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Full text of "Archiv für österreichische geschichte"

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Archiv 

rrii' 

Kunde jisterreichischcr Gescliiclits-Quctlcii. 

*on (Irr 

zur Pflege vaterUndücher fieschicbte angestellten Conunission 

der 

kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 

siebenter Band. 

1851. 



Ana der kaiari-lich-künig-licheii IIüI- und SUkls-Druckerri. 



> 



I. 



FRÄNKISCHE STUDIEN. 



IV. 



«s^ 



VON 



CONSTANTIN HOFLER. 



last. VII« I.V. 9. Heft. 



EINLEITUNG. 



I dnUobo Reich serRel gegen Endo des XV. im Anfonge de« 
I. Jabrlmiiderts in awei räumlich wohl /.ieraüch gleiche Gruppen, 
«ine monarchische and eine republikanische. Zu der erstem gehör- 
ten alle u-eltlielien Fürsten and Territorien, die vier Churriirsten, 
die Herzoge, Fürsten, Mark-niid Landgrafen, zu der zweiten sämmt» 
liehe geisllicho Staaten mit ihrer EIcctivverfasstiDg, voran die drei 
geistlichen Chnriursten nebst dem bischüHiclie» Herzoge zu Fran- 
ke», die FDrsthischÖfe, Achte, Prälaten, dio Reichsritterschaft, die 
Heichsstädtc. Die Eigenlhümlichkcit zu erhöhen kam hiozu, dass, 
l^pribrend die Cliurnirsten, seil Böhmen dem dcntschen Reiche so- 
^^Bel als abhanden gekommen war, keinen aus ihrer Mitte mehr auf 
^^ftn kaiserlichen Thron erheben konnten, dieser ausschliesslicli 
^^ftnem Geschlechtc znkam, welches in der bezeichneten Zeit die 
Grandingen seiner Macht mehr ausser- als innerhalb DeiitschUnd 
11 halte, und erst durch die Wiedererlangung Rühmens ein churfiirst- 
l^^fcbes, man könnte beinahe sagen wieder ein deutsches wurde, 
^^win der Verlust (lesterreichs durch die Eroberung des Mathias 
^^B^rrinus, wie die Erlangung Rurguuds brachten für das Uaus 
' Habshnrg sa viele Kämpf« mit sich, dass es gerade am die bezeich- 
aetc Zeit für Rentftcliland wie verloren schien und der Streit der 
deutschen Stünde mit Maximilian namentlich aus diesem Grunde 
entbrannte. Erst der sichere und unbesirittooc Besitz Rühmens 
und die damit verbundenen Rechte und Anwartschaften bewirkten, 
dass sich eine deutsche und Kaiscrlinte de« Haases Habsburg; — 



der alteren spanischen gegenfiber ^ bilden konnte; erst als dieses 
wichtige Land nicht deutschen Händen entrissen worden, konnte 
sich das deutsche Reichsterritoriom gegen den Osten zu abschliessen, 
und das Reich selbst einen derartigen Einfluss auf diesen gewinnen^ 
dass unter allem Wechsel der Verhältnisse, unter den Wehen des 
türkischen Krieges , welche eigentlich von Soliman^s Eroberung 
Belgrads bis zu dessen Wiedererlangung durch die deutschen 
Schaaren nie recht aufhörten, wie unter den Gefahren des SOjähri- 
gen Krieges, die Deutschen hier auch nicht ein Dorf verloren, 
wohl aber deutscher Colonisation fortwährend der weiteste Spiel- 
raum offen steht. Der habsburgischen Dynastie zunächst stand die 
wittelsbachische und hohenzoUersche , beide dadurch bedeutend, 
dass ihre Macht eine doppelte war; die der Witteisbacher am Rhein 
und zugleich an der Donau, im Westen wie im Osten, in der 
Pfalz wie in Baiern begründet; die der HohenzoUern an der Oder 
wie am Main , im Norden wie im Süden, in der Mark Brandenburg 
wie in Culmbach und Cadolzburg (Baireuth und Ansbach); die 
Macht der ersten hinaufreichend in die alte Zeit kaiserlichen Glan- 
zes, als Friedrich Barbarossa in kaiserlicher Machtvollkommenheit 
Könige und Päpste vor sein Tribunal beschied. Innerhalb 100 
Jahren 1180 — 1280 waren die Witteisbacher Herzoge, der Graf 
von Habsburg König, der „demülhige^^ Graf von Zollern ^) Burg- 
graf von Nürnberg geworden. Schon in den Tagen Rudolfs I. ge- 
schweige in denen Friedrich^s U. verfugten die Witteisbacher bei 
der Königswahl über zwei Stimmen, und sind später (im XV. Jahr- 
hunderte} die Habsburger nach langer Pause wieder Könige ge- 
worden, weil M. Friedrich, der Hohenzoller, die angebotene Krone 
ausschlug, so wurde es der erste Habsburger Rudolf, nachdem der 
Wittelsbach«r Ludewig die deutsche Krone ausgeschlagen. Hin- 
gegen traten die andern in ihrem Hauptzweige, dem fränkischen 
erst auf, als kaiserliche Beamte, nachdem die Witteisbacher den 
herzoglichen Hut schon in der zweiten Generation getragen, mit 
diesen aber und Rudolf von Habsburg am hohenstaufischen Hause 
festhaltend bis dasselbe in Italien untergeht, während die Hohen- 
zoller erst in derselben goldenen Bulle CarFs IV. den Fürsten- 
stand gewinnen, welche dem baierischen Zweige des Hauses Wh- 

1) So svntoiil Ia der Utetten polltlfcfaen Urkunde dea Hautet HoheasoUenit 



It^Ubacli den Otiarhut enUog. Dieses selbst anlaDglioh die Macht 
lies Hbium llabsburg förderad, ilann mit diesem entzweit ward 
hiJi von llabsborg aod HohenzoIIern zugleich bedroht, nachdem 
CS letxlcres ku der Höbe erhoben, Cilr welche der Türatlicho Mantel 
ziemt. Zogen die WitteUbacber aus dem höheren Alter ihres Gc- 
schlecblcR ihre Ansprüche, hatteuTagcnileo und l'chlur dieses Ge- 
»chleclites darin ihre Würze), so war bei den Mohenzollcrn das Eine 
wie das Andere bedingt durch das beharrliche Streben cmporzn- 
kommcn, indem sie dui-ch Anschlnss an die Habsburger, Wittels- 
bftchcr und Luxemburger /.u werden suchen niugsleii, was die 

tiltelsbaclier durch den Kaiserdieust unter den Hohenstaufen 
Igst geworden waren ; daher in dem umgekehrten Verhöltnisse, 
BS der Stern des einen Geschlechtes aufgiug, als der des andern 
schon im Mittag stand, dieser sich isum Abend neigte, als jener 
rnsch emporstieg: darin der innere Grund der Eifersucht und des 
Haders wie des ganzen pulilischcn Verhältnisses beider. Aus eben 
diesem Grunde auch das spütere Streben naeb der Kaisermacht 
von Seiten des alteren Hauses, das rastblos wieder zu erlangen 
suchte, was es früher besessen und ihm nach Alter und Würde %»- 
zukommen schien ; daher bei dem jüngeren Hause das sjistematiscbe 
FcrnbaKen von der schwindelnden Höbe, die für andere Anlass 
zum Sturze geworden und das mit grosser Consequenz verfolgte 
Demnbcn, sich in der Breite auszudehnen, Ternlurium an Ter- 
ritorium KU erwerben, neue Verbindungen anzuknüpfen, durch jede 
neuen Anspruch anf Land und Leute zu erlangen. Bald war es da- 
bio gckommeo, d,-ks$, was der Eine erwarb, dem Andern 
cnlkogeo schien, Jeduch der Nachtheil beinahe immer aut 
Seilen Baierng war, da das Haus Hohcuzolleru in seinem Streben 
nach Vergrßsserung, wie durch sein ganzes Wuchstbum im Lichte 
kaiserlicher Sonnen sich seines Vortbeiles aUTriigcrs und Schüt- 
zers des liahsburgischcn Kaiserthums gegen das Haus Witteisbach 
meisterhart zu bedienen wusste, und die inneren Zwistigkeiten des 
letzteren es nicht an Aolass bieza feilten Hessen. Man könnte sa- 
gen es gab im XV. Jahrhandert drei kaiserliche Geschleehter in 
ÜeotschUnd, eines der Vergangenheit nach und uaeh den Ansprü- 
chen, die daraus sich abieilen lassen ; eines dem thotsüchlichcn Be- 
sitze der kaiserlichen Würde nach; ein drittes nach seiner poü- 
Uscheo Gesinodug. Das erste, das witlelsbachisohe, welches nach 



6 

dem grossen lateitegnam dem habsburgisohen den Weg zum Kai« 
serthrone gebahnt, dann sweimal nnter Lddewig IV. und Ruprecht 
die Kaiserkrone getragen; das Bireite des habsbnrgische , welches 
nach langem Zwischenraum seit Friedrichs IlL (des Schönen) Wahl 
erst anter Albrecht nnd Friedrich IV. snm angestörten Besitze 
der Kaiserkrone gelangte , als das letste jener drei Geschlechter 
anter Markgraf Friedrich I. daraof Verzicht geleistet hatte. — 

Ist so im Allgemeinen die historische Stellaog der drei Ge- 
schlechter angedentet, an welche mehr als an andere Deutschlands 
Zukunft gewiesen war, so ist es nicht minder lohnend mit -Hälfe 
der nachfolgenden Urkunden zu sehen, wie die Spitzen ihrer Po- 
litik sich in einem Lande berQhrten, dessen Krone beinahe in jedem 
Jahrhundert der Zankapfel der Nachbarmächte, fiir den Besitzer 
aber beinahe eine eben so grosse Last als Quelle von Vortheilen 
geworden ist, in Böhmen. Dann, nachdem hieran eine Grund- 
lage gewonnen, soll der Kampf des monarchischen ElementeS| we- 
sentlich repräsentirt durch jene drei DynastenhXuser, mit dem re- 
publikanischen auf deutschem Reichsboden wieder mit der Leuchte 
bisher anbekannter Documente verfolgt werden. 

Man kann es als eine bekannte Thatsache voraussetzen , dass 
von den Tagen der Avaren, Swentopluck und dem ersten sieg-* 
reichen Auftreten der Magjaren an , die Frage über die BegrBn- 
dung eines grossen Ostreichs entschieden war und höchstens dar- 
über ein Zweifel obwalten konnte, sollte diese Aufgabe türkischen, 
finnischen oder slavischen Völkern , sollte sie den donauabwSrts 
langsam aber sicher vorrückenden Deutschen zu Theä werden. 
Carl der Grosse hatte letzteren mit dem Schwerte den Weg ge- 
wiesen und das Panier des Kaiserthums, das Kreuz auf dem Ava- 
renring angepflanzt, seine Nachfolger aber die errungenen Vor* 
theile erst den Mähren, dann den Ungarn abtreten müssen. Als die 
letzteren in der Hlitte des X. Jahrhunderts von den Deutschen über» 
wältigt wurden, schwankte die Wage noch lange unentschieden hin 
und her, da es für die Babenberger genug gethan ^} war, als sie die 
verödete Markgrafschaft in ein blühendes Herzogtbum unwandellen 
und zwischen West- und Sfldskven, den Ungarn im Angesichte den 

1) SlelM ▼. IIeUl«ri Be|r«at«ii zur OMchMite der Murkgrifien und Henoft 
#iiHnntthi aas dtm Uaost Babenbtrff« ?«rr«d«. 






Bekild i«9 deutseUen Heicbss ftDf^Sftnztea, an die Stelle 
Ici mehr and mehr als Kaiserstadt anrgcgebenen Aachen im Westen 
■i dem Kreoswegv des Orients und Occidents, auf wellliistonschem 
Boden Wien als künftige Kaiaerstadt heranbildeten. Wie wenig 
fclilta Dod sie bätton was sie als kümmerlicben Besitz angetreten 
ihren Nachfolgoni als ei» Künigreicli (regnum) hinterlaNsen ! W a » 
aber die Babeuberger pflanzten, war für ganz 
Oealtciilaad ein Gewinn; als der letzte von ihnen ^tarlt, 
war die Errungenschaft von Jahrhunderten bedroht, in seinem 
wiclitigsteii Bollwerke das Reich selbst gelabrdet. 

I>amali(124f)) zeigte sich bereits die unermesslicbe Bedeutung 

esterreiclis unter den ül)rig;en deutschen Ländern. ßOO Jahre, 
ibe pansUvische Träuiiiereien wieder Wahrheit zu werden snchteo, 
nnteniabm es der den Czcclien tmincr thcure Ottokar das Hinder- 
niss hinwegzuräumen, welches einer Vereinigung der West- und 
Sudslaren entg^en trat '). Blieben damals Oestcrreich, Steiermark, 
Kimthcii und Krain unter dem Scepter des nöbmenköuigs verei> 
nigl ~ und sei es auch nur eiu Paar Menschcualter, so war im 
Osten das Ueberge wicht desSlaventbumsentschie- 
dvo und das cxcchitcbe Oesterreich rollte die Gbrigen deutschen 
L&nder, eines nadi dem andern aaf. Nur die äusscrste Oe- 
dankenlDSigkeil oder blinde Leidenschaft kann 
daher in dem Aufkommen der hahsburgiachen Macht 
ein Unglück für Deutschland erblicken'), während in 
Wahrheit der Umstand allein, dass es den llabsburgern gelang, die 
(crfallciie Herrschaft der Babenberger wieder aufzurichten und 
rsa da aas nach dem Slaven- wie nach dem Ungernlande ihre 
Politik zu richten, das deniscbe Interesse nach den Seiten hin 
geltend gemacht wurde, von wo aus dasselbe am meisten Geffihr- 
duBg erlitten hatte, ein grosseres Verdienst ist, als sämmtlicbe 
in den letzten 400 Jaliren emporgekommenen deutschen Dynastien 

usammongeuommen sich bisher um die deutsche Sache 



■ ) Vtrgltioh« H<Sll«r'> hiitor. UtberblUk dM- Verfall« ilu «Utlidfoiaift- 
tha* llttleb in b«|ränd«n. Haochtier gelehrte Anjielg«r, I8$0, Nr. 1. 

3) S*1bit in il<r U<r. Ruichirittiik immer hm «ich im J, IStB eins Ihn- 
>• Antlcbl («Ilond <a machen gciucbt, und inkr varlrat dieialbe Stuli- 
tsrtr, in dam bw&bnUo Mr tSI7, HIbUMt der luMcrn An; 



8 

erwarben. — Nachdem aber aufs Neue Deutsche festen Fuss im Osten 
gefasst, war gleichsam die freieste Concurrenz eröffoet. Kaum 
hatte das luxemburgische Haus das habsbui^sche auf dem Kai- 
serthrone abgelöst, so strebte es auch schon in Böhmen, die Wit- 
telsbacher in Ungarn festen Fuss zu gewinnen , und während die 
Vereinigung des Osten so oft missglöckte, als sie von Eingebornen 
versucht wurde, erst im Anfange des XiV. Jahrhunderts üe von 
Böhmen ans angebahnte Vereinigung mit Polen und Ungarn miss- 
lang, das ungarisch-polnische Grossreich König Ludwig^s des Angio- 
vineniLeinen Bestand hatte', so schienen die Deutschen berufen, 
den natörlichen Mittelpunct zu bilden, der die sonst widerstreben- 
den Völker wie mit höherer Gewalt zusammenhielt. Ja als wollte es 
die nächste Geschichte selbst übernehmen, den überzeugendsten 
Beif<reis dieser Wahrheit zu liefern, so brachte gerade der Rückfall 
der Böhmen in das alte wilde Czechenthum, die Uebernahme eines 
Apostolates mit Feuer und Schwert, wie es in der Hussitenzeit 
geschah, die innere Nothwendigkeit einer derartigen Vereinigung, 
wie dass sie, wenn etwas Höheres dadurch erreicht werden sollte, 
nicht Ton den Czechen ausgehen durfte , recht zur Anschauung. 
Andererseits lag eine grossartige Genugthuunff für Böhmen und 
Ungarn darin, dass wenn in den glänzendsten Tagen des deutschen 
Reichs, die deutschen Könige nicht eher die Kaiserkrone erlangen 
konnten, als sie die 1 o m b a r d i s ch e getragen, jetzt vesperascente 
mundo und nachdem das lombardische Königthum ein Titel gewor- 
den, die Deutschen ihre Kaiser nicht etwa, wie früher unter den 
Beherrschern Welschlands suchten, sondern unter den Königen von 
Ungarn und Böhmen. Und wäre , was erst nach so furchtbaren 
Niederlagen der Völker als innere Nothwendigkeit klar wurde, 
doch schon um ein Jahrhundert früher zum Durchbruche gekommen, 
wie hätte der Osmane ein Volk nach dem andern unterjochen und 
über die Grenzpfahle der Magyaren und Slaven hinweg sein Reich 
bis an die Thore von Wien ausbreiten können, das nun nicht -bloss 
das Bollwerk Deutschlands sondern wie einst Orleans gegen Attila, 
Tours gegen Abderhaman das Bollwerk der europäischen Civili- 
sation gegen orientalische Barbarei wurde. — Das Haus Oesterreicb, 
in welchem bekanntlich seit dem Unglücke, das K. Rudolf I. mit 
seinem ältesten Sohne betroffen , die directe Succession in jedem 
Jahrhundert und niemals ohne Gefahr für das Ganze untethsoduen 



rde, besfand anCi Vene im XV. Jabrlinntlerte eine jener merk- 

rfirdigen Krilc», aus denen illn Habsburger bo »ft, wie man es 

darstellt, mit nunilerbarcm Glürke hervorgingen, ein Ausdruck, 

wacher, M-con man damit die entwickeile Tlintkraft vergleicht, 

4ocli nur einen 8inn in Bcxng auf das liereingebrochene nun ßber- 

»Uadcnc Unglück haben kann. AU erst K. Albrectit lt., dann K. 

Ladislaus einem jammervollen Ot^Kcliickc erlagen, acbicn das Haas 

Ilabsbnrg LnntbrGcliig zu nerden , und gab die AuflösaDg der 

Herrschaft in Ungarn and Bülimcii den Nach bar ItÜusefn das Signal, 

^^^eich als wäre Habsbnrg selbst schon in Trümmer gegangen, sich 

^H|m die Verlassenachaft so bewerben, die Verlegenheiten des Kal- 

^HKrlisuMt aaszubenten. Kben dcslialli nahmen auch die Bemübun- 

^^^en des Hauses Brandenburg in Böhmen festen Fuss zn fassen, ja 

die Krone des l*femysl mit dem Chnrlmto oder doch der, Böhmen 

so nahe gelegenen, fränkischen Markgrafscliaft '^ zu vereinigen, 

«inen ao hervorragenden Platz in den di|)lonialischen Verhandlungen 

jener Tage ein. .\ucb H. Ludwig von Üaiern scliloss sich an Böh- 

nen an und Hess sich vom Böhracnk6nig Georg fdr den Fall, dass 

dias«r die Kaiserkrone erlange, die bestimmtesten Versprechungen 

in ht^og auf ein Erzamt im Kaiserreieho machen, welches nach 

^^em Verluste der dem Kaiserrochte nach, dem Lande Baiern ge- 

^HbKhreBden churfDrstlicben Würde das Ziel des Ehrgeizes der 

^Bidowingiscben Linie des Hauses Wütelsbach war. Allein, wahrend 

^^ dieses fast um dieselbe Zeit, als einer seiner Sprüsslingc den Thron 

Skandinaviens bestieg, ku Gunsten eines H'il'sl'tii'g^rs auf den böh- 

nisehen Thron Verzicht leistete, war das brandenburgische Haus 

h GlQck wie durch eigene Wahl dem Angenblicke näher gerückt, 

^omehr als eine slavischc Monarchie ihmzuznfMlIen schien. Winkte 

1 nicht die FrbschnlX des einen Theits der Herrschaft K. Lad- 

big's von Ungarn Polen dem Brandenburger noch frfihcr als der 

) Theil mittels K. Sigmund und dessen Tochter') an den 

ibsiitireer Albrecht gefallen war? Wladislans Jsgiello, Gemahl 

her jangeren Tochter K. Ludwig's des Grossen hatte bereits dem 

]) Hieb* hlerübar dl« Bloicllüiiicn (Urkunden Im l. kalicri. Buche. B. It. 

3) Siiinaad bot »Ibil dem Mxrlg. Kiiedrlcli dia Hand der eigcnon Tovhtir 
BIlubotb, nacblier Camshtln K- Albrocbl'« an. Treuo er ton der Verbinduni 
bll PaUa «btUbea wollM. VergaUUb 1 Slcba Franklin, die dealicb« PoUUh 
■rkMtk'i I. - Btrüu IBSI. tl. I63 D. 




zweiten Sohne des Markgrafen Fciedrich's I. von Branüenbnrg dem 
naclilierigen Churiuriten Fi-iedricti dem 11. mit der Haod seiDer 
Tochter Hedwig, die Anwai'tscliaft auf Polen und Litthaaen zuge- 
sichert. Friedrich wurde zu Krakait als Pole erzogen und da durch 
die Anträge der Hassiten eine Vereinigung Böhmens mit Polen 
in Aussicht stand, die Bezwingung Preussens in nächster Zukunft 
7.U erwarten, auch die Suucession durch gemeinsame l'ebereinkanft 
der Polen, Litthauen und der hrandenbargisehen Stände bereits in 
Ordnung gebracht war, so schien der Steru des Hauses Branden- 
burg im Osten leuchtend aufzugehen. Ja selbst als durch Wladlglan's 
vierte Heirath und die Geburt des gleiclmamigen Prinzen die herr- 
liche Aussiebt sieb wieder trübte, trat, als dieser (Wl.idlslaus II.) 
bei Warna geblieben war, die Mögliciikeit der Erwerbung Polens 
zum zweiteninale, und um dieselbe Zeit wiederholt auch die Ani«^ 
Hiebt Böhmen zu gewinnen für Friedrich II. bervoi 

Ks ist nun eben so inlercssaut za sehen wie der ruliige und be- 
sonnene M. Friedrich die Krone ausschlägt, welche ihm angetragen 
worden, als wie der stürmische M. Albrecht einerseits die Bölimen- 
krone zu erlangen sucht, die er nicht bekommt, andererseits seioein 
Bruder abrieth, die diesem angetragene anzunehmen '). Habsburger 
oder HobenzoUeru, Witlelsbacher oderPiasten, Polen oder Ungarn, 
immer kommt man in der Geschichte jener wichtigen Tage, als der 
Wagen des Slittelalters biuuherrollte, in die neuere Zeit auf BSb- 
m c n zurück, das in seiner centralen Lage zwischen Polen, Ungarn, 
Oesterreich, Baiern, Brandenburg und Sachsen berufen war, anfalle 
einzuwirken, alle in Spannung zu erhalten, mehr oder minder alle 
zu berücken. Niemand aber verstand diese Kunst in böherem Grade 
als dos Österreichischen Ladislaus Nachfolger, K. Georg Podiebrnd. 
Niemand kann bekanntlich den kriegerischen und gewaltthätigen 
K. Mathias von Ungarn von dem Vorwurfe lossprechen, die beste 
Gelegenheit das Ausbreiten der Osmaucn nach dem Westen, so lange 
CS Zeit war, zu verhindern, versäumt zu haben, und das Unglück, 
welches Ungarn seit 1526 traf, lastet deshalb wenigstens zum 
grossen Theil auf Mathias. Oass aber der Osten Deutschlands 
zu keiner Ruhe kam, dass in Deutscliland zu der Zeit, als 



I 



Cstiar dua Eine hat du er»[« kaiMrliehe Buch, Ober du 
iw«Ue, die eiDgcblüiigen ODcemeale intlsethtllt. 



11, ais eins h 
Aodon '■1^1 



I 



[ ScbilderfaebuDg gegea die Türken so dringend notliwendig war, 
' eher an einen Krieg mit Böhmen gedaclit werden mnsste, nis an 
I das was das gemeinsame Interesse erfortlerte ; dass Deutschtand 
I gerade im Anfange der zweiten Häll'le des XV. Jalirhunderls in 
' «nniilürliclier Erregung erhalten, noch lange nnciilier zu keiner 
Ordnung kam, diese Schuld trägt der Böhnienkünig reichlich nnd 
' wenn sein eigener Vertrauter'), der Freund und Itatligeber M. 
Albrecht's Achilles in einem unbewachten Angenblicke meinte, die 
Fürsten seiner Zeit seien alle des Teufels, so darf man übersengt 
sein, dass der geistvolle und leidenschartliclic Mann diejenigen am 
wenigsten ausnahm, mit denen er im engsten Verkehr lebte. Ich 
glaube eben deshalb im Interesse der deutschen wie der östeiTei- 
chischen Speeialgesohiclite zu handeln , wenn ich gleichsam nls 
Nachtrag zu dem ersten Bande des kaiserlichen Buches eine An- 
Eahl von Dokumenten bekannt mache, welche die geheimen Fäden 
der damaligen Politik blosslegeu und die Schürzung des Knotens 
zeigen, der zuletzt den kühnen Weber selbst umstrickte, so dass 
K. Georg nach einem thateuvoilen Leben gleich einem Meteor frü- 
her als Konig verschwand, als er zu leben aufhörte. 
I Es sind diese unter der Rubrik I. Urkundliche Beiträge zur 

Gesebichte der Häuser Brandenburg nnd Oesterreich, der Länder 
Ungarn und Böhmen von la— 58 incl. zasammengestellt. Die 
Dachfolgenden von 39 — 95 haben ihren Commentar bereits in 
einer Abhandlung über den von Kaiser und Fürsten ausgehenden 
I Versuch das freie Volk der Dicthmarseben dänischer Erbherr- 
i icbaft zu unterwerfen, gefunden"). Sic liefern die Beweise zu 
dem bisher höchst ungenügend bekannten Faktum, das selbst nicht 
bloss für die Geschichte des XV. Jahrhunderts Aufschlüsse ge- 
währt. Einige von ihnen wurden in Herrn von Minutoli's Fi'ied- 

I) Georg Heimburg. 

3) Ich Sägt, hier noch bB>, ihas als am 15. Jinuar UM aut d«i- Plaaien- 
fenri verabredet« Iloiralh der .11. Üorolhei, Tochter des U. Jahaonei m[l dem 
tMtg. Christoph, Kliaig voa DGnemirii, am 1. Mai deiMlben Jahrei ta einem 
SchutxbSndaliiG der m arkgrC fliehen Brüdei- mit der Ki-ooe DS oemark («(Obrt 
hatte. Dei- König Qbergab am ID. MSri 11)7 seinem ScbwEhar M. Johann den 
Scholz und Schirm «einer Lende und Leute und allü Zingcn rie. der Herr- 
schaften Aurbuch and Eichenbacb und veraprach ihm im Falle feindlichen Ueber- 
Mig» Hülle und Beliiland nach seinem ganzen Verm&gen. Ei gab dlUH jadoeb 
noch zu vielen AuaeinanderseUansea An las s. 



12 

rieh I. aus dem Plassenbai^er Arehive herausgegeben. Allein eine 
VergleichuDg der diplomatisch genauen Abschriften mit dem nicht 
in Bamberg Teranstalteten Dmcke wird mich rechtfertigen, wenn ich 
dieselben nichts desto weniger hier einschaltete. Wfirde ich nicht 
in Bezug auf literarische Hülfsmittel an dem gegenwärtigen Orte 
meiner Bestimmung mehr als gehindert sein , gern fugte ich hier 
auch noch die wenigen Dokumente bei, welche über den ein- 
schlägigen Gegenstand bei Wiarda, Christiansen und Neocorius*} 
zu finden sind, um in der merkwürdigen Episode aus dem Leben 
K. Friedrich^s IV. das ganze Material zusammenzutragen. So aber 
gehören sie gleich den , Böhmen hetrelTenden Urkunden zur Be* 
leuchtung der Ursachen, welche die zeitgemasse Reform des Rei- 
ches verhinderten, und bewirkten, dass während alle übrigen {Staaten 
in eigenthfimlicher, durch innere Anordnung hervorgerufene Kraft 
auftraten , Deutschland innerlich gelähmt , äusserlich schwach 
sich zeigte. 

Gerade durch sie und diesen freilich nichts weniger als freudi- 
gen Inhalt, stehen nun die vorausgegangenen Urkunden «mit den 
nachfolgenden in natürlicher Verbindung. Lassen „die Fürsten- 
briefe^' in das Treiben der brandenburgischen Markgr^en am 
kaiserlichen Hofe blicken; schildern die Berichte über die 
Audienzen bei K. Friedrich IV. diesen Kaiser in der Zeit, wo sein 
Gestirn durch das seines Sohnes verdüstert wurde , und der alte 
Fürst mit Unwillen gewahrte ; dass die anhebende Sonne mehr 
Anbeter finde, als die untergehende, so sind sie in Betreff der Rolle, 
welche der berühmte Churfüst Berthold von Mainz spielte und des 
Verhältnisses der Häuser Habsburg, Witteisbach und Brandenburg 
zu einander nicht minder von grosser Bedeutung. 

In den innem Haushalt des deutschen Reiches und die Be- 
wegungen, welche die Umbildung der deutschen Reichsverfassung 
hervorrief, führen dann die Urkunden ein, welche unter der Ru- 
brik III, Urk. zur Beleuchtung der Entwicklungsge-: 
schichte des monarchischen, aristokratischen und 
demokratischen Elementes (vom Zeitalter Maximilian^s I. 
an) gesammelt sind. 

1) D«f Wlf lieeniM Geichichte dar DitbmArichen bt mir nur vom Hdren* 
Mfen bektnntf ihm wird sweifeiiohne neios Ablnndlmg nicht sa Gebote 
ftatandtn haben« 



I 

I 

I 

I 



6n>ad« liier tritt die Wichtigkeit der voranügegangcnei) Vv- 
ipBilen klar hervor, sie zeigen diePlüne und Absichten der Fürsten, 
tlir geringes Interesse an dem, was daa Wohl nnd Wehe des deat- 
schcn Reiches betraf, ihre fait einzige Sorge um Vergrösserung 
ihrer HAusmachl, um Erwetternng ihres Territorialbesitxea. Pas 
übrige, die Sorge nm das Iteirh, liÜcb gleichaam (als das Einzige, 
was er vom Iteiclie halte, dem Kaiser, dessen Titel als Mehrer des 
Reiches in immer seltsamcrem Contrast mit der Wirltüchkeil stand. 
Aber nur es mit den fibrigen Ständen besser, war von dieser Seite 
eine grossere Aufopferung für die Sache des Reiches zu erwarten ? 
Die Dokumente, welche in der Zeit grosserer Müsse in Betreff des 
Streites K. Maximilian's I. mit den deutschen Reiehsständen vorgo' 
legt werden , nnd wie es zwischen Kaiser und Reich zum uoauf- 
|tialts*men Bruch« kam, nachweisen sollen, werden noch weitlSnli- 
ger dirlhnn, was zum Theil schon aus den in der Beilage zu 
der Rede Qbcr die potitiKche Refnrnibcwegung in Deutschland 
vrihrend des W, Jahrhunderts enthaltenen Dokumenten bekannt 
geworden ist. Bis dahin mag es gestattet sein, nm eine feste Basis 
KB gewinnen, die nachfolgenden Urkunden durch die Berichte von 
Zeitgenossen anznführen. 

„Es haben die Tentschen viel Unterscheid nnd mannigfaltige 
Grad oder Stand unter ihnen. Den ersten Stot 'J haben die Gcist- 
lichev. den andern die cdeln und der hat viel Grad. Danuesseiod 
FfirtICD, Gravon, Freyherrn und andere edeln. -^ Die Graven, 
Frevfaerrn und andere edlen sitzen hin und her hinter den Landcs- 
f&rsten, bcsunder die schlechten edellent. Ilie ist gar ein seltsamer 
Brauch miler den edlen. Dann wann der Keyscr des Keyser- 
Ihumbs halb noth angabt nud er vermannt seine FSrsten, gruvcn und 
edlen, so sprechen sie, dass sie gefrnyet sind und Niemand 
dienen, dann der jnncn sohl gilit, darzo lassen sie auch ihre 
vnterthauen nit dienen und sagen doch, dass der Kaiser jr 
oberherr scy. Diese leut meinen dass ir adel nÜ ein weniggcschwocht 
wird, wann sie sollten kanffmannschafl treiben oder ein handwerk ftih- 
ren oder so einer einvnedlellanssfrawenncme,odersolltc!ncrwooen 
wieeinasdrerBur^r iueiner rrcmbdeoslalt. Sie haben kein gemein- 
Rcbafft «od beywonung mit den stettischcn, annder haben Schlösser 



I) 8(ftt, üluid. 



14 

und andere starke und wolgezi^rte wonnngen off den Bei^^ in den 
W&Idem oder anff dem Feld, do sie mit ihrem Hanssgesind Crey 
wonen. Die f&memen and edlen hangen an gemeinliche dem jagen 
vnd meinen esgehör jnen allein zu auss langwfirigem brauch 
und gegebener freyheit 'aber den andern verbieten sie zu fahen, 
hirzen, reh, hinner vnd hasen bey Verlierong der angen, ja an ettli- 
eben ortern ist es verbotten bei kopfabhawen. Doch was schedlich 
thier sind mag jedermann fahen. Es essen anch die edlen gar lüst« 
parlieh vnd kleiden sich kostlich vnd zieren sich mit gold , sylber 
vnd seiden sanderlichen die weiber j im hawss vnd ausserhalb dem 
hawss. Vnd wan sie aasgahn, volget jnen nach ein bauffen gesinds 
vnd ghan so langsam vnd sittlich vnd machen so virolbedaehte 
schritt in irem gang, dass das gemein volk sie einswegs an jhren 
geberden erkennt. So aber ein femer weg vorhanden ist, ghan sie 
nit za fass, dann sie meinen es were jnen onerlich vnd ein vrkund 
der Dörftigkeit. Aber raaben, wann sie not angabt scham- 
men sich jre ein theil nit, besander nachdem dertharnier 
in ein abgang kommen ist. Wann jhnen ein schroach vonn jemand 
begegnet, tragen sie es selten mit dem recht auss, Sander sie 
versameln ihre reisigen gespannen vod reeben sich mit dem 
schwerdt, fewer vnd raub vnd zwingen also die jhnen widertruss 
haben gethan za dergenagthaung. — Der ander stand ist der 
Bfirger die in den stetten wonen, deren ein theil dem keyser, 
die andern den fursten oder den geistlichen prelaten vnterworffen 
seind. Die dem keyser gehorsam seind haben vil Creyheiten, breuch 
vnd satzangen, deren sie sich in gemein gebrauchen. — Es seindt 
gar nahe in allen Reichsstetten zweierlei bürger. Ettlich sind Jan- 
kern vnd von den grossen geschlecbtern geboren. Die andern seind 
schlechte Barger. Die schlechten Barger treiben Kaaffmannschaft 
oder kammern sich mit band werken, aber die andern, die man Patricer 
nennt, vnd von den alten geschlecbtern herkommen seind, betragen 
sich mit jrem väterlichen Erb vnd von zinss vnd galten. Vnd wan 
einer aass den gemeynen Bargern za grosser Reichthumb kompt, 
vnd will sich za ihnen schlahen oder gemeinschafft mit ihnen 
machen, nemen sie ihn nit in jhr gemein. Doch was der statt re- 
giment aatriflt, wirt da vnter den Bfirgern kein vnterscheydt ge- 
macht, Sander werden bey de za den amptern genommen , besander 
die einheimischen. 



^ 



» 



0er dritt flaiidt ist der mennchen anff dem Felü, 
sitMD in den Dfirfera, höfen vnd mByerlein md werden genennt 1 
Bawem — die ffifa reu gar ein schlecht vnd oiedortr 
tig leben. Es ist ein jcdei' von dem andern abgesrhciden nnil 1 
lolit fBr sieh selbs mitt aeint^m gesind vnd vieli. Ire Hensei' sind | 
grhlechle lleuKer von kot vnd holt/, gemacht, auff das erdtrcich ge- 
setzt Tod mit strew gedeckt. Ire speiss ist schwarts rocken brol, 
hftberbrey oder gekocht erbsen mil üciseü. Wasser vnd molken ist 
fast jhr trank. Ein Zwilchgigge, zwcn btintschuh vnd ein lilT.hut 
itt ihr kloidang. Diese lent haben nimmer ruw. Früw vnd spat 
hMgen si« der arbeit an. .Sie tragen in die ncchstcn stett zn ver- 
kanlTni wib sie nnlztiRg überkommen aufT dem feld vnd von dem 
vtMfa vnd kaalTeit ein dagegen was sie hedarfTen. Denn sie haben 
keine oder gar wenig handwerksleal bei jhnea sitzen. Ihren herren , 
müssen »!e ofTl dureh dasjar dienen, das Feld hawen, säen, die ' 
rmehl abschneiden, vud in die schower fiiren, hnltz bawen vnd 
graben machen. Ra istnivhlsdasdas arm volk nit thun I 
mnas vnd an vfrlnst nit aufschieben darf f. Was solich 
hart dienstbarkeil in dem armen volk gegen ihren 
obern bringe, ist man tn knrz verrückten jaron wol 
inneti worden. Es ist kein stähel bogen so giil, wann man jhn 
ta hob spannen will, so bricht er. Also ist es mit der Ruthe der 
oberkeit gegen den vnterthanen, wo die zu gross tst. Es wollt sich 
der kanig Roboam 7.n viel tyrannisch gegen seine vnterthanen hal- 
len, aber wie wol es jm ansschhig, weisst man wol. Doch weiss 
ich aacb wol das Gott oft hirten vnd regenten 
fibercin volk netzt, nachdem es sichgegonihm ver- 
• ehnldete*). 

Da in dieser S^hilderang besonderer Nachdruck aar das Ver- 
hättniss der Reiehiritterschaft zu den Bauern gelegt ist, lasse 
ich einea andern Bericht folgen, der die Reichsstiidte schildert. 
Er ift TOD dem berühmten nürnberger Fntricter Bilibald l'irck- 
bctmcr verfasst und ich Iheile ihn mit, wie er in dem hallischou 
Bingi^ph«« ni, S. 483 , lautet, da ich so wenige Stunden von 
Nfirabei^ entfernt, hier die Werke Bilihald's nicht aufzutreiben 
vermag. 



t. XQutfr'* CoamQgr*pbit, Btiitl 1S50. E 



16 

^Die Reichsstädte waren ehedem bedeutend u Ansahl and an 
Macht; aber die meisten derselben sind durch die Gewalt der 
Tyrannen oder durch eine verkehrte Regierung^ gefallen. 
Ganz besonders aber haben sie durch den Ueberiputb und die Hab- 
sucht der Bischöfe gelitten; denn als die ehemaligen Kaiser — 
ihr Recht in den Reichsstädten den Bischöfen übertragen hatten, 
zögerten diese nicht, solch eine Vergünstigung bestens zu benützen. 
Sie hetzten den Pöbel gegen die Vornehmen auf und trieben di^ 
selben aus der Stadt; der thörichte Pöbel war dann bald unter- 
drückt , und die Bischöfe waren Herren. Auf diese Weise fiel das 
alte Trier, das mächtige Mainz und so das reiche Cöln; es 
konnte unter einer solchen Menge von Reichsstädten kaum eine und 
die andere bischöfliche Stadt diesem grausamen Ungewitter entge- 
hen. Nan haben die Bischöfe ihre Städte inne, aber ausgesogen, 
und so schwer niedergedrückt, dass selbst das türkische Joch da- 
gegen leicht scheinen würdet). Gerade so verfuhren die Tyrannen 
auch mit denen Städten, die sie entweder mit Gewalt unterdruckt, 
oder von dem Kaiser pfand- oder bittweise eingeräumt bekommen 
hatten. Manche indess halfen sich selbst und trieben Gewalt mit 
Gewalt, wie Zürich, Bern, Solothucn und die übrigen Städte 
des Schweizerbundes*). Dem Beispiele derselben isi vor 
wenigen Jahren auch Basel nachgefolgt, hat das bischöfliche Joch 
abgeworfen und unter dem Schatten des Schweizerbundes seine 
vormaligen Kräfte wieder zu erlangen begonnen/' 

„Und obgleich unzählige Städte') auf obige Weise gefal- 
len sind , so sind doch nicht wenigere durch die schlechte Regie- 
rung gefallen. Denn die mächtigeren zwangen durch unaussteh- 
lichen Druck die unteren Volksklassen zurEmpörungundso geschah 
es denn , dass fast allenthalben das Volk zu herrschen anfing , na- 
mentlich in den Seestädten, von dem nördlichen Riga an bis nach 
Niederdeutschland hinab, eine unermessliche Strecke ! Ihre Haupt- 
stärke haben sie zur See! Doch sind sie mehr durch Privat- als 
öffentliches Vermögen mächtig; denn jeder Bürger 
sinnt nur auf seinen eigenen Vortheil, die öffentli- 

i) Eine hindgreifliehe Uebertrelbimi^ die dei edlen BiUbald*8 imwfirdl|f iat - 
3) Dieee hatten doch keine bif ch5fl. Bedrflcknni^en sa erleiden ! 
8) Die biieh&flichen Städte aind doch wohl eben ao fnt an nihlta, aU die 
deataeben BiatbiUner. 



» 



I 



chciGitterplandFrnsiegemeinscIlBftlich nachkeBtcn 
Kräften. Deshalb schwebon sie auch im beständigen Anfrnhr 
wie die Geoneser. Die deatschea KSnige inshesoodere 
Doterhalten geflissentlich diese LlnrahcD and suchen bald 
durch ofTenbare Gewalt, bald durch Terstecklc List, nicht selten 
auch durch ausgesandte Seeräuber die Hansestädte, ehemals 
so mächtig, dass sie sich vor Niemand fSrchteten, zu schwächen. 
Uirc Zahl belauft sich auf 70. Aber sie leiden alle an einer Krank- 
keit. Nicht alle gehorchen dem Kaiser, sondern fite missbrauchen 
■ach ahgeworfcnem Joche ihre übel errungene Freiheit noch schlim- 
ner ind werden als Rebellen betrachtet. Dies ist der Fall mit 
Danzig; auch Hamhnrg wird für abtrünnig gehalten. Lübeck 
ttt oater den mächtigeren die einsige treue Stadt Die friesischen, 
hatUadischen , seetändischen , flandrischen , brsbantischen tind 
timjBlUdie Freisladtc von Niederdeutschland überhaupt, erkennen 
swftr die Oberherrschaft des Kaisers an, gehorchen ilim aber 
nieht mehr, als sie ehenLasthabeo. Sie könnten mächtiger 
sein, wenn sie den öfTentiiehen Schatz minder plQndcrlen. Einige 
oberdeutsche Städte sind die einzigen, welche ihre Angelegenheiten 
riebt nnd treu besorgen, desshalh nun auch mächtiger sind als die 
niederdeutschen, ob tiic gleich von der SchifTfahrt keinen Gebrauch 
BHchen können. Augsburg insltesondere ist durch die sogenannten 
portugiesischen Monopolien unglaublich reich geworden. 
Ulm hat nicht so viel Privatvermogen als Augsborg aber desto 
melir Öffentliches und ein grösseres Gebiet, dann folgt das 
obgleich weniger mächtige Frankfurt am Main. Nürn bcrg kann 
man «bne Uedenken ebeu dahin rechnen. Diese vier Deichs- 
städtesittdinUberdeutsclilandunddiesseitsdesRhcins 
die einzigen, denen man Macht zuschreiben kann. Jen- 
BCitk des Rheins liegt Strasshurg ehedem mächtiger alsjctxt, 
aber doch nicht eu veraciiten. Metz in Lothriogeu, bekennt sicli 
den Reiche antertiian; ea Qbertrifft an Macht alle übrigen 
neichsstndto, Nürnberg allein ausgenommen." 

Beide Darstellnngen stimmen in soferue Gberein, als sie tief- 
liegesde Gebrechen offenbaren nnd, wenn sie auch das Ziel der 
Bewegung mehr andeuten als klar nusdrüt^ken, doch den Ausgangs- j 
pnnkl derselben festsetzen. Reide darin heBprochonen KürpcrscL 
Ita, Ritler und StSdte zeigen sich darin, als ihrem Endswecke J 
Artkl* ISSI. VII. I. II. I. HtfL * 



4 
4 




18 

fticU 

feBbcr€hrt< 

iem 

BestaaMcä 4« Reiches, — 

biMetoi 

es wsUh^b, 4ea 

welkes, 4ie c^UickeReickipsrtct refrinliraksMtca. Kittcr- 

M^sft ss4SUile, ekvsU ^eaAsbs^asiBeiscaEsaKnfL«^« 
ss4 Ted aileisaBler verwidbeil, bmitm ÜA dsss fcrwr sssais- 
is eiser glriffcirtiges Biiliffcssg» 4es Fintcs, ss4 sirsr gsisU 
loi ss4 vetdicbes, gtgcsifccr eise ssafcfcisgigf Stdlssp 
hasptas, ss4 iä. die StUle das geistliche RegiBCst gmm U 
Utes, die Ritter es sich dsreh die D ss Kspit el sa sseig s e s s a cht es, 
ksmes sie ianer wieder es jesesi Fsskte ssssasies, wshis die 
firstliche Peülik hestssdig ihre Spüse kehrte, hei des geistliches 
Staates, wekhe die Firstes ssahliss^ djssstischea Isteresses 
sisshar bb suches, die asders asssdbestes sachtes. — Der Kasi^ 
BwischesLaies ssd GeistUcbes, sieht der Ishalt der Geschichte des 
Mitleklters, eher doch die satirliche Felge des lasge dasersdes 
Streites des socenf sf mos cum imperio ssd is desi xsietxt alle ihrigen 
Kaaiffe anfgegaoges wares, hatte gerade dsrch das Esiporkosusea 
der territorialisliscbea Politik sese Stärke gewosses. Sein Ohject 
waren die geistlichen Stifte , soniit deijesige Theil des Reiches, 
welcher ven des geneinsasien Lasten am meisten tmg *)j nnd dem 
seiner gansen Natnr sach am Kaiserthnme nnd der ErhaHmg des 
Gänsen am meisten lag. Es gebeHe aber mit an den E^enthisH 
Irchkeiten des dentschen Reiches, daas sich in Besi^ aof die Stel- 
long der GeistKcbeo so den Weltlichen Thatsachen vorfanden, wie 
sii^ends asders. Wohl war der geistliche Stand in allen Staaten 
des Mittelalters der erste, in Deatscbland war er es aaf der Chnr- 
ffirsten« wie anf der F&rsteDbank. Während aber in den ihrigen 
Staaten der Sohn des Baners nnd der Sobn des Hirten Bischof 



1) Dm faoM 16. JahrlivBtot febco rMi Seiica der gaisUielm SUade die 
Kltgen fori, daii fie alleio doppeltes Aoiehlaf bezaiileD. Später im 18. Jakrli. 
If t die KItfe immerwibreod , dtii Preasf en dethelb auf Siealerlsetion 
driiif e , an des KAiserthamxastürsen — eloe wenif bemerkte und doch 
f ehr bem«rl(eDSfrertbe Tbtti tefae , Aber welche icb noch seioer Zeit die Belefe 
t« Hetors keffe. 



» 



iKribisehof zu wcnlen Terroochto, wie Friedrich II. klag;te, <lio 
I Sohne <)m- Unterllisnen ihren Herren befehlen konnten, auf dem 
■rSinitcbeii Stuhle noch a\i!H Mlinner der niedrigsten IWknun snssen, 
Iwar JnDenlschlan«! seitdem 14. Jahrhaudertc den Unadeli- 
gcn der Zutritt t.v Aea Cnpiteln verschlnsnen, di« 
Möglichkeit an die Spitxc der dentschen Kirche xu 
gelangen, dem Talente und der persüiilichen BcfBhi- 
^DBg verw ehrt, wenn es nicht adelige AbknnflfQr sied hatte '). 
DiMer annalfirlicbe /instand, welcher dem Wesen des Christen- 
Ihnns eotgegen war, hat zum Verderben der Kirche in Deutacti- 
Uad oicht wenig beigetragen sntl namentlich bewirkt, da»s zwi- 
»chcn Flirtlen nnd Adel Qber die Besftznng der Bifilbümer ein Streit 
sasbrach, der mit allen WafTen gefuhrt wurde, und wie die nacb- 
folgenden Uocnracnle beweisen, setlistzurZerfteischangdes Reicbea, 
xnr Aorafung fremder, schwedischer Hülfe gedieh. 
Wd Dan die Fürsten sit^gten, beselzleo sie die Bistbümer theils mit 
ihrrn Dacbgeberaen Slibnent theüs mit ihren Unlerlbanen, Im enten 
Falle dienten dann die geistlichen Fürstenlbfimer als Mittel zur 
Vennefarnngder Hausmßcbt, des EinOussea fiher Kaiser nnd Reich, 
im zweiten Falle zar Vermehrung der Territorial macht, zur An- 
babnaitg der Säcularisation. Jedes mächtige (iesclilecbt, jedes För- 
atciiluns hatte so ein and das andere Bisthum, mit welcliem ein 
derariigen Spiel vcrsuebt wurde. Die Stroiligkeilen des Erzherzogs 
SifBvad xua Tirol um ßrijien und wie deshalb der Zierde Ocatsch- 
linda, dem Cardinal von Cusa, das Leben sauer gemacht wurde, 
aiad bekannt. Baiern strebte nach Salzbarg, Freising, ilegens- 
bwqc; die tTnlz nach Worms, Speier, Ciihi. Brandenburff hatte 
|*«iBff dreiBialhnmcr, die der Gornuer-V ertrag») besonders anführt, 
icbse« anch drei, die man als Hausgut anzusehen sich gewähnte. 



aia 

^_b»i 

^Hsa< 

B wie* 
^nA«rc< 



rnkrleg«, welch« viin 

b. nichli von Lilcn, 

b Ihr« Siilfln da« erCMi« 



) Vril. dam'i diaPropoiltlonen dir Btmberger im B 
dar ÜKrTfchatt de« Uooictpilcl» olrbU trisicn wolllen; 
C«i«llklieii Kleidern alucUen und nun 

a> AntirOcklkh blau «< In dleivn {r. J. 1598), Aar cr*l«tbarn« Sohn de« 

rUr»ua van DrtBdBAbnrg «nllcdie «IIb, mlllilT hau« Dlid Ukcr Mirk wlo «acb 

Prif|sil«, Huppin, Siarnbrrf, l'aibua, dir drei BlflbOncr BraiidenburK, II g- 

buK ■■miiil lUeu «iiwHrlcndco FUralenlhOmEni H o miiic i' n. 



4 



«klei 



nal«l 



I.On 



20 

NaiQrlich wurde dadurch die Eifersucht der Reichsriiterschaft auf *f 
Aergste rege gemacht. Sie war Terloren, wenn den FfirBten dieses 
Spiel gelang. Eben deshalb wurde auch die ausschliessliche Beset- 
zung der rheinischen und fränkischen Bisthüroer durch 
Personen aus dem reichsunmittelbaren Adel von diesem mit dem 
grössten Ungestüm behauptet und auch nur Eine Ausnahme von der 
Regel als schreiende Ungerechtigkeit sturmisch beklagt. Da aber 
dieses Verfahren auch in den alten Stiften geltend zu machen ver- 
sucht wurde, so war dem Zeitpunkte entgegenzusehen, in wel- 
chem der Nichtadelige beinahe jeder Möglichkeit be- 
raubt war, sich eine höhere Bildung zu verschaff en, 
der Kirche zu dienen und in dieser zu einer Wirksamkeit zu gelan- 
gen, welche seiner geistigen und geistlichen Befähigung angemes- 
sen war. Wie weit aber der Adel ging zeigt nicht nur die Ge- 
schichte des ältesten deutschen SHftes, Fulda^s, wo die adeligen 
Capitularen, da die unadeligen nicht ganz zu entfernen waren, sie 
wenigstens nach den Principien des ausschliessendsten Kastengeistes 
behandelten, sondern namentlich jenes unten folgende An- 
bringen der fränkischen Ritterschaft bei dem Fürstbischöfe von 
Wfirzburg,. die Kinder der Bauern und Bürger aus den 
grösseren Abteien zu entfernen. Die minder bedeutenden 
wären von selbst nachgefolgt und höchstens die armen, rein mit dpr 
Seelsorge beschäftigten Klöster dem Bauern- und Bürgerstande 
übrig geblieben. Wie es dann mit dessen Entwicklung und Bildung 
ausges^n hätte, braucht nicht weiter erörtert zu werden. Konnte 
ein vollständiger Sieg der Glaubensspaltung Aergeres bringen als 
auch ohne dieselbe im Anzüge begriffen war? Man darf sich nur 
die Zahl und Macht der Reichsritterschaft nicht als unbedeutend 
vorstellen. Wollte sie bindern, so war sie, wie die Urkunden zei- 
gen werden, stark genug, die heilsamsten Reformen des Reiches zu 
hintertreiben und blieben des Kaisers Mandate — ein Stückchen 
Papier. Wollte sie tumultuiren, so reltete vor ihr nur der schwä- 
bische' Bund das Reich. Franz von Sickingen führte den Krieg mit 
drei Churfürsten und Ulrich von Hütten fühlte sich aufgefordert, 
eine allgemeine Verschwörung gegen den gesammten Clerus zu stif- 
ten. Noch im XVII. Jahrhunderte, als man bereits auf den Ritter- 
tagen Stimmen hörte, wann dem Fluchen und Schwören, dem Sau- 
fen, dem Ehebruch und der Unzucht, der HofTart in Kleidung, dem 



Ikngel an Tre« anJ Glauben nicht ab^ehuiren «cidc, so tTscIiüpfc 
^^wtich <ler Adel dermassen, „dass seine GQler in IVenide Hände 
^^^■ämen, wie alleweil vlellaltig geschehen", war sie noch so nindittg, 
^^Huü, wie auf dem Tage zu Baslingen-^ Mai IflIO gesagt wurde, 
^^Hfernn die ReirhsriUcrschart der <)rbi Kreise Frauken, Seiiwa- 
^^Ben und nhcin nur den zehnten l'nterthan aufmahnou würde, sie 
^Bllin« «in« fremde Werbung bei 20.000 Mannzu Fugs and 10.000 zu 
^^PPfertl xn.tamnienkrintrcii konnte. 

^H Allein der Adel begriß' damals wie TrSber »eine Zeit niubt. 

^r Anstatt sich dem Allgemeinen nntcrzuordnen und durch festen An- 

«rhluM an die Sache des Kaisers, die die der Ordnung und Auf- 

recblhaltung des llciches war. sicli und das Reich zu stützen, hielt 

Inan es im XVI, Jahrhunderte für Weisheit, aller Ordnung im wider- 
tlreb«ii, allen Gcmcinsinn hintaDEiisctzen und das Lebrn zn führen, 
laiManster beschrieli uiiddurefi die nachrolgenden Urkunden 
fe»eh nehr belcnciitet wird. Klagte bereits M. Friedrich, Albrecht's 
kchilles .Sahn, der fränkische Adel sei nnlilchtig i) 7.um Richteraml, 
w» bracble, als er sich der Sache des Lutlicrthums ansehloss, diese 
verfehlt« Politik vollends seinen Ruin herbei. Jedes Stift, welches 
iie Fürsten siicularisirtcn, war ein Schlag für die Reichsritter- 
MbaA, jeder Gewinn, den eine adelige (gräfliehe) Familie darch 
das rechlbrSchige Verfahren erlangte, stand in keinem Verbältnisse 
ta dein Schaden der GesammHieit und dem Nachlheile, welcher 
dnrch die fortgesetzte Haltlosigkeit, ja mitn darf wohl sagen durch 
41« Ränbarpolitik entstand, die sich eines grossen Theiles der 
4««lschen Ffirslen and der republikanischen Ordnungen im Reich« 
^«M^^eiefa bemächtigte. — Mit gleicher Tactiosigkeit verfuhr die 
^^Hleiehsritterschart anrh im AnTange des WII. Jahrhunderts. Längst 
^^Hnr <li« Spaltung der neuen Confession tief in sie eingedrungen 
^^ond als nun die FQrstenpartei in der Union alles aufbot, mit franzö- 
■ischer Hfllfe die katholischen Stände zu überwältigen, kam der 
Aigenblick heran, in welchem sich die Reichsrittcr als das zeigen 
lLMiNten,wa8siesich immerzu sein rühmten, die freien Knechte 
des Kaisers. Jetzt meinte zwar di» schwäbische Ritterschaft des 



aicbgauea : dem Adel s 



1 r.rlialtuug der (wenigen noch 



Ihrigeil) Stifte, auf deren Vernichtung es von Seite der Unirlen 



■ ) Schliibauan K. Hai 



itat: dio Riiiertdiort i>i uueuicbUki » n*ciit 



22 

zvoächst abgeseheD war, merklich gelegen, in ADsehaog neben 
andern bei diesen kostbaren Zeiten fast kein Mittel mehr deficien" 
Uhus 8umptibus die adelige Jogend etwas studieren nnd lernen %u 
lassen. Nichts destoweniger wünschten die Andern den Beitritt sar 
Union and meinten, man koune diese mit 6.000 Rittern yerstärken. 
Ihrerseits forderten die drei geistlichen Charforsten, anter ihnen 
Johann Schwerst ha rdt and Lothar von Mett er nie h, die 
fränkische Reichsritterschaft auf, der Liga beizutreten and die bei- 
den andern Ritterkreise za gleichem za vermögen. Aliein der frän- 
kische Kreis machte, als der Gorrespondenztag der Ritterschaft zu 
Esslingen -^ Mai 1610 zusammentrat, in der Instmctrou sei- 
nes Ausschusses die Versammelten aufmerksam, dass wahrschein- 
lich auch eine Einladung zum Beitritte zur Union an sie kommen 
wurde, und gerade, weil die Ritterunion ohne Unterschied der Re- 
ligion geschlossen worden, eine derartige Entscheidung zur Vernich- 
tung der Letztern fahren würde. Auch bei andern Gelegenheiten 
wie 1562 sei die Ritterschaft nicht in die Union der Fürsten und Städte 
getreten^ sondern, als des Kaisers unmittelbare Vasallen und Edel- 
knechte, hätten sie Schutz und Schirm nur von ihm zu gewärtigen. 
DerKaiseraber hatte schon am 18. März 1610 den rheinischen Ritter- 
kreis ernstlich bedroht und von ihm verlangt, sich in diesen unruhi- 
gen Lauften einzig und allein an i h n zu halten. Offenbar war es 
aber nicht die Treue gegen den Kaiser, welche die Ritter von dem 
Beitritte zu einer der Unionen abhielt, sondern die Besoi^niss, dass 
ein Beitritt, so oder so, einen unvermeidlichen Conflict mit einem 
geistlichen oder weltlichen, katholischen oder protestantbohen Für- 
sten herbeiführen und dann die Lehen verlorengehen möeh- 
ten. Man suchte sich deshalb mit einer gewöhnlichen Pfiffigkeit zu 
helfen; man wollte salvas guardia» vom Kaiser erbitten, 
und dem etwa anrückenden TheildieNeutralitätderRitterscbaft an- 
känden, die Oberofficiere gewinnen, und dergleichen mehr. Als die 
elsassische Ritterschaft, welche sich an die Union ansehliessen 
wollte, aber einen eigenen Kreis zu bilden gedachte, Hiilfeleistai^ 
versprach, wurde das Anerbieten ebenso mit höflichen Worten ab- 
gelehnt wie als Churpfalz, die Markgrafen von Brandenburg und 
der von Baden Ritterdienste verlangten und der w'urlembergische 
Abgeordnete versicherte, weit entfernt, dass die Rüstungen der 
Unirten auf Einziehung der geistlichen Stifte (siehe darüber die Ur- 



23 

knnie Tom 29. November 1614) gerichtet seien, wobei die Ritter- 
schaft interessirt wäre, gedächte man vielmehr die freie Ritter- 
schaft zu beschirmen. Man sieht es den Esslinger Verhandlangen 
an^dass die Meinung, eine friedliche Lösnng sei nicht mehr möglich, 
vorherrschte, man aber glaubte, durch Neutralität, namentlich pecu- 
niar am besten durchkommen zu können. Die kriegerischen Zeiten 
waren vorbei and die Masse der Ritterschaft wollte Frieden ond 
Genuss. Reich und Kaiser waren ihnen pur mehr Mittel zum Zwecke. 
Als Kaiser Rudolph H. ihre vermeintliche Disposition für das Kai- 
serthom benutzen wollte und sie aof dem Rittertage zu Roten- 
bui^ an der Tauber durch den Freiherrn von Westemach auffor- 
derte sich zu erklären, welcher Hülfe er von ihnen gewärtig sein 
könne, kam der wahre Sachhalt an. das Licht. Sie antworteten mit 
Klagen, dass die kaiserlichen Salvaguardia-Briefe nicht respectirt 
würden. Anstatt bei dem Einbrüche des Feindes thatsächlich ffir 
ihre Sicherheit Massregeln zu ergreifen, wandten sie sich mit 
Beschwerdeschriften an den Fürstbischof von Würzburg, dessen 
Gebiet die Unirten überfallen hatten, dem Kaiser aber, wel- 
chen die Böhmen (siehe den Brief des Erzb. von Mainz an Erzb. 
Maximilian) wie ihren Gefangenen behandelten, den Heinrich IV. von 
Frankreich zu entthronen gestrebt hatte, sandten sie statt einer 
eilenden Geldhülfe leere Entschuldigungen und bewilligten 
nichts. Etwas später finden wir 300 Cavaliere im Solde und Heere 
Gustav AdolTs, des Schwedenkönigs. (Siehe die einschlägige 
Urkande.) Das war die Treue der Edelknechte gegen ihren Herrn 
und Kaiser. Von dem üblen Treiben der Reichsstädte, wie und was 
die bessern unter den Reichsrittern, als sie sich auf die erz- und 
bischöflichen Stöhle von Mainz, Bamberg etc. erschwangen, wirk- 
lich Gutes leisteten, ist zerstreut schon in diesen Urkunden die 
Rede. Noch mehr soll davon bei einer zweiten Sammlung die Rede 
sein. — Die weiteren Urkanden commentiren sich gelbst oder ist 
ein besonderer Commentar ihnen beizugeben. 



). 

|UrkoDi]licbe BeitrSge zur (iescliichte der Häuser Brandenl'urg u. flesterrelcli, 
der Liinder llngnrn und Böhmen. 
BCBOIeb »tu der Zell 1llark|r. AJbrecht's Aehlll«! van Brkodraburf - 



» 



1. G«tst11cbe, Wrllllche, FDrsten und StXdie 139T. 

(NMh <Ibh Anfxictiauj ia XV. Jikrhaalorli Im pittni 8li41buclic laVoIUot.) 

Nftch Chrisli gehnrt 1373 kam grkf Gerttch von SvrRTlzpurg in fran* 
kcB, d«r wu efn Bischoff iw n«wb«rg rnd woU Bbcbaff zu WQi'iburgk 
■•in, d«ni wlflpnctxt sich der van Fcssberg Blieb off. Dem bei dy atndt 
«Orabnrgk vargeholilt rnd goschn-orn. Der ton Swkrtzbarg branodl vnd 
wSat da* londt vnd lis Hirb nirbt nbweysen und dy aUdI wilrcbnr^k legi 
■ich kllpyn t-nler den von Swartzburg darrmb das er ynn nit v«r«clire)'> 
beo woll ir gerei-bligkeit dy «y von BUcbolT Llwpoll dem von Hoeloh ge- 
habt li«(len. Du lieaimel sicti der van Swarlzburg mit Herren HiU«r und 
Iu>«cbt md mit dem landtfriedl vnd wollen fQr dy stadt Würapargk »eyn 
gnogm. Also teydlfct ircr Graf Friedrieb vnd dy von NOrnhcrg daewiichen 
md wnrdtn vertragen. Darnai^h 1374 da wyderaagl deraelbig Blachoff von 
Swartsborg der Stadt Wdrzburgk darvmb da« sy im nicbt für einen bnm 
■Olli haben, da worlTen dy von W. mit Blenden vil rtein vff das sIosb vnd 
Iheten vil ichadens. Da heth der Biscboff vil f eieo^ auf dem sloai und 
liai £m( mitOncbsen j-n dy »ladt ichiesgen, das werdi 3 Wochen, damnch 
kamen Herrn ttitter vnd knechl an dy klcynatadt W. mit stürmen vnd Vil- 
len vber die roawer eyn vnd wurden yn der kleynslidt W. bei LX inui er- 
ichlagen vnd ethwc vil gefangen. Da krigt der BiscIiofT II mit di-r grossen 
SU4t X lag, das wnrdt gelaydingt das der BiscbolT 11 man nam vnd ily 
. TL dy solten dy stadl innen haben IV jar darnach dy «tadt dem ilischor- 
borantwortl. Ilem darnacli 1397 rieht der Bischoff einen zoll auff von 
M fDdi<ir weyns ein Gulden xv geben, das waa allen Herren vnd Ktetton 
wfder, schreiben alle fUnten vnd stett, da« er solchen hoU abthan. wan 
•s wer vnleidenlieb. Itxo betten dy stett tn franken eynen tag zw MTOrlihurgk 
an (reilag vor pfingiten mit dem BischofT vnd do er den zoll nit woll lassen 
abgeen , fingen sy in der «tadi alle seine dyner vnd uiii[itlewt ancb etlich 
liuunhcrrn, dy wider sy wasen vnd alle Juden vnd schlagen in tot einen 
Borger genanni Ecket fncbs vnd einen hieas eck doniel die waren dem Bi- 
acb*ff tteyniltcb vnd lingcn herm üravcn von llohenloch, auch rinnn Graven 
«an Orloinndc ond III von Swartahorg. In dyser ntadl ') legert nich dy atadt 
WUrsbargk «imt andern um du alo««. Va kam Graf GUnther von .Swirli- 



26 

bürg des BUchoffs Brader vnd trieb die ttadt ab mit f^rosMA tchlaehen vnd 
speist das sloss. Der kriek werdt lang bis das Wenceslaus dyser leit Römischer 
konig aass Beheim kam heraus von Franken vnd nam jn dem Romischen 
Reich ze Beschütz durch annemnng des Adlers MI stet des stiffls Wftrtz- 
burgk, mit Namen dyßetWürtzbiirgk,karrelstadt, Hassfnrt, GeroUhofen, 
nevstadt, mellerstadt, konigshofen. 

Dyse stett widersagteD dem Bischof md krichlen teglich mit dem 
Bischoff vnd dem Bischoff hftlfen alle Herren, Ritter and knecht des stiffls. 
Vff dieselben zeit wnrdt Fridrichen Borkgraven ze N&renberg versetzt dy 
Stadt kitzingen vmb 16000 Gnlden, das er dem Bischoff seinen krich wider dy 
nngehorsamen stet voliaren solt. Alzo widersagt dersellng Barkgrafe in dem 
Samer den obgenanten stetten vff jar 1399 vnd zug mit Hereskraft vnd nüt 
Herzog Ludwigen von Baiem f&r Hassfnrt vnd der Bischoff mit ganzem 
Landt vnd lag davor Vil w«chen. Da machten skk die von Hastfiiri ans der 
Stadt nechtlich vnd weiten Hz. Ludwig vberiallen , do wnrdt er gewamei 
vnd der seinen wurden vil gefangen. Damach pradien sy anff vmb 8ct Mi- 
ehelstag machten dy von Nurenberg önen fridt rff jar 1400. Dyweii kam 
dem Biseheff vor, wy sich die Stadt Wtirtzbnrgk «imstet mit epeys wider 
jn vnd weiten mit macht fikr einen kirchhof ziehen. Snlchs verinuidet der 
Bischoff seinen helffem. Do het der Raih der Stadt W&rtzburgk denZnggem 
vnterwegen gelassen, weit sulchs dy gemein nicht lassen , kamen an mmm 
Snntag frn vor dem kirchhof zu stftrmen, hetlen mit jn Mch vil herren vnd 
Ritter, begegnet jn der Bischoff mit hereskrafft, gewendt nu der ineki, 
der müssen auff der seilensteig ob den 1000 menschen erschlagen werden. 
Hynach gab sich dy stadt Wflrzburgk md ander dem Bischoff yegenant 
Do lis der Bischoff etwan vil ans den stetten Burgers todten vnd sehlefian 
dy vielieioht betten verreterei getridiea. Derselbig Bia^off Gerlaeh starb 
in demselben jar 1400. 

Ezplie. ehron. 

2. Jofg voD Absperg «a M. Aibreebt 20. Min 1464. 

Gnediger Herr, der Zug an die Türken gewinnet vnnsere hl. Valters 
halben gewisslieh f&rgangfc, ob halt kein Mensch ans tentsehen lanndea 
znebet, doch bin warlich bericht vnser Herr der Kaysser hab zugesagt; ans 
seinen erblichen landen, so ersterkest mdge vnd treffenlieh zn soliieken 
desgleichen im Reich zu thon vleiss haben. Nnn weiss ich ireffenUch dass 
E. G. von dem Pabst und Kaysser zum Hanbtman erwehlt vnd dann ge- 
betten vnd erfordert würdet vnd ob E. G. das abschlagen, se wnrdet als- 
dann Herz. Wilhelm vonSaehsen darzngefordert, se derdasanehak- 
sehlagen wird, Marggraf Carl von Baden, so die alle nidii wollen, 
Graf Ulrich von Wirtenberg, das ist mir in gresseal Vertnnen ent- 
deckt, das wolle E. G. heimUdi halten, dann solt E. G. die hanplman- 
schafft nicht annemen alss ich mich versehe, so mOchi es dodi den andern 
einen- Verdmss gebem, dass man jnn solchee so Jr sein nit weit allenat an^ 
bitt, doch wollt ich, dass E. G. vnverknnt im pesten nicht lassen , dass jr 
in der Zeit darnach gedencket dann der Legat Lanrentins wurdet am allen- 



I ilcB darvuli au euch bonien. Gnediger berr, <l«j 
•■t im WUlen vnd i^iebrt xu vcrslevii, i ■»■ e r ■ 



liefalle 



I 



ich Willen vnd 
pn.al«>diuinS.M. 

JBU mit einer veraehe, Ist E. G. zu willen vud miiget da» luu. bin iuli in 
lUSnung wir wotlen Ew. ToGhlereiaeKOnigrin von Ungarn ma- 
cli«ii. nun aa^ viel i^U vun der peraon dergeaUll vnd sein Wirken . di« «r 
feUbero geübt hkl. Wir lein gefragt wurden, was E. Q. fltr Ttlchler halt«. 
tnJ wie gmltel rnd gcalall «io «eyn diu iiabon wir gcloliel alia da« billig 
rnnd anjrn aelbit ial vnnd hnhen lieiner beyrath auniil gedaclil. die Keyiri- 
Kiien au bei der krSnung aej-n, werden der Saelien mit dem KDnig red haben 
tnnd aUa wir von dem i'aatnkireber . Gravcneckcr vnd andern Toritcen. so 
«QrdH r* dca Kitnigt lulbeti keinen Gebrueli Iiabon, d«nn vnaar Herr der 
Koyaer dieae FrcundaoluSl gerne sehe, alaa wir vemumen , ob nun Tenier 
Mck ir (ubsnin mit vna gorodi würd, wcre fnat gut . dau wir E. 0. willen 
innJ aieynung darlnne grundlicb weiten, darnach aiilwert haben ze geben. 
4en«i i«b versehe ni leb wubl üb jr aein nil mftgel, ao lul euch ducb die 
Cre aanll, e« war Aber auch nil gut daaa man «ie vtnbannat «prengen «oll, er 
bell gern ei II r bnbacbevnd eine »eilige, ob crPrauHagreleaerliar- 
reo nAgi. H-o i?«uh aber die ding nit kv Ihonscyn, »o woUel sonst »n» 
nach Evm gefallen anzeigen, wo jr euer Freundin (Bio Uv er wandle) jnderl 
danil au ven argen begcrel, donb so Ist die ding nit weitiaultig wordoft. denn 
NfMAnd weiss was noch daran* werden mag, dos wolle E. Q. gnediclicb 
imI im posien vernemen Bcfihl mich E. G. alaa meinen gncdigalen berm. 
(tat KeunaUU am dinstag nnch Judiea." a* LXlllI. 

E. U, J. V. Absperg, 

3. ftio atukgrlflirben Geüxnilltiu au Ihren iictni. Swiibalag vor QuuiiiiodogeDili 

(7. Avti' ii^iU 
llocbgeborenar POrst Gnediger Herr. H. Ludwig hat hey Jrejen La- 
gca hvgeaehrieben vnd de* Tag dan mb denn die Beheicn hi«r sejni alige- 
■chriebsa. roerhiidier vrMrhcn halben roilg er »eine Reibe dasmal nit »chih- 
kM, anch an liah er lang auf dai Geleit vnd auf Hn. lUnnsen von Burbaeba 
Anln«rtgeliarret, dessgleichen hab aueb aein Oheim der PtalUgraT ge- 
■«rtet M aber desselbigen aaehcn ilEund ze Bnrgaw alle hingelegt vnd , 
d«rche>ichg«rit>hl nein, da* dannS.Kaya. G. bey vnnsMarggrnvisehcitVleian 
lb*e, diM wir alhio bis* anf Philipp! vnd Jaoobi verhancn, autfdea lag 
dakaaucliGrarUlrieh vonOtlingen die vnn Werde vnd andere nach laut der 
Bericht auir die Zeil hieher bcsehiedcn Heyn. So wolle deT Biaehoffvoo Win. 
der PfaJligraff aneb von jr rvU Lieber sf hiclun dainil grundlicb von den 
Hiagpji. das OD dann jre fUiilT Ptinten wiaaot. der Kayaer. RSnig. Pfallgrafl. 
H. Ludwig vud £. G. geretl vnd freundlich bcsloawin worden müge wer- 
de«, *»d er wolle vieisa tun, dftM vnnier Herr der Kdnig »eine Hello wie- 

k'on den Spmch 



4 

I 
I 



, Aer hier auf die 2eit achicke vnd n 



gmiel4i>l, 



vu« dua es aUo von rn» von dem Keyatr begert 



I werde. Gnediger Herr wir haben diaa Zeil her jn 
■ ■» Sprach* vnd l.aui'lmrgiaebei 



28 

noch kein antwortt mögen erlangen, dess Spruchs halber haben die Reit mit 
den behemitchen Retten davon red vnd jren Ratt gehabt, ob vnser Herr der 
Keyaer den Entscheid thon soll oder nit, nachdem von H. Lodwigs wegen 
Niemand hie sey, do wir das haben vermerkt, haben wir vns zu den beheimi- 

r 

sehen gefügt vnd jne erzelt, sie wissen wie die Rericht durch den KOnig 
gescheen sey Im zu Eren, dass sein Richtig^ng vollzogen ward, habt jr von 
stand an geschickt Eaer Rett vnd den Sprach lassen erfordern^ do hab vnser 
Herr der Keysser das za derselbigen Zeit nit mögen tan, sandern einen tag auf 
Regeren H. Ludwigs Rett in seinen keysserlichen Hof auf oculi nechst vergan- 
gen gesetzt, also dass Ew. beiden Gnaden aldo hinschicken mögden den 
Spruch zu entphahen, mit viel schön Wortten so wir pesten konnten, ob sie 
der Ding red hören oder an sie langen würde, dass sie dann das pest daza 
retten domit die Richtig^ng vollzogen wfirde, doraufffcie vns antwortten, der 
König hett jnn am jüngsten jren Abschied gesagt vnd bevolhen, jr werdet 
vnsers Swehers M. Albrechts rett aldo finden, ob euch die ersuchen vmb 
ewr hilff irent begeren wurden, so wollet euch gen jnn freundlich erzaigen 
vnd nach jren willen halten, aber wir erfinden das anders wann sie hindern 
den Spruch ob sie mögen vnd sunderlich Herr Wenisch vnd nachdem wir 
vns bed&nken lassen, E. 6. sey viel an dem Spruch gelegen, haben wir aber 
grossen vleiss vnd Ernst doch nicht vnrat in dem angekert vnd seyn auf 
gestern öffenlich in Gegenwertikeit der Rett vnd sunst viel Herren vnd 
Person dargestanden den Spruch oder Entscheid nach Innhalt dieser einge- 
legten Zettel erfordert, darauf S. G. abermals ein Bedenken genommen. 
Hat mich S. G. demnach allein gefordert vnd mich nach den NOrnberg^chen 
handel gefragt, wie der stee, den han ich S. G. entdeckt, S. G. hat ein 
g^oss Missfallen darinnen, dass es also leutmer (sie ^) worden ist vnd sag^ 
er due mit nymands davon reden, denn er schemsich sein yee, doch so nichs 
daraus werden solle, denn es sey on jrem willen nichts zu thun, begert S. G., 
dass ich jm sein Zettel wieder geh, darvmb so mag mir E. G. die schicken 
oder was darzu zu antwortten sey zu versteen geben. Ich hab auch alssdenn 
viel mit S. G. des Spruchs, auch der L&neburgischen Sach halben gerett, 
aber S. G. hat mir noch nit antwortt geben, denn S. M. werd mir genommen 
(sie) wann es was gee woll, doch wird ich in einen tag oder zweyen wieder 
zu S. G. allein kommen, alss ich mich versehe, will ich volligen reden. S. G. 
meint er hab mer dann E. G., H. Ludwig, der Pfaltzgraff vnd alle Reichstette 
verkrieget, wol sag^ S. G., der Spruch wird in kainem Gmned verhalten, 
sagt ich E. G. hett des keinen zweifei, es mögt aber zu argem geraten, soll 
S. M. oder E. G. indem abgen, das Got lang verbat, wer euch und enratt 
Erben pfentlich, was noch daraus wurd weiss ich nit; H. Ludwig gestnnen 
oder begem bt durch H. Hannssen Rorbacher gewesen, alss ich mit 
Umbschweifen an jn erlernt hab, er hett gern ein Ambt vondemKey«-. 
ser erblich als das Hofmeisterambt oder die Hauptmann* 
schafft, desgleichen hett er gem'Werde, es ist jm aber alles noch 
bisher abgeslagen. Darnach mag E. G. auch ein Gedenken haben, oh 

1) Isaimsr, allfeneinpi Gerede. 



wr itm Tkg PbUippa ii^ht lUvon zu handeln w«r. Herr UftniiBB hat mir g«- 

MCt, er ktb ■clirilTl von IT. Ludwigen, inta er cuvU dai Jodengcll nach laal 

I- Brief vnvfa nechiit xuECRandt wolle volgcn laaaen. II. Kann** wlrdet 

lIoBii btnrin gein Qebeint reitten, iciner Hchuld halbe», darvmb luan jia hart 

inlir^l rad UlXXVl». nngariiich gülden. Dir Ladung der Bisuhofl'Bdn E. G. 

WVBd(aic)icb berabkommen hin bcy U. Uannaaen vottSebaDinburghodcamir 

igeaeUeht v nd zweifalt Her llann* nlt, nie leyen E. G. in der zeit worden, 

■atiahetiwir vleiai grthan vnd die laaaenvrrneaenvnd schicken euch dio 

■^•mlt, wann aii* >cin vni nrat wurden. E. G. bedenk uh jr sie auf die zeit 

n wolle! nachdaiu vnd jr pundlgeno«ien Itett anf die Zeit hi« aeyu 

Verden. Deaaglrichen laai vna £. G. wiiseo ob rnni der von Otting die von 

ft*«rd« oder andere den Tag hieher gen dem Hering heachieden iai vmb 

l'Balt oder Bcyitant urauchcn wOrdon, wie wir vns darinnen hallen aullen, 

Ivb wir anderat die Z«!t hier bleiben rallalen, dea wir doch nicht getrauen, 

|£.U babaueheinAnrieheDaurdie bayriac hen. nachdem nie die T ig 

^rachlra.ob CBicblein andere meynnngvndrOrnemen 

>«(}■<■ trag oder ob *ie wolten. daia die .Spruch in jrem ab we- 

r» geurhehe. jn neinung. eaitund allci na jrem willen, ob 

|aic den hallen wollen oder nit, doch nem ich den Spruch eniphöe. 

Ina M der Ncuenatatl am Sambdag vor Quasimodogenili a'. LXIII. 

Jörg von Absperg Do clor. 

Wenilaw Ryman Chorherr zu OnoUpach. 

Catdtf er Ilerre. Die Rricr leyn den Bollen von den Brüdern vnd waa 

(r fababt hal, genommen vnd aufgebrochen worden, auiigenomen der 

Brief vnd waa darinn veratofnen ist, der ifct vna vnaufgchruehcn mil lanihl 

den aulgtbrochen wieder worden ala euch der Bote bcHchlen wird. 

4. H. Albrrrbl au iticsHbeu 30 April IIRI. 

AU Jr vnna itiand mer dann einen Brieff geicbrleben vnd zngeBcbirkl 

hakt, Innhallung deraelben Brief aller haben wir vernonunen. Darauf i«tvnaer 

Auwntl- Kam Eralen von de* Tagi wegen auf Philippa vnd Jacobs des 

wollet verharren vnd geichichl vna der «pmch am liebatun in der Wieder- 

Lfartei tiegenwartikcit , wotUt anch ana dem keyaa. Hufe nil eilen noch ab- 

loa. alle dir weil vnnanr wiederPartei dawicder iaI. lleni die cdlnitche 

wollen vrlr auf dnauial nicht beriehlen, dieweil die wUdcrpartei ob- 

IfeiBvJl dowyder ist vnd dartmh bilel «.'inen Aufaleg blau nach Martini. Item 

I der Leben kulben in Oilerreich gefeilt vna wol, die Lehenleul au bcaenden 

i«sd (Bit jne cinei LchcnlrJIgen cina lu werden vnd mOcbl vna etwaa aua den 

■ «erlaitcn Leben werden, das sehen wir gerne vnd weren dea nuthdurftig. 

Ilten 4i« hundert Gulden von dem von Gurk entjenel, wollen wir bey Hein' 

liUan Seyjiolen hinabachicken tnitaaiohl dem cClniachen Handel, der wirdet 

riaalieb anf Pllugaten donydcn sein, auf dana ob jr den Aufalag nicht 

aagen maoht, daas jr dann den bandet hebt. Item den handcl die Juden 

) .\itrenbcrg anlrelTend , deu haben wir nil geöffnet, wir wollen euch 

tr dl« Zettel bei Heintien Seybollen aurb hinab« chicken. Item der lünc- 



I iMritMlieB aach halben ilrr habt vlcii>*, i 



I bnlt sich derielb handel 



30 

Vnser Herr der Keyser hat vdm dea halb g^eben Tsd bevolhen betden ' 
teilen X»t}iilden doraot so bring^en vnd donmter nicht» haben wir XZ" Gul- 
den znweg gebraeht der sind ▼nserm Hern dem Keyier X» vad ms V» 
worden. Im Anfang vnd und noch V» golden Yorhanden, danron wir ron den 
von Lfknebnrf Brief Tnd Sigel haben, die werden ms ron dem Keyier Ter» 
sperrt, rermeynen wir das nidit Yerdient za habea Tnd steet dieselbe saeb 
vnss vnd msem Bruder M. Friedrichen bey HD« gnldea, ee daan wir m dar- 
za bracht haben. Ob aber der Keysserischen oder Tnsem Retten iohta dar- 
aas gangen sey wissen wir nicht Es sind sanst I • golden gefkllen abs Herr 
Wentzlaw weiss, die lassen wir itzond an den V » golden Her Hansaea roa 
Horb ach werden, alss Herr Wentzlaw aoch wol weiss, also dass ana in 
der L&nebargiseben sach nicht mer denn die Helfflt wirdt so Tas vaaer 
Herr der Reysser das folgen lest, das sol sich in Wahrheit erfinden vnd 
geen xub dannoch davon ab, das wir darauf gelegt haben die yier tawaead 
galden vorbestimbt. Also dass wir glauben, dass vns nicht V oder ¥!■* so 
vberschoss besteen, zo vnserm teil Tnd ist vns nicht angebom Tnsem Hern 
dem Keysser das sein zo stekn oder Ton den feilen die er Tns bcTOlhn ein- 
zabriagea« mer einzanemen, dann er Tns gebe. 

Item wir haben den Keysser fnnff dienst getan die sadi Tnd 
zemng antreffend den Papst zo Frankfort dorjnn begeben, darvmb ward 
vns nidits, die Sach dortoben zu Swaben, da vns S. G. Sold versprach, 
wurd vna aaeh nichts, denn gegen dem allem gab er vns den Luc haue r 
See des wir nie Pfenning genossen haben. Zu Oesterreich dienten wir 
S. G., da gab er vns die Iftnebargiseb Sach, jetzund hat er vns geben 
die Jaden. In die ISneburgisch Sach tregt er vns, die Juden gibt er andern 
lauten, also dass vns wenig doraas wird, so hat er tos etlich jargelt dass er 
Tns danyden zu Osterreich schuldig bleibe auf die Stette verweyst. Wir 
haben die eysserin Statt auch donyden zwey jar inngehabi, was vns davon 
ward, das sparten wir fikr sich zu Nutz dem Sloss in den Kriegslenfften, daa 
namen die ein, den vnser Herr der Kayser die Statt eingäbe, dorvmb ward 
vns auch nichts, also dass Tns warlich Tmb die funff Dienst die daz gäbe, 
der Tns S. G. Tcrwenet hat, ob vns joch die Iftnebnrgisch Sach vnd das 
Jadengelt zw Regenspnrg gefeilet, nicht halb werden vnd jr ronget wariieb 
sagen, dass wir vns mit den Gaben vnd allem dem das vns von der Keyss. M. 
in diesen Kriegsleofflen vnd sunst Dienstgelis vnd anders zu Nutz alle vnser 
tag zugestanden ist Tnd noch wartend sind, so es Tns alles ward aiebt 
XXX » golden notz brechen können Tnd wir haben glaublich in seinen 
Diensten über dreymalhanderl tawssent bayreuter Galden aussgeben. Wir 
geaweigen Brechnung Tanser Sloss Tund Stett, aaeh Beschedigaag aa 
Taoem leib Tnd gut Tnd aandem , die vnser Prelaten Rittersehafl.vnd die 
Tnnsem erlitten Tnd dargelegt haben, auch ander Darlegung Tnd Kost Tad 
nachlassen der GOlt Tnsern armen lenten gethan, darTmb Tns billig nidit 
wenig beswert, dass Tnss S. G. in das klein gegen msem grossen Terder- 
ben Tnd darlegen tregt, dass er Tns Torgeben hat vnd dorffea Tai wenig 
Tcrsehea, dass er Tas tob aeoem Tmb Tnser Tordinen etwas gebe, so er Ta»' 
will aemea das, daa er Tas Torg egeben. Wir glaabea, dass wir fut mer ii^ 



n Kri«|«irufl1cii vmli sctiadeii l'fnril geben lutben ilrnn er vnn ver- 

«vin tag gegeben bsL iIm« er vua deiiinacli nit folgen ImI 

h M Ibonil vleiaa. dawi rn* dieOuiUung rmb die ItU"' imgar. (iul- 

Dtr 4^ JndMigelt sa Hegi-n*pur|c irunlc vnnd dus man mit den bnyH- 
Aea ftclhin r«dn. riamil vns dAn rolge. ao wollen wir dem inn Wlrlvuilierg 

d XXVUI Rhein. Guldrn davon folgen las»«n. Wa> in» rnr diuiell) 
t gMFhivlil. dem lialit aueli V'lvU» doeli inDgt ■>■ tiil liciacr 
n mir dun die Quilluogen vmb die IUI'"' angar. (iulden vnd 
• FcrÜgao^ vmb der von Lüneburg V"' gülden. Ii«.a««n wir Herr 
roo Kurhoch l»- giiidcii davon folgen vait were content vnd riiiH;» 
■ dcD Kfldero Juden, wtut wir tnüchlen . >l>i wir oit groH addltzftn. 
9 Unrr liauii rim llorbacli am Itifj-nrirom . znurrhalb do* Pfdi- 
grawini v>d dei vnn Mens Joden, elweviel gcttiaiifvnier Gerectitlgkeitcin- 
gmoBBCwliit, daas doeJt nil acyn soll rnd vna rnacr Herr der Keyieraolehi 
blUig (öligen IteMt. Ir niOgt wol vnnBcr bürg werden daa wir S. G.. er apanno 
vnu dann von Neacn ein, da» wir «ichtn luDiaen, nicht viel vmb Geld »n- 
(IrMif;*« wallen, aliw wir denn vor olle Tag nie gethan haben , wir haben es 
ilna •IlMttg vor vmb 6. G. drtyfach rcrdinl vnd maernlbalbcn »cfaaden 
(■pIkB|[m. lUni will ruier Herr der Key»er «Ist ein Ho. Kcjter diu Rof- 
«ciilcraBlit ypmaAdl erblielieB bevelhen. dnaa dann S. G. da* vna bev«lhe 
akaei&on bvrgf raten inNarenberg. getrsuendc doaa wir daa vmb S. G.haas 
Tor^inl lialMii dmn II. badwi^, dann wiewol vna kein Nnl« davon entatrel, 
M k«lMa wir doch die Ere g«f n on Nul£ auf daii vnaerc tünder lehen, data 
«ir ««cfc «twaa vab S. K. ti. vsrdiut haben. 

Itent woUotaucb nicht ver^raaen in geheim vnd lu «eiiien zeÜen dea 
Kvf*B. Landgerichla lu Nürnberg, angeiiohon daaa S. G. gegen vna 
rvff NfeU ial. daaa eriicti nicht richten soll laiaen. wir haben daa dann wie- 
irrbtj al* vnr. noeb so haben wir jm hestea S. G. lagevallrn biuher alle 
diaf Al^folBaaen auf glaublich iDMg«n, S.G. wolle vnscr darinnen nit vergca ■ 
«■■■ bi»h«n UBtweifeUche Getraoen.S. G. werde ala oinMererdeaReichadaa 
(•gtt na In gnediger G«dech(niaa hallen zuaambl der Billigkeit williglieh 
nrerdiMm. Ilenwerel den Handel mit Werdn, dann dieKeicha- 
aUllwvrdendermererleilgeschidendurchdie BrQcken der 
TkaaftB daaulbal, dann aio jr lu haiif Ten kummen mil wcjtci 
rnb ach weifen habem mDatenvnd wcre diu Poat dea Reicha 
gBesBarerBganla veraper rt. inhalbcndcr Tbonaw von Fran- 
ke« rad Swsben herein. 

Itrn die Ladung dea Qischnff wollen wi r terhallen hia* 
rllni.damileamtleiner MDhe lugee. ao vnacr \Vider- 
IviUicbUmllDfei.l. 

lim wir aefaickrn auch die fichuldignng llrz. Lndwig« an vnaa su Prag 
baeken, ao habt tr vnrer anlwnrtt daranff eu Egrr ergangen vor. Kern 
irngtr Herr Heinrich Maraehalb vnn Pappcnheim Aogiapurg. Werd Enn- 
T Dtpelten von Ilafperg vnd ander, waa jr die gefanden, jnn gchillfen 

1 feratni kOnnI, diu aehen wir gerne. Wolt eueh aber der Kcyier an 
1 üefce« Wfrr Jenen nlllicr vnil »eben daa lieher, doch fetzen wir r* 



32 

in des Keyiert m^A vnieri teils vorbestimbt gefsUeii, nachdem kabi cttcli 
ZB richten. 

Item wir liesien gescheen dsss der K ö nigTonHangern VBser T^ebler 
eine hett welche es joch were, wir wollen wo! ansskomen vnder eiBander 
nachdemwirderäerdieMenghaben vnfl teglich wartend sin, an 
die statt geben, da wir verpflicht sind, doch dass wir nicht riel gell 
dazu geben. Sonst wollen wir sie im eelich md schOn fertigen. 

Item alle ding wollet handeln mit Rate vnsers Herrn vnd Freunds Ton Gvrk 
Herr Hanssens von Rorbach , Herr Heinrich Marschalkes vnd H. Hanasnena 
von Schanmbergs vnd nach eurem GutbedQnken vnd fleisst euch je Tnfeni 
Herrn des Keysers auch vnfers Herrn des Königs Willen vnd ob icht TWi 
Bundnossen vnd Einungen gehandelt vnd beslossen wurde , dass wir dann 
nicht dahinter bleiben. In dem allem tut das beste vnd als wir euch getranen 
dai wollen wir vns genzlich zu euch versehen vnd g^ediglick erkennen« 
Dat. Onolzpach am Montag nach Cantate a* domini LXIIU*. 

6. M. Albrecbt an seine Gesandten am kaiserlichen Hofe. 12. Mal 1464. 
Lieben getreuen vnss hat vnser Herr der König auch Herr Hanna Ror« 
bacher geschrieben, dieselben bricff wir euch hiemit schicken, darinnen 
wollet handeln zum besten vnd was der Kayser vnd König will das vna alas 
gleich sey als anderen Leoten vnd in alle weege handelt vnsere Sachen nun 
besten was wir euch getrawen. Die Heirat zu Hungern antreffend« will mam 
Bruder M. Friedrich seine Tochter, alss wir vememen, dargeben, das woUmi 
wir nit verhindern, dann vns sein freundschaft lieber ist, dann die heyral m 
Hungern , doch so wollet in derselben Sachen vnsem bruder oder vna an- 
treffend, nichts handeln, dann allein verfahrn daz zu bringen vnd tut ye vleisa« 
dass der Spruch vor allen dingen vnsers Herrn des Keyssers heraus komme 
zwischen H. Ludwig vnd vnser, vnd was wir euch vorgeschrieben haben, 
das habt vleiss, wo wir hinkomen mit den Juden ist der Fiscal vor allda ge- 
west vnd nemlich im Stift zw Cöln, jm land von Berg, jm land Geldern vnd 
imLandt zw Westphalen, vnd hat doch keinen andern Thema, dann den, der 
vüB vorgeben ist, das wollet vndersteen abzustellen vnd vnns das eingenom- 
men volgen zw lassen, dann es vnser grosser Schad ist, vberlest alle Bevelho 
vnd ewr Abschids vnd fast alle sachen in den Kopf vond schöpft darana ein 
einmutiglich Ratslag darinnen das best zu handeln vor euren Abschied ala 
wir euch getrawen, des verlassen wir vns gentzlich zw euch mit Gnaden sw 
beschnlden. Dat. Onolzbach am Sambstag nach Ascensionis Dom. a* 1461^ 

i 
I 

6. Markgraf Albrecht an dieselben. 27. Mai 1464. 
L. G. Ewr schreiben vns itzund gethan haben wir vernommen vnd iai 
zum ersten vnser antwortt des Spruchs halber, er werde vns in Gegenwer- 
tigkeit der Parthey oder nicht, wie vns der werde so slahen wir das nit ab 
doch das vns der werd nach laut des Znschreiben Herr Hansen von Rorbacha 
vnd Doctor Sigmunds, vnss von Prag zugesannt, des wir euch Abschrift 
anderweit hiemit zuschicken , darvmb vnd vff den hohen vertrauen wir den 
hintergang gethan haben. 



33 

Item ftifis jr schreibt dass H. Ladwig«, de« Pfaltzi^afen vnd Bischofs 
von COln Rette in den Kais. Hof kommen, die harret vnd dem handel auss als 
vnser Herr vnd freund von Gurck geraten hat, sie sind vns alle lieb zu guten 
freunden ob sie wollen, wollen sie dann nit, so niQgen wir Ire frcnndschaft 
auch nit kauffen , darum last euch mit wortlen nit erschrecken vnd nyndert 
lernen dass wir zweifei haben vnser allergnedigster Herr der Keysscr vnd wir 
selbst mit HQlfT Gotes zu forderst vnd vnser Herr vnd freund werden vns 
wol bey billigkeit behalten, doch so hebt kein hader an, die weil man euch 
des nit vrsacli gibt. Gibt man euch aber des vrsach, so wehret euch tröstlich 
mit ersanien wortten, die sich vor der K. M. ziemen, dadurch vnser Gerech- 
tigkeit nit dohinter bleibe. Wir glauben wol dass des von dem Pfiilzgraven 
vnd Bischoff von Culn kein Not geschee , nachdem wir nichts mit im zu Ihun 
haben, wie es aber Meister Mertein halten wird, des wissen wir nicht. Der 
Keyner bedurf ein meist aufsehen zu haben, sulle die drey Herrn von 
Bayrn in die Eynung komen, so haben sie des mer in derEy- 
Dung, darvmb ist gutzu bedenken dass die letzte Irrsal nit 
grusscr werde denn die erst, dann je die sach durch vnns vnnd annder 
vnser Freund also geordnet werd, dadurch der Kayser das mcrerc (ayl in 
der Eynung liab oder auf das mynst gleiclu Der Kayser ist vnser mfichtig 
on zweifei, er gedenck wie er der andern vier mechtig sey, nemlich vnsers 
Herrn des KOnigs von Beheini, getrawen wir sein gnad hab mit jm ein gute Ver- 
stendnuss oder der dreyen Herren von Bayern, wo er sie alle darein nimbt 
wissen wir nicht wie ir die Ding macht, dass es vnns alss gleich sey als einem 
aiindcrn, damit wir hinfur vnwillens vertragen von jn seyn, lassen wir ge- 
sehen Sein Gnad lass vns jn bevolhen seyn vnd thu im selbst auch das erlichst 
vnd nutzlichst alss er wol kan. 

Item der II«* Gulden halben Gurk vnd Herr Hannssen von Rorbachs an- 
treffendt, habt ir vnnser Meinung in dem jQngslen Schreiben, des wir euch 
auch ander weit Abschrifft zuschicken, wol vernommen. Moynen wir dass sie 
dasselbs fftr gleich vnd biliich schetzen werden , das jn nach Anzal gefalle 
dann teydingen sie vnns viel, schaben sie viel, vnd als vnnser 
Freund von Gurk sagt, der Kayser sey des Zusagens nit eingedenk des IQnc- 
burgischen Gelts halben, Solt ir warlich wissen , dass vns vnser Herr der 
Ke}*ser im Anfang dieselben sachen alle gab, jm davon zu geben was wir 
Holten. Antwurttea wir seiner Gnaden, wir weiten des nit allein haben, dann 
so wir mit Mühe Kost vnd Arbeit die Sach zuwegen brechten biss in den 
Keyserlichcn Hof, so wurd vns doch von andern darein getragen, so sein 
Gnad nichts davon hett, vnd wo es sein gnaden gemeint were, so wollen wir 
das arbeiten vmb die helfft seinen Gnaden halb vnd vnns halb , das sagt vnns 
sein Gnad zu im Fenster alss sein Gnad im Ralt sass in der Stuben da man in 
den Garten geet vnd so jr sein gnad das erinnerl, zweifeln wir nicht er wisse 
das gar wol, dann wir wollen vns gar Qbel scheuen ein solche sach zu 
schreiben vnd von vnsern weg handeln zu lassen so es nit wahr were. 
Aber wie dem allem Ihut vleiss dann es tut not, will vnns anders vnnser 
herr mit Gnaden vor schaden behQten . doch so nemt nit mehr dann man 
euch gibt 

Arcbiv. 1851. VII. 1. u. 3. Heft. :i 



34 

Der hungerischen Sach halben haben wir euch auch vnser maynang; in 
der nehsten vnnserSchrifft geschickt, das wir euch abschrifll hiemit schicken. 
Des Judengelts halben zw Regensburg des wollet init Meister Mertein 
rede haben, wir wissen aber nit anders es werd siecht, doch schicken wir 
Steffen Sclinepher desshalben itzund wieder hinab zu Herz. Ludwigen vnd 
wie der abschied das wirdet er euch schreiben. Mit dem Lehn der Gm- 
venecker antreffendt gefället vns wol zu einen Lehenlräger. Ir schreibt 
vnser gnedigster Herr der Keyser sey uns gnedig, des sind wir notdürftig 
vnd wo unss sein gnad guad erzeigt, sind wir schuldig zu verdienen, dann 
vmb die gnad, die vnns biühcr erzaigt ist , gelraun wir sein gnad erkenne, 
dass wir die vollkommcnlich vnd wol verdient haben vnd vns Niemand darvm 
neiden bedarf, oiizweifel alss jr wisst Verderbens halben an leib vnd g^t doch 
so sind wir schuldig vnd willig ob Gott will, die weil wir leben der K. M. 
dienen, er wolle denn vnser nicht, des wir auch nicht glauben, sunder vns 
gnad verhoffen zu seiner Maiestät. 

Eurer Herrn Jörgen halben die Canzley antreffend haben wir euch an- 
gesagt, das wollen wir halten vnd haben bevolhen daranff die Ding all in 
ein Puchsen zu legen vnd anzuzeichen , biss zu ewer zukunfft die ding zu 
ordnen nach einem billichen. Der Neuenslatt halben so jr heraufkommt wird 
nit Ir der Ding bericht, wie es darvmb eine Gestalt hat, auch Thann haiben- 
Ir habt geschrieben , was euch Beschwerde in den langen aussenbleiben 
vnd habt des grösten vergessen, dass dosSmids to cht er so sehr nach euch 
verlangt wir verwesten euch gern, so will sie nicht so heissen wir sie 
harrn (sie) des Hengers Namen. Wie jr in tut so fielst euch, dass jr den 
Keyser vnd den von Gurk dessglcichen den Rorbacher in Willen behalt vnd 
der Spewrer halben handelt nach eurem Gotbedunken ralte vnd gefallendes 
Keysers vnd seyd zQchtig daniden mit eurer hurerey, dass jr nit 
verleumt werd. Vnd sunderlich jrHcrrBischov Wenzlaw^), dann dieBischof- 
fin geht noch in acht tagen aus dem Kindbett vnd spricht sie wolle sich 
auBserhalben ires Mannes rein vnd keusch halten, als ein Jangfraw his ir 
komt. In allen sachen habt Ratle Herrn Ilannssen von Schaumberg's, Jörgen 
von Wemdingen vnd des Seybots vnd ziehet in allen teydingen sie dieweil 
sie danyden sind zu euch, als ferrer Herr Hanss von Schauniberg zimbt, wo 
es demselben nicht zinibt, so halt es seinen halben nach seinem Gefallen, jr 
komtdannachad partes wolzu hauffen, auf dass dieBolschafft dester erlioher 
sey, denn marck wegen vnd Jörg von Wemdigen von seinselbs wegen donyden 
seyn, so zweyfelt vns doch nicht dieweil sie danyden sind sie steen bey euch 
vm vnser wegen vnd lielffen euch die sachen verhandeln als die vnser, aUii 
sie vnns dann zu thun zugesagt haben. 

Item der Fiscal von Herr Haussen von Rorbachs wegen vnser S wager 
MarggraveCarl von Baden vnd Meister Mertein nemen das Judengelt allent- 
halben ein vnd wurdet vnns ein Dreck. 

I) Es ist kaum nothw«ndig hinsuxusetten , dass dieser WeuUlav, der be- 
kannte Unterhindler M. Alhrechts , kein wirklicher Bi»chof war, sondern nur 
»i'berAwelse von diesem so benannt wurde. 



35 

Item ob e« daran komme, daM jr den Gewalt mQsl zeigen der auf euch 
zween ateet, so sagt doch daliey daaii der im Anfang auf euch gesetzt bo\\ 
wir haben aber nach geendert die andern euch zn bilff die aach helffcn zw 
rerhandeln von ynsern wegen. 

Nene Zeitung haben wir euch nu geBchriben vnd wissen sind der zei t ni eh ts 
neues , dann dass im vicarei zu Lewtershaosen die Kawtlerin ledig worden 
ist'), daranff wollet von vnserm Herrn dem Keyser primarias prcces erwer- 
ben« sind wir willig euch vnser Forderung auch dorin mitzutheilen , dadurch 
jr des! stattlicher vor andern zu der Possession kommen mögt. DaL Onulz- 
back am Sontag TriniUtis a<* LXIII'. Zedula. 

That vleiss die primarias preces bald zu erlangen, anders es mochten ein 
anderer oder zween darein kommen. 

7. Markgraf Albrecht an seine Gesandten. 22. Juni 1464. 
L. G. Wir haben euch nechst geschrieben des Judengelts halben, dass 
der Fiscal am Reyn vnd andern Enden vf den Titel der vns gegeben worden 
ist etngenomen hat, habt jr vns geantwortt, i^rie vnser Herr vnd freund von 
Gark zugesagt habe, er wolle helffen vnd raten, ob etwas eingenomen were, 
dass man vns das volgen lass, ist vns noch nichts worden vnd darum so 
wollet vleiss tun vnd briefe an den Fiscal erlangen, darin in geschribon vnd 
bevolhen wQrde , vnss solch gelt volgen zu lassen. Auch haben wir llanssen 
Pfalm mit andern den vnsem gen Salzburg vnd an die End hinab geferliget 
doselbst das Jodengelt zu erfordern vnd mitzunehmen, werden wir durch 
jne berieht, wie das Meister Härtung von Kappeln der Altfiscal das Juden- 
gelt zu Salzburg vnd andern Enden auch auf den Titel vns gegeben einge- 
nomen habe. Nu bat vnns vnser Herr der Keyser das Judengelt durch das 
gantz Reich vorgegeben, zweifeln wir nicht seiner Gnaden Meynung sey, dass 
ander das einnemen oder vns darein tragen sollen, vnd darvm so wollet auch 
vleiss thnn, was er also an dem oder andern Enden eingenommen hett, dass vnns 
das wieder werde vnd volgen lass, Vnnser allergnedigster Herr der Rom. Keyser 
bat VHS als wir in den kays. Hof gewest sind zugesagt etlich freyheit zu 
geben, dass man die vnnsern an kein ander Gericht denn vnser Gericht wen- 
den soll vnd nemlich für die Gericht zu Rotwicl, Bamberg, WQrtzburg, Bayern 
vnd Westphalen, alss wie auch euch Herr Wentzlav darvmb hinter vns 
Itesen vnd bevolhen hemacb zu bringen, ob die verloren oder dahinter blei- 
ben sind, wissen wir nit, dann wie des als wir itzund darnach vns der zu Rotweil 
Mkd Westphalen zu gebrauchen suchen lassen, nicht funden haben vnd so 
mum nn von der obbestimbten zwey Enden das itzund begegnet, besorgen 
wir von den andern Gerichten auch gescheen vnd damit aber die vnscrn zu 
rielilen einbrechen möchten , vnd darvm so wollet nacb vleiss thun , vns 
seleher Freyheit vier auszubringen, die vffdie maynung nach laut dieser 
eingeaehlossen Abschrilfl eines Artikels auf eine Freyheit %nd gülden Bullen 
TBser Herrsehaift von K. Carln lobl. Gedechtnu.Hs gegeben ge£o;^cn vnd von 
K. Rnprecbt bestettigt vnd confirmirt worden ist, gesatzt vnd frewandelt vnd 

I) Wsbrseheiniieh eine Dirne diu iiuch Nfbengf^KrhaRe trieb. 



36 

dass in tolchon Freyhei(cn ein jeder spccilicirt werde in einer vnd nemlich 
fnr das Gericht zu Rotweil, in der andern vnd nemlich flkr die LandgericM 
Zent, Salegericht vnd andere weltlicbe Gericht sa Damberg vnd WUrts- 
borg, in der dritten vnd nemlich für die Gericht zu Greisbach, Hirtperg, 
Sulzbach, Aürbach vnd andere Lantaehrann vnd Gericht zn Bayern, in der 
vierdten vnd nemlich für das westphalisch fc^richt zu Tortmnnde vnd alle 
andere gericht der freycnstnle zu Westphalen vnd so jr sunst gantz ab- 
gefertigt seyd, wollet solch freyheit zu erlangen auch vns das Jndengelt, dam 
beede Fiscal eingenommen haben vns wieder zu geben vnd nutzen zu lasseB 
möglichen viciss anwenden, die Billigkeit angeschen, denn wir doch vnsem 
Herrn den Keyscr umb keinerlei gebetten haben, dann das vns S. G. vor- 
geben hat die Lnneburger Sach als wir aus dem keys. Hof abschieden, vnd 
das Jndengelt alss wir auss der haubtmannscbaft annamen, nu wollten wir 
ye gern also abscheiden damit vns furo vnsem Herrn den Keyser mer anzu- 
langen nicht not thet, vfdass wir nicht vngnade verdienten vnd vns von neuen 
vntersteen dftriften S. G. zu dienen, gncdig willen zw erwerben dann wir ge- 
treuen, könnten wir soviel erlangten, dass wir vnnaem Herrn vnd Frennden 
von Gurgk vnd dem Rorbacher entrichten möcbten vnd dass vns das Gelt i« 
Lüneburg sleiniglich vnd on eintrag geHele, wir weiten zu den Skt. Peters- 
tag schirst körnend bezahlen alle die Schulden, die wir in den 
Kriegslenf ften gemacht betten mit hilff vnsers Bruders 
vnzweiflich, So mögten wir oflfler mit der HiltT Gottes vngeeilet vnserm 
Herrn dem Keyser dienen, nachdem die Preyung die wir den verbrennten 
geben haben aucb auf Skt. Peterstag schirst ausgeen'vnd vnns von vnserm 
lannd einem erlich vnd wol entbalten, das andre fQrsich sparenvnd 
vnserSeck nach der alten gewohnheit wieder fallen, alssir 
wist, M6cht ir diss also zugerichten mit willen, so habt ir wol macht vmb 
alle vergangen sach vnserm ^gnädigsten Herrn zu quittiren vnd tut vleisa 
domit wir vnnser Eren wol versorgt vnd die sach nit lenger angehenkt wer- 
den. Mit Herz. Ludwigen als vnns an der K. M. vnderretten (iren^ nit zwei- 
felt vnser getrewer Dienst nach, des wollen wir vns gänzlich zw eueb ver- 
lassen. Dat. am Freylag vor Job. Baptista a* LXllH. 

Auch sollen aynung fOrgenommen werden mit den bayrischenF&r- 
sten, dass vnser gned. Herr vnd vnser Herr der König von Böheim vnser 
nicht vergessen, Ancb ob icht noth wer des Buchawcr See halben zu han- 
deln nicht zu vergessen, d essgleichen zu seinen zeiten des keysserl. Landg^ 
richts. Wir haben es allenthalben frey gemacht wo es erblich verschrieben 
ist on gein Beyern. 
Zedula. 

Auch so lassen wir eueh wissen dass wir mit vnserm Herrn und Fronod 
von Bamberg in Ewigkeit gericht sind nach vnnsertwillen vnd naeh lim- 
lichkeit zu beyden Seiten vnd werden solches itzund auf den nechsten MoBr 
tag naeh St. Johanestag zn langen Zenn mit der Verschreibnng vnd SigloBg 
naeh laut der Notlein der wir zu bederseit mit sind vnd die ein teil dem andern 
vbergeben hat vollfertig , alss dann das vnnser Herr vnd Freund von Bam- 
berg ftir sich sein Stifll, Capittel, Ritterschafll Stett nndLandschafll,deMglei- 



37 

eben vne vor vnavnser Bruder RiUerschaffl vnnd LannUchaffi mit jr aller willen 
ngesagt haben, das wellen wir each im besten auch nit verhallen vnd wird 
▼na die richti(ping sw Rot wieder, ao stet die Ricbtigung des Bischofs von 
Würsbnrg des lantgericbta lialben nicht Unger denn sein lebtag, der ist 
ein alt krank Mann, damit verschlegst es auch vndsowirnur (neuer) das 
lanigericht gen Beyern nicht wieder frey gemacht betten, 
flowern wir der alt Marggraf vndBurggraf, der wirvorge- 
wesensind, bindangesetzt den Vorteil der ist in den Kriegslenfflen hin- 
durch auasgenommen der Kostf des haben wir sovil als vor den Kriegs- 
lenften. So wollen wir mit der Uilff Gots stillen fried haben, 
Gelt Tnd Kleinod bald wieder zusammen bringen als wir 
vorgehabt haben. 

8. Jobst vom Cynsidl RiUer Secretarius ') au M. Albrecbt. 4. Juli 1464. 

Hochgebomer FOrst gnediger Herr. £wr f&rstlichen gnaden Mein 
williger Dinst zuvor, ewre gnaden sey unverporgen das mein allergn. Herrn 
dem kftnig von seinen kOnigl. rethen die sein genad ydzund im kaiserlichen 
Hofe hat, schriffl kumen sein, wie die von Metz sollen ircn potschaffl pci 
sein key** (sie) haben vnd da klagen lassen, das in mein Herr der konig 
▼on Frankreich abgesagt sol haben vnd begertan in, das ai jm sollen 
hnlden vnd sweren als sein erbliche Stat^) vnd als ein Romi- 
schen knnig vnd, das er sol haben auff hundert tausend man, er wolle 
nach stthen ken Rom vnd romischer konig werden, dieselbig Stat 
mets hegerent Hilff an sein key'". genaden. Item der Herzog von B u r g u n- 
d i e B der leihe dem konig von Frankreich vil folkes vnd sol das Hcrzogtump zu 
Lutz ein war ghvonjmalsvoneym Romischenkonig entpfangen haben, 
auch der Herzog von meyland sol das Herzogtum von meyland von 
aein genaden als von eym Romischen konig entpfangen, darzw 
soler jn zehntausend man leihen nue weiss mein aller gnedigster Herr der 
konig nicht, was er davon glavben sol, vnd acht wol, were was darhinter, ewr 
genad hell auch ein wissen davon vnd hett sein g. ein sulchs verkündigt. 
item Herzog albrecht von Sachsen meines g. Herrn Sonn ewren genaden 

1) Des Kftnlgs Georg von Böhmen. 

2) Dem Anschlage der Franzoien auf Mets Im J. ihßk steht der auf Strasi- 
Isi J. 1 %92 %nr Seite, von welchem bei einer anderen Gelegenheit das Nähere 
gevagt werden wird. So ft-flh drohte den beiden wichtigsten GrenzhoU werken 
Devtsehlands gegen den Westen Gefahr und dennoch kQromerte man sich deut- 
scher Selts so wenig darum. Ich sage deutscher Seit« ; denn es ist Jetzt Ge- 
wohnheit geworden alles, was dem Reiche durch Nachlissigkeit seiner Stände 
Ifahles geschah, den Kaisern aus dem Hause Habshurg zuzoichreiben, während 
ein« quetlenmissigo AuUhssongswelse zeigt, wie diese durch die Zwietracht und 
den Mangel an Oemelnainn von Seiten der deutschen Stände In den besten 
Maaarofafai gehindert und aufgehalten wurden, kaum Wien vor den 0«roanen zu 
hewahrsa vermochten. Im Innern aber durch die Im Aranzöstschen Solde steheu- 

Firsten ihre besten Pläne vereitelt sehen mussten. 



38 

Swager Ist ytzund allhie zw präg pei mein Herrn dem konige ^-nd hat 
auff anderhalb hundert pferd vnd erkent sich mit aein ko**. genaden meiner 
frawen der knnig^n vnd meines Herrn Sonen seinen Swegem er ist riterlich 
vnd reut mit scharff Mcins Herrn Herzoge Wilhelm von Sachsen potschaffi 
ist auch allhie gewest der sachen halben als jr wist vnd ist pei mein g. 
Herrn dem konig auch pei meiner frawen der konigyn mit eren vnd in allen 
gl impfen auffgenommen entpfangen vnd frenntlich gefertigt worden. Ich 
wirde auch jn kurz zue mein Herrn Herzog Wilhelm auch mein alden 
Herrn von Sachsen reyten in potschafl. Item die ungerin des von der 
freyenstats tochter ist heym ken Ungarn geschickt worden. Newe zeitong 
mein Herr der konig hat Herrn Ilinko von vettaw im lande zue merhern 
lassen sein Sloss vinblegen die vntersteeu zu gewynnen darvmb das er sich 
des lantgerichts widersezt und dem nicht gehorsam gewest ist vnd das 
gannz landt zue merhern czewcht vor jm der almechtig got gemh each 
frisch und gesunt mit eym lankleben zue geben vnd zw verleihen vnd euch 
behüten vor allem vbel amen Dat. zw präg unter mein insigel am mitboch 
Sant Ulrichs tage a* LXKir. Ex Orig. 

Welcher Gefahr übrigens Metz schon vor den Zeiten CarVs V. ausge- 
setzt war und von 1464 an blieb, zeig^ sich aus nachfolgenden Brief M. 
Friedrichs C Albrechts Ach. Sohnes) an Herrn Hanns von Fmntsperg 
(Wohl zwischen 1490 und 1500): 

9. „Item das auch H. Hans von Fmntsperg der K.M. (Maximilian I.) sage 
das wäre potschaft komen sei, das sich die Franzosen yetzo vnderstanden haben 
die Stadt Metz einzunemen vnd das solichs allein durch der von Metz grosse 
fOrsichtigkeit lürkomen. Nachdem nu der konig von Frankreich, der pfali- 
graf vnd der Herzog von Lnttringen mit einander in eynnng vnd dann der 
plaltzgrave in stetter vbung sei. einen seiner Sone anff dem stillt zu Metz 
zu bringen, wo S. K. M. mit grosser FQrsiohtigkeit nit in die Dingk sehe, 
dass sich die Stat Metz der dreyer wesen halb bei dem hl. Reich nit halten 
möge vnd so dann also dieselb statt Metz von dem hl. Reich gedrungen wer- 
den sollte als dann macht der konig von Frankreich ein freien eingangk in 
das hl. Reich vnd deutsche Nation haben, was Schadens das gebero, möge 
die k. M. wol ermessen.** 

10. M. Albreckt an seine Gesandten. 10 Joli 1464. 

L. G. Ewer Schreiben vns itznnd gethan haben wir vernommen vnd 
vermerken darin etlich StQck, daranlT Nothdurfft ist zu antwortten. Zum 
Ersten das vnser Spruch mit II. Ludwigen soll geöffnet werden, des sind 
wir begierig , doch dass er also geOffnet werd, dass wir des gelochen (sie) 
mögen als wir der keys. M. onzweifenlieh vertrauen. Domach des Spans 
halben dem wollen wir Euern Brief vns zugesendt nicht zuschicken, dann 
er int vns kein nutz, etliche Sachen halb und snnderlich man verbeut 
jin iti den Stiften das Judengeld einzunemen, das hat er vor alles eingenom- 
men vnd gibt jm ein Anzeigen dass er das anderswo auch vielleicht möeht 
riiinehinen, ko man jn das nyngart verbeut, denn an den Enden auch hell der 



30 

Brief Janen, er soll «ich zu Stand mit dem Geld in des Keyscrs hof fßgcn. 
das ist vnnser sach nichtgemess, dann wenn das Geld in des Keysers hofTkumbt, 
■0 gesehen wir das nymmer kein pfenning Tnd wo man jm nit schreiben 
will, dass er vns das Geld alles soU geben, so ist besser man schreib jm nichs 
dann er hat sich mit den vnsern vertragen, was er in dcnStifften anffgehaben 
hat, dass er vns das halb gibt, na ist dennoch besser, es werd vns halb denn 
gar nichts, darvmh wollt jr Brief erwerben, so erwerbt Briefe dass er nichts 
ner einnem vnd hah er ichts eingenommen, dass er vns das gebe damit der 
Verschreibang, die vns vnser Herr der Kayser geben hat, gnog geschee, 
darinn er vnns die Jaden mit der Kayss. Steaer Schätzung vnd dem gülden 
opferpfenning durch das gantz Reich gibt, der wir euch hierbey Abschriflt 
schicken, dainn Jr vermerckt nicht noth ist in des Span briev zu setzen 
der K. M. sey durch vns anbrecht, dass er in dem StifftCöln Steuer erung vnd 
Gerechtigkeit aufgehoben hab, die die K. M. vns vormals einzunemen ver- 
willigt haben soll, dann er vns je das alles durch das gantze Reich geben hat. 
Alss jr geantwurt habt, ir wist nicht dass wir kein schrift von H. Jobsten em- 
pfangen haben der Eynung halben, habt jr wahr gesagt, dann H. Jobst nit 
mer dann mitWortten vns gesagt hat, vnser Herr der Keyser, der König 
in Buheim , H. Ludwig vnd wir selten in Eynung mit einander geen vnd 
vns gebetten, dass wir in die eynung nit geen wollen, S. königl. W. sey 
dann auch darinn, dessgleichen er auch nit darin geen woll, wir sind dann 
nit darinn, das haben mir S. G. zugesagt. Es hat auch II. Jobst mit vnns geredl, 
dass vnser Herr der König den Pfaltzgrafen nit gern dorinnen 
hab, vnnd an vns erfaren, was vnsers Gefallens dorinnen ist, haben wir 
grantwortt, als fernes der Königl. W. gefiel, so wer es nicht wider vnss 
wir hetten jn nicht ungern darinn vnd mögten auch gar wol geleiden, dass 
die zween von Sachsen vnd vnser bruder M. Fridrich auch darinn weren als 
dann jr H. Jörg den Handel allen wol wist. Vnd als ir vnns zuschickt die Mey- 
nnng der Eynung , auch die Verkündigung des Tags , das ist vns nicht zu 
missfallen, so es vnns als gleich alss den andern gesetzt wordt, ausserhalb 
des Kayssers vnd Königs, die billich Jr oberkeit auch sun st darin bevor 
haben. Aber nachdem die vnnsern verdorben sind, haben wir Sorg, dass man 
nicht viel Groschen von jn aufhebe , vnd als ir schreibt zum jQngsten, und 
■itsehickt der beyriscrhen Herrn Zeddel, mögen wir das alles wol geleyden, 
hindangesetzt selten Erzhofraeister vnd Erzhaubtleut vnd Erzrichler gesetzt 
werden aus vnsern widertheilen vnd selten wir des hofmeisterambts wie wol 
wir nichts davon haben, dessgleichen der haubtmannschafft vnd sunderlich 
des Gerichts, das vnser Erb ist vnd wir von des Keysers wegen besessen haben, 
dass wir in diesen KriegsleufTlen etlicher was entweltigt sind beraubt vnd ein- 
ander m>er vnsgekom werden, westen wir nilwomit wir das verdienet betten. 
Vmb Werd, wann der Keyser das gescheen Iftsset , so seyn die Reichsstett 
gelrennt n Swaben vnd zu Francken, dass keine zu der andern kan , vnd 
wo denelb Artikel nicht fÜrgang gewunne, als ir schreibt, so gefielen vnss 
die Dinge aunst alle wol; Selten sie aber fQrgangk gewinnen, dass vns dann 
daa Erzgericht blieb, so ist der Pfaltzgraf für sich selbst ein Vicari, des mag 
als ein hauhtmann schfUzen, will dann der Keyser einen Erbliofmeister 



40 

machen vnddasAinpl erien, das können wir jm nicht g^eweren, (verwehren)do€h 
dass wir dess Hersog Unterhofmeister nit seyn, dann Tnser hanhtmannschafl 
ittt aus, so mag S. G. das Hofmeisterambt vnns absehreiben wann er will, 
wir betten das S G. mermaln bey H. Wentslav abgesagt, do Hess er vns 
durch Meister Ulrichen solches wieder befelhen vnd saget vnser Uerr der 
Kciser geret nicht dass wir den Namen vmb sonst haben selten, doch 
haben wir sein noch nie einen pfenning gesehen noch vns hofmeister ge- 
schrieben, seid wir ans dem kays. Hof kommen sind. Aber das Gerieht alss 
wir an des Keysers Stat sitzen , wer vnbillig vnsem verdienen nach , dass 
jemand vber vns gesatst wQrd vnd selten ander vndmer Erz im Reich 
dann vor sind, gemacht werden, getrauten wir der K. M. sie versehe vns anf 
dasmynst mit dem das vor vnser Erb ist, damit die gross wirdigkeit nit fürkom 
vnd ausgeteilt, dass vns nichts davon würd, doch so handelt das ex proprio 
motu vnd in solcher grosser geheim, dass vns kein vermerken dar- 
aus komme. Wurden aber die Ding der Erz halben auch Werd halben gar 
vermiten, lissen wir auch geschehen. Allein des habt ein aufsehen, solt 
ein Richter im Reich aufgesetzt werden, ausserhalb des Kaysers 
Hoffdo er personlich ist, dass vnser damit nit vergessen wnrd. 
Will vns dann der Keyser helffen, alss er gegen vns verschrieben ist vnscrs 
Gerichts halben, alss wir vns der haubtmannschaffl unterwicinden, so ligt es 
jm schon vor vnd hat das leicht zu thon in dem HandeL Jr m&sst es aber 
vast heimlich halt. Thut in allen Sachen das beste, alss wir euch unzwci- 
fenüeh getrawen vnd lasset vns sunder Botschaft nit, das wollen wir gnedig- 
lich gen euch erkennen. Dat. Creilsheim am Dienstag nach Kiliani a* LXllU. 

ll.Aas eioem Schreiben des DecaDsIIertQid an den ßraiideub.-GeschiiftstrÄger Peter Knorr '). 

Orator ducis Ludwici doctor Bembechs venit mihi obviam in athesi 
qui apud papam soUicitavit factum regüBokemie . et nihil obtinuit • et sicut 
intelligo . plura petivit * Primo quod regi dari deberet . titulu9 imperidlia 
ConMtantiuopolUanua . et ipse deberet evincere Cotutantinopoliim • dene- 
gatum fuit . petivit etiam ut regia filio dari deberet Arehiepi»copatu% PrU" 
gensi» . iterum denegatum fuit . petivit etiam ut citationes contra regem 
ernannte dimitti deberent et causa committi Ludovico duei Bavarie et pa^ 
latino sterum denegatum fuit. et plura alia que ex curia jeriatim vobia 
scribam providcatis ne mardiio filiam mittat ad Bohemiam qui institneretnr 
Processus *) contra cum sicut intelligo . ego sollicitabo eam rem jnxta com- 
missionen marchionis quantum valeo. 

12. 31. Albreeht an M. Friedrich Ghorf., seinen Brader. 25. MUn 1467. 

Lieber Bruder als vnns ewr lieb ycznnd geschrieben hat dreyerley 
Sachen halb, den tag zu Salzwedel, die stetinischen sachen auch die mainang 

1 ) Seinem geliebten Lehrer ddo. Bologna sab. ante jud. LXVI.. (%%, Mira 1 466.) 

2) Das Eine wie das Andere geschah. Die Hefrath der Markgrftfin Ursula 
mit H. Heinrich von Mflnsterberg, K. Georgs Sohne, anag fibrigens als erstes 
Beispiel einer Clvilehe gelten, wenigstens geht aus der Beschreibung 
Helaricbs von Aufsess nicfata von kirchlicher Cemonie hervor. Siehe K. B. II. S. 346. 



41 

4ef konigB vonBeheini mit zntchickuag derselben abschrifl haben wir allef 
rerleaen vnd zu guten waa yemomen vnd mog^n den tag za Salzwedel 
peraonlich nicht besachen den wir anch durch Herrn Werner von Parsperg 
widerboien vnd erstreckt haben bia anff Sontag nach Skt. Gallentag achirit 
als vnser freandt der Bischof von Lubos wol ways. Der Stetinischen sachen 
halb mag es nicht besser werden. Dann ewer Brief anzeigt so wolten wir 
es wer schon geschehen Vnns will nicht behnb bedanken in dem keyserlichen 
Hof deshalben ichts zn arbeiten . dann er nem gelt vnd lies vnns all vnder- 
geen vnd mochi die sach ee (eher^ vertiefen dann besser machen, ob sie 
aolchs schon erlangten mit gelt wer doch im rechten nichts vnd mosten wo 
sie recht wolten thon, trew brief vnd siegel halten. Des konigs von Beheim 
halben, der stet nicht wol zn vbergeben, allein bedarff es aufsehens des glaa- 
bens halben, wider denselben steet im keinen Beystand zu thon. Darum 
loben wir ewm rate vnd antwurt mit den Herrn von Sachsen zu vndereden 
auf einen mnnd zn antwnrt^n vnd in den sachen zu taydiegen. Wo ewr 
Heb das verfolgt wurd wer loblich vnd gut , damit seyt got befolhen vnd 
schickt vns zween resch vnd so soll der wein gegen den vischen auch ge- 
fallen. Dat Onoldapach am mitwoch nach dem heiligen Palmtag a* LXVU*. 

13. H. Albrecht an K. Georg Ton Böhmen. 1. April 1467. 

Gnediger Herr Swager vnd Sweher. Wir werden swerlich angefochten 
von verserm allerheiligsten vater dem Babst als vnns vnnsere Rete von Home 
herausschreiben, des wir vnns aber mit appellacion vnd snnst wie wir mögen 
enthalten mOssen, wo newer nit ergers darauss wQrde dann brive. Nun ist 
vns auch von £. K. Wirde iczund ein brive zukommen darjnn E. G. schreibt, 
ewr helffer gegen ettlichen Herrn vnd Steten ewrs kunigreiches zu wcren 
vnd meldendt dabey eynung ^), des thnt E. G. gegen vns nicht not, dann was 
wir eynnng halben pflichtig sein, das thun wir on zwcivel wie wol vnns 
hynden und fom zu weren swer wer on merkliche Hilff vnd beystand, dann 
sich n3rmet auch vnnser hl. vater der Babst, der Herrn, der von Pilsen auch 
der von Bresslaw an als vnns vnnser Rete entdecken, vnd lasset sein Heilig- 
keit vil brive anssgeen an vnnser nachgcpawrn. Aber vns schreibt er nicht, 
dass versteen wir also für ein vngnade oder einen misstrawen, wie wir 
das nennen snllen. Sunst betten wir es E. G. zugeschickt vnd were vnns 
wol not weyses Rats von E. G. vnd allen vnnscm Herrn vnd Freunden. Aber 
wie dem allen E. G. hat vnns bei Ritter Kilian zu vmboten vnd wir euch 
wider darvff bey dem Blösslein schriftlich geantwurt, welchen tag ob der 
seinen furganck gewynnet, lasse vnns dieselb E. G. zeitlich wissen. So 
wollen wir vnnser Rete daruff schicken wie ir bcgert habt. Wo aber snlcher 
tag nicht fllr sich gieng, der vns doch zu halten statlich bedankt , So sein 
wir willig vnnsere Rete sunst zu euch zu schicken, wohin ir sie bescheydct 
von den Dingen nottirfftiglich zu reden vnd auss allen sachen zu handeln. 
Aneh gnediger Herr nolt der krieg seinen furganck gewynnen mit den 

1) Erbeiaigang mit BöhsMB als K5dsr flU* den Märkgrifen. 



42 

Herrn '), So gedenk ye E. G. dti ir Eg^r vnd Elnboj^en anch die Herrn von 
Sachsen vnd wen irsvAtt von ewrnfreaoden vad xa^^ewandlen hie wissen habl 
darein in eneh in die hiiffbringet vnd haldet vnns daijnne vermeldet, denn 
diesach nit eins mans werk ist vnd mochte das gantz Reich wider E. G. darein 
kommen vnd snnderlich die geistlichen fQrstcn, vnder den wir mitten vnd xn 
allen orten siezen vnd wo wir hie aussen eyniger mit E.G. in die sachkomcn. so 
mochte vnns nicht allein grontlichst verderben, snnder auch ganzes vertreiben 
daraus gedeyhen das wolle E. G. vnsem halben im besten bedenken. Dat. 
Onolzpach am virde osterheiligen veirtag a" LXVII. 

14. Sehreiben M. Albrechts an seinen Brader Friedrich il. 11. April 1467. 

Lieber Bruder als vns E. L. yczund geschrieben hat vnsern Herrn den 
Konig zu Bebain antreffend, auch des Legaten briefs abschrift mit ge(]egt ^), 
haben wir alless hören lesen, Vnd des tags halben dahin kommen wir 
nicht, schicken anch nyeroants dar. Man muss einen tcydingsman 
vnder den sachenhaben, der weiten wir gern sein, damit wir vnser 
schewren behielten. Will vns aber yemants von vnseren glauben drin- 
gen, des wollen wir vns weren als ferren wir können. Es ist £. L. anders 
gelegen dann vnns. Ir Beyi im entsessen vnd habt gute wasser vnd vest stet. 
So ist die Siesi (Schlesien) wider jne, auch die Beheimschen Herrn. Aber wir 
haben nichts zwischen oder vor vnser. Er greinczt (grenzt) an allen orten mit 
vnns vndgleyten nicht ob vnns der legst auch einen solchen brief schrib.Doch das 
kein hilf wider den konig drinn stund, denn wir wollen alss ferne wir können 
neutralis pleiben vnd jm glauben ein guter criste. Vnnser Herr der konig 
hat vns auch gemant als euch, vnd vf das alles hortest als wir euch abschrift 
seines briefs vnd vnser antwurt hiemit zuschicken. Aber substanczialiter 
80 maynen wir vnns neutralis zu halten, die weil wir mögen , Ir wisl wol 
wie es vnsem vater gieng auf dem gebirg ') vnd was jm die cristenheit vnd 
nemlich die reichen bischof am Rein halfen, vber manigCaltigs zu sagen ^). 
Dat. Onoldapach am Svnstag vor misericordias domini a* d' LX\^. 

1) Dasu gehörten nach einer elgenhlndigen Aiifzeicbnang K. Georgs : 
Josst Dischoff XU Breslaw. Heinrich d. JGngBte ▼. Pia wen. 
Sdenko Ton Sternbergk. Wylhelm von Gylbork. 

Jab rnd Tlrich brfldern v. haymburk Tod kosti. Heinrich Ton Newenhaws. 
ii(*inrich der Eldeser ron Plawen. Burlan Ton Outenstein. 

BobuslAT Ton Sswamberg. Lynhart vom Outenstein. 

Diepolt von Rysjmberk. Dobrohost von Romsperk. 

Die Stat ftu Pilsen. 
Allen diesen sollte V. Albrecht seinen „relndsch brieff suschreiben.*' 

2) Loch im Papier. 

3) Siehe er«ies kalserl. Buch S. 185. 

%) Gewiss um Albreehts Gesinnung zu stadiren einer der merkwürdigsten 
Briefe, welcher übrigens auch beweist, wie man sich In Jenen Tagen auf ftrstl. 
BQndflSsse, Binigungen, Versehwigeruogen verlassen konnte. 



43 

15. k. (ieorijr VON Böhmen »n M. Aibreeht. 22. April 1467. 

Yorg^von gotes g^naden konig ztu Pehmen margrnve ztu merheren, lloch- 
geboriier fQral lieber Sweher vndSwager, ewr schreiben vng gethan vnd ein 
AbschriffI ewer schriffl, mit geaannt, ala eisliche der widerwertigen vnd jn 
eyn acheyn, aolt aniagirgangcn sein haben wir vernomen , vne zweyfeln wir 
nicht, ewr lieh ist geneigt, ztaalledeni, dasztngut gedeihen machte, vnd wenn 
ewr reihe zia vns komen werden in massen wir euch fßr geschriben hahen, 
vnd begert, wollen wir denselben dann vnser me>7iangen vnd willen jn den- 
selben Sachen xia erkennen gehen, aaff das, das sye auch vnd darnach gefer- 
ügei sein, ob vns was xia synne wQrde zta handeln lassen wann wir die zta 
»traffen fUrgenomen haben. Datum ita präg vnter vnsers ringes Secret 
am mitboch vor Sandt Jörgen tag anno LXVir. 

Dominus rex per sc. 

Dem Hochgebomen forsten Hern Albrechten margraiven ztu Brannd- 

wurk vnd Bargra\en ztu nureinwergk vnsern lieben Sweher vnd Swagcr. 

In Orig. 
16 M. Albrecht ao K. Georg. 2. Mai 1467. 

Gnediger Herr Sweher vnd Swagcr. Die appelation durch ewr k. wurde 
von den bebsUichen processen die wider euch fllrgenomen sein nach rate 
eingelegt vnd den zugeschickten brief dabey darjnn ewr gnad begert dersel- 
ben appellation anhengig zw werden haben wir mit guten vlcys verlesen vnd 
bewegen. Vnd wolten wol das vnser anhanck in dem so vil erspri esslich sein 
mocht, als wir gern sehen, so weret ir des von vnns sundor sewmen geweret* 
Aber nachdem die saehen von ^'nsem allerheiligsten vater dem babst vf das 
emstUchsifllrgenomensein, So ist wol versehenlich sein Heiligkeit gee dar- 
aaff, alle die seiner gehorsam sich vleissen wollen, wider euch zu bewegen, 
den slallich zv begegpien, eins mans werk nicht ist, sunder bedorft mit sul- 
chem laCül geschehen, das sein heiligkeit dadurch beweget wurde zu miltc- 
mng der ding gegen euch fürgenomen, vnd so vnns ewr k. W. in trewen so 
hoch vermanet, will vnns in den sacken retlich bedunken, das ewr königlich 
hohe allen forsten euch mit freundschaAvndverbuntnus gcwant schreibe vnd 
sie auf einen nemlichen tag an ein gelegen end zukommen bite sichln eygencr 
personzulneohdasmit icht geschehen mag, fug oder treffenlich (scil.Räthe) 
schick, vnd nach velliglichererzelungewersach, des zu falls vnd anhangs ewer 
appellation Beger, Sein wir willig mit vnnscr selbs person zu solchem tag zu 
fugen vnd mit sampt ewrn freunden alles das fnrzunemcn das fUr ewr k. W. 
den sacken zu gut mag furgenomen werden, denn worjn wir ewr hestes ge- 
bmfen vnd fftrzunemen erdenken mochten, plib von vnns hilflich zu wegen 
bringen nicht gespart. Dat. Onoldspach am Samstag nach S. Walpurgen 
tag a' d. LXVir. 

17. M. Aibreeht in scmen lieben Sweher Herrn Wilhelmen Herzogen xn Sachsen eic. 

3. Mm1467. 
Vnaem fmntl. dienst etc. Als vnns ewr lieb geschriben hat glQckseligs 
zusleen eneh vnd den ewrn vnd verkündet das ir nymanis verloren habet, 
des sind wir hoch erfrewet, haben auch das gar gern vernomen, denn die 



4« 

mere hieanisen swer an vni komen sind vnd wollen solichs g^trewer nach- 
schreyeraeinzuerfetzlichkeit aller der die ewr aach gen gut sehen. Vnnser 
krankheit halben die heldet sich also, das wir yn ein tag iween gesnnt sind, 
danach als vil tag halb legerhaAig ynd haben eine solche krankheit seid der 
zeit wir von ewrer liebe komen sind, gewonlich gehabt wie vor stet. Wir 
haben es fOLr das feber vber den dritten virten , in leiten vber den fnnflen 
tag So haben wirs aach sn zelten ein tag drew oder vier aneinander all tag 
Vnd wann das geschieht, so thut vns das haabt ein tag oder zwecn wehe vnd 
swindelt vns zu zelten ein wenig doch halten wir es nicht für ein krankheit 
des tods dann wir geen stetig daran vmb, so wirs nicht gantz am halle haben 
Cost vnd getrank smeckt vns nicht, das ist das ergst. Vnd als 
E. L. schreibt des tag^ halb zu Newnborg aoff montag nach den Sonntag 
Trinitatis ab fem vns vnser krankheit erlesset , wollen wir vns nichts irren 
lassen, Sander personlich zam tag kommen Wo wir aber desshalben verhin- 
dert warden, wollen wir vnser Rete mit vollem gewalt schicken, vnd also, das 
kein gebruch in beden sachen, der antwort vnnsern Hern dem konig aach der 
erbeynung halben an vns soll sein Sander gehandelt werden mit ewr allen 
als ob wir selbs do waren. Wir schicken aach E. L. hiemit von vnser Hern 
konig vns aach geschriben hat der sachen halb die E. L. meldet die hilffan« 
treflcnd, Aach wie vns sein darchleachtigkelt schreibt das wir seine appe- 
lation der wir ench hiemit abschrift schicken, adheriren sollen vnd versehen 
vns er hab oder wird E. L. dessgleichen aach schreiben, darvmb ist nottorfft 
sich der ding mit einander za vnderreden wir schicken each aach dabei ab- 
schriffl wie wir vnsern Oheimen Lantgrave Lndwigen vnd lantgrave Hein- 
richen za hessen des tag^ halb za Newenbarg davon ewr lieb meldnng thnt 
schreiben vnd haben nicht in wider willen das E. L. Rete za dem hove kom- 
men, denn betten wir gewisst, das Ewr vetter vnnser Über Swager Hertzog 
Ewr lieb vmb Rete gebeten bette, wir betten £. L. za biten aach nit verhal- 
ten aber wir haben es gering^chltzigkeit halben der sach jm pesten ver- 
mitcn. Dat Onoltzpach am Santag vocem jocanditatis a* LXVll* ^). 

18. K. Georg an M. Albrecbt. 5. Mai 1467. 
Jörg von gotes gnaden etc. vns zweivelt nicht E. L. sey wol wissen 
wie wir als palde als wir nach schickang des Almechtigen gottes za der Re- 
girang des kanigreiches za beheim komen sein dasselbe kunigreich in lob- 
lichen friede geregiret vnd ein igliche personn geistlich vnd wemtlich in 
welchen stannt wirde wesen oder braachang sie gewest ist getrealich 
geschützt vnd geschirmt haben Solichen fried schätz vnd schirm wir dar- 
nach als wir za kanig aufgenomen gekronet vnd gesalbet sein vleissiglich vnd 
ernnstlich geheget haben, also das des nit allein die Inwoner des kunicpreichea 
Sunder auch alle anstossende FQrsten vnd Herrn vnd jre lannd vnd lewte in 
gute wol empfanden haben. Bey solchen vnseren gncdigem schätz vnd schirm 
etliche vnserr vnderthan wider jrr gelubde ayde trewe vnd pflicht damit sie 
vns gewant sein gröblich vnd an alle piilichkeit wider vns vnd vnsre Obir- 

1) Aas einer bercltn geferllgten Reinschrift, welche M. Albrecbt selbst 
Änderte, darchstricb, mit Noten ete. versah. 



45 

keil wirde vnd freikeit sa einem ewigen boten peyfpill vnd exempel ander 
kanig vnd Itinten vnderthanen fich widertelsig gemacht vnd mit mancher- 
Icy vnwarheit vnd ertiehten werten bei dem Romischen itall vna vnwarlich 
fikrbracht haben ab ob wir criatenglanben vnd gehoraam der hl. Römischen 
kirehen in vnserm kunigreiche drucken vnd tempffen wolden , dadurch die 
heiL veter etwan Babst pius vnd nw der gegenwertig Bähst Paulus bewegt 
worden sein vns mit geistlichen gewallt anzufechten vnd doch die genannten 
vnser widersetzigen gegen vns ny anders fQrgenomen haben auftragen vnd 
laydingen die darvnder manigfaltiglichen gehalten vnd geleistet worden sein, 
dann von etlicher artikel wegen die doch alle wemtlich sein vnd vnser ku- 
aiglich Regalia wemtliche regirung vnd kuaiglichen stant wirde vnd wesen 
vnd keine geistlichkeit anruren Welich artikel sie versigelt etlichen des 
reichs Knrflkrsten vnd andern flirsten lugeschickt haben, die noch also vcr- 
sigelt vnd vnversert (unerAffnet) sein in welichem stQcken wir vns also gehalten 
Solich ordennng vnd formgesezt vnd in künftig gedechtnuss in des kunigreichs 
lanntlafel haben thnn einschreiben, das der merrer besser vnd mechtiger teil 
der lanntherren RitterschaffI von den Stetten vnd die ganze gemeynde vnsers 
kenigreichfl ein ganze genage darjnne gehabt vnd noch haben vnd elUche 
lanntherren die solcher obgerurte stuckh auch in Vordrang waren in iner Ver- 
Boffl erkennen das wir nach gelegenheit der aafhebung vnd alles Vermögens 
vnsers kunigreichs naeh disen gen wertigen stant gelegenheit vnd leufften 
genug gelhan haben. Darvmb sie auch von ewrer ersuchung abgestellt vnd 
sieh zn vns gcthan haben vnd Im gehorsam als getrewe vnderthan vns wil- 
liglich erzaigen. Aber etliche vnnser Widersacher sein vnnserm hl. Vater so sere 
vnnd ernnstlichen angelegen das aein Heiligkeil dadurch bewegt worden ist vns 
alle verhomng abe zuslaben alle vnsere erbiettung« zu versiahen vnd alle vn- 
gnad wider vns zu erzeigen Bcsunder auch kaiserliehe vnd knnigliche Bethe 
die an sein lleyligkeit darvmb gelegt worden ist Auch ewer liebe vnd ander 
kurfursten vnd fursten demutig ersuchung ganz verachtet vnd ny zugelassen 
hat, das alles euch wol wissentlich ist Vnd sich doch ye nicht gehurt das 
solche merkliche kunigc vnd des hL Ro. reichs höchste gelide bei dem Rom. 
stall verachtet vnd so gering gehalten werden als es sich dann in 
nechst vergangen Zeiten an ewm schrifften vnd botschaften erzaigt hat 
vnd ein if^ichter in seiner vemunfl wol begreiffet das Ir bcy dem Ro. stoll 
■ehr angesehen worden weret denn vnser widersetzigen,Vnnd wenn nw wir bcy 
selchcra vnserm demütigen erbieten, das wir zu merrer malegethan Auch ober 
selche ewre vorbethe so swerlichen mit process vnd twang wider golliche 
vnd Bensehliche recht flirgenomen worden sein Haben wir mflssen appelliren 
nb dieselbe appellacion die wir E. L. vormals die doch auf das allergQUichst 
gesezt izt zugesehickt haben vnd wollten gern das solich Conciliom yetzund 
gegenwertigtichen gehallten were Als es dann nach Ordnung der hl. Concilicn 
zn Cestnilz vnd zn Basel gesezt vnd geordent ist das albcy von zehn Jaren 
in zekn Jaren ein gemein hl. Conciliam sol gehalten werden daseibist wir 
anch notturffl furbringen vnd vns entschuldigen mochten, alles des damit 
wir angefochten werden vnd hofften zu dem almcchtigcn got so des gesell ee 
vns mochten nitso vil vnwarhafligc ding zugemessen werden als bissher gc- 



scheen ist vnd qaeme die Warheit an daa licht vnd wurde offenware daa wir 
vil tachen geachaldigt werden davon wir mit werten oder werken kein schuld 
noch auch kein w^issen davon haben vnd wan nw furgenonien ist in kurz ein 
merkliche Besaromong des reichs forsten Herrn vnd Stette zu Nurmberg zu 
haben vnd za hallten Bitten wir E. L. mit hilff vnd beystannt andere des hl. 
reichs kurfOrsten, fUrsten auch Herrn vnd Stette, die zu solhen tag komen 
oder schicken werden bey des R. Stulls legaten oder sendboten darob zu sein 
das der hl. vater ein solich concilium berueffoder besanuue angesehen das die 
zehn jare nach aussgang des Concilii von Basel nw leng^t ersehinen sein 
vnd allein an seiner heiligkeit gebriecht das solich Concilium nicht be- 
sammet wirdet Also das sein Heyligkeit noch nymant anders vns geschnldigen 
mag das wir solich appellacion zu sluchtfall des rechten eingelegt haben 
Wann sein Heyligkeit das wol macht hat zu besammen damit wir im rechten 
gefasset vnd verhafflet wflrden, dorzu auch solich Concilium vmb der ganzen 
Cristenheit willen ein grosse notturft were Auch ob ichts daselbst fUrge- 
nomen wurde das wider vns vnser knnigreich vnserm kunigl. stannt wirde 
vnd wesen gesein mochte Ir wollet zu herzen nemen solich ersuchung vnd 
erbiettung so wir auch kayser kunige kurfttrsten vnd andere fUrsten auch 
£. L. vonvnnserm wegen gelhanhabet(sic) vnd auch betrachten das g^verlieh 
fOmemen das durch vnsere widersezigen bey dem R. Stull vnwarlich furge- 
nomen ist Nachdem die sachen der Jrrung die dieselben widersezigen vor 
vnns anstossenden fursten furg^bracht vnd versigellt vberantwnrt haben ye 
nicht geistlich sunder ganz werntlich sein , wie wol der hl. vater dadurch 
swerlich bewegt worden ist als obgemrt ist vnd wollt auch bedenken wie 
wir vnd alle kurflirsten des Reichs der knre halben vnd auch sunst einander 
gewannt sein Vnd wollet davor sein das ieht in eynem schein geistlichs ge- 
walltsvnnserwerntlichkeit gemeiner friede schütz vnd schirmm betrQbet oder 
verhindert werde Wann E.L. wol versteht, Soll ein geistlicher richter 
macht haben in einem schein geistlicher vr sachen den wernt- 
lichen fUrsten jren fürstlichen gewallt zu benemen. So 
mocht kein werntl icher fürst lenger geherrschen denn es jm 
von der geistlichkeit vergunnet wflrde. Das wolle E. L. als ein 
gemeine sach eur vnd aller werntlich fUrsten also bedenken Wann kein vn- 
messiger gewallt aufboret do er angefangen hat, sunder sieh verrer auss- 
pralltet Hirvmb wollet euch dorjnne beweysen als Ir weitend das wir vnd 
andere fursten gegen euch oder andere in semlichen sachen ancfa thun sollten. 
Sollten auch wir a^'nicherley mehr erbiettung thun nach gelegenheit allir 
vergangen vnd gegenwertigen sachen vnd lewfil vnd nach gelegenheit vnnsen 
slanndes wirde vnd wesens das wollten wir nach ewren Ratte gerne hallten 
vnd bitten E. L vns eurn frevntlichen vnd dorynnen mitztaylen. Gleicher- 
weiss alt jr wolltend von vnns begeren ob euch semlich oder dergleichen an- 
fechtung zugefllget wurde, das wollen wir vmb die selbe E. L. freuntlich 
verschulden. Geben zu präg am freytag nach Octavo corporis cristi vnaeren 
reiehs jm zehenden jarc. 

Ad mandatnm domini Regia. 



47 

19. K. Georg All M. Albreeht (das Datom ist darch VerbrAcklung des Papiers 

fast unleserlich). 1467. Or. 
Jörg etc. etc. Wir sein warhaftiglich bericht worden wie Hanns 
Schieck von Schawenberg Ritter bey dem Kaiser erlanngt habe das er jm des 
kochgeboreten Gregorien Ileymbnrg lerrer bey der rechten vnnsers heym- 
Uchen Rats vnd lieben getrewen habe vnd gut mit briefen sol vbergeben 
haben. Solche gebung Graffe Hanns von Werdenberg des Cardinais vnd 
BischoSs SU Angspnrg Coadjutor vnd Warttender nachkumelung bey dem 
Babst habe hestettigen lassen vermeynende vielleicht durch vhengknuss des 
Bischoffs von Wirlzpurg sich lu solchen gutem zngenehen versteht ewer 
liebe wol wie dein solcher schade ymer gesein mochte So brecht es vnns 
doch grosser geschrey bey Babst keyser kurft&rsten ft&rsten Graven Herrn 
%'nd Stetten Nachdem die persone verre vnd hoch erkannt ist Bitten wir E. 
L. so wir vleissigst mögen in crafl der pflicht als wir einander gewant sein 
ficsnnder auch der S weherschafft vnd der trew die wir vnd jr vnnser beyder 
kindem pflichtig sein Ir wollet selbs Rate finden bey den genannten perso- 
nen vnd auch bey dem Bischöfe von Wirtzpurg das solhs vnderstanden 
werde Wann wir in warheit in vnserm kunigreich zu Beheim gar vil grossem 
schaden bass erdulden mochten denn solche smehe die vnns durch 
Bchedigung des genannten vnsers Doctors entstuende Das wollet vmb vnnsern 
willen also zu herzen nemcn vnd nach ewrer besten Vernunft handeln das 
kumbl vns zu besunderm (wolgefallen?) Uem gut nynder zu vergessen. 
Geben zu präge am Sunabend nach (S. Vei)t8 tag vnsers reichs im ze- 
henden jare *). 

20. (iregor lleimburg tu M. Albrecht. 21. Juui l-IGT. Or. 

Dnrchleuch liger hochgebomer FQrst Genediger Über Herr! Ewr |pud 
weiss wol wie mein Herr der kunig vnd ewer gnad vor allen andern fursten 
einander gewannt sein, Xw kan ich nit erdenken das ewr schick von Schaw- 
enberg oder der Werdenberg ichts gethun mugen on verhengknuss meines 
Herrn von WQrtzpurg hofil ich schrieb ewr gnad dem Bischof wie jr mich 
\nd das mein versprecht vnd schribt etlichen schawenbergera des Schicken 
nechsten frunden , es blih alles vnderwegen. Mein Her der kunig wigt die 
smehe hoher denn den schaden, alles von Babst vnd kaisers wegen. Dat. 
Sun tag vor baptista 1467. 

G. Heimbnrg. 

Ewr gnad ist mir noch XL golden schuldig als ein erb ewrs bruders 
meiner alten dinst in der sach des Landes von Wenden wolt mich ewr 
gnad zaln ich gelrawet es hir vnd anderswo zu v erdinen gleich als ob es ein 
genedige gab were *). 

I) Möchte nicht xiveiftflii, cImn es urtprflngllch so gcbeiisen, was der 30. Juni 
geiresen «Ire. 

S) Beide Briere, der Tursnatehende und der nschfolgendc** commeotlren sich 
fegcnseltig und gehen denen im er*len Bsnde des kaiserlichen Biichejf S. 157 
a. ff. abgedruckten der Zeil uud deui Inhalte nach voraus. 



48 

21. M. Albreebt ad K. Georg. 23. Joli 1467. (Originalconcept, darcli Feacbtigkeit 

sehr minirL) 
Genediger Herr etc. Alt vns £. K. Wirde geschriben hat — der ab- 
forder ans halben der vnnaem nach laul ewrs brieffs wiewol der gar luzel 
sind So wollen wir doch £. L. eu gefallen willfaren vnd haben die abgefor- 
dert nach ewren begern Abschied des tags za Narenberg bleibt E. K. L. vn- 
verhalten so er geschickt, der Spamecker ist mit vns eingeriten vnd Jn vn- 
serm geleit vad haben sich ettlich wort verlaoffen zwischen sein vnd des 
von Gatenstein das etlichermas gegen jnn angezogen wurde als ein gelait»- 
bmch desshalb lissen wir den Spamecker gen Cadolzparg za vnser Slos 
reiten So rait der von Gatenstein heim. Sunst ist ewr böte der die brive 
forsten vnd Stetten geantwort hat, noch aldo fridlich, dessgleichen der Hem 
potschaft die hört der Legat er wil aber E. G. brive nicht boren, doch blei- 
ben sie sonst meniglich vnverborgen Wir wissen noch nichts widerwertigs 
das E. G. bemrt denn die poUen vnd brive die der pabst dem kaiser auch 
dem legaten schreibt Man hat auch noch kein proeess za Normberg wider 
euch gehandelt vnd versteea auch nicht das es dem legaten bevolhen sey. 
Die kaiserlichen anwelde haben rate gehabt der brive halben vnserm Herrn 
dem kaiser vom pabst geschriben, wie er sich doijnn halten soll 
E. G. halb Nachdem jm der pabst schreib als einem Vog^ der kirchen sich 
in widerWertigkeit gegen each zo beweisen Ist jm von den geistlichen nichts 
geraten sondern ein bedacht genomen bis za abschide des tags Aber die 
wemtlichen kurfürsten vnd fürsten haben einmotiglieh geraten. Sein gnad 
soll sich darein legen zu taidingen zwischen ewr vnd ewrn widersessigen. 
In der Crone dessgleichen zwischen der kirchen vnd E. G. etlich Jare aaf- 
slege zo machen vnd in der zeit sich za bearbeiten oder bearbeiten zo lassen 
die nachpawrschaft der Ding zwischen vnnserm heiligsten vater dem pabst vnd 
der kirchen, Aoch eoch vnd der Crone hinzalegen vnd in got stand vnd 
wesen zo bringen mit erbitong das sie willig sind darjnn zo arbeiten die 
die Ding helifen zom pesten zo bringen mit anziehong das es merklichen 
dinen worde zo dem Dorkenzogk Vnd wo das nit geschehe das der nil 
forgangk haben möge das ist man noch von den pebstlichen vnd keiserlichen 
an twort wartend Wollen wir alles E. K. W. vnverkont nit lassen dann womit 
wir coch Hb vnd frontschafft beweisen können, das thon wir gem. Dat. 
Cadolzborg am Doncrstag nach S. Magdalcntag a* d. LXVH^ 

22. K. Georg an M. Albreebt. I. August 1467. 

Georg etc. Ewr schreiben vns bey Gonthir von Weyer von each zage- 
foegt von den Icwfften md gelegenheit des tag^ oder Besamong so za Narem- 
berg gehalten ist oder windet haben wir woll vernommen Vnd sagen des E. L. 
besunder vleissigcn dank Gleicherweiss £. L. bittende So der tag geleist vol- 
bracht \'nd geendet wirdet mit besloss oder one besloss Oder wie es sieh be- 
geben wQrde Ir wollet vns dasselbe vnd aach die lewffte der Forsten vnd 
lande bey eoch verkondigen vnd zo wissen tbon, kombt vns von euch zu 
besonderen Dank vnd wollen es \inb E. L. freontliohen verschalden Vnd 
was der genant Gonther von Weyer za disem mall von vnsera wegen an E. Jj. 



49 

bringet des wollet jm gentzlicUen (rtauben. Geben zu Prag nm Sambstag vin- 
cnl. Petri vntera Reichii jm zelienden Jare. 

Ad mand. domini Regia. 

23. M. Albreclit an den König ron Rühmen. 14. Augnst 1467. (Or. Conccpt) 

Gnediger Herr etc. allen handel za Nürnberg ergangen £. G. zu ent- 
decken wurdt Ilauboldt von Sleynitz von Bayern Sacbsen vnd Brandbarg 
wegen in taydingsweifle ein anbringen an euch tbon zwischen vnsom heil. 
Vater dem Babst und ewr Durchleucbtigkeit auch vnserm gnedigsten Hern 
dem kayser vnd euch, vnd alle vorbemelten ding gruntlich berichten die zu 
lang zu schreiben were, doch sumarie so ist nichts wider E. G. be- 
«lossen noch vereynt') Vnser Herr der kayser hat rat gehabt wie er 
sich auf des Babst erfordern halten soll, haben all wemtlich fQrsten ge- 
raten er soll sich darein legen zu taydingen, ^-nd sich die drcw hewser vor- 
beslimbt erboten, die tayding zu f&rn willig sein zu arboylen. Die geist- 
lichen vnd die Stet haben nichts wollen raten, doch so wurdt darauff die 
layding vorgemelt furgenomen. Es hat auch der Legat keinen newcn pro- 
cesa wider E. G. lassen aussgeen Aber mnnch sind do gewesen die haben 
gepredigt vnd E. G. gesmeht So haben sich Ewr widerteil ser berunit grosser 
gewynnung, dagegen ist Ewr appellacion vnd crbiotung auch Ewr gewyn- 
Bung in den kriegslaufftennachgoburnus zu entdecken den höchsten vnd den 
nydersten vnverhalten plibcn. Gutlich bitcndc wie es sich in den kriegs- 
lanSlen vom anfang vnt bissher gehalten hat mit gewynn vnd verlust vnns 
zu schreiben nicht verhalten Wir wissen dennoch Ewr Wol halben vns wol 
gebnrlich darjn zu halten, denn wo wir E. Wird frenntlich dienst vnd gefal- 
len konnten beweisen sind wir geflissen zu thon. Dat. Cadolzpurg am Froytag 
vnser lieben Frawen abend aaswmptionis a* d. LXVH*. 

24. M. Albrecht ah Ritter Heinrich ron Aufses Hauptmann auf dem tiebirge. 

0. Juli 1469 ')• Or. 
Als dn vns geschriben hast des predigens halben zum hof , das das nit 
gctcheen sey, sehen wir gerne, vnd als du meldest, einen legaten der dahin 
Hol komen vnd meynest wir sullen von hynnen hinauff schreiben der geist- 
lichkeit wie man es halten sol, Ist nit not dann der Amptman vnd die vom 
bofe sollen sagen , es sey nicht not aldo zu predigen von den sachcn dann 
wenn wir kriegen, so kriegen sie auch, wenn wir frid haben so haben sie auch 
frid md lyme jn nicht on vnser bevelhe ymants zu smehen lassen, wann sie 
haben vns kein frid gemacht So wollen sie vns auch keinen krieg machen, da- 
rvmb sey dem legaten ettwas nottorftig anzubringen das mOg er an vns thun, 
was wir jne dann bevelhen des sind sie willig zu thund denn on sey vberal 

1) Dank H. Albrecht? 

S) in 41s Swischenseit swUcben dem ToraasgegaDgeDeD und diesem Briefe 
mit a«n ein groeser Thell der im I. KsIb. Bache pablicirten Briefe , namentlich 
die nater der Aufschrift: Wendung d^r Angelegenheiten in Böhmen, zunammen- 
ftbsstea. 8. 197 e. 
AreMv. 1851. VII. 1. u. 2. Heft. 4 



50 

jm Und lirtolb<Mi, üb jmcherley gebot von den Bitchorcn die Mch bemreni 
auMgiengen on Hciner gcnaden be reihe niebU darin zo handetn. dam es tey 
finlaf^ rerramct gcnn Naremberg von Babat >-nd kayücr damffwir Yod ander 
kiirfiimlcn vnd fumten doa hl. Ileicha vff das anbrinjcen zu Regenapar|^ g«- 
tirb<*<*n antwnrtlen werden, dohin wir darch vna aelba oder vnnser An weit mit 
der liilfTg^ottea kommen wollenmit sambtanndern vorbeatimblen zn antworten 
ala ein cnatenlicber furate, vnd was wir also antworten mit andern den Tsn- 
aern sich wissen domaeh zn halten , zu schreiben vnd aol ymandi dank oder 
vndank verdienen jn vnacren lannde das wollen wir aelba thnn oder laaaon. 
vnd nymands anndera geatatlen. Aach thn es nit not in maem Slooaes rmä 
Steilen zu predigen, oder stock zu setzen, dann die Bischof haben aelbor 
Hlosa vnd Stete, nahent bey vnnaern Sloaaen vnd Steten gelegen, desgleichen 
ligen auch vil Reichstete jn vnsem Lannden. Die jn der geistliehkeit anoh 
den Bischofen zufllrsehen zuateen do mögen aie predigen vnd stock aetBon 
lasaen, wie sie wollen daserfarenwirvnddie vnnaern allwegen wol, nacbdem 
wir nachparn darvmb sind, deahalben kein verkurzang jn vnsem Blossen md 
Steten zu predigen oder stOck zu setzen nymands geaoheo dann daa vnna die 
Bisehof sonst gern erssling jn das geschwor wurffen vff das aie ein schiH an 
vns hclien vor jre stifflen die zu beschützen vnd vor beschedignng so be* 
wern vnd vnnser lannd zu verderben für sie zu setzen on dank vnd lono md 
wer jrehalbcn nit lonlich Wir lassen vns aber ergangen schaden warnen Tod 
was die gemein Cristenlieit lianndclt, hanndeln wir bey, ala ein cristenKoher 
furste in den sarhon des glaubena. Ob aber der Erzbischoff zn Prag n^ 
hundert tausend guidein gelts hat, gibt vns wenig znaehicken vnd wonenvner> 
stochcn darvmb sein, wo wirs mit eren mögen vertragen bleiben dann oa aiek 
itziind sunst an nichie gestosaen hat ala wir bericht sind. Die Bischof asl- 
worton für jr Stiffl vnd lassen vns antworten für rnnser fnratenthnm dann 
es \ ns kein llabst oder Bischof geben hat Sunder ist vnnser vetterlich erbe 
doüsliiilben wir pillioh fnr vnnser land vnd lewt selbst anhrortten vnd nagal 
den Artikel wol den Castnerznm Hof boren laasen dessgleichen den Ampt- 
man vnd burgermeister Sieh haben darnach an richten. Dat. Newenatatt an 
der Kysoh am Suntag nach San dt kilians tag anno domini LXUL d. per oe'). 



;'5. Prorlamation des polaischeii IMuzrn Caüiniri k'rooprüteadeBleE von Ungan. (Nach 
einer sehr unleserlichen Copie.) 20. Septenber 1471. 

KaaiHiirus dei gratia Serenissimi prineipia et domini 
domini Kazimiri eadem gratia Regis Polonio mnglairi 
ducis lithnanie Ruaaie Prusaie^ne domini et heredia ae an- 
tna regni huagarie natnralia dominna et herea etc. domino 
Mathie de llunyalh angariae regi inirnso et ocenpnieri 
ojuadem \iolenlo, salulem secundnm cnrrentia temporis 
i|ualit«lem Noium eal orbi toti terrarum incognita tna regni uignrie in- 
ordinata prefecüo et quod tu ejoadem regni incola et ankditM oxiatono p re- 



1 1 Kaum liebte es aos jener leil eine sUrktrt BedaratioM der TierrUorlal- 

fvwall f«b«D. aU diMM Inleretftaate Uocnment- 



51 

(aIud ref^aam tibi vi et gladio vindioatti cum (uU consan^ineiH qni tibi 
pro unrpando regno violcnto faerunt auzilio per quos alios oinnes et »ingu- 
Km dicti regni prelatoique barones et quantitateni M ad eligcndum te in do- 
ninum commiaation« mortia coegitli nullo jure ad prcfatum rcgnnm tuumpe- 
aitoa competente quod et in bunc dieni crudcli gladio dctinca et oecupas in 
juianoatri aviti et nataralisprejadiciumCajaBqaidemregnljuredivinoetin- 
gennonobif ex linea sanguinis dive memorieSigismnndi Impe- 
raioria CBJos nepos*) existiinus ac Ladislai avunculi nostri germani') 
et aliorum regum angarie debetur successio. Post cujus domini Ladislai de- 
ceaaam in, at premissum est prcfatum regnum non jure sed gladio posse- 
diati et haie ingressui illegitimo tc conformans in subditos regni aprimordio 
deaevire*) non cessas jura corum et regni violando taxas injustas cxactiones 
et coUectaa contra jurium libertatem eisdem imponcndo nee easdem in regni 
pTofectom ad dcfensam ut debebas sed aliter prodigaliter convertendo aliasque 
multipliacef oppretsiones ac violationes committendo, in eosdcm, permisisii 
iaianisaimuro Turcarum insuliibus suis terras ungaric depopulari, iidem 
Cbristi extirpari in eisdem ac homines cura divina insignitos in servitutem 
capi barbaricam tolerasti. Parum enim eure tibi fuit regni prcfati tuicio in quo 
tibi nulla propinquitas naturalis compctebat. Quas impressiones et gravamina 
per te regno ungarie lllata juvenili etate prohibiti tolerare fuimus coacti. 
Nunc vero cum adolescentic annis discrclioris appropinquarc cepimus, 
durins videbatur et indignius niolcstationes prcfatas injurias ac dcpopulationcm 
regni illios sustinere Quibus cupientes opc divina obviare ad dcfcnsioncm po- 
puli chriatiani et amplilicationcm üdei ac super oppressionem paupcrum 
ejofldem regni pii angustiamque isiain quos de bac potestate eripere summo- 
pere anhelamus. Regnum prefatum in virtuie altissimi ingrediniur ipsum 
ab extero boste et intcstino defensare et ideo te dominum Matbiam de 
ünnyatb tanquam regem intrusum et .violentem occupalionem ejusdem 
regni ungarie et omnes tnos adjntores tibi subsidio favore ope adberentibus 
diflidamos per presentes dicto regpio ungarie vel dominio prelatis baronibus 
ipaiofl regni inbabitatoribus et indigenis per quorum violenta occupaiione 
snperins expressa Nos tibi et omnibus tnis adjutoribus et tuis adberentibus 
b4wtem ponimus et publice denolamus per presentes ipsos omnibus viribus 
BMtris de tna tam violenta occupatione omnipotentii nobis ad id favente 
gratia eripere valemns (volumus). Dat. Cracovie feria VI in vigilia Mathei 
(80. Sept.) anno domini MCCCCLXX primo. 

31. Schliebor's von Czianeiibarg vnd von Dobitzsehaw Gantzier des konigreichs zn Deheim 
Haaplmin zu Merhern Schreiben an M. Albrecht. 0. Oclober 1471. 

Irleuchter Üocbgeborncr fürst gnediger Ilerre. Mein willige dienst sein 
E F. G. alxeit bereit. Gnediger Herrc. Ich schicke E. G. hierinn vcrslossen 
ein ansaschrift wie meins gncdigsten Herrn des konnigs bruder Kazimir in 

1) In dar btiliegenden Uebsrsatsung : g^meyne. 
S) Ücbter. 

S) •haym- 
%) desaavlre. 



52 

KoiDein einzöge iaz des kontgrcichs zu Hangern des konningi MatiMchen 
feindt worden ist, die E. G. wol i^ernemen wirdt Wann ick mich venehe 
das E. G. mein gnedigisten Herrn dem konnig vnd seiner K. G. Bmder aller 
eren vnd gefure wol gnnei dorrmb han ich £. G. solche newe zeiitang nie 
wollen verlialden auf das sich £. G. in dem vnd andern wo es irer gnaden 
geluckseliglichen zu stect als ich got gelraw mit sampt erfrewen mag dann 
worinncn ich E. F. G. mit meinen willigen dienstcn bereit sein solde tet ich 
mit willen gerne. Geben zu Präge am mitwoch nach Franciaci. Anno 
dom. LXXI. 

27. Werbung Sigmund Rotenburgs an Hertzog Heinrichen fon MQnsterberg. 

(Act. Coln am Dienstag nach Martini anno «le. LXXI. It, Nor. 1471.) 

Item ein Credentz an vnnserm Sone. 

Item Aller Brief abschrift zu geben. 

Item vnnserm Sone vnnser frnntlich Dinst zu sagen. 

Item sein liebe lassen zu lesen den ersten Brief des kOnigs vnd dasaelb 
vfzunemen das wir das von seiner königlichen wirdebenogig sein vnd danken. 

Item darnach vnsem brief lesen zu lassen. 

Item darnach aber s.ein antwort lesen zu lassen. 

Item darauf zu sagen das wir S. K L. ersten brieff als er vermerkt hab 
dankparlich viTgenomcn haben vnd vns des halten. 

Item desgleichen in dem letzten brief sein wirde beflensst er woU sieh 
in \'nsem sachen fruntlich halten. Des halten wir vns auch vnd sind des 
fruntlich dankpar , vnd im letzten bcfleisst S. K. L. er wulle sich auch in 
den eynungen ob sich ymant zu jm vcrpinden weit recht geschaffen haben, 
vnsteen das es nach laut vnnsers Briefs mit aufnemung halten woll des dan* 
ken wir vnd wollen des auch gar fruntlich vmb S. L. verdienen. 

item am jüngsten hcldt vnnser Brief innen : wir wuUen vnnser Rete hin- 
einschicken verrer mit S. K .L. zu verhandeln. Daruff antwort S. K. L. nicht 
deshalb wir zu schicken vff dasnial verhalten vnd wir haben dich geschickt 
zu demselben vnnseren Sone sein rat vnd meynung darinnen zu erlernen 
vnd wo es S. L. gefiel, das er verfuget nachdem wir meynen. Das der konig 
an sein vater nicht handcl anders dann was die Cron zu Beheim an mittel 
beruri, das der polnisch konig vnd auch der konig von Beheim jr treffenlich 
Rete betten geschickt an gelegen ende. Dohin wir geschickt wolten haben 
von allem dem zu handeln, das zulieb vnd fmntschaft dinet. Auch daa jre 
vnd vnnser land fruntlich vnd nachparlich bey einander stossen vnd doch 
nichts destmyndcr wolten wir vns des halten, das vns der konig sn Beheim 
fruntlich hett zugeschriben. 

Item : von meins Herrn von Lubus wegen Bnrck mit seiner zngehomng 
belangend des schutzbrief zu geben in maasen er des dnrch meinen Herrn 
vonT4ubus bcricht ist. 

2K Weitere Rathsf hlage M. Albrecbts an seinen Schwiegersohn IL Heiorieh. 

21. Dec. 1471. Or. Gone. 
i'ieber Sone Ewer schreiben vns itzund getan haben wir yermercki. 
Auch zu guter mass die Werbung Sigmunden Rotemburgs, der in tus fein 



53 

Frank fort kam, als wir die holduiij^ namen vnd rayt also eylend» von vns, 
wider vff den Landtag zv vnii zu komen der ilzand in der nechstcn wochen 
nach den feyren wnrdt, waren wir jn willen in sclbs wider zu E. L. zu 
fertigen vnnser me^Tinng vnd rat £. L. ordenlieh zu entdecken. So wir 
aber yetz vermereken auss ewrem BrieiT, das jr eylt vnnsem rate zu haben. 
Non mlUaen wir raten in die nach plintzlich . nachdem wir gelegenheit der 
Cron nicht eo wol als Jr wissen Aber nachdem wir die Ding vermerckt haben 
vnd anch sost von beden konigen boren reden im reich vnd erfinden m c r 
znneygnng zum konig von polen denn zu dem andern teil vnd die- 
wey! man sagt vnd anch kuntiich am tag ligt das ir vnd ewr freunl- 
schaft ein habt bracht den konig von polan vnd zu besorgen ist 
nachdem sich der ander teil vor gegen ewren valer gezeigt hat, das hart 
zu raten sey, euch im zuvertrauen anch grosse nachrede gebere von dem 
euch KU thnnd, do man sagt, der vff ewren trost vnd vff eu ch sich 
der ding verfangen hat, auch angesehen das ir gerechtigkeit habt 
von jm ewer schuld zu entrichten, das euch nu empficl wo ir euch zu jenem 
teil hielt, Vnd weiten gar vngem einem so viel zuvorgeben einen krieg 
ansaheben vnd wissten nit wie er geriet. Auch angesehen , das der teil der 
getrewlich bey ewrem vater vnd euch getan hat, ewr widerteil wurd vnd 
dem alten Sprichwort nach. Das Jr erkennt vnnser trewe meynung, so sagt 
man lang, der nechst bei der tür, sey der erst hinein. So ist 
vnnser rat das ir euch des polnischen Königs halt vnd jm 
das regiment gebt vnd euch, so ir selbs gewaltig seit, helfft, 
So nicht gelt do ist, das ir verweist werdt vnd das gehalten werd, das man 
each verschreib, doch daa regiment mit solcher vnderscheid anfnemet vnd 
fliret das ir daa nit vermugt noch wolt von ewrem gut treiben oder den 
Lewten für ir schuld sprechen. So ir aber des alten verzeugt vnd ver- 
wcyMt werdet. So wolt euch trewlich anch zu sein gnaden setzen vnd neben 
•einen gnaden halten als ein frommer Herzog bei seinem konig thun sol . 
dann meiniglich glaubt nit anders der könig von polen zieh hin. Solt das 
geecheen so hett jr geschimpift , das jr hart vberwundt. Aber also ob der 
angerisch k6nig einen sieg in dem veld behielt vnd jr in dem gewalt 
bei dem polnischen könig wert. So were der behei misch konig sein vater 
vnd jr mit konigreichen landen vnd lewten also bewidembt, das ir vflT das 
nynat gleichwol mit ergetzlichkeit ewr scheden ein teyding machet zwi- 
•etoi den konigen vnd auch euch selbst erlanget, die nach gestalt der sach 
eriich md nützlich wer. Solch vnnser vnbedechtliche freuniliche meynung 
wollet vermerken in trewen als wir das Ihun vnd gleichwol nichts destmyn- 
der nach ewrem bedunken der gelegenheit der sach bass weyss dann wir 
tt^ eneh vnd ewr kinder handeln als vns nit zweifelt ir wol kont. Dat. Coln 
an der Sprew Samstag Thome apostoli aiio LXXT. 

Zettel 1. Deucht euch aller gut sein das wir vns daroinslahen. solten 
als ein m i 1 11 e r, es wer gegen dem alten oder dem jungen könig, des wem w ir 
willig vnaer Rete zuschicken vnd alles das zu handeln das gut wer Wir 
besorgen aller es möcht euch lengerung bringen d a s i r zav i h c h c n z w e y e n 
atnlen nyderscsst .nachdem der konig von polan im land zu viigern 



5k 

Uyl vnd man Jm teglich znzeochet '. als wir bericht werden vnd möehl ein 
IcydiBg jm velde troffen werden, die nicht für euch wer, Ir werdt dann mit 
ir einem gantz eyn«. Wir wollen vnnaer sach lasten rwen nach ewr hege- 
rung gegen dem konig zn Beheim zu handeln. So es aber Zeit wirt. 
So wolle ewr liebe vff die roeynung als Sigmund Rotcmburg nechst an euch 
gewnrben hat, handeln, auch fUrhalten das sein vater vnd er nicht vff der 
pomern seyten slugen, denn sie suchen hertiglich an den alten konig vnd 
sind einsteils durch die polnischen Rete verwenet vnd nachdem sie wissen, 
wie wir vnd Herzog Wilhelm euch vnd ewrem bruder verwandt sind mocht 
sie die fare doster ee bewegen loss zoslahen bedenckt in dem allein das beste. 

Zettel ft. Auch lieber Sone sagt vnnser frawen der konigin vnnser 
freuntlichen Dinst als vnnser frawen vnd S wester vnd als rns jr königlich 
wirde emboten hat, sie woll die pulschafft die sie mit vns getragen hat, 
wenden jn ein Bruderschaft Lassen wir vns gefallen vnd bitten euch 
gar fruntlieh vns irer königlichen liebe zu bevelhen vnd zn bitten, das 
sie vns halt in swester vnd bruderlicher trew. Desgleichen wollen wir aach 
thun vnd wo wir jr königlichen wirde . dinst lieb vnd fmnlschaft können 
erzeugen, dass wir des mit gutem willen geneigt sind, vnd sagt vnser toek« 
ter viel liebs vnd frunntschafft vnd lai euch sie vmb vnnsenn willen 0n- 
pfollen sein. Dai *)• 

Item von meim Herrn von Lubns gutem wegen genannt Bnrk*) mit 
andern zugehorungen bevolhea lassen zn sein immassen Sigmund Roteai- 
burg nechst an in gewalt hat. 

Auch lieber Sone weiten wir gerne ein warhafftiges wissen haben wie 
es zwischen beden konigen von Vngarn ein gestalt hat« gar gutlich bittende 
vnd deshalb ein eigentliche vnderrichtnng au geben. Daran erzeigt ir von 
sunder annemeres gefallen. Dat. etc. 

Zettel 3. Ewrs Bruder halben ist vnnser rat als Cerrea ir ynmer megt 
das ir eyns mit seiner muter vnd jm bleibt angesehen vnnser Sweher Ueneg 
Wilhelm von Sachsen. Auch was euch eren nuta vnd fromm danuMs ent- 
spreusst, so ir eyns miteynander sindt, vnd wern wir marggrafoa 
alle vier bruder nach vansers vaters tode nit eyns mit ein- 
ander gestanden vnd von Herzen trewlieh bej einander 
gestanden, wir mochten bey allen vnnser* landen vnd leu- 
ten vertrieben worden sein bey eolchen grossen widar- 
standt, die wir gehabt haben su manchen mal an baden enden 
hynnen vnd daaussen, darvmb bt es das bessl vnd nutdichnft als wir 
es moegen erkennen, dass ir eyns bleibt Aber der teylnng halben nachdem 
wir versteen das Hertzog Watiko euch sein teil geben hab« aoeh Hertaog 
Victorins teil jnnen habt, als des pillich ist, nachdem er gefangen ligt 
vnd ir von vaterc vnd mutere sein bruder seyt, so moeht komea jr 
bleibt in besser eynigkeit geteilt, denn versamelt, denn man zelei an vnn-. 
serro vater seligen für ein grosse weysheit das er vas vlar 

1) Dieser Zettel 3 ist abgednickt bei MlnatoUCeMientarsma II.E.B.8.616. 
%) Siehe Nr. »3. 



55 

brnder bey leincin leben (eyict rnd glauben wenn wir 
bey einasder vnipeleiU biiben, wir iieiicn vn« nyiner güt- 
lich mit einander vertragen. Aber do wir geteilt wurden, 
wartet yeder sein» teilt vnd pfanzet dcnvffdattbestvnd auss 
braderlicher tre w wo der ander »ein bedorfft, waseriinret- 
lick vnd hilfflich vnd darvm widcrriten wirs nicht, wo er 
•ich mit aeinem vierteil nach geburnaa wolt ladsen liindan tciln, das ea 
ipeachee. Wir glauben man dorfft kein« Widerwillens darnach, so e« ge- 
■chee swnachen ewr fug haben ala fcren ob mit willen augieng Solt ett aber 
n Widerwillen dienen, wer ea beaaer verinlttea darvmb masst jr kauften 
nach gelegenheit der aach wie euch der markt lert, got lere euch da» beut 
wolt aber ye Herzog Ilincko ein Zank haben der schuld haben mildern koiiig, so 
werdt jr ein guter teydingsman, ea wer aber vaat besser vcrmitten vnd das 
ir Mch bedc gatlich mit im vertragt ala vna bedunckt. Dat. uts. Orig. Conc. 

29. K. MaiLias ao M. i\lbrecht. 34. Decembcr UTl. 

Wir Mathiaa etc. Wir schicken in Ewer frewntschaffi vnnsern bcsun- 
dtrUchen getrewen Jorigen von Stein vnnsern Rate dem haben wir bevolhen 
eiwaa nuuer netdurfft an ew aebringen algentlich vndcr weisen Ew. frcunt- 
schall bitcnd Jr wellet jm ditamal genalich als vna aelben glauben. Daran 
tat vna E. f. aander wolgelallen. Geben in veld bey Neytra an dem heiligen 
Criatahendanno. dorn. LXXI vnnserer Reich des hungrischcn im vierzchnden 
vnd dea behemiachen im dritten Jaren. 

Ad commbaioncm propriam domlni Regis. 

30. K. Mathias roo Ungarn an M. Albrccht. 24. Decembcr 1471. 

Wir Mathias von gota gnaden etc. Ilochgeborner fUrst. Ewr frcwndt- 
schaAhat wol vernommen wie wir nun ettlichejar mit grossen sweren Darlegen 
vmtn leiba vnaer landlewt vnd vnsers guts aincn krieg wider die vngelau- 
bigen Behem gefurt habe Nun fugen wir Ewr frewndlschaft zu Baissen das 
wir dcraelben krieg nicht hawptaachen, sunder nur dea heyligcn Stuls zu 
Rem vnd dea Römischen kaysers helffer wider die vngehorsaraen vnd be- 
Bthcdiger worden sein Als Ewer frewndtschaflt ausa der absag durch die 
wir Tma von eraten gegen den Peheim so des Romischen kaysers lanndt mit 
Hercakraffl vberxngen zweifelt vns nicht wol bericht scytt vnd hcttcn wol 
tuweiCliche HoiEnnng gehabt nachdem vall so sich durch den tod des veinds 
dea heyligcn Stola begab, die sachen zu loblichem cnd zubringen vnd wie wol 
noB der knnig von Polen durch vnscrn heiligsten vatcr den Papst vnd eltlich 
krialCBÜch fAraten vnd Hern hoch vnd emb^igklich vor vnser vnd Ee wir 
VBB vab die aachen angenomen haben sich des beistand« zu beladen hoch 
eraacht ist worden, ao hat er sich doch des in vngehorsam cntHlagen vnd 
dringt aich yetat wider gepot vnaer« allerheyligsten vater des Pabst aua 
aygncr dAratigkait ala er daa vormala wider kristenliche Ordnung gegen den 
Hern dea deulachen erden« vnser lieben Frawen avch getan halt in dii sachen 
vnd tayU «ein hilff den veinden der heyligen kristen liehen kirchcn ofTenlich 
mit vnd latt vna aach darzu vnervordert vnd anersucht vnser kunigroich zu 



56 

ilungem vberziehn vnd beschedigen dargegen wir vns aber zu veld ge- 
•lagen vnd mit Hilff goU des alraechtigen der den gerechten nye ver- 
liess vnd vnser getrewen vndertan vnd heiffcr wellen wir vns derselben 
Polagken vnd irer anweiser wol aushalten vnd haben daraaf vnseren vater 
den Römischen kayser von des wegen wir für ainen in den krieg kernen 
sein vmb hilff vnd beystand ersucht Auch nachdem wir aus pebstlichem 
gewalt für ainen kunig zw Behem declariret vnd erkennt sein vna in dein 
heylige i reich kunig zu Behem beruffen allenthalben Als wir ew hiemit der- 
selben crsuchnng abgcschrifft sennden vnd begern darauff an ewr frewnt- 
schafft Als ainen licbhaber kristenlichs gelauben vns ewr hilff wider die so 
yetz offcnlich den kezern beistand tund zu geschicken dann vns swer wer 
der Turgken so yetz mergklich in zug in dy kristenhaitt tvnd vnd der ob- 
geschriben mutwillcn der Polagken iren anweisem vnd helffern anff ain 
vartt widerstand zu tun vnd bitten darauff ewr lieb als vnsern lieben fk^wndt 
ob yemand in was stand oder wescn der wer den obbestimmten handl anders 
flUrbracht oder maincherley weg vns vnglimppen zu massen vns das zu ver-> 
kllnden so wellen wir albeg in den dingen f&rbring^n vnsemthalben alle 
mQglichkeit aller pillichen Sachen des vnd aller frewndtschafft sol ewr lieb 
von vns auch warttend sein. Geben jm veld bei Neytra an den heyligen 
kristabendt afio dömini LXXI jar vnsers Reich des hungrischen etc. im 
vierzehnden vnd des bohemischen im dritten Jare. 

Ad mand. propr. dom. Regia. Ex or. 

31. Schreibeo des Uen. Heiorich von Müosterberg an seineu Sebwiegerraler. 

27. Januar 1472. 

Durchleuchtiger etc. Als ewer lieb vns am nehesten in schrift weis 
ewer meining vnnd rath vnns geoffenbarth habt auf suHche entpitung dy 
wir E. L. durch Sigmund von Rotenberg gethan haben Suliches E. L. ge* 
trewen raths seint wir sere danksam, wenn wir vorstehen nicht anders, denn 
das E. L. vns fast trewlich rate. Auch als E. L. begerth ewch zu unterrich-* 
ten gelegenheit alles handeis di alhie zu Behem auch zuvngern stent, 
fagct vns E. L. nicht zu schreyben manicherlei vrsach halben, darvmb bi^en 
wir E. L. gar fruntlichenE. L. wolle eynen ewer rath in korz zu vns schicken 
den wir denn alles handels nach aller notturfi vnterrichten wellen Wenne 
E. L. mag vorstehen, solthen wir vnnser eynen zw euch schicken mocht 
sicherhcy t halben nicht zu euch komen , Auch sol ein gemeyner landttag zu 
präg sein auf vnser L. Fr. Lichtmes zu dem der vnnser swager Herzog 
Albrecht von saclisen sol kumen, ist das err (eer, er) kumpt sol E. L. on 
zweyfel sein das wir werden vnnd wellen dorinen vleis haben das niehtes ge- 
handelt sol werden das wider E. L. wer, wenn wo wir E. L. zu diatt vnd 
wolgefallen kennte seinth wir allezeit willig vnd bereycht. Geben auf Podie- 
brad am Montag vor Lichtmes nach Christi gcburt etc. LXXU. 

