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Full text of "Aristoteles Thierkunde. Kritische Übersetzung"

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OF 


of the Museum 
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COMPARATIVE ZOÖLOGY, 
| AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, | 


Pounded by private subscription, In 1861. 


Deposited by ALEX, AGASSIZ. 


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APIETOTEAOYE 
IETOPIAI ΠΕΡῚ ZEN. 


ARISTOTELES 


THIERKUNDE 


KRITISCH-BERICHTIGTER TEXT, 
MIT 
DEUTSCHER ÜBERSETZUNG, SACHLICHER UND SPRACHLICHER 
ERKLÄRUNG UND VOLLSTÄNDIGEM INDEX 


VON 


D®, H. AUBERT um ἢ, FR. WIMMER. 


MIT SIEBEN LITHOGRAPHIRTEN TAFELN. 


ERSTER BAND. 


| LEIPZIG, 
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 


er 1808, 


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VORWORT. 


Die Studien, welche wir bei unserer Ausgabe und Ueber- 
tragung des Werkes von Aristoteles »Von der Zeugung und Ent- 
wickelung der Thiere« gemacht hatten, veranlassten uns, »der 
Thierkunde « desselben, seines von jeher vielgepriesenen Haupt- 
werkes auf dem Gebiete der Naturbeschreibung, eine eingehende 
Betrachtung zu widmen. Diese führte zu der Ueberzeugung, 
dass die Schrift des grossen Stagiriten von Neuem einer Be- 
arbeitung bedürfe, welche die Aufgabe hätte, den Text kritisch 
zu säubern und das Verständniss desselben durch eine neue 
Uebertragung zu erleichtern. | 

Die grosse Arbeit J. G. Schneiders hat trotz des Auf- 
wandes einer glänzenden Gelehrsamkeit den Naturforschern, 
welche bis auf Aristoteles zurückzugehen nicht verschmäht 
haben, nur wenig genützt und die Schwerfälligkeit seiner Com- 
mentare vor der Benutzung dieser Quelle eher abgeschreckt als 
eingeladen. In der neuen Didotschen Ausgabe liegt zwar ein 
verbesserter Text vor, aber wir bezweifeln, dass den Zoologen 
durch die lateinische Uebertragung Bussemakers die schwie- 


IV 


rigen Stellen des Griechischen Originals zugänglicher geworden 
seien. 

Wir haben den Versuch einer neuen Bearbeitung und Ue- 
bersetzung ins Deutsche gewagt und dieser Arbeit eine Reihe 
von Jahren mit Ernst und Eifer obgelegen. Durch die Ver- 
‚ einigung unserer Kräfte zur Bewältigung der sprachlichen und 
sachlichen Schwierigkeiten durften wir hoffen, neue Gesichts- 
punkte in der Commentirung und Auffassung des vorliegenden 
Werkes zu gewinnen, und wir glauben unsern Vorgängern 
gegenüber das Verdienst in Anspruch nehmen zu dürfen, mit 
grösserer Strenge in der Kritik verfahren zu sein. 

Diese Kritik erstreckt sich erstens auf die Echtheit des 
Textes — eine Frage, welche bisher kaum aufgeworfen worden 
ist, welche aber für uns das Resultat gehabt hat, dass wir fast 
ein Drittel des ganzen Werkes als nieht von Ari- 
stoteles verfasst ansehen müssen. — Sie erstreckt sich 
zweitens auf die zu Gebote stehenden Lesarten unter steter 
Berücksichtigung des Zusammenhanges und des Sinnes; wir 
haben sowohl die handschriftlichen Varianten, welche die Litera- 
tur dem imponirenden Fleisse Jmmanuel Bekkers verdankt, 
als die Lesarten der Ausgaben sorgfältig erwogen und bieten 
dem Leser zur Begründung unserer Kritik, so wie zu weiteren 
Untersuchungen ein Material, wie es bisher noch nicht beisam- 
men gewesen ist. — Unsre Kritik erstreckt sich drittens auf 
das Sachliche: wir haben in Bezug auf Thierbestimmungen und 
Verständniss der Ausdrücke für Organe u. s. w. mit grösstem 
Freimuthe festzustellen gesucht, was zu verstehen ist, und was 
nicht, und haben der äusserst laxen und verschwommenen Kritik 
der Beobachtungen des Aristoteles, welche ihm selbst zum 
grössten Schaden gereichte, ein Ende gemacht. Mit Ausnahme 
einiger specieller Abhandlungen können wir nur J ürgen Bona 
Meyers Werk von dem Vorwurfe freisprechen, dem Aristoteles 


v 


Angaben imputirt zu haben, welche er nie gemacht hat. Grade 
durch unsre Vereinigung sind wir in die Lage gesetzt worden, 
dass der Eine vor dem Andern seine Commentirung zu motiviren 
und zu belägen genöthigt war, und die Strenge, die wir hier ob- 
walten liessen, hat uns darüber zur Klarheit gelangen lassen, 
was wir denn eigentlich vom Aristoteles verstehen. 

Leider sind wir genöthigt gewesen, desswegen eine Menge 
von Literaturangaben in den Anmerkungen zu häufen, so dass 
die Arbeit einen gelehrteren Anstrich bekommen hat, als uns 
lieb ist. Allein der Sachverständige wird uns zugeben, dass wir 
sehr sparsam mit literarischen Citaten gewesen sind und dass 
wir sie ohne grosse Mühe auf das Zehnfache hätten vermehren 
können. 

Wir haben ferner das aufrichtige Bestreben gehabt, dem 
Aristoteles gerecht zu werden und uns die Lage klar zu machen, 
in welcher sich immer der Begründer einer Wissenschaft 
befinden muss. Was konnte Aristoteles wissen? Wie hat er sein 
_ Wissen verwerthet? das sind die Fragen, die wir stets aufzu- 
werfen für geboten hielten. Wer, wie Lewes, diesen Gesichts- 
punkt nicht consequent festhält, wer, wie Lewes, den Anspruch 
erhebt, Aristoteles hätte das wissen müssen, was wir jetzt 
wissen, und wenn er es nicht gewusst hätte, so hätte er das, 
was wir jetzt wissen, ahnen müssen, der wird nicht im Stande 
sein, unserm Autor historische Gerechtigkeit widerfahren zu 
lassen. Es ist wirklich zu bedauern, dass des berühmten Eng- 
länders in so vielen Beziehungen interessantes und anziehendes 
Werk über Aristoteles den historischen Standpunkt so sehr 
ignorirt hat. Er ist dadurch in das eigenthümliche Schwanken 
gerathen, einmal die Verdienste des Aristoteles überschwänglich 
zu preisen, ein andermal nicht nur seine Kenntnisse, sondern 
auch seine Beobachtungsgabe und seine Methode masslos herab- 
zusetzen. 


pi 


Wir hoffen, dass die vorliegende Ausgabe der Thierkunde 
nicht nur den Naturforschern willkommen sein werde, sondern 
dass auch die Sprachforscher uns die Anerkennung nicht ver- 
sagen werden, dass dadurch die Kenntniss dieses bedeutenden 
Werkes der alten Literatur um einen Schritt weiter gefördert 
worden sei. | 

Für die freundliche Theilnahme, welche Herr Staatsrath 
Professor Dr. Grube in Breslau unserer Arbeit bewiesen, und 
für manche Aufklärungen, namentlich über wirbellose Thiere, 
sprechen wir demselben hier unsern ergebensten Dank aus. 


Breslau, im April 1867. 


Aubert. Wimmer. 


INHALTSVERZEICHNISS,. 


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Erster Band. 


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IV. A. Aufgabe und Plan der Thiergeschichte. . . . . . !. 2.22 νων 
B. Die Specialkenntnisse des Aristoteles . . . 222 2 2 22. 

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Drzeugung und Entwiekelung . 7... ln. eusuenen 

d. Triebe und Instincte der Thiere. (Psychische Thätigkeiten) . . 

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B. Die Gruppirung der Thiere bei Aristoteles . . . . 2 22222... 
C. Verzeichniss der Thiere . ...... ER πο Τ᾿ 
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Gruppen der Amphibien und Reptilien... . . 22.2.2... 

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VI. Weichschalthiere. (Krebse) ........ 
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Zeiten und Maasse. . . . . . REP BE Ne 
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Erstes Buch. 3.5 vun. en δος αν 
Zweites Buch : N ER. RR Te ee 
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Tiertes Buch 2 RER EN EEE U 
Fünfies Buch : » ei Sn οὐ 


Bechstes Buch ον ΠΥ ΡΠ 
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Nachträge des Herrn Dr. E.E. Seiler. ......... 
Verbesserungen von Demselben . . 2 2... e0e 0... 
Erklärung Üf Tafeln... u:, . ee en a 


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EINLEITUNG. 


Das vorliegende Werk repräsentirt einen Theil des Biologen Aristo- 
(6165: wir finden in ihm sein zoologisches, anatomisches, physiologisches 
Wissen niedergelegt, und wenn wir die Elemente, aus denen es besteht, 
untersuchen und zu einem Ganzen ordnen, so ergiebt sich eine bestimmte 
Vorstellung von diesem Theile seiner geistigen Thätigkeit, die wir im 
Ganzen wie im Einzelnen mit den Vorstellungen die wir von andern For- 
schern und Denkern gewonnen haben, vergleichen können. Bevor wir 
aber dazu gelangen, muss ein weiterWeg zurückgelegt werden. Wir ver- 
stehen seine Sprache nur theilweise, wir können oft nur muthmassen, 
wovon er spricht, dadurch werden wir unsicher, was ihm vorgelegen 
habe, und wissen nur sehr selten, wie es ihm vorgelegen habe. Und 
- wenn wir nur immer gleich wüssten, ob wir es mit ihm selbst zu thun 
haben, ob das zu analysirende Object auch rein und unverfälscht ist, ob 
sich nieht im Laufe der Zeit fremde Niederschläge an dasselbe ankry- 
stallisirt haben, ob wir es nicht erst auswaschen müssen und umkrystal- 
lisiren lassen, ehe wir daran gehen können, es zu analysiren. Diese Vor- 
arbeit wird jedenfalls zu machen sein — dann erst wird es möglich sein, 
ein Verständniss, eine richtige Vorstellung von dem vorliegenden Werke 
anzubahnen und so eine Einsicht in das Wissen und die Anschauungen 
des Aristoteles auf dem Gebiete der Biologie zu gewinnen. 


I. Echtheit des Textes. 


1. Wir haben also zunächst die Frage zu erörtern ob wir diese 
Schrift des Aristoteles in ihrem ursprünglichen Umfange und in ihrer un- 
verfälschten Gestalt besitzen. 

Die Quelle derselben, die Handschriften, — zu welchen wir auch 
den Text der Aldina, und die Grundlagen der ältesten Versionen des 
Guilelmus und Gaza rechnen wollen —, weisen auf zwei ältere Quellen 
hin, aus denen die beiden Gruppen, deren Lesarten uns bekannt sind, 
abgeleitet werden können. Weiter zurück lässt sich diese Spur nicht ver- 
folgen: wie früh und woraus die Verschiedenheit dieser beiden Gruppen, 
deren Quelle wir die »Urhandschriften« nennen wollen, entstanden , ist 

Aristoteles. I. 1 


2 


unbekannt. Dieser Satz wird höchst wahrscheinlich sich bestätigen; auch 
wenn noch mehr Handschriften der Thierkunde künftig verglichen werden 
sollten ; kaum lässt sich hoffen, dass noch eine ältere Handschrift auf- 
gefunden werde. Wir gründen diese Behauptung darauf, dass die zahl- 
reichen Citate und Auszüge aus der Thierkunde in den alten Schriftstel- 
lern, bald mit des Aristoteles Namen, bald ohne denselben, im Wesent- 
lichen mit dem noch heut vorhandenen Texte in Uebereinstimmung sind, 
soweit sich von diesen Citaten annehmen lässt, dass sie aus ihm und 
nicht aus anderweitigen Quellen geschöpft worden sind. Die Verschie- 
denheit aber jener Urhandschriften,, welche wir als den Ausgangspunkt 
unserer handschriftlichen Ueberlieferung betrachten müssen, ist nicht 
so gross, dass sie etwa auf verschiedene Redaction des Textes hinwiese. 
Denn ausser den zahlreichen Auslassungen in beiden Gruppen, welche 
durch Homoeoteleuta zu erklären sind, und ausser den Abweichungen, 
welche sich aus verkehrter Lesung des Originals ableiten lassen, bieten 
sie uns doch im Ganzen genommen einen und denselben Text. Und dieser 
Text ist schon im Alterthum der allgemein verbreitete gewesen. Aus 
allen Theilen, mit Ausnahme des sogenannten zehnten Buches, finden 
wir bei Plutarch, Athenaeus, Antigonus Carystius, dem Verfasser der 
»Wunderbaren Nachrichten«, Aelianus wie auch bei Plnius mehr oder 
weniger genaue und wörtliche Anführungen oder Auszüge aus diesen 
Büchern, in welchen zum Theil ausdrücklich auf Aristoteles als den Ge- 
währsmann und Urheber derselben Bezug genommen wird. Wäre das 
Letztere nicht der Fall, so könnten freilich jene Schriftsteller die von 
ihnen berichteten Facta aus derselben Quelle geschöpft haben, die auch 
dem’Aristoteles gedient haben konnte. Aber da wo sie den Aristoteles als 
Autor nennen, müssen wir annehmen, dass sie das Angeführte auch bei 
ihm gefunden haben, dass sie es wenigstens in dem Exemplare gefunden 
haben, welches sie als die ἱστορίαι περὶ ζῴων des Aristoteles besassen. 

Damit ist aber freilich nicht bewiesen, dass diese mit unseren heu- 
tigen übereinstimmenden Exemplare der Thierkunde diese Schrift in 
derjenigen Gestalt erhalten haben, in welcher sie aus der Hand des 
Aristoteles selbst hervorgegangen war. Ja wir haben die stichhaltigsten 
Gründe dies zu bezweifeln. Wir glauben vielmehr darthun zu können, 
dass der heutige Text unserer Thierkunde, abgesehen von den durch die 
schriftliche Vervielfältigung hineingekommenen, von dem Unverstand 
oder der Eilfertigkeit der Abschreiber verschuldeten Entstellungen, nicht 
so, wie wir ihn besitzen, von Aristoteles selbst verfasst, dass er vielmehr 
vielfach entstellt und namentlich durch Zusätze und Einschiebsel aller 
Art verunstaltet worden ist. 

Niemand, der mit der Schreibweise und mit den naturwissenschaft- 
lichen Grundsätzen des Aristoteles vertraut ist, wird Anstand nehmen, 
beide in der Thierkunde wiederzuerkennen , auch ohne Berufung auf die 


3 


Citate, welche sich darin auf die entsprechenden Stellen und Lehren anderer 
unangezweifelten Schriften des Stagiriten, wie derer von den Theilen 
und von derZeugung undEntwickelung der Thiere, vorfinden. 
Wir begegnen nämlich in der Thierkunde einer namhaften Anzahl von 
Stellen, in welchen die in den genannten Schriften entwickelten Ansichten 
und Lehren und mitgetheilten Beobachtungen zum Theil in denselben Aus- 
drücken, ja bisweilen mit denselben Worten niedergelegt sind: aber sie 
zeigen Sich am gehörigen Orte, im richtigen Zusammenhange und man 
sieht in ihnen denselben Autor, der in seiner einfachen kurzen und be- 
stimmten Schreibart dieselbe Sache mit denselben Worten, bisweilen auch 
mit den aus dem Zwecke erkennbaren Veränderungen berichtet. Es drängt 
sich kein Verdacht auf, dass eine fremde Feder von hier oder von dort 
etwas entlehnt habe. Andererseits aber kann es bei aufmerksamer Lesung 
der Thierkunde Niemandem entgehen, dass sich in dieser viele bald kür- 
zere bald längere Abschnitte vorfinden , welche den Grundsätzen seiner 
Naturbetrachtung widersprechen, von der ihm eigenthümlichen Darstel- 
lungsweise dieser Objeete und seiner Terminologie, endlich auch von 
dem formellen und grammatischen Charakter seines Stils abweichen. 
Der letzte Punkt, dessen so eben gedacht wurde, ist ein äusserst 
schwieriger. Von der grammatischen Seite sind die Schriften des Aristo- 
. teles verhältnissmässig am wenigsten angesehen worden : diese Betrach- 
tungsweise war für die Philologen wenig anziehend und es ist nicht zu 
verwundern,, dass sie gegen den Inhalt in den Hintergrund getreten ist. 
Dennoch scheint so viel unzweifelhaft, dass die Graeecität des Aristoteles 
noch der klassischen Periode angehört, und dass auch bei ihm die klassi- 
sche Syntax für die Kritik des Textes massgebend ist. Man wird nur nicht 
vergessen dürfen, dass die nur auf die Sache gerichtete Darstellung und 
das Streben nach Kürze bei Verschmähung alles rednerischen Schmuckes, 
oft eine nicht abzuläugnende Härte, jaauch Schwerfälligkeit und Dunkel- 
heit des Ausdrucks erzeugen mussten. Wie Vieles davon dem Aristoteles 
selbst zur Last fällt, wie Vieles auf Rechnung der Abschreiber zu setzen ist, 
lässt sich kaum sondern. Von Letzterem werden wir bald nachher sprechen. 
Aber in einer grossen Anzahl von Stellen und Abschnitten dieses 
Werkes zeigen sich so grosse Abweichungen von dem bei aller Einfach- 
heit doch sehr typischen und charakteristischen Stile des Aristoteles, 
dass man ihn darin nicht wiedererkennen kann. In der Art der Dar- 
stellung und Beschreibung der Objecte, in der Betrachtungsweise selt- 
samer und .auffallender Erscheinungen, in der Begründung und Erläu- 
terung derselben, wie auch in der Anordnung und Behandlung des 
Stoffes begegnet man so vielem Auffallenden und Fremdartigen , dass 
der Verdacht nicht abzuwehren ist, dass der ursprüngliche Text unseres 
Autors vielfältig verfälscht und durch absichtliche oder zufällige Aende- 
rungen, Zusätze und Unterschiebungen entstellt worden sei. Wenn man 


1* 


4 


zumal die Art und Weise ins Auge fasst, wie Aristoteles ungewöhnliche 
und wunderbare Erscheinungen in seinen andern Schriften erwähnt und 
erläutert oder erklärt; wenn man bedenkt, wie er stets, wo der Stoff 
oder der vorhandene Glaube ihn zum Vortrage derselben nöthigte, darauf 
hinausgeht, das Wunderbare durch die Zurückführung auf die Ursache 
fernzuhalten , den Aberglauben abzuweisen und Fabeln oder Märchen zu 
zerstören, oder sie wenigstens unter Angabe ihrer Gewährsmänner auf 
sich beruhen zu lassen: so wird man bei den wunderlichen Fabeln und 
deren bisweilen noch wunderlicheren Erläuterungen, die man in der 
Thiergeschichte findet, sich der Ansicht nicht verschliessen können, dass 
Aristoteles nicht so mit sich selbst in Widerspruch treten konnte, 
und dass wiresan solchen Stellen mit fremdem und unter- 
seschobenem Gute zu thun haben. Man wird uns hier einwerfen 
können, dass er es in der Thierkunde, worin er alle möglichen ihm zu- 
gegangenen Nachrichten zusammengetragen , die zur näheren Bekannt- 
schaft mit diesem Zweige des Wissens dienen konnten, nicht so genau 
zu nehmen brauchte, und dass er hier Alles, auch wohl gelegentlich, bei- 
gebracht, was wissenswürdig erschien, wenn es auch nicht vollständig 
beglaubigt sein mochte. Man wird uns auch darauf verweisen, dass 
Vieles, was uns heutigen Tages als Fabel oder Aberglaube gilt, darum 
es noch nicht für Aristoteles zu sein brauchte. Man mag einräumen, dass 
in einer solchen Schrift Manches habe erwähnt werden können, dessen 
Beglaubigung nicht durchaus sicher war und dass Artstoteles genöthigt 
gewesen sei viele Angaben und Nachrichten auf Treu und Glauben von 
den Berichterstattern und Gewährsmännern aufzunehmen über Dinge, 
die er nicht selbst beobachten konnte, und dass nach seiner Naturansicht 
Manches als glaublich oder richtig erscheinen mochte, was wir als Fabel 
verurtheilen, Manches als gültige Ursache erschien , was wir nach unse- 
ren Theorieen belächeln. Dagegen muss festgehalten werden, dass Ari- 
stoteles auch in diesen Büchern, soweit wir dieselben als echt betrachten 
zu müssen glauben, fabelhafte Nachrichten und die aus den herkömm- 
lichen Annahmen, oder aus den Berichten der Augenzeugen, als da sind 
Fischer, Zeidler, Jäger, entnommenen Nachrichten immer durch die 
Worte »wie es heisst« oder »man erzählt, man behauptet« auszeichnet. 
Was aber die Hauptsache ist und worauf schon Cameus in wenigen tref- 
fenden Worten hingedeutet hat, der Vorwurf dieser Schrift ist es gar 
nieht, eine Sammlung von Nachrichten und Notizen über die 
T'hierwelt zu geben und die vorhandenen und bekannten Thiere zu be- 
schreiben, ein eonspeetus regni animalis nach unserer Auffassung zu sein. 
Den Alten lag so etwas überhaupt fern. Wenn sich auch schon die ἱστορία 
περὶ φυτῶν des Z’heophrast etwas mehr dem heutigen Standpunkte nähert, 
so ist doch auch in diesem Werke noch die Tendenz der allgemeinen Ge- 
sichtspunkte, nach unserer Ausdrucksweise die physiologisch-biologische 


d 


Betrachtung, vorherrschend. Wie viel ferner musste sie dem Aristoteles 
liegen, der mit seiner universalen Anschauungsweise zwar die Betrach- 
tung des Einzelnen und Kleinsten nicht verschmähte, aber es nur im 
Verhältniss zum Ganzen, in seiner Beziehung auf das Allgemeine maass 
und verwerthete. Nicht die Kenntniss der Thiere, sondern der Thier- 
welt, als eines Theiles der Schöpfung, wollte Aristoteles in diesen 
Büchern vermitteln und zwar haben sie zunächst die Bestimmung die 
Erscheinungen und Thatsachen in einer Uebersicht vorzulegen, deren 
‘innerer Zusammenhang und ursächliche Verhältnisse in den Schriften 
»von den Theilen«, »von der Zeugung und Entwickelung« und den übrigen 
kleineren Abhandlungen umständlicher erklärt werden. Wenn man in 
diesem Sinne unsere Thierkunde sichtet, so wird man in den unzweifel- 
haft echten Theilen derselben einen festen Plan und regelrechten Fort- 
sehritt finden. Es wird zuerst die Anatomie behandelt, und zwar die 
Organe des Menschen und der Blutthiere, die Gewebe derselben und 
die Anatomie der blutlosen Thiere; dann folgt die Physiologie; hierauf 
die Zeugung und Entwickelung; endlich die Biologie. Man wird aus 
dieser Anordnung also erkennen, dass die ἱστορίαι περὶ τὰ ζῷα oder περὶ 
ζῴων eine »wissenschaftliche Forschung« zum Gegenstand hatten, in 
welcher die Betrachtung der einzelnen Thiere nur in sofern Werth hat 
und einen Platz beansprucht, als sie zum Beleg und zur Erläuterung all- 
gemeiner Sätze dient. Wenn man aber diesen Plan, welchen Aristoteles 
in der vorliegenden Schrift ganz unzweideutig verfolgt hat, anerkennen 
muss, so folgt daraus mit Nothwendigkeit dass man dasjenige, was die- 
sem Plane fremd ist, auch als ein Fremdes auszuschliessen hat. Eine 
grosse Zahl von Stellen kündigen sich zunächst dadurch, dass sie den 
Zusammenhang der Rede sowohl als des Inhalts auffallend unterbrechen, 
als verdächtig an, eine ebenso grosse Anzahl von Stellen, die ihrem 
Inhalte nach ausserhalb dieses Planes liegen, sind zwar äusserlich durch 
Phrasen und Partikeln in Verbindung gebracht, können aber doch nur 
als gelegentliche Zusätze betrachtet werden. | 

Diese fremden Bestandtheile geben sich endlich auch dem mit dem 
Stile des Aristoteles hinreichend Vertrauten überhaupt durch abweichende 
Ausdrucksweise, insbesondere durch ungewöhnliche Structur der Rede, 
Wortbildungen und Termini, sowie durch anderwärts nicht vorkommende 
Namen zu erkennen. Auf Vieles, wenn auch nicht auf Alles, dieser Art ist 
in den Anmerkungen zum Texte hingedeutet worden. Wir glauben damit 
nur einen Anfang gemacht zu haben -und haben hierin grosse Vorsicht 
beobachten zu müssen gemeint. | 

Fassen wir nun das Ergebniss dieser Erwägungen 
zusammen: so glauben wir annehmen zu müssen, dass 
erstens in den sechs ersten Büchern und in dem achten der 
Thiergeschichte sich eine grosse Anzahl von unechten 


6 


Stellen findet, theils kürzere theils längere, welche 
in den ursprünglichen Text des Aristoteles eingescho- 
ben worden sind. Ausserdem aber halten wir das ganze 
zehnte, siebente und neunte Buch nicht für ursprüngliche 
Theile dieser Aristotelischen Schrift. 

2. Ueber das sogenannte zehnte Buch ist schon von Camus (I. p. 
XXVH) unter Nr. XIX ein vollgültiges Urtheil abgegeben worden, das 
man noch heute von Anfang bis Ende unterschreiben kann. Wenn er 
sagt: voici les motifs qui m’ont determine ἃ me ranger parmi ceux qui 
croyent que ce traite, loin de faire partie de l’Histoire des Animaux, n’est 
peut-etre pas m&me un ouvrage d’Aristöte, so hat man dies nur dahin 
abzuändern, dass diese Schrift nicht nur »vielleicht nicht«, sondern 
ganzgewissnicht eine Schrift des Aristoteles ist. Schneider nennt 
dieses Buch im Teexte ψευδεπίγραφον und sagt 2 p. 456 »Deeimi libri, qui 
vulgo fertüur, versionem Scaligerianam omisimus, eum liber ipse manifesto 
sit supposititius, et ab historia de animalibus paene totus alienus. Quippe 
est de causis sterilitatise. Der Text dieses Buches befindet sich in einer 
Venetianischen Handschrift (Nr. 212 G* bei Beiker\ mit der Bemerkung 
am Schlusse des neunten Buches σημείωσαι ὅτι ἐν τῷ λατινιχῷ εὕρομεν χαὶ 
δέχατον βιβλίον τῶν περὶ τὰ ζῶα ἱστοριῶν, οὗ N ἀρχὴ ᾿ προιούσης δὲ τῆς ἢ- 
λιχίας ἣ τοῦ μὴ ---ϑατέρῳ ἐστίν᾽. οὐχ οἶδα εἰ τοῦτο τὸ βιβλίον εὑρίσχεται χαὶ ἐν 
τῷ ἑλληνιχῷ" μέχρι γὰρ τοῦ νῦν οὐχ ἐνέτυχον αὐτῷ., WOZU Von einer neue- 
ren Hand geschrieben ist ἀλλὰ νῦν ἐνετύχομεν αὐτῷ χαὶ ἐν τῷ ἑλλχηνιχῷ 
χἀνταῦϑα ἐνεγράψαμεν. Von derselben Hand ist vorher bei den Worten 
τέλος τοῦ παρόντος βιβλίου hinzugeschrieben οὐ τοῦ χαϑόλου τῶν ἱστοριῶν 
βιβλίου, ἀλλὰ τοῦ ἐννάτου δηλονότι᾽ εὕρηται γὰρ καὶ δέχατον. Wir vermissen 
zwar bei dieser Notiz, die wir Bekker verdanken, von welcher Hand, ob 
von der ersten, oder von der neueren, das zehnte Buch selbst in dieser 
Handschrift geschrieben ist, aber es ist Grund genug anzunehmen, dass 
das Letztere der Fall ist. Ausserdem findet es sich im Vaticanus 262, 
Marcianus 207 und Mareianus 200, sowie in der lateinischen Ueber- 
setzung des Scotus. Dagegen fehlt es in den Handschriften A® C* P und 
in der Uebersetzung von Gaza. In der Aldina steht es am Schlusse des 
Bandes als Nachtrag. Camus weist auch darauf hin, dass sich bei Plinius 
keine Spur einer Benutzung dieses Buches vorfindet, ein Umstand, dem 
wir nicht alle Beachtung versagen, dem wir aber nur eine sehr geringe 
Beweiskraft zugestehen möchten. Das sind die äusseren Gründe, welche 
an der Eehtheit dieses Buches zweifeln lassen. Aber wenn auch kein 
solches Zeugniss vorhanden wäre, wird doch Niemand, der mit der 
Zeugungstheorie und der Schreibart des Aristoteles nur irgend vertraut 
ist, und der den Zusammenhang dieses Buches mit dem Plane und der 
Einrichtung der echten Bücher der Thiergeschichte aufsucht, nur einen 
Augenblick anstehen, dieses Buch aus der Reihe der Aristotelischen 


- 
Schriften auszuschliessen und seinen Verfasser unter den Schriftstellern 
einer späteren Zeit und im Kreise der ärztlichen Praktiker zu suchen. 

Dass es einer späteren Zeit angehört, zeigt der Stil so offenbar, dass 
wir uns einer genaueren Nachweisung überheben können ; dass aber sein 
Ursprung vielmehr im ärztlichen Kreise zu suchen ist, ergibt sich aus 
der deutlich vorwaltenden Absicht, für die Hindernisse der Zeugung 
überall die geeigneten Heilmittel anzudeuten. Wenn es höchst wahr- 
scheinlich ist, dass dieses sogenannte zehnte Buch der Thiergeschichte des 
Aristoteles dieselbe Schrift ist, welche Diogenes Laertius in dem Kataloge 
der Aristotelischen Schriften unter dem Titel ὑπὲρ τοῦ μὴ γεννᾶν auf- 
geführt hat, so lässt sich auch hieraus ein Beweis für die Unzuverlässig- 
keit dieses Kataloges hernehmen,, indem er eine offenbar von einem 
Anderen verfasste Schrift unter denen des Aristoteles aufzählt. Man kann 
aber auch daraus den Schluss ziehen , dass, wie diese, so auch manche 
andere Schriften schon in früher Zeit dem Aristoteles untergeschoben 
worden sein mögen. Die Gründe, mit welchen Gesner, Scaliger und Ca- 
saubonus die Echtheit dieser Schrift nachweisen zu können glaubten, zu 
widerlegen, würde überflüssig sein : die folgenden Erwägungen werden 
unsere Ansicht ergänzen. 

3. Eine andere Bewandtniss hat esmit dem siebenten Buche. Dieses 
in allen unseren Ausgaben seit der Aldina die siebente Stelle einnehmende 
Buch befindet sich nach Beiker inzehn (darunter 1, 2, 4, 5, 6, 7 der fol- 
genden Aufzählung) griechischen Handschriften hinter unserem neunten. 
Insbesondere wird bemerkt, dass in der Venetianischen Hdschr. am 
Schlusse des sechsten Buches sich die Anfangsworte des achten Buches τὰ 
μὲν οὖν περὶ — τὸν τρόπον finden und dass am Ende des siebenten Buches 
in den Hdschrr. PA®C* die Anfangsworte des zehnten Buches προϊούσης δὲ 
τῆς ἡλιχίας angefügt sind. In den lateinischen Versionen des Scofus und 
Gwilelmus befindet sich dieses Buch an derselben Stelle, wie in den grie- 
chischen Handschriften. Erst Gaza hat es an die Stelle gesetzt, an welcher 
wir es in allen gedruckten Ausgaben finden. Er sagt hierüber in seiner 
Epistola ad Sixtum IV, welchem er diese Uebersetzung widmete und 
welcher ihm dafür die Kosten für den Prachteinband des Dedications- 
Exemplars ersetzte »Qui nonus in exemplari graeco continetur liber, hune 
ego septimum collocavi, nec id temere factum existimo. Agitur enim in 
eo de hominis generatione, quam rem Aristoteles continuo a generatione 
caeterorum animalium pollicetur explicaturum. Itaque cum quinto et sexto 
libro caeterorum animalium generationem exposuisset, nulli dubio esse 
debet quin 1116 septimum hine eollocarit. Sed Apellico Teius, de quo Strabo 
plura, ut alia multa in exseribendis Aristotelis libris depravavit, sie id 
permutasse videtur, existimans ultimum esse totius historiae collocandum: 
quoniam, cum Aristoteles agere de generatione inciperet, ultimo loco de ho- 
mine dieturum pollieitus est. At ille non ultimo totius historiae dixit, sed 


8 


eius loci quem de generatione tractaret: quod patet ex 1185 quae in sexto, 
qui secundus de generatione est, locum eum absolvens seribit. Sequitur, 
inquit, ut pari modo de 115 quae in terrestrium genere animal pariunt atque 
etiam de homine disseramus. Tertius igitur hie a primo de generatione 
collocandusest; quo fit ut idem septimus totius ordinis historiae habeatur«. 
Dass es auch in der Aldina an derselben Stelle steht, lässt sich nicht 
anders erklären, als dass der Redactor derselben dem Vorgange Gaza’s 
gefolgt ist, dessen Gründe er für überzeugend hielt; denn es ist kein 
Grund anzunehmen, dass dem Drucke der Aldina eine griechische Hand- 
schrift zu Grunde gelegen habe , in welcher dieses Buch an einer anderen 
Stelle gestanden habe, als an derjenigen , welche es in allen uns bekannt 
gewordenen Handschriften einnimmt. Befragen wir also die Quellen , so 
kann es nicht zweifelhaft sein, dass dieses Buch an die letzte Stelle der 
überlieferten neun Bücher zu setzen sei. Gaza beruft sich bei seiner 
Aenderung auf die Worte am Anfange des 5ten Buches πλὴν τότε μὲν τὴν 
ἀρχὴν ἐποιούμεϑα σχοποῦντες περὶ τῶν μερῶν AN ἀνθρώπου, νῦν δὲ περὶ τού- 
του τελευταῖον λεχτέον διὰ τὸ πλείστην ἔχειν πραγματείαν. Da nun, sagt 
er, das fünfte und sechste Buch von der Zeugung und Entwickelung der 
übrigen Thiere handeln, so muss dieses Buch , welches von der Zeugung 
und Entwickelung des Menschen handelt, auf diese Bücher folgen, also 
das siebente sein. Dieser Grund würde beweisend sein, wenn dieses 
siebente Buch ein echtes Aristotelisches Werk wäre. Liesse sich aber 
nachweisen, dass es nicht von Aristoteles geschrieben ist, so wäre 
Gaza’s Behauptung hinfällig, oder vielmehr die Frage, welche Stelle es 
einzunehmen hat, überflüssig. 

Gleich die Einleitungsworte erregen Anstoss. Was ist denn ἣ ὕστερον 
γένεσις μέχρι γήρως Da diese im Gegensatz steht zu 7 πρώτη γένεσις ἣ 
ἐν τῷ ϑήλει, So kann man hier nur an die Entwickelung nach der Geburt 
denken, und diese kann fortgeführt werden bis zur Reife , zum Mannes- 
alter. Aber was soll die »Entwickelung bis zum Greisenalter« heissen? 
Wollte man auch auf die Weiterführung des Lebensganges in physiologi- 
scher, psychischer und ethischer Hinsicht bis ins Greisenalter denken, 
würde dies wohl Aristoteles jemals als γένεσις bezeichnet haben, da das 
Greisenalter nach der axur, des Lebens wesentlich ein Hinabgehen, ein 
Absterben,, eine Vertrocknung (μάρανσις, αὔανσις) ist? Wir behaupten, 
dass Aristoteles so nicht geschrieben hat, und wir behaupten zweitens, 
dass das, was hier versprochen ist, in diesem Buche gar nicht gehalten 
wird. Von dem Greisenalter, überhaupt von einer Entwickelung über 
die Pubertät hinaus ist mit keinem Worte die Rede, während sich in den 
Büchern περὶ γενέσεως, wenn auch keine fortlaufende Ausführung der 
späteren Lebenserscheinungen, doch gelegentlich mancherlei Andeutungen 
über spätere Perioden finden, wie über die Weisheitszähne, das Ergrauen 
und Ausfallen der Haare, die Fettbildung. Wir wollen weiter unten 


9 


sagen, wie wir diese Worte erklären zu müssen glauben. — Bei den 
Worten ἅμα δὲ xul — ὃ Κροτωνιάτης bleiben wir im Ungewissen, ob 
Alkmaeon das Hervorspriessen der Haare an der Schaam mit denBlüthen. 
der Pflanzen verglichen hat, oder Aristoteles. Diese Vergleichung ist so 
weit hergeholt und trifft so wenig das Wesen der Sache, dass wir sie 
dem Aristoteles nicht zuschreiben mögen; aber wir glauben aus demselben 
Grunde auch nicht, dass er sie von dem Alkmaeon entlehnt und hier bei- 
gebracht haben würde, wo sie zur Erläuterung der Sache auch nicht das 
Mindeste beiträgt. — Eine höchst auffallende Stelle dieses Buches ist 
das achte Kapitel, $ 52 ff., worin von dem Nabel, dessen Zusammen- 
hang mit der Gebärmutter, der Lage der Frucht in der Mutter und der 
. Fruchtlage bei der Geburt und zwar nicht in der besten Ordnung gehan- 
delt wird. Dieser Abschnitt bezieht sich durchaus nicht allein und auch 
nicht vorzugsweise auf den Menschen, sondern bespricht diese Dinge in 
Beziehung auf die Säugethiere überhaupt und in ganz allgemeiner Weise, 
indem des Menschen dabei nur gelegentlich gedacht ist. — Stelltman den 
Inhalt des Buches zusammen, so zeigt sich zwar im Allgemeinen eine 
gewisse in der Sache liegende Anordnung und ein natürlicher Fortschritt. 
Wenn man aber genauer zusieht, so vermisst man öfter darin den dem 
Aristoteles so eigenthümlichen aus der Natur der Sache sich ergebenden 
Gang und den wahren inneren Zusammenhang; man findet an dessen 
Stelle äusserliche Anknüpfungen und auch manche Praeposteritäten. 
Wir führen noch eine Anzahl Wendungen und Ausdrücke auf, welche 
von den sonst dem Aristoteles geläufigen abweichen oder seiner Rede- 
weise geradezu widersprechen. 3 τρίβεσϑαι περὶ τὴν Tod σπέρματος πρόεσιν. 
6 περὶ τὸν τύπον τὸν γόνιμον d. ἢ. die Geschlechtstheile. 8 τὰ περὶ τοὺς 
μαστοὺς γίνεται διαφερόντως ἑτέραις πρὸς ἑτέρας. 15. Unerklärlich ist διὰ 
τὴν νεότητα neben χαὶ τὴν ἡλιχίαν. 17 ποιεῖ τῆς τροφῆς τὰ ὑγρὰ χαὶ δριμέα 
τὴν ὁμιλίαν τοιαύτην, nämlich ὥστε τὰς γυναῖχας μᾶλλον ἐξιχμάζειν. 30 am 
Ende steht φαίνεται statt δοχεῖ. 31 μοναχῶς ποιεῖται τὴν τοῦ τόχου τελείωσιν 
in dem Sinne, dass bei den anderen Thieren die Dauer des Tragens bis 
zur Geburt eine bestimmte ist, weder darunter noch darüber veränder- 
liche. 35 τὸ δὲ δὴ πλῆϑος τῶν τόχων τῆς τελειώσεως, was heissen soll: die 
Zeitdauer der Trächtigkeit bis zur Geburt. 58 μέρος ἐστὶν οὐχ ἀστόχου δια-- 
γοίας. 62 ὅσαις δ᾽ ἐν ταῖς ἀποχαϑάρσεσι rposkopunswarv οἱ χαϑαρμοί, und die 
bald darauf folgende Structur. Wir verweisen wegen dieser und anderer 
Stellen, deren ungeschickte Ausdrucksweise und Structur und mangel- 
haften inneren Zusammenhang wir angezeigt haben, auf die Anmerkungen 
zum Texte selbst. Eine genauere und noch mehr in das Einzelne ein- 
gehende Kritik würde noch Mehreres der Art aufzeigen und den Beweis 
verstärken können, auch wenn man diejenigen Stellen, wo man eine 
Verderbniss des Textes annehmen darf, ganz bei Seite liegen lässt. 
Nach dem Allen kann man nur zu dem Resultat gelangen, dass wir 


10 


in diesem siebenten Buche keine von Aristoteles selbst verfasste Schrift 
vor uns haben. Es soll nicht geleugnet werden, dass sehr viele Stellen 
darin dem Stile des Aristoteles nicht fremd sind , ja manche geradezu an 
seine Ausdrucksweise erinnern und dass im Ganzen die Graeeität der- 
selben sich den anderen Schriften des Aristoteles nahe genug anschliesst. 
Daher kann es auch nieht Wunder nehmen, dass von den Gelehrten Nie- 
mand an der Authentieität dieses Buches gezweifelt hat: wer es liest, 
ohne aus was immer für Gründen eine Skepsis mitzubringen, mag es 
leicht für ein echt-aristotelisches Buch nehmen. 

Wenn nun dieses siebente Buch nicht von Aristoteles ist, so fehlt 
uns derjenige Abschnitt, der uns im fünften Buche versprochen worden 
ist, welcher von der Erzeugung des Menschen handelt. Entweder also 
ist derselbe verloren, oder Aristoteles hat ihn gar nicht geschrieben oder 
er hat davon in einer anderen Schrift gehandelt, mag er letzteres von 
Anfang an beabsichtigt oder sich erst später dazu entschlossen haben. 
Es ist recht wohl denkbar, dass Aristoteles, wenn er inzwischen den 
Plan zu dem Buche περὶ γενέσεως koneipirt hatte und sah, dass alle we- 
sentlichen die Erzeugung des Menschen betreffenden Punkte darin be- 
rührt werden mussten, die Erörterung an dieser Stelle unterliess; Ja man 
darf vielleicht so weit gehen anzunehmen, dass er an jener Stelle des 
fünften Buches schon das Buch περὶ γενέσεως im Sinne gehabt habe. Zu 
der letzteren Ansicht sind wir am meisten geneigt, am wenigsten aber 
zu dem Glauben, dass dieses Buch von Aristoteles geschrieben worden 
aber verloren sei. Wie dem aber auch sei, wir werden nunmehr nach 
der Entstehung des »siebenten Buches« fragen müssen. 

Wir können aus den vorhergehenden Erörterungen nur den Schluss 
ziehen, dass ein Gelehrter, welcher eben so wie Theodorus Gaza fand, 
dass am Schlusse der Abhandlung über die Zeugung der Thiere der im 
fünften Buche angekündigte Theil, worin über die Erzeugung des Men- 
schen gesprochen werden sollte, fehle, diesen Mangel zu ersetzen sich 
angeschickt und dieses »siebente Buch« verfasst habe. Vielleicht that er 
dies optima fide und wie wir sehen auch nicht invita Minerva, in der 
guten Absicht diesem hochgeschätzten Werke ein nothwendiges Supple- 
ment zu geben: möglich, dass ihn dabei auch die Aussicht auf einen 
erklecklichen Gewinn bestimmte, da ein fehlendes und wiederaufgefun- 
denes Buch der »Thierkunde« gewiss sein durfte von den Sammlern mit 
hohem Preise bezahlt zu werden. Und der Verfasser durfte dies wagen: 
er besass hinreichendes Geschick, ohne Gefahr zu laufen auf einer Täu- 
schung ertappt zu werden, aus den Büchern περὶ γενέσεως alle wesent- 
lichen hierher gehörigen Punkte auszuziehen, in äusserlich zusammen- 
hängender Reihefolge zusammenzustellen und mit eigenen Ausführungen 
oder Zugaben zu verbrämen. Denn in der That findet sich in dem »sie- 
benten Buche« kein wesentlicher Punkt, weleher nicht in den Büchern 


11 


περὶ γενέσεως erörtert oder berührt wäre. Einiges aber, was dort vermisst 
wird ($ 5 Behütung der Mädchen in der Zeit der Pubertät: $ 12. 13 ge- 
wisse Verhältnisse der Menstruation; $ 18. 19 Zeichen der Empfängniss 
u. anzuwendende Mittel; $. 56 die Wehen) giebt sich theils offenbar als 
dem Aristoteles fremd zu erkennen , theils ist es Ausführung des in jenen 
Büchern nur in kurzer Andeutung Gegebenen. Nach dem Namen dieses 
Autors zu forschen, dürfte eine vergebliche, vielleicht auch unfruchtbare, 
Mühe sein: doch lässt sich hoffen, dass es Jemandem, dem eine gründ- 
lichere Gelehrsamkeit zu Gebote steht, in unserem Texte die Spuren 
desjenigen Zeitraumes, dem dieses Buch seine Entstehung verdankt, 
aufzufinden gelinge. 

4. Wir kommen nun zum neunten Buche. Um uns über dasselbe 
ein Urtheil feststellen zu können, bedarf es zunächst einer etwas in das 
Einzelne gehenden Darstellung seines Inhalts. Der Anfang des neunten 
Buches hat keinen Anschluss oder Uebergang aus dem vorhergehenden. 
Es beginnt in ähnlicher Weise, wie das achte, mit einer all- 
gemeinen Auseinandersetzung über die 79% der Thiere. Nur im Vorbei- 
gehen wird dann des Unterschiedes der lang- und kurzlebenden Thiere 
gedacht und darauf folgt eine Charakteristik der männlichen und weib- 
lichen Thiere, die ausser anderem auch in der Häufung der Epitheta den 
Verdacht erregt, nicht aus des Aristoteles Feder zu stammen. 

Ohne alle Verbindung folgt von $ 7 ab die Ausführung von den Feind- 
schaften der Thiere. Den Anfang dieses Abschnittes könnte man wohl 
allenfalls für echt halten, obwohl uns auch hier verschiedene Anstösse 
begegnen. Der Ausdruck ποιεῖσϑαι τὴν ζωήν und.die Wendung τοῖς ὠμο-- 
φάγοις ἅπαντα. πολεμεῖ sind fremdartig, wie wir auch weder das Wort 
xıyöuyeds: in dieser Verbindung noch den damit eingeleiteten Satz für echt 
halten können. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen, dass diejenigen 
Thiere mit einander im Kampfe leben, welehe gleichen Aufenthalt und 
gleiche Nahrungsmittel haben — man sieht hieraus, dass der ὃ 8 nicht 
mit ἔτι δέ anfangen konnte, sondern dass διὸ χαί daselbst stehen musste — 
folgt nun mit einem Male in $ 10 eine Aufzählung der einander feindlichen 
Thiere, welche bis $ 24 fortgeht. Die Form dieses Abschnittes in stili- 
stischer Hinsicht, der Mangel aller Anordnung und alles inneren Zusam- 
menhanges lassen so wenig Zweifel, dass wir es hier nicht mit einem 
Stück Aristotelischer Arbeit, sondern mit einer Stoppelei aus späterer 
Zeit zu thun haben, dass man sich nur wundern muss, wie man solchen 
Kram so lange ohne Bedenken für echte Waare hat nehmen können. 
Wenn Aristoteles wirklich in dieser Schrift irgendwo von »den Feind- 
schaften und dem Kampf der Thiere gegen einander« gehandelt, wenn 
sich in seiner Hinterlassenschaft vielleicht Notizen hierüber vorgefunden 
haben sollten, so könnte man höchstens annehmen, dass der Verfasser 


12 


dieses Abschnittes seine Andeutungen benutzt und diesen seine Beispiels- 
sammlungen angefügt habe. 

Nachdem im 2. Kapitel, $ 26— 28, von der Freundschaft und 
Feindschaft zwischen den verschiedenen Fischen nur ganz oberflächlich 
die Rede gewesen ‚* schliesst dasselbe mit den Worten Καὶ περὲ μὲν τῶν 
ϑαλαττίων ταῦτα᾽, welche an sich uncorrect sind, und dadurch Verdacht 
erregen, dass es ausser den Fischen doch noch andere ϑαλάττια᾽ giebt 
und dass von der Feindschaft anderer Thierklassen, wie man erwarten 
sollte, nicht weiter die Rede ist. Vielmehr beginnt das 3. Kapitel $ 29 
miteiner Wiederholung aus VII $ 1: »die Charaktere der Thiere 
unterscheiden sich nach den und den Richtungen«, und darauf folgt ohne 
allen Uebergang zum Besonderen eine wunderliche Erzählung von der 
Dummheit der Schaafe, die von Bemerkungen über die Ziegen und die 
Stiere unterbrochen ist, und woran einige Notizen über die Kühe und die 
Stuten angeschlossen sind (δῷ 29—32). Weiterhin finden sich allerdings 
einzelne Angaben, welche an den Anfang des 3. Kapitels, dass von den 
ἤϑη der Thiere die Rede sein soll, erinnern. So handelt das 6. Kapitel 
von der Klugheit der Hirsche, aber doch höchstens bis ὃ 38 ἤδη ὃ εἴλη- 
πται οἷο. Von da an folgen einige Angaben über den Hirsch, die mit 
dem Vorhergehenden in gar keinem Zusammenhange stehen — die Worte 
δοχεῖ — ἀηδές ὃ 39 und δύο δὲ — χαιρόν verrathen nur zu deutlich, dass 
hier Stücke eines späteren Ursprunges vorliegen —, so wie ὃ 41 über die 
Bärinnen. Darauf folgt die wiederum an VII ὃ 1 erinnernde 
Bemerkung ὃ 42, dass auch viele andere vierfüssige Thiere Zeichen 
von Klugheit geben, wo es auf ihre Sicherung und Erhaltung ankommt. 
Nach der Ziege und dem Hunde kommt die wiederum höchst abenteuer- 
liche Erzählung von der πάρδαλις und darauf eine Anzahl abgerissener 
Bemerkungen über verschiedene Thiere, die allenfalls zu diesem Thema 
gehören. Verdacht muss es indess hier erregen, dass wieder vom Hunde, 
und zwar etwas Aehnliches, wie kurz vorher, angeführt wird. Aber das 
Ende des Kapitels, ὃ 50, was von der Iktis handelt, steht zu: diesem 
Thema in gar keiner Beziehung, da hier nur von der Grösse, dem Aus- 
sehen, der Nahrung und der Verwendung des Knochens in ihrer Ruthe 
die Rede ist. Daran schliesst sich $ 51 wieder der Satz: »Ueberhaupt 
kann man in der Lebensweise der Thiere viele Nachahmungen mensch- 
lichen Lebens beobachten«, wodurch der oben in $42 schon zum 
dritten Male angeführte Satz verallgemeinert und auf Aeusserun- 
gen des Verstandes jeder Art bezogen wird. So hebt auch $ 53 die Er- 
wähnung von den Tauben an, aber in $$ 55—57 werden andere nicht 
hierher gehörige Notizen von der Lebensdauer u. s. w. ohne Ordnung 
und ohne Zweck angeschlossen. Die Behandlung desselben Themas von 
der Klugheit der Thiere, und zwar hier insbesondere der Vögel, lässt 
sich nun auch in Kap. 8, wo hauptsächlich von den Steinhühnern, im 


13 


neunten, wo von den Spechten, im zehnten , wo von den Kranichen die 
Rede ist, verfolgen ; auch der Anfang des elften deutet darauf hin, aber 
die Ausführung in den δὲ 73—87 entspricht dem nicht, da hier von den 
Wohnplätzen und einzelnen anderweitigen Eigenschaften verschiedener 
Vögel ohne alle Beziehung auf Klugheit gesprochen wird. Besonders 
gilt dies von der Erzählung vom Eisvogel, δὲ 55—57, welche auch nach 
Stil und Inhalt manche Zweifel erregt. 

Vom 15. bis zum 28. Kapitel, δὲ 88 — 104, ist dieses Thema 
vollständig verlassen, und es folgen ohne eine wahrnehmbare 
Ordnung eine Reihe von Angaben über die verschiedenartigsten Vögel, 
die sich bald auf das Gefieder , bald auf die Zahl der Eier, den Platz des 
Nistens, die Aufenthaltsorte, die Stimme, die Arten einer Sippe und 
dergleichen mehr beziehen. Vom Geier, ὃ 74, und von'den Reihern, ὃ 93, 
ist zum Theil dasselbe schon VI$ 35 und IX ὃ 19 gesagt. Erst mit dem 
29. Kapitel, δὲ 105—107, welches vom Kukkuk handelt, kehrt der Text 
auf das Thema zurück, wie auch die Worte 8107 δοχεῖ δ᾽ ὁ χόχχυξ φρόνι-- 
μὸν ποιεῖσϑαι τὴν τέχνωσιν aussprechen. In diesem Abschnitte wird das- 
selbe, was schon VI $43 gesagt war, aber etwas vollständiger behandelt, 
und die Farbe der Darstellung, sowie der Inhalt geben an sich keine 
Veranlassung, denselben dem Aristoteles abzusprechen. Aber auffallend 
sind die Worte ὃ 105 ὥσπερ εἴρηται ἐν ἑτέροις. Bezieht man ἐν ἑτέροις auf 
die eben bezeichnete Stelle, so würde daraus folgen, dass die Schrift, 
der unsere vorliegende Stelle angehört, eine von der Thierkunde ver- 
schiedene gewesene sei; das Wort ἕτερα lässt wenigstens keine andere 
Deutung zu. Auch ist es nicht wohl denkbar, dass beide Stellen, welche 
vom Kukkuk handeln und im Wesentlichen dasselbe enthalten, einer und 
derselben Schrift des Aristoteles angehört haben können. — Es ist dies 
der letzte Abschnitt, welcher auf das Kapitel von der Klugheit der Thiere 
Bezug hat. Von $ 108 bis $ 132 folgt wiederum eine Reihe von Angaben 
über allerlei Vögel, die von jenem Thema Nichts enthalten, und unter 
welchen besonders die über die Adler $$ 111—120 manchen Verdacht 
erregen : der Stil ist unaristotelisch. — Mit $ 133 schliesst die Rede nach 
der Weise des Aristoteles ab: »So viel über die Vögel« und fährt fort: 
»Aber auch bei den Wasserthieren findet man mancherlei Kunst- 
griffein ihrer Lebensweise«. Die $$ 133 — 154 handeln haupt- 
sächlich von den Fischen und Cephalopoden und entsprechen ziemlich 
dem angedeuteten Thema. Hieran schliesst sich eine Betrachtung der 
Insecten , welche sich dadurch ‚' dass diese als die varbeitsamsten« Thiere 
bezeichnet werden, mit dem Thema in Verbindung bringen lässt: die 
Arbeitsamkeit ist ein hervorstechender Zug ihrer Lebensweise. Auf die 
Auseinandersetzung von den Spinnen folgt die der bienenartigen Insecten, 
‚und zwar zunächst der Bienen , iiber deren Arten und gesammte Lebens- 
weise eine sehr ausführliche Darstellung gegeben wird, Kap. 40, ὃ 163— 


14 


206, welche unverkennbare Spuren Aristotelischen Ursprungs aufweist, 
die wir jedoch in der Gestalt, wie sie hier vor uns liegt, sowohl was die 
Anordnung, als was Inhalt und Form einzelner Theile anbetrifft, als ein 
Produkt der Feder des Aristoteles nicht anzuerkennen vermögen. Das- 
selbe gilt von Kap. 41—43, $$ 207—222, worin von den anderen bienen- 
artigen Insecten die Rede ist, und welche viele dunkle Stellen und 
fremdartige Ausdrücke enthalten. — Ganz unerwartet wiederholt der 
Anfangdes 44. Kapitels, $ 223, fast wörtlich denersten 
Satz des 3. Kapitels, welcher seinerseits, wie wir sahen, eine Wie- 
Jlerholung vonVIlU $1 ist. Zueiner Wiederaufnahme dieses Satzes lag 
auch nicht der geringste Grund vor; die hier folgenden Beispiele hätten 
an jener Stelle ihren Platz finden müssen. Man sieht auch, dass es dem 
Schreiber nicht allein darauf ankam, für diesen Satz noch einige Be- 
lege beizubringen; denn was vom Löwen, Thos, Bonasos, Elephanten, 
Kameel und Delphin gesagt wird, beschränkt sich nicht auf den Nach- 
weis des in diesen Thieren ausgeprägten Charakters, sondern enthält 
noch andere Notizen über diese Thiere,, welehe durchaus nicht zu dieser 
Betrachtung gehören. Im ὃ 243 findet sich der Satz, dass, wenn einer- 
seits die Handlungen der Thiere ihren Eigenschaften und Zuständen 
gemäss erfolgen ‚ andererseits auch ihr Charakter sich nach den Hand- 
lungen umgestalten kann, und das wird zunächstan den Hühnern, sodann 
an den Verschnittenen nachgewiesen, woran sich indess noch andere 
Angaben über die Art und Weise der Verschneidung knüpfen. An diese 
lassen sich allenfalls die $$ 254—259 anschliessen, in welchen von dem 
Wechsel des Gefieders und der Stimme der Vögel nach dem Lebensalter 
und den Jahreszeiten die Rede ist. In der ursprünglichen Folge, wie sie 
die Handschriften geben, finden sich aber die $$ 252 und 253 dazwischen, 
in denen von dem Wiederkäuen die Rede ist und am Schlusse wieder 
ohne Verbindung davon gesprochen wird, dass manche Thiere mehr zum 
Durchfall, andere mehr zum Erbrechen neigen. Man könnte, um das 
‘Kapitel von den »Veränderungen« in Zusammenhang zu bringen, aller- 
dings eine Störung der Reihenfolge annehmen und durch eine Versetzung 
abhelten wollen, wie dies T’heodorus Gaza und spätere Herausgeber in 
verschiedener Weise versucht haben. Aber dadyrch wird eben so wenig 
ein Anschluss der δὲ 252 und 253 an das Uebrige, noch des Schlusspara- 
graphen 260, in dem einige andere Eigenschaften der Vögel berührt wer- 
den, gewonnen. Das Buch schliesst ohne Abschluss an sich, ohne 
Uebergang zum Folgenden und ohne die übliche Klausel; die Rede ist 
abgebrochen. 

Fassen wir das Ergebniss dieser Andeutungen zusammen, so folgt, 
dass das neunte Buch keines Falls als eine Schrift des Aristoteles be- 
trachtet werden kann: verfolgt man den Stil, die Verbindungs- und 
Ausdrucksweise im Einzelnen, so wird man ausser den in den Anmerkungen 


15 


berührten Punkten noch viele schlagende Beweise für diese Ansicht finden. 
So viel offenbart sich , dass dieses Buch eine sehr ungleichmässige , hier 
mehr gelungene , dort sehr plumpe Compilation aus allerlei Quellen ist, 
welche im Allgemeinen den Zweck hatte, die verschiedenen Lebens- 
äusserungen der Thiere,, in denen sich Kunsttrieb und Verstand zu offen- 
baren scheint, zusammenzustellen , vielleicht um als eine Ausführung des 
im vorigen Buche nur fragmentarisch Behandelten zu dienen. Ob auch 
dieses Buch einer ähnlichen Speculation, wie wir deren bei dem siebenten 
Buche erwähnt haben, seinen Ursprung verdankt, dies lässt sich nur 
als eine nicht weiter zu begründende Vermuthung hinstellen. Was uns 
aber hauptsächlich interessirt, ist die Frage, ob dieser Compilation auch 
Aristotelisches zu Grunde liegt. Man wird aus dem in dem Vorstehenden 
Gegebenen leicht ermessen können, dass es kaum möglich sein wird, 
auf diese Frage eine bestimmte Antwort zu geben. Manches mag aus 
anderen Stellen dieser Schriften entnommen sein, Anderes kann aus 
' Schriften stammen, die auch dem Aristoteles als Quelle gedient haben ; 
endlich liesse sich auch vermuthen, dass von Aristoteles selbst vermischte 
Notizen handschriftlich überliefert worden seien, aus denen mit Anderem 
verbrämt eine so ungeschickte Sammlung , wie sie das neunte Buch dar- 
bietet, zusammengestellt worden ist. Wie man sich dies auch vorstellen 
möge, davor glauben wir jedenfalls den Namen des Aristoteles schützen 
zu müssen, dass er noch fernerhin als der Urheber eines so ordnungslosen 
und zum Theil gedankenlosen Machwerks genannt werde. 

Bei Athenaeus werden eine Anzahl Stellen aus der Thiergeschichte, 
namentlich in Bezug auf die Fische eitirt, welche sich in dem heutigen 
Texte nicht mehr vorfinden. Ob diese Stellen aus echtem Texte des 
Aristotelischen Buches, welchen Atkenaeus vorfand und benutzte, her- 
stammen, oder welchen andern Ursprung sie haben, das zu entscheiden, 
fehlen alle Anhaltspunkte. 

An diese Untersuchungen liesse sich noch diejenige anschliessen, 
welche von Titze zuerst angeregt und seiner Ansicht nach zu Ende geführt 
worden ist, und welche das sogenannte »Erste Buch von den Theilen der 
Thiere« betrifft. 7156 behauptet, dass diese Schrift, welche von der 
Methode, wie naturhistorische Untersuchungen zu führen sind, handelt, 
. an die Spitze der zoologischen Schriften des Aristoteles, und daher an die 
Spitze dieser Thierkunde zu stellen sei. Man wird bald finden, dass sich 
den von Tifze angeführten Gründen eben so viele triftige entgegenstellen 
lassen : aber wir wollen eine Discussion hierüber unterlassen, da wir an 
diesem Orte unmöglich alle hierher einschlagenden Controversen erörtern 
können. 

5. Derjenige Text der Thierkunde , welchen die erste Ausgabe, die 
Aldina vom Jahre 1495, bietet, ist im Wesentlichen durch alle folgenden 
Ausgaben bis auf Camus derselbe geblieben : die geringen Veränderungen 


16 


in späteren Ausgaben beschränkten sich auf Verbesserungen, deren 
Quelle grösstentheils in der Uebersetzung des T’heodorus Gaza zu suchen 
ist. Camus verschaffte sich zuerst handschriftliche Lesarten aus einem 
Florentiner, einem Mailänder und einem Pariser Codex und verglich die 
alten lateinischen Uebersetzungen von Guselelmus und Scotus,; mit diesen 
Hilfsmitteln stellte er einen wesentlich verbesserten Text her. Schneider 
fusste zwar, was die kritischen Hilfsmittel anbetrifit, wesentlich nur auf 
den von Camus gesammelten Vorräthen, zu denen nur die Kenntniss 
eines Codex Rhenani hinzutrat,. aber er fügte diesen die genaue Ver- 
gleichung der alten hierher einschlagenden Schriftwerke des Aelian, An- 
tgonus Car., Athenaeus, Plinius u. 5. w. hinzu und, gestützt auf eine 
genauere Würdigung der handschriftlichen Ueberlieferung , verbesserte 
er Vieles, änderte auch, auf eine tiefe Kenntniss des Griechischen und 
der Aristotelischen Schreibweise fussend, Manches auf Grund eigener 
Muthmassung. Eine wirklich kritische Grundlage erhielt der Text erst 
in der von der Akademie der Wissenschaften zu Berlin veranstalteten 
(Gesammtausgabe der Aristotelischen Werke durch Z. Bekker, weil für 
‘ diese zuerst die durchgreifende genaue Vergleichung von vier Hand- 
schriften geschah. Dies ist aber auch für diese Bücher wenigstens ihre 
hauptsächliche Bedeutung ; denn was den Text selbst anbetrifft, so kann 
man nicht sagen, dass im Vergleiche zu dem Schneider’schen ein sehr 
grosser Fortschritt geschehen sei, wenn er auch in vielen Einzelheiten 
correeter geworden ist. Auf dem Bekker’schen Texte beruhen auch im 
Wesentlichen die der beiden neuesten Dido’schen Ausgaben, da neue 
Hülfsmittel desselben von Bedeutung seitdem nicht hinzugetreten sind. 
Auch wir konnten uns derselben nicht erfreuen, und es ist uns daher nur 
die Aufgabe geblieben, nach dem Werthe der vorhandenen Quellen, wie 
er sich uns aus inneren Gründen und aus einer genauen Abwägung ihrer 
Eigenschaften ergeben hat, den Text zu gestalten. Wie dieser zu Stande 
gekommen ist, wird sich aus einer Darstellung der sämmtlichen Quellen 
desselben ergeben, denen wir eine nähere Betrachtung der Ausgaben 
dieses Werkes anschliessen wollen. 


II. Handschriften. 
1. Griechische Handschriften. 


Die Zahl der ganz oder theilweise verglichenen Handschriften ist 
acht, von welchen drei der Vatikanischen,, eine der Florentiner , eine 
der Venetianischen, eine der Mailänder, eine der Pariser Bibliothek an- 
gehören und eine ehemals im Besitze von Brunck war. 

Vollständige Vergleichung liegt nur von vier Handschriften in der 
Bekker’schen Quartausgabe vor, nämlich von zwei Vatikanischen, der 
Florentinischen und der Venetianischen. 


17 


Diese handschriftlichen Quellen bilden zwei Familien: zu der einen 
gehören die Florentiner, die Venetianische und der Brunck’sche Rhena- 
nus, denen sich die alte lateinische Uebersetzung von Gwrlelmus an- 
schliesst, zur anderen die drei Vatikanischen, die Mailänder und die 
Pariser Handschrift, wozu die Uebersetzung von T’heodorus Gaza und 
der Text der Aldinischen Ausgabe gehört. Camus I. p. XXXV : »Oasau- 
bon dans la Preface de ses notes sur Athende, observe que tous les 
Manuscrits de cet auteur qu’il avoit vüs, paroissoient venir de deux Ma- 
nuscrits plus anciens, qui etoient differens entre eux, et de P’un ou de 
Pautre desquels les Manuscrits posterieurs sembloient &tre des copies. 
Les Manuserits que j’ai vus de l’Histoire des Animaux me fournissent la 
meme remarque. Les Mser. de la biblioth&que du Vatican, de celle du 
Roi, et de celle de Milan, ainsi que ceux, qui ont serviä l’edition d’Alde, 
et ἃ la traduction arabe que Scofus nous a donnee en latin, sans &tre 
‚exactement semblables, paroissent deriver d’une source commune. L’an- 
eienne traduction et les lecons de Ciwwussanus sont, d’un autre cöte, 
semblables, ou ἃ peu pres, au Manuscrit de la biblioth&que de Florence. 
La traduction de Gaza tient ἃ la legon des deux classes de ces Manusecrits.« 

Keine von diesen Handschriften ist an Werth der anderen so über- 
legen, dass man sie als die Hauptquelle dem Texte zu Grunde legen 
könnte. Unter den beiden Familien ist zwar die erste vorzuziehen, weil 
die Handschriften derselben im Ganzen genommen die besseren Lesarten 
haben, aber man kann auch diesen nicht durchgängig den Vorzug geben, 
da sie an sehr vielen Stellen, wo die anderen Handschriften das Richtige 
geben, eine fehlerhafte oder verkehrte Schreibung darbieten. 


1. Codex Mediceus, als M bei Camus, Med. oder M bei Schneider 
und Οὐ ὃ bei Beiker bezeichnet, (Bandini Catal. biblioth. Laurent. 
3. Ὁ. 384., 87. 4. aus dem 14. Jahrhundert) 


wurde von Bandini mit der Duvalschen Ausgabe v. J. 1619 ver- 
‚glichen und die Varianten an Oamus geschickt, von welchem die Lesarten 
dieser Handschrift zuerst benutzt und bekannt gemacht wurden. — Zum 
zweitenmale und vollständig ist sie von Be/ker verglichen. Hie und da 
weichen die Angaben bei Camus von der Bekker’schen Vergleichung ab, 
wie wir an einigen Stellen angemerkt haben. 

Will man eine Handschrift als die beste bezeichnen, so wird man 
dieser den ersten Rang einräumen müssen. Ihre Uebereinstimmung 
mit der folgenden ist so gross, dass man kaum bezweifeln kann, sie 
seien beide aus einer Quelle entsprungen ; denn die meisten Abweichungen 
sind aus Versehen und Irrung der Schreiber zu erklären. 

Uebrigens enthalten noch drei andere Handschriften derselben Biblic- 
thek diese Aristotelische Schrift. 

Aristoteles. I. 2 


18 


2. Codex Venetus, als Venetus bei Schneider, A* (Marcianus 208) 
bei Bekker bezeichnet. 


Nur wenige Stellen sind von Camus verglichen worden, die voll- 
ständige Vergleichung findet sich bei Beiker. — Spuren der Benutzung 
dieser Handschrift finden sich in der zweiten Aldinischen Ausgabe. — 
Hin und wieder ist sie von einer späteren Hand corrigirt, und einigemale 
sind Lesarten mit dem Zeichen yp. (am Rande?) vermerkt. 


3. Codex Rhenani ‚von Sehn. und uns als Rhen. bezeichnet. 


Ist von Schneider verglichen, welcher ihn von Bruneck geliehen er- 
halten hatte; einst soll er im Besitze des B. Arhenanus gewesen sein. — 
Die Vergleichung ist nicht durchgehend und vollständig: Schneider sagt, 
er sei an vielen Stellen lückenhaft und häufig Blätter verschoben. 

Man kann annehmen, dass diese Handschrift aus der Venetiani- 
schen eopirt ist: so genau stimmt sie mit dieser zusammen. Für uns ist 
sie daher ohne weitere Bedeutung; Schneider hat von derselben, da sie 
für ihn eine Unterstützung der Mediceischen war, mit Nutzen Gebrauch 
gemacht. 


4. Codex Vaticanus 1339, als V bei Camus und Schneider, P bei 


Bekker bezeichnet. — Die Handschrift ist auf Pergament; un- 
sere Schrift beginnt fol. 310 v°., nach Foggin: aus dem 12. 
Jahrhundert. 


Die erste an Camus mitgetheilte Vergleichung, und zwar mit der 
Sylburg’schen Ausgabe, rührt von Foggini her, die zweite vollständige 
und offenbar viel genauere von Beliker.: 

Diese Handschrift kann als die Quelle desjenigen Textes angesehen 
werden, den man als »Vulgata« bezeichnen könnte, indem der Text der 
Aldina, welcher bis Camus die Grundlage aller Ausgaben ist, im Ganzen 
genommen damit übereinstimmt. Wenn auch die unter nr. 5 aufgeführte 
Handschrift von dieser nicht selten abweicht und öfter die richtige Lesart 
aufbewahrt hat, so dass man nicht geradezu behaupten kann, dass die 
folgende aus dieser copirt sei, so lässt sich doch kaum in Abrede stellen, 
dass sie aus einer gemeinsamen Quelle stammen. Auch eine bis in alle 
Einzelheiten gehende Untersuchung und Vergleichung beider, welche 
anzustellen wir jetzt ausser Stande sind und ausser unserer Aufgabe liegt, 
würde wahrscheinlich zu keinem anderen Resultate führen. 

Wir haben schon oben angedeutet, dass für die Gestaltung des 
Textes auch diese Handschriften- Reihe, welche mit dieser Handschrift 
beginnt, benutzt werden muss, dass sie aber im Ganzen genommen der 
ersten nachsteht. Namentlich finden sich in P eine Menge Versehen und 
offenbare Missverständnisse des Abschreibers, so wie zahlreiche bald 
kleinere bald grössere Auslassungen. 


19 


5. Codex Vaticanus 262, als D* bei Beiker bezeichnet. 


Von dieser Handschrift hatte Camus von Foggint Nachricht erhalten 
mit der Bemerkung, dass in dieser unter den fünf Vatikani- 
schen Handschriften allein sich das 10. Buch befindet. 
Verglichen ist dieselbe vollständig von Bekker. 

Diese Handschrift stimmt im Wesentlichen mit P überein, hat indess 
eine Anzahl eigener und an einigen Stellen selbst allein die richtige Les- 
art. Im Ganzen ist sie genauer und sorgfältiger geschrieben als P, so 
dass sie an Werth über derselben steht, wiewohl sie eine gemeinsame 
Quelle zu haben scheinen. Der Text der Aldina kommt am nächsten mit 
dieser Handschrift überein. 

Ausser diesen beiden findet sich unsere Schrift noch in den Hand- 
schriften 260 (U bei Beiker) und 905, welche nur die vier ersten Bücher 
enthält. 


6. Codex Vaticanus 506, als E*® bei Beiker bezeichnet. 


Hiervon hat Beiker einen Theil des 6* Buches, Kap. 1 —3, des 
8. Buches (Kap. 3 bis zu Ende) und das 9. Buch verglichen. 

Diese Handschrift stimmt in allem Wesentlichen mit P überein und 
steht an Werth noch em wenig hinter dieser zurück. | 


7. Codex Parisiensis 1921, als R bei Camus und Schneider, als m 
bei Bekker bezeichnet. 


Camus sagt: »die Handschrift auf Papier scheint aus dem 14. Jahr- 
hundert zu sein und ist sorgfältig geschrieben, in einigen Stellen des 
9. Buches (in der Handschrift des achten) hat der Abschreiber Varianten 
hinzugefügt. Sie hat mehrere Lücken und am Ende eine Umstellung. 
An den Randnoten sieht man, dass sie durch mehrere Hände gegangen 
ist, einige derselben sind Verbesserungen-des Textes. Manchmal sind 
diese Verbesserungen auch im Text selbst durch Auskratzen der ursprüng- 
lichen Schreibung vorgenommen. Die Hist. anim. nimmt Fol. 10 bis 
Fol. 65 ein.« Die Vergleichung dieser Handschrift hat Camus nach der 
Basler Ausgabe von 1550 gemacht. 

Diese Handschrift stammt aus derselben Quelle wie der Vaticanus 
P, mit welchem sie so übereinstimmt, dass man sie wohl als eine Copie 
derselben betrachten kann. Was die am Rande bemerkten oder im Texte 
gemachten Veränderungen betrifft, so scheinen diese, wenn nicht alle, 
doch grösstentheils aus der Uebersetzung des Z’reodorus Gaza geflossen 
zu sein. 


58, Codex Ambrosianus J 56 gr., als A bei Camus und Schneider 
bezeichnet. 


Diese Handschrift auf Papier, welche nach Nicolas Branca’s An- 


)%* 
- 


20 


gaben aus dem 15. Jahrhundert stammt, in klein Quart auf 170 Blättern 
die Schrift von den Theilen der Thiere und die Historia animalium enthält, 
und zwar auch das 10, Buch, aber voneineranderen und 
Jüngeren Hand, ist von Branca für Camus verglichen worden. Sie 
stimmt durchgehends mit der vorhergehenden und dem Vaticanus P 
überein. | 

Ausserdem findet sich die Historia animalium nach einer Notiz von 
Bekker pag. 581 auch noch in den Handschriften Marcianus 200 (Q), 
Marcianus 207 (F®), Mareianus 212 (S®) und Urbinas 39 {n). 

Schneider pag. XXVU erwähnt einen Codex Mosquensis, aus wel- 
chem ihm von Chr. Maithaei einige Varianten aus dem 9. Buche mit- 
getheilt worden waren, die ihn nicht zu weiterer Nachforschung veran- 
lassen konnten. 

Was Camus und Schneider als liber Canisianus aufführen, sind 
Lesarten, welche sich in einem Exemplar der Juntinischen Ausgabe v. 
J. 1527 auf der Pariser Bibliothek vorfinden und von einem Bernardus 
Canisianus herrühren. Sie,scheinen aus einer Vergleichung des Mediceus 
zu stammen; wir haben daher deren Erwähnung unterlassen zu müssen 
geglaubt. 


2. Lateinische Handschriften. 


1. Hierher gehört die noch ungedruckte lateinische Uebersetzung, 
welche nach den scharfsinnigen Untersuchungen Schneiders (1, CXXVI 
— CL) den Gwilelmus α Moerbeka zum Verfasser hat, und von welcher 
Camus eine Pariser und Schneider eine Leipziger Handschrift verglichen 
hat. Nach Pik%kolos soll sich eine noch bessere Handschrift in Oxford 
befinden. 

Diese Uebersetzung hat für diese, wie für andere Aristotelische 
Schriften, dadurch einen kritischen Werth, dass der griechische Text 
fast durchaus Wort für Wort in das Lateinische übertragen ist und dem 
Verfasser meistentheils ältere Quellen zu Gebote gestanden haben. Auch 
in unserer Schrift lehnt sich diese Uebersetzung beinahe durchgängig an 
den Text der Handschriften C® und A® an. Ob sie indess eine dieser 
beiden Handschriften zur Quelle gehabt hat, darüber lässt sich so lange 
kein Urtheil fällen, als uns nur die etwas dürftigen Excerpte vorliegen, 
welche Camus und Schneider aus derselben gegeben haben. Dass übri- 
gens Schneider aus dieser Uebertragung bisweilen, namentlich in Bezug 
auf die Satzfügung, Schlüsse gezogen hat, welche als unhaltbar bezeichnet 
werden müssen, soll hier nur beiläufig bemerkt werden. 

2. Auch die Uebersetzung des Z’heodorus Gaza kann in gewissem 
Sinne als eine Handschrift gelten, da die erste Ausgabe derselben im 
Jahre 1476, also vor dem ersten Drucke des griechischen Textes, er- 
schienen ist, und da es nicht nachweisbar ist, dass sie aus einer der 


ΣΙ 


bekannten Handschriften hervorgegangen ist. Diese ihre Bedeutung ver- 
ringert sich aber wesentlich, wenn man ihre Beschaffenheit näher ins 
Auge fasst. Zunächst ergiebt sich nämlich, dass sie im Ganzen sich an 
denjenigen Text anlehnt, welchen wir oben als »vulgata« bezeichnet 
haben. Ausserdem aber ist es nicht zu bezweifeln, dass Gaza Vieles aus 
eigner Kenntniss der Sache und Einsicht in den Zusammenhang verbes- 
sert, Härten und Widersprüche vertuscht und durch geschickte Wen- 
dungen und Umschreibungen ausgeglichen hat, obwohl ihn der ihm von 
Schneider gemachte Vorwurf, dem Plinius zu Liebe den Text verfälscht 
zu haben, vielleicht nur an sehr wenigen Stellen von einem gerechten 
Richter treffen wird. Wo nun Gaza — und diese Fälle sind nicht selten 
— abweichend von allen oder den meisten Handschriften das Richtige 
giebt, bleibt es wenigstens ungewiss, ob er dieses selbst gefunden oder 
ob er es in seiner Handschrift gelesen hat: und dies verringert den Werth 
seiner Uebertragung als einer Grundlage für die Kritik des Textes. Im 
Uebrigen aber ist diese Uebertragung von hohem Werthe und als solche, 
wenn man seine Mittel erwägt, überragt sie alle, auch die neuesten Lei- 
stungen auf diesem Gebiete. Was Ang. Politianus Miscell. ce. 90 sagt 
(vgl. Camus I.p. XXIII. not. 2), dass 7A. Gaza auf den Fusstapfen des 
Georgius von Trapezunt gestanden und ihm das Beste an seiner eigenen Ar- 
beit verdanke, darf mit Recht bezweifelt werden. Denn seine Befähigung 
zu solcher Arbeit hat Gaza nicht nur bei den anderen naturhistorischen 
Schriften des Aristoteles, sondern auch bei denen des Theophrast dar- 
gethan, bei welchen ihm eine solche Vorarbeit, so viel bekannt ist, 
nicht zu statten kam. Wäre aber wirklich die Uebersetzung Gaza’s nur 
eine Copie oder eine Ueberarbeitung der des Georgius Tr. gewesen, 850 
würde uns PiAkolos , welcher die letztere zum erstenmale verglichen hat, 
davon gewiss Kenntniss gegeben haben, aber sein Zeugniss lautet ganz 
anders. ef. 3. 

3. Camus verglich eine Pariser Handschrift auf Pergament Nr. 6788, 
in 4°, 261 Blätter, welche eine lateinische Uebersetzung unserer Schrift, 
der vier Bücher von den Theilen und den fünf Büchern von der Er- 
zeugung der Thiere von Michael Scotus enthält und aus dem Arabischen 
gemacht ist. Sie beginnt mit den Worten: »Quaedam partes corporis 
animalium dicuntur non compositae«, und schliesst: vaceidunt non ex 
necessitate sed propter aliquid, seilicet propter causam finalem et 
propter causam moventem. Completus est liber Aristotelis de alibus.« 
Die Uebersetzung enthält 19 Bücher in folgender Anordnung: 1 ist die 
erste Hälfte des 1. Buches der Hist. anim. unserer Texte, 2 die zweite 
Hälfte des ersten, 3 das zweite, 4 das dritte, 5 das vierte, 6 das fünfte, 
7 das sechste, 8 das achte und neunte, 9 das siebente, 10 das zehnte, 
11—14 die vier Bücher de partibus und 15—19 die fünf Bücher de ge- 
neratione. 


22 


Camus hat von dieser Version nur einen sehr beschränkten Gebrauch 
gemacht, wie es selbstverständlich ist, dass sie für die Kritik nur von 
geringer Bedeutung und nur da von einigem Gewicht sein kann, wo sie 
anderen Zeugnissen hinzutritt und dieselben verstärkt. 

4. Von der lateinischen Uebersetzung des Georgius von Trapezunt 
hat zuerst Pikkolos eine Abschrift von zwei Büchern der Historia anima- 
lium aus einer Florentiner Handschrift benutzt, welche nach dessen An- 
gabe meist mit den Lesarten der Handschriften A®C* übereinstimmt. 
Er sagt: »Evidemment, Georges eut ἃ sa disposition de meilleurs mss. 
que ceux de T’heodore Gaza; mais il est inferieur ἃ son rival pour la 
science et pour lintelligence de la matiere, et sa maniere de traduire est 
pleine de negligence et de laisser aller. Quoi qu'il en soit....j’en ai 
retir& quelque profit.« 


III. Ausgaben. 


1. Editio princeps: Aristotelis opera omnia. Venetis, Aldus 1497. 
in fol. min. 


Auf die neun Bücher der Historia animalium folgen die übrigen hier- 
her gehörigen Schriften, dann einige kleine Schriften Theophrasts und 
am Schluss das 10. Buch der Historia animalium. 

Der Text der Aldina stimmt im Ganzen mit dem der Vatikanischen 
Handschriften P und D®, und da wo diese von einander abweichen, mit 
dem der Handschrift D® überein. Bei genauer Betrachtung aber ergiebt 
sich, dass an einer kleinen Anzahl von Stellen die Aldina auch die Les- 
arten von A® und ( oder von einer dieser beiden Handschriften auf- 
zeigt, dass sie ferner auch eine wenn auch nur geringe Anzahl von eigen- 
thümlichen Lesarten giebt, von denen wir einige wenige auch als die 
richtigen ansprechen zu müssen glauben, und dass sie hie und da auch 
nicht mit D®, sondern mit P und E*® in Uebereinstimmung ist. Wäre 
nun der Text der Aldina ein Abdruck aus der Handschrift D® — und 
dies müsste vorerst angenommen werden, weil die Uebereinstimmung 
mit dieser am weitesten reicht —, so müsste man folgern,, dass alle Ab- 
weichungen,, so weit sie sich nicht aus mangelhaftem Abdruck , Fehlern 
des Satzes und der Correctur oder aus selbstverständlichen und nahe- 
liegenden Verbesserungen des handschriftlichen Textes durch den Revisor 
des Druckes erklären lassen, auf einer wirklichen Redaction beruhen. 
Eine solche Redaction würde entweder mit Benutzung anderer hand- 
schriftlicher Quellen geschehen sein oder hätte sich darauf beschränken 
müssen, aus der Uebersetzung des T’heodorus Gaza den Text der Hand- 
schrift zu emendiren. Aber beiden Annahmen ist der Text der Aldina 
nicht günstig. Denn der Text des Gaza stimmt meist mit dieser soge- 


En ME. FE ΡῪ 


25 


nannten Vulgata überein, und wo er abweicht, folgt ihm die Aldina nicht, 
und eben so wenig lassen sich Anhaltspunkte nachweisen, dass in dem 
Aldinischen Texte andere der uns bekannten handschriftlichen Quellen 
benutzt seien: kurz, wir müssen die Anwendung einer auch bescheidenen 
Kritik für die Gestaltung des Textes der Aldina zurückweisen. Es bleibt 
somit nur die Annahme haltbar, dass der Text der Aldina aus einer uns 
noch nicht durch Vergleichung bekannt gewordenen Handschrift hervor-. 
gegangen sei. Wenn aber auch hiernach für die editio princeps der Werth 
einer Handschrift sich feststellen lässt, so erhält sie dadurch keine beson- 
dere Bedeutung für die Kritik des Textes, denn sie stellt nur eine kleine 
Variation in derjenigen Reihe dar, welche wir als die zweite Gruppe der 
Textesquellen bezeichnet haben. 


2. Aristotelis Opera de animalibus. Florentiae 1527. 1 vol. in 4°. 


Das Titelblatt enthält das Verzeichniss der darin enthaltenen Bücher 
in griechischer Sprache mit dem Zusatze »Omnia ex exemplaribus N. 
Leoniei Thomaei diligentia emendata«, das folgende einen Brief von Zeo- 
nicus an Bernard Giunta, worin es heisst »Scio multa restare quae a dili- 
genti alioqui Lectore animadverti et recte nostris addi poterunt...... Nobis 
satis superque est loca eirciter duo millia quae in illis mendose muti- 
leque legebantur sedulo restituisse«. Am Ende des Buches: »Anno 1527, 
mense Maji per haeredes Juntae, Florentiae.« 

Wir haben diese Ausgabe nicht verglichen und wollen hier ein für 
allemal bemerken, dass wir uns die unfruchtbare und zwecklose Mühe 
erspart haben, die verschiedenen älteren Ausgaben zu vergleichen und 
deren Lesarten zu sammeln, da es notorisch ist, dass sie sämmtlich aus 
der Aldina hervorgegangen sind und deren Herausgeber handschriftlicher 
Quellen entbehrt haben. 


3. Aristotelis Opera omnia. Basileae, ex officina Bebelii et Isin-;, 
grinü. 1531. 1 vol. in folio. 


Diese Ausgabe ist mit denselben Lettern wiederholt i. J. 1539 und 
1550; diese hatten wir nicht Gelegenheit zu vergleichen. | 

Die Redaction dieser Ausgabe rührt von Simon Grynaeus her. Wie- 
wohl sie im Ganzen den Text der Aldina wiedergiebt, so finden sich 
doch darin eine Zahl von abweichenden Lesarten ἢ, von denen ein Theil 
Verbesserungen offenbarer Fehler zu sein, andere aus Gaza entnommen 
zu sein scheinen; an zwei Stellen des neunten Buches findet sich eine 
Randverbesserung $ 10 τύμπανον für τάπυνον und ὃ 178 συμπέττουσι für 
συμπίπτουσι. ῖ 


ἡ Wir führen beispielsweise an 1, 6 αἰτίαι δ᾽ für αἱ τοιαίδε, 1, 27 ἑχάτερον für 
I2 x L .. Ν [4 
οὐδέτερον, 3, 44 ἐστὶ στενοτέρα für ἐπὶ στενότερα. 


24 


4. Aristotelis de Historia animalium diseiplinam et reliquos huie 
diseiplinae agnatos libros eontinens Tomus ΠῚ. Aldi filit. Vene- 
tiis 1553 in 8°. 

Es ist dies der dritte Band einer Gesammtausgabe der Werke des 
Aristoteles und T’heophrast, von der es in der kurzen Vorrede heisst: 
»Plura reposita ac diligentius revisa Camotio ipso corrigente hosce libros 
quam planissimos vobis reddent«. Sie ist gleichfalls ein Abdruck des 
Aldinischen Textes. Die Abweichungen von diesem stammen zum Theil 
aus der Basler Ausgabe, von welcher sich Camotius Manches zu eigen 
gemacht hat, einige vielleicht auch aus Gaz«a’s Version; doch findet sich 
auch eine kleine Zahl, welche man höchst wahrschemlich aus der Vene- 
tianischen Handschrift A® ableiten muss, wiewohl diese keinesweges 
durchgängig verglichen sondern nur an einigen Stellen nachgesehen und 
benutzt worden zu sein scheint. 


5. Aristotelis de Animalium historia libri X. Francofurti apud 
Wecheli haeredes, 1587. 1 vol. in 4°. 


Ein Band einer Gesammtausgabe des Aristoteles, welche Friedrich 
Sylburg besorgt hat. Dem Texte hat die Basler Ausgabe zu Grunde 
gelegen; er ist nach der Vergleichung der Juntina und Camotiana, so 
wie nach Gaza’s Uebersetzung berichtigt und die Verderbnisse desselben 
nebst etwaigen Verbesserungsvorschlägen und Conjecturen in den An- 
merkungen (Notatio diversae lectionis) p. 331 — 389 aufgeführt. Diese 
Ausgabe hat sehr sorgfältig gearbeitete Indices. 


6. Aristotelis Opera omnia. Lugduni, Bubon et Leimar. 1590. 2vol. 
in fol. 


Diese Ausgabe ist von Isaac Casaubonus besorgt; gegenüber dem 
Texte steht die Uebersetzung, bei den ersten 9 Büchern von Gaz«@, bei 
dem 10. von J. ©. Scaliger. Der griechische Text ist der Sylburg’sche, 
doch sind hie und da auch Conjecturen Sy/burg’s in den Text aufgenom- 
men und einige von Casaubonus finden sich am Rande. — Diese Aus- 
gabe soll zu Genf 1605 nachgedruckt sein. 


7. Aristotelis Opera omnia. Lugduni, apud Leimarium. 1597. — 
Genevae apud Crispinum, 1607. 2 vol. in 8®. 
Die Ausgabe ist von Julius Pacius besorgt; der Text ist der von Ca- 
saubonus ; gegenüber steht die lateinische Uebersetzung von Gaza. 
8. Aristotelis Historia de animalibus graece et latine, Julio Caesare 
- Scaligero interprete, cum animadversionibus Maussaci. Tholosae 
1619. 1 vol. in fol. 
Diese Ausgabe ist ein opus posthumum. Das 10. Buch allein war 
schon von J. (Οὐ. Scaliger’s Sohn Sylvius Scaliger zu Lyon im J. 1584 in 
8° herausgegeben worden. Von dem ganzen Werke Scaliger’s befinden 


25 


sich zwei Handschriften in der Bibliothek zu Leyden, aus welchen PAr- 
lippes- Jacques de Maussac unter zu Grunde Legung des griechischen 
Textes von Casaubonus den Abdruck besorgte. Doch erinnert derselbe, 
dass er den griechischen Text oft der Uebersetzung wegen zu verändern 
genöthigt gewesen sei. — Die Arbeit Scaliger’s war eine doppelte: eine 
neue lateinische Uebersetzung und ein Commentar. Was die erstere anbe- 
trifft, so hat sie ihre Verdienste, obwohl wir sie der des Gaza im Ganzen 
genommen nicht vorziehen möchten. Der Commentar beschäftigt sich 
vorzugsweise mit einer Kritik der Version des Gaza, so wie mit dem 
Nachweise der Verderbnisse des Textes, welche sich in Widersprüchen, 
Wiederholungen, ungriechischen Wendungen u. s. w. kundgeben. Vieles 
davon ist durch die neueren Texte aus Handschriften beseitigt, manches 
gesucht und grundlos, manches aber enthält auch jetzt noch nützliche 
Fingerzeige auf vorhandene Verderbniss. Nützlich für die Kritik ist aber 
diese Arbeit nur in sehr beschränktem Masse geworden und bei der 
Weitschweifiskeit der Darstellung und der wunderlichen Ausdrucksweise 
ist die Frucht, die man daraus hätte ziehen können, noch verkümmert 
worden. Schneider hat zwar, was in den Anmerkungen versäumt worden 
war, in seinen Curis secundis nachgeholt, wo aus der Arbeit Scaliger’s 
eine umfangreiche Nachlese gehalten worden ist: aber für die Gestalt 
des Textes und die Aufklärung der schwierigen Stellen ist dadurch äus- 
serst wenig gewonnen worden. 


9. Aristotelis Opera omnia. Parisis, typis regiis. 1619. 2 vol. in fol. 


Diese Ausgabe ist besorgt von Duval, mit dem griechischen Texte 
von Casaubonus und lateinischer Version gegenüber. Sie hat kein weite- 
res kritisches Verdienst und ist nach Camus’ Angabe mehrmals im Druck 
wiederholt worden, 1629 apud Societatem graecarum editionum, 1638 
bei Billaine in 4 vol. in fol. und mit neuem Titelblatt 1654, 1639 Paris 
bei Morel und 1690 bei Billaine, Piget et Leonard. 


10. Histoire des Animaux d’Aristote, avec la traduction frangaise. 
Par M. Camus, Paris. Chez la veuve Desaint, libraire, rue du 
Foin S. Jacques. 1783. 2 vol. in 4°. 


Der erste Band, 758 Seiten, enthält die Einleitung, den Text, gegen- 
überstehend die französische Uebersetzung und zwar lib. 1—9, und von 
pag. 647 an Variantes du texte de l’histoire des animaux. — In der 
Einleitung pag. XIII sagt er über den Plan dieser Schrift unter anderm: 
»Il ne considere point chacun de ces animaux 'ou separement ou dans des 
classes dans lesquelles il les ait ranges ; le regne animal entier n’est pour 
lui, qu’ un point unique: c’est l’animal en general dont il fait Phistoire .. 
Ainsi Aristote voulant faire eonnoitre la nature des animaux , se propose 
d’abord l’examen des parties de leur corps, comme le premier objet qui 
frappe la vue: et apres avoir donn& des definitions generales de ces par- 


26 


ties... il expose dans les quatre premiers livres tout le detail des parties 
de leur corps. Le einquieme, le dixieme et le septieme livres, sont de- 
stines ἃ expliquer de quelle maniere l’animal nait; le tems oü il com- 
mence ἃ se reproduire, celui oü il cesse de le pouvoir faire et la duree 
totale de sa vie... . L’objet du huitieme est sa nourriture et les lieux 
qu’ il habite; le neuvieme traite de ses moeurs ... A. y dit quelles sont 
les habitudes des differens animaux; avec qui d’entre eux ils vivent 
r&ciproquement soit en societ& soit en guerre: comment ils pourvoient ἃ 
leur conservation et ἃ leur döfense.« Er spricht ferner von den Mängeln 
dieses Aristotelischen Werkes und den Urtheilen einiger Gelehrten über 
dasselbe, über die Quellen, aus welchen er geschöpft, das Schicksal 
desselben nach Aristoteles Tode, die lateinischen Uebersetzungen, die 
Ordnung der Bücher und die Echtheit des sogenannten zehnten Buches, 
die Mittel zur Wiederherstellung des Textes und Plan und Einriehtung 
seiner Ausgabe. 

Diese Ausgabe bildet die bedeutendste Grundlage für Kritik und 
Interpretation dieses Werkes in der Neuzeit und ist für Scehneider’s Aus- 
gabe eine sehr wichtige Vorarbeit gewesen ; welcher — wir dürfen dies 
nicht verhehlen — den gelehrten Franzosen mit einer ganz ungerecht- 
fertigten Geringschätzung behandelt hat. Camus war nicht nur ein sehr 
scharfsinniger Kopf, sondern auch ein sehr guter Kenner der griechischen 
Sprache und der Aristotelischen Dietion. Seine Uebersetzung kann man 
musterhaft nennen. Indem er sich die Aufgabe stellte den Sinn des 
Textes seinen Lesern verständlich zu machen, hat er sich einer so zu 
sagen umschreibenden Methode derselben bedient, damit aber seinen 
Zweck um so vollkommener erreicht. Ein Hauptverdienst derselben ist 
Klarheit und Deutlichkeit, so dass sich aus derselben überall unzweifel- 
haft erkennen lässt, in welcher Weise Camus selbst den griechischen 
Text verstanden hat. Den richtigen Sinn hat Camus an nicht wenigen 
Stellen zuerst oder auch allein getroffen. Die Uebersetzung ist fliessend 
und man könnte sagen elegant. Was den Text anbetrifft, so hat Camus 
die von ihm zuerst gebrauchten Hilfsmittel mit verständiger Auswahl 
benutzt. Es waren dies die Varianten von vier Handschriften, einer Va- 
tikanischen (P), einer Florentiner (C®), einer Mailänder und einer Pariser 
(m), so wie die beiden alten Uebersetzungen des M. Scotus aus dem 
Arabischen und des Gwwlelmus aus dem Griechischen. Im zweiten Bande 
hat Camus hauptsächlich die Bestimmung der Thiere so wie die Verifi- 
cation des Thatsächlichen sich zur Aufgabe gemacht und dieselbe mit 
einer für. die damalige Zeit ausserordentlichen Vollständigkeit gelöst. 
Auch finden sich in diesem Bande besondere Abhandlungen über Zeugung 
und Entwickelung, Systematik und dergleichen. Werthvoll ist dieser 
sachliche Theil immer noch durch die Reichhaltigkeit und sogar Voll- 
ständigkeit der Parallelstellen und Citate aus den späteren griechischen 


27 


und römischen Schriftstellern, so wie überhaupt durch seine Zuverläs- 
sigkeit und Klarheit. 


11. Aristotelis de animalibus Historiae Libri x. Graece et Latine. 
Textum recensuit J. Caes. Scaligeri versionem diligenter recogno- 
vit Commentarium amplissimum indicesque locupletissimos 
adjecit Jo. Gottlob Schneider Saxo. Tom. I—IV. Lipsiae, 
Hahn. 1811. 


Der erste Band enthält die Widmung an Cuver, die Vorrede 
I—XXIV, hierauf Notitia codieum manuscriptorum graecorum et lati- 
rorum, quibus in recensendo eontextu graeco usus est vel Gallus Camus 
vel ipse editor p. XXV— XXXVII, Epimetrum I de subsidiis literariis et 
pecuniariis quibus Aristoteles in conquirenda et conscribenda doctrina de 
animalibus usus esse videtur aut traditur. Accedunt fragmenta carminis 
Archestrati Sieuli ᾿Ηδυπάϑεια inseripti XXXVII—LXXV, Epimetrum 
ΠῚ De fatis librorum aristotelicorum post mortem Theophrasti usque ad 
tempora Syllae pag. LXXVI—XCIU., Epimetrum III De librorum ari- 
stotelicorum, praecipue physicorum, descriptione et ordine pag. XCIV— 
CXXV., Epimetrum IV De fratre Gurlelmo de Moerbeka, auctore ver- 
sionis operum Aristotelis et praecipue librorum x historiae de animalibus 
e graeco seculo XII! factae, eiusque scriptis pag. CXXVI—CL. Hierauf 
folgt der griechische Text, A—K, letzteres mit der Bemerkung ψευδεπί-- 
ypapov pag. 1—512 und Index pag. 513—548. Der zweite Theil enthält 
von Seite 3— 456 die lateinische Uebersetzung der ersten neun Bücher 
nach Scaliger,, von Seite 457 — 476 das zehnte Buch nach der Ueber- 
setzung des Albertus Magnus und von Seite 477—516 Alberti M. Liber 
XXI de perfectis et imperfectis et causa perfectionis et imperfectionis. 
Der dritte Theil enthält von Seite 1—692 die adnotationes zum ersten bis 
achten Buche, der vierte von Seite 1—278 die adnotationes zum neunten 
und zehnten Buche und von Seite 279—524 Curae posteriores ad Aristo- 
telis Historiam de animalıbus, Seite 525—530 ad Albert! M. librum XXI 
und Seite 531—537 Auctarium eurarum posteriorum, von Seite 538—543 
Index auctorum, Seite 544—562 Index graecus, Seite 563—584 Index 
latinus et rerum in adnotationes. 

Diese Ausgabe hat lange Zeit als ein Musterwerk gegolten und ist 
wegen der Reichhaltigkeit des Commentars und der Fülle der darin 
niedergelegten Gelehrsamkeit allseitig gepriesen worden. Was man von 
der tiefen Kenntniss, welche Schneider von der griechischen Sprache 
überhaupt, insbesondere auch von Aristoteles und vielen der Mehrzahl 
jener Zeit verborgenen Quellen des griechischen Alterthums besass, was 
man ferner von seiner nicht gemeinen und theilweise auf eigenen 
genaueren Studien beruhenden Kenntniss der Thierwelt, was man von 
seinem Scharfsinne und sicherem kritischen Taete erwarten durfte und 


28 


hierin geleistet ist, dies ist schon so oft besprochen und dargelegt 
worden, dass wir es hier zu wiederholen nicht nöthig haben. Hier gilt 
es zunächst die Stufe zu bezeichnen, auf welche die Gestalt des Textes 
und das Verständniss desselben durch Schneider’s Arbeit erhoben worden 
ist und wir dürfen uns nicht scheuen, ohne dem Ruhme des grossen Ge- 
lehrten zu nahe zu treten, auf dessen Mängel hinzudeuten. Schneider’s 
Kritik ist weit mehr auf das Einzelne als auf das Ganze hingewandt: über 
die Anlage und den Plan des Werkes giebt er nur dürftige und zerstreute 
Notizen. Er musste es daher übersehen, dass ihm in seiner überlieferten 
Gestalt die Einheit und der richtige Zusammenhang fehlt, und indem er 
Alles auf guten Glauben für echten Text nahm, konnte er sich nicht vor 
den gezwungensten und wunderlichsten Erklärungen hüten. Aber auch 
abgesehen hiervon giebt der weitschichtige Commentar für die Dinge 
selbst nur eine sehr mässige Ausbeute; denn nach Herbeiziehung aller 
möglichen Citate aus dem Alterthum sowohl, als aus naturhistorischen 
Schriften des Mittelalters und der Neuzeit bleibt sehr häufig die Sache 
selbst und der Leser im Dunkeln. Dies sowohl, als die Form des Com- 
mentars, in welchem die Referate über die Lesarten in Handschriften 


und Ausgaben, die Parallelstellen und Citate und seine eigenen Bemer- 


kungen und Ausführungen bunt durcheinander gehen, und bei dem Ge- 
brauche desselben statt der gehofften Aufklärung Ermüdung und Ver- 
wirrung hervorrufen, hat den Werth dieses umfangreichen Schatzes von 
Gelehrsamkeit beschränkt. Was den Text angeht, so hat dieser die 
wenigen aus dem als »Rhenanus« bezeichneten Handschrift entnommenen 
Lesarten und einige seiner eigenen Verbesserungen abgerechnet, im 
Ganzen gegen die Vorgänger, insbesondere gegen den so ungebührlich 
herabgesetzten Camus nur wenig gewonnen. Hätte aber Schneider sich 
entschliessen können, statt die unzureichende Uebersetzung Sealiger’s 
auszubessern , selbst eine neue zu arbeiten, so würde damit der Text so- 
wohl als die Interpretation und das Gesammturtheil über dieses Werk 
des Aristoteles eine weit andere Gestalt gewonnen haben. 

12. Aristoteles ex recensione Immanuelis Bekkeri. Edidit Academia 

Regia Borussica. 4 Bände in 4°. Berolini apud Georgium Rei- 
merum. Vol. I. 1831. 

Die Thierkunde, sämmtliche 10 Bücher in der gewöhnlichenReihen- 
folge, nimmtp.486bis p. 638 ein. Dem Texte ist die Vulgata zu Grunde 
gelegt, unter demselben sind die Varianten der Handschriften angegeben. 
Verglichen sind vier Handschriften für die neun ersten Bücher : Vatiecanus 
1339, P — Marcianus 208, A® — Laurentianus 87. 4, C* (cf. Hand- 
schriften 1) — Vaticanus 262 D® —; für die Cap. 1—3 von Lib. VI, so 
wie hie und da für das achte und neunte Buch ist ausserdem verglichen 
Vaticanus 506, E* —. Für das zweite Buch aber sind ausser D* ver- 
glichen: Mareianus 200, @ — Mareianus 207, F* — Mareianus 212, 6". 


