Dreizahl der
Bänder, dabei ist die mittlere Binde meist die dunkelste
und deutlichste; sie verläuft stets an der Peripherie der
Umgänge. Sie steht auf dem letzten Umgange genau in
der Mitte, an den anderen dagegen über der Naht und
wird zum Theil von ihr bedeckt. Die beiden äusseren
Binden dagegen sind weniger deutlich ausgeprägt. Es
kj)mmen hier allerlei Abweichungen vor: die untere Binde
wird so breit, dass sie fast die ganze untere Fläche des
Gehäuses einnimmt und dieselbe braun erscheinen lässt,
während nur eine kleine Strecke rund um den Nabel
herum die typische dunkelgelbe Färbung behält; — die obere
oder die untere Binde schwindet gänzlich, so dass nur
zwei Binden übrig bleiben; — die beiden äusseren Binden
schwinden und die mittlere ist erkennbar ; — alle drei Binden
verschwinden, und das Gehäuse (besonders der letzte Um-
gang) wird braun ; — die Binden sind für gewöhlich nicht
sichtbar, und kommen erst dann zum Vorscheine, wenn
man das Gehäuse gegen das Licht hält und in die Mündung
hineinsieht.
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— 140 —
Sculptur - Varietäten. Die Querstreifen sind
sehr dicht und nur wenig erhaben; die Spiralstreifen er-
scheinen in diesem Falle als conlinuirliche, dichte und sehr
deutliche spiral verlaufende Linien. Die Querstreifen treten
als sehr dichte, stark hervorragende, rippenartige Streifen
auf; — die Spiralstreifen bilden keine continuirlichen
Linien, sondern eischeinen als kleine Kerben auf dem
Rücken der Querslreifen oder in deren Zwischenräumen;
wenn sie etwas weiter aus einander weichen, fehlt die
Längsstreifung mitunter gänzlich.
Grössen- Varietäten ergeben sich aus den nach-
stehenden Zahlen:
No. 1.
No. 2.
No. 3.
Dianieler major
35
30
20
mm
, minor
30
25
18
n
Allitudo
20
20
28
n
Lalitudo aperlurao
15
12
10
n
Altitudo aperturae
12
12
8
»
Form -Varietäten. Es lassen sich nur geringe
Differenzen bemerken, die sich nur auf die verschiedene
Gewindehöhe beziehen. Der Nabel ist um so enger, je
jünger das Gehäuse ist.
6. Ilelix middendo^ffii Gerslfeldt.*)
Die Besichtigung von 30 schönen Exemplaren ver-
schiedener Altersstufen hat mich davon überzeugt, dass
die Angaben Gerstfeldt's (1. c.) vollkommen genau und
richtig sind; die , Ergänzungen'' von Westerlund: „apertura
non labiata, margine non reflexo****) sind völlig überflüssig,
weil sie der Wirklichkeit nicht entsprechen. Mit Recht
dagegen fügt Dr. Westerlund der Gerslfeldt'schen
*) Vid. Gerslfeldt, über Land- und Süsswasser - Mollusken
Sibiriens und des Amurlandes, p. 17, Fig. 29 a — d.
**) Vid. Westerlund, Beitrage zur Mollusken -Fauna Russ-
lands, p. 23.
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- 141 -
Diagnose eine Spiralstreifung hinzu, die sehr schön und
deutlich ausgeprägt ist.
Fundort. Ussuri- Mündung. Alle Exemplare be-
finden sich im Lemberger zoolog. Museum.
Mit diesen sechs Arten ist meine Sammlung von
Landschnecken des Amurlandes erschöpft; es fehlt mir
aber noch eine Art, Helix amurensis Gerstf.*); die, wie
mir scheint, mit H. gerstfeldtii m. sehr nahe verwandt ist.
Somit sind im Amurgebiete 7 ganz eigenthümliche und für
die Gegend charakteristische Schnecken-Arten vorhanden.
Die übrigen dem Amurgebiet angehörigen, schon bekannten
und mit den europäischen Landschnecken identischen Arten
sind in meiner Sammlung nicht vorhanden. Ich gehe
also zur Betrachtung der mir vorliegenden Süsswasser-
Schnecken über.
Von den Süsswassser-Schn ecken liegen mir
folgende Arten vor:
1. Jlfe/ama awwrew^is Gerstfeldt (1. c. p, 8, Fig. 14—24).
2. Paludina ussuriensis Gerstf. (1. c. p. 4, Fig. 1—4).
3. Paludina praerosa Gerstf. (1. c. p. 5, Fig. 5—7).
Alle diese Arten liegen mir in zahlreichen und sehr
schönen Exemplaren vor, sie liefern mir den Beweis, dass
Gerstfeldt (1. c.) sie ganz vortrefflich beschrieben hat.
Bezüglich der beiden obigen Paludina-Arten muss
ich sagen, dass sie viel mehr den ostasiatischen (chinesischen
und japanischen) Arten sich nähern, als den europäischen,
und die Behauptung Gerstfeldt^s (1. c. p. 5), dass die
jungen (unausgewachsenen) Exemplare von Paludina prae-
rosa Gerstf. denen von Paludina (Vivipara) achatina ähnlich
sind, muss ich durchaus in Abrede stellen. Es liegen mir
nämlich sowohl unausgebildete (embryonale und junge),
*) Vid. Gerstfeldt, Ueber Land- und Süsswasser-Mollusken
Sibiriens und des Amurgebietes, p. 13, Fig. 26. Vid. Westerlund,
Sibiriens Land- och Sötvatten-Moll. p. 107.
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142 -
als auch ganz ausgewachsene Exemplare von Paludina
' praerosa Gerstf. vor, welche alle in Bezug auf ihre Form,
Scülptur und Färbung übereinstimmen und mit Paludina
achatina gar nichts zu thun haben; dagegen besitze ich
andere, ebenfalls aus dem Amurgebiet stammende Exem-
plare, welche wiederum mit der Paludina praerosa Gerstf.
gar nichts zu thun haben und der Paludina achatina (Pfeif.)
auffallend ähneln. Offenbar muss bei Gerstfeldt eine Ver-
wiBchselung stattgefunden haben, indem die von ihm be-
schriebenen und abgebildeten (1. c. p. 5; Fig. 6 a— b)
dreibindigen Gehäuse nicht zu der Paludina praerosa
Gerstf., sondern zu einer ganz anderen, der Palud. achatina
und ihren Varietäten, gerechnet werden müssen. Es ist eine
• höchst merkwürdige und geradezu überraschende Thatsache,
dass im Amur eine den europäischen Charakter an sich
tragende Schnecke vorkommt ; diese Sehnecke erschien mir
anfänglich so fremdartig unter der Amurischen Süsswasser-
Fauna, dass- ich eine, hier absolut unmögliche, Ver-
wechselung zuzulassen geneigt war; allein ich finde in
der obigen (wenn auch irrigen) Angabe von Gerstfeldt eine
Bestätigung dafür, dass unsere Schnecke unzweifelhaft aus
dem Amur herstammt, weil sie mit Gerstfeldt'schen Ab-
bildungen übereinstimmt. —
Bei den von mir untersuchten sowohl embryonalen (aus
dem Uterus herauspräparirten) als auch ganz jungen (mit
3—4 Umgängen versehenen^ Gehäusen von Paludina
praerosa Gerstf. haben sich folgende Merkmale ergeben:
1) Die Umgänge sind ganz flach, 2) die drei Längs-
binden sind nicht vorhanden, 3) die Umgänge nehmen
.sehr rasch zu, und 4) der Nucleus hat am Deckel eine
fast centrale Stellung.
Vergleichen wir die Abbildungen GerstfeldVs (I.e.
Figur a— b) mit den oben gemachten- Angaben, so er-
giebt sich, dass sie nicht miteinander stimmen; daraus
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— 143 —
folgt, dass jene Abbildungen nichl zu der Paludina praerosa
Gerstf. gehören, sondern zu irgend einer andere Gerst-
feldt nicht bekannten Art. Diese Art, welche, wie oben
erörtert V der europäischen Paludina achatina C. Pfeifer
(= Vivipara fasciata Müller) auffallend ähnlich ist, fand sich
in meiner Sammlung. Ich enthalte mich vorläufig einer
endgiltigen" Eßtscheidung, und theile die Thatsache in
der Absicht mit, spätere Forscher darauf aufmerksam
zu machen. Das ist alles, was bisher aus dem Amurstrom
bekannt geworden ist. Freilich führt Schrenk noch eine
amurische Art auf, doch beruht diese Angabe, wie wir
bald sehen werden, auf einem Irrthum.
Dr. A. V. Schenk beschreibt unter dem Namen
Paludina limnaeoides*) eine vermeintlich aus dem Amur
stammende Schnecke, in welcher ich die Benedictia Hm-
naeoides aus dem Baikal-See erkannt habe, **) Gestützt
auf die Angaben Schrenk's habe ich die Meinung ausge-
sprochen, dass der Baikal-See eine Schnecke mit dem
Flusse Amur gemeinsam hat, wobei mir zunächst die
Identität der beiden Schnecken fraglich erschien (vid. 1. c.
p- 1). Nachdem ich aber später das einzige Exemplar
Schrenk's in der St. Petersburger Akademie gelegentlich
untersucht hatte, überzeugte ich mich, dass 'dasselbe mit
den baikalischen Exemplaren vollkommen identisch ist.
Ich schloss daraus, dass Schrenk wahrscheinlich die Schnecke
verwechselt, indem vielleicht das baikalsche Exemplar
zwischen die amurischen geralhen war. Solche Versehen
sind auf der Reise leicht möglich.
Dr. Benedict Dybowski, welcher die Amur-
Fauna ganz genau kennt, erklärt, meine Ansicht bestätigend,
*) Vid. Schrenk, Reisen und Forschungen im Amurlande. Bd^
II. Zoologie p. 619. Tab. 26, Fig. 2--6.
**) Vid. Dybowski, die Gasteropoden-Fauna des . Baikal-Sees.
1875. p. 21. Tab. 8. Fig. 7—8."
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- 144 -
das Vorkommen einer baikarschen Schnecke im Amur
für absolut unniöglicb. Es ist somit die Benedictia
limnaeoides aus der Amur-Fauna ganz zu streichen.
Schlieslich muss ich noch die in meiner Sammlung
befindliche Anodonta herculea Middendorf erwähnen. *)
Diese scliöne, riesige xMuschel liegt mir in mehreren Exem*
plaren vor, von denen das grösste folgende Dimensionen
aufweist: Die Länge 295, die Höhe (Breite) 160, die Dicke
85 mm. Dabei ist zu bemerken, dass die Wandung der
Muschel (resp. die Dicke der Muschelschale) eine auf-
fallende ist, so dass die obige Muschel etw^a 2 — 3 Pfund
(800 — 1200 g) schwor sein kann.
Die angeführten Dimensionen sind im Vergleich mit
denen unserer dünnschaligen und zerbrechlichen Enten-
muscheln ganz enorm; sie erscheinen aber ganz unbedeutend
im Vergleich mit den riesigen Muschelschalen, die nach Er-
zählung der einheimischen Bewohner von den Weibern
zu verschiedenen Zwecken in der Wirlschaft, insbesondere
aber zur Anfertigung der Graupen als Mulden benutzt
werden. Solch eine Muschel-Mulde kann eine Länge von
75 cm erreichen ; was für ein Gewicht die Mulde haben
muss, kann man leicht vorstellen. Eine Identität der
Anodonta herculea M\dd. mitDipsas plicata Solander,**) an-
zunehmen, \\\e man es haben will, erscheint mir bedenklich.
Meine Exemplare von dieser Muschel stammen aus dem
Flusse Sungatscha (Nebenfluss des Ussuri) und aus dem
See Ghankä.
*) \ul Middendorf, Slbirisclie Reise, vol. U, p. 278, Tab. 21,
Fit?. 5.* Tab. Fi^'. 1,!2. Tab. ^20. Fig. 1. —
**) Vid. K<)l)ell, Fauna MoUusc. exlraniarin. Japonica. Mit
^23 Taf. 1879. p. 145. Tab. 16—18.
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— 145 —
Synopsis of the Naiades, or Pearly Fresh Water Massels,
by Charles Torrey Simpson.
Proc. U. S. National Museum, Vol. XXII. pp. 501-1044.
1900 (Dec).
Im Jahre 1870 wurde die dritte Auflage von Dr. Lea's
Synopsis der Naiaden veröffentlicht. In derselben ist die
systematische Eintheilung lediglich auf Grund der Schalen
getrofifen, und wurde vom Verfasser nur als provisorisch
angesehen. Das gegenwärtige Buch ist die Frucht jahre-
langer angestrengter Arbeit des Verfassers. Ein fast end-
loses Material war durchzusehen, Litteratur auf der einen,
Sammlungen auf der anderen Seite, ieere Schalen sowohl
wie solche mit den Weichtheilen, frische und in Alkohol
aufbewahrte. Das Resultat ist eine radikale Aenderung
in der systematischen Anordnung, wesentlich auf den Bau
der Weichtheile gegründet, während bisher fast durchweg
die Schalencharaktere allein als Grundlage der allgemeinen
Eintheilung und zur Umgrenzung der Gattungen benutzt
wurden. Allerdings haben Swainson, Gray, Troschel, L.
Agassiz u. a. in derselben Richtung vorgearbeitet; Verf.
sichtet und benutzt dieses Material in gewissenhafter Weise.
Werthvoll ist die Einleitung, die eine kurz gedrängte
Geschichte der bisherigen Forschungen, Ansichten über die
Ursachen und den Gang der geogr. Verbreitung und geo-
logischen Entwicklung der Naiaden enthält, sowie eine
allgemeine Begründung der angenommenen Systematik.
Die Naiaden zerfallen nach S. in zwei Familien:
Unionidae und Mutelidae. Diese Einteilung hat eine sehr
bedeutsame Stütze erhalten durch die von Dr. v. Jhering
festgestellte Thatsache, dass, während die Embryonen
(Glochidien) der Unioniden eine zweiklappige Schale be-
sitzen, diejenigen der Muteliden (Lasidium) eine solche mit
3 Segmenten haben. Die Schosszähne, wenn vorhanden,
sind bei den ersten schizodont, bei den letztern taxodont.
xxxm. 10
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_ 146
tJnter Mutelidae stehen 11 Gattungen, u. a. Spatha,
Mutela, Monocondylaea, Jheringella, Mycetodopa, verbreitet
über Afrika und Südamerika.
Die Unionidae zerfallen in 2 Gruppen, oder Unter-
familien, Unioninae, mit 40, und Hyrianae mit 23 Galtungen.
Bei den ersteren ist die Wirbelsculptur concentrisch und
die Eier und Embryonen werden in den äussern, oder in
allen 4 Kiemen getragen, bei den letzlern ist die Wirbel-
sculptur radiär, und nur die inneren Kiemen dienen als
Bruttaschen.
Die Hyrianae sind getheilt in 2 Gruppen: Resano-
rhamphus, mit 16 Gattungen, darunter Nodularia, Pseudodon,
Parreysia, verbreitet über Asien, Polynesien und Afrika,
und Lamphorhamphus, mit 7 Gattungen, u. a. Tetraplodon.
Castalina, Hyria, Prisodon, Diplodon, in Südamerika und
(einige Diplodon) in Australien.
Am nächsten stehen und am meisten inleressiren
uns die Unioninae, mit der grössten Zahl der Arten, und
vorwiegend über die nördliche Erdhälfte verbreitet. Hier
ist der Wechsel in Anordnung und Namengebung am
auflfälligsten. Sie theilen sich in 2 Gruppen. In
der einen sind die Brutsäcke, nur in den äusseren
Kiemen, constant mehr oder weniger diflferenziirt, und
localisirt, in der andern nicht so, und die trächtigen,
äussern oder alle vier Kiemen sind einfach kissenartig auf-
geschwollen, und die Oberfläche ist eben. In der ersten
Gruppe ist die typische und artenreichste (128) Gailling
Lampsiiis (Nordamerika). Hier sind die Brutsäcke im
hintern Theil der äussern Kiemen, wenn gravid, jcderseits
eine ziemlich grosse, bohnen- oder nierenförmige An-
schwellung bildend. Dem entsprechend ist die Schale
beim Weibchen am hintern Ende abwärts erweitert, wie
bekannt z. B. von L. („Unio*) lutcolus Lam., venlricosus
Barnes, alalus Say. 13 andere sehr nahe stellende Gallungen
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- 147 -
sind davon abgetrennt, und ausserdem 5 mit noch mehr
differenziirten Brutsäcken, aber äusserlich nicht oder
wenig nach den Geschlechtern verschiecten geformten
Schalen, z. B. Ptychobranchus phaseolus Hild. und Cypro-
genia irrorata Lea.
.Damit sind wir bei der Gattung Unio s. str. ange-
langt, deren Inhalt und Umfang nach Ausscheidung der
heterogenen Formen und damit des grösslen Theiles der
Arten, bedeutend verändert sind. Doch enthält sie immer
noch 145 Species, darunter U. pictorum, platyrhynchus,
tumidus, littoralis, batavus, alle mit langen Reihen von
Synonymen, und deren Verwandte, in Europa und Asien,
die Amerikaner gibbosus Barn., crassidens Lam., und die
lange Reihe der complanatus-Gruppe. Als Genus ausge-
schieden ist Pleurobema für „U.* clavus Lam; und eine
Reihe verwandter Formen.
Die letzte Gruppe, Tetragenae, umfasst, nebst 3
kleinern, die Gattung Qiiadrula, deren 99 Arten in Nord-
amerika und Ostasien vorkommen, und, mag beigefügt
werden, in Europa fossil reichlich vertreten sind, mit
soliden Schalen, die Brut in den äussern und in der Regel
in beiden Kiemenpaaren tragend : G. plicata Gay, cylindrica
Gay, lachrymosa Lea, subrotunda Lea und deren V^er-
wandle in Nordamerika, nodulpsa Wood, leai Gray in Asien.
Die Anzahl der Arten im Ganzen ist 1117, und zwar
Unionidae lOOO Species und 82 Varietäten, Mutelidae
117 sp. und 11 Var. — Die Zahl der Gattungen, 74^
wird dem an die bisher gebräuchliche Nomenclatur .gcr
W'öhnten gewaltig gross vorkommen. Nachdem aber in
den letzten Jahren die Weichtheile der Muscheln sorgfälliger
untersucht »wurden, namentlich durch den Autor selber,
stellte es sich heraus, dass aut Grund der Schalen allein
eine richtige Systematik unmöglich, und eine gründliche
Aenderung absolut nothwendig war. Und im Ganzen ist
10»
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- i48 —
der gewonnene Fortschritt lebhaft zu begrüssen. Dass
bei einem so radiealen Umschlage vielleicht in einigen
Punkten über das Ziel hinausgeschossen wurde, und dass
über dieses oder jenes Meinungsverschiedenheiten sich er-
geben werden, ist wohl begreiflich. Aber mit der vor-
liegenden Synopsis haben wir nun eine Grundlage für
weitere Forschungen und weitern Ausbau im Einzelnen
gewonnen. Sterki.
Diagnosen nener Arten.
Von
Ed. von Martens.
Buliminus (Rhachis) Fülleborni n. sp.
Testa perforata, tenuis, acuminato-conica, subtiliter
striatula, nitidula, alba, strigis pallide flavis et punctis
nigris varie dispositis, plus minusve numerosis picta, basi
saepius fasciis duabas angustis fuscis, interiore fimbriolata,
picta; apex acutus; anfr. 7, superiores planiusculi, 2V«
primi pallide fusci, tertius saepius fasco-unifasciatus, ante-
penultimus et penultimus convexiusculi, ultimus sat con-
vexus, basi rotundatus; apertura ®/2o longitudinis occupans,
valde obliqua, latiuscule ovata, peristomate tenui. expan-
siusculo, margine columellari superne triangulatim reflexo,
perforationem semitegente, fauce fasciis et punctis diaphanis.
Long. 20 V«, diam. IIV«» apert, long. 9V«i diam. 7 Mill.
Deutsch-Ostafrika, südlichster Thoil, Dr. Fülleborn.
Durch die nach oben schlank zugespitzte und dünne,
nicht porzellanartig feste Schale, sowie den etwas ausge-
bogenen Mündungsrand von B. (Rh.) mossambicensis Pfr.
zu unterscheiden, durch Mündungsrand, Schalenform und
die gelben Striomen von B. (Rh.) braunsi Marts. Die
grösseren Figuren des angeblichen B. braunsi aus der
Gegend zwischen Nyassa-See und Ostküsle bei E. Smith
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— 149 —
Proc. Zool. Soc. 1881 tab. 32 fig. 7b und 7c sind der
vorliegenden Art sehr ähnlich, scheinen sich aber doch
noch durch vollere konische Gestalt des Gewindes, Mangel
der gelben Striemen und Vorhandensein eines rosenrothten
Nahtbandes zu unterscheiden.
Bulimus icterostomus n. sp.
Testa perforata, subgloboso-conica, solidiuscula, stria-
tula, tlavido alba, strigis iteralibus undulatis pallide fuscis
et fasciis spiralibus 3 angustis violaceo-fuscis picta; anfr.
5Va, sat convexi, supremi laeves, albi, ultimus sat ventrosus,
rotundatus, basin versus distinctius costulato - striatus ;
apcrtura auriformis, peristoma reflexum, laete flavum,
margine externo superne angustius, inferne late expanso,
margine basali rotundato, callum dentiforrnem prope in-
serlionem marginis columellaris exhibente, hoc introrsum
torto, extrorsuni lale triangulatim expanso, pariete aper-
turali callo tenuissimo colorationeni externam non alterante
tecto, fauce pallida strigis et fasciis pellucentibus.
Long. 35, diani. 23, apert. incluso peristomate long. 22,
diam. 19, excluso 16 et 10 V2 Mill.
Gebiet des Urubamba, eines der oberen Zuflüsse
des Arnazonenstroms im östlichen Peru, von Staudinger
erhallen.
Diese hübsche Art stimmt in der Bildung der Mündung,
in der allgem. Gestalt und theilweise auch in der Färbung
gut mit B. melastomus Swains. überein und könnte auf
den ersten Anblick für eine kleine gelbmündige Varietät
desselben gehalten werden; aber dagegen sprechen der
Mangel der Skulptur an den obern Windungen, der gänz-
liche Mangel von Schwarz an der Mündung, und ferner
auch die geograpische Trennung, indem B. melastomus
mit seinen Varietäten meines Wissens nur in den Provinzen
Bahia und Illheos vorkommt.
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— 150 —
Drei neue Land-Concbylien aas China.
Von
P. Vincenz Gredler.
Gelegentlich einer Musterung von älterem Tausch-
material aus China fanden sich 3 Novitäten vor, deren
Bekanntgabe nachstehend folgt:
1. Patula sanctimonialis Gredler.
Testa minima, late umbilicata, depressiuscula, spira
aliquantulum olovata, apice obtuso, vix sub lenle striatula,
nitens, flavido-hyalina; anfractus 4, sutura profunda dis-
juncti, supra convexi, infra planiusculi, rogulariter sensim
accrescentes, apertura subcircularis, parum obliqua : peris-
toma rectum, simplex, margine inlerno connivente.
Lat. 2\'4 ; alt. 1 mm.
Gleich der hunanesischon P. atoma m. (vgl. ,Zur
Conchylien-Fauna von China, XVII. Stück, p. i2, Wien 1892)
eine fast mikroscopische Minutie, nur merkhch grösser u.
hauptsächlich durch Sculplur, Färbung und Zahl der Um-
gänge von dieser wesentlich unterschieden. Die Sculptur
lässt nämlich kaum unter der Loupe eine Streifung er-
kennen, die hyaline Färbung spielt ins Gelbhche, unterseils
zuweilen mit undurchsichtigen Anwachsstreifen. Die Zu-
nahme der 4 Umgänge ist eine gleichmässig allmählige,
diese oberhalb deutlich — sowie der Aufbau des Ge-
windes — , weniger unterseitig convex, die Naht lief;
Nabel, Mündung und Mundsaum vom allgemeinen Gattung-
charakter. — Nach 9 übereinstimmenden Exemplaren
beschrieben.
Tsi-nan-fu in Nord-Shantung, in Gehäusen von Helix
zenonis; desgleichen in Utai — Ost-Hupe nördlich von
Hankau — ebenfalls in leeren Schneckengehäusen. Als
ob sich dies winzige Geschöpf — wohl eines der kleinsten
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— 151 —
unier den Gasteropoden, das von Gottesgnaden existirt —
nicht in die gefahrvolle Welt hervorwagte und ihr
die Labyrinthe einer Schnirkelschnecke gross genug wären,
findet sicli P. sanctimonialis in beiden erwähnten Districten
im Innern leerer Gehäuse, und kam beim Reinigen derselben
unvermuthet zum Vorschein.
Die Palula im Schneckenhaus,
Die glaubt sich da geborgen.
Doch holt man sie auch hier heraus —
Was gibts für kleine Sorgen!
2. Htjpselostoma hupeanum Gredler.*)
Eine vergleichsweise Beschreibung dürfte die charak-
teristischen Unterschiede besser präcisiren, als die Schablone
einer gewöhnlichen Diagnose. — In der Grösse von der
kleineren Form eines Hypselostoma (Pupa, Boysidia)
hunanum m. kaum verschieden, nur weniger gethürmt,
konischer. Auch sind die zwei Falten auf der Mündungs-
wand nicht hintereinander wie zu einer, nur wie durch
Einsattelung getrennt stehende Falte verschmolzen (hunanum),
sondern völlig frei nebeneinander stehend, gleich wie bei
strophostonia MlldfT. — von dieser aber bezüglich Falten
mehrfach und dadurch verschieden, dass die grössere
Mündungsfalte bis an den Verbindungsrand heraustritt,
höher und schneidiger ist. Das Hauptmerkmal dieser Art
liegt in dem, auch längs der Aussenseite verlaufenden
*) Da der GaUungsname Hypselostoma Bens, älter als Boysidia
Aiicey (oder Gredleriella Böttg.-Möllend. olim); so hat der Name
Boysidia zu fallen, was z. Th. auch schon geschehen. — Ausser den
bekannten Arten: H. bensonianum W. Blfd., crossei Morl., dayanum
Stol. un3 tubiferum Bens, gehören, noch zu dieser Section ^die Möllen-
dorffschen Arten annamilicum, luzonicum und strophostoma, ferner
des Verfassers H. hunanum, hupeanum und angulinum nebst einigen
unbedeutenden Varietäten ; schwerlich aber plicidens Bens., wie Möllen-
dorff vermuthet — nach einem einzigen, auf die Mündung geklebten
Exomplare vom Himalaya zu schliessen.
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— 152 —
callösen Eindruck des äussern Mundsaumes (ä la Vertigo
antivcrtigo Europas) welchem eine tief ins Innere reichende,
schneidige, erhabene, bis nahe zur Falte auf der Mündungs-
wand hereinreichende Gaumenlamelle entspricht. — Höhe:
3, Breite 2 mm.
Mir liegen nur verbleichte, darum ehedem beiseite
gelegte Exemplare^ aber in ziemlicher Anzahl aus Südwest-
Hupe vor.
3. Clausilia hensaniensis Gredler.
Aus Hensan, in der Provinz Hunan, übermitteile schon
vor vielen Jahren P. Kasp. Fuchs zugleich mit den völlig
hyalinen Claus, lyra m. eine zweite Art von gelblich halb-
albinen Aussehen, welche Färbung auch diese spec. als
Höhlenthier (gleich lyra) vermuthen lässt. Weil einzelnes
Stück, wartete ich damals ein zweites ab. Cl. hensaniensis
tritt vermöge ihrer Papillen in Beziehung zu Cl. acutus
var. papillina m. (vgl. Nachr. Bl. 1890 pag. 20 u. 39),
ohne anderweitige Verwandtschaft; — um von Cl. lorraini
Mke. und constellata Hde. zu geschweigen, die schon in
Grösse zu sehr von unserer Art abweichen. Diese Novität
stellt sich nämlich zur Gruppe Euphaedusa, nicht zu
Formosana, wohin Schm. tV: Böttg. ihre albopapillata ziehen.
Die Gesammtgestalt ist nicht blos kleiner, sondern auch
gedrungener, spindelförmig, dünnwandig, glänzend, fahl
subalbin, die Umgänge abgestuft, die Naht sehr vertieft.
Besonders charakteristisch sind die Papillen, welche nicht
in weissen Rippenstreifen über einen Theil der Umgänge
sich erstrecken, sondern kugelig und sehr dicht in der
Naht sitzen, den obersten Windungen jedoch fehlen. Um-
gänge IIV2, regelmässig zunehmend, ziemlich gewölbt,
unter der Naht fast rippenartig, sonst unregelmässig ge-
streift. Die Mündung eng birnförmig, der Sinulus breit;
der Mundsaum w^enig ausgebreitet, dünn, innen schwach
lippig belegt.
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— 153 -
Die Diagnose könnte somit lauten:
Testa mediocris, tcnuis, fusifonnis, flavido-subhyalina,
lucida, inaequaliter infra suturam costulato-striata, sutura
profunde impressa, papillis rotundis — in mediis anfractibus
densissime — ornata. Ä.nfr. gradati, convexiusculi,
regulariter sensim crescentes, uUimus antice angustatus,
dislinclius costulato-striatas ; lamella supera eniersa, tenuis,
infera valida, spiraliter recedens, immersa, subcoluinellaris
jnconspicua; plica palatalis principali insidens, in lunellam
producta; peristoma brevissime expansum et reflexum,
haud incrassatum.
All. 17, lat. 4 mm.
Nachtpag.
, Beitrag zur Kenntniss der Molluskenfauna des Furesö's".
Ich möchte hiermit nicht unterlassen zu berichtigen,
dass die Grösse des Furesees nicht ca. 15 □ Kilometer,
sondern nur 9,55 □ Kilometer ist.
Gleichzeitig brachte ich in Erfahrung, dass meine
Forschungsresultate von einem Herrn A. C. Johansen in
„Videnskabelige Medd(?lelser fra den naturhistorisk Forening
i Kjöbenhavn 1901** veröfiFentlicht worden sind. Ich möchte
in Beziehung hierauf nicht unterlassen mitzutheilen, dass
ich besagten Herrn A. C. Johansen meine Forschungs-
resullate erst sehen Hess, nach dem er mir sein Wort
gegeben halte, nichts darüber an die Oeffentlichkeit ge-
langen zu lassen. Dass er dies trotzdem gethan hat, muss
auf einem Irrthum seinerseits beruhen, da ich es Herrn
Johansen nicht zutraue, die Arbeiten eines Anderen auf
eine derartige nicht zu entschuldigende Art und Weise zu
benutzen. Henrik Seil.
Kopenhagen, August 1901.
Digitized by
— 154 —
Literatur.
DaU, W. H., Contributions io the Tertiary Fauna of Hofida.
Part. V. — In : Transaction« of the Wagner Free
Institute of Science of Philadelphia, vol. 3 part. 5
(December 1900) p. 949—1189, pl. 36—47.
Der fünfte Theil dieses wichtigen Werkas enthält im Texte die
erste Hälfte der Bilvalven; der sechste soll das Ganze zum
Abschluss bringen. Als neue Arten werden beschrieben : Solen
amphistemma t. 39 f. 8; — Donax chipolana t. 44 f. 20; —
Semele chipolana t. 37 f. 3: — S. silicata t. 3S f. 6; — S-
smithi t. 43 f. 4; - - S. leana t. 37 f. 1, 2; — S. cytheroidea
t. 44 f. 5; — Abra triangulata t. 49 f. 4; - Tellina eutaenia
t. 46 f. 2 ; — T. cynoglossa t. 46 f. "27 ; — T. aldrichi, t. 46
f. 9; — T. chipolana t. 47 f. 6; — T. strophia t. 47 f. U ; —
T. segregata t. 37 f. 7, 8: — T. merula t. 46 f. 4: — T.
cloneta t. 46 f. 8; — T. acrocosnüa t. 46 t. 10; T. halidona
t. 38 f. 3 ; — T. sclera t. 49 f. 5 : — T. hypolispa l. 46 f. 23 ;
— T. lepidüta t. 46 f. 18; — T. halislrepta t. 47 f. 17;
T. roburina t. 47 f. 9; — T. simpsoni t. 46 f. 12; — T.
aclonota t. 46 f. 16; T. pharcida t. 46 f. 7 ; — T. nucinella
t. 46 f. 19; -- T. pressa t. 47 f. 5 ; — T. acosmita t. 46 f. 1;
— T. agria t. 46 f. 11: — T. acalypta t. 47 f. 12; — T.
scitula t. 47 f. 15; — T. lampra t. 46 f. 14; — T. scapha
t. 47 f. 16; — T. caloosana t. 47 f. 2; — T. dinomera t. 47
f. 19; — T. suberis t. 46 f. 25; — T. diipliniana t. 46 f. 17 ;
— T. umbra t. 46 f. 13: — T. propetenella t. 46 f. 6; — T.
macilonta l, 46 f. 20; - T. propetiMiera t. 47 f. 7 ; - T. calli-
glypta t. 47 f. 1: Metis trinitaria t. 46 f. 24; — M. chipo-
lana t. 47 f, 21; ~ M. magnoliana t. 49 f ". 6 ; Macoma V
calhounensis t. 47 f. 10; M. irma t. 46 f. 15; — M. conradi
t. 47 f. 3: — M. alumensis t. 47 f. 8; — M. laxa t. 47 f. 14;
— M. kelseyi t. 49 f. 7 ; — M. tracta t. 47 f. 13 : — M. olivella
t. 47 f. 20 ; - M. holmesii t. 47 f. 4 ; — M. tageliformis
p. 1055; — M. vendriesi t. 46 f. 3: — Petricola harrisii t. 43
f . 1 ; — P. calvertensis t. 44 f. 14; — Cooperella carpenteri
t. 49 f. 8; Isocardia floridana t. 46 f. 21, 26; — Is. Carolina
t. 46 f. 22; — Gardiuin propeciliare t. 48 f. 12: — G. ctenolium
t. 40 f. 13; - C*. acrocome l. 48 f. 2: — C. dominicanum
t. 48 f. 16; — C, ccstum t. 48 f. 14; — C. delphicum t. 48
f. 18: — C. praecursor t. 48 f. 10; — C. virile t. 48 f . 1 ; —
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— 155 —
C. parile t. 48 f. 17; — C. malacum f. 48 f. 4; — C. walto-
nianum t. 48 f. 19; — C. pansatrum t. 40 f. 14; — C. drui-
dicum t. 40 f. 7; — C. taeniopleuni t. 49 f. 1, 2; — C
phlyctaena t. 48 f. 13 ; — C. chipolaiium t. 40 f. 8 ; — C.
laphrium 1. 40 f. 9; — G. gatunense p. 1100; — G. burnsii
t. 48 f. 15; — G. areslum t. 40 f. 10; — C. alicula t. 40
f. 10; — C. simrothi l. 48 f. f. 8; — G. amiiiense t. 48 f, 11 ;
— G. maturense t. 48 f . 7 ; -- G. apateticum t. 48 f. 6 ; —
G. willcoxi t. 48 f. 9; — C. bulbosum t. 48 f. 20; — G. com-
pressum t. 48 f. 21 ; — Prolocardia jainaicensis t. 48 f. 3; —
Solecardia cossnianni t. 45 f. 27; — Sporlella obolus t. 44
f. 18 : — Sp. unicarinata t. 44 f. 13 ; — Sp. lubrica t. 44 f. 9 ;
— Sp. lioconcha t. 44 f. 24; — Sp. petropolitana t. 45 f. 10;
— Sp. yorkensis t. 44 f. 1 ; — Sp. pelex t. 44 f. 10; — Aniso-
donla bowdeniana p. 1 133 ; — An. americana t. 36 f. 7 ; —
Hiiidsiella iiephritica t. 45 f. 8; — H. carolinensis t. 45 f. 4;
— H. acuta t. 49 f. 9 ; — Erycina pellucida t. 44 f. 7, 12; —
Er. undosa t. 45 f. 3; — Er. chipolana t. 44 f. 15, t. 45 f. 17;
— Er. fabulina l. 45 f. 1 ; — Er. curtidens t. 45 f. 14, 15 ; —
Er. carolinensis t. 44 f. 3, 22; — Er. americana t. 44 f. 21,
25; — Er. protracta t 45 f. 22; — Bornia scintillata t. 49
f. 10; — B. plectopygia t, 49 f. 9; — B. dodona t. 45 f. 16;
— B. floridana t. 45 f. 2; — B. biangula p. 1151; — B. roU ,
t. 45" f. 11; — Rocheforlia slantoni t. 43 f. 11 : — R. stimp-
soni l. 45 f. 5: - Alveinus rotundus t. 45 f. 25, 28; — Mon-
tacuta claiborniana t. 45 f. 21; — M. V chipolana t. 44 f. 4; —
M, actinophora t. 44 f. 2; — M. mariana t. 45 f. 18; — M.
petropolitana l. 45 f. 16; — M. sagrinata t. 44 f. 8; — Dip-
lodonta minor t. 44 f. 17; — D. pmicturella l. 45 f. 26; —
D, radiuta t. 44 f. 11; - D. yorkensis l. 43 f. 5; — D.
ciilvosaensis t. 44 f. 16.
Schmidt^ Louis, die Mollusken des Seebergs, In: Natur-
wissenschaftliches und Geschichtliches vom Seeberg,
herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein
zu Gotha. 1901. p. 114—117.
41 Arten, sämmtlich weitverbreitete deutsche Formen.
Proceedings of tlie Malacological Society of London Vol. i,
No. 4. March 1901.
p. 151. Pi!sl)ry, H. A., Morphological and descriptive Notes on Ihe
Genus Gryptopiax. Wilh pl. 14 und 15,
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— 156 —
p. 158. Pilsbry, H. A., Analoiny of Beddoinea and Relationships of
Aniphidromus. — With pl. 16. — Beddomea gehört zu Ainphi-
dromus und mit diesem zu den Helicidae epiphaliogonae in
die nächste Niihe von Camaena und Chloritis.
, 103. Elliot, Sir. C, Notes on a remarkable Nudibranch from North-
West America. With figs. — Zv;ischenform zwischen den
Trilonidae und Dorididae, der indess kein Name beigelegt wird.
„ 160. Murdoch, R., Anatomy of sonie Agnathous MoUuscs from New
Zealand. Witli pl. 17. Gil)t die Anatomie von Rhytida green-
woüdi, Gray, Rh. meesoni, Suter, Rhenea corasia, Gray, Schizo-
glo.ssa novoseehuidica, ITr., Paryphanta hociistetteri, Pfr. und
Natalina cafira, Fer.
„ 174. Murdoch, R., on the Anatomy of Buliminus djurdjurensis,
Ancey from the Djurdjura Mountains, Kabilia. — With tigs.
„ 178. Blanford, W. T., Note on Bensonia, and on an apparently
undescribed species, B. mimela (woodcut).
, 180. Blanford, W. T., Note on Bensonia mainwaringi and Macro-
clilamys dalingensis (woodcut).
„ 183. Kennard, A. S. and B. B. Wood ward, Füither Notes on the
British PHocene non marine Mollusca.
Miller, Prof. K., die Schneckenfauna des Steinheinter Ober-
miocäns. — In: Jahresh. Ver. vaterl. Naturkunde,
1900 p. 385-406, Taf. 7.
Neuere Entdeckungen haben die Steinheimer Fauna eng an die
sonstige Obermiocänfauna angeschlossen ; bekannt sind jetzt 33
Arten. Als neu beschrieben werden Leucochilus suevica var.
minor p. 308; — Jsthmia lentilis Miller p. 406.
Luther y A., Bidrag til kännedomen om Land- och Sotvatten-
gastropodernas utbredning i Finland. Med en Karta.
— In: Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica v. 20
no. 3.
Der Autor theilt der beigebenen Karte nach — der schwedische
Text ist mir leider unverständlich — Finland zoogeographisch
in eine östUche und eine westliche Hälfte, deren Grenze mit
einigen Abweichungen dem 28 ö. L. entspricht, und in 29 Be-
zirke; jede Molluskenarl wird in ihrer Verbreitung ausführlich
erörtert.
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- 157 -
Luther, A,, Verzeichniss der Land- und SüsswassermoUusken
der Umgebungen Eevals, ein Beitrag zur Fauna Esth-
lands. — In: Acta Soc. Flor, et Fauna Feni)ica, v.
10, No. 2.
65 Arten, davon 12 (und 3 Varietäten) neu fOr Esthland. Von
Interesse ist das Vorkommen von Pupa arctica.
Proceedings of the Äcadetny of Natural Sciences of Phila-
delphia 1900, Part. III.
p. 550. Pilsbry Henry A., Lower Californian Species of Coelocentrum
and Berendtia. — Neu Coeloc. minorinum var. gabbi p. 551
f . 1 ; — C. eisenianum p. 553 f. 2. Ferner ist C. irreguläre
Gabb abgebildet. — Die Gattung Berendtia Crosse unterscheidet
sich von Coelocentrum nur durch die schlankere, nicht hohle
Spindelachse.
, 556. Pilsbry, H. A., Sonorella, a new genus of Helices. — Gegründet
auf Epiphragmophora hachitana. Dali, die sieh anatomisch
neben Ashmunella stellt.
„ 561. Pilsbry, H. A., on the zoological position of Partula and Acha-
tinella. Der Verfasser stellt den Grundsatz auf, dass der
sicherste Anhaltspunkt für die Classification der Pulmonaten
durch die Modificalionen von Niere und Ureter gegeben werde
und dass die Gattungen, deren Ureter gerade von der Niere
zum vorderen Rand der Lungenhöhle lauft (Orthurelhra), die
ältesten sind und sich unmittelbar an die Basommatophoren an-
schliessen. Die Partulidae, Achatinellidae, Pupidae einschliess-
lich Buliminus, und wahrscheinlich Vallonia und Gochlicopa
sind somit als die ältesten Pulmonaten anzusehen.
, 568. Pilsbry, H. A.. the Genesis of the Mid-pacific Fauna. Der
Verfasser kommt gestutzt auf die vorhergehende Arbeit , in
scharfem Gegensatz zu Hedley zu der Ansicht, dass die Fauna
der micronesischen Inseln der Rest einer mesozoischen oder
selbst palaeozoischen Kontinentalfauna sei.
„ 582. Pilsbry, II. A. & E. G. Vanatta, a partial Revision of the
Pupae of the United States. Zahlreiche Arten werden abge-
bildet. Von Interesse ist der Nachweis, dass Pupa fallax Say
und Pupa placida Soy beide identisch sind mit Buliminus
obscurus Mull., wahrend die gewöhnlich als fallax bezeichnete
Art Pupoides marginatus Say heissen muss.
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— 158 —
p. 672. Pilsbry, Henry A. , Additions to the Japanese Land- snail
Fauna III. Beschäftigt sich mit den von Hirase neu entdeckten
Clausilien. Neu Section Zaptix für Glausilia hirasei, Pilsbry ; —
Euphaedusa comas p. 673 t. ^ f. 3 ; — Eupb. monelasmus p. 674
t. 24 f, 4—6 ; Euph. jotaptyx p. 674^ 25 f. 7—9 ; — Tyrannophae-
du8a n. sect ,för Gl. mikado n. p. 676 t. 24 f. 10—12; —
Stereoph. brevior var. addisoni p. 677 ; — Ster. hohdana
p. 676 t. 24 f. 13-18; — Ster. subjaponica p. 578: — Hemiph.
nolani p. 679 t. 35 f. 19—21 ; — Hern, tosana p. 680 t. 25
f. 22—25, 41 ; — Hern, shikokuensis p. 681 t. 25 f. 30—32.
Martini & Chefnnitz, Conchylien-Cabimt, zweite Auflage.
p. 460. Kobelt, W., Buliminus (und Auriculacea Schluss). Neu Bul.
roseni t. 105 f. 7, 8; — Bul. schuschaensis t. 107 f. 9, 19; —
Glavator heimburgi t. 107 f. 13, 14; — Pedipes liratulus l. 33
f, 20, 21 ; — zum erstenmal abgebildet Bul. exquisitus Naeg.
t. 104 f. 1—4; — Bul. andersonianus Mlldff. t. 104 f. 5, 6; —
Bul. rarus Naeg. t. 104 f. 7—9; — Bul. hispalensis Westerl,
t. 104 f. 12 -15; — Bul. acbensis Naeg. t. 104 f. 16. 17;
Bul. kasnakowi Westerl. t. 105 f. 3, 4; — Bul. olostomus
West. t. 105 f. 5, 6;— Bul. drymaeus Weslerl. t. 105 f. 9-12:
— Bul. warentzowi Rosen t. 105 f. 22, 23; — Bul. pindicus
Westerl. t. 105 f. 24, 25; ~ Bul. muiiitus Westerl. t. 105
f. 26, 27; - Bul. giuricus Westerl. t. 105 f. 28, 29; — Bul.
djurdjurensis Westerl. t. 105 f. 10, 11 ; — Bul. libaiiicus Naeg.
t. 107 f. 11, 12; — Bul. limbüdenlatus var. ajax und var.
consobrinus t. 107 f. 15 — 19; - - Bul. continens Rosen t. 107
f. 20, 21; — Bul. sodalis Westerl. t. 107 f. 22, 23; — Bul.-
oribatha Westerl. t. 107 f. 24, 25 ; — Bul. sexdenlatus Naeg.
t. 107 f. 26, 27; — Bul. mi^er var. misellus Westerl. t. 107
f. 28, 29.
, 461. Clessin, S., Vermelidae Taf. 1—6 und Eulimidae Bogen 26 -30.
— Keine n. sp.
Möllendo7'ff, Dr. 0. von, LandmoUnsken, drittes Heft. —
In: Sempers Reisen im Archipel der Philippinen.
Vol. VIIL
Enthält die Gattungen Otesia, Sitala, Kaliella und Microcystina mit
den Tafeln 11—13.
Journal de Conchyliologie, vol. 49, No. 2.
p. 77. Vayssidre, A., Etüde zoologique et analoiiiique de la Mitra
zonata Marr. (avec pl. 3).
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- 159
p. 96. Fischer, H., Liste des Coquilles reciieillies par M. de Gennes a
Djibuti et Ali-Sabieh, avec description de plusieurs esp^ces
nouvelles. — Neu: Marginella geunesi p. 99 f. 2; — Cerithium
yerburyi var. djiboiUiensis p. III 1.4 f. 9; — G. petrosum var.
gennesi p. III t. 4 f. 7; — Glanculus geniiesi p. 123 t 4
f. 11, 12 (= Savigny t. 3 f. 3); — Pinna cochlearis p. 126
t. 4 f. 13.
y, 131. Dautzenberg, P., Diagnoses de deux Bulimulides nouveaux
provenant du Perou (baeri und jocosensis).
„ 132. Ancey C. F., Etudes sur la Faune malacologique des Ües Sand-
wich IV. Das Vorkommen von Merope barnaclei wird ent-
schieden bestritten, jedenfalls mit Recht.
, 138. Ancey, C. F., Notes critiques et synonymiques sur quelques
Mollusques. (Buliminus hirasei Pilsbry — reticulatus Rve. Pupa
pyramidula Sykes = debilis Mouss ; — Anisoloma n. sul)g. für
P. ponsonbyana Morel; — Armandiella nom. nov. für Ar-
mandia, bei den Lepidopteren vergeben ; — Cyclophorus dohertyi
Smith = sericatus Ancey ; — Diadema carolinarum MUdff. = D.
(Omphalotropis) angulosa Anc).
, 149. ChofTat, Paul, Esp6ces nouvelles ou peu connues du Mesozoicjue
Porlugais. 1. Terebralula ribeiroi Lh. (pl. 4).
Brasil, L., Faune marine de la region de Luc-sur-Mer,
Mollusques. — In : Bull Soc. Linn. Normandie, (5)
IV. 1901. 155 Arten, keine neu.
Annales de la SocieU JRoyale Malacologique de Belgique. —
Tome XXXV. Annee 1900.
p. 3. Vincent, E., Gontribulion ä la Paleontologie de l'Eocöne Helge.
— Ct^phalopodes Dibranchiaux. — Avec pl. 1 und 2.
, 8. Dupuis, P. Sc le Dr. Putzeys, Diagnoses de quelques Coquilles
nouvelles provenant de l'Etat independant du Congo (mit Text-
figuren). — Neu: Ganomidos fralerculus p. XIH f. 18; —
Perideriopsis fallsensis p. XIV f. 19, 20; — P. moulaen.sis
p. XIV f. 21, 22; — Melania ponlhiervillensis p. XIV p. XV
f. 23, mit var. spoliata p. 24; — M. nyangweensis p. XVI
f. 25; — M. depravata p. XVI f. 26, 27; M. nsendweensis
p. XVII f. 28, 29; -- M. soror p. XVII f. 30; - M. consobrina
p. XVIII f. 31, 32; - M. kinshassensis p. XIX f. 33, 34.
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160 -
MdviU^ J. Cosino, and R. Standen, Report m the Mollusca
of the „Jacsan Harnisworth'* Expedition to Franz
Josefs Land (1896—97), and of the „Andrew Coats''
Oru%se(1898) to Kolguew etc. — In: Mem. Manchester
Society, Session 1899—1900, vol. 44, pt. 4.
Neu Buccinum brucei p. 9 mit Fig.
Aus meiner
■i Perak-Origi nal- Ausbeute m
offerire
Hybocystis elephas, de Morgan
mit Deckel
in prächtigen. Stucken ä 10 Mk. — Weitere 35—40 spec.
Land-Conchylien zu coulanten Preisen abgebbar.
Alb. Grabaaer, Berlin, N.W.
Lessingstr. 19, hochparterre.
Testacellen-Sclialen
trocken oder in Alkohol, werden zu kaufen gesucht.
y^Linnaea^^ Naturhist. Institut,
Berlin, Invalidenstr. 105.
Eingegangene Zahlungen:
Zoolog. Inst, der Universität Kiel, Mk. 12.— ; Blum, J., Ober-
lehrer. Frankfurt a. M., Mk. 18.— ; Kinkelin, Prof. Dr.* Frankfurt a. M.,
Mk. 12.— ; Senckenb. nalurf. Gesellsch., Frankfurt a. M., Mk. 18.— ;
Bicklefs, Pfarrer, Minsen, Mk. 6.—.
Wohnorts-Yerändernng«
Herr Tr. 0. von Uöllendorff wohnt jetzt: Frankfurt (Main)-
Bockenheim, Adalbertstr. 11.
Verstorbene Mitglieder:
MaximlUan, Graf von Otting, München. 01)6rhofmarsohall von
Heimburg, Oldenburg.
Kedigirt von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmanu in Schwanheim a. M .
VerLig von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Anggegeben 16« Oktober.
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Mo. 11 u. 1^. iMovembep-ftezember 19Ö1.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft
Dre iunddreissigster Jahrgang.
Aboiineiiieiitspreis : Mk. 6.— fflr den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Hedaktion : Herrn I)n W. Kobclt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrhiicher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagshuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Fra nk furt a. M. (Aeltere Jahrgange des Nachrichtsblatles und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
Ii. Fviedländer d- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xittheüungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Heriti D. ¥•
HeyneiiianH in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Beiträge zur Kenntniss der Weichthierfauna 8Bd-
Russlaiids.
Von
Wilh. A. Lindholm, Wiesbaden.
I. Verzeichniss der Mollusken von Nowyi Oskol
(Gouvernement Kursk.)
Im Nachfolgenden gebe ich das Verzeichniss der von
mir in der Umgebung von Nowyi Oskol in den Jahren
1897 und 1898 beobachteten und gesammelten Land- und
Süsswassermollusken. — Nowyi Oskol ist der südösthche
Kreis (»Ujesd") des Gouvernements Kursk und grenzt nach
XXXTH, u
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— }(j'2 —
Osten an dete Gouvcrneni^'nt. Woronesh. Die gleichnamige
Kreisstadt, in > d^ßn Umgebung ich sammelte, liegt am
linken Ufer des Oskol, eines linken Nebenflusses des Donetz.
Meine., fast , täglich unternommenen Excursionen, die freilich
nicUi; juin den , ilolluskon allein galten, ei-streckten sich bis
nach Golubino, einem ziemlich grossen, etwa 6—7 Werst
oberhalb Nowyi Oskols am rechten Ufer des erwähnten
Flusses- .gel.ege wen Dorfe. Die unmittelbare Umgebung von
Nowyi Oskol, wie überhaupt das ganze linke Ufer des Flusses,
dei" stellenweise von Weidengestrüpp oder hainarligen Pappel-
und W-eidengehölzen umsäumt wird, stellt eine einförmige
Eheoe mit schwach wellenförmigen Bodenerhebungen dar.
Zum Theü wird sie, wie namentlich bei Nowyi Oskol, von
trofitlosep, fast jeglicher Vegetation baren Sanddünen, deren
Untergrund meistens lössarlig ist, zum Theil von feuchten
üppigen Wiesen bedeckt. Sich (entfernend vom Flusse,
geht-die Ebene allmählich in fruchtbares Hügelland (Schwarz-
erde,) ..über... . An den niedrigen Stellen des Ufers bilden
sich nach den Hochfluten des Frühlings teichartige Wasseran-
sammlungen, die während des heissen, oft sehr regenarmen
Sommers meistens ausser Verbindung mit dem Flusse stehend,
zum girösstftuTb^ile im August austrocknen. Auf diese kleinen
Becken concenirirt sich mit Ausnahme der wenigen typischen
Flussbewohner, die ganze, an Individuen äusserst reiche
Wassermolluskenfauna. Das rechte Ufer besteht dagegen wie
bei den meisten südrussischen Flüssen aus einem mehr oder
weniger breiten Streifen Wiescngelände, das gleichfalls kleine
Teiche einschliesst, und einem unmittelbar sich an letzteres .
anschliessenden Höhenzug. Diese Hügelkette, die durchweg
aus . mit einer dünneren oder dickeren Humusschicht be-
deckter Kreide besteht und eine relative Höhe von ca.
200--250 Fuss erreicht, ist von verschiedenen Thälern und
SchUichlen durchquert und auch der I<.änge nach durch-
zogen. Am Fus-se dieser Kreideberge liegt das erwähnte
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— 163 —
Dorf Golubino und ers^trecken sich (Jessen klein? ^'rucjitgarlen .
an den Abhängen der Berge, hinauf. In seiner. ga/izeflAi^^--
dehnung von Nowyi Oskol bis Golubino uijid A^eiter bedeckjt.,
diesen Höhenzug ein \m ganzen Kreise mit Elecht bef ijhrpter. ,
herrlichen LaubwäJd, welcher, an den Abh^ng^n. Jp. Buscl^-: .
werk übergehend, der Gegend cinon vngeraein (oalecisotiei^;;
Reiz verleiht. Dieser Wald, dessen Hauplbestand sicb.,au?.
Eichen;. Eschen, Zitierpappeln, jLind^n. w.ilden . ApfeW und
Birnbäumen zusammensetzt, zu welphen Haseln und kleinere f
Ahomarten (Acer campestre, A. tataiiputp). das Unt€j:hQl?s.\
bilden, und dessen ^»feierliche Hallen* der vielstiinmjgR
GrGsang. einer artenreiclien Vogelwelt belebt ^Yar ;nei,§tö.(;^is,^
das Ziel meiner Streifzüge und wurde mir. z(vi* Fqndgrahe»,,
nicht nur der meisten, sondern auch der inleressfintpstea.
Landschneckenformen.
Gesammelt habe ich während der Sommcrmanate.
(Endo Mai bis August), welche bokannllich in Süd*Russland..
nicht die günstigste Zeit zum Molluskensammeln smd^ und .
kann daher mein Verzeichniss keinerlei Ansprüche auf .
Vollständigkeit machen. Namentlirh dürfte sich noch raanohe'.
Art unter den im frühesten Frühjahre auftretenden Hyalinia-
Arten finden. Wenn ich trotzdem keinen Ansland nehrni?..
die Ergebnisse meiner Aul-Sammlungen zu veröffentlichen,.,
so geschieht es aus dem Grunde, dass wir gerade über/,
die Molluskenfauna des Gouvernements Kursk, abgesehen,
von einigen älteren Angaben Krynicki's und Kalenic^nko.'ß,..
keinerlei Nachrichten besitzen und daher auch dieser Beitrag .
willkommen sein dürfte.
Im nachstehenden Verzeichnisse führe ich im Ga^izen
74 Arten auf, wobei ich mich lediglich auf meine eigenen
Funde beschränke. Von diesen Arten sind jedoch drei '
Species, nämlich Vallonia tenuilabris, Nauta hypnorum und '
Valvata macrostoma var. umbilicata in nur je einer ange-
schwemmten, gebleichten Schale gesammelt worden und
11*
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- 164 -
konnten nicht im recenten Zustande bei Nowyi Oskol nach-
gewiesen werden. Ich habe daher dieselben nicht mit
einer eignen Nummer jjelegt. Die übrigen 71, bei Nowyi
Oskol lebend beobachteten Arten verteilen sich auf 59
Gastropoden und 12 Muscheln (17®/o). Von ersteren sind
34 Arten Landbewohner (48^/o) und 25 Wasserbewohner
(35«/o).
Was nun den Bestand der Molluskenfauna Nowyi
Oskols anbetrifft, so giebt hierüber die nachfolgende Auf-
zählung der Arten den nötigen Aufschluss und ich kann
mich daher hier nur auf einige allgemeine Bemerkungen be-
schränken. Das weitaus grösste Gontingent der uns in-
teressirenden Molluskenfauna (59 Arten, 82 V) setzt sich aus
weit und allgemein verbreiteten mitteleuropäischen Arten
zusammen unter Beimischung eines kleinen Procentsatzes
nördlicher Speeles (5 Arten = 7%)*), zu welchen sich
aber, wie es schon die geographische Lage des be-
handelten Gebietes erwarten lässt, eine nicht unbeträcht-
liche Anzahl von ost- und südosteuropäischen Formen (8
Arten = 11^^) hinzugesellt.
Doch auch in anderer Hinsicht macht sich die östliche
Lage des Gebietes bemerkbar, nämlich durch das Fehlen,
bezw. spärliche Auftreten einiger Landschneckengruppen,
welche sich in Mitteleuropa einer weiten und allgemeinen
Verbreitung erfreuen. So fällt vor allen Dingen das gänz-
liche Fehlen der Untergattung Helicogena bei Nowyi Oskol
auf, deren mitteleuropäischer Vertreter, die allbekannte
Polita petronella, Patula ruderala, Isthmia costulata, Planor-
bis spirorbis, PI. limophilus.
') Es sind dieses: Tachea vindobonensis, Strigillaria cana,
Ghondrula Iridens (ich rechne diese weitverbreitete Art hierher, weil
sie bei Nowyi Oskol in vier speci fisch östlichen Formen vertreten ist),
Amphibina elegans var. piniana, Planorbis septemgyratus, Paludina
duboisiana, Lithoglyphus naticoides und Neritina fluviatilis var. sar-
matica n.
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— 165 —
Weinbergsschnecke (HeLpcmatia) noch bei Kiew*) und Char-
kow*) vorkommt; ja es existirt sogar eine ältere Angabe
über ihr Vorkommen bei Kursk.^) Doch ist die Art an
allen diesen Orten ohne Zweifel vom Menschen angesiedelt
worden und die ursprüngliche Ostgrenze ihres Verbreitungs-
bezirkes dürfte bedeutend westlicher von Kiew zu suchen sein.
Ferner fehlt bei Nowyi Oskol die Gruppe Xerophila,
deren eine Art X. candidula Ziegl., für Belgorod*) im
Gouvernement Kursk angegeben wird; doch scheint ihr
Vorkommen daselbst ein sporadisches zu sein, da ich sie
weder für Kiew noch für Charkow verzeichnet finde.
Es wäre noch als dritte die artenreiche Gattung
Clausilia, die bei Nowyi Oskol sehr spärlich vertreten ist,
zu erwähnen. Ich habe trotz eifrigsten Suchens nur zwei
Arten (Clausiliastra laminata u. Strigillaria cana) auffinden
können^ doch wird dieser Umstand weiter nicht befremden,
wenn wir die geographische Vertheilung dieser Land-
schnecken in den verschiedenen um Nowyi Oskol gelegenen
Gebieten des europäischen Russlands, über welche uns
Jelski in Journal de Conchyliologie, vol. XI. 1863 pag. 132.
') Baron 0. W. .Rosen in Tagebuch d. Zool. Abtheilung d.
Kaiserl. Gesell, der Freunde v. Naturkunde, Anthropologie u. Ethno-
graphie Bd. III. % Moskau 1901 (russisch) pag, 6 (Sep.)
') Kaleniczenko in Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou 1853, III pag.
71. Hier wird ausserdem auch Moskau als Fundort dieser Art er-
wähnt. Dagegen hebt Milachevich (Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou, Tome
LVI 1881 pag. 229} gerade das Fehlen der grossen Helix- Arten (H.
pomatia, nemoralis u. a.) als charakteristisch für die Molluskenfauna
Moskaus hervor. Da nun kein Grund vorliegt die Richtigkeit der Angaben
des erstgenannten Autors in Zweifel zu ziehen, so muss man annehmen,
dass die künstlich verpflanzte Art bei Moskau (vielleicht auch bei
Kursk) den ungünstigen Existenzbedingungen erlegen und ausgestorben
ist. Dieses ist um so wahrscheinlicher, da neuerdings Baron Rosen
a. a. 0. mittheilt, dass die in Rede stehende Art auch bei Charkow
im Schwinden begriffen sei.
*) Kaleniczenko, 1. c. pag. 91 (als Helix Thymorum).
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— 166 —
malacozoologisohe Nachrichten vorliegen, in Betraclit ziehen.
So führt für die russisdien Ostseeprovinzen Prof. M. Braun^
14 Arten auf, Slosai-ski'-^) für Polen 8, Milachevich^) für
Moskau 8, Jekki*) für Kiew 5 und aus dem Gharkow'schen
Gouvernetnent^) sind bisher 3 Arten bekannt geworden.
An diöses letztere sehliesst sich nun Nowyi Oskpl mit
mit seinen 2 Arten an. Dio Zahl der Species ninunt also
von Wösten nach Osten successive ab, wobei nicht ausser
•Acht au, lassen ist, dass es sich stets um dieselben, sich
in den genannten Gegenden immer wieder vorfindenden
und nicht etwa neu hin/zukommende Formen handelt.
Vpn ^en beiden Oskoler Arten dringt schliessHch nur noch
eine, die gemeine Clausiliastra laminata, weiter nach Osten
bis in die durch zahlreiche, eigenartige, von ihren euro-
päischen Geschwistern guriz abweichende Clausilia-Formen
charaklerisirle Gauciisiche Region vor, wo sie neuerdings
von Baron Rosen*') an verschiedenen Orten Ciscaucasiens
aufgefunden worden ist.
Zuni' Bestinnuen meiner Funde benutzte ich in
erster Linie :
1. Dr. G. A. Westerland, Fauna der in der l^daearctischen
Region lebenden Binnen-Gonchylion. 7. Fleft. 188G— 1890.
2. S. Glessin, Deutsche Excursions-Mollusken-Fauna. II. Aufl.
Nürnberg 1884.
Für Nacktschnecken kommt ausschliesslich letzteres
Werk in Betracht.
') Prof. M. Braun, Die Land- und Süsswassemiollusken der
OöUeepnivinzen. Dorpat ISHi. pa^j. 35 u. IT.
') A. Slüsarski in liull. de lu Öuc. zoulug. de PVance. Paris
187() pag. 21)0.
Milachevich, l. c. pa^;. So.'».
*) Jelski, I. c. pag. l'S±
*) IV(»f. Dr. Boelt^jer in MülanK^^s bioloKi((iies Bull, de l'Acad.
Inip. de St. Pelersbourg, lome X pag, isß, 187 u. Haron 0. W. Rosen
1. c. pag. 6.
•) Baron 0. W. Rosen, I. c. pa?. 4.
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— 167 —
Bevor ich nun zur Aufzählung der beobachteten
Arten übergehe, spreche ich auch an dieser Stelle meinen
herzlichen Dank den Herren Prof. Dr, 0. Boettg^r und
Dr. W, Kobelt aus, die mich bei dieser Arbeit m^t.Rath
und That unterstützten, und war namentlich der Erst-
genannte so liebenswürdig, eine Reihe der von mir be-
stimmten Arten zu prüfen.
I. Gaifttropoda.
1. Hydrdimax laevis (Müll.)
Diese kleine, äusserst bewegliche Nacktschnecke fand
ich vom 23. Juli bis 8. Aug. 1898*) ziemlich häufig atn
rechten Üfer des Oskol gegenüber Nowyi Oskol. ' Hier
bildet der Fluss am Fusse der Kreideberge eine teichartige
Bucht und unter dem von den Bergen während dseB Früh-
lings herabgespülten Geröll, welches meistens feucht ge-
bettet liegt, hielten sich diese Nachtschneeken zusammen
mit Zonitoides nitidus , Vallonia pulchella und Trichia
rubiginosa auf. — Junge Thiere von 4 mm. Länge^) sind
sehr dunkel bräunlich-schwarz, die grössten (15 mm. langen)
Stücke dagegen heller gefärbt, entweder schwärzlich-grau
oder dunkel braungrau.
2. Agriolimax agrestis (L.)
Am 30. Juni 1898 ein Exemplar auf einer Wiese biei
Nowyi Oskol gefunden, doch durfte die Art in den Ge-
müsegärten der Stadt häufiger sein.
3. Heynemannia tenella (Nilss.)
Im Walde von Golubino nicht selten, meist in Ge-
sellschaft von 2—4 Exemplaren unter Holz- und Rinden-
stücken. — Die Länge der gesammelten Stücke,, denen
übrigens jegliche Zeichnung fehlte, betrug 35—40 mm.
') Alle Daten nach altem Stil.
*) Die Maasse der Nacktschnecken sind am lebenden Thiere im
ausgestreckten (kriechenden) Zustande genommen.
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- 168 —
4. Vitrina (Phenacolitmx) pellucida (Müll.)
Sehr häufig im Walde sowohl bei Golubino, als auch
bei Nowyi Oskol; doch habe ich die Art lebend nur in
jungen Stücken, die bei Regenwetter hervorkamen, ge-
funden. Unter abgefallenem Laube sammelte ich wenige
leere Gehäuse erwachsener Thiere.
5. Conulus ftdvus (Drap.)
Eine im Walde von Golubino sehr gemeine Art.
Unter abgefallenem Laub, an faulendem Holz, unter der
Rinde alter Baumstümpfe; bei Regen in Menge zum
Vorschein kommend. Gehäuse von horngelber Farbe;
Höhe desselben 2 mm. Breite 3 mm.
6. Vitrea crystallina (Müll.)
Lebend nicht gefunden; nicht selten angespült bei
Golubino und Nowyi Oskol. Jedenfalls im Vorkommen auf
die Flussebene beschränkt und lebend leicht im Frühjahr
zu erlangen.
7. Zonitoides nitidus (Müll )
Sehr häufig bei Nowyi Oskol, seltener bei Golubino.
Dem Flussthale angehörend, findet sich die Art stets an
sehr feuchten Orten, auf Wiesen und an Rändern von
Wasserlachen. Mit Hydrolimax laevis zwischen und unter
Kreidegeröll am Flussufer.
8. Hyalinia (Folita) petronella (Pfr.)
In wenigen leeren noch frischen Gehäusen im Walde
von Golubino unter Laub gefunden. Ein paar gebleichte
Schalen im Genist des Oskolflusses..
9. Hyalinia (Polita) nitens (Mich.) var. minor Wstld.
Ziemlich häufig im Walde bei Golubino, seltener bei
Nowyi Oskol. Lebend nur junge Stücke bei Regen ge-
sammelt. Erwachsene Schalen leer unter Laub, Holz- und
Rindenstücken. Von sehr heller, weisslicher bis gelblicher
Farbe. Bei erwachsenen Stücken ist der letzte Umgang
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— 169 -
gegen die Mundung sehr stark erweitert. Der geringen
Grösse (Breite 7 mm. Höhe 3 mm.) wegen gehören sie
zu obengenannter Form.
Anmerkung: Zu dieser kleinen Form der H. nitens
Mich, wird auch die von Jelski (1. c. pag. 131) für Kiew
angegebene Hyalina nitidula Drap, gehören.
10. Arion sübfuscus Drap.
Häufig im Walde von Golubino und Nowyi Oskol.
Meist unter Holzstücken oder in Baumstümpfen: zu^veilen
an Schwämmen fressend. — Stücke mit fehlender Seiten-
binde fast ebenso häufig, wie solche mit vorhandener
Zeichnung.
11. Punctum pygmaeum (Drap.)
Häufig im Walde von Golubino. Versteckt unter Laub
FIolz- und Rindenstücken lebend, jedoch bei Regen leicht in
Anzahl zu sammeln.
12. Patula ruderata (StudJ, typ.
Eine gemeine Art im Walde von Golubino und Nowyi
Oskol. Namentlich häufig unter der Rinde von Baum-
stümpfen und liegendem Holz.
Var. viridula M. Braun.
Diese grünlichgraue Form fand sich mit typischen
Stücken zusammen, aber seltener.
Anmerkung: Diese albine Form der P. ruderata
wird von Dr. C. A. Westerlund (1. c. II, pag. 11) nicht
erwähnt. Ich belege sie mit der Bezeichnung, unter welcher
sie von Prof. M. Braun (Die Land- und SüsswassermoUusken
der Ostseeprovinzen Dorpat 1884. pag. 19) aufgeführt wird.
13. Vallonia costata (Müll.)
Häufig an den Abhängen der Kreideberge bei Golu-
bino, namentlich in den kleinen Fruchtgärten, wo sie sich
mit Pupilla muscorum unter Steinen und Holzstücken auf-
hält. Der Standort ist sehr trocken und den Sonnenstrahlen
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— 170 —
ausgesetzt. Vereinzelt auch im Walde von Golubino, Die
Gehäuse sind durchweg stark gerippt.
13a. Vaüonia tenuüabris (A. Braun.)
Ein gebleichtes Stück im Anspühlicht des Flusses bei
Nowyi Oskol gesammelt.
14. Vallania pulcheUa {Mu\l)
Bedeutend seltner als V. costata und stets getrennt
von dieser vorkommend. Bei Nowyi Osköl in Gesellschaft
von Trichia rubiginosa, Zonitoides nitidus und Hydrolimax
laevis an Rändern von Gewässern der Uferwiesen. Zahlreich
angespült bei Golubino und Nowyi Oskol.
15. Acanfhintda aculeata (Müll.)
Ziemlich selten im Walde von GolubinO; unter Laub
und Holzstücken. Einem erwachsenen Stücke, das sonst
nichts abweichendes darbietet, fehlen die häutigen Stacheln.
16. Trichia rubiginosa (A. Schm.)
Im Vorkommen auf die Flussebene beschränkt, wo
die Art sich häufig bei Now7i Oskol und Golubino findet.
Liebt feuchte Standorte; besonders schöne Stücke sammelte
ich auf einer Wiese bei Golubino. Im Auswurf des Flusses
eine der gemeinsten Schnecken. Das weisse Kielband
fehlt zuweilen; der Nabel ist sehr eng. Breite 6—7 mm.
Höhe 4— 4V2 mm. Das Thier ist gelblichgrau bis grau-
schwarz.
forma planulata nov.
Unterscheidet sich vom Typus durch das kaum er-
hobene Gewinde und den um ein geringes weiteren Nabel.
Breite 6V« mm. Höhe 3 mm. Daselbst, aber seltener.
17. Euornphiüia strigella (Drap.)
Sehr häufig im Wald bei Golubino und Nowyi Oskol,
namentlich wo Haselsträucher dichtes Unterholz bilden.
Die Art lebt suhr verborgen, unter Laub und Holz, und
kommt nur bei Regen hervor. Junge Stücke bis zu vier
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— 171 —
Umgängen sind stark, behaart. Pie Oskoler Stöcke 6t-
reicben eine bedeutende Grösse (Br. 16, H. 11 mm.) uqd
sind weit genabelt. :■■..<
Anmerkung: Diese Art ist im Europäisehdn Russ-
land nicht nur auf den Süden (Wcsteriund, L a IL piag.
92) beschränkt, sondern weit verbreitet. « Selbst im Nord-
osten Russlands ist sie für die Gouvernements Perm, Wjatka,
Nishny Nowgarod und Kasan, von L. Krulikowsky h) nach-
gewiesen worden. .
18. Eulota frutiaum (MülL) :
Häufige Art. Im Walde von Golumbino mad Nowyi
Oskol ; ferner in Fruchtgärten am Abhänge der Kreidebei'ge
bei Golubino. Junge Tbiere stets zahlreich an Blättern
von . Sträuchern und Krautpüanzen; alte Thierp kjommen
nur bei Regen hervor. Neben den typischen, vveissljchen
bis schmutzig gelblichen Exemplaren sind röthliche , (var.
rufula Moqu. Tand.), rothe (var. rubella M. T.). und ge-
bänderte (var. fasciata M. T.) Gehäuse am häufigsten.
Seltener sind weisse mit rothbraunem Bande (var. formosa
M. T.) und am seltensten dunkel rothbraune (var. fuscosa
M. T.). Die grössten Stücke messen: Breite 21 *-n22 mm.,
Höhe 15—16 mm.
19. Tachea vindobohensis (Fer.)
Nur rechts (westlich) vom Oskol beobachtet. Häufig
an den Abhängen der Kreideberge bei Nowyi Oskol und
Golubino. An letzterem Orte auch im Walde, an lichten
Stellen. An Sträuchern und Bäumen kriechend, oft sehr
hoch sitzend. Nicht selten in den Fruchtgärten von
Golubino. Gehäuse kreideweiss bis hellgeblich; Mundsaum
oft sehr hell lederbraun. Bänder zuweilen durchscheinend ;
ein Zusanunenfliessen dersell^en nie beobachtet; Das 5.
Band ist stets das breiteste, das 2. am schmälsten ; letzteres
') L. Krulikowsky, Zur Kenntnis d. Molluskeufauna Russlands.
Sl. Petersburg, 1889. pag. 4 und 11 (russisch).
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— 172 —
löst sich zuweilen unregelmässig auf und fehlt nicht selten
ganz. Als Normalgrösse der gesammelten Stücke können
folgende Maasse gelten: Breite 22— 23mm. Höhe 18 — 19 mm.
Die extremsten Formen weisen folgende Maasse auf: die
höchste: Breite 22 mm., Höhe 207» mm., die niedrigste
Breite 25 mm., Höhe 18 mm.
Anmerkung: Diese grosse, aufifallend gefärbte Art,
die zudem nichts weniger als verborgen lebt und daher
nicht leicht übersehen werden kann, scheint hier die Nord-
ostgrenze ihrer Verbreitung zu erreichen; wenigstens hatte
sie C. Milachevich aus dem benachbarten Gouvernement
Woronesh nicht erhalten.
20. Chondrula tridens (Müll.)
In Fruchtgärten in Golubino an Himbeersträuchern
nicht selten. Sehr zahlreich angespült bei Nowyi Oskol.
In vier verschiedenen Formen gesammelt, von welchen
die gemeinste:
var. hayerni Pfr.
Mündung fast constant 5-zähnig (unter 29 Stucken
fanden sich nur drei mit vierzähniger Mündung, indem der
obere, innen liegende, kleine Randzahn fehlte); Mundsaum
meist sehr dick weiss belippt. In der Grösse ziemlich
stark variierend: Höhe 11 — 14 mm.. Breite 5—6 mm.
var. tenuilabiata nov.
Unterscheidet sich von voriger Form durch sehr
schwach gelipplen Mundsaum und verkümmerte Bezahnung.
Mundsaum leicht erweitert, kaum getippt. Angularzähnchen
kaum angedeutet oder fehlend; Parietallamelle wenig vor-
springend; oberer Randzahn fehlt; unterer Randzahn und
Spindelzahn sehr schwach entwickelt oder nicht vorhanden.
Höhe 12 — 14 mm., Breite 5— 5Va mm. Nowyi Oskol,
Golubino.
*) Bull, de la Soc. Inip. des iXat. de Moscou Tome LVl. 1881.
pag. 218, m-
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173 -
Anmerkung: Durch die verkümmerte Bezahnung
erinnert vorstehende Form an die var. marcida Bttgr.
(Jahrb. d. Deutsch. Malakozool. Ges. XIII, Heft 3, 1886,
pag. 251, Taf. 8, fig. 6), unterscheidet sich jedoch von
derselben durch den dünnen Mundsaum.
var. podolica Cless.
Mündung dreizähnig; Äugular- und oberer Randzahn
fehlen. Mundsaum stark weissgelippt. Höhe 7 — 97« nim.
Breite 3 — 4 mm. NoMryi Oskol.
var. migrata Milach.
Bull, Soc. Imp. Nat. de Moscou 1881, pag. 233.
Meine Stücke entsprechen genau der citirten Diagnose,
bis auf die geringere Grösse. Mündung zweizähnig. Parietal-
lamelle und Randzahn vorhanden, beide klein, tuberkel-
förmig. Mundsaum dick getippt. Spindel schwach verdickt.
Höhe 7 Va— 9 mm. Breite 4 mm. Nowyi Oskol und Golubino.
Anmerkung: In der Beschreibung dieser Varietät
bei Westerlund (1. c. III pag. 40) ist die Bezahnung der
Mündung nicht richtig wiedergegeben. Es heisst dort:
,Münd. . . . mit 1 Ang. höcker u. 1 höckerigen Randz,*
während Milachevich a. a. 0. sagt: „Apertura . . . dentibus
2 munita: uno tuberculiformi in pariete aperturali et
uno tuberculiformi in parte superiore marginis dextri.*
21. Pupüla muscarum (Müll.) typ.
Sehr häufig in Golubino an den Abhängen der Kreide-
felsen, namentlich in den am Fusse der letzteren befindlichen
Obstgärten, wo sie mit Vallonia costata und Lucena ob-
longa zwischen Gras und unter Rindenstücken vorkommt.
Nicht selten leer angeschwemmt bei Nowyi Oskol und
Golubino.
var. unidentata Pfr.
Fast ebenso häufig wie der Typus und an denselben
Orten, wie letzterer.
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— 174 —
^ Aftmprkux^g; Unter den lebe.nc^ gesamprielten Stücken
befin^^t ßiqh .ein Gehäuse, welcl^es j>ne von Dr. Kobelt
uii^ r Ple^ii^. :f) .erwähatje At^nprmi.täl ^iner , doppelten
MöwiuÄ^g j2^igt»- Etwe. el^en halben Un^gajig vor der nor-
malen Mündung befln^let. sieb ßine tnit verdickjtem Mund-,
säume versehene Oeflfnung. , .
. ... 22. J9thma oostulaia, (Nilss.) . ,
...Nieht im W9,lde ypn Gplubino; untfr I^ub
und Holz, bei Regen hervorkommend.
23. Alaeß anthirtiyü (Drap.)
Seiten im Qem?t des Flusses Npwyi , Oskol..
. . V. 2^. ■ Älaea 'pifgmaea (Drap*)', typ*
Ziemlich, selten, in Gesellschaft von Isthniia cosi;tulata,
Conulufi fülvus .u. ai im Walde bei Goluhino.
' ' 85. Vertiaa pusiUa (Müll.)
' Dlfe' häufigste ' Pupa-Art im Walde von Golubino;
unter . Lftubi Holz- und Rindenslüoken, mit voriger und
folgiender Art masammen vorkommend.
• ' • 26. Veifilla angusthr (hnr.)
Düselbsl, aber seltener als vorige.
27. Clausiliastra laminata (Mont.)
'Häufig im' Waide bei Golubino, seltener bei Nowyi"
Oskol. "Unter Laub' und Holz, in und an faulen Bäum-
stümpfen. An trockenen Orten- fhnd ich eine Form, derei>
sehr helles, g«elbliches Gehäuse durchsichtig ist und nie
Spuren' Ton Verwilterung aufweist, hiv Anspühlicht des
Oskol nicht selten.
fof^a aWina Pfeif.
Ziemlich selten bei Golubino.
') Dr. W, Kobelt. Fauna der N'assauischen Mollusken. Wies-'
baden 1871. pag. 59.
S. Clessin, Deutsche Eircuwionsmoll'jekenfaana II. Auflagre
Nürnberg: 1884. pag. 37.
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175 -
28. Sirigißai:ia cana (§tu(l.)
Sehr selten im Walde von Golubiao. Am tli Mai
1898 fand, ich zwei schöne, erwachsene typische// Stücke.,
unter der lockeren Rinde eines umgestürzten BaviOi^ß.: ..h.,,»
29. Zua lubrica (Müll.),, typ.
Gemein im Genist des Oskol sowohl bei öolubino,
als auch bei No\\7i Oskol. ..... /
var. exigua Mke.
Daselbst aber seltener. .
var. columna Cless.
Niclit seilen im Walde von Golubino x^nd l^owyi
Oskol, unter Laub e.tc. Ein Jeeres Stück fand ich ajuc^h .
im Anspühlicht des Flusses bei Nowyi Oskol. . . , ..
30. Neritosioma putrid (L.) ' '
var. olivula Baud.
Auf einer feuchten Uferwiese bei Golubino ; zahlreich
auf verschiedenen Sumpfpflanzen^ namentlich auf Caltha
palustris. In der Färbung zwischen heller und . dunkler
gelb wechselnd; weisslich glashelle kaum milchig getrübte
Gehäuse selten. Länge des grössten Stückes 21, Breite
10 mm.; Mündung 14 mm. hoch, 8 mm. breit.
31 Amphibina eleffam (Risso.). : / ./
var. piniana Haz.
Selten an sandigen Uferstellen bei Nowyi Osikol, wo
sie sich an den Rändern von Teichen auf Gräsern aufhält. '
Gehäuse stark gestreift, rothgelb.
32. Amphibina pfeifferii (Rossm.) lyp. , . . >
Mit N. puiris var. olivula zusammen auf einer feuchten
Wiese bei Golubino; häufig. Gehäuse hellgelb bis rötlich-
gelb; Länge IIV2 mm. Breite 6 mna.; Mflndung 87^» .m^n.
hoch» , 5 mm. breit. .. ^
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^ 1^6 -
var. recia Baud.
Mit der typischen Form bei Golubino und ebenso
häuflg, wie diese. Gehäuse hellgelb, glanzlos; Länge 13
mm., Breite öV« mm.; Mündung 10 mm. hoch 5 mm. breit.
var. contortula Baud.
Häufig bei Nowyi Oskol an denselben Stellen, wie
A. elegans var. piniana. Gehäuse rothgelb; Umgänge stark
gewölbt. Länge 11, Breite 6 mm.; Mündung ist 7 mm.
hoch, 4 mm. breit.
33. Lucena oUonga (Drap.)
var. agonostoma Kstr.
Ziemlich häufig in den Fruchlgärten an den Abhängen
der Kreideberge bei Golubino. Mit Vallonia costata und
Pupilla muscorum unter Holz- und Rindenstücke. Ver-
einzelt im Walde von Golubino. Selten angeschwemmt
bei Nowyi Oskol Gehäuse bis 10 mm. lang, 5 mm, breit;
Mündung 5 mm. hoch, 3 mm. breit.
34. Carychium minimum Müll.
Nicht selten im Genist des Oskol bei Golubino.
35. Lymnus stagnalis (L.)
var. elophüa Bgt.
In den Teichen der Flussebene bei Golubino und
Nowyi Oskol; häufig. Erwachsene Stücke stark gegittert.
Länge 46 mm., Breite 23 mm., Mündung 26 mm.
Hier sei mir gestattet nachstehende Zusammenstellung der
Landschnecken Nowyi Oskols, nach ihren Standorten geordnet, einzu-
schalten. Dieselbe dürfte insofern nicht uninteressant sein, als sie
zeigt, dass jeder der Standorte durch eigene Arten gekennzeichnet ist.
A. Bewohner der Flussebene : Hydrolimax laevis, Agriolimax agrestis,
Yitrea crystallina, Zonitoides nitidus, Vallonia pulchella, Trichia
rubiginosa, Alaea antivertigo, Z^a lubrica, Neritostoma putris,
Amphibina elegans, A. pfeifl'eri, Carychium minimum.
B. Bewohner der (Kreide*) Berge; und zwar:
a. der Abhänge : Vallonia costata (gemein), Eulota fruticum, Tachea
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- 177 -
36. Gulnaria ovata (Drap.) typ.
Mit voriger zusammen, aber häufiger. Im Mai waren
die Gehäuse ganz sauber; im Juni und Juli bedeckte sie
eine kleine Algenart, welche die trockenen Stücke schwärz-
lich erscheinen lässt. Schalen bis 22 mm. lang. Bei
Stücken aus einer stillen Bucht des Oskol ist der letzte
Umgang ziemlich stark schulterwinklig.
Anmerkung: Auffallender weise konnte ich keine
der übrigen Gulnaria- Arten (G. auricularia, lagoüs etc.)
bei Nowyi Oskol auffinden.
37, Ldmnophysa palustris (Müll.)
var. dUuviana Andr.*)
Die gemeinste Schnecke in den Uferteichen bei Nowyi
Oskol. — Die Lippe in der Mündung braunroth. Maasse
der vorherrschenden Form : Gehäuse 20—21 mm. lang,
8—9 mm. breit; Mündung 9 — 9Va hoch, 4^2—5 breit;
Eine grosse Form weist folgende Maasse auf: Gehäuse 25 mm.
lang, 10 mm. breit; Mündung 11 mm. hoch, 57« mm. breit.
Anmerkung: Diese Varietät erinnert durch das
schlanke Gehäuse und die gewölbten Umgänge an var.
terebra Wstld., doch beträgt bei ihr die Höhe der Mundung
bei Weitem mehr als ein Drittel der Gehäuselänge. Von
der typischen L. palustris (Westerlund 1. c. V pag. 45)
weicht sie durch die wesentlich engere Mündung ab und
von L. turricula Held trennt sie das schlankere Gehäuse.
vindobonensis, Chondrula tridens, Pupilla muscorom, Lucena
oblonga (gemein),
b. des Waldes: Heyuemannia tenella, Yitrina pellucida, Conulus
fulvus, Polita petronella, F. nitens, Arion subfuscus, Punctum
pygmaeum, Patula ruderata, Vallonia costata (vereinzelt)» Acan-
thinula aculeata. Euompbalia strigella, Eulota fruticum, Tacbea
vindobonensis, Islhmia costulata, Alaea pygmaea, Vertilla pu-
silla, V. angustior, Clausiliastra laminata, Strigillaria cana, Zua
lubrica var. columna, Lucena oblonga (einzeln).
') Prof. Dr. 0. Boettger in Nachrichtsbl. 1890, pag. 165'
XXXIII. 12
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38. Fossaria truncattUa (Müll.), typ.
In Teichen auf den Ufeiwiesen bei Golubino und
Nowyi Oskol; nicht häufig.
var. oUonga Puton.
In einer seearligen Bucht des Oskolflusses bei Nowyi
Oskol; häufig. Auch aus dem Wasser kriechend.
39. Bidinus fontinalis (L.)
Gemein in den Teichen und Wasseransammlungen
längs der Flussufer bei Nowyi Oskol. Bei Golubino auch
leer angeschwemmt. Gehäuse bis 11 mm. lang und
eV» mm. breit.
39a. Nauta hypnorum L.
Lebend nicht beobachtet. Bei Nowyi Oskol ein ge-
bleichtes, im üebrigen gut erhaltenes Stück von 12\/a mm.
Länge im Anspühlicht gesammelt.
40. Planorbis (Coretus) elophilus Bgt.
var. ammonoceras Westerl.
Häufig in Teichen u'nd anderen Wasseransammlungen
bei Golubino und Nowyi Oskol. Alte Stücke zuweilen
hammerschlägig ; Unterseite stets weisslich. Grosser Durch-
messer 29 mm. Höhe der Mündung 10 V» nim.
41. Planorbis (Tropidiscus) umbilicatus Müll., typ.
Wie überall im Europäischen Russland, so auch bei
Nowyi Oskol und Golubino die gemeinste Art der Gattung.
In allen stehenden Gewässern ; häufig auch angeschwemmt.
Forma submarginata Jan.
Vereinzelt bei Nowyi Oskol vorkommend.
42. Planorbis (Gyrorbis) vortex (L.), typ.
Ziemlich häufig mit voriger Art an gleichen Orten.
Oberseits stets concav, unterseits junge Stücke plan, er-
wachsene convex. Grosser Durchmesser bis 13 mm.
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I
- 179 ^
var. discus (Pan\) Rm.
Selten bei Nowyi Oskol. Oberseite plan, Unterseite
concav. Grosser Durchmesser 5 mm.
43. Planorbis (Gyrorbis) septemgyratus Rossm.
Eine seltenere Art. In den Uferteichen bei Nowyi
Oskol.
44. Planorbis (Gyrorbis) spirorUs (L.) typ.
Gleichfalls nicht häufig. In den stehenden Gewässern
der Uferwiesen bei Nowyi Oskol und Golubino.
var. leucostoma Mill.
Daselbst, aber bedeutend häufiger als der Typus.
45 Plano7*bis (Bathyomphalus) contortus (L.)
Gemeine Art in den Teichen der Uferwiesen: bei Nowyi
Oskol häufiger, als bei Golubino.
46. Planorbis (Gyraulus) cdbus Mull.
Häufig bei Nowyi Oskol und Golubino, in den ste-
henden Gewässern der Uferwiesen.
47. Planorbis (Gyraulus) glaber Jeflfr.
Sellen ; mit dem vorigen zusammen bei Nowyi Oskol.
48. Planorbis (Gyraulus) lirnophüus Wstl.
Daselbst häufiger als die vorige Art.
49. Planorbis (Hippeutis) fontanus Ligtf..
Eine seltenere Art in den teichartigen Gewässern
längs des Flussufers bei Nowyi Oskol und Golubino.
50. Planorbis (Segmentina) nitidus Müll.
In Gesellschaft der vorigen Art, jedoch häufiger.
Grosser Durchmesser bis 8 mm.
51. Ancylus (Velletia) lacustris (L.)
Selten. Zwei kleinere Stucke in einem Teiche am
Flussufer bei Nowyi Oskol gesammelt.
ir
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— 180 -
52. Paludina contecta (Mill.)
Nicht selten in den Teichen längs der Flussufer bei
Nowyi Oskol und Golubino. Am erstgenannten Orte fand
ich in einer seeartigen Bucht des Oskolflusses, deren Boden
stell weis mit Kreidegeröll bedeckt war, eine grosse, sehr
dickschalige, weitgenabelte, ungebänderte Form. Maasse
dieser Form: Gehäuse 35 mm. hoch, 29 mm. breit; Mün-
dung 17 mm. hoch, 13Va mm. breit.
53. Paludina duboisiana Mss.
var. concisa Wesll.
Häufig im Oskol, an ruhigeren Stellen des Flusses.
In Menge angespült bei Nowyi Oskol und Golubino. Stets
mit drei hellrotbraunen Bändern, welche nur bei sehr alten
Stücken undeutlich werden. Ihrer bauchigen Gestalt wegen,
stelle ich die Oskoler Schnecke zu obiger Varietät. Gehäuse
bis 28 mm. hoch und 22 mm. breit. Die Naht ist oft mit
den Eikapseln von Neritina fluviatilis perlschnurartig besetzt.
Anmerkung. Die leeren angespülten Schalen dieser
Art, als auch solche von Gulnaria ovata, Bythinia ten-
taculata, Clausiliastra laminata u. a. erhalten häufig unter
der Einwirkung des Oskolwassers eine schöne blaugraue
bis blauschwarze Farbe.
54. Bythinia tentaculata (L.)
Mit voriger Art an gleichen Orten; sehi; häufig.
Seltener in den Teichen der Ufer wiesen. Die gemeinste
Schnecke im Anspühlicht des Oskol.
Forma producta Mke.
Vereinzelt mit dem Typus. Bis 16 mm. lang und
9 mm. breit.
55. Bythinia leachi (Shepp.)
var. troscheli Paasch.
Nächst Limnophysa palustris und Planorbis umbili-
catus die gemeinste Schnecke in den Teichen der Flussufer
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— 181 —
bei Nowyi Oskol. Bei Golubino angeschwemmt. Bis
12 mm. lang, 7V« mm. breit.
56. Lithoglyphus naticoides (Fer.)
Im Oskol; an ruhigeren Stellen des Flusses. Häufig
im Anspühlicht bei Nowyi Oskol und Golubino.
57. Valvata (Cincinna) antiqua (Sow.)
Eine seltenere Art des Oskol; in stilleren Buchten
bei Golubino.
58. Valvata (Cincinna) piscinalis (Müll.) typ.
Sehr häufig in den kleinen Teichen der Uferwiesen
bei Nowyi Oskol und Golubino. An beiden Orten auch
häufig angespült.
var. borealis Milach.
Seltener als die typische Form ; nur bei Nowyi Oskol
gefunden.
58a. Valvata (Tropidina) macrostoma (Steenb.)
var. umbilicata Filz.
Lebend nicht beobachtet. Ein etwas defectes, zur
genannten Varietät gehörendes Stück bei Nowyi Oskol im
Anspühlicht gesammelt.
59. Neritina fluviatilis (L.)
var. sarmatica nov.
Gehäuse festschalig, zuweilen mit hervorragendem
Gewinde ; schwarz mit weissen länglichen, der Länge nach
gestellten Flecken, die meist spärlich, zuweilen aber auch
zahlreicher auftreten. Columellarfläche grünlich homgrau;
Deckel gelblichgrau, mit orangefarbigem Rande. Grosser
Durchmesser 11 mm., kleiner Durchm. 5 mm., Höhe 6 mm.
Forma atra. Gehäuse kleiner, ungefleckt, einfarbig
tiefschwarz; im Uebrigen mit var. sarmatica überein-
stimmend. Grosser Durchm. 8^'2 mm., kleiner Durchm.
4V2 mm„ Höhe 5 mm.
Thier weisslichgrau, äusserst fein schwarz punktirt.
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— 182 —
.Im Oskol, in stilleren Buchten. Namentlich häufig
in einer seeartigen Bucht am rechten Ufer des Flusses bei
Nowyi Oskol, auf Kreidegeröll kriechend. Ferner an dem
aus Kreide aufgeführten Mühlendamm bei Golubino ; f. atra
seltener als die gefleckte Form. Die Thiere sind ziemlich
beweglich; beim Kriechen bleiben sie von der Schale be-
deckt und führen dabei mit ihren dünnen borstenförmigen
Fühlern tastende Bewegungen aus. Sie haften so fest an
ihrer Unterlage, dass ich öfters mit ihnen Kreidestücke bis
zur Grösse einer Kinderfaust aus dem Wasser hob.
Häufig im Anspülicht des Flusses bei Nowyi Oskol
und Golubino, Die angeschwemmton Schalen sind im ge-
bleichten Zustande von bräunlich oder röthlich violetter
Grundfarbe.
Anmerkung: Vorstehend beschriebene Varietät
konnte ich mit keiner der zahlreichen, in Westerlunds
»Fauna etc.* VI pag. 149 ff. charakterisirten Formen ver-
einigen.
II. Acephala.
60. Sphasrium (Sphaeriastrum) rimcola (Leach.)
Gemein im Oskol an sandigen Stellen ; bei Golubino
und Nowyi Oskol häufig angespült. Bis 20 mm. lang.
61. Sphaerium (Calyculina) lacustre Müll.
Sehr häufig in den teichartigen Wasserlachen auf
den Uferwiesen bei Nowyi Oskol. Die grössten Schalen
9 mm. lang.
62. Pisidium (Fluminina) amnicum (Müll.)
Häufig im Flusse bei Nowyi Oskol und Golubino; an
Stellen mit sandigem Grunde.
63. Pisidium (Rivulina) supinum A. Schm.
Bei Nowyi Oskol: seltener als vorige an gleichen
Stellen,
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— 183 —
64. Pisidium (Fossarina) fontinale G. Pfr.
In den kleinen Teichen am Flussufer bei Nowyi
Oskol; nicht häufig.
65. Unio ater Nilss.
Eine der selteneren Arten bei Nowyi Oskol in stillen
Buchten des Flusses. Junge Stücke von olivbrauner, alte
von grünlich schwarzbrauner Farbe. Perlmutter milchweiss.
In der ümrissform stimmen sie gut mit Fig. 371 bei
Glessin 1. c. pag. 547 überein. Von Westerlunds Diagnose
weichen sie durch stärkere Aufgeblasenheit ab. Die Maasse
eines erwachsenen Stückes: Dicke 27, Höhe 38, Länge
75 mm.; demnach wären die Verhältnisszahlen 1 : 1,41:
2,78, während Westerlund 1:1,54:3,08 verlangt. Junge
Stücke aus dem Oskol sind noch aufgeblasener.
66. Unio tumidus Retz.
Häufig im Flusse bei Nowyi Oskol und Golubino.
Die reichlich gesammmelten Stücke, die in ihrer Umrissform
Clessin's Fig. 366 entsprechen, fallen durch ihre geringe
Grösse auf. Maasse der grössten Stücke: D. 24, H. 33,
L. 65 mm., was die Formel 1:1,38:2,71 ergiebt; welche
sie in die Nähe der var. tumidula Loc. bringt, welch
letztere nach Westerlund die Verhältnisszahlen 1:1,40:2,72
besitzt. Doch weichen die Oskoler Stücke von dieser Form
durch die stark variierende Färbung der Epidermis, welche
gelblichgrün, gelblichbraun oder olivbraun ist, ab.
67. Unio cr<mu8 Retz.
var. (icuta Rossm.
Selten bei Nowyi Oskol und Golubino. Sehr dick-
schalig, von einförmiger schwarzbrauner Farbe; Perlmutter
schmutzig weiss bis bloss rosa. Ein jüngeres Stück weicht
durch den nur schwach gebogenen Unterrand ab. Maasse
eines erwachsenen Exemplares : D. 33, H. 45, L. 86 mm ;
die Verhältniszahlen desselben sind mithin: 1:1,36:2,60.
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— 184 —
In dieser Hinsicht stimmt es also am besten mit den von
Prof. Dr. Boettger^) besprochenen Stücken aus dem Gou-
vernement Perm überein.
68. Unio rostratus Lam.
(V. pictorum AucL)
Die gemeinste Unio-Art des Oskol, sowohl bei Golu-
bino, also auch bei Nowyi Oskol. In der Form sehr
constant und am besten der von Dr. W. Kobelt^) gegebenen
Figur des Unio pictorum var. rostrata Pfr. entsprechend.
Sehr alte Stücke weichen von dieser Zeichnung insofern
ab, als der Schnabel des Hintertheils noch stärker nach
oben gebogen erscheint und daher Ober- und ünterrand
durchaus parallel miteinander verlaufen. Junge Stücke
sind gelb mit einem spahngrünen Strahl am Oberrande
des Hintertheils ; alte Stücke einfarbig schmutzig gelbbraun.
Das grösste Stück weist folgende Maasse auf: D. 32, H. 41,
L. 100 mm.
69. Anodonta sulcata (Lam.), Nilss.
(A, ceUensis Auct.J.
Häufig im Oskol bei Golubino in einer dünnschaligen,
wenig aufgeblasenen Form. Die Maasse eines grossen
Exemplares: D. 35, H. 62, L. 120 mm.
70. Anodonta piscinalis Nilss.
In den Teichen am Flussufer bei Nowyi Oskol; nicht
häutig. Eine kleine verkümmerte Form.
71. Anodonta complanata Ziegl. var.
Ein Stück bei Golubino im Oskol gesammelt. Fest-
schalig, stark zusammengedrückt; Vordertheil stumpf zu-
gerundet, Hintertheil zungenförmig verlängert; Oberrand
hinter den flachen Wirbeln kaum ansteigend, sanft gebogen ;
*) Nachrichtsblatt 1890 pag. 167.
■) Im Jahrb. d. Nassauischen Ver. f. Naturkunde zu Wiesbaden.
Jahrg. 39. Taf. 3, fig. 1.
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Unterrand in der Mitte leicht eingedrückt. Epidermis hell
lehmbraun ; Jahresringe deutlich. Perlmutter reinweiss, im
Hintertheil schwach irisirend. Dicke 24, Höhe bei den
Wirbeln 41 Va» grösste Höhe 46, Länge 97 mm. (Verhältniss-
zahlen 1:1,91:4,04).
Näher als der typischen A. complanata (1 :2:3,5 laut
W%'sterlund) ist die Oskoler Muschel der A. kletti Rossm.
verwandt, mit welcher sie in der Umrissform befriedigend
übereinstimmt. Freilich ist sie noch comprimirter als
A. kletti, für welche Weslerlund den Index 1:1,95:3,7
vorschreibt.
Anmerkung: Nicht unerwähnt will ich lassen,
dass sämmtliche Unioniden des Oskol gut erhaltene Schalen
besitzen, so habe ich z. B. angefressene Wirbel' bei ihnen
nicht beobachtet. Der Grund hierfür dürfte in dem stark
kalkhaltigen Wasser des Flusses zu suchen sein. Kleine
perlenartige Ansätze in den Schalen fand ich bei A. crassus
var. acuta, U. tumidus und A. complanata var.
IL Einige Landgehäuseschnecken aus dem
Gouvernement Charkow.
Nachfolgende kleine Liste einiger Landgehäuseschnecken
des Gharkow'schen Gouvernements, die von meinen Schwe-
stern gesammelt worden sind, enthält zwar an Arten nichts
Neues für das Gebiet, doch lehrt sie uns einige neue
Fundorte der betreffenden Arten kennen.
Die Schnecken stammen zum Teil aus der Nähe von
Barwenkowo (B.), einer westlich von Slawjänsk gelegenen
Bahnstation, zum Theil aus der Umgegend der Kreisstadt
Kupjänsk (K.)
1. Zonitoides nitidus (Müll.) K. ; vier durch erhobenes
Gewinde, gewölbte Unterseite des letzten Umgangs
und bedeutendere Grösse ausgezeichnete Stücke. Breite
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— 186 —
7, Höhe 4 mm. Durch diese Abweichungen erinnern
sie stark an var. parisiaca Mab.
2. Trichia rubiginosa (A. Schm.). K. ; in zahlreichen jedoch
unausgewachsenen Stücken, die sämmtlich das weisse
Kielband besitzen.
3. Euomphalia strigella (Drap.). Je zwei erwachsene
Exemplare von B. und K.
4. Eulota fruticum (Mull). Vier tote gebleichte Schalen
von B.; bei K. ausschliesslich lebend; in grosser Zahl,
gesammelt. Unter letzteren nur ein einziges erwach-
senes Stück, von milchweisser Farbe. Die jungen
Stücke gehören zum grössten Teile zur typischen,
weisslichen Form und zur var. rufula M. T., weniger
zur var. formosa M. T.
5. Tachea vindobonensis. (Fer.). Sechs erwachsene, nor-
mal gebänderte Stücke von B.
6. Neritostoma putris (L.) var. limnoidea Picard, Zahl-
reiche schöne Stücke von K. Festschalig, von meist
sehr dunkel rotgelber Farbe: Geh. 22—24 mm. lang,
11 — 12 mm. breit; Mündung 15—16 mm. hoch,
9 mm. breit.
Eine neae italienische Hocbgebirgscbneclie.
Xerophila vigüiana Monierosato,
Testa mediocriter sed aperte et pervie umbilicata,
depressa, lere orbicularis, solidula, griseo-alba, haud nitida.
Spira depressa, parum coiivexa, apice parvo, laevi;
sutura impressa. Anfractus 5Va lentissime regulariterque
crescentes^ convexiusculi, embryonales laeves, sequentes
striati, inferi distincte costellati, ultimus major, parum
dilatatus, supra vix subangulatus, infra multo magis inflatus,
basi subplanatus costellis minoribus, sed usque in umbilicum
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— 187 —
distinctis, antice vix descendens. Apertura obliqua, fere
diagonalis, ovato-rotundata, valde lunata, inlus fuscescens;
peristoma acutum, fere aequaliter arcuatum, marginibus
sat distantibus, vix callo tenuissimo translucido junctis,
basali oblique arcuatim ascendente, intus tenuissime remote
fusco sublabiato.
Alt. 6, diam. maj. 11, min. 10 mm.
Helix (Xerogyra) vigiliana Monterosato in litt. Hab.
in cacumine Montis Vigilii Aprutiorum, alt. 2100 m.
Literatnr.
Proceedings of the Malacological Society of London; vol. 4
No. 3. October 1900.
p. 103. Randles, W. B., on the Anatomy of the genus Acavus.
„ 1 14. Sykes. E. R., on the genus Acavus.
n 116. Melvill, J. Cosmo, Description of Bulimulus dukinßeldi (with
fig.), — Vom oberen Parana.
, 117. Woodward, M. F., Anatomy of Volula ancilla, Neptuneopsis
gilchristi and Volutilithes abyssicola. (pl. 10).
, 126. Sowerby, G. B., new marine Mollusca from Cebu, Philippines.
(Neu: Ocinebra kochiana p. 126 t. 11 fig. 1 ; — Mitra (Gallithea)
alabaster p. 126 t. 11 Hg. 2; — Marginella unguicula p. 126
t. 11 flg. 3: — Natica labro-tincta p. 127 t. 11 fig. 4; —
Mucronalia philippinaruni p. 127 t. 11 fig. 5; — M, cylindrica
p. 127 t. 11 fig. 6; — Glyphostoma rugilabrum p. 129 t. 11
fig. 7; — Leptothyra viridula p. 128 t. 11 fig. 8 ; — Cyclostrema
crislata p. 128 t. 11 fig. 9: — C. dispar p. 128 t. 11 fig. 10;
— Vitrinella simplex p. 128 t. 11 fig. 19; — Ringicula kochiana
p. 129 t. 11 fig. 2.
p. 130. Newton, R. Bullen, on marine trias.sic Lamellibranchs, dis-
covered in the Malayan Peninsula. — Der Horizont ist durch
das Vorkommen von Ghlamys valoniensis sicher bestimmt. 11
Arten, davon neu Pteria pahangensis t. 12 fig. 3—5; — Ptero-
perna malayensis t. 12 fig. 7 ; — Actinodesma bellamyi t. 12
fig. 2; — Myophoria malayensis t. 12 fig. 15.
„ 136. Sykes, E. R., on Despoena cinnamomea n. sp. and type of a
new Subgenus, Chersode.spoena, with notes on some allied forms.
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— 188 -
— Die Untergattung wird fdr die Proserpiniden des südameri-
kanischen Festlandes errichtet, die keine Gaumenfalten haben.
, 139. Sykes, E. R., Notes on the non-marine Mollusca of Norfolk
and Philipp Islands, with descriptions of new species. — Neu
Microcystis nux p. 139 t. 13 fig. 4, 5; — M. castaneocincta
p. 139 t 13 fig. 8, 9; — Trochonanina platysoma, p. 140 t. 13
fig. 16, 17; — Fretum (nom. nov. für Eurypus Semper, nee
Kirby = Aulucopus Pfeffer nec Serv.) suteri p. 140 t. 13
fig, 10. 11 ; — Fr. grayi p. 141 t. 13 fig. 6, 7 ; — Medyla
imitatrix p. 142 t. 13 fig. 1, 2 ; — Sitala macgillivrayi p. 142
t. 13 fig. 3; — Succinea norfolkensis p. 144 t. 13 fig. 12;
Vertigo norfolkensis p. 145 t 13 fig. 13; — Omphalotropis
brenchleyi p. 145 t. 13 fig. 18: — 0. suteri p. 146 t. 13
fig. 14; — Paludestrina norfolkensis p. 146 t. 13 fig. 14. —
Ausserdem sind zum erstenmal abgebildet (im Text) Charopa
depsta Cox, quintalae Cox und patescens Cox.
Hoyle, W. E,, Note on d'Orbignys figure of Onychoteuthis
dussumieri. — In Mem. Manchester Soc. v. 45 pari.
1 (1900/1901).
Es scheint fast, als sei die Gattung Lepidoteuthis Joub. mit ihrer
eigenthümlichen Oberhaut das Produkt einer theil weisen
Verdauung.
Hoyle, W. E., Note on the Generic Nantes Odopus, Eledone
and Histiopsis, — Ibid. pari. HI.
Octopus muss in Zukunft Polypös Schneider heissen (nach J. 6.
Schneider, Characteristik des ganzen Geschlechts und der
einzelnen Arten von Blakfischen, in: Samml. vermischt. Ab-
handl. z. Aufklär, der Zool., p. 105—144; Berlin 1784), Eledone
erhält den Namen Moschites Sehn. — Die Ersetzung von
Histiopsis Hoyle durch Hoylea Cossm. (wegen des älteren
Histiops) ist überflOssig, um so mehr als schon eine Hoylea
Rochebrune von 1885 exislirt, und Histiopsis wahrscheinlich
blos eine Jugendform von Histioteuthis ist.
Hoyle, W, E. & R. Standen, on a new Species of Sepia
and other Shells collected by Dr. ß. Koettlitz in Somali-
land, — Ibid. pari. III. (Sepia Koettlitzi, pl. 1.).
Wohlberedt, 0,, ein conchyliologischer Ausflug nach Montenegro,
nebst einem Verzeichniss der bisher daselbst gefundenen
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— 189 -
Mollusken. — In: Abh. Ges. Görlitz, 1901 v. 23
p. 181—210.
Der Autor hat von Montenegro leider nur den Südwestabhang von
Cettinje über Rjeka, Zabljar bis Yir-Bazar besucht. Als neu
wird beschrieben: Pomatia secernenda var. montenegrina von
Vir Bazar. Eine neue Clausilia aus den Anspülungen des Sees
von Skutari (Gl. wohlberedti) hat Möllendorff schon früher
beschrieben.
Proceedings of the Äcademy of Natural Sciences of Phila-
delphia 190L Vol. 53, part. 1.
p. 142. Pilsbry, H. A., Relationship of the Genus Neobeliscus (ist
zunächst mit Atopocochlis exaratus verwandt).
, 182. Vanatta, E. G., New marine Mollusks. (Haminea zanzibarica
p. 182 t. 5 fig. 12; — H. succinea var. solidior p. 182 t. 5
fig. 8, Weslindien; — Atys sharpi p. 183 t. 5 fig. 6, 7, West-
itidien; — Lucina dalliana p. 184 t. 5 fig. 10, 11, Südafrika;
— L. huttoniana p. 184 t. 5 fig. 14, 15, Neu Seeland ; — Ano-
malocardia malonei p. 185 t. 5 fig. 4, 5, Südafrika.
, 188. Pilsbry, H. A., New species of Mollusks from South Africa and
Burma. (Vivipara henzadensis p. 188 t. 5 fig. 1, Henzada in'
Birma: — AmpuUaria winkleyi p. 189 l. 5 fig. 2, 3; — Donax
bertini p. 189; — Fossarus capensis p, 190 t. 5 fig. 13.
, 193. Pilsbry, H. A., New Mollusca from Japan, the Loo Choo Islands,
Formosa and the Philippines. — Neu Eulota succincta var.
amblytropis p. 193; — Eu. sargenliana p. 193, Japan; —
Lamprocystis spadix var. cinctus p. 194, Formosa ;— Vitrinoconus
moellendorffi p. 194, Panay, Philippinen; — Succinea ogosa-
warae p. 195, Bonin-Inseln ; — S. punctulispira p. 195, Bonin-
Inseln; — Columbella polynyma = misera Dkr. nec Sow. =
japonica Mrts. nec Reeve, Japan ; — Chrysodomus intersculptus
var. frater p. 197, Japan ; — Peristernia uslulata var. luchuana
p. 197, Liu-kiu Inseln; — Echinella cumingi var. luchuana
p. 198, ibid; — Turbonilla varicifera p. 198, Japan; — Can-
tharidus hirasei p. 199, Japan; — C. bisbalteatus p. 199, Japan;
— Clanculus gemmulifer p. 200, Japan; — Gl. microdon var.
ater p. 200, Japan; — Gl. hizenensis p. 201, Japan; — Euchelus
ruber var. brunneus p. 201, Japan; — Ghlorostoma argyros-
tomum var. basiliratum p. 202, Japan; — Acmaea heroldi var.
signata p. 202, Japan; — Patella luchuana p. 202, Liu-kiu; —
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- 190 ^
J*elricoIa cyclus p. 204, Japan ; — Venus hirasej p. 205, Japan ;
Tapes platyptycha p. 296, Japan ; — T. phenax p. 207, Liu-kiu ;
— Donax kiusuensis p. 207, Japan ; — Analina impura p. 208,
Japan ; — Lima hirasei p. 209, Japan ; — Area niponensis
p. 209, Japan.
Gallenstein, H. von, die Bivalven- und Gastropodenfauna
Kärntens. IL Die Gastropoden. I, Ch'dnung Stylommato-
phoren. — Sep. Abdr. aus Jahrb. naturh. Mus.
Kärnten, v. XXVI. 1901. 169 S.
Eine sehr sorglTiItig gearbeilete Zusammenstellung der kärnthener
Stylommatophoren, die zwar keine neue Arien bringt, aber
durch die sorgsame Aufzählung der Fund(»rte und die Erörterung
der Verbreitung jeder Form eine sehr dankenswerlhe Bereicherung
unserer faunistischen Literatur darstellt.
Le Naturaliste, Revue illuMree des Sciences naturelles. Annee
23 (1901).
p. 8L Ancey, G. F., Notes sur divers molluscjues de TAmerique du
Sud accompagnees de descriplions d'especes iiouvelles. — Neu;
Guppya sericea, G. goyazensis; Epiphragmophora Stella var.
centralis, Buliminus luteolus. — p. 92—93: Bul. turritella var.
pliculosa, Rhiiius argentinus. Drymaeus gereti, Oxychona bifas-
ciata var. minarum ; — p. 103, 104 Ancylus lemoinei, A.
leucaspis, Helicina leptalea.
Martini et' Chemnitz, Conchylien-Cabinet, Neue Auflage,
Lfg. 441, 458 & 463. Buliminus, von Kobelt. Zum erstenmal ab-
gebildet: Clavator placoslyloides t. 99 Hg. 1, 2: — Bul. simrothi
t. 101, fig. 4, 5; — B. andersonianus Mlldff. t. 104 fig. 5, 6; —
B. rarus Naeg. t. 104 fig. 7—9 ; — B. hispalensis Westerl. t. 104
flg. 10, 11; — B. naegelei Bttg. l. 104 fig. 12—15; - B.
acbensis Naeg. t 104 tlg. 16, 17; — B. bielzi Kim. t. 104
fig. 25, 26; — B. kasnakowi Westerl. t. 105 fig. 3, 4; — B.
otostomus, Westerl. t. 105 fig. 5, 6: — B. roseni t. 105 fig. 7,
8; — B. drymaeus Westert, t. 105 fig. 9—11; — B. errans
Westerl. t. 105 fig. 12, 13; — B. diplus Westerl. t. 105 fig. 17.
18; — B. retteri Rosen t. 105 fig. 19—21; — B. warenlzowi
Rosen t. 105 fig. 22, 23 ; — B. pindicus Westerl. t. 105 fig. 24.
25 ; B munitii«» Westerl. t. 105 fijr. 96. 27 ; — B. giuricus
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' Weslerl. 1. 105 fig. 28, 29; — B. callistüderma Pilsbry t. 106
fig. 4, 5; — B. djurdjurensis Westerl. t. 106 fig. 10, 11; — B.
hilberi Gredl. t. 106 fig. 17, 18; — "B. caiitori var. taivanica
t. 107 fig. 7, 8; — B. schuscbaSnsis t 107 fig. 9, 10; — B.
libanicus Naeg. t. 107 fig. 11, 12; — B. limbodentatus var.
ajax West. & var. consobrinus Westerl. t. 107 fig. 17 — 19; —
Clavator beimburgi t. 107 fig. 13, 14; — B. contiiiens Kosen
t. 107 fig. 20, 21 ; — B. sodalis Westerl. t. 107 fig. 22, 23 ; —
B. oribalha Westerl. t. 107 fig. 24, 25 ; — B. sexdentatus Naeg.
t. 107 fig. 26, 27; — B. miser var. misellus t. 107 fig. 28, 29;
— B. nipponensis MUdff. t. 108 fig. 20—22; — Cerastus er-
langen t. 109 fig. 1—3 : — G. malleatus t. 109 fig. 9, 10; —
C. neumanni t. 110 fig. 1, 2; — C. gara-mulatae t. HO fig. 3,
4 ; — C. röppellianus t. 1 10 fig. 5, 6 ; — Rhacbis zonulatus var.
lombocensis MlldiT. t. 110 fig. 14, 15; — Rh. sanguineus Barel,
t. liO fig. 20-22; — Rh. fulleborni Mrts. t. 110 fig. «3, 24; —
Rh. succinctus Mrts. t. III fig. 9—11; — Rh. hildebrandti
Mrts. t. 11 fig. 12, 13; — Bothriembryun niarlensi t. 112
fig. 3. 4.