Zed. 1. Wir fugen E. L. zu wissen das des koniges von Polen hat das 
feit znergen lassen vnd hat dy Schlosser besazts vnd der konigk vonvngem 
leit wider in dem feld, oder wir versten des koniges von polen saoh 
stets bas wen des koniges von vngern. 



57 

Zed. 2. Aach geruch E. L. zu wissen das vnnser lieber Bruder Herzog 
nc torin ist gethegt worden von dem konig von vngern bis auf den palmtag. 
U. victorin entpeutel £. L. sein gar willige vnd fruntliche vnverdrossne 
diiiflte als seim lieben Hern vnd swager. Ex Or. 

;i2. M. Albrecbl au U. Wilhelm tou Sachsen. Zn Aiißiiig 1472 ^). 

Lieber Sweher Wir werden vns heut erheben zureiten jn die alten 
marck sa ettlichcn fÜrsten die zu vns kumen werden vnd komen in XUII ta- 
gen kavm wider hieb er • demnach muss ewr liebe mitleiden mit vns haben i 
die antwort nach gestalt der sache eylends zu bbcrlauffen £. L. hat Asmus 
von Ebentein zu vns geschickt vnd an vns begern lassen So Jörg v. Stein 
lu viia kom das wir jm einen gutlichen vnverpunden tag nicht ab wollten 
■Iahen Haben wir im von E. L. wegen zugesagt 8o Jörg von Stein zu vns 
kamgein konigsperg do gab er vns erst die Credentz von vnserm Hern dem 
konig vnd böte vns das land zuLusitz zugebendas wir vns mit 
jm verpinden selten. Wir gaben jm kein ander antwort, dann wir 
wollten in maasen sich £. L. vnser gemechtiget bette , zu einem gutlichen 
vnverpnnden tag kumen vnd zu E. L. gein zerwst reyten, vnd vns auss 
den Sachen miteinander zu vnderreden Er sagt E. L. hett jm auch des- 
gleichen geantwort Als sie itzund zu vns her sein kumen, ist der abschid 
gewesen, so sie kumen gein Zerwst finden sie E. L. nicht do, so würden 
vnnser Rete mit jn zu E. L. reyten nachdem sie vns berichten su (sie) weiten 
zu euch vnd haben auch solehs vnnsem Raten geschriben dem also zu thun, 
die haben vnu bericht, wie £. L. Rete sie bericht haben das E. L. nicht wöU 
das sie zu euch kumen, demnach sind sio wider hinter sich geritten Auch 
angesehen das jn Ewr Rete gesagt haben wenn sie schon bey euch wcrcii 
So wolt doch £. L. nicht anders handeln dann was wir cwrn vnd viisern 
Reten bevolhen hetten. Hat euch Jörg von Slein anders gesagt d«iH wir mit 
jm gehandelt sullen haben, dasistnichtwol istdasware. nachdem wir 
wüsten das der konig in eynungwasals ein konig vonHungarn mitettlichendiu 
wider B. L. vnd vns sind wo es £. L. ein gefallen wer, so möchten wir euch zulieb 
mit jm als einem konig von Hungern in eynung komen das wir nicht 
widereinander wern vnnser lebtag vmb keinerley sach oder 
vBib nymants willen, aussgenomen Bähst vndkeyser vnd ob er 
an beheimeinkome, on ansprach geruetsess, vnd gekrönt wurd« 
das wir dann mit seiner königlichen Liebe vnd er mit E. L. vnd 
vna die erb eynung erstreckten die wir von beden teile mit der 
cron haben Sunst haben wir gantz kein bevelh getan anders /.u handeln 
dann wie Jr ewr vnd vnnser Rete von vns gefertigt habt, auch das nit, dann 
M viel ob die meynung von E. L. Reten an sie gelangen wurd, das sie denn 
vnaar meinnng darjnnen wQssten, das mCchten wir noch erlcyden vnd hlib 
vaa gleichwol Lieber nach Angeschen der konig von polan vnd auch du» 
dea fcoaigs von Polan Sun die possess zu Beheim innen vnd die krouung \ ft* 

1) Dieser Brief erlSulert und vervollfitSudigt die Documcnlc, \v«lchc lum 
Aahaage des U. kais. Ducbes S. 335 von H. v. Miuutoli herausgcgebeu wurden. 



58 

dem konigiichen stul zu präg empfangen hat Wir raöehteii ei auch Jn 
solieher maas mit dem konig von polan vnd aeinem Son erleiden wo man 
daa nicht mOcht erlangen ao wölten wir an beden enden Lieber maaalg geen. 
E. L. hindangcsctzt . waa die krön aut B^eim berttri angpeaehen Babat vnd 
keyaer Aber mit dem konig von polan alleyn. Hotten wir gerne 
eynung wo es E. L. gemeaa wer vff die meynnng daa wir nicht wider 
eynander wem nymanda aaaagenomen dann babst vnd keyaer. aageaehen 
daa wir ob XXX meyl weg« mit jm grentzen vnd er mneinamder w«l 
II« meyl wega hat, daa aein iat m polan vnd Ldtta In dem allen nemo £• L. 
selber daa beste (Ar dann wir wollen mit werten reten oder tetea 
von des koniga von Hungern wegen nigt wider polan Oder 
beheim aein wir grentzen drausaen vnd hynnen mit der krön von polaa 
vnd von Beheim, von polan hynnen vnd auch von Beheim vnd aüt dem ort 
Lande« dranaaen vff dem gebirg gein Bdieim wol XL meyl wega laagk 
allenthalbea. Sotten wir vna mit dem konig von Hangern nicht vorpinden, 
ao mdcht er ala ein konig von Hangern wider vna aein an die ende do er 
aieh mit vnnaem widerwertigen ala ein konig von Hangern verpvnden hat. 
Darvmb iat ea ein trugnaa von Jörgen von Stein, dann er weyaa 
daa wol vnd ifidl vne mit hobachen wegen einfaren, daa wir nil TerataM 
anllen, Süllen wir vna dann an jm verschreiben ala einem konig von Beheim 
sein ere vnd beatea an fordern So laden wir polan vnd Beheim ganta vff vaa 
vnd singen die liir den kopff Dann wir Jn per iodirecte ala ein knrforate fWr 
einen konig von Beheim vffnemen vnd bestetigten vnd mnCsten Jm die nach ala 
vnnser eigen sach getrewlich helffen handeln damit wir ganta on nnta in den 
grossen verdurplichen krieg durch Jörgen von Stein gefnrt wcren daa gebe Jm 
wenig zu schaffen vnd ala E. L. meldet diebrief zn vbergeben jn vff iren hrief 
daa eie einen solchen brief vom konig von Hungern schicken wollen, dankt 
vna nicht retlich ob wir jah bede der nottel mit Jn eyna weren. Sonder ee 
man von allen teilen einer bequemen notteln eyna wQrd . mnaat man vff einen 
tag schicken vnd bedcrley brief gegen einander vbergeben Sonst geben wir 
vnnaem brief nicht hinauss Wir wiaaen nicht waa Jörg von Stein amoht 
liat. aein mitgesell redt nichts . dann waa er jn heisst Wol haben wir an 
konigsperg auch ein credenta geaehen vff Jörgen von Stein Untend , donrff 
er an vna geworben vnd allerley mit vna geredt hat der weder dem myrnaten 
oder meyasten volg ist gescheen. Dat 

33. K. Mathias an Ilen. Wilbelmen tob Saehseo. 2. Man 1472. 

Wir Mathiaa etc. Auff die abrede ao vnnaer lieber getrewer Jtfrg rtn 
Stein vnnser Rat mit E. L. gethan hat, begem wir an dieaelb E. L, ittff den 
nachaten Skt. Bamabeatag de« heiligen zwelffe boten ra icerwat mi aein 
Oaaelbhin wir vnnsere Ireffenlich Rete mit vollem gewalt aneh aendea wolkv. 
den aachen allda entlich nachzukomen, daa wollen wir vmh £. L. frutlich 
beschnlden. desgleichen wir dem Hochgeh. forsten vnaerm liehm Bnidtr 
Hm. Albrechten etc. hiemii auch verkünden. Geben au Ofen am aanct Sig^ 
mnndatage anno dorn. etc. septoageaimo aecnndo vnnaer reich den hnngri* 
sehen etc. im fnnizehenden vnd des Behemiachen im dritten jnrea. Oep. 



59 



EbenMB an M. Albrechi v am selben Datum. 

A4 cominiBBioneni propriam douini r^is. 



34. Zettelo Uern Jorgeus von Stein. 

DarcUeschüfer tnnL Idi war gern Belb vor dem tag zu ewrn fural- 
lick gaaden Ibomeo, so will mein aUergnedigiter ilerre der knnig ewr 
baider gnaden na eren einen treffenlichen hangerischen Herrn mit aaff den 
lag senden demelb Here hat von dem treffenlichen lanttag nit kernen mögen. 
deshalb ist der tag £. F. G. so Unng aa%eschoben vnd hat mich nit reyten 
wellen, darvmb bin ich nit verhin geriten Anders wil ich EL F. G. auff dem 
lag sagen vnd empfllh such damit E. F. G. 

35. M. Albrecht an seinen Sweher, II. Wilhelm von Sachsen. 5. Mn 1472. 
Lieber Sweher Jörg von Stein ist hei vns hiefgewescn vnd hat es hericht 
leins abschids von E. L. eines tags halben zwischen Jenem teil, E. L. vnnd 
vanser. Vnd wie wol er vns kein schrill von derselboi E. L. nnbracht 
kat, haben wir jme gleiehwol geantwortEr möge die ding handeln nach dem 
abschied vonE. L. verlassen, vnd wir werden mit E. L. su hauffen kamen vns 
aas den sacken nottQrfliglich zn vnderreden, das haben wir jm auch ent- 
decket vnd das vns die Ding nach laat seines anbringens auch nicht miss- 
fallen Als wir dann mit Äsen vff die meynang vff E. L. vnterrichtignng vns 
dcshalben dorch jn gescheen vermerket haben , das wollen wir im besten 
E.L. vnverknndet nit lassen des ein nrissen zn haben, dann wo wir euch diust 
lieb vnd Irontsckafft können erzaigen sind wir genaigt. Dat. konigsberg am 
deneratag aaeh OeaH A*. LXXIP. 

Albrecht. (Or. Conc.) 

36. ü. Albrecht an Herrn Jörgen von Stein Ritter etc. 13. Hin 1 4T2. 

Uaber getrewer Wir schicken dir zu wie wir vnnserm Sweher schrei- 
ben bei dem wird man dich mit deiner schrifft der gemess su maclicu 
wissest zn halten, Aach nach lant deines abschids von jm wisst zu handeln. 

Or. Conc. 

Itsn der Abschiedt vff dem jtzt gehalten tagzuSlewetz ist, das den 
Bern von Sachsen vnnd Brandenburg nicht not thn weiter zu antworten. 
Nachdem der konig dasselbe an sie nicht bracht hab vnd nachdem der konig 
dem abschiede nach marggrawen Johannsen nichts geantwort had, in be- 
stimbter seit, las man es also bemghen vff jm selbe vnnd bah Jdermann sein 
ding in acht vnd warde der konig gegen eynichen teil oder beiden vns für- 
nemea eder sosehiben itsund oder hinfUr, durch was vrsach das were . das 
sie dann einander getrewe hQlff vnd beistant thun, mit allen jrem vermögen 
vnd kefai teil kein verwort mit dem konig haben oder machen, das vnder jne 
die Ulff versperren. Item ob es die wege begriffe, das die kaiserlich maiesiet 
die eherhrnid gewönne vnd der kunig nachteil, Sol man bald an hauffen 
dann der landmann der wegwcys was beiden hewsern su nutz fur- 
sey, sieh dorjnn mit nymanden vnderreden vnd fruntlich halten, 
als die froad , vnd als sie einander verpflicht sein, vnd eb botschail von dem 



60 

konige Marggrawen Johannsen zugueme, nachdem Bicb der geschickt ver- 
fangen had, die Ding anzubrengen. So soll er jme antworten, Er hab gewar- 
tet antwort in der bestimbten Zceit, Sey vorhalten worden, hab er lich vmb 
Rat gesucht zu seinem Hern vnd Vater vnd den Hern von Sachsen, ancb zu 
erbeiten zwuschen der kaiserlichen maiestat vnd der kunigiichen wirde 
nach lawt des abschids vnd stehe des noch in arbeit , demnach zcjrm jme 
solcbs an die beide hewser gelangen zu lassen vnd allen vleis anznkeren. 
darmit von baiden huser wegen seiner königlichen wirde frnntlich simlich 
vnd gcbürlich antwort werde vnnd ist diser abschied mit vnsem Herzogen 
Emests von Sachsen vnd Margg^raven Albrechts von Brandenburg kurflkr- 
sten etc. vffgedrngten Insigeln versigelt vnd vbergeben zu Slewti am frei- 
tage nach dem Sonntage letare a* Octuagesimo secundo. 

Ex or. 

37. Jorg Ton Steio an IL Wilhelm voo Sachsen. 1. Mai 1472. 

Durchlenchtiger Hochgeborener fürste gnediger Herr. Mein willig 
vndertenig dinst zuvor. Auff den abschiede so ich am necbsten an e. f. g. 
getan hab bin ich zu meinem allergnedigsten Herrn dem kunig auff den 
grünen donerstag gen offen komen vnd S. K. G. den handel fürbracbt vnd 
hat S.K.M. gutgefallen an den dingen darauff S. K. M. hiermit gesehriftlieh 
E. F. G. Auch meinem gnedigen Hern Marggraff Albrechten einen tag ver- 
kundt als e. f. g. zu wessen das sich jnn meinem abwesen vber dy pfiieht 
so edich vngetrew vndertan meinem allergnedigsten Herrn dem kunige von 
Newendingen getan haben diescib verpflicht e. g. von mir muntlich vnd 
auch von andern schriftlich vernomen hat vnderstanden haben anfmr zu 
machen als e. f. g. das inr der inngeslossen zedel vememen wirdt. Desshal- 
ben ist der tag solange auffgeschoben vns S. K. M. der sachen entschafll 
wisset. Dat. zu Ofen am freytag Skt. Philippi vnd Jacobitag. a*. LXXIL cop. 

Jorg von Stein. 
Zedula« 

Durchleuchtiger furste. Ich fug E. F. G. zu wissen das mein g^edig- 
sler Herr der kunig sunder vertraven vnd serr guten willen zu E. F. G. hat 
vnd S. K. G. ist des handeis mit Ewren vettern in den behemisohen Sachen, 
vnd ich sein K. G. das gesagt hab, gentzlich bericht gewesen vnd E. F. G. 
soll sich trestlich darauff verlassen . wurd E. G.. seine Hiiff nott, sein k. G. 
wird die gar mit guttem willen mit taylen , auff den tag will ich E. F. O. 
mer sagen E. F. G. sey darob das er für sich gee dann womit ich £. F. O. 
dinst erzaigen kann bin ich gar willig. cop. 

Jorg von Stein manupropria. 

38. M. Albrechi ao seiueu Schwiegersohn II. Ueiurlch von Mfiuslerberg. 6. ilai 1472. 

Liber Sone nachdem die sachen zwischen vnnsem Herrn vnd Brüdern 
den konigen g^fridt sein haben wir vernomen das ir vor den frieden eine gale 
Statgewunnen habt, die euch zustee, des alles sein wir erfrewet, ing^eirawen. 
es sol auch vnnser tochter vnd vnnsem kindern nnze sein, vnd bitten E. L. 
gar gutlich vnd desto bas mit dem wagenburgmeister verfarcn, dann wir 



61 

MUMt Uamit geMwraet werden, wann Tvir besorgen, das ir in coIokIo nicht 
werd (w&ret) vnser Sweger worden ir selber nutzen, vnd nachdem vnser 
Her Tnd brader der konig von Beheiin vns die erbeynigung erboten hat zu 
volziehen vnd zn halten desgleichen wir für vns auch zugesagt haben vnd 
na ein ander tag benannt ist durch S. K. W. Rete mit vnnserm Sweher li. 
Wilhelmen vnd wo vff Johannis Baptiste gein Freiburg vnser Sweher vnd 
wir die vnnsem mit gewalt zn haben desgleichen vnser Herr vnd Bruder 
von polan vnd Beheim bede konig ir botschafl mit gewalt selten haben zwi- 
schen vnser aller anch ein puntnns erblichen vff gleich wege jre beden 
kanigreichen vnd lands anch vnser landen zu machen als dann solches von 
beden teilen abgercdt vnd nicht zweivelt an ewr lieb nu gelangt seL Nu 
Ungl vna an wie vnser widerteil die wolgastischen Herrn sich berömen 
vnnsera Hern vnd bruders des konigs von polan hflüff wiewol wir vns des 
gantz nicht versehen nachdem wir vns gegen beiden vnsem Herrn vnd 
Bruder von polan vnd beheim auch jrn vndertanen vnd zugewandten gehal- 
ten haben anch hiefHr zn halten vermeynen , das nichts daran sei yedoch 
nachdem wir vnd ewr lieh einander gewant sind haben wir euch solchs 
raentdecki nicht wollen lassen als vnnserm lieben Sone mit ewren Bruder 
vnd. andern ewren vnd vnsern gpten freunden fUrzukem das das nicht ge- 
tehee, sundem dem volg B-ie abgerett ist durch der K. W. Rete vorbestimbt 
die vnser Herr vnd bruder von beheim bei vns gehabt hat. Das wollen wir 
gar vetcriich vmb ewre liebe vnd ewr gemahel beschulden vnd vergleichen 
vnd bitten £. L. vns darob jr was davon wesst oder erfaren wardt als der 
fmnd in geheim entdecken vnd das vns solchs zu wissen wUrd vff den tag 
TrinitaCia in vnser Stat premtzlaw do wir mit vnsern widerteil vff dieselbe 
leit tagleisten vnd haben darnach zu achten vnd. in dem allem Ihun als ein 
getrewer Son an dem vns alles lieb vnd frundschaft nicht zweivelt Da« 
vertrawen wir in aller fruntschaft gerne vnd das ewr fruntlich antwort. 
Dat Coln an der Sprew Mitwoch nach Philippi vnd Jacobi. 

(Fast unleserliches Cono). 



39. Ad demselben Tage schrieb 31. Aibreclit an II. Williclm von Sacliscn. 

Wer E. L. an der hnngrischen eynung was gelegen So last vns ein 
geepaltens machen . vnd nemet vns auss vnd liesst vns desgleichen mit 
dem konig von poln thon. desgleichen mit Beheim, das es ydermann han- 
deil nach seiner vnd seiner land nothdurffi vnd doch den andern . jm all 
wege aaaeaem« Wir haben sorg ander verpinden sich gein Beheim . die 
vna widerwertig sind . so wir die cron zu Beheim hettenn . so wer es auss 
gericht • Sie betten sich jr sunst verpunden zu wenn sie wollen . denn wan 
wir TU ytund verpinden selten . geschieht allein ewr lieb zu gefallen wir 
Tcrpnnden vna sunst in nyemants anssgenomen gein Polen . do wern 
wir wolgenaigi Ist es aber £. L. nit gemeynt . mögen wirs auch geratenn 
dan wir gnt Herzog Wilhelmisch sind . vnd bleiben wollen die weyl 
wirlebenn. 



62 



40. K. MaUiias an M. Albreebt. 18. Mai UU. 



Wir Mathias von gotcs gnaden za Hangern, Bcheim, Dtlmatien md 
Croatien etc. knnig Hertzog in SIesien vnd Marcg^afT zu Melieren etc. Wir 
senden zu E. L. die Edeln vnser Heben gctrewcn Emerichen von 
p a 1 1 z Obristen manchaik vnnaerB kunig^eicha zu Hangern vnd Jörgen 
von Stain etc. \'n8er Rate etliche vnaer mcynang an e. L zu bringen von vns 
aigentlich bericht. Hegern wir an e. 1. was dieselben vnser Rate aaff dismal 
von vnser wegen an e. 1. bringen in das gleicherweise als vns selbs zu glav- 
ben das wellen wir vmb dieselb ewr Heb freantlich beschalden. Gebern xa 
Ofen am montag nach dem hailigen phingesttage anno dorn. Sephiagesimo 
secnndo vnser Reich des Hangerischen Im fanfl^ehenden vnd des beheni- 
schen im dritten Jaren. 

Ad mandat. Regis propr. 

41. H. Wilhelm von Sachseu an M. Aibreeht. 24. Mai 1472. 

Vnnser freantlich dinst etc. Gestern als wir an Wjmar anlkiUai wolten, 
anf einen tag gein Molhansen in den gebrechen srwischen den boehgeb. 
Forsten vnnsem lieben Ohmen von Braansweig vnd den Gapitlel sa HU- 
desheim za ryten , qnam vns ein schrieffi innhalts hiringelegter copien von 
vnnsem Herrn den konige von Hangam, dijnn er vnns alt jr venenpi anf 
abrede Ern Jörgen vom Stein einen tag auf Sanct Bamabastag (11. Jofti) 
ernennt za Zcerwst za sin, dahin er sein treffenliche Rethc mit vollem ge- 
wslde auch senden walle, den Sachen alda entlich nach zu komen, rmd habt 
desgleichen E. L. aach verkündet, damit sein bete als wir von ym verstm- 
den haben, za E. L. rytet. So had vnns Er Jörg vom Stein darbey in einer 
zcedeln der wir ench auch copien mitschicken, vnder andern gesehriben 
das der geineldt vnnser Herr der Hangrisch konig einen treffenlichen hnn- 
gerischcn Hern mit ym aaf den tag schicken wolle. Na sind vns merkliche 
Sachen zugefallen, dadurch vnd auch fertigang halben des reysigen zceags 
darzcu wagenfQrers bachsenmeisters vnd Trameters, so wir E. L. als ir 
vnns jang^t geschriben habt auf emant Zcith gein Wittenberg schicken 
wallen, wir verhindert wordene, personlich auf den gemelten tag gein 
Zcerwst za komen vnd haben bewogen, wo wir seibs niehl qimmiD, mindern 
vnser Ret« schicken vnd £. L. persönlich da erscheinen solt; ias tn«h da« 
ander ewr gescheflt kalben vnfagsam nnd Ttrdrisslich HacM, Ss l ie n wir 
dann beyde anssen pHben , vnnser iglioher nein Rethn nckldEene vn4 dl# 
hangarisch BotsehaffI dahin volryten lassen, das tf e damons gr oss si fd iiin 
sen emphaen wurde, darumb wolt vns gelailen, anf ower ¥i j b esag t n, ias 
E. L. der h ungarischen botsehaffi rnder angen anf pr es In, odtar wn iiok 
E. L. beduncken Hesse das ir wegk hirin stehen rnnsat g on dirib en n vnd 
auf den gemeldten tag gein Berlin bescMeden hedto, dn nfta nMilftiR 
Zcerwist vollryten darfften, So weiten wir vnnser Rete alsdann nnch btl enek 
zu Berlin haben vnd denselben vnnser meinnngder Dinge in bnrelli« g o h nn 
bittende vns was dorjne ewrs gefallens sein wil fttrderlich su aekraibett. 



63 

dlamach wir tum va ridtten wiazenn, ilnd wir willig vinb E. L. frantlieh 
n Terdienen. Geben xu Erffurd auf Sonntag Trinitaüs a*. LXXII<>. Or. 

42, M. Albrecht an Jörgen vom Steiu. (Gonc.) 4. Juui 1472. 

Hodigebomer Liber getreuer. Als vna vnnaer Her vnd Bruder der konig 
geachriben vnd einen tag gen Zcerwat benennet hat vff Sand bamabastag 
haben wir vernommen vnd wiewol vna der tag knrtz verkündet ist vnd 
wir nii treffenlichen geschefften beladen sind, wollen wir doch den 
rnnsem Eem vnd Bmder logefallen durch vna aelba oder vnnaer treffenlich 
Bete beanchen wir betten gern deinen mitgeaellen auch geachriben wissen 
wir nieht wie er heiaat dann wo wir in aller gebumua der K. W. an wiU- 
faren wnaaten wem wir geneigt auch die gnad vnd fOrdemng zu beweisaen 
daa willeat alao deinn mitgeaellen vff daa beste ala du wol kanat in der 
geslalt la erkennen geben. Dat Coln an der Sprew am Donneratag nach 
Corporis Chriati. a*. LXXII. 

43. Jörg ron Stein an M. AlbrecM und Herz. Wilhelm von Sachsen. 7. Juni 1472. 

Durchlauchtigen etc. Anff den Handel ao ich vormala bey E. F. G. ge- 
habt, hab vnnaer allergnedigater Herr der könig zu Vngem Beheim einen 
tag vff S. Barenbastag nechstkommend gen Zurbist beatimpt vnd zw dem- 
selbigen tag geaant den Wolgeb. grossmechtigcn Hern Hern Enirich von 
Palotz des wirdigen konigreichs zw Hungern orbersten marachalk etc. vnd 
auch vnd sugen also zw rechter zeit ausa das wir den bestimbten tag wol 
erlangt wollten haben' Aber wir aein an vnnserm zugk an zweycn enden 
dor^ die veind verhindert worden das wir an beyden ennden vna bestercken 
haben mllaaen vnd mit gewalt durchziehen, damit wir alls vff acht tag v«"- 
Underl aein worden darauff bitten wir £. F. G. wollen nit vor warten dann 
wir anf morgen hin auaazieben den neelisten zw E. F. G. das wirt vnnsern 
allergncdigatcn Hern koaig zw sonderen danknemen gefallen von E. F. G. 
Cieben zw Brcoalaw am Sonntag vor Bamabe apoat a*. LXXII. 

Jörg von Stein, cop. 

44. Zedula. In meiueä gnedigen Uerreu Bi ive. (An U« Wilhelm). 

Gncdiger Herr. E. F. G. aoll wiasen die weil ich auss gewesen bin 
haben die HerrnvonBeyrnso viel vleis gehabt nachdem vnd mein Herr 
der konig kam vnd von E. F. G. gcweat einen tag mit jn aussgonom- 
men hat vnd ist der tag geaatzt gen Bassaw ammitwochen 
TorLetare. Dahin sein kommen des pfalzgrawen H. Ludwigs vnd H. 
Albrechla von Bayrn Retc. paldamach pin ich körnen mit ewr gnaden 
abacUdI Abo hat mein Her der konig sie liegen lassen zw paasaw vnz (bis) 
tmi ätm Sontag quaaimodo geniti vnd darnach verkannt das sein k. G. vn* 
■leherMt der weg nit hab schicken mugen vnd sein also wider heymzogen. 

45. Yen demselben an M. Albrecht. 7. Juni 1472. 
Dnrchlenchtiger etc. Anff solchen hanndel alls ich nächst von E. F. G. 
abgeachaiden pin hat vnnser allergnedigater Herr der konig zw Hungern 



^Wtrftl»\ %-n4 &»% S. K. O. i-inen B'/t^'A mit brirea resABt 4«a Sek h«t ber^lkeB 
klhi« zw lir««»lav \ ff rciif-h /w waiieii den ich dea ailM »Uhie lickt haih fan- 
df;ii vud kan rii<:hi « i»ft«;n ob d«rft«ib bott an K. F G. reUnft oder samtl rff den 
neir «rfikoiben iht de«»lijJbeD ick nicht wei«», ob »«pleker fel«fler Ing E.F. G- 
kunl iftt i^ord^n od<^r nicht dar&o*» i-nner ällerpsediffsler Her konig gesandt 
bat d«*!! w'/l{(^cbom«rn (rrf/H%mcchtig«ii Hern Hern Emrick Ton pnlotn. md 
mich . wer dann K. F. G. nolcher lajr nicht kant worden dnn dnnn £. G. de« 
durchlcuchligen hochgebornen fürftien H. Wilkelm ron Snekncn ele. alh 
ich dsiH affiner gnaden auch M;hrieb ein aoJcka zu wissen Ikm gerakn vnd 
eyns werden wo vff das sckirkt wir zw £wr beiden gnaden knnMn meeklen 
vnd vnf gen Frankfurt dohin wir ans mem nJIkie ans zieken Meynen wissen 
la««f;n do wir die sachen nachgeen wollen alls ich dann mit E. G. veriasscn 
hab. Geben zw Uresslaw am Sonntag vor Barnabe apol. a* dorn. LXXIl. 

46. Aurz^icbnan(!cn M. Aibreclits für den Tag zu Zerbst. 

Ilctii jm zu bringen eine abschrifln der Richtignng. 

Item vnnsern S weher zu sagen vnnsern frantlicben Dinst vE die Cre- 
ileniz die sie mit haben sollen. 

Itcm im zugeben die schriffl wie vns der konig anck- Jörg von Stein 
gescrliribcn vnd von Hern Jörgen geantwort hat. 

llem eine abNchriflTt des briffs wie vnnser S weher vno geschriben hat 
vnd die Hing gnindtcn das wir jene nicht haben hergefordert vif drey wege, 
iiAchd«?m vnnni'r «ach gcrichl sei das sein Lieb derselben sach kalben wol 
dnrküitiiiien mil)(c, das ander sie moehl der bot nicht droffen haben, so 
der Ing hie nit fUr sich gangen vnd wer dort darch sein liebe oder 
nicht gONucht wurden, Auch hotten wir sorg Selten wir in tag bieher be- 
Hch«*i(lcn vImm* das verneinen das die ko. wirde den tag dortbin gesetzt heU 
nioclitcn Hl«* \nM verargen vnd fQr ein hoffart zeien Auch iren bevelh 
iincli viollcicht nicht giith und haben so wQrd der tag aber verhindert oder 
liliben villeieht mit einander aussen vnd darvmb im besten so haben wir 
Jorgnn von Stein goschribcn wie dann die noUcl innhelt vnd sie zn sein 
liehe oder seinen Helen von vnniiern wegen vif den tag zu reyten, den va 
handeln hellTen, dann was wir seiner licbo zu freuntschafft vnd gefallen 
konnlen heweiHen weren wir willig. 

Item sein lieh zu sagen dass wir wol dreissig meyl wego langk mit 
dem konig von |>olan grenzen, desgleichen grcntzen wir dransaen vffdem 
grpirg mit dem konig \on llohoymon. 

llem der kunig von Hungern wer weyt von seiner lieb vnd vna gcieaaen. 

Item es wer kein sweifTel vff welchen tail wir slugen so alngen Mine 
vetlern vIT den andern Soll es dann lu vuwillon komen« behielt vna bie innen 
der k Ollig von polan do kennen So behielten vns doanssen die beyriaeben 
Herr dohennen mit den seiner vollem in oynnng weren . So mosal nein 
liebe «ich des konigs \on Ueheimen vnd seiner vettern weren. 



65 

Item n gedenckcn das der kai«er mit dem konig von Hungern ver- 
eint iet. 

Item sa gedenken des Heri. Heinrich vnd H. Hinke S. L. vnd vnser 

toehter baben. 

Item SU bedenken das dieselben bede vnd auch der konig von Beheim 
vna itsmid geholfen vnd der konig von Beheim seinen vater abgetragen hett 
nil irider vns zu sein. 

Item na bedenken das wir mit dem konig von Polan vnd Beheim in 
tegen eteen die erbaynung zu erstrecken dorinn man vns gen babst vnd 
kctser aas an nemen domit wir wol hilff %brig bliben. 

Item zu gedenken das der konig von Beheim sein vettern sesse vff einer 
selten wir on Irrung des polnischen konigs vff der andern hicjinnen Sein 
Lieb vt der dritten die drey macht yede in wo! geleichet. So sessen wir 
doanssen vff der virden selten, behielten vns die Beyrn doselbst duhenncn 
konnten sie jenen auch kein zulegung thun, vnd ob der Hunger vns ein 
vorteil tet mit gelt, wer bald vierfach verzeret so man krigen solt Geh er 
vnsdann land ein, die sind so gar versetzet, dassie nitein 
Pfenning ledigen gatt haben. Vnd trawet er selber nymmer wol zu hal- 
ten sovil gesteen sie in, darvmb wil vns bedunken vns wer be- 
quemer mit polan vnd beheim zu verbinden vnd babst heiser auch 
den glauben ansszunemen vnd on krig hilff zu haben , doraus ewiger frid 
wvcbs mit allen vnnsem anstossem die weil wir weiten frid haben, dann 
BÜt dem Hangern , do musten wir zu stund kriegen vnd widerwertigkeit 
allenthalb warten dortaussen vnd hie jnnen auch sein Liebe von seinen 
naebbawem Angesehen das der konig von Hungern gerayt mit Bayrn vnd 
Sachsen in aynung ist, wil er die haben so hOlff er vns nit So sie denn mit 
dem andern teil in eynung kommen vns zu wider vnd nomen babst keiser 
vnd d«n glauben aas So dorfflen sie wider den konig von Hungern nicht 
sein vnd hAlffen jr aynang nach dem konig von polan vnd beheym wider vns, 
der Hunger mocht vns nichts gehelffen der polak vnd durcken behüten in 
w*>l dohennen vnd sunderlich angesehen das der Durckenkrieg offen ist 
Selten wir in hilfHich eynung mit jm komen was vns das gesteen wurd vnd 
hett nymmer end vnd wann er vns belffen solt, hett er ein redliche entschul- 
dignng vff den durcken, wo er es nit gern tet, tete er es dann gleich 
gern so hat er bey hundert meil wegs zu vns beden , wer vns beden ein 
weyte hilff das weite sein lieb alles bedenken vnd was das beste scy sel- 
ber ermessen. Ans dem allen nembt das beste, dann wir geen in kein 
billBieh aynang wider den konig von polan mit dem konig von Hungern 
doch so solt ir das allein wissen vnd nymants offenbaren, 
•och haben darnach zu richten. Welt man der weit lau ff treiben das 
wir Bit raten, denn wir wollen miteinander ob vnd vnden liegen offenbar 
wenn denn einer were zu Hungern, der andere zu Polan vnd Beheim 
dadareh ward jenen Hern von beden tailen die hilff gewendet vnd bliben 
wir gleichwol in vnnsem wesen wie itzund was vns anstiesse, gut lorc 
in das beste. 

Cop. s. dal. 

Archiv. 1851. VII. I. u. ?. Il«*ft. .i 



fiß 



47. Loroittz vou Schaiinibiirg und Joliiuin Spelt nn M. Albrecht. 10. Jaiii WZ, 

Gnediger Herr auff gestern DinsUig Sein wir zu ▼nnterm gpnedigen Herrn 
Herrn Herzog Wilhelm etc. gein Ronilaw . ilo wir S. G. fanden haben, komen, 
der vns vnser Werbung vnd eynbringena von E. G. wegen gnediglich ge- 
hört. Auch £. G. bewegnuM nicht wenig ewr beyder halben Tnd was 
owr ydem nach seiner gestalt daran gelegen sey ermessen vnd dann nach 
seine Rcte mit vns gein Zerwest gefertigt hat mit einer meynnng vlT die 
wir die Dinck hanndeln vnd anhen|pg machen sollen in der gesiali dass es 
von ewr beyder wegen gleich gehandelt vnd dorjnnen ewer keyner ohn den 
andern gemcrckt werden mag, als E. G. des hiemach vnd was vns begegnet 
eigentliche vnderrichtung empfaen werdent So wir von da za E. G. komen. 
Vnd ist nicht minder aas mancherlei beweglichkeit hat vnnser gnediger 
Herr Herzog Wilhelm sowohl ewm vnd seinen halben beswemass in der 
sach darvmb der tag itzand vfT S. Johannis Baptiste sa freybarg gehalten 
werden sol, als hie E. G. in der andern obgedachten sach, ewr beyder halben 
angezaigt hat. Vnd dorvmb so ist ym ym gemeynet, als ir aaeh hiermit in 
seiner gnaden schrillt vernemen werdet , das derselbe tag za freybarg bis 
vmb Sand Jacobstag erstrecket werde vff einen nemlichen tag nach E. G. 
gefallen vnd dass ewr beyder g^ade darzwischen gen Zerwest lasamen 
kommen sich beyder obgenannten sachen nach nottarffl vndereinander xa 
vnderreden in ansehang das es on zweivel ewr beyder halben gats bedachts 
grosser fftrsicbtigkeit bedllrff vnd in keinen weg ausserhalben ewr beyder 
personlichen beyeinanderscin nicht za hanndeln st ee darinn wider sich E. O. 
salchs vnnsers gnedigen Herrn Herzogs Wilhelms guter meynnng naeb 
wol wissen za halten . Dann S. G. meynet es möge die zeyt die erstreckang 
zu thande hie zwischen vnd sand Johannstag wol erleyden das es gein Be- 
heim verkündet werdet vor jrem anssreyten . So wollen wir vns auch nach 
vnnserm abschiede zw Zerwest dester bass zrwen (zawenden) za ewm gna- 
den vmb vnderrichtung willen aller sach Sich darnach haben la richten. 

Dat. am mitwoch vor Barnabe tfi LXXU. 

48. M. Aibrecbt au Jorgeu von Stein. 12. Jani 1472. 

Liber getrewer. Als du vns geschriben hast haben wir veriesen vnd 
schicken dir hiemit abschrifft. Wie wir gestern geschriben vnd dein Brief 
mitgeschickt haben gein Czerwest, das so gehling mit einem mecbligcn 
fursten nicht za enden stett Wilt da aber nicht komen an dasselb end, so 
schreib vns das So woUen wir das vnnserm Sweher zaschicken vnd im er 
denn zu kommen stet bescheidt.das schreibt auch in den brive. Wir kfonen 
selber vmb kein sach personlich komen . dann wir mästen der beriebt 
zwischen vnnser vnd vnnsern widerteilen vsswarten vnd velg thon • Aber 
vnnser Rete sind mit gewait bei vnnserm Sweher . des das sie in bevelh 
haben vnd wir selber thetten ob wir da weren . vnd was dein meynnng sey 
lass vns eylends wissen vf das vnnser Sweher oder die Rete nicht vergebens 
dort liegen. Dat. Coln an der Sprew am freitag nach Barnabe apestoli. 
a». LXX*1». 



«7 

Z e d u I a. 
Wir liaben gantz nyman da von Helen bei vns. denn Bio gcj;en den Slettini- 
«ehen auch zw Zerweal vnd anderawo an vier enden ausacn sind vnnscr geiHtlicIi 
fitraien Graven vnd Hern vnd der trefTenlichslen vnnscr Reic eineR teils 
von der Ritterachaffk vnd SteUen vnd warten an allen enden botHohatn, die 
wir eylenda widerfertigen mussen, vnnaer meynang nach zu hanndeln . nacb 
laut jm bevelhfl . wa dem nit stracks volg geschech. Darvmb können wir 
myendertdann hie oder inzwaienoder dreyen meilen hienab sein das vns dio 
vnnsem von hynnen alle wegen in zweien oder dreyen stunden wissen zu 
finden . Nachdem allem hab dich zu richten. Dat. nts. Conc. 

49. Beylage. ücbreibeo H. \Viibelm*s an seiue Käthe Laurenzen Sf liaw Doctor, und 
Aibrechteu Emessreater Ambtmann zu Freyburg. 13. Juni 1472. 

Virnaer Ganat zuvor. Als ir vnna itznnd geschriben wie ir an ewr oin- 
knafll gein Zerwest nymants von der vngrischen botschaft sundem von 
Tmuerm Sweher einem Ooctor vnd einen boten mit eyner schriflt in vnnscr 
aigen hant zu antwnrten funden habt, dornach sey ein bot komen von 
vnserm Sweher mit Herrn Jörgen von Steins schriflft an vnnserm Swohor 
vnd vns in gemeyn auch mit seinen schrifflen an vnnser ygliclis in 
sunderheyi vnd vnnsers Swehers schrifft an sein Rete itzund zu Zerwest, 
dorjinn er jne schreibt, ob ir harren vnd die brive vns zuschicken wollet, 
das soUeii sie anch also thnn . wollend ir aber nicht harren, So sollen sie 
nit each za vns reyten . yn was vnnser maynung wer vnd die vngrischen 
Rete Tndmugen wo sie vns vnd eveh funden wissen lassen etc. die brive ir vns 
alle mitschicket haben wirs Inhaltes verlesen nachdem ir aber jungst in 
ewr hinfertignng von vns verstanden habt, wie Hern Jörgen von Stains ab- 
seheyde noch anbringen vormals vnnserm Sweher vnd vns getan, gcwest 
das er vff den tag des montags nach misericordia domini vergangen zu 
Zerwest bei vnnserm Sweher vnd vns solt wider erschynnen sein, des nicht 
gescheen vns beyden auch von jm nicht widerboten . noch ichts weytcr zu 
erkennen geben ist, dorvff wir vns da beyde betten miteynander vnderredcn 
mögen. Sundern es dufnr gehalten das sein gelhanes anbringen gefallen 
were, dornach erst ist der itzig tag zw Zerwest vnnserm Sweher vnd vns 
durch vnnsem Herrn den konig von Hungern so kurz zugeschriben, das wir 
beyde sieht zusammen^ haben komen können, vns dovon untereinander zu 
vndemden oder vff dem tag kurze halben der zeyt vnd durch ander vnser 
merklich gescheflTt verhindert personlichen erschynnen vnd vch dorufl' ge- 
fertigt vnter der maynung die ir mitsambt vnnsers Swehers Ketten der vn» 
griacben botschaft zu Zerwest harret . vnd den die bevolhen maynung fur- 
haldet, wie vorgemeldet ist, dorauss anch in keinem wege geet, dann ob si«* 
gleich bey vns oder bey vnnserm Sweher wern, So geben wir doch liinder im 
oder erhinder vns on ferner vnnser beyder vor vnderredung kein ander ant- 
wart, Tüdwere ganz nicht fruchtpar dessgleichen ob die marggrüfischen Hol«* 
mit jne bey vna qnemen, funden sie vns doch zu keiner andern antwort vnd oh 
sie aieh vff vnsers Swehers vnd vnnser zusainenkomen wolten vorhalten Sn 
isl ea yetio vmb vns beyde also gestalt, das wir in kurz nicht znsainenkuineu 



•I 



68 

können vnd ob sie dorvber vermaynten bey vna zu reyten dat ir davor aeyf, 
dann wir dem nicht anders können getan, Schicken ach auch die brive alle 
hiemit wider vnd welche vns zusteen bringt an ewer widerknnffl mit ach, 
ir moget auch dise vnser achriffi vnaers Swehera Rete hören lassen sich dar- 
nach zu halten. Dat. Rosslaw auff Sonnabend vor viti a* LXXII. 

50. Lorents von Schaumbarg, Johano Stocker Doctor ood Jobano Spet an M. Albref bt. 

15.JuniI4T2. 
Gnedigster Herr uff ewer gnaden schreiben vns am nechsten mit zu- 
Schickung Hr. Jörgen von Steins briven haben "wir denselben E. G. wider 
geschriben vnd des bevelhs den vnnser gpnedigcr Herr Herzog Wilhelme 
seinen Reten vnd vns gegeben bat , S. G. verzaichnuss mitgesannt. Auch 
K. G. dabey zu versteen gegeben wie vnnsers gnedigen Hern Herzog Wil- 
helms Rete denselben iren Herrn alsbalde auch hingeschriben vnd Hr. Jörgen 
von Stain*s brive zugesannt haben den ist vff heynt wider antwnrt von S. G 
bey diesem boten der fürter zu £. G. gefertigt ist hieher zubracht die sie 
vns hörn vnd abschreiben haben lassen als E. G. in eingeschlossen Coppey 
vememen wirdet der wir denselben £. G. nicht verhalten wolten. des also 
ein wissen zn halten vnd das wir vns auch also darnach halten werden vnd 
wollen vns wurde dann von E. G. ein anderes bevolhen. Dat. Zerwest an 
Montag zu nacht Sand Veytstag a- LXXII*. 

51. M. Aibrecht an seine Rlithe. 16. Juni 1472. 
Lieben getrewen. Die hungerischen Rete sind bey vns hie gewesen vnd 
werden bis Donerstag einkomen gein Czerwist, da werdet jr die Ding han- 
deln, wie vnnser Sweher euch bevolhen hat, das gefeilt vns Vnd ob es seiner 
liebe Reten auch wolt gefallen das man dann dazu gesetzt hett , wa man die 
behemischen eynung vernewen solt, wer notdurftig, das man fnrsten prelaten 
Graven Hern Ritter vnd knecht auch die Stett mit gantzer macht der gantzen 
Cron dabey wern , das es nicht allein vf die Hern gesetzt wurd , doch wie 
sie dem thon, also thut im auch, wir meynen aber das het mer gmnds vf jm 
oder verlengrung, denn die Hern vast den konig zu Hungern geweit haben, 
Sie werden daruff geen das jr mitsampt H. Wilhelms Reten zu vnnsern Swe- 
her H. Wilhelm mit jn reyten solt, das thut vnd handelt nicht weyter. denn 
wie ir vns itzundt geschriben habt Es were denn das die hernach volgend 
meynung vnnserm Sweher gefallen wolt das wir vns mit dem konig von Hangern 
verbündten nicht wider einander zu sein, vmb keinerley sach oder nyemanda 
willen, vnd das in solcher eynung nyemands ussgenomen wurd, denn Babaft 
vnd keyser in den sachen die on mittel den glauben oder das hL Romiaeh 
Reich bcrurten. vnd das man sich zu derselben eynung verschrieb so der 
hungerisch konig zu Beheim gekrönt wurd vnd die königlichen SlOsser vnd 
Stet zu präg vnd den karlstein innen hett, das man dann sein gnad on alles 
widersprechen die erbeynung in der Cron zu Beheim die vnnser eitern vnd 
nir vor mit der Cron gehabt haben vernewt vnd bekreffligt wnrdent, g^gvk 
vnser ydem nach laut der vorigen eynangen die er gehabt hat So habt vnnser 
inacht die also zu besliessen, doch das man sich nichts weyter verbind oder 
"*^neme dann wie vorstett. Will aber vnnser Sweher sein vettern vnd heaae 



69 

Usten visnemen. laiteo wir gescheen vnserethalben vnd thon das gar gern, 
daii aber sie yemand aollen vssnemen weyter dann wir ist vnnser roeynung 
nicht, dann wir wollen nyemands vns widerwärtig weder geistlich oder 
wemtlich vssgenomen haben, denn die, die wir vssnemen. das mögt ir han- 
deln als von euch selber vnd doch vnnser ob es Eum grund kein macht haben 
zu beslieisen. Aber die meynong hat H. Jörg von Stein nicht wollen eingeen 
dann der konig ist mit jenen vonrerbonden vnd bindt sich nit, als wir glaa- 
ben, er nem dann jene aass was er wol so er das thut, das wirs nit thon, da- 
durch Wirt es sich in eyner andernsach stossen alsirbaldt 
erlernen werdt Wir mercken wie wol sie beid sagen sie wol- 
len vf den konig voq polan sieben, das sie gern gericht wem. 
Dat Coln an der Sprew Dinstag nach Viti. 

52. M. Albrecht an SAiiie Halbe 17. Juni 1472. 

Lieben getrewen. Der hochgebome fürst vnnser lieh er S weher hat vns 
ilsand geschriben vnd gebetten jm zwen vnnser Rete vf einen tag gein 
Leipiick zu leihen als jr in abscbrifft desselben briefs hirjnnen verslossen 
vernemen werdent. begere darvff an euch mit gantzem ernste jr wollet euch 
zween Johann atocker doctor vnd Johann Spett vf solichen tag zu vnnsern 
Sweher fugen vnd den von vnnsern wegen helffen vbersteen vnd euch kein 
sach verhindern lassen, dann wir seine liebe das zu thon vormals vnd auch 
itzund zugeschriben haben als jr in abscbrifft desselben briefs hirjnnen ver- 
slossen vernemen werdt. vnd ob euch an zerung bruch geschech wollet das 
leihen oder entlehnen, wollen wir euch sobald jr hieher kombt wider bezalt 
schaffen vnd du Lorentz wollest dich one sewmen hieher fugen mit andern 
vnsern Reten vf den tag gen Gartz zu reyten. des alles verlasen wir vns zu ge- 
scheen in ernstlicher meynung genzUchen zu euch mit gnaden zu erk (enen). 
Dat Coln an der Sprew am mitwoch zu nacht nach Viti b9 LXXIl. 

Or. Conc. 

53. Zednia da dieser bricf gesehrieben war. 

Lieben getrewen. Die hungerischen komen erst vf freytag schirst gein 
xerwst darnach wisst euch zu richten vnd wollet reyten zu herzog Wilhelm 
mit sampt euch vnd seinen Reten, das thut H. Wilhelm zu stund zu wissen 
das er sich danach hab zu richten, wir glauben das ein trug^us sey vnd nicht 
macht haben das. das sich H. Jörg verfangen hat. Sie wollen weder land 
oder lent geben vnd versteen wol sie theten ein zimliche schenck, das wir 
vns vnderstnnden zu teydigen zwischen den konnigen, erfaren wir mer, 
wollen wir euch eigentlich schreiben, sie bleiben heinacht hir. dann sie sind 
erst gestern herkomen, hat sich gezimbt das wir sie heut zu ruwen gebetlen 
liaben. der hnngerisch knnig hat sein treffenlich botschaffl geschickt zu den 
bairiscbefn Herrn, hat vns H. Jörg von Stein in geheim gesagt sich zu ver- 
antworten das er vf ein tag nicht zu jn geschickt hat als verlassen ist worden 
gein pasaaw. der keyser wollt sie nicht geleiten. Er bekennt vns 
anch das der hungrisch konig vor mit ha im auch mit den jungen Hern in 
eynang sey ,da lass sich der II eher an. Darvmb halten wir nichts von 



70 

jren sachcn. Sie haben f^cwall das man jn bevolhcn hat . aber kein Sigel 
vnd wollen doch da» man ilznnd besliesa , der hungeriach wirt wider hinab 
zum konig durch baiern, so will Jörg von Stein heym gein Swaben vnd 
wiascn nicht wofür wira vcrsteen aollen, dann das wir ea dafHr halten, daa 
der Jörg von Stein am nechsten mer gesagt denn man jm bovelhen hab. Er 
tarv noch sagen so es sein gesell nicht hört, der kunig well sich mit vns ver- 
binden in hilflich eynung vnd wir sollen jm nicht helfen. Er will vns helffen« 
wenn B*ir fragen ob ers in brief will laasen setzen, spricht er neyn, man 
soll aber sunst thon Er sagt auch er mag das im brief leyden, das man all 
alt sach vfncme, dadurch durfften wir dem konig von Hungern nicht helffen 
wider den Türken polen oder beheim, dadurch hetter vssge- 
nomen all alt puntnus vnd gebrechen die vor datum der eynung ge- 
west wem. Es wer per indirecte Baiern Sachsen die j ungen vnd 
alle die. damit wir oder vnser Sweher vor datum des briefs 
vneins geweset weren oder sie in eynung vnd meynent er sey als weyss 
das es nymands verstee. so weiten wim aueh nicht melden, jr Werbung ist gar 
kurtz die sie beid gethan haben, so sie bei einander sind. Sie sind hie mit 
gewaltderfreuntlichen vnd bruderlichen eynung. dieherr Jörg von Stein an- 
gefcngt im betten volg vnd bealies zu thon. so vil an in sey. Her Jörg der 
sagt in seines gesellen gegenwertigkeit ea sey nicht mer denn ein vnver- 
bunden gQtlicher tag, das er abgeredt hab. da will er vnd sein gesell sich 
getrewlich vndersteen mit vns sovil an jn sey gütlich zu vertragen vnd die 
bruderlichen eynung zu besliessen. wie er der eynung halben davon 
geredt hab, Sunst hören wir von freuntschaffl, landen leuten oder gelt nichts 
öffentlich reden, darvmb halten wir es sey nichts daran, denn es ist zu 
glauben, wollten wir jm vmsunst helffen oder vmb ein klein geltlein, Er be- 
filellet bei vnserm Sweher vnd vns hundert meyl wegs nach der leng Und 
\ nd Icui in sein hilff vnd geb kam alsvil darvmb als man verzeret wo wir die 
vnnscrn von beiden teiln all zu häufen brechten vnd darv doch reden er heger 
keiner hilff, man soll vns helffen, daran wir nicht spuren den wankelgemut 
vnd ein sehein on gront doch wert jr wol sehen was da geschieht, erfaren 
wir mer wollen wir euch wissen lassen wie vor stet bei den knecht der jn 
den weg weist. Dat. etc. 

54. M. Albrecht au seine Rithe Qber Jörg von Stein. 18. Juni 1472. 

Lieben getrewcn. Wir schicken euch hiermit brief, einer der vnnsem 
Sweher allein, der ander seiner lieb vnd vns zustet, wollen nn vnsers 
S wehers Rete harren vnd die brief als wir glauben vnsem Sweher xu 
schicken wo er selber nicht da wer vnd das liehst vnd glauben das sie es thon, 
80 Ihul jm auch also, wollen sie aber nicht harren so reytt mit jn zu vnserm 
Sweher vndlasst vns wissen was , sein meynung sey vnd lasst die hnngerisehen 
Kcten vnderwegen wissen wo sie vnnser Sweher vnd euch finden , ab der 
hol sagt, so komen sie erst morgen gen Frankfort vnd Rollen den nechsten 
ivtr^tf vff Zerwst vnd schicken euch hirinnen abschriflft wie wir Herrn Jörgen 
-.011 Stein t'^eantwort haben euch darnach haben zu richten vnd msern Swe- 
liCL üb er da war oder sein Rctcu ob er nicht da wer zu entdecken sich auch 



71 

hüben darnach zu richten, vnd was vnsers Swehers oder seiner Re(c mcynuug 
iry, lat vns wissen. Sunst geet ewr bcvelh nach wie ir von vnsgeschiekl seil 
vnd lasst euch nit vberreden das der tag hie werd vnd der vngiimpff allein 
»uff vns lege vnd wer vns allerliebst man harret zu Zerwst vnd schicket 
vnserni Sweher die brief zu. Wir schicken euch noch heut vnsern bricf vnd 
den Zettel den vns Herr Jörg allein geschickt hat, denn wir wissen fttrwar 
daasderhnngerisch konig mit den bayrischen Herrn auch den 
jungen Hern zu Sachsen vor in eynung ist vnd das diejungcu 
Hern itzund auch vmb den konig von Beheimpulen vnd sich 
erbieten genn Prag zu reiten. Hat vns ingeheim Steinhach gesagt den 
wollet nit vermelden. Aber der beheimisch konig wil vnsern tag nur für 
lassen komen ee er sie bescheidt, denn er lesst sich bedunken die 
jungen Hern vndanch die beyrischen betten gerne ein Zwick- 
■lanL Nun sind vns ye besser zu hilff die nachparn vnd nymals schediich 
die femern denn die nahenden wo man es hinaus« wigt. Dat. am Donerstag 
nach Barnabe apostoli a* LXXII. (Eigenhändiges höchst flüchtiges Concepl .^ 

55. M. Albrecht an Jorgeu von Steiu. 

Hoehgelerter lieber getreuer. Als du vns geschriben hast haben wir 
dem Hochgebomen vnserm lieben Sweher Hertzog Wilhelmen vnd vnnsereu 
Reiten die briefe zu stunden hey tag vnd nacht gein Zerwst zugeschickt vnd 
ersucht alda zn bleiben. Haben wir dir nicht wollen verhalten des ein wissen 
» haben. Dat. 

An Hern Jörgen von Stein s. d. £ig. Conc. durchstrichen. 

56. Wladisiaus K5iiig von BGhmeu ati M. Albrecht« 23. Juni 1472. 

Vnns hat angelanngt wüe vnser etliche wider tewl die hungerischeii 
sich berumen ain verpuntnuss vnd einigung zwischen dem konig von Hun- 
gern seinem konigreiche. ewer vnd ewrn furslontbumhc vnd landen zu 
machen, vnns vnnd vanser Crone vudlannden zu widerdriess vnd schaden, wie 
wol wir vnsdess zw ewer liebe nit versehen, noch keinen glawben haben, des 
Ichtes doran sey nachdem vnscre vorfam konigin siech vnnd vnnser Crone 
HU Beheime mit ewer liebe allen ewrn furstenthumben , zugcwanten 
vande vnderthonen jnverpuntnuss vnd ainigung frenntlich gehaldn haben 
vnd friedlich herkomen sein, das wir dann auch ob got wil alsso halden vnd 
u halden vermeyn vnd den fuesstappen vnnser vorfarn , konigen nach geeii 
wollen , ydoch so haben wir uch ein solchs vnentdeckt nit wollen lassen , jn 
vnnzwey felichen vertrawen* den wir zu ewer liebe haben das ir jchtes mit dem 
konig von Hungern oder vnsern widertail fUmempt zu ainigung oder verpin- 
dnng da« vnns vnnser Crone vnd den fQmemen vnd handlung so ewer liebe 
mit dem Edlen beneschen Colowratten zum liebenstain vnd den Gestren- 
gen Jobste vonn ainsidel vnserm haindichen Secretarien Uetlie vnd liebe gc- 
trewen vnd sie mit ewer liebe tim Jüngsten gehandelt haben , das wir zu- 
volenden in willen sein, zu schaden komen mochte des wir vnns zu eucli 
gentaliche versehen vnd iVeuntlich widervmb gcnaigt sein gein ewer liebe 



72 

zu erkennen ewer beschriebne Antwort. Geben zu präg am dinstag von 
Sant Johanstag baptiste vnBers Reichs im ersten Jare. 

Ad mandatom domini Regia. 

57. Vssgezogeii artikel belangende die Gron allentlialbeD. (Vergiiehen mit einer 

anderen Abschrift) 

Item das yglich beyde forsten in seinen erworben rechten bleybe ab ein 
erblicher (crbherr) vnd yglicher von jn des königlichen tittels zu Beheim 
volkomenlich wie die andern konig von Beheim gewont haben gebraaehe 
Also das der herr konig Mathias Hern konig Wladislans konig zu be- 
heim nenne vnd schreyb vnnd widervmb Her konig Wladislans den Hern 
konig Mathias desgleichen nenne vnd schreib konig zu Beheim vnd die vnn- 
dertan beder konig sollen dessgloichen gegen beyden thnn. 

Item das kunig Mathias nachgemelt (nachgebe) konig Wladislawn Herrn 
Ritterschaft kreiss Stede vnd land was er deijnn hat in Beheim widervmb 
konig Wladislans alle stede kreiss vnd land Herzogen Hern vnd Ritter- 
schaft was der seint vnd er deijnn hat in mehrem vnd in beyden Slesie La- 
sitz vnd sechs sieden nachlasse konig Mathiam. 

Item wenn konig Wladislans kreysse stede Slosser merkte vnd lannd 
Herzogen Herrn Ritterschafft in den gemelten landen Mehrem beyden Lnsitz 
vnd sechs Steten die vnder seinem Beding seint dem gemelten konig mathie 
nachlest von stand vnd on verzag sollen alle die von mehren vnd beder 
Siesie lasiz vnd sechs stetten schuldig sein Huldigang thnn konig Mathie 
als irem rechten Herrn vnd erbkonigza Beheim vnd die Herrn vnd Edeln 
nachhergehaltener gewonheit gegen jrn Hern vnd konigen za Beheim sollen 
in fQr ein solchen konig vffnehmen vnd halten Aach jm vnd keinem andern 
als jrem rechten vnd erblichen konig vndertenig sein vnd wenn konig ma- 
thias Hern Ritterschaffl Stede lewt ^nd landt die za Beheim innhat dem ge- 
melten Konig Wladislans nachgeben wirt dieselbigen im land lewten des 
Reichs za Beheim demselbigen Herrn könig Wladislans dessgleichen vff- 
nehmen vnd jm globen vnd nach gewonheit des Reichs von alter gehalten in 
thnn pflichtig sein. Auch jm vnd keinem andern als jrem rechten vnd erb- 
lichen kOnig vnderthan sein Vnd auch widervmb sollen die kOnig geloben 
die gemelten vnderthan behalten in den gerechtigkeiten des Reichs demel- 
bigen ort vnd freiheiten nach alter gewonheit als ferr sie dieser achickiuig 
nicht verhindern. 

Item das der gcmelt konig Mathias bey seim Leben die Land vnd lewt 
mehren vnd beyde Slesien Lusitz vnd sechs stedt mit allen zn 
gehorange frey geruglichen fridlichen vnd (ohne) alle Hindemns md Wider- 
rede des gemelten konigs Wladislans vnd des Reichs Beheim vnd der 
vnderthan der Cron innhalt, besitz vnd gebrauch als irer warer konig 
vnd erblicher Herr, dessgleichen konig Wladislans die land Herrn, Ritter- 
schafft stede vnd land markt in Beheym f^ey geruglichen (geringlicben) Vnd 
fridlich vnd on alle hindernuss des genanten konigs Mathie Inhalt 
vnd gebrauch als ir warer konig vnd erblicher Herr. 



73 

ftem ob etliche mit niatwillen jrein Hern konig in des teyl sie komeu 
sich widerietxen ynd nicht als sie sollen g^ehorsam sein wolten» die mag der 
konig dem sie sollen vnderCenig sein, straffen on dess andern konigs vcrhin - 
dem vnd sie zwingen jm gehorsam za thnn besonder die jrem Herrn in dess 
teyl sie komen werden, vnderthenigkeit nicht thon weiten nach laut der vor- 
genelten Ordnung zu solicher vndertenikeit zu brengen, die widerspennigen 
■ein, sollen denn die konig fruntlichen vnd brüderlichen jn vndereinander 
kelffen das soliche zu der vndertenigkeit vnd gehorsam dess , dem sie ent- 
wichen sein, widerbracht werden. 

Item ob ymand der vmbligenden fnrsten oder Herrn wider des Reichs zu 
Beheim etwas anhübe oder einyglichen der vorgemelten hern konig mit vn- 
reeht vnd torstlich vnd annschnlt des konigs etwas zu thun gedochte, Als- 
dean soll der ander konig pflichtig sein mit der that dem andern konig nach 
gelegenheit vnd gef talt desselbigen handeis hilff zu thun, das ist vor grossen 
gross vnd vor kleinen klein. 

Hern wenn es sein etliche einwoner des Reichs zu Beheim, die vnder 
beden konigen guter haben, das dieselbigen einen yglichen konig thun das 
■ie von den selbigen jren gutem thun sollen nach gewonheit des lands in 
dem aolich guter gelegen sein vnd dessgleichen thun gehorsam mit jr eygen 
penonen. 

Item das vff den gemelten tag wenn die konig zusammen komen werden, 
•oDen aoch zosamenkomen die wegesten (sie) vndertan beyder teyl vss allen 
landen vnd herschafften beyder teyl vnd der Cron des Reichs zu Beheim in 
einer guten Zal vnd all mit voller macht vnd gewalt jr land diso beslossen 
Schickung vnd artickel stet halten sollen vnd die fest mit anhengung ^r si- 
gel befestigen vnd bestettigen. 

Item das vf der Versammlung iglicher der konig sol geben seinen vnder- 
Ihanen offenbar genugsam brive, in der er bekennt sich einen yglichen was 
stand« vnd wesens er sey der villeicht in den sachen den krigen etwas frid- 
lichs (sie) wider sein maiestat gethan hat Alles gnediglichen zu vergeben vnd 
zu vemchonen vnd das er von solichen (nichts) gedenken wil zu Räch auch 
nichts newes anhebe zu keinerley gestalt on gefar. 

Item das vber die imns (irrung) vnd zwitrachten ob der etlich sein 
zwischen Herrn Mathien konig zu Hungern vnd Herrn Casimiren ko- 
nig zu polen vmb welcherley ding das wer, mag konig Wladislaus vnder 
seinem geleit die Rethe des konigs von Polen mit jm brengen wenn er mit 
konig Mathie zusammenknmbt, das auch dieselbige Zwitracht zwischen iren 
Maiestaten mag beygelegt werden, also das ir allerdr eyer will ganz 
vereinet sind. Aber die Rete des kdnigs von poln von dem konig mathie 
ein sunderlich geleyt begerten zu haben das sol in seyn maiestat geben vnd 
halten, wil aber der konig von polen personlich in der gemelten versamlnng 
sein, soll er jne selber von der königlichen maiestat vergleit vorsehen vff 
das ir dreyer gegen Wertigkeit dieser fester fruntschaffl vnd g^ter will zwi- 
Bches jn bevestigt werde. Es mag auch der gemelte Herr konig von poln zu 
dea neatcn (nechsten) tag zwischen den Sendboten beider parteyen zu 
olmAtz gehalten ob es jm gefeit sein sendbotcn auch schicken. 



Ileiu von wegen der pAichl liilff zu Ihan wider die die vob der Cron zn 
BeheiiD elwu beiilzen das solichs aniteen bisa jr maienUlea personlich 
/asammen komen die aliein %'on dem Unter handel haben. 

Iteni das zu einem einsang der freuntochaffi vnd ewiger bealetigong 
zvt ischen den zweyen Cronen Hungern vnd Bebeim deMgleichea ver«anm- 
lung der konige gehandelt vnd entlichen bealoasen werde. 

Uem das von wegen der Zwietracht zwischen deui slal zu Rom vnd den 
Beheimen sollen sie solichs verhandeln wenn jr m^estat lusamen kooien 
vnd sehen von weyss, damit soiich zwilrachl wegen geslieht, dessgleiehen 
vleys thnn vnd anregen das ein Erzbisehoff im Reich geordnet 
werde der von allen soll symlichen vnd erlichen vffge- 
nommen vnd gehalten werden vnd das der pan durch pabst panlitm 
seliger gedechtnis vssgangen werde von toden vnd lebendigen abgethan aicb 
bei dem babst bearheyten. 

58. L'Qgariscbes Bflndnisd. 15. Juli 1472. 

Wir Mathias von gots gnaden konig zu Hongam zn Behrän Dalmacien 
Croacien, Herzog in Slesien vnd Lnzelborg in merhem vndlositz Bfarggrave 
vnä von derselben (piaden wir Albrecht Marggrave etc. wir Wilhebn Herzog 
zu Sachsen etc. Bekennen offenlich das wir vnns frenntUch lu einander ver- 
banden vnd gethan haben in massen als hernach volget, nemlich das wir 
der konig von Hungern vnd Beheim, vnnser lebtag lang wider die obge- 
nannten M. Albrechten vnd H. Wilhelmen nicht sein sollen noch wollen vmb 
keiner sache noch vmb nyemania willen . desgleichen sollen vnd wollen wir 
obgenanntM. Albrecht etc. vnd H.Wilhelm von Sachsen ete. aneh wider fiLK. 
W. obgenant nicht sein vmb keinerlei sache anch vmb nyemants willen. 
Wir obgenannt konig vnd forsten verpflichten vnns anch mit nyenants in 
eynong zn geen • auf solch oder ander maynong das do aof jm trüge daa 
vnnser keiner wider den andern sein solle Vnd nemen in diese vnnser 
eynong samentlich vnd sonderlich ans vnnsern allerheiligsten vater den 
Babst vnd den Remischen kayser in den sachen die do on mittel den glauben 
vnd das heilig Reich herum. Mit vrkond des briels der drey in gleicher 
laot gemacht vnd vnnser yedem einem mit vnnserm des konigs vnd beyder 
forsten anhangenden Insigeln bevestigt, gegeben ist darvnder wir der konig 
vnns hei vnnsern königlichen werten vnd wir die forsten bei vnnsern £&rst- 
lichen wirden verpinden alles obgeschriben aoffrechtlich zo voLstreeken 
vnd zuvolfuren. Geschehen zu Czerwest am mittwochen nach Sani Mar- 
garelhentag nach Chri. gebort Tausend vierhundert vnd in den LXSÜ Jaren 
vnnsers Reichs des hongrischen im funffzohenden vnd des beheimischea im 
vierdcn Jaren. 

Ad mand. dom. Regis. 

In obgeschriebner form sind der brife drey gleichlautend gewesen vnd 
die alle drey aus bcfelh luviucs gnedigcn Herrn meinem Herrn H. Wilhelm 

zugeschickt. 



W^. ^klireibeu de^i Herzog Vicionii fSoliu de^ K. (icorg vüii buhinvii} üii M. AlbiecLt. 

29. August 1472. 
Durchleucbtigcr Ilochgeborner fttraitc lieber Sweher. Ewer rürslücher 
liebe Viuem (ranUichen viind willigten DieuHl vnd was wir giilcs vcrinugeu 
toFor vns zweifelt nickt dia ewr f&rstliclier liebe vorkomen vnd eindcchtig 
ist vnnuerer DinsC vieia vnd mühe in dem tage neben vnd durch der wirdi- 
gen Crone zn Beham ken fendes noch wo lich das geburth hot nach vnnseriu 
besten vermagen in des durch dergeniellen Cron in gcfeuknis koiiien sint 
dem dnrchleaehligsten forsten vnd Herrn konige zu Hungern, vnd durch 
solehes gefenknis willen wir za merklichen scliaden vnd vorlust komon seynl 
vBBd dorvmb in schweren banden vnd gefenknis pein vnd schmerzen an 
voBserm leibe haben must leyden Ynd vnnscr Slos vnd Stete vnns obzu- 
BchatzcB Seynen gnaden dem konige zu Hungern etc. haben wir nicht wolt 
vor willen in schaden der Crone zn Beheiin dorvmb wir denn mehr wenn 
eins kawm vnser leben behalden haben vnd do es sich begeben 
hatte vff nehmnng des durchlenchtigsten fursten vnd Hörn konigs W 1 a sl a w 
zn beheim etc. Seyn gnade sich hochverbunden vnd vorschreiben hot, alu 
balde an allen viTznck zu hant nach der Cronunge vnns sulchcs gefeuckniH» 
SB ledigen ynnd zn benehmen an aUen schaden leibs g^ts vnd vnnscrs ge- 
sandts des glaichen sein gnade der konig zu Polen etc. durch seine gnade 
treffliche rethe Senibothen vnd Credentz sulchc zusagung vnd entpicthung 
in die Cron ken Beheym meher wenne eyns gethun hot desgleichen als obn 
inbemrth ist Ader jr königlich gnade haben vnns gleichwol in dem gefenkniM 
gelosMB nach der zusagung vnd vorschreibung in kQrtze funffviertel Jars 
offle Tnd dicke in der zeit vor vnnserm gnedigen Hern dem kunige zu 
Beheim vnd vff seinem gnaden hoffe vnd dazu vor eyner ganzen sampnungc 
der Crone zu Beheim gewest, seint mit Hern vnd frunden Seine gnade bit- 
tende vnd ermanende vff das vleisigeste vnndvnderthenigste vnns zn ledigen 
«nd von seinen königlichen gnade vnd wirdigen Crone nicht wolde 
lassen brenngen vnnd vordringen vnnd sunderlich vns doreyn 
gegeben vnd erhotten haben iren gnaden vnnser Slos sich selbis zu vndcr- 
winden vor ein snlche Summe goldes hunderttausent g^den vnd mit den 
andern zloasem bei Jren gnaden zu pleiben vnd zu dynen als eyn frommen 
finIcB angehöret vnd dobey auch nicht gespart habe zu sagen die grossen 
hertigkeit vnd gezwanck zu der oben inberurthen schatzunge Als wir denn 
anch Mihi« zn Croka (Crakau) gewest seynt vor seynen gnaden dem konige 
zn Polen vnd dnrch sein gnade eygene person desgleichen vns zugesaget ist 
werden, loa vnd ledig yo vns zu schaffen vnd domach vns seine gnade aber 
gnreygenilichen zu entbotten hot als wir zu vnnser gestellnng riethen am 
Newslendaa sein gnade vns los vnd ledig schaffen wolde oder tag haben solden 
vff sant Walpurgis als ander gefangen vnnd do wir vns gestalten vff den 
lag der heiligen zwelffhoten Sant Jacob nechstvergangen do wurden wir 
van stand an eingcsatzet in schwere gefenknis vff Scliatzung hundert tauscnt 
gnlden vff sant Mertestag zu geben oder mit vnnsern schlossern bei seinen 
gnaden dem konig zu Hungern zu pleiben vnd wir des Inkeinerleyweis vor- 
der mehr babenn mochten auKsgcreden noch kein tag vud zeit erlanngen vud 



<r6 

sollen wir ein stunde lennger in dem gefenknis verharret 
haben, so weren wir vorscheid n. Dorvmb durchlaacbtlger faratc 
wir bitten ewcr liebe vff das högste als wir vormugen vor vns zo sehreiben 
nach dem besten jren königlichen gnaden dem kon^ige za Beheim 
vnnserm gnedigen Herrn vnd anoh seynen gnaden demkonigeznPolen 
vor vnns zu seyn vnd vnns solcher Schätzung genediclichen der hnndert 
taasent gülden zu benehmen los vnd ledig zu schaffen vnd vnns nicht lossen 
vordringen von der wirdigen Crone zu Beheim vnd von seynen königlichen 
gnaden, nachdem als ir gnade beide vns das pflichtig vnd schuldig seyn in 
thun durch ire g^ade zusag^ng vnd vorschreibung oben inbemrth vnd ob 
ir gnade sich yo an vns vergessen wolden vnnd vns der schSlinng nicht 
wolden geruchen zu benehmen dorvmb wir vns mussten geben in den 
Dienste Seinen gnaden dem konige zu Hungern vnd domil vnaer 
leip vnd leben fristet das das ewr fürstlicher liebe eindechtig woldn aein 
das vnser gnediger Herre der konig zu beheim vnd sein gnad der konig sn 
Polen vns zu eynem sulchen brengen wurden das vns denn yo das wider vns 
ieyt zu thun were. Geben zu Glaz am Sambstag decolacionis Scti Johannis 
Baptiste annomm domini LXXII. 

Victorin von Gottes gnaden Herzog zu Mnnsterberg Grave 
zu Glaz Herr von Cunstat vnd Podiebrad. Ex Or. 

60. New Zeitlang. 

Ettlich jm Hungerlant die dann den konig von Polen gen Hungern vnd 
gen Beheim weisseten haben vber ire hoche aid vnd verschreibnng so sie von 
newen Dingen vnserm allergnedigsten Hern dem konig gethan vnderttanden 
durch ire verreterey (sie) aufrur zu machen vnd das zu vola trecken So hat 
der konig von Bolen einen seiner treffenlichen Diener g^esant dnrch des 
kaysers lande zw dem bischoff von Agram der dann in windischen landen 
vil merckliche Schloss hat, seiner k. g. vnterthanen des gewamet wurden 
vnd haben den also verhut das derselb Bolack nit hat tQre (tftrfe) wagen 
gen Ag^am zu rey ten vnd sein zwen Edelmann auss dem konigreichzn Hnngen 
vnter der verreterey von Agram zu dem Bolacken vnd hinwider geritten diesel- 
ben zwen vnser 8 Herrn des konigs lewt gefangen vnd seiner k. g. allen hanndell 
erlernt vnd hat sie an zwen spiss zihen lassen. Daraufsein k. m. die g^enotig- 
sten im Lande erfurdert auf einen tag gen ofen zu knmen zvni demselben 
tag der Erzbischof von Gran auch erfordert ward, der dann ansagt n 
komen Da nu der tag erschayn, do schickt der Erzbischuf seiner geheymitea 
eynen Brobst zw seiner k. g. vnd hiess seiner k. g. sagen, sein Herr der 
Erzbischof wer krangk vnd kone nit komen Also nam sein k. g. denselben 
brobst zu banden vnd schicket jn zu einem gesloss das er innhet vaat der 
besten Sloss ayns im konig^eich haysst sant Mertensperg vnd befialh da 
so er das Sloss von stund an nit abtrett in an einen spiss zu liehen 
8. K. G. sendet da den Erzbischof zw hant sein absag vnd schicket sein 
volk von stund gegen Gran das Sloss zn belegerh. Alls pald der Era- 
bischof die absag vernam hub er sich avf vnd zoch on geleyt vnd fnrwort 
zu S. K. G. gen ofen . Aliso nam S. K. G. den Erabischof lu banden vnd ee 



77 

der Legat vnd etlioh bungriach Hmm nii gethan hcUen so wer er alles 
im zDgehört gestraft worden Also ist die sach des Erzbischofs halben 
beteydiagt du er erzbischof bleibt doch so hat mein Her der konig 
dieSlossjnnvnd der Erzbischof magmitzweyvnddreissig 
person die sein warten auch zw Gran sein, doch das weder er 
■ och sie keinen gewalt da haben Sunder so hat S. K. G, dasselb 
Sless meinem Herrn dem Bischof von Erla jnn geben das Slos vnd Stat 
iBT Xitra das dann S. K. G. vorgewan vnd den Erzbischoff wider eingab 
hat sein gnad zam andern mal gewynnen müssen vnd hat das jnnen. Der 
Bischof von Fanfkirchen der dann am höchsten in den sachen widerwertig 
ist gewesen, ist auss seinen Slossen geflohen zw seinen gesellen demBiscbof 
von Agram vnd ist aldo tod vnd S. K. G. hat sein Sloss all jnn, der Bischof 
von Agram bat sich auch in gnad ergeben, der bleibt Bischof, doch muss er 
ettliche Slos auch abtreten Allso hat mein gnedigster Herr der konig einen 
gemaynen landtag alle seiner land hie gehat vnd haben sich da alle seine 
landt gegen S. K. G. verpflicht im hilff vnd peistandt zu Ihun wider aller- 
meniglieh vnd gegen S. K. G. darzu einen ansnydt (sie) den man ansiecht 
aofaehenmalhundertlausent gülden vnd sein die landtleut in ser gutem willenn 
von S. K. G. abgeschaiden. Die Bolacken haben einen sehen l- 
lichen fryden aufgenommen yren halben vnd alle die ver- 
1 assen, dieimHungerlandeirerpartheyseingewesen. S. K. G. 
hat einen hnngrischen Herrn Niclas weyda das konigreich zwo Bosn ver- 
üben vnd wirt den auf den nechsten Sontag krönen Es wird auch ytzt 
S. IL G. einen merklieben zug an die türkben thun. 

61. M. Albrecht an II. Wilhelm von Sachsen. 30. September 1472. 

Lieber Sweher Herrn Jörgen von Steins knecht ist bey vns gewcst 
mit dreyen briven in eyn lautend einer der konigl. wirde einer ewr lieb vnd 
der dritt vns die vast lauten nach der nottcl wie E. L. vnd wir von einan- 
der geschieden sind vnd wie wol sie in etlichen worlen geendert ist, so 
irret vns doch der keines, dann das ein wort, nemlich verpnnden vnd zu 
andern getan haben. Zu einander getan ist vor vorgestanden vnd verpun- 
den BU setzen vermOgten . des aussnemens halben mit den wir vor jn eyuung 
sind, stellen wir £. L. heim . versigelt ir die Brief so wirt der knecht mit 
den briven wider zu vns komen, wollen wir sie auch versiegeln, versiegelt 
ir sie nicht so wollen wir den vnglimpiT auch mit tragen vnd vnversiegelt 
laaieii vnd was ewrs willens darjnnen soy, lasst vns wissen, darnach haben 
sn riehten. Dann was £. L. wil, wollen wir auch. Sunstwoltenw^irmit 
dem konig von Hungern in kein eynung geen . Denn wollen 
wir das gern getan haben, so were vns nutzer gewest wir 
het ten gelt darvmb genommen, dann wiral so vmbsunst thun. 
Dat Coln an der Sprew am Mittwoch nach Michaeli a® LXXIl. Or. Conc. 

62. Hen. Wilhelm von Sachsen an M. Albrecht. 12. October 1472. 

Vanaer ete. Nachdem vormals vff die werbunge durch den Marsehalgk 
ren mgara vnd Herrn Jörgen vom stein an vnser igliehen gethan E. L. als 



78 

wir zu Czem-ist bo)rcinandcr waren , eine begreifl^inge wie wir beyde mit 
vnnerni hcrrn dem konige von Ungarn in verstentnns wolten komen geroaeht 
had vnd das wir die Em Jorgenn vom Stein von vnnaer beder wegen alvo 
an die königliche wirde zu brengen vber antworten sollen abscheyd gewest. 
Auch das wir Em Jörgen sagen selten £. L. vnd wir wolten dessgKehen 
mit dem konige von polen vnd Behmen auch in verstcntnns gehen, demnach 
wir solich ewer begreiffung Eren Jörgen obergeben haben der die an den 
konig von Ungarn gelangen lassen vnd daraaff vonn seiner maiestat die 
brive mit seyme (sie) Insigel gefertigt E. L. bey sesrme diener sngesehiekl 
die E. L. vns furd vbersand vnd dabei geschriben had, vnder andern wie 
each darjnne das wort verbinden irre vnd des vssnemens halben mit den 
wir vor jn eynunge sein, setzt ir vns heym mit forder ewer schrieill innhall 
verstehen wir zw fk*euntlichem willen Als irrete vns sollich wort verbinden 
nicht vast snndem die anssnemunge wie die von eueh vnd vns vff das 
glimpflichst nit . Nachdem die vorige Copei vbergeben ist ingetiogen wer- 
den soll Wolle vns E. L. za verstehen geben vif das wir beydendet nieht 
vnglimpflich vermerckt worden vnd auch hernach von vnsem bnntgenossen 
wo das fQrkomen solt nachrede vermyden bliben als vns nicht zweiveU E. li. 
das wol zo finden weiss vns aoch darnach zo richten westen So auch E. L. 
am ende egerortEwer schrifll meldet vnder anderen, enehwere nutzer gewest 
jrhedtet vor gelt darvmbgenomen, dann yrs no vmbsonstthon sollet Als ist vns 
dermasse davon nicht wissen Sondern So E. L. vnd wir vns zwischen dem 
konige von Ungarn vnd vnser beyder sonen zoe Beheimenn nie teydingen 
vnderstehen hedten wollen das dem konige notzlich ersprossen were Soll 
vns bey den etlich gelt davon erschinen sein vnd viT solliohs senden wir E. L. 
hie die brive . womit wir wostenn £. L. üreontlich behegelickeit zn er- 
tzeogen , sind wir alltzid gefliessen. Geben zo Wymar vff Montag nach 
Dionisii a* Septoagesimo secondo. 

Wilhehn etc. Or. 

ß:t. Kaiserliches Gebot an die Dietmarscheu dem König von Diuemark Gehorsam xu leUlen. 

13. Febrqar 1474. 

• 

Wir Friedrich etc. Embieten vnnsern vnd des Reichs lieben getrewen 
den Einwonern vnd vndertanen des lands Dietmars vnser gnad ynd alles 
got. Lieben getrewen. Wir haben das jetzt gemelt lannd Ditmars so von 
vns vnd dem hl. Reich zo lehen rorel dem Herzogthom vnd land Holstein 
incorporiret vnd zugeeygnet vnd das dem dorchleochtigen Forsten Cristiem 
konig zu Tennmark vnserm lieben Bruder alls einem Hertzog^ iw Hei- 
stein zw Lehen gnediglicli verlihen nach lawt vnscrs kaiserlichen Briefs 
dcAhalben aussgegangen ^). Darauff gebieten wir euch von römischer kaiser- 
liclier machtvoUkommculieit vnd bey verliesung einer pene nemüehen tan- 

1 ) Geben xu Rotenburg an der Tauber etc. gleieh dem bei MflUer*s Rsicks- 
Ugstbeatrom V. S. A13 abgedruckten kaiferlichen Leheabriefe vnd dem bey von 
Minuloli Priedrieh I, 2. 8. 10, abgedruckten keiaeilieheu Qeriehlvprlrilrgium rar 
K. Chriitian, IS. Febr. 1^7%. 



79 

«est marck loUigc Goldes vnns die halb in vnnscr kaiRerlicli lannd vnd den 
amlem halben teyl den vorgenannten vnnsern L. Br. dem koni^ von Tcnn- 
■ark voableulich zn bexalen emitlich vnd vcsti^lich mit disem brive vnd 
wollen das ir demselben vns. L. Br. als Her(zog^en zo Holstein vnd cwrcm 
rcclitea nallLrliehen Herren vnd landsfarsten Huldigung GiQpt vnd Eydo 
Iknt vnd jn vnd sein erben f&r ewr rechten naturlicben Herrn vnd landsfUr- 
ilen halten, anch vndertenig gehorsam vnd gewer lig seyd vnd alles 
das thnt das getrew vnterthan irem rechten natttrlichen Herrn vnd landes- 
forsten ■•thand pflichtig sein vnd ench des nit setzet, wideret noch weigert 
in khein weyse all« lieb euch aey vnnaer vnd des reichs swere vngnadc 
vnd verlicoong der obgemelten pene za vermeiden. Doran thut ir vnnser 
emstKehe meynnng vnd aander gefallen zosambt der pillichkeyt mit gnaden 
gegen ench zn erkennen . dann wo ir das nicht theten vnd disem vnnserm 
kaiserliehen gebot vngehorsam erseheinen, wOrden wir darvmb mit der 
obgeiMlten pene vnd in ander wege wider Ewr Itirnemen lianndcln vnd 
ergeen Imsaen alis sich gegen vnnser vnd des Reichs vngehorsamen vnd 
verreckter des kayserlichen gebots gebfiret. Damach wisset ench zu richten. 
Em folgen aber noch die Ausfertigungen der kais. Gebotabriefe, die Er- 
hihnng der 3 S&OUe, welche K. Christian erlangt hatte; an die Städte Lübeck, 
Uamhnrg, Wismar, LOnehurg, dass sie den Gulden nicht von 23 Schilling 
auf M, 95 setzen sollten; an die St&dte und Unterthanen des heiligen 
Reiches an der See mit den ungehorsamen Unterthanen des Königs Chri- 
aliaa keine Kaufmannschaft noch Handel zn treiben; dasselbe in Form einer 
Rille an K. Casimir von Polen, im Form einer Aufforderung an den Deutsch- 
meialer in Liefland; eine Aufforderung an M. Albrecht vnd Erzb. Jobann 
vea Magdeburg die deutschen Privilegien zu confirmiren; eine General- 
confirmation der letzten durch den Kaiser, alles von demselben Datum. 

64. Fridericus divina faveote cleroencia Romaaonim Imperator sempor Augusiiis, 

lUnstrissimo principi LudovicoFrancorumUegi fratri nostro carissimo 
salnten et fraterni amoris continuuni incrementum. (16. Februar 1474.) Cop. 
niustris princeps consanguinee carissimc. Proticiscens Roniam Illnstrifl- 
siawn princepa frater noster carissimus Crisliernus Dacie Rex. ac in itinero 
nnbiaenm agens nobis exposnit magnam esse causam rerum suarum, cur cai'i- 
lati vealre menten suam comunicare arbitratus esset si quovis modo ex urbe 
ad propria rediena oportunitatem captare posset. Unde etsi minime dubi- 
caritali veatre illum coniunctissimum et ad grata affectum. quo tamen 
paleat caritati vestre ei sinceritas et benivolenlia quo illi afßcimur 
Ulo rogamus. ut caritati vestre placeat deputare illi aliquem locuni 
in qnn frater noster prefatus in reditu vestram caritatem convcnire et vtit;i 
«an eomnnicare possit. Nam cum conventus Augustensis instal ad quem 
ffratre nostro prefato plurimum nobis opus est. si in rcmotiores partes regni 
veslri dedinari haberet. non posset in tempore adcsse et rebus lidei tractaii- 
dia. qnamm enpidiiaimns est pro suo affcctu consilium et vutmn adliiboro. 
CBrilanergovestraconcedatnecessilatifidei et dum possit plaoiliuti illi in i^a 
n flMiat quod nobia singulari conplacencia cxiatiniamns et caritati vcatrr 



80 

crediinuB non ingjatam. Feliciier valeat caritaa vestra. Dat. in opido noiiro 
Rotemburg Herbipol. dioc. XVI Februarii anno dorn. LXXIIII ünperii 
vero a» XXII. 

65. GbrisUin id M. Albreeht Ueberaetzung des beiliegenden plattdeotschen 

Originales. 20. Febr. 1474. 

Vnaem frantlichen g^ua mit sunder andacht savor Irleuchter Hoch- 
geborner farste Lieber Swager. Als wir dann von dem durchlanchtigsten 
Herrn Fridrichen Romischen keyser vnnserm lieben bruder der lantschaffl 
halben zndietmarschen begnadet vnd belehnet sind des wir seiner k. M. Jn 
hohem fleis frontlich danken, danket yns wol nutz vnd not zu sein, wie ye 
eeye besser dazugedencken vnd vns mit ernst darnach schicken das wir vns 
der besitzange desselben landes machten benahen. Hirvmb Lieber Swager 
wir ewrs guten rata hirjnn wol bedorffen. Mit gantzer andacht fruntlich 
bittende, ewer liebe vns das beste, als wir wol wissen vnd nicht sweiveln. 
Ir gern thund, hirinn wollet raten wer wol vnnser meynung vnd vns not vnd 
behnff deuchte, nachdem wir dasselb volk die dietmarisehen etli- 
chermass frevel vnd eigenwillig erkennen vndsichalso viel- 
leicht swerlichd ar zu sollen geben das siesich erblich SU vns 
setzen das ewr liebe bey der k. M. vns zu g^t mochte erfordern einen ge- 
botsbriefjnderhertstenvnd besten formen an die Dietma- 
rischen*), dorjnn sie an vns vnd vnnser erben als iren erbhern von 
wegen kaiserlicher macht vnd gebotes. wurden geweiset vnd ewr liebe einen 
ewrs Rates darzn bequeme, besunder Her Busse von AI v es leve Mar- 
schalk mit solchen kaiserlichen hriven vnd bevelhungen vnd jm von keiser- 
lichs gebots wegen ein auf dem Rate zu LQbegk wurde zugeflkget. die 
samptlich mit eyn ein solches anzubringen dazu wurden geschickt vmb des 
zu best jnnen zu werden vnd zu erfaren wie sich die von Lubegk bey 
disen dingen wollen halten wann dieditmari sehen vnd sie in 
vestem verpunde zu h auffen sitzen diese botschafit mit Hern Bossen 
mochte werden geschicket biss an vnser Rete im lannd zu Holstein den 
wir ein solchs auch schreiben wollen, die derwegen alle ding vmb 
handel vnd teiding mitden ditmarischen zu begreiffen. mi^ 
in vber ynskommen vnd sliessen sullen vndalso an den dit- 
marischenmochten erfinden jre andacht vnd meynung, ob sie sieh nach 
auss Weisung der k. M. brief weiten lassen raten vnd handeln Wer aneh lach 
ein solchs vns an jn mit solcher gutlicher Verfolgung nicht mochte gedeytoi 
wie dann darvff sey zugedenken das wir von Rom bey der k. Bf. ynd ewr 
liebe wider komen ernstlich mochten werden versichert Vnd vns dann «it 
rat vnd hilff vnnser Herr e vnd frund betten zu schieken. 

Irleuchter Lieber Swager ewer liebe nützlich darinn so raten als wir 
des ein besunder hoch vertrawen zu euch haben, sich wolle befleiasen vnd 

1) Daraus «rhellt, dass die rom 13. Februar 147% datirtca kais. Oebotsbrlef 
nicht bloss Tordatirt , sondern auch dsreh den KÖolg und den ChurnrslMi ven 
Drandrnbarg veranlasst aind. 



81 

▼Bi solchs mit allen noitarfligen geboUbrivcn bei der k. M. ansszulragen 
Bieht wolle Uflsen verdriisen da« wollen wir vnvcrhaltena guU willens jn 
hohem fiel« nach aller gebOrlichkeit billichkcit vmb ewr liebe die Mrir got 
dem Herrn lang fröhlich bevelhen gutwillig beschuldigen. Dat. Augspnrg 
am Sontag Este mihi a<> LXXUn. 

Ad mandatum domini Regis proprium. 

66. Cristiernn vao godes gnadem (o dennmarken Sweden Norwegen der Wende etc. konig 
vnde Hertogo to Slesswiigk ock Hertoge to Holstein Siormern der 
Ditmarschen etc. Grewe to Oldenborg etc. 

Vnnaen ümntlicken gmt mit sanderger andacht tovom Irluchtige Hoch- 
gebomn leve swager Alt wii denn van dem durchlnchligesten Herrn Fri- 
drieha Römischen keysers Vnnsern leven brodere der lantschop halben 
to ditmarschen begnadet vnde vorlegen sint, des vod seiner keyserlichen 
maicotat in hoghem flite fmntliken bedanken danket vns wol nutte vndc 
raa noden to sin wii yo er yo beter dar to gedenken vnde vns mit ernste 
dama achicken dat wii vns der besittinge dessulven landes mochten beva- 
len Himme lere Swager wii juvres gnden rades herjnne wol bedorven Mit 
gantzer andacht fmntlicken biddende juwe leve vns des besten als wii wol 
welefi vnd nicht entwivclen gii gerne don hir jnne willen raden Wer wol 
TBBser meininge vnde vns not vnde behdff duchte nach demm wii dat salve 
volk de ditmarschen ellicker mathe wrevel vnde stryt derkennen vnde sick 
also villichte swarliken dar lo scholen geven dat se sick erflTlick to vns 
■etten dat jwe leve bii der keyserlikcn maiestat vns to gude mochte der- 
forderen eynen gebotsbreff in der hardesten vnde besten formen an de 
ditkmarschen, daijnne se an vns vnde vnnse erven als eren erffheren 
van wegen keyserlichen macht vndc gebodes worden gowiset vnde jawe 
leve eynen yowern rades dat (o beqweme besandem heren Bussen von 
Alvensleven marschalk mit sodanen keyserlichen breven vnde bcvelin- 
gen vnde einen van keyserlichcs gebodes wegen eyn vth dem Rade to 
labeck wurde togefiiget de samptlik mit emm cynsolkent antobringende dar 
to worden geschicket, vmme des to beth Jnne to werdende vnde to vfarende 
wo sick de von lobekebii dessen dingen wolden hebben wente de ditmarschen 
vnde ae Jn vestem vorbände lo hopesKton dessc Bodesscop mit Her Bussen 
mochte werden geschicket belh an vnnse Rede jmm lande to holslen dar 
wii eyn aollent ock an vorschriven wolden de derwegen alledingkvmmehan- 
dri Tilde degedinge mit den dithmarschen to begripen mit en overeyns 
k&mtn vnde slaten scholen vnde also an den Dithmarschen mochte jnfuren 
ere andacht vnde meininge efft se tick na vthwisinge der keiserlichen ma- 
ieoftata brive wolden laten raden vnde handelen Wer ok sake eynsolkent 
VBO an en mit solker gutlicker verfolginge nicht mochte bediigen wii denn 
Auiqp tegena dat wii von Rome bei der keyserliche maiestat vnde 
JBwe leve wedder dale kemen ernstliken mochten werden ver- 
■iekiert vade vns denn mit rade vnde hulpe vnnser Heren vnde fhinde dat 
an hadden to schicken Irliichtige leve swager juwe leve nutlicken hirane to 
radmde ab wii des eyn besunder hoch betrawen to jaw hebben sick wille 

Archiv 1851. VII. 1. u. 2. Heft. 



82 

l»fflitcn vnde vns e>'nsolkenl mit uiien noKerfftigen ((cbolsbroven bii der kcy- 
serHchenniaicstai vlli lo drej^ende niclU wilic laten vordrclcn dal willen wii 
vniiverholdeiui gudci willens in hoghciu vlile na aller gcborliket billicheit 
viumc jawc Icve do wii god dem Herrn lange vi*olieh bevelen gutwilli|^ beiehoK- 
iiiMi. Dat. to Augspurg nm Sondage jnini vastelavende anno etc. LXmiU*. 

Ad mand. dorn, regia propriam. 

67. Albertus Clytcingk au M. Albrecbt. 1». Märe 1474 >) 

Irleuchterbochgeborner fursteMein willig pfliebtig dinst alieyt luvor 
berey t Gnedigsler Hcrre Ewrc gnade bot den Handel von der crhobung wegen 
de» llerlzoga ziu Meylanztukoniglicber wirde wol verstanden vnd ver- 
iiuTckt das ers sieh gelt wii kosten lassen, wo wol das er solichs gar heimlieb 
niyt III einem gnedigsten Hern dem konig gebandelt bot dar nymants von den 
seinen var gewist bot dann sein Kanzler Auch mein Here der konig nymants 
dann mich allein beysicb gehabt bot aach sust nymandes entdeckt, ab ich 
im versiant das er Solicb gell doruff leggen wolle, habe Ich gesagt So vele 
als ich den kaiserlichen Hoff orkant bette wolte er die ding k 
guter ende forderlich erlangen So konde er nicht nnier 
gell vBs geben, dann das er sich XXXb oder XL» gülden er^ 
wQge vnd die verspreche den korforsten vnd reten • die der 
k aiser liehen maiestatdic nee listen seintSo erdas tete.hette 
ich nicht zweivel solicb sach solle Im desto eher nu gute 
gedeyhen Vnd habe Jm gesagt von ewr gnade das ewr gnade bey der 
keiscrlicben maicstat der aller mechtigsto wer vnd in den Dingen one 
ewr gnade rat nicht tele . doch vnvermergk das ich e wer gnaden 
dyncr bin geweat Vnd so er ewr gnade bette So konnde ewer gnade 
zlu sich bringen niyt solichem gelde den von mentz vud ander von den 
Helen die die nechsleu vnd mccbtigsten sein by der keiserlichen maiestat. 
Also bot dem Uertzogen vnd euch dem konig Solichs gar wol gefallen vnd 
der llertzog hat solichs zlu thunde verwilligt , doch meinte er . das solichs 
niyt solle eingeschlagen werden in die Summa der zwey hundert thnsent golden» 
doch wers vnnsem gnedigsten Hern keyser gemeint in zlu konige ztu machen 
So mochte man fQrder im handel fleis Ihun das vnnserm Hern dem kaiser 
moehlo bleiben die obgeraelte Summa gantzvndgar vnd das man 
XXX™ oder XLm du baten vor ewer g. dem von mentx Vor die 
Uriffe vnd den Reten darztu konde berussbringen Ich vertehe 
mich wii man jm recht thun jm haudei, das es dorvb nicht nach blibt Ewr 
gnade wQrt wol darvor sein, das ewr gnade von solicber Summa der mehr 
(eil blibt wau ich solichs vor ewr gnaden vnd s licht s vmen ewrn 
gnad en willen vf die ban bracht habe vnd Ewr gnade weys den h&ndel 
wol rechter zu thunde vnd heimlich ztuhalden.dannye heimlicher 
) tf boHser . Ewr gnade wolle mich hiran nicht vermerken • wann ich dan 
jn Ircwlicher guter moynung tliw als ich ewr gnaden verwant hin Solte ich 
etwas mehr thun oder mich anders in den Handel schicken gebe mir ewer 
};-nAd '/.w vcrsleen So sol arbeyl vnd fleis nicht verspart werden. Dntnm 
Papit* am froilag nach ooiili a'. LXXXllll. Albertoa Clytiingk. 



83 

Zettel. 
Gnediger Herr Wein gncdig^ter llerc der konig wyrt ofte von merk- 
licken mcchtigen walcn (Welschen) besncht vnd gebeten die ztu Gravon 
ita machen also sagt sein g^dcnvider in seinen landen vnd konigkreichenhcltc 
er des wol maghl aber in diissen landen gebQr jm das nicht wider die kcy- 
serlich maieslat zta thnnde Vnd hol sich des nicht wollen vnderwyndcn 
konde ewr fürstlich g. von vnserra g. Herrn dem Römisch kcyscr erworben 
das er meim gnedigen Hern konige von gnade vnd fruntschafl wogen 
wolte vergannen zwey oder drey Graven ztu machen von seiner keyserlichcn 
majeslat wegen vmb ere willen were meynem Hern dem konige eine 
grosse ere vnd hette das von der keiscrlichen maiestat vor eine grosse 
gnade vnd fmntschafl doch bot myr seyn g(nade) nichts davon befolben, 
Aber Ich vermerke . mocht es gesein das es sein g. vor einer grossen guten 
willen von der keiserlicben maiestat vfnehme. Dat. etc. 

68. Scbreiben des königs vou Dauemark an M. Albrecht. 18. Mure 1474. 

Christiem vonn gots gnaden ztu Dennemarcken Sweden Norwegen der 
Wende vnd gotten etc. konig Hcrtzog ztu Slesswigk vnd auch ztu Holstein 
vnd der Dytiroarschen Hertzog. 

Vnnser fmntlicben g^us myt fleyssiger andacht zuvor Irlnchter Hocb- 
gebomer forste lieber Swoger. Ewr lieb weyss vorwar wes wir vnnserm 
lieben Hern vndBrnder dem Romischen keyser ztu fmntschaft vnd Heb thun 
mögen vnd wer wir sein lieb nutz vnd bestes schaffen mögen . das wir von 
gaaUem vnnserm hertzen des geneygt seyn vnd gerne thon. So bot iss sich 
begeben ab wir vns stn vnnserm besnndem fmnde den von meylant gefugt 
haben vnd von jm frnntlich vnd erlich myt aller werdigkeyt empfangen 
eingefart vnd myt Jm etlicher vnnser gewerbe in Verhandlung komen sein 
als nemlieh von der fmntschaft wegen zwischen vnnserm Sone vnd 
toehter von Sophoy seins rates dorjnn ztu pflegen vnd er vns hoch ztu 
soüclier fmntschaft geraten bot myt crbylns . wer des not sich von densel- 
ben persönlich zn dem von frankreicb ztu fugen, als er denn nu die seinen 
geschickt vnd geschrieben hot Vnd als wir jm vnter andern zu vermerken 
geben, woe wir bey der keyserlichen maiestat gewest wern vnd vns vnnser 
heim') wider zta seiner lieb fugen weiten. So er das von vns vernohmen hot 
er TBS m verslande g^ben wo das meylant lange ein mercklich Herzog- 
Ihnm gewest ist vnd jm nQ sein lant vnd vnderthan lungemntet betten, das sie 
gerne ein konig^eicb darvon haben wollen vnd jn gebeten jn ein konig- 
reich dorvon ztu machen Sich des bey der keyserlichen maiestat ztu 
befleyssigen in in königliche wirde zu erhocn vnd hot vns gebeten, 
da« wir dorjn raten vnd vnnser meynung entdecken mochten, wie er sich 
der keyserlichen maiestat neben Solichs anbringen vnd erlangen mochte. 
Dorvff wir jm geantwort haben wes wir darzu belffen konden das wir des 
wilHg weren vnd wir wolten daryme an ewr lieb schreiben . wir wisten 
▼orwir was jr dartzu helfen kondet . das jr das euch gerne tetet Also hot 

1) Riss Im Papier. Wahrscheinlich: llolrokehr. 



er vns gebeten das nir demsolhun mochten Dillen dni-vinb ewrlieb mylalll 
HeiüN frunilich. das jr lolicho vnnaprm lieben Hern vnil Bmder dem lloi 
«eben kejser anbringen vnd Tnderrichlen md das myt dem besten fordt 
vod Torlaetzen wollet AU en-r lieb wol weyss vnd kan Seiner Ueb «ntli« 
genlKlieh meynnns dcssliaiben ztn erfaren \-ndwaa des seinmeynung 
«ein vna dna licy düssen boden so ir förderlichst könnet oder mog«! laaaet 
wissen ■ rn* myt dem von lucyJanl dornaeh wissen zlu ricblcn. worde dran 
vnterm brnder dem keyser gemeint sein jn zta konig xta machen md m 
Holicha gesebege vnd geendet worde ehe wir vn» vm diiasen lande fngcfe.- 
worden. wann er dann konig were vnd desmyl derkpyserlichenntaioitat 
heile So isst er gemeint sich myl vnsxln der keyserltchen maieslatxlufbj 
gehorsam ztu thunde vnd sich in aller geborÜcbeyl gegen die keys<?rlicl 
maicstat %n hallen . Wan wir werlich nichts anders dann guten willen ver- 
mereken de her zu seiner lieb tragt Ewr liebe wolle sich myt allem fleyi 
hyrane bcwej-scn. als wir de» «underlich vertrawen zlo ewr lieh haben, 
wollen wir alzeyt rrnnilich gerne verschulden. Datum zlu Papie am freilaf 
nach oculi anno domini LXXIIII. 
1, Zettel. 

Aach lieber Sweger ehr wir vns vss inaern landen gefngt, haben 
von den von lubick etUiche Summe gelts gelyhen niderzlu geben vnd a(n 
xalen vlTdisser ztn kunfli(,'cn oslem oder in den heiligen feierlagcn dei 
selbst. Oder wo wir das nicht telen, daa wir in denne etliche pfände dftrvsal 
einaelzen sollen. Nu wissen wir wul rat ztu sotichn getde vnd können Aa* 
doch korzelhalben der zeyt vnd langehalben der wege vlT aolicb obgetnell« 
Kleyt nicht ztur stete schicken Seint doch willig in das gütlich ttu becnlen 
hüten dämmen ewr lieb ganz frunilich daa jr von vnser wegen an die von 
Iiubik wollet schreiben, das sie vns der bexlalung solicha gelts wollen frial 
geben hiiis vir vnser widerkunllt ztn lande. So wollen wir im daa forderltoh 
vnd vnverIzBglich vsarichtcn vnd bcztalen ztu danke, Gefallet es ewr lieb, 
niyt zu bcruren das vns die kcyaertichc maiestal etliche gewerbe vnd 
■chctle 7.tu hiindcln bevolhcn habe, dadurch vnser walfart verlängert wi 
Doch versehen wir vna das wir vns kortzlich vnserm lande neben 
All ewer lieb das wol wcya zu verbessern Ewr lieb wolle vns hirmyl 
willen sein vnd nch (ench) des nicht lassen beawcren . wollen wir vm « 
lieb frunilich gerne verdienen vnd das ewr lieb niyt ewrn eygen boten solil 
ewr achrift myt sanipl der andern brive die wir ewr lieb hirbcy schiel 
an den ÜischolT von Lubick senden wollen ye eher yc beaacr wann vH^^ 
lunchl daran gcleg-en ist. 

2. Anch lieber Swogcr AU wir bey ewr lieb gcweal sein, haben wip 
ewr Ueb enldeckt wie das wir vnnser biilscban . bey dem HerkOgfli 
von Bargandieo betten vnd wcs vns die werde einbringen das wir d>4{^J 
«wr lieb vnverknndigt nicht wultcn lassen also haben wir solich bctachftfti 
ztn MeyUnt gefunden vnd hot vns acbriftlich anlwort einbracht, die gar div 
vorige meynung innhnit . als er ehr an vna hot bringen lassen Begerenden 
wir seiner fruntschnft das vn« die nicht worde abegeslagcn , also haben wir 
vns da* iiichi lau*»» hekumern vnd haben von meylanl noch eine butschafl 



ben. 

i 



I 



zta d«iti koni|fe von frankreicb gesoliickl vnd hot üvr von Meylnnl inj^U 
VDi gHcliHben vnd haben den gegen vnser wydorfnrt gein lugdan i^efor 
derl die JongkvrBW von S(i|ilioy mit sich ditrxiibringen . hindol zlttfl 
haben wie er vor nn vn« hol gelangen luaeo. wo» vna dorgelcgncn 
ewr lieb vnverb&llen nicht bliben Also wir in der Vcaediger Uni ge- ', 
koroen sein vnd von iren Cnpilnneo (generali ii> Heimchen lAnden vIT ein Slui 
gen<u)nl uialaapaga geladen «ein . dar Imben wir des ticrtzo^B von liurgnn- 
dien bolscbnft gefunden in^ aeclia plerden vnd iat ein Grave gewcsl der vf 
dem lag ztu Hegciispurg bey ewr lieb auch geweat iat der wol sechs Wochen 
e(u venedige gewcat iat vnd arbeyt vme k-ule ElillT vod rat dem van Bur- 
gundien ila schicken Ab im die werde vnd worita er sich die gebnirhen 
wil wissen wir nicht, doch verstehen wir au vi] das der wille nicht gut 
■ st Solichs wollen wir ewr lieb auch nicht verhalteD. ' 

3. Aneh lieber Swoger Ihon wir ewr lieb itn wissen das wir naelt '1 
abachiede von vanaerni Swoger Herzog Sigmnnt von Osterrich ia ' 
der Venedigcr lant keinen aeint dar wir durch die jren angenohmet vud vns 
von den jren, wor wir komen sein, cre vnd gut beweyal iat Vnd als wir jo 
desHcrtioga vonMeylanl lant komen hot er vnsirstzweyseinerBruder gegen 
g(«chicbt vnd vna vff nehmen ItsBCD rayt dem biscboSo von Cdmcn (Comol 
Vnd ist dar nach selbst zlu vns konien Vnd als wyr nabele bey die Stal quo- 
men . Seint vns aber zwey seiner Bruder vnder ougen (Augen) komen. der j 
eine ist prolbonotarius aedia aposliiUce geweat vnd haben vua dar obirant* j 
w»rdet . die Slosscli von der Slal tnoylan von dem Sloasc vnd pallas vnd 
Stint von jm darnach mit grossen eren vnd wirdigkeil eingefurt worden 
du wir des ny gleich gehurt haben vnd holt sieh in aller fruntschaft gcin 
vns lal giatern myt seiner Ilaunfraw hir her gein papie myt vns gelzogen 
vnd wir werden vns luurgen von bir fugen vuaers wegea gein ManUv . got ' 
gebe myt glucke ■ wir aeini von der gnadi.' guls myt alle den vnsern friach 
vnd geannt vnd haben der vniern noch keinen verloren Solicha wollen wir 
ewr lieb vnverknndlgt nicht lassen, vnzwcivelichs vertrawens was vna cren 
rBd gut! wider fert ewr lieb sey des myt vns erfrewel. 

4. Ancb lieber Swoger ewr lieb weya wie nechst zwischen vnsem lie- 
ben Bruder dem Romischen keyser vnd vns der nbscheyt was von fri**- 
lanl wegen bitlen wir ewer lieb, das jr vnscr beste desahalbon wiesen 
woilol dormyt aolichs vor sich gee wie darvon geredet iat worden, wann 
worde die Hertzog von Bnrgun dien gein frisalandt ichia vor- 
nehmen ■) ehr vns das befollcn werde So wer vna a wer dorztu x tu kamen 
vnd so die leite nymanda betten der sie xtu Utiebt zlu haben, mochten sie 
«icb desle ehr atn dem von Uurgundicn notigen lassen i 
ewT Heb das aelbsl wol erkenet. 

5 o. 6. Auch lieber Swoger lassen wir ach in geheim wissen, das vi 
vna versehen, das wir des von meylant wollen mechlig we 
den . So in vnser bmder der keyaer itu konige machen wolle. d 



I ) Eine wicblige Slvllc, weiche beweist, dasa dem KSnige 
Stn in BcIrcD Prieelands gemacbt worden waren. 



SDch Znalrberun- 



86 

er Bich das z w c y hundert thusent Dneaten soKe kosten luaeii, das 
darvon drytzig oder virtzig thusent Ducaten gefylen ewr 
lieb vnd dioandern die ewr lieb darztn helffen kondenvad 
nutze wern, doch ist yn vnser meynung . das das mehr leyl 
vorewrlieb hüben solte, darnach sich ewr lieb wol weyss 
zu richten vnd die dorniyt an nch zn bringen die danta helfen 
mögen . Doch wirt kein gefallen . iss sey denn das soiichs vor sich ging 
vnd geschee. Dat. 

Solichs wolle vns ewr lieb ztu gute halten. 

69. Kaiserlicher Befehl aii Ritter Busse tou ÄlvcosIebcD. (Nach einer ganz verblassten 

Copic.) 23. Man 1474. 

Wir Fridrich etc. Embieten vnserm vnd des Reichs lieben getrewen 
Bussen von Alvessleven Marschalk vnnser gnad vnd alles gut . Lieber g^tre- 
wer. Wir haben das lannd Dietmars dem Herzogthum vnd Lannde Holstein 
incorporirt vnd zngeeygpuet vnd das dem durchleuchtigen fursten Cristiem 
konig'^zw Tennemark etc. vnnserm lieben Bruder als einem Herzoge zo 
Holstein zu lehen gnediglich verliehen Auch den Einwohnern vnd vnder- 
thanen desselben lannds durch vnnser keyseriich brive bey merkliehen 
penen emslich geboten dem gemelten vnnsem L. Br. dem kopig von Tenne- 
mark vnd seinen erben als iren rechten natürlichen Herrn vnd landlorsten 
vndertenig gehorsam vnd ge wertig zu sein, innhalt vnnser keiserlichen hriefie 
deshalben aussgangen . Darauff so gebieten wir Dir von römischer kaiser- 
licher machtvollkommenheit bei den pflichten damit Da vns vnd dem hL 
Reich gewant bist Ernstlich vnd vestiglich mit disem brieve an die ge- 
melten von Ditmars lautend denselben von Ditmars zw iren Hannden rei- 
chest vnd mit den nach Deiner besten verstentnos rede halllest vnd ne 
vnderweisest sich dem vorgenanten Vns. L. Br. dem konig zw Tennemark 
vnd seinen erben in sollch gehorsam vnd vndertenikeyt nach laut des ob- 
berurten vnsers keyserlichen gebotes gutlichen zu vbergeben, dornt t nicht 
not werde sie in ander Weise dozu zw bringen, Dich auch mit diesen vnserm 
kaiserlichen gebot gehorsamlich beweisest vnd dem abo nachvoUgest Alls 
lieb Dir sey vnnser vnd des Reichs swere vngnade zw vermeyden, dann 
thustu vnnser ernstlich meynung zusampt der piUicbkeyt mit gnaden gegen 
Dir zu erkennen . Geben zu NOmberg am Mittwochen nach dem Sonntag 
Letare in der vMten nach Cristi geburt 1474, vnser reich der ronUchen 
im 34, des kaiserthums im 23 vnd des hungrischen im 15 JarCb 

Ad mandat propr. D. Imperatoris ^). 

in ähnlicher Weise und unter gleichem Datum wurde auch an die odt 
den Diethmarschen verbfindetc Stadt Lübeck geschrieben. 

70. Schreiben des Herzogs von Maiilua au M. Mbreebt. 24. M&n 1474. (£x Or.) 

lUustrissimc princips et ezcellentissime domine pater honorande Intelli- 
get vcstra excellentia litteris Serenissimi domini Regia dane negocia ipie- 

1) Minatoll II, S, U. 



S7 

dun eam lUastriMlino domino dace Milani per maieiiatom siiaiu tractata quo 
am muesUte SerenMsimi doraini Imporatoris prefata cxcellcntia veatra 
iiiter\-cii]ente et operante per eandem dorn. Reg^cm in ipniuii redilu cxpcdienda 
CoreDt E|^ aatem cam a prefato lilustr. d. duce cujus exccllcnlie devolis- 
■imaa filias semper extili requisitoa faerim, ut rem hanc vestre lilustr. domi- 
nationi comendatum faciam, volens deaidei-io et reqaisitioni 8ue quantuiu in 
me est aatisfacere eandem dominationem vestram aammopere deprecor . ul 
mea etiam canaa dignetar et velit provinciam hanc libenii animo assumcro 
et prefato Illastriasimo domino dnci favori et adjumento eaae rem quc harn* 
mam amplecti et traetare non aliter quam pro me ipae faceret . erit naniquo 
hoe mihi jucimdiMimum et gratum, qni honorem commodam et utile prefati 
lllnstriasiroi domini ducia et stataa ini non secus ac proprium desidcro prop- 
tcr meam erga cxcellentiam suam devotioncm ad queque prefate lilustr. do- 
minationia veatre beneplacita me continno offerena et ex animo comcndanR 
Dat Mantoe die XXlUi Martü 1474. 

Illn. d. V. Filius Ludoricua Marchio Mantue et ducalis 

Locumtenena g^neralia etc. 

71. M. Albrecht an Ritter Basso tou AlveiuilebeD. 2T. Mn, ^ 1474. 

Lieber getrewer Vnaa liat vnnser Her vnd Swager der konig zu 
Teiinmarck geschriben als da in innligender abschrift eines bricfs vor- 
nemen wftrdst also haben wir die briefe in aeiner lieb achrift angczaigt boi 
der K. M. erlangt vnd schicken dir aie hiebei. Aber wir veraehcn vns vnflor 
Swager der konig hab vnnaer aorgfeltigkeit dorinnen nit bedacht, dann wir 
besorgen es sey nit gut das der bricf an die von Lübeck noch auch der 
gebotabriefe an die Dyetmarischen in abweaen vnnaera Swagera des konigs 
geantwnrt werd Sie mochten dagein suchen und furnemen, so sie es vor seiner 
lieb lokunfl weasten . das vielleicht sunst nachpleiben (unterbleiben) 
mocht, dorvmb ist vnaer maynnng vnd bcfelh daa du vnsera Swagcrs des 
koBigs Rete in den Land xu Holstein zu dir an eingelegten end beschai- 
dcot, sie seiner königlichen wird schrift auch die keyserlichen brife boren 
lassest vnd jne dabey vnnser obgemelte sorgfeltigkeit entdeckest . Will jne 
dann gefallen den keyserlichen gcbotsbrief zu verhalten biss auff des konigs 
nüranfl • das lassen wir vns auch geüillen . wollen sie aber das soiichs ge- 
boftsbriof geantwurt werden soll vor zukunft des konigps, so schick den von 
L«beck den kayserlichen Briefe an dich vnd sie lautend zu, bei einem boten 
der ein kayserliche buchssen an im trag vnd werden sie nach laut vnsers 
Hern kaysers achrift einen ires raths mit dir schicken den vernieilen gc- 
botsbriefe den Dj'etmarschen zu antwurten ao (hu ea mit demselben . ob 
M aber Byemanta achicken weiten so antwurt du jne den Dyetmarischen 
•0 ferren du ea sicher thon magst, ob du es aber nit sicher Ihon 
■oebal So ftig dich vnd wart dabei an ein end vnd schreib den Dyetmarischen 
otlich ans jne dahin zu dir zu schicken vnd melt was du mit jne zu 
tiafldeln habest den vberantwnrt den kayserlichen hriefe vnd nym des In- 

1) Nicht Mal (Minat. II. S. II). 



88 

slrnment das da et geUn habst wo vnd wenn, vnd hiuidel es Bach dem 
besten als wir vnn% zu Dir versehen, die zemng wollen wir Dir gnüich 
entrichten vnd es in gnaden verkennen. Datom am Sontag* jadica LXXIIII ^). 

An Um Bossen von Alvesleben. 

72. Autwort M. Albrechts. 11. April 1474. 

Lieber Swager. Ewr schreiben vnns ytznnd gethan haben wir verlesen 
vnd ewer liebe setz nicht in zweifei was vnns möglich were sa volendea 
wer euch zu lieb an vnns kein sparen. Die sach sind grosse vnd haben nach 
irero herkommen vnd abschied des von Meylant botschafl von der kayserliehen 
Maies tat grosss vnd treffenlich enderung die erbietung der k. M. sa thon 
ist merklich geringert So ist die begird dagegen gprosslich geanlR (ge- 
häuft) . durch bete von der k. M. den von Maylant in königlich wird sn setzen. 
Desshalben ist vnns ansserhalben \-nnser mitknrfursten mit der kayserliehen 
Maiestat swer zu handeln . Dann ein tayding die andern verhindern noebt . 
yedoch vnnseren Hern vnd Swager dem konig zu Tenemark vnd eneh sa 
gefallen . wollen wir seiner königlichen lieb botschaft bei vnns enthalten 
biA auf vnser zukunft zu der k. M. die auf Sontag Misericordias domini 
(24. April) schierst gein Augspurg mit gross Hilfe g^eschehen soll« alsdann der 
königlichen wird briefe vnsem gnedigen Hern kayser vnd vnsem Swager 
den Erzbischoff zu Mentz in geheymvnd engemrate hören 
lassen seiner gnaden willen erlernen . vnd bei derselben seiner könig- 
lichen botschaft wie sich zymbt entdecknng der antwnrt nieht verhalten . 
darvm wo wir euch angenemen freuntlichen willen erzaigen mochten in 
aller geburnns weren wir genaigt. DaL Onolzpach am anndem heiligen 
Osterfeyertag §9 LXXIIU. 

An den von Mantua. (Or. Ckinc.) 

73. Schreiben des Henogs vod MeldeDbiirg % Gopie s. d. 

Dnrchluchtigste Hochgebomn fursten gnedigeste leve Here vnd ohm de 
allcrdorchluchtigeste Hochgebomn forste vnse aldergnedigster Here 
de keiser haft vns gnedichlickcn gegeven in nnsen landen twe toUen (Zölle) 
also to abbenitze vnd to grevesmalen na utwisinghe seiner gnade 
breves . dat enjeghen hebbe de van Lübeck van sinen gnaden vorwerffen 
lalen dat see alle cre koproan vnd alle ere selschom mögen tollensrig wesen 
vnd hebbcn vns mit den brevcn esken laten Also leve here vnd ohm mochte 
on dat so bedngen so hadden wii van dcmc tollenowerallniohtes. 
Worn me Biddc wii juw alsc vnser besundergeen leve Hern vnd ohm jnwe 
gnade mit todat vnsrs S wagers marggreve Albrechten denn wii 
ock abrede hebbe gesrcven vnses besten moghe hin ane bedenckon vnd tub 
des ene revocacio vnd inhibicio nper van Lübeck brieff so beholden moghe 
wedder werffen vnd beholden dat willen wii mit alle vnsem vormoghe vmme 

1) Gigenbindiges Coneept M. A. Albrecbts mit vielen Correetvren. 
3) Xweifeltohne sn den König von Dinemark. Auch hier wird wieder H. 
Albrecbt's Verwendung gegen die Stidt«» ««riaiivt. 



8« 

die «-ili^eBanteii juwc gnade vnd vnsc Swagher gerne wedder vordine. 
Dal. BigenaUdt etc. 

Hinric van godes gnade Hcrtoge (o mekelnborgh. 

74. Copia litere üilmartice auU. Bussen vou Alvessleveu. 1. Mii 1474. 

Vnnienn fronntliken g^uth mit vermögen alles gode tovoran Ersamen 
werdigen leve Uem Juwe breff an vns gesand hebben wii gatlicken ent- 
fangea vnde wol vorstan jnholdende wo de alderdurcbluchtigeste grotmech- 
Ugeste forste vnd Here Here frederick Romiacher kcyser dem hertog- 
dome to Holstein vnnse land ditmarsche hebbe Incor- 
poreret vnde gbeeghnet. Wii desbalven de kcyserliken gebot breve vnde 
aandate vormiddelat vnaen vulmecbtigon Sendeboden am negesten Donre- 
dage vor Jubilate to Nigemnnster tbo entfangende etc. Worupp wii jw er- 
sanen Heren vnde dem gestrengen lüttere Bussen van Aivesslewen flitigen 
begberea to weten, dat wii van grotes nodwerues wegen vnnse land ditnier- 
schen belangende den vorschreven dagb nichtkonen, waten vnd im to motc 
kernen Sondergen wii ock plichtich sint myt vnnserm gnedigen 
Hern van Bremen to redende na dem sinen gnaden sollen mede andn pcde 
(procedere?) is. Was« wii denn forder dem alderdorchluchtighesten g^otmech- 
tigealen forsten ^-nd Herrn Herrn fr ederik Romischen keysern vndsiner maie- 
stadt to leffmodicheyt moghen don van wegen siner gebot breve vnd Man- 
date« willen wii jw so wii ersten kond schrifflliken bevalen Gode sunder 
solich vnd wolmogende bevalen Scbreven am Sondage Jubilate vnder vnscrm 
lande Ingeaigel Anno etc. LXIllI. 

Dem gestrengen Ritter Bussen van Alvessleve vnd den wissen Herrn 
Dorgemestere vnd Radsmanen der Stad Lubick vnnsern ghunstigen gudcn 
fmnden. 

Vogede Sintere Sworen Achte vnd Vertigh Radgewern des 

lands ditmarschen. 

Anschoitata et coliatrenata est presens copia per me Gotschalcum 
Brodemeigom clericum Lubecensis diocesis sac. Imperiali auctoritate no- 
tariom et concordat de verbo ad verbom cumsuo vero original! quod protcstor 
mano mea propria. 

75. M. Älbrechl au den König Cliristiem vou Dänemark. 4. Mai 1474. Or. Conc. 

Lieber Her vnd Swager. 

Ewr schreyben vnns getan haben wir verlesen vnd ewr glückliche 
welikrtt mit Freoden vermerkt vnd alLi ewr königlich lieb vemer ant- 
seoheft den von Meylant haben wir nicht wollen durch schrifl oder bot- 
■chatt in den sachen hanndeln nach dem die gross sind, auch in vnserm 
gtpiolte vntsoerlangen finden Geleichwol haben wir vns selbs zu der key- 
■erlichen Maiestatt eoch lo ercn gef&gt sein gnad ewr königlichen liebe 
brive hfiren lassen, diekeyserlichen Mcynnng darvff vermcrckt, die ist 
allao »Es sind vier Cron imReichin tcutschcn vndwelischcn 
Landen die erst suAach, die annder zu Aralat, die drittzu 
Meylnnnd in lambardey, die vird zu Rom die allein auff 



90 

sein Hanbt geboren vnd nachdem er ein merer dee Reichs 
genennet werd vnd sey So wOll er das nit mynndern oder sein 
wirdigkeit einem andern gehen . Dann er es seins wesens 
halb nicht erleiden noch thon möcht jn manchen wege. Aber 
woll der von Maylant mitsambt Ewr königlichen Lieb hin zn Angspnrg ein- 
koniroen von den sachen der lehenschaffl halben göttlich hanndel za haben 
lassen nach gcburnus, woll seiner gnaden gefallen vnd lesst das gescheen 
vnd gestatt ewer königlichen wird vnserm Swager dem Erxtbiachoff in 
Mentz *) vnd vnns desshalben teyding, die anndem Ding alle die vnns ewr 
liebbcvolhen hattzn hanndeln gegen Lnbeck vnd ewrnerblannden*) 
haben wir nach ewren bevelh gehanndelt Friesslannds halben will earh 
die keyserlich maicstatt selbst anttwortten so Jr zn Jm kombt welicher Zo- 
knnft der AUmechtig euch glücklich vnnd mit gesundem leyh verhelif. Dal. 
Angspnrg am Mittwoch nach Cmcis Inventionem a* LXXIIIT. 

An konig sn Temiemark. 

76. M. Älbrecht id den vod Clytxingk des Meyliodiscben Ansacbens halben. 

4. Mai 1474. Or. Conc. 

Albrecht von Gotes Gnaden etc. Vnnsem gms zuvor lieher getreuer 
Als du vns geschriben hast . des von Meylands halben haben wir vermerkl, 
vnd ist nichts. Es steel auch nicht zu erlangen. Dann es njrmands 
ratet noch wir selbs eren halben geraten machten . Dann sovil wir darin 
gehandelt vnd anbracht haben Ist vnserm Hern vnd Swager dem konig 
zu eren vnd lieb gescheen vnd schreiben desshalben seiner königlichen 
wirde . als du in diser cingcslossen abschrift vememen wurdest . Vnd 
als du vns gern nutz dorinnen teydingest. Sparen wir dein gemnte vnd 
getrewen fleiss vnd vermerken das ja g^ut . Aber es thut nit not darvmb lass 
dich nit leren . Will der von Meylant vnnser Bestctigung haben . als 
eines Cur forsten . er wirdt vns wol willen dorjnnen machen. Er hat 
vor wol dreymal als vil vnnserm Herrn keyser geboten vnd den Cnrfikrsten 
sovil . als er sich itzundt erbcntt alleyn vmb die lehenschaft Wir gesweigen 
das man dem keyser die Cron in Lambardcy soll erlangen zu entwenden vnd 
jm die aufsetzen der Gravcn halben zwen oder drey der königlichen wirde 
vnserm Hern vnd Swager zu erlauben, Jn vnnscrs Hern keyaers namen in 
machen. Lesst die keyserlich Maiestat gescheen . nach laut der brief vnd 
Instruction die du hiebey findest die haben die Römischen Cantzler heranaa- 
geben vnd fordern von solchem Jre recht. Nu hat vnnser Herr der kayser 
der königlichen wirde zu eren vmb vnnser bete willen begeben seinen teyl 
der jm geburet von dem das davon gefeilt , Aber mit vnnserm Swager von 
Mentz Romischen Cantzler haben wir abgeredt was von solchem gefelH . 
soll im vnd der Canzeley die Ifelfft von werden vnd der ander Hnlp- 
tei 1 der königlichen wirden pleiben. Ob aber der konig die grafen gratis 

1) Adolf Grafen von Nassau. 

?) Darunter war Dilmarschenland gemeint. 



91 

■achen wfird. So soll es zwvnnssteen was jiu vnd der Canzeley fttr die 
Brief gegeben werden soll nit neher haben wir es mögen bringen. Dat. 
Aogsparg am Mittwoch noch Crocis inventionem a® LXXini ^). 

77- Crisüera ete. Ad M. Albrecht AeliiUcs. 4. Mii 1474. 

Vnnseni finmtlichen' gmt etc. 

Wii hebben na vnnserm willen vnnse pelegrinnatiem to Rome gclestet 
dar VBs van dem Hilgen vader dem paweste vnde den Cardinalen vnde ock 
■naa allenihalTen wor wii vnnses reysendes hen vnd widder gekeret hebben 
mennigerley grote ere vnde gnad besehen is vnde als wii van Rome ge- 
reyset vnde twe Dorchreyse van dar gewest sin Is to vns gekomen vnnsers 
Hern vnde bmders des Romischen keysers bade (Bote) vnd heflft vns siner 
leve breif behendet dar he vns jnne vermeldet dat he mit vnnserm Bmder 
dem konige von frankriiken am Hilgen pinxstedage Negestkomen sin 
will« to Strassburg vns biddende wii als denn darsnlvest toStrassbnrg 
miten komen mochten etc. Also sin wii wiUig seiner keyserlichen 
maiestat vnde bmderlichen leve to snnderliker fmntscop vnd wolgefallen 
demm so to donde vnde vns na inneholt sines breves to richten In vng^twi- 
veliker tovorsicht dat wii jnwe leve dar ock bii vnnserm bmder dem key- 
■ern peraonlick werden finden vnde so dat geschege vns nicht levers ge- 
sehen mochte, wente wii mit vnnserm Bmder demm keysem etlicke sacke 
to verhandelende hebben da wii ane jwe leve nicht wol verhan- 
deln edder vtrichten konen. Darvmme bidden wii juve lewe mit 
sonderger andacht flitig gii vpper den genanten pinxtedach yo personlick 
to solkem Dago to Strassbnrg komen vnde juw darane nicht laten vorhindern, 
ak wii vns des vnde aller fmntschopp to juw wol rorsehen willen wii vmme 
jawe leve altiid frnntlick gerne vorschnlden wii hebben juwer ene negest 
van des van Meylanden wegen geschreven, also is vns van jawer leve 
dar vpp neen antword gewurden des wii in Bekomerung sin vnde were wol 
gerne dat wii dat gekregen hadden, em wii vns in vnnser weddcrryse to 
eim fogeden Bidden jowe leve vns dat noch schicken wille so gii erst 
komen vnde mögen. Dat. to florenz am mittwocken na Cmc. inventionem 
Anno ete. LXXIUI. 

Dem Irlnchtigsten Hochgebomn fttrsten Hern Albrecht Marggreven tu 
Brandenborg des Hilgen Romischen Rilkes Erzekemcrer etc. korfnrsten in 
Stetia pommem etc. Hertogen Burgg^ven to Noremberg vnde fttrsten (o 
Rüge vnnserm leven Swager. 

78. Antwort Basso's ?aii Alvensleve ao M. Albreelit. 7. Mai 1474. 

Meinen vnderdanighen willigen Pflichtigen Dinst ju^e fürstlicken 
ganden alletid bereid Irluchtige hochgebomn fürste gncdigo leve Ilar So 
■ik jnwe fnrstlike gnade gescreven vnd mick eilike vnnsers aldergnedigsten 
vsd grotmeehtigesten Hera dess keiserss gebotssbreve minem GnedigcBlon 

I) Die Formeln AerKidn, welolip die neuen Grafen ilcm Kaiser schwüren 
seOtea, liegen bei. 



92 

Hern dem konnicke van Dcnnemarcken belangende, anliegende dem Lande 
to DytmarMchen na dem lande to Holstein dar nach rade vnnaea gnedigaien 
Herrn des konnigea redenn dat beste in to vor handelnde gesand hebben. 
Alss hebbe ick juwen gnaden scrifflen gevolge gedan vnnd von stand darhan 
greden vnnd nach Rade miness gnedigen Hern dess fiysscoppeas van 
lubecke vnd der ^'ppgenannten Hedenn, na Lnbecke gereden vnd dar demm 
rade vnnserss aldergnedigesten Heren dess keyssers breve vnd mennig var- 
gegeven furder van en hulpe vnd Rad geeisschet wii samptliliken vnnd den 
Ditmarsschen toi einen doch (Tag) to barmende vnd den andern to be- 
sendende dar se sick deger sverliliken jme vormeldet tonn lasten se sick 
bewilken vnnd samptliliken mit den Ditmarsschen einen dach vorschrevea 
vnnd vorramedcn Alss ick vnd den vppgenannten minem Hern van Lnpke 
samptliliken mit den rederen vnnsers (?) genedigesten Herrn dess knnniges tor 
dagestede kemen, so scolden de genannten Ditmarsschen so dem dach vff 
so juwe g^de in diiser overscriffi ocyn breves wol vornemende weren 
vnd mick befrachte dat de van lnpke düssem der Ditmarsschen brive in 
volge gedan vnd een dar jn gnaden hewe vnnd der Deger sar ave spar dat 
se tregcn mick nicht to dage kamen schallen So hewe ick fftrder 
vpp der salflfien dagestede mit minen Herrn van Labecke vnd den vppge- 
nannten redern dat beste dar sarder jntovermelde vorhandelang had, de 
mick Dem geraden hewen in sodann solen in affwesende mines gnedigsten 
Hern dess koninggcss dar nicht sarder to dondeOck bedachte een 
nicht geraden wesen dat ick to een in datland ride vnden 
sodan gebotsbreve dar over antwarde, wrte ick mich deaa 
mäste vormodendo wesen dat se mick vnd alle den minen 
dodeden, dar juwe gnade minem gnedig^ten Hern dem konnick dar snr 
der jut to raden wol wiil vppvordacht sin Als de appgenantten van 
Lupke mit den genanten Ditmarsschen jtzand ineiningkvnd 
buntnisse sitten, se sick jn sodann solic deger saer befiiten vnnd den 
Ditmarsschen biistand vnd haipe don vnd nichten willenso 
ick anse wol vormerket hewe, dat se sick to minem gnedigesten 
Herrn dem konnigk geven schallen, jawe gnade dem genanten 
minem Gnedigslen Hern dar jnn raden willen dat me de van L apke 
van den Ditmarsschen krigen (trennen) konde so scolde siner 
gnaden sake wol een bestand vnnd vortgank krigen . Gnedige 
Icve llere wor ave ick jawe furstliliken gnaden kan to willen vnd to Dinste 
sin dat do ick allclyd vnnd vngesparden flite willichlicke gerne. So vnnder 
minem insigcl am sonavende na jubilatc anno domini LXXIIII. 

BüSBO van Alveslcve Ritter juwe g^ade willighe Dijener. 

Kh dorchiuchligeni Ilochgebornn fürsten vnnd Herrn Eren Albrechle 
luari'kgrevc lo Brandenborch dess hilgcn Romeschen rickes Erlakamerer 
\iul kurfurstc to Stettin Pomern der Cassuben vnnd wenden etc. Hertog^n 
llorclijrre VC 4onorenborg<^ vnd filmten txoRflgen Minem Gnedigen lewenHern. 

Dinstlicke g^ttreven. 



93 



i9. Albrechl Bischof von Breineu an M. Albrecht. Or. «. Mai 1474. 

Darchlichtige Hochg^eboren forste vnd g^nedi^e leve Here. Na Ir- 

bedüi^ myne« willigen Denites vnde bedcs an god , Do ick jnwen fürstlikc 

gnaden weten , Alsae jawe gnade den gestrengen Heren Bussen van Alvess- 

lere Jawer Herlichkeit Amptman gesand hebbcn mit des Alderdarcbliicb- 

Ugeslen forsten vnde Heren Heren keysers inynes aldergnedigeste leven 

Herenn breven, jn werve mynes gncdigesten holden leven Hernn des 

koninges to Dennemareke etc. an de Dytmar sehen vnd eck an de van 

labick ') etc. Aldiiss gnedige leve Here hefft de eegenantHerBasso Juwer 

ftirstliken genaden man , syck ersten mit grotem flyte bevalet mynes erben 

gliedigesten leve Heren des koniges Redern der lande Holsten vnd Sless- 

wiig vnde en sodann werve vnd breve der keyserliken maiestat vnde juwer 

gnade entdecket vnde witlick gedan vnde vort na erer rade alle to Lubick 

jn gfaereden vnde de van lubick angefallen vnd gheeschet mit de vorgeroden 

ke3*Mrliken maiestaten breve , Beghernde vnde biddende van en , se ere 

mergliken bodeschnppen mede wolden senden vnd schicken to den Djitmar- 

sehen na inneholde der keyserliken gebot breve, So se na langen degedin- 

gen vnd vndersprake syck hQen jn ghcven, dem alsso to donde etc. Vnde 

%'an Blond mit Hern Bossen vorbeoant de Dytmarschen vpprenc begelike 

siede vorschreven jn der besten wiise vnd formen , der de vorgenante Here 

Bosso affwachtende vnde beiden de wass intbeste do men syck erer vor- 

modende scholde wesen , do schreven de vorbedachten Diitmarschen dat 

aUerdinge äff vnd vorlede dat vnd wolden nicht to Dage komen, 

vnde noch de lobsche Ledder de Hamborg , de dar ock vorschreven weren 

eck do nicht en qoemen tor stede etc. vnd doch de vakeben Herr Busse 

allikewol tor stede qoam mit mynes gnedigesten Hernn koninges Redem 

mit en sonder to ratslagende, wess h&r für der ane to donde were. Vnde 

overbodich wass to den Diitmarschen jnt land to rydende mit der Werven 

de keyserliken maiestate offt en des rad duckte sin , dass er doch de Redem 

alle äff redden vnd were nicht nütte gewest Men ane allen 

twivel jn eines vnde der sinen lyves fare, vnde nimmero 

wedder levendich vthe dem lande gekomcn were. Gnedige 

leve Here Aldass na velem vnvordraten flytes vnnde arbeidens riidenden 

vnd andere moyge de de eigemelte Herr Busse , jn den werven gedan hefft 

Red he noch jn dat lateste wedder to lubick jn meinighe den lubschen vore 

BUiige noch to donde , dat se noch scheiden vorschriven vppet nige vnd 

vorarbeide bei den Diitmarschen, so dat ane twivel wol jn erer macht \h 

datse noch wor tor zekem stede quemen an to hörende vnd en to vorkun- 

digende der keyserliken maiestaten gebotbreve vnde beieide dal mit worden 

vnd redden en dat ok vor dat beste se em so dcden vnde wolde dat noch 

gerne aflgebeidet hebbcn vnvordrate men overst it konde em alle nicht 

1) Nach ChrisUani Gesch. der llerxogthQmer Schleswig und Holstein, r, 
8. 57, seUessen am die«e 7itli die Dithmsrschen mit den Läbeckern ein 
Bindniss aaf 10 Jahre. 



94 

bcdi^cii etc. vnd vorloss dat lestc arbeid mit dem ersten vndc kondc vnd 
mochte cn nicht to worden komen. Jedoch is dat groi gx>wert mynem gne« 
digealen leven Hernn dem konighe etc. dat Juwe g^nade hiit ene geachicket 
hefft wente id noch myn edder mehr is ghelijck , iffl he den Diitmaraehen 
to worden geweat were vnde ae wol hebben vor namen mynea gncdigeaten 
Hernn dea konigea etc. vnd der ainen meinighe So juwc fttratliken fpiaden 
de vorschriven Herr Baaao wol vteliken muetliken offlen aehriffiliken werd 
vnderrichtende edder witlick donde , got jrkennet wen dat siner eghen per- 
aonen oflfte de ainen angheroret offte tho gekomen wem , ao konde he dyt 
werft na bevelinge jnwer füratliken gnade nicht hoyher bearbeidet vnde 
verfolget hebben. Darnach moyge arbeid edder koat ane to aparende So 
ick dat mynem gnedigeaten Hernn dem konige vorberort etc. mit anderen 
schrifften vnde werven alle geacheffte vnd vortganck deaaea wervea mit 
silier konigliken gnaden eghen bodeachnppen klarliken achreve vnd kflnd 
do, dem allmechtigen gode jnwe fUratliken gnade ick lange wolmog^nde 
bevale over my jawe eghen Cappellann allwege to bedende. Dat. to Sege- 
berge am negesten Sonnavende na Cnicia Jnveneionem vnder mynem Se- 
crete anno LXXIIH. 

Jawer foratliken (piade 

gndwillighe Albertna tho Lubick Biachop ete. 

Daran war mit rothem Wacha ein Zettel angeklebt mit den Schriftzttgen 
von dea BiachoÜB Hand. £a folgt, aoviel zn entziffern war: 

Genedigbe leve Her Ik hope vnd twyvel nicht jawe fftratUke gnade 
wil vnserm gnedigeaten Hern deme konyngh , wol za raden helpen in deaa 
Dytmarschen aake. Dachte wol velen van ayner konigliken gnaden vnd (7) 
jawe redem rataam aein, dat ain koniglike gnade nicht alte zeer mede 
haatede syk tho bevalende der beaytiinghe dea landea Dytmarachen waa 
sin gnade bethe dea anstan thet tyd vnd vor volghede aiae gnade recht vor 
vnaerm aldergnedigeaien Hern dem keyaaer vnd vertrnwe (?) kerlea (7) in 
deme rechten dat mede dringhede ayne gnade en äff van de tyden ere bylig- 
ghera vnd behete den vor der pyniiken vnd strengeliken breve ighen de 
gheven de ej bann der vorscriven keysaerliken maiestate bode vnd recht 
ene dyvel (?) oder hOlpe deden bij vorlast erer Privilegien vnd bij der acht 
vnd aberacht zo moenelik is etc. den dat na kan aynen konigliken gnaden 
dat lant nicht vor enstan etc. vnd aunder grote möge vnd koat wol bii 
komen Sin konikliken g^ade enthoret daa von juwer illratliken gnaden 
nicht etc. wen en juwer gnade vorwordert vnd schickket zn deme pasUiken 
breve der keysaerliken maiestaten neghen ere byliggena etc. ik hope 
sin gnade bebreehtighet ze wol ane Swerdtalaeh. Dat at 
sapra Albertna nt aopra manu propria acripait. 

80. Gristiaa veo gotes gnaden tte. VnierB etc. — Svager -^ Älbredit. 

12. Mii 1474. 

De dnrchlachtigste fUrate vnnae leve Here vnnde brader de Romlflelier 
keyaer hefft vna jrtzund geaehreven vnde gefordert to aynn leve to körnende 
to Augsporg So sie vns vor densalven ainen achriften aader niie brere to 



95 

jpekomeA cUrjnae tin leve begerede, dat hü upp piaxiiteii bii cm sin schol- 
den to Sfrksparg dar de konig van Franki'ick ock komcn scholdc etc. vnde 
wo wol wii alle vnnse sake dar na geschicket hadden dal wii vns (o Strass- 
porg wolden gefuget hebbcn So willen wii doch vnnsermm leven Ilcrcn vnd 
bmder den Romischen keyser to Icire vnde wolgcfallen vnnse saken wedder 
dar na richten bii ainer leve io Angpsparg to sinde vndc vns so wii iest vnde 
forderllcliest konen dar heu fugen wii sint van der gnade gotcs mit alle den 
vaaaen vnnser wedderfart van Rome föscb vnde gcsunt hir gekomen. got 
^ve vortan mit gelucke vnde vna sin van den hilgen vader dempawesseden 
Cardinalen vnde dem gantien hove toHome ock vndeswegen van den farsten 
rade Sieden mercklieh gprote ere vnde werdicheit bcwiset Solichs wolden 
wii jnwer leve nieht vorboldcn in vngetwiveldcr tovorsicht wes vns ern vnd 
^tt bejegnet sint gii to vornemen irfrowet. Datum to Mantua am Dones- 
dage nn dem SondageCantate anno etc. LXXIIII. 

H. Cnstieni van godespaden to Denemarckcn Sweden .Verwegen etc. konigk vnde llerlog 
tv Siessvigk Ock liertoge to Ilolsteu Stormern vnde der Dithmarschen Greve to oldeuborg 

vnde Delmenhorst. 22. Mai 1474. 

Vnnsem fruntlikcn gruth mit sandcrgcr andacht tovorn Hochgebornn 
furste Leve Swager. Jnwer lewc laten wii fruntlik weten Dat wii vns 
morgen mandagh hir van Pavye gein Mcylant fügen werden vnnsern wech 
van steden to steden vngesiemet na Augspurg to vollenden demm begern na. 
.Us vns vnnae leve Here vnd Bruder de Romische keyser geschreven hefft 
went wörmede wii sincr kcyserlichen maiestat vnde bruderlichen leve 
konen vnde mögen to willen vnde fruntachop sin Don wii vngespart all 
«'nnser vermögen gerne. Datum to Pavye Am Sontag Exaudi anno 
dorn. etc. LXXIIII*. 

Ock leve Swager. Bidden wii juwc leve Dat gii mit den Borger- 
mestem vnde Rade to Augspurg willen spreken laten Dat sc vns mit U" 
pferden mit herbergen willen Vorsorgen etc. 

(Miniitoli, ir, S. 17.) 

82. Der Herzog von Mailand au M. Albrecht. 25. Mai 1474. Ex Or. 

lUnstri (sie) et excelse princeps domine fk>ater honorande. Mittimus ad 
Scraninnimam Imperatoriam maiestatem spectabilem eqaitem auratum et 
dertorem d. Ang^stinum rabeum (Rossi) parmensem oratorem et consiliarium 
dilectiMimom de mente nostra plenissime instructuin qui nomine mcu lUu- 
striasime domlnationi vestre nonnnlla referet que ei dem in mandatis dc- 
diMB. Itaqne eandem dominationem vestram rogamas et obsecramus ut in 
hia omnibns que eidem retlulerit non aliam quam nobis ipsis si coram ad- 
eMemna fidem prestare velit. Speramus si quidem ipsnm oratorem nostrnni 
pro foa in nos fide non minus quam doctrina et virtute singnlari eo se pacto 
hthünram. ut ejus legatio dominationi vestre gratissima sit futura in omne 
et amplitudinem vestram paratissimi. Ex papia XXV Maii 1474. 

Galeaz sf. 



9n 

Galeaz maria sfortca vicccomcs dux mcdiolani etc. papic Anfflcricqnc 
comcB. ac Januc et Cremonc dominus. 

Cichogi. 

83. M. Albreclit an dcu Kuuig Cbristiem von Dänemark. 2. Juni 1474. 

Lieber her vnd Swager. Als ewr königlich wird vnns ytznnd geschri- 
hen hat. hahen wir ewr glückliche widerkunfl mit freaden gar gern yer- 
nomen. aber es ist ein nottorft das sich ewr königlich lieb ftkrder lu kom- 
men , ir verliesst anders die leut das nyemant hie pleibe. dann es ist von 
fürsten nyemants mer hie dann die k. M., der bebstlich legat, vnnser Swa- 
ger von menntz , wir , vnsers Hern kaysers Son. Uertzog Albrecht von 
Baym der von gortz. der von Henneberg vnd bei acht slechter goisÜicher 
Bischof, Hertzog Ludwigs von Veldentz ist man auch wartend die andern 
fürsten vnd Stet sind vast hinwegk wider vermuten vnnd das in die wachen 
die hcreingeet yederman hinwegk rcyt vnd nyemants hie pleib Wir warten 
hiemit ynstalten ander vnnscr treflfenlichen geschefft halb ewr ko. lieb zu- 
gefallen wir wern sunst langest haym vnd glauben vnnser Her der kayser 
wer selbs nicht hie wo es on euch were. Darvmb zawe (sie) sieh ewer *} 
lieb destcr bas. Womit wir ewrer königlichen wird lieb vnd dienste konn- 
ten beweisen theten wir gem. Datum Augspurg am Donnerstag nach dem 
heiligen Pfingstag Im LXXUII. 

An konig zu Tenemark« 

84. Ausuchung des n^^onigs von Tennemarck" an die k. Maiestäi zu Augspurg. Von der 

Hand M. Albrechts. 

Item zwm allerersten bitt die königlich wir4 die Ding in still 
zu halten bis zu seiner Heimknnfft jn seine konigreich. 
Damit er solchs dester bas vnd sicher gethun mog dann er 
wcysB nit wie yederman zwuschen hie vnd seinem konigreich zu. den sachen 
verwant ist, nachdem er hinein durch die Hemstete ziehen muss, die ir 
gewerb vast gcin EngcUant vnd Burgundi haben. 

Item den ersten arlikel — das >scin k. Maiestat mit der königlichen 
wirdcn zu Frankreich mit gutem willig ist vnd weyter kombt als wir 
auss der schrift vermerken Sind wir crfrewl. nachdem wir vnd der konig 
von Schotten auch dem konig verwant vnd mit jm vnd den jren in pont- 
nus sind : In getrawen es sol der k. M. vnd dem Reich auch in (ihnen) allen . 
konigen vnd iren Graven ere vnd nutz darauss entsprossen Angesehen das 
nicht der mynder teil der crislenheit sich zu hauflfen thnn. 

Item der einung halben sind wir willig mit der k. M. wie sein Zettel 
anzeigt vff gleich pillich wegc nicht wider ein zuseyn in pnntniifl 
zu geen. 

Item der HüllT halben gefeilt vns auch die vIT zimlich gleich wege in 
setzen ob eynich teil vbergangen würd vnd das man specificier wider wen 
man sich verpüntt oder von wem man sich vberzugs versehe Ist sn glanben 

1) lli«r ist In Friedrich I. Z, 8, 17 eine Zelle ausgelassen. 



97 

uehdem das Reich vnd die konigreich weyt zu Btre}^ von einander 
gdegten aindt, das man es vff die grnndt musst setzen. So ein teil 
rbcr z ag e n Word, das man dann dem der das tet hinder in das land zog d«i- 
mil mmn Jn wider hie brecht vnd den vberzogen entschüit so offt es not 
geschee. In gleicher form hin vnd wider oder wie oder vff wen das vft 
das best betracht wirdt. 

Item von frisslands wegen in vnserm schütz za nemen. 
der k. M. an seiner obrikeit un s che dlich Sind wir willig nach gc- 
bttre xa Chan der k. Maiestet als vnserm Hern vnd Bmder zn gefallen. Doch 
das sein k. M. in die land schick mit samht vnser hotschafft die do abrede. 
Das sie darein verwilligen Aach die ding mit Jn angesehen werden. Das 
wir Tnaeren (Unehre), mne vnd kost irenhalben nicht vergebens betten vnd 
widenrmb beystands von jn wartend wem nach gebftre. 

Item darvff batt die königlich wirde die k. M. die notteln der brief be- 
greifen xn lassen lam fUrderlichsten dann wir wegfertig sind vnd gern 
bald wider xa vnnserm konigreich komen. Vnd so vns die vberantwurt 
werden rif gleich gebftrlich wege gesetzt wollen wir vns kariz bestymmen 
entliek vnd besliesslieh za volzug vnd fQrdrang der sach dienende frunt- 
Hch aatwortten. 

Item den konig von Schotten vnsers tochtermans halben sind wir 
willig wenn wir mit der k. M. vertragen werden in solcher mass in mit der 
k. VL auch za vertragen an sein lieb bringen lassen durch sein botschaflfl 
vnd Sendboten die er hie hat auch die vnnsern in vnzweivellicher zuver- 
sieht YBd vertrawen das er denn auch thun sol vnd werd vnd das zum aller- 
f&rderlicheten vndersteen za wegen za bringen , als das ymer gcsein muge 
AsgeeeheB das der weg ferrn ist Doch zwischen hie vnd michaclis mit 
der kilff Gotes r.u cnd sol laufen vnd muss solch eynnng mit erlichen werten 
als wel wider Engellant als wider Burgundicn oder ander ge- 
seilt werden. Angesehen wie derselb konig auch Burgundicn widor ir 
ponlgenossen faintschafft halben auch sunst wider einander verwant sind. 

85. Keyserisch zedel. 

Itemnadidem sich der konig von frankreich gutwillig erbeutt sich 
gegen TOaerm allergnedigsten Herrn dem Romischen keyser etc. vnd seiner 
keyaerlicbea gnaden naehkomen am Reich Romischer keyser vnd konig f&r 
tAA md sein erben in ewig hiifflich verstentnas zu begeben. 
Dm die k. M. aach also gewilligt ist. 

Item vnd auf das das heilig Romisch Reich vnd annder zugewanten. 
DenCpM in frid vnd gemach sein vnd bleiben mugen. Ist die k. M. auch gut- 
willig alt den darohlachtigen konigen von Tennmarck vnd Schott- 
iannden anck in eynung vnd verstentnas zu komen. wider so die so 

heilig Reieh oder sie belaidigen weiten nemlich etc. 

lies sieh einer simliehen Hilffe zu vertragen vnd ob e>-nichcr partey 
▼en in besehehe dieselben vberzogen parthey mit macht zu cnl- 



Arebir. 1651. VII. 1. u. 2. ilvfl. 



98 

Kern das die königlich wirde von T, nnemarok in jrn ichntz 
vnd schirm nemen wolle, die friesen von bevelhe der k« M. 
doch dem heiligen Reich an aller oberkeit vnschedlicb. 
damit sie aach dester bas bleiben vnd ob das not wurde hielfAioh sein 
mngen. 

86. Gatachlcn N. Albrceht's Ober die Erweiterang der Rechte des Königs von D&nemirli 

ober den düuischen Cleras. 

Item der sacben halben die in dem bebstlicben Hofe zu handeln sein ist 
geratslagt 

Item in den konigreichen Tennmark Sweden vnd Norwegen ist 
grosslicb nottorft frid willen vnd eynigkeit zwischen beden steenden gaist- 
lichen vnd werntlicben zu behalten. Angesehen das mecbtige Ersbis- 
thum vndBisthum dorjnn gelegen sein, die sunderliche stand vnd 
Wesen in eins konigs rate ye zu zeiten haben vnd wo dieselbigen einem 
konig widerwertiglich fallen solf en , mocht daraus nicht klein plutver- 
giessen und verderben der land erwachsen, als zu vil malen geschehen ist. 
Solch künftig vbel vnd vnrate zufürkommen ist geralslagt, 
dise nachvolgend artikel vnd freyheit bei vnnterm heili- 
gen vater demBabst zu erlangen zu erbeiten: 

Item nachdem grosse vnd mecbtige Ritterschaft in den landen ist 
erfordert die nottdorft dieselben nach gebumus in willen zu behalten dess- 
halben vnns bednnken will, nottorftig sein , ob vnnser Herr der konig er- 
langen mocht. das in disen hernach geschriben Stiften durch bebstliche 
fursehung vnd freyheit versorgt das nyemants daselbst zn Thnm- 
herrn oder eynicher prelatur dignitet vnd officia anfge- 
nomen wurde, dann der vom Adel von sein vier mnen, oder 
aber in der heiligen schrift , in keyserlichen oder in bebstlicben rechten 
d c 1 r vnd aus demselben konigreich darjnn die kircheleyt geboren were. 

Item Nachdem die compaclata deutscher nation vnder andern artickeln 
geben , das vnnser heiliger vater der Babst sechs Monat, vnd die andern 
Ordinarien sechs monat haben, vnd die konigreich vnd fQrstenthumb vnnsers- 
Hern des konigs von deutscher nation gezung vnd wesen nit 
massgeschlossen sein, werden doch dieselben konigreich vnd land 
mer beswert. also, das sich ellich vndersteen, mit bebstlicben briefen den 
Ordinarien zwen monat abzusneyden vnd nicht mer dann vier monat miza- 
geben , ist geratslagt das durch vnsem Hern den konig geerbeit werden 
sol, sein konigreich vnd fürstenthnm in dem der dentsclieB 
Nation gleich zu halten. 

Item nachdem aneb in den egemelten concordaten in confirmation vnd 
Provision der Erzbisthnm vnd Bisthum berurende ein artikel gesatit iat, 
das rechtliche wale der Capitel zugelassen werden sollen. Es were 
dann das vnser heiliger vater der Babst einen Bessern geben mocht vnd 
aber vnnserm Herrn dem konig an den Bischofen hob gelegen 
ist, angesehen das ein iglicher bischoif von stund an so er eonArmiret 
wardt, sein state in des konigs rate hat, dai dann ▼nnser flerr 



99 

der konig dar&nff arbciien woll keinen Ertzbisc hoff oder Bischof 
Im leinen konigreicken erweit zu bestetigen Sünder in macht 
des Artikels in den compactaten gesetzt meinem Herrn dem konig ein 
freyheit geb, hiefQro nyemants zu Ertzbischof oder Bischof 
in denselben kirchen zu bestetigen on erlangten wissen 
vnd willen des konigs angesehen das der konig bass wayss 
wer der beste darzv sey, dann yemants anders. 

Item von der präpositar vnd ander specialiler reservirtcn lohen wogen 
zn erlangen was derDignitetbeneiicia oder ofQcia were in Ertzbischoflichen, 
bischöflichen vnd collegialen kirchen. das die nicht andern dene pcrsonen, 
die ¥on Adel oder do ctores sein von der Nation geboren, 
do die leben gelegen sind, wie obgeschriben ist. 

Item das vnnser Herr der konig ein Conservatorinm für sich seine 
Reich Tnd vnderthan geistlich vnd werntlich erlang in meliori forma. 

Item von des Bisthumbs vnd Stifts wegen zu Odensee sant Bcnc- 
dietenordens, die za wandeln in werntlich canonici vnd zu ver- 
sorgen mit den freybeiten hinfar nit anders gehalten zu werden dann wie 
von den andern Stiften obgeschriben ist. 

Item literas promotoriales in meliori forma von vnserm Hern dem key- 
ser vber diso ding an vnsem heiligen vater den Babst zn erlangen. 

87. AnbriDg^n d^s k'üuigs Ton Daucmark bei dorn Kaiser und Erledigung derselben. 

Item vnnser Herr der konig hat auff dreyen geschayden iantstrassen vIT 
i glicher ein zoll, die gering sein der ein zu Rennspur g, der ander zu 
plove. der dritt zn odeslo. In den grafschaflcn Holstein vnd Stör- 
mar gelegen an der etlichen man ye zu zeitcn von einem ochssen oder 
pferd einen Schilling, an etlichen, auch mynner nymet. Wann aber vnnserm 
Hern dem konig mnsam und costenlicb ist. dieselben Strassen in wehre vnd 
friden zu behalten. So hat sein gnad einen andern zole zn Gottorp jm 
Herzogthum zn Slesswick gelegen daselbst ein ochs oder pfcrt zwen 
Schilling, vnd andere wäre auch nach anzale wie von alters herkommen ist 
zu soll geben Bietet vnnser Herr der konig die obgeschriben 
drey zoll mit der auffhebung von pferden ochsen vnd aller 
wäre xn Gottorp zu vergleichen, also was ein iglich vieh oder 
wäre zu Gottorp gibt Das man an der gemelten drey er end igli- 
ehem anch sovil nemen mog angesehen das die zoll der Strassen halb 
also gelegen sein , das von einer wäre der zol in dem lande nicht mcr dann 
ejaaten genomen vrUrdt. fiat. 

Item in vbung ist von alter herkommen, das die vier Stete Lübeck. 
Hamhargv Inneenbnrg, vnd Wismar haben geslagen ein Silber 
Monis drey und zwentzig Schilling auif einen reynischen golden, 
darnach aneh alle zins Rennt vnd zoll der land gericht sein, in kurz ver- 
gmogea als bei dreyen jaren , haben sie der Muntz sovil abgeseszt am körn , 
das der Reynisch gnldin in der aufzal aufgcsligcn hat zu vier vnd fQn ff 
vnd Bwensig Schillingen, dadurch vnserm Herrn dem knnig in sei- 
Bca Herzogthnmen vnd gralschaften an seinen Ucnnlen vnd zollen merk- 



100 

licher abbrach geschieht, deugleichcn leinen prelaten Rittertehaft 
vnd vnderteaien dadurch auch der gemein kaufilag vnd Handel in denael» 
ben landen gemyndert wurdt. vnd merklicher widerwiil in künftig leyt 
daraaa erwacliasen mag. da« sie die alten monti abgethan vnd in die newen 
gewandelt haben darvmb sie billich verfallen sein das sie 
nymermuntzen sollen, noch nyomants pflichtig sein ir mnntz zo nemen 
Aber yedoch mit abtrag der scheden. Bit ei vnnser Herr der konig die 
kayserlich maiestat woll orden setzen vnd lewtem. das die obge- 
nanten vier stete die Mnntz am körn halten, wie Ton alter her- 
komme a ist, das an der aufzale drey vnd zweinzig Schilling eins Reynisehen 
guldin wol wert sein vnd wo sie der hinfQr absetzen wurden vnd sich das 
erfund das dieselben Stete oder welche den verbrach gethan heU, der kay- 
serlich en maiestat von des Reychs wegen vnd vnserm Hern konig ven sei- 
ner obgemcUen fQrstenthumen vnd grafschaften wegen vmb beschedignng 
willen derselben ein pene verfallen sein. Nemlich. fiat. 

Item vnserm Herrn dem konig zu erlangen ein freyheit von vnserm 
Hern kayser von seine prelaten Grafen Hern Ritterschaft, 
der seinen vnd der iren vnderthan wegen, die an kein ander gerieht 
zu ziehen dann für sein vnd ir ordenlich gerioht im land eto. In forma 
meliori wie es dann ander churflirsten vnd f&rsten im Reich haben die des 
begnadt sind. fiat 

Item von des Bischofs von Lübeck wegen dem seine Regalia in 
leyhen, im seine privilegia zu confirmiren vnd meinem Hern Marggra- 
fen Albrecht za befelhen juramentum fidelitatis von jm 
zu nemen. fiat 

Item von der freyheit wegen vnsern Hern dem konig za bestotigen etc. 
will vnser Herr der kayser dem könig in genere all sein freyheit ytzo hie 
bestetigen. 

Item als der konig begert. Das die k. M. commissarien geh sein fk^- 
heit die er vom Römischen kayser vnd konigen hab zu vidimiren, das will 
vnnser Herr der kayser thon vnd so jm dieselben vidimus fArbracht werden 
was dann honcstum ist, das wol er jm in specie auch bestetigen ob er das 
begert 

Item das vnnser Herr der kayser widerumb mit hohem penen gebiet 
den Steten an der See vnnsers Herrn des konigs vngehorsamen vnder- 
than nichts zuzufüren oder mit jne zu handeln. fiat 

Item das vnnser Herr der kayser bey dem konig von polen vnd dem 
deutschen mcister zu leyffelant durch schrift arbeyten wolle, das sie 
nicht gestatten den von Tanczygen, Riga, Refel vnd Terbi vnd 
andern Steten iren vnderthanen mit vnnsers Herrn des konigs* vng ehe r- 
samen zuhandeln oder jne zuzufuren. fiat 

Item das vnnser Herr der kayser schreib Herzog Erioken von 
Wolgasl wie jm vnnser Herr der konig anbracht hab. das konig Eriek 
seliger einen mercklichen Schatz an Heiligthnmen barschaft cley- 
noten vnd briefen aus den konigreichen Tennmark etc. der Cron vnd dem 
Reich zusteend gefürt bab, die in seinem gewalt sein sollen vnd begert Jm 



101 

za Termof^n , seiner Cron das wider za behendigen , darauff die k. M. im 
gebiet , lolchen Schatz dem konig vnd konigrcich on ferner Verleugnung 
SU geben dann wo er- des nil thet , so verstehe er vnsern Hern den 
der maynong das er seinen konigreichen solchen schätz nit nachlas- 
sen woU. fiat. 

Item dessgleichen mutatis mntandis an prelaten Ilern Mann vnd Stete 
Iren Hern Uertzog Erick darvff zu weysen etc. fiat. 

Item wo vnnser Herr der kSnig das begert, so will die k. M. auff fur- 
befte rnd rate meines gnedigen Herrn vonMenntz vnd Brandbarg 
als Churftrsten des heiligen Reichs jm alle seine grafschaft vnd 
laad so er jm Romischen Reich hat zu einem Uerzogthum 
erheben vnd jm das leyhen. 

Item fryes laat 

Item Gellem vnd Schotten. 

Item der konig eynung. 

88. Besondere Aarieichnang Ober denselben Gegenstand der Verhandlung. 

Item ein geleitsbriefe an die Dietmarischen fm vnd seinen Erben Her- 
zogen za Holstein auff die keyaerlichen Belehnung als irem Hern zu gewar- 
len in forma meliori. 

Item ein befchlbriefe an die von Lübeck einen Iren Rats zu schicken 
solclien gebotsbriefe zu antworten. 

Item ein befehlbriefe an Hern Bossen von Alvesslebcn. 

Item ein Uertzog Ericken zu wolgast von des schätz wegen dem konig 
zn antworten. 

Item an Hertzogs Erick lantschaft iren Hern daran zu weysen. 

Item dem konig den bisehof zu Magdburg vnd Marggraf A 1 b r e c h i 
znComissarien zu geben sein freyheit die er von Romischen kcysern 
und komgen bat zu eonfirmiren. 

Item dem Bischof von Lübeck seine regalia zu leyhen Seine privilc- 
gin SU eonfirmiren vnd meinem Hern marggrafcn Albrecht zu befelhen 
da« jnnment zu empfahen. 

89. Scbreiben M. Albreehts an den Kaiser über die böhmischen Angelegenheiten rom 

18.AugQstl474. 

Allergnedigeter Herr Als mir £. G. geschriben hat des Herzogen von 
Bvgondi halben vnd auss sundern gnaden dancket des nit not ist das das 
steh geecheen ist Ich bab mich aber angeslagen als einen andern Curfurstcn 
der anlMmi dabey sitzt vnd erboten gegen meinem Swager von Menntz als 
mir nit zweivelt er £. G. wol bericht hat dabey lass ich es bleiben. Dann 
iek wQU £. O. als meinem rechten Herrn nit setz Sunder getrew hilff vnd 
b^fslnni tka . welchen E. G. ich mich hiemit bevilhe als meinem gnedigsten 
Hnra. OatColemberg amDonerttag nach assumpcionis maric a^LXXUÜ* ^j. 

t) Vergi. IL Kais. Buch S. 5%1, 313, wo der Anfang dieser Zcdala mttge 
theUl bt bU „vsrmacbtcD. " 



102 

Zedula. Gncdigstcr IIlmt. Als mich ewr gnail anzeuhet vmb rale in 
den polniichen vnd bchcimischen aachen WOsit ich das wol zu Ibun vnd 
K. G. zu nutz . wer ich schuldig auch willig Aber wie wol ich zu Zeiten 
jagen vnd payssen fare . bekonier ich mich doch gar lutzel nachdem ich mit 
mir selbst ettlichermass belestigt bin zu dieser Zeit weissheit, dann ich 
mich aller sorgvelligkcit entslalie so ich best kan als der der gern sterker 
wolt werden Yedoch so ist mein begirdc ew|pn willen nach vermögen zu vol- 
bringen wiewol ich wcyss . das nymands bass empfindt wo jn der schuh 
trflckt . dann der jn antregt Aber in mir so fechten zwey zu tbun vnd zu 
lan. Sol £. G. kriegen vnd nicht jm lannd sein . ist swer on vnderredt mit 
den ewrn danidcn Solt jr dann die zwen konig f&r den kopff slagen vnd 
kein gemütlich wissen . noch vertraven von dem konig von Hungern haben» 
ist noch swerer dann on zweivel sie werden jm velde miteinander gericht 
oder gefridt . so g^cng es vber euch wo jr euch nit versorget . Darvmb so 
wil mich bedunken es sey £. G. nit abznslahen, die vermachten vertrege 
Alleyn das £. G. mit warheit jne hat zu antwortten die Ding . die zu sand 
Johannistag f&rgcnommen solten worden sein, sind nit gescheen Sonder 
zwischen jr vertrege gemacht wo der von Hungern die nicht verbrochen 
hett, mochten vielleicht die gehalten sein worden das E. G. zn verdQrplichem 
schaden gewachsen mocht sein . Dornach als die Beheim bey euch weren 
gewesen zu Augsporg . Hctten sie einen abschide gemacht vif Jacobi mit 
sambt den polnischen Reten wider zu kommen das auch verrttckt wer vnd 
komen nu vff Bartholomei jm velde zu sein . als Herr Jobst sagt vnd nach- 
dem der polnischen Rate noch nit kummen wer, were vnmuglich das £. G. 
botschafft vor seiner zukunlTt gefertigen mocht vnd ob er joch kome vor 
der bestimbten zeit als sich £. G. versehe vif Herrn Jobsten zu sagen. Hinabe 
schicken mocht jr gcsweigent euch hinabzufugen, das jr auch nit thnn kontt. 
vnd habt der burgundischen sachen halb erlich vnd gpit entachnldignng 
nach allem herkomen der sach Aber wie dem allen . £. G. wolt die Ding 
mit jn eingeen Also das sie euch luffteten . mit der sterck ewrs znga Nach- 
dem auch die zeit zu kurtz wer So wollt jr gleichwol sovil jr in der Jehe 
vff bringen möcht dem jungen konig zu sterckung seines heres znorden vnd 
^so die Ding volbracht wurden als sie angesehen weren allem dem volg 
thun mit tag^etzung lehenschafft vnd annderen das sich geburet nach laut 
der beteydigung.** Auch denselben die ir dem konig zugeben wttrdt im be- 
velhe geben ob man von berichtigungen oder teydingen handeln wurd jm 
velde als sich dorjnn mancherley begebe das sie mit darein gingen nach 
geburnus vnd £. G. gnug^ame Versorgung das es von dem Hungern gehalten 
wurd vnd ewer aller lieb vngetrennet bliben.Mayn ich nachgestaK der sach 
nachdem bisshere der Bruch an jn erschinen ist vnd jr alwegen botscballl 
von jn wartend gewesen seyt Sie sollen sich des vff dasmal billich seltigen 
lassen Angesehen sie betten ewer hilff . Sie betten die gerechtigkeit der 
belehnung vnri weren mit £. G. vngetrennet allwegen wider den konig von 
Hungern vnd so £. G. dem also thun vnd die polnischen brieff alle vber- 
geben wurden vnd £. G. dem jungen konig lewt zugebe wider den konig 
von Hungern wcre c» jn mir ein kleine . Das man dem jungen konig bricf 



103 

pebe an die vnderian des konigreichs zu belieim das sie dem jungen konig 
ireborsam waren vnd balfllich Auch das ir dem jungen konig zuschribt 
So die zeuge volbracbt wOrden jm zu leyhen Angesehen das es die (eydings- 
briefe innenhalten dann so er mer hilff hett die darauss wachsen So euch 
als wol als jm nutzer wer angesehen das die sach jn mir wo es also gehan- 
delt Wirt gegfen den konig von Hangern offen ist . Ist es jm erschrocken- 
lieher . so es aoffgericht f&rgenommen wirt. Dann mit guthaben, darauss 
jm ein trost den anndern eine sorgfei tigkeit wuchs. Das wulle E. G. von 
mir in Yndertenigkeit vermerken vnd in (piadcn aufnemen . meinen willen 
Ar die werck angesehen das ich itzand nicht bass kan Auch das es von den 
gnaden gots nicht not ist. „Jr wisst euch nach gestalt der sach wol in die 
Ding SU schicken. das Jr nicht zwischen zweyn stulen nydersitzt vnd freundt 
vnd veindt zu widerteil gewynnt** Alleyn gedenkt, das der zug ftlr sich gec 
vnd das Jr mit in aül richtigung gezogen werdet vnd jn friden vnd richli- 
gnng frey seyt . ewr vngehorsam in gehorsam zu brengen vnd zu halten 
vnd das jr darzu beder konig hilff habt, so jr der begehrt nach ewrem ge- 
fallen damit jr dienst euch nutz werde. 

90. Aafzeifhnungen M. Albrerht's Aber dieselbe Sache. 

Item allen den Dingen wie die mit demHomischen keyser hie vernoltolt 
sind . dem wollen sie von beyder konig wegen . volg thun . jr jeder als e» 
jm gesatzt ist vnd wider nemen vnd als die k. M. begert . dabey abzureden 
ob das were das jn der zeit ee die polnischen Rete zu jren Herrn kouien . 
eynicherley beslossen were das dem absetzet wie es sie verlassen wirdet. 
das dann diese beteidignng. zwischen dem keyser vnd beiden konigen. gantz 
ab vnd nicht pundig wer. Sagen die polnischen Rete.es werde nymmer ge- 
scheen.dann wollt es jr konig getan haben, hinder dem Romischen keyser, 
er wer sein langst mit grossem nutz bekumen. Sie weiten sich auch ver- 
pflichten, ob das ichts gehandelt were . oder wurde vorjrer zukunffl.das 
diser verschreibung absetzt . die die bede konig von poln vnd beheim mit 
dem Romischen keyser haben, das desselb craffUos tod vnd nichts sein . vnd 
bei disen verschreibnngen bleiben sol . desshalben nit not sey . solche clau- 
sein . wie vorstet neben den verschreibungen abzureden . dann sie wollen 
die Dingk von Ircr Herrn wegen. getrewlich handeln mit seinen keiserlichen 
gnaden als fromm leut. Wolle aber sein keiserlich gnad.das ye haben. wic- 
wol es einen vnglauben anzeige, der obgotwil nymer stat haben sol zu ge- 
schehen mögen sie leiden. das es beteidingt werde. dann jr Herrn betten mer 
vorteile daraoff . denn der Romisch keyser wenn sie es geverlich handein 
weiten . das onzweivellich . mit der hilff gots nymer geschehen . oder von 
jrem Hern oder jn gehat werden sol. So wolle sich der Clansein beyder 
konig Rete verschreiben vnd des verschreibung widememen. 

Item die Beheim wollen leiden das der tag des zuhauffen kumens zur 
freyenstat wo man hinziehen wil vier wochen ee werden dann vor an- 
geaehen ist 

Item sie wollen auch verwilligen das durch den konig vnd sie allen 
fleis ankeren werde das mit S. K. W. vcrsigeln auss den stendeii die itzund 



104 

hei jiu sind oder hernach zu jm kamen So er vngeveriich mayiii kende 
zuwege bringen. 

Item des treffenlich Herrn mit sieben ist jr antwort Es mOg nieht aadera 
gesein wenn sie sollcbs nit statlich mit zogen wo weiten sie dami die 
Lent nemen. 

Item So sie mit dem Volk gein Hangern oder osterreieh kernen das sie 
sich dann nicht auf S.K.W, guter vnd loat noch S. Kais. G. gehorsame laaUent 
legen noch den gwerlicben schaden thon das sie auch von S. Kais. G. 
widerwertigen lantleat vnd denn jren nicht Huldigung nemen vnd mit jne 
frid haben. Ist dorvff jr antwort So wollen sich auff der k. Bi. leol nit 
legen dann wohin sie gezeugt werden vnd seinen gehorsamen kein gever- 
liehe besehe digung bringen mit prantschatsnng oder andern ansserhalfa 
zimlicher futternng Aach von S. Kais. G. widerwertigen landlenien vnd den 
jren nicht Huldigang nemen vnd mit jn frid haben. 8* d. 

9i. M. Albrecht in seine Gemahlin. Coblents 25. December 1474. 

Liebe Anna. Als du vna geschriben hast wie du vnd vnser kinder frisch 
vnd gesundt seit, des sind wir erfreut, als du vns wOnscht glückselige Aber* 
winderung der seyn wir dankpar, vnd bin von den genaden gots vast stark 
vnd werd ser klein . Got geh das es vns gut sey wir mercken noch nit an- 
ders, die vogel sind alle erstanckt die du vns geschickt hast . wir wollen 
dir den pfeffer sparn hiss heim , wirt dir der hintern gross , so erleidst da 
es dester bas, lassen wirn genyssen so er schön ist, wer er tnrr (dftrr) wir 
hielten dester bas hinan, pfeffer die junckfrawn von vnsem wegen vnd halt 
desterbas hinan, das sie vnser darbey gedencken, so vns gott glückseliglich 
heimhelffet, wölln wir dich mit dem jungen Albrecht vnd die Jongfravn mit 
der raten pfeffern . das wir euch das neue jar zu vnserer ankonfft nit vmb- 
sonst dürffen geben . Der jung Albrecht wil stark werden. Auch sag der 
hufineisterin wir wollen sie auch pfeffern in das gros arssloch. Damit he- 
war dich got vor laydt vnd denck das du gutn mut habst vnd üayst bleihat 
wir wollen ob got wil bald heimkomen, got geh mit frewden vnd schreib 
vns allwegen selber mit deinen henten, hastu doch die weil wol vnd flicht 
narrnteiding mit darein dein vnd der junckfrawn halben vnd thn jn 
sunst recht in allen sachen. des sind wir dir dankpar. 

92. M. Albrecht an dieselbe. Ende 1474 oder Anf. 1475. Ex orig. 

Liebe Anna. Wo du mir geschriben hast das du mit sambt unser kin- 
dem gesunt seist, das bore ich gern vnd wiewol ich nit wol mögend bin, se 
bin ich doch von den genaden gottes frisch vnd gesund mit allen den Tneem 
golt sey gelobt vnd ist mir ein beschwerd das ich dich vnd die Jongfraren 
hintern nit gefeffert habe vnd han sorg die hindern v#erden sich swindten 
vnd darvmb so is flnchxs vnd thn dir selber gütlich das dir der Tnterleger 
dick bleib. 

Diese beiden Briefe, welche die Gesinnang vnd Ausdmeksweise des ritter- 
lichen Hofes M. Albrechts charakterisiren, werden hier mitgetheilt, auf dass Ibrs 
Derbheit den richtigen Maassstab sur Beiirtheilong von Bustindsn fsbsi die noa 
einmal seutimentaL nicht aufigeCMst werden dürCen. 



105 



93. SehenbaAes Schreiben M. Albreehl's au die Herzogin Anna ') von Baiero, geb. 
PriBseMin tob Braamchweig. s. d. aber um 1^74 fallend. Or. Concept. 

Liber Bole, Ewer scbreiben mir itzond getan mit anzeigung ewer ge- 
trtwen werbnag ban ich verlesen vnd dank euch ewrs glücklichen wun- 
•ekea lom newen Jare anch ewrer erbietung vnd trewen bevelhs im anfang 
YBd ead ewrea briffs mit erbitang wider zu vergleichen vnd zu verdinen 
vnd nachdem ich der gelrewen geantwort hab so ich gein Augspnrg knmin, 
well ich ewr botachafft nit lere lassen komen als ich anch hiemit thun, 
SeUck eoeh hundert gnlden bei ewrem diner wiewol ir zum mermalen ge- 
schriben habt, jr weit mich nymmer ersuchen, Mit demselben ewrm diner 
hab ich viel schimpflicher wort geredt, der mir wider geant- 
wert hat, als er wol reden kan. Jedoch unter andcrm sagt er von 
ewren geistlichen wesen , wir Jr gar ein frnmen vnterweisslichen horten 
peichtvater habt vnd wo dem also were, so wolt ich sein nachrichter sein, 
dann er stralR mit werten so wolt ich mit werken ir getrewer sein vnd euch 
alter gesellen stuck ermannen, do euch die freud noch im synn was, dann 
wort on werk schaffen bei euch nichts der alten guten gewonheit nach. 
Ich hab im gesagt wenn ir ein pusserin wert als sand Elssbeth die nye kein 
sund Ihet, vnd auch von hohen stamm was , das wer etwas , Sunst sey es 
gleisanerei das ir nachtrabt von einer kirchen zu der andern , doch g^b 
ich euch den rate, das ir nicht zu ser geistlich wert, vff das ir nit lebendige 
beheiligt« dann wenn ich zu uch kumme vnd sollt euch dinen als einer 
heiligen so könnt ichs vor gelechter nicht vol bringen. Aber wie dem allem 
halt es dester bescheidenlicher vff das ich nicht durch ewr heiligkeit ver- 
hindert werde ob ich vergebens cinsten zu uch kome das ich gleichwol 
■chiflipfliche rede mit euch treiben mOge, Ich wolt ich wer den kindleinstag 
bei eueb gewesen. So wolt ich euch zum newen Jar gepfeffert haben. darvmb 
das ir als mager do Jr bei mir in meiner Bchawsung wart, funde ich euch 
aber nach der alten gewonheit starken voller *) gruben, als er was do ir 
■ir das heilthom gabt. So lies ich in seiner schon genyssen . das ich in 
BicisB hofmeisteramht dest schimpflicher wer, dann mir ist als dem alten 
Jeaeph vad wen (wähne) alzeit die schon frav sei mein , got bewar euch vor 
laid vnd gtbe euch was euch lieb sei vnd wisst das der reich ewer Vetter 
Heiarieh tot ist , got sey im gnedlg vnd hat viel guts gelassen, vff ewm man 
vnd seia hmder geerbt, das er euch wol zu emeren bot von den gnaden gots 
darrab macht eoeh wider zu jm, vnd halt es mit jm als er sich vor ewr 
garanet hat etc. wiewol Jr des jn lawgen stund in meinem haws, des glaub 
ick eack baa an» dann vbriger andaoht, Ewr Sun alhrecht hat mit mir geredt ') 

i) Sia selbst schreibt sieb: Anna hersogfn zu Brunechwigk vnd lunnenbarg 
(Mo. Mnehen Saautag vor conversionia i. Pauli etc.) , nicht aber HerKogin von 
BaierBf obwohl sie Gemahlin H. Albrecbts III. von Balern-Hünchen war. 

S) Ursprünglich hiess es : mit den starlien hindern der voller gruben war. 

S) In.Onntzenhausen, nach einem Schreiben M. Albrechts vom Dienbtag 
nach dem Snntag leUre a' 1^74. 



106 

er wolt sich ewr mechtigen das Tr ein dritten tail an dem ^elt soll nemen 
das euch vnd ewren mann Wilhelm mein Sweher^ schnidig ist, Ist 
das ewr mcynung^ lasst michs wissen doch gefiel mir bas das Ir wider la 
ewrem man kombt, so hett Irs alles. Ich wolt das ir als hnbsch wert, als ich 
sehoner Ritter, so seit ir ein Hofirer an mir haben als einsten an dem alten 
Ritter der die knecht scr singen lies vnd hofiret bei nacht im bove des ich 
zeag bin vnd dank each des habschen gesancks den mir ewr getrewen 
bracht, den han ich verbulet vnd hab in meiner Anna geben. 

94. Jorg von Stein an M. Albrecht. Bresslaw Montag nach dem hL Palmtag 

(8. April) 1476. 

Gnediger Her das £. F. G. las das gleit setzen auf mich md alle die so 
mit komenvnd auffXXIIII pfcrde oder wieviel ich darvnd er brächt, mein her 
der kung ist zu ofen vnd ja aim hafen kocht sein gnad briitt mos vnd gett 
mit der hochzeit sachen vmb Am andern rieht er sich stark zu jn das veld 
an wen er nun will das t&rkischs her ligt noch als zn kriechschsen weissen- 
burg der man mag nit rwe haben gestern ist mir ain hott von sein 
gnaden komen. 

95. Aus einem Briefe s. d. der markgräflichen Gesandten in Ungarn (wahrscheinlich 

bey K Wladislaas). 

Anch haben H. Hannssen Reth die er itznnd aach bei dem Konig gehabt 
etlich brieve von den Pommern dem Konig vberantwortt hat sie der konig 
nit wollen lesen vnd gesagt mit gnedigem Urlaub, er scheiis in solch Ter- 
reterisch brive, sie sagen vnd schreiben nichts wars, so er je kriegen sol 
mit dem Marggraven, er getran das wol auszurechten on ir hilff. Copie. 

96. Aus einem Briefe M. Albreehts an K. Friedrich s. d. fiber seine Bandesgenossen. 

Alle geistlich vnd weltlich ChorfUrsten, die darchlenchtig^n fftrsten 
Herrn Christiem zn Dennemark, Herrn Kazimim zn Pohlen vnd Hern Wlft- 
dislavn zn Beheim Könige, vnsore lieben Herrn Bruder Sweher vnd Sweger, 
die Bruderschafft vnd Erbeinignng die wir haben mit den dreyen Hansen 
•Sachsen Brandenburg vnd Hessen, die ErwCirdig^ten vnd Erwttrdigen die 
Erzbischöfe vnd Bischöfe zu Magdeburg Bamberg, WOirzburg, Eystett vnd 
Augsburg, die hochgeb. Fürsten vnser liebe Oheime Sweher, Sweger vnd 
Tochterman H. Sigmund vnd H. Maximilian Erzherzog zu Oestreich, Hr. 
Ludwig Pfalzgraven bei Rein, Herzogen jn Baiern vnd Graven zn Veldenli, 
Herrn Albrechten vnd Herrn Jörgen vnd Herrn Caspam Plklzgraven bei 
Rein, Herzogen in Baiem etc. Alle Herzogen von Braunschweig, alle Her- 
zogen von Mecklenburg, alle Herzogen von Stettin, alle Markgrafen zn 
Raden vnd alle Graven zu WQrtemberg, auch die ersamen weisen vnsere 
lieben besundem des hl. Reichs Stete Rotenburg vff der Tauber, Dinkel- 
spühel. Hall, Nördlingen, Boplingen vnd Alen etc. 

1) Herzog ron Sachsen. 