29 


Da der Text dieser Ausgabe auch in Octavformat erschienen ist, 
Aristotelis Historia Animalium, exrecensione /Immanuelis Bekkeri, Berolini 
1829, so pflegt die Quartausgabe als editio maior eitirt zu werden: Bkk. 
ed. mai. 

Die Wichtigkeit und der Nutzen dieser Ausgabe ist so offenbar und 
so allgemein anerkannt, dass wir uns aller weiteren Bemerkungen ent- 
halten. 


13. Aristotelis Opera Omnia. Graece et Latine cum Indice Nominum 
et Rerum Absolutissimo. Volumen tertium. Parisiis Editore A. 
F. Didot. MDCCCLIV. | 
In dieser Gesammtausgabe des Aristoteles nimmt die Thierkunde 
pag. 1—217 ein, wozu pag. I—V der Praefatio gehören. Die Bearbei- 
tung ist von Bussemaker. In allem Wesentlichen stimmt der Text mit 
dem von I. Bekker überein, aber er zeigt im Einzelnen zahlreiche Ab- 
weichungen und auch Verbesserungen auf. Bussemaker hat die Autorität 
der Florentiner und der Venetianischen Handschrift höher gestellt, wäh- 
rend Bekker mehr einen eklektischen Weg eingeschlagen hat: dass jenes 
Prineip nicht durchgreifend sein darf, haben wir vorher angedeutet und 
wird auch unsere Ausgabe nachweisen. Aus der lateinischen Version 
des gelehrten Verfassers haben wir bedauert nur wenig Nutzen ziehen zu 
können; was sie Neues geboten, ist in den Anmerkungen getreulich 
angeführt. 


14. Apıstoreloug Περι Zwwv ἴστοριας Βιβλια Θ, Ep Οἱις Και Δεχατον 
Τὸ Νοϑον. Ἐπιμελεια Και Διορϑώσει N. Σ Πιχχολου Ιατρου. Paris 
Firmin Didot Freres, Fils et Cie, Libraires. 1863. V— XXI. 
1—167 (inel. ind.) 

Wiewohl auch die Ausgabe des Dr. PiAAolos sich im Wesentlichen 
an den Bekker’schen Text anschliesst, so zeigt sie doch einen Fortschritt 
in der Kritik auf: viele noch vorhandene Schäden konnten dem Scharf- 
sinne dieses gelehrten und vorurtheilsfreien Beobachters nicht entgehen. 
Es gereicht uns zu besonderer Genugthuung, dass an einer nicht geringen 
Anzahl von Stellen unsere Versuche den Schaden zu verbessern auf das- 
selbe Resultat geführt haben. Wir haben bis jetzt nur den ersten Band, 
welcher den Text enthält, vergleichen können, und sehen mit Spannung 
der im folgenden Bande zu erwartenden Motivirung seiner Textverän- 
derungen und Conjecturen entgegen. 

15. Aristoteles, Naturgeschichte der Thiere übersetzt und mit An- 

merkungen begleitet von Dr. Friedrich Strack, Frankfurt am 
Main 1816. I—XXIV. 1—568. Register über alle vorgekom- 
menen Thiernamen, 569—616. 

Man kann dieser Uebertragung nachrühmen, dass"sie ungefähr das- 

jenige geleistet hat, was man zur Zeit ihres Erscheinens erwarten durfte. 


30 


Die Anmerkungen sind unbedeutend, und auf die im Register gegebene 
Erläuterung der Thiernamen ist in keiner Weise Gewicht zu legen. 

16. Dasselbe lässt sich auch von der Külb’schen Uebertragung, 
welche als ein Theil der Uebersetzungen griechischer Klassiker zu Stutt- 
gardt im J. 1855 erschienen ist, sagen. Die dem Texte beigefügten Er- 
läuterungen bieten nach Abrechnung dessen, was von J. @. Schneider 
entnommen ist, nur wenig; die ee ist oft ungelenk und un- 
verständlich. 


Bei der vorliegenden Bearbeitung der Thiergeschichte musste, wie 
aus Obigem hervorgeht, unsere erste Aufgabe Prüfung und Reinigung des 
Textes sein. 

Wir haben es bei der Feststellung des Textes für geboten erachtet, 
der handschriftlichen Ueberlieferung, so weit dies anging, zu folgen und 
unter den vorhandenen Varianten denjenigen den Vorzug zu geben, 
welche nach äussern und innern Gründen sich am meisten empfahlen. 
Dieser Theil der Arbeit war der am wenigsten schwierige. Denn wie 
sich aus den vorhergehenden Auseinandersetzungen ergiebt, ist die Aus- 
beute, welche die handschriftlichen Quellen, die-alten Versionen und die 
Citate bei den alten Autoren hinzugerechnet, geben, eine so dürftige, dass 
wir daraus wenig schöpfen konnten, was nicht schon von den letzten Be- 
arbeitern dieses Werkes, Bussemaker und Pikkolos benutzt worden war. 
Höchstens wird für die Auswahl, welche wir, bald der einen bald der 
andern Quelle den Vorzug gebend, getroffen, uns das Verdienst oder die 
Verantwortnng zufallen. Wir haben, wie schon erwähnt, uns mit den 
nächsten Herausgebern den Handschriften (ὃ und A® am meisten ange- 
schlossen , aber auch oft denen der andern Gruppe, zuweilen auch der 
Aldinischen Ausgabe den Vorzug geben müssen und verweisen hierüber 
auf dasjenige, was wir über die.Natur der handschriftlichen Quellen 
überhaupt angeführt haben. Es sei schon hier bemerkt, dass die Schwie- 
rigkeit in der Auswahl viel geringer in den echten Theilen unsers Werkes 
ist und dass die Zahl der Varianten in denjenigen Abschnitten, die wir 
aus andern Gründen als unechte oder untergeschobene bezeichnet haben, 
am grössten ist. 

Ein schwererer Theil der Aufgabe, einen lesbaren und verständlichen 
Text herzustellen, lag an den offenbar verderbten und sinnwidrigen 
Stellen. Wir haben uns gestatten müssen, an die Stelle des bald mit, 
bald ohne Varianten überlieferten Textes eine Conjeetur zu setzen. Diese 
Conjecturen sind von zweierlei Art. Eine kleine Anzahl derselben ist 
nichts anderes, als Wiederherstellung des richtigen Textes: hier ergab 
sich der Fehler des überlieferten Textes aus der Sache selbst, dem Zu- 
sammenhange, oder aus der Vergleichung anderer Stellen, und die Ent- 
stehung der Verderbniss lag offen zu Tage. Häufig sind wir hier mit 


91 


dem scharfsichtigen PiA%Aolos in der Weise zusammengetroffen, dass er 
und wir unabhängig von einander dieselbe Verbesserung für nothwen- 
dig erkannten. An einer andern Anzahl von Stellen lassen sich die 
Beweise nicht mit gleicher Evidenz führen, und nur das als gewiss 
behaupten, dass die überlieferte Lesart verdorben ist. Wir haben an 
solchen Orten dem falschen Texte nur da unsere Muthmassung substituirt, 
wo dieser ein sehr hoher Grad von Wahrscheinlichkeit nicht abgespro- 
chen werden kann und wo wir gewiss waren, weder dem Aristoteles 
etwas unterzuschieben, was ihm fremd oder seinen Prineipien und seiner 
Redeweise widersprechend wäre, noch uns von den Spuren der Ueber- 
lieferung zu weit zu entfernen. Denn es schien nützlich und erlaubt, an 
die Stelle eines offenbar verfälschten und sinnwidrigen Textes einen 
nach solchen Grundsätzen geänderten , lesbaren und verständlichen Text 
zu setzen. Dass wir uns dieser Freiheit in sehr bescheidenem Masse 
bedient haben, ergiebt sich daraus, dass sehr häufig die von uns gefun- 
denen Verbesserungen nur in den Anmerkungen ihren Platz gefunden 
haben. 

Die dritte und vielleicht die wichtigste Aufgabe war es, den Text 
unsers Werkes von den theils zufälligen, theils absichtlichen Zusätzen 
zu reinigen, durch welche er seit einer sehr frühen Zeit entstellt worden 
ist. Es kann nur wiederholt darauf hingewiesen werden, dass der über- 
lieferte Text eine Farrago ist, aus dem man nicht nur ganze Bücher, son 
dern auch eine grosse Anzahl längerer und kürzerer Abschnitte und Sätze 
ausscheiden muss, um die wahre Arbeit des Aristoteles zu erhalten, und 
dass, wenn jenes geschehen , Plan und Anlage derselben sich rein und 
unverfälscht darstellt. Dass sich auch dann ein fester Abschluss derselben 
nicht herausstellt, kann man nicht einwerfen. Denn entweder hat dieser 
Abschluss überhaupt gefehlt, oder er ist verloren; der uns überlieferte 
Text entbehrt auch eines solchen. Die von uns als unecht erkannten 
Stellen sind theils solche, welche als Glossen und gelegentliche Notizen 
an den Rand geschrieben, theils solche, welche mehr oder minder pas- 
send, bei Erwähnung eines Thieres hinzugefügt worden sind um von ihm 
noch andere eigene oder aus andern Autoren geschöpfte Notizen zu geben, 
theils finden sie sich an Stellen, wo keinerlei Veranlassung zu Tage liegt. ° 
Man kann kaum anders annehmen, als dass eine Urhandschrift auf 
solche Weise mit Zuthaten versehen worden ist. Aber man würde irren, 
wenn man glauben wollte, dass diese Zuthaten aus Aristoteles Feder 
hervorgegangen sind. Dass sie aus sehr alter Zeit herstammen, ist schon 
oben bemerkt worden; dass sie aber trotzdem ausgesondert werden 
müssen, wenn man den echten Aristoteles vor sich sehen will, kann nicht 
mehr bezweifelt werden. Wir haben indess auch den von uns als unari- 
stotelisch bezeichneten Abschnitten und Büchern (mit Ausnahme des 
sogenannten zehnten Buches) dieselbe Behandlung, d. h. Uebersetzung 


32 


und Erläuterung, wie den uns für echt geltenden Theilen angedeihen 
lassen, worin eine Bürgschaft gefunden werden mag, dass unser Urtheil 
nur nach genauer Untersuchung gefasst worden ist. In unserer Ausgabe 
folgen nun das erste bis sechste und das achte Buch, und nach diesem 
das neunte und siebente. In jenen sieben echten Büchern sind die von 
uns als Zuthaten bezeichneten Stellen in eckige Klammern eingeschlossen. 
Bei einer nur kleinen Anzahl, wozu auch der Schluss des achten Buches 
gerechnet werden muss, die uns gleichfalls verdächtig sind, haben wir 
uns darauf beschränkt, in den Anmerkungen auf den Verdacht und dessen 
Gründe hinzuweisen. Die wenigen von uns dem Texte als nothwendiges 
Supplement hinzugefügten Worte sind durch runde Klammern bezeichnet. 

Wir haben ferner durch eine Eintheilung in Paragraphen das Citiren 
zu erleichtern gesucht und eine Abgrenzung der natürlich zusammen- 
gehörigen Gedanken zu schaffen. Durch ein genaues Inhaltsver- 
zeichniss über die einzelnen Thatsachen, nebst Abgrenzung grösserer 
Abschnitte geben wir dem Leser eine Uebersicht und Gliederung des 
gesammten Materials. 

Wir glaubten unserer Ausgabe einen solchen Grad von Vollständig- 
keit geben zu müssen, dass das Nachschlagen anderer Quellen zunächst 
entbehrlich würde. Daher haben wir unter den Text eine vollständige 
Angabe der Varianten, sowohl der Handschriften als der Hauptausgaben 
gesetzt. Aus dem handschriftlichen Schatze Beiker’s ist mit Benutzung 
der bei Camus und Schneider aufbewahrten Angaben alles Wesentliche 
angeführt, nur mit Aussonderung aller zufälligen und bedeutungslosen 
Irrungen der Abschreiber. Die Lesarten der von uns selbst verglichenen 
Aldina und Camotiana sind genau verzeichnet, die der Sylburgischen 
Ausgabe nur in den Anmerkungen erwähnt, wo ein Grund dazu vorlag. 
Von Camus an bis auf die neueste Ausgabe von Pikkolos sind aber alle 
Abweichungen vollständig verzeichnet. Insoweit gewährt unsere Ueber- 
sicht den kritischen Apparat so vollständig, wie er bisher nirgends zu 
finden war, und wie er den Leser in den Stand setzt, sich über den Text 
ein selbstständiges Urtheil zu bilden. 

Ausserdem haben wir in den Anmerkungen ein für die Kenntniss 
der Thierkunde wichtiges Material gesammelt, nämlich die Parallel- 
stellen sowohl aus den ἡὐ μάκρου naturhistorischen Werken des Aristoteles, 
als auch der späteren griechischen und römischen Schriftsteller, doch 
haben wir uns hier möglichst beschränken zu müssen geglaubt und nur 
solche Citate zu bringen, welche wirklich irgend etwas zur Aufklärung 
beitragen können. Daneben haben wir, um den naturwissenschaftlichen 
Standpunkt des Aristoteles zu erläutern, eine genaue Controle seiner 
Angaben in den Anmerkungen geübt, indem wir seine Kenntnisse mit 
denen der Jetzzeit in Parallele gestellt haben. Wir haben es für noth- 
wendig gehalten, Gewährsmänner für die Richtigkeit unserer Angaben 


33 


anzuführen,, um dem Leser die Ueberzeugung zu verschaffen, dass wir 
nicht, wie so manche Commentatoren des Aristoteles, uns ohne die genü- 
gende Prüfung über seine Angaben ein Urtheil erlaubt haben. Wo wir 
aus neuerer Zeit keine einschlägigen Beobachtungen haben auffinden 
können, da haben wir es offen gesagt; sollten wir dabei Angaben in der 
Literatur ibersehen haben, so wird uns das unendliche Material, welches 
hier, vielfach zerstreut, aufgespeichert ist, in den Augen des sachver- 
ständigen Lesers zur Entschuldigung gereichen. Das Verzeichniss über 
die im vorliegenden Werke erwähnten Thiere und ihre Bestimmungen, 
über deren Sicherheit wir uns daselbst ausgesprochen haben, ist so ein- 
gerichtet, dass es eine leichte Uebersicht gestattet und für eingehendere 
Kenntnissnahme die nöthigen Anhaltspunkte bietet. Auch hier haben 
wir durchgehends unsere Annahme motivirt und belegt. 

Der griechische Index setzt den Leser in den Stand, sich sogleich 
über ein einzelnes Objeet oder Wort zu orientiren, da nicht nur sämmt- 
liche Stellen, an welchen die Worte vorkommen, angegeben sind, sondern 
immer zugleich auch kurz die Verbindung angedeutet ist, in welcher die 
Worte an den bezüglichen Stellen stehen. 

Was man von einer Uebertragung solcher Schriften in das Deutsche 
verlangen dürfe, haben wir schon in unserer Ausgabe »Von der Zeugung 
und Entwickelung der Thiere« '; angedeutet, und wir sind hier im We- 
sentlichen dem treu geblieben. So viel als möglich haben wir uns dem 
Tone des griechischen Originals angeschlossen, aber die Deutlichkeit 
und das Verständniss über Alles gesetzt, damit nieht nur der Sinn des 
Textes wiedergegeben werde, sondernauch die Interpretation, welche wir 
dem Texte'geben zu müssen glaubten , klar heraustrete. Wenn wir, wie 
an einigen wenigen Stellen geschehen ist, nach einer nieht in den Text 
aufgenommenen Muthmassung übersetzt haben, geben die Anmerkungen 
den erforderlichen Aufschluss. — Es hat namentlich vielfache Schwie- 
rigkeiten, unsere moderne Auffassungsweise nicht in die alten An- 
schauungen zu übertragen und so ein Zerrbild von dem Werke zu 
schaffen: wir haben es deshalb vermieden, moderne Bezeichnungen, 
wie Verdauung, Stoffwechsel, Geschlechtsdifferenz u. s. w. zu benutzen. 
Ebenso haben wir anatomische oder zoologische Termini vermieden, wie 
Säugethiere, Amphibien , Zehnfüsser, oder Benennungen,, die eine dem 
Aristoteles fremde Unterscheidung involviren, wie Mönchsrobbe, Rauch- 
schwalbe, oder Harnblase, Arterien und Venen, Brust- und Bauchflossen, 
Amnion und Allantois u.s. w. — Es bleibt aber eine Anzahl von Worten. 
zu erwähnen, welche damals offenbar Termini gewesen sind, deren Sinn 
aber nicht in seinem ganzen Umfange ermittelt werden kann, und für 
die ein überall, wo sie vorkommen, passender deutscher Ausdruck nicht 


ἢ Leipzig 1860. Vorwort p. 8. 
Aristoteles. I. 3 


34 


angewendet werden kann. So ist πέψις ein Ausdruck, der zur Bezeich- 
nung verschiedener Veränderungen von Substanzen gebraucht wird, die 
durch Wärme, durch ehemische Einwirkungen , wie bei der Verdauung, 
durch innere Umsetzungen hervorgebracht werden. Wenn wir das Wort 
Kochung brauchen, so denken wir nur an Veränderungen dureh Wärme 
von gewisser Intensität, es ist aber unter πέψις offenbar mehr verstanden. 
περίττωμα bedeutet an vielen Stellen Ausscheidung, an andern aber 
Stoffe, dienoch im Organismus sind und daselbstnoch irgendwelche Ver- 
wendung zur Ernährung oder zu anderen Functionen finden. πόρος, ur- 
sprünglich Gang, Kanal, wird sehr häufig zur Bezeichung solider Massen, 
die eine gestreckte Form haben, gebraucht, z. B. zur Bezeichnung der 
Fischhoden, so dass es oft schwer ist zu errathen, was für ein Objeet 
Aristoteles vor sich gehabt habe und unmöglich , das Gemeinte ohne Er- 
weckung falscher Vorstellungen wiederzugeben. Endlich sind Worte offen- 
bar mit anderen Vorstellungen verbunden worden als jetzt, z. Β. αἴσϑησις. 
Wirtrennen jetzt sehr scharf Empfindung und Bewegung, was Aristoteles 
sicherlich nicht gethan hat, wenn er z. B. dem Fleische Empfindung zu- 
schreibt, der Haut und dem Gehirn aber abspricht. Was ὑστέρα bezeichnet 
ist alles was wir theils Eierstock, theils Eileiter, theils Gebärmutter nen- 
nen u. 5. w. Ob wir dem Leser überall das Richtige getroffen zu haben 
scheinen, wo wir diese Schwierigkeiten antrafen, lassen wir dahinge- 
stellt; wir wollen aber hier wenigstens darauf aufmerksam machen, dass 
uns diese Schwierigkeiten keineswegs verborgen geblieben sind, und 
wir uns immer bestrebt haben, Treue und Verständlichkeit in der Ueber- 
setzung zn vereinigen. — Rücksichtlich der Thierbenennungen bemerken 
wir noch, dass wo die Bestimmung einige Wahrscheinliehkeit hat und 
ein deutscher Name existirt, wir diesen gebraucht haben , wo ein deut- 
scher Name fehlte, oder eine Bestimmung nicht möglich oder sehr 
unsicher war, wir dagegen den griechischen Namen beibehalten haben. 

Wir sind weit entfernt von dem Glauben, das letzte Wort in den 
zoologisch-physiologischen Arbeiten unsers Autors gesprochen zu haben, 
vielmehr sehen wir unsere Arbeit als eine Bemühung an, den Fach- 
männern unsern Autor zugänglicher gemacht zu haben und ihnen eine 
Bearbeitung der Thiergeschichte an die Hand zu geben, aus der sie das 
hier niedergelegte Wissen für ihre Speeialarbeiten verwerthen und einen 
Anlass finden mögen, die Angaben des Aristoteles einer erneuten Prüfung 
zu unterwerfen. 


IV. A. Aufgabe und Plan der Thiergeschichte. 


Wir stellen an die wissenschaftlichen Werke der neueren Zeit die 
Anforderung, dass uns in einem Vorworte der Standpunkt des Autors 
auseinandergesetzt werde, von dem aus er seinen Stoff aufgefasst hat. 


35 


Aristoteles hat das für die Thiergeschichte nicht gethan, wir glauben 
daher seine Auffassung, wie sie das Studium des vorliegenden Werkes 
in uns wiedergespiegelt hat, darstellen zu müssen. 

Die enorme Menge der Thatsachen, die in der Thiergeschichte nie- 
dergelegt sind, wirkt zuerst überwältigend, ja verwirrend auf den Leser, 
gleichwohl zeigt sich bei weiterem Eindringen ein sehr bestimmter Plan 
in dem Ganzen und eine sichere Durchführung einer klar gestellten Auf- 
gabe. Man muss die zuerst sich aufdrängende Ansicht, als habe man es 
mit einer Sammlung von Angaben und Berichten zu thun, aufgeben, und 
man wird um so geneigter dazu, wenn man überlegt, dass der Autor der 
Logik und Rhetorik doch wohl nicht zugleich ein Sammler unzusammen- 
hängender Beobachtungen sein Kann, dass man vielmehr erwarten muss, 
eine geistige Durchdringung und Verarbeitung, eine Beherrschung seines 
Stoffes auch in diesem Werke zu finden. — Den Plan des Werkes, wie 
er uns erschienen ist, haben wir in dem Inhaltsverzeichnisse,, streng an 
das Gegebene uns bindend, darzustellen gesucht — aus ihm ergiebt sich 
weiter die Aufgabe, welche sich Aristoteles gestellt haben muss. Sie 
besteht darin, ein Bild zu entwerfen von dem Leben der 
Thierwelt, mit Einschluss des Menschen, soweit er Thier ist. Ein 
solches Bild musste bis in die kleinsten Details ausgeführt werden, es 
musste die Gestalt und den Bau der Thiere zeichnen, es musste die 
damit zusammenhängenden Verrichtungen der Thiere, so weit sie die 
Existenz des Thieres, die Beziehungen der Thiere zu einander und zum 
Menschen, die Erhaltung der Art betreffen, ausmalen — aber zugleich 
so angelegt sein, dass es einen Theil des Kosmos darstellte. Die christ- 
liche Weltanschauung hat Theozoologieen entstehen lassen, in welchen 
das Leben der Thiere zur Verherrlichung der Weisheit des Schöpfers 
gesthildert wird — die philosophische Weltanschauung des Alterthums 
erfasste das Denken des Menschen, die Gesetze des natürlichen Ge- 
schehens, das Leben der Organismen als Theile des Kosmos, des gesamm- 
ten Seins und Werdens, für welches Aristoteles und seine Schule einen 
vernünftigen Endzweck voraussetzten. Dass dies die Anschauung des 
- Aristoteles in Bezug auf die Thierwelt war, geht deutlich aus dem ersten 
Buche über die Theile der Thiere hervor; wenn sie es war, muss sie 
dann nicht auch das Hauptwerk über die Thierwelt durchdringen? Wir 
wollen dies näher begründen. 

Es ergeben sich aus dem Inhaltsverzeichnisse vier Hauptabtheilungen 
des Werkes: die erste derselben handelt von dem Bau und den Organen 
der Thiere und reicht bis ὃ 78 des vierten Buches. Die Recapitula- 
tion in $ 79 lässt keinen Zweifel an der Allgemeinheit und dem Um- 
fange der Aufgabe, die sich Aristoteles gestellt hatte: die inneren und 
äusseren Theile sämmtlicher Thiere für jegliches im Allgemeinen und 
Besonderen darzustellen. Wir finden aber in dieser Hauptabtheilung das 

3% 


36 


Prineip der allgemeinen Anatomie, der beschreibenden Anatomie und 
der vergleichenden Anatomie scharf erfasst und consequent durchgeführt. 
Die ὁμοιομερῇ entsprechen dem, was man jetzt»Gewebe« nennt, Elemen- 
tartheile, aus welchen die Organe, die ἀνομοιομερῆ, zusammengesetzt sind 
— σάρξ ist σάρξ, mag es vorkommen, wo es will.‘) Ebenso klar ist ihm 
das Verhältniss der beschreibenden zur vergleichenden Anatomie: zuerst 
wird die Anatomie des Menschen dargestellt, »als des uns bekanntesten 
Thieres«, dann werden die ἀνάλογα der Organe des Menschen durch die 
ganze Thierreihe abgehandelt. Die Grossartigkeit dieser Auffassung 
leuchtet vielleicht weniger ein, weil uns jetzt diese Auffassung sehr 
geläufig ist, — aber wir müssen bedenken, dass Aristoteles sie schaffen 
musste, dass Knorpel oder σήπιον des Tintenfisches, Gräthe der Fische, 
Skelett des Menschen damals unvermittelte Dinge waren, dass zwischen 
ihnen das »geistige Band« vollständig fehlte. Man hat die vergleichende 
Anatomie sehr treffend die philosophische Anatomie genannt; in der 
That ist sie ja die durch unser Denken geschaffene, auf die Kategorie 
der Analogie gegründete Beziehung vereinzelter Anschauungen. Wie 
scharf Aristoteles das Princeip der vergleichenden Anatomie erfasst habe, 
haben bereits Frantzius (Ueber die Theile der Thiere, Leipzig 1835 p. 315) 
und Agassız (An Essay on Classification, Boston 1858 p. 25) hervorge- 
hoben. Aristoteles hat die Analogie nicht bloss im ausgedehntesten Masse 
auf die äusseren Theile, sondern auch auf die inneren Organe angewen- 
det, und z. B. die Kiemen als Analogon der Lunge angesehen, ferner 
die zur Verdauung dienenden Organe mit vielem Scharfsinne durch die 
ganze Thierreihe hindurch richtig erkannt und verglichen, so weit es 
nach seinen Untersuchungsmethoden möglich war. Man wird es minde- 
stens als einen glücklichen Griff gelten lassen müssen, dass er die Samen- 
gänge der Fische mit den Hoden parallelisirte, und ihre Funetion der 
der Hoden gleichsetzte, dass er die Hörner und Geweihe als verwandte 
Organe nur in Bezug auf ihr Wachsthum und ihren Ursprung unterschied, 


ἢ Diese Eintheilung der Theile ist bis in die neueste Zeit beibehalten worden, 
auf ihr beruht die Unterscheidung der »Allgemeinen« und der »Beschreibenden Ana- 
tomie«. Fallopia (Lectiones Gabr. Fallopii de Partibus similaribus ete. Norimb. 1775) 
nannte sie Partes similares und dissimilares, Bichat, der Begründer der allgemeinen 
Anatomie (Xavier Bichat Anatomie generale 1801), tissus und organes. Die Zusam- 
mensetzung der ersteren nannte man später »Textur«, die der letzteren »Structur« 
(ganz willkürlich, sagt Meckel, Handbuch der menschlichen Anatomie 1815.) Ru- 
dolphi (Grundriss der Physiologie 1821) unterschied von den Partes similares noch 
die simplices und compositae, und Mayer (Ueber Histologie u. s. w. Bonn 1819) 
brachte den Ausdruck Histologie zur Bezeichnung der Lehre von den Partes simi- 
lares auf. Endlich unterschied Schwann (Mikroskopische Untersuchungen Berlin 
1839), auf Grund seiner Zellentheorie und seiner Untersuchungen der Entwickelung 
der Gewebe, Theile, welche ausZellen oder deren Derivaten entstehen, von den aus 
diesen zusammengesetzten Theilen. 


37 


dass er die Theile des Skelettes grösstentheils richtig mit einander ver- 
gleicht. Mehr als ein glücklicher Griff ist aber unzweifelhaft seine Ver- 
gleichung der Eier und ihrer Entwickelung bei den Vögeln, Fischen und 
Cephalopoden , und auch seiner Unterscheidung der Insecetenpuppe vom 
Ei werden wir unseren Beifall nicht versagen können, wenn uns auch 
seine übrige Auffassung nicht genügt. — Andererseits werden wir es 
nicht als einen Verstoss gegen das Pıincip der Analogie ansehen dürfen, 
dass er die Leber der Cephalopoden, Schnecken und Muscheln nicht als 
solche erkannt hat, und dass er, unter der Herrschaft der Theorie von 
der Urzeugung stehend die Eier der Seeigel, Schnecken und Muscheln 
nicht als solche gelten lassen will. Wir werden daher sagen müssen, 
dass er in Bezug auf die Analogie ein völlig bewusstes und richtiges 
Streben, eine im Ganzen richtige und glückliche Auffassung gehabt hat, 
dass er aber im Einzelnen mitunter geirrt hat. 

Die zweite Hauptabtheilung, welche nur von $79 bis zum Ende des 
vierten Buches reicht, handelt von den Sinnen, von Stimme und Sprache, 
vom Schlaf und von Geschlechtsverschiedenheiten, so weit sie ausser den 
Geschlechtstheilen den Körper betreffen. Wir können diesen Theil als 
eine Art Physiologie ansehen, insofern er einzelne Functionen behandelt. 
Indess hat so etwas dem Aristoteles nur undeutlich vorgeschwebt — eine 
scharfe Trennung von Bau und Function findet sich bei ihm nicht und 
wir können nicht annehmen, dass hier zu wenig Material vorgelegen 
hätte — es findet sich vielmehr eine sehr beträchtliche Menge hierher 
gehörigen Stoffes in seinen Werken zerstreut, 65. liegt aber jedenfalls ein 
Mangel an dem richtigen Gedanken zu Grunde. Aber was als besondere 
Function sich ihm dargestellt hat, das ist dann auch durch die ganze 
Thierreihe in seinen Abwechselungen vorgeführt; ausserdem ist dieser 
Abschnitt eine besondere Hauptabtheilung des ganzen Werkes. 

Die dritte Hauptabtheilung umfasst die Zeugungs- und Entwicke- 
lungsgeschichte der Thiere, also die Erhaltung des Thieres, und wird 
in dem fünften und sechsten Buche abgehandelt. (Das siebente Buch, wel- 
ches von der Entwickelung und Geburt des Menschen handelt, ist unecht, 
würde aber seinem Thema nach am passenden Orte sein.) Während in der 
Darstellung des Baues der Thiere vom Vollkommensten zum Unvollkom- 
mensten geschritten wird, ist hier die umgekehrte Stufenfolge eingehalten, 
indem die Entwickelung, vom Unvollkommenen zum Vollkommenen fort- 
schreitend, die gleiche Folge durch die Thierreihe hindurch postulirt. 
Auch hier ist eine consequente Durchführung der Analogie zu finden, 
und man findet trotz mancher Irrthümer und falschen Auffassungen ein 
um so deutlicheres Streben , einen gemeinschaftlichen Gesichtspunkt für 
alle hierher gehörigen Erscheinungen festzuhalten. Auch die neuere Zeit 
ist seit der Entdeckung des Keimbläschens von der Homologie der Ent 
wickelung durchdrungen , doch fehlt es bisher an einem Werke, welches 
dieses Thema zusammenfasste und durch die Thierreihe verfolgte. 


38 


Die vierte und letzte Hauptabtheilung handelt-von den Trieben, In- 
stineten,, überhaupt den psychischen Thätigkeiten und Fähigkeiten der 
Thiere, und füllt das achte Buch (das neunte Buch ist unecht), offenbar 
ohne abgeschlossen zu sein. 

Es ist also einmal ein ganz klar angeloitäf Plan in der vorliegenden 
Schrift zu erkennen, und man wird gestehen müssen, dass in ihm Alles 
enthalten ist, was von den Thieren gesagt werden kann. Es fehlt nur 
ein Theil der Physiologie, namentlich die ganze jetzige sogenannte vege- 
tative Physiologie, die man bei dem Mangel chemischer Kenntnisse, bei 
der Unkenntniss des Blutumlaufes u. s. w., kaum für eine Darstellung 
aus der Aristotelischen Zeit postuliren kann. Es ist also eine Biologie der 
gesammten Thierwelt, die wir vor uns haben, gegründet auf eine grosse 
Menge von Speeialkenntnissen, belebt durch den grossartigen Gedanken, 
alles thierische Leben als einen Theil des Weltalls in allen seinen unend- 
lichen Modifieationen zu einem einheitlichen Gemälde zusammenzufassen. 

An dem Plane zu dieser Aufgabe werden wir kaum etwas aussetzen 
können. Wie steht es aber mit der Ausführung? Wir werden am besten 
darauf antworten, wenn wir den Stoff der einzelnen Hauptabtheilungen 
kurz überblicken und das Unrichtige und Fehlende mit registriren. 


B. Die Specialkenntnisse des Aristoteles. 


a. Die Anatomie. 


Was wir von der Anatomie des Menschen angegeben finden, 
beschränkt sich auf eine topographische Beschreibung der äusserlichen 
Theile, da die inneren, wie er selbst sagt, am wenigsten bekannt seien, 
des Kopfes, Halses, der Brust, des Bauches, der oberen und unteren 
Extremitäten ; die Bildung der inneren Theile erschliesst er nur aus dem 
Verhalten bei den dem Menschen nächststehenden Thieren; er bespricht 
das Gehirn mit der Hirnhaut und den Ventrikeln, kennt den Sehnerven 
als Gang (πόρος) zwischen Gehirn und Auge, leugnet dagegen eine Ver- 
bindung zwischen Gehirn und Ohr, kennt die Eustachische Trompete, 
behauptet, der Hinterkopf enthalte eine leere Höhle, macht unrichtige 
Angaben über die Schädelknochennähte. Er kennt den Kehlkopf, das 
Zäpfchen , den Kehldeckel, die Luftröhre mit ihrer Bifurcation und Ein- 
mündung in die Lungen, hat aber unrichtige Vorstellungen über die 
Verbindung von Lunge und Herz; er kennt ferner die Speiseröhre, ihre 
Verbindung mit dem Magen und den weiteren Uebergang in den Darm, 
so wie das Netz und Mesenterium. Vom Gefässsysteme hat er trotz vieler 
Mühe keine Klarheit gewonnen ; er sieht indess das Herz als das Centrum 
der Adern an, hat aber nur drei Höhlen in demselben erkannt, indem er, 
was sehr erklärlich ist, die Scheidewand der Vorhöfe übersehen hat; er 
beschreibt die Aorta und Vena cava, ihre Theilung; er beschreibt Hals- 


39 


und Kopfarterien und Venen, indess den jetzigen Kenntnissen gegenüber 
allerdings sehr dürftig. Er gedenkt des Zwerchfeils, der Leber, Gallen- 
blase, der Nieren, des Nierenbeckens, der Harnleiter und Nierenvenen, 
der Harnblase, Harnröhre, Ruthe, der Hoden mit ihren Gefässen, der 
weiblichen Harnröhre und der Gebärmutter — allein dass er das Ver- 
hältniss der Nierenabsonderung zur Harnblase geahnt habe, ist höchst 
zweifelhaft, und eine menschliche Gebärmutter hat er offenbar nie ge- 
sehen. 

In der Histiologie unterscheidet er Adern, Sehnen, Fasern (lockeres 
Bindegewebe und geronnener Faserstoff des Blutes), Knochen, Knorpel, 
Hornsubstanz , Haut und Haare und als Analoge dieser Borsten, Stacheln, 
Federn, Schuppen u. s. w., ferner Membranen, wie Hirnhaut, Netz, 
Blase, dann Fleisch, Fett, Blut, Mark, Milch und Samenflüssigkeit. 
Natürlich werden diese μέρη ὁμοιομερῇ nur in Bezug auf Cohaerenz, Con- 
sistenz, Farbe und dergleichen mehr unterschieden. 

Die vergleichende Anatomie ist besonders berücksichtigt, und es 
werden nach dem obigen Massstabe sehr viele richtige Angaben gebracht, 
die sich sowohl auf Wirbelthiere als auf wirbellose Thiere beziehen , die 
hier im Einzelnen aufzuführen kaum möglich ist. Fehlgriffe in der Ana- 
logie mit dem Menschen kommen sehr selten vor, nur in Bezug auf das 
Knie hat sich Aristoteles vergriffen, indem er den wirklichen Oberschenkel 
übersehen oder (bei den Vögeln) für einen accessorischen Knochen ge- 
halten hat. Es finden sich ausserdem im Einzelnen falsche Angaben, 
z. B. über die Halswirbel des Löwen, die Marklosigkeit der Löwen- 
knochen, welche auf falschen Nachrichten, die er erhalten hat, beruhen. 


b. Die Physiologie. 


Von dem Blutlaufe weiss Aristoteles nichts; das Blut entsteht im 
Herzen und wird von da in den ganzen Körper vertheilt, es springt 
(σφύζει), gerinnt ausserhalb der Ader, ist verschieden gefärbt. — Die 
Athmung dient zur Abkühlung des Körpers, ihr Organ sind die Lungen 
und Kiemen; die unrichtige Vorstellung von dem Zusammenhange des 
Herzens mit den Lungen giebt weiter Anlass zu der Ansicht, die Luft 
komme in das Herz; im übrigen sieht er die Lungen als einem Blasebalge 
vergleichbar an (de Resp. ὁ. 7.), ohne eine genauere Vorstellung von 
dem Mechanismus der Respiration zu haben. Von einer Veränderung 
des Blutes durch das Athmen giebt er sonst gar nichts an. — Von der 
Verdauung ist eben so wenig zu berichten : zwar unterscheidet er an der 
_ rohen Nahrung (τροφή) das τρόφιμον oder γλυχύ und das περίττωμα, indess 
ist seine πέψις ein unklarer und weitreichender Begriff, und ebenso sein 
περίττωμα, das bald Secret, bald Exeret, bald etwas Aehnliches wie 
Chylus bedeutet. Ob er einen Stoffwechsel geahnt hat, kann zweifelhait 
sein, doch unterscheidet er allerdings eine ψυχὴ ϑρεπτιχή,, er macht die 


40 


Bildung mancher Theile von der Nahrung oder eigentlich dem Stoffwechsel 
abhängig (de Generat. IV ὃ 24, Physik VIlle. 6. p. 259 3%. Partesp. 678%), 
indess sind hier Wärme und Kälte wichtigere Factoren. Von einer be- 
stimmten Rolle einzelner Organe oder nur einer näheren Detaillirung der 
Processe ist nichts zu finden. Dasselbe gilt von der Harnabsonderung, 
die ihm durchaus in ihrer Beziehung zu den Nieren und der Blase nicht 
klar gewesen ist. Die gesammte vegetative Physiologie ist somit nur 
durch einzelne Ahnungen repräsentirt, die wir nur mangelhaft zu ver- 
stehen im Stande sind, weil uns Worte, wie πέψις, περίττωμα, γλυχύ, in 
ihrer damaligen Bedeutung unklar sind. 

Besser sind die jetzt sogenannten animalischen Functionen bedacht. 
Ueber die fünf Sinne, Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack und Getast 
hat er eine Menge überraschender Angaben, die sich indess weniger in 
dem vorliegenden Werke als in den Büchern περὶ αἰσϑήσεως χαὶ αἰσϑητῶν 
und in περὶ γενέσεως V $$ 12— 34, und περὶ ψυχῆς finden. Hier ist mehr 
die verschiedene Ausbildung in dem Thierreiche berücksichtigt. 

Eine weitergreifende Verwirrung entspringt daraus, dass er das 
Fleisch als das Organ der Empfindung ansieht und folgerichtig nicht zu- 
gleich als das der Bewegung ansehen kann — es fehlt an einem Organ 
der Bewegung, welches er in den Sehnen (veöp«) sieht, die sich an die 
Knochen anheften und andererseits mit dem Herzen, als dem Centralorgan 
für die Bewegung, in Verbindung stehen. In wie weit nun das Herz auch 
Centralorgan der Empfindung ist, lässt sich nicht genauer feststellen ; er 
scheint sich eine Verbindung desselben mittelst der Adern bis zum Fleische 
bin zu denken. Doch hat er auch dem Gehirn, welches er selbst richtig 
als unempfindlich bezeichnet, eine Verbindung mit den Augen, die er 
auch beim Hühnerembryo aus dem Gehirn hervorwachsen lässt, zu- 
geschrieben. Wie Aristoteles nun über die Bewegung es zu keiner rich- 
tigen Ansicht gebracht hat, so sind äuch seine Angaben über speecielle 
Bewegungen, wie das Gehen, die Stimme, die Sprache auf nur äussere 
Erscheinungen beschränkt: doch ist nach ihm die Stimme von dem Vor- 
handensein der Lunge und des Kehlkopfes, die Sprache von dem Vor- 
handensein einer beweglichen Zunge abhängig, und er unterscheidet 
scharf zwischen Ton und Geräusch , eigentlicher Stimme und wirklicher 
Sprache und führt danach die verschiedene Begabung der Thiere durch. 
Manches Genauere findet sich hierüber περὶ γενέσεως V δ 78 —93, wo 
namentlich die Verschiedenheiten in der Höhe und Tiefe der Stimme 
besprochen werden. 


c. Zeugung und Entwickelung. 


Wenn in der Physiologie die Ausbeute wegen Nichtanwendung des 
Experiments sehr gering ist, so finden wir dagegen über Zeugung und 
Entwickelung, wo auch heut zu Tage das Experiment noch keinen Ein- 


41 


gang gefunden hat, eine überraschende Menge von Beobachtungen. 
Ueber Begattung eine Menge von Thatsachen, über Laichzeiten, Beschaf- 
fenheit des Laiches oder der Eier eine Reihe von Beobachtungen durch 
die ganze Thierreihe hindurch , genaues Studium der Entwickelung des 
Hühnchens im Ei, Bildung des Herzens, Gehirns, der Augen, der Allan- 
tois und der Dottergefässe, Beobachtungen über die Entwickelung der 
Fisch- und Sepieneier, der merkwürdigen Embryonalverhältnisse bei 
den Selachiern, Trächtigkeitsdauer u. s. w., die wir hier nicht einzeln 
anführen können; sie sind leicht im Inhaltsverzeichnisse und im Texte, 
fünftes und sechstes Buch, zu finden. Dagegen ist Manches in der Auf- 
fassung verschoben und getrübt durch die Annahme der Urzeugung in 
weiter Ausdehnung, wodurch oft richtige Beobachtungen sehr gezwungen 
gedeutet. werden. Man vergleiche damit die ersten vier Bücher der Zeu- 
gungs- und Entwickelungsgeschichte. 


d. Triebe und Instincete der Thiere (Psychische Thätig- 
keiten). 


Die Menge der einzelnen Beobachtungen über die Nahrung der Thiere 
und die Art und Weise, wie sie sich dieselbe verschaffen , über die Wan- 
derungen, den Winterschlaf, die Witterungseinflüsse auf das Gedeihen 
der Thiere , den Aufenthalt der Thiere ist sehr gross. Noch erstaunlicher 
sind die Menge und die Genauigkeit der Beobachtungen über Nestbau, 
Zahl und Pflege der Jungen, den Haushalt vieler Thiere, namentlich der 
Bienen und Wespen u. s. w. In diesen Beziehungen sind die Beobach- 
tungen aus der neueren Zeit theilweise noch nicht in entsprechender 
Weise nachgekommen, und obgleich die Mehrzahl der Beobachtungen 
bestätigt oder mit geringen Modificationen bestätigt worden sind, so ist 
doch noch nicht das genügende Beobachtungsmaterial herbeigeschafft, 
um über die Richtigkeit eines Theils der Beobachtungen entscheiden zu 
können. 


Wir sehen von den Commentatoren des Aristoteles die Einen den 
Standpunkt eines Examinators einnehmen , welcher ein vorgeschriebenes 
Mass von Kenntnissen und bestimmte Theorieen fordert; die Anderen 
sich auf den Standpunkt eines Anfängers stellen und sich die Schwierig- 
keiten vergegenwärtigen, die ihnen die erste Section einer Schnecke, 
eines Herzens, eines Gehirns trotz der Compendien und Atlanten, die 
sie benutzten, gemacht hat.') An der Spitze der letzteren, denen auch 
wir uns anschliessen , sehen wir Cuwer stehen , welcher nicht müde ge- 
worden ist, die Bedeutung des Aristoteles für die Naturgeschichte her- 


') Man vergleiche, was der berühmte Embryologe Wolf in dieser Beziehung 
sagt. Anm. χὰ 110. VI$ 13. 


42 


vorzuheben. Wir haben auf diesem Standpunkte zu fragen : Hat Aristoteles 
das gewusst, was die»Besten seiner Zeit« gewusst haben, oder mehr oder 
weniger? Die Besten seiner Zeit waren für die Anatomie Fleischer, 
Abdecker, Opferpriester, Jäger, Köche, vielleicht auch Wundärzte. 
Wer, wie Einer von uns, Gelegenheit gehabt hat, auf Schlachthöfen die 
Kenntnisse unserer Fleischer zu untersuchen, wird sich oft gefreut haben 
über ihre Bekanntschaft mit manchen Organen, er wird aber vielleicht 
kaum darauf verfallen sein, ihr Wissen überhaupt als anatomische 
Kenntnisse anzusehen, und wenn er den Aristoteles studirt, wird er 
doch finden, dieser habe mehr von Anatomie gewusst, als die Intelligen- 
testen unter unseren Fleischern. Für die Naturgeschichte waren die 
Kenntnissreichsten seiner Zeit die Fischer, Hirten, Zeidler, Jäger, 
Menageriebesitzer (χυνηγέται), Köche und dergleichen Leute, welche 
auch heute von den Zoologen gern ausgebeutet werden, und welche auch 
zu Aristoteles Zeit offenen Sinn und scharfe Beobachtungsgabe gehabt 
haben müssen. | 

Wir haben mit der Annahme, dass unser Autor Gewährsmänner 
dieser Art vielfach benutzt habe, kaum eine Hypothese ausgesprochen, 
da er selbst derartige Gewährsmänner nicht selten eitirt. Es hängt damit 
die Frage zusammen, was Alles von dem in der Thierkunde Beschrie- 
. benen auf Autopsie begründet ist? Offenbar sind die meisten Beobach- 
tungen der Art, dass sie nur Jemand, der immer in einem beschränkten 
Gebiete thätig ist, wie ein Fischer, ein Zeidler, gelegentlich gemacht 
haben kann. Eine grosse Menge von Beschreibungen, z. B. von der 
Entwickelung des Hühnchens im Ei, dem Verlaufe der Adern, den 
Hummern und Anderem, sind aber so, dass Aristoteles als direeter 
Beobachter erscheint. Kann man nun annehmen, dass Aristoteles seine 
Beobachtungen theils selbst gemacht, theils direct von den Selbstbeob- 
achtern der erwähnten Art erlangt habe — oder soll man annehmen, er 
habe sie nicht direct, sondern aus Büchern, Monographieen, Special- 
werken überhaupt bezogen? Zur Entscheidung dieser Frage finden wir 
fast gar kein Material. Die Nachricht, unser Autor habe eine bedeutende 
Bibliothek besessen, ist, wie alle Nachrichten über ihn, unsicher — 
von Büchern ähnlichen Inhalts wie die Thierkunde aus jener Zeit, 
wissen wir nichts; ob es Naturforscher zu seiner Zeit gab, ist, wenn wir 
von den Medieinern abstrahiren, nur unsicher angedeutet. Es finden 
sich beim Arzstophanes Andeutungen, dass doch wohl auch schon damals 
von Gelehrten specielle Beobachtungen an Thieren gemacht worden sind, 
denn dass C’haerephon, der Schüler des Sokrates, mit seiner Beobachtung 
an Flöhen gehöhnt wird, lässt wohl auf so vielfache Beschäftigung mit 
naturhistorischen Fragen schliessen, dass dergleichen im ganzen Volke 
bekannt sein musste. Man wird vielleicht weiter schliessen dürfen, dass 
wohl Speeialisten unter den Forschern oder sogenannten Philosophen 


43 


jener Zeit gewesen seien, welche Bücher über eigene und fremde Beob- 
achtungen geschrieben haben mögen, die dann erst von Aristoteles zu 
einem Ganzen verbunden worden seien. Man würde zu einer solchen 
Annahme weniger durch die Darstellung des Aristoteles bestimmt werden, 
welche meist den Eindruck lebendiger, auf eigener Erfahrung beruhender 
Anschauung macht, als durch die Ueberlegung, dass ein Denker, welcher 
gar keine Vorarbeiten gefunden hätte, nicht im Stande gewesen sein 
könnte, neben seinen philosophischen Riesenwerken auch noch den Plan 
zu einer Durcharbeitung der organischen Schöpfung zu fassen und in 
dem Umfange und mit dem Verständnisse durchzuführen, wie er es 
gethan hat. _Hat Aristoteles vorhandene Specialarbeiten auf diesem Ge- 
biete vorgefunden und Gebrauch davon gemacht, so muss man jedenfalls 
anerkennen, dass er sie mit einem Verständnisse benutzt hat, wie es 
nur auf Grund vielfacher eigener Anschauungen und Beobachtungen ge- 
wonnen werden konnte. 


Inhalt der Thiergeschichte. 
Einleitung I, 1-- 36. 


Bes über Theile nv. Eye BB upon ud. m. I, 1-4 
Ἢ »» : Verschiedenheiten der Thiere 5—36. 

a. nachihrem Aufeäthältel st de shall...» > 5—10 

bosnächider Hebensweseh weinen) . 2... 11—17 

τ TSURTORTET ne ΜΝ. τς. τς 18 

d. nach einzelnen Functionen und Organen . . . - - - 19---80 


A. Anatomie I, 37—IV, 78. 
A. Blutthiere I, 37—III, 109. 
a. Organe des Menschen und der Blutthiere (ἀνομοιομερῆ) I, 39—IL, 18. 
I. Anatomie des Menschen I, 37—86. 
‘1. Haupttheile 39—59. 


Pe Be Si ler al ua ον ον 40—51 
EN ET RE a 4 τ οὐ 52 
a a Ni ee 53 
ΠΟ Προ. δεν OR μων φὴς ἢν 54 
ἜΡΙΝ πε της, τε νοι ee ae nee 55 
Kehle, Achselhöhle Damm . . vo. >...» 56 
Te a ae 57—60 
Relative Lage der Theile... - » » » - ne... 60—64 
2. Innere Organe 64—86. 
RD ee re .65—68 
Speiseröhre, Kehlkopf, Lungen . ... vr. ... 69— 70 
Verbindung. von Herz und Lunge. . .»... v2... ΤΊ 
. Speiseröhre, Magen, Darm, Netz und Mesenterium . . 72—74 
a a ee 75—7T 
Verbindung. mit Lunge, Blut . 2... 2.2... 0. . 78-79 
Zwerchfell 7.3 Aamtomnuik ia. rd . .... 80 
Βα ΠΡ N πος LT EP GES UNE HREEEE 81—82 


Nieren, Harnleiter, Blase, Harnröhre, Hoden, Gebär- 
2 er rar er 83—56 


44 


I. Anatomie der Blutthiere II, 1—UI, 109. 


1. 


Aeussere Theile der Blutthiere II, 1---Π, 60. 


Verhältniss der Theile der Thierezu denen desMenschen I, 1 
Säugethiere, Elephant... . 22: 2m a. - 2—4 


Bewegungsorgane der Blutthiere 5—9. 


a 


Säugethiere, Vergleich mit anderen Thieren 5—10. 


ATGUhrDIer “0.6, KT WTA SOON HR RE EEE 6 
ΔΙ ΜΠ: OEL IE 5 FE 7 
Vögel, Robbe, Gang der Thiere — Relative Stellung . 8--10 


Haare und Hörner 11—19. 


Vergleich von Mensch und Säugethier. . . x... 11 
Tabs Mihbe τος. noch dad Dur ὁ: 12 
Mähne und Bart des Rosshirsches. . . - © =» 2...“ 13 
Schwein, Elephant, .. οὗν u... an. Se Eu 14 
Kameel’. 0% 0% % mo SE om [15] 
Beine der Thiere . . . u... WEN ee 16 
Füsse’ und’Zehaen „ u 2a 2 0m 0 a 17 
Ἠδ πα σα σα I Στ ΔἸ ΒΝ, va AEEE 18 
Hörner — Geweihe . ᾿ς -ς τς get krieg τ 19 
Geschlechtstheile 20—24. 
Buter "Σ το 1: ἡ 20—21 
Männliche Geschlechtstheile . . » » » 2 2 2 2 2 0. 22—24 
Grössenverhältnisse der vorderen und hinteren Extre- 
mitäten.- «τ᾿ ως, „Ike Tue Ve 25 
Zähne und Zahnwechsel . . .. κοὐ, ἀξ 2 2 2 0. 26—33 
[Nilpferd] 2... νον RE ΞΕ [33] 
B Die Affen, Zwischenform von Mensch und Säugethier . 34—37 
y Die Amphibien 38—44. 
Krokodil. » . „20, 2 Base ale Pe 39—40 
Chamaeleon τ 21. πὴ a 41—44 
ὃ Die Vögel 44—51. 
Häuptthelle‘. , .... n.0, τὸ zu 20 Een Zr 45 
Füsse”. νος I 1 ΡΉΉΉΉΉ 46 
Der Wöndehals , % 54, 2%. 2 u 47 
Schnäbel und Augenlider'. 2. . nun „ sa 48 
Federn” Ὁ ὦ. Sun. die 226 ee rt) 
Zunge ὑπ Sprache”... 2 We ae 50 
Sporne, Hauben, Kämme τον a 0, 0 0 u 51 
e Die Fische 52—58. 
Haupttheile......» . ᾿ς αυνιχερ θοῦ . τ 52 
Eier — lebendige Junge, Delphin. . . .. 2... 53 
Kiemen:;, Σὸν νον 0 00m a νι Ve ΞΕ 54—56 
Schuppen.und: Hat „wart ur. serie 57 
Zähne, Maul, Sinnesorgane . . » 222.2 22 200 58 
ς᾽ Schlangen 2 2... Pe Er 59 


Anhang : 2 ten ee a 60 


45 


2. Innere Theile der Blutthiere II, 61—II, 18 II, 61 


Speiseröhre, Luftröhre, Lunge .. ........ 62 
Herz und Zwerchfellsdeon H uk Au AN . 63 
Leber und ‚Ballenblaser.a .. Ὁ. «των νιν νιν ον 64—69 
Biere una Blase a ee Ε΄.  . 70 
LE EL RER TEE το A εν νόῳ ον 71 
,»,κ» derLleber und Milz . ....°.. ὁ FED 72 
Speiseröhre und Luftröhre «2 -n.0u 2. » 73 
Verdauungskanal 73—90 
Er SaueLiiere ον 0 Dar ae νοτν ς ἢ 74—79 
ΠΟΙ ΠῚ ΠΟ ἐπι τις ..: 80---88 
Anhang zu den Schlangen . .... 22... 83—84 
derKische- tt IN I ΟΕ Mi... 85—86 
ἀδε ρο ον, sodiarıab.nameliuld A . 2. 87—90 


- Geschlechtstheile ΠῚ, 1—18. 
Männliche 1—9. 


RETTET ARE όό πο τον UI, 1 
Samengänge der Fische . ..... 2... 2—3 
ῪᾺ FAR ΑΥΠΡΕΙΠΙΘΠΕ τ, τος 4 
Anschwellen der Hoden . . . ... 2.2... 5 
NEN ΘΕ ΤΕΙΓΟ ΘΙ TREER ETETR ΝΎ ον ω. κα 6 
Ausführungsgänge — Abbildung... . . . 7—9 
Weibliche 10—18. 

Mebärmutler.. „3. es. πὸ TEL in ain 10—11 
Wlerstöcke der. Fische. a νος 12 
᾿ " ὙΟΡΟΙ τ ΑΙ (ΓΑ, 18 

ἡ DS LIEDER ae το 14 

„2 ,., Selachier und Schlangen . . . 15—16 
Lage der Gebärmutter... . . ve 0 0 0. 17 
Kotyledonen (Placenta) - . . . .. 2.2... 18 


b. Die gleichartigen Theile (ὁμοιομερῆ). II, 18—109. 
I. Feste Theile III, 18—89. 
N Tr A τ da Re EEE 19 
1. Die Blutgefässe 19—48. 


m 


Untersuchungsmethoden . . .» 2.222... 20 
a Beschreibung nach Syennesis . . ...... 21 
β " ΟΣ ἈΠ ΟΠ ΘΑ τὰ ee 22—25 
Y a SAHERASUDGRATBSER 2. ὦ. ως 26—29 
ὃ Eigene DakteHunp nme, 2... 30—48 
BBehnen +, RA a irn 49—52 
BEHRINGER ς ae a 53 
BELROOHEEN I TE DIE 5.5. ς 54—60 
ED a N τος ον τισιν ὁντος 61 
a here 5 Je N ον Fe ἐρυυνανν θυ, τὰς ΤΟΣ 62—68 
Πρ 9) BR EN en ee 69—79 
Brrbkombranen =. A a 80—82 
DEI TEE IN EP ee "ς 89 ---84 
συ ΟΡ τὴν TEE τοὺς nee 85—89 


46 
II. Flüssige Theile 90—109. 


11. Blut: - aus! nulartir] der . . . IH, 90—97 
12. Mark der: Knochenil his en. Sure u 98 
13, Milch: .. „u »„aaslduellst Lau ads » 4% 99— 108 
14. Samen. =... ».n.=. ea δα Sm. nun 109 


B. Blutlose Thiere IV, 1-78, 


- Eintheilung: derselbeit "1 Ba STAR ΙΥ, 1 

Charakterisirung der Insecten . . 2» 22... .. 2 

L Die Welchtfhtlüre nn. a De 3—15 

II. Die Crustaceen (Krustenthiere) 2 16—36 
27 Die Schalthiere 37—67. 

. Abtheilungen derselben. Allgemeines. .... . 37—43 

1. Die Schnecken: it: „indutstsalkoseid 2 nn 44—48 

2...Müuscheln 7 SW rer το Er 49—51 

3. Einsiedlerkrebs (Zwischenform?) . . . .. 52—53 

Net We τ οοὦὁΨοινὲ.... [54—56] 

Einslodiarkrehe, 9. "vn ἐν 57 

4: Sopel. wre ον τ τ ποφοοροᾳ}ὦᾳῳΨὦἕοῃοὅΕῆοὦο 58—63 

5. Tethyen-TAsöidien] . . x... „rue m 64—65 

dx. Alltıllen 2% wen m NL Dee 66—67 

AvAnsecten. ı .n 20, „ee 68— 78 


B. Physiologie IV;-79—128. 


ἊΣ Die Sinne 79100. 


" AUgEmIEIDER A, ἀπ „Ms in. =. Sl Ru Eee 79 
ΤΡ ΟΘΕΙΟΠΙΊΞΕΙΠΗ © Wan SOME en nu 70 ae 80—82 
II. Geschmack , Gehör, Geruch der Fische (und 
Dlrbader Er. RR el en Da 83— 93 
III. Vorkommen der Sinne bei den Weichthieren, 
Krustenthieren und Insecten . . ..... 94—97 
IV. Sinne der Schalthiere : . .. 2. 2 2 2 v2. 98— 100 
 B. Stimme und Sprache 101—111. 
‚I. Geräusche, Stimme, Sprache... ..... 101 
Geräusche der Insecten 2. 2... Ὁ οἷς 102 
εἰ aitische Ta. ee τὦ ΟἹ 103 
Mangel der Stimme bei Meerthieren . . . . 104 
Stimme der Amphibien !.. δ- «9. .- 105—106 
u 2. VERS A e δ ς. ω 107—108 
< ‚„, Säugethiere und des Menschen . 109—111 
. Ὁ, Bohlaf'. on o ARE a 112—119 
ΟΡ, Geschlechtsunterschiede 120—128. 
Vierfüsser, Schalthiere. . . » 2. 2 2 2.0. 120—121 
Asle „, >; κι νὰν ΣΝ 122 
Gelte und parthenogenetische Fische . . . . 123 


Körperverhältnisse von Männchen und Weibchen 124—128 


47 


C. Zeugung und Entwickelung V, 1—VI, 189. 


leere ον en ee τὴς a ee Vs 
B. Zeugung und Begattung V, 7—60. 

Iesaupetbiere >». :. .., undnsidoasull.. . EN 7—11 

2 Atunlibien, tus: > 25 ea. ee 12—13 

BER Race οι a a EEE σοῖς. , - 14—19 

INS -Weichthiere... . sone Ν il. nl... . 20—21 

V. Krustenthietesh hun.uasanH ob τ... 22—23 

VI. Insecten'und Spinnen „ . . . ἀξιοῖς ..... 24—25 

Zeitliche Verhältnisse V, 26—60. 

na a ss ae De τ ὦρτο στο τ, τς 26—27 

N τρις πη τ ee Te a N 28—29 

OL a ee N ae [30— 31) 

IH Fische, 2 2. N HU FUR ΔΝ 32—39 

Weichthiere, Laichzeit u. s.w. 22... 2.2... 40 

Bebältbiere u. u. ee. 41 

ΟΡ ΘΙ ΒΡ ΖΘ N. ὐρς υ υρυαφδνι ο τος 42—43 

Lebenszeit für. Begattung. ᾿ς. eure 2...» 44—45 


Zeichen der Mannbarkeit — Stimme, Unterschiede 46—48 
Dauer der Zeugungsfähigkeit und der Trächtigkeit 49—60. 


Schaf:und Ziegenuhliil Je nd Le.» 49 
Schwein... u... πο ον una Er. 50 
Hmm 7 a sand out bs. 51 
Pierd: εἰς ςς -goradiadl elek we - Kar 52 
sel; Bind.. - ahisusunit sul bauaun HH . 2.» 53 
Aufhören der Zeugungsfähigkeit .. ...... 54—60 


C. Entwickelung V, 61—VI, 189. 


I. Spontane Entstehung — Schalthiere 61—80. 
Eierschnüre und Verhältniss zur Entwickelung . . . 61—62 


Excurs: Purpurschnecken, Purpurgewinnung ... 63—67 
Muscheln’und Schnecken. +! "WE I... 68—71 
ER Ὁ Α ΠΡ. 5.  , 72 
BAER EEE rare 73 
TEEN Bi ar ei dar Σ᾿ 74 
Aktinien und Schwämme . Hr... 222.200. 75—80 
SEFRUOSCHTIEHL OT EU RE oe 81—86 
RETTET PR RR RER 87—91 
IV. Inseeten 92—146. 
Wurmiund Ei, Urzeugung το ον ε. . .. 92—93 
Hoisisbbd ben a Ko mais «.. ο. 94 


Metamorphosen der Schmetterlinge, Käfer, Fliegen. 95—105 
Rother Schnee, Feuerinsect, Salamander, Ephemeron [105—107] 


Grabwespen 0-28 Seit air κα... 108 
Periodieität der Entwickelung bei Insecten . . . . . [109] 
Untergang der, Insecten , „ uwboweissinl - - -. [110] 
Bienen-Haushaltautinr us oh onschfuh » -» . . 111—122 


Anhang: Weisse Bienen, weisser Honig u. s.w. ,. . 122—123 


48 


Anthrenen und Wespen. τι. ἢ τὺ πρῖνος. 
Aummeln . Ὁ Ὡς nt 


Ameise 


h, BRofplone” :.....0u.10 7 κοτέ τος, 


Spinnelt "** τ ἘΚΕΊ DO Υ ΨῊΝ 
Heuschrecken . . .«. 2’. ον Ὁ. .ı; 
Cioaden ον Ὁ. πὸ ΟΝ τ 
Epizoen 137—142. 


Läuse, 


Flöhe, -Wanzen. . . isn MI 


Läuse des Menschen und der Thiere . . . ... 
Fischläuse .' . „. . rue Das ei Erz 


Motten 


Psen 


a ἃ 4. Φ φ δ᾽  “ἮῬ., ἃ a FE re 


V. Amphibien 147—150. 


Begattungszeit und Legezeit - . . . 2.2... 
Schildkröten. «πὸ ὁ, ας ἠποιμόθον = 


Saurier 


VI. Vögel VI, 1—49. 


1. Einzelne Bemerkungen über Eierlegen und Nestbau VI, 1-4 
Eigenschaften und Bildung der Eier ...... 
Befruchtung der. Eier . x»... δον δῦ, Ὁ 
Enntwickelung des Hühnchens im Ei 18—28. 


2. 
3. 
4. 


Erste S 


pur des Embryon. . . « « Wil. .u5 


Herz und. Blut, Eingeweide . . . . 2... .. 
Eihäute, Nabelgefässe, Dotter . . . » 2... 
Erwachen, Schreien des Embryon u. 8.w. . . . . 
Windeier und Zwillingseieer . . . . 6. {ως 


. Tauben, Eier und Brüten.. .. 2» 2.2.2 0. 2. 
. Gyps 
„SEChalha ug τ tage δ 0 Dre un de Sl ὅσ 
‚Adler; Babe,Eräben 7 1.052. 4 2 Sa 
. Kuckuk und Habicht „. . 22... 2: 2 u ae 
. Brüten 


BB δα. δι δ ὉΣΊΩΣ αὐ νὰν Ἀν ΝΣ a ὦ ἢ 


verschiedener Vögel . . „1.0 Σ τ. 


Anschwellen der Hoden ᾽ς . u. ΠΣ ἐὰν on 


VII. Fische 50—108. 
1. Eierleger und Lebendiggebärer . . . .» 2... 


Eiersto 


ck und Eier bei Fischen und Vögeln . . . 


Entwickelung des Jungen aus dem Fischei . . . . 
Entwickelung bei den Selachiern . . . - «ως 
Wiederaufnahme der Jungen (ἢ) . 2.2.2... 
Samengänge, Zeit und Ort des Gebärens 


Die De 
Die Ro 


. Eierleg 


ἐδ Νὴ 88... 29.005 or ee . νος 
bben (Zwischenform) . . . . 2 2.2.2... 
ende Fische 73— 108. 


Eierstöcke, Befruchtung. . . . » 22 222 .. 
Cophalopoden . Zwei. ya)... 
Aufplatzen des Syngnathus . . . vr... 
Entwickelung, Laichen, Begattung, Wachsthum . 


V, 124—125 
126 

127 

123—129 
130—132 
133— 136 


137 
138—141 
141—142 

143 

144 

145 

146 


147 
148 
149 
150 


5—13 
14—17 
18 
19—23 
24—26 
28 

29— 30 
31—34 
35 

[86] 
37—40 
[41—44] 
45—48 
[49] 

50 

51 
52—53 
54—59 
60 
61—65 
66—69 
70—72 
73—75 
(76) 

77 
15---57 


49 


Urzeugung von. Fischen ..: wıu.d»Js:o% . VI, 87—97 
Trächtigkeitsdauer, Laichzeiten . ... Ὁ. 0. 98—104 
Syngnathus EEE PET ETERRNTN TE τὴν [105] 
Thunfische. . . . . RER PRO 106 
Laichzeit, Meeraal, ᾿ς ἜΣ 1 2 a ENDET. 107—108 
VII. Aeokdthiarei 109—189 109 
1. Aufregung der Thiere zur Brunstzeit . . ..... 110—115 
2. Symptome der Beuast bei Pferden ΠΡ a X τὸ. 116—117 
% δ »,(,. Kühen und Stuten . 118---120 
π᾿ ‚,„ Stieren, Ebern, Hunden . 121 
3. ΝΣ ΤΥ ΝΣ ΒΗ und Ausfluss aus den Geschlechtstheilen 122—125 
ed ΘΠ ΠΥ , „MORE κεν PARHRERTEGE MA SR, Miley MEERE 127—129 
Verschiedenes vom Schweine. . . 2... . [129] 
A are und ΖΕ ΘΙ a le ee 130—133 
, ar... oe 133—141 
5 RE ΠΥ ee. N AR. Vz Sinne ROTER 142—146 
Wen al a an Ne ee, 147—157 
BI rel und Manlasel. u an νος: 158—164 
Alterskennzeichen τ. με πιο. τοὺς 165 
Beh rn ie ae ne Veen. 166° 
Rn SW a 167 
12. Wildschwein . . . . .. 168—169 
13. Hirsehe #7... st 170—175 
145 Bär. Btachelschwein. 2. we εξ sa . Τί... 176—177 
τῆ. Dome Ges. δ τη ρα ον Ὁ. ο, 118---1τ9 
ΤῸ ERBE a EA. 180 
EEE Re al Ba WO ei > DE KOREA WER ὅττι τς Δ προς 181 
18: Fuchs ATS TER SERIEIIETEITIITT AI ΠΣ ΕΊ ΠΟΥ͂Ν 182 
πον τ NE en ENT ρος ἀρυ γον νὰν, 189 
BumBatze Pharsonserätfeu. 3. we 2... οὐ πες 184 
21. Dziggetai ΣΡ ἐν ον, er 180 
ΠΟ ΣΕ αν τ ΠΑΝ ΒΘ τ ne en ΦΩΥ Ν᾽, 1860---189 


Das VII. Buch folgt hinter dem IX. Buche. 


D. Psychische Thätigkeiten, Gewohnheiten und Körperzustände. 


VIIL, 1—136 [—IX, 260]. 


A. Einleitung und Allgemeines VIII, 1—20. 

Psychische Thätigkeiten bei Thieren im Vergleiche mit dem 
Menschen Sir 

Vergleich zwischen Kindern a deren 

Allmählicher Uebergang vom Unbeseelten zum Thiere 


BA αν τ δ a a a δι οὖ. et‘ 


Uebergänge von den Pflanzen zu den Thieren in Bezug auf 


Lebensverrichtungen und Lebenszwecke. . . . . . 
Sorge für die Nahrung mit ihren Consequenzen 10—73. 
Allgemeines über Nahrung und Aufenthalt 
B. Specielles über Ernährung der Thiere 21—73. 
I. Schalthiere.. 
I. Krustenthiere 
Aristoteles. I. 4 


ΜΕΥ Br GE 4 ὁ 


σα ΝΠ δ’ “’ δ 


Be ui ui ὁ Di AT Υ 4 


VII, 1— 


ΤΠ. Weichthierei . ΡΟ μος .ὟΝΝἋΥ VAL: 
IV. Fisch UN ΡΥ a 28—37 
V. Vögel 38-50. | 
" 1.’ Badbwögel. ... 5 es 2.200 02 So 38—39 
2. Würmerflrößser 3 2 ne a ιν ΡΥ 40—44 
3. Pflanzenfresser.. 972 WU. I SEI Eu τ ὐΣεῆγο ὦ 45—47 
4. Krähen und Wasservögel — Trinken .. ..... 48—50 
VI ΑἸ ΗΒ ΒΊΟΥΣ δ mon OR IT ον 51—52 
VO. Säugethiere 53—72. 
T."Raudtntere" 291 er, 0 τοὺ ον a ᾿Ξ 53—57 
2. Biber’, ΤΥ 70 Em Re EEE Re 58 
Trinken verschiedener Thiere . . . . 2 νων 59 
3 ΡΟ BASE mn TEEN De 60—63 
4. Rind. %, *.. Se 9.5.7, DOSE FL Er TER “ θ4 
Hörner, Krankheiten u. 's.'w. ,„ SW (64—65] 
6. Pferd und Maulthier. mi. τ λον, PRO ον 66 
Irinken.. nr EN ΝΣ 67 
0. Blephant ...r ‚5.2. ΠΡ ΑΕ ΡΝ 68 
T5Bchafe: und'Ziegen. ’. ΟΣ τ Fe 69—73 
C. Wanderungen der Thiere 74—94. 
J. Allgemeines... Wr, pe 74—75 
Ursache der Wanderungen ἃ. 5. 7. . 2»... ... 76—80 
‚U Vögelzüge: , 2%: „.. wenyslafien® aa EEE 81—84 
Beschreibung einer Eule und des Papagei . . . . . 84—85 
DI. Züge’der Fische : . ... . % 2 SIE 86—94 
1). Winterschlaf (Verkriechen) der Thiere 95—112. 
1 Ursachen”: . , % „5 200 va a DE Dee ς ΦὉὃ 95 
Schalthiere” ."% Ὁ v7 ae RR 96—97 
Insöcten ὁ ἀν πὸ το αν μος er, 98 
γι Ὁ 1) δή με τ. ἀπ 0,  Ὑ wre ee 99 
ὁ τυ ἐν Ὁ τ ον ρου Van 100—106 
6 ee ΡοΡέοὃοὁορο ΡΥ Ό οό 101---109 
ΠΌΡΟΥ. . .. ς οὐδε ρον οἷς τ 110—112 
E. Häutung 113—117. 
Schlangen τοι 2.277 Pe 113—114 
Inseeten οὖς Ὁ ΝΡ Ba ae ar 115 
Krüstentnete IT EEE :. yon 
F. Witterungseinflüsse. Krankheiten 118—137 [155]. 
1 ΑΥΤΟΝ ΒΥΘΕ ER Ἢν ἡ. 118 
Trinken der Raubvögel u. anderes . ....... (119) 
I. Aeussere Einflüsse auf das Gedeihen der 
Fischer; bon γι εν treue 120—130 
II. Krankheiten der Fisthe nn Ka au 131—132 
Fang der Fische . ... . . ὁ πον ει ιν... 133— 134 


IV. Witterungseinflüsse auf die Schalthiere . 135—136 


51 
V. Krankheiten der Säugethiere [VII, 137—153). 


Bm νον νον τοὺ, ες VII, 137—141 


τ, γε an ee ὧν Bereit (ὦ ee ὁ 


ΠΟ RR Re ER FRA NER san. 
enbantı Ey. N a 


VI. Krankheiten der Bienen . ΣΕ ,.. 


G. Verbreitung der Thiere und besondere Vorkommnisse [156—177]. 


out DD μ- 
a: 
& 
" 
er 


I. Angaben über das Vorkommen einzelner 
Ehierarten ΠῚ ΡΝ ΟΝ ΡΟΝ ἄχ . 
Π. Einflussder OertlichkeitaufdenCharakter 
der Thiere [168—171.] 
1.4Schweme vom Athos .. ιν το ἐσ στ a τς ς 
2. Skorpions- und Schlangenbisse. . . . 2.2... 
Ill. Einfluss der Zeiten auf die Thiere. .. . 


E. Angaben verschiedener Art über die Thiere [IX, 1—260]. 


A. Bemerkungen über Gelehrigkeit, Charakter von Männchen und 
VRRDEREHFUENIN. Aa Are rl σον Kerr table Brerı αὶ 


B. Feindschaft der Thiere 7—28. 
BIISRRBEIEL AAN ONE ER RE De nee Lee, BE, 
Beispiele von Feindschaften und Freundschaften . 
Kampf, Jagd, Abrichtung der Elephanten . . . . 
Geselligkeit der Fische und dergl. . ...... 


Ο. Verschiedenes über Charakter und verschiedene Eigenschaften 
und Thätigkeiten [29—222.] 
I. Säugethiere 29—41. 
Schafe. ἘΠ ΠῚ πὸ ΔῊΝ ἢ Ἢ 
Rinder und Pferde . . . . . OT ie 
Hirsche.. si ähm vah wurde rar’ 
Böhsyu suabaickderuadeniadsit, iss N oo een 


1. Mittel, welche die Thiere gegen Krank- 
heiten anwenden u.8sWw. .... 20. 


UI. Die Vögel 51—131. 
FBOHWEIDEN. MURLBEU τ BE We Te 
RE EN Eee Ne SER 
PER HHUNITEr  Ρ SAUREN RAN ARTS ED BEE 
προσ δε τα, Lv mt Ἐν ΤΣ N κα 
N arschiedene νόρδΙ. Siam δος eat dan 
ne ang BD REN 
Schwalben . . “τ ἡ En 
BERRERBDIIGIKEL 0 aa Nenn 
που Ka a, ΘΗ le οἷς αὶ ἈΑΛΕΝΗ ΕΝ εὐ ζος 
. Adlerarten und Raubvögel. . . οὐ 22.2.2... 
Jagdgeschichte von Wölfen . ».. 2.2... 
IV. Die Seethiere 133—154. 
TREE We RN IEETESER 
ET SE a ae a BE En 


.«Φ ὦ -’ῖἱ͵΄ δὺο Οι αὶ OD m 


[rs 
o 


142 
143 
144— 150 
151 
152—153 
154—155 
156—168 
168 
169-171 
172—177] 
IX, 1-6 
79 
10—23 
24—25 
26—28 
29—31 
32 
33—40 
41 
42—50 
51—52 
53—58 
59-66 
67—69 
70—104 
105—107 
108 

109 

110 
111—131 
132 
133—146 
147—154 


D. 


E. 


F. 


G. 


92 


V. Die Insecten [IX, 155—222. 
1."8pinnen . 3, were Ὁ MO 
Wabenbauende Insecten 163—222. 

Arten derselben. . =»... BSH 2.3 
2.: DiönaBa ee u τς ΓΟ ER Be τς 
ἃ, Wespen; ade en ee a Ν 
4. Anthrenen . rn... wa RE 
5. Hummeln :.. sau fl. u χα ΔΕ Ν 


Muth, Sanftmuth u. 5. w. verschiedener Säugethiere 223—242. 


I χον ὕες ee We a δ᾽ αὐ 
Τ ΠΝ Tr Ἂν 
UL «Βἰποη κι τινὰ ra RE δ ΝΣ 
IV.»Elephant-. ἡ ὐριετεωδάνι ῤν τ Σ 
V.:Kameel und.Pferd . „udsA ug ὐπ a 
VL. Delphin ὦ ρα ἐάν ΒΒ). ro Be 


Einflüsse auf den Charakter der Thiere . . .. 2 2 22... 
Castration Jdeuskhiere, Methode: ‚; ς ων zu 204 sam ον 
Besondere Eigenthümlichkeiten . . . » . 2 2 2000 νων 


IX, 155—162 
“-ο 


163—164 
165—206 
207—216 
217—221 

222 


223—228 

229 
230—234 
235— 236 
237— 238 
239— 242 


243— 244 
245—251 
252— 260] 


F. Zeugung und Entwickelung des Menschen (VII, 1—67]. 


ΠΗ ΒΩ ΒΩ 


oO2E 


;.Mannbarkeit:- u... casa ΡΠ ΠΥ τε, 
Μὰ Katamenian sn να ee a 


Menge des männlichen Samens .. . . τ νὸν ων 


. Empfängnis τὸς . un ua τ sure ah re 
. Schwangerschaft, Embryon, begleitende Erscheinungen, Dauer 
. Zeit der Geburt, Zwillinge u. 8. w. 2. 2 20 HE 
Nachbefruchtung .. . : „2... ... ἀν Ξ ΠΛΉΝ 
„.Lactation. -% 2 0. 200 Ὁ, Abel SETS τ 
. Dauer der Zeugungsfähigkeit :.  .. νον » 2.2 „Wlan ns 
. Geschlecht der Kinder, Erblichkeit, Aehnlichkeit . .. .. . 
. Bildung und Entwickelung des Embryon. . ... 2. 22.2... 
. Geburtsact: Wehen, Nabelschnurabbindung, Lage des Kindes 


. Das neugeborne Kind . ..... σ᾽ mus » or τὰ Basti δ τ 
‚ Leotstion . Ὁ. 0... τον ΣΝ Aa 


(VIL1—11 
12—16 
17 
18—22 
23—31 
32—37 
38— 40 
4 
42—43 
44—49 
50—55 


56—62 
63—64 
65—66 

67] 


G. Bedingungen der Unfruchtbarkeit und Mittel dagegen. [X.] 


99 


Thierverzeichniss, 


Pour moi je n’irai pas augmenter.le 
nombre de ces nomenclateurs, qui res- 
semblent ἃ des pilotes voguant en 
pleine mer sans boussole te sans &toile. Β 

Cuvier. 


A. Die Bestimmung der Thiere 


ΠΝ das vorliegende Werk keineswegs eine Beschreibung der Thiere 
bezüglich ihrer Merkmale oder ihres Baues ist, so wird man weder den 
Massstab des Zoologen noch den des:vergleichenden Anatomen anlegen 
dürfen, vielmehr wird das, was von der Form der Thiere, von ihrem 
Bau, von ihren Eigenschaften und Lebenserscheinungen gesagt wird, 
nur zufällig dazu führen können, festzustellen, welche Thiere aus unsern 
zoologischen Systemen mit den griechischen Benennungen gemeint wer- 
den. Wären uns alle jene angedeuteten Beziehungen der Thiere Griechen- 
lands vollkommen bekannt und hätte Aristoteles nur das Richtige an- 
gegeben, so würde die unvollkommenste Beschreibung genügen, eine 
Diagnose des gemeinten Thieres zu stellen. Beides ist aber nicht der 
Fall, und so stellen sich denn den Fragen : welche Thiere sind es, von 
denen gesprochen wird? wie waren die Thiere bei Aristoteles systema- 
tisirt? in wie weit sind seine mEUhR richtig? bedeutende Schwierig- 
keiten entgegen. 

Wir sind von Hause aus geneigt, ein Object an einem einzelnen 
Symptome zu erkennen, und die Symbolik unserer Sprache und unseres 
Denkens hindert uns, alle oder auch nur viele Eigenschaften eines Ob- 
Jectes zu unserm Bewusstsein zu bringen. Jedermann glaubt zu wissen, 
was eine Wespe ist, aber die wenigsten Leute wissen, dass dieselbe vier 
Flügel hat. So beobachtet man Einzelnes oder spricht von Diesem und 
Jenem, was ein scheinbar bekanntes Thier thut, aber vergisst, dass man 
von diesem Thiere nur wenig weiss, und denkt man sich, dass zwei 
Leute verschiedener Zunge zusammenkommen, von denen der eine diese, 
der andere jene Eigenschaft eines Thieres beobachtet hat, so wird eine 
Verständigung über das Thier nicht möglich oder doch nur gelegentlich, 
nur eine zufällige sein. In diesem Verhältnisse stehen wir zum Aristoteles; 
seine Angaben und unsere Beobachtungen coineidiren nur gelegentlich, 
nur zufällig, und daraus entspringen zwei Uebelstände, die zu falschen 
Annahmen führen. Im einen Falle hat Aristoteles eine Beobachtung an 
einem Thiere x gemacht, die wir an einem Thiere ὦ gemacht haben; wir 
sind dann geneigt, das Thier z gleich dem Thiere « zu setzen. Allein hat 


94 


ein Thier ὁ dieselbe Eigenschaft, wie das Thier z, ohne dass wir sie an 
dem Thiere 5 kennen, und ist dieses gleich dem Thiere x, so ist unsre 
Bestimmung falsch. Der Fisch φυχίς allein baut ein Nest, Gobius allein 
baut auch ein Nest, folglich ist φυχίς unser Gobius: bautnun Gasterosteus 
auch ein Nest, so braucht ovxts nicht Gobius zu sein. Der zweite Fall 
führt zu einem andern Schlusse : die avdpo7va: bauen weisellos auf Bäume, 
mit Weiseln unter die Erde, das haben wir an keinem Insecte beobachtet, 
folglich hat Aristoteles zwei Thiere verwechselt oder zusammengeworfen. 
Wird aber diese Beobachtung gemacht, so haben wir dem Aristoteles 
Unrecht gethan. Es folgt daraus, dass alle unsre Bestimmungen der 
Aristotelischen Thiere nur den Werth von Wahrscheinlichkeitsdiagnosen 
haben, deren Wahrscheinlichkeit davon abhängt, 1) wie selten das Beob- 
achtete ist, 2) wie gross für ein einzelnes Thier die Summe der con- 
gruirenden Beobachtungen ist. Daraus folgt aber, dass wir unsre Bestim- 
mungen immer nur mit Zugrundelegung sämmtlieher Angaben des 
Aristoteles machen dürfen und nicht nach einzelnen Kriterien urtheilen ; 
dass wir ausserdem, wenn eine Reihe von Aussagen auf ein uns bekanntes 
Thier passt, eine einzelne Aussage aber unsern Beobachtungen wider- 
spricht, wir zunächst zu erwägen haben, ob uns die nöthige Menge von 
beobachteten Thatsachen zu Gebote steht, um Aristoteles einer falschen 
Angabe zu zeihen. Es ist leider eine vielen Interpreten unsers Autors 
geläufige Manier, nach wenigen Angaben ein Thier zu bestimmen und 
dann bei einer für das falsch oder willkürlich bestimmte Thier nieht 
passenden Angabe den Aristoteles von oben herab abzukanzeln. Wir 
haben diesem Verfahren gegenüber immer den Grundsatz festgehalten : 
Quisque praesumitur bonus, donee probetur contrarium, und sind in dem 
Beweise immer sehr streng gewesen. Die Grenze ist hier um so schwie- 
riger einzuhalten, als man auch nicht der Annahme folgen darf, Aristoteles 
sei infallibel, ein Irrthum, der bekanntlich von dem grössten Schaden für 
die Entwickelung der Naturwissenschaften gewesen ist. — Von diesen 
Gesichtspunkten aus haben wir die Bestimmung der Thiere, so weit sie 
einerseits nach sämmtlichen Angaben des Aristoteles und andrerseits 
nach den bis jetzt vorliegenden Beobachtungen möglich ist, gemacht. 
Wie steht es aber mit den vorliegenden Beobachtungen aus der 
neueren Zeit? Eine Prüfung der Aristotelischen Beobachtungen und An- 
gaben, auf denen ja die Bestimmung der Thiere basirt, könnte eigentlich 
nur auf Beobachtungen an denselben Orten, wo Aristoteles untersuchte, 
gegründet sein. Wenn man auch zugiebt, dass der Haushalt der Bienen, 
der Nestbau des Eisvogels, die Tragezeit des Hundes in Griechenland 
nicht verschieden sein werden von denselben Vorkommnissen in Deutsch- 
land, Frankreich, Italien, so werden doch inmanchen andern Beziehungen 
Unterschiede vorhanden sein können. Leider stehen uns aber sehr wenige 
Beobachtungen aus Griechenland zu Gebote. Ausser Belon’s Beobach- 


90 


tungen und aus neuerer Zeit den Mittheilungen von dem Grafen von der 
Mühle‘) und Lindermayer?) über die Vögel, von Erhard?) über die 
Wirbelthiere, von Forbes*) über die Meeres-Fauna und den Begleitern °) 
‚der französischen Expedition nach Morea sind kaum nennenswerthe Bei- 
träge auch nurüber die Fauna Griechenlands vorhanden. So wichtig diese 
Beiträge für die Bestimmung der Aristotelischen Thiere sind, so können sie 
bei der Natur der Angaben unsers Autors immer nur so verwerthet wer- 
den, dass man dieselbe Lebensweise der Thiere in Griechenland und den 
übrigen Ländern voraussetzt. Und wie viele Thiere finden sich in der 
griechischen Fauna, auf deren Lebensweise man nur aus der Lebens- 
weise verwandter Arten schliessen kann! Diese Unzulänglichkeit unsers 
jetzigen Wissens darf man sicherlich nicht ignoriren — wir sind über- 
zeugt, dass mit der Vermehrung unsrer Kenntnisse in dieser Richtung, 
der Beobachtung des Haushaltes, der Lebensweise, der Instinete der 
Thiere Griechenlands eine grosse Anzahl von Angaben des Aristoteles 
bestätigt und in das rechte Licht gestellt werden wird. 

Die bisher besprochene Methode der Thierbestimmung kann man die 
naturgeschichtliche nennen im Gegensatze zu der jetzt zu behandelnden, 
der philologischen Methode. Es sind erstens Mittheilungen über die 
Thiere von andern alten griechischen und römischen Autoren gemacht 
worden, welche ein Licht auf die Beobachtungen unsers Autors werfen 
können — es ist zweitens die Benennung der Thiere oft so, dass es nahe 
liegt, aus ihrem Namen einen Schluss auf ihre hervorragendste Eigen- 
schaft zu machen und darnach eine Bestimmung zu versuchen — und 
drittens wird man erwarten können, dass manche Thiere denselben 
Namen, den sie zu Aristoteles Zeit hatten, auch noch heut zu Tage 
führen, was erwiesenermassen nicht so selten ist. 

Von den Schriftstellern, welche uns von Thieren berichtet haben, 
sind vor Aristoteles nur Zerodot und Aristophanes von einiger Bedeu- 


ἡ Beiträge zur Ornithologie Griechenlands von Heinrich Graf von der Mühle. 
Leipzig 1844. 

ἢ Die Vögel Griechenlands von Dr. Anton Lindermayer in Athen in Okens 
Isis 1843 p. 321 und 

Die Vögel Griechenlands. Ein Beitrag zur Fauna dieses Landes von Dr. 
A. Lindermayer. Passau 1560. 
38. Fauna der Cycladen von Dr. Erhard. Erster Theil: die Wirbelthiere der 
- Cyeladen. Leipzig 1858. 

*, Report on the Mollusca and Radiata ofthe Aegean Sea by Edward Forbes 
(from the Report of the British Association for the Advancement of science for 
1843.) London 1844, 

ἢ Expedition seientifigque de Mor&e. Tome III. Zoologie par M. Geoffroy St. 
Hilaire pere et fils, Deshayes, Bibron, Bory de Saint-Vincent et Drulle. (Säugethiere 
und Vögel von Geofroy Saint- Hilaire — Amphibien und Fische von BZidron und 
Geoffroy Saint-Hrilaire — Mollusken von Deshayes — Polypen von Bory de Sarnt- 
Vincent, — Crustaceen von Guerin — Arachniden und Insecten von Brulle. 


90 


tung. Herodot mehr in philologischer Beziehung , da Angaben von ihm 
zum Theil in das vorliegende Werk übergegangen sind, Aristophanes 
aber auch in naturgeschichtlicher Hinsicht, indem er hervorragende 
Eigenschaften der Thiere anführt, welche ähnlich wie im Reineke Fuchs, _ 
das Thier charakterisiren und ihm wenigstens in psychischer Beziehung 
eine im Volksmunde lebendige Eigenschaft zuschreiben. Mehr gilt dies 
noch für die Charakterisirung und Personifieirung der Thiere in den 
Aesopischen Fabeln, deren Zeitalter nicht sicher zu bestimmen ist. Gross 
ist die Ausbeute bei diesen Schriftstellern für unsre Zwecke übrigens 
nicht. — Die Schriftsteller nach Aristoteles sind theils Griechen, und 
von diesen sind besonders Atkenaeus und Aelianus für uns wichtig, theils 
kömer, unter denen Plinius der bei weitem wichtigste ist. Alle diese 
nebst vielen andern sind aber Compilatoren. Sie sind einmal dadurch 
wichtig, dass sie den Aristoteles stark benutzt oder vielmehr aus- 
geschrieben haben und hierdurch in philologischer Beziehung stellen- 
weise die Bedeutung einer Handschrift haben — andrerseits dadurch, 
dass sie ausser dem Aristoteles auch andre Autoren benutzt haben und 
also neue Angaben bringen. Auch müssen dem Athenaeus vollständigere 
Handschriften vorgelegen haben, als wir sie jetzt besitzen, wenn seinen 
Citaten zu trauen ist. Wenn auch die meisten Angaben bei Athenaeus 
gastronomischer Natur sind und in Recepten für die eulinarische Zu- 
bereitung bestehen, so sind sie darum doch nicht werthlos — man kann 
daraus mancherlei über Körpergrösse, Seltenheit oder Häufigkeit, Laich- 
zeit u. s. w. abnehmen; bei weitem am meisten berücksichtigt sind bei 
Athenaeus die Fische, welche gerade von Aristoteles sehr knapp bedacht 
sind. Bei Aelian sind mehr Thiere berücksichtigt, aber er hat noch mehr 
von Aristoteles entlehnt und viele wunderbare Erzählungen mit ein- 
.geflochten — seine Collationirung bringt nur sehr wenig Nutzen. — Von 
den Römern ist Plinius der wichtigste, indess auch mehr in philologi- 
scher Beziehung , so weit er als Uebersetzer des Aristoteles fungirt hat, 
denn was er sonst zusammengetragen hat, ist für die Thierbestimmung 
um so weniger brauchbar, als die lateinischen Benennungen uns ebenso 
unbekannt wie die griechischen sind, und wir oft Zweifel haben, welchem 
griechischen Worte das lateinische entsprechen soll. — Im Ganzen ist 
diese Quelle sehr unergiebig. 

Das zweite der secundären Hülfsmittel ist die Etymologie der Thier- 
namen. Wir glauben hier Benennungen, die einem Eigenschaftsworte 
gleichzusetzen sind oder, die Eigenschaft eines Körpertheils ausdrücken, 
wie ἐρυϑρῖνος, χλωρεύς, φοινίχουρος, πιννοφύλαξ, μῆρυξ wohl zur Bestimmung 
benutzen zu dürfen ἢ aber selbstständige Worte als von einem Stamme 
abgeleitet zu betrachten und dann aus diesem oder aus einem von diesem 
hypothetisch abgeleiteten Worte auf das Thier zu schliessen, scheint uns 
ganz verwerflich. Sundevall ist auf diesem Wege zu höchst abenteuer- 


971 

lichen Conjeeturen gekommen. Wir brauchen nur mit unsrer eignen 
Sprache die Parallele zu ziehen, um das Gefahrvolle oder vielmehr Un- 
statthafte eines solchen Verfahrens einzusehen. χάννη wird abgeleitet 
von χάσχω,, weil die todten yavvaı das Maul aufsperren. Sperling würde 
darnach ein Vogel sein müssen, der irgend etwas aufsperrt. Der Name 
βουβύλιος bezeichnet ein summendes Inseet — analog würde die Krähe 
ein Vogel sein, welcher kräht, folglich Gallus aleetor. Wenn aber de- 
dueirt wird, φοινίχουρος sei gleich Zptdaxos, weil ϑᾶχος » Sitz, Stuhl«, 
davon abgeleitet »After« und davon abgeleitet »Schwanz« bedeute, also 
»Rothschwanz« (Sundevall p. 111) (ἐρι also wahrscheinlich roth!) — so 
brauchen wir wohl nichts Weiteres darüber zu sagen. 

Das dritte Hülfsmittel ist die Tradition. Dass Namen von Thieren 
durch mündliche Ueberlieferung gewissen Kreisen der menschlichen 
Gesellschaft Jahrtausende lang erhalten werden, ist sehr wohl denkbar. 
Dass ein Fischer, Jäger, Hirt seinem Sohne oder Lehrling Thiere zeigt, 
die gefangen sind u. 5. w., und ihm sagt, wie sie heissen, ist etwas sehr 
Natürliches und wird um so länger in gleicher Weise durch Generationen 
durehgeführt werden können, je abgeschlossener und uncultivirter der 
Ort ist. Dass Erhard auf den von der Cultur wenig berührten Cycladen 
so viele alte Fisch- und Vogelnamen aus dem Aristoteles gefunden hat, 
ist sehr begreiflich ; wenn z.B. einmal ein Scarus gefangen wird, so wird 
der alte Fischer dem jungen sagen: »das ist der oxapo<«, und das wird 
sich immer und immer wiederholen. Auf diese Namen ist gewiss, wie es 
auch meist geschehen ist, viel Werth zu legen, aber zuverlässig ist diese 
Tradition doch nicht; sie kann durch den Verkehr u. s. w. beeinflusst 
werden. So ist z. B. der jetzt βελόνη genannte Fisch unsre Belone, wäh- 
rend bei Aristoteles βελόνη diese ganz bestimmt nicht ist, sondern höchst 
wahrscheinlich Syngnathus. Uebrigens ist ja die Zahl dieser durch Tra- 
tition fortgepflanzten Namen natürlich eine beschränkte. Wir wissen 
nicht, ob Sundevall dasselbe wie wir unter Tradition versteht, und be- 
merken daher, dass wir eine andere Art von Tradition nicht anerkennen 
können, da die Tradition zwischen Gelehrten weit über tausend Jahre 
hindurch abgeschnitten gewesen ist. 

Wenn wir den antiken nacharistotelischen Compilatoren einen nur 
geringen Werth beigelegt haben, so können wir dem mittelalterlichen 
Albertus Magnus und dem Gaza für die Bestimmung der Thiere keine 
Autorität zugestehen, und ebenso den Schrifstellern, wie Aldrovandt, 
Gessner, Rondelet, Camus u. s. w. nur diejenige Autorität, welche sie 
durch ihr hingebendes Studium des Aristoteles und vermöge ihrer zoolo- 
gischen Kenntnisse sich erworben haben, zuerkennen, eine Autorität, 
welche in der Gegenwart und Zukunft immer in gleichem oder sogar 
höherem Grade erreicht werden kann. 

Nach diesen Auseinandersetzungen wird man uns nicht die Aufgabe 


98 


stellen, bei der Bestimmung der einzelnen Thiere die Ansichten sämmt- 
licher Commentatoren des Aristoteles anzuführen und jedem derselben 
das Verdienst abzumessen, was er sich durch Combinationen und Con- 
Jeeturen für die Bestimmung erworben hat. Der Versuch, welchen Jürgen 
Bona Meyer in seiner » Thierkunde des Aristoteles« in dieser Richtung 
auf beschränktem Gebiet gemacht hat, giebt einen Masstab für das 
riesige Volumen, welches eine Arbeit in der angedeuteten Ausdehnung 
beanspruchen würde. Der Nutzen einer solchen Arbeit würde gering sein. 
Mit diesem Urtheile wollen wir Meyer nicht zu nahe treten, da dieser 
nur das Interessanteste und Allgemeinste, die Auffassung der Systematik 
des Aristoteles, durch die verschiedenen Commentatoren hindurch ver- 
folgt hat, nicht die Bestimmung der einzelnen Thiere. 


B. Die Gruppirung der Thiere bei Aristoteles. 


Aristoteles hat die Thiere in gewisse Abtheilungen gebracht, die er 
als γένος, γένος υέγιστον bezeichnet, und unter die er öfters mehrere εἴδη 
subsumirt. Das Wort γένος ist bei ihm ein sehr dehnbares, es wird durch- 
aus nicht in dem Sinne gebraucht, wie das Wort »Genus« in unsern Syste- 
men, und ebenso wenig ist der Gebrauch des Wortes εἶδος dem des 
Wortes »Speeies« in dem jetzigen Sinne gleichzustellen. Das Wort γένος 
würde unsern Ausdrücken: »Abtheilung«, »Gruppe«, »Sippe« am meisten 
entsprechen, welche ja auch ohne bestimmte systematische Bedeutung 
gebraucht werden und bald grössere, bald geringere Ausdehnung haben. 
Mit dieser Dehnbarkeit des Wortes γένος Hand in Hand geht eine 
schwankende Begrenzung der Gruppen und der Mangel eines einheit- 
lichen Eintheilungsgrundes. Zur Constituirung einer Gruppe genügt ihm 
nicht ein einzelnes Merkmal, sondern eine grössere oder geringere An- 
zahl von Merkmalen oder Eigenschaften der zusammengefassten Thiere? 
Man würde also eine sogenannte natürliche Systematik in der Gruppirung 
der Thiere bei Aristoteles finden können oder wenigstens die Anfänge 
davon. Die grösste Anzahl der Aristotelischen Gruppen sind im Munde 
des Volkes gebräuchliche gewesen; er hat aber das Bedürfniss empfun- 
den, mehr solcher Gruppen zu haben, und hat für dieselben Eigenschafts- 
wörter gewählt, die er dann wie Substantiva braucht, z.B. μαλαχόστραχα, 
ὀστραχόδερμα, χολεύπτερα, τετράπτερα, ὀπισϑουρητιχά, ζῳοτοχοῦντα ἐν αὗ-- 
τοῖς τι. 8. w. Offenbar sind die γένη von sehr verschiedenem Umfange, 
und Aristoteles hat auch seine Hauptabtheilungen der Thiere als γένη 
μέγιστα aufgeführt, von denen zu den ἔναιμα die ζῳοτοχοῦντα ἐν αὑτοῖς 
(Säugethiere), die ὄρνιϑες, die τετράποδα ἢ ἄποδα worozodyvra (Amphibien 
und Reptilien) und die ἰχϑύες gehören, zu den ἄναιμα aber die μαλάχια 
(Cephalopoden), yarazostpaxa (Krustenthiere), ἔντομα und ὀστραχοδέρματα 
(Muscheln, Schnecken, Ascidien, Aktinien u. s. w., kurz die Rumpel- 


9 


kammer der ἄναιμα). Diese γένη μέγιστα werden nun wieder in besondere, 
kleinere Abtheilungen zerfällt und die Nothwendigkeit oder das Bestreben, 
immer noch wieder kleinere Gruppen aufzustellen, tritt ganz augenschein- 
lich hervor, ohne dass es aber völlig zum Durchbruche kommt. Man könnte 
die Eintheilungsart als eine »abortive Systematik« bezeichnen, insofern 
das Bestreben zur Zusammenfassung und Gliederung vorhanden ist, der 
durch die populäre Anschauung und die Sprache gegebene Boden aber 
noch zu hart und roh, um dem Keime die Bedingung zu einer günstigen 
Entwickelung zu gewähren. Den Boden mit dem Pfluge der künstlichen 
Systematik zu zerwühlen und das natürlich oder traditionell Zusammen- 
gehörige auseinander zu reissen, ist aber unserm Autor kaum in den 
Sinn gekommen. Eine Eintheilung nach den Verschiedenheiten eines 
einzelnen Organs, wie etwa der Zähne, Füsse, Flossen, ist dem Aristo- 
teles offenbar fremd; eine Gruppe kann übereinstimmen in Bezug auf 
eine solche Eigenschaft, wie scharfe Zähne, gespaltene Klauen und der- 
gleichen, aber constituirend für die Gruppe ist die einzelne Eigenschaft 
jedenfalls nicht. 

Wir können uns in der Auffassung der Systematik nur den Aus- 
einandersetzungen Jürgen Bona Meyer’s anschliessen, die er in seiner 
Thierkunde des Aristoteles mit genauer und eingehender Berücksich- 
tigung früherer Commentatoren gegeben hat, welche alle mehr oder 
weniger bestrebt gewesen sind, eine künstliche Systematik beim Aristo- 
teles zu finden. 

Wir haben für jedes γένος μέγιστον eine Gruppirung, wie sie un- 
gefähr dem Aristoteles vorgeschwebt haben muss, aufgestellt, wollen 
aber nicht läugnen, dass wir vielfach geschwankt haben, ehe wir uns 
für das Eine oder Andere entschieden haben, müssen aber doch für die- 
jenigen Leser, welche andrer Ansicht über die Gruppirung sind, be- 
merken, dass uns sorgfältige Erwägungen zu der Eintheilung, wie wir 
sie geben, bestimmt haben. Ausser der Gruppirung finden wir aber auch 
die Stufenordnung der Thiere berücksichtigt. Aristoteles hat die Vorstel- 
lung von der Stufenordnung der Thiere nicht allein, sondern der Natur- 
objecte überhaupt in grosser Lebendigkeit gehabt, den Menschen als das 
vollkommenste Thier, die unbeweglichen, nicht empfindenden Organismen 
als die niedrigsten und unvollkommensten Thiere, als Uebergänge zu 
den Pflanzen aufgefasst. Dass er zwischen diesen Endpunkten auch 
wieder verschiedene Stationen hingestellt hat, ist ebenso deutlich zu 
entnehmen; aber weiter lässt sich seine Vorstellung von der Stufenreihe 
nicht mehr ausfindig machen. Wenn ihm die Frage gestellt wäre, ob 
er sich die Thierwelt in einer gleichmässig aufsteigenden Reihe oder 
in mehreren Richtungen aufsteigend und diese Richtungen netzförmig 
verbunden vorstellte, so würde er unzweifelhaft der letzteren Vorstellung 
den Vorzug gegeben haben; dass er diese Alternative aber selbst gestellt 


60 


habe, geht aus seinen Schriften nicht hervor. — Dass endlich die oft 
gestellte Frage, ob Aristoteles eine progressive oder regressive Richtung 
in der Stufenordnung verfolgt habe, weder zu entscheiden noch über- 
haupt relevant sei, hat schon Meyer (Thierkunde p. 484) sehr gut be- 
leuchtet. 


Ο. Verzeichniss der Thiere. 


Die Thiere zerfallen also in die beiden Abtheilungen A, ἔναιμα 
(unsern Wirbelthieren entsprechend) — B, ἄναιμα (den Wirbellosen 
homonym). 