Lfg. 452 & 453. Eulimidae & Pyramidellidae, von Clessin; — Neu
Syrnola smithi t. 16 fig. 1 ; — Turbonilla kraussi t. 16 fig. 6;
— T. roaltzani t. 27 fig. 6 ; — Odostomia kraussei U 28 fig. 1 ;
— 0. cionelloides t. 28 fig. 2; — 0. curta t. 28 fig. 3 — 0.
hilgendorffii t. 28 fig. 5 ; — O. mOlleri t. 28 fig. 6 ; — 0. glabra
t. 28 fig. 7; — 0. subulata t. 28 fig. 8: — 0. panamensis
t. 28 fig. 9 ; — 0. fintschi t. 29 fig. 2 ; — 0. gracilis t. 29
tig. 3; — 0. abrupta t. 29 fig. 6; — 0. alta t. 29 fig. 7; —
0. reenlsi t. 29 fig. 9.
Lfg. 454 & 455. Helix, von Kobelt. Zum erstenmal abgebildet
Nanina marginata MlldfT. t. 256 fig. 7, 8; — N. succincta Mlldff.
t. 253 fig. 11, 12.
Lfg. 456 & 457. Eulimidae & Pyramidellidae, von S. Clessin. — Neu:
Gingulina Irilineata l. 36 fig. 1 ; — C. subulata t. 36 fig. 2 ; —
G. japonica t. 36 fig. 3; — Dunkeria sumatriensis t. 36 fig. 4;
— Gingulina martensi t. 36 fig. 5; — Turbonilla iheringi t 36
fig. 7 ; — Odostomia sitken.sis t. 30 fig. 1 ; — 0. achulzei t. 30
fig. 5; — Gonstantia mullilineata t. 34 fig. 2; — Turbonilla
macaoensis l. 35 fig. 4; — T. cbinensis t. 35 fig. 2; — T.
stricta t. 35 fig. 3; — T. portoricensis t. 35 fig. 4: — T.
iheringi t. 35 fig. 5 ; — T. pulchra t. 35 fig. 6 ; — T. martensi
t. 35 fig. 9.
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- 192 —
Lfg. 458 Sc 460. Auriculacea von Kohelt (Schluss). Zum erstenmal
abgebildet Carychium javanum Mlldff. t. 31 fig. 16; — Pedipes
liratulos Kob. t. 33 fig. 20, 21.
Lfg. 469 & 462. Pleurotomaria, von Schmalz. Enthält die Ab-
bildungen sämmthcher bekannter Arten, meist nach Original-
photographien.
Lfg. 461. Vermetacea, (Tat. 1—6) und Text von Eulimacea, von
Clessin.
Bitte.
Unterzeichneter ist mit einer Arbeit über Eulatu
fruticum Mull, und deren nächste asiatische VerAvandte
beschäftigt und richtet an alle Malakozoologen die herzliche
Bitte, ihn durch Zusendung von Material (besonders ausser-
deutschem) zu unterstützen, woBd er als Tauschobjekte
allerdings nur deutsche (spec. sächsische) Schnecken bieten
könnte; ev. auch Kauf. Erwünscht besonders genaue
Angabe des Fundortes, Meereshöhe, goologisclie Unterlage
etc. Im Voraus herzlichen Dank!
Kurt Büttner, stud. med.
Leipzig, Schletterstr. 8.
Eingegangene Zahlungen :
Wehner, K., Würzburg, Mk. 6.— ; Natennann, (',., Hann. Münden,
Mk. 6.—.
Die rückständigen Jahresbeiträge werden zur Bequemlichkeit
der verehrl. Mitglieder am 15. Dezember 1. J. <!urch Fostauftrag
erhoben, soweit sie inzwischen nicht eingelaufen sind.
Einliegende Beilage des Herrn H. Fruhstorfer in
Berlin sei hiermit einer geneigten Beachtung der Leser
freundlichst empfohlen.
Redigirt tod Dr. W. Kob e lt. — Druck von Peter Hartman n in Sch Wanheim a. M.
Verlag von K^ritz Diesterweg in Krankfurt a. M.
Ans^gebcn 4. Dezember.
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I
Nachrichtsblatt
der Deutschen
Malakozoologisehen Iresellsehaft.
Yiernnddreissigster Jahrgan^r*
Redigirt
von
Dr. W. Kobelt
in
Sehwanheim (Main).
7RANKFÜRT AM JÄAIN.
Verlag von MORITZ DIESTERWEG.
1902.
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Inhalt.
Seite
NacgelCj G.j einige Neuheiten aus Vorderasien l
Sturantjf Dr. R., über die Verbreitung von Cylindrus obtusus Drp. 9
Sturani/, Dr. i?., eine neue Höhlenschnecke 13
Wiedermat/erf Prof. L., die Conchylien des Thaies Kartitsch . 15
Dyhoivskij Dr. W., die Verwandtschaft von Ancylodoris ... 18
Westerlundj C. A.j Malacologische Bemerkungen u. Beschreibungen 19, 35
Kobeltj Dr. W., Necrolog von F. Wieginann 33
Mölletidorfff Dr. 0. von, Besprechung von Weslerlund, Synopsis
molluscorum in regione palaearctica viventium ex lypo
Clausiiia Drp 48
Gr edler f F. V., zur Conchylien-Fauna von Borneo und Celebes . 53
Di/howskif Dr. W.j die Cycladidae des Baikalsees
Jhering, Dr. IL von, die Photinula-Arten der Magellanstrasse . 97
Kohelt, Dr. W., Gampylaea cingulata Stud. bei Lugano . . . 104
Wittich, Dr. E., Diluviale und recente Gonchylienfaunen der
Darnistadter Gegend 113
Martens, E. von, Neue Unioniden aus Tonkin und Annam . . 130
Möllendorff, Dr. 0. von, Binnenmollusken aus Hinterindien 135, 153
Johannseti, E, C, Einige Bemerkungen über Assiminea grayana
und die Molluskenfauna des Furesfts 162
Martens, Ed, von, die geographische Verbreitung von Pomatias
septenispiralis Raz 166
Mollendorff, Dr. 0. von, Diagnosen neuer Naniniden aus Hinterindien 178
Jhering, H. von, zur Systematik der Gattung Solaropsis . . . 179
Möllendorff, Dr. 0. von ä> W. Kohelt, Diagnose einer neuen Achatina 180
Möllendorff, Dr. 0. von, Binnenmollusken aus Niederländisch Indien 185
Lindholm, W. A., einige für die Fauna des St. Petersburger
Gouvernements neue Binnenmollusken 208
Jiolle, H.j neue Landschnecken 211
Literatur 27, 62, 106, 149, 181, 212.
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Vorzeichniss der neuen Arten.
Achatina erlangen Mlldflf. & Ko. 180
Adelomorpba brunnea Mlldff. 195
Alvcaeus perakensis altispirus
Mlldff. 144
Amphidromus glaucolarynx
var. albicans Mlldff. . .157
— kobelti Mlldff. . . . .156
— kuehni Rolle 205
Anodonta suilla Mrts. . . .130
Bensonia laotica Mlldff. . .178
Buliminus egregius Naegele . 3
— giuricus West 40
— limbodentatus var. ajaxWest. 41
— var. consobrinus West. . 41
— robustus Naegele ... 5
— scalaris Naegele .... 6
— sodalis West 42
Bylhinia servainiana var. cas-
pica West 45
Ghloritis buruana Mlldff. . .199
— kuehni Rolle 198
— mirabilis Rolle . . . .199
— obiana Rolle 191
— siamensis Mlldff. . . . 157
— waterstraati Rolle . . . 189
Clausilia cilicica Naegele . . 7
Clessinia ahngeri West. . . 45
Cyclotus bialatus Mlldff. . . 142
— conoYdeus Mlldff. ... 159
— guttatus var. codonostoma
Mlldff 194
— liratus Mlldff. .... 206
— pulchellus Mlldff. ... 206
— solutus var. subsolutus Mlldff. 143
Diancta multiplicata Mlldff. . 194
Diplommatina niabensis Grdl. 59
— pseudopomalias Grdl. . . 60
— sinulabris Mlldff. ... 143
Durgella siamensis Redf. . . 155
Ennea malaccana Mlldff. . . 136
Georissa kobelti Grdl. ... 61
Heliuarion roUei Mlldff. . .196
Helicina obiana Mlldff. . . 195
— sykesi Rolle 201
Helix argentellei var. conviva
West. 23
— cingulina var. hians West 23
Helix companyoni var. praeco-
nica West 38
— conemenosi var. elaphra
West 24
— dantei var. resoluta West. 26
— deplanata West. ... 24
— janinensis West. ... 36
— karagolica West. ... 25
— ledereri var. colona West. 38
— luteata var. galestoma West. 24
— meridionalis var. notataWest.25
— omala West 26
— opalina West 25
— patruelis West 39
— petasia West 37
— strenua West 35
— variegata var. infans West. 36
— vernicata West 38
Uemiplecta subsulcata Rolle 204
Hydrobia sturanyi West. . . 46
Lagochilus concavospirum MUff. 159
— obianus Mlldff. . . . .193
— pachychilus Mlldff. . . . 159
— rollei Mlldff. 141
Leptopoma megalostoma Mlldff. 192
— scabrum Mlldff. .... 200
Lithoglypbus acutus West. . 47
Macrochlamys brunnea Mlldff. 155
— buruana Mlldff. .... 196
— hartwickei var. kelantanen-
sis Mlldff 137
— heptagyra Mlldff. ... 153
— obiana Rolle 186
— ochthegyra Mlldff. . . .154
Microcystina irregularis Mlldff. 197
— marginale Mlldff. ... 197
Micromelania subulata West. 47
Nematurella marginata West. 45
Nodularia bilirata Marls. . .133
— laevis Marls 134
Omphalotropis aurea Mlldff. 201
— buruana Mlldff. .... 201
Opisthoporus rhiostoma Grdl. 54
— saravacense Grdl. ... 57
— tiesenhanseni Grdl. . . 58
Otesia bijuga var. convexo-
spira Mlldff 157
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IV
Otesia buruana MlldiT. . . .197
— taeiiiolata Mlldff. ... 186
Papuina lanceolata var. uni-
color Mlldff. 191
— phaeostoma var. densepicta
Rolle 212
fulgurata Rolle ... 212
raremaculata Rolle . 212
— pseudosatsuma Mlldff. . 192
— rhynchostoma var. obiana
Mlldff 191
Photinula lahillei Jhering . 101
Pisidiuni baicalense Dyb. . 93
— maculatum Dyb. ... 94
— raddei Üyt) 95
— Irigonoides Dyb. ... 95
Planispira kendigiana Rolle 189
— liedtkei Rolle . . . .188
— pruinosa Mlldff. . ... 188
— spiriplana Mlldff. ... 187
Planorbis glaber var. gratusWest.44
— mutatus West 44
— pristinus West 44
— pupillus West .... 43
Porocallia moluccana Mlldff. 194
Porphyrobaphe grandis Rolle 211
Pseudachatina perelongataRolle2 1 1
Pseudodon resupinatus Marls. 131
Ptychochloritis Mlldff. ... 199
Pupa cadica Fagot .... 39
— luxensis Fagot .... 40
— vergniesiana var. provida
West 39
Pupina excisa Mlldff. ... 143
— siamensis Mlldff. . . .160
Quadrula salaputium Marts. 132
Sitala sublineolata Mlldff. . 138
— subscalaris Mlldff. ... 137
Spelaeoconcha paganettii Stur. 14
Sphaerium baicalense Dyb. . 92
— korotniewi Dyb. ... 92
*— ssorense Dyb 91
— westerlundi Dyb. ... 93
Streptaxis siamensis var. ex-
pansilabris Mlldff. ... 154
subbulbulus Mlldff. . 154
subglobosus Mlldff. . 154
Trochomorpha discus Mlldff. 198
— grubaueri Mlldff. ... 161
— kelantanensis Mlldff. . .139
Vitrea cyprina West. ... 22
— lepta West 22
— plaeenta West 22
Wattebledia siamensis Mlldff. 160
Xesta butonensis var. fulva
Rolle 202
var. nigrotaeniata Rolle 202
var. varia Rolle . . 203
— kaledupana Rolle . . . 203
— perfragilis Mlldff. ... 204
— tomiana Rolle .... 204
Xestina cardiostoma Mlldff. . 179
— granulosa Mlldff. . . .156
— tongkingensis Mlldff. . .179
Druck von P. Hartmann, Schwanfaeim a. M.
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No. 1 u. 2. Januar-Februar 1902.
Nachrichtsblatt
der deatsehen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Vier unddreissigster Jahrgang.
Abonnemeiitspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post in)
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion: Herrn Dr. W. Kobelt in Sch wanhei m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattcs und der Jalirhücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesternreg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des NachrichLsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer rf- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschafl angehende Kittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Prä.sidenten : Herrn I). P.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsen hausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Einige Nenheiten ans Torderasien.*
Von
G. Nägele, Wal lerswe ier.
^ Obgleich ich Hoffnung hatte im abgelaufenen Sommer
reichlicheres Schneckenmaterial aus Vorderasien zu er-
halten als in den letzten Jahren, so wurde ich doch
ziemlich getäuscht, da die Einläufe gering waren und zu
meist nur AUbekanntes enthielten. Von den in Nr. 1
vorigen Jahrganges erwähnten Arten aus dem nördlichen
Syrien und aus Cilicien fanden sich wieder vor: Hdix
adanensis Kob. und solida Alb. aus Adana; Hei fathallae
*) Cfr. Jahrg. 1901. p. 16.
XXXIV. 1
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Naeg. und olivieri Fir. typ. und var. gregaria Zgl. aus
Akbes, Syrien, und aus dem Genist des Sarusflusses in
Adana. H. radiosa Zgl. var. carduchana Bgt. und eupkrch
tica Mrts. aus Eregli, Cilicien, und aus Malatia am obern
Euphrat. Bulim, naegelei Bttgr., acbensis Naeg., halepensis
Bgt. yar. libanotica Bttgr. aus Akbes, Syrien; B. exquisitus
Naeg. aus Gülek, Cilicien und B. kotschyi Pfr. in nur 2
Exemplaren aus Sis, Cilicien. Im vorigen Sommer kam
dieser lelztere Petraeus auch nur in 4 Stucken unter einer
grossen Zahl anderer Arten aus Akbes, Syrien an; er
scheint, obgleich schon lange bekannt (Pfeiffer 1854), selten
zu sein. Ferner Clausilia brunnea Zgl., bicarinata Zgl. var.
dichroa Bttgr. und gcdeata Parr. aus Gülek, Cilicien,
letztere wirklich avis rarissima auch in diesem Sommer
nur in einem einzigen Stück angekommen, und dieses
etwas defekt. Im Folgenden werden' nun^ die Ankömm-
linge des abgelaufenen Sommers aufgeführt, sofern diese
noch nicht in No. 1 1. c. erwähnt sind. Es sind theils
schon längst beschriebene, theils auch neue Arten. Es
wird die Nummerierung von Seite 27 vor. Jhrg. fortgesetzt.
28. Hyalinia camelina Bgt.
Aus Akbes, Syrien, in wenigen Exemplaren erhalten.
29. Zenites corax Pfr.
Gesammelt in Güle^, Cilicien. Einige Stücke haben
einen Durchmesser von 35 mm.
30. HeL (Levantina) naegelei Kob. n. sp.
Ich hielt diese Form für eine typische guttata Oliv.
Allein Herr Dr. Kobelt, dem ein grosses Vergleichs-
material zu Gebote steht, beschrieb und zeichnete sie als
nova species unter dem Namen Levantina naegelei in der
Ikonographie Taf. CCLIX fig. 1675-76 mit der Bemerkung:
»zur engern Sippschaft der Levantina guttata Oliv, ge-
hörend, aber durch die aufgetriebene Nabelgegend \on
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allen Formen derselben gut verschieden, in der Zeichnung an
die cyprischen erinnernd.* Die an Herrn Dr. Kobelt ein-
gesandten Stücke, stammen nicht, wie in der Ikonographie
angegeben, aus dem obern Mesopotamien, sondern aus
dem Felsengebirg bei Sis in Cilicien, gehören somit dem
Antitaurus an. Einige Exemplare weisen auf der ganzen
Schale eine fleischrothe Grundfarbe auf und haben einen
Durchmesser von 40 mm.
31. H. (Fruticicola) crispulata Mss.
Aus dem Genist des Sarusflusses bei Ädana ge-
sammelt. Weicht vom Typus durch Dickschaligkeit und
starke Lippe bedeutend ab und neigt zu frequens Mss. hin,
jedoch von letzterer durch die Skulptur leicht zu unter-
scheiden.
32. K (Fruticicola) schotti Zel.
Hab. Nigde, Cilicia. Vor mehreren Jahren erhielt ich
eine ähnliche Schnecke aus dem Libanon, die ich für
schotti Zel. hielt, die sich aber nun jetzt als obstructa Fer.
herausstellte.
33. Ä (Ft-uticicola) carascalaides Bgt.
Hab. Nigde, Cilicia. Steht der typischen Form aus
Armenien sehr nahe und ist nur durch den etwas mehr
erweiterten Nabel davon abweichend.
84. H, (XeropMa) krynickii Andrz.
Hab. Nigde, Cilicia. Eine ziemlich kleine Form mit
zahlreichen schwarzen Binden oben und unten.
35. H, (Xerophüq) nivosa Pfr.
Hab. Nigde, Cilicia. Seltener als die vorhergehende.
36. Buliminus (Petraeus) egregi'us n. sp.
Testa magna, arcuate rimata, fere perforata, cylindrato-
conoidea, solida, corneo-flavescens, nitens, pellucida; spira
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_ 4 ~
conoidea, laevis apice mamillato. Anfractus 77», superiores
convexi, caeteri planiores, sutura lineari impressa discreli,
striis valde obliquis leviter striolati, ultimus magnus,
tumidus, ante aperturam lente ascendens, circa V« altitu-
dinis testae aequans. Apertura permagna, ovata; peristoma
late expansum, vix reflexum, albolabialum, marginibus
approximatis, callo lenui in insertione dextra incrassato
conjunctis; margo dexter longus, valde curvatus, margo
sinister brevis, parum arcualus, patens ; columella subtorta.
Alt. 32— -38, lat. 10-12 mm.
Habit, in regione urbis Sis Ciliciae.
Haec species affinis J?. labroso Oliv, sed mullo gracilior,
conoidea. anfractibus 7—8, superioribus convexis.
Dieser Päraeus hat grosse Aehnlichkeit mit lah'osus Oliv,
aus dem Libanon, ist aber durch seine schlanke, conoidische
Form von lahrosus gut zu unterscheiden, hat einen Um-
gang mehr, und die obere Umgänge sind stark convex.
Der Rücken erreicht an Ausdehnung kaum die Hälfte der
Schale, dagegen bei lahrosus mehr. Ich vermuthete in der
neuen Species den B. spirectinus Bgt., da er zur Be-
schreibung in Westerlunds Fauna pag. 58 nicht übel passt.
In Ermangelung einer Abbildung, und da die Beschaffung
von Originalen zum Vergleich fast an Unmöglichkeit grenzt,
legte ich Stücke Herrn Dr. Boettger vor, der darin
eine nova species feststellte. Fundort das Felsengebirg in
der Nähe der Stadt Sis in Cilicien.
Es soll nun ein anderer Petraeus angereiht werden,
der aus Mesopotamien gekommen, nämlich
37. JB. (Petraeus) halepensis rar, urmiana Bttgr.
Diese Varietät, beschrieben von Herrn Dr. Boettger
im Nachrichtsblatt 1898 pag. 26 nach Exemplaren aus
Urmia, kam mir in erheblicher Anzahl aus Mossul zu.
Aus den rudera, die den Schalen anhängen, ist zu schliesscn,
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— 5 —
dass diese Schnecken fast traubenfonnig an oder aufein-
ander sitzen, wie ich es in solchem Massstab noch an
keinen andern Schalen wahrgenommen habe.
38. B. (Chondrulus) incertus Ret.
Hab. Malatia am obern Euphrat. Stimmt genau mit
dem Typus RetowskVs aus Samsun. Aus Tokat, Armenien,
erhielt ich wiederholt den vermeintlichen incertus Ret. (cf.
Nachrichtsblatt 1894, pag. 105), der sich aber nun als
scapus Pfr. herausstellt. Er ist schlanker und hat mehr
Umgänge als mc^rf ms Ret. Herr Dr. Boettger ist übrigens
der Ansicht, es wäre die Unterordnung des incertus als
scapus Pfr. var. incerta Ret. gerechtfertigt.
39. B. (Chondrulus) tetrodon Mort.
Wenige obsolete Stücke aus dem Razokigebirge bei
Unnia, Persien.
40. jB. (Chondrulus) sieversi Mouss.
Hab. Razoki, Urmia.
41. B, (Amphiscopus) ledereri Zgl.
Aus Anschwemmungen des Sarusflusses in Adana
gesammelt. Und ebendaher
42, B. (Mastus) robustus n. sp.
Testa rimata vel perforala, globoso-ovata, ventricosa,
supra et infra attenuata, irregulariter dense striata, splendida,
robusta, olivacea; spira brevis apice laevi, corneo, subob-
tuso; anfractus 6, convexiusculi, medii striati, superiores
et ultimus striatuli, ultimus fere dimidium testae attingens,
antice paruni ascendens, prope aperturam albidus; sutura
flliformis, subimpressa. Apertura ovata, albo labiata, mar-
ginibus pauhilum approximatis tenui callo conjunctis, ex-
teriore longo arcuato, columellari recto, reflexo. Columella
fere dentem vel plicam formans.
Alt. 10—12, Diam. 6—7 mm.
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- 6 —
Hab. — Coli, ex alluvio fluminis Sari Adanae Giliciae.
Diese Art steht wohl dem B, pusio Brd. nahe, ist
aber kleiner, dickschaliger (daher robusttis), glänzend, dunkel-
olivengrun, die letzte Windung etwas kleiner oder kaum
die Hälfte der Schale erreichend, um die Mündung weiss.
Diese Schnecke scheint selten zu sein, da nur 6 Exemplare
gefunden wurden und unter diesen nur 1 recentes, die
übrigen obsolet. Weil aus dem Sarusgenist stammend
wird sicher der Antitaurus die Heimath sein.
Hier mögen sich 2 Arten aus Urmia anschliessen
nämlich
43. B, (Suhzebrina) purus W. var, sinistrorsa Naeg.
In No. 1 vorig. Jahrgangs wurde schon ausfuhrlicher
über diese Varietät berichtet. Im letzten Sommer kam
sie in beträchtlicher Zahl aus dem Razokigebirg bei Urmia
in meine Hände. Die Grössenunterschiede sind sehr er-
heblich und variiren zwischen 15:4 und 24:6 mm.
44. B, (Pseudonapaeus) Scolaris n. sp.
Testa anguste umbilicata, conica, tenuis nitidiuscula,
corneo-albidula, oblique striatula; spira conoidea apice
subacuto, scalaridea. Anfractus 5Va— 6, convexi ultimus
rotundatus; sutura profunda; apertura obliqua, rotundato-
ovata. Peristoma simplex, marginibus approximatis, non
reflexis, margine exteriore semicirculari.
Alt. 7, Diam. 4 mm. Hab. in monle Razoki, Urmia.
„Haec species diflfert a B. herzt Bttgr., cui valde
affinis, testa graciliore, anfractibus lentius accrescentibus.
convexioribus, minus distincte striatis, ultimo Va altitudinis
testae vix superante, apertura distincte minore". (Bttgr.).
Diese Art, die nur in wenigen Exemplaren ange-
kommen, macht, wie ihre nächsten Verwandten mafiensiana
Anc, herzi Bttgr. und strauchi Bttgr., einen ganz be-
fremdenden Eindruck. Der Name für das Subgenus scheint
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- 7 -
unter den autoritativen Conchologen noch nicht ganz fest
zu stehen; denn Boettger nennt diese Gruppe Pseudo-
napaem, die dagegen in West. Fauna Supp. I als Chondru-
lopsis (pag. 41) und Subzebrinus (pag. 140) aufgeführt wird.
Weitere Einläufe dieser centralasiatischen Formen werden
erst Klarheit bringen.
45. Pupa (Orcula) ddiolum Brug. var. orientalis Parr.
Eine grössere Anzahl recenter Exemplare aus Akbes
in Syrien erhalten, die aber durch erheblichere Grösse und
durch die einzige Spindelfalte von Typus der Varietät
etwas abweichen. — Die kleinere typische Form fand sich
auch in Anschwemmungen des Sarus bei Adana, darunter
auch 1 linksgewundenes Stuck.
46. P. (Orcata) doliolum Brug. var. scyphus Friw.
Hab. in monte Razoki, Urmia. Nur wenige, obsolete
Stücke erhalten.
47. P. (Granopupa) granum Drp.
Aus den Sarusanschwemmungen in Adana.
48. Clausilia (Euxina) cüicica n. sp.
Testa vix rimata, fusiformis, Cornea albidulis maculis,
vix nitidiuscula, costulato-striata ; spira elongata, gracilis,
altenuato-acuta, apice fusco. Anfractus 13 convexiusculi,
sutura parum impressa disjuncti, ultimus costulalus, a latere
compressus, cervice profundissime excavatus, basi crista
una permagna, compressa, lalo circuitu periomphalum
maximum spirialiter cingente ornatus. Apertura plus minus
distincte triangula, intus hepatica; peristoma solutum,
parum expansum ; lamella superior robusta, eminens, lam.
inferior parum valida, subemei^sa, lam. subcolumellaris
profundissima ; lam. palatales 2, altera principalis longa^
altera palatalis superne cum lunella connexa^ longissima,
curvata in apertura distinguenda ; lunella longa substricta,
laterali$.
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— 8 —
Alt. 20, Diam. 4 mm.
Hab. in montibus prope urbem Sis Ciliciae.
Diese neue Clausilia steht der galeata Parr. nahe,
unterscheidet sich aber leicht von dieser durch ihre fast
glanzlose dunkle Hornfarbe, die bedeutende Grösse und
schwache Streifung, während galeata deutlich costulirt,
weisslich und viel kleiner ist.
49. Cionella (Caecilianella) tumulorum Bgt.
An Fliederbüschen in Adana.
50. Succinea Pfeifferi Rm. var. reda Baud.
Hab. Akbes, Syria bor.
51. Limnaea truncatula Müll.
Hab. Akbes, Syria; .kann als var. persica Rve. be-
zeichnet werden** (Bttgr.).
52. Limnaea peregra Müll.
Hab. Tokat; Armenien. Diese Art aus Kleinasien
bisher wenig bekannt.
53. Limn. palustris Müll. var.
In ziemlicher Anzahl in Eregli (dem alten Iconium)
gesammelt. „Steht der var. haudoniana Hazay am nächsten**.
(Bttgr.). Marquis de MonterosalO; der sich mit V^orliebe
mit Süsswassermollusken befasst, sehreibt: je crois que le
Limnaea palustris d'Eregli soit la var. lacunosa Zgl., welche
Benennung aber in West. Fauna mit palustris Müll, identi-
ficirt wird.
54. Planorbis corneus L.
Ein grosses ausgewachsenes typisches Stück aus Eregli.
55. Melanopsis praerosa L. var. prophetarum Loc.
In verschiedenen Grössen aus Akbes, Syrien stammend.
Damit ist das mir im Laute dieses Jahres zugekommene
Material erschöpft. Wenn es auch nur wenige Neuheiten
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— 9 —
bietet, so dürfte das Ganze doch für Sammler des palä-
arktischen Gebietes von einigem Interesse sein. Wohl
liegt eine erhebliche Anzahl von Hdix (Pomatia) aus
Syrien und Cilicien vor, die aber eine so grosse Formen-
verschiedenheit aufweist, dass selbst Herr Dr. Kobelt,
der mit diesem Subgenus bei der Bearbeitung der
Rolle 'sehen vorderasiatischen Ausbeute sich doch so ein-
gehend beschäftigt hat, mir es als eine grosse Schwierigkeit
bezeichnete, in diese Sippe Ordnung zu bringen. Es muss
daher von der Publikation einstweilen abgesehen werden,
bis noch reichlicheres Material zum Vergleich eingesendet
wird. Von Wichtigkeit wird die Kenntniss der geographischen
Verbreitung sein.
Im Anschluss hieran noch eine Berichtigung. Der
Name eliae des als n. sp. aufgeführten Petraeus No. 10
pag. 23 vor. Jhrg. ist zu cassiren und in rarus umzuändern,
da schon eine Varietät des ' J?. sidoniensie Gh., in dessen
Verwandtschaft der obige gehört, den Namen eliae trägt,
was in der Ikonographie von Herrn Dr. Kobelt schon
richtig gestellt wurde. Zum Schlüsse sei noch bemerkt,
dass sämmtliche aufgeführte Arten der Durchsicht und der
Begutachtung des allzeit hülfsbereiten Herrn Prof. Dr.
Boettger vorgelegt waren, und wird ihm dafür hier der
verbindlichste Dank ausgesprochen.
lieber die Verbreitung von Cylindrus obtasas Drap.
Von
Dr. R. Sturany, Wien.
Prof. von Martens hat in einer hochwichtigen
Arbeit*) nicht blos die Anatomie und systematische Stellung
*) ,Die Gattung Cylindrus Fitz." (Arch. f. Naturg. 1895, p. 103
bis 108, Taf. VIII).
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von CylindruB obtusus erörtert, sondern gleichzeitig auch
das ziemlich engbegrenzle Vorkommen dieser Schnecke
durch Aufzählen von sieben Fundorten illustrirt. Ua ich
seitdem verschiedene Daten über die Verbreitung des
interessanten Thieres theils aus der Literatur geschöpft,
theils durch Mittheilungen von befreundeter Seite und
durch eigene Sammelexcursionen gewonnen habe, so sei
es mir gestattet, im Folgenden einen Auszug meiner Auf-
zeichnungen mit dem Bemerken zu geben, dass es sich
wohl lohnen dürfte, dieser isolirt stehenden Relictenform
auch in Zukunft eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken
und, wenn einmal ihre Verbreitungsgrenzen definitiv fest-
gestellt sind; das Resultat auf einer Karte zur Anschauung
zu bringen.
Cylindrus obtusus Drap, ist zu finden:
1. Auf dem Schneeberg; vide v. Martens, 1. c.
p. 103. Hier gelten der Ochsenboden (1802 M.) und der
sog. Waxriegel (1884 M.), sowie die Abhänge der beiden
Gipfel , Kloster Wappen* und „ Kaiserstein " (2075, resp.
2067 M.), als verlässliche Fundplälze.
2. Auf der Rax-Alpe (= »Breiner- Alpe* bei
älteren Autoren und bei v. Martens, 1. c, p. 103). Ich
beobachtete das Thier speciell auf dem Grünschacher
(1738 M.), auf dem sich das Erzherzog Otto-Schutzhaus
erhebt, im Terrain nächst dem Habsburgerhause (1908 M.)
und auf der höchsten Erhebung, der „Heukuppe" (2009 M.).
3. Auf der Schnee-Alpe; schon im Jahfe 1887
von Hippolyt Tschapeck publicirt (Nachrichtsbl. D. M.
G. XIX, p. 78) und bei v. Martens erwähnt (1. c, p.
104). Es sind in diesem Gebiete speciell der 1904 M.
hohe Windberg, das ausgedehnte Plateau und die Karl-
Alm als Sammellocalitäten zu nennen.
4. Auf der Hohen Veits ch (1982 M.) ebenfalls
von Tschapeck publicirt. (1. c.,, p. 78).
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— 11 -
5. Auf der Tonion- Alpe (1700 M.), wo es mir
im September 1900 gelungen ist, den Cylindrus in ansehn-
lichen, den Gipfeln bewohnenden Kolonien und in besonders
hoch und breit gerathenen Exemplaren zu finden. Hin-
gegen hatte ich auf den nördlich von der Tonion-Alpe
gelegenen Nachbarbergen, der Freiner Wildalpe (1520 M.),
dem Göller (1761 M.) und dem Gippel (1667 M.) vergebens
darnach gesucht.
6. Auf dem Ötscher (1892 M.); vide v. Martens,
1. c, p. 104).
7. Auf dem Dürrenstein (1877 M.); von mir im
September 1900 gesammelt.
8. Auf dem Hochkahr (1809 M.); ebenfalls eigene
Beobachtung aus dem Jahre 1900.
9. Auf dem Hoch Schwab (2278 M.); vide v. Martens
(1. c, p. 104).
10. Auf dem Brandstein (2003 M.), einem wohl
noch zum Hochschwabgebiete zu zählenden Gipfel; eigene
Beobachtung vom 25. Aug. 1901.
11. Auf dem Polster am Prebichl (191 1 M.); eigene
Beobachtung vom 31. August 1901.
12. Auf dem Eisenerzer Reichenstein (2166 M.) ;
publicirt von H. Tschapeck (1. c, p. 78), in dessen
Sammlung sich die Belegstücke mit der engeren Bezeich-
nung .Krumpaibr vorfinden.
13. Auf der Stadelfeldschneid in der Hoch-
thorgruppe (Ennsthal). Diese Localität wurde mir im
Juli 1. J. von Herrn J. V. Kastner in Wien mit der
Bemerkung mitgetheilt, dass auf dem benachbarten Ödstein
(2335 M.) merkwürdigerweise die Schnecke nicht zu finden ist.
14. Auf dem Grossen Buchstein (2224 M.) im
Gesäuse. Auch die Verzeichnung dieses Fundortes ver-
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— 12 —
danke ich einer freundlichen Benachrichligung seitens des
Herrn Kastner, ebenso die Feststellung des Fehlens von
Cylindrus obtusus auf dem Hexen thurm (2181 M.), einem
Gipfel der Hallermauern.
15. Auf dem Stubwieswipfol (1784 M.), bei
Spital am Pyhrn; publicirt von P. Anselm Pfeiffer im
Jahre 1890 in seinem „Beitrag zur oberösterreichischen
Gaslropoden-Fauna*, p. 12.
16. Auf dem ca. 1600 M. hoch gelegenen „Lanerfeld"
am AVarscheneck im Todtengebirge ; ebenfalls von F.
Ans. Pfeiffer (I. c, p. 12) veröffentlicht.
17. Auf dem Gumpeneck (2221 M.) bei Gröbming ;
vide P. Anselm Pfeiffer „Steirische Gastropoden in
den naturhislorischen Museen der Sternwarte zu Krems-
münsler" (Graz, 1891, Mltth. d. naturw. Ver. f. Stmk.).
18. Auf der Alpe Gr Imming (2351 M.), bei Steinach
Irdning; vide H. Tschapeck, 1. c, p. 78.
19. Auf der Alpe Lawinenste in (= Lapernstein
1961 M.), im Tragl-Gebirge, einer ebenfalls von Tschapeck
explorirten Localität. Die Belegstücke dieses V^orkommens
befinden sich in der Sammlung- des AViener Hofmuseums.
20. Auf dem Dachstein, und zwar speciell in der
Umgebung der Simony-IIütte (2210 M,); vide v. Martens,
I. c, p. 104.
Die aufgezählten Localitäten liegen geographisch
zwischen 13^25' und 15^50' ÖL (Greenwich) und zwischen
47**20' und 47^55' NB und gehören in der Mehrzahl der
nördlichen Steiermark an ; nur einige wenige fallen in die
Territorien von Niederösterreich (Nr. 1, 2, 6, 7) und
Oberösterreich (Nr. 15, 16, 20).
Im Osten ist unbedingt der Schneeberg als der
äusserste Verbreitungsausläufer der Schnecke anzusehen,
und ebenso dürfte im Norden mit dem Oetscher bereits
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— 13 —
eine Grenzmarke erreicht sein. (Die vage Bezeichnung
Ferussac's „ein hoher Berg seitwärts von Linz* aus dem
Jahre 1807 brauchen wir ja weiter nicht zu beachten!)
Im Süden gilt als das am weitesten vorgerückte
Vorkommen vorläufig das Gumpeneck; es scheint hier das
Mur-, resp. untere Mürzthal die Peripherie des Verbreitungs-
bezirks zu bilden. (Zwei mir aus der alten Kokeil-Samm-
lung vorliegende Exemplare mit der Bezeichnung ,Ober-
gail-Thal", Kärnten kann ich nur mit Zweifel und
Kopfschütteln hier erwähnen.)
Dass unsere Schnecke im Westen ein wenig über
den Dachstein hinaus, also noch auf salzburgischem Boden
vorkommen mag, geht aus einem im Wiener Hofmuseum
hinterlegten Funde hervor, der die weitläufige Bezeichnung
.Kleinarl thal" trägt. Im Tännengebirge jedoch und in
den Bergen westlich von der Salzach scheint sie bereits
zu fehlen. Herr J. V. Kastner hat sie nämlich auf dem
Raucheneck im Tännengebirge vergebens gesucht, und
ebensowenig ist es diesem eifrigen Beobachter gelungen,
auf der „Uebergossenen Alm* (Hochkönig-Gebiet), auf
dem Selbhorn und der Schönfeldspitze im Steinernen Meer
und auf dem AVatzmann ihre Spur zu finden.
Eine neue Hohlensehnecke.
Von
Dr. R. Sturany.
Herrn Gustav Paganetti-Hummle r (Vöslau) ist.
es gelungen, während seines diesjährigen, eifrigst zu
Höhlenforschungen benützten Aufenthaltes in Däimatien
nicht blos wieder eine reiche Ausbeute an Coleopteren zu
erzielen, sondern speciell in einer von ihm erschlossenen,
nunmehr seinen Namen tragenden Höhle bei Gurzola (auf
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- 14 —
der Insel Gurzola) auch die Gehäuse einer neuen
Schnecke zu finden, über die ich hier dank der Freund-
lichkeit und Freigebigkeit ihres Entdeckers zu berichten
in der Lage bin.
Die vorliegenden Exemplare erinnern in der Gestalt
an gewisse Torquilla-Formen (beispielsweisse an die un-
bezahnte T. farinesi D. M.), im Glänze an die Gattung
Coehlicopa Risso, in der Farbe und Nabel bildung aber an
Zospeum Bgt. Mit den Arten der letztgenannten Gattung,
welche ebenfalls Höhlenbewohner sind, scheint die neu
entdeckte Schnecke trotz ihrer verhältnissmässig sehr be-
deutenden Grösse und ihrer unbezahnten Mündung noch
die nächste Verwandtschaft zu besitzen; freilich, so lange
uns ihre Weichtheile unbekannt bleiben, niuss eine glatte
Vereinigung mit den Zospeen vermieden werden, und
empfiehlt es sich wohl, für das interessante Object eine
neue Gattung zu begründen. Ich schlage den Namen
Spelaeoconcha vor und gebe im Folgenden die Be-
schreibung ihres vorläufig einzigen Vertreters.
Spelaeoconcha paganetHi n.
Das rechtsgewundene Gehäuse ist spindel- bis
kegelförmig, ziemlich festschalig, durchscheinend, stark
glänzend, von milchweisser bis blass wachsgelber Farbe
und ziemlich glatt. Nur bei starker Lupenvergrösserung
sind zarte Anwachsstreifen sichtbar. Die sieben allmälig
und ziemlich regelmässig anwachsenden, wenig gewölbten
Unigänge sind durch eine seichte, stellenweise fein faden-
förmig erscheinende Naht getrennt; der letzte Umgang ist
unmittelbar vor der Mündung etwas aufwärts gezogen.
Der stichförmig offene Nabel wird von dem etwas nach
links verbreiterten, noch in gemessener Entfernung stehenden
Spindelrande nur zum geringen Theile überlagert.
Die relativ grosse Mü ndung ist mässig ausgeschnitten
und entbehrt jedweder Bezahnung. Ihre Ränder sind mit
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- 15 —
Ausnahme der oberen Partie des Aussenrandes lippig ver-
dickt und nach aussen etwas verbreitert. Der Aussenrand
besitzt im Profile besehen, eine wellenförmige Contur und
wird mit dem senkrecht gestellten Spindelrande, zu dem
er im Uebrigen eine Parallelstellung einnimmt, durch den
gerundeten Basalrand verbunden. Auf der Mündungswand
sind die Einlenkungsstellen von Aussen- und Spindelrand
zwar weit von einander entfernt, werden aber durch einen
zarten Callusst reifen mit einander verbunden.
In ihren Dimensionen ist die Schale ziemlich constant.
Die Höhe des Gehäuses beträgt 5,4—6,1 mm., die Breite
2,5—2,6 mm. ; die Mundung missl ca. 2.2 mm. in der
Höhe und 1,4—1,6 mm. in der Breite. Die Entfernung
der Mundränder-Einlenkungsstellen, mithin die Länge der
Calluslinie beträgt etwas mehr als 1 mm., die Entfernung
vom Nabel zum Spindelrand ungefähr 0,5 mm.
Vorkommen: In einer Höhle bei Gurzola unter
Geröllsteinen im schwarzbraun gefärbten Humus.
Die Conehylien des Thaies Kartitsch.
Von
Prof. Leonhard Wiedemayr.
Unter diesem Titel veröffentlichte Prof. Wiedemayr,
Katechet am Pädagogium in Innsbruck, als „Beitrag zur Con-
chylienfauna Tirols* in der Zeitschrift des Ferdinadeums in
Innsbruck, III. Folge, 44. Heft, eine fleissige Studie seines
Heimatthales, eines vom Drauthale in südlicher Richtortg
gegen das Gailthal in Kärnten abzweigenden, conchylio-
logisch noch nie begangenen Quer- und Hochthaies,
worin dreier, völlig neuer, auch dem dem Berichterstatter
vorgelegter Vorkommnisse Erwähnung geschieht, — einer
Campylaea, Pupa und Clausilia. Ich darf mir wohl ge-
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~ 16 —
statten, bezuglich dieser drei Novit&ten ein Plagiat an mir
selbst zu verüben.
1. Mein Gutachten über „Campylaea glacialis
Thom. var, nov.* (16 mm. br., 9 mm. hoch; im allge-
meinen dunkel-aschgrau, die Flecken schwarz-braun), wie
es in Wiedemayr's Schrift abgedruckt, lautet wie folgt:
.Wohl gruppiren sich um den Typus mehrere nahe-
verwandte Arten; immerhin steht unter diesen unser
tiroler Vorkommen von Kartitsch einer phalerata Z. var.
chamadeon Parr. noch am nächsten, ist grösser als glacialis
vom Mt. Genis, noch mehr, als sie mir Prof. Stabile aus
.Piemont* mittheilte und Küster sie abbildet, — jedoch
bedeutend kleiner als chamaeleon, bunter weissgesprenkelt,
namentlich aber in Gewinde und Umgängen niedriger
als selbst die piemontesischeii Originale von glacialis, und
diesbezüglich im gleichen Verhältnis wie C. presli zu
cihgulata. Wenn demnach diese Novität, wie sie es für
Tirols Fauna unter allen Umständen ist, einer glacialis
unbedingt einzuverleiben, wird sie doch als prononcirte
Localform dieser und keiner andern verwandten Art,
auch nicht einer chameleon, zu betrachten sein.* Ein
Name steht noch aus.
2. „Pupa {spec, nov. Wiedem.). Von der Grösse und
wohl auch vom .Habitus einer P. moulinsiana Dup., aber
ohne Bezahnung und winklige Einbuchtung des äussern
Mundsaumes ; die Wölbung der Umgänge ungleich convexer,
die Streifung merklicher, so dass sie in den erwähnten
Punkten einer P. genesii m. näher kommt, von der sie
hinwieder durch Grösse und die bedeutendere Breite des
letzten (4.) Umganges sich unterscheidet. Wäre das einzige
erbeutete Stück vollends ausgewachsen und reif, oder etwa
mit einem Parietalzähnchen versehen, so wäre es ebenfalls
eine noch recente Varietät der genesii — die prähisto-
rische glandicula Sandberger (s. Verhandl. d. phys.-med.
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Gesellsch. in Würzburg 1887), und nicht blos von his-
storischer, sondern auch zoogeographischer Bedeutung; sie
könnte mit genesii und der inornata-Gruppe (v. P. gredleri
bis hinab zu eggeri und edentula, vgl. Nachrichtsblatt 1879
No. 1, Kritische Fragmente) als weiterer Zeuge einer
Diluvialzeit an die in Tirol noch lebenden Pupen sich an-
schliessen. -— Vorderhand wage ich nicht, nach einem
einzigen, noch dazu unfertigen Exemplar bestimmt diese
Ansicht aufrechtzuhalten, oder sie als Novität, was sie als
Fund für Tirol immerhin ist, zu benennen, zu beschreiben*
(Gredler).
3. Clausilia spec. , Möglicherweise neu (Gl. wiede-
mayri m.) Man könnte sie für die krainerische
Varietät der tettelbachiana (var. costulata Rossm.) hallen,
wenn nicht Ad. Schmidt (die kritisch Gruppen d. europ.
Glausilien, S. 37) ausdrücklich erklärte, dass die „genaue
Prüfung des betreffenden Exemplars seiner Sammlung sich
als eine Gl. cruciata Stud. (pusilla Z.) herausstellte*, wozu
jedoch die Spirallamelle unserer Stücke von Kartitsch
keineswegs stimmt. Ich behalte mir vor, Prof. Dr. Böttger
zu consultiren, ehe ich sie als nov. spec. aufstelle* (Gredler).
Darauf hin. erklärte Bötiger diesen Fund auf Grund
zweier eingesandten Stücke als Gl. cruciata var. minima
Slud. (mucronata Held.). Allein »ein Vergleich der Kartitscher
Schnecke, schreibt Wiedemayr in besagter Broschüre, mit
der Gl. minima vom südlichen Bayern ergibt folgende. Ab-
weichungen von dieser letztern: 1. das Gehäuse erscheint
nicht mehr , stark gestreift* (Glessin), sondern grob ge-
rippt; 2. die Naht ist tiefeingeschnitten, die Umgänge
hoch gewölbt; 3. das Interlamellare stets gefallet; 4. die
Mondfalte fehlt gänzlich, dafür steht parallel zur
einen langen Gaumenfalte über deren unterm Ende eine
0,6 mm. lange zweite Falte; 5. das Glausilium in Krümmung
und Rinnung dem der cruciata Stud. gleichgeslaltet, ent-
XXXIV. 2
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18 -
behrt des grossen eckigen Lappens an der obersten Ecke
und die Platte geht beiderseits allmählich in den Stiel
über; das »Andreaskreuz* (cruciata) herauszufinden, er-
fordert exorbitante Phantasie. Einstweilen bleibt in Anbe-
tracht der angeführten Differenzen Gredler's Bestimmung
aufrecht. Es sei auch erwähnt, dass Gl. cruciata var.
minima bis zur Stunde noch nie südlich der Gentralalpeu
entdeckt worden.*' (Wiedemayr).
So viel steht fest, dass dies bislang unbeachtet ge-
bliebene Hochthal 3 für die europäische Fauna völlig
neue Formen birgt, wenn auch ihre endgiltige Nominirungen
noch sub judice. Dr. von MöllendorfF legte dem Gefertigten
einmal das Prädicat «vorsichtig* bei. Nun zur , strengern
Observanz* zähle ich mich selbst auch.
Bozen, 30. Nov. 1900. Gredler.
Die Verwandtschaft von Ancylodoris.
Von
Dr. W. Dybowski, Niankow.
In Middendorffs „Beiträge zu einer Malacologia Rossica*
(St. Petersburg 1847) die mir erst nach Abfassung meines
Artikels in Nachrbl. D. malac. Ges. 1900 p. 143 zugänglich
wurden, werden fünf Arten Hinterkiemor aus russischen
Gewässern aufgeführt und mit den römischen Ziflfem I—V
bezeichnet. In der unter No. I S. 513 b^chriebenen und
auf Taf. X Fig. 19—21 abgebildeten Art erkenne ich eine
der Äncylodoris batkalenm m. sehr nahe verwandte Form.
Ob dieselbe mit ihr identisch oder nur eine sehr nah
verwandte aber verschiedene Art darstellt, kann nur ent-
schieden werden, wenn man beide genauer vergleichen
kann. liier möchte ich nur auf die interessante Thatsache
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19 -
aufmerksam machen, dass die nächste Verwandte des
Hinterkiemers aus dem Baikalsee in dem russischen Eis-
meer zu Hause ist. Es schliesst sich diese Thatsache eng
an die schon länger bekannte zweite an, dass der Baikal-
schwamm (Lubomirskia baikahnsis Dyb.^ sich völlig identisch
mit der SQsswasserform auch im Behringsmeer findet.
Malacologisehe Bemerkangen und Beschreibangen
Von
C. A. Westerlund.
I.
1. In Bericht d. naturw. Ver. in Trencsin 1890—91
p. 87 (tab. 7 flg. 4) beschreibt und abbildet Dr. Brancsik
einen neuen, aus dem westlichen russischen Turkestan
stammenden Maerochl^imys, dem er den Namen schmidti
giebt. In Nachrichtsblatt d. D. Mal. Ges. 1894 S. 66
beschreibt S. Clessin auch einen Macrochlamys aus Tur-
kestan, auch als M, schmidti n. sp. Nach den resp. Be-
schreibungen differiren diese beiden höchst wesentlich^ so
dass von einer Vereinigung keine- Rede sein kann. Die
letzte Art muss^'also einen eigenen Namen haben und ich
schlage den von M. clessini vor. In Annuaire du Mus.
Zool. Acad. Imp. d. St. Petersb. 1896 S. 184 habe endlich
ich einen turkestanischen Macrochlamys (M, korshinskii)
von vielen Fundorten beschrieben. Dieser steht offenbar
dem M. schmidti Brcs. am nächsten, welcher aber sich
namentlich durch viel breiteren und gegen die Mündung
stark erweiterten letzten Umgang auszeichnet, wodurch
auch die Mündung sehr transversal ausgezogen, i,quer
eiförmig'^ wird, mit dem Basalrande flach bogig, (bei
meiner Art ist der letzte Umgang grösser, aber gar nicht
r
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— 20 -
erweitert, die Mündung fast kreisrund und der Basalrand
sehr stark gebogen).
2. In „La Feuille* (Paris 1897 S. 170) beschreibt
Herr Baron v. Rosen eine neue in Turkestan lebende
Helix retten, erwähnt aber nicht ihre Stellung im System.
Nach drei von ihm gütigst mitgetheilten Exemplaren gehört
diese Art der FruHcchCampylaea zu und dürfte da der Typus
eine eigene Gruppe bilden. Die Diagnose 1. c. ist etwas
irreführend. Testa ist (bei meinen Exemplaren) nicht
»perforala*, sondern umbilicus ist mediocris (2 mm. latus),
celeriter ab imo dilatatus, margine columellari superne
paullisper superpendente; testa ist nicht „tenulssime spira-
liter sculpta", sondern die Spiralskulptur ist an der oberen
Seite fortis, lineis sat distantibus, an der unteren Seile
feiner und etwas dichter; testa hat freilich eine »fascia
peripherica alba*, aber diese wird an ihren beiden Seiten
von einer fascia brunnea, sed pallida et obsoleta begrenzt.
Die Mündung ist innen milchweiss, gänzlich ohne Lippen-
bildung. Das grösste Exemplar ist 19 mm. breit und
12 mm. hoch, die Mündung gross (Br. 10, Höhe 9 mm.).
Von Fackta Karatscha hat Baron v. Rosen eine bemerkens-
werthe Varietät mitgelheilt {W^s. serotina mh.): testa valde
depressa, spira fere plana, anfractus ultimus multo angustjor,
lentissime accrescens, extus ne minime dilatatus et subtus
vix ampliatus, umbilicus latior, Striae transversales fortiores
et spirales profundiores ; diam. 17, alt. 9 mm.
3. Helix (Xerophila) syrensis .Pfr. var. exserta Mts.
(Wiegm. Arch. 1889 S. 183, t. 10 f. 13) ist identisch mit
meiner X erninens (Fauna moll. pal. 1889 S. 924). Ich
meine dass der letztere Name erhalten werden darf, theils
weil er wahrscheinlich früher, obwohl im selben Jahre,
publicirt wurde, theils wir eine gleichzeitige exserta, Varietät
der Helix (Jacosla) depressula (Parr.), haben. „Helix
exserta*' Pfr. gehört dagegen der Gatlung Nanina zu.
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— 21 —
Vielleicht oder richtiger wahrscheinlich ist diese „eminens"
eine von Helix syrensis Pfr. emanirende Form, die sich
während des Laufes der Zeit freigemacht (wie choris-
menostoma von rupestris) und eine selbständige Form ge-
worden ist, weil sie meistens kommen in zahlreichen
Exemplaren suis locis vor, da zufällige Skalariden stets isolirt
und selten sind.
4. In Nachrichtsbl. d. J. S. 135 bemerkt Dr. Dybo wski
bei Besprechung der Hdix sehkii Gerstf. wie ich in meinen
Beiträgen zur Molluskenfauna Russlands (1897) von dieser
Art sagt: »Das von Maack gesammelte Stück — welches
im Museum der St. Petersburger Akademie sich befindet
und dem Autor Gerstfeldt zur Begründung seiner Art ge-
dient hat — hat nur ein rothbraunes Band und ist nicht
»rufolrifasciata*, und hinzufügt in einer Note: ,Es ist
merkwürdig genug, dass an einem und demselben Exemplar
der eine Forscher drei, der andere nur eine einzige
Binde gefunden hat*. Ich vermuthe, dass Dr. D. dieses
Exemplar niemals gesehen habe, wie ich es gethan, und
weil Dr. D. selbst sagt, dass „die Färbung dieser Art sehr
variabel, dunkel olivengrün, mit einer, zwei oder drei
braunrothen Längsbinden* sei, liegt es nahe, dass das er-
wähnte Exemplar nicht ursprünglich bei der Beschreibung
vor dem Autor lag, oder dass die beiden Seitenbänder,
stets schwach, während der Zeil unsichtbar geworden sind.
An der S. 140 steht von der Helix Middendorf fi Gerstf. :
Die »Ergänzungen* von Westerlund: »apertura non labiata,
margine non reflexo* sind übei-flüssig, weil sie der Wirk-
lichkeit nicht entsprechen*' (!) Ich verstehe nicht, wie
meine sonst so guten Augen mich bei diesen Gelegenheiten
so arg betrogen haben. Aber um mich zu beruhigen,
muss ich auch hier bezweifeln, das Dr. D. das Stück im
Petersburger Museum genau uniersucht und nicht nur
nach seinen ,30 schönen Exemplaren" beurtheilt habe. — -
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— 22 -
Endlich bemerke ich, dass die von Dr. D. als neue Species
beschriebene und abgebildete Helix gerstfddtii (von der
Mündung des Ussuri in der Amur) identisch mit meiner
in denselben Beiträgen (1897) beschriebenen Helix
(Chilanodon) sibirica ist.
II.
Gen. Vltpea Fitz.
V, cyprina n. sp.
Testa peranguste perforata, depresso - convexiuscula,
nitida, rufescens, dense slriatula ; anfr. 5, lentissime accres*
centes, spiram maximam formantes, convexi, sutura mar-
ginata separati, uHimus penultimo pcrparum major, subtus
sat convcxus;. apert. transversalis, anguste lunaris, profunde
excisus, margine basali ievissime arcuato. Diam. 2Vsi
alt. 1 Va mm.
Hab, Gypern bei Atrankan. (Marq. de Monterosato.)
Durch das sehr langsame Zunehmen der Umgänge
gleicht diese Art am meisten den Figuren der mir unbe-
kannt gebliebenen transsilvanischen F. jickelii Gl. (nach
V. Kimakowicz nur Varietät der V, subcaHnata Gl.).
F. lepta n. sp.
Testa minima, angustissime umbilicata (umbilicus
tandem paullisper dilatatus), depressa, vix convexiuscula,
tenue striatula, hyalina : anfr. 4, lente regulariter accrescentes,
ultimus penultimo vix vel pauUo latior; apertura anguste
lunata, margine basali substricio angulum cum margine
columellari brevissimo formante. Diam. 1 ^'2 mm.
Hab. Spanien bei Sevilla. (S. Galderon).
Affin is V. bland Hesse in insula Syra Graeciae videtur.
F. placenta n. sp.
Testa anguste infundibuliforme et perspective umbi-
licata (umbilicus infra circularis), depressa, convexiuscula,
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— 23 -
nitida, utrinque dense eleganter striatula, vitrea; anfr. 4,
regulariter sat forte accrescentes, convexiusculi, ultimus
majusculus, .ad dimidiam penultimo major ; sutura impressa^
marginata; apertura late lunata, margine inferiore curvato,
ab insertione forte arcuato. Diam. 3, alt. IV« n>m.
Hab. Italien, Insel Gapri. (Marq. de Monterosato).
Gen. Hellx Lin.
ä. (Campylaea) cingulina Strob. var. hians n.
Testa pro magnitudine mediocriter umbilicata (qmb.
4 inm. latus), valde depressa, vix convexiuscula, lactea,
efasciata, apice Cornea, nitida; anfr. ultimus compresso-
rotundatus, antice profunde oblique descendens; apert.
ampla, valde obliqua, lunato-circularis, margine inferiore
fortissime arcuato (multo magis quam in ulla alia speeie
inter affines) margine columellari superne dilatato et reflexo.
Diam. 22, alt. II mm.
Hab. Frankreich, Alpes Maritimes bei Mentone.
H. (Campylaea) argenidlei Kob. Forma conviva n.
Testa subplane depressa (diam. 20, alt. 9 mm.)
apice non prominulo, flavido-cornea, minutissime granulata
apertura rotundata, margine basali fortius arcuato.
Nebst 10 Exemplaren dieser Form erhielt ich von
Herrn Dr. Krüper aus Morea (Berg Ghelmos in Arcadia)
2 Exemplare der typischen argenteUei (t. convexiuscula,
apice prominulo, rufescenti-cornea, apert. trasversalis, ovato-
rotundata ; diam. 22, alt. 1 1 mm.), ganz gleich den Figuren
in Kobelns Iconogr. (1053) und den von E. v. Martens in
Mal. Blätt. 1873, aber auch übereinstimmend mit Fig. 950
in Iconogr. N. F. (Helix peritricha Bttg. var. auch vom
Berge Chelmos).
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— 24 ~-
H, (Campylaea) conemenosi Bftg. Var. acamanica Kob.
Forma elaphra n.
Aus Kravasava in Akarnanien hat Dr. Krüper Exem-
plare einer Schnecke geschickt, welche sowohl in Form
als Skulptur (dicht granulirt^ glatt) gleicht gänzlich kleinen
Exemplaren der Helix acamanica Kob. ausser dass die
Mündungsränder weiter getrennt sind, weil der letzte Um-
gang an der Mündung nur sehr wenig herabsteigt. Die
Breite der Schale ist 22, die Höhe 11 mm. Ist vermuth-
lich dieselbe Form, die Kobelt in seiner Ikonogr. Fig. 948
bis 949 von Nestiopyrgos abbildet.
H. (Xerophila) luteata (Parr.) Pfr. Var. galestotna n.
Tesla depresso-globosa, sordide albida, unicolor, intus
lactea, irregulariler dense striata; anfr. ultimus cönvexo-
rotundatus, antice obsolete lentissime descendens; apert.
magna, lunato-circularis, marginibus distantibus, peristomate
intus rufo, labio albido-lutescente. Diam. et alt. 12 mm.
(Simillima fig. 132 tab. XIV in Catalogo Iconogr. a. dar.
Hidalgo).
Hab. Spanien bei Albarracin. (Dr. Zapater).
//. (Xerophila) deplanata n. sp.
Testa aperte umbilicata (umbilicus infra a medio
anfr. penultimi in arcu forti dilatatiis, SVa mm. latus)»
valde depressa, spira lala lentissime convexa, apice pro-
minulo, obsolete striatula, coerulescenti-lactea, unicolor,
nitidnla; anfr. 5, primi 4 lente accrescentes, convexiusculi,
sutura profunda, ultimus multo major, primum forte,
deinde lente accrescens, antice non dilatatus, subcylindraceo-
rotundatus, ad aperturam fere reclus; apertura ampla,
parum obliqua, lunato-rotundata, marginibus in pariete
distantibus, acutis, superiore subascendente, exteriore et
basali forte arcuatis, columellari pauUo oblique descendente'
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— 25 —
intus anguste albalabiato. Diam. 15, alt. 8, ap^rt. d. 8,
a. 7 mm^ — Species e grege H, negUctae Drp.
Hdb. Frankreich bei Avignon.
Obs. Hdix (Xerophila) negUcta Drp. vera ist wahrscheinlich
niemals in Griechenland gefunden; alles was ich unter
diesem Namen davon bekommen, hat meiner H. mspecta
zugehört.
H. (Xerophila) meridioncUis (Parr.) Mss. Var. notata n.
Testa depresso-conoidea, albida vel coerulescens, tenuis,
umbilicus mediocris, margine columellari paullisper dimi-
nutus et infra levissime dilatalus, densissime obsolete
striatula, unicolor vel rarius fasciis interruptis obsoletis
picta, nitidula; anfr. 5Va— 6, convexi, ultimus major,
compresso-rotundatus (teres), aperturam versus descendens;
apertura pauUo ovato-rotundata, leviter angusteque albo-
labiata. Diam. 11 — 15, alt. 9—11 mm.
Hab. Griechenland bei Prevesa. (N. Con6menos).
H. (Xerophila) opalina n. sp.
Differt ab H arigoi B. testa solidiore, laevigata (vel
sub lente forti tenuissime striatula), nitidula, colore florem
lactis simulante, unicolor vel punctis minimis fuscis sparsis
conspersa, medio vitta angusta pure alba circumdata, apice
succineo, anfr. superis sat convexis (non subplanis), sutura
impressa disjunctis, lente accrescentibus, penultimo demum
et ultimo celeriter dilatatis (non illo toto lentissimo) ultimo
plus quam duplo latiore, a sutura rotundato, tereti (non
extus declivi), superne antice lente descendente, apertura
intus post labium album nitidum pallide hepatica. Diam.
17, alt. 10 mm.
Hab. Spanien bei Polle de Rodana. (P. F'agot).
H, (Xerophila) karagolica n. sp.
Testa anguste umbilicata, depresso-convexa, tenuissime
et dense, vix sub lente distincte, striatula, alba, superne
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— 26 ~
fascia lata brunneo-nigrescente usque ad apicem extensa,
subtus fasciis multis (6 — 7) angustis, separatis vel hinc inde
confluentibus ; anfr. 5, celeriter accrescentes, convexiusculi,
ultimus compresso-rotundatus, infra convexior, antice non
descendens ; apertura lunato-rotundata, infra albido-labiata,
margine columellari ad insertionem dilatato. Diam. 10,
alt 7 mm.
Hab. Kleinasien am Berg Karagol bei Smyma.
(Th. Krüper).
H, (Xerophila) dantei (B.) Var. resduta n.
Differt a typo testa magis globosa, albida, fasciis
duabus brunneis subaequalibiis, inlegris, una medio altera
supra, de cefero unicolore, anfr. 6, sat convexis, ultimo
toto convexo, infra tumidulo.
Hab, Frankreich, Auvergne, St. Nectaire (Chaper).
Diese Art bildet mit H curetum W. (Greta), agredbUis
(Z.) Kob. (Corfu), arcuata (Z.) Kob. (Corfu) und omala n.
(Achaja) eine südosteuropäische und südwestasiatische
Giiippe, entsprechend der südwesteuropäischen, und nord-
afrikanischen Gruppe xalonica^ ausgezeichnet durch ihre
höchst feinstriemige, fast glatte Schale, scharf begrenzten,
ununterbrochenen und dunklen Bänder auf weissem Grunde,
den zusammengedrückt-gerundeten letzten Umgang u. s. w.
H (Xerophila) omala n. sp.
Simillima X aüuvionum Serv. a qua praecipue differt
testa majore, fasciis rufescenti-brunneis, orbitu spirae majore
(hu anfractuum eodem numero), anfractu ultimo tumidiore.
Testa anguste umbilicata, depressa, convexo-subconoidalis,
alba, fascia supramediana latiuscula ad apicem extensa,
subtus fasciis paucis, sublaevis ; anfr. 6, sat celeriter accres-
centes, convexiusculi, ultimus rotundatus, antice rectus;
apertura lunalo-rotundata. Diam. 14, alt. 10 mm.
Hab, Griechenland bei Patras in Achaja. (N.
Conemenos). (Schluss folgt.)
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— 27 —
Literatur.
The Journal of Conchohgy, Vd. X No. 3.
p. 65. Newton, R. Bullen, the Geographical Distribution of extinct
British Non-Marine Shells (Cont.).
, 75. Byne, L. St. G. & A. Leicester, the Marine Mollusca and
Brachiopoda of the Isle of Man.
, 86. Whitwell, W., Notes on Shells observed and coUecled in East-
Sussex.
, 91. Collier, Ed., Reversed Helices recently found in Lancashire.
, 92. Kew, H. Wallis, on the Mucous-Threads of Land Slug^s.
Annales de la SocUU Royale Malacdogique de Bdgique, —
Tome XXXV, Annee 1900.
p. 13. Dupuis, P. et le Dr. Putzeys, Diag^noses de queUfues Coquilles
nouvelles provenant de TEtat indöpendant du Congo. (Ganomidos
•fraterculus p. 8 fig. 18; — Perideriopsis fallsensis p. 13 f. 19,
20; — P. moulaensis p. 14 fig. 21, 22; — Melania ponthier-
villensis p. 14 fig. 23, mit var. spoliata fig. 24; — M. nyang-
weensis p. 16 fig. 25 ; — M. depravata p. 16 fig. 26, 27 ; —
M. nsendwensis p. 17 fig. 28, 29; — M. soror p. 18 fig. 30; —
M. consobrina p, 18 fig. 31, 32; — M. kinshassensis p. 19
fig. 33, 34.
HecUey, Charles, some new or unfigured Australian Shells.
— In: Ree. Austral. Mus. v. 4 No. 1 (March. 1901).
Neu oder zum erstenmal abgebildet: Natica subcostata T. Woods
fig. 3; — Mangelia desalesii T. Wood fig. 4; — Carditella
delta Täte & May fig. 4 ; — Philobrya tatei n. p. 24 fig. 6 ; —
Periploma micans n. p. 25 fig. 7; — Sarepta tellinaeformis n.
p. 26 fig. 8.
Hedley, Charles, Studies on Australian Mollusca IIL — In :
P. Linn. Soc. N. S. Wales 1900, part. 4 (May 1901).
With pl. III.
Neu Mathilda rosae p. 722 t. 48 fig. 13, 14 ; — Leuconopsis inermis
p. 722 t. 48 fig. 15; — Stenothyra auslralis p. 724 t. 48 fig. 10;
— Iravadia auslralis p. 724 t. 727 48 f. 12; — Callomphala
globosa p. 728 l. 26 ; — Endodonta concinna p. 729 l. 48
fig. 2—3, Cundaberg, Queensland ; — Chlamys feneslrata p. 730
U 48 fig. 17—19; — Ferner sind abgebildet: Bittium minimum,
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— S88 —
T. Woods fig. SO; — Blauneria leonardi Crosse t 48 fig. 9; —
Daphnella tasmanica T. Wood fig. Sl; — - Hydalina tasmanica
(Akcra) Bedd. fig. 22; — Trophon brazieri T. Woods fig. 23; —
Euthria clarkei T. Woods fig. 24 ; — Schismope pulchra, Petterd
fig. 25; — Petterdiana thoanumi Pilsbry p. 727 t. 48 fig. 11 ;
— Stylifer petterdi Täte & May f. 27 ; — Asaphis contraria
(Psammobia) Deshayes t 48 f . 4—8.
Proceedings of the Malacdogical Socidjf of London. — Vol.
4 No. 5.
p. 187. Godwin-Austeq, U. H., Anatomy of the Helix ampulla Bens,
and ils generic position in the Ariophantinae. (Indrella n.
subgen., neben Nilgiria zu stellen).
, 191. Gude, G. K., a third report on Helicoid Land-Shells from
Japan and the Loo-Choo Island. With pl. 19—21. Zahlreiche
Arten zum ersten Mal abgebildet. Neu: Trishoplita eretacea
var. decussata p. 194; — Eulota friedeliana var. tumida p. 195.
, 20^. Pace, S. on the rediscovery of Euselenops (= Neda) limiceps, Gut.
„ 205. Pace, S., Note pn the Anatomy of Thersites (Hadra) biparlita.
(F6r.).
, 208« Sowerby, G. B., Descriptions of new species of Marine Mollusca
coUected by the late Otto Koch at the Island of Cebu, Philippines.
Neu : Phos nitens p. 208 t. 22 fig. 1 ; — Nassa cebnensis p. 206
t. 22 fig. 2; — Driilia fusco nitens p. 208 t. 22 fig. 3; —
Eulima submarginata p. 209 t. 22 flg. 4 ; — Subularia piperata
p. 209 t. 22 flg. 5 ; — Stilifer kochianus p. 209 t. 22 fig. 6 ; —
Pyrgulina intersculpta p. 220 t. 22 fig. 9; — Scala humerosa
p. 210 t. 22 fig. 10; — Triforis picturatus p. 210 t. 22 fig. 11;
— Gerithium oscitans p. 211 t. 22 fig. 12; — Emarginula
biangulata p. 211 t. 22 fig. 13; — Area bicarinata p. 211
t. 22 fig. 14.
, 212. Sowerby, G. B., Description of Marginella princeps n. t 22 fig. 15.
, 213. Sowerby, G. B., on seven new species of Marine Mollusca
coUected by Dr. H. Becker at ,the Kowie* South Afrika. —
Neu: Trophon kowieensis p. 213 t. 22 fig. 16: — Mitra ko-
wieensis p. 213 t. 22 fig. 17 ; — Turbonilla balhyrhaphe p. 213
t 22 fig. 18; — Odostomia (Pyrgulina) robusta p. 214 t. 22
fig. 19; — Drülia rugisculpta p. 214 t. 22 fig. 20; — Solariella
beckeri p. 214 t. 22 fig. 22.
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— 29 ~
p. 216. Sanderborn, C. Davies, Notes on the Dates of Publication of
the Parts of Kieners «Species G^nöral et Iconographie des
Coquilles vivants/
, 2^. Sykes, £. R., Notes on the Genus Temesa, H. & A. Adams,
with Descriptions of two new Land-Shells (Temesa and Clausilia),
from South America. Neu Clausilia pilsbryi p. 221 fig. 2; —
Temesa magnifica p. 221 fig. 3.
, 223. Bullen, R. Ashington, on two apparently new species of Gorbi-
cula (subtriangularis p. t. 23 fig. 1 ; — fulgida t. 23 fig. 2.
The Journal of Conchology. — Vol. 10 No. 4 October 1901.
p. 97. Kew, H. Wallis, on the Mucus - Threads of Land-Slugs. (Cont.).
, 104. Smith, £dg, A., on South-African Marine Shells, with des-
criptions of new species. — Neu: Glyphis spreta (= Fissurella
fimbriata Sow. nec Reeve) .t. 1 fig. 18; — Gl. elizabethae
(= sieboldii Sow. nec Reeve) t. 1 fig. 12; Patella decem-
costata p. 106 t. 1 fig. 22; — Acmaea roseoradiata p. 106
t. 1 fig. 19; — Ac. albonotata p. 107 t. 1 fig. 14, 16; —
Rissoa crawfordi p. 107 t. 1 fig. 13; — Radius gracillimus
p. 107 t. 1 fig. 20 21 ; — Cerithium rufonoduiosum p. 108 t. 1
fig. 8; — Odostomia lavertinae (= angasi Sow. nec Tryon)
p. 108 t. 1 fig. 15 ; — Eulima translucida p. 109 t. fig. 11 ; —
£. algoSnsis p. 109 t. 1 fig. 10; — Euthria quecketti p. HO
t. 1 fig. 1 ; — Tritonidea natalensis (= subrubiginosa Sow. nec
Smith), p. III t. 1 fig. 23; — Astyris lightfooti p. 112 t. 1
fig. 8; — Anachis bumupi p. 112 t. 1 fig. 2; — Murex fallax
p. 113 t. 1 fig. 9; — Marginella algoSnsis p. 114 t 1 fig. 4; —
Glavatula parilis p. 115 t. 1 fig. 7 ; — Terebra (Abretia) di versa
(= rufopunctata Sow. nec Smith) p. 115 t 1 fig. 6.
, 117. Melvill, J. Cosmo, Cypraea chrysalis Kien, and C. microdon
Gray. — (C. minoridens nom nov. für G. microdon auct. nec
Gray.).
, 122. Marshall, J. T., Additions to «British Conchology* (cont.). Neu
Eulima anc«ps.
Journal de Conobffliologie. — Vol. 49 No. 4.
p. 197. Gude, G. K., sur une collection de Plectopyhs du Tonkin, avec
la description de six esp^ces nouvelles. Avec pl. VI. Neu
PI. dautzenbergi p. 198 Textf. 1 t 6 fig. 1; — PI. bavayi
p. 200 Textf. 2, t. 6 fig. 2 ; — PI. tenuis Textf. 3, t. 6 fig. 3 ;
— PI. fischeri Texlf. 4, t. 6 fig. 4 ; — PI. emigrans MUdff.
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~ 30 -
Textf. 5, t 6 fig. 5; — PI. anceyi Textf. 6, t. 6 flg. 6; — PI.
persimilis Textf. 7, t. 6 flg. 7.
p. 213. Dautzenberg, Ph., Description de deux Bulimulidds provenant
du Perou (Peronaeus jocorensis t. 8 flg. 1, 2 und P. baeri t 8
flg. 3, 4.
„ 215. Dautzenberg, Ph. und J. Bernier, Description d*un Balimidö
nouveau, provenant de la Nouvelle - Caledonie (Leucocbaris
porphyrocbila t. flg. 5, 6).
j, 219.Ancey, C. F., Notes critiques et synonymiques sur quelques
Mollusques. — Ennea zanguebarica Morel. = obesa Gibbons.
E. longula Smith = Bulimus exiguus Morel. ; — Für Ennea
Bourguignatiana wird die Priorität vor E. subringens Crosse
verlangt. — propinqua Mouss. = castanea Rousseau ; — N. chryso-
colia Gould = rivuia Rousseau. — Für Lechaptocsia (Ancey)
ßourg wird entgegen Martens die Priorität vor Korea Smith
reklamirt. Hydrobia caledonensis Chaper = Tomichia ventri-
cosa Sow.
u 226. Pallary, Paul, Diagnoses de quelques Goquilles nouvelles, pro-
venant du Maroc. (Nassa tingitana, Xerophila daurae» Xer.
vaucheri, Melanopsis mourebeyensis).
n 229. Dollfus, G. «fe Ph. Dautzenberg, Nouvelle Liste des Pelecypodes,
et des Brachiopodes fossiles du Mioc^ne moyen du Nord-Ouest
de la France.
Proceedings of the Malacological Society of London, -— Vol.
4 No. 6 October 1901.
p. 231. Smith, Edg. A., a List of the known forms of Volutidae from
South-Africa, with descriptions of two new species of Voluta
from Africa. (Neu Alcithoe ponsonbyi und Lyria quecketti,
beide im Text abgebildet). 7 Arten sind bekannt.
, 236. Kennard, A. S, and Woodward, B. B., Note on the occurence
of Planorbis stroemi Westerl. in the bolocene Deposits of the
Thames Valley.
, 237.Preston, H. B., Description of Cymbiola maugeri, a supposed
new Species from the Falkland Islands. Mit'^xtflgur.
„ 238. da Costa, S. J., Descriptios of new Species of Land-Shells from
Central- and South-America. — Neu: Drymaeus chiriquensis
p. 238 t. 24 fig. 1; — Dr. obliquistriatus fig. 2; — Dr. cylind-
ricus fig. 3; — Dr. elsteri fig. 6; — Dr. subventricosus p. 239
fig. 4; — Dr. exoticus fig. 10; — Dr. expansus var. pereneosis
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31 -
fig. 5 ; — Drypitia indentatus fig. 8 ; — Neobyclotus columbiensis
p. 240 flg. 7; — N. caucMDsis fig. 9.
p. 241. Blanford, W. T., Notes on AriophanU, Xestina, Nilgirica and
Euplecta. With pl. S5 ; Neu : Ariophanta canarica p. 248
fig. 1 ; — Ar. heteraea p. 248 t. 2 ; — Ar. (Xesüua) gassii
p. 249 fig. 3 ; — Euplecta transfretata p. 249 fig. 9 ; — £u.
agastyae p. 250 fig. 10; — Eu. binoyaensis p. 250 flg. 7; —
£u. laevis p. 281 fig. 8; — Eu. fluctuosa p. 251, Textf. ; — Eu.
granulifera p. 252, Textf.; — Eu. oribates p. 253, Textf.
, 254. Büllen, R. Ashington, Pleistocene Mollusca from the raised
beach-deposits of Perim Island.
, 256. Crick, 6. C., Note on a Dibranchiate Cephalopod from the
London Clay of Sheppey.
« 259. Sykes, E. R., Description . of Onichochiton isipingoSnsis from
South-Africa.
« 260. Sykes, £. R., Description of Helicina pelewensis n. sp. from the
Pelew Islands. (Textf.), mit Abb. von H. rufocallosa Ancey.
, 261.6odwin-Austen, H. H., on the Anatomy of Helix poliüssima
Pfeiffer, of Ceylon, and on its position in the Ariophantinae
(Ravana n. subg.).
Roasmäsder's Iconographie, Neue Folge v. IX Lfg. 3 & 4.
Neu beschrieben oder zum erstenmal abgebildet werden: Pomatia
salomonica Naeg. no. 1614; — Claus, staudingeri Bttg. no. 1617;
— Campylaea kiralikoeica Kim. no. 1618, 1619; — Camp,
crombezi Loc. no. 1621 ; — Euomphalia floerickei Kob. no. 1623;
— Levanlina mardinensis Kob. no. 1630; — Codringtonia prae-
cellens Naeg. no. 1636: — Zebrinus detritus t. cilicicus n.
no. 1639; — Pomatia fathallae Naeg. no. 1640: — Buliminus
eudoxinus Naeg. no. 1663; — Bul. narcissei Call. no. 1635; —
Macularia grossularia Mrts. no. 1671; — JacMta Bubsuta Mrts.
no. 1673; — Pomatia oestreichi n. no. 1674; — Levantina,
naegelei Kob. no. 1675, 1676.
Eingegangene Zahlungen:
Wertheim. F., Berlin, Mk. 6.— ; Hofer, Dr. J., Wädenswil,
Mk 12.— ; Museum, naturhist. Hamburg, Mk. 6.— ; Clessin, S., Ochsen-
furt, Mk. 6.— ; Pfeiffer, K., Kassel, Mk. 6.— ; Krause, Dr., A.. Gr.
Lichterfelde, Mk. 6.— ; Neumann, R., Erfurt. Mk. 6.— ; Reinhardt
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— 32 —
Prof. Dr. 0., Berlin, Mk. 6.— ; Fritsch, Prof. Dr. K. von, Halle,
Mk. 6.— ; Andreae, Prof. Dr., Ilildesheim, Mk. 6.*— ; Riemenschneider,
C, Nordhausen, Mk. 6.— ; Weiss, Dr. A., Hildburghausen, Mk. 6. — ;
Fruhstorfer, H., Berlin, Mk. 6.-—; Braun, Prof. Dr. M., Königsberg
Mk. 6.— ; Protz, Alberl, Königsberg, Mk. 6.— ; Simroth, Prof. Dr.,
Leipzig, Mk. 6.— ; Schwefel, C, Güstrin, Mk. 6.— ; Miller, Prof. Dr.
K., Stuttgart, Mk. 6.— ; Ponsonby, John, London, Mk. 6.— : Passler,
Lehrer, Berlin, Mk. 6.— ; Museum, Grossherz., Oldenburg, Mk. 18. — ;
Löbbecke, Rentier, Düsseldorf, Mk. 6.— ; Gysser, August, Strassburg,
Mk. 6. — ; Büttner, Kurt, Leipzig, Mk. 6. — ; Lasser, Ritter V. S. von,
Mittersill, Mk. 6.— ; Schmidt, 0., Weimar, Mk. 6.— ; Jetschin, R.,
Patschkau, Mk. 6.— ; Martens, Prof. Dr. E. von, Berlin, Mk. 6.—.
Yergtorben :
Geh. Regierungsrath Eeiie, Naumburg.
Der Unlerzeichnete gibt seine neuesten Arbeiten den
Collegen zu folgenden ermässigten Preisen ab:
Synopsis mollusc. extramar. Sueciae, Norvegflae,
Danlae et Fenniae (Helsingfors 1897, pp. 238 in
8«) zu 8Va (anstatt eVa) Mk.
Synopsis molluse. extramar. res^onls palaearetlcae.
I. Gen. BuUmlnus & Pupa (Lundae 1897, pp. 128
in 8*^) zu 3 (anstatt 4) Mk. (Obs. nebst ergänzen-
dem Anhang mit lieschr. von 33 neuen Arten
und Varietäten!)
Synopsis molluscorum extramarlnorum regrionls
palaearctlcae ex typo Clausula Drp. St. Peters-
bourg 1901. Fol. 203 S. (zu 7 Mk.
C. A. Westerlund,
Ronneby (Schweden).
Redigirt von Dr. W. K ob eil. — Druck yoq Peter Hartmann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben 15. Febrnar.
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No. S u. 4. März-April 1902.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Vierunddreissigster Jahrgang.
Abonnementspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in Schwanheim bei
Frankfurt a. M.
Bestellnngen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Dlesterweg
in Frankfurt a. Jf. (Aellere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländei' d' Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende KÜtheillingen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Nekrolog.
Carl Arend Friedrich Wiegmann wurde am
1. März 1836 zu Berlin als Sohn des bekannten Zoologen
geboren. Schon 1841 verlor er seinen Vater; die Mutter
siedelte mit den Kindern nach Braunschweig über, starb
aber auch schon 1848. Des verwaisten Knaben nahm
sich der Geh. Regierungsrath Schweder in Berlin an; er
kam dadurch in seine Heimathstadt zurück und besuchte
bis 1853 das Friedrichwerdersche Gymnasium. Neigung
und Veranlagung wiesen ihn in die wissenschaftlich-zoolo-
gische Laufbahn seines Vaters, aber eine testamentarische
Verfügung des letzteren verbot ihm ganz entschieden jeden
gelehrten Beruf, und so trat er in die Voigt*sche Apotheke
XXXIV. 3
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- 34 -
zum Einhorn in der Kurstrasse in Berlin ein. Während
seiner Lehrzeit besuchte er aber mit dem grössten Eifer
die naturwissenschaftlichen Vorlesungen an der Universität,
legte dann rechtzeitig seine Gehilfenprüfung ab, servierte
von 1856—1859 in der Hofapotheke in Werningerode
und bezog nach erledigtem Militärdienst im Frühjahr 1860
die Universität Berlin. Seine Apothekerlaufbahn wurde
durch mehrere Reisen, auch eine mehrmonatliche nach
Nordamerika, unterbrochen; im Jahre 1866 erwarb er die
Apotheke in Jüterbogk, die er bis 1877 behielt. Aus
dieser Zeit stammt seine eifrige Beschäftigung mit der
Anatomie der Mollusken, der er treu geblieben ist, bis der
Tod ihm das Sezirmesser aus der Hand nahm. Im Jahre 1877
verkaufte er seine Apotheke und siedelte nach Jena über^
um sich in glücklicher Müsse und Unabhängigkeit ganz
seinen Studien zu widmen; für die Wahl des Wohnortes
waren seine Beziehungen zu Haeckel entscheidend. Er
blieb ihm in treuer Freundschaft verbunden, bis ihn am
7. November 1901 nach kurzem- Leiden der Tod abrief.
Wiegmann's Tod lässt eine schwere Lücke in der wissen-
schaftlichen Forschung der deutschen Malakozoologen.
Mit unermüdlicher Ausdauer und Gewissenhaftigkeit unter-
suchte er die von den Systematikern bearbeiteten Reise-
ausbeuten; seine Berichte sind wahre Muster sorgfältiger
Sektionsprotokolle, die alle Organe gleichmässig berück-
sichtigen. Daneben liefen sehr ausgedehnte Untersuchungen
der paläarktischen Mollusken, von denen er leider nur
einzelne, verhältnissmässig kleine Bruchtheile zur Ver-
öffentlichung brachte. Ausgedehntere Notizen darüber hat
seine Familie dem Berliner Museum übergeben, sie werden
nach und nach veröffentlicht werden.
Von grösseren selbständigen Arbeiten hat Wiegmann
folgende veröffentlicht:
1. Beiträge zur Anatomie der Landschnecken des
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~ 35 -
indischen Archipels. Sep. Abz. aus : M. Weber, Zoologische
Ergebnisse einer Reise in Niederländisch-Ostindien, vol.
2; Leiden 1893 gr. 8^ S. 112-259, mit 8 Tafeln.
2. Landmollusken (Stylommatophoren) Zootomischer
Theil, Sep. Abz. aus: Abhandl. Senckenb. Gesellsch., v.
24, Heft 3 (Kukenlhal). Frankfurt (Main) 1898, 4^ S.
289—557, mit 11 Tafeln.
3. Land- und SüsswassermoUusken der Seychellen,
IL Zootomischer Theil. — In : Mitlh. Zoolog. Samml. Mus.
Berlin, gr. 8^ 1898 S. 37-96, mit 2 Tafeln.
4. Binnenmollusken aus West-China und Gentral-
Asien. Zootomische Untersuchungen I. Die Heliciden.
— Extrait de V Annuaire du Musee Hoologique de TAcad.
Imp. des Sciences de St. Petersbourg, 1900, tome V. gr.
8^ 180 S. mit 4 Doppeltafeln. — II. Die Bulimiden
(Ebenda, mir bis jetzt noch nicht zugegangen). Ko.
Malacologische Bemerkungen und Beschreibangen.
Von
C. A. Westerlund.
if. (Xerophila) strenua n. sp.?
Testa umbilico a centro angusto et profundo celerrime
dilatato. infra triplo latiore, depressa, convexiuscula, den-
sissime argute striatula, subtus paullo convexior, albida,
fascia supramediana brunnea latiore, subtus fasciis nonnullis
angustioribus, vel fere efasciata; anfr. 5, convexiusculi,
celeriter, sed regülariter accrescentes, ultimus obsolete
angulatus. antice non descendens; apertura transversalis,
rotundata, extus intusque obsolete angulata, late lunata,
marginibus acutis, patulescentibus, basali forte arcuato,
intus valide alholahiata. Diam. 7. alt. 4 mm.
3'
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Hah, Spanien bei Sevilla. (S. Calderon).
Es ist sehr möglich, dass diese Xerophile nur eine
Varietät der auch bei Sevilla lebenden X acentromphala B. ist.
H. (Xerophila) variegata (Friv.) Mss. Var. infans n.
Testa sat aperte umbilicata (umbilicus circularis),
depressa, spira levissime tectiformi, argillaceo - lutescens
(raro griseo-albescens), dense slriatula, anfr. ultimus inter-
dum fortius striatus; anfr. 5— öV», reguläre?, convexiusculi
vel planulati, ultimus subtus convexior, antice lente descen-
dens, supra medium acute angulatus vel distincte carinatus,
carina alba, in adultis extus evanescente, supra carinani
fascia brunnea angusta raro continua, interdum subtus
faseiis angustis saepius obsoletis et supra strigis brunneis;
t. saepe concolor; apertura lunato-rotundata, intus rufo-
labiata, margine basali ad insertionem dilatato. Diam.
7-10, alt. 5—7 mm.
Hab, Griechenland in Corfu bei Skripero und
Filoreto (Gonemenos), in Attica bei Kallathea und Kypsele
unw. Athen, in Morea am See Thereus(?); Smyrna am
Berg Karagol (Th. Krüper).
H. (Xerophila) janinensis n. sp.
Tesfa anguste umbilicata. depresso-convexa, spira
subtectiformi, coerulescens, unicolor, apice fulvo, sub-
mamillato, supra infraque aeque ae dense siriatula; anfr.
5*/«, vix convexiusculi, primi lente accrescentes, ultimus
penultimo duplo major, pauUo compresso-rotundatus, aper-
turam versus lente descendens; apertura magna, lunato-
subrotundala, peristomate recto, acuto, brunneo, intus
aurantiaco vel fulvo-labiato, marginibus longe distantibus.
Diam. 11, alt. 7 mm.
Hab. Griechenland, E|)irus bei Gorilsa unweit
Janina.
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Die am nächsten verwandte Art ist H. variegata
(Friv.), die, wie bekannt, sich typisch auszeichnet clurch
ein weissliches, mit braunen Striemen, Flecken und unter-
brochenen Bändern fast bedecktes Gehäuse, viel höheres
Gewinde, vorn nicht herabsteigenden letzten Umgang,
weisse Lippe und genäherte Mundungsränder. Die neue
Art erinnert auch an eine andere Gruppe, die der Ä safen-
tina, deren Typus sich nach Bourguignat schon in der Türkei
mit einer Art (privata Gall.) bei Constantinopel findet.
Die Arten dieser eigentlich nordafrikanischen Gruppe sind
aber gross (diam. 18— JO, alt. 13—15 mm.) mit dem
letzten Umgang erweitert und bauchig.
H, (Xerophila) petasia n. sp.
Testa anguste umbilicata (umbil. cylindricus), trochi-
formi-conica, supra dense regulariter costulato-striata, subtus
dense striata, supra rufescenti-cornea, fusco-maculata et
hinc inde albostrigata, in medio anfractus Ultimi fascia
fuscobrunnea integra supra et fascia nivea infra angulum
(v. in eodem), subtus lutescens, fasciis pallide brunneis
nunc latis et albomaculalis nunc angustis; anfr. 5Vi,
convexi, lente accrescentes, ultimus parum major, subtus
tumido-convexus, superne vix vel perobsolete descendens,
antice rectus ; apertura lunato-rotundata, peristomate tenui,
recto, intus forte albolabiato, marginibus in pariete longe
distantibus, columellari superne dilatato et reflexo. Diam.
5, alt. 4 mm.
Hab, Spanien (Nordspanien):- B. Zapater.
Diflfert ab K penchinati B. testa cylindraceo-umbili-
cata, trochiformi-conica, anfr. convexis, ultimo antice recto,
perist. marginibus longe disjunctis, intus forte labiatis; ab
H. manistrolensi Fag. colore, pictura, anfr. ultimo antice
recto et apertura.
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H. (Jacosta) ledereri Pfr. Var. colona n.
Testa paullo minor (diam. 9, all. 5 mni.), angustius
costata, margine tenuius crenulata, iimbilico angustiore.
Hab, Sicilien bei Messina.
H. (Turricula) vernicata n. sp.
Testa anguste, sed infra paullo dilatate uinbilicata,
conoidalis, spira sat alta. subacute conoidea, apice rufe,
nitidissimo, dense argule striata, anfr. ultimo ruguloso-
costulato-striata vel costulata, dense tenueque malleata,
et vernicata, albidolutescens, fascia fusca mediana interrupla,
superne supra et infra suluras pallide brunneo-maculata,
subtus fasciolis pluribus fuscis interruptis obsoletis; anfr. 6,
perlente acerescentes, convexi, penultimus subcylindricus,
teres, sutura immersa, ullimus compresso-rotundalus, peri-
pheria convexus, antice rectus; aperlura transversalis,
extus subangulata, latior quam altior, intus fortiter albo-
labiata. Diam. 11, alt. 9 mm.
Hab, Syrien am Berg Karakol bei Smyrna. (Th.
Kröper.)
Bern. Vom selben Berge hat Dr. Krüper eine pyra-
midata-Form mitgetheilt, die wohl am nächsten zu H,
dyrrhaciensis B. von Durazzo in Albanien (von welcher
eine etwas grössere Form sich in Tunesien findet) gestellt
werden muss, obwohl sie grösser ist (diam. 10, alt. 7 mm.)
und mitunter mehr an //. madana B. erinnert.
H (Iberus) companyoi Aler. Var. praeconia n.
Apertura (diam. a reg. umb. 8V2, alt. 7 mm.) exciso-
rotundala, margine superiore ab insertione cum marg.
exteriore circulum brevem fortemque formante, margine
columellari oblique stricto, peristomate ubique recto, tenui.
Testae diam. 16, alt. 8^/2 mm.
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Hab, Nord Spanien. (J. Zapater). Vergl. Hidalgo
Gat. Moll. Esp. 1875 f. 25-28.
H, (Pomatia) patrueUs n.
Testa magna, globoso-conica, solida, dense ruditer
striata, irregulai'iter obsolete spiraliter lineata, griseo-albida,
fasciis fusculis perobsoletis, mediis plus minusve confluen-
tibus, spira conoidea, apice laevi lutescenti; anfr. 5 con-
vexiusculi, ultimus convexus, aperturam versus lente at sat
profunde descendens ; apertura magna, parum obliqua, oyalis,
pariete intus transversal! extus valde convexo profunde excisa,
profunde intus cum pariete lactea, deinde violascens, extus cum
margine columellari, regione umbilicali et pariete brunneis,
peristomate recto, acuto, margine exteriore ab insertione
regulariter arcuato, marg. columellari reflexo, appresso,
recto, parum obliquo, pbscure brunneo. Alt. 60, diam. 50,
apert. alt. 43, lat. 32 mm.
Hab, Epirus.
Gen. Pupa Drp.
P. (Torquilla Faure-Big.) vergniesiana (Gh.) Var. provida n.
Apertura dente columellari superiore mediocri, pro-
fundo, inferiore minimo vel obsoletO; dentibus palatalibus
2. 3. duplo brevius quam in typo introrsum productis.
Hab. Pyrenäen.
P. (Torquilla) cadica Fag. in sc.
Testa cylindracea, superne pauUo atlenuata, dense
capillaceo-striata, Cornea; anfr. 8V2 convexiusculi, ultimus
vix ascendens, basi obtuse cristatus; apertura angusta,
basi medio angustata, canaliculata, plicis 8:2— 2— 4 (angu-
lari brevi, pariet. mediana, colum. brevibus immersis,
distantibus, superiore majore, palat. 1. immcrsa, minima,
3 inferis subaequalibus, submarginalibus, intus parum
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prolongatis), peristomate conlinuo. Long. 6, diam. 2 mm.
(Speeles e grege P. secalis Drp.)
Hab. Spanien, Sierra de Cadi. (P. Fagot).
P. (Torquilla) tuxensis Fag. in sc.
Testa elongata, cylindracea, superne breve atlenuata,
Cornea vel rufobrunnea, dense at obsolete arcuatim oblique
striatula; anfr. 11, omnes perlente accrescentes, convexius-
culi, ultimus basi paullo compressus, superne pone aper-
turain forte at perbreve ascendens; apertura ovalis, plicis
8:2—2—4 (pl. angul. ad inserlionem duplicala, pariel.
profunda, alta, colum. superiore intus sat forti, extus tenui
attenuata vel tuberculo prope marginem opposito, pl. infera
tenui et brevi, pl. palat. 1. breyi, saepe punctiforrai, 2
mediis aequalibus, longioribus, submarginalibus basali
breviore; perisloma reflexiusculum albidum callo parietali
tenuissimo conjunctum. Long. 9V2~10, diam. 2Va mm.
(Species maxima e gege P. paHioti M. T.)
Hab. Spanien bei Tuxon in Catalonien. (P. Fagot)
Gen. Buliminus (Ehrbrg.) Beck.
jB. (Mastus) giuricus n. sp.
Testa rimata (rima a margine colum. dislincta), ovata,
spira conica. obtusa, obsoletissime irregulariter striatula,
pallide Cornea, superne rufescens ; sulura linearis, perparum
obliqua, lenue albomarginata ; anfractas 7, convexiusculi,
regulariter accrescentes, ultimus spira paullo brevior, aper-
turam versus horizontalis ; apertura angusta, truncato-
ovata, levissirae retusa, marginibus aeque expansis, intus
sat crasse albolabiatis, callo tenui extus forte tuberculifero
junctis, columella profunda, brevi, tenui, paullo obliqua.
Long. 11, diam. 5— 5Va mm.
Hab, Griechenland, Ins. Giura. (Th. Krüper).
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Wie man vermuthlich aus dieser Beschreibung sieht,
kann diese Form mit keiner anderen bisher bekannten
Art vereinigt werden, obwohl sie an viele ihrer Verwandten
erinnert, namentlich an turgidus, gastrum und pseudogastrum.
Von turgidus ist sie durch ihre regelmässig konische Spira,
ihre Glatte, die mehr zusammengedrückte Form und kurze
düime Golumella verschieden; von gastrum durch Glätte
und hellbraune Farbe, den sehr schwach gebogenen, fast
vertikalen Aussenrand der Mündung, die viel grössere Ent-
fernung des Columellarrandes von der Nabelritze, das
starke Parielalknötchen u. s. w. ; von pseudogastrtm durch
viel geringere Grösse, kurzes und mehr konisches Gewinde,
bei starker Vergrösserung deutliche Spiralskulptur um den
Nabel, unten kaum zurückgezogene Mündung; kurze
Spindel etc. Am meisten gleicht die Art dem gc^strum.
B. (Chondrulus) limbodentatus Mss. Var. ajax n.
Testa major, ovata, obsolete dense striata, interdum
in anfr. 2 ullimis dense albocostulata, superne Cornea,
infra albescens ; anfr. 7V2t ultimus aperturam versus sensim
ascendens; sutura tenue albida et anguste fuscomarginata,
aperturam versus sensim ascendens ; sutura tenue albida et
anguste fuscomarginata ; apertura pariete obliquo et dentibus
crassis coarctata, dente angulari nodiformi crasso, dente
brevi et crasso, in columellam ascendente et dentibus 2
nodiformibus (inferiore majore) distantibus, intus in labio
albo lato et crasso in margine exteriore alboincrassato et
patulo, margine columellari reflexo, callo parietali nullo.
Long. 12, diam. 5 mm.
Hab, Gypern bei Akontu (Marq. di Monterosato).
Var. consobrinus n.
Testa ovata, breve conica, albida vel comea, obsoletissime
striatula; anfr. 6Va. regulariter sat forte accrescentes, ultimus
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antice ascendens; sutura angu$tissime marginata; apertura
magna, semiovalis, denticulo angulari nodiformi crasso,
dente parietali brevi et crasso, immerso, dente brevi Irans-
versali crasso supeme in coluniella et inlerdam denticulo
obsoleto basali, et dentibus 2 nodiformibus distantibus in
callo albo lato valido intra niarginem exteriorem, margini-
bus longe distantibus, callo nullo conjunctis, exteriore
acuto, subrecto, columellari reflexo. Long. 8, diam. 3 mm.
Hab. Cypern bei Tricomo, Lapithos et in Auswürfen
d. Fl. Pedias. (Marq. di Monterosato).
Forma adnexa n. : testa ventricosior, apertura dente
angulari majore cum dento parietali tenue continuo, peris-
tomate late planeque expanso; long. 8^2, diam. 4Va nim.
— Cypern bei Bellefrais.
B. (Chondrulus) sodalis n. sp.
Testa perforata, globoso-conica, striatula, corneo-
castanea vel lutescenti-cornea (ad partem alba), nitida;
anfr. SV«, convexi, ultimus turgidus, fere dimidiam testae
attingens, antice ascendens; sutura marginata; apertura
oblique lunata, intus valde sinuato-coarctata, tuberculo
parvo angulari, sat forte dentata, dentibus omnibus pro-
funde sitis, dent. parietalibus 2 perapproximatis, dente 1
columellari crasso, dente 1 basali minimo, dent. 2 in
margine exteriore, distantibus, brevibus, in labio sursum
lente deplanato, peristomate marginibus longissime distanti-
bus, disjunctis, exteriore multo longiore, subrecto, margine
columellari latissime reflexo. Long. 5— SVa. diam. 3 mm.
Hab. Cypern in Famagusla. (Marq. di Monterosato).
Chondrulus Stylus (Parr.) Pfr. dififert (ex Rossm. Ico-
nogr. f. 923; in praesenti ad specimina mihi non aditus
est) praecipue testa majore, quamquam anfractum numero
pauUo minore, colore lutescenti-albido, apertura margine
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exteriore reflexO; dentibus in niargine exteriore perapproxi-
niatis intusque coniiguiS; sursum et dcorsum in callum
palali tenue decurrentibus (,so dass sie zusammen als die
Hälfie einer durch einen tiefen Einschnitt getheilten, auf-
und abwärts sich verdünnenden Gaumenwulst erscheinen").
Von den übrigen in Cypern lebenden Chondrulus-Formen,
welche die Gaumenwnlst oben von einer scharfen querge-
stellten Kante begrenzt haben, scheidet sich die neue Art
(und wohl auch der nächst Verwandte Gh. Stylus?) dadurch,
dass die Gaumen wulst sich nach oben mehr und mehr
verdünnt und verschwindet.
Gen. Planorbis Guett.
Fl, (Gyraulus) pupiUus n. sp.
Testa pallide lutescens, utrinque dense acuteque
transversim striata et sub lente tenue at distincte densissime
et eleganter spiraliter lineata^ lineis transversim crenulatis,
supra in medio paullo impressa, subtus concavo-umbilicata ;
anfr. 4V2 (5), Ultimi duo fortius accrescentes, penultimus
antepen ultimo duplo latior, ultimo angustior, ultimus
superne obtuse angulatus et ab angulo intus brevius et
fortius, extus latius et lentius declivis, supra ut infra an-
fractus ceteros immersos superans, supra convexus, subtus
vix convexiusculus, infra medium angulatus et crista tenui
membranacea cinctus, antice lente descendens ; spira orbitu
sat magna; apertura obliqua, ovata. Diam. 6 rnm.
Hab, Finnland bei Kiscki in Karelen. (B. B. Poppius
legit, A. Luther comm. specim. unicum.)
Unica Planorbis species cum qua hanc comparare
possum est PI. corredus, etiam e Fennia et Kuopio, quae
tamen dififert sculptura alia, anfractu antepenultimo multo
convexiore, ultimo cylindraceo, apertura rotundata, parum
obliqua.
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Fl. (Gyraulus) mutatus n. sp.
Testa corneo-albida, tenue strialula et ab initio ad
duas partes anfr. Ultimi distincte denseque spiraliter lineata
(parte exteriore lertio anfr. ult. lineis spiralibus omnino
carente), subtus distinctius, supra in medio impressa, subtus
late et medio* profunde concave umbilicata; anfr. 3Va— 4,
utrinque convexi, inferi regulariter accrescentes, superne
quam ultimus parum, subtus multo humiliores, ultimus
penultimo plus quam duplo latior, utrinque convexus,
supra magis, medio rotundatus, antice descendens ; apertura
obliqua, obovata, extus rotundata, marginibus callo con-
junctis. Diam. 4Va mm.
Hab. Dänemark bei Taarnby in Amager. (H. Seil).
Mit PI. glaher Jeflfr. verwandt lebt sie a. a. O. mit
diesem ziemlich zahlreich zusammen, oder richtiger mit
einer Form von PI. glaber: var. gratus n. (t. magis com-
pressd; brunnea, forte denseque arcuatim striata, nullo
vestigio linearum spiralium, anfractubus altitudine humi-
lioribus).
Fl. (Gyraulus) pristinus n. sp.
Testa supra in centro immersa, subtus leviter concava,
densissime striatula, non spiraliter lineata, albida (mortua
lecta?); anfr. 3Va, sat celeriter accrescentes, praecipue
ultimus, convexi, sutura impressa, ultimus rotundatus vel
supra rotundatus et pone basin obtuse angulatus; apertura
perobliqua et oblique subovata, marginibus callo tenui
conjunctis, exteriore forte arcuato-producto, basali multo
breviore. Diam. 3—3*/* mm.
Hah. Dänemark in Bispeengen unweit Kopenhagen.
(H. Seil).
Herr H. Seil hat in Nachrichtsblatt d. J. S. 61' diese
Schnecke als PL arcHcus Beck angeführt, von dem sie
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doch verschieden ist: testa multo minore (quamquam
numerus anfractuum aequalis), magis compressa (anfractubus
humilioribüs, ut in Valvata cristata), anfr. tardius accres-
centibus, ultimo angustiore, apertura alia (non hippocrepi-
formi). PI. arcticus Bk. ist nur im höchsten Norden
gefunden.
Gen. Bythlnla Leach.
jB. (Digyreidum) servainiana Let. var. ea^pica n.
Testa dense striatula, tota dense spiraliter lineata,
anfr. 4, perconvexi. Alt. 5, diam. 3 mm.
Hab, KaspischesMeer an der Oslseite. (G. Ahnger).
Gen. Nematurella Sandb.
N. maryinata n. sp.
Testa vix rimata, conica, laevis, nitida, porcellanea,
anfr. SVa, convexiusculi, alti, subregulariter accrescentes,
ultimus et penultimus antice subaequales; sutura obliqua,
latissime marginata (h. e. testa sub suturam intus incras-
sata, in anfr. superis ad ^/a, in mediis V» et in ultimo ad
altitudinis), adeoque partes anfractuum superae aliter
ac inferae coloratae videntur; apertura anguste ovalis, non
verticalis, extus obtuse angulata, angulo ab anfr. penultimo
separato, peristomate incrassato, marginibus callo intus
tenui et lato, extus prope artgulum forte incrassato, mar-
gine exteriore recto, infia medium leviter arcuato. Long.
4—5, diam. 2— SVa mm.
Hab, Kaspisches Meer bei Krasnojarsk. (C. Ahngef).
Affinis K eichwaldi Kryn., sutura valde diversa.
Gen. Cleissinla Dyb.
C. ahngeri n. sp.
Tesla peranguste rimata, supra anfractum penultimum
in spiram conicam acutissimam lente attenuata, albida,
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cretacea, crassa; anfr. 7, convexiusculi, lente accrescentes
ultimus pcnultimo fere duplo altior, convexus, dimidiam
testae fere attingens; sutura paullo impressa, ad aperturam
leviter descendens; apertura anguste ovata, superne angu-
lata, marginibus callo sat crasso conjunctis, exterioi'e
subverticali , superne obsoletissime retuso. Long. 11,
diam. 5 mm.
Hab. KaspischesMeerander Ostseite. (C. Ahnger).
Praecipue inter congeneres insignis spira peraucta el
margine aperturae exteriore superne vix conspicue sinuato,
differt de cetero ab utraque huc usque cognita characteri-
bus propriis.
Gen. Hydrobia Harlm.
H, sturanyi n. sp.
T. anguste rimata, ovato-conoidea, spira conica super
anfractum penultimum brevi, lutescenli-albida, opaca, trans-
lucida; anfr. 4Va, convexi, sutura profunda, ad aperturam
horizontali, penultimus subtus forte ventrosus, ultimus
ventrosulo-convexus, a latere visus parum super medium
penultimi progrediens; apertura rotundato-ovata, allitudine
dimidiam spirae non attingens, marginibus callo tenui con-
junctis, arcuatis. Alt. SVs, diam. 1^/5 mm.
Hydrobia sp. Sturany in Ann. k. k. Nat. Hofmus.
1894, t. 18 f. 34—35. (Obs. Specimina a clariss. Sturany
benigne communicata non bis figuris citatis omnino con-
gruunt, lesta minus elongata, spira brevior).
Hab. Macedonien bei Pestani nahe dem Ufer des
Ochrida-Sees. (R. Sturany).
Var. pygmaea n. : testa adhuc minor (alt. l*/6, diam.
1^/5 mm.), peranguste rimata, apertura rotundior. (Hydro-
bia sp. Sturany 1. c. t. 18 f. 30—31). Bei Soc. Saum am
Ufer des Ochrida-Sees.
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H. Steindachneri Stur.
(L. c. l. 18 f. 32-33).
Proxima praecedentibus, sed testa vix conspicue rimata,
infra minus ventrosa, spira longior, flavescenti-cornea vel
virescens, limo obtecta, anfr. 5, minus convexi, sutura
parum impressa, penultimus subtus multo minus convexus,
apertura ovata. Alt. 3, diam. 2 mm.
Hab. in fönte quadam prope Janina. (R. Sturany).
Gen. Lithoglyphus Mühlf.
L. acutus n. sp.
Testa exumbilicata, infra globosa, superne tenue
conica, spira minuta, acutissima, calcareo-albida, apice
rufocomeo, obsolete rugosa et striata, sub lente forti spar-
sim spiraliter lineata; anfr. 5Va, vix convexiusculi, ultimus
ventrosus, antice lente et parum descendens: apertura late
ovata, basi retusa, intus fusco-castanea, perist. recto, aeuto,
intus albido, margine exteriore arcuato, columellari afRxo,
castaneo. Alt. 6—7, diam. 4 — 4V2 mm.
Hab. Muchalatka. (A. Brandt in Museo Zool in
St. Petersburg).
Gen. Mieromelania Brus.
M. subidata n. sp.
Differt a M. elegantula Dyb. & Cless. testa sursum
longe et gracillime in apicem pertenuem et acutissimum
sensim producta, apertura marginibus callo crassö eontiguis,
anfractubus 9V« — 10 ad longitudinem testae 15 mm. (nee
anfr. 12 ad long, testae 12 mm).
Hab. Kaspisches Meer an der Ostseite. (C. Ahnger).
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— 48 —
Synopsis Mollascoram in regione palaearctica TiTentiam
ex typo Clansilia Drap., aactore Dr. Carl Agardh
Westerland.
St. Petersburg 1901. Fol., 203 pp. (Memoires de TAcad^mie
Imperiale des Sciences de St. Petersbourg (VIII « s^rie)
Classe Phys.-Math. Vol. XI no. 11).
Diese wichtige Arbeit Westerlands ist zwar 1901
erschienen, aber schon 1899 abgeschlossen« so dass p. 173
bis 176 eine Anzahl Zusätze und Berichtigungen für die
letzten Jahre hinzugefügt werden mussten. Sie unter-
scheidet sich wesentlich von der Bearbeitung von Clausilia
in seiner Fauna durch lateinische Diagnosen und durch
Einschaltung der seit 1884 bezw. 1890 neu beschriebenen
Arten. Am System ist wenig geändert, obwohl man in
vielen Punkten andrer Meinung sein kann. Westerlund
erkennt Balea, Serrulinä und Laminifera als eigene Gattungen
neben Clausilia an, womit ich sehr einverstanden bin.
Nur sollte man in der Abspaltung kleinerer Gattungen
noch weiter gehen; so ist z. B. Alopia eine sehr gut ab-
gegrenzte Gruppe, die man sehr wohl als eigene Gattung
auffassen kann, Medora + Agathylia Albinaria eben-
falls. Aber allerdings hat uns die Anatomie auf diesem
Gebiet im Stich gelassen und bei den Schalenunterschieden
erschweren die Uebergangsgruppen vielfach die scharfe
Scheidung.
Auch über die Abgrenzung der Arten, Varietäten
und Formen sind Westerlunds Ansichten schwerlich ab-
schliessend. Vor allem vermisse ich die deutliche Trennung
von individuellen Abänderungen am gleichen Fundort und
wirklichen Lokalrassen. Man weiss oft nicht ob seine
;»formae* zu den ersteren gehören oder Lokalrassen mit
geringeren Verschiedenheilen als seine Varietäten darstellen
sollen. Auch seine Varietäten sind durchaus nicht alle
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geographisch getrennte Rassen, sondern gelegentlich auch
nur individuelle Abänderungen. Ich kann nur immer
wieder betonen^ dass man wirkliche Lokalrassen besser
als Unterarten abzweigt, individuelle Abänderungen als
formae bezeichnet und den irreführenden Begriff Varietät
ganz fallen lässt. Auch scheint mir Westerlund in der
Schätzung der aufgestellten Arten und Varietäten nicht
gleichmässig vorzugehen. Während er die auf minimale
Unterschiede aufgestellten Arten der Bourguignat'schen
Schule theils als solche theils mindestens als Varietäten
anerkennt, degradirt er manche von ernsteren Forschern
aufgestellte Arien, die wesentlich schärfer geschieden sind
als jene, zu Varietäten, so dass sein Varietätsbegriff ein
sehr ungleichmässiger, schwankender wird. Man vergleiche
z. B. die Reihe der Varietäten von Delima itala oder die
französischen Cusmicia-Formen.
In der Anordnung der Alopia- Arten schliesst er sich
ganz Kimakowicz an, dessen Bearbeitung der schwierigen
Gruppe ja allerdings eine abschliessende zu sein scheint.
Aber ein moderner Prioritätsfanatiker hätte da eine recht
lohnende Aufgabe zur ümbenennung. Kimakowicz hebt
stets den natürlichen Typus heraus und benennt ihn, falls
keiner der älteren Namen genau auf ihn passt, mit Recht
lieber neu, ohne sich um den historischen Typus viel zu
kümmern. So wird latens Pfr. var. von binodis Kim.,
regalis M. Blz. var. von adventicia Kim. u. s. w. Wenn
da Pilsbry einmal dazwischen fährt!
Unter Clausiliastra wird Marpessa Gray als Unter-
abtheilung aufgeführt. Das geht nun meiner Ansicht nach
ganz und gar nicht. Entweder hat der Gray'sche Name
überhaupt Berechtigung, dann muss er unbedingt an die
Stelle von Clausiliastra treten, oder er hat keine, dann
darf er auch nicht für die Untersektion Verwendung finden.
Es handelt sich darum, ob er wegen Marpesia Hübn.
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(Lepidopt.) oder Marpesia Menge (Arachn.) der Synonymie
verfällt; Marpissa Koch (Arachn.) ist später, 1847, Marpessa
Gray schon 1821 veröflfentlicht. Meiner Ansicht nach ist
unser Name genügend orthographisch verschieden um
Geltung zu behalten.
p. 19. Für Gl. orthostoma werden als Verbreitungs-
gebiete Alpen, Oestl. Oestreich, West Russland angegeben;
Deutschland (Sachsen, Schlesien, Ostpreussen u. a.) fehlt.
p. 21. Gl. commutata soll in Polen vorkommen.
Gl. ungulata Zgl. soll nicht einmal mehr var. von
commutata sein, sondern nur forma (richtiger subvar.)
von var. fusca de Betta. Ich würde sie fusca doch wie
schon A. Schmidt coordiniren. Gl. silesiaca A. Schm. fehlt
ganz; wenn sie glatt = commutata gestellt werden sollte,
so durfte doch der Fundort Schlesien nicht fortbleiben.
p. 24. Euxinastra dilatata n. sp. von Samsun.
p. 25. Gl. ziegleri Kstr. stammt nicht aus Dalmatien,
sondern aus Montenegro und vielleicht der Herzegowina.
Bei Herilla fehlen bosnensis und travnikana, welche
(p, 58) zu Delima gerechnet werden. Zu dieser unwissen-
schaftlichen Anordnung hat das ganzrandige Glausilium
Veranlassung gegeben, doch ist die ganze Einrichtung des
Schliessapparates so völlig übereinstimmend mit Herilla,
dass die Berücksichtigung eines einzelnen Kennzeichens zur
Zerreissung der natürlichen Gruppe führt.
p. 31. Euxina mordella n. sp. von Ghios.
p. 36. Gl. denticulata belässt der Autor bei Alinda,
obgleich er selbst mit mir die Stellung zu Strigillaria be-
fürwortet. Wunderlich ist dabei, dass er sie zwischen
plicata und biplicata einordnet, was den Anschein erweckt
als sei sie eine Mittelform zwischen beiden.
p. 38, 173 und XXV. Die Gruppe Bitorquata Bttg.
wird in zwei zerlegt, Bitorquata und Diadoma, weil Gl.
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— 51 -
torticoUis Oliv, und bitorquata Rm. nicht in dieselbe Sektion
gehören sollen. Typus von Diadoma ist torlicollis.
p. 43. Gl. striolata Parr., conjuncta Parr. und roschitzi
• Kim. werden als blosse Varietäten von vetusta betrachtet.