107 



97. Au m. Albrecbt s. d. und Uuterschril). 

Gnedigflter Herr, Alss N. gein Gretz kam vnnd ich vernahm seiuen 
Handel, do hett ich Rat, ob ich mit im etwas reden aolt vmb Erlernung, der 
Kavier wiederrieth das vmb vrsachen der za viel za schreiben ist, rith ich 
dardi N. zadassmitim von den Dingen geredt werde, der entschuldigt seinen 
Herrn, er were nie gern wider euch gewest, Herr Jörgen von Stein hett 
wieder seinen willen darin gehandelt vnd wer solchs durch euch in Zeit 
darch ein treffenlich botschafft an seinen Herrn gelangt, Herr Jörg möcht 
den Kopf verloren haben, vnd er hab bübisch vnd vnerberlich gehandelt 
vnd vielleicht noch. Er werde etlichen zu willen vnd hab von denselben 
gross Schenkung, die sin euch also gewant, dass sie euch vnbillig thun, 
dann er meyne je, dass jr jm des kein vrsach gebt oder geben habt, so sey 
sein Herr mit viel vnwarheit hinder die sach geredt. Es wer ein Bischoff 
vnd ein Edelmann bey seinem Hern gewest, die betten sich grosser Ding 
berfihmet, wenn nur sein Herr veindt wQrd vnd mOcht leicht ein Zeug in 
die Slesien schicken, so wer zugericht, dass die Landschafft vom Adel 
vnd den Stetten der merer teil von euch schlugen. So wer die kundsehafft 
TOrbanden, dass allwegen in der Wochen zwu oder drey necht ein pfort 
gtöEnei wnrd zu Frankfurt vnd wert ir nit selber darkommen, Frankfurt 
wer verlohren gewest gar zeitlich vnd soll solchs durch gewaltig 
penonen in geen, mit solchen vnd dergleichen anschlegen vnd er helt dafür 
wer ein treffenlich person in Zeit do gewest, die Sach werelengst vff gleich 
maM gericht. Gnediger Herr, E. G. woU auffsehen in solchen haben , ob 
etwas dran sey, dann sie sollen ye vertröst seyn, E. G. oder meiner jungen 
Herrn einen nider zu werffen vnd wollt solchs nit verachten. Dann ich han 
daneben auch gebort, Ir habt den Krieg von leuten die euch also genenet 
seyen, dasa sie es vnmOglich thun, E. G. wolt diss mein schreiben im besten 
von mir annemen vnd den Bettel nit an all man kommen lassen. 



98. AofteichnoDgen ond lostraclioo M. Albrechts t. 1. November 1478 über sein Ver- 

hSltniss in Böhmeo. 

Item wer es euch also gelegen So reit zu dem konig von Beheim vnn- 
■erm Snn gein Brag erfart doch ob er vns helffen woU nach laut der eynung 
der er zwiefach mit uns verschrieben ist die ein jm heirat, die annder vorer. 

Item bitt S. K. G. das er vns vnderrichtung gebe wie wir vns halten 
■oIleB nach lant der bericht die er mit dem konig von Hungern eingegangen 
haly als vns anlangt Man sagt, sie sollen bcde konig bleiben vnd einer dem 
andern achreiben konig zu Beheim vnd so! iglicher innbehaltcn das er hab 
mit aller gehorsam vnd obrikeit leben leihen volg offnung gCÜt vnd alle ge- 
borsam behalten in seinem tail vnd welcher den andern vberlebe dersclb 
m!1 ein erbkonig bleiben vnd das gut das der annder jnngehabt hat, losen 
vmb III1«*">* gülden vnd kein tail sol den andern abzulösen haben dieweil 
sie bede leben Nu ist vnnser dochter mit jrem gut die sein vnd hat jr be- 
■tetigiuig von jm, als der kaiser bevolhen hat, die von jm zu nemen So ist 



108 

die Slesi des konigs von Hangern als wir hören , do vnnser dochter gut 
jnnen Icit darvmb ist notturfl vnnser dochter zu wissen wie sie sich halten 
solL So haben wir lehen von der Cron zu Beheim Nachdem nn zwen konig 
sind wissen wir nicht an welchen ort wir die lehen vnnser lehentriger 
emplahen lassen sollen. Nachdem^ das gut im land zu Lausitz leit Sind wir 
notturft vns auch zu wissen mit ttitel vnd andern an beden enden za halten. 

Item ein konig zu Beheim ist ein knrfürst das sind wir auch ist vna 
notturft zu wissen, welchen wir für ein kurbrader halten sollen, vns haben 
darnach zn richten mit schriflften vnd anderm. 

Item der konig von Hungern hat vns geseiiriben vnd wir Jm geaniwori 
als jr hirin Verstössen findet. 

Item darvff ist sein hanbtman der Selom vnnser i'cind worden mit aeiner 
geselschafil die auch abgesagt haben als ir aus abschrift des Selom brive 
hirjnn verslossen vernemen wert. Nu kumbt vnnser Sun Jn den handel von 
S. K. W. wegen vnd seiner gemahel, dorein werden wir insgeflochten mit 
der newen vehd So sind wir in der richtigung nicht eing^ezogen worden. 
noch vnnser dochter oder Sun der alten vehd halben vnd sitze verlassen 
vnd hilflnos vber versclireibung vnd manigfaltig zu sagen vnna zu helffen 
von der K. W. vnd werden nu ausgesetzt darzu das vns billich befremdt 
auch nit sein solt weder vom kaiser oder konig yedoch wollen wir darvmb 
nicht von haus lassen vnd mit gots hilff der gegener gebrauchen so wir best 
können das vbrig dem almechtigen bevelhen der vns nye 
verlies. 

Item vns ist von glanbhafligen angelangt wie die K. W. zn Beheim 
vnnser dochter nicht enwolle, wer gut wo das war wer, das wir es woessten 
vnd vns von beden tailen anderes in die sach ^schickten. Es mag als wir 
bericht werden nicht ab sein. 

Darvmb tet er billich als ein cristenlicher konig vnd nim sein weib zn jm. 
Oder lies \'ns vff ein genanten tag schicken gein Rome, was do sein solt das 
wer, was do nit sein solt das blib nach, Es stet also schentlich vnd schimpflich 
S. K. W. vnd vnser dochter vnd sind bede versetzt,'* die gelerten ') sagen 
Es mag nicht abgeen Es woll dann vff das mynst eins in ein eloster kernen 
habn wir vnnser dochter lassen besprechen die wil in kein eloster 
' il die K. W. in eins das wissen wir nii Darvmb kan vna nit 
4* wundem warvmb die K. W. sich selbs vnnser dochter vnd vnnser frnnt- 
schafft in spot setzen wil vnverdint vnd on all vrsach*' vnd doch nit andera 
sein weil Ir wisst das irs an vns bericht habt den heirat von der K. W. 
wegen vnd wir nicht zu tetten vnd besorgen es wnrd dorans wachten daa 
sich itzund eraugent. Hetten wir vnnser dochter lannd vnd lent sollen ver- 
sorgen als vor ee sie jren witbenstul verruckt wir getrawten de selten 
nach haben. Nu hat sie des lannds nicht vnd hat jm hem nicht vnd wers 
on vns , sie hett des brots nit zu essen des lies er sich billich erbarmen 
vnd verlies sich selbs vnd sie nicht so elendiglichen jm, seiner vnd vnnser 

I) Die mit ^ versehene Stelle Ist im II. kaiserl. Boche S. 491 abfedrackt, 
' J sd ch das i,n i t rerwunder n*' ausgeiasseu. 



109 

fraBUchaffl zu spot schänden vnd schaden dies stack schreiben wir euch 
niefat an konig za bringen Sündern von euch selbs erfarung zu haben was 
des koniga mejrnnng sey vnd euch der ding befleissigen das ir zu eim end 
laoff denn es tbs euch vnd annder vnnser freuntschaffl schentlich vnd sched- 
lieh ist die andern Ding bilen wir euch gar gütlich die mue vff ench za 
nesien vnd zu der K. W. zu reiten vnd dorjnn ein entlichen abschied zu 
nsBieii vns darnach haben zu richten das wollen wir fruntlich vmb ewr 
lieb verdienen, (dat. omn. sanct. 1478.) 

99. M. Albreeht Aber das Factische in dem Ehestreite der HenoKio Barbara mit K. Wla- 

dislaus vou Böhmeu. Au Cardinal llesler. 1480 

Item der konig hat vmb vnnser tochter lasses werben jm die zageben 
za dem sacrament der hcyligen ee, das ist gescheen vnd hat der Dischoff von 
Lnbus vnnser tochter persönlich vnd sein procuratores auff vollmechtig 
prsenraioriam za der ee geben, vnd haben daranff mehelring geben vnd 
genommen vnd der konig vnnser tochter besetzt, das lannd alls ir eelicher 
gemahel zn ir gerech tigkeit im gehaldigt Aach vnnser tochter alls ein ver- 
mehelte königinjm kostenlich heftlein geschickt zu schenk Er ir dessgleichcn 
wider vnd einander geschribcn alls veriuehelte eeleut So hat der konig die 
ding anderwaid ratiticiert darch sein brive vnd sigel vnd auff die hochzeit 
gebeten keyser, Carftirsten vnd fürsten, dessgleichcn wir von vnnser tochter 
wegen nach , Machet vnnser gnediger Her der keyser ein Ilertzug dass die 
hschzeitauffdasmal anfgeslagen ward. Sindt der Zeit haben die bcde konig 
krieg gehabt dessgleichen wir auch vnd wir wissen kein mangcl warhaftig- 
Ueh, darnach habt euch zu richten vnd lasst vns antwort wissen vnd was 
ir an rat findt vnnser gaten hem vnd freund. 

II. 

FQrstenbriefe aas deo letzten Regieruiigsjahren K. Frledricirs IV. 

100. Die Markgrafen Friedrich and Sigmund von Braud<Miburg aii lirzb. Berlhold vou 

Alaiuz, Churf. 6. iMai. 

Lieber Her Oheim vnd Swager Als £wr Lieb nechslmals zu Meinz als 
wir alido bey euch gewest sein, mit vns M. Friedrichen red gehabt hat der 
mayaung das bey each gesucht werde jn den SwebiHchen pundt zu komen, 
mm ist TBS iizo s tatlich angelangt man find die Ilauptleut des genanten 
ynadls TMt geneigt vns in solchen punt zu nemen so fem sich das vnser 
yaraassgmagen Eynnngen vnd verschreibungen yndgart erleiden woU. Auf 
deii^leicshen maynong soll bey E. L. auch gehandelt werden So wie vns £. L. 
gen TBS nit anders dann in allem gutem frcuntlicliea gcnaigt merken vnd 
TBS bednaken lassen, wo es E. L. vnd wir mit fug ander vnser Eynung vnd 
vcrschreiboBg die vnser yedertail ausser vnser selbs aynung haben erleiden 
■Michlen« es mocht nit wider vns sein. Dann so vil vcrstccn Wir vnsers 
teils V mögen erleiden kein forsten von Baiern aufzuncmcn , gcwonn es vn- 
8€rem halben nit grossen hafl. Nun sein wir mit vnserm Olieim II. Alhrech- 



110 

Icu von Bairn vnser Icbcnlang in aynang. Ob wir derselben eynang ye 
auunemen , miuiten das doch eia wissen gemacht , so es sich zu anfnemen 
begeben sollt, das es in die ziemliche weg angcricht wiird, das dannoch 
wir aach der punt vnd die andern fQrsten vnd Herrn des puntsverwandten 
vngetrennt piiben vnd getrewlichen za einander setzten denselben wegen 
vnd wie er za finden wer vnd daran kam, ist nachzudenken , das wir aber 
dissmals ander vnser gescheflTl halben bey vns nit zu finden wissen , «ander 
bitten mit vleiss gar gütlich £. L. als vnscrm freuntlichen lieben Herrn 
Oheim vnd Swager dem wir das in freuntlicher vertrewlicher meynnng nit 
haben verhalten wollen ewm vnd vnsern halben die ding zu bewegen vnd 
ewrn Rat vnsern Statthaltern vnd Reten zu Onolzpach den wir desshalb 
anch geschriben haben , zu entdecken vnd das sie ob es E. L. gefllUig sein 
wollt neben Ewrn Reten vm vnsern wegen vnsere Rete vf den tag gen Reyt- 
lingen den die Hauptleut des gemelten punds auf Suntag ezaudi schirst da- 
hin veramt haben achickenn sollen die ding vnsern halb fruchtbarfich hel- 
fen zu besliessen, wollen wir mit willen freuntlich vmb E. L. verdienen. 
Datum Coln am Dinstag nach CanUte a« LXXXVIII. 



101. Bertbold etc. an die Statthalter zu Onolzpach. 10. Mai 1488. 

Die hochgeb. FQrsten — H. Fridrich vnd H. Sigmund M. za Br. haben 
vns bey disem Boten thon schreiben den punt zu Schwaben antreffend das 
der gewilligt sey die genannten vnsere lieben Oheimen vnd Schwegem ein- 
zanemen So aber ire lieb mit H. Albrechten von Bairn in puntnas steen vnd 
der Punt aussnemung nit leiden mocht , ob fug vnd weg zu trachten wer 
damit eins neben dem andern leidenlichen vnd des zwischen vnsern Ohei- 
men vorgenannt vnd dem punt verstentnus wer deshalb vnser Oheimen vor- 
genannt vnsers Rats in g^tem vertrawen begert haben euch zu entdecken 
darvff* vf den tag zw Rewtlingen f&rgcnomen dcster fruchlbarlicher za be- 
sliessen , als wir vns versehen die beide vnsere 1. Oheim obgenannt euch 
copeien der schrifft an vns getan zugeschickt haben etc. Sein wir irer 
baider liebe dermas aus vil vrsachen gemaint das wir nit mynner dann 
in vnsern aigen Sachen das best gern raten vnd darza verhel- 
fen wollten vnd sonderlich in diser sach die vns diser zeit tOac merklichen 
ansiehet, Wir haben aber der puntnus zwischen vnsern Oheimen viid 
H. Albrechten kein wissen wie vnd mit was pflichten vnd artikeln die ver- 
fasst ist, darvmb wir also plos nit wissen vns zum f&glichsten za enl- 
schliessen , Wollen vns aber doch versehen, so der pundt zu Schwaben an* 
kaiserlicher oberkeit entstet die in allen puntnus vnd geding^n von recht 
soll vnd ist aussgenomen, werden auch v ff kaiserliche oberkeit vnd gehor- 
sam die annemen, betten wir aber femer Bericht, wollten wir gern ans der 
nach entslagen vnd was wir wüssten euch anstat vnser Oheimen vndSweger 
vnsers Rats vnd gemuts mit trewem gemut vnd herzen gern ansaignng thnn. 
Geben zu Set. Ms r lins Bnrk in vnser Stat Mentz vff Samstag nach Can- 
lale a« liXXXVIU. 



111 



tiri. Xichsehrift eines Schreibens der Statthalter au die beiden Markgrafcii. S. u. V. 

s, d. aber um dieselbe Zeit. 

Ob Ew. Gnad verstunden das die mcnzischcn vmb das Mandat auch in 
den punt xu Schwaben za komen nit gern bey dem kayser arbeiten wollten 
oder sich der kayser desselben ausgeen zu lassen swer machen wurd als die 
bawptleut des Punds vnd wir besorgen S. G. seh im nit als gern bei dem 
Fand als E. G. so bedeucht vns dannocht gut , das £. G. die Ding für euch 
selbs bey der kais. M. mterstnnd zu erlangen vnd fQret es auf die pane das 
ir nachdem ir mit Mcinz gewant seit, gern wollt das er zum Punt kom, das 
er sich pissher etwas swer gemacht hab , bet ir S. K. M. in das ernstlichen 
zu gebieten wie er den andern geboten hab , so wollt ir daneben bey im 
anch vleis thon das er sich des gehorsam vnd willig mach vnd das ir das 
tut doch nit eh, denn ir habt das kais. gebot obgemelt, das ir zum punt zu 
Swaben komen sollt, damit eins das ander nit irre. 

103. Nachschrift aus eiuein Schreibon beider Marligrafcn an ihre Statthalter. 

22. Juni 1488. 

So haben wir M. Friderich mit Thoman Rüden der von vnsers Oheims 
vnd Swagers vonMentz wegen hie ist gesellenred gehalten, ob er nit bevelii 
hab bei der kais. M. zu arbeiten das seinem Herrn auch in den schwebischen 
Pnndt za komen geboten wurd^). Ilett er vns zu verslecn geben Na^-n, das 
er deshalb kein Beveih hab. Aber sovil haben wir an im gemerkt, wurd es 
im geboten, er slug es nit ab. Dar uff haben wir bei der k. M. auf 
der Ban auch gcarbeit vnd bei im vnd den Reten ervolgt, das dem genanten 
vnseren Oheim etc. von Meintz auch geschriben vnd in den Punt zu komen 
geboten wart , wie vns , vnscrm Oheim von Osterreich vnd vnscrm Oh. vnd 
Swager von Wirtembcrg vnd denselben kais. brieve wollen wir jm zu- 
■chicken vnd dabey betlich ansuchen , die Ding nit abzuslagen , doch soll 
sein lieb aus vnserm schreiben, das wir jm thon wollen, nit 
merken, das wir die Ding bey der k. M. angeregt haben, sun- 
der vff die meinung das es vnscrllcrr der keyser aus ay ge- 
ner Bewegknns, seinen auch vnscrnhalb bedacht hab. Vor 
Gent im Veld am Sonntag nach Viti LXXXVIII. 

IUI. Der nirkgr&fl. Statthalter weitlaufl)i;er Bericht Qber die obschwebendeu Verhält- 
nisse. An die beiden Marlki^rafeu. 2Ü. Juli N88. 

Gnedige Herren. Auf das zugeschickte k. Mandat vnd E. G.schriffllichcn 
Beveih haben wir in £. G. namen die aynung mit dem Swebischen pund im 
■amen gots angenomen, als dann ich E. G. Lanthofmeister euch das aus Ess- 
liagea nechst geschriben hab. Nun hallen sich die lauft zu Swaben sovil 

1) Die Markgrafen wollten etn k. Blsndat , um dss , was sie ohoehtn thuii 
weBlen, so so tban, daas sie dabin ^mit fugen Ikomen auch das gegen andern 
vasem Ponlgeaossen daraff veraDtn-orten mugen." Schreiben der Markgrafen 
VM Gent Im Veld Sont. nach Viti afi 88. 



112 

wir dkTOn erkniidigung haben gen vnienu Herrn II. Jörgen von Dum aliO 
du die Swcbiachen Stele ileit Pandi die jehern die II. Ludwigen von 
Habsaperg vnd ander II. Jörgen verwant die verni in dem uliniiehea gleit 
cngrifTen haben, 'auch die ao iie hawsen vnd hofen angreifun allci echter 
Tnd dorielben hab VDd guter, wo «y die betreten eintreiben gen Ulm wd 
■n andere Stet dei Panda, do werdcu sie eiiigclaiien zu recht vnd ao sn ge- 
•etilen tagen die Hab nyemenla mit recht vertritt , leiit man ay den volgen 
die «y eingetrieben hannd. Et iil auch nechst ein wagenmaa von laubingen 
mit wein den er gefnrel hat auch wagen vnd pferdcn zo Ulm eingetriebeD 
vnd pferd vnd wein verbcwt vnd der wageniuan ob den hundert goldin ge- 
schätzt. So haben der abt von Rockenliurg vnd cUich ander mit hilff der 
von Ulm ein Sloaa genant Erebacb dai H. Ludwigs von lUbiperga gewett 
vnd in dam hangenden Handel dni-ch llerz. Jörgen kaufweis eingenomcn 
worden ist gewonnen deasgleichen ein Slos genant GleisBemhnrg die armen 
lent dam gehörig in crbhuldignng gedrungen vnd allen denen die vernt in 
dem nlmiichen glait verloren haben, tail daran geben, ajao stellt sich vnser 
Herr Herz. Jörg zu wer hat etwovil der «einen za roas vnd fius gen Lanbin- 
gen vnd in die andern sein Stet des oberlandce geschickt vnd sein vnser 
Herr Hx. Albrecht von Bairn vnd er in ganzer einbarung md merklichen 
vlFgeboten alU ob ay mit ganzem vermögen liinaur an die Ihona ziehen vnd 
daselbst den pundt bestechen wollen. Vnaer H. Hrz. Jörg bat auch vnaem 
Herrn von Wurzborg vnd Eyelcl ala seine puntgenosaen vmb. hilff ennant. 
Warzburg vnä Eyitet haben bei den iren allenthalben vffgeboten vnd ist 
Eyslel in grosier bciwerd den Herzogen ku volgen vnd besorgt aich doch 
llme er es nit gern, aber nachdem er seines Herrn knecht soy, mnsa er thon 
waa er mit jiu Gci^'.ir vnd sey von seinem Herrn beachiden nyomanta in thon, 
wer aber im oder den seinen thon woU daa soll er weren , den woll er also 
thon vnd iat daran kommen, das vnaer Herr llerz. Jörg auch recht bitend 
ist worden. Uann er hat vnserm Herrn von Wirtemberg dem eitern nechst 
geschrieben die von Mcmingen vnd Dibrach haben aus vnd in ir Stete jne 
vnd die Sein rauplich lassen beschedigen vnd das ir darin verpewten vber 
rcchllichs erbieten das er vnil die sein getan haben vnd hat darvff ätsi von 
Wirteruberg der aynang ermant die er mit jm hab im hilff vnd beystant zu 
thonDer von Wirtemberg hat geantwort, er woll dieselben schriSl aa die 
zwo Stet gelangen lassen jr antworl vernemen vnd aich geburlich darjnn 
ballen nachdem er baiden tailen vcrwant sey Herz. Jörg ^-nd Grave 
Eherhart der elter von Wirtemberg sein beeinander persönlich zu Angspnrg 
gewesen daa hat der von Wirtemberg getan mit der HaupUeat des Pnndra 
wiaacn vnd wiUen , waa ir Handel vnd abschied geweat iat vns noch ver* 
borgen. Aber aobald wir das erfaren als wir vns in kurz veraehen iat dann 
ichts daran gelegen , soll es B. G. von vns vnverhalten pleiben vnd hat das 
ZDsamenkonien das anzeigen gcliaht, das H. Jörg in Arbeit geweaen iat den 
von Wirtemberg zu jm gen Ingolstadt oder Landshnt so bringen in dem 
schein die xwen von,Wir(emberg irer gehreeben gntlich miteinander m ver- 
traen etc. Da das der alt von Wirtemberg hat abgeslagen , hat II. Jörg die 
Malatatt des Kuaamcnkomens gen AagHburg fnrgenomen vnd gloichwol vn- 



nit gelMicn du er den «Iten von Wirlcmlicrff. all itcr geu Augs 
koM ccrn ]ir.ri(inlicli ta im hinnui gein Kridherg bracht licK. Iial ilci 
Wlrlcmliirr^ auch ■ligesUf en. So ticli nun die Ding ewihcIiud viinpriii 
lernifltniig Jörgen vnd dem Swebin^Len pand Bolcher mass vnU nurruninj; 
[Cn rnd B. (i. in der vp-r>clirrilian^. der wir o«ckat E. G. ein Cofe'i iii- 
lUckt li«b*ii. die nno Blau volfcrtigt vnd versigclt ist ein arlikel lliidl. 
•leli B. G. nul der HlllT h«]|«ii »ollen, ist vna nottorrLic von E. G. vndcr- 
in( M hftben, ob e» tii^b ro fem vur B. G. widerkunft rinreiiacn wnrd 
gvl vtnr^r da« wir jn E. G. namcn vuin punt gewani wurden viub äir. 
der bundcrt Ptcrdt zu leKiiehcm krieg uder fcrnor mit billT wider 
[*n Jaric^ii oder jteln brlffcr wie wir vni doriu naeb E. Q. gefBlleii 
■«Ufa . wie wol wir in E, (i. AiiweseD an vns lislleo wullcii , so wir 
i-nd fngiiclial können. Su va eich Btier nit leogcr erleiden vnd iÜe 
ittorfll jn barl aniulegen erfordern wollt. muiiBen wir E. G. Meynung vnd 
lUoB wi*«en. denn der llu ist ini Prctfcr vnd was jne zu Swaben beut i»i 
K- G. viid den ewren morgeu not gciiobelien> Wir versten njt entaitieni 
»f so äwali»n riT der Herrn von Bairn inaclil haben , dniin e« i*t onge- 
it das die des Pundts von Jno letlia mtlsambt Oalerrelcb vnd Wirlem- 
itr F.yl haben XII™ nian darunter Xll° geraisige ITerdl- kieket dtu 
lal der nechat anulag damaeh aovil darza du» es XSi« niaehl , daran- 
Um £»raiaii;e Pfcrdl In dem allem sein E. G. nil angeslagen wie wol ma» 
HUff autJi darxii wartend int Wurd ober das mer not , nd soll ydrriuan 
mil panaer macht tu siehen. So »ein lie mit geschois pulver sl«Iiieu vnd 
Mary wegen vud ander uotturfft wnl gerual vnd haben vil gelranka vnd 
3dan hat geaagl von etlichen Bebaniien die H. Jörg «oll bvntellt halten. 
Wir fiiid«n aber de* nit warhafften grünt Aucb haben sie ilcund mit in aelba 
:Mcken , dauu E. G. Swagvr II. Heinrich von Munalerberg vnd »ein 
II. Ilinku hahcn ala vni gvslern II. Hicronymus Sliek gescUrielieu 
her den Xll» hehnnilscber knecht zu Grosaenglogau xn IlilfT IIe. Hamen 
Sagin wider den konig zu l'ngern dem S)- troatlicben widerstand Ihoii 
4a vBgerischen in kurz ein rocrgüehc nidcriag gerügt hahen ■ollen. 
fiel, iviiMn wir nit aigcnljeh. Uusat man von B. G. wegen mit der 
il Inn handeil vnd komcn Wilriburg , Eyslel vnd Nurmburg sy all oder ir 
ih in Ilic, Jürgen bullf wider die Swaben gcburt tieh nach laut der Ver- 
■ekreibitBf inn die ilellTer tu greifen . wer um nullnrn tu wUscn an wel- 
ches der «bgcrorlien cnd encb das am besten gemeint wer. Wir können noeli 
■it erfarVD das die von Nürnberg dem Herzoge yements gcsehickt bähen 
«dar in mejnnng «ein wider den tchwebiscben pandt zu aehiekcn au» Tiii'- 
«■r(, das die Ding de* Swcbisehen pnnts vnd £. G. halben in verkcrter 
Haj'Kang bey vns. etc. II. T»n Bamberg mochten elngebillt werden , haben 
wir llnrn Ludwig van Eyb den Ellern zu in geschickt, solebi entdecken 
Msek daneben E. G. in ewrem abwescn die andern Statthalter vnd vnii laeteu 
ilUfi ron jnn vn^etrennt vnd vngesondert zu sein vnd nicht« dejleruiyn- 
•Um E. G. vormugen in jne zu «etzon, wn e* not geschcc. Was daroir 
Ulwiirt begegent vnd II. Ludwigs absuhied ist. Undt E. G. in innvulgcn- 
Venaiehnus -~- Vnserni ^. II. M. Jobannsen haben »ir ancli vei'kuiidi 
ArMv. lesi. VII. 1. u. I. Ueli. " 




4 



114 

die Eynuog mit dem scbwebUchen pundt verdries zu vermeiden, so et simat 
«n jn langen wiird, das jm das von vns verhalten wer, E. G. biten wir vnder- 
teniglich ir wollet vns aoff obenangeseigt artikel die hilff des Swebischen 
pundts halben berorend zum furderlichsten vnderrichtignng thon ewres ge* 
fallens darnach wir vns haben zu richten vnd jm nit zu vil oder zu wenig 
thon , des wir vns zu fleissigen willens sind. Martin Zwinger hat Haas 
Linken ledig gezellt vff ein alt gewonlich vrfehd vnd sein veintschaffl Ar 
sich vnd sein Helffer gen E. G. vnd den ewren onVordring abgestellt. So haben 
wir vns. IL Herzog Jörgen auf sein ansuchen gewilligt im von £. G. wegen 
eines gütlichen vnverbunden tags gein den zwaien Zwingern Vater vnd 
Sone zu verfolgen Solchen tag er bestimbt hat auf Suntag nach vineola petri 
%n nacht gen Landshnt dohin wir von £. G. wegen wollen schicken Doctor 
Straws vnd den gerichtschreiber vnd den tag vbersteen lassen vff vnder- 
richtung Hannsen von Abennsbergs vnd Cuntzen Rewsenhacken wie sieh 
das furnemen gen dem allten Zwinger gevrsayt vnd begeben hab das vff 
das fuglichst furgewannt soll werden. Got verleih £. F. G. vnd den e'wren 
sig vnd glQckseeligkeit vnd ein froliche furderliche widerkunfft der sein wir 
begirig vnd in Hoffnung. Datum am Dinstag nach Jacobi a® LXXXVUI®. 

Vns sehe an vast gut sein das E. G. vleis tet das von vns. g. H. dem 
kayser ernstlich gebot aussgingen an H. Jörgen pontgenossen WCkrzbnrg 
Eystet vnd Nnrmberg, dass sie H. Jörgen wider den Sweb. pnnt auch wider 
die Fürsten vnd Herrn die bey dem pund in eynung sein , nicht sein noch 
thon mit aufheben der aynung pflicht vnd aid etc. Darzn bedencht vns andi 
gar gut das E. G. vleis tet , das vns. g. H. von Maintz sein k. Alandat aus 
furderlichsten zugeschickt werd zum pund in aynung zu kommea. So wer 
auch ein nottorft das die kais. M. mit ernst anhiellt bey den von Aagspurg 
vnd Thonawwerd das sy auch in punt komen , dann sy weren va«l gut vnd 
nutz mit vnd glauben vns. Herr von Osterreich vnd der punt hftben das bey 
der k. M. auch arbeit durch den neidecker. 

Die drey k. Mandat an V. H. Hz. Sigmunden von Osterreich S. G. vnd 
den alten von Wirtemberg vns nechst zugeschickt sein etwas weitl&offlig 
das ir einander helffen vnd handhaben sollt vnd ist gnug das ir nit wider 
einander seiet dann es nicht £. G. mit Osterreich die Hilff nit gelegen sein, 
auch ist dorin etlicher mas geirret, dann £. allergnad sein nit impmndi, 
sondern Ewr jeder ist fär sich selbs bey dem pundt in eynung Gleichwol 
han ich Lanthofmeister die mandat alle drew mit mir gein Esslingen gefiurt, 
do sein Osterreich vnd Wirtemberg personlich nit gewest , aber die Iren 
haben iglicher seins Herrn mandat vff anbringen angenommen. Doch habea 
wir von zwaien meinungen geredt, eine wie Osterreich vnd £. G., die ander 
wie E. G. vnd Wirtemberg einander auf dieselben mandat znschreiben th«a 
sollten nach laut inliegende copeyen. Wir wissen aber nit, ob es dnrek ny 
geschee, derselben mandat schicken wir anf ein fursorg E. G. abschrifl wie 
das an vns. H. Hz. Sigmunden laut , dessgleichen die andern nwey an E. G. 
vnd den von Wirtemberg auch steen mutatis mntandis. Darvmb wo bedeadit 
vns gut das £. G. drey andere k. mandat erkuigete , darin S. M. ewr jeden 
ernstlich gebiet nach laut inliegender CopeL Wir gedenkoi andi ob gut 



'. iäat G. G. ein k. ntaoilil nn nt*. g. II. von Bamberg erlangt, wie ilat iin 
ml zu dem Nwpb. Pandl lo eynuDg lu kommen , ob jm fcivitll wnrd 
■ «ynBDg auch nniuiiemea vud in di« de* Punds darein n«men woll- 
• bef der Hont were di^nn wir laiiaen tiis bedunk«n es wer auch 
d konnten E. Q. im deilcr italtlirher bey i-Qcli bc-Uallen vnd ivitrd 
r iiunt ^- Q- S"'" >"> buunemen ob ir wollt als wir rilen. 



IU3- Aiihtiig. 
Utm in. if. U. von Uunbcrg httt mir in Beyweaen des Thumilecbanla 
■ciat« ll«fmei>lera HawMvogU vicarien in inUII. Sachen Dr. Thumen vnd 
4aa CaMilers vIT mein werbuii)^ den Swi'b. l'undl bcrurenit geanitrurt: ea 
IRfall ilHii , da* vna. g. 11. auf k. gobul aiL'h y.u demiellien punt in cynang 
ke^baa haben , dann ao der hawff graaa sei, hnb man «ich allentbalbaa 
lultr baa in orweren vnd dank den Slalthaltern, das »y im das kabrvn er- 
ptort, woU licii aucli bei >ns. g. 11. ala «einen liubeii 11. vod PrcnndB vnge- 
inast kalten ala ein friimcr raral, nit anders soll man lieh xu im versehen. 






Rill 



der elller. 



I. BoUehaSI tu ternnlneu lu den tydgeiiassen aucli den ton Strissburg , Iksel , Cnl- 
tut rnd SlKMit raJ ui s^t «-erben tu lassen tD* bernubvolgend luyiiiiiig. 
Ilmi *le mögen vritseo wie «ich gut iveyl in dem Reyeh krieg vnd aller- 
kj beleattgung gehalten . auss dem dann fevolgl liab einrey«ung bescbcdi- 
fem mil nyderdrdckang dei gemeinen nutzem mcr dann in einein weg vnd 
dto d^aelb nit «Hein ein weseii, aunder für vnd for mcrglicb alend zu acht- 
Jm bvrurl habe , ao nun vraach dcsaeUirn erwegen , aey wol geaeht, Au» 
fe«aU»Uieber Friede nit mug erfunden werden on da* Recht vud auch 
keiB Uandibabung nach geiUilt yeglicber Hendel tu (urdrung demselben von 
4cr k. U. ein gemeiner Landfrieden gemacht vnd auaageachriben, hab dan> 
■•ekl nit gani vcrfcnglich wollen acin llallung oder Uanlhobung desselben 
Laadfridena alt not vud billich geacheen were , «utT daa aUerüirderlicbal 
M» g«h»t der k. M. auch aignem Bewegeu obgcmells furfalU sich die Pre- 
lalea CraveD . Herren [lilter vnd kneeht auch die von den itctten de* 
U. Unichii ia dem gciyrk dea Inndi lU Swoben, wie sie dann xa einander 
II aind. auaamcD in erber vnd aiiffrecbl fruuutlich eynung vnd ver- 
haben gelbau . damit den obgemelten k. Landfrieden helfen za 
vnd sich aelb* bei dem Iren vnd bey Hecbl zubehallen. Abtadann 
•Uioh Uiblich CharlUraten. FQraten vnd slend in der Goalalt sich 
•ach voratanden band, die we}! nun wa gewaltiger tat vnd vn- 
rvcbUichen furnemen uit aollt begegnet werden nit allein xa besorgen were 
•cbatilon des diu des Heychiglider in xuselbs mochten empfohen, sundcr so 
jreba nit dein vor awgen «ey merglicb eyndringnng der anligeudeu fremden 
(«xnag. ala Hebe im, Bolandl vnd II nngern, die man wo das lusanen 
fiaUea »«llt ab» für ein weaea oiuat achten. Ueaaglcichen die welaeh Na- 
lina, wie die aiieb an daa tteicb itosa vnd gewoll aein mugspaambt Fl an* 



rnd dvnaelbsn N y i 



rls: 






li gde gellheit ancb 



116 

iiierglichs vnwesens ZU besorgen sey, das deahalben wo dem nit fegeii- 
Rchickung geschee, zertrennnng des ganzen Reychsvolgen moebt 
vnd 80 sich dem wo es den lawff wurd haben nit wol nyemands moebt ein- 
ziehen (entziehen) vnd yedermans sach sein ward , so ermess der pondt 
solches also auss guter maynang vnd nem fQr sich wie die obgemelten wesen 
vnd der pondt einander gesessen vnd auch ir eitern als gnt nacbpawm mit- 
einander berkomen seyen vngezweyfelt sye bedenken in solchem die not- 
dorfTt vnd ir selbs ere vnd nutz auch vnd wo jnen wollt gelegen vnd za wil- 
len sein sich zu anffeuthalt fremder gezung wo die wollten einreyssen oder 
snnst mit gewalt wider das Recht gegen ainichen teyln gebändelt werden, 
zu dem punt in freuntlich aynung vnd verstentnus zu tband, 
so wer der Bundt willig des auff erber zimlich weg Red vnd Handlung mit 
jnen zu haben, in Hoffnung das es baiden teilen vnd auch dem bL Reich zu 
nutz vnd g^t sollt erschiessen vnd so ferne die willen darzu haben wollten 
sich kurzer ieg vnd besliessens mit inen zu vereinen. 

Item für botschaflfler zu den aidgenossen sind geordnet Wilhelm von 
Newnrg, Hans Schad von Bybel. zu den Stetten Basel Strassburg Wilhelm 
Besserer Hans Zech. 

(Um Mane Magdalena LXXXI?) 

107. M. Friedrich an M. Jobann Chnrr. 20. Juli 1491. 

Freuntlich lieber Bruder. Was nach E. L. abschid von nurmberg wey- 
ter gehandelt , das ist E. L. als vns nit zweyfelt von E. Reten na ganslich 
bericht, darvmb wir ferner davon zu schreiben vermeyden. Aber vf dem 
tag zu Rotemburg do vnser Herr Oheim vnd Swager von Meintz md wir 
auch vnser vetter der bischoff zu Augsburg vnd vns. Oh. vnd Swager Graf 
Eberhart von Wirtemberg der elter personlich , vnsers Hrn. vnd Oheim von 
Trier , vns. Oh. M. Cristoffels von Baden Botschafflen vnd die Hauptleat vnd 
Relc des punds im land zu Swaben treffenlich gewest sind , ist gebandelt 
von dem stolzen Aufbruch vns. Oheims von Bayern von dem tag zu nam* 
berg vnd wie sie sich doselbst so vnschicklich zu richtigung gehalten haben, 
das nit anders auf im trag dann das sie der maynung sind , die k. Berieht 
eemalen zu Dinkelspuhel gemacht in den aussstendigen stücken nit zu vol- 
ziehen vnd femer für vnd für ires gefallens zu greiffen , das nit wol leyden- 
lieb vnd sunderlich vnsem lieb. Bruder M. Sigmund vnd vns auch Jörgen 
von Ebenheim vnd der Wolhsteinerin vnser frawen vnd vnser Hofmeisterin 
vil daran gelegen ist. Nu hat die R. ko. M. sein Rete nemlich vnsem Vettern 
von Zolr vnd E weiten vom Liechstein R. zu vns allen gein Rotemburg ge- 
schickt vnd vleissig ersuchen vnd handelang haben lassen, gegen den fiir- 
sten von Bayern mit der that nichts furzunemen, sundem die irrungen güt- 
lich beraen zu lassen biss auf Martini schirst woU S. ko. g. auf den tag m. 
Fr^inkfnrt auf dieselben zeit furgenomen mit sambt ChurfÜrsten vnd Forsten 
die dabin komen werden allen vleis furwenden die irrungen gütlich .hiniu- 
legen vnd in welchen stucken die gutlichkeit nit finden wurd, die reehtlich 
entscheiden, auch daselbst Handelung haben zu ewiger erstreekung 
des zehenjehrigen lantfriedens vnd des schwebischen 



nUpr ^«meiner 
f Reich, tltv di« Reiclmeynigiing ;:< 
•Icejiuvh ilieier rw bi* aiiT Marlini \ 
4»ti Umtu yva Uxjrn 



ng dorcJi Ja» gan/n 

it ncrdon nall. S Kn 

vcrlMg der g^olireulien bei 

Irimigcr tbung der xiitcrsiuhl, »in sollen mcL 






dwiu S. ho. M. auch lu^ritlleo Imlten . daiiii au wekbvin l«II funden »urd, 
ftarMumg udvr mrang lani lirie);:. der wurd di^n laut |;c!n kiiia. vnd ko. M. 
*ad dra (piOKcii Iti^iub anl aich laden , dax denclb Icil irer lülff verhindcrl 
«■d I nach wer kIIm das in« vnd dem It. Aeich zu uacbteil oder beiweril 
nulpcn wurtl mit Viiffern oder Brilanien ') . dagegen von des ptiod« ver- 
wuidtrti VDÜ den puud ir notlurft vod gelegcnlieil nnch 2a erkennen geben 
ind ««rglich gnbrceh entdeckt iat, darvmb den pund vnd aeinen verwand- 
tcn die rw vnlFldvnlich daza aucb awer scy Man za nlzen vnd alweg den 
paeknutreieha «a warten, wann der widerleil mil der Tbat anruli. Dio 
KonljUchen acio tat irer nia^-nung bealanden , ober niehti ilealer niyiider 
bahcB aie annlat vnaer* g. II. dca romitelien konigs als Herzogen zu Ooler- 
ifewli T«il a. G. Und halb, damit er bey dem pund in Bynung mi vertrag ist. 
allen helfen die Bing bewegen vod raUlagen wie sich in die saehcn in 
thickcs aey rnd aleet der alisehtd vermellei tag* entlich darauff; kan 4ie 
|k. M, liej den tlerrcn vnn Bayern aoviel erlangen, daa a. G. bericht zu Din- 
h>l»|ikhel geinat^hl , In dun arlikeln die von vns. Ob. v. Swager 11. Jörgen 
oliogen lind, volzogen vnd den aaatregen in dentelbeii hc- 
rieU liealymbl in den atneben die anf anslrag geictil aind nachgegangen 
«rmnU . rnd gein den icu der geaelUchaft di^s Lewen die verbot , die die 
ILr. Bajera in Iren Stostcn . Steten. Aleikten vnd Dörfern getan haben. 
dA* Ho der goellaebaft vnd die iren darein nit gelassen noch bandet oder 
ww>4el »il jno gehabt werden aoll abgealelll cnd die der lermcllen gesell' 
•eball irer leib vnd guter vemicbert vnd femer vnbedrangt bei Iren frei- 
, die aie von Herrn von Bayern haben . gelassen werden , So wardl 
'Om Pund vnd sein verwanlen zugelassen, die gebrechen die in 
K«. berieht in Dinhelspuhel gemacbl nicht verfasst oder anf anstrag ge- 
endlicben. slewnigcn rechtlichen analrag xu vcrfaasen, vnd 
thi, so es alao gescbobe, e* plieb vngekriegt. Aber als sich 
hören lassen vnd in rusligiing schicken, auch nit feyem bei 
, den Sweizern vnd gcin Bcbeitn zu vnib bilfc tu erbeuten . be- 
, e« «erd der ko. M. erbest bcy ine als wenig oder noch mynder 
Nomlierg verfahen , darvmb dei Pundts verwandten miliambl 
Ja ka. Rpten md des Panda llauptleulcn vnd Beten iren Anslag; vnd ord- 
•Im gemacht vnd heslossen haben , das ein yeder wayas. iveleher inais 
•tarh er gerual sein viid an ex daran fcnme wie er sich iiallcn sull 
**ll legem vod in ander wog, wie es der zeit vnd gelegenheil geben 
dpa «ein vnsor Bruder vnd wir angeaehen ein trelTcnlicben reyalgen 
Bn|[ •!> bei l» pferdcn »u habnn , das wir darrmb auf rus genemcn hüben, 
wir vnaer fuaavolk hie beyin behalten vnd vnaerSJOaa vnd.'^tele deater 
baa« be«elit pleiben , nachdem wir den bayrischen nah«nl gelegen sind vnd 




II deck «ohi h 



118 

VHS besorgten masien , Warzburg vnd Naniberg mochten auf der payr teil 
auch in Handel kernen, ao das geaebehe were vns aki £. L. ways vaat swer. 
Dock «ein wir dennoch des vertrawena , got werd vns vnd mser partei, die 
nichts dann rechts vnd billichs begert , nit verlassen , dem allen nach so 
biten wir E. L. mit brüderlichem freontKchem vleis, ir wollet ench mit den 
ewren in schicklichkeit halten, so wir ench ersachen vnd biten wurden, das 
ir vns dann on sewmen vier handert geraisigen pferden gnter gesellen mit 
redlichen Hauptlenten versehen, wollet Airderlich zn schicken anf zeit vnd 
an die malstet, die wir E. L. benennen werden mit bevelh sieh bei vns wil- 
liglich vnd gehorsamlich gebrauchen xn lassen. Das wollen wir wiedervrab 
nnversparts Vermögens bruderlich vnd freuntlich gegen E. L. vergleichen 
vnd verdienen. Wir haben etlich ander vnser freunt nemlich Cöln GQlich 
vnd Hessen auch ersucht , sich der mas in schicklichkeit zu halten wann 
wir sie femer ersuchen bis wir antwurt empfahen irer Handelung, der sie 
sich gen Herzog Jörgen von Bayern zu thon haben verfangen mit den Zu* 
saz, so sie vns zu recht mechtig sein, werd H. Jörg seine vnbilliehkeit gein 
vna vnd den vnsem nit abstellen vnd das recht vor jne fliehen, so wollen si» 
vns Hilfe vnd Beystant thon nach laut vnser eynung , als dann Ew. rate 
Sigmund von Rotemburg Ritter, der bei der Handlung die wir am abschied 
zu Nürnberg mit iren lieben geihan haben gewest ist, E. L. das wol berichi 
hat , Vnd was vns ferner in den Dingen begegnen wurd , soll E. L. von vns 
vnverhalten pleiben , dem wir vnsem Bruder vnd vns in brüderlicher lieb 
vnd trew befelhen. Vnser Herr der Konig ist noch zu Nürnberg vnd wann 
er do abscheiden vnd an welche end er sich fugen werd , ist vns verbor- 
gen. Vnser Bruder M. Sigmund ist in Rustig^ng vnd wart seines aussein» 
vnd hinziehens bescheid von S. ko. 6. Dat. Aura (?) am Mitwoch nach divi* 
sionis apostolor. a® LXXXXI. 

108. M. Friedrich an seinen Geschäftsträger bei dem Kaiser, Dr. PfoteL 3. Man 1492. 

Aus dem Ms. Regenspnrgischer Handel. 

Lieber getreuer Auff den abschied des gehalten tags zuAuraeh sacken 
wir dir hiemit Credentz an die kays. M. vnd die andern am Hofe , dabey 
Instruction der Werbung die du von vnnsem wegen an S. 6. thun soU, da- 
neben findest du verzaichent die beswerd vnd abschriften der sweyer brief« 
inn solcher Instruction deiner Werbung angehängt. Item die verzaichnna 
wie vonn des punds wegen bey der k. M. wurdt gehandelt dnr^ die boU 
schalt die itzo vom tag zw Aurach zw S. 6. geschickt ist. Item absdurift 
der Instruction vnd der nachvolgenden vnderrichtung, wie Her Hamm tmui 
Freundsperg hieven bey der k. M. hat gehandelt , dem allem nach haasdell 
von vnnsem wegen mit vleis vnd haldt well ane das die angdiangten vor- 
schreybungen zum furderlichsten herauss komen. Angesehen das vnser 
des punds auch der verwandten vnd ander gehorsamen der K. BL nottorfl 
das erfordert vnnd sag S. K. €L ad partem so wir nit yasem rollk— iitii. 
gantzen glawben vnnd getrawen in S. K. M. stellen so wer nit oaiimlieh 
das wir vns enthielten die hauhtmanschaft aazoaemen , bis wir die genelten 






lef« valbrlift vnnd ver*i)celt bey vnteru llaadeu li«iloi>, al>ei' die iKoIioi 
Hm Tond kvLm v«rtri.wea, du wir t-niwey renlich iiw S- K. G, ala viiii't 
BMfkti!» herrnn tiftbcn in ilcn wir vnnter iil»rbcn verderben, plcybiin vn<t 
|cdcjlica Mtxrn. Oewegl vii« S. G. «ulT sein ao ernHllieba gcbal wir »wtr 
««• dju i*(. als S. G. ■ellmt tu «rut-aiien lial, in vailerteniger (^ehorMni 
,tu»d «rillfining gfrkbU vader «iigvn >u g«t'u, ion hvlTnutig S, Ü, Um 
tlcB luil ilt^u vermetlm bricfcn vnnd in alwcg griiyeii^n, vunil sey dt-stur 
iri(tcr Tnd gulnilligcr vnni niil aolclien lirieCen, nucli uiit andern gncdig- 
brd«nkea rniid iltriu uiobU zu rürbuKcn. Ilom AiiMerlulli der Wer- 
bung red auch mil S. G. allein, S. 0- «clio vniucrn KeborMin die vui»er 
bm4«r vod wir in njdcrlandt mil «weren coslen vnd vnnHern selbe leiben 
ia MerUiehcr lale Tiin«cr Rillerschafl vnd vberinesaigcn Darlegen inn 
■uditra dftri^ewent haben, dei wir auch in luerklicber «ohuld gerunneo 
■eis «und wir mm «nST S. Q. gebnl vnd S. M. xu cren vnnd gefallen in 
Uandcll ancb hp)[*b«n darvber vna vnd don vnneni grosser 
I«m4, Mbad viiud verderben enlslccn vnd vnnaer ncbulden dadurch gemerl 
rcrd«n. docb S. G. rniK-rni hruder vnd vn* so gnedig «ey vnd veraehreib 
•• S. ß. oder S. 6. Son vuseni giiedigsUn Herrn dem Ro. Konig lum 
kcfUra ein uugrcll luilund cinei ftt rst eoLumbs oder treT- 
liL'be grafifhafl vn* zu ergelil ichkeit damil vür allen 
«■dem tu brgnadcn rnd zu versehen, nachdem wir vil deine 
kindcr tubnn vnd modisla vnns diis berauss bringen , walten wir die bete 
tMb die Judmolcuer vnd gülden upfürprenning dtssinals vernit^ydcn . den 
iau«]b ist ein buss gell vnnd mochl virlleicbl nit auvil daraus* gecn, als es 
(euhl wurdt Nachdem der Juden vil aus denn Landen ver- 
jag t vnd nit vil trerrenllcber an der Narutig i m neicli sein 
«■ dem »ndeu da tvhls diififers uuebl von jne prat^hl wer- 
de*. Ihrvdib auch vnier umynung ist, wicwell du die swei copeyen der 
brirfe vansenn Herrn vnd vater seligen deshalb gegeben hiebey findest, das 
Ja dennoch dataelb stQokh die Juden vnnd ir stcwer vnd gülden opferpfen- 
»iikg bemrend verhallest vnd bey der K. M. desselben kein anbringen oder 
Ibnst bis vff rerncren vnnucrn heschitid. Item red auch mit S. G. 
[■•Moriklb drvr Werbung so wir S. K. M. ubursler llaubtman sein solleo, 
>lnnken ein notlurft vnd gut «ein, das S. K. G. vna S. G. veind« 
l*r*er>rarun|[sbricf an die von KegiMisporg ire HandtUaber Beylegcr etc. 
IB Arderlichslen zuschick vnd das derselb briefe mit nemliclica warten 
Hm. Albrechlen von Bayrn gestelt wurdet aus den vmaehen in den K. Ge> 
rrie(«D angexaigt mocht vaat erxpriealicli sein in vil weg daneben wir 
■!■ S. (]. baublmao vnd ander S. ü. gehorsamen vnnier verwarung als hei- 
ter mai^litipn atelli^n vnd xw «einer zeit die briefe alle miteinander vber- 
•ckkivn , abo int es auch vormals Ao vnnser Herr vnd valer aeligur S. G. 
ablataa wider llx. Ludwigen gcweit ist. gcprauchl worden, des bab jn 
tia lu arlangen dan wir verselten vna es soll lu der luerung der bilffe vff 
C Ulli vnd sonderlich dem wlderUil tlilfc abzuwenden woll ersprieucn. 
:|lefli als inn dem beybriefe des wir die »otlel iihicken den die K. M. i 
(■ben a«!! inn dem lelilrn Artikel lierQrt Straffe der die mil der HiliTe 



120 

gehorBamen erscheinen wurden , gesetzt ist , das vnns ein taill von demsel- 
ben gelt werden soll, mainten wir, wiewoll wir es nit haben in die nottel 
wollen lassen sezen , es solt der halbtail vnser sein. Kanstu das er- 
langen , sehen wir gem. Wollt es aber der K. M. nit gvmaynt sein , so 
erbeut vff den drittail, maynen wir S. G. soll nit versagen. Darvff hast 
auch zum lengsten. Wolt es aber ye nit mehr sein den der virtail, so kön- 
nen wir nit mer nemen dan man vnns geben will , doch hab vleis teils her- 
aus vnd inn die verschreibung zu pringen, so du magest, magst als vns aji 
dir nit zweyfelt, wollen wir inn gnaden erkennen. Dat. Plassenbarg am 
Sambstag nach Malhie Apostel, a« LXXXXII. 

1 09. Die beswerd die der haubtmauschaft halb von vunsern wegen anzuregen sein. 

Item wir sein der Jare jnng vnd diser Ding vnkundig, 
vnverst endig vnd vngeubt. Darum es pillich einem andern der 
man viel dapfer redlicher vnd geübter lewt im reich findt fursehen worden 
wore. 

Item wir wissen aus vnderrichtung die beswerd die vnserm Herrn vnnd 
vater selig, nachdem vnd er keys. haubtman wider H. Ludwigen vonn Bayern 
seligen was vnnd die stat werd der sich H. Ludwig hett zw seinen Händen 
vnderwunden wider jnn der K. M. gehorsam zum Reich helff pringen ent- 
stunden das er vor Rot jm veld beleger t zu einer schimpflichen vnnd 
schedlichen bericht gedrungen vnd nachvolgend jm andern jar zu 
grossen schaden seiner Land vnnd lewt bracht ward, das in disem fall aber 
gescheen mocht, das gott wend. 

Item vnns mochten jnn zr*yt der haubtmanschaft in der marck zw 
Brandenburg nachdem vnser Bruder^) mit besw erigkeit vnd plo- 
digkeit seines leybs beladen ist, sacken vnnder äugen steen, das 
die nottorft erfordert vnns inn dieselben land zu fugen , wie konnten wir 
dann von der haubtmanschaft abkommen. 

110. Schreiben Dr. Pfoteis an M.Friedrich von Innsbrwck. 2. MUn 1492. 

Gnediger Herre. ich hab verstanden von H. Veyten von Wolkenstein 
vnnd doctor Sturtzell wie das sich die ko. M. vmb den Aschermitwnchen 
(18. April) erheben werd vnd zu der key. M. mit einer geringen anzall 
eylents reytten vnnd furder vmb mitfasten bey denSweytzem taglaisten vmb 
hilff wider den konig vonn Frankreich. Auch so ist H. Sigmund von 
Frauenberg vor mir hie gewessen vnd vnder anderm von seines Herrn 
H. Georgen wegen viel rechtgebot getan vnd erboten, damit er seinem Herrn 
viel glimpfs zumessen mocht, man hatt aber nit vberigs glaubens dorin. Ich 
hab von einem in gehaim gebort das die ko. M. ein befrembd von dem 
tag jungst zw Augspurg gehabt hab, das man den*on S. Ko. 
G. wissen fQrgenommen hab vnnd jn also gesundert, nachdem 
er des punds g. H. vnd verwandt als ein Herzog zw Osterreich sey vnd die 
k. M. haben S. Ko. G. etwas verdriesslich davon geschrieben vnd verdeehl- 

1) Chorf. Jobano f 9. Jan. 1199. 



lidi |[ebB)l«(i lUs aolctu mit S, ko. M. wit>*en viiil willen gcaoheen «ejr , ile> 

it neb S. 0. KnticliuliÜKl '). Am wilwoch ist It. Wülfgung von Polliaim 

•TKckalfc NO« UriUnu herkamen, der sagt nichts $iita Outt Tug» 

'• Ikil« xum benten. Innuprngk Freylagi nncb Mutliie, 

loh |;i]i>ilig«r il«rr AU ich xw Innspriij^k was , wolt dio ko. !tl. zff 

a baban ««■ ich wull vnd wo e. g. wem. Sagt ich S. 0. «Hain in bey- 

a doctnrSlartxell e.g. wem als ich mich nu versehe zw Culmneh, Aber 

k hie Ihet, hell ich den weg aus vn*Ichcrh«ii ■) hieher geoomen furdcr 

b XB reylcn. Na wcren c. g. uandal von der K. M. mit erodlicbcrn 

Hcbickt indem diu K. M. hej^eret, das E, G, liaühlman des Ha. 

B wollt vniid hclffcn das RegetHpiirg wider xum Reich gepradit 

I dfmelbigen maodol. Sulchs werc e. g. swcr anzunemon oder 

isIalieD vnd in willen (gewesen e. g. Kedl xu- seiner k. M. au fertigen 

1. Ko. 0. willen vnd gemnt zn erlernen vnd Badt xn haben &!■ Ewrea 

■ der 8. K, M. allzeit willig vnd gehorsam ist. als der getrew 

'rlderleh. dai^nach sich ferner haben zw richten. Nu Fund ich ny man t» 

n e. f. Wege hie. lu »ty ich an S. ku. G. nil gefertigt, aber als der S. k.G- 

I Tsdcrienigknit aixeit willig sey were es bellich mir von E. G< wegen 

». M. willen inn der sschen zu erolTnen , wollt ich solchs e. g. sum für- 

riicbstvu zuaclireiben. Daran lett S. Ko. G. euch «onder gnedigen willen, 

wollt ye ^em gnedig kayser vnd kooig behalten, so weret ir der 

oslung Irer beyder M. wurden euch vnd e. g. Bruder aach gnediglicli 

kwrMken. Mit mer worlen aalwnrl S. k. G., B. g. Vatler lehl. gedccbl. vnd 

^rvllem bellen sich allxeit getrcwlich vnd williglich hey Ro. konlgen vnd 

r gehalten vnd jn sunderheit mit freunlltchcm willen zum Hawa Oaler- 

rtieh. 4*1 Ihelen e. g. meh vnd wollt ewr freuntlicber gn«diger Herre sein ; 

in d*r sacken die hanbtmanscbaft vnd den pundl hemrend hetl er in. g. II. 

Harg;. 81jrn>"nd sein Kalh nieyniing vnd willen crofnet, der belt als er siok 

tnat* solch« e. g. aygentlich vnd grunilich brricbten tbun Solchs 

1 ieb E. 0. nit verhallen vnderteniglieh bitendi< ob ich in dem zuviel 

■ au weaig gehandelt hell, das gnediglich cu vermerken, dann ich solchs 

B gctrowr maynung getan hab vnd allzeit noch mi-yner vorstenlnus in e. g. 

I getrcwlich handeln will, vnd also ahgescliidcn vnd bat mich die 

k U. mnndtlich gehaisen. ich soll nit in ü. Jörgen Stellen ligen *), snnder 

lirejllen vnd halt mir ein hricff gehen, darinn er mich scbreiht füi- 

II. h*. G. Diener, damit ich dester sicherer durclikom. Ich hah auch ver- 

kirkl das die ko. M.ein gefallen gehabt halt, das e. g. euerltedlzu S. k.O. 

il w*U«n schicken. 



1] Hiarsebelnl ein rehler des Copisl 



r SlL-h gegsng«!) 
10 Aug>b<irg. 



u sein. ' 



S) PtotsI rernled Bayeru , „dann n 

Aneb M. Frledricb wies seine Bolen ueti l\nr. sn , den Wag nr d 
M«r nnd 4as«lli»t Dinab" mi nehmen und „der Herrn von Bayern t.i»d( i 

3] Daaali nocli Hallenlisrg, KuCsleSn ele. 



122 



111. Schreiben des Kaisers ao M. Friedrieb. 11. Mün 1492. 

Hochgeb. etc. Wir haben nechttmals gemeine geböte an all vnaer vnd 
des Reichs vnderthanen autgeen laasen , So da ala vanaer vnd des Reiehs^ 
hawbtman die nechst erforderst, als den mit aller geraitschafft als in ein 
▼eld gebort an die ennde do hin du sie bescheiden wurdest za sieben vnd 
zn helffen vnserm famemen wider vnnser vnd dess hl. reichs Stat Regensporg 
vnd ir anhennger vnd derselben helffer znleger vnd beislender nachzn- 
volgen, darunter die ersamen vnnser vnd des hl. Reichs lieb. getr. Maisier 
vnd Rate der Stat Straspurg auch begriffen. Na sein wir aigentUch berieht 
das der konig von f rankreich in hoch Rargandivndneehst vmb 
das elsass ein merklich anzal volks zu ross vnd za Fass 
bei einander ligenn hat, die er teglich raeret vnd sierkei 
in meynung die gemelt Stat Straspurg die weil sie die iren 
auff solich dein ervordern in vnnser vnd des hL Reichs« 
dienst bei dir betten zu vberfallen vnd seinen willen, das 
gott verhntt durch sein macht vnd geverlieh listigkeit< 
mit inen zu volpringen vnd dan damit eingang in das hl. 
reiche vnnd dewtsch nacion zu machen, die aneh zu besweren, 
das in an£ang des obberorten regenspurgischen fumemen bei vnns in raile 
erwogen vnd beslossen ist an diselben ennde ein anzal volks zu legen«, 
solich einzog vnd beswerang damit zu verhütten vnd nachdem du selbe ver- 
stest dem hl. reiche vnnd deutscher nacion merklieh doran gelegen ist, 
Begem wir an dein Liebe mit vleis bittend vnd ei'nstKch befelhend», d« 
wollest solich sorgfeltigkeit für äugen nemen vnd als hawbtman die ge- 
nannt^i von Straspurg nit ervordern noch anstrengten die iren zu dir zm 
schicken, die Stat damit zu emplossen, sunder verfugen damit dieselb Stat 
vnd anders dadurch jm der gemelt konig von Frankreich eingang in das 
hl. reiche machen mocht als zu solchem gehört verwaret vnd dieselben 
einzug verhut werden, als du das pass zu ermessen weist dan wir so kürz- 
lich davon schreiben mogenn doran thnt D. L. vnnser ernstlich maynoBg^ 
vnd sunder gevallen. Geben zu Linz an Sontag invocavit tfi d^ LXXXXU 
vns. kaiserthumbs im vierzigsten jare. 

112. Weitiäafige Relaüoo des Dr. Pfotel an M. Friedrich aber seine Andieu bei den 

Kaiser. 16. Man 1492. 

€rnediger Herre als ich am freytag nach Estemihi gein Lints kenen 
bin, am Samstag darnach kam e. g. knecht Swartz Hans mit den briefen, 
des morgens Sontags arbait ich vmb verhorung, die ward mir darnach am 
Dinstag vnd gnediglich gebort doch nit gantz vif die artickel abgefertigt 
wiewoll ich bey der kay. M. ob zwayen stunden handelt, hies er mich wider» 
vmb neun bore in der nacht in die Herberg geen vnd am Denerstag mach 
Invocavit aber gefordert vnnd hanndelten naeh notterfft bis. vff sehen horft 
inn die nacht vnd waren die Redt nemlich H. Sigmundt Prasehenk, IL Sig-. 
mnndt niderthort Waldner vnd Doctor Bemhart osterreichischer Caatrier 
vnd hatt annfangs e. g. vff der orbietung frennHichen vnd gnedügen Dank 



K 



Vff die Werbung vun c. g, uegeii laut der litsirucliun vnJ !£«ltel 
'ueli in* lont lull N. K. ti. ilurcli wMdncrn niir iinlwart geben neulich 
ab'eyn' tH-NWcrd lulbm. dftn sjcli e. g. der IlaubtniiinNrhafl zu jung viid 
«pcdbt »rh«n elf- die K, M walle soliilitr onUeliulik!g:un); iiit annem«n. 
'4t* iIhf K, M- fit IV g, daiu tuglicli vnd ilits ir der baubLmnnschaft woll 
t«r »DckI »ein, er hau das Ton euch gcsoben. ^nmcrkt, vnd i-mpfunitcD wu 
» f. luin ric. Ku dnm andern iwayen beswcrungcn wlo ci u. g. Herrn 
tMl Taler «el. mit wi'rde iug«sUndeu noy etc. etc. auch von m. g. II. U. 
itiMBiuni bludigkinl halben etu. Anlwurt die k. M. boBet Tnud gelraul e* 
Mit att dartaw kumen. wn e« aber du |;ol wend darliw kam, woUu «Ich die 
k. M. «b«r nach ^»aUll der lachen f^nedijUch vnd frcanlljch liaUen iim >u- 
•nviehl daa c- |:> iii kaioen schaden koiuen sull. Darnach viT die handiting 
c g. aw Anraeb gewesen scy vnd der Lcbner nach euch nil ang'ee vnnd 
\ia» u. f. ilaDnuch al* dar Krhoraam fural euern Iroat alerbeu verderben rnd 
fadevfB (no S. ü, M. aelzen inn Iroalun^ iS. K. M. werd e. g. euer Bruder 
Uailer Uul vnd I«wl );Bedisli«h bedenken vnnd habt S. K. G. dariUr itit 
• wIImi kiUao nui'h waygcrung nuchcn. lunder S. K. H. xn crcn vnd gefnlloi 
di« kawbtmaBiuiGban gutwillixUeh angeneuinn mit cwem werten Anlwort 
die k. Hl. hab xu «uoderu aanemen dank gern ^liorel, <laa e. g. aich aha 
fckMiamUcli liuU vnd WDftxch e. g. darixw viel gluck in lioffnang es lollcn 
die aaebeu brcohtlich vnd nululich gebändelt vnd votendl werden dorjno 
vnll« Mch die K. M. gnediglich vnd frunltich hatleu. Verner des mandals 
kalbe« an a. g. lu «lelleu mit dem innalz in der elau«el nil allein gegen 
Ba(en*ki>fg aundern gegen den walhen Kranzoiun laut der Instruction aus- 
f«ra aa Uneo etc. Antwurt die k. M. Teratce doa gut were vnnd sey jangsl 
ia bejrwTM« Herren Ilanaen von Freiuidaberg vnd aina Doctor« aneh die 
■«>Knng geweneu aber daiumall t*y ri^dlivb beschloisen die mandat wie 
«e laateat aUu ausgei-n xu Usaen. Nun wcrc tu besorgen so das nlio durch 
4*a bunda gesandten gnradlen vnd beslossen were. wo man das endem wuril, 
M bree^l elH Irrung oder Verhinderung. Saget ich helt S. K. M. entdeckt 
4aa e. g. tw Aurach hey m. g. U. von Wtrlemherg deu haablleulen vnd 
IMten des putids gewesen vnnd solclis in guter mcynnng die erspriesUcb 
ni4 nntalicb sein solte geradtslagl, auch das solchi der Ko. Ko. M. durch 
Am bgnis bolichan cntdcckl wQrd in getrnuen die K. wird des gefallen 
SM habe« nalx vnd fromen davon spuren. Auch su xaig das mandnt allein 
rSdir van Regenchurc »und ir bellTer etc. wo nu an andern enden es sey 
vm aaUen oder andern eingriff geechco So wurden an densfilben enden 
4i« Psraten vnd Strit vIT e. g. gebot nichts darizw thun dan sie wuren des 
all achaldig tnu craft der mandat So mochl auch sein da U. llatts Ton 
Fmikdaberg hie geweaen sey sein villeieht die Frantzosen noch nil an der 
frenlzia ebern Uurgnndi gelegen aIa)-tzniidsiemitXIllI*)nianncnUgeo vnnd 
warten rtMid der kn. W, wiMfu ist das mog e. g. vnnd dun pundt dartau 
fMtuebi haben das nottorOig weru das die Clamell inn der Kopey in e. g. 
■••ndU Hill anhangendem Sigell gcaclzt wnrd. Nach viel Reden ist mir 
bf l ieafah die anlwort geben, man las hey gelbaner antwort pleyben- Wo 
aber das not thun wurd wolle S. Kay. g. aber darzu nach ßalh e. g. \ 



124 

des pands hanndlen vod begem vund bit solchB inn guter meynong zu ver- 
merken. Des Briefs halben das S. K. M. nymant soll ezempt machen anch 
sich nit richten nach anstand anznnemen Es werden dan e. g. der pnndt 
vnd alle die darunter verdacht vnnd verwandt sein darein gezogen vnnd 
nach nottnrft versorgt Auch der pen halben das e. g. der halb taill von den 
vngehorsamen vorschrieben werd zuvolgen etc. Antwort die k. M. wolle 
nymant freyen oder exempt machen sey auch das nit in willen, es eraiseh 
dan die notturft im handel vnnd nach gelegenheit vnnd gestalt der Sachen 
vnnd wolle in dem vnverpundten sein nachdem die sachen der k. M. sind. 
So were verechtlich vnnd trug ein misstranen vff jme wie woU sich S. k. 6. 
das zu e. 6. nach dem pundt nit versehe vnnd wolle sich sunst gnediglich 
halten aber er wolle sich nit richten noch anstandt annemen Es sind dan 
e. g. vnd die mit verwandten anch darein getzogen vnnd nach nottorft ver* 
sorgt, das sey billich hab anch solchs inn den mandaten jdermann zuge- 
schrieben was doch mere vrkundt vnd verschreibung bedarff. Ein yder 
hab der K. M. brieff, darvmb nit nott sey verner verschreibung zu geben. 
Hab ich gesagt Ich weiss nit warvmb das nit gescheen soll So man das 
geschrieben hab vnnd auch jtzo zusag das man den beybrieff nit geben wolle 
dan so ainer etwas zugesagt vnnd ligt jm nichts an der verschreybnng So 
höre ich von der k. M. es sey billich vnd hab das inn den gemeynen man- 
daten auch zugeschriben, darvmb so sey solch mein begem nit vnbillich vnd 
eraiseh die notturft, ich glaub auch S. K. M. hab noch gut wissen das solchs 
vormals inn dergleichen Sachen auch gescheen sey vnd nit ein news wie woll 
e* g. vnnd der pundt jren trost zu S.K. M. gentzlich setzen vnd euch gehorsam- 
lich halten. Antwort, wan Ich die mandat ansehe, so were der artikell darjnn 
begriffen Sagt ich In dester lieber solt diek. M. den beybrieff meyner bet nach 
geben so es doch vor auch geschrieben were, Antwort es were ein vberflOssig» 
vnd thet nit not vnd geschee in kayner andern dan gnediger guter meynung- 
Sagt, ich were ein sendbot vnd handelt sovil ich mocht , was ich nit er- 
heben mocht mnss ich lassen ligen. Der pen halb des halben tails von den 
vngehorsamen nach lawt des Artikels in der copey hatt die k. M. zustund 
zugesagt vnd zu geben solchen halben taill der straff e. g. zu volgen lassen 
wie die gefallen wurd es sey durch tayding, rechtlich oder sunst. 

Den pundt zu erstrecken damit man west wen die sachen jr endschaft 
betten wie yder ses etc. Antwort H. Hans von Freundsberg hab solchs zum 
negsten auch geworben vnd sei nit mynner die k. M. hab den pundt 
gemacht, der meg S. K. G. ersprossen sein desgleichen anch dem 
pnndt, aber inn sunderheit wis er nit, das er S. K. 6. viel ersprossen 
sey, halt sich aber der pundt in der sachen als sich die k. M. versehe vnd 
merk inn gehorsam vnd zugefallen vnnd die nottorft femer sich m er- 
strecken eraischt alsdan wolle sich die k. M. gnediglich halten daijn vnd 
wollt vngern das die gehorsamen selten , so die sachen ir endsehaft hetten, 
zu schaden komen etc. Hab ich geantwort E. 6. vnd dem bnndt als den ge- 
horsamen sey das schwere , dan sehen die sachen gericht werden vnd die 
zeyt des punds ausgeet, so beromen sich die bayrischen Herren es sey aoeb 
vmb vier jar zu thnn so die verschimen wollen sie sieh woU reche» 



yvi lUnrinb «ie ■IralTim. Auch lu were ti. K. M. wull wiaaen. liu dnu krig 

ivbclMn E. g. Ilcrn Vnicr «cl. lalil. ged. vntl H. Lodtvigen wie swerlich di» 

lOBk Augaliur^ dio ^chornaiii waren von I) Ludwigen beschedigt worden 

nid Jtten docIi vH Üsen Ug icliadet, darvinb eruisdil die iioKorfl das der 

pniull eratrrcl(t ti'nrd, dan vcrprenU kindl furchl diu iewer vnd besorgt 

hr Mich wo dir fc. M. die Artikel nit voltiiij; . r* incL'hl bcy e. g. vnd dem 

pBB^t envlireckung bringen vnnd die hilir nit so sUtlich gcsclian Aueh nit 

T savlien jahun (sie) dss redet ieli rur mich nelbs aJs der diu Sachen 

n gut •ehe, dnn e. g. bewegen rs vergangen bondfln da» ItUnfüg, mitn 

■ l«>cli( in ein kri«g, wie aber zum mittel vund cnd du itund zu gott, mit 

r w«rt«ii. Antwort, idi bett die aotworl gebort, 11» luan es bey pleiben 

ni goaclice inn galer neynang. der veüidubrielT batben den e. g, xn vber- 

efciclicn etr. Antwort die li. M. meyn es tbn inn der sieh nit not Er wolle 

i> vand den Iteiehs vnngeliorMmen atrafTen vnd «ei nit in dem falle 

la ich anotxaig E. G. Herren vnd Vater lobt, ged. geiciieen. die k. M. kab 

Jle ««na Hcgrnsburg mit «imlit jren helflern vnd beylegem rechtlieh inn 

die adil erclerl vnd gesprochen Solcher vrtaill hab «ein M. ein als haabt* 

■an mit «anilit d^iu tleicbe xu Eucculores verordnet, sii; vinb ir vutrew vnd 

liahandluag £u otraffen. Darviub e* nit not »ey. daa S. K. M. als der Herr 

reiche Verwarnung gegen des Keivhs vnderlhanen aiisgoen eu lassen. Es 

• kucli H. K. U. nit. Wo ea aber jn dem falle werc als elwon mit n. 

i4«rtfeit denselben bell S. M. nit in die aeUt gesprochen, vnd sein aygen 

seh w«re, vrollt sieb S. K. M. darinn recbt ballen vnnd hab also g. h. vJT 

< Instruction vnd xettel nil niern noch vil red vnd Haodelang bey den 

eHeM erlangen mögen. Nun ist der banndel iwerc vnud die K. M. ein 

^erteblerllerre, damnb e. g. not Ibnl damit ir wist wie c. g. mit landt 

I btwten so die saeh ein endt neme sixe vnd wisse wo ir enern 

ErackonanUyocninocbl. damit c.g. vn vergewaltigt plcib. Die 

n sehen mit (mich) nit gctrcwlielian. dan so pald diesacbcn mitRegena- 

bargcitt endschaft, alsdan baldiebilfTiru reich auch ein endt. £.g. mag du 

rilkasn-mesavndjuiieb erdenken kan, man gibt sclicnegnedige wort 

_ VRd waj-gerl sieb daa xa ibnndas billicbistvnd dieltcdtir 

(il»rinn ■underhailbillichl. Ich kan nit versleen warvmb daa nit 

diicbu Ich liab der k. M. auch den Hedten guten Deulseh gesagt ') 

B. g. vnd der |iundl versergt sey vnd euch vor gewall vlfballen moget. gibt 

n dr* boDs eewuhnhait nach gute wert. F.t ist siverlieb zu Itandcln. Es 

vier Iledi im Hat. in (vnd) mir der sacbcn ku radten nit alle 

nidig vielleicht ein liiill verdechtiglich. Es gescbeen allerlay practica 

•li«h im boir. darvmb not ist e. g. vITsebung zu baben. wie man die 

n aiifahe damit das end audi loblteh crsprisslieh vnd brecbtüch were. 

Snlcha gtrocb e. g. gncdiglich yati mir rngevblen zu vermerken, xill auch 

|_«lle« RMigUcben viel» e. g. saalieo sn gnt ankeren vnnd hanndeln vnd bevUh 

■idi fclcnil c. g. als m. g. H. dem ich vngesparl leis (sie) ollicit su dienen 



1 
I 



1> nisrsclielnt der Co p ist, wskbnr En«iritliinhaa <l 



• Orifln 



I Pfoirl 



126 

willig bin, hett ich mögen mere erlangen so an mir kein vnrlei» bmII 
gel gespnrt sein, was femer begegent soll E. G. in der seyt znm fardcrlich- 
sten vnd so ferren ich mag mit ge warsam nit verhaltet pleyhen. Datnm Lints 
am freytag nach Invocavit sfi LXXXXII. 

Zednla 1. Gnediger Herre des anfalis halben eines fürstentombs oder 
einer treffenlichen grafschaft hab ich bisher nit gehandelt, hatt anch itt mir 
noch zur zeit nit statt gehabt, was aber femer e. g. maynnng ist will iek 
getrewlich handeln. Ist Qch) besorg die weill e. g. nit als haubtman im krieg 
vnd der angefangen ist, es sey nit fruchtbar zu handeln. Der Judensteoer 
vnd golden opferpfenning hab ich e. g. befehl nach nichts gehandelt md 
wart vff vernerbevelh vone.g. zu handeln vnd glaub sovil ich vergebenlieh 
vermerckt hab. es werd nit gros not haben vnd e. g. darin wiUfam. 
Dat etc. 

2. G. H. ich schrieb e. g. new zeitung west ich die aovil der vor angen 
sind mir bewust Es gescheen allerley practica bey der k. M. das sich 
etlioh arbeyten vmb ezempt zu werden vnd nemlich so hat mein Herre von 
Eystet Herren Wilhelmen von Rechberg hie unnd ist bey funff wochen hie 
gelegen vnnd hatt stettiglich gearbeit das er der hiiff ditzmals gefreyt vnd 
ezempt werd vnd ertzelen lassen das sunst seines Stifts verderblicher vnnd 
vnvberwindlicher schad were so erspries seine Hilff auch nit vast. auch ao 
hab er vff den iegen vergangen merklich kost vnd zerung von S. M . wegen 
getan vnnd sey im kein erstattung gescheen. vnnd wolle jn anderem gern 
destwilliger sein etc. Verstee ich man habe jn der Hiiff gefreyt vnd exemirt» 
wie aber, ist mir verborgen. Er hat mit mir geredt das capitel werd sieh 
zu e. g. fugen vnd vemer was zu guter nachbarschaft vnd gnad g^edienett 
mocht zu handien. Dergleichen verstee ich man hab die von Strassburg 
auch gefreyt der hilff wider die von Regensburg nachdem sie den frantzosen 
nahent gesessen sind vnd teglich vberzugs besorgen. Die von Nurenberg 
haben den wetman hie vnd bey VI wochen vnd haben sich entschuldigt der 
Schickung halben meinem H. H. Albrechten, das die nit gescheen Hr.Bem*- 
hartnn oder Emfels zu erobern zuwider allain Sattelpoger, hab ein sunder 
vehd gehabt mit H. Albrechten, wider denselben sind sie schuldig gewesen 
H. Albrechten zu helffen, nachdem der Sattelpoger nit als ein echter Sünder 
als fftr sich selbst dagelegen sey. Vermerk ich die k. M. sey der entschnl- 
digung gesettig^. Mein H. Hz. Jörg hat Casparlein etwas lang hie gehabt, 
des hat vffmerkung vff die leuft vnd geet teglichen bey H. Sigmnndtaa 
Bruschencken aus vnd ein vnd von viel leuten ist ein gros visehen vff ■ich 
vnnd die handlung das sie gern vill westen. die Sachen luVnngemiit 
noch nit voltzogen laut der bericht vnd verschreybungen dann die Vnngem 
wollen nit sweren, es sind dan alle newerung vnnd vffscUeg vff 
dem landt vnd wasser ab, wollen auch etlicher Slos vnd Stett nit abtreten. 
Vnnd man wart der Redt zu kurtz vnd on endts hie, gott fugs vnsemhalb nam 
besten, der kay. M. gibt man ein als einen verlebtensorgfel^ 
tigen Herren, der pundt vnderstee sich teglich grosser 
vnd braytter lu werden vnnd hinfuro wurden sie nieht^vff 
die kais. oder ko.M. geben vnd selbs kayser vnd konig ■•!% 



Mit 4ea I 



iirtl«ti füren ■ 



^ die kiLj. M. vnib 
nd «nfecblung elc 



vnd n 



^^H I1X Von ilonstlbfii an «leiisflbta. 

^^H O. U. Die k. M. hkl H. Bbellen vergonl vnd erlaabt die cejrt hey e. g. 

^^^^M •«!■. doch «o die ««eben jr cntsobuft gewinnen, dai er licli lierab fuj; vnil 

^^^Key der k. M. unchdem er icin auch nullorfliK lei. bleib. 

^^^H G. H. mir bMI ainer ^ehkymcr doch will er nit nnnien beben Keita^l, 

^^^H »ejr iler h. M. eltee Im radi Kee'f'' w*" ■<^b bit vnn e. g. wu^en, Roy blllkh 

^^K»d ersieeb die nuUvrn vnd wo S. K. M. das nit tbun iey /.u beourgea die 

^^^Bil' werd IUI frueJilbttr nein noch (urguigli haben. Es wolle aber bey der 

^^Vk.M. nit «nden lein rod liHb das «elbs aIho xu Ra|i;en bevollien. darnaek 

' eMfeB «iek *. g. anch ricbten vnU ^denken tvns nutz viiil gut «ey ele. 

G< f I. Lq gebuni hftb ich verneinen wie daseinfcrnsier vnnwill zwo- 
•«hCBke. vndkay. M.sey.dnxtickumcrdenkayaorgarhcrOlich 
ütaa iot daageaebray die ko. W. werd in kurixbiebcr kämet). 



cgkgeUogen« 



>*llldieliay.U.hin 
taaaen wullenlaf du 
U-KCM«! gemiltcrt iatvnnd bei 
eall «D S-ko. M. mil aygner lU] 
ÜBMeralag vHgerillen. vnd biil 
fnl werde, woll ieb e. g. jn gehsim n 
(pftaa hej- dem lalter gewesen 
fcir4rB laillen die icbnld. die 



Mnvnddenkunif 
gehannaelt, da 
nricbenMarleii 



der k«y. 



ech: 



bgrefertigt vnd ftm 
ii gern bey iirir, Got geb dM 
rhalten, der widerlaill ist 
mtin gibt den Redten vU 
llcn wider ainander ein 



fsalkaben, «elehs halt e. g. mit etlicLen gehnynien Redten bey c. g. in 
~ alheiralieb. el«. 

Ir. Sigmundli-n vnd Hr. ilanaen aeinem Hra. von Swarlienberg aach 
a den iiruidt vnd icbaden, wie sich der begeben halt an Ilr. Sig- 
n achwarlienberg nach der leng durch Sigmiindlcn von Tbangcn 
T «acb bescheen d, k. M. ertzell vnnd nianitnt an die COnilen laut 
lehnua gebeten ele. ii( antworl gefallen die k. iU, hah in der 
r der xeyt ellich mandat aosgeen lauen, vIT auruffen Sigmandei 
B Thmgen in dem wolle aieb S. M. eraeben >-nd darnaeb sovil leidenlich 
tl gnnUgtii'h bändeln, des will ieh also ain ipUieitator aein vnd leglich 
k. damil ich He maodat erlangen niog elc. cte. 
Anch g. I(. hat mir Herr gajnbrat fraonaner etlicfa brieff an m. g. U. 
i ll«r «ej^en von Leolerahaim gehörig cngexchjckl die scliicke ich ancb 



IN. V- f'rifiiliicli an Gral {langen lon WerilFiilierg. l*.MÄnl4a2. 
Gr«flIawg.l>eberObeim Irundt vnd geaell lli t ffe vnd ralbe. 
■um dea ceaten daoben vmb ximlicb gelt bekomm mog dan ich ban da- 
a an Angaiiurfr vnnd werd die meinen griiabt begegent mir lolcbev 
coalen, daa ea mir eia erachrechen bringt Nachdem du wajat 
coalen die leng nit im veld bleybcn mag. ao ban ich den a 



n eAaten •werlich v 






I. gleicbwoll will ieh fleia Ibon 



128 

in dem vertrawen dw seyst daran , das die Herren vnd stete des Bandes 
▼erwandt mit dem costen nit also an sich halten vnd den vmh zimlieh 
gellt mir vnd andern mittailen. Samstag nach Invocavit a* LXXXXII. 
(Onoltzpach). 

115. Handlung zw Vlm vff montag nach Reminiscere da gehalten tags von dem posd. 

19. Miirz. 

Anfangs haben wir vns hören lassen, wir scindt von vnsem g. H. Margg. 
Fridrichen als kays. hanhtman dem abschied nach zu Aarach bey sie ver- 
•ordnet vnnd jn sonder auff das einbringen der besichtigang helffen sa ni- 
slagen des wir vns. g. H. gehorsam sein vnd dem pandt dienstlich geflissen 
darvff ist vns. g. H. mit vndertenigkeit vnd vnns bedanckt. 

Darvff hat Graff Hawg vns za erkennen geben etlich beswerd des zags 
der zeyt, aach profiand vnd fatterang vnd besorg aas der besichtigang der 
die ob den sachen gewesen seindt maesen die Ding vffgeschlagen werden* 
Also nach vil reden seind wir gefragt darauff haben wir geantwort, vnnser 
Aat sey dem abschied nach zu Aw^rach , das die bescher aach Bachsennei- 
ster vnd andere gebort werden. Doraaff wollen wir dan weytter vns boren 
lassen, der Rat hatt far aas vns bestanden, demnach hatt Graff Hawg wider 
umgezogen die beswerd wie vor vnd des mer wie das Volk vber Rein der 
maistat vnnd zeyt von des Ro. konigs haabtmann noch nicht benant. So sey 
kandig dass die Franzosen vff den pein sein sollen dau die dem band oder 
jre anhengem jm rack ziehen, wer swer, dartzw hab der konig vff das noch 
nit antwort geben, dartzw sey za bedenken das vff erfordern wenn dem 
kay. haabtmann noch nit wissens dosey wer jm von des Reichs wegen sn- 
ziehe, do mocht das widertail nachdem die zeyt karz sey bey der kays. M. 
bearbeiten, es geschee im aas neidt vnd were jm so kartz vnmoglich vnd 
mochten jnn vnsem Hern den kayser tragen , also sollt es seins famemens 
za vnstatten gebraucht werden Dartza so masst der pundt, ehe vnnd den das 
Reich vnd sie statlich zu häufen komen etlich zeyt im feld liegen vnnd wor- 
den nit endlichs schaffen vnnd sich aufzern vnnd furter so das Reich komen 
ward mit verat aus dem veld , dann bey den prelaten sey erkundigt vnd die 
kosten in Stetten besichtigt, do fand man vmh XII» malter der dreyer firacht 
vnd den minsten ta^l habern Ehe dann das Reich komen ward , so hett der 
pundt das verzeret vnd so gebruch do were , so mochten sie vrsach haben 
zu den wie oblawt dartzu nachdem die Herren von Bayern zw Laagingen 
sein vnd noch nit wissen, wie H. Jörg oder ander sich in dem aasschreyben 
vnd erfordern wollen halten, auch ander im Reich vnd nachdem der lag 
zw Beheim der ytztvergangenen Cottemmer ^) gehalten sey, do werd nneh 
eymbraoht ir thun oder lassen. Darzu so haben die von Lewen aygentlieh 
zusagung getan ir botschaft jetzt gehalten tags zu Ulm zu haben, was sie 
verhindert hab, empfah man auch wissen So woll sie nit anders ansehen 
dann erstreckung der sach, so werd auch der weg vnd das weiter sieh zn 
besserung schicken vnd sich yderman mit bessern Rath versehen mit mer 

1) Quatember 14. Mirx. 



139 

vnä weytter betrachtong vnd der merer tail von Graf Hawg^en der Red nit 
vDgcrn gehört. Damach sein die kuntschafter vnd buchsenmeister gchorl 
vnd geasigi, sie haben Land^perg auch den Lech vnd brücken bcHehen vnd 
hab nicht irrang sie wollen den getzewg, das Her vnd alle gerailschaft hin- 
über bringen vnd so die Buchsen gelegt weren vnnd schiessen mit gotzhilff 
das in kurzer Zeit erobern. Nach ir besag sein sie auszutreten bcschleden 
vnd Graff Ilawg ertzelt die gebrechen oder beswcrd wie vor vnd wir als 
vonn kays. haubtmann vns. g. II. rats gefragt haben wir gesagt, vnnser Rat 
Hey bey jne als dem pund, wollen sie mit dem Her veltziehen dem abschied 
zu dwrach nach, So boren wir klein Verhinderung, Sey jne das aber nit 
gcraaint oder nutz. So mögen sie das erstrecken, wie woll wir dann nit 
bevelh haben anders dan wo oder wie das Heer hinaus soll gegen den wider- 
i»ertigen. Es sey aucli zu bedenken was nachrcd dem pund aus dem er- 
strecken erwachs, solle aber das vns. g. U. als key. M. haubtmann, auch dem 
lubl. pnnd zw besscrni nutz komcn, weren wir zwcifelson, vns. g. Herr wird 
darjnncn kein Verhinderung thun vnd wir als gesantcn mochten nit weitter. 
Also ist Wilhelm von Stadion als vonn der ko. M. geschickt gefragt, dem 
hat Uraff Hawgen meynung gefallen. Graff Hawg. H. Ulrich von Wester- 
»tetten vnd Ber von Hürnheim als Ret des von Wirtcmbergs haben jren 
Rate geben zu erstrecken. Nach vns ist gefragt Graff Hawg vonn Montfort, 
dem hatt Gr. Hawgen von W^erdenbergs meynung gefallen. Nach dem ist ge- 
fragt Wilhelm Besserer Haubtmann etc. derhatgcsagtmanhabden ganzen tag 
ob den sachen gesessen, gebollert vnd nymanl sich Rats wollen entsliessen. 
Nun hall Gr. Hawg die geprechcn woll erclert, dabey las er es pleyben vnd Rat 
\nd wolgeraten haben das die sach erstreckt werd vnd las sich nit irren ein 
nachrcd itzund die hernach mit ernst dapferlich mug zw eren vnd nutz er- 
spriessen vnd dem widertaill mit vnrat schaden vnd nachreden vfTgeladen 
werden, furaus durch gemaynen Rath ist es darauff vmbgangen mit gemayner 
\ oig ausserhalb vnnser wie vor gelawt. Solches haben wir au ff anbringen 
abschied begert, do hatt Graff Hawg an vnns gesonnen, es sey not ein 
treffeniich botschaft zu der kay. IVI. zu schicken, die beschwerd furzubringen 
dann das widertaill werd nit still steen vnd dem pund das ganz zu dem 
hosten furtragen. Dadurch die kay. !\]. bey dem pund ein hinderhaben ver- 
merken mocht vnd die k. M. der beswcrd berichlen vnnd sie haben auch 
betracht. das S. Kay. M. sie bey H. Hannsen von Freundsperg emholen hab 
Sye sollen die sach mit ernst vnd woll belraelil anfahen ; darauff haben wir 
geantwort die Schickung zw der k. M. als vonn des punds wegen lassen wir 
vns gefallen für vnnser person Aber nachdem der Rate beslossen vnd vmb- 
gangen sey die Ding zu erstreckten, so haben bed vnnser g. Herren vff vnnd 
vndcr dem gebirg ob !»> raysiger Pferd vnnd XV« zw fues die vff dinsttig 
nach ocnli gein OnoUzpach an die Herhorg beschrieben sein vnnd nach 
Inhalt der Zettel dits Reich ermanl, dem von Wirtemberg vbersandt vnd 
ye ehe wir bey vns. g. H. komcn yc besser, darauff haben sie vns erlaubt 
— — (Lücke) Darnach habcnn wir vor ganzem Pund mit Gr. Hawgen gc- 
redt in beysein des konnigischcn H. Wilh. von Stadion. Es sey zw Awracli 
beslORsen das Reich jhensseit des Reins vff zeyt vnd nialslat des konigs 
Archiv. 1851. VH. I. u. 9. Heft. 



130 

haubtmann zu erfordern vnd II. Wilhelm von Rappoltstein als nachgesatzieD 
kay. haobtman zu empfelhen. Ob ymandt des orts von Frankenreich komen 
wird dem Pond zuwider die brielT sein geschrieben bis vff die zeyt vnd 
lualstat bittende bey des konigs gesandten Zeyt vnd malstat ytzund zu er- 
kundigen. H. Wilhelm hat geantwort, ine hab H. Hans Jacob dahin in den 
tag heyssen reitten, dabey zusein vnd zuhören aber inn gantz nicht vnder- 
richtf 80 wis er nit weytter antwort zu geben, dan das vnd anders wider 
an II. Hansen lassen zugelangen vnnd ist von G. Hawgen in dem stuck 
\'nns abschied geben die botschaft sey noch bey dem konig, des vnd anders 
ein wissen zu empfahen die werd bald komen Aisdan soll es vns. g, Herren 
vnverhalten pleyben. Darauff haben wir gcredt wie vor die Brieff sind ge- 
schrieben, werd aber an dem wie oblawt des konigischen haubtmanns ichts 
gebruchs, so woll vns. g. Herr entschuldigt sein. Damit sein wir ab- 
geschiden. 

Wolff von Stoltzenrode^ . 

ConradtvonBerlichingl ^eide Ritter. 



116. Dr. Pfote! au deD M. Friedrich. 28. März 119^ 



I 



«». 



G. H. Ewm G. schrib ich altzeit so ich botschaft hab gern new zeitang 
wo ich die west vnnd was ich teglich hanndel so hab ich E. G. bey H. Ebol- 
tcn von Lichtenstains knecht so vill ich da zu schreiben west geschriben 
vnnd bin nechsten vmb newn Höre in die nacht bey der kay. M. gewesen 
vnd e. g. schrift nach des punds sachcn lawt ire Instruction gehanndelt 
vnd sere e. g. Werbung gemess aussgenomen etlich artikel den abt von 
kempten Graf Johann von eysemberg Thoma Rüden die krachawer vnnd ein 
potschaft an die Eydgcnosscn von den kays. vnd kon. M. M. zu fertigen. 
Nu was es spot (spät) vnnd die k. M. saget mir er werc ganntz müde vnnd 
schwach Er wollt sich darauff bedenken vnnd zum furderlichsten antwort 
geben Also ging ich ab vnd hcvalh c. g. cwer kindcr vnd m. g. H. Margg. 
Sigmund Sr.Kays. M. als sein gar willig gehorsam fursten vnnd das er cwer 
aller gnaden gncdiglich hedencken angesehen diesen schweren last der^sich 
in der beyrischen Hern Hcrtzen wurlzelt vnd E. G. nit verlyss mit mcr wer- 
ten. Saget er wollet der vatcr frunlliehcr vnd gnediger Herr sein vnd findt 
S. K. M. gerecht vnd Icsst sich boren Er wolle sich gantz gerecht vnd gne- 
diglich hallten. Alle tag liah ich das vifschen das nyemant exempt werd 
gemacht vnnd will allen vlciss furwenden damit das kein ezemption gcsehee 
wie wol allerley practica gcscheen. Ich lind aber die Redt vnnd das gemein 
Ilofgesind ganz gerecht vnd dem handel genaigt in getrewen von tag zu tag 
wolle ich e. g. begern vnd bevelh erlanngen mcr dann im anfang. Man will 
sehen was E. G. vnd der bundl thun wolle der kays. M. Mandaten nach vnnd 
hevilh mich hicniit E. G. als m. g. II. dem ich ye gern zugefallen dienen 
wollt vnnd wais sunst nichts ncws. Ich hab e. g. bey schwartzhannsen \'nd 
nachvolgend bey II. Ewolls von Lichtensteins knecht nottorfliglich ge- 
schrieben vnnd will e. g. on botschaft vnnd ncwe zeytung so vill ich der 
erfaren mag nit lassen. Ich hab pol»$chaff gnug hieniden von den erbem 



131 

ReiehMtetten mein ich sicherer e. g. zazaschicken dan durch Beheim. 
Dat Lintx Mittwoch nach ocnli a» LXXXXIL 

117. Ans eiDem Sehreiben des Dr. Johami Roehlein an M. Friedrieb von Brandenburg. 
Datum KW faMcn anff mitwoch nach ocoli a® 1492; 28. März. 

Gnediger Her ich merk das mein Her Sehen nkenstor ff von Limpnrg zw 
e«ch geichickt werde vnnd mein es werd die bcgcr das ewr gnad gen Augs- 
pnrg kem. Es hat woll einer mit mir davon gcredt der könig wollt gern 
bei euch sein zw Ang^pnrg, hab ich gesagt es sey nit woll muglich. Man 
soll es aach euch nit zumuten dann es sey zu fcrr vnnd jn gebetteu daran 
zu sein das ewr werde geschonet etc. Hat er geantwurt wo es nit werd 
mögen sein zw Ang^purg das es doch zw Ulm wer vnnd hab darfur es werd 
bey euch gearbeit das ir gein Ulm komen der konig wollt das es gericht 
were. Des kunigstochter hatt jrem Vatter hcrausgeschribcn von Frank- 
reich sie woit gern das sie bei jm were vnnd solte sie in einem plossen 
vndcrhemd heraussen gen Gnediger her ich weiss nicht was es ist. 
es ist idermann bey demkonig vnwillig vnnd maynentesgce 
heyllossiich zu etc. Es kan nymant der vmb den konig ist 
wissen was oder wie elc. Ich mein es (er) wiss selber nit 
wo e anss. 

N. S. Also gnaw ist der pundt angelegen das man vergessen hat das 
ein potschafl solte gen U]m zum pundt geschickt sein worden. 

Doctor Johannes Rochlein. 

118. Dr. Pfoleis Bericlii über eine v^ eitere Audienz bei dem Kaiser. 30. März 1492. 

G. H. bey deUchenbach liab ich am frcilag nach oculi e. g. Bricff ent- 
pfangen vnnd verlesen allen vicis angekcret das ich zu der k. M. allein 
kommen bin die hatt mich desselben nachts vmb newn llorc gnediglich 
geboret vnd hab S. K. G. Ewr G. bricff luil aygncr haut geschrieben geant- 
wurt den gelesen vnd gross gefallen davon gehabt von dem vffgebol vnnd 
dem von Rapoltzstein zw Haublmann gemacht. S. K. G. hat sein gut kantnus 
md helt im für einen redlichen fruiuen Herrn vnd gesagl E. g. sey gantz 
frum gerecht vnnd gehorsam das wolle er frunllich bcschulden clc. Nach- 
volgend hab ich e. g. maynung nach meinem gut beduncken der erstreckung 
des veltzngs bis auf Donerstag nach Quasimodogenili entdeckt w^ie das E. G. 
gmnntx darzw gereicht vnnd am ausszielien gewesen sey zw Cuhnnach, Auch 
weiB, visch. baberUf bir vnd ander notorfl gein werdl geschickt. In dem 
■ey E. G. eylant so tag vnnd nacht vom tag zu Ulm botschafl kumen der 
orslrcckong des veldtxugs mit fernem innlialt e. g. brifs elc. Darauf gab 
fldr die k. M. antwurt Er tiss es gutlich gescheen der erstreckung halben 
dan dieser zeit were noch schwere im veld zu ligen vnd hab selbs sorg darauf 
gehabt. So aber die erstreekung gescheen halt er das ditzmals gut sey. doch 
da« WT die erstreckten bestimblen zeit in massen , wie itzo gescheen sein 
sollt wider an hinder sich sehen geschehe vnd das kein Verhinderung an den 
ffsmenen bring. Sagt ich S. kay. G- sAM in warheit glauben das sich e. g. 



138 

ynnd der pandt warden i^ehorsamlich hallen, daran S. K. M. gefiülen haben 
wurdt AUain S. K. G. halt sich auch recht vnd las« aich nit verAm vnd 
vnd sey bcstcnndig^ als sich des e. g. vnnd der pundt zw S. K. G. getrosten, 
so hab S. K. M. an euch vnd dem pundt gehorsam fllrsten vnd vndertan, mit 
vill mer wortcn. Saget S. G. Er wollt sich in warheit recht fimntlich vnd 
gnediglich gcin euch allen hallten vnd £. G. nit verlassen dan er entpfind das 
e. g. im getreu vnd gehorsam were mit vil g^edig erbietung gein e. g. vnd 
ist gar gut gewesen, die schrift vnd Werbung von e. g. Hantschrift hat 
S. K. G. Bunder gevallen darvmb so schrib e. g. za zeyten Sr. IL M. In dem 
fraget S. G. wie vill kinder Sun vnd dochtcr e. g. hat. Saget ich vier Herrn 
drey frewlein lebendig vnd bat darauf S. K. M. solt e. g. mit einem erbfkll 
eines fürstenthumbs oder treffenlicher grafRchaft ^) versehen vnd begaben 
damit e. g. vnd ewre kinder S. K. G. dester statlicher dienen mochten, 
nachdem Ewr baider gnad mit grossen schweren costen vorgennt zu erledi- 
gung vnnd hilff der ko.W. vnd jtzo abermals gein Ungern gediennt hett vnd 
dieser zeit aber diennet vnnd sich als der gehorsam des schweren lasta der 
haubtmanschafi S. kay. G. zu eren vnd gefallen vnderiangen etc. Saget S. IL M. 
£. G. vater hat jm getrewlich gedient das thet e. g. auch vnnd wollt 
werllein werllein e.g. gnediglich vnd freuntlich verschen vnnd e.g. vnd ewr 
kinder gncdiger Herr sein helffen vnnd raten vnnd was gut were thnn als 
der vatter vnnd gncdiger Herr vnd fraget wie allt der ellts Son wer, saget 
ich, bey ncwn oder zchen jaren denselben hat e. g. in verganngen tagen vif 
den ihumbstiffl zw Wurtzburg gethan mit einer thumbherren pfrandt ver* 
sehen das lobet S. Kay. G. mit erbietuug abermals vill gnad freuntschafll vnd 
hilff vnnd so vill ich S. K. M. im geberde vnnd wesen merk, so glanb ich 
das die red vnd erbictung von Hertzen geen^vnd saget e. g. sollt nit von 
jm weichen, dan vill fursten schlugen sich an seinen son den 
Ho.konig vnnd hingen jm an. Nu wolterdoch dasRegiment 
in seinen Henden behalten vudredt lateinisch nedes alienis 
honorem tuum, das ist gib nit einem frembden oder andern dein ere. 
Des versehe er sich gentzlich zu ewren gnaden vnnd wollt das nymer ver- 
gessen mit vill gucdigen wortten. Antwortt ich hett vor ettlichen jam 
S. K. G. gesagt den vndertenigen genaigten willen den Ir zu S. G. het den 
het S. K. M. bisher entpfunden mit den werken vnd jtzvnd vill mere vnnd 
tapferlicher, mercket dann e. g. het vmb den schweren last der hanbtmaiH 
Schaft wie woU ir merklich vrsach het nit dafür gebeten noch waigernng 
gesucht als ich S. G. anfenglich gesagt het, sonnder sich in gehoranm 
dinstlich vnd williglich gegeben vnnd ewern trost sterben verderben vnd 
gedeyhcn in S. Kays. M. sezel. Nu zweyfelt mir nit daran S. K. G. het na 
ermessen das zwischen e.g. vnnd den bayerischen farsten in 
diesem fall ein vnaussgereutter hass vnd gram erwaehaea 
ward vnd ir von S. G. wegen darein kumbt, darvmb S. K. M. billich ab 
£. gncdiger Herr vnd Vatter darein sehe vnd E. G. noch nottorft versorg 
vnnd in die bericht oder anstend einziehe damit am letstea nit das 

1) War damit olcht zuuichst die bairische Oraüichall Abensbeif geMsbitl 



133 

pa ab e. g. anssgee mil eUicher anzaignng c. g. herren vnnd vattors 
heandeln sei. vnd lobl. gedechtn. ele. Saget S. K. Ci. Er hct das woll er- 
messen vnnd were die warheit das ich saget Aber werllcin. werllein (als 
S. G. redel) Er wolle e. g. nit verlassen mit vi 11 zusagimg der gnaden vnnd 
freantschaft vnnd reden also bey einander sitzende woll zwu 
■laad vnd höret mich gannlz gncdiglich mit ziisagimg gnad vnnd also 
ditimaU abgeschiden etc. Solichs wollt ich o. g. nit verhalten vnnd glaub 
gennUlich £. G. hab ein gncdigen kayser im Ilertzen. Das annder llofge- 
■ind gewaltig vnd anndere geben e. g. gross lob ydocb vcrsech sich ein 
ider damit so der schertz mit Regenspnrg ain ende nem. daserwisswie 
ersitsvnndan womcrscincnRiick lainen mog, das verstee e. g. 
gnediglieh %'on mir vngezwcyrelt c g. hab das hoch vnd ticif bewegen vnd er- 
messen. Ich mayn es getrcwlich als ich schuldig bin wie woll ich hof e. g. soll 
rill gnad iobs vnd preis erlangen, gut lugs E. G. halben zum pesten Sonst 
wais ich nit sonnderes zu schreiben dann in vergangen tagen hab ich gebort 
wie konigin za Hangern aber wissen habe wollen von der ko. W. zw Be- 
heim waran sie sey vnd oh S. K. W. dem zwsagen volg thun wolle etc. hab 
ieh jm besten ytzo dem Liccentiaten geyr von francken ist bey meins alten 
gnedigaten Herrn sei. Leben Diener gewesen vnnd ytzo der kay. M. dienet 
vnd der reyt in der kais. M. gcschefflen gein Rom dem hab ich bevolhen bey 
fiabst vnd €ardinal nenilich bey Senensi Ilanndlung vnd Ret haben nit zu 
dispensiren. Nachdem vns. hl. Vater der Babst anfenglicb o. g. nachvol- 
gende kay. vnd ko. M. durch Brevia das zugeschrieben hab nit zw dispen- 
siren oder ainicherley Hanndclung zw haben on verhört vnd fQrgefordert 
m. g. frawen Barbara oder anwalten y das hat er im sein menioriall aufge- 
leichnet vnnd will das getrewlich bey Babst vnd Cardinal vlT sein Credentz 
hanndeln. M. G. H. von Wirtemberg der eitere hat der kay. M. li. Albrecht 
von Bayrn aussschreiben ein Copey zugeschickt vnnd bat der kay. M. ge- 
fallen doch geantwort sich dieser zeit nit inscbrilt zu geben. Aber so es 
zw schulden kum wiss er gruntlich anzaigcn vnd vrkund das S. K. IM. 
md dein Reich ganz vnrecbt geschec etc. vnd will also die zeit \lcis 
haben damit nichts so vill mir möglich ist wider e. g. aussgee. Es mag 
nit woll in der Römischen Cannlzley gescbeen , ich will des wissen 
oder eines tayls inwerdcn, kein vleis will ich sparen wie woll etlich mir 
rill gater schöner wort geben vnd doch gut bayrisch sein vnnd thut mir not 
nachdem dergeheymen gewaltigen eins tayls jrcr sacben vnainig sein vnd 
icb mit in bayden hanndeln moss das ich mich nit an Felss sloss vnd auch 
Bit in pfalh falle Ich will mein bests thun. Auch G. H. so hat mir e. g. in 
des Cannixlers Brief ein Zettel geschrieben die bah ich zw sonndern gnaden 
Tcrlescn vnnd verdriesslicb dan vill leut sterben teglicb hie vnd wie woll 
i^ wais das not thun hat sie ainen die zeit zu haben vnd nu die k. M. den 
gUnben vnd grnnt der warheit entpfunden vnd innen worden* ist mein 
▼ndertenig bet Ewr woll mein vndertenigen willen gncdiglich bedennken 
vnd mich lom furder liebsten gncdiglich absolviren vnnd haym fordern alle 
frcwd ist erlofchen. Ich hab nit vill gelts mere ich will ein Wechsel machen 
vnnd alsdann e. g. zuschreiben den ausszurichten zu schaffen damit ich bey 



134 

glauben beleyb vnnd empfhiel mich hiemit e. g. als m. g, H. dem ich allzeit 
zu dienen willig bin vnd beleybcn will. Datum Soniags laetare a* LXXXXIf. 

119. Graf Eberhard zu Wirtemberg an M. Friedrieb. 7. April 1492. 

Zedula. Auch so gib ich ewr lieb zu erkennen das mir mer dann von 
einem cnd kundschaft kommt das sich mein Her vnd Oheim vast rQst vnd 
stcrck das im die Franzosen zuziehen sollen vund werden die seinen am Mon- 
tag nach dem ostertag an der Ilerberg sein, desgleichen sollen II. Albrechlen 
von Bayern etlich Beheim zuziehen das ich £. L. nit hab wollen verhallten 
Bittend, was euch dergleichen zu wissen wfirdt mir auch zu entdecken, des- 
gleichen will ich auch thun. 

Dat. zum ainsidcl vff Dinslag nach Palmarum. 

120. ßericht Aber die Verbandliiiigen mit dem römLscben Könige zu Augsburg, an M. 
»iedricb. Wahrscheinlich von Dr. Johanns Rochlein. 22. April 1492. 

G. II. Gestern zwischen einer vnd zwaien boren nach miltemiag bin 
ich von der ko. M. zu Augspurg abgeschiden vnd dannocht gein Werd vnd 
bewt von Werd hichcr gein OnoUzpach kumcn zu siben Iloren nach mittag. 
Nu were von Handel den die ko. M. gein mir von c. g. wegen vnd den Hanbt- 
lewten des Punds geübt hat vil zu schreyben. das ich aber im besten vnter- 
lass . kurtz halben der zeit vnd grcyff zu den wesenlichen Stucken die 
steen au IT nachvolgender mcynung. E. G. vindt aus der beygelegten ver- 
tzeichnus ansynncn der ko. M. an vns gescheen vnd vnser gegeben antwurt 
darauif ist es bestanden. Solang bis ich erfarn hab , das die ko. M. £. G. 
hab ernstlich schreyben lassen '), Sich on alles seumen von stund an zu 
S. M. gein Augspurg zu fugen vnd das derselb briefe bey einem eylenden 
reyttcndcn Boten hingeschickt scy, han ich zustund da das an mich gelangt 
ist mit S. ko. G. davon gcredt vnd vil vrsach crzclt darvmb es £. G. zn tan 
vnmoglich scy vnd nit gescheen werde, wicwol ir euch bissher inn gantzer 
vntertcnighcit vnd gehorsam gein S. M. gehalten habt als ir ontzweyfei hin- 
f&ro auch gern tun werdet inn möglichen zimlichen dingen vnd es mit den 
Reden so ferren bracht, das sein M. von solchem begern euch jnn der eyl 
persönlich zn jm zu fugen gestanden ist . doch das E. G. der gebrechen 
halb die sich zwischen E. G. vnd m. g. H. Ewrn bruder gein m. H. Hz. Jör- 
gen von Beyern halten ewr Rete mit gewalt treffenlich vnd forderlich schick 
dann S. K. M. sey gantz vngezweyfelt vnd hab von Hz. Jörgen tovil 
verstentnus das er getraw dieselben geprechcn zimlich hinzulegen, deas- 
gleichen hat er auch von den hauptlewten des punds Irer verwanten halb 
die geprechcn vertragen. So werd er m. Herrn H. Albrechten von B. in 
dem handeil Regensburg berurend weder hilff oder beystandt Ihun vnd sich 
dorein in keinem weg f&ren lassen. So dann H. Georg inn mit hilff were es 
mit IL Albrechten dester forderlicher ausszumachcn . des keyssers willen 

1) Am Pfinztag nach dem hl. Palmtag. Der Brief enthielt die Nachricht, dass 
der KOnig bey den bayr. FQrsten soviel gehandelt habe, „das die Sachen aoff 
guten wegen steen vnd wol xufrlden vnd einigkeit kamen mögen**. (Naeh ainen 
Schreiben H. Friederichs.) 



135 

IQ erlangen Wo aber die geprechcn £. G. vnd des punds verwandten gcin 
H. Jörgen nit sollten hinngelegt werden, doraus sich H. Georg mussl besor- 
gen . so diese sacb mit H. Albrechten fürkoiue das es darnach an im were 
ia vntersteen zu vberziehen vnnd zudringen . würd er hart still steen . FI. 
Aibrechten vnd jne von einander trennen zu lassen. Mir ist auch von einem 
gehapnen der ko. M. zu erkennen geben. Hz. Georghab S. K. G. gesagt^) 
werde er mit E.G. vnd m. g. U. M. Sigmunden £. B. der ge- 
brechen vertragen . So sey er euch nahender Sippschafft 
rnd freantschafft allso gewannt, das er mit euch gcricht sein 
rnd pleiben woll vnd sich nymanls wider euch bewegen oder hetzen 
lasten, jr wollte es dann nii zu gut haben vnd trost die ko. M. ye woil zu 
der richtigung vnd sehe gerne, das doch E. G. vor dem kumcn der lewt an 
die letzten samlnng vmb augspurg zwen oder drey lag zu jm hinein kombt* 
vnd hat mich in Sonderheit personlich ersucht vnd gcpctcn bey E. G. ein 
guter fürderer zu sein das Schickung der Rcte mit gcwalt nit versagt oder 
abgeslagen werde sonder zum furdcrlichstcn geschee . das han ich eylcnds 
E. G. nit wollen vnentdeckt lassen . vmb das sich £, G. die obgemellcn ko. 
sehrifft nil anfechten lassen bedorfT vnd von scbicknng wegen der Rete den 
Dingen nach gedacht sey . dann in meinem bedenken will es der ko. M. nit 
wol za versagen sein. Aber wen vnd mit was abfertigung steet zu E. G. vnd 
main es also. So E. G. vfT Sampstags schirst zeitlich hiehcr kome das ir 
dannocht denselben tag die Rete die euch dazu geliebten und den ir 
es davor verkündet aufT die zeit auch vorlianden zu sein abgefertigct mit 
ewr entlichen meynung anif die ir euch der gcpreehen verteidingen lassen 
wollet. das sie am Sunlag anritten vnd am montag darnach gcin Augspurg 
körnen. So soll sich die ko. M. des hcnugen lasHcn. S. Ko. G. zeucht den 
handeil im vom konig von Frankreich begegcnt mit seiner gemahel dochter 
anch den HerzogthQmern zu Britlannia vnd Gheldcm hoch an mit vil bc- 
sweruDg. die dem hl. Reich davon erwachsen werde. So dem nit widerstand t 
beschee, vnd sonderlich das es nit kleine sorgCpUigkeit auff im trag. Der 
konig von llispanien vnd der konig von Engellandt, die bishere wol bey jme 
getan vnd hart gehalten haben . werden dadurch von im getrungen das er 
vmb sein Sone vnd darzu vmb alle seine NLderlanndt kumen möcht . dagegen 
ernit statlichen zu handeln weiss on hilflT aus dem Reich, der er doch nit 
könn zuwegen bringen. die weyl die Irrungen vor äugen sind. Darvmb 
ligt jm die sach hart an . Vnd ist ye guter hoffnung. Ilertzog Georgen 
za vertragen vnd den H. Albrechlen abzustricken. Dadurch maint er 
sali die Rcgensparfpsch sach bald ein endt gewynnen. Dat. am Osterabent 
a« LXXXXII. 

121. Nener Bericht des Dr. IMulel über seine Audieuz bei K. Friedricti. 26. Apiii 1492. 

G. H. Ewr G. briefl' hei Swartzhannsscn hab ich am anndern Ostcrlag 
empfangen vnd bey der kay. M. gar gnediglich vnd vif all artikcl bei zweycn 

1) Di« wahre Gesinnung 11. Georgs erhellt jedoch aus einem Schreibon 
vao Ihss von freylag nechst vor dem hl. Palmtag tfi LXXXXII, von welchem weiter 
■atan noch die Rede seyn wird. 



136 

stunden im Rat gehört vth\ antwort erapfanji^cn wie hernach volgt. Anfengk- 
lieh ist die K. M. e. g. vndertenigs willigs erhietens dankbar vnd geMgt 
er merk das e. g. das luit den wercken volstreckt, wolle das gein euch in 
gnaden vnd freuntschafil nymer vergessen. Darnach hab ich e. g. bevelh ge- 
handelt wider vif die arlikcl meiner ersten Werbung vnd femer ▼nderrich- 
tung gethan nemlich wie das e. g. mit wider geschrieben hab vff die ant- 
wort, die S. K. M. mir gegeben vnnd ich fQrter e. g. zugeschrieben bemrend 
das mandat zu hessern inn der Clausel ob von frembden gezongen 
dewtscher oder welischer nacion oder andern ') etc. laath e. g. In- 
struction mit vil werten vnd vnderrichtigung hat sich S. K. M. bedacht vnd 
mir das zugeben soliche pesserung zu thon vnd e. g. zu schieben, dann 
S. K. M. verstee das gut sey vnd die nottorffl crforder wie wol S. K. G. 
zum ersten des auch in ma}'nung gehabt hett, jedoch so were das retlich 
beslosscn mit Rat H. Ilannsen von Freuntsperg in massen ich das vormals 
e. g. zugeschrieben hab. Des haubtmanns halben den e. g. sezcn würd, 
wollt S. K. M. der Ro. Ko. M. schreiben nachdem sie an den orten vil lannda 
het were darzu gut were vnd den mit e. g. wissen setzen etc. Saget ich hett 
das nit geworben dieser aber S. K. M. het inn e. g. brieff vernommen das 
c. g. den vberrcin an e. g. slat H. Wilhelm Herrn zum Rappoltstein zw 
haubtmann verordnet Also das sie ein haubhnann betten, So das not were 
das zaigt ich S. K. G. zw erinncrung. Antwortet die K. M. het das wol in 
gedechdius vnnd were ein fromer man. Aber es were surgklich der von 
Rappoltstein hett Lehen von der Pfalz vnd gcmcinschaft inn etlichen Slosten 
mit in. II. dem Pfaltzgraven vnd were gut pfalzgrevisch, darvmb noth were 
darein zu sehen, des artikels halben das S. K. M. nymanls exempt machen 
das sey in dem stuck aus keynem misstrawen gescheen mit ferneren bevelh etc. 
das hat die IC. iM. zw sundcrm gefallen angenommen vnd geantwort Er woll 
nymant freycn Sündern sich in dem vnnd anndorm gnediglich vnd freuntlich 
halten. Der ander drever arlikcl halben nemlich sich nit zw richten etc- 
Erstreckung des punds vnd dos veindtshriefs. lest S. K. G. auch bey fori- 
ger antwort pleyben vnd gefeilt jm das e. g. glawhen vnd trost in S* K. M. 
set/.t vnd woll sich ye gnediglich vnd recht iialtcu das ist vff den brieff der 
ersten Werbung halb gehandelt vnd geantwort. Zum andern hat mir e. g. 
schreiben lassen von dreyen brieten von der K. M. aussgangen e. g. vber- 
antwort einem von m. II. von Eystelt, den in den Regenspargischcn Handel 
rwen vnd allein vff der k. M. sachen vnnd gescheft. aufsehen zu lassen etc. 
von den zweyen briefen Eystet vnnd Strassburg beruren hab ich e. g. 
geschrieben sovil mir bewust vnd in dem Eystettischen Handel vff das best 
Ich mocht gehandelt vnd geworben vnd ist allerlei hyn vnd wider g^eredt Er 
were nit exempt sunder er solt vff die k- M. sein aufsehen haben etc. Ant- 
wort ich wolt nit vil davon dispudiren Aber were jnn Rwe steen solt vnnd 

1) „Dass der liKubtmann Obersll Aufbot thun dOrfe, wo man Jemanden von 
deutscher oder welscher Nacion einlassen wQrde," eins Clausel , weleha 
Dr. Pfotel nach seinem Schreiben an H. Friedrich vom MouUg nach Qoaslmodo- 
geniti ,,nach vil vleis" erlangte. 



137 

e. g. nit macht helt aafcagebielen. den hiell ich fQr exeinpt in dieser sachen. 
Na were et swee vnd mocht hei andern die auch nit gern hfilfTcn als za be- 
sorgen were die hillT ausserhalb des pnnds vnnd der verwanden nil so ver- 
■priesalich ^-nd gros worden als man sich versehe Verhinderung bringen so 
•eise m. H. von Eystet mit seinem Stift an dem ort gein den feinden also das 
man den wol mocht schaden daraus thon nemlich aus poichingcn Hirssperg, 
Aach so weren ander die sovil merc oder mj-nncr betten vnnd sorgfeltigkait 
standen die mochten auch ausszug haben mit mor worten. Ist beschliesslich 
antwort worden die k. M. hah die beswerd e. g. gehört vnd wolle e. g. vnd 
m. H. von Eysteti schreiben der sachen damit villcicht des auszugs nit noth 
werd. Nu schreibt man o- g. inmassen wie vorgeschrieben ist. Aber dem 
von Eysletl legt man ein satz daran mit dergleichen wortcn Wo aber vnnser 
hnabtmann in dem }'e verharren wollt Ist vnnser licgere du wollest 
▼nser vnd des Reichs auch dein selhs ero vnd nutz betrachten vnd vns kein 
irrong oder zurrnttnng machen etc. Strassburg vnd wcissenburg hal- 
ben, an die werden mandat oder schrift aussgeen das sie e. g. als haubtman 
gehorsam sein sollen vnnd helflfcn doch nach gclegenhait vnd vermögen 
jder stal darjnn soll sich e. g. gnediglich halten vss vrsachen in iren vori- 
gen hriefen verlaut damit dem reich kein abruch von der zweyer Stat wegen 
geschee vnd daraufT abermals zugesagt nymant zu exemiren. des hab ich 
vleissig aufsehen wie wol mancherlei ansuchen vnd practicirung gescheen 
Ich fand aber S. K. G. gantz gerecht inn worten vnd glaub es sey im herzen 
anch die oiaynung dann S. K. M. bil alwfg man soll nit von jm weichen. Er 
woll ewer aller gnaden gnediger vnd freuntlichcr Herr sein vnd nymer in 
gnt vergessen vnd wttrdt teglich mer glawbig S. K. G. findt vnd merkt 
das e. g. vnnd der pundt S. K. M. mit trcwen niaynt Nachvolgcnd 
hab ich im besten m. H. II. Aibrccbts von B. schrillt vnd e. g. antwort der 
IL M. lassen lesen vnnd hat sunder gefallen von e. g. antwort die jm grundt 
kurz vnd gut ist vnd saget werlein M. Fridrich ist ein fromcr fOrst, saget 
ich So S. K. M. het ich alweg gesagt e. g. were willig das find S. K. M. 
teglich mit den wercken. Den bauptleuten im pund lest die K. M. bei aigner 
pottscbaft die das panyr hinaufftlrn wQrdt schreiben das sie mit lewten vnd 
lewg wol ansetzen vnnd sich verschen vnd sonderlich mit pQchsen, polvcr 
vnnd andern zeug vfT gleichmessigen kosten den andern etc. Die K. M. 
schickt e. g. das panyr Ich helt gern gesehen bei ansichtiger pottschaft 
weit nit sein vnd schreibt dabei e. g. das gesteet als man sagt hundert gui- 
dein, man hat mir das in die Herberg geschickt E. G. zu schicken gedaucht 
muik e. g. schreiben nach, es were pesser das geschickt wQrd bei der K. M. 
bottachaft vnd winsch e. g. von got vil glOck ere vnd nutz das e. g. zu lob 
vni fromen kom das getrewlich zaget got zu gescheen. 

G. H. als e g. zw Onolzpach mit mir red hett nach dem gut were So 
e. g. bawbtmann sein solt das dann dem e. g. der k. M Rat were etc. das 
hak ich Ton mir selhs gehandelt vnnd ist der K. M. gantz gefellig gewesen 
Tid bcTOlhen hinfliro e. g. zn schreiben Rat etc. demnach so schreibt man 
JIM in allen hriefen Rat Nu erfordert sich das e. g. der K. M. vnnter ewrem 
iMigd die gemeine Ratspflicht bei e. f. wirden za schreiben getrewlich zw 



138 

radten das nit zusagen vnd versweigen etc. Ist mein Rat daa zum f&rder- 
lichsten, so e. g. sunst herabsehreiben lest der K. M. schreib got geb das 
e. g. zw nutz vnd fromen kam. Femer G. H. Als ich im radt was« lies mich 
die IL M. ein anffgebotsbrief von H. Jörgen *) aussgangen an ein 
k. Hofgesind hören in meynnng e. g. zu verunglimpfen vnd nichts darzw 
geredt allein das ich des wissen haben sollt etc. Hab ich darauf geantwort 
S. K. M. hab ich im anfang gebeten ob ayniche versagung oder sunat practi- 
eirung wider e. g. gcscheen dem nit glawben zw geben, sunder e. g. dorinn 
vor auch zu boren. Nu weiss ich nit von dem aufgebot glaub auch nit das 
e. g. der schrift gcmes also aufgeboten hali, aber es sei ein ere trunck da 
man e. g. gern verunglimpfen wolt etc. des vil mir die k. M. zw vnd bat man 
solt mir das Copei geben damit ich nit zu vil oder zu wenig schrib. die wollt 
ich e.g. zuschicken, wereichvngctzweyvelt E. g. wurd sich gein S.K.G. also 
verantworten das man sehen wird das e. g. vnreeht geschee vnd die war- 
heit an tag kum, die w^ard mir zugesagt, die schick ich e. g. hiemit vnd ist 
mein gut bedunken E. G. schreib der K. M. vnd schickt mit ein Copei ewra 
aufgebots damit an tag kum die wahrhait vnd S. K. G. sehen wQrd das man 
mit vnwarheit mit e. g. vmbgee vnnd jnn missglawben bringen wolt das ver- 
stee e. g. gnediglich von mir Ich niayn es gctrewlich etc. Vnnd schick hie- 
mit die verzcichnus aus der Romischen Cantzlei wie die Brieff vnd mandat 
▼berantwort sind vnnd wem lauth der poten relation die andern mandat die 
vom pundt vberantwort sind findt e. g. bei den hawbtleuten des punds als 
ich mich versiehe verzeichnuss vnd der poten Rclacion darnach sich e. g. 
wol haben zu richten vnnd gedeucht mich auch gut sein das e. g. von den 
Fürsten vnd Steten wie starck ein ider zw hWff kum vcrzeicbnus nem vnd 
mir die hcrabschicket, wo dann e. g. maynet das etlich nach jrem vermOgen 
nit statlich halffen. Das der k. M. fQrzubringon nach e. g. gutbedunken 
doch vff e. g. Verbesserung Ich hab auch bei der k. M. gehandelt nachdem 
zw Bayern ain geschrey ist das etlich soldner vnnd rotmeister zu den bai- 
rischen Herrn ziehen sollen vnnd bestell sind kan ich nit grnnds erfaren, 
idoch so hat die k. M. vff mein anregen seinen amptlewten pflegem etc. 
ernstlich zu schreiben bevolhen vnnd geboten wo soldncr oder dergleichen 

1} H. Jörg erkl&ri darin, os seyen ihm merklich Sachen und waroung, auch 
«Ine Sehrift des M. Friedrich so er an etlich ausgeen lassen hat, sukomen rnter 
andern inbaUend das er sich konigs mit vns regirenden fürsten von Beyern seiner 
aignen Sachen halb die er mit vna zu thun hab versehe und deshalb hilf wider 
vns sucht. Darauff er auch mit anndoro in fQroemen ist in kurz mit HersskrsCtea 
— In schein einer keys. Haubtmannscbafi — das lanndo Bayern su oberaSshen 
vnnd dabey sein vnd ander ient aygen sacb, die sie mit vnns zu thun haben fAc« 
snnemen — Augsp. am flreytag nechst vor dem hl. Palmtag. — Naeh einem 
Schreiben des M. Friedrich an seinen Bruder M. Sigmund (Werde Samhstsgs nach 
Ezaltat. crucis) hielt «rsterer dafikr, H. Georg hab dshel gemeint, die sebrlfflen 
an vns. Oheim vonSacbsen und Hessen ausgangen, die Jme mechten sage- 
sehickt sein worden. Die Folgen dieses Sehreibens zeigen sich In dem Briefe !!• 
Friedrich an den röm. Kdalg weiter unten. 



139 

lewl heraufziehen woUen dis nit zagesialten vnnd mit ernst weren So mögen 
■ie durch Behaim nit komen, vnd find teglich die k. M. gutwilliger vnd 
gnediger got geh daa e. g. zw ere lob nutz vnd frumen erapriemien. Also hat 
e. g- rft alle artikel antwort so vil ich der nach meynem besten vleis erlan- 
gen hah mögen. An mir soll ye kein vleis gespart werden. Auch so hat mir 
e. g. geschrieben wie das euch drcy brieif von mir komen sind etc. Nu hab 
ich e. g. mer bricf geschrieben vnnd so vil ich gehandelt vnnd erfaren 
hah entdeckt anfengklich zw Insprugk bei Hannssen von Aufsess dar- 
nach bei Swartzhannssen Freilag nach Invocavit bei II. Ewolten von 
Lichtensteins knecht Freitag nach Rcminiscere bei der von Nordlingen 
poten mittwoch nach Oculi bei Cuntzen schotlen Donnerstag nach Oculi bei 
Detschebach Suntag letare darnach bei dem Slatamman zw Nordlingen dem 
Stranssen vnd drei mandat mit geschickt Montag nach Judica zw letzt bei 
dem Compther das von den leblern ire polschafl hie were bit ich e. g. mich 
so e. g. herabschreibt wissen lassen ob die brieflT alle e. g. worden sind vnd 
hinfuro auch damit nichts versäumpt werd vnnd mich alweg in hendcin 
darnach zu richten hab. Wo ellich bricff nit gcautwort wcrn oder würden 
vnA etwas daran gelegen das e. g. wider darnach zu entdecken das verstee 
e. g. inn gnediger meynung ich Ihw das • im pcstcn damit befilh ich 
mich e. g. als m. g. II. Datum Lyntz Donerstag nach dem hl. Ostcrlag 
a« LXXXXIP. 

122. VoB demselben an ileuselbeu unter dem gleichen Ualiinu 20. A|»ril 1402. 

Herr Gambert von franaw hab ich bei den der mir die brieff behendigt 
e. g. brieff vnd das versigelt Register vbcrantwort vnd zugeschickt. 

G. If. Als die brieff geschrieben warn, lies mir die K. M. sagen Er wolt 
femer mit mir des vom Rapoltstein wegen reden vnnd sollt den prieff der 
haabtmannschaft halben mit der Besserung der versigelt ist enthalten bis 
vff ferner Handlung im rat vnd die andern brief mir vberanlwortcn. Sind 
die Ret hewt freitag vnnd ich mit in im Rat hei dreyen stunden gewessen 
vnnd vff die K. M. gewardt ist aber nit komen. vnnd sind also wider abge- 
gangen, besorg ich es wQrd morgen vor nachts auch nichts daraus vnnd im 
besten Swartz Hannsen eylant mit den andern bricfen an ni. H. von Eystctt 
Strassbarg vnd weyssenburg lautend zw e. g. verfertigt, die lass e. g. ant- 
worten vnd wist jm wo! recht zw Ihun. Das mandat der haubtmanschaft 
halben mit der besserong will ich e. g. zum furderlichslcn bei gewisser 
pettflchaft schicken, es ist noch in der Canntzley. Es wollen sich die sachcn 
hie Bit eylen lassen wie wol sie gros vnnd swcr sind. Des von Rappoitstcins 
wegen versiehe ich mich so der gescczt ist vnnd das angenommen hat, es 
bleibt dabei wie wol man in verdcchtiich holt der pfaltz halben vnnd doch 
jedermann im rat sagt er sei frum vnnd reicK vnnd der best an dem end 
danir wie es aber zuget kan ich nit versteen. Dat. Freit, etc. vmb sybcn 
here nachmittag. 

Ich aehrib e. g. gern nowc zeittung so wais ich dieser seit nichts 
aehriftwirdigs dann ich hab e. g. vormals geschrieben H. Bemhardin von 
Stanf Jorig Notthaft vnnd Hanns Zenger sind hie gewesen vnnd vier tag 



140 

gewart ehe sie verhör helfen. Die sind am Dinstag in der nacht nach pal- 
mamm hinweg vnd nach allen irem willen abgefertigt mit vil gnedigs zu- 
•agena als ich mich nn verseh e. g. von ire ainera aller artikel wissen habt, 
dann sie mir zusagen, sie woUen das zum fQrderlichslen e. g. wissen lassen 
vnd ir ainer za onch reyten Darvmb ich ire Hanndlong nil schreib e. g. 
bat der i^-issen. 

Der Bischoff von Wurms hat vnih exempcion der Hilff Tast gearbait vnd 
gebeten vnd beswemus erzdt. er kann nii hclffen dann er bah kein Slos 
oder 8tat allein Sunder mein H. der PralzgrafT bah in allen Stetten 
vnnd Slossen jm zugehörig tail vnnd woll jm andern das erstatten, 
das ist im rund abgeslagen dann die K. M. helt in ganz verdechtlich in dem 
französischen Handel auch das er alweg den pundt veracht hat. Itzo jnn der 
palmwochen hat m. H. Hz. Jorig der K. M. XVIb gülden g^ben vas 
was vrsach kan ich nit gruntlich versteen. Allein ellich sagen die schuld 
kum von Inspruck here von etlichen vert regen ^-nd contracten zwischen der 
K. M. vnd jme. 

M. IL Graf Eytel fritz von Zolem ist Camerrichter worden vnnd ist 
hie vnd will dem vff die erstreckte zeit ausswarten, sunst wais ich nitschrifl- 
wirdigs. • 

Auch g. H. schreibt hiemit aii H. von Zolr ') was er m. g. H. Margg. 
Johannsen zu gut inn vngern gehandelt hat vnnd das er Camerrichter 
worden ist, der handelt E.G. sach gar gctrewlich. 

133. Kylci Friedricli Grave zw Zuller an M. Friedrich. ZI. Aprü 1402. 

G. H. Ich iass e. g. wissen dass die verriebt nach aller nottuHR zw 
Vngern verstreckt vnd volzogen ist wie woll es hart Zugängen ist vnd m. 
g. H. Marg. Ilannsen sollen die Lehen gelihcn werden vnnd die Vngern 
wollten vns herschlagen haben, wie on zweifei e. g. woll gebort hat Es ist 
an die k. M. gelangt ettiich meynung dardurch die sach mit Regenspurg 
vnd H. Albrecht mocht gericht werden. Aber S. k. M. hellt sich vffrecht 
vnd gnedigklich im handell vnd wirt nichts hinder dem pundt annemen Auch 
denen vom Lewen jr antwort in aynung ist, auch das der zug stracks für 
sich geen soll — Ich bin alhie vnd wart vff das Camergericht vnd womit ich 
e. Lg. allzeit gedienen kann oder mag, bin ich bereit willig. Ich bah 
jetzundt e. g. auch gedient jm Rat als ich zu seiner zeit E. G. 
woll sagen will, selbs wie woll man sich nit rnmen soll. Damit bevilhe 
ich mich e. f. g. als m. g. Hrn. Geben zu Lintz am Freitag nach Ostern, im 
LXXXXU jare E. g. williger 

Eytel Fr. etc. 

1) Namentlich hsndelte socb Dr. Pfote! selbst mit diesem, um in bswlr- 
ken, daas wenn Mrx. Bofialtv von Stettin , seit dem Tode H. Albraebts Ach. 
einen Vortheil erUngt bitte, den Söhnen des letstaro kein Abbrach In der 
geschehenen Belehnung geschehe. Schreiben Dr. Pfolels anM. Frledrfeb, LIntn 
Freit, nach dem hl. Ostertag. 



141 

124. M. Friedrich oud Graf lliwg von Werdenberg au den römischen iiönig. 

14. Mai 1492. 

Gnediger Her. Nachdem ewr k. M. an vnns vnnd andere hawbtleut 
begert hat ') , das wir zwen tage gegen H. Albrechten von Baiern vnd den 
seinen rwen vnd gemach thun sollen des sein wir also e. k. M. zu gehorsam 
willig vnnd haben darauf heschloMcn dieselben zwen tage hie im Leger 
bieyben zn ligen damit £. K. M. vndertenige willfamng in allem dem das 
vns leydenlicb ist bey vnns erfinde. Aber gleichwol werden wir daneben 
glaablich bericht wie sich vnser Oheym vnd gnediger Her H. Georg merk- 
lichs stark (stärke) vnd empöre das dan dem abschid E. K. M. Rethe nit ge- 
mess ist deshalben vnser aller nottorfl eraischt vns auch dagegen zw schicken, 
auch gegen vnsern widerwertigen wie sich dann das geburn wurd das ha- 
ben wir derselben e. k. M. der wir zw aller vndertenigkeit bereit sein nit 
verhalten wollen. Darnach haben zw richten. Dat. vnter M. Fridrichs Se- 
cret vir MonUg nach Jnbilate a« LXXXXII. 

125. M. Friedrich au seinen !>ruderden M. Sigmund. 1493. 

Freuntlicher lieber Bruder, aus Rom ist vnns zu wissen worden , das 
vnnser Swester fraw Barbara vnsern Hern vnd 8wager dem konig zu Vn- 
gem vnd Beheim ein Bewilligung mit ir selbs handt vnderschriben . vnd 
ndt irem insigel versigelt gegeben hab. das vnnser heiligster vater der 
Bahsi vber den heyrat zwischen jne zweyen gemacht . dispensiren vnd ir 
yeder erlauben mog ein andern elichen gemahel zu nemen . nu ways £. L. 
das vnnser swester des kein macht hat ob sie es gethan hett auch wie merk- 
lichs vnd gross's vnserm lieben Bruder M. Johannes vnd seinen landen der 
mark, £. L. vnd vnns hie aussen daran gelegen ist vnd wol darauff steet das 
vnns allen gebrudem grosser schad vnrate krieg vnd aufrur daraus erwach- 
sen mocht» so wir denn nit mit gutem vorbedacht vnd schicklichkeit bc- 
gegenten . das wir auf vnnser person allein on ewr bey wesen nit zu ertra- 
gen haben. Nachdem et £. L. als vil als vnns betrift vnd ganz zuversichlig 
ist die nottorft erhaist werd aus zufallender gebrechlichkeit vnsers 1. B. 
Alarkg. Jobannes. Das er den dingen mit sein selbs person nit statlich ge- 
warten mag , das wir vnns zu seiner lieb in die Mark fugen vnd ein Zeit 
lang bei seiner lieb verharren vnd den dingen ausswarten helfen müssen, 
So sizen £. L. vnd wir mit vnserm land auf dem gebirg den beheimen 
so nahent wo vnnser keiner im land werc das sie vnns in 
einer eyle wol ein schaden zufügen betten, der vns vnd 
eaeb verderplich were. vnd durch £. bey wesen mit gots liilfe wol 
ndurkomen ist, dem allem nach ist vnnser bruderlich vnd freuntlich er- 

1) Das Schreiben K. Maximilians war in Laodshut Doner«tag nach miseri- 
csffd. domlni auf die Anzeige hin abgefasst, dass das Heer über den Lech ziehen 
ud den Krieg aoCaagen wolle. Er schrieb dessbalb, bis Samstags iu Augsburg sein 
za wollen nln genzliehtr Zuversicht, die sacken mvgen sonder krieg oder schaden 
gtrieht werden 9 wir wissen auch das jr vnserm H. Kayser iLciu gefaiieu (hut 
dea krieg anzufahen bis so lang vnd Jr S. K. M. bevelb verncmen werdt." 



142 

Sachen an E. L. ir wollet euch on sewmen za vnns in awr vnd rnnser landt 
fugen . vnd des von der k. M. vnib gnedigi erlauben biten sein wir in gantxer 
bofhnng S. k. M. werd euch der nottdorfi nach solch« nit versagen vnd 
mog euch bei S. K. G. anbieten , woll es S. K. M. von euch vnd vnna in gne- 
diger gnemigkeit haben so wolt ir seinen gnaden XXIIII zn rosa die anxal 
damit ir euch zu seinen gnaden in dienste begeben habt, binder euch lassen, 
mit bevelch seinen gnaden getrewiicb vnd wiiliglicb zn dienen • kom es 
dann daran das s. g. gemeine hilfe aus dem Reich wird zugesagt • so bab er 
euch vnd vnns als sein gehorsam fürst en nach vnserm vermögen aber willig. 
Dat. onoldspach. 

Zeüula. 
Frenntlicb lieber Bruder, ans Innhalt des briefii hat £. L. aoch zu ver- 

• 

merken das vnnser persönlich reyten das wir vnnser allen halben im besten 
gein pressla zu thon furgenomcn betten zu vnser frawen vnd Swiger der ko- 
nigin zu poln vnd zu vnserm Hern vnd Swager den konigen zu vngam vnd 
beheim auch zu poln, wie wir E. L. nechst durch vnnser scbrifl zu erkennen 
geben haben, nit stat hat^ noch vnnsem halb mnglicb oder gut sein mocht» 
darvmb so wollen wir vnns des enthalten vnd vnnser Rete zn vnnser firawea 
vnd Swiger vnd irem Son vnserm Herrn vnd Swager dem konig zu poln 
dahin schicken . vnnser gemahel beiratgut halb freuntlich bltend der K. M. 
solch Wandlung aus obermelt furgefallenen sachen zu entdecken da« sein 
gnad vnns nit verdenck vnser vorgethanen entschuldignng , die wir durch 
E. L. bei S. K. M. gethan haben . das wir auf S. G. erfordern nit gein (M- 
mar zn seinen gnaden komen sein. 

(Friedrich.) 

126. Yor:$cbUge, wie die Augeiegeubeii luil dr.r M. Barbara am vortbeilbaftestcn in 

veiideu sei. 

Item der ein weg, das vnnserm Bruder M. Johansen vnd sein erben 
Marggraven zw Brandenburg Crossen Sumerfelt vnd Zal eh erb- 
lich bey der Mark plyb vnd sie das mit andern leben, die sie von 
der Gron yezuzeiten haben werden , empfingen von einem kOnig zw Beheim 
durch iren lehentrager so nach abgang des konigs zu hungern die SIesy 
wider an dieCron gefeit. 

Item das vns hie aus llaydingsf elt vnd Bernheim gela- 
digt für XXb vngerisch gülden versatzt wurd auff widerlomiig 
doch das Suliclui vnnd anders das wir von der Cronn pfannds inhabenn 
eins on das annder nit ward gelost vnd daa vnna wurden vbergebea etttich 
Ichenscliaflfl die von der k. W. vnd derCron keinen noz halt alls Wertheim 
Rewssenberg michelfelt Wilbelmstorff vnd Wiletzbeim. 

Item das die ding alle oben angezeigt nach notturiR verschrUien md 
versorgt wurden, damit vnnser Bruder M. Johanns sein eriien md die 
mark zw Brandenburg vnd wir vnd vnser erben iglicher teil de« wie obge- 
melt ist habennd sein mochten, vnd siebet vnns an das danaoeh iolieh eia 
geringe ergetzlicbkeit sey gegen den groisen oonte» vAd 



143 

scheden in der margk vnd hie aus erlitten, Auch der belaydi- 
fnng* vnser awcster vnd vns in dem Handel geschehen nachdem wir vnser 
swester davon auch destattlicher versehung thun müssen. 

Item das darauff die K. W. auff ircn costenn mit Bewilligung vnser 
Swester vnsers Bruders vnd vnser die Dispcnsacion bey dem bebstlichen 
sinl erlang das ir iglichs zw annder heyrat greiffen mocht. 

Item der ander wege das die XX» gülden vngerisch wie in dem vorigen 
Weg angezeigt ist, auff Uaydingsfelt vnd Berulieim zu verschreiben in so- 
Ucher mas verachriben vnnd versichert wurden auflP Eger vnd sunst die 
andern ding alle verfestigt wurden wie in dem vorigen weg ist angezeigt. 

Itcm der dritt wege ob davon gcredt wurd die heirat mit fraw Barbara 
zw wandeln auff Fraw Dorothea') die ist Junckfraw, ledig vnd bey 
XVI jaren alt sawber vnnd gewachsen vnd das vnnsern Bruder M. Johann- 
sen vnnd vnna zu ergetzuag der erlitten scheden verschreibung vnd ver- 
Borgknns geschehen auff Eger oder Uaydingsfelt vnd Bernheim vmb ein 
Somm gelts der man sich vcraynt vnd das die Dispcnsacion es vom babst 
durch die K. W. auch obgemelter mass erlangt wurd. 

Item das alles vherantworten wir dir auff dein ansuchen viid bette in 
achrifflen vnvergriffenlich vnd vnverbuntlich davon zu handeln. 

127. Sigmundt von Roleuiburg Ritler au M. Jobaiiiiseii. Souierfell am Mitwoeh naeli pal- 
marum im LXXXXIU^ üericbt über dieselbe ADgelegeuheit. 3. April 1493. 

Gnedigster Herr, der Hofmeister K. Mt. hat mich zu Buedissem meines 
Hinkomens fast gutlich mit dannkberlichen werten empfangen. Nickel von 
Kokeriz ist vor mir aldo bei jm gewesen in der gegen Wertigkeit mit mir 
geredt Also Alsdann her Benisch von der wey tniul vnnd ich jAng^t zu lebben 
handell gehabt antreffend die ee zwischen der k. M. vnd meiner g. frawen 
Barbara , das die an baidcnleilen abgestellt mocht werden , Hett ich vff an- 
regen H. Benisch durch Nickel von kekerilz geschecn antwurt geben , sol- 
cher haandell wer hinaus gein Franken an e. g. Bruder vnd Swester ge- 
lanngt, wenn dann zu der zeit kein antwort kernen , dadurch die Ding in 
lenngernng gezogen Dieweil dann der ko. iMt. gemuet vnnd meynung also 
geschickt wer, das solcher heirat nicht für sich geensoltodcr 
mocht, Sündern der Ding ganntz abkomen woU das ich jm darinn e. g. 
maynang weit versteen lassen das sich die k. Mt. darnach hab zu richten, 
doch ea geschee wye es weit, so wurd dennoch die k. Mt. nich t on 
weyb bleiben dann sie beilnd in einmutigem Rat aller jrcr vnterlhanen 
baider kroneu dem also zu (liun, dorvf hab ich geanntwort, Nickel von 
kekcrits het mir vff bevelh k. Mt. vnnd sein gcschriben im zu gefallen gein 

1) Sie war l%8tt besUmuit , des damaligen Erzh. MaziDiilians Braut zu 
werden ; Dinatag nach Simonii} ei Juda ist sie mit aambt der walleiiorderin id 
Sannt klaren erden zw Bamberg eingesegnet worden , wie Markgrilin Anna aus 
Kaostat am Sonntag nach omnium sanctomm 1^93 an ihren Bohn M. Sigmund 
sebrloh. Dadurch berichtet lich die irrUiQmliche .\ngabo Qber die Markgrilin 
Dvrothea Im II. kals. Buche S. \90. 



BudisBin oder Gorliz zukoiiien %'nnd kein lianndell darinn vermelli wer ich 
den geichriften nach für mein peraon dohin komen, inn einem g^esaerm der 
k. M. vnnd jm zu wilfaren Wer ich gefliasen, diewcil aber der hanndel a. g, 
vnnd die Herachaft auch daa Uaaa zu Brandenburg betreff vnd mir daijnn 
zw dieaaem mal nichU hevoUien wer, fuget mir nicht vff aoiich aein frag on 
wissen vnnd bevelh antwort zu geben , Gütlich bittend , mich darinn nicht 
zu verraercken. Darauf hat er kokeritz gefragt , ob er mir dea hanndela 
halb in dem brieff nichta rermelt het, hat er gcautwort. er het jm daa su 
thun nicht geschrieben auch daselbst nicht gewust was der Handel aein aolt 
darvmb het er mir den nicht wissen zu vermelden , darnach hat der hof- 
meiater fast lanng geswigen vnnd mich angezogen vff die weg, zam e raten 
daa ich an E. G. verfugen vnd zuweg bringen wolt . daa dieaelbig e. g. mich 
der Ding halben gein Brux oder Comethaw mit vollem gewalt schicken 
weit, hab ich abgeschlagen das mir das zu thun nicht fngctt , zam ann- 
dern, er weit e. g. darvmb vnd dem also zu thun achreiben vnnd sie 
fieissig bitten , daa ich den brieff mitneme. Hab ich aber abgeachlagen, 
zum dritten er weit bei seiner aigen botschaft e. g. schreiben vnnd bit- 
ten Ire Rete mit vollem gewalt der Ding halben gegen Brux anff montag 
nach Geori schirst komen zu schicken , dessglcichen mein g. Herren M. 
Fridrichen auch schreiben vnnd bitten vm Zuversicht, Herr Beniach von 
der weytmul werd die zeit auch zum Handel komen . dann der Sewelt von 
Nurmberg het jm geschriben, das Her Benisch des widerwegs von R. K. M. 
gein Nurmberg einkomen wer , darauf hab ich jme geantwort , So er dar- 
vmb wie versteet, e. g. ersuchen werd, e. g. werd in geburlichem gefallen 
mit sambt e. g. Bruder meim g. Herren M. Fridrichen sich befinden lassen, 
wea ich auch des bei e. g. das mir zimbt vnd gehurt furdem aolle, tha ich 
gern, Damach hat er inn gesellenreden gein mir gedacht der ergann- 
gen geschieht inn der Eestiftung vnnd einnemung der lannd, So er ge- 
wist het, das es dohin komen solt wie es itzundt steet, jm het nymant iw 
aolchem Handel bringen sollen, darvf hab ich jm geantwort, Herczog 
Heinrich von Munatcrherg vnnd er mit ander aeiner geaelschafi 
wem zw meinem g. Herrn M. Albrechten lobl. gedcchtnusa vnbeschickt 
vnd vngcbeten gein Berlin komen, meins g. Fraw geworben vnnd ge- 
beten jr gnaden der k. M. zw einem eelichen gemahel zu geben vnd ir gnad 
nachmals zw Frankfurt anstat jrs Herrn des konigs trawen lassen, Solich 
ee in die sele K. M. gesworen, darnach alle Slot vnd Statt 
eingenomen, mich zu dicner bestcttigt, aber kein Slos garattati 
mir auch mein versprochen Sold noch nye gegeben, auch 
on alle vrsach mein g. Fraw, die wol eins mana befomen wara, 
sitzen lassen, vndesswegen e. g. Herr vnd Vatter hynnen vnd dawaaan 
zw krieg komen wcre mit dem konig zw Hungern, dem Oerciogen von 
p mm e r n , der sich zu der zeit auf den v n g e r n verlaasan vnnd anndarm 
darvnter mit S. G. lannden verzert vnd schaden ganomen vbar draymal 
hundert dawssent gülden lanndt vnd lawth verlorn, nämlich 
Garz daa dem Uawa zu Brandemburg hochatachaiig iat gawaat vnnd allaa 
das zu wilfarung der k. M. Das haws zu Brandarabarg hynnan vnd drawaaan 



U5 

hai nogen dienen ihiin vnud vernehmen , hat S. K. M. daa alweg willig be- 
fudSAy hei man auch die Zeit den konig von Hungern weit zu freund haben 
den lobL haws eu braandenburg wer vil gnts mit versehung lannd vnd 
lenlk wideHareui ist alles abgeaehlagen vmb lieb vnd freunt- 
Bchafft willeni die das haws mit seinem anhang zu der ko. Mt, die die 
a«it allein kenig zw beheim gewesen, gehabt hat, vnd darvmb zimet S. K. M. 
W0I9 das solcher erfunden freuntschafft vnnd willen c. g. vnnd ir brudern 
genyessen vnd nicht entgelten las, Ich bin der Red bewogen aus 
der Werbung die Hanns von kekeriz jungst zw P omern sol gethan haben, 
Ich verstee auch das jm ein Crcdentz nachkomcn ist vnnd aus des konigs 
bevelh darkomen, man hat sich des kriegs aldo vcrtrest, dadurch 
den iMyrata snnst bas abzwkomen , denn icb verstund an dem Hoftneister 
nicht gros frewd, als ich jm die bericht verkündet, vff solich angezeigt 
reden Hat er geantwortt » mein g. IL M. Albrecht wer ein vrsach 
den abganga des eelichen beylegens gewest, inndem das 
S. G. gewislich zugesagt bot, jnn eygner person darzu zu 
komen rnndsolchs obkonnth (sie) Ich werd auch durch ein sonder- 
lieben frand bericht, das des konigs sach zw Hungern nicht mit dem besten 
aiee, die Hungern halten jue verächtlich, wirt zugericht zum ersten 
dareb die konigin^ mit Irem Anhang, zum andern das sie 
|m aehuld geben, er sei inn des konigreichs sachen lass, 
desagleicben erhebt sich zw beheim auch also , das alles zw vnnserm Han- 
del nicht vbel dienet , Ich vernym von dem Hofmeister das der konig ein 
Greasmaidel zw weib haben will, wer aber die sei weis ich nit, mir 
ancb nicht gefugt darnach zu fragen , Solchs schreib ich e. g. in der lenng 
allenlbalben jm besten damit ir nichts verhalten wnrd, sich haben darnach 
an richten. Mit süssen werten bin icb abgeschiden vnnd mich selbs mit gül- 
den vom wirt gelest (geldset) So ich in von e. g. wegen beschaidon wer ich 
aas adenlicher tugent so gedcchtig gewessen jn vor dem wirt zu freyen. 
llCB icb verstee das Herzog Johanns zu vngnaden gegen die K. W. zw Hun- 
gern vnd polen sei e. g. sich wissen ob er sein leger in e. g. land haben 
walten, darnach zw richten mich damit e. g. als meinem gnedigston Herrn 
bcvelbead. 



128. Meiof 8 g. iL Marggnif Friedrichs Antwort aiir ra. f^. II. M. Jolianiispii Artikel darin 

S. G. begert hat zu ratslagrii. 

Yen dootor Pfotel wegen das landgericht berurcnd versaget m. g. H. 
■arggraf Fridrich meinem gnedigstcn Herrn M. Johannes ein mereres nicht 
das er mechtig were, aber S. G. hab der alten (Rfitbe) nit mer die aus der 
Heiwbaft bOrtig sind, dann doctor Pfoteln vnd den cautzlcr die bcde alt 
plod vnd verdrossen sind , sich ausserhalb lands gebrauchen zu lassen , zu 

das doctor Pfotel die Ding der kaiserlichen Maiestfit die jm jars zu an- 

1) Witwe des K. MalhUu , Beatrix von Aragouisn, welche Wladislaun 

stall der M. Barbara hcirathete. 
Arckiv 1851. VII. 1. u. 3. Hcit. lO 



(lern Reinen sold Ile gülden woK geben haben , am camergericht za sezen 
hab abgeslagen. Er sei aacli bei dem prnaehenken ganz verbitert vnd tb- 
anem ana dem das er in m. g. H. saeh den zu fnrdning der prager hab ge- 
braucht , darum pruschenk doctor Pfotel jm Handel nit hab femer wollen 
leyden vnd so m. g. H. M. Fridrich ichts hab bei der kais. M. durch den 
pruschcnken wollen anssrichten« hab S. G. doctor Pfotel müssen meyden. 
Wesst aber S. G. zu yemands andern darzu tuglich zu furdem, das wolt 
er gern thon. 

Jali U98 oder auch li^93. 

129. M. Friedrich*s Instruction für Oswald Schlechssen. 

Item auf ain besunder Credentz mit dem von Plaven zu reden am ge- 
heim geben wir jme zu erkennen, das wir vnsem Son M. Casimir beylanf- 
tig zwayen Jare ain erledigte Thnmherrnpfrund auff dem Thumb- 
stifft zu Colin habe annemen lassen, Wiewol wir nit des gemuts sein 
ine gaistlich zu machen , Sünder das er die mit andern pfrunden die er hat 
nachvolgend auf annder nach vnnserm gefallen wennden soll. Nu sey auf 
dem vermelten Stifft zu Colin das Herkomen das ain yeder der daselbs 
Thnmbhcrr sein woll sein acht anen viertem vater vnd vier von der matter 
muss mit FQrsten Graven oder Herrn beweisen. Nu haben wir der vier 
Anen von vnns alss dem vater von vier graven beweysung nach lawt einer 
Copey desselben brives die du sollt mithaben, der anndern vier Anen ron 
vnnser lieben gemahel alls der mutter haben wir nicht , dann das Tnuaer 
Gemahel mutter vnnser fkraw vnd Schwiger die kunigin zu Polin ain Herzo- 
gin von Osterreich , Herzog Albrechts seligen der zu romischen knnig er- 
weit worden dochtcr ist leicht zu beweisen. Wer aber derselben matter iat 
gewesen, wer auch vnsers Herrn vnd Swehers des kunigs zu Pollen matter 
vnd wer derselben seiner ko. Wird mutter mutter gewesen sey, können wir 
ie aussen nit aigenntlich erlam noch wissen. Darvmb so bitten wir jne mist 
besunderm vleis, das er woll vleis haben vnns dieselben drey anen zu erfarn 
bey der ko. wird oder sunst wo er kenn, vnnd des nach lawt der Copey 
briflich vrkunt von forsten graven oder Herrn auszubringen vnnd vnns 
die zum furderlichsten zuzuschicken , damit an der beweisung nit leng^r 
mangel erscheyn , das wollen wir inn besunder freuntschaft gein Inne be- 
Bchulden. 

Instr. M. Friedrich» ku Brandenbarg an Rath Oswald Schleebsten, seinen 
Abgetandlen xnm König Wladinlans von Böhmen 9 Mlrz oder April 1%97. 

(^ForUetzung folgt.) 



147 



IL 



Regesten nnd nrknndliehe Daten 



Ober 



das VerhUtniss des Cardinals Nicolaas von Casa, 

als Bischof von Brixen, 

sam Hersoge Sigmund von Oesterreich und zu dem Benedictiner- 
Nonnen-Münster Sonnenburg im Pusterihale. 

Ton iOI9 — !«•». 



Hitgetheilt 



von 



Albert Jfaeger. 



10 



149 



1018. Stiflnaff-Jabr dM Klosteri der BencdictlDer- Nonnen von Sonnenbarg im 
Pvitertliale. Knrie Geichlelite dieiei Frftvenxnansters. Sinnaober Beiträge s. Oeich. 
4«r Uflefcdfl. Kirebe S&ben «nd Brixen, II. Band, 239. 

1382. Wie daa Gotteabana Sonnenbarg lange Zeit ebe geweaen ist, ebe Pacben- 
atein erbant worden, dabei eigentlieb an merken, dass das Scbloas Pacbenstein keine 
Gerecbtigkeit bat, fiber des Oottesbaaaea Leute von Sonnenbarg, and wie der König 
Heinrich Vrtbeil ertbeilt bat wider Pacbenstein. Missiv-Bacb (des Klosters Sonnen- 
barg) waa sieb mit dem Cardinal Nicolai Casan and der Äbtissin Verena von Stuben 
sogetragea. — Unter diesem Titel bewabrt das Brixner ArcbiF ein Orginal Ms. ent- 
haltcBd alle Händel des Klosters Sonnenbarg mit dem Cardinal, gescbrieben von den 
NoBBen aeibst, wabrscbeinlicb den Aebtissinnen, 483 Seiten in Kleinfolio oder Gross- 
fvart. leb werde die Qaelle immer nur mit dem Titel: ,,Missiv-Bacb des Klosters 
Souieabarg** and mit der Seiten-Zabl citiren. 

1382. Botaen. Hersog Leopold van Oeaterreicb, dem die Aebtiasin von Sonnen- 
karg ibre Haadveaten and Briefe aar Bestätigang vorlegte, mit der Klage fiber den 
Biacbef Friedrieb von Brixen, dass ibr and ibrem Convente and ibren Leaten von der 
Taste Bacbensteia aaa Unbilliges and Unrecbt gescbebe, fordert den Biscbof von 
Brixea aaf, ebenfialls Beebt and Briefe voranbringen. Sonnenbarger Urk. S. 22. 

1418, Samatag Ocali. Sonnenbarg. Kandscbafta-Aassage , was eine Frau 
(Aebtiaaia) ao Sonnenbarg nnd ibr Gottesbaaa xa Recbtens bitten, von Gericbts wegen 
aaf der Abtei, an Wangen and in Enneberg aod aacb von der Vogtei wegen. 
Seaaeabarger Urkanden p. 20. NB. Abtei, Wengen and Ennenberg waren drei Gericbte, 
velcbc sa Sonnenbarg geborten. Ueberbaapt drebte sieb der ganae Streit xwiscben 
der Abtei Sonneobarg aad dem Hocbstifte Brixen am die Gericblsberrlicbkeit fiber 
diese drei Gericbte. Die Biscbofe von Brixen, als Gericbtsberren von Poebenstein, 
wantea aneb fiber Abtei, Wengen and Ennenberg ibren Stab aasdebnen, and bedr&ng« 
tca deaahalb daa Fraaeamlnster Soanenbarg faat ebne Unterlaas. 

IHS, 29. Mai. Biscbof Georg von Brixen and Verena, Aebtisain von Sonnen- 
bvrg« vergleicben sieb fiber ibre Zwietracbt wegen Abtei, Wengen and Enneberg aaf 
irai Jahre. Origiaal-Urk. im Brixn. Areb. 

14%5, 26. Sept. Bischof Johann von Brixen belegt die drei Benefteiaten aa 
fl—eaharg mit dem Banne. Der Pfarrer an St. Larensen bat den Anftiag, den 
■aaa vaa der Kanael sa verkfinden, an allen Sonn- and Feiertagen. Sinnacber 

J4%0, 13. April, Brixea. Streit dea Kloatera Sonnenbarg mit dem Biscbofe 
*•■ Brixea, wegen der Oberherrliebkelt Pacbeasteina fiber Enneberg. Urkunde bei 

1440» 20. Nov. Gabriel Praek, Richter an Tbam in Gader, erbebt Kandsehaft, 
die Vaglei, daa Geriebt and dieBebfitang der Kirchtage in Abtei 
«M Weagea von jeher gea Pacbenstein gehört haben. Orig. Urk. im Brixn. Arcb. 

I440f 1. De«. Brixen. Anton von Tban , des lleraogs Sigmund von Oester- 
rtieh C^eaimlssir, erhebt an Brixen Kandsehaft, dass die Vogtei, Bebfitang der 
Kirchtage and das Geriebt in Enneberg, Abtei and Wengen nach Pachenateiu 
gehirt aad aleht ■ach Sennenbarg. Orig. Urk. im Brixn. Arch. 



150 

1%W, tO. Jftaner. BriTcn. Erkliraog dei Domeapiteli so Briz«a, iau e« den 
Bifchof JohaBD ermächtiget habe, aaf Herzog SigmmiA «ad deaaea Rftthe s« eoaipro- 
mitUren, damit ia dea Streitigkeiten awisehea Brizea and Sanaenbarg ein Mediieher 
Anatand aaf aeba Jahre rermittelt werde. Orig. Urk. im Brisn. Arch. 

1447, 19. Oetober. In Enneberg. Anton ron Than erhebt neve Kaadaehaflca 
•her den Streit iwiaehen Brixen and Sonnenbarg. Orig. Urk. im Briza. Arch. 

1M7,S. Giemen ten-Tag,t3. Nov. Batxea. Heraog Sigmand von Oeaterreich vermit- 
telt dea Abaehlaaa eines Vertragea awisehea Brizea and Soaneabarg aaf sehn Jahr«. 
Di« Vogt ei in Enneberg, Abtei and Wengen soll Brizen anf seha Jahro aehmea» aad 
dabei bleiben, jedoch ohne Bedrflckang oder Mehrnng der Lasten. Von der Malcfia 
wegen, mag der Brizner Hauptmann se Paebenstein naeb dem greifen» der eine 
wahre Maleflathat reribe. Wdrde aber einer nur verleumdet in Malefta Sachen, mach 
dem mag der Sonnenbarger Richter greifen. Die von Sonnenbarg aoUen ohne Irraag 
richten, am Urbar, Eigen, Lehen, Zins, ZinsgUter, Anleit, Geldsrhald, Grand and 
Boden. — Ueber alle Unxn cht, die nicht Malefis berührt, aoU der Saaaeabarger 
Richter richten, and balbea Theil dem roa Brizea Jährlieh rerraitea. — Itam voi 
Markatein wegen, aoll der Sonnenbarger Richter richten, aoaaer wo aolehea Ha- 
leAs ber&hrte, das soll dem Hauptmann auf Paebenstein knad gethan werdaa. Orig. 
Urk. im Brizn. Arch. Missiv-Bucb van Sonnenbarg p. 30. 

1447. Uebergrlffe der BischSfe von Brizen and ihrer Amtleate in die Reeht« 
des Stifts Soanenbnrg. (Der Pfleger von Paebenstein Hess Hansen von Rost, Ooriebtea 
Sonnenburg, fahen und binden und gen Paebenstein fähren; aueh liess er dem Gat- 
teshause Vieh von dem Hofe au Seekirchen mit Gewalt abtreiben ; darch seinen Froha- 
boten liess er den Mair von Hof ans Enneberg gen Paebenstein entbieten, ihn fangea 
und gobuaden ins Gefäagniss werfen. Daaselbe that er dem Valteia Mftlner aa Malen 
In Enneberg, ferner dem Peter von Zwisehenwassera, und nahm drei Efthe aad eis 
Kind, und gab ihm das Entrissene selbst auf Befehl des Bisehoft nicht heraaa. Aaeh 
befahl er anaern armen Leuten auf der Abtei 3—400 Haapt Kleinvieh gen Paehoa- 
steia abautreiben und wollte es nicht herausgeben , auaaer gegen Erlag vaa S Da- 
eatea etc.) Missiv-Bueh von Sonnenburg p. 23. 

1448, 12. Oetober. Pucbenstein. Revers des Hans von Rost, daaa weder er, 
noeb sein Vater, Sohn oder irgend ein Anderer von seiner Verwandtsehaft, die Ihm 
durch Hans Mordaz, biscböfl. Hauptmann in Paebenstein widerfahrene Eiakerkoraag 
weder an diesem nocb am Hocbstifte rächen werde, widrigenfalls er dem Hochatifla 
mit 1000 Dacaten verfallen sein soll. Kurse Vorstellung cte. etc. Urk. M. M. 

1451, 28. Marx. Entscheidung eines Rechts-Streites Qber die Hoehalpe and 
den Orflnwald xwischen dem Stifte Sonnenburg und den Tballeuten voa Eaaeberg. 
Missiv-Bnch von Sonnenburg p. 38. 

1431, Juli. Enneberg. Auflauf der Eoaeberger gegen den Amtmann dea Fraaaa* 
stiftea Sonnenbarg, Ragant, wegen der Hochalpe. Mlasiv-Baeh vaa Soaaea- 
bnrg. p. 46. 

1451, 20. Juli. Innsbruck. Hersog Sigmund von Oesterreieb fordert v«B 
Peter von Rost, Gabriel Prack, Anton Mair von Hof, Dom. Mair von Rlf, Eraaai. van 
Plagal, Hans Rutsch, Ulrieh Mflilner von Z«ischenwasser, Anton Mair Obwega, Mair 
Uaterwegs, Erhart von Plaiken, Lienbart von Plaiken, und von der ganaen Camaaa In 
Enneberg! 1. daas sie den Richter von Sonnenburg, Ragant, der ihm abgeawuageaaa 
Eide entbinden, 2. daa Kloster im Besitse seiner Alpe nicht beirren and 3. voa iaai 
näebstkftnftigen Freitag Ober 8 Tage gen Innsbruck auf einem Rechtslage arachaiaaa 
sollen. Die Einberufenen gehorchten nicht, wendeten sich vielmehr während dar 
Verhandlung mit Hersog Sigmund an den Bisehof von Brizen (Cardinal CaaanoaJ. Miaaiv- 
Bueh von Sonnenburg p. 52. 

1451, 20. Juli. Innsbruck. Leonhard Wiesmayr, Erwählter an Brizea, Jaeab 
Domprobst, Conrad, Deebant au Brixen, Lienhard Velsegger, and Heiariek vaa 
Lichtenstein, die Zeit Hauptmann so Brauneck, Hippold, Spitaler an Seaaaabarg. 
Krasm. Bargstaller and Jörg Ragant, vereinigen aicb, nm dea Baaehwerdel dea Slif- 
tes Sonnenbarg Aber die Verletsungen des xwischen Sanaeaterg aad Bflxea ge- 



151 

tchlefScneB Vertrags ddo. BoUen 23. November 1447 dareh neue Begtimmungen abeu- 
llelfea. MiMiv-Baeli roa Sonnenbnrg p. 35. 

1453. Di« AekÜBsin ron Sonnenbnrf berichtet an Hersog Sigmund von 
Octtcrreicb, daM die Eaneberger, anstatt aieb der Botxner-Entaeheidnng sa unter- 
vrrfesf Sigaando Aufforderungen verachten, auch andere Sonnenburger Oottesbaus- 
lente In ihr BfiadaiM siehen und nun alle mitsamt ,,voa Ewr fürstlichen 
Onadaa, als von meinem und des Gotteshauses rechten Vogt und 
Herrn** lossagen» sich s« dem Ootteshause Brixen schlagen, welches sie nun xu 
Vogt anmfen und kalten, das doch bisher niebt erhört ist. Missiv-Buch von Sonnen- 
bnrg f. 63. 

liSS* 10. M&rs. Botsen. Wie die Streitigkeit swischea den Ennebergern und 
Sennenbmrg se Botsen entsebieden wurde? „Die Enneberger sollten« sie alle, oder 
ihrer der Besten oder 6 — 8 mit voller Gewaltsam anstatt der andern vor der Aeb- 
tisain ersckeinen, barhaupt, kniend, demathiglieh um Vergebung bitten, und geloben, 
solckcs niekt mekr su thun. Der Sehaden , so dem Kloster darSber aufgegangen, 
eelHe ron 5 Minnem nach Minn und Recht bestimmt werden. (Die Enneberger kamen 
aber in keinem StSeke nach.) Missiv-Buch von Sonnenburg p. 62. 

1452, 13. April. Brizen. Der Cardinal Nicolaus von Cusa, Bischof von Bri- 
sen, ferdertvon der Aebtissiu in Sonnenburg, von der Ladung, die vom Hersoge Sig- 
mund au einem Rechtstage gegen die Enneberger auf den Montag nach misericordiu 
ausgegangen, absustehen, und dafflr einen freundlichen Tag, den er darum setsen 
werde» vor ihm einsugehen : es sei billig, dass sie Recht vor ihm nehme, als vor 
ihren ebersten Vogt, und obersten Riehter; auch stehe ihr dies als 
einer geistlichen Person seines Bisthums su. Missiv-Buch von Sonnenburg p. 64. 

1452. Wie sich die Aebtissin von Sonnenbnrg gegen die Forderung des Car- 
dinals benahm. >- (Sie berichtete die Zumuthung an die Räthe des Hersogs Sigmund , 
bat nm Hilfe, und erkl&rte, sich vom Hersoge als ihrem Vogt und Herrn nicht 
dr&ngen lassen su wollen. Die R&the gaben ihr die Weisung, dem Cardinal su ant- 
werten» sie hätte die Sache an den Her sog als an den LandesfSrsten und Vogt 
des Getteshanses gebracht. Der Cardinal entgegnete: Die Aebtissin sei nicht berech- 
tigt« die Sacke in die H&nde des Hersogs su geben ; er, der Cardinal, habe sie su 
sekimen. Hlssiv-Bneh von Sonnenburg p. 65. 

1452, 28. M&rs. Botsen. Hersog Sigmund fordert die Leute in Enneberg, von 
denen er vernommen, dass sie seinen frühem Befehlen nicht nachgekommen seien, 
aaf» mm nicksten Montag nack misericordia (34. April) vor ihm su erscheinen, wo er 
der! in der Grafschaft Tirol sein werde, um sich der Aebtissin gegenüber su verant- 
werten. Missiv-Buch von Sonnenburg p. 64. 

1452» 24. (?) April. Innsbruck. Hersog Sigmund verl&ngert den Ennebergern 
den nnf den Montag aarb misericordia angesetsten Tag auf den n&ehsten Tag nach 
CkrisU Himmelfakrt. (Hersog Sigmund ignorirte nämlich wegen des Eingriffs des 
Cardlnals Cnsanna den Ungehorsam der Enneberger, und gab vor, „auch er habe Oe- 
scbftfle kalker den Tag nicht einhalten können". Missiv-Buck p. 66. 

1452. Brisen. Der Cardinal Nicolaus von Cus. sendet den Meister Gebhard 
und Michael von Wolkenstein und den Stettenberger, Dommkerrn su Speyr , an die 
AekUssin Verena von Sonnenburg, um sie su bereden, den Cardinal nicht als DischoT 
vea Brizen, sondern als päpstlichen Legaten sum Schiedsrickter im Streite mit den 
Bnaekergern SU wählen; „er wolle sie und ihr Gotteshaus in geistlichen und weit- 
lieken Basken mit grossen Gnaden bedenken; thät sie das nicht, so möchte grosse 
KlMBerniss daraus entstehea". Missiv-Buch p. 67. 

1432. Sonnenbarg. Die Aebtissin Verena setstdenHersog Sigmund Ober alle 
diese ZnmntkuBgen und Forderungen des Cardinais in Kenntniss, beruft sieh auf ibr« 
kninnriicken nnd päpstlichen Privilegien: „die dem Bischof von Brixen an diesen Lu~ 
den nSekta an gebielhen und keinerlei Gerechtigkeit einräumen'*, und bittet den ller- 
seg asi Sekirm. Missiv-Buck Sonnenbnrg p. 67. 

I4A2. Sonnenkarg. Die Aebtissiu Verena Iheill die vom Hofe erhaltene Aul - 
wnrt: Inas sie ihrem Reckte nachfahren aoH, indem llcrsog Sigmund nicht ge.souncn 



152 

■d, idne Herrliehkeit und Vof^ei »leb rntr.iebeD ni lauen, den Cardinftl C«MB«f 
nil. MiMiv.Boch p. 67. 

1452, Heatag nach Gottbardi, 8. Mai. Brisen. Der Cardinal Cnaanna erCffnet 
der Aebtiasin TOn Seanenbarg, dasa die Bnaeberger ibre Klagen bei ibm ala Veg^ ebi- 
gebraebt haben, and dasa er aicb ihrer annehmen werde, weil die Nonnen die Ver- 
aefcreibnng, welche Heraog Signand an den Zeiten des Biachofa Jehann gemacht. In 
eiaem andern Sinne aaalegen, ala aie au nehnen aei. Miasir-Baeh p. 71. 

1%52, 16. Mai. Sonnen barg. Die AebtiaaiB Vereaa antwortet dem Cardlnalg 
dnaa, da der Cardinal ihnen vorwerfe, aie nehmen die Veraebreihvng in einem fal- 
aehen Sinne, «ie gerne ror dem Hersoge als ihrem Landeaflraten and Vogte, vaa des» 
aaeh die Verschreibang herrthre, erseheinen wollen, am die Fragen entehelden an 
lasnen. Missir-Bncb f. 78. 

1452, 19. Mai. Innsbmek. Hersog Sigmund fordert die Enneberger, «ralahe 
der frfihern AalForderang keine Folge gegeben, auf 8. Johannen Tag an Senneweaden 
(«4. Juni) anf elaea Tag an sich, snr Beilegong ihrer Streitigkeit mit Snanenbarg. 
Miasiv-Bnch p. 73, 

1453, Mai. Brisen. Der Cardinal Cnsanna fordert ron den Nonnen an 8mi» 
nenbnrg die Beobaehtang strengerer Clansnr mit Androhang des Bannes fllr den Fall 
der Weigerung. (Sinnacber war nicht ent anterrichtet ; den Cardinal geltateto nach 
der Vogtei des Stiftes Sonnenburg, darum ersann er die Visitation , nad droht« ao- 
gleicb mit dem Banne, am wifarend der Abwesenheit des Hersogs Sigmund die 8a«he 
mit einem Sehlage sur Entseheldung au bringen,) Sinnacb. VI, S68. — Raadluag «te. 
im Brlxn. Arch. 474. 

1452, 24. Mai. Brixen. Mahn- und Drohbrief, welchen der Cardlanl Cnaaana flr 
alle Klöster seiner Diöcese, namentlich fdr die FranenklÖater, und wie der Erfolg selgte* 
apeciell fDr das Kloster Sonnenbnrg, an die Domkirehe su Brisen anschlagen Hess. Kr 
droht mit der Bzcommnni'sation, wenn sie die Reformation nicht bis sum Fest« eorp^ia 
Christi (8. Juni) annähmen. Origin. Urk. Im Brixn. Arch. 

1452, 24. Mai. Brixen. Der Cardinal Cusanos Itsat den die Reforssati«! ief 
KIMter betreffenden in der ProrineiaUSynode xu Salsburg 10. Februar 1451 aatar 
eeinem Vorsitse abgefassten Bescblass an dem Tbore der Domkirche In BrIzea an- 
aehlagen, weil er erfuhr, dass in seiner Diöcese die Klöster die Reformatloa wf^ 
nicht angenommen. Er nennt diese Bokanntgebnng nur einen Act aeiner Nachaieht« 
da die su Salsburg bestimmte Frist sur Annahme lange achan reratriehea ael. Orlgia. 
Urk. im Brixn. Archiv. 

1452, 26. Mal. Sonnenborg. Die Nonnen ron Sonnenburg geboa dem Ilaraef 
Berieht Gber die Drohbriefe des Cardinala, und bitten um Sebuta und Hilfe. Hnafr- 
Bach von Sonnenburg p. 85. 

1452, 26. Mai. Sonnenbnrg. Die Aebtissin Verena von Sonaenbarg ftertehtat 
dem Hersog Sigmund, sie halte sich dem Zudringen des Cardinais Cnsanna la Vatraff 
einer geistlichen Ordnung fQgen mGssen ; sie bitte aber den Hersog ala Vogt aad 
LandesfQrsten um Gotteswillen, er möge sie nicht gans der Willkör dca Cmrdiaala 
preisgeben; die Reformen sollen nur stattfinden dörfen nach des Hersogs oder selaor 
Hftthe BL'twissen, damit das Stift in seinem Stande gelassen und nicht gestört vard«. 
Mlsalv-Buch p. 86. 

1452, 30. Mai. Sonnenburg. Die Aebtissin Verena bittet den Hersag SIgmaad 
um Verwendung beim Cardinal Cosanos, damit die angedrohten Procesae aad Pcana, 
die mit Frohnleichnam beginnen sollten, aufgeschoben werden. Missiv-Baeh f. 07« 

1452, 2. Juni. Innsbruck. Die Rithe des Ilersogs Sigmaad orsuehea iaa 
Cardinal Cnsanus, die Nonnen von Sonnenbnrg mit Penen und birterea Slrafea nlaht 
su bekfimraern bis snr Rflckkehr des Cardiaala in seine Diöcese. (Wann ihr daan Iaa 
Land kommt, raöget ihr mit ihnen vornehmen, was su ihrer beaaera Ordnnag g ada!* 
hen mag, denn wir aind gar nicht entgegen, daaa das Stift la beaaarea Weaaa §•» 
bracht werden möge.) Missiv-Bnch p. 88. 

1)53, Juni. Mönchen. Der Cardinal Cnsanna achroiht aa dio Naaaoa vaa Baaaea- 
burg: „ad instantiam illustrissimi domlai Dueia SigiaaiaBdi . . tenataaai da MB 



153 

ammi* ■!■• Ue«BUa «•D«at«rhiB rttirmm ncfoe ad featnm gt». MarfmrHbae proxime 
tümnm c«atim«aB«a et ipaenaa satpeikdiau." Bfissiv-Baoh p. 89. 

145t, 8. Jaai. SvBaeBbmrf. PrttajtatioB der Sonnenborger-Nonnen gegen 
a» AafeindaBf des Cardiaala. Sie «rldirea lieli bereit aar Anaabme der Reformation, 
ktef«« j«d*«h ikrc Einwcadaagan var« aad i eigen, daas es den Cardinal wobi am 
chran aaderca aa tbaa aai« dtrfla» ala am Claoaar and Reform der Nonnen von 8oa- 
acakarg. (Naa iai m» dach allweg Tordäebtig aaf die Würdigkeit aasers Herrn des 
Cardwala« daaa vir Bit «iaer »• ftberailUa, gäben and sebnellen Besebllessaag and 
Ecfaraiatiaa vairgenamai eii werden solleB» dieweil sein Gnad von wegen seine« Oot- 
lerbaaaea ia abgcmeliar SpeDaiebkeil »it oaa and ansena Goitesbaase ist.) Original- 
Prk. im Briza. Areb. 

1%M, a. Jaul« Den Nonnen ron Sonnenbarg war aaf den S4. Jnni 1452 ein 
Bacbtaüif gcaatat, gegen ihre Ualertbaaen in Bnaeberg, um welebe sieh der Cardinal 
Gaaaaaa wider daa Kloater annahm. Orig. Urfc. im Brixn. Areb. 

tMt. Anfshblaag Tieler Eiagriffe aad gewaltsamer Masjtregeln t welche sich 
dar Cardiaal g^en die Nonnen rea Sonnenbarg and ihre Rechte erlaubte. Missiv- 
BMhp. tt. 

1%58» JaaL Sonnenbarg. Nene driageade Bitten der Aebtiasia von Sonnea- 
hargaa den Hersag Sigmand, sie doeb gegen den Cardinal an sehfttsen. (Sie schildert 
die Treae des Stiftes gegen den Hersag Friedrich, dem es in allen Unglücksfällen 
aawaadelhar aagebangea ; aie bietet ihm grössere and festere Begrfindnng seiner 
Tagici-Rechte aber das Still an, «fWan Ewr Gnad oder Ewr Gnaden Räthe bedeachte, 
daas Ewr Oaad der Vegiei nnsers OotUhaases aaf Beständigkeit nicht versorgt wä- 
ren;** mad wiederholt dann sadringlicbst, der Herzog möge sie nicht der Willkär des 
CardiaAla preisgeben, „damit dieae wdrdige Stift and Gottshaas nicht bei Ewr Gnad 
«ad BBaem Keitea b» verderbt werde«**) Missiv-Bach p. 90. 

1452, S6. Jani. Innsbruck. Das Urtheil sa Hof von der Enneberger wegen, 
als EalacbeidaBg des van Hersag Sigmaad ihnen gesetsten Rechtstages. (Die Proco- 
raiar — der Aabtiasin erschienen, aicbl aber die Enneberger. Die Klage gegen sie 
iaatcte : „aie biltea sich von Ihrer rechton Herrschaft, als von ans als ihrem Vogt und 
LaadesfiraleB and aus ihrer Frauen van Sonnenburg Gehorsam and Untertbänigkeit 
gcacMagen t and eiaaa «adera Vogt gewählt.** — Da erschien ein Bothe mit einem 
Xeddel 4mt Inhaltes: ,tdie Eaneberger könnten sieh ohne Erlaabniss ihres obristen 
Tagtea and Riabtera des B<sebofs voa Brixea der Entscheidang des herxoglichen 
Rcchtstagea aicbl anterwerfen, noch anders als bei ihm Recht suchen.** — Hierauf Ent- 
sahaid: v*Jfaa aalle 3 Standen an dem Ring öffentlich rufen, ob Jemand da wäre, mit 
Gewalt von den Ennebergern, die obgenaanto Klage sa veraatworten.** — Als Nie- 
mand ersehloa, ward das Urtheil gefällt : „Seit Niemand von den Ennebergern er- 
schieaeB, ae aell die Äbtissin bleiben bei dem Besitze der Alpe in Grünwald, als sie 
die mit Recht erlaagt bat. Meinten die Zinnsherrn oder andere irgend eine Gerech- 
tigkeit darauf sa haben, aoUten sie die au ihr suchen als Recht ist. Die Enneberger 
sallaa der Abtissia gehorchea wie sie aach Herkoramea schuldig. Sie seien zu Scfaa- 
deaersats verpflichtet ; wegen des Ungehorsams gegen das Stift soll diesem das wei- 
tera varhehalten seia* ebea ao dem Hcraog wegen des Ungehorsams gegen ihn.** 
Miaaiv-Bach p. 93. 

145S« 3. Juli. Inasbruek. Herzog Sigmund ersucht den Cardinal Cusanus, die 
ica SaBBcharger-Nonnen bis Margarethen vergönnte Frist bis zn seiner, des Cardi- 
■ata, RAekfcaafl in» Laad su verläogern. (Der Cardinal werde begreifen, dass es einer 
Ungern Frist bedärfe, um sieh in BerQcksichtigung aller persönlichen und örtlichen 
TertAlCaisae ia die beantragte Kloslerreformaiion zu schicken. Etwa l\ Tage nach 
•aiBcr Rtefckebr möge er die Sache also vornehmen „dann wollen wir mit euch die Sache 
Bisa ramebmeB, damit nach ihrer Gelegenheit Ordnung darin gemacht werde.** Missir- 
BMh p. 86. 

14St. Witten. Aatworl des Cardinais Casanaa aaf die zweite Forderung des 
Bcrsags Sigssand um Aufacbab für die Nonnen von Seanenburg. (Als Ragant mit 
Ana Briefe dea Herzogs gen Salzbarg reiten wollte, vernahm er su Hall, dass dt'r 
Gardinal aa Willen sei ; er ritt dahin, erhielt aber keine Zusicherung.) Missiv-Buch p. 90. 



15% 

1%53, 10. Juli. Brlx«>ii. Der CardiBftI rerlingert anf BMfs ZadrIngeB des 
ll«rsog« dio Print bis Unser-Pr&uen-Tag Assensionis (15. Aa^sl), niehl »her, wl« der 
Heriog wanschte, bis 8t. Gallenlsg (,,dvreb diese Fristerstreckang soll aber an den 
anf edrobten Ponen nichts abgeändert werdea, sondern wofera bis Eingang Septeaabcr 
die Nonnen nicht die rolle Reformation annehmen, sollen sie verfallen sein aller ihrer 
Wlrdigkeit, und aller ihrer Gotteshauses-Privilegien*'.) Missir-Baeb. p. 97. 

1452. Sonnenburg. Bedingongeav anter denen die Nonaea von Sonnenbarg 
sieh der Reformation la anterwerfen versprachen. MIssiv-Bach p. 99. Eine weiilfia- 
fige Urkunde, worin die Nonnen alle Rechte ihres Gottesbaases sich wahren , «ad 
billige RGeksiehtnahme auf ihr Geschlecht, aaf die örtiiebkeit des Klosters etc. ver* 
langen. 

145%. Sonnenbarg. Beriebt and Bitten der Nonnen an den Hersog Sigssand 
nm Bestimmung eines Tages, aaf welchem darch geistliebe and weltliche B&tha der 
Handel beigelegt werden möchte. Missir-Bueb p. 10t. 

1452, 19. Juli. Innsbruck. Herzog Sigmand ersacht den Cardiaal aeaerdiags 
am Fristverlingernng in der Sonnenburger Angelegenheit bis Gallitag; er sei la Felge 
der lotsten Bestimmungen def Cardinais Willens gewesen, seine R&the sar Beilegaag 
der H&ndel nach^rixen sn seVden ; da er aber aas wichtigen Voran lassongea jetst 
6ber den Arlberg binaasmfisi^e , so kSane er seine Räthe nicht entbehren. Misaiv- 
Buch p. 104. 