Die ἔναιμα werden eingetheilt in: 

I. ζῳοτοχοῦντα ἐν αὑτοῖς (genau unsre Säugethiere); 
II. ὄρνιϑες (die Vögel); 
II. τετράποδα ἢ ἄποδα φοτοχοῦντα (Reptilien und Amphibien); 
IV. ἰχϑύες (die Fische). 
Die Gruppen der ἄναιμα sind: 
V. waraxıa (Cephalopoden); 
VI. μαλαχόστραχα (Krustenthiere, und zwar die Stomapoda 
v. d. Hoeven); 
VIH. ἔντομα (Inseceten, Arachniden, Würmer); 
VIII. ὀστραχοδέρματα (Muscheln, Schnecken, Aseidien, Holo- 
thurien, Aktinien, und an diese sich anschliessend die 
Schwämme als Uebergang zu den Pflanzen.) 


I. Säugethiere. 


Nr. 
αἴλουρος 1 Katze, Felis domestica. 
ae. . ut "Ziege, Capra’ hıreus. 
ἀλώπηξ Sag „2202.83 Fuchs, Canis Vulpes. ' 
ἀλώπηξ ὃ δερμόπτερος ἶ 4 ?Fledermausart? 
ἄγϑρωπος rast ki ε δαί Mensch, Homo. 
ἄρχτος 5 Bär, Ursus Arctos. 
ἀσπάλαξ 6 Blindmoll, Spalaz typhlus. 
βόνασος . 7 Auerochs, Wisent Bos Bison L. 
βουβαλίς --- ho: 8 Antilopenart? Gemse? 
βοῦς . 202.2 θυ, Bos Taurus. 
βοῦς ἄ ἄγριος. 2 2 22 000. 9® Büffel, Bos bubalıs. 
γαλῆ. TERN 10 Wiesel, Mustela vulgaris. 
γῖννος 19 Zwergmaulesel, s. ἡμίονος. 
yAavos 44 = ὕαινα. 
δασύπος. . . .ὄ 222. 11 Hase, Zepus timidus. 
ὃς ελφίς “nn... 12. Delphin, Delphinus Delphis. 


δορχάς . 2 2 nn nn. 18. Gazelle, Antilope Dorcas. 


ἴγνος. 

7 
ἱππάρδιον 
ἱππέλαφος r 
ἵππος ς 
ἵππος ποτάμιος 
ἰχνεύμων 
χάμηλος. 


χάπρος 
χάστωρ. 
χῆβος , 
χριὸς.. 
χυνοχέφαλος ; 
χύων. 
λαγώς 
λάταξ. 
λέων. 
λύγξ 
λύχος. 
μαρτιχόρας 
υυγαλῇ. 
μὺς 
μυστιχῆτος. 
γέβρος. ' 
γυχτερίς : 
δϊς i 

ὄνος ! 
ὄνος ἄγριος 
ὄνος ᾿Ινδιχός. 
ὀρεύς ᾿ 
ὄρυξ 
πάνϑηρ \ 
πάρδαλις 
πάρδιον : 
πίϑηχος : 
πρόβατον 
πρόξ 
σαϑέριον 
σατύριον 
σῦς 

ταῦρος 
τίγρις. 


01 


Kronhirsch, Cervus Elaphus. 

Siebenschläfer, Myoxus glis. 

Elephant, Elephas indieus. 

Otter, Zutra vulgaris. 

Igel, Erinaceus europaeus. 

Maulthier und Maulesel, Mulus u. Hinnus. 

Schakal? Zibethkatze ?? 

Steinmarder Mustela foina. 

Zwergmaulesel, 5. ἡμίονος. 

? Giraffe? 

Antilope pieta. 

Pferd, Eguus Caballus. 

Nilpferd, Arippopotamus ? 

Pharaosratte, Herpestes Ichneumon. 

Kameel und Dromedar, Camelus drome- 
darius und bactrianus. 

Eber, 8. ὕς. 

Biber, Castor Fiber. 

Meerkatze Cercopithecus x. 

Bock, 8. πρόβατον. 

Pavian, Cynocephalus (Hamadryas) : 

Hund, Canis famtliaris. 

Hase, 5. δασύπους. 

"ΞΞΞ χάστωρ, Biber. 

Löwe, Fels Leo. 

Luchs, Fels Lynx? 

Wolf, Canıs Lupus. 

Fabelhaftes Thier. 

Spitzmaus ? 

Maus, Ratte, Springmaus, Mus, Dipus. 

Wal, Balaena ? 

Hirschkalb, 5. ἔλαφος. 

Fledermaus, Vespertilio-Arten. 

Schaf, 5. πρόβατον. 

Esel, Eqguus Asinus. 

Dziggetai? Kulan? 

Rhinoceros, RAinoceros indieus ? 

Maulesel — ἡμίονος. 

Einhorn ? 

?Leopard — πάρδαλις 

Leopard, Felis pardus oder Leopardus. 

?— ἱππάρδιον, Giraffe ? 

Affe, Simia sylwanus L. 

Schaf, Ovis Aries. 

Reh, Cervus Capreolus. 

Biber? 5. χάστωρ. 

Biber? 5. χάστωρ. 

Schwein τες ὗς. 

Stier, 8.. βοῦς. 

? Tiger ? 


62 


τράγος . «οὐδοῦ ὠὐτνδὴ αἱ 2 Ziegenbock; 5. αἷξ. 

ὕαινα ae δὰ ren. . 44 Hyäne, Ayaena striata. 

ὗς und ὗς ἄγριος ον 02020..45 Schwein, Sus serofa. 

ὕστριξ een nenn. 46. Stachelschwein, Aystriz eristata. 

φάλαινα 22 20r 20. 47 Tümnler, Delphinus tursio? 

φώχαινα ern nenn. 485. Meerschwein, Delphinus Phocaena. 

φώχη . > 2 2 20.0.0. 49. Mönchsrobbe, PAoca oder Pelagius Mo- 
nachus. 

χίμαιρα ... „seta „a. Mare 

χοιροπίθηχος. » 2 =... SBREulE. nos, 


Gruppen der Säugethiere. 


„ - 5 [4 - 7 14 NY i Ὁ ΄ \ BR 
(ἔναιμα ζῳοτοχοῦντα ἐν ἑαυτοῖς, τετράποδα χαὶ ἀποῦα,, δεχόμενα τὸν ἀέρα.) 


Die Säugethiere lassen sich nach den Angaben und der Reihenfolge, 


welcher sie von Aristoteles abgehandelt werden, etwa in folgende Gruppen 


bringen : 
1. ἄνϑρωπος. ᾿ 
2. ἐπαμφῳ τερίζοντα τῷ ἀγϑρώπῳ χαὶ τοῖς τετράποσιν : (die Affen) χῆβος, χυνο-- 
χέφαλος, πίϑηχος, χοιροπίϑηχος. 
3. πολυσχιδῆ, ἀμφώδοντα, χαρχαρόδοντα, ὀπισϑουρητιχά (umfassend die 
Raubthiere, Nagethiere und Insectenfresser) 
αἴλουρος, ἀλώπηξ, ἄρχτος, ἀσπάλαξ, γαλῆ, γλάνος, δασύπους, ἐνυδρίς, 
ἐχῖνος, ϑώς, ἰχτίς, ἰχνεύμων, χάστωρ, χύων, λαγώς, λάταξ, λέων, 
λύγξ, λύχος, μῦς, πάνϑηρ, πάρδαλις, τίγρις, ὕαινα, ὕστριξ. 
4. διχαλά, οὐχ ἀμφώδοντα, χερατοφόρα (— Zweihufer oder Wiederkäuer mit 
Ausschluss des Kameels) 
αἴξ, βόνασος, βουβαλίς, βοῦς, δορχάς, ἔλαφος, ἱππάρδιον, ἱππέλαφος, 
χριός, οἷς, πρόβατον, πρόξ, (ταῦὐρος), (τράγος), (opel; 
Ὁ. χαυλιόδοντα 
T “ 
ὗς (σῦς, χάπρος), DS ἄγριος. 
6. λόφουρα (Einhufer) 
ἶννος, ἡμίονος, ἴννος, ἵππος, ὄνος, ὀρεύς. 
T. χητώδη 
δελφίς, μυστιχῆτος, φάλαινα, φώχαινα (φώχη ?) 
8. δερμόπτερα 


ἀλώπηξ δερμόπτερος, γυχτερίς. 


Nicht in diese Gr uppen bringen lassen sich: 
ἐλειός, ἐλέφας, , ἵππος ποτάμιος ᾿ “χάμηλος, μαρτιχύρας ‚ (μυγαλῇ ἢ)» 


674 


ὄνος ᾿Ινδιχός, (ὄρυξ,) ) σαϑέριον (τρόχος), χίμαιρα. 


2° 


4. 


. ale. 


63 


. αἴλουρος. 


Das Schreien bei der Begattung, die Herausforderung dazu von Seiten 
der Weibchen, die Zahl der Jungen, die Eigenschaft Vögel zu fressen, 
die Zusammenstellung mit andern Raubthieren (χύων, λύχος, πάνϑηρ); 
charakterisiren das Thier als Katze, Felis domesticaund F. Catus, 
welche beide jetzt in Griechenland häufig sind. (ErAard, Fauna der Cy- 
eladen p. 15. Bory de δέ. Vincent, Expedition de Moree IH. p. 13.) 


7 


Gehörnte, zweihufige Thiere (de partibus 637®, 33) mit einem Barte, 
welche nicht Fett, sondern Talg haben, in Heerden gehalten werden, 
deren Milch benutzt wird, welche unbeständig, leichtbeweglich sind, 
welche zahm und wild vorkommen, können nur Ziegen sein. Dazu 
stimmt, dass sie mehrere Magen haben (de part. 674", 8), fünf Monate 
trächtig sind, je zwei Junge werfen u. s. ἡ. Ziege, Capra λίγοι. 


αἶγες ἐν Συρία, mit sehr langen fast bis auf die Erde herabhängenden 
Ohren sind wohl die Mambrischen Ziegen, Capra mambrica. 
Schreber, Säugethiere V p. 1285. 


αἴγες ἐν Λυχία, welche wie die Schafe geschoren werden, sind wohl die 
Angora-Ziegen, (apra Angorensis. Schreber V Ὁ. 1329. An- 
gora, dasalte Ancyra, liegt allerdings nichtin Lycien, sondern in Phrygien. 


αἷγες ἄγριαι ἐν Κρήτῃ sind nicht näher bestimmbar, wahrscheinlich ist aber 
darunter der schon von Belon erwähnte »Steinbock« zu verstehen, 
welcher nach Erhard {Fauna der Cycladen p. 30) auch jetzt noch auf 
Candia gejagt wird und Aegocerus pietus ist, welchen Erhard von 
den Cycladen genau beschrieben hat. 


ε ἀλώπηξ. 


Seine sprichwörtliche Listigkeit, das Bewohnen von Erdhöhlen, seine 
Verwandtschaft mit dem Hunde, das Gebären von höchstens vier blinden 
Jungen und die Tradition (A4esop) lassen keinen Zweifel, dass darunter 
der Fuchs, Canis Vulpes verstanden wird. 

Dass durch Paarung von Fuchs und Hund die Lakonischen Hunde ent- 
stehen sollen, hat wohl gleichen Werth, wie die Behauptung, der ῥινο-- 
βάτης sei ein Bastard von ῥίνη und βάτος (s. Fische), und kann wohl nur 
auf eine Aehnlichkeit der Lakonischen Hunde mit dem Fuchse bezogen 
werden. 85. χύων. n° 28. 

Dass die Füchse in Aegypten kleiner seien, kann allenfalls als richtig 
gelten, wenn man dies auf Canis niotieus Geoff. bezieht, welcher nach 
Rüppell (Atlas zur Reise im nördlichen Afrika, Zoologie p. 41. Tab. XV) 
nur wenig kleiner als C. vulpes ist, längere Beine und einen schlankeren 
Körper hat. Dasselbe giebt Schreber, Säugethiere Supplement II p. 
412 an. 


ἀλώπηξ (δερμόπτερος) 

wird nur einmal mit νυχτερίς zusammen erwähnt als Beispiel von mit 
Flughäuten versehenen Thieren, von denen in demselben Paragraphen 
gesagt wird, sie seien zweifüssig. Diese Angabe scheint die Hypothese 
mehrerer Ausleger unannehmbar zu machen, es sei mit aA. ὃ. das flie- 


64 


gende Eichhörnchen, Pieromys vulgarıs, gemeint, da die Flughaut des- 
selben zwischen den gar nicht metamorphosirten Vorder- und Hinterbeinen 
ausgespannt ist. Ob Pieropus aus Indien, »der fliegende Hund«, gemeint 
ist oder irgend eine fuchsrothe Fledermaus, ist völlig unbestimmbar. 
Bory (Exped. de Moree p. 10) giebt die bei uns gewöhnlichen Vespertilio 
murinus und pipistrellus als in der Morea vorkommend an. : 


d. ἄρχτος. 

Die Beschreibung der Füsse, die Behaartheit,, seine Bösartigkeit, die 
sehr kleinen, plumpen Jungen, das Fressen von Honig und Ameisen, sein 
Winterschlaf lassen keinen Zweifel, dass damit der Bär, Ursus Aretos 
bezeichnet ist. Er findet sich nach von der Mühle (Beiträge zur Ornitho- 
logie Griechenlands 1844 p. 2) jetzt noch auf dem Olymp und Pindus. 
S. Schreber, Säugethiere HI p. 500. 


0. ἀσπάλαξ. | 

Die wenigen Angaben, dass er gräbt, dass er äusserst kleine, kaum 
sichtbare Augen hat, und dass ereine besondere Wohnung anlegt, weisen 
auf Talpa europaea oder Talpa coeca oder Spalax typhlus hin. Da bei 
Talpa europaea die Augen noch einigermassen deutlich sind, so würde es 
sich namentlich zwischen Zalpa eoeea und Spalaz typhlus handeln. Letz- 
terer kommt nach Erhard (Fauna der Cycladen p. 21) auf den Cyeladen 
vor und heisst daselbst jetzt τυφλοποντιχός (Blindmaus), der eigentliche 
Maulwurf kommt aber dort nicht vor. Boryde St. Vincent (Expedition de 
Morde p. 11) hat zwar in der Morea viele Maulwurfshaufen gesehen, 
aber keine Thiere bekommen. Da auch Spalax typhlus die Erde aufwirft 
und Wagner (in Schreber, Säugethiere Supplem. III p. 362) Exemplare 
von Spalax aus Griechenland erhalten hat, so scheint uns, da man von 
dem Vorkommen der 7alpa eoeca in Griechenland bis jetzt nichts weiss, 
der ἀσπάλαξ als Blindmoll, 'Spalaxtyphlus, zu deuten. 


7. βόνασος. 

als zweihufiges, gehörntes, wild lebendes Thier mit einer Mähne bis zum 
Widerross wie das Pferd, aber mit weicherem und dichterem Haare, 
sonst dem Rinde ähnlich, aber die Hörner gegen einander gebogen (Partes 
663, 13), in Paeonia und Maedica (etwa dem heutigen Serbien), ist all- 
gemein als Bos’Bison L. = Bos urus Bojan., Auerochs (Wisent) 
angesehen worden, obgleich dieser jetzt nur in Lithauen und im Kau- 
kasus vorkommt. (Schreber, Säugethiere V p. 1481 und Supplement IV 
p. 515. s. Taf. 295.) 


8. βουβαλίς. 

Von ihm wird nur gesagt, in seinem Blute seien keine Fasern, es 
gerinne mehr als das des Hirsches, ähnlich wie das des Schafes oder 
etwas weniger. Dann wird von βούβαλος (de partibus 663, 11) gesagt: 
»den Thieren, welchen die Hörner nichts nützten, habe die Natur ein 
anderes Hülfsmittel gegeben, z. B. die Schnelligkeit den Hirschen .... 
und den βουβάλοις und dopxası, welche sich zwar gegen einige Thiere 
wehren, vor wilden und kampfbereiten Thieren aber fliehen.« Endlich 
erwähnt Herodot IV, 192 die ζορχάδες, βουβάλιες und ὄνοι unter den 
libyschen Wüstenthieren. Aus der Stelle des Pinius VII, 15: Gignit 
Germania insignia boum ferorum genera, iubatos bisontes excellentique 


65 


viet velocitate uros, quibus imperitum vulgus bubalorum nomen imponit, 
cum id gignat Africa, vituli potius, cervique quadam similitudine hat man 
geschlossen , dass βουβαλίς eine Antilope sein müsse und auf Antilope 
Bubalis Pall. gerathen. Ob Aristoteles dasselbe Thier gemeint hat, wie 
Plinius, ist aber völlig ungewiss. Bei der Zusammenstellung mit ἔλαφος, 
πρόξ und δορχάς kann man ebensowohl an Antilope bubalis, wie 
an Capra Rupicapra, die Gemse, denken, welche nach v. d. Mühle 
(Ornithologie p. 1) und Erhard (Fauna der Cycladen p. 31) auf dem 
Velugi häufig ist. Endlich könnte auch βούβαλ!ις gleichbedeutend sein 
mit βοὺς ἄγριος und den Büffel bezeichnen, welcher jetzt in Griechenland 
Vouvaglia genannt wird. (Dory, Exped. de Moree III. Zoologie p. 18.) 


9. βοῦς. 
Zweihufiges, gehörntes, zahmes, in Heerden gehaltenes, zur Milch- 
gewinnung benutztes Thier von verschiedener Färbung, welches sehr 
genau bekannt ist, offenbar das Rind, Bos Taurus. 


90 βοῦς ἄγριος in Arachosien, schwarz, stark von Körperform, mit gebogener 
Nase und mehr nach hinten gerichteten Hörnern, verhält sich zum 
zahmen Rind, wie die wilden Schweine zu den zahmen. (Arachosien ist 
eine Provinz Persiens in der Nähe des Indus.) Diese Beschreibung passt _ 
genauauf denBüffel, Bos Bubalus. Schreber, Säugethiere V p. 1541 
Tab. CCC. — Sie heissen nach Zory St. Vincent (Expedition de Morde 
p. 18.) jetzt » Vouvaglba«. 


9° βόες ἐν Συρία, welche wie die Kameele Buckeln am Widerriss haben (VII 
δ 160) können wohl nur die Varietät Zebu, Bos Taurus Zebu sein, 
welcher auch jetzt in Arabien und Persien vorkommt. Schreber V 
p. 1629, Taf. 293 A. 


10. γαλῇ und ἰχτίς 

haben beide einen Knochen in der Ruthe, beide haben gleich dichte 
Behaarung, gleiches Aussehen und sind auf der Bauchseite weiss, beide 
von bösartigem Charakter: γαλῆ würgt die Vögel, wie der Wolf die 
Schafe, fängt Mäuse; ἰχτίς ist so gross wie ein kleines χυνίδιον μελι-- 
ταῖον, schadet den Bienen, weil es den Honig frisst. Von der γαλῆ wird 
ferner (de partib. 667, 21) gesagt, es habe ein grosses Herz, wie die 
andern Thiere. welche aus Furcht bösartig sind, und (de generatione III 
δὲ 66 und 67) wird die Meinung widerlegt, dass es die Jungen aus dem 
Munde gebäre, und gesagt, die Jungen würden sehr klein geboren und 
von ihm im Maule fortgetragen. 

Diese Angaben weisen auf marderartige Thiere und passen vollständig, 
wenn man annimmt, mit γαλῆ werde das Wiesel, Mustela vul- 
garis bezeichnet, welches nach Bory (Exped. de Moree p. 12) auch 
jetzt in Griechenland vorkommt und nach Schreber (Supplem. I p. 283) 
jetzt in Aegypten zum Mäusefangen als Hausthier gehalten wird. — 
ἰχτίς würde, wenn man das χυνίδιον μελιταῖον als Canis Zerda Rüppell 
ansieht, der Steinmarder, Mustela foina sein, welcher nach 
Erhard (Fauna der Cycladen p. 17) auf den Cycladen jetzt häufig ist 
und von den Griechen ausser mit dem allgemeinen Namen für die Plün- 
derer der Tauben- und Hühnerhöfe vırtr{a, auch mit dem Namen ἰχτίς 
benannt wird. Mustela putorius vuinirt nach Bechstein Ip. 302 die Bie- 

Aristoteles. I. ΕΒ 


66 


nenstöcke. Von M. vulgaris sagt dagegen Schreber ΠῚ p. 500, Honig 
frässe es nicht. Ueber M. foina fehlen Angaben. 


100 γαλὴ ἄγριος tödtet die Feldmäuse; sonst wird nichts gesagt, ist also 
nicht näher bestimmbar. 


ς 
γίννος 8. ἡμίονος. 


’ 
γλάνος 8. ὕαινα. 


11. δασύπους. 

Die Angabe, dass dieses Thier Haare an der innern Seite der Backen, 
Mundhöhle und unter den Füssen hat, kann nur für das Genus Zepus 
gelten, womit alles übrige, die Furchtsamkeit, die Fruchtbarkeit, die 
sogenannte Ueberfruchtung u. 8. w. stimmt. Es kann nur zweifelhaft 
sein, ob damit der Haase oder das Kaninchen gemeint wird. Nach den 
interessanten Untersuchungen Erhard’s (Fauna der ÜOycladen p. 22) 
über das wunderbare Vorkommen, Sichergänzen und Ausschliessen von 
Lepus timidus und Lepus cumieulus muss es zweifelhaft bleiben, ob beide 
Arten oder nur die eine Art mit δασύπους bezeichnet werden. Da zwi- 
schen δασύπους und λαγώς (oder λαγός) weder von Aristoteles noch einem 
andern alten Schriftsteller ein Unterschied gemacht wird, sie vielmehr 
ebenso synonym wie ὀρεύς und ἡμίονος gebraucht werden, so nehmen 
wir an, dass damit beide Arten gemeint werden, und übersetzen geradezu 

Hase. Aristoteles scheint übrigens ausser Plutarch, συμποσιαχῶὼν Lib. U 
p. 1299 und 1482, der einzige zu sein, welcher den Ausdruck δασύπους 
braucht, alle andern Schriftsteller brauchen die Benennung λαγώς (ef. 
Athenaeus Ὁ. 399 und 400, Aesop, Herodot, Aelian). Aelian nennt das 
Kaninchen χόνιχλος (ἥνπερ ἐπωνυμίαν ᾿Ιβῇρες οἱ ᾿ Πἰσπέριοι ἔϑεντό of), 
XIH, 15. 


11 δασύποδες ἐν Αἰγύπτῳ, welche kleiner sind. Darunter ist der Zepus 
aegyptiacus Geofr. zu verstehen, welcher kleiner ist als der europäische. 
Nach Ehrenberg, Symbol. Phys. dee. U Taf. 15 Fig. 1 hat er eine 
Länge von 1’ 1”. (8. Sehreber, Säugethiere Suppl. IV p. 90.) 


1° δασύποδες περὶ τὴν λίμνην τὴν βόλβην mit zweilappiger Leber sind nicht 
bestimmbar, da bei allen Hasen und Kaninchen die Leber sehr tief ge- 
spalten ist. 


12. δελφίς 

charakterisirt als ein Meerthier, welches lebendige Junge gebiert und 
dieselben säugt, durch Lungen athmet, Knochen und keine Gräten, auch 
keine Füsse hat. Es kann also nur ein Wal sein. Da er häufig gewesen 
sein muss, so kann man mit Rücksicht auf die jetzige Fauna nur zwi- 
schen Delpkinus Delphis und Delphinus Phocena schwanken, und da 
letztere der φώχαινα, 5. Nr. 48, entspricht, so muss δελφίς der Delphin, 
Delphinus Delphis sein. Erhard (Fauna der Cycladen p. 27) giebt 
von ihm an: »Er durchzieht in Trupps von 5—20 Stücken das Cyela- 
denmeer nach allen Richtungen.« Delpkinus Tursio dagegen soll daselbst 
seltener und mehr in den Gewässern von Candia sein. 

Wegen der Angabe, dass δελφίς das Maul auf der Bauchseite habe, 
5. Anm. zu VIIIS 34. 


67 


13. δορχάς ---- ἱππέλαφος — πρόξ. 
Alle drei gehören zu den Hörner tragenden Thieren (Geweih und ᾿ 
Horn werden nicht unterschieden), und die Angabe, dass πρόξ keine 
Gallenblase habe, weist dasselbe in die Gattung Cervus ; von δορχάς wird 
angegeben , es sei das kleinste der Hörner tragenden Thiere, und vom 
ἱππέλαφος, er habe einen Bart am Kehlkopf, eine Mähne am Widerriss 
und vom Kopfe bis zum Widerriss eine dünne Mähne, er sei etwa so 
gross wie der Hirsch (ἔλαφος) und seine Hörner glichen denen der δορχάς. 
Die Beschreibung des ἱππέλαφος stimmt am besten zu Antilope pieta (8. 
Schreber, Säugethiere Suppl. IV p. 468 und Taf. 263 A und B), da- 
gegen nur sehr unvollkommen mit Cervus Aristotehs Cuv. (8. Schreber, 
Suppl. V Taf. 27). Wenn nun a) ἱππέλαφος Cervus Aristotelis ist, 80 
muss wegen der Aehnlichkeit der Hörner oder Geweihe öopxa< das Reh, 
Cervus Capreolus sein. Dann ist a) entweder πρόξ gleichbedeutend mit 
δορχάς, wofür man Aelian VIL e. 4T: τάς γε μὴν δορχάδας χαὶ ζόρχας 
χαὶ πρόχας εἰώϑασιν ὀνομάζειν anführen kann; β) oder δορχάς ist das 
Reh und πρόξ ein anderes Thier des Genus Cervus, und dann bleibt nur 
der Dammhirsch,, Cervus Dama. Gegen die letztere Annahme spricht 
aber die Angabe des Aristoteles, ἔλαφος sei der einzige, welcher das 
Geweih abwirft. Wenn aber β) ἱππέλαφος die Antilope picta ist, 
so muss δορχάς auch eine Antilopen- Art und als die kleinste die Ga- 
zelle, Antilope Dorcas sein, und πρόξ ist dann wohl das Reh. 
Wegen des besseren Zutreffens der Beschreibung des ἱππέλαφος auf die 
Antilope pieta schliessen wir uns der Ansicht Wiegmann’s (Observationes 
in Aristotelis historiam -animalium 1826 p. 21) gegen Cuvier und Sun- 
devall (die Thierarten des Aristoteles 1863 p. 69) an, dass ἱππέλαφος 
— Antilope pieta, d6opxa<—Antilopedorcas, Gazelle, und 
πρόξ — (ervus capreolus, Reh, sei. 


14. ἔλαφος. 

Das alljährliche Abwerfen des Geweihes, der Mangel der Gallenblase, 
das genau beschriebene Wachsen der Geweihe lassen keinen Zweifel, 
dass damit der Hirsch gemeint ist, wozu auch alles Uebrige passt; in- 
dess lässt sich nicht angeben, ob der Kronhirsch , Cervus elaphus, der 
Dammhirsch, Cervus Dama, oder beide darunter verstanden werden. 
Beide kommen jetzt in Griechenland vor (v. d. Mühle, Orxnithologie 
Griechenlands 1844 p. 1.) 


140 Hirsche mit gespaltenen Ohren auf dem Berge Elaphoeis in Arginusa in 
Asien (VI $ 172). Darüber haben wir keine neueren Angaben auffinden 
können. 


14° ἔλαφος ᾿Αγχαΐνης. Mit der »Galle im Schwanze« sind die Schwanzdrüsen 
des Hirsches gemeint. Rapp (Ueber ein drüsenähnliches Organ des Hir- 
sches in Müllers Archiv für Anatomie 1839 p. 363) hat es bei beiden 
Geschlechtern des Kronhirsches gefunden, dagegen vermisst beim Damm- 
hirsch, beim Reh und beim Cervus Virginianus. Sollte unter diesen 
Hirschen Cervus elaphus, unter ἔλαφος dagegen nur Cervus Dama zu 
verstehen sein ? 


15. ἐλειός. 
Aus der einzigen Angabe, dass dieses Thier »in Bäumen Winterschlaf 


5* 


16. 


11. 


18. 


19. 


68 


hält«, kann man nur auf den Siebenschläfer, Myozus glis 
schliessen, da es kein anderes Thier giebt, welches in Bäumen Winter- 
schlaf hält. Bechstein, Naturgeschichte I p. 507. Auch Sundevall p. 52 
macht diese Annahme. 


ἐλέφας. 

Die Beschreibung des Rüssels ist genügend, um die Identität mit dem 
Elephanten festzustellen ; die Abrichtung und die Angabe, dass die Inder 
sie im Kriege brauchen, beweist, dass Aristoteles nur vom Indischen 
Elephanten, Zlephas Indieus spricht, womit fast alle übrigen 
Angaben stimmen. Wie Sundevall zu der Behauptung kommt, Aristoteles 
habe wahrscheinlich selbst keinen Elephanten gesehen (Aristoteles 
Thierarten p. 84) ist uns nicht erklärlich. (‚Schreber- Wagner VI 
Ρ. 210 u. £.) 


ενυορίς. 

ein ee welches im Wasser lebt, und zwar in Flüssen und Seeen, 
aber Luft athmet und auf dem Lande gebiert, dabei sehr bissig ist, kann 
wohl kaum etwas andres als der Otter, Zufra vulgaris, sein, wel- 
cher in Persien und Arabien verbreitet ist. (Schreber, Suppl. U p. 253.) 


ἐγινος. 

᾿ Die Stacheln statt der Haare, das Wohnen in Erdlöchern, seine Zahm- 
heit lassen keinen Zweifel, dass damit der Igel, Erinaceus Euro- 
paeus oder auritus gemeint ist. Dazu stimmt die Angabe, dass die 
Hoden im Bauche liegen, da er keinen Hodensack hat (Tiedemann, 
Zoologie 1808 Ip. 383), und dass er sich stehend begattet. (Beehstein, 
Naturgeschichte Deutschlands 1789 I p. 372. Breim, Thierleben I 
p. 654.) 


ἡμίονος --- ὐ εύς -- ἶννος γῖννος.. 

Die Worte ἡμίονος und ὀρεύς scheinen überall als vollkommen synonym 
gebraucht zu werden, doch wird in dem Werke de generatione nur ein- 
mal (II $ 120) das Wort ὀρεύς, fast immer ἡμίονος, in dem Werke = 
par ins gar nicht das Wort ἡμίονος, sondern nur ὀρεύς gebraucht; 
vorliegenden Werke aber abwechselnd öpsus und ἡμίονος gesagt. Da 
Aristoteles einen Unterschied zwischen Maulesel und Maulthier nieht 
macht, scheint aus de generatione Π δ. 128 herv ‚orzugehen : u... JUU- 
βαίνει γίνε Sal... ἐξ ἵ ἵππου χαὶ ὄνου ἡμίονον ἀμφοτέρως ἄρρενος χαὶ 
ϑήλεος ὁποτερουοῦν ὄντος .... Ob damit also Maulthier oder Maulesel, 
2443 oder hinnus , mulet oder bardeau gemeint sind oder beide nicht 
weiter unterschieden, bleibt unbestimmbar. — γῖννος δέ ein verkrüppeltes 
Product von Pferd und Esel oder von Maulthier (oder Maulesel) und 
Pferdestute (VI $ 163). — ?Tvvos ist suspeet und kommt nur einmal 
(Π ἃ 35) vor. Wir werden in der Uebersetzung immer den Ausdruck 
Maulesel gebrauchen, da Halbesel kein deutsches Wort ist. — Ueber die 
Unterschiede von Maulthier und Maulesel vergleiche man Schreber, 
Säugethiere Bd. VI p. 185, so wie Broca, Me&moire sur [hybridite ete. 
in Brown-Sequard, Journal de Physiologie T. I p. 250. 


190 ἡμίονοι ἐν Συρία, welche fruchtbar sind, aber den ἡμίονοι ähnlich, sind 


wahrscheinlich entweder der Dziggetai, Eyuus hemionus oder der Kulan, 


20. 


69 


Eguus onager (cf. Schreber, Säugethiere Suppl. IV p. 274 und Sundevall, 
Thierarten des Aristoteles p. 77). 
doc. 

Ein vierfüssiges Thier mit vielen Zehen, de generat. II$ 81, welches 
rohes Fleisch frisst, 2—4 blinde Junge wirft, in den innern Theilen dem 
Wolfe gleicht, meist mit dem Hund, Wolf, Fuchs oder Löwen zusammen 
genannt wird, muss ein Raubthier sein. Da ferner gesagt wird, es füge 
dem Menschen kein Leid zu und fürchte ihn auch nicht sehr, lebe aber 
im Kriege mit Löwe und Hund, so kann essich nicht um ein sehr kleines 
Raubthier handeln. Dazu kommt die nähere Angabe, es sei nach dem 
Schwanze hin lang, in der Höhe kürzer, und obgleich es kurze Beine 
habe, zeichne es sich durch Schnelligkeit aus und könne weit springen. 
Endlich gäbe es zwei oder höchstens drei Arten dieses Thieres; was man 
von mehreren Arten sagte, habe seinen Grund in dem Wechsel der 
Haare zur Sommers- und Winterszeit; am besten wären die kleinen Thoes. 

Man hat geglaubt, dass unter dw< der Schakal verstanden wäre, und 
eine Stütze für diese Meinung darin gefunden, dass der Schakal in der 
Morea häufig ist (Bory St. Vincent, Expedition de Moree p. 23 u. ἢ 
Schreber Suppl. Hp. 383 u. f.) Ja Erhard (Fauna der Cycladen p. 15) 
giebt nicht nur an, dass sie auf dem Festlande, wie auf Euböa nur zu 
häufig wären, sondern fügt auch noch hinzu: »Auch war mehreren 
Jägern auf Naxos, Menschen, die zeitlebens ihre Heimathsinsel nicht 
verlassen, sowohl der jetzige Ausdruck cAacal, als auch der rein alt- 
griechische ϑώς keineswegs unbekannt.« Indess hat schon Camus ΤΠ 
p. 804 mit Recht bemerkt, dass die Beschreibung von dw: auf den 
Schakal nicht passt, dass zweitens der Schakal sehr scheu ist, und dass 
er seine Farbe nicht verändert. Die Beschreibung der Körpergestalt 
würde eher auf Vierra passen, z. B. Viverra Zibetha und Civetta und 
Genetta, welche bei langgestrecktem Körper und grossem Schwanze ver- 
hältnissmässig sehr kurze Beine haben, gut springen und auf Bäume 
klettern. Sie haben etwa die Grösse eines Fuchses oder sind etwas 
länger (2 Fuss 9 Zoll Brandt und Ratzeburg p. 7 ohne den 1’ 3’ langen 
Schwanz). Vielleicht wurden sie, wie jetzt Vierra Oivetta in Aegypten 
als Hausthiere gehalten (Sehrebder, Säugethiere Suppl. II p. 282). Fi- 
verra Zibetha kommt vor in Arabien und Malabar, Viverra Civetta in 
Aethiopien und Aegypten, Viverra Genetta um Constantinopel , im west- 
lichen Asien , in Spanien, sogar im südlichen Frankreich. (Schreber 
a. a. O0. p. 293.) 


21. ἱππάρδιον. 


22. 


Die andre Lesart ist rapötov. Es wird von ihm nur gesagt, das so- 
genannte ἱππάρδιον habe wie der ἱππέλαφος auf dem Widerriss eine 
Mähne, eine dünne Mähne vom Kopfe bis zum Widerriss, sei zweihufig 
und habe Hörner. Man hat aus dem Namen, welcher aus ἵππος und dem 
Stamme von πάρδαλις zusammengesetzt sein soll (Sundevall p. 70), also 
dann doch ἱπποπάρδιον heissen müsste, auf die Giraffe, Camelopardalis 
Girafa gerathen, welche aber keine Mähne am Widerriss hat. Uns 
scheint daher nicht bestimmbar, welches Thier gemeint ist. 


ἵππος 


entspricht als Repräsentant der Einhufer unserm Pferd, Zguus 
Caballus. 


70 


22° Die Nısator ἵππο:, von denen gesagt wird, die Kameele liefen viel schneller 


23. 


24. 


29. 


26. 


als diese, werden noch von Herodot II, 106 erwähnt als sehr grosse, 
eigentlich Medische Pferde. Eine Stadt Νισαία liegt in der persischen 
Provinz Margiana: etwas Näheres ist nicht zu ermitteln. 


ἵππος ποτάμιος. 

Ein Thier wie es Herodot II, 71 beschreibt und wie es hier 2, 33 
beschrieben ist, existirt nicht. Wahrscheinlich ist die ganze Stelle von 
ἵππος ποτάμιος später eingeschoben, da sie in den Zusammenhang gar 
nicht passt Man hat immer eine falsche Besehreibung des Nilpferdes 
angenommen. 


ἰχνεύμων. 

Weniger die Angabe, dass dieses Thier ebensoviele Junge wirft, wie 
die Hunde, und von eben denselben Dingen lebt, als die Fabel von dem 
Kampfe mit einer ägyptischen Schlange, welche von spätern Schrift- 
stellern ‚(Aedian III, 22. VII, 25. X, 47. Pinmius ὙΠ], 24, 36 ete.) 
auch auf das Krokodil ausgedehnt wird, machen es wahrscheinlich, dass 
darunter die Pharaosratte, Ferpestes Ichneumon verstanden wird. Es ist 
wohl dasselbe Thier, welches Zerodot IL, 67 ὑχνευτής nennt. Auch jetzt 
wird sie nach Scähreder III p. 430 in Aegypten als Hausthier zur Ver- 
tilgung der Mäuse gehalten und ist berühmt durch das Auffressen der 
Schlangen, Schlangeneier und Krokodilseier. 


χάμηλος. 

Die Angabe, dass dieses Thier einen respective zwei Höcker auf dem 
Rücken hat, lässt keinen Zweifel, dass Aristoteles darunter den Camelus 
dromedlarıus, χάμηλος ᾿Αράβιος, den Dromedar, und den Camelus baetri- 
anus , χάμηλος Βαχτριανός ,‚ das Kameel, verstanden hat, womit die 
übrigen Angaben, so weit sie deutlich sind, stimmen. 


χάστωρ — λάταξ --- σαϑέριον --- σατύριον. 

Von diesen vier Thieren wird ausgesagt, sie seien vierfüssig und wild 
und suchten ihre Nahrung an Seeen und Flüssen, nicht am Meere; und 
von der sogenannten Aara£ wird dann noch erzählt. sie ginge bei ap 
aus dem Wasser und schnitte mit ihren starken Zähnen Stämme ab; 
sei breiter als der Otter und ihre Behaarung stände in der Mitte ὡς 
schen der der Robbe und des Hirsches. Diese Angaben können nur auf 
den Biber, Castor fiber, der auch jetzt noch im südlichen Russ- 
land, am Terek und Cyrus ete. gefunden wird (Eichwald, Fauna 
Caspio-Caucasia p. 29) bezogen werden. Da es aber kein andres Thier 
jener Gegenden giebt, welches in ähnlicher Weise lebt, so schliessen wir 
uns der Hypothese Sundeval?s (Thierarten des Aristoteles p. 55) an, 
dass mit allen vier Namen nur ein und dasselbe Thier, der Biber, be- 
zeichnet werde, und dass Aristoteles Berichte von verschiedenen Reisen- 
den bekommen habe. die jeder dem Biber einen andern Namen gaben, 
je nach der Gegend, aus welcher sie kamen, ohne selbst den Biber zu 
kennen. Indess ist immerhin nicht zu vergessen, dass die Ausdehnung 
der Länder, von denen die Griechen Nachrichten hatten, eine ziemlich 
beträchtliche war. Ferodot berichtet IV, 109 von den Gelonoi, deren 
Land sehr dicht bewaldet wäre, und in diesem wäre ein grosser See, in 
welchem ἐνύδριες χαὶ χάπτορες nal ἄλλα ϑηρία τετραγωνοπρύσωπα ge- 


71 


fangen würden. Die Gelonoi werden etwa in das heutige Polen oder 
Galizien versetzt. — Lässt man übrigens diese von Pallas (cf. Anm. zu 
VIII ὃ 58) herrührende Annahme nicht zu, so muss man λάταξ = Castor 
‚fiber setzen und die übrigen drei Thiere unbestimmt lassen, da sie sonst 
nicht genannt werden. 


27. χῆβος --- χυνοχέφαλος --- πίϑηχος — χοιροπίϑηχος. 

Der πίϑηχος ist gewählt zu einer ausführlichen Beschreibung zu 
dienen, und die beiden andern χῦβος und χυνοχέφαλος werden mit ihm 
verglichen. Durch die Angabe, dass er En Menschen und Vier- 
füssern in der Mitte stehe, und dass er statt der Vorder- und Hinterfüsse 
Hände habe, ist er als Affe genügend charakterisirt. Welche Art Affe 
aber gemeint sei, dafür giebt die Beschreibung nur den Anhalt, dass er 
keinen oder wenigstens einen sehr kleinen Schwanz habe, im übrigen kann 
man nur schliessen, welcher Affe etwa damals in Griechenland bekannt 
gewesen sein könne. Wahrscheinlich ist es Sina sylvanus L. oder Inuus 
ecaudatus Geoffr., der gemeine Affe, welcher im nördlichen Afrika häufig 
ist. (Galens Affe ef. v. d. Hoeven II p. 794.) Der χῆβος, heisst es, ist 
ein πίϑυγχος mit einem Schwanze. Wenn er afrikanischer Affe ist, so ist 
es wohl eine Meerkatze, Cereopithecus, eine weitere Bestimmung aber 
nicht möglich. 

Der χυνοχέφαλος ist grösser als rtdr,zoc, stärker, hat ein mehr hunds- 
ähnliches Gesicht, ist wilder und hat mehr hundsartige und stärkere 
Zähne; wahrscheinlich also Cynocephalus Hamadryas, ein Pa- 
vian, welcher in Nord-Afrika vorkommt. 

Der χοιροπίϑηγχος ist dagegen gänzlich unbestimmbar, da nur gesagt 
ist, das Gesicht des γαμαιλέων sei dem des y. sehr ähnlich. Da die 
ganze Erzählung vom Chamäleon wahrscheinlich ein späterer Zusatz ist, 
welcher nichtrecht in den Zusammenhang passt, und das Wort χοιροπί-- 
ὕηχος sonst gar nicht vorkommt, so ist vielleicht χερχοπίϑηχος, ein 
späterer Ausdruck (bei Plinrus VIH, 21) für x73os, zu lesen. 


28. χύων. 

Die genaue Kenntniss dieses Thieres, eines Hausthieres, welches 
Fleischfresser , vielzehig, scharfzähnig ist, von dem es verschiedene 
Racen giebt, welcher 60 Tage trägt, beim Harnen das Bein aufhebt, 
toll wird u. 5. w., lassen keinen Zweifel, dass darunter der Hund, Canıs 
Famibarıs verstanden wird. 


28» χύων Λαχωνιχή ist die Hunderace, welche Aristoteles am genauesten be- 
spricht, von welcher als charakteristisch angegeben wird, dass sie aus Mi- 
schung von Hund und Fuchs stamme, was, wenn es:nicht richtig ist, doch 
auf eine Aehnlichkeit mit dem Fuchse deutet, dass sie eine lange Schnauze 
habe und scharf rieche (de generatione V $ 32), dass sie viel arbeiten 
müsse (wahrscheinlich auf der Jagd), dass die Hündinnen schon mit 
8 Monaten sich begatten, und dass die Jungen 17 Tage blind bleiben. 
Vielleicht ist damit der Windhund, Canis graius L. gemeint, welcher 
aus der Levante stammen soll (Becehstein, Naturgeschichte 1789 I p. 207.) 


28° γένος ϑηρευτιχὸν χαὶ γένος ἀχόλουϑον τοῖς προβάτοις ἐν MoAortig. Die 
Jagdhunde in Molottien (in Epirus) sollen sich weiter nicht auszeichnen, 
aber die Schäferhunde sollen durch Grösse und Muth ausgezeichnet sein, 


12 


also wenn nicht der Bullenbeisser , €. Molossus L., so doch wohl eine 
ihm ähnliche Race. 


288 χ χύων υελιταῖος. Von diesem wird nur angegeben, er sei so gross wie 
ἰχτίς, welches wir als Mustela foina, Steinmarder (s. γαλῆ Nr. 10) be- 
stimmt haben, also als Hund sehr klein. Wenn Mi ιταῖος von der Insel 
Melite (jetzt Malta) abzuleiten ist, so ist die Rage wohl ganz unbestimm- 
bar. Es ist aber auch möglich, dass die Ableitung eine andre ist: Aesop 
Fab. 363 Πίϑηχος zal δελφίς wird erzählt, dass die Schiffer die Sitte 
hätten, μελιταῖα χυνίδια und πιϑήχους mitzubringen : die letzteren haben 
sie ohne Zweifel aus Afrika gebracht; wenn sie die Hunde ebendaher 
gebracht haben, so könnte es sehr wohl die sehr kleine Art Canis Zerda 
(s. Rüppell, Atlas p. 5, Tab. II), dessen Länge 1’ 11’, Schwanz $”, 
dessen Schulterhöhe 8” beträgt, sein, und μελιταῖος würde dann von 
der honiggelben Farbe des Canis Zerda abzuleiten sein. Ersteren Falles 
würde Malteserbündchen , letzteren Falles Honighündehen zu über- 
setzen sein. 


28° χύων ᾿Ϊνδιχός. Von diesem wird nur die fabelhafte Abstammung aus einer 
Mischung von Hund und Tiger (cf. de generatione II ὃ 118) erwähnt; 
vielleicht ist darunter der Schakal zu verstehen, wenigstens ist es uns 
wahrscheinlicher, dass Aristoteles den Schakal als eine Hundeart an- 
führt, als dass er ihn unter einem andern Namen bespricht, ohne seine 
nahe Verwandtschaft mit dem Hunde und seine Vermischung mit dem- 
selben zu erwähnen. 


29, λέων. 

Als eines der stärksten Raubthiere, von rothgelber Farbe (ξανϑός, und 
πυρρός de generatione V $ 69), mit einer Mähne, die den ganzen Hals 
bedeckt, beim Weibchen aber fehlt, als Prototyp der Männlichkeit (Phy- 
siognomica cap. 5) als grossmüthig, edel charakterisirt und ausnahms- 
weise in Europa vorkommend (cf. Herodot VII 125 f.) ist der Löwe, 
Felis leo. Aristoteles führt zwei Arten von Löwen an, der eine runder 
mit krauserer Mähne, der andre länger mit schlichteren Haaren ; einer 
davon kommt in Syrien vor. Der Löwe mit der Mähne ist wohl der 
persische Löwe oder der Löwe der Berberei, 17... persicus oder barbarus 
— der mähnenlose wohl der Löwe von Guzerate, ZL. Googratensis (8. 
Brehm, 'Thierleben I p. 212 und 213; Sehreber- Wagner Suppl. II p. 465.) 


Nach den wenigen Angaben des Aristoteles ist dies ein vielzehiges 
Thier, welches nach hinten harnt. Wenn er gleichbedeutend ist mit 
dem Zynx des Plinius, so ist wohl unser Luchs, eds !ynx, darunter ver- 
standen, da Plinius VIIL, 19, 28 von ihm sagt, er habe die Gestalt des 
Wolfes und die Flecken des Leoparden, was kaum auf ein andres 
Thier passen kann. Nach Bory St. Vincent (Expedition de Morde p. 14) 
kommt eine Luchsart jetzt auf der Morea vor, die indess nicht genauer 
bestimmt werden konnte. Felis caracal, welcher der /ynx der Alten nach 
van der Hoeven 11 p. 745 sein soll, kann der /ynr des Plinius nicht sein, 
da er keine schwarzen Flecken hat. 


31. λύχος. 


Ein vielzehiges Raubthier, welches mit Hund und Fuchs zusammen 


32. 


39. 


34. 


73 


genannt zu werden pflegt (de generatione IT ἃ 81), sich mit dem Hunde 
kreuzen soll (de generatione II $ 115), als kräftig, wild und verräthe- 
risch charakterisirt wird, die Schafe würgt (cf. Aesops υὗϑοι an vielen 
Stellen), ist wohl unser Wolf, Canis Zupus, welcher nach Bory (l.c.p. 16) 
sehr häufig auf der Morea ist. Ob unter den kleinen Wölfen in Aegypten 
(ef. Herodot II, 67 λύχους οὐ πολλῷ ἀλωπέχων μέζονες) der Schakal 
oder Canis Simensis (Rüppell, Wirbelthiere in Abyssinien p. 39, Tab. XIV) 
verstanden wird, ist nicht zu eruiren. 


paprıyöpas — μαντιχόρας. 
Ein fabelhaftes Thier des Atesias. 
υυγαλῆ 


ist nach der Angabe des Aristoteles völlig unbestimmbar. Da Plinius 
der giftigen Art von mus aranaeus (VII, 57, 83) erwähnt, so glaubt 
man, dass damit die Spitzmaus, Sorex vulgaris oder etruscus gemeint sei 
(ef. Aehan I 37 und VI 22), von der Aehnliches auch jetzt noch hin 
und wieder geglaubt wird. (Bechstein, Säugethiere p. 392.) 


υῦς. 

Das Leben auf den Feldern, das plötzliche Auftreten und Verschwin- 
den, die Zerstörung der Feldfrüchte über Nacht, ihre Vertilgung durch 
Wiesel und Marder, durch starke Regen, so wie die Angaben über einige 
besondere Arten, ausserdem die Fabeln des Aesop (15) charakterisiren 
das Thier als zur Gattung Mus gehörig. Die Erzählungen beziehen sich 
namentlich auf Aypudaeus arvalis und Mus sylvaticus. (ΟἿ. van der Hoeven 
Ip. 719 und Beckstein Ip. 450.) 


34® μύες ἐν Αἰγύπτῳ, welche harte Haare haben wie die Igel, sind wohl 


Mus cahirinus oder Mus dimidiatus, welche Stachelborsten zwischen den 
Haaren haben. Rüppell, Atlas p. 37, Taf. 13a undd. Schreber, Säuge- 
thiere Suppl. III p. 440. 


34° μύες ἐν ᾿Αραβία (Lesart?) sind wohl dieselben, von denen gesagt wird, 


sie hätten kurze Vorder- und sehr grosse Hinterfüsse, und darunter 
Dipus Aegyptiacus zu verstehen (cf. AelianXV, 26) oder Seirtetes Jaculus 
und aulacotis aus der Tatarei und Arabien (Schreder Suppl. ΠῚ p. 287). 


344 μὺς ὃ Ποντιχὸς ὃ λευχός ist vielleicht dasselbe Thier wie ἐλειός, also der 


90. 


Siebenschläfer, Myoxus Glis. Nach Erhard (Fauna der Cycladen p. 20) 
werden jetzt mit ποντιχός alle mäuseartigen Thiere bezeichnet. Die 
weissen Mäuse (Mus musculus) sollen nach Pallas bei mässiger Kälte er- 
starren. Schreber IV p. 658. Aristoteles sagt, es gäbe viele Arten von 
Mäusen, die aber nicht weiter charakterisirt werden. 


ϑυστιχῆτος, μυστοχῆτος, μῦς TO χῆτος. 

Mit einem Thiere, welches statt der Zähne Borsten im Munde hat, 
kann nur entweder der Fisch, Chaetodon, wie Camus U p. 541 annimmt, 
oder ein Wal, Balaen«a, mit Borsten, verstanden werden, wofür der 
Ausdruck χῆτος spricht. Man muss dann annehmen, dass sich die Be- 
merkung auf einen gelegentlich im Mittelländischen Meere verirrten und 
gestrandeten echten Wal bezieht. Eines 1840 auf Tenos gestrandeten 
60 Fuss langen PAyseter macrocephalus erwähnt Erhard (Fauna der 
Cyeladen p. 28), so wie eines andern an der Insel Melos gestrandeten 


74 


Wales, endlich (p. 95) eines jungen 24 Fuss langen PAyseter macro- 
cephalus, welcher gleichfalls auf Tenos im August 1557 gestrandet war, 
doch keiner Balaena. 


νεβρός 8. ἔλαφος 


90, 


91. 


γυχτερίς 

als er Thier mit häutigen Flügeln und zwei Füssen, ohne Schwanz (de 
Part. 697° 7, Frts p. 263), welches ein nächtliches Thier ist, welches 
in beiden Kiefern Zähne und in der Gebärmutter Cotyledonen hat, cha- 
rakterisirt, kannes nureineFledermaus, Vespertilio sein, welche 
auch jetzt noch in Griechenland νυχτερίδα heisst (von der Mühle, Orni- 
thologie p. 25). Erhard erwähnt einer auf Syra häufigen Fledermaus, 
der er vorläufig den Namen Fespertilio sorieinus giebt (Fauna der Cyela- 
den p. 5) und Bory de St. Vincent (Expedition de Moree p. 10) führt als 
Fledermäuse der Peloponnes Fesp. murinus und pipistrella an. 


ἡνος. 

Die Angaben, dass er λοφοῦρος ist, sieh mit dem Pferde paart und 
daraus unfr uchtbare ὁ ἡμίονοι werden, genügen, den Esel, Eguus Asinus 
erkennen zu lassen, wozu die übrigen Nachrichten des Aristoteles und 
anderer griechischer Schriftsteller vollkommen passen. 


37° ὄνος ἄγριος. Was darunter zu verstehen ist (8. ἡμίονος ἐν Συρία Nr. 195), 


38. 


99. 


40. 


41. 


ist um so weniger bestimmbar, als es den heutigen Zoologen zweifelhaft 
ist, ob der Kulan, Zguus Onager und der Dziggetai, Zguus hemionos 
verschiedene Thiere sind (ef. Schreber Suppl. IV p. 274). 


ὄνος ᾿Ϊνδιχός. 

Als Einhufer mit einem Horne (ef. part. 663, 19) ist er ein fabelhaftes 
Thier. Vielleicht ist darunter das einhörnige Indische Rhino- 
ceros, Rhinoceros Indicus oder Javanicus, dessen drei Zehen nur 
wenig getrennt, sind zu verstehen. (5. Schreber, Säugethiere VI p. 295 
und van der Hoeven, Zoologie Il p. 672.) 


OpvE, 

welcher einhörnig und zweihufig sein soll (cf. part. 663, 23), ist ein 
fabelhaftes Thier, welches vielleicht den ägyptischen Malereien seinen 
Ursprung verdankt. Man vergleiche übrigens über das Einhorn die Mo- 
nographie von J. W. von Müller (das Einhorn vom geschichtlichen und 
naturwissenschaftlichen Standpunkte betrachtet 1853), und Rüppell, Atlas 
p- 30, welcher von verschiedenen Eingebornen (Arabern) vom Einhorn 
hörte, welches die einen Nillekma, andre Anase nannten. 


πάνϑηρ. 

Von ihm wird nur gesagt, er gebäre blinde Junge, wie der Wolf, und 
nicht mehr als vier. Aus andern alten Schriftstellern ist auch nieht recht 
zu bestimmen, ob πάνϑηρ und πάρδαλ τς dasselbe Thier bezeichne oder 
nieht. (Herodot: πάνϑηρ, Aesop: πάρδαλις, Oppian: πάρδαλις, Aelian: 
Beides, Cicero: bunthere Plintus: panthera, das Männchen pardus. 
Flavius Vopiscus, de Probo 19 : leopardus.) 


πάρδαλις. 
Aus der Angabe (de partibus 688, 6, IV, 10), dass die Vorderfüsse 


75 


fünfzehig, die Hinterfüsse vierzehig seien, und aus der Beschreibung 
(Physiognomica V): kleines Gesicht, grosses Maul, kleine, helle Augen, 
eine längliche, nach den Ohren gewölbte Stirn, langer und dünner Hals, 
langer Rücken, fleischige Hüften und Schenkel, bunt, aber ganz un- 
gegliedert und unregelmässig, falsch von Gemüthsart — kann man wohl 
mit Sicherheit auf den Leoparden, Felis Pardus und Leopardus schliessen. 
Vieles, was Aristoteles von πάρδαλις angiebt, erzählt Päinius von panthera. 


42. πρόβατον — die — χριός. 
Ein zweihufiges Thier mit Hörnern und Wolle, welches Talg, kein 
Fett hat und in Heerden gehalten wird, ist das zahme Schaf, Ovis aries. 


42» πρόβατα ἐν Συρία mit Schwänzen, welche 1 Elle (1%, Fuss) breit sind, 
ist auf die Varietät Ovis platyura zu beziehen. (ΟἿ, Schreber- Wagner V 
p. 1429 und 1430, wo Russells Beschreibung der fettschwänzigen Schafe 
von Aleppo in Syrien angeführt wird in Anm. 22.) 


» 


43. τίγρις. 
Aus Aristoteles Angaben über seine Kreuzung mit dem Hunde in In- 

dien ist für die Bestimmung nichts zu entnehmen. Auch die übrigen 

alten Schriftsteller haben so dürftige Angaben, dass man nur mit Wahr- 
scheinlichkeit annehmen kann, es seidamit der Tiger, felis tigris gemeint. 


44. ὕαινα auch γλάνος 
genannt durch die Aehnlichkeit mit dem Wolfe, die das ganze Rückgrat 
entlang laufend Mähne und das Ausscharren von Leichen hinlänglich 
als Hyäne, Hyrena charakterisirt. Es kann wohl nur die in Nord-Afrika, 
Kleinasien, Arabien, Persien verbreitete A/yaena striata gemeint sein. 


45. dc. 

Die Beschreibung der Zähne, des Rüssels, des Mästens, der Finnen, 
der Borsten, der Zweihufigkeit und ausnahmsweisen Einhufigkeit, die 
Castration u.s. w. passen vollständig auf das Schwein, Sus scrofa ; ein- 
hufige Schweine (cf. de generatione IV ὃ 96) werden erwähnt von Zinne 
(System. Nat. 1740 p. 49): »Varietas frequens Upsaliae suis domestici 
semper monunguli, in caeteris eadem speecies«, und Amoenitat. Acad. V 
p. 461, von Pallas, Spicilegia zoologica fasc. 1 p. 19, von Prichard, 
Researches into the physical history of mankind p. 43. 


45» ὃς ἄγριος ist ohne Zweifel unser wildes Schwein. 


46. ὕστριξ 

hat Stacheln wie der Igel und hält Winterschlaf. Die Angabe, dass es 
seine Stacheln von sich schleudert, wird auch von spätern Schriftstellern 
(Plinius VOII, 35; Aelian 1, 31; Oppian III v. 390) wiederholt, sowie 
angegeben, das Thier sei grösser und habe grössere Stacheln als der 
Igel. Man kann daraus um so eher auf das Stachelschwein,, Aystrix 
eristata schliessen, als dieses im südlichen Europa und in dem nörd- 
lichen Afrika vorkommt. (Schreber, Säugethiere IV p. 600.) Ueber den 
Winterschlaf und die Tragezeit des Stachelschweines haben wir nichts 
ermitteln können, doch baut es Höhlen, in denen es sich bei Tage ver- 
kriecht, und wirft im Frühjahr. 


76 
4T. φάλαινα. 


Dieses Thier wird zu den χήτη gezählt; es lebt im Meere, athmet 
Luft, gebiert lebendige Junge in sich und hat Brüste ; es wird meist mit 
dem Delphin und der φώχαινα zusammen genannt, ohne dass weitere 
Unterschiede vom Delphin angegeben würden, als dass es das Spritz- 
loch an der Stirn, während der Delphin es auf dem Rücken hat. (Vergl. 
in Bezug auf das Stranden von Walen Nr. 35.) Es scheint uns am natür- 
lichsten, darunter auch eine Delphinenart zu vermuthen, da die Unter- 
schiede eines Wales gewiss sehr hervorgehoben worden wären und es 
sich hier nicht um einen einzelnen gestrandeten Wal, sondern um ein im 
Mittelmeere für gewöhnlich lebendes Thier handeln muss. Wir vermuthen 
daher, dass der Tümmler, Delphinus Tursio, welcher im Mittel- 
meere vorkommt, damit gemeint sei. Erhard, Fauna der Cycladen p. 25: 
»Delph. Tursio, seltner als der Delphin und mehr im Süden des Mittel- 
meeres, besonders in den Gewässern von Candia gemein.« Auch Risso 
hat ihn im Mittelmeere beobachtet. Cf. Schreber- Wagner 1846 VU 
p. 324. Die Form des Kopfes ist beim Tümmler so, dass die Angaben 
über die Lage des Spritzloches wohl als zutreffend angesehen werden 
können. Cf. ibid. Taf. 344. 


48. φώχαινα. 

Die Angabe, dass sie kleiner sei als der Delphin, im Pontus lebe und 
von Farbe meerblau (χυανοῦν) sei, sich sonst aber wie der Delphin ver- 
halte, lassen mit Sicherheit auf den Braunfisch oder das Meerschwein, 
Delphinus Phocaena schliessen, welcher im Pontus hauptsächlich vor- 
kommt (Erhard, Fauna der Cycladen p. 28, Schreber VOL p. 307), halb 
so gross wird wie der Delphin, und nach Schreber (Säugethiere VII 
p. 309) auf der Oberseite schwarz mit violettem oder grünlichem Schim- 
mer ist. 


49. φώχη. 

Ein Thier, welches im Meere lebt, Luft athmet, am Strande schläft 
und gebiert, unvollkommene handartige,, fünffingerige, fischschwanz- 
ähnliche Füsse, keine äusseren Ohren hat und behaart ist, kann nur eine 
Robbe sein. Da aber fast die einzige im Mittelmeere vorkommende 
Robbe Phoca Monachus, die Mönchsrobbe (Pelagius M. — Leptonyx M.) 
ist (s. Erhard, Fauna der Cycladen p. 18), so muss man annehmen, 
Aristoteles habe diese unter gwxr verstanden. Nach Erhard heissen 
auch jetzt die merkwürdigen Höhlen, welche den Robben zum Aufent- 
halte dienen, φωχότρυπαι. 


0. χίμαιρα. 

Von ihr heisst es nur, die Milch des Schafes, der Ziege, der Kuh und 
der Chimaera werde durch Bohnenfutter vermehrt. Das Thier ist daher 
völlig unbestimmbar , auch aus den Angaben andrer Schriftsteller nicht 
zu erklären. 


ἀετός , : 
ἀεισχώψ 5. σχώψ 
ἀέροψ 8. papad 
ἀηδών . . 
αἰγιϑαλός 
αἴγιϑος 
αἰγοϑήλας. 
αἰγοχέφαλος 
αἰγυπιὸς : 
αἰγωλιός 

αἰετός statt ἀετός 
αἴϑυια 


αἰσάλων ἱέραξ 


αἰτώλιος statt αἰγωλιός ιὸς. 


ἀχανϑίς. 
ἀχανϑυλλίς. 
ἀλεχτορίς ὶ 
ἀλεχτρυών J 
ἁλιάετος. 

δλχυών 

ἄνϑος » ΚἊΝ 
ἄπους 5 8. χελιδών 
ἅρπη . 

ἀσχάλαφος , 

ἀσχαλ ὦπας ν 
ἀστερίας 8. ἐρωδιός. 
ἀστερίας 8. Ber 
ἀτταγήν : 

βασιλ ξΞύς 8. τροχίλος 
Ἰατίς : 

βοσχάς 

βρένϑος | 

Bptvdos ! 

Ppvas. . . 
βωμολόχος koköldg 1 
γέρανος . 
γλαύξ - 

γλωττίς 

γνάφ αλος 

γνήσιος. ἀετός ᾿ 

γύψ 5. ἀετός ; 
δρέπανις 8. χελιδών 
δρυοχολάπτης : 
εἴροψ S. bepot 
ἐλέα 

De E 


_ 
> 


Ne) 
Ne) 


we 1 
RERED RE TU ERIRED 


77 


Vögel. 


Adler, Aguila und Falco. 
Zwergohreule, Zphialtes Scops. 
Bienenfresser, Merops apiaster. 
Nachtigall, Zuserola luscinia. 
Meisenarten, Parus. 

? 


Ziegenmelker, Caprimulgus Europaeus. 


? 
Ὦ 
Waldkauz, Ulula Aluco? ἡ 


Möwenart, Larus x. 
Entenart. 
Habichtart. 


? Hänfling, Fringilla cannabına. 
Beutelmeise, Aegithalus penduhnus. 


Haushuhn, Phasianus Gallus. 


Seeadler, Pandion Haluaetus. 
Eisvogel, Alcedo ıspida. 

? Gelbe Bachstelze, Motacilla flava. 
Hausschwalbe, Zirundo urbica. 
Möwenart, Tringa? Larus? 

? 

Schnepfenart, Scolopaz x. 
Rohrdommel, Ardea stellarıs. 
?Habichtart. 

14 

Zaunkönig, Troglodytes Europaeus ? 


Kriekente, Anas erecca? 

f Möwenart? 

ΤΣ 

Uhu, BZubo mazimus. 
Dohlenart? 

Kranich, Grus cinerea. 
Käuzchen, Surnia noctua. 

? Wendehals? 

9 

Steinadler, Agua Chrysaetos. 
Geierart, Vultur ? 
Uferschwalbe, Zirundo riparia. 
Specht, Picus maior und minor. 
Bienenfresser, Merops apraster. 
? Rohrsänger. 

Eulenart, Siryx flammea ? 


ἐλειός 8. ἱέραξ 
ἐπιλαΐς 

ἔποψ 

ἐρίϑαχος 1 
Enwöros . 
ϑραυπίς.. 

ἶβις 

ἱέραξ. 

ἰχτῖνος 

ἰλιᾶς 

ΚΟ 5. χίχλη.. 
ἰξοβόρος. 

ἴυγξ 

χάλαρις , 
χαλίδρις 3 
καταρράχτης 
κέγχρις. ἢ 
χεγχρηΐς 

χελεος 

χέπφος 

χέρϑιος 

χήρυλος : 
χίγχλος Tr 
χινγάμωμον (ὄρνεον) 
χίρχος 8 . ἱέραξ 
χίττα. 


xlyAn . 


χγιπολόγος 8. χέρϑιος. 


χόχχυξ 


χόλαρις statt χάλαρις -: 


χολιὸς 8. χολοιός 
χολλυρίων. 
χολοιὸς = 
χολοιὸς στεγανόπους 
χολυμβίς. 

χοραχίας ." 

χόραξ. : 
χόραξ χαλ ούμενος 
χορύδαλος 

χόρυδος 

χρουδών 

χορώγη 

χόττυφος. 

χρέξ 

χύανος 

χύχνος. 

χύμινδις . 

χύχραμος πὰς ἐ 
χύψε ἕλος 8. χελιδών 
λαγωφόνος 8. ἀετός 


117 


78 


Habichtart. 
7 


N 3 Upupa Epops. 


her, Ardea. 

vr 

Ibis, bis religiosa und faleinellus. 
Habicht. 
Gabelweihe, Milvus regalis oder niger. 


Rothdrossel, Turdus iliacus? 


Misteldrossel, Turdus viscwworus? 

Wendehals, ἤρα torquilla. 

7 

? 

Lappentaucher, Podiceps auritus. 
Thurmfalke, Falco finnunculus und in- 

nunculoides. 

Grünspecht, Pieus virdis. 

Möwenart? 

? Baumläufer ? 

7 

Bachstelzenart, Motacilla (boarula Ὁ) 

Fabelhafter Vogel. 

Habichtart. 

Eichelheher, Garrulus inet ;; 

Drossel, RRER 

Baumläufer, Certina familiarıs ? 

Kuckuk, Cueulus canorus (u. glandarius) . 

2 

Dohle. 

9 


Dohle, Corvus graculus, monedula, x. 
Zwergscharbe, PAalacrocorax pygmaeus ? 
Taucherart, Podiceps x. 

Steindohle, Corvus graculus. 

Rabe, Corvus Corax. 

Wasserrabe, Phalaerocorax carbo. 


Haubenlerche und Feldlerche, Alauda 


eristata und arvensis. 


Krähe, Corvus corone. 
Amsel, Turdus merula. 

? 

Blauamsel, Petrocichla eyana. 
Schwan, Cygnus musieus. 

9 


? Wachtelkönig? 
Hausschwalbe, Hirundo urbiea. 


15 Adlerart. 


λάεδος 
λαϊός. 
λάρος. 
λεῖος 8 
λευχερῳ 
λιβυός 
λοχαλος. ; 

λύχιος oder λύχος 5. . χολοιός 
μαλαχοχρανεύς 
μελαγχόρυφος. 

uch αγάετος 8. ἀετός 
μελεαγρίς 

μέροῳ : 


ραξ. 
os 


er 
[6 
> >, on / 

Ö S. Epwotos 


ι 


μόρφνος 5. ἀετός 
γεβροφόνος 8. ἀετός 
γῆττα. kat 
γηττοφόνος 8. ἀετός 
νυχτιχόραξ 5. ὠτός. 
οἰνάνϑη.. : 
olvaz 8. περιστερά. 
οἶστρος ΤΙΝΑ 

ὄχνος Β. ἐρωδιός. 

ὄρεινος 8. αἰγίϑαλος 
ὀρειπέλαρ γος 8. ἀετός. 
ὀρόσπιζος 

ὀρτυγομήτρα (ef. χύχραμος) 
ὄρτυξ ἘΠῚ 

ὄρχιλος (ef. τρόχιλος) 

οὔραξ — τέτριξ΄. 

πάρδαλος 

πελαρ’ γός 

πελειάς 8. περιστερά 
πελεχᾶν. 

πέλλος 8. ἐρωδιός 

πέρδιξ. 


περιστερά ; 
περχνόπτερος 8. ἀετός 


πέρχος 8. ἱέραξ 
πέρνης 8 ἱέραξ 
πηνέλωψ 


πίπρα (statt πιπώ 2) 
πιπώ 8. δρυοχολάπτης αι. ὦ 
πίφιγξ 
πλά ayyos 8. ἄετος 
ποιχιλίς 
roppuptwv . j 
πρέσβυς 8. τρόχιλος 
πτέρνις 8. ἱέραξ. 


19 


7 

Steindrossel, Petrocichla saxatılis ? 
Möwenart, Larus x. 

Habichtart. 
Löffelreiher, 
? 

? 
(Gemeine?) Dohle, Corvus (monedula). 
N | 
Sumpfmeise, Parus palustris? 

Adlerart. 

Perlhuhn, Numida meleagris. 
Bienenfresser, Merops apiaster (oder per- 
stea ?) | 

Adlerart. 

Adlerart. 

Zahme Ente, Anas domestica. 

Adlerart. 

Waldohreule, Aegolius otus ? 

9 

Holztaube, Columba oenas. 

9 

Rohrdommel, Ardea stellarıs. 

Schwanzmeise, Parus caudatus. 

Adlerart. 

Blaukehlehen, Zusciola Suecica ? 

Wachtelkönig? 

Wachtel, Ortygion coturnın. 

9 

? 

? 

Storch, Orconia alba. 

Taubenart. 

? Löffelreiher ? 

Grauer Reiher, Ardea cinerea. 

Steinhuhn (und Rebhuhn), Perdix graeca 
(und Starna vulgaris) . 

Haustaube, Columba domestica. 

Adlerart. 

Sperber, Astur nisus. 

Habichtart. 

Entenart. 


Platalea leucerodius. 


Specht, Piceus maior et minor. 


Adlerart. 

5 

? Flamingo ? 

Zaunkönig, Zroglodytes Europaeus? 
Habichtart. 


[4 
πτυγξ. 
πύγαργος 8. χίγχλος 
πύγαργος 8 
πυραλλί mine 
πυρρούλας ἶ 
πῶυξ 5. φῶυξ. 
σίππη \ 
alten J 
σχαλίδρις ΞΞΞ χαλίδρις 
σχολύπαξ 
σχῶψ. 
σπερμολό 0 γος 
σπίζα.. : 
σπιζίας 5. ἱέραξ ΡΩΝ 
σπιζίτης 8. αἰγίϑαλος. 
στρουϑίον ) 
στρουϑός j 
στρουϑὸὺς Λιβυχός 
σύχαλις 5. μελαγχόρυφος 
σχοίνιλος 5. χίγχλος 


σχοινίων. 

ταύς. 

τέτριξ. : 

τριόρχης 8. ἱέραξ 

τριχάς 8. χίχλη . 

τρόχιλος ; 

τρόχιλος ᾿ 

τρύγγας 
χίγχλος 

τρυγών 8. περιστερά 

τύπανος . 

ig 

ὕβρις 8. πτῦγ 

Sure 5. Bu 


ὑπολαῖς.. warn 
ὑποτριόρχης s. ἱέραξ , 
φαβοτύπος 8 . ἱέραξ. 
φαλαρίς ; 

φασιανός 

φᾶττα 5. περιστερά. 
φασσηφόνος Β ᾿ ἱέραξ 
pay 8. Feen 

φήνη 8. der ἡ 
φοινιχοῦρος — τ - ἐρίϑακος 
φρυνολόγος 8 ' πὴ 
φῶυξ. 

χαλχίς = χύμινδις. 
χαραδριός 

χελιδὼν. 


statt πύ γὰρ 105 


80 


9 
? Weisse Bachstelze ? 
Adlerart. 

? 

? 

? 


? 


? 

Schnepfenart. 

Zwergohreule, Zpkialtes scops. 
? 

Finkenart, Fringilla x. 
Sperber, Astur nısus. 
Kohlmeise, Parus maior. 


Sperling, Passer domestieus. 


Strauss, Struthio Camelus. 

? Meisenart ? 

Bachstelze (schwarzköpfige?) , 
(melanocephala ?) 


Motaecilla 


0] 

Pfau, Pavo eristatus. 

? 

Mäusebussard, Bubo vulgaris? 
Singdrossel, Zurdus musieus ? 
Zaunkönig, Troglodytes Europaeus. 
Pluvianus Aegyptuus. 


? Weisse Bachstelze ? 

Turteltaube, Columba turtur. 

? 

Goldhähnchen, Regulus ignicapillus. 
? 

Adlerart. 

? 

Habichtart. 

Hühnerhabicht, Astur palumbarius? 
Schwimmvogel, Mergus? 

Fasan, Phasianus Colchieus ? 
Ringeltaube, Columba palumbes. 
Hühnerhabicht, Astur palumbarius? 
Ringeltaube, Columba palumbes. 
Grauer Geier, Fultur einereus? 

? 

Habichtart. 

? 

? 

Triel, Oedienemus erepitans ? 
Rauchschwalbe, Hirundo rustica. 


81 


Nr. 
χήν een 2 νιν κυ, 117  Zahme Gans, Anser domesticus. 
χὴν μικρός 2... 117° Wilde Gans, Anser cinereus? 
χηναλώπηξ. .. 2.2... 118 Aegyptische Entengans , Chenalopex 

Aegyptiaca ? 

χλωρεύς πστ΄ [62 
ππ- τι ς- τ 120 Grünling, Fringüla chloris. 
ΠΝ . . 2.2... ΤῊ Pirol, Oriolus Galbula. 
ann νυ, 122. 2 
ψάρος ΝΠ he ai. 129 Naar, Siurmus.vülgarıs:? 
ψιττάχη στ ποτ ὺ Papagei, Psıttacus Alezandrı. 
ne 001125, ‚TIrappe,.Ods ἑαγᾳᾷ. 
ὦτός. .. 2 2020. 126 Waldohreule, Aegolus Otus? 


Gruppen der Vögel. 


Aristoteles stellt ganz bestimmte Abtheilungen unter den Vögeln auf und 
die meisten der von ihm genannten Vögel gehören einer derselben an; nur 
eine kleine Anzahl bleibt übrig, welche keiner dieser Abtheilungen zugetheilt 
werden. Die meisten Angaben in dieser Beziehung finden sich VOII ὃ 38—50. 


L, γαμψώνυχες RESET, 10% unsern RN entsprechend) 
a. ἀετός --- ἱέραξ — ἰχτῖνος, φήνη, γύψ, χεγχρίς (unsern Tagraubvögeln 
analog), 
b. νυχτερινοί: αἰγωλιός, βρύας, γλαύξ, ἐλεός, νυχτιχόραξ, σχώψ, ὠτός 
(also unsre Nachtraubvögel). 


2. σχωληχοφάγα: (unter diesen sind Vögel aus verschiedenen Ordnungen zu- 
Τα Ἢ 
sammen begriffen) αἰγίϑαλος, ἄνϑος, βασιλε εὐς, βατίς, ἐπιλαΐς, ἐρίϑαχος, 
uch ᾿αγχόρυφος, οἶστρος, ὀρόσπιζος, πυρρούλας, σπίζα, στρουϑός, τύραν-- 
vos, χλωρίς. 


> ς ‚ > a/ , 2. 
ἀχανϑοφαγα: auavüts, ϑραυπίς, χρυσομῆτρις. 


4. σχνῖπος φάγα: (unsre Spechte nebst einigen kleineren Vögeln umfassend) 
Er: \OTTNS, χελεός, χνιπολόγος, πιπώ. 


5, περιστεροειδῆ (auch als χαρποφαγοῦντα und ποηφαγοῦντα bezeichnet — 
unsern taubenar tigen Vögeln entsprechend) : οἰνάς, πελειάς, περιστερά, 
τρυγών, φάττα (warb). 


Eine grosse Abtheilung bilden die Vögel, welche sich im und am Wasser 
aufhalten, welche in zwei Gruppen geschieden werden: 


6. σχιζόποδα (πάρυδρα, umfasst ausser unsern Sumpfvögeln noch verschiedene 
andere Vögel) : ἐρωδιός und λευχερωδιός, λάρος, πελαρ γός — χίγχλος, 
πύγαργος, σχοίνιλος, ἄνϑος --- αἴϑυια, χέπφος, χαραδριός — ἁλχυών, 
χορώνη,. 

f τεγανόποδα (unsern Schwimmvögeln entsprechend) : αἴξ, βοσχάς, χολυμ- 
un, χόραξ χαλούμενος, χύχνος, νῆττα, πηνέλοψ, φαλαρίς, χήν, χηνα-- 
λώπηξ. 

Aristoteles. I. 6 


82 


Ferner wird an verschiedenen Stellen eine Abtheilung gemacht der 


8. βαρέα, μὴ πτητιχά, ἐπίγεια 2 χογιστιχά jetwa unsere „hühnerartigen Vögel 
begreifend) : ἀλεχτορίς, ὁ ἀτταγήν, { ἰχορύδαλος), ὄρτυξ, πέρδιξ, φασιανός. 


Eine Anzahl Vögel bleibt nun allerdings übrig, welche gar keiner dieser 
Gruppen zugewiesen werden kann und doch ala sehr bekannt angesehen 
werden muss, sich auch ziemlich sicher bestimmen lässt, z. B. ἀηδών, χίχλη, 


χόραξ, χόττυφος, μέσον, Ψιττάχη,, wric. — Eine besondere Gruppe bildet der 
στρουϑὸς Λιβυχός als Vo 'sel, welcher viele charakteristische Eigenschaften eines 
Vierfüsslers hat; — χελιδών und die Verwandten werden als σαρχοφάγα aber 


nicht γαμψώνυχα völlig isolirt, ferner bleibt eine Anzahl übrig, die nur ganz 
beiläufig und kurz er wähnt werden und daher weder einer der Gruppen zuge- 
wiesen, noch bestimmt werden können, z.B. λαεδός, οἰνάνϑη, ποιχιλίς, πυ-- 
ραλλίς. σ σχοινίων, χλωρεύς, endlich findet sich ein fabelhafter Vogel, das 


χιννάμωμον ὄρνεον. 


1. ἀετός oder αἰετός --- φήνη — γύψ. 

Die ἀετοί sind grosse Raubvögel, welche über ihren 2. oder höchstens 
3 Eiern 30 Tage brüten — die kleineren Raubvögel sind die ἰχτῖνοι und 
ἱέραχες, relehesintit 20 Tage brüten. Den ἀξτοί schliessen sich als 
grosse Raubvögel an φήνη und yoy: unter diesen 3 Namen sind also 
diejenigen Tagraubvögel zu verstehen, welche unsern Geiern und 
Adlern entsprechen, oder den Fultures und den grössern Faleones. Es 
werden folgende Arten angeführt: 


a. ἀετοὶ γνήσιοι, welche sich unvermischt erhalten, die grössten aller Adler 
sind, halbmal so gross als die übrigen Adler, auch grösser als φήνη» 
selten zu sehen und gelb (ξανϑός, eine Farbe ib u.A. auch dem Löwen 
zukommt). Diese Angaben können nur auf Agula Chrysaetus Cw. und 
Koyserlnn et Blasius τς Falco fulvus Temminck, den Steinadler bezogen 
werden, welcher nach v. d. Mühle (Ornithologie Griechenlands p. 20) 
und Zindermayer (die Vögel Griechenlands p. 24) in Griechenland vor- 
kommt, auch von ZrAard (Fauna der Cycladen p. 44) als Standvogel 
der Cycladen aufgeführt wird und daselbst jetzt ἀετός heisst. Nach 
v. d. Mühle heisst er im übrigen Griechenland τζαχῆν türkisch), wäh- 
rend derselbe Autor p. 18 sagt: »alle Adler heissen auf Griechisch ἀετός. « 
Agua imperialis, der gleichfalls in Griechenland vorkommt, ist davon 
wohl kaum unterschieden worden. 


b. φήνη. Sie ist ein Tagraubvogel, grösser als ein ἀετός, aber kleiner als 
die ἀετοὶ γνήσιοι, sie ist grau (σποδοειδης), soll die Jungen des ἀετός, 
welche derselbe aus dem Neste geworfen hat, aufnehmen und aufziehen, 
auch die eignen Jungen gut behandeln ; Sie wird mit γύψ zusammen auf- 
geführt, gesondert von den ἀετοί. --- Der Grösse nach kann es sich nur 
um Geier handeln und die angegebene Farbe würde auf Vultur einereus 
Gmelin — Gyps einereus Keyserling et Blasius hinweisen, welcher nach 
v. εἰ. Mühle (Ornithologie p. 11), ErAard (Fauna der Cyeladen p. 53) 
und Zindermayer Vögel Griechenlands p. 9) in Griechenland vorkommt 
und nistet, 


- 


83 


ὁ. γύψ. Vom Gyps wird sehr wenig gesagt: er niste auf unzugänglichen 
Felsen, lege zwei Eier, es sei sehr schwer das Nest zu finden, — was 
eigentlich von allen Geiern gilt. Es gebe zwei Arten, der kleinere sei 
weisslich (&xAsvxorepog), der grössere mehr grau [σποδοειδέδτερος). 
Man kann geneigt sein, darin Pultur cinereus und Vultur fulvus zu ver- 
muthen, und damn müsste φήνη vielleicht Gypaötos barbatus Cu. der 
Lämmergeier sein. Unserer Ansicht nach ist eine nähere Bestimmung 
unmöglich und nur Folgendes anzunehmen: Wenn Aristoteles Geier 
gekannt hat, so hat er sie ganz gewiss nicht mit den Adlern vermengt 
und auch nicht als ἀετοὶ γνήσιοι bezeichnet (was Sundevall p. 106 an- 
nimmt) — φήνη bedeutet aber einen Ranbvogel, welcher grösser ist, als 
die Adler, mit Ausnahme der echten, — γύψ und φήνη werden zusam- 
mengenannt, und von den Adlern gotr ennt — es müssen also wohl mit 
γύψ und φήνη Geier bezeichnet werden. — Die in Griechenland vor- 

] kommenden Geier sind Neophron perenopterus, Vultur fulvus, (und Kolbii? 

ef. Lindermayer Ὁ. 8) Vultur oder Gyps einereus und Gypaetos barbatus. 

| Welcher von diesen φήνη und welcher γύψ geheissen haben mag, ist 
unbestimmbar. 


d. ἁλιάετος, Raubvögel mit grossem und diekem Halse, breitem Schwanze, 
wohnen am Meere, werden von ihrer Beute (grossen Fischen) oft in die 
Tiefe hinabgezogen , fangen die untertauchenden Vögel, wenn sie um 
Luft zu schnappen auftauchen, und verfolgen sie hierbei genau mit Hülfe 
ihres sehr scharfen Gesichtes. Diese Angaben passen ebensowohl auf 
Pandion Haliaötus Keyserling et Blasius, den Fischadler, wie auf aliae- 
Zus oder Falco albieilla Temm. und Keyserling et Blasius, den Seeadler. 
Beide kommen in Griechenland und ersterer auch auf den Cycladen vor. 
v. d. Mühle (Ornithologie p. 17 und 21), Zindermayer (Vögel Griechen- 
lands p. 20 und 22), Erkard (Fauna der Cycladen p. 46). Wahrschein- 
lich haben die alten Griechen beide nicht unterschieden. Wir werden 
uns an den griechischen Namen haltend »Seeadler« übersetzen. 


e. πύγαργος = νεβροφόνος, zuerst unter den γένη ἀετῶν aufgeführt, hält 
sich in den Ebenen, Wäldern und in der Nähe der Städte auf, fliegt 
aber auch in die Gebirge. Seine Bestimmung ist darnach wohl nicht zu 
machen wenn man den Namen nicht etwa auf die weissen Unterschwanz- 
deckfedern von Aguila fulva beziehen will, welcher wohl auch als der 
erste an Kraft und Muth angesehen werden kann. Nach Zrhard, p. 46 
Nr. 7 heisst jetzt die Kornweihe Cireus eyaneus auf den Cycladen πύγαρ-- 
γος, doch ist dieser Vogel wohl schwerlich unter die ἀετοί gezählt wor- 
den und die Benennung νεβροφόνος (Hirschkalbtödter) würde für ihn 
auch ganz unpassend sein. Völlig unbestimmbar. 


f. πλάγγος = νηττοφόνος —= μορῳνός, der zweite Adler an Grösse und 
Stärke, wohnt in Schluchten Er an Seeen. Es könnte damit Pandion 
Aalehi gemeint sein, doch ist eine einigermassen wahrscheinliche Be- 
stimmung unmöglich. 


g. werhavastos — λαγωφόνος, der kleinste und stärkste Adler, welcher in 
Gebirgen und Wäldern haust, seine Jungen ernährt und ausführt und 
besonders gute Charaktereigenschaften hat, auch nicht klagt und schreit. 
Vielleicht Aguıla minuta Brehm. 8. Brehm ΠῚ p. 456. 


6* 


84 


h. περχνόπτερος -εΞ ὀρειπέλαργος Ξε: ὑπάξτος — ist sehr gross, hat einen 
weissen Kopf, sehr kurze Flügel, einen langen Schwanz, ist einem yo) 
ähnlich — wohnt in Wäldern, ist schwerfällig, lebt von Aas, wird von 
Raben und andern Vögeln verfolgt, hungert fortwährend, klagt und 
schreit. Die letzteren Angaben würden auf Aguila naevia Linn. den 
Schreiadler bezogen werden können, indess passen die ersteren darauf 
ganz und gar nicht. Ein Raubvogel, auf den die ganze Beschreibung 
passte, ist nieht bekannt. Einiges lässt sich auf Cathartes perenopterus 
Temminck den Aasgeier beziehen, welcher in Griechenland nicht selten 
ist. Zindermayer p. 5. 


2. ἀηδών. 

Ein Vogel, dessen Gesang besonders hervorgehoben wird, welcher 
seinen Jungen vorsingt, welcher nur im Frühjahr 15 Tage und Nächte 
singt, dann weniger singt und vom Herbst bis Frühjahr nicht zu hören 
und zu sehen ist, im Frühjahr 5 — 6 Eier legt, wird kaum ein anderer 
als die Nachtigall sein können. Dazu kommt, dass ἀηδών von vielen 
andern Schriftstellern so beschrieben wird, dass nur die Nachtigall 
gemeint sein kann und dass jetzt die Nachtigall Zuscinia Zuseiola in Grie- 
chenland azöovı heisst (νυ. d. Mühle p. 73). Die Angabe, dass sowohl 
Männchen als Weibchen singen ist falsch, aber aus der schwierigen 
Unterscheidbarkeit beider leicht zu erklären. Ebensowenig kann die 
Angabe, dass ihr die Spitze der Zunge fehle, ein Einwand gegen die 
Deutung von ἀηδών als Nachtigall sein. 


3. αἰγίϑαλος. ᾿ 
Mit diesem Namen werden 3 Arten von Vögeln bezeichnet, welche 
Würmer fressen, die Bienen schädigen und sehr viele Eier legen, nänı- 
lich bis 17, ja sogar 20. Diese letztere Eigenschaft erinnert an einige 
Meisenarten (Parus eaudatus z. B. legt nach Bechstein, Naturgeschichte 
1795 IV p. 749 zwölf bis funfzehn Eier und soll sogar bis zwanzig 
legen), zu denen auch die übrigen Angaben stimmen. Die 3 Arten sind 


a. σπιζίτης, so gross wie σπίζα (Buchfink 5. Nr. 101), sie ist die grösste, 
würde also Parus maror , die Kohlmeise sein, welche in Griechenland 
häufig ist, namentlich im Winter (v. d. Mühle p. 49, Lindermayer p. 66). 
Die Kohlmeise legt nach Bechstein (Naturgeschichte p. 718) acht bis 
vierzehn Eier. 


b. αἰγίϑαλος ὀρεινός, er hält sich in den Bergen auf und hat einen langen 
Schwanz. Dies würde auf Parus caudatus passen, die Schwanzmeise, 
deren Schwanz länger als ihr Leib ist, welche in Bergen und Wäldern 
lebt, zwölf bis funfzehn , sogar bis 20 Eier legt (Bechstem IV p. 749), 
und im nördlichen Griechenland vorkommt (v. d. Mühle p. 49, Linder- 
mayer p. 65). 


c. Der dritte αἰγίϑαλος ist von den beiden andern nur durch die Grösse 
verschieden , er ist der kleinste. Die kleinste der in Griechenland vor- 
kommenden Meisen ist wohl Parus palustris, die Sumpfmeise (v. d. Mühle 
p. 49, Lindermayer Ὁ. 67), da Parus ater, welche nach Naumann IV 
p. 35 die kleinste der deutschen Meisen ist, in Griechenland nicht vor- 
zukommmen scheint, wenigstens nach v. εἰ. Müsle nicht gefunden 


worden ist. 


80 
4. αἴγιϑος. 


Aus den Angaben, dass er mit dem Esel in Feindschaft lebe, weil 
dieser, wenn er sich an den Dornen kratze, die Eier und Jungen des 
αἴγιϑος aus dem Neste werfe u. 5. w., ferner dass das Blut des ἄνϑος 
und αἴγιϑος sich nicht mit einander mischten endlich dass er gut lebe, 
viele Junge habe und lahm sei (χωλὸς τὸν πόδα); ist es nicht möglich, 
den Vogel zu bestimmen. 


ὃ. αἰγοϑήλας. 

Schon der Name weist auf den Ziegenmelker hin und auf diesen 
passen auch die Angaben, dass er ein Gebirgsvogel sei, etwas grösser 
als χόττυφος (die Amsel 5. Nr. 62) und kleiner als χόχχυξ (Kuckuk s. 
Nr. 53), dass er in der Nacht besser sehe, als bei Tage und zwei, 
höchstens drei Eier lege Die Fabel, dass er die Ziegen melke, scheint 
bei vielen Völkern sich zu finden (Caprimulgus, Tette-chevre, Goatsucker, 
Ziegenmelker oder Kuhsauger), und soll daher rühren, dass er in der 
Dämmerung der Insekten wegen häufig bei Misthaufen und Viehställen 
herumfliegt. Bechstein ΠῚ p. 788. Caprimulgus Europaeus L. ist nach 
v. ὦ. Mühle p. 28 und Lindermayer p. 38 häufig in Griechenland und 
kommt nach Erhard p. 51 und p. 57 auch auf den Cycladen als Passat- 
vogel vor. In Griechenland heisst er gleich den Fledermäusen jetzt 
γυχτερίδα,, auf den Cycladen πλάνος, νυχτοβάτης und βυζάστρα (Säu- 
gerin). 


6. αἰγοχέφαλος. 
Die Angaben, dass er keine Milz habe, dass seine Gallenblase an der 
Leber und am Magen sitze und dass der untere Theil seiner Speiseröhre 
weit sei, genügen nicht, nur ungefähr zu vermuthen, welcher Vogel 
gemeint sein könne. 


iD αἰγυπιός, 
ein krummklauiger Vogel (Raubvogel), welcher mit dem αἰσάλων (einem 
Habicht 5. ἱέραξ Nr. 37) und dem Adler kämpft, ist unbestimmbar. 


8. αἰγωλιός. 

Ein Nachtraubvogel von der Grösse eines Hahnes, welcher i in Felsen 
und Höhlen haust, bisweilen vier Eier legt, auf die χίττα (5. Nr. 50 
Eichelheher) und die χάλαρις (Ὁ 5. Nr. 40) Jagd macht, geschickt ist 
und seinen Lebensunterhalt leicht zu finden weiss. — Von den jetzt in 
Griechenland häufiger vorkommenden Eulen bleibt nur der Waldkauz, 
Ulula Aluco Keyserl. et Blasius übrig, welcher nach Zindermayer p. 32 
um Athen in den Schluchten des Pentelikon und Parnesgebirges vor- 
kommt und auch daselbst brütet. Der Waldkauz ıuacht auch Jagd auf 
kleine Vögel (cf. Bechstein U p. 355 unter Nachteule, δώ: Aluco Lin. 

8. Nr. 25 γλαύξ). Ob αἰτώλιος ein anderer Vogel ist, oder nur eine 
andere Lesart, lässt sich nicht entscheiden. 


9, αἴϑυια. 
Unter einem Vogel, welcher seine Nahrung im Wasser sucht, auf 
Felsen in der Nähe des Meeres nistet, zwei bis drei Eier im Beginne 
des Frühlings gleich nach der Sonnenwende legt und bebrütet, kein 
Schwimmvogel ist, und öfter mit λάρος (s. Nr. 70) zusammen genannt 


10. 


Im 


12, 


86 


wird, ist wohl eine Mövenart, oder ein den Möven verwandter Vogel zu 
verstehen. Von λάρος unterscheidet ihn nur die frühere Brutzeit. Leider 
geben v. d. Mühle, Erhard und Lindermayer sehr wenig über die Brut- 
zeit der von ihnen beobachteten Möven, Meerschwalben u..s. w. an, so 
dass aus ihren Werken nichts für die Bestimmung der αἴϑυτα zu ent- 
nehmen ist. Nur von Sierna hirundo sagt Lindermayer Ὁ. 178, sie 
erscheine 14 Tage nach den Frühlingsgleichen und brüte auf einsamen 
Felsenriffen, Eilanden und Lagunen und Zrhard p. 62 sagt von Zarus 
Michahellesii Feldegg, ihre Uebernachtungs- und Brutplätze, die man zu 
allen Jahreszeiten, obwohl Winters in grösserer Anzahl sehe, 
seien Riffe in der Nachbarschaft grösserer Eilande. Zarus Michahellesü 
ist indess als Art zweifelhaft und vielleicht = Larus argentatus. Von 
der Bestimmung der Mövenarten sagt Lindermayer p. 172. Blasius sei 
zu der Ueberzeugung gekommen, dass um ein Drittheil weniger Möven- 
arten existiren als in den Handbüchern beschrieben werden... .. und: 
Wie schwankend die Bestimmungen aller Ornithologen bisher waren, 
erhellt wohl am besten daraus, wenn ich anführe, dass ZreAms Hand- 
buch 25 Möven, Digland 23, Temminck 15 europäische Möven auf- 
zählen. — Man wird es daher in der Ordnung finden, wenn wir uns 
mit der Bestimmung dieses Aristotelischen Thieres als »Möve« überhaupt 
begnügen. 


αἵξ ; ; 


wird nur unter den schweren Schwimmvögeln zwischen χηναλώπηξ und 
πηνέλοψ aufgeführt, sonst nicht erwähnt, gehört also wahrscheinlich zur 
Familie der Anatidae oder Lamellirostres. 


ἀχανὃίς 

gehört zu den ἀχανϑοφάγα (Distelsamenfressern, frisst nichts lebendes. 
lebt auf Dornen und Disteln, lebt schlecht und hat eine schlechte Farbe, 
aber eine helle, gellende Stimme (Aryopav). Wir können nur Sundevall 
(p- 120) darin beistimmen, dass darunter der Hänfling, Fringilla canna- 
bina zu verstehen sei, welcher nach v. ὦ, Mühle p. 46 und Lindermayer 
p. 60 sehr häufig in Griechenland ist. 


ἀχανὺυλλίς. 

Ihr Nest ist kunstvoll, es ist wie eine Kugel von Flachs geflochten und 
hat einen kleinen Eingang, der Vogel ist so gross wie χνιπολόγος. 
8. Nr. 52. Das Nest kann der Beutelmeise, degilhalus pendulinus, oder 
der Bartmeise, Calamophilus barbatus — Parus biarmieus angehören, 
welche beide gleich häufig in Griechenland vorkommen (v. d. Mühle 
p. 48, Lindermayer Ὁ. 64 und 65). Wenn χνιπολόγος der Baumläufer, 
Certhia familiaris ist, so ist unter ἀχανϑυλλίς die Beutelmeise zu ver- 
stehen, da Calamopinilus barbatus zu gross wäre. 


13. ἀλεχτρυών — ἀλεχτορίς. 


Hausvögel, welche gezüchtet werden, alle Tage ein Ei legen, mögen 
sie befruchtet werden oder nicht, zwanzig Tage über den Eiern brüten, 
deren Männchen einen eigenthümlichen fleischähnlichen Kamm hat, 
können nur Haushühner sein, Phasianus Gallus. 


13» ἀλεχτορίδες ᾿Αδριανιχαί, welche klein sind, vielerlei Farben haben , täg- 


lich legen, bösartig sind, die Jungen oft tödten (cf. de generatione II 


87 


δ 6 und Aihenaeus p. 285%), sind nicht näher zu bestimmen, als dass 
sie den Zwerghühnern, Gallus pumilio, oder französischen Latschhühnern 
ziemlich ähnlich gewesen sein müssen. Da es offenbar nur eine Race 
gewesen ist, so ist es fraglich, ob dieselbe noch existirt. 


14. ἁλχυών. | 
Ein Vogel, welcher nur wenig grösser ist als der στρουϑός (Sperling, 
8. Nr. 103), mit einem langen, dünnen, -gelblichen Schnabel, mit blauem 
(zvavodg) Rücken, ausserdem gemischt mit gelb (χλωρός) und röthlich- 
gelb (ὑποπόρφυρος, an den Flügeln und am Halse, welcher sich in der 
Nähe des Meeres und an Flüssen aufhält, von Fischen lebt, je fünf 
Eier legt und sie zur Zeit der Wintersonnenwende in sieben Tagen aus- 
brütet, selten zu sehen ist, dessen Nest aus einer von Fischgräten 
geflochtenen Kugel besteht — kann nur der Eisvogel, Alcedo kispida sein ; 
die Angabe über das Nest bestätigt zum Theil gegen Beehstein, Natur- 
geschichte I p. 537, Brehm, Thierleben 1866 Bd. V p. 164, ef. IX. 
$ S6. Aristoteles führt zwei Arten an, von denen der eine singen , der 
andre stumm sein soll; ὦ. d. Mühle p. 31 führt zwei Arten von Eis- 
vögeln an: Alcedo rudis, gescheckter Eisvogel, welchen die Schiffer 
ἄσπρον (weiss) ψαροφάγον nennen, und Alcedo ispida, welcher jetzt 
Ψαροφάγος heisst. Desgleichen Zindermayer p. 43. Ueber sein Nest 
und sein Brüten machen sie keine Angaben. Zrhard p. 44 führt Alcedo 

hispida als Standvogel der Cycladen auf. 


15. ἄνϑος. 

Er ist so gross wie σπίζα (s. Nr. 101), frisst Würmer (Insecten), 
hält sich an Flüssen und Sümpfen auf, hat eine schöne Farbe, verschafft 
sich sein Futter leicht (εὐβίοτος), lebt in. Feindschaft mit ἀχανϑίς 
(5. Νὰ. 11, Hänfling) und αἴγιϑος (5. Nr. 4 2), mit dem Pferde, dessen 
Stimme er nachahmt (!), frisst Gras (ἢ) οἷο. ‚Sundevall p. 118 ver- 
muthet, dass darunter die gelbe Bachstelze, Motacılla flava verstanden 
werde, welche allerdings ein sehr schöner Vogel ist und nach v. d. Mühle 
p. 59 in Griechenland »noch schöner gefärbt sein soll, als in Deutsch- 
land, nämlich der ganze Unterkörper dunkelgoldgelb , selbst die Unter- 
schwanzfedern, der Rücken zeisiggrün mit gelbem Anfluge , die hintern 
Schwingen und Oberflügeldeckfedern schön gelb gerandet, der weisse 
Streif über und unter dem Auge breit und sehr rein« (Abbildung s. bei 
Bechstein, Naturgeschichte IV Taf. 21). Sie sollnach Beehstein IV p. 636 
auf Viehtriften häufig sein, auch auf die Thiere selbst fliegen, um ihnen 
die Bremsen und Stechfliegen abzunehmen, was vielleicht zu der Erzäh- 
lung von ihrem Verhältniss zum Pferde Veranlassung gegeben hat. In- 
dess sind die Angaben doch zu dürftig, um Sundevalis Annahme zur 
Gewissheit zu erheben; auch spricht dagegen, dass sich ἄνϑος am 
Wasser aufhalte. 


16. ἅρπη. 
Unter den Vögeln genannt, welche sich von dem Meere (dessen Aus- 
wurfe), nähren, zusammen mit βρένϑος (Nr. 22) und λάρος (Nr. 70 
Möve), mit denen er um die Nahrung kämpft, ausserdem als Freund 
des ἰχτῖνος und πίφιγξ, Feind des 05 aufgeführt, ist er ganz unbe- 
stimmbar. Nach Aehan I 47 soll ἅρπη den Vögeln die Augen aus- 
hacken. Vielleicht ist eine Zringa oder Zarus darunter zu verstehen. 


88 


17. ἀσχάλαφος 


unter den Vögeln mit Darmanhängen aufgeführt. 


18. ἀσχαλώπας 


ist 80 gross wie eine Henne, hat einen langen Schnabel, gleicht an 
Farbe dem ἀτταγήν (s.Nr. 19), wird in den Gärten mit Netzen (Epxesı) 
gefangen, läuft schnell und fürchtet den Menschen nicht ἰ(φιλάνϑρωπος). 
Darunter kann die Waldschnepfe, Scolopax rusticola verstanden werden, 
welche nach v. d. Mühle p. 105 und Zindermayer p. 146 im November 
in ungeheuren Massen nach Griechenland kommt. Besser passt zu der 
angegebenen Grösse aber der grosse Brachvogel Numenius 
arguata (Doppelschnepfe) , welcher gleichfalls massenhaft nach Grie- 
chenland kommt, sich Nachts in Baumwolläckern und Melonengärten 
aufhält und schwer zu schiessen ist, weshalb man ihn wohl lieber mit 
Netzen mag gefangen haben. Abbildung s. bei Bechsten TU Taf. V. 


19. ἀτταγήν. 


20. 


21. 


Wird nur als Beispiel der Vögel, welche sich im Staube baden, auf- 
geführt, und gesagt, dass ἀσχαλώπας ihm an Farbe ähnlich sei. Sunde- 
vall p. 141 will darunter Perdix einerea oder Starna einerea, das Rebhuhn 
verstehen, welches allerdings im Norden Griechenlands vorkommt (v. d. 
Mühle p. 87, Lindermayer Ὁ. 125), indess ist es immer selten und 
würde offenbar nicht genannt sein, um ἀσχαλώπας mit ihm, als dem 
Bekannteren, zu vergleichen. Nach Athenaeus IX, 39 (387) berichtet 
Alexander Myndios, es sei etwas grösser als πέρδιξ (s. Nr. 87 Steinhuhn), 
am Rücken ganz bemalt (getüpfelt oder bunt) , ziegelfarbig, mehr ins 
Gelbe ziehend , es wird von den Jägern gefangen wegen seiner Schwere 
und wegen der Kürze der Flügel; es badet sich im Staube, hat viele 
Jungen und frisst Sämereien (σπερμολόγος). Diese Beschreibung würde 
am besten auf 7etrao Bonasia, das Haselhuhn passen (Naumann VI 
p. 358 Tafel 158), welches aber in Griechenland nicht vorkommt, wohl 
aber in Italien. Vielleicht ist von Aristoteles das Frankolinhuhn unter 
7. verstanden, doch sind die Angaben für jede Bestimmung zu dürftig. 