Ich würde die ersteren beiden mindestens als subsp. ab-
trennen, da sie sich weiter vom Typus entfernen als die
übrigen Var. und geographische Rassen bilden. Gl. roschitzi
halte ich für eine gute Art, die sich an Gl. pancici anschliesst.
p. 45. Garinigera eximia m. steht längst nicht mehr
isolirt da, Gl. stussineri, die Westerlund nach Boettger zu'
Gristataria rechnet, und Gl. lophauchena Stur., die er in
Papillifera aiifführt, gehören ohne alle Frage hierher.
p. 50. Gristataria reymondi Bgt. tritt für dupouxi
Naeg. ein.
p. 59. Gl. sericata Pfr., calabacensis Bttg.. pamassia
Bttg., delimaeformis Bttg. bathyclista Bl. abysodista Bttg.
stehen in Delima zwischen den Gruppen von gibbula und
stigmatica. Schon Boettger (Nachrbl. 1888 p. 55) hat
diese Stellung zurückgewiesen und diese Sippe als besondere
subsect. Sericata zu Papillifera verwiesen, wohin sie auch
nach meiner Auffassung gehört.
p. 85. Delima intusstructa (Bl.) West, erhielt ich
von Herrn v. Martens aus Kroatien, wo das Vorkommen
einer mit biasolettiana nächstverwandten Art sehr natürlich
erscheint. Ich halte die Fundortsangabe Balvano in Süd-
italien für eine irrthümlichc ; es ist doch ausgeschlossen,
dass eine istrische Art unvermittelt ihre nächste Verwandte
in Süditalien hat.
p. 87. Medora kutschigi Kstr. — Westerland schreibt
Kuciki. Wenn es auch völlig berechtigt ist, die irrige
Schreibweise eines Namens beim Autor zu verbessern, so
liegt hier der Fall doch ganz anders. Die dalmatinischen
Slaven schrieben früher ihre Namen nicht kroatisch, sondern
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deutsch oder italienisch, z. B. Kutschig, nicht Kucik;
Cusmich, nicht Kuzmic. Erst später hat sich die kroatische
Schreibweise eingebürgert. Kutschig unterhielt lebhaften
Verkehr mit deutschen Gelehrten und unterschrieb sich
selbst Kutschig; Küster war mithin TöUig berechtigt, den
Namen so zu schreiben und deshalb weil Kutschig nun-
mehr Kucik geschrieben wird — ob er selbst die Mode
mitgemacht hat, weiss ich nicht — , haben wir nicht das
Recht, Küsters Schreibweise zu ändern. Auch dürften
wir dann nicht Kucik (sprich: Kutzick) schreiben, sondern
müssten den slavischen Quetschlaut 6 beibehalten.
p. 146. Gl. filograna ist nach Westerlund auf Süd-
europa beschränkt. Sie kommt aber bis Lithauen und
den Ostseeprovinzen vor.
Auch die Fundortsangabe für Fusulus varians (p. 147)
»Mitteleuropa* ist etwas vag, sie ist in den österreichischen
Alpenländern heimisch und reicht vereinzelt nach Sachsen,
Schlesien bis Galizien.
p. 168. Gl. olympica wird seit Alters vom Olymp in
Thessalien angeführt ; sie stammt vielmehr nicht vom Olymp
bei Brussa. Bei der Verwandtschaft mit Micropontica er-
schien mir das schon längst viel wahrscheinlicher. Boettger
bestätigt mir nunmehr, dass sie neuerdings dort wieder
aufgefunden worden ist.
p. 174. Micropontica roseni n. sp.
p. 175 Gl. (? Unacinaria) patens n. sp. aus Küsters
Sammlung ohne Fundort.
Trotz mancher Ausstellungen, die sich noch ver-
mehren Hessen, ist das Werk als eine wichtige Bereicherung
der Literatur über die palaearktische Fauna zu begrüssen.
Frankfurt, Januar 1902.
Dr. V. Möllendorff.
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- 53 -
Zar Conehylien^Fauna Ton Boriieo und Celebes.
Von
P. Vincenz Gredler.
(Einleitung). Zu Weihnachten des abgelaufenen Jahres
1901 wurde der Vfr. durch eine kleine Doppelsendung von
Land- und Süsswasser-C4onchylien aus Borneo und Gelebes
angenehmst überrascht. Ein tiroler Missionär, Namens
Trompedeller, hatte sich dieselbe vom Sammler, dem
Residenten des Distriktes von Baram, Dr. Hose für mich
erbeten. Da sich bei Bestimmung der Borneoneser heraus-
stellte, dass sich darunter 6 Novitäten — allerdings mit einer
einzigen Ausnahme Minulien — befanden, ungeachtet bereits
Dutzende naturhistorischer Reisende und Schriftsteller gerade
über die nämlichen beiden Gebiete (das britische Gebiet von
Sarawak im Norden von Borneo und von Minahassa im
Norden von Gelebes) Berichte erstatteten*); so entsehloss
sich der Vfr. sowohl die bekannten Vorkommnisse — wie
im Vorbeigehen kurz aufzuzählen, als auch die neuen
Arten nachstehend zu beschreiben. Die nöthige Literatur
verdanke ich zunächst der Gute des Herrn Dr. W. Kobelt,
sowie meinem Freunde Baron von Tiesenhausen ; die
Revision einiger Süsswasser - Thiere von Gelebes Herrn
Dr. E. von Martens.
Borneo.
Laut schriftlicher Mittheilung des Herrn Dr. Hose
wurden säinmtliche nachstehend verzeichnete Arten im Kalk-
steingebirge der Umgebung von Baram, Distrikt Sarawak,
gesammelt.
*) Man vgl. diesbezüglich nur das , Vorwort zu den Land- und
Süsswasserchonchylien der Mollukken * von Dr. Kobelt. Abhandlungen
der Senckenberg. naturforsoh. Gesellsch. in Frankf. 1897, Bd. 24, 1. Hfl.
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1. Sienogyra subtda Pfr. Niah, in grosser Anzahl. Die
einzige ungedeckelte Schnecke von Borneo, welche
die Sendung enthielt.
2. Opisthoporus birostris Pfr. Ohne nähere Ortsangabe,
zahlreich. Auch einfarbig gelbbräunlich.
3. Opisthoporus rhiostonia Gredl. nov. spec. (vgl. Be-
schreibung rückwärts). Völlig erwachsen und frisch
nur ein Exemplar.
4. Pterocyclus tenuüabiatus Mete.
5. „ niahensis Godw.-Ausl. var. baratnensis Kob.
6. Cyclophorus borneensis Meiv.
7. Alycc^tis everetti Godw.-Aust. Niah. Mehrzahl.
8. Opisthostotna linierae Sow.
9. „ everetti Smilh, Bakong, wie baritense häufig
auch albin.
10. „ jucundum Smith.
11. baritense Smith. Bakong (Sarawak) am zahl-
reichsten vertreten.
12. „ saratoacense Gredl. nov. spec. Niah.
13. tiesenhauseni Gredl. nov. spec. Niah.
14. Diplommatina niahensis Gredl. nov. spec.
15. pseudopomatias Gredl. nov. spec.
16. Georissa kobelti Gredl. nov. spec.
17. „ hosei Godw.-Aust. Bakong, spärlich.
18. Pcdudomus mordeti Issel. Niah, in 5, mehr weniger
truncierten Stücken.
Beschreibung der Novitäten aus Borneo.
1. Opisthoporus rhiostoma Gredl. n. sp.
Testa lalissime umbilicata, tenuis, translucida, appla-
nata, perpendiculariter striatula, cerea, fascia peripherica
maculosa, superne strigis rufocaslaneis, versus aperturam majo-
ribus sagitti-formibus picta, apice nigricans vix prominente ;
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- 55
anfr. 47« convexi, sutura profunda discreti, ultiinus autice
solutus, divergensy deftexus, leres, prope solutionem tubulo
longiore antice attenuato, infra partem solutam curvo inflexo
munitus; apertura diagonalis, circularis, incisione et tubulo
carens; peristoma duplex, continuum, extemum parvum,
parum reflexum, internum proniinulum, vix incrassatum.
Operculum crassum, extus parum concavum, intus
catiniforme, spiris 9— 10 oblique striatis, haud gradato-
elevatis, margine laterali canaliculato. — Diam. 24; all.
(et aperturae) 9 mm.
Vor allem andern fällt der Endthcil des letzten Um-
ganges auf, der sich wohl 4 mm. lang von der vorletzten
Windung loslöst und stark nach aussen und unlen beugt.
Daraufhin spielt der Artname rhiostoma. Indes darf
unser Thier doch nicht als zur Gattung Rhiostoma gehörig
erachtet werden, da bei dieser die Athemröhre dicht an
der Mündung steht und der Habitus der Typen von Hinter-
indien etwas anders ist. Kaum weniger auffallend ist die
sehr lange, nach aussen verjüngte, mit ihrer Aussenseite
an die vorletzte Windung sich anlehnende, unter den los-
trelenden Theil hereingeschlagene Athemröhre. Ist
mir doch von allen Cyclophoriden ausser bei Opisthoporus
borealis MUdff. (nec Heude) keine Art bekannt, deren Luft-
röhre nach unten verliefe. Im Ganzen lehnt sich diese
Novität denn doch an Op. birostris Pfr. zunächst an,
welcher gleichfalls durch Ablösung eines geringen Theiles
des letzten Umganges sich charakterisirt. Erwähne deshalb
deren beider Unterschiede. Abgesehen von dem Umstände,
dass unsere Art etwas weniger weit genabelt und das ab-
gelöste Ende länger, divergirender und stärker nach unten
gebogen, der äussere Mundsaum viel schmäler, fehlt ihm
am Rande der Mündung die zweite Athemröhre eines
birostris; und der doppelte Mundsaum gestattet kaum den
Einwurf, dass unser (leider einziges entwickeltes) Exemplar
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56 -
nicht völlig ausgewachsen. Auch legt sich die vordere
Atheniröhre des birostris, die schief nach oben gerichtet
und geöffnet ist, mit ihrer innern (rechten), bei rhiostoma
mit ihrer äussern Seite an die vorletzte Windung an.
Endlich fehit der Novität der gewöhnliche Einschnitt in
den innern Mundsaum an der Insertion, und ist der Deckel
ein völlig anderer als bei birostris.
In Anbetracht so ausserordentlicher Eigenthümlich-
keiten muss man sich wundern, dass in der Gattung
Opisthoporus noch keine Sectionen aufgestellt worden*).
Die Zeichnung ist zierlich. Auf wachsgelber Grundfarbe,
welche unter der Peripherie einfärbig ungefleckt, ist die
Peripherie mit aufgelösten Flecken bandartig, die Oberseite
der ersten Umgänge — mit Ausnahme der schwärzlichen
Embrionalwindungen — abwechselnd mit kastanienbraunen
Querflecken gaziert, die allmälig in Winkelform immer
breiter sich entwickeln. Die Umgänge rasch zunehmend,
gewölbt, tiefnähtig, der letzte lostretend, aus- und abwärts
gerichtet. Die Mündung kreisrund ; der Mundsaum doppelt,
der innere vortretend, der äussere schmal und wenig aus-
gebogen, beide Ränder schmal weisslich gesäumt.
Der Deckel erinnert an jenen von Ptychopoma,
besieht aus mehr denn der doppelten Anzahl von Ringen
als bei birostris, die nicht schraubenförmig übereinander
gestuft, sondern in einander geschlungen und schief gestreift
sind, so dass die Aussenseite etwas concav, die Innenseite
tief napflförmig, der Seitenrand ausgehöhlt erscheint.
*) Zwar findet bezuglich der Athem röhre ein gleiches Verhältriiss
wie zwischen diesen beiden aus Borneo auch zwischen 'den beiden
chinesischen Arten 0. borealis Mlldff. und hyperborealis (= tubularis
Heude) Heude statt. Andererseits lassen sich 0. borealis ebensowenig
mit 0. rhiostoma, und tubularis mit birostris, als die beiden von
Borneo und die beiden von China unter einen Hut bringen. Von
birostris und rhiostoma sind schon die Deckel völlig verschieden.
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- 57
2. Opisthastoma saratmcense Gredl. n. sp,*)
Testa conica, umbilicata, rubescens, spira laevis, ad
suturam haud impressam squamulis papillifomiibus ornata;
anfractus 6, plani, ultimus solutus, in figuram literae
S curvatus, constrictus, versus aperturam rotundior, strictura
albida, duplici crista distante decoratus: interiore (ad um-
bilicum) costulis abbreviatis, exteriore (peripheriae proxima)
inajoribus squamis excavatis consistente, penultimus (circa
perforationem) acute angulatus ; apertura circularis, mediocris ;
peristoma duplex, interius prominulum, exterius parum
dilataturn, albescens.
Alt. spirae (sine ultimo anfr) 2 mm. ; lat (penultimi anfr.)
IVa nim.
Als nächstverwandt muss wohl Op. hosei Godw,
(oder die in natura mir unbekannte quergestreifte Üp.
cookei Smith) angesehen werden, wohin unsere Art vor
allem der scharfhautige letzte Umgang verweist; indes ist *
sie auch von dieser unter dem Mikroscope unschwer zu
unterscheiden. Bei gleicher Grösse besitzt sie um 1 Windung
mehr, ist streng conisch, die Umgänge zeigen keine Wölbung
und sind wie bei Hosei glatt, jedoch stehen bei unserer
Art an der Naht längliche, weisse Schüppchen (— hervor-
gedrängte Dörnchen — ) nach Art von Papillen. Besonders
ist die Skulptur des letzten Umganges, soweit er los, völlig
verschieden. Indes derselbe bei hosei von deutlichen
Rippenstreifen beiderseits umzogen wird, die sich auf der
*) Zur Vergleichung der beiden Nova mit bereits bekannten
Arten dieser zierlichen, reichlich bewaffneten Stachelschweinchen
standen mir (in der eignen Sammlung) aus verlässigsten Autoren-
Händen folgende Typen zu Gebote (andere blos in effigie et diagnosi) :
Opisthostoma mirabile Sm. , grandispinosum Aust. und everetti Sm.,
linterae Sow., jucundum Sm., pulchellum Godw., crespignyi Ad.,
austeni Sm., hosei Godw. Aust., baritense Sm., busanense Sm.,
wallacei Anc, pumilio Sm. — Der Katalog Paetel kennt im Jahre
1889 erst 8 Arten.
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— 58 —
Kantenhöhe winklig brechen, hat O. sarawacense gewisser-
massen 2 distante Kamine^ von denen der nabelseitige
kleiner, aus abgekürzten Rippenstreifen, der andere, nahe
der Kante, aus grossen, kapuzenartig ausgehöhlten Sehuppen
besteht. Endlich die Farbe — bei meinen Typen von
hosei grau-hornfarben — ist bei sarawacense lebhaft
mennigroth; die Mündung kleiner, das Peristom deutlich
doppelt, weniger ausgebreitet. Vorgelegen hatten mir 13
Stücke. Die Heimat beider Novitäten ist dieselbe: Niah,
im Distrikte von Sarawak.
3. Opisthostoma tiesenhauseni Gredl, n.* sp.
Tesla umbilicata, fragilis, -conica, miniata, animal
viridi-cinereum transliicens; anfract. 5, ad obtusum angulum
declives, gradati, regulariter crescentes, sutura profunda
sejuncti, plus minusve ad peripheriani squamulis excavatis
ornati, quartus ad basini spirae applanatus, ultimus spira
major et huic adnatus apicemque supereminens, ad latus
5—6 costis conipressis, supra in squamas tubaeformes,
maximas et albidas accrescentibus decoratus; apertura
ovato-circularis, ampla; peristoma simplex, labiatum, late
expansum, fragile, album.
Alt. (cum ultim. anfr.) 3V2, lat. SVs mm.
Ein durch den sehr starken, in umgekehrter Richtung
dem Gehäuse angewachsenen und dessen Wirbel noch
weit überragenden letzten Umgang sehr wohl charakteri-
sirte, hübsche Art. Am Nabel beginnt der letzte Umgang
mit einer weisslichen schwachen Einschnürung, zur Seite
ziehen rechts und links 5—6 sehr zusammengedrückte,
schneidige, nach der Kanlenhöhe allmälig erhabenere Fältchen,
die hier zu starken höhligen Schuppen, gegen den Mund-
saum zu in völlige Röhren zusanimenschliessen, von zartem
Baue und weisslicher Farbe. Das übrige Gehäuse ist
mennigroth, glatt, mattglänzend, zerbrechlich zart; die Win-
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^ 59 -
düngen durch eine tiefe Naht getrennt, etwas gekielt, nach
Art wie wallacei und jucundum gestuft und stellenweise
auf den Kanten mit grübchenartigen Schüppchen versehen.
Die Basis des 4. Umganges flach ; die Mündung nicht streng
kreisrund, mehr eiförmig, gross ; der Mundsaum trompeten-
artig ausgebreitet, einfach lippig belegt, weiss, sehr zerbrechlich.
Nach 12 Exemplaren beschrieben und meinem con-
chyliologischen Freunde Alexander Bar. Tiesenhausen in
Bozen zubenannt.
Fundort: Niah, Distrikt Baram.
X4. DipUmmatina niahensis Gredl. n. sp.
Tesla dextrorsa, rimata, ovato-ventricosa, spira atte-
nuata, acuta, omnino Ic^igata, translucida, fulvo-cornea,
nitida; sutura impressa; anfract. 6, primi convexi, medii
vix convexiusculi; penultimus tumidüsimus , ultimus ad
medium penultimum ascendens et in iine quasi alatus;
apertura transversa, depressa, plica columellari valida, con-
spicua armata; peristoma irregulariter sinuatum, duplex,
internum approximatum externo, haud prominulum, angulo
infra producto, margine columellari sinuato, callo parietali
nuUo.
Alt. 3Va, lat. P/s mm.
Eine durch das feine, spitze Gewinde gegenüber dem
letzten und noch mehr dem vorletzten unforrtilich er-
weiterten, aufgeblasenen Umgang auffallende, leicht kennt-
liche Art. Sie mag allerdings der längst bekannten D.
concinna H. Adams am nächsten stehen, ist aber völlig
glatt und nur hinter dem Mundsaume mit ein paar An-
wachsslreifen versehen, — auch wohl sonst verschieden.
Das feinspitze Gewinde zum bauchigen vorletzten Umgange
unförmlich und plötzlich erweitert; der letzte gegen die
Mündung verschmälert und bis über die Mitte des vor-
letzten aufsteigend. Die Mündung erscheint gedrückt, breiter
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als hoch, mit einem deutlich sichtbaren, starken Zahne an
der Spindel. Das Peristom wie verzerrt geschwungen und
am Unterrande fast buchtig nach innen gedrückt, doppelt,
am Aussenrande vor der Insertion dreifach, an dieser sowie
am untern Ende der Spindel ohrförmig erweitert.
Auch D. balansai Morl. Indiens dürfte sich unserer
Art durch Habitus und Glätte nähern, jedoch sind bei jener
die 2 letzten Umgänge weniger aufgeblasen und der letzte
weniger aufsteigend, das innere Peristom vortretend u. s. w.
Niah im Distrikte von Sarawak — wie es scheint, selten.
5. Diplommatina pseudopomatias Gredl. n. sp.
Testa dextrorsa , umbilicata , turriculata , cinerea ;
anfract. 5V2 regulariter crescentes, cylindracei, primi laevi-
gati, Ultimi regulariter et crebre striato-costulati, convexi;
apertura circularis, edentula; peristoma duplex, interius
prominulum, tenue, callo rudimentali in pariete junctum,
exterius late expansum, nmrginibus supra evanescentibus.
Alt. 3, lat. IV2 mm.
Habituell genau an das genus Pseudopomatias Mlldff.
(oder an manches Megalomastoma) erinnernd, könnte man
bezüglich Einverleibung unter Diplommatina in Zweifel sein,
gäbe es nicht auch unter dieser Gattung ähnliche Formen,
wie pomatiaeformis Mouss. von den Vitirlnseln, pusilla Semp.
aus Japan, herziana Mlldflf. von Hainau u. a., die jedoch
kleiner (herziana kaum mehr als ein Drittel Grösse) und
erstere zwei links gewunden. —
Gehäuse rechts gewunden, deutlich genabelt, conisch
gethürmt, weisslich grau; Umgänge 5V2, sehr regelmässig
allmälig anwachsend, cylindrisch, gewölbt, die obersten
glatt, nach unten immer deutlicher, regelmässig und dicht
rippenstreifig. Die Mündung kreisrund, ohne Bezahnung;
der Mundsaum doppelt, der innere vortretend, scharf, auf
der Mündungswand durch einen massigen Gallus verbunden,
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der äussere flach ausgebreitet, abgekürzt; so dass der
rechtseitige Rand nicht die Inserlionsstelle erreicht, noch
kürzer der Spindelrand, welcher kaum den Unterrand
überschreitet und daher oben ausgebuchtet erscheint.
Fundort: Nur ein einzelnes, aber frisches, gut-
entwickeltes Stück lag der Georissa aus Niah bei.
6. Georissa kobeUi Gredl. n. sp.*)
Testa globoso-conoidea, imperforata, solidula, apice
mamillato, tota miniata, laevis, sub lente vix spiraliter
striatula; anfract. 4, convexi, ullimo ad peripheriam rolun-
dato, amplo, altitudine spiram superante; apertura late
semilunari, obliqua, columella quasi recta, lata, excavata;
peristoma parum expansum, acutum, albescens, marginibus
raro callo tenuissimo junctis.
Alt. 3, lat. 2 mm.
Wohl nächstverwandt mit Blanfordiana Stol., zumal
durch den Mangel einer Spiraiskulptur, da unter der Lupe
nicht, kaum unter dem Mikroskope stellenweise Spuren
feinster Spiralstreifen wahrzunehmen sind ; unterscheidet
sich aber durch bedeutendere Grösse und Va Umgang
mehr, sowie durch die gleichmässig lebhaft mennig- fast
zinnoberrothe Farbe auch von dieser Art; durch Grösse
ebenfalls von mancher andern Smith'schen, um von dem
breiten Columellarrand zu geschweigen.
Niah im Gebiete von Baram. Nach einer Anzahl
von etwa 2 Dutzend Exemplaren aufgestellt. Meistens
tragen sie Spuren von Kalkincrustation.
*) Zur Beglaubigung voranstehender Novitäten möge noch die
Schlussbemerkung gestattet sein, dass ich nicht unterliess, die Opistho-
stoma, Diplom matina und Georissa von Borneo auch mit den Be-
schreibungen und Abbild, von Edg. Smith zu vergleichen, welche ich
der gHtigen Vermittlung Dr. Kobelns verdanke. Aber auch die dank-
bare Erinnerung an Kobelt's, im Eingange erwähnte, bedeutendste
Schrift Ober Borneo, Celebes u. s. w. möge obiger Name bewahren.
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Celebes.
Diese kleine Sammlung stammt, nach Mittheilung
des Dr. Hose, vom Minahassa- Distrikte, Nord-Celebes,
Hauptsächlich von Kurukan, Berg Sarrang, 4000 Fuss hoch.
1. Xesta cinäa Lea. Zahlreich.
2. Hdix quoyi Desh.
3. papiUa Müll.
4. Ampkidromus spec. Verwittert und kaum bestimmbar,
jedoch zweifelsohne A, sinütralis Reeve.
5. Altfcaeus hosei Godw. Aust. in zweierlei Grössen.
6. jagori Mart.
7. A^npuUaria ampuUacea L., celebensis Quoy & Gaimard.
8. „ scutata Mouss. Stark corrodirt.
9. Paludina (Vivipara) . cos^orfa Quoy 4^ Gaimard.
10 Mdania crenulata Chomn. var. porcata Jonas.
11. „ tuberculata Müll. Grosse Form, erreicht jedoch
nicht nie Grösse einer perplicata Brot.
12. amabilis Busch. In 3 Expir.
13. Neritina knorri Recl. Zahlreich.
14. subocellata Shepm. Nach der Ansicht des
Herrn v. Martens, dem ich sie vorgelegt, von der
weiter verbreiteten N. bicolor Recl. nicht wohl zu
trennen. 2 Stücke.
Literatur.
Mdviü, J. Camo, & Robert Standen, the Mollusca of the
Persian Gulf, Gulf of Oman and the Arabian Sea, as
evidenced mainly through the CoUections of Mr. F, W,
Toumsend, 1898—1900; tvith descriptions of new
Species. — From: P. zool. Soc. London. 1901 p.
327—460; pl. 21—24. I. Cephalopoda, Gaslropoda,
Scaphopoda.
Ein sehr wichtiger Beitrag zur Fauna des westlichen indischen
Ozeans, wesentlich beruhend auf den bei der Legung und
Reparatur der Telegraphenkabel gemachten Sammlungen. Als
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neu werden beschrieben und vorzüglich abgebildet: Cyclostrema
ocrinium p. 346 t 22 fig. 1; — C. quadricarinalum p. 346
l. 22 fig. 2: — Scala gloriolus p. 355 t. 22 fig. 6; — Aclis
calotropis p. 357 t. 22 fig. 3: — A. enida p. 357 t. 22 fig- 4;
— Natica tranquilla p. 359 t. 22 fig. 5; — Trichotropis town-
sendi p. 360 t. 22 fig. 7 ; — Rissoa charope p. 265 t. 22 fig. 8;
— R. petronella p. 366 l. 22 fig. 9 ; — R. alveata p. 366 t. 22
fig. 10; — Rissoina sceptrum-regis p. 367 t. 22 fig. 11 ; —
R. pseudoscalaris p. 368 t. 22 fig. 13; — R. paschalis p. 368
t. 22 fig. 12; — Argyropeza (n. gen.j divina p. 371 t. 21 fig. 3;
— Adeorhis placens p. 373 t. 22 fig. 15 : — Bittium atramenta-
rium p. 375 l. 22 fig. 16: — Triforis iduneus p. 376 t. 22
fig. 17; — Malhilda gracillima p. 378 t. 22 fig. 18; — M.
emilampis p. 379 t. 22 fig. 19: -- Eulima styliferoides p. 388
t. 22 fig. 20 ; — Syrnola mekranica p. 390 t. 22 fig. 21 ; —
Pyrgoslelis charbarensis p. 393 l. 22 fig. 22; — Turbonilla
iinjaica p. 393 t. 22 fig. 23; — T. stegastris p. 393 t. 22 fig. 24;
— Odostoraia litiopina p. 395 t. 23 fig. 1 ; — Od. major p. 395
t. 23 fig. 2; — Coralliophila rubrococcinea p. 401 t. 21 tig. 2;
— Mitrella agnesiana p. 401 t. 23 fig. 4; — M. alizonae
p. 402 t. 21 fig. 5; — M. astolensis p. 403 t. 23 fig. 4: — M.
nomadica p. 404 t. 21 fig. 7 ; — Coiumbella melitoma p. 405
t. 23 fig. 5; — Col. phaula p. 405 t. 23 fig. 6: — Gol. selas-
phora p. 406 L 23 fig. 7 ; — Col. townsendi p. 406 l. 23 fig. 8 ;
— Aesopus urania p. 407 t. 23 fig. 9; — Alectryon coUaticia
p. 409 t. 23 fig. 10; — AI. eranea p. 410 t. 23 fig. 11: —
AI. idyllia p. 410 t. 23 fig. 12; — Nassa angriarensis p. 412
t. 23 fig. 13: — N. sturliana p. 413 t. 23 fig. 14 ; — N. frederici
= townsendi Melv. nec Dali p. 413: — Phos gladysiae p. 416
t. 23 fig. 15: — Mitra lalage p. 419 t. 23; fig. 16: *- M.
caliendrum p. 420 t. 21 fig. 1 : — M. malcolinensis p. 421 t. 23
fig. 18; — M. pasithea p. 422 t. 23 fig. 17 : — M. blanfordi
p. 423 t. 23 fig. 19; — Marginella mabellae p. 425 t. 23 fig. 20:
— Drillia alcyonea p. 435 t. 23 fig. 21 : — Dr. athyrma p. 436
t. 23 fig. 22: — Dr. circumvertens p. 436 t. 23 fig. 23; — Dr.
clydonia p. 437 t. 23 fig, 24; — Dr. omanensis p. 438 t. 24
fig. 1: — Dr. prunulum p, 439 t. 24 fig. 2: — Dr. tasconium
p. 440 t. 24 fig. 3; — Dr. topaza p. 440 t. 24 fig. 4; — Man-
gelia averina p. 441 t. 24 fig. 4: — M. myrniecodes p. 442
t. 24 fig. 6 ; — M. phaea p. 442 t. 24 fig. 7 ; — M. pulchripicta
p. 443 t. 34 fig. 9 : — M. terpnisina p. 443 t. 24 fig. 8 ; —
Clathurella thälia p. 445 t. 24 fig. 10: — Cythara edithae
p. 446 l. 24 fig. 1 1 : — C. lyphonota p. 446 t. 24 fig. 12 ; -
Oaphnella ceciliae p. 447 t. 24 fig. 13 ; — D. evergeslis p. 447
l. 24 fig. 14 ; — D. receptoria p. 448 t. 24 fig. 15 ; — D.
veneris p. 449 t. 24 fig. 16; — 1). xyloTs p. 449 t. 24 fig. 16;
Cancellaria agalma p. 450 t. 24 fig. 18; — Tornatina crilhodes
p. 453 t. 24 fig. 19: — T. zoe p. 453 t. 24 fig. 20; — Cylich.ia
i)Hshirensis p. 454 l. 24 fig. 21: — C. crenilabris p. 455 t. 24
fig. 22 ; — C. foFeiisis )». 4.>5 L. 24 fig. 23 ; — Cadulus euloides
p. 459 t. 24. — Unter den älteren, zum erfjtenmal abgebildeten
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Arten ist ein Prachtstück von Conus clytospira t. 21 fig. 12
besonders hervorzuheben.
Elngegangreiie Zahluigen:
Dalla-Torre, Professor, K. W. von, Innsbruck, Mk. 6. — ; Schep-
mann, M. M., Rhoon, Mk. 6.— ; Hesse, Paul, Venedig, Mk. 6. — ;
Stnibell, B., Frankfurt a, M., Mk. 6.— : Scharff, Dr., R. F., Dundrum,
Mk. 12.— ; Gesellschaft, Naturforschende, Görlitz, Mk. 6.— ; Salm-Salni,
Fürst zu. Anholt, Mk. 12. — ; Arnold, Hermann, Nordhausen, Mk. 6. — ;
Hilbert, Dr., Sensburg, Mk. 6.— ; Fagot, Paul, Notaire, Villefranche,
Mk. 3.— ; Schedel, Jos., München, Mk. 6.->; Koos, H., Frankfurt a. M.,
Mk. 6.— ; Schlüter, Wilhelm, Halle a. S.. Mk. 6.— ; Retowski, Staats-
rat. Dr., O., St. Petersburg, Mk. 6.— ; Nägele, G., Pfarrer, Walters-
weier, Mk. 6.— ; Heller, Julius, Teplitz, Mk. 36.— ; Lang, Prof. A.,
Zürich, Mk. 12.— ; Schaufüss, Dir., C, Meissen, Mk. 50.—.
Gesuollt wird die Adresse des früheren Mitgliedes, Herrn Paar,
zuletzt in Ruggell, Fürstentum Liechtenstein, wohnhaft. Etw.
Auskunft an die Verlagsbuchhandlung frdl. erbeten.
Tentorben :
Apotheker Friedr. Wi^gmann in Jena.
•
Eine Conchyllen-Sammlang*, ungefähr 2300 Arten,
Land- und Meer-Conchylien, gleichmässig europäische und
ausländische Arten enthaltend, ist zu verkaufen.
Näheres bei
Frau Geh. Beg.-Rat Heise,
Naumburg* a. S.
Einliegende Beilage des Herrn Hermann Rolle in
Berlin sei hiermit der geneigten Beachtung der Leser
freundlichst empfohlen.
Redigirt von Dr. W. ICobell. — Druck voq Fe Icr Hartman n iq Schwimheiiu a. M.
Verlag von Moritz Diasterweg in Frankfurt a. M.
Au8|reirebeD Ift« Hän«
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tio. 6u.6. ' MaWunl 1902.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Halakozoologischen Gesellschaft.
Vierunddreissigster Jahrgang.
JLbonnementspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
geben an die Redaktion : Herrn I>r. W« Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestelltingen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer dt Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschatl angehende Kittheiltingen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemänii in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Die Cyeladidae des Baikalsees
monographisch bearbeitet von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
Vorwort.
Der Baikal-See gehört bekanntlich heutzutage zu den
wissenschaftlich interessantesten und berühmtesten Süss-
wasser-Beckcn der ganzen Welt; er hat das seiner ganz
eigenthüinlichen , abgesondert dastehenden und überaus
reichen Fauna zu verdanken. Dieser See hat auch
seine eigene Geschichte, die bisher gänzlich unbekannt ist.
Bevor ich zu meiner Hauptaufgabe sclireite, halte ich es
XXXIV. 5
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^ 82 ^
nicht für uninteressant, eine kurze historische Skizze über
die wissenschaftliche Exploration des genannten Sees tof-
auszuschicken, um dabei auch die grossen Verdienste der
sibirisch-geographischen Gesellschaft, welche eben im Jahre
1901 das 50jährige Jubiläum ihrer Existenz gefeiert hat»
nach Gebühr hervorzuheben.
Die Explorations-Geschichte des Baikal-Sees zerfällt
in drei Perioden: die erste beginnt mit Pallas weltbe-
rühmter Expedition, die zweite mit einer sehr bescheidenen,
anspruchslosen und uneigennützigen Erforschung durch
Dr. Benedict Dybowski ; die dritte hat eben ihren Anfang
genommen mit einer im laufenden Sommer (1901) durch
Dr. Korotnjew, Professor der Zoologie in Kiew, eingeleiteten
Expedition.
Erste Periode. In dieser ersten, fast ein ganzes
Jahrhundert (1771 — 1869) umfassenden Periode, die mit
dem Erscheinen des Reisewerkes von Pallas beginnt, ist
der Baikal-Soe in wissenschaftlicher Hinsicht fast gänzlich
verkannt und vernachlässigt worden. Die Expedition von
Pallas hatte, ausser der wissenschaftlichen, noch andere,
insbesondere rein politisch-ökonomische Zwecke; da sie
sich auf das ganze grosse gewaltige sibirische Gebiet er-
strecken sollte, so ist es selbstverständlich, dass man einem
zur Zeil völlig unbekannten Binnensee nicht viel Augen-
merk schenken konnte. Alles, was die Pallas'sche Expedition
in Bezug auf die Kennlniss der Baikal-Fauna zu ermitteln
vermochte, ist Folgendes: Der genannte See beherbergt
eine ungeheure Menge von Fischen, er ist in ganz Sibirien
wegen seiner Fischerei berühmt. Eine besonders merk-
würdige, durch ihre ganz eigenthümlichen Merkmale sich
auszeichnende Fisch- Art wird von Pallas angeführt, die
sogenannte Golomiänka (Comephortis baicalensis Loe)*);
*J Vide B. Dybowsky in .Kosmos* (Zeitschrift der polnischen
Naturforscher-Gesellschaft in Lemberg) 1901. Heft II, p. 112.
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- gä -
äusserdem erwähnt er die Seehunde (Phoca iaiöatensis
Pall.)f welche ausschliesslich von Fischen sich ernähren.
Von niederen Thieren erbeutete Pallas nur den
Baikal-Schwamm (Spongia baiccdensis) im Baikal selbst,
und ein Krustenthier (Gammarus canceUus) in der Angara.
Georgi trug zur Kenntniss des Baikal-Sees nur ein
Geringes bei; er erwähnt in seinem Reisewerke nur einige
Fische und den Seehund, von niederen Thieren ist nicht
die Rede. Aus den obigen Angaben scheint es sich zu
ergeben, dass ein fischreicher See, wie der Baikal, fast gar
keine niedere Thiere enthält. Auffallender Weise ist diese
Anschauung, wie wir weiter sehen werden, durch die
ganze erste Periode die herrschende gewesen, und — was
zu betonen ist, — die Anschauung ist zu einem Vorurtheil der
sibirischen Naturforscher geworden. Jenem Vorurtheil allein
ist es zuzuschreiben, dass fast alle sibirischen Forscher
den Baikal-See unberücksichtigt gelassen haben.
So gingen auch die beiden grossartigen, auf Krons-
kosten eingerichteten Expeditionen der Akademiker: Th.
V. Middendorff (1843—1844) und G. Schrenck
(1854—1856) an dem Baikal-See vorüber, ohne demselben
auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken.
Dr. R. Maak war der erste gelehrte Forscher, welcher
eine kleine, theils im Baikal selbst; theils in der Angara,
erbeutete GoUection der Akademie der Wissenschaften zu
St. Petersburg überlieferte. In dieser GoUection fand
G. Gers tfeld drei Baikal-Schnecken und drei Gammarus-
Arten aus der Angara, welche alle sich als neue erwiesen
haben.*) Im Ganzen sind demnach nur 8 Arten*) von
niederen Thierklassen als Repräsentanten der Baikal-Fauna
bekannt geworden.
*) Vide Gerstfeldt, .lieber Land- und Süsswasser-Mollusken
Sibiriens und des Amurlandes, St. Petersburg 1859.
*) Drei aus dem Baikal selbst und fQnf aus der Angara.
5*
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8t -
So standen die Kenntnisse von der Baikal-Fauna
zur Zeit als Dr. G. Rad de seine ausgedehnten Forschungen
in Sibirien begann.
Dr. G. Radde, ein rühmlich bekannter, hervor-
ragender Zoologe, wurde von der Akademie der Wissen-
schaften zu St. Petersburg nach Sibirien abkommandirt zu
dem Zweck, die Fauna dieses geräumigen Landes möglichst
speciell und gründlich zu erforschen. Er brachte 5 Jahre
(1855—1860) in Sibirien zu und widmete ein ganzes Jahr
davon ausschliesslich der Erforschung des Baikal-Sees. Zu
diesem Zweck verweilte er eine Zeit lang am Seegestade,
bereiste wiederholt den See und die Ufer; nach gründ-
lichen und erschöpfenden Forschungen gelangte er endlich
zu der Meinung, dass die Ansichten seiner Vorgänger
richtig seien, und das gereichte der Erforschung des Sees
zum entschiedenen Nachtheil. Dr. Radde war mit einem
gewissen Vorurtheil an die Untersuchung herangetreten,
indem er die Ansicht hegte, dass der Baikal keine Thiere
aus niederen Klassen beherberge. Er fand auch keine
einzige Art und schildert den Baikal-See als einen für
jene Thiere völlig todten See. Radde's Worte lauten:
»Vergebens strengt sich das aufmerksame Auge an, in
der Tiefe des klaren Wassers die Gehäuse der Weichthiere
zu entdecken. Die verschieden gestalteten und gefärbten
Steinmassen, mit weissem QuarzgeröUe untermischt, zeigen
trügerische Formenähnlichkeiten; Täuschungen aber sind
die Resultate und unwillig endlich gibt es der Sammler
auf, seine Zeit dem Fischen der ähnelnden Gesteinen zu
opfern ..." — »Ebenso arm sind die Fluten des Sees
an den beiden untersten Klassen der Gliederthiere . .
— „Ebenso arm sind die Krustenthiere im Baikal selbst
vertreten.^)
*) Vide Beitrage zur Kennlniss des russischen Reiches.
Bd. XVIII. p. 195.
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^ 85 -
Diese vollkommen unbegründete Meinung Rad de 's
fand aber dennoch allgemeine Anerkennung, und zwar um
so leichter, als sie die von Alters her stammende Ansicht
bestätigte. Auf diese Weise hätte die Kenntniss von der
Fauna des Baikal-Sees auf längere Zeit, wenn auch nicht
auf immer, in Vergessenheil fallen müssen, wenn nicht
ganz unerwartete und unvorhergesehene Umstände eine
ganz andere Fügung herbeigeführt hätten. Diese Um-
stände sind es, welche die zweite Periode der Geschichte
des Baikal-Sees einleiten.
In diese erste Periode müsste noch der Fund zweier
BaikaFscher Schneeken gerechnet werden, welche im
Museum der St. Petersburger Akademie seit lange vor-
handen sind, aber erst neulich von Dr. Westerlund
beschrieben worden sind.^)
Wir gehen nun zur Betrachtung der zweiten Periode über.
Die zweite Periode. Im Jahre 1865 wurden
mehrere junge Leute, darunter auch Dr. med. Benedict
Dybowski, durch unerwartete Schicksalsfügung von den
Gestaden der Weichsel plötzlich an die Gestade des
Baikal-Sees geworfen.
Dr. Ben. Dybowski, ein Mediciner von Fach, ein ge-
lehrter und leidenschaftlicher Zoologe, welcher die Praxis
der Meeitsliefen-Erforschung bei Gelegenheit einer Reise
am Adriatischen Meere in der Gesellschaft des
Professor Ed. Grube erlernt hatte, begeisterte sich am
Baikal-See für die Idee, den See wissenschaftlich zu er-
forschen. Nachdem er die in der Bibliothek der geo-
graphischen Gesellschaft zu Jakutsk befindliche Literatur
genauer studiert hatte, überzeugte er sich schon zu bald,
dass der Baikal-See nur als ein fischreicher See bekannt
') Vide A. Westerlund, Beiträge zur Mollusken-Fauna
Russlands. St. Petersburg 1897.
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— 86 ^
war, sonst aber sich dem Naturforscher als eine unbe-
kannte Gegend darstellte. — Er knüpfte Bekanntschaft mit
den örtlichen Fischern an, und gelangte als ein erfahrener
Ichthyologe in kurzer Zeit zu einer genauen Eenntniss der
Fisch-Fauna. Seine Studien und Beobachtungen über-
zeugten ihn, dass der Baikal-See mit vollem Recht zu den
reichsten Fischbecken in der Welt gerechnet werden
muss, da es öfters vorkommt, dass nicht weniger als
50,000 Stück einer so kostbaren Fischart, wie der Omol
(Goregonus) in einem Zuge herausgeholt werden.
Aus alle dem, was er sowohl vom Hörensagen als
auch durch eigene Beobachtung erfuhr, zog er den sicheren
Schluss, dass der Baikal-See, in welchem eine solche Un-
zahl von Fischen vortrefflich gedeiht, eine ausserordentlich
reichliche Fauna von niederen Thieren beherbergen
müsse.
So stand nun Dr. B. Dybowski zur Untersuchung
ganz fertig da, leider aber fehlten ihm nur noch zwei
Kleinigkeiten ... die Geldmittel und ... die Freiheit!
Er wandte sich daher an die sibirische geographische Ge-
sellschaft mit der Bitte, ihm die Freiheit zu verschaffen
und Geldmittel zur Unterstützung bewilligen zu wollen.
Die geographische Gesellschaft, sich auf die Autorität
Hadders stützend, lehnte eine jegliche Unterstützung an
Geld ab. Vergeblich waren alle Anstrengungen, ^ie phan-
tastischen Vorstellungen und die Vorurtheile Radde's zu
bekämpfen; alles, selbst die Logik, musste vor der Autorität
Radde's weichen. Das einzige, was die geogr. Gesellsch.
auf sich nahm, war das Versprechen, dem Dr. B. Dybowski
sowohl als auch seinen Kameraden eine freie Wirksam-
keit zu . . . erbitten. Die Bemühungen der Gesellschaft
wurden, dank der einflussreichen Unterstützung des
Dr. Richard Maak, von Erfolg gekrönt, und es traf auch
aus St. Petersburg die Erlaubniss in Irkutsk ein, dass
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- 87 -
unsere Naturforscher sich an dem Baikal-Gestade an-
siedeln dürften.
Ganz auf eigene Mittel und eigene Kräfte angewiesen,
nur mit jugendlicher Energie und der grössten Begeisterung
für die Wissenschaft ausgerüstet, geben sich unsere jungen
Pioniere ihrer Arbeit hin. Sie arbeiten sowohl im Sommer
als auch im Winter, weil die letztere Jahreszeit am meisten
geeignet ist zur Erforschung und Ergründung der grossen
Seettefen. Mit Axt und Brecheisen in der Hand, bei der
stärksten Winterkälte, arbeiten sie am Tage, um, in Fell-
Säcke gehüllt („Kukuli* im sibir. Jargon) die Nächte auf
der Eisdecke des Sees zuzubringen.
Schon der erste Bericht über die erlangten Resultate
jener Arbeiten, welche Dr. Dybowski im Jahre 1869 der
sibir. geogr. Gesellschaft abstaltete, lieferte den Beweis^)
dass alle Schlüsse und Voraussagungen Dybowski's sich
als vollkommen richtig erwiesen, und dass der Baikal ge-
radezu von Thieren niederer Klassen wimmelte.
Wollte nun Dr. Radde seine poetischen Phantasien
mit den schon jetzt bekannten Thatsachen in Einklang
bringen, so musste er fürwahr unseren Exploratoren eine
Zaubermacht zuschreiben, da sie seine aus farbigen Steinen
und weissem GeröUe entstandenen „trügerischen Formen-
ähnlichkeiten* in zahlreiche Thier wesen umzuwandeln ver-
mochten, von denen hunderte schon beschrieben, hunderte
noch zu beschreiben sind.
Diese fürwahr grossartigen Entdeckungen am Baikal-
See sind der gelehrten Welt zur Genüge bekannt ; es bleibt
nur noch hier zu erwähnen, dass alles das, was wir heut-
zutage über den Baikal-See wissen, einzig und allein den
unermüdlichen Forschungen unserer jungen Pioniere zu
verdanken ist. Und diese Anerkennung ist eigentlich
*) Berichte öber die Thäligkeit der sibirischen geographischen
Gesellschaft 1869 p. 199 (rassisch).
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— 88 —
die erste und die einzige Beloiinung, welche sie in rühm-
licher Weise längst verdient haben.
Die dritte Periode ist, wie oben erwähnt, erst
im Beginn begriffen; sie ist die Zukunfts-Periode. Sie
wird noch viele Jahre andaaern, bis eine so reiche Fund-
grube an wissenschaftlichen Schätzen, wie der Baikal-See,
erschöpft sein wird. Die neulich von Professor Korotnjew
unternommene, nach allen Richtungen vortrefflich einge-
richtete Expedition lässt viel Interessantes erwarten.
Die Hauptaufgabe, welche der dritten Periode
zufällt, ist die Lösung der Frage über die Entstehung und
die räthselhafte Natur des Baikal-Sees.
Bekanntlich ist die Baikal-Fauna eine Relicten-
Fauna, deren Analoga einerseits in den Tertiär-Schichten
Süd-Europa's*), andererseits in den Meeren der Jetztwelt*)
entdeckt worden sind. Der Baikal-See selbst dagegen
ist kein Relicten-SeC; weil er von lauter älteren und
ältesten Formationen rund herum begrenzt ist.^)
Auf welchem Wege hat der Baikal-See seine heutige
Fauna erhalten? Das ist die Frage, welche die dritte
Periode der Explorations-Geschichte zu lösen hat.
Es gereicht mir zum besonderen Vergnügen, hier be-
sonders zu betonen, dass nur der Protection und dem
Schutz der sibirischen Gesellschaft das Zustandekommen der
obinren Exploration des Baikal-Sees zu verdanken ist. Sonst
') Vide Hoernes, Sarraatische Conchylien aus dem Oeden-
burger Comitat. (Jahrb. des K. K. geolog. Reichsamt, 1897.. Bd. 47.
Heft L).
*) Vide Dybowski, .Wszediswiaf, T. 3, No. II. p. 175—176.
Warschau 1884; idem. Sitzungsberichte der Naturforscher-Gesellschaft
bei der Universität Dorpat 18^4; idem, Wszechswiat. T. XX, No. 9,
p. 191 Warschau 1901.
') Vide Dybowski, Notiz über eine die Entstehung des Baikal-
See betrelTende Hypothese. (Bul. de la Soc. des Naturalisles Moscou),
1884. p. 175. .
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— 89 —
würden bis auf den heutigen Tag die poetischen Worte
geltend geblieben sein: „Vergebens strengt sich das
aufmerksame Auge an, in der Tiefe des klaren Wassers
irgend ein niederes Thierchen ,zu entdecken . .* (vgl. oben).
Meine vorliegende kleine Arbeit bringe ich der sibir.
geogr. Gesellschaft am Tage ihres 50 jährigen Jubelfestes
als Geschenk dar mit dem Wunsche, sie möge noch viele
und viele Saecula die dem Studium der sibirischen Natur
sich widmenden jungen Gelehrten, ohne Rücksicht auf die
Nationalität, beschützen und behüten.
Diese meine wärmsten Glückwünsche fasse ich in
folgenden Worten zusammen:
Vivat, crescat et floreat
Societas geographica
Sibiriae !
Niankow, im September 1901.
Einleitung.
Es ist eine wohl merkwürdige und interessante That-
sache, dass die Molluskenfauna des Baikalsees- fast nur
durch Gasteropoden repräsentirt wird*); die Acephalen
dagegen treten hier fast gänzlich zurück, indem die Unio-
niden gar nicht, die Cycladiden spärlich vorkommen. Wir
wissen, dass die Anodonta-Arten die Mündungen der Flüsse
und die Bucht Bolschoi-Ssor einnehmen, ohne in den See
selbst überzugehen^); die Cycladiden dagegen bewohnen
Vide W. Dybowski, die Gasteropoden-Fauna des Baikal
Sees. St. Petersb. 1875. Idem, Xachrichlsblalt der deutsch -malako'
zool. Gesellschaft Xo. 9 u. 10 1900. p. 143.
*) Vide W. Dybowski, Ueber die Wohnliefen der Baikal-
Schnerken. (Nachrichten aus den Naturwissenschaften) Warschau 1880,
Heft I, p. 71; Idem: Jahrbuch der deutsch-malako-zool. Gesellschaft
1886. Bd. III, p. 110.
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- 90 -
den See, wo sie bis zu einer Tiefe von 60 Meter herab-
steigen*) und dabei, wie wir unten weiter sehen werden,
die Uferfauna oder die Fauna der Flussmundungen dar-
stellen.
Es handelt sich hier nur um den S. W. Theil des
Sees, weil dieser Theil allein von Doktor Benedict Dybowsky
genau untersucht worden ist, der übrige aber bis jetzt
gänzlich unbekannt geblieben ist; es scheint mir jedoch,
dass hier das gleiche Verhältnis obwaltet.
Die Cycladiden sind im Baikal-See durch 8 Arten
vertreten, deren 7 den See selbst und eine seine Bucht,
Bolschoi-Ssor, bewohnen.
Sehr auffallend ist es, dass die Bucht eine andere
Molluskenfauna besitzt als der See selbst; auf diese That-
sache habe ich bereits hingewiesen.^) Es wiederholt sich
dann auch hier. Bolschoi-Ssor besitzt eine Valvata Sorensis
m., Sphaeriana Sorense m., (vid. weiter unten), und ausser-
dem eine Anzahl von Arten, welche zu den europäischen
Gattungen^) gehören, und bekanntlich in dem See selbst
garnicht vertreten sind.*) Die Bucht besitzt aber dennoch
dieselbe den Flüssen und deren Mündungen eigenthümliche
Fauna, zu der auch der Planorbis baicalensis West, zu
gehören scheint. Eine Erklärung der in Rede stehenden
Erscheinung ist darin zu finden, dass die Bucht (Bolschoi-
') Vide W. D y b o w s k i , Ueber Wohntiefen der Baikal-Schnecken,
cfr. die graphische Tabelle I. No. 24, 25.
■) Vide W. Dybowski, Ueber zwei neue Valvata-Arten (Jahr-
buch der deulsch-malako-zoologischen Gesellschaft) 1886. p. 110.
') Balschoi Ssor besitzt folgende Gattungen: Anodonta sp., Lim-
naea Limnus sp., Limnaea (Lymnophysa) sp., Planorbis com eus L. und
Planorbis marginatus Drp., welche in meiner bald zu erscheinenden
Abhandlung weiter in Betracht kommen.
*) Neulich ist von Dr. Westerlund eine Planorbis baicalensis
beschrieben worden. (Vid. Beiträge zur Moll. Fauna Russlands. St.
Petersburg 1897. p. II.)
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— 91 —
Ssor) ehemals die Mündung des Flusses Sselenga auf-
nahm ; nachdem aber der Fluss in seiner Richtung mehr
nach N.O. abgewichen war, blieb seine Mündung als eine
grosse Bucht nach, behielt aber die den Flussmündungen
eigenthümliche Mollusken-Fauna. Leider ist die Mollusken-
Fauna der Flussmündungen bis jetzt sehr wenig und die
der Flüsse selbst garnicht bekannt. Allerdings scheint der
Planorbis baicalensis West., welcher an der Mündung des
Flusses Listwjannitschnaja (Golf Listwjannitschnyi) gefunden
worden ist,^) für obige Hypothese zu sprechen.
Alle 8 baikaPschen Gycladiden- Arten sind neu') und
gehören zu 2 Gattungen: Sphaerium Scop. (mit 5 Arten)
und Pisidium C. Pfr. (mit 3 Arten). Wir gehen zur Be-
trachtung dieser Arten über.
Beschreibung der Arten.
I« Genus Sphaerium Scop.
A. Gruppe Concola Cless.
1. S. ssorense n. sp.
Muschel: rundlich, ziemlich stark aufgeblasen, dünn-
schalig, von hornbrauner oder grauer Farbe, mit schön
') Vide Westerlund, 1. c. pag. 12.
') Da alle 8 baikarsche Cycladiden-Arten neu sind, so war zur
endgültii^en Entscheidung Qber ihre Selbstständigkeit ein entsprechendes
Litteratur- und Vergleichungsmaterial nölhig, was mir meistentheils fehlt.
Ich wandte mich daher an meinen Freund und Fachgenossen S. Clessin
in Ochsenfurt mit der Bitte, mir darin beh ulflich zu sein. Dieser
ausserordentlich gefällige und liebenswürdige Gelehrte war sofort dazu
bereit; wir haben alle Mollusken, sowohl die hier beschriebenen, als
auch andere, die noch zu beschreiben sind, in Gemeinschaft unter-
sucht, bestimmt und diagnosticirt. Ausserdem war S. Clessin so ge-
fällig, eigenhändig Abbildungen auszuführen. Es gereicht mir
daher zur angenehmsten Pflicht, hier öffentlich ihm meinen wärmsten
und empfmdlichsten Dank zu sagen. (Die Abbildungen kOnnen leider
bei dem knappen Budget des Nacbrichtsblattes hier nicht beigegeben
werden ; sie werden in dem nächsten Hefte der Iconographie erscheinen)*
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— 92 —
citronengelbem Rande ; Jahresabsätze, 4 oder 9 an der Zahl,
sind durch schwarze Streifen markirt; Zuwachsstreifen ziem-
lich fein und scharf; Oberfläche schwach glänzend ; Wirbel
rundlich, fast in der Mitte gelegen, ragt ziemlich stark
hervor; Vordcrtheil kaum verkürzt, gerundet; Hintertheil
etwas breiter, abgerundet; Schild und Schildchen undeutlich;
Ränder wenig scharf. —
Länge 10, Breite 8, Dicke 7 mm. Vorkommen:
Bolschoi-Ssor (sehr viele Exemplare.)
2. S. baicalense n. sp.
Muschel: rundlich, schwach aufgeblasen, mit rundem,
flachem, fast in der Mitte befindlichem Wirbel, dünnschalig,
von schwärzlich brauner Farbe mit citronengelbem Rande,
schwach glänzend; Jahresabsätze 2—3; Zuwachsstreifen
sehr fein; Vordertheil wenig verkürzt und verschmälert;
Hintertheil etwas breiter; beide abgerundet; Schild und
Schildchen kaum merklich; Rand ziemlich scharf.
Länge 9,5, Breite 7, Dicke 5 mm.
Vorkommen: Baikal-See, an den Mündungen der
Flüsse, in unbedeutender Tiefe. (Zahlreiche Exemplare).
Bemerkung. Diese Art unterscheidet sich von der
vorhergehenden durch ihre bedeutend flachere Form, den
flachen und wenig vortretenden Wirbel und die bedeutend
feinere Sculptur.
B. Gruppe Cyrenastrum Bourg,
3. S. korotniewii n. sp.
Muscliel: länglich-eiförmig, ziemlich stark aufgeblasen,
mit hervorragendem, fast in der Mitte gelegenem Wirbel;
Vordertheil gerundet; Hintertheil kaum verschmälert ge-
rundet; Schale ziemlich dick; Oberfläche stark gestreift;
Streifen dick, scharfkantig; Schild und Schildchen kaum
merklich.
Länge 9, Breite 7, Dicke 5 mm.
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- 93 -
Vorkommen: Baikal-See, an seichten Orten, dicht
am Strande. (Gegen 50 Exemplare.)
C. Gruppe Sealdiana Cless.
4. S. Westerlundi n. spJ
Muschel: länglich-rund, aufgeblasen, mit stark her-
vortretendem, aufgeblasenem, in der Mitte gelegenem und
etwas nach vorn geneigtem Wirbel: Vordertheil gerundet
und kaum etwas breiter als der gerundete Hintertheil;
Schale dünn, braun gefärbt und mit sehr feinen Zuwachs-
streifen versehen; Schild und Schildchen undeutlich; Rand
wenig scharf.
Länge 12, Breite 9,5, Dicke 7 mm.
Vorkommen: Baikal, am Strande.
II. Genus Pisidium C. Pfeiffer.
A. Gruppe Fluminea Cless.
5. IHsidium baicalense n. sp.
Muschel: verlängert-eiförmig, festschalig, raässig auf-
geblasen, mit mässig spitzem Wirbel, welcher nahe dem
hinteren Rande liegt; Hintertheil sehr verkürzt, fast abge-
stutzt; Vordertheil sehr verlängert; Zuwachsstreifen, ziem-
lich scharf, treten scharfkantig hervor und sind durch
einige wenige, meist stärker hervortretende Jahresabsätze
unterbrochen; Schild und Schildchen fast nicht markirt;
Rand ziemlich scharf; Färbung aschgrau hornfarben mit
hellgelbem Rande; innere Glasur bläulich gefärbt.
Länge 9, Breite 6, Dicke 5 mm.
Vorkommen: Diese Art ist nicht nur. im Baikal-
See selbst, sondern auch in der Mündung der Flüsse:
Sselenga, Snjeschnaja und Palawinnaja beobachtet worden,
ist also die gemeinste Art und scheint hier das europäische
Pisidium amnicum Müll, zu vertreten, mit welchem, be-
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~ H -
sonders aber mit dessen Var. elongatum Baud.^) sie nahe
verwandt ist. S. Glessin, welcher die beiden obigen Arten
mit einander vergHchen hat, schreibt mir: „Sie sind wohl
einander ähnlich, aber nicht identisch.'*
(Es liegen mir über 100 Exemplare vor).
Bemerkung. Die an den Mundungen der Flusse
vorkommenden Exemplare zeichnen sich vor den im Baikal
selbst befindlichen durch geringere Grösse, hellere Färbung
und feinere Streifung aus.
6. P. maculatum n. sp.
Muschel: mittelgross, schief-eifÖrmig, mässig aufge-
blasen, mit abgerundetem, mässig hervortretendem Wirbel,
welcher nahe dem Vorderrande gelegen ist; Vorderlheil
sehr verkürzt, abgestumpft; Hintertheil sehr verlängert,
zugespitzt; Jahresabsätze 5 — 10, deutlich markirt, mit
deutlichen, feinen und gleichförmigen Zuwachsstreifen,
Schild und Schildchen schwach, aber deutlich, markirt;
Ränder scharf; Schale ziemlich dick und fest; Oberfläche
nur wenig glänzend, fast matt; Färbung gelblich-weiss,
mit kleinen dunkelbraunen, verschwommenen Fleckchen,
deren Zahl und Anordnung sehr verschieden ist; immerhin
sind die Fleckchen für die Art sehr charakteristisch.
Länge 7, Breite 5, Dicke 3,5 mm.
Vorkommen: Baikal-See, in einer Tiefe von
20—60 m. (Ein paar hundert Exemplare.)
Var, elegans n. v.
Neben der typischen Form kommt in dem Baikal-
See eine Varietät vor, die gleiche Gestalt hat, aber durch
eine dunkel-aschgraue oder bräunliche Farbe und einen
starken Glasglanz sich auszeichnet, was dem kleinen
Muschelchen ein sehr zierliches Aussehen verleiht. Die
') Vide S. Clessin, Deutsche Excurs. Moll. Fnuna. 2te Aufl. 1884.
p. 588. Fig. 395.
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- Ö5 -
kleinen Muschelchen sind ihrer dunkeln Färbung wegen
nicht immer deutlich wahrnehmbar. Ihre Grösse ist etwas
beträchtlicher als die der typischen Form.
Vorkommen: wie vorher. (Gegen 100 Exemplare.)
B. Gruppe Fossarina Cless.
7. P. trigonoides n. sp.
. Muschel: klein, dünn- aber festschalig, dreieckig ge-
staltet, mässig aufgeblasen, mit ziemlich spitzem, hervor-
tretendem Wirbel und haarfeinen Zuwachsstreifen; 3 — 4
ziemlich deutliche Jahresabsätze; Vordertheil sehr verkürzt
und abgestutzt; Hintertheil etwas verlängert, zugespitzt
und abgerundet; Schild deutlich, Schildchen weniger
markirt; Rand scharf; Farbe grau- oder bräunlich- weiss ;
sehr häufig wird die Oberfläche mit gelbem Thon oder
schwarzem Schlamm incrustirt.
Länge 3,5—4, Breite 3, Dicke 2 mm.
Vorkommen: wie bei der vorigen Art. (Sehr viele
Exemplare.)
8. P. Raddei n. sp.
Muschel: sehr klein, rundlich, nicht sehr aufgeblasen,
mit breitem, dem Hinterrande genähertem, flachem Wirbel ;
Vordertheil etwas schmäler abgerundet; Schild und
Schildchen kaum merklich; Schale dünn, aber ziemlich
fest, röthlich-braun gefärbt, am häufigsten aber von einem
schwarzen Schlammüberzuge incrustirt ; Ränder scharf;
Skulptur sehr zart.
Länge 3, Breite 3, Dicke 2 mm.
Vorkommen: Baikal-See in einer Tiefe von 20 bis
60 m. (Sehr zahlreiche Exemplare.)
Schluss.
Die Cycladiden-Fauna des Baikal-See liefert uns, wie
aus der obigen Betrachtung sich ergibt, einen abermaligen
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^ 96
Beweis dafür, dass der genannte See eine an und für sich
eigentbümliche und besondere Molluskenfauna beherbergt.
Wir haben bereits gezeigt, dass alle baikalschen Arten
neu sind, d. h. weder mit europäischen, noch mit sibirischen
übereinstimmen^). Von der Mannigfaltigkeit dieser Baikal-
Fauna kann man sich erst durch Vergleichung derselben
mit Faunen anderer Gegenden eine Vorstellung verschaffen.
Die Fauna Deutschlands z. B. besitzt 9 Sphaerium-Arten"),
die der Ostseeprovinzen 3^), die von Galizien 3*), und die
von Sibirien im Allgemeinen 4 Arten**), während der
Baikal-See allein 4 Arten aufzuweisen hat. (vgl. oben.) —
Weniger zahlreich haben sich die Arten der Gattung
Pisidium erwiesen, indem der Baikal-See nur vier Arten
besitzt, während sie überall bedeutend zahlreicher sind,
als die der Gattung Sphaerium. Dieser Umstand erklärt
sich dadurch, dass die Anzahl der baikarschen Cycladiden
überhaupt und die der Gattung Pisidium insbesondere bei
weitem noch nicht erschöpft ist; es sind gewiss noch
einige Arten zu entdecken.
Alle acht baikarschen Cycladiden-Arten lassen sich
in zwei besondere Gruppen trennen, deren eine die echten
baikarschen Arten umfasst, die andere dagegen eine Ufer-
Fauna darstellt. Zur ersteren gehören folgende drei Arten :
Eine genaue Vergleichung dieser Arten mit den bereits be-
kannten habe ich zu verdanken dem Herrn S. Clessin in Ochsenfurt,
welcher bekanntlich für die Systematik der Familie Cycladidae Class.
eine Autorität ist.
Vide Clessin, Excurs. Moll. Fauna Deutschlands. II. Aufl.
1884. p. 556.
*) Vide Braun, Beitr. zur Kenntn. der Fauna Baltica. Dorpat
1884. p. 83.
*) Vide Bakowski, Moll. Galiziens. Lemberg 1892. p. 218.
(polnisch.)
*) Vide Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvvatten-Mollusken,
Stockholm 1894. p. 109. (schwedisch).
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- 97 -
1. Pisidium Baddei n. sp., 2. Pisidium maculatum nebst
der Var. elegans, und 3. P. trigonoides, welche alle eine
beträchtliche Tiefe von 20 bis 60 m. einnehmen und sich
durch ihre geringe Grösse auszeichnen. Die übrigen fünf
Arten (vgl. oben) gehören zur Ufer-Fauna, indem sie in
einer unbedeutenden Tiefe am Ufer des Sees, oder in den
Mündungen der Flüsse auftreten: wie weit sie in die
Flüsse selbst gehen, ist nicht bekannt.
Merkwürdig genug ist es, dass die Bucht Bolschoi Ssor
ihre eigene Art: Sphaerium Ssorense, besitzt.
Die Familie Cycladidae Cless. ist die einzige, durch
welche die Mollusca acephala im Baikal repräsentirt werden.
Die anderen Familien kommen, meines Wissens, nicht vor.
Nun theilt mir brieflich Dr. Milasche witsch aus Sewastopol
(Krim) mit, dass er Süsswasser-Bivalven aus dem Baikal
besitzt. Es scheint mir, dass jene Bivalven zu der obigen
Ufer-Fauna gerechnet werden müssen.
Die Photinala-Arten der Magellan-Strasse.
Von
H. von Jhering.
Obwohl die Zahl der an der Spitze von Süd-Amerika
vorkommenden Arten der Gattung Photinula keine grosse
ist, so bietet doch die Unterscheidung derselben nicht
geringe Schwierigkeiten dar, besonders in Folge der grossen
und complizirten Synonymie. Da ich wiederholt bezügliches
Material erhalten habe, schien mir es nützlich im Folgenden
kurz die Ergebnisse meiner bezüglichen Studien mitzutheilen.
Die betreffenden Arten verteilen sich auf 2 natürliche
Unter-Gattungen, für deren erstere, mit Ph. violacea King
als Typus, ich den Namen Photinula s str.. beibehalte,
während ich für die zweite, deren Typus Ph. caeruiescens
6
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- Ö8 -
King ist, den Namen Kingofrochus vorschlage zu Ehren
des ersten verdienstvollen Erforschers der Mollusken-Fauna
der Magellanslrasse. Die Arten der ersteren Gruppe sind
ziemlich klein, feslschalig, einfarbig und ohne bemerkens-
werthe Sculptur. Letzterer Punkt bedingt einen wesent-
lichen Unterschied von den Arten der zweiten Gruppe, bei
welchen die Perlnnutter-Schicht äusserlich mit Spiralleislen
besetzt ist, welche aber ebenso wie die Zwischenräume
von der äusserten, übrigens dünnen Schalenschicht über-
zogen werden. Zuweilen lässt sich die Existenz dieser
Leisten auch äusserlich durch das Vorhandensein von
Spiralreifen erkennen, während in anderen Fällen die
äussere Oberfläche der Schale vollkommen glatt und
glänzend ist. Hiervon abgesehen sind die Arten von
Kingotrochus grösser als jene der ersten Section, dünn-
schaliger und mit verschiedenfarbigen Spiral bändern verziert,
welche nur selten obsolet werden.
Ich wende mich nun zur Besprechung der einzelnen
Arten.
A. Photinula mir.
Photinula violacea King, 1832.
Margarita violacea P. P. King. Description of Girrhipe-
dia, Conchifera and Mollusca, Zoological Journal No. XIX,
London 1832 p. 346.
Margarita magellanica Hombron & Jaquinot p. 59,
pl. 14, fig. 29—31.
Trochus violaceus, Philippi Conch. Gab. II, p. 254,
pl. 37, flg. 19.
Photinula halmyris Rochebrune & Mabille, Miss. Gap
Horn; Mollusques, Paris 1889 p. 89, pl. IV, fig. 6.
Dieses ist die gewöhnlichste Art der Magellanstrasse,
gemein auf den Riesenlangen und von den Indianern mit
Vorliebe zu Schmucksachen verwendet. An grösseren
Exemplaren misst die Länge 11,5 mm., der grösste Durch-
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- Ö9 -
messer 12 mm. Die Färbung ist in der Regel dunkelblau
oder violett, doch kommen auch hellere Exemplare vor,
von gelbbrauner bis röthlicher Färbung. In der Regel ist
der letzte Umgang unter der Mitte undeutlich kantig. Die
Mündung ist zwar im allgemeinen rundlich, aber unten
winklig, wo der Columellarrand mit dem Unterrandc zu-
sammenstösst.
Hab. Magellanstrasse.
Photintda expansa Sow.
Trochus expansus Philippi , Conch.. Gab. p. 254
Tafel 37, Fig. 18.
Margarita violacea Reeve, PI. 1, Fig. 5.
Margarita persica Gould U. S. Expl. Exi>ed. pag. 193,
pl. 14, fig. 230.
Photinula pruinosa, Rochebrune & iMabille Miss. Gap
Horn, p. 88, pl. 4, fig. 5.
Trochus (Photinula) expansus Edg. Smith Zoology
of Kerguelen Island, MolUisca, inrPhüos. Transact. Vol. 168,
p. 167.
Diese Art steht der vorigen überaus nahe und unter-
scheidet sich von ihr nur durch das weniger hohe, etwas
niedergedrückte Gewinde, den nicht kantigen letzten Um-
gang und querovale, unten kaum winklige Mündung. An
grossen Exemplaren misst die Höhe 10 mm., der grösste
Durchmesser 1 1 mm. Die Färbung ist meist blass-röthlich.
E. A. Smith findet es schwierig, die beiden eben be-
handelten Arten scharf zu trennen, da es, wie ich be-
stätigen kann, Exemplare gibt, welche Uebergangs-Formen
zu sein scheinen. Dagegen kann ich mich der Meinung
von Smith nicht anschliessen, wenn er sagt, dass expansa
die Art der Kerguelen, Falkland-Inseln etc., violacea jene
der Magellanstrasse sei, da Exemplare von expansa sowohl
der Litteratur zu Folge als nach unserer Sammlung
auch in der Magellanstrasse gefunden werden. Es ist
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— loo -
sönach Ph. expansa von dor Magellanstrasso an bis zu
den Kerguelen und Süd-Georgien verbreitet, während Ph.
violacea in ihrem Vorkommen auf die Magellanstrasse, Cap
Horn und die Falklands-Inseln beschränkt ist. Da ich
indessen lediglich Exemplare von der Magellanstrasse besitze,
so fehlt mir das nöthige Material, um über die Unterscheidung
dieser nahe verwandten Arten mir ein sicheres Urtheil zu
bilden. Vielleicht bilden die Exemplare der Magellanstrasse
thatsächlich nur eine Species.
B* Klngotroolius.
Photinula caerulescens King.
Margarita caerulescens, King 1. c. p. 346.
Trochus caerulescens Philippi Conch. Gab., II, p. 250,
pl. 37, flg. 11.
Trochus lineatus, Philippi, Arch. f. Naturg. 1845, p. 66.
Margarita caerulescens, Reeve, Conch. Ic. pl. II, flg. 12.
Photinula maxima Hombron Sc Jacquinot, Exp. P. Sud,
p. 59, pl. 14, flg. 22—33.
Photinula caerulescens, Rochebrune & Mabille, Miss.
Cap Horn, p. 81.
Photinula hombroni, Rochebrune & Mabille, 1. c. p. 84.
Photinula couteaudi, Rochebrune & Mabille, 1. c. p. 83.
Diese Art ist durch die glänzende Oberfläche und
die farbigen oder schwarzen Spiralbänder gut gekennzeichnet,
von der folgenden auch durch die deprimierte Form unter-
schieden. Die Art wird sehr gross und geben Hombron
& Jacquinot an, dass sie einen Durchmesser von 30 mm.
erreicht. Die Art kommt nicht nur in der Magellanstrasse
vor, sondern auch in Ost-Patagonien, wie schon W. H-
Dali in seinem Berichte über die Expedition des ^»Albatross*
p. 344 angibt. Unser Museum erhielt Exemplare aus dem
Golfe de S. Jorge.
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— 101 -
Photintda taeniata Wood.
Trochus taeniatus Philippi Gonch. Gab. II, p. 351,
pl. 37, fig. 12 und Abbild. I, p. 89, Taf. III, fig. 1 (irrig
IV markiert).
Margarita taeniata Reeve, Icon., Gonch., pl. I, fig. 4 a-b.
Galliostoma taeniata Dali, Exp. «Albatross' p. 344.
Photinula taeniata Rochebrune & Mabille, Miss. Gap
Horn p. 87.
Diese Art ist durch die glänzende Oberfläche und
die gedoppelten rothen Binden charakterisiert. Die Um-
gänge sind gewölbt, doch kommen auch Exemplare vor,
bei welchen sie mehr abgeplattet sind und welche die var.
gamma Rochebrune & Mabille 1. c. p. 79 bilden.
Die Art kommt vor an der Magellanstrasse und den
Falklands-Inseln, nach Dali auch in Ost-Patagonien. Ich
vermuthe, dass Margarita fasciata King 1. c. p. 346 aus
dem Paciücischen Ozean, auf die Jugendform von Ph. taeniata
sich bezieht.
Photinula lahülei n. sp.
Photinula testa depresso-conica, tenui, laevi, albo
Cornea, costis spiralibus subobsoletis instructa; anfractibus
5V» — 6 subconvexis, ultimo obtuse angulato; basi planius-
cula, sulcala; apertura subrhombea; regione umbilicaU
laevi; alba; altit. 15 mm., am. dimaj. 19,5 mm.
Hab. Sta Cruz, Patagonia.
Diese Art stimmt in der deprimiert- conischen Form
mit Ph. caerulescens überein; ist aber dünnschaliger mit
röthlich weisser, nicht glänzender Oberfläche und gut
charakterisiert durch die niederen Spiralleisten der oberen
Seite und die Spiralfurchen der Unterseite, welche letztere
sich indessen nicht auf die glatte glänzend weisse umbilikale
Region erstrecken. Die äussere Schalenschicht ist sehr
dünn und geht leicht stellenweise verloren. Die Grund-
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II
— 102
färbe ist weiss mit rosafarbenen breiten Längsbinden,
welche am letzten Umgange confluiren. An der dem
Nabel entsprechenden Stelle befindet sich eine flache
Depression. Die Mündung hat eine unregelmässig rauten-
förmige Gestalt, indem die schräg verlaufende Golumella
sowohl oben wie unten sich winklig absetzt. Es liegen
mir zwei Stücke vor, aus Sta. Cruz in Patagonien.
Ich widme diese Art meinem um die Erforschung
der marinen Fauna Argentiniens hochverdienlen Collegen
Dr. F. Lahille.
Ausser den genannten Arten sind noch eine Reihe
anderer beschrieben worden, über welche es kaum möglich
ist, ohne Untersuchung der Original-Exemplare sich eine
Meinung zu bilden. Besonders erschwert ist diese Ange-
legenheit durch die Arbeit von Rochebrune und Mabille,
welche wie bei anderen Gattungen so auch bei Photinula
diverse Varietäten als neue Arten beschrieben haben. Ich
habe im Vorausgehenden versucht, die Synonymie so gut
wie möglich einzureihen und will nun im Folgenden die
einzelnen Arten besonders beliandeln.
PA. hyadesi Rochebr. & Mab. pl. IV, flg. 8 scheint
mir keine Photinula zu sein. Da nicht angegeben wurde,
ob die Form fossil oder recent ist, auch keine Beschreibung
veröfifentlicht wurde, so muss bis auf weiteres der Name
als nomen nudum gelten. Es möge noch bemerkt werden,
dass 3 Arten derselben Autoren, nämlich Ph. resurrecta,
detecta und virginalis nicht recent sind, sondern aus den
Terliär-Schichten von Sta. Cruz und Punta Arenas stammen.
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— 103
Wie es scheint, gehört keine dieser Arten zur Gattung
Photinula. Vielleicht fällt eine oder die andere dieser
Arten zusammen mit den von Cossmann beschriebenen
Arten von Leptothyra.
PA. conica Orb. Gould Explor. Exped. p. 194 fig. 229
a— e. Die von Gould als Margarita conica d'Orb. abge-
bildete Art ist von d'Orbigny nicht beschrieben worden.
Da die Beschreibung sich nur auf das Thier bezieht und
die Abbildungen zur Erkenntniss der Art ungenügend sind,
so kann die Art nicht als begründet anerkannt werden.
Ph, fasciata King, vom Autor p. 346 als Margarita
fasciata beschrieben, als aus dem Stillen Ozean stammend,
scheint mir eine Jugendform von Ph. taeniata Wood zu
sein. Die Art ist 6 mm. gross und mit rothen Binden
gestreift.
Ph. finget Pfeffer, Niedere Thierwelt antarct. Reg.
p. 80, soviel ich sehe nomen nudum.
PA. inageUanica Gould Expl. Exp. p. 192 pl. 14
flg. 228. (Margarita) scheint mir des conischen Gewindes
und der abgeplatteten Umgänge halber nicht zu Photinula
zu gehören, sondern zu Calliostoma.
PA. dilecta A. Adams, mir nicht bekannt, würde
Paetel zufolge zu Margarita gehören.
Sehen wir nunmehr uns die räumliche und zeitliche
Verbreitung der Gattung Photinula an, so haben wir es
in ihr mit einer auf die antarktische Region beschränkten
Gruppe von Trochiden zu thun. Es ist durchaus verkehrt,
wenn man sagt, diese Gattung vertrete antarktisch Margarita,
denn beide Gattungen bieten nicht nur anatomisch bemerkens-
werthe Unterschiede dar, sondern coexistieren nicht nur
in der Magellanstrasse, sondern auch in anderen Theilen
der antarktischen Zone. Obwohl Fischer auch das Gap
der guten Hoffnung zum Verbreitungsgebiete von Photinula
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— 104 —
zählt, so scheint hierbei doch ein Missverständniss vorzu-
liegen; Sowerby fuhrt keine Art auf als am Cap vor-
kommend. Dagegen beschrieb Edg. Smith 1894 eine Art,
Ph. suteri aus New Seeland. Ph. expansa kommt von
den Kerguelen bis zu den Falkland-Inseln vor, alle übrigen
Arten stammen aus der Magellanstrasse und den an-
grenzenden Theilen von Feuerland und Patagonien.
Es ist nun eine höchst auffallende Thatsache, dass
keine der bisher beschriebenen Arten irgend wo fossil auf-
gefunden wurde, und dass weder in Patagonien noch in
Chili und Neu-Seeland unter den zahlreichen Arten der
Tertiär-Conchylien Arten von Photinula entdeckt wurden.
Ich lege hierin besonderen Werth auf das reiche mir zu
Gebote stehende und zum Theil noch unveröffentlichte
Material und auf die Uebereinstimmung in der ich mich
darin mit den Herren M. Cossmann und A. E. Orthinann
befinde. Diese Erscheinung gewinnt um so mehr an Be-
deutung, als sie bei anderen grossen Gattungen sich
wiederholt, so z. Ii. bei Patella resp. Nacella, einer der
hervorragendsten Charakterformen der magellanischen Fauna,
deren Vorfahren wir ebenfalls vergebens in den Terliär-
schichten von Chile und Patagonien suchen. Wir müssen
daher mit der Thatsache rechnen, dass nach der Tertiär-
zeit und offenbar im Zusammenhange mit der Eiszeit eine
Einwanderung von antarktischen Elementen stattfand, welche
den Qiarakter der Fauna wesentlich umänderte, Verhältnisse
auf welche ich bereits in anderen Arbeiten hinwies.
S. Poolo, 10. März 1902.
Campylaea cingalata Stud. bei Lugano.
In dem Schluss des neunten Bandes der Neuen Folge
von Rossmässlers Sonographie habe ich die Vermuthung
ausgesprochen, dass der historische Typus der Art bei
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— 105 —
Lugano nur eingeschleppt sei. Ich muss diese Vermuthung
jetzt zurückziehen angesichts der folgenden Mittheilungen,
die mir mein verehrter Freund Prof. Paul Godet in Neu-
chätel macht. Derselbe schreibt:
;,Voilä bien longtemps que je ne vous ai ecrit: ce
qui me met la plume ä la main, c'est votre derniere livraison
de riconographie ou il est question de V Hdix cingu-
lata, J*ai passe les vacances de Päques ä Lugano et y ai
fait diverses courses et j'ai pu constater que cette espece
est plus repandue dans la contree qu'on ne le dit. Je Tai
trouvee en exemplaires de plus petile taille sur les murs
de jardins ä Lugano meme, en exemplaires plus grands
en montant au Salvator sur les murs, mais ausi sur la
montagne meme, dans la parlie Sud, a 1' endroil nomme Cap
St. Martin. Elle n'y est pas rare. Mais Tespece se trouve
aussi assez fre({uente sur le bord nord du lac, au Val Solda,
comme on dit: dans les rochers de San Mammete, Albogasio,
Via. Je ne Tai pas trouvee dans l'espace entre Lugano et
Via, probablement a cause de la diflference des roches.
Mais j'ai trouve aussi l'espe>ce sur un mur (petits exempl.)
de Tautre c(Me du lac, ti Bissone (localite suisse). J'ai
seulement passe ä Bissone et n'ai rien pu explorer les
environs. Je n'ai rieu trouve sur les murs de Campione,
localite voisine, mais italienne.
J'aurais l'impn^ssion que Tespece a penetre depuis
r Ilalie ä S. Mammete etc. et qu' eile a ete introduite ä
Lugano, si on ne la trouvait que sur les murs de la ville,
mais ce (|ui ni*arrete un peu, c'este d'avoir trouve Tespece
en assez grande quantite, sur le Salvatore lui-mene, au
Gap SL Martin, u une demi-lieue de dislance de Lugano,
non pas sur des murs, mais sur les rochers memes de la
montagne." Kobelt.
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Literatnr.
Tran9actions of the Connecticut Academy, v. X. pt. 2, 1900.
p. 491. Pilsbry, H. Ä., the Air-brealhing MoUusks of the Bermudas.
Keine n. sp.
, 513. Verrill» A. E., and Katherine J. Bush, Additions to the Marine
Mollusca of the Bermudas. — Neu Lucilla lux p. 518 t. 58
fig. 12, 13; — Tornatina decurrens p. 5!23 t. 64 fig. 1; —
Bulla bermudae p. 523 t. 64 fig. 4; — Siphonaria heiiica
p. 524 t 65 fig. 8, t. 66 fig. 8 ; — Eulima hypselae p. 526
t. 64 fig. 9; — Eu. amblytera p. 526 t. 64 fig. 8: — Eu.
engonia p. 527 t. 64 fig. 7 ; — Eu. compsa p. 527 t. 64 fig. 16;
— Eu. atypha p. 528 t. 64 fig. 10 ; — Odostomia jonesii p. 530
l. 64 fig. 13; - Od. lubrica p. 532 l. 64 fig. 15; — Od. didyma
p. 533 t. 65 fig. 14 ; — Od. somersi p. 533 t, 65 fig. 7 ; —
Scala electa p. 536 t. 64 fig. 11; — Cerithiopsis bermudensis
p. 536 t. 65 fig. 20; — Caecum tenue p. 537 t. 65 fig. 5; —
C. tornatum p. 557 t. 65 fig. 1 ; — C. obesum p. 538 t. 65
fig. 2; — C. delicatulum p. 538 t. 65 fig. 4; — C. debile p. 538:
C. crispum p. 5S9 t. 65 fig. 3 ; — Rissoa minuscula p. 540
t 65 fig. 16.
Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Phüaddphia^
vol. 53. 1901 part. II.
p. 3i5. Pilsbry, Henry A., new Land Mollusca from Japan and the Loo
Choo Islands. — Neu Trochomorpha gouldiana p. 344, Oshima ;
Macrochlamys perfragilis p. 345, Okinawa : — M. gudei p. 34ö,
Okinawa ; — Kaliella borealis p. 346, Oshima ; — Eulota
oshimae p. 346, Oshima; — Chloritis eucharistus p. 347,
Oshima ; — Succinea hirasei p. 348, OsL-Hondo ; — Gyclophorus
hirasei p. 349, Oshima; — Pupinella oshimae p. 349, Oshima:
— Diplommatina turris p. 350, Oshima; — D. saginata p. 351,
Oshima; — D. oshimae p. 351, Oshima ; — D. luchuana p. 352,
Okinawa, Liukiu-Inseln ; — I). septentrionalis p. 353, Oshima.
,. 385. Pilsbry, Henry A., new Japanese Marine, Land* and Fresh-
Water Mollusca. Neu: Daphnella fragihs var. articulata
p. 385 t. 21 fig. 26: -- Costellaria hizenensis p. 386 t. 21
fig. 31; — C. vanattai p. 387 t. 21 fig. 28: - Tritonidea sub-
menkeana p. 387 t. 21 fig. 24; — Euthria hokkaidonis p. 389
t. 19 fig. 17; — Columbella misera var. polynyma t. 21 t. 39;
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— 107 —
— Peristernia ustulata var. luchuana p. 390 t. 19 fig. 18; —
Cbrysodomus intersculptus var. frater p. 391 t. 20 flg. 22 ; —
Chr. pericocblion (Schrenk) t. 20 fig. 23; — Buccinum hirasei
p. 391 t. 20 fig. 22; — Gerithiura chemnitzianum p. 393 t. 19
fig. 14, 15; — Echinelia cumingi var. luchuana p. 398, 394
t. 19 fig. 16; — Syrnola bacilluih p. 394 t 21 fig. 25; —
Turbonilla varicifera p. 198, 395 t. 21 fig. 17; — 'Eulima
dunkeriana p. 395 t. 21 fig. 30; — Eu. luchuana p. 396 t. 21
fig. 25; — Assiminea angustata p. 396; — Xerita martensiana
p. 397, Liukiu; — N. belicinoides var. tristiSi p. 397, Liukiu;
— Canth.iridus hirasei l. 21 fig. 33, C. bisbalteatus fig. 34, G. gemmu-
lifer fig. 35, G. hizenensis fig. 36, beschrieben früher p. 199, 2001
— Leptothyra rubra var. levicostata p. 398 ; — Acmaea heroldi
var. signata (p. 202) l. 19 fig. 10, 11 ; — Solen roseomaculatus
p. 399 t. 19 fig. 13; — Petricola cyclus (p. 204) l. 19 fig. 3, 41
var. sculplurata t. 19 fig. 7 ; — Venus hirasei p. 400 t. 19
fig. 1, t. 20 fig. 20; - Tapes platyptycba (p. 206) t. 19 fig. 6;
~ T. phenax (p. 207) t. 19 fig. 5; — Donax kiusiuensis,
(p. 207) l. 20 fig. 19; — Teilina (Merisca) pristiformis p. 400
t. 19 fig. 8; — Anatina impura (p. 208) t. 19 fig. 8; — Lima
bians var. hirasei (p. 209) t. 19 fig. 12; — Area nipponensis
(p. 209) t. 19 fig. 2; — Buliminus reinianus var. hokkaidonis
p. 402, Kayabe, Prov. Oshima, Hokkaido ; — Helix raandarina var.
ponderosa p. 402, Bonin-Inseln ; — Trishoplita dacostae var.
awajensis p. 403, Awaji Island; — Tr. goodwini var. slrigata
p. 403, Uizen auf Kiushiu ; — Kaliella subcrenulata p. 404^
Shikoku; — K. lioderma p. 404, Harima; — Omphalotropis
japonicus p. 405, Shikoku; — Bithynia slrialula var. japonica
p. 405, Hidachi und Osaka ; — Sphaerium inulilis ( — le) p. 406,
Uzen ; — Corbicula sadoönsis p. 406, Sado ; — G. awajensis
p. 407, Awaji.
p. 409. Pilsbry, Henry A., the Land Mollusca of the Loo Ghoo Islands:
Clausiliidae. — Neu: Stereophaedusa slearnsii p. 411 ; — Lu/ihu-
phaeJusu (n. subg. für eine Reihe neuer Arten von Okinawa
und Oshima, mil tief ausgeschnittenem Glausilium) callistochila
p. 413 t. 22 fig. 1 — 3, Okinawe; — L. nesiothauma p. 414
t. 22 fig. 19-21, Oshima; — L. osbimae p. 415 t. 22 fig. 5,
6, Oshima; — L. pseudoshimae p. 416 t. 22 fig. 7—10, Oshima;
~ L. mima p. 417 t. 23 fig. 37—39; — Hemiphaedusa creni-
labrum p. 420 t. 23 fig. 23—25, 33, Okinawa: — Gl. (H.?)
munus p. 423 l. 23 fig. 34—36.
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- 108 —
p. 465. Pilsbry, Henry A., Additions to the Japanese Land Snail
Fauna. IV. — Claus. (Zaptyx) hachijo«nsis p. 466 t. 27 fig. 39,
40, Prov. Izu; — Euphaedusa tryoni p. 467 t. 25 fig. 1 — 3,
Prov. Izu ; — Eu. euholostoma p. 469 l. 25 fig. 6—8 ; — Reinia
variegala var. nesiostica p. 474 t. 25 fig. 9, 10, Prov. Izu; —
Tyrannophaedusa jolaptyz t. 27 fig. 38 ; var. clava t. 27 fig. 36,
37, Awaji; — Hemiphaedusa micropeas var. perpallida p. 479
t. 28 fig. 50—52; var. hokkaidoönsis p. 480 t. 28 fig. 47—49;
— H. harimensis p. 480 t. 26 fig. 16—18, Harima; — Stereo-
phaedusa japonica var. perobscura p. 482, Buzen; — Megalo-
phaedusa hiraseana p. 483 t. 26 fig. 24 — 26, Okinoshima; —
Bifidaria armigerella var. luchuana p. 484 t. 28 fig. 454,
Okinawa; — Vertigo hirasei p. 484 t. 28 fig. 53, Kiushiu.
„ 496. Pilsbry, Henry A., Notices on new Land Snails from Iho
Japanese Empire. — Neu : Spiroponia nakadei p. 496, — Pupinelia
rufa var. tanegashimae p. 497, — Pupinelia funatoi p. 497 ; —
Diplonnmatina tanegashimae p. 497 ; — Helicina yaeyamensis
p. 497 ; — Microcystina hiraseana p. 498 ; — Macrochlamys
tanegashimae p. 498, sämmtlich von der Liukiu-Insel Tane-ga-
shima. — Hemiphaedusa oscarina p. 499, Prov. Higo, Kiushiu ; —
H. higoSnsis p. 499, ibid : — H. ischna p. 500, Tosa, mit var.
neptis; — H. tanegashimae p, 500, Tane-ga-shima ; — H.
ptychocyma mit var. yakushimae, ibid.; — H. entospira p. 501,
ibid.; — H. pinto p. 500, ibid.; — Stereophaedu^a stereoma
p. 502, Yaku-shima.
Dali, W. H. & Ch. T. Simpson, the Mollusca of Porto Rico,
— From, ü. St. Fish Commission Bulletin for 1901.
Vol. 1, p. 351—524; pl. 53—58.
Es werden zusammen 653 Arten aufgeführt, davon 42 neu, sämmt-
lich marin. Es sind: Tethys cervina p. 365 t. 56 fig. 2; —
Pleurobrauchus lacteus p. 367 t. 56 fig. 6: — Terebra juanica
p. 382 t. 57 fig. 5: — Drillia? actinocycla p. 385 t. 57 fig. 15;
— Dr. gundlachi p. 386 t. 57 fig. 17; — Dr. ponciana p. 386
t. 57 fig. 19;-— Dr. melonesiana p. 386 t. 57 fig. 20; — Dr.
interpleura p. 386 t. 57 fig. 21 ; — Mangilia asarca p. 388
t. 57 fig. 14; — M. aguadillana p. 380 t. 57 fig. :22; — Oliva
caribaensis p. 391 t. 56 fig. 9: — Marginella evadne p. 393
t. 57 fig. 10; — Nassarina metabrunnea p. 401 t. 57 fig. 16.
— Phos oxyglyptus p. 401 t. 57 fig. 18; — Golumbella calli-
glypta p. 405 t. 57 fig. 13; C. perpicta p. 405 t. 57 fig. 12 ^
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— 109 —
— Scala eulita p. 412 L 57 tig. 2; — Niso portoricensis p. 414
t. 57 fig. 4; — Turbonilla portoricana p. 414 t. 53 fig. 15; —
T. insularis p. 415 t. 53 fig. 21 ; — Cerithiopsis popa p. 424
t. 53 fig. 16; — Omalaxis exquisita p. 432 t 54 fig. 12; —
Rissoa opima p. 433 ; — R. portoricana p. 433 t. 53 fig. 20 ; —
Cocculina portoricensis p. 440 t. 53 fig. 18, 19; — Ischnochiton
liozonis p. 452 ; — Pecten mayaguezensis p. 405 t. 55 fig. 7-9 ;
— Saxicavella sagrinata p. 472 t. 55 fig. 16; — Syphonia
antillensis p. 474 t. 55 fig. 14; — Macoma pseudomera p. 481
t. 56 fig. 5; — Merelrix aresta p. 485 t. 56 fig. 1,7; — M.
culebrana p. 486 t 55 fig. 5; — Girce insularis p. 487 t. 55
fig. 2; — Tbyasira conia p. 490; — Lucina phenax p. 492; —
Dali, W. H., MoUusks from the vicinity of Pemambuco; —
Results of the Branner — Agassiz Expedition to
Brazil V. — In. P. Ac. Washington v. III. p. 139
147 (1901).
Neu Mulinia branneri p. 145; — Drillia greeleyi p. 146. —
Dali, W. Ä, the Morphology of the Hinge Teeth of Bivcdves. —
Sep. Ab. aus The American Naturalist, Masch 1901
(vol. 35).
Ein populärer Bericht Qber die Untersuchungen von Bernard und
der neueren Forschungen überhaupt.
MöUendorff, Dr. 0. von, Binnenmollusken aus Westchina und
Centraiasien IL Extrait de TAnnuaire du Musee
Zoologique de l'Academie de St. Petersburg VI. 1901.
Diese Arbeit enthüllt einen ganz ungeahnten Reichtum an Buliminus-
Formen, der für die Systematik dieser Gattung eine völlige
Umwälzung bedingt. Als neu beschrieben werden : Mirus
graciiispirus p. 317 t. 12 Hg. 1, 2 ; — M. brizoides p. 321
t. 12, fig. 9, 10; — M. pyrinus p. 327 t. 12 fig. 17, 18; —
Subzebrinus saccatus p. 350 t. 12 fig. 19^ 20; — S. fultoni
p. 334 t. 12 fig. 23—25; — S. umbilicaris p. 335 t. 12 fig. 26. 27 ;
— S. beresowskii p. 336 t. 13 fig. 1, 2: — S. macrostoma
p. 336 t. 13 Hg. 6, 7 ; — S. dolichostoma p. 338 t. 13 fig. 13. 14;
— S. bretschneideri p. 339 t. 13 fig. 15—17; — S. melinostoma
p. 341, t. 13 fig. 20—22: — Pupinidius (n. subg.) streptaxis
p. 45 t. 13 fig. 28, 29; — P. pupinella p. 344 t. 14
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- 110 -
flg. 1—5; — P. pupinidius p, 345 t 14 fig. 6—8; — P. gregorii
p. 345 t. 14 fig. 9, 10; — P. anocamptus p. 346 t. 14 fig. 11, 12;
— P. nanpingensis p. 345 t. 14 fig. 13—17; — P. porreclus
p. 347 t. 14 fig. 20—22 ; — Petraeomastm (n. subg.) seinifartus
p. 350 t. 15 fig. 1—5; — P. mucronatus p. 351 l. 15 fig. 9— 11;
— P. breviculus p. 351 t. 15 fig. 12, 13; — P. platychilus
p. 354 t. 15 fig. 18—20; - P. oxyconus p. 355 t. 15 fig. 21, 22;
— Serina microconus p. 357 t. 16 fig. 1, 2; — S. diplochilus
p. 358 t. 16 fig. 3, 4; — S. solutus p. 361 t. 16 fig. 15—18;
— Holeauchen (n. subg.) rhusius p. 364 t. 16 fig. 26, 27 ; —
H. clausiliaeformis p. 364 t. 16 fig. 28, 29; — H. rhaphis
p. 365 t. 16 fig. 30, 31 ; — H. micropeas p. 366 t. 16 fig. 32,
33; — H. sulcatus p. 366 t. 16 fig. 34-36; — H. entocraspe-
dius p. 367 t. 16 fig. 38—40 ; — Clausiliopsis (n. subg.) phaeor-
haphe p. 371 t. 17 fig. 6-8; — Gl. elamellalus 'p- 672 t. 17
fig. 9—11; — Gl. büchneri p. 672 t. 17 fig. 12, 13; — Gl.
kobelti p. 673 t. 17 fig. 14, 15; — Pupopsis lorquilla p. 373
t. 17 fig. 19, 20; — P. soleniscus p. 376 t. 17 fig. 21, 22; —
Lophauchen (n. subg.) crislatellus p. 377 t. 17 fig. 23—25; —
Coecoderma (n. subg.) granifer p. 378; — Phaedusa (Euph.)
beresowskii p. 386 t. 17 fig. 31—33; — Ph. (Hemiph.) potanini
p. 388 t. 17 fig. 28—30; — Opeas amdoanum p. 390; —
Limnaea cucunorica p. 393 ; — In dem geographischen Anhang
wird besonders hervorgehoben, dass kein Buliminus die Wasser-
scheide des Hoangho überschreitet und diese Wasserscheide
somit eine äusserst wichtige Faunengrenze bildet. Nach SQden
ist die wichtige Scheide der Kamm der Tsing-ling-Kette.
The Journal of Conchology. Vol. 10. No. 5.
p. 137. Somerville, A., the Gonchology of the Glyde, geographica! and
biographical.
, 141. Jackson, J. W., Report on the Hope and Gastieton Bamble.
, 142. Melvill, J. Gosroo, Thomas Rogers.
, 144. Horsley, J. W., Faunistic Notes.
, 153. Kew, H. Willis, on the mucous-threads of Land-Slugs (Gont).
Pallary^ M, R, Troisüme Contribution ä Vitude de la Faune
malacologique du Nord-Ouest de l'Afrique. — Extract
des Comptes rendus de rAssociation Francaise pour
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11t -
l*avancement des Sciences. Congres de Paris 1900.
Avec planche XI.
Neu : Leucochroa oclinella var. rugosa p. 731 ; — Euparypha pisana
var. sabplanata p. 731 ; — Campylaea schlaerotricha var.
depressa p. 731 t. 11 fig. 9, 10; — Xerophila jugurthae p. 732
t. 11 flg. 5, 6; — Xer. trarensis p. 733 t. 11 fig. 7, .8; —
Pomatia aspersa var. chotlica p. 734 t. 11 flg. 3; — Ferussacia
yefifriana p. 734 t. 11 fig. 15—18; — Neritina mauritanica
p. 734 t. 11 fig. 11 — 14. Ausserdem sind von Xer, reboudi
eine grössere gezahnte und eine linksgewundene Form abgebildet
Kraepelin, Prof. Dr. K., die Fauna der Umgegend Hamburgs.
— S.-A. aus: Hamburg in naturwissenschaftlicher
und medizinischer Beziehung. Hamburg 1901.
Enthält auch ein Verzeichniss der über die Binnenconchylien der
Hamburger Gegend vorhandenen Literatur,
Möllendo^if, Dr. 0. von, Landmollusken in: Dr. C. Semper,
Reisen im Archipel der Philippinen. Bd. VIII, Heft 4.
Enthält den Text zu Hemitrichia (Tafeln schon früher ausgegeben),
Text und sechs Tafeln zu Hemiglypta. Zum erstenmal ab-
gebildet sind: Hemiglypta moussoni var. oxytropis t. 12 fig. 4«
5, t. 19 fig. 14: var. nana t. 16 fig. 10, t. 18 fig. 6; var. ara-
yatensis t. 16 fig. 9, t. 18 fig. 5; var. transitans t. 12 fig. 6, 7;
— H. semperi var. eurytaenia t. 14 fig. 2, t. 15 fig. 2, t 17
fig. 2; var. tumidula t. 14 fig. 3, t. 15 fig. 3, t. 17 fig. 3 ; —
H. connectens t. 14 fig. 4, t. 15 fig. 4, t. 17 fig. 4; var. grandis
t. 14 fig. 5, t. 15 fig. 5, l. 17 fig. 5; — H. franciscanorum
Quadr. & Mlldflf. t. 14 fig. 7, t. 15 fig. 6. t. 17 fig. 6; — H.
globosa var. depressa t. 14 fig. 12, t. 15 fig. 8; — H. infrastriata
MlldfT. t. 14 fig. 13, t. 16 fig. 1, l. 19 fig. 1.
Friele, Hermann & James A. Grieg, Mollusca III. In:
Den Norske Nor dhavs- Expedition XXIII Zoologi. —
Ghristiana 1901.
Nach lauger Pause ist mit der dritten Lieferung der Abschluss von
Frieles Bearbeitung der von den norwegischen Forschungs-
expeditionen 1876 — 1878 gesammelten Mollusken erschienen;
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— 112 —
das Heft bildet zugleich den Schluss des siebenten und letzten
Bandes der Norske Nordhavs-Expedition. Friele beschreibt keine
neue Arten, sondern gibt eine vollständige Aufzählung aller
erbeuteten Arten und bei jeder die horizontale und vertikale
Verbreitung. Es werden behandelt : Brachiopoda 8 Arten, Pele-
cypoda 108 Arten und 9 Varietäten, Scaphopoda 8, Placophora 10,
pastropoda 192 Arten und 31 Varietäten, Nudibranchiata 2i
Arten, Pteropoda 5, Cephalopoda 7. In der Einleitung wird
besonders die Frage behandelt, ob die im Tiefwasser vorge-
fundenen Arten aus seichterem Wasser als Beweise für eine
Senkung des Meeresgrundes in neuerer Zeit verwendet werden
können; der Autor hält das nicht für berechtigt, entscheidet
sich vielmehr dafür, dass sie durch Eis ins Meer hinaus trans-
portirt worden und dort in die Tiefe gesunken seien.
Elngregangrene Zahlangen:
Borcherding, F., Vegesack, Mk. 6.— ; Luther, A., Helsingfors,
Mk. 6. — ; Museum, Naturwissensch. Hermannstadt, Mk. 12.— ; Mela,
A. J., Helsingfors, Mk. 18.— ; Meissner, Dr. M., Berlin, Mk. 6.— :
Priedel, Geh. Regierungsrat, E., Berlin, Mk. 6.— ; Sowerby & Fullen,
London, Mk. 12.— ; Kinkelin, Prof. Dr. Fr., Frankfurt a. M., Mk. 6.— ;
Kendig, Rev. A. B., Brookline, Mk. 18.— ; Wagner, Regimentsarzt Dr.,
A.. W.-Neustadt, Mk. 12.— ; Bendall, Wilfred, London, Mk. 12.-;
Jhering, Dr. H. von, Sao Paulo, Mk. 24.— ; Natermann, C, H.-MQnden,
Mk. 6.— ; Schacko, G., Berlin, Mk. 6.— ; Museum, Städt., Bremen,
Mk. 6.— ; DoUfus, Adr., Paris, Mk. 12.— ; Koch, Victor von. Braun-
schweig, Mk. 6.—.
. Doubletten =
von Marine- und Land-Conchylien von Prlvatsanimlern zu
kaufen oder tauschen gesucht.
Offerten unter M. 1 mit Preisnotierungen an Moritz
Diesterwegr, Frankfurt a. M.
Redigirt von Dr. W. Robe lt. — Druck von Peter Har Im ann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritz Dieaterweg in FrankTurt a. M.
iasgegeben 28« Juni.
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Ho. 7 u. 6. Jull-Augrust 1902.
Nachrichtsblatt
der deatsehen
Malakozoologischen Gesellschaft
Vierunddreisslgster Jahrgang.
Ibonnemeiitspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellnngen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
blattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diester ff eg^
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer dt Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xittheilangen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemanii in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Diluyiale and recente GoDchylienfaunen der
Darmstädter Gegend.
Von
Dr. E. Wittich.
Wenn wir die Listen diluvialer Conchylien-Faunen
unserer Gegend mit denen recenter vergleichen, so erscheint
fast stets eine grosse Anzahl gleicher Species in beiden.
Der erste Augenschein lässt daher vermuthen, dass die
diluyiale Conchylienfauna mit der heutigen nahezu uber-
einstimme. Dass trotzdem grosse Veränderungen seit dem
Diluvium eingetreten sind, resp. noch jetzt vor sich gehen,
zeigt sich erst, wenn wir die Häufigkeit der einzelnen
XXXIV. 7
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— 114 -
Spezies, ihre Gnippierung zu Lokalfaunen etc. näher be-
trachten. Leider sind solche genauere Angaben, gewisser-
massen statistische Verzeichnisse, weder für diluviale noch
für recente Faunen unserer Gegend in grösserer Anzahl
bekannt gegeben worden. Mit die ausgedehnteste Unter-
suchung und Zusammenfassung, sowohl bezüglich der
Anzahl der Fundorte als auch der einzelnen Arten der
diluvialen Faunen des Odenwaldes verdanken wir Prof.
Chelius*). An zwei von dem genannten Autor unter-
suchten Fundpunkten diluvialer Conchylien, am Kleinert
bei Gundernhausen — 1 3 Km. nordöstlich von Darmstadt — ,
sowie bei Gundernhausen selbst hatte ich nunmehr Ge-
legenheit, auch die recente Fauna näher untersuchen zu
können. Zum Verständniss der Gonchylienfauna dieser
Gegend, von der jetzt neben der diluvialen auch die recente
vorliegt, sei folgendes vorausgeschickt.
Gundernhausen und der 1 Km. westlich gelegene
Walddistrikt «Kleinert'' liegen am nördlichen Abhänge
des Odenwaldes, Die Vorberge des Odenwaldes^ sind
mit mächtigen Ablagerungen von Laimen bedeckt, die
bei ihrem Kalkgehalt von einer reichen Gonchylienfauna
belebt werden. Rasch fliessende Bäche durchziehen die
Thäler und tragen von den Abhängen den Lösslehm
ständig herab auf die breiten Wiesenflächen, um ihn
hier als fruchtbaren Wiesenlehm wieder abzulagern. Be-
sonders bei Hochwasser sind die Wiesen überdeckt mit
dem abgeschwemmten Material der Gehänge. Bei solchen
Gelegenheiten wurden die nachstehend verzeichneten
Conchylien gesammelt. Man erhält auf diese Weise also
bequem neben den die Bäche bewohnenden Wasser-
conchylien, auch die von den Anhöhen abgeschwemmten
Landschnecken.
*) Chelius C, Einige Diluvialfaunen des nördlichen Odenwaldes.
Notiibl. d. Ver. f. Erdkunde. Darmsladt 1885.
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Die Punkte, an denen ich gesammelt habe, ziehen
sich vom Kleinert bis dicht nach Gundernhausen, so
dass ein directer Vergleich der fossilen Mollusken beider
Fundorte mit den recenten wohl erlaubt ist.
Es fällt in der unten stehenden Liste auf, dass die
Anzahl der Arten der heutigen Fauna an demselben
Fundort um Vb— V« geringer ist, als die der diluvialen;
hieran mag jedoch auch die noch geringere Ausbeutung
der recenten Fauna Schuld sein, während die diluviale
von Chelius jahrelang mit besonderer Aufmerksamkeit ge-
sammelt; resp. geschlemmt wurde. Weiteres aufmerksames
Sammeln der recenten Conchylien dürfte deren Artenzahl
wohl auch noch um einige, seltenere erhöhen. Um die
Uebereinstimmungen , sowie die Verschiedenheiten der
beiden Faunen leichter erkennen zu lassen, habe ich beide
neben einander gestellt; die Fauna des Kleinert und die von
Gundernhausen ist der eingehenden Arbeit von Chelius
entnommen; die Häufigkeit ist entweder in ^jo oder in
relativen Angaben gegeben.
Diluviale Fauna
Kleinert. Gundernh,
in % I »)
Recente Fauna.
Agriolimax agrestis L.
Hyalina haminonis Ström.
, crystallina Müll.
**) Hyalina nitens Mich.
» cfr. nitidula Drp.
Punctum pygmaeum Drp.
Helix nemoralis L.
pulchella Müll.
„ costata Müll.
0,07
0,03
0,04
3,20
0,24
selten
mässig h.
häufig
mässig h.
mässig h.
mässig h.
häufig
Bandformel : 1. 2. 3.
4. 5. und 3. 4. 5.
z. h. sehr häufig
mässig
ziemlich häußg.
*) h. = häufig; s. = selten; z. h.
**) W. Kobelt, Fauna d. nass. Mollusken. Wiesbaden. Jahrb. d.
Nass. Yer. f. Naturkunde 1886.
7*
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- 116 -
Diluviale Fauna
Klcinert
Gundernh.
rxoceiiie r auua.
»)
Helix tenuilabris Brn.
0,07
S.
selten
(receot auf der rauhen
Alp nach Kobelt 1. c)
f, aculeata Mfill.
nnässig
Helix bidens Chemn.
0,01
9 incarnata Müll.
häufig
Helix arbustorum L.
0,07
s.
mässig
^ hispida L.
21.92
h.
niässig
Helix cfr. depilata Pfr.
selten
V striata Müll.
3,10
Helix edentula Drp.
0,01
, sylvatica Drp.
0,01V
Bulimus tridens Müll.
0,05
Zua lubrica Mull.
0,12
s.
sehr häufig
Caecilianella acicula Müll.
_
mässig
Pupa secale Drp.
0,02
h.
9 muscorum L.
10,35
niässig
Pupa columella Benz
0,54
f, antivertigo Drp.
0,01
sehr häufig
pygmaea Drp.
0,01
sehr häufig
Pupa genesii Gredl.
1,89
_
_
„ alpestris Aldr.
var. shuttleworthiana
selten
„ angustior Jeffr.
0,01
Carychium minimum Müll.
-
sehr häufig
Clausilia pumila G. Pf.
0,18
, parvula Stud.
0,16
—
Succinea putris L.
0,04
sehr häufig
, Pfeiflferi Rossm.
1,00
z. h.
selten
, oblonga Drp.
53,34
h.h.
selten (2 Expl.)
Valvata macrostoma Steenb.
0,07
, cristala Müll.
0,02
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Diluviale Fauna
Klemert IGundMiib
in»/o 1 ♦)
Recente Fauna.
Bithvnia tentaculata L.
0,01?
—
0,67
—
0,36
—
qpHpti
—
—
liftufi^
f niTiPfltiiliics Mllll
0,44
s.
Physa hypnorum L.
—
—
häufig
Planorhis iimhilicatim Miill
0,24
—
leucostoma Mill
— rntimHfltiic: Pnir
0,54
—
Planorhi«» ralmliformi^ Sdbfi'
0,01
—
£\ CIO
häufig
, crista L.
0,01
—
„ contorlus L.
mässig
Pisidium amnicum Müll.
0,45
sehr häufig
obtusale G Pflfr
0,13
häufig
Pisidium casertanum Poli
0,02
selten
, calyculalum Baud. ?
0,02?
, pusillum Grm.
0,01
Artenzahl :
42
10
36
Diese Uebersicht, die bezüglich der recenten Arten
vielleicht noch nicht ganz vollständig sein wird, lässt
trotzdem schon eine auffallende Differenz zwischen diluvialer
und heutiger Fauna erkennen.
Neu seit dem Diluvium hinzugekommen sind folgende
13 Formen; sie zeigen uns, dass also eine beträchtliche
Einwanderung stattgefunden hat.
Hyalina nitens Mich.
, nitidula Drp.
Punctum pygmaeum Drp.
Helix nemoralis L.
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I
— 118 —
Helix aculeata Müll.
„ incarnata Müll.
« depilata C. Pfr.
Caecilianella acicula Müll.
Pupa alpestris var. shuttleworthiana Charp.
Carychium minimum Müll.
Lininaeus ovatus Drp.
Physa hypnorum L.
Planorbis contortus L.
Hiervon sind die Landconchylien Helix nemoralis,
incarnata und beide Hyalinen recht häufig; von den
hydrophilen ist Carychium in ausserordentlicher Menge,
von echten VVasserbewohnern Limnaeus ovatus in grosser
Anzahl zu finden.
Die im Diluvium noch weniger zahlreichen, dagegen
jetzt häufigeren Arten sind folgende 9:
Hyaüna crystallina Müll.
Helix pulchella Müll.
Planofbis leucostoma Mill.
Zua lubrica Müll.
Pupa antivertigo Drp.
, pygmaea Drp.
Succinea putris L.
Pisidium amnicum Müll.
, obtusale C. Pfr.
Auffallend ist die enorme Häufigkeit von Helix pul-
chella, Planorbis leucostoma, Succinea putris und Pisidium
amnicum, die im Diluvium noch nicht 0,5^/o- (nur Helix
pulchella 3,2®/o) der diluvialen Fauna erreichten.
Unter den obigen 13 Arten, die nach dem unteren
Diluvium im Gebiete des nördlichen Odenwaldabhanges ein-
gedrungen sind, findet sich nur Punctum pygmaeum gelegent-
lich schon in anderen diluvialen Ablagerungen im Oden-
walde. Alle anderen kommen im Diluvium des Odenwaldes
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— 119 -
auch sonst noch nicht vor; dagegen treten einige als Selten-
heiten, — manche als grosse Raritäten — im Diluviwn
des Rheinthaies lokal schon auf, so bei Hangenbieten,
Mauer, Westhofen und Mosbach. Hierher gehören folgende :
Hyalina nitens, als grosse Seltenheit.
Helix aculeata, Hangenbieten sehr selten.
Pupa alpestris, Mosbach sehr selten.
Garychium minimum, Mosbach, Westhofen selten.
Limnaeus ovatus, an allen obigen Orten selten.
Physa hypnorum, Mosbach, Hangenbieten u. Westhofen.
Nur in Westhofen fand ich von der recenten Fauna
aus Gundernhausen noch Planorbis contortus. Auch bei
Weisenau südlich von Mainz konnte ich im Diluvium
letztere Spezies, sowie Hyalina nitens bereits nachweisen.^)
Ein Eindringen dieser Formen in die Gebiete des Oden-
waldes scheint demnach vom Rheine her stattgefunden zu
haben.
Interessant ist die in der Nähe von Gundernhausen
bei Traisa (l Stunde östlich von Darmstadt) aufgefundene
Fauna des alten Alluviums, die in gewisser Hinsicht eine
Mittelstellung zwischen der diluvialen und recenten ein-
nimmt.^) Hier in der Fauna des sogenannten , alten Bruches*
bei Traisa tritt zur früheren, diluvialen Fauna hinzu:
Helix nemoralis und incarnata, und manche, früher recht
seltene Formen werden nunmehr erheblich zahlreicher, so
Hyalina nitens, Punctum pygmaeum, Garychium minimum,
Physa hypnorum.
Eine weitere Veränderung des diluvialen Faunen-
bildes tritt noch ein durch völliges Verschwinden mancher
Formen oder starke Reduction ihrer Häufigkeit in der
*) Wittich, E., Beiträge zur Kenntniss des unteren Diluviums
in Rheinhessen. Notizbl. d. Ver. für Erdkunde. Darmstadt 1901.
*) Böttger, O., Die alt alluviale Fauna des grossen Bruches bei
Traisa. Notizbl. d. Ver. f. Erdkunde. Darmstadt iBH7,
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— 120 -
Gegenwart. Zu ersteren, den nunmehr bei Gundernhausen
erloschenen Arten gehören die 19 nachstehenden:
Helix bidens
Helix striata
Helix edentula
Helix sylvatica (?)
Bulimus tridens
Pupa secale
Pupa coluinella
Pupa genesii
Pupa angüstior
Clausilia pumila
Glausilia parvula
Valvata macrostoma
Valvata cristata
Bithynia tentaculata
Planorbis umbilicatus
Planorbis calculiformis
Planorbis crista
Pisidium calyculatum
Pisidium pusillum.