1458, 10. Juli. Innsbruck. Ersaeben des Hersogs Sigmund aa den Cardinal, 
sich am die Enneberger, die i^icb an ihn, den Cardinal, gewendet, und nnter diesem 
Vorwande dea herxogüchen Uefehlen entsogen hätten, nicht ansaaehmea # damit ihm 
als Vogt und LandesfArsten nicht Irrung and Eintrag geschebe , and die 
Enneberger Ihnn wie sie schuldig und vom Hofgeriehte aagewiesen seien» wldrlgea- 
falls er gegen sie handeln masste, wie ihm als Vogt und Laadesfftrstea aaslebe. 
Missiv-Bueh p. 105. 

145%, 80. Juli. Innsbruck. Hersog Sigmand erkürt den EnaebergerB* dass, 
wefera sie dem Ausspruche des Hofgerichtes nicht nachkommen, soadora dem Oottes- 
haase den Gehorsam verweigern, er gegen sie bandeln raOsse, wie et ihm als Vagt 
und LaadesfArsten gexiemt. Missir-Buch. p. 105. 

1452. Wirkung der Erklärung des Hersogs an die Enneberger. (Am MIttwaeha 
nacb Jacobi, 86. Juli, lud die Aebtissin Verena die Enneberger nach Soaaeabarg» oai 
ihnen das Ilofgcrichls-Urtbeil und den berxoglieben Brief mitsutbeilen. Einige ar- 
Kchienen, wollten aber die Briefe des Hersogs nicht annehmen. Zugleich mit ihnen 
erschien eine Botschaft vom Cardinal, und das Resultat war, dass die eiaea wie die 
andern anler verschiedenen Weigerungen und Vorwänden die Briefe alebt acbtelea.} 
Missav-Buch p. lOB. 

1452, 8. August. Innsbruck. Da Hersog Sigmund aaf sein Begebrea, dar Car- 
dinal mSge den Sonnenburger Handel bis Galli ausleben lassen, keine Antwort er- 
halten hatte, so verlangte er ein Jahr Aufschub in der Sache; ^damit den Fraaea la 
Soanenburg nicht härter geschehe als andern Klöstern, alt denen der Cardiaal milder 
verfahre**. Missiv-Bueh p. 106. 

1452, 8. Augast. Rom. Die Aebtissin and das Kloster su Soaneabarg vardaa 
nach Rom vorgeladen. Sinnaeber VI, 371. Das Sonnenburger Missiv-Baah waisa voa 
dieser Vorladung keine Silbe ; wäre sie erlassen worden, die Nonaea bitte« aia dem 
Hersoge nicht verschwiegen. Das berechtigt aar Annahme, dass Sianaebere Urfcaada 
entweder nicht in dieses Jahr gebort, «der die rSmiaebe Vorladaag ram Cardiaal dea 
Noaaen nicht mitgelheilt worden ist. 

1452, 12. August. Brisen. Antwort des Cardiaals Casanas aaf Heraag 81g- 
muads letxtea Brief vom 8. August. Er beschuldigt die Noanea, daaa aie dl« Wahr- 
heit verdrehen, er habe nicht die geringste Absieht, den Hersog tob der* Vaglal an 
verdrängen, ^wann uns nie kein Nuts davon stdnde, und wir thörieht haadellea« 
waaa wir eiaem Kloster aieht göanten, dass es Ton einem mäcbtigea FAratea billig 
geschirmt werde;** er bewilligt die rerlaagte Frist. Hissiv-Bueb p. 110. 

1452, 21. Sept. Inashmek. Hersog Sigmaad veraehreibt sieh gegen dai Stift 
Soaaonburg, dass er dasselbe Gotteshaus mit allea seiaea Leaten , Oltara atc. in 



155 

8«iBca Schirm neliaitii aad vor G««ralt aeliQUen wolle, insbesondere ob Jemand dem 
GollMhaas atine Ehehafl, Gerichte, Gewaltsam oder Recht entsiehen wollte, 8o soll 
er dawider helfen f etreaÜch als Vo^ des Stiftes. Sonnenburi^er Urk. p. 22. 

lhi% 23. Sept. Innsbraek. Uerxog Sigmand fordert den Cardinal Casanan 
aaf, aich klarer nnl deallieber su erklären , da er dem Hersoge geschrieben, die 
Kloflterfraaen an Soaneabarg rerslehen oder nehmen sein Vorhaben anders als es in 
Wahrheit a« nehmen. Bfissiv-Bneh p. 111. 

t%5% 27. Sept. Brisen. Antwort des Cardinais an Hersog Sigmund: er werde 
B&ckatens seine Botschaft %n ihm schicken, die ihm Aufklärung Ober den Sinn seine» 
Verhahcna in Betreff der Sonnenburger Händel geben soil, „die soll unterrichten, wie 
wir iaa eigeatlieh vor unser haben". Hissiv-Buch p. 111. 

1453. Innsbruck. Weitere Verhandlungen «wischen dem Cardinal und dem Her- 
söge wegen Sonnenburg. Jener hatte seinen Kanxelsehreiber Laurens mit der Bewil- 
ligung dea verlangten Termins nach Innsbruck geschickt. Missiv-Buch p. Iti. 

1453. Verhandlungen Aber Sonnenburg nach der Abreise des Cardinais gen 
Wien. (Heraog Sigmund verlangte hinsichtlich der Vogt ei über das Stift besser 
▼eraorgt s« werden, die Nonnen ersuchten ihn: „er selbst möge Briefe macheu 
lassen vie dann Ewr Gnad und Ewrn Gnaden Ruthen bedunkt, dass es am füglicbstea 
fir Ewr Gnad nnd auch fftr uns und unser Gottshaus sei**. In Betreff der En neber ger 
baten sie neuerdings, sie sum Gehorsame bringen zu wollen, als aber Hersog Sig- 
mnnd Gewalt anwenden zu wollen Miene machte, erschracken die Nonnen sehr. 
förehteften Krieg und Gefangensehaft und baten wiederholt , die Dinge auf fried- 
lichem Wege in Ordnung bringen zu lassen). Missiv-Bueh p. 113. 

1452. Sonnenburg. Ausfertigung der Urkunde, in welcher die Aebtissiu Verena 
und das Gotteshaus su Sonnenbnrg den Hersog Sigmund auf seine Lebenszeit zum 
Vogt wad Sehirmer des Klosters erwählen. Missiv-Buch p. 116. Die Urkunde trägt kein 
DatuB, da sie im Entwürfe dem Herzog zur Begutachtung zugesendet wurde. 

1453* 1%. Februar. Sonnenbnrg, Der Cardinal Cusanus lässt die Nonnen von 
Sennenhnrg zur Erklärung auffordern, ob sie eine Reformation eingehen wollten, und 
wann? — Verhandlung über die Beiehtbewilligung. (Die Aebtissin erklärte sich beja- 
hend nnter der Bedingung , dass auf die örtlichen wie auf andere Verbältnisse des 
Kleatera hillige Rfteksicht genommen werde, und dass bei dem Acte der Reformirung 
der Cardinal und der Herzog oder dessen Räthe auch zugegen wären, „wann der 
Cardinal aelhat erkennen mässte, daas das geistlich ohne das xeitlich nicht bestehen 
kinne**. — In Betreff der Beichte baten die Frauen, dieselbe ihnen wieder zu 
gönnen In althergebrachter Weise, sie sollten beichten dfirfen bei dem Pfarrer in 
Pfalaea« ihr Gesinde bei den Caplänen. Der Abgeordnete des Cardinais, Michael von 
Nats entschied: Die erste Beichte mögen die Frauen ablegen beim Pfarrer, die 
Xachlheicht aber bei ihren Priestern; ihr Gesinde mflsse in S. Lorenzen beichten, 
känne aber das Sacrament im Kloster empfangen**. Missiv-Buch p. 118. 

1%S3, 26. April. Botzen. Herzog Sigmund sendet seinen Pfleger su Taufers. 
Hslnrich Liehtensteiner und seinen Rath, Conrad Vintler, nach Sonnenburg mit dem 
Auftrage, die Klagen der Aebtissin aber die Enneberger zu vernehmen, und r.u wen- 
den« waa aich wenden lasse, das fibrige an ihn zu bringen. Missiv-Buch p. 12n. 

1453,26. August. Brizen. Der Cardinal Cusanus lässt die Nonnen von Sonnen- 
bnrg aehr ernstlieh zur Annahme der Reformation auffordern, und verlangt von der 
Aehtisain, aiesoll einen Tag dazu bestimmen. (Die Aebtissin lehnte die Bestimmung 
einen Tagen ab« da dieser vom Cardinal und dem Herzoge nach beiderseitiger Be- 
fnessliehkeit bestimmt werden müsse; der Cardinal möge sich mit dem Herzoge 
versündigen). Missiv-Buch p. 128. 

1453, 23. Sept. Brisen. Der Cardinal Cusanus kündigt der Aebtissin Verena 
vnaSennenhnrgan, dass erden soeben von Rom auf der Heimreise begriffenen Abt Lo- 
rean von Ahaaaen auf kfinftigen Pfinztag nach Sonnenbnrg senden werde, um mit den 
Vicnrien dea Cardinais dort zu visitiren. (Von der Beisiehung des Hersogs oder seiner 
R&lke keine Silbe.) Sinnaeher VI, 384. Lichnowski VII. bischöfl. Brizn. Arch. 

1453, 24. Sept. Brixen. Vollmacbtbrief des Cardinais Cusanus für den Abt 
Lorenz von Ahauaen (Eicbslädler Risthumfi) und für Michael von NaU, Licenciatrn 



156 

in geistUcliea Rechten «nd biaehöfl. Vicar von Brisen svr Vinitation des Klosters 
Sonnenbarg. („Die Nonnen sollen deuConmiiatiron bei Kraft deaOehorsana «ad PSn 
des luterdiets der Kircben in ihrem Minstcr auf alle Frafen allos entdecken." 
Missir-Baeh p. 133. 

1453, 27. Sept. Sonnenbnrg. Wie sieh die Reformatoren des Cardlnals Gasa- 
nas im Kloster Sonnenbnrg benahmen. (Sie lasen den Franen einen lat ein lachen 
Brief vor, and wollten geistlieh nnd seitlich risitiren und refomiren. Die Fraaen 
verlangten eine deatsche Copie des Briefes, sie ward verweigert; sie baten am 
Frist, die lateinische Copie an gelehrte Leute senden sn können, damit sie klar 
aasgelegt wfirde and sie dieselbe verstanden; ward abgeschlagen; die Commiasire 
verlangten nur sa visitiren nnd sa reformiren.) Missiv-Baeh p. 134. 

1453, 27. September. Sonnenbarg. Protestation der Nonnen von Sonnenbnrg 
gegen diese Art der ▼isitstlon and Reformation, als gegen eine willkOrliehe Besebwcnng 
and die xwisrhen dem Hers. Sigmund ond dem Cardinal geschehene Verabredang Ter- 
lebende Handlang. Missiv-Bach p. 136. 

1453. Verabredang, dsss die Visitation von Sonnenbarg In Beisein der Rttke 
des Hersogs Sigmund and der von den Nonnen erbetenen Benedlellner-Aebte von Sala- 
barf and Stams am 4. Tage nach Katharina (t8. Nov.) vor sich gehen soll. Das Be- 
gehren der Nonnen, dass die seiHichen Fragen vorher ins Reine gebracht werden sollten, 
wies der Cardinal mit der Bemerkang sarflek: »Das Zeltliche soll das Geistliche nicht 
irren.** Misaiv.Bach p. 140. 

1453, 19. October. Brixen. Der Cardinal Cssanas ladet den Abt von St. Peter 
in Salsbarg, den Abt Georg von Stams, and den Abt Caspar von Tegemsee ein, aaf den 
4. Tag nach Katharina nach Sonnenbarg so kommen, da das Kloster nm sie gebeten, 
und er vom Papste den Auftrag habe, Aebtissin und Convent daselbst sn visitlrea nnd sn 
reformiren. Sinnacher VI, 3M. Liehnowslri VII, bisch. Arch. Brix. 

1453, 21. October. Sonnenbarg. Die Nonnen von Sonnenburg ersuchen denHeraog 
Sigmund, da ihnen nan auf den 4. Tag nach Katharina die Visitation nnd ReforsiatioB 
angekfindigt sei, seine geistlichen und weltlichen Rithe dasa su senden, nnd sorgen an 
lassen, dass das Gotleshaas in geistlicher und weltlicher Rrgierung wie andere Prft- 
latnren nnd reformirte Klöster verbleiben möge. Missiv-Rach p. 146. 

1453, 22. October. Neues Ersuchen sowohl des Cardinais als aaeh der Nenneii 
an die Aebte von Stams nnd S. Peter in Salsburg, auf den bestimmten Tag aieber In 
Sonnenburg einsutrelTen ; der Cardinal lud sie ein. um das Kloster sa visitiren nnd an 
reformiren, sn Hehrnng des Gottesdienstes nnd Seelenhelles; die Nonnen, damit die 
Visitation und Reformation mit schonender Berficksichtignng des Klosters nnd aelBer 
Verhiltnisse vor sich gehe. Hissiv-Bach p. 140. 

1453, 5. November. Stams. Der Abt Georg von Stams bittet die Nonnen vea 
Sonnenbarg, ihn sn entschuldigen, dass er ihrer Einladung nicht folgen kdnnei Dos hike 
sieh ebenfslls ein Visitlrer seines Klosters, der Abt Niclas von Kaisershelm, angiMn- 
digt, nnd da der Tag der Anknnft nicht bekannt sei, so gesieme es sich, ihn nlle Tnffo 
sn erwarten, die Frauen möehten daher mit Wissen nnd Willen des Cardlnals elneB 
andern Abt an seinerstatt w&hlen. Missiv-Bach p. 143. 

1453, 28. Nov. Sonnenbarg. Die Visitation nnd Reformation des Klosters Bonae« 
borg. Am bestimmten Tage sandte der Cardinal nicht die Aebte, wie die Nennen er- 
warteten, sondern seinen VIcar, ein Paar Brflder nnd andere Peraonen. Die ganae Ahdehf 
des Cardiaals ging nun auf das hinaus, den Nonnen die Temporalien an entaWWi, nad 
ihnen dalBr eine Provision sa geben; daher mussten sie; 

1. alle Renten und Nntsungen des Klosters genaa angeben; 

2. Copien aller Gotteshans - Privilegien abliefern. Ferner werden ihnen dnreh den 
Dechant Neaenslift und durch den bischöflichen Vicar folgende Artikel vorfehalteni 

a) Die Aebtissin soll keine Gewalt haben, ausser die Frauen sn poenilsntiren | aHm toll 
den Frauen gehorsam sein, und diese ihr, sie soll gehalten werden wie die F^thod, 
diese wie die Aebtissin ohne Unterschied. 

b) Aebtissin nnd Convent sollen verschlossen sein hinter einem Schlosae s deBSebllaae] 
habe der Cardinal Jemanden su befehlen, der dann nach seincni Willen nnd Oe- 
schtft anf- und saschliense. 



J57 

c> r«b«r def Ootteihaiues Onl soll ein gemeiimaracr Amtmano gesetal n-rrdra, der 

soll den GmrdiBal und Gotleshaose Eechnung legen. 
d>|ni«fer AmUnaoB soll der Deehantin gehorsam sein mit Speys, mit Gewand, mit 

kllea, was sie fordert s« der Fraven Händen, und da sollte die Aebtissin nicbts 

davider reden. 

e) Die Aebtigsiaioll so keiner iltfcr oder des Gotshaus Notdurft auswandeln obne des 
Cardinals Urlaubong. 

f) Sie sollten ikm alle des Gotteshaus Kleinod and fahrende Habe in Schrift aiVgcben. 
gl ftcB Bachte der Cardinal einen Unterschied und eine Theilnng zwischen der 

Aebtissin and dem ConFonto Cond das war es, worauf der Cardinal vom Anfisnge 

her losging, die Aebtissin und den Convent hinter einander eu bringen). Blissiv- 

Boeh p. 148. 

1153, 1. Deo. 8onnenbnrg. Die Aebtissin Verena von Sonnenburg, gebengt durch 
die Eiagrifio des Cardinais in die Rechte des Stiftes , will , inabesondore auf Anrathen 
des Propstes sa Stultgarten, Jobann von Westerna eb, eines ihrer gesippten Freunde und 
Vellcrn, gegen eine Provision von 100 Mark Ferner guter Meraner NAnzo resigniren. 
I Der Prepsl Westernach bat darum Im Namen seiner Muhme den Cardinal , auch darum 
das« sie vosi Papste ein Abwesen erhalten vermag von Sonnenburg, um an ehrbar geist- 
lieh Enfi aad St&tt, die sie ihr selhs fQrnelimen wird, Gott dem Herrn xn dienen.) 
Miisiv-Bach p. 153. 

14M, 27. Febr. Bruneck. Der Cardinal Cuianus verbietet der Dccbantin des Stif- 
tes Seaneabwg, rir die Dauer der Visitation weder irgendwohin Briefe /.u schreiben noch 
sich Baths s« erholen ohne sein Wissen (nbei Pen des Banns"). Missiv-Bnch p. i52. 

i%M« t9, Febr. Der Cardinal Cosanus verspricht dem Johann von Westernach 
und der Aebtissin Verena, ihren Antrag wegen Penslonirung kr&ftigst beim Papste zu 
■alcrstilsea. Vissiv-Buch p. 155. 

1%5%. Die BSrger von Bruneck und die Thalleute von Enneberg Qbemehmen die 
Birgichaft flr die 100 Mark Provision der Aebtissin Verena. Um die Bflrger von Bruneck 
schadlos SU halten , weiset ihnen der Cardinal, so lange Verena lebt, auf den Zoll su 
Bnacek J&hxlich 100 Hark an. Hissiv-Bueh p. 157. 

1454. Wie der Cardinal Cosanus die Aebtissin Verena nun weiter neckte. (Er 
■aadle ihr einen Entwarf, wie sie versorgt werden sollte. Verena bat ihre Freunde um 
eiatfalackU», ab sie sieh ssit dem Antrage beruhigen könnte? Als diesen der Entwurf aieht 
g<mi%tU t nnd sie hierfiber an den Cardinal sehrieben, liess er der Aebtissin „ das hoch- 
virdEgsle Saeraaent des Gottesleichnam und die Absolution verbieten.'* Damit bracht« 
«r •mt Spalteng «nCer die Frauen, swischen der Aebtissin und einem Theile des Conven- 
tes.) Misaiv-Bach p. 15». 

1%54, IS. Jaai. Brisen. Der Cardinal Cusaous fUngt mit dem Stifte Sonnenbfirg 

Streit wogen eines Federapiel-Zinse» a». (Auf einmal forderte er von der AcblisHin 
;, warum das Stift, seit er Bischof sei« den Jihrlichen Frdentpiel-Zins ihm 
aa reichen unterlassen habe? („Wir konnten nicht finden, dass ihr uns, seit wir Bi- 
sehaf sind, mehr dann einen lahmen Habicht, dem Siettenhcrger geschickt , geani - 
wartet habt? — Die Aebtissin leugnete die Schuldigkeit eines seichen Zinses. Wolle er 
Ftdaiipiei aus Gefallen, so wolle sie ihm solches gerne schicken.**) Missiv-Ancb p. ICA) 

14M, 1%. Juni. Brizen. Cosanus verkündet der Aebtissin Verena seinen Willen, die 
lifliiMitlon und Beschliessung des Klosters Sonnenburg nach den Regeln Sanrt Beni»- 
dictem' Ordens and den Oesetsen der heil. röm. Kirchen besonders des Capitels pericu- 
Ham et«, voraanehraen, and begehrt eine schriftliche Antwort binnen U Tagen, ob die 
Aehtisain solches annehmen wolle. Missiv-Buch p. IM. 

115%, 1%. Jnni. Brizen. Der Cardinal Cnsanus s&hlt der Aebtissin Verena von Son. 
MBbarg alle Schritte auf, die er gethan habe, um das Kloster sur Annahme der Clausur 
9att Befffraatitn au bewogen , wie aber die Aebtissin seinen Forderungen und Antr&gen 
inaer aasgewiehen sei, vorsGglieh durch das Mittel ihrer Provision mit den lUO Mark; 
er Csffdert sie nun mit aUem Ernste sur Annahme der Reformation auf. (..Nun Zeit int 
■greifen aa die Reformation , die sich lang verzogen bat , also lassen wir euch wi*- 
I, dass unser Meinung ist, dass ihr und der Cunvenf be itchiossen n^ul . und die Regel 



158 

die ihr gelobt habt Gott dem Allnilch(ip(fii -' — haltet, wie Ew za kalten anter der Pen 
der ewigen Verdamnisa geboten ist.") MisslT-Baeh p. 104. 

145%, 24. Jnni. Innsbruck. Herzog Sigmund ersacht anf Bitten der Nonnen ron Son- 
nenbarg den Cardinal Casanua« nichts Strengeres gegen dieselben rorsonehroen bis n&eb. 
sten S. Jacobstag, wo er seine Rälh« aar Aasgleichung der Sache bineinsendea werdr. 
Missiv-Boch IQ». 

1454, Juni, Juli. Vorf&lle und Verhandlungen zwischen den Nonnen ron Sonnen- 
bnrg and dem Cardinal Cosanns vom Datum des herzoglichen Briefes, 24. Juni, bis nnge- 
nhr August. Sehr wichtig! Die Nonnen werden mit dem Interdiet belegt; die Deeban- 
tin mit Waffengewalt auf des Cardlnals Befehl aus dem Kloster weggeschleppt. Wasir- 
Bach p. 170-175. 

1154, 27. Juli. Bronecb. Der Cardinal Nicolaus t. Cos. macht den Nobücb tob 
Sonnenbarg bittere Vorwfirfe Aber ihren Ungehorsam ; wie er sie dessbalb habe asit de« 
Interdiet und Bann belegen, and die allein gehorsame DechanÜn Afra von ibaen eatfer- 
nen mflssen. Er fordert sie zur Erkl&rung auf, ob sie aiek fSgen wollen, fftr welchen 
Fall er das Interdiet ron ihnen nehmen werde. Missiv-Bach p. 185. 

1454, 28. Juli. Sonnenburg. Erste AppellatloB der Nonnen von Sonnemburg. — 
Darin werden dargestellt die Grfindc und Anl&ase des ZerwUrfMIsses ; — die Oewaltlkä- 
tigkeiten der Brixner Bischöfe gegen das Fraoen-Miknster wegen Gerichte , Rechte ond 
«tater; die Aufdringlichkeit des Cardiaals mit seiner Visitation and Refomatioa; sein 
gewaltsames Vorgehen in dieser Sache ; die Satzungen der Reformation, welche berech- 
net seien auf Reraubong des Klosters am seine Rechte and Gftter; die HOfloaifkeit der 
Nonnen — daher ihre Appellation an den heiligen Stuhl am Schats gegtn d«i Cardiaal. 
(Die Appellation wurde an den Ersbischof nach Salzburg geschickt.) UIssir-Bael p. 178. 

1454, S9. Juli. Braneck. Casanaa fordert die Aeblissin Verena ron SoBBesbarf bb- 
(er Vorwürfen aber ihren bisherigen Ungehorsam auf, ihm die Porderang selnea Briefes 
ddo. Brixen Freitag ror S. Veits-Tag wegen der Reformation and Clansar dea MOBslen« 
3 Tage nach Empfang dieser Zuschrift Antwort gegen Brixen aa gebaa nnter ABdroliBBf 
des Bannes für den Weigerungsfall. Missiv-Bach p. 166. 

1454, 30. Juli. Sonnenburg. Wie die Nonnen von Sonnenbarg dem Cardinal Ca- 
saaus ihre Appellation nach Rom verkilnden. Missiv-Bnch p. 187. 

1454, 2. August. Innsbruck. Hersog Sigmund ersacht den Cardinal, die Ifannen von 
SoBnenborg nicht weiter au beschweren weder mit Pönen, noch In anden SaebcBt ■•««> 
dem sie gfitlicb bestehen sa lassen, bis ihre Appellation mit Recht erläaterl nad •ifclirt 
wird. Missiv.Buch p. 188. 

1454, 2. Aug. Innsbruck. Herzog Sigmund setst den Legaten dea apoatol. Stchlea, 
den Ersbischof Sigmund von Salaburg, in Kenntnias von den Flackereien dea CardiBBia 
Cusanus gegen die Nonnen von Sonnenbnrg , sendet ihm deren AppellntioB , ond bittal 
ihn, gelehrte Leute dazu au schaffen, damit diese darfiber aitzen, ond aie Ib die bacte 
Form bringen, wie de solchea von der Aebtiasln noch besser erfahren werden. Missir- 
Buch p. 176. 

1454, 31. August. Sonnenburg. Zweite Appellation der Nonnen tob 8oBBeBb«rg 
SB doB Papst. — Sie enthUt eine Protestation gegen das wegen verweigerter Kaadsahall 
über ein vom Cardinal ausgegangenes Mandat tlber das Kloster verb&ngte Inttrdiel. — 
Orig.-Urkunde im Gab. Archiv im Innsbr. Missiv-Bucb p. 181. Anmarkong. Siawnrde 
an den Thorcn der Kirche zu Brixen angrbcflet, weil der Cardinal dem Haraa g a Sig^ 
mund zu einer ZusammenkunH mit den Herzogen von Baiem aoaaer Land gefolgt war. 

1454, circa 18. October. Zusammen stelJnng der Sonnenbarger Hindel naab Sia- 
nacher VI, p. :t89. 

1454, 10. October. Rom. Bulle des P. Nicolaos V. an den Cardinal Casa— i , vorin 
alle aeine Vollmachten best&tiget, and er neuerdings ermächtiget wird sbt ViallBliaa des 
Klosters Sonnenbarg, zur Einfahrnng der Reformation and Clausur, aor TerblagBBf allar 
Strafen, zur Absetzung der Aebtissin etc. und zur Bestrafung aller, welebe die Ee f a ima - 
tion verhindern helfen „mit christlicher und geistlicher Bestrafung.** — Dleac Bvlie bl 
das deutlichste Echo der Berichte des Cardlnals an den r^ndsehan Stahl. lüsalT- 
Bnch p. 18fi. 



159 

14M, 11. N«v. Salsbarg. ProrlncUUCoDeiliain in Salsbur^, auf welche« lich auch 
die N*BMB von Soaneiibarf in ihrem Streite mit dem Cardinal öfter bcrafen. Minsiv- 
Baeh p. 175. 

]%&%, 3. Dee. Brixea« ^Der Cardinal Nicolaus von Ciu. theill dem Pfarrer su 
5. LereaacB im weitl&afifcr AvieinaaderaetsuBg seiner Schritte ^eg^cn Sonnenburj^ die 
Ton PapaU Nieolaas V. «riaaseae Balle mit , worin die Appellation d«;r Nonnen eine 
•itr&lliebe" geaaaat wird, «ad sie den Auftrags erhalten, binnen 30 Tagen ron der Ver- 
Madigaaf der Bolle anfofaBgea aich willig der Reformation tu unterwerfen. Misaiv. 
Bach p. 19t. 

1%5%, M. Dee. Rom. Yerkündigmig der Appellation der Sonnenbnrger Nonnen in 

Eia Pftrrer aas der Elebai&dter Diöeese» Namens Andreas Mack, brachte sie nach 
Cepia Netaril pabl. 

1%54y so. Dee. Wiltea. Verabredung swischen Herxog Sigmund und dem Cardinal 
CoaaBas , daaa der von Letsterem angesetste Reehtstag bis auf Montag nach Inroeavit 
▼rrlftagcrt werdea aad die Fraven roa Sonnenborg etliche Achte und Mönche Benedictiner- 
Ordeas werbea aollea , die dann auf obbeschriebenen Tag nach Brixen au kommen , and 
Tiaitatiea aad Reformation des Kloitera vorsunehmen h&tten. Origin. Urk. im Inntbr. 
G. Arch. Siaaacher VI, 306. — Lichaowtkl VII. — Hissiv-Bnch p. 191. 

1%56, 17. Febr. Brizea. Verena, Aebtissin von Sonnenbarg, vor dem Cardinal so 
Brizca. SiBaaeber VI, p. 399. 

1%5S, 17. Febr. Brixea. Ankanft der Benedietiner-Aebte Peter von Salsbarg, 
Eekard rea Ebcraberg , Sjrmon von Etal , Johann von Weihenstetten , und der Brüder 
Berabard aad Eberhard voa Tegernaee aar Reformation dea Fraoenmönsters an Sonnen- 
karg. Miaaiv-Bacb p. 197. 

1%S5. Brixen. Wie nach dem Berichte der Nonnen der Cardinal Cusanus die 
Achte BBd Mönche f&r sieh gewann gegen das N&nster Sonnenburg? ,,Als die Achte 
aad Mdaehe gea Brizea kamen, da ward 'ch (Äbtissin) and mein Convent auch; da hei 
sie der Cardinal an Stund an nach aeinem Willen , dass sie Instrument von nna begehr- 
IcA , daaa vir ana weiter verschreiben sollten, als der Anlass ausweiset ; und wiewohl 
wir aaa nicht weiter verschreiben wollten noch thaten, so haben sie doch weiter und 
ferner gerathea, dann der Anlasa inhilt.** Missiv-Buch p. 197. 

1V55, %. BUra. Brixen. Bericht der Benedictiner-Aebfe Aber die Visitation des Stif- 
tes Soaaeaborg, and Vorschl&ge und Vorschriften aar Reformirung des FrauenmOnstera. 
(Orig.-Vrk. im Brizn. Archiv au Innsbruck. Das Missiv-Buch p. 197 etc. enthält unter 
der AafiMhrifl: «Dan ist der Rath der Herrn und BrGder au der Reformation des MOn- 
•tera aaser Fraaen an Sanborg** die arsprfinglich latein. Vorschläge etc. deutsch 
aaf 9 Falioblittem gaaa oder halbbrftchig. Je nachdem die Nonnen ihre Bemerkungen, 
EiaweBdaBgea aad Verbehalte aa den Rund schreiben wollten, welche in der Regel sehr 
scharf laatea, da die Nonnen festhielten an der Behauptung ihrer Selbststindigkeit und 
raabhiagigkeit vom Bischöfe.) Sinnacher VI, 3I<9. Lichaowaki VII. 

1i55, tS. MIrz. Brizea. Erstes monitorium des Cardinais an die Nonnen von Son- 
aeabarg. Cuaaaus tr&gt dem Pfkrrer von S. Lorensen, unter Berufung auf seine vom 
Papala eitelfeae Vollmacht, and anter Aufs&blang alles dessen, was er bisher in der 
Befai mallaaa«Sache gethaa, auf, aich in daa Mansler au Sonnenbnrg cu begeben, and 
die AeMiaaia Verena, wie Jede Nonae inabesondere sn mahnen, die Reformation innerhalb 
IS Tage« aasBaehmea bei der aagedrohten Pön der Absetzung fBr die erstere , and des 
UaHicIa llr alle. Miasiv-Bach p. 280. 

1416. Baaaeabarg. Bericht der Nonnen von Sonnenbnrg an den Hera. Sigmund fiber 
itm ifirlSalg Ihrer Bitten, die sie auf Aarathen des Herzogs durch Balthasar von Wels- 
haey aad Jörg Ktaigl aa dea Cardinal bringen liessen. — Sie baten , er möchte ihnen 
dh TaraabrilleA der Aebte and Mönche in deutscher Sprache geben; ferner, er 
■gable flkaaa verhillUch aeia , von der Aebtissin von Nunnenbnrg , oder von der von 
CMaaiiaa ata Paar Fraaea an bekommea, von denen sie in aller geistlichen Zucht onter- 
werdea kiaatea ; sie seien bereitwillig, dem Rathe der Aebte in der Geistlichkeit 
-— Dariber habe eich der Cardinal sehr ersOrnt , und mit viel Worten 
gwadel, er walle «.Baa daa Zeitliche nicht nehmen, aber dem Rathe der Aebte nachkom- 
ii aad «r«lle sieh daa nicht aehmea lassen." Missiv-Buch p. it3i. 



160 

1U6, 89. M&n. Soimenbmrg. DI« Nonnen ren Sonnenbury bitten ien HcrMg Big» 
mand drinfcndil nm Rath, wie eie dem Cardinal aal sein Monitoriam vom tS. Ittn uU 
wortea eollen. Miuiv-Baeh p. 3KM. 

1455, 1. April. Innibmek. Hersag Sigmand verbietet dem Cardinal Cuanw» aicb 
In die Tcmporalicn dee Stiftet Sonnenbarg so miacben. «begem wir von E«rr Freoad-' 
acbaft mit Emat, daa Ir Racb darin, waa weitlicb Emter oder Saeben den Calabaua na- 
trifft , in ewrem Fftmemcn nicbt ant«>ratebt aasancbaea noeb za bandeln t n a ebdem die 
oaa ala Landai^aten and Vogt aaaleca. Bccbeeb daa aber daraber, aa varalandt Ir waJy 
daa wir des nicbt nnbillieb beschwerung betten.'* Orig.-Urk. im Bris. Arei. ^ Mn- 
naebcr VI, 400. — Lidinoweki VII. 

1455. Sonnenbarg. Die Nonnen von Sesnenborg acndan nacb Vavfcftadigaag dca Ife» 
nitoriome nocb vor dem featgesetsten Richttag sam Cardinal, am Hui as bittoBt er mftge 
aieb aut dem durcb Herrn Balthaaar von Welsberg oad die aadera getbrnien Erbieten be- 
gnfigen. Da der Cardinal nicht sa Hanse war, erklärte sein Vicar, dca AoHnm ■■ 
baben, das Eecht aa verlbngem bia anm Montag (wabraebeinlieb Oatermontag 7. AftA), 
Miasiv-Bacb p. 232. 

1456, 5. April. Sennenbaig. Zeagen-Anaaagen ftber die von Eraamaa BnrgataUer, 
Balthasar von Welabnrg, Jörg Kanigl, Hana Wfinbarger, Haas Mörl , Criataa von Frei- 
berg and anderen im Namen der Fraaea von Sonnenbnrg an verscbiedeaaik flalan mit 
dem Cardinal gepflogenen Verhandlangen. Uissiv-Buch p. 220. 

1455, (wahrscheinlich) 7. ApriL Der Cardinal lisst Recht eigebta Obar dla Nen- 
Bea von Soanenburg, ohne ihnen Warnung aukommen an laaaen, oder Ibaan L«dnag aa 
achiakea sieh aa verantworten. Miaaiv«Bacb p. 232« 

1455, 22. April. Brizen. Christaa von Freiberg Domherr, Conrad PasalBger Cbor- 
berr a« Uns. Fra« im Kreatsgang in Brixen, Heinrich Seitner Caplan de« Biacbofa and 
Jdrg Saamel kommen im Aaftrage des Cardinala Casanna nach Sonaenbaig, am den Non- 
nen die Erklirang abzafordem , ob aie die Reformation annehmen wollen , fBr welchen 
Fall ihnen die Boten eine Form geben sollten , nach welcher die Franen ihre Venicbe« 
rang aasiastellen bitten. Misalv-Bach p. 232. 

1455, 28. April. Sonnenborg. Die Nonnen von Sonnenbarg aendan den Hana Wira* 
borger, ihren Caplan, und den Hana Mörl an den Cardiaal, ihn um Gotteawillen. au bitten, 
er möge sieh mit dem Angebote, welches sie durch Balthaaar von Welsberg, JörgKuaigl, 
Hans Würzburger, und durch den Burgataller ihm gemacht bitten, begnttgen. (nWO nicbt, 
so seien sie einflUtige Franen und versleben das vielleicht au wenig; aie erbietben aicb 
aber es auf den Ausspruch de» Hersogs Sigmund und seiner Rithe , oder auf den Aaa- 
sprucb des Bischofs von Trient und seiner Rithe aakommea an laaaen ; waa diea« er- 
kennten , wollten sie bereitwilligst erfüllen.") Minsiv-Buch p. 235. 

1455. Brixen. Der Cardinal Cuaanua aebickt neoeadiaga den von FralbavK naab 
Sonnenburg, wieder mit der AuForderong aa die Nonnen, ein versiegellea Brklireft ab» 
angeben, wie aolchea früher verlangt worden sei, wo nicht, „sollten sieh dia Mannen 
am niehslen Tag darnach im Rechten verantworten.** BÜsaiv-Bach p. 235—46. 

1455, 30. April. Brisen, Der Cardinal Cusanna apticbt daa EzcenuaanlaatiaBa- and 
Abaetanags-Urlheil Über die Aebtisain von Sonnenbarg aoa. „Aa sUe and Jsgiishn 
Aable« Frieren, Pröpste, Deebanten , Erabriesler, Sebntier, Singer, HMfaa-» 
Suceenloribua in hoben Stillea, and in andern Ktrebea, Knrbem; Regiareim dar Fftar- 
kirehen, oder Statthaltern, Pfarrern, Caplinen, Seleaaargar, Vleariea, AMarlataar aad 
andere Priealer , Cleriker , Notariea and affinen TabelUoa and aacb aadera dnalaalea- 
ten.** — Die Nennen erhielten dea Auftrag , die Verena Slabaria ala Gebaaaia aad Ab- 
gesetste alcbt femer ala Äbtissin aaznerkennen, ^dasa ihr ala aiefat bsaacbl ala Abtinria 
ihr keine Ehre erweiaet; gebieiben wir euch allen Dienern dea MOnatara Amtlanl■^ Hat 
leatea • aaeh andern in was Staad and Würdigkeit .. . . oater dam ohgeaaaalca Baaa 
aad bei 100 Blark Silbers halb der röm. Kirebea , baib uaaer Kireftea aa Brina Baaa, 
ihr mit nicht Gehorsame tut, aiebt antwortei, niebl binfibnt, na keiaev AMiaria 
braucht, ia keinerlei Maaa, aie naehl in ihrer Würde bcacbioat. Hilf adac RalkIMI, 
Ehre aacb Scham ala einer Abtiaain beweiat, heimlieb^ oder ifientUebr darA eaafe 
seibat oder durch andere, ihr keine Ualerlbiaigkett beweist, aad sie dailr hallat, dte 



161 

da p&fMtliche« Geboten aBffhorMin Ihat — die ATiaoIation asi rorbelMülen nni. nnsern 
Obrist«».*- Miiwiv.Baeli p. 270-277. — Sinnaeher VI, 401. 

\%i&, 3. Mai. Brixen. Der Cardinal sehickt 7 Briefe gleichen labaltes an die Non. 
aea von SoBBenbarg mit Aaffnabme der Aebtinsin; sie lauteten: ^Heil in Gott. Wir mah- 
am dieb aaf den Eid, den du abgelegt bei dem Eintritt in den Orden , dase du •ehrifilich 
rrkiftreal« ob die Reformation aaeb den Charten der Aebte gehalten werde, insbesondere, 
ob ikr in den Chor gebet, in dem Resent esset, in dem Dormitori schlafet , in 14 Tagen 
beichtet, das Schwelgen nad die Besehliessung alle haltet, und ob du die Charten hal- 
le» wollest, sofeme sie dieb berührt. Solltest du in acht Tagen uns nieht schriftlich 
aal Worten, so misstcn wir dich für ungehorsam halten, und tbun als sieb nach Recht 
gtbAbrt.'* Miasiv-Boeb p. 245. 

1455, 5. Mai. Inasbruek (?). Ein Ungenannter schickt der Aebtissin Verena das Gut- 
achten, welches auf ihr Verlangen Otto Piensenaner, Wemher Piensenauer, Ulrich 
Eraiager nnd Conrad ron Preiberg Über die Reformations-Antr&ge der Aebte abgegeben, 
mit Bath and VorsehUgen « wie sie sich einstweilen dem Cardinal gegenBber benehmen 
•oll. (Die Bemerkangen dieser Reebtsgelehrten sind scharf.) Missir-Bneb p. 215—219. 

1453f 9. Mai. Sonaenburg. Die Frauen von Sonnenburg antworten in 7 gleiehlan 
tenden Briefen dem Cardinal auf seine 7 Briefe vom 3. Mai; unter anderm: „In Betreff* 
der Bcicbt b&tlen sie ihn alle um einen Beichtvater gebeten, aber keinen erlangt; sie 
rufen den Cardinal demOtbig an, er wolle dem Pfarrer von Pfalsen oder Herrn Albrecht 
von 8. Madcin gnediglicb Gewaltsam gehen sie Beicht su hören , so lange bis sie mit 
Hilfe des Cardinais einen Blöneh ihres Ordens als Beichtvater bekommen mögen.'* Misaiv- 
Baeb p. «46. 

1455, 9. Mai. Brixea. Der Cardinal Cusanus schickt wieder 8 Briefe in das Stift 
Sonncabarg« an Jede Frau elaon mit Ausnahme der Aebtissin ; er fordert eine von ihnen 
selbst goackricbeae Antwort, da er die von Ragant geschriebenen 7 Briefe f&r keine 
Antwort halten könne. «Da unsere Meinung nieht war , dass ihr aber nnsem Brief mit 
Hagant «der Jemand aadera Ratb pflegen sollet, sondern selbst antworten bei dem 
Eide den ibr gosebworen, so halten wir die 7 Briefe nicht für eine Antwort , und bc- 
gebrcn bol deinem Eide» daas du uas sebriftlieb antwortest auf unsem Brief, Punct fGr 
Paaet mit deiner Rand, oder wo du nicht schreiben kannst, durch eine andere Schwester, 
die aber geheim halte, was da ihr anvertraust. Ob du des nicht thitest in 5 Tagen, so 
lisrn wir dich wiaeea, dass du uas aicht genagsara geantwortet hast, und mflssten dich 
dann ballen nnd tban, wie vor gesehrieben.** Missiv-Boeh p. 248. 

1455, 13. Mai. Honneaburg. Die Nonnen erwidern dem Cardinal, sie h&tten ge- 
glaabl, die Erklirungen und Erbiethungen, die sie ihm öfter gethan durch Welsberg, Kunigl, 
WArsbarger, BargstaJIer aad andere, auch darcb den Freiberger h&lten dem Cardinal doch 
genigen können ; — sie geben ihm su wissen, dass sie die Aebte und Mönche um eine 
deatacbe Uebersetsuag uad Erklärung ihrer lateinischen Vorschriften durch ihre 
Freaado ersaebt hätten; sie erwarten dieselbe von Tag su Tag; bitten daher den Car- 
diaal um Geduld bis dabia, wo sie dann deutlich und klar unterrichtet werden, was sie 
aach dam Ralbo der Aebte sa tbun verpflichtet seien. Missiv.Bueh p. 249. 

1455, 15. Mai. Brixea. Der Cardinal drobt mit dem Banne. — Nach einer weit- 
ttaflgaa aad woblwolleaden Aaseiaandersetsang aller seiner Forderungen und Bemdbun« 
gan, dia Noanca sa eiaer geaflgenden Erklärung su bewegen, erklärt er, dass „nachdem 
nlloa anuaast sei, sie aar Besinnung su bringen, so verstehe er die Dinge nicht anders, 
als daaa aio Wege aaeben, wider die Sachea und ihr Seelenbeil, das ans billig leid ist, 
and »ifin ea nicht die Länge dabei lassen ; doch wollen wir noch von Gfitigkeit wegen 
■vr RHIa arbören, and 14 Tage versieben, mit der Verkflndung des Bannes und Inter- 
diaUn« dnria ibr rechtlich gefallen sejd.*' Missiv-Bneh p. 250. 

1455. Soaaenburg. Bittschrift der Nonnen an die Hersogin Eleonora und deren 
Anvilla, Markgrafen su llochberg und andere, uro Schnts gegen den Cardinal sa Brixen. 
ibriv-Bnab p. 952. 

1455» 24. Mai. laasbruck. Die Hersogin Eleonora ersucht den Cardinal, in Ab« 
ymbiit doa Heraogs gegen die Nonnen von Sonnenburg nichts vonunehmen bis su 
ZarfkUcanfl, damit nieht grosser Uoralh aoferatelien möge, nnrh (reiegenheit 

Archiv. 1851. Vil. 1. u. 2. Heft 11 



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«)fr Linfe. Aneli in oberste Anwalt emachc ihn darum » und ford^e ob roa llifp. 
NJaiir^Roch p. 25#. 

1455. Der Cardinal r. Coam achretbt naeb dem Rmpfnnjc^ dea Drirfea der Her- 
sogün RIeonora in einem etwaa «ntrGatelen im Gänsen aber wohlwollenden, inm Gebor« 
amm aafTordemden Tone an die Nonnen ron Bonnenbnrf . Minniv-Bach p. 25i. 

1455, 4. Jnni. Aonnenbnrg. Appellation der Nonnen von Sonne nbnr|r an den beif. 
Binbl an Rom, worin aie den ganien Hergang des ZerwQrrnisaea, so aienlieh den Aelrn 
iretren, aaaeinandersetipn, nnd um Hilfe gegen die nngerecblen Bedrttekaagen des Car- 
dlnals bitten. Nissir-Bneb p. 2A5. 

1455. Sonnenbarg. Die Nonnen von Sonnenburg berirbfen an den Narkgrar«*n 
ron Hocbberg und an die andern Anwälte des Hercogs Sigmund mehrere Uebergriffe 
des Cardinais, die er seit dem letstea Schreiben der Hersogin gegen daa Mlnster and 
dessen Rechte aosgeflbt, namentlich wegen der VebergriSe and Ansprfiebe Pemarta *) 
anf das Spital ron Sonnenbnrg. Missir-Bvcb p. 257. 

14:»5, 8. Jani. Innsbrurk. Die llersogin Elennora ersnrbt neaerding« den Car- 
dinal, da sie anf ihre roriga Znscbrifl keine Antwort erhalten, die Klosterfranen ron 
Sonnenbarg nicht an bekrtnroern, sondern in Abwesenheit ihres lieben Gemahles bis anf 
dessen Racfckehr alles anstehen c« lassen, damit nicht ferner t-nralh daran« erwachsen 
mdge. Missir-Buch p. Wi. 

1455, 13. Juni. Braneck. Der Cardinal Cosanna schreibt rcrtranlieh an die 
Aebtissin Verena ron Nnnnenhurg, dass er ihres Benehmens wegen im Auftrage Roms 
den Bann Ober sie habe sprechen mftssen, dass er aber noch geneigt sei, iha aicbl 
fiffentlicb ca rerkünden, sondern sie räterlich xa bebandeln, wenn sie swlacben beul 
und morgen ihm die Erklimng der Unterwerfung einsende. Missir-Bach p. S36. 

1455, 14. Juni. Sonnenbnrg. Die Nonnen ron Sonnenburg antororten dcss Car- 
dinal Cusanna auf die Briefe, die er jeder Klosterfraa besonders sugesaadt: aie lebea 
ia ao atrenger Obserranx, dass sie glauben genug gethan n haben; sie hAttca aieh roa 
jeher geneigt xur Reformirung geseigt; wollte der Cardinal weiter gebca, a« aeiea aia 
einfllltige Frauen, die dem heil. Stahle recht thnn wollten, nur nicht reratSadcn wie? 
Sie bitten, die Sachen anstehen au lassen, bis auf die Znrftcfckunfl dos Heraoga Sig- 
mund, ron dem der Anlass ausgegangen sei ; auf dessen, oder weaa ea dem Cardinal 
lieber sei, anf des Bischofs ron Trient oder Salsburg Erkennen wollen ait ea ankaamwa 
lassen, nnd deren Ausspruche sich unterwerfen; sie bitten dea Cardlaal» ^ nicht weiter 
ia Kummer und Kosten au bringen. Miasiv-Bnch p. S40. 

1455, 16. Jnni. Innsbruck. Antwort des Cardinais auf die Zuschrift der Nonnea 
roa Sonnenbnrg. (Ihr habt uns geschrieben etc. Nu ist unser Antwort. Ef dankt uns 
nicht, dass Ihr die Karten haltet. Mehr als 3 Monat sind rer gangen, nnd aoek lat daa 
Kloster nicht geschlossen, sind die ScblOssel nicht tibergeben, ist kein Rad genachl. 
aind die MOnche als Beichtv&ler nicht gerufen noch die reforrairtea Nennen« — Ihr 
wiest wohl, wie dick ihr gebeichtet, das Sacrament empfangen, and wie riel beiliger 
Zeiten seither gewesen sind. Wir haben euch angeboten, Beichtiger lu schaffen bis die 
Ikfönebe kommen, und haben gewartet 14 Tage nach der Karte und Unger ob Ihr das 
begehren wolltet; ihr aber habt das nicht geachtet. Wir haben Boten gesandt, ihr habt aie 
nicht gehört, ist das Gehorsam? — Wir sind euer Oberer, und haben keinen Obera eher 
nns dann der beil. Vater; Ihr seid uns Gehorsam acholdig. Ihr beklagt eueb wegen dea 
Bannes ; wir haben aber eine Erklärung ron euch gefordert, nnd wollten euer aehoacn, 
statt dessen erhielten wir eine Antwort, die wir nicht erwarteten. Damm thafen wir, 
was wir nach der päpstlichen Bulle au tban schuldig sind.) Missir-Bueb p. Ml. 

1455. Sonnenbarg. Antwort der Nonnen ron Sonneaburg auf die Vorwlrfa des 
Cardiaals, als hätten sie sich keine Mfibe gegeben, Nonnen nnd Mönche rea der Refer« 
mation fär ihr Kloster an berufen, ala beichteten nnd empfingen sie daa Sacramcat nlebl, 

1) Pomert war Canonicus in Bremen und hirlt sich beim Cardinal in Brixen 
auf. Dieser rerlieh ihm die Spitaicaplanei sn Sonnenburg gegen das Recht and den 
Willen der Frauen. „Also ist derselbe Pomert und andere nnaers Herra^ dea Cardiaals 
Diener am nkcbstrergangenen Montag kommen gen Sauburg in nnaer Gericht, oad haben 
das Spital wollen stfirnen, und sind mit einem Baum an die Thtr gelaafea, willena 
aufsebrechen.'* 



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ud ftla kielt» «ic die Cltaiar aielif. C«iSie b&tlen den Cardinal oA gebeten, das» man 
sie Beicht bire « bis sie einen Ordenamann bak&men ; nacb langem Bitten aci ihnen ein 
Beiebtrater gesendet worden « dem aber verboten gewesen» eine sa absolrlren.") Misaiv- 
Bacb p. SU. 

1%55. Sonnenbnrg. Die Nonnen von Sonnenbarg bitten den Markgrafen von 
Heebberg nnd die andern AnwUte des Hersogs Sigmund am Gotteswillen am Schutz 
and Hilfe gegen die Uebergrifle des Cardinais, die er darcb seinen Diener den Pommert 
aasibcn lasse. {«Aas Farcbt vor dem Bann nehme sich schon Kiemsnd mehr ihrer an, 
kommt ihr ans nicht sa Hilfe, so mfissen die FrAchte aaf dem Felde bleiben, und werden 
voB dens Pommert fortgeführt.**) Missiv-Baeb p. 262. 

1455, wahrscheinlich 20. Juni. Der Cardinal Casanas l&sst die bereits unter dem 
30l April verfasste Bannbulle gegen Sonnenburg am Freilag nach (der Nähme fehlt) 
■Bck der Vesper am If finster sa Sonnenburg anschlagen. Hilferuf der Nonnen nacb 
Inabnek. Mlssiv-Baeh p. 264. 

1455, tO. Juni. Bruneek. Cnsanus trigt, unter Aufsählung aller Schritte gegen 
Verena, die Aebtissin, welche er abgesetsty und gegen welche er Allen den Gehorsam 
Verbotes habe, dem Pfarrer sa S. Lorensen aaf, sich anverweilt su dem M&nster su 
begckea, die Nonnen aufsafordem, binnen 10 Tagen eine Schwester in Vorschlag x» 
bringen, die er als Verweserin bestätigen könne, da er ffir das seitliche Wohl 
des Stiftes sorgen mfisse; willfahren die Nonnen nicht, so werde er ohne Rücksicht auf 
sie eine Verweserin setsen, and in der Bestrafang des Klosters weitere Schritte than. 
Visaiv-Boch p. 285. 

1455, 22. Joni. Innsbruck. Der Markgraf von Hochberg berichtet den Nonnen 
von Sonnenharg, dasa auf ihr Schreiben an die Frau Hersogin und aaf ihre beiden Schreiben 
an die Anw&lte desawegen bisher nichts habe geschehen können, weil viele der Letsteren, die 
von den Verhiltnissen Kenntniss haben, nicht in Innsbruck waren; nun seien sie eiligst 
einberufen; die Nonnen sollen ihre vernünftige Botschaft senden mit vollkommener Unter- 
weisongf Erläotemng in den Sachen su geben. Miasiv-Bueh p. 268. 

1455, 24. Juni. Sonnenbnrg. Neue Klagen der Nonnen an den Markgrafen und 
die fibrigen Anw&lte und hersoglichen Bfithe über die Gewaltthaten, die gegen sie ver- 
übt werden. C<Am Montag sind 10 der Leute des Cardinais gewappnet und mit wehr- 
hafler Hand in unser Freiung swischen unsere Thore geritten, und mit grossem Gespült 
und Geschrei und Gesang viel an unser Kirchtbflr geschlagen etc.) Missiv-Bnch p. 269. 
1455. 24. Juni. Sonnenburg. Aber eine Appellation der Aebtissin von Sonnen- 
barg wider des Cardinais kraftlose Proeesse. Hissiv-Bach p. 278. 

1455, 29. Juni. Sonnenburg. Die Dechantin und der Convent su Sonnenburg ant- 
warten dem Cardinal auf seinen angeschlagenen Briefi worin er dem Convenle die Ab- 
sctsung der Aebtissin ankündiget, und dieErw&hlung einer Verweserin anordnet, „unser 
Frnn die Aebtissin und wir haben miteinander appellirt für unsern heil. Vster den l'spst 
und das Eaem Gnaden seiner Zeit verkünden lassen , wie Recht ist, und haben gute 
Hoffnong, wir bleiben füran von Euem Gnaden unbeschwert su Austrag des Rechten"* 
Hissir-B«ch p. 278. 

1455, 29. Juni. Innsbruck. Die Hersogin Eleoaora sendet ihre R&the den Oswald 
Schner, Caspar von Guffidaun, Heinrieh Lichtensteiner, Conrad Vintler sum Cardinal, 
am eine Ausgleichung mit Sonnenbnrg sn bewirken, bis sur Rückkehr des Herzogs 
Sigvond« Missiv-Buch p. 306. 

1455t 12. Juli. Brisen. Vorladung der Aebtissin von Sonnenburg. Der Cardinal 
gibt allen Pfarrern etc., insbesondere dem Pfarrer» den Gesellen und Csplänen der 
PIkfrfcirchc su S. Lorensen im Pustertbal, unter Androhung des Bannes den Auftrag, von 
Stand an binsugehen sum Münster Sonnenburg, und daselbst im Thore oder an der 
Parle t Verena Stoberin gebannte und abgesctste Aebtissin, die sich weder gedemuihiget 
nach mm Absolution gebeten, peremtorisch su eitiren, damit sie am 8. Tage durch einen 
Pracamter erscheine, ihr Urtheil su hören; erscheine sie oder nicht, das Recht werde 
sclnan Fortgang nehmen. Die Vorladung soll an der Kirchthfir angeschlagen bleiben. 
Vsaiv-Boeh p. 284. 

1455, 18. Juli. Innsbruck. Erster Brief des llersogs Sigmund nach seiner Rück- 
kehr an die Nennen von Sonnenbnrg, worin er ihre Appellation nach Rom als unsweck. 



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1456» 18, Fekroar. Innabraek. Drei Briefe dei Hersogt Sif^ond la Wtltliaiar tob 
Weleberg, Cyprian Ltmberger Pfleger in Tinten, «ad an die Enneberger, aiil der Aaf- 
forderoDg, die Nonnen Ton Sonnenbarg c« sebimen, ihaea Nabmag BBsanbreB, und 
Ciaa «ad Reatea bu liefern etc. MlaiiY-Bacb p. 8S8. 

1%56. Da gebort berefn, wie die Wein su Klauen genommen worden. 

1450> ia der Faatea (4. — 18. Min <). Botsea. MerkwSrdige und soaderbare Ver- 
abredoag ««nacbea dem llenog Sigmaad aad dem Cardiaal CasannM an Botsen, nater 
Vermittelnag des Bischofea an Trieat Aber die Beilegoag der Soaaenborger Hiadel. 
MiaaiT-Boch p. 332. 

1456. Botxen. Die Vrkande des BoCaner Vertragea. — Yereinigong awlaebea deai 
Cardinal nad Hersog ia Betreff der abgeaefatea Aebf iasia Vcreaa. Eia Riebter Toa 8oa- 
aeabarg soll dem Bisebof tob Brixea pr&aeatirt werdea. — Item wegea der Pfarre 
Tbaur etc. and wegen Zebend-Sacben. Origin.-Urk. Im Brixa. Arcb. 

1456. Sonnenbarg. Antwort der Aebtiaala Vereaa aaf die Botaaer Verabrednag. 
Miaair-Bacb p. 339. 

1456, 16. April. Inasbraek. tierxog Sigmaad tr&gt ror feiner Abreite aaeb Oeater- 
reieb aeinem Kammermeiater and Verweser der Haaptmannseball an der Etseb , Oswald 
Sebaer, aaf, die Noaaea voa Söanenborg bei der Weltlicbkeit bandiababea aad an «ebir- 
mea , aad die Laadsebaft gemeiniglieh and in Sonderheit an mabaen , data alo ibm daaa 
rerbilfllcb aei , aad «wir gebietea auch denselbea ernstUcb mit diesem Brief» daaa sie 
das also tboa, das ist ginslich ansere Meinang.*' Missir-Bach p. 342. 

1456, 16. April. Innsbruck. Artikel, die der Hersog (bei seiner Abreiae) hinter 
ihm gelassen and dem Cardinal augesendet. ^ Herzog Sigmund sendet dem Cardiaal 
diejeaigea Artikel , Aber welche aoch eia Uebereiakommea mit Soaaeabarg getroffea 
werdea rofisse; erbittet dea Cardiaal, naebzageben, da aaeb Toa der andera Seite aacb- 
gogebea wordea aei. Missir-Buch p. 843. 

1456. Schilderang der hilflosea Lage der Noanea roa Soaaeabarg atcb dem Absage 
dM Herzogs aua dem Laade gen Wiea. Missiv-Bacb p. 344. 

1456. Da geb5rt her, wie der Rutsch voa Zwiscbea-Waasera gefkagea ward. (Er 
worde wahrscheialieb Toa Walthasar roa Welsberg aufgobobea , nad laa TbarB ka 
S, Hiebelsburg gefangen gebalten.) Missiv-Bacb p. 344. 

1456, 15. Mai. Brixea. Der Cardinal Cusaaua gebietet dem Pikrrer aa 8. Loraa- 
zea, nater Androhung der Excommnnication fQr den Vnterlassangsfall , dea Noaaea tob 
Söanenborg anznkfinden, dasa er das in ihrer Klosterkirche noch sarAckgebliebeae 8a- 
crameat biaaea drei Tagea wegtragen mQsse, woferne sie es Terhindem wollten, be- 
raube sie der Cardiaal aller Ton den P&psten und Bischöfen erlangten PriTÜeglcB» 
Rechte n. s. w. Orig.-Urk. im Brixn. Arch. — Sinnacber VI, 417. 

1456, 21. Mai. Brixen. Nicolans von Cusa schreibt an Georg Bisebof raa Trieat» 
uad nennt ihn amicum carisBlmum, und erkennt ihn als adi-ocatnm Moaaaterii Ib SoBaea- 
barg. Boaelli Moauroent. Eccl. Trideat. lU, P. II, p. 142. 

1456. Innsbruck. Die Herzogin Elconora sendet den Oswald tob Sebea, TtrwoMr 
der Hauptmaanschafl der Grafschaft Tirol, und den Heinrich Fuchs, Hofmeister, aam Car- 
dinal aach Brixen , am mit ihm Ober rerschiedene Dinge in Betreff der Betsaer Abrade 
za Terhandeln. Missiv-Bacb p. 346. 

1456, .2. Dce. Brixen. Verhandlung awiscben dem Cardinal Casaaaa nad dea avcl 
Abgeordaetea der Herzogin. — Bestimmungen in Betreff des Rutschen , seiner Hafleat- 
laasaag, des Compromisses aaf Herzog Sigmund , und der Gegenforderungen des Cardi- 
nala aa Walthasar voa Welsberg ia Betreff der Enneberger. Missiv-Bacb p. 344. 

1456. Innsbruck. Bericht des Oswald von Sehen an Walthasar tob Wclaberg ttar 
die Veibandlungen mit dem Cardinal an Brix(>n , und Ober di^enigea, die aeaerdiagi Mit 
ihm gepflogen werden sollten. Hiaaiv-Buch p. 346. 

1456, 22. Dec. Brixen. Oswald von Sehen , der mit Heiarieb LiAteastelaor aad 
Haans Kripp voa der Herzogin zum Cardinal nach Brixen gesandt warde , Ibellt d«a 
Walthasar von Welsberg dea Abschied und die weitem Vertrige mit. Hiaaiv-Baeb p. 347. 



1) Hersog Sigmand erseheiat am 4. M&rz ia Betaea, wo or arit dem Bisabaf raa 
Brixen and dem von Trient wichtige fir die Bisehöfe vorthcilballe Vertrige ■ehiiasat. 
Am 18. Mira erscheint er wieder in Inasbruok. 



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U36. Brixcn. Der CjurdiaM gewährt eioe Frint bis MiUeiMten. — Er geht in Aiik«- 
Irachl, das« «ich die Sacke in die Länge siehe, Uolt sehr darin sfirne, and da« Kloster 
verderbt werde, amf den Wanich des Herzogs ein, and gewährt dem Münster Sonn<*nburg 
einen Aarachnb rom Datam (32. Dec.) bis sam Faschiogstng nächst kommend; kämen 
aber die Sachen la keinem galeu Aastrag innerhalb dieser Frist, so wolle er am näch- 
sten Tage nach dem genannten Sonntsg Lactare zu Milterfasten (Montag 28. März) die- 
selben an den heil. Vater den Papst bringen lassen. Missiv.Iluch p. 348. 

lVi6, 21. Dee. Sonnenborg. Die Nonnen von Soonenburg , denen Walthasar von 
Welsberg die Erklärung des Cardinais ddo. 22. Dec. zugesendet hatte („dass er in zwei 
Wege dem Begehren des Herzogs entsprechen wolle"} — bitten den Verweser der Haupt- 
maanschafl an d«r Etsch und im Innthale, den Ritter Oswald von Sehen, man möge sie 
dock nicht so aehatzlos der Willkur des Cardinais preisgeben. Missiv-Bach p. 350. 

1456, 30. Dee. Innsbraek. Die Herzogin Eleonora kündet dem Walthassr von Wels- 
berg an, dasa sie die von Oswald vun Sehen, Heinrich Lichtensteiner and Hans Kripp 
an den Bischof von Brixen gestellte Werbnag in der Sonnenburger Sache raitsamnit der 
fcbrifllichen Antwort des Cardinais an den Herzog nach Oesterreich senden werde, um 
dessen Meinung zu vernehmen; sie empfiehlt ihm mit Krnst, dass er den Ratsch ent. 
laue, und in Bezug der Zinse und Renten und der Versorgung der Nonnen sich halte laut 
der aebriftlichea Antwort. Missiv-Buch p. 352. 

1457. Rath eines Beamten an Herzog Sigmund , wie die Händel im Pusterthale 
z«i»chen CiJli , Gdrz , Brixen, Sonnenbarg und Sigmund in Ordnung gebracht werden 
könnten. Geh. Haus- a. Hof-Arch. in Wien. 

1457, 2. Febr. Sonnenburg. Dringende Bitte der Nonnen von Sonnenburg an Her- 
zog Sigmund nach Oesterreich am Hilfe wider den Cardinal. Missiv-Buch p. 355. 

1%37 9 5. M&ra. Brixen. Der Cardinal Cosanus bewilligt aus Freundschaft und Ge- 
fälli^eit Ar Hersog Sigmund eine weitere Frisier Streckung, um die Sachen wegen Sonnen- 
borg in Gate anstehen zu lassen bis Hontag nach Ouasimodogeniti (25. April). Missiv- 
Buch p. 35S. 

1457, 9. April. Wien. Der Herzog Sigmund bittet den Cardinal, welcher der Herzogin 
sagenagt» die Sonnenburger Händel anstehen lassen zu wollen bis auf Sonntag (^uasimodo- 
genili, aio femer anstehen sa lassen bis auf seine Ankunft im Lande , die in Kürze er- 
folgen werde, darnach noch 14 Tage. Missiv-Buch p. 358.; 

1457. Sonnenhnrg. Die „armen, elenden, betrübten** Frauen von Sonnenburg rufen 
den Hersog Sigmund, als ihren Vogt und Landesfirsten, demathlf^Iich an, er wolle ihnen 
einen berSbtern (ruhigeren, bequemeren) Tag setzen, damit sie ihre Freunde erlangen 
migen , die durch die Botschaft des Gotteshauses , welche beim Herzog in Wien war, 
den Anftmg erbalten hatten, sich zu ihm zu verf&gen, aobald er ins Land käme. Missiv- 
Bock p. 359. 

1457. Klagen der Nonnen an Herzog Sigmund über die Strenge des Bannes, über 
die Entsiehnng der Sacramente , über Verweigerung der Beerdigung , und Verderbung 
des Stiftes. (^Dadurch dass man uns bannig hält , hat man jetzt der Unsern Einen aufs 
Feld gelegt, und Über 30i) Mennchen, ohne Beicht und ohne Buss und ohne alle ihre 
Unttesreehte sterben lassen.'*) Missiv-Buch p. 360. 

1457. Klagen der Nonnen an den Herzog, dass der Papst die Velseggerin als Ver- 
weserin des Stiftes bestätigt, sie hingegen mit dem Bannflache belegt habe; — Klage 
iber den Weinraub; Oewaltthätigkeit der Velsegfgerin dabei; — Furcht, sie dürften ge- 
fangen genommen, und das Kloster gi'stürmt werden; Klage, dass sie keine Nahrung 
nMkr baben. („Da nun die Velseggerin solche Gewalt geübt hat, ehe die Brief und die 
VcmMlcdeinng fiflentlicb verkündet worden , so besorgen wir, wir werden nach VerkQn- 
dignng gefkngea , nnd das Goltshaus eingenommen , und wir haben keine Nahrung mehr 
im Goilabnnae , denn das unsere liegt auf den Bauleuten nun in das 3le Jahr , gnädiger 
IImtI — ALm rufen wir arme etc.") Missiv-Buch p. 362. 

1457. Rem. Emennong der Afra von Velseck zur Verweserin des Münsters Son- 
neabnrg. — Den Nonnen wird eine Frist von 12 Tagen festgesetzt zur Erklärung, ob sie 
gebnrcben nnd die Lossprechung vom Banne nachsuehen wollen ; Drohung gegen alle, 
die in irgend einem Verkehre mit den Nonnen stehen. Missiv-Buch p. 3<I5. 



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1458. Klagen def Balthaiar von Weliberg ftber die Irnmgen , dit ihm ren Seit« 
des Cardlaala in der VerwaUang der Welllichkeit des Stiftes Sonneabnrf gemackt wer- 
den. — Beispiele der Gewaltthaten des Cardinais, der ATra von Velseck. — Weigerung 
der Zioslente in Folge der KanielaufTorderangea. «Sollte er, Welsberg, gebannt wer- 
den , so wollte er seine Elire mit dem Schwerte gegen den Cardinal reHheidigen , oder 
dvr Sonnenburger Hindel gans los and ledig werden , feisteres ancb darum , weil die 
Befehle des Hersogs verachtet werden , and er den Nonnen nichts nfitsen k6nne ; welle 
ihn Sigmund nicht entlassen , so soll Rodenecfc , Gnfidaun und Veltnma som bewaflhicten 
Beistand aufgeboten werden.** Missir-Bnch p. 377. 

1458, 33. J&nner. Innsbruck. Hersog Sigmund trigt dem Balthasar Ton Welsbcrg, 
der auf dem Tage su Bruneck sich der Sonnenbnrger Hindel losmachen wollte, anf^ sich 
DKuerdings mit Kraft derselben ansnnehmen , and das Weltliche des Stiftes flr den Her- 
sog SU verwalten, da er sich daraus nicht wolle vordringen lassen; er verspricht Hilfe 
und Beistand der Seinigen. Missiv-Buch p. 381. 

1458, 25. Jänner. Innsbruck. Hersog Sigmund schreibt dem Welsberger, dass er, 
noch ehe er dessen Schreiben erhalten , einen Auftrag an ihn wegen Sonnenburg erlaa- 
ffen habe, als er denn aus dem Briefe entnehmen werde ; nun soll er demselben Auftrage 
nachkommen, ^dasn wir dir dann Rucken halten wollen ; und oh du Je Schaden desahalb 
n«thmen solltest, dafilr wollen wir dich nach Erkanntniss unserer Rilke achadlos haitun.'* 
Miisiv-Buch p. 382. 

1458, 2. Febr. Sonnenburg. Bitten der Nonnen von Sonnenbnrg an Walfbasar von 
Welsberg, ihr Oolteshaos bei dem Geschäfte des Hersogs sn halten, was dann daria vor* 
sunehmen ist gen unserm gnädigen Herrn von Gdrs etc. oder an andern Enden, das setsen 
wir KU seinem Rath , dass er das thoe auf des Gotteshaus Zehrnng, doch daas unsern 
gnädigen Herrn Geschäft inswischen vor sich gehe und nicht versogen werde, denn 
wir haben weder su essen noeh sn trinken, noch andere Nothdurft. Blissiv-Bnch p. i83. 

1458, 13. Februar. Schloss Buchenstein. Der Cardinal Cnsanus fordert die Pfkrrer 
von S. Lorensen, Täufers, Enneberg, alle Gesellen und Capläne des Bisthnms unler An- 
drohung der grftssten Strafen auf, die Zinsleute von Sonnenburg au swingen« die Zins« 
nur der Verweserin , wie Rom befohlen , su bringen , und erklärt sie IQr irregulär und 
ihres Amtes verlustig, wenn sie vor einem Ungehorsamen ihr gdttliek Amt verrichteten. 
Missiv-Buch p. 384. 

1458. Eine Bittschrift der Nonnen von Sonnenbarg f worin sie ihm alle ihnen von 
dem Cardinal und der Velseckerin sugefQgten Beschwerden aufsählen. Misaiv-Buch 
p. 386. 

1458, 15. Mars. Andras. Verhandlung desDorodeehants vonTrient mit dem Cardinal 
Cnsanus wegen des Klosters Sonnenhurg. („Item dns Duz eo tone commisit dno deean« 
Tridentino ex parte Sonnenburg ad dlcendum d. Cardinali In hune modum.**) Copim cOMVft« 
Brixn. Arch. Lad. 3, Nr. 8. 

1458, 15. Mars. Andras. Antwort, welche der Cardinal Cnsanus den OeaandlcB 
Johann Sulsbach, Dechant von Trient, Werner Fuchs und Heinrich Hausmann gab, welch« 
im Namen der Bischöfe von Trient und Chnr und der Tirol. Landschaft sn ihm kamen. 
(Eine weitläufige Urkunde.) Copia coaeva. Brizn. Arch. Lad. 3, Nr. 8. 

1458. Die letzten Verhandlungen zwischen dem Herzog Sigmund und den NomieA 
von Sonnenbarg vor ihrer gewaltsamen Austreibung durch den Cardinal » worin aia der 
Misshandlung des Leistern preisgegeben wurden. Erster blutiger ZusammeBttosa I Ua- 
siv.Buch p. 389. 

1458, 26. März. Puchenstein. Johann Kripp, herzoglicher Rath, mit Verschlifen, 
welche die Herzogin Eleonore dem Cardinal aur Beilegung der Streitsache maehl , In 
puchenstein. Handlung ete. Brixn. Arch. Lad. 3, Nr. 8, 8. 55. • Sinnacher VI, p. 460. 

1458, 27. März. Puchenstein. Der Cardinal Cnsanus gibt dem Meister Natu Ter- 
schiedene Aufträge und Aufschlösse Gber die su Absolvirenden , aber die Hemnffin, iber 
das Chrysma, Gber die Nonnen von Sonnenhurg. Copia eoaeva. Brixn. Areb. loe. eit. 

1458. Sonnenbarg. Schreiben der Nonnen von Sonnenbnrg wegen der Botschaft, ■• 
die llersogin gesandt, und Erklärung an diesof dass sie entsehloasen fcian, aich bei ihren 
Rechten su behaupten. Missiv-Buch p. 391. 



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t45B« t. April. 8ontktnb*rg. Joi tob Hornitein sa Sebatsberg fordert die Enne> 
berger, Wengener, Abieier «nd alle Bonaenbargisehen GoUcshansleate im Namen der 
ArbüsaiaVereaannd des Conreatea aof, Angeslebts des BrieTea mit Zinsen, Renten und 
GiltcB an encbeinen, mit allem Oekorsmm, wie sie das schuldig seien der hochgelobten 
Kiaigia Maria des MSnsfers sn Soonenburg. MissiT-Bucb p. 399. 

1%58. Antwort der Enneberger , Wengener and Abteier etc. auf die Aufforderung 
des Je« TOB HorBstein wegen Einliefemng der Zinse etc. Missir-Bueh p. 392. 

1%58, swiscben I. — 7. April. Ermordung der Sonnenburger Zinsbaoem. — Unter- 
snebuig , io welcbe Zeit die durch Gabriel Prack TerQbte Ermordung der Enneberger 
Ziasicvle fUlt? — Orfinde, ans denen der Cardinal Cusanus die Zinsbauern erschlagen 
lies«. — Wie der Cardinal die Sonnenburger Hlndel ansiebt , und den von Prack ver- 
ftbtea Mord erxiblt. — Sigmandische Darstellung der Ermordung der Sonnenburger 
Banem. — Nisair-Bucli p. 390. — Handlang etc. Brixn. Arch. Lad. 3, Nr. 8, p. 3)9. — 
Haadlnng efe. p. 313— 3U, femer p. 361.— Sinnaeber VI, p. 419. 

145S, 7. April. Die Manns-Schlacht Tor Sonnenborg. — Erster Angriff auf Sonnen - 
bwf . — Friedensrermiltelong. — Zweiter Angriff auf das Frauenstift, Flucht der Nonnen 
in dns Gebiet des Grafen ron Görx. Missiv-Bucb p. 390, 393. — Handlung etc. p. 3\%. 

1%58, IX. April. Schöneck. Bericht der Nonnen von Sonnenbnrg an die Herzogin 
l3e«Berm iber die gegen sie mit gewaflheter Hand verübten Gewaltthaten , und Bitte um 
Versorgang. Missiv-Bucb p. 393. 

14M, lt. April. Schdneck. Denselben Beriebt schickten die Nonnen auch an die 
berief lieken Ritke Eberbart Graf an Kirchberg und Oswald den Scbner, Hauptmann an 
der Etsebv and an andere R&tbe des Hersogs mit der Bitte am Hilfe und sicheres Geleite. 
Xiaair-Baek p. 394. 

14.V8, 19. Jaoi. Wien? Herzog Sigmund schreibt an den Papst und an die Cardi- 
näle in Rom einen Berieht Aber den im Auftrage des Cardinais Cusanus an den Zins- 
banem von Sonnenborg rerftbten Mord. Geh. Haas- and Hof-Arch. Register der Hän- 
del etc. 

14S8, 8. Aug. Innsbruck. Henog Sigmund befiehlt seinem obersten Amfmanne, 
Cenmd Vintler, bei einem gewissen Boten 100 fl. gen Sonnenburg in das Kloster su 
schicken Ar die „Gesellen, so wir daselbst haben, su Notdurft und Zehrung.** Register 
der Hindel etc. Gek. Haus- and Hof-Arch. in Wien. 

1%S8, nach dem 8. Aug. Sonnenborg. Wiedereinsetsung der Nonnen in Sonnen- 
borg. — Klagen derselben an den Hersog Sigmund, als dieser wieder ins Land surSck. 
kam (nngefikr am den 8. Augast) Ober all daa Ungemach, das sie in der Zwischenseit 
IcUca BMOsten. Missiv-Bacb p. 895. 

1458 , t%. Aag. Brizen. Grosse Zusammenkunft in Brixen. (Verbandlangen da- 
■elbit) Friede. Sinnaeber VI, p. 4tftf etc. 

Ein Artikel lautete, dass wegen der Absolution der Aebtissin in Sonnenburg nach 
RoBi geseUckt werden mfisse. — Sendung des Dr. Blumenau. — Cusanus verwendet sich 
fir die Abaolation« and iabdelegtrt aus Polamo den Meister Michael von Nats. Hand- 
lang etc. Brixn. Arch. Lad. 3, Nr. 8, p. 61. 

1%58, 31. Aag. Bedenken and Aeusserungen der Aebtissin Verena gegen Hersog 
SigBond iber die Pensionirung and Absolvirung. Missiv-Buch p. 390. 

1459, 7. Sept. Sonnenbnrg. MerkwQrdige Neckerei des Cardinais Cusanus gegen 
die Noanen von Sonnenburg, als es durch Vermiltelung des Herzogs Sigmund dahin kam, 
daaa Torenm gegen eine Pension aus dem Kloster entfernt, und der Bann von ihnen ge- 
noaaicB werden sollte. Orig.-Urk. im Brixn. Arch. 

1%S8, II. Sept. Innsbruck. Herzog Sigmund stellt dem Dromprobste von Passau, 
ScylSricd Noikbnft, einen VoUmacht.Brief an alle Aebtissinnen des Ordens Benedicti aus 
mit der Aofforderuag, ihm kein Hindemiss in den Weg eu legen, wenn er irgendwo eine 
Fran flndt, die ihm geeignet dOnke , Aebtissin in Sonnenburg su werden. Register der 
Hfaidnl etc. Geh. Haas- and Hof-Arch. in Wien. 

1W6, 14. Sept. Sonneoburg. Verena, Aebtissin, bittet den Cardinal durch Gott mit 
allot Deanlk na Absolution Hir sich and ihre Anhänger nach Inhalt der n&chaten Rrix- 
ncr Tading, nnd entschuldigt sich wegen ihres Nicblkommens am II. September. Missiv- 
ioch p. M5. 



ITO 

14&8, i5. Sept. Brixea. Jacob , Donprobst ta BrJxrD| fibi seinen Freande, dem 
edlen vnd resten Beutel, Pfleger la Wysberg, Wink and Ralb, wie die SoBBenbnrgeriA- 
Den rom Banne kommen können. Missiv-Baeb p. %0%. 

1458, 27. Sept. Innsbruck. Hertog Sigmund fordert die SlnttbaUer von Brizen aaf« 
den Klosterfranen von Sonnenbarg, denen nngenebtel der Brixner Uebereinkanfl , noch 
immer an ihren Renten Schaden sageHlgt werde, Rohe ao rerscbaffen. Register der 
Hiindel ete. Geh. Hans- nnd Hof-Arch. in Wien. 

1458, 3. October. Veilenberg. Die Aebtiss in Verena bittet den Cardinal am Lösong 
▼om Banne. (Ilersog Sigmund hatte sie nach Vellcnberg ob Völs bei Innabrnck bringen 
lassen.) Von der Hand des Cardinals steht unter dem Briefe der Aebtissin: «mitte robis 
literae Verenae copiam, in quibus acribit more suo mendacium ; robis enim reritaa not» 
est , ideo me cum veritate excasate , et maxime dicatia , qnod non poaitar in arliculo de 
quo loquitnr, quod ipsa per proearatorem debeat pelere absolutionem , sed in hoe easa 
penitenlie per se ipsan, qnod nunqiiam fecit.'*) Der Brief ist an Meister Uiehael von 
Nats geschrieben. Copia coaera. Brixner Arch. — Liehnowski VII. 

1458, 17. October. Rom. Cardinal Cnsanns flberträgt dem Michael ron Nats die 
Vollmaeht, die Aebtissin Verena and ihren Anhang vom Banne su absolviren» Original- 
Urk. im Brixn. Arch. 

1458, 25. October. Rom. Cusanus aeiehnet dem Magister Michael von Nats die 
Absolations.Form für Verena und ihre Mitschuldigen vor. Original-Urk. im Brixn. Arch. 
— Liehnowski VII , wo das Wesentliche der Urkunde ausgeschrieben ist. 

1458 , 10. Nov. Polamo. Dr. Lorenz Blumcnau berichtet an Meister Michael von 
Nats ftber die Absolution der Aebtissin Verena, und Qber die Priester, welche derAppeU 
lation angehangen, dass der Papst die Sache bescbwichligen möchte, and daas ihnen die 
Cur» nieht verweigert werden sollte. Handlung etc. Brixn. Arch. 

1458. Verhandlungen swischen Caspar Aschbach und Meister Michael von Nata fiber 
Absolntlons-Form der Aebtissin Verena nnd der Nonnen von Sonnenbnrg. („Darauf ant- 
wortet Maister Michael , er wolle der Befelchnus voran nachgehen, und wolle Frau Ve- 
rena in der Pfarr absolviren oder im Kloster Witten in solcher Weise , wann man au 
dem Amt l&utet, dass sie sich niederstrecke, und soll ob ihr mit einem Stab nnd mit dem 
l*riederer gelesen werden die 7 process psalm mitsamt den collecten. Damach soll sie 
schwören, was man ihr aufsetzt an Buss, und dass sie hinfQran gehorsam sei der Kir- 
chen. Dessglcicben sollen die andern Klosterfrauen und andere die in der Sach ge- 
wandtsein, EU Braunnck in der neuen Kirichen absolviri werden.'*) Missiv-Boch p. 409. 

1458, 21. Nov. Vellcnberg. Protestation der Aebtissin Verena gegen einen sie be- 
schimpfenden und auf Ungerechtigkeit gegründeten AbsolnÜonsbefehl. Miüsiv-Bneh p. 407. 

1458, 22. Nov. Rom. Der Cm*dinal Cusanus trägt seinem Gesch&ftsf&brer dem Mei- 
sler Michael von Naia auf, die Absolution durchaus auf keine andere Weise , als auf die 
vorgeschriebene, und unter keiner andern Bedingung, als ausgesprochen worden, der 
Aebtissin und den Nonnen von Sonnenburg au ertheilen. Er, der Cardinal , werde sieh 
durch Ausflüchte nicht mehr täuschen lassen ; wolle der Hersog eine neoe Aektisaln er- 
wählen , möge er die Sache bis sur Fasten , wo der Cardinal ins Land komaiien werde, 
verschieben. Original-Urkunde im Brian. Arch. — Sinnacher VI, p. 409. 

1458, 21. Dec. Rom. Der Cardinal Cusanus aberträgt dem Meister Michael von Nata 
die Vollmacht , die Barbara Schöndorferin als Aebtissin von Sonnenburg an confirmiren. 
Orig.-Urk. Brixn. Arch. — Liehnowski VII, mit dem Ansauge der Urkunde. — Sinna* 
eher VI, p. 470. 

1458 , 29. Dec. Freiburg. Herzog Sigmund befiehlt dem Leoahard von Wclneck, 
die Barbara Schöndorferin in das Fraurnltloster nach Meran sa schicken. 0«k» Unna* «. 
Hof-Arch. in Wien. 

1459, 18. Jänner. Brunneck. Afra Velseekerin an Michael von Nats , wie sie eia 
Schreiben von Bischof Georg von Trient erhalten, worin er ihr räth, die Verweaang des 
Kloslers Sonnenburg absatrelcn. Sie sei dazu willig, dieselbe der von Ueraog Sigmoad 
erwähilen Frau Barbara abaatreten, doch mOsse sieh diese nach Sonnenburg fllfcn, sonst 
Icönne sie nicht abstehen. «Wolt Gott, fraw Barbara waer Jeao auf Saaeborgi wan ich 
mich der Administracion in fr gegenbarlikait geren wollt mflasigea.**) Liehnawaki VII. 
lansbr. Arch. 



171 

1150 9 IS. P«br. Sekloss Toblin. Blfe1i«f Georg von Trient an Afrft Velieckerin, 
Vorw-««eriii des Klosters Sonnenbar^ , in Folgte der durch Meister Johann Snlzbach , De- 
cbaat and Cborberr sn Trient , and Meister Lorens Blmnenaa swischen dem Kloster 
Sonaenbvrg «nd Verena Stoberin dann ihr getroffener Abrede der Administration den Klo- 
Stern sa entasf en , and wie ror Dechantin so bleiben , damit Frau Barbara Aebtissin 
werde. Licbnowski VII. Innsbr. Arcb, 

1U9. tO. Febr. Toblin. Bischof Georg ron Trient ersaeht die Afra Velseckerin 
■cverdiags, die Verwaltaag des Klosters Sonnenbarg der Barbara Sehöndorfer xa über- 
geben. Orig.-Urkande Brixr.. Areh. — Sinnach. VI, p. 473. 

1%59. Abrede (Vorschläge) des Johann Salzbach, Deehants su Trient, welche er 
im Anftrage des Bischofs ron Trient, dem der Cardlnsl Casanas die Beilegung der Son- 
oenborger Hindel übertragen hatte, gemacht; oder Vorschläge &ber die Behandlang der 
abgeoetslen Aebtissin Verena, and tber die Eiaf&hrung der neuen Aebtissin Barbara. Orig.» 
L'rk. Brian. Archiv. 

l%5e, ti, Febr. Branneek. Bereitwillige Erklärang der Afra Velseckerin, ihre 
Verwesnng ron Sonoenbarg niedenolegen , and die von Herzog Sigmund erwählte Frau 
Bsrban als Aebtisain sn- und aufsanehmen. Orig.-Urk. im Brixn. Arch. 

i\5^f 1%. April. Innsbraek. Ilersog Sigmund «endet seine Räthe Balthasar von 
H'elsberg and Oswald Wulkensteiner nebst dem Secroläre Dionys Haidelberger mit 
riaea Credentiale an Meister Michael von Nats des lnhalt«>s : „Sie hätten etwas unser 
MalnuBg an ihn a« bringen, er soll ihnen glauben, wie dem Herzoge selbst." (Darun« 
ter steht von der Hsnd des Michael von Natz: ad istam credentiam mihi praesentalam.. 
ia vilta Sunburg praedicti nuntii nominaveront mihi dominam Barbaram Schoendorferin 
in Akbatissam monaM. Suabnrg eonfirmandam/*) Orig.-Urkund. Innsbr. Areh. — Lich- 
aowski VII. 

1450, t%^ April. Sterling. Vorschläge, welche der Bischof tieorg von Trient zur 
Vermittelang der Sonnenburgcr iläadel machte. Origin.-Urk. Brixn. Arch. — Siunach. 
VI, p. 473. 

1459, 24.Mai. Sonnenburg. Die Aebtissin Barbara schreibt an Gabriel Prackh, Pfle- 
ger aaf Buehenstein , sich bitler beklagend , dass er einen gewissen Johann von Com- 
ploy gea Buehenstein gefordert , da doch selber im Gerichte Sonnenbarg angesessen ist, 
^oaa aa sprechen ist, nach unsers GoKshaus Privilegien und Gerechtigkeit und altem 
Herkamen , und begehren auf solichs an dich , dass du von deinem soleichem fiirnemen 
woUest lassen.** Orig.-Urk. Brixn. Arch. 

1459, 3KS. Juni. Brisen. Jacob , Dompropst von Brixen , trägt dem bischöfl. Amt- 
amaa Prackh in Buehenstein auf, mit Sonnenburg wegen des jüngst zwischen dem Car- 
dinal and Herzog Sigmund geschlossenen freundlichen Anstände« , vor der Hand so 
schonend als möglich zu verfahren. Orig.-Urk. im Brixji. Arch. 

1459, 28. Juni. Brixen. Jacob, Dompropst von Bri\".:, fheilt, unter Wiederholung 
seines Jflngst gegebenen Auftrages zur schonenden Behandiung des Stiftes Sonnenbur^, 
dem Baeheasteinischen Amtmanne Prackh die Klage der Aebtissin von Sonnenburg mit, 
dass er einen gewissen Tschwea von Comploy nach BurhenAiein habe gefänglich abrüh- 
ren lassen, und befiehlt ihm im Namen des Cardinais, den Gefangeneu loszulassen; er 
verlauft schnellen Bericht, um die Aebtissin beruhigen zu können. Origin.- Urkund. 
BrizB. Arch. 

1)59, 6. Juli. Brixen. Der Dnmpropst Jacob gebietet dem Amt manne Prackh unver- 
aiglick nach Brixen zu kommen, um mit ihm wegen des Tschwen von Comploy und an- 
derer Angelegenheiten Sonnenburgs sprechen zu können. Kr tragt ihm auf. ja schnell zu 
kommen, damit nicht wegen längerer Verhinderung einer Autwort an die Aebtissin Unraih 
entstehe. Orig.-Urk. Brixn. Arch. 

1459, 1. Aug. Bruneck. Halbaufrichtige Bereitwilligkeit, mit welcher Afra Vels- 
eekeria dem Michael von Nafs erklärt, dass sie dem Wunsche des Bischofs entsprechen 
wolle, welcher ihr rieth, die Administration niederzulegen. Orig.-Urk. Brixn. Arch. 

1459, 24. Aug. Im Brenner. *) Herzog Sigmund verlangt von Michael von Natz eine 
borahigendo Urkunde für Verena Stuberin: „Als nu die Verena der Abtei zu Sunnenburg 

1) Sinnacher und nach ihm Licbnowski setzen Prenner als Ausfertigungsort der 
irrkoade; eine Abschrift im Gub..Arch. in Innsbruck hat dafür Premier, ich vermag 
die Richtigkeit des einen oder des andern Datums nicht zu bestimmen. 



172 

abgetreten and ron dir abaolrirt ist , beaebielit Ir noch Irmng der Abeeintion halben, 
dadarch aie an Irer feiatliehen Ordnang gehindert wird , alao das« sie vermaiat , aie sali 
des ain Urkand ron dir haben , daas aie von aoleben Penen und Proeeaaen geabaolvirt 
aei.** Er möge dem gegenwärtigen Beten deaa eine Urkunde geben. LiehnowaU VII. ^- 
OBb.-Arch. in Innabr. — Sinnacher VI, p. 47t. 

1460, 4. April. Siena. Piaa II. an Henog Sigmund , daaa er iha» sa Gelkllen aaf 
deaaen Anaachen den rem Cardinal Coaanua gegea die Nonnen im Kloater Sonnenbarg 
erhobenen Streit aaf drei Monate rem Datum der Urkunde auapendirt habe , and aendet 
demaelben sugleieh eine Indolgensurknnde. Liehnowaki, k. k. geh. Arch. 

1460, 20. April. Hersog Sigmund nimmt den Gabriel Prackh ron Eaneberg, 
der in dem Krieg xwiachen dem Henog und Cardinal Cnaanua ala Anh&nger dea Letzte- 
ren in dra Henoga Ungnade gefallen , wieder au Gnaden aaf, und aiehert ihm' Lob and 
Out in aeinen Landen. Liehnowaki VII. Innabr. Gab.- Arch. 

1460, 24. April. Bruneck. Henog Sigmund beat&tigt den ron ihm awisehea dem 
Biaehofe Johann von Brixen und der Verena Staberin im J. 1447 gethanen Spraeh , wel- 
chem aowohl der Cardinal Cuaanua und Capitel au Brizen, ala auch die Verweaerin dea 
Stiflea Sonnenburg, Barbara Sch5ndorferin , naehleben an wollen aich erklärt kabaa. 
Pragm. B. III, f. 60. Innabr. Arch. — Uehnowaki VII, faat die ganae Urkunde. 

1460, 24. April. Bruneck. Henog Sigmund kommt nait aeinem lieben Harm and 
Preand Cardinal Nicolaaa Coaanaa, Biachof aa Brixen, ftberein, daaa dieaer in geiallichcn 
Sachen des Stifte Sonnenbarg regieren« aber ia weltliahen Dingen der Heraog ala Vogt 
darOber handeln and aehirmen aoU. Fragm. B. III, f. 60. Innabr. Arch. — Uehnawaki VII, 
Exeerpt der Urkunde. 

1463, ohne Datum und Ort. Barbara SehSndorfer die erw&hlte Aebtiaain, Afirn die De« 
chantin , und der ganae Conrent der Fraaen au Sonnenburg bitten den Biachof Georg aa 
Hrixen (aie) um Wiedereinaetxaag der alten Aebtiaain Verena Stubersn. Orig.*Urk. im 
Brixn. Arch. 



173 



III. 



Regesten nnd nrknndliche Daten 



Ober 



das VerhUtniss des Cardioals Nicolaas von Cusa, 



als Bischof vod Brixen, 



lum Herzoge Sigmund von Oesterreich und zu dem Lande Tirol. 



Ton IMIt — IMMI. 



Hitgetheilt 



von 



Albert Jaeger. 



175 



IMI. t>4Pf Cnbisehoffl von K51b Selireikeii an il«n Ptpti and die Cardinal« für 
Htm Cardinal Cnsa wider dfa llerxi»g Sigmond» Innsbr. Arcb. Repertor. LU>. VI, f. 8A4. 

1461 , 8. Januar. Rom. P. Pina II. fordert alle der Haeresie verddcliii^n Aa- 
kiairer des H. Sigmind , nebst Herso^ Sigmond seibat , aar Verantwortung nach Rom. 
I .Sigianmndna olim Avitriae Dax; Oeorgiva pro Epiaeopo Tridentino se iferena; Lauren- 
Uas Blamenan erroneaa doetor; Panefall de Annenberg, Jaeobaa Trapp, Waltaaar de 
Welsbef^, Oswald«« Walle ensteiner, aliosqne onnes Ipsius Sigismondl eonsiliarioi et do- 
■ettieoa , atqne etlam oppidanoa et incolas Oppidorom de Merano » Hallis , Innsbrack et 
Slersin^, ciresque Brlxinenses et illioa eeclesiae anbdilos, qai interdictum ecelesiastieom 
et rccleslnaticaa cenivraa Tflipendenmt ; nee non Woifgangara Neyndlinger , Stepbanam 
Staiahom, Bliebaelem de Naix, et Oeorgiom Oolser, ChrisUannm Freiberger asertos ca- 
Boaicoa brixinenaes, atqne Oeorgiom in Stams , Ingenreinom in Wiltina, Joannem in monte 
S. Georgii Abbates, Caapamm Novaeeellensem et Barbarara assertam Abbalissam in Sun- 
aenlHirg** etc.} Handlang swiseben d. Cardinal Casanns n. dem Herzoge Sigmund ron 
OeaCerreicb. Ma. im Brixn. Arcb. Lad. S, N. 8, p. 2%8. 

1461 , 10. Janaar. (?) P. Piui 11. macht dem Bischöfe von Basel Vorwurfe Ober 
die Portaelxong seines Verkehres mit dem llersoge Sigmund. Sinnacher VI, p. 509, 
ans Fkckcr. 

1461 , 12. Januar. Rom. Freundliehe , jedoch ziemlich emsUiehe Vorwürfe des 
P. Pisa II. an den Brxbischof Sigmund von Salibarg Ober die Nichtbefolgung der päpst- 
IteWn Anfirftfe in Betreff der Censoren und Strafverhängung über Sigmund Hersog von 
Ocaterreich. Um Kirchenfreiheit , um die Auetorit&t der Päpste und um den Werth der 
Cenaartft sei es geseheben, wenn die Kirchenffirsten so rerfahren. Handlung etc. p. 320. 
1461. P. Pias II. lässt in allen Tirol umgrenzenden Bisthumern die über Herzog 
Bigmond Terhängte Excommunieation rerkünden, und verbietet mit dem Lande Tirol Ver- 
kehr oder Handel an treiben. Sinnacher VI, 509. Burglechner Aquil. Tirol. I. Theil, 
S. Ahik^ p. 316. 

1461 , SS. Janaar. (?) P* Pia« H. befiehlt dem Pfarrrer au S. Stephan in Coastanz, 
den Heraog Sigmand and dessen Anhänger, wovon er ihm eine grosse Liste übersendet, 
Jeden Snnnlag von der Kanxel als exconunnnidrt au verkünden. Sinnacher VI, p. 500, ans 
f^kcr. 

1461. Neue Appellation Gref^rs von Heimbarg gegen die wider ihn verbängte 
BMoawnaicaÜon. Sinnacher VI, 504. 

1561 , S5. Jänner. Rom. P. Plus II. , aufgebracht über IIeimbarg*s Appellation, 
beieUt dem Erzbischof von Salzbarg, den über Herzog Sigmund und Gregor v. Heimburg 
■Mffafrechenen Bann an allen Festtagen von den Kanzeln dem Volke verkfindigen zu 
laaaea. Burglechner Tir. Adler I. Th.» 2. Abth., p. 316. 

1461 , S9. Jänner. Rom. P. Pios fordert die Bischöfe von Aquileja ,^ Salzburg, 
■Uu maä Bamberg und deren Diocesanen auf, dem Franciscanerbruder Martin von Ro- 
tanbcrf kein Hindemiss in den Weg au legen, die päpstlichen Aufträge an sie auscu- 
tklitca , nnd das Volk durch ihn und dessen Bfitbrfider von der Kanzel über Sigmund« 
Kiliual «ad Aber die Autorität des päpstiieben Stuhles aufklären zu lassen. Hand- 
l«Bf «t«. f. 413. 



176 

1461 , Stmilag ^ot Liehtmesu, Sl. Jänner. Inn»brnck. Henog Sifmini beiUlift 
als Vogt dM Stiftet Brixen die von den Chorherren des Cnpilelg and den gemeialichen 
GoUeshBos-Lenten daselbst vorgenommene Wahl und Anfstellnng des Domhem Wolf- 
gang Neundlinger %nm Verweser des Gotteshauses in Abwesenheit des Bisehofs, gem&ss 
und naeh Inhalt der Verschreibang, so er von ihnen nnd sie ron ihm (zu Bmneek) bier- 
fiber erhalten. Handlang etc. p. 174. 

1461 , 1. Febraar. Rom. P. Pias II. eitirt den Herxog Sigmund als der Keberei 
verdichtig (wegen Unglauben an den Artikel de unltate ecclesiae : „Satanae ipsins mem- 
brum principale impias Sigismundns ex Austriae principibnsy qui... ab apostolica eeelft 
transfuga effectns sab diaboli eepit vexillo militare**) aar Verantwortung nach Born. 
Eben so eine Menge anderer weltlicher und geistlicher Herren und Vorsteher etc. Aeta 
eoneordiae etc. Brixn. Arch. Lad. 3, N. 14, p. 162. 

1461, 1. Februar. Rom. Päpstliche Bulle gegen den Bischof Georg Hack von 
Trient, ob notoriam ejus adhaesionem, quam facto quotidie Sigismundo duei ostendit, ewm 
quo et Idem sentire videtur. Bonelli III, P. I, p. 261. 

1461 , 1. Februar. Rom. P. Pias fordert die Bfirger nnd den Rath der Stadt 
Constans anf, den Verkehr mit dem Hersog Sigmund and seinen Anhingem an aeldea, 
was bei ihnen dem Vernehmen nach nicht geschehe. Handlang etc. p. 4S3. 

1461, 12. Februar. Boveredo. Wurde die vom 1. Febr. aus Rom datirte TorU- 
dung des Hersogs Sigmund and aller seiner Anhänger wegen Verantwortung Aber den 
Artikel de fide catholica et unitate ecclesiae durch den apostoliicben Cursor BlareasMel- 
man an den Tbflren der Pfarrkirche an Boveredo angeschlagen. Ueber der Torladang 
ward eine andere Schrift angeheftet, welche die Namen der Citirten, ihrer Verbrechen» 
die Fristbestimmang and den Zweek der Vorladung in karxen Worten aoMpradh. Hand- 
lung etc. p. 180. 

1461. Der Bischof von Trient sendet Boten nach Bora, am der Voriadong an ge- 
nftgen and die Strafe der Ketserei absuwenden. Handlung etc. p. 805. 

146t. Hersog Sigmund macht mehreren Pfarrern Vorwftrfe iber ihre Uster- 
stütsung des Cardinals , und fordert von ihnen die Ablieferung aller Abseaaen an telaM 
Caplan Andrae Mack , den er an jeden von ihnen desshalb sendete. K. k. Geh. Haaa- «• 
Hof-Arch. Register der Händel etc. 

1461. Ein Mönch aus der Carthause Schnals schreibt, wahrscheinlich na aaiBMi 
hdher gestellten Ordensvorstand, dem er bekennt, wie sein Kloster trota der bestisiM- 
ten Kunde vom Interdicte dennoch aus Furcht den Gottesdienst gefeiert habe* kUtel aber 
um Absolution, oder wo dies unmöglich, um Erlaubniss, sie in Bern nachanelien an dir* 
fen. K. k. Hofbibliothek in Wien. Ms. S. 3, 22-5497. 

1461, Mitte Februar. Brixen. Das Brixner Domcapitel thut Sehrilte, mm die iareh 
des Cardinais Cusanus Brief ddo. Rom 26. Dec. 1460 gegen den Cierus h er ve rg e r afene 
Aufregung xu beschwichtigen. Rs lässt Grfinde von der Kansel verlesen, dnreh weleha 
bewiesen wurde, das kein Interdict Ober Brixen bestehe; dass das Capitel verbriefla 
Freiheit habe xur Aus&bung der Seelsorge; dass Brixen sich keines Fehlers g^va 4cB 
Cardinal sehaldig gemseht habe, folglich nicht gestraft werden kdane; dass da Inter- 
dict aber Brixen nie publieirt und weder das Capitel noch sonst Jemand ▼•rgellardnt 
worden; ferner sei der Gottesdienst bisher fortgehalten worden nickt ans UngeharMai 
gegen Papst oder Bischof, sondern Gott so Lob nnd zam Heil der Seelen. Haadlaag alo. 
p. 177. 

1461. Augsburg. Die Geistlichkeit in Augsburg versagt allen» dia Im Ijwfii Amt 
Fastenseit aar Osterbeicht kamen (quadrageslmalibus) die Absolution, wenn sie dleBota- 
ner oder Meraaer Märkte besnehten , oder sonst mit dem Etschlande (Tirol) Veftolv 
trieben. Achill. PIrm. Gasser Annal. de repnbl. Augsbnx|^nai bei Menkea I, p. 1S17. — 
Fugger, Spiegel der Ehren etc. p. 664. 

14^1 , 1. Blära. Salabnrg. Litterae Sigismundi Arehiepiscopi SaUibargaMia ai 
etpitniam Brixln. de administratione ecclesiae Brixinensis. Brixn. Areh. Lad. S, Nr. 19f 
Lit. Z. 

1461, Anfang Mära. Salaburg. Der Brixner Chorherr Stephan Siaiahani «yfaUift 
gegen die Excommunieation sowohl seiner Person als des Domeapitels va« BrizflBi ala 



177 

dieselkr dareli den Bruder Martin la Salsborg verkandet wurde. (Stainhorn war eben 
danals Jd Salaburip.) Handlang etc. p. 184. 

IMI, 2. Härs. Brixen. Das Domeapitel sa Brixen appellirt gegen die Vorladung 
nach Born aar Verantwortung wegen des Artikels de fide catholica. Handlung etc. p. 1^. 

1461, 11. Mfcn. Brixen. Litterae capituli Brixin. Caspar! Praeposili Xeocellensis 
et Ciriam Brixinensiaio ad D. Cardinalem \icolaam Episcop. Brixin. missae propier fa- 
WMm enanatae in eos Bullae Pii II. Papae. Arch. Brix. Lad. 3, \r. 10, Lit. D. 

IMl, 11. März. Brixen. Epistola a ciritate et snbditis Ecclcsiae Brixin. data ad 
Xieolanm Card, et Episcop. — * Arcbt Brix. Lad. 3, Nr. 10, Lit. E. 

1461, 11. März. Brixen. Zwei Briefe des Brixner Domcapitels , einen an den 
Papal, den andern an den Cardinal. Im ersten wird voniiglicb die Behauptung wider- 
legt, dass daa Ci^itel sieb unbefugt in rerbotene Geschäfte einmische, und das Heilige 
profanire. Dem Cardinal stellte das Capitel den Unsinn vor, dass alle Untcrthanen des 
Bisthuma Brixen, jung und alt etc. vorgeladen seien ; „et nequc juvenes neque senes, neque 
paaperea neque infirmi aut aliaa impediti excipiunlur, et a seeulo talia non sunt andita." 
Handlung ete. p. 193. 

1161, 16. Marx. (?) Appellation de« Herzogs Sigmund gegen die päpstliche Vor- 
ladung vom 1. Febr. wegen Ketxerei und Unglaubens. Eine witzige Arbeit aus der Feder 
Gregara von Ileimburg! Gregor findet kaum etwas komischer als: die Tiroler Häre- 
tiker! Dann persiflirt er die ausnahmslose Vorladung aller Tiroler: „0 confusam ci- 
lationem p Inaque centum millium personarum evocatamm ! Et unde ememus panes , ut 
■aaducent, quis bajulabit infantuloa et laetentes, quis gestabit valetndinarios, quia caecos 
inert, quis praegnantibus et parturientibus obstetricabit T ** Handlung ete. p. 196—204. 

1461 , 1. April. Bom. Der Cardinal Cusanus antwortet auf den Brief des Dom- 
capilela von Brixen ddo. Brixen 11. März 1461 auf eine barsche fast rohe Art. Hand- 
lang etc. p. 805. Bonelli Monum. EccI. Trident. III. P. I, p. 264. 

1461, I. April. Rom. Bulla Pii II. appellanlibus a sede pontiflcia Sigismundo D. 
Aasiriae ijosque lequacibus prorogans terminum CO diernm ad respondendum de hacresi. 
Brixa. Arch. Lad. 3, N. 10, Lit. H. 

1461, 4to. Non. Aprilis (8. April). Bom. Bulla excomraunicationis et anathematiza- 
tieaii lecta die Jovia sanela. — Am Gründonnerstag, wo der Papst alle Haereliker, deren 
Helfer nnd Hehler , alle Feinde der Kirche und öffentlichen Verbrecher analhcmalisirt 
wurde auch über Herzog Sigmund und seine Anhänger, &ber Brixen etc. der grosse Fluch 
aasgesprochen, und zwar unmittelbar nach dem grossen Fluche aber alle Haereliker und 
vor dem Fluche aber Seeräuber ete. Saracenen ete. Acta concordiae etc. p. 173. 

1461 , 6. April. Rom. P. Pius lässt dem Brixner Domeapitel durch den Cardinal 
8. Xarci Venetiorum einen nicht vollkommen beruhigenden Geleilsbricl ausstellen, und 
verlängert den Termin zum Erscheinen bis zum ersten Tage nach dem Feste der heil. 
Dreilaltigkcit. Handlung etc. p. 208. 

1461, 1. Hai. Salzburg. Der Erabischof Sigmund von Salzburg, Legat des apo- 
itallacfcen Stuhles, kündigt dem Capitel von Brixi-n an, dass ihm vom Papste die geiat- 
liehe und weltliche Administration des Bisthums Brixen übertragen sei , und fordert es 
aaf, aich diesem Auftrage gehorsam zu unterwerfen. Handlung etc. p. 2U0 etc. 

1461, 3. Mai. Brixen. Epistola capituli Brixin. ad Dom. Cardinalem de Cusa super 
pralcMiana fidei catholicae. Brixn. Arch. Lad. 3, N. 10, Lit. M. 

1461, 9. Mai. Brixen. Erste (ausweichende) Antwori des Capitels von Birixen auf 
die FarderuBg des Ersbischofes von Salzburg ddo. 1. Mai. Handlung etc. p. 210. 

1461, 17. Mai. Brixen. Eigentliche Antwort des Brixner Capitels auf die Fordc- 
riBg des Erabisehofea von Salzburg. Erklärang, warum sie keine Boten schicken, wen 
sia aber achickea würden, wenn der Erzbischof darauf bestehe. (Bitte um Einbe- 
rafvng eines Pro vinzial - C on cils au r Verhandlun g d er St if ts ange- 
legeabeiten!) Handlung etc. p. 216 ete. 

1461, circa 17. Mai. Brixen. Instruction, welche das Domeapitel von Brixen deiu 
Charberm Stephan Stainhorn mitgab, als es ihn auf Her/.og Sigmund« Einladung o.ich 
Inaabrack aaadle. llsndlung etc. p. 21S. 

Archiv 1801. VII. 1. ii. 3. Ilelt. l'i 



178 

Uitlf posl 17. Mai. Innsbruck, llcriog Sigmund fordert das Domeapilel n BrixCB i«f« 
den RcichsUg sa Frankfurt zu beacliicken, wohin aach er kommen welle, am vordMdarl 
versammelten Fürsten su Recht xa stehen. Handlang p. 219 ete. 

1441 , Ül. Mai. Brixen. Beglaubigung und Gowalls-Ansferllguag so wie Infltne« 
tioB des Brixnvr Copitvls für die Gesandten Georg GoLser und Stephan Stainhon, als 
sie snr Versammlung nach Frankfurt reislon. Handlung etc. p. 227 und %a6. 

14G1, 22. Mai. Innsbruck. Abreise der Gesandten des Hersogn Sigmund sam 
Reichstage nach Frankfurt ; Abreise der Brixner Gesandten. — Verlegung des Reichs- 
lages von Frankfurt nach Mains. Handlung etc. p. 219—220. 

14til , 20. Mai. SaUbnrg. Antwort des Enbischofs Ton Salsbnrg auf das Ver- 
langen dos Brixner Domcapitcls nach einer Provinxial-Synode. Handlung ete. p. 230. 

1461, Dies corporis Christi 4. Juni. Mains. Ankunft der Gesandten des Herioga 
Sigmund und des Brixner Capllels in Maine. — Verhandlungen. — Streit Aber die Frage, 
ob man die Gesandten anhören soll? — Manifest, welches Gregor ron Helmburg an 
die deutsche Nation erliess, als die päpstlichen Gesandten auf die Niehtanhörang dran- 
gen und die Versammlung verliessen. Handlung «te. p. 220. 

1461, 5. Juli. Innsbruck. Manifest des llersoga Sigmund, worin er die ron'Cu- 
sanus in dessen Manifeste vom Jahre 1460 aufgestellten Ansichten fiber die Vogtei dei 
Stiftes Brixen und über die Stellung des Bischofs ron Brixen sum Grafen roa Tirol 
widerlegt , und seine Handlangen gegen Cusanus rechtfertigt. Handlung ete. Brian. 
Arch. p. 3:>3 etc. — Lichnowski VII. bischöfl. Arch. Brixen (13 Blitter In Folio). Ant- 
xBge ohne Datum bei Sinn acher VI, 510. 

1461 , 6. Juli. Brixen. Neue Bitte des Brixner Capitels an den Enbiaekof Ton 
SaUburg um Einberufung einer Prorinsial-Sj-node. Handlung etc. p. 131. 

1401, circa 20. Juli. Einleitung xu einem Vergleichstagc InLandsbat, nach einer 
vorliufigen Zusammenkunft des Herzogs Sigmund mit dem Cardinal-Bischof von Aagt- 
bürg in Nasscreit. Wer alles in Landshut erschien T Handlung ete. p. 233. 

1461, Ferla 2da post Margaretham. 20. Juli. Verhandlungen des Landakutert ftges 
Bur Beilegung des Streithandels swischen dem Cardinal Cusanus und dem Hersog Sig- 
mund. Handlung etc. p. 234 etc. 

1461 , 22. Juli. Landshnt. Herzog Ludwig ron Baiern an den P. Plus 11. in der 
Streitsache des liersogs Sigmund mit dem Cardinal Nicolaus Cusanus. Liehnowakl VII, 
aus Oefele II, 243. 

14'jl , 13. AugDst. Wien, Streitschriften fttr und wider Gregor tou Heisdmig. 
Sinnacher VI, p. 505. 

1461, circa 13. August. Invectiva Cardinalis Nicolai Cusani in ducem SigisaMB- 
dum , eJQS^e adhacrentes. Eine Darstellung aller Vorfälle vom Anfluge des Streiics 
bis auf obiges Datum, mit allen Rechtsansprüchen des Cusanus, aber im Sinne des Leta- 
tern. Handlung etc. p. 380—390. 

1461 , Idibus Aug. 13. August. In felicibns castris militaribns obaidionia Wisana« 
Auslriae apud S. Marcum , qua via dnclt in Ungariam. — Oratio invectiva in Cardinaleoi 
Nicolaum de Cusa. 

Sic umfasst 18 Folioblätter, fängt an: „Cancer Cusa Nicolae, qui tu Cardiaalcm 
Drix, vocaa, cur non prodis in palaesiram, qui te graecum et latinun gloriariai car am 
palam pergis ad certainen litcrarum etc.'* Voll bitterer Vorwürfo gegen dea Cardiaal» 
s. B. .clarissimum virum Gregorium Ileimburg verborum venditorem voeta; — te Tcra 
nngas et vanitates tuos per Germaniam disseminando percare rendidisti, plasqaas da- 
centa florenorum raillia fallaciter extrahendo" etc. Handlung efe. p. 381—409. 

1461, circa 24. August. Innsbruck. Hersog Sigmunds Rechtfertigung gagaa- 
Gber dem Bannfluche, und Aufzählung der Uebergriffc des Cardinall Caaanaa. Blaa 
weitlänflge Urkunde. Sinnacher VI, p. 510 •-518. 

1461 , 24. August. Innsbruck. Ilerxog Sigmund sendet seine ReeMfertigang 
an den Magistrat von Augsburg. Sinnacher IV, p. 516. — Fagger Spiegel der 
Ehren etc. p. 664 enthält die vollständige Urkunde. 

1461, Herbst. P. Pins II. tadelt den Erabisehof von Salsbarg, dea Patriar- 
chen von Aquileja, die Enbisch£fe von Muinz und Prag and den Bischof von Paasaa, 



IT» 

dasf lie di« Apfttllatioa des lUrzoga Sigmand wider den Ausspruch des Papstes nicht 
hiBlerlricbcB h&tlea. Sinoackcr VI, p. 510. 

1461, Pfiastsg vor 8. Dionjrsien-Tag, R. Oetober. Rom. Der Cardinal Cusanus 
beiehll dem Brizner Domcapitel, bei den Amtleaien und Zöllnern des Stiftes dahin zn 
virkea» dass seinem GeschftAsfuhrer, Simon Welen , von den Xutrungen und Rrtnten 
des Stiftes 4000 fl. Rhein, ausgefolgt werden; Cusanus weiset hierso einen Ilefehl des 
Papstes ror, und scbreibt hierfiber an alle Stiftsamtlcute selbst. Handlungun etc. 
p. 273. 

I%6I. Der Bote Jodoens de Bavaria, der des Cusanus Briefe Obcrbrachtc, 
varde aaCgegriflTen and in Sehen festgesetst. Handlung ete, p. 27.1. 

1461, Wie um diese Zeit Heriog Sigmund gegen die Anb&nger und Boobarhter 
4«s laUrdietea verfuhrt Handlung etc. p. 431. 

1461. Besebreibnng der Leiden , welche die Beichtväter der Clarisscn-Nonnen 
is Brizea wegen des Interdict-Streiles auszustehen hatten. Exilium Clarissae. Ilrix. 
Ha« in Aroh. Provinc. Franeiscan. Tirol in Sehwas. — ProtocoUum Brixin. Ms. 

1461. Durch welche Drohungen und Plackereien man die Nonnen in Drixen 
rea dar Beobachtung des Interdictes absubringen sachte. (Sigmund wollte sie in 
Säeke näiken und im Eisak ertränken lassen.) Exil. Clariss. Brix. Ms. loco cital. — 
Sianacker VI, p. 289. 

1461, Darii et Chrysanth.-Tag. 25. Oetober. Brixen. Geschichte der Austrei- 
kmmg aad des Exils derClarissen-Nonnen au Brixen. (Brixner Relation.) Exil. Clariss. 
Bris. Ms. loc. cit. — ProtocoUum Brixin. Ms. — Sinnacher VI, p. 280 — 2S4. Aussng 
•BS obigor 0>«11«- — Burglehner Tir. Adl. I. Th., 2. Abth., p. 31i). 

1461, 24. — 2j. Oetober. Brixen. Die Austreibung der Brixner Nonnen nach 
der Relation eines Pfnilinger Mönches. (Die Nonnen waren nach Pfullingcn depor- 
Url worden.) Esil. Clariss. Brix. Ms. Relatlo Pfullingensis loc. citat. 

1461, Freitag nach Simon u. Juda, 30. Oetober. Botseii. Herzog Sigmund be- 
släligot den Bürgern von Brixen alle ihre hergebrachten Freiheilen , Gnaden und 
Rockto. K. k. Geb. Haus- u. Ilof-Arch. in Wien. Register der Händel etc. — Sinna- 
cher VI, p. 518 hat die Urkunde unter dem 5. November. 

1461, 6. Deeember. Grats. Der Cardinal Cusanus zu Grats in Steiermark beim 
Kaiser Friedrick wahrscheinlich in seinen Angelegenheiten wegen Hersog Sigmund. 
Sinnacher VI, p. 513. NB. wenn das Factum überhaupt wahr ist. 

1461. Heidelberg. Instrumentum , quo Rector et Doctores Universitatis llei- 
delbergensis et eapitnl. S. Spir. ibidem protestnutur contra abasum censurarum papa- 
liam. Arck. Brix. Lad. 3, N. 10» Lit. q. 

1469, 24. Jänner. Rom. Pins II. trägt dem Ershischof von Salzburg auf, die 
Excomsinnieiition des Herzogs Sigmund and seiner Anhänger, die S'e wegen neuer 
Frevel doppHt verdient, alle Sonntage in der ganzen Provinz von den Kanzeln vcr- 
kiadcn an lassen, und allen Kauflenten und Reisenden jeden Verkehr mit Tirol zn 
verbieten. Er klagt, dass der frfther erlassene Kirchenbann beinahe gar nicht beob- 
aektot worden sei. Origin.-Urk. im Brixn.-Arch. Lad. 3, N. 11, L. A. 

1462, 24, Jänner. Rom. Klage des Papstes an den Erzbisehof von Salzburg, 
i»m dor rerbotene Verkehr mit dem Hersoge Sigmund nicht nnlerbleibe, sogar ver- 
aektot Word« etc. Befehl, denselben neuerdings sn verbieten, und den Herzog Slg- 
■amd aneh wegen der an den Brixner Nonnen verübten Gewalt als einen Excuromu« 
aicirtoa ron allen Kanxeln sn verkünden, und alle SuiTragane au demselben Schritte 
■nfknfnrdern. Handlang ete. p. 430 ete. 

1462. (f) Salsburg. Der neue Erzbischof Burkard von Salzburg bittet den 
Papnt nator Vorstellung aller Gefahren und Leiden seines Gotteshauses, ihn mit dem 
AnAngOf die neuen Censuren und Processc gegen den Herzog Sigmund zu verkun- 
doa» — sn verschonen. Handlung ete. p. 432. 

1162. (7) Salsburg. Sehreiben des Erzbischofes von Salsburg an den Cardi- 
nal Gnsaaaa aaeb Rom , worin er ihm klar die Gefahren schildert und die Grdndu, 
varam er die Gensaren gegen Sigmuod ete* nicht weiter verkünden, und den Verkehr 
mSk Tiral oleU weiter verbieten kdnne. Handlung etr. p. 43.i. 

1.2 > 



180 

IMS, 31. J&nner. Rom. Bnlle Pias II. an de& Biickof Heinrieli voa ConstMi, 
an die Zfirieher und deren Bandesgenossen« aimmilieben EidgenoMen * woria ar ■!• 
(adell , daaa sie gegen seine fr&hern Verbot« «nd gegen ibre eigenen YarspracbangCB 
mit dem Hersoge Sigmand BQndnisse geschlossen , vnd warin er ihnen anaeigt» wie 
nun Hersog Sigmund sogar Gewalt &be gegen arme Klosterfrauen. Er fordort ale 
aaf, ibrem ersten Versprechen getren allen Verkehr siit dem Hersoge an meiden « «nd 
ihn in Tirga ferrea an dematbigea. Handlung etc. p. %15. — > Sinnaeher Tl, 
p. 520. — Arch. Brix. Lad. 3, N. 11, Lit. B. 

14G3, Ende Jänner. ThatsKcblicbe Beweise, wie sich die deutsehea FAratan 
warm um Hersog Sigmund annahmen gegenflber den Censaren und Exeommnaicaiiaaen 
desselben durch den Papst. Handlung etc. p. 433. 

1462, Ende J&nner. Wuth des Volkes gegen den Clems wegen des ▼arbetaaca 
Verkehres mit Tirol t und überhaupt wegen der kirchlichen Censurea. Haadtnag et«, 
p. 435. 

1462, 11. Februar. Rom. Trostscbreiben des P. Plus II. an die Clarisaaa- 
Nonnen, worin er ihre Standhaftigkeit bis au den Sternen erhebt. („Intallexisiaa 
ea , quae per Sigismundum . . iniquitatis filium, et ejus pestiferura erraram maglatram 
Gregorinm haeresiareham . . scelestissime attcntata et turpissime peracta saat . . Vi* 
cistls, dilectae sponsae Christi ! fnribundi tjranni persecntionem et antiqnam aarfaa* 
tem etc.**) Exil. Clariss. Brix. Ms. loco citat. — Sinnacher VI, p. 530. 

1462, 13. Februar. Rom. Eine folgenreiche Urkunde! Petras, dar 
Cardinal von Venedig, citirt alla Anhänger uni Helfer ätB Herxogs Sigvaad aam 
letstenmale nach Rom , wenn sie nicht wollten als Ketaer erklärt werden , da sie 
bereits Ober Jahr und Tag im Banne verharret. Handlang etc. p. 248. — Sinamcher 
VI, 520. Ein Aussug aus der Urkunde. 

1462, 21. Februar. Trident. Des Minoriten SsTiola Brief an \len Hcraog Sig- 
mund mit Friedens- und Ausglelchnngs- Anträgen, die er im Namen dea Cardiaala 
Cusanus erSflTnet. Eine merkwardige Urkunde! „Der Cardinal Casaana aei be^att, 
dea ganaen Streit awei Dienern Gottes au Obertragen; Sariola bot sich ala SaUeda- 
richter an.** Chmel Material. II, p. 260. 

1462, 12. Mära. Rom. P. Pias fiberträgt dem Doge von Vanedig • Christofaro 
Mauro, die Vollmacht zu einem schiedsrichterlichen Spruebe , beaeiehaet aber geaa« 
die Bedingungen, unter denen er vor sich gehen, und worfiber er sieh oratreekea amd 
nicht erstrecken soll. Handlung etc. p. 507. 

1462, 15. Mära. Brixen. Das Capitel von Brixen protestirt and appcllirt ge- 
gen die Vorladung des Cardinais S. Marei von Venedig an den besser an aaterrieh- 
icnden apostolischen Stuhl ; es hätte wegen der Drohungen der Leute des Cardiaala 
nie die ndthigen Aufklärungen an den hl. Vater bringen kSnnen. Handlang ata. p. SN. 
Sinnacher VI , p. 520. 

1462, 10. Mära. Innsbruck. Herzog Sigmunds Provocatioa aad Appellatiaa 
gegen die Vorladung des Cardinais von Venedig. Er appellirt an alle Freunde dar 
Wahrheit und Gerechtigkeit, and an alle Gönner der unschuldig Verfolgten. Aufaftk- 
lung alles dessen, was er, Herzog Sigmand, getban, um den Frieden herxastoUea, was 
hingegen der Papst und Nicolaus Cancer getban, um ihn au hintertreiben. Biaefbrebl- 
bare Invective ans der Feder Gregors von Heimburg. Handlung etc. p. 251. — Chaiel 
Material. II, 161. 

1462, 26. März. Brixen. Das Domcapitel von Brixen aendet aelae aater daai 
15. März erlassene Proteslation und Appellation gegen die Vorladaag aar Reektfarti- 
gung wegen Haeresie an den Cardinal S. Marci von Venedig. Der Brief eathUt Ale 
Bitte, der Cardinal möge sich nicht durch falsche Vorspiegelaagea ihrer Feiada gagea 
sie aufreizen lassen; sie wären gerne zur Rechtfertigung ersebieaeaf weaa ea Seil 
und Umstände erlaubt hätten. Handlung etc. p. 165. 

1462, 26. März. Brixen. Das Brixner Domcapitel schreibt an das heiL Cardi- 
nalscolleginm. Die Schrift fflUt eilf Seiten in Folio. Eine weitläalga Raahtferli- 
gung aber die Nichtbeobaehtnng dea Interdictes, über die Sehritte f die nie gathaa, 
lim die Versöhnung zu erwirken, and ein Glanbenabekeaataisa aar Wlder- 
li'ffnng der angeschaldigtea Häresie. (Im Glaobeasbekcaataiase beiaat ea aatarudara: 



181 

,,CreiliBas etiam S. D. noatrum Papam Pium» Jcau Chriali vicariam , . . poteatatem 
hakrre. . ligandi ae aolvendi . . . ; omneaqne eenaaraa a Sanctitale manantea in terria 
clare naa erranle omnipotentem Denm ralum habere in coclla. Credimns eliam ac 
eerloa nos reddimaa, jnatnm eaae S. U. noatram paiienlcr ferre, si non fiant ea, quae 
per aarreptionem obreptioaem aeu ex prava aaggeaiione mandanlur. Abait a nobia 
haee anenCia, ut dicamaa, aummam Chriali vicariam non poaae ligare ant peccaniium 
ad cor rcdiro noloatiom peccata non poaae retinere « quae dominua nltionum punit in 
arCemom , eceleaiam antcm militantem falli omneaquc praelaloa 
ejoa eC falli et fallere poaae non venit in dubiuw." Handlung etc. 
p* SM« 

l%92, 26. M&rs. Brixen. Gleichseitig achrieb daa Domcapitel yon Brixen auch 
aa den Papat im Sinne der awei frAhern Schreiben in gar demQthigen AuadrQrken und 
Bitten, 8e. Heiligkeit möge den Veraicherungen« die an daa Cardinals-Collegiam ge- 
ichrieben, rollen Glauben aehenken. Brixn. Arch. Lad. 3, N. 11» Lit. F. 

1M2 , 28. Mars. Brixen. Daa Domcapitel su Brixen bittet den neuen Ers- 
biacbof von Salsburg» Barkard von Weiaapriach um eine ProvinaiaNSynodet und um 
deaien Vena-eadang für daa Capitel be<m Papate. (Der neue Erabischof antwortete 
dem Capital sehr gefillig« und aendete gänatige Berichte über daaaelbe an den Papat 
lad an den Cardinal Cuaanoa nach Rom.) Handlung etc. p. 273. 

1462, Die Palmar. II. April. Brixen. Daa Domcapitel läaal aeine Proteatation 
lad Appellation gegen die Vorladung dea Cardinala von Venedig an den KirchthQren 
la Briaen ansehlagen. Handlang etc. p. 266. 

1M2, 29. April. Dnae cedulae concordiae facicndac per Switcnaea et Epia- 
eopam Coaatantienaem miaaae domino Duci per dominum Kbcrbardnm Trugkaaeaa pen- 
■Itima Aprilia. Una debait fniaae fabricata per d. Cardinalem; alia milior per Epia- 
eopam Conalantienaem et eonfoederatoa. Hortati aunt Duccm ad pacem. — Ducia 
rcapaaaie. Handlang etc. p. 281. 

1M2i 9. Mai. Brixen. Verhaftung einea renetianiachen Boten, der Briefe des 
Cardinala Caaanaa ilberbrachte. Handlung etc. p. 276. 

14l62, 28. Mai. Venedig. Der Doge, Chriatophorua Maurus , gibt dem Dom- 
capitel TOn Brixen die Veraicherung, daaa der Cursor Jodorua von Davaria, der Briefe 
dea Cardinala Caaanaa Qberbrachte, ein Curaor der Republik aei, deren Inaignirn er 
trage; er bittet man möge in Rnckaicht auf daa einfache Factum, dsKs der Bote nur 
that. was Sache dea Caraora iat, ond in RGekaicht anf aeine Simplicität ihn freilassen. 
Handlang etc. p. 275. 

tM2, 7. Juli. Innabruek. Sigiamundua dux ecclcsiam parrochialem B. M. V. 
ia Rodnegjjc, qua Conradum Bosainger, quod Nicoiao Cardinali adhaeaerit, privaverat, 
Aadreae Makea eonfert. Lichnowaki VII. — Inusbr. G. Arch. 

1M2, 9. Juli. Brixen. Sehr gemuthliche KlagAchrift des Dorocapitels über 
die Galdfordernagea des Cardinais mit ausführlicher Darstellung an das heil. CoIIe- 
giam der CardinUo, was das Capitel fQr den Cusanus gothan und gelitten habe, wie 
ra ihM roB jeher ergeben war, und dafür Dank, nicht Strafe und Verfolgung ver- 
dioal bitte. Handlang etc. p. 284 — 2W). 

IM2, 10. — 23. Jali. Innsbruck. Ankunft des venetiauischea Gesandten Paul 
Xoriseae« Seine Unterhandlungen in Innsbruck sur Wiederherstellung der Eintracht 
iwiaebea Hersog Sigmund , dem Domcapitel in Brixen und dem Cardinal Cusanus. 
Veraehlige, denen an Folge „omnia Jura, res et bona Ecclesiae 
Brizia. in nanna Prineipia Venetorum" übergeben werden aoll- 
Ion hin aar Entacheidung dea Slreitea mit Auanalsme vou drei Veaten, die 
aar Sicherheit dea Landca nuthig wären. Handlung etc. 290—298. 

1M2, circa 23. Juli. Innsbruck. Concordata inter Paulum Morizcaum , Ora- 
lorOB Venetorom, et dacem Sigismondum pro restituendaconcordia. Handlung etc. p.2S)8. 
1462. Entwurf su einem Vergleiche swischen Herzog Sigmund und Rom. 
(Wir. . Hersog xa Venedig, als Mittler und Tadingsmann der Speen und Zwitracht, 
ae MifcralaBdee icin awiaehen dem Papat ond Cardinal eiua, und ileraog Sigmund, 
Cafltl «ad Pfkffheit sa Brixen und allen Zagehörenden der Grafachaft Tirol geiatlich 
aai welllick anf der andern Seiten , and allen den , die auf beedes Seiten in- and 



182 

ansser Land daxa gewandt leio etc. Folprcn sofort 9 Puncte.) Gleichseitige Abschrin 
im Oub. Arcb. %u Innsbruck. 

1462, S. Magdalsua- Tag 2'2. Juli. Innsbruck. Credentialt des Heraogs Sig- 
mund für die rcnetianiscltc Botschaft au das Doracapilel tu Brixeu mit der Aufforde- 
rung, den Anträgen des Gesandten enlgegensnkommen. Handlung etc. p. S09. 

1463, 24. Juli. Brixen. Ankunft des venetianischen Gesandten Paul Moriieno 
in Brixen , begleitet Ton den Gesandten des Herzogs Sigmund Oswald Wolkeast ciaer, 
Leonard Weinecker und Neidecker, mit der Aufforderung an das Capilelf nut aasigaa- 
ret ecclesiam Brixin. oratori reneto.'* Handlung elo. p. S08. 

1462, 23. Juli. Brixen. Die Vebergabe Brixens an Venedig. — „Die 25. Jalii 
foerunt eastellani et officiales Brixinae congregati, et fecernnt juxta pacta promissa 
obedientiam diclo oratori Veneto, et dominus Wolfgangus Neiadlinger eesaiC ia maana 
snas regimen , et orator nomine sui dueis Venetiarum commisit reginen et lacass* 
tenentiam eidem Woifgango. Handlung etc. p. 300. 

1402 , 23. Juli. Brixea. Paul Moriseno berichtet den g&nstigea Erfolg seiner 
Unterhandlung mit dem Domcapilel au Brixen an den päpstlichen Legaten, Tbaodor 
Bischof V. Feltre , der vom Papste anstatt des Cardinais Cusanus ia der fraglicben 
Angelegenheit nach Venedig geschickt worden war. Handlung etc. p. 300. 

1463, 1. August. Brixen. Derselbe Paul Moriaeno fordert ron doa Brixaor 
Colonen den KQchensteuer«Zins. (Coloni coquinarii renixi sunt dicentes; kane een- 
sum , hane salgam procurari noa nisi Episcopo praesenti dcbere." Idem fere repetiii 
H. Aug. tandcm coloni condescenderunt pro hac vice proteslando.} Haadinng etc. 
p. 299. 

1462, 10. August. Der Bisehof von Constans aeigt an, dass der Cardinal Ca- 
sanas bereit sei, den Streithandel vor den Eidgenossen verhandeln au lassen, und be- 
stimmt eine Tagsalsung auf St. Aegidi. 1. Sept. (sed incassum trivit lesspas vaao 
labore se iroplieans, quia jam res nedum coepta sed pro maxima parte gesta ae iater- 
venln per venetos solidata est.) Haadlung ete. p^ 209. 

1462, 24. Aug. Brixen. Das Domcapitel su Brixen bittet auf AnratboB dos 
Paul Moriseno den Cardinal Cusanus, den nahe bevorstehenden Friedensanterband- 
lungen in Venedig ja kein Hinderniss in den Weg legen au wollen; er Migo aelbsk 
persönlich in Venedig erscheinen, und beim heil. Vater dahin wirken, daaa die Con- 
suren , wenn nicht gsns aufgehoben , wenigstens fftr die Dauer der Verhaadlangea 
suspendirt werden. („Xolite advertere, si qnis haa Ten non intelligeas dicet, diffi- 
cile est censuras pcnitns aut in tempus compositionis tollere. Nobis alia est conai- 
deratio, etsi essent longo majores eensurae, qnae medicinam ninime, sed isifinita mala 
ob temporum eonditionem afferrent, poutifex summua pro suao sanctitatia of&eio iltaa 
abolere dcberet, et qnando tarn honesta causa offertur cas tollendi, quid roatal aisi 
faceret) Handlung etc. p. 300. 

1462 , Dies Lunae 27. September. Feltre. Theodorus de Leilia , Epiieopaa 
Feltrensis et comes, päpstlicher Commissär, kündigt dem veaetiaaisekaa Oeaandtea« 
Paul Mauroceno, den vom Papste ihm xn Theil gewordenen Auftrag an, kraft deaaaa 
er die Qber llersug Sigmund und seine Anhänger verhängten Cenaaren BebaCs dar 
Venetianer- Verhandlungen bis sum 1. Jänner 1463 suspeodiren sollte. HaadJaag etc. 
p. 468. 

1462 , 16. September. Romae. Pios II. Papa Theodore Episcopo Faltraaai 
mandatum mittit pro suspensione eensurarum et inlerdicti Brixinenoia uaqne ad Calaad« 
Jan. doneo arbitro pacis Christoph, Mauro Venetiarum Duee et eastronmi Briviaca* 
sium Interim administratoro concordia concilielur. Archiv. Regiitr. Oeaipoat. — 
Lichnowski VII. — Innsbr. G. Arch. 

1462. Hersog Sigmund nähert sich dem rdmiscben Stahle, and wAaackt eine 
Aussöhnung mit dem Papste und Aufbebung des Gber seine Lande verbäagtea laker- 
dietes. Burglechn. Tir. Adi. I. Tb., 2. Ablh., S. 427. 

1462, 27. September. Feltre. Theodorus de Lellia, Episeopas FoItreaalBt et 
commlsaarius apestolicus Paulo Blauroceno Venetorum oratori, cenaaraa et iaterdicInB 
in terrli Slgiomandi Uncis usque Cal. Januar, esse snspeaaa ri indaltl apeateUel dde. 
16. Sept. in flnem traclnndae pacis notlAcat. Handlang ete. p. 468. — UchaearaU VII. 



183 

1M2, circA S4. Oeloker. Brizeo. Das DonicapKcl vonBrixen proicsUrI feierlich 
l|[«lfCO die von Paul Moriscno in Anflrftg« und mit Eiiaubniss dos heil. Vater« (wie 
Meriicao vorgab) vorgenommeue Verkündigung der über Brixen vorh&ngten Censnren 
(ft^Bia minime hie apad nos Be«esaariuiii fore exialimamus , com hio censnra aliqua 
Jaris aat aliaa legitime falminata minime exintat etc.*'). Ilaodloog etc. p. 44>9. 

IMS , <4. Oetaber. Brixen. Daa Domcapitol entbindet die Ilauptiente und 
Scbioaarögte ron Seben, Braaneck, Bachenatein, Xeurasen, Lamperabnrg und Kelburg 
(Araald Ten Niederibari Bartholome von Lichtenttein, Caapar Trautson , Caspar Res- 
ler« Sigmvnd Lntacber and Jacob Lutacher) der Eide, womit aie den Capitel ver« 
plicbleft waren , damit aio Bchafa der Friedenaanterhandinogen unter die Botmäasig- 
kalt dea Hersoga von Venedig übergehen könnten. Handlung etc. p. 470. 

iMSf M. Oelober. Brixen. Arnoldua de Niederthor, milea in Sabiona, Bar- 
tkolomaoaa Licbtenatciner in Braunecka, Caapar Trautsnn in Puchenalein , Caapar 
Beaaer in Reaen» Sigmundua Lutacher in Lamperaburg, Jacobna Lutacher In Kelburg, 
eapilaaei «t eaatellani eaatromm dictomm et arcium eeclesiae Brixin. manifestum fa- 
ciuat, qa«d leneanve et gnbernamna dieta eastra nomine principia Venctiarnm donec 
faetaai faerit concordiam etc. („Zeraehlägt aich der Friede, kehrt allea in den alten 
Stand aarürk; dem Heraoge Sigmaad mfisaen die Burgen fortw&hrend offen stehen.") 

iMt, 30. Oelober. Botxen. Henog Sigmund bei'oUm&chtigt den Abt Johann 
ras Stama, den Jaeob Trapp, aeinen Hofmeiater, den Christoph Botsch, Hauptmann an 
4er Etack, Gregor von Heimburg, Dr. Lorenx Blumenau , Oswald Sebner, Balthasar 
Welabarger aad Benedict Wegmeiater, hercoglichen Kammermeister an Seiner Statt, 
!■ t. Novenber sa Venedig auf dem awischea ihm und dem Brixner Capitel einer«, 
lad dem Papatc Pina und dem Cardinal Casanaa andereraeita beatinmten Tage su un- 
terhandeln. Innabr. Arch. Repertor. Libr. VI, f. 864. — Lichnowski VH. 

IMI, t. Novenber. Venedig. Eröffnung der Friedensunterhandlungrn in Vc- 
Bcdif. — Weitläufige Verhandlungen. — Oesanilte von Seite des Ilersogs Sigmund 
varen : Dr. (iregor von Heimburg, Jacob Trapp, Oswald Wolkcnsteiner und der Kam- 
nrnaeiatrr dea Hrrioga. iiandlung etc. p. 238 — 247. 

iü&in •!• November. Venedig. Rede, welche Gregor von Heimburg vor dem 
Senate in Venedig hielt, und worin er daa unredliche Vorgehen Roms, so wie dns 
redliche Streben dea Hersoga Sigmund xur Wahrung aeiner Rechto und xur Herstel- 
lung dea Friedena daratellt. Handlung etc. p. 238—247, 471. 

IMt« Idibua Decemb. 13. Dec. Venedig. Idibus Dccembris oratores illustris- 
sini prineipia noatri Sigismundi a Venetiis migrarunt. Die Unterhandlungen zerschlu- 
gen aich , vorsftglich weil die Venetianer mehr die Richter- als Vermittler-Rolle 
iberaehnen wellten. Handlang etc. p. 277. 

1462. Gang und Resultat der Venetianer Verhandinngen. Handlung etc. 
p. 277. 

1462. Wie Gregor von Heimbnrg die Folgen und den Verlauf der Friedena- 
verhaadJnngen daratellt, welche im Laufe dea Jahrea 1462 zwiachen dem Herzoge 
Signaadnndden VencliaaiacheuFriedensvermiltlcrn stattgefunden. Iiandlung elc. p. 240. 

14^. Daratellung der Benehmungaweiso dea Herzoge Sigmund und des heil. 
Stahles an Ron hei den Venetianer Verhandlongen. (Aus einem Schreiben des Pap- 
stes ad amnes Christi Fidelea etc.) Handlung etc. p. 404—495. 

144»2. Antwort dea Herzoge Sigmund an den vcnetianischen Gesandten Nico* 
hns firasaas, Secretär der venetianisehen Herrschaft, welcher am Ende dea Jahres 
140 nit neaen Anträgen nach Innsbruck kam. Handlung etc» p. 277. 

1403, 30. Janaar. Venedig. Schreiben des Dogen Cbristophorua Mauro an den 
Heraog Signand, wie er die Anwesenheit dea päpstlichen Legalen a Latere (Cardi- 
nalis Nieenus) in Venedig benutzen werde, um die Irrungen zwischen dem Cardinal 
8tL Fatri nd Vinenia (Cnaanna) und dem Herzoge beizulegen. Lichnowski VII. — 
K. k. O. Arch. 

1M3, in Mira. Neuer Ausbruch der heftigsten Feindseligkeit zwischen Ca- 
aanns «nd Herzog Sigmund (Interea December, Januarina et Fcbruariua effluxerunt, et 
da Mansa Martii Cardinalia Cusanus papam indnxit, ut novaa coraminationea emilte- 
ret etc.) Handlung etc. p. 277. 



184 

1M3, 24. Fcbraftr. Rom. \eaes heftiges Schreibe» des P. Pias II. gegen den 
Hersog Sigmund an alle Christgläobigen, worin er ihm alle Sacrilegien vorwirft» die 
.ArglisC bei den Venetianer Verhandlungen hervorhcbl, and neaerdings Ober riele Orte 
and Personen Inlerdict und Verkehrsverhot ansspricht. Er widerraft aach alle Pri- 
vilegien der Tirol. Kluater, vermöge welcher sie .»interdici* snspendi, excommnni- 
eari, sen anathemalisari non possinl." Merkwürdig, dass er den Grafen von Görs 
vom Intcrdicte ansnimmt. Die gebannten Orte waren: Mcran, Bolsen» Nenmarkl, Ef- 
pan. Mala, Xanders, Vmst, Feldkirch, Bregens (die rwm. Urk. hat Pregnils), Cellia (t) 
Wintertor, et omnia alia loca, ubi Sigismandusprodomino eognoscilar.** Handlang etc. 
p. 4Ü% — )f*Ö. — Lichnowski VII, wo ein grosses Exeerpt der Urk. 

IMJ, 28. April. Brixen. BQrgermeister , Bürger and Gemeinden der Sl&dte 
Brixen , Branneck nnd Clansen mitsamt den Gerichten desselben Gotteshansaa bitten 
den Cardinal Cnsanas, sich sam Frieden nnd aar Einigkeit neigen nnd biegen in lin- 
sen. Handlang etc. p. 498. 

1463, 28. April. Brixen. BQrgermeister , Bürger and Gemeinden der St&dte 
Brixen, Braneck und Claosen« mitsamt den Gerichten des Gottesbanses bitten aneb 
den Papst am Frieden. (.,nnd ob unser Herr der Cardinal in diesen Dingen an herle 
w&re , möge Ewr Heiligkeit als ein Vater der V&ter fir ihn greifen nnd ansehen die 
Uebel , so dem Gotteshaus und ans allen anferslanden sind, nod noch tigUeh anfer- 
atehen, damit wir in Ruhe gesetzt, nnd unser Leben in Gottesdienst nnd Forcht voll- 
enden mögen.**) Handlang etc. p. üOI. 

1463, 13. Mai. Brixen. Das Capitel xn Brixen drückt sein Stannen ana fiber 
die Aeasserung des Theodonis, Bischofs von Feltre, und vertheidigt aick in einer 
Zuschrift an das Cardinals-Collegium fiber seine Anh&ngUchkeit an Papst nnd Klrebe. 
Handlang etc. p. 502. 

1463, 15. Mai. Brixen. Das Brixner Domeapitel bittet den Cardinal Gnsanna, 
er möge der Wahrheit Zeugniss geben, und es wegen Verwaltung der HoebsUlla-EiB- 
kfinfte nicht verunglimpfen lassen. Handlung etc. p. 50k. 

1463, 17. 3Iai. Innsbruck. Hersog Sigmunds Vollmacht für Christoph Betseb, 
Hauptmann und Burggraf auf Tirol. Gregor von Heimburg ond Lorena Blnmeaan in aei- 
nem Namen su Venedig swiscben ihm und dem Brixner Capitel einer- nnd dem Papst 
und Cardinal Cuaanus andererseits au unterhandeln. Lichnowski VII. 

1463, 17. Mai. Innsbruck. Ileraogs Sigmund gleiehlautende Yalbnaehft flr 
Jacob Trapp, Hofmeister, Gregor Ileimbnrg und Lorena Blnmenan etc. Lich- 
nowski VII. 

1463, Christi Himmelfahrt 19. Mai. Venedig. Eine neue Tagsatsung an Ve- 
nedig, eröffnet am Christi llimmelfahrtslage zur Ausgleichung der Streitsache awiachcB 
Rom nnd Hersog Sigmund. Handlung etc< p. 498. 

1463, 21. Juni. Orviedo. Antwort des Cardinais Cusanus an die St&dte, Ge- 
meinden undUnterthanen des Gotteshauses Brixen auf ihre Zuschrift. Handl. etc. p.506. 

1463, 21. Juni. Urbeveteri (Orviedro). Antwort des Cardinall Cnianns inf 
die Zuschrift des Capitels ddo. Brixen 15. Mai voll bitterer Vorwirfe und Irinie nnd 
Verdrehungen der Thatsaeheu. Handlung etc. p. 509. 

1463, 5. September. Brixen. Das Brixner Domeapitel aehreibt an den Doge 
von Venedig , sich bitter beklagend über den böswilligen und harten Brief dei Cir- 
dinals nnd bittet nm Rath nnd Hilfe. Handlung etc. p. 511. 

1463 , 15. September. Venedig. Antwort des Paul Moriseno anf die Kllf- 
schrjft des Brixner Capitels. Zeugniss für dessen friedfertigen Sinn , aneb fAr iclai 
Bemühungen Bur Herstellung des Friedens. Wink, dass wohl nur der Kiiier der 
Sache endlich absuhelfen im Stande sein dürfte; sonst verzweifle er an jedens Br- 
folge. Handlang etc. p. 512. 

1)63, 6. October. Brixen. Instruction des Brixner Domeapileli fdr dl« Ckir- 
herren Wolfgang Xeyndlinger und Chunrad Tegmayr , welche auf Horaegi Sigmad 
Verlangen nach Innsbruck geschickt wurden. Es handelte sich nni die Utbirnahae 
der Scblösaer und der Regierung des Stiftes. Handlung etc. p. 514. 

1464. Herzogs Sigmund Versöhnung mit Rom. Fugger Spiegel der Ehrei alc« 
S. 739. 



185 

144%, 1. M&ri. Siena. Breve apcctdl. quo Pias II. ad preces Friderici III. Im- 
pcraloria Radolpho Episeoao LaTentino comMittit faealtatem , nt passit dein absolrere 
• CcBiarla, tollere interdletam atc. Areh. Brixin. Lad. 3, N. 13, Lit. A. 

1M4, 88. April. Neaaladt. Articali concordiae eoncepti a Magiatro Simone 
Welen pra domioo Cardinale Nieolao Catano Epiacopo Brixin. Acta concordiae etc. 
f. l»l. 

IM4, t8. April. Neaatadt. Articali coaeordiae« qaos ceneeperant oratores 
capitalaroo Brizia. Georgina Oolaer et Stepbanna Steinhom pro capitalo Brixin. (Sie 
flkreB anck die Anfacbrifl : „Vemerkt dea Capitela zn Brixen Artikel , so auf dem 
Tag an Venedig anck fUrgenonunea worden.") Acta concordiae etc. p. 193. 

IM%« 5. Mai. Neustadt. Epistola oratamn eapitalariam ad eapitalnm Brixin. 
4e pregreaan ceacardiae In Nora eiritate. (»»Wie aie gleiek beim eraten Znsaromen- 
treffea mit dem Legaten mit karten Worten and Vorw&rfen Ober Un gebersam gegen 
die Kircke iberk&nfl worden ; wie er aber am Ende ihnen sfisse Worte gegeben — 
qnia nti seiet dnleis est rerbis ; wie die Unterkandlangen einen trägen Gang geben ; 
„i*t babitamna in aterqailinio et foetoribns et Aiimas plarimnm infirmi. intendebamas 
nmbe reeedere.**) Arek. Brix. Lad. 3, Nr. 13, Lit. D. 

1%6%» S5. Mai. Neustadt. Responsio oratoris Oeorgii Golser conlra articnloM 
Simonis de Welen. Arck. Brix. Lad. 3, N. 13, Lil. E. 

IMI, post 15. Juni. Littera Nicolai Cardinalis ad Papam Pium II. Der Papst 
möge sick seiner annekmen gegen die Domherren ron Brixen. Arcb. Brix. Lad. 3. 
Nr. 13, Lit. G. 

1M%» circa ^. Janii. Contestatio Litis inter Cardinalem de Cusa et capitnl. 
Brizia. anper fructibus et rcdditibos ecciesiae Brix. coram Caspare de Tremeno, Ca- 
Bonico Trideatino » qua procurator Cardinalis petit restitntionero fractonm ecciesiae 
Brizia. a capitulo perceptomm a mense Auguste IMO — medium Jnnii 1464. Arch. 
Briz. Lad. 3, Nr. 13, Lit. F. 

1M%, 11. August. Todi (Tudertum in Umbria.) Der Cardinal und Bischof 
ron Brizen, Nicolaus Cusanus, stirbt su Todi, 63 Jahre alt. — 
Resskickler'a Reflexion aber den Charaeter dieses Mannes. Sinnacher VI, p. 527 — 539. 

1 IM» 1%. August. Mantua. DerPapstPins II. stirbt. Sinnacher VI, p. 527. 

116% , 25. August. Neustadt. Entwurf xn einer Ausgleichung xwischen dem 
Cardinal Cusanus und dem Hersag Sigmund rem Kaiser Friedrich in Vorschlag ge- 
krackt. Origin.-Vrk. Im Brixn. Archiv. — Sinnacher V, 52%. 

t%d% • 30. August. Neustadl. Kaiser Friedrich best&tigt den durch allseitige 
Bevellm&cktigte kewirkten g&tlicben Vertrag xwischen dem Bischöfe von Brixen, dem 
Demcapitel nnd dem Hersag Sigmund. Bekennen III» fol. 16%. Areh. Sammlung in 
Inaakrmek. — Haadlung etc. p. 519. 

1%6%. Variae respoasiones oratomm capituli Brixin. in superiores articnlos 
imperiales aea tamea in Judicio productae. Areh. Brix. Lad. 3, Nr. 13, Lit. L. 

1%6%, 1. September. Epistola Friederici Imperat. ad Panlum papam II. suppli- 
eaalia , pre eeafirmatione eomadem artieuloram pacis mediante se et Rndolpho La- 
vaatiae Legale apostol. factae. Arch. Brix. Lad. 3, Nr. 13, Lit. N. 

1%6%, 1. September. Nenatadt. Litterae Imp. Frid. III. ad Joaanem cardina- 
lem dafae. 

Litterae Rud. Episcopi Lavantini ad Episcopum Gurcensem. 

Sckreiken K. Friedrieb III. an einen Fttrsten in causa Sigismundi ducis. Arch. 
Bliz. Lad. 3, N. 13, L. P. T. Q. 

1%6%, S.September. Neustadt. Rudolph, Bisckof v. Lavant» p&pst- 
llekar Cemmissir, aksolrirt den Hersog Sigmund nnd seine A n- 
k&Bger Toa der Excommuni cation etc., indem Kaiser Fried rick 
aick fir seinen Vetter vor dem pipstlickea Stuhle dem&thiget. 
BmmiL etc. p. 5t2. — Sinnacher VI, 527. 

1%6%, t. September. Neustadt. Rudolph etc., Bischof von Lavant, seigt dem 
Brizaer Demkerra, Mickael vea Natz» die in Folge der kaiserlicken Vermittelung ge- 
schekeae Aufkekung der Excommunication Sigmunds und des Interdictes an , und for- 
dert ika anf, diese Lesspreckung von den Kanxeln su verkünden. Handlang etc. p. 5'iö. 

12 *• 



186 

1464 f 1. September. NeosUdL Badolph, Bischof rom Laruit« ibertrigt dem 
Gardiaal Peter tob Aogsbvrg die Vollaacbt , die erfolgte Aafhebang des Aber dae 
Land Tirol etc. Terblngien Interdictes an verkÜAdea. Orig.-Urk« im Brixa. Arcb. 
Lad. 3, Nr. 13, Lit. R. 

1464, 3. October. NemstadC. lottmmeBtam , qao D. Petrui Cardin, ei Epiaeo- 
pus Aagvstanas omnibaa parroebie mandat , litteraa D. Radolphi Epiaeopi Lavantini 
et Commisaarii apostoliei interdictvm in terria Sigiamaadi Dacia Aaatriae et dioeeaia 
Brixin. relaxantis anb Dirinia pnblicari. Arcb. Brix. Lad. 3, Nr. 13, Lit. R. 

1464, 30. Norember. Brixen. Die rertriebenea Clartaaen-Nennen kebrea wie- 
der nach Brixea xorack, drei Jabre nacb ibrer Vertraibaag. Exil. Ciariaa. Brix. Ma. 
in Arcb. Fror. Franc. Tirol, in Sebwaa. 

1464. Ob Heraog Sigmand aar Baaee rerpflicbtet wurde, die Kircbe St. Sig- 
mand im Pnatertbale an banenY Oatterer, Nacbricbten r. d. Dorfe vnd der Kircbe 
S. Sigmond. Ma. 



187 



IV. 



Ein Beitrag 



zur 



Geschichte der Lamberge von Steier, 

besonders in jüngerer Zeit. 



Von 



Wranz JKa^er JPrUz. 



AfiU?. IMl. VU. 9. a. %. Heft 13 



189 



Lfer wahre Uraprnng der edlen Familie von Lamberg ist anbekannt, nur 
Sagen sind darQber vorhanden and einige Nachrichten, welche erst spät ge- 
sammelt and zasammengestellt worden sind. Alte Orig^nal-Urkonden in 
dieser Beziehung sind wenigstens in Steier nicht vorhanden. Hohcneck's 
genealogisches Werk Qber die obderennsischen Stände ist bekannt genug, 
liefert aber aach fast keine Documente und manches ist irrig. In dem stän- 
dischen Archiv zu Linz haben wir einige kleinere gedruckte Werke aufge- 
funden, welche ebenfalls alte Sagen Qber die Lambcrge enthalten, in denen 
sich jedoch auch geschichtliche Nacliricbtea » besonders aus jüngerer Zeit, 
vorfinden. Wir wollen nun dieselben anführen und dann aus ihnen und aus 
andern Qaellen einen kleinen Beitrag zur Geschichte dieser Familie liefern, 
besonders aus jener Zeit, wo dieselbe zu dcmBesitze der 
Herrschaft Steier gelangte , der Kaufbrief darQber ist wenigstens 
nicht uninteressant, und nach unserem Wissen noch ungedruckt. Die vor- 
her erwähnten Werke sind folgende : 

1. Angastus aurei Velleris ordo demonstratus per cniblemata et ectheses 
politjcas ex prima philosophica parte in inclyto Lycaeo Lambergiano-Passa* 
viensi , a comitihns Joanne Adamo a Lamberg (Filio Francisci Joseph!), 
Joanne Josephe comite ab Harrach (sororis Francisci Joseph! filio) et Carole 
Benedicto a Lamberg (Caspar! filio). Praeside D. Aug^stino Erath Philo- 
sophiae Professore primo publice. Anno 1694 Passavii, typis Georgii 
Höller. 

(Jene drei waren Studierende der Philosophie zu Passau ; das kleine 
Werk ist dem Landeshauptmann Franz Joseph Grafen von Lamberg ge- 
widmet.) 

n. Karzer Entwurf historischer Denk- und MerkwQrdigkeiten des 
hochgrftflichen Hauses von Lamberg aus bewerthen Geschichtschreibem 
and andern glanbwQrdigen Urkunden zusamb gezogen und anssgefertigt. 
V«n Wolff Hainrich Misstelmaister , beeder Rechte Doktoren und Gegen- 
hcadlem der hochgräflichen Herrschaft Steyrr. Gedruckt za Linz bey 
PrmBS Zachlas Auinger. Im Jahre 1707. Geweiht Ihre Hochgebohrnen 
ExceUenz Leopold Mathias Graf von Lamberg , Freyherrn zu Ortenegg und 
OtfeosUia, Ritter des goldenen Vliesses, gehaimen Rath, Oberst-Hof- und 
LaMdyigermebter anter derEnns, Erbland-Jägermeister des Erzherzogthum 
•bdvEana a. a. w. zu seinem Geburtstag (90. Februar). 

(Ist gedruckt worden, bevor jener Leopold Mathias am I. November 
1707 Ia den Fflrstenstand erhoben wurde.) 

13* 



190 

III. Holdenriedt Panegyricon in Emineni: Cardinal: Joannem Philippum 
comitem de Lamberg. Ratisbonae 1714. 

IV. Pyramifl coliossica honoris Lambergaei etc. Domino Josephe Domi- 
nico episcopo et principi Pataviensi ex comitibos de Lamberg Pontifieinm 
snum fortune auspicanli ereeta, adornata et dedicata. Ab Andrea Schindler 
Consiliario ecclesiastico et pro tempore Parocho in RAhrnbach , 1723. 
Passavii. 

(Röhmbacb ist noch eine Pfarre im einstigen Gebiete von Passau« nicht 
weit von Wegschaid und dem einstigen oberen MQhlkreise.) 

V. Gedicht and GlQckwansch von Johann Georg Seidenbnscb, Deehant 
und Pfarrer zu Aufhaosen. Regensbarg 1723. 

(Anf die Erwählung des Joseph Dominik Grafen von Lamberg inm 
Bischöfe von Passan.) 

VI. Des Hochadelichen-grftflichen und fürstlichen Stammes von Lam- 
berg hohes Ehrendenkmahl ; dem Hochw. Hochgebornen Fflrsten nnd Herrn 
Joseph Dominik Bischof und ReichsfQrsten xu Passau, Grafen von Lam- 
berg u. 8. w. als er den bischöflichen Stuhl bestieg in sinnbildlichen Schrif- 
ten aufgerichtet. Von einer dem lambergischen Hause dienstergebensten 
Feder. Passau 1723. 



Nach den meisten dieser Werke wären die Ahnherren der Lamberge 
ein gewisser Vollrad 1. und sein Sohn Walther um 1161 ans einem aehr 
edlen Geschlechte , wie dieses auch der übrigens nicht sehr verläaaiiche 
Geschichtschreiber Lazius zur Zeit K. Ferdinands I. aus dem Sliftbriefe 
des Klosters St. Andreas an der Traisen beweisen will *). Vollrad war ein 
tapferer Krieger im Gefolge des Babenbergers Heinrich Jasomirgott und 
starb im J. 1 177. Walther hatte einen Sohn Namens Vollra d IL, welcher 
mit dem Herzog Leopold VI. in Palästina gewesen und 12U geatorbea scib 
soll. Vollrad HL, nach jenen Berichten, war ein Feldherr Henog Frie- 
drichs IL des Streitbaren und fiel in der Schlacht an der Leytha 12%6. Be- 
sonders berühmt war Hermann von Lamberg, erster Minister am HofSe 
K. Rudolphs I. und dann K. Albrechts L , allein dieser wirklieh geaehiclit^ 
liehe Mann hiess Hermann von Landenberg und hatte mit jenen Vollraden 
schwerlich etwas gemein ; er war Marschall und Feldhauptmaim dea K. 
Albrecht I. (des Habsburgers) und ein treuer Diener desselben * aller idelit 
ein Gestenreicher, sondern er ist mit ihm erst nebst vielen andern au 
Schwaben nach Oesterreich eingewandert 

Gewiaser ist es, dass die Familie von Lamberg suersi inKrain M^iaaig 
war und dieselbe sich unter Wilhelm H. um 1360 in swei Liaien ttuBÜte. 
durch seinen Sohn Georg in die Sauensteinische und dnreh Balihap 
sar indie Orteneggische. 

Wilhelm U. oder der jüngere war mit DieUnnd, dem letatoa Sfreeii » 
der Familie von Pottwein, verehlieht, wodurch ihr Wappen* der Hiud» 
in jenes der Lamberge kam. 

1) De migratione gentium, Üb. B, foL 109. 



191 

Balthasar hatte zur Gemahlin Margaretka, geborne von Apfaltem, 
ihr Sohn Georg lebte um 1450 (?), seine Gattin war Magdalena von Thum, 
Uir Sohn hiess Kaspar, war verehlicht mit Margaretha Lang von Wellen- 
barg. Dieser sLOg nach Unterösterreich heraas zur Zeit K. Maximilians I. 
Bad wurde in den Freiherrn-SUnd erhoben , diess soll am 12. J&nner 1554 
geschehen sein. 

Mit seinem Sohne Sigmund begannt eigentlich erst die bekanntere 
nd beglanbigte Geschichte der Lamberge von der Orteneggischen Linie. 

Er begab sich mit seiner zahlreichen Familie um 1579 in das Land ob 
ier Enno herauf. Er hatte von seiner ersten Gemahlin Siguna Eleonora 
Grifin von Fogger fUnf Söhne und acht Töchter. Seine zweite Vermählung 
feierte er am 88. April 1579 in der Stadt Enns mit Maria von Meggau, 
welche ihm anch noch sieben Söhne nnd zwei Töchter gebar. Von diesen 
fielen Kindern starben aber mehrere im jungen Alter. Einer seiner Söhne 
ans der ersten Ehe, Johann Jacob, ward Bischof zu Gurk in K&rnthen, 
ein anderer, Namens Karl, ward im J. 1607 Erzbischof von Prag nnd 
Grossmebter des Krenzherrn-Ordens zum rothen Sterne daselbst , er starb 
aber schon 161t. 

Der Freiherr Sigmund von Lamberg war k. Rath , 1590 und 1591 Lan- 
deshanptmann zu Lins, am 13. März 1592 wurde er dieses Amtes enthoben 
nnd snm Landmarschall in Unterösterreich befördert. Er wurde auch in 
die Landmanna-Ordnung des Rudolfinischen Herrenstandes in Linz 
ttngelragen, als dieselbe im J. 1596 zu Stande kam. 

Sein fUnfter Sohn Georg Sigmund war Kammerherr bei dem K.Ru- 
dolf 11., dann Landeshauptmann ob der Enns vom 11. Jänner 1605 bis zum 
Eingänge des Jahres 1606 , dann geheimer Rath bei jenem Kaiser zu Prag, 
splter anch bei K. Mathias und K. Ferdinand II. 

Seine erste Gemahlin war (nach Hoheneck) Sophia von Alt, die zweite 
Em Ton Neideck, die dritte Ehe aber schloss er am 25. FebrAar 1607 mit 
Johanna, aus dem berOhmten flkrstlichen Geschlechte der Skaliger von 
Verona. Dieses Haus hiess eigentlich della scala (von der Leiter), in latei- 
nischer Sprache Scaligeri; es war lange Zeit mächtig in Italien und 
herrachte von 1860 bis 1357 fiber Verona und andere Städte, bis es end- 
lidi Ton dem mailändischen Hanse Viskonti verdrängt wurde. 1406 lebten 
noch iwei Söhne des letzten Herrschers Antonio, sie starben aber in frei- 
willige Verbannung. 

Jene Johanna, welche Georg Sigmund zur Gattin nahm, war die Toch- 
ter dea Fftrsten Johann Warmnnd und in erster Ehe mit dem Grafen Sig- 
■and Ton Dietrichstein vermählt. Sie war der letzte Sprosse dieses edlen 
GeaeUeehles nnd der Freiherr Georg Sigmund erhielt vom Kaiser die £r- 
kabniaat ihr Familienwappen, die weisse Leiter, an welcher zu beiden Sei- 
laa waiasa aafsteigende Hunde im rothen Felde sich befinden, in das seinige 
aaCnnehmen ^). Er bekleidete dann das Bnrggrafenamt zu Steier von 1614 
Ma ICIl and da er an ausständigen Besoldungen und wegen dem K. Ferdi- 

I) Der Wahlspmeh war: Via ad SoperoSf Ssmper altlas. 



192 

nand IL geliehenen bedeutenden Summen grosse Fordernag^n m machen 
hatte, so wurde ihm eine Schnldvcrschreihung pr. 170,958 Gulden rheinisch 
XU 6V3 pcto jährlicher Interessen zugestellt und zugleich die Herrschaft 
Steier verpfändet, welche damals auf 400,000 II. Capital in Anschlag 
gebracht worden war. Er starb im Anfange des Jahres 1631 zu Kitzbilhel 
in Tirol und hinterlicss flinf Söhne, aus denen Johann Maximilian 
(geb. 1608) ihm als Burggraf von Steier nachfolgte und welcher auch ver- 
möge Allerhöchster Entschliessung vom 13. Februar 1641 Steier als Pfand- 
herrschaft erhielt. 

Er ^-ar einer der geschicktesten und berühmtesten der Familie Ton 
Lamberg und wurde zu den verschiedensten Geschäften verwendet. Er war 
zuerst Kammerherr bei Kaiser Ferdinand IL, nahm 1634 Antheil an der 
Schlacht und dem Siege bei Nördlingen Ober die Schweden, ward zu Wien 
k. Reichshofrath , dann am 10. November 1636 mit der Familie und den 
Nachkommen in den Grafensland erhoben und zum kaiserlichen Abgeord- 
neten nach Regensburg zum Reichstage bestimmt, wo am 22. December 
selbigen Jahres Ferdinand 111. zum römischen Könige gekrönt wurde« 

Am 5. September 1G41 erhielt er die WQrde eines Grafen des heiligen 
römischen Reiches, arbeitete später fQnf Jahre lang als k. Bevollmächtigter 
an dem grossen Friedenswerke zu MQnster und Osnabrfick neben dem Grafen 
Max von Trautmanns dorf und unterzeichnete den Abschluss im Jahre 1648 • 
wodurch der dreissigjährige Krieg'gecndet wurde. Darnach ward er Obent- 
Hofmeister des Erzherzogs Leopold . bis ihn Kaiser Ferdinand IlL als ansser- 
ordentlichen Gesandten an den Hof des Herzogs Karl von Mantna schickte, 
um zwischen dem Kaiser und der Prinzessin Eleonora die Heirath absn- 
ichliessen; er vollendete auch dieses Geschäft glQcklich im Jahre 1651 und 
führte die hohe Braut in der Eigenschaft eines Oberst - Hofmeiaters nach 
Deutschland, später wurde er zum geheimen Rathe ernannt nnd als ordent- 
licher Gesandter nach Spanien geschickt, wo er die Heirath swiachen dem 
römischen Könige Ferdinand iV. und der Infantin von Spanien abachloas, 
welche jedoch nicht vollzogen wurde, weil jener schnell im Jahre 1654 an 
den Pocken starb, er erhielt jedoch von König Philipp IV. von Spanien den 
Orden des goldenen Vlicsses. Unter Kaiser Leopold I. betrieb er die Unter- 
handlungen wegen der Vermählung desselben mit der spanischen Prinsesnn 
Margaretha Theresia. Nachdem er acht Jahre in Spanien verweilt hatte, 
kehrte er nach Wien zurQck, ward Oberst-Hofmeister des Kaisers and lei- 
stete grosse Dienste als ilcichshofrath. 1661 wurde er zum Obriat-Erb- 
iand-Kämmcrer im Lande ob der Enns, 1662 zum Obrist-Erbland-Stallmei- 
■ter in Krain und in der windischen Mark ernannt. 

Und dieser Johann Maximilian Graf von Lamberg, iat der 
eigentliche Stammvater der Lamberge als Herren nnd Be- 
sitzer der Herrschaft Steier, womit es folgende Bewandtniae hat : 
Schon sein Vater, Georg Sigmund, hatte dem Kaiser Ferdinand IlL eine 
grosse Summe Geldes geliehen und die Burg Steier ala Pfandhemchaft er- 
halten, so kam diese denn auch an Johann Maximilian, er Qberliesa aber von 
ders elben den gevogten Markt Hall and die Aemter Ober- and Nieder-Hofnark 



193 

mit d^n Wieieii dem Kaiser Ferdinand III., nach dem Vertrage datirt von 
Wien am St Georgentage 1644. 

Laut Pfandverachreibong vom 1. Jani 1644 Qbergab dann der Kaiser 
den Markt Hall saramt den Aemtern mit Vorbehalt der Forstwaldang und 
Wildbahn nebst halbjähriger AufkQndimg gegen 125,000 Golden dem Grafen 
Maximilian von Traatmannsdorf aof Wicderlösung (welche Familie aber 
auch jetzt noch im Besitze ist). Johann Max hatte 1649 zu dem alten Dar- 
lehen dem Kaiser noch 30,000 fl. vorgeschossen, er halte femer sehr bedeu- 
tende Fordemngen , wegen seiner Stelle als Gesandter in Spanien, die sich 
im Jahre 1662 auf 50,000 fl. beliefen, dann wegen rOckstfindiger Besoldung 
als geheimer Rath, Gbrist-Kämmerer nnd Burggraf, endlich an ausständigen 
Interessen und wegen mancher für den Staat gemachten Auslagen, so dass 
sich die gesammte Schnldfordemng desselben nach genauer Untersuchung 
aof 365,844 fl. im Jahre 1663 belief. Es wurde ihm daher auch in diesem 
Jahre am 22. August eine bestimmte Pfandverschreibung der Herrschaft 
Sleier (per modnm antichreseos) Qberliefert und dieselbe ihm in wirklichen 
Besitz gegeben. Johann Max hatte aber viele Kinder und wQnschte zur 
Brhaltang seines Geschlechtes ein Majorat oder Fidei-Gomniiss aufzurichten ; 
da er nun keine Herrschaften oder liegende GQter besass , sondern nur den 
Pfandschilling von 365,844 fl. nnd dieses sein VermOgen fast ganz bei der 
Herrschaft Steier anliegend war, so bat er den Kaiser zu diesem seinem 
Zwecke ihm dieselbe käufl ich und erbli*c h nebst der hohen Wildbahn, 
welche in der Pfand verschrcibung vorbehalten war und saninit dem AblÖ- 
sangsrechte der drei hofmärkischen Aemter zu Qberlassen. Der Kaiser 
ftbertnig diese Sache seinen geheimen Bfäthen und der Hofkammer zur reif- 
lichen Erw&gnng. Diese machte dann am 20. Juli 1666 einen Vortrag an 
Höchstdenselben wegen des Kaufes und stimmte dafür. Der Kaiser ertheilte 
sein Placet, befahl aber auch zugleich in Ansehung der Wildbahn und beson- 
ders in Retreff des Holzes, so man zur Eisencompagnie bedarf. Alles gut zu 
verklansoliren und machte noch einige Vorbehalte *). 

So wurde dann der vollständige Kaufbrief oder Vertrag aufge- 
setzt, am 25. August 1660 vom Kaiser Leopold I. angenommen, gültig erklärt 
and besiegelt, er lautet wie folgt: 

Kaufbrief über die Herrschaft Steier ddo. 25. August 1666. 

Wir Leopold von Gottes Gnaden erwuhlter Komischer Kayser, zu allen Zei- 
ten Mehrer des Reichs , in Germanien , auch zu Hungern und Böhainib 
Konig. Erzherzog zu Oesterreich, Herzog zu Burgund, Steyr, Khärn- 
ten, Crain nnd WQrtemberg, in Ober- und Nieder-Schlesicn , Marggraff 
zn Mähren in Ober- und Nieder-Laussnitz , Graf zu Habspurg, Tyrol 
nnd Görtz. Bekennen hiemit fQr uns , unsere Erben und Nachkomben^ 
tli nach hiebeyerden zwölfflen Decembris anno 1619 unserm Hoch- 
geehrtesten Herrn Grossvatern Weillandt Kayser Ferdinand dem Än- 
derten Weyllandt €korg Sigmund von Lamberg Freyherr Einmahl 

') Nach AelenstQcken. 



t9k 



hundert Aibenzig Tansend neunhundert achtundfünfzig Gulden Rhei- 
nisch vorgeliehen und Ihme derentwegen das Schloss und Herrschaft 
Sleyer verhypolheciren lassen, auch dessen Sohn der Hoch- und 
Wohlgoborne» Unsser und des Reichs Lieher Getreuer Johann Maximi- 
lian Graf von l^amherg, Freyhorr zu Orlenegg und Otienstain Herr 
auf Steckern und Amcrang, PfandMnhaher Unserer Herrschaft Steyer, 
Ritter des güldenen Fliesses, Tnser gehaimher Rath und Obersler Ca- 
merer, den Ersten Oktohris 1641) solche Summe mit 30000 Gulden Capi- 
tal vermehrt, darzue hernach andere Posten, so WQr Ihme richtig 
schuldig worden, kommen seyn, als vermög Unsers kayscrlichen inti- 
matims decrels vom 24. Feh. 1662 wegen einer pr Pansch accordirten 
Post von der Spanischen Ambasciata herrührendt »0000 fl., Item besag- 
ten 1668 Jahres von ausgesetzter Gnad wegen unterschiedlich ver- 
brachter Legationen 60000 fl., mehr an ansstfindiger sechsj&hriger Ge- 
haimber Rathsbesoldung von Ersten July 1657 bis ersten Jnly 1663 
12000 fl. , Ingleichen rOckstiindiger Obristen-Camerer Besoldung vom 
27. April 1061 bis 27. April 1663 3500 fl., nicht weniger von vorste- 
henden zwey Capitalicn der 170958 und 30000 zusamben 200958 fl. 
alss vom ersten January 1662 bis letzten Junii 1663 bey der Herrschaft 
Steyr verfahlenes anderthalb jähriges Interesse 180S5 fl., sodann 
Steyerisches Burggrafl'en Amts Besoldung von Ersten Januar! bis letz- 
ten Juny 1663 mit 401 fl., Rem 15500 fl. die Bezahlung der Rentambt- 
sofficiere auf der Herrschaft gehabten Amhts Darlehen appercirt wor- 
den und 5400 fl., die Er in paaren Geld in Unser Hof-Zahl-Ambt ab- 
geführt, welche Posten, die bey Unserer Hof- und N. 0. Buechhalterey 
genug examinirt und fQr richtig befunden worden , zusamben 365844 fl. 
austragen , derentwegen wir Ihme Grafen von Lamberg vermög einer 
den 22. Augusti des verwichenen 1663 Jahres datirten Pfandverschrei- 
bung herlihrte Herrschaft Steyr mit allen Ein- und ZnegehÖmngen 
PfandtweiH per modum anlichreseos eingeruumbt und in wirkliche 
possess gegeben. Darüber Er bey Unss unlerthänigst angebracht, das» 
er aus väll>-rlicher Vorsorg gegen seine Kindern, auch zur Conservation 
und Wohlfahrt seines Geschlechtes einen Majorat oder Fidei - Coro- 
misz aufzurichten Vorhabens, hievon aber Ihme verhinderlich wfire, 
dass er einige bona slabilia und hauptsächlich andere media nicht 
habe ausser berührten Pfandtschilling der 365844 fl., so auch dessen 
grösste Substanz bey der Herrschaft Steyr, dannenhero gehonuunbli- 
chen gebetten zu bewerkstelligung dieser seiner Intention Ihme mehr- 
besagte Herrschaft Käufflich und Erblich neben dem hohen Wildpahn, 
so in der Pfand verschreibung reservirt gewesen und dem Ableaonga- 
recht, welches Uns zu denen ernentcr Herrschaft Steyr incorporirt ge- 
wesenen und den Ersten Juny anno 1644 Maximilian Grafen von Traot- 
mannsdorf Pfandtweis eingeränmbten drey Hofmirkischen Aembtem 
competiren thut, zu überlassen. Wann Wür nun gnidigst erwogen 
sein des Graffen von Lamberg Uns und Unsern löblichen Hans Oeeter- 
reich viel Jahr gelaiste und noch laistende, nQtiliche, enprieatliche« 



195 

anverdroitene, ansehntliche und angenehmbe Dienste, insonderliait das 
er denen MQnateriBch- andOsnabrßggischen allgemeinen Friedens Trac- 
taten f&nf Jahre lang bis zum Schluss in qaalitate eines kayscrliehen 
Abgesandten und Pienipotentiärii beigeiiohnt, bey ans noch vor ans 
getretener Regierung etliche Jahr und hernach bey Unserer gelieb- 
teiten Fraaen Mutter Weyllandt und Edlen-Frauen Eleonora verwittib- 
ten Römischen Kayserin die Obrist - Hoffinaister Stöhl etliche Jahr 
bedienet, auch in dieser Funktion als declarirler Obrister Hofmaister 
die Abhandlung des Patrimonial Werkhes- und desponsation Unsers 
Hochgeehrtesten Herrn Vatter Weylland Kayser Ferdinand des Dritten 
glorwQrdigsten Andenkens mit vorgedachter anjezo verwittibten Rom. 
Kayaerin su Mantua auf sich genommen und eine achtjährige Amba- 
Bciaia in Hyspanien (wodurch zugleich für Unss durch ihme eine Hey- 
raihdaaelbstentractirtund geschlossen worden) verrichtet, auch sonsten 
in unterschiedlichen Rathsstellen, vornemblichen in Unsem Reichshoff- 
und gehaimben Rath neben bedienung des Oberstcn-Cammerer Ambts 
und anderer hohen Oflficien sich rQhmiich gebrauchen lassen , in sol- 
chen Dienstlaistungen annoch continuiret und in solchen Eifer bis in 
seinen Todt zu verharren gehorsamblich erbietens ist, zur Nachfolg 
seines Vattern und Grossvattern, welche nicht weniger sich umb Unser 
Erahaus meritirt und verdint gemacht, beynebens WQr derzeit ohne- 
das von mehrbesagter Herrschaft Steyr, nachdem selbige ihme Grafen 
von Laroberg und seinen Erben im völligen Genuss hinumbgegeben 
gewesen, ainigen Nutzen zu erheben nicht gehabt, noch der AblGssung 
halber Uns sobald Ho tfnung machen können: Alss haben Wfir in An~ 
sehnng angeregter stattlicher Verdienste des Grafen von Lamberg gu- 
ter Intention und anderer Motiven in sein Regehren, nachdem Wir sol- 
ches durch Unsere vornembste gehaimbe Räth und Hoffeammer reiff- 
lich berathschlagen lassen, gnädigst ein ure willigt und verkauffen Ihme 
hiemit villermeldte Herrschaft Steyr mit allen Ein- und Zugehörungen, 
geilt- und weltlichen Vogteien, Lehen, Gerechtigkeiten, Landgerich- 
ten, hoch und niedem Wildpahn, wie selbige von Altersher- und für 
Verpftndung der zu der Herrschaft Steyr sonsten gehörigen drcy hof- 
m&rkischen Aembter hergebracht worden, Raisgejaiden, Fischwasser, 
Rossmauthen, Umgeld, Urfahr Gerechtigkeit, Rurgrecht, Vogt, und ver- 
aigten auch behausten Diensten, Robbothen, Grund Kuchl und Trayd- 
dienaten, Aeckern, Wiesen, Waldungen, Forstrechten, Diensten und 
Steaern, von ledigen ForsigrQnden, Salz fuhrgel dem. Schreib- und Sigl- 
geldern, Freyund Anleuthen, Landgerichts- und Waldstrassen, Re- 
standgeldern von der Eisengewerkschafl, der Inleuthen Schutz- und 
Holden, auch Landgericht und Urbarsteur sambt allen andern zuge- 
hörigen Galten GQetern, Stukhen , wie auch sonst ingemein allen und 
Jeden Regalien, Herrlichkeiten, Recht und Gerechtigkeiten auf weis- 
uid Form bemelte Herrschaft Steyr bishero von Unss und Unsern Vor- 
fahren inne gehabt , auch durch Unsers daselbst bestellte kays. Rendt- 
■aialar und Offioim administrirt und verwaltet, genutzet und genossen 



196 



worden oder mit Recht genotcet and genossen werden können, alles 
nach Aosweissung eines hierOber aafgerichten Hanpt- 
urbary und nebens deme alle hierin erKihlte Stuck und Appertinen- 
cien von allen andern Hypothecis und Verpfändungen allerdings gele- 
dige t, für ganz frcy , ledig und aigen nmb die daran f vorhero Pfandt- 
weis sistirende 305,844 fl. RheiniRch, die ans vorerz&hlter Massen aller 
dings gaet gemacht worden ; wie dann solcher Khaaff jezo und hin- 
fQhro za ewigen Zeiten nach allen Gerichten nnd Rechten an nnd 
allen Stätten und Enden am allerbesten und höchsten Kraft und Macht 
hat, habensoll, kann and mag; Wflr haben auch solches Alles, wie 
obsteht, aus Unsem nnd Unserer Erben und Nachkomben Handten, nutz 
und Gewähr genommen und zu gemeltes unsers g^heimben Rathes- nnd 
Obristcn Camerers nnd seiner Erben Gewalt, Natzen und Gewähr ge- 
stellt und gegeben, also und dergestalten, dass Er nnd seine Erben an- 
geregte Herrschaft Steyr mit allen vorbenannten Ihrer Nutzung Zu- 
und EingehOrungen . Zinsen, Renten, Gölten und GQetern, nichts davon 
ausgenommen , vermög obberQhrtes Ihme eingehändigten Urbars und 
sonst observirten unterhaltenen Gebrauches nun hinftkhro an fftr freyes, 
lauteres und unbekhftmmertes aigen Erb und Landguth inhaben, besitzen, 
nutzen , gemessen . gebrauchen , auch damit handien thuen und lassen 
möge nach ihrer Nothdnrft, Nutz und Gefahlen, alss mit andern ihren 
eigenlhOmlichen Göettern, wie solches KhnufTs nnd Unsers Land Oe- 
sterreich ob der Enns Recht und Gewohnheit ist, ohne Unsere, Unsrer 
Erben ondNachkombcn auch sonst Mänigliches Irrung und Widerspre- 
chen. Ingleichen ftbergcben wir Ihme Grafen von Lamberg Unser zu 
denen drey HofmSrkischen Aemblern habendes Ablössang:srecht sol- 
cliergestaltcn , wann er mit denen Grafen von Trautmannsdorf als 
jetzigen Pfand tinhabern gedachter Aembtor der Ablösung halber sich 
vergleichen und selbige zur Herrschaft bringen wird, das Ihme das 
Aigenthom derselben ebcnfahls zoestehen solle. WQr, Unsere Erben 
und Naehkomben sollenond wollen auch gemeltes Grafen von Lam- 
berg nnd seiner Erben uub diesen aufrechten Khauff berflhrter Herr- 
schaft Steyr und deren Zugehurungen. gnadigster Herr, Gewähr , ge- 
treuer Fnrsprocher , Verlretter und Schirmer seyn und bleiben gegen 
und wider männiglichen, niemandls ausgenommen, geistlich oder welt- 
lichen Standes, alss oflfl Ihme solches Noth heschieht oder Sye et von 
Uns begehren werden . wie dann eines solchen rechten , redlichen 
Khauffs undGewährschafl in bcmelten Unserem Erzherzogthum Oester- 
reich ob der Enns Recht und Gebrauch ist. Wir behalten aber Unss, 
Unsern Erben und Naehkomben austrQcklich bevor, die 
RQstgelder, Kriegs-Contributionen oder was sonsten kOnffUg von E.E. 
Landschaft bei/^-illiget nnd angeschlagen werden möchte in unser Vice- 
dom Arobt in Oesterreich ob der Enns noch ferner za erlegen; snm 
Fahl auch Ober kurz oder lang deren Enden einige Berg^erkh, welchen 
WQr uns dann sambt den Schätzen gleichfahls ansgenohmen haben 
wollen, entstehenwQrden , das es mit denselben in DnrgebiiB|p des 



197 

Gekilts nach der gemeinen OAtcrreichiRchen Berg^werksordnung und 
wie et mit andern Landleathen be«chicht , gehalten werden solle. In- 
gleichen solle der Graf von Lamberg and seine Erben schuldig und ver- 
bandten seyn , wenn WQr Unsere Erben und Nachkomben zn Unsern 
Hoff- and Fortifikations Gebän Holz vonnSthen haben, selbes, jedoch 
gegen Bezahlung des billigen bisher gebräuchigen und insgemein 
liaffigen Werths erfolgen zu lassen, desgleichen die Stadt Steyr, wie 
anch die Eisencompagnia und was derselben anhängig , wider Ihre ha- 
bende Privilegien, altes Herkomben und Gewohnheit nicht zu turbiren 
anch mit keinerley Nenemrg, Slaigerang des Holtz, Kholloder auf an- 
dere Weis zn beschweren nnd Schaden zuzufügen ; angesehen anch der 
Graf von Lamberg das berührte Aigenthnmb der Herrschaft Steyr vor- 
nemblich zn Erhaltnng seines Geschlechtes verlangt, hat er sich ge- 
gen Uns« gehorsambst erklert nnd WQr acceptirt , das nach Abgang 
sein and seiner männlichen Erben abstaigender Lini , sodann desjeni- 
gen seines Vettern , so Er aus dem Geschlecht der Herrn von Lamberg 
sa erkOessen and in seiner kQnftigen Disposition zu benennen Ihme in 
pectore vorbehaltet, männlichen Descendenten, Unss, Unsern Erben 
nnd Nachkomben freystehen soll , gegen Bezahlung der darauf haften- 
den 365,644 fl. in demValor der MQnz, wie selbige sodann insgemein in 
denen österreichischen landen gangbar seyn wird, sambt deren ange- 
wandten, erweiaslichen Meliorationen, anch was zu Ablösung der drey 
Hofmerkischen Aembter ansgelegt seyn möchte, die ganze Herrschaft 
mit allen Zngehörungen wider an sich zu ziehen. Da auch WUr oder 
jemand anderer ans Unserm hochlöblichen Erzhaus den Wildpahn, 
welcher allezeit fleissig gehöget und in gnelen Standt gehalten werden 
solle, etwan znweilen besnchen und Wir Uns damit erlustigen weiten, 
Unse nach Belieben und Wohlgefallen dessen zu gebrauchen freystehen 
•oU, dann Er Graf von Lamberg, dass £r und die seinigen diesem 
allen gehorsamblich und gebQhrend nachkommen wolle, durch einen- 
verbQndlichen Revers sich obligirt hat. 