βατίς 

wird unter den Inseeten fressendeh Vögeln aufgeführt, wird auch von 
andern Schriftstellern nicht erwähnt, ist also ganz unbestimmbar. Les- 
arten βάπος, βάτιος. 


βόσχας. 
unter den Schwimmvögeln als der νῆττα (Nr. 77 Ente) ähnlich, aber 
kleiner erwähnt. Man kann vermuthen, dass damit Anas querguedula 
oder Cireia, die Knäkente, oder Anas oder Querquedula ereeca, die 
Kriekente gemeint sei, welche beide in Griechenland häufig sind; v.d. 
Mühle p. 125 und 126, Zindermayer p. 160 ὑπ, 161. Nach der Be- 
schreibung einer βόσχας bei Athenaeus IX, 52 (395°), wonach ausserdem 
das Männchen χατάγραφος ist und ῥύγχος σιμὸν χαὶ ἔλαττον τῇ συυ-- 
μετρία hat, würde die Kriekente, Anas ereeca mit βόσχας gemeint sein. 
(ef. Bechstein, Naturgeschichte II p. 666.) 


22. βρένϑος. βρίνϑος. 


Bpevöos wird das eine Mal mit ἅρπη (Nr. 16) und λάρος (Nr. 70) 


59 


zusammen genannt als Vogel, welcher vom Meere (dem Auswurf des 
Meeres) lebe, das zweite Mal mit ἔποψ (Nr. 32) zusammen als ein auf 
Bergen und im Walde lebender Vogel, welcher singe und seinen Unter- 
halt leicht gewinne; an letzterer Stelle wird auch βρίνϑος gelesen. Der 
Bpevdos a. ist wohl eine Mövenart; βρένϑος Ὁ. oder βρίνϑος aber 
gänzlich unbestimmbar. 


23. βρύας 
wird unter den Nachtraubvögeln genannt, ist der γλαύξ (5. Nr. 25) 
ähnlich, aber nicht kleiner als ein Adler. Es kann darnach nur der 
Uhu, Bubo maximus, welcher in Griechenland häufig ist (v. d. Mühle 
p. 26, Zindermayer p. 35), darunter verstanden werden. Er heisst jetzt 
υποῦφος (bufos), was wohl aus Budo gemacht ist. 


24. γέρανος. 

Als Vögel, welche in Heerden leben, die ein Staatswesen haben und 
unter einem Anführer stehen , welche sehr hoch fliegen und weite Züge 
machen, von Skythien nach Aegypten, welche auf einem Beine stehend, 
den Kopf unter den einen Flügel gesteckt, schlafen, während der An- 
führer Wache hält, später als die ὄρτυγες (s. Nr. 82 Weachteln) im 
September (alten Stils) wegziehen, sich schnell paaren , ohne dass sich 
das Weibehen duckt, je zwei Eier legen — müssen es die Kraniche, 
Grus einerea sein. v. d. Mühle p. 93, Lindermayer p. 131 und Erhard 
p. 51 führen ihn als Passatvogel an, welcher in Griechenland nicht 
brüte; auch über die Zeit des Abzuges nach dem Süden ist nichts 
daselbst gesagt. Aristoteles muss also seine ganz richtigen Nachrichten 
aus nördlicheren Gegenden (Skythien) erhalten haben. 8. Bechsten IH 
p. 60 u. £. 


25. γλαύξ. 

Aus den Angaben, dass γλαύξ zu den Nachtraubvögeln gehört, eine 
kleine Milz, eine im unteren Theile weite Speiseröhre, Anhänge am 
Darme hat, von kleinen Vögeln umschwärmt wird, und dass der wros 
(s. Nr. 126) den γλαυξί ähnlich sei, lässt sich nicht bestimmen, welche 
Eulenart hier gemeint ist. Indess kann man mit Berücksichtigung der 
übrigen Arten zu einer ziemlich sicheren Bestimmung gelangen. Zusam- 
mengenannt werden VIII, 39 νυχτιχόραξ (= ὠτός) γλαύξ und βρύας; 
βρύας als den grössten haben wir als Uhu gedeutet; ὠτός mit Ohr- 
büscheln ist gewiss die Ohreule, Aegolius otus (s. Nr. 126 νυχτιχόραξ). 
Ferner werden unmittelbar dahinter genannt ἐλεός, αἰγωλιός und σχώψ, 
die beiden erstern werden an Grösse mit einem Hahne verglichen, von 
σχώψ heisst es, er sei kleiner als γλαύξ. Man muss nun aus dieser Ver- 
bindung schliessen, dass γλαύξ kleiner sei als ein Hahn, und wenn 
σχώψ die Zwergohreule, Zphialtes scops ist, so würde die Grösse vom 
γλαὺξ (etwa zwischen Huhn und Drossel) sehr gut passen auf die jetzt 
in Griechenland häufigste und bekannteste Eule, das Käutzchen , Sur- 
nia noctua oder Strix noctua (v. d. Mühle p. 24, Lindermayer Ὁ. 34, 

'rhard p. 44). Dazu kommt, dass γλαύξ auch im Alterthume die 
bekannteste Eule gewesen sein muss, denn sie wird am häufigsten von 
Aristoteles erwähnt und σχώψ und ὠτός werden mitihr, als der bekann- 
teren verglichen. Sundevall (p. 98) ist wohl dadurch bewogen worden, 
anzunehmen, dass γλαύξ eine Benennung für das ganze Eulengeschlecht 


26. 


27. 


28. 


90 


sei, was durchaus unrichtig ist, wenigstens aus keiner Stelle beim Ari- 
stoteles geschlossen werden kann. Man hält endlich jetzt in Griechen- 
land die Surnia noetuwa für die γλαύξ der Alten: ‚sie ist in das Stadt- 
wappen Athens aufgenommen, und dem Könige Otto bei seiner ersten 
Ankunft in Athen ein Exemplar dieses Vogels von der Bürgerschaft 
symbolischer Weise überreicht worden. Sie heisst jetzt von ihrem eigen- 
thümlichen Rufe χουχουβαΐα. 


γλωττίς. 

Dieser Vogel wird nur an einer Stelle erwähnt, wo es heisst, er ziehe 
gleichzeitig mit den Wachteln fort und habe eine weit vorstreekbare 
Zunge; die letztere Angabe kann sich nur auf einen zur Familie der 
Spechte gehörigen Vogel beziehen und da die übrigen Spechte Stand- 
vögel sind, so vermuthet Sundevall p. 129 es sei damit der Wendehals, 
sonst ἴογξ (5. Nr. 39) genannt, gemeint. Nach Zindermayer Ὁ. 41 über- 
wintert Zynz torgwlla in Griechenland. Nimmt man Sundevalls Hypo- 
these nicht an, so ist γλωττίς ganz unbestimmbar. 


γνάφαλος. 

Nach den Angaben, dass er eine gute Stimme und schöne Farbe habe, 
geschickt im Erwerbe des Lebensunterhaltes und zierlich sei, dass er 
ein fremder Vogel und selten zu sehen sei, ist es unmöglieh auch nur 
ungefähr zu vermuthen, welcher Vogel gemeint sei. Wahrscheinlich ist 
die ganze Stelle nicht echt, s. Anm. zu IV, 90. 


δρυοχολάπτης. — πιπώ — χελεός. : 
Der δρυοχολά ᾿άπτης wird als ein Vogel beschrieben, welcher nicht auf 

der Erde sitzt, sondern an den Bäumen herumklettert und in dieselben 
hackt, damit die Würmer aus denselben hervorkommen , diese liest er 
dann mit seiner breiten und grossen Zunge auf: von seinen Klauen 
heisst es, sie seien stärker als die des χολοιός (Nr. 55 Dohle), damit er 
sie in die Baumrinde einschlagen und sicher klettern könne. Das kann 
uur vom Spechte, δ οι. gesagt werden, Es werden nun 3 Arten von 
δρυοχολάπτης beschrieben : | 

der erste kleiner als x χόττυφος. (Nr. 62 Amsel), mit kleinen röthlichen 
Stellen ; dieser würde Preus minor, der kleine Buntspecht sein müssen, 
welcher allerdings nur einen karmoisinrothen Scheitel hat. Er kommt 
im nördlichen Griechenlande (Rumelien) und auch im Peloponnes vor 
(v. d. Mühle p. 30, Zindermayer p. 43); 


. der zweite ist grösser als χύττυφος, was auf Picus maior , den grossen 


Buntspecht passt, welcher gleichfalls in Rumelien, Messenien, Arkadien 
vorkommt. Diese beiden sind es nun wohl auch, welche an einer andern 
Stelle als πιπῷὼ μείζων und ἐλάττων mit den Eigenschaften der Spechte 
aufgeführt werden und von denen es heisst, sie würden auch ὄρυοχο-- 
λάπτης genannt; 


der dritte ist nicht viel kleiner als eine Henne: es kann darunter nur 
der Schwarzspecht, Pieus maior verstanden werden, welcher gleichfalls 
jetzt in den Waldgebirgen Rumeliens gefunden wird. 

Hierher gehört auch χελεύς dessen Klauen mit denen des ἴυγξ 
(8. Nr. 39 Wendehals) verglichen werden, welcher gleichfalls in die 
Bäume hackt und sich an denselben nährt, die Grösse von τρυγών 


29. 


90. 


91. 


92. 


91 


(5. Nr. 85% Turteltaube) hat und ganz gelbgrün (χλωρός) ist, im Pelo- 
ponnes gefunden wird, sich an Flüssen aufhält. Es kann darunter nur 
der Grünspecht, Preus viridis verstanden sein. ‚Lindermayer p. 41 hat ihn 
ausEuböa, Akarnanien und Messenien bekommen und Bechstein I p. 508 
giebt an, dass er sich im Herbst an die Flüsse und Bäche begebe. 


ἐλέα 

wird nur an einer Stelle beschrieben als ein kleiner Vogel mit guter 
Stimme, welcher leicht sein Futter findet, auf dem Schilfe um die 
Sümpfe sitzt und zwar im Sommer an luftigen und schattigen, im Winter 
an sonnigen und geschützten Plätzen. Sundevall p. 113 vermuthet, 
dass darunter eine Salicaria, ein Rohrsänger (— Calamodyta —= Cala- 
moherpe) zu verstehen sei. Zindermayer p. 87 u. f. zählt deren mehrere 
als Standvögel in Griechenland auf; eine nähere Bestimmung ist nach 
den Angaben nicht zu geben. 


ἐλεός. 

Eine Eulenart, welche mit αἰγωλιός und σχώψ zusammen genannt 
wird und grösser ist als ein Hahn. Gegen Sundevalls Vermuthung p. 97, 
dass damit die Sumpfohreule , Aegolius brachyotus gemeint sei, ‚spricht 
die angegebene Grösse, denn Aegolius brachyotus hat nur die Grösse einer 
Krähe. Wenn Sundevall sagt, man dürfe es »mit solchen Vergleichungen 
bei den Alten nicht genau nehmen«, so ist uns das im gegenwärtigen 
Falle, wo die Angabe der Grösse den einzigen Anhalt bietet, völlig un- 
begreiflich. Die etymologische Ableitung ἐλεός von ἕλξιος (Sundevall) 
scheint uns sehr unsicher. Die Grösse würde besser zu Ulula Aluco 
/Strix aluco L.), der Nachteule oder dem Waldkauz stimmen , welcher 
gleichfalls in Griechenland ziemlich häufig ist (Zindermayer p. 32), 
welchen wir aber unter αἰγωλιός verstehen zu müssen glauben. Es 
bleibt dann nur die Schleiereule übrig, Sirixz Aammea, welche aber nach 
v.d. Mühle p. 23 und Lindermayer p. 32 jetzt äusserst selten in Grie- 
chenland ist. 


) ν “Ah 

ETLAALS 

wird nur unter den würmerfressenden Vögeln mit genannt, ist daher 
gänzlich unbestimmbar. 


ἔποψ. 
Die Angaben, dass er seine Eier in hohle Bäume lege, ohne ein 
eigentliches Nest zu bauen, dass die Brutstätte aus Menschenkoth bereitet 
werde, können nur vom Wiedehopf, Upupa epops gemacht sein, welcher 
ja auch in Wäldern wohnt. Der spriehwörtliche Gestank des Wiede- 
hopfes und seines Nestes rührt übrigens nicht von Menschenkoth, son- 
dern von seinen und seiner Jungen Excrementen her, welche nach 
Naumann »bis an die Hälse im eignen Unrathe sitzen« sollen. So auch 
Bechstein U p. 545. Indess leitet Nitzsch den Gestank von dem zur Zeit 
des Brütens sich stark ansammelnden Secrete der Bürzeldrüse her. Of. 
v. Siebold im Archiv für Naturgeschichte 1852 Ip. 11. Dass er im 
Winter anders aussehe als im Sommer, oder sich gar in den χίρχος (8. 
(Nr. 37°, verwandele /Aeschylos), beruht auf unrichtigen Beobach- 
tungen, denn er ist in Griechenland wie bei uns nur während des Som- 


39. 


34. 


90. 


3b. 


92 


mers und zieht im Herbste nach Süden. v. d. Mühle p. 34, Lindermayer 
p. 46. Zungenspitze Sundevall p. 116 (s. Nr. 74 μελαγχόρυφοτ). 


ἐρίϑαχος --- φοινίχουρος. 

ἐρίϑαχος wird als würmerfressender Vogel angeführt und ausserdem 
gesagt, ἐρίϑαχος sei derselbe Vogel im Winter, welcher φοινίχουρος im 
Sommer heisse. Der letztere Name bedeutet »rother« oder »rothgelber 
Schwanz« und Sundevall p. 111 demonstrirt mittelst einer tollkühnen 
Etymologie, dass ἐρίϑαχος »Rothsteiss« bedeute und damit Zuseinia phoe- 
nicurus im Winter- und Sommerkleide gemeint sei. Wir wagen auf die 
dürftigen Angaben hin, keine Bestimmung des Vogels zu versuchen. 


ἐρωδιός — ἀστερίας oder ὄχνος — λευχός — πέλλος --- λευχε- 


Δ Ῥἢ 
ρώοιωος. 


ἐρωδιός und λευχερωδιός leben in unmittelbarer Nähe von Flüssen 
und Seen, haben keine Schwimmfüsse, sondern gespaltene Füsse; letz- 
terer hat einen langen und breiten Schnabel: er kann also kaum ein 
anderer als der Löffelreiher,, Platalea leucerodius sein, welcher in Grie- 
chenland häufig ist (v. d. Mühle p. 118, Lindermayer Ὁ. 154, Erhard 
p. 52) und jetzt χουλιάρι heisst. Daraus wird es wahrscheinlich, dass 
ἐρωδιός der Reiher ist; er ist grösser als λευχερωδιός und es giebt 
3Arten: a. der erste, grau (πέλλος), legt und begattet sich mit Schwie- 
rigkeit, schreit dabei; ist geschickt, den Tag über thätig, bringt den 
Jungen Speise (δειπνοφόρος), hat eine hässliche Farbe und immer Durch- 
fall (χοιλίαν ὑγράν, nassen Bauch) , er kämpft mit dem Adler: dies 
würde auf Ardea einerea, den Fischreiher passen bis auf das Schreien Ὁ 
bei der Begattung und beim Eierlegen. Die Angabe, dass sein Bauch 
immer nass sei, oder dass er einen dünnen Koth von sich gebe, bestä- 
tigt Naumann IX p. 46: »sein Unrath ist eine weisse, durchaus sehr 
dünnflüssige Masse, die er oft weit von sich spritzt«. Ardea einerea ist 
häufig in Griechenland (v. d. Mühle p. 113, Lindermayer p. 149); Ὁ. 
der zweite, der weisse, hat eine schöne Farbe, begattet sich, nistet und 
legt ganz gut auf Bäumen, sucht sein Futter in Sümpfen , Seeen, Fel- 
dern und Wiesen. Darunter würde der Silberreiher, Ardea alba oder 
eyretta zu verstehen sein. In Griechenland selten; c. der dritte heisst 
ἀστερίας und wird als sehr träge (6xvos) beschrieben : dies würde auf 
den Rohrdommel, Ardea stellaris am besten passen, womit auch sein 
Name, ἀστερίας gefleckt, stimmt. Der Rohrdommel schreit oder brüllt 
viel bei der Begattung (Bechstein ΠῚ p. 27, Naumann IX p. 178); er 
kommt in Griechenland als Standvogel und häufig vor (M. p. 116, 
Zp. p. 152). Auf ihn würde also das zu beziehen sein, was Aristoteles 
von dem ἐρωδιὸς πέλλος sagt; man kann es wahrscheinlich finden, dass 
hier eine Verwechselung stattgefunden habe. 


ϑραυτίς. 
Wird nur unter den Dornen- und Distelfressern (azavdogaya) auf- 
geführt und ist daher völlig unbestimmbar. 


ἴβις. 

Nach der einzigen Angabe des Aristoteles, dass es deren zweierlei 
gebe, von denen der weisse in Aegypten mit Ausnahme von Pelusium, 
der schwarze ausschliesslich in Pelusium vorkäme, würde es nicht mög- 
lich sein, den Vogel zu bestimmen. Indess beschreibt Herodot II e. 76 


99 


die beiden ägyptischen ἴβιες genauer: der schwarze ἴβις ist ganz 
schwarz, hat Beine wie γέρανος (Nr. 24 Kranich), ein sehr stark gebo- 
genes Antlitz (Schnabel) und ist so gross wie χρέξ (Nr. 63); der weisse 
hat den ganzen Kopf und Hals kahl, hat weisse Federn mit Ausnahme 
des Kopfes, Halses, der Flügel und Schwanzspitzen, welche sämmtlich 
ganz schwarz sind; Beine und Schnabel sind dem ersteren ähnlich. Die 
Beschreibung des weissen Ibis passt genau auf den heiligen Ibis, J/bis 
religiosa. cf. Cwier, Annales du Museum 1804. IV p. 103—135. 


91. ἱέραξ --- αἰσάλων --- ἀστερίας --- ἐλειός oder λεῖος --- χίρχος 
— πέρχος — πέρνης oder πτέρνις --- σπιζίας ---- τριόρχης — 
ὑποτριόρχης ---- φαβοτύπος --- φασσοφόνος --- φρυνολόγος. 


Die ἱέραχες sind Raubvögel, welche hauptsächlich auf andere Vögel 
Jagd machen, sie sind Vögel von mittlerer Grösse, welche zwanzig Tage 
brüten, also an Grösse etwa mit den Hühnern zu vergleichen, übrigens 
sehr verschieden gross, sie nisten auf unzugänglichen Felsen, die ein- 
zelnen Arten sind vielfach gekreuzt. In Bezug auf die Art ihres Jagens 
werden drei Arten unterschieden: die, welche auf die Taube, wenn sie 
am Boden sitzt, stossen, die, welche sie im Fluge, und die, welche sie, 
wenn sie auf einem Baume sitzt, ergreifen. Im Allgemeinen sind also 
darunter die Habichte, Asitur- und Circus-Arten und kleinere Falco- 
Arten zu verstehen. Nach v. d. Mühle p. 13 heissen jetzt alle Falken 
tepant. 

Im Speciellen sagt Aristoteles man unterscheide nicht weniger als 
10 Arten; im obigen Verzeichnisse sind deren 12. In dem Verzeich- 
nisse IX, 128 istder φαβοτύπος nichtangegeben. Wenn φάψ und φάττα 
derselbe Vogel ist (s. Nr. 88°), so sind φαβοτύπος und φασσοφόνος 
wohl gleichbedeutend; nach dem Wortlaute in IX, 128 sind vielleicht 
πέρχοι und σπιζίαι dieselbe Art, und nach Sundevalls (p. 102) Conjec- 
tur würden, wenn man ἕλειοι statt λεῖοι liest, diese gleichbedeutend sein 
können mit φρυνολόγοι. 

Nach der Reihenfolge bei Aristoteles ist 

a. τριόρχης, der stärkste, so gross wie ἰχτῖνος (s. Nr. 38), ist das ganze 
Jahr hindurch zu sehen, frisst Kröten und Schlangen. Es kann damit 
wohl Buteo vulgaris gemeint sein, der Mäusebussard, welcher nach v. d. 
Mühle p. 18 und Zindermayer häufig in Griechenland und Standvogel, 
jedoch häufiger im Winter ist. Auf den Cycladen ist er nur Winter- 
vogel (Erhard p. 46). 


b. αἰσάλων, der zweite (an Stärke), dem αἰγυπιός (s. Nr. 7) und dem 
Fuchse feind, ist völlig unbestimmbar. 


e. χίρχος, der dritte (an Stärke) , dem Wolfe feind — bei Aeschylos ein 
χίρχος λεπάργος ist ebenso unbestimmbar. ef. ἔποψ Nr. 32. 


d. ἀστερίας nur genannt, der Name würde gefleckt heissen. 


e. φαβοτύπος (— φασσοφόνος ἢ) ‚ von σπιζίας sehr an Grösse verschieden, 
also wohl grösser als σπιζίας; χύμινδις (s. Nr. 66) ist so gross wie er. 
Vielleicht der Hühnerhabicht, Asiur palumbarius, welcher in Griechen- 
land vorkommt (v. d. Mühle p. 22), aber selten ist (Zindermayer p. 30). 


7. πτέρνις oder πέρνης nur genannt. _ 


94 


g. ὑποτριόρχης werden als breitere (πλατύτεροι) ἱέραχες angeführt: es ist 


38. 


39. 


40. 


41. 


42. 


nicht anzugeben, worauf sich dieser Ausdruck mag beziehen sollen. 


h. πέρχος und σπιζίας ; σπίζα (5. Nr. 101) ist jedenfalls ein dem Sperling 


ähnlicher Vogel und σπιζίας würde eine Habichtsart bezeichnen können, 
welche auf kleine Vögel zu stossen pflegt; da er unter den letzten Arten 
erwähnt wird und an einer andern Stelle als an Grösse von φαβοτύπος 
sehr verschieden, so kann man auf eine kleine Art schliessen und das 
Wort πέρχος bezeichnet eine dunkle Art: alles dieses würde auf den in 
Griechenland sehr häufigen Sperber , Astur nisus passen (v..d. Mühle 
p. 22, Lindermayer Ὁ. 30). 


i. λεῖον nur genannt 
k. φρυνολόγοι ; der Name deutet auf einen an Sümpfen lebenden Habicht 


und Stndevall und Külb lesen deswegen statt λεῖοι — ἕλειοι : man hätte 
an die Kornweihe, Cireus eyaneus oder an eine verwandte Art zu denken. 
Nach ὁ. ὦ. Mühle p. 23 und Lindermayer Ὁ. 31 sind die Rohrweihe, 
Circus rufus (oder aeruginosus) und die Kornweihe am häufigsten. 


ἰχτίνος. 

Er wird meist mit ἱέραξ zusammengenannt, ist so gross wie τριόρχης 
(s. Nr. 37% Buteo vulgaris), zieht fort (oder verkriecht sich?), legt meist 
2 Eier, selten führt er 3 Junge aus. Eine Bestimmung ist nach diesen 
Angaben nicht möglich ; da aber nach Erhard Ρ. 44 die schwarze Ga- 
belweihe, Milvus niger aui den Oyeladen jetzt ὑχτῖνος heisst, so ist es 
wohl möglich, dass diese oder die Gabelweihe, Milwus yegulih auch von | 
Aristoteles unter ἰχτῖνος verstanden worden ist. 


ἴογξ 


ist durch die Angaben, dass zwei Zehen nach vorn, zwei nach hinten 
gerichtet sind, cf. de partib. IV, 12 p. 254 Frtzs., dass seine Zunge 
sehr lang, der der Schlange ähnlich ist und sehr weit herausgestreckt 
werden kann, dass er den Kopf ganz nach hinten wenden kann, bunt 
und etwas grösser als σπίζα (5. Nr. 101) ist, als unser Wendehals Jynx 
torguilla charakterisirt. Der Wendehals kommt in Griechenland nach 
v. d. Mühle p. 29 und Zindermayer Ὁ. 40 vor, ist aber gerade nicht 
häufig. 


χάλαρις oder χόλαρις oder σχάλαρις 


ist bei der einzigen Angabe, dass er von Nachtraubvögeln gefressen 
werde, völlig unbestimmbar. 


zaktöpıs oder σχαλίδρις. 

Ein Vögelchen, welches Buntes hat, im Ganzen aber grau (σποῦο-- 
ειδής) ist und sich am Wasser aufhält. Darnach ist eine Bestimmung 
wohl nicht möglich und Sundevalls Ansicht, dass damit 7otanus calidris 
gemeint sei, unbegründet. 


; 
χαταρραχτῆς. 


kleiner als ein Habicht, gehört zu den σχιζόποδα (und zu den στε-- 
γανόποδα ΙΧ, 779, kann lange Zeit untertauchen , lebt am Meere, hat 
eine weite Speiseröhre, Ey I, 55. zwischen λάρος (8. Nr. 70 Möven- 
art) und ὠτίς (s. Nr. 125 Trappe) aufgeführt. Das lange Tauchen, 


43. 


44. 


49. 


46. 


41, 


48. 


95 


die Grösse und seine Stellung zwischen σχιζόποῦδα und στεγανόποδα 
weisen auf Podiceps Taucher hin; da Podieeps auritus, der geöhrte Lap- 
pentaucher auf dem griechischen Meere vorkommt (Zindermayer p. 169) 
und besonders geschickt im Tauchen ist, so ist zu vermuthen, dass 
dieser unter χαταρράχτης verstanden sei; der Taucher heisst jetzt 
χαταπαραΐχιον (Erhard p. 48). Indess passen die Angaben auch zu 
dem in Griechenland sehr häufigen Blässhuhn, Fulica atra (v. d. Mühle 
p. 92, Zindermayer Ὁ. 130), welches allerdings nicht am Meere, son- 
dern an den grösseren Seeen lebt. 


χέγχρις oder χεγχρηΐς. 

Als kleiner Raubvogel, welcher 4 oder mehr mennigrothe Eier legt 
(ef. de generatione III ὃ 8), kann er nur unser Zaleo tinnuneulus und 
tinnunculoides, der Thurmfalke sein, welche beide in Griechenland aus- 
serordentlich häufig sind. ὁ. d. Mühle Ὁ. 16, Lindermayer p.13 und 14, 
Bory de St. Vincent Expedit. de Morce Ὁ. 41 Tafel Π und II. Ueber 
sein Trinken 5. Anm. zu VII S 50. 


χελεός 


hat Füsse wie ἴυγξ (5. Nr. 39 'Wendehals), klettert an Bäumen und 
hackt stark in das Holz, ist so gross wie τρυγών (Nr. 85% Turteltaube), 
von Farbe durchweg gelbgrün, hat eine starke Stimme und kommt 
besonders im Peloponnes vor. Alles dieses passt nur auf δ οι viridis, 
den Grünspecht, welcher nach Zindermayer p. 41 sehr selten in Grie- 
chenland ist, aber auf Euböa, in Akarnanien und Messenien (also in 
der Peloponnes) vorkommt. Siehe Nr. 28 ὁ. 


χέπφος. 

Er lebt am Meere und schnappt nach dem Schaume (der Wellen), 
wird fett, schmeckt gut, doch riecht sein Steiss nach Schlamm. Es 
scheint darunter eine Mövenart verstanden zu sein, indess ist eine nähere 
Bestimmung nicht möglich. Sundevall glaubt p. 159, dass damit Pro- 
cellaria pelagica gemeint sei, indess wird diese weder von v. d. Mühle, 
noch Erhard, noch Zindermayer erwähnt; sie kommt wohl nur auf dem 
Atlantischen Ocean vor. 


χέρϑιος. 

Ein kleiner Vogel, welcher an Bäumen wohnt, muthig ist, sein Futter 
leicht findet, eine helle Stimme hat und Würmer frisst. Sundevall glaubt, 
dass damit der Baumläufer, Certhia Jumiliarıs gemeint sei, Dp. 121, nr 
ist diese Bestimmung sehr unsicher (s. Nr. 52 χνιπολόγος und Nr. 
stern). Glogers Bestimmung als Lanius ruficeps oder a (. an 
scheint uns nicht annehmbar, da die Würger nicht Würmer fressen. 


χήρυλος 
lebt am Meere — unbestimmbar. 


χίγχλος — πύγαργος --- σχοίνιλος. 

χίγχλος ist ein Vogel kleiner als eine Drossel, welcher am Meere oder 
Wasser lebt und mit dem Schwanze wippt; letztere Eigenschaft erinnert 
zunächst an Motacilla, die Bachstelze; da von πύγαργος und σχοίνιλος 
dasselbe gesagt wird, so könnte πύγαργος (Weissschwanz) wohl Mota- 


49. 


οὐ. 


51. 


90 


οἶδα alba, die weisse Bachstelze, σχοίνιλος (815 ein sich in Binsen auf- 
haltender Vogel, Lindermayer Ὁ. 81), Motacilla melanocephala , die 
schwarzköpfige Bachstelze und χίγχλος die graue Bachstelze, Motaeilla 
boarula, sein. Wenn es auch wahrscheinlich ist, dass unter jenen drei 
Namen Bachstelzen zu verstehen sind, so ist die angegebene Bestimmung 
der Arten natürlich sehr problematisch. 


χιννάμωμον ὄρνεον. 
ein Vogel, der sein Nest aus Zimmet auf sehr hohen Bäumen baut, ist 
ein fabelhaftes Thier. Eine andere Fabel erzählt Yerodot OL, 111. 


ALTTA. 

Der häufige Wechsel der Stimme, das Sammeln eines Vorrathes von 
Eicheln haben schon Gloger (Dissert. p. 41) bestimmt, den Eichel- 
heher, Corvus glandarius oder Garrulus glandarıus darunter zu 
verstehen, wozu noch kommt, dass derselbe jetzt in Griechenland noch 
χίζα heisst (υ. d. Mühle p. 51). Auch die Angaben über den Nestbau 
stimmen damit überein, indess wird die höchste Zahl der Eier nicht auf 
9, sondern nur auf 7 angegeben. De generatione IV $97 heisst es χίττα 
habe viele, aber sehr kleine Junge. Was Sundevall bewogen haben mag 
darunter die Elster, Pica Europaea zu verstehen (p. 125) ist aus seinen 
Worten nicht zu entnehmen. 


χίχλη; Ἶ 


Welcher Vogel damit gemeint sei, wird zunächst durch den Beinamen 
der einen Art ἰξοβόρος, Mistelfresser, angezeigt; Mistelsamen werden 
von der Misteldrossel, Zurdus viscivorus gefressen, dass diese mit χίχλη 
ἰξοβόρος gemeint sei, dafür spricht ziemlich die angegebene Grösse — 
χίττα (s. Nr. 50 Eichelheher). 


. Von einer zweiten Art, rpıyas, heisst es, sie habe eine scharfe Stimme 


(ὀξὺ φϑέγγεται) und sei so gross wie χόττυφος (8. Nr. 62 Amsel) , was 
auf Turdus musieus, die Singdrossel passt, welche nach Zindermayer 
p. 85 die häufigste Drossel in Griechenland ist und nach v. d. Mühle 
p. 62 daselbst τζήχλα nach Erhard p. 47 τζίγλα, beides tschichla 
gesprochen, heisst. 


. Von der dritten Art, ἰλλάς oder ἰλιάς, wird gesagt, sie sei die kleinste 


χίχλη und weniger bunt. Als kleinste Drosselart würde sie die Roth- 
drossel, Turdus tliacus sein, indess ist diese eher mehr als weniger bunt, 
wie die beiden andern. Da Athenaeus 11, 68 (65°) bei dem Citat des 
Aristoteles diese Worte nicht hat, so sind die Worte vielleieht nicht 
richtig; bunt scheint für die Drosseln überhaupt kein passender 
Ausdruck. 


Was von dem Nestbau der χίχλα! gesagt ist, passt nur theilweise: 
es ist richtig, dass die Drosseln ihr Nest auf Bäumen bauen und Lehm, 
Erde u. s. w. dazu verwenden, indess brüten sie nicht in Griechenland, 
sondern nördlicher und von reihenweiser Anordnung ist auch nichts 
bekannt, ebensowenig aber auch von einem andern Vogel. Ebensowenig 
passt die Angabe, dass sie sich wenige Tage verbirgt, da sie nur den 
Winter in Griechenland zubringt. Die Bestimmung ist daher nichts 
weniger als sicher. 


92. 


53. 


94. 


99. 


97 


χνιπολόγος. 

Er wird gleich nach dem χελεός (8. Nr. 44 Grünspecht) genannt und 
als ein kleiner Vogel von der Grösse der ἀχανϑυλλίς (5. Nr. 12 Beutel- 
meise), grau und gefleckt,, welcher wenig singt und in das Holz pickt, 
beschrieben. Ein Specht kann darunter der Grösse wegen nicht ver- 
standen werden, Gloger bestimmt ihn daher als Certhia famiharis, Baum- 
läufer, worauf alles passt. Dann ist χέρϑιος (5. Nr. 46) ein andrer Vogel. 


χόχχυξ. 

Die Angabe, dass dieser Vogel seine Eier in die Nester anderer klei- 
nerer Vögel lege, um sie ausbrüten zu lassen , genügt zur Charakterisi- 
rung des Kuckuks, Cueulus eanorus, welcher in Griechenland vorkommt 
und daselbst jetzt χοῦχος heisst (v. d. Mühle p. 28, Lindermayer Ὁ. 39). 
Auch die übrigen Angaben, dass er von der Grösse eines Habichts sei, 
aber gefleckt nicht gestreift, dass er ihm im Fluge ähnlich sei, dass er 
sich nur im Frühjahr in Griechenland aufhält, stimmen dazu. Indess 
kann man daraus, dass er seine Eier auch in das Nest der φάψ (8. Nr. 88°) 
legen soll, vermuthen, es sei hier nicht vom Cueulus canorus, sondern 
vom Oueulus oder Coceystes glandarius, dem Heherkuckuk die Rede; 
auch dieser kommt in Griechenland vor (Zindermayer p. 40) und legt 
nach Drehms (Thierleben IV p. 202) vielfach bestätigten Beobachtungen 
seine Eier in das Nest der Nebelkrähe oder der Elster. Indess ist 
diese Annahme nicht nöthig, da Brehm 1. ὁ. p. 197 die Ringeltaube 
unter denjenigen Vögeln aufführt, in deren Nester Cueulus canorus seine 
Eier legt. 


χολλυρίων. 

Ist nach den Angaben, dasser dasselbe fresse wie χόττυφος (8. Nr. 62 
Amsel), so gross wie diese oder die Turteltaube sei, hauptsächlich im 
Winter gefangen werde, aber immer sichtbar sei, unbestimmbar. Glogers 
(p. 7) Vermuthung, dass damit der Krammetsvogel, TZurdus paris 
gemeint sei, ist nicht zu rechtfertigen. 


χολοιός. 

Als ein Vogel, welcher zu den χοραχώδη (s.Nr. 58 den rabenartigen 
Vögeln) gerechnet und zahm gehalten wird (de generat. III ὃ 66), 
welcher nach Aesop von der Grösse einer Taube, kleiner als ein Rabe, 
von dunkler und unscheinbarer Farbe ist, kann er, da χορώνη (8. Nr. 61) 
die Krähe ist, nur die Dohle sein. Es werden aber drei Arten unter- 
schieden : 


. χοραχίας, 80 gross wie χορώνη und mit rothem Schnabel (φοινιχόρυγχος), 


kann nur die Steindohle, Corvus graculus oder Fregilus graculus sein. 
Sie ist überall in Griechenland Standvogel (v. d. Mühle p. 54, Linder- 
mayer Ὁ. 72) wahrscheinlich von Pyrrkocorax alpin. nicht unterschieden 
von Aristoteles. 


. der sogenannte λύχος (Wolf) oder Auxıos. Da alle weiteren Angaben 


fehlen, ist eine Bestimmung nicht möglich. Vielleicht ist damit die 
gemeine Dohle, Corvus monedula gemeint. 


. der kleine, der Schmarotzer , Possenreisser oder Altardieb ; gleichfalls 


gänzlich unbestimmbar. 


Aristoteles. I. 7 


50. 


Ὁ. 


58. 


59. 


60. 


98 


Nach Gloger soll ὁ = Corvus pyrrhocorax, ὁ — Corvus monedula 
sein (p. 39). Seine Deduetion ist: an die Altäre kann nur der gehen, 
welcher in Städten oder wenigstens in Dörfern wohnt; das ist der Fall 
mit der kleinsten Dohle, Corvus monedula. (Indess ist Corvus monedula 
kaum kleiner als Corvus graeulus.) Da nun keine Dohlenart weiter bleibt, 
so muss λύχος — Corvus pyrrhocorax sein! 


χολοιὸς στεγανόπους. 
Dieser komnt in Lydien und Phrygien vor. Wenn χόραξ χαλούμενος 
's. ΝΥ. ὅ9) der Kormoran, PAalacrocorax carbo ist, so ist es höchst 
wahrscheinlich, dass unter dem χολοιὸς steyavoroug ein kleinerer ähn- 
licher Vogel zu verstehen sei, und ein solcher wäre die in Griechenland 
nicht seltene Zwergscharbe, PAalacrocorax pygmaeus (Halieus pygmaeus 
Pallas) v. d. Mühle p. 131, Lindermayer p. 167. 


χολυμβίς. 


Wird nur unter den στεγανόποδα aufgeführt und ausserdem als ein 
geflügeltes Thier genannt, welches seine Nahrung und seinen Aufenthalt 
im Wasser hat. Athenaeus erwähnt IX p. 52 (395) die μιχρὰ χολυμβίς 
als kleinsten Wasservogel, woraus Sundevall p. 156 schliesst, dass damit 
Podiceps minor, und weiter, dass mit zoAuußtz des Aristoteles ein grös- 
serer Podiceps gemeint sei. Es kommen in Griechenland vor: Podiceps 
minor, auritus und eristatus, sowie Colymbus septentrionalis. v. d. Mühle 
p. 134, Zindermayer p. 169. Eine Bestimmung ist nicht möglich. Da 
Podiceps minor vorzüglich oft und lange taucht, so ist dieser vielleicht 
vorzugsweise χολυυβίς d. ἢ. Taucher genannt worden. s. Nr. 42 χαταρ-- 
ρᾶχτης. 5 
χόραξ. 

Als ganz schwarzer Vogel, welcher bisweilen ganz weiss vorkommt 
(de generat. V $ 71), mit starkem Schnabel (de partibus II, I p. 120 
Frtzs.), ohne ein Raubvogel zu sein, welcher 20 Tage brütet, mehr als 
zwei Eier legt, mit Habichten kämpft, in der Nähe der Städte lebt und 
Standvogel ist, kann er kaum etwas anderes sein als der Rabe, corvus 
corar, welcher auch jetzt in Griechenland und auf den Cycladen als 
Standvogel häufig ist und χύραξ, χοραχάς und χόρχοραξ heisst. v. d. 
Mühle p. 53, Lindermayer Ὁ. Tl, Erhard p. 45. Ob sich die Raben 
schnäbeln (de generatione ΠῚ $ 66), darüber haben wir keine Angaben 
finden können. 


χόραξ χαλούμενος. 

Ein Wasservogel mit Schwimmfüssen, von der Grösse eines Storches 
(πέλαργος 5. Nr. 85), aber mit kürzeren Beinen, schwarz, der einzige 
Wasservogel, welcher auf Bäumen sitzt und nistet. Dies kann nur der 
Kormoran oder Wasserrabe, PAalacrocorax carbo und Phalacrocorax gra- 
culus, die wohl von Aristoteles nicht unterschieden worden sind, sein, 
welche beide in Griechenland und auf den Cyeladen nicht selten sind. 
v. d. Mühle p. 130, Lindermayer p. 166, Erhard p. 45. Sie heissen 
jetzt beide auf den Cyeladen χαλιτζαχοῦ. Wir übersetzen »Wasser- 
rabe«. 


χορύδαλος -π-- χόρυδος — χορυδών. 
χόρυδος und χορύδαλος scheinen völlig gleichbedeutend zu sein; 


61. 


62. 


63. 


99 


Aesop braucht χορύδαλος, Aristopkanes χόρυδος, Aelian beides. Ob xopu- 
öwy eine andere Form ist, oder etwas anderes bedeutet, ist unbestimm- 
bar. Nach Hesyehius sind alle drei gleichbedeutend. Ein häufiger Vogel, 
welcher sich an der Erde aufhält, daselbst nistet, sich im Staube badet, 
nicht auf Bäumen sitzt, in dessen Nest der Kuckuk legt. Es giebt zwei 
Arten, die eine mit einem Busche (λόφος) ; die andere in Schaaren, nicht 
einzeln, ohne Busch , sonst der ersten ähnlich, aber kleiner, wird 
gegessen. Da auf den Cycladen auch jetzt χορυδαλός die Haubenlerche, 
Alauda eristata heisst (Erhard p. 44) und dieselbe auch im übrigen 
Griechenland Standvogel ist, so ist wohl dieser Vogel mit der ersten Art 
gemeint. Die zweite Art ist dann die Feldlerche, Alauda arvensis, welche 
in grossen Schaaren zum Winter nach Griechenland kommt und gesell- 
schaftlich in grossen Flügen lebt. v. d. Mühle Ὁ. 36 und Lindermayer 
p. 49. Zu dieser Bestimmung passen alle Angaben. 


χορώνη. 

Ein oft erwähnter Vogel, welcher in der Nähe der Städte lebt, Stand- 
vogel ist, mit χολοιός 5. Nr.55 und χόραξ 5. ΝΥ. ὅ8 εἰσ εν ταν genannt 
wird, alles frisst (rausaycv), so gross wie χοραχίας (5. Nr. 55% Stein- 
dohle) ist, für die Jungen gut sorgt und sie noch füttert, wenn sie schon 
fliegen können. Dies passt alles auf die Rabenkrähe, Corvus corone, 
welche auch jetzt in Griechenland χορῶνα (Erhard p. 45) oder χουροῦνα 
υ, d. Mühle p. 52) heisst; indess wird dieser Name auch der Nebel- 
krähe, Corvus cornix und der Saatkrähe, Corvus frugilegus gegeben, 
welche wohl auch zu Aristoteles Zeit nicht besonders unterschieden 
worden sind. Corvus corone und Corvus cornix sind Standvögel in Grie- 
chenland, Corvus frugllegus Wintervogel. 


χόττυφος. 

Ein schwarzer Vogel mit gelbrothem (Konad) Schnabel, von der 
Grösse der τριχάς (5. Nr. 51® Drossel), welcher ein Nest aus Moos mit 
sammt den Wurzeln baut und inwendig mit Haaren und Wolle bedeckt, 
zweimal des Jahres brütet, das erste Mal sehr früh, und offenbar häufig 
gewesen ist, da vier andre Vögel (tpıyas, zuavos, λαΐός, Ψάρος) mit ihm 
an Grösse verglichen werden. Es kann damit nur die Amsel, 7Zurdus 
merula gemeint sein, welche auch jetzt in Griechenland χότζιφος (Erhard 
p. 45, v. d. Mühle p- 63) heisst , wofür auch noch Folgendes spricht: 
Aristoteles erwähnt eines zweiten χόττυφος, welcher weiss sei (ἔχλευχος) 
und ausschliesslich in Kyllene in Arkadien vorkomme. Lindermayer aber 
giebt p. 856 an: . .. »nicht blos im Olivenwald bei Athen wurde eine 
ganz weisse Amsel geschossen, die im Museum aufbewahrt ist, sondern 


᾿ diese Amselkakerlake ist auf dem Kyllene-Gebirge im Peloponnes ziem- 


lich häufig, eine Thatsache, deren schon Aristoteles erwähnt«. 


χρέξ. 

Nach de partibus IV, 12 Frizs. p. 254 ist dies ein langbeiniger Vogel 
mit verkümmerter Hinterzehe — nach der Thier geschichte Feind des 
ἐλεός, χόττυφος und χλωρίων, kampfsüchtig, geschickt im Erwerbe 
seines Futters und ein Vogel von schlechter Vorbedeutung; nach ihm 
wird σίττη (Nr. 97) genannt. Von den Vögeln ohne Hinterzehe (Chara- 
driadae Fig. und Calidris) haben Oedienemus erepitans und Himantopus 
rufipes, auf die uns Herr Prof. Grube aufmerksam machte, ziemlich 


7* 


100 


lange Beine; da wir unter yapadpıos (Nr. 115) den Oedienemus erepitans 
vermuthet haben, so würde Zlimantopus rufipes, der grauschwänzige 
Stelzenläufer übrig bleiben, auf welchen die Angabe recht wohl passt. 
Of. Naumann VL p. 194, Abbildung Taf. 203. v. d. Mühle, Erhard 
und Zindermayer führen nur Himantopus ostralegus an. 


64. χύανος. 

Ein Felsvogel, kleiner als χόττυφος (n° 62 Amsel), etwas grösser als 
σπίζα (n? 101 Sperlingsart), mit grossen Füssen, Beinen, denen des 
πιπώ (n° 28 Specht) ähnlich, dünnem und langem Schnabel, ganz und 
gar blau (χυανοῦς), welcher an den Felsen emporklettert. Bis auf die 
Farbe würde Alles zu Tiehodroma muraria,, oder Certhia muraria, den 
Mauerläufer passen, welcher, wiewohl selten, in Griechenland vorkommt 
(Zindermayer p. 76). Indess ist diese Deutung Glogers (p. 16) und Sun- 
devalls (p. 122) wegen der Farbe, die ja auch im Namen ausgedrückt ist, 
ganz unmöglich. Es scheint uns kein Grund vorhanden, Bölons Deutung, 
dass damit Turdus cyanus oder Petrocichla cyana gemeint sei, nicht anzu- 
nehmen, da die Blauamsel oder die Blaudrossel, wenigstens das Männ- 
chen, ganz und gar blau ist, viel an Felsen und Mauern herumklettert, 
einen 10 Linien langen ziemlich dünnen Schnabel und allerdings nur 
mässig starke Zehen hat, auch in Griechenland häufig vorkommt und 
auch zahm gehalten wird v. d. Mühle p. 62, Lindermayer Ὁ. 83. Sie 
ist von Turdus saxatılıs oder Petrocichla saratiks sehr verschieden. cf. 
Naumann I p. 341 Tafel 72. ᾿ 


65. χύχνος. 

Die Sage von dem Singen dieses Vogels gegen sein Lebensende, in 
Verbindung damit, dass er unter den Vögeln mit Schwimmfüssen genannt 
wird, welche an Seeen und Sümpfen in Schaaren leben, dass er mit dem 
Adler kämpfen und ihn sogar besiegen soll, lassen keinen Zweifel, dass 
der Schwan, Cygnus musicus gemeint sei, welcher in ganz Griechenland 
und auf den Cyeladen häufig ist, auch in Griechenland brütet (v. d. 
Mühle p. 119, Lindermayer p. 156, Erkard p. 61) und jetzt χύχνος 
heisst, auf den Cyceladen auch χοῦλος. 


66. χύμινδις — χαλχίς. 

Ein Vogel von der Grösse des ἱέραξ φασσοφόνος (8. Nr. 37° Hühner- 
habicht?), lang und schmächtig, schwarz von Farbe, haust im Gebirge, 
ist selten zu sehen; heisst auch χαλχίς (Homer Ilias XIV v. 291). Ist 
nicht bestimmbar. ‚Sundevall p. 163 vermuthet, dass Ibis faleinellus 
damit gemeint sei, den wir unter dem schwarzen ἶβις (s.Nr. 36) verstan- 
den glaubten und der doch nieht in Wäldern sich aufhält — eher könnte 
man an Zeirao urogallus oder tetrix denken; T. urogallus kommt in 
Griechenland vor (v. d. Mülle p. 84), doch ist 7'. tetrix bis jetzt noch 
nicht daselbst beobachtet worden. 


67. χύχραμος. 

Von ihm wird nur gesagt, er ziehe mit den ὄρτυγες (s. Nr. 82 Wach- 
teln) fort und wenn die Jäger seine Stimme hörten, da er bei Nacht die 
Wachteln aufriefe, so wüssten sie, dass sie nicht mehr blieben. Man 
kann darnach nur an Crex pratensis, den Wachtelkönig denken, und 
Lindermayer giebt auch p. 128 an: »die Neugriechische Sprache bezeich- 


68. 


69. 


70. 


101 


net ihn ebenso wie die Deutsche mit dem Namen Wachtelführer 
und die Jäger wissen es ganz genau, dass während des Wachtelzuges 
in jeder Nacht, wo diese Vögel an unserm Strande ankommen, jedesmal 
ein Wachtelkönig an der Spitze dieser geflügelten Armee steht«; doch 
nennt er den neugriechischen Ausdruck nicht, ebensowenig v. d. Mühle, 
und Zrhard giebt den jetzigen Namen p. 51 »peöryouakın« an. Eine 
Bestimmung des Vogels ist sonst nicht möglich. 


λαεδός. 

Bewohnt Felsen und Berge, ist Freund des χελεός (5. Nr. 28. 44 
Grünspecht) — sonst wird nichts von ihm gesagt. 
λαϊός. 


Dem schwarzen χόττυφος (5. Nr. 62 Amsel) ähnlich, aber etwas klei- 
ner, hält sich an Felsen und Ziegeln auf, hat aber nicht einen rothen 
Schnabel. Vielleicht ist damit die Steindrossel, Petrocichla saxatılıs 
gemeint, da der Mauerläufer, Certhra muraria zu klein ist. Gloger glaubt 
darunter die Blaudrossel, Petrocichla cyanus verstehen zu müssen (p. 12) 

«und ebenso Sundevall p. 109. Nur eine mangelhafte Unterscheidung 
von Petrocichla saxatılhs und cyanus macht es erklärlich, dass beide 
Autoren den nicht blauen Baumläufer zum χύανος, und die Blaudrossel 
zum λαϊός, dessen Farbe nicht angegeben wird, machen wollen. Die 
Steindrossel ist häufig in Griechenland v. d. Mühle p. 61, Lindermayer 
p. 83, und ihr Aufenthalt an Felsen, ihre Grösse entsprechen den obigen 
Angaben, die freilich für eine sichere Bestimmung zu mangelhaft sind. 


λάρος. 

Vögel, welche an Seeen und Flüssen und am Meere leben von Thieren, 
die an das Ufer gespült werden, welche 2—3 Eier legen und dieselben 
auf Felsen am Meere ausbrüten, von denen die einen weiss, die andern 
grau sind, müssen wohl Möven, Zarus oder Sterna sein, welche in Grie- 
chenland häufig sind und auch jetzt γλάρος heissen (v. d. Mühle p. 137, 
Lindermayer Ὁ. 172 u. f., Erhard p. 45). Eine genauere Bestimmung 
der sehr schwer zu unterscheidenden Mövenarten ist nicht möglich und 
daher auch eine Bestimmung von αἴϑυια, Bpevdos u. 8. w. nicht zu 
machen. Unter dem grauen λάρος ist vielleicht die in Griechenland 
häufigste schwarze Seeschwalbe, Sterna nigra —= St. fissipes zu verstehen 
(Lindermayer Ὁ. 181), von der Bechstein eine schöne Abbildung II Taf. I 
giebt. 2 


λιβυός 
wird nur als Feind des χελεός (Nr. 28. 44 Grünspecht) angeführt. 


. λόχαλος 


nur unter den Vögeln, welche Anhänge am Darme haben, genannt. 


μαλαχοχρανεύς. 

Trotz der genauen Beschreibung, dass er etwas kleiner als χίχλη 
(Nr. 51 Drossel) sei, einen grossen knorpelartigen Kopf, starken kleinen 
und runden Schnabel habe, von Farbe grau, gut zu Fuss und schlecht 
im Fliegen sei, dass er sich immer wieder auf dieselbe Stelle setze und 
auch daselbst gefangen werde, dass er mittelst der Eule gefangen werde 


7:1: 


78. 


102 


— ist der Vogel nicht bestimmbar. Man hat auf den Dompfaff, Pyr- 
rhula rubicilla oder vulgarıs, auf den Eichelheher, Garrulus glandarius, 
auf den kleinen Würger, Zanius minor gerathen, aber alle diese Vögel 
haben nur einzelne der oben angegebenen Eigenschaften. 


μελαγχόρυφος --- συχαλίς. 

μελαγχόρυφος wird mit συχαλίς zusammen unter den würmerfressen- 
den Vögeln aufgeführt und zwar gleich hinter den αἰγίϑαλοι (5. Nr. 3 
Meisen), er legt 17 bis über 20 Eier, nistet in Bäumen (ἐν δένδρεσιν) und 
soll derselbe Vogel wie suxaktssein durch Veränderung seines Gefieders. 
Der Name deutet ferner auf einen Vogel mit schwarzem Oberkopf — 
alles das passt auf Parus palustris, die Sumpfmeise, welche in Griechen- 
land vorkommt und auch daselbst brütet. v. d. Mühle p. 49, Linder- 
mayer Ὁ. 66. Was für ein Vogel unter συχαλίς verstanden sein könne, 
ist nicht bestimmbar, und auch Aihenaeus Angabe U, 69 (p. 65°), dass 
der eine αἰγίϑαλος, welcher sonst ἐλαιός oder πιρίας, zur Zeit, wo die 
Feigen reifen, aber συχαλίς heisse und dass es zwei Arten gäbe, den 
συχαλίς und μελαγχόρυφος, kann höchstens wahrscheinlich machen, dass 
unter συχαλίς auch ein Parus zu verstehen sei. (Wegen des Fehlens der 
Zungenspitze nehmen wir Sundevalls Conjeetur an, dass die betreffenden 
Worte auf ἔποψ zu beziehen seien p. 116.) 


ϑελεαγρίς. 

Von diesem findet sich nur die Angabe, seine Eier seien gefleckt 
(χατεστιγμένα) : indess giebt Atkenaeus eine genaue Beschreibung der 
μελεαγρίς nach den Angaben des Alytos aus Milet, eines Schülers des . 
Aristoteteles, XIV ec. 71 (p. 655°), wonach es nicht zweifelhaft sein 
kann, dass darunter Numida Meleagris, das Perlhuhn zu verstehen sei, 
dessen Eier gefleckt sind (BeeAstein Naturgesch. II p. 464). 


μέροψ. 

Die Angaben, dass er sein Nestin Erdlöchern baue, welche oft 4 Ellen 
(6—7 Fuss) tief seien und an weichen Abhängen angebracht, dass er 
6—7 Eier lege, dass er unten gelb, oben blau wie ἁλχυών (s. Nr. 14 
Eisvogel) und an den Spitzen der Flügel roth sei, dass er die Bienen 
beschädige, können sich nur auf den Bienenfresser, Merops apiaster be- 
ziehen, welcher in Griechenland häufig ist und jetzt μελισσουγός heisst 
(υ. d. Mühle p. 32, Erhard p. 51, Lindermayer p. 44). cf. Naumann V 
p. 462 Taf. 143. 


νῆττα. 

Als schwerer Vogel mit Schwimmfüssen, mit weiter Speiseröhre und 
Anhängen am Darme würde er zunächst nur zur Familie der Anatidae 
gehören, da er aber nach Atkenaeus IX, 52 und Aelian V, 33 als ein 
bekannter, zahm gehaltener Vogel anzusehen ist, so kommt man durch 
Ausschluss zu der sehr wahrscheinlichen Annahme, dass darunter die 
zahme Ente, Anas boschas domestica zu verstehen sei. Alle Enten heissen 
jetzt ἀγριοπάπια v. d. Mühle p. 122 und Erhard p. 47. 


οἰνάν ϑη. 
Dass der von Manchen so genannte Vogel mit dem Aufgange des 
Hundssternes (Σειρίου; verschwindet und bei seinem Untergange wieder- 


12. 


80. 


81. 


82. 


109 


kommt, dass er bald die Hitze, bald die Kälte flieht, genügt nicht zur 
Bestimmung des Vogels. Saricola oenanthe, welchen Belon (de la nature 
des oiseaux Liv. VIlc. 12, darunter vermuthet, kommt wie sehr viele 
Vögel mit den Frühlingsaequinoctien nach Griechenland, brütet daselbst 
und zieht mit den Herbstaequinoctien wieder ab, kann es also nicht sein. 


οἶστρος. 
Wird nur unter den würmerfressenden Vögeln genannt und ist daher 
unbestimmbar. 


ὀρόσπιζος. 

Ist der σπίζα (5. Nr. 101) ähnlich und von gleicher Grösse, hat einen 
blauen Hals (χυανοῦν) und haust auf Bergen. Vermuthlich ist dies das 
Blaukehlchen, Zusciola suecica, welches allerdings von Zindermayer 
p. 104 nur als seltener Passatvogel angeführt wird. 


ὀρτυγομήτρα. 

Geht gleichzeitig mit den Wachteln (s. n° 82. ὄρτυξ) fort und ist von 
Gestalt den Sumpfvögeln ähnlich. Man kann wie bei χύχραμος (Nr. 67) 
nur an Crex pratensis, den Wachtelkönig denken. Die Vögel des Genus 
Ortygometra sind Standvögel in Griechenland (Zindermayer p. 128 u. f.). 
Nach Alexander Myndius (Athenaeus IX, 48 p. 393) ist ὀρτυγομήτρα so 
gross wie eine Turteltaube, hat lange Beine, pflanzt sich schwierig 
fort (δυσϑαλής) und ist furchtsam, was auf Orex pratensis nicht gut 
passt. 


ὄρτυξ. 

Bir schwerer, nicht gut fliegender Vogel, welcher sich nicht auf 
Bäume setzt, auf der Erde nistet, ohne ein eigentliches Nest zu bauen, 
dessen Junge, wenn sie ausgekrochen sind, alsbald ausgeführt werden, 
welcher aber gleichwohl grosse Züge macht, auf denen er im Frühling 
und im Herbste nach Griechenland kommt, welcher als allgemein bekannt 
besprochen wird — kann er nichts anderes als die Wachtel, Ortygion 
coturnix sein, welche auch jetzt in Griechenland ὀρτίχι oder ὀρτύχιον 
heisst, Anfang September, so wie Ende März massenhaft einfällt und in 
grosser Menge gefangen wird (v. d. Mühle p. 87, Erhard p. 5i, Zin- 
dermayer p. 125). Auch die Bemerkung, dass einige Wachteln den 


- Winter in Griechenland an sonnigen und geschützten Orten zubringen, 


bestätigen Zindermayer und Erhard (p. 49 und 50) 


. 
͵ 


83. ὄρχ!λος. 


Wird nur einmal als Feind der γλαύξ (8. Nr. 25) genannt. Wenn er 
ein andrer Vogel als τρόχιλος (5. Nr. 108) ist, ist er ganz unbestimmbar. 
Er wird noch genannt bei Aristophanes ("Üpvyıdes v. 569) bei dem aber 
auch τρόχιλος vorkommt. 


84. πάρδαλος. 


Ist immer nur in Schaaren, nie vereinzelt zu sehen, an Grösse gleicht 
er etwa dem Pyrol (χλωρίων) und der Blaudrossel (χύανος;, ist schnell- 
füssig und fliegt nicht schlecht, schreit viel und nicht unangenehm (βαρύ). 
Turner (Gessner) und Sundevall (p. 147) vermuthen, dass damit der 


gelbgefleckte Regenpfeiffer, Charadrius plwvialis, gemeint sei, welcher 


85. 


80. 


87. 


104 


etwa die Grösse einer Turteltaube hat, dessen gelbe Flecke (daher 
πάρδαλος) man erst bei genauer Besichtigung wahrnimmt (?) und welcher 
auch in Griechenland immer in Schaaren vorkommt {v. d. Mühle p. 96, 
Lindermayer p. 134), gut laufen und fliegen kann. Diese Bestimmung 
ist aber sehr unsicher. 


πέλαργος. 

Τα δες Wasser lebender Vogel, mit langen Beinen, welcher in der 
Nähe der ἐρωδιοί (Nr. 34 Reiher) und γέρανοι (Nr. 24 Kranich) ange- 
führt wird, welcher im Winter sich verbergen soll, von dem man erzählt, 
dass die Jungen ihre Eltern ernährten, und welcher als ein bekannter 
Vogel behandelt wird. Aus den übrigen Schriftstellern wird es höchst 
wahrscheinlich, dass damit der Storch, Oticonia gemeint sei, welcher in 
Griechenland nicht selten ist und jetzt λέλεχι (v. d. Mühle p. 117) oder 
λέλεχας (Erhard p. 52) heisst. Dass er sich im Winter verberge und. 
nicht fortziehe ist bis in neuere Zeit behauptet worden, da er, wo nicht 
viele beisammen sind, unbemerkt verschwindet. Auch Zindermayer 
p. 154 sagt: »Sein Abzug nach dem Süden wird kaum bemerkt, den 
Winter hindurch hat ınan noch keinen beobachtet«. 


πελεχάν. 

Die Angaben, dass die πελεχᾶνες vom Strymon nach dem Ister flögen 
um daselbst zu brüten und zwar in grossen Schaaren, und dass sie die 
grossen glatten Flussmuscheln verschluckten und nachher ausspieen, um 
das Fleischige aus den dann klaffenden Muscheln herauszufressen, pas- 
sen gar nicht auf unsern Pelikan, den Pelecanus erispus und onocrotalus. 
Denn P. erispus ist sehr häufig in Griechenland und in der Peloponnes 
und brütet daselbst v. d. Mühle p. 132 und Lindermayer Ὁ. 168). 
Sie fressen auch fast nur Fische und zwar in ungeheurer Menge. Aller- 
dings heisst der Pelekan jetzt πελεχάνι oder σαχάς und wird von Aristo- 
teles einmal zwischen χύχνος und μιχρὸς χήν genannt, was indess beides 
nichts beweist. Denn βελόνη z. B. bedeutet bei Aristoteles einen Syn- 
gnathus, jetzt den Hornhecht Belone. An jener Stelle aber steht vor 
χύχνος ἐρωδιός und diese vier Vögel werden als ἀγελαῖοι aufgeführt. 
Wenn wir auch nicht angeben können , welcher Vogel gemeint sei, 80 
können wir doch auch unsre Zweifel an der bisherigen Bestimmung nicht 
unterdrücken. van der Hoeven, Handbuch der Zoologie II p. 396 glaubt, 
dass damit der Löffelreiher, Patalea leucerodius (s. Nr. 34 ἐρωδιός) 
gemeint sei. Dass damit nicht der Pelikan gemeint sei, hat auch Brandt 
'Deseriptiones et Icones Animalium Rostiecorum 1836 p. 53 und 54) 
behauptet, und schon lange vor ihm Gessner (Aves p. 665). Dass eine 
Reiherart damit gemeint sei, dafür spricht die Angabe über die Behand- 
lung der Muscheln, indem Naumann vom Fischreiher, Ardea einerea 
IX p. 46 sagt, dass er die Muscheln frisst und dann ausspeit und p. 49: 
»Mein Vater fand die Anodonta eygnea in der zum Sack ausgedehnten 
Unterkehle. Vermuthlich wartet der Reiher ab, bis die Muschel, von 
der Wärme ermattet , ihre Schaalen aufklafft, wo er sie ausspeiet und 
so zum Thiere gelangen kann«. 


πέρδιξ. 
Es ist ein schwerer nicht gut fliegender Vogel, welcher, wie ὄρτυξ, 
ein sehr unvollkommenes Nest auf flacher Erde baut, in dasselbe legt 


105 


und brütet und die Jungen sehr bald nach dem Ausbrüten ausführt ; sie 
legen 10 — 16 weisse Eier; die Männchen sind sehr hitzig bei der Be- 
gattung und schreien sehr bei ihren Kämpfen — an manchen Orten 
τρίζουσιν, an andern χαχχαβίζουσιν. Es werden viele Jagdgeschichten 
von πέρδιξ erzählt, so dass der Vogel offenbar sehr häufig gewesen sein 
muss. Sie leben in Schaaren (ἀγέλῃ). Diese Angaben passen vollkommen 
auf Perdix graeca oder saxatılıs, das Steinhuhn, welches trotz der scho- 
nungslosen Jagd auf dasselbe sehr häufig in Griechenland ist und dort 
unser Rebhuhn vertritt. Es heisst auch jetzt πέρδιχα (v. d. Mühle p. 86, 
Lindermayer p. 124, Erhard p. 45 u. 60.) Die Verschiedenheit des 
Rufes τρίζειν und χαχχαβίζειν deutet darauf hin, dass unter πέρδιξ so- 
wohl Perdix graeca, das Steinhuhn, welches Chakabıis schreit (Naumann 
VIp. 554), als auch Starna oder Perdix cinerea (welches Girräh und 
Ripripri schreit) verstanden werden und beide nicht unterschieden wor- 
den seien. Nach Zindermayer Ὁ. 125 kommt »Starna einerea im Nor- 


den vor. 
88. Tepıoteposıön: περιστερά — πελειάς — οἰνάς — τρυγών — 
φάττα --- var. 


Sie sind durch die Angaben, dass sie körnerfressende Hausvögel sind, 
welche paarweise leben, alle Monate je zwei Eier legen und in je 
14 Tagen ausbrüten, als Tauben hinlänglich sicher bestimmt, und 
zwar ist 


a. περιστερά, die Haustaube, Columba livia domestica. 


ὃ. πελειάς steht jedenfalls der περιστερά am nächsten, denn es wird beson- 
ders hervorgehoben, dass sie von dieser verschieden sei, und zwar 
kleiner als περιστερά, dunkel (μέλας) roth- und rauhfüssig. Sie zieht 
fort, ist nicht Standvogel; wird nicht so leicht zahm’als περιστερά und 
wird ihres Aussehens wegen nicht gehalten. (Eigenthümlich verwirrt 
finden sich diese Angaben bei Athenaeus IX c. 50, p. 394°.) Zu dieser 
Beschreibung stimmt weder Columba livia, die Feldtaube, noch Columb« 
oenas, die Holztaube. Gloger, welcher diese letztere Annahme macht, 
hat den ganz klaren Text: ἐλάττων ἢ πελειάς Υ ὃ 43 in unverantwort- 
licher Weise verdreht, damit πελειάς grösser würde als περιστερά. — 
Sie scheint uns völlig unbestimmbar, doch können künftige Beobachtungen 
vielleicht Aufklärung bringen, eine Hoffnung, zu der uns eine Anmer- 
kung von der Mühle's p. 82 Anlass giebt. »Ich muss hier (zu Columba 
Zivia) eine Taube beschreiben , die ich zweimal ganz gleich gezeichnet 
mit andern Wildtauben erhielt. Die ganze Taube ist rostbraun, Schweif 
und Brust schwärzlich, letztere mit Purpurschiller, After weiss, Bürzel 
und Oberschwanzdeckfedern schieferblau, Füsse scharlachroth. Im 
gezähmten Zustande habe ich diese Färbung nie bemerkt.« 


6. οἶγάς ist etwas grösser als περιστερά, aber kleiner als φάψ, kommt im 
Herbste besonders nach Griechenland, und wird beim Trinken gefangen ; 
sie kommt mit den Jungen. Die Grösse stimmt zur Holztaube, Columba 
oenas, 80 wie von der Mühlens Angabe p. 82, dass sie auf ihrem Herbst- 
zuge häufig in Olivenwäldern vorkomme. 


d. τρυγών kann als die kleinste Taubenart nur Columba turtur sein. 
Die Widersprüche über ihren Winterschlaf und ihr Fortziehen haben wir 


106 


bereits in der Zeugungs- und Entwickelungsgeschichte p. 29 der Ein- 
leitung erörtert. Die Turteltauben bleiben nach von der Mühle p. 83 
und Zindermayer Ὁ. 120 den Sommer über in Griechenland und ziehen 
im Herbste, schon im September, aber zum Theil im October wieder 
fort. Sie heissen jetzt τρυγώνιον oder τριγόνι. 


ὁ. φάττα und gab. Obgleich φάττα und φάψ VIII ἃ 45 hintereinander als 


89. 


90. 


91. 


92. 


93. 


körnerfressende Vögel genannt werden, so zeigt doch dieser Paragraph, 
so wie ὃ 55 und ὃ 56 von Lib. IX und die Angabe in Bezug auf die 
Grösse, dass φάττα und zar) vollständig gleichbedeutend sind. Es wird 
mit beiden Worten die grösste Taubenart bezeichnet, welches die Rin- 
geltaube, Columba palumbus ist; alles, was von φάττα und φάψ 
sonst gesagt wird: der Aufenthalt auf Aeckern, das schaarenweise Ab- 
ziehen im Herbste, dass sie zweimal des Jahres je zwei, höchstens drei 
Eier legen, die Jungen unbefiedert sind (de generatione IV $ 97), sie 
sich beim Brüten ablösen, passt alles auf die Ringeltaube, welche in 
Griechenland häufig ist und jetzt φάσα heisst. Erhard p.47 v. α΄. Mühle 
p. 81. (Aelian III, 30 χόχχυξ.) 


πηνέλοψ 

krird unter den schweren Schwimmvögeln genannt und ist daher nicht 
bestimmbar. Nur der Scholiast zum Aristophanes (öpyıd. 1302) sagt, er 
sei der νῆττα ähnlich, aber von der Grösse einer reptstepa, und werde 
noch von Stesichoros und /bykos erwähnt. 


πίπρα 

\ 
wird nur als Feind einiger Vögel (IX, 10) erwähnt; vielleicht ist dafür 
πιπώ (5. Nr. 28a und ὁ, δρυοχολάπτης) zu lesen. 


πίφιγξ | 
wird nur als Feind einiger Vögel (IX, 23) erwähnt. 


ποιχιλίς, 
nur als Feind des χόρυδος (IX, 10) erwähnt. 


πορφυρίων. 

Als Beispiel der Vögel mit langem Halse und sehr langer Speiseröhre 
ohne Kropf, welche alle einen dünnen Koth von sich geben, und als der 
einzige Vogel, welcher schnappend trinkt, ist er jedenfalls nicht das 
Purpurhuhn, der Porphyrio hyaeinthinus (cf. Sundevall p. 144), welches 
von Athenaeus IX e. 40 p. 388° und @ unter diesem Namen beschrieben 
wird, und welches auch in Griechenland jetzt kaum vorzukommen 
scheint, v. d. Mühle p. 93, Lindermayer p. 130. Dass damit der Fla- 
mingo, Phoenicopterus roseus, auf den jene Angaben passen, gemeint ist, 
dagegen spricht, dass der Name φοινιχύπτερος und πορφυρίων bei Ari- 
stophanes vorkommen, und zwei verschiedene Vögel bedeuten , dass er 
einen eigenthümlichen Kropf an der langen Speiseröhre hat (vergl. 
Meckel, Vergl. Anat. IV p.442), und ferner, dass der Flamingo auch jetzt 
in Griechenland nicht vorkommt; dafür würde ausser dem Namen nur die 
eigenthümliche Art seines Fressens angeführt werden können, von wel- 
chem Naumann IX p. 426 sagt: »er schnattert wie eine Ente, indem er 
das Wasser und den flüssigen Schlamm durch die lamellenartigen Zähne 


94. 


96. 


IT. 


98. 


99. 


107 


treibt — er biegt dabei den Kopf so stark, dass der Obertheil des 
Schnabels auf denBoden gedrückt wird und sein unterer Theil zu oberst 
kömmt.« 
πτύγξ und ὕβρις. 

ὕβρις soll derselbe Vogel wie πτύγξ sein, welcher bei Tage sich nicht 
sehen lässt, weil er schlecht sieht , sondern Nachts jagt; er kämpft 
heftig mit dem ἀετός. Ist nach niAsar Angaben nicht bestimmbar und 
Sundevalls Vermuthung, dass darunter eine Eule verstanden sei, und 
zwar βρύας (5. Nr. 23), scheint uns völlig unbegründet. 


; πύραλις 


ist Feind von τρυγών (5. Nr. 8.8 Turteltaube), weil sie dasselbe Futter 
und dieselbe Lebensweise haben — unbestimmbar. 


πυρρούλας 

wird nur unter den Insecetenfressern genannt. Dass Sundevall p. 111. die 
Bestimmung als Zuscinia rubecula als sicher anzunehmen wagt, ist uns 
nicht begreiflich. 


σίττη. 

Diese wird gleich hinter χρέξ (Nr. 63 unbestimmbar) genannt; sie ist 
kampfsüchtig aber klug, hat viele Brut, ist gut gegen die Jungen und 
sucht ihre Nahrung, indem sie am Holze pickt. — Ob damit Siti« Eu- 
ropaea, die Spechtmeise, gemeint ist, bleibt zweifelhaft ; sie pickt zwar 
an den Baumrinden nach Insecten,, frisst aber auch Nüsse und Buch- 
eckern; legt 6— 7 Eier, was für πολύγονος etwas wenig ist; kampf- 
süchtig ist sie aber nicht. Die Bestimmung ist eben so unsicher wie die 
von χέρϑιος (Nr. 46) und χνιπολόγος (Nr. 52). σίττη könnte auch Certhia 
familiaris sein, und jene beiden eben so gut Sitta Buropaea. Die gemeine 
Spechtmeise ist in Griechenland selten (v. d. Mühlep. 51 und Lindermayer 
Ρ. 68). Sitta Syriaca ist häufiger und von S. Zuropaea nicht sehr unter- 
schieden, nur grösser, legt bis 9 Eier, klettert aber nicht an Bäumen, 
sondern an Felswänden. Eine Abbildung beider Srta findet man in der 
Fauna Italica von Bonaparte Tom. 1, Sitta. 


σχολόπαξ 

wird nur unter den Vögeln genannt, die sich nur auf die Erde, nicht 
auf Bäume setzen. Vielleicht ist es derselbe Vogel wie ἀσχαλώπας 
(s. Nr. 18), eine Schnepfenart, wozu obige Angabe sehr gut passt. 


σχώψ. 

Eine Eulenart, welche mit αἰγωλιός und ἐλεός zusammen genannt 
wird und kleiner ist als γλαύξ (s. Nr. 25, Surnia noctua, das Käuzchen), 
also eine sehr kleine Eulenart; es kann nur die Zwergohreule ‚damit 
gemeint sein, Zpsialtes scops, welche in Griechenland vorkommt (v. d. 
Mühle p. 27, Lindermayer p. 36, Erhard p. 44 und p. 57). Mit dieser 
Bestimmung har moniren auch die spätern Angaben von Alexander Myn- 
dius über φᾷ bei Athenaeus IX, 45 (gleichlautend bei Aelan XV, 28); 
Ὁ δὲ σχὼψ μιχρότερός ἐστι γὰλ αυχὸς χαὶ ἐπὶ νμολυβδοφανεῖ τῷ χρώματι 
υπόλευχα στίγματα ἔχει, δύο τε ἀπὸ τῶν ὀφρύων παρ᾽ ἑχάτερον χρόταφον 
ἀναφέρει πτερά. Nach einer zweiten Angabe des Aristoteles werden unter- 


100. 


101. 


102. 


108 


schieden ἀείσχωπες und σχῶπες, ἃ. ἢ. σχῶπες, welche immer im Lande 
bleiben, und σχῶπες, welche im Herbste zwei Tage Griechenland pas- 
siren ; letztere sind sehr fett und stumm. Die Faunisten Griechenlands 
erwähnen weiter nichts hierauf Bezügliches, als dass Zindermayer Isis 
1843 p. 331 sagt: Brachyotus palustris sei im Herbste sehr gemein in 
Ölivenpflanzungen und Eichenwäldern, im Frühjahr und Sommer habe 
er ihn nie gesehen; doch sagt Bechstein Ip. 347, »in Frankreich zögen 
sich im Frühjahr ganze Truppen von Ephialtes scops zusammen, um 
ihren Aufenthalt zu wechseln«, eine Angabe, die aus Bufon, Vögel 
(deutsch von Martini) II p. 62 oder Bufon, Oiseaux I p. 353 ent- 
lehnt ist. 


σπερμολόγος. 
Ist wahrscheinlich nur Adjeetivum zu βασιλεύς (VIII, $ 41); wenn es 
einen Vogel bedeutet, ist er unbestimmbar. 


σπίζα. 

Muss ein sehr häufiger und allgemein bekannter Vogel gewesen sein, 
da fünf andre Vögel an Grösse mit ihm verglichen werden. Er muss 
darnach etwa die Grösse eines Finken, Fringilla, gehabt haben, womit 
die einzige sonstige Angabe, dass er Insectenfresser sei, stimmt. Die 
Angabe, dass ort{a allein im Sommer in warme, im Winter in kalte 
Gegenden ziehe, ist ohne Zweifel für keinen Vogel gültig. Die gemeinsten 
Finkenarten sind jetzt in Griechenland : 1) der Stieglitz, Fr. earduelis 
(nach Zindermayer nächst dem Sperling der gemeinste Standvogel Grie- 
chenlands, zumal im Winter); 2) der Hänfling, 7%. cannabina; 3) der 
Grünling, Fr. chloris (8. YAwpts) und 4) der Buchfink, Fringilla eoelebs. 
(v. d. Mühle p. 46 und 47, Lindermayer Ὁ. 60—63.) Wenn man Fr. 
chloris ausschliesst, so würde man einen der drei andern unter σπίζα 
vermuthen können. Eine nähere Bestimmung scheint uns nicht möglich. 
Wenn Camus Ὁ. 648 sagt: le sentiment commun est, que la σπίζα est 
un pinson (Buchfink), so imponirt uns das ebenso wenig, als wenn Sun- 
devall p. 119 sagt: νσπίζα sei nach einer Tradition, die als ganz sicher 
angesehen werden kann, der Buchfink.« Möchte man doch endlich ein- 
mal aufhören, derartige Redensarten, die nur für den Laien berechnet 
sein können, in wissenschaftlichen Werken anzubringen. Völlig aus der 
Luft gegriffen ist ebenso Sundevalls Bemerkung, σπίζα sei von Athenaeus 
II e. 70 σπίνος genannt worden. Wer die Stelle nachschlägt, wird ein 
unbedingtes Vertrauen zu Sundevalls Zuverlässigkeit nicht mehr haben 
können. 


τρουϑίον — στρουϑός. 

Ein häufiger Vogel, welcher zu den kleinen gerechnet wird, τοδοῦις 
fresser ist, sich sehr schnell begattet, nackte und blinde Junge hat (de 
gener. IV Ρ. 97); die Männchen haben in der Jugend keine schwarze 
Kehle, sondern bekommen sie erst später. Diese letztere Angabe, aus 
der ein unrichtiger Schluss auf die Lebensdauer gezogen wird, weist 
auf den Sperling, Fringilla domestica, Passer domestieus hin, womit auch 
die Angaben, dass ἁλχυών (s. Nr. 14, Eisvogel) nicht viel grösser sei, 
dass Speiseröhre und Kropf nicht weit, der Magen aber gross sei, dass 
er sehr kleine rn ip habe , dass mitunter weisse στρουϑοί vor- 
kämen (cf. d. g. V $ 71), dass sie sich im Staube und im Wasser baden, 


103. 


104. 


105. 


106. 


107. 


109 


übereinstimmen. Da der Sperling auch jetzt der häufigste Vogel in 
Griechenland ist (v. d. Mühle p. 44, Lindermayer p. 57), so tragen wir 
kein Bedenken, unter srpoudos den Sperling zu verstehen. Auf den 
Cycladen heisst er jetzt sroupytrns (Erhard p. 44). Uebrigens ist der 
Feldsperling, Passer montanus, schwerlich von ihm unterschieden worden, 
auch dieser heisst jetzt σπουργίτης. 


στρουϑὸς 6 Λιβυχός. 

Ausser der Angabe, dass dieser Vogel die meisten Eier lege (cf. de 
generatione II ὃ 5) findet sich De partibus IV ο. 14 eine sehr genaue 
Beschreibung desselben, wonach er sowohl Eigenschaften eines Vogels 
als auch Eigenschaften eines Vierfüssers hat: er hat Flügel, mit denen 
er aber nicht fliegen kann, weil die Federn haarförmig (τριχώδη) sind, 
er hat die obern Augenwimpern (ef. II c. 14 zu Anfang), ist kahl an 
Kopf und Hals, der untere Leib ist befiedert, er hat zwei Füsse aber 
keine Zehen, sondern er ist zweihufig (ef. IV e. 12) und ausserordentlich 
gross. Es kann kein Zweifel sein, dass damit der afrikanische Strauss, 
Struthio Camelus, gemeint ist. Die 30 Eier, welche in das Nest gelegt 
werden, bevor das Brüten beginnt, rühren übrigens nicht von &inem, 
sondern von vier bis fünf Weibchen her. v. d. Hoeven II p. 430. Vergl. 
namentlich Brehm, Thierleben IV p. 522 u. ἢ. 


σχοινίων. 
Freund des xopvöos — unbestimmbar. 


TAWS. 

Er wird de generatione V ὃ 69 als Beispiel bunter Thiere genannt ; 
er bekommt sein buntes Gefieder erst im dritten Lebensjahre, wo er 
auch zeugungsfähig wird; er verliert es alle Jahre im Anfang des Herb- 
stes und hat es erst im Frühlinge wieder; die Eier, deren bis zwölf 
in Zwischenräumen von je 2 Tagen gelegt werden, müssen 30 Tage 
bebrütet werden und sind so gross, dass man Hennen nur zwei unter- 
legt; das Männchen fliegt, während das Weibchen brütet, auf dasselbe 
und zerbricht dann leicht die Eier ; sie werden zahm gehalten und legen 
auch Windeier. Alle diese Angaben passen auf den Pfau, Pavo eristatus 
und können sich auf keinen andern Vogel beziehen. Cf. Bechstein II 293. 


τέτριξ — οὔραξ. 

τέτριξ, welchen die Athener οὔραξ nennen, nistet auf der Erde — 
nistet weder auf Bäumen noch auf der Erde, sondern auf niedrigen 
Pflanzen. Nicht bestimmbar. Wird auch bei keinem andern Schriftsteller 
genannt. 


τροχίλος — βασιλεύς --- πρέσβυς. 

τροχίλος heisst auch πρέσβυς und βασιλεύς — gehört zu den würmer- 
fressenden Vögeln, haust in Büschen und Höhlen, ist schwer zu fangen, 
scheu, furchtsam, gewinnt leicht seinen Unterhalt, ist geschickt; weil 
er βασιλεύς heisst, soll ihm der Adler feind sein. Aus dem Namen Bası- 
λεὺς schliesst Sundevall p. 114 auf den Zaunkönig, Troglodytes Europaeus, 
welcher allerdings in Griechenland und auf den Cycladen ein häufiger 
Standvogel ist (v. ὦ. Mühle p. 56, Lindermayer p. 75, Erhard p. 45) 
und auf den die übrigen Angaben wohl passen. 


108. 


109. 


110. 


111. 


112. 


113. < 


110 


τροχίλος (πάρυδρος) 

frisst Würmer von dem Maule des Krokodils weg und kriecht in dessen 
Rachen, ohne dass ihn dasselbe beschädigt (nach Herodot II e. 63 er- 
zählt). Auch Aelian erwähnt dies von τρόχιλος an drei Stellen (III, 11; 
VII, 25 und XII, 15) und sagt an der letzten Stelle, dies gelte nur von 
demjenigen τροχίλος, welcher χλαδαρόρυγχος (mit zerbrechlichem 
Schnabel) heisse. Man erzählt jetzt dasselbe von Pluvianus aegyptius 
oder Charadrius melanocephalus (v. d. Hoeven I p. 425). — Brehm, 
Thierleben IV p. 575, nennt ihn seinem arabischen Namen entsprechend 
»Krokodilwächter« (Myas aegyptiacus) und sagt von ihm: »Ohne Besorg- 
niss läuft er auf dem Rücken des Krokodils auf und nieder, unbekümmert 
liest er die Kerbthiere und die Egel ab, welche das Krokodil schröpfen 
wollen; ja er wagt sich sogar daran, seinem gewaltigen Feinde die 
Zähne zu putzen, d. h. buchstäblich, Brocken, welche zwischen den- 
selben hängen bleiben, oder Thiere, welche sich an den Kinnladen und 
dem Zahnfleische festsetzten, wegzunehmen: ich habe dies gesehen, und 
zwar zu wiederholten Malen.« 


τύπανος. 
Die Krähe tödtet den sogenannten τύπανος. 


τύραννος. 

Ein würmerfressender Vogel, etwas grösser als ἀχρίς (s. ΥΠ Insecten 
Nr. 2), hat einen rothgelben Busch (φοινικοῦν λόφον), ist ein niedliches 
und m: elodisches (ς 'zöpudwov) Vögelchen. Die Kleinheit, der rothgelbe 
Kopfbusch, die Zierlichkeit, das nicht laute, aber häufige Zwitschern 
des Goldhähnchens, Zegulus ignicapillus und eristatus passen vollständig 
zu den Eigenschaften des τύραννος. Beide kommen in Griechenland vor 
(v. d. Mühle p. 08, Lindermayer p. 96) und fressen Insecten. 


ὑπολαΐς. 

Der Kuckuk legt in ihr Nest und sie zieht sein Junges auf; das Nest 
ist niedrig oder auf der Erde (χαμαί). Da diese Angaben auf verschie- 
dene Ficedula- , Sylvia-, Luseiola-, Sazxicola-Arten passen, so ist eine 
nähere Bestimmung nicht möglich. 


φαλαρίς, | 
nur unter den schweren Schwimmvögeln aufgeführt. Die φαλαρίς des 
Alexander Myndius (Athenaeus IV e. 52 [395*|) mit schmalem Schnabel, 
rundlichem Körper, grauem Unter- und dunkelgrauem Oberleibe ist 
vielleicht ein Mergus. 


φασιανός. 

Ein Vogel, welcher auf der Erde lebt, nicht gut fliegt, sich im Staube 
badet, und wenn er es nicht thut, an den Läusen, die er hat, stirbt, 
Eier legt — offenbar also ein Vogel, welcher zahm gehalten worden ist. 
Nach Athenaeus IX, 37 (387) ist 2. ein seltner und theurer Vogel, am 
Flusse Phasis häufig, wurde bei einer Festlichkeit in Gebauern herum- 
getragen und XIV, 69 (654%), dessen Männchen unverhältnissmässig 
grösser ist als das Weibchen. Alles dies passt auf den Fasan , Pha- 
sianus colchieus, welcher auch jetzt φασιανός (und ἀγριχόχοταὶ "heisst, 


114. 


115. 


116. 


117. 


111 


und von dem v. d. Mühle Ὁ. 85 bemerkt: die Fasanen in Rumelien und 
Livadien bäumen nicht, sondern übernachten auf einer niedergetretenen 
Binsenstaude. Doch passt die Angabe nicht, dass er gefleckte Eier legt. 
Bechstein UI p. 449, Brehm, Thierleben IV p. 461. 


ou: oder πῶυξ 

wird gleich nach den &pwötot (5. Nr. 34, Reiher) genannt und die Eigen- 
thümlichkeit bei ihm hervorgehoben, dass er besonders nach den Augen 
hackt und der ἅρπη (85. Nr. 16) feindlich ist, mit der er gleiche 
Lebensweise habe. Darnach scheint es eine Reiherart zu sein, die aber 


nicht weiter bestimmbar ist. 


χαραδριός. 

Ein Vogel, welcher mit λάρος und αἴϑυια zusammen als am Wasser 
lebend aufgeführt wird, welcher in Wasserrinnen (χαράδρα), Klüften 
und Felsen haust, eine hässliche Farbe und Stimme hat, sich nur Nachts 
sehen lässt, bei Tage aber sich verkriecht. Die Angaben passen recht 
gut auf Oharadrius oedienemus oder Oedienemus erepitans, den Triel oder 
lerchengrauen Regenpfeiffer, sind aber zu dürftig, um der Bestimmung 
einige Sicherheit zu geben. 


χελιδών — ἄπους --- χύψελος — δρεπανίς. 

χελιδών und Öperavis sehen den ἄποδες sehr ähnlich, welche von Man- 
chen χύψελοι genannt werden. Essind kleine Vögel, welche gut fliegen, 
aber schwache Füsse haben. 

Die am meisten genannte χελιδών ist ein häufiger und viel beobach- 
teter Vogel, dessen Nestbau genau beschrieben wird; das Nest besteht 
aus Lehm und Halmen, hat eine angemessene Grösse, die Jungen werden 
von beiden Alten der Reihe nach mit Futter versorgt und zur Reinlich- 
keit im Neste gewöhnt; sie nisten zweimal im Jahre; sie ziehen fort, 
zum Theil aber verbergen sie sich im Winter in Löchern und werden 
dann ganz kahl, sie schaden den Bienen ; es giebt weisse Varietäten. 
Es kann sich also nur um das Genus Hirundo, die Schwalben handeln. 
Die ἄποδες oder χύψελοι unterscheiden sich von den χελιδόνες dadurch, 
dass sie befiederte Beine haben ; da sie Nester aus Lehm unter der Be- 
dachung von Felsen und Höhlen bauen, so kann damit wohl nur Hirundo 
urbica, die Hausschwalbe gemeint sein (Breim IH p. 635 und 636) 
nicht Oypselus apus) , die in Griechenland gemeinste Schwalbe, und 
χελιδών würde dann Hirundo rustica, die Rauchschwalbe oder Blut- 
schwalbe sein, welche auch häufig in Griechenland ist. ὄρεπανίς unter- 
scheidet sich dadurch, dass sie selten ist, nur zum Vorschein kommt, 
wenn es regnet, und auch nur dann gefangen wird. Wahrscheinlich ist 
damit Hirundo riparia, die Uferschwalbe gemeint, welche nach Zinder- 
mayer »am Regentagen sehr niedrig über die Gewässer hin fliegt, um 
Insecten zu erhaschen, wobei sie dann leicht im Fluge zu erlegen ist«. 
v. d. Mühle p. 80, Lindermayer p. 117. Wir hätten also 


-- 4 . . 
a. χελιδὼν — Hirundo rustica ; 
Ὑ G . . 
ὁ. ἄπους — χύψελος — Hirundo urbica ; 
. 4 ᾿ . . 
c. ὄρεπανίς = Hirundo riparia. 


χήν und χὴν μιχρός. 


χήν ist ein schwerer Schwimmvogel, welcher offenbar häufig zahm 


118. 


119, 


120. 


121. 


112 


gehalten worden ist, welcher etwa 30 Tage brütet, ohne von den Eiern 
herunterzugehen, eine äusserlich sichtbare Ruthe hat: es kann nur die 
zahme Gans, Anser domesticus sein, womit auch alle übrigen Angaben 
stimmen. 

wixpös χήν, welcher in Heerden oder Zügen lebt, ist nicht näher 
charakterisirt, doch ist wahrscheinlich die wilde Gans, Anser ferus oder 
cinereus, welche in Griechenland im Winter oft massenhaft ankommt und 
ἀγριοχήνα heisst, zu verstehen. v. d. Mühle p. 121. 


χηναλώπηξ 

wird auch gleich nach μιχρὸς χήν unter den Schwimmvögeln genannt 
und sonst nur angegeben, dass sie auch Windeier lege. Ist nach diesen 
Angaben nicht näher zu bestimmen. Chenalopex aegyptiaca brütet nach 
v. d. Mühle p. 121 und Zindermayer Ὁ. 158 jetzt in Griechenland nicht; 
vielleicht ist sie im Alterthume zahm gehalten worden. Aelian X, 16 
giebt an, dass y. bei den Aegyptern geehrt würde (τιμῶσιν) und V, 30, 
dass sie kleiner (βραχύτερος) als χήν, muthiger als diese und listig (da- 
her der Name) sei. Dies scheint eine Bestätigung der Vermuthung zu 
sein, dass damit dieägyptische Entengans, Ckenalopex aegyptiaca 
gemeint sei. 


χλωρεύς. 


Feind verschiedener Vögel — unbestimmbar. 


λω ηἷς 

un nit σπίζα und στρουϑός unter den Insectenfressern genannt; er ist 
so gross wie χόρυδος (5. Nr.60, Lerche), legt 4—5 Eier und baut sein 
Nest auf Bäumen aus mit der Wurzel ausgezogenem Symphytum und 
legt Haare und Wolle darauf; der Kuckuk legt in sein Nest. Alles passt 
auf Fringilla chloris, den Grünling, welcher als Standvogel in Griechen- 
land und auf den Öyeladen vorkommt und hier φιόρι heisst (Erhard p. 44 
und v.d. Mühlep. 47.) Lindermayer p. 62 sagt von ihm: »er, einer der 
häufigsten Standvögel, baut sein Nest auf die untersten Aeste von Oliven- 
bäumen. Das Material ist beständig ganz dasselbe; es besteht zunächst 
aus den abgeschälten Wurzeln einer Symphytum-Art, welche ganz zierlich 
ineinander geflochten sind. Die innere Seite des Nestes ist unabänderlich 
mit schwarzen Ziegenhaaren ausgelegt.« Indess behauptet Bechstem ΠῚ 
p- 256 gegen Bufon, dass er keine Insecten, sondern Sämereien frässe, 
was auch Naumann V p. 73 bestätigt. Auch glaubt Naumann nicht, 
dass der Kuckuk in sein Nest lege, da er keine Insecten fresse, sondern 
dass hier eine Verwechselung stattfinde. Man könnte zunächst an eine 
Verwechselung des Grünlings mit der gelben Bachstelze denken. Allein 

Brehm IV p. 197 führt den Grünling unter den Kuckukseier ausbrüten- 
den Vögeln auf. 


χλωρίων 

ist so gross wie τρυγών, ganz gelb (χλωρός), kommt zur Sommersonnen- 
wende, zieht mit dem Aufgange des Arkturus fort, ist gelehrig und 
geschickt, fliegt schlecht. Nach der Farbe und Grösse kann man nur 
an den Pirol, Oriolus galbula denken, womit auch die übrigen An- 
gaben stimmen. Er kommt nach v. d. Mühle p. 61 und Zindermayer 
p. 852 im April einzeln in Griechenland an, Ende August in Massen, 


123. 


124. 


125. 


126. 


113 


frisst dann namentlich Feigen, wovon er συχοφάγος genannt wird, und 
geht dann südlich. ErAard p. 51 nennt ihn auch χιτρινοποῦλι. Seine 
Geschicklichkeit ist wohl auf den Nestbau zu beziehen. ΟἿ, Beehstein II 
p. 481. (AelianIV, 47 giebt an, χλωρίων sei das Männchen von yAwpts, 


was von dem Aristotelischen χλωρίων nicht gelten kann.) 


122. 


χρύσομ, ἥτρις 


wird nur unter den ἀχανϑοφάγα genannt — unbestimmbar. 


ἄρος 
e = gross wie χόττυφος (5. Nr. 62, Amsel) und bunt, hält Winter schlaf. 
Dies passt auf den Staar, Sturnus vulgaris, welcher jetzt ψαρούι heisst 
und in Griechenland sch häufig ist. Er überwintert im Rohre der 
Sümpfe versteckt. v. ὦ. Mühle p. 55. Wenn die Bestimmung auch nicht 
sicher ist, so ist sie doch sehr wahrscheinlich. 


ψιττάχη. 

Der sogenannte indische Vogel, der sogenannte Vogel mit der Men- 
schenzunge, ist krummklauig, hat eine breite Zunge und ist nach- 
ahmerisch ; er wird übermüthig, wenn er Wein getrunken hat. Damit 
ist wohl der Papagei genügend charakterisirt, und da er ein indischer 
Vogel ist, kann es nur Psittacus Alexandrı sein. 


ὠτίς. 

Ein grosser Vogel, welcher 30 Tage brütet, eine gleichmässig weite 
und breite Speiseröhre und Anhänge am Darme hat, dessen Weibchen 
sich bei der Begattung auf die Erde duckt. (Das Davonlaufen mit aus- 
gebreiteten Flügeln erwähnen von ὠτίς Aelian V, 24 und andeutungs- 
weise Xenophon bei Athenaeus IX ce. 43 p. 390°, Cyri Anabasis lc. 5 8.8.) 
Dies passt alles auf Οὐ tzarda, die Trappe, welche jetzt örtöa oder 
ἄγρια μισίρχα heisst und häufig in Griechenland ist. v. d. Mühle p. 89. 

4 

ὠτός 

gehört zu den Nachtraubvögeln und heisst auch voxrıxöpad, er hat 
wie die γλαύξ (5. Nr. 25) Federn um die Ohren herum und erscheint 
zugleich mit den Wachteln. Da die Grösse oder ein sonstiges Merkmal 
nicht angegeben ist, so ist eine sichere Bestimmung nicht möglich, da 
aber βρύας wegen der Grösse Bubo maximus und ἡλαύξ Surnia noctua ist, 
so kann er kaum eine andre Eule als die Waldohreule , Aegolius Otus, 
welche in Griechenland sehr häufig ist (Zindermayer p. 33, v. d. Mühle 
p. 24) sein. Letzterer giebt von Aegohus brachyotus an, dass er auf 
sumpfigen Wiesen im Herbste gemein sei und man auf der Wachteljagd 
beständig einen aufstöbere. 


Aristoteles. I. 8 


114 


III. Amphibien und Reptilien. 


Nr. 

ἀσχαλαβώτης : 18 1 Ascalabotes-Arten, Gecko. 
ἀσπίς oa ann ..ı2 Nasa hase, SCHHGVEEE 
βάτρα χὸς τὴ τ οτος 8 Kana-Azten; Krone: 
δράχων ΚΠ N In 42? 
ἐμύς 5 Zmys-Arten, Süsswasserschildkröte. 
Be nn nn. .6 PVipera ammodytes, Viper. 
Sur vis. ER νὰ δ ΩΝ δὲν ΠΝ 
ἱεράς (ἱερὸν owslöiwv) . τ 1 ? 
χορδύλος 8 Tritonlarven ? 
χροχόδε ιλος ποτάμιος 2 .2...9  Crocodilus nilotieus, Krokodil. 

“ χερσαῖος. . . . 10 Stellio vulgaris, Dornechse. 
ὕφεξ τοῦ a bone! alarm ll ‚Senpens,(Behlange: 
σαλαμάνδρα au ee  Π πε 
σαύρα und σβῶρῃς: 2022.13. Zacerta-Arten, Eidechsenarten. 
τύφλ wor ὄφεις 8. Op 2... 11 ZypAlops? 
ὕδρος ον Ὁ .« ἰὸν νη Δ 
φρύνη ΠΤ ΠΝ TO ZART 
χαλχίς κα ὅτ να τ συ ἐν νν ἡ τὺ 
χαυαιλέων nn nen. 16. Chamaeleon vulgaris. 

Testudo graeca und marginata, Land- 


L λώνη 


ΜῊ ΝΥ εν 17 4.  schildkröte. 
ξ v7 \ATT 


Chelonia cephalo, Caguana. 


Gruppen der Amphibien und Reptilien. 


Aristoteles hat für unsere Klasse der Amphibien keinen besondern Namen, 
und obgleich er diese Klasse sehr deutlich begrenzt hat, so sind die von ihm 
dafür gebrauchten Bezeichnungen doch alle unzureichend. Wenn er sie τετρά-- 
ποῦα woroxa nennt, so muss er die Schlangen noch besonders hinzufügen ; 
wenn er sie ook ‚öwra nennt, so ist wieder der βάτραχος u. 5. w. nicht mit 
einbegriffen, und auch die Schildkröten mussten ihm Zweifel erregen, denn er 
sagt ausdrücklich, auch diese seien φολιδωτά. Eine Gruppirung, die wir nach 
den Ausdrücken des Aristoteles machen können, die er aber selbst nieht macht, 
würde sein: 


1. τετράποδα woroxn φολιδωτά (Saurier und Schildkröten). 
: »Μ a »] ! x 3 ᾿ 
ἀποῦα WOTOXA φολιδωτὰ (Schlangen) . | 
3. τετράποδα woroxa. (welche nicht φολιδωτά sind) (Lurche). 


Von den Schlangen ist aber ἔχις nicht eierlegend, gleichwohl ist das γένος 
ὕφεων ein feststehendes, von dem € χις zwar eine Ausnahme macht, ohne aber 
ein von den ὄφεις unterschiedenes γένος zu bilden. 


” 


115 


r, ἀσχαλαβώτης. 

Er ist, wie namentlich aus einer Stelle περὶ πορείας cap. 15: τὰ 
τρωγλόδυτα τῶν τετραπόδων χαὶ φοτόχων, οἷον οἱ χροχόδειλοι χαὶ 
σαῦροι χαὶ ἀσχαλαβῶται χτλ. hervorgeht, ein eidechsenartiges Thier, 
und da es in Italien einheimisch ist, an Bäumen herumklettert, Spinnen 
frisst, aber zugleich als ein in Griechenland bekanntes Thier behandelt 
wird, so muss man es wohl zur Gattung Ascalabotes gehörig ansehen. 
Erhard (Fauna der Cycladen p. 83) führt Zemidactylus triedrus als dort 
sehr gemein an, während Ascalabotes oder Platydactylus mauretanicus 
daselbst seltner sei. Bory de St. Vincent führt p. 68 Hemidacetylus ver- 
rucosus als sich in Häusern haltend an. Wir glauben, dass darunter 
Ascalabotes- Arten verstanden sind, und übersetzen es mit » Gecko «. 
Wegen der Giftigkeit s. d. Anm. zu VIIL$ 170. 


2. ἀστίς. 

Eine giftige Schlange in Aegypten , von welcher ein unheilbares Gift 
kommt, ist die berühmte Naja haje. Aelian erwähnt die ἀσπίς häufig als 
sehr giftig, ihren Biss als unheilbar (I, 54, IH, 33, VI, 38, IX, 15. 62), 
Kleopatra habe den Tod dureh den Biss der ἀσπίς erwählt, weil dieser 
leicht und schmerzlos sein solle IX, 11 — ein Graukler sei zwei Tage nach 
dem Biss οὐχ ἀλγ (ὧν οὐδὲ ἕν, τοῦ μέντοι χαχοῦ ἡσυχῇ διασήψαντος αὐ-- 
τοῦ τὰ οὖλα, χαὶ τὸ στόμα. IX, 62. gestorben. — Die ägyptischen Könige 
hätten eine ἀσπίς in der Krone, VI, 38, sie werde 5 Ellen (S Fuss) lang, 
sei schwarz, aschgrau, es gebe aber auch gelbe, sie sei heilig u. s. w. 
Da nicht zu bezweifeln ist, dass die ἀσπίς des Aristoteles dieselbe ist 
wie die des Aelian, so ist darunter die Schildviper Naja haje zu ver- 
stehen. Den Namen ἀσπίς leitet Sundevall (Thierarten des Aristoteles 
p. 183) davon ab, »dass sie sich hoch aufzurichten pflegt, oft beinahe 
nur auf dem Schwanze stehend und den Vordertheil des Körpers wie 
einen platten, breiten und länglichrunden Schild ausbreitend«. Of. Du- 
meril et Bibron VIL p. 1283. 


3. βάτραχος. | 

Ein eierlegender Vierfüsser, welcher in Sümpfen lebt, dessen Zunge 
vorn angewachsen und hinten frei ist, welcher einen eigenthümlichen 
Laut hören lässt (ὀλολύγων) (Aristophanes, βάτραχοι, βρεχεχεχὲξ χοὰξ 
x00£), deren Eier zusammenhängen — muss ein Thier der Familie und 
Gattung Rana sein. Die einzelnen Arten sind nicht weiter unterschieden ; 
wir übersetzen daher »Frosch«. Bory de St. Vincent führt p. 74 Rana 
esculenta aus der Morea auf. 


4. δράχων. 
Eine Schlange, welche die yAavsız (Welse) an seichten Stellen tödten 
soll, welche vom Adler gefressen wird, ist nicht weiter bestimmbar. Die 
Stellen, in denen sie erwähnt wird, sind sämmtlich verdächtig. 


d. ἐμύς. 