Die Bedeutung dieser auffallend grossen Zahl wird
jedoch sehr reduziert, wenn wir bedenken, dass von obigen
19 nur 2 Arten etwas häufiger waren, nämlich Helix striata
3,10% und Pnpa genesii l,89**/o, alle anderen sind in der
diluvialen Fauna grosse Seltenheiten ; ferner ist es mit
Sicherheit zu erwarten, dass durch weiteres Sammeln an
den betreffenden Stellen manche Art des Diluviums noch
recent gefunden wird. Besondere Beachtung verdient
daher nur das Verschwinden der beiden oben genannten
Arten, die beide gerade für den Fundpunkt am Kleinert
charakteristisch sind. Helix striata ist sonst im Diluvium
unserer Gegend sehr selten und Pupa genesii nur noch
von Schierstein und Traisa bekannt; übrigens ist letztere
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- 121 —
jetzt fast in ganz Mittel-Europa verschwunden.*) Weiter
därfte zu den völlig erloschenen Formen vom Kleinert
noch zu rechnen sein: Planorbis calculiformis, PI. crista,
Valvata macrostoma und Glausilia pumila, die alle in
unserer Gegend ausgestorben sind; sie sind hier im
Diluvium schon Seltenheiten.
Die vom Diluvium bis zur Gegenwart an Häufigkeit
zurückgegangenen Arten von Kleinert-Gundernhausen sind
eigentlich nur die drei typischen Lösschnecken, von denen
Helix hispida, früher 22^/o der Fauna, jetzt nur mässig
verbreitet ist, während Pupa muscorum mit 10,35% wenig
an Häufigkeit verloren hat. Ganz besonders auffallend ist
jedoch der Rückgang der an vielen Punkten ganz er-
loschenen Succinea oblonga. In der obigen Diluvialfauna
nimmt sie noch 53,34% in Anspruch, und jetzt fanden
sich unter der grossen Anzahl recenter Conchylien nur 2
Stücke dieser Art, während* sie noch im alten Alluvium
bei Traisa häufig war.
Fassen wir die Resultate obiger Erörterungen noch-
mals kurz zahlenmässig zusammen, so sehen wir ein Ein-
dringen seit dem Diluvium in die heutige GonchyUenfauna
am nördlichen Odenwaldrande von 13 Arten.
Ferner haben an relativer Häufigkeit 9 Arten be-
trächtlich zugenommen, so dass sich das Faunenbild ver-
änderte. Dem gegenüber sind aus der Diluvialfauna ver-
schwunden in der neuen Conchylienliste 19 Arten, d. h. wirk-
lich eingegangen sind wohl nur 6 Spezies, während die
anderen immer noch durch weiteres Sammeln wenigstens zum
Theil angetroffen werden können. Seltener wurden unter
den lebenden Schnecken 3 Arten. Am auffallendsten er-
scheint das massenhafte Auftreten von Carychium minimum
und das gleichzeitige ausserordentliche Zurücktreten der
*) Böttger, 0., Die Entwicklung der Pupa-Arten in Raum und
Zeit. Jahrbuch d. Nass. Ver. fQr Naturkunde 1889.
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— 122 —
Succinea oblonga. So haben denn wenigstens 19 Arten
ihre geographische Verbreitung geändert und 12 Spezies
beträchtliche Aenderung ihres numerischen Verhältnisses
erlebt. Wenn auch künftige Funde noch manche Er-
gänzung bringen werden, so lässt doch schon die übrige
Zusammenstellung deutlich erkennen, dass das faunistische
Bild seit dem unteren Diluvium bis zur Gegenwart sich
nicht unerheblich geändert hat.
Zum Schluss sei noch kurz auf die Unterschiede der
obigen recenten Conchylien-Fauna mit der der Umgegend
von Darmstadt hingewiesen, die von Köhler und Greim
beschrieben wurde (Notizblatt Darmstadt 1882—83). Der
Fauna von Darrastadt, das selbst nur etwa 13 Km. west-
lich von den oben erörterten Fundpunkten liegt, fehlen
8 Spezies der letzteren, also etwa V«5 der ganzen Fauna;
es sind dies Helix tenuilabris, Pupa pygmaea, P. alpestris,
Physa hypporum, Planorbis glaber, PL contortus, Pisidium
obtusale und P. casertanum. Da die Fauna der lebenden
Gonchylien aus der Umgebung Darmstadts die nächst ge-
legene ist, die näher untersucht und bearbeitet wurde, so
wollte ich sie wenigstens berücksichtigt haben, um daran
zu zeigen, dass conchyliologische Faunenbilder, wie die
obigen, trotz mancher allgemeiner Züge, ein lokales Ge-
präge haben.
Diluviale Conchylienfaonen ans Bheinhessen.
Von
E. Witt ich, Darmstadt.
Vor längerer Zeit hatte ich bei geologischen Ex-
kursionen Gelegenheit in Rheinhessen an zwei Punkten
Schichten aufzufinden, die mit den fossilreichen Mosbacher
Sauden gleichaltrig sind, und die, gleich den letzteren, sich
durch Fossilreichthum auszeichnen. Die eine dieser Fun(}-
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— 123 -
stellen liegt südlich von Weisenau bei Mainz in den oberen
Partie'en des Kalkbruches der Cementfabrik. Der zweite
Fundpunkt ist bei Westhofen, 13 Km. nordwestlich von
Worms, und zwar an der sudlich nach Gundheim ziehenden
Chaussee, woselbst die Fossilschichten in mehreren Mergel-
gruben aufgeschlossen sind. Vom geologischen Standpunkte
aus hatte ich diese Vorkommnisse bereits im Notizblatt des
Vereins für Erdkunde Darmstadt 1900 beschrieben. Unter
dessen habe ich durch weiteres Sammeln die damals ge-
gebene Fossilliste erheblich vermehren können. Da ferner
meine obige Publication den Conchyliologen wohl kaum
in die Hand kam, so entschloss ich mich hier wenigstens
eine kurze Notiz über die beiden Fundpunkte und die
neuen Ausbeuten zu geben. Geologische Untersuchungen
und Vergleiche zeigten bald, dass die neuen fossilreichen
Schichten mit denen von Mosbach identisch sind und also
dem höheren Theile des älteren Diluviums angehören. Die
Fossilschichten von Weisenau stimmen auch hinsichtlich
ihrer Gesteinsbeschaffenheit mit den Mosbacher Sanden
ziemlich üborein ; das Material des Westhofener Unter-
diluviums dagegen ist ein feiner hell- bis gelbgrauer
Mergel, zuweilen mit Brauneisenfärbung, von über 5 m.
Mächtigkeit, völlig erfüllt mit Gonchylienresten. Die
Weisenauer Fossilsande liegen über den Litorinellen-
kalken des Unter-Miocäns, während die diluvialen Mergel
von Westhofen auf den Dinotheriensanden des Pliocäns
auflagern. Näheres über die geologischen Verhältnisse siehe
meine frühere Notiz.
Aus beiden Fossilschichten sind die Gonchylien ausser-
ordentlich leicht durch Schlämmen zu erhalten. Bei wieder-
holten Begehungen der Fundstellen war es mir möglich,
die nachstehend angegebenen Gonchylien etc. zu sammeln,
resp, auszuschlämmen. Zu Vergleiche der. beiden Faunen-
listen habe ich noch die von Mosbach und von Mauer bei
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— 126 —
Gefunden wurden bei :
West-
hofen
Weisen sLu
Mosbach
Mauer
Helix Arionta arbustorum L.
m.
h.
h.
Z. h.
Patula ruderata Stud.
s.
s.
Hyalina Polita Hammonis Ström.
S.
s. s.
z. s.
9
„ , nitens Mich.
s.
s.
s.
„ Vitrea crystallina Müll.
subterranea Bgt.
s. s.
s. s.
h.
z. s.
Gonulus fulvus Drap.
—
s. s.
s.
—
Buliminus obscurus Müll.
—
s. s.
Vitrina elongala Drap.
—
s.
z. s.
—
Pupa Papilla muscorum L.
s. s.
—
h. h.
s.
, Vertilla angustior Jeffr.
s. s.
s. s.
—
, Vertigo pygniaea Drpd.
s. s.
s.
s. s.
, , antivertigo Drpd.
m.
—
s.
—
„ „ cfr. alpestris Aldr.
s. s.
—
s. s.
—
Clausilia Jphigenia puniila Zgl.
s. s.
—
z. h.
s.
„ cfr. Alinda biplicata Mont.
s. s.
Pirostoma dubia Drnd
s.
z. h.
Agriolimax agrestris Müll.
m.
s.
—
Arien spec.
z. h.
—
—
—
Insgesammt an den beiden neuen
Fundstellen 56 Gastropoden, dav.
4G
38
Pisidium Fossarina obtusale
C. Pflfr.
s. s.
ra.
h.
s. s.
. y, fontinale «
s. s.
—
s.
—
„ „ pusillum Gmel.
z. h.
, , supinum A. Sch.
s. s.
h.
z. h.
, „ Henslowianum
Shep.
s. s.
h.
s. s.
^ Fluminina amnicum Müll.
s.
h.
h.
h.
^) Von Walluf und Schierstein erwähnt
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- 127 -
West-
hofen
in US u wi^u
Pisidium Fluminina var. elon-
gatuin Baud.
m.
—
—
—
Sphaerium solidum Norm.
—
m.
h.
h.
Gyclas rivicola Lam.
s.
—
—
— ■
Unio spec.
m.
h.
h.
h.
Anodonta
m.
—
m.
—
Zusammen 11 Lamellibranchier
davon
9
5
8
6
Chara-Fruchte
h. h.
Ferner:
Arvicola cfr. arvalis L. als ein-
ziger Wirbelthierrest
s.
Aus obiger Fossilliste geht hervor, dass die beiden
neuen Faunen grosse Aehnlichkeit mit der von Mosbach
haben, allerdings ist letzlere noch erheblich reicher. Von
einem Vergleiche mit den diluvialen Faunen des Oden-
waldes habe ich hier abgesehen, zumal bereits Chelius
sorgfällige und umfassende Untersuchungen in dieser Hin-
sicht angestellt hat. (Notizblatt des Vereins für Erdkunde
Darmstadt 1885. C. Chelius diluviale Fauna des nörd-
lichen Oden Waldes).
Während nun die Mosbacher Fauna, sowie die von
Mauer, ein Ueberwiegen der Landschnecken über die
Wasserschnecken zeigt, ist dies bei unseren beiden neuen
Funden umgekehrt. So ist das Verhältniss der Wasser-
schnecken zu den Landschnecken von Mosbach rund 1:1,2;
dagegen bei Westhofen rund 1 : 0,84 und bei Weisenau
nur rund 1 : 0,809. Varietäten sind dabei nicht mitge-
Ausserdem kommen an den beiden letzten Punkten noch
weitere Arten vor, die von ersteren noch unbekannt sind.
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- 128 -
rechnet. Das Vorwiegen der Wassergastropoden ist evident ;
noch stärker tritt dies jedoch hervor, wenn wir nicht
die Artenzahl, sondern den Individuenreichthum in Betracht
ziehen. So machen bei Westhofen die beiden Arten
Valvata cristata und piscinalis 43% der Gesammtzahl
aus, dann folgt Valvata macrostoma mit 8®/o; also drei
Valvaten mit über 50% aller Individuen. Weniger deutlich
zeigt sich dieses Verhältniss bei Weisenau; hier erreicht
Planorbis marginatus die uberwiegende Anzahl von Indi-
viduen mit ca. 30%; dann folgen den erst die Valvaten,
ausserdem kommt freilich noch Succinea oblonga sehr
häufig dort vor. Was die Westhofener Fauna betrifft, so
fehlen unter den Wasser bewohnenden Gastropoden fast
alle diejenigen, welche schnell fliessendes Wasser lieben;
ebenso fehlen alle feuchte Plätze meidende Schnecken, wie
die Xerophilen, Bulimus radiatus, But. tridens u. a. m.,
die jetzt die Charakterschnecken Rheinhessens geworden sind.
Die bei uns erloschenen Schnecken der Westhofener
Fossilliste sind: Paludina cfr. diluviana Kunth. und Gyrorbis
calculiformis Sdbg. Verdrängt aus Rheinhessen sind, —
soweit dies bei dem Fehlen genauer faunistischer Studien
unserer recenten Fauna beurtheilt werden kann, — folgende
4 Arten:
Valvata macrostoma Stbch. ; — nächster Fundpunkt Elsass,
Alpen östl. Deutschld.
^ antiqua do.
Helix bidens Chemn. Oberlauf des Mains
Clausilia pumila Ziegl. « « «
Ferner scheinen in Rheinhessen die nachstehenden
Arten zu fehlen, die aber in der Rhein-Mainebene und
dem vorderen Odenwalde noch — wenn auch als Selten-
heiten — vorkommen:
Vallonia tenuilabris A. Br.
« aculeata Müll.
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1
- I2d
Bythinia Troscheli Pa.
Vertilla angustior Jeffr.
» alpestris Aldr.
Die 9 Arten von Lamellibranchiern der Westhofener
Diluvialfauna kommen noch jetzt in dortiger Gegend vor.
Die vielen Characeen-Fruchte, das Fehlen echter
Flussbewohner, sowie das feine, geröllfreie Material des
Diluvialmergels von Westhofen zeigen uns, dass sich das-
selbe in einem ruhigen Wasser abgesetzt hat.
Die kleinere Fauna von Weisenau unterscheidet sich
von der Westhofener durch das Ueberwiegen der Wasser-
schnecken. Allein 21 Arten von 38 der gesammten An-
zahl gehören hierher, darunter vielfach Formen, denen
fliesseiides Wasser Lebensbedingung ist ; auch die Muscheln,
besonders Sphaerium solidum Norm., sind hierher zu rechnen.
Die Artenzahl der Valvaten ist beträchtlich geringer als
bei Westhofen; die Limnaeen dagegen etwas häufiger.
Unter den eingeschwemmten Landschnecken sind
eine Reihe grosser Seltenheiten, die zum Theil, soweit mir
bekannt, selbst bei Mosbach noch nicht gefunden wurden,
so Bulimus obscurus Müll, und Hippeutis complanatus Mich.
Neu gegenüber der Fauna von Westhofen treffen wir hier
bei Weisenau im unteren Diluvium folgende 12 Arten:
Valvata naticina Menke
Planorbis albus var. gothicus Westl.
Patula ruderata Stud.
Helix aculeata Müll.
Vitrina elongata Drap.
Ancylastrum fluviatile Müll.
Helix hispida L.
Hyalina nitens Mich.
Conulus fulvus Drap.
Pirostoma dubia
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- 130 -
Sphaerium solidum Norm.
Pisidium Hcnslovianum.
Hiervon sind die 3 ersten in unserer Gegend ver-
schwunden ; Valvala naticina Menke findet sich recent noch
bei Regensburg; Patula ruderata Stud. in Thüringen, dem
Harz und isoliert in Württemberg. Planorbis albus var.
gothicus kommt nach Andreae im Elsass häufig vor.
Die diluvialen Fossilsande von Weisenau wurden im
fliessenden Wasser abgesetzt, wie aus dem sedimentierten
Material, Sauden und Kiesen, hervorgeht. Gonchylien des
fliessenden Wassers walten daher in den Sauden vor; die
'ruhiges Gewässer liebenden Characeen fehlen in Weisenau
völlig.
Neae ünioniden aas Tonkin and Anam.
Von
E. V. Martens.
1. Anodonta suilla.
Testa oblonga, inflata, sat tenuis, striatula et irre-
gulariter antiquata, periostraco nigro-fusco, antice rotundato-
producta, superne subangulata, postice altior et magis
inflala, margine dorsali antico subconcavo, postico pone
vertices usque ad sinulum sat ascendente et obtuse subalato,
dein descendente, margine postico truncato, subverticali,
m. ventrali maxima parte recto, horizontali; umbones
depressi, rugis undulatis grossiusculis, etiamnunc in detritis
conspicuis sculpti; linea cardinalis ante vertices simplex,
angusta, paululum sinuosa et primum valde descendens,
dein reassurgens, pone vertices convexa, valde margaritacea
et usque ad sinulum sensim latior; sinulus parvus, obtus-
angulus ; facies interna caerulescenti-margaritacca, versus
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- 131 -
umbones in carneum vel anvertium vergens, impressionibus
musciilaribus non profundis.
Long. 88, alt vert. 42 Va, alae 61, diam. 36 mm.
Vertices in Vs longitudinis.
Tonkin, leg. Fruhstorfer.
Erinnert in der Profilansicht zunächst im An. linguae-
formis Morelet, welche von Simpson zu Pilsbryoconcha
gestellt wird, ist aber viel stärker gewölbt, die Wirbel
weniger glänzend, mit starken unregelmässigen und fast
faltenartigen Wachsthums -Absätzen. Von An. jourdyi
Morlet, welche von Hrn. Fruhstorfer in Phuc-Son (Anam)
gesammelt wurde, sogleich durch den geraden Unterrand
und die mehr eckig vorgezogene Vorderseite zu unter-
scheiden.
2. Pseudodon resupinafus n.
Testa oblonga, modice crassa, sat compressa, in parte
posteriore et superiore plicis radianlibus versus marginem
recurvatis et ascendentibus plus minusve furcatis sculpta,
ceterum laevis, periostraco nigro, nitidulo; anlice breviler
rotundata; margo dorsalis posticus curvatus usque ultra
sinulum, dein recta linea oblique descendens, posticus
subbiangulatus, sat brevis, perpendicularis ; margo ventralis
rectus, in senioribus levissime sinuatus, dens cardinalis
utrinque unicus, crassus, obtusus ; lamina cardinalis postica
crassiuscula, obtusa; sinulus inaequilaterus humilis, obtu-
sangulus; facies interna caerulescenti-margaritacea, im-
pressione musc. adductoris antcrioris profunda, posterioris
superficiali, impressione accessoria antica orbiculata, sat
profunda.
Long. 73, all. vert. 32, alae 38, diam. 22 mm. Vertices
in longitudinis.
Than-Moi, Tonkin, leg. Fruhstorfer.
Nächstverwandt mit Ps. aeneolus Drouet Memoires
de la Soci^te Zoolog, de France V 1882 p. 152 pl. 6
8*
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^ 132 -
fig. 4—7 von Borneo, aber verhältnissmässig länger und
mit stärker ausgeprägter Skulptur. Diese beiden Pseudodon
sind meines Wissens die einzigen mit aufgebogenen Rippen
auf dem Hinterfelde und verdienten daher wohl eine kleine
Untergruppe zu bilden, welche an die Abtheilung Ptychor-
rhynchus Simp. erinnernd, unter denen namentlich Unio
apicellatus Heude zur Vergleichung einlädt, aber es sind
entschieden keine Seitenzähne vorhanden, sondern nur ein
stumpfer sowie etwas wulstiger Schlossrand, wie bei M.
margaritifera L., während doch sowohl in Simpson 's
Gattungsdiagnose; sowie auf den Abbildungen bei Heude
deutlich die gewöhnlichen Seitenzähne von Unio erscheinen ;
allerdings sagt Heude von mehreren seiner Arten, dass sie
eigentlich zu Alasmodonta gehören, aber das ist im Wider-
spruch mit seinen Figuren.
Die stärkere oder schwächere Ausprägung der Skulptur
scheint sehr variabel zu sein; bei einem erwachsenen
Exemplar zeigen sich ausser den aufgebogenen Runzeln
im hintern obern Theil auch noch in der Mitte der Schale
einige fast senkrecht herabsteigende, nach vorn leicht
concave Runzeln, welche bei andern ganz fehlen; bei
zwei etwas kleineren Stücken, die aber doch nicht ent-
schieden als jung bezeichnet werden können, sind die
charakteristischen nach oben aufgebogenen Falten so
schwach, wie in Heude's Abbildung von apicellatus, bei
dem meiner Beschreibung zu Grunde gelegten Exemplar
aber beträchtlich stärker. Kleine rundliche Muskeleindrucke
unter den Wirbeln zähle ich bei einem Slück nur 2, bei
einem andern 4.
3. Quadrvla scdaputium n.
Testa orbiculato-subquadrata, crassa, tumida, verrucis
elevatis variae formae, linearibus, subrotundis vel furcatis
in tota superficie sculpta, flavescenti-fusca, non nitida;
antice rotundata, postice subtruncata, verrucis majoribus,
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~ 133 -
crassis, elongatis, radiantibus, margo ventralis modice,
posticus grosse undulatus; vertices obtusi, detriti. Dentes
cardinales in valva dextra medius crassus; trigonus, pro-
funde sulcatus, posterior laeviusculus, debilis, obliquus et
tertius anterior sublinearis, parvus, in valva sinistra 2
trigoni, sulcati; anterior modice, posterior valde crassus;
dentes laterales sat breves, leviter arcuati, in valva dextra
unicus, utraque facie Gastaliae instar transverse striatus;
in valva sinistra 2, paralleli, superior minor, facie interna
transverse striatus, inferior postice intumescens, facie
superna oblique striatus; sinulus nuUus. Facies interna
flavescenti-albida, parum margaritacea, impressione musc.
adduct. anterioris valde profunda, accessoria parva oblonga.
Long. 38, alt. 33, diam. 20 V2 mm. Vertices in '/s longi-
tudinis.
Thuyen-Quan, Anam, leg. Fruhstorfer.
Da mir nur ein Exemplar vorliegt, so weiss ich nicht,
wie viel Individuelles, z. B. in der Färbung der Innenseite, 'in
dieser Beschreibung liegt. Weicht ziemlich stark von allen bei
Heude abgebildeten chinesischen Arten ab; namentlich
sind hier die Schlosszähne nicht so schief gestellt, als bei
den sonst in der Form ähnlicheren, wie plumbeus Chemn.,
polystictus und fibrosus Heude. Eine an Castalia er-
innernde Querstreifung der Seitenzähne finde ich theilweise
sogar stärker, aber individuell wechselnd, auch an den
eben genannten chinesischen Arten, z. Th. auch auf Heude*s
Abbildungen. Außfällig ist, dass bei allen von Fruhstorfer
gesammelten Arten aus Tonkin der seidenartige Glanz
fehlt, welcher bei so mancher verwandten chinesischen
Art sich vorfindet.
4. Nodularia (Lanceolaria bilirqta n.
Testa elongata, crassa, superius convexa inferius
compressa, praeter strias incrementi maxima parte laevis,
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134 -
olivaceo-fusca, non nitidula; antice brevissime rotundata;
postice in rostrum sat longum superne liris duabus
elongatis parallelis, infera fortiore, sculptum, extremitate
subacutangulum producta; margo dorsalis levissime con-
vexus usque ad finem ligamenti; dein leviter et prope
extremitatem magis descendens, margo ventralis horizontalis,
leviter sinuatus. Dontes cardinales utrinque sulcati, in-
aequales, in valva dextra anterior perconipressus, parvus,
posterior crassus, late trigonus, in valva sinistra anterior
modice compressus, parvus, posterior late trigonus ; sinulus
obsoletus. Facies interna albido-margaritaceus, impressione
musc. adduct. anterioris modica^ posterioris valde superficial!.
Long. 79, alt. 25, diana. 17 mm. Vertices in V»— 6
longitudinis.
Tonkin, leg. Fruhstorfer.
Nicht nur durch die zwei erhöhten Linien, die auf
der obern Hälfte des Schnabels herablaufen, sondern auch
durch verhältnissmässig höhere, kürzere Form, ähnlich
derjenigen der japanischen N. oxyrhyncha Marts., aber
hinten nicht ganz so spitzwinklig. An einem jüngeren
Exemplar von nur erst 54 mm. Länge zeigen sich am
untern Ende des Schnabels einige Vertiefungen und An-
schwellungen, welche an diejenigen der chinesischen N.
Grayana Lea erinnern und so die natürliche Zugehörigkeit
zu dieser Gattung bestätigen; an dem erwachsenen Exem-
plar ist nichts davon zu sehen.
5. Nodularia (Lanceolaria) laevis n.
Testa elongata, crassa, superius anguloso-convexius-
cula, inferius compressa, praeter strias incremen ti laevis,
fusca, posterius pallidior, non nilidula, antice bre-
vissime rotundata, postice in rostrum longum angustum
rectum, extremitate obtuse . angulalum producta; margo
dorsalis posticus primum horizontalis, dein aliquanto ante
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— 135 -
ligamenti fincm linea recta descendens, margo ventralis
lYiedio leviter sinuatus, posterius paulum productus ; dentes
cardinales utrinque 2, trigoni, sulcati, in v. dextra posterior,
in Y. sinistra anterior multo crassior; d. laterales elongati,
subrecti, in v. dextra unicus leviter bifidus, in v. sinistra
2 parallel!; sinulus non conspicuus. Facies interna palli-
dissime aurantiaca, modice margaritacea, impressione musc.
adduct. anterioris profunda, posterioris superficiali.
Long. 73, alt. 15, diam. 10 mm. Vertices in Vt longi-
tudinis siti.
Tonkin, leg. Fruhstorfer.
Zunächst mit der chinesischen N. Grayana Lea in
den Form Verhältnissen übereinstimmend, aber ohne deren
V-förmige Skulptur.
BlnnenmoUaskeii aus Hinterindlen.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
1. Landschnecken von Kelantan, Ostkäste der
Halbinsel Malacca.
Durch Herrn H. Rolle erhielt ich eine Sammlung des
Herrn Waterstraat aus dieser östlich von Perak gelegenen
Landschaft, welche von grossem Interesse ist, weil wir
von der Ostseite der Halbinsel noch fast gar keine MpUusken
kennen. Ein Theil der Ausbeute war gleichzeitig nach
London abgegeben, so dass Mr. Sykes einige Novitäten
vorweg genommen hat. Er hat darüber zwei Aufsätze
veröflfentlicht: Journ. of Mal. IX No. 1, p. 22 und No. 2,
p. 60—62, t. III, worin indessen die Heliciden nicht be*
rücksichtigt sind.
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Farn. Streptaxi dae.
1. Streptaxis (Discartemon) collingei Sykes J. of Mal. IX,
1902, p. 22, p. 60, t. 3, f. 8—10.
Schliesst sich an S. roebeleni m. von den Samui-
fnseln an, ist aber noch etwas höher und dadurch ein
deutlicher Uebergang zu Odontartemon.
2. Ennea (Microstrophia) nialaccana n. sp.
T. angusle perforata, ovata, tenuis, pellucida, hyalino-
alba. Spira sat ventricosa, sursum obtusa. Anfr. 6 modice
convexi, coslulis ad suturam distinctis, medio evanescenti-
bus sculpti, uUimus circa perforationem subcompressus,
breviter ascendens. Apertura fere verticalis, auriformis;
peristoma breviter expansum, crasse labiatum, margo dexter'
sursum nodulo dentiforini inunitus, tum attenuatus, recedens,
cum lamella parietali valde elevata valida sinuluni ovalem
formans, margo columellaris superne longe in anfractum
penultimum protractus, lamella humili valde recedente in-
structus. Dens palatalis lamella parietali oppositus.
Diam. 1, alt. 2 mm.
Mit den wenigen von der hinterindischen Halbinsel
bekannten Arten nicht zu combiniren. Die Verbreitung
der Gattung ist eigen thü ml ich. Aus Südchina sind eine
Reihe von Arten nachgewiesen, aus Tongking 2—3, aus
Annam nur eine, aus Siam bisher keine, mehrere aus
Perak, von den Sunda-Inseln keine, auch von Celebes ist
kein Vertreter bekannt. Auf Borneo wurde bisher nur
eine gefunden, während die Gattung auf den Philippinen
in reicher Zahl vertreten ist.
Fam. Naninidae.
3. Macrochlamys stephoides Stol.
J. As. Soc. Beng. XLII, 1873, p. 17, t. 1, f. 9, Ii,
f. 19^20. — Morgan Perak 1885 p. 27 — Tryon Man.
Pulm. II, p. 94, t. 31, f. 7—9. — Mildff, l\ Z. S. 1891 p. 332.
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— 137 —
Von Pinang und Perak bekannt. Die Stücke von
Kelantan sind etwas grösser — 12,7:7,6 mm. statt 11,6:7
— und haben V2 Windung mehr, 6Va statt 6, sind aber
sonst ganz übereinstimmend.
4. Macrochlamys haHwickei G. Aust. kelantariensis MUdff.
n. subsp.
6 Windungen, etwas dunkler gefärbt, sehr feine und
enge Spirallinien, Mündung etwas breiter elliptisch, dem
kreisförmigen sich nähernd 18,7:10,6 mm. M. hartwickei,
bisher nicht südlicher als Sylhet in Assam bekannt, wird
sich im westlichen Hinterindien noch nachweisen lassen.
Jedenfalls möchte ich die wenig charaklerische Form von
Kelantan nicht artlich trennen.
5. Otesia hijuga Stol. convexospim n. subsp.
Grösser als der Typus, 19:11,5 statt 14,5—17,4:
10,9—12 mm., Windungen etwas stärker gewölbt, Kiel
deutlicher herausgearbeitet, Gewinde weniger erhoben mit
stärker gewölbten Seiten, letzte Windung unten stärker
konvex.
6. Sitala carinifera Stol.
Etwas kleiner als die von Pinang und Perak.
Daneben fand sich eine merkwürige hohe Form,
welche vielleicht nur eine individuelle Entwicklung von
S. carinifera darstellt. Das Gewinde ist viel höher, die
Basis entsprechend schmäler, fast 7 statt 6 Windungen,
bei drei Stücken der mittlere Kiel verschwunden, beim
vierten aber vorhanden. Bei dem schwachen Material
lasse ich sie zunächst unbenannt.
7. Sitala subscalaris n. sp.
T. vix rimato-perforata, sat elate turbinata, tenuis,
subpellucida, oblique striatula, lineis spiralibus microscopicis
docussalula, parum nitens, pallide luteocornea. Spira valde
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elevala, fere exacte conica. Anfr. 5V« perconvexi, sutura
valde profunda disjuncti, niedio subangulati, ultimus basi
laevigatus, nitidulus, planior. Apertura fere diagonalis,
elliptica, parum excisa; peristoma reclum, acutum, margo
columellaris superne breviler reflexus.
Diam. 1;5, alt. 1,5 mm.
Diese merkwürdige kleine Form erinnert sehr an
S. fimbriosa m. von den Philippinen, zeigt aber keine
Behaarung am Kiel.
8. Sitala sublineolata n. sp.
T. rimata, turbinata, tenuis, pellucida, vix striatula,
lineis spiralibus sat confertis sculpta, pallide straminea,
nitidula. Spira sat elevata lateribus vix convexiusculis
apice obluso. Anfr. 6 convexiusculi, sutura modice impressa
disjuncti, ultimus ad peripheriam sat acute carinatus, usque
mediam basim spiraliter Hneatus, magis nitens. Apertura
valde obliqua, securiformis ; peristoma rectum, acutum,
margo columellaris superne subcalloso-dilatatus, breviter
reflexus.
Diam. 2,4, alt. 2,4 mm.
Am ersten mit meiner S. lineolata von den Philippinen
zu vergleichen.
9. Kaliella perakensis (Nev.)
G. Aust. L. & Fr. Moll. Ind. I. 1882, p. 8, t. 2,
f. 7. - Tryon Man. Pulm. II p. 61, t. 26, f. 59. — MUdff.
P. Z. G. 1891 p. 333.
Etwas grosser, sonst nicht verschieden.
Fam. Trochomorphidae.
10. Trochomorpha (Sivella) grubaueri Mlldflf.
(siehe unten bei Perak)
Etwas heller als die Form von Perak, aber schwerlich
zu trennen.
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— 139 —
11. Trochomorpha (Sivella) kelantanensis n. sp.
T. pro genere modice umbilicata, umbilico diametri
paullo superanle, conoideo-depressa, tenuis, subtiliter et
irregulariter slrialula, lineis spiralibus microscopicis de-
cussatula, sericina, luteo-brunnea, sursum pallidior. Spira
pro genere sat elevata lateribus convexiusculis. Anf. 6
modice convexi, sutura marginala disjuncti, ultimus carina
acuta bene exserta carinatus. Apertura sat obliqua, securi-
formis; peristoma rectum, subobtusum.
Diani. 11, alt. 3,8 mm.
Farn. Camaenidae.
12. Chloritis tnalayana Mlldff.
P. Z. S. 1891 p. 335, t. 30, f. 6 (Perak).
Etwas kleiner, sonst typisch.
Amphidromus „aureus' bei Sykes (p. 60) wird leu-
coxanthus oder perakensis Fulton sein.
Farn. Pupidae.
13. Boysidia kdantanensis Sykes.
T. anguste umbilicata, turbinata, lenuiuscula, oblique
leviler striatula, opaca, corneo-brunnea. Spira sat elevata
lateribus convexiusculis, apice obtusulo. Anfr. 47» per-
convexi, ultimus paullum distortus et ascendens, circa
umbilicum subcompressus, ad peripheriam obtuse angulatus,
antrorsum carinula obtusa cinclus. Apertura fere verticalis,
rotundato-rhomboidea ; peristoma continuum, breviter ex-
pansum,- sublabiatum. Lameliae parietales 2, angularis
brevis, humilis, altera illi aproximata, a margine remota,
valde elevata; columellaris sat valida, dentibus basali et
externo in formam crucis oppositis.
Diam. 2,4, alt. 3 mm.
Boysidia kelantanense (sie!) Sykes J. of Mal. IX, 1902,
p. 61, t. 3, f. 7.
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— 140 —
Wenn in Hypselostoma transitans m. von den Samui-
Inseln und H. annamiticum m. Uebergangsformen von
Hypselostoma zu Boysidia gegeben waren, so liegt hier
eine Boysidia vor, welche zu jenen Arten überleitet, also
die Verbindungskette weiter vervollständigt. Trotzdem bin
ich noch nicht der Meinung; dass wir, wie Gredler neuer-
dings will, die beiden Gattungen glatt vereinigen sollen.
Die Loslösung des letzten Umgangs scheint mir einen ge-
nügenden Unterschied zu bilden und in dieser Beziehung
schliesst sich die Art von Kelantan noch an Boysidia an.
Sykes führt auch Hypselostoma hungerfordianum von
Kelantan an. welches mir nicht vorgelegen hat.
14. Phaedusa (Pseudonenia) kelantanensis (Sykes).
Clausilia kelantanese (sie!) Sykes J. of Mal. IX, 1902,
p. 22. — CL kelantanense (sie!) Sykes ibid. p. 61, t. III, f. 1.
Meine Stücke sind etwas grösser, 5,5:33 mm. statt
5:31,9, und haben 12— I2V2 Windungen statt 11 — UV«,
stimmen aber sonst völlig zu Sykes' Beschreibung. Von
filicostata Stol. ist die Form durch die schlankere Gestalt,
die gedrängteren, runzeligen Rippenstreifen und deutlichen,
wenn auch fast mikroskopischen Spirallinien unterschieden.
Ich bezweifle, dass sie mehr ist als eine Lokalrasse von
filicostata, was durch eine Form von Perak bestätigt wird.
Nach Sykes kommt auch typische filicostata in Kelantan
vor; sie hat mir nicht vorgelegen.
Fam. Stenogyridae.
15. Bhodina mirabilis Sykes.
J. of Mal. IX, 1902, p. 22, p. 61, t. 3, f. 2.
Warum Sykes die Gattungsbestimmung dieser in der
That wunderbaren Schnecke für zweifelhaft hält, ist mir
unerfindlich. Die spiral eindringende Leiste auf der Spindel
ist ganz analog der Bildung bei Rhodina perakensis Morg.,
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141 -
nur viel stärker augeprägt. Dieser Charakter, welcher
schwächer ausgebildet bei Prosopeas rhodinaeforme m.
von den Philippinen wiederkehrt, dürfte genügen, um
Rhodina Morg. mindestens als Subgenus neben Prosopeas
anzuerkennen. Der Kiel auf dem letzten Umgang ist als
Art-, nicht Gattungscharakter anzusehen. Eine Aehnlichkeit
mit Rhodea ist nicht zu verkennen, was neben dem Vor-
kommen der Nenia- ähnlichen Garnieria in Hinterindien
immerhin bemerkenswerth ist.
Fam. Cycloplioridae.
16. Lagochilus rollet n. sp.
T. modice umbilicata, turbinata, solidula, subtiliter
striatula, lirulis numerosis cincta, in lirulis breviter pilosa,
opaca, brunneo-lutea, indislincte strigata. Spira subregu-
lariter conica. Anfr. 6 convexi, ultimus ad et supra peri-
phiam bicarinatus, in carinis pilis longioribus indutus.
Apertura modice obliqua, circularis; peristoma duplex,
internum breviter excisum, externum sat late expansum,
incrassatum, ad insertionem rimatum, excisum.
Diam. 8,7, alt 7,5 mm.
Es dürfte dies die Art sein, welche Sykes (1. c. p. 61)
als L. townsendi aufführt. Sie ist indessen von meinen
Stücken vom Originalfundort gut verschieden und wohl
als Art haltbar.
Cyclophorus saturnus Pfr. (?) und borneensis Mete.
(??), welche Sykes mit aufführt, haben mir nicht vorge-
legen. Ersterer ist vielleicht = C. tuba, in letzterem
vermuthe ich eine C. perdix verwandte Form.
Fam. Cyclotidae.
17. Platyrhaphe chrysalis Sykes.
J. of. Mal. IX, 1902, p. 23, p. 61, t. 3, f. 3, 4.
Vergleichen mit P. lowi (Morg.) von Perak (= hunger-
fordiana Mlldff.) ist diese Form etwas grösser und höher,
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— 142 —
feiner gestreift, gehämmert, die Mundung etwas grösser.
Der Deckel hat auf den Windungsrändern erhobene blumen-
artig konvergirende Ränder (ähnlich P. anthopoma m. von
den Philippinen). Bis auf den Deckel würden diese Unter-
schiede schwerlich genügen um eine besondere Art zu
begründen. Meine Deckel von P. lowi zeigen diese Eigen-
thümlichkeit nicht, aber da die Stücke todt gesammelt
sind, so könnten die sehr gebrechlichen Lamellen, wie es
häufig geschieht, abgebröckelt sein. Ich messe 9,5:6,5 mm.,
Sykes 9:4,5.
18. Cydotus (Opisthoporus) dautzenbergi (Sykes)
Opisthoporus dautzenbergi Sykes J. of Mal. IX, 1902, p. 23,
p. 61, t. 3, f. 5, 6.
Eine gute Art, die schon durch ihre helle Farbe ins
Auge fällt. Ich messe 13,2:7, Sykes 13:5 mm.
19. Cydotus (Opisthoporus) bialatus n. sp.
T. late umbilicata, conoideo-depressa, solidula, sub-
tiliter striatula, costulis membranaceis deciduis obducta,
luteo-cornea, strigis castaneis flammulatis latiusculis eleganter
picta. Spira breviter conoidea apice submucronato, acutalo,
subglabrato. Anfr. 4V« convexi, sutura profunda disjuneti,
ultimus supra et infra peripheriam subangulatus, in angulis
Serie setorum longiusculorum deciduorum indutus, antice
longe descendens. Tubulus suturalis brevis, longe ab
apertura remotus, retrorsum curvatus. Apertura fere dia-
gonalis, circularis; peristoma duplex, internum breviter
expansum, continuum, superne appressum; externum lale
expansum, superne valde, basi minus dilatatum.
Diam. 10,5, alt. 5,7.
Durch die Behaarung und die zwei Reihen Borsten,
die an Scabrina oder Lagochilus erinnern, sehr ausgezeichnet
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20. Cyclotus (Siphonocyclus) solutus Stol.
subsolutus n. subsp.
Dem Typus von Pinang und Perak sehr ähnlich,
aber nur ganz kurz gelöst. Sykes (1. c. p. 61) fuhrt ihn
als Opisthoporus teuer Mke. an.
Farn. Pupinidae.
21. Pupina (Tylotoechus) exdsa n. sp.
T. ovato-oblonga, solidula, laevis, valde nitens, luteo-
fulva. Anfr. 6 convexiusculi, sutura marginata disjuncti,
ultimus modice devians, antice sat ascendens. Apertura
verticalis, circularis; peristoma modice expansum, crasse
labiatum. Margo superus ad insertionem excisus, valde
recedens. Lamella parietalis. valida, longe intrans, valde
obliqua; columella late lobata, ßssura profunda a margine
basali disjuncta.
Diam. 6, alt. 8,5 mm.
Verwandt mit P. lowi Morg. von Perak, aber erheb-
lich grösser und mit tieferem Ausschnitt an der Insertion
des äusseren Mundsaums, welcher tiefer ist als bei irgend
einer mir bekannten Art.
Fam. Diplommatinidae.
22. Opisthostoma laidlawi Sykes.
J. of Mal. IX, 1902, p. 22, p. 62, t. 3, 13, 14.
Sykes vergleicht die Art mit Borneo-Formen, hebt
aber richtig hervor, dass sie stumpferen Wirbel und weniger
.pyramidales', soll heissen konisches Gewinde habe. Grade
deshalb erinnert sie nicht an Borneo-Formen, sondern
schliesst sich an die typischen indischen Arten an.
23. Diplotnmatina (Sinka) sinulabris n. sp.
T. dextrorsa, vix rimata, irregulariter biconica, tenuis,
costulis filiformibus sat dislantibus eleganter sculpta, nitens,
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pallide fulva. Anfr. 7V2 convexi, superi spiram subregu-
lariler conicam apice glabrato, submucronato efficientes,
ultimus inilio valde constrictus, decrescens, subdevians,
anlice sat ascendens. Apertura fere verticalis, late ovalis;
perisloma duplex, internum modice expansum, superne
appressum, externum superne et ad columellam excisum,
utriinque subalatum, basi et extus sinuosum, margine
basali cum columella angulum distinctum formante. Lamella
columellaris sat valida, obliqua, palatalis longiuscula, supra
columellam conspicua.
Diam. 1,4. alt. 2,5 mm.
Das Auffallendste ist die Einbuchtung des Mund-
randes, welche etwas an manche Alycaeus wie anthostoma
m. erinnert und mir bei einer Diplommatina noch nicht
vorgekommen ist.
Fam. Alycaeidae.
24. Alycaeus (Orthalycaeus) gibbosulus Stol.
Stol. J. As. Soc. Beng. XLI, 1872, p. 268, t. 10, f. 14'
— Crosse J. de Gonch. 1879 p. 339, t. 12, f. 8. —
Morgan Bull. Soc. Zool. Fr. 1885 p. 54. — Mlldff. J. As.
Soc. Beng. LV, 1886, p. 310. P. Z. S. 1891 p. 342. —
Sykes J. of. Mal. IX, p. 92. Alycaeus chaperi Morgan Le
Nat. 1885 p. 70 (olim).
Von Pinang und Perak bekannt, in Kelantan ziemlich
übereinstimmend, nur grösser, diam. 11, alt. 12,3 mm.,
äusserer Mundsaiim stärker ausgebreitet, Zwischenraum
zwischen äusserem und innerem Mundsaum w^esentlich
schmäler.
25. Alycaeus perakensis altispirus n. subsp.
Höheres Gewinde, diam. 7,1, alt. 6,9 mm., letzte
Windung zur Mfindung weniger herabgebogen, Mundsaum
stärker ausgebreitet.
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— I4ä —
Tn mancher Beziehung ist diese Rasse als Mittelglied
zwischen A. perakensis und roebeleni m. von den Samui-
Inseln zu betrachten und der letztere ist ebenfalls besser
nur als Unterart abzutrennen. Die Unterschiede innerhalb
der kleinen Gruppe sind folgende:
perakensis
typ.
altispirus
roebeleni
minor
roebeleni
typ.
Maasse
6,8:5,8
7,1:6,9
8,3:7
9,5:7
9,1:6,8
Windungen
5V.
6
5
Nabel
mässig
eng
weiter
Herabhiegung
des letzten
Umganges
kräftig
schwächer
als Typ.
stärker als Typ.
Gibbosität
mässig
kräftig
Mundsaum
schwach ver-
doppelt
mässig aus-
gebreitet
kaum gelippt
weisslich
deutlich
doppelt
stärker aus-
gebreitet
kaum doppelt
gelippt
gelb
Farbe
grönlich gelb
lebhaft gelb
26. Alycaeus (Orthcdycaeus) kelantanensis Sykes.
T. semiobtecte perforata, turbinata, solidula, sub-
pellucida, subtiliter et confertim costulato-striata, lineis
spiralibus tenuissimis decussata , . virescenti-albida. Spira
fere regulariter conica, apice acutulo. Anfr. 5 perconvexi,
sutura profunda disjuncti, ultimus medio inflatus, gibbosus,
tum valde constrictus, denuo inflatulus et campanulatus.
Tubulus suturalis brevissimus, vix conspicuus. Apertura
fere diagonaliS; circularis; peristoma duplex, intemum
continuum, leviter expansum^ superne appressum, externum
valde expansum, superne in alam antrorsum curvatam
productum, basi similiter sed minus distincte dilatatum.
Diam. 4, alt. 3,9 mm.
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- 146
Myeaeus kdantanense Sykes J. of Mal. IX p. 6S, t. 3,
f. 13, 14.
Fam. Hydrocaenidae.
27. Georissa mmterosaiiana Nev. et G. Aust.
P. Z. G. 1879 p. 738, t. 59, f. 6. ~ Sykes I. of Mal. IX, p. 62.
Mit Perak-Stücken übereinstimmend.
So unvollständig diese Faunula auch noch ist, so
wird es doch nützlich sein, die von den benachbarten
Gebieten Perak und Samui bekannten Arten damit zu
vergleichen.
Gattung
Perak
Kelantan
Samui
Steptaxis
plussensis
collingei
roebeleni
siamensis
mirifieus
bulbulus
strangulatus
Ennea (Micros-
trophia)
perakensis
hungerfordianar
subcylindrica
malaccana
Vitrina
nucleata
? Vitrinopsis
douvillei
Helicarion
(? Austenia)
lowi
Macrochlamys
stephoides
stephoides
hatchongi
hartwickei ke-
lantanensis
limbata
jousoufi
bartoni
Otesia
bijuga
pataniensis
bijuga con-
vexospira
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— 147 —
Gattung
Perak
Kelantan
Samui
Sitala
carinifera
carinifera
subscalaris
sublineolata
insularis
Kaliella
perakensis
perakensis
subsculpta
Microcystina
townsendiana
malayana
conulina
Xestina
striata leechi
weinkauffiana
inflata
siamensis
Hemiplecta
sakaya
? pluto
Ariophanta
kintana
Trochomorpha
grubaueri
grubaueri
kelantanensis
Satsuma
perakensis
Chloritis
penangensis
malayana
wrayi
hardouini
malayana
platytropis
Pupisoma
orcella
Amphidromus
perversus
perakensis
perakensis
? moniliferus
? melanomma
atricallosus
Eulota
similaris
similaris
Hapalus
jousseaumi*
Prosopeas
tchehelense
Rhodina
perakensis
mirabilis
Opeas
gracile
gracile
filiforme
Vertigo
samuianii
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— 148 —
Gattung
Perak
Kelantan
Samui
Boysidia
palmira
kelantanensis
transitans
Hypselostoma
hungerfordia-
huogerfordia-
num
num
stnolatum
Phaedusa
filicostata
? filicostata
kelantanensis
kapayanensis
Leptopoma
aspirans
La^ochiius
townsendi
rollei
liratulus
swettenhami
Cyclophorus
aurantiacus
malayanus
malayanus
tuba
? tuba
semisulcatus
? ? borneensis
V ? borneensis
V expansus
Gipiocniius
Pterocyclus
regelspergen
asiphon
Rhiostoma
? jousseaumi
housei
Platyrhaphe
lowi
chrysalis
Cyclolus (Opis-
penangensis
dautzenbergi
thoporus)
bialatus
CyGlotus(Sipho-
solutus
solutus sub-
setosus
nocyclus)
solutus
Pupina
areola
lowi
excisa
aurula pera-
pallens
kcnsis
•
artata
artata
tchehelensis
Coptochilus
sectilabrum
Hybocystis
elephas
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— 149 —
Gattung
Perak
Kelantan
Samui
Opisthostoma
paulucciae
perakense
laidlawi
Diplommatina
canaliculata
neviUi
ventriculus
diminuta
superba
sinulabris
samuiana
Alycaeus
gibbosulus
conformis
gibbosulus
perakensis
per. altispirus
per. roebeleni
kapayensis
kelantanensis
thieroti
diplochilus
oligopleuris
microdiscus
canaliculatus
parvulus
microconus
jousseaumi
montero-
monfero-
monier.
satiana
•
satiana
samuiana
Literatur«
Boettger, Prof, I)r. 0., zur Kenntnis der Fauna der mittel'
miocänen Schichten von- Kostej im Krasso-Szörenyer
Komitat IL
Sep. aus Verh. Siebenb. Verein Naturw. 1901 vol. 51.
Der Fundort an der ungarischen SGdostbahn im ehemaligen Banat,
nicht allzuweit von dem altberQhmten Lapugy gelegen» hat sich
als eine der reichsten Localitäten des Mittelmiocäns erwiesen.
Die vorliegende Arbeit enthält 570 Arten Gastropoden, 1 Ptero-
poden und 5 Bracblopoden ; die ebenso artenreichen Bivalven
' sind einer späteren Arbeit vorbehalten, die dann auch die
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— 150 —
Abbildungen der massenhaften neuen Arten bringen soll.
Dabei sind die Lager immer erst zum Tbeile ausgebeutet.
Ueberraschend ist die grosse Anzahl tropischer Formen, welche
dem Hittelmeer fehlen und die Bezeichnung .Hediterransschichten*
nicht mehr ganz zutreffend erscheinen lassen. Conus, Ancillaria,
Mitra, Terebra, Ranella, Cancellaria, Pyramidella, Triforis,
Rissoina, Tinostoma, und namentlich die kleinen Pleurotomiden
sind in einer geradezu überraschenden Anzahl vorhanden. Als
neu beschrieben werden : Conus wagneri p. 7, — Trivia selmae
p. 10 ; — Erato hörnesi p. 10 ; — Costellaria annae p, 14 ; —
Mitra wemeri p. 15; — Nitidella embryonalis p. 16; —
Mitrella sophiae p. 17; — Nassa dispar p. 20; — N. banatica
p. 20; — N. altera p. 21; — N. adae p. 22; - Argobuccinum
emmae p. 26: — Ranella kostejana p. 27; — Murex pseuderi-
naceus p. 28; — Muricidea kostejana p. 29; - M. giselae
p. 30; — Püllia auguslae p. 34; — P. seraphinae p. 35; —
Fusus kostejanus p. 36; — Cancellaria brandenburgi p. 38; —
Surcula carolinae p. 41 ; — S. tenerrima p. 42 ; — Drillia
rolundicostata p. 44; — Dr. elellcae p. 45; — Dr. pseudo-
sigmoidea p. 46 ; - Donovania miocaenica p. 47 ; — 'Clathurella
amphiodon p. 49 ; — Cl. minnae p. 50 ; — Cl. annamariae
p. 50; — Cl. compacta p. 51 ; — Cl. henrichi p. 52; — Cl.
caroli p. 53 ; - - Peratotoma parahystrix p. 53 ; — P. micro-
hystrix p. 54; - P. theodolindae p. 55; — P. vesicalis p. 56;
— P. herniinae p. 56; — P. subpurpurea p. 57; — P. sub-
aequalis p. 57; — P. augustae p. 58; — P. alwinae p. 59; —
P. transiens p. 59; — P. ringicula^. 60; — P. echinus p. 60;
— P. unica p. 61 ; — P. evelinae p. 62; — P. hildae p. 62;
— Mangilia brandenburgi p. 63; — M. subreticulata p. 64; —
M. perfragilis p. 64 ; — M. banatica p. 65 ; — M. fuchsi p. 66 ;
— M. bittneri p. 67; — M. subfoliata p. 68 ; — M. paulae
p. 68; — M. detmei-siana p. 69; — M. paucilirata p. 70; —
M. biconica p. 71; — M. sororcula p. 72; — M. subaurea
p. 73; — M. quadrala p. 73; — Rhaphitoma sparsa p. 74; —
Rh. giselae p. 74; — Rh. subcylindrata p. 75; — Rh. fraterna
p. 76; — Rh. pseudobrachystoma p. 77; — Rh. subvellicata
p. 78; — Rh. parabrachysloma p. 79; — Rh. halavatsi p. 80;
— Naticina kostejana p. 82; — Scalaria kostejana" p. 85; —
Sc. loerentheyi p. 85; — Pliciscala bimonilifera p. 86; — PI.
transsilvanica p. 87; — Aclis trilirata p. 88; — Eulima sub-
depressa p. 90 ; — Eu. emmae p. 90 ; — Eu. jickelii p. 90 ; —
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- 151 -
Hu. transsilvanica p. 91; — Eu. halavatsi p. 92; — Stilifer
aberrans p. 93; — Pyramidella digitalis p. 94; — P. seminula
p. 95; — P. similis p. 96; — Odostomia pararissoides p. 97;
— Od. subcrenata p. 97; — Od. subgibbosa p. 98; — Od.
bieki p. 98; — Od. vesti p. 99; — Od. deubeli p. 99; — Od.
peregrina p. 100; — Od. micropeas p. 100; — Od. brusinae
p. 101 ; — Od. perrara p. 101 ; — Syrnola werneri p. 103 ; —
S. pyramus p. 104 ; — Henesiho peculiaris p. 104 ; — M. affinis
p.' 105 ; — Pyrgulina peraffinis p. 105 ; — P. unica p. 106 ; —
Parthenia rara p. 106; — P. hungarica p. 108; — T. para-
terebralis p. 109; — P. banatica p. III; — P. theclae p. III;
P. lanceiformis p. 112; P. selecta p. 112; — P. bimonilifera
p. 113; — Osciila miocaenica p. 113; — Torinia marthae
p. 115; — T. berthae p. 115; — Discohelix corniculum p. 116;
Cerithium olgae p. 117; — C. evae p. 118; — C. banaticum
p. 118; — Triforis emiliae p. 122; — Tr. paulae p. 122; —
Tr. imperatrix p. 123; — Tr. aequilirata p. 124; — Tr. clarae
p. 125; — Tr. eiigeniae p. 125; — Cerithiopsis irmae p. 126;
C. ulricae p. 126; — G. johannae p. 127; — G. elsae
p. 127; -- G. helenae p. 128; — G. opaca p, 129; — G.
adelae p. 129 ; — G. norae p. 131 ; — Gerithiella koslejana
p. 132; — G. christianae p. 133; — Sandbergeria densesulcata
p. 134; — S. cylindrata p. 134; — Littorina kostejana p. 135;.
— Lacuna hoernesi p. 135; — L. banatica p. 136; — Fossarus
microstomus p. 136; — F. proambiguus p. 137; — Rissoa
johannae p. 138; — Alvania brachia p. 139; — A. helenae
p. 140; — A. giselae p. 141 ; — A. alexandrae p. 139; — A.
ellae p. 143; — Microliolia brandenburgi p. 144; — Pseudo-
noba (n. gen.) peculiaris p. 145; — Scaliola semperi p. 146; —
Alaba elata p. 148; — Rissoina semidecussata p. 148; — R.
sororcula p. 150; — R. eleonorae p. 150; — R. neriniformis
p. 151; — Hydrobia peregrina p. 152; — Mathilda praeclara
p. 155; — M. Clara p. 155; — Gegania banatica p. 156; —
Vermetus sexcarinatus p. 157; — V. Septemcarinatus p. 158;
— V. semicostatus p. 158 ; — V. circumlobatus p. 159 ; —
Narica transsylvanica p. 161; — Gollonia transsylvanica p. 163;
G. globuliformis p. 163; — Monodonta kimakoviczi p. 165; —
Gibbula renatae p. 166; — Gyclostrema kostejanum p. 163; —
Tinostoma frequens p. 167; — T. fuchsi p. 168; — T. auingeri
p. 168; — T. microdiscus p. 169; — Adeorbis semilaevis
p. 171 ; — Ad. torniformis p. 171 ; — Propilidium circulare
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p. 173; — Gocculina miocaenica p. 174; — Actaeon subpunctu-
latus p. 174; — A. reussi p. 175; — Bulla bitaeriata p. 177;
— Gylicbmya subangusla p. 178; — Goleophysis latesulcata
p. 179; — G. frequens p. 180; — Pulsellum miocaenicum
p. 182; — Megathyris praecarsor p. 184; — Gestella subcordata
p. 185; — G. subcuncata p. 185; — Grania subrostrstta p. 186.
Knipotvitsch, K, Zoologische Ergebnisse der Russischen Ex-
pedition nach Spitzbergen. Mollusca. & Brachiopoda L
— In: Ann. Mus. Zool. Acad. St. Petersburg 1901 v. 6.
122 Arten und Varietäten, davon neu: Pbiline intermedia t. 19
fig. 34, 35; — Hontacula spitzbergensis t. 19 fig. 43—45.
Zahlreiche andere Arten sind photographisch abgebildet.
Issel, Raffaele, Osservazioni sopra alcuni ammali della fauna
tennale italiana. — In: Atti Societii ligustica Sc. nat.
geogr. 1901, v. 12. Mit 2 Tafeln.
Behandelt namentlich die Verbreitung der toskanischen Melanopsis,
die der Autor, ein Sohn des bekannten Genueser Forschers,
sämmtlich unter M. etrusca Villa vereinigt. Ausserdem sind
auch einige Formen von Neritina, Limnaea und Bythinia abge-
bildet. (Der Autor hat übrigens eben eine zweite grössere
Arbeit unter der Feder, welche die gesammle Fauna der mittel-
italienischen Thermalquellen behandelt.)
Steusloff, M., xerophile Heliceen im Osten Mecklenburgs. —
In: Arch. Mecklenburg 1901, v. 55, p. 176.
Der Autor hat im östlichen Mecklenburg nicht nur Xer. ericetorum,
obvia und candidula, sondern auch intersccta und striata nach-
gewiesen. Die Bestimmungen der vier ersten ist durch die
Untersuchung der Pfeile gesichert.
Eiftgegangene Zahlungen:
Hocker, F., Rentamtmann, Gotha, Mk. 6.— ; Bickhardt, C. H.,
Postsekretär, Frankfurt a. H., Hk. 6.— ; Gallenstein, Hans von, K. K.
Professor, Görz, Mk. 6.— ; Westerluud, Dr. G. A., Ronneby, Mk. 6.— ;
Ricklefs, Pfarrer, Minsen, Mk. 6. — .
Redigirt von Dr. W. R o b e 1 1. — Druck von PeterHartmannin Schwanheim a. M.
Verlag von MorÜE Diesterweg in Frankfurt a. II.
Ausgegeben 28, Jnli.
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No. 9 u. 10.
September-Oktober 1902.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft.
ibonnemeiitspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. a. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgange des NachrichLs-
blattes und der Jahrhücher vom Jahrgange 1881 ah), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagshuchhandlung des Herrn Moritss IHesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgange des NachrichLsblattes und
der Jahrhücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer d- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende ÄEittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsen hausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Binnenmolluskeii aus Hinterindieii.
2. Neue Arten und Unterarten von Fruhstorfer
In mehreren Formen von verschiedenen Fundorten,
welche verschiedenen Rassen angehören; keine entspricht
dem Pfeiflfer'schen Typus.
Vierunddreissigster Jahrgang.
Von
Dr. 0. V. Müllendorff.
(Fortsetzung.)
in Siam gesammelt.
Streptaxis siamensis Pfr.
XXXIV.
9
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Subsp. siibhulbulus n.
Gestalt mehr kiiglig, Kantung des vorletzten Um-
gangs schwächer.
Diam. 9,2, alt. 8,7 mm. (bei senkrechter Axe) oder
9,9:6,6 (aufliegend, also schräg).
Bangkok.
Subsp. subglobosus n.
Dem Typus näher, aber auch noch höher und Kante
des letzten Umgangs schwächer.
Diam. 9,5, alt. 8,2 (schräg 10:6,7) mm.
Diam. 10, alt. 8 (schräg 11,5:7,8) mm.
Hinlap. Muoklek.
Subsp. expansilabris n.
In der Gestalt dorn Typus näher stehend. Verjüngung
der Lippe am Aussenrand ganz allmählich, so dass von
einem Zahn nicht gesprochen werden kann. Spindelzahn
zu einer blossen Wulst reduzirt, Perisfom viel weiter aus-
gebreitet und verdickt.
Diam. 9,8, alt. 6,5 mm.
Ko-si-tshang.
Auch die von Martens (Ostas. p. 85) erwähnte Form
ist nicht typisch; sie zeichnet sich durch die wulstarlig
abgesetzte Kante der vorletzten Windung aus und wird
besser als eigene Rasse abgetrennt, cingulatus m.
Die hohen Unterarten leiten zu Oophana über,
namentlich subbulbulus m. Sie beweisen, dass Oophana
höchstens als Unterabtheilung von Odontartemon besfehen
kann.
Macrochlamys ochtogyra n. sp.
T. semiobtecte perforata, conoideo-depressa, tenuis,
pellucida, subtiliter striatula, nitens, luteo-cornea. Spira
pro genere sal conoidca. Anfr. 8 convexiusculi, lenle
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accrescenfes, sutura anguste raarginata disjuncti, ultimus
subcompressus, basi pallidior, medio sat excavatus. Aper-
tura parum obliqua, lorige elliptica, valde excisa ; peristoraa
rectum acutum, margo collumellaris superne breviter sed
valde reflexus, fere revolutus.
Diam. 31,8, alt. 16, aperl. lat. 16,8, long. 12, alt. 12 mm.
Bangkok.
Macrochlamys heptagyra n. sp.
T. semiobtecte perforala, discoidea, pro genere soli-
dula, subtiliter strialula, lineis spiralibus sub lente fortiore
vix conspicuis decussatula, valde nitens, flavo-cornea. Spira
brevissime conoidea, apice vix emerso. Anfr. 7 lente
accrescenles, sulura bene impressa, anguste marginata
disjuncti. convexiusculi, ultimus basi convexior. Apertura
parum obliqua, elliptica, valde. excisa; peristoma rectum,
acutum, margo basalis leviter, collumellaris magis calloso-
incrassatus.
Diam. 27,8, alt. 11, apert. 15, long. 9,8, alt. 9,2 mm.
Kanburi.
Macrochlamys brtmnea n. sp.
T. rimata, depressa, solidula, subtiliter striatula,
nitida, fulvobrunnea. Spira breviter convexa. Anfr. öVa
convexiusculi, lente accrescentes, sutura modice impressa,
anguste marginata disjuncti, ultimus bene coavexus. Aper-
tura late elliptica, sat excisa; peristoma rectum, acutum,
margo columellaris calloso-incrassatus, superne brevissime
reflexus.
Diam. 9, all. .5.
Bangkok, Muoklek, Hinlap.
Durgeüa siamensis n. sp.
T. rimata, depresso-globosa, tenuis, pellucida, sub-
tilissime striatula, nitens, cornco-flava. Spira brevissime
convexa apice obtuso. Anfr. 4 sat celeriter accrescentes,
9*
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.sntura marginata disjuncli, convexiusculi, ullimus bene
convexus, basi inflatulus^ ad aperturam peculiariter sub-
coarctalus. Apertura sat obliqua, snbcircularis, sal excisa ;
peristoma rectum, subobtusum^ margo columellaris superne
valde reflexus, fere revolutus.
Diam. 9,3, alt. 6,5 mm.
Hab, Muoklek.
Xestina granulosa n. sp.
T. aperte perforata, subgloboso-conoidea, solidula.
superne sat rudiler plicato-striala, lineis spiralibus con-
ferlis distincte granosa, fulvo-cornea. Spira sat elevala
lateribus paullulum convexiusculis. Anfr. 7 modice convexi,
ultimus subangulatus, in angulo pallide zonatus, infra
angulum denuo corneo-fulvus, tum pallide lutescens, basi
sublaevigatus. Apertura valde obliqua, late elliptica, sat
excisa; peristoma rectum, acutum, intus albolabiatum,
basi subefTusum, margo columellaris calloso-incrassatus.
Diam. 31,8, alt. 21,G, apert. lat. 16,8, long 14,6,
alt. 12,2 mm.
? Bangkok.
Der Fundort ist unsicher, da sie Fruhstorfer an-
scheinend nicht selbst gesammelt, sondern in Bangkok
erhallen hat. Das lodtgesammelte Stück könnte aus dem
Genist des Menam, also aus dem Innern stammen, doch
ist auch Cambodja nicht ausgeschlossen.
Chloritis siamensis n. sp.
T. sat aperte umbilicata, depressa, sat tenuis, subtiliter
striatula, punctis impressis regulariter serialim dispositis
sculpta, parum nitens, pallide Cornea. Spira brevissime
conoidea apice punctato-granulato. Anfr. 4Va con-
vexiusculi, sutura bene impressa disjuncti, ultimus supra
peripheriam obtuse angulatus, basi convexior, circa um-
bilicum compressus, subangulatus, anlice subconlraclus,
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— 157 —
brevlter sed valde deflexus. Apertura diagonalis, cordi-
formis ; peristoma sat late expansum, reflexiusculum, leviter
labiatura, marginibus valde approximalis.
Diam. 15,6 alt. 8, apert. lat. 8,7, long. 7, alt. vix5mm.
Hab. Muoklek, Kanburi.
Amphidronius kobelti n. sp.
T. sat aperte rimata, ventricoso-oblonga, solidula,
subtiliter striatula, roseo-alba, strigis viridibus et olivaceis
subtus confertis, sursum magis distanlibus et evanescentibus
picta. Spira sat elongata laleribus vix coavexiusculls,
superne nigrolaeniata. Anfr. 7Va convexiusculi, ultimus
convexior. Apertura paruni obliqua, subauriformis ; peri-
stoma modice expansum, purpureo-lablatum, marginibus
callo modico purpureo junctis, columella substricla, sublus
purpurea, sursum albescens.
Diam. 25,7, alt. 44,6, apert. lat. 16,4, long. 22,8 alt.
Ilab. Hißlap.
Amphidromus glaucolarynx albicans n. subsp.
Rechts und links, Grundfarbe weiss statt gelblich bis
bräunlich. Striemen schon auf dem vorletzten Umgang
unterbrochen und in Fleckenreihen aufgelöst, auf dem
letzten gehen sie bis zur Peripherie, dann folgt ein helles
Band und schliesslich eine breite braune Zone mit weiss-
lichem Spindelfeld. Bei einer anderen Form sind auf dem
letzten Umgang nur 2 Fleckenreihen, gar keine Striemen
vorhanden, bei einer dritten sind die Flcckenreihen nur
auf den obersten Windungen noch erkennbar, im übrigen
geschwunden (albinistisch?). Bei glaucolarynx typ. sind
gleichmässig Striemen bis zur Mundung vorhanden. Die
Lippe ist meist purpurbraun, gelegentlich nur der Golumellar-
rand.
Die hübsche Form ist jedenfalls mit A. glaucolarynx
Dohrn nächst verwandt, aber vielleicht doch artlich zu
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trennen. Nur ist mein Vergleichsinaterial von glaiicolarynx
zur Entscheidung zu schwach.
Pledotropis diplogramme n. sp.
T. sat aperte uinbihcata, subturbinala, solidula, leviter
plicato-striaia, lineis spiralibusmicroscopicis decussata, opaca,
quasi pruinosa, luteo-cornea. Spira sat elevata lateribus
convexiusculis. Anfr. 6Va lente accrescenles, ultimus ad
peripheriam subangulalus, zona albida ulrimquc taenia
angusta castanea comitata cinctus, antice breviter descendens.
Apertura fere diagonalis, rotundato-pcntagona; peristoma
breviter expansum, sublabiatum, margo columellaris supeme
sat dilatatus.
Diam. 12, alt. 7,6 mm.
\%
12,6
12,5
11,6
13,
12,1
7,7
8,1
7,7
7,2
8,5
7,7
Bangkok
Hinlap
Muoklek
Pledotropis diplogramme albicans n. subsp.
concolor, flavescenti-albida, paullo altior.
Diam. 12,2, alt. 8 mm.
n 11,8, . 7,7 .
. 11, n 7,2 .
Kanburi, W. Siam.
Anscheinend konstant gewordener Albino.
Eulota (Ganesella) hariola Bens, carinella n. subsp.
Nabel etwas offener, Kiel entschiedener, Färbung im
Ganzen etwas heller.
Diam. 16,8, alt. 12,1 Siam (Roebelen).
15,7, , 14,5 Muoklek (Fnihstorfer).
14, , 12,5 Kanburi
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— 159 —
Von 6. hariola Bens, aus Barma nur unterartlich zu
trennen. Dies ist die echle Ganesella, welche nach der
Schale höchstwahrscheinlich zu den Eulotiden gehört. Der
Name ist dann natürlich für Satsuma, die eine Gamaenide
ist, nicht zu verwenden.
Lagochäus pachychilus n. sp.
T. anguste umbilicata, turbinata, solidula, costulis
Iransversis niembranaceis sat deciduis sculpta, seriebus
setorum longiusculorum 3 cincta, corneofulva, strigis castaneis
subinterruptis latiusculis picta. Spira sat elevata, lateribus
paullum convexiusculis, apice submucronato acutulo. Anfr.
6 convexi, indistincte biangulali. Aperlura sat obliqua,
circularis; peristoma subduplex, externum laliuscule expansum,
crasse labiatum, internum vix porrectuni; superne appressum,
leviter excisum.
Diam. 6, alt. 6 mm.
Muoklek.
Lagochüus concavospirum n. sp.
T. sat anguste umbilicata, sat elate turbinata, solidula,
Iransverse striatula, liris elevatis — superne 5 — cincta, ?
pallens. Spira valde elevata, lateribus subconcavis, apice
obtuso. Anfr. 5V« sat convexi, sulura perprofunde inipressa,
fere canaliculata disjuncti, ultimus sat distincte angulatus,
basi carinulis 6 cinctus, antice paullum descendens. Aper-
tura fere diagonalis, subcircularis ; peristoma modice ex-
pansum, marginibiis continuis, superne leviter excisum et
rimatum.
Diam. 4, alt. 4 mm.
Muoklek.
Cyclotus (Siphonocydus) conoideus n. sp.
T. aperte umbilicata. depresse conoidea, solidula,
mediocriter striatula, costulis mcmbranaceis confertis deci-
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duis subhirsuta, unicolor fulvo-cornea. Spira pro genere
sat elevata. Anfr. 4Va teretes, sutura profunda disjuncti,
ultinius longe descendens, antice breviter solutus. Tubulus
suluralis brcvis, antorsum arcualus. Apertura sat obliqua,
circularis; peristoma continuum, subduplex, internum
superne incisum, breviter expansum, externum superne
et extus paullo magis expansum.
Diam. 13,6, alt. 8,4 mm.
Hinlap.
Pupina (Tylotoechus) siamenm n. sp.
T. ovato-conica, solidula, laevis, nilens, luleo-cornea.
Anfr. 5V2 convexiusculi, ullimus parum devians, venire
vix applanalus, anlice paullum ascendens. Apertura verti-
calis, circularis; peristoma modice expansum, crasse labiatum,
margo externus superne brevissime reccdens. Lameila parie-
talis humilis, subhorizontalis, sat longe intrans; fissura
columellaris angusta, parum obliqua, foramen laterale, ovale.
Diam. 5,4, alt. 7,^2 mm.
Bangkok.
Wattebledia siamensis n. sp.
T. rimata, ovato-conica, solidula, levissime striatula,
nilidula, luteo-viridula. Spira sat elevata lateribus fere
slrictis apice eroso. Anfr. 5 convexiusculi, sutura sub-
marginata disjuncti. Apertura parum obliqua, ovalis ;
peristoma continuum, superne appressum, parum expansum,
sat labiatum. Margo externus superne et infepne sinuatus,
medio linguaeformi-protractus, basalis substrictus cum colu-
mellari angulum parum distinctuni formans. Operculum
calcareum, nucleus subexccntricus spiralis, striis concentricis
parum distinclis circumdatus.
Diam. 3,3, alt. 5,8 mm.
Bangkok.
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— 161 -
3. Binnenmollusken aus Perak.
Von Herrn Grubauer erwarb die Senckenbergische
Naturforschende Gesellschaft eine kleine Suite Land- und
Süsswassermollusken aus Perak, welche aus folgenden
Arten bestand:
Otesia hijuga (Stol.) eine kleine, flachere Form.
Trochomorpha (Sivdla) gruhamri n. sp.
T. late et aperte umbilicata, umbiiico V» diametri
adaequante, convexo-depressa, tenuis, subpellucida, leviter
plicato-striala, brunnea. Spira pro subgenere sat elevata
laleribus convexiusculis. Anfr. 6 modice convexi, lente
accrescentes, sutura marginata applanata disjuncti, ultimus
carina acuta ulrinique bene exserta subcrenulata carinatus.
Apertura valde obliqua, trapezoidea; peristoma rectum,
acutum, margine columellari leviter incrassato.
Diam. 15, alt. 5,8 mm.
Dies ist wahrscheinlich Tr. timorensis Morgan (Bull.
Soc. Zool Fr. X 1885 p. 35, Mlldff. P. Z. S. 1891 p. 334,
non Marts.).
Eulota similaris (Fer.).
Ämphidroinus atricallosus GId.
Amphidromus perakensis Fulton.
J. of Mal. VIII, 1901, t. 9 f. 8—10. Nahe verwandt
mit A. leucoxanthus.
Phaedusa (Pseudonenia) penangensis (Stol.)
PA. (Pseudonenia) filicostata (Stol.)
Prosopeas tchehelense (Morg.)
Opeas gracile (Hütt.)
Subiilina octona (Orb.)
Leptopoma aspirans Bens.
Cyclophorus tuba Sow.
Cyclophonts semistdcatus Pfr.
Cyclophorus expansus Pfr.
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- 162 —
Wahrscheinlich eine neue Unterart, doch kann ich
den Typus jetzt nicht vergleichen.
Lagochilus toumsendi Crosse.
Pterocydus regelspergeri Morg.
Cyclotus (Siphonocydus) solutus (Stol.)
Hyhocysiis elephas Morg.
Coptochilus rectilabrum Gld.
Pupina aureola Stol.
Alycaeus gibbosulus Stol.
Alycaeus confonnis Fulton.
Ann. Mag. N. K. (7) IX, 1902, p. 68.
Völlig übereinstimmend mit einem Orthalycaeus von
der Insel Salang oder Salanga, welchen Martens (Conch.
Mitth. II p. 130) als pyramidalis Bens, bestimmte, aber
nach Fulton von den Originalen dieser Art erhebUch
abweichend.
Melania espiscopalis Lea.
Corbicula inalaccana Morg.
Pseudodon chaperi Morg.
Einige Bemerkungen Ober Assiminea grayaua und die
Mollaskenfauua des Foresö's.
Von
A. C. Jo bansen, M. Sc.
Im Nachrichtsblatt der deutschen Mal. Gesellschaft
für September-Oktober 1900 hat Herr Henrik Seil folgende
Notiz verölTentlicht:
Assh7tinea grayana Leach.
Eine neue Art für die Fauna Dänemarks. Von Henrik Seil,
Kopenhagen.
im Monat Juni 1899 empfing ich von einem meiner
malakologischen Freunde einige Mollusken, die in der üm-
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- 163 —
gegend von Ribe (Jütland) gefunden waren. Unter diesen
befand sich Assiminea grayana aus den Marsehwiesen in
der Nähe bei »Ydve hjergum pr. Ribe",
Es ist nicht ganz korrekt, wenn Herr Seil hier er-
zählt, dass einer seiner Freunde ihm Assirninea grayana
schon im Juni 1899 übersandte. Herr Seil wusste nichts
von dem Vorhandensein dieser Art in Dänemark, bevor
ich in einer Sitzung der »naturhistorische Forening in
Kjöbenhavn" den 30. März 1900 einige Miltheilungen über
die westjütländische Molluskonfauna vorlegte und bei dieser
Gelegenheit zum ersten Mal mittheilte, dass Assiminea
grayana in West jütland lebte.
Nach der Sitzung sandle Herr Seil die oben erwähnte
Mittheilung an das , Nachrichtsblatt*, ohne um meine Er-
laubniss zu bitten und ohne mir etwas davon mitzutheilen.
Nachdem ich Herrn Seil darauf aufmerksam gemacht
hatte, dass es kein glückliches Verfahren sei, Mittheilungen,
die in dänischen wissenschaftlichen Gesellschaften vor-
gelegt werden, an fremde Zeitschriften zu senden, ja, ohne
anzuführen, wer die besagten Mittheilungen gebracht hat,
erschien im »Nachrichlsblatt** für März-April 1901 folgende
Notiz :
„Zur gefl. Beachtung!
Die im September-Oktober 1900 mitgetheilte Assiminea
grayana ist von Herrn A. G. Johansen gefunden.*
Hierdurch erkennt also Herr Seil an, dass er nur
aus meinen Mittheilungen weiss, dass Assiminea in Däne-
mark vorhanden ist. Die oben genannten Notizen, deren
Inhalt weder grössere noch geringere Bedeutung als die
übrigen bisher veröffentlichten Arbeiten des Herrn Seil
haben, hätten deshalb passend gespart werden können.
Im „Nachrichtsblatl*' für August -September 1901
publicirte Herr Seil einige Mittheilungen über die MoUusken-
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— 16* -
Fauna des Fureso's, und denselben fü^ er im Heft von
Seplember-Ok tuber unter and».'ren folgendt-s an :
. . . Gleichzeitig' brachte ich in ErEahrung. dass meine
Forsr:hung:»resultate von einem Herrn Ä. C. Johansen in
«Vidensbabelige MeddeleLser fra den naturhistorishe For-
ening i Kjöbenhavn* 1901 veröffentlicht worden sind-
Ich möchte in lieziehung hieraur nicht unterlassen mit-
zutheilen, dass ich besagten Herrn A. C. Johansen meine
Forschungsresultate erst sehen Hess, nacli dem er mir sein
Wort gegeben hatte, nichts darül)er an die Oeffentlichkeit
gelangen zu lassen. Dass er dies trotzdem gethan hat,
muss auf einem Irrthum seinerseits beruhen, da ich es
Herrn Johansen nicht zutraue, die Arbeiten eines Anderen
auf eine derartige nicht zu entschuldigende Art und Weise
zu benutzen. Henrik Seil.
Diese Darstellung muss ich als geradezu unwahrhaftig
bezeichnen. Ende des Jahres 1900 überliess Herr Seil
mir einige von ihm im Furesö gesammelte Mollusken
zur Bearbeitung. Herr Seil, der zu diesem Zeitpunkte
immer sehr freundlich gegen mich gestimmt zu sein
schien, machte nicht nur keinen Vorbehalt dagegen, dass ich
was ich wünschte über diese Mollusken publicirte, sondern
er gab dem Anscheine nach mit grosser Bereitwilligkeit
seine Erlaubniss dazu, nur mit dem Vorbehalt, dass, wenn
ich Hydrobia ventrosa erwähnte, die nicht früher lebendig
im Furesö gefunden war, ich seinen Namen nennen müsste.
Selbstverständlich unterliess ich es nicht in meiner Ab-
handlung mitzutheilen, dass ich unter den Einsammlungen
auch die des Herrn Seil benutzt hätte.
Betrachten wir einen Augenblick, welche Forschungs-
resultate Herr Seil in besagter Abhandlung über die
Molluskenfauna des Furesö's veröffentlicht, die im .Nach-
riclilsblatl* für AugusL-September 1901 Aufnahme ge-
funden hat.
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-~ 105 -
Der Inhalt der Abhandlung des Herrn Seil besteht
ausser ganz unwesentlichem Stoffe aus folgenden drei
Elementen :
1. Eine Miltheilung darüber welche Mollusken im Furesö
leben.
2. Eine Angabe der vertikalen Ausbreitung einiger dieser
Arten.
3. Eine Miltheilung, dass die Schalen verschiedener
Molluskenarten sich in bedeutend grösseren Tiefen
finden als die lebendigen Thiere.
Was Punkt 1 betrifft, wird man in meiner Abhand-
lung von 1899: „Bidragtil vore FerskvandsmolluskenBiologi"
lesen können, dass alle von Herrn Seil angeführten Arten
im Furesö vorkommen mit Ausnahme von Hydrobia ven-
trosa, Pisidium supinum und Pisidium subtruncatum. Diese
Arten, die ich, soviel ich weiss, für Herrn Seil be-
stimmt habe und welche auch aus andern Gegenden
Dänemarks wohlbekannt sind, sind also das einzige, was
Herr Seil als Neues für die Fauna anführen kann. Dass
es Nicht-Fachmännern gegenüber den Anschein haben
könnte, als ob sich in Herrn Seils Abhandlung mehr Arten
finden, beruht einzig und allein darauf, dass er mehrere
zweifelhafte Varietäten als Arten anführt.
Punkt 2 betreffend bemerke ich nur, dass meine
Untersuchungen über die vertikale Ausbreitung der Arten
im Jahre 1900 abgeschlosssen waren, nachdem ich an
dem Draken im Furesö mit Dr. Wesenberg-Lund theil-
genommen hatte, und nachdem ich das mir von Herrn
Seil überlassene Material bearbeitet hatte. Ich machte
keineswegs aus meinen Resultaten Herrn Seil gegenüber
ein Geheimniss, ich hörte aber nie irgend welche Aeusserung
von ihm, dass auch er an der Bestimmung der vertikalen
Ausbreitung der Arten gearbeitet hätte, oder dass er
wünsche, etwas darüber zu publiciren.
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- 166 -
Punkt 3 betreffend, habe ich in einer Sitzung in
»Dansk geologisk Forening" im Dezember 1900 die Auf-
merksamkeit auf dieses Pliänomen gelenkt. Zu der Zeit
hatte ich keine Bemerkung von Herrn Seil gehört, dass ähn-
liche Beobachtung seinerseits gemacht worden wären. Wie
früher erwähnt, wurde Herrn Seils Abhandlung im August-
September 1901 veröffentlicht.
Ein kleiner Zug zur Beleuchtung des gentlemanliken
Auftretens des Herrn Seil soll noch angeführt werden.
Als Herr Seil einen Angriff wie den oben angeführten
auf mich gerichtet hat, gab er mir gar keine Nachricht
davon. Ich erfuhr es erst, als einer^ meiner Freunde
oder ich selbst durch einen Zufall auf die Sache aufmerk-
sam geworden sind.
Die geographische Yerbreitung von Pomatias
septemspiralis Raz.
Von
Ed. V. Martens.*)
Wenn wir die allgemeineren Angaben in den neueren
Hand- und Nachschlagebüchern ansehen, so scheint es, als
ob diese Schnecke durch den grössten Theil von Frank-
reich und über das ganze Gebiet der Alpen verbreitet sei
und man glaubt namentlich an letzterem nicht zweifeln zu
dürfen, wenn man nachgewiesen findet, dass sie in Savoyen
und Ober-Italien, in der französischen und in der Centrai-
Schweiz, in Graubünden, in Ober-Bayern und dem Erz-
herzogthum Oesterreich, in Tirol, Steiermark, Kärnthen
und Krain lebt. Ein anderes Bild der Verbreitung ergibt
sich aber, wenn man von den politischen Grenzen der
Staaten und Provinzen absieht und die einzelnen Fundorte,
*) Aus: Ber. Ges. naturf. Fr. Berlin 1902. No. 3.
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die in der Literatur angegeben sind oder von denen uns
Exemplare vorliegen, auf einer geologischen Karte Mittel-
Europas aufsucht, z. B. derjenigen der Schweiz von B. Studer
und Escher, 2. Ausgabe. Ich habe seit nahezu 50 Jahren
mir faunistische SpezialVerzeichnisse europäischer Mollusken
angesammelt und Vertreter verschiedener Fundorte auch
für allgemein verbreitete Arten erst in meiner und meines
Vaters Sammlung, später in der öffentlichen des Berliner
Museums zusammenzubringen gestrebt, und zuverlässige
Anhaltspunkte für die Verbreitung der einzelnen Arten
zu gewinnen. Gehen wir zunächst von Westen aus, wo
die Art zuerst wissenschaftlich bekannt wurde, so
finden wir ein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet im
schweizerischen und französischen Jura und den südöstlich
anhängenden Kreidebildungen des Waadtlandes undSavoyens.
Die Art wurde zuerst im Jorat des Waadtlandes von
Razoumowsky 1789 beschrieben. Studer fand sie 1778
zwischen Vevay und Villeneuve am Nordufer des Genfer
Sees, Gharpentier nennt sie gemein im ganzen Kanton de
Vaud, ich sammelte sie ebenda bei Montreux und Ghillon,
Jeffreys fand sie am Mont Saleve (Kreideformation) bei
Genf 1854 und ich erhielt sie von P. Godet als eine der
häufigsten Schnecken bei Ncufchätel. Bei Delsberg im
Berner Jura hat sie Andreae (Jahrbuch d. Mal. Gesellsch.
1880, S. 38), gesammelt; ferner sagt Studer 1820 „dem
ganzen Jura nach von Neuenburg bis Solothurn*, an welch
letzterem Ort sie neuerdings auch Fürbringer sammelte,
und von da erstreckt sie sich noch ein wenig über den
Rhein hinüber nach Klein-Kems, Bezirksamt Lörrach in
Baden, Süsswasserkalk. Von den Fundorten im Elsass
liegen Pfritt und Beifort auf Juraboden, keiner in den
Vogesen. Weiterhin fand ich sie bei Besangon im eigent-
lichen Jura und sie ward von verschiedenen Sammlern
aus den Departements Ain (Locard 1885, als Landschaft
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— 1G8 —
Bresse schon bei Draparnaud angegeben), Cöte d'or, sowie
aus dem Gebiete der oberen Marne (bei Deujeaux), der
oberen Maass bei Mirecourt und Verdun, der oberen Mosel
und ihres Zuflusses der Meurthe (bei Nancy) angegeben,
alles nach der genannten Uebersichlskarte noch Juraboden.
Hieran schliesst sich ihr Vorkommen in Deutsch-Lothringen
bei Metz an, aber in die Rheinprovinz geht sie nicht
hinein, ebensowenig nach Belgien. Wie weit sie sonst
noch in Frankreich ausserhalb des Juragebiets und der
Alpen vorkomme, lasse ich zunächst dahin gestellt. Wenn
Draparnaud 1805 überhaupt den Norden Frankreichs und
Locard das gebirgige nördliche Frankreich als Vaterland
der Art angibt, so ist das eben nur von ihrem Wohnsilz,
Montpellier und Lyon, aus zu beurtheilen. Immerhin aber
möchte ich das Vorkommen an der Nordküste Frankreichs
in Abrede stellen, trotz der Angaben von zwei älteren
Deparlemenlsfaunen, Bouchard für Pas de Calais 1825 und
Collard des Chevres für Finisterre 1830, da sie in
späteren SpezialVerzeichnissen dieser Gegenden nicht mehr
angegeben und bezüglich Finisterre von Bourguignat
(Malacologie de la Bretagne 1860) ausdrücklich bestritten
wird. Das angebliche Vorkommen in der Auvergne (Ur-
gebirge und Eruptivgestein), von Moquin Tandon mit Be-
rufung auf Bouillet angeführt, möchte ich bezweifeln, da
Bouillet selbst in seinem Catalog der Mollusken der Auvergne
1836 die Art gar nicht nennt. Wenden wir uns nun vom
Jura zu den Alpen zurück, so finden wir unsere Art aus
der Umgebung der drei wichtigsten Städte Savoyens ange-
geben, Annecy, Aix und Chambery, aber die beiden ersteren
liegen noch im Gebiete der Kreideformation, Chambery in dem
der Juraformation, in geologischem Zusammenhang mit Genf
und dem Waadtland, nicht im Urgebirge der Central-Alpen.
Vom Genfer See aus geht unsere Art noch ein Stück weit
in das Rhonethal von Wallis hinauf, Gharpenlier hat sie
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— 169 —
von Bex an seine Correspondenten geschickt und ich
sammelte sie noch bei S. Maurice, beides auf Juraformation,
aber nicht mehr bei Martigny, wo eben Gneiss und Gh'mmer-
schiefer nebst carbonischem Gestein an die Rhone heran-
treten. Weiler aufwärts im Wallis kennen wir Pomatias
nicht, ebensowenig aber auch in den Kalkalpen des Berner
Oberlandes, obgleich da doch schon von vielen Liebhabern
gesammelt wurde; auch im Urserenthal und am Brünig
fand ich sie nicht und wir müssen bis zum Vierwaldstätter
See um sie wieder zu finden; hier kennt sie schon Studer
1820 und Hartmann (Gasteropoden der Schweiz 1840,
S. 47) von Kerns in Unterwaiden, ich fand sie bei Brunnen
1882. Bourguignat (1862) nennt noch einige zwischen-
liegende Fundorte am See; hier ist wieder Kreideformation,
das Urgebirge beginnt erst oberhalb Altdorf; aber dieses
Vierwaldstätter Gebiet hängt betreffs des Vorkommens von
Pomatias auch nicht mit demjenigen in der französischen
Schweiz continuirlich zusammen, denn die Schnecke fehlt
nach Th. Studer's ausdrücklicher Angabe (Mittheilungen der
naturforschenden Ges^lschaft in Bern 1884) in der Um-
gebung von Bern und ist in diesem Kanton auf den Zug
des Jura beschränkt. Weiterhin aus der Schweiz sind nur
noch zwei Fundorte bekannt geworden, die Maienfelder
Furka zwischen Arosa und Bavos, nahe der Passhöhe auf
Arosaer Seite, von H. Studer-Näf entdeckt, der einzige
Fundort in Graubünden nach Am-Stein's zweitem Ver-
zeichniss der Mollusken Graubündens von 1885, S. 83.
Dieses ist wohl der höchstgelegene Punkt des Vorkommens
dieser Schnecke (Passhöe 2445 Meter) und hier ist nach
der Karte triasischer Dolomit, also auch ein Kalkgestein,
wenn auch das Urgebirge nicht ferne. Der letzte Fundort
innerhalb der Schweiz ist Mendrisio im äussersten Süden
des Kantons Tessin zwischen dem Luganer und dem Comer-
See, in den Vorbergen der südlichen Kalkalpen, durch die
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- 170
ganze Breite der Cenlral-Alpen von den anderen Schweizer
Fundorlen getrennt.
In den nördlichen Kalk-Alpen tritt nun noch einmal
eine Lücke ein, wir kennen unsere Schnecke nicht von
Glarus (s. 0. Heer, Kanlon Glarus 1846), nicht von Sl.
Gallen und Appenzell (Hartmann 1840, v. Martens 1889—90,
Ulrich 1892 — 93), nicht aus dem Lech- und Isar-Gebiet
Oberbaierns (Held, Clessin, v. Martens) und nicht aus
Voralberg und Nord-Tirol (Strobel 1844, Gredler 1856,
1859 u. 1894, Gremblich 1879) und wir müssen in den
nördlichen Kalkalpen bis an das Inn-Gebiet gehen, um sie
wieder zu finden, bei Tegernsee spärlich, Held 1846—47,
ebenda am Albach und ferner Wolfsschlncht bei Fischbach
am Inn zwischen Kufstein und Rosenheim, 1 Exemplar
V. Martens 1893. Hier beginnt nun wieder ein kontinuir-
liches Verbreitungsgebiet für unsere Art, das sich über
Berchtesgaden, wo sie schon v. V^oiih (in Sturmis Fauna,
Heft IV, 1819, Taf. 3) kennt und ich sie auch 1878 inner-
halb der Stadt selbst an einem haushohen Felsonblock
zahlreich fand, über das Salzkammergut und Seengebiet
Ober-Oestreichs bis Mödling bei Wien (Parreyss 1850,
Twrdy 1889) fortsetzt. Wie weit reicht nun aber dieses
Verbreitungsgebiet nach Süden? Von Reichenhall aus habe
ich diese Schnecke in der Umgebung der Schwarzbergklamm
bei Unken gefunden, schon auf öst reichischem Boden, nahe
der Grenze von Tirol, aber noch im Kalkgebiet, wie schon
das Vorkommen der Klammbildung zeigt, und in den
Gollinger Oofen, südlich von Salzburg, ebenfalls Kalkboden,
aber nicht mehr in dem Fuschthal, das schon zum Ur-
gebirge gehört und von wo auch Sturany 1892 sie nicht
aufführt. Südlich vom Erzherzogthum Oestreich folgt
Steiermark und von da ist mir nur ein Fundort bekannt
geworden, Wörschach, von Ant. Wagner in seiner gründ-
lichen Monographie von Pomatias (Denkschriflen der Wien»r
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^ 171 -
Akademie LXIV) 1897 angegeben; dieser Ort liegt im
oberen Ennsthal, kurz oberhalb des grossen Knies, das
dieses Thal nach Norden macht, in der Gruppe der Enns-
thaler Alpen, nach Aug. Böhmes Gruppirung von 1887 noch
zu den nördlichen Kalkalpen gehörig, aber schon nahe den
Tauem. Von diesen kennen wir Pontatias ebensowenig als
aus dem mittleren Tirol und wir müssen im Osten schon
bis Kärnthen südwärts gehen, um wieder Pomatias zu
finden; hier sagt von Gallenstein 1852 zwar, dass unsere
Art überall sehr häufig sei, aber er war in Klagenfurt zu
Hause und L. Pfeiffer (Archiv f. Naturgeschichte 1841,
S. 225) nennt gelegentlich seiner Reise durch die öster-
reichen Staaten nach Salzburg nur noch Klagenfurt und
das Isonzothal als specielle Fundorte für unsere Art. Ant.
Wagner, der in Wien doch Gelegenheit haben musste,
über das Vorkommen sich näher zu unterrichten, nennt
nach Wörschach in Steiermark gleich Tarvis und Malborget,
beide noch südlicher als Klagenfurt und sonst keine anderen
Fundorte für Kärnthen. Das Klagenfurter Becken nun
liegt nach Böhm's vorgenannter Eintheilung zwischen den
Norischen Alpen im Norden und den Karnischen Alpen
im Süden, erstere zu den Central-, letztere zu den süd-
lichen Kalk-Alpen gehörig; Tarvis und Malborget aber
ganz im Gebiet der Karnischen Alpen. Wir haben also
hier das Resultat, dass nach den bis jetzt bekannt ge-
wordenen Fundorten zu schliessen, im Salzkammergut,
Steiermark und Kärnthen unsere Art zwar Fundorte in
den nördlichen und den südlichen Kalk-Alpen bis dicht
heran an die Central- Alpen, aber keine speciell konstatirten
in diesen selbst hat. Dasselbe ist noch deutlicher für Tirol
der Fall ; wir haben schon gesehen, dass sie in Nord-Tirol
fehlt und Gredler beginnt in seiner ausführlichen Arbeit
über Tirols Land- und Süsswasser-Gonchylien 1856 die
Aufzählung der Fundorte in Süd-Tirol, von Norden nach
10*
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- 172 -
Süden fortschioitend mit dem Fleimsthal und Lavis, nörd-
lich von Trient, also der Gegend der Dolomiten, und sagt
in der mehr übersichtlichen Zusammenstellung von 1894
kurzweg »in Süd-Tirol, soweit die welsche Zunge, richtiger
die Kalkregion reicht*. Im Porphyrgebiel Bozens fehlt sie
wohl sicher, denn sonst müsste Gredler sie gefunden haben.
An der Nordseite der Alpen hatten wir es nur mit
'einer Art zu thun, die Exemplare aus dem französischen
und Schweizer Jura, von den Ufern des Genfer- und Vier-
waldstätter-Sees, aus Oberbaiern und dem Erzherzogthum
Oestreich werden von den Gonchyliologen bis jetzt ein-
stimmig, in letzter Instanz , noch von Ant. Wagner als eine
und dieselbe Art betrachtet (mit einziger Ausnahme einer
Form von zwei Fundorten aus dem Seengebiet Ober-
Oestreichs und Ober-Steiermarks, welche er als Varietät
Hüttneri des südalpin'schen Pomatias henricae aufführt),
aber an der Südseite der Alpen differenzirt sich die Gattung
Pomatias in verschiedene, zum Theil erst in neuster Zeit
schärfer unterschiedene Arten und setzt sich mit solchen
in das südlichste Frankreich, Italien und die Balkan-Halb-
insel fort. Es ist daher bei etwas älteren Angaben aus den
südlichen Kalk-Alpen Vorsicht nöthig, ob unter dem Namen
Cyclostofna maculatum auch wirklich unser jetziger PomcUioi;
septemspiralis gemeint sei, es scheint aber doch in vielen
Fällen wirklich der Fall zu sein; Ant. Wagner sagt darüber:
^an den südlichen und östlichen Grenzen des Verbreitungs-
gebietes der typischen Form, also in Nord-Italien und
Tirol einerseits, Krain, Süd - Steiermark, Kroatien und
Bosnien andrerseits, treten Formen auf, welche aufifallender
vom Typus abweichen und unter Berücksichtigung der
geographischen Verbreitung als Varietäten aufgefasst werden
können*.
Für unsern Ueberblick handelt es sich wesentlich nur
noch darum, wie sich Pomatias in den südlichen Kalk-
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— 173 -
Alpen gegen das Urgebirge der Central-Alpen abgrenzt, sei
es septemspiralis selbst, sei es eine sehr nahe stehende Art,
und zwar nur in Italien, da dieses Verhalten innerhalb der
österreichischen Monarchie schon besprochen ist. Wenn
wir von den deutlich verschiedenen Arten im Gebiete der
See-Alpen und den nördlichsten Apenninen absehen, ist
der westlichste mir bekannte Fundort in Ober-Italien
Varese zwischen dem Lago Maggiorc und Gomer-See (mein
Vater 1840), wo eben die Kalkformation beginnt im Gegen-
satz zu dem sog. Urgebirge, das am grösseren Theil der
Ufer des Lago Maggiore^ namentlich dessen mehr besuchten
westlichen und nördlichen herrscht; von da zieht sich die
Verbreitung über die Kalkfelsen am Luganer- und Gomer-
See (Porro 1838, Villa und manche andere Sammler) dann
über Bergamo, die Seen von Iseo und Idro (Adami, Pini)
und Val de Non (de Betta 1888) zum Garda-See, wo es
sich an daa Vorkommen in Süd-Tirol anschhesst, ferner
über Bassano bis zum Friaul (G. v. Martens 1824, Brumati
1838), wo es sich an Krain und Kärnthen anschliesst,
alles Kalk-Alpen. Im Veltlin dagegen habe ich sie nicht
gefunden und auch nicht im Tessinthal zwischen Gotthard
und Lago Maggiore, und meines Wissens auch kein Anderer ;
beide gehören eben schon zum Urgebirge.
Das Resultat dieser Durchmusterung der Fundorte ist
also, dass Pomatias septemspiralis an derNordseite der
Alpen drei von einander getrennte Verbrei tungs-
bezirke hat, 1) den französischen und Schweizer
Jura in weiter Ausdehnung mit den anstossenden Kreide-
und Tertiärgebieten, hydrographisch zu Rhone, Rhein und
Seine gehörig, 2) das Kreidegebiet an der südlichen
Hälfte des Vierwaldstätter-Sees und 3) die östlichen
Kalk-Alpen vom Gebiet des untern Inn an bis Wien,
dagegen in den südlichen Kalk-Alpen ein zusam-
menhängendes Gebiet östlich von Lago Maggiore
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— 174 -
beginnend und bis Krain (und in einer Varietät nach A.
Wagner bis Agram) fortgesetzt, dass aber dazwischen ein
mehr oder weniger breiter Gürtel der Gentral-Alpen liegt,
in welchem noch kein Fundort für dasselbe nachgewiesen
ist, wenn man nicht etwa den einen isolirten in Grau-
bünden noch dahin rechnen will.
Betreffs der absoluten Meereshöhe liegt die Thal-
sohle oder Seefläche der meisten im Schweizer Jura und
an der Nordseite der Alpen angegebenen Fundorte zwischen
400 und 500 Meter, man kann aber für das wirkliche Vor-
kommen dieser an den Felsen lebenden Schnecke immer
noch 100 bis 200 Meter hinzufügen. Abgesehen von dem
ganz isolirten in Graubünden ist der höchste in den nord-
lichen Kalk-Alpen, den ich speciell constatiren kann, die
Schwarzbergklamm bei Unken, 806 Meter. Kelheim liegt
etwa 380 Meter hoch. In den südlichen Kalk-Alpen be-
ginnt die Schnecke bei etwa 1000 Meter (Fleimserthal) und
geht bis 69 Meter (Höhe des Garda-Sees) herunter.
So nach den bisher bekannt gewordenen Fundorts-
angaben. Weitere Funde mögen allerdings die Grenzen
noch etwas verschieben und ich möchte es nicht für so
sehr unwahrscheinlich halten, dass auch noch an einer
und der andern Stelle der Central-Alpen unsere Schnecke
gefunden werden sollte. Jede Art sucht sich eben auszu-
breiten so weil sie kann, und besonders günstige ander-
weitige Bedingungen mögen die ungünstige der geognostischen
ßodenbeschaffenheit hier und da conipensiren können: auch
müssen wir zugeben, dass von den zu den C4entral- Alpen
gehörenden Gegenden noch verhällnissmässig weniger
Specialverzeichnisse der sie bewohnenden Conchylien exis-
tiren, als von den nördlicheren und südliclieren Gegenden,
wahrscheinlich eben, weil sie durch geringem Reichlhum
weniger dazu aufgefordert haben. Im Allgemeinen sind
aber die Alpen in ihrer ganzen Ausdehnung schon so
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175 —
vielfach von Gonchyliologen durchforscht worden, dass die
angegebene Gruppirung des Vorkommens unserer Art im
Grossen und Ganzen sich bewähren dürfte, wenn auch mit
einzelnen Verschiebungen der Grenzen.
Eine gewisse Analogie in ihrer Verbreitung innerhalb
Mittel-Europas bildet die andere bekanntere Cyclostamide
Cyclostama elegans, indem sie auch, wesentlich eine süd-
europäische Schnecke, von Westen und von Osten^ in den
Kern von Mittel-Europa eingreift, von Frankreich her über
das mittlere Rheinthal und Hessen bis zur Unstrutmündung
bei Naumburg und von Südosten her bis in die Um-
gegend von Wien; nur ist hier der wesentliche Unter-
schied, dass Cyclostoma elegans keine Gebirgs- und Felsen-
schnecke ist, vielmehr kultivirten Boden liebt, sich daher
weiter im Nordwesten ausdehnt bis England, weniger in
den Alpen selbst, und vielleicht erst durch den Weinbau
nach Deutschland gekommen ist. Eine andere Analogie,
als Felsenschnecke der nördlichen und der südlichen Kalk-
alpen, mit Ausschluss der centralen, liefert Ilelix (Campylaea)
Presli F. J. Schmidt, nur mit dem Unterschied, dass diese
nur in dem östlichem Theil der Alpen vorkommt, westlich
bis zum oberen Lech, vgl. darüber diese Sitzungsberichte
1895, S. 161, 162.
Noch ist aber ein Fundort von Pomatias septemspiralis
zu erwähnen, der am meisten isolirto und nördlichste.
Kelheim an der Donau nahe ihrer grössten nördlichen
Ausbiegung oberhalb Regensburg, etwa 135 Kilometer von
dem nächsten bekannten Fundort Tegernsee entfernt und
durch die bairische Molasse-Hochebene davon getrennt,
ebenso durch den ganzen schwäbischen Jura und südlichen
Schwarzwald mehr als doppelt so weit von ihrem nächsten
Vorkommen im Schweizer Jura, aber auch auf Jurakalk.
Hier fand sie 1818 mein Vater, als er mit dem , Ulmer
Schiflf' von Ulm nach Wien fuhr und die Schiffer nach
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- 176 -
Passirung der Stromenge an der ersten zugänglichen Stelle
des nönllichen Ufers landeten, einer früheren Einsiedelei,
späteren Kneipe und zwar fand er dieselbe in Gresellschafl
verschiedener seltener Felsenpflanzen auf dem Felsenboden,
zunächst an einem Moose, Hedwigia, sitzend (Georg v.
Martens Reise nach Venedig 1824, Bd. I, S. 94). Später
hat sie Clessin wieder daselbst gefunden. Es würde der
Muhe wert sein, die benachbarten Gegenden des fränkischen
Jura daraufhin zu durchforschen, ob sie hier noch weiter
verbreitet sei ; darauf deutet vielleicht eine Angabe Held's
im Jahresbericht der Münchener Polytechnischen Schule
von 1846—47. S. 22, dass er sie bei Regensburg an Felsen
hie und da häufig gefunden habe; aber da Clessin, der
selbst einige Zeit in Regensburg wohnte, nur Kelheim
nicht Regensburg als Fundort nennt, kann es auch sein,
dass Held denselben Fundort meint und nur unbestimmt
nach der grösseren Sladt als , bei Regensburg* bezeichnet;
an den Felsen der Walhalla fand ich sie bei zweimaligem
Besuche nicht. Es giebt manche Beispiele, dass Land-
schnecken des Alpengebiets so gut wie Pflanzen durch die
Flüsse in die Ebene hinaus verbreitet wurden. So ist Hdix
villosa durch die Iiier bis Wiblingen bei Ulm und durch
den Lech nach Augsburg verbreitet worden, überschreitet
aber nirgends die Donau nach Norden, da diese eben wie
eine Dachrinne für das llerabscliwemmen die Grenze bildet
und Helix silvatica var. montana aus Bern und dem
Schweizer Jura ist durch Aar und Rhein in dem Ufergebüsch
am Rheinufer unweit Karlsruhe in Baden angesiedelt
worden. Für Pomatias ist diese Erklärung aber nicht statt-
haft, denn gerade im Flussgebiet der Iiier und des Lechs,
den Flüssen, die oberhalb Kelheim von Süden in die Donau
münden, fehlt diese Schnecke, wie wir oben gesehen haben,
und der Inn, in dessen Gebiet sie sich findet, mündet weit
unterhalb davon. Es scheint öfters vorzukommen, dass
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— 177 -
einzelne Schneckenarten einen vorgeschobenen Posten mehr
oder weniger weit von ihrem sonstigen Verbreitungsgebiet,
wohin sie mehr oder weniger wahrscheinlich durch Zufall
gekommen, viele Jahre hindurch behaupten, ohne sich da-
selbst weiter auszubreiten; so habe ich 1886 Helix rupestris
am Kitzelberg unweit Hirschberg in Schlesien, Clausilia
ornata und Helix faustina an bestimmten Stellen der Graf-
schaft Glatz gerade da angetroffen, wie sie schon Scholtz
1843 und 1852 angegeben. Clausilia itala var. brauni
1873 an den Mauern der ehemals Babo 'sehen Weinberge,
wo sie schon seit 1836 durch Alex. Braun bekannt war,
Helix Preslii bei Steg im oberen Lechthal 1892, wo sie
1877 von Clessin angegeben, und in all diesen Fällen mich
vergeblich bemüht, sie auch an anderen benachbarten, an-
scheinend ebenso günstigen Orten zu finden. Ein sehr
auffallendes Beispiel, wie der Zufall sein Spiel treiben kann,
bietet Helix cingulata auf dem Staffelstein zwischen Coburg
und Bamberg; seit 1880 (Malakozoologische Blätter, neue
Folge, Band II 1880. Seile 203) wusste man, dass diese
sonst südalpinische Schnecke dort vorkommt, ich besuchte
deshalb 1892 diesen Ort, fand sie auch richtig, darunter
auch manche junge, wahrscheinlich einjährige, lebende
Exemplare, an einer Stelle, wo der Fels am steilsten über
das Main-Thal emporragt, unterhalb des Kreuzes und der
Aussichtstafel, und überzeugte mich, dass es die wirkliche
cingulata aus den südlichen Kalkalpen und nicht die auch
in Oberbaiern vorkommende H, Preslii sei; vergeblich gab
ich mir Mühe, sie auch anderswo am Aufstieg und im
Umkreis des Felsens zu finden ; auf briefliche Anfrage gab
mir dann Dr. Funck in Bamberg die Auskunft, dass er sie
vor Jahren in Süd-Tirol für einen Freund gesammelt, dann
gänzlich vergessen und im Jahr darauf bei einer Excursion
auf den Staffelstein in einer Schachtel wiedergefunden habe,
die er zum Käfersammeln mitgenommen halte; er warf
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— 178 —
die noch lebenden Schnecken weg, um Raum für seine
Käfer zu machen und seitdem lebt und vermehrt sich diese
Schnecke der schroffen Felswände an der einen ihr passen-
den Stelle des Staffelsleins, nahezu 400 km von ihrem
nächsten natürlichen Fundorte (Bozen) entfernt.
Diagnosen neuer Nanlniden aus Hinterindien.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
1. Bensonia (Oxytes) laotica n. sp.
T. latiuscule umbilicata, umbilico diametri adae-
quante, depresso-conoidea, tenuis, superne confertim sed
distincte coslulata, lineis spiralibus minutis decussata, opaca,
basi subtililer plicato-striata, nitens, luteo-cornea. Spira
sat elevata, subregulariter conica. Anfr. 6 modicc convexi,
sutura sat impressa disjuncti, ultimus ad peripheriam carina
obtusa sed bene exs?rta carinatus, pone carinam inter-
dum zona angusta pallide brunnea ornatus. Äpertura sat
obliqua, latc eliiptica, modice cxcisa; peristoma rectum,
obtusum, ad umbilicum paullo dilatatum, vix reflexiusculum.
Diam. 31,5, all. 20, aport. lat. 15,5, long. 13,7, alt. 12 mm.
Laos (Roebelen).
2. Xesiina cardiostoma n. sp.
T. perforata, globoso-conica solida, superne confertim
costulata et lineis spiralibus decussata, Vcorneo-brunnea,
Spira sat elevata, semiglobosa, apice acutulo. Anfr. 6V2
convexiusculi, ultimus convexior, medio subangulatus, antice
breviter descendens, basi subglabratus, pallescens. Apertura
valde obliqua, cordiformis, modice excisa; peristoma rectum,
obtusum , sat incrasiatum , margo columellaris crassus,
superne breviter reflexus.
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— 179 —
Diam. 26, alt. 19,3, apeft. lat 14;?, long. 14,7, alt. 9,7 mm.
? Kambodja (Fruhstorfer).
3. Xestina tongkingensis n. sp.
T. sat aperle umbilicata, conoideo-depressa, tenuis,
pellucida, superne sat distincte plicato-striata, nitens, pallide
straminea. Spira breviter conoidea apice obtuso. Anfr. 6
convexiusculi , ultimus ad peripheriam angiilatus, basi
laevigatus. Apertura sat obliqua, elliptica, sat excisa;
perisloma rectum, acutum, margo columellaris superne
breviter reflexus.
Diam. 26,4, alt. 15,4 mm.
Tuyenkwan, Tongking (Fruhstorfer).
Zar Systematik der Gattung Solaropsls.
Von
H. V. Jhering.
Ein besonderer Zufall hat es gefugt, dass bald nach
Veröffentlichung meiner Abhandlung über die Gattung
Solaropsis*) ein weiterer Beitrag über dieselbe Gattung
von Wiegmann^) veröffentlicht wurde. Die einzige in der
Literatur enthaltene Angabe, welche einen glatten Kiefer
angab, hat sich als falsch erwiesen. Meine eigenen Unter-
suchungen beziehen sich auf Solaropsis feisthameli Hupe
und Psadara derbyi Jh. Der Kiefer ist bei beiden odon-
tognath, die Radula, deren Formel bei S. feisthameli 15
—41 — 1—41 — 15 oder 56-1—56, bei Psadara 28— 1—28
*) „Os caracaes do genero Solaropsis* von H. von Jhering.
Revisla do Museu Paulisla IV p. 539—549. (Der Band ist veröffent-
licht am 28. Juli 1900 )
■) , Anatomische Untersuchung von Solaropsis* von Fritz Wieg-
mann. Nachrichtshlall XXXII (1900) p. 178—184 (Novemher-Dezember
1900).
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- 180 -
ist, hat bei der untersuchten Solaropsis durchweg ein-
spitzige Zähne, während dieselben bei Psadara Seitenspitzen
haben. Der Geschlechtsapparat der untersuchten Solaropsis
hat am langen Blasenstiel ein hoch oben angebrachtes
langes Divertikel, am männlichen Theile einen starken
Epiphallus und ein wohl entwickeltes Flagellum. Ich habe
daher Solaropsis zu den Epiphallogona gestellt, jedoch mit
dem Bemerken, dass ich diese systematische Gruppierung
nur als eine provisorische ansehe, da Solaropsis des Blasen-
divertikels wegen sich nur gezwungen in die genannte
Gruppe einreihen lässt.
Die Abhandlung von Wiegmann ergänzt meine Dar-
stellung in sofern in bemerkenswerther Weise, als sie die
bereits durch meine Untersuchung dargethane erhebliche
Variabilität der anatomischen Charactere noch weiter be-
legt. Ohne Zweifel stimmt der Genitalapparat von Solaropsis
heliaca mit demjenigen von S. feisthameli in allen wesent-
lichen Punkten überein, denn die geringe Entwicklung von
Epiphallus und Flagellum erklärt sich bei dem einzigen
untersuchten Thiere jedenfalls durch unvollkommene Ent-
wicklung des GenitalapparateS; welcher überhaupt, wie
auch meine Erfahrung an Psadara lehrt, bei Solaropsis
erst spät zu seiner vollen Ausbildung gelangt.
S. Paulo, 30. November 1900.
• Diagnose einer neuen Achatina.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff & Dr. W. Kobelt.
Achatina erlangeri MlldfT. & Kobelt.
T. imperforata, conoideo-ventricoso-oblonga, solidis-
sima, ponderosa, indistincte plicato-striatula, fere laevigata,
nitidula, alba. Spira fere exacte conica apice acutulo,
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- .181 -
glabro, hyalino. Anfr. 7Va convexiusculi, ultimus magnus,
spiram multo superans, bene convexus. Apertura fere
verticalis, subauriformis, basi subeffusa; peristoma rectum,
oblusum, columella, sat torta, basi oblique valde truncata.
Diani. 68, alt. 122,5, apert. lat. 41, long. 65,5, alt. 60 mm.
Von Freiherrn C. v. Erlanger am Fluss Wabbi, Galla-
land, und Ganale, Somaliland, gesammelt.
Literatur.
Lo Bianca, Dr, S,, Notizie hiologiche riguardanti special-
mente il periodo di maturita sessuale degli animali del
golfo di Napoli. — In: Mitth. zool. Station Neapel
1899, V. XIII, 4.
Ich mache auf diese wichtige Arbeit, welche Ober die Fortpflanzung
zahlreicher Molluskeuarten im Golfe von Neapel, und auch über
deren lokale Verbreitung, die aus langjährigen Beobachtungen
gewonnenen Resultate enthält, hier noch nachträglich auf-
merksam, da sie mir bei ihrem Erscheinen entgangen war.
Sie bringt Obrigens auch hochinteressante Angaben Ober den
Fischfang.
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums Wien 1901,
vol. 16, Heft 3 u. 4.
p. 63. Wagner, Dr. A., neue Formen und Fundorte des Genus Pomatias
Stud. — Neu: F. gracilis var. gracilllma aus dem südlichen
Welebit; — P. roseoli aus der Herzegovina.
, 65. Sturany, Dr. R., Diagnosen neuer Landschnecken aus der
Uercegowina. Neu: Campylaea apfelbecki, eine C. phalerata
ohne Spiralskulptur; — C. pentheri, ein interessanter Ausläufer
der setosa-Gruppe ; — Xerophila rhabdota; — Medora matulici
von Trebinje.
, 68. Sturany, Dr. R., neue Inselformen dalmatinischer Landschnecken.
— (Campylaea insolita var. lagostana fig. 1 ; — Chondrula
brusnicensis flg. 2; — Ch. pelagosana flg. 3, 4.)
, 60. Sturany, Dr. R., über eine neue Eunea aus Südafrika (E.
premnodes flg. 5).
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Proceedings of the Malacological Society of London, v. 5,
No. 2.
p. 113. Pace, S., Contributions lo the Study of the Golumbellidae.
No. I. (Cont.)
, 160. Webb, W. M., Land-Shells as Models of Ancient Peruvian
Pottery.
, 162. Smith, Edg. A., on the supposed Similarity belween the Mol-
lusca of the Arctic and the Anlarlic Regions. Presidential
Adress. — Nach dem Challenger sollen 11 Arten den beiden
Polarregionen gemeinsam sein. Smith und Watson haben die
Typen einer Revision unierzogen. Bei sechs bleiben sie in
Zweifel Ober die Richtigkeit der Bestimmung, die fünf anderen
sind mehr oder minder ausgesprochene Kosmopoliten oder
Tiefseearten, die auch im Tiefwasser der Tropen vorkommen.