Gnaediglich nnd ohne Gefährde, mit Urkhundl dieses Briefes, den 
Wir mit aigener Hand unterschrieben nnd mit unserm anhangenden 
kays. Segret Insigl verferttigen lassen, der geben ist in unsor kays. Re- 
sidenz Statt Wienn den 25. Augusti anno 1666, Unseres Reichs des 
Römischen im Neunten, des Hnngarischen im zwölfTten und des böhmi- 
•ehen im zchenden. 

Leopold. L. S. appensi. 

Ludwig Graf von SinzendoriP. 

Ad mandatum Elecli 
Domini Iniperatoris proprium. 
Ilelnihardt Christoph Graf 
von Waissenwolff. 
J. Gabriel Seelb. 
Chan: Leopold Constans von 
Nostenburg. 



198 

Dieie Abichrift befindet sich in der k. k. Berf^hMiptBaBMchAfl la 
Sieier, da heisst ei dann am Ende : 

Collalionirt g^eg^en den bey der Herracbafl Sleyeriaeb Refbtralv be- 
findlichen Original Khaaffbrieff and befindet üch diese AbtchriA mit dem- 
selben gleiches Inhalts. Actam Steyer den tS. May 1796. 

Wolff Heinrich Xistelmainter 
L. S. RsntmaislerT 

Die Hofluunmer entwarf dann anter dem Datun S6 September 1C66 
einen Revers, welcher aach vom Grafen Johann Max in einem Original 
anter seiner Peltschaft und Handschrifl am SO. Janaar 1667 aasfefertigt 
worden ist, er laatet wie folgt: 

Ich Johann Maximilian, Graf von Lamberg, Freiherr sa Ortenegf and 
Ottenstain, Herr der Herrschaft Steyer, Obrister-ErbUnd-Slallmeister 
in Krain and in der windischen Mark, Ritter des goldenen Flnas (8ic)i 
der Römischen Kayserlichen auch xa Hangam nnd Mhmen König- 
lichen Msjestit wirklicher geheimer Rath nndObrist-Klmmerer a. ■• w.. 
Bekenne hiemit wassmassen die k.k. Migestit mein allergnldigsterHer^ 
nnd LandesfÜrst anf mein allernnterthänigstes Ansuchen und damit Ich 
mein vorhabendes Fidei-Commissum um desto beatlndiger werkalellig 
machen könne, mir das Eigenthom der bisher durch mich pfandweis 
genossenen Herrschaft Steyer. allergnidigst Ikberlaasen, dagiegMi ich 
mich ftkr meine Erben and Nachkommen hiemit bestermanoi Terrtver- 
sire und veroblig^re : 

Erstens, dass RUstgelder, Krieg:skontributionen oder waa aeuAen 
künftig die Stände bewilligen und anschlagen werden , noch weiters 
in besagtes Vizthomamt abgeftihrt , auch da sich Ikber kun oder lang 
einige Bergwerke ereigneten, selbige neben denen Sehltami ihrer 
k. MajestAl verbleiben, and es mit Dargebang des Holz nach der faler- 
reichischen Bergwerksordnung gehalten werden solle. Anderteaa»Wami 
nach dem Willen Gottes der von mir and eines meiner Vetters, der 
Herren von Lamberg, (den ich Ihrer Msjestit in meiner fidcJemmiiBap 
riechen Disposition determiniren und benennen werde) ent^mgene 
Mannsstamm nnd ihre Männlichen Descendenten gänslieh abgehen Mu- 
ten, alsdann ihre K. Migestät, Dero Erben nnd Nachkommen berthrle 
Herrschaft Steyer, allermassen dieselbige mir herumgelasaen worden, 
gegen Bezahlung der darauf haftenden 365844 Childen und was denen 
Herrn Grafen von Trautmannsdorf der drei HoimirktiBchea Aemtnr 
halber an Pfandschilling besahlt, auch erweislieh melierirt werden» 
frey wieder an sich lösen mögen ohne mein und meines Vettern, den 
ich benennen werde, verbleibenden Weibsstammen, auch anderer Lam- 
berg, die von uns beeden nicht descendiren, Irrung und Hinderniaa. 

Drittens. Weil durch Ueberlassung der Wildbahn mir eine aonder- 
bare Gnad widerfahren, alss verspreche ich hingegen, daas aelbige 
SU allen Zeiten Waidmannisch unterhalten und fieiaaig gehfget« aneh 
Ihre k. Migestät, Dero Erben und Nachkommen vorbehalten Ufu md 



199 

freystehen solle , wenn selbige in das Land ob der Enns kommen und 
sich mii der Jagd erlnsiigen wollen , sich angeregter Wildbahn zn be- 
dienen. 

Viertens. Sollen ich and meine Erben schaldig seyn, wenn Ihre 
k. Majestät, dero Erben und Nachkommen zn Ihren Hoff- und Fortifi- 
katioBs^Gebän Holz von ndthen haben , selbiges gegen Bezahlung des 
billigen, bishero gebriuchlichen und insgemein läufigen Werth unwei- 
gerlich erfolgen zu lassen. Nicht weniger, f&nftens, verspreche ich, die 
Stadt Steyr, wie auch die Eisenkompagnie, und was dazu gehört, bei 
ihren bishero gehabten Freyheiten, Contrakten, Verträgen, alten Her- 
kommen and Gewohnheiten zu schützen und zu manuteniren , auch sie 
darwider mit keinerlei Neuerung, Holz- und Kohlsteigerung oder in 
Anderweeg, wie das Namen haben mag, weder directe noch gar indi- 
rectam zu beschweren , oder darwider zu handeln , Alles treulich und 
ohne Gefährde, zu wahrer Urkhand dessen habe ich diesen Revers 
mit meiner eigenen Handtschriffl und Pettschaft gefertiget. Geschehen 
la Wienn den zwanzigisten Monathstag January im Sechzehnhundert 
Sieben und Sechzigisten Jahr. 

Job. Mazimilian Graf von Lamberg m. p. *.) 

Der Graf Johann Max suchte nun seinen Plan zu vollführen in An- 
sehong des Fidei-Commissum und brachte es im Jahre 1669 wirklich zu 
Stande. Nach demselben sollte nun immer der Erstgeborne oder Ael- 
teste seiner Nachkommen die Herrschaft Steier hesitzen und zwar unge- 
trenat nnd n^geschmälert , dieses war damals sein Sohn FranzJosef, 
aaf ihn sollten wieder von seinen Nachkommen immer die Aeltesten folgen, 
wenn aber diese Linie aussterben sollte, so komme dann der Besitz jener 
Hemehafl aaf die zweite Linie, welche von Johanns Sohne Kaspar 
begiMien sollte, die erste wurde die Mazimilianische, die andere 
die Kaaparische Linie genannt, und so verblieb es auch. 

Der Graf Johann Maximilian hatte zur Gemahlin Judith Rebekka, gc- 
beme Gräfin von Wrnb (Wma) von Freudenthal, mit welcher er viele 
Kisder erzeugte, worunter folgende Söhne : 1. Franz Josef. 2. Georg 
8 ig m V n d, Maltheserritter, 1 167S. d.MaxLudwig, lebte nur drei Monate, 
t 16%6. 4. KasparFriedrieh, k. k. Kämmerer und Hofkammerrath, 
verehlicht mit der Gräfin Franziska von Chadau; er war der Stamm- 
vater der zweiten Linie. 6. Johann Philipp, geboren zu MGUister 
16W, FOrttbischof zu Passau. 

Johann Maximilian war ein sehr gebildeter und in den Geschäften er* 
bhrner Mann, er verstand die lateinische, italienische, französische und 
spanische Sprache, in denen viele Schreiben und Berichte von ihm in der 
ftrstlichea Bibliothek zu Steier sich befinden ; sie sind in einem grossen 

I) Diesen Revers habe Ich aus ei&em berggerichtUchen Gutachten oder 
■srichte abgeschrieben, welchen der Assessor Prsns Wachtel den 15. Juni 1792 
aewteUts — er war dann von 1795—1816 Bergrichter in Steier. 



200 

Bande beisammen (angedruckt) and beeonders flkr die Geechiebte dei dreit- 
Bigj&brigen Krieges in den letzten Jahren interessant. 

Er starb im Jahre 1672 and nun trat sein ältester Sohn Frani Josef 
(geb. 1641 in den alleinigen Besitz der grossen Herrschaft Steiery seine 
Gemahlin war Anna Maria, eine gebome Gräfin von Trantmannsdorf. Er 
diente zuerst in seiner Jagend dem Erzherzoge Leopold, ward 166S sein 
Kammerherr, 1664 Keichshofrath. Am 15. Februar 1686 warde er wegen 
der Verdienste seiner Vorfahren und seiner eigenen zam Landeshaupt- 
mann obderEnns ernannt und am 6. Mai in der Ritterstabe des Sehlos* 
ses zu Linz in Gegenwart der Stände feierlich installirt; er bekleidete auch 
diese Würde bis zu seinem Tode. 1694 erhielt er von K. Leopold den Orden 
des goldenen Viiesses, ward ITIN) Grand von Spanien, 1704 k. geheimer 
liath, 1705 wurde er als solcher vom K. Joseph I. bestätiget and erhielt 
1709 von ihm die Bewilligung, dass immer nur der Aelteste der Familie 
den Titel Gbrist-Erbland-Kämmerer flihren dOrfe, die Anderen 
hicsHen Erbland-Kämmercr. 

Auf einer grossen Höhe stand nun schon diese Familie der Lamberge, 
aber sie stieg noch weiter empor und errang sogar die forstliche 
Würde. Leopold Matthias, Franz Josefs ältester Sohn, geboren 1667, 
hatte zum hohen Taufpathen den Kaiser Leopold selbst, daher derselbe 
auch diesen Namen erhielt ; er war sehr beliebt bei ihm und dann bei dem 
K. Joseph I., er ward k. k. Kämmerer, Obrist-Erbland- Jägermeister ob der 
Enns und Ritter des goldenen VUcsses. Ihn erhob nun dieser Kaiser vennit- 
(elst Diplomes vom 1. November 1707 in den ReichsfUrstenstand ^) berich- 
tete dieses den Ständen ob der Enns und Hess ihm die Gnade angedeibeni 
dass zum Behufe dieses fürstlichen Standes, von dem, was die Herrschaft 
Sleier in das oberösterreichiBchc Landhaus an ordinären und ausserordent- 
lichen Landesanlagen jährlich abzuliefern hat, der jetzige Besitzer Franz 
J oseph in jedem Jahre 12000 fl. abziehen dürfe, welche dann dem FUrstea 
Leopold Mathias zu Gute kämen, in der Hofiabrechnong der Stände 
könne diese Summe als eine angezweifelte Ausgabe angeführt werden *). 

1709 am 11. Juli belehnte ihn K. Joseph auch mit der LandgralaeliAft 
Leuchtenberg, daher ihm der fürstliche und landg^äfliehe Titel sa- 
gleich gebühre, beide Titel sollte aber in Zukunft nur der Beutaer der 
Herrschaft Steier aus dieser Familie führen, die übrigen Blitglieder seien 
nur Grafen. 

Leopold Mathias genoss jedoch diese Würde nicht lange, denn er 
starb schon am 10. März 1711 zu Wien im 44. Jahre seines Altere, ohne 
einen männlichen Nachkommen von seiner Gattin Maria Claudia, gebomen 
Grätin von Küuigl, zu hinterlassen. 

1) Dm aureuu Vellua sagt nun: 

Stirps Lambergiadum nubes aequarai honore, 
Nuuc liambergiacus sidera tangit honoa? 

2) Schreiben aus Wien vom 10. Decenber 1707; im ständisehen Archiv M 

LlBB. 



201 

Sein Valer Franz Joseph ward nun F&rBl als der älteste der Fa- 
milie, und erhielt auch die Landgrafschaft Leuchtenberg ^) ; er starb aber 
bald darnach, n&mlich am 18. November 1712 im 71. Jahre seines Lebens. 

Von seinen BrQdem hatte sich besonders Johann Philipp ausge- 
zeichnet, ¥on dem wir daher einiges anfahren wollen. Er war zuerst Krie- 
ger, ward dann kaiserlicher Gesandter in Holland, in der Pfalz, in Sachsen 
und in Fohlen bei der Wahl und Krönung August's zum Könige dieses Lan- 
des, wo er sich sehr klug benahm. Später trat er in den geistlichen Stand 
ond wurde am 26. Mai 1G89 zum Fürstbischöfe von Passau erwählt, con- 
lekrirte als solcher 1G93 die neue, schöne Stiftskirche zu Garsten bei 
Steier, ward 1700 Cardinal und vollendete die herrliche Domkircho zu 
Fassan. 

1701 wurde er zum kaiserlichen Plenipotenliarius am Reichstage zu 
Kegensbarg ernannt und dann zum geheimen Rathe und Ritter des goldenen 
Vliessea befördert. Er starb zu Regensburg am Schlagflusse den 26. Oclo- 
ber 1718. «). 

Der Fllrst Franz Joseph hatte mehrere Töchter und folgende Söhne : 
1. Leopold Mathias, \on dem schon die Rede war. 2. Johann Adam, 
geboren 1677, Kammerherr und Landrath | 1708. Franz An to[n, geb. 
1678 , der seinem Vater als Fürst nachfolgte. 4. Joseph Dominik, 
geb. 1680; dieser widmete sich dem geistlichen Stande, feierte seine 
Primix als Domherr zu Passau am 4. October 170.'i, ward 1705 Domprobst, 
1712 F&rstbischof zu Seckau und wurde nach dem Tode des Bischofes Rai- 
mund (welcher am 26. October 1722 starb) durch einholiige Slinimenmehr- 
lieit am 8. Januar 1723 zum Fürstbisehofe von Passau erwählt. Er trug sehr 
neles xur Wiederherstellung des 1727 abgebrannten lauibergischen Schlos- 
ses zn Steier bei, erhielt 1728 das Pallium als Erzbischof und die Exemtion 
von Salzburg, ward 1737 Cardinal, feierte 1753 sein Priester-Jubiläum 
und starb am 30. August 1761 im 81. Jahre seines thatenvollen LebeuH. 

Der fünfte Sohn des Fürsten Franz Joseph hiess Johann Philip p, 
geb. 1684y er ward Oberst-Stallmeister des Füi'stbischofcs zu Passau. 

Der sechste hicss Johann Ferdinand, geb. 1689, er leistete dem 
Staate grosse Dienste durch viele Jahre und wurde am 23. April 1741 von 
Maria Theresia, Königin von l'ngarn und Rühmen, zum wirklichen gehei- 
men Rath ernannt. Er war früher auch k. Kämmerer und Hof- und Kam- 
■er-Muiik-Dlrector bei dem Kaiser Carl VI. gcwcben. 

1) Diese Landgrafiicbaft ging jedoch im Jahre 1714 für die Familie Luniberg 
verloren^ weil sie durch den Fricdens&chlusi» von RadbUtt an Baiem zurückfiel. 

S) Als er Bischof zu Passau ward, nahm er zu ncineui Wappen dati Dild der 
Oitc, a&mlicb eiuen Löwen mit zerriMcnen Ketten und Banden, der sich an einem 
Scidenfsden hemmführeu UU^t und sein Wahlspruch dazu war : 

Peragit tranquiUa potesta^, 

Quod Tioienta nequit ; mandataque fortiu» urget 

Imperiosa quies. 



302 

Der siebente Sohn endlich, FranzAlois, geb. 1697| ward Domherr 
von Salzburg und Passau. 

Der FQrst Franz Anton erhielt nun nach dem Tode seines Vaters, 
da seine beiden älteren Brüder schon früher gestorben waren, die Herr- 
schaft Steier; er vermählte sich am 19. Februar 1713 mit Ludovika. ge- 
bornen FUrstin von HohenzoUern - Hechingen. Er war zuvor schon k. k. 
Kammerherr und Oberstlieutenant bei einem Dragroner-Re(pmente. 17t9 
wurde er als Erbtruchsess des Erzbisthumes Salzburg investirt *), welche 
Würde dann immer bei der Familie der Lamberge von Steier verblieb ; er 
starb am 23. Augpst 1769. Ihm folgte als Fürst sein Sohn Johann Mepo- 
mukFriedrich, seine Gemahlin war Marianne Gräfin von Trautsohn, sie 
starb 1790, der einzige Sohn Joseph Wilhelm war schon 1786 ihr im 
Tode vorangegangen; beider Grabstätte und Grabmal befinden sich im 
Gottesacker zu Steier neben der Capelle. Der Fürst Johann Nepomnk 
selbst verliess dieses Leben am 15. December 1797, er war der letzte von 
der sogenannten maximilianischen Linie. 

Die Herrschaft Steier kam nun an die zweite Linie, welche von Ka- 
spar, dem dritten Sobne Johann Maximilians abstammte, jener war zuerst 
verehlicht mit Franziska Theresia, gebornen Gräfin von Chadau und hatte 
von ihr einen Sohn Carl Benedikt, den nämlichen, welcher im Jahre 
1694 mit Johann Adam Grafen von Lamberg zu Passau die Philosophie 
studirte und die Thesen verlheidigte '). Nach ihrem Tode verehlichte er 
sich mit Aloisia Elisabetha, gebornen Gräfin vonTruchsess, welche ihm eine 
Tochter, Franziskalsabella, gebar, die dann den Grafen Frans Anton 
von Weissenwolf heirathete. 

Kaspar Friedrich starb schon 1686 im 38. Jahre seines Alters, und zorn 
Vormunde seiner Pupillen wurde Christian Graf von Rogendorf bestimmt *), 
dem dann 1698 Carl Benedikt das Absolutorium über die geführte 
Vormundschaft übergab ^). Dieser verehlichte sich mit Aloisia Barbara, 
gebornen Gräfin KhcvenhüUer, im Jahre 1703. Von seinem Sohne An ton 
stammte Carl Eugen, der nun nach dem Tode des Fürsten Johann 
Nepomuk von der maximilianischen Linie die Herrschaft Steier 
und den Rang als Fürst von Lamberg erhielt. Dieser Zweig hatte sieh 
aber nach Baiern gezogen und dort ansässig gemacht; Carl Engen war sn 
Landshut am 1. April 1764 geboren und ward Lieutenant in hüeriachan 
Diensten. Er bekam nun die Herrschaft Steier und jene in Bühmen und 
Tirol, musste aber auch viele Schulden übernehmen. 

Am 6. October 1801 suchte er um Aufnahme als Mitglied der ob der 
ennsischen Stände an, diess wurde ihm auch bewilliget, er selbai aber erst 

1) Juvavia von Kleimayrn, pag. %94. 

2) Nach dem obenangeführten : Augustus aurei Vellrels ordo etc. 

3) NotizeDblatt. Beilage xum Archiv für Kunde österreichischer Geschieht!* 
quellen. Herausgegeben von der kais. Akademie der Wlsseosehaflea In Wien. 
8. 110. 

%) L.c. 8. 110. 



2(»a 

später (weil er die Taxen so lange nicht bezahlte) bei denselben eingeführt 
und ihm xngleich aus besonderer RQcksicht fUr seine Person der erste 
Sitx auf der Berrenbank angewiesen, da ihm sonst, als dem JQngsten, nach 
dem alten herkommen and der Sessionsordnnng der Sitz nach allen bereit» 
eingef&b^ten Mitgliedern dea altrudolfinischen Herrens landei gebAhri 

hiHe^). 

Cr Termihlfe sich am 19. September 1802 mit Friederike, gebornen 
Fftrstin von Oettingen-Walleritein, welche Palastdame Ihrer Majestät der 
Kaiserin ward nnd den Stemkrenz-Orden erhielt. 

Der PQrst Karl Eugen war k. k. Kammerherr, Ehrenritter des Johan- 
niter-Ordens und wirklicher Ritter des baierischen St. Hubertus-Ordens. 
Er hatte manche grosse UnglUcksf&Ue auszustehen, welche ungemeine 
Kosten verursachten, s. B. die feindlichen EinHllle der Franzosen in den 
Jahren 1800, 1805 und 1809; im Jahre 182^ bei der grossen Feuersbrnnst 
XU Steier, am 21. Juni brannte auch das Schloss daselbst ab, welches später 
wieder ganz hergestellt wurde. Er hatte eine einzige Tochter, die liebens- 
würdige Friedrike, sie vermählte sich am 8. Jänner 1829 zu Linz mit dem 
Grafen Felix von Monte cuccoli-Laderchi (Sohn des Grafen Peregrin und 
der Gräfin Therese, gebornen Freiin von Loend' Ench^de), sie starb aber 
nur BU bald, im ersten Wochenbette, zum allgemeinen Leidwesen. Karl 
Eugen vermehrte besonder« die Bibliolhek und die Kupferstichsammlung 
im Schlosse zu Steier und starb zu Linz an Schwäche im 67. Jahre am 
11. Mai 1831. Die Leiche wurde am 14. in der Pfarrkirche zu St. Joseph 
eingesegnet und in die Familiengruft zu Nesszamitzlich bei Schichowiz, 
einer Lambergischen Herrschaft in Böhmen, gebracht. 

Sehr bald folgte ihm auch seine edle Gattin im Tode nach, der 
17. Juli 1831 war ihr Todestag; sie hatte schon lange an der Wassersucht 
gelitten und erreichte ein Alter von 55 Jahren. Ihr Leichnam wurde eben- 
falls in der St. Josephskirche eingesegnet und dann in das Familienbcgräb- 
nisa abgeführt. 

Sie hinterliessen zwei Söhne: Gustav, geb. am 21.Dccember 1812, 
den jetzigen Farsten von Lamberg, und Emil, geborenden 2G.März 181C; 
dieser ward k. k. Lieutenant im zweiten Uhlancnregimente , wurde durch 
das Zerspringen des Gewehres auf einer Jagd in Böhmen schwer verwundet 
■nd starb in Prag den 5. December 183G am Wundstarrkrämpfe; auch er 
warde in der Familiengruft beigesetzt. — 

Der Fl&rst Gustav besitzt die einstige grosse Herrschaft Steier, ferner 
GMsendorf im oberen M&hlkreise, Alhartsberg und Planken unter der Ennn, 
in Tirol Kitsbllhel, Löwenberg, Kapsberg und Mönichau, in Böhmen Schi- 
cheiirix, Raby, wo der berahmte Anführer dcrHussiten Ziika sein zweites 
Aoge verlor, ferner Zihabetz und Budietiz. 

1) Nach Acten der ständischen Sitzung vom 16. October 180?, wo dioNe 
■estimanngen getroffen und dann am nächsten Landtag in VoUaug gcsetat wurden. 



Archiv. 1851. VII. 3. u. I. Heft. U 



205 



V. 



Des Abtes Zacharias Gröblacher Aonales Ozziacenses 



mit der 



Fortsetouug durch Abt Hermann Ludin^ii^er 



aas den 



iniltcrn eines Ossiacher Codex abgeschrieben und mitgotln'ill 



von 



Goiiiieb V^eiherm von Anker jf ho fen^ 

i>ir4*r(«r d«^» hi^iori.Hchou ViTcins für Kärii(«'n. 



1^ 



K i 



207 



Ver Codex, von dem ich hier eine Abschrift liefere, beatand ursprünglich 
ais 1900 QaarUeiten. An dem obern Deckel befand sich die Aufschrift: 

ANNALES OZ 
ZIACENSES (O) 
Z- A- • 
Hierauf folgte das bekannte Wappen der Abtei Ossiach mit Inful uud 
Pastoral, dann mit der Umschrift + Confirma hoc Dens quod operatus es in 
nobis, — endlich unter dem Wappen die Jahreszahl MDLXXXVIII. 
Auf der innem Seite des Deckels standen folgende Verse : 
Sezcentls domini deeursis Oszias aonis 
Regna eomet regit haec, fondat opusqae plam 
Co^Jage Irenbarge, hoc, natoqae Popone docefe*) 
ChrUticola efficitor, Praetule AqoUeglae. 
An der inneren Seite des unteren Deckels stehen wieder folgende 
Verse: 

De rege Boleslao 
Rex hotnicida ego tum perfugas et scelere dives 
Hie lalul Inxl*) deploraDS facinus audax 
Ne tarnen admissom scelestero *) vindicet ultor 
Sanguine parpure^) tingentem aldera celi^) 
Te Stanislae peto®) sedantis^) adroca causam 
Polonam qaerens hae me risams eas®). 
An der Aossenseite des untern Deckels befindet sich das Wappen des 
Erihersogthumes K&rnthen. 

Herr Prediger Meyer fand diesen Codex im Jahre 182t in einem bQr- 
fcrilelMii Hanse zu Klagenfurt; da der Hausvater die leeren Bl&tter als 
Sekreibpapier PBlc seine Kinder bestimmte , so gestattete er dem Herrn Pre- 
Af0r lediglich die beschriebenen 153 Quartbl&tter , wovon in der Regel 
■dt wenigen Ausnahmen bis zum Jahre 1587 jedem Jahre, seit dem Jahre 



1) doeaate Im Ann. Milles. p. %0. 

S) lax im Annal. Blilles. p. 108. 3) coelestls ibid. t) purpureo ibid. 
•) O^yapl IMd. 6) rogo ibid. 7) precaotis ibid. 
8) In Ann. Milles. fehlt die ganze Zeile. 



208 

IÖ87 aber jedem AMc ein Blatl gewidmet war , hcrauHzunolimcn. Von die- 
sen niuilcrn, die sich noch in den Händen des genannten Herrn PredigerK 
lii^linden, nahm ich die naclifolgende Abschrifl. 

Selbst die flQchiigste Vergleichang dieses Codex mit dem «jAnnasMille- 
sinius mon. Ossiacensis** zeiget schon zur Genüge, dass diese Annales Ozzia- 
oonRes der antiquus Codex seien, dessen der Annus Millesimus wiederholt 
crwälmt. Die Siglen Z. A. 0. und die Jahreszahl 1588 am oberen Deckel« 
die bis zum Jahre 1587 nül alleiniger Ausnahme der hie and da vorkommen- 
doa und von mir eingeklammerten Zusätze durchaus gleiche Handschrifl, 
und wenn man diese Umsiriude mit demjenigen , was der Annas Millei. p. 89 
von dem Able Zacharias Groblacher erzälilt, zusammenhält, wohl aach der 
/.um Jahre 15H7 beigefügte Vers, and dessen Inversio zeigen zur Genüge, 
dasH diese Annales Ozziacenses den am 10. März 1587 zu OMiacli gew&hlten 
Abi Zacharias Groblacher zum Verfasser haben, somit dem vorletzten De- 
ceniiium des 16. Jahrhunderts angehören. Vor dem Abte Adam Schrdtter 
angefangen , wurde die Series Abbatura durch den vorletzten Abt, Hermann 
liudinger, fortgesetzt, wie dieses abermals die in der Fortsetzung darchaas 
gleiche Handschrift, dann das Adnotatum nach der Regierangsgeschichte 
Al)t VirgiU, und die Regierungsgeschichte des Abt Hermann selbst hinläog- 
lieh darthau. 

Abt Zacharias hat seine Angaben sichtlich aus Archivsurkunden ge- 
nommen und es ist daher um so mehr zu bedauern, dass er sich grössten- 
theils mit der blossen Zeilangabe begnügte. Hätte er jederzeit auch nur 
einen kurzen Auszug aus dem Inhalle der Urkunde geliefert, so wäre der 
Abgang von Ossiachcr Urkunden, wovon nur äusserst wenige der sei. Herr 
Präfect P. Ambros Eichhorn und mein unvergesslicher Freund, der sei. 
Herr Prof. P. Franz Xav. Grüninger zu Feldkirchen aufgefunden haben, 
wenigstens zum Tlioile ersetzt gewesen. 



107*2. Teuzzo Abbas praofuit. Restat priuilegium quondam Ulrici 
Pulriiirchae A q uilegiens. hoc anno datum XI. pontificatu» sai anno. 

Ko lompore Wertha diia unacum iilio suo Rudgero 13. Massaricias 
rum omni jure el proprietario nomine monasterio tradidit Locus nominalur 
\V i n K 1 ar el lilerae sie habentur. 

Anno dominicae incarnationis M.LXKIl. Ind. 4. Residente dno et Catho- 
lico Udalrico Patriarcha in Aquilegiensi sedo XI. pontificatus sai anno. 
Ko quoque consentiente et coUaudante. convenit dfios Abbas Tcuiio de 
Abbalia in Ose wach cum dila Berhta azore dfii Wergandi et filio 
Muu R udhero secundum quod nobis tarn praesentibus quam fatoris Chriati 
lidelibus in his scriptis notiiicamus domina vero Berhta nnacnm filio suo 
UnlhiM'o qui uicc aliorum fratruni suorum hoc faciebaL St Mariae 
Kerlesiae de prenominato Monasterio Ossc wach in loco qui dtcilur 
Winkilar i:( Massaracias cum omni jure et proprictario nomine enper se 
liahonles. diuisuin et indiuihum. sortituni et insortitum. eultnm et incnllnm 



209 

riais. nipibafl. siluU. Saicetig. piscaüonibui. uenaiionibas ei cnm omni jure 
et potetUte eandem ecclcsiam habere ei detinere sine omniain hominuiu 
contradictione in perpetaam confirmanit Quod ni hoc defendere et deiinere 
ad honorem et Bemtliam ejaadem S. Ecclesiae non pOBset. tnnc in consimili 
loco aciticet in villa, qne dicitur Glabozat. tantumdem Bub eadem contir- 
matione eidem S. Ecclesie nalia occanione intervenicnte tradere debcret. 
Igitnr contra hanc gratiam Becnndura qaod andiBtis S. Dei EccIeBic expedite 
et deliheratine dfioBTenzzo prefate dfiie Berhto et filio sao Rathcro 
loeuin, qax dicitur Wallspercad feudum et ad Bemitiam pront in sequen- 
libuB cognOBcetis, faeiendam dedit. Scilicei Vineam debent laborare. et 
medietatem Vint prefate S. Dei Ecdesie per singuloB annog perBoluere. in ex- 
pediltonem cum tempas exigerit. vel debent ire. vel jnxta conuentionem 
Qtrioaqne pariia pecuniam dare. Ex jubbq dfii Abbatis. debent cnm diio Pa- 
triarcha Ire. Abbati autem infra locum et extra si necesBO fuerit seruire. 
Hia itaqne aidelicet dfia. B. et filio buo Ruther o mortuis, gi prinius de 
fratribas legitiroia Rntheri ejoBdem patriB fiiinB Bcilicet Weriandi acqiiirerc 
•olaerit eumdem fendura X. marcaB argenti uel qnod X« marcas ualeat. debct 
dare. et feadam sibi tantam abaqae Bpe Buccedenünm herednm sab prefala 
eonnentione habere et desernire. 

Hains rei testeB per aurem tracti Bant: Wolf rat comea. Adalrani. 
Hubert. Wericher. Engeiwan. HeinricuB. Rapot. BertoiduB. Reginniar. Adcl- 
goz. Razo. Liuzo. Hartwic. Wozo. et alii quam plnrcB. 

Hane eartnlam Vdalricus Patriarcha laudavit et propria manu sua 
Btud tigni 4- impingena confirmavit et proprio sigiUo insigniri precepit ^). 

1084. Hoc anno Boleslaus rez poloniae rclinquit rcgnum Buum hie 
8i. annia poenitentia acta moritur. 

1136. Hecelinua Abbas praefuit. Hoc anno praefucrunt Pilegr i- 
nuB Patriarcha AquilcgiensiB. ChunraduB Archiepiscopus Sali s- 
burgensiB. Romanua Gurcenaia epoa. Bruno S. Pauli Abbas. 
WolricuB S. Lamperti Abbaa. Otto MulBtatcnsia Abbas. Paho 
Gurcensis praepositus '). 

1 148. Extat Priuilegiom ConradiregiB secundi Aug^ti '). 

1170. Bertholdua Abbaa accepit priuilegpium ab Vdalrico Pa- 
triarcha Aquilegienai^). 

1174. Bertholdua abbas accepit priuileginm ablfermanno epis- 
copo Babenbergenai^). 

1176. Bertholdua abbaa praefbit die 8. mcnsia Nouembris. 

1177. Bertholdua abbaa accepit priuilegium ab Vdalricn pa- 
triareba Aquilegienai®). 

1) Siehe meine Urkanden-RegeBten Nr. 176. 

a) Ann. MilleB. p. 62. 

a) Vom 1%. Hai 1149 Im Ann. Milles. ]». 6^. 

%) Ann. Milles. p. 65. 

5) Ann. Milles. p. 66. 

•) Ann. MIIISB. p. 66. 



1 WH}. G 1 li e f r i d II H patriarcha dcdil priuilegiuiu 9. die Julii. 

1213. Extat diploiiia fibcrhardi Aepi. SalisliargenaiH cujiu 
teiiur cmI. Eberhardua Dci gratia Salzpurgenais archiep. apoalo- 
licae Bedis iegatus in pcrpctuuiu. Notum sit aniversi». quud noa monaitterio 
in lloziab c ex beneticio nocitro iiidulsiinua ui de posseBsionibus sali quod 
habcnt in llaid et in Sibenaicb') et in loco qui dicitur IluideDrain'). 
pro deciniis talem aummam froiucnti qualem hactenua conaueuernnt. de quo- 
ll bei luaiisu uidelicet unum luodiuni grani intermixti prout in dineraia agris 
diucrsa gcnera excoluni. persoluere debeant. et non nltra. Ne auteni huiua 
nuKtri iudalti firniitaa inürmaretur in posterum aigilli nosiri appensione 
oniiiia decrcuiinuB roborari. Da(a apud Friaacam anno dni M.CC.XIIL 

1215. Cbunradus abbaa praefuit 16. KaL Jannarii. late abbai man- 
8U1I1 in Mos tribus marcia ab anteceaaoribua impignoratum Hermanno 
iiiiiiti de Radmaratorff acceptia tribua aliia inarcia praedictum manaum 
Nibi et conjugi auae Gerdrudi tota utrinaque vila libere cum pertinenliia 
conecHait poasidendum tali conditione interpoaita quod idem manaua poat 
obiluiu utriusque ab eorum haercdibua et a cuncHs aliia totaliter abaolutua 
ad luonaalerium omni oecasione poatpoaita libere poaaidendua pro animarnm 
Huaruin remedio revertatur. Hoc ctiam interpoaito quod praenomioatus. 
Ilerniannns et uxor eius inansum praedictum obligatione et conceaaione 
sive aliquo alio modo non posaint a ae ipaia vcl a nobis aliquatenua alien&re. 
Tcatcs. Joannes plebanus de tyuen. gotfridua et Arnoldua de 
Ilavenar eberch militea. Heinricua de S. Viko. Ecbardua. Thco- 
doricuamilites deGlaneckb. Fridericuafraterllermanni. Chuno 
et frater suua WernheruB. Engelacbalcua Engelbertua. Pride- 
ricus. lledenricus de Sternberch milites. Petrua de tyuen 
officialiB dni Palriarcbae etc. Acta in Velcliirchen M.CC.XV. indictione 
(ertia XVI. Kl. Februarii. 

1251. Hermann UH abbas deponitur a conuentn propter debilum 
contractum. 

1 252. Bcrchtoldus abbas praefuit 2. Idus Novembria. 
1258. BercbtolduB abbas praefuit 1 1 . Kl. Januarii. 
12G1. llerchtoldus abbas praefuit in Decembr i. 

12G2. BerchtoiduB abbas praefuit. Consecratio Ecclesiae S. 
Potri»). 

1 2G7. U 1 r i c u s abbas praefuit 13. Xovcmbris. 

1 269. Dietmarus abbas praefuit. Festo B. Bartbolomei apoaUili ^). 

1277. RudgeruB abbas praefuit. Nonas Jnnii. 

1 273. SwikcruB abbas praefuit. In vig^ia omnium Sanclonuii '). 

1 275. Ilermannus abbas praefuit. 17. Kl. Augusti. 

1) Auf der Ilaide, Ilaida und Siebenalch bei Feldkirchen. 

3) Ein Unterraln in der Pfarre Glanhofen gehOrte nach U•^iaeh• 

.')) Ann. Millcf. p. 69. 

^) Ann. Milles. p. 71. 

.'i) Ann. Millos. p. 71. 



211 

1^79. ChanraduB abbat praefuit die B. Augustiui ^). 
1^1. BerchtoldoB abbaa praefuil 6. Idus Aogrusti*). 
1283. Berchtoldas abbas praefuit 13. Novembris '). 
1285. Berchtoldus abbaa praefuit ^). 
1290. B e r c h 1 1 d n ■ abbas praefuit 7. Kl. Maii ^). 

1293. B ercb toi du s abbas praefuit. Priini et Feliciani. luvenitur 
Wernheras abbas*). 

1 294. Berchtoldus abbas praefuit exeunte Januario. 

1295. Dietmarus abbas praefuit. Die Ottmari Abbatis accipit pri- 
vilegiam a doobos ducibus Carinthiae Ludovico etlleinrico^). 

1296. DietiuaruB abbas praefuit. 16. KI. Decembris. 

1300. S. Wernherus abbas obdormivit in Christo ^). 

SuGceasit Philippas quidam ignoratur autem an fuerit confirmatus 
abbas Tel non. Hoc quidem invenitur, quod idem Philip pus contentio- 
nem habnerit com sequente abbate Dietmare propter grata servitia, quae 
acceperat Dietmarus pro quorom compeusatione promississet ccnlum 
42. marchas denariorum Aqnilegien. 

1301. Dietmarus abbas. 

1303. Dietmarus abbas praefuil. 

1304^. Dietmarus abbas praefuit. 

1305. Dietmarus abbas praefuit *). 

1306. Dietmarus abbas praefuit. 

1307. Wernherus abbas praefuit. 

1) Ann. MUles. p. 73. 

3) Oerloch ron Treven tritt gegen acht March an Abt Bercbtold swei Neu- 
briclie anf der Ossiach gegen&ber gelegenen Alpe ab. (Eiebboru aus dem Archive 
Ton Feldkirchen.) 

3) Megiser S. 90%. 

%) Abt Bercbtold kaufte im Jahre 1285 von Otaker von ÜHtrach ein Gut zu 
Ossiach. (Eidiborn ans dem Archive von Feldkircben.) 

5) Am 35. April 1290 bestätigten Konrad Ton Pregrad genannt de Faradiso 
(ParadeUer) ar«d UlWng der Pfarrer iron KapeU den ron dem Abte Bertbold von 
Osslaeh mit dem Schneider Walther und dessen Eheweihe Margareth geschlosHe- 
aea Kauf eines Mansen bei Glanhofen. (Eichhorn aus dem Archive von Feld- 
kirehea.) 

0) Der Ann. MiUes. des Jos. Wailner f&hrt p. 72 zwischen den Aebten 
Keoffad II. und Berthold lli. im Jahre 1283 einen Abt Werner auf. Die Rei- 
heafeige der Aebte tou Ossiach hat überhaupt manche LQcke und manche Dun- 
kelheiti welclie bei dem Mangel einer genflgenden Zahl von Ossiacher Ur- 
kaaden and bei der UnvoUst&ndigkeit der AassQge im genannten Ann. 
MlllM. oad in Hegiser's Chronik gegenwärtig noch nicht aufgeklärt werden 
klBMa. 

7) Ann. Milles. p. 77. 

8) Ann. Milles. p. 73. 

9) Ann. MiUes. p. 77. 



212 

1311. W e r ti h e i'u 8 abbas praefuit ^). 

1313. Wemheras abbas praefait Egidii'-). 

1314. D iet mar Q fl abbaa praefuit. W e r n b e r n i abbas moritur '). 
131G. II e inr i cus abbas praefuit^). 

1318. IleinricuB abbas praofaU^). 

1320. Gregorius abbas. 

1321. Gre gor iui abbas praefuit*). 

1322. Gregorius abbas. 

1323. Gregorius abbas ^). 

1324. Gregorius abbas. 

1325. Gregorius abbas. 

1326. Gregorius abbas feria 6. ante fcstum 8. Michaelis. 

1327. Gregorius abbas praefuit. Oinnium Sanctorum. 

1331. Gregorius abbas. 

1332. Gregorius abbas. 

1 336. Gregorius abbas praefuit ^). 

1338. Nicolaus abbas praefuit. Gregorius abbas moritur*). 

1 330. N i c 1 a u s abbas praefuit feste Mathiae. 

1 340. N i c 1 a u s abbas ^% 

1 342. Nicolaus abbas praefuit. Dominica invocavit ^*). 

1 343. Volckhmarus abbas praefuit. 

1344. Volkhmarus abbas^*). 

1345. Volkhmarus abbas Privilegium accepit a Bertrand o Pa- 
triarcha Aquilegiensi propter parochiam S. Jacobi in IlosenthaL 

1346. Vol khmarus abbas ^*). 

1348. Volkhmarus abbas '^). 

1349. Volkhmarus abbas accepit priviieg^um ab Alberto Dnce 
Karinthiae etAustriae feria 2. ante festum D. Martini episcopi^^). 

1350. Volkhmarus abbas. 



1) Ann. Milles. p. 78. Megiser S. 930. 

2) Ann. Milles. u. Megiser 1. c. 

3) Am Tage Marii Geburt 1315 nocb am Leben. Ann. Milles. p. 78. 

4) Megiser S. 930 u. 931. 

5) Ann. Milles. 78. 

6) Ann. Milles. p. 78. Megiser 8. 931. 

7) Ann. Milles. p. 79. Megiser S. 931. 

8) Megiser 8. 931. 

9) Megiter 8. 931 u. 979. 

10) Megiser 8. 979. 

11) Ann. Milles. p. 79. Megiser 8. 979. 

12) Megiser S. 979. 

13) Megissr 8. 979. 
1^) Megiser a. a. O. 

15) Ann. .Mill. p. 79. .Megiser S 070. 



213 

1351. Volkhmaras abbas '). 

135t. Volkhmaras abbas praefait '). 

1353. Vol kbrnaras abban praefait'). 

1 354. Simon abbas praefait 

1 357. Engclbertas abbas praefuit. 

1358. Bngelb er tus abbas. 

1360. Engelbertas abbas accipit priailegiani a Uudolpho duce 
Karintbiae etAastriae etc. feria ierlia post dominicam ocoii ^). 
1363. Eberbardas abbas praefuit Dominica laetare. 

1365. Eberbar dos abbas praefuit '). 

1366. M i c b a • 1 abbas praefait *). 

1367. Michael abbas*). 

1370. Michael abbas. 

1371. Michael abbasB). 

1 372. Michael abbas praefait feste Margarethae. 

1374. Otto comes de Ortenbarg moritar 5. die Februarii.. Joan- 
nes abbas praeftiit*). 

1375. Joannes abbas. 

1376. Joannes abbas. 
1379. Joannes abbas. 

1382. Joannes abbas praefait. 

1 385. Joannes abbas praefait. 

1 386. Joannes abbas praeftiit. 

1 387. Joannes abbas praefuit 

1 890. Joannes abbas praefait ^*) . 

1 392. V 1 r i c u s abbas praefait 

1 393. V 1 r i c a 8 abbas praefait ' ^). 

1394. Vlricas abbas. 

1396. Vlricas abbas praefuit 

1399. Vlricas abbas praefuit**). 

1436. Andreas abbas emit Jurisdictionem omnem inWallersperg. 
qoae pertinebat ad Episcopatum Bambergensem 370 aareis ab An- 
thonio Episcopo Bambergensi. die Sabbato anteoculi« Hoc anno re- 

I) Megiser 8. 980. 

t) Ann. lUillss. p. 79. Megiser 8. 980. 

3) Ann. MUles. p. 79. 

4) Ann. MlUes. p. 80. Megiser S. 1002. 
Sj Ann. BÜlies. p. 81. Megiser 8. 1003. 
•) Ann. Müles. p. 81. 

7) Megiser 8. 1033. 

8) Megiser a« a. O. 

9) Ann. Milles. p. 81. Megiaer S. 103%. 
19) Ann. Milles. a. Megitter a. a. O. 

11) Ann. Müles. p. 81. Megiser S. 1047 u. 1048. 
19) Ann. Milles. p. 83. Megiser 8. 1017 u. 1048. 



214 

foniialuiii est monaMtcriiiiu solecitudine J o a n n i • AepL Saliibnrgensi« 
comiHBarii hojua negotii fuerunt fr. Radolpiius prior nionasterii Viclo- 
rieDBis et Joannes Röttl decrctorum doclor praepoaitua So- 
lienaiB. fr. Petrus prior St. Pctri Salespurge. fr- Mathias nionachuat 
Medlicensis^). 

1437. Viricns abbas confirmatiir Salisburgo. Die 9. Septembrts. 

1438. Vlricus abbas. In disem Jar in der Fasten hat Khaiser 
Friderich zn St. Veit einen Landtag gehalten. 

1439. Abbas Viricns. In disem Jar hat Abt Virich swo Hneben 
gckhaufft die gelegen sein zu Duellach iniAnibtWailersperg von Andre 
Wildraaner und Anna seiner Hausvraaen umb 100 Pfundt gnedter Wiener 
Phenning. Derzeit lebt Mainhart Färber Pfleger inKhftrntten 
und Anthoni Himmelberg er Vizdomb in Khftrnten*). 

Leonhard Harracher. Andre von Graben Hauptmann zn Orttenbarg. 
Sigmund Pibriacher, Candulf von Khienburg , Christoph Hompekh, Rne- 
precht Creinzer, Hans Khantnig. *) 

In disem Jar hatt Abbt Virich ein Streit mit den dreyen Bmedern 
von Fresach, Erasm, Niciasen und Hansen , von wegen eines Stamphs, 
80 dieselben am Seepach gepauet haben dem Gottshauss zuwider. Diser 
Zwitracht ist durch Mainhartten Färber Pfleger in Khamten also verab- 
schidt worden, dass der Stampf die Zeit bemeltea Abbt Vlrichen Reg^imng 
in seinen Wert bleiben soll , do aber der Nachkhoment Abbt solches nit zn 
gedulden vermeinet , sollen bemelte droy Brueder oder ir erben ohne alle 
widerred von Grundt hinwegthuen. 

1440. Vlricus abbas. Der Zeit lebt Sigmundt Pibriacher, Conrad 
Aspach , Conrad Mospurger. 

1441. Sigmund Rossegger, Andre Reinegkher, Caspar Haimerl, Nic- 
las von Wcispria eh. 

1441. Abbas Vlricus. In disem Jar hat Abbt Virich einMiel 
khaufft im Gercut gelegen bei Dolentschig. 

1442. Vlricus abbas. In disem Jar hat Nico laus Cardinall dem 
Closter ein priuilegium geben, dass alle Menschen, so im See omkhomeii, 
bey dem Gotshauss Ossiach sollen bestätt werden. 

1443. Vlricus abbas. In disem Jar hatt Abbt Virich drey Hoff 
khaufft zu Ostrach zwen Akher daselbst ob dem Dorff, nnd drey Maden 
Wismad bey der Kalchg^uebcn, vonConraden und Michaelen Pfhndtmasehen 
gebrQedern um 280 Pfundt guetter Wiener Pfenning. 

1444. Vlricus abbas. In disem Jar hatt Abbt VI rieh ein Confir- 
niation bekhomen von KhaiserFridrich vber alle Privilegien den CIo- 
stcrs^). Derzeit lobt Jerg Hallegger Pfleger in Kharnten an Stat 
Conratcn von Khreig. 

1) Hegiser S. 109o. Ann. Milles. p. 83. 

3) Bleglser S. 1130. 

3) Megiier 1. c. 

%) Aon. Milli*a. p. 83. Mrgi&er 1. c. 



215 

IH5. Vlricufl abbas. 

1%47. Vlricaa abbas. In disem Jar hat Johannes des Titels S. An- 
geli, Cardinall die Zwilrachtigkbeit zwischen den Abbt , Prioren Anthonias 
and CoBvent allbie entschiden in der Stadt St. Ve it. ehedem aber der Abbt 
nnd Prior wider anbeimbs zum Closter khamen, haben dise drey mönich, 
Stephan, Michael and Jodocus and dasHofgesind entgegen ein anfror anter 
Innen angefangen, and nahend auf den Tod ein ander geschlagen, derhalben 
sie ezcommaniciert worden , und wider von dem gemelten Abbt absolvirt. 
Derzeit war Wolfgangas Taupe Senior. 

1447. VlricuB abbas. In disem Jar hat Kbaiser Fridrich die 
Vogtey so von Catharina Gr&fin zu GOrz wider altherkbomen begert 
worden , weitter zu geben abgestelt. 

1M8. Vlricus abbas. Der Zeit war Hartwicas Lampetius der 
Rechten Doctor, Probst bey St. Virgilii zuFriesachondErzPriestcr 
in Unierkhamten. Vdalrich Langroantel Probst zu Volkhermarkht. 
In diaem Jar ist ein Vertrag aafgericht worden zwischen dem Gottshauss und 
Volkhenmarkhter von wegen eines Zehent am Moss in dem Ambt St. 
Peter am Walle rsperg gehdrig'). 

1450. Vlricus abbas praefuit Die lunae 2. mensis Martii. Der- 
zeit lebt CatharinaPfalzg^&fin in Kb&rndten. 

1451. Vlricus abbas. Anthonius Prior, Woifgang Taupe, Leonbar- 
das Johannes Ton St. Virich, Stephanus von Atensheim, Michael von Pfarr- 
kirchen. In disem Jar ist das Closter reformirt worden. Durch Ni- 
eolaus der heilig Römischen Khirchen des Titels Sti. Petri ad Vincula 
Priester Cardinal des Stuels zu Rom Legatten durchs Teutschland. Vnd 
Fridriehen Erzbischoven zu Salzburg. 

Monachi hujus anni 1451»^ 

Antonius Prior 
Wolfgangus Taupe 
Leonardus Joannis a S. Vdalrico. 
Stephanus ab Ottensheim 
Michael a Pfarrkirchen. 
1469. Vlricus abbas praefnit feste S. Luciae. In disem Jar ist Gelt 
getnmlt worden , die Statt Constantinopel wieder zu erlösen. Derzeit 
isl Bmeder Augustin Prior worden. 
1458. Ulricus abbas*). 

1454. Vlricus abbas. In disem Jar hat Abbt Virich resignirt und 
wart die Abtey durch Eneam Sylvium Cardinalen Benedioten Erz- 
Machoven zuTiberindenzu verwalten beuolchcn. 

1457. Benedictus Archiepiscopus Tiberiatensis prae- 
latas higus monasterii. In disem Jar ist Abt Vlrichenso schwaheit we- 
gea resigniret durch KhaiserFriderichen zu jarlichen aufenthaltung 

1) Add. MHIes. p. 84. 
S) Hrgiser a. a. O. 



216 

ZU geben verordnet worden 120 f. BcnediktErzbiachoff retignirt die Pr»* 
Utnr allhie. AbbtVlrick wiert erwell '). 

1458. Vlricus praefuU die lonae ante Cestoin S. AchacU. Benc- 
dictns ArchiepiflcopoB Tiberiatenaii et abbai hnjas monaateriiOsziach. 

1459. IndUcm Jar halt Khayier Fridrich einen Landtag wegen 
eines Feldzuges. KhaiserFridrieh leg^ ein Stenr auf das Closter der- 
selben ains Tails von den Vnterthanen zn Lienz einznbringen hat Hanss 
Graf von Gdrz auf Beuelch des Khaisers Beistandt gethan. 

1460. Vlricus abbas. In disem Jar hat Grafllanss von G5rz 
mit Rauben ond Prenen den SchlOssem und andern grossen scIiAden ge- 
than. Derhalben Khaiser Fridrich Sigmunden von PO sing seinen 
Hauptmann mit sainmt einer anzall gereisiges Volkhs dem Crrafen Wider- 
stand zu thun geschikht, denen auch Beistandt zu thun das ganze Landt anf 
sein mQ essen. 

1461. Vlricus abbas praefuit Simonis et Judae. Ist abermals zwi- 
schen Abbt VIrichen und den Volkhemarkhtern ein Vertrag anfgc- 
richt worden . in Beisein Conraden von K h r e i g Hauptmann in KhSrn- 
dtcn, Nicl ascn Schenkhen von Osterwitz, Michaelen vonArn- 
feiss Vizdomben in Kliärndtcn, Woifgang Guettensteiner zu 
Iluhenbergen. 

1462. In disem Jar hat Abbt Virich die Hilf Steuer so vonBurkh- 
harden Erzbischovcn zu Salzburg begert worden, erlegt nemlieh 80 fl.'). 
— Augustinus abbas eligitur et confirmatur hie in monasterio Gsiia- 
ccnsi aGiboldo Epo. Lavantino 4. die Septemb. *), 

1463. Augustinus abbas. In disem Jar haben die Venedig er die 
Stadt Tri est scUwärlich angefochten, denselben Widerstand zn thun« hat 
sich KhaiserFridrieh mit Beistandt der LandtherrninKhftrndten 
gcrQst, darzu auch gemcller Abbt Augustin sein theil Landtskhnecht 
schikhcn m&esscn. Derzeit war Khaiser Fridrich in derNenstal 
am Pfinztag vor S. Simonis und Jude Tag. In disem Jar hat Abbt A u- 
gustin seine des Gotsliauss Lehen im Landt. durch HannsenR&dhSp, 
da Sigmund t Cr cuzcr Lanndtsverwcser war, in der Haubstadt St. 
Veit zum Ersten mall berQffen lassen am Montag nach St. Johannes Gots- 
tauffers Tag. 

IIa n SS Uädhaup hat die Lehen zum andernmal berueffen am Montag 
vor S. Oswalds Tag. 

Ilanss iladhaup hat die Lehen zum 3ten mall berueffen am Montag 
vor S. Augustius Tag. 

Derzeit wird Brueder Mört Prior allhie zu Ossiach. Derzeit lebten 
zwen Brüder der Vngnadun, Herr Georg und Herr Chriatoph. 

Derzeit war Jakob von Ernau Vizdomb in Khärndton, In dem Jar hat 

1) Ann. Millet. p. 8^. Megiscr S. 1130. 

2) Ann. Milka. p. 84. 

3) Megiser S. 1130. 



217 

KhaiierFridricli dem SigmundtCrcuzcr beaolchen, dass er dem 
üotflhaQBs Ossiach oder denselben Leuten nichts uinbiilichs zu widerfarcn 
geaUtten soll. 

Hanta Radhaup hat anitatt des Herrn Abbtes Augustin die le- 
hen zum viertemnall Perueffen am Montag nach St. MichaeUtag. 

Derzeit war ein MQnch allhic Namens Brueder Paul von St. Peter zu 
M&ochsm&nster. 

1464. Augustinus abbas. In disem Jar hat Khayser Fridrich 
die halbe Keuschen auf der Feistritz dem Closter gelassen. 

Khaiser Fridrich giebt dem Abbt allhiezue, den Khirchtag zu 
Ossiach und am Taurn^), so vorhin Tom Schloss Sternberg sein be- 
hQct worden , weiter selbst zu versorgen. 

Derzeit war Heinrich Himelberger desKhaisers Fridrichen 
Trnkhsiss und Pfleger zu Pleiburg. Dieser hat das Gotsh au ss an 
der Halden fast bekhflmert , welches bemelter Khayser lezlich durch 
ernalliche Beuelch abgestellt. 

1465. Augustinus abbas. In disem Jar hat Khayser Frid- 
rich beuolchen, dieVogtey so Ihrer Majestät zugehOrt biss auf ferneres 
i^esch&ifl dem Nicodemo Hintperger Pflegern zu Landskron zu 
Qberantwortlen. 

Derzeit war Eustachius Kheutschacher Pfleger zu Ober 
K h r e y g. Diser gab Zeugniss wider den Abbt zu St. Lamprecht wegen 
der Fiachwaid am Ossiacher See. 

1 466. In disem Jar hat AbbtAugustin mit Bewilligung Khaisers 
Fridrichen das Ambt imLungaw auch ander Kant und Gült so ver- 
spzt worden sein, wiederumb herzuc zu lösen, ein Steyer auf alle des Guls- 
hauaa Untertban ang^chlagen , und damit sich die Unterthanen des niclil 
verwiderteni hat Khaiser Fridrich dem Abbt zu Victring, Sig- 
mund! en Creuzer Verweser der Landshauptmanschafft und Jacoben 
von Ernaw Pflegern zu Carisperg und Vizdomb in Khiirndten beuol- 
chen, dem gemelten Abbt Augnstinin disem einen Peistandt zu leisten. 
Khaiser Fridrich beuilcht sein Vogtei dem Jacoben von Ernaw 
Pflegern zu Carisperg und Vizdomb in Khärndten bis auf ferne- 
ren Beaeheid zu Qberantwortton. 

In disem Jar hat Bernhardus Erzbischof ein IlQlf Stcur beger t, welche 
Ime vn^^orgemelten Abbt August in erlegt worden bencntlich 00 fl. 

Im vbem Jar hat Abbt Augustin Herrn G erhart Abbtcn zu Vitt- 
ring and Leonharten Prior allhie volmächtigen Gewalt gegeben, in 
saclMB wegen abidsnng des Amtes inLungow so herr Uanss Siben- 
hirtter versazweis Innen gehabt zu handeln. 

1467. Augustinus abbas. 

1468. Augustinus abbas. Derzeit ward Paul Crabat Pfleger zu 
Landskron, welcher das Gotshauss nit wenig bekbomert, da es nit durch 
khaberliehe beuelch wäre abgestellt worden. 

1) SOdllcb von Ossiach. 



218 

Derzeit war JacobusSSen Propik and Erzprietter in Unter- 
kharndten. 

In discm Jar ist Khaiaer Fridrich aambt Mathias len K hon ig 
zu Hungern mit grossen Volkh wider diePechaimb und Bf ihrer so 
den angränzten Landern grossen Schaden zoegeftkegt, gezogen. Bemelter 
Khaiser hat dem Abbt allhie benolchen, Gott dem Allmichtigpen mit Pro- 
eession und andachtigen Gcbett anzurueffen, damit solchs sein fümemen 
wider die Behaim ein glQcklich fortgang mccht gewinnen. 

1469. Augustinus abbas*). Der Zeit lebt Ludwig von Rotten- 
stein. Derzeit lebt Balthasar Mordax zu Pach. Von dUem hat 
Abbt Augustin ein Ilueben khaufft am Perg s s i a c h gelegen genannt 
die Zcmer Ilueben umb 34 Pfd. de. 

Derzeit war Andre Reineggcr Hoffambtmann zn Ossiach. 

Die Khirchen zu St. Leonhardt zu Stoagliz wird Tom Gotshaoas 
O s s i a c h versehen. 

1470. Augustinus abbas. In disem Jar hat Khaiser Fridrich 
das Schloss Landskron,80 fast Paufellig gewessen, etwas am gepei Pes- 
sern lassen, darzue Abbt Augustin auch 20000 Ziegl geben hat. 

Derzeit lebt Gangolf von Khicnburg. Andre Guettonstciner 
Pfleger zu Glanegg. Bartlmo IlaJlcgger Pfleger zu Diett- 
richstein. Peter Feistritzer Pfleger zu Albekh. Jeronimns 
Ebner«). 

In discm Jar hat Virich Ried er sambt seiner Hausfrauen awo Hue- 
ben zu dem Gotshauss gestifll, dessen ains am Gaber, das andere an der 
Wegschaiden genannt 

1472. Augustinus abbas resignavit ultimo die Deeembris. In di- 
fieni Jar ist St. Stephans Khirch in Rastal gepaut worden. Durch 
Meister Jerg Sleinmezer in Clagcnfurt. Derzeit war Herr Canzian Pfarrer 
zu St. Jacob im Rastall. Ilanss Gör tschacher Pfleger zu Rossech. 
In diiiem Jar hat Heinrich Himmelb erger die Stift Verrichtung ao seine 
Vorforderen in Irem Stiflbriev verordneten, dieweil zwei GQetter hindan 
khamen geringcrL 

1473. Leonhardus abbas consecratur a Joanne £pd. Lavantino 
14dieFebruariipraesentc D. Thoma Abbate in Arnoldstein et Malhia 
AbbateVictoriensi'). ^ 

1476. Leonhardus abbas praefuit die sabbato 3. mflJiit Fe- 
bruarii. 

1 464. Leonhardus abbas resignavit die Martis ultimo NoTembria. 

1485. Daniel abbas cligitur die Veneria ultima mensia Decembria. 
Confirmatur die Sabbati prima mcnsis Jannuarii.*) 

1) Megiser S. 1130. 

2) Megiser a. a. O. 

3) Megiser S. 1130 u. 1131. Ann. MÜUs. p. 83. 
%) Megiser S. 11.11. 



319 

Monacbi elif en(es faere : 

Fr. ChristianoB Prior. 

Fr. NicoUus Preibyier et monachas. 

Fr. Erasmos Preibyier et monachos. 

Fr. Daniel Presbyter et raonachos. 

Fr. Mathiaa Presbyter et monacbas. 

Fr. Paolas Presbyter et monacbas. 
1496. Leonhardas Archiepos Salisburgensis nitebalardenaore- 
formare monasteriam hoc per commissarios snos Virgilinm abbatem 
S. Petri Salisbargensem. Vrbannm Gschiir decretorura dociorem et 
Jacobam Haasbeimer in decretis licenciatnm *). 

1600. Dominica, qointa mensis Septembris qnae fuit Dominica ante 
Natiattatem B. Hariae Virginia Ecciesia bajos monasterii B. M. V. in z- 
aiaco praeteritis annis penitos exosta (Exceptis istis altaribus videlicci 
sammiim altare B. M. V. Altare S. Cmcis, St. Martini, S. Galli, S. Joannis 
Erangelistae. S. Nicolai, cripta cum sois altaribos, qnae bac combostione 
intacia perroansenint) et nunc denno e fandamentis erecta consecrala est. 
A. Reverendo in Christo patre et D. D. Erehardo dei et aplßie sedis gratia 
Epo. La venu no. 

Tum etiam consecrata snnt qninqne altaria de novo erecta videlicet: 

1. altare S. Stepbani. Reiiqaiae inclusae S. Stephani, Thomae Cantua- 
rensis, Katbertnae virginis et martiris cnm aliis. 

2. in honorem amborum S. Benedict! et Leonhardi altare S. Bcnedicti 
Reiiqaiae indasae de vestibns S. Bcnedicti. S. Leonhardi confes. Mariae 
Magdalenae com aliis. 

3. 1b honore triam, altare S. Michaelis, S. Sebastiani et Floriani. Re- 
iiqaiae S. Sebastiani, S. Achacii, S. Wolfgangi. 

4. Affiboram S. Spiritas et Erasmi Epi. et martiris. Reiiqaiae S. Erasmi 
martiris Viti martiris Vdalrici Epi. 

5. B. Mariae Virginis. De peplo M. Virgpinis XI. millium virg. Doro- 
theae virg. et martiris. Barbarae virg. et martiris. Dcdicatio Ecclesiae 
bajaanodiconsecrationis positaest in prima dominica postNativitatem Mariae. 

1501. Die lunae sexta mensis Septembris consecratam est camariuin in 
eimiterio monasterii Ozziacensis de novo erectum cam altare in honore 8. 
Oawaldi. Reiiqaiae S. Oawaldi, S. Achacii martiris, S. Dionisii martiris, 
8. Hagni confes. S. Caeciliae Virg. de Vestimento B. Helenae. Dedicaiio 
nt sapra. 

1610. De Sternberg Wolfgangas Gaispacher '). Elegitur in 
abbatem die 19. mensis Noaembris praesente D. Friderico abbate in Ar- 
■oldatein et aliis. Monachi hojus monasterii eo tempore: Fr. Mathias 
Sehu prior. Fr. Joannes Enstaller prbtr. Fr. Christophorus de Loenz pbr. 
Fr. Georgioa Gassner pbr. Fr. Joannes Dörnnler pbr. Fr. Benedictus Teixer 
phr. Fr. Chriatophorns Tampekh Diaconas. Fr. Jocobas de Steindorf sub- 

1) Mcfflscr S. 1366. Ann. Milles. p. 85. 
S) Megi*«' 8. 1366. Ano. Milles. p. 86. 
ArtUv. Jahrg. 1851. VII. 1. a. 3. Hft. 15 



220 

diaconofl. Confirmationem et consecrationem accepit aLeonhardo Epo. 
Laaantino. die Sabbato 14. Decembria. 

1519. Die XIII. Octobria .incepta eat nova alructura eccleaiae S. T hö- 
rn ac apostoli in Tan er n per Mag^atrom Joannem. 

1623. Wolfgangoa abbas^ moritnr die 23. mensia Novembria. 
Jacobus Rdsler de Steindorf elig^tur in abbatem die 26. menaia No- 
vembris presente D. Benedicto abbate in Arnoldatein et aliia. Mo- 
nachi hajos monasterii eo tempore : Fr. Gregorius Moaer prior. Fr. Mathias 
Schnz pbr. Fr. Joannes DOmnler pbr. Fr. Christophorna Tompekh pbr. 
Fr. Andreas Haaenberger pbr. Fr. Paulas de S. Vito pbr. 

1524. Civitas Villacensis igne periit miserime die 22. JaniL 

1528. Jacobus abbas moritur. die 26. mensis Aprilia. 

Andreas Hasenberge r de Villaco eligitur in abbatem*) die vice- 
siina octava mensis Aprilis praesentc domino Benedi cto abbate in Ar - 
noldstein et aliis. Monachi hujua monasterii eo tempore: Fr. Chriato- 
phorus prior. Fr. Mathias Schuz pbr. Fr. Joannes Enstaller pbr. Fr. Tho- 
mas Stern pbr. Fr. Leonhardus Puchler Diaconua. Fr. Sigismundas Frisch 
Diaconus. Iste Abbas Andreas hie in monasterio Ossiacenai conftr- 
malus et consecratus est a Polydoro Epo. Oropiensi el abbate Victo- 
riensi die dominica 17. mensis Maii. 

1555. Andreas II ascnberger moritur die 13. mensia Aprilia. 
Sigismundas Frisch de Kircham') elig^tar in abbatem die 

15. mensis Aprilis. Monachi huius monasterii eo tempore: Fr. Leonhardas 
Puchler Prior. Fr. Colmanus Höflinger. Fr. Petrus GrOblacher. Fr. Nico- 
lauA Mix. Conßrmatus et consecratus est Salispurge. die 15. mensis JaniL 

1556. Petrus abbas confirmatus et consecralas Salisparge die 
2. Martii. 

1587. Fratribus invilis leo vicit, sceptra tenebat 

Zacharias, moeatos regula sancta foaet. 

Inversio 

Fratribus invictis Leo victus, sceptra reponit 

Zacharias, spernit Regula sancta malost) 
Zacharias abbas vota emissit Ossiaci 1 677. 18. Septembria. 

Adamus Schrötl. 

Professns et Prior monasterii S. Pauli in valle Lavantina postalataa 
hujus monasterii abbas post resignationem Zachariae anno 1698. dectoa 
praefait usque ad annum 1595. XXV. Julii. qua die 9. antemeridiana obüL 

1) Mefiser S. 1333. Ann. MiUes. p. 67. 
3) Meglser 8. 1331. Ann. Milles. p. 67. 
3) Ann. MUles. p. 66. Meglser S. 1179, 1196. 

h) Abt Zacharias wurde wegen unmisstger Baolast und wtfoa SeMden 
sor Resignation genSthlget. (Ann. Milles. p. 60.) 



221 

Caaparas Rainer. 

Natos honoratis parentibus in oppido S. Lamberti Saperioris Styriae, 
Professns Ossiacenais anno 1581. 8. Scptembris. Ab Episcopo Chiemensi 
Sebaatiano, Prior et Concionator hujas monasterii constilatos, tandem electus 
abbat XV. Septembria anno 1595. Multis innovatia ei novia ereclia aedi- 
ficiia, aliiaqne praeclare g^eatia anno 1617 aenio fractaa , Deoqae libcrias 
aemiendi cauaa reaignavit , quam tarnen reaignationem ob egregie admi- 
niatratam coenobiom Prineepa terrae egre et vix adndaait. Marmor sepul- 
chrale aibi adbuc anperatea poaait anno 1615. X. Oetobria. 

Alexiaa Gerer. 

Monacbna Ocbaenhaaanaa in abbatcm poatulatoa foit. Anno 1621 e vivis 
anblatoa eat. Anxit bibliotbecam et locam regulärem Capitali institait. 

JoanncB Gaiaacr. 

Monachoa vicini nobia monaatcriiS. Lamberti annam domtaxat nee hunc 
integram regnavit. 1622. Poatulataa huiaa loci abbaa. 

Georgiua Wilhelmoa Schweizer. 

Profeaana monaaterii Wiblingani , ibidem aupprior, et in S. Lambcrto. 
Deinde prior ad S. Paalam ac tandem poatalataa abbaa Oaaiacenaia. Anno 
1622. 26. Aprilia. 25. Jnnii confirmalua et 26. ejnadem ab ipao cehiasimo 
Archiepiacopo Paride benedictua. Intra aeptenniam aai regiminia plurima 
redemit et coerait bona. Praecipoum eat domininm Pregradtenae. Anno 
1624 altifatam principem Paridcm mag^ifice Oaaiaci excepit, in grati animi 
teaaeram argentea imagine S. Franciaci etiamnom extante ab eodem donatua 
Tait, et Benediclinoram per Archidioceain coenobioram viaitator conatitatns. 
Perpetnam aai nominia in terria raemoriam , in coelia gloriam promeritur, 
longiore aevo digniaaimaa. 1628. 5. Novembria. 

Maaroa Mancher. 

Monachaa profeaaua hniaa loci anno 1629. 24. Janii. Iniqaiaaima belli 
Saecici tempora aaaecutoa , hoapitalitatem tarnen libentiaaime colait erga 
exolei ex imperio confratrea praeaertim Oxenhaaanoa, cajua monaaterii fra- 
Ire« tanc teroporia hie Oaaiaci hoapitati faere. 1642. 1. Aprilia. 

Fridericna Hierachperger. 

Nobilibaa at haereai infectia parentibua natua, fidem Catholicam am- 
plexva hie loci cacallam induil 1629 3. Janii. Electua abbaa omnium virlu- 
üui exemplar foit. Servatam exacte disciplinam in temporalibaa quoque 
(q«od certe conaectaneum) plnrimnm profecit. non aine pietatia fama anno 
1656. 10. Aprilb. 

Criatophorua Caponigg. 

Profefaaa anno 1651. 26. Novembria et per compromiaaum faclua 
abbts Oaaiacenaia , vir religioaaa , matari judicii et inaignia aolertiac. 

15 • 



223 

Dignnm cedro est, qaod commutato dominio Wallerspergenti pro 
Wernberg^ensi, translationem monaaterii a summa sede» Caetare et Ar- 
cliiepiscopo impetraverit Denatas 14. Jani anno 1682. Veras Cristopho- 
rus, qni validissimis homeris integ^m transtalerst Ossiaeom. 
Monachi eligentes foere anno 1688. 1. Septembris: 

P. Romanos Ziterer senior 

P. Benedictas deNeyhans 

P. Franciscns Mayrhaaser 

P. Marianns PfeifTer 

P. Edmundus Iblpacher 

P. Amandas a Pichl Prior 

P. Josephns Wallner 

P. Andreas Leibner 

P. Coelestinns Ziegler 

P. Anseimus Goldtperger 

F. Bnrebardos GoIImann 

F. Placidns Sabbatter Novitius. 

Edmandus Iblpacher. 

Natus Clagenfnrtensis anno 1640. monastieen Benedictinam Ossiaci 
professus anno 1661. Dein professor Theologiae in S. Paulo. Prior, oeco- 
nomus ac tandem abbas bujus monasterii. Ob elaboralum annum Millessi- 
mum , gesta officia visilatoris congregalionis Salisburgensis et Praesidis 
ejasdem universitatis . binae in domo provinciali depntatnrae , ac ad aolam 
Caesaris a Statibus Carinthiae legati, ob conseruatam anctamque regulärem 
observantiam , expuncta debita, reparatum templnro, turrim, tres monasterii 
tractus ad modernum splendorem extructos , magnamqne peenniarum vim 
adhuc post obitum relictam , secundi fundatoris encomium nnanimi calculo 
adeptuB. Terras descruit anno 1725. 5. Febr. anno aetatis 85. Professionis 
ü3. Abbatiae 43. Quantum excepto Teuchonc hucusque Praesulum nemo. 
Amodo requiescai a laboribus suis. Amen. 

Virgilius Gleissenberger. 

Salisburgi in lucem edilus anno 1684. Ossiaci inter monachos adscrip- 
tufl anno 1701. Electus abbas anno 17^5. 13. Junii. Templnm Wernber- 
gense nee non domum parochialem ad S. Jacobum et ad divam Tirginem in 
Exilio e fundamenlo erexit. Consumplaque perfidis flammis borrea in 
Pregradt insigniler reparavit. Benignus erga snoa et in converaatiOBe . 
muUura amabilis devixit aclualis deputatus anno 1737. 19. Julii. Ci^w anima 
vivat Deo. Amen. 

Monachi eligentes tunc ') fuere : P. Alpbonsns Kleinperger. P. Aemi- 
lianufl Molinari. P. Rupertus Rccte. P. Bcnedictus Kolle. P. Romanos Pader. 
P. Edmundus Chrislain Prior. P. Albertus Recher. P- Philippiia MiÜMr. 

1) Bei der Wahl Virgils, wie dieses aus dem nachrdfOBden VerMlehnbM 
der Wahlherren Tom Jahre 1737 hervorgeht. 



223 

P. Henricas Ainether, P. Bernardos Erler, P. Hermannus Lodinger, 
P. Ignatias Eiaenthal. Fralres in minoribas conatitati ad electionem activam 
tton admisai. F. Amandas Pirker. F. Placidus Willenberg. F. Antonius 
Milesi Novitins. F. Georgias Cappig Novitios. 

Monaehi eligentea anno 1737. 29»» Octobris fuere : 

P. AlpbonsDs Kleinberger 

P. Benedictas KoUe 

P. Edmondas Cbristain Prioc 

P. Pbilippns Milber 

P. Henricas Ainether 

P. Bernardas Erler 

P. Hermannns Ludinger 

P. Ignatias Eiseiithal 

P. Amandas Pirker 

P.Placidns Willenberg 

P. Bonifacias Cappig 

P. Engelbertas Krämer 

P. Wemeras Grülitz 

P. Josepbas Hein 

P. Marianas Reseh 

P. Coelestinas Divall 

P. Anseimas Scheiblprandiner ^) 

P. Carolas Schmidt 

Fr. Rnpertos Conradi Diaconas 

Fr. Virgilias Marini Diaconas. 

Adnotatam. 

Qaantas exiraordinarias exactiones monasterium his annis ferat. 

A«BO 1734 dedit matoos 5040 fl. 

Ab aaiio 1724 asqae ad annam 1739, dorn haec scribo ^) , subsi- 

dinm clericale pro reparatione Beigradi et Temeswarini . . 230O „ 

Abbo 1736 sobsidiam Praesentaneum 2000 ^ 

Abbo 1737 Vermögen Steyr ... 7^5 ^ 

Aamo 1786 Indnltam speciale contra Tarcam 250 ^ 

Arno 1789 Itemni Vermögen Steyr 745 

Eodem Ein Darleben per 3460 






14340 fl. 

1741 Vermögen Steyr 760 ^ 

1748 Ein Darleben per 10000 „ 



26100 fl. 



1) Bin Verwandter meiatr Titerllcbea Grossmutter. 
8) Nimlicb Abt Usrmann Ladloger. 



224 



Hermannas Ladinger. 

Natns Gentiforensifl anno 1701. 9. Aprilia. Vota domino reddidii anno 
1719. 6. Aug. Prioraium Ires anno» et parochiam S. Jacob i tez annos 
geuil. Domesticae oeconomiae admotas 1737. 29. Ociobris. EligidiTy con- 
firmaliu Salisbarg^ 4. Jan. 1738. et 5. ejnsdem ab ipso celsissimo Arcbiepis- 
copo Bcnedictus. J. Noe. D. N. J. C. 

Anno 1738. Incepi aedificare tarrim ad S. Josepbam. Reparavi con- 
clave abbatiale Wernbergae. Aliqua etiam antiqna debita exsolvi. 
Anno 1739. Tarris ad Josepkum perfecta est. Constitit .... 1036 fl. 

Emi Venetiis novos floccos pro toto Yen. Conv. pro 486 ^ 

Item pro integro, nt vocant, omatn Pontificali, 4 levitis, duabus ca- 

snlis, pluviali, et qaatuor pnlvinaribus expendi oniversim . . . 760 ^ 

2872 6. 
Anno 1740 perfectam est conclave abbatiale Wernbergae com atti- 

nentiis cameriSf constitit circiter 490 » 

Codem anno incepi aedificare et reparare Ossiaci tractnm alterum, 

Septem nimirnm cellarum cum snbjacente capitnlo et Novitiatnm 1450 „ 
et per Dei gratiam eo usque perveni, quod Wernberga reduces 

confratres superiores cellas jam inhabitare potuerint Hoc anno 

per professionem Fris. Mauri expnnxi debitam 2000 „ 

Item alia debita exsolvi 2600 ^ 

66406. 

Anno 1741. Item novum ornatum, ut vocant, novas cruces pecto- 

rales cum annulis aliisque Pontificalibus 600 „ 

Id est 7040 6. 

Anno 1741 perfeci totam novum aedificium in conventu et incepi alinm 
tractum a vctere refectorio usque foras, expendi circiter 2000 fl. aniversim. 
Exsolvi debitum antiquum 1000 florenorum et deposui ad domnm provineia- 
lem pro capitali 1000 fl. Haec ad Dei laudem et gloriam scripta santo, ut 
dum licet undequaque monasteria seu furentium militum sea potestom in- 
vidia premantur et expilentur stent etiamnum florentque medioa inter per- 
secutionum fluctus. Plurimae enim monasteriorum rapinae et incendia hoc 
anno in Silesia quidem a rege Porusiae Calvinista , in Aostria atraque ac 
Bohemia a milite Gallo Bavaro facta , dum quisque post obitom Caesaris 
Caroli VI. a terris Austriacis , quod voluit et potuit , rapnit. In Styria et 
Carintbia tot exactiones tum ad cassam provincialem tora ad aalan, nt nnllo 
unquam antea saeculo. Cujus rei hoc certum argnmentnm est, qnod a solo 
nostro tarn tenui monasterio 10000 fl. Regina petierit. Curae et sollicitudi- 
nis ') tum pro bono temporali quam spirituali fuit praecipnae, ita qnideni» 

1) Sind die letzten Worte von Ladingers Handichrlft, der weitere Sata ist 
iifimlich vou einer sndern Hsnd. Das* Ludlnger nicht bei diesen Worten abge- 
brochen habe , ;ieigt theiis das FortsetKungszelchen am Ende des Blattes (+)• 



225 

at amorem simal et timorem sibi conciliaverit ab omnibaB , quia araore et 
timorc regebat omnea, aed heu matara morte praeventna, morte qni diatis- 
line vivere promemisaet. Apoplexia tactua piiasime obiit 15. Febr. 1753. 



£a dttrfle nicbt nnxweckmiasig sein, dieien Annalen des Stiftes Ossiach 
das Verxeicbniss der Stiftsgeistlichen aoa der Periode km^ vor der Auf- 
hebang des Stiftes beixaf&gen. leb entnehme es aus einem sogenannten Pro- 
mcmoria des letzten Stiftsprälaten Roman Znsner *), welches ich in den Pa- 
pieren meines aeligen Vaters, eines eifrigen Freundes des Stiftes, vorgefun- 
den habe und worin Abt Roman das bohe Alter des Stiftes, dessen eifrige 
Dienste für Staat und Kirche , die oft geleisteten erbeblichen Opfer und die 
Noth wendigkeit des Stiftes ala einea Dammes gegen das in der Gegend 
von Oasiach noch immer versteckle Lutherthnm , dann der Verdienste der 
Aebte von Ossiach als erste Votanten des Prälatenstandes, und die von dein 
Abte Roman selbst zweimal bekleidete Stelle eines kärnthnerischen ständi- 
ichen Verordneten als die vorzüglichsten Gründe angibt, ans welchen sich 
die Kaiserin Maria Theresia bewogen finden dürfte, dem wegen nothwendig 
gemachten Schulden fast den Verfall drohenden Stifte eine Unterstützung 
aagedeihen zu lassen , und demselben entweder das durch die Länge der 
Zeit erloschene, durch Herzog Albrecht im Jahre 1332 ertheilte Privilegium 
der Maathfreiheit zu erneuern , oder das donnm gratnitum , womit das Stift 
an den K. Ferdinand I. zur Fortsetzung des Türkenkrieges den vierten Theil 
seiner Güter abgetreten hatte, demselben nachzusehen, und ihm das Mora- 
torium oder den sogenannten offenen Brief zu bewilligen. 

Dem Concepte des Abtes Roman ist zwar kein Datum beigefügt ; da er 
jedoch anftlhrt , dass er dem Stifte bereits in das 26. Jahr vorstehe , so ist 
das Manuscript ungezweifelt in das Jahr 1T79 zu setzen, da Roman Zusner 
am 29. Mai 1753 als Abt zu Ossiach gewählt worden war. Die Zahl der 
Profesaen lu Ossiach , — so schreibt Abt Roman , — belaufet sich dermalen 
ohne den Abt auf 21 Priester. Ilievon sind folgende wirkliche Expositi 
abiusiehen, als: 

P. Wemerus, Expositus zu St. Jacob. 

P. Placidua *), Pfarrer zu St. Jacob. 

P. Isidorus, Beneficiat zu Maria Elend. 

P. Ruperttts» Pfarrer zu St. Ulrich. 

P. Antonius, Missionarius zu Sattendorf. 

P. Amandus, Poenitentiarins zu Maria Piain. 

P. Auguatinus und 

P. Benedictns, als Missionarius am Thaurn. 

P. Joaephna, als angehender Gehilfe des P. Isidori. 

ÜMÜs dl« AnmerkUDf de« Hrn. Predigers Meyer , das» dem Codex am Ende drei 
Bltltar manf elten. 

1) Starb als Pfarrer xu Sl. Jacob im Rosentbslc. 

S) Sosntr, nachhio Decbani lu Rosscgg, sUrb als Defixient zu Moosburg. 



226 



Im Stifte selbst waren: 

P. Philippas Senior, ein jubilirter 81 jihriger Mann. 

P. Maurus, ein 58j£hriger Mann. 

P. WolfgangoB, ein 60jähriger kränklicher Mann. 

P. Alphonsos ^), ein 63j£hriger sehr kränklicher Mann. 

P. Engelbertns, derzeit Prior, ein 50jähriger Mann. 

P. Anseimas, ein 46j ähriger Mann. 

P. Christophorus, derzeit Schaffer, ein 41 jähriger Mann. 

P. Marianas, ein 42j ähriger Mann. 

P. Hermannas, ein S7jähriger Mann. 

P. Gregorias, ein 3ljähriger Mann. 

P. Bernardns, ein 28jähriger Mann. 

P. Edmandas, ein 53jähriger Mann. 

1) Freiherr Ton Raaber, Oheim meiner Matter. 



287 



VI. 



Die kleine 



Klosterneuburger Chronik 



(1322 bis 1428.) 



Zigldck Hr. I der ,JloniimeiiU CUnstroneobiirgeiisia." 



Von 



MBr. H. %M. Xetbtg. 



229 



Es ist eia vielfach wiederholter Aassprach : Eioe vollendete 
Luides-Geschichte könne sich nar aas einer reichen Sammlang von 
Special-Geschichten entwickeln. Von diesem Gesichtspancte be- 
trachtet , dürfte die vorliegende Chronik einigen Anwerth, wenn 
auch antergeordneten Ranges, in Anspruch nehmen. 

Schon Hier. Pez hatte im I. Bande seiner Scriptores Rerani 
Aastriacaram ein „Chronicou Claastroneobargense'^ 
edirt, welches , in lateinischer Sprache verfasst, mit dem Jahre 
1348 endet. Als theilweise Vervollständigung und Fortsetzung 
erscheint die vorliegende deutsche Chronik^ welche in den Ueber- 
sehriften als „Chronica aaffClosternewburg, der lants- 
förstlichen Statt'^ bezeichnet wird, mit dem Jahre 1322 be- 
ginnt ond mit dem Jahre 1428 endet. Der Verfasser ist nicht zu 
constatiren, doch weisen viele Einzelnheitcu daraufhin, dass er 
ein Laie and Bürger zu Klosterncuburg gewesen. Die frühere 
Zeit anlangend, beruft er sich auf eioe ^grosze Chronik'', aus 
welcher er geschöpft, die Ereignisse der späteren Zeit berichtet 
er ans eigener Erfahrung , worauf (neben vielen andern) der im 
Jakre 1419 erzahlte naive Zug hindeutet : „in disem jar khauft 
ainer mit namen georg floydt 20 futer weins, 1 umb 
1 11., des ich and maniger getrunkhen hat'\ — In einer 
Haadlsclirift findet sich noch eine Fortsetzung, welche die Jahre 
ISM — 1576 amfasst, und an deren Spitze der Fortsetzer den 
Amubsb Wunsch gestellt hat : „0 guet herczig leser, be- 
flejss dich ob da den abgang khünst bekhumen bis 
a«ffdiise seydt, geht 140 jar ab.'* Als Particalar-Chronik 



230 

die Ereignisse, welche Slifl nnd Stadt Klosterneaborg betreffen, 
vorz&glicli im Aage behaltend (mit besonderer RGcksicht auf die 
Ergebnisse des Feld- und Weingartenbaues}, zieht sie doch aach die 
Yorzöglichsten, das Land Niederösterreich betreffenden Begeben- 
heiten mit in den Kreis der Darstellung, und bringt bei einzelnen 
sich ergebenden Gelegenheiten manch körniges Urtheil Qber Per- 
sonen und Ereignisse. 

Dem Gefertigten standen t Handschriften dieser Chronik zu 
Gebote, die eine, bessere, ist eine Pap. Hdschft. von 12. Blattern 
in Fol. (saec. XVI excuntis}, die andere, eine Abschrift in 16"* ist 
in Beziehung auf das Stift mannigfach verändert, und hefindet sich 
in der Stiftsbibliothek. In letzterer finden sich die oben erwihnten 
Fortzetzungen von 1569—1576. 

Nassdorf an der Donau den 15. Nov. 1851. 



Dr. H. J. 



831 



Anno Domlni MGXXX dedicatam est nobile montsteriam in Neabargt a ve- 
aerabill Leopolde plo marcbiooe. 

Anno Domiol MCCXXII dedlcatt est pulcbra capella ab venerablli dace Leo- 
potio Anatriae. 

A nno Dni. 1322 an heyligen crencz erfindang da iat erfroren berg ond 
Uli, das in 8 jochen Weingarten, genant die wiegen, nicht mer darin wnega, 
das nur ain halbe laydt maiach, man lies das pQrg herein von khirling ala 
oBgelesen, es was der wein so theor, das man sein naer ein wenig czoe dem 
tisch tmeg durch ehmngwillen. 

In dem selben jar an creocz erhebnng da bran') das closter alls ab, und 
was vor der brnnat ehe ala mit ziegeln deckht, and die stat bran auch mor 
dan halbe aus, und das feur erhebt sich in der atat und kham in das dosier, 
und Terfiellen gnetter glockhen 12, die gros täffl^) hat man khäm erret mit 
wein, es lag vill trayt in der pfister, da gab man alweg ain trag umb die 
ander an die Zilien. zu der selben zeydt was brobst st e ff an ') der ver- 
schieckht seine mQnch all in andere clöater, und lies nur ain dechandt hie 
nnd 4 gaangherren, die stnben auf der obern khämer was ir revent bis 
ins 3 jar. 

Anno 1323 bauet man das closter wider mit schindl, und die schön 
capellen*) die zuvor mit zin und pleyen schindln ist gedeckht gewesen, das 
ist alles verpmnnen, es wart ein gnet jar mit traydt und wein. 

Anno 1324 volpracht man das glockhenhaus, und khauffl glockhen und 
hies giessen ein stormbglockhen und unser frawen glockhen, die noch beut 
ist, also volpracht crs gotshaus mit 9 glockhen. er schuef. das man die schön 
taffel gehn wien füert under die goldtschmit, die verneuerten sie wider mit 
goldt') nnd machten das schönn zibarn*) darauff und unser frauen bilt 
BiUeB in der eeren darein, aber die hawer clafflen in dem hQrg, er biet die 
tafl den joden verseczt und biet damit gebaut, sam sie noch vill khlaffen. 

Anno 1326 hat jedes mensch, das khind in der wiegen, mUessen geben 
doB herciogen zu stewr ain groachen oder 7 dl. ''j 

An 1328 ist die thonaw gestossen und der stoss ist gestanden 17 
wocheB, das roolten darauff sind worden, das ainer im vaschang (zu ainem 
■eUaipff) darauff geackhert in den motten, die derwindt darauff gewäet hat. 

Attno 1330 lergieng der closter brunn auss dem wolffsgraben ^) bia 
MmM S. Mfustini-tag. 



ka4«f * 's i * r. u-t jc <%jsm rf -v 4-». <:«& »7^ Kis4 t^«r um w«H«a. 

f^-m*^ Uc 1^^ *> uxvos ^-m ^-i. ^-f^aa-i. 4er cäp mit ftar« Ar 4ca 
kr4»«« « t » f f 1 1 . ««r -va« r%r kkruikh. xt4. Hxt<tt n» wie ne 4cb saferer 

Aa&v l^tXt Kki^f kri's-i; f :»ff&3.. £» baa i«iBcs itüa aWr dai 
f n* Ai: K-tMi:ir ^^.^isub^^ \*i*rt. «« t*s pQädL 4aB er wma wbI 4er 
&i«kss *öMt^r mmtk 4«3l «ATf pafff^. 

Abb« I'^i fUrIk kr»k«t ft<€u. »u ^mAf » Wrfick aad idbM n4 
4er h^rt^^^ Kit Kt&es Ua4tK«rrB. 

A A ■ « 1336 kat Bk^a 4:« kke<ez«r * * » zerttört. vas bab ir fiMi4l ib 4er 
4risekkrfaM«B «£4 i& 4«r r&yHl'ie^kk«a^') Ib 44B9riWB iBrwar4llMrr 
nielftfi broWt 4^r Mt s^r .>« v4«kep. 4i bbb bbb kerrs rB4 vcib **| 
za eiB««i krcrbflea. 4er wb« kkaappeB ce««Uftekl bb4 scbaeff cb aaeh 
w*JI. er bett zvea br«4er. 4ie ihieateB ia. er war Bit laag brtfcit. er paat 
die rrM« irMtftlab«!>n. «b4 die UtlervtiibeB bb4 er hH ber iai 3 dicacr ritter 
am hof. er balf »einen zvaren brädem vasi er kbaafl ia aalccil cim 4Brf 
nit eiaander rnetlentbaJI. hTrD Berabardt fau waD, aad herr kaBBi 
vrardl ritter lo zirieb. 

Abbo 133^ iDftcbt min den kher rn den laar^i^raffeB *') «b4 haist la 
der Cron. 

Anno 1339 isl »in rrofse bran«! gewesen zu closteraewbarg , et ist 
der nider marckht abpronnen and nberadl bev der tbonaw. 

Anno I3M «eind die ersten babertebreekhea peweil. arir lieflea in 
dem pacfa mit bekhen and phannen nnd mit bttettertafela uad reijagleB die 
haberschreekhen ^*). do tvo es sich nider legt, da teti g rotsea MfaadcB. 

es seint hie za newbor^ vordem grouen sterben 19 ritter hioalicli ge- 
sessen, wie bemach rollet: Haaslaaer. Menssaaer, Georg Winent, Tholi, 
Schiffer, Sibenhass. Schlisster. Gondteradorfer ron Rnekhersdor^Haagieidt, 
Peter Speisemeister and ein khamermeialer. 

Anno 13^1 in dem jar fien^ man 13 purger in Xewborg and der her- 
czog wolt die rerfanit haben, nnd lagen so lang geCaagea, aaei daaa der 
khOnig von ungern kham and bat fBr sie den herczogen. im aelben jar dodidet 
man die Juden in dem snmer. 

Anno 134S in dem jar pracb man aaff die kbireb bey s. mertleB*^), 
lind stall daraus, was darinnen was. khelich, messgewandt oad piedierr ei 
was der aelben zeit herr conradt'*) von wien pharherr, khimdt wbII pilt- 
Hchniczen. er bat geschniczt die zwelff potten bey ■. merttcn. 

Anno 134% da goss man die gross gloekhen an doatemewlmrjg, die 
wiegt 131 centen , davon gab man la gietaen 45 fl. ainen ■ayator ren 
jndenbnrg. es was dabey die herczogin iobaana nnd ander «riiarlMmi 
brobat rndwei n hieaa ay giesaen an a. Lorencieaabeiit, ea was der Urnel 
gar lautier and schfln. es geachach in dem sieglhoff. 



4 



233 

A BBO 1346 in dem i&r wis ain warmer windter, es mnn die (honaw 
■ie mit eys«, ea wardt aaeh damaeh ain warmer milter somer, es was ain 
gnet milter Jar. 

Anno 1347 hat der khOnig von nngem auch ein schön hoff hey den 
aofnatinem '^), da hiess man den freydthoff allen deckiien mit grQnen Iftb, 
man macht die tanczlanben von leynen nnd saillen übergezogen nndt legt laab 
daravff, man macht sie hoch von wegen der windtliechter. der khanig lies 
auch machen swen fQrstengesftss zn beyden seyten ains, es was mitten in 
samer, man danczet ain gancze wochen, tag nnd nacht, er het geckhiaydci 
45 dienst Jnnckhfrawen von gewandt und gnet mit blab und grab, dernach 
in dem lesen da wardt g^r ariger wein, der von langer zeit nit so pitter was 
worden» and man nendt in den spiess, da verdarb roaniger gneter man an 
leyb und an g^et. 

Anno 1348 in dem jar nach weynachten geschah ain grosser erdpidem 
incarnten^^) in ainer stadt, hayst villach, die zerfiel! fiber all, die 
ringmauer. leit noch heut des tags im graben, es geschach an panli bekhc- 
mag and was ain schöner tag es verfiellen sich aach 10 gaetter vesten, sich 
zerriss ein perg von einander, nnd fiell in ein tieffen see, es ertrencht der 
See ans wo! 7 dörffer. es geschach zn mittag, die weil das volckh zu der 
predig sasa in ainer gCB-elbten khirchen, das volckh verdarb alles, der prc- 
diger kham darvon, lebet aber nnr pis an 3 tag nnd starb, und verdarben gar 
vill khanfflent. hie in Österreich hueben sich die buessleut^') an, nnd 
gaisleten sich bitterlich hin nnd her im landt, es stund gar kläglich, sich 
verkhert die sun vorhin und geschahen vill zaichen. 

Anno 1349 das jar hueb sich senfftlich an, es schiekhet sich woll zu 
weingartten und das getraydt, sich verkcrt die sun und der raon verloren 
ir färb, es khamen aber vill buesslent herauff von haimburg. es geschachen 
woll 19 schauer nnd erschluegen wein und traydt und nmb s. gilgcn tag 
haeh sich an ein grosser sterben '®). es kham am ersten an die grossen 
herm, die gewnnnen das vallundt, die ersten hie zn neuburg, ehr is tan 
sehliessler, der sass in der bnrgg, der fiel hinab den tisch und starb, 
herm simon den ritter fandt man dodt im peth, des morgens, desgleichen 
der hQntzI, der zistel. es stund nit lang darnach esgingmitgewaldtnider. 

Anno 1350 da war ain gnadenreich jar zu leyb und der seil, es wart 
vill Iraidt nnd zeidtlich wein, do man in lesen sollt, do kham ein gefrier, 
and erfror woll halber, dannoch wardt gaetter mitter wein, umb weynachten, 
lochen die lent gehn r om, und do sy herwider khamben, do fnndten sie vill 
phenning, dan die weyber betten wein hingeben, es was herr rudwein 
brobal, and herr peter sein hruedcr pfarherr zu s. mertten. 

Anoo 1352 starb brobst rudtwein und wardt gesecztherr aridolf f 
der Tolckheratorffer '^), der was ein edler herr. im nechsten jar dar- 
naek wm ain khalter winder. 

Anno 1354 in dem jar hrann wien mer dan halbe stadtans. was ain 
fnudft khalter winder, und hueb sich an nmb s. simontag nnd weret uncz 
gogei der Tasten, darnach wittert es aller weit woll den ganozen snmer, es 
wardt edel gnet getraidt, nnd vill mannen gaben 1 mudh habem umh 5 s. dl. 



23% 

ei wardt avch der pesi taessest wein, der laag nie g^ewesen was, sciB wardl 
aach ohn massen vi iL das bey den preuen alle Img vbergiengen. aan gab 
1 faeder p. 4 fl., an ff das hOcbat omb 5 11. nner ain bnrger was bie sn new- 
borg, der lieii liegen 10 fneter nnd 4 dreiling die waren tieaacr und digger 
wein, bebielts aUo bis in das driit jar , da gab er ain faeder aber 40 11., 
und 1 dreiling Qber 30 11. 

Anno 1356 was ain tmeekbner winter an sehne und regen« nndgestieas 
aocb die (honaw nie. es was aneb ain warme lasten, das nuin alle aacben 
damrob rerpracht, and hin xa ostem in den feyerUgen fiel ain grosser 
sehne, noch was das weinhoicz nit erfrom. xechandt lergieng der acbne 
and wardt warmb, das das B'einbolez vast her trib hin snn pflpgaten, da 
jadt man die hoffst dtt, am pfingstag roorgvn viel ain sehne nber das wein' 
holcz. es war darnach ain miti jar. 

Anno 1357 xog bercxog al brecht gehn zirich die erst fartb. 

Anno 1358 was hie der khAnig von Zypern"), durch abentbener 
willen and verzert gross hsb za wien. 

Anno 1359 khim der ander sterb. es betten die lent des andern sterb 
vergessen and gottes, and waren gar zn geiUig worden. 

Anno 1361 starb herczo|pn iohanna. der berczog zoeh herab von 
zirich und wardt nit innen, das sein gemahel todt was, bis er gehn closter- 
iienbarg kham, da saget ims der brobst and die bOrger, da het er gross 
laidt, raaffet and schlaeg sich zelbs vor laydt 

Anno 1362 starb herrzog albreoht der khrampp nnd ist begraben in 
g a m m i n g in dem clostor und ist sein stifft. 

Anno 1363 hneb an der Raming den tharm za S. Merthen pharr dar- 
nach wart er obrister khcllner, zchant namb in za ainem brobst die der 
Neastifft. 

Anno 1365 in dem jar in der vasten legeten sich die barger an nen- 
bürg far den greyffens tain and der wä hinger was hanbtman, in ge- 
lang wo]], der burggraff ergab sich. 

Anno 1366 was der khaiser 3 stond hie za Neaburg obemacht lag er 
bey dem wisent ''). 

Anno 1367 starb hcrczog radolff auffdem geferl gehn mailandt, 
linder den panern nam er ain böss endt. in dem jar vor seinem dodt pracht 
er den ungelt anff die wein, man zieh solches dem biscboffvonPlatzhaimb *) 
hiet dem berczog den ralh geben. 

•) Dan Regest bei Licbnnwiky IV, DLXXXIV. Nr. 63 von 17. Jali 135» 
7.eigt unH den Meister Johann von Plalxheim als Kautier Hersog Radolfs IV. 
Ebenso die Urkunde In Melchelbeck*a liistor. flrlilng. II, 8,185. Dass Jshann 
lim 1360 Bischof von Gurk, darnach Biichof von Brizen war» lehrt die Urkanda 
Herzog Radolfa IV. bei H an als Germ. sacr. 2,156 vom IS.Mftra 1360, In wsicbcr 
unter andern BIscböreo Joannes confirmatus Oarcensi«, Carlas noitras GancaBa* 
riui genannt wird, sowie die von SInnaeber, Beltrige aar Geseh. der blschM. 
Kirche von Siben and Brizen, 5,%tk aogenbrle Urkonde, welebe Johann «ntcrm 
31. Mai 136% als heslitirten Bischof von Brisen erkennen llsst. 

Annerlnng dar Bedaetloa. 



235 

Anno 1371 starb brobst ardolff ans. georgcniag darnach wart 
brebstlierr colmann von laa**) nndherr barilme tcchant in dem jar 
praeh maa den goslerhoff ab mit den stainen manret man ain froydthoffmaur. 

Anno 1377 fleng man die jaden nnd namb in derherczog albrechl und 
herciog leopoldt all ir praydtachafft, nur brieff nit.*') 

Anno 1378 starb herr bans Chorherr des wisent aaff dem angcr 
bmeder. in dem jar überlegt man creyczgang mit ziegeln. zoch die glockhcn 
aof es ertmnckh vill volckh in der khirchweich zu tnln» das maysi volckh 
sa Iriebensee. 

Anno 1379 machet man die altlr in der schön capellen. 

Anno 1380 obiit qoidam cives wisento auf dem anger in die ger- 
ftradis. in dem selben jar lOch herczog leopoldt auch gen zirich, daselbs 
rcrdarb er von schweinczeniy nnd der wächinger was mit im. 

Anno 1381 in dem jar hat man das revent gepaut , nnd das gnlden 
grab gemacht, da nnsers herm piltnoss innen leidt am kharürejtag. im selben 
jar hiess des gnntdolz son**) machen das ewig liecht aaff dem freidthoff. 

Anno 1384 starb herr N. w&chinger 13 tag nach ostem, in dem selben 
jar dedieata est pnlchra capella*^) in ambitu claastri a venerabili dno 
berehtoldo episcopo freysingensL in dem selben jar renovata est 
totn ecdesia etiam apnd s. martinnm de cecha civiam. item es wardt des 
jars grosse heerfarth gen nngem zun pflng^ten and wardt ein theorang am 
traidt» mangab 1 motzen nmb 45 d. dan man fQeret das getraydt auss dem landt 
hinab gen nngem. der zeit ist der kanig von behem gefangen gewesen von 
dem vonr OS enb er kh und von seinen bargem zu brag, es g^eng za losten 
alles an dem liechtenstainer aus, der wart gefangen aaff der vest, haist 
bernstain. in den. jar ist entseczt worden brobst colman nnd ist erweit 
worden herr peter, der cellner '^) zu ainem brobst umb s« Jacobi und der 
abgeseczt brobst colman starb desselben jars am abent mathiae. im selben 
jar was der erst mal gar khalt und regnet vill, der ander mai der wittert 
woUv man fandt za pfing^ten erdtplindten, der wein het guet wetter in der 
bUe, nnd wnegs zu handt fast; nach margaretha den 2. Augnst kham ein 
grosse hicz, zu dem schwelckhen het er vorder guet wetter, in vigilia s. 
aogostini betten wir nenen monschein, da waich witterts es, gsamb der herbst 
wer khnmen, nnn kham wider ans ein dQr in dem ersten herbstmonat, man 
Ina was fanl was. es fiell ein grosser sehne miten im lesen, das der wein 
aller darin standt, noch wardt im nichts und wart vill wein und wolfail. 

Anno 1396 wardt vill wein und getraydt, es was vill falsche müncz 
ia dem landt nnd kham vonpayrn herab, in dem jar wardt verriebt der 
biaehoff nnd die von passaw. in dem jar machet man wol an wien 60 wcch- 
•elbenckh oder wechseltisch der falschen mftncz wegen. Nota, wie 
welfi^D das getraydt ist geweaen. 1 mctz waicz umb 1 groschen, 1 motz 
khera nmb 6 wienner pfenning, 1 metz habem p. 4 dl. es machets aber die 
be nt i y ni s a , das mans hernach mfleste in das läger geben, der alt marggraf 
ial ge&ngen worden von dem khllnig selber zu präg, nun gerechnet sich 
der heresog selber fast dahin in die heerfarth, und sein sun, der jang herczog 
albreebt was annenbnrg. 
Arekiv. Jahrg. 1851. VII. :t. u. \ lun. I(> 



236 

Anno 1396 za den zcylicn hcrczog wilhalbm and herczog al- 
b rechton, was die gancz geinain hie zu ncuburg wider 11 peraonen mil 
namen Bimon wiaent, thoman vasazicher , hainrich flOczer, pMdl, himel, 
friderice, hansa bey dem Ihor, lueger, theim, tuitz, wftcbinger der jftnger; 
(liae peraonen seezten ricbter und rath, atatUchreyber und ataUdiener ab 
und Beczten neu leut darczue, der khricg werei ain gancz jar. darnach wor- 
den die alten all wider gewOltig und wurden etllich aus der gemaln hart ge- 
strafft, man fieret ihr 87 gefangen auffden Greyczenatain ; etlich sogen gen 
khriczendorff, darnach beachlnaaen in die ehgenanden fftraten all ihr 
zwaiung und gaben bedt theilen apruchprieff, als die noch in dem rathhaoaa 
liegen**). 

in dem jar in die a. egiäi atarb albertuBdux anatriae. ea aolt aein 
worden ein heerfarth gen behaimb, die gelag mit dem Mauren begane» muk 
macht auch überall achranckenpaum; alao beaorgt man die jungen lüraten 
in dem jar geatieaa die thonaw ond weret woll 7 wochen, erat am fuchang 
abent ran ea hin. 

in dem jar kham ein grosae herachaffl nach pfingsten, von obem landen 
mechtigherm und fttraten, der ain was nnaer achweher, von borgond, 
und der herr von Bof fay und der khQnig von f ranckreich, der waa vor 
der gen wien khumen und die all beten muet an die bayden lu liehen. 

in dem aelben jar in die laurenti zog herczog albrecht ober mer 
und herr ulrich von wall ae e ein landtherr und der jung xinckh lo wien, 
da wardt herczog albrecht ritter. in dem jar atarb michael der wichinger 
an a. mertten abent 

in dem jar am suntag nach unser frawentag der Scheidung bran daa 
nrfahr zu nenburg ab , und daa feur buch aich bey dem alten r eschen ond 
pran bis an des hagers haus und cnggassen. 

Anno 1400 an johanni dea tauffers wardt der llSderbach ao groaa, daa 
or dem khnollen sein hauss umbwarff und zwo pruckhen bey der pfister- 
bruckh, daa gedacht man in 40 jaren nicht, in dem selben jar hueb sieh die 
rayss und bottschafft ans und ging von herczog wilhalmb wegen ond der 
jungckhfrawenvonpollender von fr ey sing, der pfarherr von grilnperg 
und der graff von sulcz betten vill arbait und rausch darumben. 

Anno 1401 am frey tag nach egidi kham herr wilhalm der rorer 
und haussier zu wien in die schranckhcn und weiten gekchempft babeo, 
und da aie gegen einander lieffen mit drcy waffen, da lueffen die hercaog 
und wollen sie nicht fechten lassen, in demselben jar wollen gekhempft ha- 
ben der Sigpeckh und ain behaimb, das wart nnderataaden am mittwo- 
chen nach margaretha. 

diss jar wart ain dürrer aumer, daa die brfin beaigen. daa l&O jare nie- 
mandt mer gedacht und die plie in weingartten rfter ab voo der HIr. m nar- 
garetha fandt man wayche weinbeer feill und wardt ein goet jar. i» dem Jar 
gewunen die behem hohenaw und besassen die veate und drOeaing. 

Anno 1402 hueb man ziateradorff auff und fiereta aoa der itat 
mer dan 30 wägen mit guet das thetten die behaimb ond ander leut, die atat 
wardt verrathen, die was der zeidt des pottendorfer. 



237 

ia dem jar da acheint ein comet im merczen , den sach man als woll zu 
mittag als m der nacht , die straim des comets naiif^en sich gehn behaimb. 

in dem jar erfanden die fQrsten undt ir rät ain sin , das man ain brieff 
schreib und bestätt den die landtherren, ritterondall stOt in oesterreich mit 
51 itfcMgl«, der vermocht wie man den landtfriden soll machen, das jeder man 
sicher wir im landt and betten diss gancz jar aass 400 reatter and 300 
schftesen, nnd der dach sp erger der marschall and herr fridrich von 
walaee und der ottenstainer waren haaptleat in den sachen , nnd het- 
tea besnnderlich aaigesecat die ordtnung und zagen von erst fQrhohenaw 
nnd gewanen das 9 and hingen ihr heranss mer den 32 , darnach fingen sie 
den hambel von prnnsendorff, dem schlaeg man hie zu neabarg 
das hanpt ab und hing ihr vill zu wien erbar khnecht und das macht der 
khflnig von ungern, das man von den landsfriden entseczen Hess, wan er 
pracht seinen brueder khOnig wenczelauor gefangen gen wien , der lag 
da in der porgg lenger dan ain jar gefangen und den marggraff procoben 
seinen bmeder fttrt er gefangen hinab gen angern , das geschach im 1400 
jar. er sog mit grossem volckh gehn präg und präg ergab sich, aach ander 
stdtt and geschlöss mer in behaimb. 

herczog alb recht und herczog wilhalm entpoden sich ftLr den ge- 
langen Abraten wenczelauer alles zu bezallen. 

Anno 1403 kham khünig wenczelauer von behem aass und ent- 
rann von wienpösslich und liess drey polnische fQrsten und herrn, ritter 
und khnecht za wien , die fieng man all und pQrg^en sich auss auf widcr- 
■töllong. die liechtenstainer von nick hl spurg hQlffen dem khünig 
davon. 

in dem jar fiellen stain auss den gewolckhen zu gemttnden in der 
slait, das ainer bey 3 pfundt wäg, es erschlueg vill viech, es schlueg auch 
der schanr hie zu neuburg am freytag nach margaretha und thet in den 
weingartten grossen schaden. 

auch ist zuvermerchen , das babst bonifaciusin dem jar alle die gc- 
nadt wideraefft, die er ewigcklich der christenhaydt geben hat gen wien, 
gen salezpurgt gen zeell nnd überall in der weit. 

in dem jar kham Johanna die herczog^n von poln gen wien, man 
sehenckht ihr uborgross gaet, hie zu neuburg von der stat 100 fl. sampt 
einem khopff p. 34 fi. 

Anno 1403 hat brobst hart Im e den ersten stain gelegt in der ca- 
peDan m werding**). 

Anno 1404 muest jederman geben in die heerfarth gen znaim von 
jedem plbndt IS dL, was er het, das bracht hie zu Neuburg 2100 fl. dessel- 
ben jar« lag herczog alb recht, khünig albrech ts des römischen khünigs 
IdUicher gedeehtnosa valter and herczog ernst mit landtherm, ritter und 
khneekten illr znaim 2 monat, haben sich in derselben rayss gohebt; am 
■nntag nacher, darnach an dem heiligen martnertag foeliecis und adaucti ist 
lureMg albrecht herkhumen von der rayss von znaim gen closternew- 
Wrg vnd ist da khrankh gelegt bis an dea h. crencztag im herbst, da ist er 
gtsterben nnd liegt zu wien begraben. Man redet, im war vor znaim ver- 



238 

geben worden, er Hess ein san. den obgenannten ulbrecbten, der wardt 
darnach rdmischer khQnig, und er nam ein toebter xn gemachel den hereiog 
hainrichen in baym. 

Anno 1^05 war eine grone Ibeurung, die weret von weynaehlen 
nncit anif die emdt , das man von oberlandt und von l»eheni UgUch prod 
und waica herfDHh. man gab ein meti waics p. 3 £•. d. oder 80 dL um 
mOnslen nmb 70 dL daa man fiert auch prot her von präg auf wigen maa gab 
ein meexen babem p. 4 d. nncs auf daa emdt» deiaelben Jan was ein gftaaigB 
jar YÜi regen , yill pfifferling , saarer wein , tbear traydU in dem selben ^ 
ist g^estorben berr steffan benelsperger der seydt siecbmayster. in dfiMil 
ben jar an s. Johannes ist nnser frawen bildi aafgeseezt worden am dem 
newen tbum und bats lassen machen andre der lohn er. in demselben 
jar an s. Johannes und paulostag ist eine grosse gOss gewesen, das waaser 
bat grossen schaden gethan auf dem thalner velt and manebveli und nsd) 
die stat eornewborg an btasem, weingartten, aeckhem; lent nad Tieob ist 
ertmnckhen. desselben jars am montag vor francisci ist hereiog wilbalbm 
mit seinem gemachel Johanna der von poUen , and der tarrer teaflSd bia ge- 
wesen in dem closter ancz am freytag nach essen; die weil ist drosen- 
dor ff wider gewannen worden and ainer von vettaw ist erstochen and einer 
gefangen worden, desselben jars war aneb wenig wein » das in minirbwi 
weingartten das pergckhrecht nicht worden ist, and vill weingarttenbalinma 
angelessen lassen and das man schtcset« das am hengstperg and aieh- 
p er g in 80 jochen wollgepaater khAnm 1 faeder wein wart, es nmesibie gar 
ein mechtiger sein , der 3 faeder wein hat. brobst b är tl me bot traydt ud 
wein müessen khauffcn auf herm , frawen und diener. desselben jar bbam 
berrgeorg stuekhs, ein landtherr auis der baydenschafft, der was mit 
dem khünig von franckhreych vorgenant davon gesogen; er wa^indas 
9 jar auss, das niemant west, wo er hinkhnmen wer, ew tott oder lebendig, 
and sein g^ett betten ander leut besessen, aber er kham an all oein ehren 
und gnet wider. 

Anno 1406 an der sambstagnacht nach der heyligen 3 kbnnigUg 
kham so ein grosser windt, der mer dan 200 tacher in der stat xerrillet nnd 
serbraeh. — nach s. georgentag desselben jars gab bha ain meesen waies 
p. 4. fs. d. — in demselben jar an s. gottharditag hat hereiog wilbftlaib 
gerayst gen neasiedl und gen morgendorif, and bats lerbrooben. md bat 
die feindt erschossen, erhangen und gefangen anff handert man. dias Jar 
starb berr hanns gunderstorffer, siecbmayster, item dise Jar seindt die 
flebchbenckb am perg abprunen, desselben jars wardt wenig weia nad 
traydt, es was grosse theurung aberall im landt in Osterreiebv es lagen dias 
jars yill weingartten angelesen, in dem jar starb hereiog wilhnmb m di- 
visione apostolomm; aach in dem jar in vigilia leonbardi werbranea aUe 
jndenblaser la wien , bei der nacht , do waren die christea in wiea aBe ge- 
mainigleich da ind namben den jaden ander der pronst all ir beraÜadhafli 
brief and alles bansradt, and was sie nit getragen mochten, daa iwfieaalen 
sie and schlagen den wein auf die erdt, man sebfteit dasa man ia mer dam 
100,000 fl. wert gennmben bat, aber etliches wart in wider ab bercMy leo- 



239 

poUU idiaeff und et g^chach khainem chrislen noch Juden khain schadt 
Dickt am leib. — in dem jar haben all prelaten , berrn and ritter , khnecht 
and die ganci gcmain za wien und all Mi geschworen dem Jangen herczo- 
gen albrecliten , der darnach aach rfimiacher kh&nig iat worden, und khanig 
laHUvstter. 

AnBOl407 waa der weynachtatag als warmb, liecht and schOnn and die 
gancBen feyertage, als in den osterfeyertagen, and man hat vill weingartten 
aacBOgen and nidergeleg^ das man in langer zeit nit gedacht dies iars war 
groaae ihrrong der mQncx halben, dan man aberall im landt khain andern 
pfinmiBg nemen mQett, den wiener pfenning, des mftniger grossen schaden 
namb. — in demselben jar gewanjyan sokhol, einbehem, die statt laa 
nu pfiogsten pl5cxlich bey der Nacht an alle ansprach aad widerpodt des 
bercxogen and des landts za oesterreich and het die stat mit g^walt inen 14 
Wochen, and nam alles, was darinen was. — in dem selben jar was ein merk- 
lieben stoss nnd khrieg zwischen den landtherm aad rittem and khnechten 
in (toterreich von wegen ihrer rechten and hoffschsm andt vill ander leuff 
wegen, also dass sich herczog leopoldt schlaege zu der ritterschaflft , and 
herczog ernst zu den landtherm, da was jammer and nott in dem landt, es 
ranbt ein thayl den andern, and jedes thayl het gest geladen zu in, die flier- 
ten gross gaet aass dem landt, zoleczt berichtet sie der khOnig von ungern 
ZV der neastadt 

Anno 1 408 ist gestorben ain reycher barger und was ein ritter, der 
hicso Simon wisent, der Hess 8 khinder , da bescheczet herczog leo- 
poldt die khinder amb 10,000 fl., die mQsten die khinder überhaupt ausge- 
ben, biadioff Perichtoldt von freysing, der was ein w&chinger, 
dem wardt ein Weingarten, heisst der rOschl, den hat niclas theim den 
Unndem wider behabt mit recht vor dem herczogon anno 1416. — in dem- 
selben jar was ein mitter jar mit, wein und man gab ain Urs fueder umb 1 fl., 
des maeht herr reinprecht von walsee, der liess nichts aaff der tho- 
naw kerabgehn dnrch des obgenanten khriegs willen , und man gab hie ein 
kkieffel aalcz omb 14 dl. — diss jar nam herr friderich von walsee ein 
bfieen todt, wan ein dune voll pulffer stundt zu newn walsee in einem 
gweib, da wolt er in einer seiner khamer wein hinauftragen, und trueg ein 
windlieeht mit im , and wie beschach , das das liecht an die pulfferdonnen 
rfterft, nnd fert 3 gewölber do der herr sass und prent im haut nnd haar ab, 
des er starb — in selben jar da erhucb sich ein grosse prunst an dem nider- 
■aiUit, das gewaltig grosser schaden ist geschechen am sambstag nach 
pingsten. ^ diss jar beraubt der vorg^melt hohem jan sockholl das 
deeier znlilgenfelt nnd nam daraus gross guet. — in demselben jar liess 
herczog ernst 6 burger aus der gemain zu wien enthaupten an alle gotts 
Ar, die ketten wider ihn gerett im rath zu w i en. in den leuffen, da herczog 
leepeldt wider gewaltig wardt and gen wien kham, da liess er herwider ent- 
haaplen ein erbam and weyssen geraten man, der biess der Vorlauf f und 
iween ander barger mit im, der ain hiess hansrockh und was judenrich- 
ter, nnd conradt den romperstorffer, es geschach am schwcin- 
Burkht in divisione apostolorum, und den angerfeltcr und den stiekh- 



240 

lein kflertner lieM man ledig urab grost gnet, die and nnder bnrgier zu 
Wien hat der Lawn und sein helffer vor des zam pfingiten vorm wienner 
walt wol Aoff 80 penchon gefSugen und gefürt, etlieh anff den khre y ci en- 
stain. in demielhen jar zog herr georg atibor and viU ongem mit im 
in das landt enthaib der thonaw and beraubten and verprenten nachet da» 
gancie mariebf elt, and namen gross gaet, and fiengen weyber nnd kbin- 
der and fierten die gen nngem, es ibet niemandt darciae, dan die 
ritter and kbneobt waren selbs wider einander, in dem jar 
war solieber grosser anfiridty das man bey der stat aberall mflest sebranckhen 
machen and wachten and hietten, von der iwayang wegen der llknien, and 
der landtherm, rittem and khnecbten, and was die weyll hie rickter herr 
niclas theimb. — in dem jar Dandt man zan liechCmessen Teygel und palbm 
aber in der vasten bemach g^tiess die thonaw, da erfror weinhole» nnd 
die fraen paum and wardt wenig wein and obst. — in disem jar m dem 
newenjar washercsogleopoldt, bischoff von freyeing, graff Jo- 
hann von may dtbarg, jani sockhoU liechtenstainery and ander 
ritterschaffl in oesterreich an corneabarg well 12 tag lang, herciog 
ernst,mey8sawer,walBeer,baecbhaimer,pottenstorffer« eber- 
storff er , and alle andern landtherren brelatten, stött lagen lacloster- 
neabarg, vnd daydingten mit ein ander, baydte thayl von wegen ihrer 
stöss and vormandschaffl des jungen herczogen albrechten halben , nnd 
ain jeder thayl hat sich mit volckh und ganzer macht gereehtnet und weiten 
inner an ein ander, und die thonaw was die weyl vast g^tossen, davon wir 
onss aberall verschrenckhten und an der hundskbdln den thom pawen 
müesten und flochen all unser hab ; wier betten auch in jeden viertl t% wach* 
ter, zu derselben zeit kham der brobst umb gross guet mit der lernng; es 
gewunen ritter und khnecht dem brobsten vier ddrffer ab, den von meya« 
aaw 6 dörffer. brot und wein was wolfayll, aber andere speyss theaer. 

Anno 1409 gab brobst bartlme einem erbam herm albreeht 
stockh, der was die zeydt khellner die brobstey willickhlieh anff durch 
nucz und frumen des gotshauss , wan er ain alter man was und m5eht die 
brobstey nicht lenger verwesen, es waren auch bai der Woll herciog ornat 
und herczog friderich baid gebrOeder herczog leopolden alkn » der iw 
schweinczem erschlagen warden. — in dem jar regiert hie pestilenen nnd 
ging am maysten aber jung leut und schwanger frauen , man mittet alleiaa 
das vom lesen bis auff weynachten bey s. mertten mer dan 400 penokon 
wuerden begraben, in dem jar was dem doster etwo zu nberschwengig von 
der gössen zerung wegen des vorgenanten krieghs und herschafll nnd 
grossen ftl^ar, die die zeid waren, do liehen wir dem doster anaa onaerer 
s. mcrttens zech *') 200 fl., dan wir 32 fueder wein den aehent davon Mag 
worden, uncz sie den brief widterlegten. (entgegen wuerden aie befrent 8t 
fuetter weins, die nit zehent gaben bis so lang sie wider entricht worden), 
es waren die zeytdieobristen; niclas theim, stattriebter, jacob hnmbl, 
michl heran dt, spittlmayster und thomas plddl, anch liooben wir dem 
dosier auss unsern (der burger) spitall 200 fl. und ob uns hiellkr (wen der 



2kl 

fcorgencliafll) iiott geschäch, in die zocch oder spiüdl, das man hcrwidcr 
tut dergleichen. 

Anno 1410 und etilieh jar darvor truegen gemainnlich all edelleul von 
ent^ darnach die barger und handtwerckher Ire khneiffel binden anf dem 
meckh oder gnäckh an allem iren gewandt, and etlich frauen namen sich 
dea ancb an. — diss jar an s. peters tag zu vesperzcidt bran das frauen- 
eloater ab von dem wilden feuer, and za nacht omb die metten zcidt her- 
nach kham ein groster achauer und erachlueg das gebQrg ob s. merlten. — 
in dem jar starb bischoff b erleb thol dt von freysing and was ein 
wichinger, and leydt hie begraben in seiner capellen. es waren bey 
seiner begrebnass und bei der sibenten und dreissigsten alle maistersehaft 
(bey 37 mag^ter) von wien and alle andere berren viil. — dies jar was 
aber ein aterben, hneb sich an hie im augusti und weret bis am s. dementen 
tag, man raittent in payden pfaren mer den JIOO menschen die alle mit 
drleaaen und plattem starben darundert vill tragend frauen theurung und 
filiyar hat die stat verderbt^ wan ein reicher man oder mensch alhie abging, 
so wardt ancb die hab damit verlorn und nacher praht, dann sie 
het nichts. 

Anno 1411 hat herczog albrecht von oes( erreich junckhfrawen 
elisabethen des khünigs Sigmunden in ungern tochter zu einer khan- 
frawen genumen, er bt der zeidt 17 jar alt gewesen, und sy 3 jar alt. 

Anno 1 4 1 2 hat khünig s ig m und t von ungern ain gross manschafl 
zu einander gesandt, do er sich umb das khayserlhumb annahmb; da khamen 
gen offen der khünig von crakhaw, die berren vonpreussen, her 
dispat, herr weysandt, herczog ernst, des obgenannten herczog 
albrecht, des khünigs ayden, und ein nnzelhich volckh von vernen und 
vill landen; daselbst seczt der khOnig Sigmund t herrn reinpr echten 
von walsoe seinem ayden zu ainem hoffmayster, — diss jar hat brobst 
albrecht das frawen dosier wider lassen pawen, das vor in dem 10. jar 
war verprunnen, nnd mit ziegin deckhen; war vor nuer mit schintl gedeckht. 

Anno 1 4 1 3 ist brobst albrecht in das concilium gen costnicz zogen 
an s. Simonis nnd juda tag nnd ist her wider khomen ans. mcrtten tag des 1414 
jars — desselben jars gewang herczog ernst und herczog fridric h herrn 
reiaprechten von walsee ab rockerspur ch, ain gucts hauss, cana- 
bici nnd andere geschlöss und güetter auff dersteyermarckh, daentge- 
gea stellet sich der von walsee und samct sich mit behemen und bauren 
■ad ninleotten, der ain gross volckh hicdurch zug und sambleten sich zu 
Wien» dalagen sie etwo vill zeidt, der von walsee gewann khirling 
und stamesdorff, da seczt man den khrieg in fridt — diss jar hat man 
gi^CB aia mntt waioz umb 1 fl., und den mutt habem auch umb 1 fl., und 
«a fiieder wein p. 20 fl. mittem guetten wein. — desselben jar feum suni- 
boatea verdrib der khünig von poln babst Johannen von rom den doch 
die grtei maistersehaft von der Christenheit erwölt und geseczt betten vor 
AJarea, deradbig von poln pracht mit im gen rom gregorium, der vor 
doi babat gewesen, was ein venediger, wan er het vormals die babstey 
wilUcklilich an%eben mit sambt dem vom Ainam darumb, das die Christen- 



242 

hait lA eis mimlgmmglshkme. ilao «rhebl die müileff«elHi& iea 
johannem und saczten die zwecn greiforiuB zuiBbI umm ak. mmm itn 
Mcbea ist viD ftbeb and dr&bun entaadcB. als aaa la der groai« ccMüca 
■aehllBdeL — diaajar fudlaaa wasche weiapecraBa. aleaem «ad gvirgaa 
lag saack Mtera. 

Anao 1414 am maiag vor ■ichaeli waa die kkaaigia 
kie za eloatemeabarg ober aackt aad zag gen coataits ■■ i] 
khBaing sigmandea tob oagem za dem g i 'a aiea tag aad 
habet jokaan aadalle haopt der chriateahait kiazeg aa erwttHaag 
babat oad eisen kkayaer, and ue zagen wider her anik a.ealkariBa tag» and 
mit ir herczeg heinriek and kcresog ladwig van kayra. da kat 
berczag albrecht ein gronen koff Bit aledien and daaeacB, nad der kklaigia 
▼an nagem ritter aiaer der gewaag den preiia ander den liilera 
was geaaaat kerr kaiaerick von kaydenreyekadaren, 
grosser graff wardt za vngem. -^ deeaelken Jar iat ge i re ae a diakknadk* 
keidtv die BMA nennet den danawesckleia, diaa jar da wart gar gatlei 
wcia nad sieas, aad ettlick sprachea, die khraakheydt wer «»■■•» ytm 
saeuen wein, wan der donawschleinkham mit dem flass des kaapla^ aad 
das haapt tket den leatten wee, and möchten weder easea aodi triackkea, 
oncs der floss nnd haoptwee Tergieag, etliekhtag, etliek 7 tag, effiok 
14 tag. in denwelken jarTerprantBMUimeisterliaaakaasaaneoalaieB, 
der groMie irsal thet an den gUobigen in behem. deeielhea jara aiadft die 
fleischpeackb aof dem perg za dem aadermal geprvnnen ■wamptiania Maria. 

Anno 1416 fanden 3 sckOiEnlnn ain neagebomes kkindt ki der Aaaaw 
gegen in ronen ent kalb der thannaw ab den mlllen» da aie gen a o raaw ka ig 
nut der marckhtzillen ftieren, daselbst walten sie es in die gstMea kakaa 
begraben, and de sy es in das grftebl hineinlegten. darierelaiekaeiB kerea, 
und namen ea wider, and l^gtens in die zillen na^Lkeat, da aakea ala aad 
meiaten, es wer gar todt, and machten im aber ain grftekel aadarkalk 
encserstorff in die getötien, and legten das khiadl darein, da wardt 4aa 
khindt laut weinenC, do erschrackhen sie and Orten das kkint gaki aea- 
ba rg and lissen es taaifen, and gaben es za einer ImbL d ess elbe n Jar hat 
die statt stoss wider den brobst alh rechten and dw brohot alherraaht 
Mrider gegen der statt von wegen etlicher artiekhl, die aber hercaag alhreehf 
verricht and veraiiit hat nach Inhalt der sprachprieiL die atAaa haken ga» 
wert ancz in das 3 jar* 

Ann 1416 was in p ay rn ain grosse Ihearnng, daa gar vitt valakk 
geen oesterreich herab kliam darch ir narang willen andamnfteralaaieh vi! 
waycB and khom hinaaffin das laadt: damit sich eia thearaag arknah ia 
dem landt oesterreich, also liess herczogalbreeh t daa anflieraa varraaAab 
nach pradhten die fOirfchauffer and die waecherer zawege n, daa ea ia leagar 
je thearer wart, das man ein math khom gab amb 8An and wäret vea 
vaschaag pis auff mittiasten das alle wachen wneehs aaf 1 mataea !• dL 
da gedacht herczog albrecht aad aeinrith, wie nmn wdg kay iaftadl^ 
das so vill traidt im iandt wer, and man so grosse aott dakal «Aeal layiea, 
and schaeff mit seinem hoffmayster, das er die kklsten aiMiel aBdliaaB 



843 

den waics überall in dem landl auff die märckht ftteren, und schaeff, wann 
ein paner beuth 1 meczen mnb 60 dl^ so soldt em beuten nmb 50 dl., beat 
der paar den nmb 50 dl , so seit er im peuten umb M dL, das gescbach also 
und iner 8 tagen darnach, das was in der vasten nmb letare, da gab man 
1 mees waiez p. 39 dl. und alsbaldt darnach nmb 28 dl. 

in dem jar legt sich hercxog albrecht zu feldt mit der märhern landt- 
icfaaft nnd was sein erste rais, nnd gewangetlich he&ser in oesterreich, dass 
hanss im strnden, die statt zu steür mit ssmbt der vöst, also machet er 
langer zeit firidt. — desselben jar haben die bnrger zn closternenburg 
ainen enthaupten lassen zu fridwerch bey augsburg der hiess mit 
namen seycz von inglstattder was vor hie niclasen des theimbs 
nachrichter, man solt in verprant haben, da understundtens die frauen, die 
für in paten. er sagt der statt ab, nnd wolt gross g^ett von den purgem 
haben, da verpot herczog albrecht man solt mit im umb khain gelt noch 
gnet abkhomen» aber man solt im allweg nachaischen wen er hinweg prcnnet 
sehlneg brieff an und prent dem brobsten ain gpaet dorff ab von der pnrger 
wegen anf dem thulner velt, das hiess pierrpaumb bey der nacht, er leget 
rAm nnd pulffer hie in der statt, das sie solt gar sein abprunnen, aber gott 
undentnndts nnd es kostet die statt gross gpiet, wan der khayser ine weeret 
8 jar. — in demselben jar liess herczog albrecht schlagen ein neue müncz 
nnd liess darauff präckhen den schilt Landes ob der eos und nit oesterreich, 
nnd galt einer 3 hölbing der alten, und macht es alle sehne weiss nnd nit 
scliwarcz, als sein vorfordem betten schlagen lassen, damit wuerden die 
alten pfenning und hClbing an die wechseltisch, das es fürbas beleib bey 
den neuen pfenning und hdlbiog, aber es g^eng grosser nnwillen daraus, 
dammb das er das nicht nach einer ganczen landtschaft gethan het. der- 
selben pfenning gingen der zeidt 3 Is. 28 dL an ainen gülden. — in diesem 
jar Tiel ain sehne und gestiess damit die thonau an s. niclastag abent, der 
stOM weret bis anff die erst vastwochen» nnd der schnee gelag an ettlichen 
orten bias anff die antlaczwochen. 

Anno 1417 was das weinholcz in den eben hie umb und auch überall 
nnderm pOrg so vast erfroren, das man es vormalen in manigem jar nit ge- 
dacht, wan man nindert in nidergelegt hat, also kham die khelten schnell 
aber was sein her was khomen, was gar schön und fruchtbare weinpeer und 
wardt demnach in dem gepQrg ein gaett mitter jar mit siessen wein, ein 
fneter nmb 20 fl. — in dem jar vertriben die zischkcn und die hussischen die 
priaster und zerstörten viU gottshäuser. — in disem jar hat brobst 
albrecht den thurn auff dem glockhenhauss mit lerpaumen schintl lassen 
deekhen, and man hat darczue angefangen in der auffart wochen und hat 
dann gedeckht bis anff den sambstag nach michaelL — in dem selben jar 
haben die herm des closter aus ainem haffen angefangen zu essen, in disem 
jar hat man ain meczen waicz geben um 70 dL und ist das jar vill g^t- 
tor wein worden. — in dem selben jar hat herczog hainrich von 
bayrn seinen vettern herczog lud wig von mQn eben zu costniczge- 
slaehen mit einem schwort, das er khamb genesen ist. — in demselben 
bma gar nahent comewbnrg alles auss und erhebt sich bey einer träx- 



lerin. ^ in denielben jar hat herecog albrechC von oesterreieh dem 
hatsianer abgfewnngen schönckhirche« and bal daraus genomen 
100 rantli waycz, 100 math habern und 52 dreyllinp wein. 

Anno 1418 hat herczog ernst ein hoff gehabt xa der neastatt Mit 
stechen und rennen und tomieren, da hat man den geyrsiekher mit dem 
satl aaff die plankhen gehebt. — diss jar hat babst martinns khOnig 
Sigmunden von ungern und hercsog fridrieh von teterreieh wider 
xnr frenntschafft gemacht und der bischoff von drient hat die stat drient 
wider eingenumben. in diesem jar hat sich das eoncilium zu. costnici 
geendet und der babst ist da weckhgeritten an monCag in pfingstfeyertagen. 

Anno 1418 haben die augustiner zu wien angehebt die regel xn halten 
und sindt die visitatores ") gewesen der aht von Voraw, der prior Ton 
gftmming und mag^ster niclas sanringer von maezen. das jar zogen 
die visitatores gehn melckh und sein dagewesen 4 lag nnd haben den 
alten abt abgeseezt, darnach seindt sie aaff den khöttweyg zogen, daselbst 
haben sie auch gevisilirt, darnach an nftchsten tag sein sie zogen gehn 
closterneubnrg und sein da gewesen mag^terpeter von pulcka, 
M. bans tüncklspiehl, lerer der heyligen geschrillt, M. caspar geist- 
licher rechten, der abt von Voraw, und der prior von g Im min g, der 
brobst von wittingaw, der brobst von thftrstain undainer von puech- 
haimb, der zeydt marschalkh, und zum palmtag hat brobst albrecht die 
brobstey auffgeben, und an s. jacobstag hat man herr Jörgen mAes tin- 
ger **) zu ainem brobst erwölt, auch haben die visitatores geseest» das die 
chorherm verspert sollen sein, nuer die weyll sie mess lesen, die weyll soll 
es offen sein, und khain fraw soll nit in den chor gehn und die herm sollen 
selbst preim, tercz, sext und non singen, und sollen khain aigenen pfenning 
haben, und sollen nichts anssgeben, auch haben sie gesecst, das khain fimw 
im frawen closter nnd khain herr in s. leopoldts stifft auff khain pöth nit 
sollen ligen, nur auff matracze und in demselben jar hat brobst georg den 
frawen in dem frawen closter angelegt chorr5ckh und sarrdckh als die herm 
tragen, vor haben sie getragen schwarcz leinen gewandt und braun röekh 
darüber, desselben jars hat man 1 mecz weicz geben umb SO dL, und den 
habern umb 16 dl. und 1 emer wein p. 16 dl. und 1 Urs fneder p. 18. is. dL 
desselben jars fiell ein sehne in die leonhardi — desselben jars hat der 
babst khünig Sigmunden von ungern erlaubt den 10 tayl von allen clSstem 
und von allen khirchen und altärn zu nemen. desselben jars in catherina 
Hess khunig sigmundt von ungern 19 schöff herab von passaw fteren« 
die als gross waren, als wie die schöff auff dem meer, auch bald! damaeh 
und etlich wochen daruor auch solche schOff 5 sein von nenbnrg weggUH 
gen. Man gab auch den ganczen winder hin nmb 1 aohtering wein p. 8 hU- 
bling und den besten. 

Anno 1419 umb sebastiani da kham her ein ear^all und der erei* 
bischoff von maylandt und sein über nacht hie gewesen, darnach in die 
augustini kham khünig sigmundt von nngem anss dem coneilinoi mit 
vill herm und ritterschafll, die chorherm und briesterschaffl giagmi in 
entgegen mit der processt darnach fuer der khvnig gehn wien nnd hereiog 



245 

albrecht woU im enigegen reyilen herauff, and riU bis gehn nassdorf. 
aadfaer en darnach wider mit dem khOnig gehn wien. desselben jars sein 
▼ill prelatten erfordert worden fQr herczog albrechten von oesterreich, 
der hat von in gefordert alle pfarkhirchen, sie sollen in des abtreiien, das 
aber'nitfbeschehen ist. in diesem jar khaufit aincr mit namen georg 
riöydt 20 faeter weins, 1 p. 1 fl., des ich and mftnigcr gctranckhen hat. — 
in demselben jar in die pongraczy hat brobst georg den ersten stain ge- 
legt bey ■• mertten im chor, darnach amb arbani am erchtag darfor erfroren 
die weingartten. — in demselben jar verprent man den trachter zn wien 
% tag vor s. veytstag nmb velschang eines brieffs. — desselben jars buch 
brobst georg an zn lesen an der 11. (m.) maittag. hie nmb and umb und zu 
khriczendorff and haylligestat, da gab er einem leser 10 dl. und 
einem puttentrager 11 dl., darnach kham ein khelten und sehne und der 
brobst het noch zu lesen hie 8 joch, und zu caltnberg 16 joch, man 
möcht vormittag vor khelt nit lesen, er lass soliche Weingarten in octava 
nartim. es was gar ein harter winder, die thonau gesUess sich zu nicolai 
wereht der stoss biss aoff s. dorothea tag, und dasselbig jar starb khünig 
wenczeslaas von behem und khunig sigmundt von ungern sein brue- 
der nam das landt ein. 

Anno 1430 am pfinztag vor dem heilligen pfingsttag hat herczog 
albrecht in Osterreich all Juden fahen lassen ob und underhalb der ehns 
aoff 1 stondt« man und fraw, khinder, und hat sich alles ihres g^ctes under- 
wmden. er verschieckhets auss dem landt, ettlich Hessen sich tauffen, der 
bliben wenig in dem rechten Christenglauben , darnach in dem andern jar 
verprennt man etlich. darnach am schwarczen sunlag mardcrt man diesel- 
ben jaden« all die zaigten vill guets an, under der erden, zu wien und hat 
man allain verprent 240 person , ein Jüdin zu dosterneuburg liess sich tauf- 
fen and wardt genant barhara, hat vor zu der ehe den schebelein Juden 
gehabt, die nam darnach zu der ehe niclasen des lueger eines erbam 
bürgern snn, da derselb starb , da nam sie niclasen den listen eines 
borgero sun von prespurg. desselben jar zog khünnig sigmundt von 
ungern gen präg, und hat sich darfüer gelegt, wan die bchem hetten ab- 
getretten von dem christlichen glauben, und hetten vill geschlösscr und 
khirchen zerstört und zerprochen, und herczog albrecht ist mit im ge- 
csogen mit grosser macht und der von meychsen und andere herrn vill, 
und ein legat wardt gesandt vom babst martino zu dem ehgenanten 
khflnig sigmundten gehn prcssla mit prieffen, wie er das creucz wider 
die hassen geben solt, do sclbs ob preslaw stunden 3 sunnen in aincin 
ringt und jetliche sun het ein stern zu mittag, und wcren anderhalb st und l 
■nd die natürlich sun stundt fQr sich sclbs hindan zu sehen als umb ainon 
pogen, das sachen der khOnig und sein canczler, bischoff georg zu 
pnssaw and ainer von hohenloch, ein graff von otting, sein hoff- 
■aiater« and der von weinsperg und 3 pollisch herczogcn und ander 
Icnt Till, frauen und man. 

di« jars hat herczog albrecht von Österreich die stält in märher n 
eiagennmen and haben im geschworen mit willen khünig Sigmunden von 



246 

ungcra brQii, znaym, drigla, jemnici, boeberlics und andere 
•tdtt all in miriiern. dasselbig jar bat man geben 1 mecn wayes uab 19 dl. 
md 1 mecsen scbermeben p. 16 dL 

Anno 1421 liesa berexog albrecbt all mensebenpildt edl nnd onedl 
beacbreiben, die manen, welicber Qber 16 jar waa and weticber ander 70 jar 
waa, nnd all bfimiscb nnd waffen ranaat man aberall im landt gebn boff ge- 
achribene aenden, daa tbet er, alt ob in die bnaaiacben angriffen« dmndt er 
in widerstandt thaen khnnd nnd m5cbt , er acUneg aneb anff die prelateB 
and stuti 60000 iL als an einem leben, die wurden nie besallt. 

desselben jar xog herczog albrecbt fOir J&spiea, weil mit SMMIOO 
mann, und gewang die stat nnd daa baasa mit sollicben mannen und legt die 
nider za der erden, und fleng den von Jäspica, vnd alle, die im roh wa- 
ren , die betten all daa «reoca an sieb genumen von des bebst orlanb nnd 
gonst , es wnrden an demselben stormb der teutseben auf 90 pcnon «r- 
scblagen, erschossen, erworffini. 

desselben jars Hess berczog albrecbt aH weingartten aebleaeB in 
dem landt oesterreicb und seblneg anffjetlicben golden SOdL n atenr wider 
die bussen. des jar kbam ain cardinall von rem vom babat martino ge- 
sandt, er bracht grossen anntlass nnd Vergebung aller sftnden nnd aebolt 
allen den, die an die busaen zngen und das erenez von rotten tueeb aa ibr 
kblayder nftmen. 

Anno 142S nacb ootem scUneg dersebaiir bey kbircbllng und 
zu kbriczendorff, kbein, Sden, grneb, flexlentten, khallna- 
ten, mueckherawer, bindernbSffen, gSbbarealentten, müU 
t e r e c k h und tbet vill schaden, wan das weinbolcz war well eins finger lang. 
desselben jars liess berczog albrecht alle weingartwereb im landt besebrei- 
ben geistlichen und weltlichen lenten und man mnest auch des allea sebie-' 
zen , und die register gen hoff sendten. die burger von w ien die «chlcaleB 
hie, und die burger zu closterneubnrg sch&czten nnder dem pUrg« md 
Niclasen dem Teymb wart bevolcben zu Kbalmperg, ScbwelB» 
borg, altnrfar, weissenleutten, Pnrcschstall, Nussperg« 

desselben jar da legt sich herczog albrecbt zu des kbouga aigmaa- 
den tochter und betten grosse freut zu wien. 

darnach nacb martini was khunig sigmnndt von ungem 8 Vs wa ch e a 
zu wien in der pnrgkb, es was bey im ein legst, der patriareb von Fryanl, 
der bischoff von gran, bischoff von bassaw, bischoff von salcsbnrg, 
bischoff von gurckb. bisehoff von seckhaw nnd 18 edlgraffSan« udaaff 
100 herren und ritter, die all goltt truegen, bwczog ernst von der ■•«- 
statt, berczog fridricb sein bruder, baydt ritter, berczog Indwigron 
payrn, die khfinigin von ungern, die kQnigin von p6aaen md idn 
berczogin aus der 1 i 1 1 a w. 

in demselben jar starb der edl herr rnepreebt von walaee ain 
alter weiser herr , den muest man bey seinem lebendigen anff einen etnl 
tragen, wan er nit möcht gcen; erhielt bercsogen al brachten den jagen 
bey trewen und ehren bey landt und lentten wider aeb vettern I w re i og 
leopolden, ernsten und friderichen. 



247 

in dem selben Jar zog khüoig sigmandt von ungern mit seinem ge- 
mihel Ton obem landen berab mit seinem vorgenanten cardinalln and lag 
bey dem brobst bie an berberg. aber herezog albrecbt und die berczog^n 
lagen bey dem voisentam sambstag nacb tiscb zogen sie wider gehn wien. 

nacb aller haylig tag da zog berczog ernst mit der berczoginn seiner 
hansfranen gebn wien mit dVg t^nsent pferten und mit im berczog fri de- 
rieh da aolt der kbOnig von ungern berczog ernosten die landt steyr, 
eamdieDt kbriin geliben baben darumb wardt an dem boff ein gross gestielt 
und limmer auffgeseezt, da aber solicbes leben nicht beschach aus ursach 
der khCknig ritt weckh. 

desselben jars haben die hassen herezog Sigmunden anffgeworffen 
sa einem kbQnig umb s. catharinatag in der stat pbässläcb, ain meill 
TOB dem perg. in disem jar da starb biscboff georg von hobenlaa, er 
war biscboff zu gran und biscboff zu passaw, er was bey 36 jar biscboff zu 
Paaaaw gewesen, er ligt da begraben. 

desselben jars in die petri und pauli da ist gehn neub urg khumen 
mit namen plattenstainer und ist erbarlich empfangen worden von priestern 
und schuelem von frawen und man , man leyttet die 2 gross glockhen zu 
zwaymalen and sangen das Te deum laudamus mit dem chor und mit der 
•rgel. darnach stund ein priester auff dem predigstull , predigt Ordnung, 
oad gab allen denen, die gegen dem cardinall gangen waren, zwayjar 
aawtlass tötlicher s&nden, darnach am montag zog er gehn wien, da ritten 
im entgegen die burger von wien biss gebn tObling und die priester und 
maiaterschaffl uncz f&r die schotten und belaitteten in mit grossen ehren 
nnd würden in die statt 

in demselben jar in die johannis baptiste zum sunnibendten da ist zu 
wien ein grosser aufflauff worden von der gemain und Studenten, etiicb Stu- 
denten wurden wundt , des sich die gancz universitet erkhlagt gegen den 
fftrslen, der mussavr war die zeydt richter und war dismalls bey dem 
berczog da kham maister Hans lerer geistlicher sachen und maister Hans 
Aigel lerer in der erzney und andere doctores die sagten dem richter in 
gegenwfirdigkheyt des forsten und seiner rälh, und sprachen , die schuster 
tbeCen der universitet vill ungemachs und ruefflen den füjrsten an , das er in 
fndt scbaef, dieweill kham ein burger genant per man, der fQrt sein sun 
mit im an der bandt , den die scbuster gewundt betten den schaden khlagt 
dcnelb perman dem forsten; darnach hueb sich ein grosser auflauff von der 
gemain wider die universitet, und wollten das coüegium und etlich wQrschen 
haben anl^ebebt: da das vemam der fürst, hueb er sich auff mit 2000 pfer- 
ten an die prantstatt, und wolte sehen, wie sich die saeh woltt enden, dar- 
■ndi reit er mit seinem hoffgesindt zu dem coHegium , da wardten daselbst 
■la bey 4000 gewapneter manen , da wardt fridt gepotten von dem Ittrsten, 
daa Jederman heimbgieng, darnach fieng der herezog den richter und liess 
in fteren aaff den khreyczenstain, da müest er sich ledigen umb 
groHgaet. 

deaselhen jars hat berczog albrecbt alle gescbloss , die in seinem landt 
ligen and zu dem bistum zu passaw gehfirig , zu seinen banden genumen, 



248 

und aU baldt bifichoff georg vorgenant slarb , dahat hercxog albrecht 
dem babst suegeaendt, dass er khainen biachoff gen paaaaw an aeinen willen 
nicht anffham. 

Anno 1424 vor michaeli zog herczog a Ihr echt mit aeinen rittem 
und khnechten and ellichcr sDllner von der stelermarck und mit allem 
volckh oberhalb und underhalb der enns in das landt gehn m&rch ern nnd 
macht im das underthan and gewan stGtt und vesten und prach etlich ab biss 
in die erdt und verprennt aaf 100 dörffer und schlueg ein sleor an anff pre- 
laten und stütt, dem brohst hie za Neuburg 2000 fl., die stat Neubnrgkh 
2000(1., die stat cornewb arg 2000 fl., die stat wien IGOOOfl. dl. leis 
2000 fl. , und da er in dem velt lag ain viertl jar , da schuef er la khamen 
reych und armb aus allen stötlen und m&rckhten auss dem landt zu oester- 
rcich, die huebcn sich all auff gen laa, da müesten sie warlten wan er sorg 
het auif die hassen herczog sigmundtzuprag und der z i sc h kb o wner- 
den in auss dem velt schlagen , das aber nit beschach. es was der leidt ein 
cardinall bey dem herczogen im feit, der hiess placantiner und 4000 an- 
gern von khnnig aigmundcn von ungern aaf des herczogen aeitten , dar- 
nach zog der herczog widcr ab. in diesem jar kham ein perg gefrier and 
wardt übel und säur wein, wan er wart nit recht zeiltig. 

Item weiter in diesem jähr zehant nach dem lesen in die severini mfle* 
sten all edl nnd unedl all m&nnigkhlich in stöttcn ddrffern and mirckhten 
reich und arm ob und nicderhalb der enns zu dem f&nfften mall im die her- 
fart gen mftrhern wider die hussen, nun wardt ea gar khalt und achney- 
bet vast amb martini , da lueffen vill der armen hawcr und pauern wider 
haimb an Urlaub von dem hcrrn , die hiess der herczog all fahen aberall im 
landt hinczts auff sein zneckhunffl , es namen ihr weyber und khinder groaa 
laydt an ihrer gefangkhnuss , das rathhauss hie zu neubarg und sehe- 
ringstuben waren all voller gefangenen, ea muesten ihr hüetten 24 man, 
wan die stat dicselb zeidt wardt dem theim befolhen von der gemain, dar- 
nach zog der herczog f&r die Ho obstat mit ganczem beer, die litten grOM 
hunger und frost und vill müe und arbaydt, die stat was einer wittiben , die 
ergab sich willig, da erachlueg man alles was darinnen war, das man nuer 
ergreiffen möcht er zog wider aass der rayss an s. andreaa tag« ettioh 
vor, etlich hernach. 

in demselben jar war der weynachtatag ao warmb sonne ala die oateniv 
ea fluegen mneckhen zu feit and in den gasaen umb. 

in dem selben jar starb der edl hochgepom fOrat herozog ernst« ein 
milter getrewer fürst zu der neustat 

Anno I425ana. catharina tag haben die hosaen die dibrer, die w^jr- 
sen , die pr&ger und ihr landtherren gewunen die etat reci und gmdien 
sie ab, dan sie die stat mit dem stürmen nicht mOohten gewinen , der feindt 
waren mer den hundert tausent nach guetter aehacaang, sie fingen graff 
heinrichen von maydlburg and woll 6000 man edl nnd bauen in den 
haoas zu recz, und fierten sie gefangen gehn präg und betten in der etat 
mer dan 0000 man erschlagen und pranten die atat auaa nnd die hftneer nnd 



429 

senlSrten melir den 30 lihirchen , und palca verwuestena gar mit dem 
pnmt und raub , and thdtelen aber niemandt: da macht Hich herczog 
albrecbl anff mit aller landtschafR and zagen gehn laa und egenbarg, 
die weyl wichen die feind widernmb haimb mit grosaem raub. 

in demselben jar da war gw gaetter sieaser wein, man schenkt 1 achta- 
ring omb 3 dl. das gancz jar, es wardt khainer lantter das jar hinamb nnd 
was ein haysser truechner sumer nnd wardt aach ein stcrbjar. 

Anno 1%26 reminiscere in der fasten waren zn wien der römisch 
kh&iug und alle cbnrf&rsten , ein legst von rom and vill ander fürsten und 
iMrren von der hassen wegen der mehrer thayll. 

in demsdben jar hat herr khadolt von eckhartsaw dem 
bercxog nlbrechten vergeben wollen zn chomewburg, dammb hat man 
iA xwen khneeht zn wien verprent in gegenwürdigckheit des römischen 
kbOnigs nnd khOnig Sigmunden von nngern and der churfUrsten and der 
andern f&rslen. 

in demselben jar liet herczog al brecht all ritter, herm und khneeht, 
sIM nnd mirekht ob und anderhalb der ens gehn wien , da hOreten sie all 
des f&rstenthnmb brieff, darumb man zn ralh ging , das man den hassen ein 
widerstand! thnn khnnd und möeht, darczae nam man in die wähl 8 herm, 
8 ritter, 8 prelaten and 8 barger, die waerden uberain , das sie sollen zu 
der landwöhr haben ain gancz jar • die herren nnd ritter 1000 pferdt , die 
priesterschafll 1500 pferdt zuleczt am gelt die prelatten gaben 32000 fl. die 
laypriester gaben 11,000 fl.» und paten den herczog er solte wören ungri- 
sehen und martarischen wein, das sie nit in das landt waerden gefiert , aach 
den gewandtschnit. der brobst von newburg hat in die steur geben 4000 fl., 
die stai 3000 iL 

in demselben jar was aber ein haysser und truckhner sumer , und also 
Uiftr 9 das man in 80 wochen in den bachmQllen nicht gemallen möcht und 
der waies wardt khnrcz and thenr, and wardt 1 metz geben umb 32 dl., so 
man 8 tag lavor het g^ben umb 10 oder um 12 dl. , und der habem was 
so khnrcz, das man den nicht schneyden möcht, noch mäen khnnt, newer 
habem wneehs ander dem alten, das man ain mit dem andern vechsnet oder 
sdineydet. es war auch nit gnet wein, man khauffl hew herftber die thonaw, 
■an het um phillippi weyche weinbeer , den es het darfor ein regen bey 
8 tagen nnd es waren die weinbeer zum lesen so gross , das es niemandt ge- 
denekben khnndt nnd was berch nnd thall weych in assumtione mariae , der 
nenr wein was zu handt lautter , darnach am freytag vor martini ran die 
thonaw ndt eyss bey 8 tag, das man in langer zeytt nit gedacht. 

in demselben jar zog herczog al brecht gehn laa, und samlet sich 
wider die hnssen, im kham zu hilff der stöberle von des khunigs von un- 
gnn wegen mit 3000pferten, herczog friderich mit 1200 pferten, der von 
walaee mit 600 pferten und all herm ritter und khneeht und all paurn- 
achafll eehlneg sich f&r lundenpurg, das die hnssen dem liechtenstainer 
thitca abgewinnen , da ward maniger piderman erschossen nnd zogen alle 
nngetiianer ding hinweckh , dan sie betten nichts ausgericht. da ritten die 



260 

littisen in das Undt mit raab and prandt nach allem ihren willen woll bey 
3 wechen gar nahe bey der thonavr sn steck ara«r nnd andere dBrflier ohn 
3sall, darnach sass zulandenburg ein heresog aus renssen und alle die 
nmb in sassen bey 6 meylen müeslen im zins geben. 

im selben jar an dem antlasstag nnder dem mandat, da kbam hergefahm 
ein khünigs sun von pordigall , mit seinem volekh , auf 300 gnets volcUiy 
er kbandt nit (entsch , aber gnet laieynisch , er lag zur herberg bey dem 
dachenharr. 

Anno 1427 da gestiess sich die thonaw und was fast khalt, dai man 
in 6 wochcn darfor nit gedacht » und lag allweg ein grosser sehne , man 
möcht nicht mallen , man gab 1 strich mel p. 60 oder 60 dL nad ein mecz 
habcm pr. 28 oder 32 dL, dan man khant vor sehne nit arbaytten, das wein- 
holcz stund ob dem sehne und es gefrueren auch die wein in den khellem, 
man gab 3 ayr nmb 2 dL oder 1 ay umb 1 chL 

auch in disem jar war in dem landt weder waicz noch hnbem aneh 
ander getraydt, das weder die paaren noch ir viech zu essen hetten , man 
gab 1 mnth habem p. 3 fl. und den bayrischen waicz nmb 6 11. , des ffteri 
man alles gcnaeg in das land. es war überaus thUrer haysser tmckhner 
sumer, aber wein war zimblich, dem spitall wardt hie 200 faeter, die aSch 
zu 8. mertten auch so vil, dem niclasen theym worden in 18 jochen 
weingart ten 80 faeter und was zu pürg sUesser wein , man schenkt 1 achte- 
ring umb 1 dl. oder nmb 3 haller. 

in demselben jar da thet unser volckh ein fechten mit den hassen vor 
zwetl und der von walsec wardt hauptman. von erst gienga mserm 
volckh gar woll, dann die feindt wichen von dem velt und Hessen vill wigen 
stehen , da luefTen unser leut den wägen zue und wollen die beraubt haben, 
da kherten sich die feindt wider umb und ranten wider die unsenif und er- 
schlugen ihr vill zu todt und fiengen ihr auch vill edl nnd unedl, da 
wardt ein grosse flucht nnd die stat wardt auch schier verlorn Ten wegen 
der flucht 

Anno 1428. am montag vor gottsleichnambstag zugen die hassen, 
taber und weysen und der von luneburg mit grosser macht in das landt, und 
niemandt währet sich, schluegen sich mit ihrer Wagenburg nider fflr 
jetzeseeam uhrfar, und schussen Aber die thonaw gehn nussdor ff, nnd 
andere dörffer ander dem pissenberg pranden sie gar Till ab oad legten 
sich darnach fUr st o c ker aw , sie schluegen all müll anff der thonaw ab. 
in disem jar gab man 1 achtering wein umb 1 dl. nnd 1 muth waicm p. 7 fl., 
den vierting wein, 1 achtering umb 3 ayr und was bestandiger wein. 



guet herczig leser! beflcyss dich , ob da den abgang khinat bekhn- 
men biss auffdise zeydt geht 140 jähr ab. 



251 

Ahqo 1569 ist ein solche iearuBg gewöst im lande Österreich, das man 
1 mnlh Iraydt hat geben p. 60 fl. 1 mecz geraten p. 1 fl. 8 sL dl. 

in dem jar ist im gottshans ain grosse brunst ans khnmen bey dem 
brobst wolffgang'^) hindermayr aber ist selbst nit bey haus gewesen, 
■•ndem hat seinen gesnendt gesnecht im wildtbat xu birhewardt, ist 
dnrch nachlessigkbait seiner diener geschehen, und ist die brobstey ver- 
bnumen bis an den pindtstatl. iactum est in die Bartbolomaei. 

Anno 1570 ist das closter dorch den brobst wolffganng wider- 
nmb laadabiliter reformiert worden. 

Anno 1572 den 17 tagjunii ist bey dem mert grabmer ein prunst 
anakhomen zwischen 1 und 2 in der nacht und seindt mit sambt im verbrun- 
nen mayster heinrich dobler, fleyschhackher gleychermass paul vier- 
eckhl ein rathsverwandter und haben alle drey gewohnt bey dem wiener 
tbor. im selben jar umb margaretha ist die thonaw gewaltig gross gewest 
das das gancz thulner velt ist dberrunen, auch das marichvelt und hat gros- 
wmk acliaden gethan an dem getraydt , dan es hats an dem velt hinweckh- 
geAri und ist gleich znr emdtezeydt geschehen. 

Anno 1574 den 10. decembris hat sich ein erschröckliche historien 
saegetragen mit einer schwanger franen in der weydtgassen , welche in 
ihrer angst imgebort so j&merlich mit sambt dem khint verprnnnen ist, das 
iat ein ersehr5ckliche hystorie die sich erlaaffen hat, das es zum erbar- 
men ist. 

Anno 1675 ist heinrich der franczoss aus dem khunigreich 
P«Ia entlanffen nnd ist zu wien in oesterreich ankhnmen , und ist von ihrer 
r6m. khaL maj. maximiliano secundo ehrlich empfangen worden und 
aehenkht ihr maj. die khanigliche khron poln und schenkht dem hoffgesindt 
Till gelt, damit er widemmb kh&m in franckhreych in sein vaterlandt. 

in demselben jar den 29. juli ist die sun gancz rott gewesen mit sambt 
dem gancxen firmament , selzam verkhert mit dem lauff des himels , gott 
w611e es alles znm besten schickhen nnd uns allen sein wdlle gnedig und 
barmherczig. 

im selben jar den 30 juli hat sich ein grosser aufflauff erhebt in der 
gaaezen staty nicht allain hie, sondern auch die he rren von staln und 
crembs, auch die herrn von m&thausen haben die bruckhen lassen ab- 
tragen, das solicher grausamer schröckhen under dem volckh gewesen ist, 
als aey der erbfeindt mit macht und khrafft schon in dem landt, des auch 
die nachparen von khirling sein auss dem dorff geloffen mit weyb und 
Uunt, das nur etliche mit ihren hälbhaekhen seindt beliben, die andern sein 
all darron gelanffen, desgleychen zu weydling. 

Anno 1576 hat sich der gprossfOrst auss der moscaw unserm aller- 
gaedigsten herrn und khayser maximiliano dises namens der ander ein 
gewaltige legation, wie eszuregenspurg auff dem reychstag ist gesehen 
worden, wie man von der potschafft hat vernumen, das er auch als ein giidt 
dM reychs sein will, verehret anch ihr msj. 63 zimer zobln und den jungen 
fintoi dergleychen. 

AffeMv. 1851. Vii. 3. o. k. HeA. 17 



252 

in dueiii Jar deu 12. october in die maximiliani ist unser allergenedig- 
»(cr khOnig, khayscrlichc maj. hochlöblichister nnd scligistcr godeGhlnoss 
in gott selig entschlaffen, istzn regenspurg auff dem reychslag , cojos 
anima in deo vivat , und in der andern stundt nach seiner ableybung sein 
ihr khnnigliche majestet Rndolphus der ander dises namens erwöllcr 
römischer khayser, mehrer des reychs von dem rdmischen reych ist erwöU 
worden ; gott geb seinen heyllig geyst wol zu regieren landt und lent und 
die frummen Christen zu schQczen, zu beschirmen vor allen secten . und 
rotten, gott geb sein gnad darczue. Amen. 



253 



Anmerkang^en« 



1) Paltrami Chronicon setzt den Brand um zwei Jahre früher an. ,,1320 
rombustain est claustnim in cxaltatione s. crucis una cum civitate." Nebst vie- 
len andern wichtigen Urkunden ging bei diesem Brande auch Rickard's Hand- 
schrift zu Grunde, wie aus der Bemerkung Leopold*8 von Lilienfeld , der einen 
Auszug aus ihr besorgte, erhellet. 

2) Das unter dem Namen der goldenen Tafel oder des VerdGner Altares 
bekannte vom Propste Wemher 1181 angeschaffte, von Nicolaus von VerdQn 
rerfertigte Niello-Antipendium. Die von Propst Stephan stammende Renovation 
deaselben, so wie die frühere Aufstellung berichten die darauf befindlichen 
Verse: 

Christo milleno, tercenteno vlgenono 

Prepositus Stephanus de Syrendorf generatus 

Hoc opus auratum tulit huc tabulis renovatum 

Ab crucis altari de structura tabulari 

Quae prius anneza erat, ambonique reflexa. 
In späterer Zeit wurde dieser Niello- Altar in seine einzelnen Bestandtheile 
serlegt, in der Schatzkammer des Stiftes aufbewahrt, bis ihn Propst Jacob III. 
Rattenstock 1833, zum Andenken der siebenten SAcularfeier dieses Stiftes, nach 
Arl der alten FlögelaltAre in der Capelle des h. Leopold aufstellen liess. Dem 
(ansen Werke liegt die Idee der Biblia pauperum zum Grunde, welche auch in 
4eA Glasmalereien der Fenster des Krenzganges sich aussprach ; in ähnlicher 
Weife, wie es zu Hirschau der Fall war (nach Lessing sämmtl. Werke, Berlin 
Vom 1826. 9. Tbl. S. 90). 

Im Jahre 18%% lieferte Albert v. Camesina eine getreue Abbildung dieses 
AlUres, welcher Ameth eine gründliche Erl&utening beigab. 

3) Stephan aus dem adeligen Geschlechte der Sierndorfe, im Jahre 1303 
SyitalBeister (Hospitalarius) , am 30. Mai 1317 durch Compromiss gewühlt, in 
Felge mehrfacher Misshelligkeiten von Ademar Targa, Legaten des Papstes Jo- 

XXn., mit dem Banne belegt, doch bald wieder in Folge p&pstlichen Auf- 
dvrch Friedrich von Salzburg von demselben losgesprochen, sp&ler wegen 
Uulicber Zwistigkeiten (mit dem Dechante Hartwich über die Verwaltung der 

17* 



5% 

Oblay) von Her Propstei abgeietst, vom Papate rehabüitirt, beliebt bei den Her- 
zogen Albrecht und Otto, die seinen Leichenzug durch Ihre Gegenwart ehrten, 
•tarb den 2%. November 1335. 

%) Capella mannorea, auch apeciosa, von Leopold dem Glorreichen nichft 
dem vom h. Leopold erbauten FQrstenhofe ala Hofkirche gebaut» 1222 vod 
Biachof Gebhart von Paaaau su Ehren des h. Johannes des T&ufers eingeweiht. 
Der Stifter bestellte dazu einen Weltpriester» nachdem er fQr reiche Begabung 
an liegenden Gründen gesorgt. Spfiter erscheinen Ottokar und Albreeht I. ala 
Wohlthäter dieses Gotteshauses, letzterer gab (1291) dem Glasermeister Eber- 
hart den Genuss einiger Weingärten gegen die Verpflichtung, die Glasfenster 
stets in gutem Stande zu erhalten. Als 1338 die Herzoge Albreeht und Otto 
bei der zu Korneuburg bestehenden , dem Stifte gehörigen Capelle zum h. Blut 
die Augustiner einzuführen gedachten, Qberliessen sie die marmorsteinerne Ca- 
pelle mit allen Rechten und Bezügen tauschweise dem Stifte, welche Schenkung 
durch Bischof Albert von Passau, dann durch Heinrich, Erzbischof von Salz- 
burg (1340), als für immerw&hrende Zeiten gültig erkifirt, 1366 durch KirllV. 
bestfitigt wurde. UnglücksflUe verschiedener Art setzten das StiftongivemSgen 
in einer Art und Weise herab , dass schon 15%5 die Beneficiatenstelle dnreb 
volle 40 Jahre unbesetzt war. In der letzten Zelt wurde die bei dem Stifte 
für das Seelenheil der österreichischen Herzoge gestiftete Messe daselbBt ge- 
lesen, auch alle Donnerstage die übliche Processi on in honorem Corporis Cbriatl 
BUS der Stiftskirche dahin geführt. Im Jahre 1787 unter die Kategorie der 
Privatcapellen eingereiht und geschlossen, wurde sie 1799 (leider!) abgetragoi 
und als Schlosscapelle , freilich In verjüngtem Massstabe , in dem neaerbauten 
Ritlerscblosse zu Lax<»nburg zusammengestellt 

5) Ist auf der goldenen Tafel bemerkt in der Aufschrift, siehe Ann. 2. 

6) Die ausführliche Beschreibung dieses Clboriums In der Abhandliinf : 
Mannst und Alterthnm In Klosterneuburg." 

7) Das Chron. Mellie. bei Pez I, 246 erwibnt dieser Steuer mit folgenden 
Worten : „eodem anno consilio maligne exactlonem Inhonestam et inanditMO, 
videlicet de qualibet persona unum grössum denarlorum , recepemnt ducee 
Austriae.^* 

8) Eine am Pusse des Leopoldsberges in der Abdachung gegen Kloeter» 
neuburg liegende Bergschlucht. Das Wasser der dort befindlicbenf auch in den 
helssesten Sommern nie versiegenden Quelle wird noch gegenwirtig mlttebt 
einer dreiviertelstunden langen Rfthrenleitong in alle Thelle des Stlflagebiiidee 
geleitet. Zu den Errichtungskosten trag Wernhart, Biachof von Paasaii» 1213 
120 Talente bei. Siehe Necrolog. 28. Jnl. 

9) Grosskellerer , summus, supremus cellerarius, cellerarioa hieat der m 
Verwaltung der Stiftsgüter und Einkünfte bestellte Stiftsherr. Eafhlg« Miner 
:iu {(gebreiteten Wirksamkeit bekleidete er eine Stelle von hoher Wiehtlgk«it« 
führte auch sein elgienes Siegel , deren mehrere in der sphraflatischen &«■■- 
lung des Stiftes sich vorfinden, so: 

a. unter einem gotbischen Oherbaa die Mutter Gottea, das Jesuklnd aof dem 
rechten Arme, darunter das Schild: @ Umschrfl! : S. Inathle prel anwil 
celerari neoburgehsis. 



25» 

h. Unter einem foClii«clieD Oberhau der h. Auguntin. In der antern Nische 
ein knieender Chorherr in der Almuxxe, zu heiden Selten des Schild ^ 
UiBeelirUt: S. gebherdi seifirid» lupremi cellererii neoburga. 

c. wie tu nnterhalb das von einem Engel getragene Schild ^ Umscbrift: 
8. nicolai tnenger, eupremi celleraril neoburgenais. 

d. Unter einem gothischen Oberbaa der h. Thomaa, darunter daa Schild ^ 
Umachrilt: 8. slonia i tri (Simonis in turri, Simon vom Thurm , nachher 
PjTopst) snmi cellearli morll newburgeuaia. 

Alle In weiaeem Wachs, fig. oblonge. 

10) Be alnd dies die, unter dem Namen liegoarden, Beguinen, Praticelli 
und Birsoquii bekannten Ketzer, deren Lehrsitze im Wesentlichen dahin gingen: 
Jeder Mensch kann wfthrend seines Lebens bis zu jenem Grade der Vollkom- 
menheit sich erheben, wo er weder siLndigen, noch auch in der göttlichen 
Gnade ««nehmen kann. Die derartig Vollkommnen bedürfen weder der Fasten, 
Doeb des Gebetes, well ihre Sinnlichkeit dem Geiste derartig untergeordnet ist, 
4mm» sie jeden Sinnengenuse sich gestatten dOrfen, ohne SOnde. In dieser ihrer 
Vollkommenheit unterstehen «ie auch keinem Gesetze , darum auch nicht der 
KIrebe als Hüterin des göttlichen Gesetzes» Sie wurden durch Papst Clemens V. 
Mif dem Concil %u Vienne 1311 rerdammt, und ihre Austilgung (Clementinae 
L V. Cap. m, 8. 3) anbefohlen. Cfir. Mosheimi commentarius de Beghardis et 
Beguinabss. Edidit Hartini. Lipslae 1790. 

11) Noch trigt eine Weingartried, wo fk*üher Hluser standen, hinter dem 
gegenwirtigen Militirdepot (firfiher eine Besitzung des FQrsten de Ligne) diesen 
Namen; so wie auch die im Laufe der Erzählung vorkommenden Benennungen: 
Aichberg, Hengsberg, Lederbach, Hundskohle etc. noch jetzt im Gebrauche sind. 

12) Rudwein , aus dem nach HaselbacVs Angabe zu Haselbach selbst an- 
aiesigen Edelgeschlechte der „Chnappen** 1336 gew&hlt, starb am 10. October. 
IHe Chronik berichtet von ihm, er habe sich von Reisigen geleiten lassen. Es 
geschah dieses wegen der grossen Unsicherheit, welche damals In Oesterreich 
herrschte. Die Reisigen selbst hielt er bestAndig gerüstet wegen der ihm wie 
den Übrigen Stiften obliegenden Verpflichtung, bei ausbrechenden Kriegen eine 
bestiaunte Anzahl reisiger Mannen zu stellen , zu welchem Ende er auch stets 
zu SU Polten Herberge für %0 Pferde In der stiflllcben Tafeme sich contract- 
■laslg vorbehalten. — Im Jahre 13%3 wurde er von Herzog Albrecht zugleich 
■A dem Abte von Heiligenkreuz als Aufseher (bezüglich der Rechnungen) übe 
4Ae Spital vor dem WIdmerthore aufgestellt, welches in späterer Zeit St. Mer- 
leoispltal hiess, und in der ersten türkischen Belagerung zugleich mit dem 
nähe gelegenen Pranciscanerkloster und der Kirche zum h. Theobald einge- 
fscbert wurde. 

IS) Es Ist darunter das alte Capitelhaus zu verstehen , in welchem der 
b« I^opoM begraben wurde, und worin sich gegenwärtig über seinem Grab- 
dle neu gebaute St. Leopoldscapelle erhebt. 

1%) Die Herleitung des Namens Haberschnecken erbellet aus Paltram Chron. 
*9M I, 729: „tot locusiae uenerunt, quod terram cooperuerunt et avenam 
deren vemnl .* * 



256 

15) Die Kirche der unleren Stadt Klnstemeubarg . welche die Safe not er 
Ate 13 ron Carl M. in Oesterreich reMifleten Kirrheo einreihe« . und welche 
LMkpold der Heilife hei der Stinanp . obgleich mit Widerstreben des Propile* 
Hartmann. dem ^liAe rinrerl^ibte. 

16) War früher Beneficiat. dann Pfarrer bei St. Martin. Die ron ihm gt- 
«chnitzten ApostHbilder gingen wahrscheinlich bei der tfirkiscben Belagerung 
H^r Stadt £0 Grunde. 

1 7) Die Residenz der Augustiner lag in der Kierlingergaase . und stand 
u'ahrscheirilich mit dem Kloster zu Komeuburg (zum h. Blut) unter einen 
Mbem. Seit der ersten türkischen Belagerung geschiebt ihrer keine ErwSh- 
ining mehr. 

18) Gleichhtimmig berichten darGber: Chron. Clmustroneoborg. ad h. i. 
<l>ex I, %90). Meiliccnsc (Pez f, 2%7). Paiiram (Pez I, 748). 

19) Die damals auftauchenden Flagellanten, deren Gebr&uche, Ordnung und 
f'ottesdienst sich in Closener's Strassburger-Chronik, Stuttgart 18%2, p. 83 — 98, 
am ToUatAndigsten finden. Die daselbst aufgeführten Geislergesinge (Leisen) 
L'immen zugleich als Proben altdeutscher Poesie in Betracht. 

20) Ausführlich berichtet darGber das Chron. Leobiense ad h. a. Die Ver- 
heerung dieser Pe^t reichte über ganz Deutschland. Closener pag. 98 tagt: 
-Die lute, die do sturbent, die sturbent alle an bülen unn an druesen, die sich 
rrhubeut unter den armen unn obenan an den beinen , unn wen die bOIen au- 
komment. die do sterben soltent, die stürben an dem rierten tage, oder an dem 
driten, oder an dem andern, eteliche sturbent ouch des ersten tages. Es erbet 
oiich eins von dem andern, daron in n'elches hus daz sterben kam , da hört es 
hclten uf mit eime.** 

21) Ortolf aus dem Geschlechte der Voikersdorfcr. 1337 erscheint er aU 
Zeuge in der l'rkunde , durch welche der letzte Pfarrer von St. Stephan Leo- 
pold von Sachsengang ein ewiges Licht sammt Messe in der Achazios-Capelle 
^liftet, 136% in dem Verbindungsbriefe des h. Geistordens gegen die Collegiat- 
kirchc von St. Stephan, 1365 in der Stift ungsurkunde der Wiener Hochschule. 
1367 wird er und seine Chorherren durch Papst Urban V. den neuen Chor- 
herren bei St. Stephan bezüglich der ehrbaren Tracht als Muster aufgestellt. 
Sein oblonges Siegel in weissem Wachs zeigt Maria mit dem Jesukinde auf dem 
linken Arme unter einem gothischen Ueberbau , unterhalb kniet der Probst mit 
dem Peduin, doch ohne Infel. Umschrift: S. ortolfi ppti ecci. neunbnrgensis. — 
liier sei es auch vergönnt, der &lteren Stiftssicgel Erwähnung xu than. Das 
filtcste Siegel, ein sogenanntes sigillum chori, zeigt Maria im Brustbilde ohne das 
Jesukind und die Umschrift: S. Maria Niwenburch. Der Probst selbst hatte 
noch kein eigenes. Im 13. Seculo unter Propst Dietrich erscheint Maria mit dem 
Kinde unter einem gothischen Ueberbau, sp&ter Maria das Kind aaf dem Unken 
Arme auf einem Sessel sitzend , zu beiden Seiten der Mond , oberhalb awei 
Sterne und mit der Umschrift: S. conventus mon. sce Maria In Niwenhurg* 
Letzteres liefert in Abbildung Hanthaler Recensus T. I, p. 139. Das schSnste» 
aber von den übrigen durchaus abweichende Prälatcnsiegel ist jenes des Frohstes 
lludger U. (1301—1306), welches da> Pfingstfest darstellt. 

22) Hugo IV., Sohn GuidoV (132H— 1361). 



267 

2.1) Die Wiient waren ein in Klosterneuburg sesshaftes Edelgeschlecht 
und fnhrten ihr eigenes Grundbuch. Ihr Siegel weiset zwei kreuzweise Qber> 
gelegte Flache. 

2%) Folgendes enth&lt die ChroniliL, ohne es einem bestimmten Jahre ein- 
aarelhen : 

Nun merckht von dem gelohten dannz , der hie zu Closterneuburg gewesen 
lat TW dem grossen sterben, hernach manig jar. es seyn alweg widerthaill ge- 
west xa plingsten am hübschen mittichen zwischen den oberberger und den 
mertinger (das ist den Bewohnern der obern und untern Stadt). Jed thaill hat 
gekbriegt, derselben ainer mttest den ersten danz füeren. Nun kham unser herr 
mit aeincm zoren , und Hess auskhumben gross sterben , dennoch Hess man die 
aaeinigkeit nit recht , ainsmals zum pfingsten wolten die hawer von s. merten 
an die parger sein , khomen gleich von wien geritten der schockh und der 
wehinger, die understundten den danz« und geviel in übel der auflauiT, und riel- 
tea dem probst, er soll vast darzue thuen, dass der danz vertilget wurdte, es 
war probst colman da, und hies den grashof wol halb vermauren , und weicht 
den zu ainem flreidthoiT. zuhandt kham ain sterb, da hies man machen ain grueb 
an der statt, da man den danz hat gehabt und angehebt, dan die waz gross, 
daa man darein legt 1000 tot menschen, also ist es seitter ergangen. Es war 
wol ein weiter ring und danz als weitt, als der grashoff ist, und ehe wan der 
danz ein endt het, so khumben die Wechsler mit neuen phcnning, und wurffen 
die auif, so was die gemain da , und zuckht sie auff und schaueten des markh, 
wer fOrbasser mit ander mftnz umbgiug und mit dem alten gelt, es wer wenig 
oder vUl , der was dem herczog verfallen leibs und guets ; es lihen auch die 
weehseler neue phenning aus, verfallt auf s. mertentag recht samb die stockhe- 
rer den pAsten stokhen thuen , wan s. mertentag kham, so muest man das gelt 
ibcrfaaubt haben , das entnam manicher von den Juden , und verderbt sein au 
leib and guet. 

25) In diesem Jahre gerieth Propst Colomann mit Niclas von Jedenspei- 
gen In einen Streit, dessen £nt^cheiduug in dem alten Taidungbuche , das iu 
dem Sster reichisehen Ritterstands- Archiv sich befindet, aufbe« 
wahrt ist: 

„Probst Colman , die zeit von Newburg, dem Niclas der Ydunspeiger sei- 
nen litpoten geslagen het, und kham darüber für in die hofschrann, und he- 
clagl sich des vor dem herzog und vor den lantherren dar innen, do 
•ehueff der herczog die landtherm darthun , das sie aufrunden und erfunden, 
wma der hoÜMhranD recht darneber wer und das geschach. Do erfandt der 
marfchalch herr hay den reich von meyssaw, her alber von puech- 
kftln, der graf von pernstein, her cadolt von eckhartsaw der elter, 
md ander herm viH und genug, die zeit in der hofschrann sassen mit verain- 
taB rat, das des von aUter der hofschrann recht wer, und auch iren vordem 
fiiMrt biete also, wer ainen latpoten, oder ainen fronpotlen, oder aineii 
▼•r apre eh er oder einen Schreiber, der der vorgenanten hofschrann und 
des reehien geschwomer ist, siecht oder vieng oder ubl handtlet, oder wie er 
ia Uld tety von des rechtenwegen der schnll darumb dem herczogen zu pupss 
y rft i l i w i sein funfcsig marckh goltes und dem hofrichter funfczis 



268 

marokli filbffry Mao ob «r mit dem rechten der verlieht Ikber wvrt wirdt, 
und sol a«ch der hofirlchter dieselben für sieh laden, macht eich der deu 
unachuldig vor dem rechten, so ist die rorgenant pness ab, iet aber det 
nicbty eo ist er der vorgenanten paeae rernalen, und da 0OI In den der lant»- 
fflrst nmb nötten, als sein leib und sein fuet wert, Und das ist derfändea 
nach cristi gebärdt dreicsehen hundert Jar und darnach in dem sechs und 
sibencxigsten Jar des mitichen nach den prechentaf, und die derftadung Ut 
derfünden ron marcharten ron tiernstain die nett hofriekter Ib 
Asterreich. 

16) Ulchael aus dem Edelgeschleehte der Tuca. Diese Spltaslal« mit 
Darstellungen aus der Paasionsgeschichte, welche gegenirlrtlg anweit der 
Stiftskirebe (früher in Mhte des Gottesackers) steht, trigt Im Umkreis« die 
Inschrift! Anno dni. MCCCLXXXI. perfeetum est hoc opus, mos post peatl« 
leociami In die s. nicasil martiris, quando et duo pap« ftierunt (Urhan VL 
und Clemens VII.) Ihren heutigen Namen y,das ewige Licht*' trIgt sie tob 
der durch ihren Orftnder errichteten Stiftung einer ewigeui In Ihr a« unter* 
haltenden Lampe, welche gegenwirtig, nachdem die Stiftung dur^ die Zelt- 
▼erhfiltnlsse lierabgekommen, alle Freitage und Sametage erlialien wird. 

27) Die ron Reinhardt von Wlhingen (oberster Thfirhfiter In Oeaterrelch 
unter der Enns) und Berthold (aweiter Probst ron St. Stephan, Domherr au Paf saa^ 
Pfhrrer au Groasrussbachy 1381 Bischof au Prelslng, 140% erwählter Brahlaohof 
von Salxburg) im Kreusgange des Stiftes erbaute Capelle. Reinhart (atarb 139b) 
liegt ia der Ecke dieser Capelle begraben. Der in den Boden elngelasaeae Grab- 
stein xeigt sein erhaben gearbeitetes Büd in ritterlicher Wehr«, die Faha« In der 
Hand mit der Umschrift: Anno dni. HCCCLXXXXIV. obilt domlaua reinhardmi de 
Weching in die invencionls sce. crucls. Berthold selbst staib IblO qad erhiett 
in derselben Capelle an dem Fusse des Frauenaltares ein prachtvolles Denkmal 
von rothem Marmor, auf dessen Oberfl&che sein prachtvoll gearbeitetes Blldalas 
mit der Umschrift zu sehen : Anno dni. MCCCCX obül reverendus in chrlsto pater 
dominus perchtoldus eplscopus Frisingensis. Die zwei daselbst befindllchea von 
Ihm und seinen Neffen, Berthoid und Leopold, erbaatea und dotlrtee Allire 
(Fischer II, 428) tragen am Vordertbeile des Altartisches das Wlhinger «ad 
Freisinger Wappenschild (den gekrönten Mohrenkopf). Der allgemelae HasSf 
dem Berthoid als Rathgeber des heftigen Henogs Leopold unterlag, hat. sieb 
noch in der Voikssage erhalten , dass Berthold im Grabe keine Rebe iade «ad 
um Mittemacht in dem Kreuzgange umherwandle. 

M8) Peter I. Lehnhofer, zuerst Custos Domloarum (AuCidier des heaask 
harten Chorfrauenstiftes), 1371 Kämmerer, 1374 obrister Kellerer. 

29) Dieser Spntcbbrlef ist datirt am mealag nach st BüebaelstSff. ISM. 
Siehe Urkundenbaeh der Stadt Klostemeuburg sub. ü. XIV. 

30) Wärding, luden alten Urkunden W Ideale he, das beetlge Weiß- 
ling. Das Kirchiein daselbst baute und doUrte (1407 mit b weehentUclMa 
Messen) der Klostemenburger Bürger Andreas L ebner. Derselbe Uess aoeb 
(1405) das Llebflraeenblld dee westlichen Thermes aofk-lebten. 