Die Angaben in der Thiergeschichte, wonach dieses Thier zu den 
eierlegenden und beschuppten Vierfüssern gehört, welche sich nicht 
häuten, wonach es im Wasser lebt, aber die Eier am Lande in eine 
Grube legt, ferner die Eier in 30 Tagen ausschlüpfen , ferner das Zu- 
sammennennen der ἐυύς mit χελώνη lassen keinen Zweifel, dass dar- 


gr 


116 


unter Emys, eine Süsswasserschildkröte verstanden wird. Indess ist 
damit die Stelle de partibus III, 9 Frtzs. p. 157, wonach ἐμύς keine 
Nieren, keine Blase und eine weiche Schale haben soll, nieht im 
Einklang, auf ein anderes Thier aber ebenso wenig zu beziehen. 
Frantzius Annahme, dass ἐμύς Sphargis mereurialis oder Testudo eoriacea 
sei (de partibus p. 297), hat schon Sundevall (Thierarten p. 175) als 
unrichtig nachgewiesen. Da nach Erkard (Fauna der Cyeladen p. 71 
und 93) Emys easpica und lutaria häufig auf den Cycladen sind und nach 
Bory de St. Vincent (Expedition de Moree p. 61 Taf. VIII) Emys Eu- 
ropaea und Hellenica im Peloponnes vorkommen, so glauben wir, dass 
unter ἐμύς diese Süsswasserschildkröten verstanden sind. Of. χελώνη 
ΤΡ ἐν 


6. ἔχιδνα und ἔχις. 

Als die einzige Schlange, welche nicht Eier legt, sondern lebendige 
Junge gebiert, kann sie nur zur Familie der Viperini, Ottern gehören, 
und da Fipera ammodytes in Griechenland am häufigsten ist (Zrkard, 
Fauna der Cycladen p. 73 und Bory de St. Vincent, Expedition de Moree 
p. 74 Pl. XU Fig. 3), so ist wohl diese gemeint. Allerdings kann diese 
Bestimmung nur als eine vermuthungsweise angenommen werden, da 
die verschiedensten Schlangen, einzelne Arten sonst oviparer Gattungen, 
vivipar sind; ja eine normal ovipare Schlange (z. B. Coluber natrix) kann 
unter veränderten äussern Verhältnissen lebendige Junge gebären. Οἵ. 
von Baer, Entwickelungsgeschichte der Thiere I 1837 p. 161—164. 
ἔχιδνα und ἔχις werden offenbar für ein und dasselbe Thier gebraucht ;_ 
ἔχις ist der häufigste Ausdruck, wird in de generatione und de partibus 
ausschliesslich gebraucht, ἔχιδνα nur an zwei Stellen der Thiergeschichte. 


7. Guys = yalric. 
Sie ist den kleinen σαῦραι ähnlich, gleicht an Farbe den τυφλίνοις 
ὄφεσιν, solldurch ihren Biss tödten oder heftige Schmerzen hervorbringen. 
Sundevall p. 176 glaubt, dass damit Seps chaleides gemeint sei, man kann 
mit gleichem Rechte auf Ablepharus pannonicus oder Ablepharus Kitaibehi 
(Erhard, Fauna der Cyeladen p. 83 und Bory de St. Vincent, Expedition 
de Morde p. 69 Taf. XI Fig. 4) rathen. 


8. χορδύλος. 
Ein Sumpfthier mit vier Füssen, einem Schwanze, welcher dem des 
γλάνις gleicht, mit Kiemen, welches Wasser athmet und dabei auf dem 
Lande seine Nahrung sucht, giebt es nicht. Eine der Angaben muss 
unrichtig sein, entweder die, dass er aufs Trockne geht oder dass er 
Kiemen hat. Wenn man die Angabe, dass er aufs Trockne geht, auf- 
recht hält und die Kiemen wegdeutelt, so wird man mit verschiedenen 
Autoren (Sundevall p. 187) annehmen können, dass Triton palustris dar- 
unter verstanden sei. Wenn man aber die dreimal gemachte Angabe 
(VIII $ 17, de partib. IV cap. 13 und de respiratione X), dass er 
Kiemen hat, festhält, so muss man das »aufs Trockne gehen« wegdeuten, 
und das ist allerdings möglich. Nämlich die einzige Stelle, wo davon 
gesprochen wird (VIII $ 17) bespricht die Unterschiede der Wasser- 
thiere, und es heisst: »... Wasserthiere sind alle diejenigen, welche 
zwar Luft athmen, aber im Wasser leben, oder diejenigen, welche zwar 


117 


Wasser einnehmen und Kiemen haben, aber auf das Trockne gehen und 
daselbst Nahrung suchen. Bis jetzt kennt man nur ein einziges derartiges 
Thier, den sogenannten Kordylos: dieser hat nämlich keine Lunge, 
sondern Kiemen, hat aber vier Füsse, indem er auchzum Gehen 
bestimmt ist (τετράπουν ὃ᾽ ἐστὶν ὡς χαὶ πεζεύειν πεφυχός).« Aus 
diesen letzten Worten geht hervor, dass die Vierfüssigkeit beobachtet, 
das Gehen nur erschlossen ist, und dasselbe muss dann für das »aufs 
Trockne gehen« gelten. Ist diese Auffassung richtig, so können 1) ent- 
weder die Larven des Triton palustris (Cuvier), 2) oder die Larven der 
Frösche (Frantzius), 3) oder der Olm Proteus angwrneus (Schneider) ge- 
meint sein. Da die Zeit, wo die Froschlarven vier Füsse und Kiemen 
haben, sehr kurz ist und die Entwickelung der Frösche wohl dem 
Aristoteleskaum unbekannt geblieben sein kann, er sich aber über diese 
jedenfalls anders ausgedrückt haben würde, die Beschreibung aber auf 
den Proteus nicht passt, wegen des Schwanzes, so können wir uns nur 
Cuvier’s Deutung, dass damit ZriZon-Larven gemeint seien, anschliessen. 
Bory führt p. 76 den Triton abdominalis aus der Morea an und bildet 
ihn Taf. XV Fig. 4 ab. 


9. χροχόδειλος ποτάμιος. 


10. 


Ein vierfüssiges, den Eidechsen ähnliches, beschupptes Blutthier, wel- 
ches Luft athmet und im Flusse, in Aegypten (im Nil) lebt, 25 Fuss 
lang wird, viele Eier von der Grösse eines Gänseeies legt, 60 Tage über 
ihnen brütet, ist offenbar unser Krokodil, Orocodilus vulgaris. Uebrigens 
sind die Angaben fast sämmtlich aus ZZerodot U 68—71. 


κροκόδειλος χερσαῖος. 

Dass darunter ein dem Krokodil ähnliches eidechsenartiges Thier ver- 
standen wird, geht sowohl aus den Angaben des Aristoteles hervor, als auch 
besonders aus einer Stelle des Herodot II, 69: »die ἀραχόδειζοι heissen 
(in Aegypten) χάμψαι, χροχοδείλους nannten sie die Ionier, indem sie ihr 
Aussehen den bei ihnen einheimischen χροχοδείλοις, welche i in Steinwällen 
(αἵμασι σι) leben, ähnlich fanden.« Die meiste Aehnlichkeit mit dem 
ägyptischen Krokodil hat aber von den in Griechenland lebenden Sau- 
riern wohl Stellio vulgaris (5. Rüppell, Atlas Reptil. p. 6. Taf. II), welches 
nach Erhard (Fauna der Cycladen p. 82) von den Bewohnern ver- 
schiedener Oycladen auch jetzt noch χροχόδειλος genannt wird. Bory 
de St. Vincent (Expedition de Moree p. 68 Abbildung 5. Taf. XI Fig. 1) 
giebt von ihm an: il se tient sur les petites murailles en pierre seche 
(ἐν αἱμασίαις, Herodot) und Erhard (1. 6.) sagt: »Die auf Mykonos 
bestandene Bienenzucht hat es durch systematische Ausrottung der Im- 
men unmöglich gemacht, « was wiederum zu einer Stelle des Selian 
passt (I cap. 58): χαὶ οἱ σαῦροι ὃ ἐπιβουλεύουσι ταῖς μελίτταις χαὶ οἱ 
χροχόδε ıkor οἱ χερσαῖοι. Wenn auch die übrigen Ang aben über χροχό-- 
ὅξιλος χερσαῖος nur dürftig sind, so glauben wir doch , dass darunter 
die Dornechse, Stellio vulgaris verstanden sei. van der Hoeven 
(Zoologie Ip. 306) hält indess Yaranus arenarius aus Aegypten für den 
χροχόδειλος χερσαῖος des Herodot, ohne diese Ansicht übrigens zu be- 
gründen. Die Worte des Hedodoi sind dieser Ansicht Baker wider- 
sprechend. Die Uebersetzung erfordert indess den Ausdruck » Land- 
krokodil«. 


h 


118 
11, ὄφις — ὀφείδιον, — τυφλῖνοι κα ὄφεις — ὀφείδιον ἱερόν _— ὀφεί- 
διον. ἐν σιλφίῳ --- ὄφεις ἐν Λιβύῃ. 


ὄφις begreift eine ganze Gruppe von Thieren, welche charakterisirt 
werden als in die Länge gezogene und fusslose σαῦροι, oder als fusslose, 
beschuppte, eierlegende (mit Ausnahme der ἔχις) Blutthiere, entspricht 
also unserer Ordnung der Schlangen. Zu ihnen gehören die ἀσπίς (1), 
δράχων (4), ἔχις (6), ὕδρος (14). Ausserdem werden mehrere besondere 
Arten von Schlangen angeführt, indess meist so kurz, dass eine nähere 
Bestimmung kaum möglich ist. (Of. Dumeril et Bibron, Erpetologie VI 
p. 14 u. ἢ 


a. τυφλῖνοι ὄφεις haben einen Spalt unter dem Bauche, wie die βελόνη 
(Syngnathus), und ζιγνίς hat die Farbe von τ. ὁ. Auf Anguis fragilis 
passen diese Angaben nicht (Angus gebiert auch lebendige Junge), und 
was Sundevall, der diese Annahme macht, p. 184 unter Tradition ver- 
steht, ist uns nicht klar; dass nach Belon diese Anguis jetzt Teflini oder 
ähnlich genannt werden, würde eher für Sundeval’s Annahme sprechen. 
Ein grosser Werth scheint uns aber darauf nicht gelegt werden zu 
dürfen, da z. B. jetzt unter βελόνη die Belone acus, von Aristoteles 
aber ein Syngnathus verstanden wird. Der Name selbst würde eher für 
Typhlops sprechen, welcher nach Bory de St. Vinsent Ὁ. 72 in der 
Morea gefunden wird, und zwar Zyphlops flavescens (8. daselbst Tab. XIH 
Fig. 3.) 


b. geflügelte Schlangen, welche in Aethiopien vorkommen sollen, sind wohl 
fabelhafte Thiere. Ihrer thut auch Herodot Il 75 und 76 Erwähnung. 


c. gehörnte Schlangen um Theben in Aegypten werden genauer von 
Herodot IL 74 beschrieben als dem Menschen nicht verderblieh, klein, 
mit zwei Hörnern auf der Spitze des Kopfes. Es kann darunter nur 
Cerastes aegyptiacus, Dumeril et Bibron VII p. 1440 verstanden sein — 
ob die von Herodot erwähnte Nichtgiftigkeit auf eine Betrügerei oder 
Spielerei der. ägyptischen Gaukler zu beziehen sei, dass sie nämlich 
Vogelfüsse auf dem Kopfe von Erix vaeulus einheilen lassen (Dumeril et 
Bibron p. 1439 nach Hasselquist, Acta Upsaliens. 1750) — oder ob man 
an Vipera ammodytes zu denken habe, müssen wir den Commentatoren 
des Herodot überlassen. 


d. Schlangen in Libyen von ungeheurer Grösse, deren Aristoteles nach 
Reiseberichten erwähnt, sind als fabelhaft anzusehen. 


e. eine kleine Schlange , welche man die heilige nennt (VIII ὃ 171), vor 
welcher die grössten Schlangen fliehen, welche höchstens eine Elle lang 
wird und behaart aussieht, nach deren Biss die Umgebung der Wunde 
sogleich in Fäulniss geräth, ist nicht bestimmbar. Ebensowenig ist 


7. eine kleine Schlange, welche in oder auf Silphium lebt, bestimmbar. 


9. Eine kleine Schlange in Indien, gegen die allein es kein Heilmittel giebt, 
ist vielleicht Zrigonocephalus rhodostoma ἰυ. εἰ. Hoeven II p. 272.) 
Die betreffende Stelle VIII $ 170 und$ 171, wo die Schlangen e—g 
erwähnt werden, ist wahrscheinlich nieht echt. 


e 
h. ὅφις θαλάττιος. Ausder Angabe, dass es viele Seeschlangen gebe und | 
sie verschiedene Farben hätten, ist nichts für die Bestimmung zu ent- | 
nehmen; entweder können die von Aelian XVI ce. 5 erwähnten indischen 


119 


Schlangen (wahrscheinlich Platurus, Dumeril et Bibron p. 1319) damit 
gemeint sein oder eine Aalart darunter zu verstehen sein. Für letzteres 
spricht namentlich die Stelle IX & 136, wonach sie dem γόγγρος ähnlich 
ist und sich in den Sand zu bohren sucht. Dies passt auf Opkisurus colu- 
brinus, bei welchem die Brustflossen kaum bemerkbar sind. Of. Zacepede, 
Poissens V Taf. 19 Fig. 1, welchen auch Zrhard in seiner Fauna der 
Cyeladen p. 91 aufführt. Wir haben IV Nr. 48 diesen als σμῦρος an- 
gesehen, so dass die Bestimmung ganz zweifelhaft bleibt. 


12. σαλαμάνδρα. 


Dieses Thier soll im Feuer nicht verbrennen, sondern es, wenn es 
durch dasselbe geht, auslöschen. Ob dieser Sage die Salamandra als 
Basis gedient habe, ist nicht nachweisbar, doch erzählt Plinius (X, 67, 
86) von seiner Salamandra, die unsrer Salamandra entspricht, dasselbe 
(XXIX, 4, 23), hält es aber für unrichtig. — Wir sehen die Stelle, wo 
σαλαμάνδρα erwähnt wird, als unecht an. 


13. σαύρα und σαῦρος. 


Als beschuppte Vierfüsser , welche Eier legen , eine gespaltene Zunge 
haben, und die mit den Schlangen verglichen werden, als weniger in die 
Länge gestreckt und mit Füssen versehen, welche Höhlenbewohner sind, 
Winterschlaf halten, sich häuten, deren Schwanz, wenn er abgeschnitten 
wird, wieder wächst, welche ferner als allgemein bekannte Thiere behan- 
delt werden, können es wohl nur zur Familie der Eidechsen gehörige 
Thiere sein. Die Eidechsen sind häufig in Griechenland, und zwar führt 
Bory de St. Vincent von der Peloponnes an (Expedition de Mor&ee Ill p. 66): 
Lacerta viridis, muralıs, peloponnesica, Algyroide moreotique, Erhard (Fauna 
der Cycladen p. 80): Zacerta muralis, viridis, taurica, moreatica, velox, 
qumquevittata, pardals und deserti und sagt ausserdem , sämmtliche Ei- 
dechsen hiessen jetzt auf den Cycladen saupada. Ebenso haben wohl 
zu Aristoteles Zeit sämmtliche Eidechsen σαῦραι oder σαῦροι geheissen 
und sind nicht weiter unterschieden worden. 


13° σαῦροι ἐν 'Apaßta, welche mehr als eine Elle lang werden, ohne weitere 
Angaben, sind wohl Monitor - Arten, und zwar dürfte namentlich Va - 
ranus scincus Merr. der Ouaran der Araber gemeint sein. 


14. ὕδρος. 

Von ihm wird nur angegeben, er sei fusslos, athme Luft und lebe im 
Wasser, und unter den Schlangen seien es die einzigen, welche die 
Gallenblase dicht an der Leber hätten. Die letztere Angabe schliesst die 
Vermuthung Sundevalls (Thierarten p. 184) aus, dass darunter Coluber 
natrix zu verstehen sei, welche übrigens in Griechenland nicht vorkommt. 
Ueberhaupt könnte es dann nach Cuwer (Lecons d’Anat. comp. IV, 2 
Ρ. 481) keine eigentliche Schlange, sondern nur eine Schleiche sein, für 
die jene Angabe passt. Als in den wenigen Süsswasserstellen auf den 
Cyeladen lebend erwähnt Erhard (Fauna der Cyeladen p. 75) den Co- 
luber viperinus Boie, welcher daselbst vepogıbov oder οἰχένδρα heisse. 
Wie seine Gallenblase liegt, darüber haben wir nichts ermitteln können. 
Gleichbedeutend mit ὕφις ϑαλάττιος ist er wohl nicht, da ja der Name 
auf ein im süssen Wasser lebendes Thier hindeutet. 


120 


15. φρύνη und φρῦνος 


wird zu den eierlegenden Vierfüssern gezählt, lauert den Bienen am 
Flugloche auf, blässt (?) und frisst sie, wird von Habichten gefressen — 
daraus lässt sich das Thier offenbar nicht bestimmen, und ebensowenig 
hilft dazu die Stelle de partibus III e. 12, dass ihr σῶμα φαύλης τετύ-- 
χηχξ χράσεως. Nur aus der Aesopischen Fabel: βοῦς χαὶ φρῦνος kann 
man auf die Kröte oder auf einen Frosch schliessen. Das φυσᾶν scheint 
eher auf die Kröte zu passen. — Bory führt von Kröten an : Bufo vulgaris, 
viridis und Palmarum (Exped. II p. 75 Taf. XV). 


16. γαμαιλέων. 


Ein Thier von Gestalt der Eidechse, aber mit längerem Schwanze, 
welcher gewickelt wird, mit längeren Beinen und mit Füssen, von 
denen je zwei Zehen (resp. drei) einander opponirt werden, welches 
seine Augen rings herum bewegen kann, das seine Hautfarbe eigenthüm- 
lich in Gelb oder Schwarz verändern kann, in seinen Bewegungen lang- 
sam ist — kann nur unser Chamaeleon sein, und also wohl CA. africanus. 
Dumeril et Bibron Il p. 170. 


17. χελώνη. 


Beschuppte , eierlegende, luftathmende Vierfüsser mit einer schalen- 
artigen Haut, welche sie nicht wechseln, deren Eier hartschalig sind, in 
grosser Menge gelegt und in die Erde verscharrt werden, welche sich 
langsam bewegen, von denen die eine Art auf dem Lande lebt, χερσαία, 
die andre im Meere, ϑαλαττία, können nur Schildkröten sein, welche 
auch jetzt noch in Griechenland ἀχελῶνα heissen (ErAard, Fauna der 
Cycladen p. 62), Von Landschildkröten führt Erhard (a. a. OÖ. p. 71) 
an: Testudo Graeca. und marginata, Bory (Exped. II p. 61 Taf. VII 
u. VIII) ausserdem 7eszudo Europaea und Cistudo Hellenica, von See- 
schildkröten führen Beide als sehr häufig an: Chelonia cephalo, die 
Caguana (nicht Carette, Erhard p. 71), welche also wohl = χελώνη 
ϑαλαττία ist, während die auf dem Lande lebende χελώνη Testudo 
Graeca und marginata sein dürfte. Dass beide 7eszudines unter dem 
Namen χελώνη zu verstehen seien, ist auch Dumeril und Bibrons Ansicht 
(8. Erpetologie II p. 42 und 56. — Für die Deutung der χελώνη ϑα-- 
λαττία als Chelonia cephalo stimmt das Meiste bis auf die Nieren und 
Harnblase, das Brüten und die Dauer der Entwickelung derselben. 
S. Dumeril et Bibron p. 515 und 518. 


_ 


ἀϑερίνη . 

αἰετός σ. 

ἀχανϑίας σ 

ἀλώπηξ ΕΣ: 

ἀμία 

ἀνϑίας 4 ἴ 
ἄρας statt μεμβράς 


ἀρχάνος statt ἀχάρνας 


ἀστερίας σ. 
αὐλωπίας 


‚Be nr 


γαλεός (ὃ λεῖος δι 1 
γαλεώδη σ 

γλάνις 

γλαῦχος. 

γόγγρος : 
δάσχιλλος 

δράχων 
ἐγχρασίχολος. 


ἔγχελυς. 
ἐλεγῖνος. 
ἔλλοψ. 

ἐρυϑρῖνος 
ἐτελίς.. 

ἐχενηΐς 

Berne : 
ζύγαινα - 
ἥπατος. 
(ρᾶττα. 


ϑρίττα 


εϑουννίς 


ϑύννος 
ἰουλίς. 
ἵππουρος 


IV. 


121 


Fische. 


Atherina hepsetus? 
? 


Acanthias-Art. 
2 


Pelamys sarda, Bonite. 


2.9.9 -Ὁ 


? 
Junger Thunfisch, TAynnus. 
Junge Fischbrut. 


desgl. 
? 


Sisswasserfisch ? 
Raja-Art. 
φ 


Seeteufel, Zophius piscatorius. 
Syngnathus acus. 

> 

? 

glatter Hai, Mustelus laevis. 
Haifische, Sgquali. 

Wels, Silurus glanıs ? 

9 


Meeraal, Conger-Art. 
? 


τὰ 

? Sardelle, Zngraulis enerasicholos (An- 
chots). 

Aal, Angwlla vulgaris. 

7 


ῷ 
Serranus (Anthias?). 


2 
2 
2 
? 
7 
? s. de generatione (V $ 69). 

2 

Thunfisch, TAynnus (vulgaris?) . 
Thunfisch, Thynnus vulgaris. 


? Tulis ? 
? 


χαλλιώνυμος 


χάνϑαρος 
14 
χάπρος 
[4 
χεστρεὺυς. 
[4 
χέφαλος. 
χίϑαρος. 
χίχλη. 
(χοῖτος) 
! 
χοχχυξ 
χολιάς 
χοραχῖνος 
7 
χόττος 
’ 
χοττυφος 
(χοχλίας) 
χυπρῖνος. 
͵ 
χύων σ. 

! 
χωβιὸς 
χωβίτης. 
λάβρα 

ἱβραξ 


λαάμια σ. 


λειόβατος °. 


λύρα 
υμαινίς 
μαρῖνος. 
υελανοῦρος 


μεμβράδες. 


μηρυξ.. 

,ὔ, 
μόρμυρος 
ύξων 
a 
μύραινα. 
μύρινος. 
! 
σ. 
ιφίας 
sr Ἵ 
ὄνος 
ΓΜ 
ὄρχυνες 


ὀρφός (ὑρφώς) 


πέρχη. 
ΒΘ. 
πηλαμὺς 
πρῦστις. 
pr, Er 
πριμᾶδες 


πρίστις, πρίστης 


δίνη (σ.) 


pıvoßaros (σ.) 


σάλπη 
σαπερδίς 
σαργῖνος. 
σάργος 
σαῦρος 
σινόδων | 
σινώδων ! 
σχάρος 


Nr. 
28 
29 
30 
91 
91 
32 
33 
37 
94 
90 
90 
37 
38 
90 
99 
93 
40 
40 
41 
94 
95 
42 
43 
49 
44 
45 
46 
47 
91 
48 
49 
90 
0 
ol 
52 
58 
54 
25 
97 
25 
97 
95 
98 
55 
6 
97 
58 
9 


60 
01 


122 


Sternseher, Uranoscopus (scaber ?). 


? Cantharus ? 

? Capros aper ? 
Meeräsche, Mugil-Art. 
Meeräsche, Mugil-Art. 
? 

Labrus-Art. 

9 

Trigla (gurnardus).. 
Makrele, Scomber (scombrus ?). 
?Chromis castanea Cuv.? 
9 

2 Labrus-Art? 

Makrele. 

Karpfen, Cyprinus carpio. 
? Haifisch-Art. 

? Meergrundel, Gobius? 
Brut des χωβιός. 
Seebarsch, Zabrax lupus. 
? Haifisch-Art. 
Myliobatis? Rochen-Art. 
ῳ ΝΣ 
? Maena vulgarıs ? 

(statt wupıvos) ? 

Oblata melanura. 

9 

Papageifisch, Scarus Oretensıis. 
? Pagellus mormyrus ? 


Mugil-Art. 


Muraena Helena. 

9 

Zitterroche, Torpedo Galvanıı. 
Schwertfisch, Xıiphras gladıus. 
Gadus-Art? 

? 

Polyprion cernuus. 

Barsch, Perca fluviatilis. 
Thunfisch, TAynnus. 

Pristis Antiquorum ? 

Junger Thunfisch? 

Pristis Antiquorum ? 
Rochen-Art? 

Rochen-Art? 

Box salpa. 

0] 


? Belone acus? 
? Sargus Rondeleti? 
? 


? 


Papageifisch, Scarus Cretensis. 


123 


Nr. 

ποι. . . . .......62.. Seiaenorden-Art. 
σχόμβρος ve. 2 02020. .63  Makrele, Scomber scomber. 
BROPÖDÄHL - . » 2 2... 25 = αύξίς, junge Thunfische. 
σχορπίς \ 64 ? Scorpaena-Arten ? 
σχορπίος Ι 
σχύλιον [σ.).... ........ .299  Hundshai, Seyllum (canicula?). 
σμαρίς ur ον . ?Smaris-Art? 
σμύραινα 8. μύραινα 48 j? 
συῦρος Inu » \Ophisurus? 
srapas 1,06 2 Sgrgus-Arten ? 
συναγρίς Ben. 61.371 Deniät vulgarıs?) 
συνόδων τ νυυε, πες ϑυξά ῶνθν | 
σφύραϊινα .. 222.68 ?Sphyraena vulgaris ? 
ala 22.22 22.69 2? Cepola rubescens? Cobitis taenia ? 
τίλλων ' x 

ἢ 70 2 
τίλων 
ee τ1- PMullus-Arten? 
ΝΠ... -- 
τριχίς J 
τρυγών Ber. 100 Τρ σοι pastinaca. 
φάγρος.. ΜΕΘ a A Fr 
φαληριχὴ ἀφύη DR IH ΦΌΩΣ 
φοξῖ νος... RI ADEON ΤΑ ΟΝ 
φυχήν Ir 5 fl 2 Gobius niger ? 
φυχίς J DE, HEIDAZ \Gasterosteus ? 
φῶλίς. ΄. ᾿ ΠΣ DE, 9ῊΝ δε. ΘΙ ΡῪ 
χαλχεύς 5. χαλ χίς. 
χαλχίς BO FU), AB BER HR Zeus" faber'? 
χαννη I TE Serranus seriba. 
χελιδών en... 79 Dactylopterus volitans. 
aka nn... “91 μοι τὰ! 
nr: .81-.. 2 
a 2. 082, ϑρίαομα agula. 
χρύσοφρυς. » 2.2.2.2... 83  Dorade, Chrysophrys aurata. 
ψῆττα. ρον SE 7 
φίλων \ 10.9 
Ψύλων 


Gruppen der Fische. 


Von allen γένη μέγιστα sind die Fische am wenigsten in Gruppen geord- 
net. Es sind nur zwei Abtheilungen, 1. Knorpelfische (χονδράχανϑα 1Π ὃ 59), 
welche lebendige Junge gebären , nachdem sie in sich Eier gelegt haben; sie 
heissen σελάχη, 2. Eierlegende, welche Gräten (ἀχάνϑας) statt der Knochen 
haben ; sie führen keinen besonderen Namen. 


I. Unter den σελάχη werden unterschieden | 
a. die προμήχεις oder γαλεώδη, die Haifische, zu welchen gehören: 
> a’ > [4 > 3 \ ς m [4 4} ς ! 
ἀχανϑίας, ἀλώπηξ, ἀστερίας, γαλεὸς ὁ λεῖος, χύων, (bivn?), σχύλια. 


124 


b. die πλατέα χαὶ χερχοφόρα, die Rochen, zu denen gehören : 


αἰετός, βατίς und βάτος, βοῦς, λάμια, λειόβατος, vapın, bıvoßaros, 
τρυγών. 

Ausserdem wird der βάτραχος, trotzdem er Eier legt und keine ἀχάλυπτα 
βράγχια hat, zu den Rochen gerechnet. 


. die übrigen ᾧο τοχοῦντες τῶν ἰχϑύων sind entschieden nicht gruppirt; denn 


Ausdrücke wie ποτάμιοι, λεῖοι, σαρχοφαγοῦντες sind, wie Meyer (Thier- 
kunde p. 235) ausser für andre Hauptabtheilungen auch für die Fische 
hervorgehoben hat, keine Gruppirungen oder Eintheilungen. 


NB. Die Citate aus Cuvier et Valeneiennes, Histoire naturelle des poissons 


Paris 1828 — 1847 sind hier nach der Octavausgabe gemacht, nicht 
nach der Quartausgabe, nach welcher wir in der »Zeugungs- und Entwicke- 
lungsgeschichte« eitirt haben. 


kt 


2. 


ἀϑερίνη. 


Nach den Angaben, dass sie unter den Zugfischen zuerst laicht, am 
Lande laicht, dass sie dabei den Bauch am Sande reibt, würde sie nieht 
zu bestimmen sein. Da aber Atherina hepsetus jetzt in Griechenland 

adeptva nach Οὐδ, in Smyrna ebenso nach Hasselgquist, im Cycladen- 
meere ἀϑερνός nach Zrhard (Fauna der Cycladen p. 80 Nr. 77) heisst 
und häufig in den gr iechischen Meer en, so wie im schwarzen Meere ist, 
auch in grossen Schaaren lebt und sich im Winter in der Nähe der 
Küsten hält (Owuwier et Valenciennes Hist. nat. des poissons X p. 418, 
429 und 430), so ist es wahrscheinlich, dass damit Afherina hepse- 
tus L. gemeint sei. In Ermangelung eines deutschen Namens müssen 
wir Atherina beibehalten. 


> 


αυία. 


Die Angaben von der Lage und Länge des Darmkanals und der 
Gallenblase, dass sie starke Zähne hat, Fleisch frisst und in Schaaren 
lebt, welche auch Athenaeus p. 277° dem Aristoteles entnommen hat, 
passen sehr gut auf Pelamys sarda (Boniton), welche auch Camus T. U 
p. 138 und Owwier und Valenciennes VII p. 160 für die ἀμία des Ari- 
stoteles halten. Letztere sagen von der Gallenblase VIII p. 157: La 
vesicule du fiel a la forme d’un long et gros coecum, dont la pointe se 
porte vers lanus ἃ peu pres au quatre cinquiemes de la longueur de 
l’abdomen. Le canal choledoque recoit un grand nombre de vaisseaux 
hepato-eystiques, en longeant le foie jusque dans la concavite αὐ il fait 
en passant par-dessus lintestin. La bile est versee dans lintestin aupr&s 
du pylore, et le canal se renfle & son insertion sur lintestin — und 
von den Zähnen heisst es p. 154: Il y ἃ ἃ chaque mächoire une rangee 
de dents coniques, greles, un peu comprimdes, un peu arqudes vers le 
dedans de la bouche tr&s-pointues et bien separdes les unes des autres. 
Da Pelamys sarda nach Erhard (Fauna der Cyeladen p. 89 Nr. 65) häufig 
im Cyeladenmeere ist, so halten wir die ἀμία für Pelamys sarda Ow. 
et Val. und übersetzen »Bonite«, wie sie im Französischen heisst. 


125 


3. αὐλωπίας ---- ανϑίας. 

Aus den Angaben, dass er in Schaaren lebt, im Sommer laicht und 
der Heilige genannt wird, weil da wo er sich aufhält kein Raubfisch 
ist, kann er nicht bestimmt werden. An Serranus Anthias ist, wie Cuvier 
(II p. 256) bemerkt, nicht zu denken. Nach Dorion (Athenaeus VU 
e. 16 p. 282°) hiesse derselbe Fisch auch χάλλιχϑυς, καλλιώνυμος und 
ἔλοψ, doch wären sie von einander verschieden (ibid 282°). “ρίζαν 
XII, 17 beschreibt sehr genau den αὐλωπίας, vergleicht ihn an Grösse 
und Stärke mit dem Thunfisch, so dass Owier in dem αὐλωπίας des 
Aelian den Thynnus alalonga Cw. zu erkennen glaubt (II p. 261, ef. VII 
p. 120). Doch ist diese Bestimmung sehr unsicher und es ist dann 
immer noch die Frage, ob der αὐλωπίας des Aristoteles mit dem des 
Aelian gleichbedeutend ist. 


Mit diesem Namen sind wohl verschiedene kleine Fische und Fisch- 
brut verschiedener Art bezeichnet worden, wie schon Athenaeus p. 3244 
und p. 2847 bemerkt. Es werden mehrere Arten unterschieden nach 
dem, was aus ihnen wird; die eine entsteht aus dem ἀφρός, dem 
Schaume (Ὁ) des Meeres, welcher durch Fäulniss sich bildet. Eine 
Bestimmung ist nicht möglich. Nach v. Siebold, Süsswasserfische von 
Mitteleuropa p. 175, ist in verschiedenen Gegenden Deutschlands ein 
ähnlich gebildeter Name »Moderliesken , Mutterloseken« (d. i. Mutter- 
lose) gebräuchlich für Zeucaspius delineatus. Ob v. Siebolds Etymologie 
richtig ist, kann fraglich scheinen, denn »Modder« ist eine Bezeichnung 
für »Schlamm«. 


ὅ. ἀχάρνας, 
ein Fisch, welcher im Sommer leidet und abmagert und die Brut der 
χέφαλοι frisst: unbestimmbar. Of. Cuvier VI p. 192. 


6. βάλερος --- βαλλιρός --- [βαρῖνος] — βάλαγρος. 

Es wird darunter ein Süsswasserfisch verstanden, der mit χυπρῖνος 
zusammen genannt wird. βάλαγρος ist vielleicht nur eine andre Aus- 
sprache oder Schreibart für ein und denselben Fisch. Aihenaeus und 
Aelian erwähnen ihn nicht. Rondelet hat ihn für Zeweiscus blieca gehalten, 
was Cuvier für nicht motivirt erklärt (Ciwier XVU p. 33). 


T. βελόνη. 

Das Aufreissen des Bauches beim Laichen, welches auch in der 
Zeugungs- und Entwickelungsgeschichte ΠῚ $ 55, cf. Einleitung p. 31 
Nr. 56, erwähnt wird, lässt keinen Zweifel, dass ein Syngnathus und 
wahrscheinlich Syngnathus acus gemeint ist. (Cavolini, Erzeugung 
der Fische u. Krebse p. 31, Cwier XVIH p. 397.) 

βελόνη ist ein Beispiel, wie wenig sicher man aus den jetzt gebräuch- 
lichen neugriechischen Benennungen auf eine gleiche Benennung bei den 
Alten schliessen kann. Nach Zrhard (Fauna der Cyeladen p. 91 n° 128) 
heisst jetzt Belone acus (der Hornhecht) sapyavvos und βελονίδι, während 
Syngnathus acus keinen besonderen Namen hat — und doch ist sicher- 
lich βελόνη nicht .Belone acus L. 


126 


Da er nur &inmal unter den ἀγελαῖα genannt wird, auch sonst bei 
den Alten nichts charakteristisches von ihm gesagt wird, als dass Athe- 
naeus VI e. 27 p. 286° ihn von Aristoteles ἐν τῷ ἐπιγραφομένῳ ζωιχῷ 
ἢ περὶ ἰχϑύων »ywroypanta« nennen lässt, ist er ganz unbestimmbar. 


9. γλάνις. 


10. 


11; 


Für die Deutung dieses Fisches als S’l!urus glanis (Wels) spricht, 
dass er ein Flussfisch, sehr gross, offenbar nicht selten und genau 
beobachtet ist, ferner dass derselbe bei Gewittern betäubt wird (Ouwier 
XIV p. 339, wo es von einem 51 Jahre alten Wels heisst: un temps 
orageux le fit perir und p. 348: les p&@cheurs de la Spree disent qu’on 
n’en prend de gros que lorsquil tonne) , sowie die Lage der Gallenblase 
dicht an der Leber und die vier doppelreihigen Kiemen. Doch fehlen 
Angaben über seinen Laich, sein Bewachen der Eier (was 
Cuvier XIV p. 351 un peu merveilleux findet), und was über die Zähne 
und über den Nabel, aus dem die Eier austreten, gesagt ist, stimmt 
nicht recht zu dieser Deutung. Ueber sein Vorkommen 8. Cuvier p. 340, 
wonach er im Strymon in Macedonien vorkommt und in Constantinopel 
häufig aus den benachbarten Seeen-auf den Markt gebracht wird (Bölon) . 
Auch die Erwähnung des ὀμφαλός VI$ 82 spricht für die Deutung als 
Wels, da bei ihm eine eigenthümliche Oeffnung zwischen den Brust- 
flossen vorkommt. 8. v. Stebold, Süsswasserfische p. 80. 


γλαῦχος. 

Als Fisch der hohen See, welcher 60 Tage im Sommer verborgen 
bleibt, wenige Anhänge am Magen hat und trächtig ebenso gut wie nicht 
trächtig ist, völlig unbestimmbar. Cwwier V p. 20 räth auf Seiaena 
aqula. 

T?TTP9S 


ist als langer, glatter Fisch des Meeres, welcher mit ἔγχελυς zusam- 
men genannt zu werden pflegt, dessen Eier kaum von dem Fette der 
Bauchhöhle unterschieden werden können, jedenfalls zur Familie der 
Muränoiden gehörig. Es sind wohl mindestens zwei Arten darunter ver- 
standen, da die Gallenblase verschieden liegt, und die einen als λευχοί, 
als Fische der hohen See, die andern μέλανες als solche, die sowohl in 
der hohen See, als in der Nähe des Landes vorkommen, bezeichnet wer- 
den. Erhard führt als im Cycladenmeere häufig Conger vulgaris und niger, 
Jetzt wouyxptov genannt, an (p. 91 Nr. 138 und 139), ausserdem Conger 
myrus , jetzt ἐγχέλυον oder χέλυ und Ophisurus serpens, sowie Muraena 
Helena , jetzt σφῦρνα oder σμῦρνα. Da letzterer keine Brustflossen hat 
(ef. μύραινα Nr. 48), so sind wohl die Conger-Arten gemeint. Wir 
werden »Meeraal« übersetzen. 


12. δάσχιλλος. 


Nährt sieh von Schlamm und Koth — unbestimmbar. 


13. δράχων. 


In der Nähe des Ufers lebender Fisch — unbestimmbar. 


14. 


15. 


16. 


7; 


18. 


127 
ἐγχρασίχολος. 


Aus der’einen Art von ἀφύη, die im Hafen von Athen vorkommt, 
entstehen die sogenannten ἐγχρασίχολοι. Aelian VIIL 6. 18, welcher sie 
ἐγγραύλεις nennt und auch noch den Namen λυχόστομοι angiebt, be- 
schreibt sie als kleine, sehr weisse Fische, welche in ungeheurer Menge 
dieht zusammengedrängt vorkommen und in Massen gefangen werden. 
Camus (s. Aphye p. 101) hält ihn für die Sardelle (anchois). Cuvier hält 
ihn auch für Zingraulis enerasicholus, die Sardelle (v. d. Hoeven) und leitet 
den Namen daher, dass den Sardellen bei der Praeparation der Kopf 


"abgerissen wird und mit ihm die Leber und die Eingeweide, ἐν χρατὶ 


χόλος [der die Galle im Kopfe hat] (Cuwier XX p. 8). Engraulis enera- 
sicholus kommt nach Erhard (p. 91 Nr. 133) im Cycladenmeere vor.. Die 
Deutung ist sinnreich, aber immerhin unsicher. Wir werden indess 
»Sardelle« übersetzen. 


ἔγχελυς. 

Er wird als langer glatter Fisch mit zwei Flossen, kleinem Magen, 
einer Speiseröhre, einer dicht an der Leber befindlichen Gallenblase 
beschrieben, welcher weder Eierstöcke nach Samen hat und aus den 
Flüssen, wo er lebt, in das Meer geht. Es kann wohl nur Anguilla 
vulgaris damit gemeint sein. Doch werden zwei Arten, die eine mit 
einem grösseren und längeren, die andere mit kleinerem, eingedrücktem 
Kopfe unterschieden, womit vielleicht A. acutirostris und A. latirostris 
(v. d. Hoeven I p. 130 nach Yarrell British Fishes II p. 284 und 298) 
gemeint sind. Man kennt bis jetzt nur weibliche Aale, über ihre Ent- 
wickelung ist auch jetzt nichts bekannt. Cf. v. Stiebold, Süswasserfische 
p. 348 u. ἔ, 


ἐλεγῖνοι, 
nur unter den ἀγελαῖον genannt — unbestimmbar. 


ἔλλοψ 
wird nur als Fisch mit vier Kiemen und als Fisch, dessen Gallenblase 
bald näher, bald ferner von der Leber liegt, angeführt — unbestimmbar. 


ἐρυϑρῖνος. 

Es ist kaum zu bezweifeln, dass damit ein hermaphroditischer Ser- 
ranus gemeint ist, da mehrfach wiederholt wird, dass es nur Weibchen 
aber keine Männchen gebe, und er ausserdem als Fisch der hohen See 
aufgeführt wird. Zweifelhaft ist es dagegen, welcher Serranus gemeint 
ist; Dufosse (Annales des Seiences 4”® serie T. V 1856 p. 295) hat nur 
Serr. seriba, cabrılla und Ahepatus untersucht. Nach Erhard heisst p. 87 
Nr.13 δ΄. Cabrilla jetzt yavvos, Serranus Anthias hat keinen besonderen 
Namen und $. seriba heisst jetzt πέρχα. Cwvier hält ihn für Serranus 
seriba (Cuvier VIp. 179). Nach einem Citat des Athenaeus p. 327° (s. 
χάννη) sollte man S. serida für die χάννη halten und dann würde S. 


_ cabrilla oder anthias unser ἐρυϑρῖνος sein, Für die Deutung des ἐρυϑρῖνος 


als Serranus anthias lässt sich die schöne rothe Farbe desselben anführen, 
worauf doch der alte Namen hinweist. Ouvier sagt vom Serranus anthias 
ΠΡ. 252: La couleur du barbier est d'un beau rouge nacarat en rose, 
ou m&me €carlate, avec un Eclat metallique, qui, sur les flancs, prend 
une teinte doree et devient un peu argente sous le ventre. Auch hier 


τυ: 


20. 


21. 


22. 


23. 


24. 


25. 


128 


sieht man, dass die jetzigen neugriechischen Namen nur wenig für die 
Deutung der alten Namen ergeben, denn ein Fisch, welcher jetzt östptvos 
heisst, ist Pagellus erythrinus , der jedenfalls nichts mit dem ἐρυϑρῖνος 
des Aristoteles zu thun hat (Cuvier VI p. 179). 


ἐτελίς, 
nur unter den beschuppten Fischen, welche Eier legen, genannt, ist, wie 
schon Owier U p. 127 bemerkt, unbestimmbar. 


ἐχενηΐς 
ist ein kleiner Fisch, welcher unter Felsen lebt und fussähnliche a 
hat — darnach kant man wohl nicht an Kcheneis Remora denken. 


ἑψητός 

wird nur als kleiner Fisch, um die Grösse anderer Fische zu bezeichnen, 
angeführt. Nach den Angaben bei Athenaeus p. 301 muss man wohl 
Camus Ὁ. 681 und Cuvier X p. 419 beistimmen, dass darunter verschie- 
dene kleine Fische, die man zu Saucen benutzte, zu verstehen seien. 


ζύγαινα. 

Als langer Fisch, dessen Gallenblase an der Leber liegt, mit ἐγχέλυς 
und Be λόνη zusammen genannt — unbestimmbar. Nach ErAard wird 
unter ζύγαινα jetzt Zygaena malleus verstanden (p. 94 Nr. 8). 


ἥπατος. 

Als Beispiel von Fischen mit wenigen Pylorusanhängen. Athenaeus 
VII e. 61 führt ein Citat aus Aristoteles an, wonach dieser den ἥπατος 
als einsam lebend, fleischfressend , scharfzähnig , von schwarzer Farbe, 
mit verhältnissmässig sehr grossen Augen und weissen dreieckigen 
Herzen beschrieben. Cwwvier U p. 232 glaubt, dass darunter Gadus 
Aeglefinus, der Schellfisch zu verstehen sei, zu welchem aber die Angabe 
von wenigen Pylorusanhängen nicht stimmt. Ist also wohl unbestimmbar. 


ὑρίττα 

mit σχάρος zusammen als nicht im Euripos vorkommend genannt — un- 
bestimmbar. Cuvier XX p. 24 nimmt an, dass die Alse oder der Mai- 
fisch Alausa vulgaris damit gemeint sei. 


ϑύννος — ϑυννίς — πηλαμύς — αὐξίς ---- σχορδύλη «-- πρί- 
μάδες. 

Sie werden charakterisirt als sehr grosse Fische, welche in regelmäs- 
sigen Zügen aus und in den Pontus ziehen, bläulichen Rücken und 
weissen Bauch haben, zu den glatten Fischen gehören , ihren Laich in 
einer Art von Sack legen, welche sehr schnell wachsen, von einem 
spinnenartigen Schmarotzer sehr geplagt werden, deren Fang ein 
Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit ist, — es kann also wohl 
kaum ein andrer Fisch als der Thunfisch, TAynnus vulgaris 
damit gemeint sein. Nach Erhard p.859 Nr. 62 heisst jetzt TAynnus vul- 
garis royviva, Thynnus brachypterus und thounina aber jetzt παλαμῖδα, 
während Pelamys sarda häufig im Öycladenmeere ist, aber keinen beson- 
deren Namen hat. Man muss wohl annehmen, dass sowohl diese Arten, 
als auch Auxis vulgaris unter den Namen’ ϑύννος und ϑυννίς begriffe 


26. 


21T. 


28. 


29: 


129 
sind. Diese beiden Namen werden von Aristoteles offenbar nicht ge- 
braucht, um verschiedene Arten oder um Männchen und Weibchen zu 
unterscheiden. Leider ist die Angabe (V $ 33) über die Unterscheidung 
des Geschlechtes völlig unverständlich. — Die übrigen Namen πηλαμύς, 
αὐξίς, σχορδύλη bedeuten nur verschiedene Altersstufen der Thunfische. 
πριμάδες bezeichnet wahrscheinlich die jungen Thunfische, wenn sie 
sich zu allererst im Frühlinge sehen lassen. Es werden von Athenaeus 
p. 303° auch für die grössten Thunfische die Wörter öpxuvos und 
x7ros erwähnt, die mit denselben Wörtern bei Aristoteles jedenfalls nichts 
zu thun haben. Man findet viele Angaben über die Thunfische bei 


Cuwvier VOL p. 62 u. f. Ueber seine Länge haben wir keine Angaben 
gefunden. 


ἰουλίς 

wird nur einmal unter den ἀγελαῖα genannt — ist also unbestimm- 
bar. Nach Erhard p. 90 Nr. 105—108 heissen jetzt mehrere Julis- 
Arten, nämlich 7. wulis, Zurcica und Giofredi jetzt InAos, 7. speciosus 
aber πουρπουριά und sind sämnitlich im Cycladenmeer häufig. Mög- 
licherweise sind diese Lippfische damit gemeint. 


a 
ἱππουρος. , 

Er laicht im Frühling, seine Jungen wachsen schnell, er verbirgt sich 
zu Zeiten — unbestimmbar. Nach Athenaeus soll er auch χορύφαινα 


genannt werden, VIL 304°, ein Name, der bei Aristoteles nicht vorkommt. 
Da er mit σμύρος und σμύραινα zusammengestellt wird, so ist wohl ein 
Muraenoide unter demselben zu denken, wofür ja auch der Name selbst 
sprechen würde. 


χαλλιώνυμος. 

Er hat von allen Fischen die grösste Gallenblase und hält sich in der 
Nähe des Landes auf. Cwvier schliesst daraus, dass Uranoscopus vul- 
garıs darunter verstanden ist ΠῚ p. 299 und sagt p. 296: La vesicule 
du fiel est &norme et a la forme d’une fiole ἃ long cou, suspendu ἃ un 
canal choledoque aussi gros que le duodenum; nach p. 301 1014. findet 
er sich in Ivica in der Nähe des Ufers. Nach Aelian XIIL, 4 ist die 
Grösse der Gallenblase des χαλλιώνυμος sprichwörtlich gewesen. Nach 
Athenaeus VIL e. 17 p. 282° ist er derselbe Fisch wie ἀνϑίας, xaAkıy dus 
und ἔλλοψ und nach VIII ὁ. 52 p. 356 heisst er auch οὐρανοσχόπος und 
»der Heilige«. Trotz der Dürftigkeit der Angaben ist wohl Owwiers Deu- 
tung als sehr wahrscheinlich anzunehmen, dass darunter ein Urano- 
scopus, Sternseher zu verstehen ist. Uranoscopus scaber ist nach 
Erhard p. 87 Nr. 18 im Oyeladenmeere häufig und heisst jetzt λῦχνος. 


χάνϑαρος. 

Wird nur unter den πρόσγειοι genannt. Nach Erkard p. 88 Nr. 46— 
48 heissen mehrere Cantharus- Arten jetzt σχάϑαρος auf den Oyeladen, 
nach Cuvier VI, 375 soll nicht Cantharus, sondern Seatharus in der 
Morea jetzt σχαϑαροῦ, in Smyrna ἀσχάϑαρος heissen. Schwerlich sind 
übrigens Cantharus und Scatharus von den griechischen Fischern unter- 


schieden worden. Man vergleiche die Abbildungen bei Oiwier Taf. 160 
und 162ter, 


Aristoteles. I. 9 


31. 


130 


χάπρος. 

Er hat jederseits eine doppelte Kieme — der χάπρος, welcher im 
Achelous vorkommt, giebt eine Art Grunzen (γρυλισμός) von sich. — 
Darnach scheinen zwei oder mehrere Fische unter diesem Namen be- 
griffen zu werden. Athenaeus giebt p. 305% an, er habe eine sehr harte 
und rauhe Haut. Dies würde zu Capros aper passen (Cuvier X p. 37), 
der auch im Cycladenmeere vorkommt (Erhard p. 89 Nr. 74); was aber 
unter dem χάπρος im Achelous verstanden wird, ist völlig unergründ- 
lich, worin wir mit J. Müller (Archiv 1857 p. 259) übereinstimmen. 
Die Bestimmung Zondelets als Capros aper hält derselbe auch für sehr 
unsicher. 


χεστρεύς — inel.: χέφαλος — μύξων — [σάργος] — χελών 


ας περαίας. 


Dieser Fisch wird am häufigsten genannt, und auch in den Werken 
über Zeugungs- und Entwickelungsgeschichte Lib. Π ὃ 75, HIS 116, 
über die Theile IH c. 14 Frts. p. 172, IV ce. 13 Frts. Ὁ. 256 und 
περὶ πορείας ὁ. 7 erwähnt. Der muskulöse Magen und die Pylorus- 
anhänge, die grosse Schnelligkeit, das Laichen an den Mündungen der 
Flüsse und weiter hinauf in denselben, die Häufigkeit rechtfertigen die 
allgemein angenommene Deutung als Mugil-Arten oder Meer- 
äschen. Man vergleiche Cwwier und Falene. T. XI p. 9—80. Alle 
Meeräschen haben in der Nähe der Cardia eine Abzweigung des Magens 
von bedeutender Dicke (branche charnu de lestomac p. 31, 41, 45, 48, 
53) und ausserdem 2—8 Pylorusanhänge (ibid.), — sie sind sehr schnell 
(p. 49), — zur Laichzeit kommen sie in Massen nach den Ufern und in 
die Mündungen der Bäche (p. 71) und: gehen nach Pallas zur Winter- 
sonnenwende massenhaft (en foule) durch den thracischen Bosporus 
nach den Ufern der Krym (p. 72). 

Es bezeichnet nun bei Aristoteles der Name χεστρεύς eine grössere 
Gruppe von Fischen, zu denen der χέφαλος, μύξων, περαίας, σάργος, 
χελών und eine geschlechtslose , spontan entstehende Art von Kestreen 
gehört. Für die Bestimmung dieser Arten bieten sich nun 1. Schwierig- 
keiten, welche in den Widersprüchen des Textes selbst liegen: man 
kann keineswegs χεστρεύς als Gattungsnamen, ‚die übrigen als Species- 
namen ansehen ; vielmehr bezeichnet χεστρεύς, ganz abgesehen von 
der geschlechtslosen Art, eine besondere Species der Meeräschen, das 
Wort χεστρεύς bezeichnet also Verschiedenes. Ferner heisst es VII, 29: 
χέφαλος, ὃν χαλοῦσί τινες χελῶνα, während man aus V, 38, einer Stelle, 
die Athenaeus p. 306° wörtlich eitirt, schliessen muss, ins χέφαλος md 
χελών verschiedene Arten sind. 2. Ob alle die genannten vestpeus-Arten 
sein sollen? z. B. sapyos? 3. sind zur Bestimmung der Arten die An- 
gaben zu dürftig. Cuvier hält den χέφαλος für Mugil cephalus, weil er 
einen grösseren, breiteren aber Kan Kopf habe, als die übrigen, 
und weil er glaubt, dass das Erblinden desselben im Winter (VIII, 123) 
auf die dieken, schleimigen, das Auge zum Theil bedeckenden Augen- 
lider des Mugil cephalus zu beziehen sei (XI p. 19). Wenn ferner 
Cuvier den uuEnv oder σμύξων für Mugil auratus wegen des diesen über- 
ziehenden Schleimes (μύξα) halten zu können glaubt, von dem er sich 
sogar nfhren solle (ibid p. 46), so beruht das auf einem Irrthume. Ari- 
stoteles sagt das nicht von dem wi sondern von dem περαίας (VII, 30) 


131 


und Athenaeus VI e. 77 p. 307° wiederholt das vom φεραῖος, indem 
er die erwähnte Stelle aus Aristoteles wörtlich eitirt, — βλεννώδης 
nennt aber Aristoteles 1. e. den χέφαλος. Es bleibt also nur die Aehn- 
lichkeit des Namens mit μύξα übrig, die wegen der schleimigen Be- 
schaffenheit des χέφαλος und περαίας bedeutungslos wird. 

Wenig bestechend ist auch die etymologische Deduction: χελών sei 
Mugil chelo, weil dieser dicke Lippen (χείλη) habe. 

Wir müssen daher behaupten, dass eine Bestimmung der einzelnen zu 
den χεστρεύς gezählten Arten des Aristoteles ganz unmöglich ist. Erhard 
führt p. 89 Nr. 79—83 von Mugdes aus dem Cycladenmeere an: Mugil 
cephalus, capito, auratus, chelo und labeo. Sie heissen jetzt χέφαλος, 
was an die Angabe des Suwidas (1445): χεστρεύς, ὃ νῦν λεγόμενος χέφα-- 
λος erinnert. | 

Was endlich die spontan entstehende Art der Kestreen betrifft, so 
können wir darüber nur eine Bemerkung Erhards (p. 86) anführen: 
»Man hört hin und wieder von Fischen sprechen, die in den Süsswasser- 
pfützen einiger Inseln, wie Naxos, Paros und Mykonos gefunden wür- 
den. Darunter sind aber die Meeräschen, namentlich Mugil auratus zu 
verstehen, welche in solche, meist mit dem Meere in Verbindung stehende, 
daher brakische Wasserlöcher einzudringen wissen und dortselbst kür- 
zere oder längere Zeit verweilen«. Da indess gesagt wird, diese Kestreen 
hätten nur 2 Flossen, da doch die Mugiles zwei Brustflossen oberhalb 
der Mittellinie des Körpers und zwei Bauchflossen am Bauche haben 
(Cuvier Tafel 307), so muss man wohl annehmen, unter jenen Kestreen 
des Seees Siphae seien überhaupt keine Mugiles verstanden. Es wird das 
weniger wunderbar scheinen, wenn man bedenkt, dass die Rücksichten, 
welche bei den Griechen für die Eintheilung und Benennung der Fische 
massgebend waren, uns ziemlich unbekannt sind. 


32. χίϑαρος 


99. 


wird nur als ein Fisch mit vielen Pylorusanhängen genannt. Doch 
findet sich ausserdem ein Citat aus dem Aristoteles bei Afhenaeus VI 
e. 73 p. 305°: ᾿Αριστοτέλης ἐν τῷ περὶ ζῴων ἢ περὶ ἰχϑύων «ὃ χίϑαρος 
(φησὶ) χαρχαρόδους, μονήρης, φυχοφάγος, τὴν γλῶτταν ἀπολελυμένος, 
χαρδίαν λευχὴν ἔχων χαὶ πλατεῖαν». Aelian beschreibt ziemlich genau 
einen Fisch χιϑαρῳδός aus dem rothen Meere ΧΙ ο. 23. Es ist nicht 
recht begreiflich wie Cwier dazu kommt, in ihm Aydrocion Forskali zu 
vermuthen, car c'est le seul de ces poissons du Nil, auquel on puisse 
donner l’epithete de χαρχαρόδους (Bd. XXI p. 316), da vom Nil nir- 
gends die Rede ist. Der Fisch des Aelian würde eine Pleuronectes- 
Art sein. Der Fisch des Aristoteles und Aöhenaeus scheint uns unbe- 
stimmbar. 


χίχλη. 

Als Beispiel der Fische mit drei doppelten und einer einfachen Kieme, 
neben repxr genannt, lebt in der Nähe des Ufers, wird zu den Fels- 
fischen gerechnet , lebt, nistet und verbirgt sich paarweise, und ändert 
seine Farbe, indem er im Frühjahr schwarz, später weiss aussieht. 
(Diese letzte Angabe hat Athenaeus VII e. 71 p. 305° wahrscheinlich 
unrichtig eitirt, Aristoteles soll die χίχλη ποιχιλόστιχτος nennen.) Die 
Zahl der Kiemen weist auf Zabroideen, der Aufenthalt auf Arten des 


9* 


132 


Genus Labrus (Cw. XII p. 17), welche jetzt nach Erkard p. 90 
Nr. 91 — 104 πετρόψαρα genannt werden, hin. Den Farbenwechsel 
möchten wir mit Camus p. 504 auf Verwechselung verschiedener Species 
beziehen. Erhard führt aus dem Cycladenmeere 14 Labrusspecies an. 
Eine nähere Bestimmung ist nicht möglich. 


34. χόχχυξ 

bringt ähnliche Töne hervor wie der gleichnamige Vogel und hält sich 
sowohl in der hohen See, als in der Nähe des Ufers auf — darnach 
ist er wohl nicht bestimmbar. Cuvier IV p. 10 schliesst aber daraus, 
dass er bei Athenaeus VIL e. 84 p. 62 ἐρυϑρός und von Marcellus Sidetes 
ὀξύχομος genannt wird, dass darunter eine Trigla-Art verstanden 
werde. Da sich ferner bei Atkenaeus VIL 6. 125 p. 324° die Angabe 
findet τρίγλη (wahrscheinlich Mullus) und χόχχυξ seien einander ähn- 
lich, andrerseits die 7rigla-Arten, wenn sie gefangen werden, ein eigen- 
thümliches Knurren hören lassen, woher die Namen Knurrhahn, gron- 
din, gurnard u. 8. w. stammen (Cuvier IV p. 22), so ist es wohl höchst 
wahrscheinlich, dass χόχχυξ Trigla-Arten bezeichne. Zrhard hat 
deren 6 aus dem Cycladenmeere angeführt (p. 87 Nr. 22—27), nämlich 
Tr. aspera, lineata, gurnardus, lucerna, milwus, Iyra; einen beson- 
deren neugriechischen Namen giebt Erhard nicht an. 8. J. Müller, 
Ueber die Fische, welche Töne von sich geben, in seinem Archiv 1857 
p. 253, welcher eine nähere Bestimmung gleichfalls aufgiebt. Doch hat 
er Trigla gurnardus selbst knurren hören (s. p. 271). 


35. χολίας (zoyAlas?). 

Die Zusammenstellung dieses Fisches mit dem σχόμβρος, welche sich 
auch bei Athenaeus VII e. 116 p. 321* findet, die regelmässigen Züge 
aus dem Aegäischen Meere in das schwarze Meer, ihr regelmässiger 
Fang bei Byzanz, der Umstand, dass Scomber scombrus jetzt auf den 
Cyeladen, wo er häufig vorkommt, χολιός heisst (Erhard p. 89 Nr. 60) 
und dass nach Beon (Cuvier VIII p. 42) die Lemnier eine kleine Ma- 
krele gleichfalls colas nennen, machen es sehr wahrscheinlich, dass 
unter xoAlas eine Makrelen-Art, ein Scomber verstanden worden 
ist; welche Art, ist allerdings bei der mangelhaften Kenntniss der grie- 
chischen Fauna nicht zu bestimmen. Of. Nr. 63 σχόμβρος. 


36. xopaxivos, 

ein Fisch, welcher zu den kleinen gezählt wird, schaarenweise lebt, 
an tangreichen felsigen Orten sich aufhält und an tangreichen Stellen 
in der Nähe des Ufers laicht, welcher ferner erst mitten im Sommer 
laicht aber schnell wächst, in warmen Jahren besser gedeiht und träch- 
tig am wohlschmeckendsten ist. Athenaeus, welcher VI e. 851 p. 3084 
die Stelle V ἃ 36 eitirt, giebt nochan, dass er im Nil vorkomme und von 
den Alexandriern πλ άταξ wegen seines Umfanges — ἀπὸ τοῦ περίς ον- 
τος — genannt werde; er heisse χοραχῖνος διὰ τὸ διηνεχῶς τὰς χόρας 
χινγεῖν. Oppian dagegen (Halieut. 1 v. 133) leitet den Namen von χόραξ 
ab und Aristophanes nennt ihn nach Athenaeus 1. 6. μελανοπτέρυγον. 

Cuvier verwirft Zondelets und Belons Deutung als Corvina nigra, und 
vermuthet, dass darunter Chromis castanea (Sparus chromis L.) zu ver- 
stehen sei, welcher jetzt in Neapel coracıno , in Corsica corvolo heisse, 
dass dagegen der χοραχῖνος aus dem Nil (Athenaeus 1. 6.) Chromis nilo- 


91. 


38. 


39. 


133 


tieus, der Bolti sei. Indess giebt Cuvier V p. 90 an, Corvina nigra würde 
nur 15—18 Zoll lang, habe schwarze Brustflossen und eine schwarze 
Afterflosse, heisse corb oder corbeau, corbo, corvo di fortiera. Corvina 
nigra heisst nach Erhard p. 88 Nr. 31 jetzt sıxvos (es könnte darunter 
wohl σχίαινα [s. Nr. 62] verstanden sein), Chromis castanea p. 91 
Nr. 125 jetzt χαλογραιά. C. nigra laicht nach Risso (Cuwwier V p. 91) 
im Frühling auf den Kalkgeschieben der Küste. Leider fehlt im Ouvier 
eine Beschreibung von Chromis 5. XIV p. 129. J. Müller (Archiv 1857 
p. 257) hält ihn auf Gyllius und auf die Aehnlichkeit von Coracinus und 
Melanurus einerseits, von Castagno oder coracıno und Bolti andrerseits 
gestützt mit Ouvier für Chromis castaneus. Die Bestimmung ist jedenfalls 
sehr unsicher und nach den Angaben des Aristoteles allein gar nicht 
möglich. 


χόττος — χοῖτος. 

So heissen kleine Flussfische , welche sich unter Felsen verstecken 
und die man dadurch fängt, dass man mit Steinen an die Felsen schlägt, 
worauf sie hervorkommen. Cwuvier IV p. 150 glaubt, dass dies auf Cotfus 
gobio, den Kaulkopf deute, car ce sejours est tellement le sien, qu’ & 
Geneve les enfants du peuple, qui bien sürement n’ont pas lu Aristote, 
vont dans l’Arve et sur les bords du Rhöne soulever les pierres et prendre 
avec une fourchette les chabots quils y trouvent. — χόπτοντες τὰς πέ-- 
τρας λίϑοις heisst doch nimmermehr soulever les pierres! Eine Bestim- 
mung ist nicht möglich , da es der Fische, die sich in Bächen unter den 
Steinen aufhalten, gar zu viele giebt. 


χόττυφος. 

Mit xtyAr, zusammengenannt als Beispiel von Felsfischen, welche sich 
verber sen und die Farbe verändern. Auch Atkenaeus handelt χίχλη und 
χόττυφος VO ὁ. ΤΊ p. 305° zusammen ab und giebt an, Aristoteles 
nenne χόττυφος dunkel punktirt — μελανόστιχτα. Da χίχλη wahr- 
scheinlich ein Labroide ist, so ist wohlauch χόττυφος dahin zu bringen. — 
Wir müssen hier einen Irrthum Cuviers berichtigen, bei dem es XIII, 
103 heisst: Sous cette denomination de χόττυφος ‚ Aristote a parle de 
poissons saxatiles, quwil regardait comme les femelles de ses xtyAn. 
Diese Angabe findet sich bei Aristoteles nicht. 


χυπρῖνος. 

Die Angabe, dass er ein Flussfisch mit fleischigem Gaumen sei, weist 
auf einen Öyprinoiden hin, s. Anm. zu IV ὃ 83, womit auch dieübrigen 
Angaben stimmen. Dass aber Cyprinus carpio darunter zu verstehen sei, 
scheint mit grosser Sicherheit aus der Angabe über die Art des Laichens 
geschlossen werden zu können, dass er nämlich in der dazu bestimmten 
Jahreszeit fünf- oder sechsmal laiche. Dies bestätigt auch Cuvier XVI 
p. 18 und es spricht dafur der Umstand, dass man zur Laichzeit den 
Karpfen immer nur eine kleine Portion Eier ausdrücken kann, die näm- 
lich reif sind, während bei den übrigen Cyprinus-Arten unserer Gegen- 
den die Bier in grossen Mengen zur Laichzeit ausgedrückt werden können. 
Auch das würde zu dieser Deutung stimmen, dass einem Weibchen zur 
Laichzeit eine grosse Anzahl Männchen folgt. Ferner sollen nach Bon 
(Cuvier XVI p. 46) die Griechen in Aetolien den Karpfen (Oypr. carpio) 
χιπρίνος nennen. In Bezug auf die Unfruchtbarkeit der xurptvor, welche 


134 


dann sehr fett sein sollen, so hat v. Svebold (Die Süsswasserfische von 
Mitteleuropa p. 90) diese Beobachtung als eine im Volke seit lange 
gekannte Erscheinung aufgeführt, welche in einer Verkümmerung oder 
in einem Zurückbleiben der Geschlechtsorgane ihren Grund hat. Sie 
sollen sehr wohlschmeckend sein. Sie werden in Süddeutschland »Laimer« 
in Norddeutschland »gelte« oder »güste« genannt. Auch bemerkt Cuvier 
XVlIp. 50: Sa tenaeite vitale a fait, sans aucun doute, r&ussir aussi 
facilement sa castration, au moyen de laquelle on lengraisse aisement. 
Wir glauben daher die Bestimmung des χυπρῖνος als Oyprinus ecarpio, 
den Karpfen, die auch Cwier festhält, als sicher annehmen zu 
können. 


40. χωβιός nr χωβῖτις. 


41. 


Unter χωβιός sind mehrere Arten von Fischen begriffen, und zwar 
theils Seefische, theils Süsswasserfische. Letztere werden nur als sehr 
fett erwähnt; von ersteren werden unterschieden 1, kleine und schlechte 
χωβιοί, welche aus der χωβῖτις entstehen und sich in die Erde verkrie- 
chen; 2. die weissen xwßtot, welche im Euripos leben und zwar in der 
Nähe des Ufers; 3. xwßtot ohne besondere Unterscheidung, welche an 
felsigen Orten leben, an Steinen laichen, einen breiten und körnigen 
Laich von sich geben und schaarenweise leben. 

Leider müssen wir die wichtige Stelle Il, 86, wo χωβιός als Beispiel 
der Fische mit vielen Pylorusanhängen angeführt wird, für verdächtig 
erklären, da der unmittelbar hinter χωβιός genannte γαλεός jedenfalls 
hier nicht genannt werden kann. Aus dieser Stelle schliesst Cuvier, 
dass unter χωβιός nicht Gobius- Αὐίθη verstanden werden könnten 
(ΧΙ p. 5) und folgert dann weiter, es könnte wohl, da χωβιός nach 
Athenaeus auch x@Vos hiesse , letzteres nur eine andre Aussprache von 
χόττος sein und dies führe auf Cofus. Wir haben 37 gesehen wie 
unsicher die Bestimmung von χόττος ist., 

Andrerseits heissen γόβιος jetzt verschiedene im Oyeladenmeere vor- 
kommende Gobien (Erhard p. 89 Nr. 84—90), ferner sollen sich die 
Meergrundeln im Meeresufer Gänge zum Winteraufenthalte wühlen 
(Troschel und Ruthe Handbuch der Zoologie 1853 p. 214), sie halten 
sich an felsigen Ufern auf und heissen in England rockfish (Ouvier ἈΠ 
p. 18), es giebt ferner unter ihnen eine Süsswasserart, Gobius Huviatilis 
in Italien (Cuwier XI p. 52 [nicht zu verwechseln mit Gobio Auviatilis, 
dem Gründling]} — indess haben die Gobü, wie gesagt, keine Pylorus- 
anhänge und da über die Art des Laichens und die Form des Laiches 
nichts zu finden ist, so wird die Bestimmung des χωβιός als Gobius, 
Meergrundel immerhin zweifelhaft bleiben müssen, weshalb wir auf 
eine Bestimmung der »kleinen« und der »weissen« xwßrot nicht eingehen. 
Gobio oder Gojon (Camus Ip. 386) ist er aber sicherlich nicht, da 
dieser nicht im Meere vorkommt. 


143 γα. 

Obgleich er häufig erwähnt wird, sind die angegebenen Merkmale so 
wenig charakteristisch, dass daraus allein seine Bestimmung nicht mög- 
lich sein würde. Zwei Flossen am Rücken, zwei am Bauch haben die 
meisten Fische; ob er scharfhörig ist, schlafend gefangen wird, 
Fleischfresser ist, schlecht schmeckt wenn er trächtig ist, darüber weiss 


42. 


43. 


44. 


45. 


46. 


135 


man jetzt nichts. Dass er von der Kälte leidet, sagt Rondelet (Cuvier II 
p. 62), denn man fände im Winter oft todte Seebarsche im Tang, 
ebenso, dass er zweimal laicht (ibid. p. 63) und zwar nach Duhamel 
(ibid p. 64) das eine Mal am Ende des Sommers. Zabrax lupus ist nun 
häufig im Cyeladenmeere und heisst jetzt Aaßpaxıov (Erhard p. 87 
Nr. 1—3) und da die Angaben des Aristoteles dieser Bestimmung nicht 
widersprechen, so kann man wohl die allgemeine Annahme gelten lassen, 
dass λάβραξ gleich Zadbraz Lupus, der Seebarsch sei. Nach 
einem Citat aus Aristoteles bei Alkenaeus VIL c. 86 p. 310° soll jener 
von ihm sagen: μονήρεις, σαρχοφάγοι, γλῶσσαν ὀστώδη ἔχουσιν χαὶ 
προσπεφυχυῖαν, χαρδίαν τρίγωνον. Nach Athenaeus soll er λάβραξ 
heissen παρὰ τὴν λαβρότητα. 


λύρα. 

Es wird von ihr und χρομίς gesagt, sie gäben eine Art γρυλισμός 
(Grunzen) von sich — unbestimmbar, wie auch J. Müller (cf. Nr. 34, 
χόχχυξ) findet. 


μαινίς. 

Ein kleiner Fisch, welcher aus der ἀφύη entsteht, zur Wintersonnen- 
wende laicht, sehr reich an Brut ist, schaarenweise lebt, während der 
Trächtigkeit gut schmeckt; die Männchen wechseln zur Zeit, wo das 
Weibchen anfängt trächtig zu werden, die Farbe, schmecken dann sehr 
schlecht und heissen »Böcke«. Cuvier VI, 384 glaubt, dass es ein Fisch 
aus der Familie der Maeniden (Maena) sei (VI, 384) und führt p. 394 
an, das Weibchen sei im Juli und August voller Eier, der Fisch schmecke 
schlecht, sei klein (höchstens 7 Zoll lang) und werde überall verachtet; 
in der Peloponnes heisse er warytöa; seine Färbung wechsele nach 
Alter, Jahreszeit und Geschlecht. Maena vulgaris und Osbekü, welche 
im Cycladenmeere häufig sind, und Maena Jusculum heissen nach Erhard 
p. 88 Nr. 53—55 jetzt auf den Oycladen μέλλωνα. Die Bestimmung 
als Maena vulgaris ist darnach ziemlich unsicher. 


μελάνουρος. 

Von ihm wird nur gesagt, er nähre sich von Tang. Da aber sowohl 
im Archipel (Ouwier VI p. 372), als im Cyeladenmeere (Erhard p. 88 
Nr. 51) Oblata melanura, die dort häufig ist, υελανούριον genannt wird, 
und nach einem Citat aus dem Aristoteles bei Athenaeus VII ec. 93 p. 3134 
der μελάνουρος ὀρροπυγόστιχτος, πολύγραμμος χαὶ μελανόγραμμος 
genannt wird, was auf Oblata melanura sehr gut passt (Ouvier VI p. 70: 
Sur les eötes il y a vingt-quatre lignes longitudinales,, noires et paral- 
kles.....: une large tache noire occeupe le dos de la queue ... la 
caudale est noirätre etc. ef. Taf. 162P), so ist es höchst wahrschein- 
lich, dass darunter Odblata melanura zu verstehen ist. 


υεμβράδες. 

Sie werden ausder ἀφύη φαληριχή, aus ihnen werden die τριχίδες — 
nach Athenaeus VIIL e. 55 p. 357° sind es kleine Fische, die sammt den 
Gräten gegessen werden — unbestimmbar. 


υἱἦρυξ (5. 61 σχάρος.) 
ein Fisch, der so genannt wird, weil er wiederkäut — ἀπὸ τοῦ 


47. 


48. 


136 


υηρυχάζειν. Da aber VII, 33 vom σχάρος gesagt wird, er sei der einzige 
Fisch, welcher wiederkäne, so ist ur pvE wohl derselbe Fisch, nämlich 
Scarus Cretensis, σχάρος Nr. 61. 


σμόρμυρος. 

Er laicht gegen Ende des Sommers wie χρύσοφρυς, λάβραξ und über- 
haupt die Zugfische. Owwier (VI p. 200) glaubt, dass es Pagellus mor- 
myrus sei, welcher in Rom mormillo, in Venedig mormiro, in Genua 
mormo u. 8. w. heisse. P. mormyrus heisst jetzt auch auf den Cyeladen 
wouppouptoy. (Zrhard p. 88 Nr. 42.) Ueber seme Laichzeit haben wir 
keine Angaben gefunden. Die Deutung beruht also lediglich auf der 
Aehnlichkeit des jetzigen Namens. 


μύραινα, σμύραινα, σμῦρος. 

Unter der Annahme, dass μύραινα und σμύραινα ein und dasselbe 
bedeuten , ist derselbe ein langer Fisch ohne Brust- und Bauchflossen, 
mit jederseits vier eisentkimlich gegliederten Kiemen , undeutlichen 
Eiern, welcher zu jeder Jahreszeit laicht und viele Eier legt, dessen 
Begattung Bauch gegen Bauch stattfindet, indem sie sich wie die 
Schlangen um einander winden; er wird oft mit γόγγρος und ἔγχελυς 
zusammen genannt. Er ist jedenfalls ein Fisch aus der Familie der 
Muraenoiden und da er keine Flossen hat (d.h. keine Brust- und Bauch- 


flossen), so kann man wohl nur zwischen Muraena Helenaund Opkisurus 


serpens, welcher letzterer allerdings sehr kleine Brustflossen hat, schwan- 
ken. Da Muraena Helena nach Erhard p. 91 Nr. 137 jetzt auf den 
Oyeladen σφῦρνα oder σμῦρνα heisst, auch häufig im Cyeladenmeere ist, 
so ist wohl dieser Fisch unter μύραινα und σμύραινα zu verstehen. 

Endlich sollen sich σμῦρος und σμύραινα so unterscheiden, dass 
σμύραινα bunter und schwächer, σμῦρος gleichmässig gefärbt und 
stärker ist. Man könnte sehr wohl σμύραινα darnach für die braun und 
gelb marmorirte Muraena Helena, welche nur 3 Fuss lang wird, 
erklären, συῦρος für Ophisurus serpens, welcher oben braun, unten 
silberfarbig ist und bis 6 Fuss lang wird. Abbildung von Muraena 
Helena bei Cuv. Regne anim. Poissons Pl. 109 Fig. 2, von Ophisurus 
serpens bei Lacepede Poiss. V. Pl. Ueber die eigenthümliche Gliederung 
der Kiemenbögen ef. Cuvier Legons VII p. 260 und 268. 


49. μύρινος — μαρῖνος. 


Ihm ist die Wärme zuträglich, vom Regenwasser erblindet er — un- 
bestimmbar. Athenaeus und Aelianus führen ihn nicht an. Ebensowenig 
ist waptvos bestimmbar , von welchem es VI ὃ 98 heisst er sei meistens 
trächtig. 


50. ξιφίας. 


Aus den Angaben des Aristoteles, dass er acht doppelte Kiemen habe, 
dass seine Gallenblase in der Nähe des Darmes liege, und dass er so wie 
der Thunfisch vom Otrstros geplagt werde, wäre er nicht zu bestimmen. 
Doch findet sich bei Atkenaeus VI e. 96 p. 314° folgendes Citat über 
den & ξιφίας: τοῦτον ᾿Δριστοτέλης φησὶν ἔ ἔχξιν τοῦ bay (χοὺς τὸ μὲν ὑποχάτω 
μιχρύν, τὸ δὲ χαϑύπερϑεν οστῶδς ς μέ γα, ἴσον τῷ ὅλῳ αὐτοῦ μεγέϑει. 
τοῦτο δὲ χαλεῖσϑαι ξίφος, ὀδόντας δ᾽ οὐχ ἔχειν τὸν ἰχϑύν. AelianIX, 40 
giebt Aehnliches an. Darnach kann kein Zweifel sein, dass damit 


2 


91. 


52. 


83. 


137 


Xiphias gladius, der Schwertfisch gemeint sei, wofür auch 
der Name spricht. Auch heisst auf den Cycladen der Schwertfisch jetzt 
ξιφίας (Erhard p. 89 Nr. 66). 

In Bezug auf die acht doppelten Kiemen sagt Cwvier VIII p. 264: 
chaque branchie est double, ou, en d’autres termes, fendue jusqu’ ἃ sa 
racine en deux feuillets qui s’ceartent comme les feuillets d’un livre, en 
sorte que, bien quil n’y ait que quatre arceaux de chaque cöte, on 
peut dire quiil y a huit branchies, sans compter la demi-branchie 
attachde A lopereule .... Cette assertion (d’Aristote) nous a longtemps 
paru inintelligible, mais Tinspection de ces parties nous [ἃ tr&s-bien 
expliquee. cf. Rosenthal, Ichthyotomische Tafeln T. VI. Acht doppelte 
Kiemen sind dann aber immer noch nicht vorhanden. Der Oistros ist 
nach Owier VOL p. 255 Pennatula filosa Gmelin 5. VI Nr. 35° cf. Anm. 
zu VII ὃ 128 wegen des Emporspringens. 


ὄνος. 


Es wird nur von ihm gesagt, dass er sich zu Zeiten verberge und 
dass er sich im Sande verberge und mit seinen Mundfäden gewisser- 
massen angele (ῥαβδεύεται). Indess findet sich bei Athenaeus VII e. 99 
Ρ. 315° folgendes Citat aus Aristoteles : ὖνος, φησὶν ᾿Αριστοτέλ ng ἐν τῷ 

περὶ ζωιχῶν, ἔχει στόμα ἀνερρωγὸς ὁμοίως. τοῖς γαλξοῖς χαὶ οὐ συναγε-- 
λαστιχός᾽ χαὶ μόνος οὗτος ἰχϑύων͵ τὴν χαρδίαν ἐν τῇ χοιλία ἐ ἔχει χαὶ ἐν 
τῷ ἐγχεφάλῳ λίϑους ἐμφερε ἴς μύλαις. φωλεύει δὲ μόνος ἐν ταῖς ὑπὸ 
χύνα ἜΡΟΝ ἡμέραις. Diese Angaben weisen wohl auf einen 
Gadoiden hin; von ihnen führt Erhard p. 91 Nr. 134 Gadus Poutassou, 
welcher häufig sei und jetzt σχαρμός heisse, Mora mediterranea und 
Lota elongata an; eine weitere Bestimmung ist wohl kaum möglich. cf. 
Bonaparte und Risso. 

Uebrigens finden sich noch bei Atkenaeus zwei Citate aus Dorion und 
zwar p. 128, wonach ὀνίσχος auch γαλλαρίας, und 8107, wonach 

ὄνος auch γάδος und ὀνίσχος, γαλλερίας oder μυξῖνος genannt werde. 


ὄρχυνες. 

Sie laichen in der hohen See — unbestimmbar. Nach Dorion (Athe- 
naeus VIl e. 98 p. 315°) sollen sie aus dem Atlantischen Ocean in das 
Mittelmeer kommen; bei Athenaeus ist der Name ὄρχυνος. 


ὀρφός oder ὀρφώ 
Aus den Angaben, dass er Fleischfresser sei, in der Nähe des Ufers 
sich aufhalte, sich verberge und dass er schnell aus einem kleinen Fische 
zu einem grossen werde, ist nicht viel zu entnehmen, ebensowenig aus 
dem Citat aus Aristoteles bei Afhenaeus VI c. 97 p. 315, dass man 
keine Samengänge (Hoden) bei ihm finde und er aufgeschnitten noch 
lange Zeit leben könne. Nach Erhard p. 87 Nr. 13 heisst Polyprion 
cernuus Cuv. jetzt ὀρφός und ist im Cycladenmeere häufig; auch werde 
(pP. 92) ebenso ein Polyprion genannt, der aber eher Aprion zu nennen 
sei. Boryde St. Vincent behauptet dagegen, in der Morea heisse Ze merou 
(wahrscheinlich Serranus gigas Cuv. jetzt ὀρφός (VIp. 183 vergl. I 
p. 270 und III p. 24). Da Polyprion cernuus 5 bis 6 Fuss ᾿ RE? 
gigas nur 2 bis 3 Fuss gross wird, so würde wohl eher Polyprion cernuus 
der ὁ ὃρφ 05 des Aristoteles sein. ᾿Ὄρφός und ὁ ὀρφώς sind nach Athenaeus 

ein und dasselbe. 


138 


54. πέρχη. 


Er ist ein Süsswasserfisch mit 3 doppelten und 1 einfachen Kieme, 
hat viele Pylorusanhänge, laicht in den Buchten (rpoAıpvası) der Flüsse 
und Seeen, und sein Laich bildet eine zusammenhängende Masse, wie 
der der Frösche, welche so fest zusammen hält, dass sie die Fischer 
von dem Schilfe wie auf eine Spindel aufwickeln. Durch den Laich 
namentlich wird die Bestimmung als Perca fluviatilis, Barsch 
ganz sicher, und damit stimmen auch alle übrigen Angaben s. Ouwier U 
p. 17—39; er hat übrigens nur 3 Pylorusanhänge s. die Anmerkung 
zu IIS$ 80. 


90. σάλπη. 


Ein nicht fleischfressender Fisch, welcher mit Mist geködert wird, 
scharf hört, im Beginn des Sommers oder an anderen Orten im Herbste 
laicht. Darnach würde er nicht zu bestimmen sein. Indess eitirt erstens 
Athenaeus VL e. 118 ‚P. 321°: ᾿Άριστοτ ἔλης δ᾽ ἐν πέμπτῳ ζῴων μορίων 
ἅπαξ τίχτειν φησὶν αὐτὴν τοῦ μετοπώρου, ἔστι δὲ πολύγραμμος χαὶ ἐρυ-- 
ϑρόγραμμος, ἔτι δὲ χαρχαρόδους χαὶ μονήρης. Zweitens heisst nach 
Cuvier VIp. 363 Box salpa jetzt bei den Fischern des golfe de Coron 
(Ὁ Croton?) σάλπη und ähnlich sind die provengalischen, italienischen 
und französischen Benennungen /(saoupt, salpa, saupe) und ebenso heisst 
sie nach Erhard (p. 88 Nr. 50) auf den Cycladen jetzt σάλπα. Box 
salpa nährt sich von Meerespflanzen, laicht im Frühjahr (Orxwier p. 364 
Bd. VI), hat starke Zähne (p. 359 und Taf. 162), hat Längsstreifen 
d’un rouge dore et brillantes comme du chinquant (p. 361) — was na- 
mentlich zu der Angabe beim Alhenaeus sehr gut stimmt. Wir glauben 
sie daher mit ziemlicher Sicherheit für Box salpa nehmen zu können. 


96. σαπερδίς. 


Ein Süsswasserfisch, der trächtig wohlschmeckend ist. Nach Athe- 
naeus Ὁ. 308° soll xopaxtvos σαπέρδη genannt werden. Aber xopaxivos 
s. Nr. 36 ist ein Meerfisch und von ihm wird kurz vorher dasselbe ge- 
sagt wie von σαπερδίς. Ist unbestimmbar. 


97. oapyivos 


nur als ein in Schaaren lebender Fisch genannt — unbestimmbar. Nach 
Erhard heisst jetzt Belone acus sapyavvos (p. 91 Nr. 128). 


58. σάργος. 


59. 


Wir müssen hier offenbar unterscheiden einen σάργος welcher zu den 
Kestreen gerechnet wird und von dem sonst nur gesagt wird, dass er 
im Januar laicht. Er ist unbestimmbar. Der andre σάργος laicht im 
Frühling und im Herbste und sucht sein Futter in dem Schlamme, 
welchen die τρίγλη aufwühlt. Man kann, da hierüber keine Angaben 
existiren, nur auf den jetzigen Benennungen fussen: nach Erhard p. 88 
Nr. 32 heisst Sargus Rondeleti jetzt sapyos und nach Cuvier VI p. 11 
heisst er jetzt am Mittelmeer sargue, sargo, sar, sarague. 


σαῦρος 
nur unter den schaarenweise lebenden Fischen genannt. 


139 


60. σινόδων --- σινώδων — συνόδων. 

Als Fleischfresser, welcher mitunter seinen Magen hervorstülpt, 
welcher in Schaaren und in der Nähe des Ufers lebt, angeführt — un- 
bestimmmbar. Das Hervorstülpen des Magens sollnach Ciwier VI p. 218 
eine Folge der Ausdehnung der Schwimmblase sein. 


61. σχάρος. 

Ein Fisch mit je einer einfachen und einer doppelten Kieme, scharfen 
Zähnen, welcher von Tang lebt, der einzige Wiederkäuer unter den Fischen 
ist und einen darmartigen Magen hat. Athenaeus VILe. 113 Ρ. 319° eitirt 
noch jolgendes aus Aristoteles : χαρχαρόδοντα εἶναι χαὶ μονήρη χαὶ σαρ-- 
χοφάγον (ἢ )» ἔχειν τε στόμα υιχρὸν χαὶ γλῶ ὦτταν οὐ λίαν προσπεφυχυῖαν, 
χαρδίαν τρίγωνον παράλευχον, τρίλοβον, ἐ ἔχειν τε χολὴν χαὶ σπλῆνα 
μέλανα, τῶν δὲ βραγχίων τὸ μὲν δι πλοῦν τὸ δὲ ἁπλοῦν. υὖνος ὃ δὲ χαὶ 
τῶν ἄλλων ἰχϑύων μηρυχάζει. χαίρε ει δὲ τῇ τῶν φυχίων τροφῇ; διὸ χαὶ 
τούτοις ϑηρεύεται" ἀχμάξζει δὲ ϑέρους. σχάρος wird jetzt auf den Cyela- 
den Scarus Oretensis (E rhard p. 91 Nr. 126) genannt, welcher "nach 
Erhard und nach dem Berichte eines Schiffseommandanten, M. Le Mesle, 
an Cuvier XIV p. 149 häufig im ganzen Archipel ist. Das Wiederkäuen 
ist bei ihm allerdings nicht direct beobachtet worden, indess ist sein 
Kiefergelenk so, dass eine dem Kauen der Wiederkäuer gleiche Bewe- 
gung stattfinden kann (Cuvier XIV p. 151), seine Kiefer sind förmlich 
gepflastert mit breiten Platten, die aus kleinen Zahnkernen bestehen 
(ibid p. 152) und der Tang, wovon er sich nährt, ist schon im Magen 
so zertheilt, dass er eine fast homogene Masse darstellt (ibid). Es ist 
daher wohl kaum zu bezweifeln, dass damit Scarus Cretensis, der 
Papageifisch gemeint ist. 


62. σχίαινα 


leidet von der Kälte, weil sie einen Stein im Kopfe hat. Nach Owvier 
V p. 43 haben die Umberfische ‚Seiaena aqua, Corvina nigra, Um- 
brina vulgaris ganz besonders grosse Otholithen, worauf Cuvier die An- 
gabe des Aristoteles bezieht. Nach Rondelet heisst ferner (Owvier V 
p. 172) Umbrina vulgaris bei den Neugriechen oxıöy und nach Erhard 
(p. 88 Nr. 31) Corvina nigra auf den Cyeladen σιχυός. Dies weist darauf 
hin, dass σχίαινα ein Fisch aus der Familie der Sciaenoiden ist, und 
es muss überhaupt fraglich bleiben, ob jene 3 Gattungen unterschieden 
worden sind, da ja selbst ARondelet Sciaena und Corvina nicht unterschie- 
den hat (Ow. V p. 4 und 5). 


63. σχόμβρος. 

Sein Ziehen aus dem schwarzen Meer in das Aegäische Meer gleich- 
zeitig mit den Thunfischen,, seine geringe Grösse, dass er mit xoAıdc 
oft zusammengenannt wird und in Schaaren vorkommt, deuten auf eine 
Makrelenart, Scomber hin. Da Scomber seomber der häufigste Fisch im 
Schwarzen Meere (nach Pallas, Cuvier VIII p. 24) ist, von den Griechen 
und Russen in Taurien seumbro, von den Griechen in Constantinopel 
χολιός (8. 52 χολιάς) genannt wird, ebenso auf den Cyceladen (Erhard 
p. 89 Nr. 60), so ist wahrscheinlich σχύμβρος derselbe Fisch wie 
Scomber scomber, die Makrele. 


64. 


65. 


66. 


67. 


68. 


140 


σχορπίος, σχορτίς. 

ΟΡ mit beiden Namen ein und derselbe Fisch bezeichnet werde, 
wusste schon Athenaeus (p. 3200) nieht zu sagen; von σχορπίς wird 
nur gesagt, er laiche auf der hohen See, von σχορπίος wird angegeben, 
er habe viele Pylorusanhänge, laiche zweimal, lebe theils am Ufer, theils 
in der hohen See. Eine Bestimmung ist danach nicht möglich. Doch 
weist die jetzige Benennung der beiden Seorpaena- Arten des Mittel- 
meeres: σχορπίδι (Belon bei Ouwier IV p. 297) und σχορπῆνα (gespro- 
chen skorpina, Erhard p. 88 Nr. 29 und 30), sowie ähnliche Namen 
an der italienischen Küste auf Seorpaena serofa und poreus Z. hin, und 
damit lässt sich eine Angabe bei Athenaeus (VII p. 282%) wo σχορπίος 
ἐρυϑρός genannt wird, und 'eine andre VII e. [1ὅ p. 8208, wo ein 
πυρρὸς σχορπίος der hohen See und ein sxoprtos μελανίζων des Ufers 
unterschieden werden, wohl vereinigen. Beide Scorpaena haben 8 Pylo- 
rusanhänge (Cuvier IV p. 286), Scorpaena scrofa, die grössere (15 bis 
15 Zoll lang), ist schön roth (Ouvier IV p. 293 rouge de minium), wäh- 
rend Scorpaena porcus kleiner (8 bis 10 Zoll) und im Ganzen braun ist 
(ibid p. 301). oxoprtos würde dann die grössere, am Ufer lebende, 
rothe Scorpaena scrofa, σχορπίς, die kleinere, braune Scorpaena 
porcus sein können. Ueber den Aufenthalt sind die Angaben sehr 
unsicher, über das Laichen fehlen sie ganz. 


σμαρίς, 

als Fisch genannt, welcher seine Farbe mit den Jahreszeiten verän- 
dert. Nach Belon (Cuwier VI p. 413) wird jetzt mit μαρῖδα Smaris vul- 
garıs, nach Erhard (p. 88 Nr. 56—59) mit σμαρῖδα sowohl diese, als 
verschiedene andere Smaris-Arten bezeichnet. Von einem Farbenwechsel 
bei Smaris-Arten scheint nichts bekannt zu sein; möglicherweise beruht 


“ die Angabe auf einer Verwechselung verschiedener Species. 


σπάρος 

wird nur unter den Fischen mit vielen Pylorusanhängen genannt — 
aus der Angabe bei Athenaeus ergiebt sich nichts für die Bestimmung. 
σπᾶρος heissen nach Erhard (p. 85 Nr. 33 und 34) jetzt die im Cyeladen- 
meere häufigen Sargus Salvian! und S. annularıs. Die Bestimmung ist 
daher, wie schon Cwier sagt (VIp. 46 u. f.), sehr unsicher. Beide 
haben übrigens vier Pylorusanhänge. Cuvier VI p. 30 und 37. 


συναγρίς. 

Er hat vier einfache Kiemen jederseits, die Gallenblase nieht dieht an 
der Leber. συναχρῖδα heisst jetzt nach ErAard p. 88 Nr. 44 Dentex vul- 
garis, welcher häufig im Cycladenmeere ist, aber sechs Kiemenstrahlen 
hat (Cwvier VI p. 222.) 


σφύραινα 

wird unter den ἀγελαῖα mit aufgezählt. Nach Rondelet und Beölon (Ouvier 
III p. 326) wird von den Neugriechen SpAyraena vulgaris mit diesem 
Namen bezeichnet, während nach ErAard (p. 87 Nr. 9) dieser Fisch 
jetzt λοῦτζος, Muraena Helena dagegen σφῦρνα genannt wird. σφυραίνα 
bedeutet ausser Hammer auch Spiess (Steph. Thes. ed. Didot in v.), und 
der Fisch hiess nach Athenaeus (VII e. 122 p. 322®) bei den Athenern χέ-- 
στρα, wasSpitzhammer, auch Pfeil bedeutet (StepA. Thes. ed. Didot in v.) 


141 


Dazu würde die Form von SpAyraena stimmen. Cwvier hält es für 
wahrscheinlich, dass darunter Sphyraena vulgaris verstanden sei. 


69. ταινία. 

Es heisst von ihr nur: die sogenannte ταινία hat nur zwei Flossen, 
und zwar bei Erwähnnng der Kestreen im See Siphae. Schon Camus 
Ip. 789 deducirt aus dem Namen einen bandartigen, ἃ. h. langen und 
platten Fisch. Man würde darnach vor Allem an die Cepola rubescens, 
Cw. — (΄. taenia Bloch (Owier X p. 390 u. f. Taf. 300) denken 
müssen, welche im Cycladenmeere vorkommt (Erhard Nr. 76 p. 89), 
indess deutliche Brust- und Bauchflossen , mithin nach Aristoteles Be- 
zeichnungsweise vier Flossen hat. Es bleibt dann nur Codits taenia 
übrig, welche ja auch sehr platt und bandartig ist, und deren Brust- 
flossen ganz besonders kurz und verkümmert sind. 


70. τίλλων — τίλων — Φίλων — φύλων. 
Ein Süsswasserfisch, welcher sich in der Nähe des Ufers an windstillen 
Stellen aufhält, in Schaaren lebt, in welchem sich in den Hundstagen 
ein Wurm bildet, der ihn schwach macht und in die Höhe treibt, worauf 
er dann von der Sonnenhitze stirbt. Herodot V e. 16 erwähnt τίλωνες 
im See Prasias in Paeonien. Unbestimmbar. 


71. tpiyAn. 

Ein Meerfisch mit vielen Pylorusanhängen, welcher dreimal laicht, 
da man an manchen Orten dreimal seine Brut sieht, sich von Tang, 
Muscheln, Schlamm, Fleisch nährt, den Schlamm grabend durchwühlt, 
sich in der Nähe des Ufers, auch in Brakwasser (ἐν λιμνοϑαλαττίαις) 
aufhält, in Schaaren lebt, von φϑεῖρες (Lernaen) geplagt wird und sich 
im Herbste gut befindet. Man würde ihn nach diesen Angaben nicht be- 

| stimmen können; man stützt sich aber auf die Uebersetzung des Plnius 
| IX ec. 17 mit Mullus, und hält den Mullus der Römer auf Grund der 
Angaben über die Bartfäden für den Mullus barbatus L., den Rothbart. 
(Cuvier IL p. 423 u. f.) Er hat 22 Pylorusanhänge (ibid. p. 440). 

| Mullus surmuletus und barbatus, im Cycladenmeere beide häufig, führen 
jetzt den offenbar ungriechischen Namen μπαρμπούνιον (spr. barbunion.) 
Erhard p. 87 Nr. 20 und 21. Nach Ouwvier (III p. 422) heissen sie in 
verschiedenen Gegenden Italiens irıgha. 


12. tpıylas — τριχίδες. 

Aus der ἀφύη entstehen die μεμβράδες, aus diesen die τριχίδες, aus 
diesen die τριχίαι — letztere ziehen in den Pontus und aus demselben, 
werden aber nur beim Einziehen gefangen, da sie aus dem Pontus durch 
den Istros in das Adriatische Meer ziehen (ef. Anmerkung zu VII$92). 
Cuvier (XX p. 21) schliesst aus Stellen im Aristophanes,, dass dies ein 
sehr häufiger Fisch gewesen sei, den man eingesalzen habe, und glaubt, 
dass vielleicht Clupea sardina darunter verstanden sei. Da aber diese 
Schlussfolgerung sehr schwach begründet ist und über etwaige Wan- 
derungen der Sardine nichts bekannt ist, so ist die Bestimmung unmög- 
lich. Nach Pallas (Cuvier XXI p. 21) kommt die Sardelle (Anchois), 
Engraulis encerasickolos im Schwarzen Meere als Zugfisch im Frühlinge 
in grosser Menge an. Cf. Nr. 14. 


73. 


142 


φαγρος 

Teiler von der Kälte, weil er einen Stein im Kopfe hat, lebt am Ufer und 
in der hohen See. Ausserdem findet sich bei Athenacus p. 327b folgendes 
Citat aus Aristoteles : 'Ap. δὲ σαρχοφάγον Ὁ ρησὶν αὐτὸν εἶναι: χαὶ μονήρη 
χαρδίαν τε ἔχειν τρίγωνον ἀχμάζειν τε ἔαρος. Eine Bestimmung ist 
daraus nicht möglich. Cuvier (VI Ρ. 146) giebt an, nach Rondelet heisse 
Pagrus vulgaris an den griechischen Küsten φάγρος oder raypos, oder 
φαγούριος, an denen Italiens und der Provence pagro, phagorio, pagre, 
die Dalmatier nennten ihn raypos — nach Bory de St. Vincent hiesse er 
in der Morea gayyapı — Erhard dagegen führt den Namen ἐρυϑρό-- 
Yapov und χυθρίψιον (p. 88 Nr. 39) für Pagrus vulgarıs und den Namen 
φάγχριον für Denter macrophthalmus (Nr. 45) an. Bei dem grossen Ver- 
trauen, welches uns Erhards Beobachtungen zu verdienen scheinen, 
wurden wir den φάγρος eher für Dentex macrophthalmus halten als für 
Pagrus vulgaris. 


φϑείρ 5. Υ ὃ 142. 


14. 


10. 


φοξῖνος. 


Flussfische, welche gleich nach der Entstehung, wenn sie noch ganz 
klein sind, Kiemen haben, und welche an seichten Stellen an Schilf 
laichen — impossible ἃ reconnaitre, Ciwwier XII p. 368. 


φυχὴν — φυχίς. 

Kleine Seefische, welche zweimal im Jahre laichen, ausser Tang nur 
Krebse (χαρίδες) fressen und ein Nest bauen und darin laichen; das 
Männchen ist dunkler und hat grössere Schuppen ; sie sind für gewöhn- 
lich weiss, im Frühling aber bunt. Nach einem Citat bei Athenaeus VIL 
6. 110 p. 319° soll sie Aristoteles ἀχανϑοστεφῇ (mit Stacheln besetzt) 
und ποιχιλόχροα nennen. Die Angabe über den Nestbau hat Ouwier 
(IV p. 151 und XII p. 7) bestimmt auf Grund der Beobachtungen Oliws 
über den Nestbau des Gobius niger, diesen für φυχίς zu halten, ohne 
dass die übrigen Bemerkungen über Farbenwechsel, zweimaliges Laichen, 
Nahrung, Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen passten. 
Offenbar fehlt es hier an Beobachtungen. Ein Nestbau ist sonst nur 
noch bei Gasterosteus aculeatus und pungitius, dem Stichling beobachtet 
worden, und man würde, wenn man auf das Citat des Athenaeus Nach- 
druck legt, das ἀχανϑοστεφὴ sehr passend zur Bezeichnung des Stich- 
lings finden, der ja auch im Meere vorkommt; Gasterosteus spinachia 
kommt sogar nur im Meere vor (Owier IV p. 509). Auch würde der 
Farbenwechsel im Frühlinge auf den Stichling vollkommen passen, 
welchen Coste, der die eingehendste Beschreibung von dem Nestbau des 
Stichlings gegeben hat (Instructions pratiques sur la piseiculture, Paris 
1853, die übrige Literatur s. bei von Stebold, die Süsswasserfische von 
Mittel-Europa 1563), folgendermassen vom Männchen des Gasterosteus 
p. 72 beschreibt: Ses joues et sa face ventrale ont perdu leur blancheur 
habituelle pour se couvrir d'une couleur de feu, d’un orange vif ou d’un 
rouge aurore; son dos, ordinairement grisätre, passe tour & tour par 
toutes les nuances du vert, du bleu, de largent ete. Der Farbenwechsel 
kommt übrigens zur Laichzeit bei sehr vielen Fischen vor. v. Siebold 
l.e. p. 12 u. ἢ Da aber der Stichling nur &inmal im Jahre laichen 
soll, ein Ausdruck des Athenaeus p. 355°, dass sie die zartesten Fische 


143 


seien, nicht auf den Stichling passt, auch über sein Vorkommen in den 
griechischen Meeren nichts bekannt ist, — andrerseits die Alternative 
zwischen Gobius niger und Gasterosteus nur auf dem Mangel an Beob- 
achtungen über den Nestbau der Fische beruht, so glauben wir, dass 
weder der eine noch der andre Fisch unter φυχίς zu verstehen sei, wenn 
aber einer von diesen beiden, dann eher der Stichling. 


76. φωλίς. 
Der Schleim, welchen sie absondert, legt sich ihr um den Leib und 
bildet eine Art Decke. — Dahin einschlägige Beobachtungen haben wir 
nicht gefunden. 


11. χαλχίς. 

Unter diesem Namen werden zwei Fische begriffen, ein Flussfisch, 
welcher dreimal im Jahre laicht, und ein Seefisch, welcher einmal laicht. 
Es wird ferner von ihm, von welchem bleibt ungewiss, ausgesagt, er 
gebe Töne von sich, wie ein Flöten, er laiche haufenweise in Zügen an 
tiefen Stellen, er fresse kein Fleisch, er werde von einer Krankheit 
befallen, indem sich viele Läuse (Lernäen?) an den Kiemen bildeten, 
und daran sterbe er. Es ist darnach eine Bestimmung nicht zu machen. 
Athenaeus unterscheidet p. 328° einen χαλχεύς von der χαλχίς, und man 
vermuthet, dass damit Zeus faber gemeint sei, welcher Töne von sich 
giebt; indess basirt diese Vermuthung nur auf dem Namen, und yai- 
χεύς kommt auch an jener Stelle (IV ἃ 103) nicht vor. Cuwvier X p. 10 
cf. XX p. 21. Er ist also unbestimmbar. 