Auch die Uebereinstimmung der Gattungen, wie sie Pfeifer
hervorhebt, findet Smith erheblich Obertrieben.
, 167. Smith, Edg. A., Note on Cypraea microdon Gray.
, 169. — — , Description of Achalina machachensis n. sp.
from Basutoland (mit Figur).
, 170. Smith, Edg. A., on Corona pfeifTeri var. gracilis n. from S. E.
Columbia (mit Figur).
„ 171. Shopland, Commander E. R., List of Marine Shells collected
in the neighbourhood of Aden between 1892 and 1891.
„ 180. Kennard, A. S., and B. B. Woodward, on the non-marine
Mollusca from the Holocene Deposits ad London Wall and
Westminster.
The Journal of Conchology, v. 10, No. 7.
p. 193. Marshall, J. T., Additions to British Conchology (Cont.)
• , 194. Swanton, E. W., South African Notes. In Durban und Maritz-
burg sind conchologische Lokalmuseen, ersteres von Mr. Queck ett,
letzteres von Mr. Burnup geleilet. — Helix pisana isl bei Gap-
stadt sehr häußg.
196. Newton, R. Bullen, on the adoption of Rovereto*s Cypriniadea
for Arctica of Schumacher.
, 197.Hoyle, W. E., British Cephalopoda; their Nomenclature and
Identification.
, 208. Collier, Edward, the section Placostylus of the Genus Balimas.
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- 183 -
p. 214. Hoyle, W. E., two points in Nomenclalure.
„ 217. Adams, L. E., the Census of Ihe British Land- and Freshwaler-
Mollusca.
Dali, W. H., lUustrations and Descriptions of new, unfigured
or imperfectly known shdls, chiefly american, in the
U, S. National Museum, — In : P. U. St. Nat. Museum,
V. 24 p. 499-566 pl. 27—40.
Völlig neu sind: Conus sümpsoni p. 503 t. 29 fig. 7, Key West. —
Daphnella eugrammata, p. 503 t. 29 fig. 3 ; — Actaeon (Micro-
glyphis) brevieulus p. 512; — Toledronia (n. gen.) perplexa
p. 512, Magellanstrasse ; — Pleurotoma (Antiphanes) piona p. 514,
Alaska; thalaea p. 514, Californien; santarosana p. 515; Cali-
fornien; — Pleurotoma callicesta p. 515, Acapulco; — Volu-
lopsius trophonius p. 527; — V. kobelti p. 528 t. 35 fig. 2,
ßeringsmeer; — Antistreptus (n. gen.) magellanicus p. 532,
ähnlich Anachis, aber linksgewunden mit rechLsgewundenem
Nucleus, Magellanstrasse; — Trophon pelecatus p. 535 Pata-
gonien ; — ßoreotrophon maclaini p. 538, Grönland ; — B.
(Actinotrophon) kamtschatkanus p. 541, Kamtschatka; — B.
(A.) smithi p. 542, Kalifornien; — B. peregrinus p. 543, Kali-
fornien ; — B. beringi p. 544, Beringsmeer ; — B. pacificus
p. 544, Beringsmeer; — B. tripherus p. 545, Küste von Nord-
westamerika ; — B. alaskanus p. 545, Alaska ; — B. mazallanicus
p. 546, Mazatlan; — B. panamensis p. 546, Panama; — B.
avalonensis p. 546, Avalon bei Sta. Barbara ; mit var. ? eucy-
matus, p. 547; — B. rotundatus p. 547, Beringsmeer; —
(Austrotrophon) pinnatus p. 549, Unterkalifornien; — Typhis
martyria p. 550, Golf von Kalifornien; — Litorina atkana
p. 551 t. 39 fig. 11, Aleuten; — Solariella carlotta p. 553,
Queen Charlotte Island ; — Ganesa (?) panamensis p. 554,
Panama ; — Lepidopleurus mesogonus p. 555, Queen Charlotte
Island; — L. halistreptus p. 556, Acapulco; — L. luridus
p. 556, Panama ; — L. farallonis p. 557, Farallones bei San
Francisco; — Jschnochiton stearnsii p. 657, ebenda; — J,
sarcosus p. 558, Niederkalifornien; — - Crenella megas p. 559,
Panama; — Limopsis panamensis p. 559, Panama; — Ceto-
concha scapha p. 501, Panama; — Terebratella hemphilll
p. 561 t. 40 fig. 8—10, Pliocän von Sta. Barbara; — Crania
palagonica p. 562, Palagonien.
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- 184 -
Martini S Chefnnüz, Conehylien Cabinet, Neue Ausgabe.
Lfg. 465. Vermetidae, von S. Clessin. Enthält Abbildungen von Yermeten
und Caecum, und Text von Siliquaridae. Keine n. sp.
, 466. Helicidae, von Kobelt Zum erstenmal abgebildet Nanina rollei
Mlldff. t. 266 fig. 1-3.
, 467 Sc 68. Buliminus, von Kobelt. Keine neue Art.
H 469. Pneumonopoma taenioglossa, neue Folge. Von Kobelt. Enthält
Leptopoma No. 1—54. Keine neue Art.
, 470. Buliminus, von Kobelt. Zum erstenmal abgebildet sind : Bul.
glandula var. camarota MildfT. t. 126 fig. 19, 20; — thraustus
Mlldff. t. 126 fig. 21, 22; — tenggericus Mlldff. t. 126 tig. 25,
26, sämmtlich von Java ; — colonus var. tumidus t. 126 fig. 23.
24. Neu Guinea. — Ena nevilliana Theob. t. 128 fig. 1, 2; —
Ovella dahamisensis E. A Smith t. 126 fig. 9—11; — O. hom-
hilensis £. A. Smith t. 126 Fig. 30—32, beide von Sokolra:
— Cerastus bambuseti Mrts. mit var. ukingensis n. t. 127
fig. 1—5, aus Deutsch-Ostafrika ; — Cer. Schwein furthi Martens
mit var. menahensis n. t. 127 fig. 19—23, aus Südarabien; —
Mastus robuslus Naegele t. 128 fig. 14, 15, aus Vorderasien : —
Ena prillwitzi MlidfT. t. 128 fig. 16, 17, aus Java; — B. scalaris
Naegele t. 128 fig. 18, 19, aus Vorderasien.
,471. Pleurolomaria, von Schmalz (Schluss). — Eulimidae, von
Clessin (Schluss): — Vermelidae, von Clessin; — Neu: Turbo-
nilla adamsii t. 41 fig. 1 ; — dunkeri t. 41 fig. 3 ; — lanceolata
t. 41 fig. 4; — semiglabra t. 41 fig. 5; — verkrüzeni t. 41 fig. 6
Eingegangene Zahlungen :
L. Schmidt, Gotha, Mk. 6.—.
R. Friedländer & Sohn, Berlin W,6.
Soeben erschien in unserem Verlage:
Das Tieppeioli.
Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tier formen.
Heransgegebon von der Kgl. Preass. Akademie der Wissenschafteii
Generalredakteur: ¥r, £• Schnlxe.
Lieferung 16: MoUuflOa (Red.: W. Kobelt).
Cyelophoridae, bearbeitet von W« Kobelt (Schwanheim).
Ein Band von 701 Seilen, Lex.-Oktav, mit 110 Textabbildungen und
1 Landkarte.
— — Preis 42 Marie. — —
Für Subscribenten, welche sich zur Abnahme aller innerhalb 5 Jahren
erscheinenden Lieferungen verpflichten, ermässigt sich der Preis auf
32 Mark.
Redigirt Ton Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Harimann in Sch Wanheim a. M.
Verlag von Moritz Diedterweg in Frankfurt a. M.
Avflf e^ben 5« September.
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No. 11 u. 12. Novembep-Dezember 1902.
Nachrichtsblatt
• der deatschen
Halakozoologischen Gesellschaft.
Vier unddreissigster Jahrgang.
Abonnemeiitspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobclt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgange des Nachrichts-
hlattes und der Jalirhiicher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterireg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
IL Friedländer rf- Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsen hausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Binnenmollusken aus Niederländisch Indien.
Von
Dr. 0. V. Möllendorff.
1. Obi-Inseln.
Von der Obi-Gruppe, südlich von Halmahera, mit
der Hauptinsel Ombirah, waren bisher, wenigstens mit
sicherer Fundortsangabe, nur wenige Schnecken bekannt.
Bei der starken Spezialisirung, welche die Fauna der
malayischen Inselwelt aufweist, konnte es daher nicht
Wunders nehmen, wenn die Aufsammlungen von Water-
straat, die mir H. Rolle zur Bearbeitung mittheilte, eine
XXXIV. 11
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— 186 -
Reihe von ausgezeichneten Novitäten enthielten, Bei einer
Anzahl hatte Herr Rolle die Neuheit bereits festgestellt
und ihnen Manuskriptnamen beigelegt^ welche nachstehend
mitgetheilt werden.
Macrochlamys ohiana Rolle n. sp.
T. anguste umbilicata, subconoideo-depressa, tenuis,
pellucida, fere laevigata, flavescens. Spira brevissirae
conoidea. Anfr. iV« lente accrescentes , convexiusculi,
sutura sat late marginata appressa disjuncti, ultimus supra
peripheriam vix subangulatus, basi bene convexus. Apertura
modice obliqua, elliptica, valde excisa; peristoma rectum,
acutum, margo columellaris superne breviter sed sat late
reflexus.
Diam. 9,6, alt. 4,6 mm.
Otesia (Coneuplecia) taeniolata Mlldff. n. sp.
T. rimata, turrito-conica, subtiliter striatula, sericina,
pallide flavescens, taenia fulva interdum evanescente picta.
Spira valde elevata, subregulariter conica apice obtusulo.
Anfr. 6V4 convexi, lente accrescentes. Apertura vix obliqua,
elliptica, modice excisa; peristoma rectum, acutum, intus
validiuscule limbatum^ columella subrecta, calloso-incrassata,
superne nodulifera.
Diam. 4,6, alt. 4,6 mm.
Durch die innere Lippe von den mir bekannten
Coneuplecta-Arten sehr abweichend, doch weiss ich sie
zunächst nicht anders unterzubringen.
Xesta obiana MlldfF. n. sp.
T. peranguste perforata, depressa, solidula, subpellucida,
subtilissime plicato-striatula, valde nitens, laete flava, taenia
subopaca flavescente ad suturam, altera atrofusca supra
peripheriam utrimque zonula subopaca pallide flava comi-
tata ornata. Spira breviter conoidea lateribus fere strictte,
apice obtusulo fulvo-brunneo. Anfr. 5 convexiusculi, sat
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- 187 -
celeriter accresceiiles, sutura marginata crenulata disjuncti,
ultimus verticaliter compressus, peripheria indistincte angu-
latus. Aperlura sat obliqua, elliptica, sat excisa; peristoma
rectum, acutum, margo columellaris superne breviter sed
valde reflexus.
Diam. maj. 28,9, min. 24, alt. 16, apert. lat. 17, long.
14,8, alt. 11 mm. Diam. maj. 30,5, min. 25,9, alt. 17,
apert. lat. 18, long. 14,6 alt. 12 mm.
Schliesst sich mehr an X. aulica als an citrina an,
namentUch durch die geraden Seiten des Gewindes, die
wenn auch schwache Kantung der Peripherie.
Trochomorpha (Nigntella) ternaiana (Le Guill.)
Wie auf der Ternate-Gruppe schwanken auch hier
die Individuen erheblich in Grösse, Höhe des Gewindes
und Färbung. Im Ganzen und Grossen stehen sie der
Form von Baijan (batjanensis Pfr.) am nächsten, doch hat
diese schwerlich Anspruch auf Abtrennung und Benennung
als besondere Rasse.
Trochomorpha (Videna) bicolor (Less.).
Planispira spiriplana Mlldff. n. sp.
T. sat late umbilicala, depressa, solidula, subpellucida,
subtiliter striatula, lineolis spiralibus microscopicis decus-
satula, parum nitens, flavescenti-albida, taenia latiuscula
atrofusca sursum attenuata, utrimque zonula opaca alba
comitata ornata. Spira plana, haud emersa. Anfr. 4V2
convexiusculi , sutura bene impressa disjuncti, ultimus
verticahter subcompressus, peripheria sübangulatus, basi
convexus, antrorsum inflatulus, valde gibber, pone aper-
turam subcristatus, tum coarctatus, antice longa et valde
descendens. Apertura maxime obliqua, subauriformis ;
peristoma late expansum, modice labiatum, margo superus
substrictus, subrectus, externus sursum curvatus, basalis
et columellaris crassiores.
11*
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188 -
Diam. 28,5, alt. 12,2, apert. lat. 16, long. 14,5, alt. 7 mm.
Am ehesten mit P. surrecta Str. & Bttg. von Halma-
hera und aurita Marts. von Moti (Motir) zu vergleichen,
aber von beiden genügend verschieden.
Planispira pruinosa Mlldflf. n. sp.
T. modice umbilicata, depressa, solidula, supellucida,
subtiliter striatula, opaca, quasi pruinosa, flavescens, taeniis
3.1 peripherica, altera inter peripheriam et suturam latiori-
bus atrofuscis, tertia suturali angustiore pallidiore ornata.
Spira paullum immersa. Anfractus 4V2 modice convexi,
sutura profunda disjuncti, ultimus antice longe et valde
descendens, basi inflatulus, pone aperturam superne vix,
basi modice constrictus. Apertura diagonalis, subcircularis,
valde excisa; peristoma modice aequaliter expansum sub-
labiatum, marginibus sat approximatis.
Diam. 19,9, alt. 10, apert. lat. 11, long. 10,5, alt. 7 mm.
Planispira liedtkei Rolle n. sp.
T. modice sed profunde umbilicata, depressa, fere
discoidea, subtiliter striata, nitens, lutescenti-albida, taeniis
3.2 ad peripheriam et supra eam latis atrofuscis, sad
suturam angustiore pallidiore ornata. Spira plana, haud
prominula, immo pallum unmersa. Anfr. 4Vi convexius-
culi, sutura profunda disjuncti, ultimus superne planulatus
tum bene convexus, basi sat inflatus, gibber, pone aper-
turam superne modice, basi valde constrictus, longe des-
cendens, denique deflexus. Apertura maxime oblique,
ampla, cordiformis, sat excisa; peristoma late expansum,
roseo-labiatum.
Diam. 25,5, alt. 11,1, apert. lat. 14,6, long. 14,1, alt. 7 mm.
. 21,5, .11, , . 12,3, „ 12,3, . 7 .
. 23,4, , 11.
.Benennung zu Ehren meines lieben Reisegefährten
durch Algier und Tunis* (Rolle).
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— 189 —
Planispira kendigiana Rolle n. sp.
T. latiuscule umbilicata, subconoideo-depressa, solidula,
confertim striata, subopaca, flavescens, taenlis 4 fuscis,
quarum 1 pone suturam angustior, usque in peristoma
prolongatis picla. Anfr. 4V8 convexi, sutura profunde
impressa disjuncti, ultimus antrorsum subimpressus, tum
acute cristatus, abrupte deflexus, valde constrictus. Aper-
tura maxime obliqua, subcordiformls ; peristoma sat expan-
sum, reflexiusculum, tenuilabiatum, margo superus breviter*
ascendens, tum sinuoso-arcuatus, basalis dente validiusculo,
longo, interdum evanescente munitus, columellaris sat
dilatatus.
Diam. 17,5, alt. 8,7, apert. lat. 9,3; long. 8,2, alt. 5,1 mm.
Planispira rollei Mlldflf. n. sp.
T. sat anguste et semiobtecte umbilicata, depresso-
conoidea, soUdula, confertim plicato-striatula, subsericina,
corneo-fulva, taeniis 3 supra et infra peripheriam et circa
umbilicum angustis atrofuscis, quarta pone suturam angus-
tiore saepe evanescente picta. Spira pro genere sat elevata,
gradata, apice obtusulo. Anfr. 4^/4 convexi, sutura modice
impressa disjuncti, ultimus inflatulus, aperturam versus
fortiter cristatus, tum valde constrictus et deflexus. Aper-
tura diagonalis, elliptica, modice excisa; peristoma modice
expansum, crassiuscule labiatum, margine columellari dila-
tato, umbilicum partim obtegente. Dens basalis validiusculus.
Diam. 13,8, alt. 8,2, apert. lat. 7,6, long. 6, alt. 4,2 mm.
. 14,1, . 8,6.
Wie vorige mit P. quadrifasciata verwandt und mit
dieser zur Gruppe von P. zonalis gehörig, aber haupt-
sächlich durch den kräftigen Kamm hinter der Mundung
verschieden.
Chloritis (Albersia) waterstraati Rolle n. sp.
T. imperforata, subdepresso-globosa, solidula, vix
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— 190 —
striatula, lineis spiralibus microscopids inigulosis sculpta,
setis brevibus regulariter scriatim dispositis sat confertis
flavis — 25 in 4 □mm. — hirsula, taenia castanea supra
peripherica atrofusca, utrimque zona pallide . fiilva ornata.
Spira breviter convexo-conoidea apice acutulo, punctato,
plicatulo. Anfr. 6 modice convexi, lente accrescentes,
sutura subimpressa disjuncti, ultimus superne peculiariter
subapplanatus, tum valde convexus, fere inflalus, antice
breviter descendens. Apertura modice obliqua, ampla, sub-
circularis, sat excisa ; peristoma modice expansum, hepatico-
labiatum, marginibus callo tenui sed lato junctis, margo
superus subhorizontalis, tum substricte obli(iue descendenS;
externus bene arcuatus, basalis cum columellari angulum
distinctum fere noduliformem formans, columella recedens,
subrecta, crassula, alba.
Diam. 39,1, alt. 27,8, apert. lat. 24,8, long. 22,5, alt. 19,4 mm.
Nächstverwandt mit Albersia pubicepa, aber durch
bedeutendere Grösse, niedrigeres Gewinde, stärker aufge-
blasenen, oberhalb der Peripherie abgeflachten, vorn weit
weniger herabsteigenden letzten Umgang, kräftigere, längere
und dichter stehende Haare — bei pubicepa nur etwa
18—20 auf 4Q mm. schärferen AVinkel der Spindel
mit dem Unlerrand u. a. ni. verschieden.
Albersia pubicepa würde ich wegen der regelmässig
angeordneten Ilaare und des punktirten Wirbels trotz dem
mangelnden Nabel ohne Weiteres zu Chloritis gestellt
haben, auf der andern Seite ist sie aber auch ohne Frage
nächstverwandt mit A. zonulata, w^elche anscheinend keine
Haare oder Haarnarben besitzt. Allerdings habe ich noch
in keiner Sammlung frisch gesammelte Exemplare der
letzteren Art gesehen, sie könnten auch abgerieben sein.
Dass aber A. pubicepa mit Chloritis ganz nahe verwandt
ist, wurde neuerdings durch Wicgmann's Untersuchungen
(Reise Kükenth. p. 505) festgestellt. Die Geschlechtstheile
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sind ganz einfach ohne Liebespfeil oder glandulae mucosae.
Da nun anzunehmen, dass A. zonulata analog organisirt
ist, so muss Albersia zu Ghloritis treten, wo sie wegen
des fehlenden Nabels und des mehr oder weniger konischen
Gewindes eine eigene Sektion oder Untergattung bilden kann.
Chloritis (Albersia) obiana Rolle n. sp.
T. imperforata, subglobosa, tenuis, subpellucida, sub-
tiliter striata, pilis brevibus validiusculis regulariter seriatim
dispositis — ca. 16 in 4 Qmm. — hirsuta, sericina,
brunneo-lutescens, supra medium taenia anguste castanea
usque in peristoma prolongata ornata. Spira plus minusve
conoidea apice obtuso punctis impressis sculpto. Anfr. öV*
sat lente accrescentes, superi convexiusculi, ultimus bene
convexus, inflatulus. Apertura modice obliqua, subcircularis,
sat excisa ; peristoma modice expansum, sublabiatum, mar-
ginibus callo tenui sed lato junctis, columella subrecta,
subtorta, medio valde calloso-incrassata.
Diam. 26,2, alt. 18,5, apert. 17, long. 15, alt. 12,5 mm.
Kleiner und heller als vorige, in der Behaarung
zwischen ihr und pubicepa in der Mitte stehend, Spindel
mit einer eigenthümlichen Verdickung in der Mitte u. a. m.
Papuina lanceolata Pfr. unicolor Mlldflf. n. subsp.
Unterseite und Oberseite gleichfarben, hellbraun, Kiel
etwas herausgearbeitet. Nur ein Stück, weshalb es nicht
ganz sicher ist, ob eine besondere Rasse oder eine indivi-
duelle Abänderung voriiegt.
Papuina rhynchostoma Pfr. obiana Mlldflf. n. subsp.
Farbe gelbbraun statt fleischfarben, eine Binde längs
der Naht, zwei oberhalb und unterhalb des Kieles sehr
genähert, nur durch den etwas helleren Kiel getrennt, Ober-
rand der Mündung weniger ein- und dann aufgebogen.
Diam. 24, alt. 20,5 mm. Pfeiffer gibt beim Typus 25: 17 mm.,
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misst aber die Höhe vom Nabel; so gemessen zeigt die
Obi-Rasse 24:17,5 mm.
Papuina pseudosatsuma Mlldff. n. sp.
T. fere obtecte perforata, elale trochiformis, solidula,
confertim plicato-slriata, minute sed distincte granulosa,
subsericina, corneo-fulva. Spira valde elevala lateribus
fere strictis apice acutulo. Anfr. SV» leviter convexiusculi,
sutura per carinam subexsertam filomarginata disjuncti,
ulliraus acute carinatus, antice breviler sed valde deflexus.
Apertura maxime obliqua, lanceolata ; peristoma sat late
expansum, hepatice sublabiatum, margo superus fere rectus,
externus sursum curvatus, columellaris valde dilatatus,
perforationem fere omnino obtegens.
Diam. 18.5, alt. 14,4, apert. lal. 13,3, long. 9,5, alt. 5 mm.
Durch die Skulptur, die hellhornbraune Färbung und
die Perforation sehr an Satsuma erinnernd, aber doch wohl
zur Gruppe von P. pileolus und rhynchostoma gehörig.
Da Papuina und Satsuma anatomisch zusammengehören,
so ist die Scheidung nicht ganz leicht.
Opeas gracile Hütt.
Leptopoma megalostoma Mlldff. n. sp.
T. anguste et senüobtecte perforata, globoso-turbinata,
tenuis, pellucida, subtiliter striatula, lineis spiralibus micro-
scopicis valde conferlis subrugulosis sculpta, albida maculis
puncliformibus fulvis, inlerdum in slrigas angustas ful-
guralas confluentibus dense picta, sericina. Spira modice
elevata, subregulariter conica, apice acutulo brunneo. Anfr.
b^ii sat convexi, sutura anguste marginata crenulata alba
disjuncti, ultimus magnus, inflatulus. Apertura parum
obliqua, ampla, subcircularis, parum excisa; peristoma
subdupleX; externum modice expansum, patens, intermim
vix porrectum, albolabiatum, columellaris extus strictus,
lateraliter pauUum sinualus.
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Diam. 14,4, alt. 14,3, apert. lat. 9,6, long. 10, alt. 9 mm.
Forma bitaeniat^, hellgelblich ohne Flecken, mit zwei
schwarzbraunen Binden längs der Naht und an der
Peripherie.
F. minor. 13:13 mm. Mündung 8,5 : 8,9 ; . braune
sehr blasse Slriemenzeichnung, unterbrochene Peripherie-
binde.
Leptopoma latilabre Marls.
Lagochüus obianum Mlldif. n. sp.
T. perforata, sat elate turbinata, solidula, carinulis
sat elevatis 5 brunneis, in interstitiis lineis spiralibus con-
fertis cincta, costulis membranaceis valde deciduis sculpta,
opaca, lutea, strigis flammulatis atrofuscis, sat distantibus
eleganter picta. Spira valde elevata latcribus fere slrictis,
apice acutulo fusco. Anfr. 6 convexi, ultimus infra peri-
pheriam usque in umbilicum carinulis 9 aequidistantibus
cinclus. Apertura valde obliqua, subcircularis ; perisloma
subduplex, externum modice expansum, superne in alam
brevem subcanaliculalum prolongatum, brunneo-marginatum,
internum vix expansum, subporrectum, superne leviter
incisum.
Diam. 11, alt. 11,6, apert. lat. 6,3, long. 6,6, all. 5,9 mm.
Cyclotus (Eucyclotus) batjanensis bernsteini Mrts.
Von den Obi-Inseln durch Dr. Bernslein schon be-
kannt, bisher nicht wieder gesammelt. Nach den von
Martens hervorgehobenen Unterschieden kann die Form
nur als Lokalrasse von C. batjanensis gelten. Das stärkere
Heraustreten des Gewindes schwankt am gleichen Fundort,
Martens gibt für batjanensis 27:11 — 13 mm., für bernsteini
25:11,5; die bei den mir vorliegenden Stücke messen
26,6:13,4 und 25:11,5 mm. Beide haben einen kräftig
hervortretenden, ziemlich lebhaft orangefarbenen innern
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Mundsaum, der hübsch mit den beiden äusseren kontrastirt.
Diesen Charakter erwähnt Martens nicht.
Der lang vorgezogene, rinnenartige Flügel am Mund-
saum erinnert sehr an Pterocyclus, doch ist der Deckel
der typische eines Cyclotus.
Cyclotus (Pseudocyclophorus) guttatus codonostoma MlldiF.
n. subsp.
Ganzer Farbenton mehr gelbbraun, Flecken nicht so
markirt, mehr zu hellen Striemen zerfliessend, Mundsaum
deutlich doppelt, äusserer viel entschiedener campanulirt
und breiter.
Diam. 22, alt. 14, apert. lat. 10, long. 11, diam. oper-
culi 8,5 mm.
Forocallia moluccana Mlldff. n. sp.
T. imperforata, oblique ovato-oblonga, solidula, sub-
pellucida, laevis, valde nitenS; fulvo- lutea. Anfr. 4V2
planulati, ultimus sat distortus, antice breviter ascendens,
ventre valde applanatus. Apertura verticalis, subcircularis;
perisloma sat expansum, crassolabiatnm^ integrum. Canalis
internus relrorsum subascendens , in foramen circulare
1,5 mm. a peristomate desinens.
Diam. 3, alt. 5,5 mm.
Dianda multiplicata MHdflF. n. sp.
T. sinifetrorsa, distincte et profunde rimata, oblongo-
conica, solidula, conferlim filicostata, corneo-fulva. Anfr.
7Va convexi, superi spiram subregulariter conicam apice
acutulo efflcientes, penultimus in ultima terlia parte valde
constrictus, pone stricturam plicis palatalibus brevibus 7
munitus, ultimus denuo accrescens, devians, ascendens.
Apertura verticalis, circularis; peristoma duplex, internum
continuum, undique campanalatum, sat expansum, ful-
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vidum, externum latissinie expansum, superne interruptuni,
ulrimque l)ialatuin.
AU. 6,2, diam. 2,5, aperl. lat. 2,5; long. 2,5 mm.
Erheblich grösser als die beiden bekannten Arten
D. conslricta Marts. und torta Bttg., mit grosser trompeten-
arliger Mündung, durch die Reihe kurzer Palatalfalten
hinter der Constriclion besonders ausgezeichnet.
Adelomorpha brunnea Mlldff. n. sp.
T. anguste et semiobtecte perforata, tenuis, turrito-
turbinata, subopaca, subtililer striatula, lineis spiralibus
microscopicis decussata, brunnea. Spira valde elevata,
regulariter conica. Anfr. 6 perconvexi, sutura profunde
impressa disjuncti. Apertura parum obliqua, late ovalis;
peristoma rectum, obtusum, margo columellaris calloso-
incrassatus, subsinuatus. Operculum subtestaceum, extus
valde concavum, anfractibus 4 gradatis.
Diam. 7, alt. 9, apert. lat. 3,5, long. 4 mm.
Steht den Arten von Neu-Guinea näher als den von
den Molukken bisher bekannten und wird besonders durch
die Höhe des Gewindes gekennzeichnet.
Helicina (Pleuropoma) ohiana Mlldff. n. sp.
T. subglobosa, solidula, minute striatula, microscopice
granulosa, nitidula, rufula. Spira inodice elevata apice
subacuto. Anfr. 4Va, superi fere plani, ultimus peripheria
indistincte subangulatus, basi convexior. Apertura parum
obliqua, semicircularis ; peristoma- breviter expansum sub-
labiatum, columella brevis, callo perlato, granulöse, flaves-
cente circumdata. Operculum calcareum, vix concavum,
intus lamellam parum elevatam gerens.
Diam. 6, alt. 4V2 mm.
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2. Insel Buru.
Rhytida (Macrocycloides) lutea (Mrts.).
Sehr grosse, erwachsene Stücke, welche volle 5
(statt 4 bei Martens) Windungen aufweisen, die letzte ist
oberseits stark niedergedrückt, etwas eingedrückt.
Diam. 19, alt. 9 mm.
Schon Martens hatte auf die Verwandtschaft mit
Macrocyclis (Selenites, Circinaria) einerseits, mit echten
Rhytida wie capillacea andrerseits hingewiesen, seine neue
Gruppe Macrocycloides aber merkwürdiger Weise zu Patula
gerechnet. Nach der Schale, die leider noch allein vorliegt,
bin ich fest überzeugt, dass sie eine Rhytidide ist, und
stelle sie nebst einer Reihe von Arten von den Molukken,
Neu Guinea, den Salomonen, Neu Seeland und Australien
als Untergattung zu Rhytida. Selbst vernicosa Krauss
von Südafrika wird nebst einer Anzahl von Ver^vandten
hierher, nicht zu Natalina zu rechnen sein.
Hdicarion rollei Mlldff. n. sp.
T. rimato-perforata, depresso-globosa, tenuis, pellucida,
sublaevigata, nitens, corneo-hyalina. Spira breviter convexa.
Anfr. 4V3 convexiusculi, sat celeriter accrescentes, sutura
distincte marginata disjuncti, uUimus bene convexus. Aper-
tura valdc obliqua, late elliptica, sat excisa; peristoma
rectum, acutum, margo columellaris breviter sed valde
reflexus.
Diam. 20,5, alt. 13, apert. lat. 11,5, long. 11, alt. 10 mm.
Macrochlamys buruana Mlldfif.
T. perforata, depressa, tenuis, pellucida, vix striatula,
valde nitens, corneo-lutea. Spira brevissime conoidea
lateribus strictis. Anfr. 5V2 convexiusculi, lente accrescentes,
sutura appressa latiuscule marginala disjuncti, uUimus
verlicaliter subcompressus. Apertura modice obliqua, ellip-
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tica, valde excisa; peristoma rectum, acutum, margo
columellaris subcallosus, superne reflexus.
Diam. 14, alt. 7,5 mm.
Otesia (Coneuplecta) buruana Mlldff. n. sp.
T. punctato-perforata, turbinata, tenuis, subpelluclda,
subtilissime striatula, vix sericina, lutescenti-albida. Spira
valde elevata, subgradata apice obtusulo. Anfr. 6 convexi,
sutura appressa marginata disjuncti. Apertura parum
obliqua, subcircularls, valde excisa; peristoma rectum, ob-
tusum, intus sat distincte limbatum, columella valde calloso-
incrassata, superne subnodullfera.
Dinm. 5.6, alt. 4,9 mm.
Die Gattungsbestimmung ist wie bei C. taeniolata
von den Obi-Inseln, mit welcher sie jedenfalls nächst ver-
wandt ist, einigermassen unsicher. Wegen der Innenlippe
ist vielleicht für die beiden Arten eine neue Untergattung
zu errichten.
Microcystina marginata Mlldff. n. sp.
T. anguste perforata, convexo-depressa, tenuis, pellu-
cida, laevis, nitens, corneo-fulva. Spira convexo-conoidea.
Anfractus 5^2 lente accrescentes, sutura distincte marginata
disjuncti. convexiusculi, ultimus basi convexior. Apertura
parum obliqua, late elliptica, valde excisa; peristoma
rectum, acutum, columella sursum callosa, breviter reflexa,
subsinuata.
Diam. 6, alt. 3,7 mm.
Microcystina irregidaris Mlldff, n. sp.
T. imperforata, subgloboso-conica, tenuis, pellucida,
vix striatula, valde nitens, pallide lutescens. Spira sat
elevata, fere exacte conica. Anfr. 7 lentissime accrescentes,
sutura marginata disjuncti, planulati, ultimus pone suturam
subangulatus, lateraliter compressus, basi convexiusculus,
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pone aperturam modice subinipressus. Aperlura verticalis,
subtriangularis ; peristoma rectum, oblusuni, intus validius-
cule limbatum, margo dexter peciiliariter sinuatus, colurnella
sat incrassata, superne sinuosa, dilatata, appressa.
Diam. 5,8, alt. 4,2 mm.
Der lebhafte Glanz und die Spindelbildung sprechen
durchaus für Microcystina, während die innere Lippe an
die oben erwähnten Coneuplecta- Arten erinnert. Sehr
eigenthümlich ist die Einbuchtung des rechten Mundrandes,
der ein leichter Eindruck auf der letzten Windung ent-
spricht. Die Gesammtgeslalt erinnert etwas an Glypto-
conus oder auch Psyra.
Trochomorpha planorhis (Lesson).
Ziemlich breit gebändert, sonst typisch.
Trochomorpha (Sivdla) discus Mildff. n. sp.
T. Jäte umbilicata, umbilico ^9 diametri adaequanle,
maxime depressa, subirregulariteu plicato-striatula, sericina,
corneo-brunnea. Spira breviter conoidea apice obtuso,
glabrato, fulvo. Anfr. 5V2 planiusculi, lente accrescentes,
sutura marginata disjuncti, ultinms acutissinie carinatus.
Apertura diagonalis, humilis, rhomboidea; peristoma rectum,
acutum.
Diam. 13,5, alt. 3,1.
Planispira buruensis Ponsonby & Sykes.
Proc. Mal. Soc. III 1898/9 p. 307, f. 1.
Rolle's -Exemplare sind etwas grösser, 17:0,5 und
18:7,5 mm. statt 16,5.
Chloritis kuhni Rolle.
T. modice umbilicata, depressa, tenuiuscula, sub-
pellucida, leviter striatula, setis longiusculis confertis,
regulariter dispositis hirsuta, corneolutea. Spira breviter
immersa apice punctato. Anfr. 4Va convexi, ultimus antice
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breviter deflexus. Äpertura valde obliqua, oblique cordi-
formis; peristoma sat expansum, sublabiatum, columella
cum margine basali angulum sat dlstinctum formans.
Diam. 17,5, alt. 8 mm.
Ptychochloritis MlldflF. n. subgen.
Mundränder durch eine mehr oder weniger leisten-
artig erhobene Schwiele verbunden.
Typ. Chi. gruneri Pfr.
Die fünf Arten, die hierher zu rechnen und sämmt-
lich auf der Insel Buru heimisch sind, zeigen die Ent-
wicklung der Leiste auf der Mündungswand in sehr
verschiedenen Stadien. Chi, selenitoides Fult. hat nur eine
verdickte Schwiele, mima Füll, eine deutliche Leiste,
grune^'ir Pfr. und huruana Rolle eine kräftige, besonders
in der Mitte verdickte Leiste und endlich Ch. mirahilis
Rolle eine stark erhabene Platte.
Chloritis (Ptychochloritis) huruana Rolle n. sp.
T. sat anguste umbilicata, discoidca, solidula, leviter
striata; purpureo-fusca. Spira plana aut leviter immersa.
Anfr. 5V2 modice convexi, ultimus longe descendens,
denique breviter deflexus, pone aperturam subconstrictus.
Apertura modice obliqua, late elliptica, valde excisa;
peristoma breviter expansum, crasse labiatum. Margines
callo crasso medio in lamellam validam elevato juncti.
Diam. 33,7, alt. 11,8, apert. lat. 18, long. 15, alt. 12,3 mm.
Von C4hl. gruneri, welche ich nur nach der Abbildung
vergleichen kann, verschieden durch niedriges ganz planes
oder etwas eingesunkenes Gewinde, Mangel der Punkt-
skulptur, viel schmäleren Mundsaum, offeneren Nabel u. a. m.
Chloritis (Ptychochloritis) mirahilis Rolle n. sp.
T. anguste umbilicata, discoidea, plicato-striatula,
cuticula dense pilosa, maculatim lacerata obducta, castanea.
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Spira leviler concava. Anfr. 5 convexiusculi, sutura pro-
funde impressa disjuncti, ultimus bene cohvexus, basi
subapplanatus. Apertura modice obliqua, late elliptica,
valde excisa; peristoma breviter expansum, reflexiusculum.
albolabiatum, marginibus lamella verticaliter valde elevata
junctis.
Diam. 16,4, alt. 7,5 mm.
Die sehr seltsame Oberhautskulptur ist schwer exakt
zu beschreiben. Ein häutiger Ueberzug mit gedrängten
kurzen Haarbüscheln ist durch regelmässige nach vorn
und hinten schräg verlaufende Entblössunglinien in Flecken
und Streifen getheilt. Die Mündungslamelle ist hier gleich-
mässig hoch von Mundsaum zu Mundsaum verlaufend.
Leptoporna latüabre Marls.
Ijeptoppma scabrum MlldfT. n. sp.
T. perforata, turbinala, tenuis, pellucida, carinulis
elevatis superne 5, in interstitiis lineis spiralibus conferläs
cincta, costulis membranaceis sublaceratis deciduis scabra,
vix sericina, olivaceo-cornea. Spira sat elevata, subregu-
lariter conica. Anfr. 5V2 convexi, ultimus infra peripheriam
usque in umbilicum carinulis numerosis (12) circumdatus.
Apertura sat obliqua, subcircularis ; peristoma modice
expansum, intus sublimbatum, columella extus stricta^
modice sinuata.
Dlam. 13, alt. 12,8 mm.
Obwohl von der charakteristischen Innenlippe der
Untergattung Entochilus nur eine Andeutung vorhanden
ist, so bin ich doch geneigt, diese Art zu jenem Subgenus
zu rechnen, da Färbung und Skulptur völlig dazu passen.
Cifdoius (Pseudocyclophorus) amboinensis elatior Marts.
Diam. 15, alt. 11,5 mm.
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Callianella fulgida Fulton.
Proc. Mal. Soc. III p. 218; t. 11, f. 3.
Doch wohl nur eine Unterart von C. wallacei.
Chnphalotropis (Eurytropis) buruana Mlldflf. n. sp.
T. anguste perforata, conico-turrita, solidula, con-
fertim sriatula, parum nitenS; flavida, taeniolis albidis
variegata. Spira valde elongata apice acutulo, glabro,
citrino. Anfr. 7V2 convexiusculi, sutura per carinam ex-
sertam filomarginata, canaliculata disjuncti, ultimus infra
medium et circa perforationem carinis bene exsertis acutis
cinclus. Apert. modice obliqua, ovalis; peristoma sat
expansum, columella modice sinuata et excisa. Operculum
normale.
Diam. 5, alt. 9,1 mm.
Sehr schlank und spitz, durcji den heraustretenden
Kiel ist die Naht tief rinnenförmig.
Omphalotropis (Eurytropis) atirea MlldlT. n. sp.
T. sat aperte perforata, turrito-conica, solidula, sub-
pellucida, confertim strialula, liris spiralibus 3 — 4 distantibus
vix elevatis cincla, laete flava. Spira valde elevata, turrito-
conica apice acululo. Anfr. TVa convexiusculi, ultimus
infra peripheriam carina filari, basi liris subelevatis 2, circa
umbilicum carina mediocri munitus. Apertura parum ob-
liqua, ovalis; peristoma modice expansum, flavescej;is,
columella profunde sinuata, excisa.
Diam. 7,5, alt. 12,5 mm.
Verwandt mit 0. hercules Sykes von derselben Insel,
ohne deren Grösse — 7,8:14,6 tnm. — zu erreichen,
rein gelb mit hellgelbem nicht rothbraunem Mundsaum,
Gewinde nicht so hoch, mit geraden Seiten, bei 0. hercules
etwas konkav; Windungen deutlich gewölbt, Spindel wohl
ebenso tief ausgeschnitlen, aber unter dem Ausschnitt nicht
so deutlieh geflügelt. Die Spirallinien sind so flach, dass
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sie den Eindruck von glänzenden Bändern auf der matten
Oberfläche machen; bei genauer Betrachtung sind sie aber
doch etwas erhöht.
3. Insel Kaledupa und Tomia der Tukan-Bessi-
Gruppe und Insel Buton südöstlich von^elebes^
Xesta btUonensis Sarasin.
Xesta porcellanica butonensis Saras. Landschn. Celeb. p. 144,
t. 18, f. 169.
Diese von den Autoren lediglich als Lokalrasse ihrer
X. porcellanica von Celebes aufgefasste Form kann nach
dem reichem von Kühn auf Buton gesammelten Material nur
als eigene Art behandelt werden. Die abgebildete Form,
also der historische Typus, stellt gerade ein extremes Vor-
kommen dar, zweibändrige sind im Ganzen selten und die
Bänder sind meistens nicht im Innern der Mündung ver-
bunden, sondern entweder getrennt oder es verläuft zwischen
ihnen ein drittes Band, welches aussen nicht sichtbar ist.
Nur die Unterseite ist porzellanartig weiss, die obere von
der oberen Binde aufwärts mattgelblich. Der dunkle Golu-
mellarfleck ist in verschiedener Ausdehnung bei allen
Bänderspielarten vorhanden.
Diam. 32,5, alt. 19 mm.
B. nigrotaeniata Rolle.
Eine breite schwarzbraune Peripheriebinde, die sich
als obere Suturalbinde bis zum Wirbel hinaufzieht. Mit-
unter ist das obere Gewinde schwarzbraun gefärbt.
Diam. 34,2, alt. 19,5 mm.
C. fulva Rolle.
Ganze Schale gelbbraun, unten nur etwas verblassend,
mit breiter schwarzbrauner Peripheriebinde.
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D. albozonata Rolle.
Oberseite gelbbraun, durch einen feinen aber scharfen
Strich begrenzt, weisses peripherisches Band, an das sich
unten wieder eine feine scharfe braune Linie anschliesst.
Unterseite hell bräunlichgelb, breiter dunkler Golumellar-
fleck und eine schwärzliche feine Suturalbinde.
Diam. 32, alt. 17,7 mm.
E. varia Rolle.
Wirbel fast schwarz, weiter unten die Oberseite grau-
gelblichbraun, dann eine schwarzbraune Binde, ein hell-
gelblich brauner, nach vorn dunkler werdender Zwischenraum,
eine zweite braune Binde und eine graulichweisse Unterseite
mit braunem Spindelfleck. Innerhalb die ganze Oberhälfte
der Mündung dunkelbraun. Gewinde stark konisch erhaben.
Diam. 31, alt. 22 mm.
Allen Formen gemeinsam ist das etwas konkave Ge-
winde mit raukronatem Apex und die Färbung der Innen-
seite der Mündung.
Xesta kaledupana Rolle n. sp.
T. anguste perforata, depresso-globosa, solida, leviter
plicato-striata, lineis spiralibus impressis sat distantibus
sculpta, hic illic mallcata, griseo-lutescens, sursum paul-
latim obscurior, griseo-castanea, taenia peripherica fusca
sat angusta et supra eam taeniola albida picta, parum
nitens. Spira modice convexa apice obtusulo. Anfr. 5
modice convexi, ultimus bene convexus, basi inflatulus,
subgibber. Apertura valde obliqua, subcircularis, valde
excisa; peristoma rectum, acutum, margo columellaris
sursum callosus, breviter reflexus.
Diam. 35,4, alt. 2 1 ,5, apert. lat. 20,2, long. 17,5 alt. 14,8 mm.
Kaledupa.
12*
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~ 204 —
Xesta perfragilis MUdflF. n. sp.
T. rimato-perforata , depresso - globosa , tenuissima,
pellucida, subtiliter plicato-striatula, lineis spiralibus parum
impressis sat dislantibus sculpta, subopaca, lutescens,
taeniola fulva interdum evanida ornata. Spira breviter
conoidea laleribus substrictis. Anfr. 4^/4 convexiusculi,
ultimus bene convexus, supra peripheriam vix subangulatus.
Apert. modice obliqua, ampla, subcircularis ; peristoma
rectum, obtusulum, margo columellaris breviter sed valde
reflexus.
Diain. 30, alt. 19, apert. lat. 17, long. 16, alt. 14 mm.
Kaledupa.
Xesta tomiana Rolle n. sp.
T. peranguste perforata, subconoideo-depressa, tenuis,
pellucens, subtilissime plicato-striata, nitens, sulfurea, taeniis
suturali angusta, altera peripherica sat lata, opacis albidis
picta, aut alba taenia caslanea lata supraperipherica
ornata. Spira modice conoidea lateribus substrictis. An-
fractus 5 convexiusculi, regulariter accrescentes, sutura
anguste marginata disjuncti, ultimus ad peripheriam distincte
angulatus. Apertura modice obliqua, late elliptica, sat
excisa; peristoma rectum obtusulum, raargine columellari
breviter reflexo.
Diam.29,1, alt. 17,7, apert. lat. 16,4, long. 14,5, alt. 12,5 mm.
Insel Tomia.
Hefniplecta subsulcata Rolle n. sp.
T. rimato-perforata, depresso-conoidea, solidula, sat
distincte plicato-striata, lineis spiralibus sat distantibus
subirregularibus et rugis confertis oblique antrorsum decur-
rentibus sculpta, sericina, pallide olivacea, taeniis 2 brunneis
antrorsum evanescentibus picfa, aut olivaceo-brunnea, zona
supraperipherica pallida ornata. Spira sat elevata lateribus
strictis, apice acutulo. Anfr. 5^/4 convexiusculi, sutura
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— 205 -
anlaste appressa disjuncti, ultimus ad suturam applanatus,
tum modice convexus, infra peripheriam leviter sulcatus,
tum subangulalus, basi planiusculus. Apertura valde ob-
liqua, ampla, irregulariter cordifomiis; peristoma rectum
aut subinflexum, obtusulum, margo columellaris breviter
sed valde reflexus, fere revolutus.
Diam. 46, alt. 31,5, apert. lat. 28, long. 24, alt. 17,5 mm.
Kaledupa.
Eulota suffodiens textoria Marls.
Tomia.
Ganz mit Celebes-Exemplaren übereinstimmend.
Cochlostyla (Corasia) obliquata Desh.
Tomia.
Diam. 28, alt. 21,9 mm., bei Deshayes 27:22.
Die Abbildung stimmt sehr gut, auch in der schrägen
Herabdruckung der letzten Windung. Der Fundort war
bisher unbekannt; seine Feststellung ist von besonderem
Interesse, da das Vorkommen einer Corasia auf Tukan
bessi bisher, auch von mir, bezweifelt wurde. Für G.
tukanensis wurde als Fundstelle Tukanbessi genannt,
dieselbe aber in einer auf den Talaut Inseln vorkommen-
Form wieder erkannt und deshalb nicht ohne Berechtigung
angenommen, es gebe ein zweites jTukanbessi \ in jener
nordöstlich von Celebes gelegenen Gruppe, da das Vor-
kommen einer Corasia südöstlich von Celebes unwahr-
scheinlich war. Nachdem nun eine echte Corasia in der
Tukanbessi-Gruppe gefunden worden ist, welche der C.
physalis von den Talaut-Inseln sehr nahe steht, so kann
auch C. Tukanensis auf beiden Gruppen vorkommen,
vielleicht in verschiedenen Lokalrassen.
Ämphidromtis kuehni Rolle n. sp.
T. dextrorsa, semiobtecte perforata, turrito-oblonga,
tenuiuscula, leviter striatula, lineis spiralibus microspicis
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decussatula, sat nitens, flavescens, taeniis castaneis aut
fuscis angustis interruptis, rare strigatim confluenlibus
picta. Spira turrita apice obtuso nigricante. Anfr. 6Vs
convexiusculi, ultimus convexior, infra peripheriam taeniis
2 paullo latioribus obscurioribus, circa perforationem area
rubella piclus. Apertura modice obliqua, eloiigate ovalis;
peristoma supeme breviter, extus et basi sat late expansum,
reflexiasculum, cohimella superne valde dilatata.
Diam. 17, alt. 33,5 mm.
, 18 . 36
Kaledupa.
Zur Gruppe von A. contrarius gehörig; aber auf-
fallenderweise durchweg rechtsgewunden (alle 10 ge-
sammelten Stücke), während die Arten der Gruppe sonst
ausschliesslich linksgewunden sind.
Cydotus (Pseudocydophorus) pulchdlus Mlldff.
T. sat late umbilicata, umbilico diametri adae-
quante, conoideo-depressa, solidula lutescens, strigis castaneis
fulguratis, confertis^ interdum confluentibus picta. Spira
modice conoidea, apice acutulo nigricante. Anfr. 47«
teretes, ultimus media basi plerumque pallescens. Apertura
modice obliqua, circularis; peristoma paruni expansum,
incrassatulum, superne leviter dilatatum. Operculum vix
concavum, terminale.
Diam. 10, alt. 6,6 mm.
Tomia.
Cydotus (Pseudocydophorus) liratus MlldflF. n. sp.
T. modice umbilicata, globoso-turbinata, solida, leviter
striatula, liris numerosis spiraliter cincta, fusca. Spira sat
elevata, lateribus convexiusculis, apice obtusulo, nigricante^
Anfr. SV» perconvexi; sutura profunda subcanaliculata
disjuncti, ultimus ad peripheriam carina exserta obtusula
cinctus, basi subglabratus, circa umbilicum denuo carinulis
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— 207 —
numerosis munitus. Apertura modice obliqua, subcircularis ;
peristoma subduplex, internum porrectum, externum modice
expansum, incrassatum, superne ad insertionem triangulariter
productum.
Diam.
Kaledupa.
Helicina (Fleuropo}na) sykesi Bolle n. sp.
T. biconica, solidula, pellucida, vix striatula, dense
spiraliter lirataf nitens, rubella, pallide marmorata, aut
flava, albido-marmorata. Spira modice elevata lateribus
convexis apice acutulo. Anfr. 4Vs planiusculi, ultimus
carina acuta, utrimque bene exserta carinatus, basi paullo
convexior. Apertura sat obliqua, subrotundato-triangularis ;
peristoma breviter expansum, superne vix, basi sat labiatum,
columella brevis, callum granulosum, crassiusculum, sat
latum emittens.
Diam. 10,3, alt. 5,9 mm.
Tomia.
Hdicina (Pleuropoma) sp.
Stimmt völlig zu der Form, welche Martens und
Sarasin von Celebes als H. parva Sow. angeben. Was
ich von den Philippinen als diese Art bestimmt habe, ist
eine Sulfurina, während die auf Celebes und Nebeninseln
lebende, wie die Sarasin richtig hervorheben, zu Pleuro-
poma gehört. Da ich die Frage, welche die echte parva
Sow. ist, jetzt nicht entscheiden kann, verzichte ich darauf
eine neue Art zu beschreiben.
Helicina (Geophorus) exserta Marts.
Die vorliegende Form vou Tomia bildet wohl eine
Lokalrasse ; da ich aber typische exserta augenblicklich nicht
vergleichen kann, beschränke ich mich darauf zu erwähnen,
dass die oberen Windungen nur ganz wenig heraustreten.
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— 208 —
Einige fBr die Faana des St. Petersburger Goarernements
neae Binnenmollasken.
(Vorläufige Miltheilung).
Von
Wilh. A. Lindliolm, Wiesbaden.
Indem ich die ausfuhrliche Bearbeitung der Mollusken-
fauna des St. Petersburger Gouvernements für eine spätere
Zeit mir vorbehalte, wenn das bereits zusammengebrachte,
ziemlich reiche Material gehörig gesichtet und neues noch
hinzugekommen sein wird, will ich im Nachfolgenden
ledighch das Auffinden von einigen Mollusken im genannten
Gebiet, deren Vorkommen daselbst bisher nicht bekannt
war, melden. Ä.us diesem Grunde beschränke ich mich
darauf, bei den nachstehend aufgeführten Arten nur den
Fundort, an welchem sie zuerst constatirt worden sind,
zu nennen, während ich die übrigen Fundstellen, falls
solche bekannt sind, in meiner späteren Arbeit verwerten
werde.
Das Material ist zum Teil von mir selbst, zum Theil
von meinen Freunden den Herren Staatsrath Victor
Victoro witsch Masaraky, Dr. med. J. Jent ter, stud-
med. H. Jentter und stud. rer. nat. Lew Valentino-
witsch Bianchi gesammelt worden und benutze ich die
Gelegenheit, den Genannten für die Ueberlassung ihrer
Sammelergebnisse meinen herzlichen Dank auszusprehen.
Die Bestimmung der Mollusken ist von mir an Hand
der Werke Dr. C. A. Westerlund's, Prof. H. Simroth's
und S. Glessin's ausgeführt und zum Theil von Herrn Prof.
Dr. 0. Boettger nachgeprüft worden, wofür ich ihm
auch hier meinen Dank erstatte.
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— 209 —
Liste der Arten.
1. Agnoümaz l-aevis (Müll.).
Duderhof, Kreis Zar^oje Sselo (W. A. L. 1899), u.
a. a. 0.
2. Zonitoides nitidus (Müll.).
In der Nähe der Station Preobrashenskaja (Warschauer
Bahn), Kreis Luga, (W. A. L. 1899), u. a. a. 0.
Anmerkung: Diese im Gebiet weitverbreitete Art
ist auffallender Weise in der Litteratur bisher nicht aufge-
führt worden. Nur Prof. M. Braun (Land- und Süsswasser-
mollusken der Ostseeprovinzen, Dorpat 1884. pag. 16)
nennt sie von St. Petersburg und citirt als Gewährsmann
G. Gerstfeldt in Correspondenzblatt des Naturforsch. Vereins
zu Riga, XI. Jahrgang, Riga 1859, pag. 104, doch wird
die Art vom letztgenannten Forscher daselbst nur dem
Namen nach aufgeführt, ohne Beifügung irgend welchen
Fundorts.
3. Acanthinula harpa (Say).
Lebäshja am Finnischen Meerbusen, Kreis Peterhof
(L. V. B. 1899).
4. Arianta arbusfm-uin (L.).
Strelna, Kreis Peterhof (V. V. M. 1899).
5. VertiUa pusilla (Müll.).
Lebäshja, Kreis Peterhof (L. V. B. 1899).
6. Strigillaria cana (Held).
Charlamowa Gora, Kreis Gdow (J. u. II. J. 1900).
7. Kuzmicia cruciata (Stud.).
Lebäshja, Kreis Peterhof (L. V. B 1899), u. a. a. 0.
8. Limnaea lagotis Schrank.
Lachta am Finnischen Meerbusen, Kreis St. Peters-
burg (W. A. L. 1894).
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— 210 -
9. L. ampla Hartm.
Ligowo, Kreis St. Petersburg (W. A. L. 1900).
10. Planorbis carmatus Müll.
Charlamowa Gora, Kreis Gdow. (J. u. H. J. 1899),
u. a. a. 0.
Fast sämmtliche aufgeführte Arten gehören zu den
weitverbreiteten Formen, deren Vorkommen im St. Peters-
burger Gouvernement bestimmt zu erwarten war, da sie
bereits einerseits aus den Ostseepro vinzen, andererseits aus
Finnland bekannt waren. Einiges Interesse bietet nur das
Auffinden von Acanthinula harpa und Arianta arbustorum
und will ich daher auf dasselbe näher hier eingehen.
Was zunächst A. harpa betrifft, so ist mir die Art
aus dem Gebiet nur von der obengenannten Localität be-
kannt; wo sie in einem lebenden Stucke gesammelt worden
ist. Da sie in Finland zu den weitverbreiteten und ge-
meinen Arten gehört, in den Ostseeprovinzen aber bisher
noch nicht beobachtet worden ist, so ist eine durch Ver-
schleppung mit Schwemmholz aus Finland erfolgte An-
siedelung bei Lebäshja am Südufer des Finnischen Meer-
busens durchaus nicht unwahrscheinlich. Jedenfalls ist die
Art als Bürgerin unseres Gebietes, dem sie ein entschieden
boreales Gepräge verleiht, anzusehen.
Das letztere lässt sich heute noch nicht von Arianta
arbustorum behaupten. Diese Art ist bei Strelna, das
gleichfalls am Finnischen Meerbusen gelegen ist, in zwei
leeren angeschwemmten Stücken, an welchen übrigens die
Epidermis ziemlich gut erhalten war, gefunden worden.
Eines dieser Stücke befindet sich in meiner Sammlung.
Die Art ist über einen grossen Theil Finlands verbreitet
und kommt auch auf der Insel Hogland vor. Es ist daher
nicht ausgeschlossen, dass die erwähnten Stücke finnischen
Ursprungs und bei Strelna nur angespült worden sind.
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- 211 -
Eine im Mai 1900 von mir nach Strelna unternommene
Excursion hatte in dieser Hinsicht negative Resultate er-
geben. Weitere Funde müssen somit entscheiden, ob A
arbustorum als heimatberechtigt in unserem Gebiet anzu-
sehen ist.
Neue Landsebnecken.
Von
H. Rolle.
1. Porphyrobaphe grandis Rolle.
T. subfusiformi-oblonga, solida, leviter plicalo-striata,
lineis spiralibus nullis, violascenti-grisea, strigis subflam-
mulatis fuscis et albis variegata, medio subdistincte taeniata.
Anfr. 7— 7V2, snperi planulati, inferi convexiusculi, ultimus
magnus, modice convexus. Apertura parum obliqua, elon-
gata, subauriformis ; perisloma modice expansum, sat in-
crassatum, reilexiusculum, margo externus hepaticus, basalis
recedens, albidus; columella sat torta, superne subplicata,
alba, extus hepatica, callo modico hepatico cum margine
externo juncta.
Diam. 42, alt 100,5, apert. lat. 26,7, long. 46,5 mm.
Hab.?
Original im Mus. Berlin.
2. Pseudachatina perelongata Rolle.
T. perelongata turrita, solida, mediocriter plicato-
striata, lineis spiralibus evanescentibus decussata, cuticula
straminea rugulosa decidua obducta. Anfr. 9 convexius-
culi, sutura distincte marginata subcrenulata disjuncti,
infra suturam subangulati, ultimus infra suturam impressus,
tum dislinctius, nec non ad peripheriam angulatus. Aper-
tura modice obliqua, oblongo-ovalis ; peristoma sat expansum,
albolabiatum, basi magis effusum. Columella subrecta,
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— 212 —
modice torta, basi subtruncata, cum margine basal! sinulum
sat profunduih formans.
Diam. 39,7, alt. 99,5, apert. lat. 25, long. 38,9, alt. 36 mm.
Hab. Kamerun (Old Cahibar).
Original im Mus. Berlin.
3. Papuina phaeostoma Marts.
Von der Insel Kung bei Neu Meklenburg (Neu Irland)
erhielt ich diese von Neu Pommern (Neu Britannien) be-
schriebene Art in mehreren Formen:
a) typica. Mit dem Original im Berliner Museum
ganz übereinstimmend.
b) raremaculata n. Mit viel spärlicherer Flecken-
zeichnung, welche namentlich in der Mitte der letzten
Windung verschwindet.
c) fulgurata n. Gestalt wesentlich höher, diam. 24,4,
alt. 27,8 statt 28:25 nun. Schöne ausgesprochene Zick-
zackstreifen, braune Färbung fast über die ganze Lippe
ausgedehnt.
d) densepida n. Kleiner, 22:24 mm., entschieden
gestreift, schwach gekantet, dichte, selten unterbrochene
Zickzackstriemen; sie nähert sich sehr der P. densestriata
Fullon, die daher wohl auch nur ein Extrem der Reihe
P. lamberti-phaeostoma ist.
Literatnr.
Martens, Ed, von, die Meeresconchylien der Cocos-Insel, —
In: S.-Ber. Ges. naturf. Berlin 1902 No. 6, p. 137.
Keine neue Art, (He Gesammtfauna mit der der amerikanischen
Westküste stimmend. Von besonderem Interesse ist das Vor-
kommen der sonst nur von den Molukken- und Sunda-Inseln
bekannten Acmaea striata.
Kobelt, Dr. W., Iconographie der schalentragenden euro-
paeischen Meeresconchylien, — Wiesbaden, Kreidel —
Dritten Bandes erste Lieferung. Mit 4 Tafeln.
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— 213 —
Enthält den Anfang von Scalaria. FQr Sc. groenlandica wird die
neue Untergattung Boreoscala aufgestellt.
Coutagne G,, les Mollusques de la TarentaisP, — In: Feuille
jeuiies Natural. 1902. Non vidi.
Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Phila-
delphia. — 1902 V. 53 No. III. Philadelphia 1902.
p. 545. Pilsbry, H. A., new Land-MoUusca of the Japanese Empire.
Neu : Plectotropis shikokuensis, ormensis, Eulota mercatoria var.
daemonorum p. 545; Ganesella fausta, adelinae p. 540,
Trishoplita hilgendorfi var. tenuis, Tr. collinsoni var. okino-
shimae, Kaliella peralta p. 547 ; — K. kiotoensis, modesta,
nahaensis, Alycaeus salsumana p. 548 ; — Cyclophorus turgidus
var. angulatus p. 549.
, 552. Pilsbry, H. A., Fasciolaria gigantea subsp. reevei.
„ 562. Pilsbry. H. A., new Land-Mollusks of the Japanese Empire.
Neu : Alycaeus (C4ham.) tanegashimae, Carychium pessimum,
Macrochlamys dulcis p. 562 ; — Plectotropis pannosa, deflexa
p. 563 ; — Aegista aperta var. cavata, Trishoplita hilgendorfi
var. chikubashimae p. 564 ; tosana var. anozona, Chloritis hirasei,
Ganesella tanegashimae var. dulcis p. 565; — Gan. selasia,
cristata p. 566; -- Gan. japonica var. granulosa, var. carinata
p. 567 ; — Aegista aperta var. Irachyderma, Euhadra luhuana
var. pachya und var. nesiotica p. 614; — Truncatella kiusiuensis
p. 615; — Clausilia ducalis var. dorcas p. 615.
j, 617. Gude, G. K., Descriptions of new helicoid Land-Shells from
Japan. Neu: Chloritis pumila, Aegista mimuloides p. 617.
p 622. Pilsbry, H. A., Additions to the Japanese Land-Snail Fauna V.
Claus, sericina var. rhopalia p. 624; — Cl. higoensis, t. 35
fig. 1—4; — Gl. ischna t. 35 fig. 15, 16; — Cl. pinto t. 35
fig. 12 — 14; — Cl. ptychocyma t. 35 fig. 7 — 9; — Cl. oscariana
t. 36 fig. 25—27; — Cl. oxycyma p. 634 t. 37 fig. 35—38; —
Cl. tanegashimae t. 37 fig. 32—34; — Cl, orthotracta p. 636
t. 37 fig. 4i— 46; — Cl. addisoni t. 38 fig. 56, 57; — Cl.
jacobiana p. 641 t. 38 fig. 58—62, t. 39 fig. 66—69; — Cl.
stereoma t. 39 fig. 70, 71; var. nugax fig. 78, 70; var. cognata
n. p. 644; — Cl. entospira t. 39 fig. 72—75.
, 647. Pilsbry, H. A., Catalogue of the Clausiliidae of the Japanese
Empire (excl. of Formosa). Im Anhang werden kurz folgende
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— 214 —
neue Arten charakterisirt : Gl. holotrema p. 654, subignobilis»
tantilla p. 655; aulacopoma, bigeneris, dalli, una p. 656.
Smith, Edgar A,, Mollusca. In: liep. Coli. Natural History,
made in Antarctic Regions during the Voyage of the
„Southern Cross''. — London. Br. Mus. 1902. VII.
With 2 Plates.
Neu: Polypus campbelli p. 201 t 24 fig. 7— 11 ; — Eulhria auck-
landica p. 203 t. 24 fig. 12, 13; — Paludestrina antarctica
t. 204 t. 24 fig. 16; — Ealoniella paludinoidcs p. 205 t. 24
fig. 18; — Rissoa adarensis p. 205 t. 24 fig. 17; — Lamellaria
mollis p. 205 t. 24 fig. 4; — Natica delicatula p. 206 t. 24
fig. 6; — Calliostoma aucklandicum p. 207 t. 24 fig. 5; —
Philine antarctica p. 208 t. 24 fig. 1 ; — Ph. apertissima p. 208
t. 24 fig. 2, 3; — Neumesia in. gen.) antarctica p. 208 t. 25
fig. 1—6; — Clione antarctica p. 210 t. 25 fig. 7, 8; — Lissarca
aucklandica p. 212 t. 24 fig. 14, 15; — PecLen colbecki p. 212
t. 25 fig. 11.
Jhering, H. von, Historia de las Ostras argentinas. — In:
Annales del Museo Nacional de Buenos Aires, tomo
VII p. 109—123.
An den Küsten von Argentinien lebt heute nur eine Art, Ostrea
puelchana d*Orb., sie tritt erst in den postpampeanischen
Schichten auf, während in dem Panipeano die heute nach
Brasihen zurückgewichene 0. arborea vorherrscht. Im Miocän
von Patagonien ist es 0. patagonica mit ihren Varietäten
tehuelcha und ferrarisi, in den älteren Schichten von Santa
Cruz finden sich 0. hatcheri ui\d O. philippii und in den ältesten,
welche wie die nordamerikanischen Laramieschichten auf der
Grenze zwischen Eocän und Kreide liegen, finden sich neben
Austern der Gattung Exogyra noch Arten von Gryphaea und
Amphidonta. Als neu beschrieben und abgebildet werden zwei
fossile Arten, Gryphaea Concors p. 11 fig. 13 aus den Guarani-
schichten, und Ostrea ameghinoi aus den patagonischen Pyro-
theriumschichten p. 114 fig. 4—7; ferner wird 0. puelchana
fig. 8, 9 abgebildet.
Journal de Conchyliologie, Vol. 50 No. 1.
p. 1. Pallary, Paul, Liste des Mollusques testacös de la Baie de
Tanger. Avec pl. I. Das Verzeichnisse das nach dem Autor
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215 —
selbst auf VoUsländigkeit noch keinen Anspruch macht, enthält
350 Arten, von denen eine gute Anzahl dem Mittelmeer fremd
bleiben. Als neu beschrieben wird: Trochocochlea blainvillei
p. 27 t. 1 fig. 19, 20. Photographisch abgebildet werden
ausserdem: Fusus crassus Fall. fig. 1, 2; — Nassa tingitana
fig. 3,^4; — Columbella hidalgoi Mtrs. fig. 5—7; Ocinebra
edwardsi yar. apiculata fig. 8, 9, var. crassata fig. 10, 11 ; —
Rissoa spinosa Mtrs. fig. 12, 13; — Ghauvetia decorata Mtrs.
fig. 14; — Bittium reticulatum var. hanleyi Mtrs. fig. 15; —
Mesalia pulchella fig. 16, 17; — Trochocochlea sagittifera Lam.
fig. 18; — Tr. crassa var. denudata Mtrs. fig. 21, 22; —
Calliostoma dubium var. kochi fig. 23, 24 ; — Gibbula tingitana
fig. 25.
p, 40. Ancey, C. F., Description d'une nouvelle esp6ce de Bulimulus
(bonneti n. aus Bolivia; Textfig. 1).
. 41. Pelseneer, Paul, sur Texageration du dimorphisme sexuel chez
un Gastropode marin (Lacuna pallidula du Costa ; die Männchen
sind 4 mm. lang, die Weibchen 13 mm.).
Necrologie.
Am 3. Januar d. J. starb in Zikavei bei Shanghai
der verdiente Erforscher der chinesischen Fauna, Jesuiten-
pater Prof. P. Heude, 66 Jahre alt.
Am 13. Juni starb in Colombo auf Ceylon der hoff-
nungsvolle Erforscher der ceylonesischen Molluskenfauna
Oliver CoUett, erst 33 Jahre alt,
Theodor von Heldreieh, der unermüdliche Erforscher
Griechenlands, ist, über 80 Jahre alt, in Athen gestorben.
Obschon in erster Linie Botaniker, hat er der Mollusken-
fauna stets eine lebhafte Aufmerksamkeit gewidmet und
die Malakozoologie wird ihm ein dankbares Andenken
bewahren.
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— 216 -
Anzeigen.
Die Sammlung des verstorbenen Herrn Bruno Strubel!,
Frankfurt a. M., die gegenwärtig in Deutschland zu den
bedeutenderen zählt, ist zu verkaufen. Dieselbe umfasst
sowohl Land- wie Meeres- und Süsswasser-Gonchylien,
viele Arten in mehreren Exemplaren und alle Spezies in
nur auserlesenen Stücken. Um bezugl. der Reichhaltigkeit
nur einige Gattungen und Untergattungen zu nennen, seien
angeführt: Conus mit über 300 Arten und Varietäten.
Cypraea-Trivia mit über 200, Voluta mit ca. 30; von
Landschnecken finden sich in der Sammlung z. B. von
Amphldromus ca. 180 Arten, Bulimus 250, iJadra 65,
Pupuina 50, Geotrochus 55, Corasia 35, Cochlosfyla 190.
Die C7attÄi/iew-AbtheiIung ist von Böltger durchgearbeitet
und enthält die kostbarsten Originale. Alle Arten sind
mit genauen Fundortangaben versehen und von Autoritäten
wie Böttger, v. Martens, MöllondorfT, Kobelt, E. Smith
bestimmt.
Angebote beliebe man an die Redaktion des Nach-
richtsblattes zu senden.
Behufs Bearbeitung der Pleurotomlden für den
dritten Band der Iconographia maHna wünsche ich ein
möglichst reiches Material der europäischen Arten, lebende
wie fossile, zu vereinigen und ersuche die Herrn Fachge-
nossen, welche in der Lage sind, Material gegen haar oder
in Tausch abzugeben, um freundliche Mittheilung.
Schwanheim (Main). Dr. W. Kobelt.
Eing^eg^angene Zahlnng^en :
Pastor Slahlherg, Sachsenbeck, Mk. 6.—.
Nene Mitglieder:
Oberlehrer Schmalz, Berlin W. 15, Kaiser-Allee; — Dr. phil.
E. Wüst, Assistent a. K. mineral. Institut, Halle a. S., Händclstr. 10.
Hedigirl von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Ilartmann in Schwan he tm a. M.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
, Aosgegeben 23« Oktober.
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Nachrichtsblatt
der Deutschen
Malakozoologisehen Gresellsekfl.
Ffiiifanddr«i8si(p8ter Jahrgang.
Redigiert
von
Dr. W. Kobelt
in
Scbwanbeim (Main).
fRANKFURT AM JÄAIN.
Verlag von MORITZ DIESTER WEG.
1903.
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Inhalt.
Seite
ProtZf A.y zur BinnenmoUoskenfauna der Provinz Ostpreussen 1
DyhowBkif Dr. W., zur Kenntnis der oslsibirischen Landschnecken 7
Wittich, Kf Beitrag zur Kenntnis der alt-alluvialen Fauna im
Maintal 11
Cortf Hugo de, Ober den Handelswert und den Grad der augen-
blicklichen Seltenheit der Pleurotomaria Beyrichi (über-
setzt von D. F. Heynemann j 14
Heynemann, D. F., Simrnth, die Nacktschnecken des Russischen
Reiches 16
Schepnmnn, M. M., Neritina subocoellata (Marls. & Schepm.) . SU
RdUf H.j einige neue Binnenmollusken von den Molukken . . ^
Kdbelt, Dr. W., Diagnosen neuer ('erastus-Arten 33
Kobelt, Dr. W. Dr. 0. von Moeüendorffy Katalog der Familie
Buliminidae 36, 65
Boettger, Dr. O.j über die tertiären Landschnecken aus der
Gattung Vallonia im Mainzer Becken und über einen neuen
Landschnecken-Fundpunkt im Untergrund von Frankfurt a.M. 72
Dyhowskij Dr. W., Fauna der Binnenmollusken Littauens L Familie
Cycladidae 76
Wohlberedtf 0., Nachtrag zur Molluskenfauna von Montenegro
und Nord-Albanien 83
Wohlberedtf O., neue Fundorte für Helix pomatia L 86
Kobelt, Dr. W., Diagnosen neuer Arten 88
Kobelt y Dr W., Diagnose eines neuen Conulinus 91
Martens Ed. von, Neue Meer-Conchylien aus den Sammlungen
der Deutschen Tiefsee-Expedilion 97
Seil, Henrik, Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna Dänemarks \Qo
Kobelt, Dr. W., unsere Kenntnis der Fauna europaea .... 113
Dybowshiy Dr. W., Bemerkungen über die gegenwärtige Systematik
der Süsswasserschnecken 130
Kobelt, D. W.y Diagnosen neuer Arten 145
Rosen, 0. von, zur Kenntnis der Molluskenfauna der Stadt Char-
kow und ihrer nächsten Umgebung 152
Moellendorff, Dr. 0. von, neue Landschnecken von Niederländisch
Indien
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Seite
BoUe, H., neue Amphidromus-Formen 156
Kobelt, Dr. W., O. F. von Moellendorflf 161
Naegelty G,y Einiges aus Vorderasien 168
Rosen, 0, van, neue Arten aus dem Kaukasus und Zentralasien 178
Boettger, Dr. 0», zwei neue Landschnecken aus dem Tertiärkalk
von Hochheim 182
Wuest, Dr. K, zur Ausbreitung der Helix (Xerophila) obvia
Harlm. in Deutschland 185
Kleinere Mitteilungen 24, 158, 186
Literatur 27, 60. 91, 121, 158, 187,
Verzeichnis der neubeschriebenen Arten.
Aclaeon aethiopicus Marts 104
Ameria obiana Rolle 23
Amphidromus inconstans var. gracilis Rolle 157 ; waterstraali Rolle 156
Ancillaria hasta Martens 101
Bulinrinus armeniacus Naegele 174; intumescens var. sultanus
Rosen 181 ; maracandensis Rosen 180; prusanus Naeg. 175;
rennenkamfi Rosen 180
Caecilianella retteri Rosen 181
Carychium fischeri Boettger 184
Geraslus amaliae Kob. 33 : daroliensis Kob. 35 ; ellerbecki Kob. 34,
moellendorffi Kob 34
Chloritis romagnsis MlldfT. • 156
Glausilia narzanensis Rosen 181; semicincta var. ciscaucasica
Rosen 181 ; stauropolitana Rosen 181
Gollonia bicarinata Martens , 102
Gonulinus tener Kob 91
Gigantomilax brandti var. ciscaucasica Rosen . . . . . . 178
Helix adanensis var. incrassata Naeg. & var. plicata Naeg. 170;
blumi Kob. 149; circeja Kob.*) 89, 146. critica Kob. 151;
dickhauti Kob. 148; dorylaeensis Naeg. 172; frivaldszkyi
Kob. 147; melii Kob.*) 89, 146 ; perlucens Rosen 179;
Die Diagnosen von circeja und melii sind aus versehen zweimal abgedruckt.
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Seit»
pseudopomatia Kob. 150; retteri var. minor Rosen 179;
rufispira var. farabensis, var. fuscior & var. maracan-
'iensis Rosen 179; sieversi Kob. 149; sabcalcarata Naeg.
173; xerekia (Bourg.j Naeg 171
Hyaliiia mattiaca Bttg. 182; maureri Rosen 178;- retteri Rosen
178; stauropolitana Rosen 178
Leucochroa liedtkei Kob 145
Limnaea peregra var. costellata Seil , 106
Lithoglyphus minutus Naeg 176
Mira lest a schmalziana Rolle S3
Nassaria leres Marls 101
Planispira buelowi Rolle 23
Pleurotoma gemmulina Marts. 98; rolalilis Marts. 99; subspirata
Marls. 100; subsuturalis Marts. 99; vepallida Marls. . . 100
Pseudamiiicola prasina Rosen 182
Puncturella aelhiopica Marts. 103; analoga Marts 104
Scalaria collateralis Marts lOf
Scaphander cancellalus Marts 104
Solariella biradiatula Marts. 103; infralaevis Marts lOS
Typhis transcurrens Marts 101
Voluta anomala Marts 97
Xestina rugosissima MUdfT. • • 1^^
Zonites anthesi Kob. 88; insignis Naeg 169
Druck von P. Hartmann, Schwanheim a. M.
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No. 1 u. 2. Januar-Februar 1908.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Halakozoologischen Gesellschaft.
Fünf unddreissigster Jahrgang.
Abonnementspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diester we^
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer d' Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Xlttheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Zur Binnenmolluskenfauna der Prorinz Ostpreussen.
Von
A. Protz in Königsberg i, Pr.
Seit dem Erscheinen des Hensche'schen Verzeich-
nisses preussischer Mollusken (Schriften d. Physikal. oeconom.
Gesellschaft Königsberg 1861 nebst 3 Nachträgen, 1861
bis 66) sind meines Wissens neue Funde aus Ostpreussen
nicht publicirt worden, denn Mendthai erwähnt in seinen
, Untersuchungen über die Mollusken und Anneliden des
Frischen Haffs (Schriften d. Physikal. oeconom. Gesellsch.
Kgsbg. 1889) nur solche Mollusken, die bereits durch
Hensche als in Ostpreussen vorkommend aufgeführt wurden,
XXXV. , 1
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und in der Miltbeilung von V. Franz im NachrichlsbJatt
(1899 No. 7 u. 8 p. 22) handelt es sich um Paludina
vivipara, die bei Königsberg mit albinem Thiere beobachtet
wurde. Ich habe im Laufe der letzten Jahre verschiedene
Gegenden der Provinz nach Weichthieren durchforscht und
dabei auch eifrig den Mollusken nachgespürt, sodass ich
den bisher aus Osipreussen (Hensche's Verzeichniss enthält
die Mollusken Ost-u. Weslpreussens) bekannten 35 Arten nebst
5 Varietäten bezw. Abänderungen hinzufügen kann und
ich glaube bestimmt, dass bei weiterem Nachforschen noch
manche Art, die in den benachbarten Provinzen vorkommt,
sich auch für Ostpreussen wird nachweisen lassen (Arion
flavus, Hei. lamellata, lapicida, incarnaia, Bul. tridens,
Succinea elegans, Pupa umbilicata u. A.); habe ich selbst
bisher doch nur ein beschränktes Gebiet durchsuchen
können: Königsbergs weitere Umgegend, die Samlandküste,
ein Theil Masurens, das Walschthal bei Mehlsack und die
Frauenberger Gegend.
Es wäre sehr zu wünschen, dass auch in den ent-
legenen Theilen der Provinz malakologische Beobachtungen
angestellt würden, doch scheint das Interesse für die ein-
heimischen Mollusken hier leider sehr gering zu sein, wie
mir denn auch gegenwärtig niemand in der Provinz be-
kannt ist, der sich mit dem Beobachten und Sammeln der-
selben befasst.
Ich gebe nun eine Liste der von mir als neu aufge-
fundenen Arten mit den Fundorten und lasse zum Schluss
eine solche sämmtlicher jetzt aus Ostpreussen bekannten
Binnenmollusken folgen.
Limax launs Müller (brunneus Drp.) Königsberg;
Mehlsack; Loetzen.
Hyalina alliaria Miller. Warnicken; Walschthal bei
Mehlsack.
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H, radiatuLa Aid. var. virescens Westerl. Gr. Raum
in dem Fritzen'schen Forst.
Ä petrondla Charp. Fritzen'scher Forst.
K contracta Westerl. Warnicken ; Loetzen ; Rudczanny.
Conulus praticola Reinhdt. Loetzen.
Ärion bourguignati Mab. Königsberg; Luisenwahl.
A, brtmneus Lehm. Frauenburg.
Hdix acuhata Müll. Gr. Raum; Rudczanny.
H. hispida L. var. ' septentrionalis Cless. Neuhäuser
bei Pillau.
Pupa costulata Nilss. Wamicken.
P. substriata Jeffr. Warnicken ; Neukuhren ; Rudczanny.
P. ronnebyensis Westerl. Rudczanny in Masuren.
P. cUpestris Aid. Gonlinnen in Masuren; Warnicken;
Gr. Raum; Kellermühle bei Tapiau.
P. angustior Jeflfr." Neuhäuser bei Pillau.
Clausüia cana Held. Warnicken; Fritzen'scher Forst.
Cl. nigricans Pult. Gauledener Forst; Frauenburg.
Amphipeplea glutinosa Müll. Dammteich ; Fürstenteich ;
Oberteich bei Königsberg.
Physa acuta Drp. Königsberger Botan. Garten in
einem Bassin mit Azolla.
Planorbis comeus L. var. banaticus Lang. Tümpel am
Landgraben.
P. rotundatus Poiret, forma albina. Am Frischen
Haff bei Margen in kl. Gräben.
P. vorticulus Troschel. Frisches Haff bei Margen;
Lötzen in Sümpfen; Mauersee.
P. glaber Jeffr. Mauersee bei Loetzen.
P. riparius Westl. Fürstenteich bei Königsberg.
P clessini Westl. Loetzen; Rudczanny, Fürstenteich;
Juditten.
lAthoglyphus naticoides Fer. Pregel ober- und unter-
halb Königsbergs.
r
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_ 4 -
ValvcUa macrostoma Steenbch. Steinort in Masuren.
Sphaerium lactistre Drap. Linkehner See bei Tapiau.
S. duplicatum Gless. Fürstenteich und Dammteich bei
Königsberg; Mauersee.
CcUyculina ryckhclH Norm. Tümpel am Landgraben
bei Königsberg.
C, ryckhoUi Norm. var. danica Steinort in Masuren.
Hsidium supinum A. Schmidt. Gilgebach bei Keller-
mühle (Tapiau).
P. hemlowianum Shepp. Läwentin und Mauersee
bei Loetzen.
P. rivulare CIcss. Mauersee bei Loetzen.
P. paUidum Jeflfr. Pregel und Fürstenleich bei Königs-
berg ; Gr. Raum ; Wirrgraben.
P pukhellum Jen. Wirrgraben bei Königsberg.
P nitidum Jen. Fürstenteich, 'Dammteich, Pregel bei
Königsberg.
P müium Held. Neuhausener Fliess; Wargen; Fursten-
teich; Dammteich.
P schdtzi Gless. Loetzen; Cranz.
Änodanta complanata Ziegl. Kurisches u. Frisches Haff.
Verzeichniss der jetz
kannten Bim
Linuxx cinereus Müll.
L. cinsreo-nige^* Wolff.
L. variegatus Drp.
L. teneUusNWs, (cinctus Müll.)
L. agrestis L.
L. arborum Boujii.
L. laevis Müll.
Vürina peUudda Müll.
Hyalina cellaria Müll.
aus Ostpreussen be-
enmollusken:
H. alliaria Miller.
H. nitidula Drp.
ff. pura Aid.
H. radiatula Aid. cum var.
virescens Westl.
ff. petroneüa Charp. (viridula
Wallenberg).
ff. contracta Westl.
ff. crystallina Müll.
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5 —
Conidus pralicola Reinhdt.
a fidvus Müll.
Zanüaides nitidus Müll.
Arian empiricorum Fer.
Ä. bourguignati Mab.
A. brunneus Lehm.
Patida pygmaea Drap.
P. rotundata Müll.
P. ruderata Stud.
iTeli^ aculeata Müll.
H. pulcheüa Müll.
if. castat^i Müll.
fr. Wd«w Ghemn.
ff. strigdla Drap.
ff. hisfida L. cum var. sep-
^mtnomi/» Cless.
fr. n«&i$PtM09a Zgl.
fr. arfrtfs^OTttm L.
ff. hoHensis Müll,
ff. ne/Moralis L.
ff, pomatia L.
Buliminus obscurus Müll.
Cioneüa luh-ica Müll.
^c/(n<^ hyalina Bielz.
f\*pa muscorum L.
P. wmuteisima Hartm.
P. costulcUa Nitss.
P. edentula Drap.
P. rannebyensis Wesll.
P. alpestris Aid.
P. pygmaea Drap.
P. Bubstriata Jefifr.
P. antivertigo Drap.
P. piwiöa Müll.
P. angustior Jeffr.
dausüia laminata Moni.
C2. orthostama Menke.
Gl. plicata Drap.
CZ. biplicata Moni.
C{. cana Held.
C/. dttWa Drp.
C/. nigricans Pult.
C/. pumila Zgl.
C2. plicatula Drap.
CZ. latestriata Bielz var. ««p-
tentrionalis Bttgr.
C/. ventricosa Drap.
C/. ßograna Zgl.
Succinea putris L.
pf^^ Rossm.
S. ohlonga Drap.
CbrycAttim mimmi^iti Müll.
Limnc^a stagnaUs L.
L. auricularia L.
fy. amp{a Hartm.
L. lagotis Schrenk.
L. om^a Drap.
L. peregra Müll.
L. palustris Müll.
L. truncattda Müll, (minuta
Drp).
Amphipeplea glutinosa Müll.
PAyi^a fontinalis L.
PA. (K^K^a Drap.
Aplexa hypnorum L.
Planorbis comeus L. cum
var. banaticus Lang.
Pf. marginatus Drap.
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— 6 —
Fl, carinatus Müll.
Fl, varf^ L.
PI. varticulus Trosch.
Fl, rotundatuB Poir. (leucos-
toma Mich.) cum forma
albina.
JF?. spirarbis L.
Fl. septemgyratus Zgl.
Fl. contortus L.
Fl. albus Müll.
Fl. glaber Jeflfr. (laevis Aid.)
Fl. rossmaessleri Auers w.
Fl. crista Drap.
Fl. ripaHus Westl.
Fl. fontanus Lightf. (compla-
natus Drap.)
Fl. nitidm Müll.
Fl. clessini Westl.
Ancylus fluviatüis Müll.
Ä. Uicustris L.
Äcme polita Hartm. (Acicula
lineata Drp.)
Faludina vivipara Müll.
F. fasäata Müll, (achatina
Drp.)
Bithynia tentaculata L.
B. leachii Shepp. (Iroschelii
Paasch)
BithyneUa steinii v. Marts.
(Hydrobia Scholtzii bei
Hensche.)
Lithoglyphus naticoides Fer.
VcUvata piscinalis Müll.
V. antiqua Sovv. (contorta
Mke.)
V. natidna Mke.
F. depressa Pfr.
F. mcurostoma Steenbch.
F cristata Müll.
Neritina fluviatüis L.
Sphaerium rivicola Leach.
S. solidum Norm.
S. corneum L.
S. lacustre Drp.
S. duplicatum Gl.
Calyculina calyculata Drap.
C. ryck/iolti Norm, cum var.
danica Chess.
Pisidium amnicum Müll.
F. supinum A. Schmidt.
F. henslotüianum Shepp.
P. rivulare Gl.
F. f ossär inum Gl.
F. pallidum Jeflfr.
oWwsaZ« Pfr.
F. piUchellum Jen.
P. nitidum Jen.
P. miliuni Held.
P. scholtzi Gless.
f/wio pictorum L.
?7. tumidus Retz.
r/. batavus Lam.
Anodonta complanata Zgl.
-4. cellensis Schroet.
piscinalis Nilss.
^. anatina L.
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Zar Kenntnisfl der ostsibirischen Laiidsehnecken.
Von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
Seit den ersten Nachrichten über die sibirischen
Mollusken *) ist es bekannt geworden, dass viele euro-
päische Arten auch in Sibirien zu Hause sind, wo-
selbst sie sich sogar sehr weit nach Osten verbreiten.
Alles, was über die sibirischen Mollusken überhaupt bis
zum Jahre 1877 der Wissenschaft bekannt geworden ist,
hat Dr. Westerlund sehr sorgfältig bearbeitet und zusam-
mengestellt**). In der neuesten Zeil hat derselbe Gelehrte
die Gelegenheit benutzt, die seit den ältesten Zeiten ange-
häuften Sammlungen der St. Petersburger Akademie, auf
welche unsere Kenntnisse hauptsächlich begründet sind,
kritisch zu revidiren, wobei er auch manche irrthümliche
Bestimmungen corrigirte.***) — Jedoch können die alten
Sammlungen nicht immer mit Sicherheit als völlig zuver-
lässig betrachtet werden, um so weniger, wenn das Vor-
kommen jener Schnecken von keinem der neuen Forscher
an Ort und Stelle bestätigt worden ist. —
Schon aus den obigen Gründen allein scheint mir das
hier anzuführende Verzeichniss der Schnecken, welche eine
kleine, mir zu Gebote stehende Collektion zusammenstellen,
nicht ohne Interesse zu sein^ umsomehr, als sie manches
Neue für Sibirien aufweist.
Alle Arten meiner Sammlung sind sowohl von mir
selbst als auch von Herrn S. Clessin aufs Genaueste mit
*) Vergl. die Arbeiten von Middendorf, Schränk, Gerst-
feld, M a a k u. s. w.
**) Vid. Dr. G. We Sterin n d , Sibiriens Land- och Sötwatter,
Mollusker, med en Tafla. (Kong. sventeskaps Akad. Handlinger,
Bandet 14. No, 12).
***) Vid. Dr. Westerlund, Beiträge zur Moll.-Fauna Russlands
(Extrait de i* Annuaire du Mus. zoolog. de V Acad. des Sciences de
St. Petersbourg. 1897.)
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den entsprechenden europäischen Exemplaren verglichen
worden, so dass das hier nachfolgende Verzeichniss als die
erste und völlig sichere Gönstatirung der älteren Angaben
betrachtet werden kann.
Meine Sammlung ist von Dr. B. Dybowski an den
Gestaden des Baikal-Sees und zwar auf einer Strecke vom
Kultuk (am S. W. Ufer) bis zu der Mündung des Flusses
Sselenga (am N. 0. Ufer) erbeutet worden und enthält
folgende Arten:
1, Vitrina peUucida Müll.
Einige sehr schöne Exemplare aus Kultuk, welche
von den europäischen nicht im Geringsten abweichen.
2. Hyalinia petronella Gharp.
Mehrere Exemplare aus Kultuk, wo sie mit der nach-
folgenden Schnecke zusammen vorkommt.
3. Hyalinia radiatula Alder (= H. hammonis Ström).
Fundort wie vorher ; beide mit europäischen identisch.
4, Hyalinia (Conulus) fulva Müll.
Viele Exemplare aus Kultuk, Possolks etc.
5. Patula ruderata Stud.
Viele Exemplare aus Kultuk und aus manchen anderen
Fundorten am Ufer des Baikal-Sees.
6. Patula pauper Gould.
Mit der vorigen, häufig. — Die erstere Art lässt
sich von den europäischen Exemplaren nicht unter-
scheiden; die letztere ist aus Europa nicht bekannt.
7. Vallonia costata Müll.
Ueberau häufig und mit der europäischen vollkom-
men identisch.
8. Vallonia pulchella Müll.
Wie vorige, aber bedeutend spärlicher.
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9, Fruticicola edentvla Drp.
Bios zwei Exemplare aus Kultuk, beide sind aber
recht hübsch.
10, Fruticicola sericea Drp.
Recht viele Exemplare aus verschiedenen Standorten
am Ufer des Baikal-Sees, insbesondere aber aus Kultuk,
Possolsk, und von der Mündung des Flusses Sselengä.
Alle Exemplare, sowohl ausgebildete, als auch ganz junge,
sind haarlos. Bekanntlich ist diese Schnecke mit Frutici-
cola hispida L. sehr nahe verwandt, daher es wohl mög-
lich ist, dass die älteren Angaben über die letzgenannte
Art sich auf die Fr. sericea Drp. beziehen, indem die beiden
Arten verwechselt worden sind. Die Fr. hispida L. ist in
meiner Sammlung gar nicht vertreten, und da eine so an-
sehnliche grosse Art unmöglich übersehen werden könnte,
so schliesse ich daraus, dass sie in jenem Gebiete ent-
weder sehr selten oder gar nicht vorhanden ist. Letztere
Annahme scheint mir die Hypothese von Dr. Wester-
lun d, dass die Fr. hispida L. in Sibirien gar nicht vor-
handen ist,*) zu bestätigen.
11, Eulota Schrenkii Midd.
Ueberau häufig, insbesondere bei Kultuk,
Snjeschnaja und an der Mündung der Sselengä. Sie
lässt sich von den aus dem Amur-Gebiet stammenden
Exemplaren nicht im Geringsten unterscheiden.
12. Zua lubrica Müll.
Ueberau häufig und mit der europäischen Art identisch.
13, Pupa muscorum L.
Mehrere mit den europäischen identische Exemplare
aus Kultuk.
14, Pupa edenttda Drp.
Drei Exemplare aus Kultuk.
*) Vid. Dr. Westerlund, Beiträge zur Mollusken-Fauna
Russlands, p. 21.
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- 10 —
15, Pupa alpestris Aid.
Einige junge Exemplare aus Kultuk.
16, Siwcinea turgida West.
Häufig auf der ganzen Strecke zwischen Kultuk und
der S se 1 eng ä- Mündung.
Soviel ist in der mir vorliegenden Sammlung vor-
handen. Im Ganzen haben wir 16 Arten, worunter drei
für Ostsibirien neu sind und zwar: Fruticicol<i edentula
Drp., Fr. sericea Drp. und Pupa edentula Drp., die übrigen
werden durch unsere Sammlung zum ersten Mal constatirt ;
namentlich ist es interessant, dass die Patula rnderata Stud.
und P. pauper Gould beisammen und in gleicher Frequenz
in Ostsibirien auftreten.*) Die Fruticicola hispida L., eine
der gemeinsten Arien Europas, scheint in Sibirien zu fehlen,
es bedarf dies jedoch noch oiner weiteren Gonstatirung.
Die drei für Sibirien neuen Arten liefern den Beweis, dass
die Malakozoologische Fauna dieses Landes bei weitem
noch nicht genügend bekannt ist, und dass hier wahr-
scheinlich noch viele europäische Arten zu entdecken sind ;
namentlich sind die kleineren Arten zu erwarten, — die
grösseren Arten scheinen für Sibirien eigenthümlich zu sein,
bis auf Fruticicola fruticum Müll. **) Im Allgemeinen sind
in Ostsibirien keine grossen Schnecken-Arten bekannt, sie
treten erst im Amur-Gebiete auf. **•).
Niankow, im September 1902.
*) Vid. Westerland, Beiträge zur Malakoz. Russslands p. 21
**) Vide Dr. W e s l e r 1 u ii d , Sibiriens Land-och Soetwalter-
Mollusker, p, 28, Tab. I, Figur la— c.
***) Vide L. Schrenk, Reisen und Forschungen im Amurlande
Bd. IV, Lief. 3. St. Petersburg 1867.
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— 11 -
Beitrag zur Kenntoiss der alt- allayialen Faana
im Mainthal.
Von
E. Wiltich.
Wenn die alt-alluvialen Conchylienfaunen unserer
Gegend von den recenten nur wenig verschieden sind, so
ist ein genaueres Slndiuni derselben doch oft von beson-
derem Interesse. Zu welch werthvollem Schlüssen die
nähere Kenntniss dieser Faunen uns fuhren kann, zeigt
die Untersuchung der altalluvialen Conchylien im Unter-
grund der nördlichen Stadttheile von Frankfurt, die wir
Böttger verdanken (Nachrichlsbl. d. Malak. Ges. 1889).
Durch fleissiges Sammeln konnte Böttger eine Fauna von
54 Conchylien zusammenbringen, worunter 46 Land-
sc^mecken sind. Wenn ich nun nachstehend eine Fauna
von nur 25 Conchylien geben kann, so glaube ich doch eine
nicht unerwünschte Ergänzung zu Böttger's Conchylienliste
bringen zu können. Denn von unseren 20 Gastropoden
sind 9 neu, von den nur H Muscheln sind 2 neu gegen-
über der früher bekannten Fauna.
Zur geologischen Orientierung kurz folgendes:
Das Material, aus dem diese neue Fauna stammt, war
beim Ausschachten in der Frankfurter Elektrizitäts-Centrale
gewonnen worden. Unweit vom rechten Mainufer und
dicht an der Staat sbahn brücke wurden diese Arbeiten vor-
genommen. Unter recenten Mainkiesen traf man sehr bald
zähe, stark humose Lotten, unsere Conchylienführende
Niederterrasse, darunter Cypris-Letten des Unter-Miocäns.
Diluviale und pliocäne Ablagerungen fehlen, vielleicht
infolge späterer Erosion. Die Mächtigkeit der altalluvialen
Schicht beträgt 3—4 m. Das Material ist ein grau-blauer,
sehr zäher humoser Letten, reich an Quarzsand, zuweilen
sandige Schmitzen führend. In ausserordentlicher Menge
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— 12 -
durchziehen Pflanzenwurzeln, meist Phraginites etc. den
Letten, wodurch das Ausschlemmen sehr erschwert wird;
selbst vorheriges Aufkochen des Materials erleichtert die
Arbeit kaum.
Die pflanzlichen Reste, sowie das sedimentierte Ma-
terial und die Conchylien deuten auf einen Absatz in einem
Altwasser hin.
Die Fauna setzt sich aus folgenden Arten zusammen :
1. Bithynia tentaculata sehr häufig.
2. Valvata piscinalis « „
3. y, macrostoma „ „
4. r, cristata häufig.
5. Limmaeus truncatulus grosse Exemplare häufig.
6. „ cfr. auricularius selten.
7. ^ ovatus selten.
8. Succinea Pfeifferi selten.
9. ^ putris selten.
10. Ptanorbis albus selten.
11. 9 leucostoma häufig.
12. „ marginatus häufig.
13. tf cristatus selten.
14« Ancylastrum fluviatile selten.
15. Velletia lacustris selten.
16. Hyalina crystallina selten.
17. „ hammonis selten.
18. Arionta arbustorum häufig.
19. Vallonia pulchella selten.
20. Helix spec. selten.
21. Carychium minimum selten.
22. Arion spec. selten.
23. Unio spec. ziemlich häufig.
24. Pisidium amnicum sehr häufig.
25. „ cfr. caserianum ziemlich häufig.
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- 13 -
Diejenigen Spezies, die Böttger im Altalluvium im
Norden Franiifurls nicht nachweisen konnte, sind fol-
gende 12:
Valvata piscinalis.
„ macrostona.
„ cristata.
Bithynia tentaculata.
Limnaeus auricularius
ovatus.
Planorbis albus.
„ marginatus.
j, cristatus.
Ancylastrum fluviatile.
Pisidium amnicum.
ünio spec.
Dieses überraschende Resultat kommt daher, dass die
neue Fauna die Lebewelt eines ständigen Wasserlaufes,
vielleicht mit torfigem Untergrunde repräsentiert, während
die früher gesammelte Fauna in erster Linie die bei Hoch-
wasser zusammengeschwemmten Landschnecken enthielt.
Uebersichtlich zeigt sich diese Verschiedenheit der
Faunen in folgender Zusammenstellung:
Fauna im DÖrdl.
Neue Fauna. Sudtt. Frankfurt.
Gesammte Anzahl der Conchylien-Arten 25 54
Darunter Wasserschneken . .13 6
„ Muscheln .... 3 2
„ Landschnecken ... 9 46
Wirbelthierreste . . Bos primigenius- Rana, Ar-
Reste, vicola etc.
Während die von Böttger 1. c. mitgetheilte Fauna
mehrere jetzt in unserer Gegend erloschene Formen ent-
hält, kommen alle Conchylien aus dem neuen Aufschluss
am Main noch jetzt bei uns lebend vor. Die häufigsten
Formen dieser alluvialen Fauna sind Bithynia, 3 Valvata-
Arten und Planorbis leucostoma, daneben noch Pisidium
amnicum. Hiervon sind die Gastropoden sämmtlich Be-
wohner des stehenden oder langsam fliessenden Wassers
und bevorzugen einen torfigen oder schlammigen Unter-
grund. Auch Pisidium amnicum geht aus dem rasch be-
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— 14 —
wegten Wasser oft in die ruhigeren Buchten. So sprechen
auch die Conchylien unserer kleinen altalluvialen Fauna
für eine Ablagerung in einem Altwasser des Mains. Eine
ähnliche Gruppirung der Conchylien zeigen die alten Torf-
gründe bei Enkheim, oberhalb Fiankfurt, wo im Altallu-
vium die Valvaten überwiegen, während jetzt die Limnaeen
vorherrschen.
lieber den Handelswerth and den Grad der augenblick«
liehen Seltenheit der Pleurotomaria Beyrichi.
Von
Hugo de Gort,
übersetzt aus Bulletins des Seances de la Societe royale
malacologique de Belgique, welche wohl nicht von dem
grösseren Theile unserer Mitglieder gelesen werden, vom
2. März 1901, von D. F. Heynemann.
Die Sammlungen der Freien Bibliothek in Brüssel
sind jetzt durch zwei prächtige Stücke der Pleurotomaria
beyrichi, Hilgendorf bereichert worden. Diese zwei Exem-
plare mit ihren vollkommen erhaltenen Weich theilen sind
dem Zoologischen Museum der Universität durch unser
Mitglied Herrn Philippson dargeboten worden. Während einer
Reise, welche letzterer vor einem Jahre nach Japan machte,
in Gesellschaft unsers Mitglieds Herrn R. Goldschmidt,
wurde ihm von einem eingeborenen Händler ein Stück mit
Thier der uns beschäftigenden Art für 4 L. Sterling
oflferirt. Da der Händler eine Anzahl davon zur Verfüg-
ung hatte, so entschloss sich unser Mitglied nicht sofort,
sondern verschob den Ankauf auf später. Nach Europa
zurückgekehrt, liess er sich in den jüngsten Tagen zwei
der Conchylien von dem japanischen Naturalisten kommen.
Aber in der Zwischenzeit von einigen . Monaten war der
Preis merklich in die Höhe gegangen, auf 10 bis 12 L.
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- 15
Sterling für vollständige Exemplare und auf etwas weniger
für die Schale allein.
Wenn man sich einerseits über den verhältnissmässig
massigen Preis von 100 Franken erstaunt, zu welchem vor
einem Jahre der' Naturalienhändlor von Yokohama seine
Pleurotamaria anbot, während einige Jahre früher diese
Schale zu den grossen conchologischen Seltenheiten zählte,
wird man sich auf der anderen Seite fragen, welchem
Umstände diese seltsame Preisschwankung zuzuschreiben sei.
Hier die Erklärung der Thatsache, wie sie von Herrn
Philippson mitgetheiit worden ist. Die Naturalisten von
Hondo kennen die Bänke, höchstens hundert Meter unter
Wasser, wo die Heurotomaria leben, die ihrer relativen
Grösse wegen ziemlich leicht mit nicht sehr verwickelten
Werkzeugen gefangen werden können. Man sagt, ei«
Deutscher bekam von der Sache Wind und begab sich an
Ort und Stelle, um rasch entschlossen an den Fang zu
gehen. Am Ende einiger Wochen kehrte er triumphirend
nach dem Hafen mit mehreren hunderten von Heuroto-
maria in seinem Schiffe zurück. Die japanischen Händler,
welclie von den glücklichen Erfolgen ihres Konkurrenten
hörten und eine vollständige Entwerthung befürchteten, er-
mässigten ihre Preise sofort. Aber die vom deutschen
Reisenden gesammelten Pleurotomaria überfüllten den Markt
noch nicht ! Bei einer am Bord des Schiffes ausgebrochenen
Feuersbrunst mussten die kostbaren Muscheln im Stiche ge-
lassen werden, und sogleich nachdem man von dem Un-
fall Kenntiss hatte, erfuhren die Preise einen Aufschlag,
der sich immerhin nicht lange halten dürfte.
Die Herren Dautzenberg und Fischer haben 1898 im
Journal de Conchyliologie eine Notiz über FleurotoriMria
beyrichi geliefert, in welcher sie die vorhandenen Exemplare
aufzählten. Heute würde es schon schwierig sein, alle die
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- 16 -
Stücke zu zählen, -welche die Glasschränke der Museen
oder die Laden der Privatsammler zieren.*)
Es ist übrigens wahrscheinlich, dass diese schöne
Schnecke mehr und mehr gefischt und in naher Zu-
kunft der Preis auf eine auch den kleineren Conchologen er-
reichbare Höhe fallen werde, in diesem Falle ähnlich wie bei
SccUaria pretiosa, die auch anfangs sehr hoch im Preise
stand, aber dann auf einen sehr geringen Werth sank.
Herr H. Fischer, welcher im Journal de Goncliyliologie
einige höchst interessante Arbeiten über die Anatomie der
Pleurotomaria veröffentlichte, benutzte nur die Weichtheile
eines Exemplars von PI, beyrichi, welches kürzlich von
Herrn Dautzenberg für 300 Franken erworben worden ist.
Simroth, die Nacktschnecken des Rassischen Reiches;
1 Band von 21 Bogen Text mit ^27 Tafeln und Karten in
Farbendruck, auch 17 Textfiguren.
Das Manuskript war Dezember 1899 beendet, wurde
der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg
am 8. März 1900 vorgelegt, mit einem Nachtrag ist die
Drucklegung im Dezember 1901 beendet worden und nun
liegt das Werk uns vor mit seinem überreichen, er-
schöpfenden Inhalt, und ausgestattet mit den aus der
hiesigen Anstalt von Werner und Winter hervorgegangenen,
prächtigen Tafeln nach eigenen Zeichnungen und Karten-
entwürfen Simroth's.
Es ist eine Unmöglichkeit ein kurzes Referat zu
geben von einem solchen Werke, welches sozusagen auf
allen Seiten sehr bemerkenswerthe Beobachtungen bringt,
theils sich vertiefend in viele vor ihm noch unentwirrte
*) Wir bekennen, dass die Art wegen des immer noch hohen
Preises unserer Normal-Sammlung bis jetzt fehlt.
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Geheimnisse mikroskopischer Anatomie, theils verbunden
mit Ausblicken in die Ferne ungelöster Räthsel. Für den
hier zur Verfugung stehenden Raum möge daher vorläufig
genügen aufzuzählen, über welche Gegenstände abgehandelt
wird ; um in die Bewunderung einzustimmen, welche dieser
meisterhaften Behandlung zu zollen ist, muss der auf diesen
Gebieten eingehendere Belehrung Suchende ohnehin das
Werk selbst zur Hand nehmen. Hervorzuheben ist zuerst
die Gliederung des gewaltigen russischen Reiches in Asien
und Europa sowohl nach seinen geologischen als geogra-
phischen Beziehungen, auslautend in die Erklärung der in
ihm liegenden vermutheten Schöpfungscentren, die für die
Faunen der gesammten östlichen paläarc tischen Region
massgebend waren und noch sind. Erörtert werden so-
dann nach allen Richtungen die Gattungen Anadenus,
Arion, Philomycus, Limax, Metalimax^ Monochroma, Para-
limax, Mesolimax, Agriolimax, Lytopeltc, Gigantomilax,
Amalia, Parmacella, Solenochlamys, Trigonochlamys, Phri-
colestes, Hyrcanolestes und Pseudomilax. Weiterhin folgen
Einzelheiten über die Geschlechtswerkzeuge, Verdauungs-
organe, Systeme der Muskeln, der Färbungen, kurz eine
Fülle von Beschreibungen und Vergleichungen für künftige
Forscher von der grössten Wichtigkeit, und endlich Aus-
einandersetzungen über die geographische Verbreitung der
Gattungen im allgemeinen und der Beziehungen unter-
einander, immerhin abgesehen von eingestreuten Kapiteln
über die verschiedensten naheliegende Fragen. Das Ganze
unterstützt durch die graphische Darstellung der Ver-
breitung in bunten Farben, eine Manier, welcher immer
mehr Benutzung zu wünschen ist und die auch schon von
englischen Autoren, z. B. in dem in Kurzem zu bespre-
chenden „Monograph of the Land und Freshwater Mol-
lusca of the British Isles* von John W. Taylor zur An-
wendung gekommen ist.
2
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18 -
Von Gattungen, Arten, Varietäten iiud Formen sind
in dem Werke neu boschrieben:
Arion subfuscus Drap fennieus n. var. R.
Arion sibiricus u. sp. S.
Limax ordubadensis n. sp, {= colehieus Srth.) K.
Metalimax elegans n, sp. K.
Monochroma brunneum n. sp. K.
Paralimax brandti v. Mts. coriaceus n. f. K.
. « « M nubilus n. f. K.
, n „ f, nolatus n. f. K.
„ 1, n n lilacinus n. f. K.
„ marmoratus n. sp. K.
, niger n. sp. K.
y, , nigerrimus n. f. K.
„ albomaculatüs n. sp. K.
„ salamandroides n. sp. K.
„ gyratus n. sp. K.
„ gracilis n. sp. K.
f, ochraceus n. sp. K.
„ albocarinatus n. sp. K.
„ raddei n. sp. K.
„ striatus n. f. K.
„ „ pictus n. f. K.
y, „ elegans n. f. K.
. y, variegatus n. f, K.
y, y, obscurus n. f. K.
minutus n. sp. K.
Agriolimax laevis Müll, perversus n. var. R.
y, agrestis L. turkestanus n. var. T.
y, tauricus n. sp. Kr.
y, transcaucasicus n. sp. K:
y, „ Simplex n. v. K.
y, y, coeciger n. v. K.
y, caspius n. sp. K.
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— 19 -
Agriolimax subagrestis Srth. minutus n. v. K.
„ ilius n. sp. E.
r, ananowi n. sp. K.
, osseticus n. sp. K.
Tropidolytopelte n. subg. von Lylopelte Typus L. macu-
lata Koch & Heynemann T.
Liolytopelte n. subg. von Lytopelte.
„ caucasica n. sp. K.
y, grusina n. sp. K.
Turcomilax n. subg. von Gigantomilax Typus G.
nanus Srth. T.
Gigantomilax s. s. robustus n. sp. K.
Parmacella korschinskii n. sp. T.
„ „ rubra n. v. T.
„ levandri n. sp. T.
» persica n. sp. Persien.
Trigonochlamys minor n. sp. K.
Phricolestes n. g.
„ adscharicus n. sp. K.
y, ponticus n. sp. = Pseudomil. lederi
Ret, non Bttg. K.
Hyrcanolestes n. g.
y, valentini n. sp. K.
Pseudoroilax reibischi n. sp.
„ ananowi n. sp. K.
Die Buchstaben K. bedeuten Kaukasien, S. = Sibirien,
R. = europäisches Russland, Kr. = Krim und T. =
Turkestan.
Simroth bemerkt in einer Fussnote, dass in der be-
handelten Osthälfte der paläarctischen Region nach seiner
Liste bis jetzt 18 Gattungen iftit 6 Untergattungen, 98
Arten und 20 Unterarten von Nacktschnecken leben. Da-
von habe er aufgestellt 4 Gattungen, 4 Untergattungen^
51 Arten und 15 Unterarten. Er sei weit entfernt, den
2*
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- 20 -
Schwerpunkt einer modernen Arbeit in der Anzahl der
systematischen Novitäten zu suchen. Immerhin glaube er.
dass die angeführten Zahlen ihm einigermassen das Recht
geben, über diese Region ein leidlich begründetes Urtheil
zu fällen.
Sein Material kam hauptsächlich ans der Sammlung
der Kais. Akademie der Wissensch, in St. Petersburg,
dann desgleichen aus denen der Senckenb. naturforsch.
Gesellschaft in Frankfurt, der Universitäts-Sammlung in
Moskau und aus den Händen verschiedener bekannter
Naturforscher. D. F. Heynemann.
Neritina subocellata (Marls.) Schepm.
Von
M. M. Schepman.
Im „Nachrichtsblatl*' d. J. 1902 hat Gredler in seinem
Aufsatze: „Zur Conchylien-Fauna von Borneo und Celebes",
auf Seite 62, die obengenannte Art erwähnt, und dabei
bemerkt, dass sie nach der Ansicht des Herrn v. Martens
nicht wohl zu trennen sei von N. bioolor Recl. Ich habe
N. subocellata in 1884 beschrieben in: .Notes from the
Leyden Museum*, Seite 49, nachdem Prof. v. Martens
meine Exemplare gesehen hatte und die Art für neu hielt.
Ich habe sie 1. c. verglichen mit N, brevispina Lam. und
rarispina Mousson, und habe gar n'uhi daran gedacht,
dass sie zu bicolor gehören sollte.
Martens (Martini-Chemnitz, Gonchylien-Cabinet II.
Ausg.; Mon. Neritina Sejte 144 und 145)^ theilt die zur
Gruppe Clühon gerechneten Arten in drei Abtheilungen :
a) In der Regel dornentragend.
b) Mit eigenthümlicher Sculptur, meist ohne Dornen.
c) Schwach gestreift oder glatt, meist ohne Dornen.
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- 21 -
Weil meine Art fast glatt ist, bleibt die Äbtheilung b.
ausgeschlossen; wenn man jetzt die zur Abtheilung a. ge-
zogenen Arten mit denen der Abtheilung c. vergleicht, so
hat N. suboceUata viel mehr Aehnlichkeit mit den sub a.
erwähnten, wie N. diadtma Recl. und hrevispina Lam.,
als mit hicclor Recl. und Verwandten. Aber auch Tryon
(Manual of Concholog, Vol. X, S. 90) hat meine Art an-
gefochten, indem er bei N. divacea Recl. sagt: ^N, incon-
spicua Busch is a juvenile and N. subocellata Schepmann a
spinöse specimen".
Indem ich bei den von mir untersuchten Exemplaren
von subocellata nur ein einziges Stück ohne Dornen fand,
glaube ich die Art wohl als in der Regel dornen-
tragend bezeichnen zu können, dagegen habe ich weder
bei olivacea noch bei bicolor in der Monographie von Mar-
tens etwas von Dornen oder auch nur von Ansätzen zu
solchen finden können. Tryon sagt zwar: „occasionally
with one or two short spines", wenn er olivacea behandelt,
aber ich glaube nicht irre zu gehen, wenn ich dafür
halte, er habe das nur zur Aufnahme meiner suboceUata
gethan. Einen zweiten Unterschied finde ich darin, dass
Martens sowohl bicolor wie olivacea als gerundet beschreibt
und subocellata eine weitere sehr deutliche, aber immer
gut erkennbare Schulterkante hat. Auch ist N. subocel-
lata durchschnittlich viel kleiner als olivacea und bicolor.
Martens gibt für bicolor an: Alt. 26, 15 und 10.5 Mill.,
für olivacea 20, 25 und 1 1 Mill., subocellata ist nur 14 Mill.
hoch oder kleiner, und da ich Stücke von verschiedenen
Fundorten verglichen habe, kann ich nicht annehmen, sie
sollten sämmtlich unausgewachsen sein oder zu einer
Zwergform gehören.
N. bicolor ist bei Martens 1. c. fein und regel-
mässig faltenstreifig, etwas glänzend, gelblich
grün mit zahlreichen schwarzen ziemlich ge-
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— 22 —
rade herablaufenden Striemen, N, suboceUata da-
gegen nur sehr fein gestreift, fast glatt, nur an
der Naht etwas faltenstreifig, grau-olivengrün mit
dichtgedrängten schwarzen Fleckchen; N.olivacea
so schwach gestreift; dass man sie glatt nennen
kann, dunkel graugrün mit zerstreutenschwarzen
Punkten und Strichen nach der Richtung der Spirale.
«Bei Exemplaren aus Amboina finden sich auch öfter
feine schwarze, dichtgedrängte Wellenlinien
von oben nach unten, hauptsächlich im ersten Theil der
letzten Windung und gegen die Mündung sich immer ver-
lierend/
Bei Stücken meiner Sammlung von den Philippinen
finde ich es genau so und sehe die Wellenlinien bei durch-
fallendem Lichte eben auf der ganzen Oberfläche der
Schale bei K dimcea. Weiter ist bei subocellata die Mus-
kelleiste deutlicher als bei hicolor, die Columellarfläche
nicht nach hinten in der Mitte und unten braunroth ge-
säumt, wie bei olivacea.
Ich glaube somit, dass ich meine N. subocdlata auf-
recht halten kann und dass sie ziemlich leicht von bicdor
und olivacea als Art zu trennen ist.
Zuletzt erlaube ich mir zu bemerken, dass Godwin
Austen (Proc. Zool. Soc. London, 1889, S. 349) schon
eine Diplommatina niahensis beschrieben hat, und
daher die von Gredler (Nachrichtsblatt 1902 S. 51) mit
gleichem Namen belegte Art, wenn sie wirklich ver-
schieden ist, (was ich nicht zu beurtheilen wage, obwohl
die Beschreibungen Verschiedenheiten aufweisen) einen
neuen Namen erhalten muss.