31) Derlei VerbrOdervngen au Gottesdienstlicbea Sweeken (Seehea) er- 
scheinen aU Beweis der tiefaa BeligieslUi uaserer Väter ibenU sehr hisAc. fio 



259 

SM noitemeaborf I JI56 die Schiffileatsech bei St. Martin, 1380 die Haucneche zu 
Sl. Marlia, 1993 die Gottesleiehnamaxeclie am Neasiedel, 1%12 die Franenseche auf 
dem Bergf, l%85 die Franenseche am Neoaiedel, 1%28 die Fisckierxeche und die 
Bftrger and ZtrSUbotenaeche bei St. Martin. — Die avsfürlielisten Nachriclitcn liabeu 
wir von der aogenannten Kreasseche (in der Handschrift Nr. 722. B. in fol.) Eh ist 
diea diaaelbey welcbe 1385 aLi ebrbare burgerxech am neasiedel erscheint und schon 
damal« deaOottesdIenst indem Karner aaf dem Leichenhofe besorgte. 1389 erhielten 
dieBrttder «ineA Ablast von dem Bischöfe von Kastorien, Simon. Unter dem Prob- 
ate Georg L Mfistiiiger wurde der alte Karner wegen BMUfiliigliLeit abgebrochen, and 
ein ne«er(l%21), der aaeh die St. Sebastianscapeile heisst, von der Zeche im Ver- 
eine mit andern Wohlth&tem erbant. In demselben Jalire erbi«*lt die Capelle von 
dem pibitlicben Abgesandten Ferdinand Bischof von Lueca einen Ablass, und 
nahm den Namen der b. Kreuzseche am Neusiedel an. (In einem Hause am Neu- 
siedel wurden nimlich die Versammlungen der Brüderschaft gehalten.) 1%52 
erkauflo die Zeche ein neues Zecbhaus von Hanns Grueber um 1 1 Pfund Pbennig 
acbwai ser NAnse* Bis 1533 verwalteio sleihrBesitatbumselbstst&ndig, in diesem 
Jahre aber iborgab Kaiser Ferdinand I. die Verwaltung der Zechen der Stadt, 
dasut selbe den Jihrliehen Ueberschusa der Einkünfte zu ihrer eigenen Auf- 
beaitening verwende (Dal. 29. Jan. Siehe : UrlLundenbuch der Stadt Klosterneu- 
bwgt Urliundo Nr. XXX VI). Spiter vereinigten sich mit ihr alle übrigen Zechen 
der oberon Stadt« wie sich denn auch alle Zechen der unteren Stadt in die eine 
St. HnrUnaaoche vereinigten. Das Bruderscbaflsbuch der Kreuzaeche geht von 
1502 bic 1788. Unter Josef II. wurde sie, wie alle andern Bruderschaften, auf- 
gelMben, dl« GapeiU entweih! und gesperrt, endlich 1799 abgebrochen und aum 
Baue Lazenburgs nitverwendel $ aus der unterirdischen Capelle aber durch 
Probat Ambroa nur SUflagrufl umgestaltet, welche gegenwirtig, wo die neue 
durch Probst Wilhelm I. erbaute Capltelgruft auf dem neuen Friedhofe in Ver- 
wendung Ist , veraebüttet ist. Ihre Statuten: Der Eintretende gibt 1 Pfund 
Wiener Pfennig Aufnahmsgebühr , und gelobt ^eln fOrderer und mehrer der 
aodi'* ma aein. Jedea Mitglied sahlt Jihrlicb 2% Pfennig nach dem Lesen, 
weaa die Rechnung gehalten wird, oder einen Eimer Most im Lesen. L&sst 
einer 1% Tage verstreichen, verfillt er in die Strafe 1. Pfundes Wachs, nach 
14 Tagen wird er ausgeschlossen. — Für jeden verstorbenen Bruder oder 
sebm Hauafirau musa Jedea Mitglied 2 Messen um 2 pfennig lesen lassen, 
•In« !■ Karner, die zweite am Kreuzaltare , auch Abends bei der VIgilie 
gegenwirtig aein, und morgens bei dem todten Bruder, bis er begraben 
wird. — Von der Zeche aus wird des Herrn Grab beleuchtet mit 12 Kerzen, 
Jede 7 Ptand schwer, und zwei kleinen Kerzen für die Engel. Diese Kerren 
bre—— TOB Charfreitag Mittag bis zum Osler tage „zu lob und zu ere unsers 
berm »arter, so hilf und zu troat alier gelaubigeo Seelen." Was die Spenden 
kctrlil, 80 gibt man am allerbeillgen Vigilie dem Probt. t 8 Pfennig, dem Dechani 
8 Pteftnlf , Jeglleheai Ohorherm % Pfennig und Jegliebem Jungherm 2 Pfennig. 
am AHeraeelentag den armen Leuten Brot von einem Muth Weizen, und 1 Drei- 
llng Wein. In daa BürgeraplUl alle Qualember 1 Eimer Wein, zu Weihnachten 
1 Sknnr qnd 2 Pftind Pfennig, 1% tag vor fastnacht, an dem vaachangtag, zu 
Oflani «Ad PiogalM jedaaniJ 1 Ehsorf und „von iglicher taUung drey Schilling 



200 

HtrncKel und n\n kandl wein su ainem halben oimer.** In der Chorherm Spitnl 
von jeder Theilung 20 «trucKci und drei Stanff Wein. In der lunderciechen liani 
ainem igleichen Z Ptruczel und ain Tiertail ainer stauff, In der Nunnenhnuiei 
g^leicher 2 struczel und all« Jahr 33 pfennig. — Im neuen Karner Ut alle Tage 
nach dem Salve eine Messe, alle Montage ein Seolenamt, vorher eine Procea^ion 
auf den Friedhof mit Asperges, Minerere und Collecte, unter dem Seelenami eine 
exhortation oder Mahnung, der Todten zu gedenken. Messgewand und dleMesaen 
besorgt das Stift wofQr J&hrlich in die Gusterey 18 PAind Pfennig ichwarser 
MQnze gezahlt werden, Bahrtuch und Kerzen, auch das Licht, so auf dem Karner 
ijft, besorgt die Zeche. Dat. am s. Peter und Paulsabend 1121. 

33) Ueber die Genauigkeit in Vornahme dieser Visitationen liefert aaa eine 
in d<*r Papierhandschrift Nr. 1 151 erhaltene Anleitung zur Visitation der Fraaen- 
KiSstcr den Beweis, wie folgt : 

Modus visitandi brevia et plannt. 

Insinuetnr adventus visitatoris ad certam diem et horam; cantetur missa 
de Spiritu sancto et horae canonicae citiui et brevios ezpediantar. Congre- 
gato convento in loco apto litterae commissloois vei mandati legantnry et ul 
se visitationi submittant, requirantur. 

Post submiasionem, si placet oratio fiat comnntter. Ad te ievavl oeuloa etc. 
Kyrie eleison. Christe eleison. Pater noster. — Et ne noa. — Salvos fae 
aervos tuos — Mitte eis auzilium etc. — Esto nobls turris eie. — nihil pro- 
ficiat inimicus etc. Domtne Dominus noster etc. Domine exaadi oratlODem 
meam. Dominus Tohiseum. Deus qui corda fideilnm etc. Pretende Domlne f. t. 
dexteram etc. Actiones nostras etc. Per Dominum etc. Benedleamna Dne. 

Postea fiat collacio per deputatum ad hoc. Finita collaclone il placet, 
exigatur juramentum cum aliquaii instnictlone. 

Ich Swester N. swer auf das heilig ewangeii, das ich von den dingen, die 
ich wats oder glaub In dem kloster not sein ze wenden oder ze reformieren 
an den obristen und in den swestern in geistlichen und in zeitlichen dingen, und 
von den ich von euch oder ewr ainem g*>fragt wuerd , ausgeuomen von haln» 
leichen sundcn, lautre und gancze warhait sagen wil, als mir got belf and 
das heilig ewangeli unsers herrn. 

Censentur autem occulta, de qolbns nuUa est (kma, nee potest qnit de 
hiis legitime convinci. 

Expedit etiam Juberi, nt tempore visitatlonis duranto nichil de con'- 
auetndine immuteturi nee de cellia aut locis aliis tnnc aliquid esportetnr. 

lohibeatur etiam, si placet, at nulla soror publice Tel prlratlm prlo- 
risiae, nee ipsa ciilqae sororl, nee ona soror alter! loquatur, aal per 
scripta, nutos aut Signa intimet aliquid, quod halc salaiarl neg#tio ▼•! «dva 
debitae execntlonl posset obtistere vel Impedimentum praestare ibaqae BOitra 
licentia special!. 

Dein petantur nomlni omnium sororum cum officila sula secnndia ordiaen 
conscripta. 

Postea fiat In^uisilln llniu^ post Alterim iuclpieudo i Bcuioribaff. ^ 



261 

I. lnt«rro|^atoria in visitatiODibui monialiuin aliis 

premittenda. 

I. An inter se allqaae, rel omnea fecerlnt conspirationein occaafone prae- 
■entla vbitationia et quam vel qaalem. 

S. Ad aliqua ait adatricta jurainento vel promisiione vel comminatiuue 
poenaa ad non dicendum dicenda vel aliquod praeterire. 

3. In qnali aetate recipiantur novitiae, et an allqaid exigatar ab eis ante 
vel poat profeaaionein. 

%• Qaallter et per quem Inatruantur, corrigantur aat panlautur et an 
inter paellaa aecularea. 

5« An applicentur ad ezteriora aut exeant monaaterium Tel propineot iu 
celario ante professlonem. 

0. An regala et statata ae professtonis formula ipsfs dillgenler cxponatur 
et dedaretur et rigor ordinis cum pedculo transgreasionis« 

7. An Caciant generalem coufetsionem et instruantur de requitfilis ad 
▼•mm poenltentlnm et fractuoiam ante professionem. 

8. An aliqua cogatur vel dolose inducatur ad faciendam profesaiouem per 
consanguineos aut aliquem de conventu. 

•• An aliquae atent ultra annum in probatione et babitu religioao sine aperta 
protestatione et an aiiqua talis postea ezeat. 

10. An permittanlor dispooere libere de rebus suis, quam jam volunt 
profiteri vel habitum recipere professarum et an omnia resigneut ante pro- 
feasiouem. 

II. An ante professlonem teneantur et inducantur ad boc, ut servent 
omnia, quantum fieri potest, alcut professae, quia alias non debite probareui 
rigorem ordinia et obedientiae difficuitatem, Item, quae sit formula professiunib 
earum. 

II. Interrogator la aeeundnm regul am s. Augustini seeundu m 

ordinem Ibi positum. 

1. An cbaritaa earum ad tnvicem et concordla et unaminitas Juxta re- 
gulam observetur, si non, quae ait earum discordia, et inter quaf<, et quo- 
Bodo posset toUI. 

S. An aliquae teneant Signum rancoris in vultu, gestu aut verbis, et quae 
diu vel male afAciantur ad iovicem. 

3. An ana loquatur alteri dolose et captlose, et postea dicat altcri 
et Alfter. 

%. An aliqua suas temptationes transfundat in alias, aut attrabat sibi eas 
et eonjnngat contra dominam vel allquam aliam personam. 

5. An ex taiibus sequantur aliquando Utes, derislones, vel una provoret 
aliamy aut aubsannet, aut percutiat. 

0. An una detrahat altert et an Ubenter loqaantur de aliiii et utrum 
pMtea restituant famam vel non. 

7. An una facüitcr lacdat aut sogillct aliam, et an postea petal veniain. 

(I. Qoalia sit modus petendi veniam, et quando, qnaliter et an coraui aliis. 

9. An una audeat corripere aliam. 



262 

10. An obsarrent se matoo stadiose, et atram liihoit opparlanlialem 
«ecasandi et poenam procnrendi, et qwte elot llUe. 

1 1. An Qoa non confidat alteri, aed qoaaUbet alUm habenl auapectan. 

12. Punitae vei reprehensae a domina qnallter ae habeaal In capituln et 
extra, an lileant joaaae, ▼«! mnrmiirent rel com diglto qvaal mtnanUir. rel el 
contradicant aat cum ea diaceptent. 

13. Ad habeatnr a aobditia domina in honore et sororea lllaa honorent. 

14. An ait fireqnenter com conrenta, et atmm attendat diilfeiitar ad sororea. 

15. Utmm in abaentia praealdentiam habeatnr reapectoi ad fl^^^1fMm^ qoae 
timeatur, et qnaliler ae habeant in absentia eamm. 

16. An aint clamoaae in conTeraatione «t quid fociant poat nonun et 
tempore lecUonia et poat coenam hyeme et aeatate. 

17. An aint allqaae auaarronea Tel conventlciüa habontoa In loci« an- 
spectia rel tempore Indebito. 

Ili. De proprietate et pertinentibna ad oam primo eaaonllnli. 

I. An aliqna teneat aliqnid afne licentfa, vel dat alterl avt ocevHo re- 
ponit et abacoodit vel nnlt reslgnare. 

3. An alliiaa det vel reeiplat lltteras rel mimoaciila rel rnndet aliqnid 
extra tcI accipiat responaa aine licentia* 

3. An alfqaae habeant anperflaaa reatea rel nlmla proCIofaSt aal cfoBodla, 
pepla, allae nlmla modlcvm rel exllcy ita nt nna Tideatar quatl domina. alla 
quaai ancilla. 

%. An aeqoallter omnibaa necessaria mlniatrentor , toI an pavparibaa 
difficillaa, objiciendo eia, qaod nihil Importarerlnt 

5. An nna aceiplat rem, restem vel libmm alterl depntatom ahie Ueontla* 

6. An pepla et alia tarde mlniatrentur communicare debentlboa. 

7. An aliqna aibi apparet peplumt acabellnm aat aliam rem, Ita qaod 
veiit «Ibi concedi quaai de Jure et non alter! et an relit allla placera In Toala. 

De oratlone. 

8. Qoaliter ae habeant in choro, an omnea intrent malore et tempeative 
et non exeant ante finem. 

9. An aint ibi diaaolutae aut leves in i^eatibna, rian et allentll aolatlena. 

10. An consooe paallant. aic, quod una non plna featinet rel trahat, 
quam alia, nee vocem plaa elevet aut deprtmat et an habeator reapectoa ad 
aliquam In iDpraemiaaia. 

II. An sororea nlmla graTentur per cantum et an aelant mbrlMB et 
aervent debitaa ceremonia» in choro, et dicant horaa Intefre In eboro et estra. 

De jejunila et abatinentla. 

12. Utmm aenrent Jejunla et abstinentiaa ecelealae ot italata Joarta modom 
ibi deacriptnm y vel an In hia nlmla fkcile diapenaeinr. 

13. An allqnando comedant in clvitale vel extra retaeCorlon aaft azljra ho« 
ram, cum non aint Infirmae , vel an laattorlbaa ataalar. 



263 

14. An aliqvando tUbi rMenPMt etibun vel potum retiduum «d aliad tempu« 
vel denl allcai alteri sine Ucentin Tel redpiint ab ei. 

15. QoalUer proplunte« te celario §e gerant fai eommedandOy bibendo, lo- 
f aend« mum nliU. 

10. Qaid redpUnt de lero In diebag Jejunii pro lebeU vel confecto et in 
foell qiinnUUte. 

17. An altqoando aliquae inebrientar. 

18. Ab aeealaree peraonae aaepitts invitonlnr aat «ommadant in refeetorio 
vel In borio ant alibl, et an In refeetorio inter prandendnin let eoenanii et an so- 
rerea aliquid tone eomedant eum eU et negligaAt ebomm. 

19. An leetio meneae eontinaetor sine Interraptione , similiter in coUatione. 
SO. Silentiiun qaallter aerretar loeie et temporiboa eonatitutif in cboro, dor- 

■üterlo el BMnsa ae eeterla «ffieiia. 

21. Qualiter provideator infirmia emn medicia et neeeaiariia eibia, medicl- 
nalibaa et alüe et cam sacramentia , et de diedplina Infirmamm. 

S2. An praetieantee atatom vel alUe •plritualibiia intendentea derideantur 
ab alfqaiboa , Tel retrabantnr a talibna. 

93. An recoiligant ae post eompletorinm et Intendant allqna propoeiti festi 
nedilationl et orationi , praadpue qnando debent eommnnlcare ant poenitentia« 
dicere. 

3%. An aint prohlbStaa , extra boram orare. 

95. An eonfiteantnr alngolla eeptimanie et eonunnnicent omni nenae. 

36. An aororea Intendant epirltaalibaa exerdtUa vel retrabantnr ab eis. 

De continentia et caatitate eecnndo eaeentialL 

27. An allqna fif at oetilnm vel leviter aut impadice ae babeat ad aliquem 
vlromm vel ad aliqaam eororem vel secnlarem penonam. 

28. An aliqnando vir! Intromittantur, et com eia eonvereetur in borte aut 
alio toco, et qnaliter ee babeant ad lUaa et ad familiam. 

20. An in balneo babeant i e pndice et in aUia iocia , et quotiea vel quando 
balneeotor. 

30« Qnaliter ee babeant in nünntlone et In faacbanyoi et nbi eommedant et 
d^roüant ninutae , et qnando eant dormitum. 

31. An Ibidem loqnaotnr aecnlarla, vel detrabant aliis ant deecribant, vel 
i f iaiaa eammedant et bibaot» vel extra boram ant in leeto. 

33. Qaalltar ae.feraat aeevlarea puellaa In monaalerio, an aliqnando chori- 
wmUf ▼•! «acolaraa c antli e naj cantent. 

De terifo eaaentiallt aeilieet obedientla. 

tM. An aororea obediant snperiorlbua auie et eervent regulam et statuta 
atqve ordinatlonea viaitatomm et aitperionim. 

3%. An babeant In debito bonore priorissam et anbpriorissam. 

35. An allqnae reaiatant ei, ant rebelles sint, ant ei eontradicant , vel 
tmm.m aantandaBt. el detrabant, eam irrideant, vel describant poblice, vel 
mä partmi ejna ordinatlonea reprebendant aut contemnant« et quae sint ilUe. 



204 

36. An ad signam horarnm, capiluli, mensi«, blbltlonto, collationls tpI 
pro aiiai» rocaUe Gonveniant tempeative, 

37. Qnaliter pro inobedientia et alüa protermiaaU panUnlur. 

38. Ao aorores Bciant contonU in refnU ot atatatto et efseotialU n>- 
liglonia. 

39. An reTelent aeereta capitali et tenUtionea auaa aut fkcii vel pocni- 
tentias aat ezceasua dicant aeeolaribaa pueiifa. 

%0. An aliquae sororea intrent domuncolam confesaoria el qua de rauna, 
et an aliqnando lavent cl capnt rei alieni alterl mascolo. 

%1. An confeasor rel liiqnta alina habeat claTem ad oKiiom conTentan 
yel clanaurae. 

%3. Qaando clandatar dormilorimn post eompletorium et quando iperiatar. 

43. An allqaae per tardoa Ingresana impediant Tel exclleut aliaa. 

%4. An omnea In dormitorio jaceant, et quales aingillatiro et in celU. 

In terr ofatoria partleularlam primo de Domina. 

%5. Quallter priorlssa regat in spirltaalibns et temporalibua. 

46. An alt freqnena in cboro et conventa et diligente aororibus anper- 
intendat, eammqae exceaaus deprehendat et corrigat et qnaliter, an ninia dore 
yel reroisae. 

%7. An ait dllapidatriz bonomm monaaterll, Tel nimia prodiga qulboa- 
dan, alila nimls parca. 

%8. An ait amatriz apiritnalinm et cnltaa divini ae cerimonlarum et ob- 
serrantiae regalaria in ae et in aliia, et an aororea ad talla ezbortetar et 
teneat 

49. Utram jaceat in dormitorio in aua cella et vadat ad matntUiaa et 
lioraa diornaa et comedat In refectorio et an babeat fercula apeclalla. 

50. An ait exemplaris et bonae famae et dio aedeat aero. 

51. An ait in debltia vel laatina provldeatnr. 

52. An vendat, locet vel permutet yel contrabat debtta siae eonTaDtoa 
contenaa. 

53. An majora negotia agat cum consilio aliqoarum ezpcrtaniai. 

5%. An aciat regulam et praecepta Dei et ecdealae itatataque at alla. 

De Decana. 

55. An ait continna in conventu et dlllgena drea obaervantlam ragala- 
rem et clauauram dormllorü et praecipue circa caltam divinna. 

56. An ait Concors cum domina et bona mediatrix Intar Ipaaa at com- 
ventum, et nulll parti fareat indeblie. 

57. An ait bene inatructa do regula et atatatia ac rubriea, praacapUa 
Dal et eccleaiae. 

De aororlbna conreraia alre lajcis. 

68. An in noTitlatu inatituantur de neceaaariis ad aalutem et da reffula 
et statotia ac de eaaenüalibna religionia. 

50. An In noritlatn mittantar extra monaiterlum a«t propinent la ealtarlo. 



265 

Di« sireile, foid Basler Concii rerordnete ViBiUtion aod Reformation 
4er KlAeter aalangeod, bewahrt die StiflBbibliothek folgendes, die Art und 
UTeiM Ihrer DarcbAhniDg in Oesterreich anf dem Wege der Vereinbarang zwi- 
ichen dem LandesfQraten nnd dem Pasaaner Diöeesanbiaehof kand gebende, 
den Cod. 1030 (Reformatio Canonicorom Regularium) als losea Blatt beilie- 
gende AetenatÜck: 

Capitnla sobacripta conclaaa sunt in materia visitationis du- 

catuB Auatriae. 

GoDCordIter eligantar certe persone, quibus R. p. dnus. Epos. Patavien- 
•is committat Tisitacionem et reformacionem Ecciesiarum , Monasteriomm et 
parrochlaram sne diöcesis illarum ▼idelicet, qae in dominio lUustris princi- 
piiy dni. dacis Alberti constitute sunt et hoc faciat in proxima Sinodo. 

Post hoe nomina eamndem personarum mittantur ad saeram Coii- 
tllinm et ibi pro parte dominomm dueis et — — Epi. predictomm unani- 
■iler tupplieetar, qoatenus prefktis personis detur potestas in dicto dominio 
personaa et loca ezempta aactoritate saeri Concilii, non exempta vero taiii 
eadeiBy quam eeiam ordinaria, auctoritalibns secondum Juris communis dispo- 
•icionem risitandi et reformandl. Et quod dnus. Episcopus Pataviensis, dum 
ei expedire Tidebitorf visitacionem et reformacionem hvyusmodi unacum dictib 
personis, tan circa exemptos, quam non exemptos, Interesse possit et aucto- 
rilatibvs fungi predietis, qnodque uno vei pioribus ex eisdem Tisitaloribut» 
norta# Tel mortais , idem dominus Episcopus aüum vel alios de consilio ei 
asseasu aliorum snperstltum surrogandi, quociens opportunum fuerity habeat 
facullatem. 

Svper claosnla vero de reducendls rellgiosis ordinom sancti Benedicli ad 
observanciam in specu observari solilam, et sancti AugusUni Canonicornm Re- 
gularium ad uniformitatem etc. an obmittenda, vel ponenda sit, seu limitanda. 
ktetur deliberacioni sacri concUii , auditis tarnen prins ibidem avizamentis, ra- 
rionibus et wotivi« binc inde super hoc proponendis. 

Llmltetor eciam in eadem commissione clausula devolucionis eleccionum 
ia caslbos, quibus eligerentur scientnr indigni quo ad non exemptos, ut circa 
eosdem stetur disposicioni Juris communis, et addiciatur, quod visltatores pre- 
dktl potestatem habeant, resignaciunes dignitatum et beneficiorum quoruncum- 
qae In predietis dominus consistencium auctoritatibus preCalis recipiendi et ad- 
nittaadL 

Ttmpns vero duracionis potestatis hujusmodi visitacionis ad quadrien- 
alum limitetur. 

Adiciator eciam in dicta conmissionis clausula, cujus vigore duo ex vi- 
silaloribosy ut premittitur, dcputandi» in quolibet loco per eos visitando hu- 
Jasnodl risitacionis et reformacionib officium Taleant exercere ; ubi tarnen ad 
alir^ioa privacionem procedendom foret, eo casn quatuor aut (res sd minun 
cvadtn Ikciant processum. 

Petantsr itaque bi^usmodi commissionis littere secundum stilum debitiim 
oxpcdiCe, et ul sint capitulis preeenlis concordie conformcs. 



266 

iBtvpM* prefaUu dominai dos Albtrtos ofleio viilUtoram hiiJmio4t 
GODslUis et AuxüÜB opportanis fiiTebit et afibtet, presmrtlm iu eo, nt llbarUif 
ecctesUsticA in nuUo vloletar, qoedqae aiare, raploe, adolteria et alla eom- 
Bvnfor« ciimln« pabllea, qvaiiiaiD poMibile faerit, repiiniADtar ei c^nigaatyr 
et emendentur. 

Porro conclosis capitulis prescriptis qoo ad diöeei. PataTienaem eaaiat 
prosecQtio vlsitacioni« Tigore prioris commisBioniB inchoate, salvo eo, 
quod perione et loea ezempta In opido Wiennenal eonalatenela teapore 
medio visilari poterant, qaonsqne nora coniDiUsio obtineaturi per qaam coo- 
cedente aLlissimo caneta requiaita in tranqvUlitato et coneordia ap^riBtiir aa* 
labriter et feUeiter conaumaii. 



ReligioBi: 



Scotorum, 

LambacenBiB, l Abbatei. 



} 



I PrepositU 



S. Crucis, 

NeunbargensiB, 

Sancte Dorotbee, 

Maarbacensis, Prior. 

Frater JolianneB Nider. 

llecanuB Bancti Florian!, licenciatus in decretia. 

SecularoB. 

DecanaB Pataviensia. 

HenrieuB Baratber, Canoniena PataWenBlB. 

GeorgioB Jegenrewtert ConmlBaarlna. 

Tbomas de Haielpach, 

PetroB de PIrebenwartt, 

NareiasuB de PercbingenJ 

Jobannaa Gweriieb, > »«cretorum Doctorea. 

Conradof de Hallatatt, 

UrbanoB dt Mellieo, 

PetniB de Laa, iloenciatus m decretia. 

Andreaa de Weytra. 

Sapraaeripta capituia eoncordata fdemnt inter lUuatrlMlaMM daatau 
A 1 b e r t u m Ducem Austrle , et ReTorendam in Xato patrem domlnva L. *) 
Epum. Patavienaem et eiecte peraone anpra acripio intannatm nra. 
Phlliberti Epi. Conatanoienaia et Jobannia de Poleniar Apoato- 
liei pallaeii anditorla, qai ob memoriam fidem et teatimonlnm eollibet do- 
minorom anam consUioram acriptnram dedimoa aignetla noatria monUaa. 
Keria tertia poat domlnicam letare Anno Domini M.CCGCZZX 
aezto. 

*) tMahard von Laymiar (IU«-1«51.) 



267 

33) Sein Siegel liefert fbll. Ruber Avstria ex Archivls Helllc. lUustr. 
Tkb. XXIII Nr. 9f und findet sieb In der spbragislis^en Sammlung. Unter 
tineB gotbiBcben Ueberbaa ateht links Maria mit dem Jesnklnde auf dem 
Anie, rechts der Probat mit Infel und Stab* Unterhalb das Privatwappen des 
Probates, eine geharnlacbte Hand einen Brand haltend (fKlschlich als Widder 
beaelchnet)« Die Legende: Sigillum preposlti monasterll newburgn. Oblonges, 
weisses Wachsslegel. 

Ueber den Zeitraum Ton 1415—1421 enthftit der Codex 835 der Stifts- 
bibliothek fblgende (wahrscheinlich von Caspar Perrmann stammende) Notizen : 

Aue Dnl 1%16 conTocatum est concilium per Serenisslmum regem Ro- 
■inomm SIgismundum in Constancla. Et presentes fuemnt duo duces de 
Bararia seil. Heinricus et Ludvicus; et in una sessione sancta 
dux Ladvlcus publice crimen imposuit daci Heinrlco, quod 
spurias esset. Et propter Istnd crimen magna contencio Cacta est 
hiter eos« 

Idem rex Sigismundus conduxit tres Papas, Tidellcet Johannem, Grego- 
rlum, Benedictum , qul Ibidem faernnt deposili per conciliam et postmodnm 
non diu Tixerunt et postremo Papa fult electus, vocatus hoc nomine , Marti- 
nes Qnintus. 

Item anno 16 dux Albertos loco sul misit ad concilium Constanciense 
Dominum Abbatem FIcmming (Johann III. 1412—1420) de Meilico et dnum. 
prepositum Albertun de Neuburga Claustrall et Leopoldum 
ekarcsaw cum ceteris nobilibos de curla sua« 

Item anno 17 obiit Dnos. Johannes de Ruspach, doctor sacre 
theologle» qul fait plebanus ad sanctum locum (Heiligenstadt). Ueber ihn 
siehe: die Bibliothek des Stiftes Klostemeoburg. 

In eodem anno ferla 2. in luTencione sancti StephanI Caspar Permann 
intniTit monasterlum. Item eodem anno in assumrione sancte marie Johan- 
nes EInsinger, frater Udalricl EInzInger (des bekannten Ovterr. 
Regenten.) 

Item anno 18 ferla 4. in die sancte Margarethe hora resperarum %*e- 
ner«nt primi Tisltatores ad monasterlum noslrum seil, dominus Leonhardus 
prior (ron Gamming) cum ceteris sibi a^Junctls. Et ferla 6. post festum Mar- 
garethe dominus Albertus Prepositos resignavlt prelaturam visitatorlbus et do- 
ninns Georius MQchstinger in die Appollinaris martyris fuit electus in prc- 
lataa per conTcntumy et per Tisltatores, tunc temporls qul habuerunt aocto- 
rlIntcM n sede apoatolica, ftiit confirmatus et non per episcopum, et in 
vlgHU scti Augustini cantaTit primas Tcsperas in omatu pontificaU et in die 
■• Aifostlni officium. 

ilam anno 19 Dominica die post Epiphanlam Dnl. Permann Ambrosius 
lefcMines Bbicminger, Michael PQhel foerunt ordinal! ad gradum acolitatus In 
fliaistro dominarum per Tenerabilem Timm Dnum. Andream 
•psa. et tunc temporis plebanum in CswentendorfC Et ibidem 
c«rt« Tlrgines fnerunt Teiate. 

ArchiT. 1851. VII. 3. u. 4. Heft. 18 



268 

Ilem Aftno 21 In die PentecMtci fer. I. ordlnci AMfv&t akbnie in 
PataTla propter cootenciontnia qua tmli inter prlDClpvM Al- 
bertam et Epvin. Leoohardvm Loeminger. Et fMres faemal IM 
directi ad ordines et in TigiUa corporU XBti saat reftCBl ad moBaaterii 

81) Der SClftenane des Prokstes fit Leopold. 



209 



vn. 



Das Klosternenbnrger Todtenbnch. 



Zigleicb Rr. II der „lonnmeDta CUnstroneobargensia." 



Von 



Dr. Jf . «#. Xeibig, 



IR • 



271 



Der alten kirchlichen Sitte, bei dem öffentlichen Gottesdienste 
der Wohlthäter zn gedenken, verdanken die Todtenbücher (Necro- 
logia) ihr Entstehen. Insbesondere finden sie sich in allen Stiften 
and Klöstern vor, wo am Ende des Morgenofficinms die Namen 
der Wohlthäter zugleich mit denen der verstorbenen Br&d er gelesen 
and Gebete fftr ihre Seelenruhe abgehalten werden. 

Was ursprünglich ein Denkmal christlicher Dankbarkeit war, 
hat sich im Verlaufe der Zeiten , insbesondere bei jenen Klostern, 
deren Stiftung weit zurückreicht, zu einem historischen Denkmale 
umgestaltet, indem einerseits die Geschichte der Edelgeschlechter 
des Landes, andererseits geographisch-statistische Forschungen 
iu diesen Todtenbuckern manche Aufhellung gefunden haben und 
noch finden werden. 

Wie die andern frommen Stiftungen Oesterreichs, bewahrt 
aneh Klosterneuburg in seinen Todtenbüchern die Namen seiner 
Wohlthäter. In ihrer Aufeinanderfolge spiegelt sich die Entwicke- 
Inngder einzelnen Stande Oesterreichs wieder. In der ersten Reihe 
erscheinen die Namen mancher bereits ausgestorbener, mancher 
noch bifihender Geschlechter (die Lichtensteine, Hardegg, Meys- 
sawer, Wolkersdorfer, Chuenring etc.) zugleich mit der reichen 
Begabung, die sie dem Hause Leopold^s zugewendet. Allmählich 
treten in ihre Fussstapfen Wohlthäter des Burgerstandes und ge- 
ben Zeuguiss von dem Aufblühen desselben und seinem frommen 
Sinne. Diese zweite Reihe liefert ein Verzeichniss fast sämmt- 
lieber Gewerbe : sutor, tabulator, pelliparius, sartor, balneator, 
camifez, vitrarius, pileator, molendinator , piscator , praxator, 
canpOy vigil, magister coquinae, pincema, venator, scriptor, nota- 
riuMj physicus, paedagogus, pictor. Auch die Begabung hat sich 
verindert, nicht mehr grosse Parzellen, sondern Weingärten, kleine 
EinkBnfte an Zehent und Bergrecht, meist klingende Mfinze , mit- 
unter aneh einzelne kirchliche Geräthschaften (calix, thuribulum, 
über natntinalis etc.). 



272 

Aof die schon in frühester Zeit von dem Stifte gepflegte 
Schale deaten die oft vorkommenden „paedagogus. scolasticns, 
paer^ Scolaris^' hin, so wie als Beispiele gänzlicher Zarückgezogen- 
heit von der Welt mehrere „Inclusen^* erwähnt werden. (Jnta 
18. September 9 Irmgart 29. Jannar, Gepa 15, Mai, Dietmams 
13. Mai.) 

Aber auch der warme Antheil an den Geschicken des Landes 
ist darin beurkundet. So gedenkt das Todtenbnch am 11. Sep* 
tember »»occisi Lilha^^ (die Leithaschlacht Jasomirgott^s im Jahre 
1146), am 12. Mai ^memoria occisomm in moverberg*' (die 
Schlacht zwischen Leopold Pulcher and den Böhmen bei Mail- 
berg 1082), am 26. Juni „occisi circa stenzz^* (Kampf Ottokar's 
mit den Ungern bei Staatz}, am II. Jali „memoria occisomm 
circa Rlarchiam^^ (in demselben Kampfe). 

Die Handschriften anlangend, bewahrt die Stiftsbibliothek 
deren vier. 

a. Perg. Hdschft in gr. Fol. Nr. 79, das älteste, vom 13. bis in 
das 15. Jahrb. reichend. 

b. Perg. Hdschft. in Fol. Nr. 80. Abschrift von a. us dem 
14. Jahrb. Ans ihr stammen die Aasziige, welche Hier. Pea 
SS. RR. AA. I, 491 liefert. 

c. Perg. Hdschft. in Fol. Nr. 620. Abschrift von a. 

d. Perg. Hdschft. in Fol. Nr. 1247. Im Jahre 1649 verlegte 
Abschrift mit den neueren Sterbefallen. 

Der Abdruck des folgenden Todtenbucbes ist nach der Hand- 
schrift a. gefertigt und dient als Ergänzung der von Hier. Pez 
a. a. 0. und P, Maximilian'Fischer in dessen „Merk wBrdigen Schick- 
salen des Stiftes Klosterncuburg,*' Abth. H, S. 101 — 114, gelie- 
ferten Auszüge. Die Eintragungen der ältesten Handschrift sind 
bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts vollständig aufgenommen. Die 
Handschriften b. c. and d. , welche grosstcntheils Aufzeichnungen 
späterer Zeit, aus der früheren nur Abschrift des Codex a. enthal- 
ten, wurden desshalb zu gegenwärtiger Ausgabe nicht benutzt. 

Klostcrneuburg den 28. April 1851. 

Dr. H. J« aeiVIg. 



273 



Januarlus habet dies XXXI. 

1. Kai. CirGamGisio Dni. -^ Engelbertos fr. nr. etcaii. Friderica» 
fr. nr. dyac. et can. AlbcriGus fr, nr» conversus. Hainricua fr. nr. Gonver- 
«u. — Uedweygh 1. tradidit vineam. Wemhardas 1. deGrinczing dcdii 
Ires vineaa et eurtile. Ilertwicoa L 

8. IV. Nonas. Oetava 8. Stephani. protbomart Margaretha soror 
nra. Gonvena. — Theodor» azor Ileinrici dacia. Ulrieaa dePa- 
row dedit vineam et Gortim. 

3. III. Nonas. OGtava s. Johannis evang. — Marquardua pie me- 
morie qnartiia haiaa IogI prcpositot. Gotschalcaa Gonversoa. Liokardis 
conv. «. IL Alheidia Gonv. s. n. Gerdrudis Gonv. s. n. — Ilago de h aase k 
1. obiit. Gerbardas mo. Berchto mo. Eglolfus L bic dedit predium pray- 
t anmelde. Dna. Elyzabeth de feuterpaeh dedit eGolesie XIV. jugera 
lignorum. Andreas kerner de p r a n n a dedit bibliam. 

4. II. N nas« OcUva st InnoGcncium. — NiGolaas baias Iogi pre- 
poeitns fr. nr. UlriGas hcspeck presb. ean. fr. nr. Hernandas presb. de 
nawrber fr. nr. — Macbtbilt mo. — Otto mo. — Engelhilt 1. — Heinricus 
prefectns Ratisp onensis. — Nyeolaas paer. — Ludwieas 1. 

6. N one. Vigilia cpypbanie. — Franco paer Ar. nr. — Meingotus fr. 
Dr. prasb. et ean. — Paulos presb. et can. fr. nr. — Baldericas ab bas. — 
Fridlo conv. — Ebergerus L de paczentaL — Stepbanus presb. de s. 
ypolito. 

6. VIII. Idn 8» Epyphania domini. — Albcidis sor. nra. conv. — Ger- 
dmdis sor. nra. conv. — Dnas. Stephanas de Syrndorffr. nr. presb. 
aC can. — Bembardus prepositas. — Hertwicos presb. et mo. — Ulricus 
mo. — Petrissa layca. — Chunigpandis 1. — 

7« VII. Idus. Lnciani presb. Valentin! epi. Fridricas fr. nr. conv.— 
Agatha conv. dedit cartim in Chrems. — Wisinto 1. de Stoyczendorf. — 
Ueofoldas urscbalcli 1 tal. — Kugerus steczcr 1 tal. 

S> VI. Idus. Erbardi epi. Scvcrini epi. — Gertrud 1. — Ditricus 1. 
dalieoktenstaindedit IV bencüeia hu gesp ranne. -^ Finanosabbas 
Scoloran« — Ditricus vitrator i tal. 



274 

9. V. I d u 8. Albertus dyaconua fr. nr. et can. — Albero conv. Cr. 
nr. — DymadiB conv. s. n. — Ulricus dictus chriech presb.etcan.fr.nr. — 
UlricQS magister inilrmorum presb. et can. fr.nr. — Tutal. deMinbach. — 
Ilago ]. clavier tradidit qaitquil habuit. 

10. I V. I d u s. Pauli primi hercmile. — LudwicoB Cr. nr. dyaconus et 
can. — Perhta conv. s. n. — Pilgriiuua ccllarius fr. nr. preib. et ean. — 
Ditricus conv. — Richardua mo. — Otto 1. — Stcphanus stürm dedit ob- 
lagie quartale vinee. 

11. IIL Idns. Ulricus conv. fr. nr. — Bnrchardos conv. fr. nr. — 
WicharduB fr. nr. subdyac. et can. — Martinus presb. et can. — Adelber- 
US 1. — Chunradus I. — Dnns. Johannes de Syrndorf milea dedit III tal. 
reddituum super vinea sna ciegelgrucb. 

12. II. Idus. Wilhalmus fr. nr. presb. et can. dedit ii vineaa. — Diet- 
inarus fr. nr. — Ilezlo presb. et can. fr. nr. — Dnus. FridricusRexRo- 
manornm. — Ebo conv. — Hazika de Rictendort — Engelprecbt 1. 
•^ Heinricus 1. dcMichelstetten dedit beneficium. 

13. Idus octava epiphanie dnL Hilarii epi. et conf. Chnnradaa fr* nr. 
conv. — Wisinto fr. nr. presb. et can. — Heinricus dux austrie. — 
Engcldiechl.de gerevt Traut 1. — Ulricus abbas de cella marie — 
Ulricus prepos. scti. andree. 

14. X IX.* Kai. Febr. Felicia conf. -^ Helena sor. nra. conv. — Diel- 
tricus fr. nr. presb. et can. — Adalbertus presb. et can. — Juta 1. — BerhtaL 
Marquardus 1. — Otto 1. de hause k. 

15. XVIII. Kai. Lutwinns decanus fr. nr. — Ulricua conv. f. n. 
Vezelo subdyac. — Ulricus 1. — Gerdrudis de Obre ms dedit oblaye DL mL 
reddit. — Ulricus oflicialis dedit 1 tal. rcdd. 

16. XVII. Kai. Marcelli pape. Purchardos presb. et can. fr. nr. — 
Ileimo conv. — Hadmarus subdyac. et can. fr. nr. — Albertus dyae. et can. 
fr. nr. — Heinricus L — Alheidis 1. — Bernhardns subd. deSyrndorl« 
Hainricus et Perhta tradiderunt Wneam. 

17. XVI. Kai. Antonii abb. Thomas presb. et can. fr. nr. — Ulrieiui 
conv. — Reglint conv. — Chunradus snbmersus. — Ludwicus 1. de pir- 
fa a a m dedit benef. wi l r a t« 

18. XV. Kai. Prisce virg. Hedweich conv. s. n. — Rndgemi fr. 
nr. — Pilgrimns fr. nr. et presb. — Hermannus subdyac. et ean. fr. nr, — 
Trunto conv. fr. nr. — Dnus Ortolfns presb. et can. fr. nr. -^ Radolfoa 
presb. — Alram conv.— Chuno de verim. — Wilhalmos et hetnriesa 
laici. — Ofßnia pargerin. 

19. XIV. Kai. luta conv. s. n. — Wilwirch conr. — Sibotoprep. 
Salczburg. — Ilelwicusl. 

SO. XIII. Kai. Fabiani et Sebastiani mr. — Pertoldns preab. eC eaa. 
fr. nr. — Amoldus, Ilartmannus, Wernhardus conv. fr. nr. — Benedkta, 
Chunegundis conv. sor. nre. — Juditta mo. — Heinricus presb. — ReuiA* 
rus 1. — Alheidis 1. 

81 . X 1 1. K a 1. Agnetis virg. et mart — Otto et Pertoldos cimv. fr. nrL — 
Ortolfus plcbanus de holaprun. — Rudperlus presb. — Wisinto OOBV. — • 



275 

Rndolfiit L de polen dorf. Oüo in der gruft et margareta uxor saa 
deder. redd. 1 tal. 

SS. XLKaL ^^ccncii mari. -- SigKardos prepos. de scto. ypo- 
lito fr. nr. — Reicherus presb. et can. fr. nr. — Arnoldas conv. fr. nr. — 
Ulrieva de icto. loco tradidit vincam. — Wemhardas presb. — Agnes 1. 
— JeaUl. — Hainricus 1. — Frater Fridricus familiaris pistorii. 

23. X. Kai. Emerenciane virg. — Wolfkcrus patriarcba aqailc- 
giensis. — Berchtoldas presb. et can. fr. nr. — Hermannus, Hainricas 
conv. fr. nr. — Elyzabeth conv. s. n. — £rne«tus filias marchionis 
anstrie Liopoldi. Ghunegunt de PerhtoUstorf. — Livtoldos co- 
mes. — Berhta 1. de pirbaum. — Otto in der prcnngazzen et Chnnegant 
ozor saa deder. redd. 1 tal. 

54. IX. Kai. Tymothei apli. Pnrchardas conv. fr. nr. — Gordrudis 
conv. s. n. — Otto presb. et can. fr. nr. — Fridricus presb. et can* — ^ Mar- 
qnardas conv. — Gorbercus 1. occisus. — Ramandus 1. — Chunradus 
marhekkeret agnes uxor saa deder. V2 jngum vinee. 

55. VIII. Kai* Conversio s. Pauli. — Ulricus conv. fr. nr. — Sophia 
comilisMi de henberk. — Agnes ducissa Polanie filia Marchio- 
n is. — Pertoldus lay. sews dedit vineam. — Adala 1. — Dietinarus 1. — Ru- 
dolCos 1. — Alhcidls 1. dedit beneßclum Chnngesprun. 

26.. VII. Kai. Wilwirch conv. s. n. — Adclkeidis marchionissa. — 
Ulricus de Ulreichschircken. 

27. VI. Kai. Perhtoldus presb. et can. fr. nr. — Albero conv. fr. 
nr. — Perbta conv. s. n. — Cbadlhoch abbas. — Hugo I. occisus. — Chal- 
ckockufl 1. — Margareta 1. — Henricus leubendorfarius L — Onus. Nycolaus 
plebanus de Asparn dedit redd. i tal. 

28. V. Kai. Octava sce. Agnetis. — Geisla conv. s. n. — Anna conv. 
1. n. — Wemhardus plebanus de Stranesdorf. Wemhardus, Wolfra- 
mos, Albertus convsL Chunradus Czicel Scolaris refectorii et marga- 
reta uxor sua deder. redd. 1. taL 

29. IV. Kai. Valerii epi. — Ileinricus conv. fr. nr. — Irmgartis in- 
clasas.n. — Heinricus plebanus. — Hermannus Gzertel et mergardis uxor 
soa dedernnt redd. 1 tal. 

30. III. KaL Rudwinus presb. et can. fr. nr. — Adalbertus conv. fr. 
nr. — Arno prepositus Reicherspergens. — Dicpcrtus conv. — 
Reibczal. deNuczdorf. — Reihcza 1. tradidit vineam. — Otto pero et 
nzor sua Gerdrudis deder. redd. 1 tal. 

31. II. Kai. Siboto presb. et can. fr. nr. — Waltherus conv. fr. nr. — 
Chnnegnnd, Alheidis de parow conv. s. nre. — Ebcrgerus conv. fr. nr. — 
Siboto conv. fr. nr. — Rudolfus deCallenberg 1. 

Februarlos habet dies XXVIII I. XXIX. 

1. KaL Brigide virg. Scveri mart. — Arnoldus presb. fr. nr. — 
Pepfoeonv. fr. nr. Gerdrudis conv. ~ Adalbertus dyaconus hie dedit, quit- 
qoit habemoa in Dreschir eben — Hermannus presb. cf can. Salczburg. 



276 

— Oenricoi trincluanfl ot uxor sua dedenint okltyo vlneam cuiii ponfirio 
Bitam in herfurt. 

%. I V. N A aa. Purifieaüo see. maric virg. — Bleclitild. coüt. ■•&. — 
DittricoB presb. et can. fr. nr. — Heinricua L de streitwisen. — Bla- 
ginso L — Elyzabcth comitisaa. — Heilka conv. — Hertingoa 1. — Blar- 
quardufl patcr Fridcrici placzinaguet et Perhta axor «ua deder. 1 taL 

3. 1 1 1. No n a 8. Blasii cpL — Sighardus conv. fr. nr. ^ NycoLana preab. 
et can. — Ilartwicus presb. — Radgcroi et Doringoa L ^ Agnetia L — 
GerdrudiB 1. — GreilTo 1. et axor. 

4. II. Nonas. Willeivirch Banctimonialis. — Benedicta conv.hee dedit 
Elling et Odenbranne. — Leobio faber dedit redd. 1 taL — Swich- 
mntis 1. — RcichartiB hie tradidit ii vineaa. 

5. Nene. Agathe virg. — Ilcinricus presb. et can. — Radpertua, Hein- 
ricas, Ilelnricus conv. fr. nri. — Cristinna conv. s. d. — Nanzo'abbaa. — 
lliltburch conv. — Elismut conv. — Perhtoldos 1. — Ekhardoa prep. da a. 
ypolito. — Cholmannns de La, Katherina et Elyzabeth ux. a. 

6. VIII. I das. Sotheris virg. — Jatta conv. a. n. — Gerdradia pasfa- 
rerin dedit redd. VI. solid. — Rcnnbertus 1. dedit vineam. 

7. VII. Idus. Wal thcrus presb. et can. Henricna aabdyae. et ean. 
fr. nri. — Sophia conv. ~ Ulricus 1. — Christina nxor. Seyfridl de Weid- 
n i g dedit redd. 1 tat. 

8. VI. Idas. Pauli epi. — Ortliehns. — Fridbrechtoa c. — ffinslk e. 

— Sophia I. depaczental. — Radwinus 1. hie dedit VI. tal. 

9. V. I das. Nizo acolyt. et can fr. — Uta conv. s. n. — Gnndoldiia L bic 
dedit predium pr ad er dort Wilgwirgis 1. de Chirchling tradidit 
vineam. Heilks ]. tradidit vineam et curtim. — Alheidis 1. bec tradidit vi- 
neam. — Rudgeras 1. — Jacobus Reczcr et margaretanxor s. deder. redd. 1 tal» 

10. IV. Idus Scolastice virg. — Benedicta conv. s, n. — Gebhardna 
com es deRebegdhic dedit beneflcium. — RadgernaL de Strapbing. 

— WUwirch 1. 

11. III. Idaa. Wemhardua conv. de aitterbacb fr.n. — Albero L 
depuchberg. —Albero 1. de velze dedit beneflciam Hittiadorfl — 
Chunegandis 1. dedit zohensundorf. — Hiltburch L 

12. II. Idus. S. Flobargisus epus. — Geisla. Rudweinimia — 
Johannes presb. et can. — Sighardus abbaa de sca Cruce. — Werabema 
plebanus dcsctoStephano — Heilkal. — Margaretha deRadoan tradidit 
predium druchveld. 

13. Idus. Jutta conv. s. n. — Chonrados cbolwiceaalB — Herbar^ 
gis 1. — Elzbet 1. tradidit quitqnit habuit — Ortolfoa chreebaaer. Albertaa 
Supan et Alheidis uxor sua dederunt redd. 1 tal. 

14. X VI. Kai. Marc ii. Valentini mart. — Rennbertaa preab. et eaa. 
fr. nr. — FridricuB Decanus Salczbarg huias loci canonieoa — Jaeobna 
presb. et can. fr. nr. — Chnnradna Romanorum Rex bic dedit aobia 
manaojn unum regit juris chinsfilinaAgnetia marchioniaae — Poppo arohiep. 
Treverensis. — Ditmama L — PelrisaaL — Hearicoa L — Res«nu de 
p irchon wort et uxor ana deder. redd. 1 taL 



877 

15. XV. Kai. Fridricaf sabdyic. fr. nr. — Wazila conv. s. n. Pur- 
chardos cappellanus hie iradid. vioeam et curtilc. Jutta 1. 

16. XI V. KaL Juliane virg. — Gotpoldus presb. et can. fr. nr. ^ Got- 
fridoa preib. et can. hie dedit quitquit habuit — Mehthildis conv. s. n. — 
Dietmarua de stinchenbrunn 1. hie dedit bcncficium Pilgrimus presb. et 
can. in acte FJoriano. — Geysla molendinatrix et henricns gener deder. 
vineam in Reichergraben. 

17. XIII. Kai. Livpoldus presb. et can. fr. nr. — Rudgerus presb. 
ei can. fr. nr. — Uartungus conv. fr. nr. — Fruza marchionissa — Ru- 
dolfoji de Challenberch. Poppo epus. Paiaviens. ~ Otto I. de 
Heysaaw — Alheidis l.deVolehenstorf dedit cnrtim, Ulricus neumeister 
et Leochardis ozor s. deder. rcdd. iii lal. 

18. XII. KaL Poppo presb. et can. £r. nr. — Benedicta conv. s. n. 
JaoU L — Gerwirch presb. 

10. XI. KaL Margarcta conv. 8. n. — Petrus epus. Patavlensis — 
Geysla L trad. vineam et curlim — Ililtrut 1. — Diemut 1. — EngelbprtuB L 

— OffimiaL de Ghunring. 

80. X. KaL IsengrimnsL trad. vineam — Ulricus comeadoOrten- 
kereh. — Seilnius de inferiori foro dedit de redd. i taL 

81. IX. KaL Chunegondconv.s.n. — Nizo L — Wolfkerns 1. — Ulricua 
Lde Steg bic dedit beneficinm Chnnspran. ~ Hainricus et uxor ejus 
lleilka Swdehinna ded. vineam Leopoldsgraben. — Marquardus piscator 
dedit redd. 1 taJ. 

8& VIII. KaL KatbedraacL PetrL — Chnnradus presb. et can. fr. nr. 
Bffigida 1. — Sighardua L de Flaza — Uerbordua de potendorf. — 
Osanna h. tradidit vineam — Gerdrudis L d e M ey s s o w. 

S3. VIL KaL Vig. — Witlo conv. fr. nr. — ülricns miles de Chri- 
eiendorf trad. V. libr. redd. — Pabo L de Sleunz dedit ii beneflcia. — 
Li vkardia eomittssa depogen. — Sifridas 1. Alheidis nxor ejus — Wisnte L 

84. VL KaL Mathie apli. — Fridericus subd. et can. tr. nr. — Wezclo 
conv. Cr. nr. — Heinriens conv. fr. nr. — Wichardus l.deStraneisdorf 
dedit Hnschirchen villam. — Otto de asclienn — Ortwinns presb. — 
Rihkardia comitissa de Walthersdorf. 

85. V. KaL Walpnrge virg. — Wolroldns conv. Geroldus conv. fr. nri. 

— Gerdmdis conv. s. n. — Gozwinus 1. — llcrtwicus 1. tradidit vineam. 

86. J V. KaL Albero presb. et mo. fr. n. in sca. Cruce — Jutta, Alhei- 
dis conv. 8. nre. — Wernherus Schowerbech presb. et can. fr. nr. — 
Clricus prepos. — Wikandus l. — Chunegund L de Gnage trad. vineam 
in dreschirchen. — Gerwnrgis dedit X. lib. — Jacobus cellerarius et 
Katerina nxor sua dcderunt quartalc viucc in der weydnichleitcn. 

87. III. KaL Sifridus presb. et can. Ghunradus presb. et can. fr. 
nri. — Elwinus conv. fr. nr. — Chunradus 1. — Marquardus conv. 

88. IL KaL Theophili et Felicis. — Ebro conv. fr. nr. — Margarola 
eoev. ■• n. firchenpoldus presb. — Ditricas L — Agnes de Hcsting. -- 
Tnetia J. 



278 

Marclus habet dies XXXI. 

Kai. Mar eil. Lconis pape. — Chanrad pb. et can. Olto. Chiurad 
convai. — Immo presb. Ghanradus scriba prcab. bic dedit vineam ~ Pen- 
gema presb. 

VI. Non. Sigmaras 1. dedit duaa vineas widenicb. Wikndua et 
Geisla ox. a. et Margareta magiatra de aeo. Jacobe*) deder. vineam. 
Ilago sacerdos de w i e n n a ded. redd. dimidii talent« Leapoldoa piacator 
dedit vineam. 

V. Non. Chnnegandia virg. — Fortanati et Felicia Wembardaa. Wal- 
cbnnas, Eberbardaa convsi. fr. n. Ilerbordaa paer. — Cbalocbna 1. Bene- 
dicta 1. Dittricua laynbolcz dd. redd. 1 taL 

1 1 1 1. Non. Wemhems presb. d e C a p e 1 1 a fr. nr. Engelbiltb coiit. 
Livkardia conv. aororea nre. Ilezilo. Eberbardaa conv. fr. nrL MargareU 
cblaamerin conv. soror nostra. — Chonradas f Rudwinna L Siglochss mo. 
Cbristina axor dorn. Job. deSyrndorfet Jobannea filina eomm ded. redd. 
1. tal. 

III. Non. Foce mart. Cbanegnndia magiatra. Dnoa. Nycolana Nean- 
bargenais prepositna pie memorie obiit anno dnL M.CCC2CXXVI bio dedit II 
tal. redd. pro salatc anime aae, et majores vigilie dicende aunt ad lanetam 
Nycolaam. — Dietmama decanua et canonicns in waltbanaen. PeseiQ. 
Perbtoldas. Cbunradns de M&lbach dedit prediom Cbolaatorl Perobta 
filia Livpoldi dacis, Gandacbams Salczburgena. prepodtoa. — 
Anmerkang späterer Iland : S. Aagoatinaa f eatamentom nnllnm feeit, qola 
panper Christi nihil habuity scd erant illis omnia commonia. 

II. Non. Victoria et Victorini. Heinricaa sobdiac. fr. nr. Slgkai^ 
das conv. fr. nr. — Iladmat 1. dedit vineam. Cbanradua CboUo de Maur- 
perig et ux. Bua dederant redd. 1. tal. 

Nonis. Perpetae et Felicitatis. Aibeidis conv. s. n. — Lenttiema 
presb. Albero 1. Otto de Maurbach fr. Engeldicbonis dedit redd. I. taL 

VIII. I das. Ilermannus, Dietmarua conv. fr. nri. Mecbtildia eonv. 
a. n. — Dittricua plebanus deMiatelpacb. Ebro et Livpoldoa laicL Bleb- 
tbildisy Jeuta 1. 

V IL I d a s. Otto conv. fr. nr. Iledweicb conv. s. n. Wembardoe 
presb. et can. fr. nr. — Fridricus Dyaconus Cr. nr. Erho 1. de Her ger- 
ate r f. Wemheras in vico talnensi et Cbunegundis ox. ana deder* redd. 
1. tal. 

VI. Idua. Candidi mart. Geisla conv. a. n. Rapoto eonT. &• nr. — 
Chuno prepos. Perhtoldua mon. Livza conv. Gerdmdia conv. Uirienn 
tabulatoret nxor sua tradiderunt vineam. 

V. Idua. Gotelintis conv. sor. n. Tiemo de Sahen fr. nr. prepeaifoe. 
Christina conv. s. n. Ileinricus et Ottakarua preab. ir. nri — Fridriena 
V e s t i l i n g 1. Gerdradis conv. tradidit IL vineaa inCballenperg. M eli^ 
tiJdis 1. Margareta 1 Menigo et Alheidia uxor aoa. 

*) Das ChorfTaaeoBtifl 8t. Jacob lag in dar nntem Stadt Ueatemeebv^ 
<1a. wo fegenw&rUf die Besidena der PF. Mechltariaten atebt. 



279 

IUI. Idus. Gregorii ptpe. Chanradas prcposilas hajus loci 
fr. Ar. Nycolau presb. et can. fr. d. PerhUioldus presb. fr. nr. — Alrami- 
nus L dedit IL vineaa. Trampto 1. Margareta 1. Rudgems 1. de w i r n i c z 
hio dedit dao beneficia. Chanradas cysenpeytcl. Elysabeth laica trad. 
vineam. 

III. Idos. Chonradus pacr acolytus fr. nr. Petrissa conv. s. n. Ile- 
nina conv. a. n. Geisla conv. s. n. Dielhcnis conv. fr. nr. — Martinas 
•criptor. ChrUtina mo. Fridricas conv. Swanchberchl. Errieu» 
L dedit vineam. Heinricoa et Reihza so. n. tradidit tria talen. redditus o b- 
lagie et trea aol. custodie. 

II. I da 8. LeoniB pape. Marens epas bcritcns. fr. nr. Penno sab« 
dyae. et can. fr. nr. — Geisla 1. dcsancto Gcorio. Chunradas 1. Chuiio 
prepoa. Agnea 1. de phaf steten. Gerwirgis 1. de Iwanstal hec tradid. 
U beneficia. 

15. Idna. Chanradas presb. et can. fr. nr. Katherina vidua de sy- 
esendorf. — Otto com Bencdicta l. Gepa inclusa. Heinricus pcringcr 
et jeata nzor aoa dedd. II. tal. redd. Wolframas sator an dem ncnsi- 
del et Chanegand axor saa dedd. redd. 1 tal. Rudolfas sacerdos ded. 
redd. 1. tal. 

XVII. Kai. Apr. Cyriaci mart. Ortolfas presb. et can. fr. nr. AI- 
heidia conv. a. n. — Mechthildis 1. Irmgart 1. dedit vineam et curtile. Pil- 
grirans sabdyac. Radolfas 1. Chanegandis conv. Chanradas presb. et 
can de waldhaasen. Fridricas 1. Rugcras dives an dem Neasidcl. 
Maexa uzor saa deder. redd. V. talent. 

XVI. Kai. Gerdradis vi rg. Liatwinas presb. Chanradas presb. ca- 
non. et fr. nri. Heinricas conv. f. — Radolfas presb. et can. Wezelo presb. 
Chnsgandia de Stinchenbran haec trad. vineam. Christina 1. Pcriita 
axor martini pilleatoris. Dnas. Michachel sacerdos. 

18. XV. Kalend. Radbertas presb. et can.fr. Sophia, Ililtpargis 
converse s. nre. Hadmaras presb. et can. fr. nr. — Ilartangns presb. et mo. 
Ferhtha 1. Mechthildis 1. hec dedit vineam. 

XIV. KaL Radolfas decan. fr. nr. Jeata conv. s. n. — Otto de Wcy d> 
nich et Elyzabeth axor saa deder. redd. 1. tal. Radolfas presb. dedit redd. 
I tal. Pabo L de Zolling. Henricas Ortolfas 1. Mechthildis 1. Bianca 
filia regia francie dncissa aastrie et styrie obiit. 

XIII. Kai. Ulschalcas presb. et can. fr. nr. Heinricas conv. f. n. 
Wolfhardus conv. fr. nr. Heinricas acolitas et can. fr. nr. — Sigboldas de- 
eanna. Ditricas 1. dcTulwing dedit II beneficia et IUI curtes. Chunra- 
doB hopher et axor. s. Gerdradis deder. redd. 1. tal. 

XII. Kai. Benedicti abbatis. Chanradas presb. fr. nr. Chenboldus 
eoDV. fr. nr. Hadmaras presb. et can. fr. nr. — Dietmaras dyaconas. Jeata 
cOBT. Hacrika L dedit vineam. Albero 1. Heinricas p a s e b e r c h I. dedit 
IL vineaa et H cartes. Heinricas L de Ebergozzing. Johannes de 

Syradorf l 

XL KaL Perhloldns comea. Ascwinns mo. Hiltprant L Rndpertus t. 



t 



280 

X. Kai. Gertradifl conv. s. n. — WakhaniM conr. Ilaealu I. Fridri- 
tiOB 1. Wilwirgis I. lieinricus I. deheczmftiiBtorf dedit beDefidum R uf- 
pach. Hugo I« de sancto loco dedil beneficiam in Alpentaw. Ka- 
therina 1. 

24. IX. Kai. Quirini mart — HUta nxor Chruianni Clavigeri 4MIL 
redd. 1. Ul. 

Vill. Kai. Anniuiciacio beate marie. •— Chnnradaa Salesp«r- 
genaia arcliiepiacopua Adelbeidia marobioniaaa hec tradidil 
Gecsendorf Haczka conv. WiUcbroi 1. Ludaica L Sophia •anetimo : Jo» 
hannes filius Wemhardi parvi dedi( 1. tal. redd. 

VII. Kai. OUo conv. fr, nr. Ortolfua conv. fr. nr. Margareta conv. 
8. n. fr. Rudigeras de scotia dedit nobia calicem. Zacba layca. Chumi- 
daa dewiennact can. et prcab. Ilermanniia L hie dedit XXX tal. Ideba L 
Meehthiidis 1. dedit vineam. Dnus. Marchardua pincerna« lotafiliaEr» 
lini dedit redd. 1. tal. et Chnnradua de Nynderahaim. 

VI. Kai. Reaurrcctio Dni. Raperti epi. — Heinricua preab. et can. fr. 
nr. Gcisla conv. a. n. — Otto. Dietricua laicL Perhtoldaa de holaprnn 
dedit Stritdorü. Chunegandia 1. 

V.Kai. Albcro depcrge. Perhta 1. de Hecht enatein. Johanne» 
1. dedit redd. 1. tal. 

IUI. Kai. üermannua, Ticmo converai fr.n. Jutta conv. a. a. — Leo- 
poldus ahbaa. riricns 1. dewolchenatorff dedit VIR marc. et caMceni' 
Mehthildia I. Jatta 1. Gerdrudia 1. tradidit vineam. 

III. Kai. Gerwicus presb. et can. fr. nr. Heinricoa conv. fr. nr. 0er- 
birch conv. a. n. Jatla conv. a. n. — Dietmama cum Bcnedicta conv. Engel«- 
bertna venator. Eg^o preab. Mehlhildial. de tu In tradidit vineam Chal- 
lenperg. 

II. Kai. Haczika 1. Echicho c. Gerdrudia 1. Agnea dedit btacfieliim. 
Heinricoa acriptor f. n. dedit III. vineaa et VIR tal. redd. ei omiia foe 
habuit. 

Aprills habet dies XXX. 

1. Kaiendia Aprilia. Agapia mart. Hermannus, Engelbertnt preab. 
et can. fr. nri. Rudolfua pner fr. nr. Fridricua Hawaler can. fr« nr. — 
Walto c. Heinricua dedit R beneficia leiz. Marquardoa de Tal nL dedit 
ii beneficia Hintperch. Perhta 1. Uiga 1. dedit vineam et cnrtile« 

2. I V. N onaa. Fridericua preab. et can. fr. nr. Ortwinus coiit. fr. nr. 
Hugo c. Richardua abbaa. Herardua 1. dedit vineam. Heinricua L Totla 4t 
hintperch tradidit vineam. Chnnradua prepoa. a. a n d r e e. 

3. III. N onaa. Rihcza, Tuta conv. a. n. Perbtranunua conv. fr. nr. — 
Guntheruamarchio. Luthema prepoa. de Ow Ninixela L AlhaiJla L 

4. IL Nonaa. Ambroaii epi. ~ Alheidia conv. a. n. Ofrola conv. •• n. 
UlricuaL Gebhardna de aaneto martino et Elyxabeth uxor raa dader. 
redd. ü talent 

5. Nonia. Enwicua conv. fr. n. Geiala conv. a. n. — Wigaadu paer. 
liar tnannua aeola. M argareta hiltprantinna Inariaatrata dedii redd. 1 tal. 



281 

& VIII. Idofl. MeingotoB presb. et can. fr. nr. Agrnes werdcrinne 
conv. •. IL — ReichahnuB 1. dedit vineam. Marquardas I. de hintperch. 
nariHut eonv. Heinricna I. 

7. VII. Idus^ Alheidis conv. b. n. — Pilgrimas dyac. et canon. Alhei- 
dis tradidit ii vineaa et cnrtile. Ileinricns I. de Sw aas. Wernhardns 1. tra- 
didii beBefieinm eberhartstorf. Magister Rudpertas phisicas nr. 
Fridricns 1. Dittricns pastherct nxor saa Golda dedcrant oblaye qnar- 
tale vinee in weydniehleiten. 

6. VL Idns. Adelbertus Salczbnrg. arehiep. Margarela conv. 
s. n. Diernndia conv. s. n. — Otto de Ladendorf tradidit beneficium. — 
Perlitoldna 1. Cbunradas 1. tradidit nnam vineam. 

0. V. IduB. Marie egypciace. Scplem virginnm. Rcicbwinus presb. 
et can. Uta conv. s. n. Cbnncgtindis conv. s. n. Ulricas losenhaimcr 
«colitna fr. nr. — Chnnradus Salczbnrg. arehiep. Mehthildis 1. Wcrn- 
liardos 1. de Schonperg. Irmgard 1. Cbalhochns 1. de Maissaw dedit 
ii manaoB. Berchta 1. filia livpoldi marchionis austrie. Chane- 
gandia conv. dedit prediam Raspach. 

10- IV. Idns. AlheidiB conv. a. n. Stepbanus Sciighentel presb. 
et can. fr nr. — Albero presb. Marquardus conv. Gcrwicb LdeNazdorf. 
Cnchalcoa presb. tradidit vineam et cartiro. 

11. III. Idns. Leonis pape. — Alwardus, Gerwicas conv. fr. nri. 
AlhaidiB conaoror nra tradidit caratam vini. — Otto 1. Ulricas i. de 
wehing tradidit villicacionem RupoUstal. 

12. II. Idna. Wemberua presb. et can. fr. nr. Echardus conv. fr. nr. 
Lenkardia conv. a. n. — Imfridus I. de Gnandorf. Christina i. tradidit 
redd. Vs ^1- Dittricas longns deweydnich dedit tal. reddit. 

13. Idna. Eafemie virg. — Alheidis conv. s. n. Chanradaa conv. f. 
Eriiardna conv. fr. nr. Alheidis conv. s. n. Uiricus conv. fr. nr. Heinricas 
presb. et can. fr. nr. de piela. — Udalricas presb. et mo. Perhta 1. de 
Molpach dedit prediam choicisdorf. 

14. XVIIL Kai. MaüTibarcUetvalerianimarL Wernhardus dyac. 
et can. fr. nr. Rndolfas conv. fr. nr. Alheidis, Petrissa conv. a. n. — Her- 
bordoB 1. de Raspach. Livtvrinaa I. Mehthiltl. dedit iiii beneficia in 
lirpoliatorf. Perhta 1. dedit vineam. Fridericua zertel et wilwirgis axor 
ana deder. redd. 1 tal. 

15. XVII. Kai. Ulricas pleban. et canon. fr. n. Petrissa eonv. s. n. 
neinricna preah. et can. fr. nr. — Irmgart mo. Radolfoa 1. Chonradas 1. 
Dittricaa tradidit vineam. 

16* XVI. Kai. Dietmaraa conv. fr. nr. Ulricas I. frat. nr. de wöl- 
ke r a t o r f bie dedit ii beneficia Odenbran. ^ Waltheras I. de M e y s- 
aaw bie dedit ii beneficia phafateten et nxor ejas tradidit tolam pre- 
dien, qnod babebant. 

17. XV. Kai. Alheras subdyac et can. fr. nr. Dittricae presb. et can. 
fr. vr. Livtoldas presb. et can. — Ulricas Reczer 1. dedit vineam. Hugo I. 
Alheidia L Rndlivi pelliparii dedit qnartale amalngraben. 



882 

18. XIV. Kai. Ebcrhardns presb. et can. fr. nr. Chnnradua coB\'. 
fr. nr. — Gerdrndis dacissa, Ileinrici dncis auatrie uxor. 

19. XIII. Kai. Chonradiu presb. paiaviens fr. nr. Cboaradna 
conv. fr. nr. OfBma conv. s. n. Sophia conT. ■. n. Johannes preab. fr. nr. — 
Reihza 1. filia Regia bohemie hie tradidit Roreinwiaen com 
omnibas appendiciia aoif. Emalo L dedii alpentaw. Sigbardaa comea. 
Weygant 1. 

20. XII. Kai. Jnngericna preab. et can. fr. nr. Juta cony. a. n. — 
Albertus presb. et Georius presb. et Constantinna pater eonun dedemat 
reddilas VIII tal. — Ulricos 1. Elyzabeth, Ofmia, Elyzabeth monialea. 

ftt, XI. Kai. Alheidis de Radoun s. n. Helena conv. Unna codt. 
a. n. — Ilertwicns 1. Otto pleban. et can. in scto flor. 

%%. X. Kai. Doring^na, Ganthems, Fridricna conv. fr. nri. Diemadia 
eonv. s. n. •— Poppe de Spanbercbl. Otto de Challenperg. L dedii 
redd. 1 tal. Christina 1. dedit redd. 1 tal. Stephanna aeligihentel laye. 
dedit redd. daor. tal. 

23. Villi. Kai. Ileinricaa presb. et can. fr. nr. Heinricoa paer 
fr. n. Nycolaus presb. et can. fr. nr. — Wirat 1. deproneatorfl Chone- 
gnndis 1. Wilhalmas cammerarius dedit vineam. Otto presb. dedit vineam. 
Gerbordas claviger dedit redd. daor. tal. 

24. VIII. Kai. Georii mart. — Engelmarns presb. et can. fr. nr. Jnta 
conv. s. n. Riheza conv. s. n. Dnns Ortolfua de wolkenaiorf pre- 
positas huins ecce canonicus fr. nr. Heinricns I. Radolfna de Chireling 
tradidit iibeneficia. Gerdrudis ducissa anstrie filia dacia hein- 
rici et nepta lenpoldi ducis. Neithardns 1. notarina noaier. 
Christannus filius jacobi ccllerani dedit jngum aichperg oblagie« 

25. VII. Kai. Marci Evang. — Adelhaidls conv. s. n. Heinricoa eonv. 
f. n. — Hilta conv. Pcrhtoldusl. Bela rexUngarie. MargarefaL Chnne- 
gondis 1. 

26. VI. Kai. Cletipape. — Gotfridus presb. et can. Petriaaa conv. «.n. 
Anno dni. MCCCCXVIII obiit reverendns pater Albertna quondam monaat 
Newnbnrg prepositus, qui ob tranqnillitatem vite tempore viaüationia a aedo 
apostolica renunciavit prelatnre. — Chnnradns pollo trad. nnina laL Fri- 
dricus 1. Otto droschinch et agnes uxor sua trad. vineam. 

27. V. Kai. Gerdrudis conv. s. n. Dycmodis de chranichperg 
conv. 8. n. Katherina schewrbechin conv. s. n. — Rihcxal. daaweni- 
atei dedit 'duos calices. Gotfridus 1. et Alheidis uxor sua de p an m gar- 
then deder. redd. VI. solid. Chunradus snaiczauf dedit redd. XU aQUd. 

28. IV. Kai. ViUlia mart. — Ludwicus conv. fr. nr. Imma eonv. ■• B. 
Reihcza conv. s. n. — Ortolfus 1. de Gl emenstorf dedit nnom beneflciBn. 
Ludwicus de R r b a c h dedit ii bencficia. Albertus depfafsteten dedii 
viUicacionem Ramvolt ispach et vineam challenperge. Fridrieoa 
zupill. Alheidis de arenstein. Chunegundisl. de hennbnrch. Ulriew 
despilarnet uxor sua dederunt red. 1 tal. 

29. III. Kai. Reginbertns conv. f. n. — Chnnradns L dedit vineaBk 
Heinricns 1. de Challenperg tradidit vineam et cnrtim. Helnwicoal. 



283 

de Grinezing. JeuU 1. Marqnardns paghart et uxor sua deder. Vs ju- 
gum vinee. 

30. II. Kai. Chanradns presb. et can. fr. n. hie dedit jjjj vineas. 
Alheid» conv. s. n. Syroon snbdyac. filias pctri freysingarii can. Wallhus. 
— Ulricns 1. de pirchenwart. Adelbcrtas rex Romanorum 
et Elysabeth regina uxor ejns constraxit et dotavit altare 
corporis dii2. Dittricua cistel et uxor saa. £l}'zabeth dederunt redd. 
j taL 

Haius habet dies XXXI. 

1. Kai. Maji. Philippi et Jacobi. WaJparge virg. Rudolfus conv. fr. 
nr. David decanos presb. et can. fr. nr. — Henricus comes de wolfrate s- 
hosen ded. VIII beneficia et pratam. Eppo et Uiltkart tradiderunt alten- 
parch et predium duore. Gold 1. 

2. VI. Nonas. Athanasii epi. — Otto dyac. et eanon. Amoldus, Hein- 
ricas conv. fr. nri. Margareta conv. s. n. Chuncgundis conv. s. n. UirieuA 
presb.fr. nr. — Winthcrus 1. Henricus 1. Chunradus Nuzdorfer gen. 
Scbioon. et uxor Chunegondis dederunt redd. 1 . taL 

3. V. Nonas. Invencio s. crucis. — Christina conv. s. n. Chuncgun- 
dis conv. Selint conv. s. nre. — llermannas abbas. Rapoto snbd. Dittric. i. 
Alheidis 1. Livgardis deSenftenpcrg. 

%. IV. Nonas. Floriani mart. — Herbordus presb. et can. fr. nr. 
Livpoldns conv. fr. nr. — Fridricus plebanus in holabrune. Gotfridus 
Saltxporg. canon. Wigandus 1. Eysenpoutel. Marquardus pincerna et 
Rciesa ox. ejus trad. redd. triam tal. 

6. III. Nonas. Asoensio Dni. Gothardi. epi. — Alheidis conv. s. n. — 
Livioldas presb. hie dedit predium Gnandorf Frideronn conv. Xstina ah. 
Eblint conv. Otto cognatus christani dedit redd. unius tal. 

6. IL Nonas. Johannis apostoii. — Uiricus presb. et can. fr. nr. 
Pemgerus, Ernestus conv. fr. nri. Wernhardus presb. et can. fr. nr. Al- 
bertus deweizxenperg plebanns scti. loci, presb. et can. fr. nr. — Ilein- 
ricns camerarins noster. Ditricus 1. Ellciz L 

7. Nonis. Juvenalis conv. Rudolfus, Ludwiens conv. fr. nri. LiupoU 
dus plebanns de sancto loco. Alheidis conv. s. n. — Tuta 1. dedit predium. 
Heinricns prepos. in berchtescadem. Gerdrudis velslozzin tradit. 



8. VIII. Idus. Victoris mart — Wilwirch conv. Agnes filia pelri 
freisingarii Magistri curie dedit ii libr. redd. doininis et dominabus. — 
Herhoto 1. hie dedit vineam. Hiltgardis de Ras p ach dedit beneticium et 
vineam Meinhartslorf. 

9. VII. Idns. Bede presb. — Johannes llorbeck magister co- 
qiime. Gundoldus 1. Wilhalraos plebanus de Steucz dedit vineam 
Toblich et xxx taL Uiricus Reczer et uxor sua dederunt vineam 
Smallengraben. 

10. VI. Idns. Gordiani et Equin. roart. — Geisla, Mehtildis, Adla 
eoBv. sor. nre. Albertus conv. fr. nr. Anno Dni. MCCCCVI obiit Dmuh. Jo- 

ArcUv. 1851. VII. 3. u. k, llun. 111 



28% 

liannes Sunderstorf mag. iiifirm. et bn. Titam finivit. — Albero I. tradid. 
vineam. Meingotu» 1. Rudgcrus I. dedit ii carrat vini. Jutta 1. 

11. V. IduB. Margarcta conv. s. n. Thomaa conv. fr. nr. — Sifridui 
pretb. et mo. Chunradus ameck tradid. quartale. Otto I. de Mcyssaw 
dedit iii benelicia. 

12. IV. Idus. Pancraeii mart. Ncrei et aehillei Ebeaa, Perhta conv. 
B. nre. Nycolauii de hcrczogburfs^a dedit redd. 1 tal. — Memoria occi- 
Borum in Mowcrbcrg. Ilartwicus Rudolfua l. inChnllenberg. Ha- 
barduH sacerd. dedit rcdd. 1. tal. et diniidii pro euttodia. 

13. III. IduB. Gcngolfi mart. — GerolduB conv. fr. nr. Reihcza conv. 
magifttr. Hor. nr. Agnes conv. s. n. — Rantoldus 1. 

14. II. IduB. Pachuiuii mo. — Rapoto conv. fr. nr. Ilartmannus 
presb. et can. fr. nr. — Fcrhtoldns de Horb ach dedit tria beneficia Ilcrt- 
wicus 1. 

16. Idus. EgIolfuB abbas sce. crucis. Ilerbordns conv. fr. nr. 
Xfltina conv. Chunegundis conv. s. lu Dominicas snbdyac. et can. fr. nr. 
Onus, chunradus prcpos. novecellensis fr. nr. — Paldmams 1. 
Ortencga, Reicza I. anum tal. nxor Diemari fab. 

iö. XVII. Kai. Jun. Chuneinindis conv. s. n. Mehtildis eonv. 8. n. 
MarquarduH presb. et can. fr. nr. Ilerbordus presb. et can. fr. nr. Swan- 
chilt 1. Yiiiiaiuis 1. 

17. XVI. KaL Percgrini mart. — Albertus conv. fr. nr. Chnnegnnd 
de Hintperch conv. s. nra. dedit jj vineas et curtim. Agnes Celkingerin 
conv. s. n. — Ileinricus de Berhtholtstorf dedit wilhalmstorf. 
Albertus 1. de hörn dedit jj beneficia. Perhtoldus dyac. dedit jj calicea. 
Hertnidus 1. de Saksengang dedit beneticinm Ruspach. Jaeobns 
worstarius et nxor sua deder. redd. jjj tal. 

18. XV. Kai. Wernhardus presb. et can. in sco. floriano. Livpoldoa 
conv. fr. nr. Herbordus conv. fr. nr. Wilwirgis, Jutta conv. sor. nre. — 
Gerdrutis 1. AlheidiB 1. dedit vineam. 

19. XI V. Kai. Potcnciane virg. — Sifridns, Chunradus presb. et can. 
fr. nri. Anno Dni. MCCCXLII. ob. dnus. Albertus ep. patavienaia 
ecclie. fr. du eis Saxonie. — Uenricus de scto. floriano. Ulricns 
presb. Chnno ep. Gerraunt. 1. Rapoto 1. II en ricus filins Livpoldi 
ducis A u st rie dedit jj mansus. 

20. XIII. Kai. Basilisse virg. — Gundoldus conv. fr. nr. Walthe- 
rus conv. fr. nr. Tuta conv. s. n. Ulricus acolitus fr. nr. — Elysnbeth 
filia marchionis. Irmgart 1. Wemhart 1. Hadmnt L TnU L de 
Minnbach. 

21. XU. Kai. Meingotus conv. fr. nr. — Irmgart I. Siffhardnn preab. 
et can. Salczburg. 

22. XI. Kai. Pemricus 1. PerhU 1. Alheid L Heinricna 

dux de Medlico tradid. C böge Iprun. 

23. X. Kai. Desiderii epi. Johannes presb. et can. fr. nr. Eppo conv. 
fr. nr. Dietmarus inclusus fr. nr. — Ileinrieus imperator fraler 
Agnetis narrhionisso Auxlrie. 



285 

i4. IX. Kai. Petriwal. de Gnandorf. TaUl. Latwinusl.de 

Ebergozxing. 

S5. VIII. Kai. Urbani pape. — Chunradns presb. et can. fr. nr. Juta 
eony.8. n. Jacobas presb. et can. (r. nr. Eberhardns conv. fr.nr. — Nanzo 1. 
GerdnidU L Geisla I. Perhtoldas 1. deNazdorf dedit iiii vineaa. Ditricus 
demente calvo dedit redd. oblagie ii tal. Sweichardus et Elyzabeih ox. 
sna. deder. redd. 1. tal. 

i6. VII. Kai. Aufpistini epi. — Arnoldas conv. fr. nr. Ottoconv.fr. 
BT. Jobannes diac. et canon. — Adelbertas marcbio, filius Hein- 
rici Marebionis. Radoifns i. Otto 1. de Meyssaw dedit ii beneficia 
Genstribendorf. 

27. VI. KaL Ortolfos decanus fr. nr. Henric. presb. et can. Cbunra- 
dns dec. Neithard presb. et can. fr. nr. Dittricas conv. fr. nr. — Tata 1. Ja- 
cobas L notarins noster. 

88. V. Kai. Germani Conf. — Radolfus conv. fr. nr. Ilago conv. fr. 
nr. Perhta de wolker stör f dedit jj beneficia Chunradstorf. GertrudiH 
conv. fl. n. dedit ii beneficia Chanratstorf. — Hacika 1. Dittricas de 
lichtenstain. 

S9. IV. Kai. Perhtoldas prep. haias ecciesie presb. et canon. 
dedit oblagie VI. libr. redd. anno Dni. MCCCXVII. Vig^Iie maiores in choro. 
Alheidis conv. s. n. ^ Wolframmus acolit. et can. Rudgerus 1. Geisla 1. Ul- 
rieus 1. Agnes 1. 

30. III. Kai. Cambertas presb. et can. fr. nr. Wemherus dyac. et 
can. fr. nr. Rndgerus presb. et can. Chunegundis conv. s. n. Hermannus 
presb. et can. fr. nr. — Heinricas abbas in acta, cruce. Lacis- 
lawo dox polonie. Douza 1. 

31. IL Kai. Petronelle virg. — Amoldus presb. et can. fr. nr. — 
Lontsa rex Ungarie. Perhte conv. Helnwicas dyac. et can. Daringu» 
1. Iradidit vineam. 

jQDius habet dies XXX. 

1. Kalendis Junii. Nicomedis mart. — Chanrad. dyac. et can. 
fr. nr. Sighardas sabd. et can. fr. nr. — Heiweich conv. Chunrad. 1. de 
Chranperg. 

2. IV. Nonas. Harcellini et petri. — Ortwinus presb. et can. fr. nr. 
Perhta conv. s. n. — Eglolfus presb. et can. Otto 1. Pertholdas 1. de £ b c r- 
goising. 

3. II I. N n a s. Regnoldus dyac. et can. dedit predium. Gerlos dedit be- 
net et vineam Widenich ctl. marcas argenti. Livpoldus 1. dedit Harro/. 

%. II. Nonas. Johannes presb. et can. fr. nr. Otto acolitus fr. nr. 

5. Nonis. Bonifacii mart. — Albertus presb. fr.nr. llartwicos prcnb. 
•tean.fr. nr. Heinricus sacerd. deHaimburchfr. n. Ekbertas episc. 
Babenbnrgens. fr. nr. Gerdrudis, Elysabeth conv. s. nre. — Rudgerus 1. 

6. VIII. Idus. Macelo conv. fr. nr. Chunegund. conv. s. nr. Tyemo 

ivbdyac. et can. fr. nr. — Dnringus 1. Heinricus et Brigida deder. viueain 

in orleuzgraben. 

19« 



886 

7. VIL Idu8. Colambe Conf. ~ Wemhenui conv. fr. nr. Channdus 
prcsb. et can. fr. nr. Dom. Nycolaus dictus Floyt preab. et can. fr. nr. — 
luU 1. deOaterberch. Marquardua pleban. de Gors. Henuannoa L 

8. VII d u 8. Medardi Conf. — Gerdmdii conv- ■. n. AdLa conv. ik ■• 
Blagiater Martinua preab. et can. fr. nr. Jobannea de acte ypolile 
preab. et can. fr. nr. — Geroldas L Albertna 1. Gerdmdii 1. de Cidoltia- 
p e r g dedit benefic. Radccbowe. Cbunza con v. dedit vineam ei cortile. 
Reihcza 1. de wehaaenberg. 

9. V. I d u 8. Primi et Feliciani mart. — Uiriens presb. et can. fr. nr. 
H ebner icua dyac. et can. fr. nr. Otto conv. fr. nr. — Anno Dni. BI.GCCCXllI 
in die sctorum. Primi et Feliciani obiit venerab. pater Dnua. Ilartholomeaa 
prepOB. bic resignavit prclaturam voluntarie et reformavit leatadinem 
retro in monasterio et consumavit novam turrim pro maiori parle. — 
Ern8to marcbio. Manegoldus patav. epna. Oifmia de wildnnga- 
oiawer 1. 

10. IV. Idna. DUtricaB prcsb. et can. fr. nr. Radmarn« conv« fr.nr. — 
Fridericat Romanorum imperator. Ueilka 1. Dittricoa Recser L 
dedit IVs tal. rcdd. I;lricu8 erlein. 

11. 111. I dua. Barnabe apost. — Gutbcrtaa preab. fr. nr. dedit jj ri- 
neaa. Wilhalmua conv. fr. nr. Engelboldua preab. et ean. fr. nr. Ulricva 
et can. fr, nr. Otto decanus preab. et can. fr. nr. — Gerangoa 1. EreamAnl. 
dictua Steppa. 

12. II. Idua. Cyrini, Naboria, Naxarii martt. — Otylia eonr. s. a. — 
Gnmpoldus conv. Lieba 1. Alheidis L 

13. Idu8. Chunrad. presb. et can. fr. nr. Otto preab. et can« fr. nr. 
plebanus s. Martini. Mehtildis s. n. Dietmama conv. fr. nr. — Nyeolaiu 
R ec h w ei n cam axore dcder. redd. onius tal. Perhtoldns Toler dedit vi- 
neam fachsei. Magister waltberna phiaicna. Symon L 

14. XV 111. Kai. Jalii. Meinhardua presb. et can. fr« nr. Albertos 
conv. fr. nr. Aacwinus ppsitus. Engelbertns Scolari a. 

15. XVII. Kl. Viti, Modcsti et Crescencie mart. — Fridricnadax 
austrie, Stirie, Dnns. Carniole« Vigii. minor. Rudolfoa dyac. Geb- 
hardua Salczburg. Arcbiep. 

16. XVI. Kai. Nycoians stamae preab. et can. L nr. Fridericna 1. 
Rudolfas filius pincerne dedit redd. 1 taL Sigbardus ca. 

17. XV. Kai. Hiltprandns dyac. et can. fr. nr. Alheidia conv. •• nr. 
Hadmutis conv. s. nr. Jacobus presb. et can. fr.nr. — Wisinto L HillipnroliU 
Cbriatina, Oenedicta, Margareta monialea. 

18. XI V. Kai. Marci et marcciliani mart. — Gotacbalkw dyae. fr. nr. 
Albeidis, Cbnnegundis conv. s. nre. Starcbandna acol. et can. fr. nr. Hein- 
ricna conv. fk*. nr. ^ Heinricua 1. Perbtoldna 1. Dietmaraa preab, et ean. 
prepoa. in S u b e n. Syfridus dehaselbach dedit jj beneL 

19. XIII. Kai. Gcrvasii et prothaaii mart -~ Uugo can. Hr. nr. Rein- 
gema conv. fr. nr. Livkardis conv. s. n. Waltberna eomea de Chüng, 
cnjaa fvit fondua iate. Waltberna preab. deEveintal trad. vineaau Meli- 
tbi Id 1. 



287 

SO. XII. Kai. Amoidas prenb. et cao. fr. nr. Ortwinas subd. can. 
fr. nr. — Iniigar die Rottin trad. vineam. Harcradus de leisze. viri- 
dis erlein et Qerdradis uxor sua dederont redd. 1 tal. Fridericos £ r 1 ci n 
et uxor sua deder. redd. 1 tal. 

81. XI. Kai. Albani mart. — Hermanniu presb. et can. fr. nr. latta 
conv. 8. n. Perhtoldns presb. et can. fr. nr. Anna loror. n. — Chaloch de 
Tolwing dedit jj benef. Pbilippus Rez. Ulricus de Ilintperg dedit 
jjj beneflcia heinreicliatorf. Waltherna ScoL Perhtoldus placzniz- 
g a e t dedit redd. 1 1 tal. 

55. X.Kai. Decem mill. mart. — Eberhardus Salexburg archi- 
epaa. Wilwirch de pneienper§^ dedit beneficiuni Eberhartstorf. 

S3. IX. Kai. Vi^j^ilia. — Heinricus presb. et can. fr. nr. Theodora 
daciasa Anstrie et Styrie soror nra. Wolframmai cenv. f. nr. 
Heinricai Marchio. 

S%. VIII. Kai. Nativitas s. Johannis bapt — Mechtildia conv. 8. n. 
Hadmanu 1. Ulricns 1. 

So. VII. Kai. — Salome conv. ■. n. — Henricas epaa mara- 
vieosia. Petriaaa l. dcGnandorfl Richkardis de Meyaaow. Alberu 1. 
deNncdort Heinr. 1. 

56. VI. Kai. Jobannia et pauli. — Helmwicua preab. et oau. fr. nr. 
Walchunna plebanna acti. loci can. et fir. nr. — Einwicns preposituK. 
Chnnradus anbdyac. Heinricoa 1. Marquardua 1. deNuzdorf dedit V bu- 
■ef. in a m e y I. Pcrhtboldua L de w r i n z e. Otto. Chunradus c o ra i t e s 
de Hardek. Cbadoldas orpha : Chrafto de aleunoa eocisi cum aliis 

circa S t eii z obierant 

57. V. Kai. Septem dormiencium. — Gerdrudis conv. Gerhochua 1. 
pergena. prepoa. Fridricua avua dedit redd. 1 tal. 

58. IV. Kai. Vigiiia. — Dittricua conv. fr. nr. — lletelo 1. Otto 1. 

59. 1 1 1. Kai. paasio app. pctri et pauli. — Elyaabcth , Alheidia conv. 
a. are. Heinricna. Ecziio, Pembardua conv. fr. nri. Pridericua prepositiis 
de Walthuaa» preab. et can. fr. nr. — Juta 1. Siglochua 1. Pridericua 
acolaria aervitor hevgerinne dedit 1 tal. redd. 

30. II. KaL Commemoracio a. PaulL — Pruno L de Puaenberch. 
Wernhardua preab. hie dedit XI libraa. 

Julius habet dies XXXI. 

I. Kai. Jnlii. Octava a. Joan. baptiate. — EbeHiardna decanua 
preab. et canoni. fk*. nr. Ortliebua de Rez zig preab. et can. fr. ur. Elyza- 
ketb dedit aream et vineam. 

S. VI. Nonaa. Proceaai et martiniani. — Albero preab. et eau. 
fr. nr. — Macelo conv. Reihcza dedit ii curtea Mehtildia 1. Otto 1. Jeuta 1. 
dadit calicem. 

0. V. Nonaa. Eg^lachalcna preab. et can. fr. nr. Dittricua conv. fr. 
■r. SIgmaroa conv. fr. nr. Dietmntia conv. a. n. Gerdrndia conv. a. n. Wai- 
ikeraa deeanna preab. et can. fr. nr. Ulricua auhdyac. et can. fr. nr. llugorua 
presb. et can. fr. nr. — Cholo I. Dittricua noater officiaüa. Rudwinua 



2»« 

is i>f«ri*ri f«r« H P^riMa rif? 4^«« et Jaeifci Bi» —m» fc^q^Bt 

4. IV. 3kii»fu U^airiei e*i£. tltpL — R a^ tii^reA. Wcff»- 
karin» prt^ir. ca« «1 Ins-«« ui. Ftr^u a^r. %. m. CkasFi^B» «aar. fr. ar. 
Wer%^4TSft pr««b. tt ea». Dr. «r. DittricB» ^r*«- et cam. fr. ar. — Pkrehar- 
4u L H^ro L Wermk&riu L Jst» L 

o. IIL \oia«. WiT^ti« evar. t^ m. FAiamr« prtifc fr, ar. Jata L 
Rakeln^ et Periu tn^^erut riaeam. Anatiai L Ac Tablick. IfafaaJii L 
DittricM 1. bie de^it 1 uL r^^ 

6. II. X*Bat. Octara App. — Gerdra^ caar. a. a. PoUaUas 
presb. et eaa. fr. ar. — Aafndu presb. Otto L Sopbvm L 

7. >'• Bit. Wiltbaldi epL et eoaL — Hella vabdjac rt caa. fr. ar. 
Choaefvadis eoar. t. a. Hiipraadas decaaas prcab. et caa. fr. ar. — 
Waehnaadot plebaaos «cti loci Cr. ar. dedit Tiaeaab Gatfiidaa ie 
cjÜTO monte. 

f>. YlII. Idnft. Krliani et soeior. ejas. — RadalfrsL OttoL Uc 
dedit eaiiceoi. Jokaanef dyac. «ervitor eastodii dedit 1 taL •Magic 

9. VII. Idof. TransJacio f eti NrcolaL — yehthilüa caar. a. 
nn. Marifter Xycolaci preab. et can. fr. ar. — Cbaaradas aalcieli L 
Sigloehoa et Albeidis oxor s. deder. 1 taL redd. 

10. VI. Idoa. Septem fratruak — Henüfaa caar. fr. ar. Ckaa- 
radoa abbaa Campolvlioroin. — Rod^emiL Otto L 

11. V. Idoa Trantlacio a. BeaedictL — Herbordaa preab. 'at 
can. fr. nr. Dittrieoi aabdvac. fr. ar. Hadaiaraa dietaa Maczabar faaa- 
dam decanof obiit prei b. et can. fr. nr. — .-Ubarria 1. MebAUMia L dadit 
vineajn. .Sopbya L Jacoboa f reisingariua occiaua cirea aiareltiaH. 

12.' IV. Idna. Margarete Tirp. — En^elacbalcaacoBr.fr.Br. PaÜla 
prai^ensis episc. fr. nr. Ulricaa presb. et caa. fr. nr. — Pbilippaa 
prepositaa in acte ypoüto. Ortolfaa I. de Anapacb. Cbalhaehaa 1. 
.Sophya 1. Geroldna I. Memoria mortaorom circa marcbiam iater qaoa Haia- 
ricoB de Hoaasek, Hermannoa de Cbranicbperg, Lndwicaa daNeaa- 
atorf obiemnl. 

13. III. Idaa. Ebro presb. et can. fr. nr. Perbta coaT. a. a. Ufricaa 
maiB^inter piiterni conv. fr. nr. — Otto preab. et caa. MargariIaL 
Perbta 1. deliechtenatain. Pitrolfna aacerdos de boflein Gerbordaa 
paler Cbrittanni C 1 a vi fj^e ri et Alheidia filia ejaa dedemni redd. 1 taL 

14. II. Idua. Petriasa conv. i. n. Jota L soror. nra. trad. ii beaaftBia 
üitricbntorf et villicationem saieratorf. Agnea nzor friaiagarii 
petri mag^istri curie ded. 1 Hb. redd. oblagie et 1 domiaabaa. Paaiaa 
presb. et can. fr. nr. — Anno Dni. M.CC.LXXXXI. obiit Radolfna Res 
Romanorum pater Alberti dncia Anatrie. 

16. Idus. Diviaio XIL Apoatolorum. — Anno Da. MCCCGVL 
obiit dorn. Fridricas preab. et can. magiater iafiraiorani vilaa ba. 
liiiivit. — Mciitiidis tradidit vineam. Alheidia 1. Wemhardaa delanesea- 
dorf. Chunradas prcp. in Bcto. Nycolao. obierant al alR fidalM 
Xsli. Gerdrudia puella domine de hawenfeld. 



289 

16. XVII. Kai. Goltmarus ei Marquardas conv. fr. nri. Orlolfus 
preah. et can. fr. ar. Petrus presb. et can. fr. nr. Leo presb. e( can. fr. nr. 
— Gerdrudis 1. deBerhtoltitorf dedit jj beneficia. Petrus 1. 

17. XVI. Kai. Alexii conf. — Jnta conv. s. n. Anno Domini 
H-CXüCLXXXXIX. obiit dnus peiras prep. buius loci. Hie editicavit 
pUtrinuin et molendinom et incepit reedifteare turrim ei molendinum ei in 
aczenprack edificavit cappcllam, emit aaream ealiccm , rexit preposilu- 
ram qainqne annis, fait in consilio principum, bene viiain finivii. — Meb- 
tbildisl.de arcwinsiorf trad. vineam. Wiehari de Pirpouni dedit 
benet Uenricus strazzer dedit IV. curics ei domum. Golda dedit 
vineam. 

18. XV. Kai. Rudgerus conv. fr. nr. Johannes conv. fr. nr. Uiricus 1. 
Syfridos arcbidyac. Elyzabeib 1. Amoidns scolastieas nosier. 

19. XIV. Kai. Stepbanas presb. ei can. fr. nr. Engelhardus conv. 
fr. nr. — Wemherus abbas. 

SO. XIII. Kai. Heilka conv. s. n. — Rudoifas 1. Gerdnidis conv. 
Perhtha conv. trad. vineam. Sifridus plebanns de Ernstprune tradidii 
Tiiieam. 

21. XII.Kal. Prazedis virg. — Ulricusconv. fr. nr. Waltherus 
hnins loci prepositna XII. fr. nr. — Diitricus weiczl. Alheidis 
uzor soa dedemnt vineam. Perbta dicia Engelprechiinna «. n. dedit 
1 bü. redd. Nycolans 1. 

n. XI. Marie Magdalene. — Gebhardns presb. fr. nr. Mehthildis 
eoiiv. s. B. Brigida eonv. s. n. — llerwirgis 1. Geisla sch»riinn e tradidii 
annvatim V nrnas vini. 

23. X. Kai. Apollinaris mart. — Livpoldas subdyac. Hainricus 
emiv. fr. nr. Paldwinos I. Helithildis I. Mergardis 1. Hadmarns 1. de 
Chnnring. Margareial. de Chircbling. 

24. IX. Kai. Christine virg. Vigilia. — Ludwicus subdyac. et 
can. fr. nr. — Tmtlieb 1. Nycolaus I. 

26. VIII. Kai. Jacobiap. — Radwinus presb. ei can fr. nr. — 
Mergardis conv. s. n. Albertus de liechtenstain dedit benef. jjjj or. 
MebthUdis 1. 

26. VII. Kai. Anne matris acte. Marie. — Noradinus abbas 
Celle sete. marie fr.nr. Ileziloconv. fr. nr. Albertus conv. fr.nr. Alheidis 
conv. s. n. Rugerus presb. et canon. de wine fr. nr. Arnoldus presb. ei 
cao. fir. nr. Marchardus dictns posch presb. et can. fr. nr. — Chadoldiis 
deseveld. Rudolfus plebanus in Capella. Otto de Aspang domi. 
Friderici Rom. regia noiarius. Otto sacerdos. Magister Alberu 
■edicas dedit. nobis domum snam Wienne. 

27. VI. K a 1. Uiricus conv. fr. nr. Alheidis conv. s. nra. Irmgardis 
conv. s. B. Margareia conv. s. n. — Perhioldns abbas. Chnnradus scol. 
n«rmanBua freisingarins, Christina et Kateriua nxor s. et Jacobus 
lUaa 8uaa deder. redd. 1 tal. 

28. V.Kai. Pantaleonis mart. — Livpoldua Dux Ausiric 
ei Sty r ie fr. nr. M.CC.XXX. Chonradus conv. fr. nr. Goifridus conv. fr. nr. 



290 

AiheidU conv. «. n. Wernhardus conv. fr. nr. de 8 ar in w art Alheidii conv. 
8. n. Wolfgangpu lubdyac. fr.nr. Fridericas abbaa de pourng arlenperg. 
Rudingas dyac. dcdit calicpm. Vlriciif mulich. Wernbardua efas. 
pataviens. dedit CX3C talent pro induccione aq. M. CCCXIII. 

29. IV. Kai. Felicia et aliorum triam. — Wolfgangna lochariia 
•abdyac. fr. nr. Ortwicus I. Chalboeb. ]. de pfaf steten dedit 111 bene- 
ficia. Magister Jobannes plebanus in h o f le i n. 

30. III. Kai. Abdon et sennea. — Andreas pragentia epiae^ fr. 
nr. Otto Gurtzens. electns fr. n. Reihcza conv. s. n. Stepbanua preab. et 
oan. fr. nr. — Ilerlint dedit ii beneficla Reczbach. Otto arehidyac. dedit 
calicem aareum. XXXV marcas. Gerungus de Ottacbcb ringe. 

81. II. Kai. Tercollini mart. — Emsto presb. et ean. fr. nr. Chnne- 
gondis conv. s. n. Geisla conv. s. n. Pertboldna conv. fr. nr. Pilgrimna dyae. 
et can. fr. nr. Jobannes castos presb. et can. fr. nr« — Ulricoa L Johannes 
snbdyac. Ulricos Model et uxor saa Elyzabetb dedit vineam» 

AogustQS habet dies XXXI. 

1. K a I. ad vincula s. Petri. — Bernbardos presb. et can. fr. nr. Lnd- 
wicus decanns presb. et can. fr. nr. Cbonradus snbd. fr. nr. Ulricos preab. 
et can. fr. nr. dictus Hauspecb. 

2. IV. Nonas. Stephani papo et mart. — Lndwicns dyao. fr. nr. Al- 
beidis conv. s. nr. Helwigis 1. dedit IV libras. Albeidis 1. Perhta L 

3. III. Nonas. Invencio s. Stepbani. -^ Gerdradis eonv. s. n. Jaeoboa 
presb. et can. fr. nr. Margareta 1. dedit jj vineas. Friderieoa L tradidit 
vineam. 

4. 1 1. N on a s. Jastini Conf. Transl. s. Nyoolai epL — Wichmaanna eoav. 
fr. nr. Johannes sabdyac et can, fr« nr. — Agnes filia daeis 11t- 
p 1 d i. Wibertus prepositas» 

5. Nonis. Oswaldi regis. — Elyaabetb conv. s. n. Meinhardos eonv. 
fr. nr. Albeidis conv. tradid. vineam. Sichloobas L Gerdrvdisdaeisaa 
Bohemie. Ekbertos de Pyten comes. Chunradas de pnsenb«reh 
dedit bencf. et cur tue. 

6. Vlll. Idas. Syxti, felicissimi, Agapiti. — Rndolfas presb. et 
fr. nr. Engelbertas conv. fr. nr. Siboto paer fr. nr. Johannes presb. et 
fr. nr. — Walchun presb. Radolfas scevus tradid. benef. braitenrsld« 
SiglochuB 1. Xstina 1. Ileinr. M&sio dedit redd. 1 taL 

7. VII. Idas. Affre marL Donatimart. — Uerwicns presb. et «an. fr. w. 
Cbanegundis conv. s. n. — Ulricus pataviensis epua. Heinrieaa 
Imperator IVu M.C. VI. Cbonradus L 

8. VL Idus. Cyriaci et soe. eins. — Wilbnrgia conv. Heroldni «mit. 
fr.nr. — Altmannus pataviensis episc 

9. V. Idus. Romani Mart. Vig. — Ileinricns conv. fr.nr. — Sehrst I. 
Opoldus prep. et can. dedit XII curtos et ii vineas. Heinricns L dsdit 
bcnef. wartbcrg. Pemgerus presb. et can. Dnns. Hadmaras de 6a ab- 
berch dedit redd. IL tal. Gebhardos scriptor dedit redd. 1 laL ChwH 
radus 1. 



291 

10. IV. Idas. Lanrencii mart -^ Albertus dyac. et can. fr. nr. Jata 
magistra s. n. Chimradis dictiu paungartner prcsb. et can. fr. nr. 

11. lU. Id US. Tyburcii mart — Adelbertns presb. et can. fr. nr. Rcihcza 
CODV. 8. n. — Reibcza conv. Pabo aenior desleuncz dedit III benef. Ul- 
riciuL de Oteii steten. 

12. II. Idas. Dittricns conv. fr. nr. — Radolfus 1. dedit vincini. 
Wolfkerns de lanenkirchen ded. prediam. Cholomannus sacerdos, iilius 
paghardi dedit vineam obL Gerangus et Gerdrndis ux. saa de Sulcz ded. 
redd. 1 tal. 

13. Idas. Ypolitimart. — Livpoldns, Livpoldi dac. Austric 
filius. hie sepaltas est ad caput marebionis et dicitur placebo tantum 
etmiasadefanctorum. ~ Mehthildis sanctimonialis. Chalchochas 1. 
Iradidit benef. Struphing. 

14. XIX. Kai. Easebii ppe. Vig. — Chunradas conv. fr. nr. Rudolfus 
presb. et can. fr. nr. Chrafto acoL fr. nr. — PerhtoLdus conv. Adloldus 
scoL Eberhardns prepos. s. ypoliti. 

15. XVIII. Kai. Assomcio s. marie virg. Jaeobus Hurcnbech presb. 
et can. fr. nr. Bernbardus presb. et can. fr. nr. Waltherus patav. can. fr. nr. 
Diepoldas conv. fr. nr. Perhta conv. dedit vineam. — Xstina eonv. s. n. Wal- 
thenis plebanus deEnzendorf. Wilwirgis 1. 

16. XVII. Kai. Perhtoldas conv. fr. nr. Marchardas conv. fr. nr. AI- 
heidia conv. s. n. Ulricus decanus fr. nr. Aibero presb. et can. fr. nr. 
Paalna dyac et can. fr. nr. 

17. XVI. KaL Oct Lanrencii mart — Agnes conv. s. n. Anno Dni. 
M.CCCC. jjjj obiit venerabiiis dnas. dnas. Johannes de Brnsprun quon- 
dam Celerarias, qai maita bona pro monasterio fecit. — Dittricus 1. Jangc- 
ricos 1. tradidit vineam. Hartmannas Scolaris. 

18. XV. Kai. Agapiti mart — Alheidis conv. s. n. Tata conv. a. nr. 
— Jutta I. dedit benefioiam Tuln et iii curtes et vineam. 

19. XIV. Kai. Petrus dyac. et can. fr. nr. Ilcrrmanua conv. fr. nr. 
Andreas de patavia presb. et can. fr. nr. — Reinhcrus decanus et can. hie 
dedit X marcas argenti. 

80. XI IL Kai. Bernbardus abbas. Wisuto presb. et can. fr. nr. Meh- 
thildis conv. 8. B. Ulricus presb. fr. nr. Ortolfus dyac. et can. fr. nr. Eiyza- 
belh conv. s. n. — Manne 1. Aibero L de Chunring. Meinhardus presb. et 
eaa. Heinricas dux. Otto 1. 

Sl. XII. Kai. Jutta conv. s. n. Elyzabeth conv. t. n. ^ Otto 1. Chunc- 
gondis sctimonialis. Alheidis 1. dedit 1 tal. redd. 

M. XL Kai. Tymothei et Symphoriani mart. Octav. a. Marie v. — Hei- 
dolf^ presb. et can. fr. nr. Perhta conv. a. n. Martinas presb. et can. fr. nr. 
Chunradas presb. et can. fr. nr. — Tyemo conv. Rcihcza 1. Gerdrndiit J. 

ft3. X. KaL Vig. — Bencdicta conv. s. n. Offmia conv. s. n. Chalo- 
ehas dyac et can. fr. nr. — Chunradus dyac et can. in r or. Jula de Po k o- 
liea dedit benef. et vineam 6rinczing Rcinoldus dyac. Ileinricus I. 
Ghanrado« domioeilna dedit redd. 1 tal. oblagie et permisaa priore iii 
lalredd. 



292 

24. IX. Kai. Bartholomei apli. — Chanegundii conv. b. n. Wolfrs- 
mas conv. fr. nr. Johannes presb. ei can. fr. nr. — ülriciu L 

26. VIII. Kai. Volchradus presb. et can. fr. nr. Chunradns presb. et 
can. fr. n. Otto presb. et can. fr. nr. Hertingns conv. fr. nr. Orlolfas pretb. 
et can. fr. nr. — Uliicas I. Wernbardas prepos. salczbnrg. Ek- 
bertus ). tradidit vincam. 

26. VII. Kai. Geisla conv. s. n. Alheidia conv. s. n. Pabo hvios ec- 
desie prepositns \l^. Albertus decanas presb. et can. fr. nr. — Albero 
presb. et can. fr. nr. — Walthems mo. Alber can. Otakarns rex Bohe- 
mie. Albero de Cbanringf, lleinricns de Hantpachoccisi Anno Dni. 
M.CC.LXXV1II0. 

27. VI. Kai. Hcrmetis mart. — Rafi mart — AlheidU conv. •• d. ^ 
Otto plebanns in scto Andrea dcditredd. 1 tal. 

28. V. Kai. Angustini epi. Hermetis mr. — Amoldns prepositns deselo. 
Floriane. Livkardis conv. s. n. Stephanns acoL fr. nr. — Walchunos L 
Fridricos pictor. Hugo 1. de Molenstorf dedit benef. RietentaL Ok- 
keros mo. 

29. IV. Kai. DecoUacio s. Job. bapt. — Rndgerns qnintoa hnioa loci 
prepositns. Pruno dyac. ei can. fr. nr. Peirissa , Rndwinna conv. ■. n. — 
Agnes ducissa Saxonie filia Livpoldi ducis Anatrie. Heinr. 
mo. Gotschalkus presb. plebanus in velcz. 

30. III. Kai. Gotschalcns buins loci prepos. Meinhardns 
conv. fr. nr. Augustinus decanus presb. et can. fr. nr. — Helmericoa aeo* 
laris. Ulricus de hintperg dedit villicacionem wolkerslorf. 

31. II. Kai. Paulini epi. — Ulricus conv. fir. nr. Agnea Reieherfe- 
rinna mater uxoris petri freisingarii mag. cnrie dedit oblaye nnanilib. 
redd. Anno DniM.CCCC.L obiit reverendus pater dnus. Symon dictna in 
iurri huiuB loci olim prepositos, qui volunfarie in vita resignavit prdata- 
ram. — Hacica conv. de utenial. Rudgerus 1. dedit vineam. NycoUoB Rei- 
cher dedit vineam. 

September habet dies XXX. 

1. Kai. Eg^dii conf. prisci mart ~ Rabmundns conv. fr. nr. Foto 
conv. fr. nr. Chunradus conv. fr. nr. Wolfkerns fr. nr. — Heilka L 

2. IV. Nonas. Nonnosi conf. — Otto huius loci prepoaitaa 
ociavus fr.n. Ulricus scriba de ordine predicatornm fr. nr. Perlita 
conv. s. n. Perhta conv. s. n. — Alheidis de Hörn dedit jj benefida Grin- 
czing. Ortolfus 1. 

3. III. Nonas. Dnus. Nicolana prepos. Nennbnrg. piemMiorie 
obiit anno Dni. M.CCCXXXVl. qui dedit jj libr. redd. et vigilie majores 
ad sctom. Nycolaum dicende sunt pro salute anime sne. LiTtoldae 
abbas adnutensis. Herbordns 1. de Petendo r f. Seyfridna magiater 
coquine 1 tal. Heinricus bohemuset uxor s. Alheidis dedemnt vineam. 

4. 1 1. N n as. Bonifacii epi. et mart. ~ Fridericua conv. fr. nr. Wat- 
iherus plebanus scii. loci presb. et can. fr. nr. Perhta conv.». a. Irm- 
gard conv. s. n. ~ Dietmarua piebanoi. Poppe L dedit vineam el eirtim. 



293 

Sindram oeciaas dedit jj beneficia. Onus. Engeldecko miles et Margareta 
aior ejus dederanl redd. 1 UI. 

6 None. Chunradus preab. ei ean. fr. nr. Elyzabetb conv. 8. n. — 
HeBricaa L dedit dimid. cartim et dim. vineam. Hartwicas preposKus 
de seto. Georio. Petrissa de Chambeck dedit ii domo« et ii vincas. 
Reibeia L Dna. deWaltparch qaarlale vinee. 

6. VIII. Idus. Ma^i conf. — Hertwicua subdyac. et can. Elyzabeth 
reKeta Cholomanni de la. Jobannes preab. et ean. fr. nr. Jobannes Che- 
dinger obiit preab. et can. fr. nr. qni quondam tempore fuit pedagogus. — 
Engelbertna 1. Hilignnd. 1. 

7. VII. Idus. Regine virg. — Albertus prepos. de ■. Georio 
fr. n. — Alheidia 1. de Cheyaw. 

8. VI. Idus. Nativit. ace. marie virg. Adriani. Corbiniani. — Herman- 
noa eoBT. fr. nr. — Rapoto 1. 

9. V. Idna. Gorgonii mart. — Hugo presb. et ean. fr. nr. Heinricas 
preab. et can. fr. nr. Chnnradns presb. et can. fr. nr. Karolus saccrdos fr. 
nr. — Eberbardns plebanas de Rospach dedit XV. mod. Pertholdus 1. 
Krbilt L dedit vineam. Rageras snbdyac. scolasticas noster. 

10. IV. Idna. Dittrieaa presb. et can. fr. nr. Ulricus conv. fr. nr. Ul- 
riena casios preab. et can. fr. nr. Wolfhardus dyac. et can. fr. nr. Engel- 
bertna 1. Petrissa fllia Perbioldi placz ina guet ded. redd. 1 tal. 

11. lILIdns. Protbi et iacincti mart — Radgeras sabd. fr. nr. Elyza- 
beth conv. a. n. Hertwicas plebanas scti. loci presb. et can. fr. nr. — 
Hugo I. Heinricna sabd. plebanas de probstorf. Manegoldus, Hago, 
UlrieaSt Perhtoldos, Weig^ndns, Otto, Hertwicas, Lambertas, Marcbardus, 
Perhtoldnsy Ulricos, Weigant, Snelman, Radolfus, Livtoldas layci occisi 
litha. Gernoldns 1. Ortolfus 1. 

18. II. Idus. Chanradas dyao. et can. fr. nr. Mehthildia conv. s. n. 
Silioto conv. fr. nr. Seifridus presb. et can. fr. nr. dedit librnm matu- 
tinale pro anniversario Chonegondis graewbin s. n. — Wolfkerns I. dedit 
prediam. Petrissa l. 

13. Idas. Ortolfos presb. et can. fr. nr. Perbtoldas presb. et can. fr. 
nr. decanos. — Rimbertus Brixie epas. Meinhardas 1. Wilandiis 
Boriptor dedit redd. 1 tal. Albeidis oxor pulchri cauponis dedit redd. 
1 tal. 

I«. XVIII. Kai. Ezaltacio s. Cmcia. Comelii et Cypriani. ~ Chan- 
ndoa scol. Livpoldns I. Gerdradis 1. Radolfus 1. de Tal na dedit vineam 
Challenperget X tal. Eberhardus 1. de Schonhenstain. 

15. XVII. Kai. Nycomedis mart Octava s. marie virg. — Alrammus 
eottv. fr. nr. Ricbkardas conv. fr. nr. Ulricas presb. et can. fr. nr. — Ulri- 
cas praxator trad. redd. 1 tal. 

16. XVI. Kai. Enfemie virg. ~ Anno Dni.M.CCCLXn. obiit Dnas. G o t- 
fridus epns. Pataviens. Sifridus conv. fr. nr. Ottode calvo monlc 
edBv. fr. nr. — Reicheras de Wildonia dedit spadononi. Tiemo conv. 
HaHnitl. Wolframmaa 1. dedit villicacionem ho ven et II vincas. Chune- 
gaadis I. de Rietenburch dedit ii beneficia Nivndorf. 



29t 

17. X V. K aL Lambert! mart. — JaU coiit. s. n. Heiaricna preali. et can« 
fr. nr. Nycolaas dyac. et can. fr. nr. — Dittriciu presb. eC caa. de Rei- 
cheraperg. Rndbertna abbaa de swetel. Diemadia hawerinna 
dedil redd. 1 Ul. 

18. XIV. KaL Virgina COBY. fl. n. Jota ine loa ai. n. AgaeaL Albei- 
dis de Asparn. ChrisCanus ]ienv eider presb. ei can. fir. nr. Hargarctba 
•• n. — Diemadii 1. famula nostra. 

19. XIII. KaL Chnnradiu dyac et can. fr. nr. Perhtholdoa co«r. fr 
nr. Dieroat codv. b. n. Dnas. Nycolaas decanua presb. et can. fr. nr. Anno 
Dni. M.CCCLXXXXIIII obiit dnns. Cbolomannaa bnjaa mon. prepoa. — 
Heinricas das Medlicensis. 

20. XII. Kai. Vigilia. — Siglochus presb. et oan. fr. Rndgema acol. 
fr. n. Bembardas presb. fr. nr. Agnes conv. s.n. Magister Wemberoa pra- 
gensis can. fr. n. iradidit aureum calicemeiii libr. redd. et bibliam 
et argenteam tharibnlum. — Otto de Tuina presb. et can. fr. nr» — 
Wicbardos stubso subdyac. trad. ii libr. redd. Cbanrados ^senpeytel trad. 
V. aol. redd. 

21. XI. Kai. Matbei apli. — Albertas presb. et can. fr. nr. Perbtol- 
das eonv. fr. nr. Sopbia conv. s. n. — Ueinricaa de St einher oh. Rndol- 
fas L MirozUus 1. trad. spadam. 

22. X. Kai. Maaricii et soc. eias. Emerami mart — Mehtilldia conv. a. 
n. Wirat conv. a. n. Decanissa, Marchardas presb. et can. fr.nr. Heinri- 
cas dyac. et can. fr. nr. — Otto livpoldi marchionis Aaatrie fä- 
lina, F ri sin g. epas. anno M.CLVlll. Rudollas 1. XstinaL 

23. IX. KaL Tede virg. — Livpoldas conv. fr.nr. — OttoLdoMoyo- 
saw dedit vineam Spenczing. Taia 1. Rudolfos 1. de Chirchling dedit 
III benef. Greiezcnstain. Meingotas 1. tradidit vineam. 

24. VIII. KoL Translacio a. Rudperti epL — Agnea marohio- 
nissa fandairiz haius ecclesie. Benedicta conv. s. n. Sifridua conv. 
fr. nr. Heinrious conv. fr.nr. — Rudericus 1. de Asparn dedit U beneticia. 

25. VII. Kai. Waltheros presb. et can. fr. nr. Gotfridna eonv. fr. nr. 
ilenricus de Spanberoh conv. et fr. nr. Cbonegondia magiatra a. ■- 
— Eczilo 1. Weicbandus 1. 

26. VL Kai. Martinas presb. et oan. fr. nr. •— Hertfridoa mo. Chua- 
radus 1. Chunradas Snaeczauf dedit redd. XII. soL 

27. V. K a 1. Cosme et damianL — Albertaa s t o 1 1 o tradidit XL mar«. 
Livtwinns presb. et can. fr. nr. Albero preab. et can. fr. nr. ^ Ulachaleao 
mo. Ulricus deWirmla. Virg^na conv. a. n. 

28. IV. Kai. Weneezlai mart — Preanricos presb« et can. fr.nr. Xalina 
conv. s. n. — Cbnnradus Livpoldi marchionia filina SalcBhmrg. 
arcbiepus M.C.LXVIII. Bercbta imperatrix Grecornm. Sophia 
de Paten dedit beneficiam. Alheidia Regina nngario occiaa. 

29. III. Kai. Michahelis arcbang. — Gerdrudis, Cbanegnndia, Alheim 
dia conv. aor. nre. — Gebhardas 1. Petriasa 1. Alheidia L Gerdmdia L 
Henricus 1. Wernberns prepoa. de Sokkow. PorhU L do taI- 
chenstain. 



295 

30. IL KaL Jeromini pretb. — Heinrioiifl presb. et can. fr. nr. Anno 
DbL M.CCCCLXn. obiü reverend. pat dnua. Georgius Maeaiinger 
eujiia anima reqoieicat in pace qai caram buiof monaster. solempniter ac 
paeifice rexit mqae in vigeumam qaintom annum. — EUeyi 1. deAsparn 
dedit III beneficia et molendinum Ulricua 1. de Schonkircben dedit 
11 benefieia. 

October habet dies XXXI. 

I. Kai. Remig^i epi. — Heinricas preab. et oan. fr. nr. Geisla conv. 
a. a. lUdgeraa 1. . 

S. VL Nonaa. Leodegarii epi. et mart. — Ulacbalcna conv. fr. n. 
Cbano prep. SalczbariT. Otto dictaa traiamer presb. et can. fr. nr. 
— Ulricua 1. Cbonradna acol. Cbnnradaa 1. Cbunegnndia 1. 

3. V. Nonaa. — Heinricoa proab. et can. fr. n. de Ebergoszing. — 
Hartwicna aacerdoa occiaua. Gerlocbual. Pilgrinoa L de Stenz dedit 
beaefioinBA Heroitatorf. Hadmaroa atrun. aeol. 

4. IV. Nonaa. Maroi etMarciani mart. ^ Albeidia conv. a. n. I)it- 
triena conv. fr. nn Nycolana dyac. et can. fr. nr. — Ebergorua presb. et 
can. Jota L Gerdrudis 1. de pirpoum dedit calioem. Chunradus et 
Hilla de Cbrotendorf trad. vineam. Hermannua dux Anatrie et 
Cornea de Paden. (NB. bic aepultua.) 

5. IIL Nonaa. WUbelmua conv. fr.nr. Irmgart conv. a. n. Ingrammua 
1. de Brem. occiaua. Rido 1. Gerung^ de Sulez et Gerdmdia uxor aoa 
ded. redd. 1 tal. 

6. II. Nonaa. Marg^eta conv. a. n. — Pilgrimua conv. Otto 1. Ulri- 
eua aartor 1. trad. vineam. Selfridua 1. eyaenpeutel. 

7. Nene. Blarci pape. Sergi et Bachi mart. — Hoholdua proab. et can. 
fr. nr. Parchardua preab. et can. fr. nr. Wolvoldua conv. fr. nr. — Xstina 1. 
Perhtoldaa Salciburg. prepoa. Heinrioua balneator de media 
anpa et Herratia uxor aua deder. redd. 1 tal. 

8. VIII. Idna. Ulricua conv. fr. nr. Anno Dni. M.CCCC.IIII obiit 
Dana. Stephanna preab. et can. fr. noat. magiater infirmoru m, et bene 
iiaivil, — Radwinua 1. tradidit vineam. Albertua 1. Cbunegundia 1. 

9. VII. I du a. Dyoniaii et soc. eiua. — Cbunradua preab. et can. fr. nr. 
bima preab. fr. nr. Blarquardna preab. et can. fr. nr. Irmgardia dedit quic- 
quid babuit in Pö lan. Agnea conv. a. n. Gerbordus preab. et can. fr. nr. 
Cbunradua de ena preab. et can. fr. nr. — Cbunegundia 1. Walbrun plc- 
banua de Holabrun. 

10. VI. Idus. Gereonia, Victoria et aliorum. Gebbardua ep. pa- 
tav. fr. nr. Marquardua conv. fr. nr. — Marailiua prepoa. Wikpoto abbas. 
Walehnnua L 

II. V. Idua. Tranalacio a. Auguatini. Wilviirgia conv. a. n. Ortolfiis 
preab. et can. fr. nr. Dnua. Ulricua preab. et can. fr. nr. Albeidis do 
Liebanbereb. 

lt. IV. Idua. Maximiliani epi. — Engelbertoa presb. et can. fr. nr. 
CboBegnndia conv. f. n. Petrua preab. et can. fr. nr. L i o p o 1 du a p r i o r 
■arehio. 



896 

13. III. I das. Cholomanni mart. — Relcheras snbdyac. Chunegandis 
cODv s.n. DietmaruB conv. fr. nr. ilertwicns preab. et ean. fr. nr. Dnna. Rnd- 
winna prepos. huias ecce. — Eberhardua plebanoa nof ter. Adlod. I. 
cbrebczer haiaii fuerunt predia Eberhart st o rf, Tetendorl^ Har- 
wartistorf, Mdrling. Baldericua de Patavia. Meinbardat panko 
dedit redd. ii tal. 

14. II. Iduf. Calixti pape. — Wisuto presb. et can. fr. nr. Omnia 
conv. fr. nr. Anna filia Gerungi mililis s. n. — Mehthild mo. 

15. Idas. — Pcrhtoldus prep. dewaltbasen. Goticbalcaa cony. fr. 
nr. Livpoldas conv. fr. nr. Jeuta pibrinna conv. f. n. Hcinricns preab. 
et can. fr. nr. — Wembcrus 1. Wisinto 1. de acto. loco tradid. XX libr. 

16. XVII. Kai. Galli conf. — Tnta conv. s. n. Geisla conv. a. n. — 
Gebliardus subdyac. et can. Albertna tradidit vineam. Irmgart I. Diet- 
inarus submersus trad. vineam. 

17. XVI. Kai. Pabo preab. et can. fr. nr. Pilgrinias dyac. et can. 
fr. nr. Gerdrodis conv. s. n. — Hadmnt 1. Wolfkems 1. delmzeinatorf. 
Ulricns 1. tradidit vineam. Cbnngnnd I. de Sleinbach dedit jj predia 
praitenae. Chunrad sabd. 

18. XV. Kai. Lnce evang. — Seifridna conv. fr. nr. Elyaabet conv. 
s.n. — Livpoldna Livpoldi marchionia filina dnx Bawarie 
tradidit Pircbenwart. Hago presb. tradid. vineam Chirchling. Wem- 
herua abbas in acta, cruce. Ulric. 1. 

19. XIV. KaL Gorwinas presb. de acto. Georio fr. nr. Otto conv. 
fr. nr. — Stephanus sacerdos. Gerungns i. 

20. XIII. Kai. Vitalis epi. — Ileinricns dyac. f. nr. — Heinrieua 
dux Bawarie. 

81. XII. Kai. Undecim. mill. virg. — Waltang^a preab. fr. nr. — 
Vrowein 1. Mebtild. 1. Livpoldas 1. Heinricus 1. deCheyow. Perhta 
1. tradid. curtim in Chrems. Gerdrudis 1. de Stadek tradid. XXIIL lal. 
Walchunns presb. et can. in scto. ypolito. 

22. XI. Kai. Gerdrudis de weyrbercb s. n. dedit jjj beneflcia 
Minestal. — Esaewinus presb. dedit villicacionem Grawarn. Ortol- 
fus 1. d e Rnspacb ded. vineam et cnrtile. Alheidis L 

23. X. Kai. Severini epi. — Engelbardus presb. et can. fr. nr. Hilt- 
winos snbd. fr. nr. — Hugo 1. de Okerstorf dedit dimidinm beneficiom 
Ileroltstorf. Rndolfns I. de Ruegersdorf ded. vineam. Cfauie- 
gundis 1. 

24. IX. Kai. Vedasti et amandi epor. ~ Wolfkerna 1. de Chach- 
p r c h dedit benef. Wiczlinstorf. 

25. VIII. Kai. Crispini et Crispintani mart. — Perhta conv- •• n. 
Rrnsto conv. fr. nr. — Albertus dyac. et canonicus. 

26. VII. Kai. Dietmams carnifex et Geiala nxor aaa dedfir. miam 
dnmum in fulsinggazzen. 

27. VI. Kai. Vigilia. — Johannes acol. et can. fr. nr. Heriwieoa conv. 
fr. nr. Livteldus presb. ot can. fr. nr. Walthems vi t rar ins fr. nr. — 



297 

Livpoldai marchio. Heilkai. dedit vineam. Chanradus I. de G r c i f- 
f e n a t a in. Troata monialis. 

28. V. Kai. Symonis et Jade app. ~ Ulricas presb. et can. fr. nr. — 
TheodoiiuB abbat Grecus. Cbunrados 1. Livkardis de M o r e n dedit 
jj beneficia. Rndricas 1. Otto dictas paiger. 

29. IV. Kai. WaltberuB presb. et can. fr. nr. in scto. Georio. Käthe- 
rina coav. et aor. nra. — Margareta filia dacis Livpoldi Regina 
Romanornm dncissa Austrie et Styrie. Hertwicoa presb. Rndc- 
gema de scto. loco cum axore saa Chunegund. 

30. III. Kai. Mehtbildl. JuU 1. 

31. IL Kai. Qaintini mart vigil. — Waltheros presb. et can. fr. nr. 
Elyzabetb conv. a. n. Tiemo 1. de wrin cze dedit jj benef. Chanradus mo. 
Wemhardas deWolfkeratorf occbas. 

November habet dies XXX. 

1. Kai. NoY. Festum omniam sctornm. — Alheidis, Chuneg^ndis sor. 
ar. Gotfridas, Gerlochas conv. fr. nri. Aleziua sabd. et can. fr. nr. Meh- 
thildia L de Micbelstetten. 

2. I V. Nonas. Enstachü et soc. eins. — Waltherus presb. fr. nr. — Wol- 
voldoa abbat. Rudgems presb. et mo. Ulricus de Vibofen dedit bene- 
ficinm Waidendorf. 

3. IIL Nonaa. Alheidis conv. s. n. Ulricus presb. scti. Andreo 
fr. nr. Elyzabet s. n. Ulricus decanua presb. et can. fr. — Ulricus presb. 
Ihiiia. Ulricna miles circa fratres minores et uxor sua Brigida trad. 
III libr. oblagie. 

%» II. Nonas. Malachie conf. et epi. — Benedicta s. n. Heberlint 
conv. a. n. Petrus Freisingarius magplster curie ded. oblaie 1 libr. redd. 
et dnabua. t libr. et ad missam scti Egydii X libr. reddituum. — Mehthiidis 
conv. Herwlcus 1. Rudgerus 1. 

6. Nene. Diepoldus Cardinalis Ostiens. — Alramusl. 

6. VIII. Idns. Leonhardi conf. — Adelgoz presb. et can. fr.nr. Petrus 
filioa Cbolamanni d e 1 a et anna uxor sua deder. redd. 1 taL 

7. VII. Idus. Wilibrordi epi. — Hiltprant 1. Hiltburch 1. 

8. VI. Idus. Quatnor coronatorum. — Otylia conv. s. n. — Rein- 
bardna conv. Ortolfus conv. tradid. IV. cal. Gerdrudis 1. Alheidis 1. 

9. V. Idus. Theodori mart. — Bruno conv. fr. nr. — A d e 1 b er t u s 
Livpoldi marchionis filius Advocatus noster. Merboto I. 
HcrUeb 1. 

10. IV. Idus. Sighardus presb. et can. domus scti. Floriani. Elyza- 
beth conv. s. n. Anno Dni. M.CCC.LXXXXVIII. obiit Michael Tucz dedit 
oania bona sua monasterio pro commemoracione anime sue. Reinbertus 
pat. ef na. Wisuto presb. Hatingus 1. Hugo plebanus deponte. 

tl. III. Idus. Martini epi. Mene mart -~ Chunradusl. Gebhardus 1. 
Ulriens de Ror dedit predium. Albertus frising. epus. Chunra- 
L dictoaTutnut. 
12. II. Idus. Chunegundis conv. s. n. 



898 

13. Idui. Briccii epi. — Gnndoldos conv. fr. nr. Fridcroim fr. nr. 
Cbalhocbuf 1. Wernhardus 1. Cbolo officialis. Orlolftu miles de scto. 
loco dedit redd. 1 Ul. 

14. XVIII. Kai. UlricQi prep. de Siehdorf fr. nr. Hemuamiis 
acol. et can. fr. nr. Lya conv. s. n. Geisla 1. 

15. XVII. Kai. Obüt anno Dni. M. C. XXXVi. Livpeldas Mar- 
cbio fundator hujaa templi frater noater. Diepoldos presb. et eaa. 
fr. nr. Otto dyac. et can. fr. nr. Tata com-, s. n. — Agente Wemhero pre- 
posito pari voto codom coniilio universos fratrum conyontna in remediom 
animamm Marchionis et Marchionisse eommqae filiornm aingnlie annis ata^ 
tait agi memoriam Marchionis his pensis . XVII. Kai. Dec. hospitalarina oife- 
rat in oonaolacionem pauperum panet D. poroos doof, daos bovea, XV oniaa 
▼iniy 1 tal. denar. vcl tantumdem valena vestiam. Item i dem bospitalarint 
oiTcrat in cena domini Vs talent. et in anniveriario Marchionia Vt taleni. de 
vinea, qae dicitar Traensel. Ex famptibuf fratram dentur panes D, 1 bot, 

I poreoa, 1 tal. denar. vel tantumdem Talen« vestium. Camerariaa etferat 
nummos LX. et Castof totidem vel tantumdem valens vestinm. Statuit et nt 
ipsa memoria proxima precedenti dominica a prefbitero in popnlo, qned ai 
occurrerit in VI. feria, diapensacio agapia in V. feria anticipetar, aollempni- 
taa die debito agatur. 

16. XVI. Kai. Othmari abbatia. — Livkart conv. i. n. — Geppa conv. 
Levkardif , Waltpurgia 1. 

17. XV. Kai. Sol in aquarium. — Adelbertns preab. et can. fr. nr. 
Gerburch conv. s. n. Chunradna preab. et can. fr. n. ~ GottiL L tradidit 

II vineaa. Dnus. Chunradus saccrdos filini ottonia pilleatoris dedil redd. 
1 talent 

18. XIV. Kai. Octava s. Martini epi. — Heinricua, Chunradna conv. 
fr. nri. Chunradus conv. fr. nr. Weigandns snbdiac. et can. fr. nr. Perhta 
conv. s. n. — Hermannus prepoaitus. Hailka conv. Chunradus I. de Neon- 
eck. Ulricua fllius Wemheri dedit redd. XII. sol. 

19. XI IL Kai. Elyzabeth ^-idue. — Not an dum qnod Dnna. 
Chunradus capellanus de s. Martino comparavit hiatoriam 
de s. Elyzabeth cum duobualibris. Rugerns presb. et ean. fr. nr. 
Anno Dni. M.CCC.LXXX obiit Dnus. Albertus de Winchel ep. patav.fiui- 
tor noster. — Wernherus abbas Chotwicensis. Wiauto 1. de Egen- 
b u r c h. Pabo 1. 

20. XII. Kai. UlricDS decanua fr. nr. Rudiger na prepeaitna 
frater noster dedit V. tal. reddituum ad cappas dominorum. VigiUe «^o- 
res. — Ortolfua 1. Aiheit de aosenp-ruck dedit vineam ei euÜM- 
Livkardis 1. nevmaicrin. 

21. XL KaL Columbani abbatia. Heinricua conv. fr. nr. OhnarM 
dua L Dnua. Uiricua de s. Martino dedit redd. 1 tal. 

22. X. KaL Cecilie virginis. — Rudolfna L GvlU eonv. HelkeM L 
Geisla L perchtoldua de weidnick dedit redd. 1 taL Chnnradna haapi- 
lacher et nxor sua dederunt redd. 1 talenti. 



299 

28. IX. Kai. Clemeiitis pape et mart. FeliciiatiB mart. ~ Sighardus 
preih. et ean. fr. nr. Alheidia conv. t. n. Geisla conv. s. n. Tuta s.n. — Liv- 
poldoM 1. de maleiBdorf dedit II bencficia Wisuto presb. dedit vineam. 

IM. VIII. Kai. Chrysogoni mart. — Chunegund. conv. s. n. Anno 
Dni. M.CCCXXXV Dnus. Stepbanus de Syrndorf prep. Neunbarg. 
obiit pie memorie, qui dedit IV. tal. redd., II pro annivcrsario , alia II pro 
oiBeio aolempoi, quod debet peragi in XL die assumpcionis s. marie virgi- 
Bii. ^ Gerdradis I. Chunradus 1. de P a r o w dedit beneficiam H o v c 1 i n. 
Irmgart L Fridericus buUtock dedit redd. 1 tal. 

to. VII. Kai. Kalherine virg. et mart. — Chunradus puer fr. nr. 
Helovicus conv. fr. nr. Chunigundis conv. s. n. Alkcrus ]. Livkardis 1. 

26. VI. Kai. Hugo presb. et can. fr. nr. Mehthiidia conv. s. n. — 
Wembardus 1. WUwirch I. Perhtoldus 1. de arnstein. Hugo 1. de 
Wierbercb. 

27. V. Kai. Virgilii. — Otylia 1. tradidit vineam Dreschirchen. 
HeniicuB claviger trad.redd. V« tal. Henricus grassmogler dedit redd. 1 tal. 

28. IV. Kai. Ekricua conv. fr. nr. Adelbertus conv. fr. nr. — Irnfri- 
doa puer. 

29. III. Kai. Saturnini mart. Vigiiia. — Agnes conv. s. n. — Fride- 
ricus presb. et can. Sifridns 1. Petrissa I. 

30. II. Kai. Andrce apli. — Adelbertus Scbiver presb. et can. fr. nr. 
— Eberhardus Salczbnrg. archiepus. Chunradus 1. Livpoldus 1. 

December habet dies XXXI. 

1. Kai. Candidi epi. et mart. — Chunegundis conv. s.n. Hadmutis 
conv. s. n. — Wilwirgis 1. Rcihcza 1. tradidit vineam in widnlcb. OUo 1. 
de Aeztingen. Hermannus 1. 

2. IUI. Nonas. Ortolfus prepos. de Reichersperg f. n. Rudolfus 
conv. fr. nr. — Sigmarus 1. tradidit vineam. Fridericus presb. et can. 
Hartlieb 1. tradidit vineam. Gerdrut de Chirchling dedit vineam el HI 
beneiicia Griczanstain. Marquardus abbas. 

3. III. Nonas. Thomas epus. Lavellensis can. later. eccie. fr.nr. 
Dittricus acol. £r. nr. — Gerdrudis conv. Eberhardus 1. Rugerus pellifer ol 
Mergardis uxor ejus, deder. II vincas. 

4. II. Nonas. Barbare virg. — Engelbertus conv. fr.nr. Gerdrudis de 
beimbarch s n. — Lucas stuchso. Chunradus de stritwisen dedit II 
beneflcia. Lotharins rex. Romanorum. Heinr. 1. de Inczeinstorf 
dedit qnotqnot babnit Inczeinstorf. Alheidis 1. Hemma 1. Geppa 1. dedil 
vifteain. 

5. None. Gerungus presb. et can. fr. nr. Alheidis conv. s. n. Dillri- 
cas scbilcber de widnicb et uxor sua Chunegundis. Ilacika 1. Erchen- 
preelit L 

6. VIII. Idus. Nicolai epi. ^ Livkardis» Jutta conv. a. nro. - 
PerhU I. Siglocbus dedit vineam et curtim. liivkardis 1. 

7. VII. Idus. Octava s. Andree apli.— Chunegundis de lUdouu 
dcditn beneficia Livpoltatorf et curlim. Hadmanis I. 

Arrhir. Jahrv. I^"»!- VII. 3. u. 4. litt. -'> 



300 

8. VI. IduB. Concepclo s. Marie ?irg. — PerhU conv. s. n. ^ Bndin- 
gas 1. dcdil vincam Drcscliirchen. WalUieniB I. Dna. Margarete weiden- 
uelderinna 1. iradid. vincam oblayc et doinum ad auperiorem camenm. 

9. V. Idas. Alheidifl conv. s. n. — Anshelmns 1. (radid. Stoyeien- 
d r f. Johannea abbaskotwicenais. Meinhardoa 1. Ilermanniui et Perbta 
tradid. yineam. 

10. IV. Idua. Helnprecht conv. fr. nr. Mehthild conv. •• n. Albero 
p n c r et acol. fr. nr. — Mehthild 1. 

11. III. Idas. Damasii pape. — Cbanrados conv. fr.nr. Jäte eonv. s-n. 
Sophia conv. s. n. Rugeras presb. et can. fr» nr. — Hennanniui ymianna 
trad. redd. XII solid oblagie et vineain celerarie. 

12. II. Idus. Chunradiis presb. et can. Otto 1. Elyzabeth Chol* 
lechinna. 

13. Idas. Lncie virg. — Henricas presb. et can. fr. nr. de a. Georlo 
Pilgerimas mo. Engelbertos 1. Wolfkeros 1. Fridericaa Romanoram 
Imperator. Gebhardus de Ragerstorf. 

14. XIX. Kai. Dittricas prep. hujos loci fr. nr. Chriatannns dictoa 
baslawer presb. et can. fr. nr. — Pertholdas 1. dewrincze. 

15. X V 1 1 1. K a 1. Brano presb. et can. Otto conv. fr. nr. Brigida eonv 
s. n. — Otto acol. et can. Heczlo 1. dedit predium Graben. 

16. XVII. Kai. Hedwigis, Mehthildis conv. s. n. ~ Perhte 1. de 
Widnich. 

17. XVI. Kai. Chunradas presb. et can. fr.nr. Perbtedepoelan 
conv. 8. n. Dom. Chanradus dictus Czeiler can. fr. nr. et preab. — Hugo 
conv. Swinhilt de s. loco dedit vineam Walther de gradn etEIyxabeUi 
uxor s. trad. vincam. 

18. XV. Kai. Sol in capricomiam. — Wolikeraa conv. fr. nr. Her- 
bordus conv. fr. n. Ulricas presb. et can. fr. nr. 

19. XIV. Kai. Chancgandis conv. s. n. Dittmama conv. fr. nr. Ka- 
therina conv. s. n. — Alheidis 1. Albertus de paczental dedit predium 
poelan. Hiltguntl. Rudgerns 1. Chuniguntis 1. Heinricoa L tradidit 1 tel. 
Chunegundis devalchenstain. 

80. XIII. Kai. Vigilia. — Rupertns presb. et can. fr. nr. Bartholo- 
mens can. et fr. nr. dedit redd. 1 tal. Radolfas m. Meinhardoa L 

81. XII. Kai. Thome apli. — Heilwic conv. a. n. SeifridiuieonT.fr. 
nr. Otto decanas noster. — Engelschalcus 1. Radbertna 1. 

t%. X I. Ka 1. Wemherus Garezensia epns. noater prepoa. fr. ar. — 
Gotfridas I. et Gerdradis axor saa. Reinherna conv. Radbertna notarina. 
Wilwirgis nxor Swikeri militia. 

23. X. Kai. Hartmannaa Brixienaia e p n a. hiyna eccie. lecim- 
dam regalam beati Aagostini primas prepositna et frater neater. — Dnnc- 
Pernhardaa Cellerarios Neonborg. ecce. — Ulricna preab. ei ean. fr. nr. Diel- 
maras presb. fr. n. Jäte conv. a. n. Cbanradna conv. fr. nr. Wolfoldw eonv. 
fr. nr. Prnno conv. fr. nr. — Daringna 1. Heinricna preab. et cas. Ratolt 1 
Ebergeroa 1. 



301 

M. IX. Ral. VigUU. — Haimo prcsb. et can. fr. nr. Chunza ma- 
gistra et eonv. ■• n. Heinricns conv. fr. nr. — Magister Chunradus de 
Cape IIa dedit redd. 1 tal. oblaie. Dnua. Steplianas prep. in a. ypo- 
lito fr. nr. 

«6. VIII. KaL Nativitaa Dni. nostri Jesa Christi. — Ilcrtvolchas conv. 
fr. nr. Agnc« conv. a. n. — Helena dncisaa Ausirie. Hartwicus 1. 
Alberiua comes de Wihaelberch. Walthema abbas in Pao mg arte n- 
pcrg. 

S& VII. Kai. Stephan! prothomart. — Dietmarna , Perhtoldus conv. 
fr. nr. Alheidia conv. s. n. Dnas. Johannes Colnius presb. et can. fr. nr. 
— Chanradns prcsb. et canonicos. Hiltprant I. Ilerbordus 1. tradidit 
vineara. 

S7. VI. Kai. Johannia apli. et evang. — Livpoldus dyac. et can. fr. 
Dr. Piidericna plebanns fr. nr. Agnes dicta Samwergerin magistra do- 
ninarnm sor. nostr. — Heinricas Livpoldi duc. Austr. filius. 
Livtwinna conv. Chnnradas hutstock plebanua in HOvlein trad. redd 
daor. tal. 

28. V. Kai. Sanctomm Innocenciam. — Henricus presb. et can. fr. nr. 
Aodgerns conv. fr. nr. Ortolfus presb. et can. fr. nr. Johannes Eyczingcr 
dyac et can. fr. nr. — Hiltgart I. Honricas L trad. vineam. 

29. IV. Kai. Thome epi. et mart. — Gerdrndis conv. s. n. Hainricua 
pncher dyaconus, can. et fr. nr. — Reihza 1. Elyzabeth 1. dedit oblaie Va lib. 
Livkosna conv. Rapoto de Paeten. 

30. II L Kai. Eberwinas conv. fr. nr. Chnnradas conv. fr. nr. — 
Otakarna Marchio Stiriensis. Engelschalcas 1. dedit vineam. 

31. II. Kai. Sllvestri pape. — Perhtoldas conv. fr. nr. — Chriatina 1. 
OttoL de Rneneck. Livpoldna dnx Aostrie et Stirie. 

L Index personanim in hoc Necrologlo occurrentiuiu. 

Imperatores et Reges. 

Fridericos imperator 12. Dec. Fridericus 10. Jani. Uenricas impcra- 
tor 23. Mai. Henricus IV. 7. Aag. Lotharius rex Rom. 4 Dec. Fridericus 
rex Rom. 12. Jan. Chanradns rex Rom. 14. Febr. Berchta imperatrix 
Grecomm 28. Sept. Bela rex Ungarie 25. April. Loutha rex Ung. 31. Mai. 
Alheidia reg. nng. 28. Sept. Rndolfus rex Rom. 14. Jul. Ottakar rex Boh. 
86. Aag. 

Marchionea, Ducea etc. 

Adelbertoa fll. Livpoldi 9. Nov. (1137). Adalbertua marchio 26. Mai 
(1156). Agnes dacissa Saxonie 29. Aag. (1311). Agnes ducissa polonie 
fliin marchionis 25. Jan. (1139). Adelheidis marchionissa 26. Jan. Adel- 
Mdia marchionissa 26. Mart Agnes fiiia dacis Liopoldi (VI.) 4. Aug. 
Agnes 24. Sept. Adelbertns rex Rom. 30. Apr. 

Bianca filia regia Franc. 19. Mart. (1305). Berhta filia Liulpoldi 
9. April (1141). 

20 



SO'i 

Erncstutt filius Livpoldi ü^. Jan. (U4'3). Elyzabeih tilia march. SO. Mai 
(1 1^3). Elyzabeth regina uxor Adclberti 30. Apr. Emslo marchio 9. Jan. (1075). 

Fruza marchionifisa 17. Fcb. (t05^). Fridericni diu auilrie 15. Jan. 
(1246). 

GantberuB marchio 3. Apr. Gerdrudis ducissa 28. Apr. (1143). Ger» 
dradifl dac. 24. April (1261). Gerdrudis ducissa bohemie 5. Aug. (1151). 

Uenricus mcdlic. dux. 18. Sept. (1223). Hermannus dux austr. et Ba« 
dcns. 4. Oci. (1250). Ilcnricus dux bavar. 20. Oct. Helena ducissa analr. 
23. Dcc. (1199). Heinricus Livpoldi fil. 27. Dec. Uenricus dux anstr. 
13. Jan. (1177). Heinricus dux 20. Aug, Uenricus fil. Liopoldi 19. Mai. 
Henricus dux de Medlico 21. Mai. Heinricus marchio 23. Jun. 

Livpoldns prior 12. Oct. Livpoldus, Livpoldi filius 18. Oct. Leopoldos 
marchio 27. Oct. Livpoldus dux austr. et styr. 31. Dec. Livpoldoa dux 
austr. 28. Jul. Livpoldus, Livpoldi fil. 13. Aug. Laczislaus dux polanie 
30. Mai. 

Margarela ducissa 29. Oct. 

Otto Frising. 22. Sept. Otakcrus marchio styr. 30. T)cc. 

Perhta filia Livpoldi ducis. 5. Marl. 

Reichza filia regis Bob. 19. Apr. 

Theodora uxor heinr. ducis. 2. Jan. Theodora ducissa 23. Jun. 

Cardinales, Archiepiscopi et Episcopi. 

Ostiensis: Diepoldus 5 Nov. Lavellensis: Thomas 3 Dec Tre 
vircnsis: Poppe 14. Febr. Aquilegiensis: WolCkems 83. Jan. 
Beritensis: Marcus 14. Mart. Maraviensis: Henricus 25. Jon. Salx- 
burgensis: Chunradus 28.Sept Eberliardus 30. Nov. Chunradas25.Mart. 
Adalbertus 28. Apr. Eberhardus 22. Jun. Chunradus 9. Apr. Gebbardus 
15. Jun. Brixinensis: Reinbcrtus 13. Sept. Hartmaimus 23. Der. 
Patavicnsis: Gotfridus 16. Sept. Gebbardus 10. Oct. Reimbertus 
10. Nov. Adelbertus 19 Nov. Poppo 17. Febr. Petrus 19. Febr. Alt- 
mannns 8. Aug. Uiricus 7. Aug VVernhardus 28. Jul. Manegoldus 9. Jun« 
Albertus 19. Mai. Frisingensis: Albertus 11. Nov. B ab en bür- 
ge nsis: Ekbertns 5. Jun. Pragcnsis: Pudilo 12. Jul. Andreas 30. Jul. 
Gurcensis: Otto 30. Jul. Wernherus 22. Dec. 

Praepositi et abbates. 

Claustroneoburgensis: Pabo 26. Aug. Otto 2. Sept. Gotschalcos 
30. Aug. Nicolaus 3. Sept. Simon 31. Aug. Stephanns 24. Nov. CboIomamiDs 
19. Sept. Chunradus 12. Mart. Nicolaus 5. Mart. Rudgerus 29. Aug. Opol- 
dus 9. Aug. Ortolfus 24. Apr. Albertus 26. Apr. Perbtold 29. Mai. Bar- 
tholom. 9. Jon. Petrus 17. Juli. Walther 2t. Jul. Wernherus 22. Dec. Mar- 
quardus 3. Jan. Nicolaus 4. Jan. Dilricns 14. Dec. Georgius 30. Sept. 
Rudwinus 13. Oct. Rudgerus 20. Nov. — Waldhusanus: Perhtoldiu 15. Oct. 
Fridericus 29. Jun. — Slehdorfens.: Uiricus 14. Nov. — Admunteaa.: 
Livtoldus 3. Sept. •— Zwettlens.: Rudbcrtus 17. Sept. ^ S. Cracii: 
Wernherus 18. Oct. Sighardns 12. Febr. Eglolfus 15. Mai. Henricus 30. Ms|. 



303 

— S. Georii: Hartwicas 5. Sept. Albertus 7. Sept. — Sekkowicns. : 
Wernherna 29. Sept. ~ Salczl^nrgens. -. Chuno 2. Oct. Perhtoldus 7. Oet. 
Siboio 19. Jan. Wcmhardas 27. Ang. Gandaeher. 5. Mart. — C h o t- 
wicen«.: Wernherus 19. Nav. Johannes 9. Dec. — Paumgarienberg: 
Waltherus 25. Dec. Frldericus 28. Jul. — S. Andrec: Uiricns 13. Jan. 
Chanradas9. Apr. — S. HippoL; Sighardus 22. Jan. Ekhardus 5. Febr. 
SleplianuB 2^. Dec. Phillippus 12. Jal. Eberhardus 15. Aug. — Reich er s- 
pergens.: Arno 30. Jan. Otto 2. Dec. — Scotornm: Finanus 8. Jan. — 
Cellae Marian: Ulricus 13. Jan. Noradinus 26. Jul. — Ow. : Lutherns 

3. Apr. — Berchtesgadens.: Henricns 7. Mai. — Novacellens.: 
Chnnradns 15. Mai. — Subensis: Dietmanui 18. Jun. Ticmo 11. Mart. — 
Campoliiiens.: Chunradas 10. Jul. — S. Nicolai: Chnnradus 15. Jul. — 
S. Floriani: Amoldus 28 Aug. — Pergensis.: Richerus 27. Jun. — Abbas 
graecus: Theodosins 28. Oct. — Clostroneobnrg.: S. Jacobi: Mar- 
gareta magtstra 2. Mart. — Incertao sedis: Prepositi: Ascwinus 
\k. Jun., Bcmhardtts 6. Jan., Chuno 10. Mart., Uiricns 25. Febr., Wibertus' 
Abbates: Baldericns 5. Jan., Chadlhoch 27. Jan., Ueinricus 29. Jan., Nanzo 
5. Febr^ Othmaras 16. Nov., Wernherus 19. Jul. 

Plebani. 

In loco sancto: Waltherus 4. Sept. Hertwious 11. Sept. Wachsmudus 
7. Jul. Walchnnus 26. Jul. — Rnspach : Eberhardus 9. Sept — Ernst- 
prunne: Sifridus 20 Jul. — Probstorf: Henricns 11. Sept. — Hollapmnne: 
Walbronns 9. Oct. Ortolfus 21. Jan. Fridericus 4. Mai. — Ponte: Hugo 
10. Nov. — Hövlein: Chnnradns hutstock 27. Dec. Johannes 29. Jul« 
Pitrolfns aacerdos 13. Jul — Asparn : Nicolaus 27. Jan. — S. Stephan : 
Wernherus 12. Februar. — Mistelbach: Diettricus 8. Mart. — Steuz: Wil- 
helmas 9. Mai. — Velz : Gotschalcus 29. Aug. — S. Andrea: Otto 27 Aug. 
Ulricus presb. 3. Nov. — CapeUa: Rudolfns 26. Jul. — Enzenstorf: Wal- 
thema 15. Ang. — Stranestorf: Wemhardus 28. Jan. — Claustroneob. : Eber- 
hardus pleb. noster 13. Octob. — S. Martini: Otto 13. Jun. — S. Floriani: 
Otto 21. Apr. — S. Hippel.: Stephanus presb. 5. Jan. Walchunos presb. 
21. Oct. — Mawber: Hemandos presb. 4. Jan. 

Faniiliae. 

Acsenprnck Alhcidis 20. Nov. — Aitterbaoh Wernhardus 11. Febr. — - 
Ameck Chnnradns 11. Maj. — Arcwinstorf Mehtild 17. Jul. — Amstein 
Perhtold 26. Nov. Alheidis 28. Apr. — Aschenn Otto 24. Febr. — Aspang 
Ott« «6. Jnl. — Aspam Adelheit 18. Sept Rudericus 24. Sept. EUeys 
3e.8€pt. 

Berhtoltstorf Heinricus 17. Mai. Gerdrudis 16 Juli. Chunegnndis 
23. Jan. 

Callenbcrg Rudolf 31. Jan. Otto 22. Apr. Heinricus 29. Apr. Ru- 
dolfns 12. Mai. Diettricus 25. Mai. Gotfridus 7. Jul. — Capella: Wernherus 

4. Marl. Chunradus 24. Dec. ~ Chambeck Petrissa 5. Sept. — Cheyaw Al- 
bddisT.Sept. Heinricus 21. Od. ■>• Chirchling Rndolfus 23. Sept. Wilg- 



304 

wirgii 9. Febr. Margarota 23. Joli. lierdradis 4. uec. ftadolfiu M, Apr. -* 
Chachberch Wolfkenis 24. Oct — Chranberch Cbanradu I. Jan. — GUiag 
Waltbema comea 19. Jan. — Cbranicbperg Dyemadia 27. Apr. Hermaanon 
12. Jnl. ^ Chricsendorf Ulricos milea 23. Febn — Cbrotendorf Chnnradna 
ot Helta 4. Oct. — Chanring Offmia 19. Febr. Kadmama 28. JoL Alber» 
20. Aag. Alheidis 26. Aag. — Claviger Hago 9. Jan. Hilia nxor Criataani 
24. Mart. Gerbordas 23. Apr. Gerbordua pater Criatanni 13. JoL Henri- 
CU8 27. Nov. — Clemenstorf Ortolfaa 28. Apr. ^ Cidoltispei||p G«rdnidia 
H. Joni. — Chedinger Jobannea 6. SepU — CbUnmerin Margarete 4. Marl. 

— Chrbczer Adlod 13. Oct. — Chriech Ulrieb 9. Jan. -- Cbrecbsnar Oi^ 
tolf 13. Febr. — Czertel: Hermannoa, Mergardia 29. Jan. — Ciaiel Dittriciu 
30. Apr. Czicel Cbanradaa 29. Jan. ~ Colnioa Jobannea 20. Dec — > Cxeller 
Chnnradaa 17. Dec. 

Divea Rageroa 17. Mart. — Droscbineh 26. Apr. 

Ebergozzing Henricaa 3. Oct. alter Henricaa 21. Mart Lnhrin» 
24. Mai. Perbtoldoa 2. Jon. — Egenbarcb Wiainto 19. Nov. — Engel- 
brechtinna Perbta 21. Jal. — Ena Cbanradaa 9. Oct — Erlein: Ulrlena lOL 
et 20. Juni , Fridericoa 20. Jan. — Emapran Jobannea 17. Aag. — Eyaen- 
peotel: Chanrad 12. Mart, Wigandaa 4. Maj., Seifridaa 6. Oct — Ey- 
czinger Jobannea 28. Dec. 

Flaza Sighardus 22. Febr. — Fenterbacb Eliaabeth 3. Jan. — Floyt 
Nicolaas 7. Jan. — Freiaingariaa: Jacobaa 11. JaL, Agnea ozorPetri 14, JoL, 
Ilermannna 27. Jul., Petras 31. Oct 4. Nov. 

De aco. Georio GeisU 14. Mart. — Gnage Cbanegnndia 26. Febr. — 
Goandorf Imfridaa 12. Apr. Petrissa 24. Mai. altera P. 26. JnnL — G«rent 
Engeldiecb 13. Jan. ^ Greif enatain Chunradas 27. Oct — Grincaiag 
Wembardas 1. Jan. Helmvicaa 29. ApriL — Grada Waltber 17. Dee. — 
Graewbin Chanigandia 12. Sept — GraftOtto (in der) 21. Jan. — Graaaasog- 
1er Henricaa 27. Nov. 

IlaselbacbSifridus 18. Jan. — HardekkOtto, Cbanradaa eoaiitea 26. im. 

— Ilaslawer Christannaa 14. Dec. — Ilawenfeld Gerdradia 16. Jot — Ha- 
verinna Diemadis 17. Sept. -^ Haaptlacber Cbanradaa 22. Nov. — Hawalar 
Fridericas 1. Mart. — Hausek Hago 3. Jan. Otto 14. Jan. Herricoa 12» JoL 

— Ilaaspach Herricaa 26. Aug. •— Haaspech Uiricas 1. Aag. — Heapecb Ul- 
ricos 4. Jan. — Ueinburcb Cbunegandia 28. Apr. — Ilennbcrcb Sophia co- 
mitissa 25. Jan. — Heczmanatorf Heinricua 23. Mart — Herosoganbnrg 
Nycolaua 12. Maj. Hiltprantinna Margareta 5. Apr. — S. Hippolilna Joban- 
nea 8. Jan. — Hintperch Tuta 2. Apr. Marqaardaa 6. Apr. Cbon^ganÜa 
17. Mai. Uiricaa 21. Jan. alter Ul. 30. Aag. — Holl^rnnne Periitoldna 
27. Mart. — Hopber Cbanradaa 21. Mart — Hom Albeidia 2. Sept — Hb- 
renbech Jacobaa 16. Aag. 

Inczeinstorf Wolfkema 17. Oct Heinricaa 4. Dec. — Iwanatal Ctenrir- 
gia 14. Mart 

Kemer Andreaa 3. Jan. 

Laa Colomannaa 5. Febr. Elyzabetb eiaa vidaa 6. Sept Pelma fl|fiia 
tiliaa 6. Nov. — Ladendorf Otto 8. Apr. — Lanciendorf Wemhardna 16. JnL 






305 

— Liaenkirchen Wolfkenui IS. Aag. — Laynbolcz DlUricua 8. Marl. — 
LesbendorHuiiu HenricuB 27. Jan. — Lienfelder Cbrisianutt 18. Sept. — 
Leiaie Harcrados 80. Jan. — Liebenberch Albeidis 11. Oct. ~ Licchten- 
itain Diettricoa 8. Jan. PerbU 28. Mart. alter Dicltricua 28. Mai. Perhla 
13. Jol. Albertos 25. Jol. — Locbarina Wolfgang 29. Jal. — Longaa Ditlri- 
cn 12. Apr. — Loaenbaimer Ulricus 9. Apr. 

Maleiltorf Livpoldna 23. Nov. — Maarbach Otto 7. Mart. — Maurpcrlg 
CliniimdBS Chollo 6. Mart. — Maczeber Hadmarua 11. Jal. — Marbekkcr: 
dumradna , Agnes 24. Jan. — S. Martin : Gebhardus 4. Apr. > Ulricus 
21. Nov. ^ Mergerstorf Erbo 9. Mart. — Meyssaw Otto 23. Sept alter Otto 
17. Febr. Gerdmdis 22. Febr. Chalchochas 9. Apr. Waltberas 16. Apr. 
0;t« 2a Mai. Ricbkardis 25. Jod. — Michclstetten Mehtbildis 1. Nov. 
Heinricas 12. Jan. — Minbach Tuta 9. Jan. altera 20. Mai. — Molenstorf 
Hago 28. Aag. — Moren Liykardis 28. Oct — MUbach Chanradus 5. Mart. 
Perhta 13. Apr. — Model Uiricas 31. Jul. ~ Mulcich Conradas 7. Jul. 

Neumaier Liykardis 20. Nov. — NeamcisterVlricas, Lcakardis 17. Febr. 
Neoneek Chonradns 18. Nov. — Ncanstorf Ladovicus 12. Jul. — Nuczdorf 
Reihcza 30. Jan. Gerwirch 10. Apr. Perhtoldas 25. Mai. Albcro 25. Jnn. 
Marqoardos 26. Jan. Chanradas 2. Maj. — Nyndersheim Chunradas 26. Mart. 

Okersdorf Hugo 23. Oct. — Orpha: (nus) Chadoldas 26. Jan. — Orten- 
berch Ulricns comes 20. Febr. — Osterberch Jatta 7. Jon. — Ottenstetten 
Ufarieos 11. Aag. — Ottachringe Gerangas 30. Jal. 

Paczental Alberius 19. Dec. Ebergerus 5. Jan. Sophia 8. Febr. — 
Pagbnrt Marciaardas 29. Apr. — Paiger Otto 28. Oct. — Panko Meinhardus 
13. Oct — Pargerin Offmia 18. Jan. — Parow Chanradas 24. Nov. Alhci- 
dis Sl. Jan. Uiricas 2. Jan. — Pastarcrin Gerdrudis 6. Febr. — Pasther 
Dittriens 7. Apr. — Paomgarten Gotfridus, Albeidis 27. Apr. — Paangartncr 
Chanradas 10. Aag. — Patavia Baldericus 13. Oct ~ Perge Albero 

28. Bfart — Poriger Heinricas, Jeuta 16. Mart ^ Pero Otto» Gerdrudis 
30. Jan. — Pfafistetten Agnes 14. Mart. Albertus 28. Apr. Chalhochus 

29. JaL ^ Pibrinna Jeata 16. Oct — Piela llainricus 13. Apr. — Pirchen- 
wart Rageras 14. Febr. Uiricas 30. Apr. — Pirpoam Bcrhta 23. Jan. 
Ladwicas 17. Jan. Gerdmdis 4. Oct Wichardas 17. Jal. — Placzinsguet 
Marqaardos , Fridericas, Perhta 2. Febr. Perhtold 21. Jan. Pctrissa 
10. Sept — Pallo Chanradas 26. Apr. — Posch Marchardas 26. Jul. — Po- 
tendorf Herbordus 3. Sept alter 22. Febr. Rudolfus 21. Jan. — Poclan 
Berhta 17. Dec. — Pogen Livkardb comitissa 23. Febr. — Praxator Ulricus 
15. Sept -* Prunesdorf Wiratis 23. Apr. — Puchperg Albero 11. Febr. — 
Paeher Hainricas 29. Dec. — Paer: Franco 5. Jan., Herbordus 3. Mart., 
Chanradas 13. Blart , Rudolfus 1. Apr. , Wigand 5. Apr. , Siboto 6. Aug., 
Albtro 10. Dec. — Pucsenberch Wilwirgis 22. Jon. Pruno 30. Jan. Clmn- 
ndns 5. Aag. Heinricas 22. Mart — Puten Rapoto 29. Dec. Sophia 28. Sept. 

— Pyten Ekbertns comes 8. Aag. — Pukoiies Juta 23. Aug. 

Radoan Chanegundis 7. Dec. Alhcidis 31. Apr. — Ratisponensis prac- 
üBctu Henricos 4. Jan. — Rechwein Nicolaus 13. Jun. -- Recs&cr Jacobus, 
Margareth 9. Febr., Ulricus 17. Apr., 9. Mj^i Dittricus 10. Jun. — Reicher- 




:iU6 

reriiina Agnei 31. Aog- — ReB(ingen Otto 1. Der. Agne* S9. Febr. - 
begd Geblurdai comcB ll>. Febr. — Itexiig OrtUelitii I.Jnl — Riet«nb«r<l 
CliunegODdiB IG. Sept. ~ Hietemlorf lUeika ta. Jan. — Kor VM&t 
II. Nov. — Rorbach Ludwicus S8. Apr. Perbtoldtu U. Mai, 
Irmgnrdu 29. Jun. — Ruegerslorf Rndolfui SS. Oct. Gebhurdua 13, Dee. - 
itueneck Olla3t.Dec. — Ruvpacb Orlolfui SS. Oet. Ilerborda* U. ApI 
Uiltgardi« e. M>i. Orlülfiis IS. Jul. 

Sftkacngikng llertnidusjl. M«i. — SftrinH-ar! Wrrnhkrda« 88. Jul. - 
Scevna Rudulfas 6. Aag. — Schaerlinne Ueiiila SS. Jul. — Scbewerbechis 1 
KathnritM S7. Apr. — Scbowerbech VVeraher 29. Febr. — Scbilcher Uittrl- 
caa 5. Dec. — Schiver Adelbertni 30. Nov. — Schonberg Wi-rnbarda* 
9. Apr. — ScboQchlrcben Ulricui 30- Sepl. — Schonhennleia Ebcrbardita 
14. Sept. — Sdigihentel: Stephaniu 10. et SS. Apr. — Sonftcnperg Livkar- 
di3 3. Mai. — SeveldCadoldua SG. Jul. - Sleiobach Chane gundia 17. Oct.— 
SteuncK Pabo 23. Febr. Chraflo SG. Jun. Pabo lenJor II. Aagr- -■ S. loeoi 
Ulriun« 23. Jan. , Hugo S3. lUart. , WisiDlo 15. OcL. Radegerus >»• OcL, 
SwinbilUi IT. Dec. - Snaiciauf Cbaoradui 27. Apr. 26. ScpL — Spilara 
UlricDs 88. Apr. - Spanbercb Poppo SS. Apr. Hoinricn» 2%. Sept. — 8U- 
dckk Gerdrudis 21. OuL — Stamse Nycolaoa IG. Jun. — Stecicr Rnsenu 
7. Jan. - Stcppa Ereimann 1 1. Jun. - Slollu Alberlus S7. Scpl. - Sieg 
inrieiiB et. Fuhr. -~ Slcinberch Hcnricus 21. Sepl. ~ Sten« Pilgrinua 
3, OcL - StinchenlrunnChaocgundiB 17. Hart. DiUmani» 16- Febr. — 
Stuyiendurf Wisinlo 7. Jan. — SlraneiBtorf Wicbardan S4. Febr. — Slrll- 
wiBun ChoDradu« 4. Dec. HonricDa 2. Febr. — Slniphing Rudgeros 10. Febr. 
Stuchao: Lucas 4. Dec, Wichardns SO. Sept. — Strsiter Ueoricas 17. Jul. — 
Stunn SlephanoB 10. Jan. — Sulcz Gerungua et Gerdrudis 5. Oct. — Sow>- 
bercb UadmaruB 9. Aug. — Sundersdorf Jolianaes 10. Maj. — Sumvrerge- 
rin Agnes 27. Dec. - Supan; Aibertu», Alheidis 13. Febr. — Swanbercb 
Ulcus 13. MarL - Swaus Hcinricus 7. .Apr. — Swenistei Re.bcza ST. Apt 
~~ Siciendorf Katharina 15. Mart. — Syrndorf Slcpbanns I). Jan. JnhanUB 
1 1. Jan. Bernbardua subdiac 16. Jan. Jobannes 4. Marl., alter Job. St.Mart 1 

Tobücb Arnoidua 5. Jul. — Toler Perbloldus 13. Jun. — Traiamer Ott»'* 
2. Oal. — Trinchsaus IleoriDus 1. Febr. — Tuci Michael 10. Nov. — Toln* 
Rudotfns 14. fiept. Marquardus 1. Apr. Mecfalitd 30. Mari. — Tulwing Di«i- 
irieos 80. Mart. Chalocbus Sl. Jun. — Totnul Chnnradus 1 1. Nov. 

inreichscbircbeo Ulricus 26. Jan. — Ulental Hacikd 31. Aug. 
achalcb Leopoldus 7. Jan. 

Valchennlain Chuaegundis 19. Dec. Perhta 29. Sept. — Vehe Alb« 
II. Febr. — Vcltiloxzin Gerdntdia 7. Maj. — Vcstiüng Fridericua 11. 1 
- Viboren Ulricus 2. Nov. — Verim Cbuno 18. Jan. 

Wallpurcb KeiDhcia 5. Sept. - Wallhersdorf Rihkardis conütiaM 
«4. Febr. ~ Weidnig Olto 19. Mart. ChrisKna niorSyfridi7.Febr. PerkU 
16. Dec. Perhluldus 28. Nov. — Wehing Ulricus 1 1. Apr. — Weic» DlUri- 
cns 81. Jol. - Weideofelder Margarela 8. Dec. - Weidnick Perhloldua 
n. Nov. — WUdonia Rlcbemi 16. Sept. - Winc Rugcru» 86. Jul. - Wloh- 
■elbereb Albertus cumes S5. Dec. — Wehsenbcrg Reichia 8. Jan. — * 






B. -W«i»- J 



307 

zenberg Albert pleb. s. loci 6. Mai. — Wlldangsmaiaer Offmia 9. Jon. — 
Weyrbaeh Gerdnidis «2. OcL — WlnnU riricus t7. Sept. — Wier- 
bercb Hogo 36. Nor. — Wolfrateshusen Heinricos comes 1. Mai. — Wol- 
kensiorf . Wolkenlorf Ulricas 16. Apr. PerhU 28. Mai. llricus 29. Mari 
Alheidia 17. Febr. Wemhanlos 30. Oct. — Wrincze. Wimicx Radgerns 
18. Mart Perhtoldos 1^. Dec. Tiemo 30 Oct Pertholdus 26. Jim. 

Ymianaa Hermanniis 1 1 . Dec. 

Zertel Fridericos. Wilwir^ 1^. Apr. — Zupil Fridericus 28. Apr. — 
ZolliD|r Pabo 19. Mart. 

U. Index rundatioDoni In boc Necrologio meniorataroni. 

Alpentowe 23. Mart 19. April. — Altenparch 1. Mai. — Ameyz26. Jan 

Braitenfeld 6. Aug. 

Callenberg 16. Sept. — Cbirchlinch 18. Oct — Cholasdorf , Choleia- 
dorf 5. Mart 13. Apr. — Chogelpmim 2t. Mai. — Chrenis 7. Jan. — Cban- 
gespnm, Cbansprnn 25. Jan. 21. Febr. — Chonratstorf 28. Mai. 

Dreschcbircben 1. Febr. 26. Febr. — Dmcbvelt 12. Febr. — Dietricbs- 
torf U. Jal. 

EberbarUtorft 7. Apr. 22. Jun. — Elling 4. Febr. 

Geczendorf 25. Mart. — Genstribendorff 26. Mai. — Greiczanstein 
23. Sept. 2. Dec. — Grinczing 23. Aag. 2. Sept — Grawam 22. Oct — 
Gaben 15. Dec. 

Harwartistorf 13. Oct — Herfart 1. Febr. — Heinreicbstorf 21. Jon. — 
HerolUtorf 3. Oct 23. Oct — Hittindorf 11. Febr. — Hintpercb 1. Apr. — 
Ilovelin 24. Nor. — üagespriinne 8. Jan. — Ha8cbirchen24.Febr. — Harros 
3. Jon. — Hoven 16. Sept 

Inezeinstorf 4. Dec. 

Lirpoltstorf 14. Apr. — Leizz 1. Apr. 

MeinharUtorf 8. Mai. — MOrling 13. Oct — Minnestal 22. Oct 

Nivndorf 16. Sept. 

Odenpmnne 4. Febr. 

Poelan 19. Dec — Praytenvelde 3. Jan. 6. Aug. — Praytenf e 17. Oct. 
— Pircbenwart 18. Oct — Praderdorf 9. Febr. — Pfaffsteten 16. April. 

Radecbowe 8. Jan. — Ramvoltispach 28. Apr. — Rapoltstal 11. Apr. — 
Raapach 23. Mart. 9. April. 17. Mai. — Rietental 28. Aug. — Rorenwisen 
19. Apr. — Rezpaeb 30. Jal. 

Stritdorf 27. Mart. — Strapbing 13. Aag. — Sasersdorf 14. Jal. — 
Stoyczendorf 9. Dec. — Saegersleilten 3. Jul. 

Tetendorf 13. Oct — Trebisdorf 7. Jan. — Taln 18. Aug. 

Waidendorf 2. Nov. ~ Warlperg 9. Aug. — Widnich 1. Dec. - Wil- 
halmstorf 17. Mai. - Wilrat 17. Jan. ~ Wiczlinsdorf 24. Oct. 
Zoheusondorf 11. Febr. 



309 



vin. 



IJrliLiuicleii-lBacli 



der 

Stadt Klosterneuburg. 

(1298 bis 1S6S.) 



Zigldch Hr. in dei ^oDumenta GUuutroBeobnrgeBsia". 

Von 

Dr. Jf. «r. Xethtg. 



»11 



Ein traariger Gegensatz bietet sich dem Forscher der öster- 
reichischen Landesgeschichte dar , wenn er den gegenwärtigen 
Stand des österreichischen Städtewesens mit der Vergangenheit 
SU vergleichen noternimmt. 

Gepflegt von den ersten Habsbnrgern, begünstigt dnrch Lage 
ond Zeitverhältnisse, hatte ein reiches Burgerleben in Oesterreich 
sich entfaltet« Eine Kette wohlhabender, und durch Handel und Ge- 
werbfleiss blühender Städte zog sich durch Oesterreich, insbeson* 
ders die Wasserstrasse der Donau entlang. So Krems, einst mit 
Wien wetteifernd, Stein, Mautern, Ips, Enns, Mauthausen, Tulln etc. 
Einige Jahrhunderte verflossen, und die über sie hingezogenen 
Ereignisse und der eingetretene Wechsel begünstigender Verhält- 
nisse hatten den Wohlstand dieser Städte bedeutend herabgebracht, 
und nur einzelne Gebäude, Institute etc. rufen ihn den Enkeln in 
das Gedachtniss zurück. 

Gleiches Loos theilt Klosterneuburg. An der Donau gelegen, 
dadurch im Handel beg&nstigt, Mittelpunct des edelsten Weinbaues, 
wurde es in beiden Beziehungen von den Herrschern Oesterreichs 
begünstigt und durch ihre Gnadenerweisungen gehoben und ge- 
tragen; aber es lässt sich denn doch ein fortwährendes Sinken 
nicht verkennen, welchem alle Gnadenbeweise der Herrscher *nicht 
zu steuern vermögen. 

Einen Beweis daf&r liefert das Urkundenbuch dieser landes- 
f&rstlichen Stadt. Von Rudolph von Habsburg und Albrecht L (1298) 
mit Stadtrecht und Jahrmarkt begnadigt, ertheilt ihr schon Ru- 
dolph IV. der Stifter (1360) das Recht, Ueberzins und Dienst abzu- 
lösen, „wannvil häusserwQst worden und zergangen 
sint.^^ Leopold KL ist (1370) genöthigt , den von Friedrich I. 
(1318) stipulirten Weingartzins herabzusetzen, „wann vil 
weingart öd liegen.^* Albrecht V., betrachtend das „ab- 
nemben der groszen steur, schaur, güsz und brunst 
wegen, also dassettlich gassen öd und eingangen,'' 
regelt (1415 und 1418) den Bestandbau der Weingärten und 



312 

lässt der Stadt jährlich 300 Pfand Steuer nod einen ausstehenden 
Rest von 250 Pfund nach. Friedrich IV. verleiht ihr (1476) ^als 
sie in der vergangenen khrigslaufften und beson- 
ders als sie von dem khönig von hungern in dem 
nächstvergangenen khrieg überfallen worden, in 
merklich abnemen und schaden khumen ist,** eine 
Salzkaromer, und Ferdinand I. überlässt ihr (1532) ^it Verwal- 
tung der Zechen mit dem Rechte der Verwendung des Ueber- 
schusses, ^in ansehung des erlidenen verderbenSi 
darin sie verschiner zeit durch des tnrkhen gewal- 
tigen Überzug khumen.^^ Allein alle diese Gnadengabeo 
konnten die Gewalt der Ereignisse nicht brechen , welche in dem 
immer selteneren Aufenthalte des Hofes, der verminderten Sehiff- 
fahrt , den unruhigen Zeiten des Vormundschafts-Zwistes , der 
hussitischen und türkischen Einbrüche, der Erweiterung des Weia- 
baues auf dem flachen Lande und dem Umstände eintraten, daas 
nach und nach die Hochstifte und Kloster, von denen die meistea 
in Klosterneuburg ihre Hofe und Weingärten hatten, voa dem 
Weinbaue sich zurückzogen, wodurch viel sicherer Verdienst auf- 
hörte. — Wie aus der kleinen Chronik erhellt, trug die Stadt im 
14. und 15. Jahrhunderte beinahe gleiche Lasten mit dem Stifte, 
ja sie half dem letzteren in Geldverlegenheiten aus , während sie 
in späterer Zeit bedeutende Summen von den Stiften Kremsmnn- 
ster, Spital am Pihm , Waldhausen etc. aufsunehmen sich genS- 
thigt sieht 

Die im folgenden angezogenen Urkunden bewahrt das ttid- 
tische Archiv ; doch ist bemerkenswerth , dass die 1483 erfolgte 
Bestätigung der Privilegien durch Mathias Corvinus sich nicht vor- 
flndet. Vielleicht musste selbe bei der nächsten Bestätigung des 
rechtmässigen Landesherm abgegeben werden. — Sämmtliehe 
Urkunden mit noch einigen von geringerem Belange sind auch io 
einem Copiarbuche des 16. Jahrhunderts (welches die Aufschrift: 
^Freyheiten der Stadt Klosterneuburg^^ trägt) in der Stiftsbiblio* 
thek vorhanden, dessen Abschrift hier vorliegt« 

Nussdorf an der Donau den 29. April 1851. 

Dr. H. J. SBeibig. 



313 



I. Albrecht I. verleibt der Gemeinde in Klosterneuburg das Stadtrecht. Datum Wien 

an sant aitten tag. 1298 (5. Febr.). 

In Gottes Namben. Amen. Wir Albrecht von Gottes genaden Erzher- 
sog xve Oesterreich und Steyer, Herr von Crain, von der windischen Markh 
and von Porttenaw khnnden allen Leathen ewigkhlich, unser fürstlich wQr- 
digkheit teuret und mehret sich, und höhet ir gewalt, ob wir den genedig 
sein , die sich mit Treuen und mit dienst unserm gebott machen underthan, 
■0 wehst auch der diener schaar, und würdet ir wil g^et, iren schermb sie 
▼on uns haben und fQrderliche recht. Das bedenkhen wir an der erber- 
lichen gemain, unserer lieben und getreuen burger zne Neuburg Closterhal- 
ben« die sie also her behalten haben mit getreuer stettig- 
kheity und an uns gekhert sind mit ewigklichen dienst, dass 
wir billich mit sonderlichen gnaden sie bekhomen sollen, und ir gemach und 
er mit gneter sicherhait bewahren : davon nemben wir dieselben burger 
gemain in unsem freundlichen schermb, und in unser genadt vdlligklich 
und ewigen sie zn burgern, dp ss sie und irnachkhumen sein in unser 
bnrger zail imermehr, darczue geben wir in alle die recht und frey- 
nng in stOtten und märkhten, auf landt und auf wasser, an mautten 
ondauff zollen, auf und zethall, die unser best stött habent in Oesterreich, 
dass sie denselben freyungen und rechten sein, was sie zue schaffen haben. 
Wir nemben auch und thailen sie und die vorgenandt statt von 
dem gericht enthalb Thonaw zue Neuburg, da sie ehe hinge- 
horten, dass sie davon ledig sein allerding und geben in sonderlich gerichts- 
ambt und ein gericht, was ehe hinüber hat gehört in das gericht zu Ncu- 
hurg , wo es hie disshalb gelegen ist, mit gewentlichen recht, ehrn und^uch 
nns, also, dass sie da bey ihnen ein richter haben, den wir inen geben als 
andern stOtten, dass ir gericht auch ledig sey ganz und gewalttig, ain jede 
•ach nach iren rechten zue richten, so geben wirihnenstockhundgal- 
gen , als ander unser stött haben in ihrem gericht. Sie sollen auch einen 
rath sezen und haben, und ihnedess sollen zwölf burger sein aus 
in , die wizigisten und die besten , die mit treuen und mit weissheit darzuc- 
fllgen, und was die rathen , trachten oder sezen, das uns und der statt erbar, 
ans nnd guet ist, das soll statt sein; und soll auch der rath nitabnemen oder 
zergehen, wan ainer abgehet, so soll man ain andern an sein statt wider- 
aenben : doch wollen wir das und geben es zue recht, ob ain ersamh burger 



314 

der bnrclchfridt gesessen ist und hat fQnfzig pfunt pfening wert, ein lott- 
sehlag oder nottnnst tettc, den sei der richter nit fahen, nocli sein guet be- 
khQmmern unib die schult , der richter soll im fOrgebieten, als recht sey, 
und der geseboU antworten nach recht dar&ber. Dass auch die vorbenandt 
statt an lenlhen undt an guet gepessert werde , so geben und sezen wir das 
der statt und bürgern, ain ewigen markht zue suchen an dem 
montag alle wochen, mit allem khaufschaz, als sidlicfa und gewentlich 
ist markht zue haben in andern unsern stölten. Wir wollen auch, wass 
man getraits fQer auf wasser und auf landt, das gest sein zae der vorge- 
nandten statt Neuburg Closterbalben, da soll man uns unsere recht von 
geben in derselben statt, und sol der richter zue Neuburg enthalb donaw 
khain recht von demselben gclrait nemen, und soll auch daran nimandl 
irren. Noch mehr gnaden thuen wir von willigklicher guet unsern vorge- 
nanden burgern, armen und reichen, also dass sie an dem urrar zu 
Neuburg enbalb tunaw an baiden landten khain thail geben 
and dass sie haben genzlich das recht , das da an dem urvar haben ander 
anser burger an dem landt. Dass dise gnad und dise recht den vorgenan- 
den burgern und der statt ewigklich ganz unzcrbrochen und siftit beleiben, 
dess geben wir inen disen brieff und hantvest zue ainer ewigen statt and 
urkhund dar&bcr mit unsern anbangenden insigl bestätt. Der brieff ist ge- 
ben zue Wien an sant aittcn tage nach christi gebuert tausend jähr * zwey- 
hundert iahr und in dem acht und neunzigistcn jar. 

11. Friedrich 1. der ScLoiie verleiht der Gemeinde zu Klostcrneiibarg das Stidtreeht. 
Datum Wien am s. Georgentag 1^09 (24. Apr.). 

Ist mit der vorhergehenden Urkunde durchaus gleichlautend. 

Ili. Friedrich I. der Schone gibt den Bürgern zu Klosterneuburg 24 loch Weingarten 
auf der Weyding genannt das gercidt gegen irihrlichen dienst. Dat. Wien am frey- 
tag in der osterwochen 1318 (28. April). 

Wir Friedrich von Gottes gnaden römischer khdnig, alceit ein mehrer 
des reichs verichcn an disem brieff und thuen khundt allen den^ die ini an- 
sehen , lesen oder hören lesen , die nun lebentig und liemach chunflig aindt» 
dass wir mit vordachten rouct, mit voller gnnst und mit gueten willen der 
hohen fQrsten, unser lieben brücder, der herzogen von oeater- 
reich, Leopoldt, Albrechts, Hainrichs und 1 1 e n and mit wei- 
sen rath unscrs besten rat zue Ocsterreich gegeben haben onser aignea ein 
perkhwein wachs, dess vier und zwainzig loch, and iat ge- 
legen auf der Weyding und haist das gereidt, sambliehen 
unsern burgern zue Neuburg Closterhalb and andern erbem 
Icutbenund iren erben zue rechten perckhrecht zue versezen, zae ver- 
khaufTen und allen frumben darmit zue schaffen an alle irfall, mit solieher 
besdiaidenheit: dass sie uns dienen sollen von iedlihen iochalle 
jar ewiglich sechzehcn emer weins rechter statmas für 
zeh e t und f U r perckhrecht, als es mit allem recht herkhomen. Wir 
wollen auch das. dass mit rechten gewissen unsers khellermaistera , oder 



315 

tm wir danue i ehaffen deMelben weint geben , der in den vorgenanden 
grmichacni iet ; wo aber iemandt daa gebott zerbrach, und der uberwardt 
wuerde. ao aol der wein aller, der in demaelben Weingarten gewahscn ist, 
desselben iars stehen an unser genaden. Geschähe aber das, des gott nit 
wiD, dass khimb ein merkhlieh gebresi von gottes gewalt von bises , von 
■ehaner oder von ainem andern nnglickh, dass man uns des vorgenandton 
Bit ■5eU gar gewereni so sol unser khellermaister, oder wer unser ambt- 
■aan ist » dass in dem Weingarten würdt desselben iares von inen nemen 
und soll uns daran genftegen» und unser nachkhomen. Sie seien auch die 
vorgenandten Weingarten ndt fridhols und mit erdt und mit andern fürdem, 
ab wie es herbraeht haben mit altem recht , man sol uns auch dasselbig 
perkhrecht geben sue Neuburg in der statt » sie sollen auch von derselben 
weinwaha sueeben ain thaiding des negsten pfingstag nach sant georgen tag 
und XU vogtrecht von dem loch ain pfenning, wir aber, dass 
iemandt verkhauffen wolt, der sol geben unsem khellermaister , oder wer 
unser ambtflunn ist, sue ablaidt vier und zwainzig pfening und 
ain pfening sue anlait. Wir sollen und wollen auch der vorgenand- 
ten Weingarten rechter g^er und schermb sein nach des lants recht und aU 
vorgesehriben ist Und dass diso wantlung statt beleih und unzerbrochen, 
darüber geben wir disen brieff versigelt mit nnsern khOniglichen Insigl. 
Der ist geben zue Wien des fireytags in der osterwochen, da von Xsti ge- 
bnert vergangen waren drey sehen hundert iar und in dem achtzehenten 
inr, in dem vierten iar unsere reiches. 