J. Müller entscheidet sich für Zeus faber und will IV $ 103 γαλχεύς 
lesen auf die Angabe von Paulus Jovius und Gylkus hin, dass dieser Fisch 
ein Grunzen hören lasse. Zeus faber kommt allerdings in den griechi- 
schen Meeren häufig vor und heisst jetzt χριστόψαρον. Erhard p. 89 
Nr. 73. 


78. χάννη. 

Ausser den Angaben, dass es nur weibliche Individuen gäbe, was auf 
einen hermaphroditischen Serranus hinweist (5. Nr. 18), wird dieser Fisch 
unter den Fleischfressern aufgeführt. Bei Athenaeus VIL e. 134 p. 827] 
findet sich aber folgendes Citat aus dem Aristoteles : ᾿Αριστοτέλης δὲ ἐν τῷ 
περὶ ζωιχῶν ποιχιλερυϑρομέλαιναν αὐτὴν ὀνομάζει χαὶ ποιχιλόγραμμον, 
διὰ τὸ μελαίναις γραμμαῖς πεποιχίλϑαι. Diese Angabe macht es höchst 
wahrscheinlich , dass darunter Serranus seriba verstanden worden sei, 
von dem es bei Ouvier II p. 219 heisst: Les traits irreguliers de la tete, 
ou ce qu’on a nomme l’eeriture, sont d’un bleu argente plus ou moins 
vif, finement lisere de noiratre, et les intervalles qui les separent sont 
tantöt du plus beau rouge aurore ou carmoisi, tantöt d’un brun rousseätre 
ou olivätre. Man vergleiche die Abbildung T. U Taf. 28. Wir glauben 
ihn daher für Serranus sceriba ansehen zu müssen. Jetzt heisst 
allerdings Serranus seriba πέρχα und Serranus Cabrilla χάννος (Erhard 
Ρ. 87 Nr. 12 u. 13): beide sind häufig im Cyeladenmeere. 


79. χελιδών. 
Dieser im Meer lebende Fisch macht ein Geräusch (δοίζουσι), wenn 
er aus dem Wasser springt. Man kann dabei nur an Dactylopterus voh- 
tans, Cuv. (Trigla volitans L.) oder Exocoetus exsiiens Bloch (E. volitans, 


80. 
81. 


82. 


80. 


84. 


144 


Cuv.) denken. Beide kommen in den griechischen Meeren vor (Erhard 
Nr. 28 p. 88 und Nr. 129 p. 91) ; beide machen beim Herausspringen 
aus dem Wasser ein Geräusch (Cuver IV p. 115), und wenn wir uns 
mit Cuwwvier für Dactylopterus volitans entscheiden, so bestimmt uns 
dazu ausser der von Cuvier (IV p. 11) angeführten Angabe des Oppian, 
dass er lange Stacheln habe, noch der jetzige Name χελιδονόψαρον 
(Erhard Nr. 28) und die grössere Häufigkeit desselben wenigstens im 
Cycladenmeere. Ganz sicher wird diese Bestimmung aber durch 7. Mül- 
lers Beobachtung über das Knarren, welches Dactylopterus volitans 
sowohl im Wasser als in der Luft durch Aufsperren der Kiemendeckel 
hervorbringt. 8. J. Müller, Ueber die Fische, welche Töne von sich 
geben, in seinem Archiv für Anat. 1857 p. 253 und 273. 


χελών 5. χεστρεύς = Mugil w. 
χρέμψ (vor spuria?) | 


unter den scharfhörenden Fischen aufgeführt, aber nicht in allen 
Handschriften (cf. IV $ 89 Anm.) — unbestimmbar. 


χρόύμις. 


Die Angaben, dass er ein Knurren (γρυλισμόν) hören lässt, dass er 


einen Stein imKopfe hat, und dass er zu den Zugfischen (yvrot) gehört, 
passen sehr gut auf Sceiaena aguila, 8. umbra, le maigre, von dem 
Cuvier V p. 41 sagt: Quand ces poissons nagent en troups, ils font 
entendre un mougissement plus fort que celui des grondins, et il est 
arrive, que trois p&cheurs, guides par ce bruit, on pris vingt maigres 
d’un seul coup de filet — und p. 43: Les pierres que le maigre a dans 
loreille ... qui sont chez [πὶ plus grandes ἃ proportion quen aucun 
autregenre ... Dass Cuvier den γλαῦχος für Seiaena aguila hält (V p. 20), 
scheint uns nicht motivirt, da von yAadxos keine dieser Eigenschaften 
angeführt wird. Auch J. Müller (Archiv 1857 p. 259) bestimmt χρόμις 
als Sciaena umbra s. aquila Cuv, cf. ebenda p. 263 und 275. 


χρύσοφρυς. 

Dieser häufig genannte Fisch hat Brust- und Bauchflossen , wenige 
Pylorusanhänge, laicht im Sommer an den Mündungen der Flüsse, ist 
ein Zugfisch (ὃρομάς), nährt sich von Fleisch, kommt im Brackwasser 
(λιμνοϑαλάτταις) vor, leidet von der Kälte. Alles dies passt auf 
Chrysophrys aurata, dieDorade, eine Deutung, für die auch 
der Name selbst spricht, denn nach Cwvier VIp. 83 kommt der Name 
von dem goldglänzenden Flecke zwischen den Augen, von dem er p. 96 
sagt: la bande entre les yeux est brillante et d’un beau jaune d’or ἃ re- 
flets comme une feuille de elinquant. Er hat vier kurze Pylorusanhänge 
(p. 94), wird mit Muscheln, Krebsen und Fischfleisch geködert (p. 89), 
sammelt sich in grosser Anzahl an den Mündungen der Flüsse (p. 90), 
leidet nach Duhamel von der Kälte, wird besonders gut, wenn er in 
Teiche geht (p. 89). Er heisst jetzt τζηποῦρα auf den Cycladen (Er- 
hard p. 85 Nr. 37) und τζειποῦρα in der Peloponnes (Cuvier nach Bory 
de St. Vincent p. 97). Ueber seine Laichzeit ist nichts angegeben. 


᾿ Ey 
una. 
Von diesen giebt es nur Weibchen, sie laichen nur &inmal, sind Zug- 


85. 


86. 


87. 


88. 


89. 


145 


fische (χυτοῦ und verbergen sich im Sande, um mit ihren Barten Fische 
anzulocken (baßösverar). Athenaeus (VI c. 139 p. 3297) führt Aristo- 
teles als Gewährsmann für das einmalige Laichen an, sagt aber fälsch- 
lich, derselbe rechne ihn zu den σελάχη — er sagt ferner (p. 330°): 
“Ῥωμαῖοι δὲ χαλοῦσι τὴν ψῆτταν ῥόμβον, während Aelian. XIV, 3 die 
ῥόμβοι neben den Ψῆτται als besondere Fische nennt und sie zu den 
platten (πλατεῖς) Fischen rechnet. 


> r 
ALETOS 


wird nur einmal genannt als Selachier — unbestimmbar. 


ἀχανϑίας. 

Ein stachliger Hai, dessen Eier oben im Bauche dicht am Zwerchfelle 
liegen, dann herabsteigen, frei werden und sich weiter entwickeln. Es 
können darunter wohl nur Arten aus der Familie der Spinaces (Müller 
und Henle p. 83), wahrscheinlich Acantkias vulgaris verstanden 
sein. So nimmt wenigstens J. Müller, Glatte Hai u. 5. w., Abhandl. der 
Berl. Acad. 1840 p. 193 an. 


ἀλώπηξ. 

Ein ἬΝ der sieh; in Bezug auf die Geschlechtstheile ebenso wie ἀχαν-- 
ϑίας verhält, die Angelschnur abzubeissen sucht und an felsigen und 
tiefen Stellen gefangen wird. Müller, Abhandl. der Berl. Acad. 1840 
p. 197 hält ihn für den Fuchshai, Alopias vulpes Rafinesgue, kann aber 
für seine Eigenschaft als acoZyledon nur den Aristoteles als Gewährsmann 
anführen. Wir halten ihn daher bis jetzt für nicht bestimmbar, werden 
aber »Fuchshai« übersetzen. 


ἀστερίας. 

Ein Hai, welcher zweimal im Monate laicht, im November anfängt 
befruchtet zu werden. Der Name deutet auf einen gefleckten Hai. Un- 
bestimmbar. 


βάτος --- βατίς. 

Beide gehören zu der Abtheilung der platten Selachier, im Gegensatze 
zu den γαλεώδη, — Die βάτοι haben keine Brust- und Bauchflossen, ihre 
Kiemen liegen unten auf der Bauchseite, sie begatten sich, sie gebären 
lebendige Junge, halten Winterschlaf und verstecken sich im Sande, um 
so Fische mit ihren Bartfäden anzulocken. — Die βατίδες dagegen haben 
hartschalige Eier mit haarförmigen (den Zungen der Flöten ähnlichen) 
Anhängen, aus denen, nachdem ‚die Schale geplatzt ist, das Junge her- 
vorkommt. Darnach müssen unter Bartös< Fische aus der Familie Ray Ja 
(Müller und Henle) oder aus der Gattung Raja Ouvier verstanden sein, 
die einzigen Rochen, welche Eier legen und nicht in sich lebendige Junge 
gebären. — Die Bestimmung von βάτος ist aber nicht genauer zu 
machen ; die einzigen Anhaltspunkte sind die Bartfäden und die Rauh- 
heit des Schwanzes (was wohl auf den Schwanzstachel zu beziehen ist, 
ef. VI$ 60): was die haßöta oder Bartfäden sein sollen, ist nicht abzu- 
sehen, denn eigentliche Bartfäden kommen bei den Rochen des Mittel- 
meeres nicht vor; vielleicht sind damit die in verschiedenen Familien 
häufigen Franzen der Nasenklappe, möglicherweise der kleine Tentakel 


© Aristoteles. 1. . 10 


90. 


91. 


92. 


93. 


146 


hinter dem Spritzloche von Peroplatea altavela (Müller und Henle p. 168) 
gemeint. Jedenfalls kann man nicht mit Camus II p. 715 annehmen, 
dass βάτος und βατίς dasselbe bedeuten, und ebensowenig, dass mit 
βάτος ein Fisch aus der Familie oder Gattung Raja gemeint sei. 

Was von den Eiern der βατίδες gesagt ist, passt sehr gut auf die 
Raja-Eier , welche von der Grösse eines Gänseeies sind und die Form 
eines vierzipfligen Kissens haben, dessen Zipfel in bandförmige Fortsätze 
auslaufen. Eine Abbildung vom Raja-Eie giebt Gessner, Icones anima- 
lium 1560. Animantia marina p. 128. Die Scyllieneier haben dagegen 
lange, dünne, gerollte Fäden an Stelle der bandförmigen Fortsätze des 
Rocheneies, auch ist ihr Ei länglicher. Von Squale roussette hat Lace- 
pede Hist. nat. des Poissons I Taf. 7 Fig. 4 das Ei abgebildet. 


βάτραχος, 6 ἁλιεὺς χαλούμενος. 

Ein Fisch , welcher zu den breiten Selachiern gerechnet wird, aber 
darin von ihnen verschieden ist, dass er Flossen hat, dass seine Kiemen 
zur Seite (nicht unten) liegen, von einem häutigen Deckel bedeckt sind, 
dass er Eier legt, nicht lebendige Junge gebiert. Es wird ausserdem 
von ihm gesagt, dass er sich im Sande verberge und mit seinen Fühl- 
fäden die Fische anlocke (ῥαβδεύεται). Es ist darunter immer der See- 
teufel, ZopAhius piscatorius verstanden worden, welcher im Aeus- 
sern den Rochen ganz ähnlich ist, aber als Knochenfisch die genannten 
Eigenschaften besitzt. Of. Cuwier XI p. 363 u. Taf. 362. Ueber seine 
Häufigkeit ist nichts aus neuerer Zeit angemerkt. 


βοῦς. 

| An der einen Stelle wird er unter den Selachiern genannt, und zwar 
so, dass man ihn zu den breiten Selachiern, den Rochen, stellen muss ; 
an einer zweiten Stelle wird er ausdrücklich als nicht erst Eier erzeu- 
gend, sondern überhaupt lebendiggebärend aufgeführt und neben die 
χήτη gestellt. Da er mit πρίστις und andern Selachiern zusammen ge- 
nannt wird, so ist wohl darunter ein Selachier und vielleicht ein Roche 
zu verstehen , aber eine nähere Bestimmung ist nicht möglich. Auch 
spätere Schriftsteller geben keine Anhaltspunkte. 


γαλεώδη — γαλεός --- γαλεὸς ὃ λεῖος. 


Unter den γαλεώδη als den langen Selachiern, welche fünf Kiemen 
und zwar auf den Seiten haben, wird unzweifelhaft die Abtheilung der 
Haifische Squali ver standen. Etwas beschränkter ist die Bedeutung des 
Wortes γαλεός, welches von γαλεώδεις (VI$ 65) deutlich unterschieden 
wird ; es scheinen darunter namentlich der Yale 0 λεῖος, ἀχανϑίας, 
ἀστερίας, unter den ἡ (akzoor, noch ἀλώπηξ, χύων und ῥίνη, ‚begriffen zu 
sein, vielleicht auch die σχύλια, die indess auch unter γαλεός subsumirt 
sein könnten. Nach Erhard p. 92 heissen jetzt alle grossen Haie γαλεός. 
γαλεὸς ὃ λεῖος ist durch die placentaähnliche Befestigung des Dotters 
am Uterus und die Gefässverbindung des Embryon mit demselben, 
welche Johannes Müller wieder aufgefunden hat (Ueber den glatten Hai 
des Aristoteles, Abhandlungen der Berliner Academie 1840 p. 188.) als 
Mustelus laevis sicher bestimmt. 5. ΥἹ 8 57. 


χύων 
wird nur unter den γαλεώδη, genannt πη istübrigens unbestimmbar. 


94. 


95. 


96. 


ἘΠῚ 


98. 


λάμια 

wird unter den γαλεώδη genannt und noch von ihr erwähnt, dass sie 
mitunter von den ἀμίαι (Pelamys sarda 5. Nr. 2) heruntergezogen würde. 
Sie ist unbestimmbar. Im Athenaeus findet sich p. 306% die Angabe, 
χαρχαρίας würde auch λάμια und σχύλλα genannt. 


λειόβατος 

wird unter den Selachiern genannt, welche erst Eier erzeugen, dann 
lebendige Junge gebären, und deren Gallenblase an der Leber sitzt; man 
kann aus dem Namen auf einen glatten Rochen schliessen ; vielleicht ist 
damit ein Myliobatis oder Aetobatis (Müller und Henle p. 176 u. p. 179) 
gemeint; denn ganz glatte Rajae oder Trygones kommen nicht vor. 


νάρχη. 

Bin breiter Selachier, welcher erst Eier, dann lebendige Junge in sich 
erzeugt, die Fische dadurch fängt, dass er sie erst betäubt mittelst eines 
im Munde befindlichen Organs — kann nur Torpedo Galvanii, der 
Zitterroche sein, welcher übrigens auch als häufig im Cycladenmeere 
von Erhard p. 92 Nr. 166 aufgeführt wird, jetzt aber dort keinen be- 
sondern Namen hat. 


Tplotıs — TpNoTıs — rplotns 
wird nur einmal mit βοῦς, welcher ein Selachier ist, zusammen genannt 
— aus dem Namen glaubt man auf den Sägefisch , Squalıs pristis oder 
Pristis Antigquorum schliessen zu können, welcher im Mittelmeere vor- 
kommt (Müller und Henle p. 107). 


ῥίνη — ῥινόβατος. | 

Man pflegt unter ῥίνη einen Hai, und zwar den Meerengel,  Squatına 
zu verstehen und unter bıvoßaros unsre Rrhinobates oder Syuatina-Raja, 
die Hairoche , und glaubt dann, Aristoteles habe nach VI ὃ 65 oder de 
generatione II $ 49 es für wahrscheinlich gehalten, dass pıvößaros durch 
Kreuzung eines Haies mit einem Rochen entstanden sei. Diese Ansicht 
erweist sich aber als unhaltbar ; denn es geht aus keiner Stelle in unserm 
Werke hervor, dass unter δίνη ein haiartiger Fisch verstanden sei, wohl 
aber wird es wahrscheinlich, dass darunter ein Roche verstanden worden 
ist: 1) ἴῃ II $ 68 werden genannt die γαλεώδεις (Haie), dann γλάνις 
(Wels) , dann δίνη mit Asıößaros und νάρχη (beides Rochen); 2) in 


V δ 14 ist von den πλατέα χαὶ χερχοφόρα (Rochen) die Rede, und zwar 
zuerst von denen mit dünnem Schwanze, dann von δῖναι und den der- 
artigen (τῶν τοιούτων) mit diekem Schwanze; 3) an zwei andern 
Stellen werden ῥίνη und νάρχη zusammen genannt (V 37 und VI 860). 
Die Stellen bei Alhenaeus (IV p. 131°, 135f, VILp. 286°, 311°, 319%) 
sprechen auch eher dafür, dass ῥίνη eine Roche bedeutet. — Ferner 
hat sich Aristoteles zwar sehr vorsichtig über die Kreuzung von ῥίνη 
und βάτος ausgedrückt, doch müssen wir nach seinen übrigen Erzäh- 
lungen von Kreuzungen wohl glauben , dass er sich über die Kreuzung 
eines Haien mit einem Rochen geradezu ungläubig würde ausgesprochen 
haben. Dass jetzt nach Erhard (p. 92 Nr. 168) Raja Flossada Risso 
(= Raja fullonica, Müller und Henle p. 145) δῆνα heisst, kommt inso- 
fern weniger in Betracht, als Rajya eierlegend, δίνη aber lebendig- 
gebärend ist. 


10” 


99. 


100. 


148 


Wenn nun vom ῥινόβατος gesagt wird, er habe den Kopf und Vorder- 
leib wie βάτος, den Hinterleib einer ptyn, so kann man sehr wohl an- 
nehmen , βάτος sei ein Roche mit schmalem Schwanze, δίνη ein Roche 
mit diekem Schwanze und ῥινόβατος ein Roche zwar auch mit diekem 
Schwanze, aber nicht mit den Eigenschaften des Vorderleibes von ῥίνη, 
z. B. in Bezug auf Rauhigkeit, Stacheln, Form des Kopfes u. 5. w. 

Eine nähere Bestimmung ist natürlich nicht möglich; von ῥίνη werden 
allerdings die Laichzeiten angegeben, indess lässt sich aus den vorliegen- 
den Angaben über die Laichzeiten (s. J. Müller »Ueber den glatten Hai« 
in Berl. Acad. Abhandlungen 1840 p. 233—245) kein Schluss für die 
Bestimmung machen. Cf. VI$ 63 Anm. 

Uebrigens wissen wir sehr wohl, dass die jetzigen RAinobati wohl un- 
gefähr den Eindruck machen, als gehörte der breite Vordertheil einer 
Roche, der dicke Schwanz einem Hai an, aber wir wissen ebenso gut, 
dass der Name RAinobatus auf Deutung beruht; mit dieser Deutung ist 
aber namentlich V ἃ 14 nicht verträglich. 


[4 
σχύλιον. 


Damit wird ein γαλεός, Haifisch, bezeichnet, welcher Eier mit hor- 
niger Schale hat, aus welchen, nachdem sie geplatzt sind, das Junge 
herauskommt, wie bei der Gattung Raja. Sie sind damit als zu der 
jetzigen Gattung der Hundshaie, Seyllia gehörig charakterisirt, 
von denen Seylhum canieula und catulus — Se. stellara Risso im Mittel- 
meere vorkommen. Nach Erhard p. 92 Nr. 156 und 157 ist Seyllium 
cameula im Cycladenmeere häufig und heisst jetzt σχυλίον, Seyliium 
stellare aber heisst jetzt γᾶλος. 


τρυγών. 

Ein Roche, welcher lebendige Junge gebiert, einen dünnen (λελεπτισ-- 
μένον) und rauhen Schwanz hat, sich im Sande verbirgt, um Fische zu 
fangen, sehr langsam ist und doch oft Meeräschen, die schnellsten 
Fische, fängt. Die Rauhigkeit des Schwanzes, welche verhindert, dass 
er die Jungen, nachdem sie ausgekrochen sind, wieder in sich auf- 
nehme , ist wohl auf die starken Schwanzstacheln der Gattung 7rygon 
(ef. Müller und Henle, Plagiostomen p. 158, Gruppe der Pastinaceae) 
zu beziehen, von welcher nur Trygon pastinaca im Mittelmeere vor- 
kommt. Sie ist auch im Cycladenmeere häufig (Erhard p. 92 Nr. 169), 
heisst aber jetzt wie alle übrigen Rochen σελάχιον. Dasselbe wird 
übrigens vom βάτος gesagt. 


149 


V. Weichthiere. Cephalopoden. 


Nr. 


βολίταινα — ὄζολις νος (Ι 7) Tremoctopus ἢ 
ἑλεδώνη nenn. 2 KEledone moschata oder Aldrovandı. 
γαυτίλος. 5.  Argonauta Argo. 
πολύπους 4 Octopus. 
Ἢ 4a O. vulgarıs ? 
Ὰ 4β Ο. ? 
ΕἿΣ 47 ? Nautilus Pomprlius? 
σηπία. Ὁ Sepia officinalıs. 
τευϑίς. 6  Zoligo vulgaris. 
τεῦϑος. 7 Seprotheutis. 


Gruppen der Weichthiere und CGephalopoden. 


Die Weichthiere werden in zwei Gruppen gesondert: 


1. mit grossem Körper, kurzen Beinen und zwei langen Fangarmen: σηπία, 


τευϑίς, τεῦϑος, 


2. mit kleinem Körper und grossen Beinen, keinen Fangarmen : πολύποδες. 


Von dieser zwei Arten in Schalen, die übrigen ohne Schale. 


Οὗ H. Aubert, die Cephalopoden des Aristoteles. Leipzig 1862. 


1. βολίταινα — ὄζολις 


wird aufgeführt als Octopode mit zwei Reihen von Saugnäpfen an den 
den Füssen, welches dem ναυτίλος (Argonauio Argo) ähnlich ist, — aus 
diesen Angaben ist eine Bestimmung nicht möglich. Aus dem Namen ὅζο-- 
Ars (ozaena Plinius) hat man auf einen stark riechenden Octopoden und 
wegen der Zusammenstellung mit ἑλεδώνη auf Zledone moschata ge- 
schlossen (Verany, Mollusques mediterrandens p. 11). Aus der Aehn- 
lichkeit mit ναυτίλος würde man auf Tremoctopus violaceus rathen können. 


2. ἑλεδώνη 


wird charakterisirt als Oetopode mit langen und dünnen Füssen und nur 
einer Reihe von Saugnäpfen; dies kann nur auf Eledone bezogen 
werden, doch lässt sich nicht angeben, ob E. Aldrovandi oder mos®hata 
gemeint ist; bei ersterer sind nach Veranys Angaben (l.e. p. 12u.f.) die 
Füsse im Verhältniss zum Körper um ein Viertheil länger als bei Z. 
moschata, übrigens immer noch kürzer als bei Ociopus vulgaris und 
macropus. 


3. ναυτίλος. 


Als Octopode mit einer Muschelschale, einer Membran an zwei Füssen, 
deren er sich als Segel bedienen soll, kann ναυτίλος wohl nur Argo- 
nauta Argo sein. 


150 


4. πολύπους. 
Unter diesem Namen werden erstens die Octopoden überhaupt be- 
griffen. Zweitens werden damit verschiedene Arten, die keinen beson- 
dern Namen haben, bezeichnet, und zwar 


a. eine grosse Art, welche sich am meisten an der Oberfläche aufhält ; 
vielleicht ist damit Ociopus vulgaris gemeint ; 


b. eine Art kleine und bunte Polypoden, welche nicht gegessen werden. 
Diese Eigenschaften passen auf keinen der bekannten Polypoden. 
Allenfalls könnte Zremoctopus violaceus darunter verstanden sein, denn 
O. catenulatus wird bis 7 Kilogramme schwer ; 


c. eine Art mit Schale, bei der das Thier wie eine Schnecke in der Schale 
steckt und nur bisweilen die Arme hervorstreckt; ob hiermit der auch 
im Persischen Meerbusen vorkommende Nautilus gemeint ist (Ferussae 
und d’Orbigny, Histoire naturelle des Mollusques. Paris 1834 p. 58) 
oder eine Schnecke, ist nicht festzustellen. 


5. onrla. 

Durch den zwischen Knochen und Gräte in der Mitte stehenden 
breiten Rücken-Knorpel, durch die zwei längeren Fangarme ausser den 
acht Füssen, durch den im Verhältniss zu den Füssen grossen und run- 
den Leib, den grossen Tintenbeutel, die kropfartige Erweiterung des 
Magens, die rings um den ganzen Leib laufende Flosse ist dieses Thhier 
vollkommen genügend als Sepia officimalis charakterisirt, was auch nie 
bezweifelt worden ist. 


6. τευϑίς und τεῦϑος. 

Die Beschreibung des Rückenknorpels als »knorpelartiges Schwert«, 
die grössere Länge des Leibes, die geringere Grösse des Tintenbeutels 
im Verhältniss zu σηπία weisen mit Sicherheit auf Zo4go-Arten hin. 
Die Angaben, dass τευϑίς eine nicht rings um den Leib gehende Flosse 
habe, dass sie zwei kropfartige Blindsäcke am Magen habe, machen es 
wahrscheinlich , dass darunter Zoligo vulgaris verstanden sei. τεῦϑος 
dagegen würde wegen seines breiteren Leibesendes (πλατύτερον τὸ ὀξύ) 
und wegen der rings um den Leib gehenden Flosse als Sepiotheutis 
Blaim, oder Chondrosepia loliginiformis Leuekart zu deuten sein. 


VI. Weichschalthiere. (Krebse.) 


Nr. 
Y 
ADATOS 1 ? 
ΝΜ . 
ἄσταχος. Kaas 2 Hummer, Astacus marinus. 
Y ᾿ .q. 
ἄσταχος ποτάμιος 2 Flusskrebs, Astacus ἡμοϊα εις. 
< “ r 2 
Ηραχλεωτιχοί (χαρχίνοι) 75  Taschenkrebs, Platycareinus Pagurus. 
- Ξ s 
ἵππος. 3 Ocypode hippeus. 
7 ᾿ = 
χάραβος. 4 Languste, Palinurus vulgaris. 
5 


Οτονοίίθ, Heuschreckenkrebs , Palaemon 
squılla. 


ΓΝ 4 2 
χαρίδες χυφαί 


151 


Nr. 
χαρίδων μιχρὸν γένος. ΤΟΥ 
χαρχίνιον α. 6 Einsiedlerkrebs, Pagurus Bernhardus. 
χαρχίνιον β. 0 Pagurus Diogenes oder striatus. 
χαρχίνος. ; 7 Krabben, Decapoda brachyura. 
χαρχίνος τ ποτάμιος 1  Flusskrabbe, Telphusa Auviatilis. 
χραγγών 5 Gespenstheuschreckenkrebs,  Squilla 

Mantıs. 

χύλλαρος N rk ἸΝ ? 
μαῖα nl and nn ἀπ αι ον ηπῷρ ἢ 
πάγουρος Ποὺ πο ΟΡ 
πιννοτήρης } 9 f Pinnotheres mytlorum. 
πιννοφύλαξ | ee \ Pinnotheres Pinnophylax. 


Gruppen der Weichschalthiere. 


Die Weichschaligen, yaraxostpaxa. zuerst von Aristoteles genannt und 
definirt als blutlose Thiere, bei denen das Feste aussen, das Weiche und Flei- 
schige innen ist, das Feste aber nicht ϑραυστόν, sondern ϑλαστόν ist. Hier- 
durch unterscheiden sie sich von den Schalthieren. 

Die Gruppen, welche Aristoteles unterscheidet, sind folgende: 


1. ἄσταχοι, von denen einer im Meere, der andre in Flüssen lebt, etwa unserm 
Genus Astacus entsprechend, mit zehn Füssen und Scheeren, von lang- 
gestrecktem Körper. 


2. xapaßoı, durch den Mangel der Scheeren von jenen unterschieden ; nur ein 
Repräsentant: χάραβος. 

Die Begrenzung des Ausdrucks χαραβώδη macht viele Schwierigkeit; 
erstens finden sich Widersprüche in Bezug auf das Vorkändensein der 
Scheeren beim χάραβος selbst und bei den χαραβώδη ; zweitens weiss 
man nicht, was χαραβώδη sein sollen, da nur der eine Repräsentant 
χάραβος genannt wird ; drittens ist nicht zu entscheiden, ob die zapa- 
βώδη auch den ö ἄσταχος in sich begreifen und darauf die Widersprüche 
bezüglich der Scheere zurückzuführen sind. Vergleiche Meyer, Thier- 
kunde p. 240 u. f. und Cwvier, Memoires sur les Mollusques 1817, 
Dissertation etc. 


3. χαρίδες, ohne Scheeren , mit mehr als zehn Füssen , von denen χυφαί, 
χραγγών und μιχρὸν γένος genannt werden, eine jedenfalls umfassendere 
Gruppe, als die Familie Caridına. 


4. χαρχίνοι, ohne Schwanz, mit zehn Füssen, also unsre Decapoda br achyura 
enthaltend, μαῖαι, πάγουροι, “Ἡραχλβωτιχοί, ποτάμιοι, μιχρὸν γένος, 
πιννοτῆραι. 


5. χαρχίνια bilden, wenn auch nicht als solches direct aufgeführt, entschieden 
ein γένος für sich, als ἐπαμφοτερίζοντα zwischen Weichschaligen und 
Schalthieren; es sind die Einsiedlerkrebse. Es ist nicht statthaft, sie als 
unter den χαρχίνον subsumirt anzusehen, wie Meyer (p. 250) es thut. 


152 


1. ἄρχτος. 
Da von ihm gesagt wird, er laiche zu etwa den gleichen Zeiten wie 
die zapaßoı, er auch bei andern Schriftstellern nicht vorkommt, ist er 
völlig unbestimmbar, wie auch schon Cuwer 1. e. p. 16 findet. 


2. ἄσταχος. 

Der grosse, fleischige, glatte Körper, die grossen Scheeren von un- 
gleicher Grösse, die graue Farbe, die Spaltung (Scheeren) des zweiten 
und dritten Fusspaares, die kleinen und kurzen Augen, die Form des 
Schwanzes, sein Aufenthalt im Meere lassen kaum einen Zweifel, dass 
darunter Homarus oder Astacus marinus, der Hummer, ver- 
standen sei. Die ἄσταχοι der Flüsse würden ohne weiteres als Aszacus 
fluviatilis sich ergeben. Cf. 5, χάραβος. 
᾿Ηραχλεωτιχοὶ χαρχίνοι 8. 8, χαρχίνος. 

3. ἔσπος. 

Mit diesem Namen wird ein χαρχίνος (Krabbe) belegt, welcher in 
Phönicien vorkommt, sehr schnell läuft, und wenn man ihn Öffnet, immer 
leer ist. Es kann kaum bezweifelt werden, dass damit Oeypode ip- 
peus (Cancer eursor L.) gemeint ist, welcher an der Nordküste 
Afrikas häufig ist und so grosse Athemhöhlen besitzt, dass dagegen die 
Eingeweide ganz klein erscheinen und nur in dem vordersten Theile der 
Leibeshöhle zusammengedrängt liegen. (Milne- Edwards, Annales des 
sciences naturelles 3”° ser. T. 18. 1852 p. 130.) Schon Cavolini (Er- 
zeugung der Fische und Krebse. 1792 p. 118) hat die Angabe des 
Aristoteles über ἵππος übereinstimmend mit seinen Beobachtungen an 
Cancer messor Forskäl gefunden. Doch kommt nach BZory p. 30 Ocypode 
ippeus auch in Griechenland vor. 


4. χάραβος. 

Mit Berücksichtigung einer den übrigen, theils zweideutigen theils un- 
sicheren, Angaben widersprechenden Stelle (IV ὃ 16), wonach χάραβος 
keine Scheeren hat (cf. Meyer 240 u. f.), lässt die vergleichweise zu 
ἄσταχος gegebene Beschreibung kaum einen Zweifel, dass damit Palinu- 
rus, die Languste gemeint sei. Sein Körper ist rauher alsbeim ἄσταχος, 
schmaler und weniger fleischig, die zwei grossen Fühlhörner sind viel 
länger und dicker als bei jenem, und rauh, während die darunter lie- 
genden Hörner klein und glatt sind ; die kurze Stirn — diese Angaben 
passen sehr gut auf die Bestimmung des zapaßos als den im Mittelmeer 
häufigen Palinurus vulgaris, die Languste (s. die Abbildung bei 
Desmarest, Crustacdes Taf. 32), und sichern die Bestimmung des ἄσταχος 
als den gleichfalls im Mittelmeere häufigen Homarus. — Diese Deutung 
machen auch Cwvier, Memoires sur les Mollusques 1817. Dissertation 
critique ete. p. 5, und Young, On the Malacostraca of Aristotle in An- 
nals and Magazine of natural history 1865 p. 261. Vielleicht sind, wie 
Meyer und Young 1. e. glauben, unter den χαραβώδη noch andre Krebse, 
wie Galathea u. 8. w., mit einbegriffen. 


’ 


N [4 [4 \ [4 rn 
d. zaptöss, χραγγών, χυφαὶ — [LXDOV γένος χαρίοων. 
Die χαρίδες bilden eine besondere Gruppe unter den Weichschaligen, 
welche nur an &iner Stelle (de partibus 654, 15 Bekker) charakterisirt 


153 


und von den χαρχίνοι und xapaßosı6r unterschieden werden dadurch, 
dass sie einen Schwanz haben, dass sie keine Scheeren, dafür aber eine 
grössere Zahl von Füssen haben; und zwar haben nur die χυφαί fünf 
Paar spitze Füsse nach dem Kopfe hin und fünf breit endende am 
Bauche, wofür ihnen die πλάχες (Afterfüsse) fehlen — ferner vier 
Schwanzflossen und in der Mitte einen spitzen Stachel: dieses würde 
auf Palaemon sguilla passen, womit auch Owwrers Deutung crevette 
(Memoires sur les Mollusques. Dissertation p. 13) zu stimmen scheint. 
Crevette ist nämlich bald Gammarus (Lamarck), bald Crangon vulgaris 
(v. d. Hoeven) und wohl ein Ausdruck für Cariden überhaupt, wie das 
Wort »Garnele«. Meyer Ὁ. 247 Zeile 1 hält Owwiers erevette für Palaemon 
squlla. 
Die zweite näher beschriebene Art der χαρίδες ist xpayywv: sie hat 
vorn zuerst vier Fusspaare, daran schliessen sich drei dünne Fusspaare, 
„und der übrige grössere Theil des Leibes (also der Schwanz) ist fusslos ; 
am Schwanze sind jederseits Flossen, die Mitte des Schwanzes hat einen 
breiten Stachel oder Dorn: diese Beschreibung passt sehr gut und aus- 
schliesslich auf die vier Kaufüsse, die drei Brustfüsse und die breiten 
Schwanzflossen der Heuschreckenkrebse, Sgwla, von denen 
Sguilla mantis häufig im Mittelmeere ist. Auch Owwier (p. 13) und 
Young (p. 261) machen diese Deutung, welche, wie Schneider (p. 173) 
bemerkt, noch dadurch unterstützt wird, dass die vier vorderen Paare 
als mit breitem Ende versehen, die drei folgenden als dünn und spitz 
geschildert werden (cf. Anm. zu IV ὃ 19 ἐφ᾽ ἑχάτερα). Wenn Meyer 
(Thierkunde p. 246) sagt: »Ich halte es deshalb für unwahrscheinlich, 
dass Aristoteles hier vom Gespenstkrebs sprach, weil vorausgesetzt wer- 
den kann, er werde eine so eigenthümliche Erscheinung, wie dieser 
Krebs sie bietet, nicht nur so kurz berührt haben,« so können wir dem 
ganz und gar nicht beistimmen. Wir halten daher die Deutung von 
χραγγών als Gespenstheuschreckenkrebs, Squillamantis, 
für sehr gut begründet und in Uebereinstimmung mit Meyer (p. 247) 
für die einzig mögliche nach den bis Jetzt bekannten Krebsen des Mittel- 
meeres. Für das μιχρὸν γένος χαρίδων fehlen alle κῤῥεορν με ς 
Cuviers Deutung als en vulgant is schwebt völlig in der Luft. 
Young 1. ὁ. p. 261 hält auch χραγγών für Sguillamantıs, schwankt a 
in der Deutung von χυφή zwischen Orangon vulgaris, Palaemon squilla, 
- Penaeus caramotte und Stenopus spinosus (p. 257). 
Palaemon sguilla wird von Bory de St. Vincent p. 43 als sehr verbreitet, 

Squilla mantis gleichfalls angeführt. 


6. χαρχίνιον. 

Darunter werden Krebse verstanden, welche mit dem weicher 
Schwanze immer in Schneckenschalen stecken, deren Vordertheil und 
Füsse aber hart sind, also Bernhardinerkrebse, Pagurida. 
Damit stimmt denn auch die nähere Beschreibung, dass sie an Gestalt 
den Spinnen gleichen, nur dass die unteren Theile des Kopfes und 
Thorax grösser sind, dass sie dünne gelbe Fühlhörner, unter diesen zwei 
langgestielte, gerade nach vorn gerichtete Augen und am Munde behaarte 
Theile haben, ferner an diese sich anschliessend ein Paar gespaltene 
Füsse (Scheeren), ausserdem noch zwei Paar Füsse und ein drittes Paar 
kleiner Füsse. Er ist in den Schaalen der Schnecken nicht festgewachsen, 


154 


sondern leicht abzulösen. Es werden nun unterschieden: eine Art, 
die in den στρόμβοι (VIII Nr. 25?) lebt, mit grösserem rechten Fusse 
(Scheere), und eine in den νηρεῖται (VIII Nr. 18?) mit grösserem lin - 
ken Fusse. Nun ist der rechte Fuss grösser bei Pagurus Bern- 
hardus (cf. Abbildung bei Swammerdam, Bibel der Natur Taf. XI und 
Desmarest, Crustaees Pl. 30 Fig. 2), und dieser soll im ausgewachsenen 
Zustande in den Gehäusen von Buecinum undatum wohnen (v. εἰ, Hoeven 
p. 644). Dasselbe gilt übrigens von Pagurus angulatus (Risso, 
Histoire naturelle des Crustaces de Nice 1516 p. 58 Taf. I Fig. 8), 
der wohl nicht unterschieden worden ist. Milne- Edwards hat die relative 
Grösse der einen Scheere als Eintheilungsgrund für die Pagur! benutzt 
und unterscheidet Pagures dextres, senestres und aeguimanes (Annales des 
sciences 3”® ser. T. X. 1848 p. 59). Die Paguri mit grösserer linker 
Scheere sind Pagurus striatus Latr. und Pagurus Diogenes 
Risso (Risso 1. e. p. 54 und 57) aus dem Mittelmeer, von denen der 
erstere in Murexz Tritonis, der zweite in Cerithium vulgatum gefunden 
worden ist. Darauf hin hat Young die xapxtvıa mit grösserer linker 
Scheere für Pagurus Diogenes erklärt (p. 261). Da indess Bory de St. 
Vineent Ὁ. 32 Pagurus striatus namentlich aus dem Busen von Korinth 
anführt, Pagurus Diogenes aber nicht, so ist die Bestimmung als Pagurus 
striatus wahrscheinlicher. Uebrigens führt 3. noch mehrere Paguri an. 


7. χαρχίνος --- 4. Ηραχλεωτιχοί ---- μαῖα --- πάγουρος — χ. ποτάμιοι. 


{. 


Die χαρχίνοι werden als ein besonderes γένος der μαλαχόστραχα auf- 
geführt, ‚welche zehn Füsse (die stets vorhandenen Scheeren mitgerech- 
net) und keinen Schwanz (de partibus IV e. 8 Zrtzs. 212) haben, mehr 
gehen als schwimmen, obgleich sie Wasserthiere sind. Sie entsprechen 
also unsern Decapoda Brachyura, den Krabben. -Die übrigen 
Angaben, dass sie das Wasser mit oder neben dem Munde aufnehmen 
und wieder ausstossen, dass die rechte Scheere gewöhnlich grösser und 
stärker ist, dass ihre Augen nahe zusammen oder weit auseinander 
stehen, sie einen Deckel hinten haben (rudimentären Schwanz) u. 8. w., 
stimmen vollkommen dazu. 


Es werden nun unterschieden : 


μαῖαι, die grösste Art mit dieht neben einander und in der Mitte stehen- 
den Augen, mit dünnen Beinen (λεπτοσχελεῖς de partibusp. 684, 10, Frtzs. 
p. 212) und mit harter Schale (ὑστραχόδερμος). Die grösste Krabbe des 
Mittelmeeres ist nun allerdings Maja Sgquinado, und sie hat auch eine harte 
Schale; aber sie ist weder dünnbeinig noch stehen die Augen einander 
nahe (5. die Abbildung bei Desmarest, Crustaees Taf. 21). Wir können 
daher den verschiedenen Interpreten, die diese Deutung machen (der 
neueste ist Young p. 261), nicht beipflichten. Die dünnsten und längsten 
Beine und nahe nebeneinander stehende Augen hat von den Krabben des 
Mittelmeeres Stenorrhynehus Phalangium (Lamarck p. 424), er ist aber 
klein. Milne-Edwards, Crustaces I p. 279. Maja Squinado führt Bory 
p. 3l an, desgleichen StenorrAynchus Phalangium. 


. rayoupot. Sie werden nur als die zweitgrössten genannt und sind also 


unbestimmbar. 


. χαρχίνοι Hparkswrixo! mit den vorigen zusammen als die zweitgrössten 


angeführt, haben in der Mitte und nahe aneinander stehende Augen und 


155 


(nach de partibus IV c. 8 Frtzs. p. 212) kurze Beine. mn könnte hier 
wegen der Grösse zunächst an Cancer Pagur us Lin. Moenas 
Rond. — Platycarcinus Pagurus Milne- Edw., die Crabe tourteau 
denken, welcher mitunter über 5 Pfund wiegt (Milne- Edwards, Crustaces 
Ip. 414); auch sind seine Beine nicht sehr lang und die Augen stehen 
einander ziemlich nahe. S. Desmarest, Crustaces Taf. S Fig. 1. Nach 
Desmarest p. 103 ist er im Mittelmeere selten, kommt aber im Adriati- 
schen Meere vor; nach Zisso, Crustaces p. 12 im Hafen von Nizza. 
Nach Bory p. 30 ist Cancer pagurus sehr verbreitet in Griechenland und 
heisst jetzt χάβουρι.᾽ἢ 


fd. οἱ ποτάμιοι. Obgleich von diesen sonst gar nichts gesagt wird und sie 
nur der Grösse nach die vierten sind, so ist es doch fast sicher, dass 
damit die in Griechenland häufige 7Aelphusa Aluviatilis Edw. (Belon p. 44, 
Observations, Obvier, Voyage dans l’empire Ottoman Pl. 30 Fig. 2 und 
Bory de St. Vincent p. 30) gemeint ist. 


e. Ausser diesen werden noch »kleinere (als Zhelphusa fluw.) ohne beson- 
deren Namen« aufgeführt, wahrscheinlich dieselben, von denen de par- 
tibus IV ec. 8. Frts. p. 512 gesagt ist, sie würden mit den kleinen 
Fischen gefangen, die letzten Füsse wären bei ihnen breit, damit sie 
ihnen beim Schwimmen als Flossen dienen könnten. Es sind damit ohne 
Zweifel Krabben aus der Abtheilung der Nageurs Lamarck gemeint. 
Von ihnen kommen Portunus puber , depurator Rondeletii, plieatus und 
verschiedene andere im Mittelmeere vor. ΟἿ Risso p. 26 u. ἢ. Taf. I 
Fig.2, 35; Bory führt p. 30 Portunus Dufourü und P. maenas an. La- 
marck Ὁ. 474. Sie haben alle eine Grösse von nur ungefähr 20 Mm. 
Dieser von Rondelet ausgesprochenen Ansicht stimmen auch Frantzius 
Ρ. 313 und Young p. 261 bei. 


8,. χύλλαρος. 

Ein Bernhardinerkrebs in den xoyyar, welcher in ähnlicher Weise 
darin festsitzt und χύλλαρος heisst. Unter zoyyaı (VII Nr. 9) wer- 
den verschiedene nicht bestimmbare Muscheln verstanden ; eine Bestim- 
mung des sie bewohnenden Krebses ist natürlich unmöglich. 


9. πιννοτήρης — πιννοφύλαξ. E 

Nachdem zuerst gesagt ist, die Steckmuscheln - πίνναι VIII Nr. 21) 
hätten in sich einen πιννοφύλ ol die einen ein χαρίδιον, die andern ein 
χαρχίνιον, heisst es bald darauf: »In manchen Schalthieren finden sich 
ganz kleine weisse Krabben (apxtvor), die meisten in den grubigen 
Miesmuscheln (post VOII Nr. 17), ferner in den Steekmuscheln die so- 
genannten πιννοτῆραι, ausserdem auch in den Kammuscheln (χτεσί VII 
ΝΥ. 13) und in den λιμνοστρέοις (VIIL Nr. 16), die nicht grösser wer- 
ἘΝ Ferner : »es kommen in den Löchern der Schwämme πιννοφύλαχες 
vor.« Von diesen lassen sich einige bestimmen. In den Miesmuscheln 
lebt Pinnotheres Mytilorum Edi. und ist häufig in den Miesmuscheln der 
französischen und englischen Küste; in den Steckmuscheln an der 
italienischen Küste lebt Pinnotheres Pinnophylax Edw. — FPinnotheres 
veterum Bose. (Milne-Edwards in Annales des seiences naturelles 3”® ser. 
T.XX. 1553 p. 217 und 18). Es würden also die πιννοτῆραι der Mies- 
muscheln als Pinnotheres Mytilorum Edw. und der πιννοτήρης der 


156 


Steckmuscheln als Pinnotheres Pinnophylax anzusehen sein. Ein 
Pinnotheres der Kammuscheln ist bis jetzt nicht bekannt. 

Diese Krebse sind Brachyuren, und der Ausdruck χαρχίνιον ist hier 
offenbar als Diminutivum von xapxtvos zu fassen, nicht in seiner ge- 
wöhnlichen Bedeutung, wo es den Pagurus Bernh. bezeichnet (cf. Nr. 6). 
Das χαρίδιον dagegen, als Diminutivum von xapts (Nr. 5), muss wenig- 
stens einen langschwänzigen Krebs bezeichnen, und Peters (Archiv für 
Naturgeschichte 1852 p. 285) hält die im Mittelmeere ebenfalls in der 
Steckmuschel vorkommende Pontonia tyrrhena Latr. für das χαρί-- 
διον des Aristoteles. — Ebenso Bory de St. Vincent p. 34. 

Endlich in Betreff der in Schwämmen lebenden πιννοφύλαχες macht 
Desmarest, Crustaces p. 75 die Angabe, dass man auf den Schwämmen 
immer Isopoden (Leptomera und Caprella Lamarck) in Menge fände. 
Wahrscheinlich verkriechen sich aber auch verschiedene andere kleine 
Crustaceen in die Löcher der Schwämme. 


VII. Insecten. 


Nr. 

ἀχαρί. 1  Käsemilbe, Acarus Siro? 
ἀχαρίς 11° ?Springwurm, Oxyuris vermieularis. 
ἀχρίς , 2  Feldheuschrecke, Aeridium. 
ἀνϑρήνη. WERT 3  Wespenart, Vespa x. 
ἀράχ νης, ἄράχ sc 4 Spinnen, verschied. Arten. 
ἀρά χνιον 
ἀσχαρίς : ὅ  Larve der ἐμπίς (8. Nr. 12 Mücke). 
ἀσχαρίς. 2... 11 statt ἀχαρίς 8. 11. 
ἀττέλαβος ER μος TREE 6  Laubheuschrecke, Zoeusta. 

ἀγέται ur REN ETER 7  Singzirpe, Cicada (plebeja?) 
βομβύχιον EEE [ἢ 8“ 97 
βομβύχιον nn. 585. Mauerbiene, Megachile muraria. 
Bansakıne . τὸ 2, u 22 9 Hummel, Bombus? 
βόστρυ χος .222...10  Leuchtkäfer, Zampyris? 
ἑλυὶς πλατεῖα ἴα.) 11 (Bandwurm, Zuenia. 

»» στρογγύλη τς \Spulwurm, Ascaris lumbrieoides. 
ἐμπίς len sn amsomh2 εἴς Mücke; Oulex pipiens. 
ἔντε ρα γῆς οἷ» οἵ. φίλησε he θυ νοοῦν 
εὐλαί. τ arte gran αὖ ὑδδξ ιν 
ἐφήμερον αἰ ν τω σωνχέ ἀφρὸ Δ οἷ 
ἡπίολ ος. 16 Ein Nachtfalter. 
ἴουλος 17  Teausendfuss, Zulus. 
ἱππουύρμηξ 18 _ Formica-Art. 

χνεύμων 19  Grabwespenart, Sphegidae. 
χαάμπη 20 Raupen und Käferlarven. 
χανϑαρίς 21 Spanische Fliege, Zytia vesicatoria. 
χάν ϑαρος ) 22 ΟὈργ Aphodius? 
κάραβος Ὶ 23.  Holzbock, Cerambye. 
χαράμβιος 


χηφήν. 
BR 
χνίῳ 
χόρις. 
(np 


χρότων. 
χυνοραίστης 


χώνωψ 
μέλιττα. 
μελολόνϑη.. 


υυἵα 


Ben - 
μύωψ. 

νύμφη .. 
a] 
ξυλοφόρος 
οἶστρος 

ῦνος ὃ πολύπους. 
ὀρσοδάχνη. 
πηνία. 
πρασοχουρίς 
πυγολ ars 
πυραύστης : 
σειρήν 

σῆς. 

σίλφη. 

σχνίῳ. 
σχολύπενδρα πὸ 
σχολόπενδρα ϑαλαττία 
σχορπίος. 
σχορπιῶδες 
σπονδύλη 
σταφυλῖνος \ 
σφήξ. - 
σφὴξ ἅ ἄγριος 
σφονδύλη 
τενϑρηδών : 
τερηδών.. 
τεττιγομήτρα Ν 
τεττιγονια. 
τέττιξ. 

ὕπερα. ΡΨ 
φαλάγγιον ἢ 
φάλαγξ. - - 
φϑεῖρες.. 
φϑεῖρες ὁ ἄγριοι 
φϑεῖρες ζῴων. 


157 


Bienen- (und Wespen-)drohne. 
Bienenwolf, Trichodes apiarıus. 
Holzkäferlarven. 

Bettwanze, Ormez lectularius. 
(Schneidersche Conjectur.) 


Schaf- und Pferdelaus, Zippobosca eguina 


und ovina ? 


Zecke? Hundelaus? Zxodes Rieinus? Tri- 


chodectes ? 
? 
Honigbiene, Apıs melhfica. 
Mistkäfer, Geotrupes stercorarius ? 


Fliege, Musca (und Stechfliege, Stomozys 


caleitrans) . 
Ameise, Formieca. 
Tabanus-Art. 
Puppe verschiedener Insecten. 


Sackträger, Psyche. 


Tabanus-Art. 

Assel, Oniscide. 

Rüsselkäfer, Oureubonıden-Art. 
Spanner, Geometridae-Arten. 

φ 

Leuchtkäfer, Lampyris ? 
Wachsmotte, Galleria cereana. 
Wespenart der Vespae solitariae. 
Kleidermotte, Tinea pellionella. 
?(Schabe, Blatta?) 
Holzkäferlarven. 

Skolopender, Julus-Art, Scolopendra? 
Meerskolopender, Nereiden-Art. 
Skorpion, Scorpio-Art. 
Bücherskorpion, Chelifer cancroides. 
7 

? 

Gemeine Wespe, Vespa vulgarıs. 
Hornisse, Vespa crabro. 

9 

Wespenart, Vespa x. 

Larve der Wachsmotte. 
Cicadenlarve. 

Cicada-Art (atra, montana?) 
Cicade, Otcada. 

Spannerart, Geometridae. 
Kreuzspinne, Zipeira Diadema. 
Spinne. 

Laus, Pedieulus capitis et vestimentt. 
Filzläuse, PAthirius inguimalıs? 
Mellophaga-Arten. 


Nr. 


φϑεῖρες ϑαλάττιοι . . . . 52 Fischläuse, Zchtkyophthira. 

φώρ 1 re ς ΘΝ 

ψήν τ... nee ΘΠ ΣΟ ηιρεῖβενῆκα, 

ΠΣ nn... δδ᾽ Floh, Pulex irritans hominıs. 
φύλλα ( pay). 4 Δ 

ihre rn. nn. ὅθ. Fischlausart, Ichthyophthra x. 
ψυχή. =» «--«ττὐὐνν 57  Schmetterlingsarten, Zepidoptera. 


Gruppen der Insecten. 


Zu den ἔντομα, ὅσα ἔχει χατὰ τὸ σῶμα ἐντομάς werden ausser dem, was 
wir Insecten nennen , die Arachniden und Acarina, Myriopoden, Helminthes, 
sowie einige kleine Schmarotzerkrebse der Fische gerechnet. | 

Sie werden in gewisse grössere Gruppen eingetheilt, für die zum Theil 
die Beflügelung der Eintheilungsgrund ist, aber ohne dass diese, oder ein an- 
deres Prineip consequent durchgeführt wäre (cf. Meyer, Thierkunde p. 206 u. f.). 
Man kann etwa folgende Gruppirungen ausfindig machen :' 


1. χολεόπτερα (ὅσα τὸ πτερὸν ἔχει ἐν χουλειῷ), unter denen angeführt werden 
«ηλολόνϑη, χάνϑαρος, χάραβος, χανϑαρίς , also unsern Käfern etwa 
entsprechend. 


κα > , 
2. τετράπτερα οπισϑόχεντρα, etwa unsern Hymenopteren entsprechend, von 
denen unterschieden werden : 


a. χηριοποιά : μέλιττα, σφήξ, ἀνθϑρήνη, βουβύλιος, σειρήν, τεντρηδών, 
etwa unserer Familie der Mellifera oder Anthophila entsprechend, 


b. ausserdem etwa μύρμηξ, ἰχνεύμων, ἐφήμερον, diese aber nur als τετρά-- 
πτερὰ nicht ὀπισϑόχεντρα. 


8, δίπτερα, ἐμπροσϑόχεντρα, umfassend unsere Dipteren: ἐμπίς, χώνωψ, 
αὐἵα, υύωψ, οἶστρος. 


4. Dass die ψυχαί eine diesen Gruppen gleichwerthige Abtheilung bilden, 
kann man nicht annehmen und wenn die Entwickelung aus Raupen 
(χάμπαι) einen Eintheilungsgrund abzugeben scheint, so ist dieser nach 
beiden Seiten hin unberücksichtigt geblieben: denn aus manchen xau- 
παι werden Käfer, und Insecten, die wir als Schmetterlinge ansehen 
müssen, führt er nicht als aus χάμπαν entstehend an, z. B. ἡπίολος. 


οι 


. Eine gewisse Gruppe bilden ferner ‚die Loeustiden und Cicaden: τέττιξ, 
> 
ἀχέται, ἀττέλαβος, die πηδητιχά. 


6. Eine besondere Gruppe bilden auch einige Epizoen der Menschen und 
der Thiere: φϑεῖρες, ψύλλαι, χόρεις, χυνοραῖσται, οἶστροι ϑύννων. 


7. Ferner sind zu einer Gruppe vereinigt kleine Thiere in Wolle, Käse, 
Büchern u. s. w., diese sind: ἀχαρί, σής, σχορπιῶδες ἐν βιβλίοις, ψήν, 
also geflügelte und ungeflügelte Thiere. 


8. Eine andre ‚Gruppe bilden die μαχρὰ πολύποδα, unsere Myriapoda: ἴουλος, 
und σχολύπενδρα. 


159 


9. Endlich bilden eine Gruppe die apayvın, ein Theil unserer Arachniden : 
7 “ [4 
ἀράχνης, φαλάγγιον, ψύλλα, λύχος. 
10. Zuletzt müssen noch die ἕλμινϑες als eine Gruppe der ἔντομα angesehen 
werden, die Eingeweidewürmer : axapts, ἕλμις πλατεῖα und στρογγύλη. 


1. ἀχαρί. 
A kleinstes weisses Thier erwähnt, welches sich in altem Wachse 
befindet, ist es unbestimmbar. Liest man aber τυρῷ statt χηρῷ (cf. V 
$ 144 Anm.), d.h. in altem Käse, so ist es offenbar Acarus Siro, 
die Käsemilbe. 


Br ἀχρίς. 

; Die Thiere dieses Namens werden charakterisirt als hüpfende Insecten 
mit Sprungbeinen, durch deren Reibung sie eigenthümliche Töne her- 
vorbringen. Das kann nur aufdie Aeridida, Feldheuschrecken 
bezogen werden. Cf. Zandois, Ton- und Stimmapparate der Insecten 
1867 p. 7 u. ἢ Wenn auch ihre Legeröhre nicht so ausgebildet ist, 
wie die der Locustiden,, so passt doch diese Angabe, so wie ihr por- 
tionsweises Eierlegen in die Erde auch auf die Akrididen. S. Roesel's 
Abbildung von Aerid. migrator. Il Taf. XXIV Fig. 2, ihre Eierklumpen 
Fig. 5 (ef. p. 150 ibid.) und von der eierlegenden Locustide Taf. ὙΠ] 
Fig. 4. — Die Locustiden bringen ihre Töne durch Reiben der Flügel 
an einander hervor. Entweder sind Akrididen und Locustiden von Ari- 
stoteles nicht unterschieden worden und das Reiben der Flügeldecken 
von ihm nicht beobachtet, oder es sind die Locustiden unter den ἀττέ-- 
λαβοι (Nr. 6) zu verstehen. Brulle führt p. 92 und 93 mehrere Oedipoda- 
Arten an, wie Oed. migratoria, eruciata, eruentata, geniculata, welche 
häufig in der Morea seien. 


3. ἀνϑρήνη. 

Dieses Insect wird unter den bienen- und wespenartigen Thieren auf- 
geführt, es lebt in Gesellschaften, welche normaler Weise einen Weisel 
haben und dann ihre Waben unter der Erde bauen. Diese Waben be- 
stehen aus einem gewebartigen Stoffe und sind glatter als die der σφῆχες 
(Nr. 50), je grösser die Gesellschaft wird, um so grösser wird auch ihr 
unterirdischer Bau. Von der ganzen Gesellschaft überwintert höchstens 
der Weisel. Die Form der Anthrenen ist länglich, ihre Nahrung besteht 
aus Inseeten, denen sie den Kopf abbeissen, aus Fleisch, süssen Früch- 
ten; die Weisel sind im Verhältniss zu den übrigen Anthrenen grösser 
als die Weisel der Bienen. Diese Angaben passen auf verschiedene Arten 
der eigentlichen Wespen und würden, wenn σφήξ die Hornisse bedeutet, 
etwa auf Vespa vulgaris zu beziehen sein; allein dieser Bestimmung steht 
die Angabe entgegen, dass die Anthrenen , wenn sie ohne Weisel sind, 
ihre Waben nicht unter der Erde, sondern an hochgelegenen Stellen 
bauen. Sundevall p. 220 glaubt, dass diese Angaben auf Vermengung 
zweier Arten, etwa eines Odynerus und Polistes beruhen. Bis jetzt 
scheinen uns aber die vorliegenden Beobachtungen über den Haushalt 
der einzelnen Wespenarten noch so äusserst dürftig, und die Fauna 


160 


Griechenlands ist noch so wenig bekannt, dass wir zu dem Vorwurfe einer 
Ver wechselung durchaus nicht berechtigt zu sein glauben. Wir können 
demnach ἀνϑρήνη͵ nur als eine Wespenart, ohne genauere Bestimmung, 
ansehen. Cf. spr: Nr. 50. — v. d. Hoeven Ip. 351: «Das Wespen- 
nest hängt frei in der Luft, oder wird unter der Erde, oder in Baum- 


höhlen angebracht«. — of. Reaumur Memoires VI ind. 6. 
4. ἀράχνης — ἀράχνιον — λύχος — φαλάγγια — φάλαγξ — 
ψύλλα. 


Unter diesen Namen werden Thiere verstanden, welche Netze spinnen, 
oder den Netze spinnenden Thieren sehr ähnlich sind, also Arachniden, 
Spinnen. Es scheinen unterschieden zu werden ἀράχναι und φαλάγγια 
— allein es wird nichts angegeben, wodurch diese Thiere als verschie- 
den charakterisirt würden. 


I. Unter den φαλάγγια werden genannt: 
1. beissende und zwar 


a. eine kleine, bunte, spitze und springende, welche den λύχοις (5. 2) 
ähnlich ist und ψύλλα heisst. Sundevall p. 234 ist der Meinung, dass 
dies nur auf Aitus scenieus, obgleich dieser nicht beisst, bezogen werden 
könne. Brulle führt keinen Attus unter den Spinnen der Morea auf. 
Abbildung 5. bei Cuvier Regne animal Pl. 14 Fig. 4. Herr Prof. Grube 
ist der Ansicht, dass dies wenigstens überhaupt auf einen Attus zu 
beziehen sei und dass A. scenicus gemeint sein könne, welcher sehr 
verbreitet in Europa sei und da er sich in der Nähe menschlicher Woh- 
nungen aufhalte, auch leicht zu beobachten sei; 


ὁ. eine grössere, dunkle, mit langen Vorderbeinen, langsam in der Bewe- 
gung und im Gehen, nicht stark, nicht springend. Hierunter kann man 
die in Griechenland vorkommenden Galeodes araneoides (Brull& p. 60, 
Abbildung bei Cuvier Pl. 20) mit grosser Wahrscheinlichkeit vermuthen. 
Was Sundevall bewogen hat auf Argyroneta aquatica zu verfallen, ist 
uns ebenso, wie der Grund, »dass sie nur im Wasser Gewebe mache, 
wo sie leicht übersehen werden können«, völlig unverständlich. 


2. λύχοι, man muss nach der Ausdrucksweise annehmen, dass sie φαλάγγια 
sind, und zwar: 

a. eine kleine Art, welche kein Gewebe macht. Dies würde auf die Gattung 
Phalangium bezogen werden können, von der Drull Phal. erista anführt, 
deren Grösse übrigens auf 10 Mm. Länge und 7 Mm. Breite ae 60) 
angegeben wird τι 


ὁ. eine grössere Art macht ein rauhes und schlechtes Gewebe an der Erde 
und an Steinhaufen ( αἱμασιαῖς), macht immer auf den Mündungen (der 
Löcher) ihr Gewebe, lauert, indem sie innen die Anfangsfädeu hält, bis 
etwas hineinfällt und sie bewegt werden, und läuft dann darauf zu. — 
Dies könnte man mit Sundevall auf Agelena labyrinthica, oder vielmehr 
wie Herr Prof. Grube meint, auf eine Agelena überhaupt beziehen, 
welche indess von Brulle nicht aufgeführt wird. Indess ist darauf nicht 
viel Werth zu legen, da grade von den mitgebrachten Spinnen ein grosser 
Theil verloren gegangen war (Brulle p. 51 Anm.) ; 

e. eine bunte Art, welehe unter Bäumen ein kleines, schlechtes Gewebe 
macht, würde mit Sundevall für Theridium-Arten, nach Herrn Prof. Grube 


161 


auch für Zinyphia-Arten gehalten werden können. Brulle führt mehrere 
Theridien, auch 7Aheridium variegatum p. 51 auf. 
Demgemäss würden die λύχοι nicht der Gattung Zycosa entsprechen. 


3. Die dritte Art φαλάγγια, die kunstreichste, deren Netz und Benehmen 
IX ὃ 158— 161 sehr genau beschrieben werden, ist ohne Zweifel eine 
Epeira, von denen die Arten sericea und fasciata von Brulle p. 55 ge- 
nannt werden, von denen Herr Prof. Grube die letztere als eine der 
stattlichsten hervorhob. 

Von den φαλάγγια wird gesagt, sie legten in eine Art von dicht- 
geflochtenem Korb (γύργαϑος), auf welchem sie brüteten und die Menge 
ihrer Jungen sei sehr gross — im Gegensatze zu den 


U. 1. ἀράχναι λειμώνιαι, welehe i in ein Gewebe legten, welches zum Theil 
an ihnen hängt (πρὸς αὑταῖς ἐστι), zum Theil nach aussen rage und 
in welchem sie die Jungen brüteten. Durch diese Beschreibung des Eier- 
sackes und durch den Zusatz λειμώνιαι sind diese Spinnen sehr treffend 
als Zycosa-Arten charakterisirt, von denen Brulle die in der Morea be- 
sonders häufige Zycosa Narbonnensis hinsichtlich ihres Benehmens und 
ihrer Jagd sehr anziehend beschreibt p. 9 und 54. 


Von diesen scheinen unterschieden zu werden: 


2. ἀράχναι γλαφυραί, welche ein dichtes Gewebe machen und unter diesen 

a. eine grössere, mit längeren Beinen, die sich ihrer Grösse wegen nicht 
gut verbergen kann und deswegen unten am Netze lauert — was 
sowohl auf 7egenaria wie Agelena passt. Tegenaria domestica ist nach 
Brulle p. 51 häufig in der Morea; 


b. eine kleinere, συμμετροτέρα, welche oberhalb des Gewebes in einem 
kleinen Loche lauert, würde in denselben Gattungen zu suchen sein. 


5. ἀσχαρίς. 
Larve der ἐμπίς 5. Nr. 12. 


6. ἀττέλαβος. 

Dies Thier wird in Verbindung mit ἀχρίς und τέττιξ erwähnt und die 
Art des Eierlegens in Ackerland weist auf Locustiden oder Akriden 
hin und da ἀχρίς wahrscheinlich eine Akride bedeutet, so wird unser 
Thier vielleicht eher eine Locustide sein. Da aber hier ausserdem das 
häufige und seltene Vorkommen berücksichtigt und zu erklären gesucht 
wird, so möchte man Sundevalls Vermuthung (p. 198) beistimmen, dass 
damit die Wanderheuschrecke, Gryllus migratorius (Fabr.) gemeint sei. 
Indess ist die bezügliche Stelle V $ 134 suspeet. Auch kann kaum von 
einem ὀξὺ ὄπισϑεν bei Acridium migratorium gesprochen werden (ef. 
Roesel II p. 150 Taf. 24), wohl aber bei Zocusta. Of. Roesel 11 Taf. VI 
Fig. 4. 


T. ἀχέτα' --- τεττιγομήτρα --- τέττιξ — τεττιγόντα. 

Von diesen Namen ist τέττιξ der umfassendste, denn er begreift die 
grösseren, ἀχέται, und die kleineren, τεττιγόνια, in sich; τεττιγομήτρα 
dagegen bedeutet die Larve der τέττιγες. Der Umstand, dass die Männ- 
chen der ἀχέται singen, welcher ihnen zu grosser Berühmtheit im Alter- 
thume verholfen hat, die Weibehen dagegen stumm sind, die Art des 
Eierlegens , die dem singenden Männchen eigenthümliche , wenn auch 

Aristoteles. 1. 11 


162 


von Aristoteles nur undeutlich beschriebene Beschaffenheit des Mittel— 
leibes, die Erwähnung der in der Erde lebenden Larve lassen keinen 
Zweifel, dass damit unsere Singzirpen oder Cieaden gemeint seien, 
Cieada. Unter den grösseren ἀχέται würde wohl die in Griechenland 
häufige und sehr lärmende Cicada plebeja Scopoli (γιό p. 24 »assour- 
dissants le voyageur«, p. 110: sehr häufig auf Feigen und Maulbeer- 
bäumen) unter den kleinen τεττιγόνια Cicaden-Arten, wie (. atra, 
montana u. 8. w. zu verstehen sein. Abbildungen s. bei Roesel Bd. U 
Taf. XXVI und XXVI, bei Reaumur Memoires sur les Insectes T. V 
Mem. 4 Taf. XVI und XVII sowohl von der Larve wie von den ausge- 
bildeten Ciecaden und ihrem Singapparate. Besonders gut ist der Sing- 
apparat bei Brandt und Ratzeburg, Med. Zoologie U. p. 209, zum Theil 
nach Carus, Analekten zur Naturwiss. und Heilkunde 1828, beschrieben 
und abgebildet. Vergleiche über ihren Gesang namentlich 77. Zandoıs, 
Ton- und Stimmapparate der Insecten 1567 p. 48. 


8. βομβύχιον — νεχύδαλος. 

Es scheint damit nach V ὃ 97 ein den Seiden-Cocons ähnliches Ge- 
spinnst einer sich verpuppenden Raupe gemeint zu sein. Dass damit 
Bombyx Mori gemeint sei, wie vielfach angenommen worden ist (ef. u. A. 
Sundevall p. 202), lässt sich nicht nachweisen : die Entstehung einer 
Raupe aus einem grossen, mit Hörnern versehenen, absonderlichen 
Wurme ist unverständlich ; was νεχύδαλος sein soll, ist ganz unbestimmt 
'Steph. Thes. Paris in v.) und dass die ganze Reihe der Verwand- 
lungen 6 Monate dauern soll, passt auch nicht zu Bombyxz Mori. Will 
man aber annehmen, die Angaben bezögen sich auf den Seidensehmetter- 
ling und beruhten auf ungenauen Berichten, die Aristoteles bekommen 
hätte, so verlässt man völlig das Gebiet des Gegebenen und geräth in 
eine durchaus willkürliche Interpretation. — Die Lesart βομβύλια und 
βομβύχια vermehrt die Dunkelheit des Satzes. 


8} βομβύχιον ist nach V δ 126 ein bienenartiges Insect, welches in ein aus 
Lehm gefertigtes Gehäuse ein Ei legt und Wachs hinzugiebt; aus den 
Eiern entwickeln sich kleine weisse Würmer in einer schwarzen Hülle. 
Diese Beschreibung stimmt so zu den Beobachtungen Reaumur's über 
Megachile muraria — Ühalicodoma muraria, die Mauerbiene, 
dass wohl nur diese oder eine nahe verwandte Species gemeint sein 
kann. Airby und Spence, Einleitung I p. 484, AReaumur H. n. des 
Insectes p. 139. Brull führt p. 337 Megachile nestorea (»elle fait son. 
nid dans les anfractuosites«) und affinis aus der Morea an. 


9. βομβύλιος. 
als das grösste der nicht gesellig lebenden bienenartigen Inseeten (IX $ 164), 
welches auf der Erde zwei oder mehrere Zellenreihen (?) unter Steinen: 
baut und in diese neben etwas schlechtem Honig seine Eier legt, kann 
es wohl ein Bombdus sein. ΟἿ, Reaumur Insectes T. VI p. 4 Taf. I, 
Taschenberg p. 223, Swammerdam Ὁ. 196, Burmeister I Ὁ. 575. — 
Brulle führt Bombus lapidarius und terrestris als häufig in Griechenland 
an, ausserdem noch andere Hummelarten: 2. hortorum, campestris, 
MUSCAFUM. 


10. βόστρυχος ---- πυγολαμπίς. 
βόστρυχος ist der Name des geflügelten Inseetes, welches von einer 


108 


schwarzen, behaarten, nicht grossen Raupe herstammt; aus dieser ent- 
wickeln sich die ruyoAaurtös<, welche ungeflügelt sind, und aus diesen 
die βόστρυχοι. Indess wird ausdrücklich angeführt, dass die πυγολαμ-- 
πίδες bald geflügelt, bald ungeflügelt seien, wie die Ameisen. Da der 
Name πυγολαμπίς (Leuchtarsch) wohl auf ein leuchtendes Insect zu 
deuten ist, und bei einigen Arten der Leuchtkäfer nur die Männchen 
geflügelt, die Weibchen ungeflügelt sind, so glaubt man sich zu der 
Bestimmung der πυγολοαμπίς als Zampyris berechtigt. Indess ist die 
Angabe über die Umwandlung nicht ganz zutreffend und die Larven sind 
auch nicht behaart. Brulle p. 143 führt Zampyris Jescheri und antigua 
aus der Morea an. A 


11. ἑλμίς. 


12. 


13. 


Unter diesem Namen werden V $ 93 Würmer im Leibe der Thiere 
verstanden und drei verschiedene Arten begriffen und zwar a. ein 
breiter, welcher am Darme festsitzt und kürbiskernartige Gebilde ge- 
biert, aus denen die Aerzte auf sein Vorhandensein schliessen , also der 
Bandwurm, Zaenia (da Bothriocephalus seine Glieder nicht einzeln ab- 
stösst: LZeuckart, die menschlichen Parasiten 1562 p. 423); ob 7aenia 
solium oder mediocanellata ist unbestimmbar. ὦ. runde Würmer, womit 
wohl Ascaris lumbrieoides gemeint ist und ὁ. ἀχαρίδες, wofür nur die 
Springwürmer,, Oxyuris vermicularis übrig bleiben würden. Ausserdem 
werden noch ἑλμίνϑες in Schwämmen erwähnt, die nicht bestimmbar 
sind, und desgleichen in den Fischen βάλερος, τίλων und ἔγχελυς, die, 
da sie nicht beschrieben werden, ebensowenig bestimmbar sind. 


ἐμπίς. 

Ein zweiflügeliges Insecet mit einem vorn befindlichen Stachel, dessen 
Larven erst als kleine bewegliche Würmer ἀσχαρίδες im Wasser leben, 
sich dann in unbewegliche und harte, auf dem Wasser aufrecht stehende 
Bildungen verwandeln, aus denen, wenn die Hülle geborsten ist, die 
Empis ausschlüpft, auf der Hülle eine Zeit lang sitzen bleibt und dann 
fortfliegt: diese Angaben stimmen so gut zu Swammerdam’s Beobach- 
tungen über die Mücken (Bibel der Natur p. 144—148 Taf. 31 und 32), 
dass man die ἐμπίς wohl nur für Oulexz pipiens, die Mücke 
halten kann und ἀσχαρίς für deren Larven. Brulle giebt an, Oulex Kou- 
noupi, welcher sehr häufig in der Morea sei (p. 26), heisse jetzt χου-- 
voor: (Ρ. 289), was wohl aus χώνωψ entstanden ist. Da Brulle über die 
Lebensart von C. Kounoupi nichts angiebt, so ist eine Entscheidung, ob 
damit der χώνωψ des Aristoteles gemeint sei, nicht möglich. Bei der 
Beschreibung der Entwickelung von ἀσχαρίς aus faulenden Stoffen, 
wonach der Schlamm erst weiss, dann schwarz, dann blutroth wird, 
in dem sich kleine rothe Würmer bilden , die zuerst festsitzen , später 
sich frei im Wasser bewegen, scheint, abgesehen von der Urzeugung, 
eine Vermengung von Chironomus- und Culexlarven stattzufinden (V ὃ 94 
lesen wir ἀχαρίδες 5. unter Nr. 11° Suite). 


ἔντερα γῆς. 

Sie werden hier und in der Entwickelungsgeschichte als wurmartige 
Gebilde, die in sich junge Aale beherbergen und aus denen die Aale sich 
entwickeln sollen, ferner als aus Lehm und Schlamm durch Urzeugung 


11 * 


164 


entstehend beschrieben — was dieser Beschreibung als Objeet zu 
Grunde gelegen haben mag, ist nicht zu errathen. 


1 4. εὐλαί. 


Mit diesen werden Würmer, die unter der Zunge des Hirsches vor- 
kommen sollen, verglichen — sie sind also völlig unbestimmbar ; 
vielleicht werden damit überhaupt keine Thiere bezeichnet. 


15. ἐφήμερον. 

Dieses Insect wird wiederholt als das einzige, welches nur vier Füsse 
hat, angeführt und dieser Umstand besonders hervorgehoben. Es soll 
aus Hülsen, von der Grösse der Weinbeeren, auskriechen, welche im 
Flusse Hypanis (dem jetzigen Kuban) zur Zeit der Sommersonnenwende 

“mit herabgeführt werden , und nachdem es ausgeschlüpft ist, nur einen 
Tag leben, wovon es den Namen habe. Öf. de partibus /r%s. p. 206, 
Bekk. p. 682, 26. 

Gegenüber sämmtlichen Auslegern des Aristoteles müssen wir behaup- 
ten, dass darunter unsere Ephemera unmöglich ver- 
standen werden kann, da gar nicht abzusehen ist, wie ein 
Mensch dazu kommen sollte, ihr nur vier Füsse zuzuschreiben, ausser- 
dem die Beschreibung der Puppe gar nicht so ist, wie man sie von der 
Larve der Ephemeren erwarten müsste. Das einzige Inseet, dem man 
vier Füsse zuschreiben könnte, würde die Wasserwanze, Nepa linearis 
sein, bei diesem findet aber das Uebrige, was Aristoteles vom ἐφήμερον 
sagt, nicht statt — kurz ein Thier, auf welches die Beschreibung 
passte, giebt es nicht und wir müssen daher das ἐφήμερον als unbe- 
stimmbar ansehen. ‚Sundevalls Meinung p. 199, dass Aristoteles 
wohl die beiden mittleren Füsse übersehen haben möge, ist eine leicht- 
fertige Ausflucht. : 


16. ἡπίολος --- τερηδών — πυραύστης --- χλῆρος. 

Mit diesem, als einem Insecte, welches um das Licht fliegt und als 
bekannt vorausgesetzt wird, wird verglichen ein Thier, πυραύστης oder 
xAnpos, welches in Bienenstöcken lebt und in dieselben mit einer Art 
Flaum umgebene Eier legt. Gleich darauf wird gesagt, es entstünden 
in den Stöcken auch Raupen, die man τερηδόνας nennte. Es hat viel 
für sich anzunehmen, dass die τερηδόνες der Larvenzustand des dem 
ἡπίολος ähnlichen Thieres sind und bei dieser Hypothese würde man 
dann nur die Galleria cereana (Tinea mellonella L.) als das gemeinte 
Insect ansehen können, welches Rdaumur (II p. 315 u. f. Taf. 19) und 
Roesel (III p. 242 Taf. 41) beschrieben und abgebildet hat. BZru2£ führt 
von Tinea-Arten Tin. parasitela und acuminella p. 288 an. Das τὶ χνοῦ 
würde dann das röhrenförmige Gespinnst der Larve sein. Unter ἡπίολος 
würden dann überhaupt kleinere Nachtschmetterlinge zu verstehen sein 
und demgemäss werden wir ἡπίολος geradezu mit »Nachtfalter« 
übersetzen. 


17. ἴουλος — σχολόπενδρα χερσαία. 

Ein ungeflügeltes Inseet, welches lang ist, viele Füsse hat (de par- 
tibus Artzs. p. 204, 206, 208), sich zusammenrollen kann und fortlebt, 
wenn es durchgeschnitten wird. Alles dies passt auch auf unsern 
Julus und unsere Scolopendra, ohne dass festgestellt werden 


18. 
19. 


20. 


21. 


22. 


165 


kann, welches der beiden unseren jetzigen Benennungen entspricht. 
Wir übersetzen ἴουλος mit Tausendfuss und behalten den Namen 
»Skolopendra« bei. Drulle p. 62 führt Scolopendra morsitans als sehr 
häufig in der Morea, desgleichen Zulus sabulosus an. 


ἱππομύρμηξ 5. Nr. 34 μύρμηξ. 


ἰχνεύμων. 

Mit diesem Namen werden wespenartige Insecten,, die aber kleiner 
sind als die σφῆχες, bezeichnet, welche Spinnen tödten, dieselben in ein 
in die Erde oder Mauer gegrabenes Loch bringen , Eier dazu legen und 
dann das Loch verschliessen — also Grabwespen, Spähegidae. 
Da dieselben nicht genauer beschrieben, in Griechenland aber nach 
Brulle p. 363— 369 eine grosse Menge von Sphegidae angeführt werden, 
so ist eine nähere Bestimmung nicht möglich. 


χάμπη. 

Bezeichnet im Allgemeinen eine Schmetterlingsraupe, doch wird die 
Benennung auch für Käferlarven (χανϑαρίς — πυγολαμπίς) gebraucht; 
die Unterscheidung von σχώληξ ist nicht genau begrenzt. 


χανϑαρίς. 

Ein Inseet mit Deckflügeln, welches aus einem σχώληξ, der dann 
eine auf Feigen u. s. w. lebende Raupe wird, entsteht, dessen Paarung 
lange dauert, welches auf übelriechende Dinge geht, weil sie selbst aus 
solchen Stoffen enstanden sind (nämlich durch Urzeugung, οἵ, Ent- 
wickelungsgeschichte I ὃ 30), kann wohl unser Cantharis oder 
Lytta vesicatoria Sein, wozu namentlich die stunden- und oft 
tagelange Dauer der Begattung stimmt (cf. Brandt und Ratzeburg I 
p. 119.) BZrulle führt p. 233 Cantharis dives und vittata, und als sehr 
häufig im Juni Zytta dubia p. 234 an. 


χάνϑαρος. 

Da von diesem gesagt wird, er sei ein Käfer, rolle den Koth zusam 
men und lege Würmer (Eier) hinein, aus denen χάνϑαροι würden, 80 
hat man ziemlich allgemein angenommen, dies sei auf Ateuchus sacer zu 
beziehen, den sogenannten Pillenkäfer. Indess hat schan Camus (Pillu- 
Zaire II p. 644) daran Anstoss genommen, dass von χάνϑαρος gesagt 
wird, er solle in jenen Kothballen sich verbergen (Winterschlaf halten), 
worüber von dem Pillenkäfer nichts bekannt sei. Ob bei ihm etwas ähn- 
liches ist wie bei dem Aphodius fimetarius, welcher als fertiger Käfer 
mehrere Wochen in dem unterirdischen Bau, den die Larve gemacht 
hat, zubringt (Roesel I p. 15), habe ich nicht finden können ; übrigens 
würden die Angaben wohl auch überhaupt auf Aphodius gedeutet werden 
können. Es kommt dazu die Angabe aus de partib. Frizs. p. 208, 
Bekk.p. 682" 5, dass er bei der Berührung bewegungslos und hart werde 
(Roesel ibid p. 17), was freilich auf viele Käfer passt. Ateuchus- und 
Aphodius-Arten kommen in der Morea vor. Brulle p. 165 und p. 174. 


23. xapaßos — χαράμβιος 


wird als Käfer und als Beispiel eines Inseets mit Hörnern (Antennen) 
vor den Augen angeführt, dessen Larve (χαράμβιος) in trocknem 


166 


Holze lebt. Man hat daraus mit einiger Wahrscheinlichkeit auf die 
Cerambyces, Bockkäfer, Holzböcke geschlossen, deren An- 
tennen bekanntlich sehr lang sind. 


24. χηφήν 5. Nr. 31 μέλιττα. 


25. χλῆρος. 


26. 


27. 


28. 


Ein kleiner Wurm, welcher auch πυραύστης (5. Nr. 16) genannt 
wird, welcher ein Spinngewebe in Bienenstöcken macht (im 9. Buche 
auch geradezu Name dieser Krankheit der Bienenstöcke) und die- 
selben dadurch beschädigt, würde auch die Galleria eereana sein. Nach 
Schneiders Conjeetur zu VII $ 154 würde man aber nun χλῆρος als ein 
von πυραύστης verschiedenes Thier zu deuten haben und Sundevall, der 
diese Hypothese Schneiders adoptirt und sehr eifrig empfiehlt (p. 196 
und 206), bestimmt ihn als Olerus apiarius, welcher allerdings in Grie- 
chenland vorkommt (Brulle p. 155 sagt aber von seinem Vorkommen in 
Bienenstöcken nichts) — indess findet man dazu kaum einen Anhalt und 
würde günstigsten Falls annehmen können, dass ihn Aristoteles zwar 
gesehen, aber mit πυραύστης und dessen Gespinnste eonfundirt habe. 
Wir haben daher Schneiders Conjeetur nicht angenommen. 


χνίψ — owid. 

Es werden darunter Thiere verstanden, welche im Holze leben und 
von den Spechten (s. unter Vögel χνιπολόγος) herausgeholt werden; es 
sind darunter wohl verschiedene Käferlarven zu verstehen. Man könnte 
es mit »Holzmaden« übersetzen. In IV ὃ 95 sind der χλῆρος und τερη- 
δών darunter zu verstehen. Sundevalls Verdeutschung »Ungeziefer« 
(p. 193) ist durchaus nicht zu rechtfertigen. 


χώρις. 

"Die Angabe, dass sie sich von den Säften lebenden Fleisches nähre 
und aus thierischen Secreten mittelst Urzeugung ihren Ursprung nehme, 
ferner die Gesellschaft, in der sie genannt wird (φϑεῖρες χαὶ ψύλλαι τι. 5... 
im Folgenden), machen die Annahme höchst wahrscheinlich, dass damit 
die Bettwanze, Acanthia leetularia gemeint ist. Bei den 
Römern ist Oimex offenbar Wanze (s. die Zusammenstellung bei Zenz 
p. 546). Nach Brulie p. 79 ist Acanthia lechularia in Griechenland häu- 
figer als sonst wo in Europa! 


χρώτων. : 

᾿ Sie sollen aus Gras (ἄγρωστις) entstehen und werden als Epizoen der 
Rinder, Schafe und Ziegen erwähnt. Da in diesem ganzen Abschnitte 
nur von ungeflügelten Inseeten,, welche als Epizoen leben, die Rede ist 
und sie zwischen den φϑεῖρες genannt werden, so hat man wohl an 
Thiere wie Zxodes retieulatus des Rindes, Mellophagus ovinus und dergl. 
zu denken. Vielleicht sind Zippobosca-Arten auch darunter begriffen. 


. χυνοραίστης. 


Als specifischer Parasit des Hundes könnte man an Trichodeetes latus 
Nitzsch denken; doch ist dieser zu klein. Wahrscheinlich ist es uns, 
womit auch Herr Prof. Grube einverstanden ist, dass damit der so häufig 
an Hunden festgebissene Zrodes Rieinus gemeint sei. 


167 


30. χώνωφ. 


31. 


Ein Insect, welches mit dem Rüssel sticht, also zu den Dipteren ge- 
hören muss, welches sich aus Würmern entwickelt, die in der Essighefe 
entstehen, und welches sich nicht auf süsse, sondern auf saure Sub- 
stanzen setzt, könnte höchstens Mosillus eellarius, die kleine gelbe 
Essigfliege (Kirby und Spence Oinopota cellaris Ip. 423) sein, die 
aber nicht sticht. Sundevall p. 225 glaubt daher, dass unter χώνωψ 
zweierlei Dipteren begriffen seien , indess ist seine Hypothese , dass das 
erste Mal die Stechfliege, Stomoxys caleitrans gemeint sei, unmotivirt; 
man könnte ebenso gut auf Simulia rathen , da Simula maculata sehr 
empfindlich sticht und an den Donaueinmündungen in ungeheuren 
Mengen vorkommen soll. Camus p. 241 hat wegen dieser Schwierigkeit 
den Namen Conops beibehalten. Obgleich dieser jetzt eine ganz andre, 
jedenfalls hier nicht gemeinte Fliege bedeutet, so müssen wir, da wir 
die Bestimmung aufgeben, doch denselben auch beibehalten. 


μέλιττα — χηφήν — βασιλεύς --- ἡγεμών. 

Die genaue Beschreibung des Haushaltes und der Naturgeschichte 
dieser Thiere lässt keinen Zweifel, dass mit μέλιττα Apis mellifica be- 
zeichnet wird und im engeren Sinne die Arbeitsbiene (®), mit χηφήν 
die Drohne (4), mit βασιλεύς und ἡγεμών die Königin (9). 

Die zwei Arten von Weiseln, der eine bessere röthlich , der andere 
schlechtere schwärzer und bunter, scheinen die deutsche und die italie- 
nische Biene zu sein. Doch giebt Drulle p. 328 nichts von verschie- 
denen Varietäten der Apis mellifica an. Was unter den »wilden Bienen« 
und unter den »weissen Bienen vom Pontus« zu verstehen sei, ist nicht 
zu eruiren. 


32. μηλολόνϑη. 


Ausser der allgemeinen Angabe, dass dieses Insect ein Käfer sei, 
findet sich nur die einzige nähere Bestimmung, dass die Larven dessel- 
ben sich im Koth von Ochsen und Eseln aufhalten. An den Maikäfer, 
Melolontha kann man also jedenfalls nicht denken. Man würde am ersten 
auf Geotrupesstercorarius, den Mistkäfer verfallen müssen, 
der wohl auch in Griechenland häufig ist; damit würde der vielfach 
angeführte Vers des Aristophanes, Wolken 761 (756 Donner), dass 
die Kinder ihn an einen Faden fliegen lassen, nicht in Widerspruch sein 
und die wenig massgebende Bemerkung des Scholiasten, dass darunter 
ein goldglänzender Käfer, dem χάνϑαρος ähnlich (weshalb man auf Cetonia 
geschlossen hat), zu verstehen sei, allenfalls in Einklang sein. Für eine 
sichere Bestimmung sind die Angaben zu dürftig. δ γιό führt Melo- 
lontha vulgaris gar nicht auf, sondern nur Melolontha Boryi und prlosa 
als selten (p. 174), Geotrupes hemisphaericus aber als häufig. 


33. μυῖα. 


Ein zweiflügeliges Insect mit einem Rüssel, welches beim Fliegen 
summt, Alles mögliche frisst oder mit der Zunge aufsaugt, sehr häufig 
ist (τὰ ἐν ποσίν Υ ἃ 24), sich lange begattet, Würmer gebiert (welche 
zu Grunde gehen) und aus (spontan entstandenen) Würmern im Dünger, 
die sich dann in unbewegliche Puppen umwandeln, sich entwickelt, ist 
wohl am wahrscheinlichsten die Fliege, Musca, und zwar ver- 


108 


schiedene Arten, obgleich die angegebene Entwickelung hauptsächlich 
auf M. domestica passt. Wenn aber gesagt wird, sie verletzten mit ihrem 
Rüssel so, dass es blutet, so ist dies wohl auf die, der Stubenfliege sehr 
ähnliche Stomoxys (Conops) ealeitrans, die Stechfliege zu beziehen. 
Nach BZory p. 315 ist Musca domestieca in Griechenland so häufig als im 
übrigen Europa. Stomoxys caleitrans erwähnt er allerdings nicht. 


34. μύρμηξ — ἱππομύρμηξ. 

Inseeten, welche einen Staat bilden, aber keinen Anführer haben, 
Wohnungen unter der Erde erbauen, sehr fleissig sind, welche sämmt- 
lich auf ein und demselben Pfade gehen, Nahrung sammeln und ver- 
theilen, von denen die einen geflügelt, die andern ungeflügelt sind, 
welche vom Bären gefressen werden, würden, auch ohne sonstige Unter- 
stützung, für Ameisen, Formicae gehalten werden müssen. Arten 
werden nicht unterschieden ausser in dem verdächtigen siebenten Buche 
»grosse« Ameisen. Die in Sieilien nicht vorkommenden ἱππομύρμηχες 
sind vielleicht die nach δυό. 327 in der Morea und besonders in 
Arkadien häufigen Formicae hereuleanae, worunter wohl auch die »gros- 
sen« Ameisen verstanden sind. Sonst sagt Drull&E noch 2. nadus sei 
häufiger als F. rufa. \ 


35. μύωφ — οἷστρος. 

Zweiflügelige Insecten mit starkem Stachel an Stelle der Zunge, 
welche durch das Fell der Thiere hindurchstechen und Blut saugen — 
das wird von beiden ausgesagt; von μύωψ wird ferner gesagt, er ent- 
stehe im Holze und seine Augen würden vor dem Tode wassersüchtig, 
οἶστρος dagegen entstehe aus den kleinen breiten Würmern, welche auf - 
der Oberfläche der Flüsse laufen und hielte sich daher auch in der Nähe 
des Wassers auf. Das, was von beiden Thieren zusammen ausgesagt 
wird, passt Alles auf 7abanus-Arten,, wie z. B. die Blindbremse (Chry- 
sops coecutiens) und die Rindsbremse (Tabanus bovinus), indess stimmt 
damit nicht das über die Entwickelung Gesagte, da sich die Larve von 
T. bovinus unter der Erde entwickelt. Etwas der Entwickelung von 
οἶστρος Ähnliches ist bisher nur bei Stratomys chamaeleon von Schrank 
(Naturforscher, Stück 27, Halle 1793) beobachtet worden, welche frisch 
ausgeschlüpft einige Zeit auf dem Wasser geht; diese Wasserfliege sticht 
aber nicht. 

Da die Namen bereits anderweitig verbraucht sind, so werden wir, 
um nicht falsche Vorstellungen zu veranlassen, »Blindfliege« und 
»Bremse« übersetzen. 


35° Der οἶστρος der Thunfische (s. IV Nr. 25) wird von Owwier als Pennatula 
‚Rlosa Gm. bestimmt, wozu indess die Bezeichnung »skorpionähnlich« 
'V $ 142) nicht passt. Unter den Schmarotzern der Thunfische würde 
vielmehr, wie Herr Prof. Grube glaubt, eher der Cecrops Latreillü oder 
Arten aus der Cymothoadenreihe zu vermuthen sein. Ausserdem finden 
sich an den Thunfischen noch Elytrophora brachyptera in der Mundhöhle 
und Drachiella an den Kiemen. Die Form der letzteren ist aber auch 

nicht skorpionähnlich. 


36. νύμφη. 


Dies ist eine Benennung der unbeweglichen Larve bei den Bienen 


169 


und bienenartigen Thieren , das Stadium zwischen Wurm ἰσχώληξ) und 
geflügeltem Thiere. 


37. ξυλοφϑόρος 5. ξυλοφόρος. 

Ein kleiner Wurm, der in einem aus zusammengewebten Holzstück- 
chen bestehenden Gehäuse lebt, an demselben festgewachsen ist und es 
mit sich herumträgt , den bunten Kopf und die vordersten Füsse daraus 
hervorstreckt und sich dann in eine unbewegliche Puppe verwandelt. 
Was für ein geflügeltes Insect daraus wird, ist noch nicht beobachtet. 
Dies kann sich nur auf einen Sackträger, Psyche, beziehen, da, 
wenn eine Phryganea gemeint wäre, wohl der Aufenthalt im Wasser 
betont worden wäre. Verschiedene Psychen findet man abgebildet bei 
Reaumur II Taf. XV und XVI, so wie in v. Siebold’s »Parthenogenesis« 
(Leipzig 1856) die hier wohl nicht gemeinte Psyche Helix. Bekanntlich 
bleiben die Weibchen immer ungeflügelt und sind viel häufiger als die 
Männchen (v. Siebold p. 35), ja von Psyche Heliv kennt man überhaupt 
nur die Weibchen. Ob nun hier Psyche, Solenobia oder Fumea - Arten 
gemeint seien, ist nicht zu sagen. 


Υ̓ ς ΄ 
38. ὄνος ὃ πολύπους. 
Mit ihm werden verglichen die Schmarotzerkrebse der Fische (5. φϑεῖ-- 
( 4 - \ ΞᾺ . . . 

ρες ϑαλαττιοι Nr. 52), nur hätten diese einen breiten Schwanz. Es muss 

damit wohl eine Assel, ein Oniscide gemeint sein, womit die 
ld .. 

Benennung ὄνος wegen der grauen Farbe und der trägen Bewegungen, 

die Vielfüssigkeit und der Vergleich mit Lernaeen sehr gut stimmt. 
Ὁ 


39. ὀρσοδάχνη. | 
Inseceten, die aus kleinen Würmern entstehen, welche in den Stengeln 
des Kohls ‘pawßr) leben. Man hat sich darunter wohl Cureulioniden, 
Rüsselkäfer vorzustellen, deren Larven in Stengeln von Pflanzen 
u. 8. w. leben, wie z. B. Zixus Phellandrii (de Geer Ins. V Taf. 7). 
Von Cureulioniden hat Brulle p. 234—250 einige vierzig Arten aus der 
Morea angeführt. 


40. πηνία zal ὕπερα. 

Diese Thiere werden unmittelbar nach den Schmetterlingen als auch 
aus Raupen sich entwickelnd angeführt und zwar aus Raupen, welche 
sich beim Gehen wellenförmig biegen und dabei den Vordertheil durch 
Strecken vorwärts bewegen, dann durch Biegung des Leibes den Hin- 
tertheil nachziehen. Es passt diese Beschreibung nur auf die Geome- 
{ridae, die Spanner. Für die Bemerkung, dass das geflügelte 
Inseet gleich gefärbt sei mit der Raupe, würden sich eine ganze Menge 
Beispiele finden lassen. Indess bleibt es unklar, wie sich πηνία und 
vrepa. von einander unterscheiden, und ist also eine speciellere Bestim- 
mung nicht zu geben. Brulle führt von Geometren nur Zarentia bilineata 
p. 287 an. 


41. πρασοχουρίς. 

Es sind geflügelte Inseeten, welche hinter den χάραβοι (Holzböcke) 
aufgeführt werden, es ist auch angegeben, woraus sie entstehen aber die 
Lesart χαράβων ist offenbar verderbt und Schneiders Muthmassung, dass 
dafür χραμβίς zu lesen sei, hilft nichts. Alb scheint statt χαράβων zu 


42. 


43. 


44. 


45. 


46. 


170 


lesen χηρίων oder σμηνῶν und erklärt mit ebenso grosser Sicherheit als 
Willkür das Thier für den «A7pos! Da das Wort sonst nur bei 7%eo- 
phrast (Hist. Plant. VII, 5), ohne dass sich etwas näheres daraus ergäbe, 
vorkommt und die Etymologie (Lauchfresser) keinen Anhalt bietet, 
auch an sich, wie Sundevall vielfach gezeigt hat, gefährlich für Bestim- 
mungen ist, so lässt sich nicht sagen, was für ein Thier gemeint ist. 


σειρὴν. 

Es werden zwei Thiere dieses Namens unter den bienenartigen, nicht 
gesellschaftlich lebenden Inseeten genannt, das eine klein und braun, 
das andere grösser, schwarz und gelb. Man kann nur sagen, dass 
damit wahrscheinlich Arten der Vespae solitariae, wie Synagris, 
Eumenes und dergl. gemeint sind. Brulle p. 361 führt Zumenes dimidiata 
und coaretata an. 


σης. 

"end Thiere, welche sich in Wolle und wollenen Zeugen, nament- 
lich wenn diese staubig sind, bilden und in einem Gespinnste einge- 
schlossen sind, können wohl kaum etwas anderes sein, als die Klei- 
dermotte oder Pelzmotte, 7inea pellionella. 


σίλφη. 

ὑπ mit ἐμπίς und den χολεύπτερα unter sich häutenden Insecten 
angeführt und ist darnach unbestimmbar. SeAneider HI p. 641 glaubt, 
dass darunter Blatta, die Schabe zu verstehen sei, womit die Häutung 
allerdings stimmen würde. ὦ. d. Hoeven I p. 448 ist dieser Ansicht 
nicht geneigt — wir verweisen auf das Motto. Brulle führt p. 82 ver- 
schiedene Blatta-Arten, namentlich Aakerlac Germanicus Ὁ. 82 als sehr 
häufig an. 


σχολόπενδρα ϑαλαττία. 

Diese im Meere lebenden Würmer sind den Landskolopendren (Zulus- 
Art) ähnlich, aber kleiner, , röther, noch vielfüssiger und dünnbeiniger, 
also wahrscheinlich Nereiden, die ja auch jetzt noch Meerskolopendren 
genannt werden (vergl. z. B. Troschel, Zoologie p. 505). 


σχορπίος. 

Das einzige Inseet mit langem Schwanze und freiem Stachel, mit 
Scheeren ; sie sind so giftig, dass sie Menschen und Thiere tödten; sie 
gebären eiähnliche Würmer und bebrüten sie, werden aber von den 
Jungen getödtet; sie haben oft bis elf Junge. Die Angaben können nur 
auf Scorpio, den Skorpion bezogen werden, indess passt dazu nicht 
das von der Entwickelung Gesagte, wenigstens hat (cf. Roesel III p. 383) 
Redi (de Insectis 1656 p. 72) von einem wahrscheinlich italienischen 
Skorpion (Scorpio Europaeus) 35 Junge, von einem andern 27 Junge 
geboren werden sehen, die am Leibe der Mutter festsassen. Brull£ führt 
Buthus gibbosus als sehr häufig in der Morea an p. 57. 


46° σχορπιῶδες ἐν βιβλίοις. Sehr kleine, in Büchern vorkommende, den Skor- 


pionen ähnliche Thiere, ohne Schwanz, mit Scheeren — kann nur der 
Bücherskorpion, Chelifer eancroides sein. 


u Zr ac 


171 


47. σχώληξ 
bezeichnet nicht nur alle sich bewegenden Insectenlarven, sondern auch 
Inseeteneier, da die Insecten überhaupt keine Eier legen, sondern suw- 
λήχια gebären sollen. Der Unterschied zwischen σχώληξ und χάμπη 
wird nicht definirt. 


48. σπονδύλη 5. σφονδύλη. 
Ein Thier,, welches sich ebenso wie die Spinnen, Fliegen und Kan- 
thariden paart, der so gross wie σταφυλῖνος (? 5. Nr. 49) ist, von den 
Eulen gejagt wird — ist unbestimmbar. 


49. σταφυλῖνος. 
Aus der Angabe, Pferde könnten nicht geheilt werden, wenn sie einen 
σταφυλῖνος verschluckt hätten, ist nichts zu machen. 


50. σφήξ. 

Der Haushalt dieser Thiere wird so genau beschrieben, dass man 
daraus — also an der Anlegung des Nestes in der Erde durch eine 
Mutterwespe, in welchem zuerst Arbeitswespen, erst im Herbste Mutter- 
wespen entstehen, dass diese grösser sind und besondere Zellenreihen 
haben, dass sie im Neste bleiben, dass sie sich hauptsächlich von andern 
Thieren, weniger von Blumen und Früchten nähren, dass die Mutter- 
wespen überwintern — mit Sicherheit auf Thiere aus dem Genus Vespa, 
Wespen schliessen kann, ja es stimmen diese Angaben, so weit sie sich 
auf die zahmen (Auspo:) σφῆχες beziehen, fast durchweg mit den 
Beobachtungen Rdaumur’s (Ins. VI mem. 6) über die gemeine Wespe, 
Vespa vulgaris. Brulle führt Vespa orientalis p. 360 als sehr häufig an, 
über deren Bau uns aber keine Beobachtungen bekannt sind. 

Die wilden Wespen (spT4ss ἄγριοι) scheinen, da sie ihr Nest in 
Bäumen verbergen, länger und dunkler sind als die andern, auch ihr 
Stich schmerzhafter und ihr Stachel länger ist, nichts andres als Hor- 
nissen, Vespa crabro sein zu können. cf. Burmeister, Entomo- 
logie Ip. 573, Reaumur Mem. T. VI mem. 7115, Ueber σφὴξ ἰχνεύμων 
s. Nr. 19 ἰχνεύμων. — Vespa crabro kommt nach Brulle p. 360 in 
Griechenland vor, ist aber seltner. Ausserdem führt er noch aus dem 
Genus Vespa an: Polistes Gallica und interrupta, Eumenes dimidiata und 
coarctata, Odynerus gracılıs. 


51. τενϑρηδών. 