Rhoon bei Rotterdam, 19. November 1902.
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- 23 -
Einige nene Binnenmollnsken Ton den Molokken.
Von
H. Rolle.
1. Hanispira budom n. sp.
T. mediocriter umbilicala, discoidea, tenuis, subtiliter
striatula, opaca, quasi pruinosa, albida. Spira pauUum con-
cava. Anfr. 4Va modice coavexi, sutura sal impressa dis-
juncti, ultimus ad peripheriam zonula alba cretacea pictus,
basi sat inflatus, pone aperturam gibber, tum constrictus,
antice sat deflexus. Apertura diagonalis, elliptica, modice
excisa ; peristoma modice expansum, sublabialum, margini-
bus conniventibus, callo tenui junctis.
Diam. 17, 2, alt. 8 mm.
Batjan.
2. Miratssta schmcUziana n. sp.
T. sinistrorsa, ovato-oblonga aut turrito-oblonga, soli-
dula, transverse leviter plicato-slriatula, lineis spiralibus
confertis rugulosis decussata, subopaca, luteo-cornea. Spira
plus minusve elevata apice submucronato acutulo. Anfr. 5
pone suturam sat profundam plani, tum distincte angulati,
infra angulum abrupte paullum intus deflexi, ultimus
medio paullum concavus, subsulcatus, basi convexiusculus.
Apertura verticalis, rotundato-lrapezoidalis; peristoma rec-
tum, subobtusum, intus labiatum. Columella incrassata,
callosa, subtorta. Margo superus sat profunde sinuatus, fere
excisus.
Diam. 15» alt. 23, apert. lat. 9,5, long. 14 mm*
. 15, . 27,7 . . 9 . 14,2 .
Obi.
3. Ameria obiana n. sp.
T. sinistrorsa, ovata, solidula, subtiliter plicato-striata,
microscopice spiraliter decussata, nitidula, olivaceo-fusca.
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— 24 —
Spira modice elevata apice acutulo. Anfr. 47« modice
convexi, sutura distincte marginäta disjuncti, ultimus medio
leviter impressus. Apertura paruin obliqua, subauriformis;
peristoma rectum, acutum, margo basalis subeffusus, subla-
biatus, columejla subtus truncata, calloso-incrassata, torta.
Diam. 11,5, alt. 18,8 apert. lat. 6.5, long. 13,5.
Obi.
Kleinere Mittheilangen.
(Hdix pomatia L.J Im Jahrgang 1899 S. 73 dieses
Blattes veröflfentliehte ich einige Notizen über die Mollus-
kenfauna des südöstlichen Schwarzwaldes und w^ies be-
sonders darauf hin, dass sich im Wutachthal und zwar
besonders am Randen wahre Riesen von Helix pomatia L.
und auch bisweilen linksgewundene Stucke finden. Im
letzten Herbst wurde mir ein Stück aus gleicher Gegend
zugesandt, das ein ganzes fremdes Aussehen hat und das
man einem weniger genauen Kenner leicht als eine fremde
Art offerieren könnte. Das Exemplar kam lebend in mei-
nen Besitz, ist aber diesen Sommer, wohl aus Mangel an
zusagender Nahrung, abgestorben. Die Schale hat normale
Grösse, aber einen scharf ausgeprägten Kiel bis zur Münd-
ung, auf dem stark hervortretende Rippen der Ober- und
Unterseite in spitzen Winkeln zusammenlaufen. Die
Rippen der Unterseite sind besonders kräftig gegen den
Kiel zu, verlieren sich dann allmählich und gehen in die
gewöhnliche Streifung über gegen die Nabel hin. — Be-
kanntlich triflft es sich häufig bei dieser grossen Schnecke,
dass sie sich durch Eindringen fremder Körper bei ihrer
Schalenbildung, besonders in gebirgigen, steinigen Gegenden
anormal entwickelt, aber ein solches Abirren von der ge-
wöhnlichen Form ist mir bis dato noch nicht zu Gesicht
gekommen.
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— 25 —
Herr Clessin schreibt in seiner Deutschen Excursions-
Molluskenfauna (2. Aufl.) Seite 214: , Wegen der Grösse
und verhältnissmässigen Derbheit der Art im jugendlichen
Alter ist Hd. pomatia L. ganz vorzugsweise zu den sonder-
barsten Missbildungen geneigt. So reine füllhom- und
stöpselzieher-artige Gehäuse, wie sie von Hei. pomatia L.
gefunden werden; hat noch keine andere unserer einheimi-
schen Arten geliefert. Auch verkehrt gewundene Stücke
werden von ihr am häufigsten beobachtet. (Hei. pomaria
Müller, Verm. bist. III pag. 45 Nr. 244)." Diese hier er-
wähnten Abnormitäten finden sich auch sporadisch an den
oben angeführten Lokalitäten. Jedoch ein füllhorngestalti-
ges kam mir noch nie zu Gesicht, wie z. B. im Gonchy-
lien-Cabinet von Martini & Chemnitz eine Hd, aspersa
Müll, abgebildet ist, die ganz aufgerollt mehr als ein Phan-
fasiegebilde, denn als Wirklichkeit erscheinen möchte. Da-
gegen sehr hoch, ja fast bohrerförmig ausgezogene Stücke
finden sich, wenn auch äusserst selten.
Und nun etwas über die linksgewundene HeL poma-
tia L. Vor zwei Jahren erhielt ich von oben erwähnten
Fundorte einige lebende Linke. Es erregte meine Neu-
gierde, ob diese sich rechts oder links gedreht fortpflanzen
würden, nahm ich mir aber jedoch selbst die Mühe nicht eigne
Beobachtungen anzustellen. Herr K. Künkel, Reallehrer
am Lehrerseminar in Ettlingen, der s. Z. sehr interessante
biologische Abhandlungen über Nackt- und Gehäuse-
schnecken im „Zoologischen Anzeiger" (Leipzig) veröffent-
licht, unterzog sich der Aufgabe der Nachzucht dieser
Linken. Die gut überwinterten Stücke wurde im Frühling
190 lins Terrarium gesetzt, sie schritten aber im gleichen Som-
mer nicht zur Eierablegung und war somit die Pflege einst-
weilen resultatlos geblieben. Im Herbst 1901 verschaffte
ich ihm zu den vorhandenen alten noch gegen ein Dutzend
neue. Jn diesem Frühjahr wurde nun von Herrn Künkel
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— 26 —
eine exakte regelrechte Zuchterei eingerichtet. Die alten
und die neuen d. h. die Einkömmlinge von 2 Jahren uDd
die vom vorigen Jahre schritten zur Fortpflanzung und bis
zu Anfang September hatten sich 180 junge Schnecken
entwickelt und zwar Alle — rechtsgewunden. Eine
sehr instruktive Abhandlung über den ganzen Züchtungs-
verlauf wird HerrKünkel im „Zoologischen Anzeiger* publi-
cieren. — Die Schalenbildung nach links muss doch wohl
nur als eine pathologische Form aufgefasst werden, wie ja
gewöhnlich auch die Autoren diese Variation nur als forma
(perversa) bezeichnen, wie bei anderen Arten die f. maior
u. minor etc. aber immerhin ist es sehr auffallend, dass bei
einer so zahlreichen Nachkommenschaft nicht auf ein ein-
ziges Stück sich die Linksdrehung vererbte, während sonst
andere anormale Erscheinungen so zahlloser Organismen
sich so leicht auf die Nachkommen übertragen. Mit dem
gleichen Individuen werden im kommenden Jahre die Ver-
suche fortgesetzt werden, um zur vollen Sicherheit bezüg-
lich der Vererbung zu gelangen, da bei der diesjährigen
Eierablegung doch nicht aller Zweifel ausgeschlossen ist.
dass die Befruchtung aus früheren Jahren von einem rechts-
gewundenen Individuum herrühren könnte.
Nun aber die Frage, wie lässt sich die Linksbildung
erklären ? Hängt sie von einem Unfall ab wie andere Miss-
bildungen? Ist sie von der Höhenlage und Bodenbeschaffen-
heit bedingt? Mancherorts ist sie gar nicht zu finden.
Am häufigsten soll sie im Rhonebassin auftreten, wo man
nach genauen Zählungen auf je 20000 Stück etwa einen
sogenannten .Schneckenkönig" finden könne. Ob das gleiche
Zahlenverhältniss auch am bad. Randen zutrifil, kann ich
nicht bestimmt behaupten, aber das weiss ich, dass man
dort ganze, sehr reich besetzte Schneckengärten absuchen
kann, ohne auch nur ein einziges Stück zu entdecken.
— Für Belehrung resp. für Beantwortung obiger Frage
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— 27 —
wäre ich recht dankbar und wohl andere Leser des Nach-
richtsblattes auch. Naegele.
Literatur.
Locard, Amould, Notices Conchylidogiques, — In : Y Echange
No. LXVII. Creseidae, v. 17. p. 67, Keine n. sp.
Paüary, Paul, Äpport ä la Faune Malacclogique de V Arahe
et de V Egypte. — In Bullet. Inst. Egyptien 1901 sp.
avec planche.
Neu Leucochroa arabica p. 4 fig. 1, 2, Wed Nauk, bei 900 m. —
Eremina fourtaui p. 6 fig. 4, 5; — Limnaea sikenbergeri p. 7
fig. 8 ; — Valvata innesi p. 7 fig. 9 — 1 1 ; — Pseudamnicola
siiiaitica p. 7.
Hedley, Charles, Scientific Results of the Trawling Expedition
of H, M. a S, „Thetis*'. Mollusca Part. L —
Brachiopoda & Pelecypoda. — In. : Mem. Austral.
Museum v. 4 p. 5 (1902).
Es wurden, da die Expedition wesentlich für Fischerei eingerichtet
war, nur wenig kleinere Mollusken erbeutet; sie stammen aus
20—80 Faden Tiefe. Neu sind: Pronuctda decorosa n. gen. &
spec. p. 290 fig. 39; — Leda miliacea p. 295 fig. 43; — Gy-
rilla dalli p. 296 fig. 44; — Bathyarca perversidens p. 298 fig.
45 ; — Philobrya pectinata p. 299 fig. 46. — Amussium thetidis
p. 304, fig. 49; — Cyclopecten favus p. 305 fig. 50; — C. ob-
liquus p 306 fig. 51; — Dimya corrugata p. 308 fig. 52; ^—
Crassatellites securiforme p. 312 fig. 53; — Cr. scabrilirala p.
314, fig. 54; — Cuna concentrica, n. gen. et spec. Kelliadarum,
p. 315 fig. 55: — C. particula p. 316 fig. 56; — Gondylocar-
dia projecta p. 517 fig. 57; — Cardita cavatica p. 318 fig. 58;
— Rochefortia lactea p. 320 fig. 59; — Erycina acupuncta p.
321 fig. 60; — Gardium striatulum var thetidis p. 322.
Hedley, Charles, Studies on Australian Mollusca V. & VI, —
From: P.Linn. Soc. N. S. Wales 1901 Novbr. 1902
March.
Neu in Ft. V. : Columbella plexa p. 702 Textfg. 25, und Puncturella
galerita p. 703 Textfig. 26. — In Pt. VI. Bornia filosa p. 7 t. 2
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- 28 -
fig. 15—17; — Gongeria lunata p. 8 t. l lig. 1—4; — Mactra
parkesiana p. 8 t. 1 fig. 5—9; — Pyrgulina perspectiva p. 10
t. 3 fig. 33; — P. senex p. 10 t. 3 fig. 31 ; — F. zea p. 11 t.
3 fig. 34 ; — F. umeralis p. 10 t. 3 'fig. 52 ; — Crossea biconica
p. 12 t. 2 fig. 24; — Cr. gatliffi p. 13 t. 2. fig. 25; — Tci-
nostoma'involuLa p. 13 t. 3 fig. 35; — Liotia corona p. 14. t<
2 fig. 21—23; — L. incidata p. 14 t. 2 fig. 18—20; — Meco-
liotia spinosa p. 15 t. 2 fig. 26 ; — Ctiloceras (nach dem Aator
der Embryonalzustand einer grösseren Gattung) clathratum n.
und striatum n. p. 22 t. 2 fig. 28—30. — Ausserdem sind eine
Anzahl älterer Arten, auch extramarine zum erstenmal abgebil-
det und wird eine kritische Revision der von Ferry aus Austra-
lien beschriebenen Arten gegeben.
Kesteven, H, Leighton, a note on ttvo species of Ästralium
from Port Jackson. — In P. Linn. Soc. N. S. Wales
1902 V. 27.
Gibt Abbildungen von Schale und Deckel von A. fimbriatum und
A. tentori forme.
HedUy, Charles, a new Australian Voluia (perplicata), mit
Holzschnitt. —
In: Ree. Austr. Museum 1901 v. 4 p. 309. — Zunächst verwandt
mit V. thatcberi.
Kesteven, H, Leigthon, the systematic posUion of the Genus
Fossarina and of Fossarina varia Hutton. — Jbid. p.
317. Die Gattung gehört zu den Trochidae zwischen
Gibbula und Margarita, Minos Hütt ist ein Synonym
davon.
Brusina, S., eine subtropische Oase in Ungarn. — Aus»
Mitth. naturw Verein Steiermark 1902.
Bezieht sich auf die Umgebung des Bischofsbades bei Grosswerdein
wo Melanopsis parreyssi (Mühlf.) lebt und ihre Vorfahren in so
unendlichen Massen fossil vorkommen^ dass man die Wege aus-
schliesslich mit ihnen beschottert, während im warmen Wasser
die subtropische Nymphaea thermalis wächst. Aus der unend-
lichen Formenmannigfaltigkeit der fossilen Melanopsis werden
als neu beschrieben: themaki p. 110, sikorai p. III, hazayi p.
112, franciscae p. 113, tothi p. 114, staubi p. 115.
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- 29 -
Proceedings of the Malacological Society of London, — Vol.
V., No. 3, Oktober 1902.
p. 185. Ballen K. Ashington, Notes on Holocene Mollusca from North
Comwall.
p. 189. Sykes £. R., Notes on Tonkinese Clausiliae. Wth. pl. III. Neu
Ci. chiemhoa€nsis p. 194 t. 3 6g. 5.
p. 195 Sykes, £. R., Description of ChaeLopleura destituta n. sp. from
South Africa. With figs.
p. 196. Sykes, E. R., on a coUection of Non-Marine Shells from the
New Hebrides. With Figs. Neu Dendrotrochus stramineus p.
197 tig. 1 ; — Draparnaudia walkeri p. 197 ftg. 2 ; — Ompha-
lotropis conella p. SOO fig. 5.
p. 201. Gude, 6. K., a Synopsis of the Genus Streptaxis and its allies.
— With pl. 4. — 103 Arten, von denen Str. subbulbulus Mldff
p. 203 t. 4 ßg. 16—18 neu beschrieben wird. Zum erstenmal
abgebildet sind: leonensis Pfr. fig. 1 — 3; — eburneus Pfr. fig.
4—6: — gibbosus Pfr. fig. 7—9; — sinuosus Pfr. fig. 10—12;
— anceyi Mab. fig. 13—15: — diplodon Mlldff fig. 19—21.
p. 245. Newton, K. Bullen, on Ctenostreon burckhardti n. sp. from the
middle oolites of Switzerland with pl. 5.
p. 248. Godwin Austen, H. H.. on Helix Basileus, Benson,. from Sou-
thern India, its anatomy and generic position With pl. 6.
p. 253. Pace, S., on the identity and relationship of Buccinum der-
mestoideum Lam. (Pseudamycla n. gen.)
Proceedings of the Academy of Natural Sciences of PhiUidd"
phia, vol. 54 Nr. 1. Oktober 1902.
p. 25. Pilsbry, H. A., new Land-Mollusca from Japan and the Bonin
Islands. — Neu: Helicina Capsula, ogawarana, hirasei p. 25,
yoschiwarana mit var. arata und var. microtheca p. 26, alle nur
durch einen analytischen Schlüssel näher bezeichnet; — Aly-
caeus biexcisus, Blanfordia japonica var. simpIex, p, 26 ; — Cyc-
lophorus kikoiensis p. 27 ; — Diplommatina kiiensis, kobelti var.
ampla, pudica p. 28; — Mandarina exoptata var. obtusa, M.
mandarina var. hijahimana p. 29. — Hirasea subg. nov. Fame-
testa fQr Uel. operculina GId. und mirabilis n. p. 29; — Ka-
liella ogasowarana, Nesopupa dedecora, Eulota senckenbergiana
var. awaensis p. 31 ; — Eulota vulgivaga var. lanx p. 32.
p. 115. Pilsbry H. A., Revision of Japanese Viviparidae, with Notes on
Melania and Bithynia. — Neu Viviparus japonicus var. iwakawa
Digitized by Google
— 30 —
p. 117 t 9 fig. 3 (= oxytropis Kobelt t. 11 ftg. 6. 6 a, nec
Bens.); — Melania reiniana var. hidochiensis p. 119 t 9 fif.
2; — Mel libertina var. latifusus p. 129 L 9 fig. 8.
p. 233. Pilsbry, H. A. on the Localities of A. Adams Japanese Heliddae.
Dautzenberg P., Description de Mollusques nouveaux, prove-
nant de V üe Ohi (Mcluques), — In- le Naluralisle.
V. 24. p. 247.
Neu: Trochomorpha subterranea p. 247 Texlfig. 1; — Albersia
omissa (= obiensis Mildff.) p. 247 Kg. 5 ; — A. obiensis p. 247
fig. 4 mit var. minor fig. 5 ; — Leptopoma fulgurans f= ma-
crostoma Mllflf. var.) p. 248 fig. 6 ; — L. altius p. 248 fig. 7.
Die MöllendorfTschen Namen haben die PrioritSl, wenn auch
nur um einige Tage.
Andrusow, K, über zum net^e Gasteropodengatiungen aus der
Äpscheronstufe, — Mit Tafel. Sep. Abz. aus Mitth.
Akad. Petersburg 1901 S. 55. — Russisch mit deut-
schem Resume.
Streptocereila sokolovi n. gen. et spec. p. 72 t. 3 fig. 1—7, völlig
evolut mit 3— 4 Windungen, zunächst Ck^rynibina — ähnlich; —
Celenkenia ivanovi p. 74 t. 3 fig. 8 — 15, eine gekielte Baikalia.
— Der Verfasser stellt entschieden jede Verwandtschaft der
sarmatischen Fauna mit der des Baikalsees in Abrede.
Sturany, Dr. R., Beitrag zur Kenntniss der Heinasiatischen
Molluskenfauna, — In: S. Ber. Ak. Wien, 1902 p. III.
Enthält namentlich die Ausbeute von Dr. Werner aus dem vorderen
Kleinasien. Neu : Xerophiia dichesthemena p. 128 t. 1 fig.
— X. pyramidata var. platiensis p. 132 t. 1 fig. 5 — 7: — Chon-
drula werneri p. 134 t. 2 fig. 1 ; — Unio desectus var. pursa-
censis p. 138 t. 2 fig. 10, 11. — Von besonderem Interesse ist
der Nachweis von Trochovitrina conoidea Mrts. am Olymp.
Sturany, Dr, R., Mittheilungen über Gehäuseschnecken aus
dem Peloponnes. In: Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 1902
p. 402-409 t. 1.
41 Formen, keine n. sp. : Albinaria heterochroa Westerl. (fig. 1, 2)
Alb. arcadica Bttg. (fig. 3) und Alb. menelaos v. juncea We!<t.
(fig. 4) sind im Text abgebildet.
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- 31 -
Härtens, Ed. von, die Mollusken (Conchylien) und die übrigen
wirbellosen Thiere im Rumph'schen Raritatkammer, —
In: Rumphius Gedenkboek uitgegeven door het
Kolonial-Museum te Haarlem, 15. Juni 1902.
Zur Feier des zweihundertjährigen Geburtstages des ersten Er-
forschers Niederländisch -Indiens hat das Haarlemer Museum
ein Gedenkbuch herausgegeben. Die Mollusken des Raritäten-
kabinets hat Martens neu bearbeitet, er gibt die heutigen
Namen für sämmtliche abgebildete Arten in einer Weise, welche
seine Arbeit zu einer gründlichen kritischen Untersuchung der
den älteren Sammlern bekannten ostindischen Arten macht.
The Journal of Conchology, V. 10 No. 8 & 9 1902.
p. 125. Adams, L. the Census of the British Land- and Freshwater-
Mollusca (Cont.).
, 238. Dali, W. H., on the Genus Gemma Desh.
, 244. Welch, R., scalariform Helix nemoralis. Mit Taf. 2.
, 248. Smith, Edg. A., Descriptions of new Speeles of Marine Shells
of South Africa. — Neu; Natica kraussi p. 248 t. 4 fig. 1; —
Assiminea umlaasiana p. 248 t. 4 ßg. 3; — Bolma andersoni
p. 248 t. 4 fig. 7; — Tornatina meridionalis p. 249 t. 4 fig. 2;
Turbinella triangularis p. 249 t. 4 fig. 6; — Latirus alboapi-
catus p. 250 t. 4 fig. 5 ; — Anachis leptalea p. 250 t. 4 fig. 6.
, 254. Button, Fred. L., West-American Cypraeidea.
p. 257. Standen, R., Report on the Leasowe Ramble.
p. 265. Chadwick, W. H., Self-Fecundation in Planorbis vortex.
p. 266. Brown, L. B., Notes on the Land-and Freshwater Shells of
Barbados.
p. 284. Jackson, J. W., Helix rotundata mut. sinistrorsum at Castleton.
p. 284. Stubbs, A. G., Paludestrina jenkinsi near Eastbourne.
p.285.TomIin, Brockton <& E. D. Marquard, the Land-and Freshwater
Shells of the Channel Islands.
List, Dr. Th., die Mytüiden. In: Fauna und Flora des
Odfes von Neapel. — 27. Monographie. Erste Hälfte.
312 S. mit 22 Taf.
Eine Monographie, welche durch ihren Inhalt dem Verfasser und
durch ihre vorzQgliche Ausstattung den Firmen Werner & Winter
und E. A. Funke alle Ehre macht. Behandelt werden Mytilus
galloprovincialis, M. minimus, Modiola barbata, M. adriatica»
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— 32 —
Lithophagus lithophagus und Modiolaria marmorata. Bearbeitet
werden in der vorliegenden ersten Abtheilung die Schalen, der
Mantel, die Muskulatur, das Nervensystem, die Sinnesorgane
und die Verdauungsorgane.
♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦
Freundliche Bitte
wegen Nacktschnecken-Literatur.
Wenn Sie Sonderabdrücke eigener oder fremder
Arbeiten über Nacktschnecken aus den lelztvergangenen
zwei Jahrzehnten abgeben können, möchte ich Sie freund-
lichst bitten, mir je ein Exemplar davon zu übersenden.
D. F. Heynemann
Frankfurt a. IIII..S., Schiflferstr. 53.
♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦
Eingegangene Zahlungen :
Oberlehrer Schmalz, Berlin, Mk. 18.— : Dr. Ew. Wust. Halle,
Mk. 6.- ; Hartw. Petersen, Hamburg, Mk. 6.— : J. E. Hogdahl, Stock-
holm, Mk. 6. — ; Ludwig Henrich, Frankfurt a. M , Mk. 9. — : Jaroslav
Pelrbok, Nedomice Mk. 3.44: — London zoological Society, London,
Mk. 42.— ; K. Wehner, Würzburg, Mk. G.— ; C. Schwefel, Köstriii.
Mk. 6.—.
Nene Mitglieder :
Ludwig Henrich, Frankfurt a. M. ; Ludwig Puth, Rentier,
Königsberg i. N. ; W. Lindholm, Wiesbaden: Jaroslav Petrbok,
Nedomice; J. E. Hogdahl, Stockholm; Prof. Sp. Brxuina, Agram.
Redigirt von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartman n in Schwanlxsiin a.
Verlag von Moritz Dieslerweg in Frankfurt a« M.
Ansgegeben 81, Jannar.
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No. 8 u. 4. März-April 1008.
Nachrichtsblatt
der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Fünf unddreissigster Jahrgang.
Aboiineineiitspreis : Mk. 6.^ für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion: Herrn Dr. W. Kobelt in Schwanheim hei
Frankfurt a. M.
BestellTingen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrhncher vom Jahrgange 1881 ab), ZaUungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesternreg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesell.'schaft angehende Xittheiltingen, Reklamationen,
Beitrittserkläiningen u. .s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn I), P.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Diagnosen neuer Gerastus-Arten.
Von
Dr. W. Kobelt.
1. Cerastus atnaliae n.
Testa perforata, elongato-ovata, solidula sed haud
crassa, nitida, laevis. sab vitro subtiliter striatula lineisque
subtilissimis spiralibus obsoletis cincta. lutescenti-fusca, in-
fra suturam albido marginata. Spira regulariter conica
lateribus plus minusve convexis, apice acutiusculo; sutura
parum impressa. Anfraetus 7^2 regulariter crescenles,
superi convexiusculi, penuUimus convexior, ultinius haud
inflalus; rotundatus, aniice leniler descendens, pone
peristoma luleo limbatus. Apertura vix obliqqa, ovata,
XXXV. 3
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— 34 -
leviter oblique truncalo-lunata, faucibus luteo fuscis: peri-
stoma album, labio albo incrassatum, rectum, marginibus
distantibus callo tenuissimo vix junctis, externo a latere
viso primum sinuato, dein producto, columellari reflexo,
supra dilatato, suleo distincto a pariete aperlurali separato.
Alt. 28, diam. maj. 15,5, alt. apert. 13, lat. 9 mm.
Hab. Schedama; leg. Carolus de Erlanger (6. IL 1901).
2. Cerastus eüerhecki n.
Testa subobtecte perforata, obeso-ovata spira subacii-
mlnata, solida, vix nitida, costellis distinctis acutis arcnatis,
quam interstitia angustioribus, nisi in anfraclibus embryona-
libus undique sculpta, lineis spiralibus confertis pulcherrime
granulata, albida, epidermide lutescenti-vel viridescenti-fusca
sat adhaerente induta. Spira conica apice acuto, laevi :
sutura distincta sed parum impressa. Anfraclus 7 regu-
lariter crescentes, supremi vix convexiusculi, penultimus
convexior, ultimus tumidus, altitudinis % postice occupans,
basi rotundatus, antice leniter sed distincte descendeiip,
Apertura vix obliqua, late ovata, superne truncato lunata,
faucibus fuscescentibus: pcristoma rectum, lutescenti-albi-
dum, incrassatum, fere undique breviter reflexum, margi-
nibus distantibus, callo tenui junctis, externo arcuato. cum
columellari super umbilicum reflexo et in eum impresso
fere angulatim conjuncto.
Alt. 30, diam. max. 19, alt. apert. 15, diam. 12 mm.
Hab. Ginir; leg. Carolus de Erlanger (28. II. 1901).
3. Cerastus moellendorfß n.
Testa peculiariter arcuato-rimata, rima aream umbi-
licalem. semicircularem magnam cingente, elongato-ovata
vel ovato-turrita, solidula, parum crassa, nitidula, costellis
filiformibus quam interstitia multo angustioribus, oblique
perarcuatis undique sculpta, unicolor grisea. Spira
elongato-turrita lateribus vix convexiusculis; apex acutulus;
sutura impressa obsolete margipata, Anfractus 8 leniter
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- 35 -
regulariterque accrescenles, convexiusculi, ultimus postice
lestae dimidiam partem vix snperans, basi circa rimam um-
bilicalem compressns. antice vix descendens. Apertura vix
obliqua sed superne procumbens, angusle ovala» distincle
lunata, faucibus pallide fuscescentibus ; peristoma expansiim
labio albido incrassalum, margine externo versus medium
productO; callo tenui (in adultis interdum perdistincto) cum
columellari junclo, semicirculari, basali recto verlicaliter in
aperluram abiente sed oblique intuenti perdilatato et infra
plica dislincta contorta sublruncata.
Alt. 24, diam. 12,5, alt. apert. 12, lat. 7,5—8 mm.
Var. elongata, spira longiore, anfractibus minus con-
vexis, ultimo teslae dimidiam vix aequante.
Alt. 29, diam. 14,5, alt. apert. 13,3, lat. 8,5 mm.
Hab. Schoa, leg. Carolus de Erlanger.
4. Cerastus daroUensis n.
Testa minor, arcuatim rimato-perforata clongato-
ovata, tenuiuscula, haud nitens, undique confertim plicato-
costellata, unicolor grisea vel griseo-fuscescens. Spira'conica
lateribus convexiusculis ; apice acutulo. Anfractus 7 con-
vexiusculi, regulariter accrescenles, ultimus vix convexior,
basi circa rimam compressus, postice testae dimidiam longi-
tudinem parum superans, antice neque descendens neque
ascendens. Apertura vix obliqua, ovata, truncato-lunata,
faucibus vix levissime fuscescentibus, peristoma album,
tenue, marginibus subconniventibus callo tenuissimo
junctis, externo supra procumbente, basali leviter patulo
cum columellari triangulatim dilatato et super rimam
reflexo subangulatim juncto ; plica et oblique intuenti haud
conspicua.
Alt. 18-19, diam. 9,5, alt. apert. 8,5, lat. G mm.
Hab. ad fluvii Daroli dicli partom superam. Leg. C.
de Erlanger (13. III. 1901).
3*
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— 36 -
Catalog der Familie Buliminidae.
Von
Dr. W. Kobelt und Dr. 0. von Möllendorff.*)
1» Genus Paolinodes (Albers em«) Martens.
(Pachnodus Albers, L. Pfr.)
adonensis G. A. . .
arenicola Beiison
blofieldi Fbs. . . .
carinifer Melv. & Psby
drakensbergensis E. Smill
fragilis G. A. . . .
helena Quoy & Gaim.
heliciformis G. A. .
maritzburgensis Melv. &
natalensis Krauss
nuptialis Melv. & Psby
nyassanus E. Smith
ornatus Dufo . . .
var. fulvicans L. Pfr
var. niger Dufo
pemphigodes Jonas
rufoniger Rve.
spadiceus Mke. .
Psby
tumefactus Rve.
97, 13
111,5. 6
96, 1
III. 21
III, 7.8
97, 11
21, 2—5
96, 4,5
97, 12
III, 16.17
94, 14.15
III, 22
97, 15
97, 4.-6
133, 4
96,110
61, 13. 14
III, 1-4
132, 19.20
Sokotra.
Kaffernland.
St. Helena.
Südafrika.
Transvaal.
Sokotra.
St. Helena.
Sokotra.
Natal.
Natal.
Sudafrika.
Nyassaland.
Seychellen.
Westafrika.
Madagaskar.
Natal.
Grand Rassani,
Die Citate beziehen sich hei den aussereuropäiscben Arten
auf die Monographie der Gattung von Kobelt in der zweiten Auflage
des Martini-Chemnilz'schen C^onchyliencabinets, bei den europäischen
auf die Rossmässler'sche Ikonographie und ihre neuen Folge ; die
letzteren sind mit Ic. resp. Ic. II. bezeichnet.
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— 37 —
iurtoni E. Smith . .
. . 96, 12, 13
St. Helena.
velutinus L. Pfr. . .
. . 61, 11,12
Seychellen.
vesconis Morelet . .
96, 9
Madagaskar.
vitellinus L. Pfr. . .
Mon. H. 4, *80
Natal.
2. Genus Rliaoliis L. Pfeiffer.
aduinbrata L. Pfr. . .
102, 19
Ceylon.
albata Ferussac . . .
62, 7—8
Yemen.
. . 95, 5» 6
Aldabra.
. .117,18,19
Yünnan.
102, 8, 9
Bengalen.
benguelensis L. Pfr.
. . 132, 22
Benguela.
bewsheri Morelet . .
. . 101, 6-11
Komoren.
bid Willi Cox ....
110, 18,19
Queensland.
117,22
Tanganyika Geb.
10, 8,9
Süd-Indien.
102, 10
102 2
Kapland.
braunsii Marls. . . .
. . 99, 9, 10
Ost-Afrika.
var. bloyeti Bourg (hyposticta
117, 23,24
var. cameroni Bourg
var. lunulata Marts.
. . 117,21
bridouxi Bourg . .
. . 118,23
Usagara.
burnayi Dohrn . . .
101, 1-3
Prinzeninsel, Ka-
merun.
catenala Marls. . . .
95, 10
Querimba Inseln,
Mossambique.
chiradzuluensis E. Sniilh
101,3
Tanganyika Geb.
chlorotica L. Pfr. .
S. 999
Liberia.
comorensis Morel. . .
102, 6
Komoren.
. .110, 16,17
»
96, 17, 18
Süd-Afrika.
electrina Morelet . .
. . S. 1005
Angola.
. . 118, 24
Somaliland.
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— 38 —
ferussaci Dkr
106, 7,8
Loanda.
. 110, 23,24
D. 0. Afrika.
96, 23
D. 0. Afrika.
III, 12,13
D. 0. Afrika.
histrio L. Pfr
. 110,9,10
Neue Hebriden.
101, 12
Komoren.
S. 974
Komoren.
118, 25
D. 0. Afrika.
106. 19
Mossambique.
landaueri L. Pfr. Nov.'Conch.III, 95, 15, 16
p
118, 18
Sansibar <!c D. 0.
Afrika.
118 17
Usagara.
, S. 1002
Pulo Penang.
mageni Gassies ....
106, 22,23
Neu Galedonien.
melanactne L. Pfr. . .
95, 8
Mossambique.
meridionalis L. Pfr. . .
. III, 14,15
Port Elizabeth.
mozambicensis L. Pfr.
. 110,7,8
Mossambique.
neurica Reeve ....
132, 21
Kap Palmas.
nigrilineata Reeve . . .
96,6,7
Madagaskar.
97, 10
onychina Heude . . .
87, 16, 17
Sy-tschuan
pachystoina Bourg . . .
118,26
Somaliland.
pallens Jonas ....
99, 7 ,8
Guinea.
pentheri Slur
96, 15, 16
Südafrika.
pelersi L. Pfr
. S. 986
Mossambique.
picturata Morel ....
126, 15,16
Ost-Afrika.
praetermissa Blfd. . . .
102, 12
Süd-Indien.
plychaxis E. Smith. . .
101, 1
Zentral- Afrika.
pulchra Gray (mavortia Rve.) 102, 13
Südindien,Geylon.
punctata Anton . . .
62, 22—24
Vorder-Indien
Sansibar.
quadricingulata E. Smith.
99, 6
Somaliland.
S. 987
Neue Hebriden.
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39 —
rhodotaenia Maris. . . .
110, 12,13
Mossambique.
. 118, 20,21
rochebruniana Bourg . .
HO, 11
Galla-Land.
sanguinea Benson . . .
no, 22-24
Mauritius.
S. 990
West-Afrika.
sesainorum Bourg . . .
. 118, 19
Mossambique.
singaporensis L. Pfr. . .
S. 991
Singapur.
spilogramma Marls. . .
95, 9
Mossambique.
. 106, 12. 13
Timor, Ceiebes.
S. 992
Gabun.
95, 7
Ost-Afrika.
subangulata L. Pfr. . .
. S. 993
Gebiet der Laos.
succincta Marls. . . .
. III, 9-11
Bagamoyo.
117,20
D. 0. Afrika.
Irifasciata Chemn. . . .
102 22
Süd-Indien.
102. 20
Süd-Indien.
usagarica E. Smith . .
99, 5
üsagara.
variolosa Morelel . . .
96, 8
Mogadoxo.
venusta Morelel ....
102, 4,5
Komoren.
zonulala L. Pfr. . . .
. 106, 14, 15
Kalaraianes.
var. lombocensis MUdflf.
. 110, 1*,15
Lombok.
var. papyracea MUdflf. .
Kalamianes.
var. celebensis Marts. .
Ceiebes.
3. Genus Conulinus Martens.
conulinus Marls
. 99, 11,12
S nsibar.
conulus Rve
133, 8
Natal.
hanningtoni E. Smilh . .
96, 22
Usagara.
jejunus Melv. ifc Psby.
117,5
Transvaal.
lourdeli Bourg ....
118, 22
Usagara.
metula Marls
117, 1*
Kilohani.
meluloides E. Smith . .
97, 14
Nyassaland.
movenensis Sturany . .
. 96, 19-21
Südafrika.
117, 17
D. 0. Afrika.
subolivaceus E. Smilh
118, 1.2
Bawrib. Sansibar.
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- 40 —
transvaalensis Melv. & Psby. 117,4.
Transvaal.
tumidus Gibbons . .
. .117, 18.19
Sansibar.
117, 13
Uganda.
3. Genus Cerastus Albers.
8. Subgen. Cerastus s. str.
abbadianus Bourg.
. . 109, 12
Anderta, Abess.
abessinicus Büppel (ilgi Bourg.) 84, 9—1 1
Abessynien.
109, 5
Abessynien.
amaliae Kobelt . . .
Nbl. 35 S. 83
Somaliland.
ambouliensis Jouss. . .
. . S. 957
. . 84.6-8
Sehoa.
127, 10,11
Massaigebiet.
127. 1-3
D. 0. Afrika.
var. ukingensis Kobelt
. . 127,4.5
D. 0. Afrika.
84, 18
Erythräa.
boivini Morelet (mamboiensis
E. Smith) . . .
97, 2
Somaliland.
chefneuxi Bourg. . .
84, 12
Sud- Abessynien.
darnaudi L. Pfr. . .
. . S. 965
Sennaar.
daroliensis Kobelt . .
Nbl. 35, S. 35
Schoa.
densus L. Pfr. . . .
. . 103, 18
Ahmednaggar.
distans L. Pfr. . . .
. . S. 96G
Insel Karah, per.-
Meerbusen.
ellerbeeki Kobelt . .
Nbl. 35 S. 34
Somaliland.
eniini E. Smith . . .
97, 3
Ostafrika.
erlangeri Kobelt . . .
109, 1-3
Schoa.
fairbanki BIfd. . . .
102 23
Ahmednaggar.
galinerianus Bourg.
. . 109, 7
Hamaszen, Abess.
gara-mulatae Kobelt
. . 110,3.4
Schoa.
97, 1«. 17
Mossambique.
hemprichi Jickeli . .
. . 84, 13, 14
Sudabess., Schoa.
herbini Bourg. . . .
. . 109, 6
Anderta, Abess.
jerdoni Benson . . .
20 11» 12
Puna.
127, 17,18
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41 —
jickelianus Nevill . . . .
S. 1001
Abessynien.
kidetensis E. Smith . . .
97, 7
Somaliland bis
Usagara.
lasti E. Smith ....
S. 977
Somaliland.
109, 8
Ailet bis Abess.
117, 12
Kilohani, D. 0. A.
lycanianus Innes . . . .
S. 980
Abessynien.
malabaricus L. Ffr. (decca-
nensis Nev.) . . . .
S. 1002
Dekkan.
malleatus Eobelt ....
109, 9, 10
Harrar.
84, 3-~5
Schoa.
nioellendorfTi Kobelt . Nbl
. 35 S. 34
Somaliland.
moussonianus Petit . . .
102, 21
Bombay.
127, 12-16
Ii
rieumanni Kobelt ....
110, 12
Harrar,
84, 1.2
Süd-Abessynien.
ratfrayi Bourg. .
109, 4
Anderta, Abess.
retirugis Marts. .
117 10
Runssoro.
rueDDelianiis Kobelt
HO, 5» 6
Schoa.
sacconii Poll.
84, 16
schoanus Poll.
84, 17
schweinfurlhi Marts '
127, 19—21
Siidarabipn
var. menalicnsis Kobelt .
127, 22.23
Simonis Bourg
109, 11
Anderta, Abess.
soleilleti Bourg
85, 13
Schoa.
somaliensis E. Smith . . .
97, 1
Somaliland.
stuhlmanni Marls
117, 15.16
D. 0. Afrika bis
Uganda.
lanusierianus Bourg. . . .
109, 13
Anderta, Abess.
lenuis Kobelt
131, 6,7
D. 0. Afrika.
trapezoideus Marts. . . .
117, 11
Runssoro.
uniplicatus E. Smith . . .
97, 8
Somaliland.
84, 15
Hawaschgebiet.
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— 42 —
b. Sttbgen. Peiraeocerastut KobelL
arabiciis Jouss S. 1024 Südarabien.
Candidus Lam Ii, %^ ^
eryx Westerl. ' 71, H, 12
forskali Beck 18, 2
fragosus Fer 72, 1
labiosus Müller 22. 5
laitiprodermus Morelet . . 117, 1 Abessynien.
latireflexus Rve. .... 36, 3, 4 Südarabien.
lunti Melvill 85, 1 Hadramaut.
omanensis E. Smilh ... 83, 1 Oman,
prochilus Bgt
schoukraensis Jouss. ... S. 989 Südarabien.
socialis Jouss S. 991
yemenensis Palad. ... S. 1024 Yemen.
c. Subgen. Xerocerastus MSIIendorff.
burchelli Gray S. 962 Latlaku, S. O. A.
calaharicus Btlg 101, 22,33 Kalahari.
connivens L. Pfr III, 18—20 Weslafrika.
damarensis A. Ad. . . . 101, 1*— 18 Damaraland.
layardi Melv. S: Psby. . . 117, 3 Südafrika.
oppositus Mouss 101, 13 Damaraland.
psammophilus Bttg. . . . 101, 19,21
zuluensis Melv. (fc Psby. . . 128, 3 Zululand.
5« Genus Ovella L>« Pfeiffer.
acuta E. Smilh 93, 9 Sokotra.
artufeliana Ancey . SDkote t. 15f. 19
balfouri G.-Aust 93, 7
candidissima L. Pfr. ... 93, 1*» 15 „
dahamisiensis E. Smilh . . 126, 9—11
densecostulata E. Smith Sok.t. 13f. 10
fusco-apicata E. Smith . . 126, 30-32 Abd-el Goury.
gollonsirensis G.-Aust. . . 93, l ,
guillaini Petit (jugurtha Kob.) 126, 27-29
Digitized by Google
»
93, 2,3
Snk ntra
homhilensis E Smith
.126, 12— U
Ji
innocens £. Smith . . .
93 11
V
laevior E. Smith . . .
S. 976
JI
longiformis G.-Aust. . .
93, 10
mista E. Smith . . . Sokote t.l2f.9
paiixillus E. Smith . . .
S. 985
n
93, 12,13
106, 2
Aden.
var. jousseaumi Bourg.
106, 1
semicastanea G.-Aust.
98, 8
Sokotra.
80, 29,30
theodorae E. Smith . .
S. 995
»
93, 4
zebrina G.-Aust. . . .
106, 3
•»
6. Genuü Buliminus Blirenbepg.
a. Subgen. Petraeus Albers.
Ic II 1631
Akbes, Syrien.
carneus L. Pfr
Ic. 1988
Lycien, Cypern.
Palästina.
var. glabratus Mouss. . .
Ic. 1987
courtieri Boiirg . . . .
S. 964
Syrien.
edessanus Kobelt . . . .
Ic. 1350
Orfa.
egregius Nacp
Ic. II. 1725
Sis in Cilicien.
h\ II 1598
Libanon.
exaxastoma Bourg. . . .
S. 968
Libanon.
S. 968
Palästina.
exquisitus Naeg. . . . Ic
II. 1627, 28
Cheikle bei
Alexandrette.
fourousi Bourg
S. 969
Beirut.
var. dispistus Bourg. . .
S. 965
Libanon.
Ic. 389
Krym.
var. allomorphus Westerl.
•
_ 44 —
var. chersonesicus L. Pfr, Ic. 389 Krym.
var. phorcus Bourg. . . «
halepensis Fer . . . . Ic. 1327—29 Aleppo.
var. libanoticus Naegele Libanon.
var. urmianus Bttg. . ürmia.
kotschyi L. Pfr Ic. 1349 Taurus.
var. provectus Westerl. . Ic. 1350 „
var. gracilis Naegele . . Ic. II. 1791 ^
labrosus Olivier .... Ic. 1324
var. asphalUnus Westerl.
var. diminutus Mouss. .
var. jordani Boissier .
lamprostatus Bourg. . .
lycicus L. Pfr
marsabensis Weslerl.
mesopotamicus Marts.
mixtus Westerl. . . .
var. compositus Westerl.
naegelei Bttg Ic
neortus Westerl. . . .
nogellii Roth ....
Ic. 1326
Ic.1322, 23
S. 977
Ic. 1985
S. 981
S. 983
II. 1525, 26
Ic. II. 561
Ic. 1989
var. junctus Westerl. .
niveus L. Pfr Ic 916
rarus Naegele Ic. II. 1638
rollei Kobelt .... Suppl.t. 10, f. 7,8
samaricus Kobelt (granulatus
Westerl. nec .MlldfT.) .
sidoniensis L. Pfr. . . . Ic. 915
spirectinus Bourg .... S. 992
syriacus L. Ptr Ic. 914
thaumastus Born .... S. 995
Jordangebiet, Li-
banon, Orfa.
Jordangebiet
Libanon.
Lykien.
Totes Meer.
Mardin.
Antiochia, Syrien.
it
Cheikle.
Am Toten Meer.
Klein-Armenien
bis Libanon.
j»
Georgien.
Cheikle.
Lykien.
Samaria.
Syrien, Ciiicien.
Bar-elHoule, Syr.
Syrien.
Syrien,
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~ 45 ~
therinus Bourg.
valentini Kobelt
calverti Bourg. .
crassus Retowski
cylindricus Mke.
var. acuminatus Ret.
var. bettae Cbarp. .
var. cruzyi Bourg.
var. fuscilabris Kryn
var. fusiformis Mke.
var. illibaius Zgl. .
var. lenomphalus Bourg
var. limbatus Westerl.
var. merejkowskii Bourg
var. obsoletus Parr. .
var. petrophius Bourg.
var. subacuminatus Ret.
var. zebriolatus Cless. .
. . S. 992
. . Ic. II. 1592
b. Subg. Zebrina Held.
S. 963
Ic. II. 1593
Ic. 380
Ic. 1340, 41
Ic. II. 1867
dardanus Friv.
delritus Müller
var. arnouldi Fagot
var. locardi Bourg.
var. sabaudianus Bourg.
eburneus L. Pfr. . . .
fasciolatus Olivier . . .
Ic. II. 1868
Ic. 1342
Ic. 381
Ic. 1343
Ic. II. 1870
Ic. 905, 906
Ic. 339
Ic. 1335
Libanon.
Karabagh.
Rhodus.
Krym.
Trapezunt, Kur-
distan.
Mitteleuropa.
Frankreich.
var. piochardi Heyn .
funkei Bttg. Ic. II. 1790
Savoyen.
Ic. 907 Syrien, Cilicien,
Palästina.
Ic. 910 Kreta,Cypern, Cili-
cien b. Mespotam.
Cypem.
Cilicien.
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46 —
hebraicus L. Pfr. . . .
. Ic. 2027
Mesopotamien.
Ir 912,913
Transkaukasien.
var. kurdistanus Parr. .
. Ic. II. 1060
Kurdistan.
interfuscus Mousson . .
132, 24
Ararat.
kindermanni Parr. . .
. Ic. 1999
Kleinasien.
malleatus Westerl. . .
S. 1002
miles L. Pfr
128, 23,23
mirus Westerl
. Ic. II. 558
Syrien.
oligogyrus Bttg. . . .
. Ic. 11.1595
Alexandretfe.
. Ic. 1988
Lykien.
Ic. II. 557
1
" 1
subdetritus Bourg. . .
Ic. 917
BulgarischeK uste. 1
var. bulgaricus Bourg.
n m 1
varnensis Friv
Ic. 1337 — 39
1
1
c. Subgen.
Braphulu Beck.
1
anatolicus Gall. (nec Issel)
Olymp.
Ic. 908
Bulgarien.
Ic. 382
Krym.
var. costatus Ret. . .
var. theodosianus Bgt.
•
«
biplicatus Retowski . .
.. Ic. II. 1820
Batum.
bithynicus Galland . .
S. 961
Bithynien.
bradus Galland . . .
S. 961
Boyabad.
compactus Friv. . . .
. Ic. II. 1783
Kreta? Olymp?
narcissei Galland . . .
. Ic. II. 1665
Paphlagonien.
Ic. 1361
Bithyn. Olymp.
var. chordatus Westerl.
Ic. 909
Prinzeninsel.
Ic. 1360
Ostgriechenland,
Archipel.
subulatus Rossm. . .
Ic. 393
Sudak, Krym.
tournefortianus Fer . .
Ic. 652
N.-W. Kleinasien,
Konstantinopel
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47 —
var. bocharianus Galland
S. 959
Jenischer, Kleinas.
var. ghedeoni Galland .
S. 971
Nordw.-Kleinasien.
var. nierloianus Galland.
S. 982
Boyabad.
var. rivelianus Galland .
S. 988
r
zebra Olivier
Ic. 653
Ostgriechenland,
Archipel.
var. brunneus Bttg. . .
d. Subg. Subzebrinus Westerlund.
alaicus Kobelt
Ic. II. 579
Alai-Gebirge.
albiplicatus Marts. . . .
Ic. II. 583
Taschkent.
var. implicata Westerl. .
amphidoxus Sturany . .
108, 17
Süd-Gansu.
anceyi Westerl
86, 14, 15
West-Tibet.
annenkowi Ancey . . .
S. 958
Kokand.
arcualus Hution ....
17, 1.2
Sinila.
a.saphes Sturany ....
103, 14. 15
Gansu.
asterabadensis Kobelt . .
Ic. 2039
Asterabad.
var. persicus Bttg. . .
austenianus Ancey . . .
S. 958
Afghanistan.
batangensis Hilber . . .
86, 16, 17
Batang.
baudoni Desh
125, 20,29
Hubei.
beddomeanus Nevill . . .
132, 15. 16
Tandjani Berge.
beresowskii Mlldff. . . .
120, 1,2
Gansu,Sytschuan.
bonvallotianus Ancey . Ic.
II. 568—73
Ferghana.
var. saniarcandensis Kob.
Samarkand.
boysianus Benson . . . .
20, 9. 10
West-Himalaya.
bretschneideri Mlldflf. . . .
120, 15-17
Sy-tschuan.
candelaris L. Pfr. . . . Ic. II. 1604, 5
Kaschmir.
coelebs Benson
70, 12,13
Himalaya.
103, 21
coelocenlrum Ancey . . .
S. 963
Khayber Pass.
dalailamae Hilber ....
86, 8-10
Panto, Tibet.
davidi Desh
128, 17-19
Sy-tschuan,
var. novemgyratus Mlldflf.
119, !21-22
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— 48 —
dolichostoma Mlldff. . . .
120, 13, 14
Gansu.
domina Beiison ....
103, 16
Kaschmir.
ereinita Benson ....
133, 7
Afghanistan.
ferghanensis Kobelt . . .
Je. II. 588
Ferghana.
fuchsianus Heude ....
80, 13,14
Hunan,
fultoni Mlldff.
119, 23—25
Sy-tschuan.
germabensis Bttg
Ic. II. 1557
Transkaspien.
gossypinus Heude . . .
12.5, 24. 2o
Sy-tschuan.
griffithi Benson ....
20, 15,16
Afghanistan.
guilchierianus Heude . .
125, 32,33
Yunnan.
herzensleini Ancey . . .
S. 973
Turkestan.
hilberi Grdl. (postunius Grdl.)
106, 17,18
Kuangsi.
var. ventricosulus Mlldff.
nuitoni L. Jrir
1 / , *
Vorder-Indien.
nyemaiis tieuue ....
An-hui,
imbricatus Heude ....
Yünnan.
jousseaumi cj. onnm
1/» TT 1 p;q7
IC. Ii. lOuJ
Oman.
kasnakowi Westerl. . . .
Ic. n. 1 647
Turkestan.
khayberensis Ancey . . .
S. 975
Khayber Pass.
kokandensis Marls. . . .
Ic. II. 586
Kokand.
kuluensis Kobelt ....
132, 3,4
Himalaya.
kunawurensis Hutton . .
20, 3,4
kuschakewitzi Ancey . .
Ic. II. 585
Turkestan.
var. funki Ancey . . .
S. 976
»
labiellus Marts
Ic. II. 581
n
> var. strophostoma Ancey
n
leptoceras Westerl. . . .
S. 798
n
linterae Kobelt ....
88, 6» 7
Vorder-Indien,
macroceramiformis Desh. .
125, 30,31
Sy-tschuan.
macrostoma Mlldff. . . .
120, 3-5
Gansu.
mainwaringianus Nev. . .
132 1.2
Tandjani Berge.
meleagrinus Heude . . .
125, 26, 27
Sy-tschuan.
melinostoma Mlldff. . . .
120, 20—22
Gansu.
nilagiricus L. Pfr. . . .
133, 3
Süd-Indien.
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- 49 -
nipponensis MlldlT. . . .
108, 22-23
Osumi, Japan.
otostomus Westerl. . .
Ic. IL 1648
Turkestan.
ottonis Sturany ....
108, 12,13
Gansn.
var. convexospirus Mlldff.
120, 8-li
oxianus Marls
Ic. 1993
Transkaspien,
Turkeslan.
var. schahrudensis Bttg.
Teil. 1591
Schahrud.
potaninianus Ancey . .
S. 987
Turkeslan.
pretiosus Rve
20, 27, 28
Nordindien.
przewalskyi Ancey . . .
S. 986
Turkestan.
retteri Rosen
105, tö-21
Samarkand.
roseni Kobelt ....
Ic. 11.1649
Transkaspien.
rufistrigatus Benson . .
Ic. 1991
Hinialaya.
var. gracilis Mlldff. . .
saccatus Mlldff
119, 19^20
Sy-lschuan.
salsicola Benson ....
88, 17,18
Saltrangp.
.schypaensis Sturany . .
108, 14-, 15
Süd-Gansu.
119, 28,29
sindicus Benson . . .
103, 17
Peiidschab.
smithei Benson ....
103, 10
sogdianus Marts. . . .
Ic. II. 584
Turkeslan.
spelaeus Hutton ....
20, 21,22
Afghanistan.
var. subsindicus Nevill.
•»
subobscurus Ancey . .
S. 994
Turkestan.
substrigatus Mlldff. . .
120. 6,7
Sy-tschuan.
stalix Benson ....
102, 15
Ceylon
tandjanensis Kobelt . .
132, 5, 6
Tandschani berge.
tibetanus L. Pfr. . . .
S. 996
Tibet.
ufjalvyanus Ancey . . .
Ic. II. 576
Ferghana.
577
umbilicaris Mlldff. . . .
119, 26.27
Sy-tschuan.
urgutensis Kobelt . . .
Ic. II. 1606
Samarkand.
vibex Hutton ....
103, 11-13
Nordwest-Indien.
vicarius Blanf ....
88, 22, 23
Süd-Indien.
4
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50 -
walten Bttg. . . : .
warentzowi Rosen . .
e. Subgen.
coniculus Marts. . .
herzi Bttg
kreitneri Hilbei . . .
kuldschanus Mouss.
martensianus Ancey
scalaris Naegele . .
Ic. II. 1590
Ic. II. 1650
Pseudonapaeus Bttg.
Ic. II. 593
. Ic. II. 1599
87; 18-20
Ic. II. 585
Ic. IL 591
Ic. II. 1782
Eopet Ds^h.
Transkaspien.
|.
Kuldscha.
Irak Adschmi.
Se-tschuan.
Kuldscha.
Türk est an.
Urmia.
dissimilis Marts.
f. Subgen. Severtzowia Kobelt.
. . . Ic.II.580 West-China.
g. Subgen. Peeudopetraeue Weeterlund.
albocostatus Westerl. . .
var. distorlus Westerl. .
asiaticus Mousson . . .
var. cyündroconus Ancey
var. regelianus Ancey .
var. vamberyi Ancey .
biformis Westerl.
castaneus Westerl. .
costatus Clessin . .
diplus Westeil. . .
errans Westerl. . .
goldfussi Kobelt . .
komarowi Kobelt ,
liostracus Westert. .
longulus Rolle . .
miser Marts. . . .
var. misellus Westerl.
puUaster Marts. . .
purus Westerl. . .
var. sinistrorsus Naegele
S. 956 Turkestan.
Ic. II. 582 Kuldscha.
S. 960
S. 999
S. 1000
Ic. II. 1646
Ic. II. 1648
Ic. II. 1102
Ic. II. 596
S. 980
Ic. II. 1099
Ic. 11.593
Ic. II. 1660
Ic. II. 590
Ic. II. 1594
Ic. II. 1703
Turkestan.
Samarkand.
Semiretschinsk.
Turkestan.
w
Alai-Geb.
Turkestan.
»
Palästina.
Turkestan.
Urmia.
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51 -
secalinus Mouss. . . .
Ic. II. 598
Kuldscha.
trojanus Kobelt ....
Ic. II. 1100
Troja.
h. Subgen. Lophauchen Möllendorff.
cristatellus MlldIT. . . .
124, 23, 15
Süd-6ansu.
i. Subgen. Ena Leach.
assimilis Ziegl. (rupestris Kryn) Ic. 385
ürinfi.
benjamiticus Roth . .
Ic. 2042
Jerusalem.
boettgeri Clessin . . .
Ic. IL GOl
1 ransKaiiKasien.
var. connivens Bltg.
var. oedogyrus Bttg.
caucasicus L. Pfr. . . .
Ic. 2011
Kaukasus.
dryops Mart??
Ic. II. 1108
ixoraxgeDirge.
graecus Beck
Ic. 1347, 48
Taygetos.
merduenianiis Kryn. . .
le. 388
Krim.
montanu.s Drp
Ic. 41
.Tj 1 1 1 eil. Ul Upd.
var. carpathiu.s Cless. .
Karpathen.
var. carthusianus Locard
Wtstalpen.
var. prolongatus Brancs.
1 atra.
monticola Roth ....
Ic. 1364
Parnass.
obscurus Müll
Ic. 387
Europa, N.- Amer.
var. centralis Locard
r ranKreicn.
var. columellaris Westerl.
VV aaaiiana.
var. dirae Ancey . .
Algler.
var. humberti Bourg. .
Ic. 2044
Krim.'
var. oblongus Westeil. .
Schweden.
var. perexilis Locard
Weslalpen.
ponlicus Retowski . . .
Ic. II. 5G4
Sinope, Sansum.
var. rugosus Westerl. .
reitteri Marls
Ic. IL 567
Montenegro.
schuschaensis Kobelt . .
107, 9, 10
Karabagh.
subtilis Rossm
Ic, 392
Süd-Dalmatien,
Corfu.
umbrosus Mousson . ,
Ic. 2036
Transkaukasien.
4*
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ü2 —
k. Subgen. Rhabdoena Kob. & Mlldff.
caesius Bttg. . .
ver. chius Marts.
var. cous Rve. .
carpathius Bttg.
cefalonicus Mousson
krueperi Bttg. . .
ossicus Bttg. . . .
var. discolor Bttg.
stokesi Bttg. . . .
Ic. II. 609
la II. 608
Ic. II. 613
Ic. 1358, 59
Ic. II. 1792
Ic. IL 566
Smyrna.
Ghios.
Kos.
Karpathos.
Jonische Inseln,
westliche Bal-
kanhalbinsel.
Veluchi-Geb.
Oäsa.
Ic. II. 612 Amorgos.
I. Subgen. Mauronapaeus Kobelt
aristidis Ancey . . .
berthieri Let. & Bourg
boghariensis Kobelt
bourguignati Let. . .
var. issericus Kobelt^
var. transiens* Kobelt
brondelianus Bourg
chareius Bourg . . .
cirtanus Morelet . .
djurdjurensis Westerl. .
euryomphalus Letourn
janus Westerl. . . .
jeannoti Ter ver . . .
var. blidahensis Kobelt
var. lambaesensis Kob
var. olivetorum Kobelt
var. thayacus Kobelt
var. zeugitanus Kob.
Ic.
S. 999
Ic. II. 643
Ic. II. 632
Ic. 2029
Ic. II 623
Ic. IL 621
Ic. IL 622
Ic. 633
S. 963
Ic. 2031
106. 10,11
Ic. 2033
II. 638, 639
Ic. II. 625
Ic. II. 626
Ic. 11. 630
Ic. II. 627
Ic. II. 628
Ic. II. 629
Tunisien.
Konstantine, Tu-
nisien.
Boghar, Algerien.
TiziRhirb. Algier.
Palestro.
Tizir Rhir.
La Calle, Algerien.
Pr. Konstantine.
Djurdjura.
Dahragebirg.
Ostalgerien.
Blidah.
Lambessa.
Col des Oliviers.
Dscheb( 1 Thaya.
Zaghuan, Tunis.
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— 53 —
kabylianus Letourneux .
Ic. 11.618-20
Grosse Kabylie.
var. mansurensis Kob.
Ic. 11. 624
Beni-Mansur,
kcouffei Ancey . . .
S. 1027
Tunesien.
letourneuxi Bourg*. . .
Ic. 11. 634, 635
Blidah.
Ihotellerii Bourg. . . .
S. 979
Tipaza.
micdii Kobelt . . . .
Ic. 11. 640
Hammam Linf.
milevianus Raym. . .
Ic. 2030
Ostalgerien,Tunis.
Ic. 11. 641
numidicus Bourg. . .
Ic. 11. 1793
Pr. Konstantine.
punicus Letourn. , . .
Ic. 11. 642
Tunisien.
todillus Morelet . . .
Ic. 11. 2032
Oran.
var. cartennensis Kob.
Ic. 11. 637
Tenes.
vriesianus Kobelt . . .
Ic. 11. 631
Tlemcen.
anaga Grasset .
badiosus Fer. .
baeticatus Fer .
bertheloti L. Pfr.
consecoanus Mouss. . .
delibutus Morel. & Drouet
encaustus Shuttl. . . .
forbesianus Morelet . .
guiereanus Grasset . .
hartungi Morel. & Drouet
helvolus Webb & Berth.
indifferens Mouss. . .
maflfioteanus Mouss.
moquinianus Webb & Berth
myosotis Webb. . . .
nanodes Schuttl. . . .
var. palmaensis Mouss.
m. Subgen. Napaeu8 Albers.
(Macaronapaeus Kobelt)
. . . 128,10,11 Tenerife.
12, 27
12, 2
132, 13
79, 1.2
79, 11,12
79, 5
79, 10
128, 8,9
79, 15. 16
S. 972
S. 974
79, 9
S. 983
2, 27
79, 4
Gomera, Gran
Ganaria.
Gomera.
Azoren.
Palma.
Azoren.
Hierro.
S. Maria, Azoren.
Tenerife.
Gran Ganaria.
Tenerifa.
Palma.
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- 54 —
1 O 1
12, 1
Gran Ganaria.
occellsitus Mouss.
7Q 3
vfornei a*
propinquus Shuttl. . .
1 eneriie.
pruninus Goiild . .
yy, ly —
Azoren.
roccellieola Webb &Berlh.
18, 5» 6
Kanaren.
rupicola Webb & bertn.
Gomera.
santamarianus Morel. .
79. 17.18
S. Maria, Azoren.
servus Mousson . . .
7«, ß
Gomera.
simrothi Kobelt . . .
101, *.5
Azoren.
tabidus Shuttl. . . .
79, 7
Tenerife.
tarnierianus Grasset
128, 6.7
tepidulus Reeve. . .
132, 28
Kanaren.
texturatus Mousson . .
S. 994
Gomera.
variatiis Webb & Berth.
17, 7,8
Tenerife, Palma.
vulgaris Morel. S: Drouet
79, 13, 14
Azoren.
n. Subgen. Mastus (Beck) Kobelt.
anatolicus Issel . . • .
lc.ll. 1780
Armenien.
Ic. II. 1345
Athos.
altenualus Mouss. (episo-
mus Bourg.) . . Ic. II. 1331- 34
Cypern, Syrien,
Palästina.
Ic. II. 1602
Siebenbürgen.
var. tenuis Bielz . .
»
rar. traxleri Kiniak. .
bouensis Westerl. . .
Ic. 11. 61Ü
Bona.
carneolus Z^jl. . . .
Ic. 1365
Bosporus.
cretensis L. Pfr. . .
Ic. 2012
Kreta.
dirphicus Blanc . . .
Ic. 2017
Eüböa.
etuberculatus Fild. . .
lo. 1355
Syra.
gaiilyi Letourn. . . .
Ic. Ii. 563
Egypten.
gastruni Ehrbg. . . .
Ic. II. 615
Syrien.
giuricus Westerl. . .
Ic. II. 1635
Giura, Sporaden.
Digitized by Google
oo —
11 loL^aidiois TT Coitrii» • •
Ic 11 1634
Sevilla
S. 1003
in p IIS W^pslerl
Sa 1003
Kleinasien.
milprmlQ Rttff
Ic. 11.611
Milo.
nlivappiic: T. Pft*
uiiVc&v/CiJia ij» Ali* • • •
Kreta
xvx cid.
nspiirin^astriim FTpssp
Ic. 1534
Syra.
Ic 711
M 1 1 1 p1 m pprir 1 1 csf An
Ic 11 1353
k\fm II« X %JXJ%ß
var pVirpnhprffi f Pfr
Vai* etil dlLf%7i 1^1 • X Ii«
Ic 2000
voi* tiinot'a'niic ßvp
1p II 617
Tun IQ
X Ulllo«
niiQin Rrnfl
Ic 1356
iCa X tßtßyj
A rphiripl
robustus Naefirelc
Ic 1) 1779
Cilicien.
V#4A 1J\'A\^AA*
rnssmapssleri Pfr
Ic 11 1784
Aw« Ala X f V^Tk
Rrussa.
sabapaniis Wpsfprl
Ic 11 560
i\^« II« %ß\ß\y
GvDern Cilicien
tpf'i*Q<yr^rirkct Am2> Paiipot
S 994
T fXkßltAm
tpQnccvl varii^iic UTimalr
\c 9.'i4.
^1 p Hp n h n rorpn
tiiro^iHiiCi ICnhplf
Ic. 1357
Arrbinpl
iiniiis Rttff
Ic 11 610
AV^» lA* V/ X V/
InselUnia
jf XI ja7v« 1 w Alan.
iirisiP TrJctr
S 1005
Palfietinn
X didaifiiAd.
venerabilis Bielz
Ic. 930
Siebenbüriren.
var. alpicola Kimak .
Ic. 931
fl
var. crassilabris Bielz
Ica 933
n
> dl . Ic^dllo IVillldA.
7t
var. semotus Kimak .
0. Subgen.
Minis Albers.
üPiitniriAf 11Q \1nllHPr
119 9.10
vjf duati.
albnrpfipxns Anppv fsihpoa-
mm Hill ^
IlUo 11111.^ ....
87 6.7
T-fiinp
XXLI^C
Vdl* IJlyUUldtUo iflllUli* •
1 IQ f 11. 12
^pKiPnci
OL-llClJol.
var. pcrforatus Mlldfl.
119, 13, 14
Gansu
var. striolatus Mlldflf. . .
S. 827
Sy-tschuan.
amedeanus Heude . . .
124, 31,32
Schensi.
andersonianus MUdff. . .
104, 5, 6
Yezo; Japan.
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56 -
antisec^linus Heude . . .
125, 34,35
Kwang-si.
aubryanus Heude. . . .
81, 21,22
Kwei-tschu.
bracbystoma Heude . . .
125, 1,2
Jerkalo.
brizoides Mlldff. ....
119, 7,8
Sy-tschuan.
cantori Phil
107, 1-3
China.
var. corneus Mlldfif. . .
80, 4-, 5
var. corpulentus Grdl. .
107,
n
var. fragilis Mlldfif. . .
9
var. loczyi Hilber . . .
85, 1*. 15
Kiang-su.
var. obesus Heude . .
85, 20,21
« Nanking.
var. pallens Heude (ca-
daver Ancey) . . .
125, 13, 14
ü.-Chinaa.gr.Seo.
chaicedonicus Gredl. . .
80, 10
Hupe.
daucopsis Heude . . . .
125, 22,23
Talifu, China.
derivalus Desh
125, 20.21
China.
euonymus Sturany . . .
108, 18, 19
Gansu.
fargesianus Heude . . .
87, 4,5
Tschenkeu.
frinianus Heude ....
87, 13-15
On-Yan, China.
funiculus Heude ....
125, 11,12
Nanking, China.
giraudelianus Heude . .
87, ll,l^i
Jerkalo.
gracilispirus Mlldff. . . .
119, 1.2
Sy-tschuan.
hartmanni Ancey (secali-
nus Heude) ....
119, 15,16
Kwei-tschu.
interstratus Stur. . . .
108, 9
Si'id-Gansu.
japonicus Mlldfif. . . .
S. 975
Japan.
meronianus Heude . . .
126, 1,^^
Sehens!, China.
niinutus Heude ....
125, 7,8
Shanghai, China.
var. hunanensis Heude .
119, 3,4
Hunan, China.
var. subminulus Heude .
125, 9,10
Anhui, China.
rnupingianus Desh. . . .
85, 22. 23
Mu-ping.
neumayri Hilber ....
86, 4,5
liatang.
pyrinus Mlldfif. ....
119, 17,18
Gansu.
reinianus Kobelt ....
80, 2
Süd-Japan.
var. extorris Brancs. . .
80, 1
n
Digitized by Google
0/ —
crViiipriQiQ \111HfT ^^QP^rKiiia»
126, 5,6
setchuenensis Hilber . .
87, 23, 24
n
taivanicus Mlldff. . . .
107, 7,8
Formosa.
transiens Ancey ....
119, 5,6
Hubei.
ulriculus Heude ....
125, 3,4
Anhui.
p. Subgen. Pupinidius Mdllendorff.
anocamptus MlldflF. . . .
121, 11,12
Gansu.
grcgorii Mlldflf
121, 9. 10
Sy-tschuan.
nanpingensis Mlldff.. . .
121, 13-19
Gansu.
obrutschewi Sturany . .
108, 1,2
n
var. contractus Mlldff. .
120, 25-27
var. eurystoma Mlldff. .
120, 23,24
n
porrectus Mlldff. ....
121^ 20,21
Sy-tschuan.
pupinella Mlldff. ....
121, 1-3
Gansu.
var. altispirus Mlldff. .
121 4.,5
pupinidius Mlldff. . . .
121, Ö-8
»
slreptaxis Mlldff. . . .
120, 28,29
9
q. Subgen. Petraeomastus Möllendorff.
breviculus Mllldff. . . .
122, 12—15
Gansu.
cornmensalis Sturany . .
108, 27,28
desgodinsi Ancey . . .
S. 965
West-Tibet.
diaprepes Sturany . . .
128, 26,
Gansu.
122, 6-8
gredleri Hilber ....
86, 6. 7
Ost-Tibet.
heudeanus Ancey . . .
86, 1-3
leptoceras Westerl. . . .
S. 978
Turkestan.
moellendorfti Iiiiber . .
85, 9, 10
Setschuan.
mucronatus .Mlldff. . . .
122 9—11
Gansu.
oxyconus Mlldff. . . .
122 21,22
pantoensis Hilber . . .
85, 11,12
Osl-Tibet.
perrieri Ancey ....
S. 985
n
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— 58 —
platycniius Milan. .
1 Oed Ifi 90
uansu.
var. malleatus MUdn. .
b. öOö
rochebruni Ancey . . .
0. 989
Ost-Tibet.
semifartus MIIdiT
IZi, * — «>
Sy-tschuan.
teres Sturany ....
108, 3,4
Gansu.
torquatus Westerl. . ,
S. 997
Turkestan.
vidianus Heude ....
126, 3,4
Schensi.
xerampelinus Sturany
108, 2d— !2o
Gansu.
var. laetiis Allldflf. .
r. Subgen.
Serina Gredler.
cathaicus Gredl. . .
lad, 11— i*
Prov. Gansu
aipiocniius Miiaii. .
1 SIQ *A. L
IZÖ, *
ft »
microconus Mild ff. .
4 (jIO 1 <h
123,
proslomus Ancey .
131, 8— lU
iiZ3, '
» »
var. egressus Sturany .
124, 28-30
solutus Mlldff. ....
123, 15.16
•» n
var. slenochilus Mlldff.
123, 17,18
n •*
123. 8-10
ft n
vincentii Gredl
106, 6
n n
8. Subgen. Holcauchen Mollendorff.
chausiliaeforniis Mlldff. .
123, 28,29
Sy-lschuan.
entocrasprcdius Mlldff.
123, 37
n
hyacinthi Gredl. . . .
123, 23—25
Gansu.
micropeas Mlldff. . . .
123, 32,33
Sy-tschuan.
rhabdites Gredl. . . .
123, 19.20
Gansu.
var. aculus Mlldff. . .
123, 21,22
??
rhaphis Mlldff
123, 30,31
Sy-tschuan.
rhusus Mlldff
123, 26.27
1*
soleniscus Mlldff. . . .
124, 21.22
Gansu.
strangulatus Mlldff. . .
123, 38-40
•»
sulcalus Mlldff. ....
123, 34-36
Digitized by Google
i
- 59 -
i Subgen. Clautiliopsis Mdliendorff.
anceyi Hilber ....
86, 14, 15
Tibet.
belae Hilber
86, 20-23
buechneri MlldfT. . . .
124, 12, 13
Gansu.
clathratus Mlldff. . . .
124, 6-8
elamellalus Mlldff. . . .
124, 9-11
»
kobelti Mlldff. ....
124, 14,15
Sy-tschuan.
phaeornapne Milan.
124, o—a
Gansu.
schal fejewi Gredl. .
ÖD, 'o. 1»
n
IZZ, M
szcchenyi Bltg.
11 IQ
OD, 11 — lo
Sy-tschuan.
u. Subgen.
Pupopsis Gradier.
dissociabilis Sturany . .
108, 10, 11
Gansu.
gansuicus Gredl. (pup-
opsis Gredl.) . , .
124. 16—18
n
paraplesius Sturany . .
108, 5,6
polystreptus Sturany . .
108, 7,8
lorquilla Mlldff. ....
124, 19.20
V. Subgen. Coccoderma Möllendorf.
albescens Mlldff. . . .
80, 11.12
Hongkong,
Guang-dung
callistoderma Psbry. . .
106, *.5
Bonin-Ins.
glandula Mousson . . .
H6, 17.18
Java.
var. camarota Mlldff. .
126, 19.20
granifer Mlldff. ....
S. 971
Sylschuan.
granulalusMlldff., necWstrl.
80, 3
Hainan.
leptostracus Schm. iV: Btlg. ^
80. 8
Süd-Formosa.
mansonensis Mlldff. . .
133, 12.13
Annam.
inessageri Bav. Dautz .
106, 20,21
Tonking.
prillwitzi Mlldff. . . .
128, 16.17
Java.
reliculatus Mlldff. (hira-
sei Psbry.) . . .
132, 25
Japan.
?? rugulosus Mlldff. . .
Digitized by Google^
— 60 -
salayarensis E. Smith
tenggericus Mlldff. . .
tenuiliratus Mlldff. . .
thraustus Mlldfl^. . .
trivialis Ancey . . .
warburgi Schm. & Bttg.
85, 8 Selayar-lnseln.
126; 25,26 Java.
85,6,7 ,
126,21,22
124, 26,27 Hunan.
80, 6, 7 Sül-Formosa.
w. Subgen. Apoecus Möllendorff.
colonus Mlldff. .... 88, 19-21 Neu-Guinea.
var. tumidus Mlldff. . 126,23,24
X. Subgen. Medea Bdttger.
carduchus Marls. ... Ic. 1990 Kurdistan,
raddei Kobelt .... Ic. 2008, 2009 Kaukasus,
var. minor Kobelt . . Ic. II. 1679 „
y. Subgen. Retowskia Böttger.
schlaeflii Mousson . . Ic. 11. 614 Transkaukasien.
var. ingens Bttg. . Kaukasus.
(Schluss folgt.)
LIteratarr
Weiss, Dr, Arthur, die pleistocäne Conchylienfauna des
Balatonsees, — In: Result. wissenschaftlicher Erf. des
Balalonsees; vol. I. Abth. 1, Palaeontologischer An-
hang.
Die reichen pleistocänen Lager am Balatonsee entsprechen in ihrem
Alter ungefähr den luterglazialschichten Deutschlands ; es lassen
sich jüngere Lösschichten unterscheiden und ältere mit Vallonia
tenuilabris A. Braun und Sphyradium columella Benz, darunter
ganz altpleistocäne oder jungpliocäne mit Hemisinus asperi ;
welche den Melanopsenkiesen Thüringens entsprechen. Insge-
sammt werden 82 Arten und Varietäten aufgeführt, keine neu ;
Digitized by Google
— 61 -
von den Servain'schen Arten wird nur Lithoglyphus renoufi
anerkannt.
Journal de Conchylidogie, Vol. 50 no 3.
p. 291. Dautzenberg, Ph., Revision des Gypraeidae de la Nouvelie —
Cal6donie, Es werden 70 Arten aufgeführt und eine Reihe
neuer Varietäten, Farbenspielarten und Abnormitäten beschrieben
und auf Taf. 7 abgebildet.
p. 885. Fischer, H., k propos du type de 1' Helix prunum, F6r. Die
F6russac'sche Figur entspricht vollkommen dem im Pariser
Museum erhaltenen Typus ; die Aufstellung von Helix pseudo-
prunum Psbry. für die Reeve'.sche Abbildung ist also berechtigt.
Kobdt, Dr, W., Bossmässlers Iconographie, Neue Folge Bd, 10.
Lfg. 1 & 2. — (Ausgegeben Ende Januar 1903).
Enthält die Gruppe der Gampylaea phalerata mit subsp. wieder-
mayeri no. 1751, — C. apfelbecki no. 1752, — C. pentheri no
1783; weiter zum erstenmal abgebildet Pomalia (ligata var.)
amandolae 1754. — Tachea triangula Xaegele no. 1757; —
Iberus gauri n, no. 1758. — Godrigtonia arcadica, acamanica
und cylleiiica; — Iberus potentiae no. 1764; — I. basilicatae
no. 1766; — I. wullei no. 1767— 69 ; — Pomatia dorylaeen.sis
Naeg. no. 1769; — eine Anzahl Pupoides und Buliminus; —
die neue Höhlenschnecke Spelaeoconcha paganettii Stur. no.
1785; — einige spanische Najaden und die neuen Pisidien &
Sphaerien vom Baikalsee, die letzteren mit Abbildungen von
Glessin.
Dali, W. H,, Synops^is of the Family Veneridae and of the
Norfh' American recent species. — From Pr. U. S. Nat.
Museum, vol 26 p. 335—412, pl. 12—16.
Als neu beschrieben werden: Transsennella stimpsoni p. 379 (=
Meretrix conradina Dali. P. Us. Nat. Mus. v. 24 t. 31 fig. 5, 7;
- Tivela abaconis p. 380 t. 13 fig. 3; — Tivela nasuta p. 380
t. 12 fig. 2; — T. brasiliana p. 381 t. 12 fig. 13; — Gallocardia
(Agriopoma) zonata p. 381 t. 12 fig. 4; — Gytherea (Ventricola)
strigillina p. 381 t. 12 fig. 5 ; — Gyth. (V.) callimorpha p. 382
t. 13 fig. 6; — Ghione mazycki p. 382 t. 13 fig. 2, sämmtlich
von der atlantischen Küste; — Glementia solida p. 401 t. 14
4; — Gallocardia catharia p. 402 t. 14 fig. 3; — Pitaria
Digitized by Google
— 62 -
tomeana p. 402 t 15 fig. 2: — S. (Lamelliconcha) callicomata
p. 402 t. 16 fig. 8; — Cytherea (Ventricola) magdalenae p. 403
t. 15 fig. 6 ; — C. lepidoglypta p. 403 t. 15 fig. 4. 5 ; — Cy-
clinella singleyi p. 404 t. 15 fig. 2; — Ghione (Lirophora)
schottii p. 404 t. 16 fig. 7 ; — Ch. (L.) obliterata p.^ 405 t. 16
fig. 2; — Ch. (Tinioclea) pertincta p. 405 1. 16 fig. 9; — Venus
apodema p. 40& t. 15 fig. 8; — Psephidia ovalis p. 407 t. 16
fig. 4, alle von der pacifischen Küste.
'Martens, Ed, von., neue Arten von Meer-Conchylien aus den
Sammlungen der Deutschen Tie fsee- Expedition, r— In:
S. Ber. Ges. naturf. Fr. Berlin 1902 no 9 p. 237-244.
Beschrieben werden Voluta (Fusivoluta n. gen.) anomal.'i, Ost-Afrika,
p. 237; — Pieurotoma (Gemmula) gemmulina, Sumatra, p. 238:
— PI. (G.) rotatilis, Somaliköste, p. 239; — PI. (Brachytoma)
subsuturalis, ibid., P. 239 ; — PI. (Perrona) subspirata, SQd-
west-Aft-ika, p. 239; — PI. (Leucosyrinx) vepallida, Somaliköste,
p. 240; — Typhis transcurrens. Sansibar-Kanal, p. 240; — Nassa-
ria teres, Nikobaren, p. 241 ; — Ancillaria hasta, Agulhas-Bank,
p. 241 ; — Scalaria unilateralis, Nikobaren. 241 : — Collonia
bicarinata, Agulhasbank, p. 241 ; —Solariella infralaevis, Somali-
köste, p. 242; — S. biradiatula Dar-es-Salaam. p. 242; —
Puncturella (Granopsis) aethiopica, Sansibar-Kanal, p. 242 ; — F.
analoga, Kerguelen, p. 243 ; — Ringicula aethiopica, Somaliköste,
p. 243 ; — Actaeon (Leucotina) aethiopicus, Pemba-Kanal,
Ostafrika, p. 243 ; — Scaphander cancellatus, Pulo-Nias,
Sumatra, p. 244.
Martini & Chemnitz, Conchylien Cabinet, nsue Ausgabe.
Lfg.476. Kobelt, W., Helix vol VI. Enthält die Untergattungen Jsau-
rica und Godringtonia ; neu : Godr. acarnanica p. 46 1. 310 fig. 1,2. —
G. arcadica p. 53 t. 309 fig. 7, 8, t. 311 fig. 1, 2; ~G. cyllenica
(Rolle mss.) p. 54 t. 310 fig. 5, 6.
Lfg. 477. Kobelt, W., Helix vol. V. Taf. 270—275. Enthalt Nanina der
Untergattungen Hemiglypta, Microcystina, Xestina, Kaliella.
Sitala. Zum erstenmal abgebildet sind : Xestina danaS L. Pfr.
t. 273 fig. 4—6; — X. denserugata MUdff. t. 273 fig. 7—9; —
X. tenera Mlldff. t. 273 fig. 10—12; — X. granulosa Mlldff.
t. 274 fig. 1—3 ; — X. tongkinensis Mlldff. 274 fig. 4-6 ; — X.
pharangensis Mlldff. t. 274 fig. 9—12; X. cardiostoma Mlldff.
t. 274 fig. 13—15.
Lfg. 478. Clessin, V.. Ghiton, Taf. 10-14. Keine n. sp.
Digitized by Google
63 -~
Joubin, L., Quelques observations sur Loligo media. In:
Travaux scientif. de 1' Universito de Rennes. Tome 1.
Fase. 11. p. 165—169.
Verfasser hat von der sonst an der französ. Küste weit verbreiteten
Art, die wegen ihrer Kleinheit aber nur selten und nur zufällig
gefangen wird, an einer eigenthümlich geformten Stelle Gelegen-
heit, eine sehr grosse Quantität zu ßschen. Dadurch stellt es sich
heraus, dass L. subulata, parva, minor, spiralis, marmorae
theils Alters-, theils Formen-Verschiedenheiten von L. media sind.
Eingegrangene Zahlungen:
Lindholm, W., Wiesbaden, Mk. 12. — ; Pässler, Lehrer, Berlin,
Mk. 6.— ; Museum, Naturhistor., Lübeck, Mk. 18.— ; Miller, Prof.
Dr. K., Stuttgart, Mk. 6. — : Jetschin, Rechnungsrat. Patschkau,
Mk. 6.— ; Wertheim, F.. Grunewald, Mk. G.— ; Büttner, Kurt, cand.
med., München, Mk. 6. — ; v. Koch, Victor, Braunschweig, Mk. 6.— ;
Natermann, H., Rentier, H.-Münden, Mk. 6.— ; Gesellschaft, Nalurforsch.,
Görlitz, Mk. fi.— ; Friedel, E., Geh. Regierungsrat, Berlin, Mk. 6.— ;
Meissner, Dr., Maximilian, Berlin, Mk. 6. — ; Hilbert, Dr., Sensburg,
Mk. 6.— : Nägele, G., Pfarrer, Waltersweier, Mk. 6.— ; Schepman,
M. M., Rhoon, Mk. 6.— ; Löbbecke, Frau, Düsseldorf, Mk. 6.— ;
v. Martens, Geh. Rat Prof. Dr., Berlin, Mk. 6. — ; Arnold, Hermann,
Nordhausen, Mk. 6. — : Prinzessin Therese von Bayern, München,
Mk. 6.— ; Museum f. Naturkunde, Berlin, Mk. 12.— ; Andreae, Prof.
Dr. A., Hildesheim, Mk. 6.— ; Gysser, A., Strassburg, Mk. G. — ; Rolle,
H., Berlin, Mk. 6.— ; v. Lasser, Ritter V. S., Mittersill, Mk. 6.— ;
V. Dalla-Torre, Prof. K. W., Innsbruck, Mk. 6.— : Institut, Zoolog.,
Kiel, Mk. 6.— ; Schacko, G., Berlin, Mk. G.— ; Protz, A., Königsberg,
Mk. G.— ; Retowski, Staatsrat, Dr. 0., St. Petersburg, Mk. 6.— ;
Ricklefs, Pastor, Minsen, Mk. 6.— ; Reinhardt, Prof. Dr. 0., Berlin,
Mk. 12. — ; Boos, Heinrich, Frankfurt a. M., Mk. 6.— ; Borcherding,
F., Vegesack, Mk. 6. — ; Museum, Naturhist., Hamburg, Mk. 12. — .
Einen im Bestimmen von Marine- sowie Land-Co)i-
chylien durchaus erfahrenen Conchologen lade ich
ein, einige Wochen in meiner herrlich gelegenen Villa
mein Gast zu sein, um mich täglich einige Stunden im
Betimmen und Ordnen meiner Concbylien-Sammlung zu
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— 64 —
unterstützen. — Zeit und, falls gewünscht, Honorar nach
Uebereinkunft.
Gefl. Offerten beliebe man unter N. M. 627 an die
Redaktion des Nachrichtsblattes zu senden.
Mitglieder-Iiiiste.
Auf mehrfachen Wunsch soll in nächster Nummer
eine neue Mitglieder-Liste erscheinen. Die letzte Liste er-
schien vor sechs Jahren. Wir bitten um baldige Mittheilung,
wenn Aenderungen in den Adressen vorzunehmen sind
und ob man etwa Abdrücke wünscht, wir können etwas
mehr drucken lassen.
Die Redaktion.
W. Jnnk, Berlin N. W. 5
Verlag u. Antiquariat f. Xoolof^ie.
Soeben erschien Antiquar-Katalog
ifloUuiSca.
Ein gleich vollständiger Katalog, der auch
alle Neu- Erscheinungen zu herabgesetzten Preisen
umfasst, ist noch nicht erschienen.
Gratis und fipanlco.
Die einliegende Beilage des Herrn H. Fruhetorfer in
Berlin sei hiermit der geneigten Beachtung der Leser
freundlichst empfohlen.
Redigirl von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Sch Wanheim a. M.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben 19, März.
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fto. 6 u. 6.
Mal^unl 190Ö.
Nachrichtsblatt
der deotschen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Ibonnemeiitsprels : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn I>r, W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
BesteUungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlnngen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diester weg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Friedländer ff* Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Kittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn !)• F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Gatalog der Familie Baliminidae.
Dr. W. Kobelt und Dr. 0. von Möllendorff.
FÜÄ^unddreissigster Jahrgang.
Von
(Schluss.)
7. Genus Cliondrula Book,
a. Subgen. Spaniodonta Kob. & MiMff.
alumnus Parr.
biplicata Ret.
boettgeriana Kobelt
bolteriana Phil. .
brevior Mousson .
Ic. 926
Ic. 11. 1820
Ic. 2026
le. 2021
Ic. 1364
Kaukasien.
Dalmatien.
Armenien.
Cypern.
Batum.
var. vlalor Westerl.
XXXV.
5
Digitized by
Google
6Ö -
consentanea Zgl.
diffusa Mousson .
diodon Retowski
var. micans Westerl
dubia Retowski . .
duboisi Mousson . .
frivaldskyi L. Pfr. .
var. leptolenus Bourg
geoffroyi Ancey . . .
incerta Retowski . .
var. propria Retowski
komarowi Bttg. (nec Kob.
lederi Bttg. . . .
var. limes Westerl
leucodon L. Pfr. . .
mouradi Desh. . .
oribatha Westerl. .
var. discreta Westerl.
var. smyrnensis Westerl
pindica Westerl.
priamus Kobell .
raynevalianus Bourg,
sagax Friv. . .
samia Marts. . .
scapus Parr. . .
var. destituta Mouss,
truquii Bell. . . .
tuberifera Bttg. . .
b. Subgen.
albolimbata L. Pfr.
S. 964 Dalmatien.
Ic. 2014 Kaukasicn.
Ic. 11. 603 Krim.
Ic. 11. 607
S. 966
Ic. 2002 Prinzeninsel,
Brussa.
S. 978 Krim.
S. 970 Masenderan.
Ic.ll. 1105 Samsun.
1»
Ic. 1996 Kars.
Ic. 11. 600 Suanatien.
Borschom.
Ic. 2013 Nord-Kleinasien.
Ic. 11. 1 104 Angora.
Nord-Kleinasien.
Ic. 11. 1658
Ic. II. 1632
Ic. 11. 1101
Ic. 2003
Ic. 2006
Ic. 11. 1105
Ic. 2019
Ic. 2024
Ic. 2010
Chondnila 8. str.
Smyrna.
Pindus.
Troas.
Gallipoli.
Amasia.
Samos.
Transkaukasien,
Kleinasien.
Armenien.
Cypern.
Kaukasus.
Ic. 1363 Kaukasus,
Südrussland.
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67 -
angustior Retowski . .
S. 958
Kaukasus.
arctespira Mousson . . .
S. 998
Aleppo.
armeniaca Ancey . . .
Armenien.
bayerni Parr
Ic. 1362
Südrussl.fKaukas.
var. langei Bitg. .
HaiflFa, Palästina.
bergeri Roth . .
Ic. 721
Balkanhalbinsel.
blanda Friv
Ic. 2018
Amasia.
brusnicensis Sturany : .
Ic. 11. 1768
Dalmatien.
cespitum Mortillet . .
Ic. 2043
Armenien.
chondriformis Mouss. . .
S. 1000
Jerusalem.
clessini Retowski . . .
Ic. 11. 602
Nord-Kleinasien.
dalmatica Klee
S, iOOO
Dalmatien.
denticulata L. Pfr. . . .
Ic, 2020
Harmanjik.
didymodus Bttg. . . .
Ic. li. 1607
Kaukasus,
Talyschgebiet.
var. callilabris Bttg. . .
Ic. 11. 1608
Asterabad.
euboica Reeve . . . .
Ic. 2016
Euböa.
euxina Clessin . . . .
Ic. II. 604
Transkaukasien.
foveicollis Bttg
Ic. 11.1789
Konia.
ghilanensis Issel . . . .
Ic. 1994
Ghilan.
godetiana Kobelt . . .
Ic. 2037
Samos.
heptodon Marls
Ic. II. 1821
Südpalfistina,
Nord- Egypten.
hippolyti Kobelt . . .
Ic. 2038
Nord-Euböa,
Thessalien.
isseliana Bourg . . . .
Ic. 11. 1781
Goktschasee.
kollyi Retowski . . . .
Ic. 11. 1819
Batum.
kutschigi Kstr. . . • . .
Ic. 2023
Dalmatien.
lamellifera Rossm. . . .
Ic. 919
Syrien,Kleinasien
var. sulcidens Mouss. .
Palästina.
levaillantiana Bourg. . .
Ic. 2022
Adrianopel. •
libanica Naegele . . .
Ic. 11.1655
Libanon.
limbodentata Mouss. . .
Gypern.
5*
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68
tar. ajax Wesferl. . .
Tar. consobrina Westerl,
microtragus Parr* . .
var* mutata Westerl.
montandoni Desh. . .
munita Westerl. . .
mygdonica Westerl. . ,
nana Relowski ...
nucifragus Parr. . .
var. pentodon Bttg.
ovularis Olivier . . . ,
parreyssi L. Pfr. . . .
pelagosana Sturany. . .
phasianus Dubois . . .
var. angustata Ret.
planilabris Bttg. . . .
var. volensis Westerl.
ponsonbyi Westerl. . .
quadridens Müll. . . .
var. apfelbecki Brancs.
var. draparnaudi Loc. ,
var. loewii Phil. . .
var. lunaticaGrist.&Jan.
var. niso Risso . • . .
var. prolixus Pini . .
quinquedentatus Muhlf. .
rothi I.. Pfr
saulcyi Bourg. . . . ,
seductilis Zgl
septemdentatus Roth . .
var. albula Mouss. . .
var. rugulosa Westerl.
sexdentata Naegele. . .
Ic. 11. 1656 Gyperfl.
Ic. II. 1657 ,
Ic. 651 BalkanhalbinseL
Euböa*
S. 983 Dobrudscha.
Ic. 11. 1633 Taygetos.
S. 984 Saloniki.
Ic. II. 605 Kleinasien.
Ic. 921 Gypern.
n
Ic. 920 Kleinasien.
Ic. 924, 925 Gypern.
1.11.1787,88 Pelagosa.
Ic. 2028 Kaukasien.
Ic. 11. 1596 Thessalien,
Griechenland,
Volo.
Ic.Il. 1103 Lykien.
Ic. 308, 723 S.- ci\Mitteleuropa.
Bosnien.
Frankreich.
Kleinasien,Cypern.
Ic. 307 Oberitalien.
Ic. 106, 724 Südfrankreich.
Oberitalicn.
Ic. 385 Dalmatien.
Ic. 2040 Griechenland.
Ic. 918 Palästina.
Ic. 306 Dalmatien.
Ic. 922 Syrien, Kurdistan.
Jerusalem.
Ic. II. 1659 Nördl. Libanon.
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— 69 -
sieversi Mouss. . . .
sodalis Westerl. . .
Stylus Parr
tetrodon Mort. . . .
thiesseana Mouss. . .
tricollis Mouss. . . .
var. excellens Retowski
tricuspidata Kstr. . .
tridens Müll
var. armata Westerl.
var. distans Westerl.
var. eximia Rossni. .
var. haliciensis Westerl
var. microstoma Andrz
var. niigrata Westerl.
var. podolica Cless.
var. rayana Bourg. .
var. vicina Westerl.
triticea Rossm. . . .
westerlundi Kobelt
Ic. 2027 Transkaukasien.
Ic. 11. 1661 Cypern.
Ic. 923
Ic. 927 Armenien.
Ic. 2015 Euböa.
Ic. 1997, 98 Transkaukasien.
n
129, 9 Beirut.
Ic. 33, 305 Mittel^Europa.
720
Siebenbürgen.
Südfrankreicb.
Ic. 34, 35 Ober-Italien.
Karpathen.
Polen.
Russland.
Podolien.
Frankreich.
Siebenbürgen.
Ic. 1., S. 98 Syrien, Palästina.
Ic. 2041 Griechenland.
c. Subgen.
aeg}^ptiaca Westerl.
brotiana Glessin
continens Rosen
eudoxina Naegele
lederi Zeleb. . .
michoni Bourg .
squalina Rossm.
Sturmi Kstr. . .
var. substurmi Ret.
Amphiscopus Westerland.
S. 997 Egypten.
Ic. 11. 606 Syrien.
Ic. 11. 1662 Transkaspien.
Ic. 11. 1663 Tokat.
S. 1001 Taurus.
S. 1003 Galiläa.
Ic. 941 Brussa.
Pupal7, 3,4
Kleinasien.
d. Subgen. Chondnilopsis Westerland.
anomala Westerl. ... S. 998 Samarkand,
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70 —
aptycha Ancey . . . .
S. 958
Semiretschinsk.
var. capusiana Ancey .
S. 959
bisinuata Westerl. . . .
S. 961
Turkestan.
blanfordiana Nevill. . .
Ic. 2001
Masenderan.
drymaeus Westerl. . . .
Ic. 11. 1654
Turkestan.
entodon Mrts
S. 967
5»
liaberhaueri Dohm . .
Ic. 11. 597
»
intumescens Mrts. . .
Ic. II. 594
var. fedlschenkoi Ancey
yt
leucoptycha Marts. . .
S. 979
ji
retrodeiis Marts. . . .
Ic. II. 587
n
var. longula Cless. . .
I»
var. schmidti Cless.
y>
retroplicata Marts. . . .
S. 988
tardigyra Westerl. . . .
West. Syn.61
torquata Westerl. . . .
S. 997
trigonochila Ancey. . .
Ic. 11. 589
8. Genus Pupoldes Lr. PfelfTer.
(Leucochlloldes Pfr.)
adelaidae Ad. & Ang.
130, 20,21
Sud-Australien.
astierianus Dup. . . .
Ic. 11. 1776
Insel Marguerite.
chordatus L. Pfr. . . .
130. 5,6
Mazatlan.
cerealis Palad
Ic. II. 1777
Aden.
coenopictus Hutton . .
130, 22,23
V^order-Indion.
contrarius E. Smith . .
130, 13-15
Inner -Australien.
var. beltiana Täte . .
S. 924
y>
var. eremicola Täte. .
S. 925
crossei Nobre ....
Guinea-Inseln.
doriae Issel
Ic. 11. 1778
Persien.
euphraticus Bourg . . .
S. 968
Samava.
fabiana Gredler ....
S. 909
Gebiet der Scbil-
luk am Nil.
gemmula Benson . . .
S. 970
Capverden.
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71 —
130. 3,4
AHH RpcHnn dpr
Vpr j^tasitpn
130 16,17
Tnnpr-Aimtralipri
AijiA^i xxuobt nxidi •
IriirQiPTiQiQ ßniircr
IWUloJCliSlS UUUIk , , . •
Adpn
InrHpii^ Pfr
laivxcuo lj, X Ii • • • « •
3Q 14—16
O^tindipn
S. 977
N -W.- Australien
niäharsLsicus Bourfir
S. 980
Aden.
niarebiensis Bour&r
S. 981
Südarabien
marcrinafiis Sa V rfallaYfirlH ^
139, 1,2
NnrdaiTiprika
nitiHiitiiQ C. Pfp
3Q 23—25
Hiiba Haiii
var. exi&ruus Rve.
Dacificus L Pfr
130, 18,19
Austr Polynesien
narpdp^ii Orb
130, 7,8
Rnlivia Pprii
Dutillus Shuttl
S 922
RpfiPfirambiPTi
rpbmiHi Ro^t
S Q77
tJ» oll
Alcypripn
XXIKd ICH«
QpnpfralpnQiQ Mnrpl
1 ^0 9, 10
A^pctafrilra
VT CoLclli IJLCl«
samavaensis Mouss. . .
Ic. 11. 1774
Mp^nnntamipn
Arabien.
sennaariensis L. Pfr. . .
130, 11,12
Sennaar.
tutulus Benson . . . Pupa 17, 8—10
Ostindien.
vermiformis Palad. . . .
Ic. 11. 1775
Aden.
9. Genus Pasramaella L>. Pfip.
benti E. Smith ....
94, 5
Sokotra.
exodonMarts.(balfouriG.Aust.) 94, 7—9
isthmodon Marls. . . .
94, 10-12
»
mirabilis E. Smith . . .
94, 4
passamaiana Petit . . .
94, 1-3
rotunda E. Smith . . .
94, 6
socotrana G,-Austen . .
94, 13
Digitized by Google
— 72 -
lieber die tertiftren Landschnecken aus der Gattung
Tal Ion ia im Mainzer Becken und Ober einen neaen
Landsehnecken-Fandpnnkt im Untergrande von
Frankfurt a. H.
Von
Prof. Dr. 0. Boettger.
Ein seltsames Missgeschick hat die Vallonien des
Oligocäns und des Miocäns von Deutschland und Oester-
reich verfolgt und ihre systematische Benennung bis jetzt
nicht zur Ruhe kommen lassen. Es lag dies in erster
Linie daran, dass diese Schneckchen zwar an vielen Fund-
punkten auftreten, dass sie aber eigentlich doch recht selten
sind und grössere Reihen davon nur von ganz wenigen
Lokalitäten vorliegen. Jeder, der an die Frage der Be-
stimmung einer iertiären Vallonia herantrat, war froh,
wenn er einen bekanntt'n Namen für dieselbe ausfindig
machen konnte, ohne zu beachten, dass in Wahrheit, wie
in der deutschen Weich lierfauna der Gegenwart, schon
damals im mittleren Tertiär zum mindesten zwei gut unter-
scheidbare Formen neben einander gelebt haben^ die frei-
lich nicht wie heute der gleichen Gruppe — dem Kreise
der pukhella-costata — sondern zwei Gruppen — dem Kreise
der pulchella-cosfata und dem der tenuilabris — angehören.
Diese heilen im Mainzer Tertiär verbreiteten und bis
heute miteinander verwechselten Arten müssen wir V.
lepida (Rss.) und V. sandbergeri (Desh.) nennen.
V. lepida (Rss.), die icii authentisch aus dem Unter-
miocän von Tuchorschitz besitze, da ich sie dort selber
ausgewaschen habe, ist ein relativ hoher, glatter, dicklippiger,
verhältnismässig klein genabelter Vorläufer der lebenden F.
pulchella (Müll.) und bildet mit ihr die sichere Abslamm-
ungsreihe V. lepida Rss. — V. subptüchdla Sbgr. — V. pul-
chella Müll. Hauptunterschied von lepida und pulchella ist
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— 73 —
neben der glatteren Schale die viel weiter getrennte Inser-
tion der Mundränder bei ersterer, während pulchella eine
mehr der Kreisform genäherte Mundform besitzt.
Von den bei S an db erger (Land- u. Süssw.-Conchy-
lien der Vorwelt, Wiesbaden, 1870—1875 p. 376) aufge-
zählten Fundorten gehören nur Kolosoruk und Tuchorschitz
zu den Fundplätzen der echten F. lepida (Rss.). Ich be-
sitze sie von beiden Orten. Ueberdies kenne ich sie aber
noch aus dem
Mitteloligocän von Elsheim in Rheinhessen, 3 Ste.,
Oheroligocän „ Hochheim, 1 St.,
Untermiocän „ Appenheim in Rheinhessen, 7 Ste.,
„ „ Mombach bei Mainz, 1 St.,
„ ^ der Kurve bei Wiesbaden, 4 Ste.,
„ ^ der Schleusenkammer bei Niederrad
nächst Frankfurt a. M., 1 St.,
„ „ der Kreuzung Adalbertstrasse-Ketten-
hofweg, 2 Ste.,
„ vom Affenstein bei Frankfurt, 1 St.
Was nun V, sandbergeri (Desh.) anlangt, so ist diese
Art identisch mit dem, was Sandberger (I. c. p. 375,
Taf. 22, I i'/. 16) — verleitet z. T. durch irrtümliche An-
gaben meiiKTseits — als F. lepida Sbgr., non Reuss be-
schreibt und abbildet. Die Identität hat Sandberger an
genannter Stelle selbst bezeugt.
V. sandbergeri (Desh.) ist eine Form der tennUabris-
Gruppe, dünnschalig, sehr flach, sehr weit genabelt, meist
deutlich gerippt (mit zahlreichen und wegen ihrer grossen
Anzahl schwer zu zählenden Rippchen auf dem letzten
Umgang), die Mündung klein, nicht getippt, mit einfachem,
ausgebreitetem Saume, der Durchmesser nicht grösser als
höchstens 2V2 mm (nach Sandberger, 1. c. p. 857 — was
irrtümlich ist — nur bis 2 mm Durchmesser).
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— 74 —
Ich kenne diese scharf von der vorigen zu trennende
Art, die von der pliocänen V. tenuUabri^ (A. Br.) und von
den lebenden Arten V. declivis Sterki und ladacensis Nev.
durch geringere Grösse, flacheres Gewinde und relativ
weiteren Nabel abweicht und die als direkter Vorfahre der
lebenden persisch-transkaspisch-turkestaner V, mionecton
Bttgr. zu betrachten ist, im Mainzer Becken aus dem
Oberoligocän von Hochheim, nicht selten,
Untet-miocän . der Schleusenkammer b. Niederrad, 2 Ste.,
„ , der Kreuzung Adalbertstrasse —Ketten-
hofweg, 1 St.,
„ , einer Grabung am Ginnheimer Weg in
Frankfurt a. M., 1 St.,
„ vom AtTenstein bei Frankfurt, 5 Ste.
Ausser diesen beiden verbreiteteren Arten kommt
noch eine dritte Form im Untermiocän von Mombach bei
Mainz (leg. Prof. Dr. Fr. Kinkelin 1884) vor. Sie unter-
scheidet sich von F. lepida (Rss.) nur durch den vielleicht
etwas grösseren Nabel und durch die Skulptur. Es sind
auf dem letzten Umgange 55—60 fadenförmige, scharfe,
sehr deutliche Rippchen zu erkennen, die an die der
F. costata (Müll.) erinnern, aber fast um das Doppelte
enger gestellt sind. Ich bemerke übrigens ausdrücklich,
dass diese Form nicht in die nächste Nähe der costata ge-
hört, sondern zu pulchella, resp. lepida (Rss.) nähere Be-
ziehungen zeigt. Da nur ein Stück vorliegt, empfiehlt es
sich die Form vorläufig var. suhcostata n. der F. lepida
anzugliedern, die mir in fast typischer Form von dem
gleichen Fundort (Untermiocän von Mombach bei Mainz)
vorliegt und sich von ihr eben nur durch die so auffallende
Skulptur unterscheidet.
Im Anschluss hieran gebe ich die kleine Liste eines
neuen Fundpunktes für untermiocäne Land- und Süss-
Digitized by Google
— 75 —
Wasserschnecken im Untergrunde von Frankfurt, der zwar
keine neue Art, aber z. T. zweite Fundorte für seltene
Spezies bietet, die erst in neuerer Zeit beschrieben worden
sind. Bei Gelegenheit einer Ausschachtung beim Kanalbau
Ecke der Adalbertstrasse und des Kettenhofwegs fanden
sich fossilreiche Tone, untermischt mit Aigenkalken, die
Herr Dr. Karl Fischer ausbeutete. Das Resultat seiner
Waschungen stellte er mir zur Verfugung. Die ange-
fahrenen Schichten stimmen in Beschaffenheit und Fossil-
führung vollkommen überein mit denen^ die seiner Zeit in
der Schleusenkammer bei Niederrad von Prof. Dr. Fr.
Kinkel in ausgebeutet und von ihm und mir (Bericht d.
Senckenbg. Nat. Gesellsch. 1884; für die Pupiden vergl.
auch Jahrb. d. Nassau. Ver. f. Naturk. Wiesbaden Jahrg.
42, 1889) beschrieben worden sind.
Aufzählung der im Februar 1903 beim Kanal-
bau Ecke der Adalbertstrasse und des Ketten-
hofwegs gefundenen Fossilien.
Schnecken. Vallonia lepida (Rss.), 2 Ste.,
s sandbergeri (Desh.), 1 St.
Helix kinkelini Bllgr., 3 Ste.
Strob'dus uniplicatus (A. Br.) var. sesqui-
plicata Bttgr., 2 Ste.,
Pupilla impressa (Sbgr.), l gutes Bruchs t.,
^ cupella Bltg., etwa 1 Dutzend Sie.,
Isthmia cryptodus (A. Br.), nicht selten,
Leucochilus nouletianum (Dup.) var. gracüidens
Sbgr., sehr häufig,
Vertigo (Ptychochilus) blumi Bttg., 1 St.
, (Alaea) caUosa Rss. var. alloeodus
Sbgr., häufig,
^ y, angulifera Bttgr., häufig,
Pseudamnicola rueppelli Bttgr., 5 Ste.,
Digitized by Google
— 76 -
Planorbis (Gyraulus) dealbatus A. Br., 1 St.
Krebse. Cypris, 2 Spezies, häufig.
Fische. Wirbel, 1 St.
Faana der Blnnenmollosben Littaaen's.
I.
Familia Cycladidae Clessin.
Von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
Die Molluskenfauna Litlauen's ist bis auf unsere Tage
so gut wie ganz unbekannt. Die wenigen hierauf bezüg-
lichen Nachrichten, welche heutzutage nur eine histo-
rische Bedeutung haben können, stammen aus dem An-
fange des vorigen (XIX.) Jahrhunderts, d. h. aus der Zeit
der Wilnaer Universität, deren Prof. Ed. Eichwald die
allerhäutigsten Arten aus der Umgegend von Wilna, oder
überhaupt aus Lil tauen, anführt.
Bezüglich der älteren Literatur sowohl, als auch der
systematischen Zusammenstellung aller bis dahin bekannten
littauischen Mollusken-Arten verweise ich auf die Arbeit
von Prof. Dr. M. Braun*), welcher in seiner tabella-
rischen Uebersicht der Verbreitung (1. c. p. 93., Ru-
brik: „Lithauen") im Ganzen 43 Arten anführt.
Eine Kollektion der littauischen Mollusken exislirt
nicht, in keinem der europäischen Museen ist auch
nur ein einziger Repräsentant unserer Mollusken-Fauna bis
jetzt vorhanden. Deshalb entschloss ich mich schon im Jahre
1883, mich dem Studium unserer Mollusken zu widmen,
und schon im Jahre 1884 veröfTentlichte ich ein Kleines
Verzeichnis, der während eines Sommers erbeuteten Arten,
*) Vid. Prof. Dr. M. Braun, die Land- und SfissvvassermoH.
d. Ostseeprovinzen (Archiv für d. Naturkunde Liv-, Ehst- und Kur-
land. Ser. 11, Bd. IX., Lief. 5) Dorpat. 188i.
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- 77 -
deren Anzahl, sammt den 43 oben erwähnten bis auf 74
gestiegen war*).
Anfanglich hatte ich die Absicht, einen jeden Zu-
wachs meiner Kollektion Jahr für Jahr in je einem be-
sonderen Verzeichnisse zu veröflfentlichen ; allein ich habe
bald eingesehen, dass man auf dieser Weise zu keinem ge-
nügenden Resultate gelangen kann und dass man erst eine
entsprechende Kollektion zusammenstellen muss, um
unsere Molluskenfauna sicher und gründlich studiren zu
können.
Seit einer ganzen Reihe von Jahren wuchs meine
Sammlung nach dem Verlaufe je eines Sommers immer
mehr und mehr und heutzutage liegt mir eine so umfang-
reiche Kollektion vor, dass die Bearbeitung derselben die
Kräfte eines Einzelnen weit übersteigt.
Um mir die Sache zu erleichtern, beschloss ich je
eine Familie, oder auch eine artenreichere Gattung besonders
zu studieren und die Resultate meiner Studien je in einem
besonderen, völlig abgeschlossenen Aufsatz zu veröffent-
lichen. Ich werde daher zuerst eine Reihe von Einzel-
Publikationen über die Molluskenfauna Littauens liefern
und dann später die allgemeinen Resultate bringen.
Zum Gegenstande der vorliegenden Mittheilung habe
ich die Familie Cycladidae Cless. gewählt und zwar aus
dem Grunde, weil diese Familie in Bezug auf Russland
noch sehr wenigrbekannt ist und deshalb schon ein be-
sonderes wissenschaftliches Interesse darbietet.
Verzeichnis der littauischen Cycladiden.
Farn. Cycladidae Cless,
Gen, Sphaerium Scop.
*) Vid. Dybowski, Verzeichnis d. Binnenmoll. Littauen's
(Sitzungsber. d. Dorpater Naturforscher Gesellsch. Jahrgang 1885.)
p. 266—277.
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— 78 -
!
S. (Sphaeriastrum) rivicola Leach. ; Clessin, Deutsche
Excurs. Moll. Fauna, 2. Aufl. 1884 p. 558, Fig. 375.
Bemerkung. Das grösste mir vorliegende Exem-
plar misst: Länge 21, Breite 17, Dicke 12 m/m. Diese
Art ist im ganzen Gebiet sehr häufig und kommt in allen
grösseren Flüssen, Teichen und Seen vor. Es liegen mir
sehr zahlreiche Exemplare, in den verschiedensten Stufen
der Entwicklung, vor.
Fundorte: Niemen (bei Lubtsch), Swilotsch (bei
Minsk), Wilja (bei Wilna), Dniepr (bei Mohilew), Don (bei
Katschalinskaja Stanitza), See Gulbur (in der Nähe von
Wilna). Die ausländischen Exemplare stammen aus dem
Neckar (bei Heidelberg) und der Themse (bei London).
S. (Cyrenastrum) aolidum Norm., Cless. 1. c. p. 560.
Fig. 376.
Bemerkung. Die typische Form ist in unserem
Gebiet ziemlich selten; ich besitze nur wenige Exemplare,
welche in allen feinsten Details*) genau der Diagnose von
Clessin (1. c.) entsprechen. Dagegen kommt bei uns
massenhaft eine andere Form vor, welche ich für eine
littauische Localvarietät erkläre; sie unterscheidet sich von
der typischen Form durch folgende Merkmale: 1) durch
die geringere Grösse: Länge 8, Höhe 6, Dicke 4 m/m, 2)
durch den genau elliptischen Umriss, indem der vordere
Theil der Kapsel dem hinteren Theil gleich ist, 3) durch
die glanzlose und dicker gerippte Schale, welche bei
aschgrauer Färbung mit citronengelbem Sa«ne versehen ist.
Fundort: Niemen, nebst dessen Buchten und Alt-
wassern und Sparteichen.
S, (Comeola) corneum L. Cless. 1. c. p. 562, Fig. 377.
Bemerkung. Kommt im ganzen Gebiete ziemlich
häufig vor und bewohnt allerlei Wasserbecken mit
*) Bis auf die Schlosszähne, bei deren Beschreibung meiner Ansicht
nach Oberhaupt der Phantasie zu viel Spielraum gelassen ist.
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- 79 ^
schlammigem Boden. Ausserdem liegen mir sehr zierliche
Exemplare aus dem See Kangar-Jervi (Livland) vor.
S, (Corneola) corneum L. var. nucleus Stud., Kobelt
in Rossm. Iconogr. Fig. 2112.
Bemerkung. Diese Varietät ist bei uns sehr selten ;
ich besitze sie nur in 6 schönen Exempl., ihre Dimensionen
sind folgende: Länge 7—14, Höhe 7—12, Dicke 6—10 m/m.
Unsere Exemplare sind doppelt so gross, wie die exotischen
(vid. Cless. 1. c. p. 564).
S. (Corneola) mamiUanum Westerl., Cless. 1. c. p. 673,
Fig. 385.
Bemerkung. Diese Art ist für Russland neu;
sie ist in unserem Gebiete ziemlich selten; sie liegt mir in
20 schönen Exemplaren vor, welche alle aus Niemen-
Buchten und -Altwassern herstammen.
S. (Corneola) scaldianum Norm., Kobelt in Rossm.
Iconogr. Fig. 2113.
Bemerkung. Sie ist ebenfalls für Russland neu;
sie liegt mir in etwa 30 Exemplaren vor, welche samt
der vorigen Art in Altwassern des Flusses Niemen gefischt
worden sind.
S. (Calyculina) lacustris Müll., Kobelt in Rossm.
Iconogr. Fig. 2116.
Bemerkung. Diese sonst so verbreitete und häufige
Art scheint bei uns sehr selten zu sein; ich habe sie nur
in einem einzigen Exemplar gefunden, welches auf einem
todten Gehäuse von Bythinia tentaculata L. festgeklebt ist.
S, (Calyculina) ryckhoüi Norm., Cless. 1. c. p. 580,
Fig. 390.
Bemerkung. Die Art ist für Russland neu; sie
ist bis jetzt nur aus Nord-Deutschland bekannt; bei uns
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80 -
ist sie selten und liegt mir in etwa 20 Exemplaren vor,
welche noch nicht ganz ausgebildet zu sein scheinen. (Die
Exemplare sind von S. Clessin in Ochsenfurt untersucht
und bestätigt worden.)