IV. Rndolph lY. ßäckerordnong filr Klosteroeubarg. Dat. Wien am auffkrtsabcnt 

1360 (13. Mai). 

Wir Rudolifder Vierdt von gottes gpenaden Erzherzog zue Oesterreich, 
■ue Steyer und zue Cämdten, Fürst zue Schwaben und zue Elsas, Herr zue 
Crain , auf der March und zue Porttenaw und des heiligen römischen reichs 
obrister Ügermaister, thuen'khundt, dass für uns khumen unser pekhen- 
maister zue Nenburg Closterhalben und hatten uns, das wir in geruhten zue 
bes t a tten ir recht, die in unsere vordere geben betten: das haben wir ge- 
tan, ak unser brieff sagt, den sie von uns dammb haben. Damach khamen 
fdr uns unser getreuen lieben, der richter, der rath und die burger ge- 
■Hunigkhlich von derselben unser statt zu Neuburg Closterhalben, und 
kUagten iren grossen gebrechen , der armen und reichen daselbit anligent 
wir, von saumbung wegen der genandten pekhenmaister, 
also das unsere statt an brot war gewesen drey tag, und 
bitten uns, das wir sie daran besorgten, als wir die pekhen hietten besorgt, 
änderst miesten sie verderben. Nun haben wir angesehen die vorgenand- 
ten gebresten und ir nottorfft, und haben sie darin versorgt und bedacht mit 
unsern genaden als hienach geschriben stehet, wen das ist, dass diesel- 
ben pekhen unkhauff bachen, ab oft sie des überfahren werden mit 
dem rat und mit der gemaindte , die dazue gesezt sindt , und darumb be- 
schworen haben, so sollen sie als oft unsern richter daselhsl 
Archir. Jahrg. IS",]. VII. 3. n. %. Heft. 21 



»16 

zue wandel geben zwen nnd sibenzig pfening. Avcb tboen 
wir in genadt , dass sie einen freymarkht haben sollen alle wochen nn dem 
inontag mit der beachaidenheit, was man darauff bringt nnd f&rtt von brodl, 
von flaisch, oder wie das genand ist, das soll man da fail baben den gnnxen 
lag ohn alle irrung, nnd an den andern Ugen in der wocben so! man es ancb 
fail haben , ala das von aller gewobnhait herkhamen ist Wir habea sie 
anch besnnderlich begnadet wan das ist, das die vorgenanden onner pdAca* 
roaister unser statt Neubnrg für basmehrsanmbt mH brodt, wad das 
unser rat und die gemain bey iren aiden , als sie uns gesehwom lubcB, 
gesprochen mAgen, so sindt sie dann znehandt von allen Ire« 
rechten gefallen, nnd soll anch dann derselb unser rat, wer dersoe 
den zeitten ist , darzuestehen und thuen , dass die ehegenandt naeer sUU 
fDrbas nit mehr gesaurabt werde mit brodt Und was der ehgenandt ratli 
damit thnet , da sol es bey beleihen an irmng , auch sei der ralb und die 
bnrger gemainlich der ehgenandten statt zue Nenburg des briefs nui taiAl 
den puncten nnentgollen beleiben; als nur derselbe p^henbrief wider die 
ponct und articeln des gegen wQrdigen briefs wäre, dammbea sol aiemaadta 
erlaubt sein , dieselben unser genadt uberftthren , oder ir mit khainer M- 
veller gedürsligkheit widerstein: wer es aber darüber thitte, der solle in 
unser ungnadt und darzue hundert pfunt gelts zue wandt verfallen seiSv der 
fünfzig pfunt in unser Cammer nnd fünfzig pfunt den , die davon besehwerl 
sindt 9 werden nnd gefallen sollen. Und dass diso genadt fttrbas gaasimd 
unzcrbrochen beleih, und ewiglich volfQrt werde, eo geben wir disen brieff 
zu einem offen nrkhnndt besigelten mit nnsern grossen anhangnnden Insigl. 
Der Sachen sein gezeugen die hernach geschrieben sieben : die dhrwftrdi- 
gen unser lieben freundt herr Ordolph, Crzbischoff zu Salsbargt 
Legat des stuels ze rom, herr Paul, bischoff zue freysing, herr 
Gottfriedt, bischoff zue passaw, herr Johannnes Rnateller» 
bischoff zueGurkh, unser Canzler, bischoff ülrieh von Seekha«, 
bischoff Ludwig von Khiembsee, bischoff peter von lavenl« wid 
die edlen, unser lieben Ohem graff von GOrz, Phalenzgraff in Khlndea, 
Graf Meinhart und Graf Hainrich von Görz und Graf 04t ve« 
Orttenbnrg und unser getreuen lieben Graf Ulrich und Graf Htf^ 
man gebrueder von Cilli, Graff Johannes von Pfanaperg, aae^r 
hanhtman in Cämten, Eberhart von Walsee, unser hanbtaHUi ob der 
Ens, Eberhart von Walsee, unser haubtman in Steyr, LeepeldtTea 
Stade ckh, unser haubtman in Crain, Ilörman von Laadeapetg» 
unser Landtmarschalkh in Oesterreieh, Hainrich von Haekheaperg'« 
unser Hofmeister, Jans vonPrun, unser Cammermaisler, Pilgraai der 
Strein, unser Ilofmarschalkh , Hainrich von Prnn, anaer SeheadiK 
Albrecht derOtt ens lainer, unser Khuchenmaister, Albreeht der 
8chenkh Khellermaister, und Wilhelmb derScheaekh vea LIe- 
bensperg, unser Speissmaister und ander erber lenth genueg« Der Meff 
bt geben zue Wien an dem heiligen auührt abent nach Xsti gebnerl drqr- 
zehnhnndert und im sechzigisten jar, unsera alten in dem ala aad awala- 
zigisten , und nnsers gewalt im andern jare. 



317 

Wir, der vorgenandi herzog Radolf sterkh disen brief mit der ondtcr- 
ftckrill anser telbera handt. 

V. Radelph IV. bewilligt anter festgesetsteo Bediugiingeu der Stadi Klostenieubiirg dlp 
Abttsag VW Uebenins ond Dienst. Dat. Wien am pfingstag vor s. Barthol. tag 

des heil, swdlfpoten 1360 (20. August). 

Wir Rndolff der Vierdt von Gölte« genaden Erzherzog zue Ocstcrrcich, 
sueSteyr, und auch zue Rhärnden Fürst zue Schwaben und zue Klsass, 
Herr s« Crain auf der Markh und zu Porttenaw und des heiligen römiüchcn 
reichs obriater jlgermaiater thuen khnndt, dasa wir angesehen und betraclit 
habea die nnaer statt zu Neubnrg Closterhaiben anliegnndt und gar schwe- 
rer Verzinsung wegen, die daselbst auf den heusern ligundt 
daYoa auch derselben heuser in der statt und in den vorstcttcn zu Neu- 
barg gar Tilwuegst worden und zergangen sint, und darumb 
■adi rat nasera raths mit gueter vorbetrachtung haben wir anstatt und in 
■ambea nnaer selbst, und unser lieben g^brüeder, Friderichs, Albrechts 
und Leopoidts, herzogen, fttrston und hcrren mit sambt uns in den 
ebgenandeii landen, der aller wir als der Eltist under in vollen 
und ganzen gewalt haben und für all unser nachkhomen und erben 
ewiglieh anfgeaezt mit rechter gewiüaeo , und sezen mit disem brief recht 
und retlich in ein ewig recht, was bey alten oder bey neuen zoiten auf die 
heffatett oder heuser in der statt und den vorstetten zue Neubnrg Closter- 
haiben geaezt und geschlagen , Vbcrzins und purlchrecht, oder dienst, die 
man biachoffen, abten, prObsten, pfarhern, capUn, teu- 
achen herrn und at. Johannes, münche, nunnen, bctlorden, 
•pitallern, und geistlicher und weltlicher pfafheit dient 
und anch die man dient unsem lantherren , rittern, khnechten und bürgern, 
und auch gottahensem und khttrchen, und auch räthen oder gemainschaflflen 
in den siltlen und auf dem landt, oder wie sie genandt sindt, pfaffcn oder 
lajren. franen tder man , oder den Juden, die solch uberzin« und dienst 
haben anff den egenanten hoffstetlcn oder heusern , dass sie diselben über- 
siaa nnd dienst je ain pfunt gelts nmb acht pfundt pfening ab- 
znelftaen und zue khauffen geben, unverzogentlich an alle widerret , dem 
•der den, der die heuser und hofstett sindt, und die den dienst davon rei- 
chen ; was auch ietzt mit ungebauter oder wfister heuser undholT^tctl in der 
statt und in den vorstetten zue Closterneuburg gelegen sein , die sollen ge- 
stifll und angefangen sein oder werden zue bauen inner diser jares frist : 
wer aber daa nbersizt und versaumbt, desselben yedes haus oder ungebau(e 
iMflbtatt soll mit vollem recht ohn alle genadt lediglich verfallen 
•ein einem jetlichen herzogen von Oeiterreieh und der 
• tatt Neuburg, nnd soll auch davon aller uberzins ab sein, wem der 
weltMi aelt, und waa auch fürbasser nach disem ersten jar solcher hofifdctt 
■ad henaer sindt, oder wuerden die jar und tag ungestiflFl und wuest blei- 
beBn, die soUen anch zu geleicher weis uns und der statt verfallen , und 
mSgeik anch wir in dem namen als da vor und all unser nachkhomen her- 
»•gen ztt^ Oesterreich dieselben heuser und hoflTstett die uns also verfallen. 

«1 • 



318 

iicliaffen nnd geben zae der eg^enanten statt naz , wen wir wollen; aneh aol- 
len diselbcn heoscr und hoffslett , sie sein uns verfallen oder nit. die nnn 
hcmacli gesliffl oder gebaut worden , frey nnd ledig nein vor aller 
stenr, von dem lag als das paw angefangen wQrdt drey gan- 
zer jar nach einander, wan sie aber diselben drey jar veilanffen, 
darnach soll man uns von denselben henscrn steum nnd dien , als von an- 
dern heusern und gQettemin der statt znc Neubnrg, was aneh yederman 
solches Überzins , purkhrecht oder dienst zue im selbst ledigt nnd lAanlll, 
den soll er uns auch versteuren nnd verdienen , als ander sein gnet an allea 
geverde , auch sol in dem namen als zuvor aller mennigkhlich de« wider- 
khaufs und der ablösung der chegenanten Qberzins, purkhreehten nnd dienst 
gehorsamb sein ohn alle widerrete, wen es jemandt an dem andern ferdert; 
wer aber das , das jemandt dem andern wolt ungehorsamh sein , nnd der 
lOsung verging oder sie vcrzug ein ganz monath , derselbig nngehersamb 
soll alles sein recht verloren haben , und soll dem andern thnil nein 
haus oder sein boffstatt von ihm ohn alles gelt ledig nnd 
los sein ohn alle irrung, all dieweil auch die Qberzins nieht abgelöst 
und abkhauflrt sein , so sollen die den crraichl und gedient werden, wer die 
sindt, als vor beschadcn ist, uns, unsern brQedern und erben davon dienen 
und steur geben in der mass , als unser burger von Neubnrg Closterhalben 
uns von andern iron gQcttern dienen und steur geben ohn alles geverde. 
Auch haben wir uns selber in dem namen , als davor « disen ansas zne min- 
dern und zuc mehren , und nach gelegenheit nnd nach noUnrffI der saehen 
7.ue Icuttcm und verstantlich zue machen in der mass nnd allermenniglieli 
bey recht und beschaidenheit beleih , niemandt davon nndter allen lenthen 
sey davon erlaubt, und wert auch niemandt gedOlrfftig und die vorgeachriben 
unser gcsez zu verirren oder zebrechen , oder in khainem was dawider m 
ihnen. Wer es aber dawider thette mit frevendlicher gedurstigUiait grtsa 
oder khlain , der wiss darumb schwärlicb verfallen in unsern aom nnd nn- 
gnadl, und auch in die buess fünfzig pfunt geltsi der uns gefUlen 
sollen in unser fürstlich cammer zwainzig pfunt, unser statt ine Neubnrg 
zehen pfunt, dan der den schaden enphahet von der ehgenanten aaeh sehen 
pfunt, und in unser canaley zehen pfunt. Und dass diso sach lürbaan ganz 
statt und unzerbrochen beleih, und ewiglich vollfürt werde» nnd wan wir nno 
diser stunt selber in unsern landt zue Oesterreich nicht an sein, dammben 
so haben wir diso abschrift unser brief haissen vesten nnd sterkben ndt un- 
ser statt zu Wien grossen anhangnnden Insigl, so lang unsi dasa una gett 
zue landt sandte, so wollen wir sie bcstfitten mit unser fürstlich grossen 
anhangnnden InsigL Der brief ist geben zu Wien am pflngstag vor st Bartbo- 
lomees tag des heilig zw51fpotten nach xsti gebnert dreyzehn hundert Jar. 
darnach im sechzigisten nnd unser gewaltes im dritten jar. 

VI. Rudolph IV. bewilligt onfer festgosezten Bedingongen der Stadt Klesteraeobirg die 
AofhebuDg des Grandrochtes. Dat. Wien am pfingstag vor st Bartholomeeafag 

des heil. zwOlfpotten 1360 (SO. Angnst). 
Wir Rudolff der Vierdt, von Gottes genaden Erzbenog ine Oeifer- 
reieb, zue Steyr, zne Khftmdten, Fürst zue Sehwaben und me Ebaaa, Herr 



319 

sae Crain, aaf der Narch und Porttenaw and des heil. rdm. Rcicha obrister 
jSgenniüster veriehen und thaon khundt allen Icuthen ewigkllch , die disen 
gegenwnrdigen brief sehen, lesen, oder hören lesen: wie das ist, dass mit 
gewonhait herkhnmen sey , dass ettlich prSlatten , clöster and gottsheuser, 
etlich edel leat and auch burger gewiss dinst und zins, genant gruntrecht 
gehabt haben in unser statt und den vorstet ten zu Neuburg Ciosterhalbcn 
anf den hensem , paumbgartten , und boiTstetten , und dass auch mit banden 
derselben clöster gottsheuser, edlleut und barger gehaissen gruntherren die 
heoaer, paumbgartten und hoffstett verkauffl , versezt, gemacht, hingeben 
and gefertigt worden, als mit herren der aigenschaft. Doch wan wir 
rechter herr sein der aigenschafft und des gruuts der egcnan- 
ten statt und der vorstetten zu Neuburg Ciosterhalbcn gemtinigklich und 
iedea thails sonderlich , und von der rechten herrschafft wegen alle want- 
lang, ortnang, und fertigung mit unser gunst und handt, oder die, den wir 
das erlauben and verleichen, nach gemainem recht beschehen sollen , so soll 
and mag diselb gewonhait wie alt sie halt war, die also wider das ge- 
main recht und wider die warhait ist, khain sonder recht machen 
noch in bringen, darum nach gpieter vorbetrachtung und weisen rathe unse- 
res rathes und ander unser getreuen haben wir im namen und an statt unser 
selbe and der hochgebomen f&rsten Friedrichs, Albrechts und Leo- 
pol dt s unserer lieben gebröeder abgenumben und hingethan disdbcn ge- 
wonhait mit fftrstlicher macht, und nemben ab und vernichten sie mit crafft 
disea brieffs als uns schetlich und widcrwertig der warhait und gemainen 
recht and verbieten in dem namben, als davor, bey unsem holden, und wol- 
len nicht, dass jemandt, er sey pfaff, bischoff, abbt, probst, corherr, pfar- 
herr, zitter, khnecht burger oder wie er genandt sey, pfaff oder lay, cdl oder 
nnedl, fQrbass in gruntherrn weiss khainen khauf, gab, ge- 
rn Acht, saz in der ehgenandten unser statt und in den vorstetten zue Neu- 
barg , verttig mit seiner handt gunst , briefen und insigcln , beschehe aber 
flbrbaas eine solche verttigung, wollen wir, dass die gänzlich unnuz sey und 
khain crafft mehr haben sol; darzue der, der die verttigung Ihuet in grunt- 
hem weiss ain march golt, und dem, der die verttigung gethan wirl auch 
ain march golt zum wandel verfallen sein die man dem rath zue besscrung 
der statt anttwurten sol. Durch das aber an verttigung iemandt der vorbe- 
flchaiden guetter gesanmbt werde oder gebresten gewin , sezen wir in dem 
aamben als davor, aines ewigen statten gesez, dass alle wantiung und vert- 
tigang der vorbeschaidenen güetter beschehen solen vor dem richte r und 
dem rathe unser statt zue Neuburg Closterbalbeu, welche ic zu den zcitlen 
■bidv die wir oder unser erben oder nachkhumben gesczt haben, den auch 
wir ganzen und freyen gewalt und volmacht geben haben und geben , die 
▼erachreibang and verttigung zue thun und volfUrn, und mit der statt 
MeCea and siegeln zu bestatten an unser statt und von unsern wegen , also 
das die gruntherren daher gethan haben. Was sie auch also cr&filigcn und 
bea t attea , das sol crafft haben und unverrukht beleiben in allermass, als o]> 
wir selber gethan betten. Es sol auch an der verttigung der hingebcnt 
aa iedem pfant pfening ainpfenning, und der innembeat auch 



320 

von ainem jetlichen pfont »in pfennig ^ eben den raike. vmA 
Htfl der ratbe die pfening legen nnd klieren an gcmninca auca der nlalC 
nach nnaeren nnd nnaem nachkhomben ralh. Wir aezea aoeh uid g^iden 
in dem namben, ala danror. wer der iat. er aey pfaff, feiallich «der weHUck 
edl oder anedl, der auf den henaem, panmbgartlen oder hofstell in der ateU 
oder in den %'oraie(Cen zne Nenbnrg hat dienst nnd zina, die aan Beat graal- 
recht, daaa er die zoe lösen nnd abznekbanffen sol ie aia pfaat gell* 
umb acht pfnnt pfenning, oder ob es minder ist, nmb ala ril, ala dan 
andern acht pfnnt gezencht nnd bringt ohn gcrer in aller maaa aad allca 
den pnncten alls bei derselben pAn nnd wandt, ala wir daa vanaala gahaltca 
und gesazt haben, nmb Itenng den pnrkhrechts nad der hrief weinet, dea 
wir darumb geben haben. Daas dia alles st&U beleih , gehallea «ad relfibi 
werde, nnd wan wir selber zne diser stnndt in nnserm laade laa Oetar 
reich nit sein, dammb ao haben wir diss abgeachrUR nnaerer krieff kaiaacn 
veaten und sterkhen mit nnaer statt zn Wien grosaen aakaagaadea iaai|^ 
Der hrief ist geben zne Wien am pflngstag vor aL Barlhoiomeealag dea 
zwölfpotten nach Xsti gebnerl dreyzehenhundert nnd im aeehzigiatea, aaaa- 
rea alters im aia nnd zwainzigisten, nnd naaers gewalt im drittaa Jar. 

VII. Rudolph IV. bestätigt als Lehensberr dea Verlauf eiaes Bafes u Binrnbeig aa das 
BQrgerspitäl xu klosteneuburg tob den Wisent. Dat Wiea am mitwack Tar aL 

Georgentag 1363 (19. April). 

Wir Rudolf der Vierdt von Crottea genadea Erzherzog zae O aalaf r a lck, 
Steyr, Khftrndten, Herr zue Crain, auf der windiaehen Markk and aaa Part- 
tenaw, graff zue habspnrg, zu tyrol, zae pfirt nnd kbAbnrg» Marggraf aaa 
pnrgau und lantgraf zae elsassen bekhennen und Ihnen khondt afeaHickaa 
mit disem brief umbdenhof au Pisenpergand am die zekea iaekart 
ackbers daaelbs zum pisenperg gelegen und waa darzne gehört dIa Win- 
sen t des theuren ayden von Neuburg dosterhalben von ana zae lalMa kat 
gehabt, und die derselb Wisent der burger spitall daaelha aaa Naakärg 
verkhaniR hat, daa wir die aigenachaiR deaselben hoffs und der aekea Jaak» 
nrt akher mit aller zneg^hörung lantterlich durch gott nnd dnroh 
aller unser vordem seien trost und hail willen zae demaelben gegak aa 
ben , und geben auch imer zue haben und zue niesten und allen aeiaea fira» 
men damit zue achaffen , zne gleicher weisse, ala mit andern aeiaaa aigan 
gQettern. Diser sach aeint gezengen der ehrwOrdig herr paal biaakaff 
zne froysing und die ehrsamen und geistlichen abbt Jokanaaa raa 
melkh, abtclemena von achotten, zue Wien» brobat alriek va« 
sL Polten, und die edlen g^aff nlrich von ochaambargaadgraf ai- 
mon vOB tvratain, unser lieben ohaimb, graf berchtold vaa »agdt- 
barg und anaer getreuen lieben Eber hart von walsee vaa liaa aaaer 

_ ■ 

haubtman ob der ens, Stephan von Meysaaw, obriatar auura^alUt al- 
bert von puechhaimb, obriaterdruchaAss, Heydenreiah raaMaya^ 
saw, obrister schenkh , peter von eberstorff, obriater aaaarartLaa- 
(loldt von stadegg, landtmxrachalkh in Oealerreieh, Haiariak vaa 
lUtpach unser hofmaiater, Jonaa von Losperg anaer 



321 

Ander erber herrn, rilter und khnecht. Und deM zoe aincm wahren olTeii 
und ewigen nrkhnndt geben wir disen offen brieff besigelten mit unseriii 
greisen (ikntlichen inaigl, der geben ist zue Wien am luitwochen vor Rt. 
geergentag nach XU gebuert dreyzehenhandert ond im drey und sechzigislcn, 
«ueers alters im vier und zwainzigisten und unsers gewalU im Alnflen jar. 

\\\U Albrecbt IH. ond Leopold III. Verbot, fremde Weine in Klostenieubiirtr eiiizu- 
nbrea. Dat. am s. DarUmeestag des heil, zwölfpollen 1370 (^^. Aug.)* 

Wir Albreeht und Leopoldt gebrieder von GoUes gnaden Herzogen zuc 
Oesterreich, zu steyr, zue Khfirndten und zue Crain, herren auf der windi- 
■eben markh, und zue porttenaw, graffen zue habspurg, zue tyrol, zue plirt 
und zae khftbnrg, margraffen zue purgaw und lantgraffen in eUass bekhen- 
neu ond Ihnen khundi offentlieh mit discm brief, das f&r uns khomen unser 
lieben getreaen die burger gemainlich zue Neuburg closterhalben, und chlag- 
ten uns von iren grossen gebresten , der in anligent war , von Iren alten ge- 
wonhaiten and rechten , die sie bcy allen nnsem vordem säligen herbracht 
nnd die sie in geben betten durch besscrung und aufnemnng willen dersel- 
ben unser statt zue Nenburg, dass niemandt khain wein soll in diselb 
onser statt zue Neubnrg f&hren, und dieselben recht und gewohnhait hat 
Bum ptelich an in zerprochen und uberfaren wider die brieff, die sie 
ven nnsern vordem gehabt haben, und die sie haben verlorn, 
ala sie uns das khundlieh und aigentiich beweist haben, und hatten uns 
mit allem vleiss und mit ganzer begiert, wie dass sie die obbenandten 
brieff also verloren haben , dass wir ine doch die vorbenanf e ire alte recht 
nnd gewonhait mit disem unsern brief zu best&tten geruhten. Das ha- 
ben wir gethan in der weise, als hernach geschriben stehet , dass wir mai- 
nen und wollen und gebieten auch gar ernstlich bey unsern hui den , dass 
fürbass niemandt in diselb unser statt weder Christen noch Juden 
khain wein f&ren sollen weder vil, noch wenig, dan unser 
bnrger daselbs, die mögen und solen ire aygen pauwein zue in fürii 
maisch geweiste, der in dem gericht gewaxen ist. Es mOgen auch die 
geste iren rechten pauwein, der in bey der statt wahst, maisch weisse 
darin fl&m und niderlegen y sie solen in aber nit vertun, auch wolen 
wir dass die lent aus den dorffern die in dem gericht umb die statt 
gesessen und gelegen seint, khain wein, weder maischgeweiss, 
noch weinsgeweis in die statt nit f&ren solen. Were aber dass 
die vorgenandlen recht und gewonhaiten Jeroandt an denselben unsern bür- 
gern zue Neuburg closterhalben Überführ und zerbrftch , der solle wissen, 
dass er verfallen ist zue besserung unserer ehegenandcn statt dreyssig 
pfnnt pfening, nnd darzue solen im die burger daselbs zue Neuburg d i- 
•elben wein auf die erden slahen und sollen sie des unentgolten sein; 
es were dann , ob ein grosse notturft da wer , von wegen was dann unser 
riehter daselbs zue Neuburg erlaubt, sol stfilt sein und bleiben, es sey an 
wein oder pier. Wir inainen auch , dass unser gottshaus daselbszuo 
Nenburg mit seinen wein fneren beleih, als es von alter her- 
khomen ist, wass auch unser zue Neuburg pau weingartten haben zu st. 



^0% taAa,%F:ti%rt trli 



tetf^ 





Ikt arkeiteatv sie 
sie Mit dsr stell 



Wir Aiitftelil tm G«tt€s 
SS« KkirmäUm «sizsc Crsis, grsff isc trrtl 
rviAtfr, dtcm nik «s4 des Imrgewm xse Xemkvn^ 
ss4 siiM |^««U. Wir c sphftfl qi 
V4PS Bsacrs we^^en. sllc die Bit 4er slslt 4 
sciB «4«! «der ssedl «der aBbtIesI, d 
ftseb Uides, ab pUiick ist nsd alles tob altes 
Wim a« pÜAgtUi^ saek dea pre^tesUg aass etc. 
zi|(i*Urtt. 



X. hWrttr.ki 111. i^niKiieid«! deo Streit iiisctea dea Prahsie CsIamm mI dir Snit 
liier die 2 NaHaiill«ii. Dat Wien am lasibsUg nach at. ClridM ta^ ISIl 

(9. JdU). 

Wir Albrecbt ven Goliea gnaden hersog ise Oeslemicki sss Mofr« 
Mie Kbftmdten ssd zoe Crain, gralT sse tyrol bekhennes nsd Ibssi 
smb die krieg und atQait die gewOaten aindt swisehSB4si 
barn uBBcrn lieben andichiigen prsbat Colmsa YesNsmbsrg 
von «einen und dea goltahauses wegen daaelbat an ainesi Uisil, sad dar g^ 
maia der ■chftfflent xae Nenbnrg Cloater- sad asabavg 
markhlhalben am andern tbail, ron der iwayer msrkht silla wpgaa 
xne CluBterneubarg» daas wir nnaem lieben getreaea Heidersiek vaa 
Meyaaa w Landtmaracbalkb in Oeaierreieh, Hanten Ten LiehtsaslaiBf 
unaorn hofmaieicr und llsnaen von Tnrnan haebmaiater in Osatsnrtiflk 
hinauf gen Nouburg ochikben » an erfaren aia gaase kknnditckaft« wis dss 
von alter herkbomen were, und widemmb an ans snebringea. Diseltea 
droy haben gar aigentlioh» daaa diaelben swo markhtsiHen dsmgstbriMas 
angebAron» getagt, vor onabekhenl, and sie erfiurea habsa, aaddasiclB 
brobrt daaelbfl die bin xuelaaten hab and laisea nftg, wem er wMls» 



323 

ben awo mtrkhftailleii sollen auch an dem crichtag und an dem sambi- 
Ing vor allen andern zUlen und schöffen zae Cloaternenburg Icat and gaet 
innemben and anlassen alle dieweil die zwo markbtzillen nit vom landt ge- 
siossen baben obn geverde; wenn sie aber von sCat kbamen sint, so mQgcn 
die andern scbdff darnach woi leut and gaet innemben and anlassen ohn all 
widerrele und hindemass. Es mSgen auch die ehgenanten zwo markhtzillen 
die andern tag in der wochen besanderlich oder mit andern schöffen 
wol Csren und arbeiten wohin sie wollen , ohne alle irrung , und wan nach 
derselben khnndschafl unser berren vor uns erfunden haben, ist das der 
ebgenani brobst bestät, dass er sein vorfaren und das gottshaus die zwo 
markhtxillen mit g^6r und alter gwonhait gebracht haben, als das vorbe- 
■ebaiden ist , das er dan auch dabey beleihe. Daramben wollen wir , wem 
der ehgenant brobst die bestattung also gethan hat, das er ftirbas dabey be- 
leihe and gehalten werdt ohn alle widerret und geverdte, doch mit der be- 
•chaidenheit, dass uns unser recht, die wir haben an unsemzwayen markht- 
xillen zw Neuburg markhthalben behalten und unverrukht beleihe , als das 
von alten berkhomen ist mit urkbundt des briefs geben zue Wien am sambs- 
tag nach st Ulrichs tag Anno aintausent dreyhundert drey- und sibenzi- 
»A jare. 



XL Albfecbt UL zweite Eotseheidang io derselben ADgelegenheit. Dat. Wien am st. 

Laurenzen tag 1373 (10. August). 

Ist bereits in Max Fischers merkw. Schicksale des Stiftes und der Stadt 
Klostemeuburg. Wien 1815, 2 Bd., pag. 403. abgedruckt. 

XU. Albrecbt III. erstreckt das Erbrecht der Stadt Wieu auf Klosleriiciiburg. Dat. Wien 

an unser frauen zue liechtmcss 1383 (2. Febr.). 

Wir Albrecht von Gottes gcnaden herzog zue Oesterreich, zue Steyr, 
me Kbamdten and zue Crain, graff zue tyrol entbitcn unsern getreuen, dem 
Richter und dem rathe und den burgern gemainigleich zue Neuburg Clostcr- 
halben und allen perkhherren, gruntherren und allen aniptleuten daselbs, 
den diser brif gezaiget wirt, unser genad und alles guetes. Wir lasen euch 
wissen • das wir unser statt wien umb alle erbgQeter solch recht geben ha- 
bes von f&rstlicher macht , als von wortt zu wortten hiemach geschribcn 
stel and als sie anch in irem stattbach geschriben haben : Allen den, die nun 
leben nnd hernach khunflig sind, sey khundt, das nach Xsti gebuert drcy- 
lahen hundert und im ain und achzigisten jar des er ichtag s 
in denpfingstfeiertagen kham zue dem ratgeben der statt zue Wien 
in demselben rate der durchleichtig hochgepom fürst unser genediger lieber 
herr herzog Albrecht zu Oesterreich und ist da mit dem ganzen rate uberain 
geworden, wie filrbas in der statt zue wien all crbgueter erben seien , dass 
die hvf den rechten erben peleiben, wan an demselben stukh das erbrecht 
haisseL Ist etwa vil zeit von unbesichtikhait wegen hie zue wien vcrort- 
nvng gehalten, dem rechten widcrwcrtig, davon die rechten erben enterbt 
■eya wwden, and die gftetter gefialen sint unrechtlich zue frembdcr leut 
kttniea, die der nicb erben waren; also das der ehgenant onser herzog AI- 



32% 

brecht und der ganz rat gesezt haben anwiderriflich zu ainem ewigen rech» 
ten, da ■ alle erbgQettcr, die ein mentaeh ea aey man oder f ran, 
aneratorben sint, enen oder von änen oder von Yaiter oder 
von ur ratter, erben aolenauf daa geachlechtdea atamneai von 
dem die gQetter herkhomen aint, in solcher weia» ob ein man ab- 
gehet mit tot, ehe dan sein hauafraw, und daa er ir khinder hinder im leat, 
die sy mit ein ander haben, und daa dan die fraw ein andern man nimbi, und 
mit demselb auch khind gewint, die aint dan mit eraten khinden geaehwiatr^ 
get, muetterhalbcn , und das dan die khind , die sy bey dem eraten man hat| 
abgingen mit tot, ehe ay zue iren beschaiden jaren khftmen, und ehe ay vogt- 
bar wurden, oder das sy das erbgOetter un%-erkhumbert, nnversehaIR nnd 
unvermacht hinder in Hessen ; daa dan diselben gOetter erben und gefallen 
sollen auf des erern manne erben , von dem diselben gQetter herkhomea 
sint nach dca rechte zue Oeiterreich, und nit auf der khinder geaehwiatriget 
muetterbalben, und alao zue geleiclier weis sol im aten von den fraoen« ob 
ein fraw abget mit tut, ehe dan ir man abget, und da sy im khinder hinder 
ir lest die sy mit ain ander haben, und daa dan der man ein ander Iranea 
nimbt und mit derselben auch khint gewint, die sint dan mit den enlca 
khindern gescbwistriget vatterhalben , und das dan die khinder, die er bey 
der ersten frauen hat, abgingen mit tot, ehe den ay zu iren beachaiden Jarea 
kh&men uud ehe sy vogtbar wurden, oder daa sy die erbgQetter nnvcridilb* 
mcrt, unverschaffl, und unvermacht hinder in Hessen; so seien dan diaelbea 
güetter erben und gefallen auf der erern frauen erben, von der dieelbea 
gQetter herkhomen sint nach des lanta recht zne Oesterreich, und ut anf 
der khinder geschwistriget vatterhalben. Also werden die gOetter »le den 
rechten erben khumen , und khombt diekh von einem wolhabenten man oder 
frau ein ganz geschlecht wider zue ercn und zue guet , daa anders onreeht- 
lich zue Crembten handten khumbt. War aber, das der man khaine 
erben nit eraischen khunde, die die gQetter nach den voigeaehribe- 
nen rechten seit erben, so solen diselben gQetter gevallen der 
stattzuWicn zue gemainen nuz, als das mit alten rechten herUkOBMB iai, 
und darQber mit ewiger bestiittigung dlez anfaaz dea erbrechta hat ea dar 
vorgenant unser herr , der herzog mit sambt dem rate in dia groaaa 11811- 
buech baissen schreiben ; davon gebiten wir euch allen und ener JetKeheB 
sonderlich und wOUen, d a s ir die ehgenanden recht in aller waia» 
als sy daroben verschriben sint, auch alao haltet nmb euer 
erbgueter und nit andere, wan wir euch diaelben recht geben und 
meinen, daa ir die haltet und bleiben lasset. Mit urkbundt diaa briefb 
zue Wien an unser frauen zue der Hechtmea nach Xati gebaert in dreyieheä 
hundert und im drey und achzigiaten jar. 

XIII. Albrerht III. Regeinng der Grondbafhsgebflhren füc die Stadt Klostemeabnrg. Dal» 

Wien am st Ulrichs tag 1391 (4. JnU). 

Wir Albrecht von Gottes genaden Erzherzog sneOeaterreieh, laeSte/r, 
zue Khftmdten und zne Crain , graff zue tyrol , bekhenen und thaen khaadl 
offcntUch mit disem brief ; wan ans aint f&rgelegt die groaaea gehraatea 



325 

und beschwemng, die unser leul arin und reich in uusern staUgericht zue 
Neoburg Cloiiterhalben von den amptleuien , ire erb und grOetler unzher 
hmben gehabt in solcher maz , wen sy die habcnt versezt oder verkhaiifft, 
das dan dy ampUeut haben genomben von besigeln, so sy dar- 
Bber gethan haben, was sy wollen, ond das darauf khain gcsezte» 
reeht gewessen sey ; haben wir zue undterstehen die ehegcnanden gebresten 
■ad besehwerong denselben unsem leuten die genad getan , und tbueii auch 
wtsaentlich mit dem brief , welche ander inen nnn fQrbaz versezzen oder 
verkhaaffen, das davon den amptlenten, die dan darQbcr siglent, alweg von 
einem jegliehen pfant gevalien soleu zwen pfenning ond nit 
mer y und der sol geben , der da hingibt , ain pfening , und der da khaufl, 
auch ain pfening von yedem pfant. Auch haben wir in die genad getan, 
was man den ehegenanden güeter in derselbem aroptleut pQecher nun hinfQr 
SMepÜant verschreibet, das davon alweg der amptman nit mer nemben sol, 
dan swOlf pfening, wie gross halt die schazungist; ist die schazung 
khlaia , darin sol sich der amptman bedenkhen und wan sy das also geben 
snd raichent , so solen sy davon nichts mer schollig noch gebunden seyn. 
Davon gebiien wir ernstlich bey unsem holden allen perkhherren , grünt- 
berres , perkhmaistem und amptlenten in der ehegenanden unsem statt ge- 
rieht sne Clostemeuburg , was die halt, sy seyn unser oder nit, und dem 
der brief gesaigt wirt, und ist auch ernstlich unser mainung , das sy die 
ebgenanden unser leut nun fOrbaster alweg bey denselben unsern gnaden 
ane irmng und hinderniz beleiben und darwider nit tuea in khain wais, wä- 
ren welche das darwider tite, die t&tten schwerlich wider uns. Mit urkhundt 
dises briefs geben zu Wien an st. Ulrichestag nach xsti. gebuert drey zehen 
hundert und im ain und neunzigisten jar. 

XIY. Die Gemeiude Klosterueiibiirg bestimmt die WabI und Recble des Sladtrichlers. 

Dat. Klost. 8. Juni 1391. 
Ichy Simon Wisent auf dem Anger, die zeit stattrichter zue 
Closterneuburg, und wir der rat und die gcnanden all und die ganz gcmain, 
arab und reich der statt daselbst, verjehen f&r uns und unser nachkhumen, 
und Ihuen khundt mit dem brief allen leuten, die in sehen, oder hören lesen, 
die nun leben und hernach khünflig sint , uwb das gericht zue Nenburg 
Closterhalben : das der fürst in Oesterreich, unser gnediger herr maint bey 
■nser statt zue habca, also das wir alle jar sollen sezen ain richter, undter 
ans, den wollen und bestallen. Nun haben wir, der rat und d\.e ganz gcmain 
enrölt zu ainem richter den ehegenanlen Simon Wisent, also das er 
stattrichter soll seyn von der weinachten flber ein ganz jar. Das hat er 
getan durch unser aller bitt, darumb verbinden wir uns und all unser nach- 
khemben mit unsem treuen in den brief ohn geverde gegen den ehegenan- 
den Symon Wisent, und wer nach imc alzeit richter wirt: diewcil das 
gerieht bey der slat beleiben muss, als wan der Symon Wisent nach dan, 
das sein gericht auskhnmbt , und all sein nachkhoniben richter derselben 
stally sol und mag derselb Symon Wisent und sein nachkhoniben richter das 
gericht geben ain ander piderman nach iren treuen , und nach des rales rat, 
und wem sy das gericht alle jar geben , der sol es haben nur ain jar , und 



326 

nit lenger an lein wiUon, und wer dan das gericht hat ain jar , dar aol es 
aber nach dem jar geben ain piderman nach seinen Irenen und nach des 
rate« rate der statt daaelbs; und wem der richter and der rate alle Jar gciien 
das gericht, der sol ea nit widerreten. Widerret es derselbig, dem 
man es enphilcht der ist Tervallen zehant ine geben ohn alle gaad 
den fftrsten zue Oesterreich hundert pfnnt und «na, der 
statt sue Neubarg hundert pfunt Mehr haben wir anfgesest« wer 
richter alleseit wirt, dem sol man alle jar von dem gericht geben ftr nein 
müehe und fftr die kost seiner khnecht away und dreysaig pfnnt 
Pfenning, und sol ein jetiicher richter alle jar sein gewön^ 
lieh steurfrey. Mehr haben wir auigesezt, was un richter nndaein die- 
ner von des gericht wegen verzem an der herschaft, das sol der richter 
ausrichten ohn der statt schaden, war aber» das der richter und die 
burger f&r die herschaffen mttssen von des gericht wegen, dlselb ac w ag sei 
die statt ausrichten ohn des richters schaden. Mehr haben wir an^eaeit 
zue alnem nnz der statt Neuburg, das ein jeglicher richter, was tot schlag 
und grosse Wandlung sint, sol richten nach des rata rale^ 
und sol ein richter den dienern, die sue dem gericht gehören, hof gewant 
geben nach des rats rate ohn sein schaden, auch sol ein richter t wer das 
gericht in hat, den brief inhaben. Und das der ehegeschriben hantri 
also statt und unzerprochen pelaib, so wirt der rate und die gani gemaindto 
armb und reich der statt Neuburg Closterhalben ain jegelicher richter dar 
stat daselbs , wer der ist, alzeit den brief versigeln mit der statt anhaagan- 
den insigl. Geben nach Xsti gebuert 1391 acht tag nach at PeterneDaa tag 
der heil, junkhfirawen. 

XV. Spruchbrief der Herzoge Albrecht und Wilhelm swischen dem Rathe and der 
Gomeiade za Klosternenburg. Dat. Wien am montag naeh st michaebtag 1888 

(8. October). 

Wir, Wilhalmb und Albrecht, Vettern, von Gottes gnaden henogen me 
Oesterreich , zu Steyr , zue Khfirnten und zue Crain, graffen zu tyrol p be- 
khennen von aller stOs, misshellung, dag und brechen wegen, die da gewe- 
sen sint zwischen unsem getreuen , dem rath und etlichen iren mittailen aa 
Clostemeuburg, an aim taii, und der ganzen gemain daselbs an den andern 
tail, wie swischen ine vergangen und verlauffen haben mit worfea oder 
werkhen, von vergangzeit nnz bis auf die heutigen tag, und da sy b^yd seini 
gfinzlich hinunder uns gangen seint alles das st&t zn halten nnd xae TOlr 
füren, was wir zwischen inen darumb sprechen : dass wir nach balder eha- 
genanden taillen dag, antwortt und widerret nach unser lantherren nnd rata 
rat bedechtlich darüber gesessen sein, und haben sy um aU solch brechen 
und stukh nach gemainem nuz und fromen reicher und armer , entachaidea 
ausgericht und in ausgesprochen , als hernach geschriben stet. Den erntea 
von der stenr wegen sprechen nnd manen wir, dass rdch nnd arm 
gleich steuren iedermann nach geschworen aid von aller ael- 
ner h ab ie von ainem pfnnt, als vil dan darauf gesezet wirt Ba aol aoch 
der rate zwen ans der gemain und die gemain swea ana dem 



327 

rat erw-51en und nemben, dUelben vier sollen den statUchreybcr , der 
dum ie utt lae in nemben and die stcur abnemen und einbringen, and 
•ölen aacb diaelben vier and der sUtUcbreyber schwören , das sy diselbig 
sleor getreulich anschlagen, abnemen and einbringen, gleich dem reichen 
als den armen ohn geverde: ob anch la ainer zait stdzz oder gebrechen 
darin anferstonden, die so! man an ans bringen, die wollen wir dan genedig- 
lich wenden. Item von der bestant wegen der weingartt paw 
sprechen wir 9 dass die all ab seyn and das nan fQrbaster iederman an sein 
weingariten pan mit dem tagwerch, so best er mag. Item fOr das fQr- 
khanffen wegen, es sey an trait, salz, holz, stäkhcn, sch&b and in aller- 
ley ander khanfimanschafft , wie die genant ist , die daselbs hin zae anser 
statt gen Clostemeabnrg khnmbt anf wazzer oder auf landto, sprechen wir, 
das nimandt khain fflrkhaaff da thaen solle anzt aaf den drit- 
ten tag» aber iederman mag zae seiner nottarfft wol khaaffen, wan im das 
aller best fiftegt. Danumb das fOrkhaaff des wein sprechen wir, dass 
iederman wein khaaffen mag nach seinen statten, wie im das aller best 
flieget, als von alter herkhomen ist, doch also das mit dem wein coster 
versorgt werden , das die getrealich nnd nngevärlich darin gefarn gleich 
dem reichen als dem armen; ob aber diselben weincoster änderst handelten, 
die sol man darnmb pessem oder verkhem , nachdem and die schult ist. 
Item amb die rat , die ämbter von dem gottshaus daselbs zae Ncu- 
bnrg haben sprechen wir, wan ain neaer rat da gesezt waerde, der besorge, 
das es hinl&r bleibe, damit armen and reichen gleich geschehe. Item umb 
jetsicher and ander schalt sprechen wir, das man darnmb handeln 
•ol nach der statt recht and freyheit , als von alter herkhomen ist , damit 
reichen nnd armen gleich geschehe » und das wider recht nimant beschwert 
werde. Item das man von der stattmaur daselbs zue Neuburg 
slain gefftrt hat sprechen wir, das es nit hinfÜr beschchen sol; welcher 
aber das getan hette, oder hinfür tetle , behalten wir uns selber die pesse- 
mng, derman ans davon pflichtig ist« Item umb der peen der steur 
einzubringen sprechen wir, das die vier, so zu der steur gesezt werden, 
ein pOn anfsezen solen nach des rats nnd der gemaine ii-issen , und die sy 
dnnkht aller fleglichst seyn, damit die steur forderlich werd ehr eingebracht. 
Item von der abbrach wegen der hcuser sprechen wir, das hinfdr 
khain abbrnch geschehen sole, sondern wir mainen, das es beleih bey den 
briefen nnd rechten , als von alter herkhomen ist : aber umb die abbrQch, 
die nea gesehehen sint, behalten wir uns vor die pesserung, die man damit 
gegen ans verschult hat. Item von des ratos wegen sprechen wir, das 
wf doA inem nnd den äussern rat wollen, als von alter herkhomen ist, und 
«eleke sie also zae ratsleuten nemben , die solen sy uns all an ainer zctl 
verBerkht geben, daraus wolen wir nemben, die uns darzue gefalen, welche 
aber WM damnder nit gefalen , die mögen wir vorkheren. Item von dor 
vischer wegen sprechen wir, das der flezer den vischem gcraumbe 
htttatt lassen solle auf wazzer und auf landt , die sy mit iren schÖffen zue- 
gebalten nnd iren zeug da (rfikhnen mögen , als von alter herkhomen ist \ 
•ol der flezer das urvar zue Neuburg enhalb und hie dishalb der thonaw 



328 

beleiben and geben kssen, als von aller kerkliomen Ul, md ninanlt Imng 
and beeehwemng dar Ihnen in khain weiie. lies von des besigcln we- 
gen des grnnt sprechen wir, dai daa beleiben tele, ab der brief laat, 
den weilandt der hocbgepom nnl benog albreebt anaer lieber herr Tatlcr 
Rcligater gedachlnnsa darftber geben hat. Item nmb all andere elag- 
nnd inesprach wie die genant eint, die awiaehen baider chgCMUider 
Ihailen , dem rate nnd der gemain verloffen haben , wie aieb das vei^gaiigVB 
hat mit wortten oder mit werkhen sprechen wir , das die gnaslieli ab aeyn 
seien, nnd khain tail gegen dem andern kliain feintsehafll nnd onwillOB tra- 
gen soll in khain weise, sondern hinfur gnet f rennt nnd einander freuadUich 
mit irer arbait geraten nnd geholffen sein sifllen , ala von aller harklMMMa 
ist, nnd sol khainer dem andern sein arbait gefKrlieb voraieebea. llea 
umb all vergangen schult und vcrhandlnng, wie si^ die awl- 
sehen denselben tailen dem rate nnd der gemain verloffea haben t baballca 
wir uns ver die pön und pessemng, die sy nns dammb veHalles und fflieh- 
tigsint. Item sprechen wir , das all aydt nnd geübte« bnadft aad 
aynigung« die die obgenanten tail ander ain ander gemacht 
und gelobt haben genzlieh abseyn und kbain crafft haben 
seien, und sol khain tail dem andern hinf&r dammb nicbta pflichtig aaeb 
gebunden sein. Item so sprechen wir, und n ollen emstlieb, das bcydl ab- 
genant tail nnsern sprach und Ordnung ganz stit ballen oad Tal- 
film, nnd darwider nichts sne Ihnen in khain n-eg, sondern nHunea wir, ab 
binfbr in den vorgenanden arliceln oder stftkhen ichteo irmng ader aiiaa- 
helnng s wischen auferstünde, dass sy darnmb nnder ain ander ait khriagea 
oder stftzug werden, sondern die alweg an nns bringen, waa wir 
diselben verhören, leuttem nnd ausrichten wollen. Welcber tail aber des 
gegen wOrdigen unsem sprach uberflkr in ainem oder menigem vergentaa- 
den stQckhen, den wollen wir dammb pessem an leib und gnet aa alle gnadi, 
mit urkbunt des briefs, geben au Wien am niontag nach st micliari iMg aadi 
Xflti gebuert im dreyzehenfaundert und darnacb im sechs nnd nennslgialea jnr. 

XYl. Wtthelm iiad Albrefhl bostitigen der Stadt Klostenieubarg Ihre altM Radite. 
Dat. Wien am heil, drey khSnig tag 13»7 (6. Jftnner). 

Wir Wilhalmb und Albrecht, vettern, von goltes gnaden benogea naa 
Oesterreioh , aoe Steyr, zue Kh&rndten ine Cr ain , Herrn auf der wiadip 
sehen Markh und aue Porttenaw, Grafen ineUabspufg, sne tyml, aae 
pfirt und zne Khfiburg, margraffen zu purgaw nnd lantgrafea ia 
sen bekbencn , daa fDr nns khumen sint unser getreuen anner 
zne Neuburg Closterbalben nnd haben nns flkrpraebt vier briaf « dia ia* 
von dem hochgepomen fttrslen , weillant herzog Pridrieben and bacaag 
Rodel ffen nnsern vettern und herzog Albrechtea unser lieber v attof 
und Vatter loblicher gedechlnus von gott gnadt über ir raebt, gnai aad 
freyheit gegeben sint. Der erst brief also anfahct: In gottea nambea. Am&m. 
Wir Fridrich von goltes gnaden etc. und ist geben zne Wien aa al. Qaorgaa 
lag in dem 1309 jar. Der ander brief hebt sich ant Wir Rndalf der 
Vierdt etc. und laut nmb das granirechl und ist geben zne Wien am 



;»29 

Ug ror ■!. BarUmees Ug in dein 13G0 jnr. Der dri( brief hebt sich : Wir 
Itndolf der Vierdl etc. and lautet ninb das parkhrecbt, nnd ist geben als der 
nichal vorder brief. Und der vierdt brief hebt sich an: Wir Albrecbt clc. 
nnd ist geben an st. nlricha tag in dem t391. jar.; nnd baten uns diemilig- 
liehen, daa wir in diselben brief genichten sue verneaem und zae bestütton. 
haben wir angesehen ir treu and gerechte gebet and werbang , und haben 
von fllrstlicher macht denselben unsem burgern von Neuburg Closterhalben 
die ehgenanden ire hantvestang und privilegi alle und ir iegliche besundcr 
mit all iren pancten and articeln, die darinnen sint begriffen von neuen din- 
gen becrftffUget und bestat , bccrefftigen , bestfiten nnd vemeuen anch die 
wissentlieh in craffi dis briefs und mainen auch ernstlich, dass sy uns nnd 
ir aaehkhomben nun und hinach bey allen vorgenanden rechten , gnaden, 
freyhaiten und gnetten gewonhaiten , die in iren vorgenanden bricfen be- 
griffen sint, von meniglich angehindert genzlich beleihen. Davon cnphollen 
wir nasem getreuen lieben N. unsem Landtmarschalkh in Oesterreich, 
aüen haoptleoten , herren, rittem und khnechtcn , allen stetten, pflcgern, 
riebtem , mauttern, zdlnern, bargern und andern allen unsem amptloiitcn 
und ander tan en , gegenwcrdigen ond khunfligen, den diser brief gezaigct 
wirly aad wollen ernstlich , dass sy, die ehgenanden unser burger von Ncu- 
borg Closterlialbm bey discr unser bestättung irer ehgenantcn brief voUig- 
lidi lassen peleiben, und inen darwider khain irrung noch hindemuss thuen, 
noch ander iemant gestatten zue thuen in khainem weg , sondern sy auch 
vesliglieh dabey schermen and halten, und in gewalts und Unrechts vorstein 
von oAsem wegen , wo sy dess bcdürffen und sy darumb anruffent , daran 
begegent sy nnsem wilen an gevär. Mit urkhunt des briefs geben zue Wien 
aa der heil, drey kbGnig tag nach Xsti gebuert dreyzehenhundert jar, dar- 
nach ia dem siben and aeunzigisten jar. 

XVIL WiIImIb oad Albrechl bewilligeH dfu Bflrgfm zu Kiostenieabarg , ihre Weingürten 
■ü Ugverfcea oder io bestiDd la bauen. Dat« Wien an s. Agneten tag 1400 

(21. Jfinner). 

Wir Wilhalmb nnd Albrecht, vettern, von Gottes genaden herzogen zue 
Oeoterreich, sne Steyr, zue Kh&mdten und zue Crain, graffen zue tyrol bc- 
khenaen, als wir vormals nnsem getreuen lieben, dem richtcrund dem ralhe 
nad den kargem gemainiglich reichen und armen zue Neubnrg Closterhal- 
hoB vasere gnadt brief umb etlich stukh und articel geben haben , in dcn- 
selhea sonderlich begriffen ist, das nimant daselbs sein weingarlt nit hin- 
laaoca vad bestanden pauen sol. Nun seint diselben unser burger zue uns 
khaaMii, nnd haben ans fttrgeben, wie das ir gprosser verderblicher scliad 
war» aad ans gebeten, das wir in das geruechten zu wenden nnd zue crlau- 
hea, das sy diselb ir weingartten machten pauen , wie sy das allerleiclitest 
Miehtoa inekhomen mit tagwerchcn oder mit bestünden und baten 
« das wir unser rftthe zue inen schikben , die das crfueren. Nun seint 
rithe dagewesen , und haben sich darin aygentlich erfarcn ur.d uns 
den aaeh khundtschafflert pracht, das der articel derselben unser 
statt nit fieglich sey; davon haben wir denselben articel abgenomben 



330 - 

und nemben den Mch tb wiraenUlch mit dem brief und erkobea Inen « Ire 
weiiigftrkien fllrbMter zae paaen mit tagwerkhen oder bestanden, wie in das 
allerbest (Hegt , das also, das der vorder nnser brief in andern sdn paneten 
and articcln pcy seinen cräfflen peleib onz an uns mit orkbont dies brieb 
geben zue Wien an s. Agneten tag nach Xsti gebaert Tiersehenbondiert jar. 

XVIII. Leopold lY. ringeii den in der Urkunde III. festgesetxten Zehent nnd Bergrecht« 
Dat. Wien am pftngstattag nach dem heiL pfingstag 1407 (19. Mai). 

Wir Leopold von gottes gnaden herzog zae oesterreich, zne st^rrp ne 
kh&rndten und zae Crain , graff zu tyrol, bekhenen für uns» nnsern lieben 
vettern herzog albrecht, den wir inenhaben und der zu neinen 
jarn nit khamben ist, unser brfteder, und all unser erben nndnaeh* 
khomben , als weylandt, der allerdnrchleachtist flkrst, berr fridrieb, 
römischer khönig mit gunst und willen der hochgepomen i&rsten herzog 
leopoldtsy albrechts, hainrichs und otten herzogen zne oeeter- 
reich seiner brüeder , unser urehnen seiliger gedachtnuss, etlichen uuem 
burgern zu Neuburg Closterhalben und andom erbern lenten und iren erben 
zue rechten perkhrecht gegeben und verschriben hat sein und nnser nignen 
ain perkhweinwahs, der 24 joch sint, und ist gelegen auf 
Weitling und h aissei das ghrait zue versezen, zne verkauflien nnd 
allen iren fromben damit zueschaffen an alle irrung, in solcher maa, das ay 
uns dienen solen von ainem jeglichen loch Weingarten alle jar ewigli- 
chen sehzehn emer weins rechter stattmas daselbs laeNenbnrg 
für zehent und perkhrecht nach des briefs laut und sag, den er inen danunb 
geben hat : also sint die ehgenanden unser purger von Neuburg nnd ander, 
die diselben wcingariten inbaben fQr uns khumen, und habent nna angemelll 
und gebeten dicrautiglicli , das wir sy in denselben Zinsen genediglich be- 
dachten und den genichten zeringern, wie dieselben weingar ttea 
vast ödt und zergangen weren, das sy das gezins der sehzebn oaer 
weins nit getragen, noch die darvon geben mochten : haben wir solch ir hageren 
und abgang bedacht und nach unser herren und rftthe rath, die dan dame« 
mal bey uns gewesen sint, denselben zins geringert und ringem «neb win- 
sentlich mit disem brief also das sy uns von ainem jeglichen ioek 
weingartten in der undern schon zehn emer, von der oborn 
schoz in demselben geraidt acht emer, der den in denselben wein- 
gartten desselben jars gewabsen ist, rechter stattmass daselba me Nenbuif 
für zehet und perkhrecht, als das ist mit altem recht herkhnmena f&rbaaler 
järlich dienen und unserm khellermaister , oder wen wir darmn achattai, 
mit guetter khuntschaflft zne unsern banden antretten sei nach lant nnd aag 
des ehgenanden brieÜB, der in von den vorgenanden khOnig Fridridien nn- 
sem urehnen, darumben geben ist, der auch in allen articeln nndponelan 
bey seinen crefften peleiben sol, ausgenomben umb den artieel der sechidn 
emer weins , die wir in auf zehen emer in der untern schoz nnd nnf nebt 
emer in der obem schoz des geraidts gelassen haben, darb^ es f)ta*baater 
bleiben sol , als vorgeschriben stet mit urkhandt dis brifa geben mo Wien 



331 

un pfia^tattag nach dem heil, pfingstag nach Xgti gebacrt virzehen hundert 
jar darnach in dem slbenten jar. 

XIX. AIhreebl V. bewilligt den Bürgern %u Klostorneuburg einen bedeutenden Steiier- 
Mchlass« Dat. Wien am sonntage Qaasimodogeniti 1412 (10. April). 

Wir Albrecht von Gottes genaden herzog zue ocsterreich , zue stcyr> 
nie khamdten und zue crain, graf zue tyrol, bekhennen, das wir genedig- 
Heh betracht und angesehen haben die grossen und merklichen 
schaden, nnd das abnemben so unser getreuen, unser pur- 
ger ine Nenburg Closterhalben und die daselbs statt mc- 
nigfaltigen genomben haben von grosser steur wegen, die 
sy nnzher haben geben mdssen, und auch von schaur, gQzz nnd prunst 
wegen , die ir weingartten, erb und heuser etlich jar her vast verderbt nnd 
vemicht haben, davon maniger heuser und halt etlich gassen daselbs ddt wor- 
den and abgangen sint Als uns das alles unser räthe, die wir zue beschauung 
solcher gebrechen daselbs hin haben geschikht, aygentlich crzcUen und für- 
brachten, and haben inen worden , und von sondern gnaden nach unserer 
herm and räihe rat zue hilf and ergezung derselben irer schaden , und 
durch aafnemben der ehegcnanden unser statt an irer gewenllichen statt- 
steor, die da ist fünfhundert pfunt jerlich nachgelassen zwayhundert 
pfont Pfenning, and an unsern stattgericht daselbsten, das alle jar pracbt hat 
Bwayhandert zwainzig pfunt pfenning und lassen die auch in wis- 
sentlich mit dem brief zusambt den zwayhundert pfunt pfenning, die sy 
ans von der ehegenanden stattsteur und den fQnfzig pfunt pfening, die 
sj ans von demselben stattgericht von dem vergangen vierzehen hundert 
and aOften jar schultig gewesen wem zue geben , als das sy uns derselben 
sama pfening fürbaster nit mehr pflichtig zue raichen , sonder der ganzlich 
ledig and los solen seyn , doch uns oder unserer erben widcrrueffen unge- 
TSrlich, wan den ehegenanden burgern von Neuburg die hochgeporen für- 
sten, weillandt herzog leopoldt seiliger gedachtnuss und herzog 
ernst, herzogen zue Oesterr eich , unser lieben vettern, solch gnad auff 
eUich Jar, die nun ansgangen sint, vormaln auch getan haben. Mit urkhundt 
diss briefs geben zue Wien am sontag Quasimodogcniti nach Xsti gebuert 
vierzehenhandert and im zwölften jar. 

XX. Albrecbt V. bestätigt der Stadt Klosterneubiirg die ibr von seinen VorfAhron 
eiiheiken Rechte. DaL Wien an des hl. creuz tag zue herbst 1413 (14. Sept.). 

XXL Albrecbt V. regelt de» Bestandbaa der Auswärtigen zugehöreuden Wcingürteu. 
Dat. Wien am montag vor st. ulrichs tag 1415 (1. Juli). 

Wir Albrecht von gottes gnaden herzog zae Oesterreich, zue steyr, zue 
khimdten, and zue crain, graif zae tyrol bekhencn, wan wir seyn khuntlicli 
nnd weis, das die w ciagart b es tan dt, die etlich unser burger zue Clo- 
stomenbarg von etlichen prälathcn und andern auswerdigcn 
isntsn, die da nit wonhaft noch sässhaflft sint, in bestant weis hallen 
nnd bestehent, unser statt daselbs menigere jare zue grossem schaden 
khnmben sein, and vielleicht hin und hin zue grossen schaden kliumben 
mdcht, ob das nit underntanden wuorde : davor so haben wir mit gueior 

Arcbiir. 1S5I. VII. r*. u. %. Il<>f(. 2:2 



332 

vorbelrachtung' all solch wcingartt bestandt abgenamben wis- 
sentlich mit dem bricf und mainen und wollen, das sy nun fürbaster khain 
burger zue Closterneuburg mit solchem weingarttbestanden nit mehr bckha- 
men, noch die, weder von prälathen noch andern ausswerdigen leuten, die 
in derselben unscrn statt nit wonhalll sini, in bestant weis halt oder aufnem- 
ben in lihain weis, ansgcnomben, welch icz gegen wQrdigklich diselben be- 
stant haben, die sollen und mögen unz zue ausgang des negkhunfligen lesen» 
an fallen inhahcn und den wein halben, der in demselben weingartten wehst« 
daselhs vertun, als ander burger zu closlenicuburg pflegen zue tuen* und 
den andern halben tail sy da nit verschenkhen, sondern den gesten oder 
auswerdigen leuten, die dan daselbs zue Neuburg nit vertuen, verkliauffcn* 
als in dan das bekhumblich und fueglich ist ohngeverlich, undder ehgenand 
aufHaz sol weren unz auf unscrn und unser erben widerruflen. Mit arkkandl 
dis briefs, gehen zue Wien am montag vor st. Ulrichs tag nach Xsti gcbuert 
vierzchcnhunderl und im funfzehenten jar. 

XXII. Albrrciit V. Spruelibrier zwischen dem Stine imil der Stadt. DaL li^en am 
freytag nach dem heil, aufiarts tag 1417 (21. Mai). 

Wir Albrecht von gottcs gnaden herzog zue Oesterreicfa, SBoe steyr, znc 
khärndten und zue crain, grafzutyrol. bekhennen von der stöss and 
missheliung wegen, die gewesen sint zwischen dem ersamen und geist- 
lichen, unscrn getreuen lieben andechligen Albrecht probst, hainri- 
eben dechant und dem ganzen Convent zue Neuburg Closter- 
halbenain iails, und unsern getreuen N. dem richter und dem 
rathe und den bürgern gemainiglich daselbs des andern: es 
sey von gerichts, panthaidung, perkhthaidung, ehethaidnng oder von we- 
lecherlcy sacken wegen , die sy unzt her zwischen inen haben vergangen, 
der sy ganzlich unter uns gangen sint und uns gelobt , stiit zue halten und 
zue voliuren was wir darumb sprechen, als das ir hinlergang brief die sy 
uns darumb geben haben, aygentlich Inhalten, dass wir darumb nach unser 
rate rat wol bedcchtlich zwischen in aus gesprochen haben, und sprechen 
auch wissentlich mit dem bricf «als hernach geschriben stet, des ersten, das 
all solch Unwillen, missheliung und khricg, wie sy unzher swi- 
schen inen haben verlautTcn, ganzlich ab und verriebt seyn sollen, 
also das ain tayl gegen den andern hinf&r darumb khain hass noch Unwillen 
nicht tragen, noch haben soll in khain weis ohn geverde. Darnach als der 
ehogcnandt brobst und sein convent fQrgebendt, dass sy umb all saphen, die 
sich auf iren grUndten . daranlT sy grünt dinst haben, daselbs zue Neuborg 
%'orgehen, zue verrichten, ausgenombcn dreyer sachen, die dan den tott 
anrQerendt, als ist notzog der frauen oder junkhfrawen, dieberey und man- 
schlecht, des in aber die ehgcnanden unser burger nit gehoUendt sprechen 
wir, das unser richter daselbs, wer der je ist, umb all sachen da voUiglich 
zue verichten haben solle als in andern unsern statten deslandtsOesterreich 
die richter pflegen zue verichten und als unser vordem seel. bricif, die ty 
darikber haben, Inhalten ungeverlich, doch ansgenomben umb was sachen, 
die den tott nit anrDerendt jemand! zue sprechen hat, zue solchen leu- 




3;)y 

fen, die dem brobst und sein convcnt nottariTtij^licli und zuo dinst ircsgotts- 
haus, sy seyn geistlich oder welllich, die gesessen und wonhafft sint in des 
closCers ambfang und in den ehegenanden hcuscm und wonungen , von erst 
in der khicl, in dem gusterhoff, in st. Cuncgundenhoff in der 
obelay, im grasshoff, in dem khophoff, und in dem obern spitall. 
dammb svlen diselbcn leut nindert anderswo, als vor dem brobsl oder sei- 
nen amtnnden, dem er das ain pflicht, zue recht stehen, wan aber jemand! 
des brobat und seins convents diemuts volkhs in derselben heuser und wo- 
nangen gesessen solch sach bcgert, die den tott anrflerendt, den so! dos 
brobst amptman unsem richter antwortten , wann er im fodert, dardbcr ziie 
richten, als recht und von alter herkhumen ist. Auch sprechen wir und 
mainen das diselben leut, die dem hrohst und seinem convent nottQrfniglich 
soe dinst saegehdren, als vorberQrt ist, in den vorgenanden heusern khain 
gewerb mit wein vertuen vcrschenkhen, oder in andcrweg 
nil tnen oder treiben sollen in khain weg; welch aber darüber 
solch gewerb und handel darin treiben wollen, in steur, in gericht, und in 
alider weg mitleiten , als ander unser purger und sasscn da pflegen und ge- 
bunden seyn zue tun ohngeverde. Sonderlich mainen wir, das der ehgc- 
genant brobsl, sein convent und ir nachkhomen die freyung in dem 
umbfang irs gottshaus hinfOr haben und niesscn solen, als 
TOrmals herkhumen ist, und als ire brief inhalten, das sy darfiber haben. Es 
mag auch der brobsl und sein convent und ir nachkhomen ir selbst wein 
in Iren schenkheusern vertun als von aller herkhomen ist oh n ge- 
rerde. Item von der panlhaidtung, perkhthaidnng , ehethaiduog und nach- 
thaidnng wegen, die der brobst auf seines gottshaus grOndten raaincl zue 
haben, sein wir aigenllich und weist, das unser ehegenanden stall vil kiirig, 
irrsall, unainigung daraus gehet, davon sprechen wir, das diselben 
panthaidung, perkhthaidung, ehelhaidung und nachthai- 
dnngsollen gänzlich ab seyn, und zue ergezung solcher abgenumbcn 
gewonhaiten und rechten lassen wir dem obgenanden brobst, und seinem 
conrent, and iren nachkhomen an den fQnf und sibenzig pfunl pfe- 
ning, die sy uns jerlich zue f&r geding gebendt, 35 Pfd. pf. 
also dass sy uns derselben summ pfening fQrbas nil mer, dem vierzig pfunt 
pfening pflichtig seyn solen zue raichen. Item von des purkhrechls, 
grondtrecbts und porkhrechts wegen, die der brobst und das golls- 
haos da haben, sprechen wir, was sich solicher sachen da vergehen, grunf, 
pnrkhrecht und perkhrechl antreffent, die solen entschaiden und gericht 
werden vor des ehgenanden brobst amplleulen, als grnndtrechts , pcrkh- 
recbts nnd purkhrechls recht islungevSrlich. Item als sich die vorgenanden 
onser barger beclagenl , das sy mit ainer grössern und ungewont- 
licbenperkhmass von dem brobsl und den seinen da beschwert werden, 
Spreeben wir, das der brobst sein perkhrechl vor dem weingartlen da veli- 
sen und innemben sol, als perkhrechls recht ist, mit ainer solchen mas, als 
■an ans und andern herm , rillern und khnechlen perkhrechl da vchsnel 
nnd innimbt, und als sich der brobst gegen den obgenanden unsern burgern 

bekblag^ wie sy im nil zehenlcn wollen von iron wein, als recht isl 

oo ■* 



und von aller horkliomcn ist, spret^hon wir, dan dio burger dem brobit and 
Mein gottsbaaB von ircin wein mit dem zcbendcn lail zebenden seien, als ze- 
benfrccbt ist, in ir khcllcr, zue im fassen lassen geben, diselben zebenl an- 
znseblagen an irrung, als der brobsl und sein gottsbans von unsern vordem 
brief baben. Den von der färigen wegen des ar fers daselbs zae Nen- 
bürg, darumben sy auch mil ainauder slössig sindt, sprechen wir, wen di* 
selben färigen dem brobsl und sein gotlshaus den dinst von dem urfar nit 
raicben, oder im sein getraidt oder ander ding nit fiierlen, als von alter her- 
khomen ist, und als sy im des rechtlich pflichtig sini, das er oder sein anwmlt 
sy dan selber darnmb nötten oder bessern und inen auch ihre schöiT ingesper- 
ren mag, als das vor ist herkhomen; was sich aber ander Sachen von den i&- 
rigen vorgebent, es sey auf dem wasser oder auf dem landt, wie die genant 
sint, die die obgenantcn sacbcn nit anruercut, darumben sol unser atattricb- 
ter zue richten und zue bessern baben ohn geverde. Item ob der obgeniat 
brobst, sein convent oder ire diener zue jemandt unsern bürgern, oder der- 
selben burger jemandt sonderlich zue dem brobst, sein convent oder der 
seinen icbt zue sprechen hat, das die vorgenant sach nit anriiert, disel- 
ben zuesprich nemben wir mit dem gegenwertigen unsern 
anspruch nit ab. Und des zue urkhundt geben wir den brief versigelten 
mit unsern anhangunden insigl , geben zue Wien am freytag nach dem heil. 
anfTartstag nach Xsti gebuerte vicrzehenhundert jar, und darnach im sibea- 
zohnten jar. 

XXlil* Mbrorbt V. scharn sein (iebot über den ßestaiidbau der Weingarten (Ur- 
kunde XXI) uiedcrholt ein. Datum Wien am erichtag vor st. Matheustag 1416 

(20. Sept.). 

Wir Albrecht von Gottes gnaden herzog zue Oesterreich, lue Steyr, 
zue Khärndten und zue Crain enbieten unsern getreuen lieben , dem richter 
dem rathe und den burgern gemainiglich zue Nenburg Closterbalbeii unser 
gnadt und alles guets. Uns ist fGrbracht , wie etlich, die weingart- 
ten daselbs zue Xcuburg in bestant und leibgedingsweiaha- 
ben, die wein und frich t, die inen darin werden, daselbs 
zue Neuburg maincn zue verthuen wider den brief, den wir ehe 
vermalen darumben geben haben, enpbclcn wir euch ernstlich, und wellen, 
das ir das undcrscbalft und understehet, und das nimandt gestattet, wan wir 
mainen , das bey dem ehegenandcn unsern brief, den ir von ans habeftt, 
gSnzKcb beleih. Daran thut ir unser mainung. Geben zu \Vien am erioli- 
tage vor st. matheus tag , nach Xsti gcbuert vicrzehenhundert jar and dar- 
nach im achtzehenten jar. 

XXIV. Albrecht V. veronlnel, dass die mit der Stadt arbeiten aaeh mit ihr n lei- 
den haben. Datum Wien an des heiligen creuz tag eialtationb l%S3 

(14. Sept.). 

Ist mit der Urkunde IX. gleichlautend. 



335 

XXV. Leopold Fl^zers Cierichtgbrief für den landesherrl. Vertreter Michael Maiiseer« 
ferfillenor Weine wogen. Dat. Klost. am inontag nach oculi in der vasten 

U39 (9. Märe). 
Ich, Leopoldt Floixer, die zeit ainer des ralhe sae Neuburg Cluster hal- 
ben, bekhenn und thne khundt offenllich allen, den der brief fürkhumbt, aU 
der erber weis, Michael Mauser stattrichler daselbs von desselben seines 
amts wegen nach etwas unsere genedigisten herm N.des khönigs und iants- 
ftrsten wein hat solen khlagen und ainen andern richter an seiner slal mit 
rolmacht sne setzen , dardurch frsg und urtail zue recht aus dem ganzen be- 
seiten geding daselbs erlangt und mich also an seiner etat gesezt hat , also 
khamb derselb Michael manser fllr mich und das erbar geding in offner 
schrann, da ich also zue gericht sas, und Ofnet durch seinen angedingten 
retner t wie im also ein richter von ambts wegen zuegebürte nach des obge- 
melten onsers gnedigsten herm und lantsfftrsten woln zue sprechen, auch die 
zve erfordern und in zue bringen , wo sich die begaben in umb stattgericht, 
aU das seinen und aines ieglichen stattrichter billichen zue geaignet war, 
als lang, unzt er dasselbig ambt biet zue versprechen. Nun west er etwas 
guetst das all ermant denselben nnsem gnedigsten herren verfallen wuerde, 
weleherlay oder wo das wer, und bat mich zue fragen aines rechtens, ob er 
billich und rechtlich nach solchem guet khlagen und sprechen auch das for- 
dern und einnemen möcht als ein richter zue banden des benanten unsers 

gnedigsten herrn N. des khOnigs und lantsfQrsten, wo er das in des 

Stattgerichts khrais. Des fragte ich in des geding nach solcher seiner be- 
ger und recht, da wart denselben manser verfolgt und von man zue man zue 
recht gesprochen , das er nach unsers gnedigsten herm N., des khOnigs und 
lantsfUrsten fallen , rechtlich sprechen und solch verfallen guet einnemen 
mOcht, zue desselben unsers herrn gnaden banden als ein richter, wo er das 
In dem stattgericht ainkhftmb, als ime das von ambtswegen zuegebürt. Dar- 
aoff liesse derselb Manser hören ein santbrief, den der edel vestritter herr 
Ulrich der Binzinger, huebmaisler in oesterreich, mein lieber herr N. 
dem richter und ralhe her gehn Neuburg zuegesant hat und lautent: Wir 
Balthassar Ringelstainer, des wohlgeboren herren herren Hein- 
prechts von Walsee haub tmann ob der ens schaffer zue Wien und der 
«dl herr herr Wolfgang von Winden an in bracht, wie ir lent zuo 
Khrisendorff wein über die donaw daselbs hin gehn Khrizendor IT 
haben gefürt, genumben haben, des sy nit recht und wider unser statt ge- 
rechtikhait sey und diselben wein dardurch verfallen seyn , und wie in die 
benanten N. des von Walsee anwalt und von Windten gebeten, das er 
UM sekraib * und uns von irem wegen fleissiglich bitten soll , das wir im die 
wein, die wir inen also genomben haben, den benanten leuten wider geben 
and sich solcher fahl begeben wolten, wan sy solches wein ftlerns hinfUr 
■ickt mehr zu thuen mainten , und ob sy des uberfUeren, und das mehr thät- 
Um» da« wir inen dan die wein nemen selten: und lau (merte darauf durch 
sein retner khlagweiss, wie Andreas Sparnrauff und Woifgang 
Peyrl desselben herm von Windten leute zue Khrizendor ff nun aber 
wein über die (onaw daselbs hin gehn Khrizendorff wider sollch vcrwiiii- 



fiBi samt trso. «kia. Miiettsr kiBil»«y, i 

V. L'iOL AJiidör rcciUicfti tctIi 

liiiiff Ulli ETSkl xae rcchi befal 

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337 

gaedif^ien herrn verfallen , und der nioclit sich derselb Manseer znebandeu 
dei bemellen anters ^nedigsten herren underwinden ; wo die lagen in dem 
aUltgericht. Des alles begerte derselbig Manseer ain geriebtsbrief , der 
wKri ime ertailt and den gib ich ime ander meinem anhangenden Insigl. 
Besehehen am moniag nach Oculi in der fasten nach Xsti gebaert im vier- 
aehen hnadert neun and dreysigisten jar. 

XXYI. I«adislaas Postliumiis verleiht der Stadt eineu vienehentägigen Jahrmarkt lu Mai - 
tiui« Dat. Wien am sambstag vor st. Ulrichs tag. 1453 (30. Juni). 

Wir Lasslaw von Gottes gnaden zne Hungern , zne Behaimb Dalma- 
tiea, Croatien etc. khänig, herzog zue Oesterreich and Marggraff zue Mäh- 
ren, bekhennen» das wir unser getreuen lieben, unsem bürgern und leuteu 
gemainigiich zue Ciostcrneuburg durch irer fleissig bette, auch ir nuz und 
aufiiemben willen und von sondern gnaden ain jarmarkht daselbs hin gehn 
Nenburg Ton fürstlicher macht geben und verliehen haben wissentlich mit 
dem brief , also das sy und ire nachkhomben denselben jarmarkht nun hin- 
flkr alle jar an dem negsten soniag vor st mariini tag mit 
fttrsllicher freyung acht tag vor, acht tag nach halten und 
den innen haben, nuzen, niesten und gebrauchen, und auch die leut, so den 
jarmarkht besuechen mit irem guet, damit khauffen und verkhauffen, han- 
deln und wandlen, sollen und mögen in allen den freyheiten, ehren, rechten 
and gneten gewonhaiten , als ander jarroftrkht im f&rstenthumh Oesterreich 
gehalten wirdt an all irrung, ohn gevärde. Davon gebietten wir vestiglich 
den edlen unsern lieben getreuen, allen unsem hauptlenten, graffen, herrn, 
rittem und khnechten, pflegem, burggraffen und allen andern nnsem ambt- 
lenten und unterthanen gegenwttrdigen und khunftigen ernstlich und wollen, 
das sy, die obgenanden unser burger zue Clostemeuburg und ir nachkhom- 
ben • bey disen unsern freyhaiten , genaden und den vorgenanden jarmarkht 
ganzlich beleiben, und alle , die so dahin khumb^n , iren gewerb da handeln 
and üben lassen in den obgeschriben rechten , und in daran khain irrung 
thnen , noch jemant gcstatt zue thuen in khain er weise. Das ist unser ernst- 
Uehe mainung mit urkhundt des briefs, geben zue Wien am sambstag nach 
•4. Ulrichs tag, nach Xsti gebuert vierzehen hundert und im drey und funf- 
aigislen, unser khronungunsers reiche des hungerischen im vierzehenden jar. 

XXVU. Ladislaus Posthorons bestätigt ODd mehrt die Freiheiteo der Stadt. Dat. Wien 
am montag vor st. margarethen tag 1463 (16. JuL). 

Wir Lasla von gottes gnaden zu hungern etc. bekhennen und thuen 
Uinndi olTent mit disem brief (folgt die Bestätigung alier froheren einzelnen 
Bechte) und in darzuo aus sonderbaren gnaden das recht geben , was bey in 
in der statt oder vorstetten umb khauff geltschult oder ander sachen gehandelt 
«ad mit wortten gelobt und versprochen wirdt , das soll von unserm richter 
and rath daselbs gericht werden; und das sy bey iren ayden von 
allen erbguettern steur nemen mftgen in mass, als die unser burgcr 
u Wien nemen mOgen ohngeverde. Sy haben uns auch anbracht, wie »y 
von den hauern, weingart tleulen und arbailtem mit dem wtingartlon vasi 



338 

besesi nnd i^eiraiigen leyn worden , darin wir ty begnadi liabea, das wf 
hinfOr alle jar den weingarttlon sesen mflgen, ond wieay deaaeibeB 
Ion aeaen nach gewentlichen dingen, das soUen die arbaitter dnlten« und 
welch das Widerreden wollen, oderdarwider theten, es weren basttattert 
weinzierl oder lohner, gest oder bnrger, die mag der richtcr naehnlha 
rath daramb ptUscn ; doch ob ein tearang wird!, so solle« ay die 
arhaitter mit dem Ion aach bedenkhen, das sy des anebhiunen 
mfigen. Wir yernearen , bestatten nnd geben in anch die vorgeachriben ir 
hantvest, recht, gnadt nnd freyheit in crafl des briefs, mainen, aasen, und 
wollen, da» die vorgenanden nnser bnrger, ir erben nnd nacUdiomben die 
tton enthnn nnaen, niessen nnd gebranehen sollen oder mögen Ton allennMi- 
niglich ungehindert, davon gebieten wir den edlen nnd nnaem lieben gt- 
trenen, nnsem landtmarsehalkh in Oesterreich, allen nnsem banbUenthen, 
graffen, herm, rittem nnd khnechten, allen stetten, pflegenif bnrggraffea, 
richtem, manttem, zöUem, bnrgem nnd allen andern nnsern ambUenCeniiBd 
anderthanen, gegenwfirdigen nnd snekhanftiges, den diser brief genaigt 
wirdi nnd wollen ernstlich, dass sy die vorgenanden nnser bnrger sne Nen- 
bnrg Closterhalben bey diser nnser bestittung irer obgenanden brief ui 
rechten an alle irmng (pinslieh lassen beleiben nnd in darwider kbain infhü 
noch hindernnss thuen , noch jeraants andern gestatten sne thuen ia Khaiiier 
weisse, sondern sie dabey vestiglich beschirmen nnd halten. Weleh aber 
die Wim, die firäventlich darwider thetten, die sindt der pen verfkUen, die 
in den obgenanden nnserer vordem briefe begriffen ist Mit orkbnndt %m 
briefs besigelten mit nnsem khüniglich anhang^den insigl. Geben ane 
Wien am montag vor st. Margrethen tag nach Xsti gebnert im 1469 Jar, UBaar 
krönung nnsers reichs des hnngerischen im vicraehenten jar. 

XXVIII. Der Sladtraib zu Wien ^Ibt der Stadt Klostemeuburg ein „Vidimis" ihres lea 
Kais. Friedrieb IV. erbaltenen Urfabrrechtes. Dat. Wien am pfingst nach a. 

tinslag 1460 (13. November). 

Wir Bnrgermaister, Richter nnd rathe der statt sne Wien beUit 
das die ersamen weisen, der richter und rathe sne Clostemenbarg» 
guet freundt dvrch die erbam Marx pussner nnd Thoman Carl, irg#- 
schwom mitbnrger nnsers allergnedigsten herm , des römiscbea kkaiaera 
bricf am heundigen tag ftir uns haben bringen, und fleisslichen bitten laasea, 
das wir derselben brief sehen nnd hOren lesen , nnd inen dea ein vordernlM 
geben wollten, wan sy des zne iren notdnrffen bedOrffen, des wir also dorek 
irer fleissigen bitte willen getan nnd demselben, nnsers allergnedigaftea ker- 
ren , des römischen khaysers brief ganzen besigelten und nnvenrtordaB g#» 
sehen, gelesen, nnd gebort und gegen der abschriffl gleiobstaadig gefiaadas. 
haben, und laut derselbe unsere allergnedigsten herm brief Taa wart: 
wort also : 

Wir Friedrich von gottes gnaden etc. bekhennen, das wir ansem j 
lieben N. dem richter, rathe, den bnrgem geinaialglicb ane Gtealaraanbarf 
und iren nachkhumben durch fleissiger bitt willen, nnd van ae a dew i faaa 
den als erblicher regierunder berr nnd landtsftrst in Oeaterreioh iaadbal 



339 

zu Cloilerneuborg Tottendorff urfar recht geben haben, und geben wik- 
■eoUich mil dem brief, also das sy an baiden landten, enhalb und hie dis- 
halb der (onaw ein nrfarschOff and ain ziilen haben und ir schöff- 
leut und förrlger daselbs leat und guet annemben nberf&ren , auch leat und 
gaet von Closterneuburg gehn Wien ab und auff faren mUgen und sollen, 
wann und als oft sich das gebQhrt mit den freyheiten und rechten, als ander 
urfar in unsern filrstenthumb Oesterr«ich haben und gehalten worden ohn 
gevirde. Davon gebieten wir den edlen, unsern lieben getreuen, allen un- 
sern banpUeuten , graffeny herren, rittcrn und khncchten , pflegern , burg- 
grafen, burgermaistern, richtern, mauttnern, bürgern, ambtleuten, urfareii 
und allen andern unsern nnderthanen, gegen^ Urtigen und zuekhanfftigeu 
emsUicb und wollen , das sy die vorgenanden unser burger bey den obge- 
sebribenen onsern gnaden, freyhaiten und rechten ganzlich beleiben , sy 
die handien und gebrauchen lassen , und innen daran khain irrnng thuen, 
noch jemandts zuethuen gestatten in khain weise. Das ist unser ernstliche 
mainnng arkhundt des briefs geben zue Wien am pfingstag vor st. Ulrichs 
tag nach Xsti gebuert vierzehenhundert und im sechzigisten jar, unser khay- 
•erthambs im nenndten, unserer reiche, des römischen im ain und zwainzi- 
gisten, und des hungerischen im andern jar. Mit urkhunt das vidium, das 
wir den ehgenajiden bürgern zue Closterneuburg geben besigelt mit unsern 
khiainen Anhangunden statt insigl , doch uns und unser nachkhomben und 
der statt An schAden. Geschehen am pfingstag nach st. martins tag nach Xsti 
gebuert vierzehen hundert und im sechzigisten jar. 

XXIX. Friedrich lY. verleibt der Stadt Klostcrneuburg einvii zweitcu JaLrouirkt. Dat. 

Neustadt am Mittwoch st. georgentag I47ü. 

Wir Friedrich von Gottes gnaden etc. bekhennen für uns und unser 
erben und nachkhomben, das uns unser getreuen lieben, der richter nndratb 
und unser barger gemainiglich zue Closterneuburg durch ir erber potschafft 
diemQtigüch haben bitten lassen, das wir in zue dem jarmarkht , so sy jär- 
lich Am Sonntag vor st« merttentag daselbst halten, noch ain jarmarkht, 
nemblich am sonntag nach gottsleicfanambstag zuegeben, und sy damit zue 
gnaden gerachten, haben wir angesehen solch ir fleissig bete, und haben in 
dardnrch, und omb aufnAmbs willen derselben unser statt von sondern 
gBAden den bemelten jarmarkht mit fCürstlichen freyungen, vierzehen tag 
vor und so vil tag von rhömischer khaiberlicher macht und als 
herr und lantsfarst in Oesterreich genedigklich gegeben nnd geben 
auch wissentlich mit dem brief • also dass sie , ire erben and nachkhomben 
BUB hinfilr zue ewigen zeiten den berQrten jarraarckht järlich an demvor- 
bemelten montag nach gottsleichnambstag mit allen den ehren, 
gnaden, freyheiten, rechten und gutten gewonhaiten haben und brauchen 
UBd geben sollen und mugen , als ander jarmarckht in unsern fOrstenthuiiib 
Ocutorreich von rechten oder gewonhaiten wegen gehalten, geijebt und ge- 
bmuclU worden an manigliches irrung und hindemuss, doch andern an 
ireu jurmarckten unvergreiffentlich , angeverlich. Davon 
gebieleu wir den edlen unsern lieben getreuen allen und jedenleichen. unsern 



340 

hanbUeuten, lantmartchalkhen , graffen, freyhemi . littern und imecblen» 
verweaern, hanbtmalatera, richtcm, rAtben, borf^em, gemeinden and allen 
andern nnsern ambtleuten, nndertbanen und geireaen, in was würden, atanls 
oder weien die sein ernstlicb und vestiglich, das sie bemelten von Cloater- 
nenbarg, ir erben nnd nachkhombcn bey diesen nnsern gnaden des obbenan- 
ten jarmarckbt ganzlich beleiben nnd den sie gerueblich gebrauchen, auch 
die, so denselben jarmarckht mit irer UianCnianscbatR, war, and gneft iie- 
suechen werden , darzne und darvon an iming und bindemnaa khomen las- 
sen, und daran nichts iren noch hindern, noch des yemant andern sne thnn 
gestatten in kbain weise, als lieb in allen, und irer jeden sey nnaere schwe- 
ren nng^nadt zu vermeiden mit nrkhunt diss brieffs besiegelt mit nnsem 
khais. M. anhangnnden insigl. Geben zue der Neustadt am mitwoch st. geor- 
gentag nach christi gebart im 1476, unsere khaiserlhnmbs im 85ten unserer 
reiche des römischen 37sten and des hangerischen im 18. jähre. 

XXX. Friedrich IV. verlelcht der Sladt Klostenieuburg das Recht, eiue Salikanmer xu 
halten. Dat Wien am pfinztag vor Miseric. Dni. 1480 (13. April). 

Wir Friedrich etc. bekhenncn als unser stat clostemenbarg in den ver- 
gangenen khriegsleuflflen und besonder, als die von dem khOnig 
aas hungern in dem nechstvergangenen khrieg aberfallen 
worden in merkhlich abnemen and schaden khumen ist, daa wir nn- 
sem getreuen lieben dem richter nnd rathe daselbst zue Clostemenbarg, 
damit dieselb unser statt desto bas wiederumb aufaeraben 
und in guet wesen bracht werden mQg, von fleissiger bette wegen und son* 
dem gnaden die genadt gethan und ihnen uncz auf unser widermfTeB ein 
Salzcamer daselbst zue Closterneuburg zu halten vergont und erlaubt ha- 
ben, vergunnen und erlauben auch als regierender berr nnd lantsfllrst in 
Oesterreich wissentlich mit dem brief , also dass sie ein salacammer in der- 
selben nnsern stat halten , sie und sonst kbain unserer burger und inwobaer 
daselbst zu Closterneuburg, als weit die prnekh da wSrt saln verkanf- 
fen nnd ainwerden sollen und mögen von mainiglich ungehindert, ungever^ 
lieh. Davon gebieten wir den edlen unsem lieben getreuen allen nneem 
haubtleuten, lantmarschalkhen, g^affen, herrn, ritter und kbnechten, pflegen, 
burggrafen, Landrichtern, burgermaistern, richtern, r Athen » bnrgem, ge- 
maindten und allen andern unsern ambtleuten , nndertbanen nnd getrenen 
ernstlich und wollen, dass sie bemelten richter und stat daselbst na Cioeier- 
neuburg bey diesen unsem genaden vergunnen und erlauben , geniUch nnd 
berueblich bleiben lassen, und ihnen daran kbain irrnngnocb hindemoM gebt 
oder thnet, noch dess yemant andern zu thun gestatt in kbain weis, deehanr 
uncz auf unser widerrufTcn, als vorstet, und dass diselben naaer bar- 
ger den salzkhauff bey ihnen fftrdern, damit dassaauaeern 
salzsieden zu Gmunden nit mangl noch abgang bring, aagc- 
verlich. Mit urkunt diss briefs geben zae Wien am phinztag vor deameaa- 
lag misericordia Domini nach Xsti gehurt im 1480 unsers khaiaertliaBiba 
im 29stcn unserer reiche des römischen im 41. und des hnagerisoliea im 
22fclen jar. 



34t 

XXXI. Der R«th vod Koriieiiburg gibt der SIauI Kioslenieuburg ein Vidimus der Privilegien 
Rudolph'sIV.dat. am Bartholomäastag 1360, Ätbrecbtsuud Leopolds dat. amBarlbolomäus- 

tag 1371 uDd Albrechts dat. am s. Yeitstag 1417. 

XXXII. Maximilian l bestätiget silmmtliche Freiheiten der Stadt Klosterneuburg. Dat. 
am freylag nach St. Joannistag za sonnewenden nach Xsii. 1494 (2G. Jan.). 

XXXill. MaximHiaD I. bewilligt der Stadt iClostemeaburg den bisher am St. Martinstag 

cebablen Jahrmarltt auf den St. Leopoldstag lu verlegen. Dat. am mittichen vor 

B. Martinatag nach Xati gebart 1498 (7. November). 

XXXiV. Maximilian L ordnet die Richterswahl und Marktordnung zo Klosterneuburg. 
Dat. am sonntag Quaaimodogeniti 1600 (26. April). 

AJao, dass alle wochen zwen Wochenmarkt in der obern stat and zwen 
in der untern stat zu Clostemeabarg gehalten werden nnd all khanffer and 
verkhanffer mit Iren pfennwerten auf jeden der bestimbten wechenmarckt 
khamben and wan diselben zwen woehenmarckht an dem ain tail der be- 
rfierten atat aint, dass diweil an dem andern tail derselben stat khain khain 
pfenwert Terkhanffen noch hingeben. 

Es sollen aach zue der wähl eines richters in Clostemeabarg aas der 
vorgenannten obern und antem stat in gleicher zahl person , die solch wähl 
zu iban haben , f&rgenamben werden und khain tail den andern mit menig 
der person nicht abertreffen , and ob geschehe, dass durch dieselben perso- 
nenin der wähl zween mit gleichen stimben zue richtem erwöhlt 
worden, dann wir oder unser obrister hauhtmann, Statthalter und regentcn 
ansers lantsregiroents unser nider5streichischen landte an unser stat dan 
ainen so der tauglichst ist zum richter nemben und bestatten — . 

XXXV Vidimus des Albert inischen Freiheitsbricfes vom Jahre 1415, den Bestandbaa 
der Weingärten belrefleiid, ausgestellt von dem Probste Jacob (l. Pamperl) von Kloster- 
neuborg. DatKlosterneabarg am montag vor s. michaelistag 150G (28. Sept.). 

XXXVI. Ferdinand, Enherzog von Oesterreich , als Reichsverweser besteiget die Frei- 
heiteu der Stadt klosterneuburg. Dat. Wiener-Neustadt am 13. Octobcr 1523. 

XXXVII. Ferdinand I. übergibt die Verwaltung der Zechen der Stadt Klosterneuburg zu 

eigener Verwaltung. Dat Wien 29. Januar 1532. 

Wir Ferdinand etc. bekhennen als uns unser getreue liebe N. richter 
rath und gemaine bargerschafft unser stat zue Clostemeabarg und andere 
dienitiglich anlangunt und gebeten haben, dass wir inen die administracion 
der sechen oder braederschafftcn gfteter » so durch ire vorfarn burgcr zue 
Clostemenburg zoe aufirichtung ettliches gottsdicnsts gestifft, genediglich 
zoeiuestellen gerollten mit onderthänigen erbieten, dass sie den gotlsdienst 
iunassen gestifll und bisher durch die zechleut verriebt wordtcn zoekhünftig 
leiiten an abgang volziehen » und den Qberfluss allein zu den nott- 
dirftigen gobeue der stat anlegen und dess guete raittung thuen wol- 
len • dass wir demnach anf solich ir anhalten und flebsig bit auch in an- 



f 



• ehaikg des er li denen verderbene, darin tie verechlner seit 
dureh dee tarckhen ifewaltig^en flberiag khamen, inen nn|^- 
zaigte zechen und bnied erschafft güeter obberQrter gestalte doch anf an- 
aer wolge fallen gpiediglich zaegestelit und in zne haben bewilligt habe», 
zaestellen und bewilligen inen auch die hiemit wissentlich in craffi die iiaaera 
brieffs, also, dass sie durch etlich erber, verstentig und tang- 
lich Personen dieselben zechen oder bmderschafflg&eter bin anf nnser 
wolgefallen wesentlich und penlich Torsehen und fmrnemblieh die 
gottsdienst wie die geortnet und gestifft an allen abgang, wie bbhero ge- 
halten, verrichten lassen, und von solcher administracion ainem jeden nntem 
viztomb in oesterreich nnder der ens, und ainer geistlichen personen, damader 
die stifft begehen, järlich gnete und erbere raittnng ihnen aol- 
len und den uberfluss mit derselben vorwissen zuebefestignng der 
s ta t jeder zeit anlegen, wie sich dess dann gegen una underthAniglich ver- 
schriben und desshalben ir verfertigt revers zuegestdlt haben treniich an 
geverde. Mit nrkhunt des briefia mit unaern anhangpinden insigel tmübt» 
tigt. Geben in unser stai Wien am 99. tag des monaths jannarii naeh Xati 
unsere herm gebnrt I532sten, unserer reiche des römischen im dritlen, nnd 
der andern im sibenten. 

Bischof zue Laibach. Hana von Silberp«rg. 

Stathalter. F. V. PeUchach. 

Rubenhant 

0. Canzler. 

XXXVIII. Entscheidung der Retbnnations-Commissiou in Oesterreich fiber die iMMwäi 

von IloUenburg. Dat. Wien 15. Mai 15^. 

Forstlicher Durchleuchtigkeit rath und comiasari der reformacioa in 
Oestreich under der £n8 haben der von Closternenburg Tnln oad 
Traissmauer eingeleibte freyheiten und darneben der von Ho In barg 
alten widersp rechlichen gebrauch, darneben auch deren von Nmaadorf, 
Khrizendorf, Langen Lebern, SchönpUchel, Eberawinkhel, 
Z wendtendorf und Wagramb berumben nnd iHrbringen von wegen 
der ungebQrliohon la ts tat nach notturfften gehört und aigenüich be- 
funden, dass zwischen Holnburg und Wien auf demselben lant herab nie- 
mant recht noch gewonhait hat Salz niderznelegen oder sne ver- 
k hau ff en, auch weder trait noch wein anzueschiffen und anzuenheni daa 
zu Closterncuburg, Tuln, Traismauer und Holnburg derhalben laaatn aa 
die herren der reformacion bey angezeigten gnuegsamen freybeitoa 
beleiben und wissen der zeit in dem khain veronderung zne thna « dar* 
Über sich dan obberQrte partheyen noch andere • die aieh nngewenttieher 
latstatt der gefreylen stett und merkht zue schaden nnd nachteil gebrandU 
haben , derselben hinfftro bey vermeitang fürstlicher Dreht, nngaadi oad 
straff kheines wegs weiter zue gebrauchen nnd die berftrien gefroytan and 
gewöntlichen lalstett sollen auch khainerley salz , daa bey inen dbgtlogi 
wirt, nit über thonaw zne verkhauffen füeren , amch nieinanli amimem g ch i a a 
noch verkhauffen, sondern daselb allain auf dem lant bey inen Tertr ei ben. 



3i3 

Nachdem auch fQr ans bracht ist , daii die von Traismauer g^en 
Jadenau» KhAnigfietten nnd anderen orten daselbst umb salz geben, 
damit diselben anderwegen, die es snnst zae Tuln gehabt verlegt und wie 
billig • niderlag bei inen gemacht haben , solle demnach jezgemelte von 
Traismanr bey verliesung irer freyheiten nun hinf&ro auf die ehegenan- 
ten aigen • die gehn Tuln nächner dan zne inen gehn Traismaur haben , 
▼emer khain salz aufgeben und verkhauffen, aber den andern vorgenanten 
mirckhten, aigen und dOrffem, alsNussdorf , Khrizendorf; Höflein, 
Lange lebern, Schdnpächel, Eberswinkhel, Zwendten- 
dorff, Wagramb auch andern allen fleckhen, die zue nagst bey und 
an der thonaw, auch auf den sizen , was stants die sein mögen , ain 
jeder zue sein selbst notdurffl, wass sie für flöss, Zimmerholz, 
schindeln, weinsteckhen, schab und anders zuegeben irer 
heusser und Weingarten bedQrffen • wol khauffen und an allen enden > da sie 
solches am flieglichsten von dem wasser zue iren Weingarten füern und 
bringen mQgen , abladen und haimbfUeren , doch in alleweg, dass khai- 
ner derselben sachen nit mehr khauf dann er allain be- 
tQrfftig ist, damit khain fUrkhanff getriben, sondern ungeverlich hierin 
gehantlet werde. Es soll auch dass alles den von prelathen, herren und 
adel an irem paa, zehent und perkhrechten • so sie an wein und getreydt 
und aber ein halbe meyl von den gefreyten und gewöntlichen latstetten 
haben laut der sonderen generali , derhalben ausgangen unsoh&tlich und 
an vergriffen sein an gev&rdte. Actum Wien den 15. May Anno 15S4- 

XXXIX. Ferdinand I. bewilligt der Stadt Klostemeuburg, dass alle geistlich, aus- 
lender, und ander so gest genant werden die ir höf und häuser alda zue 
Clostemeuburg haben desgleichen all beheirat und ledig personen, die nit 
bnrger daselbst sein nnd aigen Weingarten umb Clostemeuburg haben, 
iren maisch in die stat und vorslet daselbst füeren, pres- 
■ ea und niderlegen mQgen, aber daselbst in der statt oder 
vorstatt nit verkhauffen, aussschenkhen noch verthuen, 
sondern undter den raiffen wekhbringen sollen, doch stellen 
wir die angezaiget ortnung auf unser wolgefallea, und behalten uns, unser 
erben nnd nachkhomben baide , die selbig zue jeder zeit oder gelegenhait 
nnd notturfft unsem willen und gefallen nach mQgen zue mehren, mindern 
oder indem angeverlich etc. Geben in unser statt Wien den 26. tag des 
Bonaths Junij nach Xsti , nnsers lieben herm gehurt 1528 unserer reiche 
^ im andern jar. 

XL Ferdinand I. ordnet die Wahl der Richter- und Rathsümter zu Klosteroeuborg. 

Dat. Wien 1550. 

Wir Ferdinand von Gottes Gnaden etc. Getreue , liebe. Wir haben 
e«er aafsantang richter und rathsambter unser statt Klosterneubnrg und 
JeM gethan, vemumben: nun geben Wir euch genediglich zue erkhennen, 
dav ans hievor fllrkbumben , wie in erw&hlung richter und raths daselbst 
sae Clostemeuburg unortnung gespGrt werde, dieweil uns dan herinnen 



als Herren und Linisfarsten cinschung znc Omen gebDrcn wil). so haben %%'ir 
fifl ortnnng welcher massen die wähl hinfUran gehalten werden solle, auf 
nachfolgenden wog gemacht und anfgericht, namhlichen dass durch Ver- 
weser, richter und rathsambter berQrt unser statt Clostemenhorg zuc 
den sechs Rathspersonen der obern statt zwainzig tenglich 
angesessen burger daselbst in der obern stat wonet, des- 
gleichen in der untern stat zue den sechs rathspersonen 
zwainzig teuglich angesessen burger in der untern stat 
w n u n t verortent sollen werden also dass ausjoden thail sechs and zwain- 
zig, zu verstehen auf zwaien thailen der obern und untern stat allent zwen 
und fünfzig personen sint. dieselben verortneten personen sollen 
in völliger anzall jedes jar richter und rathe wOhlen Auch 
im jar an stat der abgestorbenen rathspersonen ander teug- 
lich farnemben und ohn sonder ehehaflft von der wähl bey strafT nit 
ausbleiben, und ist darauf unser ernstlich bevelch und wollen, dass ir hin- 
fQr angezaigle wähl also obbestimter massen bis auff unser erben 
und nachkhomben weiter wolgefallen haltet und gebrau- 
chet, auch die wähl obberfirler Ordnung gemäss jezo zue nagst ange- 
hunder wahizeit in beyscyn unserer getreuen lieben Conraden Wahl 
unseren rath und under marchschalk bey unser regierung unserer nider- 
Ostreichischen landte und Scbalden Raiger unsern anwalt zue Cloater- 
ncuburg , die wir zuc unseren Commissarien zue solcher wähl verortent, 
(huet und in das werkh bringet, und so dieselb also beschehen, alsdan ^e 
personen, so zue bcstimbtcn gericht und ratbsambtcm erwählt worden und 
sonderlich wie vil ain jede derselben personen stimmen 
zue dem rathsambt hat, das alles inhalt unscrs jüngsten hievor ant- 
gangenen bevelch in schrifft vcrzaichnct uud mehrgedachten unsern Cansler 
uberantworttct die solch unnem Statthalter, regenten und räthen anaers 
regimcnts unser niederuslr. landte zuestcllen werden, darnach thuet ir nn- 
scrn ernstlichen willen und mainung. Geben in unser statt Wien anno etc. 
50Bten unserer reiche des römischen im zwainzigsten, und der andern im 
25sten jar. 

Khreuzcr riltcr stallhaUcr Ciiio Dni in consUio. 

ambsvcrwaltcr. S. Schwarz. 

M. B. V. LcopoUsdorir Bemhart Walter, Doclor. 

Canzlcr. 

XU. Ferdinand bewilligt dpr Stadt KlostornenlMiriu; , dass sie alle und jegliche offene 
und beschlossene brief und hantlungen so sie mit iren insigel fertigen wer- 
den , schön rott wax gebrauchen und damit siegeln sollen. Dat. 

Wien am 30. Januar 1564. 

Xl.ll. Maximilian II. bestätiget .säinnitliche Freiheiten der Stadt Klosteraeuburg. Dal. 

Wien am 6.' Februar Ibüo, 




345 
Anhang. 

I.Ra'dolph IV. reversirt der Stadt Kiost erneubur^ ho- 
Z(k|(lich eines seinem Kammerjuden gegebenen aber verloren gegangenen 
Briefes. 

Dat. Wien am goczleichnamstag t364 (23. Mai). 

5. Albrecht III. Spruchbrie f zwischen dem Rathe der Stadt 
Klosternenbarg eines- nnd den Ficischhaaern daselbst anderntheils bezüg- 
lich der Vermehmng dieses Gewerbes. 

Dat. Wien am sonntage Misericordias Domini 1377 (12. April). 

3. Albrecht V. Sprachbrief zwischen den Bargern zu Kloster- 
neaburg and den ihnen schaldenden Weinzierln und Beständlern. 

Dat. Wien am phinztage vor sant phiilips und jacobstag 1434 (29. April). 

4. Friedrich IV. quittirt der Stadt Klosterneuburg über 
3 14 pfand 3 Schilling und 6pfenning als Rest des von ihr abzuf&hrenden Um- 
geldes and der landesf. Mauth. 

Dat. Wien am sarabstag nach st Georgentag 1448 (27. April). 

6. Fridrich IV. quittirt der Stadt Klosterneuburg die 
richtige Verrechnung des Umgeldes, der Mauth und Schazsteuer für die 
Jahre 1449 and 1450. 

Aat Wien am eritag nach st Erasmustag 143t (8. Juni). 

6. Ferdinand 1. spricht den Richter und Rath zu Kloster- 
nenbarg von der durch Leopold Sweiblmayer hinsichtlich der Verlassen - 
schalt seines Vaters Thomas erhobenen Klage los und ledig. 

Dat. Wien 22. März 1531. 

7. Rudolph II. Entscheidung zwischen der Stadt Klosterncu- 
bnrg and dem Probste Hermann von Waldhanson Ober die dem letzteren 
abgeforderte Weingartensteuer. 

Dat Wien 23. Mftrz 1594. 

8. Ferdinand II. bestätiget sftmmtliche Privilegien der Stadt 
Kloatemenbarg. 

Dat Wien 4. December 1629. 

9. Heinrich der Sackher, Stadtrichtcr zu Komeuburg bestäti- 
get den Verkauf eines Ackers im Bisamberger Feld, dienstbar zu dem heil. 
Haas in Komeuburg mit 14 Pfenning Wiener Münze. 

Geben am freytage nach st. Veitstage 1327 (19. Jud.). 
Das anhängende Siegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift: S. ci- 
▼iom in nnvenburgh. 

10. Johan der Jung quittirt über 20 Gulden als Abschlags- 
saMang behufs der von ihm nach Rom zu unternehmenden Reise , um dort 
tie Eriaubniss zum Baue einer Kirche bei dem Bürgerspitale zu er- 
wirken. 

Dat Klostemeaburg am s. Anthonitag 1343 (13. Jun.). 

11. Johann der Priester, Hermanns des Schreibers Sohn, 
Terkaaft an Colomann und Margaretha , ein viertl Weingarten hinter dem 
Steinhaas. 

Dat. Klost am s. Erasmustag 13G(i (3. Jon.). 



3^6 

li. Nirla» iler Prounor. Bnrger za Korneobarp and lein 
Bruder Georg verkaufen an ilas Düreempilal zu KJoaterneoburg neanihalb 
jiicharl äelfer in Disamberg. 

Dal. des aunlags nach Hl. Michelslag 1371 (5. Oclober). 

13. Gertrud Georg Oeders Witwe verkauft I Pfand Wiener Pfennige 
Bergrecht anWiiientaufdcmAnger und seine Erben. 

Dat. an st. Gertrudislage 1374 (17. März). 

1%. Ulrich. Jacobs des alten Richters Sohn. Dfirger zn Komeabarip ver- 
kauft die halbe llofstalt am Gaisslaig zn Klosferneubarg n&chat dem 
Berchtoldsgadner üerrenhause seinem Bruder Peter. 

DaL am s. Michelstag 1375 (29. Sept.). 

15. Probst Colomann im Einverständniss mit Margaretba de« Liebhar- 
ten Witwe verkauft das baus auf dem b erg zunächst den fleisch- 
bänken an Andreas Lohner. 

Dat. am st. Margarethenabent 1394 (12. Jnl.). 

16. Neyz von Chunring, ll^rr von Sefeld, verkauft 7 Eimer Berg- 
recht an Jonas denJnden. 

Dat. Kiost. am erichtag vor s. Veit IkfA (10. Jun.). 

17. Georg (Graf von Ilohenlohe) Bischof zu Paeaaa erlanbt dem 
Leonhart Stnbier den zu Lehen innehabenden Zehent za Enpoltam e« ver- 
kaufen. 

Dat. Montag nach st. \iclastag 1405 (7. Dec). 

18. Hans Lichtenstein von Nicolsburg beatätiget von Jonas 
Steuzz dem Juden befriedig^ zu sein. 

Dat. des nägsten montags vor st. Stefanstag im snii (Aagoat). 

19. Agnes und Dorothea. Töchter Hansen Toblers. cediren ihre aimmt- 
lichen Erbgüter an Thomas Wisent, Thomas Lienvelder, llana Waiihofer 
und Simon Grantner. 

Dat. an sand luczentag der heiligen juncbfrawen 1429 (13. Dec.) 

20. Margarclha Panhalbin. Maisterinn des GoCteshauses zu Palgarn, 
und Albrecht Poliweys Prior daselbi«t erklären von ihrem Hause za Kloaler- 
neuburg Steuer und Mitleiden zu reichen und zn leisten. 

Dat. Pulgarn am Erichtag nach st. Jacobstag 1473 (27. JuL)* 

21. Max I. entscheidet, der Abt und das Convent zu Lilieofeld 
haben von ihrem Hofe zu Klosterncuburg gleich anderen BOrgem die Stadt- 
lasten zu tragen. 

Dat. am Erichtag vor s. Lucia 1500 (8. Dec). 

22. Maxi, erlaubt dem Stifte Schotten „dieweil daa berOrl ele- 
ster in merkhlich abnemben und verderben khumen und damit daaselb la 
bessern aufnemben erwachse,*' ausnahmsweise und nur auf die Zeit vob vier 
Jahren ihre Weine zu Klostemeuburg zu vertreiben und zu vcrkaofen. 

Dat. Wien am Erichtage nach dem Sonntag Tnvocavit 150C (3. BIftrz). 



347 



IX. 



Zur Vorgeschichte 



der 



Dynasten von Mürzthal nnd Eppenstein 



in der Steiermark. 



Von 



«F« Mi» Hitfer van Moeh^Siemfeldm 



AnMt. lahrff. 1851. VII. 8. u. %. Hft 1^ 



349 



Ertt im November 1860 kam ans, dem Verfasser dieser Bemerkaniaren, 
wUirend des Aufenthaltes zu München von dem Archive der kais. Akad. d. W. 
in Wien iür die Kunde österr. Geschichisqnellen , der ). Bd., II. Hft. des 
Jahi^. 1850 , und hierin Nr. II, S. 157 — sao die I. Abtheilong einer Ge- 
sehiehta der Grafen, Markgrafen und Herzoge ans dem Hause 
Ep penstein, von Dr. Karlmann Tangl, d. Z. Professor an d. k.k. Uni- 
versität Bu Lemberg , zur Hand. Diese Abtheilung begreift den Zeitraum 
vom J. 910— 1039. 

Hierin, S. 166, und da namentlich, sehen wir uns, und zwar mit 
Gmnd, wegen einer irgendwo geäusserten irrigen Deutung in der alten 
Topographie der Steiermark in Anspruch genommen. Immerhin. Hr. Prof. 
Taagl, ein geborner Kärnthner, hat sich nicht nur schon durch seine 
Gezchichte der Bischöfe von Lavant» Klagenfurt 1841 , als einen mit 
dem diplomatischen Codex der Juvavia vertrautern Forscher kund 
gegeben; er verfolgt nun auch, was weiland der gelehrte Jesuit E. FrOlich 
und Mine Fachgenossen kaum geahnet , oder seither absichtlich umgan- 
gen, das dynastische Element in den Alpen unbefangener auch die s- 
■eitz derselben, in Baiern als in seiner frühern Quelle und Abla- 
gerang; und unstreitig ist das für den Zeitraum von 500 n. Chr. bis 
e. 1100 der richtige Weg; — und so fühlen wir uns von dieser historisch^ 
genealogischen Erdrierung nicht nur näher angezogen, wir finden uns, seit 
läagtr in verwandten Forschungen begriffen, sogar zu einigen weiteren Be- 
^en nnd wesentlichen Berichtigungen veranlasst. 

Was vorerst den gerügten Irrthum anbelangt: so haben wir allerdings 

der wiehtigen Urkunde vom J. 930 im Diplom. Codex der Juvavia S. 166. 
wto in nnzem neuem dB ei trägen zur teutschen Landes- und Volks- 
kaada»*'!. a.n.Bd.l82&undl826; und in der ^topo graphischen Ma- 
trikel,'* München im akad. Verlag 1841 ; auch die »Cnrtis Puoche et furti" 
Mf jmit igilulfingische ^^urtis juxta Oetingen, Puoch et Cella" 
(IMLp.a6— 46), aufBuchbei Altenötting, und „Pischoffesperch" 
aaf Bizehelberg im Landgericht Eggenfelden, aussen in Baiem, 
gtiMiet) wogegen nun Hr. Pr. T. in Beziehung auf die Dynasten von 
Bf f •aztein, und in der Nähe dieses Stammsitzes dieses Buch und Furt 
M JBienbarf in der Steiermark hervorstellt. Bischofs borg sei ihm 
Mkcknaat Aneh Hr. Prof^ Filz in seiner „Chronik der Abtei Michael- 
ft^sra 1833** hat (S. 44 etc.) uns nachgeschrieben; und selbst in Bezie- 

23 • 



350 

hang auf ^inherigun" das vermeinüiche EinhSrnig bei TeiCeadorf; 
er hat nfixnlich hierbei anter den handelnden Pertonen, seinem Systeme ge- 
mäss, für die Scheyrer werben zu können geglaubt Unter manchen 
andern Örtlichen Missdeulungen, die uns bei Verfassung der topogra- 
phischen Matrikel aus den ältesten Quellen begegneten, was bei einer 
ersten Unternehmung von solchem Umfange unvermeidlich ist, nnd woran 
wir seither sorgfaltig bessern, geben wir uns wegen der vom Hm» Prol T. 
ganz richtig bei Judenburg angedeuteten Ortschaft ^Pouminun ehircheo," 
in Undrimatale (Cod. 175 anno 935), welches. Baumkirchen, wir dies- 
seits im Unter-lnnthal suchten, ebenfalls schuldig. Wir wollen aber 
zugleich nun anzeigen, dass wir schon seit Jahren selbst hierQber in einer 
richtigen Ansicht gelangt sind. Der Freisasse S e 1 pr a d (Sieghart) flber- 
siedelte damals (035) auch von Ampfing, aussen am Inn an die 
Mur hinein. Thatsachen der Art ergaben sich uns auf dem Wege «Cnl- 
turgeschichtl icher Forschungen Ober die Alpen;** mitunter 
zunächst angeregt durch die Geschieht« der H. Hemma an der Gnrk, und 
durch die Katastrophe im J. 1035; und sofort in Beziehung auf die schon 
viel besprochene Her- und Abkui^t der Grafen Wilhelm lu Frieaaefa 
und Zeltschach, und unten an der Sa an; und auf ihre Stammen« nnd 
Blutsverwandten. Unter vorzagUcher Berücksichtigung ^des dynaa ti- 
schen, kirchlichen, volks wirthschaftlichen nnd eommer- 
ci eilen Elements" konnte hicbeiauch das Dasein der benachbarten Mftrs- 
thale und Eppensteine so wenig, als das der ebenbürtigen Dyaaalen 
von Truchsen und Ileunburg übersehen werden; es mnsste die beor* 
kündete Topographie mit der Genealogie als zu einander in der 
nähern Relation aufgefasst; es mussten daher in Beziehung auf das entere 
erlauchte Geschlecht die £ppo*s und Eber hartes, die Marchwarra 
und Adalb ero's , dies- und jenseits der Alpen zugleich xnm Angenmerk 
genommen werden. Und allerdings ist es so Baiern, das Blaehlandt mit 
dem Nordw*ald und Nordgau; es ist, an der Drau hinauf , Tirol mit 
dem Wip- undNorithal, mit dem Innthal und Etschland, all wohin 
wir auf diesem Wege aus dem alten Ca ran tanien nnd Ist rien wieder 
zurückgeführt werden. Im Betreff der oben angeführten Verhandlmifen 
zwischen dem Erzbischof Adalbert II. von Salzburg, im J. 930, nnd dem wn 
Undrimaan der Mur gesessenen Edelmanne Marchwart iat nnn Herr 
Prof. Tan gl der Wahrheit in sofern näher gerückt, ala er Bneh vndFnrt 
in der Steiermark fand. Wir können aber nun diesen Fingeneig weiter 
und ganz und gar dahin berichtigen , dass hier auch nicht von der GegWid 
von Jndenburg die Rede ist: sondern von dem weiland groanen Knmmergvt 
oder der Uofmark (Unter-) Buch an der steier. Ui, jenaelta CbtCn, ia 
Bezirk Münchhofen, in der Pfarre Waitz, wo anch Biachofaberg 
als das heutige Bischofsdorf nicht zu verkennen ist Diese ürknade 
(Cod. juv. t06) steht mit einer frühem (Cod. p. 133) in Verbindeng; we 
Erzbischof Adalbert II. mit seinem Bruder (prozimna) Hartwiek wegea 
des „Locus inferior Puoch*' (Unterbach eben snm Unteraehied ven 
Oberbach bei AltOtting), und wegen „inheringun*' (liei ingerinf nn)» 



351 

lagering im Jadenb arger Kreise, verhandelt. (Manchncr gel. Anz. No- 
vember 1850, Nr. 85.) Hieraus wird zugleich das VorrQcken der Dynasten 
Marchwart von Westen, vom Innern der Steiermark nach Osten, wo 
sie sich raflch ihre Markgrafschaft zu consolidiren wusstcn (Cod. 186 a.973), 
angenfUlig. 

Zurückkommend auf die vorliegende mit grosser Zuversicht sich aus- 
sprechende Erörterung sehen wir, neben zweckmässiger Benützung des 
saliburgischen Codex , der , zunächst in den TraditionsbQchern der Erz- 
bischöfe Adalbert II. und Friedrich I. von 923 bis 970 die Dynasten 
vor und in den Alpen, und darunter die March warte, mannigfach nach- 
weuiet; wir sehen da auf die Wiege der Eppensteine schon in der 
Zeit von Oll — 918 ^am schwarzen Regen" zwischen der Donau und 
dem Bdhmerwald hingewiesen (S. 1G3). K. Konrad I. verleiht c. 916 einem 
Priester Erchenfrid drei Kammerhuben .^in loco Go Idaron in pago Vioh- 
bach in coroitatu March war di et in ministerio Waltrami etc." (Mon. 
boica XXXI, 186). Hr. Dr. Tangl nimmt hier einen (bisher unbekannten) 
Viechtachgan am Regen an, und den Grafen Marchward als dortigen 
Erb- and Ahnherrn der Eppensteine. Es ist aber hier die Rede vom V i e- 
bachgan, fem vom Wald und Regen, am rechten Ufer derlsar, und 
von Goldarn zwischen Ober- und Unterviebach ; und Marchwart stammt 
von dem Semt-Ebersberg, welche Dynastie über Aiding, Moosburg und 
Landshnt hinab an der Isar und Vils begütert war. Dieser Ansicht war 
schon V. Pallhansenin seinem ^Nachtrag zur Urgeschichte von Baiern/' 
Manchen 1815 , S. 278. S. 167 führt Hr. Dr. T. weiter im Zeitraum von 
996 — 938 einen zwischen Bischof Wolfram von Freysing und dem edlen 
Mann (nob. vir) Marchwart stattgefundenen Gütertausch zu ^Izeilin- 
gnn, Terremarcschirchun" und .Helmunesdorf" auf (Ilist. fris. 
11,433). Die Orte sind: Izeling bei Deggendorf, Diemanskirchcn 
und Helmsdorf imL. Vilsbiburg im alten Ufgau, wovon der Viobachgau 
ein Untergau; Marchwart ist aber der oben genannte Dynast von der Semt. 
Femer: S. 174. K. Otto I. verleiht im J. 940 dem Marchward Grafen 
and adeligen Vasallen des Herzogs PerchtoldX Kammerhuben im U f g a u 
in der Grafschaft March ward s ^uxta rivum fuetebach.*' (Mon. boic. 
XXVIII. I, 176.) 

Der baierische Auf- oder Ufgau (Ufgawi) zwischen der Inar, 
Vils and Donau ist vom Ufgaa (Ufkou) im Traungau wohl zu unterscheiden 
(s. die topogr. Matrikel und v. Pallhausen S. 221). Fuetcbach ist 
Pichten- oder Fiechtenbach, nicht V^iechtach; und Marchwart wieder 
nicht von Eppenstoin, sondern von der Semt. Insofern Hr. Dr. T. 
S. 174 von Marquart II. und Rüdiger als zwei Söhnen Maniuarfs I. 
(von Eppenstein) und ferner im Zeitraum von 983—991 von ^zwei Schwur- 
■üUinem in der Ostmark, Marchwart und Rüdiger" spricht, die 
aDerdingfl bearknndet sind (M. b. XXVIII. II, 86 und 209): ^Papo comes, 
Marehwart Comes et frater ejus Rudker, Tiemo (zu Farenbach) co- 
mei etc."» so kann hier von den beiden Markgrafen Rüdiger I. und II. zu 
Peehlarn, wovon der eine im J. 916, der andere, seines Amtes entsetzt. 



352 

c. 943 abgegangen, und als deren Abkömmling Bischof Pi lg r im von Pat- 
sau angesehen wird, nur in sofern die Rede sein* dast diese Brttder, Sdhsa 
and Enkel Marquart und Rüdiger, vielmehr aaf Semt^Ebersberg, als auf 
Eppenstein hinweisen. Inzwischen sind in der zweiten Hllfte des ahnten 
Jahrlmnderts die Häuser von der Seml und Eppenstein durch die 
Wechselheirath der II ad am ut von Ehersberg und Richardis von Ep« 
penstein ohnehin in enge Verwandtschaft, wahrscheinlich in eine er- 
neuerte getreten, da die mit den CaroHngem verwandte Dynastie von der 
Semt schon seit 876 in KSrnthen mit herzoglicher Machtvollkonunen- 
heit auftrat; wie dann so auch die Familiennamen Mar eh wart nnd Ad al- 
ber o in einander Übergingen. S. 172. ^ziub" (ziup eivitaa ad Solpam) 
deutet der Verf. auf Zahn und Zahndorf; es ist Snlh, jenaeite Leip- 
n i z , heute nur noch ein Dorf (s. die topogr. Matrikel). Aach eine vom 
Verf. zu Gunsten der von Eppenstein angeführte l-rkunde vom J. 978 ven 
K. Otto II. spricht entschieden fikr obige Marqoarte von der Seat Der 
König schenkt nämlich an die Frauenabtei NiedermOnster sn Regensbnrg 
das Gut ^Butileshusa in pago Adalahkewe et inComitataMarehnnardi 
comitis etc." (M. b. XXVllL I, p. 197 und 803.) Es ist dieBidaIhnbe 
im L. Vilsbiburg; Bidenbach der Pfarrsitz von Velden in der Nfthe. 
Dieser Unlergau des Ilartinggau, um Adelberg» Adelstrasa etc. war hiaher 
den Forschern entgangen. S. 175. Dagegen hat es für Rechnung der von 
Mürzthal und Eppenstein mit derUrkunde von K. Otto iL v. J. MOy wo- 
mit dem Grafen Wilhelm an der S o u ne oder Saan, XX Höfe in der Chraf- 
schaft R a c h w i n s (Rakersburg) am Berge Doberich „usqne ad preprie- 
tatem Marchwardi comitis," im Gr. Kreis, um Dobriz, Vor- und Unter 
dem Tober, seine Richtigkeit. 

Allenfalls lic^tsen sich noch andere Marchwarte, nam Tkeil 
eines geringern Hcerschildes , in die Frage ziehen. Um tNSO naehen 
z. B. „Marcwart et Richilt" mehrere Schenkungen an St Peter 
bei Vohburg (heute MQnchsmQnster; .\n4. Nagel: „Notltiae orl- 
gines domus boicae saec. X et XI illustrantes. Monachii 1804, p. 10). Bei 
AufzShlung der passauischen KirchengQter im Osten und flbr Crenw- 
mtlnster zeugen unter andern auch: Marquart et Ernust: 986; gleieii- 
zcitig erscheinen Maut cm und Ebclsberg: „Mutaran, Eperaen- 
purch (M. b. XXVIII, iL 88, SOG, 209). Der „Marchwart Snevna et 
milcs ejus, anno 1074" bei der Ausstattung von Admont (Cod. Jav. SttS). Die 
Brüder Marchwart, Otacher et Gotschalch de Machingen an 
derAniber zeugen c. 1100— 1130 zu Freysing und „in monte medeÜeenni*' 
zu Melk (bist. fris. II. 535, 536. .i53). Und wie kommt der Name Mar^nnrt 
in das erlauchte playnische Hausauf Baumburg an der baterlMAen 
Traun? Unter den sieben Söhnen der Judila» Witwe, eraeheint ia Jalur 
1048 auch jener gewaltige March ward, der Marqnartstein Im Oroe- 
sauer Thale im Chiemgau erbaute, die Tochter des Pfalagrafen Cnne ven 
Mögling, Adclheit, entfQhrle, und durch Meuchelmörder fiel; ned Hia 
dessen reicher Verlassenschaft die Abtei Bau mb arg hervef|;ing? Neeh 
ein Dynast Marchward stand damals der erlauchten Witwe mr Seife 



353 

(Cod. Juv. p. S33). Hr. Prof. T. acheinl eine wesentlich hieher gehörige 
Abhandlimg: „Die genealogi «ch-diplo malische Geschiebte der 
Grafen von Hohenbarg, Markgrafen auf dem Nordgaa, von Tho- 
mas Ried; Regensbnrg 1812; in 4. — nicht gekannt zu haben, in Folge 
•einer Entlegenheit von literarischen Halfsmitteln. A. Nagel besprach in 
seiner oben allegirten Schrift von 1804 die Einwanderung hoher Geschlech- 
ter ans Baiem in Kärnthen : Carinthia refugiam c. 970 qnaesitum — e. g. 
Gomites MArzthalenses seu Hochenburgenses in Nortgavia" 
(p. 233). Hrn. Ried, später geistl. Ralh und durch die Herausgabc des 
Codex diplora. ratisponensis um die baierische Geschichte viel verdient, 
aber damals (1812) in der historischen Kritik noch unerfahren (s. H. v. 
Lang „Ueber die Vereinigung des baierischen Staats" etc. 1813, S. 104) 
mochten die von Nagel gegebenen Winke zu jener Abhandlung ermuthigt 
haben. Indem Hr. Ried den, nach seinem Auftreten und Heimgang (865) 
unstreitig der obern Steiermark angehörigen Heermeister Ernst: Ernst 
belli das noric US, als einen „Nordgaue r" zum Stammvater einer gros- 
sen, neun Ernste zählenden Sippe machte, lässt er die von Hirsch- 
berg, Hohenburg. Leuchtenberg, Vohbnrg, MQrzthal, Eppen- 
slein, Görz etc. von einander abstammen, und erst ums J. 970 Mar- 
q u a r i U. in Kärnthen auftreten. 

Die (S. 178, 181, 187) von Hrn. Prof. Tangl als Eppensteine her- 
vorgehobenen Adalbero*s anbelangend, so gelten die Urkunden K. Otto 111. 
«anno 1000; hundert Höfe, in provincia Carinthia, ubicnnque in comitatu 
Adelberonis;" und die von K. Heinrich II. Anno 1006 und 1007 für 
Sehenkongen an Salzburg und Freysing im Ennsthal und am Luenfeld. 
in den Grafschaften Adalbero's, — ohne Zweifel fOr den Markgrafen 
Adnlbero von Mürzthal und Eppenstein; wogegen wir wieder z. B. Anno 
1010 den Comit^t Adalbero's im Nordwald zwischen der Hz, Rotel und 
Denan, dessgleichen den Wildbann eines Grafen Adalbero zwischen 
der Isar nnd Lcisach im J. 1003 , ferner die Schenkung einer Hufstatt zu 
Regensburg an einen Grafen Adelbero imJ. 1000 , für das Haus S c m t- 
Ebersberg, zuvörderst fAr Adelbero U. und Eberhart IL, die Stifter 
von Knhbach und Geisenfelden, in Anspruch nehmen müssen (Conf. 
M. b. XXVIII, I, 310, 324, 332, 421 und XXXI, 271. 287), daher wir auch der 
Meinung, als wäre der entsetzte und endlich bezwungene Herzog Adel- 
bero in seinen letzten Jahren in seiner (angeblichen) Grafschaft im Ufgau 
in Sachen gewesen , die Ansicht entgegenstellen, dass er nach der Kata- 
strophe von 103o schuldbeladen aus Kärnthen fluchtend, gleichwohl im 
Haose von der Semt-E h e rs berg Schutz, und so im J. 1039 in der Abtei 
Geisenfelden seine Grabstätte fand. In Beziehung auf die zur Zeit K. Ilcin- 
rieh's II. in Baiem und Kärnthen aufgetretenen Dynasten Adelbero's 
sind nach dem fleissigen Forscher Roman Zirngibl von St. Emerani 
in seinen ^.Beiträgen zur Geschichte Heinrichs des Heiligen" in den hislori- 
sehen Abhandlungen der Akademie d. Wiss. München 1807 , S. 377l 396, 
40S, wesentliche Verwechslangen begegact. Von jenem gransamen Adal- 
bero, Grafen imEnns- und Geisenthale, der seinen für Rom und die Kirche 



354 

gestandenen Bruder OUokar III. von St ei er in der xweiten Hilfie de« 
1 1. Jahrhanderts befehdete , and endlich von seinen eigenen HinisterialeB 
erschlagen warde, kann hier ohnehin nicht die Rede sein. 

Zu S. 209 ^Suldorf* suchen wir nicht an der fernen Stdm in Steier- 
mark: CS ist Saaldorf im Matiggan; der djunit beschenkten Abtei 
St. P e ter zu Salzburg ungleich näher (s. die topogr. Matrikel) , weswegen 
die Schenkerin : „quaedam nobilis mulier Ha dam uth vidna** (Cod.jav.30i) 
und deren Sohn Adalbero kaum dem Hanse Eppenstein angeb5ren. 

Hätte uns nun der Hr. Verf. nicht auch, wie oben bemerkt, ein- und ande- 
ren Dynasten : £ p p o und Eberhart, Behufs der Genealogie von Eppen- 
stein, das noch bei Weisskirchen jenseits Jadenbnrg (im Undrimn- 
thal) an der Murin ehrwOrdigen Trümmern aufragt» vorffUiren sollen? 
Z.B. nebenan das Schlösschen Neu-Eppenstein? Epo, Ernast etc. 
sind schon im J. 763 zu Tulbach an der Amber bei einer Sehenkang 
Timo's, des Sohnes Suarzolh's, an die Kirche Freysing Zengen (hiat 
fris. 1,52). Eblo, Jacco, Babo beschenken St. Zeno bei Reichenhall 
mit einem Theil der Salzquellen (M. b. III.) Eppo 860 Markgraf in latrien; 
sein Nachfolger Anzo. Eberhart , c. 990 Mitstifler der Abtei St. Lam- 
brecht zu Seeon im Chiemgau; wie denn St. Lambrecht nach der 
März thaler Ilauspatron ist; daher ihre Kirche St. Lambrecht b« der 
Carnburg, i. J. 983; und die Abtei St. Lambrecht li04i an^der Teija. 
Eppo 1440 Markgraf in Krain, sesshaft an der Losniz, Pekan, Feaachy im 
Jahr 1056 mit andern verwandten Dynasten, wie die Rioher, Aribo, 
Botho etc. ihrer Würden entsetzt, und der königl. Lehenher rschaft 
enthoben. Dass die Stifter der Abtei Rain (Runa) an der Mar» die DyMA- 
sten von Waldstein und Waldeck, laut der Urkunde: Cod. jav. p. 961 
c. 1050: „quidam nob. vir in Carinthia N. Waltfrid, tradidit in ■**■■— 
Baiduwini arcliiep. et Adv. sui Wilhalmi etc." ein Zweig der toh Eppen- 
stein waren: — hierin sind wir mit Hrn. Prof. T. derselben Ansicht, vm M 
mehr, als wir von jeher im Erzbischof „Waldui n us" einen Abkömmliag 
dieses Zweiges, und ihn so durch mehrere Jahrhunderte bis lom y|Wnl- 
tunch dux," dem ersten Statthalter inK&rnthen baier ischer (nicht ilft- 
vischer) Abkunft zur Zeit Tassilo 's II. und Bischofs Virgil (763 Cod. Jet» 
p. 12) hinauf, als einem Urenkel und Enkel der Waltilo und Valdungi« 
auch dies- und jenseits der Alpen und bis zu den Wilhelmen, Staro- 
hant und Walchun auf Truchsen und Heunbarg herab beorknn- 
det , erkannten. In Beziehung auf ihre Wirksamkeit und Abstammiuig ans 
Kärnthen sind der Erzbischof Bai du in , der Vertraute der heil. Henma 
und seine Vorgänger , woiil zu berQcksichtigen. — „Poppo Slarohant, 
Markgraf, durch Frölich ein geschichtliches Unding, bis anf die 
neueste Zeit fortgepflanzt" (Frölich U , 198. Ueber die Dynasten von Wei- 
m ar). Es ist uns nicht klar, was Hr. Prof. Tangl im Eingang der ver- 
liegenden Erörterung mit dieser Emphase gegen den ehrenwerthea Fr61ieh 
sagen will. Klar ist uns nur , dass jener Poppe IL, der Sohn des tttringi* 
sehen Dynasten und Markgrafen in Istrien, Poppo I., das Pridical; SCare- 
hant (starke Hand) nicht aus Weimar mitgebracht, aoadeni ab da 



355 

Eidam dei Hauses Truchsen ererbt hat: c. 1030. Vorläufig haben wir das 
jOngst in den „Münchner gel. Anzeigen/' Nov. 1850, Nr. 86» ausgesprochen ; 
mm Nachweis wird Folgendes genügen. Bereits am die Mitte des 8. Jahr- 
handerts, da sich die Codices von Freising als höchst schätzbare Qa ei- 
len f&r die baierische nnd kftmthnerische Volks- nnd CaltorgeRchichto 
OTginzend neben jenen von Salz borg nnd Brixen geltend machen, tritt 
du Geschlecht der Starchant in dynastischer Eigenschaft, viel begütert, 
viel verhandelnd and stiflend , in Oberbaiern anf. Es geschieht anter den 
raahenSprachrormen: Tarchina t, Tarcholf, Suariolh, Starcholf, 
Starchant; ihre Söhne and Enkel sind: Timo, Hitolf, Tizo,lIeri- 
bert etc. (bist. fris. I, 59. II, p. 34, 49, 56, 61. 68, 94, 99—331). ^U u g o : 
Starcholf c. 760* an der Seite Tassilo's IL and B. Virgil (Cod. juv. 
891); Gandbato, Diacun za St. Emeram; Starchant, sein Vogt.: „Frame- 
rich Carentanus" an ihrer Seite Anno 880 (Resch annal. III, p. 219, 
Note 462). Mit Beginn des 10. Jahrhunderts erscheinen die Starchant 
an der Seite der salzbarg^schen Erzbischöfe vielflUtig in Kärnthen ; auch 
noch vor dem Gebirge (Cod. jav. p. 136 etc.). „Starchandus** hiess der 
10. Buehof von Eystatt (933 — 965) , und war ein gelehrter und gegen die 
Ungarn muthig kämpfender Kirchenfürst (Pistorias I, 112. Falke n- 
stein annal. nordgav.). In Kärnthen, als in ibrer zweiten Heimat, sehen 
wir die Starhant auf Tracheen and Hennbnrg (Hunnibarch), wovon 
dann eben die Thüringer als Miterben der Wilhelme dort nnd an der Sa an 
aasgingen a. s. w. 

Im Verfolg dieser Genealogie aufwärts müssen das Tenfenthal mit 
Griffen und das Undrimathal fester ins Augenmerk gefasst werden. 
Dieses letztere begreift den Strich Landes an der Mar von der Frauen- 
bnrg Über Jndenbarg, Knittelfeld bis Craubat; die Gemeinde 
Uniberg, Unzdorf, Unzmarkt, Mark (vulgo Hundsmarkt) und Unz- 
graben etc. sind hierin begriffen (s. die Karte von Mathköpfer). Bereits 
■m 780 bestanden hier hinab schon mehrere Kirchen ; daher die urkund- 
liche Bezeichnung: ^ad Undrimas (ecclesias)** „undrima vallis cum iocis 
etc. (Cod. juv. 11, 12 etc. nnd die topogpr. Matrikel). Aber nicht nur die 
Eppenstein, auch die von Truchsen sehen wir früh im Undrima- 
thal sesshaft, und gleich den auch aus dem Isarg an dahin eingewan- 
derten Dietmaren mit königlichen und Kircbenlehen betheiligt. ^M a r c h- 
wart, vir nob. — ad Undrimam: 930'* (Cod. juv. 166) und im J. 895 
schenkte K. Arnulf „cuidam Waltuni inl. Thrusental duo castra (Ober- 
ond Niedertruchsen) et montem Diechse; — in Marcha jnxta Sulvam 

(Save) Riehen bar ch, Gurkeveltt ultra Sulvam et qaidquid Ote- 

Hb habnit in loco Undrima, in comitatu Liupoldi etc." zu eigen (Eich- 
hemll, 93). Bisher hatten die Waltangs das Teufenthai lehenweise 
iane; in Ott el in (Ottokar, Otzi) erkennen wir den Stifter von Ossi ach, 
•ioea Traungaaer; und die Dotation der Wilhelme an der Gark in der 
aotern Mark, jenseits der Save, ist schon in dieser Schenkung angedeutet 

Schon im J. 822 hatte der fromme Dynast nMahtheri" all sein weites 
Besititham ^infra Truhsnaet Crivina" (Truchsen und Griffen) zum 



356 

neaerrichteten Kloster iDnichen im Poiterttud geachenkl» nad m vom 
Biichof Ilatko von Frcysiag lehen weise wieder entgegen genommeA (liut 
f tis. II, p. 228). M a t h h a r i ist unfehlbar ein Nachkomme des Statthalters 
Waltung, und die Mathheri und Mahtuni und Harehoo in de» 
gleichzeitigen and spätem Urkunden vor und im Gebirge mOgen daher auch 
nicht unbeachtet bleiben. Fahrt uns diese Urkunde an der Draa hinauf 
zur Abtei Innichen , so begegnen wir dort , oder vielmehr im (Pastell Wipi- 
tina, der im J. 828 stattgefundenen Schenkung des im Wip- und Norilhal 
und jenseits des Brenners zu Taur (ad Tauranes) reichbegQterten Dyna- 
sten ,,Quarti, nationis Noricorom (inner- und unterhalb der Landschaft) 
et Regnariorum etc." (bist. fris. II , 979). In der Reihe der Zeugen 
^Adalhart (Adalbero), Oadalker (Ottokar), Engilperht Mahtuni, 
Marcheo etc. lauter bajoarische Notabilitäten, die sich in den Genealogien 
der von Taur und And ex, von Steyer, von Pleyn etc. wiederholen. 
Zwar erscheint hier unter den Leibeignen des Schenkers auch eine y|8e- 
cundina;'* und bekannt ist, dass die römischen Familien vAter mehr- 
fältig Zahlennamen führten, z. B. Secundus, Tertius, Qnintna, Sextus etc. 
Demnach lässt uns hier die ganze sippschaflliche Umgebung desQuarti 
und Quartini vielmehr auf dessen teutscho Abkunft, auf einen Har- 
quartus schliessen. Die unten im Undrimathal, an der Hur, geaeaae- 
nen March warte kdnnen ja eben so wohl, etwa um 612, mitH.TaaailoI. 
die vorgedrungenen Slavcn bändigend, an der Drau hinab dahin gelangt 
sein, und von der Mur in das MQrzthal hinauf und nach Afleaa (Ava- 
lenza) hinein gesiedelt, als von der Ostmark herein den Sdmering Aber- 
schritten haben. 

Scbliesslich noch eine Betrachtung Qbcr die Schuld oder Unsehold dea 
Herzogs Adelbero an der Ermordung des jungen Grafen Wilhelm (V.) 
von Fricsach und Zoltschach. Hr. Prof. Tangl erkennt in dem 
Markgrafen Ad albero eine ebenso staatsklnge, als muthige und edelmtt- 
thige Persönlichkeit , auf welche die Nachricht des sächsischen Aaaa- 
listen von der Ermordung des Grafen Wilhelm unmöglich Besng haben 
könne. Das Ereigniss habe sich vielmehr in Sachsen zugetragen , luai 
Frölich, der ^Eresberch'* in Sachsen auf Ebersberg in Baieni deu- 
tete, eine Fälschung begangen (S. 192—223). Eine sciftderbare Zumvr 
thung gegenüber den einhelligen bisherigen Ansichten derCtesohichtaaelwei- 
ber über die Ermordung der Jünglinge Wilhelm und Hartwiohp der 
Söhne der Gräfin Hemma (II.) und Wilhelms (IV.) an der Giurk and 
Saan etc. Dass Kämthon der Schauplatz des grauenvollen Drama« im 
J. 1035, und der dort im J. 1036 des Ilcrzogthums entsetzte Ad albero der 
Mitschuldige, wo nicht der Anstifter war: stand erdoeh, herraebafieli- 
tig jedenfalls , dem stammverwandten , an Glücksgütem und kAniglieher 
Gunst reichen Hause Truchsen undHeunhurg. und so den Wilhelmen 
an der Gurk seit länger feindselig gegenüber, geht aus der EnJhlnng des 
Annalisten klar hervor; wir fügen sie hier unten im Zusammenlumfebrt*). 

I) Ad annum 1036. ^Imperator -> pariftcationem stae.llariaeAngiflUe per- 
egitf nbi et publicam conventum habuit | In quo Conrado palruelU warn 



'/ 



357 

M0|^ desafalls noeh eine neuere historische Autorität aas Sachsen selbst 
gehört werden. J. Chr. Adelang in seinem ^Directorium der sUdsäch- 
sisehen Geschichte; Meissen 1802, schreibt S.61,Nr. 16%: „Nach dem Anna- 
listen Sazo ward in diesem Jahre (1036) ein Wilhelmas Comes, der es mit 
dem Kaiser hielt , von dem Herzog Adalbero von Karnthen, der sich 
mit dem Herzoge von Böhmen wider den Kaiser verbunden hatte, und daher 
seine« Hersogthams war entsetzt worden , ermordet, worauf der Thäter 
nmch dem Schlosse Eresberg flüchtete und sich daselbst verbarg. Es 
ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Graf Wilhelm HI. von Weimar war, 
weil man findet, dass sein zweiter Sohn Poppo die Mark Kftrnthen in 
Besitz hatte , mit welcher er ohne Zweifel zur Genugthuung fOr den an sei- 
nem Vater (!) begangenem Mord von dem Kaiser war belehnt worden. 
Eresberg könnte wohl darch einen Schreibfehler f&r Ettersberg 
stehen. Dieses Schloss lag in Graf Wilhelms Grafschaft u. s. w." Ade- 
lang gerfith hier, im Nachsatz Über Wilhelm und Eresberg lediglich 
wegen Unkunde in der südteutschen Topographie, Specialgc- 
schichte und Genealogie in Irrthum. Wie schon oben bemerkt, 
bleibt wohl nichts Qbrig, als den schuldbeladenen Adalbero zu Ebers- 
berg im Schatze seiner mütterlichen Verwandten zu suchen» und ihn, mit 
seinen Söhnen Marchwart und Adalbero an seiner gewählten cr- 
wönschten Ruhestätte in der befreundelen Frauenabtei Geisenfelden an 
der Um fromme Vermächtnisse an Liegenschaften (Pernchoven praedium 
cum silvis, pratis, silvis, vineis Uli wohl aus der Mitgift der Hadamuth) 
machen zu sehen. (M. b. Geisenfeldensia, XIV, p. 184.) 



Seh luflflbemerkung;. 

Auf das bisher V^erhandelte zurQckblickend , wollen wir uns vor allem 
der Anerkennung versichern, dass wir den Hrn. Prof. Tan gl in seinen 
Ansichten und Behauptungen so viel möglich gewähren lassen. Da treten 
nun immer zwei Fragen in den Vordergrund: I) über die Identität oder 
Disparität der Marquartc und A d a 1 b e r o*s in Beziehung auf die Dyna- 
stie von Eppenslein dies- und jenseits der Alpen; und 2) Ober die 
richtige topographische Deutung ihrer Erscheinung. In dieser letztern 
Beziehung kann allerdings in Zweifel gezogen wcrdon , dass es neben dem 
Auf- und Uffgau im Tranngau noch einen zweiten zwischen der 

(R. Conrad US II.) ducatum Carentinoram comUlt; a quo priori anno Adal- 
bero nom Mnjestatls reum dimorerat. Hlsdem diebas Adalbero Wilhel- 
BUB comltcm loterfeclt, et posfea In eastellam Eresberch latendi causa con- 
ffsgtt." Eceard corp. hist. medüaevi. Lfpsiae 1723. T. I, darin der Tcit 
dss Annalista Saxo von p. 1 — 883 reicht. Obige Stelle Ist p. \6\ zu lesen. 
Hr. Prof. Tangl schreibt Im Text: ^Comllatuin Rresberch." In sofern der An- 
Dallst von Saebsen Rpricbt, z. D. p. t%7, U9, 150, 152, 15t, 263, schreibt er 
fiHerssbureb, castrum, urbs"; auch von einer Abbatia Eresberg, p. 186. 
Basht er Meldung. 



358 

Isar and Vils im sOdlichen Badern geg^eben habe; der entere steht fest, 
and iirar im Bereiche des henkigen Haasrnckviertels, Theile des 
Atter- und Traungaa's umfassend. Bachner, R. v. Lang, Spean- 
ner, SlAiz — kennen nar diesen; wogegen v. Fall bansen, das arkand- 
liche Makeriale des MiUelaUers atomistisch herausgreifend and es als 
Spilzkugeln entgegenschleademd . aaf die Mon. boic. XI, 16 hin- and 
80 jenen zweiten Uffgaa nachweiset. Eine Marginalnoke zn denSchenknn- 
gen Tassilo's 11. nach Kl. Niederalkach ist der nächste Aahaltspaaet. 
Wo die natarliche Lage oder hiskorische Data dafür sprechen , können 
gleichlautende Namen von Ortschaften und Gegenden nicht auflallen« Ken- 
nen wir doch ein Krapffeld in K&rnthen und ein zweites Grabfeld (im 
weichern Laut) in Franken, beide slavischen Ursprungs. Das grosse 
Ries, der kleine Riesgau in Schwaben; der Westergau im Harting- 
gau, der Westermanngau im Snalaveld, der Westerwald am 
Rhein; es sind wohlbegrandete Apellativa. Dass im Codex Ton Mond- 
see, dessen baldige correcte diplomatisch geordnete und vervollständigte 
Ausgabe nun gesichert ist, and im Cudex der Juvavia nur der Uff gau im 
Traungau erscheint, ist wieder begreiflich, weil beide Kirchen nur dort 
Schenkungen erhielten. Hinwieder lassen sich dieselben Orte* welche 
V. Pallhansen auf seinen zweiten Uffgau deutet, auch im Atter- nnd 
Traungau finden. Die in den M. b. XXVIIL I, 176 vorfindige üriuinde 
macht sich hier besonders geltend. Im J. 940 schenkt K. Otto L einem 
adeligen Vasallen des Herzogs B e r t h o 1 d (Scheyrer) , Namens M ar c h- 
ward, zugleich Graf und zwar in dessen Grafschaft, im Ufgan am 
Fuethebach zehn herrschaftliche Hüben; worauf frfther Gold- 
wäscher (aurariis) gesessen waren. Dass hier nicht von einer Ge- 
gend im baierischen Wald, um Viechtach, wie Hr. Prof. Tangl meint, die 
Rede sei, ist klar; aber in der Wahl zwischen der untern Isar and der 
Ager, mochte nun wohl der letztem der Vorzug gegeben werden: dem 
Ufgau im Traungau. Dennoch gewinnt Hr. Prof. T. hiebei kanm einen 
Dynasten von Marzthal und Eppenstein mehr. Es ist das Erbgebiet der 
aus dem Rhein gau in den Traungau, und so an die Steier vorgerftck- 
ten Grafen und Markgrafen; dieser Marchward gehOrt denselben 
an; während gleichzeitig die Marchward e inK&mthennar erst als 
nobiles viri erscheinen (Cod. juv. 166 etc.). Ganz conseqaent mit den 
Stamm- und Erbgebieten sieht daher der scharfblickende R. v. Lang im 
I. Thcil seiner akademischen Erörterung ^Ueber die Vereinigung des 
baierischen Staats," Manchen 1811 und 1812, S. 122, 123, 142, 153, 169 ete. 
im Nordwald und an der Hz Dynasten von Farenbach; dann Andeeh- 
ser; im Viebachgau Megling — Frontenhauser ; im Denan- 
und Schweinachgau die von Lambach, und Wels, im Aedinggaa 
die von Semt-Ebersberg und Moosburg; um Geisenfelden an der 
Hm, die benachbarten Vohburg u. s. w. neben den erstem. Jene Mar- 
quarte und Adalbero's zählen also dahin. Wir berichtigen hier m- 
gleich, dass jener Unhold, der comes sylvestris Adalbere c. 1070 er- 
schlagen, nicht Ottokar III., sondern IV. von Steier zorn Bruder hatte. 



359 

Die ^Anrarii" betreffend; anrifices sassen bekanntlich zu Salzbarg 
and Pasaau in zahlreicher Gilde; so erachten wir sie mit den „Auridato- 
rea** für gleichbedeatend ; sie sassen am Inn hinab, nach Salzburg und 
zum Kl. Reichersberg hOrig (M. b. III, 434). Auch aus der Isar wurde 
Gold gewaschen ; kaum aas der A g e r and Traun. An der Salzache 
im P eng an gehörten die n<^ari saigae'* zu den einträglichsten Grund- 
abgaben. Diebeiden A dal her 0*8, der eine dasHausSerot-Ebersberg, 
der andere das zaEppenstein repräsentircnd , sind als Comes in Ba va- 
ria and in Carinthia deutlich genug unterschieden (M. b. XXXI, 271 u. 
XXVin. I, .333). Die im J. 1038 zu Passan bei einer Schenkung des Dom- 
propsten unter den ersten Zeugen auftretenden Marchwart und A d al b e r o 
sehen wir für Söhne des aus Kämthen ilQchtigen Vaters Adalbero, der 
etwa in der Nähe leben mochte, an (M. b. XXVIII. II , 86). Jener ^Mar- 
quardas legatarius," durch den im J. 1094 der greise Bote — »No- 
rici natione, vivcns Bavarica lege" — das grosse Vermächtniss zur Abtei 
Thares (Tharissa) in Franken ausrichten Hess (M. b. XXXI, 372), war 
nnstreiäg auch dynastischer Abkunft: ein Verwandter des Pfalzgrafcn oder 
der Mürzthaler. Eine Eparesburg will man auch zu Mau lern selbst 
erkennen: mutarun, quod eparespurch nominatur (M. b. XXVIII, II, 
88 — 209). Auf eine merkwürdige dynastische Einwanderung aus dem 
Nordgau in die Steiermark, an die Mur, im 10. Jahrhundert lässt sich nach 
dem Codex der Juvavia p. 168 und 210 schliessen. Es handelte sich im 
Jahre 930 zwischen dem salzburgischen Erzbischofe Adalbert If. und dem 
Edelmann Räch win, welchem Herzog Arnulf für Kriegsdienste zu Lcng- 
felden bei Salzburg 106 bodensässige Leibeigene geschenkt hatte, um deren 
Aastausch im Nordgau, als der Heimat Rachwins und seiner Söhne, in 
gleicher Zahl. 

Im Jahre 985 schenkt K. Otto lU. seinem Getreuen, dem Grafen Rach- 
win in dessen Grafschaft auf dem Zistanfeld jenseits der Mur 15 königliche 
Gehöfte zu Eigen. Das Dorf Rezway, Rackasburg stammen von Rachwin. 
Ein gleichnamiger Sohn oder Enkel jenes Ahnherrn vom Jahre 930 hat sich 
südwärts höher geschwungen. 



861 



X. 



Beiträge 



zar 



Qaelleiikimde der dalmatinischen Rechtsgescbichte 



im Mittelalter. 

Von 

Dr. CTfMffw JVenzeh 



m. 

Studien über den Entwickelungsgang des Reehtslebens auf der 

Insel Curzola. 

(SchluM.) 



363 



Gleichwie in den ttaatorechtlichen VerhXltnissen, so finden wir anch im 
Qemeindewefen einen wesentlichen Unterschied Corzola's von Meleda nnd 
Lagcsfta. Auf letzteren sahen wir , dass während einerseits die alte Form 
. der Volluiversainmlnng^n sich fast angetrabt his ans Ende des Mittelalters 
erhielt, und die Bildung eines grossen Rathes , wie er in den meisten Ge- 
meiaden Dalmatiens angetroffen wird, nie xn Stande kam ; andererseits doch 
die AntoBomie dieser Versammlnng mehr und mehr beschränkt , nnd endlich 
fast ganz aa%ehohen warde. Auf Carzola dagegen gedieh die Bildnng des 
grossen Rathes vollständig : dieser behauptete aber seine autonome Gewalt 
aueh bis ins XV. Jahrhundert, wo dieselbe endlich dem Reg^emngssysteme 
der venetianischen Republik erlag. 

Schon Rentz hat in der bereits angeführten Ueberschrift unserer Sta- 
tuten: Haec sunt Statuta et Ordinamenta Communis et Hominum Civitatis 
et Insolae Curzulae etc., die Spur einer Anerkennung und Annahme der 
Geeeixsammlung durch das ganze Volk, oder einer Miterwähnung 
desselben zu finden geglaubt '). In wiefern hierin nun wirklich eine Er- 
wähnung von noch 1214 gebräuchlich gewesenen Volksversammlungen der 
Gemeinde Corzola liegen dürfte, lasse ich dahin gestellt sein. Wenn jedoch 
die analogen Zustände von Meleda und Lagosta — wie kaum zu bezweifeln — 
aneh eine Folgerung in Betreff Curzola's zu motiviren geeignet sind : so 
sebeini die Gepflogenheit von Volksversammlungen auf derselben in alter 
%M um so mehr erwiesen zu sein, als die von mir Ober die staatsrechtlichen 
VeriüUtnisse der Insel mitgetheilten Documente bis ins XIV. Jahrhundert 
bei wichtigeren Angelegenheiten neben der ^Commune" auch die „Univer- 
lilM et homines Curzolae** erwähnen. Ich beziehe mich in dieser Hinsicht 
Ttntglidi auf die Art nnd Weise , wie der Vertrag der Insel mit Marsilius 
OmrgU iber die ErbgrafenwOrde , und die abermalige Unterwerfung an 
iM CoBt« Johann Georgio 1352 erwähnt wird. Es heisst nicht nur u. A. : 
yQaif Universitas et homines Curzolae*' den Conte Johsnn sammt seiner 



1) YerftssoBg und Rechtszastand der dalmat. Kflstenstldte und Inseln im 
Dorpat 18%], S. 21. 
Arshiv. Jahrg. 1851. VII. 8. u. %. Heft 24 



364 

Nachkommenachaft anfs Neue anerkennen „tecundnm formam Conventionom 
olim habitarnm cnm Domino Marailio Georgio*'; sondern neben der Com- 
mane wird die ^Universität" immer am ersten PlaCxe genannt (UnWersitaa, 
Commune et homines Cnrzolae). Auffallend ist jedoch, das« Ober die an- 
zweifelhaft auf Cnrzola in alter Zeit gehrftuchlich gewesenen VolksTersamm* 
lungen n&here Daten weder in den vorliegenden Statuten, noch in den uns 
aberlicferten Urkunden enthalten sind. Man sieht, dass bei der Verhand- 
lung der Gemeindeangelegenheiten selbst auf Curzola im XIV. Jahrhunderte 
das Bewusstsein einer Bedeutung dieser Versammlung vielleicht kaum tra- 
ditionell mehr vorhanden gewesen sein mag, und dass eine solche nur bei 
wahrhaft staatsrechtlichen Acten in gewissem Sinne noch anerkannt wnrde. 
Die Macht selbst befand sich schon beim grossen Rathe, welcher sieh bei 
jeder Gelegenheit als Vertreter ^totius Cnrznlae" geltend machte. 

Wir finden somit die Gemeinde der Insel Cnraola , ganz im EinUuige 
mit den diesartigen Institutionen Dalmatiens Oberhaupt Anfiuiga durch die 
Volksversammlung, später durch den grossen Rath vertreten, und da« Ge- 
meindewesen selbst entwickelte sich auf Grundlage der vollstindigaten le- 
gislativen und administrativen Autonomie nach allen Rich- 
tungen. Die legislative Autonomie hatte in den staatsrechtlieken Einrieh- 
tungen Dalmatiens ihre Begründung. Da jedoch in jenen Zeiten eine Tren- 
nung der Staatsgewalten überhaupt im Sinne der heutigen staatsreehtliehen 
Theorien nicht vorkam, so lässt sich auch hier die Betrachtung der legis- 
lativen Autonomie quellenm&ssig von der administrativen nieht tren- 
nen, und es bleibt nichts übrig, als was im Leben unter verschiedenen Cb- 
sichtspuncten erscheint, hier unter einem zusammenzn&ssen. 

Der grosse Rath erscheint diesemgemftss in Gemeindeangelegenhei- 
ten als Träger der dem Begriffe der Autonomie eigenen Gewalt und Maekl- 
Vollkommenheit, und in dieser Hinsicht erfordert meine Aufgabe ror Allen 
nachzuweisen, wie diese Autonomie nach den verschiedenen Richtangen und 
Thätigkeitsbereichen des Gemeindelebens ausgeübt wurde. Was unter die- 
sem Gesichtspuncte in staatsrechtlichen Verhältnissen bemerklwr wäre« er- 
gibt sich grösstentheils aus dem bereits Angeführten ; ich richte daher mei- 
nen Blick vorzüglich auf die inneren Gemeindeangelegenheiten. 

Bei dieser Gelegenheit sei es mir gestattet, mich auf die gegenüber der 
Staatsgewalt in den meisten und theilweise wichtigsten Verhältnissen fksl 
unabhängige Municipalstellung der Gemeinden , Inseln und Städte DalnM^ 
tiens zu beziehen. Mit dieser stand die angedeutete Autonomie ttherbnapt, 
und so auch auf Curzola im Einklänge; und in diesem Sinne müssen wir die 
vom dortigen grossen Rathe erlassenen legislativen Bestimmungen nafkssen. 
Aus ihnen gingen die vorliegenden 1214 festgestellten Statuti etOrdinsmenfi 
hervor « und dass diese Gewalt der Gemeinde von Curxola bis mm J. I%i0 
ungeschmälert fortbestand, ist durch die bisher mitgetheiltenNotisea ausser 
Zweifel. £s erübrigt die Gestaltung der Dinge seit dem genannten Jahre 
näher zu betrachten. Dies ist das Jahr, in welchem Cnnola in den seit- 
her bis zum Ende des XVill. Jahrhunderts coniinuirliohea Besits Veaedifi 
überging. 



365 

Wie sehr die Gemeinde von Carzola schon vor Bestätigfang ihrer Pri- 
vilegien and Stataten durch die Signorie von Venedig besorgt war , sich 
aber auch ermftchtigt f&hlle, die Gftltigkeit der aas ihrer legislativen Auto- 
nomie hervorgegangenen Statuten gegen jeden Eingriff möglichst sicher zu 
stellen, ersieht man aus einem am 7. Mai 1490 geschöpften, und als Capi- 
tnlo 117 in die Reformationes Statu tor um aufgenommenen Be« 
schloBS des dortigen grossen Rathes : 

In Christi nomine Amen. Anno Nativitatis ejusdem MCCCCXX, In- 
diclione XIII • die VII mensis Mail , in pleno et generali Consilio Ciuitalis et 
Insulae Curzulae in Ecclesia Diai Marci coadunato, in quo fuernnt Consi- 
liarü LIII, per ballotas LII non contrariante vna reperta in contrarium 
captam fuit. Quod si quod Regimen in futurum, videlicet Comes, Vicarius, 
Jndices, et si fnerint cum eis Judices minores Curiae, facient aliquam sen- 
tenliam, tarn ciailem, quam criminalem contra Statuta, Reformatio- 
nes et Consuetudines approbatas et vsitatas, allegatas seu pro- 
dactas, sive demonstratas per partem sive partes litigantes in iudicio de 
perpera X sapra, et ille, qui sentirel se granatum, vellet appellare, hoc fa- 
cere possit secandum formam Slatuti de Appellationibus Cap. 25 Veteris 
Statati. Quod si talis sententia reperiretur per Superiores esse male sen- 
tentiala et bene appellala, Regimen, seu pars Regiminis, si foret lata per 
maiorem partem , succumbat et soluat omne damnum et expensas et inter- 
esse, qnod et quas incnrreret illa perAona, contra quam esset lata talis in- 
josta sententia immediale et sine dilatione ;nonobstantealiquaRefor- 
mationcy qaae in contrarinm reperiretur. Salvo tsmen Statute 
de Pastoribus, qaod non tangitur etc. 

Bald hierauf erfolgte aach die Bestätigung der Stututen durch die Sig- 
norie von Venedig : 

Thomas Mocenigo Del gratia Dux Venetiarum etc. Qaod comparentes 
ad praesentiam nostram prudentes viri Chiriacus quondam Luxae et Joannes 
qnondam Petri Nnntii et Ambasciatores fidelis nostrae Communitatis Curzu- 
lae pro parte ipsios Communitatis nostrae quindecim Capitata porrexerunt 
sapplicantes, vt illa confirmare dignaremur. Nos vero visis et examinatis 
dietis Capitnlis ad ea responsiones nostras exhibnimus , sicut hie inferius 
eoniinetnr. 

(Omissis aliis) 
Ad secundnm, per quod petunt confirmationem libertatum, statatorum, 
icffti— iionam et consuetudinum suarum per eos antiquitus et asque modo 
vmtatanun, et similiter de censu Comitis, qui est librarum Vll parvorum. 
Respondemns, quod volentes ostendere nostram humanitatem et clemen- 
tiani erga dictam Communitatem , vt ejus fidelitatis apetitus de bono in me- 
Bmm angeatar, samus contenti et placet nobis confirmare, sicut in dictoTa- 
pitale continetnr. 

(Omissis aliis) 
In qnoram omnium fidem et cnidentiain pleniorem praesens priuilegium 
i«i jassimu nostra bulla plumbea pendente maniri. Datum in nostro Du- 
eali PaUtio, die XII mensis Septembris, indictione XIIU. MCCCCXX. 

24 • 



366 

Es ist bemerkenswerCh, wie der hierauf luiAmnieiifetreteiM groite 
Rath von Canola seine Maohtvollkommenlieit anflluste. Ali Beiapiel mAg^ 
(las auf die angefahrte den Censas des €k)nte betreffende Beatltipugarer- 
fQfpmg der venetianischen Signorie sieh besiehende Decrel dieses g res sen 
Rathes oder die s. g. „Provisiones faetae per Consiliom nnper eleetnm pro 
detractione et defalcatione salarii Domini Comitis** vom il. Mai 14S% gelleii, 
welche nebst mehreren andern damals erlassenen VerAgmigen nla Cftp. 146 
bis 151 in den Libcr primns Statntomm aufgenommen worden. Es beiBst 
Cap. 147 : 

Quod com nobiies et omnes alii de Curzala niminm gnaartnint a sa- 
lario D. Comitis sni omni anno, et similiter Commnne snnm Carmlae yÜ eat 
manifestum einimis debitis gravatur, et habeat pamissimnin introitwn, de 
(pio male possit satisfleri Omnibus debitis praedietis, habende agere toi labo- 
reria, quanta sunt necessaria Ciuitati , et vltra praemissa egeat nniltia aliia 
bonis prouisionibus tarn pro augmentatione introitus sui, et pro disunnttono 
ezpensarnm suarum, quam pro omnibus agendis ipsius Cinitatia, qniboa 
Omnibus sumptibus male posset per hoc Consilium prooideri« ipoia imm 
saepe grauando , pro tanto pro portione onininm praedictonim pooita foit 
Pars: Quod auctoritate hujus praesentis Consilii D. Cornea praeaena« Tido- 
licet D. Pancratius Georgio cum suis Judicibus msjoribos eligero debeoAt et 
possint vsqne ad numerum decem nobiiium sapientiomm b^jna CSnitatia , ai- 
cuti videbitur eis , cum quibus decem suis Judicibus magnia et pamla h»- 
beant libertatem prouidendo pro bono totius Cnraulae et omnimB praadieto- 
rum inter ipsos, et capere partem et ponere proubionea et onmia idia f^ 
cerc, sicut eis videbitur ; Et quicquid per ipsos, vel dnaa partoa ipaonui 
captum crit, sit firmum et rathum, et valeat, sieuti factum esael per tofa« 
Consilium , et mitlantur executioni omnia per ipsos facta et flmiala per D. 
Comitem praescnlem et Jndices et successores eornm in poona perpera Ti- 
gintiquinque pro quolibet contrafaciente bis Omnibus praedictii. £t ai ata- 
tutum (per) Consilium aut reformatione esset contra hoc, sint renoeala qaaii» 
tum in bis suprascriptis. Isti sunt Nobiies electi per D. Comiteai ad Cob- 
silium snprascriptum. primo Domini Judices moderni Ser Bogdaau l^dMii , 
Ser Marinus Joannis Cilgcouich, Ser Raffael Angeli; Judiceo adsorea Ser 
Antonius Marse, Ser Matthaeus Petri, Ser Stipe Junii. Eleeti aiut VD, Ser 
Obradus Dobroslai, Ser Joannes Radetini, Ser Joannes Petri, S«r Clnrlachaa 
Luchxe, Ser Antonius Peruosceuich, Ser Joannes Junii, Ser Joaiuioa AageH« 
Ser Martinus Michaelis, Ser Lazarinus Testa, Ser Stoianna JoaultfV' Scr 
Dobroslaus Petri. Haec omnia fuerunt confirmata per generale roBilH— 
Curzulae per ballotas quadraginta octo non eontrariaatibna doeem ballotklB 
contrarium repertis. 

Ferner lesen wir Cap. CLIII: HiUesimo quadringenteaimo 
quarto die decimo septimo Augusti in majori Consilio Coraiüae, !■ qao. 
runt ballotae 68 captum fuit per ballotas 36: Quod de oetero alif«ia ■•- 
bilis Curzulanus non possit ponere partem in aliqno Coaailio do fra»» 
gendo provisiones Cactas nuperrime per deputatoa aaper detraotioMa ol 



/ 



367 

defftlcatioiie talarii Domini Comitis in poena perp. 100 pro quolibet ponente 
pArtem in contrariom. 

Als dieaen GegentUnd erl&aternde Quellendata lasse ich noch nachste- 
hende folgen : 

Vor Allem ein Decret der Signorie von Venedig vom 23. Joli 1426. 

Franciscos Foscari Dei gratia Dux Venetiarum etc. Nobilibas ei Sa- 
pientibos viris Pangratio Georgio de soo mandato Comiti Curzolae et suc- 
cessoribna suis fidelibns dilectis salutem et dilectionis affectum. Per diacre- 
toe et fideles nostros Chiriacnm Lnxae et Raphaelem Angeli Ambasciatores 
fidelis Commnnitatis nostrae Curzulae nostro Dominio porrecta foeront in- 
frascripta Capitnla; quibns respondemus, prent inferias continetur. 

(Omissis aliis) 

Ad aeptimnm, per qnod supplicarunt, vt dignaremnr mandare, quod 
Aaditores nostri noni sententiarum obsemare debeant eomm Statuta. Re- 
spondemns, quod snmus contenti dictum praeceptum facere jnxta eorum 
requisitionem. 

(Omissis aliis) 

Quare mandamus vobis quatenus suprascriptas nostras responsioncs, 
in qnantum ad vos attinet eis observare et observari facere debeatis. 
Oatnm in nostro Ducali Palatio die XXIII mensis Julii, indictionc III 
MCCCCXXV. 

In einem andern Decrete vom 13. Juli 1430 schreibt derselbe Doge 
Frans Foscari an den n&mlichen Conte Pancratius Georgio und seine Nach- 
folger: Significamus vobis, quod in nostris Consiiiis Rogatorum et Additio- 
nis 1430 die 11. Julii capta fuii pars infrascripti tenoris, videlicet : Cum vc- 
nerit ad presentiam nostri Dominii Egregins vir Marinus Joannis Xilcouich 
Ambaseiaior Communitaiis Curzulae grauans etc. Et mandauimus Comiti 
Cnrxulae praesenti et successori, quod ipsi obseruare debeant Con- 
Buelndines, Statuta, Reformationes, et Promissiones suas 
nee contra eas aliquid innouare vllo modo; qnoniam nostrae 
intenÜonis est, qnod id, quod eis promissum est debeat inuiolabiliter obser- 
nari et attendi etc. Quare mandamus vobis cum diclo Consilio nostro, 
qnatenna responsiones nostras suprascriptas , et omnia contenta in eis . in 
qoantom ad vos attinet obseruetis et facialis inuiolabiliter obsemari, facien- 
tes has nostras litteras in actis Cancellariae veslrae dcinde ad Succcs- 
■enim vestrorum memoriam registrari, et regislratas ipsi Communilati 
eoMignari. 

Auf diese Grundlage gestQtzt, sah sich der grosse Rath von Curzola in 
der Lage, nicht bloss die Vollstreckung bereits anerkannter Statuten zu er- 
wirken » sondern auch für Fftlle, welche in diesen keine Bestimmung hatten, 
die Anfiieicbnnng der alten Gewohnheiten zu veranlassen , und selbe in die 
RefonBAliones Statntomm aufzunehmen. Ein Beispiel dieser Art befindet 
dflkimCap. 160 bis 185 der Reformationen, welche ihrem Inhalle 
■leh die versehiedensten Gegensl&nde betreffen. Hier genügt die Art und 
Weise ihrer Anfzeichnung und Sanctionirung in dieser Form , worüber wir 
Ia Cnp. 100 lesen : 



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^.MkA^U i» JKy«iU iA(«r 4-nB. £mx-»a Fraiu Fiwsan iiriWf m 

/^« 4A^f ^>VMmaib^ «riu-«fc«A«a Klarem i&«r V«rlttzn; Ovcr 

t«ifl« ifAlUn. Kd Mri mir %taXkiUA, «JU^e derlei BeispicAe 

f ^^1i 4(/^. lA fk^tr» Doeaii Paüatio im 1. Joli. I>»g« Fi 
4*ft f^Fftt« ^ftn KnrMüt, Mar«nit Gradeueo und feine Nachfolger a«f fic Tts 
v,I*fMutif9 M Fran«^!««!;«« d« CarzaU nooüae popaUriam iÜM lasalift** dv 
Ht%hutip. rirf(*'rlfr«ril«rl^n CapilaU a. A. Retpondealar: Qatd tun iaeri- 
Urti«, i|uiifn in utnu\\m% alii^ cajkibaa occarrendbu olMcrvflBter Mifala 
«1 pridilf'Kiii iliflkf- C*f/fnmnni(»li conceua sab poena Rectoii iociltm 
r«ritfiffi nU'. 

%hhH Hlo. in noiilro llutali Palatio am 15. November, der nlaficho Iltgt 
■n dun rollt»! von C.'tirxola Franz hombardo und «eine Nachfolger aaf ilo 
dniili ^Juannrni Mibxirb nt lloninum de Obradis OraCoreo fidofia GoaaaBl» 

liilU niiMliaf riirxiiUn" nntcrbreiieten Capilula, Ad (ertinmx Ilca 

pf1r^llf1 iln tmr Irgni, ii Ic^n^nanifl de laola de Corznla ne viae grandii^Mi 
pari» du piHirrI liuomini di i|uello luogo, et e stato aempre proUbilo ptr II 
noalrl Hlatnli n In nuatre reformatione, eh' alcnno foreatior ooa potta tirar 

1 1 K« l«i 41m Hin vanellanlacho KeilrachnoBf , welche naaerom 18. 
I IIa »nuprlrlil. 




/ 



369 

ditle lepie, n^ legname totto pena se contien in detti statnti e rcformatione. 
Vnde homiliter tapplichiamo etc. Retpondealur: Qaod quia eoram pe- 
tilio nobit honesta esse videtar, optantet omne commodam illorum fldeUom 
nottroram, volumot omnino, vt statuta et reformaliones suae circa rem istam 
ad vngaem obteruentar sicat petunt, sab poena cailibet Rectori vel Officiali 
nostro, qui licentiam concederet alicui extrahendi lig^na praedicta contra 
hanc eonccssionem nostram dncatorum CG in suis propriis bonis exigend. 

per Adaocatores Communis etc. Quare auctoritate suprascripta man- 

damas vobis etc. 

1468 den 7. April, die ^Advocatores Communis Venetiarum** Andreas 
Bemardo, Georg Lanredano und Trajan Grilti an den Conte von Curzola 
Dominions Morosini und seine Nachfolger. Ad quaerelam Oratorum Com- 
manitatis Curzulae factam primo coram nostris Capitibus Consilii X et exinde 
eoram nobis et officio nostro, quod Capitulaper Serenissimum Ducale Oominium 
nostram sibi concessa et confirmata in acquisitione dicti loci conlenta in sno 
primo priuilegio , pariter et Statuta eorum per vos praecipue non solum non 
obseruantar, sed penitns interrnmpuntnr. Visis ipsis Capitulis, quorum co- 
piam vobis mitlimus bis inclusam, super quibus babita consideratione, tum 
ex commissione per Dominos Capita praedictos Consilii X, tum ex debito Of- 
flcii nostri, jora interest scrvari facere priuilegia per Dominium subditis 
concesaa etc. Ideo ex diclo nostro officio vobis expresse mandamus, vt in 
poena dncatorum V in vestris bonis, si secus feceritis auferenda omnino 
obsemare debeatis ipsi Communitati suum Privilegium per Serenissimum 
Dncale Dominium indultum, et sua Statuta confirmata ita cum efiectu, quod 
corrigatis ea, in quibus conlranenislis, et exinde ea omnia in omnibus et per 
omnia obseruetis et obseruari faciatis ita cum efTedu, quod amplius quaerela 
de praedictis non audiatur, ne cogamur aliler prouidere etc. etc. 

I48i& dto. in nostro Ducali Palatio die 14. Novembris der Doge Jobann 
Mocenigo an den Conte von Curzola Georg Viaro und seine Nachfolger : 
Fnere ad praesentiam nostram Nuntii istorum fidelium popularium nostro- 
mm, qui quatuor a nobis pelierunt etc. Quoad vero Nobiles ruri habilantes 
Tolomns, vt terroinationem Capitanei nostri Generalis in hac re factam ob- 
sernetis, vfpote, quae juri et honestali conuenit etc. 

Diese Beispiele dürften wohl zugleich genQgen, um die Beschränkungen 
Ukscbaulich zu machen , welche die legislative Autonomie der Insel Curzola 
seit Festsetzung der venetianischen Herrschaft beim Beginne des XV. Jahr- 
hnnderts erfuhr. Die alle, nur an die äusseren Bedingungen der staat- 
lichen Existenz Dalmatiens gebundene Unabhängigkeit in den inneren Ge- 
meindeangelegenheiten ward auf diese Weise in immer engere Grenzen ge- 
bracht, bis endlich fast jede nur halbwegs wichtige Verf&gung des grossen 
Ralbea von der Zustimmung oder Bestätigung der venetianischen Signorie 
ab1Ung:lg gemacht, und so die im Princip noch immer anerkannte Selbst- 
der Gemeinde in der Wirklichkeit vollkommen illusorisch wurde. 
Im Einklänge mit diesem Entwickelungsgange der legislativen Autono- 
•Uad nalQrlich auch der Wirkungskreis der Gemeinde-Administration 
ud die Organisirung der Gemeindeverwaltung. Welchen Antheil hierbei 



370 

der Comes hatte, wurde bereits angedeutet. Ea erübrigt das Geaehifta- 
bereich der Gemeinde-Administration und die einzelnen Verwaltnngaorgane 
nachzuweisen. In der Natur der Sache lag es, dass auch die oberste ad- 
ministrative Gewalt dem Principe nach beim grossen Rathe war. 
NatOrlich nur, wenn er versammelt war. Und da in dieser Hinsicht weder 
ein Zustand der Permanenz auch nur gedacht werden kann , noch aelbet 
durch einen solchen den Bedürfnissen eines geordneten GemeindewcMas 
genQge geschehen wXre , so blieben nur einzelne wichtigere Cteacbille dem 
grossen Rathe vorbehalten, und die übrigen wurden theils dem kleinen 
Rathe, theils den aufgestellten Gemeindebeamten übertragen. 

Ueber die dem grossen Rathe auf Curzola vorbehaltenen Geachlfta ent- 
halten die Statuten einige Beispiele. 

1) Die Wahl der höchsten und oberen Gemeindebeamten. 
Hierüber verfügt Statut. Cap. 26: Quod Comes» qni pro tempore faerit, 
eligat tres Judices de medio in medium annum , quos Jndiees Conailium coa- 
firmet. Et si Consiliom non esset contentum de dictia Jadicibos vel nlifiio 
ipsorum, Comes teneatur mutare ipsum vel ipsos, donec Consiliom fiierit con- 
tentum et ipsos confirmauerit. Et deinde D. Comes et isti tres JndieM simvl 
eligant tres Judices, qui sint Consiliarii de paruo Consilio per Saeramen- 
tum ad judicandum et consulendum quilibet in suo officio secnndam formam 
Statutorum Ciuitatis et Capitulorum sibi datorum. Et Comes com illia MX 
vel maiori parte alios officiales eligat etc. Reform. Cap. 139 oad 140 hat 
dagegen: 

A. 1418, ind. 11; die tertia mensis Martii, in pleno et genenli Goiuilie 
Ciuitatis et Insulae Curzulae in Ecclesia S. Marci more solito eongregato» 
in quo quidem interfuernnt Consiliarii LXII vadit pars, si videtor Conailit: 
Quod in omni mutatione Regiminis ac Comitis vel Vicarii, et Ambaaeiatorun 
eligi debeant per modum hunc infrascriptum Judices Ciuitatis , ac Jodiccs 
minores , et Ambasciatores , et quod haec pars ponatur in volnmine Statuto- 
rum Communis, et habeatur pro praeciso Statute , quod per nemincin pcMit 
infring^ , nisi si Vicarius vel Comes aut Rector una cum Jndicibna omnibnsi 
videlicet maioribus concurrant in vno bussulo, facta vel data propeata, in 
quo Consilio esse debeant LX Consiliarii ad minus, et quod non poaaitpars 
haec infringi, nisi per Consiliarios XL ad minus, volentes ipsi Conailiariit 
quod per modum infrascriptum hoc Statutum obseruetur ; videlicet: Impri- 
mis quod data proposta debeant partiri inter Consiliarios ballotae, et oni vel 
quibus veniunt ballotae tres nigrae, debeant statim Ire in prima camarai cft 
alii tres in alia secunda camara. Et quo ipsi Electorea debeant ipcorofli 
electionem facere per tezeras et bussulos, postea Cancellarina acribere de- 
beat statim ipsos suprascriptos officiales electos per ipsos Electorea. Pesten 
debent nuntiare in Consilio generali, et distribuere inter Conailiarica ballo- 
tas, et ille, qui plus habuerit de ballotis, statim in illo officio, in quo mI 
electus, conflrmetur. Nibilominus dicti Consiliarii cassant ez nunc ia aa- 
tea et cassare volent, imo pro cancellalo, irrito et nnliius valoris eaae TofaMrc 
quoddam Statutum alias captum in generali Consilio, quod eat in TofauaiM 
nostri Stafuti Cap. XXVI sub robrica de electione Judieum » qacd iadfUi 



371 

Qood Comei, qui pro tempore fuerit eligat tres Judicet etc. Et qaod nul- 
Ini , qui foret in tertio gradu , et nee cognatat possit ponere ballotas. Cap- 
tom per ballotas 56, contrariae vero qaatuor. — Item vadit pars, si videtur 
Conailio^: Quodille, qai fuerit electut per Electores in quocunque officio, 
et praecipue in officio Judicatus; quid semel pro eo, qai erit clectus, pona- 
tor para in ConsUio , et non piat modo aliqao (che vna voita tia posla la 
parte per quelle, el qnal aera eletto nel Conseglio, et non piu in modo al- 
cnn). Caplum per ballotas 48, contrariae 13. 

S) Da auf Curzola die Waldcultur einer der wichtigsten Zweige 
volkswirthschafUicher Thätigkeit war , welcher sowohl den Interessen der 
Einzelnen als der Gemeinde zugewendet w^nrde, so war es auch natürlich, 
dass der hierauf basirte Verkehr den Fremden gegenQber gewissen Rück- 
sichten unterworfen werden musste , welche zu wahren in letzter Instanz 
dem dieGesammtgemeinde repräsentirenden grossen Rathe oblag. Desshalb 
durfte — wie bereits nachgewiesen wurde — der Verkauf von Bauholz an 
Fremde nur mit dessen ausdrücklicher Bewilligung stattfinden; während 
doch die HolsnUtzung und der Holzverkehr der Einheimischen einzig der 
Regierung unterstand. 

Bei der lockeren und casuistischen Form des Statutenbuches von Cur- 
zola lisst sich übrigens begreifen, dass nos in ihm nicht das Ergebniss 
einer sich auf systematische Auffassung der Verhältnisse stützende Legis- 
lation, sondern bloss der Inbegriff meistens durch zufällige Bedürfnisse des 
Lebens hervorgerufener , in ihrer Mannigfaltigkeit nur wenig geordneter, 
und äusserst lose zusammenhängender Einzelbestimmnngen gegeben sei. 
Die in dieser Mittheilung enthaltenen Stellen bestätigen dies vollkommen, 
und zeigen eben dadurch , dass wir sie bloss als die äussere, durch den nie- 
dergeschriebenen Buchstaben festgehaltene Erscheinungsform des geltenden 
Reehtes betrachten kOnnen, das und dessen Geist hinter jenem gesucht wer- 
den mnss. Unter diesem Gesichtspunkte erscheint uns auch in den eben 
mitgetheilten Stellen die besonders vorbehaltene Geschäftsthätigkeit des 
grossen Rathes keineswegs als abgeschlossen. Ausserdem handelt es sich 
hier vorzüglich um Auffindung der in dieser Hinsicht als leitend befolgten 
Idee, nnd um Erkenntniss des ihr entsprechenden Princips. Es wurde be- 
reite erwähnt , dass dem grossen Rathe neben der legislativen Autonomie 
aneh die oberste administrative Gewalt zustand. Ich füge nun 
noch bei, dass wir auch diese Gewalt des grossen Rathes als autonom be- 
traehten müssen , dass nach dieser Seite sie ganz denselben Entwickelungs- 
gnng durchgemacht hat, wie die legislative Autonomie, und dass in ihrem 
Verhältnisse zu den verschiedenen Richtungen des Gemeinde- und auch des 
soeiellen Lebens, sie den Miltelpunct bildet, von dem jede Vcrwaltungslhä- 
tigkeit ausgeht. Ihrem Gegenstand nach hat sie daher eine unbedingt ganz 
allgemeine Haltung, und während sie auf diese Weise ihre Begründung in 
sieh selbst hatte , finden wir die Gewalt jedes Organs der Administration 
▼OB ihr entlehnt, und in letzter Auflösung in ihr wurzelnd. Es war natür> 
lieb , dass die Bestimmung und der Wirkungskreis jedes einzelnen Amtes 
hiervon abhing. 



372 

Von hSchBlem iDteresse Ar den Standpanct dieser Beitrfige int die Z«- 
sammentetzung und innere Organisation des grossen Rathes. 

Ans den bisherigen Mittheilungen kann es wohl keinem Zwäfei mehr 
unterliegen, dass der Tebergang der anlono mischen Sdachlrollkommenlieil 
in Gemeindeangelegenheiten von der allgemeinen Volks versammhing anf 
den grossen Ualh im Wege eines inneren organischen EntwickeinsgsgaBgca 
geschah , wobei es sich von selbst verstand , dass eine Aosschliessiuig eia- 
zelner Classen der Bevölkerung von Cnrzola« welche an den VolkavenanuH' 
lungen Theil genommen halten , von den Gemeindeangelegenheites nidd 
allsogleich erfolgte. Vielmehr scheint Anfangs die Verindemag haapl- 
säcblich bloss eine Setzung des Wahlprincips an die Stelle der frlkher unbe- 
dingt bestandenen direclen Theilnahme aller activen Bürger ron CoraoU 
an der Verhandlung der Gemeindesachen gewesen zu sein. Der in Ver- 
laufe der Zeit mehr und mehr hervortretende Standesnnterschied der Cb- 
meinde-AngehOrigen brachte jedoch schon an sich eine besondere Gellead- 
machung des Erblichkeilsprincips hczQglich der einmal im Ralhe SitBenden 
mit sich ; und mit der Bildung des Gemeindeadels zu einem geschleaeenett 
Stande, erhielt auch die Gestaltung des grossen Rathes den nändiehea ari- 
stokratischen Charakter. Dass dies bereits zu Ende des 14. nnd Anfukg 
des 15. Jahrb. eine vollbrachte Thatsache war, lässt sich klar nachweiseB. 