Als wespenartiges Thier, welches der Anthrene ähnlich, aber bunt, 
so breit wie die Biene, gefrässig ist, allerhand frisst, in der Erde 
nistet und ein Nest baut, welches viel grösser und auch länger ist, als 
das der Wespen, kann es wohl nur eine Wespenart, Vespa sein, deren 
nähere Bestimmung indess ohne genauere Kenntniss der Fauna Griechen- 


lands nicht möglich ist. Siehe die von Brulle angegebenen Vespa-Arten 
Α unter Nr. 50, σφήξ. 


2. φϑεῖρες — φϑεῖρες ἄγριοι — φϑεῖρες Au 
λάττιοι. u Auer 
Diese Epizoen, welche auf dem Kopfe der Menschen, der Kinder und 

Weiber vorzugsweise leben und nach der Begattung Nisse (χονίδας) 
legen, aus denen aber nichts wird, welche in Krankheiten sehr massen- 


99. 


04. 


112 


haft entstehen, und auch selbst durch grosse Menge Krankheiten, ja 
den Tod herbeiführen, sind nach allgemeiner Annahme die Läuse, 
Pedieulus und zwar wohl P. capitis und vestimenti. Dagegen spricht 
nur die Angabe, dass sie aus Blasen auf der Haut entstünden und dass 
aus den Nissen nichts würde, indess ist das letztere entschieden falsch, 
das erstere überhaupt von keinem Thiere zu sagen. Ob die härteren, 
von der Haut schwer zu entfernenden wilden Läuse Filzläuse (PAthirius 
inguinalis) sind, ist nicht mit Sicherheit zu behaupten, ist aber wahr- 
scheinlich. Unter den Läusen der Vögel und verschiedener behaarter 
Thiere sind Arten der jetzt Mellophaga genannten Läuse, wie PAxlo- 
pterus, Liotheum zu verstehen, während die auf Säugethieren Triehodeetes 
heissen. Endlich sind unter φϑεῖρες ϑαλάττιοι offenbar verschiedene 
schmarotzende Crustaceen, wie Zernaea und überhaupt Thiere aus der 
Ordnung der Zehthyopkthira zu verstehen, für deren nähere Bestimmung 
die Angaben zu dürftig sind. 


Ecwn. 

N Ἢ wird als eine Art von Bienen aufgeführt, welche Honig stehlen, 
die Waben beschädigen und von den Arbeitsbienen bekämpft und 
getödtet werden. Man kann darunter wohl nur Raubbienen aus fremden, 
zerstreuten Schwärmen verstehen, oder vielleicht wespenartige Inseeten, 
die gelegentlich in die Stöcke eindringen. Ein bestimmtes Inseet ist 
damit wohl schwerlich gemeint. 


Ἣν. 

ΤΟΥ Insect, welches sich in den Früchten des wilden Feigenbaumes 
entwickelt und sich aus diesen in die Früchte der eultivirten Feigen- 
bäume begiebt und diese grösser und besser macht, ist Cynips psenes 
L. oder Blastophago grossorum Gravenhorst. Dass man jetzt noch dasselbe 
Verfahren zur Caprification der Feigen anwendet, darüber siehe Zöw 
(Stettiner entom. Zeitung 1843 p. 66): Die äusserlich erkennbar von 
Cynips psenes besetzten wilden Feigen werden an Binsenhalme gesteckt 
und auf die eultivirten Feigenbäume geworfen, die wilden Feigen ver- 
trocknen, das Insect kriecht heraus und begiebt sich in die Früchte der 
eultivirten (veredelten ?) Feigenbäume. 


95. φύλλαι. 


Epizoen des Menschen, welche aus vertrocknenden Substanzen ent- 
stehen sollen und eiartige Würmer gebären, aus denen nichts wird. 
Von den Epizoen des Menschen bleibt, da die Läuse und Wanzen unter 
27 (zopı<) und 52 (φϑεῖρες) abgehandelt sind, nur der Floh übrig, und 
wenn auch die Angaben über dessen Zeugung und Entwickelung un- 
richtig sind, so ist doch leicht erklärlich, wie Aristoteles unter dem 
Einflusse der Hypothese von der Urzeugung das Thatsächliche, wie es 
Leeuwenhook (Experimenta et Contemplationes Epistol. 76 p. 350) und 
Koesel (I Mücken und Schnaken p. 9— 24) beobachtet haben, verkennen 
‚konnte. Wir halten daher, der allgemeinen Annahme zustimmend, die 
ψύλλαι für Flöhe (Pulex irritans hominis). 


56. φύλλοι 


werden nur einmal mit φϑεῖρες Yakarrıoı zusammen erwähnt, und sind 
offenbar nicht näher bestimmbare Arten der Ichthyophthira. 


97. φυχή. 

Inseeten mit Fühlhörnern,, welche ein ganz kleines hartes Körnchen 
legen, aus dem ein Wurm wird: dieser wird zu einer Raupe, die auf 
den grünen Blättern verschiedener Pflanzen lebt , sie verwandelt sich in 
eine Puppe, welche eine harte Hülle hat, an spinnenwebeartigen Fäden 
festgehalten wird und sich nur dann bewegt, wenn man sie berührt, und 
aus ihr wird das geflügelte Insectt. Hier ist die Metamorphose des 
Schmetterlings ‘beschrieben; ob der Name ψυχή einem bestimmten 
Schmetterlinge gegeben wurde, ist nicht ersichtlich. Wir nehmen also 
an, dass mit Ψυχή Schmetterlinge überhaupt bezeichnet wor- 
den sind. 

VIII. Schalthiere. 

Nr. 
αἱμορροΐς 1  Meerschnecke, Aplysıa ? 
ἀχαλήφη 2 ΘΘΔΠΘΠΊΟΠΘ, Achnia. 
ἀπλ υσία.. 244 Schwammart, Sarcotragus. 
ἀπορραΐς statt 1 αἱμορροῖς. 
ἀστήρ. , 3  Seestern, Asterias. 
βάλ ανος. 4  Meereicheln, Balanus-Arten. 
βρύσσος. 69 Seeigelart. 
αλαῦὸςες ᾿ 

Be πλλὺϑ 
ἐ χινομήτρα 2 69 Echinus Melo. 
ἐχῖνος ὃ ἐσϑιόμενος θ8 Echinus esculentus. 
ἐχῖνος € ο λευχός ; ᾿ BISEL? 
ἐγῖνος ὃ πρὸς στραγγουρίας 6° Cidarıs histrix. 
π᾿ τὴν 7  Meerschnecke, Tritonium ? 
χνῖδαι 8  Seeanemonen, Aleyonium? 
χύγχη. 9 Verschiedene Muscheln. 
χογχύλια 10  Conchylien, Schnecken und Muscheln. 
xorakın . 14 °? 
χοχλίας 11  Weinbergschnecke, Helix Pomatia. 
χόχλος 12 _Meerschnecke. 
χτείς. 13 Kammmuschel, Pecten. 
χωχάλια. 14? 
λεπάς. 15  Napfschnecke, Patella. 
eras ἀγρία 15° Spaltnapfschnecke, Fissurella graeca. 
λιμνόστρεα. 16 ?.Auster? 
Bas, 17  Miesmuschel, Mytlus edubs. 
γηρείτης. 18  Meerschneckenart x. 
δλοϑούριον. 18  Seewalzen, Holothurıda ? 
ὄστρεα 20  Schalthier — Muschel — Auster? 
οὖς ϑαλόττον. 15». 9 
πίννα ; 21  Stecekmuschel, Pinna. 
πνεύμων. a2? 
πορφύρα. 23  Purpurschnecken, Murex und Purpura. 


174 


Nr. 


GRATAYTOE νει ae ΕΝ 6° Seeigelart, Echinus x. 

σπόγγος. . nen. 24 Schwamm. 

στρόμβος δὶς ἐκ κεν σφῶν Meerschneckenart z. 

σωλήν τς 26 Scheidenmuschel, Solen. 

τῦϑυον 2. 222 02 2020...27  Seescheiden, Ascidia, Cynthia. 

χῆμαι . een 200020» 28.  Meerschnecken oder Meermuschelnart. 


Gruppen der Schalthiere. 


«ὃ ἡ 


ὀστραχόδε μα, ὧν ἐντὸς μὲν τὸ σαρχῶδές ἐστιν, ἐχτὸς δὲ τὸ στερεόν, 
ϑραυστὸν ὃν χαὶ χαταχτὸν ἀλλ οὐ ϑλαστὸν (IV $ 1). Von dieser „Definition 
wird später (IV $ 37) die Ausnahme gemacht: τὰ μὲν αὐτῶν οὐχ ἔχει σάρχα 
οὐδεμίαν und dee werden ausserdem an &iner Stelle (V $ 75) τὰ μὴ 
ἔχοντα ὄστραχον. 

Schon hieraus ergeben sich Abtheilungen der Schalthiere, es lassen sich 
aber ausserdem mehrere Abtheilungen, die unserm Autor klar vorgeschwebt 
haben, finden, indem zugleich in diesem γένος μέγιστον die Rangordnung mehr 
als sonst betont ist. 


1% x 5 χοντα ὕστραχα, προσπεφυχότα, φυτοῖς ἐοιχότα: 
Er 705, PERS. ἀπλυσίαι, βάλανοι, χνῖδαι. 


2. οὐχ ἔ χοντα ὕστραχον, οὐ προσπεφυχότα, οὐχ ἔχοντα αἴσϑησιν : 
πνεύμων, ὁλοϑούρια. 


3. τήϑυον. 

4. ἀστήρ. 

- > - >) - 7 ’, 

5. ἐχῖνοι: ἐχῖνοι, ἐχινομῆτραι, βρύσσοι, σπαταγγοι. 

΄ Ei 

6. μονόϑυρα: λεπάς, λεπὰς ἀγρία (ϑαλάττιον οὐς). 
δ 17. δίϑ λάδες, χόγχαι, χτείς, λιμνόστρεα, μῦς, ὅ ί 
8. |7. δίϑυρα: γαλάδες, κόγχαι, χτείς, λιμνόστρεα, μῦς, ὄστρεα, πίννα, 
S σωλήν, χῆμαι. 
eu “ [4 ’ ’ 7 
5 [8. στρομβώδη: αἱμορροΐς, χηρυξ, χοχλίας, χόχλος, χωχάλια, νηρείτης, 


πορφύρα, στρόμβος. 


Ueber die Stellung des ἀστήρ ist nichts angedeutet, die ‚Stellung von 
τήϑυον ist auch eine besondere, immer wegen des οὐχ ἔχοντα σάρχα οὐδεμίαν 
niedrige, unter den ἐχῖνοι. 


1, ἀχαλήφη. 

Meerthiere, welche an Felsen anhaften, sich aber auch ablösen kön- 
nen, keine Schale haben, sondern durchweg fleischig sind, die Mund- 
öffnung in der Mitte des Leibes haben, kleine in ihre Nähe kommende 
Thiere (Fische, Seeigel, Kammuscheln) ergreifen und fressen, auch 
wenn man ihnen die Hand hinhält, sich an diese ansaugen, so dass die- 
selbe schwillt. Alle diese Angaben passen auf die Aktinien oder See- 
anemonen, Actinia (s. v. d. Hoeven Ip. 92), welche auch immer für 


73° 


die den ἀχαλῆφαι entsprechenden Thiere gehalten worden sind. 8. Zol- 
lard, Genre Actinia, Annales des sciences naturelles 1851 T.XV. Zool. 
p. 261 u. ἡ Ob mit der essbaren Actinie die in Frankreich häufig 
gegessene Actinia viridis (ortie de mer) und mit der härteren die Aetinia 
coriacea gemeint sei, kann nach den vorliegenden Beobachtungen nicht 
bestimmt werden. Cf. Nr. 8 χνῖδαι. 
2. αἱμορροΐς — ἀπορραΐς 

wird mit den λεπάδες und πορφύραι zusammen erwähnt, welche sich 
den Schnecken analog verhält — ist also wohl eine nicht näher bestimm- 
bare Meerschnecke. Wir werden den Namen beibehalten. Herr 
Prof. Grube sprach die Vermuthung aus, es möchte darunter wohl eine 
Aplysia, welche einen dunkelviolettenSaft von sichgeben, gemeint 
sein, und zwar Aplysia depians, welche Forbes p. 134 als häufig im 
Aegäischen Meere anführt. — ΟἿ, Cuvier, Memoires sur les Mollusques. 
Memoire sur le genre Aplysia p. 7. 


3. ἀστήρ. 

Ein den gemalten Sternen ähnliches Seethier, welches alles, was es 
zu sich nimmt, sehr schnell verdaut und die grösste Plage im pyrrhäi- 
schen Euripos sein soll, das nach de partibus IV 5 Frts. p. 202 die 
ὄστρεα (Austern oder Schalthiere) anfällt und aussaugt, kann nur der 
Seestern, Asterias oder Astracanthion sein und ist wohl Aste- 
rias bispinosa (Lamarck II p. 250). — Of. Grube, Actinien, Echinoder- 
men und Würmer p. 24 (1840). A. rubeus ist an manchen Küsten so 
häufig, dass man die Aecker damit düngt, und von ihm sagt Johnston 

27: »Der gemeine Seestern, welcher es bekanntlich so gut ver- 
steht, die Auster aus ihrer verschlossenen Schale herauszunöthigen, zer- 
stört eine so ungeheure Anzahl derselben, dass allen Fischern geboten. 
war, die Seesterne zu tödten.« Cavolini (Erzeugung der Fische und 
Krebse 1792 p. 172) sagt von ihm: »Indess greift der Seestern die 
Seeigel auf folgende Art an: er schliesst seinen Mund an die Haut, 
welche die Oefinung bedeckt, wo sich der Mund des Meerigels befindet, 
und arbeitet mit demselben, der wie ein Trichter gebildet ist, wie mit 
einem Bohrer und saugt die Laterne, welche den Mund bildet, und alle 
übrigen Eingeweide des Meerigels.« 


4. βάλανος. 

In Felsklüften unbeweglich festsitzende Seethiere, welche spontan 
entstehen (immer mit τήϑυα, 5. Nr. 27, zusammen genannt), können 
nur von ihrer Benennung aus diagnosticirt werden, da Athenaeus II 
p- 915 von ihnen sagt: 3. χαλούμεναι ἀπὸ τῆς πρὸς τὰς δρυΐνας ὁμοιό-- 
τητος, und würden also Meereicheln, Balanus-Arten sein. Im 
Mittelländischen Meere sind nach Zamarck, Histoire nat. des animaux 
sans vertebres V p. 658 Balanus tulipa— Lepas Balanus Poli, und Balanus 
cylindrieus an der afrikanischen Küste. Vielleicht sind dies auch die 
beiden von Athenaeus 1. e. unterschiedenen Arten: alyurrını γλυχεῖαι 
χτλ., al δὲ ἄλλαι ἁλυχώτεραι. 


ὕ. γαλάδες --- γάλαχες. 
Eine Art χόγχα! (s. Nr. 9) mit glatten Schalen — unbestimmbar. 


176 


6. ἐχῖνος — ἐχινομῆτραι --- βρύσσοι --- σπάταγγοι.᾿ 

ἐχῖνος ist der allgemeine Name für Seethiere, welche eine harte Schale 
mit langen Stacheln, die ihnen statt der Füsse dienen , besetzt haben, 
innerhalb deren kein Fleisch ist, sondern nur gewisse schwarze Körper 
und Eingeweide, welche alle aus je fünf Abtheilungen bestehen ; ausser- 
dem einen mit fünf Zähnen besetzten Mund (Laterne) und einen ent- 
gegengesetzt liegenden After. (Cf. de partibus IV e.5 und Ent- 
wiekelungsgeschichte V ὃ 45.) Es kann darnach kein Zweifel sein, 
dass damit der Seeigel, die Familie der Zehinidea gemeint ist. 

Es werden nun unter den ἐχῖνοι folgende unterschieden : 


ἐχῖνος ὃ ἐσθιόμενος. Dieser wird gegessen wegen der in ihm befind- 
lichen grossen Eier (cf. Athenaeus II ce. 41 p. 91) — höchst wahr- 
scheinlich unser Echinus esculentus L., welcher im Mittelmeere 
sehr häufig ist, und den man von allen Seeigeln am häufigsten seiner 
Eier oder Eierstöcke wegen roh und gekocht isst. (Zamarek II p. 358.) 
Forbes p. 149 giebt ihn als weit verbreitet, aber nicht gerade häufig im 
Aegäischen Meere an. 


b. ἐχῖνος λευχός. Ein Seeigel mit weisser Schale, weissenStacheln, weissen 
Eiern, länger als die übrigen, mit weicheren, kleineren Stacheln, mit 
vielen isolirten schwarzen Körperchen am Munde, welcher in der Gegend 
von Torone, dem heutigen Cap Drepano an der Nordküste des Aegäi- 
schen Meeres zu finden ist. Herr Prof. Grube glaubt, dass man die 
Angaben auf Schizaster canaliferus zu beziehen habe, welcher länglich 
und grau ist und eine brüchige Schale hat. 


5 


ce. ἐχῖνος ὃ πρὸς τὰς στραγγουρίας. Ein kleiner Seeigel, aber mit sehr 
grossen und harten Stacheln, der in sehr bedeutender Tiefe lebt, der 
gegen Schmerzen beim Harnen gebraucht wird. Herr Prof. Grube deutet 
ihn mit höchster Wahrscheinlichkeit als Cidaris, was eine Bestätigung 
durch Forbes p. 149 erhält; The Mediterranean Cidaris (CO. Aistrix) is 
very characteristic of this sea: its spines are frequently taken, and 
sometimes the living animal, which dwells on coral ground, mostl 
from 60— 70 fathoms. It would appear to be gregarious. — Abbildung 
s. bei Delle Chiaje Memorie Vol. U Taf. XXI Fig. 1—9. 


εἰ. &yıyourtpa, nur als die grösste Art charakterisirt. — Nach Zamarek 
III p. 361 ist Eehinus Melo die grösste ihm bekannte Art und kommt 
im Mittelländischen Meere vor. Herr Prof. Grube stimmt dieser Deutung 
bei; Forbes führt ihn übrigens nicht unter den Seeigeln des Aegäischen 
Meeres an. 


e. βρύτσοι und σπάταγγοι. Diese sind nur auf Dr hohen See und selten — 
Bestimmung nicht möglich. 


T. χῇ nuE. 
e Eine Meerschnecke mit rauher Schale, welche häufig und gross ist, 
eine starke Zunge hat und damit andre Gehäuse durchbohrt und einen 
Deckel hat; in dem Gehäuse der kleineren x. kommen die Einsiedler- 
krebse vor; sie legt Eierschnüre (χηριάζουσι). Es können damit 
Schnecken aus den Abtheilungen der Buecinoidea oder Trochoidea ge- 
meint sein: eine nähere Bestimmung ist nicht möglich. Wir werden 
wörtlich »Heroldsschnecke« übersetzen. Herr Prof. Grube ist der 


177 


Meinung, dass man aus dem Namen vorzugsweise auf T7ritonium zu 
schliessen habe, welche von den Südseeinsulanern als Trompeten ge- 
braucht werden, und dass dann wohl Zrrtonium nodiferum, eine Schnecke, 
welche bis 14 Zoll lang wird, vorgelegen habe, wofür auch einige 
Aehnlichkeit mit Ranella gigantea, wenn diese unter νηρείτης (Nr. 18) 
zu verstehen ist, sprechen würde. 


8. xvidaı, 

Meerthiere ohne Schalen, welche in Felsspalten sitzen und mit der 
ganzen Körperoberfläche, wenn man sie berührt, beissen (d.h. nesseln); 
es giebt zwei Arten, von denen die einen in Felslöchern immer fest- 
sitzen, die andern auf breiten und platten Felsen sich bisweilen ab- 
lösen und die Stelle wechseln. De partibus p. 202 Z/rtzs. heisst es; 
ἃς δὲ χαλοῦσιν οἱ μὲν χνίδας, οἱ δὲ ἀχαλήφας χτὰ. Es scheinen darnach 
unter den xytöaı besonders stark nesselnde Aktinien verstanden zu sein. 
Da χνίδη Brennnessel heisst, so werden wir »Meernesseln« über- 
setzen. 


I. χόγχη. 

Meerthiere mit rauhen oder glatten oder gestreiften Schalen, welche 
immer mit Muscheln zusammen genannt werden, an sandigen Orten 
vorkommen, keinen Byssus haben (nicht angewurzelt sind), von den 
πελεχᾶνες (? 5. Vögel Nr. 86) gefressen werden und sich dann öffnen, 
von denen die dünnen und rauhen um sich herum eine Art Panzer 
machen sollen, aus dem sie wie aus einer Höhle herausgehen. Offenbar 
sind darunter sehr verschiedene Arten von Muscheln begriffen, 
welche herauszufinden unmöglich ist. Vielleicht sollen die einen Panzer 
machenden xöyyaı Arten unserer Tubicola, wie etwa Clavagella aperta 
(Cuvier, R. anim. Moll. pl. 117 Fig. 2) oder Aspergillum vaginiferum 
(Rüppell, Atlas 1828 Taf. XI) sein. Vergleiche über nestbauende Mu- 
scheln (Crenella, Lima, welche übrigens im Mittelmeere vorkommt) JoAn- 
ston Ὁ. 159. Wir werden »Muscheln« übersetzen. 


10. χογχύλια. 


Diese Thiere werden immer als Schalthiere bezeichnet, die verschie- 
denen Meerthieren, wie Seeschildkröten, Octopoden, Purpurschnecken 
zur Nahrung dienen: de partibus 661, 22 Ak. p. 110 Frtzs. werden die 
στρόμβοι zu den χογχύλια gerechnet, so dass also damit jedenfalls auch 
Schneckenarten begriffen werden. Vielleicht ist χογχύλια ein ähnlicher 
Ausdruck wie unsre»Concehylien« und begreift überhaupt die ostpa- 
χόδερμα ἔχοντα ὕστραχον, also Muscheln und Schnecken. Jedenfalls 
werden damit die ganzen Thiere, nicht etwa die Schalen oder Gehäuse 
allein, gemeint, wie man nach IX ὃ 154 vermuthen könnte. 


11. χοχλίας. 

Eine Landschnecke mit gewundenem Gehäuse, mit scharfen, kleinen 
und dünnen Zähnen, welche im Winter, wo sie sich verbirgt, einen 
Deckel hat (ef. VII 8 96 Anm.), welche von Schweinen und Stein- 
hühnern gefressen wird, ist wohl unzweifelhaft die Weinberg- 
schnecke, Helix, von denen Helix pomatia ja von dem Deckel den 
Namen hat. Den hornigen Kiefer von Helix pomatia findet man ab- 
gebildet bei Brandt und Ratzeburg IL Taf. XXIV Fig. 3, bei denen es 


Aristoteles. I. 12 


12. 


13. 


14. 


175 


p. 330 in Bezug auf den Winterschlaf heisst: »Wenn die rauhe Herbst- 
witterung eintritt, werden die Weinbergschnecken träg, hören nach 
1—2 Tagen auf zu fressen, geben Koth von sich, verbergen sich unter 
Moos, Laub u. 5. f., bohren sich (nach Pfeiffer) eine mehrere Zoll 
tiefe Höhlung in die Erde, so dass ihr Gehäuse darin Platz hat, und 
überwintern in derselben mit nach oben gerichteter Mündung, die sie 
durch einen von ihnen selbst gebildeten dünnen, plattenförmigen, weis- 
sen, kalkigen Deckel verschliessen.« Bory de St. Vincent führt p. 160 
Heli pomatia und Helix lıcorum als sehr häufig in der Morea an. 

Was dieser Deutung entgegensteht, ist, dass Aristoteles allgemein sagt, die 
στρομβώδη hätten nur δύο zeparın — ob man darauf so grossen Werth 
zu legen hat, ist mindestens zweifelhaft, da ja die oberen Fühlhörner 
bei der Weinbergschnecke sehr viel grösser sind, ausserdem aber Aristo- 
teles im Generalisiren nicht ganz genau ist; wir erinnern z. B. an die 
Flosse der Octopoden (ef. Aubert, die Cephalopoden des Aristoteles 
1862 p 9). 


χόχλος. | 
Dieser wird unter den Meerschnecken genannt mit den χήρυχες und 
πορφύραι zusammen, hat harte und scharfe Zähne (de partibus IV, 
5 p. 194 Frtzs.), einen weissen Strang mit Einschnürungen neben der 
Speiseröhre und einen dem Kropfe der Vögel ähnlichen Magen — An- 
gaben, die eine genauere Bestimmung nicht zulassen. Dass bei den 
grossen x0yAot jener weisse Strang zu sehen ist, lässt wohl nicht auf 
eine besondere Art χόχλοι schliessen, sondern bezieht sich wohl nur auf 
grosse Individuen. Ebensowenig möchten wir aus dem Zusatze ϑαλάττιοι 
schliessen, dass es Land- oder Süsswasser-x0yAoı gäbe. 


χτείς. 

Zweischalige Meerthiere, welche ihre Schalen aufklappen können, 
rauhe und gefurchte Schalen haben. gegessen werden und am besten 
sind, wenn sie im Frühling die sogenannten Eier haben, mit besondern 
Instrumenten von den Felsen losgelöst werden, deren eine Schale platt 
() πλατύς), die andere (?) hohl (χτεὶς χοῖϊλος) ist, sich in dem Wasser 
sehr schnell bewegen, von dem Wasser emporschnellen , fliegen und 
dabei einen Ton hervorbringen — sind nach allgemeiner Annahme die 
Kammuscheln, Peeten Jacobaeus, welcher im Mittelmeere häufig 
ist und auch jetzt gegessen wird (Johnston, Einleitung in die Conchylio- 
logie p. 32, v. d. Hoeven p. 699); ihre schnellen Bewegungen bestätigt 
Johnston (p. 134) nach Zandsboroughs Beobachtungen, sowie ihr Springen 
über das Wasser (p. 133), desgleichen Olivi Zoologia adriatica 1792 
p. 120 (Müllers Archiv 1857 p. 252). Dass letzteres in ausgezeichneter 
Weise vorkommt, hat namentlich Grube beobachtet. Cf. Grube, Die 
Insel Lussin und ihre Meeresfauna 1864 p. 46, Forbes p. 146 führt 
P. Jacobaeus aus dem Aegäischen Meere auf nebst zwölf andern Species. 


χωχάλια — χοχάλια 
nur einmal mit den χοχλίαι zusammen erwähnt, als Land- oder Süss- 
wasserschnecken — unbestimmbar. 


15. λεπάς --- λεπὰς aypla — οἧς ϑαλάττιον 


wird als Beispiel einschaliger Schalthiere angeführt, bei denen das 
Fleischige frei liegt ; mit diesem haften sie an den Felsen, können sich 


179 


aber auch ablösen und frei schwimmen (de partibus IV e. 5 Frts. 
p- 195); ihr Mund ist unten, der After oben, die Leber liegt in der 
Tiefe. Dass damit Napfschnecken gemeint seien, ist die allgemeine 
Annahme: man kann annehmen, dass Patella vulgata oder mam- 
millaris die beobachteten Arten gewesen sind, da diese im Mittelmeere 
vorkommen. Aus dem Aegäischen Meere führt Zurdes p. 135 diese aller- 
dings nicht auf, dagegen 10. scutellaris , ferruginea, bonnardi, lusitanica 
als sehr häufig und weit verbreitet. 


155 Die λεπὰς ἀγρία oder ϑαλάττιον οὖς genannt, hat eine Oeffnung in der 
Spitze der Schale, durch welche der Koth abgeht — man kann sie mit 
grosser Sicherheit für eine Spaltnapfschnecke, Fissurella, er- 
erklären, und zwar für Fissurella Graeca, welche die häufigste im Mittel- 
meere ist und auch von Forbes p. 135 als häufig im Aegäischen Meere 
angeführt wird. 

Die Benennung ϑαλάττιον οὖς ist allerdings unpassend für Fissurella und 
dürfte wohl auf Unrichtigkeiten der Lesart beruhen. S. die Anmerkung 
zu ΠΥ ὃ ΟἹ. 


10. λιμνόστρεα. 

Muscheln mit rauhen Schalen und diekem Rande, in denen mitunter 
kleine weisse xapxtvor vorkommen und welche im Schlamme spontan 
entstehen (cf. de generatione III $ 121). Das ist alles, was man findet, 
und doch haben fast alle Commentatoren des Aristoteles vermuthet, dass 
damit die Auster , Ostrea edulis gemeint sei. Uns scheint das Wort 
παχυχείλη nicht auf die Auster anwendbar zu sein. In der Stelle aus der 
Eintwickelungsgeschichte scheint unser Wort mit ὄστρεα gleichbedeutend 
gebraucht zu sein, desgleichen V 868 u. 69. Herr Prof. Grube legte uns 
als hier besonders zu berücksichtigen die mit sehr diekem Rande verse- 
henen Peetuneulus pilosus und Spondylus gadaeropus aus dem Mittelmeere 
vor, von denen, da sie nur in beträchtlicher Tiefe vorkommen, wohl 
gesagt sein könne, dass sie im »Schlamme« entstehen. Ersteren führt 
Forbes aus dem Aegäischen Meere, freilich als selten an p. 144, von 
Spondylus p. 146 zwei Arten, Sp. gadaeropus und yussoniti als stellenweise 
und selten vorkommend. 

17. wc. 

Zweischalige Muscheln, welche ihre Schalen öffnen können, glatte und 
dünnrandige Schalen haben, im Frühling Eier haben (de generatione III 
$ 123), sich durch Nebensprossen bilden, indem kleinere wöss neben den 
grösseren anwachsen (ibid. δ᾽ 109) — nach einer andern Angabe Eier- 
klumpen von sich geben (χηριάζουσιν). Die Angaben passen recht gut 
auf die Miesmuschel, Mytilus edulis, die im Mittelmeere sehr 
häufig ist und viel gegessen wird. Häufig hängen eine grosse Menge von 
Miesmuscheln verschiedener Grösse durch Byssus etc. zusammen, so 
dass daraus sehr wohl die Ansicht von dem παραβλαστάνειν erzeugt 
worden sein kann. Das χηριάζειν ist nicht recht verständlich, da sie 
die Eier in den Kiemen haben, indess führt JoAnston p. 397 an, Baster 
habe eine Miesmuschel (Mussel) beobachtet, welche längliche Körper, 
nieht unähnlich dem Mäusekoth, ausgeworfen habe, auf einen Haufen 
zusammen, die Körper wären flach geworden, hätten sich getrennt und 
wären dann junge Miesmuscheln geworden. Als sicher kann die Bestim- 
mung nicht gelten, aber als sehr wahrscheinlich. 


12% 


18. 


19. 


20. 


180 


νηρξίτης. 

ὉΝΙπο Medrihächeil von ähnlicher Gestalt wie die χήρυχες mit glatter, 
grosser und runder (?) Schale, rother Leber, mit einem Deckel (IV $56, 
namentlich de ἀκτο να p. 679", 20, IVe. ὅ p. 194 Frts.), in deren 
Schale ein besonderer Einsiedlerkrebs vorkommt, kann ebenso wie χήρυξ 
nur dahin bestimmt werden, dass sie eine Schnecke aus den Abtheilungen 
der Buceinoiden und Trochoiden sein müsse. — Wir bemerken, dass 
IV $8 55 und 56 uns als späterer, unechter Zusatz erscheinen, und dass 
die Bezeichnung »erıroAaLovra wie die λεπάδες« (15, Patella) in V $ 69 
zu unklar ist, um für eine Deutung benutzt werden zu können. 

Herr Prof. Grube ist geneigt, wenn χήρυξ als Tritonium nodiferum 
gedeutet wird, wegen einiger Aehnlichkeit des νηρείτης diesen für 
Ranella gigantea, welche bis 7 Zoll lang wird, und in welcher Paguren 
vorkommen, zu halten. 


ὁλοϑούριον. 

Nur @inmal „als nicht festgewachsenes aber unbewegliches Thier auf- 
geführt mit ὄστρεα (hier — Auster?) und de partibus IV, 5 p. 200 
Frtzs. sogar als ein den Schwämmen vergleichbares Thier ohne Em- 
pfindung abgelösten Pflanzen ähnlich charakterisirt. Es können wohl 
damit Arten der Holothurida, der Seewalzen gemeint sein, indess spricht 
dagegen, dass, wie uns Herr Prof. Grube mittheilt, die grossen Holo- 
thurien sehr lebhaft auf Berührungen zu reagiren pflegen und die Ein- 
geweide auswerfen. Of. Grube, Actinien u. s. w. p. 34. Eine nähere 
Bestimmung ist nicht möglich — auffallend ist es immerhin , dass Ari- 
stoteles diese Thiere so wenig berücksichtigt hat, wenn man nicht an- 
nehmen will, dass sie wegen ihrer Ungeniessbarkeit und überhaupt 
Unanwendbarkeit von den Fischern nicht berücksichtigt und nicht zu 
Markt gebracht worden sind, Aristoteles also wohl nur die todt an den 
Strand getriebenen gekannt habe, da er sonst doch wohl ihrer a" - 
gedacht hätte. 

Beschrieben ist eine Holothuria tubulosa wahrscheinlich in IV 8. 78: 
cf. die Anmerkung daselbst. 


οστρξα. 

Dice Wort wird mitunter (z. B. 1 ὃ 32, de generatione II $ 105) 
für ὀστραχόδερμα gebraucht und ist vielleicht der übliche Ausdruck 
dafür gewesen, ὀστραχόδερμον dagegen wahrscheinlich ein von Aristo- 
teles gebildetes Wort. An andern Orten (z.B. IV $1 und$ 37) scheinen 
damit Muscheln gemeint zu sein, im Gegensatze zu den λοχλίαι -- 
ferner scheint es Schale zu bedeuten (IV $ 66), wie sonst ὄστραχον — 
endlich wird es an einer Stelle (V 869) und de part. IV e. 5 p. 0680", 22 BA. 
p. 198 Frtzs.: τὰ ὄστρεα χαὶ ol χτένες, jedenfalls in engerem Sinne zur 
Bezeichnung einer bestimmten Art gebraucht, vielleicht synonym mit 
λιμνόστρεξεα Bestimmbar ist es als besondere Art aber nicht, und die 
Vermuthung, dass damit unsre Auster, Osirea edulis gemeint sei, lässt 
sich weder begründen noch widerlegen. Festgewachsensein und Aufenthalt 
im Schlamm und Sand sind zu unsichere Merkmale. Die ὄστρεα des Athen. 
III p. 92, welche in Flüssen, Seeen und im Meere erzeugt werden, sind 
wohl schwerlich Austern, wenn es auch heisst, die im Meere wären die 
kräftigsten, besonders da, wo Flüsse in dasselbe mündeten, was aller- 
dings auch für unsre Austern passen würde. 


181 


21. πίννα. 

Obgleich nirgends direet angegeben ist, ob darunter eine Schnecke 
oder eine Muschel zu verstehen sei, passen die Angaben, dass sie eine 
rauhe, nicht gefurchte Schale habe, dass sie an sandigen und schlam- 
migen Orten aus der Tiefe gerade stehend emporwachse, dass sie ihren 
Ort nicht wechsele, sondern angewurzelt sei, nur auf die Steck- 
muschel, Pinna, welche an ihrem Byssus festgehalten wird (οἵ. 
Johnston p. 66) und häufig im Mittelmeere ist. Forbes p. 145 führt 
Pinna squamosa als häufig im Aegäischen Meere an. 


22. πνεύμων. 

Spontan entstehende Meerthiere, welche sich von den Schwämmen 
nur dadurch unterscheiden, dass sie frei sind, keine Empfindung haben, 
wie die ὁλοϑούρια (de partibus IV, 5 p. 200 Frtes.), sind vielleicht 
auch Holothurien, sonst ebensowenig bestimmbar , wie die ὁλοϑούρια. 
Herr Professor Grube vermuthet, es könnten darunter zusammengesetzte 
Aseidien, wie Didemnium lobatum, Botrylloides Leachi und ähnliche 
gemeint sein, welche abgerissen, von den Fischern aufgefischt und dem 
Aristoteles gebracht worden seien. 


23. πορφρύρα. 

Meerschnecken mit gewundenem Gehäuse (orpoußwön), mit starker 
Zunge, von 1 Zoll Länge, mit der sie die Schalen andrer Schnecken 
und Muscheln durchnagen können, welche Eierschnüre (μελίχηρα) von 
sich geben, einen Deckel haben (ef. de partibus IV ὁ. 5 p. 697", 20 BA. 
p. 194 Frtzs.) und einen Farbstoff zwischen Hals und Leber, oberhalb 
des sogenannten Magens, in einer weissen Haut eingeschlossen, welcher 
herausgelöst und technisch verwerthet wird. Dass also Purpur- 
schnecken unter προφύραι verstanden werden, ist zweifellos. Da 
indess viele Schnecken Purpur liefern , so ist die Frage, welche Arten 
Aristoteles vor sich gehabt hat, denn er unterscheidet kleine, welche 
ganz zerstossen werden, und grosse, aus denen der Farbbeutel ausgelöst 
wird. Die letztern müssen nach der Angabe über die Zunge sehr grosse 
Thiere gewesen sein. 

Johnston führt Murex brandarıs, trunculus, Purpura lapıllus an und 
sagt p. 68: Fabrius Columna, ein neapolitanischer Edelmann und der 
beste Bürge in dieser Frage, glaubt, dass die Purpura des Plinius der 
Murex trunculus Linnes sei, eine der gemeinsten Schnecken im Mittel- 
meere. Dr. Wilde hat bewiesen, dass es allerdings eine, und zwar eine 
der gemeinsten Arten gewesen ist. Ann. nat. hist. III, 271. Nach Sadıs 
Reise p. 368 besteht der Monte testaceo bei Tarent fast ganz aus Schalen 
des Murex brandaris, die er als Abfälle der Purpurbereitung der Alten 
bezeichnen möchte. Vielleicht indess sind sie tertiär. Die Purpura 
lapillus, so gemein an den europäischen Küsten, könnte leicht die wich- 
tigste unter den kleineren Purpurschnecken gewesen sein. Fernerp. 240: 
Montague (Test. Brit. Suppl. 106) giebt uns einen guten Bericht über 
den Saft von Purpura lapillus: »Der ganze Theil, welcher die färbende 
Flüssigkeit enthält, ist eine schlanke Längsader gerade unter der Haut 
des Rückens hinter dem Kopfe, wo sie weisser als am übrigen Thiere 
erscheint. Die Flüssigkeit ist von Farbe und Beschaffenheit eines dicken 
Rahms. Der Luft ausgesetzt, wird sie sogleich lebhaft gelb, später 


182 


blassgrün und geht ganz unbemerkbar langsam ins Bläuliche und endlich 
ins Purpurrothe über.« Diese Farbe auf baumwollenes Zeug gebracht, 
erhielt sich unveränderlich. Ebendaselbst ferner : Purpura patula gäbe 
gedrückt eine ansehnliche Menge grünen Saftes, welcher beim Trocknen | 
tief purpurfarbig werde. Endlich p. 241 fügt Bronn hinzu : »Grimaud 
de Caux und Gruby haben (Comptes rendus XV p. 1007) das Organ 
genauer untersucht, welches bei Murex brandaris die Purpurflüssigkeit 
enthält. Es ist eine Tasche von Trichterform, 2 Centimeter lang und 
im Grunde 1'/, Centimeter breit, im oberen Theile des Körpers zwischen 
Kopf und Leber gelegen und zwischen Mantelrand und Körper des 
Thieres mündend.« Nach V 8 63 ist die Frage nicht lösbar, welche 
Purpur liefernde Arten von Schnecken benutzt worden sind, da es von 
πλείω γένη, gesagt wird, ohne eine nähere Beschreibung derselben. Wie 
uns Herr Prof. Grube mittheilt, wird Murex brandarıs auch gegessen 
und häufig in Triest auf den Markt gebracht, woraus wohl zu schliessen 
ist, dass massenhafte Anhäufungen seiner Schalen, die auch Bory de St. 
Vincent p. 190 erwähnt, nicht auf ihren Verbrauch zur Färberei bezogen 
werden müssen. Primo loco würde Herr Prof. Grube für die Bestimmung 
als M. trunculus sein. — Uebrigens sind M. brandarıs, truneulus , eri- 
status, Edwarsii nach Forbes p. 139 sehr häufig und weit verbreitet im 
Aegäischen Meere. 


nn ὅδ... 


νι, are a ἃὡμ,“...... 


24. σπόγγος. 

Dieser wird als ein den Pflanzen sehr ähnliches Wesen angesehen, da 
seine Empfindlichkeit zweifelhaft ist, er immer am Felsen oder dem 
Grunde des Meeres festgehalten ist, und zwar nur mit einem mehr oder 
weniger breiten Theile, viele Löcher enthält und dazwischen ein mehr 
oder weniger festes elastisches Gewebe besitzt, technische Verwendung 
als Polster der Beinschienen und zum Waschen findet. Man hat nie daran 
gezweifelt, dass damit der Badeschwamm, Spongia autorum gemeint sei, 
dagegen ist man sehr in Zweifel, welchen unserer jetzt unterschiedenen 
Schwämme die verschiedenen sroyyoı des Aristoteles entsprechen. Es 
werden drei Arten σπόγγοι und ausserdem die ihnen verwandte ἀπλυσία 
unterschieden, und zwar a. der lockere poröse, ὁ. der diehte, ὁ. der 
Achillesschwamm, der feinste, dichteste und festeste. 


a. der lockere poröse wird am grössten und kommt am häufigsten an der 
Küste von Lykien vor. Oscar Schmidt (die Spongien des Adriatischen 
Meeres 1562) erklärt ihn p. 2 für Spongia eguina, welcher zwar 
hauptsächlich an der afrikanischen Küste gefischt werde, doch auch an 
der Iykischen Küste häufig sei. Cf. ibid. 20. 23. Spongia eguina, 
Pferdeschwamm. 


ὁ. der dichte, zugleich der weichste , wird von Sehmidt p. 2 und 23 für seine 

Spongia mollissima, Levantiner Badeschwamm gehalten. 
Die Abart, welche sehr hart und rauh ist und »Bockschwamm« genannt 
wird, will SeAmidt nicht für eine Hircinia gelten lassen, weil diese nicht 
»schwarz« seien — wir müssen bei der eigenthümlichen Bedeutung des 
Wortes μέλας diesen Grund als nicht stiehhaltig ansehen — und da 
Schmidt p. 32 sie als röthlichgelb oder grau, mit gröberen Fasern, 
die Hireinia typica aber als grau mit unzähligen fremden Kalkpartikel- 
chen beschreibt, so scheint uns diese noch am ersten für die Abart der 
πυχνοί gehalten werden zu können. 


183 


ce. der Achillesschwamm, der feinste , diehteste und festeste wird von Schmidt 
p. 2 und p. 23 für die Spongia Zimoeca erklärt, obgleich er bemerkt die 
Bezeichnung λεπτότατος wisse er nicht zu deuten. 


εἰ. ἀπλυσίαι haben grosse Löcher sind aber sonst durchweg dicht, lassen sich 
nicht weiss waschen, sondern bleiben immer schwarz ; zerschnitten sind 
sie diehter und schleimiger (schlüpfriger) als der Schwamm und lungen- 
artig, sie besonders stehen in dem Rufe Empfindung zu haben. Diese 
hält Schmidt p. 2 und p. 35 für seiner Gattung Sarcotragus entsprechend, 
nicht seinen Aplysina, da diese immer schwarz bleiben, ein sehr dichtes, 
auf der Schnittfläehe fleischiges Gewebe haben. Da die Löcher desselben 
gross sind, wie uns Herr Prof. Grube an einem Exemplare zeigte, so ist 
diese Deutung wohl als ziemlich sicher anzusehen. 


25. στρόμβος --- στρομβώδη. 

Mit den στρομβώδη werden im Gegensatze zu den μονόϑυρα und δί-- 
dpa die gewundenen Schnecken überhaupt gemeint, es gehören 
also dazu die χήρυχες, χόχλοι, νηρείτης, προφύραι und στρόμβοι. Diese, 
so wie die andern, sind so wenig charakterisirt, dass eine Bestimmung 
nicht möglich ist. | 


26. σωλήν. 


Zweischalige Muscheln, welche sich nicht öffnen können, sondern auf 
beiden Seiten geschlossen sind, glatte Schalen haben, nicht festgewurzelt 
sind, aber doch an Ort und Stelle bleiben, von denen nur ein wenig 
hervorragt, das übrige aber wie in einer Höhle eingeschlossen ist, welche 
sich verkriechen , wenn man Geräusch macht und immer weiter hinab- 
gehen, wenn sie merken, dass das Eisen gegen sie fährt, sind offenbar 
die jetzigen Solenes oder Scheidenmuscheln, welche im Sande 
tiefe Löcher bohren, in denen sie sehr schnell verschwinden und sich 
bis zwei Fuss Tiefe zurückziehen können (s. Johnston p. 136, Wood- 
ward p. 315, Zamarck VI p.51 u. f.). Viele Arten sind im Mittelmeere 
häufig, Solen siigua als Speise beliebt (v. d. Hoeven p. 725), S. ensis, 
S. legumen. Ueber ihren Fang mit eisernen Stäben 5. Zewes, Natur- 
studien am Seestrande 1859 p. 354. Forbes führt Solen siligua , tenuis 
und coaretatus p. 142, letztere als häufig, an. 


27. τήϑυον. 


Meerthiere, welche vollständig von einer harten lederartigen Schale 
umgeben sind, welehe zwei Oeffnungen haben, von denen die eine enger, 
die andre weiter ist, von denen aus ferner eine sehnige Haut die innere 
Sehale auskleidet, mit einer fleischartigen Masse innerhalb, ohne beson- 
deres Organ und ohne Empfindung, bei denen sich nichts Eiartiges 
findet (de generat. III δ 123), die sich aber doch von den Pflanzen 
mehr als die σπόγγοι unterscheiden (de part. IV, 5 p. 200 und p. 202 
Frtzs.). Diese Angaben passen vollkommen auf die einfachen See- 
scheiden, Ascidia, mit lederartiger Hülle, wie Cynthia. Es werden 
unterschieden eine rothe und eine gelbe — die rothe dürfte wohl die im 
Mittelmeere häufige Cynthia papillata Sav. — Ase. papillosa Lam. (Lamarck 
p. 530) sein. cf. Savigny, Me&moires sur les animaux sans vertebres, 
Paris 1816, und Cuvier, Memoire sur les Mollusques 1817. Mem. XX. 


184 


oder Mem. du Museum Π 1815 p. 10. Man vergleiche auch Pippi in 
Müllers Archiv für Anat. 1843 p. 50 u. f. Die gelbe ist, wie Herr 
Prof. Grube glaubt, Cynthia elaudicans Savigny. 


28. χῆμαι. | 
Diese werden nur einmal als an sandigen Stellen entstehend mit 
χόγχαι, σωλῆνες und χτένες zusammen aufgeführt und sind daher un- 
bestimmbar. Wie uns Herr Prof. Grube mittheilt, kommen an san- 
digen Stellen namentlich Venus-Arten vor, welche in Massen gesammelt 
und gegessen werden. Forbes p. 144 führt Venus ovata als häufig und 
weit verbreitet im Aegäischen Meere an. 


Pflanzenverzeichniss. 


ἄγνος (Vitex agnus L.) wird von den Bienen besucht, welche Wachs daher 
holen, IX, 199. 

αἴγειρος (Populus nigra L.) 

ἄμπελος (Vitis vinifera L.) 

ἀμυγδαλῇ (Amygdalus communis L.) wird um die Bienenstöcke gepflanzt IX, 106. 

ἄχυλον. Bei TAeophrast heissen so die Früchte von Quereus suber und Quercus 


Ilex oder coccifera VI, 62. Wird als zur Schweinemast tauglich genannt, 
wo vielleicht βαλάνοις zu lesen ist. 


ἄπιος (Pirus communis L.) hegt Raupen V, 104. 


ἄρον (Arum Dioscoridis Sibth. IL.) (Arum orientale) fressen die Bären, wenn 
sie aus dem Winterschlaf kommen IX, 41. VIII, 112. 


ἀσφόδελος (Asphodelus ramosus L.) wird von den Bienen besucht, welche Wachs 
daher holen IX, 199. 


ἀτραχτολλίς (Carthamus lanatus L.) IX, 199. Die Bienen holen daher das 
Wachs. | 


aypas (Pirus salicifola L. Nach Fraas), doch ist es zweifelhaft, dass diese 
orientalische Pflanze in Griechenland heimisch oder gebaut gewesen sei. 
VII, 62 unter der Schweinemast genannt, wo offenbar eine einheimische 
Frucht bezeichnet wird. Wird angepflanzt um die Bienenstöcke IX, 206. 


βάλανος bezeichnet entweder die Frucht einer Art von Quereus oder wilde Ma- 
ronen. Zur Schweinemast dienlich VIII, 441. IX, 81. 


βρύον, offenbar ein mehrdeutiges Wort, welches bald Moos-, bald Tangarten 
zu bedeuten scheint, VI, 81. Ausserdem bedeutet es kätzchenartige Blü- 
then (bei 7heophrast vom Lorbeer IX, 172. Parasitisch auf Mollusken 
VIH, 35. Nahrung der Fische VII, 32). 


δίχταμνον (Origanum Dietamnus L.) suchen die wilden Ziegen auf Kreta auf, 
wenn sie verwundet sind IX, 42. 


δόναχες (Donar arundinacea P. B.) IX, 90. 


185 
ἐλαία (Olea europaea L.). Die Blüthe wird von den Bienen besucht V, 111. 
Cicaden nach der Verwandlung auf Oelbäumen VIII, 115. 
ἐπίπετρον (Sedum rupestre v. amplexicaule L.) 


ἐρέβινϑος (Ciser arietinum L.) oder Lathyrus Cicera. Gute Nahrung für Schweine 
VIII, 141. 


ἕρπυλλον, eine Art von Thymus oder (Ἰωνία. Wird um die Bienenstöcke gepflanzt 
IX, 106. 


ϑύμον (Satureja capitata L.) IX, 199. 
tov IX, 172. 
ἰξός (Viscum album L.) IX, 96. 


ἰτέα. Hierunter sind Arten von Salix zu verstehen, von denen S. purpurea und 
S. alba in Griechenland am häufigsten vorzukommen scheinen. Thränen 
der t. werden von den Bienen gesucht zum Zellenbau IX, 166. 


χάλαμος. Dieser Name begreift mehrere Arten von Rohr (Donax, Phragmites, 
vielleicht auch Calamagrostis). Die Blüthe des x. wird von den Bienen 
besucht V, 111. Cicaden auf x. VIIL, 115. χάλαμος bedürfen viel Wassers 
VII, 120. — IX, 131. — χαλαμώδη VI, 81. Stütze der Weinstöcke 
V, 134. 


χάλλυντρον. Eine nicht näher zu bestimmende Pflanze, welche von den Bienen 
besucht wird, V, 111. 


χαυλίον, Wassergewächs, Nahrung der Fische VII, 32. 

χέγχρος (Panieum miliaceum L. oder auch Panicum italicum nach Sprengel) V, 95. 
χιννάμωμον IX, 84. 

χιττός (Hedera Helix) auf dem Geweih eines Hirsches IX, 38. 


χνῆχος (Carthamus tinctorius L.). Jedenfalls Pflanzen aus der Classe der Com- 
positae. 


χόνυζα (Erigeron viscosum L. nach Fraas, oder Erigeron groveolens nach Sprengel, 
aber immerhin eine sehr zweifelhafte Bestimmung). Sein Geruch ist dem 
Octopus zuwider IV, 96. 


χράμβη (Brassica oleracea L.). Vergl. bapavos. In den Stengeln derselben 
leben Raupen V, 104. 


pur (Hordeum vulgare und H. hexastichum). Ganz und geschroten zur Rin- 
dermast tauglich VIII, 64. 


χύαμος (Vicia Faba), ein auftreibendes Futter, welches die Menge der Milch 
vermehrt II, 107, und Fettansatz hervorbringt VII, 64. Wird um 
die Bienenstöcke gepflanzt IX, 106. χλύη χυάμων zur Rindermast 
VII, 64. 


χυναχάνϑη ist eine nicht näher zu bestimmende Pflanze. Hegt Raupen V, 104. 


χύτισος (Medicago arborea). Als Futter dient er zur Vermehrung der Milch, 
doch nicht zur Blüthezeit III, 107. 


λεύχη (Populus alba). Die Frucht der Weisspappel wird mit den Eiern des 
Octopus verglichen V, 47. 


186 


μελίλωτος (Melilotus officinalis nach Sprengel, M. eretica Desf. nach Fraas) 
wird von den Bienen besucht, welche Wachs daher holen, IX, 199. 

unxwv. Bei Aristoteles scheinen hierunter vorzugsweise die Fruchtkapseln von 
Papaver gemeint zu sein. Die Pflanze wird jedoch IX, 206 angezeigt, 
wo es heisst, dass sie um die Bienenstöcke gepflanzt wird. 


μυρρίνη (Myrtus communis) wird um die Bienenstöcke gepflanzt IX, 206. Die 
Bienen holen von da Wachs IX, 199. 


οἰνάνϑη (Phytolacca decandra? Nach Fr.). Die Eier des Octopus werden mit 
den Trauben der ot. verglichen V, 87. 


ὀρίγανον. Hierunter scheinen verschiedene Arten von Origanum verstanden zu 
sein. Vertreibt die Ameisen IV,95. Wird von den Schildkröten gesucht 
IX, 46. 


opoßos (Pieia Ervilia) dient als Futter zur Vermehrung der Milch, ist aber 
während der Trächtigkeit nicht dienlich II, 107. Gehört zu den 
blähenden Futterkräutern und macht das Rindvieh fett VII, 64, 

παρδαλιαγχές, ein Giftgewächs? IX, 43. 

πεύχη (Pinus maritima) hegt Raupen V, 104. 

πήγανον (Ruta graveolens nach Fr., Ruta montana nach Spr.) IX, 47. 

πιχρίς (Helminthia echioides Gaert. ?) IX, AT. 

roa scheint Gräser zu bedeuten VI, 45. Speise der Saurier. Die scharf- 
zähnigen Säugethiere fressen es, wenn sie den Magen verdorben haben, 
VIII 51.,53, 

πόα Μηδιχή (Medieago sativa nach Fr.) Als Futter besonders bei den Wieder- 
käuern hemmt sie die Bereitung der Milch III, 107. Der erste Schnitt 
ist den Pferden nicht zuträglich VII, 66. Wird um die Bienenstöcke 
gepflanzt IX, 106. 

πόα Συρία wird um die Bienenstöcke gepflanzt IX, 106. 

πτελέα (Ulmus campestris). Das Laub der x. dient zur Rindermast VIII, 64. 


Thränen der π᾿ werden von den Bienen gesucht zum Zellenbau IX, 166. 
IX, 116. 


hapavos (Raphanus sativus). Ein anderer Name dafür’ soll χράμβη sein; auf 
seinen grünen Blättern finden sich Räupchen, woraus Puppen und 
Schmetterlinge werden. Also wohl Kohlarten V, 95. 


ῥητίνη IX, 96. r 


σίχυον (Oucumis Melo nach Spr., C. sativus nach Fr.) wird zur Schweinemast 
gebraucht VI, 62. | 


σίλφιον (Ferula tingitana? nach Spr., Thapsia gummifera nach Spr., Thapsia 
Sılphium Viv. nach Fr.). Eine kleine Schlange darin wird VII, 170 
erwähnt, wenn nicht für σιλφίῳ anfänglich ein Ortsname gestanden hat. 


σχίλλα (δείδια maritima nach Fr.). In den Stengeln entstehen Cieadenlarven 
V, 134. 


σπάρτον, eine Pflanze, von der die Bienen Wachs holen, IX, 199, 


συχάμινα (Morus nigra nach Fr.) VII, 139. 


187 
9ux7, (Ficus Carica). Der Feigensaft macht die Milch gerinnen ΠῚ, 104. Rau- 
pen darauf V, 104. 


φλεώς (Succharum eylindricum Lmk.nach Fr.) wird von Bienen besucht, welche 
Wachs daher holen IX, 199. 


φῦχος bedeutet meistentheils Tangarten. Nahrung der Fische VIH, 32. 
VI, 97. Parasitisch auf Mollusken VII, 35. φυχώδεις τόποι VII, 126. 


wypos (Pisum Ochrus nach Spr., Lathyrus Cicera nach Fr.) wird um die Bienen- 
stöcke gepflanzt IX, 106. 


Zeiten und Maasse. 


A. Jahreszeiten. 


Wir finden für die Bestimmung der ver schiedenen Jahreszeiten die Aus- 
drücke χειμών, ἔαρ, ϑέρος, ὀπώρα, μετόπωρον, φϑινόπωρον und mit diesen 
im Zusammenhange die Bezeichnungen τροπαὶ χειμεριναί und τροπαὶ ϑεριναί, 
so wie ἰσημερίαι ἐαριναί und ἰσημερίαι φϑινοπωριναί. Diese letzteren vier 
Data sind ziemlich genau bestimmbar, da die Sonnenwenden und Nachtgleichen 
von den Solstitial- und Aequinoctialpunkten abhängen. Die τροπαί fallen 
nahezu auf den 22. December und 21. Juni, die t ἰσημερίαι auf den 21. März 
und 22. September. Um diese letztere Zeit werden wir das φθινόπωρον zu 
setzen haben; wenn wir das με τόπωρον etwas früher, etwa Ende August 
setzen, 80 würden ϑέρος und ὀπώρα sehr nahe zusammenliegen. Jdeler, Hand- 
buch der Chronologie I 1825 p. 248 übersetzt sie mit »Früh- und Spät- 
sommer«. Vergleiche ebenda p. 244 und 250, so wie Hartwig, Ueber die 
Berechnung der Auf- und Untergänge der Sterne 1862 p.: 9, woraus sich der 
Frühaufgang der Pleiaden als ungefähr gleichzeitig mit der Sommersonnen- 
wende ergiebt. 

Die Jahreszeiten werden ferner bestimmt nach den Auf- und Untergängen 
(heliaeischer) einzelner Sternbilder und zwar nach denen der Plejaden (= ἢ 
Tauri), des Hundssternes (χύων oder Σείριος —= α Canis) und des Arkturus 
— α Bootis). Der heliaeische Auf- und Untergang eines Sternes ist aber 
abhängig erstens von seiner Stellung über dem Horizonte, zweitens von der 
Stellung der Sonne zu dem Sternbilde, indem diese um eine gewisse Anzahl 
von Graden unter dem Horizonte stehen muss, damit das Sternbild noch 
gesehen werden könne. Da die Bestimmung von der Helligkeit des Sternes, 
Reinheit der Atmosphäre, Aufmerksamkeit des Beobachters u. s. w. abhängig 
ist, so schwankt dieselbe immer um mehrere Tage. Das Genauere hierüber 
findet man bei /deler, Handbuch Ip. 50, Hartwig. e. p. 6. — Hartwig hat 
nun die heliacischen Auf- und Untergänge berechnet für das Jahr 430 a. ©. 
und für den Horizont von Athen. Man kann die Zahlen ohne weiteres auf die 
Zeit des Aristoteles beziehen, da die jährlichen Auf- und Untergänge in hun- 
dert Jahren kaum um einen Tag vorschreiten. J/deler 1. e. p. 54. 

Hartwig giebt auf Tabelle II p. 32 folgende Zeiten an. 

ἢ Tauri (Pleiaden) Untergang 6— 10. April Aufgang 15—19. Mai 
a Canis (adv) ui 30. April—4. Mai „»..27—31. Juli 
a. Bootis (ἀρχτοῦρος) Rn 21—25. October 15— 19. September 


2} 


188 


In den Zeiten zwischen dem Untergange und Aufgange sind also die 
Sterne nicht sichtbar. 

Zu unterscheiden sind nun noch die Früh- und Spät-Auf- und Unter- 
gänge, worüber wir auf /deler, Handbuch I p. 53 und 250 verweisen. Wir 
bemerken dazu nur noch mit Rücksicht auf V 8 116, dass der Frühuntergang 
der Pleiaden, δύσις Πλειάδος χειμερινή, etwa Ende December zu setzen ist, 
wie sich auch aus Hippoerates II p. 366 Foös. ergiebt. 8. Jdeler I p. 250. 
Der Ausdruck ὑπὸ χύνα bezeichnet die Zeit Anfang August, πρό und μετά sind 
aber auf den Aufgang der Gestirne zu beziehen. 


B. Monate. 


In der Deutung der Monatsnamen folgen wir den Bestimmungen Jdeler’s, 
Historische Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten 
1806 und Handbuch der Chronologie I. Nach ihm entspricht der erste Monat 
des athenischen Jahres zu Timocharis Zeit, der‘ Εἰχατομβαιών, unserm Julius, 
genauer dem Zeitraume vom 22. Juni bis 22. Juli. Hinsichtlich der Reihen- 
folge müssen wir mit Rücksicht auf VI ὃ 170 den Μαιμαχτηριών vor den 
ΠῸυσνεψιών setzen, indem wir Petau gegen Scaliger folgen |Ideler, Handbuch 
p- 276 u. f.). J/deler nimmt dies für die ältere Zeit (7 Se ) gleichfalls an 
(Historische Untersuchungen ete. p. 198) und auch Buttmann (ibid p. 389) 
scheint dafür zu sein. Die Monate sind dann folgende: 


᾿Ἑκατομβαιών 2. 20. 22. Juni— 22. Juli 
Μεταγειτνιών 22020202020. bis 22. August 
Bonöpouwv . . . των πὸἢ 22. September 
Μαιμαχτηριών solsrher HR een AutohaE 
Πυανεψιών . 22.0202 2000207 22. November 
Ποσειδαών 22.202022 2007.22. December 
Γαμηλιών iu ala ἐκιφησά ἀρ RE Kae 
᾿Αγϑεστηριών as DE Bus bit τὸ δα αν 
Ἐλαφηβολιώῶν .. . ...-Ὄ τὸ 22. März 
Μουνυχιών κε ἰν οῖς wlan ἃ. ΙΒ δ 
Θαργηλίων ΡΥ ΡΥ ΤΣ, ἘΣ 
Σχιρροφοριών 22 . .«..Ὁ π-.22. Juni. 


C. Maasse. 


Ueber die sehr unsichern und häufig nicht stimmenden Maasse begnügen 
wir uns folgende Tabelle nach den Angaben in Thesaurus Graeeus, Paris Didot, 
zu geben. 

μέδιμνος = — 108 46. 
μετρήτῆς τες 108 ἐά τ: 12 χόες --- 24 ἡμίχοα 


ὅρῳ ==... 4 εξ. 12 κόμαν 
ἡμίχους == i ἐζ.--- 6 χοτύλαι 

ολόλῃ — δ δὲ 

μάρις Hr 57’, 

τάλαντον —==:125 74. 

μάρις — 10 χόες — — 90 {Ζ2.2) 


Wahrscheinlich ist unter den Maassen zu verschiedenen Zeiten und an 
verschiedenen Orten Verschiedenes verstanden worden. 


ΠΕΡῚ TA ΖΩ͂ΙΑ IZTOPIAI. 


I. 


T 5 εὐ , E οὐκ Aueh er Z > ᾿ Bekk. ed. 
1 ὧν Ev τοις ζῴοις μοριὼν TA μὲν EOTLV ἀσύνϑετα, σα οια!ιρξιται 486. 5. 


εἰς ὁμοιομερῆ, οἷον σάρχες εἰς σάρχας, τὰ δὲ σύνϑετα, ὅσα εἰς Avo- 
βοιομερῆ, οἷον ἣ χεὶρ οὐχ εἰς χεῖρας διαιρεῖται οὐδὲ τὸ POWER εἰς 
πρόσωπα. τῶν δὲ τοιούτων ἔνια οὐ μόνον μέρ: 1 ἀλλὰ χαὶ μέλη χα- 
λεῖται. τοιαῦτα δ᾽ ἐστὶν ὅσα τῶν HEpaY ὅλα ὄντα ἕτερα μέρη ἔχει ἐν 
αὑτοῖς. οἷον χεφαλὴ χαὶ σχέλος χαὶ χεὶρ χαὶ ὅλος ὃ βραχίων χαὶ ὃ 
νώρας; ταῦτα de αὐτά τέ ἐστι μέρη ὅλα. χαὶ ἔστιν. αὐτῶν ἕτερα 
μόρια. πάντα δὲ τὰ ἀϑομοιδμερῆ δυγλεῖται ἐχ τῶν ὁμοιομερῶν, οἷον 
2 χεὶρ ἐχ σαρχὺς χαὶ νεύρων χαὶ ὀστῶν. ᾿ ἔχει δὲ τῶν ζῴων ἔνια μὲν 
πάντα τὰ μόρια ταὐτὰ ἀλλήλοις, ἔνια δ᾽ ἕτερα. ταὐτὰ δὲ τὰ μὲν εἴδει 10 
τῶν μορίων ἐστίν. οἷον ἀν)ρώπου ῥὶς χαὶ ὀρϑαλμὸς ἀνϑρώπου ῥινὶ 
χαὶ ὀφϑαλ pp χαὶ σαρχὶ σὰρξ χαὶ ὀστῷ ὀστοῦν ᾿ τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον 
χαὶ ἵππου χαὶ τῶν ἄλλων ζῴων, ὅσα τῷ εἴδει ταὐτὰ λέγομεν ἑαυτοῖς" 
ὁμοίως γὰρ ὥσπερ τὸ ὅλον ἔχει πρὸς τὸ ὅλον, χαὶ τῶν μορίων ἔχει 


Abweichungen der Lesart. τῶν περὶ τὰ ζῶα ἱστοριῶν βιβλίον a Da, περὶ ζώων 
ἱστορίας «a PCa 


2. οἷον ὅσα AR ἡ εἱ 8 room PD 6. post αὑτοῖς add ἴδια PDaAld. ὃ post 
χαὶ om PD Sch. 10. ἕτερα. ταῦτα ArAld. δὲ omÜRetpr. Ar εἴδη DaAld. 
13. χαὶ ante ἵππου om ΑΔ ζῴων om Da. 


Ueber die Eintheilung der Theile s. σχέλος] Gil. setzt hinzu "et tota tibia', 
Einleitung p. 36 Anm. daher glaubt Sch. dass hier die Worte 
1. μέλη) Dieses Ausdrucks bedient καὶ ὅλος ὁ μηρός ausgefallen seien. 
sich A. selten, hier nur noch V ὃ 87 und 2. ἔχει δὲ] Die folgende Auseinander- 


VII$ 24, in de gener. an zweiStellen, in setzung darf nur so verstanden werden, 
de part. an einer. — Uebrigens vgl. de dass A. sagen will: die Theile der Thiere 


part. an. 646b, 10. 648, 13. sind identisch in derselben Classe, aber 
ἐν αὑτοῖς] der Zusatz ἴδια magauseiner verschieden wenn man die verschiedenen 
Glosse stammen; es bildet keinen Gegen- Thierclassen mit einander vergleicht. Jede 
satz zu ὅλα, welchem ein χαϑ᾿ Eunsrov Art (Species im heutigen Sinne, ὅσα τῷ 
egenüberstehen würde. — Die Uebers. εἴδει ταὐτὰ λέγομεν ἑαυτοῖς d.h. welche wir 
Onze’s “habent tamen inter se partes di-‘_ mit demselben Speciesnamen belegen) 


versas, suique generis opificia (all. edd. hat durchaus in den Individuen derselben 
aedificia)" ist nach den Quellen unerklär- gleichgestaltete (τῷ εἴδει ταὐτά) Theile. 
lich. Zweitens zeigen dieselben Theile quanti- 


ERSTES BUCH. 


Die. Theile der Thiere sind theils nicht zusammengesetzte, 4. h. 1 
solche, welche sich in gleichartige Theile zerlegen lassen, z. B. Fleisch 
in Fleisch, theils zusammengesetzte, d. h. solche, welche aus ungleich- 
artigen Theilen bestehen: so lässt sich z. B. die Hand nieht in Hände, 
noch das Antlitz in Antlitze zerlegen. Von den letzteren werden manche 
nicht schlechthin Theile, sondern auch Glieder genannt, Dahin gehören 
alle diejenigen Theile, welche jeder für sich ein Ganzes darstellen aber 
andere Theile in sich enthalten, als da sind Kopf, Schenkel, Hand, der 
ganze Arm und der Brustkorb. Die genannten sind nämlich jeder für 
sich ein Ganzes und enthalten selbst wiederum Theile. Alle ungleich- 
artigen: Theile sind aber aus den gleichartigen zusammengesetzt z. B. 
die Hand aus Fleisch Sehnen und Knochen. 

Es giebt eine Anzahl Thiere, bei welchen alle Theile bei dem einen 2 
dieselben sind wie bei dem andern und solche, bei denen sie verschieden 
sind. Ein und dieselben sind sie entweder der Gestalt nach: so ist 
die Nase und das Auge des einen Menschen dasselbe, was die Nase 
das Auge einesünd andern Menschen ist, ebenso Fleisch und Fleisch, 
Knoehen und Knochen; und ebenso haben alle Pferde und tiberhaupt 
alle Thiere, die wir zu ein und derselben Art rechnen, einerlei Theile. 
Denn so wie sich das ganze Thier zu dem andern ganzen Thiere verhält, 


seres Systems, denn γένος und εἶδος sind 
relative Begriffe. — Hierüber sagt Meyer 
Thierk. d. Arist. p. 348: »Die Begriffe 


tative Unterschiede, wie dies bei den 
Arten (εἴδη) der Vögel und denen der 
Fische der Fall ist. Doch finden sich auch 


bei diesen Theile, welche die einen Arten 
haben, die anderen nicht. Vergleicht man 
aber die verschiedenen Thierclassen mit 
einander, so unterscheiden sich die Theile 
so, dass sie nur Analogie mit einander 
zeigen: der Knochen bei den Vögeln ist 
Gräte bei den Fischen. So de part. 644, 
16 009% μὲν γὰρ διαφέρει τῶν γενῶν wall’ 
ὑπεροχὴν χαὶ τὸ μᾶλλον χαὶ ἧττον ταῦτα 
ὑπέζευχται ἑνὶ γένει, ὅσα δ᾽ ἔχει τὸ ἀνάλογον 
κωρίς. γένος bedeutet bald eine höhere, 
Gala eine tiefere Stufe auf der Leiter un- 


γένος und εἶδος waren wechselnde Ver- 
hältnissbegriffe. Im Verhältniss zu den 
Individuen war schon die Varietätsform 
ein γένος, ein Gesammtbegriff.« Das γένος 
der Vierfüsser wurde im Verhältniss zum 
höheren Begriff Blutthier selbst ein εἶδος 
von diesem γένος. Ein γένος demnach ist 
Alles, was irgend welche Artunterschiede 
zulässt, »natürlich also dass diese Begriffe 
sehr wechselnde Anwendungen zulassen.« 
»Bei A. existirte die Frage nicht, ob der 
Adler ein γένος oder ein εἶδος sei; er 


192 [I Cap. 1. 


7 \ σ .. ,ὡὧἡ er ΄ ) S ΄ \ ᾽ 
ἔχαστον πρὸς ἕχαστον. || τὰ δὲ ταὐτὰ μέν ἐστιν, διαφέρει δὲ χαϑ 
περοχὴν χαὶ ἔλλειψιν, ὅσων τὸ γένος ἐστὶ ταὐτόν. λέγω δὲ γένος 
οἷον ὄρνιϑα χαὶ ἰχϑύν : τούτων γὰρ ἑχάτερον ἔχει διαφορὰν τὸ γένος. 

\ Bid ὙΝ [4 BAM. \ > ÄQ N [4 ἊΝ ἈΝ \ 
χαὶ ἔστιν εἴδη πλείω ἰχϑύων χαὶ ὀρνίϑων. διαφέρει δὲ σχεδὸν τὰ 
πλεῖστα τῶν μορίων ἐν αὐτοῖς παρὰ τὰς τῶν παϑημάτων ἐναντιώσεις, .ς 1865 
οἷον χρώματος χαὶ σχήματος, τῷ τὰ μὲν μᾶλλον ταὐτὰ πεπονϑέναι τὰ 
ἐγ ὦ Bd ἊΣ ᾿᾽ "ὦ ’, \ 7 \ [4 \ 
δὲ ἧττον, ἔτι δὲ πλήϑει χαὶ ὀλιγότητι χαὶ μεγέϑει χαὶ σμιχρότητι χαὶ 
ὅλως ὑπεροχῇ χαὶ ἐλλείψει. τὰ μὲν γάρ ἐστι μαλαχόσαρχα αὐτῶν τὰ 
ἊΝ [4 = x \ \ \ 2 An B4 \ 4 ὩΣ \ \ 4 
ὃξ σχληρύσαρχα, χαὶ τὰ μὲν paxpbv Ἔχει τὸ ῥύγχος τὰ δὲ βραχύ. 

’ N ’ 2 ) 

χαὶ τὰ μὲν πολύπτερα Ta ὃ ὀλιγόπτερά ἐστιν. οὐ μὴν ἀλλ ἔνιά γειο 
χαὶ ἐν τούτοις ἕτερα ἑτέροις μόρια ὑπάρχει, οἷον τὰ μὲν ἔχει πλῆχτρα 
τὰ ὃ οὔ, χαὶ τὰ μὲν λόφον ἔχει τὰ ὃ οὐχ ἔχει. ἀλλ ὡς εἰπεῖν τὰ 
πλεῖστα χαὶ ἐξ ὧν μερῶν ὁ πᾶς ὄγχος συνέστηχεν, ἢ ταὐτά ἐστιν ἣ 
διαφέρει τοῖς ἐναντίοις καὶ xad ὑπεροχὴν χαὶ ἔλλειψιν" τὸ γὰρ μᾶλ- 

“λον χαὶ ἧττον ὑπεροχὴν ἄν τις χαὶ ἔλλειψιν ϑείη. || ἔνια δὲ τῶν ζῴων ı5 
y » \ ‚ ’ \» y >} \ r ἥδ, ἂΚ ) \ 
οὔτε εἴδει τὰ μόρια ταὐτὰ ἔχει οὔτε χαῦ ὑπεροχὴν χαὶ ἔλλειψιν, ἀλλὰ 
χατ ἀναλογίαν, οἷον πέπονθεν ὀστοῦν πρὸς ἄχανϑαν χαὶ ὄνυξ πρὸς 
ὁπλὴν χαὶ χεὶρ πρὸς χηλὴν χαὶ πρὸς πτερὸν λεπίς" ὃ γὰρ ἐν ὄρνιϑι 
πτερόν, τοῦτο ἐν ἰχϑύϊ ἐστὶ λεπίς. τὰ μὲν οὖν μόρια, ἃ ἔχουσιν ἕχαστα 

τῶν ζῴων, τοῦτόν τε τὸν τρόπον ἕτερά ἐστι χαὶ ταὐτά. χαὶ ἔτι τῇ 2 
΄ m m. \ Ἁ m ’ v \ 3 Ν ΄ > \ 
ϑέσει τῶν μερῶν πολλὰ γὰρ τῶν ζῴων ἔχει μὲν ταὐτὰ μέρη, ἀλλὰ 


cr 


2. λέγεται --- — ὄρνιϑος χαὶ ἰχϑύος Pm 3. τὸ γένος] DA; χατὰ τὸ γένος (8 ΒΚ. 
et Pk. qui pro spuriis habet; τοῦ γένους P; xat πρὸς τὸ γένος ARDi.; χατὰ τὸ γ. 
χαὶ πρὸς τὸ γ. Ald. Sch. 5. πλείω (ἃ Ald. 6. ταῦτα Da, τὸ αὐτὰ Pm Cam., 
αὐτὰ AaCa Ald. Edd. 8. μαλαχόστραχα Pm Ald. pr. Cs. σχληρόδερμα Ο 5, 
ὀστραχόδερμα PD? m Ald. αὐτῶν om PDa 9. post ῥύγχος add&orep αἱ 
γέρανοι Ar Ald. 11. οἷον] ὧν ῬῚ) 13. συνίσταται Ar Ald. 14. τοῖς τε 
Ca Sch. 14 et 15. ὑπερβολὴν bis Aa 18. ἐν τῷ PCa Da, χαὶ ἐν Ald. post 
ὄρνιϑι add ἐστὶ PCaDa 19. χατὰ μὲν AaCa Sch. Bk. Di. et τὰ — μόρια 
Sch.;xa$ &Pk. ἃ] ὅσα PDam Ambr. Ald. Sch., om Pk. 20. τῇ om (a 
et pr. A% 


konnte eben beides sein, je nach dem Gaza und Bmk. Dass διαφέρειν παρά τι so 
Verhältniss in dem man ihn betrach- viel bedeute als διαφέρειν τινί ist nicht zu 
tete.« beweisen ; denn Demosth. p. 676, 12 Be- 
. gg . hört nicht hierher. Ausserdem sind die 
3. διαφορὰν τὸ γένος] Diese Lesart giebt , , 
auch Guil ἐπ δίς ΟΝ ran kant a ern ϑημάτων Ken zz = 
habet differentiam’. Der folgende Satz ἦν or Ge A uber 2.0 Bere as je 
za — ὀρνίϑων enthält die Erklärung der Schnäb deren nu ᾿ ᾿ ΒΩ μ΄. ti ΣΝ 
Worte ἔχει διαφοράν. De part. p. 644, ἔχει 1 a © Schni er k a er 
yap εἴδη τὸ γένος τοῦτο. Vgl. auch hist. I DB JB. na ges WS N ee 
ee hier nur ausser bedeuten, wie Guil. rich- 
εἶχεν tig übersetzt hat inter se ipsa praeter 
παρὰ — ἐναντιώσεις) Camus ‘que par Υ 31. Von den Gegensätzen in Gestalt 
des qualites differentes’;; Scal. und Sch. und Farbe führt A. kein Beispiel an, weil 
‘differunt contrariis affectionibus‘; ähnlich diese durch παρά ausgesondert und für 


193 


ebenso verhalten sich die einzelnen Theile des einen zu denen des andern. 
Oder die Theile sind zwar dieselben, unterscheiden sich aber durch 3 
Ueberschuss und Mangel, und zwar in ein und derselben Klasse von 
Thieren ; Klasse nenne ich aber z. B. die Vögel und die Fische; denn 
eine jede von diesen beiden Klassen hat in sich Unterschiede und es giebt 
mehrere Arten von Fischen und Vögeln. Die Mehrzahl der bei ihnen 
vorhandenen Theile unterscheidet sich aber, abgesehen von den Gegen- 
sätzen in den Eigenschaften, z. B. der Farbe und Gestalt, dadurch dass 
ein und dasselbe diesen in höherem, jenen in geringerem Grade eigen 
ist, ferner durch Mehrzahl und Minderzahl, durch Grösse und Kleinheit, 
‚überhaupt durch Ueberschuss und Mangel. Manche Arten derselben 
nämlich haben weiches, andre hartes Fleisch, die einen einen langen, 
die andern einen kurzen Schnabel, manche ein reichliches, andre ein 
spärliches Gefieder. Indess haben auch unter diesen manche ihre beson- 
deren Theile: manche Vögel haben Sporne oder Kämme, andre nicht; 
die Mehrzahl der Theile aber und diejenigen, aus denen die Hauptmasse 
des Körpers besteht, sind ein und dieselben, oder unterscheiden sich 
durch entgegengesetzte Eigenschaften und durch Ueberschuss oder 
Mangel: denn das Mehr und Weniger kann man als Ueberschuss und 
Mangel bezeichnen. Ferner finden wir bei manchen Thieren, dass die 4 
Theile weder der Gestalt nach, noch in Rücksicht auf Ueberschuss und 
Mangel ein und dieselben sind wie bei andern Thieren, aber wohl der 
Analogie nach: so verhält sich der Knochen zur Gräte, der Nagel zum 
Huf, die Hand zur Scheere, die Schuppe zur Feder; denn was am Vogel 
die Feder ist, das ist am Fisch die Schuppe. Die Theile nun, welche die 
verschiedenen einzelnen Thiere haben, sind auf die angegebene Art ent- 
weder verschieden oder ein und dieselben und ausserdem auch in Bezug 
auf die Lage der Theile. Bei vielen Thieren nämlich sind zwar manche 
Theile ein und dieselben, haben aber eine verschiedene Lage: so haben 


I Cap. 1.] 


die Gruppirung der Thiere nicht benutzt aus vollgültig. Vgl. Meyer, Thierkunde 


sind; zu den Worten τῷ — ἧττον ist das 
Beispiel μαλαχόσαρχα χαὶ σχληρόσαρχα, 
und das ταὐτὰ πεπονθέναι ist zu beziehen 
auf die Weichheit des Fleisches, sap 
ὑγρὰ οὖσα, wovon eben die Gradationen 
angegeben sind. Damit sind nämlich noch 
zwei Aenderungen des Textes verbunden. 
Erstens ist ἐν αὐτοῖς d. 1. τοῖς ὄρνισι, von 
denen die Beispiele hergenommen sind, 
zu lesen, da ἐν αὑτοῖς ganz sinnlos ist. 
Zweitens muss für αὐτά gelesen werden 
ταὐτά, worauf einige Hdschrr. hinweisen. 

4. ἀναλογίαν) Ueber die Analogie als 
die Basis der vergleichenden Anatomie 
s. Einleitung p. 36. Die hier gemachten 
Unterscheidungen sind auch jetzt durch- 


Aristoteles. I. 


des A. p. 335. 

τὰ μὲν οὖν p..] Sch. nahm zuerst aus 
Ca χατά für τά auf, fügte aber vor μόρια 
den Artikel hinzu: er übersah aber, dass 
hier noch nicht von den Unterschieden 
der Thiere die Rede ist, deren Ausein- 
andersetzung erst mit $ 6 beginnt, son- 
dern von den Verschiedenheiten der 
Theile Bk. und Bmk. schrieben mit 
Ca χατὰ μὲν οὖν μόρια ; allein der Artikel 
vor μόρια kann nicht fehlen. Gaza: par- 
tes quas singula animalia habent, hunc 
in modum diwersas easdemve intelligimus, 
atque etiam situ contemplamur'. Den 
pleonastischen Zusatz τῶν μερῶν halten 
wir nicht für unzulässig. 


13 


ὃ 


-τ 


194 [I Cap. 1. 


χείμενα οὐχ ὡσαύτως, οἷον μαστοὺς TA μὲν ἐν τῷ στήϑει τὰ δὲ πρὸς τοῖς a7 
μηροῖς. || ἔστι δὲ τῶν ὁμοιομερῶν τὰ μὲν μαλαχὰ καὶ ὑγρά, τὰ δὲ ξηρὰ 
χαὶ στερεά᾽ ὑγρὰ μέν. 7) ὅλως 7) ἕως ἂν ἢ ἐν τῇ φύσει, οἷον αἷμα, ἰχώρ, 
λγ ΄ λό er λύ 4. 2 ἂς ἘΝ hunde Y A 
πιμελή, στέαρ, μυελός. γονή. χολή, γάλα ἐν τοῖς ἔχουσι, σάρξτε χαὶ τ 
τούτοις ἀνὰ λόγον, ἔτι ἄλλον τρόπον τὰ περιττώματα, οἷον φλέγμα, 5 
χαὶ τὰ ὑποστήματα τῆς χοιλίας χαὶ χύστεως" ξηρὰ δὲ χαὶ στερεὰ οἷον 
νεῦρον, δέρμα, φλέψ, ϑρίξ, ὀστοῦν, χόνδρος, ὄνυξ, χέρας ---- ὁμώνυμον 
/ er 7 ’ 
γὰρ πρὸς τὸ μέρος, ὅταν τῷ σχήματι χαὶ τὸ ὅλον λέγηται χέρας —, 
ἔτι ὅσα ἀνὰ λόγον τούτοις. 

At δὲ διαφοραὶ τῶν ζῴων εἰσὶ χατά τε τοὺς βίους χαὶ τὰς το 
πράξεις χαὶ τὰ ἤδη χαὶ τὰ μόρια, περὶ ὧν τύπῳ μὲν εἴπωμεν πρῶτον, 
πστερον δὲ περὶ ἔχαστον Ἴξενος ERST τον ἐροῦμεν. εἰσὶ δὲ διαφο- 
ραὶ χατὰ μὲν τοὺς Ρίους χαὶ τὰ ἤϑη χαὶ τὰς πράξεις αἱ τοιαίδε, 7 
τὰ μὲν ἔνυδρα αὐτῶν ἐστὶ τὰ δὲ χερσαῖα, ἔνυδρα δὲ διχῶς, τὰ μὲν 
ὅτι τὸν βίον χαὶ τὴν τροφὴν ποιεῖται ἐν τῷ ὑγρῷ, χαὶ δέχεται τὸ 15 
ὑγρὸν χαὶ ἀφίησι, τούτου δὲ στερισχόμενα οὐ δύναται ζῆν, οἷον 
πολλοῖς συμβαίνει τῶν ἰχϑύων, τὰ δὲ τὴν μὲν τροφὴν ποιεῖται χαὶ 

\ N \ 2 πος N ) / S/ AS ) \ \ ie 
τὴν διατριβὴν Ev τῷ ὑγρῷ, οὐ μέντοι δέχεται τὸ ὕδωρ ἀλλὰ τὸν ἀέρα, 
m 9% x) m 3 
χαὶ γεννᾷ ἔξω. πολλὰ ὃ ἐστὶ τοιαῦτα χαὶ πεζά, ὥσπερ ἐνυδρὶς χαὶ 
λάταξ χαὶ χροχόδειλος, χαὶ πτηνά, οἷον αἴϑυια καὶ χολυμβίς, χαὶ 20 
ἄποδα, οἷον ὕδρος. ἔνια δὲ τὴν μὲν τροφὴν ἐν τῷ ὑγρῷ ποιεῖται χαὶ 
οὐ δύναται ζῆν ἐχτός, οὐ μέντοι δέχεται οὔτε τὸν ἀέρα οὔτε τὸ ὑγρόν, 
οἷον ἀχαλήφη χαὶ τὰ ὄστρεα. τῶν δ᾽ ἐνύδρων τὰ μέν ἐστι ϑαλάττια, 
τὰ δὲ ποτάμια, τὰ δὲ λιμναῖα, τὰ δὲ τελματιαῖα, οἷον βάτραχος χαὶ 
χορδύλος. || τῶν δὲ χερσαίων τὰ μὲν δέχεται τὸν ἀέρα χαὶ ἀφίησιν, ὃ 25 

1. πρὸς] ἐν PDa Ald. 3. post στερεά add οἷον PDa Ald. μὲν ἅ ὅλως μένει ἕως 

PDa. 5. ἀνάλογα Ald. Sch., ἀνάλογον ΒΚ. 8. πρὸς τὸ μέρος] PC=Di., τὸ μέρος 

Aa Pk., πρὸς τὸ γένος 1)8 οῦγρ Ar Ald. ΒΚ. ; γὰρ τὸ μέρος ὅταν τῷ σχήματι ὅμοιον ἢ 

χαὶ τὸ ὅλον λέγεται χ. Sch. post σχήματι add χαμπύλον Pk. τῷ ὅλῳ Ald. 

9. ἀνάλογα ARDaAld.Sch., ἀνάλογον ΒΚ. 12. ἑκάστου γένους Sch. 13. μὲν 

om Ald. αἱ τοιαίδε] αἰτίαι δ᾽ Ald. 19. χαὶ nefdom m ἔνυδρος P, ἔνιδρις τὰ 


21. αἴϑια τὰ 24. τὰ δὲ ποτάμια post τελματιαῖα AR 25. χορδύλης Ad, χορδίλης 
Ald. Post ἢ. v. inserunt verba 12 χαὶ τῶν --- πετραῖα 6 paragr. 17. Cam. Sch. 


χείμενα οὐχ ὡσαύτως) Was A. hiervon 


5. ἕως --- φύσει) Richtig Gaza:  quam- 
der Lage der Örgane klar gefasst hat, 


diu sunt in sede sua naturali’; zweifel- 


das wurde für die Gewebe erst von Pinel haft Camus: tant qu 'elles demeurent 
im Anfange dieses Jahrhunderts einge- dans leur &tat naturel’ ; falsch Scal. und 
sehen, wenn er sagt: »Was liegt daran, Sch.: ‚quamdiu naturam suam obtinent’ 


dass die Arachnoidea, die Pleura, das φύσις ist der lebendige Organismus. 


Peritonaeum in verschiedenen Gegenden 
des menschlichen Körpers sich befinden, 
da diese Membranen allgemeine Ueber- 
einstimmung in ihrer Structur haben 
u. 8. w.« (Philosophische Nosographie, 
deutsch von Pfeifer, Kassel 1829.) 


ἰχώρ! hat hier die Bedeutung »Serum« 
τὸ ὑδατῶδες τοῦ αἵματος (de part. p. 651,17) 
nicht die Bedeutung von Eiter oder J auche 
(de part. p. 653, 2 ῥεύματα φλέγματος ἢ 
ἰχῶρος.) 


I Cap. 1.1 735 


manche die Zitzen an der Brust, andre in der Nähe der Schenkel. Die5 
gleichartigen Theile sind theils weiche und feuchte, theils trockne und 
feste. Feuchte sind theils überhaupt, theils so lange sie sich im leben- 
digen Körper befinden, Blut, Lymphe, Fett, Talg, Mark, Samen- 
flüssigkeit, Galle, Milch wo sie vorkommt, dann auch Fleisch und die 
entsprechenden Stoffe; ferner in andrer Art die Ausscheidungsstoffe, wie 
Schleim und die Ansammlungen im Darm und in der Blase. Trockne 
und feste aber sind Sehnen, Haut, Ader, Haar, Knochen, Knorpel, 
Nagel, Horn — denn ein Stückchen bezeichnet man mit demselben 
Worte, welches man braucht, wenn man von Horn als einem Ganzen von 
bestimmter Form spricht -— und was diesen entspricht. 

Die Thiere lassen sich unterscheiden nach der Lebensweise, den 6 
Verriehtungen, den Gewohnheiten und den Theilen : hierüber soll zuerst 
im Allgemeinen gesprochen werden und dann indem wir jede einzelne 
Gruppe in genauere Betrachtung ziehen. In Hinsicht nun auf die Lebens- 
weise, Gewohnheiten und Verrichtungen haben folgende Unterschiede 
statt. Ein Theil der Thiere sind Wasserthiere, ein anderer Landthiere ; 
Wasserthiere giebt es zweierlei: die einen leben und ernähren sich im 
Wasser, nehmen das Wasser ein und geben es wieder von sich und ver- 
mögen ohne dasselbe nicht zu leben, z. B. die meisten Fische. Die 
andern haben zwar ihre Nahrung und ihren Aufenthalt im Wasser, 
nehmen aber nicht Wasser, sondern Luft in sich ein und gebären ausser- 
halb des Wassers. Von diesen letzteren sind manche auch mit Füssen 
versehen, wie die Otter, der Biber und das Krokodil, manche mit Flü- 
geln, wie die Möve und der Taucher, noch andre fusslos, wie die Was- 
serschlange. Manche endlich ernähren sich zwar im Wasser und können 
nicht ausserhalb desselben leben , nehmen aber weder Luft noch Wasser 
ein, wie die Seeanemone und die Schalthiere. Ausserdem leben die 
Wasserthiere entweder im Meere oder in Flüssen, Seeen, Siümpfen wie 
der Frosch und der Kordylos. Von den Landthieren nimmt ein Theil? 
Luft in sich auf und giebt sie wieder von sich, was man einathmen und 


περίττωμα) Ueber dies schwierige Wort 


ἐρίττ 6. εἰσὶ δὲ διαφοραί] Diese διαφοραί sind 
s. Einleitung p. 34. 


keineswegs als systematische Einthei- 
. νεῦρον] ist bei Aristot. immer «Sehne«, Mungsgtinde Sehen, wie BR, 

nicht »Nervus«. Die Nerven werden nicht Se (Ihier ΕΊΤΕ a AS Mer N 5 

deutlich unterschieden ; wo es der Fall mentatoren ausiunrlic auseinanderge 


ET ip setzt hat. 
ist, scheinen sie πόροι genannt zu werden. διχῶς] 5. hist. VIII ὃ 11—15. 


πρὸς τὸ μέρος] part. 655, 6 τὰ γὰρ ἐξ 
αὐτῶν συνεστηχότα ὅλα χαὶ συνώνυμα τοῖς 
μορίοις, οἷον ὁπλή τε ὅλη χαὶ χέρας ὅλον be- 
weist die Richtigkeit deraufgenommenen 
Lesart. Richtig Bmk. : idem enim nomen 
habet totum quod pars, ubi figurae causa 
cornu vocatur illud’, nur ist xat unbe- 
achtet. Vgl. Frantzius zu part. pag. 278. 


πολλοῖς τῶν ἰχϑύων] Fische, welche 
ausserhalb des Wassers leben können, 
sind erwähnt de partibus p. 696, 20, und 
von Theophrast (Wimmer ed. Teubn. 3. 
Fragm. 171,2, τῆς τῶν ἰχϑύων ἐν τῷ ξηρῷ 
διαμονῆς.) 

7. Wegen des Zusatzes bei Camotund 
Sch. siehe zu $ 17. 


15 * 


196 [I Cap. 1. 


χαλεῖται ἀναπνεῖν χαὶ ἐχπνεῖν, οἷον ἄνϑρωπος καὶ πάντα ὅσα πνεύ- 
μονα ἔχει τῶν χερσαίων: τὰ δὲ τὸν ἀέρα μὲν οὐ δέχεται, ζῇ δὲ χαὶ 
\ A Χ m 94 -- 54 ? \ 5 k \ 7 ᾿ \ \ Ν 
τὴν τροφὴν ἔχει ἐν τῇ γῇ, οἷον σφὴς καὶ μέλιττα χαὶ τὰ ἄλλα 
» »ἭὝ 2 vw \ m 2 4 2 “- 
ἔντομα. χαλῶ ὃ ἔντομα ὅσα ἔχει χατὰ τὸ σῶμα ἐντομάς, ἣ ἐν τοῖς 
8 ὑπτίοις ἢ ἐν τούτοις τε χαὶ τοῖς πρανέσιν. || καὶ τῶν μὲν χερσαίων ὁ 
, er r y 3, -μς de ‚p m ? 
πολλά, ὥσπερ εἴρηται, ἐχ τοῦ ὑγροῦ τὴν τροφὴν πορίζεται, τῶν 6 a 
> [4 [4 / ὯΝ 2 - -Ὗ ΜΨΜ m 
ἐνύδρων χαὶ δεχομένων τὴν ϑάλατταν οὐδὲν ἐχ τῆς γῆς. ἔνια δὲ τῶν 
ζῴων τὸ μὲν πρῶτον ζῇ ἐν τῷ ὑγρῷ, ἔπειτα μεταβάλλει εἰς ἄλλην 
μορφὴν χαὶ ζῇ ἔξω, οἷον ἐπὶ τῶν ἐν τοῖς ποταμοῖς ἐμπίδων᾽" [γίνεται 
9 γὰρ ἐξ αὐτῶν ὁ οἶστρος.] || ἔτι τὰ μέν ἐστι μόνιμα τῶν ζῴων, τὰ δὲ τ 
μεταβλητιχά. ἔστι δὲ τὰ μόνιμα ἐν τῷ ὑγρῷ, τῶν δὲ χερσαίων οὐδὲν 
μόνιμον. ἐν δὲ τῷ ὑγρῷ πολλὰ τῷ προσπεφυχέναι ζῇ, οἷον γένη 
ὀστρέων πολλά. δοχεῖ δὲ χαὶ ὃ σπόγγος ἔχειν τινὰ αἴσϑησιν᾽ σημεῖον 
δὲ ὅτι χαλεπώτερον ἀποσπᾶται, ἂν μὴ γένηται λαϑραίως ἣ χίνησις, 
ὥς φασιν. τὰ δὲ χαὶ προσφύεται χαὶ ἀπολύεται, οἷόν ἐστι γένος τι 15 
nu F Α > An er ͵ 4 Ir > > 
τῆς χαλουμένης ἀχαλήφης τούτων γάρ τινες νύχτωρ ἀπολυόμεναι 
4 ᾿ » [4 ) [4 
νέμονται. πολλὰ ὃ ἀπολελυμένα μέν ἐστιν ἀχίνητα δέ, οἷον ὄστρεα 
\ [4 ς , \ \ [4 - > (4 \ \ 
χαὶ Ta χαλούμενα ὁλοϑούρια. τὰ δὲ νευστιχά, οἷον ἰχϑύες χαὶ τὰ 
μαλάχια χαὶ τὰ μαλαχόστραχα, οἷον χάραβοι. τὰ δὲ πορευτιχά, οἷον 
τὸ τῶν χαρχίνων γένος᾽ "τοῦτο γὰρ ἔνυδρον ὃν τὴν φύσιν πορευτιχόν 20 
10 ἐστιν. || τῶν δὲ χερσαίων ἐστὶ τὰ μὲν πτηνά, ὥσπερ ὄρνιϑες χαὶ μέ- 
λιτται, χαὶ ταῦτ ἄλλον τρόπον ἀλλήλων, τὰ δὲ πεζά. χαὶ τῶν πεζῶν 
\ \ ἜΣ AR \ 2 TEE Er? \ INN ἰλ N \ 
τὰ μὲν πορευτιχά, τὰ ὃ ἑρπυστιχά, τὰ Ge’ ἰλυσπαστιχά. πτηνὸν δὲ 
μόνον οὐδέν ἐστιν, ὥσπερ νευστιχὸν μόνον ἰχϑύς: χαὶ γὰρ τὰ δερμό- 
πτερὰ πεζεύει, χαὶ νυχτερίδι πόδες εἰσί [,χαὶ τῇ φώχῃ χεχολοβωμένοι 25 
πόδες]. χαὶ τῶν ὀρνίϑων εἰσί τινες χαχόποδες, οἱ διὰ τοῦτο χαλοῦνται 


1. πάντα om 1)8 


τὴν Ald. 9, ἐπὶ om Da 


PDam Ambr. Sch. 
15. ἐστι om PD» 
φύσει PDA. 

PD Ald. Sch. 


στιχὰ m 


ἔντομα] 5. hist. IV ὃ 2, wo eine De- 
finition gegeben wird, während hier nur 
eine Erläuterung des Wortes beabsichtigt 
zu sein scheint. 

8. ἐμπίδων) Sch.  videntur exeidisse 
verba quaedam intermedia de vermibus 
vel larvıs ἐμπίδων et olstpwv, ad quae per- 
tinebant olim ista ἐν τοῖς ποταμοῖς et se- 
quentia ἐξ αὐτῶν ol οἴστροι᾽. | 

γίνεται — οἶστρος] Wenn man diese 


3. σφὶγξ pr. Aa Ald. 
ἐν om Aa 
ἀσπίδων Ca etGuil. ; Pk.indicat laeunam γίνονται PD? m Ambr. 
12. post μόνιμον add δὲ Ald., ἐστιν Da 
16. ἀχαλύφης plerumque Ald. 
21. ὄρνις καὶ μέλιττα Di. Pk. 
23. δυτιχὰ P Ambr., ἐϊλητιχὰ D* Ald., εὑτιχα et yp ἵλισπα- 
24. post μόνον add ἐστὶν Ald. Sch. 


8. post ἔπειτα add δὲ et post εἰς add 
&urtöwv] PDaet corr. A®* Ald. Fdd., 
10. οἱ olorpor 
ζῆ τῷ προσπεφ. D* 
18. αὑλοϑούρια ΑἸά. 20. τῆ 
22. post τρόπον add διαφέρει 


25. δίποδες Ald. 


Worte als fremden Zusatz einklammert, 
so ist alles Uebrige in Ordnung. 

9. ὥς φασιν) Aristoteles hatalso selbst 
an dieser Angabe, die er V ὃ 80 nur für 
die ἀπλυσίαι aufrecht hält, Zweifel. Die 
Taucher sind wohl dadurch, dass sie bald 
mehr, bald weniger festhaftende Schwäm- 
me antrafen, zu der Hypothese gekom- 
men, sie wären im ersteren Falle nicht 
vorsichtig genug herangegangen. 


I Cap. 1.] 197 


ausathmen nennt, wie der Mensch und alle mit Lungen begabten Land- 
thiere; andre nehmen zwar keine Luft ein, leben und nähren sich aber 
auf dem Lande, wie die Wespe, die Biene und die übrigen Insec- 
ten. Inseceten nenne ich alle diejenigen, welche Einschnitte am Leibe 
haben, entweder auf der Bauchseite oder auf dieser und der Rücken- 
seite. Und viele Landthiere, wie gesagt, verschaffen sich ihre Nahrung 8 
aus dem Wasser, dagegen keines derjenigen Wasserthiere, welche das 
Wasser in sich aufnehmen, vom Lande. Manche Thiere ferner leben 
anfänglich im Wasser, verwandeln sich aber nachher, nehmen eine 
andere Gestalt an und leben ausserhalb desselben , wie dies mit den an 
Flüssen vorkommenden Mücken der Fall ist, [aus welchen die Oistroi 
werden]. Ferner bleiben manche Thiere stets an ein und demselben Orte, 9 
andre wechseln ihn: Thiere der ersteren Art giebt es nur im Wasser, 
dagegen ist kein Landthier an seine Stelle gebunden. Viele Wasserthiere 
aber sind ihr ganzes Leben hindurch angewachsen, wie viele Arten 
Schalthiere. Auch der Schwamm scheint eine Art von Empfindung zu 
haben, wie daraus hervorgeht, dass, wie es heisst, er sich nur schwer 
abreissen lässt, wenn man sich ihm nicht unvermerkt nähert. Andre 
wieder sind angewachsen und können sich loslösen, wie eine Art der 
sogenannten Seeanemonen, von denen sich manche bei Nacht loslösen, 
um Nahrung zu suchen. Viele sind zwar nicht angewachsen, jedoch 
unbeweglich, wie die Schalthiere und die sogenannten Holothurien. 
Andre sind zum Schwimmen befähigt, wie die Fische, die Weichthiere 
und die Weichschaligen, z. B. die Langusten, andre zum Gehen, wie 
die Gruppe der Krabben, welche zwar von Natur Wasserthiere, aber 
zum Gehen befähigt sind. Die Landthiere sind theils geflügelt, wie die 10 
Vögel und Bienen, und zwar in verschiedener Weise, theils bewegen sie 
sich auf der Erde. Und von letzteren sind die einen zum Gehen, die an- 
deren zum Kriechen eingerichtet, noch andere ziehen den Leib in Ringeln 
fort. Thiere, welche ausschliesslich zum Fluge geschickt wären, in der 
Weise wie der Fisch nur zum Schwimmen, giebt es keine. Denn auch 


10. χαὶ — ἀλλήλων] Brachylogisch ἰλυσπαστιχά] Die Lexicographen 


für χαὶ ἑκάτερον τούτων ἄλλον τρόπον πτη- 
γόν ἐστι. Man verstand dies nicht und da- 
her der Zusatz διαφέρει, der sich in zwei 
 Hdschrr., Ald. ἐμὰ bei Gaza quae modo 
inter se quodam alio differunt' findet. 
Von anderweitigen Unterschieden der 
Vögel und Bienen konnte hier nicht die 
Rede sein. 

πεζά] Wir haben in der Uebersetzung 
hauptsächlich den Gegensatz zu πτηνά 
berücksichtigt, sowie die gleichfolgende 
Unterscheidung der πεζά, welche über 
ur Umfang dieses Wortes keinen Zweifel 
ässt. 


schwanken zwischen der Ableitung von 
ἰλύς und der von εἰλύω : es versteht sich, 
dass hier nur von der letzteren die Rede 
sein kann, da dieses Wort die Bewegung 
der Schlangen, Raupen und Würmer zu 
begreifen scheint. Auch findet sich incess. 
pag. 709, 28 das Wort ἰλύσπασις. 