Genus Pisidium C. Pfr.
P. (Fluminina) amnicum Müll. Cless. 1. c. p. 586,
Fig. 294.
Bemerkung. Ist im ganzen Gebiete sehr gemein
und liegt mir zahlreich vor.
P. (Fossarina) henslovianum Shep., Cless. 1. c. p. 591,
Fig. 397.
Bemerkung. Ist bei uns häufig und liegt mir
zahlreich vor.
P. (Fossarina) fossarinum Cless. 1. c. p. 596, Fig. 401.
Bemerkung. Diese Art ist bei uns die gemeinste
von allen und man kann sagen, dass sie in einem jeden
Wasserbecken zu treffen ist, sie liegt mir in unzähligen
Exemplaren vor.
P. (Fossarina) obttisale C. Pf., Cless. 1. c. p. 603,
Fig. 404.
Bemerkung. Ueberall sehr häufig.
P. (Fossarina) sclioltzi Cless. 1. c. p. 615, Fig. 412.
Bemerkung. Ist bei uns selten; ich habe sie in
einigen wenigen Exemplare zusammen mit der vorher-
gehenden Art gefunden. Sie ist durch stark aufgeblasene
Schale und durch häubchenartige Wirbel ausgezeichnet.
P. (Fossarina) nitidum Jen., Cless. 1. c.p.609, Fig. 408.
Bemerkung. Kommt bei uns häufig vor.
P. (Fossarina) roseum Scholtz, Cless. 1. c. p. 606,
Fig. 406.
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^ 81 -
Bemerkung, Diese Art ist bei uns nicht selten,
sie liegt mir in einer ansehnlichen Anzahl von Exemplaren
vor. Es ist die zierlichste aller unserer Cycladiden-Arten ;
sie hat ein regelmässiges, schön oval gestaltetes Muschel-
chen, dessen Länge 4,5, Höhe 3,5, Dicke 2,8 m/m beträgt ;
die Färbung ist auch ungemein schön: die Grundfarbe ist
hell-violett, mit dunkleren Querstreifen (Jahresabsätze d. Aut.)
und einem breiten weisslichcn Saume am unteren Rand;
der Glanz ist schön opalisirend, die innere Glasur ist hell-
rötlich.*) Durch diese rötliche Färbung wird der Name
.roseum" gerechtfertigt, die Färbung scheint jedoch nicht
beständig zu sein, weil die deutschen Exemplare gelblich
sind. Diese Art ist für Russland neu und war bisher nur
aus Schlesien bekannt.
Das hier gegebene Verzeichnis enthält, abgesehen von
den Varietäten, 14 littauische Arien, also fast doppelt
soviel, als bis jetzt in ganz Russland bekannt waren ;
fügen wir dazu noch 2 bei Moskau entdeckte**), bei uns
aber fehlende Arten hinzu, so beläuft sich die gesamte
Zahl auf 16 Arten, die bis jetzt in Russland bekannt sind.
— Unsere Arten scheinen nicht weniger variabel zu sein,
als die exotischen, doch musste ich auf die Bestimmung
derselben vorläufig verzichten, weil mir das unumgäng-
lichste Vergleichungsmaterial fehlt.
Um die Verbreitung unsererer littauischen Arten zu
veranschaulichen, lasse ich hier eine tabellarische Zu-
sammenstellung folgen.
*) Die SchlossÄähne vermochte ich nicht zu unterscheiden, weil
die stärkste Lupe nicht ausreicht und das Milcroskop hierbei seine
Dienste versagt.
**) Vid. C. Milachewich de M^Iitopol, Stüdes sur la faune
des MoU. vivants terrestres & fluviatiles de l^oscou 1881, p. 27.
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— 82 — .
^Tabellarische Uebersicht der Verbreitung der
littauischen Gycladiden-Arten.
j Littauen.
1 Ostsee-Provin.
1 Polen.
1 Moskau.
II Finnland.
1 Kiew.
1 Galizien.
1 Deutschland.
Sphaerium Bourg.
1
4-
+
1
4-
1
4-
-1-
4-
4-
-1-
4-
1
4-
1^
4-
4-
4-
„ var. nucleus Cless.
4-
1
4-
4-
1
-4-
i
4-
4-
1
mamillanum West
+
1
4-
OnJ.urulAnfi (^Ipqs
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Pisidium C. Pf.
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
4-
obtusale C. Pfr
+
+
+
+
+
+
+
+
-1-
+
+
+
+
roseum Scholtz
+
+
15
9
6
7
6
7|
IU|
i'ö!
Aus der vörslehenden Tabelle ist ersichtlich, dass
alle unsere Arten auch in Deutschland zu Hause sind, in
Galizien dagegen fehlen 3 derselben, mit anderen Gegenden
lässt sich die Vergleichung nicht gut anstellen, weil sie
noch zu ungenau durchforscht sind. (Vid. die Tabelle.)
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83 —
Die meistenteils winzig kleinen Muschelehen erfordern bei
ihrem Aufsuchen eine besondere Uebung, und die Be-
stimmung derselben ist ebenfalls keine leichte Sache^ daher
liegen manche Sammlungen noch ganz unbestimmt.*)
Die gesamte Artenzahl, sowohl für Littauen (14),
als auch für ganz Russland (16) scheint mir noch nicht
erschöpft zu sein; hoffentlich gibt es für meine Nachfolger
noch manche Arten, besonders in Süd-Russland, zu ent-
decken.
Nachtrag zar Hollnskenraana von Montenegro und
Nord-Albanien.
Von
Otto Wohlberedt, Triebes.
(Siehe: Ein conchyliologischer Ausflug nach Montenegro,
nebst einem Verzeichnis der bisher daselbst gefundenen
Mollusken von Otto VVohlberedl. Abhandlungen der Natur-
forschenden Gesellschaft zu Görlitz, Bd. XXIII, 1901,
pag. 183-210.)
(15) Zonites albanicus Zgl.
Ueber ganz Montenegro verbreitet, weitere Fundorte:
Korito, Velje brdo.
(21) Gonostoma corci/rensis Partsch.
lieber ganz Montenegro und Nord-Albanien ver-
breitet: Danilovgrod, Busovnik, Spus, Zelemk; N.-Albanien:
Dinos, Scutari.
(25) Euomphalia floerickei Kobelt.
Diese interessante Art, welche Dr. Floericke zuerst
mitbrachte, empfing ich in zahlreichen Exemplaren von
folgenden Fundorten : Kostika (1600 m), Kom, Vila (1200 m),
*) Vid. A. Luther, Verzeichnis der Land- und SQsswasser-
Moll. d. Umgeg. Revals. Helsingfors 1901 p. 15.
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- 84 -
Darman (var. nana v. Mölldfif.) und Trojan. Letztere beide
Orte liegen bereits in Albanien.
(26) Campylaea pouzolzi Mich.
Sokolla, Korito, Vilo und Hum (Alb.)
(32) Helicella obvia Zgl.
Podgorica, Scutari (Alban.).
(36) Turricula ptjramidata Drap.
Danilovgrod, Podgorica, Scutari (Alb.) und Grna-
zemlja (Alb.).
(39) Tachea vindobonensis Fer.
Kosovo-lug.
39a Tachea vindobonensis Fer. var. costulaia m.
Zetafluss, angeschwemmt.
Unterscheidet sich von der Art durch viel stärkere
Rippen, welche auf sämtlichen Umgängen deutlich sichtbar
sind. Die Costulierung ist so auffallend, dass man im
ersten Augenbhck sie mit der Art gar nicht identi-
ficieren zu können glaubt. Ausserdem macht sich auf der
vorletzten Windung ganz deutlich ein Kiel bemerkbar.
Färbung wie bei der fonna pallescens Fer. Leider nur
ein nicht ganz ausgewachsenes Gehäuse erhalten.
(40) Fomatia kolasinensis Kob.
Kucki kom: Crna planina, Busat (1600 m),
Korito (1400 m),
Die Art ist oft von P. ligafa kaum zu unterscheiden.
Die gefundenen Exemplare ähneln der var. gussoneana Pfr.
(46) Napaeus cefalonicus Mouss. var. minor.
Komgebiet, Podgorica; Darman (alb.).
{il) Chondrula tridens Müller.
Komgebiet, Crna voda.
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— 85 —
54a. Torquilla avenacea Brug. var. arcadica Reinh.
Die Bestimmung dieser Art verdanke ich Margais,
ich erhielt sie von Busat, Kom, Koslica & Darman (Alb.)
(66) Heriüa ziegleri Küst ^
Dürfte in ganz Montenegro & N. -Albanien verbreitet
sein: Kostika, Sirokar; ferner Selze und Trojan (alb.);
H, ziegleri Kust. f, interrupta v. MöUdflf.
Mit der Art zusammen von Kostika, und Sirokar;
ferner von Kom.
(70) Delima wohlberedti v. MöUdflf.
Weit verbreitet: Festung Medun, Spus; femer Selze
und Djelcic (Alb.).
(72) D, stigmatica Ziegl.
Zelemik.
(76) D. muralis Küst.
Kommt mit der var. montenegrina Küst. meist zu-
sammen vor; die Art: Podgorica, Kakaricka; Djelcic (Alb.) ;
die var.: Podgorica, Scutari und Djelcic (Alb.).
(78) D. gastrolepta Rm.
Zatrjebak, Zelemik.
86a. Li)nnaea auricularia L.
Rikavac See (1000 m) Bukmirska pezero (1000 m.).
96. Pomatias albanicus v. Möll.
Festung Medun, Velje Brdo, Spus; Djelcic und
Dinos (Alb.).
97a. P. arnautorum v. Möll. nov. spec.
Diese neue Art scheint nach Albanien zu allgemein
verbreitet zu sein, Montenegro : Fundinc, Rikavac, Festung
Medun, Korito; Albanien: Zatrjebac und Selci.
(104) Bythinia mostarensis v. Möll. var. montenegrina.
In den Flüssen Tresenica, Zeta, Civna und Zem,
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- 86 —
(108) Mdania holandri Fer. var. laevigata Rm.
In den Flüssen Zeta und Zern.
(112) Neriiina fluviatüis L. var. dalmatica Wald.
/*. scufarensis Wald.
In allen Flüssen : Moraca, Zern, Tresnica, Zeia,^
Rlbnica.
Die eingeklammerten Nummern bedeuten die Nummern
meines früheren, oben erwähnten, Verzeichnisses. Die
Nummern mit beigefügtem a sind neu für Montenegro.
Demnach sind bis jetzt im Ganzen 128 Arten von Monte-
negro bekannt.
Neue Fundorte für Helix pomatia L.
Von
Otto Wohlberedt, Tiiebes.
Im Nachrichisblatt 1896 pag. 25—34 (Abdruck aus
Kobelt und Rolle, Beiträge zur Molluskenfauna des Orients)
schildert Dr. W. Kobelt in einem ausführlichen Artikel die
geographische Verbreitung der Untergattung Ponuxtia und
erwähnt u. A., dass unsere H, pomatia L. bisher südlich
der Donau mit Ausnahme von Volo am Golf von Volo
noch nicht gefunden worden sei. Ich habe nun in letzter
Zeit von verschiedenen Orten Rumäniens, der Dobrudja
und kürzlich auch von Philippopel eine Anzahl pomatia
erhalten und gebe nachstehend ein Verzeichnis der Fund-
orte nebst einigen Bemerkungen über die Gehäuse.
1. Rumänien.
Bucsecs, (2000m) Gebirgsstock der ("arpalhen südl. Kronstadt.
Die Exemplare ähneln der forma banatica Kim., sind
etwas kleiner (40X*3) die lelzte Windung weniger aufge-
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~ 87 -
blasen, die Epidermis grünlich gelb und lebhaft gestreift,
Innerrand violettfarben, Gehäuse dünnschalig.
Comana, etwas südlich Bukarest.
Gehäuse (38X38) lebhaft gefärbt mit breiten braunen
Bändern, sonst wie vorige. Auch ein Blendling fast ohne
jede Spur von Epidermis fand sich darunter.
Bukarest.
Wie vorige.
Azuga, Thal der Prahova, Carpathen.
Gehäuse dünnschalig, ähnlich denen vom BucsecS;
jedoch etwas grösser (45X45) und noch etwas grünlicher
gefärbt, Nabel nur wenig verdeckt, Spirallinien deutlich
vorhanden, jedoch sind dieselben so fein, dass die Gehäuse
dadurch einen zarten Seidenglanz erhalten, wie er ähnlich
an der P. buchi Pfeiffer zu beobachten ist. Ueberhaupt
ist den Exemplaren eine gewisse Aehnlichkeit mit der letzt-
genannten Art nicht abzusprechen und auch Dr. Eobelt
teilte mir mit, dass ihm die Skulptur an rumänischen
Exemplaren der Rossmässler'schen Sammlung aufgefallen
sei, die eine verdächtige Aehnlichkeit mit der der buchi habe.
Monaslere de Cocosii, Dobrudja.
Gehäuse (45X^^3) bräunlich gelb mit breiten dunklen
Bändern, Skulptur wie vorige, Mundsaum violett leber-
farben.
Slobodsia, am Prahovafluss, jedoch mehr in der Ebene.
Gehäuse (40X38 bis 45X45), strohgelb, meist leb-
haft, zum Teil sehr scharf gebändert, ein Exemplar kommt
bis auf den hervorstehenden Apex der von Boettger be-
schriebenen thessalischen Form sehr nahe.
Mangalia, Dobrudja (am Schwarzen Meer).
Diese Exemplare könnte man ebensogut zu radiosa
Ziegl. wie zu pomatia L. stellen, vielleicht bilden sie den
Uebergang zwischen den beiden Arten.
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• — 88 —
Gehäuse teils bedeckt durchbohrt, teils entnabelt,
kugelig, mehr oder weniger konoidisch stumpf, verhältnis-
mässig glatt, glänzend, weitläufiger gestreift als unsere
pomatia und namentlich als die übrigen rumänischen Exem-
plare, Spirallinien auf den sämtlichen Umgängen er-
kennbar, Färbung gelblich weiss mit braunroten Bändern
(1. 23. 45.) und deutlicher weisser Mitlelbinde, letztere
wird durch dunkelbraune Wachstumsringe unterbrochen.
Umgänge 5., der letzte Umgang steigt an der Mündung
deutlich herab; gegen die Mündung stark erweitert.
Mündung innen bläulichgrau, Mundsaum innen weislich-
violett bis leberfarben.
2. Bulgarien.
Philippopel.
Ich erhielt von diesem Fundorte und zwar über Sofia,
mehrere hundert im Freien gesammelte Exemplare, die in der
orrösse sehr variiren (47X50, 32X39). Epidermis sehr dünn,
manchmal vollständig verschwunden, braungelb, „die kräftigen
Anwachsstreifen bedecken als feine, strohgelbe Radialstreifen
die ganze Schale**, Apex niedergedrückt. Im allgemeinen
*hneln die Stücke ebenfalls der forma banatica, jedoch sind
eine Anzahl Exemplare darunter, die eine auffallende Aehn-
lichkeit mit der var. thessalica haben. Jedenfalls bilden
diese Exemplare, wie geographisch auch zu erklären, • die
Uebergänge von der forma banatica zur var. thessalica Bttg.
Diagnosen neuer Arten.
Von
Dr. W. Kobelt.
1. Zonites anthesi n.
Testa maxima late et perspectiviter umbilicata, solida,
sat ponderosa; depresse globoso-conica, ruditer striata et in
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Mitglieder der
Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft
A. In Deutschland.
Anholt, Westfalen.
von Salm-Salm, Fürst, Durchlaucht.
Berlin.
Priedel E,, Geh. Regierungsrat, N. W., Paulstr. 4.
Fruhstorfer, H., N. W., Turmstr. 37.
von MaHens, E., Geh. Rat, Professor Dr., N.W., Paulstr. 28 IL
Mehmer, Maximilian, Dr., Kustos am K. Museum für
Naturkunde, N. 4., Invalidenslr. 43.
Museum für Naturkunde^ KönigL Zoologische Sammlung,
N. 4. Invalidenslr. 48.
Pässler, StädL Lehrer, 0., Palisadenstr. 77.
Reinhardt, 0., Professor Dr., N., Weissenburgerst. 4a.
Roüe, K, N., Elsässerstr. 47/48.
Schacko, G., S. 0., Waldemarstr. 14.
Schmalz, Oberlehrer am JoachimsthaFschen Gymnasium,
W. 15, Kaiser-Allee.
Braunschwelg.
von Koch, Victor, Neue Promenade 21.
Bremen.
Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde. (Direktor
Dr. Schauinsland.)
Breslau.
Franz, Victor, Stud. phil., X., Moltkestr. 7 IIL
Cüstrln I.
Schwefel, C, Lehrer, am Renneplatz 3/4.
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Düsseldorf.
Museum Löbbeckeanum, Schadowstr. 51.
Erftirt
Neumann^ Robert,
Frankfürt a. M.
Bickkardt, C. H,, Ober-Postpraktikant, Sachsenhausen,
Darmst. Landstr. 93 II.
Boettger 0., Professor Dr.; Seilerstr. 6.
Senckenbergische naturforschende Gesellschaft.
Henrich, Ludwig, Neue Zeil 68.
Heynemann, D. F., Schilferstr. 53.
Kinkelin, F., Professor Dr., Parkstr. 52.
von Möllendorff, 0. F., Dr., Consul z. D., Adalbertstr. 11.
Äoos, H., Liebigstr. 39 p.
Görlitz, Schlesien.
Naturforschende Gesellschaft.
Gotha.
Rocker, F,, Rentamtmann, Waltershäuserstr. 9.
Gross-Llchterfelde bei Berlin.
Krause, Arthur, Dr., Paulinenstr.
Schröder, Ä. Dr,, Direktor, Ringstr. 2.
Grunewald bei Berlin.
Weriheim, F., Beymestr. 15.
Halle a. S.
von Fritsch, K., Professor Dr., Margarethenstr. 3.
Schlüter, Wilhelm, Wuchererstr. 8.
Wüst, Ewald, Dr., Assistent a. Königl. Min. Instit., Händelstr. 10.
Hamburg.
Naturhistorisches Museum, Steintorwall.
Petersen, Hartwig, kleine Bäckerstr. 33 II.
Hann. Münden.
Natermann, C, Rentner, am Steinweg.
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— 3 —
HUdbursrhausen.
Weiss, Ä., Dr., Lehrer am Technikum.
Hildeshelm.
Andreae, Professor Dr., Galgenbergstr. 3.
Kassel.
Pfeiffer, K, Terrasse 20.
Kiel.
Zoologisches Institut der Universität,
Königsberg i. Neuroark.
Futh, Ludimg, Rentner, am Markt.
Königsberg i. Pr.
Braun, M,, Professor Dr., am Königl. Zoolog. Museum.
Protz, Albert^ am Königl. Zoolog. Museum.
Leipzig.
Büttner, Kurt, cand. med., Schletterstrasse 8.
Ehrmann, Paul, Lehrer am Taubstummen-Institut, Härtel-
Strasse 6 HI.
Simroth, H., Professor Dr., Leipzig-G&ntzsch, Kregelstr. 12.
Lübeck.
Naturhistorisches Museum,
Meissen.
Schaufuss, Garn., Direktor des Museums.
Minsen, Amt Jever, Oldenburg.
RicJdefs^ Pfarrer.
München.
von Bayern, Prinzessin Therese, Königl. Hoheit, Königl.
Schloss.
Schedel, Jos., Apotheker, Amalienstr. 16.
Nordhausen a. H.
Arnold, Hermann.
Rietnenschneider, C, Königl. Eisenbahnsekretär, Schützen-
strasse 22 I.
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Nttrnbepg.
Bauer & Raspe.
Ochsenfart a. H.
Clessin, S.
Oldenbursr i. Gr.
Grossh, Oldenburg. Naturhistorisches Museum.
PatschkaUy Rgbz. Oppeln.
Jetschin, R., Rechnungsrat.
Schwanhelm a. M.
Kobelt, W., Dr.
Schwerin, Mecklenburg.
Stahlberg, Pastor an der Irrenanstalt Sachsenberg, Vossstr. 18.
Sensburgr» Ostpreussen.
Hilbert, Dr.
StrassbuFST i. Eis.
Gysser, August, Weissen! urmring 15.
Stuttgrart.
Müler, K., Professor Dr., Bahnhofstrasse 11.
Triebes in Thüringen.
Wohlberedt, Otto, Fabrikbesitzer.
Vegesack.
Borcherding, F., Grenzstr. 5.
Waltersweier, Post Oflfenburg, Baden.
Nägele, G., Pfarrer.
Weimar.
Schmidt, 0., Lehrer an der I. Bürgerschule, Geleitstr. 25.
Wiesbaden.
Lindholm, W., Albrechtstr. 13.
Würzburgr-Grombühl.
Wehner, E., Eisenbahn-Funktionär, SteinheDstr. 37 I.
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\
B. Im Ausland«
Dänemark.
Kopenhagren.
Jespersen, Ejnar, Ingenieur. Strandboulevard 35.
Seil, Henrik, Turesengasse 11.
Frankreich.
VlUefranehe» Hte. Garonne.
Fagot, Paul, Notaire.
Paris.
BollfuSy Adnen, Rue Pierre Charron 35.
Le Sourd^ Dr., directeui; de la gazette des hopitaux, Rue
de rOdeon 4.
Gross-Brittanien.
Dublin, Irland.
National Museum,
Eastbourne.
Parry, G, S., Leutn. Colonel, Hyde Gardens 18.
Edinburgrh, Scotland.
Boog Watson, Robert, L. L. D., Strathearn Place 11.
London.
Gude, G. K., N. W., Hampstead, Adelaide road 114.
Ponsonhy, John, S. W., Chesham Place 15.
Smith, Edgar A.^ S. W. Cromwell road, Natural History Mus.
Sowerby & Fulton, Gonchologisls, Station Parade 15, Kew
Gardens.
Holland.
Rhoon bei Rotterdam.
Schepman^ M. M.
Italien.
Venedig.
Hesse, Paul, S. Barnaba, Rio terra Canal, Pallazo Ganal.
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— 6 —
Nord-Amerika.
New Philadelphia, Ohio, U. St. N. A.
Sterlet, Dr, med.
Washinsrton.
Dali, Wm. H., Smilhsonian Institution.
Oesterreich-Ungarn.
Agram-ZagTreb» Croatien.
Brusina, Spi7\, Univ. Professor.
Zoologisches National Museum,
Bozen, Tirol.
Gredler, Vinc, P., Gymnasialdirektor.
Görz, Oesterreich.
von Gallenstein, Hans, K. K. Professor, via ponte nuovo 30.
Hermannstadt, Siebenbürgen.
Naturwissenschaftliches Museum,
Innsbruck.
von Dalla-Torre, K. W. Professor.
Nedomice, Post Vsetaty-Privory, Böhmen.
Petrbok, Jaroslav. Adresse : Pnrodovideckykluh (Natur-
wissenschaftliche Gesellschaft) Prag.
Salzburg.
von Lasser, V, S,, Ritter, Mittersill.
Trencsin, Ungarn.
Brancsik, Karl, Dr., Gomitats-Physikus.
Wien.
Wagner, Anton, Dr.. Regimentsarzt.
Rassland.
Aulie-Atta, Syr-Darja-Gebiet, russ. Mittelasien.
Retter, J,
i
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Helslngrfors, Finland.
Luther, A„ mag. phil.
Mela, A. J,
Jekaterlnodar» Kaukasus, Kuban-Gebiet.
Rosen, Otto, Baron.
St. Petersburg. •
Retowsky, 0., Staatsrat Dr., Schpalermaja 34, quart 72.
Schweden.
Ronneby.
Westerlund, C. Ä.. Dr.
Stockholm.
Hogdahl, J, E., Kapitän, Badstugatan 50 New.
Schweiz.
Basel.
Schneider, Gust., Zoologisches Comptoir.
Wädenswll bei Zürich.
Hof er, J,, Dr.
Zürich.
Lang, Arnold, Professor.
Süd-Amerika.
Cordoba, Ärgentin. Rep.
Döring, A,, Professor Dr. Universidad.
Sao Paulo, Brasilien.
von Ihering, H., Dr. Gaixa 500.
C. Austausch der Publikationen.
Wetterauische Gesellschaft für Naturkunde, Hanau a. M.
K. K. Naturhistorisches Hof-Museum, Wien.
Belgien.
Sociäi Royale Malacozoologique, Brüssel.
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Engrland.
Journal of Maldcology. Editor: Walter E. Collinge.
University, Birmingham.
Frankreich.
Journal de Conchyliologie, H. Fischer, Boulevard Michel
51., Paris.
Universiti de Rennes. Adresse : Henri Teulie, Bibliothecaire
de rUniversite, Rennes.
Italien.
Societä malacozoologica italiana, Pisa.
Stazione zoologica^ Neapel.
Nord-Amerika.
Connecticut Academy of Arfs and Sciences, New Häven,
Connecticut; U. St.
Academy of Natural Sciences of Philadelphia, Cor. of 19th
and Race St., Philadelphia, ü. St.
Nautilus, H, A, Püsbry, Academy of Natural Sciences^ Gor.
of 19th and Race St., Philadelphia, U. St.
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- 89 —
parte supera anfractuum lineis spralibus vix conspicuis pul-
cherrime granulata, lutescenti — vel viridescenti-fusca,
strigis latis saturatioribus sutura profunde impressa. Spira
depresse conica, apice parvo, Anfractus 6V2 leniter regu-
lariterque accrescentes, embryonales quoque regulariter
granulati, sequentes 3 carina distincta suturam sequente
niuniti, inferi eonve^iusculi, carina sutiirali nulla, ultimus
parum major primum subangulatus, angulo aperturam
versus omnino evanescente, leviter depressus, antice haud
descendens, sensim in umbilicum abiens. Apertura obliqua^
ovato-rotundata, valde lunata; peristoma simplex, rectum,
obtusulum, anguste roseo limbatum, marginibus subconni-
ventibus, callo tenuissino junctis, columellari leviter albola-
biato, oblique intuenti latissimo^ ad insertionem leviter
dilatato.
Diam. maj. 51, min. 44, alt. 30, lat. apert. 26 mm.
Hab. Pergamös Asiae Minoris ; leg. dar. prof. Anthes.
Gehört zur Sippschaft des Zonites cdgirus^ unterscheidet
sich aber durch die Grösse, die abweichende Skulptur und
die andere Bildung der Spira.
2. Helix (Iberm) circeja n.
Testa exumbilicata, depresse conica, solidula vix
nitida, supcinc rudiler regulariterque costellato-stiiata, infra
striatula, sculplura spirali nulla, lutescenti-albida, seriebus
macularum sagittiformium Fuscarum tribus regularibus
superis, et fascia lata saturate castanea vix interrupta infera
pulcherrime ornata. Spira depresse conica, apice parvo,
laevi; sutura linearis. Anfractus 47« regulariter accres-
centes, inde ab apice convexiusculi, ultimus major, vix
depressus, rotundatus, antice rapide et sat profunde des-
cendens. Apertura perobliqua, rotundato-ovata, modice
lunata, faucibus fuscescenlibus; peristoma acutum, tenue,
undique fusco labialum, marginibus conniventibus sed vix
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— 90 —
junctis, supero recto, externo expanso et reflexo, colu-
mellari compresso, supra dilatato, macula umbilicali satu-
rate fusca ad insertionem insigni, acie pallidiore.
Diam. maj. 21,5, min. 18, alt. 13 mm.
Hab. in promontorio Circae prope San Feiice Circeo.
Von dem Typus der Helix serpentina durch den Be-
sitz von nur vier Bändern unterschieden, der Helix saxe-
iana Paul, vom Mte. Argentaro am nächsten stehend, aber
völlig entnabelt.
3. Helix (Iberus) melii n.
Testa vix rimata, fere exumbilicata, depresse eonica,
vix nitida, regulariter confertimque striata, striis arcuatis
superne distinclioribus, sculptura spirali nulla, griseo-alba,
seriebus tribus macularum fuscarum (1. 3. 4.) ornala:
supera subsuturali, e maculis quadratis majoribus sat
distantibus composita, altera supraperipherica maculis
sagiltiformibus^ tertia infera parum distincta, maculis parvis
valde distantibus. Spira breviter conica, apice parvo, laevi,
prominulo; sutura linearis, impressa. Anfractus 4Va con-
vexiusculi, superi leniter, inferi multo celerius accrescentes,
ultimus latior, subdepressus, antice profunde deflexus, con-
strictus, dein productus, in regione umbilicari impressus.
Apertura perobliqua, irregulariter ovato-auriformis, sal
lunata, intus albida; peristoir.a acutum undique expansum,
vix coloratum, marginibus conniventibus callo tenuissinio
albo junctis, supero recto distincte depresso, dein subas-
cendenle, externo arcuato, expanso, reflexiusculo, aeque ac
collumellari labio albo ad series macularum tantum fusco
tinclo armato, columellari ad Insertionen! fusco maculato,
parum dilatato, appresso sed haud diffuso, rimam angustissi-
mam relinquente.
Diam. maj. 23, min. 19, alt 13,5 mm.
Hab. in promontorio Circae, prope San Feiice Circeo.
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— 91 —
Von der vorigen, mit der sie nicht zusammen vor-
kommt, verschieden durch die gedrücktere letzte Windung,
die raschere Zunahme der Windungen, die ganz anders
geformte Mündung und die nicht diffus in die Mündungs-
wand übergehende, sondern scharf gegen sie abgesetzte
Spindel.
Diagnose eines neuen Gonalinas.
Von
Dr. W. Kobelt.
Conulinus tener n.
Testa late et pervie perforata, fere umbilicata, exacte
conica lateribus strictis, tenuis, translucida, subtiliter
strialula, striis confertissimis, obliquis, unicolor fusco-
cornea. Spira conica apice acutulo parvo concolore; su-
tura linearis, sed distincla, parum ascendens. Anfractus 8
vix convexiusculi, ad suturam leviter contracti, regulariter
crescentes, ultimus rotundatus, subglobosus, poslice %
allitudinis vix superans, ad aperturam productus sed haud
descendens. Apertura parum obliqua, ovata, truncato-
lunata, intus concolor; peristoma tenue, fragile, marginibus
conniventibiis sed minime conjunclis, columeilari triangulari,
valde dilatalo, super umbilicum fornicatim reflexo.
Alt. 13,5, diam. max. 7,5, alt apert. 6, lat. 4 mm.
Hab. Molu; leg. C. de Erlanger, 30. Jan. 1901.
Hat ganz die Mündungsbildung des Buliminus (Ena)
merduenianus Kryn (= tener Ziegler).
Llteratar.
Locard^ Arnould, Notices Conchyliologiques. In: L' Echange,
Revue Linneenne, vol. XVUl. 1902 & vol. XIX.
LVl. Sur la Classification des Rissoidae du Systeme europöen. Der
Autor erkennt die Gattungen Alvania, Rissoia, Plagiostyla und
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Cinipila an uud zerlegt jede derselben wieder in zahlreiche
Gruppen. In der Gattung Alvania erkennt er als Gruppentypen
an: cimex L., montagui Payr., reticulata Mtg., carinata Costa,
costata Ad., pagodula Bucq., bei Rissoia : membranacea Ad.,
varlabilis Möhlf., monodonta Biv., violacea Desm., gaerini Rcl.,
parva da Costa, corneaLoY., ehrenbergi Phil.; — bei Cingola:
vittata Don., proxima Aid., glabrata, MQhlf., pulcherrima Jeffr.
fusca Phil. — LVII. Les Pleropodes teslacös des mers d*
Europe. Keine n. sp.
Ihering, H. von, As Melanids do Brazil, — In : Rev. Museo
Paulista, 1892 vol. p. 653. —
Neu: Doryssa schuppi p. 659 Texlfig. 1. — D, rixosa p. 662
Textfig. % 3. Eine interessante Uebersicht über die geologische
Entwicklung und die geographische Verbreitung der süd-
amerikanischen Melaniden ist beigefügt.
Smith, Edgar A., Land-and Fresh water Shells of Sokotra and
Abd-el-Kuri. — Extracl from Nat. Hist. of Sokotra
and Abd-el-Kuri. With Plates 12 & 13. (Liverpool
Museum.)
Eine vollständige kritische Zusammenstellung dessen, was wir jetzt
Ober die beiden Inseln wissen, mit Abbildung aller noch nicht
abgebildeten Arten. — Neu: Succinea socotrensis p. 112 t. 13
üg. 17: — Passamaiella passamaiana var. euryomphala p. 113
t. 13 fig. 3; — P. bayleyi nom. nov. für Ennea balfouri; —
Achatinelloides niistus p. 120 t. 12 fig. 9 (= hadibuensis var.
alba & var. minor G. Aust); — Ach. densicostatus p. 121 t 13
fig. 10; — Ach. balfouri var. elongata p. 122 t. 12 fig. 11 (=
theodorae E. Smith); — Bul artufelianus Ancey t. 13 fig. 19.
Kabelt, Dr. W., Diagnoses Heliceorutn novorum in Italia
colledorum. — In; Annuario del Museo zoologico
della R. Universita di Napoli (Nuova Serie) 1903,
vol. 1 no. 5. —
Ausser einigen schon im ersten Hefte des zehnten Bandes der
Sonographie abgebildeten Iberuswerden aus dem Formenkreise
des Iberus surentinus beschrieben: vallicola aus dem Selethal
bei Eboli ; — picentinns von Campagna (in einem Seitenthal
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- Ö3 -
des Sele), corvinus von Mte. Corvino in der Provinz Salernö,
irpiuas von GifTone in derselben Provinz, alticola aus den
höchsten Lagen des Piano di Sorrento. (Diese Formen kommen
sämtlich im zweiten Heft des zehnten Ikonographiebandes
zur Abbildung.)
Proceedings of the Academy of Philadelphia 1902 vol. 24
pari. 2.
p. 360. Pilsbry, Henry A., Additions to the Japanese Land Snail
Fauna VL — Neu: Megalophaedusa ducalis var. decapitata
p. 361; — Hemiphaedusa heteroptyx p. 362; — H. snbulina
var. leucopeas p. 364 t. 18 ßg. 28—32; — H. carystoma var.
jayi p. 366 t. 17 flg. 3—6; — H. graciae p. 367 t. 17 fig.
7—11; — H. pigra p. 308 t. 21 fig. 73, 74; — H. subignobilis,
zuerst abgebildet t. 19 fig. 33-36; — H. tantilla desgl. t. 19
fig. 43, 44; — H. bigeneris t. 19 fig. 37, 38; — H. agna p. 371
t. 19 fig. 39—42; — H. caloptyx p. 272 t. 19 fig. 45—48; — H.
aulacopoma, zuerst abgeb. t. 17 fig. 12—16; — Tyrannophae-
dusa dalli; desgl. t. 21 fig. 75—77; — Euphaedusa holotrema
desgl. t. 21 fig. 72; — Stereophaedusa una desgl. 21 fig.
66—69; — St. daemonorum p. 381 t. 21 fig. 70—71.
p. 413. Walker, Bryant & H. A. Pilsbry, the Mollusca of the Mount
Mitchell region, North Carolina. Eine sorgsam gearbeitete Lokal-
fauna des höchsten Teiles der Apalachen, wie wir aus den
Vereinigten Staaten leider nur recht wenige besitzen. Neu:
Vitrea approxima p. 431 t. 23 fig. 8—9; — V. vanattei p. 432
t. 23 fig. 4— 6J — ausserdem einige Varietäten. Von Interesse
ist das Wiederauffinden der seltenen Vitrea clingmani Dali (t. 23
fig. 1—3); und der völlig verschollenen Helix mordax Shuttl.,
welche sich als eine gekielte und stark gerippte Form var. von
alternata erweist.
p. 505. Smith, Burnett, Phylogeny of the species of Fulgur, with re-
marks on an abnormal form of Fulgur canaiiculatum, and
sexual dimophism in Fulgur carica.
p. 510. Pilsbry, H. A., South Western Landsnails. — Die Gruppe der
Helix strigosa gehört nicht zu Patula, sondern bildet eine stark
modificirte eigene Gattung der Belogona euadenia. Neu : ,Pyra-
midula" strigosa huanchucana und Polygyra indianorum
lioderma.
p. 513. Springer, Ada, on some living and fossil snails of the genus
Physa, found at las Vegas, New Mexico.
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- ö4 -
p. 517. Pilsbry, IL A., Additions to the Japanese Land Snail Fauna
VIL Neu: Hemiphaedusa pacbyspira p. 517 t.27 fig. 5— 7; — H.
kurozuensis p. 518 t. S7 fig. 1 — 4; — Stereophaedasa plagioptyx
p. 519 t. 27 fig. 8—10; — St. stereoma var. hexaptyx p. 520;
— SL oostoma var. dactylopoma p, 521 t. 27 fig. 19 — 20 ; var.
goniopoma p. 523 t. 27 fig. 11 — 14. — Euphaedusa subacalus
p. 525 t. 28 fig. 38—40 (= aculus Bttg. nec Bens.); — Eu.
rowlandi p. 526 t. 28 fig. 28—30 ; — Reinia variegata var.
nekadai p. 528; — Pseudonenia sieboldi var. diptyx p. 529 t 28
fig. 19—21 ; — Ps. neaiopsis p. 530 t. 28 fig. 24—27. Ange-
fügt sind zablreicbe Zusätze und Berichtigungen zu dem Katalog
der japanesischen Clausilien von 1901.
St^kij Dr. V., Notes on the Unionidae and their Classification.
— In American Naturalist, 1903 v. 37 No. 434.
Der Autor kommt bei Berücksichtigung nicht nur der Schale und
des Schlosses, sondern auch der £mbryonalformen, der Art der
Trächtigkeit, der Zeit der Fortpflanzung etc. zu wesentlich
anderen Resultaten, als Simpson. Wir geben das von ihm
vorläufig aufgestellte Schema an anderer Stelle wieder.
Journal de Conchyliologie, vol. 50 No. 4.
p. 399. Bavay, A., Note sur quelques esp^ces du genre Pecten, nouvelles
ou mal connues. — Neu P. (Chlamys) vescoi p. 401 t. 8 fig
1, 2, unbekannten Fundortes. — P. (Chi.) condeini p. 401 L. S
fig. 3, 4, Neu Caledonien; — (Chi.) elegantissimus Desh. t. 8
fig. 5—7, Reunion ; — (Chi.) mundus Reeve p. 404 t, 8 fig. 8, 9.
„ 407. Bavay, A., Description d*une esp^ce nouvelle du genre Mar-
ginella (fischeri t 8 fig. 10, 11, unbekannten Fundortes).
, 409. Fischer, H., Description d'un Oliva nouveau provenant des
Nouvelles Hebrides (rubrolabiata n. t. 8 fig. 12, 13).
, 412. Pace, L.. Critical Notes on Herviers Monograph of the Colum-
bellidae of New Caledonia, with C. hervieri nom. nov.).
„ 423. Dollfus, Gustave F., une grande Venus du Miocdne superieur
de l'Anjou (iallax Mill.).
Eingegangene Zahlungen:
Ponsonby, J., London, Mk. 6.— ; Ehrmann, G., Leipzig, Mk. 12.—
Lang, A., Zürich, Mk. 6.— ; v. Gallenstein, H., Görz, Mk. 6.—
Andreae, Ach., Hildesheim, Mk, 6.— ; Schedel, J., München, Mk. 6.—
Parry, G. S., Eastbourne, Mk, 6.— ; Bickhardt, C. H., Frankfürt, Mk. 6.—
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95
Krause, A., Gr. Lichterfelde, Mk. 6.— ; Stahlberg, Schwerin, Mk. 6.— ;
Fagot, G., Villefranche, Mk.3.— : Pfeiffer, K., Kassel, Mk. 12.—.
Der Unterzeichnete braucht zur Vollendung systema-
tischer Studien über die Najaden notwendig trächtige
Exemplare von Margaritana margaritifera
in Spiritus oder auch Kiemen von solchen, und wäre im
Notfall auch für getrocknete Kiemen mit Embryonen dankbar.
New Philadelphia, Ohio, Dn 0. 8terki.
U. S. America.
Deutsche Zoologische Gesellschaft.
Nachdem auf der vorjährigen Versammlung der
Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Glessen
die Gründung fachwissenschaftlicher Sectionen
und auch einer malakozoologischen Section
in Aussicht genommen wurde, soll diese auf der vom 2.
bis 4. Juni in Würzburg tagenden Versammlung der D. Z.
G. (Programm im Zoolog. Anzeiger vom 9. Februar d. J.)
weiter beraten, bezw. beschlossen werden.
Der Vorstand der D. Z. G. erlaubt sich hierdurch zu
reger Beteiligung aufzufordern und bittet diejenigen Herren,
die zur Mitwirkung geneigt sind, dies dem Unterzeichneten
mitzuteilen, sowie etwaige Vorträge und Demonstrationen,
welche in die Verhandlungen der D. Z. G. aufgenommen
werden sollen, bei ihm anmelden zu wollen.
Der Schriftführer der D. Z. G.
Prof. B. Korscheit
Marburgr i. H.
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96 —
1
Die grosse F. Schirmer'sche
Conehylien-i^ammluiigr
ist wegen Sterbefall zu verkaufen.
Besichtigung nach vorheriger Anmeldung bei
A. Otto, Bahnhofstrasse 20
Wiesbaden.
Pomatia
(Helix)-Arten und Formen sucht zu tauschen, ev.
auch zu kaufen
Fabrikbesitzer Wohlberedt,
Triebes i. Thüringen.
W. Junk, Serlin N. W. S
Vertag u. Antiquariat f. Zoolofcle.
Soeben erschien Antiquar-Katalog
Jflolluüea.
Ein gleich vollständiger Katalog, der auch
alle Neu-Erscheinungen zu herabgesetzten Preisen
umfasst, ist noch nicht erschienen.
Gratis und franko.
Redifprt von Dr. W. Kobeli. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a. M
Verlag von Moritz Diesierweg in Frankfurt a. M.
Ausgegeben 18, Mai.
Hierzu das MitgHeder-^VerzeiclNiit.
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No. 7 u. 8. Juli-Augrust 1008.
Nachrichtsblatt
der deotsehen
Malakozoologischen Gesellschaft.
Fünf unddreissigster Jahrgang.
Ibounenieiitsprels : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Bliefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheÄn Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der Jahrbucher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg^
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inclusive sind durch die Buchhandlung von
R. Fviedländer rf* Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschalt angehende Xittheilungen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie.
Neue Heer-Gonchylien aus den Saminlangen der
deutschen Tiefsee-Expedition.
Von
E. von Martens.
(Abdruck aus den Sitzungs- Berichten der Gesellschaft Naturforschender
Freunde, Jahrg. 1902, No. 9.)
1. Valuta (Fusivoluta subgen. nov,) anomala, Testa
fusiformi-turrita, gracilis, imperforata, plicis verticalibus
suturam superiorem non attingentibus, superne subnodifor-
mibus, in anfr. ultimo prope aperturam evanescentibus, et liris
spiralibus conferlis, in anfr. penullimo circa 17 conspicuis,
nonnullis duplicatis sciilpta, rufescenti grisea, unicolor; apex
XXXV. 7
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obliquus, papillaeform is ; anfractus 7, primus laevis,
globosus, sat magnus, sequentes dao siibaequales, plicis
abbreviatis exiguis sculpti, ceteri regulariter crescentes,
ultimus basi sensim attenuatus. Apertura lanceolata, sat
angusta, margine exlerno recto, integro, pariete aperturali
etmargine columellari laevibus, nonplicatis, rufescentibus,
canali breviusculo, late aperto, retrorsum paulum ascendente,
fauce pone margineni cxternum aurantio-limbato. Long. 70,
diam. 10, part. long, canali 37, excl. 23, latit. 13 mm.
Ost -Afrika, an der Somaliküste, in 463 m Tiefe.
Durch den Mangel der Gohimellarfalten und den all-
gemeinen Umriss der Schale erscheint diese Arl zunächst
als Fmus, aber die schief aufgesetzte, warzenförmige Spitze
erinnert sofort an manche Voluten, z. B. V, rupestris Gm.
(fulminata Lam.) und die Untersuchung der Radula durch
Dr. Thiele hat denn auch die Zugehörigkeit zu Volut^i,
nicht zu Fusm oder den Bucciniden ergeben, bestätigt also
den durch die Embryonalwindung gegebenen Hinweis. Ein
horniger Deckel ist vorhanden, findet sich aber auch bei
der Untergattung von Voluta, wozu F. musica L. gehört.
Auch Wyvillea VVatson, Ghallenger Gastropoda, p. 262.
Taf. 15, Fig. 2, zwischen den Marion- und Crozetinsoln,
ist eine Volutide ohne Falten, hat aber keinen Deckel und
eine sehr verschiedene Allgemeingestalt der Schale.
Zu dieser neuen Untergattung gehört auch Fusus
(Sipho) pyrrhostomus Watson am angeführten Ort S. 208
Taf. 12, Fig. 2, welcher auch von der deutschen Expedition
beim Gap der guten Hoffnung in 318 m Tiefe gefunden
wurde und bei der Untersuchung der Radula sich als
Voluta ergeben hat.
2. Heurotama (Gemmula) getnrmilina. Testa turrita,
gracilis, lira elevata subsuturali inaequaliter bipartita,
cingulo mediano lato confertim tuberculifero et lira inferiore
simplice sculpla, solida, alba, unicolor; anfr. 11, primus
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- 99 -
laevis, duo sequenles nodulis subvcrticalibus uniseriatis
sculpti, ceteri cinguliferi, tuberculis cinguli in anfr. penultimo
23, ullimus subtus sensini attenuatus et liris nonnullis
spiralibus cinctus. Apertura dimidiam longitudinem testae
aequans, anguste ovata, margine externo ad cingulum
medianum tuberculiferum omarginato, crassiusculo, canali
sat longo, recto, late aperto, margine columellari rectilineo,
laevi, subdetrito. Long. 20 V«. diam. GVs, apert. long,
incluso canali 9, excluso 4, apert. lat. 2V4 mm.
Westküste von Sumatra, in 677 m Tiefe.
3. Pleurotoma (Gemmula) rotaiilia, Testa turrita,
biconica, cingulo subsuturali laevi et carina mediana tuber-
culifera sculpta, albida, unicolor; anfr. 9, primus laevis,
flavescens, soqiientes tres convexi, confertim subarcuato-
costnlali, ultoriores carinali et confertim tuberculati,
penullimus tuberculis 17, ultimus 18, subtus primum con-
vexus et liris spiralibus 2. superiore fortiore sculptus, dein
valde attenuatus. Apertura din)idiam testae longitudinem
non aequans, subovata, latiuscula, margine externo ad
carinam emarginato, valde arcuato, canali njediocri, obliquo,
aperto, margine columellari subperpendiculari, laevi, appresso,
Long. IIV»» diam. 5, apert. long, incluso canali 4; excluso
2, apert. lat. 2 mjn.
Ost-Afrika an der Somaliküste, in 1134 m Tiefe.
4. Pleurotoma (Brachytoma) subsuturalis, Testa
fusiformi - biconica, medio tuberculato-angulata et infra
suturam nodulis parvis uniseriatis cincta, tenuis, alba;
anfr. 9, priores 2 laeves, subglobosi, sequentes regulariter
crescentes, sulura impressa^ angulo tuberculifero suturae
inferiori propiore, zona inter nodulos subsuturales et an-
gulum tuberculiferum laevi, uUimus subtus liris spiralibus
2—3 majoribus et nonnullis minoribus sculptus, dein valde
attenuatus, nodulis subsuturalibus prope aperturam evanes-
cenlibus. Apertura spiram superans, clavata, margine
7*
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— ioo —
externo tenui, superne arcuatim et late emarginato, canali
longo, leviter resupinato, aperto; margine columellari
paulum concavo, laevi, nitido, quasi attrito. Long. 23,
diam. 9, aperL long, incluso canali 13, excluso 6, apert.
lat. mm.
Ost-Afrika, an der Sonialiküste , in 818 und
1134 m Tiefe.
5. Pleurotoma (Perrona) subspirata, Testa biconica,
laevis, unicolor, brunnea, spira conico-turrita, gradata,
apice minuto globoso; anfr. 9, infra suturam cingulo tumido
ornati, ceterum planiusculi, ultimus medio valde convexus
et subtus subangulatus, dein valde angustatus. Apertura
dimidiam longitudinem testae paulo superans, ovato-elliptica,
sinu magno, rotundato, canali subelongato, recto, aperlo,
margine columellari appresso, pallido, fauce violascento.
Long. 25V8i diam. 11, apert. long, incluso canali 15
excluso 8, apert. lat. 5 mm.
Grosse Fischbai, Südwest-Afrika.
6. Pleurotoma (LeucosyHnx) vepaUida. Tesla fusi-
formi-turrila, plicis obliquis abbreviatis nodiformibus, sutu-
ram superiorem non attingentibus in anfr. penultimo 12,
in ultimo obsoletis sculpta, cinerascenti-alba ; anfr. SV^.
primus globosus, laevis, secundus subcylindricus, ilem
laevis, sequentes regulariter crescentes, tertia parte inferiore
subangulati, nodosi et striis spiralibus confertis levibus
sculpli, ultimus rotundatus, non nodosus, dimidia parte
inferiore spiratim slriatus et subtus sensim attenualus.
Apertura lanceolala, sat angusta, margine exierno tenui,
leviter arcuato, infra suturam modice et arcuatim sinuato,
pariete aperturali et margine columellari laevibus, albis.
canali brevissimo, late aperto. Long. 44, diam. 18, apert.
long, incluso canali 21, excluso 15 V2, apert. diam. 9 mm.
Kein Deckel.
Ost- Afrika, an der Somaliküste in 1840 m Tiefe.
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— 101 —
7. Typhis transcurrens. Testa biconica, quadrifariam
varicosa, ceterum laevis, alba, varicibus crassiusculis,
laevibus, superne retrors'um inflexis et in tubulum oblique
prominentem late depressum transeuntibus; anfr. 6, con-
tabulati, ultimus subtus sensim attenuatus. Apertura parva,
elliptica, peristomate tenui continuo discreto cincta; canalis
modice elongatus, flexuosus, ambitu clausus, apice apertus,
cum varice ultimo continuus ; canalis alter cum varice pen-
ultimo continuus in testa adulta conspicuus. Long. 13,
diam. exclusis tubulis 6, apert. long, excluso canali 3,
lat. 2^8; longitudo tubuli Ultimi 4 mm.
Ost-Afrika, im Zanzibar-Kanal, in 463 m Tiefe.
8. Nassaria feres. Testa subturrita costis perpen-
dicularibus, circa 20 in anfr. penultimo, 16 in ultimo, antice
evanescentibus et liris spiralibus angustis, costas et inter-
stitia aequaliter percurrentibus, in anfr. penultimo 10 con-
spicuis, in ultimo (absque canali) circa 16, noduloso-can-
cellata, albida; anfr. 7, valde convexi sutura sat profunda,
ultimus univaricosus, basi convexus, subito in canalem
breviusculum recurvum abiens. Apertura rotunda, margine
externo costa majore sat angusta munito, margine colu-
mellari et parietali abraso. Long. 34, diam. 18, apert.
long, incluso canali 17, excluso 9, lat. apert. 7Va mm-
Bei den Niko baren, in 263 m Tiefe.
9. Ancillaria hasta. Testa elongata, lanceolata, im-
perforata, laevigata, nitida, pallide roseo-fulva, versus
apicem alba; anfr. 7, subplani, suturis superlitis, regulariter
crescentes, ultimus modice angustus, paulum convexus, ad
basin lineis spiralibus prominulis tribus, duas zonas im-
pressas includentibus sculptus, infra has albus. Apertura '^1%
totius longitudinis occupans, lanceolata, margine externo
leviter flexuoso, albo, margine columellari infimo verticali,
incrassato. Long. 30, diam. 11, apert. long. 19^8, lat.
6Va mm.
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102 —
Süd-Afrika, bei der Agulhas-Bank, in 500 m Tiefe.
10. SccUaria unilateralis. Testa elongata turrila,
imperforata, costis validis, perpendicularibus, 15 — 17 in
anfractu ultimo, crassis, interstilia latitudine fere aeqiiantibus
sculpta, fuscescens, non nitida; anfr. ca. \% sat convexi,
sutura impressa, filocincta, iiltimus in continuatione suturao
cingulo spirali percrasso, prope aperturam in carinae forniam
elevato cinctus, infra hoc non costaliis, concaviusculiis:
varices singiilac in anfractibus 4—5 inferioribus, uni-
laterales, inter se continuae. Apertura perislomate duplicr,
interiore anguste recto, exteriore basi et extrorsum in varicem
expanso et incrassato. Long. 17, diam. 5, aperL long, et
diam. excluso peristomale 2V2. incluso perist. SVa mm.
Bei den Niko baren, in 805 m Tiefe.
11. Collonia bicarinata, Testa siiborbiculata, soli-
diuscula, umbilicata; flavcscenti-alba, unicolor, carinis 2 spi-
ralibus elevatis sculpta, ceterum laevis; spira abbreviato-
conica, gradata; anfr. ultimus lira spirali inter duas carinas
et in basi liris spiralibus 2 sculptus, anticc distincte de-
scendens, subtus leviter concavus, liris spiralibus 2, umbilieo
sat magno, angulari. Apertura obliqua, circularis, peri-
stomate leviter expanso, carinis et liris excurrenlibus leviter
anguloso, margine exlerno valde arcuato, sat tcnui, margine
basal! incrassato, margine columellari tenui, roclo, non in
umbilicum reflexo. Diam. maj. 9, min. 8, all. 6, aport.
incluso peristomate altiludo obliqua 4^/3, latiludo 4V3 mm.
Süd- Afrika, nahe der Agulhas-Bank, in 500 m Tiefe.
12. Solariella infralaevis. Testa trochiformis, anguste
umbilicata, margarilacea, unicolor; anfr. öV«, sutura pro-
funda discreli, serie nodulorum una infra suturam et carina
monilifera paulo supra suturam sequentis anfranctus sculpti,
inlerstitio laevi, ullimus ad puripheriam bicarina'us, carina
superiore nodulifera, inferiore laevi; basis subplanata, laevis ;
umbilicus carinula monilifera cinctus, angustus, parlete laevi-
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— 103 —
Apertura anguloso-subcircularis, modice obliqua, V« longi-
tudinis testae paene occupans, margine externo triangulato,
marg. basali uniangulato, marg. columellari supra dilatato
et partem umbilici tegente. Diam. maj. 10, min. 9, alti-
tudo 10, apert. diam,' incluso margine columellari 6Va,
excluso 4, altit. apert. obliqua 5 mm.
Ost-Afrika, an der Somaliküste, in 1134 m Tiefe.
13. Solariella hiradiatula. Testa depresse turbinata,
umbilicata, crenulis radiantibus infra suturam et striis levi-
oribus radiantibus circa umbilicum sculpta, ceterum laevis,
nitida, cinereo-magaritacea ; anfr. 5, mediocriter convexi,
tertius et quarlus crenulis subsuturalibus magis conspicuis,
ultimus crenulis versus aperturam evanescentibus, superne
leviter convexus, ad .peripheriam rotundatus, basi sub-
planatus; umbilicus sat latus, infundibuliformis, cingulo
angulari crassiusculo et lirulis 2 spiralibus perangustis
cinclus. Apertura rhomboideo-rotundata, margine externo
superne elongato, leviter descendente, marg. basali vix
arcuato, marg. columellari rectilineo, obliquo, angulum
distinctum cum basali formante. Diam. maj. lOV«, min. 8,
alt. 7V2, apert. di^im. 4, altitudo obliqua 4 mm.
Ost-Afrika, ausserhalb Dar-es-Salam, in 400 m Tiefe.
14. Puncturella (Cranopsis) aeihiopica, Testa de-
pressa, suborbicularis, radiatim multicostata, costulis scabris/
subacqualibus, confertis, albida; Vertex prominens, com-
pressus, apice incumbens, V« fere longitudinis testae a
margine postico remotus; fissura longitudinalis intus ex-
pleta, in acumine verticis ad fere longitudinis testae
extensa, dein antrorsum in foramen lanceolatum (asym-
metricum, ad sinistram vergens) aperta; peripheria testae
leviter multicrenulata. Long. 16, diam. 14^2, alt. 6 mm.
Ost- Afrika, im Zanzibar-Kanal, in 463 m Tiefe.
Ein lebendes Exemplar.
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— 104 —
15. Puncturella analoga. Testa elevato-conica, costis
radiantibus saepe alternis minoribus modice prominent ibus
confertis et striis concenlricis subtilibus costas trans-
currentibus sculpta; margo irregulariter crenulatus; Vertex
recurvus, lateri posteriori incumbens; fissura brevis, rhom-
boidea, paulo ante siimmam altitudinem posita. All. 5,
long. 8, lat. 5 mm.
Kerguelen, in der Gazellenbucht.
16. Ringicula aethiopica. Testa acuminato-globosa,
lineis incisis spiralibus in anfr. ultimo ca. 17, superioribus
magis dislantibus, in penultimo 4 conspicuis, suprema
suturae approximata, alba; spira sat prominens; anfr. ?.
convexi, sutura impressa. Apertura subangusta, superne
acutangula, margine externo prinmm impresso, dein tenui-
limbato, modice arcualo, margine columellari plicis validis
2 munito, parieteaperturali noncalloso. f^ong.
ultra 7, diam. 6, apert. incluso peristomate long. 4V«.
diam. SVa mm.
Ost-Afrika, nahe der Somaliköste in 1134m Tiefe.
17. Adaeon (Ijeucotina) aethiopicus, Testa ovato-
conica, rimala, suicis spiralibus numerosis distinctis,
foveolas longiludinales incliidenlibus sculpta, alba, nitida:
spira dimidiam teslae longitudinem occupans; anfr. 6V2»
convexiuscnü, sutura impressa angusta discreti, ultimus basi
sat convexus. Apertura angusle ovata, siiporne angustata,
margine exlerno angulatim producta, marg. basali angusle
rotundato, marg. columellari porpendiculari incrassato, plica
validiuscula oblique ascendente munito. Long. 12, diam. 7,
apert. long. 6Va, apert. diam. incl. marg. columellari 5,
excluso 4 mm.
Ost- Afrika, im Pemba-Kanal, in 818 m Tiefe.
18. Scaphander cancellatus. Testa oblonga, superne
paulum angustata, solida, lineis spiralibus sublaevibus et
interstitiis aequalibus regulariter et conspicue cancellatis
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— 105 —
sculpla, periostraco laele fulvo, deciduo; Vertex impressus,
ad dimidiam parlem callo aperturali tectus. Aperlurä
superne angustata, inferne plus duplo latior, margine externo
superne in lobum rotundatum non valde assurgentem pro-
ducio, margine basali rotundato, marg. columellari dilatato,
calloso, valde sinuato. Long, incluso lobo marg. externi 27,
excluso 25, diam. 17, apert. long 27, diam. aperL superne
5, infere 12 mm.
Bei Pulo Nias an der Westseite von Sumatra, in
470-646 m Tiefe.
Vergleichung mit den nächstverwandten bekannten
Arten, Beschreibung der Radula, soweit solche zu erlangen
war, und Abbildungen werden in dem zoologischen Teil
des Werkes über die deutsche Tiefsee-Expedilion möglichst
bald folgen.
Beiträge zur Keuntiiiss der MoIIuskenfaana Dänemarks.
Von
Henrik Seil, Kopenhagen.
Im Sommer 1900 wurden in einem Bach bei Jegerum
im Vensüssel, Nordjütland. Einsammlungen von Mollusken
unternommen.
Der Bach hat eine Länge von 3 Kilometer, nimmt
seinen Ursprung vom „Nörre Oexesö* und fliesst in den
Limfjord. Die Lokalität liegt auf 9*^8o' ösll. Länge, 57^6'
nördl. Breite.
Diese Einsammlungen brachten folgende Mollusken:
Lrimnaea (Bru|f.> Ran|f.
Limnaea (Lymnus) stagnalis Lin.
Diese Art scheint sehr spärlich vorzukommen, indem
die Einsammlung nur 3 junge Exemplare von 15 mm.
Länge brachte.
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— 106 —
L. (Gulnaria) ovata Drap.
Erland Nordonskiöld: Kgl. Sv. Vet-Akad. Handl., 26,
Afdl. IV. No. 11, Taf. 2, Fig. 25.
Kommt allgemein vor. Die Grösse der Exemplare ist
bis 12 mm.
L. (Gulnaria) peregra Müll, forma typica.
Rossm.-Kobelt Sonographie Fig. 1502—3.
Wie die vorhergehende Art ziemlich allgemein. Grösse
der Exemplare: Länge 14 mni., Breite 8 mm.
L. (Gulnaria) peregra Müll. var. peregro-ovata Kobelt.
Ist besonders gemein in Grössen von 13 mm. Sie
bildet durch ihre Form ein Uebergangsglied zu L. ocato
Drap. — Gehäuse sehr dünnschalig, die Mündung nach
unten und nach hinten gezogen, die Höhe der Windungen
weit übertreffend. Besonders die stark zurückgebogene
Spindel macht diese Form sehr auffallend.
L. (Gulnaria) peregra Müll. var. costellata nov. var.
Gehäuse weisslich, festschalig, glänzend, unregelmässig
fein rippenslreifig, Gewinde sehr kurz, oben fein, spitz,
Umgänge 4, der letzte gewölbt, vorn bauchig nach unten
verlängert, Mündung oben stumpfwinkelig. Aussenrand
oben sehr kurz horizontal, dann gestreckt, Spindelrand
etwas bogig, Mündiuigswand convex. Länge 10 mm.. Breite
6 mm.
Kommt ziemlich allgemein vor.
L. (Limnophysa) palustris Müll.
Moq. Tand. Bist. Natur. Moll, de France. Vol. II, Taf.
34, Fig. 25.
Nur in sehr wenigen Exemplaren gefunden, von denen
einzelne nicht ganz ausgewachsen sind.
L, (Fossaria) truncatula Müll.
4 Exemplare in Grösse von 5 mm.
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— 107 —
Pliysa Brap.
Physa (Bulinus) fontinalis L.
Einzelne Exemplare in Grösse von 5 mm.
Planorbis Guett.
PL (Tropidisciis) umbilicatus Müll.
Besonders gemein. Grösse der Exemplare: Durch-
messer 10 mm., Höhe 2V2 mm.
PL (Diplodiscus) vortex Lin.
Kommt etwas spärlicher als die vorhergehende Art
vor. Die Grösse der Exemplare ist von 9Va mm. im
Durchmesser.
PL (Diplodiscus) vortex Lin. var. compressus Mich.
Westerlund, Malak. niällerl875, Taf. 3, Fig. 10^12.
Gehäuse dünnschalig und durchsichtig. Umgänge
sehr flach, mit fast in der Mitte gelegenem KielC; letzter
Umgang etwas mehr erweitert und mit mehr vertiefter
Naht auf der Unterseite. Mündung lanzettförmig.
Durchmesser 77» mm., Höhe 0,8 mm. Sehr gemein.
PL (Diplodiscus) spirorbis Müll.
Westerlund, Malak. Blätter 1875, Taf. 3, Fig. 34- 36.
Kommt sehr spärlich vor. Durchmesser 6 mm.,
Höhe 1 mm. Diese Art wird fortwährend häufig mit PL
rott^ndatus Poir. verwechselt, von welcher Art sie sich
durch eine grössere Höhe der Windungen unterscheidet,
sowie dadurch, dass dieselben weit schneller zunehmen,
sodass ihre Windungen augenscheinlich grösser als die-
jenigen des PL rotundatus werden. Auch hal sie nicht so
viele Umgänge wie dieser.
PL (Bathyomphalus) contortus Lin.
Besonders gemein. Grösse: Durchmesser 4^/3 mm.
Höhe 2 mm.
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~ 108 —
PL (Bathyomphalus) dispar*) Weslerlund.
Clessin, Monogr. Chemnitz Taf. 19, Fig. 10.
Wie die vorgehende Art, ziemlich gemein. Grösse:
Durchmesser 5 mm., Höhe IV« mm.
PI. (Gyraulus) albus Mull.
Clessin, Deutsch. Excurs. Moll. Fauna 1876, Pag. 411,
Fig. 266.
In nur wenigen Exemplaren gefunden. Durchmesser
4 mm., Höhe 1 mm.
PL (Gyraulus) lemniscatus Harlm.
Westerlund Malakozool. Blätter XXII, Taf. 4, Fig. 4—6.
Gehäuse grünlich weiss bis gelblich-grau, fein geslreifl
mit sehr feinen Spirallinien, oben im Zentrum eingesenkt,
unterseits ziemlich weit genabelt. Umgänge 4V«— 5, lang-
sam zunehmend, der letzte Umgang wenig erweitert und
gerundet, in der Mitte mit einem kielartigen Hautsaum.
Mündung schief herzförmig gerundet.
In nur wenigen Exemplaren von 6 mm. Grösse ge-
funden.
Soviel ich weiss ist diese Art bisher in Dänemark nur in
„Sönder Omme Aa" gefunden, woraus ich Exemplare be-
sitze, weder in Schweden noch in Norwegen ist sie aber
gefunden. — Die Art wird von Clessin nur als eine
Varietät von Planorbis albus Müll, betrachtet, während die-
selbe von Dr. Westerlund in verwandtschaftlicher Beziehung
in die Nähe von PL glaber Jeffr. und PL limophilus Wester-
lund gestellt wird. Zu beiden letzteren hat sie auch mehr
Beziehungen als zu PL albus Müll., von welchem dieselbe
sich durch die tiefer eingesenkte und fast genabelte Unter-
seite, etwas langsamer zunehmende Windungen und weniger
erweiterten letzten Umgang unterscheidet.
♦) Clessin, Malakozoolog. Blätter 1880, Pag. 158.
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— 109 -
PL (Gyraulus) limophilus Westerlund.
Westerland, Malakozoolog. Blätter 1875, Taf. 4,
Fig. 16—18.
Gehäuse horngelb, mit sehr feinem Spiral und Quer-
streifen. Gewinde oben in der Mitte eingesenkt, unten
weit genabelt. Umgänge 4—5 langsam und regelmässig
zunehmend, der letzte gegen die Mündung etwas zusammen-
gedruckt und nur wenig erweitert, an der Peripherie ge-
rundet, zuweilen mit einem nur schwach angedeuteten
Hautsaume. Nath beiderseits tief. Mündung sehr schief,
gedrückt rundlich. Aussenrand stark angezogen. Mund-
saum scharf.
In nur wenigen Exemplaren gefunden und zwar in Däne-
mark nur bei Aarhus, von wo ich ebenfalls Exemplare
besitze, kommt aber in Norwegen und in Schweden ziem-
lich allgemein vor.
Die Art unterscheidet sich von PL glaber JefTr. durch
die Spiralskulptur, von PL albus Müll, durch die gleich-
mässigeren Umgänge und den nicht so stark erweiterten
letzten Umgang.
Bythinia Leach.
Bth. (Elona) tentaculata Lin. forma typica.
Besonders gemein. Grösse: Höhe 10 mm., Breite
7V2 mm.
Bth. (Elona) tentaculata Lin. var. excavata JefTr.
Jeffreys Brit. (lonchology 1862.
Kommt etwas spärlich vor. Grösse: Höhe 15 mm.,
Breite 10 mm.
Bth, (Elona) ventricosa Gray.
Rossm.-Kobelt, Iconograph. N. F. V. Fig. 853.
Allgemein.
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- 110 -
Bth. (Elona) ventricosa Gray. var. inflata Hansen.
Paludina inflata Küster Monograph. Pag. 34, Taf.
7. Fig. 20—24.
Syn: Bth. leachi Shepp., Bth. Kickxii Vestend, B.
Michaudi Duval, B. decipiens Millet.
Gehäuse oval turmförmig, mit einem grösseren oder
kleineren Nabel, mehr oder wenig glänzend, fahl hornfarbig
oder licht gelblich. Die Windungen sind langsam zunehmend,
stark gewölbt, durch eine tiefe Nath getrennt ; die Spindel
kurz, konisch zugespitzt. Die Mündung ist oval, Mundsaum
scharf, zusammenhängend, inwendig mit einer dünnen
weissen glänzenden Lippe belegt. Der Spindelrand ist
etwas nach hinten gebogen.
Weniger häufig als die vorhergehende.
Grösse: Höhe 6 mm.. Breite 5 mm.
Die Art ist unter verschiedenen Namen beschrieben
worden, wenn man nicht . ihre verschiedenen Formen als
Speeles annehmen will, wozu ich mich jedoch nicht ver-
stehen kann. Die Abweichungen beschränken sich auf mit-
unter allerdings beträchtliche Grösse, und mehr oder
weniger zusammengeschobenes Gewinde, in welch letzterer
Beziehung die var. inflata, als am weitesten gehend, als
Varietät anzunehmen ist. — Alle andern Formen dififerieren
nur in ersterer Hinsicht.
Valvata Mttll.
F. (Cincinna) piscinalis Müll, forma typica.
Kobelt, Nassau Pag. 211, Taf. 5, Fig. 20.
Besonders gemein. Grösse der Exemplare: Höhe
5 mm., Durchmesser 5 mm.
V. (Cincinna) piscinalis Müll. var. dilatata nov. var.
Gehäuse rundlich kreiseiförmig, festschalig, feingestreift,
schwach glänzend, gelblich-hornfarben. Gewinde von der
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- III -
Höhe der Mundung, stumpf, in der Spitze niedergedrückt.
Umgänge 5 rundlich, schnell an Grösse zunehmend, der
letzte Umgang stark verbreitert und viel grösser und weiter
als der vorletzte, dicht und stark gestreift, meistens gelöst,
Mündung rundlich. Mundsaum scharf, Naht tief, Nabel
offen. Höhe 6 mm.. Breite 7^2 nim.
Weniger häufig, als die vorhergehende Art.
V. (Cincinna) obtusa Stud.
Bourguignat, Mal. Aix-les-Bains 1864, Taf. 1,
Fig. 16—20.
Gehäuse gedrückt-kreiseiförmig, fein gestreift, mit
kurzem, breitem und abgerundet-stumpfem Gewinde. Färbung
grünlich bis hornfarben. Nath massig tief, Umgänge 4^2
gewölbt, die oberen schnell an Grösse zunehmend, der
letzte Umgang sehr erweitert, Nabel tief, an der Mündung
ziemlich erweitert. Mündung gerundel, reichlich von der
Höhe des Gewindes. Höhe 4V2 mm., Breite 5 mm.
Konmit etwas spärlich vor.
Die Art, welche der vorhergehenden sehr nahe steht,
ist von derselben durch das viel gedrücktere, breitere und
flachere Gewinde, namentlich aber durch den tieferen und
weiter geöffneten Nabel gut unterschieden.
Valvata (Gyrorhis) c^istata Müller.
Nur in wenigen Exemplaren gefunden. H. 1, B. 2,5 mm.
Sphaerium Soop.
Sph, (Corneola) corneum L. forma typica.
Glessin, D. Excurs. Moll. Fauna II. Aufl., Pag. 561.
In nur wenigen Exemplaren gefunden. Grösse: Länge
10 mm.. Breite 8 mm., Dicke 7 mm.
Sph, (Corneola) corneiim L. var. nudeus Stud.
Moq. Tand, bist moll. fr. Taf. 53, Fig. 22.
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- 112 -
Besonders gemein. Grösse : Länge 7, Breite 7,
Dicke 6 mm.
Sph. (Comeola) comeum L. var pisidioides Gray.
Rossm-Kobelt, Iconographie VII.Bd.Pag. 87. Fig. 2110.
Clessin, D. Excurs Moll. Fauna II. Aufl. Pag. 567.
Muschel länglich eiförmig, bauchig, festschalig, feinge-
streift, bräunlich-hornfarben, Vorderteil verkürzt gerundet.
Hinterteil etwas mehr verkürzt und zugespitzt, Unterrand
gut gerundet. Wirbel bauchig und aufgeblasen und etwas
ausser der Mitte gelegen.
Nur in einzelnen Exemplaren gefunden. Grösse:
11, Breite 9, Dicke 7 mm.
Pisidium C. Pfr.
P, (Fossarina) henslomaniim Shepp.
Clessin, Malak. Blätter XIX Pag. 66, Tafel 1, Fig. 5.
Sehr gemein. Grösse: Länge 5 bis öV«, Breite 4
bis 4V2, Dicke 3 bis SVa mm.
P. henslowianum besitzt wie P. supinum auf den
Wirbeln schief verlaufende Lamellen, unterscheidet sich
aber von dieser Species durch die viel mehr verlängerte
und eiförmige Gestalt.
P. (Fossai-ina) nitidum Jenyns.
Moq. Tand. bist. moll. fr. Taf. 52, Fig. 33—37.
Gemein. Grösse : Länge 3 V«, Breite 27«, Dicke 2 mm.
P. (Fossarina) fontinale C. Pfr.
Moq Tand. bist. moll. fr. Taf. 52, Fig. 16—32.
P. fossarinum Clessin D. E. M. F. II. Aufl. Pag. 596,
Fig. 401.
Kommt etwas spärlicher vor, als die vorhergehende
Art. Grösse der Exemplare: Länge 37« bis 4, Breite
3, Dicke 2Va mm.
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- 113 -
(?. (Fossarinh) obtusale G. Pfr.
Moq. Tand. bist. moll. fr. Taf. 52, Fig. 43—46. Gemein.
Grösse: Länge 3 bis 3,6, Breite 2,5, Dicke 2,3 mm.
P. (Fossarina) obtusale C. Pfr.
Moq. Tand., bist. moll. fr. Tafel 62, Fig. 43—46.
Clessin, D. E. M. F. II. Aufl. Pag. 602, Fig. 404.
Gemein. Grösse: Länge 3 bis 3,5, Breite 2,5,
Dicke 2,3 mm.
Die Art ist durch die fast in die Mitte der Längs-
achse gerückte Lage des Wirbels sehr ausgezeichnet ; ausser-
dem hat sie stets einen sehr vortretenden aufgeblasenen Wirbel
und ist die am meisten aufgeblasene Art des Genus, welche
häufig völlig kugelig wird.
Unsere Kenntniss der Faaiia europaea.
Von
Dr. W. Kobelt.
I.
Bei den Vorarbeiten zu dem Registerband für die
Iconographie, die mit dem zehnten Band der neuen Folge,
dem achtzehnten des ganzen Unternehmens; nun wenigstens
zu einem vorläufigen Abschluss kommen soll, drängt sich
mir immer wieder die Frage auf: Wie steht es denn eigent-
lich mit unserer Kenntniss der europäischen Landmollusken-
fauna und deren geographischer Verbreitung? Die Beant-
wortung dieser Frage ist nicht ganz so einfach. Es kommt
zunächst darauf an, was wir unter dem Ausdruck Kennt-
niss verstehen. Begnügen wir uns mit dem Kennen der
Arten von einem oder dem andern Fundort, so lautet die
Antwort natüriich ganz anders, als wenn wir unter Kennt-
niss ein genaues gründliches Wissen verstehen nicht nur
von der geographischen Verbreitung jeder einzelnen Art,
sondern auch von ihrer Variabilität, von dem Zusammen-
hang dieser Abänderungen mit der Verbreitung, mit den
8
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^ 114 —
heutigen und früheren physikalischen Verhältnissen und
dergleichen. Beide Formen der Fragestellung verlangen
vollständig gesonderte Behandlung.
Die Arten und besseren Varietäten kennen wir genügend
zunächst aus dem ganzen Gebiete nördlich der Alpen. Nord-
europa, Frankreich, Deutschland, wohl auch Oesterreich-
Ungarn können als befriedigend bekannt gelten und werden
auch bei genauester Nachforschung schwerlich mohr
Neues von Bedeutung liefern. Auch der grössere Teil der
iberischen Halbinsel ist genügend erforscht, aber doch
finden sich hier noch einige Lücken: den Südabhang der
Pyrenäen, die Nordwestecke mit den kantabrischen und
asturischen Bergen kennt noch Niemand ; auch grosse Teile
des Abhanges der Mesa castiliana nach dem Miltelmeer
hin sind noch unbekannt und Andalusien wird noch aller-
hand Novitäten liefern. Die Balearen dagegen können als
befriedigend erforscht gelten.
Von Italien kennen wir den Norden und einen Teil
der Mitle leidlich genau; auch Sizilien kann als erforscht
gelten. Aus dem Apennin von Perugia bis zum Husen von
Taranto kennen wir wohl die Hauptzüge, aber auch iiichl
mehr. Wie es mit der genaueren Kenntniss steht, habe
ich auf meiner letzten Reise gesehen. Obwohl Reconvales-
zent und durch das ungünstige Wetter behindert, habe ich
doch eine schöne Anzahl guter Lokalformen und selbst ein
paar neue Iberus mitbringen können. Jede Bergschlucht
gab eine neue Form und dabei habe ich das eigentliche
Gebirge noch gar nicht einmal betreten. Über die ganze»
Küste von Bologna bis Foggia wissen wir so gut wie gar
nichts, aus Kalabrien kennen wir nur die Umgebung von
Tiriolo, wo Adami einige Zeit als Offizier stationiert war.
und die paar Punkte vom Abhang des Aspromonte, welche
Caroti im Auftrag der Marchesa Paulucci erforschte. Auch
über die Basilikata und das nördliche Kalabrien, die von
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- 115 ^
Neapel aus mit der Bahn bequem zu erreichen sind, wissen
wir so gut, wie nichts. Vom Südabhang der Volskerberge,
vom Capo Circello und aus der Umgebung von Eboli im
Sehtal konnte ich eine Anzahl Novitäten beibringen und
mich überzeugen, dass hier noch Arbeit genug für mehr
als einen Forscher ist.
Auch Korsika und Sardinien sind nichts weniger als
durchgearbeitet und würden intensive Forschung reichlich
lohnen.
In Nordafrika können wir mit Befriedigung auf die
Resultate sehen, welche die letzten Jahrzehnte in dem
französischen Gebiete, einschliesslich Tunesiens erzielt
haben. Doch sind die Kleine Kabylie und verschiedene
Teile des Küstengebieles noch lange nicht genügend durch-
gearbeitet und auch der Abhang gegen die Sahara mit der Vor-
wüste bedürfen noch sehr der Durchforschung; dieZeniralborge
sind noch terra incognita, ebenso das Rif und der weil aus
grösste Teil von iMarocco. Nur der nördh'chste Teil des
Sultanats und auch da nur die nähere Umgebung von
Tanger und Tetuan, und im Süden die Umgegend von
Marrakäsch und etwa noch das Mtuga-Plateau sind einiger-
massen bekannt. Aus dem Sus und dem Anti-Atlas wissen
wir gerade genug, um zu erkennen, dass dort noch eine
Menge Arten der Entdeckung harren, und leider wohl noch
eine längere Zeit harren werden.
Viel weniger günstig steht es in den Ländern am
hinteren Mittelmeer. Während Dalmatien und Kroatien
schwerlich mehr etwas Neues von Belang liefern werden
und auch die Erforschung Bosniens und der Herzegowina
seit der Okkupation hübsche Fortschritte gemacht hat, sind
selbst Serbien und Bulgarien noch sehr ungenügend er-
forscht, aus dem Balkan wissen wir so gut wie nichts, ja
selbst die rumänischen Abhänge der siebenbürgischen Alpen
sind noch undurchforscht, freilich auch die Karpathen bis
8*
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116 —
zudem an die Tatra anstossenden Trachytgebiet, demHazay
einmal einen flüchtigen Besuch bei ungünstigem Weller ge-
widmet hat. Gehen wir aber über die Wasserscheide süd-
lich, so beginnt eine beinahe völlige terra incognita. Was
da selbst in zugänglicheren Gegenden noch zu erforschen
ist, beweise Floerickes Funde im Moratschatai. Süd-Monte-
negro bis zur Bojana ist noch völlig unbekannt, obgleich
der Reisende da völlige Sicherheit und Regierungschulz
geniesst. Albanien, EpFrus, Makedonien, Rumelien, das
Rhodopegebirg, Südbulgarien, selbst die Küstenländer des
Pontus und die Umgebung von Konstantinopel sind weit
davon eulfemt auch nur einigermassen erforscht zu sein.
Noch kein Malakologe hat daran gedacht, die verlockende
Gelegenheit zu benutzen und auf den Hauptstationen der
grossen Bahnlinien, wo er an den deutschen Stationsvor-
stehern und Ingenieuren doch einen sicheren Rückhalt
halle, sich für 1 — 2 Tage festzuselzen und die nähere Um-
gebung wenigstens in den gröberen Zügen zu erfoi-schcn.
Selbst für die Umgebungen der so oft besuchten Hafen-
städte Vania, Burgos und andere sind wir noch auf die
Angaben von Frivaldsky angewiesen, die sich auf vor 60
bis 70 Jahre erzielte Ausbeuten stützen.
Erst in Griechenland bessern sich die Verhältnisse.
Dank dem Eifer von Heldreich und Krüper, die bei ihren
botanischen Forschungen immer auch die Mollusken be-
rücksichtigten, von Joseph ine Thiesse und Conemenos
kennen wir einen hübschen Teil von Griechenland so
genau, wie Mittelitalien, aber zu einer abschliessenden
Erforschung fehlt noch unendlich viel. Nord-Griechenland
ist z. B. noch sehr wenig bekannt und überall merkt
man, dass wir die Kenniniss nicht Fachleuten verdanken.
Das gilt auch für die griechischen Inseln. Ganz uner-
forscht sind nur wenige und unwichtigere, aber einiger-
massen gründlich kennen wir nur Korfu und elwa Kreta;
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~ 117 -
überall sonst ist nur gelegentlich und stellenweise gesammelt
worden.
Dasselbe gilt auch von der kleinasiatischen Küste
und dem vorderen Kleinasien. Wir kennen zahlreiche
Arten von einzelnen Fundorten; an eine Uebersicht der
Gesammtfauna ist noch nicht zu denken, selbst nicht für
die Umgebung von Smyrna oder die Gestade des Marmara-.
meeres oder die hochinteressante schneckenreiche Umgebung
von Brussa und den bithynischen Olymp. Und doch sind
diese Gebiete die am besten erforschten Teile Vorderasiens.
Aus dem Waldlande am Südufer des Pontus kennen wir
nur die wenigen Arten, welche Retowski auf einer flüch-
tigen Vorbeireise, vom Argwohn der Türken verfolgt, auf-
raffen konnte. Erst bei Trapezunt kommen wir wieder
auf durchforschtes Gebiet. Aber auch im Kaukasus sind es
nur die wenigen Stellen, an denen Radde und seine ilit*
arbeiter; und ganz besonders Hans Leder gesammelt haben,
die wirklich erforscht sind. Zu einem Gesamtbild der
kaukasischen und armenischen Fauna reichen unsere Kennt-
nisse nocli bei weitem nicht aus. Dank den russischen
Forschern kennen wir auch die Fauna des Wald landes am
Kaspischen Meer und wissen einiges über Nordpersien, fast
mehr, als von dem westlichen Teile des Nordablianges des
Kaukasus.
Das innere Kleinasien ist terra incognita mit Aus-
nahme einiger Punkte, wie z. B. die Umgebung von An-
gora; der Reiseerleichterung, welche die kleinasiatischen
Bahnen bieten, hat bis jetzt noch kein Sammler benutzt.
Von der Südküste kannten wir bis in neueste Zeit nichts;
jetzt haben Luschan und Rolle wenigstens einiges von der
lykischen Halbinsel und der Insel Meis gebracht, das für
künftige Forschungen eine Reihe hochwichtiger Entdeck-
ungen verspricht. Auch in Cypern und dem zugänglichen
Teile Giliciens hat Rolle bei einem kurzen Aufenthalte
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— 118 —
einen staunenswerten Reichtum von Pomatia, Levantina,
Buliminus nachgewiesen und Naegde hat durch seine
Freunde an Ort und Stelle dafür gesorgt, dass immer neue
Formen aus dieser Ecke in den Verkehr kommen. Was
die kleinarraenischen Gebirge zwischen Kleinasien und dem
oberen Mesopotamien bergen, weiss heute noch kein Mensch.
Allem Anschein nach dringt in ihnen die Kaukasusfauna
bis zum Mitlelmeer vor, während Levantinen bis zum Rand
der transkaukasischen Senke wandern.
In Syrien kennen wir einiges aus der Umgebung von
Alexandrette, etwas mehr aus der Gegend von Beirut und
vom phönizischen Abhänge des Libanon; von Palästina
nur die gewöhnlich von Touristen besuchten Gegenden.
JaflFa, Jerusalem, etwa noch den Abhang zum Todten
Meer hinunter. Ganz unbekannt ist Gölesyrien und das Gebiet
vom Todten Meer bis nach Egypten. Dort kennen wir wieder das
Delta, einiges aus der Umgebung von Kairo, und neuerdinjrs
erhalten wir durch Vermittelung von Pallary allerhand
aus der Gegend zwischen Kairo und dem Sinai. Sehr der
Erforschung bedürftig ist die Wüste zwischen dem Nil und
den Syrien, wo sich noch allerhand an Xerophilen finden
dürfte und Helix zitteliana auf eine sehr merkwürdige Ent-
wicklung der Eremien hinweist, und Barka und Tripolis
mit seinen Gaetulien.
In Asien zieht sich ein dünner Faden erforsch len
Landes von Aleppo über Orfa bis Mossul und läuft im
Euphratdelta aus, wo Schlacfli seine letzten Forschungen
anstellte. Alles andere ist noch unbekannt, und auch auf
diesem Wege haben ausser Schlaefli nur Nichtfachleute ge-
legentlich ein paar Schnecken aufgehoben. Aus den
Zwillingsströmen kennen wir durch Lea seit lange einige
Unionen, mehr wissen wir auch heute noch kaum. Die
wunderbare Sesteria beruht immer noch auf einem einzigen
Exemplar.
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— 119 -
Jenseits der Euphratmündung kennen wir noch einige
Wasserschnecken aus einer Quelle bei dem persischen
Schiras; damit hören unsere Kenntnisse auf. Ein schnee-
bedecktes Alpengebirge mit reichen Wäldern und Weiden,
das Heimatland der alten Perser, (ritt bis dicht ans Meer
heran, es wäre unter dem Schutze der persischen Re-
gierung ohne sonderliche Gefahr zugänglich, aber noch kein
Forscher hat es betreten und wir haben keine Ahnung
von den zoologischen Schätzen, die er wahrscheinlich birgt.
Hier liegt jedenfalls das lohnendste Gebiet für einen
Forscher, der sich die Vervollständigung der Fauna europaea,
nicht blos der Molluskenfauna, zur Lebensaufgabe stellt.
Auch Beludschistan und Afghanistan sind noch so
gut wie völlig unerforscht, obschon sie oft genug von eng-
lischen Expeditionen, auch von wissenschaftlichen; durch-
zogen worden sind. Die englische Regierung sollte sich
hier ein Beispiel an der russischen nehmen. Die Russen
haben nicht nur das russische Turkestan grundlich erforscht,
so dass wir da an eine erschöpfende Uebersicht denken
können. Sie haben auch für Innerchina Wunderbares ge-
leistet. So gründlich, wie die letzten russischen Expeditionen
hier Mollusken gesammelt haben, ist überhaupt wohl noch
niemals auf einer Expedition in unbekannte Länder ge-
sammelt worden.
Auch für die Erforschung Arabiens könnte England,
das ja die ganze Südküste unter seine Kontrole gebracht
hat, mehr tun. Bis jetzt kennen wir nur die Umgebung
von Aden, den Teil Südafrikas, den Schweinfurth bei seinen
botanischen Untersuchungen durchforscht hat; ausserdem
einzelne Arten von verschiedenen Punkten der Südküste
und aus dem Gebirge von Oman. Auch hier ist also noch
so ziemlich Alles zu tun.
Es wäre sehr wünschenswert, wenn in weiteren
Kreisen darauf aufmerksam gemacht würde, wie unvoll-
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— 120 —
ständig unsere Kenntniss der europäischen Molluskenfauna
noch ist. Unsere Zeit ist ja die Zeit, in welcher das alte
Wort vom peiTius orbis zur Wahrheit geworden ist. Durch
Länder, die vor fünfundzwanzig Jahren noch nur mit
Lebensgefahr zugänglich waren, flutet nun ein regelmässiger
Strom von Reisenden. Auch diejenigen unter ihnen, die
naturwissenschaftliches Interesse besitzen, haben keine
Ahnung davon, welche Dienste sie der Wissenschaft er-
weisen könnten, wenn sie von den herumliegenden Schnecken-
schalen oder den auf dem Markte als Fastenspeise feilge-
botenen lebenden Schnecken ein paar in ein Kästchen
packten und mit genauer Fundortsangabe an irgend
ein Museum schickten. Das ist ja docli lauter gemeines,
längst bekanntes Zeug, denken sie, und wollen sich durch
Mitnahme desselben nicht vor den Fachleuten blamiren.
Die deutsche Orientgesellshhaft voranstaltet jahraus jahrein
im Orient Ausgrabungen, zu deren Überwachung gebildete
Männer jährlich Monate lang in Gebieten verweilen, deren
Fauna in jeder Beziehung noch unbekannt ist. Deutsehe
Ingenieure projektieren und verwallen Bahnen in der Türkei
und Kleinasien und manche von ihnen langweilen sich ent-
setzlich auf ihren Posten. Sollte es sich nicht auf irgend
f'iner Weise ermöglichen lassen, sie für zoologische Forsch-
ungen zu interessieren und mit ihrer Hülfe, besonders bei
den Landschnecken, die keinerlei mühsame und zeitraubende
Präparalion, keine umständliche Verpackung erfordern, di^
Lücken auszufüllen, welche der Zoogeograph so schmerz-
lich empfindet?
Aber noch eins. Wir haben sehr viele eifrige Samm-
ler, die gerne in ihrem Fach sammeln und auch andere
Fächer berücksichtigen würden, wenn ihnen die Mittel zu
Gebote ständen, um die Sommerferien in noch nicht oder
wenig erforschten Gebieten zuzubringen. Es handelt sich
dabei um keine grösseren Summen, hauptsächlich nur um
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~ 121 — .
die Differenz; welche durch die längere Eisenbahnfahrt ver-
anlasst wird, denn das Leben selbst ist in Mittelitalien,
auch in dem Orient ausserhalb der grossen Hotels nicht
teurer als in der Schweiz oder den deutschen Mittelge-
birgen. Andererseits haben wir zahlreiche Akademien, ge-
lehrte Gesellschaften u. dergl., deren Mittel ausreichen
würden, um in längeren oder kürzeren Pausen erprobten
Sammlern diese Ditferenz zu vergüten und auf diesem
Wege ihre Museen zu bereichern, die Wissenschaft zu
fördern und tüchtigen Leuten Gelegenheit zur Erweiterung
ihrer Kenntnisse und ihres Gesichtskreises zu geben.
In wenigen Jahrzehnten könnten die Lücken ausge-
füllt, unsere Kenntniss der europäischen Fauna, wenigstens
was die Arten betrifft, eine vollständige sein.
Wer hilft mit?
Literatur.
Proceedings of the Malacological Society of London. Vol. V.
No. 5 April 1903.
p. 402. Gude, G.-K., Description of some new forms of Helicoid Land
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nieridionalis p. 262 l. 7 tig. 5—7, Srtdauslralien ; — Leplarionta
venusta p. 263 t. 7 fig. 8 — 11, Chiriqui, Panama; — Xesta
dwipana p. 264 l. 7 Fig. 15—17, Java; — Guppya fultoni p
265 t. 7 lig. 18 — 20, Cocos Insel; — Ganesella procera p. 266
t. 7 fig. 21—24, Tonkin.
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p. 6; — K. hizenensis p. 6.
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p. 15. Dali, W. H., Notes on the giant Limas. Neu L. patagonica von
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(Plect.) mackensii formosa p. 46 ; — Eu. submandarina compacla
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p. 54 ; — Zonitoides subarboreus p. 54 ; — Microcystina circumdata
p. 55 ; — Kaliella hachijo^nsis p. 55 ; — Kaliella pallida p. 55 ; —
Sitala latissima ]>. 1)6; — Pyraraidula pauper var. hachijoönsis
p. 56; — Buhminus luchuanus var. oshimanus p. 56 ; — B.
hiraseanus p. 56; — Diplommalina kobelti var. anipla p. 57 ; —
Carychium hachijoense p. 57 ; - Tornateliina biplicata p. 57 ; —
Cochlicopa lubrica var. hachijoensis p. 57.
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p. 64; — Euplecta oxyacme p. 64 ; — Hemiplecta oleata p. 64; —
H. profuga p. 65; -— Macrochlamys granosculpta p. 65; —
M. humbloti p. 66; — Helicophanla alayeriana p. 66; —
Leucotaenius ellipticus p. 67.
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p. 73. Raymond, W. J., Dr. James G. Gooper (Necrolog).
p. 75. Pilsbry, H. A. & Y. Hirase, Notices of new Japanese Land
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(Aegista) kobensis (ifotoSnsis p. 76; — Eu. (Plectolropis)
omiensis echizensis p. 76; — Eu. (Aej?. intonsa p. 77; —
Pyramidula conica p. 77 ; — Macrochlamys kagaSnsis PiLsbry
& Hir. p. 78 ; — Microcystina nuda p. 79 ; — Kaliella kagaensis
p. 79; — K. gudei p. 79.
p. 80. Ancey, G. F., Gontributions towards the knowledge of the
Mollusca of Madagascar (Gont.). — Neu : Glavator humhloti
p. 80; — Gyclostoma carnicolor p. 181 ; ~ G. alayerianum p. 181.
p. 82. Dali, W. H,, Note on Neocorbicula Fischer.
p. 83. Stearns, R. G., Pyramidula cirodi and Epiphragmophora cir-
cumcarinata.
^ p. 85. Walker, Bryant, Surface sculpture in Ancylus.
p. 88. Henderson, John B., a new haitien Ghondropoma (superbuni),
With woodcut.
p. 89. Sterki, Dr. V., some notes on the North American Galyculinae,
with new species. - Neu: G. hodgsonii p. 91, Illinois; — C.
ferrisii p. 91, Oklahama, Arkansas, Louisiana.
p. 94. Soelner, G. W. H., Vitrea draparnaldi, Beck, in Washington D. G.
p. 97. Aldrich, T. H., new species of tertiary fossils from Alabama,
Mississippi and Florida. With pl. 3 & 4. — Neu: Drillia caseyi
p. 97 t. 3 fig. 1, 2; — Gypraea nuculoides p. 98 t. 3 fig. 4—6:
— Glavilithes columbaris p. 98 t. 3 fifi. 7 ; — Fissuridea infre-
quens p. 98; — Ovula symmetrica p. 99 fig. 3 t. 10; — Latirus
elaboratus p. 99 t. 3 fig. 11, 12; — Anomia navicelloides p. 99
t. 4 fig. 13, 14; — Ghama monroensis p. 100 t. 4 fig. 15; —
Pecten subminutus p. 100 t. 4 fig. 16, 17 ; — Verticordia
dalliana |). 100 t. 4 fig. 18; — V. sotoensis p. 100 t. 4
fig. 19—21; — V. quadrangularis p. 101 t. 4 fig. 22, 23; —
Gancellaria hifoliata p. 101 t. 4 fig. 24.
p. 101. Dali, W. H., a new Crassatellites from Brazil (Gr. brasillensis).
p. 102. Baker, Frank G., Shell collecting on the Mississippi.
p. 105. Gockerell, T. D. A., a new fossil Ashmunella (A. thompsoniana
pecüsensis).
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p. 106. Vanatta, E. G.. Notes on a new Shell from North-Garolina
(Omphaliua rugeli oxycoccus).
p. 109. Elrod, Morton J., Notes on Pyraffiidula elrodi.
p. 112. Billups, A. C, Adaptation of Mollusks to changed conditions.
p. 1 14. Pilsbry, H. A. Sc Y. Hirase, new Land-shells of the Japanese
Empire. — Neu: Eulota (Euhadra) sadoensis p. 115; — Eu.
(Plectotropis) hiusiuensis oshimana p, 115; — Ganesella
notoensis p. 116; — G. cardiostoma kagaensis p. 116 ; — Chloritis
echizensis p. 116.
p. 118. Gockerell, T. D. A., Note on Tritonia palmeri Cooper. J
p. 1 18. Gockerell, T. D. A., some homonymous generic naraes. — För
Daliella Simp. 1900, nec Gossmann 1895, wird Simpsonella
vorgeschlagen ; für Aurora Simps. 1900 nec Rag. 1 888 Diaurora.
Ausserdem werden noch eine Reihe Gattungsnamen als
präoccupiert bezeichnet.
p'. 121. Walker, Bryant, on the specific validity of Gampelomamilesii Lea.
p. 121. Billups, A. G., the Landshells of Galhoun Falls, S. Garolina.
p. 128. Pilsbry, H. A. & Y. Hirase, new Landsliells of the Japanese
empire. — Neu: Helicina sadocMisis p. 128; — Alycaeus hari-
mensis var. sadoensis p. 129; — Macrochlamys perfragilis
shikokuensis p. 129; — Microcystina higashianiaua p. 129; —
Buliminus andersonianus echigoensis p. 130.
p. 130. Pilsbry, H. A., Helicina japonica and related forms.
p. 131. Aldrich, T. H., a new Gonus from the tertiary of Florida (G.
waltonensis).
p. 133. Stearns, R. E. G,, Mollusks occurring in Southern Galifornia.
p. 134. Pilsbry, H. A. and Y. Hirase, new Landshell of the Japanese
Empire. Neu: Ghloritis fosanus p. 134; — Eulota (Goelorus)
cavitectum p. 134; — Trishoplita lischkeana var. ^hizenerisis
p. 135; — Tr. mesogonia var. shikokuensis p. 135; — Arinia
japonjca p. 136;
p. 138. Hamilton, S. H., Habits of Acanthopleura granulata.
Ausserdemistein Katalog der japanischen Binnenconchylienfauna von
Hirase beigefügt mit einer Tafel, welche die Abbildungen von
Euhadra callizona var. dixoni (fig. 3), E. senckenbergiana var.
awagnsis (fig. 4). Plectotropis elegantissima var. cara (fig. 5, 6),
Ganesella largillierti (fig. 13), G. myomphala Marts. (fig. 1),
Glausilia reiniana Kob. (fig. 2), Gyclophorus hirasei (fig. 11),
Pupinella oshimae (fig. 12), Mandarina mandarina var. trifasciata
(fig. 7), Fametesta mirabilis (lig. 8), Hirasea profundispira (fig. 9),
Hirasiella clara (fig. 10) enthält.
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The Journal of Malacology, Vol. XI. 1902.
p. 1. Gude, G. K,, a classified Lisi of the Helicoid Land Shells of
Asia 1. The Chinese Empire, A. China proper.
p. 11. Collinge, Waller E., on Ihe Analomy of the Genus Myotesta
Collge. Die Gattung wird zu einer eigenen Familie Myotestidae
erhoben, sie falJt aber vielleicht mit Ostracolethe Simrth. zu-
sammen.
p. 17. Goilinge, Walter E., Descriplion of a new species of Onchidiam
from South Africa (O. burnupi, Textfig. 1, 2).
p. 18. Bloomer, H. H., the anatomy of the british species of the
genus Solen (pl. 2).
p. 22. Sykes, F. R., Descriptions of six new Land Shells from the
Malay Peninsula (Rhodina? mirabilis; Streptaxis collingei,
ppisthostoma laidlawi, Pseudonenia kelantanense p. 22 Platy-
rhaphe chrysalis, Opisthoporus dautzenbergi p. 28.
p. 24. MöllendoHT 0. F. von, C;. A. F. Wiegmann; Obituary.
p. 34. Marschall, J. T., Notes on the British species of Buccinum,
Fusus etc. Neu: Fusus (Sipho) consimilis, nur durch den Apex
und den gebogenen Kanal von atlenualus verschieden.
p. 51. Gude, G. K., a classified List of the Helicoid Land Shells of
Asia. — B. Tibet C. Easlern Turkestan. D. Mongolia. E. Corea.
F. Ghusan. G. Formosa. H. Hongkong. I. Hainan.
p. 59. Gude, G. K., Descriplion «f a new species of Cliloritis from
New Guinea. Chi. (Sulcobasis) prestoni Texlßg. 1 — 4).
p. 60. Sykes, E. R., on a coUection of Land — and Freshwater
Shells from Kelantan, Malay Peninsula. Neu: Boysidia kelan-
tanensis p. 61 t. 3 fig 7; — Alycaeus kelantanensis p. 62 t. 3
fig. 13, 14. Ausserdem sind die p. 22, 23 beschriebenen neuen
Arten abgebildet.
p. 63. Collinge, Walter E., is Amalia carinata Risso a British slug?
p. 64. üverton, H., on a malformed variety of Limnaea peregra Mull.
(weLssgebänderl).
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from New Zealand (S. benkami : Textfig.).
p. 67. GoUinge, Waller E., on the non-oj)erculale Land- and Fresh-
water Mollusks collected by the members of the ,Sheal Expe-
dition** in the Malay Peninsula 1899— 1900 (PI. 4— 6). Neu:
Streptaxis sykesi p. 72 l. tig. 1, 2; — Str. slrialula p. 73 t. 4
flg. 3, 4; — Apoparmarion parlridgii n. gen et spec. p. 73
t 4 fig. 5 — 12, t. 5 fig. 31 — 33; — Parapar marlon elongatos n.
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- 127 -
gen. et spec. t. 5 fig. 34 — 36 : — Cryptosemelus gracilis n*
gen. et spec. p. 76 t. 5 fig. 37—39 ; — Hypselostoma laidlawi
p. 83 t. 5 flg. !29, 30 ; — Atopos sarasini p. 87 t. 5 fig. 40—42,
56—59, t. 6 fig. 60—65; — At. harmeri p. 89 l. 5 fig. 43— 45;
— At. rugosus p. 90 t. 5 fig. 46—48; — At. punctata p. 90
t. 5 fig. 49—52 ; - At. laidlawi p. 90 t. 5 fig. 53—55.
p. 96. Bloomer, H. H., Notes on some furlher malformed specimens
of Anodonta cygnea L. (pl. 7).
p. 97. Gude, G. K., a classified list of the Helicoid Landshells of
Asia II. Asiatic Russia. A. Western Turkestan (neu Macro-
chlamys coeligena p. 97 Textfig. 1— 3). — B. Siberia— III. Af-
ghanistan. — IV. Kurdistan. — V. Mesopotamia. — VI. Arabia.
— VII. Persia.
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from New-Zealand (G. maorum, Textfig.).
p. lU.Suter, Henry, on the systematic position of Patella kermande-
censis Psbry (with pl. 7). Sie gehört zur Sektion Ancistro-
mesus Dali.
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Asia. — VIII. Armenia. — IX. Transcaucasia. — X. Asia
minor. A. Mainland. B. Islands. — XI. Syria.
p. 120. CoUinge, Walter E., some notes on the genus Prisma Simrolh
(neu Pr. smithi p. 130 t. 9 fig, 4 — 6, British New Guinea).
p. 132. GoHinge, Walter E„ Further notes on Amalia carinala Risso.
p. 133. Bloomer, H. H, the anatomy of the British species of the
genus Solen PI. 4 (pl. 109.
Brasil^ Louis, Faune marine de la region de Luc-sur-mer,
Mollusques. Caen 1901. — Aus Bull. Soc. Linn. Nor-
mandie, (5) IV. p. 18-74.
Eine sorgsam gearbeitete Lokalfauna des Gebietes, aus welchem die
zoologische Station der Universitäl Caen ihr Arbeitsmaterial be-
zieht. Trotz genauen Xachforschens fanden sich nur 155
Arten, davon keine neu. Besonders gute Resultate an kleinen
Arten ergab die Durchsuchung des Sandes, mit welchem der
Darmkanal von Spatangus purpureus immer erfüllt ist.
Verrill, Addison E,, the Bermuda Islands, — In Transact.
Connect. Acad. Vol. II part. 2.
Enthält S. 727 — 735 der sämtlichen auf denjBermudas einheimischen
und dorthin eingeschleppten Land- und Brackwassermollusken
mit guten Abbildungen.
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— 128 —
^ Eingegangrene Zfthlang^en:
Kinkelin, Prof. Dr. F., Frankfurt a. M., Mk. ü.-
Neaes Mitglied:
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Ueber meinen soeben erscliienenen
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erschienen die glänzendsten Kritiken.
C A. Westerlund z. B. schreibt : ... Sie haben
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... Ihr vortrefflicher und reichhaltiger Gatalog. .
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Verlag von Moritz Diftstcrweg in Frankfurt a. M.
Ansgegeb«!! Juli.
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No. 9 u. 10. September-Oktober 1903.
Nachrichtsblatt
der deatscben
Halakozoologischen Gesellschaft.
Fünf unddreissigster Jahrgang.
Ibonnementsprels : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt in Schwanheim bei
Frankfurt a. M.
BesteUimgen (auch auf die froheren Jahrgänge des Nachrichts-
hlattes und der JahrbQcher vom Jahrgange 1881 ab), Zablnngen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Dlesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes' und
der Jahrbücher bis 1880 inklusive sind durch die Buchhandlung von
/?. Friedländer <t Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft angehende Kltteillingen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten : Herrn D. F.
H e jnemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Mitteilungen aus dem Gebiete der Malakozoologie,
Unsere Gesellschaft hat einen überaus
schweren Verlust erlitten. In der Nacht vom
16. zum 17. August erlag in Bockenheim
Otto Franz von Möllendorff
einem heimtückischen Leiden, das ihn seit
sieben Monaten an das Lager fesselte. Dem
Erforscher Chinas und der Philippinen, dem
fleissigsten Mitarbeiter des Nachrichtsblattes seit
einem Menschenalter ist ein unvergessliches An-
denken in der Wissenschaft sicher. Ein Lebens-
bild wird unsere nächste Nummer bringen.
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— 130 —
Bemerkungen fiber die gegenwärtige Systematik der
SQsswasserschneeken.
Von
Dr. W. Dybowski in Niankow.
Ich habe schon vor vielen Jahren gelegenUich damuf
hingewiesen, dass unsere heutige Systematik der Binnen-
schnecken, insbesondere aber der Süsswasserschnecken den
Anforderungen nicht entsprechen kann.*) Es ist diese
Systematik nicht nur nicht konsequent genug durchgeführt
worden, sondern der Rahmen für die sehr zahlreichen neu
entdeckten Formen ist auch schon viel zu eng geworden.
Man hat sich gewöhnt, diesem Mangel in der Weise abzu-
helfen, dass man eine jede neu entdeckte Form mit einem
bes(mderen Namen bezeichnete und dieselbe irgend einer
schon bekannten Art als eine Varietät anschloss. Es ist
dadurch eine ganz eigentümliche Systematik entstanden,
in der jede einzelne Art mit einer ganzen Schar von
Varietäten, Subvarietäten und Formen behaftet wird*).
Es gibt infolgedessen öfters bessere und schärfer sich
unterscheidende Formen, als es unter den Arten selbst
der Fall ist. Als einen schlagenden Beweis dafür kann
ich folgende Beispiele anführen:
1. Limnaea palustris, var. Uogyra West. = LeptoUmnata
liogyra West.
2. Limnaea palustris, var. Baudonia Haz. = lAmnophysa
Corvus, var. Baudoniana Haz.
3. Limnaea palustris, var. parvul^ Haz. = lAmnophysa
flavida form, parvula Haz.
Cfr. Dybowski, Bullet, de Moscou. Jahrg. 1884. Lief. 3;
Sitzungsber. der Dorpater Naturf. Gesellsch. 1884; Malak. Bl. N. F.
VIII. 1885.
'j Vid. Westerlund, Katalog der in der palaearktischen Region
lebenden Binnenkonchylien, Karlsbamm 1890.
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- 131 -
Alle diese sogenannten Varietäten sind so sehr ver-
schieden, dass sie, wie wir eben gesehen haben, nicht nur
zu besonderen Arten, sondern zu besonderen Gattungen
gehören müssen, — kurz gesagt, wir haben heutzutage
eine so grosse Verwirrung, dass die Bearbeitung einer
lokalen Schnecken-Fauna fast unmöglich wird, bis die
Systematik einer Revision und Umarbeitung unterworfen
worden sein wird.
In einer solch' schwierigen Lage befinde ich mich
eben, indem ich mir die Bearbeitung der littauischen
Limnaeiden zur Aufgabe gestellt habe. Um mir eine
freie Bahn zu eröfifnen, entschliesse ich mich, eine Re-
organisation unserer heutigen Systematik zu versuchen
und hier den Entwurf einer, wie ich glaube, viel mehr
rationellen und entsprechenden Systematik zu liefern.
Dass dabei grosse Schwierigkeiten zu überwinden
sind, dessen bin ich mir vollkommen bewusst; ich bitte
daher meine Fachgenossen um Nachsicht, wobei ich be-
merke, dass der Zweck meiner Arbeit um so vollständiger
erfüllt werden wird, je früher meine Arbeit durch eine
neue und bessere ersetzt wird.
Bevor ich zur Darstellung der von mir zu propo-
nierenden Systematik gehe, will ich erst auf die Mängel
der gegenwärtig gebräuchlichen hinweisen.
Es würde mich zu weit fuhren, wenn ich hier alle
üblichen Systeme näher ins Auge fassen wollte; ich be-
schränke mich daher nur auf zwei, fast ausschliesslich im
Gebrauche stehende Systeme, und zwar : die von S. Glessin
und C. A. Westerlund.
Schema der Systematik Clessin's.^)
Klasse: Gasteropoda.
Vid S. Clessin, Deutsche Excarsions-Holl.-Fauna. 2te Aufl.
Nürnberg 1884.
9*
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~ 132 —
I. Ordnung. Stylommatophora.
1. Fam. Testacellidae.
2. „ Vitrinidae.
3. y, Patulidae.
4. „ Arionidae,
5. „ Helicidae,
6. ^ Pupidae.
7. ^ Succinidae.
II. Ordnung. Basomtnatophora.
A. Unterordnung. Landbewohner.
8. Fam. Auriculidae.
B. Unterordnung. Wasserbewohner.
9. Fam. Limnaädae,
III. Ordnung. Chiastoneuria.^)
A. Unterordnung. Landbewohner.
10. Fam. Cyclostomaceae.
11. „ Ammineidae.
B. Unterordnung. Wasserbewohner.
12. Fam. Valvatidae.
13. ^ Pcdudinidae,
14. „ Neritinidae.
Wie aus dem beigegebenen Schema zu ersehen ist,
hat S. Glessin die von A. Schmidt sehr scharfsinnig aus-
gewählten Merkmale zum Hauptprinzip für seine Systematik
benutzt; diese Merkmale bieten eben die Augen in Bezug
auf ihre Stellung dar. Die beiden ersten Ordnungen
(vid. das Schema) sind daher ganz vorzüglich; sie stellen
nämlich zwei streng wissenschaftliche, auf wichtigen ana-
tomischen Organen begründete Gruppen dar, und an der
ganzen Systematik Glessin 's würde gar nichts einzuwenden
sein, wenn er seine weilere Einteilung ebenso streng wissen-
schaftlich durchzuführen vermöchte. Leider aber ist seine
Dass diese Ordnung bei Glessin (1. c. p. 444) mit C be-
zeichnet ist, scheint ein Druckfehler zu sein.
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— 133 —
dritte Ordnung: Chiasloneuria nur ganz lose angeknüpft,
nicht eng systematisch verbunden. Bekanntlich sind die
Gasteropoda Chiastoneuria mit basal gestellten Augen ver-
sehen, daher darf diese dritte Gruppe nicht als eine den
beiden ersteren gleichwertige gelten, sondern darf nur eine
untergeordnete Bedeutung haben. Was die systematische
Zusammenstellung der Familien und Gattungen anbelangt,
so ist es selbstverständlich, dass vor 20 Jahren, als die
Anatomie der Gasteropoden noch wenig bearbeitet war,
keine bessere geliefert werden konnte. Die Systematik
Glessin's war, seiner Zeit, ganz vorzüglich, da sie die erste
war, die alles bis dahin Bekannte umfasste. Sie hat ihren
Zweck erreicht, im vollen Sinne des Wortes ihren Dienst
erfüllt, und erwartet, durch eine neue, mehr korrekte, er-
setzt zu werden, was eben von Dr. Westerlund geleistet
worden ist. Wir gehen nun zur Betrachtung der neuen
Systematik über.
Schema der Systematik Westerlund's.*)
CL Malacozoa cephalophora,
Ordo I. Inoperculata.
Subordo 1. Geophila.
Sectio A. Monotrefna.
Subsectio a. Agnatha.
1. Farn. Testacdlidae.
2. „ Glandinidae,
Subsectio b. Gnathophora,
3. Farn. Vitrinidae,
4. „ Leucochroidae,
5. „ Helicidae^)
Vid. Katalog der in der palaearktischen Region lebenden
Binnenkonchylien von Dr. Carl Agardh Westerland. Karlshamm 1890.
In Bezug auf die weitere Einteilung vide Westerlund
1. c. p. 17.
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— 134 —
Subsectio B. Diplotrema.
6. Fam. Succinidae.
Subordo 2. Hydrophüa.
7. Fam. Äuriculidae,
8. j, lAmnaeidae.
Ordo II. Operculata.
Subordo 1. Geophila.
9. Fam. Cyclosfomidae,
Subordo 2. Hydrophüa.
Sectio A. Ctenohranchia,
10. Fam. AmpuUaridae.
11. , Rissoidae,
12. „ Valvatidae.
Sectio B. Aspidoh-anchia,
13. Fam. Neritinidae.
Dr. Westerlund führt ein neues Prinzip ein, indem
er seine Systematik auf das Vorkommen des Deckels
(operculum) begründet; er bildet also zwei Ordnungen:
1. Inoperculata und 2. Operculata (vid. oben). Das Oper-
culum hat aber eine viel geringere Bedeutung für die
Systematik, als die Augenträger in der Systematik Glessin's
(vid. oben). Es lässt sich die weitere Einteilung deshalb
nicht mit Konsequenz durchführen. So stellt Dr. Wester-
lund in seine erste Ordnung (Inoperculata) die zwei ganz
heterogenen Schnecken, wie Helix und Limnaea, welche
kaum so viel Gemeinsames haben, dass sie zu einer Klasse,
geschweige denn zu einer Ordnung gehören können. Ferner
stellt W. in seine zweite Unterordnung: Hydrophüa, die
Landschnecken (Fam. Auriculidae) mit Wasserschnecken
(Fam. Limnaeidae) zusammen. Schliesslich reisst er eine
so natürliche Gruppe, wie die Basommatophora (vid. oben
Glessin) auseinander und verleilt dieselben unter seine
beiden Ordnungen (vid. oben). Dadurch verliert das System
viel an Ordnung und ist ausserdem nicht ganz natürlich.
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— 135
Was die weitere Einteilung anbelangt, so herrscht
viel Willkür: die Familie Limnaeidae umfasst ganz hete-
rogene Formen, wie z. B. die Unterfamilien Physidae und
Ancylidae; diese haben mit den Limnaeiden nur so viel
Gemeinsames, dass sie alle in Binnengewässern wohnen;
sonst sind sie total verschieden.
Wir sehen also, dass auch die Systematik Wester-
lund's ebenfalls nicht ganz genügt. Westerlund's grosses
Verdienst besteht aber darin, dass er alles bis jetzt Be-
kannte zusammengestellt hat, wodurch sein Buch jedem
Forscher unentbehrlich ist.
Das von mir vorgeschlagene System ist folgendes:
Schema des von mir vorgeschlagenen Systems der
Gastropoda palaearctica,
Ordo 1. Pulmonata.
Subordo A. Stylommatophora.
Hierher gehören : Hdix, Pupa, Clausilia und Succinea. ^)
Subordo B. Basommatophora.
Sectio a. InoperctUata.
Gruppe a. Terrestria,
Farn. 1. Auriculidae.
„ 2. Zospeidae,
Gruppe b. Aquatica.
Farn. 1. Limnaeidae.
„ 2. lAmnophysidae.
j, 3. Amphipeplidae.
, 4. Planorbidae,
„ 5. Ancylidae.
„ 6. Physidae.
Vid. Westerland, Fauna der in der palaearktischen Region
lebenden Binnenkonchylien. Luud 1885. Idem, Katalog der in der
palaearktischen Region lebenden Binnenkonchylien. Karlshamm. 1890.