Ref. Ca p. 27. MCCCLXXXXVII, indict. V, et die XU MaU in pleno et 
generali Consilio Curzulae in Ecclesia S. Marci coadnnato ad sonam caa- 
panae vt moris est, in quo fuerunt Consiliarii XXXIX eorum nemine diaeor- 
dantc captum fuit: Quod aliquis homo, cujus pater non fnit Conailiarina 
Curzulae non possit esse Consiliarius, nee petere ponere. Et si qais poneret 
pelitionem, soluat irrcmissionabiliter Communi perpera centam. Et ai qnia 
pro eo arrengareti soluat Communi perpera XXV. 

Ref. Cap. 88. (Aus einem in der grossen Rathsversammlvng Tom 
tl. Jänner 1407 geschöpften Beschlüsse.) Quod si quis poneret petitioaem 
vel arrengaret pro aliquo populari , vt ponatur in Consilio , aolnat irremis- 
Bionabiliter nomine poenac ducatos centnm auri, et solus perdat Conailiami 
si fuerit Consiliarins ; cujus poenae medietas sit et perveniat in Cameram 
Dominii vel Comitis, qui eritf et alia medietas in Commune Camlae. 

Es ist jedoch nicht zu verkennen , dass trotz dieser Nengeataltnng des 
grossen Rathes dennoch viele Reminiscenzen , ja selbst so manche Institute 
von dem Antheile Qbrig blieben , welchen frQher die Classe der Populären, 
oder die .,homine8 de Curzula" an Verhandlung der Gemeindeangelegenhei- 
ten gehabt hatte. Bei den wichtigeren, das Schicksal der Insel bestimmen- 
den Acten finden wir auch später sehr häufig neben den Nobilea bald die 
Ciues, bald omnes alios homines de Curzula genannt. Die unter Herracbafl 
der Demokratie gelegten alten Grundlagen der sociellen Ordnung wurden 
auch von dem späteren aus aristokratischen Elementen gebildeten greaaen 
Rathe jederzeit respectirt. Wie z. B. bezüglich des Jahres 1488 namcal- 
licli mitgetheilt wurde, erschienen die „nuncii istorum fidelinm pepnlariuBi 
nostrorum" von Curzola mit besonderen Bitten und Besehwerden Tor der 
Signorie zu Venedig; woraus sich das ihnen zustehende Petition er ecbti 



373 

und wohl auch eine der AiuQbang dieses RechU entsprechende socielle 
Orf^nisirang erweist. Besonders bemerkenswerth ist aber, dass wir noch 
in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts mehrmals statt der gebräuch- 
lichen Formel ^plenum et generale Consilium Civitatis et Insulae Cnrzulae," 
bald nplennm et generale Consilium Communis et hominum Curzulae" 
(s. B. Versammlung vom IS. October U26, Reform. Cap. 168); bald ^Ciui- 
tatis et hominum Curinlae" (z. B. Versammlung vom 2. Febr. 14S8, Ref. 
Cap. 148) erwähnt finden. Dies mit den angefahrten Beschlossen der Jahre 
1307 und 1408 verglichen , scheint darzuthun , dass durch diese wohl die 
Körperschaft der Gemeindeadeligen als solche im Gegensatze zu den Popu- 
lären sieh mit dem grossen Rathe zu identificiren suchte; keineswegs aber, 
dass die Populäres aus den Versammlungen desselben und von Verhandlung 
der Gemeindeangelegenheiten schon ausgeschlossen waren. Die Ausschlies- 
■ang scheint eigentlich erst unter venetianischer Herrschaft und nach dem 
Master des dortigen grossen Rathes angestrebt worden zu sein. Zu wel- 
chen Resultaten dieses Bestreben gefQhrt habe , ist aus dem uns in Betreff 
der Rechtsgeschichte Curzola*s zu Gebote stehenden Quellenmateriale nicht 
zu entnehmen. In anderen dalmatinischen Statuten finden wir die Aufnahme 
von Populären in den grossen Rath durch Beschluss desselben unter gewis- 
sen Modalitäten gestattet, welche dann zugleich des Gemeindeadels thcil- 
haflig wurden. Hierin wäre eher eine Vermittlung der im Gemeindeleben 
gelegenen Gegensätze, als die vollständige Durchführung eines Princips zu 
erkennen. 

Die Organisation und innere Anordnung des grossen Rathes 
gründete sich — wie natürlich — auf die nämlichen Principien, in denen 
das Gemeindewesen (kbeihaupt wurzelte. Der Com es, welcher als Reprä- 
sentant der Staatsgewalt erscheint, führte den Vorsitz, und war berufen, 
alle Beschlüsse und Reformationen zur Ausführung zu bringen. Wenn 
jedoch Rentz die Gewalt des Corocs auf Curzola so weit ausdehnt, dass er 
ihm das Recht zuschreibt, aus eigener Machtvollkommenheit und nur mit 
Confirmation des edlen Raths die drei Richter zu wählen ') , und seine und 
der Räthe Einwilligung zur Giltigkeit eines von Vs der Mitglieder des gros- 
sen Rathes gefassten Beschlusses noch besonders fordert , so dass er ein 
diesen zugestandenes Veto annimmt'), so ist dies offenbar zu berichtigen. 
Ven der dem grossen Rathe vorbebaltenen Wahl der Richter war bereits 
die Rede; ich begnüge mich daher auf die in dieser Hinsicht gemachten 
Hittheilungen einfach hinzuweisen. Ueber die Abhaltung der Versammlun- 
gen des grossen Rathes und die Art und Weise der Beschlussfassung da- 
selbst, finden wir in dem Statutenbuche der Insel ziemlich umfassende Daten. 
Statut. Cap. 97: Che il Reggimento insieme con li altri Conscglicri, 
quäl saranno nella Citia habbino autorita di mandar ffer il Conseglio ogni 
voltn, et quante volte che hauera veduto douer esser uportuno« et all' hora 
li le Conseglieri di tutte le %ille debbano venir al Conseglio; Et s* aicuno 

^) Verf. u. RecbiBXUbt. der dalm. KüBtenstädte u. Inb. .S. 01. 
*) Ebend. S. 36. 



374 

non tara venato, paghi qnella pena, la qnal sera sta impoita per il Reggi- 
niento, saluo temprc giusto impedimeDto , del quäl impedimento tal impedilo 
faza certezza al Reggimento per se, ö per altri fra iporni olto proaiimi dopö 
il detto Conscglio; altrainente la tcusa di quello non vaglia, salao ancora 
8* alcuno haaestc gratia speciale. Reform. Cap. 61. (Ana einem in der 
grOBsen Rathaversammlung vom 10. Jani 1403 gefassten Reechlnsae.) Qnod 
aliqua reformatio capi non possit in Contilio Curzolae, nisl sink ad minu 
Contiliarii qainquaginta, et pro majori parte ipso r am qainqnaginta ci^ialar, 
8i per minas capiatar, nullios sit valorit. Si vero attemplaretar aliqua re- 
formatio, frangi non possit per minus Consiliariis. £t de qaiboi aexaginta 
mjgur pars sit conlenta, quod frangatur. Statut. Cap. 137: Statotam et 
ordinatum est , qnod a modo in antea in Consilio generali Curanlae non pOM- 
sit dari aliqua libertas alicui Comiti, Jndicibua, nee alicui personae, nee £a- 
ccre aliquam determinationem, nee partem , nee reformationem aliqno modo 
vcl ingenio, nisi per modum infrascriptum, et si aliler fieret, non sii Talida, 
nee in se habeat aliquam firmitatem , fiai boc modo. Primo coadonetor Cob- 
silium generale, in quo sint Consiliarii quinqnaginta vnns, in quo Coneilio 
Dominus Comes cum Judicibus vel majori parte ponat propoatam, et eon- 
clusa proposta dcbent partiri ballolae, deinde Cancellarins vadat cnn bu- 
sulis dando scire partitum, et portando vnum bussulnm in deztera et altemm 
in sinistra, denuntiando quod fit, et quilibet Consiliarius teneatar ponere 
ambas manus in bussulis, et per sacramentum ponere ballotam, Tbi melina 
sibi videbitur pro bono patriae snae ; deinde colligantur ballotae per Can- 
cellarium et numerentur coram Comite et Judicibus, in quo bussalo repe- 
rientur plus ballotae, illa pars denuntietur et sit firma et ratba, et acriba- 
tur per Cancellarium Cinitatis per ordinem in qaaterno reformationvm, et 
iste ordo sempcr observetur. Qui ordo nuUo modo mmpi possit. nisi coa« 
currant in vna opinione D. Comcs et omnes tres Judices , qni prodacant 
banc opinionem in Consilio generali, in quo sint adminus ConaiHarü 
sezaginla, de quibus sexag^nta adminos reperiantnr ballotae qnadra- 
ginta, aliter nee Comes, nee Judices, nee Consiliarii, nee Caneellariae 
vnquam audeant , vel pracsumant in aliquo tangere , seu vitiare praeeena 
statutum, pocna ducatorum cenlum auri applicandomm pro dnabna partibne 
Commoni , et tertia accasatori , et praesens statutum semper sit firmom. 
Quod statutum fuit factum, editum et contirmatum in generali pleno et aa- 
tbentico Consilio Cinitatis et Insulae Corzulae in Ecclesia 8. Marei cead- 
unalo, in quo Consilio fuerunt Consiliarii sezaginta duo nomine diaeordantOi 
et in Briillesimo quadringentesimo tertio decimo, indiotione 
sezta et die vigesimo mensis Augusti. Man sieht, dass sich biednroh ein 
dem Comes und den Richtern hinsichtlich des von Vs ^^^ RathiTeraanm- 
lung gefassten BescMusses zustehendes Veto nicht beweisen lasae. - Viel* 
mehr finden wir in Reform. Cap. 194 einen Beschlusa des groaien Rathea 
vom 1. November 1429, in welchem es ausdrücklieh heisat: «Item per 
omnes snprascriptos Nobiles , Domino Comite non existente hnjna 
opinionis terminatum fuitj" so dass von einem Veto dieeer Art kefaenftlle 
die Rede sein kann. 



375 

)i dieser Gelegenheit glaabe ich zugleich die in Statut. Cap. 97 an- 
gefahrte Stelle: „Che il Reggimento insieme con li altri Conseglieri, 
qaal aaraniko nella Citti^ habbino autorita etc. hervorheben zu mQs- 
aen. Dieselbe beweist nicht bloss , wie mächtig das Bewusstsein der der 
Gesammtgemeinde zastehenden Autonomie gegenQber der Gewalt des Cornea 
in allen Verhältnissen rege war; sondern zeig^ uns auch die Form, in wel- 
cher sich dieses Princip ausserhalb der Versammlungen des grossen Ralhes 
geltend machte. Es ging daraus eine Art Commisaion hervor, deren Zu- 
sammensetzung zwar aus zufälligen Localmomenten entsprang , die jedoch 
das dem grossen Rathe ausschliesslich zustehende Repräsentationsrecht der 
Gesammtgemeinde anschaulich machte. Zugleich liegt in der vorgeschrie- 
benen Theilnahme der in der Stadt Cnrzola wohnhaften Mitglieder des gros- 
sen Rathes an den wichtigsten Regie rongsacten die beste Widerlegung der 
von Rentz aufgestellten Behauptung. Auch muss man sich hüten, hier einen 
Unterschied etwa zwischen Stadt- und Landräthen zu suchen. Land und 
Stadt bildeten auf Cnrzula nur eine Gemeinde , und wenngleich die Mitglie- 
der des grossen Rathes nach ihrem Wuhnorte theils dem einen , theils der 
anderen angehörten, so wurde dadurch in ihrer ämtlichen Stellung um so 
viel weniger denn betreff der Gemeindeverhfiltnisse nicht die mindeste Ver- 
schiedenheit begründet. Als Beispiele Übrigens, wie jenes Princip in ver- 
schiedenen Verhältnissen zur Anschauung kam , mögen noch einige Stellen 
ans dem Statutenbuche dienen. Statut Cap. 109: Che ogni volta, che 
alcone Lettere fossero mandate per tempo al Conseglio 6 Rejfgimcnto 
de Cnriola, et ii Conseglio non fosse, el Reggimento insieme con li 
Conaeglieri, quaii seranno nella Citta, habbino auttorita di far 
aprirsi et leggersi dal Cancelliero della Citta le defle lettere. Reform. 
Cap. 90. 1%<>7 die 11. Octobris. Berchan Cuitich plazarius publice pro- 
elamanit per loca consueta Curzulae mandalo Dominorum Comitis et Judi- 
cnm, cum consilio et laude quamplurimorum Consiliario- 
rnm etc. (Eine andere Stelle aus Statut Cap. 110 wurde bereits mitgc- 
theilt) n. s. w. 

Zn bemerken ist noch in Betreff der Versammlungen des grosRen 
Rathes Reform. Cap. 134: Millesimo quadringentesimo decimo quinto, 
indict. nona et die vltimo Fcbruarii. In pleno et generali Consilio ciuitatis 
et Insnlae Curzulae ad sonum campanae more solito congregato, in quo qui- 
dem fnemnt Consiliarii 74 captum fuit et obtentum per ballotas 65 , discre- 
pantes vero 9. Quod a modo in antea quaelibet pars , quae poneretur et 
deberet poni in Consilio generali Ciuitatis Curzulae in fauorem cujuscunque 
tarn in electione ofBcialium ciuitatis , quam ex causa cujnsuis rei vel causae, 
fttod emnes et sing^li, qui fuerint et forent de consanguineitate et parentela 
UHw, per qnem debeat poni in Consilio pars, vidclicet: Pater, Auus, Filius, 
Fnter, Nepos, Patruus, Auunculns, Cognatus ex utraque parte , Patrignns, 
Prinigntts, et fratres consobrini, debeant statim exire de ipso Consilio, sub 
qoalibet vice delinquenti et pro vnaquaque vice contrafacienti perpera 
statim Communi soluendorum sine remissione aliqua. Etille, quiforet 
S non possit modo aliqao hallotare, etsi poneret hallotam, 



376 

quod pa» illa nalUin obtineat tirmilatem , iiiio «it cassa atatim , et noilia« 
valoris, et iCerato debeat ballotari. 

BezQglich des grossen Rathea masa endlich noch die Gepflogenheit er- 
wähnt werden , der gemäat er zor Vollstreckang gewisser Anordnangen, 
oder auch einzelner Geschäfte wegen ans seiner Mitte eigene CommiBaionen 
beordnete. Z. B. Ref. Cap. 20. 1426 ind. 4 et die 18 Decembria per Domi- 
nos Comitem et Judices et Nobiles per Consiliam deputatos snper 
ordinatione Reformationum addita faerunt haec snprascriptae Refornui- 
tioni etc. Cap. 94. (Beschluss der Versammlang des grossen Rathea vom 
28. Jänner 1407.) Qaod infrascripti Nobiles simul cum trihus Jadicihoa de- 
beant per inqnisitionem procedvre contra omnes et singalos , qui tmetarent 
vel tractaaerint , scribercnt vel scripserint, diccrent vel dixerint tarn in 
praeterito, quam in fuloro contra honorem et stalum Commnnia Curznlae, 
vel alicojos specialis personae, dans et concedens ipsam Consiliam praafa^ 
tis Nobilibus simul cum Judicibns plenum et liberum arbitriam inqnirendi, 
paniendi et condemnandi omnes et singulos tarn in persona qaara in habere, 
quos ipsi reperient in aliquo fefelissc . vel in futurum fallere contra ipsnm 
Commune vel aliquam specialem personam in Curzola. U. a. w. 

Auf diese Weise finden wir uns nun dem Standpuncte sugeflihrt, von 
dem aus die Anordnung der gcsammten Verwaltung auf der Insel Conola 
zu betrachten ist. Als vorzQglichste Personen erscheinen der Comea und 
seine drei Judices; jener, oder sein Stellvertreter (Vi car las), vob 
der Staatsgewalt eingesetzt, ist berufen, dem Gemeindewesen geganOber 
vorzüglich das staatliche Element geltend zu machen, und dasselbe überall 
zu vertreten; diese wurden früher unter Theilnahme der Gemeinde be- 
stellt, seit 1418 von ihr allein gewählt, und sollen deren Interesse, Rechte 
und Pflichten stets im Auge halten. In ihrer einfachen Form haben wir 
diese Organisation der Gemeindeverwaltung auch auf den Inaeln Meleda 
und Lagosta kennen gelernt; doch sahen wir dort die in ihm liegenden 
Keime nur wenig entwickelt. Auf Curzola finden wir dagegen die Entwicke- 
lung schon etwas weiter vorgeschritten. Dabei mCkssen wir eine iweilache 
Richtung, und diesen entsprechende zweierlei Gebilde, welche ans dem 
Entwickelungsprocesse hervorgingen, unterscheiden; den kleinen Rat h, 
und die Gemeindebeamten. 

In dem Statutenbuche für Curzola finden wir verschiedene AuadrQeke 
zur Bezeichnung der Ccntral-VerwaltungsbehOrde, welche sich nm den 
Comes und die Judices bildete. Am allgemeinsten ist der Anadmek Reg- 
gimento (Regimen); von dem wir jedoch dieser allgemeinen FaaavBg 
gemäss im ganzen Statutenbuche kaum eine andere Erklärung antreffen, als 
dass an dem Regimen nebst dem Comes und den drei Judices noch mehrere 
Nobiles oder Consiliarii Theil nahmen. Bestimmter sind schon die Ann- 
drOckeCorte (Curia), die eine grössereoder kleinere (migor vel minor) 
sein kann; dann Conseglio piccolo (Consilinm parvnm). Wenngleiek 
nicht verkannt werden darf, dass die Znsammensetsung und der Wirkang^ 
kreis der mit diesen Ausdrucken bezeichneten Behörden sn TerachiedmuB 
Zeiten mannigfaltig gewechselt haben mag, je nachdem die Bedflrftilwe uid 



377 

Erfkhrangen verschiedene Combinationen herbeiführten: 80 Bind ans doch 
in dem vorliegenden SUtatenbache, gleichwie in den Statuten anderer dal- 
matiniflcher Commanen die Mittel zur Motivirung der Ansicht gegeben, dass 
et jedermeit Behörden waren, d. h. dass an ihnen eine fixe Gestaltung 
und Zusammensetzung vorkam. In dieser Hinsicht bildeten sie eine Art 
Gegensatz zu den vom Comes und den Judices , oder vom Regimen zu 
mehreren Zwecken beordneten Commissionen. Z. B. Ref. Cap. 76: In 
Christi nomine Amen. Anno Domini nostri Jesu Christi a natiuitate ejusdem 
MCCCCVII, indictione XV, et die XXII mensis Januarii, in pleno et gene- 
rali Consilio Ciuitatis et Insulae Curzulae , in quo fuerunt Consiliarii LV 
pro majori parte captum est: Quod ponantur confinia infra villas per Insu- 
lam, proat vetns Statntum requirit; et granize incidantur, prout ordinabitur 
per illos Nobiles, qui mittentur per Regimen; et quicunque 
pascnlabit vltra confinia, soluat, prout Statum requirit. Ref. Cap. 153. Bei 
Gelegenheit eines vom grossen Rathe am 8. Jänner 1431 in Betreff der 
Weideplätze bei Chnesce gefassten Beschlusses heist es ^per tantum, quan- 
tnm monstrabunt confinia siue termini , et signa ponenda per deputatos 
per Regimen infra confinia etc. Aehnlich ist auch Ref. Cap. 8: Quod 
per Cariam semper deputentur de tempore in tempus duo homines 
de nobilibus pro quolibet casali, et etiam in Ciuitate, qui instent gastal- 
dionibas ad fnrta reperienda per totam Insulam etc. — In dem Ausdrucke 
Curia scheint ein Anlehnen an die Gewalt des Comes , in dem Co nsi 1 i u m 
par aam ein dem grossen Rathe verwandter Begriff gegeben. Die gegen- 
seitige Stellung der bezeichneten Behörden wird auch in einzelnen Bcstim- 
mnngen der Statuten von Curzola angedeutet. Stat. Cap. 63. Che quando 
la Corte mazor non pu6 accordarsi , chiami la minor corte , et metta quel 
placito nel Conseglio piccolo, et qucllo, che haueranno veduto esser giusto, 
giudichino, et sia fatta la sentenza. Cap. 69. Che s* alcuno hauera placitado 
aaanti la corte de perperi dodese in sü, possi domandar il Consiglio pic- 
colo, acci6 che den* esser insieme col Reggimento per giudicar delto pla- 
cito etc. Wir erblicken hier die Zustände der älteren Zeit , welche durch 
das bereits mitgetheilte Statut Cap. 26 in ziemlich klare« Licht gestellt 
werden. Später geschahen so manche Veränderungen , wohin ich nament- 
lich im 14. Jahrhunderte die mehr und mehr hervortretende Ausscheidung 
der Jnstizgeschäfte von denen, welche der Administration angehörten. Eine 
scharf durchgeführte Trennung der Administration oder sogenannten poli- 
tischen Verwaltung und des Justiz ivesens wurde jedoch nicht hergestellt; 
uid obgleich der Ausdruck Curia mehr den Justizsachen, und der Con- 
siliam minus mehr den Verwaltungsangelegenheiten zu entsprechen 
seheint, so glaube ich doch die in ihnen gegebenen Begriffe mit dem Worte 
kleiner Rath zusammenfassen zu können. 

Mit dieser Organisirung des kleinen Rathes steht die Anordnung des 
Beamten th ums auf Curzola in innigster Verbindung. Der Entwicke- 
lufsgang des modernen Staatenwesens zeigt uns das Beamtenthum trotz 
aaaoher Verschiedenheit fast Überall in der Form der sog. Bureaukratie» 
oi«r Bach deren Analogie in allen seinen Verzweigungen und Schichten 



378 

geordnet. E« wäre Jedoch ein groieer Irrthnm , diese Form «le dem Bean- 
tenthnm einiig nnd aaeiclilieislich eigen, als ihm gewiMermtnen wesent- 
lich KQ betrachten. Sowohl das Alterthum, als das Mittelalter hatte fttr das 
Beamtenwesen andere Grundlagen; and einzelne Ueberbleibsel mittelalter- 
licher Instilationen in einigen Ländern Europa* s tragen noch heute Sporen 
derselben an sich. So dQrfen wir denn auch das Bearatenthura Dalmatiens 
im Mittelalter nicht nach einem unseren heutigen Zuständen entnommenen 
Maasstabe wQrdigen , und die erste Bedingung zur Feststellung des richti- 
gen Gesichtspunctes ist, die durch die damaligen sociellen nnd politlsohen 
Zustände dieses Landes begrQndeten Rücksichten jederzeit im Auge nn 
halten. Namentlich kommen dabei die Organisirung der Staatsgewalt, die 
Stellung und Macht der Landherren, die Verfassung nnd EigenthÜmüehkeit 
des (iemeindewesens, besonders der Städte, in Betracht. Die vorzftglidi« 
sten hierher gehörigen Momente in Betreff Curzola's sind bereits in diesen 
Beiträgen besprochen worden, und ich kann daher unmittelbar zurBetraeh- 
tung des Beamtenwesens selbst Qbergehen. Es braucht nicht erst nachge- 
wiesen zu werden, dass dabei von Gemeinde-, und nicht von Staats- 
beamten die Rede sei. 

Am ersten Platze mttBsen Jedenralls die Richter oder Ja die es (Giu- 
dici) erwähnt werden. Das bereits mehrmal berufene Statut Gap. t6 zeigt 
deutlich, dasses seit alten Zeiten auf Curzola zweierlei Richtergab, drei 
Judices majores, oder Civitatis (Giudici della citti) und drei Jndi- 
ces minores (Giudici minori), welche ebenfalls als solche Mitglieder dei 
kleinen Rathcs waren. Erstere wurden in frOheren Zeiten durch den Co- 
mes ernannt und von dem grossen Rathe bestätiget; letztere TOn dem 
Comes und den so in ihr Amt eingesetzten Judices maiores gewählt (Stataf. 
Cap. 26). Seit 1418 wurden jedoch alle vom grossen Rathe gewählt, and 
der WahlmoduB ist in Reform. Cap. 139 enthalten. Ein Beschlnss des 
grossen Rathes vom 25. Februar 1431 (Ref. Cap. 186) bestimmt: Qaod 
nullus ezistens Judex minoris Consilii non valeat slatim ipsius Jndioatna 
perfecto termino assumi ad officium majoris Jndicatus. Et similiter si ftae- 
rit major Judex non valeat assumi ad minorem Judicatum slatim , ita qaod 
videatur de vno Judicatu exire in alium statim intrare modoaliipio, cthi^jas- 
modi electio et assumptio sit nullius valoris et vana ipso ikcto. Die Amla- 
Ihätigkeit dieser Richter äusserte sich theils in der Administration, thclis 
im Justiz wesen. Ersteres in sofern sie Mitglieder des grossen and kleinen 
Rathes waren, und in dieser Hinsicht berufe ich mich auf die bereits gemach- 
ten Mittheilungen. Letzteres schon auf mehr unabhängige Weise Die Per- 
son der Richter (cio^ de Giudici mazorij war sowohl gegen thätiiclie An- 
grriffe als gegen Verbalinjurien durch die Statuten ganz besonders beschlttit 
S tat. Cap. 6 setzt auf erstere ^scapigliando ouero battendo eaao'' 16 Per- 
peren und einmonatliche Kerkerstrafe; „se alcuno haara percosso flGnidIce 
con pietra, mazza 6 legno" 20 Perperen; und „se de spada, eoltcUo el nitro 
ferro" das erste Mal 30 Perperen, dann immer 6 nebst der einmoMLUiAMi 
Kerkerstrafe; Cap. 10 auf Verbslinjarien 4 Perperen, von denen die dne 
Hälfte der Gemeinde, und die andere dem beleidigten Richter laflhllc. 



•,\7\) 

Vermdge «lor an der VcrfAssang und dem Wirknng^skreise des kleinen 
Rathei anf Curzola bemerkten EigcntliQmliclikcitcn, und der hierin begrün- 
deten Gepflogenheit, seine Amtsthätigkeit grossentheiU durch eigene 
Commisaioneny Ausschüsse und Vertrauensmänner auszuüben 
mnssten wohl ausser den sechs Richtern, welche im Rathe die Hauptperso- 
nen waren, und in der Rechtspflege selbstständig auftreten, die übrigen 
Gemeindebcamten nur von verhältnissmässiger geringer Bedeutung si'in. In 
dem nächsten Beitrage werde ich nachweisen, wie sehr in dieser Hinsicht 
Curzola seinen Nachbarinseln Lesina . Lissa und Brazza gegcn&ber zurück- 
stehe. Es ist dies eine Erscheinung, welche ihren Grund allein in der wei- 
ter oder minder weiter vorgeschrittenen Entwickelung der im Gcmeinde- 
wesen gelegenen sociellen Institutionen hat, und die bei der durch die 
Staatsverfassung selbst begQnstigten Freiheit dieses Entwickelungsganf^cs 
nicht anders als natürlich genannt werden kann. Während auf Lesina, 
Lissa und Brazza ein fast alle Verhältnisse des Gemeinde- und Volkslebens 
mit seinem Wirkungskreise umfassendes Beamtenthum bestand, linden wir 
auf Curzola sehr viele in dieses Bereich gehörige Geschäfte den CoinmiR- 
■ionen, Ausschüssen und Vertrauensmännern desRaths überwiesen, und nur 
wo bleibende Momente des Gemeindowesens und der sociellen Verhältnittse 
auch bleibende Anordnungen und Anstalten zu ihrer Handhabung unum- 
gänglich nothwendig machten, waren Beamte eingesetzt. 

Von diesem Standpuncte aus betrachte ich denn auch die folgenden im 
Statntenbuche von Curzola über die dortigen Beamten enthaltenen Bestim- 
mungen. Statut. Cap. 28: Che qualunque sara sta eletto inNontio, in 
Giudice o in Consigliero, ouero in alcuno ufiicio delia Cilla et Isola, et non 
haara voluto esscr, paghi perperi cinque, sc non haura, hauuto giusto impe- 
dimento, il che sia nel'a prouidcnza della corte, 6 della mazor parte. Re- 
form. Cap. 130 (Aus dem Beschlüsse des grossen Ratbes vom 25. August 
1V20J: Quod quilibet Consiliariiis, qui non fuerit Judex major vel minor, 
possit esse ofQcialis, videlicct Gastaldio, Pudarius, Posticius. Verum si no:i 
V eilet Consi Hanns esse electus, non Hat ci violontia. Statut. Cap. 84: 
Che nissun Celnico, Polscbicho, Pudaro, ne altro offitial, el quäl e adess«» 
oneri quäl sera nell' auenir sopra li brauari, ö pastori, ardisea 6 presuma 
receuer alcuna mangiaria, cioe animali, lana, ouero formazo in pena de per- 
peri cinquc a cadaun de ofßtiali predetti, che contrafanno, per ogni volta, 
nella quäl hauera conirafatto, cioe dal Celnico da pastori. Et se aleun Cel- 
nico, brauaro, ouero pastor hauera dato alcuna cosa, paghi V istesRa penn, 
della qnal la roifa sia dcl Commun, et 1* allra dell' accusator, purche sia sta 
pronalo per dui idonci tcstimonii. lleform Cap. lü: Quod babentes vi- 
neas in Vcrbouiza Blatac possint facere Pudarium, qui niore solilo cuNloilial. 
Cap. 17: Quod cum fuerit factum damnum alicui in blado, PoHÜci Jiaiieani 
pandere damnum infra oclo dies proximos, poena perperi duorum pro quu- 
libet Postico , et patronus de damuo crcdatur per Sacramentum. Statut. 
Cap. 81: Che quaiunquc baurä percosso il cummandador, o nontio della 
Corte, mandato per la Corte con mano , o liaura scapigliato, pcrda perperi 
cinque. Ma sc con mazza de ferro, spada et altre oose, comc nel CHpilulo. 
Archiv. Jahrg. I8r>l. VII. .1. ii. * lleH. 25 



380 

(Ctp. 3 setzt auf das erste Mal 25 Perperen: dann jedesmal 5 Peiferen). 
Et se il percassor non haura da doue pa^r. sia frustado. 

Insbesondere von dem Kanzler (Cancelliero). StataL Cap. 11%: Che 
il Cancelliero per qnalanqae scrittara, la qnal fa aJli foresHeri, denn ianl« 
reeeuer da forestieri , qnanto qaelli dalli nostri. Cap. 129: Che aeapre 
qoando alcan aecasa aicuno criminalmenle, il Cancelliero sia le^ nndo aobito 
scriuer la detta accusa, et snbito denuntiar al Reggimento etc. 

Man sieht Qbrig'ens, dass diese Bestimmungen sehr IfkekenliaflaiBd. Die 
Locken mQssen andersher z. B. aus l>kunden ergänzt werden. 

SchlQssIich darf hinsichtlich der Gemeinde vor waltong CanoU*« nieht 
unerwähnt bleiben, dass Qhcr gehörige Aufbewahrung der „seriptarae Com- 
munis" und ^quaterni Communis'* d. h. Qher das Archivswesen achen aeit 
sehr allen Zeiten eigene Einrichtungen fieslanden. Statut. Cap. 111 rer- 
fQgt bereits : Che ogni volta , ch* aicuno vol cercar alcun ano inaftmmeBle 
oucro scrittora nclli libri del Common, el Giodice, il qnale bi le eUave, 
deua cercar insieme col Cancelliero, n^ possi cercar senxa Quieelliero al- 
cuna scrittura in pena de perperi cinque a cadaun de Giudici, ehe tien le 
chiaue delle casse, doue sono le scritture del Commun. Besondere Beatim- 
mungen enthalten die Statuten fiber die Rechnungen der Gemeindeeiakbifle 
und — Ausgaben und Aber das Siegel der Gemeinde; und swar Sia tat. 
C n p. 71 und 70 gleichlautend: Che siano fatti de sie in sie mesi trb lihri 
in carta bambasina dell* entrade et spese del Commun, vno di qoali tenga il 
Contc, r altro tenga il Giudice piu vecchio, et il terzo tenga il Camerleage 
del Commun. Vogliamo anchora, ch' el Giudice piu antico tenga le ehiaae 
dcllc casse delli libri et il sigillo del Commun in buona gnardia« Lelifere 
über das Siegel der Gemeinde erlassene Bestimmung wurde auch unter Te- 
nelianischer Herrschaft noch durch einen Beschluss der Signorie von Ve- 
nedig aufrecht erhalten. In Reform. Cap. 1 59 lesen wir: In Christi no- 
mine Amen. MCCCCXXXII indictione X die penuUimo mensia Deeemhria 
in pleno et generali Consilio Civitatis et Insnlae Curzulae ad sennm eampar 
nae vocequc preconis more solito in ecclesia S. Marci de Cnranln eoadnnalo, 
in quo fucrunt Consiliarii ultra 55, praesentata fuit quaedam Dncalis bnlln 
el lillera ex parte Dominationis Venctae in missis Domino Frandseo Geor- 
gio Comili Curzulae per ser Marinum Zilio Ambasciatorem ex Veneliia re- 
dcuntom; ex qua littera Ducali inier cetera praecipitur dicto D. Comili, nl 
sigillnm Communis Curzulae maius servelnr in manu maioria Judleia Cnr- 
zulae secundum formam statuti. Et ideo dictus D. Cornea volens dictia nun- 
datis Ducalis Dominationis parere, nt decet, ipsis litteris rererenler neeep- 
tis dictum sigillum Commnnilalis maius iromediate restitait aer Chriaee 
Luxae Judici antiquiori, qui illud manualiter recepit. 



Wir mQssen auch unsern Blick auf die k^irchlichen Zaallnde der Inael 
Curzola im Mittelalter richten. Ueber die Kirch cngcschiehte deraelben, 
namentlich Qber das dort seit dem Beginne des XIV. Jahrhnnderla bestan- 
dene Bisthum, fiber dessen Entstehung und Schicksale ; so wie Aber die eia- 
zelnen Bischöfe und ihr Wirken beziehen wir uns hierbei anf das ansge- 



zeichnete Werk Farlaii's ^). Dasselbe lässt ufls die Bedeutung der Kirchcn- 
verhfiltnisse CurzoWs, insofern sie als integrircnder Bestandtheil des dal- 
matinisehea Kirchenwesens überhaupt erscheinen, auf Grandlage der ge- 
diegensten kirchengeschichtlichen Forschan^en erkennen. Wir betrachten 
hier das Kirchen wesen €arzo]a*s bloss alsKirchengemeinde mit besonderem 
Bestände, vorzüglich nach seinen Beziehungen zum dortigen sociellen und 
Gemeindeleben. 

Aus manchen Bestimmungen des grossen Rathes der Insel, welche 
anch dem liber reformationum einverleibt wurden, scheint hervorzu- 
gehen, dass zwischen dem Bischöfe und der Gemeindeverwaltung nicht 
immer das freundlichste Einvernehmen bestand. Ein Beschluss des grosscMi 
Rathes, wie es scheint, vom 28. Januar 1398 (Reform. Cap. 35) setzt fest: 
Quod aliqna persona cuinscunque conditionis existat, Curzulanus vel habi- 
tator in Curzula, non possit esse Procurator Domini Episcopi aliqno modo 
▼el ingenio sub poena ducatorum centum auri applicandorum Communi Cur- 
zulae, et Regimen per Sacramentum teneatur per inquisitionem procedcre 
contra snmentes procuram. Intelligendo , quod cederet contra Communita- 
tem et non in aliis. Wohl mögen die Bischöfe eine möglichst unabhängige 
Stellang des Kirchenwesens von den Gemeindebehörden, vielleicht sogar 
eine der Gemeindeverfassung nicht in dem Masse , wie von Seite der dem 
Gemeindeadel angehörigen Mitglieder des grossen Rathes gewunschen 
wurde, Rechnung tragende Sonderstellung angestrebt haben. Aber die 
Kirche konnte sich doch unmöglich kleinlichen Gemeindeeinrichtungen un- 
terordnen, und hierin dürfte das Reggimento von Curzola zu weit gegangen 
sein. Jedenfalls ist bemerkenswerth, dass nachdem ein Beschluss des grossen 
Rathes vom 22. Januar 1407 (Reform. Cap. 90): Quod a modo in antca 
Dominus Episcopus non possit facere aliquera populärem Canonicum sine 
voluntate Consilii; — zur Geltung gelangt zu sein scheint, die meisten Bc- 
schr&nkungen , welche früher der Kirche gegenüber auf Curzola bestanden , 
aufgehoben oder wenigstens gemildert wurden. Einige Beispiele mögen 
dies verdeutlichen. 

Früher galt auf Curzola, dass Niemand der Kirche liegendes Gut schen- 
ken oder vermachen dürfe. Reform. Cap. 15: Quod aliquis Curzulanus 
non possit aliquid relinquere, nee in vita dare stabile; videlicet aliquam 
possessionem alicui ceclesiae; et si quis aliquo quaesito colore daret vel re- 
. linqueret, non valcat, sed pervcniat ad propinquiorem, ut moris est. Am 
16. Januar 1430 (Reform. Cap, 140) wird dies vom grossen Rathe voll- 
sUndig abgestellt. Es heisst: Quod pars alias capta in Consilio Curzulao. 
quod nullus modo aliquo relinquere, nee tcstari non valeat Ecclesiae aliqua 
bona stabilia etc., quod pars ipsa de cetero non servetur, nee locum hahcat 
modo aliquo; imo vigore praesentis consilii et reformationis sit cassa et an- 
■nUnla ita et laliter, quod quilibct possit de cetero relinquere el testari bona 
■aa qnaecnnqne stabilia ad libitum voluntatis. 

I) riljrtcum Sacruro; (om. VI, Veneliis 1800, S. 363—409. 

20 • 



Eben lo galt frat.w Kefbrm. Ca|i. 19: Quod niülaa Mcertloi pOMit 
emere «liquem iDCftnlum . nee Aliquii alias pr» ipM pMBft pcr^ra viguti 
qainqac. Am lt5. iKeember I42b (Reform. Cap. SO) wurde mun h c e rhl w 
sen : Quod a modo in antea sacerdvies euere poMint ineantua bOBarwa qM- 
rumcanque venditorom alicuins personae speeialia pra aaa aaae danraa. 

Einige BescbränkaDgenjedoeh. welche mehr ala Dolhweodige Bcdia* 
^un^; zur AufrecbihaltDnf^ der W&rde und des Aitsebeaa dea gäatlSdea 
SUnde» eriu:beinen. blieben in Gellnng;. Z. B. Reform. Cap. 1S9 (BmcU. 
d. gr. K. V. t-K Aagust 1412): Onod a modo in antea aliqoia aaccrdoa nM 
pOMit esse Commissarius alicaiaa specialis persoaae. nisi patria, aat nalria» 
vel fralris; sed secularis persona: nee procnralor, nee in vita« Biecitt Borte« 
Hierher gcbdri auch der so^ar vom Bischöfe bea^itifte Beachlvaa des 
grossen Ralhes Reform. Cap. 188: Millesirao qaadringenlcaiBO vigeeino 
sexlo. indiclione quarla el die XII mensis Oetobris, congregato et ceadnaate 
pleno et generali Ton silio Commnnis et hominnm Curzulae in Eceleaia SuMti 
Marci ad sonnm campanae voceque preconis more aolito, in tnoB faervotCea- 
siliarii LV caplum fuit el obleuliim per ballotaa LIV* vna in contreriiui re- 
perta non obstanle: Quod nuUas presbylcr, ant clericna vel reli|ciea»a taa 
Carziilensis quam habitator poHsit modu aliqno in ciuitatc et inanla Curmdae 
mercari aut mercari faccre per inlerpositam peraonam,neeeaaisaiadeBariia 
ratlcareaDtlrsiicarifacere aut illos denarios dare ad Inemm alicid ad tiub 
inercationis, quod facere videatur lucri et mercantoris (aic) emeado vel vca- 
dendo niercantias qnascunqae, nisi fucrit de propriis introitibaalpsoren« q[WM 
vendere et cambiare possiiitadopporiunilalemsnivsns; poenaperdendiletaB 
mercantiam revertendam in vtilitatem Communis , et pcrperomm qidnqwi« 
ginta pro qnolibet et qnalibct vice, cnius medietas sit Commaaia et aliaac- 
cnsaloris. Et Regimen dcbcat super praediclis summarie procedcre ad 
executionem poenae. £1 haec pars posila fuit et capla, obtenta priaie lieeft- 
tia a Djmino Episcopo Curzulae, qni sie fieri iussit et mandavit in prae* 
sentia ser Marini Xilcouich, ser Mari ni Michaelis et serVidosiiPaaliteaLete. 
Auch wurde im Jahre 1414 am 18. November (Reform. Cap. 10%) dea 
MAncbeo die Pachtung der Dreissigsteinnahmen nntersagt: Qaod qnilibel 
poasit emere, coUigere et tenere tricesimam non contrarianfe reforaatieaet 
quae in contrarium loqucbalur, exceptis religiosis quibnaaia or^fiia vel 
conditionis. 

Der Bezug des Zehents gehörte dem Bischöfe. Ueber Abnahme dea- 
selben von den Vichhccrdcn verfügte der grosse Rath am 12. Mai 1387: 
Quod quandocunquc Dominus Episcopus ibit coUigere dccimam per iaaalamt 
quilibcl Celnicb tencatur dare sibi vnum agnum vel capretom et aoa vllra* 
Si quis vero moudanus nomine Episcopi aliquid acciperetava niana, yltra 
hoc solvat pcrpera XXV Communi. 

Endlich sind die Bestimmungen zn bemerken, welche Aber die (well- 
lichen) Procuraloren der Kirchen fe«lgcsebit wurden. Reform. Cap. SS 
(Bcsclil. d. gr. R. V. 12. Mai 1397): Quod semper vnus procnralor maada- 
nus fiat Ecclcsiae de anno in anouai; et senper alio procnrtlori ia flneaaai 
a»Ri|pict ralioneni ille procnralor in praeseniia Regiminia! Anno pracaeali 



:t83 

sier Obradus Dobroülauicli procuralor pro praesenti anno. Hcfonn. 
Cap. HO (Beachl. d. gr. R. v. 13. November 1403): Quod aliquis non posäil 
C8ie procuralor Ecclesiae vUra vnnm annum; et seiupcr complcto anno det 
ratioaem novo procaratori in pracseniia D. Episcopi ac Regiminis Curzulae, 
et aliorum NobÜium per D. EpUcopuni vocatorum. Reform. Cap. 103 
(Beachl. d. gr. R. v. II. Octobcr 1407): Quod consilium faciat omni anno 
vnum proenratorem pro ecclesia pro qaalibet villa, et Dominus Episcopus 
alinm; qaod Consilium fecit scr Joannem Junii pro praesenti anno, et Domi- 
Boa Epiacopiu fecerat prius ser Marcum Marse. Reform. Cap. 187 (Beschl. 
d. gr. R. V. J. 1496): Quod aliquis, qai pro tempore constitotus fuerit pro- 
eorator Eeeleaie Sancti Marci a modo in antea habere non valeat, nee posttil 
modo aliqno pro saa mercede et pronisione, nisi tantnm perpera quindeeim 
in anno» dummodo laboraaerit in aliquo aedificio ipsius Ecclesiae aut ad 
ipsam Eccletiam spectans, de quo laborerio Regimen haheat pruuiderOf 
vtram mcrnerit vel ne, et tansarc prooisionem aecnndnm quantilatcm lal)o- 
rerii. Si vero non laborauerit habere non valeat, nisi tantum perpera qnin- 
qoe in anno pro eins prouisione. Et quilibet procnrator teneatar infra duos 
menses a die principii sni officii nnmerandos recipere bonam et inlegraiu 
rationem a sao in officio praecessore in omnibus et singnlis bonis et rebus 
gestis ipsina Ecclesiae poena perperornm decem. Ad quam poenam statim 
cadat dictus praedecessor si infra dictum terminum dictam reddere rationem 
integram negligens fuerit. Et quod quilibet procurator teneatur omnes ra- 
tiones, tarn introitus et prouentus» quam czitus et expensas ipsius ascribi 
laeere ordinale in eins qnatemo per manus Cancellarii Communitatis. Et 
nulla alia scriptura sibi admittaiur. Et Judices, qui pro tempore fuerint, 
teneantur poena perperorum decem de eorum proprio soK'cndorum , hacc 
omnia obseruari facere et contra declinantes a praedicta poena exactioni et 
ezecatieni raandari. 



Die Untersuchung über sociclle Zust&nde , ihr Entstehen, ihre weitere 
Ausbildung und GeslaUung und die verschiedenen Phasen ihres Entwicke- 
langsganges sind fQr den Forscher auf dem Gebiete der Rechtsgeschiehte 
ein Gegenstand von höchstem Interesse. Eben in ihnen stellt sich das con- 
crete Rechtsleben ganz besonders dar, und sie haben vorzüglich den Beruf, 
ona die Formen, welche das Recht in seiner äusscriichen Verkörperung an- 
nimmt, zum Bewusstsein zu bringen. 

In unserer gegen wirtigen Erörterung mÜHsen in dieser Hinsicht namcnt- 
lieli swei Gebilde des sociellen Lebens auf Curzola näher betrachtet wer- 
ItB: I. Die Ausbildung des dortigen Stadtwesens, und II. der 
aafCarzola zwischen denEdlcn und denPopularcs bestan- 
dene Standesunterschied. In beider Hinsicht bemerken wir zwi- 
leben den sociellen Zustlnden Curzolas und denen der Inseln Melcda und 
LigoeU schon einen höchst beachtenswerthen Gegensatz. 

I. Daas der gleichnamige Ilauplort der Insel Cnrzola schon als eine 
Stadt den dortigen Dörfern, Weilern und Maiereien gegenüber ein voll- 



3«4 

konimcnercs Gebilde des s.iciellcn Lebens darstellt, als wir anf Meleda nnd 
Lagosta fanden; dass jedoch dieser rnferschied keineswegs der Grand 
einer poliliscLcn Verschiedenheit der Stadt- und Landbewohner wurde; 
vielmehr die Stadt nicht einmal eine Rtren;^ in sich abgesehtossene Gemeinde 
bildete , sondern das Genieindewesen auf Curzola die gcsamnite Insel nm- 
fasste, ist bereits nachgewiesen worden. Unsere Aufgabe fordert somit hier 
vorzQgUch nar, dass wir die Elemente und äusseren Formen des Stadl- 
lebens hervorheben , wo sich dann der Gegensatz dem Landleben gegen- 
über von selbst herausstellt. Da das Gemeindewesen auf Curzola Stadt und 
Land zugleich umfassle , so entfallt auch die Frage am das Privilegiam, 
welches die Stadt etwa besessen habe. Dieselbe hat sich vielmehr aoi dem 
dortigen Volksleben von Innen heraus entwickelt; and ist als solche das 
Resultat einer schon namhaften Concentration des politischen and socielien 
Lebens, der Industrie und des Handels, welche in der Stadt ihren Mittel- 
punct fand. Beim Beginne des 14. Jahrhunderts kam auch ein eigener 
Bischofssitz noch dazu. Jedenfalls ist es bemerkenswerth, dass eine ^gent- 
liclic Förderung des städtischen Wesens dem Geiste der älteren Statuten 
noch fremd zu sein scheint; dass erst in den Reformationen darauf beiBg« 
liehe Bestimmungen vorkommen, und dass überhaupt erst seit dem 14. Jahr- 
hunderte Curzola in der Eigenschaft als Stadt urkundlich and in Gesetzen 
erwähnt wird. Wenn daher im J. 1430 (Reform. Cap. 161) zwi^hen 
Insula und Districtus Curzulae ; 1432 (Reform. Cap. 183 u. 184) zwischen 
Curaula und Districtus unterschieden wird , so liegt uns der bereits voll- 
ständig ausgebildete Gegensatz zwischen Stadt und Land vor, so dass Letz- 
teres mit dem Ausdrucke ^Districtus" bezeichnet wird. 

Im J. 1397 beschliesst das Reggimento von Curzola, den Haoern der 
Stadt eine besondere Sorgfalt zuzuwenden. Reform. Cap. 34 heisst es: 
Retulit mihi Nutario Scrabot plazarius, se mandato Regiminis publice pro- 
cl:imasse per loca consueta ciuitatis: Quod quicunqae transiret 
vltra muros ciuitatis, vel auxilium darct alicui , solvat perpcra XXV, 
quoruni medietas sit accusatoris. Am 2t. Nov. 1439 (Reform. Cap. 194) 
wird ein Theil des Gemeindeeinkommens , und zwar namentlich directe 
Steuern „in reparationem murorum ciuitatis" zu verwenden beschlossen. 
Am 8. April 1436 (Reform. Cap. I4ü) beschliesst der grosse Ratb: Qaod 
quilibct civis Curzulensis valeat et possit, ac sibi liceat, si indigebit pro 
commodo suac hahitatioiiis faccre et ficri faccre super stratis Commanis pro 
aditu de domo ad domuni archiuoltum lapideura, sive pontem infra domos, 
sive muros proprios aedificantis , seu muros convicini sponte consentientis ; 
dum tamen dictum archiuoltum vnuni vel plura sint tantae altitadinis, qaod 
habilitcr et expedite sub bis dcduci valeant vegetes, tinatia et his similia. 
Et hoc fieri possit super omnes stratas ipsius ciuitatis; ex ceptis stratis , qaa 
itur circumcirca muros ciuitatis, et strata tendcns per mcdiam ciuitatis, 
videlicet qua itur a porta in tcrram vsque ad turrim Berim. Reform. 
Cap. 75 (Beseht. 25. August 1413): Quod uoaquaeque persona mandans 
ilonios suas vel ante domos, non possit immunditias illas proiicere, nee cum 
illis occupiirc aliquent locum rommunis. maxime portum, sed solnm possit 



385 

proi'cereiJUs inimunditias extra ciuitatein post muros in niari; videlicet a 
porta noua vaqne vUra ad miram Commanis , poeiia perp. V pro medicUte 
Commani et alia accnaanti ; et nibilominus teneatur ipgaii imiDundilias rele- 
uAre ad expensas ipsius proücientU , — and Cap. 74: Quod aliqua persona 
non poMit natrire porcos siue porcas in ciuilate poena perp. V pro quolibel 
contraXaeiente, quorum (ertia pars iiit accusantia, et duae partes sint Coni- 
raunu. Salvo a feste S. Michaelia vsque ad feslam natiuitalis, liccat cui- 
Ubeteioi» sine tarnen damno alicuiaa personae. Auch die Vichzocht war 
nnmittelbar vor den Mauern der Stadt untersagt , and nur die Weide des 
Schlachtviehes, so wie der Zug- und Lastthiere (animaiia beccariae , cqui 
et asini) gestattet (Beschl. v. 11. November 1398, lieform. Cap. 43). 

II. Der dem dalmatinischen Rechtslebeu im Mittelalter eigeneStüdtu- 
adel, welcher einerseits von dem ungarischen Aeichsadel , so wie auch 
vom Adel der venetianischen Republik wohl zu unterscheiden ist; ander- 
seits aber den Unterschied zwischen den edlern Geschlechtern der 
dalmatinischen Städte und den Populäres begründete , so dass unter letzter 
Benennung sowohl die nicht adeligen Städtebewohner, als auch die Bevöl- 
kerung des Landes (dislrictualcs) zu verstehen sind ; kommt auf der Insel 
Cnrxola wohl ebenfalls vor, und nachdem derselbe sich befestigt hatte, 
waren die Populäres vom Rathe der Gemeinde, ja sogar vom Canonicate an 
der Cathedralkirche Curzola ausgeschlossen (lieform. Cap. 90). Dennoch 
bieten die Statuten von Curzola nur geringe Anhaltspuncte dar, um die Stel- 
lung der dortigen adeligen Geschlechter zu erkennen; und dieselben schei- 
nen auch Oberhaupt nicht die Bedeutung der Populäres je vollkommen be- 
seitigt zu haben. Es möge genügen, das über die Erblichkeit des Gemcinde- 
adeb von Curzola erlassene Statut, und ein späteres venetianisches Decret 
Über die Stellung desselben hier anzuziehen. 

Refo rm. C ap. 6: Quod nuUus homo , cuins pater non fuerit Consilia- 
rlua Curzulae, de cetero ponere possit petitionem in Consilio, quod admitta- 
tur in ConsÜlariom etc. Das betreffende Decret wurde vom vcnetianibchen 
Capitaneusgeneralismaris Victor Soranzodto. in triremi nostra apudCurzu- 
lam die 17. Junii 1482 ausgestellt, als die „Judices CurzuUe simul cum plu- 
ribns aliis Nobilibus, et nonnulli populäres nomine omniuui popularium et 
districtualium" ihm die Bitte vortrugen : Er möge erklären : An nobiles ruri 
habitantesetibidegentes contribuerehabeant opera pro fabrica otreparationc 
mnromm tanquam Nobiles, aut tanquam populäres et districluales.** Er ent- 
scheidet, dass auch die auf dem Lande wohnenden und ansässigen Nobiles 
als Nobiles , und keineswegs als Populäres zu betrachten und zu behan- 
dela seien. 



Die administrativen und ökonomischen Zustande Cur- 
lolas stehen zu dem, was bisher gesagt wurde , in innigen Beziehungen. 

Fragt man nämlich um die concreten praktischen Resultate, zu denen 
die den grossen Halbe eigene oberste administrative Gewalt, \%el«'he 
dcnelbc durch seine bereits näher bezeicfaneteu Verwaltungsorgane aus- 



386 

abte, filbrCe, so laut sich ungeßlhr Folg^endes ab firg^lraln reehteUsUri- 
■cber Untersachnngen mit Bestimmtheit sogeben. 

FQr die Sicherheit der Insel Qborbftapt sviorgen, w«r die Auf- 
gabe der Reg^iening , und wir haben bereits die Verfllgungmi liinsiehflM 
eines von derselben an fzastell enden WacheschifTes (Reform. Cap. 48), 
und der Berechtigung jedes Einielnen xar Vertheidigang gegett UekerfUle 
(Statut. Cap. 68) kennen gelernt. Hierher gehört anefa, da» Jader Btr- 
ger und Bewohner der Stadt Curzola mit genOgenden Waffm Tere^MH aeia 
mnsste, um damit bei Vertheidigung der Stadt mitauwirken. Die dleatt- 
lige Verf&gnng wurde vom grossen Rathe feierlich (in pleno elgeMnÜ 
Civitatis et hominnm Insulae Cursnlae ad sonum campanae Toeeqee preet- 
nis more solito in Ecdesia sancti Marci coadnnato) am t. Febraar 14t7 er- 
lassen. Reform. Cap. 148 und 189heisstes: Qaod qnilibet eivia hiK- 
tator civitatis Cumlae teneatur et debeat habere in domo ane ad latolBH 
civitatis nrma, videlicet scntnm unum sive clipenm, et nnum enaen * ut ha- 
listram unam fnicitam suis neeessariis et sagittis ad mines. Qelevefae 
vero carerct nunc his armis liabeat terminnm unius anni a die praeeeriptt 
computandi sibi providendi et emendi. Et Regimen teneatar TiBeiilo Jnft- 
menti in Une dicti anni de bis armis faeere discassionem et videre moa« 
stram. Et quilibct, qni repertns fnerit non habere, ut praeauifÜer« poia- 
tur statim et de facto per ipsum Regimen in perpera X, de qnibee eBieiei 
arma in ipso Commnni ad providcntiam Regiminis necessaria el atüiaffa 
ipsi Communi. Et Regimen , qui pro tempore fnerit in peatenui Jenaatar 
diclo vinculo de sex mensibus in sex menses circa ftnem oigaalibal Jadiaa- 
tus de pracdictis faeere discnssionem et videre monstram, at anpra, et raper- 
tos negligentes nt supra punire. — Auch wnrde schon im Jahre 1307 aa 
12. Mai vom grossen Rathe beschlossen (Reform. Cap. 98): Qaed am« 
quam de domo alicujus accipiantur aliqua arma pro aliqno pignoref aee per 
Plazarium, nee Justitiarinm, ncc Postich, sive alios poena groaaenna aäx 
tarn accipienti, quam danti. Uebrigens bestand seit altea Zeitaa, 
um den Missbranch mit Waffen zu verhindern, die Bestimmang 8t a tat 
Cap. 57: Che quando il Reggimento hauera prohibito portar 1' anM di 
giorno , ö di notte secondo che sera sta destinato et trooato per eaaa et*per 
la mazor parte de Consiglio piceolo, sia servato. — Statnt. Cap« 69'4ai- 
gegen verltlgt : Che se alcuno hauera venduto alcnne arme all! eeraarl 
commandamento del Ileggimento di Curzola, perda le arme 6 taiale 
valeranno ; e 1' accnsator habbi la mita del bando 6 dell* arme. 

Im Zusammenhange hiermit stehen die hinsichtlich der Naehtwaehe 
getroffenen Verfügungen, Statut. Cap. 48: Che li guardiaai Mlla^MlIa 
deuano veghiar de settemana in seltemana per giuramento et goardar ffadal- 
mente. Et se alcuno se adormentasse, il quäl doaasse star aalla aaa vlgi- 
lanza ; paghi un grosso. E sc alcuno non haura velaado vealr a gtürdafi 
paghi per tutta la settemana cadauna notte an grosse, fira trb'gienil' 
aetlemana segucnte in pena de doppio, qaando U eemataadamante 
per il Reggimento pagar tri el detto termeae; salao se ^aeUe» H 
aara venato, aari ia tiazo ö haneri haaato giusio Impadiaiealer 



387 

pedimento si eacusi frü U settemana, nella quäl dcuc guardar: allraiuentc la 
cscasaüon di quello per niMun modo sia recepota« Und Cap. 49: Che 
■iwoDO habbi ardimento eacoaar, relenlr, remetter, ne icarabiar alcun guar- 
diano della sua setlemana in pena de perperi diii, li qnaii dcuengano nel 
Ctfmmun. Man sieht hicraua zagleich , wie streng die allen Bargern von 
Carsola obliegende Verpflichtnng cur NachtHrache gehandhabt wurde. 

Anderwärtige Polizeivcrfü gangen von Bedentang waren : 

1) Die Massregeln, welche inSanit&tsr&cksicht gegen ansteckende 
Krankheiten getroffen waren. Im J. 1415 den letzten Februar wurde durch 
den grossen Rath beschlossen (Reform. Cap. 13G: Quod nnllus, qui vc- 
nirel de loco peslifero , receptetur in civitate modo aliquo, nisi illo vcl ilii, 
eoi Tel quibns nsqac in praesenti die datum fucrit confinium. Eine analoge 
Tendenz hat die Bestimmung der grossen Raths Versammlung vom 2i. Ja- 
nuar 1407 (Reform. Cap. 97): Quod aliquis Curzulanus habitator Curzn- 
lae non audeat vel praesuniat a mcdio mense Mail usque ad medium mcnsem 
Septembris intrare aliquod flumen morbosum, sicuti est Narenla, Boiana, 
Dnraehinm , et incipiendo a Duicigno nsque ad Vallonam poena perdcndi 
omnia sua bona, quae deveniant in Commune; et hoc duret in perpetuum. 

li) Schon als eine Art Regelung des Passwesens kann der Beschluss 
des grossen Raths vom 18. November 1414 betrachtet werden (Reform. 
Cap« 106) : Quod aliqua persona non audeat exportare aliquam personam 
de Cvrzula sine voluntate Regiminis, poena perpera XXV, sive sit niascu- 
los, sive sit foemina, et sive fuerit habitator, sive non; intelligendo ad 
partes Apnliae et Dalmatiae, seu Lesinae. Et hoc inteUigatnr pro illis» qui 
volunt extra Insulam. 

8J Bei Frauenspersonen wurde der moralische Charak- 
ter besonders beachtet; und die diesen von unsittlichen Dirnen zugefAgten 
Beleidigungen unterlagen eigenen beschämenden Polizeistrafen. Im Jahre 
1426 am 18. Deccmber bestimmte der grosse Rath (Reform. Cap. 13): 
Qnod si aliqua concubina presbyteri vel alias personae, vel meretrix publica 
dieeret opprobria alicui mulieri bonac famae , poni debeat ad berlinam et 
stare per unom diem; — und noch &lter, vom 10. Dccember 1397 (Reform. 
Cap. t9) ist die Bestimmung desselbeu: Quod si aliqua mulicr malae fa- 
mae et vitae dieeret alicui bonac famae mulieri vel in praesentia , vel in 
absentia aliqnam injuriam, et probatum fuerit et accnsata» frustetur (sie) 
circum civitatem, et in talibus duae mnlieres possint testificari. 

4) Die Sicherstellung des Eigen thums war ein vorzüglicher 
Gegenstand der von den Statuten von Curzola getroffenen Verfügungen. 
Oelün gehört: 

a. Die möglichst genaue Abgränznng der Gemeindolandercien, 
■e wie auch des Besitzthumes jedes Einzelnen. 

Bei den der Gemeinde zugehörigen Scoglien hatte diese Abgrenzung 
■mdcre Schwierigkeiten , weil das Meer die Grenze war. Aber bei den 
eaf der Insel selbst gelegenen Gemeindeland er eieu war sehMi dessbalb die 
-gmene Feststellung und Einhaltung der Grenzen Gegenstand besonderer 
8eff|CaU, weil auf ihnen die Culturverhüituisse vieUhch eigcttthimiioh ein- 




.')88 

geiiclitet wurden, und elwaige Einzelnen xngetUndene BejfQnttifun^n 
bierdnrch bedingt waren. Die dieaßlligen VerhiltniMe anf Dogna Blala, 
im Thale Savalatza a. s. w. können als geeignete Beispiele dienen , and 
werden weiter nnten cor Erörterung kommen. 

Hinsichtlich der Privatbesitznngen rerfttgte der grosse Raih am 28. Ja- 
nuar 1407 (Reform. Cap. 76) ausdrücklich: Quod ponantnr confiaia in- 
fra villas per Insulam, prout vetus stalntnm requirit; et granixe iaeidantnr, 
prent ordinabitar per illosNohiles, qni mittentur per Regimen, et qniconque 
pasenlabit ultra confinia solvat, prout statnium requirit 

Aus einer Verordnung des grossen Rathes Tom 8. J&nner 1431 (Re* 
form. Cap. 153) sehen wir nun, dass auf dieser Grundlage sich ein I5rm- 
liches System von Begrenzungen der Lindereien auf Cnrzola gebildet hatteb 
dessen sorgsame Aufrechlhaltung eine besondere Verpflichlnn^ der Regie- 
rung war. Es heisst n&mllch zur Erläuterung einer bereits 1490 am 31. Ja« 
nnar hinsichtlich des Districts Blata getroffenen Verfllgung : Qnod baadi, 
confinia et gades esse intelligantnr incipiendo a civitate nsqne ad Tallnm 
Racischiae per totum a parte maris in longitudine et in amplitudiae a mari 
versus montes per tantum, qoantum monstrahunt confinia, et signa nat gi^ 
des a modo in antea, ubi ncc de die, nee de nocte modo aliqno inirmre um 
valeant animalia minuta, uti sunt caprina et pecndina sub eadem poeaa, qsaa 
continetur in dicto slatuto. Et Regimen teneatur vincnlo juramenti «ngnlg^ 
annis ofliciales inquisitores super his facere, qui habeant potestatem iaqai- 
rendi • perscrutandi et inveniendi et culpabiles dandi. Et habeaal pariCB 

juzta formam statati. Et Regimen slatim deputavit iafnacriptta 

ad ponendum dieta confinia etc. 

b. Die bezQglich der Seehäfen und daselbst angebrachten Moloa, 
80 wie auch der Schiffbruch leidender Fahrzeuge erUiMBaa 
Bestimmungen. 

Statut. Cap. 86 verordnet: Che qualunqne hauera reeeunio la p iara 
dal molo del porto della Citta per cadauna piera paghi perperi nao per e^ 
dauna volta, qnal hauera contraCatto et Taccusator habhi la miik dol baada. 
Et 11 Reggimento possi far li ofQciali a gnardar el predetto molo. ^ Re- 
form. Cap. 98 (nach Beschluss des grossen Rathes vom 82. Jftaner 1407): 
Quod aliqna persona non tangat sen accipiat aliquem lapidem de Malia 
Zaualatizae, Prigradizae et BJaza in balneando circulos, piscaado vel aliler 
quomodo esset mansio Mulis, poena perpera dnorum pro qnalibet vicOi BW 
balneando linuroseu bernestram; et accusatori credatur. 

Ferner verfügt Statut. Cap. 82: Che nell* auenire qaalnBfae 
nauilio forcstiero accadesse rompersi per fortuna di mare nel distreito della 
citta, ö isola, et sera sla veduto per alcun huomo, ouero donna; tal na te- 
nuto subito venir alla Citta et annontiar al Reggimento, et habbi an perpere, 
che il Reggimento habbi proueder delle cose de farsi; Et se sari sla aanoa« 
liato in villa , che quelli della viUa diano el detto perpcro alli anaoaliateri« 
Et s* alcuno volesse andar ä recuperar alcuna cosa, primo oi accordi eol p^ 
tron, et s' el patron non volesse ijuto, ne accordani, nissuno ardiaca p ^gRar 
alcuna cosa in pena de perperi cinquanta; li quali deucngano ael fie^jwaai 



38« 

et reslitnisca le cose , che hauera piglialo et a* il jiatron lia contento , che 
sia lecito a cadauno rcscatar et recaperar con quel paltu, qua! si sara accor- 
dato col patron; — ond Statut. Cap. 127: Che B*alcun nanilio si rom- 
pease , niuan Carzolano ardiaea comprar robe oaer6 mercantie nel mare, 
cioe le quäl Biano uet fondu, sotto pena di perder tulto, che spen de^se , et 
r accnsante habbi la miti, purche proui per dui idonei testimonii. 

c. Die Bestrafung verbotenen Spielei. Der groise Rath verfAgt in 
dieser Hinsicht am 14. November 1403 (Reform. Cap. 68); Quod aliqua 
persona non audeat vel praesumat ludere ad aliquera Indum , in quo vadani 
denarii, nisi super platea Communis, vel jnxta duas portas Civitatis palam, 
non occnlte , poena grossorum XII pro quolibett cujus poenae medietas sil 
Communis , et alia accusantis ; et si talb non habuerit unde solvere, fruste- 
tnr palam ad equum super platea. 

d. Das strenge Verbot des Wachers. Statut. Cap. 67: Che 
nissuno dia a usura; et quello, il qua! haueri dato perda tutta la usura et la 
mita de! cauedal ; et quello, il quäl haueri receuuto a usura , perda perperi 
ano; et quello, il qua! s' accordara niente di meno, perda (utto quello . che 
si conticn nel presente statuto in alcun modo 6'inzegno, se sara sta pronato 
per idonei testimonii , b per publica fama sera manifeste. 

e. Die zur Sicherstellung des Acker- und Weinbaues getroffenen 
Einrichtungen. Dahin gehSrt vor Allem die Aufstellung gewisser Wächter 
(pudarius, pudaro). Statut Cap. 84 bezeichnet diese als Beamte (offi- 
ciali). Eine ansdrQckliche Bestimmung Qber sie finde ich StatutCap. 91: 
Che tutti 11 Pudari habbino termene de giorni quindese di venir a accusar 
tutti , li quali in aicuno modo haueranno fatto danno, et se per caso occul- 
tassero euer escnsassero aicuno, perdano la veriti etpaghino al Commun 
perperi cinque et emendino il danno al patron. 

Uebrigens treffen wir in den Statuten von Curzola hinsichtlich des 
Schutzes des Acker- und Weinbaues vorzfiglich folgende VerfQgungen. 
Statut. Cap. 93: Che alcuna persona de qualunque condition sia, non ar- 
disca 6 presuma andar per il campo ö per li campi lauoradi, nc per la vigna 
6 vigne d* alcuna persona; et se aicuno hauera contrafatto paghi per ca- 
danna volta gross! sei, la quäl pena sia diuisa in trj» parti, s' el pudaro 
hauera accusado , de quali la prima sia del Commun, la seconda del patron, 
et la terza del pudaro ; et cosi sia fatto de cadaun danno dado, et sempre al 
patron sia emendado il danno. Et s' il patron hauera accusado , si prestara 
a quello la fede col giuramenlo et all' hora la pena serii diuisa per mita fra 
el Commun etil patron. Reform. Cap. 114 (Beschluss des grossen 
Bathes vom 20. December 1414): Quod a modo in antea aliqua persona noc- 
turno tempore non audeat vel praesumat Ire per campos, nbi sunt vineac 
tempore uvarum, poena furti; nisi Pudarii vel Gastaldiones faciendo suum 
officium. Si autcm esset necessitas ire in campnm vel ultra campum, portcl 
Ignem manifeste; et non vadat aliter sub dicta poena. Reform. Cap. 158 
(Bach Beschluss des grossen Rathes vom 16. August 1431): Quod a modo 
In antea aliquis non possit ire per campos vinearum post vindemias, uti in 
elif ram est permissum , recuperando racemos remansos in alienis vineis 



r 



390 

poena pcrp era V pro qnolibet contrafaeieiile. ad ^nas p^eaam aüiililer ia- 

cidant Pndarii, qni contra dietos deliqoeiitea accnaaUoBCB nwm feccrial etc. 

Cbarakteriatisch iflt eben in dieser Besiehoag S I a t « L Cap.9S Ibcr 

die BewachaBg der Ilonde : Che qnalaaqae clie hä. il caac • BaacU« k €»• 

mina, cameozanda neUa feaU di Saa Hclia fino ehe le vcadeaiie acraBBe 

finide . deuano (egnir ligado in peaa di griiaai aei per CJkiaamm el cainna 

▼olta, nella quäl alcuno haaerä contra falto. Et de qveata sia peaU la feie 

del Pndaro. Et a* alcnao padaro ocealtasae alcnao cht caatraft: pagU al 

Commun per none di pena m perpera per eadanaa roUa. Et il padara 

habbi il terzo della pena, et nientedimeno aia eieadato el daasa •! patraa 

per il patroB del eane. Et quaata si dere iBteaderc ia qacl tcnpa. aal ^aal 

V ave leraBno nelle vigne non vendemiade. Ueberbanpi warea die Statataa 

▼on Carzola dem Halten der Hunde nicht beaondera güaatig» aad 

eise strenge Bewa^bong deraelben. Als ein dieal&lUgea Bäapicl 

der Bcachluaa des groasen Rathea vom II. NoTember 1397 (Rafara« 

Cap. 39) gellen: Quiconqne cauea vel cania faceret daainaia ia aaiMBlihaa 

et denuntiatum fnerit patrono cajua fneril cania, qnod auelet aaaiv •&(■') 

spreverit mandalom Regimiaia, aolral perpera dno CoaunaaL 

f. In einem Lande, wo, wie auf der Iniel Carzola, dia Vidnachl ia 
den ökonomiacben Verb&ltniaaen eine bervorrageada Balle apiall« ■laaea 
auch Masaregeln gegen den Uebergriff deraelben zam Schadea aad araittf > 
ger Gebiete der Yolfcsth&tigkeit getroffen werden. Naaseaflicli gahirt 
dahin , data sie die ihr zugewieaenen Lindereien nicht ttbaraehreilflb ia 
dieser Hiasicbt sind zahlreiche Bealimmnngen in den Statatea rmu CwMla 
enthalten', welche ein genanea Einhalten der Grenzen dea dar Yi^aa^ 
gewidmeten Bodeas verfQgen und uns zugleich auf conercta Waiaa gaaaa 
Strecken anschaulich machen , die filr die Viehzucht nicht benatat werdea 
durften. Beispielsweise erlaube ich mir mehrere dieaer BcaiiBuaa^gaa aa- 
zufikhrcn : 

StatuL Cap. 100: Che cadaona villa debba paacolar li aaai aidnali 
nelli sttoi contlni et sopra el auo territorio, el non aopra el Icrrilaria d*aUra 
Villa. Et s aicuna hauera contra fatto paghi perperi vlnticinqae. da qaili 
Ia mila sia del Commun et 1* altra deir accnaante. Stalat Cap. tlG: 
Che ogiiuno possi paacolar li animali nelle parti della mariaa, eiab ia CShaaia 
senza cspretti et agnelli; ma nella notte niaauno aaimal poaai paaaaiar» mk 
descoslarai delli confini, el ae aleuao hanera conlrafatla Ia aleaaaaelle 
predetle cose , paghi perperi vintieinqae , et il pastor atia aa neae adto 
prigioni, et so nn aolo agaello i capretto foase retronala , paghi laiitta 
pena et aia crednto all' aecusania con an tesiimonio di fede dagaa, el hüM 
Ia lerza parte del bando. Et ae hanera pascolato de aalte ia detti aaalal 
paghi Ia detta pena, deUa qnale Ia lerza parte aia dell' aeeaaaale« el fla 
crednto all' aecasator come aopra. Statut. Cap. 136: Che alcaal m^- 
mali deir Isola non posaano paacolar ananti Ia Citta, coaeniaade dalla peata 
delle furche (ponta fnrcaram), flno al pieoolo borak, fino 8. Loca par talU 
li manti, due Ia visU del haomo paö eatenderae . atando aaaali Ia ^Mlit i« 
pena de perp. dui per cadann cantrafacieale. Mä a* alqmo haaeri flWt- 



301 

Udo de noUc pi^^hi el doppio, della qaal pen« la mita lia del Cumman, et 
r altra deü* accnsante : ma el dett> paaeolo se habbi et sla saluado per li 
caaalli, aaini et animali di beccaria. Reform. Cap. 11: Quod aliquis 
Caranlaniia aliqao modo vel ingenio non paatinet, nee laborct aliquid in 
pnnela Stagni, et quicamqne contrafeeerit, aolvat Commnni Carznlac irre- 
■iuaionabiliter perpera centum pro qaalibet vice, qnoram medielaa sit accu- 
aatoria. Cap. 12: Qnod aliqna persona non possit pasculare aliqaod ani- 
mal circnm cioitatem a puncta furcaram usqne ponctam vallis magnae et 
aaqae ad S. Lucam poena perp. duonun , qaomm medietai sit accnsatoris. 
Salvo ai essent animalia beceariae, qnae poaaint pasculare , non tarnen sine 
paatore sub dicta poena. Cap. 43 (nach Beschloss des grossen Rathcs 
Tom 11. November 1397): Quod animalia aliqua. nisi beceariae, et equi, et 
asini non possint pasculare ante cioitatem nbicumqae potest videri stando 
ante cinitatem, iucipiendo a pancta furcarum nsqae ad pnnetam pami boracb ; 
et quicunqae contrafeverit solvat perp. dao in die et in nocte perp. qoinque ; 
et accnsator habest medietatem banni. Auch sind die bereits mifgetheilten 
Beschränkungen der Fremden hinsichtlich der Viehweide (Reform. 
Cap. 128) und der Begr&nKnng des Diatrictes Blala (Reform. Cap. 15 3) 
hierher zu beziehen. 

Besondere Aafmerksamkelt verdient anter dem hier aufgcfassten Ge- 
sichtspunkte ein »Ordo Simiaci et Celnichi*' *), welcher wie es 
acheint 1432 vom grossen Rathe erlassen wurde und Reform. Cap. 177 
steht; und ein vom Conte Nicolaos Morosini und seinen Richtern 
Johann Petrovich nnd Johann Gmpsich am 29. Juni 1452 veröffentlichter 
Beschluss über den Weideverbot in der N&he der Weing&rten von Dogna 
Blala (Reform. Cap. 198). 

Der erste lautet: Consuetam est semper servalum et pro Statute et 
lege in fnturam rolumua inviolabUiter observari: Quod nullos Celnich sive 
pastor modo aliquo possit pascere animalia minnta noctis tempore juxta si- 
miacam alienum per dimidium milliare , incipiendo a die prinio Septem bris. 
in quo termino quilibct teneatur renovare, praepararc et in ordine ponerc 
aimiacum, quod illo anno habitare volncril, usque quo illud habilalum 
fnerit, poena perp. quinque pro quolibet et vice qualibct. Et si quis plura 
simlAca habnerit super territorio (Communis , quae ipse non habitaret , non 
▼altot aliis vetare , quin et alii in illis habilent etc. 

Im anderen heisst es: Cum coram ipso Domino Comite comparuerint 
MBimlli cives Curzulenses et fecerint conscientiara, qualiler per equos, cl 
aMMrios, boves et vaccas aliquarnm personarum illos et illas tencntiuni in 
campo Dogne Blatae mazimum inferatur damnnm in vineis circumcirca et in 
diclo eampo existentibns, petieruntque perinde de justitiae remedioprovidcrc. 
Atlanta praedicta requisitione füre honesta, sedentes apud lodiam Communis 
CBfsalae super platea terminamus e( pronunciamus : Quod qnaecnnquo per- 

I) aSimiscum** wird in der itslienisehen llubrik lu Reroriii. Cap. 2\ 
als,iCasa d*inverno** erklärt. Es bezieht sich auf die SchafsuchC. CcInIch 
hslssl so viel als Hirte. 



Huiia cujuacuiiqu» gratlui» i'l euiidiiiuiüa cxislat, qaac liabebil cquoe, vel 
(M|iiaii, aal ROinerioB et flimilia aniinalia grogsa, quoram animalia reperta 
riu^rinl in aliqna vinca dicti campi Dogne Blatae solvere dcbcant C^ommani 
Ciirzulao pcrpcra quinquc pro quolibet aniinali et reficere damnam patroDO 
vcl palronifi vinoae, et non possit ainplius tcnere diclae conditionia animalia 
lif^ala vcl non lif^nta in ipso campo aub poona perp. quinque pro qualibet 
vice. Kl quilibcl poaait accuaare et habere medietatem poenae pecunia- 
riae elc. - — — Quam ctiam termtnationein praefataa Doininiu Gomea 
piiblirari feeit in lacia conauetis. 

5) Schlieaalieh darfauch die Art nnd Weiae, wie der Verkehr mit 
Lelienamitlpln auf Curzola fj^cregoU war, nicht auaaer Acht bleiben. 

Kh \h\ hoiuMlfl anpfcdeulet worden , daaa Curzola an Getreide nicht 
fruchtbar inl, und aolchea zugefQhrt werden mnaa, und daaa groaaer Mangel 
an gulem Trinkwaaaer gcfAhlt wird. 

Ilicrau» erklären aich folgende Beatimmungen der Statuten von Cor- 
7.ola: und zwar: 

a. Ilin»icht1ich der Lebenainittel Statut. Cap. 28: Cbc 
»e«*ondo. che *ara «U ordinalo et ritrouato delle vittouaglie (VictoalieB) , le 
quali do%ono oonduni nella cittä aotto certo tempo. aia aervato per la mazor 
parle della Corte in perpetuo. Cap. .50: Che niaanno babbi ardimento 
e«irA£or formenlo o altra biaua o legunii fuor della Citta ö laola, oaero ven- 
der alli forest iori per portar fuora in allre parti 6 aliene pronincie. Et 
quaUin^uo haiu*ra contrAtatio porda tutta la biaua: ebi aenza eommanda- 
monto dclU ooric hJiuera fAUo quosto in aleun modo ö ingegno. Et chi 
hAuora A«:co.»ji*o. i« haura prt^$\ hibbi la terza parte de tutta la biana. 

h. Uir.«iohtlioh d«^» BedurfniMOs nach Trinkwasser, die besondere 
S.*r^\Vii. %%e!cl;o der \nlegung: und gehörigen Bewahrung der 
Ci>*crr. c*.*. ;ind ar. deren Wasserbehälter zugewendet wurde. Am 
l.i \o\*':;:bi*r lUU iR«»i»?rr.i. Cap. «^T» verfugt der groaaeRatb: Qnod 
«;;■..-;: *«;v-o tAoict cis!cr*.ti*v. ir ci\::a:e a mcdo in artea habeat et habere de- 
K'^il A i\'*u.u;A": -»':v.'.i" a/.;.::.-?-.! perpera vi^inti : ridelicet in prin^pio 
I*«"^(*«va\ ok r\\«;~T.: .-*^jlv- ac cv-'.-«le:cs! labcrerium. Intelligendo« qnod 
*.,'-;*A *:; Ai ■••. r^s .-A^ •* C-'x:*.-' :•. csi cei Antonii M. Si rero minor, 
Y»,*;- 'i:.. •,'.. Si ,;-■> ^.-.' *r.-;crfr:;. e: aceeperit perpera X. etnonper- 
•,v,». . c ,1- * %.,-Ni'. .*<^> ii i.-..* jLr.x:s pr\*\imos. reddal denarioa 
:a*..x \\' * •' ■• c. • ." K c . r r: Ca?- >0 »Beschlnsa des groaaen 
U » ^ .■%*.••• et .* 1 • - 1 - • *C? C * - ' **' , li. ! : ;za non äudeat aliqna per- 

.;■,• : .A ' ,• ■ 1 ^ - 1 • ' ' i*^ 7 ; '. 1 ^rc »scrcm •*! pro qnalihet 
*-.v *. - *.:: r^.^ :-l:V •? Kzxra: und Cap. 105: 

V ■ - * - - • i ■ .V* • • : i i ^.* -.^^ ::^ •'ir-.'r I.-T^^i», pr^nt modo estin- 
*,>. V *i 4-1 . :.*.: V,*::»! I c**s calcnique rd qulhof- 

»- ^ • ^ tV( >..-« ^.v» .->...-%* .r.;.^-» ^rs a ^:e prtmo menaia Mail; 

♦ • , X i . , >i -».v i . ,' V r^ c • 1 y -: ; • 1 \ E: iJi%M fiatroni feveamm 



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393 

possint iunc vendere aqaam suain pront melius polerit: et hoc usque ad 
fetlam S. Michaelis. 

Diese Sorgfalt rnnfasste aber anch den Betrieb der Mahlen, bezQg- 
lieh dessen eine Limitation schon am 22. Januar 1407 (R ef or m. Cap. T9) 
vorkommt. Qaod molendinariae non accipiant ultra parvnlos X pro qnarta; 
poena sapradicta (gross. VI pro quäl. vice). Auch der Zufuhr zur Mahle 
ist gedacht, und Reform. Cap. 176 (Beschluss vom 18. Februar 1433) 
setxC fest: Qnod portantes blada ad molendina habere debeant a paironis 
mitlentium pro eorum mcrcode pro unoquoqne sacco farinae posito super 
molo et capacitalis unins modii solidos octo. Et si minoris aut majoris (sit) 
porlalurae et capacitalis, solvat sibi pro rata. Et si quis plus peteret et 
acciperet, incurrat poenam perp. unius. 

Ueberhanpl erscheint das Princip der Limitation im Ver- 
kehre mit Lebensmitteln als herrschend. 

Sa bei Ansscbrottnng des Fleisches. Statut. Cap. 83: Che 
da qni auanti la libra de came de castradi sia venduta per denari diese de 
piccoli, bouine, becco coglato et caura per denari cinque depiccoli; de 
porci maschi per denari quattordese de piccoli , et femine dodese. Et se 
alcnno haucra contrafatto paghi al Commun perp. cinque de quali la mita 
siadeIl*accusator, purche habbia prouato per dui idonei testimonii. Statut. 
Cap. 106: Che conciosia cosa, che habbiamo detto de sopra delle carni 
bechine castrade, che dette carni siano vendute per denari otto de piccoli 
la libra; et cadauno, che fa carni a beccaria sia tegnudo vender esse a 
qualnnque vole coroprar, et non porlar a casa, se non per nso di casa sua, 
et sia tegnudo tagliar quelle et dar a cadaun, che dimanda iin a mezo grosso 
et da la in su ; ne vender esse carni in altro logo , che alla beccaria sotto 
pena de perp. dui per cadauna volta, et cadauno possi accusare et habbi la 
miik del bando. E non possi vender le carni se non pesade sotto la detla 
pena. Umfassender ist dann endlich der ^Ordo de pretiis carnium 
ad beceariam**, welchen der Conte Aloys Barbadigo am 10. April 1480 
erliess , und welcher in Reform. Cap. 201 enthalten ist. Es lieisst: 
Cum plnries coram Magnifico et Generöse Domino Aloysio Barbadigo prii 
111. et Exe. Ducali Dominio Veneüarum dignissimo Comite Curzulac lis et 
differentia verteretur, quod per Statuta Curzulac non sit declaratura circa 
pretium omnium carnium, et nemo invenirctur, qui emeret animalia et illa 
ad Cnrzulae maccllum vel beccariam conduceret; idcirco ejus Magnificcn- 
tia providere decrevit sedens sub lodia ad marinam cum ser Jacobe Marini 
Jadice suo ad preces multorum Nobilium et Civlum declaravit pretium 
omnium carnium, ut mercatores causam habeant conduccndi animalia ad 
beccariam nostram, et omnes, qui vellent conducere et vendere carn oh in 
kttnc modnm, videlicet: Libram unam parvulis XII carnis castroni ca- 
■trat! etc. Das Verzeichniss entliSlt: Castrinae und victulinae a lacte 
parv. XII; — montoninae, bechinae castralae, bouinae castratae. vacinac 
grassae und ovinae grassse parv. X; — caprinae, bovinae non cantratae 
and vacinae magrac parv. VIII; — endlich: Porcinae autcm carnos sint in 
libertate M.ignif. D. Comitis non praejndicando , si Spect. Consilium Cur- 



( 



ai)4 

zulac vellel t'accrc aliqiiaiii provisioneni , queinadmodum meliui Uli vi« 
(lebitnr. 

l-ebcr den Vcrkaof der Fische verordnet Slalul. Cap. 101: 
Che qualanque peacador. che ha peaci per vender debba qnelli portar alla 
pescaria per vender a cadauno , che vole comprar et ae vendcsae qaelli in 
altro Inoco et sera ata accuaado pa^hi perperi dui , de qnali la mita aia del 
Conimun, et V altra di quello che haiira accuaado. Eine umfaasende Limi- 
tation des Preises wurde durch den grossen Rath zur Zeit des Conte Nieo- 
laus Morosini am 27. Februar 1452 festgesetzt, und später deren geaaae 
Kinhaltung vom Conlc Aloys Barhadigo streng anbefohlen. 

Die Limitation erstreckte sich aber auch auf andere GegenaUnde, z. B. 
Refnrm. Cap. 78 (Bcschluss des grossen Rathes vom 22. Jannar 1407): 
Quod clibanariae sen fornariae non accipiant nisi de. XXXI, pocna gross. 
Hex pro qualihet vice. 

Hinsichtlich des Weinausschankes finde ich blase die Bestim- 
mung Statut. Cap. 107: Che nisson venditor di vino, tanto ano, quanto 
d' altro debba , ne possi denegar vender del dctto vlno a cadaun homo et 
persona in cadauna hora licita sotto pena de perperi dui, de quali la xalik 
sia del Commun et 1* altra dell* accusantc. 

Was die ökonomischen Zustände der Insel Curzola im Mittel- 
alter bctritrt 9 so m tss zwischen dem Vermögen der Gemeinde und den 
wirthschaftiichen Verhältnissen der einzelnen Mitglieder unterschieden 
werden. Auch verdient eine Bestimmung des grossen Raths in der bereits 
so oft genannten Versammlung vom 22. Januar 1407 (Reform. Cap. 89) 
besondere Beachtung: Quod si quis Nobilis reperietur in furto» perdat offi- 
cium et bcneficium in pcrpctuum ; et qui ponerct petitionem, quod reatitiui- 
tur sibi lides vel oflicium, solvat ducatos centom auri nomine poenae pro 
medietate Camerae Regali, et alia medietate Communi Cur- 
zulae. Nicht bloss die hier anschauliche staatsrechtliche Stellung der 
Edlen vün Curzola, sondern insbesondere der Gegensatz zwischen 
der königlichen Kammer und dem G emeinde vermögen, und 
zwar eben in dem vorliegenden Falle und hinsichtlich der bezeichneten 
Geldstrafe ist zu bemerken. 

Das Gemeindevermögen g^öndete sich theils auf Gemeinde- 
ländereien, theils auf einzelne sogenannte Regalien und Benefi- 
cien (wohin ich auch die Einnahmen aus den zahlreichen Geldstrafen 
rechne); theils endlich auf die Beisteuer der einzelnen Gemeinde- 
ni i t g 1 i e d e r. 

Die Gemeindeländereien, nach dem Ausdrucke des grossen Ra- 
thes vom 18. Februar 1432 (Reform. Cap. 177) als „Icrritoriam 
Communis", oder des 31. Januar 1420 (Reform. Cap. 116) ^loea 
Communis** bezeichnet, sind nicht nur als Quelle der vorzQglichsten 
Gemeinde-Einkünfte , sondern auch in sofern ganz besonders zn beachten, 
dass sie uns als die Wurzel erscheinen, ans welcher der GQtcr- und Besite- 
stand auf Curzola überhaupt sich entwickelt hatte , und dass hierin auch in 



395 

ipiteren Zeiten noch ein mächligei juristisches Moment lag. welches nicht 
selten sogar den Bestand desPrivateigenthams seihst bedingen konnte. Der 
£igeiithamer von L&ndereien oder Weingärten war za deren Bebauung 
förmlich verpflichtet, and wenn er dieser Verpflichtung nicht nachkam . so 
konnte — wie wir unten sehen werden — der wenigstens theilweise Entzug 
des Ertrages, ja sogar der Hcimfall seines Eigenthumes an die Gemeinde 
stattfinden. 

Unter den Gemeindeländereien mQssen vor allen die in Privatbesitz 
nicht Qhergegangenen zur Insel gehörigen kleineren Eilande oder soge- 
nannten Scoglien erwähnt werden. Sie wurden meistens verpachtet 
oder zum Fruchtgenusse unter eben beliebigen Bedingungen an Private 
überlassen. So bestimmt z.B. der grosse Rath am 12. Mai 1397 (Re form. 
Cap. 33): Quod Regimen habeat libertatem et bailiam faciendi accorda- 
tionem cum Cuitho Jarohnik et eins genero Dabisiuo, et dare eis terram in 
scoleo magno et unum casamentum prout eis melius videbitur, cum condi- 
tione, quod ipse habitet in Curzula. 

Von den übrigen Gemeindeländereien mögen insbesondere der District 
oder das Feld Dogna Blata mit dem daneben gelegenen Zernoua, der Di- 
strict Smoquiza und Kzara, das Thal Saualatiza, endlich auch einige min- 
dere Ländereien, z.B. die Lumbarda, Rascan, erwähnt werden. Inder 
Art und Weise, wie sie benQtzt wurden, lässt sich noch am Beginne des 
XV. Jahrhunderts die ursprüngliche Genesis des an Ländereien Überhaupt 
auf Curzola geltenden Eigenthums erkennen. In Dogna Blata zieht der 
Beschluss des grossen Rathes vom 11. November 1397 (Reform. Cap. 42) 
zwischen den bereits von Privaten eingenommenen und den noch der Ge- 
meinde gebliebenen Ländereien eine Grenze, und will letztere durchaus 
der Gemeinde erhalten. Es heisst: Quod aliqua persona non audeat vel 
praesumat planctaro in campo Dogne Blatae , nee occupare in suum favo- 
rem aliqnid de dicto campo, ubi usque modo non est occupatum, pocnu 
perp. XXV, quorum tertia pars sit accusantis et duae partes Communis ; et 
quilibet possit accusare. Si quis vero planctaret, PtCgimen immediate te- 
neatur facere eiicere vites et soluere ipsam poenam. Ueber die Benützungs- 
art gibt uns der Beschluss des grossen Rathes vom 22. Januar I4ü7 (R e- 
fornu Cap. 90) Aufschlnss: Quod Gai sit in Dogna Blata per canipum 
planum extra ogradam. Itaque quicunque pasculabit, vel metet alias, quam 
ordinabitur, soluat nomine poenae perpera duo pro medietate Comniuni et 
alia accusatori. Namentlich war nicht bloss in Dogna Blata, sondern auch 
in Zernoua, Smoquiza und Kzara die Errichtung von Wintergebäuden durch 
Beschluss vom 31. Januar 1420 (Reform. Cap. 116) untersagt: Quod 
alioabi in districtu Blatae et Zernouae simiacum non possit esse propc 
Tineas; in districtu vero Smoquizae et Kzarae per medium miliare poena 
perpera XXV contrafacienti. Nee possit aliquis per dictum spatium facere 
las Buper locis Communis sub eadem poena prope simiacum. Dagegen nach 
Beachlnss des grossen Rathes vom 25. Aug. 1412 Reform. Cap. 135: 
Qnod Uli de Blata et Chzara possint facere plazarios ad velle ipsorum. 
ArchlT. Jahrg. 1851. VII. 3. u. 4. Heft. 26 



390 

Aehnliche Verfttfcnngen lassen sich auch hinaichtlich anderer Ge- 
meindeUadereien finden; und es erhellt daraus, dass dieselben in der 
Regel als Weide theils znm Behnfe der Viefasacht, theila aber anch fftr 
Last- und Zugvieh verwendet wnrden. Die Ueberlassnng an Privaten sn 
anderen Gkonomiseben Zweeken nnd namentlich aar Errichtung von Ge- 
bäuden , so hiufig sie auch vorkam , scheint doch nur eine ausnahninweise 
Verordnung anzudeuten, aus welcher dann vielfach die BegrlLadnng de« 
Privateigenthuros hervorging. In dieser Hinsicht bcschloss am 88. Jannar 
\¥>7 der grosse Rath (Reform. Cap. 91): Datum Itait ad conanetii- 
dinem Curzulae ad planctandum Demetrio Milithieuich vna terra Com- 
munis et faciet ei instrumentnm prope Marea prastich; ferner (Gap. 98): 
Qood Joannes Radelini et ser Thiriacus Luxae possint sibi fhcere donoa in 
vallc Saualatizae, et similiter Juuan Ccprinich , faciendo tamen non in me- 
dio vallis, sed in parte. Quas cum fecerint , possint et valeant tenere, pM- 
sidere, vsufructuare et omnem suam voluntatcm facere, vti de re mia pro- 
pria. Et similiter ser Joannes Radmilich et omnes alii Cnnolenaea habi- 
tantca facere volenles, dummodo non impediant campum vallis, sine aigUlo 
Regiminis. Weiter noch erstreckte sich die Concession vom 85. Aognat 
1418 (Reform. Cap. 133): Quod vnusquisqne, qui volucrit, pofldt oon- 
struere seu edificare domum seu habitationem in valle, quae dicilnr Sanala- 
liza, modo tamen hoc infrascripto , videlicet: Quod ille, qui volneril edifi- 
care seu facere edificari domum seu habitationem non deheat modo aliqno 
occupare illum locum, per quem possit planities impediri, et nee impediaa- 
(nr loca, quac cnsent alterius, nee ctiam viae Communis, et si qoia fiaeeret 
contra pracdicta, ipso facto Regimen Curzulae, quod pro tempore ventaro 
crit, deheat et teneatur omni causa remota, totum illnd, quod foret per 
quemuis construclnm seu edificatum in praciudicium praedictomm , in eoa- 
tinenti facere destrui et dcguastari. 

Der Nutzen . welchen die Gemeinde Curzola aus den ihr gehörigen 
Ländereicn bezog, bestand grösstentheils bloss in einem Pachtaeldlliage; 
oder in solchen Beträgen, die von Privaten fQr die theils seitweise, theils 
bleibende Abtretung einzelner L&ndereien gezahlt wurde« Z. B. Reform. 
Cap. 5: Quod ubicunque seminatum est vel seminabitur , vbi nemni inci- 
sum est vel incidctur , tam in Chnese, quam alibi per totam Insnlam nbi iam 
diu vel nnnqnam seminatum fuit, reddat annuatim sextam partem Commimi 
Curzulae et non alii personae. Eo quod Cornea non possit nee deheat habore 
aliquam partem , cum ipai Comiti non perlineant dicta territoria , et sint 
extra numerum suarum possessionum. 

Viel ergiebiger waren schon jene Quellen von Einnahmen, welehe man 
filglich Gemcindebeneficien, oder mit einem in der heutigen Finam- 
spräche gebräuchlichen Worte Regalien (mit Einrechnung der Strafgel- 
der) nennen kann. 

Vor Allem ist in dieser Hinsicht die Datium. Doana oder andi Gap 
b e 1 1 a genannte Abgabe au erwähnen , welche nach den Statuten tob Ver- 
brauchsartikeln entrichtet werden musste. Statut. Cap. 61 lieaümat: 
Che qualunquc hauera fraudato il datio b alcuna ordeaaHon fiel datio h 



397 

daana, qnal datio e sUto ordinato onero sara per il Regginienlo de Corzola, 
paglii per tre doppio il datio, ii quäl baaeri frandato et perperi doi et Tac- 
csaator habbi la terza parte del bando* Wie in Dalmatien Oberhaupt, g^e- 
schab auch auf Curzula die Erhebung grösstenthcila durch Verpachtung (in- 
cantiu communis) an einen datiarins oder conductor datiamm. 

Die einzelnen Gegenstände dieser Doana waren sehr verschieden. 

Zuerai kommen die hinsichtlich des Holzes, Getreides und ander wär- 
tigar Lebensmittel bestandenen Ausfuhrverbotein Betracht , von denen 
hereits die Rede war. Doch gab es auch Einfuhrverbote. Z. B. bezüg- 
lich des Weines, Statut. Cap. 105: Che nissnno possi portar per vcn- 
der il vino forestiero all' Isola de Cnrzola in pena de perperi vinticinque, 
de qaali la mita sia del Commune et 1' altra dell* accusante. Nientedimono 
vogliamo, che per vso de casa, cadauna possi pigliar iino a vn barilc. Si- 
mUmente vogliamo che sc fosse caristia nella citta et Isola et non fosse del 
vino deir Isola et alcuno volesse condnr, il Reggimento habbi liberta di dar 
la lieenza di portar. 

Der zu entrichtende Zollbetrag machte in der Regel nach Reform. 
Cap. 104 den dreissigsten Theil des Werthes aus. Doch bestand 
hinsichtlich der eingebürgerten Bewohner von Curzola eine Befreiung. 
welche durch Beschluss des grossen llathes vom 18. Februar 1433 folgen- 
dermassen bestimmt wurde (Reform. Cap. 162): Quod Curzulenses vnus 
vel plures ementes mustum seu vinum cuiuscnnqne qnantitatis in Curzula a 
qaocnnqae Curzulense seu Curzolensibas sive habitatoribus , quod mustum 
sive Tinum conservarent in Curzula, aut venderent vel extraherent, grauari 
non possint a tregesimariis pro trigesimo soluendo nee emptores, nee ven- 
ditores Curzulenses. Et quod dictum est de vinis, simiiiter dicitor de ani- 
maiibua minutis et maioribns, de nauigiis, barcis et zopnlis vendendis inter 
Carznlenses et rebus aliis quibuscumque emendis et mittendis in Curzuiam 
per Curzulenses necessarüs pro usn mittentium et ementium et domns eoruiii. 
Cap. 163: Quicunqne Curznlensis venderet cuicunque quantitatem quam- 
ouaque valoris cuiosvis de introitibus suis et prouentibus forensibus qui- 
buTifl , non tencatur talis Curzulensis vendens aliquid pro trenlesimo sol- 
nere nuntiando vel non nuntiando de venditione trentesimaris. Sed foren- 
sia emptor semper teneatur trigesimum integre soluere. 

Nicht der dreissigste, sondern der zehnte Theil musste jedoch, 
a.fi. von dem aus Curzola verführten Kalke, und zwar in natura entrichtet 
wwden. Reform. Cap. S3: Quod unusquisque faciens calcem in Insula 
Cunnlae et portans vel mittens foras dct deciniam ipsius calcis Communi 
aÄ mar« ante ciuitatem, et siquis fraudaret soluat perpera XXV et illam 
dMiaam in duplum. 

Fremden war auf Curzola sogar der Ankauf des Getreides und anderer 
Labenamittel mit Abgaben belegt. Nach einem Beschlüsse des grossen 
RaUim vom 26. Februar 1416 hcisst es sogar hinsichtlich des Getreides 
Reform. Cap. 138: Quod a modo in antea, si qnis forensis, vel aliquis 
alttr loco sui emeret aut emi faceret tam in Ciuilatc Curzulae , quam quo- 

iqne alio loco ipsius Insulae bladom seu frumentum aliquod, et quodcun- 

26 • 



398 

qae aliud ad nntrimentam corporis, leneatur statim aolnere noafro Comniu^ 
vnum solidum pro quolibet capeUo« £i qoi contra fecerit solaat ■tatim pro 
qaalibet vice et pro vnoquoqae contrafiiciente perpera V et amittat totvH, 
qaod emit etc. 

Vom FleiscliTerkaafe and Fischfiinge wurde am die Mitte dea 15. Jahi^ 
handerti die Doana folgendermaaaen fesigealelit: 

De ordine daanae macelli aea beccariae Reform. Cap. 189. 
Qaia doana seu datiom macelli et beccariae Communis Cunnlae Iraeaaqi« 
cxactum sit vigore consuetudinia antiquae oervatae nuUo statu lo aerlpto 
8CU ordine scripto apparente; et pro tanto, vt ipse ordo seruatns ex can- 
■aetudine in posteram pro statulo et lege firmiter obieruetnr, atalutoB et 
ordinatum est: Quod quicnmqne mactauerit ad macellam Cumulae et otna 
districlus animal quodcunque et cames illius ad maeellum vendiderit, aol- 
nere teneatar daanario deputato nomine datii pro qaoHbet bouino, poreia« 
et consimiliam grossum vnum , pro quolibet vero capite animaüun mianto- 
rum paruulos octo, quae eolutiones fieri debeant per Tendentea ipsaa camea 
duanariia deputatis tam in ciuitate , quam in viUis , statim ▼enditia ipaia 
carnibus, nee recipere valeant venditores camium pelles animalinm de ■&- 
cello, nisi primo contentus fuerit duanarius de sua dnana, poena pcrpere- 
rum duorum pro quolibet et vice qnalibet pro medietate Cemmuni et aUa 
duanario accusanli; cuins sacramento com vno teste fide digno eredaiar. 

De dnana piscariae. Reform. Cap. 184. Item de daaaa aen 
datio piscariae statutum eat et ordinatum: Quod quilibet piaeator eioia Tel 
babitator Curzulae darc debet de Omnibus et singulis tam reeeatiboi 
qaam salsis captia , vel capiendis circa Curzolam et eine distrieton eon- 
ductis ad Ciuilatem et Insulam vel eius districtum, vel non condactis» val 
caplis alibi vbicunque et ad Insulam conductis, vel eins diatrictnai« tarn 
vendendia, quam pro vau vendenlium conaumendia teneatur et debeat dare 
duanario deputato nomine solutionis duanae et datii decimam partem iaataai 
ipsorum piscium omnium, aut dceimara partem denariorum pretii illonini* 
si illos de mandato duanarii vendiderit ad piscariam poena perperai 
duorum pro quolibet et vice qualibet. Et duanarius possit de 
inquisitionem facere et accusationem contra quoacunqae i et eioa iaraneato 
cum probatione vnius testis idonei credatur. Et similiter quilibet plaeatar 
forensii , qui undecunqoe porlaret pisces quoscnnque tam recaatea , qaam 
salsOB vendendos ad pescariam Curzulae vel ad loea villaran depalala 
Boluere teneatur, ut supra, dictam duanam dicto daanario poeaa piaa- 
dicta. 

Was endlicb die als Strafe an die Gemeinde an entriebtendea Gali- 
betrage betrifft , so erscbeinen diese als vorzfiglicbste Saactioa der Slata* 
ten und es gibt nur wenige in diesen entbaltene Bealimmungea, aaf ierea 
Uebertretung nicbt allsogleicb bald grössere, bald geringere Geldafnün 
gesetzt w&ren ; so daaa die Hälfte oder aucb swei Drittbeile deraelbea ier 
Gemeinde zufallen. Von ibnen muas der Geneindecaaaa eiae hedealeaie 
Einnabme sugeflossen sein. Aucb ist an bemerken , daaa Baeh.dea vtia ier 
venetiaaiscben Regierung erlaisenenAnordnuagen bei jeglieheM Kaaf» aad 



399 

Verkaufe nach Gewicht ein Soldi für Handert von beiden Theilen gezahlt 
werden muMte, auuer wenn es ß&r den Gebranch der galeae venetac war, 
flkr welche nur der Verkftnfer zahlt. 

Das System einer eigenen directenDcsteaerung der Angehörigen 
der Gemeinde kam dagegen auf Curzola im Mittelalter nicht vor. Was 
geleistet wurde, hiess salarium und war ein dem Begriffe der Steuer noch 
nicht zufallender Beitrag zu den Bedürfnissen der Commune. Am 21. No- 
vember 1499 (Reform. Cap. 194) bestimmte in dieser Hinsicht der grosse 
Rath: Quod omnes et singuli forenses habitantes extra Insulam, possiden- 
tes saper dicta Insula quaeuis bona stabilia quomodocunque acquisita , de 
qoibus olim persoluebatur salarium , et de quibus bonis tempore factarum 
pronisionum citra non habuerunt aliquod grauamen , nee aff'ucrunt ad ali- 
qua ezequia Communis Curzulae, vti fecerunt habitantes, de cetcro tencan- 
tnr et debeant reficere in Commune lolum et quicquid non pcrsoluerint de 
eonun consueto salario a die dictarum prouisionum citra vsque in presen- 
lem diem; soluendo subsequenter continuo de anno in annum dicto Com- 
muni ipsam consuetam solutionem; qui denarii expendi debeant in repara- 
tionem murorum Ciuitatis. Man sieht, dass diese Anordnung nur partielle 
Bedeutung hat, und dass sie sich noch mehr auf den Begriff der an Priva- 
ten abgetretenen Gemeindel&ndereien , als auf den eines Privatgutes als 
solchen and im strengeren Sinne des Wortes zu stützen scheint. 

In einem ähnlichen nicht vollständig entwickelten Zuslande befanden 
sich auch die ökonomischen Verhältnisse der Privaten auf Cur- 
«ola. Der Landhau, namentlich Viehzucht, Acker- und Weinbau 
and eine der damaligen unvollkommenen Ferstcul tu r entsprechende Pflege 
der Waldungen, dann der Kleinhandel waren die vorzQglichsten 
Zweige. Selbst das Stadtwesen auf der Insel wurzelte Qberwiegend in die« 
sen, and eine nur halbwegs bedeutende höhere Industrie oder Gross- 
handel wurde daselbst nicht angetroffen. 

Viehzucht und Hirtenleben spielten diesemgemäss eine beach- 
langawerthe Rolle im Volksleben auf Curzola. In dieser Richtung sind 
besonders zwei Bestimmungen, welche «Is Hirtenordnnng (ordo ad 
dandnm pascendnm animalia) bezeichnet werden können , in den Statuten 
näher zu beachten. 

Statut. Cap. 144 (Beschluss des grossen Rathes vom 22. Aagnst 
1477): Qnod a modo in antea quilibet dominus sive patronus animalium 
qaorunicunque , qui dederit ad pascendnm sua animalia pastori alicui seu 
pastoribus, statim inter se teneantur facere tesseram, et facta tessera, quod 
naior pars ipsins tesserae debeat apud patronum seu patronos, postea qui- 
liliot pastor quolibet anno teneatdr reddere integram rationem domino sive 
palroBO animalium semper in festo S. Mariae de mense Augusti , et adhuc 
poot dictum festum diebus octo continuo pastor teneatur diiigenti cnra ani- 
nalia sni patroni pascere et custodire. Et si de illo anno deficeret patrono 
•liqaod animal , credatnr de hoc sacramento patroni contra pastorem sine 
alia probatione, et pro quolibet animali , qnod deficiet statim pastor dare et 
Moifnare dno animalia de iuuonibns , vel soluere grosses octo pro quolibet 



400 

animali deficienle fdebeat). et contra haec nollaa pasior aniiaKwi» coBtm 
patronom vel eios sacramentam poMit dicere aliqnid, nee aKqvod atefaUui 
vel reformationem aut legem vel aliqnam conBuetndinem allegare praeeOM 
vel fatanini, et si qnod alleg aret in contrariom haiiu, ex nnne in aalea buI- 
lius ait valoris vel momenti. Praelerea volentes, qaod a modo in antea drea 
haec in omnibas credatar Domino vel patrono animaliam mediante i«ra- 
mento sibi delato. Insaper sie ■tatnlnm est de cetero , qnod ri paator foret 
obligatas patrono in aliqao qaocamqae debito, qaod donee faerit ia iiml 
com patrono in societate animaliam, nallo modo patronos poaait ipaom paslo- 
rem ad aolaendam tibi debitam conatringere. Item qaod omnis teatifiGatio 
ad minns per duos idoneos testes contra paatorem sea paatorea de saerap 
mento aliqao, in qao etaet obligatoa patrono ait valida aemper, nee poaait 
qaoqao modo infringi per statatam aliqaod vel reformationem aliqaamy et 
■pecialiter per illam reformationem de teatiboa, in qao contiBeiar, qaed 
iettea valere non possint vltra de perpera decem , baec capiet viraa taatiUB- 
modo in matuo «oncesso aliis peraonis et non paatoribas. Item ai paator rel 
paatorea post dictos octo dies feati S. Mariae non haberet, mde aoinere de- 
bitam patrono, in qao aibi tenetar, et patronaa vellet vt paaeereft et teaerei 
in fatarum aaa animalia, paator illud recaaare non poaait. Item de eauki 
ratione, aut debito quocanque, qaod et qaae eaact inter patronum elpaato- 
rem, Regimen, qai pro tempore erit, teneatar atatim aub iarameati tibciiIo 
in'para conacientia ius aanmiarium ipai patrono vel domino animaliam eon- 
tra paalorem aeu paalorea facere , et fine debito terminare omni tempore et 
die 'tarn feriata, quam non feriata. Item omne aliud pactum factum aiae fioA- 
duro, aut connentio vel obligatio facta vel fienda inter patronam et paatorem 
quocunque modo, ratione, causa vel ingenio cum aacramento vel ainey prae- 
ter haec, quae in hac praeaenti reformatione continetur, ex nanciB aalea 
ait vana , caaaa, irrita, nulliuaque valoria vel momenti, quam rideUeeC re- 
formationem praenotatam volentea imo mandantes ex nanc inaate« Ceeai- 
liarii praelibati vnicuique poena praestiti iuramenti, in quo ipao fteto ia- 
currat, pro praeoiao haberi atatuto. Am 30. Auguat 1430 (Referm. 
Cap. 152) wurde diesem noch beigefligt: Quod Slatulo de paateribna pe* 
sito, vbi non declaratur tempua, quando paator habeat nuntiare patreao de 
refntationc animalium, aut quando patronoa nuntiare debeat paatori« faed 
ipsura paatorem renuit, quod approbatur per conauetudinem vaitatam koc 
tieri debcrc in tonsura animalium etc. addatur dicto atatuto. Qnod ai paaler 
non nuntiauerit patrono animalium coram duobus tealibaa vocatia« qaed 
procuret de alio pnatore, quia ex nunc aibi animalia paacenda refiital, aoa 
poaait illa animalia dimittere ab eina cuatodia pro toto idio aano aeqaeatt. 
Et per aimile palronus teneatur in dicta tonaura nuntiare paatori, al ipeam 
in eiua paatorem ampliua habere noiuerit, vt procuret aibi de alio patreao, 
quia ex nunc ipaum renuit, aliaa non poaait ipanm paatorem a caatedia ipM- 
rum animalium expellere per annum aequentem praedietam. 

Ausaerdem betreffen die Viehxucht vorsQglich noch folgende» 
rentheila filtere Statuten. Statut. Cap. 6%: Che aleaa paaler aea 
aeortigar alcuni animali , ae non tenga il capo con la peUe, eirt eea I0 eia» 



401 

eliify et qaello deae esser presentato al patryn delle beskie, et se non hauera 
fatto queato, deua eaaer tennto et giadicato per ladro et porti quclla pena, 
U qoal n eontien nel statato de ladri etc. Cap. 65: Che nissun de pastori 
ardieca leoar alcuna bestia grande o piccola dal aao commun senza licenza 
del lao patron. Et ae haaerä leoato et aera ata trouato, sia giadicado per 
ladro aecondo la forma del atatato etc. Cap. 66: Che s'aicun paator 
haaera detto, ae hauera perso alcona bealia grande 6 piccola et non hauera 
lapato Chi hanra portato via quella, il danno aia aopra el pa.stor, et al pa- 
tron dell' animal aia crednto del detto danno per aacramcnlo. Statut. 
Cap. 142 und Reform. Cap. öl (Deschlasa vom 8. Juli 1^4): Quod 
omnes rationes animalium debeant fieri inter patronos et pastores seu 
celnicoa vaque ad vnum annum proximum poatqnam conipagniam rclin- 
qaent; videlicet vsque ad S. Mariam; aliter elapao anno in nullo teneanlur 
paaiorea, niai inatum fuerit impodimentam. Reform. Cap. 58 (Beschluss 
vom 13. November 1443) : Quod quicunque patronua animalium faccrct cum 
Biiia paatoribuB aliquod pactum contra reforniationem , quae dicil. quod qui- 
libet paator teneatur emendare duo animalia de iuuenibua pro vnoquuquc 
animali deficienle aine aigno, nulliua ait valoria, sed dicta reformatio lia- 
beat locum. 

Bei dieaer Gelegenheit möge auch Statut. Cap. 81 Über die Fische- 
rei erwähnt werden: Che niaauna persona di qualunque conditiün sia, 
ardiaca impedir 6 pescar nel luoco , doue li pescadori hannu posto Ic suc 
rede, ne vno impedir T allro nel pescar, et ae alcuno hauera conlrafatlo, 
pagfai al Commun perperi doi. 

Beim Ackerbane finden wir daa in Dalmatien überhaupt gebräuch- 
liche Colonenweaen auch auf Curzola schon im Mittelalter heimisch, doch 
Bind die in den Statuten hierüber enthaltenen Bestimmungen nicht so um- 
faaaend, um auf dieser Insel schon ein voUständigea Bild davon zu gewin- 
nen. Hinsichtlich der Stellung des Ackerbauea zu anderen Zweigen des 
Landbaues sind übrigens zu bemerken Reform. Cap. 53 (Beschluss vom 
8. Juli 144^): Quod unusqnisque patronus animalium possit facere tonere 
animalia aua auper terria suis per duos meuscs anni ; videlicet de mcnse 
Mali et Jnnii; et quod pastorea poasint laborare medietalem terrae ad con- 
aaetndinem Curzulae, dando quartum de illa terra, siue de illis (erris, super 
qaibua tennit animalia. Cap. 155 (Beschluss vom 8. April 1431): Quod 
nallas possit nemns incidere , las faciendo pro senünando in aliquo loco 
alieno in Insula Curzulae, nbi dederit ad minus quintam partem patrono 
terrae, poena perp. L etc. Man sieht hieraus, wie der Ackerbau auf Cur- 
lola keineawegB sehr vervollkommnet und ausgebreitet gewesen soin 
dikrfle. 

Ueber den Weinbau sind wohl nur wenig Bestimmungen, diese zei- 
Ifen jedoch, daaa seit jeher ihm auf Curzola besondere Sorgfalt zugewendet 
wurde. Man war mehr nm guten, als um viel Wein besorgt. So z. B. 11 c- 
form. Cap. 30 (Beschluss vom 30. December 1426) : Quod aliqna persona 
MD aadeat vel praesumai planctare vineam in campia, vbi priua non fuit 
viAMf vel vbi vinea non eat prope, poena ducat L etc. Cap. 67 (Be- 



402 

scfalnts vom 14. November 1403): Qaod vnosqaioque teneatar destmer« irir 
taam io vineis suis in Drtceuiza ; videlicel tecando ante semen et lapaade 
deinde a fandamento poena perp. V proqaolibel contrafacienle et in omnibw 
aliis campia. £t quod Regimen teneatar tempore congmo nnntiare. 
Cap. 14 (wie ei scheint Beschluu vom 1. April 1389): Qaod nollaa aliqfoa 
modo posBit in aliquo loco vendemiarc vllra vnnro aünam vaqne ad S. Ma* 
riam de medio Auguati, antequam fiat ordo per Conailinm poena pcrp. 
etc. aaluo et reaeraato Stiniua et Gniuize vbi possint habentei vineaa in 
mal ad libitam vindemiare; aaluo etiam, ai qnia haberet aeparaiim alienU 
panem vineae (poca vigna). Cap. 154 (Beschluaa vom 8. Janoar I4S1): 
Quod nullua tam ciuia, quam forenaia poaait emere inCunula vinvm mialoB 
in herba , videlicet ante tempua vindemiarum minori pretio groflaorun oeto 
poena perdendi muatam totum, quod emerit, Commoni Carznlae applicaa- 
dam et vltra aoiuendi nomine poenae duplom totina pretii fiioti de diclo 
muato etc. 

Ueber die Waldcultar and die Bearb eitnng der Steinbrteka 
aind wohl keine directen Beatimroungen vorbanden ; doch die Stataten, 
durch die Auafahr dea Holzes and der gebrochenen und wohl aneh 
beiteten Steine den Fremden nur unter achweren , einem Verbote nicht un- 
ähnlichen, Laatungen and Beachränkungen geatattet wird, laasen erkennen, 
dasa dies wichtige Zweige der ökonomiachen Th&tigkeit der Bewohner 
Curzola'a waren. 

Daaa auf Curzola, namentlich in der Stadt, auch Indaairie getrieben 
wurde, ersieht man deutlich ans einzelnen Beatimmungen der Slataten» 
z. B. Reform. Cap. 59 (Beachluas vom 13. November 1403): Quod a 
feato paachatis in antea nullus cer do possit tenere, nee fkcere calcinaiiaini 
nee rinatam in ciuitate poena perp. XXV , et possint caligarii facere dommn 
extra ciuitatem. Derlei Bestimmungen aind aber zu dftrflig, nm nna Ten 
dem Zuatande der Induatrie auf Curzola oder einer zwiachen Gewerhalenten 
etwa beatandenen Zunftverbindung ein nur halbwega detaillirtea Bild an 
gewähren. 

Eben ao reichen die Anhaltspuncte, welche ans das vorhandene Qvd- 
lenmalerial zur Erkenntniss der im Mittelalter auf Cariola beatandeaeB 
Handels Verhältnisse liefert, nicht aus, am dieselben aach im Einiel- 
nen genauer kennen zu lernen. 

Ueber den Kleinhandel verfQgt z. B. Reform. Cap. 181: Qaod 
aliqua persona non audeat vel praesumat se impedire cum aliqno venditore 
bladi, nee loqui sine scitu et voluntate ipsoram sindicorum poena perp. XXV 
siue sit Curzulanus, siue forensis. Diese und derlei VerfDgnngen betreffen 
aber grösstentheils nur Polizeizwecke. 

Dass übrigens Curzola auch seinen Antheil am Grosshandel auf dem 
adria tischen Meere, namentlich mit Holz, Wein, mit eingeflUaiem 
Getreide a. dgl. hatte , darauf weiaen vielfache Beatimmangen in den Slft- 
tnten hin. Und wenn eineraeita einzelne derlei Stataten nna wohl niehl 
eben im Lichte beaonderer Liberalität, inabeaondere hinaiehUich der FresH 
den erscheinen, b. B. unter anderen Reform. Cap. 38: Qaod nnlla per* 



403 

•ona aadeat vel praetnmai vendere caseom in groMnm allcui forensi, saluo 
pro meta vnam petiam, poena pcrp. V; so zeigen doch andererseiti die nicht 
eboA nnbedentenden Anstalten , welche zu Gunsten des Handels vorkamen, 
s. B. Hafen und Hafenpolizei, von Seite der Gemeinde errichtete Magazine 
a. dgl., ja selbst die bezüglich der Fremden angeordneten Beschränkungen, 
das« immerhin der Handel von Curzola während des Mittelalters Beachtung 
▼erdiente. Auch wegen Regelung der Gewichte , Masse und des Geldwe- 
sens kommen in den Statuten von Curzola Bestimmungen vor. Wir erwäh- 
nen beispielsweise t Reform. Cap. 196 (BcBchluss vom 21. November 
1499): Quod Omnibus condncentibus bladum in Curzula dentur bastasia et 
magaseni Communis more solito. Statut. Cap. 151 (Beschluss vom 
11. Mai 1494): Quod grossi de Scutari cum S. Marco currant in Curzula 
pro pamulis XXX pro quolibet: et grossi Balse vel Voleh boni pro parnulis 
XXIV pro quolibet; et nemo possit refutare eos, poena perp. IL Auch fin- 
den wir in Betreff der Randeisschulden auf Curzola die Bestimmung R e- 
ferm. Cap. 44 (Beschluss vom 11. November 1397): Quod quicunque 
emendo, vendendo vel mercando erit debitor alicni, possit ipsnm facere con- 
•Iriogere per Cnriam ad solvendnm sine aliqno termino vel dilatione. 



M4 



c. 

XaftUea htrtiu die suuirfreküiekai V«ffkilaiMe 4ar IimcI CarsaU 
IM VilteUJlcr eiaer Bikerc» Er«rt<r«iif uii« nähern v«r4eA nd. »1 dit 
Aafjjf^be ajuerer aaMBeltf uiz«aekaMa4eft. uuBisteLkar das slrcBg-jari- 
stiaehe Eiemtni des Recktalebeas j«aer Usci friiirff jf Ualtr- 
MebvDjf, aoMchliCMUch aaf die priTatreektlickem BesiekaBges, 
die den GegencaU der sUalireckIlichea aiuBAekea, ^ericklcL Ja da aach 
diese ükerwiegead aor ia der Richtaa|^ des bdrrerlickea Redüs aa^gckO- 
det enKheiaea , nad aadere Zweite des Privatreehu. z.B. daa Haadah 
reehl, du Seereekt aar dorck eiazelae. einea ei^enea Geaicfctsyaact aa^ 
keiaesveifpi bef^adendea BestimmaBgeD berükrk werdea , so kaaa CmI aar 
TOB Verh&Uaissea des burs^erlieben Reckte aaf Canala «ih- 
read des MiUeUlters hier die Rede sein. 

In dieser lliasickt mnss aber wieder beoierkft werden, dass diese aieht 
aach der Aoffassnag^weiiie unserer faeukiipen Wissensebaft des birgerliclMa 
Rechts gewQrdiif^t werden dürfen. E§ ist eia Cbarakterza^ der GeaeCi- 
H^ebungen des Mittelalters Gberbsopt . der daher auch anf Canob gefnadea 
wird , dass der Gesetzgeber sehr viele , and principiell vielleiekt cbca die 
wichtig'sten Verhältnisse des Rechtslebens der Regelang durch Gawokakeit 
oder dnrch jf^emeines Recht überlässt, nnd dass er auch liei Aoflasaaag dar 
Übrigen Beziehungen sich nicht aaf die Höhe einer abstractea aad aUge- 
meinen Anschaanngsweise, d. h. aaf den Standpanct oaserer modaracn Ge» 
setzgebungen erbebt, sondern vielmehr in einer onmiltelbarea AasehaBaag 
des concreten Lebens gleichsam befangen, meistens aar soleke Beslua- 
mungen festsetzte welche den dringend gewordenen oder soaiC aalhweadig 
erscheinenden Bedürfnissen desselben als am meistea entspreekead erkaaat 
wurden. 

Unter diesem Gesichtspnncte mass, am das Rechtslaben aaf Ganala 
während des Mittelalters zu würdigen, vor Allem StatntCap. 68 ia Be- 
tracht gezogen werdea. Es heisst: Che tal ragioa, qoal li aoatri vieiai 
fanno , tal siamo tenati far a quell* islessi : salui sempre li atatati di lepra 
denotadi a tatte le altre genti. Et s* intendi , che li vidai aoatri aiaao da 
Sibenico fino a Curzola; et da Corzola fino Ragnsa, et per tatta terra f«naa: 
salni sempre li patti fiitti tra noi et altri, et qualii de Leoiaa, ia Braaa et 
quesla Isola. 



405 

Diese dem RechUleben der dalmatinischen Gemeinden entwachsene, 
doch in keinem Statutenbache so klar, wie hier ausgesprochene Bestim- 
miing, verdient eine besondere Beachtung. Unmittelbar scheint sie wohl 
blosa das Princip der Gegenseitigkeit oder sogenannten Reciprocitit bei 
vorkommenden Rechtsfragen zwischen den namhaft gemachten St&dten, 
Inseln und Gemeinden auszusprechen. Näher betrachtet, dürfte sie jedoch 
die volle Gewissheit geben, wie der Entwickelungsgang des Rechtslebens 
ihrer Aller unter dem Einflüsse derselben inneren und äusseren Bedingun- 
gen vor sich ging , derselbe somit Aasserlich und historisch fast parallel 
linft; innerlich aber einen engen Zasammenhang und ein gemeinschaft- 
liches Rechtsbewusstsein voraussetzt. 

Um ein möglichst kUres Bild vom Rechtsleben aaf Curzola während 
des Mittelalters za gewinnen, werden wir zuerst von den Verhältnissen des 
b&rgerlichen Rechts , und von den damals in Geltung bestandenen Institu- 
Üonen des bQrgerlichen Processes; darauf aber von dem damaligen Criuii- 
aalrechte und der Criminairechtspflege auf Curzola sprechen. 



Die Methode, nach welcher heule allgemein das bQrgerlicho Recht 
wifsenschaftlieh behandelt zu werden pflegt , sendet die Feststellung und 
Erörterung der Grundbegriff'e und allgemeinsten Rechtsbeziefaangen vor- 
aas, and zieht dann die einzelnen dem Bereiche des Civilrechts angehören- 
den Gebiete in folgender Ordnung in Betracht : Sachenrecht, Obliga- 
tionenrecht, Familienrecht und Erbrecht« Auch ich will in die- 
ser Reihenfolge die in den Statuten von Curzola enthaltenen Bestimmungen 
betrachten, und darauf die dem Gebiete des Ci vilprocesses angehö- 
renden Normen zusammenstellen. 

1) Allgemeine Principicn* Die Grundbegriffe des gesammlen 
bürgerlichen Rechts sind die der P erson und der Sache. 

Aas den bereits mitgetheilten Beschränkungen des Sclavenhandels auf 
Canola ist zu entnehmen, dass dem Rechte der Persönlichkeit schon wäh- 
rend des Mittelalters auf dieser Insel einige Rechnung getragen wurde. 
Die Gesetzgebung suchte dabei den Standpunct des Christenthums zu 
gewinnen ; eitie volle Anerkennung der Würde der menschlichen PersOn- 
liekkeit gelangte jedoch nicht zur Geltung. Eine solche finden wir nicht 
nor nirgends in den Statuten ausgesprochen, sondern Statut. Cap. iöo 
hösst es auch noch : Fu concesso al signor Conte nostro signor Pancralio, 
che esso possi comprar per vso di casa sua due 6 tre schiaue palarine (p a- 
tnrtnische Sclavinen) de Boxna^), et far farsi carte de quelle , et 
fMsto perche ha vecchie et inutili le sue. Zu bemerken dabei ist aber, 
im die ganze Concession Sclavinen zu halten, hier nur als eine aus- 
nahmsweise Begünstigung erscheint, and dass die nähere Bezugsnahmc 
nnf hosnische Patarenerinen um so mehr beachtet werden moss, da nacli 

^) Die Patarener waren eine von der Kirche als Ketaer verdammte Seele« 
•!• hatten vorsügHeh in Bosnien viele AohäDger. 



M4 

itnr kam. If lun— <n*t i«r Lrtte -A» ?var^suT ü bc^r ^MM«r iim|. 
MB «tMitm «a ti^ *'Vi .äp r!-riarw9 B^aw nKhc failhantj, v^wa. 

f> Benif int' ti* Lmku in> P^rwiniiü-ikflc nieiL tbtüAwit m ^I- 

Wtwrurli^'Kfi iUMtlUai'cr.mn -äM liMm] m aien 
•Im KhiftMr«««! iii» 9watn<U^ Ten iaiu -m lach ^ 

•ib«a f^ntriKMote. In 4ii»i>B fe ii r Lfe v*m liU.ir^rk aiekl aar fiv A4»> 
Bfn. Maaten *4«h 4i« jiit^alans naamm^ax-üaat. Dom 1^39 4^ Bcckl 

^M« 4>rnh V*rtrif4 u^ (eraiUeisc ««r BMioncittt amtk Um TJiHluJu 

•M. »iai Ai« 4t» Btfritft itr Skck« ik in SMimtn *«■ FmiwU M- 
iri«lldt, bicMllM« «crin ükenll »r rqnumetzL Ancfc 4cr Btgilf 
Jm Eif^a^am» Ht airfMia Mis«r jnriitüekn fuaaag MMfc knäHMl, 
M*4cn aar 4«» eiBMla«* G«z«a9UBd«m lacb . uf «eiche ncfc iu EigM- 
IhBMreefcl b«xieh«i kana, aiJier keiriefaaei. Diese naJ ■ialick MwaU 
IjBMUUlim, X. B. (lief euchkRea, IIiu«r. Wrinfirlea. »ia aaek Mihitia aal 
■nreaUa, s.B.Latl- and Zoflliiere iPCerd«. Cieli. du ia B«a4M wil> 
dead« Vjiik q. dfl- HerTOrfehvbca in verdcn rerdieal. via aaeh timtM 
Bctehlut« ie« froiwn RklhM vom 14. November 1^3. RefarM. Cap.Mk 
Alt Pertiaeaien eine« liegeBden Galea bealimml: Qnod BaafaaefBe tarn 
■eg i^niaa cniiuconige peri«nae til et ahiconqae ia Cnnnla, dck«al aeci- 
ftn et habere pertinealia« ina* in haac awdam: Tidelieel «iper ae »«a'-M, 
quanlDm ipM terra aea f aiua eal ampla aea larga ; qaaaliua aqaa laaaper 
■pandil auper ipMm lerrain , eliam ai fuerit a Ulere terrae et apaatUnI 
■qiran auper eam. [nlelltfendo deioper qnanlom riiaa homiaia itaslia n- 
per lerram ipaara poteit eitendi iiiperiai. Illad rem, qnod «üori MB 
poteal, vel non apandil aqum luper ipaam lerram, vi dictam eat, ait al 
pervnnial in Commune. 

S) Mkchenreehl. Wir bei^nnen hiermit der Fam, ia weleker fo 
Idee dea KigenUinma in den Statuten von Cnrsola ealwiekelt TartiegL 

KiKentliüm kommt an unbeweglichem, wie an beweglickeai Salt 
vor. und erfreut «ich dci gebührenden Reehtaaehntsea. Wir erarlbiM; 

a. Ilaa ÜiKenlhum an Liegeaaehaftea. Slatul. Cap. 5S: 
<'he niaaun kuama, ne femina «ia ardito b ardita entrar la terra di aleaia 
pnraona , ae nun aerä ata con licenxa et commandameolo di eaao, del qnal t 
In terra. Kt ae aerä enlrato ieaca licenta del patron, del qnal h Ia tarn, 
prrda perperi cinque, li quali deuengaoo per niita al Comman, etrallraal 
patron della terra , ae haaerJi accoeato ; et perda tntto el lanaro , U qnl 
hnurrJi TaKo In quella. U qua! aia del patron, del qnal e la larra, ae an 
am-L ata propinquo apecial, il qnale habbi parte ia delta tarn. Et qaaUai 
II quäl kautrli eoraeuato Unarar . non pertia II lanoro sua, oioi m alam 




L 



407 

ino propinquo babbi pnrlc in delta lerra, UtoM. iBliifkr kl dello cornen»- 
tot* lecondo che per 1i boni huomini »eck aU gindioalo , li quali aertnoo «ta 
dati dalla corle, o da altri el pagbi quitlnnque propinquo la parle sua, ae 
haarä volato baaer la parle nel deHo lauuro. Cap. 93 ; Che alciuia pertona 
de qaaloDqae coodition «U. non ardiaca ii preiama andar periltampo. ö 
per li cttinpi lauorndi, nh per la vigna i> vigne d' alcnna pergona; el ae al- 
oano haaera eaatrafatto pagbi per cadaann volla grosai aei elc. 

b. An Hiuacrn. Statut Cap. 59: Cbe niisan haomo, nt femena 

äk ardilo 6 ardita entrar in alcnna caaa> Gl ae aara entrato perda perpen 

iMi< di quali la milaaia del Commun. et Taltra di qncllo. al quäl la violeoza 

liftda fatla. E ae quello ai aarä accordato perda la aua parle, ae acrä ata 

inalo per idonei teatimoDÜ. b aerä inanifealo per publica fama. 

ngärlen. Statut. Cap. ül: Che se aicuno haueri 
I^Maalado aicuna vigna et sera ata ritrouato per idonei lestimanii , pagbi 
^el danno el perperi dieae. Etaeqaello, al qaal aera sta denaalada la 
Vigna »i accordarä col mairallore, perda ogni ragion aua el li bandi, li qnali 
tDiti deuengnno nel Commun. £t »o non si accordarii, habbi la aadiaraltion 
del auo danno et la niita del bando. ae solo hauerä accuaato. El ai' altro 
htnerä accuaato, habbi cl quarto, et il qoarto l'accuHalor; et il Common la 
4Ri[ä. Et sc «ara ata manjfeato per publica faina l'accordo Irii el nialfattor 
M il dannifiolo , niente habbi della son raggion , come di aopra e als detlo. 
d. Ad GehSlzcn. Reform. Cap. (55 (Beachluas des groaaen Ha- 
th«! vom 6. April 1431); Quod nallos poaait neoina incidere, laa Taciendo 
WO aeminando in aliquo loco alieno in Inaula Curzulae . nisi dederit ad mi- 
nna quintam parteoi pntrono terrae, poena perp. quinqunginta pro medietate 
.Oommuiii el alia accaaalori applicandoroin. 

l.'ebri)(cna sind auch die gegen BeBiIxstüruDgen nnd Diebstahl vertUg- 
Slraten hicher zu beziehen. 

Die Richtigkeil unserer Bemerkung hinaichtlich der Abhänj^igkeit nnd 
icilweiaen Bedingtheit dcaPrivaleigenthuma namentlich an unbeweglichem 
den [tückaichlen dea Gemcindegniea , erleuchtet auch auH den die 
leachrinkungen dea erateren betreffenden mannigtachen Bestimmungen. 
Reform. Cap. Ii8 (Bcacbluaa dea groasen Ralhea vom U.November 
13); Quod viae aptentur per inaoltuu, prout ordinabont infraacripti Nobi- 
Et quilibet tmpediena, vel desiruena ipaa itinera aolvat nomine poenae 
perpera quinque . et quilibel poaait accuaare et habere medielatein banoi, 
(Via) adminuaaitlarga vDOpaaau coinmuni. Reform. Cap. 4: Quod D. 
Comes el Judices , qui nunc aunt , vel pro tempore erunt. habeant plenum 
,et liberum arbitrium dandi cl eoniirniandi caaamenla. prout eia melius vide- 
litar de iure, quac sunt diacoopcrta et diaordinala Omnibus et aingulia bo- 
libua tarn ciuibua, quam forensiboa volcnlibus ca reaptare. que casamenla 
perpeluDtn illis bomiolhus el personia et suis beredibua et succeaao- 
ribuB. qui ea aptanerint nd facicndum nmnimodam auam volunlatem , nt de 
corum roboa propriia. Volena et promittena dictum Commune defendere et 
escalumniare lemper diclas domoa sie datas el dialributas, ul iuris ordo ex- 
itutal et rcquiril; dum tarnen D. Coraes cnm Judicibus priua rcquirant 




408 

patronom illini domnt. quam dare rolaerint. ri ipsaa aptere 

qaan ti non Tolaerint aptare. perdaal et •■■« iaa iftl«r 

domnt, qoae dereniat in illoa, qaibaa datam faerit p«r D. 

dieM, et eonim heredea et raceeiaoret , rl aapra dietam cat. BIfai 

in quo patronna domns dizit . se velle apiare ipaam donan, hahwf 

«'niaa anni eooperiendi iptam. qnod ri non fecerit. pcrdat 

perp. decem. qnae deveniant in Commune. Reform. Cap. %0 

des grosoen Ralbea vom 11. November 1397): Qnod rbiennq«« 

■eminabitnr minna qnatnor qaartia per mnm miliare prope 

Inm damnnm ei emendetar. ai qnod damnnm aibi fiat per animalin, BaftrA' 

Cap. 115 (BeschlnsB dea groasen Ralbea %'om 80. Deeember 1%1%): QMf 

qnicnnqoe non laboranerit vineas , nibil vindemiet de ein , ned 

accipiat vineam , videlicel medietatem. Si in fatnmm non Ubomra 

prent teneinr. Commnne poasit aliia allocare ad laborandnm ad mtüxUkmt 

et fhictna anni praesenlia pro medietate similiter divldantnr. Refbriü 

Cap. 113 (derselbe Bescblaaa) : Qnod aliqna persona tarn 

feminina pro recedendo de Coranla non posaik vendere, donare, 

nee aliqno modo alienare de bonia anis stabilibns, nisi aolnni nIBclaB 

anni , vel dnomm. Si qna %'ero persona aliqno modo rel ingeato allfrii' 

daret nominibns, ntanpra, perdat denarioa. qnoa daret, qnoi 

perveniaC in Commnne , et alia medieCas illi , qni alieDaaaet. Nee 

Cancellarina faeere cartam aliqnam in aimilibns. 

Dem Sachenrechte gehören noch folgende Bestimmnngeii der 
von Curzola an : 

Ueber das Vorkaufsrecht der n&chsten Verwandtea 
liegenden Gatern. Statut. Cap. 73: Ch' og^' nna venditieBt «fct 
scri fatta in Curzola, si possa essiger et recuperar per il proanimo del ve»- 
ditorfra vn mese et vn giomo dal giorno, nel quäle la venditiea 
scritta , per 1* istesso prezo. Et se altro piu prossimo fra qnel 
cora rccuporasse, ünalmenle rimanga al piü proHsimo, et cool de 
in grado. 

Ueber die Ersitzung des Eigenthums durch dreineif^ 
jährigen Besitz. Statut. Cap. 119: Che s* alcuno haneri tegaalt 
alcuna possessione senza molestia per anni trcnta . tanto con ineiniweitib 
quanto senza in^trumento, non possa csser molestado da alcuio; Mdeo V bi* 
strumento di testamento, ouero di dotc. 

Ueber GQterverkauf von Seite der Frauea. Staiai 
Cap. 140: Che da qui auanti alcuna donna maritada non poaai la 
modo alicnar li beni sui , se non in tr^ casi , cioe se foase el sno merido 
pregionado et altramente non potesse vscir, all' liora la donna coa la praal^ 
denza del Rcggimento di Curzola posri alienar li beni sui. Seeoado fir II 
figUolo ö flglioli da esser recuperado ö recuperadi dalle prigioai 
sopra. Tcrzo, se essa donna 6 col marito, 6 con flgliogli 6 flgHole 
fame; all* hora possi alienar con la prouidenza, come sopra. M4 oga' 
vendition, pignora, donation 6 altra Obligation fatta flno el giorno preeeata 
per la donna col consento del marido ; o per il marido col donaeaae deR& 



monna, aU ferma el raU, n(> possi esser annihiUda, ne refudato; mä nell' 
' luenir hL H^ qaesto stalitta fn falto. fermndo el Biitenlicadu per il general 
ConaeKlio di Carzola ncl 1389. ~ Slatut. Cap. 143.- In pleno et generali 
COnailio Ciaitatia el Inaulae Ciirzolae ad lonum campanae more aolilo con* 
gregato. in qno quidem fucrunt Cnnailiarii 38 caplam et ollentnm fuit per 
Conailiarioa 39: Quai oninca et singnlae venditioncs. ptg;nora(ionea et emp- 
lionea facUe uaque in diecn pvaeBt^ntem per mnlierem cum conscnso mariti 
•ni, vel maritam cum conaensu malieria atnt flrmae el ratae, nee posaint vi- 
tiari dummedo ainl Tactac cum tnodia et ordinibua Curiulae. De cetero vero 
non poasit aliqua niulier aliqno ingeniu vcl colore ilienare datea aaas sine 
licenlia et expreaso consenan Curiac. cl Curia non poaait darc liccntiani sine 
■nala caoaa, proul 1» vult, verum quod ex iaiia XXXVIII Conailiariia trea 
ftierant contrariae opinionia, vidclicet aer Luxa Sincauich, »rr Angdua olim 
■er Marini , et aer Marinus Zanini anli lailleaima Irecenlcaims 
oetnageaima ncno, indictiono XII die priinO Aprilia. Hieae 
Beatimmung wird R e f o r m. C a p, wiedfrliolt and nochmala beatüligt. 

3> Oliligalionenrechl. Es iai allgemein bekannt, daaa daa ru- 
raiachc Recht wühl in keiner Richtung ao Mark auT die spateren Geselz- 
gebangen eingewirkt hat, ala im Obligalioncnrechtc. Im Miltelaller. wo 
daa geaammte Rechlaieben der Clirislenlieil sieb vorwiegend logar noch 
formell anr die Satzungen dca rliuiiacben Rechts siaizle, g^lt dies in 
ganx besondera hobom Grade, and auch dtc Statuten der dalmatiniachen 
Sudle nntcrwerfcn »ich oft mit ganz bealimmter Bezichuug diesem F.in- 

Es darf uns daher auch nicbl Wander nehmen, daaa man in dem Slatu- 
inbuche der Insel Cnrzola tasl gar keine allgemeinen Bestimmungen aber 
le Verbllltniase dea Obligalionenrechles findet. Daas gütig eingegangene 
'erlrige erfallt; daaa der /.ugefllglc Schaden ersetzt werden mtkaae, war 
'ohl allgemein anerkannt; doch eracblcn ei nicht nothwcndig. dies noch 
durch ein eigenes Statut anzuordnen. 

Ala allgemeine, die gesanimten Obligationsverhüitnisse belrelTende Be- 
stimmungen, kennen ungefähr folgende gelten. Nach einem Beachlossc 
dea grossen Rathc« vom 10. December 1380 Reform. Cap. SS: Qnod a 
modo in anlea unas leslis lide dignus credalar ust|ue ad grosaoa duodecim; 
dno vero lldedigni usque ad perperam deeein ; a perpera vero dceem anpra 
noila Lealilicalio suacipiatur , nee credalur eine inslrumenlo aiue scriplura 
propriac manua debiloria. quac valeal com uno teste ad minus; intelligendu 
de debito mulni. Satao staluto animalium. Die BegQnaligung, welche durch 
einen Besclilnss des grossen Rathee vom 30. August 1304 den Cnrzolanern 
hinsichtlich der geriehllicbcn Verhandlung ihrer Schulden zugestanden 
worden war. wurde durch denselben grossen Rath am 31. November 149!) 
wieder aufgehoben (Reform. Cap. 196): Quod quaedem reformatio et para 
alias capta in Cunaitio Curzalae Bcripla in libro reformatlonam Curzninr 
manu ser Anlonii Jacob! olim Canccllarii Communis Curzolae in 1394 ind, 11 
et die penutlima in Car. LI dicti libri . qna cauetur. quod quilihel homn 
eniuacunquc stataa cl condilionia existal et fecerlt ne einem, babilandu la- 








410 

M«B in eioiUie Carzabe. bbIU eredit#ri liccal. Bce 
bitoreai petere, aec ipf«B utrüigi ete. prMt ia 4icU rcfoi 
eoBtiaetar etc. QMd a nodo ia mmUm, pars dieU aaDa Ma4e la« 
nee ia fataraoi obtemeiar : aed ez aaac lifvre prcaeatia eil 
nolüaaqDC Talons, reloti Jari ditcaasaaa, drpraawda 
pretaa laandato per CaacelUriam prcaentea. iU et taliler. ^mad ia 
qüUibet contra qnencoaqne tea qaoscvaqae debitorea « tbi 
tei rti Faüeanft plenario modo inribaf saia ia Canala. 
Uni liaalnr ■eenndnai fonnam. Eine allgCBeiac Haltaay bat aach Stalai 
Cap. 38: €be se alcan mercante comprando alenaa eaaa da alcoaabui^ 
data vn danaro per caparre ipro arrhis). il mercato sia feraM, «1 ilraaditar 
lU tenator, et il comparator recener le mercantie. £t da ta deaara iii^ 
■e alcan haora dato Ia caparra a qaello , per U qaal rettara il aMTrala, tJM. 
lenato pagar all' altra parte per doppio. Ueber dea Eraata daa aft- 
gefügten Schadens wie es scheint nach Bescblnsa dea graiaaa BaÜm 
vom 88.Febmar 1433 (Reform. Cap. l&öj: Qnod qaicanqae aaBatnaMil 
et legitime probaoerit cor am Jndicio Carznlae, se fore paaaaai «1 pali A 
qaod damnnm, praeindicinm vel discrimen immeritom tarn ia paraas 
habere et bonis propriis ex occasione, defecta , malefieio rel dabila 
personae cuinscanqae; talis damnnm passns per Jndiciom Conmlmm ddM 
ftlatim ab omni damno et incommodo saper bonis illins , eoiaa eaoaa ^Tinir 
fiubsequitar sablenari, et penitus de omnibas. qoae pasava caft iaiwiriit. 
refici. 

Ueber die Dos der Fraaen verfAgt Reform. Cap. 100 (BaachlMi 
vom II. October 1407j: Qaod a modo in antea dos alicaioa oudicria Bia 
possit aageri. nee minui saper bonis mariti soi; sea viui sea aiartai. «1 ipe- 
cialiter in sententia; nee possit habere cursom com poena qnarlL Üad 
Reform. Cap. 124 (Beschlass vom 23. Aagost 1412): Quod a moda laM- 
lea anaquaeqae dos mnlieris debeat per instramentom scribi iafira vaaa 
annum post completum matrimonium; aliter elapso lermino aaiiia aud afifaa 
leiftificatio non valeat, nisi tantum, quantam volaerit Ule, contra fuaneii- 
rcl testificalio. £t ai ille, qui debet acribere dotes, non raliei aeriban ift 
annum, aoluat Commani nomine poenae perpera vigintiqainqaa. 

Ich füge einige Qber einzelne Verhältnisse des Volkslebena aaf CacMb 
ergangene, dem Obligationsrechte angehörige Verflkgnngeii dar dArOfift 
Statuten bei. 

Reform. Cap. 58 (Beschluss vom 13. November 1403): Qnod fafc? 
cunque patronus animaliam faceret cum sois pastoribas aliqnod p^tiy^BM omk 
(ra reformationem, qoae dicit, qaod quillbet pastor teneator amaadara dat 
animalia de iavenibas pro nnoqaoqae animale deficiente aine aigno, avlliia 
Bit valoris, sed dicta reformatio habeat locam. 

Reform. Cap. 125 (Beschluss vom 25. Angnat 1412): Qnod aaa^ 
quisque habens petere introitam tam terrarom, qoam Tinaanim alaborato- 
ribus sois petat infra annum vnom , aliter elapso anao aihil petere poialL 
Si qnis vero laboraret val laborauit terrae vel vineas alicaioa, taaealär ▼•• 
care patronum ad arram aeu ad chaciam poena perpera qoiaqao ap pUooa- 



tornm pro medieUte Conunoni. Hix ipai pfttrono, ai aocuiaueriL Et de 
«oeatione valcat vnns tegli«. Reform. Cap. 173 (BcichlDH toiq 18. Fe- 
r 1433); Quod qnilibet laboratar poigesstDnam alienu-uin qunriinicnn- 
ifne, de <|Dibus lenetur palrono reddere pnrtcin. tcneatur el debeat partein 
.0 oonlingcntein de mnnto ad cbaliam, ile btadu vero ad arrain ioslc 
M aperte conaign^re abtqne fraude. El non valeal Uboralor bladom Irilu- 
vel batt«re absqae llcenlia el aciln patroni poena pcrp. V pro qaolibel 
«ftnlriracicnle et vice qiialibet. 

Nacb dem nfimlicben Beschlüsse dea grosaea Ralbes vom 18. Fcbraar 
^33. Reform. Cap. 171; Quod oullaa operarius aeu mercenarius. qni 
'llieui taburnndo merccde diurna ligoniKaret (erram, vel vinenm, Tel alin 
•timilia laboreria Taceret, petero poaait pro eiua mcrcede diurnn, nisi lau- 
n BOlidos qualuor et eipenaas viclus , poena tarn mercenario conducto. 
ipiftm palrono condacenti, ai aecua Tecerinl perpera vaius pro medietatc 
'Gonununi, et ulia accDianti; in quam poenam incai-ral iterum patronus con- 
'daeenft ai diclam merccdcin diurnam diclo mercenario conducto darc con- 
lempaerit ea hora serolioa, qua ab opcre dectintnil. Cap. 113: Qaod qni- 
e operarius vel mercenariaa proriiiaacrit et se obligauerit alicui ligo- 
•Uare, laborarc el operam nicrcenariam dare . dicendo: JuTabo de tot 
, vel lali tempore; vel dicendo: Veninm te invarc craa, vol altera 
Ltimilibus, et non venerit. nee iuvaverit seruando proniUsioncm, et 
mecoiatuB fueril per illiim, cui promisaio buiusmodi facia est; cuius *nera- 
laiento cum probatione vnius lestis idonei de prouiisaione credatur, soliint 
mine pocnae pro quolibel et vice qualibet grofisan sex pro medielalc Com- 
ini et alia accutanli. 

ßerorm, Cap. ISI! (Bescbluaa vom 2ä. Aaguat Uli): Quod unns- 
IIUMiae babens ponere lationem cum tabernariis, ponat infm meniei tres 
yostquam vinum vendilum erlt; alilcr labernariat non leucalur adralionem, 
'iwc ad Bolatiunem, niii habuerit inslruinenlum vel teslcs de debilo. 

Sehr xabireich sind die Beslimmungen über die dnrcb Tbieru zuge- 
ftgl«n Feldachüdcn; wie sieb dies von eieer Gegend, wo die Viehzucht 
»iclitige Stellung in den ökonomiacbenVerhüIInissen dea Volke« ein- 
'irimmt, nnd in so abgefaisleo Statuten, wie die vonCariula waren, wohl von 
«omeherein erwarten läaat. Statut. Cap. 9t: Che tulli U Pudari habbino 
e de giorni quindese de venir a accusar lulli , li qnali in aicun modo 
fatto danno. et sc per caso Dccullaasero oucr eBcusaasero alcuno, 
yerdano la veritä et pagbina al Comiaun perpcri V el emendino il danno al 
falron. Cap. 118; Cbe qualonque aniual grosso, che da il danno nulle 
Irigne de giornO, paglii grosai Ire; ma de nulle grossi »ie; della quäl pena 
la leria parle aia del Comtnun , la lerza de! palron et la lerza dell' acca- 
Hitte. Ala ■' il palron solo baoera accusado, lia erednio col zaramento, di 
^nello coQ vn lestimonio di f<^de degno, et habbi la milii del banda et l'allra 
ä el Common. Et vogliamo, che li podari vodano a vcder il danno fra 
I glarni , dopö cbe ä quell! serä sla annontiato in pena de groasi dodeae 
.per cadauno et el patron , ehe accusa. aia ercdula con aua zurameiito. 
Cap. 131: Che •' alcnn padaro, che ha da guardar li campi euer vigne 
Arohiv. Jahrg. 1851. Vit. 3. ii. «. Hol 27 



I 



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i.%r.'.*'lJaU' »;,«'/ r .,r.trafaci..- 4.::-*r* »i^b^ans deliQipxe&t«« ai 
#S« ^Arft^rrihr:.* }A ♦! n'ja hih-a^int ■• nd* fvlu're: qTzo4 eis 
pfi.'r.iV.« %na. e.r.rri ar:rif ^rit aL-ric%:U. Et mali^r sine pveOa 
lit-.rAMi 'trt,tti*'*\\*i^ ttran^h dote^ %uaji. qnae d«sL«nire debeuit pio 
fituh] Osr'A'ilkP,. tX alia pr'/pinqa'K-riba« coDSAn?aineis Miis 
^'AuhikX*: t-i «r-i^ritia fidata seu confoederiU foerit. Saluo et 
»f \»:y(ii\tu*i UihiMr^.uf.rW, Judicio. cfQod ex nerUs'eDlia consanguBe«! 
r.tiruftWnm ilUrn nrjplui trftdere. haiasmodi coQfoederatio subsccalm 

h. Zum \>rhältniji!ie zwiichen Eltern and Kiadera. Stlp 
tri». Cap. 47: Tlii^ «e alcnn padre hanerä mandalo alcon figliol n ■ereaalar« 
il ffiiüfUffno fi danno . fhe I>io ^ardi. lia lopra li beni del pndre. Bl nt 
non nArä andalo de volontä del padre a mercantar. il danno, cke li acri 
»fT4;4drfto Hf-fixa akuna i>bli^alion di debito, non aia sopra el padre, neMfm 
In robbe di r|iii;llo. Ei queHlo ti den' intendere del fif^Hol Boa diaia« dnl 
Itadrf. In ijual diui^ion deiia prouarjii per testimonii idonei, oaero per giata- 
ffifnlfi. pf-rf'hR cl padre i; el deoe etser patran in viU ana, et In mndre d^A 
Itt riMiffi' ilrl Muo marito. Reform. Cap. 3: Qnod qnicanqne peer vd laTettb 




[«ertt aliquo «ino licentU patHs vcl mftlria vel inainrura siiorum non obser- 
aa,ndo eornm nianditla, ^uod perdnl liiUm cias paricm, ncc posüil aliquiil 
pelcro nüi id. qund paler, vel maler, vel muiores iptoram voluerinl sibi darc 
Telinvila, vel iD morle. Reform. Cap. 143; In qDO quidem Conailio in 
1426 ind. IV die IS meiiBi* Februarii eoadanata in ipaa EcctesU praenomi- 
a porrecia fuit pro parte quun plariam Nobilium ibidem congrcgatoroin, 
el maiime sei* Joannis lladeLini. ler Cliriaci Laxae et alionun quam plu- 
in quaedam petilio in scriplia tenoria inCraicripti : 
Suplicase per parte de ser Zuttnnc Badetini, ser Ciriaco de Lma, ior 
Uarin et Zuanne et altri piä lentilomini de Carzula, ehe ae debbia conccder 
liberlä per la presentc Canaeglia ad cadaun Carxokn et babitator de Cor- 
Kota, quäl haueasc tiolo, euer fiuli inobcdienti et specialmeDtc li quali ae 
parloDO dal padrc scnza «ua uolonta, che nienle non possano hauer de beni 
;rm, oucr malerni. De in vita. ne in morle per vigor de alcun sliluto, 
Teforroilion, ouec lese, che in contrario parlasse, »e non lantu, quantg cl 
padce de cosi falti £0! oner iioli ad suo beneplacito vora dare euer laaiare- 
Et per simile se inlenda de flole i'enilnc vna. euer piii, che [osse. 

Super qaa petilione eer Brancua Joanuis Hadelini sorgena ad arengoin 
>ntradixit reproiierauii dicena. ipsam pelilionem esao factam in fraudem et 
delrimenlum Bui , mandalo et petitiooe dicii slt Joannis aul palria , qui cum 
decipere inteodit et eipellere de domo aoa. Et pro lanlo peliit cum prote- 
•talione, ipaum a dicia petilione el reformalione eicludi, anlequam para va- 
dal, et antequam mittatur parlitaa: pelcns tuoc licentiam a diclo aoo pnlre, 
D velle secum stare. Unde miaao psrtito diligenter per dicloa Dominum 
Gomitem el Judiceo ad bnsaulas et ballolas more aulito cl consueto, captnm 
'■i obtentum fuit per ballolas XLV non ob»lan(ibas X in conlrariuin repertis : 
^uod dicIa pelitio a modo in anlca locnin babeal et robor anlbenticae refor- 
-toationia. Et pro reformatiooe atatuto authenlico registrctnr in gualemis 
teformattoniun CurKolae. 



Gr< 



. übe 



Von 



chaft. 



Slalnt. 



Cap. 7%: Che s' alcuno dopö la motte del padre reataiae giouene b inien- 
'«ado. tal cbe non fasse suf&cienic rezer et gonernar le et li fall! anoi; il 
Re^gimento sia lennlo dar li luluri per sagramento dl quello. El similmente 
■e foBse femena, Daas die Vormundschaft auf Curxola Fremden nicht an- 
'Tcrfraat werden konnte, ist bereila nachgewiesen worden. 

d. Zur Slelluo^ der Dienstlenic. SUtot. Cap. 94; Che 
•' alcuno, taotu citladin qaanto forestier b distrilual della Citlä de Curzola 
'baaera accordalo alcun famuie ö maasara d' alcun Curzolano n babitador dcU' 
' laola aenza sapula, volonta et panila del suo patrun b palronn, pagbi al Com- 
I per nome di pena perp. L aenza reiuission aicuna. non ostante alcnna 
''parle prcaa in conlrario. b ncll' auenir da csscr prc«a. Et se detto faineio 
'i maisara non baueiiae cumpido il suo lernjcne, deun easer frustado nudo 6 
*■ Buda per tnlla la Cilla et compir deua il suo tempc. Et sc hauesse asportato 
■Jcune robe del palron o palrona aua , aia frustado cl holado nel fronte, 
ap. tl5; Che s' alcun fameglio b massara sera parlilo auanti el tcrmene 
1 alcun suo palron b patrona, el asporlaaBC aicuna cosa. tal patron ö 
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tt. IS*/ <;. " . '!>' 7 *t li r . rt;r«f^hi/keit der Fraaensperi«BeB 
; # i. .1 #. N . '.' . ''.:.»'.! r ;i p. 7.» ^h^ &>c^aA donna hob pMsa teslar ^4 
.. tt, ltifl»f>ifi ' f.' **\\* -Hri fi*' « vna ti^rlKiU. che all' altra: ma pona ttstar 

, I (ij/tMj <li'. -i!.' fij(li<iU. «rt alli tifflioli che alle firliole al avo voler. 

.' |i'.ii»* I- N «1 II I' f»ii «luliil«! :i*) »Itri ch<: a fiirlioli ö fifliole o al marita ana. 
i.f.fl ( >*\t 1 40 lii^i f*'«<li l*«*! : -^1* nelle robbe mobili la doana paaai teatar 
I \ Inümhi nI «fii'f »iilt'i H f|iialuni|ue jiiacera k se, eome de aopra ae eanlieia 




415 

■el sUiulo d«U' eslratto per 1* anima. Ferner verfDgt ein Beschlngg des 
g^roMen Rathet vom 16. Januar 1430 (Reform. Cap. 150): Qaod aliqaa mtx- 
li«r eniiucanqae eonditionit exUtena , quae nnpta fnerit cum dote quauif , 
Bon habens heredem filinm vel filiam vinentem , non posait teatari diclo eiut 
mariio, nee alteri cniqae peraonae extra dotantea, niai tertiam partem auae 
dotia ; reliqaae vero daae partes deveniant pleno iure in illos, qui illam do- 
taaerunt Si vero habaerit heredes filiam vel filiam , vnnm vel plnres , et 
■orcrentur in papilari aetate omnes , tone eo casu eueniente pater babeat 
medietatem ipsins dolis , et alia medietas pleno iure renertatar in dotantea 
praedictot, ant in eorum heredes et saccessores. Non derogando tarnen 
itataio de viro viduato et vxore viduata. 

Ueber die Erfordernisse zar Rechttgiltigkeit der Te- 
•tamente bestimmt Statut. Cap. 46: Che se alcuno haori volndo far il 
taatamento tanto nella malatia del corpo, quanto nella sanita, purcbe sia in 
booA memoria, dena fare aaanti quattro teatimonii, altramente sia de nissan 
valor. Et se iui non sara il Nodaro , et hauera fatto auanti quattro testi- 
moniiy li beredi 6 successori producano 11 testimonii et vengano auanti el 
giurato Nodaro de Commun et duIGiudici, et dicano ferma testimonianza del 
tettamento , del quäl sia fatto publice instrumento fra vinti giomi depo la 
morte del teatador; altramente il testamento sia friuolo et vano. Et li be- 
redi et successori , li qnali non baueranno prodotto quelli k testificar fra 
qnei tempo, restituiscano le cose mal ieuate, se alcune seranno del testador 
et pagbino al Commun perperi diese. Et se baura fatto piu testamenti, i* vl- 
timovaglia, et tutti li altri siano cassi. Reform. Cap. 147 (nach Be- 
Bchioss vom 13. October 1426): Quod nuUus possit facere testameotnm in 
scriptis, nisi per manus Cancellarii, vbi Canceltarius Communis se reperiet, 
ntsi faerit scriptum manu propria testatoris. Et vbi Cancellarius Communis 
repariri non poierit, et scriberetnr manu cuiuscunque alterius, non valeat, 
81 lectnm non fuerit, anlequam ipsum teslamentura claudalur, ad claram au- 
dientiam testatoris et qualuor testiom , qui sciant peroptime de intentione 
dicti testatoris reddere testimonium scripturae conforme et concordans, ali- 
ter testamentum est nuUum. Reform. Cap. 191 (Beschluss vom 17. Au- 
gust 14d9): Quod omnia testamenta et vltimae voluntates quorumcunque 
defonctorum tempore proximae mortalitatis praeteritae releuentur cum illis 
teaiibns, qui sese reperuerint. Et sie de cetero singnlis temporibus tempore 
mortalitatis obseruetur; eo quia testes recusant ad infirmos ire, quia casus 
•at fortaitus, in casibus infirmitatum febrium pestiferarum Regimen possit 
prouidere, quando quasi omnes de casali infirmantur. 

Die Intestat-Erfolge wird näher geregelt Statut. Cap. 45: Che 
M alcono mora senza testamento et non hauera bauuto heredi , tutti li suoi 
kcai deaengano al padre ; et se non hauera bauuto el padre , deuengano al 
fk«tello , 6 fratelli, b heredi di quelli; et ae non hauera hanuto fratello, o 
li, 6 beredi di quelli deuengano al piü propinquo della sua progenie 

padre. Cap. 98: Che s'alcnna flgliola ö sorella d' alcuno sara sta ma- 
rllada per il padre , madre ö firatelli morto il padre et la madre non possi 
MiMiiAni fopra li beni patemi, saluo ae quella figliola 6 figliole bauessero 



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: \ ?a.-U ' M? »«U.Ti'a» I i ?«r ».tr t f abik* t rrittva. Et ^mA ck' c dcHi 

7>r lia^a nuci.iu. *■ ** a-i fi««« i:<-id'1 ■"-" ''t- -Jrll-i y rapria illrfl 
1: lit^iüiAt-^qliiii. U ä"!» . «h4 d4«e4B<i« Mr IIa«» Haacalük de«« kn«- 
■<::ar. «C t^ a-'s f'/«M. i! pii pr^vU'ri« f<e liati ttmiaim* itm^ hjrfjitii. D 
911 9r^9ifl-i-i'i lUMh:-) p-tr Lia^i i'-miaiaA. et •« »ta f»««c M»irhi» . lalt- 
n-f*. Ci9. 113: Ca« •« al«uad4uu nueua« di padr«. £n4elli «ft^ 
ij«'.L-''. t% ti 3i\niu(« «-'a 1« d4ii. 4« ^sü sc MntcaUaa« per alciaa rit 
<:sMDni3.^a ■'.^*: ifEae. «i haa««M e>isfMMdo ««•* « U »■• -btii^ ^ ^^ 

\i a'iri b*r.i «4a ipilan^« rari-^a a s«4p«tuaii: n# «ms. »e y buü« £ 
q -.«ila rn > .1 pib . d« H h*r«^i di ***». a« >l«a&i> per e««a paasi ■*! diaii 
dir ^«lai eoti pia oltra d« b-tai piLemi. <• mu«rai. a« de %'^lmm%M b«i 
a «<; <>t i iiil li'>r«4i »p^tiaati p«r ra^<)a de li«ri^iu: laa sUbo caai 4i mrmVi 
ii di ii<i4llt. a q^ali ti appartiea i* rafi'>B. 

Da» Sa?cr4ii':'Df vrrhiliziiat iwifchea EhegattCB fcetrift 
Siaiut. C'ap. ti: Che i'aU'in hs->[n4 haara hauaM !■ moglic ei aarä ■arta 
•«nxat4«tani«at> «t li m>:-£li« di qr:ell-> rorra pdMcder U Icuc IdiaariU 
«D4 et n«n maridar«! cod aliri:' mariii). potMda le doli tue «t latti U beai 4tl 
mtrilo l<^Bza sanihilali<>o« rol-^Dtaria et lia madoona; aala« •« fmcii 
ri':h«£ze t<i «««enl diiitiaei. 1« qcal p<!l««s«r<> superar el all' hora la corM 
a pkfi') p<>r sacramentD lia l«na(a proaeder a Maa niadanna Unla. Daaab 
aara >la oecewario per il vitt4 el vestiu d' eiia madonna , caauderaada 
anche U ifonditi^o della madonna . «e a le f><ue aeceaiarie il laneio ö bU- 
•ara. Ma vi remmente de beni Via dali» alli piii propinqoi di esaa mmttt 
««nza tektnmento. Et «e Ps«a madonna hanera volado maridani, eatrau 
• ilamenle I« doli sue el lutli il palriiuonio remaoga alli hercdi dal ■erta. 
Cap. 43: Che sc ad aleun mariio muriHd la moglie et noa haneiM hcrvdi 
da <[iielU. nano marito poi<a et vaelia (ener lutli H beni dulali fing ehe li 
haira vnlndomaritar. Et ne hanera hanato la tigliola ö figliole, et »m t^ 
rannn <itar seco; iie e n ton« di ela «ia le^ud« il padre maridu- qadla k 
i|iikIIi>; »t ne nnn vorannn maridarti ne Mar aeco; aia leg^ndo dar ä «e U 
parlr: xiia. Et se foueno piii maschi o (emioe, il padre deatriboiaca egtul- 
miMitP n (|iie1lT. Ma dnpo la morle del padre denano rehaner Inlti li haii 
mnli-rni. l', lal marilo. che reula dopo la morle delU moglie. niente da baM 
di-IU iiinKlic pniiNi alicnar, lenz' it voler de parenli della moglie norta ia 
pena di pcrcicr li dclli beni dalali. 

Tritt ein SncceMionifall ein, so geschieht die Verlfaeilang der Verlu- 
McnKrhnfl tinlpr den Erben. HierQber verfQg-ea folgende drei Capital der 
SUtoten. Slatiil.,Cap. ^9: Cbe ne nlcnno narä morto lanto coa tesUiaaBla, 
i{iianto fienxa leNlanicnlo, cl habbi vn tSgliolo ö piä legitimi, euere da vaa 
inr>iflii- , nuern de piii matrimoniali , deonno aucceder nelli beni di tpeUa, 
Innln mobitl. qnanto inunobili, et deiiano dinider cgaalmente li beni di qnella. 
Kl «e alciinn de llglioli haaeaac il flgliolo o flglioli, nepote b nepoti, inCra 'I 
grade auueedane . et morende 1' aue et il padre receoano la parte del padre 



417 

I. Et cosi af ileue inlender descendendo per U linea del sHtiguc. El se 
Bon haura alciino de fralelli flgliolo 6 flgliuti, niä linuerA ügliola b fi^liole, 
quelle llgliole hnbbUno U parle dcl auo pHdre. come vno de frntclli. Et »e 
quetli rratelli haueraniio In aorclla b lorelle , siann lenute inaridar eaie ü 
ecia fino al dectmo uttauo anno. Che se non hauranna vuluto, poiRino marU 
dariti, recenendo la porHon de tulle le co»b det padre per rata de capi, col 
conseglio d'altri suoi propinqoj. Cap. 40-, Che come di sapra fe dello dell' 
boitio, die morc tanto con lettaiuenlo quanto lenza; ai deue inteoder iiiuü- 
mente anco della donna. che more lanlo con Uetamenlo. ([uanto aenza; ciot: 
cbe la donna non poMi tealar piü a vii üj^liul ii ligliula . i-he all' altro; nc 
^■si disheredar il tigliolo (i tig-liola b desccndenti da qneUt senza ginala 
caa«a. Cap. ki : Che »e alcnoo hauera hauulo della prima inoglie la Ogliola 
itifliule, el ilella ■econda, et iii ausu il ligliolo ö S^liali et all' üicontra; 
tnlti ^gualmentu diuidano Ii heni dcl padre. Et nota. che ai come i ata dutto 
dell' homo, coal ai deoe inlender della donna, che ha üglioli u figliulc, i> con 

maiita A con piü legitlimamenle. 



Verfahren der Gerichte in Ci vilsochcn. Nachdem bereits 
die Organiaalion der die Administralion , ungleich aher aoeh die Gerichts- 
barkeit anf Curzola ansllbenden BehDrden nSher betrachtet wurde, dürfte in 
Bezog anr die in einzelnen Füllen rechliprcehenden Gerichte nnr das 
Stalat. Cap. C9 enthaltene Verbot: Che nel Coniiglio, o^indilio, ö sen- 
lenHa, alcon propinqno delli parli non posii eeaer fino nel terzo grado, et la 
Corte aia tenatn metler vnu de Canaegtieri non suspetlo ad afcuna dellc parti 
la logo di qnel giudice , el quäl lerä ata refudado . et dar sagramenlo ä 
^ellfl; et similmcnte se piü fosaero sta rcrudali; et melier qnel placilo ad 
euecuzione; — ferner hinaiehllich der Gewührung Ton Schiedsgeriehtcn 
tBCiviUaeben Statnt. Cup. :i3 zu crwfihnen nein: Che rb aicuno sarä ata 
ehiantado al placilo, eecetlo, che del inaldclto, t> malfallo, et non hanri vo- 
Info reaponder et placitar aaanti la corlo una, el 1' allra parle eleia Ii arbi- 

, vna parle vno oner dui . el 1' altra parte altri tanti, et vno dia il Conle 

mezo a nissuna delle parti ioapello, ne attinente a vna piil, che all' allra, 
U qoali arbllri fra el termene, cl qunl la corte haneri preSaao a quellt, defi- 
«iacaoala quealionper aenlenza, oucro condenino solto la peoa data a ae 
dalla cortB. Et Ii arbitri da vn perpero in bu deuano dar la aentenza in pre- 

iza della Corte. 
Vielfach kam heim Beginne eioea gerichtlieheu Verfaltrcaa auch in 
Cirilaachen eine Klage vor; namentlich, wo es sich um die Verletzung von 
Statuten handelte, deren Aufrcclithaltung ganz beaondcri im Intercase der 
fiemeinde lag, oder wo zugelegter Schaden eraclzl werden aollte. Die Klage 
ftOBDie von Anifawegen geschehen, z. B. durch den pudariua; oder es wurde 
IfMrhanpt nur ein Verfahren eingeleiiet. wenn Jemand ala Kläger auftrat. 

r Kläger erhielt dann als Belohnung mcialens einen Anlbeii an der Geld- 
strafe, welche der Geklagte xa erlegen halte, Folgende BeHlliniunngcn der 
SUtaton von Curzola mSgen diea aufklären: 



♦-• 





u.** d tii;« ■lir^uLrane *.-ubis d 
•! i I M l»araAiiH» '"•■ . - S*--:* 
yuuMTiinm msMM c^miBiiixiiK saii 
ir-i^iB*ir-iiB iHMC icrrin i«e* l»«r: 

^1.1. 'fÜ TlH ff hJfCU m. DIL 

nti3«» fcii;i!KH^ «-uB. XI mLii^i^uf guuuj» s f!S3*siiBa. Sfftr: 
'/bi*i v^itBiObitbcnit 3L«:rui»"i itüttuocr ükZOicaire 1 1 ir mmt m 

AiiftMT b«i S .ix CT Vfiiriit lue rHL*:.-] 
BiLftMn. i.i»c*i tit Acri<&:ti itfAeoiSf^ v erön» 
%;i.:ii- Cai irt» Ci»» ^ r«*r:» & i*ififi*i 

r-^L. - »• ct. C't'miLLX c: CiLTiiii r'4*n!»e c iJ«ri ^tiuai . 
Ihi.i . •rm.t et 5iT*»t:»-r. . « ctdei«D«-r llixh el Reäi 
r.tc.v: i^ riif^tl» «r: nL^-ti ce uierc :x nifir uail El 
<uaL!.v iL kB«? c«ru ^«er r4kCfc.Lr& ^vt cT-ii.M r^i fi; m ifmm» 
^t-*:»-tivii iiiiek |»»-r MTrubCLic- C hf. M'- Cti* &<l m««>»4* 

UrlVtV kXSrVkT '.Vllr« fS»Jc . I« X>&& tItTI. C 1. ^ XI : CW pCT 1» GM« i 

yi»n>*t 4*r^:&&v tln/ern qkattr« Ali^cl:! c« bt^x« i& iMZ« ab»*, fi 

^•rf4rEi4*rr p»r l«iro M^raae^tt* ]e riutitie e: rase« ubU MIa 

«juacUr d kitr« qbtlsiaofiii {^erftC'ie. et pUciur asaBti fai 

Jj ib»»f&U/>ri et ibaiditt«ri crceettGtndo contra el fai>eBtc sei 

H »Cfpra. et coLtra ei e'^r&a4«. Cap. It3: Cbe BisasB C^rsBliB« 

tif preturiia. n«- pcriii prMDrar. b« auocar per bIcbb« fortitieri im 

rii«rjiera ö ftekHrime&ti »Ott« peaa de perp. XXV. »e b«b na 

ifiun, el <|aa1 potti aoocar per el forestiero . esaead« e»o pmcftle, nB ak» 

•«•nterioik aotirj Ja detU peoa. Reform. Cap. 10» (BeacUaBt rmmlm Md 

I4äsi>>: Ou'jd aliquit Adaocatas CoBUBonia noB poasit Bccipere aKfna ■•- 

luljfinem pro aiiqua ratione. aiai f^asom mam poeaa McnaieBti. Bt f^ 

f.'urif|fie Aduoeatua aceiperet aliquod proeminn Boodae prctn, Td 

vel poiiionia aoloat io dnplom totam id qaod aceiperet aaaäBibaa« at 

cuiuB poena luedieUa sil ComiBOBia, et alia aecoaatoria, dasmodo prnfcataai 

fueril per duoa idoneoa testei ad miana , iBteUigeado de Jadiciia ac« ralia- 

iiiliuB. c|uae iianl ia CarzaU et aoa foria, et vitra aü priaataa Adaacarla fra 





Ulis sex mcnsibus. Sed in Gne litis p«tere pOHsit Aduocalns leu Procaralor. 
qui in causa ipsa ludiciiUler ütiganei'it et habere debeat expenais perdenli* 
de umni eo , quad per aeiiteDtiam aul per concordiam de ipaa lite recapern- 
ait, prclJBiu infroscriptum . vidcliuct vBi[je ad Hbras Irei aolidoB tres; sed 
A tribus Ropra solidam rnuiu pro [|Uo]ibc( perpero, exlimato valore boDoram 
Ipsius Ulis recnperatorum. Et qood dictum esl de Advocatis, dicitar etiam 
4e ProcuraluribuB. 

Die Vorladung geschah darc^den NantiaB luilleUt des Siegel* des 
Richlers (Statut. Cap. S4). nenn der GegeoBtand des Streites fünf Perpercn 
Überstieg bei einem eln(reklagten Ma.Dne auf den acblen , bei einer verwit- 
weten Frau auf den fUnfzehntea Tag; bei einem niedereren Betrag in er- 
■Icm Falle auf den vierten, im zweiten auf den achten Tag; handelte e« 
■ich aber nur uni ein Pcrper oder darunter , beim Manne auf den n&chBleu, 
bei der Witwe auf den zweiten Tag (Statut Cap. 30). 

Eravbien der Geklagte nicht vor dem Richter nnd wusste er Bein Weg- 
bleiben nicht gchSt'ig zu rechtfertigen, so wurde er gegen Eid des Klägers 
verurlheilt (Slal. Cnp. 24). Sonst wurde die Verhandlung, wie es scheint 
tD einfachen Formen, vcrgenommen. Der Geklagte, wenn er nicht Vermö- 
gen btsans, welcbcB dem Gegenstande des Streites an Werth gleich kam, 
muBste Caution leisten (Statut. Cap. 24). - 

Kein Verwandter bis zum dritten Grade konnte fQr Jemanden, wohl 
aber gegen ihn sengen. Fremde, Feinde, Weiber. Unmündige unter vierzehn 
Jahren. Slrassenräabcr und die den Glauben verloren halten , konnten 
nicht als Zeugen auflrelen (Statut. Cap. 30 und 37). 

Das gerichtliche Erkennlnias muaste den Statuten und Gewohnheiten 
der Insel gemüaa sein. Als vorzUglicbales und in den meisten Fallen ein- 
iges Reehlamittel dagegen galt die Appellation, welche binnen acht 
Tagen angemeldet werden masale (Statat. Cap. ä5). Nach eine» Beschlüsse 
dea groaaen Käthes vom 31. October 1411 mnsste bei der Appellation Cau- 
tion geleistet werden, und wurde der Appellant sachfällig, so luusslc er der 
Gemeinde för jeden Pcrper vom Wertbe des Streitgegcnalandes zwei Soli- 
doa als Slrafe zahlen, und seinem Gegner alle Schaden und Kosten ersetzen 
(Beform. Cap. 133). 

Die VoUitrockung des gerichtlichen ErkenatoiMes (Intromissio) fand 
statt : Primo in mobilia domus , et si mobilia deiicercnl. tunc barcam intro- 
miltat, et hi barca dcficeret, lune vinum de canepa. et si vinum deficeret, - 
tunc animalia; et si animalia deficercnt, tunc possessiones. ai poasessiones 
deficerent. tunc vltimatim domum inlromittat. Et cui omnia praedicta dcfi- 
eerenl. tunc ad instanliaiu crediloris dehitor carceribus rceludatur, non re- 
laxandus donec ereditaii salisfactum fuerit integre (Reform. Cap. 165. 
Beschlnss vom IS. Februar 1432). 

Ein eigenes Verfahren kam bei Schätzung und Erstattung de* Schadens 
ror. Dasselbe wnrde ebenfalls am 18. Februar 1432 geregelt (Reform. 
Cap. 179 big leaj. ' 



Cri 



alr. 



Chili. 



mDiangea. 



So DDliedeaUnd aoch vom Slandpankte der heati^M 1 
wiBseDichaft die SRduDges sind, welche die Statuten von 
Verbrechen and deren Br.stmfang enUiallen, lo wenig »ach il 
AufüuBiing dieser Nachlscile des Rechlskbens denjenigen HDclu 
•prichl, weluhe man henle in dieser Hinsicht als Bedingung einen ntiosd 
Icn und entsprechenden Gesetzgebongs- und Itecht*sy Siemes zu betrackiM 
pflegt, so ist doch in reuhlthisloriseh^f Richlnng eben dieser T heil i 
cnridluBChen SlatDien von hScbstent Inletcsse. Bei dem (.'mslande. dl 
Stitiungen aber Verbrechen und Strafc^n in jedem Getctiijslemc die äU* 
slen Bestimoiangen , gletcbsam der erste und iilesle Unterbau sind . di 
dann später erst anderwartige Normen beigefügt werden ; moia man aa 
in den Statuten von Corzola diese Satzungen als Ausgangspunkt bei i 
Aufzeichnung des geschriebenen Rechts auf Cartola betrachten. Unti 
sDcbl man sie aber näher , und stellt man sie namentlich mit den eolspri 
chenden Beatimmungen der Stalulen von Meleda and Lagosta suaamuMi 
■o ist die fast w5rUicbe Uebereinslimmung. ja sogar die nämliche Reibea 
folge der einzelnen diesen Gegenstand betreffenden Capitel bei apftteri 
Einschaltung einzelner BestimmuDgen , die auf CnrEola viel amfasaendd 
ist, als auf iUeleda nnd Lagoala. eine äusserst merkwürdige Eracbeinnai 
Wir erlauben uns eine ZosammenBlellang des am Beginne dieser SIndit 
mitgelbcilten Verzeichnisses der Ueberscbriflen der einzelnen Capilel ai 
den Bestimmungen der Statuten vun Meleda und Lagosla nocbmala zn ei 
pfolilen. Eine solche Zusammenslellang führt zu dem not wei fei haften Ri 
snltalo . dasB die in den drei Inselgemeinden wübrend d« 
Milielallers in Geltung bestandenen Statuten und Rei 
Systeme einer gemeinscbaftlicheu Wurzel entwuchsen. 

Sternen eine Verschiedenheit, und theilweise sugar Dl 
genz bemerkt wird, dies den besonderen Riehtungem da 
Velks- und Rechtslebcng auf den einzeln ge 
■ ein. und dann dem v erschiadenen Cnltu r- undBildans« 
grade, der nuf Cnrzola viel hSher war. als auf Meied« i 
Lag Data, zuzuschreiben sei. Möge es hiermit übrigens wie ii 
sein, auch im historischen Entwickelungsgange des Rechtslebens wKbreft 
dei Alittclalters bilden die drei Inseln ein innerlich eng zusammenhängelf 
des, und nach Aussen abgeschlossenes Gonxc. 

Nach dieser allgemeinen Bemerkung dOrfto unseres Erachlens d 
Tendenz dieses Aufsatzes GenUge geschehen, wenn wir nnr eine korss A 
deutuDg aber den Inhalt der das Slrafracht naher betreffenden Satinnf 
der Statuten von Curzola geben. 

Als Verbrechen werden in den Stalulen von Cunola bezeichnet: Vu 
ralh an den poUliaehcn Bestand der Gemeinde. Mord. Todtachlag. VersIttM 
inelung und Verwundung, Raub, Diebstahl. Kcihzuchl, Brandlegung, a 
einielne auf die Einzel Vorkommnisse Curzola's bezügliche recht»- odf 
crdnungstfircnde Acte, i. B. Verletzung des Molo. Ein eigene« System r 



J. 



42 t 

Btrafen wird in den Staiaten nicht wahrgenommen. Die Strafen , welche 

ingi werden , find wohl anch Strafen an Leib und Leben und an Frei- 
Statat. Cap. 2 flUierläiit auch die Bestrafang der von Perionen unter 
-14 Jahren TerUbien Tftdtangen gänadich der WillkQr and Einsieht der 
Onie. Doch bei weitem überwiegend sind Geldstrafen , welche jedoch 
ffTMaeathcils der Gemeinde zufielen. Obgleich man den einzelnen Bestim- 
■■■gen ansieht, dass sie aas der Idee der Abkaufung der Privatrache and 
■u dem dieser entwachsenen aralten Strafsysteme der Geldbasson hervor- 
giagen, so erhielt doch der Beleidigte ausser dem Schadenersatz keine auch 
■nr halbwegs entsprechende Vergütung; es war ihm in der Regel nicht ge- 
•lattet« sich mit dem Verbrecher zu vergleichen , und Überhaupt sieht man, 
dasfl die Idee von der Strafberechtigung der Gemeinde (allem Anscheine 
naeh als Vertreterin der Staatsgewalt) bereits Eingang gefunden. 

Als charakteristisch führen wir beispielsweise die die Bestrafung des 
Verraths an der Gemeide betreffenden Bestimmungen an. 

Reform. Cap. 56 (Beschluss vom 12. November 1403): Quod quicun- 
q«6 fecerit vel attentaverit aliquid contra Commune Curzulae et contra sa- 
eramentum suum, et specialiter contra priuilegia et iura Communis, truace- 
ter caput et perdat omnia bona sua, quae - deveniant in Commune et domus 
rina a fundamento proriatur. Et si fugerit, sit in banno. Ja sogar über 
•in gegen die Rechte der Gemeinde abgelegtes Zeugniss verfügt Statut 
Cap. 77: Che qualunque fara testimonianza contr' el Common de Curzola 
in lauer d* alcuna special persona , perda irremissibümente tutti li beni sui, 
el sia bandito da Curzola et suo distretto , il quäl , si da poi sariL peruenuto 
alle mani del Reggimento, perda il capo. Intendendo, che per la testifica- 
tion di quelle desse le ragioni del Common ad alcuna persona. 

Uebrigens liefern uns die das strafrechtliche Verfahren betreffenden 
Bestimmungen ein sonderbares Gemisch der Tendenz gegen den Angeschul- 
digten auf dem Wege der Inquisition zu verfahren , und des Bestrebens, 
das Princip des Accusationsprocesses als Opposition hiergegen festzuhalten, 
namentlich wo es sich um die Achtung der Persönlichkeit der Gemeinde- 
mitglieder, freilich vorzüglich der Edlen handelt. Im Einzelnen sind diese 
Bestimmungen weder in rechtshistorischer, noch in irgend einer anderen 
Hinsicht besonders lehrreich. 



Schliesslich, nachdem J. M. Pardessus den Statuten von Curzola die 
Ehre angethan hat, in seiner berühmten Collection de lois maritimes 
anterieures au XV III siede, tom. V (Paris 1639, S. 96), ihre das 
Seewesen betreffenden Bestimmungen ebenfalls mitzutheilen , glaube ich 
mieh verpflichtet, auf dieselben, so geringfügig sie auch an sich erscheinen 
mögen, nochmals hier insbesondere hinzuweisen. Pardessus führt die 
Capitel 82 und 72 der Statuten an , welche oben , wo von den Sicherheits- 
Bassregeln hinsichtlich des Eigen thumes die Rede war , eingeschaltet sind. 

Sie beziehen sich auf die zu Gunsten Schiffbruch leidender Fahrzeuge 
getroffenen Anstalten. N&her noch, da sie die Schiflfahrt und den See- 

28 • 



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-;iaiti cum *>ii» luiriflarii* *l Uli*, e! ipivr.:-« OTÜibet solaere id. qnod 
Je Hirt -i« «■ mpflil. lusri^-'d-: ip*i i» p«ri>cti liijii. El non va1«aAl »imilra 
Iiilr'iiiiia:.le« niiiisia ipia »^u bkrca* i?*ai M* o^mmitsas diniitUre v*l re- 
laxar" a)il>i. ijnarn in porlu f arz>iU«, vl,i *i r^sisnarc v«la«rit. tencalnr UU 
4ftD illas uiiinda^ et hene armizatai ia ip4<> porlu Domino sbi> relasare poena 
pcrp. V prn ■(uolibfit conlraUvienle «t vii-e •]unlibel , refeclio 
(Uiiiiioruni, eipftrmtram, et inUreMv occiirrenliuiu. 



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