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— 136 -
Sectio b. Operculata.
Farn. 1. Äcictdidae,
„ 2. Cyclopharidae.
, 3. Hydraidae.
Ordo II. Branchiata.
Subordo A. Ctenohranchia.
Fam. 1. Paludinidae.
« 2. Bythinidae.
^ 3. Valvatidae.
Subordo B. Aspidibranchia.
Fam. Nerüinidae.
Wie aus dem vorstehenden Schema sich ergibt, habe
ich in die Systematik der palaearklischen Schnecken ein
ganz neues Einteilungsprinzip eingeführt, wobei ich die
einzelnen Gruppen der Autoren in einem abweichenden
Sinne auffasse und dieselben in einer streng wissenschaft-
lichen Weise einteile und ordne.
Der Vorzug meiner Systematik vor allen den bisher
üblichen besteht darin, dass sie eine höchst einfache, klare
und ganz natürliche Zusammenstellung der in Rede stehen-
den Schnecken liefert.
Meine Systematik stützt sich auf den anatomischen
Bau der Tiere und kann daher nicht nur die palaeark-
tischen, sondern auch alle Binnenschnecken überhaupt
umfassen. Nach meinen möglichst genauen Studien bin
ich zu der Ansicht gelangt, dass eine andere Einteilung
in Ordnungen, Unterordnungen und Abteilungen unmög-
lich ist. — Was die Familien und Gattungen anbelangt,
so habe ich dieselben möglichst weit auseinander gehalten,
einerseits, um dadurch den Raum für die weitere speziellere
Einteilung auszudehnen, andererseits, weil eine Menge
von Gattungen heute noch nicht genau genug bekannt
sind und daher die Verwandtschaft und die nähere Be-
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— 137 —
Ziehung derselben zu einander noch nicht mit Leichtigkeit
festzustellen ist.
Mein System umfasst zwei Ordnungen: Pulmonata
und Branchiata (vid. das Schema), welche beide ganz
natürliche, völlig gleichwertige und scharf abgegrenzte
Gruppen darstellen. Charakteristisch für die erste Ordnung
(Pulmonata) sind folgende Merkmale :
1. Die Tiere sind lungenatmend, und 2. der völlig
in die Mundhöhle eingeschlossene Kauapparat hat eine
eigentümliche Struktur^). 3. Die Radula stellt eine breite
Lamelle dar, welche mit sehr zahlreichen Längsreihen von
Zahnplatten bedeckt ist^), und 4. die Zahnplatten haben
verschiedene, für die ganze Ordnung besonders charakte-
ristische Form und Gestalt®).
Die zweite Ordnung (Branchiata) charakterisiert sich
folgendermassen : 1. Die Tiere sind kiemenatmend und
getrennten Geschlechts^). 2. Der Kauapparat tritt aus der
Mundhöhle heraus^). 3. Die Radula ist bandförmig und
liegt ausserhalb der Mundhöhle, insofern als sie in einen
Schlunddivertikel eingeschlossen und nur mit 7 Längs-
reihen von Zahnplatten versehen ist. ") 4. Die Zahnplatten
haben eine für die ganze Unterordnung charakteristische
Form.')
*) Dybowski, Zur Anatomie des Kauapparats der Schnecken
(Jahrb. der deutsch. Halak. Gesellschag.a, XII. Jahr 1885, pag. 338,
Tab. 8. Fig. 5— 17j.
') Idem, Studien Aber die Mundwerkzeuge etc. (Sitzungsber.
der Dorpater Naturf. Geselisch. 1886, Tab. 1).
') Idem, Ueber die Zahnplatten der Gattung Limnaea (Bullet,
de Moscou, 1884. Tab. V).
*) Lehmann, Die lebenden Schnecken und Muscheln der Um-
gebung Stettins. 1873.
^) Dybowski. Gasteropoden - Fauna des Baikal-Sees. Tab. V. Fig. 7.
•) Dybowski, Gasterop.-Fauna des Baikal-Sees. Tab. VII, Fig. 17.
^) Eine Ausnahme hiervon macht die Gattung Neritina Lam.,
welche viel eher zu den marinen Schnecken gehören möchte.
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— 138 —
Alle diese Merkmale sind so bezeichnend und charak-
teristisch, dass schon jedes einzelne zur Erkennung der
zugehörigen Ordnung vollkommen ausreicht. Jede Ordnung
kann gesondert und unabhängig behandelt und weiter ein-
geteilt werden.
Bezüglich der ersten Ordnung muss ich vorläufig
auf die weitere Einteilung ganz verzichten, indem ich
auf das Werk von Westerlund (1. c.) hinweise. Die
zweite Ordnung dagegen teile ich in zwei Unterord-
nungen ein : Stylommatophora und Basommatophora, welche
vorzüglich von A. Schmidt charakterisiert sind und natür-
liche und scharf begrenzte Gruppen darstellen.*)
Die Subordo Basommatophora teile ich in zwei
Abteilungen : Inoperctüata und Operculata, Der Deckel
(Operculum) stellt ein wichtiges Organ dar, welches mit
Vorteil zur Unterscheidung der beiden Abteilungen be-
nutzt werden kann. Wir haben auch hier zwei ganz
natürliche und scharf begrenzte Gruppen, die sich mit
Leichtigkeit unterscheiden und gesondert betrachten lassen.
Diese Unterabteilung zerfällt wiederum in zwei natür-
liche Gruppen, je nachdem sie Land- und Wasserbewohner
sind, und zwar: Terrestria und Aquatica (vid. das Schema).
Das ist nun alles, was man von einer streng wissenschaft-
lichen Systematik fordert, d. h. die Systematik ist einfach,
klar und wissenschaftlich begründet, so dass alle Familien
eingeordnet werden können.
Wie ich die einzelnen Familien auffasse, ist aus
dem obigen Schema zu ersehen; ich will nur die Familie
lAmnaeidae Auct. näher ins Auge fassen, weil diese mich
gegenwärtig besonders interessierende Familie eine Revision
und Umarbeitung dringend erfordert. Wir gehen nun zur
Betrachtung jener Familie über.
*) Clessin, Deutsche Excurs. Moll. Fauna.
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- 139 —
Man ist gewöhnt, alle deckellosen Süsswasser-Schnecken
in eine einzige Familie, lAmnaeidae, zusammenzufassen und
diese weiter in 4 Unterfamilien zu teilen; und zwar:
Limntmnae, Planorbinae, Äncylinae und Physinae.^) Diese
Methode ist aber weder zweckmässig noch natürlich. Die
Anzahl der in Rede stehenden Schnecken ist nämlich heut-
zutage so beträchtlich gewachsen, dass der Rahmen
jener Systematik schon viel zu eng geworden ist, um alle
Schnecken einordnen zu können; die Unterfamilien selbst
sind wiederum so sehr heterogen, dass sie als ganz selbst-
ständige und parallel neben einander stehende Gruppen
betrachtet werden müssen. Ich teile daher die deckel-
losen Süsswasserschnecken in 6 Familien (vid. oben das
Schema) ein. Ich gehe zur Vergleichung dieser Familien
untereinander über.
Uebersicht der Familien.
I. Mantel mit einem über das Gehäuse aufgeschlagenen
Anhange.
1. Zahnplatten mit einem flügelartigen Anhange, alle
gleichförmig gestaltet. Fam. Physidae,
2. Zahnplatten ohne Anhang, der Gestalt nach drei
Gruppen bildend. Fam. Ämphipeplidcie,
II. Mantel normal, ohne Anhang.
1. Gehäuse in die Länge gestreckt.
a) Letzter Umgang sehr gross, bauchig aufgetrieben;
Schale unregelmässig quer gestreift; Glasur weiss-
lich; Lippe fehlt. Fam. Limnaeidae,
b) Letzter Umgang ausgezogen, wenig gewölbt; Schale
sehr fein und zierlich längs- und quergestreift;
Glasur rötlich; Lippe rotbraun. Fam. lAmno-
physidae.
*) Westerlund und Glessin 1. c.
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— 140 —
2. Gehäuse in die Quere gestreckt.
a) Gehäuse scheibenförmig. Farn, üanorbidae,
b) Gehäuse mützenförmig. Fara. Äncylidtie,
Vergleichen wir die obigen Familien unter einander,
so ergibt sich, dass sie alle als selbstständige, geschlossene
und von -einander unabhängige Gruppen angesehen werden
müssen und nicht als eine einzige Gruppe (resp. Famih'e)
oder als untergeordnete Gruppen (resp. Unterfamilien) be-
trachtet werden können und zwar:
1. Die Familie Physidcie limfasst so auffallend von
denen der übrigen Familien verschiedene Formen, dass sie
völlig isoliert dasteht. Das Gehäuse ist hier linksgewunden
und sehr eigentümlich gestaltet, der Mantel des Tieres
ist mit einem gelappten Anhange versehen, welcher das
Gehäuse von aussen umhüllt.*) Die Zahnplatten haben
überhaupt keine analogen Formen.")
2. Die Familie Ancylidae steht wiederum isoliert da;
sie hat nicht nur ein abweichendes, napf- oder mützen-
förmiges Gehäuse, sondern auch von den übrigen Familien
wesentlich abweichende Zahnplatten.*)
3. Bei der Familie Ptanorbidae ist das Gehäuse eigen-
tümlich gestallet und stimmt mit keiner einzigen unter
allen übrigen Familien überein ; die Zahnplatten dagegen
sind einerseits denen der Fam. Limnaeidae, andererseits
denen der Gattung Choanomphalus ähnlich. Es ist auf-
fallend, dass die Zahnplatten von Planorbis corneus L.*)
denen der Limnaea-Arten'^), dagegen diejenigen von Planorbis
') Vid. S. Clessin, 1. c. p. 399. Fig. 261.
■) Vid. Dyhowski, Sitzungsber. der Dorpater Naturf. Gesellsch.
Jahrg. 1884. p. 260. Fig. 1—6.
•) Dybowski, Bulletin de Moscou, Jahrg. 1884, pari. II, Tab. IV.
Fig. 1-7.
*) Dybowski, Malak. BI. N. F.. Tom. VIII, Tab. 8, Fig. % p. 139.
*) Idem, Sitzungsber. der Dorpater Naturf. Gesellsch. Jahrg.
1886. p. 1—12, Tab. 1—2.
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— 141 -
vortex*) denen der Ghoanomphalus- Arten*) näher stehen.
Imnnerhin stellen die zur Fam. Planorbidae gehörenden
Schnecken eine abgesonderte und selbstständige Gruppe dar.
4. Die Familie Amphipeplidae ist nur durch eine einzige
europäische Art : Amphipeplea glutinosa MuH. repräsentiert ;
diese Art ist aber so eigentümlich und charakteristisch,
dass sie zu keiner anderen Familie gestellt werden kann.
Das Gehäuse ist hier nicht nur ganz eigentümlich ge-
staltet, sondern besitzt auch eine so dünne und brüchige
Schale, wie sie bei keiner andern unserer Süsswasserschnecken
vorzukommen pflegt. Der Mantel des Tieres ist mit einem
sehr ausdehnbaren Anhange versehen,^) von welchem das
Gehäuse vollkommen eingehüllt wird. Der Mantelan-
hang stellt hier ein Analogon des lappigen Anhanges
der Familie Physidae dar, allein die Zahnplatten der
') Idem, ibid., Jahrg. 1885, p. 312, Fig. 8. — Borcherding. Ab-
handl. des Naturforscher- Vereins zu Bremen 1888, Bd. X, p. 6. Tab.
4, Fig. 1-2.
*) Dybowski, Gasteropoden-Fauna des Baikal-Sees, Tab. VII,
Fig. 1 und 6.
') Der Mantel von Amphipeplea glutinosa Müll, wird im allge-
meinen ganz falsch aufgefasst, indem man ihn folgender massen be-
schreibt: nDer weite sehr ausdehnbare Mantel umhüllt das ganze
Gehäuse", oder: ^ Der sehr ausdehnbare ganzrandige ifantei verlängert
sich zuweilen der Art, dass er das ganze Gehäuse umhüllt/ — Be-
kanntlich ist der verdichtete Mantelsaum dasjenige Organ, von welchem
aus das Gehäuse des Tieres entsteht ; es fragt sich nun : wie kann
die Schale des Tieres gebildet werden, wenn der Mantel so sehr
verlängert ist, dass der Saum (am zurückgeschlagenen Mantel) auf der
Oberfläche des Gehäuses ganz nach hinten zu liegen käme? Nach
meiner Untersuchung verhält sich die Sache folgendermassen : Der
Mantel ist normal ausgebildet, und der Mantelsaum (resp. das die
Schale absondernde Organ) schliesst sich von innen her an den Ge-
häuserand an, ohne denselben zu überschreiten. Dagegen entspringt
unter dem Mantelsaum ein breiter, sehr ausdehnbarer, ganzrandiger
Mantelbehang, welcher über das Gehäuse sich hinaufschlägt und
dasselbe von aussen umhüllt. Der Mantel selbst (resp. der Mantel-
kragen) ist gar nicht ausdehnbar, sondern bleibt stets innerhalb des
Gehäuses, so dass sein verdickter, die Schale absondernder Saum
genau an den Mündungsrand sich anschliesst und das Fortwachsen
des Gehäuses bedingt.
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— 142 —
Ätnphipeplidae^) sind denjenigen der Lironaeidae viel ähn-
licher als denen der Physidae. Die Familie Ämphipeplidae
steht deshalb durch die Zahnplalten^) in naher Beziehung
zu der Familie Limnaeidae, durch den Mantelanhang zu
der Familie Physidae, weicht von einer jeden aber so sehr
ab, dass sie als eine selbstständige betrachtet werden muss.
5. Die Familie Limnaeidae ist so sehr artenreich,
dass sie schon allein aus diesem Grunde als eine besondere
Gruppe betrachtet werden muss; das ist um so mehr
notwendig, weil die hierher gehörenden Arten sich sowohl
durch die Gestalt und Beschaffenheit ihres Gehäuses, als
auch durch die Gestalt und Beschaffenheit ihrer Zahnplatten')
merklich von allen anderen unterscheiden. Das Gehäuse
der Limnaeiden ist so typisch, dass man es auf den ersten
Blick von allen übrigen Süsswasser-Schnecken unterscheiden
kann. Charakteristisch für das Gehäuse sind folgende
Merkmale: der letzte Umgang ist sehr gross, stark bauchig
aufgetrieben ; das Gewinde ist entweder ausgezogen, kegel-
förmig oder sehr verkürzt; die Mündung ist sehr gross,
der Nabel fehlt entweder gänzlich, wobei der Spindel- und
Saumumschlag fest aufgedrückt sind und die Spindel selbst
in eine nach rückwärts geneigte Falte ausläuft; oder der
Nabel bleibt offen, indem der Sanmumschlag frei absteht
und die Spindel keine Falte bildet ; die Glasur ist weissUch,
es ist keine Lippe vorhanden. Die Schale ist durch Zu-
wachsstreifen fein querstreifig, die Längsstreifung fehlt ; die
Färbung ist ganz eigentümlich hell gelblich.
Die Familie Limnaeidae teile ich folgendermassen ein :
A. Gehäuse verlängert-eiförmig, Gewinde turmformig
zugespitzt, Umgänge 7—8 an der Zahl.
') Dybowski, Malak. Bl. N. F. Bd. VIII, p. 135, Tab. 7, Fig. 1.
■) Idem, Bullet, de Moscou, Jahrg. 1884, No. 4, Tab. 5, Fig. 1—6,
") Idem, Bullet, de Moscou, Jahrg. 1884, No. 4, Tab. 5, Fig. 1—6.
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— 143 —
Genus Limnaea.
£L Ein Nabel fehlt. Subgenus Limnus Montf. (Typ L.
stagnalis Auct.).
b. Ein offener Nabel ist vorhanden. Subgenus Omphalo-
limnus m. (Typ. Om. Lagorii n. sp.).^)
B. Gehäuse fast kugelig mit sehr grossem letztem
Umgange, Gewinde selir kurz, Umgänge 4—5 an der Zahl.
Genus Gulnaria Leacli (Typ. G. auricularia L.).
6. Die Familie Limnophysddae, Charakteristisch für
die Form sind folgende Merkmale: das Gehäuse ist mittel-
gross (mitunter klein), langgestreckt, kegel- oder turm-
förmig oder subcylindrisch ; der letzte Umgang ist ausge-
zogen und wenig gewölbt (nie bauchig aufgetrieben); die
Mundung ist klein; die Schale ist dick und stark, von
ganz eigentümlicher Skulptur, d. h. sehr zierlich und fein
längs- und quergestreift; die Glasur ist rötlich, woher das
Gehäuse meist rötlich-braun erscheint; eine dunkel-rot-
braune Lippe ist stets vorhanden, welche in der Regel
etwas entfernt vom Aussenrande und parallel zu demselben
abgesetzt wird.
Hierher gehören drei Gattungen; zur Bezeichnung
derselben gebrauche ich die Namen, welche bisher zur
Benennung der Untergattungen benutzt wurden, und zwar:
Limnophysa Fitzg., Leptolimnaea Swains. und Fossaria Ws\.^)
Die Gattung Limnophysa Fitzg. umfasst alle die Arten
und Varietäten, welche man zur Limnaea (Limnophysa)
palustris Müll, stellt. Die Gattung Leptolimnaea Swains.
zeigt den Typus Limnaea (Limnophysa) glabra Müll., ich
stelle zu derselben einige sibiriche Arten. Diese Arten
zeichnen sich durch subcylindrisches Gehäuse mit einer
Eine monographische Beschreibung dieser interessanten neuen
Spezies wird eben in den Schriften der St. Petersburger Akad. der
Wissensch, gedruckt
•) Vid. Westerlund, Katalog etc. p. 163.
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— 144 —
auffallend schmalen und kurzen Mündung aus, wie z. B.
Leptolimnaea Hogyra West. Die Gattung Fassaria West,
schliesst alle Varietäten und Formen der Limnaea (Lirono-
physa) truncatula Müll, in sich.
Mit dieser Familie schliesse ich meine Bemerkungen.
Die spezielle Betrachtung dieser, wie auch aller übrigen
Familien werde ich erst in der eben vorgenommenen Be-
arbeitung der littauischen Mollusken geben.
Niankow, im Februar 1903.
Nachtrag.
Nachdem ich die vorliegende Abhandlung bereits
abgeschlossen hatte, erhielt ich durch die Liebens-
würdigkeit des Herrn Professor Dr. S. Brusina eine von
Dr. C. A. Westerlund verfasste Abhandlung fast desselben
Inhalts.®) Anfänglich beabsichtigte ich dalier meine Arbeit
ad acta zu legen, allein ich sandte Herrn Prof. Brusina
das Schema meiner Systematik mit der Bitte, sein Urteil
darüber zu fällen; von ihm aufgemimtert, entschliesse ich
mich, die Systematik zu veröffentlichen, mit der Hoffnung,
dass sie doch einiges Interesse haben kann.
Was den „Methodus dispositionis* Westerlunds an-
belangt, so finde ich, dass er hier genau dieselbe Methode
gebraucht, die er in seinen früheren Werken (1. c.) gegeben
hat (vid. oben das Schema Westerlund's) ; das Neue, was
er in der genannten Arbeit gibt, besteht darin, dass er
alle neuen, oder früher in seinem „Katalog* (1. c.) nicht
aufgenommenen Gattungen und Arten zusammenstellt. Alle
diese Gattungen vereinigt er zu Familien, welche in sein
früheres System eingereiht werden. Dass hierbei manche
') C. A. Westerlund, Metodas dispositionis Conchyliorum ex-
tramarinorum in Regione palacarctica viventium etc. Za^biae 1902.
— (Ex actis Acad. scient. et artium Slavorum meridion. voL 151). —
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- 145 —
Willkür im Spiele ist, liegt auf der Hand, weil es noch
viele Arten gibt, welche nur konchyliologisch bekannt sind ;
so lange aber die Weichteile der Tiere selbst nicht
untersucht worden sind, kann ihre Verwandtschaft nur
eine mutmassliche sein; so ist es mit der Zagrabica
brusiniana Dyb., welche Westerlund zu der Familie Lim-
naeidea gestellt hat (1. c. p. 38); so ist es auch mit
manchen anderen Arten und Gattungen, die er in seinem
„Methodus* anführt. — Immerhin hat das Buch ein grosses
Interesse, weil hier alles Neue und bis jetzt Bekannte ge-
ordnet zusammengestellt worden ist.
Diagnosen neoer Arten.
Von
Dr. W. Kobelt.
1. Leticochroa liedtkei n. (cfr. Iconogr. N. Folge X. No. 1924).
Testa obtecte umbilicala, depresse turbinata vel sub-
semiglobosa, angulata, solido, cretacea, haud nitens, oculo
nudo nisi prope suturas fere laevis, sub vitro subtilissime
rugulosa, rugulis perobliquis, subirregularibuS; aperturam
versus obsolescentibus. Spira breviter conica, apice per-
magno, laevi, subinflato, sutura profunde impressa utrinque
crenulata, crenulis inferis multo distinctioribus. Anfractus
5 lentissime ac regulariter accrescentes, convexi, ad suturam
depressi et carinae vestigia exhibentes, ultimus vix latior,
distincte angulatus, ad angulum carina obtusa parum pro-
minula sed distincte serrulata cinctus, supra tumidus, infra
convexiusculus, muUo laevior, nitidus, ad umbilicum im-
pressus, antice breviter sed fere verticaliter deflexus.
Apertura perobliqua, Iruncalo-ovata, extus angulata; peris-
toma obtusum, incrassatum, extus brevissime reflexum,
marginibus fere parallelis, callo tenuissimo junctis, colu-
10
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— 146 —
mellari ad insertionem breviler triangulatim dilatato et late
super umbilicum producto, eum fere omnino obtegente.
Alt. 12, diam. maj. 17, min. 15,5 mm.
Hab. Ain Sefra in der Oase Tiut der Oranesischen
Sahara, von Rolle gesammelt.
Zur Gruppe der Leucochroa debeauxi Kobalt ge-
hörend, aber dem blossen Auge fast glatt erscheinend.
2. Iberus circejus n. (efr. Iconogr. N. Folge X, No. 1894-95).
Testa exumbilicata, depresse conica, solidula, vix
nitida, superne ruditer regulariterque costellato-striata, infra
striatula, sculplura spirali nulla, lulescenti-albida, seriebus
macularum sagittiformium fuscarum tribus superis regu-
laribus et fascia infera lata saturate castanea vix interrupta
pulcherrime ornata. Spira depresse conica apice parvo,
laevi; sutura linearis. Anl'ractus 4*/a regulariler accres-
centes, inde ab apice convexiusculi, uUimus major, vix
depressus, rotundatus, anlice rapide et sat profunde des-
cendens. Apertura perobliqua, rolundato-ovata, modice
lunata, faucibus fuscescenlibus; peristoma acutum, tenue,
undique fusco labialum, marginibus conniventibus, sed vix
junctis, supero recto, externo expanso et reflexo, columel-
lari compresso, supra dilatato, macula umbilicali saturate
fusca ad insertionem insigni acie pallidiore.
Diam. maj. 21,5, min. 18, alt. 13 mm.
Hab. in promontorio Circejo Italiae meridionalis.
Zur Gruppe des Iberus serpentinus gehörend, vom
Typus durch das völlige Fehlen des fünften und die starke
Entwickelung des vierten Bandes, sowie durch die Skulptur
verschieden, dem Iberus saxetanus Paulucci vom Monte
Argentaro an der toskanischen Küste am nächsten verwandt-
3. Iberus mdii n. (cfr. Iconogr. N. Folge vol. X, No. 1896).
Testa vix rimata, fere exumbilicata, depresse conica,
vix nitida, regulariter confertimque striata, striis arcuatis
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— 147 —
superne distinctioribus, sculptura spirali nulla, griseo-alba,
seriebus tribus macularum fuscarum ornata: subsuturali e
maculis quadratis magnis distantibus composita (secunda
deficiente), tertia supraperipherica maculis sagittiformibus,
quarta infera parum distincta maculis parvis distantibus.
Spira breviter conica, apice parvo laevi, prominulo; sutura
linearis impressa. Anfractus 4Va conVexiusculi, superi
leniter, inferi multo celerius accrescentes, ultimus latior,
subdepressus, antice profunde deflexus, constrictus, dein
productus, in regione umbilicari impressus. Apertura per-
obliqua, irregulariter ovato-auriformis, sat lunata, intus
albida, peristoma acutum, undique expansum, vix coloratum,
marginibus conniventibus, callo tennissimo albo junctis,
supero recto, distincte depresso, dein subascendente, externo
arcuato, expanso, reflexiusculo, aeque ac columeliari labio
albo ad series macularum fusco tantum tincto armato,
columeliari ad insertionem fusco maculato, parum dilatato,
appresso, rimam angustissimam tantum relinquente.
Diam. maj. 28, mm. 19, alt. 13,5 mm.
Hab. in promontorio Circejo Italiae meridionalis.
Ebenfalls zur Gruppe des Iberus serpentinus gehörend,
aber durch die flache Gestalt, die eigentümliche Zeichnung
und namentlich die gegen die vorletzte Windung abgesetzte
Spindel ausgezeichnet.
4. Potnatia frivaldszkyi m. (cfr. Mart. Ch. II t. 333 fig. 8, 9).
Testa minor, omnino exumbilicata, globoso-conica
haud crassa sed solida, striatula vel subtiliter striato-
costellata, sculptura spirali sub vitro fortiore quoque haud
conspicua, griseo-albida, quinquefasciata, fasciis tribus superis
angustis, maculosis, inferis latioribus, saturatis, continuis.
Spira conica apice magno, obtuso, prominente, albido.
Anfractus i^k celeriter accrescentes, convexiusculi, ultimus
magnus, rotundatus, antice celeriter deflexus. Apertura
10*
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perobliqna, subirregulariter circularis, valde lunata, faucibus
levissime fuscescentibns fasciis Iranslucentibus; perisloma
rectum, vix levissime expansum et tenuiter albolabiatum,
marginibus haud junctis, columellari oblique stricteque
ascendente. supra leviter dilatato et fusco tincto, colore
super umbilici locum leviter dilatato.
Diam. maj. 29,5, alt. 28 mm.
Helix philibensis Frivaldszky ex spec. orig. in coli.
Rossmaessleriana, nec L. Pfeiffer, neque Helix philibinensis
Rossmaessler Iconographie No. 581.
Hab. -?
Eine Zwergform der Helix secernenda, mit Frivaldszky's
Originalelikette und der Fundortsangabe , Türkei*. Sie
hat weder mit philibensis L. Pfeiffer, deren Orignalexemplar
mir aus Dohrn's Sammlung vorliegt, noch mit Fig. 581
bei Rossmaessler, die zu oblusata gehört, etwas zu tun.
5. Pomatia dickhauti m.
Tesla obtecte umbilicata, globosa, tenuiuscula, rudiler
plicato-striata, (sub epidermide prasina decidua?) albido-
Cornea, albo variegata, fasciisque 5 fuscis parum distinctis.
secunda et tertia plus minusve confluentibus omata. Spira
convexo-conica, apice maximo convexo, laevi, detrilo;
sutura subirregularis, leviter impressa. Anfractus 4 sat
convexi, rapide accrescentes, ultimus major, rotundatus;
costellis albidis distinctis sculptus, antice longe et profunde
descendens. Aperlura obliqua, lunato-circularis, faucibus
fuscis, nitidis, fa<ciis externis perlucenlibus; peristonia
acutum, undique tenuiter sed distincte albolabiatum, mar-
ginibus bene arcuatis, distantibus, callo tenuissirao fusces-
cente junctis, basali expanso, columellari supra dilatato,
super umbilicum expanso eumque fere omnino occludente,
albo, versus parietem aperturalem distincte definito.
Diam. maj. et alt. 33, alt. apert. 24, lat. 21 mm.
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— 149 -
Hab. Palästina? — Von Rolle als prasinata Roth
versandt, dem grossen Apex nach schwerlich aus Palästina.
Ich benenne diese Art nach dem Lithographen G.
Dickhaut in Frankfurt, der seit einem Menschenalter meine
Zeichnungen mit immer gleicher Sorgfalt auf den Stein
übertragen hat als eine kleine Anerkennung der Dienste,
welche er mir — und auch der Konchologie geleistet hat.
6. Pomatia sieversi n.
Testa magna, exumbilicata, transverse ovato-conica,
solida, ponderosa, ruditer costellato-striata sculptura spirali
nuUa, sordide alba, interrupte fusco quinquefasciata, fascia
prima fere obsoleta, secunda et tertia subconfluentibus.
Spira conica apice acutulo; sutura impressa, subcrenulata.
Anfractus 5 sat convexi, regulariter sed celeriter accres-
centes, ultimus multo major, subregulariter costellatus,
antice profunde descendens demum deflexus, in regione
umbilicari subdepressus. Apertura perobliqua, oblique
semiovalis, supra trnncato-lunata, intus fuscescenti-albida
fasciis translucentibus; peristoma rectum, simplex, obtusum,
lutescens, marginibus subparallelis callo tenu ssimo junctis,
basali patulo, columellari supra dilatato, appresso, reflexo.
Diam. maj. 58, min. 48, alt. 57 mm.
Hab. in Caucaso (Tschoroch im Gebirge nördlich
von Baku.)
Eine prächtige Form aus dem Nachlass von Sievers,
die ich mit buchii nicht in Beziehung bringen kann; es
liegen leider nur abgeriebene Exemplare vor.
7. Pomatia blumi m.
Testa magna omnino exumbilicata, globosa vel glo-
boso-conoidea, solida et ponderosa, ruditer costellato-striata,
im anfractu penultimo et in parte supera anfractus Ultimi
spiraliter lineata, lineis subtilibus subundulatis oculo nudo
quoque conspicuis, albida, maculis fuscis in fascias tres
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— 150 —
interruptas (123-4-5) zonam periphericam albam tantum
relinquentibus pulcherime ornata. Spira breviter conica,
apice mediocri, laevi, vix obtusato. Anfractus 5 convexius-
culi, celeriter accrescentes, ultimus tumidus, rotundatus,
antice longe et profunde descendens. Apertura perobliqua,
magna, irregulariter subcircularis, val Je lunata, intus fus-
cescens late albolimbuta; peristoma simplex, obtusum,
rectum, intus late albolabiatum, marginibus leviter conni-
ventibuS; callo tenuissimo junctis, columellari calloso, medio
prominulo, supra triangulatim dilatato, appresso, extus
distincte marginato.
Diam. maj. 51—52, min. 41. alt. 47 — 58,5 mm.
Hab. Gheuzneh Ciliciae.
Die Zwischenform zwischen Helix ciliciana Bourg.
(= solida Kobelt Iconogr. vol. 4 No. 1033 nec Ziegler)
und Helix periccUla Bourg., von Naegele unter letzterem
Namen versandt, aber der ersteren näher stehend.
8. Helix (Helicogena) pseudopomatia n.
Testa minor^ exumbilicata, solida, haud nitens, ruditer
irregulariterque costellato-striata, hic illic minute malleata,
sculptura spirali sub vitro quoque inconspicua, lutescenti-
albida, fasciis 5 parum saturatioribus (1. 2. 3. confluentibus)
cincta. Spira breviter conica summo magno, obtuso, laevi.
Anfractus 4^4 convexi, regulariter crescentes, sutura lineari
discreti, ultimus major, versus aperturam dilatatus, anlice
longe usque ad marginem inferum fasciae quartae descen-
dens. Apertura perobliqua, minor, lunato-circularis, faucibus
fnscescentibus; peristoma rectum, obtusulum, fuscescens,
intus leviter labiatum, marginibus callo fusco-castaneo
junctis, basali reflexiusculo, columellari incrassato, appresso.
supra intrante, ad insertionem fusco tincto.
Alt. et diam. 31 mm.
Hab. Cheikli Syriae.
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— 151 —
Gleicht ganz einer sehr kleinen Hdix poinatia^ wird
aber durch den Apex und die Färbung der Mündungswand
zur Gruppe der vulgaris verwiesen.
9. Helix (Hdicogena) critica n.
Testa late sed obtecte perforata vel angnste urabilicata,
globoso-conica, solida, nitidula, ruditer striato-costellata et
in anfractu ultimo lineolis spiralibus confertis sub vitro
pulcherrime granulata, griseo-alba, epiderrnide lutescente
induta, faseiis 5 parum distinctis (in anfractus Ultimi parte
ultima speciminis unici extantis obsoletis) hic illic strigatim
confluentibus ornati. Spira conica apice mediocri promi-
nulo; sutura profunde impressa. Anfractus 5 regulariter
accrescentes, apicales convexi, sequentes convexiusculi,
ultimus major sed parum dilatatus, antice lentissime ad
fasciae quartae medium descendens. Apertura parum ob-
liqua, truncato-semiovalis axi perobliqua, intus fusco-albida;
peristoma rectum, acutum, dein tenuissime albido-labiatum,
marginibus distantibus vix tenuissime junctis, supero et
columellari fere parallelis, basali patulo, columellari fusco,
calloso, supra valde dilalato et fornicatim super umbilicum
reflexo; paries aperturalis ad insertionem vivide fusca.
Alt. et diam. max. 37 mm.
Eine höchst eigentümliche Form, die ich von Freund
Naegele vor längerer Zeit erhielt und vorläufig zurücklegte,
in der Hoffnung weiteres Material zu erhalten; den Fund-
ort kann ich leider nicht mehr sicher feststellen. Nabel
und Schalentextur sind völlig von allen mir bekannten
Arten verschieden ; ich kann die Form höchstens mit meiner
Helix tchihatcheffi in Beziehung bringen, obwohl sie zweifel-
los eine ächte Pomatia ist. Sie würde dann auch diese
an Pomatia anschliessen.
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— 152 —
Zar Kenntnis der MoUoskenrauna der Stadt Charkow
und ihrer nilchsten Umgebungen.
Von
Baron 0. von Rosen.
In ^Tagebuch d. Zoolog. Abteilung d. Kaiserlichen Gesellschaft
der Freunde der Naturkunde, Anthropologie und Ethnographie, Bd. III,
N % Moskau 1901." (Seite 6 und 7 des Sonderabdruckes).
So viel mir bekannt, ist die Molluskenfauna der
Stadt Charkow bisher von niemand erforscht worden, mit
Ausnahme der Familie Unionidae, welche von J. W.
Rjabinin beschrieben worden ist (ȟnionidae der
Gouvernements Charkow u. Pollawa", Charkow 1885).
Da ich im Laufe einiger Jahre mi' h während der Sommer-
ferien in Charkow aufhielt, beschäftigte ich mich mit Be-
obachtungen der Mollusken sowohl in der Stadt selbst,
im Karpowschen, im Botanischen und im Universitäts-
Garten, als auch ausserhalb der Stadt, in Philippowka
und im Kloster Kuräsh. Ich war leider gezwungen, während
der heissesten und trockensten Jahreszeit zu sammeln, wenn
die Schnecken sich meistens tief in der Erde verstecken,
so dass das von mir gesammelte Material bei weitem
nicht vollzählig ist, und wenn ich mich trotzdem ent-
schliesse, das Verzeichnis der von mir gesammelten Arten
zu veröffentlichen, so geschieht das nur deshalb, weil ich
die begonnene Arbeit nicht fortführen kann, gleichzeitig
aber hoffend, dass meine vorliegende Notiz vielleicht als
Ansporn dient, zur Fortsetzung der von mir angefangenen
Arbeit durch einen der jungen Naturforscher. Zudem
halte ich für notwendig hinzuzufügen, dass in meinem
Verzeichnis nur diejenigen Arten aufgeführt sind, welche
von mir persönlich aufgefunden worden sind und sich in
meiner Sammlung befinden.
1. Limax tenMus Nils. Kuräsh.
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— 153 —
2. Vitrina peUucida Müll. Im Universitäts- Garten.
3. Hyalinia nitida Müll. Kuräsh.
4. Hyalinia hhmmonis Ström, forma viridula Mke. Kuräsh.
5. Hyalinia nitidula Drp. var. margaritacea Ad. Schm.
Im Universitäts-Garten. Die Charkow'schen Exemplare
dieser Varietät sind farblos und im frischen Zustande
durchsichtig, wie Glas.
6. Arion subfuscus Drap. Kuräsh.
7. Pcdula ruderata Stud. Kuräsh.
8. VaUonia ptdchella Müll Karpow'scher Garten.
9. Valonia costata Müll. Karpow'scher Garten, beide
Arten in grosser Menge.
10. Helix (Trichia) rubiginosa A. Schm. Kuräsh und im
Universitäts-Garlen ; bei Kuräsh im tieferliegenden
Teile des Klosterparks in sehr grosser Anzahl.
11. Helix (Enomphalia) strigella Drp. Besonders zahlreich
im Universitäts-Garten.
12. Helix (Eulota) fruticum Müll. Im Botanischen Garten.
13. Helix (Tachea) austriaca Mühlf. Im Universitäts-
Garten.
14. Helix (Helicogena) pomatia L. var. solitaria Hazay.
Kuräsh.
Diese Varietät, welche in Ungarn und Bosnien ver-
breitet ist, fand ich auch im Parke des Gutes „Sbarshow-
ka", im Kreis Tarastscha, Gouvernement Kiew, wo
sie von einem der gewesenen Gutsbesitzer zu Speise-
zwecken eingeführt worden und sich im schattigen Park
ausgezeichnet acclimatisiert hat, weshalb ich annehme, *
dass sie nach Kuräsh gleichfalls aus Oesterreich ein-
geführt worden ist. Die Exemplare von Kuräsh sind
grösser, als die Kiewer, doch scheint die Art bei
Kuräsh auszusterben ; ich fand nur ein einziges leben-
des Exemplar.
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— 154 —
15. Btdiminus (Chondrulus) tridens Müll. Im Karpow'schen
Garten. Die Charkow'schen Exemplare dieser ver-
änderlichen Art zeichnen sich durch dunkel-braune
Färbung und weisse Lippe aus und nähern sich der
var. albolimbata Pfr.
16. CioneUa lubrica Müll, forma nitens Kokeil. Kuräsh.
17. CioneUa lubrica Mull. var. exigua Mke. Universitäts-
Garten.
18. Pupa (Pupiüa) muscorum L. Karpow*scher Garten.
19. Pupa (Jsthmia) mintUissima Hartm. Karpow 'scher Garten.
20. Clausüia (Clausiliastra) laminata Montagu. Kuräsh, ein
totes Exemplar.
21. Succinea (Neritostama) putris L. var. limnoidea Pic.
Kuräsh ; ist von mir gleichfalls im Gouvernement Kiew
gefunden worden.
22. Succinea (Lucena) oUonga Drp. var. amoena K. Kuräsh.
im Universitäts- und im Karpow*schen Garten, lebende
Stücke unter faulenden Blättern. Diese Varietät ist
dadurch interessant, dass sie in Deutschland ausge-
storben ist (tote Stücke sind dort im Löss nicht selten),
woraus man schliessen kann, dass das Klima in Deutsch-
land in früheren Zeitaltern ähnlich dem heutigen Klima
Mittel-Russlands war.
23. Limnaea stagnalis L. Philippowka.
24. (Gulnaria) auricularia L. Philippowka.
25. „ (Gulnaria) lagotis Sehr. Kuräsh.
26. Limnaea (Limnophysa) palustris Müll. var. fusca Pfr.
Kuräsh.
27. Limnaea (Limnophysa) truncatula Müll. Kuräsh.
28. Planorbis (Coretus) corneus L. Philippowka.
29. Hanorbis marginatus Drp. var. submarginatus Jan.
Philippowka.
31. Planorbis (Gyrorbis) vortex L. var. compressa Mich.
Philippowka.
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— 155 —
32. Planorbis (Gyrorhis) vortex L. var. minimulus Held.
Philippowka.
33. Planarbis (Gyratdus) albus Müll. Philippowka; die
dunkle Varietät.
34. Planorbis (Gyraulus) crista L. var. cristata Drp.
Philippowka, ein lebendes Exemplar.
35. Planorbis (Segmentina) nitida Müll. Philippowka.
36. Ancylus lacustris L. Philippowka; ein Exemplar an der
Muschel von Anodonta.
37. Valvata (Cincinna) piscinalis Müll. Philippowka.
38. Paludina (Vivipara) vera Frauenf. Philippowka.
39. Bithynia tentaculata L. Philippowka.
40. Bithynia leachi Shepp. var. troscheli Paasch. (= sibirica
W.) Philippowka.
41. Neritina ftuviatilis L. Philippowka; nur tote Exemplare
gefunden, das Gehäuse ist gross und sehr dick, von
schwarzer Farbe.
42. Anodonta fragilissima Gl. Kuräsh.
43. Anodonta gallica Bgl. Philippowka.
44. Unio limosus Nils. var. maltzani Kstr. Kuräsh. Die
von mir bei Kuräsh gesammelten Exemplare von Unio
limosus Nils, nähern sich sehr der var. maltzani Kstr.
und unterscheiden sich von dieser Art aus dem Mos-
kauer Bassin, wo sie sich der var. schrenkiana Gl. nähern.
45. Unio ater Nils. var. intermedia Rossm. Kuräsh.
46. Sphaerium rimcola Leach. Philippowka.
47. Sphaerium solidum Norm. Philippowka.
Jekaterinodar , Februar 1900.
(üebersetzt aus dem Russischen von W. A. Lindholm,
Wiesbaden, im Juli 1903.)
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- 156 —
Neue Landsebnecken Yon Niederländisch Indien.
Von
Dr. O. von Möllendorff.
Chloritis romamsis Mlldff.
T. rimata, globosa, solidula, irregulariter plicalo-
striatula, minulissime pilosa, quasi pruinosa, luteo-cornea.
Spira valde elevata, globoso-convexa, apice impresso-
punctato. Anfr. 5 modice convexi, ult. magnus, bene
convexus, antice descendens denique subito deflexus, sub-
coarctatus. Apert. valde obliqua, subcircularis ; perist.
labiatum modice expansura, reflexiusculum.
Diam. 16,5, alt. 14 mm.
Insel Roma bei Alor.
Xestina rugosissima Mlldff.
T. perforata, globoso-conoidea aut conoidea, leviter
et irregulariter plicato-striatula, densissime oblique rugosa,
opaca, carneo-lutea. Anfr. 5 convexi usculi, ult. plus
minusve acute carinatus, supra carinam taenia perangusta
castanea ornatus. Apert. valde obliqua, elliptica, modice
excisa; perist. rectum obtusum, margo columellaris supeme
sat late triangulariter reflexus.
Diam. 30 alt. 19 mm.
r, 24,4 „ 18 ,
Insel Roma.
Neue Impliidromus-Formen.
Von
H. Rolle.
Amphidromus waterstraati Rolle.
T. imperforata, solida, subtiliter striata, malleala,
nitens, flava. Anpr. 6 modice convexi; sutura appressa
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157 -
albida disjuncti. Apert. valde obliqua ovalis ; perist., valde
incrassatum, revolutum, columella valde dilatata, crassa,
subtorta.
Diam. 33,2, long. 78,8. Ap. long. 32, lat. 25,5.
Zur Gruppe von leucoxanthus. Fundort: Palawan.
Amphidramus Icievus Müll.
Fundort des Typus noch immer unbekannt, nach
Martens-Pilsbry neuerdings Insel Kefing.
Von der Insel Roma n.ö. von Timor erhielt ich eine
var., welche unzweifelhaft zu laevus gehört, aber bei aller
Veränderlichkeit der Bänderung einen anderen Gesamt-
charakter hat und sich als var. romaensis Rolle halten
lässt.
Diam. 26. long 44 mm.
Eine zweite var. von der Insel Kissu ist gedrungener
dünnschaliger, Grundion der Färbung weisslich, die Spiral-
bänder schwarzbraun und gelb: var. kissuensis Rolle.
Diam. 16,2 long. 30 mm.
.17 . 32 ,
Ämphidromus inconstans FuU, var, gracüis Rolle
immer mit rötlichem Golumellarfleck, mitunter oberhalb
desselben mit einem grünlich-braunen Band. Insel Roma.
a. nur mit rötlichem Golumellarfleck: f. subsimplex,
b. mit grünem Band: f. viridistriata.
c. rötlicher Golumellarfleck, darüber grüne Binde, da-
rüber eine zweite, die mitunter verschwindet, dann
senkrechte grünliche Striemen, welche sich nach
oben in Fleckenreihen auflösen: f. subporceUana.
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- 158 —
Kleinere Mitteilangen.
Ansiedeln von Schnecken. Im Journal of Gon-
chology vol. 10, S. 330 macht Herr Horsley darauf auf-
merksam, dass die Versuche, Schnecken an geeigneten
Stellen anzusiedeln, gewöhnlich dadurch scheitern, dass
man ausgewachsene Exemplare aussetzt, weche ihr Fort-
pflanzungsgeschäft schon erledigt haben und nun keine
Eier mehr legen. Auf Erfolg kann man nur beim Aus-
setzen halbwüchsiger, noch nicht ganz geschlechtsreifer
Exemplare rechnen.
Die prachtvolle und durch ihre überaus zahlreichen
Originalexemplare besonders wichtige Möllendorff' sehe
Sammlung ist durch Kauf in den Besitz der Sencken-
bergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am
Main übergegangen.
Literatnr.
Smith, Herbert H., an annotated Catalogue of Shells of the
Genus FarttUa in the Carnegie Museum. — Reprinted
from Annais of the Carnegie Museum vol. I. 1902
no XVII p. 422—454. Pittsburgh 1903.
Das neugegrdndete Carnegie Museum in Pittsburgh hat die reic he
Sammlung des verstorbenen Prof. Hartmann erworben und da-
mit dessen einzig dastehende Serie von Partula. Smith gibt
in der vorliegenden Arbeit eine sorgsame Aufzahlung der darin
enthaltenen Arten und £xemplare mit zahlreichen kritischen
Bemerkungen; beigefügt ist ein Manuskript-Katalog von Garrett
und zahlreiche Auszuge aus dessen Korrespondenz.
Hensgen, C, Biometrische Untersuchungen über die Spielarten
von Hdix nemoralis, — Aus : Biometrica, vol. I no. 4
Aug. 1902.
Der Verfasser hat sehr eingehende Studien über die Verteilung der
verschiedenen Bänderkombinationen in der Umgebung von
Strassburg, namentlich in einem aufgelassenen, von öppiger
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- 159
Vegetation uberwucherten Festungswerk gemacht, und gibt seine
Resultate mit Tabellen und Karten.
Annales de la SociiU royale Malacdogique Belgique 1901
Tome 36.
p. 3. Dautzenberg, Ph., Description de trois MoUusques nouveaux
provenant de l'^tat ind6pendent du Congo. — Neu: Achatina
marteli p. 3 t. 1 ßg. 1. 2; — Melania liebrechtsi p. 4 t. 1
fig. 5—8; — ünio buarti p. 6 t. 1 fig. 3—4.
p. 9. Cossmann, M., Appendice No. 3 au Catalogue illuströ des
Goquilles fossiles de rEoc6ne des environs de Paris. Mit Tafel
S — 7 und zahlreichen Abbildungen im Text.
Journal de Conchyliologie, Vol 51, No. 1 (Juni 1903).
p. 5. Dautzenberg, Ph., Contribution ä la Faune malacologique ter-
reslre et d'eau douce des lies Chi et Jolo. — Neu: Planispira
kurri var. obiensis p. 9; — Papuina pseudolanceolata (= lan-
ceolata unicolor MUdfT.) p. 11; — P. groulti (= rhynchostoma
obiana Mlldff.) p. 12; — Leptopoma fulgurans p. 15 t. 1
fig. 10, 11 ; — L. altius p. 16 t. 2 fig. 12, 13. — Trochomorpha
subternatana Daulz. wird als var. zu ternatana, Planispira rollei
zu quadrifasciata le Guill. gestellt; — Albersia Walerstraati Rolle
zu pubicepa; — omissa Dautz. zu Alb. obiensis; — Papuina
pseudosatsuma MlldfT. und obiensis Dautz. zu piliscus Mrts.
p. 21. Vignal, L., sur les variet^s du Cerithium zebrum Kiener.
(pl. 22).
p. 28. Geret, P., Vari6t6 nouvelle de Cypraea provenant de la Nouvelle
Caledonie (C. asellus var. bitaeniata).
p. 29. Lavezzari, M., Liste des Goquilles recueillies au Val Andrö.
(Cotes-du-Nord). 117 sp. keine neu.
p. 35. Caziot, M. A., sur le genre Bauxia. Die Gattung wird auf drei
Arten reduziert.
p. 39. Ancey, C. F., nouvelles remarques sur les faunes australes
du globe.
Geänderte Adresse:
Lehrer Oarl Sohwefel, Küstrln I, Kommandantenstrasse 92.
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160 —
Die grosse F. Schirmer'sche
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W. Junk, «erlin W. 5
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Mitteilungen das Nachrichtsblatt betreffend bitte
ich. während der Monate September und Oktober an Herrn
D. F. Heynemann, Schifferstrasse, Sachsenhausen-Frankfurt
(Main) zu richten. Mitteilungen für mich persönlichen
Inhalts an die Zoologische Station in Neapel.
Dr. W. Kobelt.
Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter H artm ann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
liugreffebeii 19, September.
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No. 11 u. 12. November-Dezembep 190S.
Nacliriclitsblatt
der deatschen
Halakozoologischen Gesellschaft.
Fünfunddreissigster Jahrgang.
Ibonnementspreis : Mk. 6.— für den Jahrgang frei durch die Post im
In- und Ausland. — Erscheint in der Regel zweimonatlich.
Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte, Notizen u. s. w
gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W« Kobelt in S c h w a n h e i m bei
Frankfurt a. M.
Bestellungen (auch auf die früheren Jahrgänge des Nachrichts-
blattes und der Jahrbücher vom Jahrgange 1881 ab), Zahlungen und
dergleichen an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz DIesterweg
in Frankfurt a. M. (Aeltere Jahrgänge des Nachrichtsblattes und
der Jahrbücher bis 1880 inklusive sind durch die Buchhandlung von
Ä. Friedländer dt Sohn in Berlin zu beziehen).
Andere die Gesellschaft ansehende KltteUnngen, Reklamationen,
Beitrittserklärungen u. s. w. gehen an den Präsidenten: Herrn D. F.
Heynemann in Frankfurt a. M. — Sachsenhausen.
Otto Franz von Moeliendorff.
Es gibt Männer, die geborene Sammler, zum
Systematiker prädestiniert sind, die von Kindes-
beinen auf alles, was ihnen in der Natur auffällt,
mitnehmen und zu ordnen versuchen. Ein solcher
war Dr. Otto Franz von Moeliendorff, den
am 17. August d. J. eine tückische krebsartige
Krankheit viel zu früh der Wissenschaft entriss.
Geboren am 24. Dezember 1848 zu Hoyerswerda,
hatte er von den ersten Jugendjahren an in seinem
Vater, dem Oekonomie-Kommissionsrat und späteren
Präsidenten der Naturforschenden Gesellschaft in
Görlitz, einen Führer, der ihn stets auf wissen-
XXXV. 11
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- 16^ -
schaflliches Sammeln hinwies. Das Museum der natur-
forschenden Gesellschaft in Görlitz war des wissbegierigen
Knaben liebstep Aufenthalt und als er 1866 die Universität
Halle bezog, war es ganz selbstverständlich, dass er sich
dem Studium der Naturwissenschaft widmete. Da die
Familienverhältnisse es ihm unmöglich machten, die wissen-
schaftliche Carriere einzuschlagen, widmete er sich dem
Studium der Chemie, aber sein Herz blieb immer
bei der Zoologie und der Trieb, fremde Länder zu sehen
und zu erforschen, Hess sich nicht bannen. Deshalb ergriff
er in 1870 eine sich zufällig bietende Gelegenheit und
nahm ein Anerbieten des Generalkonsuls Dr. Blau in
Serajewo an, ihn als Hauslehrer nach Bosnien zu begleiten.
In dem damals noch türkischen und völlig unaufge-
schlossenen Bosnien fand Möllendorflf — ausser der seinem
bedeutenden Lehrtalent sehr zusagenden Stellung — und
seiner späteren Frau und unermüdlichen Mitarbeiterin —
ein überreiches Feld für seine naturwissenschaftlichen
Neigungen. Schon damals trat er in eine enge Ver-
bindung mit der, Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft
und in Verkehr mit mir, der dreissig Jahre lang ununter-
brochen fortgesetzt worden ist. In seiner Fauna von
Bosnien, die er 1872 als Dissertation zur Erlangung der
philosophischen Doktorwürde schrieb, spielen die Binnen-
konchylien eine Hauptrolle. Generalkonsul Dr. Blau, der
die ungewöhnliche Begabung seines Hauslehrers erkannte,
veranlasste ihn, sich der Konsulatskarriere zuzuw^enden
und gab so seinem Leben die bestimmende Richtung.
Zufällig schienen damals die Aussichten in dieser Laufbahn
im äussersten Osten, namentlich in China, günstiger, als
im Orient und so meldete sich der neugebackene Dr. phil.
für das Reich der Mitte und wanderte 1873 als Dolmetscher
nach Peking. Sein bedeutendes Sprachtalent und seine
Fähigkeit, sich fremden Verhältnissen anzupassen und
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— 163 -
fremde Menschen in ihrem Wesen zu verstehen, liess
ihn rasch avancieren. ir finden ihn bis 1880 in Pek»ng,
Tientsin und Shanghai, dann als Konsul in Kanton, Hong-
kong, und wieder in Kanton. Aber für die höheren
Stellungen standen ihm zwei Umstände im Weg, ein alter
Familienfehler, das allzusteife Rückgrat, und seine natur-
wissenschaftlichen Liebhabereien; die den massgebenden
Juristen unverständlich und höchst bedenklich erschienen.
So wurde er, als er das Chinesische völlig beherrschte und
mit allen Verhältnissen vertraut war, nach Manila versetzt
und so kalt — oder eigentlich recht warm gestellt. Für
die Wissenschaft war das kein grosses Unglück. Schon
in China hatte er mit unermüdlicher Ausdauer selbst ge-
sammelt, und zwar nicht nur Schnecken, sondern alle
Klassen von Tieren; — ferner Chinesen zum Sammeln
abgerichtet und in erster Linie einige Freunde — Dr.
Gerlach, Schmacker u. a. für die Konchylienkunde gewonnen
und unsere Kenntnis der Binnenkonchylienarten in einer
ganz unerwarteten Weise vermehrt. Auf den Philippinen
war dergleichen kaum zu erwarten, die waren, nach der
landläufigen Ansicht, durch Cuming, Semper, Jagor, Quadras
völlig abgesammelt und kleine Arten gab es dort über-
haupt niclit. Letzteres allerdings erschien dem neuen
Konsul nach seinen in Südchina gemachten Erfahrungen
trotz der bestimmten Versicherung des landeskundigen
Quadras einfach unmöglich; und er sollte rasch Recht be-
halten. Gerne erzählte er, wie er bei dem ersten gemein-
schaftlichen Ausflug nach Montalban bei Manila angesichts
der Kalkfelsen seinem Begleiter sagte, wenn hier keine
Minutien seien, wolle er ihm Recht geben, wie er sich
dann am Fuss der Felsen der Länge nach auf die Erde
legte und im Mulm wühlte, und wie Quadras dann die
erste kleine Deckelschnecke fand. Damit war der Bann
gebrochen und ein ganz ungeahnter Reichtum kleiner
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~ 164 —
Formen belohnte das Sanim« In. Elf Jahre lang, von 1886
bis 1896 sannmelle Möllendoiff, soweit es seine Amtsge-
Schäfte zuliessen, selbst, und mit seinerUnterstützung Quadras,
einige deutsche Freunde, die er auch hier für die Konchylien-
künde gewonnen hatte, wie Koch auf Cebu, deutsche
Orchideensammler^und namentlich auch verschiedene Tagalen,
die sich bald als sehr geeignet, wenn auch nicht immer
als absolut zuverlässig erwiesen. Um mindestons 800 Arten
hat MöllendorfF direkt oder indirekt die Molluskenfauna
der Philippinen bereichert. Kein Opfer war ihm zur Er-
reichung seines ZielS; der genauen Kenntnis des Archipels,
zu gross.
Leider blieben ihm aber auch die Folgen des lang-
jährigen Aufenthaltes in dem Tropenklima nicht erspart,
Anaemie und Herzschw^äche meldeten sich auch bei dem
riesenkräftigen Manne, und im Herbst 1896 blieb ihm
keine Wahl mehr, als die Uebersiedlung in ein kühleres
Klima. Das deutsche Reich hatte für einen Mann, der in
23 Tropendienstjahren seine Gesundheit geopfert, keinen
anderen Posten als das Konsulat in Kowno in Litthauen.
Aber es blieb ihm mit Rücksicht auf seine zahlreiche
Familie keine andere Wahl und von 1897—1901 sass er
in dem abgelegenen Nest, wo jede geistige Anregung fehlte.
Doch rastete er auch hier nicht und schliesslich gelang es
ihm auch hier, einiges Interesse für die Heimatforschung zu
erwecken und einen naturwissenschaftlichen Klub zu gründen.
Da schien ihm ein günstigeres Schicksal zu winken.
An die neugegründete Handelsakademie in Frankfurt a. M.
wurde ein praktischer Konsulatsbeamter gesucht, der die
Vorlesungen über Konsulatswesen und über Handelsgeo-
graphie übernehmen sollte. Es gelang die Aufmerksamkeit
auf MöUendorflf zu lenken, der bei seiner langjährigen Er-
fahrung und seinen vielseitigen und ganz ungewöhnlich
umfassenden Kenntnissen für die Stelle vorzüglich geeignet
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— 165 —
erschien. Er nahm mit Freuden an, nach einem Pen-
sionierungsgrund brauchte er nicht zu suchen, und so
siedelte er im Oktober 1901 nach Frankfurt über. Der
Traum seines Lebens war erfüllt, eine unabhängige wissen-
schaflliche Stellung an einem Ort gewonnen, wo ein reges
geistiges Leben herrschte, wie an wenigen Universitäten.
Mit voller Kraft warf sich Möllendorflf in die neuen Ver-
hältnisse ; in der Akademie nicht nur, auch in der Sencken-
bergischen Naturforschenden Gesellschafl, deren korrespon-
dierendes Mitglied er seit vielen Jahren war, in dem Verein
für naturwissenschaftliche Unterhaltung, in der unter seiner
Mitwirku ig gegründeten Anthropologischen Gesellschaft
entwickelte er eine eifrige, anregende Tätigkeit; er über-
nahm an meiner Stelle die Leitung der konchologischen
Sektion des Sencken bergischen Museums und begann mit
einer Neuordnung des dort angesammelten reichen Materials.
Aber nur ein glückliches Jahr sollte ihm beschieden sein.
Schon im Herbst 1902 meldeten sich die Symptome einer
rätselhaften Krankheit, anfangs unbedeutend, dann immer
schlimmer; von den ersten Tagen 1903 ab konnte er das Bett
nicht mehr verlassen; es war ein Jammer, den kräftigen
Mann bei voller geistiger Frische körperlich immer schwächer
werden zu sehen. Am 17. August erlöste ihn ein sanfter
Tod von seinen mit musterhafter Geduld ertragenen Leiden.
Möllendorff's Lebensarbeit spiegelt sich in seiner
Konchyliensammlung. Neun grosse Doppelschränke füllten
die Schätze, die er teils selbst gesammelt, teils durch einen
in grossartigster Weise betriebenen Tauschverkehr innerhalb
mehr als dreissig Jahren gesammelt hatte, Die Sammlung
ist durchgearbeitet wie wenige; unbearbeitetes Material
befand sich überhaupt nicht darin, dafür die Typen von .
mindestens 1500 von ihm aufgestellten und beschriebenen
Arten und benannten Lokalformen ; ausserdem fast unzähl-
bare Exemplare aus der Hand anderer Autoren (co-types),
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— 166 —
die mit dem Besitzer der philippinischen Prachtsachen
natürlich bereitwilligst ihre Arten austauschten. Es ist
gelungen, die Sammlung einschliesslich der Doubletten und
des wissenschaftlichen Nachlasses für die Senckenbergische
Gesellschaft zu erwerben und so der Wissenschaft zu er-
halten. Es wird so möglieh sein, die angefangene Land-
Konchylienfauna der Philippinen an der Hand des 1901
erschienenen Verzeichnisses zu Ende zu führen. Auch die
angefangene Monographie der Agnathen im Martini-Chem-
nitz'schen Konchylienkabinet hoffe ich weiterfuhren zu
können. Aber unwiderbringlich dahin sind die Pläne, die
wir zusammen für eine grossangele^te Zoogeographie der
Philippinen gemacht haben und die nur der ausführen
kann, der das Land aus eigener Anschauung kenn^, dahin
so mancher andere Plan, den wir beide zusammen noch
in die Wirklichkeit zu übersetzen dachten. Dahin ist vor
allem für mich die Hoffnung, dass der um acht Jahre
jüngere Mann einmal das weiterfuhren werde, was zu Ende
zu führen ich kaum erwarten kaim.
Möllendorflf war eine unbeugsame, gerade, ehrliche
Natur, vielleicht etwas rechthaberisch und nicht für jeden
bequem im Umgang, aber absolut zuverlässig und treu
für seine Freunde, eine Arbeitskraft ersten Ranges und
von einer staunenswerten Vielseitigkeit. Wenige Wissens-
gebiete waren ihm fremd, auf gar vielen konnte selbst ein
Fachmann von ihm lernen. Besonders während des ersten
Jahrzehntes seines chinesischen Aufenthaltes hat er veit-
schiedene wichtige linguistische und geographische Arbeiten
geliefert; seine Karte Nordchinas hat bei dem Feldzug
gegen Peking wichtige Dienste geleistet. Auch die Vögel
und Säugetiere Nordchinas haben wir durch ihn genauer
kennen gelernt. Später konzentrierte er seine wissen-
schaftliche Arbeit mehr und mehr auf die Landschnecken,
aber gesammelt hat er auch auf den Philippinen alle Tier-
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— 167 —
klassen, die ohne mühsame Praeparation zu sammeln waren,
und er hat seine Ausbeute bereitwilligst und in uneigen-
nützigster Weise den Fachmännern zur Verfügung gestellt.
Auch um die Erforschung Neu-Guineas und in der letzten
Zeit Hinterindiens hat er sich grosse Verdienste erworben.
Die letzte Arbeit, bei der ihm der Tod die Feder aus der
Hand nahm, war die Bearbeitung der Ausbeuten der
russischen Forscher aus Innerchina und Tibet. Die Be-
arbeitung solcher Sammlerausbeuten war seine Liebhaberei;
selbst zur monographischen Zusammenstellung der philip-
pinischen Molluskenfauna hat er sich nur nach langem
Drängen entschlossen.
Seine Arbeiten sind zum weitaus grösseren Teile in
den Jahrbüchern und dem Nachrichtsblatt der deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft, sowie in den Jahresbe-
richten der Senckenbergischen Gesellschaft enthalten, einiges
auch in englischen Zeitschriften, den Proceedings of the
Zoological Society of London, den Proceedings of the Malaco-
logical Society, den Publikationen des Museums in Calcutta
und der Ostasiatischen Gesellschaft, und in den Annalen
des Museums der Petersburger Akademie. Von der Mol-
luskenfauna der Philippinen, die als Ergänzung der Sem-
perschen, und Teil des grossen Semperschen Reisewerkes
erschien, hat er nur die Agnathen und Naninen vollenden
können, von der Monographie der Agnathen für die zweite
Auflage des Martini-Chemnitz die beiden ersten Lieferungen,
welche die Rhytididen enthalten. Ein Verzeichnis der auf
Mollusken bezüglichen Arbeiten werden wir in einer der
nächsten Nummern bringen. Kobelt.
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— 168 —
Einiges ans Torderasien.
Von
G. Naegele.
Folgende Zeilen sollen eine Fortsetzung meines Ar-
tikels in No. 1 und 2 des Nachrichtsblaltes 1902 sein.
Wenn auch eigentliche Novitäten nur wenige in diesem
Sommer aus Vorderasien angekommen sind, so bieten
manche Ankömmlinge wegen ihrer Seltenheit den Koncho-
logen doch einiges Interesse. Die Einlaufe beschränken sich
wieder wie früher auf Gilicien, Syrien und das westliche
Kleinasien (Bithynien). In erster Reihe nimmt das Sub-
genus Potnatia in der grossen Helixfamilie die Aufmerksam-
keit in Anspruch. Manche Arten der Pomatia-Sippe scheinen
einen sehr beschränkten Wohnplatz zu haben. Dies gilt
besonders von denen, die der cilicischen Senke, dem Fluss-
gebiet des Sarus angehören. Die verschiedenen Formen
der Solida-Grtippe sind mir nur von den Taurusabhängen
gegen das Sarustal zu bekannt. Von der Nordseite des
Taurusgebirges erhielt ich aus verschiedenen Orten nur
solche von den grösseren Pomatiaarten, die der Badiosa-
gruppe angehören. Diese aber in den denkbar mannig-
faltigsten Nuancen, die ganze Schale tief kastanienbraun,
dann mit weisser Zone, andere scharf gebändert, die meisten
mit dunkeln Anvvachsstreifen, teils weiss, teils bläuliehbraun
gelippt. In der Grösse weniger variierend, gewöhnlich
40:45 mm; dagegen erreichen die zu P. taurica Kryn.
übergehenden Formen im westlichen Armenien 55:60 mm.
Die P. radiosa Zgl. findet sich vom cilicischen Tanrns
an bis zum Schwarzen Meer. Die vorderasiatische Ausbeute
des Hrn. Rolle brachte 1894 viel neues Material, das
Hr. Dr. Kobelt in einem Supplement der Ikonographie
1895 bearbeitet hat; allein volle Sicherheit ist in das
Pomatiachaos nicht gebracht, Hr. Dr. Kobelt hat sich
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- 169 —
nun z. Z. der Aufgabe unterzogen, Ordnung hierin zu
schafifen. Wie schwierig aber diese Arbeit ist, geht daraus
hervor, dass er mir kürzlich schrieb, es sei fast zum „toll
werden", und er sei fast daran „Alles kurz und klein zu
sehlagen*; „gegen die Pomatia seien selbst die Xerophilen
wie harmlose Waisenknaben." Die Ikonographie wird nun
hierin manche Zweifel lösen. Im vorigen Sommer hatte
ich eine erhebliche Zahl von der mir als grössten bekannten
Poniatia (65:60 mm) aus Gheuzneh und Findik punar
(Gilicien) erhalten, die ich für periccUla Bgt. hielt und unter
diesem Namen auch abgegeben habe. Nun aber bezeichnet
Dr. Kobell diese in No. 9 und 10 des Nachrichtsblattes
1. J. als P. blumi Kob.
In der folgenden Aufzählung nehme ich die Nume-
rierung meiner Aufzählung im vorigen Jahrgang wieder
auf mit dem Bemerken, dass die fif. Nummern Hr. Prof.
Dr Boettger vorgelegen, und dieser in bekannter liebens-
würdiger Weise sein Gutachten darüber abgegeben und
mir gütigst das bezeichnet hat, was neu ist und beschrieben
werden soll. — Als neu steht nun voran:
56. Zonites insignis m. n. sp.
Testa satis late umbilicata, depressa, solida, supra
^ irregulariter striata, granulata usquo ad peripheriam et
ultra; supra colore rufescenti-luteo, infra olivaceo. An-
fractus fere 6, superiores convexi, lente regulariter cres-
centes, ultimus carinatus, ad aperluram subangulato-
r »tiindatus, infra majfis convexus; sutura ab inilio apicis
profunde impnssa, in anfraclu ultimo fere canaliculata.
Aperhira obliqua, depresso-hinata ; perisfonia rectum in-
crassalum, inlus margaritaceum, marginibus dislantibus,
coUumellari dilatato.
Diam. 46—50, alt. 16—18 mm.
Hab. Gülek-Boghaz, Ciliciae.
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— 170 —
Dieser Zonites^ zu den grössten seiner Gattung ge-
hörend, ist mir nur in einigen wenigen Stucken zugesandt
worden und dürfte wohl zu den Seltenheiten gehören.
57. Hd. (Pomaiia) adanensis Kob.
var. incrassata m. n. var.
Diflfert a forma typica apertura angustata, fere an-
gulata; margo columellaris late et valde incrassatus.
Alt. 40. lat. 35.
Hab. Bodrun Ciliciae.
58. Hei. (Pomatia) adanensis Kob.
var, plicata m. n. var.
Diflfert a forma typica multo majore testa, anfractu
ultimo angustiore, minore apertura, collumella plicata.
Alt. 55. lat. 50 mm.
Hab. in monte Tauro Ciliciae.
Während der Fundort der ersteren Varietät genau
bekannt ist, so fehlt leider die genaue Angabe bei letzterer.
Nur soviel ist gewiss, dass sie aus dem Inneren Ciliciens
stammt.
59. Hd. (Pomatia) asetnnis Bgt.
var, ionica Mts.
Hab. Gülek Ciliciae.
Hr. Prof. Dr. Boettger hält diese für identisch mit
der oben erwähnten blumi Kob. (pericalla Bgt.). Die mir
vorliegenden Stücke zeichnen sieh aber von letzterer
deutlich aus durch scharfe Zeichnung der Bänder, durch
dünnen Mundsaum und intensive dunkle Färbung des
Innern. —
Hier sei fast mehr als Curiosum aufgeführt aus dem
Libanon
60. HeL (Pomatia) xerekia Bgt.
Schon längst fahnde ich nach Pom. pachya Bgt. typ.
Obgleich ich seit Jahren aus verschiedenen Teilen des.
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— 171 —
Libanon Pomatiaarten erhielt, so gehörten sie fast immer
zur 1'exta- und Gincta-Gruppe. Nun glaubte ich im letzten
Sommer endlich die längst gewünschte pachya Bgt. aus
Saida erhalten zu haben. Ich legte sie Herrn Boettger
vor, der aber meine Ansicht nicht teilte und diese als
Neuling für ihn bezeichnete. Darauf sandte ich einige
Stücke, um volle Sicherheit zu erlangen, an Herrn Prof.
Dr. St oll in Zürich um Vergleich mit Stücken in der
Mousson'schen Sammlung dort anzustellen; ferner auch
nach Genf, wo die Bourguignat'schen Originale liegen. Von
Zürich kam die Nachricht: ^Die eingesandten Stücke
stimmen gut zu pachya Bgt/, Dagegen wird aus Genf
berichtet: „Die Stücke gleichen der P, xerdda Bgt. Syria/
Zu guter letzt sandte ich noch 2 Stücke Herrn Dr. Kobelt,
der sich in den Pomatia ja sehr gut auskennl. Und seine
Nachricht lautet: „Es gibt eine P. xeraethia Bgt. aus
Cypern, aber mit dieser hat die ihrige nichts zu tun". So
die Autoritäten. Einstweilen belasse ich ihr den Namen
xerekia Bgt., wie er mir aus Genf gemeldet wurde. Die
Diagnose wie folgt :
Testa imperforata, globoso-conoidea, persolida, irre-
gulariter et ruditer plicato-striata, sculptura spirali et in
anfractu ultimo striis obliquis ornata, albido flavescens,
obsolete quinquefasciata : 1:23. 4. 5., fascia quarta latiore
quam prima et quinta. Spira conica, apice satis parvo,
laevi, albido. Anfractus 4, superi convexiusculi. ultimus
tumidus, antice descendens; sutura impressa; apertura
oblique ovata, lunata, intus alba fasciis translucentibus ;
peristoma rectum, subincrassatum, albolabiatum, marginibus
distantibus, magis minus tenui callo conjunctis, columellari
diliitatO; appresso.
Alt. 45, lat. 40.
Hab. Saida, in monte Libano Syriae.
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— 172 —
Da nach Versicherung meines Sammlers diese Schnecke
zu den begehrten essbaren, die auf die syrischen Märkte
gebracht werden, gehört, ist es immerhin auffallend, dass die-
selbe immer noch von den Konchologen so wenig bf'achlet
wurde. — Aus dem Libanon wären noch aus der Cincta-
gruppe verschiedene Varietäten zu erwähnen, die aber von
Horrn Dr. Kobelt im Martini-Chemnitz werden gründlich
behandelt werden.
61. Helix (Pomatia) dorylaensis m. n. sp.
Testa exumbilicata, globoso-conica, tenuis, pelincida,
in parte superiore fere regulariter costulata et sub vitro
irregulariter spiraliter sulcata, flavido-albida, obsolete fusco-
quinque fasciata; fasciae 1. 23. 45, striis castaneis radialis
interruptae, vel fasciae castaneae 123.45 sine striis ob-
liquis; in medto zonula distincta albida; spira convexo-
conoidea, apice eminente, laevi, corneo-lutescente; suiura
impressa. Anfractus 5V« - 6, convexi, regulariter crescentes,
ultimus vix dimidio major quam penultimus, antice plus
minus breviter descendens. Aperlura obliqua, angustata,
lunato-subcirculai is vel suboblonga, intus vinosa, zonula
media translucente. Peristoma castaneum, rectum, incras-
satum, margiiiibus callo tenui magis minus castaneo junctis,
margine exteriore arcuato, columellari incrassato fere
plicam formante, superne dilatato, umbilicum totum magis
minus tegente.
Alt. 55, lat. 50; apert. alt. 25, lat. 20 mm.
Habit. Eski-Schehir, Bithyniae.
Forma minor: altit. 35 lat. 33 mm.
Diese in der Farbe sehr wechselnde Schnecke kam
nur in wenigen Stücken aus dem sterilen, im Winter sehr
kalten und im Sommer fast regenlosen Eski-Schehir in
Bilhynien an. Sie zeichnet sich durch ihren kleinen Apex
und ihre verengte letzte Windung aus und steht der
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— 173 -
onixiomicra Bgt. (oder onychomicra, wie Herr Dr. Boettger
etymologisch richtiger schreibt) sehr nahe. Zur Römerzeit
trug Eski-Schehir den Namen Dorylaeum, wonach die
Schnecke benannt wurde. Die Verbreitung scheint eine
beschränkte zu sein. (Wie ich nun nachträglich erfahre,
ist diese Pomatia in der Ikonographie von Herrn Dr. Kobelt
schon publiziert auf Taf. 276 No. 1769).
62. Hdix (Pomatia) pomacella Parr.
Hab. Brussa Bithyniae cfr. Genus Helix Westerlund
pag. 454.
63. Hdix (Pomatia) escherichi Bttgr.
Hab. Keutksche-Kissik, 24 Kilm. westlich von Eski-
Schehir. cfr. Nachricbtsblatt 1898 pag. 12. Diese Schnecke
scheint sehr selten zu sein. Die meisten eingesandten
Exemplare sind obsolet. Die rezenten mit olivenfarbiger
Epidermis zeigen meistens eine schwache Bänderzeichnung,
die aber im Innern <ler Schale recht deutlich hervor-
tritt, und unterscheiden sich so von denen, die 1. c. Herrn
Boettger vorlagen.
64. Hdix (Tachea) tchihatcheffi Kob.
Hab. Brussa Bithyniae, selten, cfr. Westerl. pag. 448
65. Helix (Fruticicola) frequens Mss.
Hab. Keutksche-Eissik, Asiae minoris. cfr. Westerl.
pag. 75.
66. Helix (Jacosta) suhcalcarata m. n. sp.
Testa umbilicata, depressa, dense costutata, albida;
anfractus 5, regulariter crescentes, duplocarinati, carina
superior minor inferiore; ultimus anfractus antice breviter
descendens; apertura obliqua, circinato-angulata ; peristoma
rectum, simplex, margin ibus tenui callo conjunctiS; approxi-
matis, columellari vix reflexo.
Diam. 7:4 mm. Hab. Keutksche-Kissik.
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Diese kleine niedliche Schnecke erhielt ich '^ur in 6
toten Exemplaren; sie scheint sehr selten zu se
Aus dem Helixgenus sei noch angeführt:
67. Hdix (Patula) rxipestris Drap.
Hab. Gülek Giliciae. cfr. Westerl. pag. 13.
Da mir diese Minulie wohl aus unserem Schwarz-
wald bekannt war, so war ich doch etwas erstaunt diese
unter dem Material aus Cilicien zu finden. Ein Unter-
schied gegenüber der süddeutschen Art ist nicht zu ent-
decken, ausser dass die Färbung dunkler ist.
68. BuUminus (Zebrina) subdetritus Bgt.
Hab. Brussa; Keutksche-Kissik. cfr. Westerl. Genus
BuUminus pag. 4.
70. Buliminus (Napaeus) armenicus m. n. sp.
Tesla perforata, prolongata, inaequaliter robuste
striata, albida, parte superiore viridi, apice acuto, laevi;
Anfractus 7V«, convexi, ultimus Vs altitudinis testae, obtuse
carinatus circum perforationem ; sutura profunda; apertura
ovata, valde oblique ad dextram porrecta ; peristoma rectum,
intus vix incrassatum; margines valde approximati callo
conjuncli, columellaris late reflexus.
Alt. 15; lat. 5 mm.
Hab. Armenia oecident.
Dieser aus Kleinarmenien stammende Napaeus kam nur
in zwei Stücken an. Er ist von seinen Verwandten ver-
schieden durch den weiten Nabelritz, den Nabelkiel und
die genäherten Mundränder. Der Fundort kann z. Z.
nicht genau angegeben werden, ist aber sicher im west-
lichen Armenien.
71. buliminus (Brephulus) olympicus Parr.
findet sich in verschiedenen Grössen von 10—17 mm. Hab.
Brussa, Keutksche-Kissik. cfr. Westl. 1. c. pag. 12.
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- 116 -
72. Buliminus (Brephuliis) prusaniM m. n. sp.
Testa perforata, cylindrica, oblique striata, dense
subtiliter spiraliter sulcala, subsplendida, albida, apice
corneo, antice ad aperturara flavescens. Anfractus
10—11, vix convfxi, ullimus satis acutam cristam circum
perforationem formans, vix totius allitudinis; sutura
distincta; apertura ovato-lriangula, 3 — dentata: dens in
medio pariete compressus, 1 tenuis in columella, 1 in
medio margine exleriore ; margines callo rnbusto conjuncli ;
peristoma rectum, intus incrassatuni.
Alt. 18, lat. 5 mn^ Hab. Brussa, Keutksche-Kissik.
Dieser Brephulus unterscheidet sich vom dympicus
durch seine erhebliche Grösse, ausschliesslich weisse Farbe
und den ziemlich scharf ausgeprägten Kamm um die Per-
foration. Der Speziesname ist von der alten Benennung
Prusa (für Brussa) hergenommen, der ehemaligen Residenz
des bithynischen Königs Prusias.
73. Buliminus (Brephulus) orientcUis Friv.
Hab. ICcutksche-Kissik. cfr. Westerl. pag. 10. Leider
nur in einem obsoleten Stück angekommen.
74. Buliminus (Mastus) rossmässleri Pfr. var. flavescens W.
Hab. Eski-Schehir ; cfr. Westerl. 1. c. pag. 17.
75. Buliminus (Chondrulus) foveicollis Bttgr.
Hab. Keutksche-Kissik. cfr. Nachrichtsblatt 1898 pag.
14. Scheint selten zu sein.
76. Buliminus (Chondrulus) ovularis Oliv.
Hab. Keutksche-Kissik. cfr. Westerl. 1. c. pag. 46.
Diese Minutie scheint durch ganz Syrien und Kleinasien
verbreitet zu sein, gehört aber doch zu den Seltenheiten,
vireil sie wegen ihrer Kleinheit den Sammlern zu leicht
entgeht.
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— 176 -
77. Pupa (ModiceUa) rhodia Roth.
Hab. Gülek Ciliciae. cfr. Westerl. Grenus Pupa pag.
106. Diese aus dem südöstlichen Europa bekannte Pupa
findet sich auch im Libanon und wohl auch in andern
Küstenländern Kleinasiens.
78. ClauMia (OUgoptychia) hicarinaia Zgl. var. tessdata ni.
nov. var.
Testa minor quam forma typica^ maculis tessellalis
ornata.
Altit. 15—18, lat. 3—4 mm. Hab.^Findik punar Ciliciae.
79. CioneUa (Caecüianellq) minuta Mss.
Hab. Adana Ciliciae, in Anschwemmungen des Sarus-
flusses. cfr. Westerl. Genus Cianella pag. 181.
80. CioneUa (CaecilianeUa) tumtUorum Bgt.
Hab. Adana Ciliciae, in Anschwemmungen des
Saru^iflusses. cfr. Westerl. pag. 181.
81. Bühynia leachi Shepp. ^
Hab. in fontibus apud Caesaream Cappadociae. cfr.
Westerl. Genus Bühynia pag. 17. Herr Prof. Dr. Boettger
schreibt hierüber: «Sehr merkwürdig ist diese Bithynia.
Nach langen Vergleichen stelle ich sie glatt zur europäischen
B, leachi Shepp. Ich besitze Stücke dieser Art mit iden-
tischen (nur lupenstreifiger) Deckt loberfläche und kenne
sie auch aus Ciskaukasien*.
82. LiOiaglyphus minutus m. n. sp.
Testa rimata, ovata, pellucida, comea, striolata;
spira brevis apice eroso; anfractus 4, convexi, aequaliter
crescenteS; ultimus tumidus; apertura ovoidea, angulata,
attitudinis spirae aequalis; margines callo conjuncti, colu-
mellaris super rimam explanatus.
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- If7 -
Diam. 1 Va : 1 V* n^ni, Hab. in fontibus apud ErequilCiliciae.
Steht dem Lithogl. parvulus ra. aus Tokat (Armenien)
cfr. Nachrichtsblatt 1894 pag. 196 nahe, ist jedoch etwas
grösser, und der letzte Umgang weniger aufgeblasen als
bei parvulus.
83. Planorbis umbüicatus Müll. var. submgulata Phil.
Hab. Nigde Giliciae. cfr. Westerl. Genus Planarbis
pag. 69.
Damit sind meine Einläufe für dieses Jahr erschöpft.
In vorstehender Aufzählung sind nur die Neuheiten und
grösseren Raritäten aufgeführt. Die allgemein verbreiteten
Arten, die sich in den Sendungen vorfanden, wurden nicht
erwähnt. Wenn nun in Obigem nur wenig Neues geboten
ist, so ist doch dasselbe nicht ohne Interesse. Allmählich
wird auch Kleinasien keine völlige Terra incognita für die
Konchologen mehr sein. Wenn übrigens Sammler selbst
die Lithoglyphus parvulus und minutus^ deren Grösse blos
1 — 1^2 mm. beträgt, nicht übersehen, so dürfte man schon
behaupten, dass solche Gebiete als ziemlich erforscht be-
trachtet werden können. Dies möchte ich z. B. von Tokat
und seiner Umgebung behaupten, wo s. Z. Missionär
Chartron mit grösstem Eifer gesammelt und es
während mehreren Jahren doch nur auf etw^a 20 ver-
schiedene Arten gebracht hat. (cfr. Nachrichtsblatt 1894
pag. 104.)
Würden die Ratschläge befolgt, welche Herr Dr.
Kobelt auf Seite 113 u. flf. im laufenden Jahrgang (1903)
des Nachrichtsblattes gibt, so könnte man freilich rasch
zu einer vollkommenen Kenntnis der ganzen Fauna kommen.
Aber die Ratschläge werden wohl einstweilen wohlgemeinte
Wünsche bleiben.
Waltersweier, 20. Okt. 1903.
12
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— 178 —
Keae Arten ans dem Kaukasus und Zentralasien«
Von
Baron Otto von Rosen.
1. Gigantomilax brandti var. ciscaucasica n.
DifTert a typo semper aut fusco aut concolore aut
taeniis nigris ornato : clypeo et corpore clarioribus, maculis
nigris raris non constanter ornatis.
Hab. Kislovodsk (Ciscaucasia).
2. Hyalinia (Polita) stauropditana n.
Testa maxime afüuis H. purae Aid., sed majore
magisque depressa, flavida, nitidiuscula, pellucida; anfractus
5— 5V«, ultimus magis dilatatus; lat. 6—7,5; alt. 3—4 mm.
Hab. Stawropol.
3. Hyalinia (Polita) retteri n.
Testa perforata, perforatione ^'i? latitudinis testae
aequante, virescenti-lutea, pellucida; anfr. 5Vs, ultimus
penultimo duplo major. Affinis Hyal. herzi Bttg., sed testa
majore, superne planiore, subtns minus nitida, non alba,
anfractibus celerius accrescentibus, ultimo latiore, apertura
magis ampla.
Diam. maj. 1—2, min. 9—10, alt. 5,5— 6,5, alt. apert.
5,5, lat. 6,5 mm.
Hab. Aman-Kutan (Asia centralis).
4. Hyalinia (Polita) maureri n.
Testa modica, minute perforata, depresso-globosa,
subpellucida, nitidiuscula, corneo-fulva, basi vix pallidiore,
viridula, eleganter ac regulariler striata, lineis spiralibus
obsoletissimis confertis decussata. Anfractus 6 convexius-
culi; lente et regulariter accrescentes. Apertura ampla,
oblique circulari-ovalis, margine columellari breviter forni-
catim reflexo.
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Diam. maj. 8,75, alt. apert. 3, diam. 4 mm.
Hab. Siachfar Bucharae.
5. Helix (Trichia) rufispira var. maracandensis n,
(= Martens, Gentralas. t. fig. 7a— c).
Differt a typo testa magis depressa, magis nitidius*
cula, anfractu ultimo antice subhorizontali.
Hab. Tschupan-ata, Samarkand.
— — var. farabensis n. Differt a typo testa multo
minore, flavido-rufa, inferne non albescente, anfractibus
5— SV« sensim et regulariter accrescentibus, ultimo ad
aperturam pauUulum dilatato.
Diam. maj, 7—10, min. 6—6, alt. 3—5 diam. apert.
2,5—4 mm.
Hab. in montibus Chosrat-Sultan.
— , — fuscior n. (exserta olim), Differt a typo testa
multo minore, supra brunneo-rufescenti, infra vix pallidiore,
spira subtectiformi, interdum exserta. Anfr. 5Va.
Diam. maj. 9,5—11; min. 8,5—10, alt. 4—5, apert. lat.
4—5, alt. 3,5—4,25 mm.
Hab. Euli-Kalan.
6. Helix rett^ var. minor n.
Differt a typo testa minore, minus depressa, spira
magis elevata.
Diam. maj. 13—15, min. 12—13,5, alt. 7—10, apert.
6— 7 mm.
Hab. Karatag, Magian et in valli fluminis Schink.
7. Hdix (Eucampylaea)*) perlucens n,
Testa latiuscule umbilicata, depressa, convexiuscula,
spira paulum elevata, irregulariter striata, anfractu em-
bryonali subtilissime punctato, supra albido-isabellina, infra
*) Wohl sicher eine flache, weitgenabelte Eulotide.
12*
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- 180 -
albida, nitidiuscula, perlucens (specimina plurima alba,
opaca); anfractus iV« regulariter accrescentes, convexius-
culi, ultimus antice celeriter descendens; apcrtura sub-
rotundata, marginibus distantibus, callo pertenui junctis,
externo acuto, basali expansiusculo, columellari triangulariter
dilatato.
Diam. maj. 18 -22, min. 15,5—18, alt. 7,5—9 mm.
Hab. Garm (Karategin).
8. Buliminus maracandensis n.
Affinis Bul. subobscuro, testa rimato-perforata, elon-
gato-subovali, fulvo-cornea, opaca, nitidiuscula, spira
conico-attenuata ; anfractus ultimus altitudinis omriis
testae aeqiians, ad aperturam paullatim adscendens; aper-
tura semiovalis, marginibus callo tenui junctis, margine
exteriore arcuato subsimplici, columellari expanso, dilatato.
Alt. 8,5,-9,5, diam. 3,25—4, alt. apert. 2,5—3 mm.
Hab. Samarkand.
9. Buliminus (Chondrulus) rtnnenkamfi n.
Testa rimato-perforata, subcylindrica, interdum cylin-
draceo-conoidea, transversim striatula, flavido-comea, niti-
diuscula; anfractus 7—8 lenti, convexi, sutura profunda
tenuiter marginata discreti, ultimus ad aperturam ad-
scendens, basi subrotundatus, ad mediam partem marginis
extemi modice protracti plerumque transversa panllulum
compressus; apertura parva, subtriangularis, bisinuata;
peristoma expansum et albo incrassatum, marginibus callo
forti conjunctis, callo et margine exteriore tuberculo valido,
columellari minimo aut nullo instructus.
Alt. 6—9, diam. 2,66—3 mm.
Hab. Aman-Kutan et Magian Asiae centralis.
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— 181 -
10. Bidimintis (Chmdrulus) intunmcens var. suUanus n.
Dilfert a typo testa minore, anfractibus magis con-
vexiusculis, sutura profundiore, callo parietali nullo, peris*
tomate minus incrassato.
Alt. 7,5—9, diam. 3 mm.
Hab. in summo montis Ghosrat-Sultan.
11. Clausüia (Acrotama) semicincta var. ciscaucasica n.
DijQTert a typo testa distantius striata, anfractibus
magis convexis, ultimo et penultimo distinctius striatis,
sutura profundiore.
Hab. prope Kislowodsk.
12. Clausilia (Acrotoma) narzanensis n.
AfQnis Gl. semicinctae, differt testa late costata, callo
peristomati parallelo minus distincto.
Hab. prope Kislowodsk.
13. Clausilia (Euxina) stauropditana n.
Testa elongato-fusiformis, vix nitens, Cornea, albido
strigillata, spira concave producta, apice tenui. Anfractus
11 — 13 convexiusculi ; summi 2 laeves, caeteri costulato-
striati, ultimus solidius costulatus, basi carinatus; apertura
piriformis, basi vix canaliculata, margo dexter pliculis 1 — 5
magis mi usve distinctis instructus. Lameila infera uti in
CL quadriplicata; plicae 4, principalis longa in apertura
conspicua, palatales prima et secunda breves, perprofundae
parallelae, tertia subparalleia longior ; lunella nulla. Affinis
Gl. quadriplicatae.
Alt. 13,5—16, lat. 3,5, alt. apert. 3, lat. 2—2,5 mm.
Hab. Stawropol.
14. Caecüianella retten n.
Testa fusiformis, gracilis, albido-vitracea, pellucida,
apice obtusa; anfractus 5 perparum convexi, penultimu«*
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— 182 —
altitudine superiores fere aeqnans; apertura guttaefonnis ;
columella arcuata; peristoma sub media parte parum pro-
tractum.
Alt. 4,5—4,75, diam. 1,25 alt. apert. 1,75 mm.
Hab. Aman-Kutan Asiae centralis.
15. Pseudamnicola prasina n.
Diflfert a Ps. brevicula Mrts. cui proxima, testa paulu-
lum majore, viridi, perlucente, spira prasina, peristomate
continuo, affixo.
Hab. Obi-Garm, Karategin.
Zwei neae Landschneeken aas dem Tertiärkalk Yon
Hochlieini.
Von
Prof. Dr. 0. Boettger in Frankfurt (Main).
Immer noch finden sich, wenn auch selten, Novitäten
in unseren oberoligocänen Kalken zwischen Flörsheim und
Hochheim. Die neuesten von Herrn Ing. K. Fischer ge-
machten Funde gehören den Gattungen HycUinia und
Carychium an.
Hyalinia (Polita) maUictca n. sp.
Char. Habitu et magnitudine H. purae Aid., sed
anfr. planioribus, lentius accrrscentibus, sutura minus pro-
funda, anfr, ultimo angustiore, media parte subcarinato,
apert. distincte minore, margine dextro supeme magis
stricte descendente. — T. parva umbilicata, nmbilico pervio,
fere V* latitudinis testae aequante, orbicularis, modice
depressa, tenuis; spira conico-convexa, sat elata; apex
fere prominulus. Anf. 4V« convexiusculi, lentissime accres-
centes, sutura parum profunda disjuncti, arcuatim hic
illic bene striati, ultimus media parte obtuse carinatus,
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— 183 ~
basi subplanus, ante aperturam vix ampliatus, fere '/ö
altitudinis testae aequans. Apert. levissime deflexa, rhom-
bica, marginibus vix conniventibus; simplicibus, dextro
arcuatim protracto, supeme strictiuscule descendente, media
parte angulato, basali columellarique regulariter curvatis.
Alt. 2^8, diam. 4^/8 mm.; alt. apert. IV«, lat. apert-
l*/4 mm.
Fundort. Oberoligocäner Landschneckenkalk von
Hochheim. Die Art ist in einem erwachsenen und in
einem jüngeren Stücke schon längere Zeit in meinem Besitze
gewesen, doch wagte ich nicht, sie auf dieses geringfügige
Material hin als neue Form zu beschreiben. Jetzt hat
Herr Karl Fischer aus Frankfurt ein weiteres tadelloses
Exemplar gefunden, das genau mit meinem alten Stück
übereinstimmt (coli. Boettger und Mus. Senckenberg.).
Bemerkungen. Von H, impressa Sbgr., gleichfalls
aus dem Landschneckenkalk von Hochheim, trennt sie sich
durch wesentlich kleinere Schale, den doppelt so grossen
Nabel und die deutliche Kielanlage des letzten Umganges,
von JT. deplanata Tho. aus dem Untermiocän und Ober-
oligocän unseres und des nordböhmischen Beckens durch
die wesentlich schnellere Aufrollung der Umgänge und die
dadurch bedingte kleinere Mündung. Die nächste Ver-
wandte ist nach direktem Vergleich die nordböhmische
H. (Polita) i/di Klika aus dem Oberoligocänen Land-
schneckenkalk von Tuchorschitz, die sich aber durch ihre
viel bedeutendere Grösse (diam. SV«— lOV« mm) bei
gleicher Zahl der Umgänge, durch die etwas schneller an-
wachsende letzte Windung und namentlich durch die
kräftigere, in der Nahtgegend stärker sichelförmig hervor-
tretende Streifung der Schale unterscheidet. Man wird
also J7. mattiaca als vikariierende Art der böhmischen
if. ihli bezeichnen dürfen, trotzdem es mir nicht gelungen
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— 184 —
ist, die für diese engere Gruppe charakteristische basale
Spiralstreifüng bei der vorliegenden Art nachzuweisen.
Carychium fischeri n. sp.
Ghar. T. late rimata; ovata, parum elongata; spira
brevis, conica lateribus convexis ; apex peculiariter oblusus.
Anfr. vix 5 convexiusculi, ad suturam profundam tumiduli,
sub lente subtilissime striati, fere laeves, ultimus amplior,
media parte planulatus, basi subsaccatus, ad aperturam
infra sinulum late impressus, altitudinis testae aequans.
Apert. iente ascendens, verticalis; ovalis, marginibus valde
incrassatis et reflexis, dextro angnlatim protracto, intus
lamella vaiide, dentiformi, pariete lamella pervalida unica
compressa, columella denle obsolete obtuso instructis.
Alt. l'/a, diam. max. mm.
Fundort. Oberoligocäner Landschneckenkalk von
Ho eh heim. Nur ein Stück (leg. K. Fischer 1903 in
coli. Boettger).
Bemerkungon. Wesentlich grösser als die bis
jetzt aus dem Mainzer Becken bekannten Arten C. antiquum
A. Br. und C. nanum Sbgr., aber etwas kleiner als C.
gihbum Sbgr. aus dem Obermiocän von Undorf und als
C. pachychüus Sbgr. aus dem iMittelpliocän von Hauterive.
In der Form nächstverwandt dem obengenannten C. gihbum
Sbgr., aber mit mehr gedrungenem Gewinde und auffallend
viel stumpferer Gehäusespitze. Das zweite Erkennuns^s-
zeichen, das die Form auch von C, pachychütLs Sbgr. und
allen Varietäten des C. minimum Müll, scheidet, ist die
fast unmerkliche Ausbildung des stumpfen und tiefliegenden
Spindelzahnes, der bei oberflächlicher Betrachtung über-
haupt zu fehlen scheint. Der Mundsaum ist kräftig gelippt,
die Falte auf der Mündungswand wie die an der Innen-
seite der Aussenlippe sind stark entwickelt, die Skulptur
ist matt, die Schale nahezu glatt.
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— 185 —
Znr Ausbreitang der Helix (Xeropbila) obYia Hartin.
in Deutschland.
Von
Dr. phil. Ewald Wüst in Halle a. S.
Aus zahlreichen Veröffentlichungen ist bekannt, dass
Helix (Xerophüa) obvia Hartm. neuerdings in manchen
Teilen Deutschlands, insbesonc^pre der Osthälfte des nord-
deutschen Flachlandes und Mitteldeutschlands, in starker
Ausbreitung begriffen ist und dass ihre Ausbreitung grössten-
teils durch den Anbau von Luzerne und Esparsette erfolgt.
Ich teile im Folgenden zwei neue Funde der Art mit,
welche zeigen, dass sich dieselbe auch in Süddeutschland
weit über ihre ursprünglichen Verbreitungsgrenzen hinaus
ausbreitet.
Im Jahre 1898 fand ich Helix (Xerophila) obvia
Hartm. an einer beschränkten Stelle im Landstrassen graben
zwischen Essenheim und Elsheim in Rheinhessen, einem
Graben, in dem ich Helix (Xerophila) ericetorum Müll, ver-
breitet sah. Am Fundorte der Helix (Xerophüa) obvia
Hartm. war Luzerne angesäet, so dass eine Verschleppung
der Art an den, soviel ich sehe, ersten sicheren Fundort
für dieselbe im westlichen Deutschland, durch die Futter-
pflanze wahrscheinlich ist.
Im Jahre 1903 fand ich Helix (Xerophila) obvia
Hartm. auf z. T. mit Luzerne und Esparsette bestandenen
Aeckern und auf einer benachbarten Wegeböschung unfern
Ostheim vor der Rhön und zwar an der von Ostheim
nach Völkershausen führenden Fahrstrasse. Auch hier ist
eine Verschleppung durch die erwähnten Futterpflanzen
wahrscheinlich. An dem Fundorte der Helix (Xerophila)
obvia Hartm. bei Ostheim vermisste ich die sonst in der
Gegend sehr häufige Helix (Xerophila) ericetorum Müll.,
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— 186 —
die, wie insbesondere Goldfuss mehrfach in der sächsisch-
thüringischen Bucht beobachtet hat, häufig durch die mit ihr
nahe verwandte Hdix (Xerophüa) obvia Hartm. verdrängt
wird. Die in der Gegend ebenfalls verbreitete Hdix
(Xerophüa) unifasciata Poir. fand ich bei Ostheim zwischen
Hdix (Xerophila) obvia Hartm.
Kleinere Mitteilungen.
(Anpassung an ungünstige Verhältnisse).
Ueber einen äusserst merkwürdigen Fall von Anpassung
an ungünstige Verhältnisse berichtet Erland Nordenskiöld
im Zoologischen Anzeiger 1903 No. 704. Im Chaco, der
Ebene am üstabhang der Gordilleren, fand er im April
1902 am Beginn der Trockenperiode in Tümpeln bei den
bolivianischen Orten Grevaux und Gaixa, welche in der
Trockenzeit vollständig austrocknen, zahlreiche Exemplare
von Ancylus (wahrscheinlich morlcandi d'Orb.), welche
ihre Mündungen bis auf eine kleine sekundäre Oeffnung
geschlossen hatten, und zwar nicht mit einer vorüber-
gehenden Sommerdeckel, wie das so viele andere Land-
und Süsswasserschnecken tun, sondern mit einer mit der
normalen Schale fest zusammenhängenden Bildung aus
Schalensubstauz. Ob diese Schutzbildung nur für die
Trockenzeit gebildet und später wieder abgestossen wird,
oder ob sie schon zu einer normalen Altersbildung ge-
worden ist, konnte Nordenskiöld nicht feststellen, da sein
Aufenthalt nicht bis zum Beginn der nächsten feuchten Periode
dauerte. Er fand unter den gedeckelten einzelne unge-
deckelte Exemplare von bedeutenderer Grösse mit einem
sehr scharfen Wachstumabsatz. Das könnten zweijährige
Stücke sein, die ihren Deckel wieder aufgelöst hätten und
deshalb weiter wachsen konnten, aber auch Stücke, welche
ohne Deckelbildung die Trockenzeit überlebt hätten, so
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— 187 —
dass wir annehmen müssten, dass nur ein Teil sich ein-
deckele, um für alle Fälle die Fortpflanzung der Art zu
sichern. Die Frage kann wohl nur durch längere Beob-
achtung an Ort und Stelle entschieden werden, leider sind
in dem abgelegenen, schwer zugänglichen Gebiete dafür nur
wenig Aussichten.
Literatur«
Adams, Charles^ A., Variation in Jo, — From Pr. Amer.
Assoc. Advancement Science 1900, Vol. 49.
Der Autor, dessen Arbeit uns verspätet zugeht, hat die Verbreitung
und Variabilität der Pleuroceriden-Gattung Jo in den Quell-
flüssen des Tenesssee, dem PnweU River und dem Clinch River,
auf das Eingehendste und ausschliesslich an selbst gesammeltem
Material studiert und gibt seine Resultate auf 27 Tafeln, von
denen 16 graphische Darstellungen, Diagrammen, dgl., 11 photo-
graphische Abbildungen von 4 — 500 Einz» lindividuen geben.
Sie sind in zvei Abteilungen geschieden, von denen die eine
die Variation von Gestalt und Grösse, die andere die Entwick-
lung der Stacheln umfasst. Im oberen Teil der Flusse herrschen
die glatten Formen vor, nach unten verschwinden sie mehr
und mehr und werden durch gestachelte ersetzt; unterhalb
Chattanooga verschwindet die Gattung rasch.
Locard, Amould, Coquüles des Mers d'Europe. Turbinidae.
— In: Ann. Soc. Agricult. Lyon 1903. Sep. 8« 66 S.
Eine sehr sorgfaltige Aufstellung sämmtlicher aus den europäischen
Meeren beschriebenen Trochiden mit Beschreibung und genauer
Synonymie, der man auch dann seine Anerkennung nicht ver-
sagen wird, wenn man den Artbegriff weiter fasst, als Locard.
Sehr angenehm ist es, dass Locard für viele Monterosato^sche
Nominalarten gute Beschreibungen nach sicheren Exemplaren
gibt und sie dadurch erst wissenschaftlich begründet. Neu
aufgestellt werden: Zizyphinus altus = Tr. zizyphinus Fbs. &
Hanley p. 5; — Z. gibbosulus Mtrs. p. 16; — Gibbula tumi-
dulina = tumida Moll. Roussillon I p. 387 t. 47 f. 17, 18; ~
G. minuscula = pygmaea Phil, nec Risso; — G, incitabilis
p. 40; — Trochocochlea obslricta = crassa Fbs. & Hanl, nec
Pult. p. 52.
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— 188 —
The Journal of Conchclogy, vol 10 no. 11.
p. 321. MeWill, J. C, the genera Pseudoiiva and Hacron. FGr Ps.
ancilla wird die neue Gattung SylvanocochlU errichtet.
, 330. Horsley, J. W., Turricola terrestris and Helix virgata.
, 331.Pannel, Charles, Additional Notes upon the Land aud Fresh-
water MoUuska of Surrey.
, 334. Adams, Lionel £., Foreign Distribution of Helix virgata, Helix
caperata aud other British HoUuska.
, 238. Welch, R., Pockets of Land-shells, Banimouth Dunes, Port-
stewart. Als Pockets bezeichnet der Autor Anhäufungen Yon
durch den Wind zusammengetragenen oder durch Regen zu-
sammengeschwemmten Landschnecken, die man an günstigen
Stellen der Dünen, in Veiiiefungen, auch in Pfützen, nicht
selten findet und aus denen man oft seltene Minutien in grosser
Zahl auslesen kann.
, 340. Melvill, J. Cosmo & Robert Standen, the genus Scala (Klein)
Humphrey, as represented in the Persian Gulf, Gulf of Oman
and North Arabian Sea. With pl. VII. Neu: Sc. amathusia
p. 341 fig. 1 ; — Sc. calidea p. 341 fig. 2 ; — Sc. cerdanta p.
342, fig. 3; — Sc. continens p. 342 fig. 12; — Sc. deifica p.
343 fig. 4; — Sc. electica p. 343 fig. 5 ; — Sc, emiliae p. 343
fig. 6; — Sc. gomophora p. 344 fig. 7! — St. laidlawi p. 344
fig. 8. ~.
Proceedings of the McdacologiccU Society of London, vol. V,
No. 5 (1903).
p. 309. Woodward, B. B., on the generic name Buliminus. Da die
ursprüngliche Schreibart Ehrenbergs Bulimina lautet und dieser
Name durch Orbigny bei den Foraminiferen präoccupiert ist,
hat Ena (Leach) Turton 1831 als Gattungsname einzutreten und
die Familie in Zukunft Enidae zu heissen.
, 310. Smith, E. A., Note on an abnormal specimen of Argonauta argo
(mit Textfigur).
» 211. Godwin Austen, H. H., Further description of the animal of
Damayantia carinata Coli., showing its similarity to D. smithi.
Coli. A G. A., with remarks on this genus of Issel, GoUingea
of Simroth and Isselentia of Collinge. — With pl. XL —
Damayantia und Collingea (= Microparmarion) sind in der
Radula total verschieden; Isselentia ist wahrscheinlich eine
Untergattung von Damayantia.
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- 1Ö9 -
p. 317. Ballen, R. Ashington, Notes on the Pleistocene nonmarine
Mollusca of Portland Bill ; and on Holocene nonmarine Mollusca
from West Bamham, Wilts; — Harlton, Gambridgeshire ; —
the Down above Durdle Barn Doon, Dorset; and Folkestone.
, 320. Kennard, A. S. A B. B. Woodward, on the Occurence of Neri-
tina grateloupiana Fer. (hitherto misidentified as N. fluviatilis)
in the pleistocene gravels of the Thames at Swanscomb.
, 322. Gude, 6. K., Additions to the Genus StrepUxis. With pl. VII.
Neu : Str. da Gostae fig. 6—7, Gauca, Neu Granada ; — prestoni
p. 322 fig. 17—19, Lampun, Siam; — latior p. 323 fig. 1—4,
Nilgiris, Indien; — pleurotomoides p. 324 fig. 14 — 16, Tine-
vellj, Indien. Ausserdem zum erstenmal abgebildet thebaw|
G. Aust. tig. 11-13; — porrectus F. fig. 20—22; — obtusus
Stol. fig. 8 — 10; — und zahlreiche Zusätze zur Synopsis der
Streptaxidae.
, 328. Smith, £. A., on Xylophaga praeslans n. sp. from the English
Coast. — Mit Texttgur.
, 331. Eliot, Sir G. N. E , Notf^s on some new or little known mem-
her» of the faraily Durididae. — With pl. XIII, — . Aeu Dori-
dium gardineri p. 332 aus dem sQdlicben Pacific ; — D. pilsbryi
p. 333 von ebendort; — D. reticulalum p. 335 t. 13 fig. 1,
Ostafrika; — Ghelidonura varians p. 335, Sansibar; — Gh. (?)
hirundinina var. punctata p. 836 t. 13 fig. 2, Sansibar; — Gh.
philinopsis p. 336, Sansibar.
„ 338. Sykes, £. R., Description of Gerastus dinshawi n. sp. from
Aden fTextfigur), with a note on Otopoma clausum Sby. and
0. yemenicum Bgt.
„ 340. Preston, iL B., Descriptions of two supposed new species of
Gyathopoma, peilei aus Shervery Hills in Södindien, und G.
(Jerdonia) serendibense aus Gey Ion, beide mit Textfigur.
, 341. Krogh, Aug., on Shells floating on the surface of the Sea.
Proceedings of the Äcademy of Natural Sdencee of Philadel-
phia 1902 vol. 55 part. III.
p. 593. Pilsbry, H. A., new Land Mollusca from Idaho (Pristiloma
idahoense p. 593).
„ 696. Dali, W. H., Synopsis of the Garditacea and of the American
Species. — Neu: Venericordia (Gyclocardia) armilla p. 713,
Golf von Mexiko; — V. (G.) moniliata p. 713 Rio Janeiro;
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- 190 -
— V. (C.) incisa p. 714 Californien ; — Cardita (Glans) sul-
cosa p. 715, Panama: — Von Venericordia ventriosa Goold
wird V. (G.) stearnsi Dali von Paget Sund abgetrennt, von V.
boreaiis Gould aus dem Beringsmeer V. (C.) alaskana.
Nordenskiöld, Erland, über die Trockenzeitanpassung eines
Ancylus von Südamerika, — Mit 17 Figurert. — Im:
Zoologischer Anzeiger, vol. 26 no. 704, 13. Juli 1903.
Wir verweisen auf den Auszug unter Kleinere Mitteilungen
S. 186 dieser Nummer.
Sturany, Dr. B.^ Gastropoden des Roten Meeres, — Expedi-
tionen S. M. Schiflf »Pola** in das Rote Meer.
Zoologische Ergebnisse XXIII. Aus Band LXXIV der
Denkschriften der Mathematisch - naturwissenschaft-
lichen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissen-
schaften. Wien 1903. gr. 4. 75 S. mit 7 Tafeln.
Die Forschungen der Pola haben im tieferen Wasser des Roten
Meeres bei 57 DrakezCgen 49 Arten Gastropoden ergeben, von
denen allerdings nur eine in mehr als 1000 m. gefunden wurde,
und gerade diese war die an der Oberfläche lebende Janthina
globosa Swains. lieber die eigentliche Abyssalfauna des Roten
Meeres erfahren wir also auch durch die Pola nichts. Von
den 49 Arten sind 21 unbeschrieben, 16 Arten gehen aus dem
unter 300 m, tiefen KQstenwasser bis in erheblich grössere
Tiefen, darunter merkwürdiger Weise der grosse Murex tribulus
L., 19 sind der Tiefe unter 300 m. eigentümlich. — In der Litoral-
zone gesammelt wurden an 50 Orten 994 Arten, davon 11 über-
haupt neu, 23 zum erstenmal aus dem Roten Meer nachgewiesen.
Die neuen gedrakten Arten sind meistens schon (im Anzeiger
der Akademie, 5. Juli 1900) bekannt gemacht worden; hier
werden sämtliche Arten sehr gut abgebildet. Es sind: Fusus
bifrons t. 1, flg. 1—4; — Nassa thaumasia t. 2, fig, 7 — 8; —
N. Steindachneri t, 2, fig. 9 ; — N. xesta t. 2, fig. 6 ; — N.
munda t. 2, fig. 4; — N. sporadica t. 2, flg. 5; — N. stiphia
t. 2, fig. 2; — Miti-a gonatophora p. 226 (17) t. 4 fig. 2; —
Mitrella erythriaensis t. 1, fig. 5; — M. nomanensis t. 1 fig. 6;
— Conus aculeiformis var. torensis p. 227, (19) t. 4. fig. 8; —
C. planiliratus var. batheon p. 217 (19) L 4 fig. 6, 7; — Drillia
potti t. 3, fig. 6 a; — ? Dr. inchoata t. 5, fig. 8; — Qavus
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- 191 —
siebenrocki t. 3, ßg. 2 ; — Mangilia pertabulata p. 231 (23) t 3
fig. 1; — ?Pleuroloma beblammena p. 231 (23) t. 3 fig. 4; —
SolarieUa illustris t. 1 fig. 7 ; — Emarginula harmilensis p. 235
(27) t. 5 flg. 12; — Atys (Roxana) lithensis p. 235 (27) t. 6
fig. 2. Die neuen Arten aus der Litoralzone sind: Mangilia
(Glyphostoma) epicharis p. 251 (43) t. 7 fig. 2; — Clathurella
dichroina p. 252 (44) t. 5 fig. 5 ; — Gapulus caramanensis p. 256
(48) t. 7 fig. 11 ; — Eulima muelleriae p. 258 (50) t. 6 fig. 10.
— Eu. orthopbyes p. 258 (50) t. 6 fig. 8; - Stylifer thielei
p. 258 (50) mit Holzschnitt; — Syrnola trivittate p. 258 (51)
t. 7 fig. 8; Eiusa halaibensis p. 258 (51) t 6 fig. 11 ; —
Triforis senafirensis p. 262 (54) t 5 fig. 7; — Euchelns ery-
thraeensis p. 266 (58) t. 5 fig. 6.
The Joural of Conchology. Vol. 10 no. 12. (Okiober 1903).
p. 345. Melvill, J, G. and R. Standen, tbe Genus Scala (Klein) Hum-
phrey, as represented in the Persian Gulf and North- Ära bian
Sea. Neu: Scala melior p. 345 t. 7 fig. 9; — Sc rissoinae-
formis p. 346 t. 7 fig. 10; — Sc. sykesii p. 346 t. 7 fig. 11.
— Sc. thelcteria p. 346 t. 7 fig. 13 ; — Sc. townsendi p. 347
t. 7 fig. 14; — Opalia xenicima p. 348 t. 7 fig. 17; — Cirso-
Irema corolla p. 348 t. 7 fig. 18; — C. mammosa p. 349 t. 7
fig. 15; — G. optima p. 350 t. 7 fig. 16.
, 351. Smith, Edg. A., Note on Macron trochlea.
, 353. Wood ward, B. B., List of British Non Marine Mollusca.
, 367. Baldwin, S. W.. the Landshells of the Turton DistricL
, 368. Smith, Edgar A.« a new Modiola(evansi) from Malacca (woodcut).
Weiss, Dr. -4., Nachtrag zu der Aufzählung der im Balor
tonsee und dessen Umgebung vorkommenden lebenden
Weichtiere (Mollusken), — Aus: Result. wissensch.
Erforschung des Balatonsees vol. II, Teil I.
77 Arten und VarietAten, darunter 30 Arten und 3 Variet&ten Land-
schnecken. Von den Servain'schen Arten ist nur Lithoglyphus
renoufi aufgefunden worden.
PUsbry A, H. dt E. G. Vanatta, Marine Mollusca. Papers
from the Hopkins Stanford Galapagos Expedition
1898—99. Xin. From: Proc. Washington Aead.
Sciences vol 4 p. 549—560 pl. 35.
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— 192 —
Neu: Latricola cognata p. 556 t. 35 fig. 5; — Lima galapagensis
p. 556 t. 35 flg. 4; — Chlorostoma snodgrassi p. 557 t 35
fig. 7 ; — Gerithidea mutata p.' 558 t 35 fig. 1 ; — Drillia
roseobasis p. 558 t. 35 fig. 2; — Dr. albemarlensis p. 558 t 45
fig* 3; — An der Ck>cosinsel wurden 19 Arten gesammelt,
meist Panamaformen, aber darunter das westindische Ghloros-
toma macalatostriatum C. B. Ad.
Jaubin^ in: Travaux scientifiques de VUniversiU de Rennes.
— Tome I. Fase. III p. 361—364. 4 Fig. im Text.
Observations sur diverses Cöpbalopodes 7. note : Heterateuthis Weber i
n. sp. (unterscheidet sich sehr von H. dispar (RQppel) Gray.)
Eingegrangrene Zahlungen:
L. Futh, Königsberg, Mk. 6.— ; Th Hocker, Gotha, Mk. 6.— ;
Chr. Jensen, Kopenhagen, Mk. 6.— ; A. Köhler, K. K. Notar, Dauba,
Mk. 3.— ; Lindholm, Wiesbaden, Mk. 6.— ; A. Luther, Helsingfors,
Mk 12.— ; H. G. Seil, Kopenhagen, Mk. 6.—.
(ireäuderte Adresse:
Jaroilav X. Petrbok, Kojetice bei Prag.
Pfarrer Blokltfi, Waddewarden bei Jever i. 0.
Neve Mitglieder:
Dr. med. Emst Hermann, Gelsenkirchen, Bahnhofstrasse 23.
A. Köhler, K. K. Notar, Dauba in Böhmen.
Gesucht.
Schone Tridacna gigas (beide Schalen), nicht unter
150 Kilogr. wiegend. Offerten mit Angabe von Gewicht,
Grösse und Preis an Die Redaktion.
MT Welches ist das neueste und bestbewihrteste
Verfahren, anatomische Präparate der Genitalien, Radula
u. s. w. zu konservieren, sodass sie zur Ansicht ausgestellt
werden können? Um Mitteilung bittet freundlichst
D. F. Heynemann,
Sach8enhau8en, Schifferstr. 58.
Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a. M.
Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M.
Aiufef eben 80« November.
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