χαὶ — πόδες] Da hier Beispiele ange- 
führt werden von fliegenden Thieren, 
welche sich aber auch auf andere Art be- 
wegen können, so ist die Erwähnung der 
Robbe hier unstatthaft, wenn man diesen 
Zusatz nicht etwa auf die Worte ὥσπερ --- 
ἐχϑύς in der Art beziehen will, dass er als 


198 Π Cap. 1. 


ἄποδες" ἔστι δὲ εὔπτερον τοῦτο τὸ ὀρνίϑιον. σχεδὸν δὲ χαὶ τὰ ὅμοια 

αὐτῷ εὔπτερα μὲν χαχόποδα δ᾽ ἐστίν, οἷον χελιδὼν χαὶ δρεπανίς" 

ὁμοιότροπά τε γὰρ χαὶ ὁμοιόπτερα πάντα ταῦτα, χαὶ τὰς ὄψεις ἐγγὺς 

ἀλλήλων. [φαίνεται ὃ ὁ μὲν ἄπους πᾶσαν ὥραν, ἣ δὲ δρεπανὶς ὅταν 

ὕσῃ τοῦ ϑέρους᾽ τότε γὰρ ὁρᾶται χαὶ ἁλίσχεται, ὅλως δὲ καὶ σπάνιόν s 
ἐστι τοῦτο τὸ ὄρνεον. πορευτιχὰ δὲ καὶ νευστιχὰ πολλὰ τῶν ζῴων 

ἐστίν. 

11 Εἰσὶ δὲ καὶ αἱ τοιαίδε διαφοραὶ χατὰ τοὺς βίους χαὶ τὰς πράξεις. 
τὰ μὲν γὰρ αὐτῶν ἐστὶν ἀγελαῖα τὰ δὲ μοναδιχά, χαὶ πεζὰ χαὶ πτηνὰ 
χαὶ πλωτά, τὰ δ᾽ ἐπαμφοτερίζει. χαὶ τῶν ἀγελαίων [χαὶ τῶν movadı-10 a8 
χῶν] τὰ μὲν πολιτιχὰ τὰ δὲ σποραδιχά ἐστιν. ἀγελαῖα μὲν οὖν οἷον ἐν 
τοῖς πτηνοῖς τὸ τῶν περιστερῶν γένος χαὶ γέρανος χαὶ χύχνος, 
γαμψώνυχον ὃ οὐδὲν ἀγελαῖον, χαὶ τῶν πλωτῶν πολλὰ γένη τῶν 
ἰχϑύων, οἷον οὃς καλοῦσι δρομάδας, ϑύννοι, πηλαμύδες, ἄμιαι" ὃ δ᾽ 

12 ἄνϑρωπος ἐπαμφοτερίζει. | πολιτιχὰ δ᾽ ἐστὶν ὧν ἕν τι χαὶ χοινὸν γίνε- 15 
ται πάντων τὸ ἔργον᾽ ὅπερ οὐ πάντα ποιεῖ τὰ ἀγελαῖα. ἔστι δὲ τοι- 
odroy ἄνϑρωπος, μέλιττα, σφήξ, μύρμηξ, γέρανος. χαὶ τούτων τὰ 
μὲν ὑφ ἡγεμόνα ἐστὶ τὰ δ᾽ ἄναρχα, οἷον γέρανος μὲν χαὶ τὸ τῶν 
μελιττῶν γένος ὑφ ἡγεμόνα, μύρμηκες δὲ [χαὶ μυρία ἄλλα] ἄναρχα. 

13 || χαὶ τὰ μὲν ἐπιδημητιχὰ χαὶ τῶν ἀγελαίων καὶ τῶν μοναδιχῶν, τὰ δὲ 20 
ἐχτοπιστιχά. χαὶ τὰ μὲν σαρχοφάγα, τὰ δὲ χαρποφάγα, τὰ δὲ παρμ- 
φάγα, τὰ δὲ ἰδιότροφα, οἷον τὸ τῶν μελιττῶν γένος χαὶ τὸ τῶν 
ἀραχνῶν: τὰ μὲν γὰρ μέλιτι χαί τισιν ἄλλοις τῶν γλυχέων χρῆται 
τροφῇ. οἱ δ᾽ ἀράχναι ἀπὸ τῆς τῶν μυιῶν ϑήρας ζῶσιν, τὰ δ᾽ ἰχϑύσι 
χρῶνται τροφῇ. χαὶ τὰ μὲν ϑηρευτιχά, τὰ δὲ ϑησαυριστιχὰ τῆς Tpo-25 

14 ons ἐστί, τὰ δ᾽ οὔ. || χαὶ τὰ μὲν οἰχητιχὰ τὰ δὲ ἄοιχα, οἰχητιχὰ μὲν 
οἷον ἀσπάλαξ, μῦς, μύρμηξ, μέλιττα, ἄοιχα δὲ πολλὰ τῶν ἐντόμων 


2. αὐτῶν Ca Ald. 5. γὰρ καὶ ὅ. PDaAld.Sch. ἄλλως ΑΙ. 


9. μονωτιχὰ 


PArCam Sch. 11. antedyeX. add ἐστι δὲ et dein om. οὖν Ῥ 3. 13. τῶν] 
χαὶ τῶν ΑΔ 8, omPD® 18. ἡγεμόνας et γέρανοι PD? pevomAld. 19. Aye- 
μόνας PDa post δὲ add χαὶ μυρία ἄλλα codd. etedd. omn. 22. μυῶν Ald. 
23.7) xat P ὀλίγοις ἄλλοις P, ἄλλοις ὀλίγοις AC® Ald.Edd. omn. 27. post 


ὑρμηξ add μυῖα PDam 
υ. pt ἱ N 


ein Beleg dafür gelten soll, indem die 
Robbe zwar auch ein Schwimmthier, aber 
kein νευστιχὸν μόνον ist. 

11. ἐπαμφοτερίζει) Gaza vitam aliae 
ancipitem degunt ut eaedem modo socie- 
tate modo solitudine gaudeant'. S. VIII 
$ 11. »Sie haben Theil an einigen Eigen- 
schaften der einen und an anderen der 
anderen Thierklasse.« 

(rat τῶν μοναδιχῶν] Sch. cur. sec. p. 
279 hat gezeigt, dass diese Worte nl 


sind, da die μονωτιχά oder μοναδικά nicht 
πολιτιχά sein können. Wir haben sie als 
unechte eingeschlossen. 

12. [χαὶ μυρία ἄλλα] Da der »politi- 
schen« Thiere nur wenige sind, so sind 
die vorgeschriebenen Worteunrichtig: wir 
haben sie deshalb getilgt; wir vermuthen, 


.dass μυρία aus dem Worte ΟΡ sei- 


nen Ursprung hat. Guil. hat an deren 


Stelle ‚locustas'. 


I Cap. 1.] 199 


die mit Flughäuten versehenen können laufen und die Fledermaus hat 
Füsse [und die Robbe Stummel von Füssen]. Unter den Vögeln giebt es 
welche mit schwachen Füssen, welche deswegen » Ohnefuss« heissen : 
dieser Vogelhat aber tüchtige Flügel. Und auch seine Verwandten haben 
tüchtige Flügel aber schwache Füsse, wie die Rauchschwalbe und die 
Uferschwalbe. Denn alle diese sind in der Lebensweise und den Flug- 
werkzeugen einander ähnlich und sind im Aussehen wenig von einander 
abweichend. [Der »Ohnefuss« zeigt sich zu jeder Jahreszeit, die Ufer- 
schwalbe aber bloss bei Sommerregen, denn um diese Zeit wird sie 
gesehen und gefangen, überhaupt aber ist dieser Vogel selten.] Zu bei- 
dem, zum Gehen und zum Schwimmen geschickt sind viele Thiere. 
Nächstdem giebt es folgende Unterschiede in Absicht auf die Lebens- 11 
weise und die Verrichtungen. Ein Theil der Thiere lebt gesellschaftlich, 
andre vereinzelt, sowohl von den Gehenden, als Fliegenden, als Schwim- 
menden, andre leben bald in dem einen, bald in dem andern Zustande. 
Und von beiden, den gesellschaftlich und den einzeln lebenden giebt es 
solche, die Gemeinschaften bilden, und andre, die zerstreut leben. 
Gesellschaftlich leben z. B. von den Vögeln die Sippe der Tauben, Kra- 
niche und Schwäne, keiner dagegen von den Raubvögeln ist gesell- 
schaftlich — ferner von den Wasserthieren viele Fischarten, wie die 
sogenannten Zugfische, die Thunfische, Pelamyden und Amien. Der 
Mensch aber lebt in beiderlei Zuständen. Gemeinschaften bilden die- 12 
jenigen, welche alle zusammen an einer gemeinsamen Arbeit beschäftigt 
sind, dies thun aber nicht alle gesellschaftlich lebenden Thiere. Der- 
gleichen sind der Mensch, die Biene, die Wespe, die Ameise, der 
Kranieh und sie haben entweder einen Anführer oder sind ohne Ober- 
haupt: die-Kraniche und die Bienen z. B. stehen unter einem Anführer, 
die Ameisen dagegen [und unzählige andre] haben kein Oberhaupt. 
Und sowohl die gesellschaftlich, als die vereinzelt lebenden bleiben 13 
entweder an ein und demselben Wohnplatze oder verändern denselben. 
Alsdann leben die einen von Fleisch, die andern von Früchten, noch 
andre von Allerlei, und manche haben ihre eigenthümliche Nahruug, 
wie die Bienen und Spinnen. Jene nämlich nehmen Honig und einige 
andere süsse Stoffe als Nahrung zu sich, die Spinnen aber leben von der 
Fliegen-Jagd, andre Thiere leben nur von Fischen. Ferner sind manche 
Thiere dazu gemacht, ihre Nahrung zu erjagen, manche sie aufzusam- 
meln, andern fehlen diese Eigenschaften. Ferner halten sich die Thiere 14 
entweder in Wohnungen auf oder nicht; zu den ersteren gehören der 
13. ἐχτοπιστιχά] Gaza setzt hinzu müssiger, offenbar aus einem Marginale 
‚statuto tempore'. entstandener Zusatz. 


ὀλίγοις) welches ausser 1) ἃ alle Hand- 14. ἄοιχα δὲ] Sch. schliesst aus Al- 
schriften und Ausgaben haben, ist ein bertus, dass μυῖα, welches 3 Hdschrr. 


200 [I Cap. 1. 


χαὶ τῶν τετραπόδων. ἔτι τοῖς τόποις τὰ μὲν TpwyAoöutızd, οἷον 
σαύρα, ὄφις. τὰ δ᾽ ὑπέργεια, οἷον ἵππος, χύων. χαὶ τὰ μὲν τρὴμα- 
τώδη τὰ δ᾽ ἄτρητα. χαὶ τὰ μὲν νυχτερόβια. οἷον γλαύξ, νυχτερίς. τὰ 
156 ἐν τῷ φωτὶ ζῇ. || ἔτι δὲ ἥμερα χαὶ ἄγρια, χαὶ τὰ μὲν del, οἷον 
cc ν ὙἸΔΉΣ > aller « Ὁ τ “ ἀηδαλις: N 
ἄνϑρωπος χαὶ ὀρεὺς ἀεὶ ἥμερα, τὰ ὃ ἄγρια, ὥσπερ πάρδαλις χαὶς 
λύχος: τὰ δὲ χαὶ ἡμεροῦσϑαι δύναται ταχύ, οἷον ἐλέφας. ἔτι ἄλλον 

[ £ Er \ Υ ΧΑ Ὁ Kin) 2 Fin iz 

τρόπον᾽ πάντα γὰρ ὅσα ἥμερά ἐστι γένη, χαὶ ἄγριά ἐστιν, οἷον Im- 

‚ r [4 “ " \ Ἁ [4 

16 ποι, βόες, ὕες, πρόβατα, αἶγες, χύνες. || χαὶ τὰ μὲν bopnrızd, τὰ δὲ 

ἄφωνα, τὰ δὲ φωνήεντα, χαὶ τούτων τὰ μὲν διάλεχτον ἔχει τὰ δὲ 

ἀγράμματα, χαὶ τὰ μὲν χωτίλα τὰ δὲ σιγηλά, τὰ δ᾽ ὠδιχὰ τὰ δ᾽ τὸ 

Al: Air } γὸ ; ; ir U ; | ! Y \ 

ἊΝ \ 4 4 

ἄνῳδα' πάντων δὲ χοινὸν τὸ περὶ τὰς ὀχείας μάλιστα ἀδειν χαὶ ass 

λαλεῖν. χαὶ τὰ μὲν ἄγροιχα ὥσπερ φάττα, τὰ δ᾽ ὄρεια ὥσπερ ἔποψ, 
ιτ τὰ δὲ συνανϑρωπίζει οἷον περιστερά. || χαὶ τὰ μὲν ἀφροδισιαστιχὰ οἷον 

τὸ τῶν περδίχων χαὶ ἀλεχτρυόνων γένος, τὰ δὲ ἁγνευτιχὰ οἷον τὸ 
τῶν χοραχοειδῶν ὀρνίϑων γένος ταῦτα γὰρ σπανίως ποιεῖται τὴν 15 
ὀχείαν. χαὶ τῶν ϑαλαττίων τὰ μὲν πελάγια, τὰ δὲ αἰγιαλώδη, τὰ δὲ 
πετραῖα. ἔτι τὰ μὲν ἀμυντιχὰ τὰ δὲ φυλαχτιχά: ἔστι d ἀμυντιχὰ 

\ Ω͂ 2 [4 IN [4 Pi [4 \ \ ᾿ \ 
μὲν ὅσα 7) ἐπιτίϑεται ἢ ἀδιχούμενα ἀμύνεται, φυλαχτιχὰ δὲ ὅσα πρὸς 
τὸ μὴ παϑεῖν τι ἔχει ἐν αὑτοῖς ἀλεωράν. 

Διαφέρουσι δὲ xal ταῖς τοιαῖσδε διαφοραῖς χατὰ τὸ ἦϑος. τὰ 30 
μὲν γάρ ἐστι pda χαὶ δύσϑυμα χαὶ οὐχ ἐνστατιχά, οἷον βοῦς, τὰ δὲ 
ϑυμώδη, χαὶ ἐνστατιχὰ χαὶ ἀμαϑῆῇ, οἷον ὗς ἄγριος, τὰ δὲ φρόνιμα χαὶ 
S ’ r Υ 7 ων γον ἃ ἋΣ ’ " τον τ € 
δειλά, οἷον ἔλαφος, δασύπους, τὰ δὲ ἀνελεύϑερα χαὶ ἐπίβουλα, οἷον οἱ 
Y u T 2 A \ Be“ es \ > m ᾿ 7 \ \ 
ὄφεις, τὰ δὲ ἐλεύϑερα χαὶ ἀνδρεῖα χαὶ εὐγενῆ, οἷον λέων, τὰ δὲ γεν-' 
ναῖα χαὶ ἄγρια χαὶ ἐπίβουλα, οἷον λύχος" εὐγενὲς μὲν γάρ ἐστι τὸ 36 

4. ἔτι τὰ μὲν ἥ. τὰ δ᾽ ἄγρια Cam., ἔστιν ἥμερα ἄγρια Ald. pr. 

ἄγρια Ῥ])ᾶ οὐ αἰεὶ Os. ; καὶ ἄγρια Ald. 

αἶγες κύνες βόες PDaGaza Ald. 


5. τὰ ὃ ἀεὶ 

Ἴ οἴ8. οἷον ὕες ἵπποι ἄνϑρωποι πρόβατα 
8. post ὕες add ἄνθρωποι CaAld. Cam., 
ὄνος Pk. 10. post σιγηλά add τὰ δὲ λαλά As Ald. 16. καὶ — πετραῖα om 
Cam, Sch. 19. post ἔχει add τινὰ PDa ἀλεωράν PDi., ceteri ἀλεωρῆν. 
20. post δὲ add xat PD@ Sch. Bk.; praeterea Sch. διαφέρει etom ταῖς 242. ὕς] 
ὄνος Ald. 23. post ἔλαφος add λαγωὸς AA, καὶ λαγὼς Ald., καὶ Sch. οἷον 
ὄφις PDam 24. ἐλευϑέρια Sch. ΒΚ. 


nach μύρμηξ hinzufügen, hinter diesen 
Worten gestanden habe. 

14. τρηματώδη} ist nur durch eine 
Enallage erklärlich, indem auf die Thiere 
bezogen ist, was eigentlich von ihren 
Wohnungen gilt. 

νυχτερίς] Val. Meyer, Thierk. d. A. 

. 147, 
᾽ 15. πάντα --- ἐστιν] Dasselbe sagt 
Hippo von den Pflanzen bei Theophrast, 
hist. plant. 3, 2, 2. Der Zusatz ἄνϑρωποι 


in einigen Hdschrr., Ald. und Gaza, aber 
nicht bei Guil. , ist wegen der kurz vor- 
hergehenden Worte οἷον ἄνϑρωπος .. ἀεὶ 
ἥμερον unzulässig. 

16. διάλεχτον] 5. hist. IV $101u. 107. 

17. ὀχείαν) s. gener. ΠῚ $ 66. 

καὶ τῶν — πετραῖα] Diese Worte hat 
Sch. mit Camot nach χορδύλος an den 
Anfang des $ 7 gestellt. Aber der Gegen- 
satz zu τῶν χερσαίων daselbst, welchen 
Sch. in τῶν ϑαλαττίων finden wollte, liegt 


I Cap. 1.] 201 


Blindmoll, die Maus, die Ameise und die Bienen ; zu letzteren viele 
Inseeten und Vierfüsser. Ferner nach dem Wohnort sind manche Thiere 
Höhlenbewohner,, wie die Eidechsen und Schlangen, andre leben über 
der Erde, wie Pferd und Hund; manche bohren sich Löcher, andre 
nicht. Ausserdem sind manche Nachtthiere, wie die Eule und die Fle- 
dermaus, andere hingegen gehen ihren Verrichtungen am Tage nach. 
Weiter giebt es zahme und wilde Thiere, welche entweder immer in 15 
diesem Zustande, wie z. B. der Mensch und das Maulthier immer zahm, 
der Panther aber und der Wolf immer wild sind; oder welche sich in 
kurzer Zeit zähmen lassen, wie der Elephant. Drittens ist zu bemerken, 
dass alle Thiere, welche zahm sind, auch wild vorkommen, wovon die 
Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Hunde als Beispiel dienen. 
In Absicht auf das Hervorbringen von Tönen machen manche Thiere 16 
Geräusch, andre sind stumm , noch andre mit Stimme begabt: die letz- 
teren haben entweder artieulirte Laute oder nicht; manche sind 
geschwätzig, andre schweigsam , einige zum Gesange geschickt, andre 
nicht; allen aber ist es gemein, hauptsächlich um die Zeit der Begattung 
zu singen und ihre Stimme hören zulassen. Ihren Aufenthalt haben manche 
auf den Feldern, wie die Ringeltaube, andere im Gebirge, wie der Wiede- 
hopf, noch andere in der Nähe der Menschen, wie die Haustaube. 
Paarungssüchtig sind unter anderen die Steinhühner und die Haus- 17 
hühner, dagegen ist bei der Gruppe der rabenartigen Vögel dieser Trieb 
viel geringer, denn sie paaren sich nur selten. Von den Meerthieren 
wiederum leben die einen in der hohen See, die andern an den Küsten, 
noch andere an Felsen. Theils sind die Thiere wehrhaft, theils schutz- 
fähig: wehrhaft heissen solche, welche entweder angreifen oder ange- 
griffen sich vertheidigen, schutzfähige solche, welche gegen Beschä- 
digung ein eignes Vertheidigungsmittel besitzen. 

In Hinsicht auf den Charakter der Thiere zeigen sich folgende 18 
Verschiedenheiten. Manche sind sanft, nicht leicht in Wuth zu bringen, 
noch hartnäckig, wie das Rind, manche dagegen hartnäckig, wüthig 
und ungelehrig, wie das wilde Schwein, andere klug und furchtsam, wie 
der Hirsch und der Hase, wieder andere heimtückisch und hinterlistig, 
wie die Schlangen, dagegen andere offen, tapfer und edel, wie der 
Löwe; manche sind kräftig, wild und hinterlistig, wie der Wolf — edel 


in ἐνύδρων. Dennoch lassen sich auch für 
Schneiders Ansicht gute Gründe an- 
führen. 

zıyd) Weshalb wir dieses Wort mit 


ionische Form herzustellen. Uebrigens 
schreibt ΒΚ. ἀλεώραν part. 687, 29, da- 
gegen ἀλεωράν 019} 28. 

18. ἔλαφος) λαγωός, welches Wort Aa 


PD: hinzufügen, zeigt Gaza’s Uebers. : 
‚quae aliquid in se ipsis praesidii habent’. 

ἀλεωράν] Es ist kein Grund vorhan- 
den, hier um der Hdschrr. willen die 


hinzufügt, ist wohl eine Randerklärung 
von δασύπους, daher mit Recht von Camus 
gestrichen. 


202 [I Cap. 1.2. 3. 


ἐξ ἀγαϑοῦ γένους, γενναῖον δὲ τὸ μὴ ἐξιστάμενον Ex τῆς αὑτοῦ φύ- 
σεως. χαὶ τὰ μὲν πανοῦργα χαὶ χαχοῦργα, οἷον ἀλώπηξ, τὰ δὲ ϑυμιχὰ 
χαὶ φιλητιχὰ χαὶ ϑωπευτιχά, οἷον χύων, τὰ δὲ πρᾶα χαὶ τιϑασσευτιχά, 
οἷον ἐλέφας, τὰ δ᾽ αἰσχυντηλὰ χαὶ φυλαχτιχά, οἷον χήν, τὰ δὲ φϑο-. 
νερὰ zal φιλόχαλα, οἷον ταώς. βουλευτιχὸν δὲ μόνον ἄνϑρωπός ἐστι 
τῶν ζῴων. χαὶ μνήμης μὲν χαὶ διδαχῆς πολλὰ χοινωνεῖ, ἀναμιμνῆ- 
σχεσϑαι δὲ οὐδὲν ἄλλο δύναται πλὴν ἄνϑρωπος. περὶ ἕχαστον δὲ τῶν 
γενῶν τά τε περὶ τὰ ἤϑη καὶ τοὺς βίους ὕστερον λεχϑήσεται δὲ ἀχρι- 
βείας μᾶλλον. 

19 2. Πάντων δ᾽ ἐστὶ τῶν ζῴων χοινὰ μόρια, ᾧ δέχεται τὴν τροφὴν τὺ 
χαὶ εἰς ὃ δέχεται᾽ ταῦτα δ᾽ ἐστὶ ταὐτὰ χαὶ ἕτερα χατὰ τοὺς εἰρημέ- 
νους τρόπους, ἢ zart εἶδος ἢ χαϑ' ὑπεροχὴν 7) xar ἀναλογίαν ἢ τῇ 
ϑέσει διαφέροντα. μετὰ δὲ ταῦτα ἄλλα χοινὰ μόρια ἔχει τὰ πλεῖστα 
τῶν ζῴων πρὸς τούτοις, ἡ ἀφίησι τὸ περίττωμα τῆς τροφῆς: οὐ γὰρ 
πᾶσιν ὑπάρχει τοῦτο. χαλεῖται δ᾽ ἡ μὲν λαμβάνει, στόμα, εἰς ὃ 0815 
δέχεται, χοιλία᾽ τὸ δὲ λοιπὸν πολυώνυμόν ἐστιν. τοῦ δὲ περιττώμας 
τος ὄντος διττοῦ, ὅσα μὲν ἔχει δεχτιχὰ μόρια τοῦ ὑγροῦ περιττώμα- 
τος, ἔχει χαὶ τῆς ξηρᾶς τροφῆς, ὅσα δὲ ταύτης, ἐχείνης οὐ πάντα. 
διὸ ὅσα μὲν χύστιν ἔχει χαὶ χοιλίαν ἔχει, ὅσα δὲ χοιλίαν ἔχει οὐ 
πάντα χύστιν ἔχει. ὀνομάζεται γὰρ τὸ μὲν τῆς ὑγρᾶς περιττώσεως 20 

20 δεχτιχὸν μόριον χύστις, χοιλία δὲ τὸ τῆς τηρᾶς. 3. τῶν δὲ λοιπῶν 
πολλοῖς ὑπάρχει ταῦτά τε τὰ μόρια χαὶ ἔτι 7 τὸ σπέρμα ἀφιᾶσιν" χαὶ 
τούτων ἐν οἷς μὲν ὑπάρχε: γένεσις ζῴων τὸ μὲν εἰς αὑτὸ ἀφιέν, τὸ 
δὲ εἰς ἕτερον. χαλεῖται δὲ τὸ μὲν εἰς αὑτὸ ἀφιὲν ϑῆλυ, τὸ 8 εἰς 
τοῦτο ἄρρεν. ἐν ἐνίοις δ᾽ οὐχ ἔστι τὸ ἄρρεν χαὶ ϑῆλυ: ἡ καὶ τῶν 35 


2 οἱ 8. ϑυμωτιχὰ χαὶ φιλωτιχὰ m Ambr. 5. δὲ χαὶ μόνον οἷον &. Ald. 7. πλὴν 
ὁ ἄ. PD* ἑκάστου Sch. 8. χαὶ δὶ ἀ. Ald. 10. ὃ Ald. 14. πρὸς] προσεχῆ Pk. 
post τροφῆς add χαὶ ἡ λαμβάνει omnes, quae verba Sch. solus seclusit, nos omi- 
simus; damnat Pk. 15. δ᾽ ὃ μὲν Ald. Cs., δὲ ᾧ μὲν Sch. 18. &. περιττώσεως 
Sch. &xetvov Ald. Os. 19. μὲν om Ald, 22. ἀφίησιν PD# Os. 25. εἰς 
ἕτερον &. PD® Sch. &vomm(s. ἡ] ἢ Aa, om PDa " 


yevwvatay] In anderem Sinne gen. I τροφῆς) Nach diesem Worte geben 


ὃ 94 und hist. ΥΙδ 1 undIX ὃ 238. 

19. χοινὰ μόρια] Vgl. part. p. θὅ5», 29, 
wo nur zweierlei Organe, die zur Auf- 
nahme der Nahrung und die zur Aus- 
scheidung, unterschieden werden; hier 
werden dreierlei unterschieden, indem 
die zur Aufnahme dienenden Organe als 
Mund und Magen bezeichnet werden. — 


Die Zusammengehörigkeit oder Homo- _ 


logie der Theile wird im Folgenden also 
auf die Function gegründet — Form, 
Lage, Grösse u. s. w. sind nicht wesent- 
lich für die Bestimmung eines Organs. 


die Hdschrr. χαὶ ἡ ἧ λαμβά: “ει, welche Schn. 
eingeklammert und wir mit der Juntina 
und Camus getilgt haben. Sie sind oflen- 
bar falsch. Sch. irrte aber darin, dass er 
τοῦτο als μόριον interpretirte, während es 
sich auf περίττωμα bezieht. Das folgende 
ἡ μὲν λαμβάνει, aus welchen Worten der 
interpolator jenen falschen Zusatz ent- 
nommen hat, entspricht den am Anfange 
des Paragraphen stehenden Worten ᾧ 
δέχεται. 

οὐ γὰρ πᾶσιν) Was für Thiere A. hier 
im Sinne hat, ist nicht ersichtlich. Er 


I. Cap. 1.2.3.) 203 


heisst nämlich dasjenige, was aus einem tüchtigen Geschlechte stammt, 
kräftig aber, was nicht leicht ausartet. Ferner sind die einen verschla- 
gen und bösartig, wie der Fuchs, andere sind leicht erregbar , anhäng- 
lich und schmeichlerisch, wie der Hund, andere sanft und leicht zu 
zähmen, wie der Elephant, andere schüchtern und immer auf ihrer Hut, 
wie die Gans, andere neidisch und eitel, wie der Pfau. Der Mensch 
allein hat unter allen Thieren die Fähigkeit, mit Ueberlegung zu wollen. 
Gedächtniss und Gelehrigkeit ist vielen Thieren eigen: aber sich auf 
Vergangenes wieder besinnen kann nur der Mensch. Im Einzelnen 
werden die Gewohnheiten und Lebensweisen der verschiedenen Thiere 
später genauer besprochen werden. 


2. Sämmtlichen Thieren gemein sind diejenigen Theile, mit welchen 19 
und in welche sie die Nahrung aufnehmen. Diese sind entweder ein und 
dieselben oder verschieden nach den oben angegebenen Beziehungen und 
unterscheiden sich nach Gestalt, Grösse, Analogie oder Lage. Dann 
haben die meisten Thiere ausserdem gewisse gemeinsame Theile, um 
die Ausscheidung der Nahrung zu entfernen; denn nicht alle haben 
dergleichen. Der Theil nun, womit sie die Nahrung aufnehmen , heisst 
der Mund und derjenige, in welchen sie sie aufnehmen, Magen. Das 
Uebrige, was hierher zu rechnen ist, hat verschiedene Benennungen. Die 
Ausscheidungen nun sind von zweierlei Art. Alle Thiere, welche Behälter 
für die flüssige Ausscheidung haben, haben solche auch für die der 
trocknen Nahrung, aber nicht umgekehrt. Daher haben alle mit einer 
Blase versehenen Thiere auch einen Darm, es haben aber nicht alle, die 
einen Darm besitzen, eine Blase. Der Behälter für die flüssige Ausschei- 
dung heisst nämlich Blase, der für die trockne aber Darm. 3. Uebrigens 20 
besitzen viele Thiere die genannten Theile und ausserdem noch einen, 
womit sie den Samen von sich geben. Von solchen Thieren giebt es 
bei denjenigen, die ein Junges erzeugen, Eines, das den Samen in 
sich und Eines, welches ihn in ein Andres entlässt: was ihn in sich 
selbst hineingiebt, heisst Weibchen und was ihn in dieses hineingiebt, 


könnte höchstens an die ἀχαλῆφαι den- 


Das Femininum ἐχείνης ist durch Attrac- 
ken, doch nimmt er auch bei diesen einen 


tion zu erklären. 


πόρος, Ἢ ἔξω ὑποχωρεῖ 7 τροφή (VII, 
ὃ 22) an. 


πολυώνυμον] Da der Theil vom Magen 
bis zum After immer nur mit ἔντερον be- 
zeichnet wird, so’ ist dieses Wort ver- 
dächtig. 4 


ξηρᾶς τροφῆς] Schn. schrieb &. repır- 
τώσεως. Aber τροφή bedeutet sehr oft 
auch die Ausscheidung, wie gener. 1$24: 
ὁ πόρος τοῦ τῆς ξηρᾶς τροφῆς, und ὃ 25, 
hist. VIII $ 22: ἡ ὑποχωσεῖ ἔξω ἡ τροφή. 


χύστιν — χοιλίαν] Die Gegenüberstel- 
lung des Magens und der Blase ist phy- 
siologisch unhaltbar; sie ist hier nur da- 
durch erklärlich', dass A. keine Vorstel- 
lung von dem complicirten Wege der auf- 
genommenen Flüssigkeit bis zur Harn- 
blase und dem Zusammenhange dieser mit 
der Nierenthätigkeit hatte. 


20. χαὶ τούτων χτλ.) 8. gener. 1 ὃ 4, 
weshalb wir auch nicht mit PD ἕτερον 
schreiben. 


204 [I Cap. 3. 4. 5. 


μορίων τῶν πρὸς τὴν δημιουργίαν ταύτην διαφέρει τὸ εἶδος" τὰ μὲν 

γὰρ ἔχει ὑστέραν τὰ δὲ τὸ ἀνάλογον. ὅσα μὲν οὖν ἀναγχαιότατα 

μόρια τοῖς ζῴοις τὰ μὲν πᾶσιν ἔχειν συμβέβηχε τὰ δὲ τοῖς πλείστοις, 
ως δὲ , 

ταῦτ ἐστίν. 

21 Πᾶσι δὲ τοῖς ζῴοις αἴσϑησις μία ὑπάρχει χοινὴ μόνη ἣ ἁφή. 
ὥστε χαὶ ἐν ᾧ αὕτη μορίῳ γίνεσϑαι πέφυχεν, ἀνώνυμόν ἐστιν᾽ τοῖς 
ὑὲν γὰρ ταὐτὸ τοῖς δὲ τὸ ἀνάλογόν ἐστιν. 4. ἔχει δὲ χαὶ ὑγρότητα πᾶν 
ζῷον, ἧς στερισχόμενον 7) φύσει ἢ βίᾳ φϑείρεται. ἔτι ἐν ᾧ γίγνεται. 
τοῦτο ἄλλο. ἔστι δὲ ταῦτα τὸ μὲν αἷμα τὸ δὲ φλέψ, τοῖς δὲ τὸ ἀνά- 

22 λογον τούτων᾽ ἔστι ὃ ἀτελῇ ταῦτα, οἷον τὸ μὲν Is τὸ δ᾽ ἐχώρ. || ἣ τὸ 
υὲν οὖν ἁφὴ ἐν ὁμοιομερεῖ ἐγγίνεται μέρει, οἷον ἐν σαρχὶ 7) τοιούτῳ 
τινί, καὶ ὅλως ἐν τοῖς αἱματιχοῖς, ὅσα ἔχει αἷμα τοῖς 6 ἐν τῷ ἀνά- 
λογον, πᾶσι δ᾽ ἐν τοῖς ὁμοιομερέσιν. αἱ δὲ ποιητιχαὶ δυνάμεις ἐν τοῖς 
ἀνομοιομερέσιν, οἷον N τῆς τροφῆς ἐργασία ἐν στόματι χαὶ ἣ τῆς 
χινήσεως τῆς χατὰ τόπον ἐν ποσὶν 7) πτέρυξιν N τοῖς ἀνάλογον. 15 

23 Πρὸς δὲ τούτοις τὰ μὲν ἔναιμα τυγχάνει ὄντα, οἷον ἄνϑρωπος 

χαὶ ἵππος καὶ πάνϑ' ὅσα 7) ἄποδά ἐστι τέλεα ὄντα ἣ δίποδα ἢ τετρά- 

ποδα, ad ἄναιμα, οἷον μέλιττα χαὶ σφὴξ καὶ τῶν ϑαλαττίων σηπία χαὶ 
χάραβος χαὶ πάνϑ᾽ ὅσα πλείους πόδας ἔχει τεττάρων. ὅ. χαὶ τὰ μὲν ζῳο- 

τόχα τὰ δὲ φοτόχα τὰ δὲ σχωληχοτόχα᾽ ζῳοτόχα μὲν οἷον ἄνϑρωπος χαὶ 20 

ἵππος χαὶ φώχη χαὶ τὰ ἄλλα ὅσα ἔχει τρίχας, καὶ τῶν ἐνύδρων τὰ χητώ-- 189 


2. ἀναγχαῖα ὄντα Ald. 6. καὶ αὐτὴ ἐν ᾧ Ald.; ἐν ᾧ μορίῳ ἁπτιχὰ γίν. de 
conj. Pk. rtoörw Pk. γενέσϑαι Ald. Cs. Sch. 9. τοῦτο τοῖς μὲν αἷμα καὶ 
φλέψ auctore Gaza Cs. Sch. Di. ; τοῦτο τοῖς μὲν αἷμα τοῖς δὲ φλέψ codd. et δὲ 
χαὶ φλέψ Ald., τοῦτο τοῖς μὲν αἱματικοῖς Pk. 10. ὧν τὸ μ. Pk. 1%] Gaza et 
edd., ἰὸς codd. Ald. 11. τοιούτων Ald. Cs. Sch. 12. τοῖς δὲ τὸ ἀν. 
Ald. Sch. 13. δὲ τοῖς Ald. post opor. add αἴσϑησιν ταύτην εἶναι δῆλον 
Ald. Cs. Sch. 19. post ἔχει add τῶν PDam; 


21. πᾶσι --- £otıv.) d.h. für das Organ 
des Gefühls im Thierreiche giebt es keinen 
emeinsamen Namen durch das ganze 
'hierreich, indem die Theile, an welche 
es gebunden ist, in den verschiedenen 
Thierklassen verschiedene Namen haben. 
de partib. II, 1 p. 647, 18 wird allerdings 
ἡ σὰρξ χαὶ τὸ ταύτῃ ἀνάλογον geradezu = 
das αἰσϑητήριον τῆς ἁφῆς hingestellt, doch 
scheint dem ibid. p. 656, 35 zu widerspre- 
chen, eine Stelle, die allerdings an sich 
unklar ist (cf. Frtzs p. 281 Anm. 56.) 
ταῦτα τὸ μὲν αἷμα τὸ δὲ φλέψ] Nur mit 
diesen Aenderungen wird die Stelle ver- 
ständlich. Dass τοῦτο nicht stehen bleiben 
kann, wo von zweien αἷμα und φλέψ die 
Rede ist, nachdem kurz vorher der Be- 
hälter der Flüssigkeit als ein anderes’, 


τοῦτο ἄλλο, bezeichnet worden, ist gewiss. 
Ebensowenig darf man mit Gaza αἷμα 
χαὶ φλέψ schreiben, da diese Theile hier 
nicht zu &@inem verbunden werden 
konnten; denn es folgt sogleich wieder 
τούτων und ταῦτα, und es wäre höchst 
wunderlich, Blut’ und Ader’ hier zu- 
sammenzufassen. Da nun alle Hdschrr. 
Ald. und Guil. τοῖς δὲ φλέψ bieten, so 
schien uns die Veränderung τὸ μὲν — τὸ 
δέ um so eher zulässig, als das folgende 
τοῖς δὲ τὸ ἀν. erklärt, wie aus jenen Wor- 
ten τοῖς μὲν — τοῖς δέ entstanden ist. 

τὸ μὲν is) Gaza alterum fibra dieitur’. 
A. meint damit die faserähnlichen Be- 
hälter der Flüssigkeit in den niederen 
Thierklassen. S. hist. III ὃ 48: ἵνες ἀντὶ 
φλεβῶν; cf. hist. III $ 53, wo damit 


I Cap. 3. 4. 5.] 205 


Männchen; bei manchen giebt es gar nicht Männchen und Weibchen. 
Daher ist auch die Form der zu dieser Verrichtung dienenden Theile 
verschieden, indem manche eine Gebärmutter, andre einen entsprechen- 
den Theil haben. Dies also sind die nothwendigsten Theile der Thiere, 
von denen manche allen Thieren, andre aber nur den meisten zukommen. 

Alle Thiere haben einen einzigen allen gemeinsamen Sinn, nämlich 21 
das Gefühl, daher auch der Theil, welchem es innewohnt, ohne Namen 
ist. Bei einer Anzahl Thiere ist dieser Theil ein und derselbe, bei andern 
ein analoger. 4. Ferner haben alle Theile eine Flüssigkeit und gehen zu 
Grunde, wenn sie dieselbe auf natürlichem Wege oder gewaltsamer 
Weise verlieren, so wie auch ein zweites, worin jene enthalten ist: diese 
sind das Blut und die Ader, und bei andern Thieren, was diesen ent- 
spricht: dann aber sind sie unvollkommen, indem das Eine nur als Faser, 
das Andre nur als Lymphe erscheint. Das Gefühl nun wohnt in den 22 
gleichartigen Theilen, als etwa dem Fleisch oder dergleichen, überhaupt 
in den blutführenden Theilen bei den mit Blut versehenen Thieren und 
bei den andern in dem Entsprechenden, bei allen aber in den gleich- 
artigen Theilen. Hingegen liegen die auf eine Wirkung gerichteten Ver- 
mögen in den ungleichartigen Theilen, wie die Bearbeitung der Nahrung 
im Munde und das Vermögen der Ortsbewegung in den Füssen, Flügeln 
oder den entsprechenden Theilen. 

Ausserdem sind die Thiere entweder mit Blut versehen, wie der 23 
Mensch, das Pferd und überhaupt alle fusslosen von vollkommener 
Bildung, alle zwei- und alle vierfüssigen, oder blutlos, wie die Bienen, 
Wespen und unter den Meerthieren die Sepien und Krebse und alle, 
welche mehr als vier Füsse haben. 5. Dann sind die Thiere theils leben- 
diggebärende, theils eierlegende, theils würmererzeugende. Lebendig- 
gebärende sind z.B. der Mensch, das Pferd, die Robbe und alle übrigen 


Lymphgefässe oder lockeres Bindege- 
webe gemeint zu sein scheinen. 

22. πᾶσι --- ὁμοιομερέσιν)] So hat Ca- 
mus nach den Hdschrr. die Stelle herge- 
stellt: Schneider’s Widerspruch ist grund- 
los. Der Zusatz der Ald. istein schlechtes 
marginale. Hierzu bemerkt Sch. ‚vgl. 
Anim. 2. 11 p. 422b, 20 An dieser 
Stelle hat A. das Blut und die mit Blut 
erfüllten Fleischtheile deutlich als Organ 
des Gefühls bezeichnet; daher heisst 
weiter unten das Herz der Quell aller 
Sinne, da alle Adern vom Herzen aus- 
gehen. Die Naturforscher vor A. dagegen 
hatten das Gehirn alsden Ausgangspunkt 
aller Adern angesehen. A. und seine 
Zeitgenossen kannten die vom Gehirn 
ausgehenden Empfindungsträger nicht, 
unterschieden wenigstens nicht Nerven 


und Gefässe.’ Dies ist richtig, doch wird 
das Herz auch zugleich als Bewegungs- 
centrum aufgefasst cf. part III c. 3. p. 665, 
12. — Interessant ist es, dass Α. hier 
Empfindung und Bewegung scharf unter- 
scheidet und für jede derselben verschie- 
dene Organe postulirt. Die Abstraction 
der χίνησις κατὰ τόπον scheint nur hier 
vorzukommen. 


23. Die hier folgenden Verschieden- 
heiten der Thiere können nicht als syste- 
matische Eintheilungsprincipien gelten. 
Unter aroda τέλεα ὄντα können nur die 
‚fusslosen’ der höheren Ordnungen des 
Thierreichs verstanden werden. 


σχωληχοτόχα] So heissen die Insecten, 
da A. das Ei derselben nicht kannte oder 
nicht als solches auffasste. 


206 [1 Cap. 5. 


en οἷον δελφίς. zal τὰ χαλούμενα σελάχη. τούτων δὲ τὰ μὲν αὐλὸν 
b) » ἊΨ IN) \ x [4 Yv N 

ἔχει. βράγχια ὃ οὐχ ἔχει, οἷον δελφὶς χαὶ φάλαινα --- ἔχει δ᾽ ὃ μὲν 

\ [4 


δελφὶς τὸν αὐλὸν διὰ τοῦ νώτου, ἣ δὲ ara ἐν τῷ ὑετώπῳ — ‚ta 


δ᾽ 


24 δὲ ἀκάλυπτα βράγχια, οἷον τὰ σελάχη, Ταχεσέ τέ χαὶ βάτοι. | he 


25 


ὃ ῳὸν μὲν τῶν χυημάτων τῶν τελείων, ἐξ οὗ γίγνεται τὸ γινόμενον 5 
ζῷον, ἐχ μορίου τὴν ἀρχήν, τὸ δ᾽ ἄλλο τροφὴ τῷ γινομένῳ ἐστίν᾽ 
σχώληξ δ᾽ ἐστὶν ἐξ οὗ ὅλου ὅλον γίνεται τὸ ζῷον, διαρϑρουμένου χαὶ 
αὐξανομένου τοῦ χυ ἤματος. τὰ μὲν οὖν ἐν αὑτοῖς ὠοτοχεῖ τῶν ζῳοτό- 
χων οἷον τὰ σελάχη, τὰ δὲ ζῳοτοχεῖ ἐν αὑτοῖς οἷον ἄνϑρωπος χαὶ 
ἵππος" εἰς δὲ τὸ φανερὸν τῶν μὲν τελεωϑέντος τοῦ χυήματος ζῷον τὸ 
ἐξέρχεται, τῶν δ᾽ ὠόν, τῶν δὲ σχώληξ. τῶν δ᾽ φῶν τὰ μὲν ὀστραχό- 
δερμά ἐστι χαὶ δίχροα οἷον τὰ τῶν ὀρνίθων, τὰ δὲ μαλακόδερμα χαὶ 
μονόχροα οἷον τὰ τῶν σελαχῶν. χαὶ τῶν σχωλήχων οἱ μὲν εὐϑὺς 
χινητιχοὶ οἱ & ἀχίνητοι. ἀλλὰ περὶ μὲν τούτων ἐν τοῖς περὶ γενέσεως 
δι ἀχριβείας ὕστερον ἐροῦμεν. 

Μ Ἃ.ΔΛ - ' \ \ » [N \ N) \ »ο"΄᾿ 

ἔτι δὲ τῶν ζῳων τὰ μὲν ἔχει πόδας τὰ ὃ χαὶ τῶν 
y 7 \ \ Sr γ ὃς „ Ἔν ΝΥ eh. ’ \ \ 
ἐχόντων τὰ μὲν δύο πόδας ἔχει οἷον ἄνϑρωπος χαὶ ὄρνις μόνα, τὰ δὲ 
τέτταρας οἷον σαύρα χαὶ χύων, τὰ δὲ πλείους οἷον σχολόπενδρα χαὶ 


15 
Ὑ IN 
ἄποδα, 


r / ων] > 7, » IN » ΑΛ m v 
96 μέλιττα᾽ πάντα ὃ ἀρτίους ἔχει πόδας. | τῶν δὲ νευστιχῶν ὅσα ἄποδα, 


2 


ι 


τὰ μὲν πτερύγια ἔχει ὥσπερ ἰχϑύς, χαὶ τούτων οἱ μὲν τέτταρα πτε- 20 

ρύγια, δύο μὲν ἄνω ἐν τοῖς πρανέσι, δύο δὲ χάτω ἐν τοῖς ὑπτίοις οἷον 

χρύσοφρυς χαὶ λάβραξ, τὰ δὲ δύο μόνον, ὅσα προμήχη χαὶ λεῖα οἷον 

ἔγχελυς χαὶ γόγγρος" τὰ ὃ ὅλως οὐχ ἔχει οἷον σμύραινα, ἀλλὰ χρῆ- 
- ,ὔ [dä an c , »ἱ Pur “ ; \ Br - ς ἄν 

ται τῇ ϑαλάττῃ ὥσπερ οἱ ὄφεις τῇ γῇ, χαὶ ἐν τῷ ὑγρῷ ὁμοίως 

2 m \ mu Y \ ’ v r “- x [4 

νέουσιν. || τῶν δὲ σελαχῶν ἔνια μὲν οὐχ ἔχει πτερύγια, οἷον τὰ πλατέα 25 
2. φάλλαινα AR ὅ. γενόμενον et mox 6. Ἰενομέγῳ Ald. Cs. Sch. 171. οὗ ἄλλον 
γίνεται ζ. Ald., οὗ ὅλον ἄλλο γ. ζ. Sch., οὗ ἄλλο γίνεται ὅλου ὅλον ζ. Os. 15. ΟΣ 
λεχτέον AaCaDi. Pk. 19. Ei πόδας add ὅσαπερ ἔχει πόδας PDam 23. σμύ- 
ραινα καὶ ὅσα ἄλλα ΑΔ 0 8 Sch. Bk. Di. Pk. 24. χαὶ ὥσπερ Ar Ald., ὥσπερ καὶ 
Sch. 25. ναίουσιν Aa Ald. 


διὰ τοῦ νώτου] Sch.: ‚graeca dictio 
spatium inter caput et dorsum significat'. 
ir verstehen die Worte so: die Spritz- 


aller hr das Aktie 
— vgl. gener. II ὃ 85 — auseinande 


röhre geht durch den Rücken bis ın die 
Rachenhöhle. Sch. in cur. post. p. 281 
wundert sich, weshalb A. hier von diesen 
zur Zeugung in keiner Beziehung stehen- 
den Theilen spricht, und schliesst daraus 
auf Verschiebung des Textes. Allein die 
vermisste Beziehung ist vorhanden: es 
ist die Rede von den lebendiggebärenden 
Wasserthieren, Walen und Selachiern, 

welche verschiedenen Ordnungen des 
Thierreichs angehören, daher werden sie 
sofort durch das bedeutendste Merkmal 


halten. Die Unterschiede im ζῳοτοχεῖν der 
Selachier und der Säugethiere werden 
schon im folgenden Paragraphen her- 
vorgehoben. Seit der Entdeckung des 
Säugethiereies ist diese Unterscheidun 
nicht mehr durchführbar, doch fehlt 
den Selachiern mit Ausnahme des Mu- 
stelus laevis eine Placentarbildun ? und 
sämmtlichen Selachiern die Bildung 
einer Allantois. $. Stannius Zootomie 
276. 
᾿ 24. ᾧόν --- σκώληξ! Κ΄. gener. ΠῚ $ 80 
54. ὃ 119. 1 ὃ 4. A. sucht hier die Be- 


1 Cap. 5.] 207 


mit Haaren bedeckten, so wie unter den Wasserthieren die Wale, z. B. 
der Delphin und die sogenannten Selachier. Einige von den Walen haben 
eine Spritzröhre aber keine Kiemen , wie der Delphin und die Phalaena 
— der Delphin hat die Spritzröhre am Rücken, die Phalaena aber an der 
Stirn — dagegen die Selachier, wie die Haien und Rochen unbedeckte 
Kiemen. »Ei« nennt man einen derartigen vollkommenen Keim, aus wel- 24 
chem das sich bildende Junge dergestalt entsteht, dass ein Theil desselben 
als Anlage, der andre zur Ernährung desselben dient: »Wurm« dagegen 
nennt man ihn, wenn aus dem Ganzen das ganze Junge durch die Glie- 
derung und das Wachsthum des Keims wird. Ein Theil der Lebendig- 
gebärenden erzeugt erst in sich Eier, wie die Selachier, der andre 
erzeugt in sich lebendige Junge, wie der Mensch und das Pferd. Nach 
aussen tritt nach der vollständigen Ausbildung des Keimes bei den Einen 
ein lebendiges Junges, bei den Andern ein Ei, bei noch Andern ein 
Wurm. Die Eier sind entweder hartschalig und zweifarbig, wie die der 
Vögel, oder weichschalig und einfarbig, wie die der Selachier und die 
Würmer sind entweder von Anfang an bewegungsfähig oder unbeweglich. 
Hierüber wird indess später in der Zeugungs- und Entwickelungs- 
geschichte genauer zu sprechen sein. 

Ferner haben manche Thiere Füsse, andre nicht und zwar haben 25 
sie entweder zwei Füsse, wie der Mensch und die Vögel allein, oder vier, 
wie die Saurier und der Hund, oder mehr als vier, wie die Skolopendren 
und die Bienen; alle aber haben eine gerade Zahl von Füssen. Die 26 
fusslosen Schwimmthiere haben entweder Flossen, wie die Fische, 
und zwar die einen vier, zwei oben auf der Rücken- und zwei unten 
auf der Bauchseite, wie die Dorade und der Seebarsch, die andern, 
nämlich die langen und glatten, wie der Aal und der Meeraal, nur zwei. 
Noch andre haben überhaupt keine, wie dieMuräne, sondern sie machen 
es im Wasser wie die Schlangen auf dem Lande und schwimmen in dem 
flüssigen Elemente mit ähnlichen Bewegungen. Einige Selachier haben 27 
keine Flossen, wie die breiten und geschwänzten, die Roche und die 


griffe von Entwickelung und Metamor- 
phose zu sondern. 

za σελάγη] Von den Selachiern legen 
die Rajae Eier. v. d. Hoeven, Zoologie 
Il p. 71. 

σελαχῶν] Gaza chartilaginea, vermes- 
que pariunt, vermes item continuo mo- 
biles', las also noch zal σχωληχοτόχα. 
ner s. gener. III $ 84. hist. V 

25. σαύρα χαὶ χύων] Ein schlagendes 
Beispiel, dass A. hier keine systematische 
Eintheilung zu geben beabsichtigt. 

26. τέτταρα πτερύγια] Aristoteles hat 
beiden Fischen immer nurdie paarigen 


Flossen berücksichtigt. Darin findet das 
folgende τὰ δ᾽ ὅλως οὐχ ἔχει seine Erledi- 
gung. cf. Thierverzeichniss IV Nr. 48, 

σμύραινα ἀλλὰ] deincessu an, p.707b, 31. 
πλὴν ἔνια μὲν τῶν ἐνύδρων τῶν τοιούτων 
οὐδὲν ἔχει πτερύγιον, οἷον αἱ μύραιναι ἀλλὰ 
χρῆται τῇ ϑαλάττῃ ὥσπερ οἱ ὄφεις τῇ γῇ χαὶ 
τῇ ϑαλάττῃ. νέουσι γὰρ οἱ ὄφεις ὁμοίως χαὶ 
ὅταν κινῶνται ἐπὶ τῆς γῆς, etwas vollstän- 
diger als hier. Desgleichen Plinius IX 73: 
‚haec omnia flexuoso corporum impulsu 
ta mari utuntur ut serpentes terra.’ Diese 
Stellen reichen zur Feststellung des Tex- 
tes hin, den nur Camus richtig beur- 
theilt hat. 


Ξ 


208 


[I Cap. 5. 


χαὶ χερχοφόρα ὥσπερ βάτος χαὶ τρυγών, ἀλλ᾽ αὐτοῖς νεῖ τοῖς πλάτε- 
σιν᾽ βάτραχος δ᾽ ἔχει, χαὶ ὅσα τὸ πλάτος μὴ ἔχει ἀπολελεπτυσμένον. 
ὅσα δὲ δοχεῖ πόδας ἔχειν, χαϑάπερ τὰ μαλάχια, τούτοις νεῖ χαὶ τοῖς 
πτερυγίοις, χαὶ ϑᾶττον ἐπὶ χύτος, οἷον σηπία χαὶ τευδὶς, [χαὶ πολύ- 


ποὺς" βαδίζει δὲ τούτων οὐδέτερον, ὥσπερ πολύπους. τὰ δὲ σχλη- δ 19 


ΓΝ v4 ’ m ) 4 -» ‚ u Ὸ ΕΣ ΄ 
ρύδερμα οἷον χάραβος τοῖς οὐραίοις νεῖ, τάχιστα ὃ ἐπὶ τὴν χέρχον 
τοῖς ἐν ἐχείνῃ πτερυγίοις χαὶ ὁ χορδύλος τοῖς ποσὶ χαὶ τῷ οὐραίῳ. 


’ [4 


Υ͂ ὦ ΜΚ τ , \ ) m ς Χ > mw ὯΔ 
28 ἔχει ὃ ὅμοιον γλάνει τὸ οὐραῖον, ὡς μιχρὸν εἰχάσαι μεγάλῳ. || τῶν δὲ 

᾿ m \ \ ἃ ΕΥΡΣ T 2 \ 4 \ / E \ S\ λ \ 
πτηνῶν TA μὲν πτερωτά ἐστιν οἷον ἀετὸς χαὶ ἱέραξ, τὰ δὲ πτιλωτὰ 
οἷον μέλιττα χαὶ μηλολόνϑη, τὰ δὲ δερμόπτερα οἷον ἀλώπηξ χαὶ 
γυχτερίς. πτερωτὰ μὲν οὖν ἐστὶν ὅσα ἔναιμα, χαὶ δερμόπτερα ὡσαύ- 
τως᾿ πτιλωτὰ δὲ ὅσα ἄναιμα οἷον τὰ ἔντομα. ἔστι δὲ τὰ μὲν πτερωτὰ 
χαὶ δερμόπτερα δίποδα πάντα N ἄποδα λέγονται γὰρ εἶναί τινες 
ὄφεις τοιοῦτοι περὶ Αἰϑιοπίαν. τὸ μὲν οὖν πτερωτὸν γένος τῶν ζῴων 


29 ὄρνις χαλεῖται, τὰ δὲ λοιπὰ δύο ἀνώνυμα ἑνὶ ὀνόματι. | 


m ῸἋΝΥ 
τῶν ὃς πτὴ- 


» \ ) ‚ Ἂν \ \ [4 ΤΟΣ Y N J 2 ’ \ 

νῶν μὲν ἀναίμων δὲ τὰ μὲν χολεόπτερά ἐστιν ---- ἔχει γὰρ ἐν ἐλύτρῳ τὰ 
7 ie ς ͵ Nee / X ΟΣ έλ μ ΄ 

πτερά, οἷον αἱ μηλολόνϑαι χαὶ οἱ χάνϑαροι----, τὰ ὃ ἀνέλυτρα, χαὶ τού- 
των τὰ μὲν δίπτερα τὰ δὲ τετράπτερα᾽ τετράπτερα μὲν ὅσα μέγεϑος 
v Η͂ > f m A! NS, \ 90 “ [4 x » 7 
ἔχει ἢ ὅσα ὀπισϑόχεντρά ἐστι, δίπτερα δὲ ὅσα 7) μέγεϑος μὴ ἔχει ἣ 
ἐμπροσϑόχεντρά ἐστιν. τῶν δὲ χολεοπτέρων οὐδὲν ἔχει χέντρον. τὰ 30 
δὲ δίπτερα ἔμπροσϑεν ἔχει τὰ χέντρα, οἷον μυῖα χαὶ μύωψ χαὶ οἶστρος 
χαὶ ἐμπίς. || πάντα δὲ τὰ ἄναιμα ἐλάττω Ta μεγέϑη ἐστὶ τῶν ἐναίμων 
ζῴων πλὴν ὀλίγα ἐν τῇ ϑαλάττῃ μείζονα ἄναιμά ἐστιν, οἷον τῶν 
μαλαχίων ἔνια. μέγιστα δὲ γίνεται ταῦτα τὰ γένη αὑτῶν ἐν τοῖς 


1. πλατέσι AaCaDaPk. βάτος Cam. Sylb. 
4. ἐπὶ χύτος] ἐπὶ κῆτος AR, τοῖς τοιούτοις Da, 


χαὶ τούτοις μὲν νεῖ Pm Cs. 


3. τὰ Ar; χαὶ τὰ u. PDaAld. edd. 


τοῖς τοιούτοις τὸ χύτος P. ; ϑᾶττον ἐπὶ τοῖς τοιούτοις τὸ χῆτος τούτων οὐδέτερον οἷον 
σ. Ald.; ὃ. ἐπὶ τοῖς τοιούτοις τὸ χῆτος τούτων ἑχάτερον οἷον σ. Cam. cum bas.; 


ϑᾶττον ἐπὶ τὸ χύτος Sch. 
Cs. Sch. 6. τὰ δ᾽ ἐπὶ Ald. 
τινες ὄφ. Di. 15. 
λύτρῳ Ald. 


27. ἀλλ᾽ — midresw.) S. part. p. 695b, 
17 und p. 696, 25. Aristoteles hatalso die 
Brust- und Bauchflossen mancher Rochen 
übersehen oder nicht als solche erkannt. 
— Dass bei Aristoteles an eine systema- 
tische Eintheilung der Fische nach den 
Flossen nicht zu denken sei, hat Meyer 
(Thierkunde p. 276 u. f.) nachgewiesen. 

ἀπολελεπτυσμένον)] Dahin würden die 
Pristides und Rhinobatides (Müller und 
Henle) zu rechnen sein, bei welchen die 
Brust- und Bauchflossen deutlich abge- 
setzt sind, und welche einen dünnen 


ante ἑνὶ add ἐν AaCaDa Ald. 
22. τῷ μεγέϑει PDam 


5. δὲ τούτων ἑχάτερον Α8 0, δὲ τὰ τῶν ἑχατέρων Ald. 
13. δίποδα δ᾽ ἅπαντα ΑΔ 08 Ald. 


14. τοιοῦτοί 
16. κουλεόπτερα Ald. 
24. μείζονα PDa 


Schwanz haben. βάτραχος (Lophius 
catorius) ist νἀ τ Ἢ kein Selachier. 
Cf. Müller und Henle, Plagiostomen 1838, 
p- 105 u. ἢ. 

ὅσα δὲ — τευϑίς) Wir haben diese 
Stelle, welche in den Hdschrr. so viele 
Varianten aufweist, so geschrieben, wie 
sie Bk. und Bmk. gestaltet haben, und 
nur χαί nach χαϑάπερ getilgt, ohne doch 
die Richtigkeit dieser Lesart ve 
zu wollen. Die Worte ἐπὶ χύτος be- 
deuten dasselbe, wie IV ὃ 6 ἐπὶ τὴν χα- 
λουμένην χεφαλήν. cf. Aubert, Cephalo- 


15- 


I Cap. 5.] 209 


Pastinaka, sondern sie schwimmen mit Hülfe ihres breiten Leibes. Der 
Seeteufel aber und alle, welche zwar einen breiten aber nicht abge- 
flachten Leib haben, sind mit Flossen versehen. Diejenigen Wasser- 
thiere, denen man Füsse zuschreibt, wie die Weichthiere, schwimmen 
mittelst dieser und der Flossen, und zwar schneller gegen den Leib zu, 
wie die Sepien, Kalmar [und der Polypus]; keines von beiden aber kann 
gehen wie der Polypus. Die Harthäutigen aber, wie der Krebs, schwim- 
men mittelst der Schwanztheile und am schnellsten in der Richtung des 
Schwanzes mit den daran befindlichen Flügelfortsätzen. Der Kordylos 
mit den Füssen und den Schwanztheilen, welche letzteren denen des 
Welses gleichen, so weit sich ein kleines mit einem grossen vergleichen 
lässt. Die Flugthiere haben theils Gefieder, wie der Adler und Habicht, 28 
theils Flügel, wie die Biene und der Mistkäfer, noch andre Flughäute, 
wie der fliegende Fuchs und die Fledermaus. Die mit Gefieder und 
ebenso die mit Flughäuten versehenen gehören zu den Blutthieren, dage- 
gen die mit häutigen Flügeln , wie die Insecten, zu den Blutlosen. Die 
mit Gefieder oder Flughäuten sind sämmtlich zweifüssige oder fusslose 
Thiere: es soll nämlich Schlangen von dieser Art in Aethiopien geben. 
Die Klasse der mit Gefieder versehenen Thiere nennt man Vögel, die 
andern beiden werden nicht mit einem einzigen Namen bezeichnet. 
Die blutlosen Flugthiere sind entweder Scheidenflügler, — sie haben 29 
nämlich die Flügel unter einer Decke, wie die Mistkäfer und die Kan- 
tharoi — oder Nacktflügler, letztere theils Zweiflügler, theils Vierflügler. 
Vierflügler sind alle die, welche eine gewisse Grösse oder hinten einen 
Stachel.haben,, Zweiflügler aber, welche entweder eine geringe Grösse 
oder vorne einen Stachel haben; von den Scheidenflüglern aber hat 
keiner einen Stachel. Die Zweiflügler haben ihren Stachel vorn, wie die 
Fliegen, Blindfliegen, Bremsen und Mücken. Alle blutlosen Thiere haben 30 
eine geringere Körpergrösse, als die Blutthiere: nur im Meere giebt es 
einige wenige Blutlose von beträchtlicher Grösse, wie manche Weich- 
thiere. Die grössten dieser Gruppe finden sich in den wärmeren 


ὄφεις] Für das Vorkommen geflügelter 


poden des Aristoteles p. 14. Die Bewe- 
gung ist nach dem Körper, nicht nach 
en Füssen hin gerichtet. — Die Worte 
χαὶ πολύπους haben wir als unecht einge- 
klammert, weil unmöglich οὐδέτερον ste- 
hen kann, wenn vorher dreigenanntsind. 
. σχληρόδερμα)] So heissen hier - die 
Krebse, im Gegensatze zu den Cephalo- 
poden (μαλάχια) ; sonst heissen sie im Un- 
terschiede von den ὀστραχόδερμα, den 
Schalthieren, μαλαχόστραχα. 
28. ὅσα ἔναιμα] nämlich τῶν πτηνῶν. 
πτιλωτὰ] anderwärts heissen sie auch 
ὁλόπτερα de somno p. 456, 14. de incessu 
710, 4. 713, 4. 


Aristoteles. I. 


Schlangen (Herodot II, 75 u. 76) scheint 
Aristoteles keine Garantie übernehmen 
zu wollen. 

ἀνώνυμα] näml. die δερμόπτερα δίποδα. 
und δερμόπτερα ἄποδα. 

29. μυῖα] Dass hier nicht Musca, son- 
dern wohl die der Stubenfliege sehr ähn- 
liche Stechfliege, Stomoxys calcitrans ge- 
meint sei (Thierverzeichniss VII Nr. 33) 
geht aus hist. IV $ 71 hervor. 


30. μαλαχίων ἔνια] cf. hist. IV ὃ 1. 
Aubert Bepbaloroden p- 6. 


14 


210 πο ήνθ.Ὁ 


ἀλεεινοτέροις, καὶ ἐν τῇ ϑαλάττῃ μᾶλλον ἢ ἐν τῇ γῇ χαὶ ἐν’ τοῖς 

31 γλυχέσιν ὕδασιν.  χινεῖται δὲ τὰ χινούμενα πάντα τέτταρσι σημείοις 
7) πλείοσι, τὰ μὲν ἔναιμα τέτταρσι μόνον, οἷον ἄνϑρωπος μὲν χερσὶ 
δυσὶ χαὶ ποσὶ δυσίν, ὄρνις δὲ πτέρυξι δυσὶ χαὶ ποσὶ δυσί, τὰ δὲ τετρά-. 
moda χαὶ ἰχϑύες τὰ μὲν τέτταρσι ποσίν, οἱ δὲ τέτταρσι πτερυγίοις. 5 
ὅσα δὲ δύο ἔχει πτερύγια ἢ ὅλως μὴ οἷον ὄφις, τέτταρσι σημείοις 
οὐϑὲν ἧττον" αἱ γὰρ καμπαὶ τέτταρες. ἢ δύο σὺν τοῖς πτερυγίοις. ὅσα ἃ 
ἄναιμα ὄντα πλείους πόδας ἔχει, εἴτε πτηνὰ εἴτε πεζά, σημείοις χινεῖ- 
ται πλείοσιν, οἷον τὸ χαλούμεναν ζῷον ἐφήμερον τέτταρσι χαὶ ποσὶ χαὶ 
πτεροῖς τούτῳ γὰρ οὺ μόνον χατὰ τὸν βίον συμβαίνει τὸ ἴδιον, ὅϑεν 1τ0 4008 
χαὶ τὴν ἐπωνυμίαν ἔχει ἀλλ᾿ ὅτι χαὶ πτηνόν ἐστι τετράπουν ὄν. 
πάντα δὲ χινεῖται ὁμοίως τὰ τετράποδα χαὶ πολύποδα: χατὰ διάμε- 
τρον γὰρ χινεῖται. τὰ μὲν οὖν ἄλλα ζῷα δύο τοὺς ἡγεμόνας ἔχει 
πόδας. 6 δὲ χαρχίνος μόνος τῶν ζῴων τέτταρας. 

82 6. Γένη δὲ μέγιστα τῶν ζῴων, εἰς ἃ διήρηται τἄλλα ζῷα, τάδ᾽ 15 
ἐστίν, ἕν μὲν ὀρνίϑων, ἕν δ᾽ ἰχϑύων, ἄλλο δὲ κήτους" ταῦτα μὲν οὖν 
πάντα ἔναιμά ἐστιν. ἄλλο δὲ γένος ἐστὶ τὸ τῶν ὀστραχοδέρμων, ὃ 
χαλεῖται ὄστρεον᾽ ἄλλο τὸ τῶν μαλαχοστράχων. ἀνώνυμον ἑνὶ ὀνό- 
ματι, οἷον χάραβοι χαὶ γένη τινὰ χαρχίνων χαὶ ἀσταχῶν: ἄλλο τὸ 
τῶν μαλαχίων, οἷον τευϑίδες. τε χαὶ τεῦϑοι χαὶ σηπίαι" ἕτερον τὸ τῶν 2. 
ἐντόμων. ταῦτα δὲ πάντα μέν ἐστιν ἄναιμα, ὅσα δὲ πόδας ἔχει, 

88 πολύποδα" || τῶν δ᾽ ἐντόμων ἔνια χαὶ πτηνά ἐστιν. τῶν δὲ λοιπῶν 
ζῴων οὐχέτι τὰ γένη μεγάλα: οὐ γὰρ περιέχει πολλὰ εἴδη ἕν εἶδος, 
ἀλλὰ τὸ μέν ἐστιν ἁπλοῦν αὐτὸ οὐχ ἔχον διαφορὰν τὸ εἶδος, οἷον 

84 ἄνϑρωπος, τὰ δ᾽ ἔχει μέν, ἀλλ ἀνώνυμα τὰ εἴδη. ἔστι γὰρ τὰ τετρά-- 25 
ποδα [xal μὴ πτερωτὰ] ἔναιμα μὲν πάντα. ἀλλὰ τὰ μὲν ζῳοτόχα τά 
ὃ ὠοτόχα αὐτῶν. ὅσα μὲν οὖν ζῳοτόχα πάντα τρίχας ἔχει, ὅσα δ᾽ 


1. ἀλεεινοτάτοις PCa2Da Os. Sch. ΒΚ. 3. τέτρασι codd. Ald. Cs. Sch. 
4. verba ὄρνις — dust ponit Ald. post ποσὶ 7. σὺν οπὶ Ald. sola 9. καὶ 
om PDa 10. τούτῳ] m Cs. Sch. Bk. Di., τοῦτο codd. Bekkeri, ταῦτα Ald. 
15. δέ ἐστι Ald. διαιρεῖται Ald.Cs. post ζῷα adddp'avPDam 23. οὐχέτι 
ἐστὶ PDa, οὐχ ἔστι Cam. Sch. 24. διαφορὰς PDa 25. τετρ. εἴδη PAld., 
τετραποδωείδη ms. 27. ζ. od πάντα PAaDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 


31. σημείοις] S. deincessu p. 704, 10. 32. γένη μέγιστα] Ci. ΤΠ ὃ 61. 
706, 31 χαλῶ γὰρ πόδα μέρος ἐπὶ σημείῳ ὀστρακοδέρμων -- ὄστρεον] d.h. ὀστραχό- 
πεζῷ χινητικῷ χατὰ τόπον. δερμα δὲ die von A. gewählte Bezeich- 


αἱ γὰρ --- πτερυγίοις) Gaza: flexusenim nung, ὄστρεον der in der Sprache übliche 
quaterni iis aguntur, aut bini cum pinnis Name dieser Thiere. | 

binis’. Brachylogisch statt ἢ τέτταρες τοῖς 
οὐχ ἔχουσι FEN, ἢ δύο τοῖς ἔχουσι δύο 
πτερύγια. Vielleicht hat gestanden ἢ δύο, 


33. διαφορὰν τὸ εἶδος) Entweder muss 
man ὃ. τοῦ εἴδους oder mit PD? διαφοράς, 


a en sa lesen. 
δύο δὲ τοῖς πτερυγίοις. 

τέτταρας] 8. deincessu p. 707, 19. 70Tb, 34. Dieser $ ist dadurch interessant, 
5. Ueber die Sache selbst haben wir nichts dasserdas Streben des Autors zeigt,natür- 
in Erfahrung bringen können. liche Abtheilungen zu gewinnen : alle &vaı- 


I Cap. 6.] 211 


Gegenden und zwar mehr im Meere, als auf dem Lande und im süssen 
Wasser. Alle Thiere, die Bewegung haben, bewegen sieh von vier oder 31 
mehreren Punkten aus; die Blutthiere nur von vier, wie der Mensch mit 
zwei Händen und zwei Füssen, die Vögel mit zwei Flügeln und zwei 
Füssen, die Vierfüssigen mit vier Füssen, die Fische mit vier Flossen. 
Diejenigen aber, welche nur zwei oder gar keine Flossen haben, wie die 
Schlangen, bewegen sich nichts desto weniger von vier Punkten aus. . 
Sie machen nämlich vier Biegungen oder zwei zu den Bewegungen der zwei 
Flossen. Alle Blutlosen dagegen mit mehreren Füssen, mögen sie fliegen 
oder gehen, bewegen sich von mehreren Punkten aus, wie das soge- 
nannte Ephemeron mit vier Füssen und vier Flügeln, ein Thier, welches 
ausser der Eigenthümlichkeit seiner Lebensdauer , von .der es seinen 
Namen hat, auch noch die besitzt, dass es geflügelt und dabei vierfüssig _ 
ist. Alle Vierfüssigen und Vielfüssigen bewegen sich auf ähnliche Weise, 
nämlich übers Kreuz. Mit Ausnahme der Krabbe nun haben alle andern 
Thiere immer zwei vorschreitende Füsse, jene dagegen vier. 

6. Ein Theil der Thiere lässt sich in grosse Abtheilungen bringen; 32 . 
dergleichen sind die Vögel, die Fische, die Wale, welche sämmtlich 
Blutthiere sind. Eine andere Klasse bilden die Schalthiere, gemeinhin 
Muscheln genannt: hierauf die Weichschaligen, für welche es keinen 
gemeinsamen Namen giebt, wie die Langusten und einige Arten Krabben 
und Hummern, alsdann die Weichthiere, wie die Kalmare und Sepien, 
ferner die Klasse der Insecten. Alle die letztgenannten sind blutlos,. 

_ und wenn sie Füsse haben, vielfüssig, unter den Insecten auch manche 

᾿ς geflügelt. Die übrigen Thiere ausser den genannten lassen sich nicht 33 
mehr in grosse Klassen -sondern; denn eine einzelne Abtheilung be- 
greift nicht viele Arten, sondern eine Art ist für sich einfach und ent- 
hält keine Art- Unterschiede, wie der Mensch, andre enthalten zwar 
wieder Arten unter sich, doch ohne dass diese besondre Namen haben. 
Alle Vierfüssigen nämlich [,welche nicht Federn haben], sind zwar: 
alle Blutthiere, aber ein Theil derselben gebiert lebendige Junge, der 
andre legt Eier. Die Lebendiggebärenden unter ihnen haben sämmtlich 


ὧν 
ἮΝ 


μα τετράποδα ζῳοτόχα haben Haare; alle 
ἔναιμα τετράποδα woröxa haben Schild- 
schuppen ; aber nun sind die Schlangen 
ἔγαιμα und wWoröxa und φολιδωτά, aber 
nicht τετράποδα — und die ἔχις passt wie- 
der nicht, denn sie ist ζῳοτόχος --- kurz 
es finden sich immerfort Ausnahmen für 
manche Eigenschaften bei sonst vielfach 
reine Thieren. Cf. de gener. 

Ἣν m, 

un πτερωτὰ] Diese Worte sind hier 
ganz unverständlich und vielleicht aus 
τετράποδα entstanden; es ist nicht abzu- 


sehen, was hier noch für eine Bezeich- 
nung an ihrer ‘Stelle sollte gestanden 
haben. 
πάντα] Die alte Lesart οὐ πάντα. ἰδί 
sinnlos und verdankt ihren Ursprung 
wohl einem gedankenlosen Verbesserer, 
welcher die unten folgenden Worte ra 
ἐν γὰρ ζῳοτοχοῦντα οὐ πάντα τρίχας ἔχει 
im Auge hatte. Denn zu dem ζῳοτόκα ist 


hier zu ergänzen τῶν τετραπόδων χαὶ Evat- 


μων, ebenso wie zu dem folgenden wo- 
τόχα, dem diese Ergänzung offenbar un- 
entbehrlich ist. 


14 * : 


212 


I Cap. 6. 


ῳοτόχα φολίδας" ἔστι ὃ ἡ φολὶς ὅμοιον χώρᾳ λεπίδος. ἄπουν δὲ 
φύσξι ἐστὶν ἔναιμον πεζὸν τὸ τῶν ὄφεων γένος" ἔστι δὲ τοῦτο φολι- 
ὃν δα ’ b) t \ ὙΜ 2 m Ὑ why 7ὔ 
'δωτόν, ἀλλ οἱ μὲν ἄλλοι φοτοχοῦσιν ὄφεις, ἣ ὃ ἔχιδνα μόνον ζῳο- 
τοχεῖ. τὰ μὲν γὰρ ζῳοτοχοῦντα οὐ πάντα τρίχας ἔχει. χαὶ γὰρ τῶν 
ἰχϑύων τινὲς ζῳοτοχοῦσιν᾽ ὅσα μέντοι ἔχει τρίχας πάντα ζῳοτοχεῖ. ὅ 
τριχῶν γάρ τι εἶδος ϑετέον χαὶ τὰς ἀχανϑώδεις τρίχας, οἵας ol χερ- 
σαῖοι ἔχουσιν ἐχῖνοι χαὶ οἱ ὕστριχες᾽ τριχὸς γὰρ χρείαν παρέχουσιν, 
5 ἀλλ οὐ ποδῶν, ὥσπερ αἱ τῶν ϑαλαττίων. || τοῦ δὲ γένους τοῦ τῶν 
ΤᾺ 4 \ £ v Γ΄. 2 4 ) ͵ Ζὰ 
τετραπόδων ζῴων χαὶ ζῳοτόχων εἴδη μέν ἐστι πολλά, ἀνώνυμα δέ 
ἀλλὰ χαϑ ἔἕχαστον αὐτῶν ὡς εἰπεῖν. ὥσπερ ἄνϑρωπος, εἴρηται λέων, 10 
2 m > 
ἔλαφος; ἵππος, χύων χαὶ τἄλλα τοῦτον τὸν τρόπον. ἔπεστι ὃ ἕν τι 
ὄνομα ἐπὶ τοῖς λοφούροις χαλουμένοις, οἷον ἵππῳ χαὶ ὄνῳ χαὶ ὀρεῖϑι 
\ ’ Ἢ δ), νι \ au 2 ΝΣ 2 τὰ 
. χαὶ γίννῳ [χαὶ ἴννῳ] καὶ ταῖς ἐν Συρίᾳ χαλουμέναις ἡμιόνοις, αἱ 
m > m 5 
χαλοῦνται ἡμίονοι δί ὁμοιότητα, οὐχ οὖσαι ἁπλῶς τὸ αὐτὸ εἶδος" χαὶ 
γὰρ ὀχεύονται χαὶ γεννῶνται ἐξ ἀλλήλων. διὸ χαὶ χωρὶς λαμβάνοντας 15 
ἀνάγχη ϑεωρεῖν ἑκάστου τὴν φύσιν αὐτῶν. 
Ταῦτα μὲν οὖν τοῦτον τὸν τρόπον εἴρηται νῦν ὡς ἐν τύπῳ, γεύ- 
% ᾽ 0) 
ματος χάριν περὶ ὅσων χαὶ ὅσα ϑεωρητέον᾽ ὃι ἀχριβείας ὃ ὕστερον 
ἐροῦμεν, ἵνα Κπρῶτον τὰς ὑπαρχούσας διαφορὰς zal τὰ συμβεβηχότα 
πᾶσι λάβωμεν. μετὰ δὲ τοῦτο τὰς αἰτίας τοὔτων πειρατέον εὑρεῖν. 20 
οὕτω γὰρ 'χατὰ φύσιν ἐστὶ ποιεῖσϑαι τὴν μέϑοδον, ὑπαρχούσης τῆς 
7 “ I, \ - 
ἱστορίας τῆς περὶ ἕχαστον᾽ περὶ ὧν τε γὰρ χαὶ ἐξ ὧν εἶναι δεῖ τὴν 
37 ἀπόδειξιν, ἐχ τούτων γίνεται φανερόν. || ληπτέον δὴ πρῶτον τὰ μέρη 
τῶν ζῴων ἐξ ὧν συνέστηχεν. χατὰ γὰρ ταῦτα μάλιστα χαὶ πρῶτα 


1. φολίδα AaCaDi.; deinceps ἔχει add ceteri 6. 
9. πολλά οὐ δέ om (8 
11. ἔπεστι --- övop.aseripsimus de conj.; ἐπεί ἐστιν ἕν τι γένος xalcodd. 
13. γιννῶ 0% et pr. Aa 

20. λαμβάνωμεν Ald. Cs. Sch. Di. 


8. at PDa; ἐπὶ Pk.; οἱ cett. 
Ald. Cs. 
et edd. χἂν pro xat Pk. 
PDa 17. &v’om PCaDa 
CaDa Ald. Cs. Sch. Bk. 


χῴρᾳ, Gaza, cortex hie loco squamae 
similis potest appellari’; Scal. est autem 
squarra loco similis squamae’, eben so 
Bussem., ohne Sinn. Deutlich, aber un- 
richtig, Strack: ‚die Schildschuppe hat 
übrigens dieselbe Lage wie die Fisch- 
schuppe’, und Camus: ‚£cailles, assez 
semblables par le lieu qu’elles occupent, 
a celles des poissons’. Χώρα steht hier in 
der nicht ganz seltenen ‘Bedeutung von 
μέρος, in dem Sinne ‚squarra est dignitate 
las propinqua’. S. ἃ. W, in Steph. 
Thes. Paris. Cf. de part. p. 691, 15. 

αἱ τῶν] näml. ἀχανϑώδεις τρίχες; ol 
lässt sich nicht beziehen. 

ϑαλαττίων] Die Stacheln der Seeigel 


οἵ γε y. P, ol ey. Da 
10. ἄλλα δὲ x. Aala 


Ivo Ca et pr. Aa, ἴνω 
23. δὲ 


kann man nicht als Füsse ansehen, in- 
dem bei ihnen diesen Dienst die soge- 
nannten Saug-Füsse (ambulacra) ver- 
richten, welche zwischen den Stacheln 
hindurchgesteckt werden; die Stacheln 
selbst können nur als Stützorgane bei 
den Bewegungen der Seeigel dienen. Οἵ, 
z. B. van der Hoeven, Zoolog. I p. 124, 

35. γένους — εἴδη] Da hier die leben- 
diggebärenden Vierfüsser als γένος be- 
zeichnet werden, so sieht man leicht, 
dass unter εἴδη unsere ‚Genera’ — Sch. 
sagt ‚genera media’ — verstanden sind. 
Für die Genera dieser Thiere also, sagt 
A., hat die Sprache keine Namen, son- 
dern nur für die einzelnen Species; irrig 


213 


Haare, die Eierlegenden dagegen Schildschuppen. Die Schildschuppe 
ist aber ihrem Range nach mit der Fischschuppe zu vergleichen. Von 
Natur fusslos ist unter den Blut- und Landthieren die Sippe der Schlan- 
sen, welche Schildschuppen haben. Alle übrigen Schlangen aber legen 
Eier, nur die Otter gebiert lebendige Junge. Denn nicht alle, welche 
lebendige Junge gebären, haben Haare, insofern es auch unter den 
Fischen lebendiggebärende giebt. Alle dagegen mit Haaren versehenen 
Thiere erzeugen lebendige Junge, insofern man auch die Stacheln der 
Landigel und Stachelschweine für eine Art Haare anzusehen hat, da sie 
ihnen als Haare dienen, nicht aber als Füsse, wie dies bei den Seeigeln 
der FalList. Die Klasse der vierfüssigen und lebendiggebärenden Thiere 35 
enthält nun viele Arten, für die es aber keine Namen giebt, sondern ebenso 
wie der Mensch, heisst ein jedes für sich Löwe, Hirsch, Pferd, Hund und 
so weiter. Jedoch ist &in gemeinsamer Namen den sogenannten »Schweif- 
schwänzigen« beigelegt, nämlich dem Pferd, Esel, Maulthier, Zwerg- 
maulesel, Ginnos und den syrischen Mauleseln, welche wegen ihrer 
Aehnlichkeit so heissen , aber nicht schlechthin dieselbe Art sind; denn 
sie begatten sich und zeugen mit einander. Daher ist es nothwendig, 
dass man die Natur eines jeden dieser Thiere im Besonderen betrachte. 
So viel ist nun in allgemeinen Umrissen dargelegt, um vorläufig 36 
anzudeuten, auf wie viele und welche Punkte die Betrachtung sich 
erstrecken müsse. Das Einzelne werden wir später durchgehen : zunächst 
wollen wir die zu Grunde liegenden Unterschiede und das Allen gemein- 
sam Zukommende zu erfassen und darauf die Ursachen davon aufzufinden 
versuchen. Denn so ist es der naturgemässe Gang, indem die Kenntniss 
des Einzelnen die Grundlage bildet. Denn daraus wird hervorgehen, 
worauf die Erklärungen sich erstrecken müssen und woher sie zu ent- 
nehmen sind. Zuerst nun werden wir die Theile, aus denen die Thiere be- 37 
stehen, zu erörtern haben. Denn in ihnen liegen die grössten und ersten 


I Cap. 6.] 


ist, was Camus sagt: on ne les designe genannt werden, hat Sch. gesammelt. 


que par le nom de l'individu’. 

ἔπεστι δ᾽ ἕν τι ὄνομα Emil] Wir haben 
diese Verbesserung in den Text aufge- 
nommen; die alte Lesart wär mehrfach 
unrichtig, einmal weil hier vom γένος 
wegen des vorhergehenden gleichwerthi- 
gen εἶδος die Verbindung ἐστίν — ἐπί un- 
zulässig ist. Der Sinnist: eine Ausnahme 
hievon macht die Sippe der Schweif- 
schwänzigen, wozu die Arten Pferd, 
Esel, Maulesel u. s. w. gehören, für 
welche auch die Sprache diesen gemein- 
samen Namen besitzt, und welche unsern 
Einhufern, Solidungula, entspricht. So 
heisst es τὸ γένος τῶν λοφούρων de gener. 
ΠῚ $ 58 und IV $ 122. 

χαὶ ἴννῳ)] Die Stellen, wo diese Thiere 


Schwerlich ist tvvos mehr als Verderbniss 
aus γίννος ; daher haben wir die vorstehen- 
den Worte eingeschlossen. 

ἐν Συρίᾳ καλούμεναι ἡμίονοι] Der Dzig- 
getai, Equus emionus oder Kulan Equus 


‚onager. 8. Thierverzeichn. I Nr. 19». 


36. Der Gang der Darstellung hat 
zwei Haupttheile: 1) die Verschieden- 
heiten im Thierreiche und die Merkmale 
und Eigenschaften der Thiere aufzufüh- 
ren; 2) diese auf ihre Ursachen zurück- 
zuführen. Zur Voraussetzung hat sie die 
durch Beobachtung erlangte Kenntniss 
von den einzelnen Thieren. 

37. Mit μέδη sind hier die später ὃ 39 
ap μέρη genannten Theile, Kopf, 

rust etc., gemeint. 


214 


(I Cap. 6.7. 


διαφέρει χαὶ τὰ ὅλα, ἣ τῷ τὰ μὲν ἔχειν τὰ δὲ μὴ ἔχειν, 9 τῇ ϑέσει 
χαὶ τῇ τάξει. N) χαὶ χατὰ τὰς εἰρημένας πρότερον διαφοράς, εἴδει χαὶ 
38 ὑπεροχῇ χαὶ ἀναλογίᾳ χαὶ τῶν παϑημάτων ἐναντιότητι. || πρῶτον 
Ἅι \ m γ , 7 A ἘΠῚ ὁ je a \ \ [4 
δὲ υτὰ υυοῦ ἀνθρώπου μέρη ληπτέον: ὥσπερ γὰρ τὰ νομίσματα πρὸς 
- 2 n Er 

τὸ αὑτοῖς ἔχαστοι γνωριμώτατον δοχιμάζουσιν, οὕτω δὴ xal Ev τοῖς 5 
Υ̓ λ Ey mn Ζ ‘ ΄ » ner 
ἄλλοις ὃ ὃ ἄνϑρωπος τῶν ζῴων γνωριμώτατον ἡμῖν ἐξ ἀνάγχης 
h) β ed > " 
ἐστίν. τῇ μὲν οὖν αἰσϑήσει οὐχ ἄδηλα τὰ μόρια ὅμως ὃ ἕνεχεν τοῦ 
un παραλιπεῖν τε τὸ ἐφεξῆς χαὶ τοῦ λόγον ἔχειν μετὰ τῆς αἰσϑήσεως 
λεχτέον τὰ μέρη πρῶτον τὰ ὀργανιχά, εἶτα τὰ ὁμοιομερῆ. 

7. Μέγιστα μὲν οὖν ἐστὶ τάδς τῶν μερῶν. εἰς ἃ διαιρεῖται τὸ τ0 

Ἷ 3 9. 3 ἶ 
m ’ JA j 3 4 

σῶμα τὸ σύνολον, χεφαλή, αὐχήν, τὸ ἀπ αὐχένος μέχρι" αἰδοίων 
αὐὖτοςε ὃ ; λεῖτ γώ ξ 2 ER δύ χέλ ἊΠ Ash 7 \ -᾿ 
χύτος ὃ χαλεῖται ϑώραξ, βραχίονες δύο, σχέλη δύο. χεφαλῆς μὲν οὖν 
ϑέρη τὸ μὲν τριχωτὸν χρανίον χαλεῖται. τούτου δὲ μέρη τὸ μὲν 


7 


πρόσϑιον βρέγμα, ὑστερογενές, 
ε , 


τελευταῖον γὰρ τῶν ἐν τῳ σώματι 


πήγνυται ὀστῶν, τὸ ὃ ὀπίσϑιον ἰνίον, μέσον ὃ ἰνίου χαὶ βρέγματος ıs 
A ς \ \ > \ 2 « > r 5 3 Ὁ ᾿ 
χορυφή. ὑπὸ «μὲν οὖν τὸ βρέγμα ὁ ἐγχέφαλός ἐστιν, τὸ ὃ ἰνίον χενόν. 


EN 


Υ τ΄ ἃ ΄ “ ) \ Ὶ m r ΠΡ" pn 
40 || ἔστι δὲ τὸ χρανίον ἅπαν ἀραιὸν ὀστοῦν, στρογγύλον, ἀσάρχῳ dEp- 12 


ματι περιεχόμενον. ἔχει δὲ ῥαφὰς τῶν μὲν γυναιχῶν μίαν χύχλῳ, 
»Ὕ NY m - γ . ε 
τῶν ὃ ἀνδρῶν τρεῖς εἰς ἕν συναπτούσας ὡς ἐπὶ τὸ πολύ ἤδη ὃ 


\ 


5 κα 2 \ N > N NS 
ὠμμένη ἐστὶ χεφαλὴ ἀνδρὸς οὐδε 


1. χαὶ ὅλα Cam. Sch. 
10. μελῶν AaCa Di. 


2. ἢ χατὰ PDa 
11 et 12. Verba τὸ dr’ — χαλεῖται, quae nos πὰς retra- 


μίαν ἔχουσα ῥαφήν. τοῦ δὲ χρανίου 20 


9. post πρῶτον add μὲν 1)5 Bk.Di. 


ximus, praebent codd. et edd. post σχέλη δύο addito verbo ϑῴώραξ, quod hoc 


“ loco seclusit uneis Di. 


13. τούτῳ δὴ Ald. 


14. ἐμπρόσϑιον PDa Cs. Sch. 


18 et 19. τὸ μὲν — τὸ δὲ Cam. Cs. Sch. 


- πὰ ὅλα] ἃ. ἢ. vergleicht man die 
ganzen Thiere mit einander, so zeigen 
sich die bedeutendsten Unterschiede in 
der An- und Abwesenheit, der Lage u. 
8. w. der Theile. Gaza ‚iis enim potis- 
simum atque inprimis tota quoque ipsa 


inter se differunt. --- εἰρημένας] vgl. $2—4. 


38. A. entscheidet sich also hier für 
Behandlung nach der absteigenden Stu- 
fenfolge, während er bei der Darstellung 
der Entwickelung, hist. Υ ὃ 1, den um- 
geahrsen aufsteigenden Weg wählt. 

iergehter vom besterkannten Vollkom- 
mensten zum Unvollkommensten, dort 
vom Einfachsten zum Complicirtesten. 
ἄνϑρωπος — γνωριμώτατον) Dasisteine 
Illusion, der sich Aristoteles hingiebt, da 


ihm die Anatomie des Menschen viel we- . 


niger bekannt ist, als die der meisten 
Thiere. cf. ὃ 64. 

ὅμως. .] Wir zweifem nicht, dass 
ursprünglich gestanden hat τι τῶν ἐφεξῆς 
χαὶ τοῦ τὸν λόγον, um niehts, was in die 


Reihenfolge gehört, auszulasen, und da- 
mit wir neben der sinnlichen Wahrneh- 
mung auch das begriffliche Verständniss 
der Theile behalten. 

öpyayıza]l Es sind hier nicht solche 
Theile gemeint, die wir Organe nennen; 
die Bedeutung ist nur ra εἰς τὴν ἐργασίαν 
(part. p.647b, 26), denn sie werden anders- 
wo (part. ibid. und 647, 3, hist. IV ὃ 65) 
den αἰσϑητηρίοις und περιττωματιχοῖς ent- 
gegengestellt. Die ὁμοιομερῆ sind ja zu- 
gleich die u ke 

39. αὐχήν ff.) Durch eine Umstellung 
ist diese Stelle, wie wir glauben, herge- 
stellt. Nach deralten Lesart αὐχήν, ϑῴραξ, . 
βραχίονες δύο, σχέλη δύο, τὸ de αὐχένος 
μέχρι αἰδοίων χύτος, ὃ χαλεῖται ϑώραξ und 
der Bekkerschen Interpunetion würde 
ϑώραξ zweimal aufgeführt: daher liess es 
nach αὐχήν Camus weg, Bmk. klammerte 
es ein. Gaza, thoracem eam partem ap- 
pello quae a collo ad pudenda usque 
trunca pertendit'; erlasalsoröd’ ἀπ᾿ aby... 


215 


Unterschiede auch für das Gesammtthier, je nachdem sie nämlich gewisse 
Theile besitzen oder nicht, oder je nach der Lage und Anordnung der- 
selben, oder nach den oben angegebenen Verschiedenheiten, die sieh auf 
Gestalt, Ueberschuss, Analogie und auf Gegensatz der zufälligen Eigen- 
schaften beziehen. Den Anfang muss man mit den Theilen des Menschen 38 
machen. Denn so wie jeder die Münzen nach den Merkmalen prüft, die 
ihm am bekanntesten sind, so ist es auch mit andern Dingen.. Der Mensch 
ist aber natürlich unter allen Thieren uns am meisten bekannt. Die einzel- 
nen Theile sind nun zwar ohne Weiteres wahrnehmbar und bekannt, 
aber um den Faden nicht zu verlieren und die Wahrnehmung mit dem 
Denken in Verbindung zu bringen, wollen wir die Theile auseinander- 
setzen, zuerst die als Werkzeuge dienenden, dann die einfachen gleich- 
artigen Theile. 

7. Die Haupttheile nun, in welche der gesammte Körper zerfällt, 39 
sind Kopf, Hals, zwei Arme, zwei Beine, der zwischen Hals und Scham- 
theilen liegende Leib, welcher Rumpf heisst. Die Theile des Kopfes sind 
folgende: der mit Haaren besetzte heisst Schädel; an diesem unter- 
scheidet man den vorderen Theil als Glatze, welcher später entsteht, 
indem dieser yon allen Knochen des Körpers zuletzt fest wird, den 
hinteren aber als Hinterschädel, ‘und die Mitte zwischen beiden als 
Scheitel. Unter der Glatze liegt das Gehirn, der Hinterschädel aber ist 
leer. Der ganze Schädel ist ein dünner, gewölbter, von einer fleischlosen.40 
Haut umgebener Knochen : derselbe hat bei den Weibern &ine ringsher- 
umgehende, bei den Männern aber gewöhnlich drei in einem Punkte sich 
vereinigende Nähte: doch ist auch schon ein männlicher Schädel ohne 
Nähte beobachtet worden. Scheitel heisst der in.der Mitte des Schädels 


I Cap. 6, 7.] 


χύτος χαλεῖται ϑώραξ. Camus und Bmk. 
darf man nicht folgen; denn dort steht 
ϑώραξ an seiner richtigen Stelle. Entweder 
sind also die Worte τὸ ἀπ᾿ αὐχ.... καλεῖται 
an der Stelle, wo sie stehen, .ein Zusatz 
von fremder Hand, etwa entnommen aus 
de part. p. 686, 24. 6560, 5. 689, 3, oder sie 
standen an der Stelle, .wo wir sie hinge- 
stellt haben, wobei es unentschieden 
bleiben muss, .ob sie von anderer Hand 
an den Rand geschrieben waren, oder ob 
sie von A. selbst dem Worte ϑώραξ zur 
genaueren Bestimmung substituirt waren. 
Wir haben das letztere angenommen. 
βρέγμα] S. gener. II $99. Es wird 
damit also die Gegend der vorderen Fon- 
tanelle gemeint, doch begreift der Aus- 
druck wohl das ganze Schädeldach, Stirn- 
bein und Scheitelbein; bei den mangel- 
haften Kenntnissen des Aristoteles von 
der Östeologie des Schädels ist eine ge- 
naue Begrenzung nicht möglich, und 
haben wir deswegen den bei uns gleich- 


falls nicht scharf zu begrenzenden Aus- 
druck »Glatze« gewählt, der ungefähr die 
Gegend der vorderen Haargrenze be- 
zeichnet. 

ἰνίον χενόν] Diese auffallende, auch 
part. p: 656b, 13 gemachte Angabe kann 
nur entweder in einer unzweckmässigen 
Methode der Excerebration oder in einer _ 
Verwechslung der Schädelhöhle mit’den 
sich z. B. beim Rinde weit nach hinten 
erstreckenden Zitzenbeinzellen und Stirn- 
höhlen ihren Grund haben, wie schon 
Schneider vermuthet hat. 

40. μίαν χύχλῳΙ "Wie A. zu dieser 


Annahme gekommen ist, lässt sich 'gar 


nicht begreifen; die folgende’ Angabe ist 
zwar ungenau, aber entfernt sich doch 
nicht so sehr von dem Thatsächlichen. 
bapty.] Eine Obliteration der Nähte 
des Schädels kommt im höheren Alter 
häufig, im reifen Lebensalter aber auch 
bisweilen vor. Cf. Henle, Handbuch der 
Anatomie I p. 200. 


216 [I Cap. 7. 8. 9. 


χορυφὴ χαλεῖται τὸ μέσον λίσσωμα τῶν τριχῶν. τοῦτο ὃ ἐνίοις 
διπλοῦν ἐστίν: γίνονται γάρ τινες διχόρυφοι, οὐ τῷ ὀστῷ ἀλλὰ τῇ 
τῶν τριχῶν λισσώσει. " 5 
8, Τὸ δ᾽ ὑπὸ τὸ χρανίον ὀνομάζεται πρόσωπον ἐπὶ μόνου τῶν 
ἄλλων ζῴων ἀνϑρώπου: ἰχϑύος γὰρ χαὶ βοὺς οὐ λέγεται πρόσωπον. 5 
προσώπου δὲ τὸ μὲν ὑπὸ τὸ βρέγμα μεταξὺ τῶν ὀμμάτων μέτωπον. 
τοῦτο δὲ οἷς μὲν μέγα, βραδύτεροι, οἷς δὲ μιχρόν, εὐχίνητοι" χαὶ οἷς 
μὲν πλατύ, ἐχστατιχοί, οἷς δὲ περιφερές. εὐήχοοι. 9. ὑπὸ δὲ τῷ μετώπῳ 
ὀφρύες διφυξῖς ὧν αἱ μὲν εὐϑεῖαι μαλαχοῦ ἤϑους σημεῖον, αἱ δὲ 
πρὸς τὴν ῥῖνα τὴν χαμπυλότητ ἔχουσαι στρυφνοῦ, αἱ δὲ πρὸς τοὺς ἵ᾽ 
42 χροτάφους μωχοῦ χαὶ εἴρωνος. || ὑφ αἷς ὀφθαλμοί. οὗτοι χατὰ φύσιν 
δύο. τούτων μέρη ἑχατέρου βλέφαρον τὸ ἄνω χαὶ χάτω. τούτου τρί- 
χες αἱ ἔσχαται βλεφαρίδες. τὸ δ᾽ ἐντὸς τοῦ ὀφθαλμοῦ, τὸ μὲν ὑγρόν, 
ᾧ βλέπει, χόρη, τὸ δὲ περὶ τοῦτο μέλαν, τὸ ὃ ἐχτὸς τούτου λευχόν. 
χοινὸν δὲ τῆς βλεφαρίδος μέρος τῆς ἄνω χαὶ χάτω χανϑοὶ δύο, ὁ μὲν 15 
πρὸς. τῇ bıvt, ὁ δὲ πρὸς τοῖς χροτάφοις᾽ οἱ ἂν μὲν WOL μαχροί, χαχοη- 
ϑείας σημεῖον, ἐὰν ὃ οἷον οἱ χτένες χρεῶδες ἔχωσι τὸ πρὸς τῷ μυχ-᾿ 
"48 τῆρι, πονηρίας. || τὰ μὲν οὖν ἄλλα γένη πάντα τῶν ζῴων πλὴν τῶν 
ὀστραχοδέρμων χαὶ εἴ τι᾿ ἄλλο ἀτελές, ἔχει ὀφθαλμούς: τὰ δὲ ζῳοτόχα 
πάντα πλὴν ἀσπάλαχος. τοῦτον δὲ τρόπον μέν τιν ἔχειν ἂν deln τις, 20 
ὅλως ὃ οὐχ ἔχειν. ὅλως μὲν γὰρ οὔϑ ὁρᾷ οὔτ ἔχει εἰς τὸ φανερὸν 


41 


. 


8. εὔιτχοι. 
11. post εἴ- 


1. ἀλίσσωμα P, καὶ λύσωμα Ald. 8. ἀλισσώσει P, λυσώσει Ald. 
Ca, εὔχοι AR, ϑυμιχοὶ PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. Pk., εὔειχτοι Di. 


pwyos add αἱ δὲ χκατεσπασμέναι φϑόνου Ald. edd. o. 
16. 
τὸ] οἱ PDa 


Ca, om PDa, δύο Ald. Cs. 
χτένες] ἰχτῖνες Di. ἰχτῖνος Pk. 
21. οὐκ ἔχει AR 


41. εὐχίνητοι] Wir halten es für ganz 
unfruchtbar, die kraniologischen und 
physiognomischen Bemerkungen zu be- 
sprechen. 


εὐήχοοι] Diese Conjectur schliesst 
sich, am nächsten an die in Aa und Ca 
überlieferten Worte an und bildet einen 
Gegensatz zu ἐχστατιχοί, den man hier 
erwartet. Zwar heisst es Physiognom. 
p.811b,30 : οἷς δὲ περιφερὲς ἀναίσϑητοι, Δ] οἴη 
dieses Wort wagten wir nicht zu substi- 
tuiren. Die Lesart ϑυμιχοί ist augen- 
scheinlich falsch ; aber weder ἄϑυμοι, was 


Accoramb. £ 734 vorschlug, noch εὔει- 
tor, was Bmk. conjicirte, treffen das 
Richtige. 


eipwvos]) Die in Ald. und allen Aus- 
gaben folgenden Worte αἱ — φϑόνου ha- 
ben wir als unecht getilgt. Nachdem im 
Vorhergehenden alle Richtungen der 


14. ὃ βλ. ῬΏΔ 15.6% 
ὁ δὲ] δύο δὲ PDa Ald. Cs. 11. οἱ 
20. τὸν τρόπον omisso μέν PDa 


Augenbrauen angegeben sind, was sollen 
da noch χατεσπασμέναι bedeuten? über- 
dies müsste es φϑονεροῦ heissen. Da die 
Hdschrr. diese Worte mit dem Vorsatze 
αἱ δ᾽ ὄφρυες nach δέρματος am Schlusse 
des ὃ 43 setzen, wohin sie ebenfalls nicht 
gehören, so muss man sie als einen Zu- 
satz von fremder Hand betrachten. 

42. μέλαν) Wenn die Umgebung der 
Pupille bis zur Sclerotica also die Iris μέλας 
genannt wird, so muss μέλας nicht ge- 
radezu schwarz bedeuten, da die dunkelste 
Iris immer nur dunkelbraun ist. Es fin- 
den sich noch verschiedene Stellen, wo 
μέλας nicht schwarz heissen kann. Aus 
$ 44 ersieht man, dass μέλας hier ein 
Terminus für die Iris ist. Die Benennung 
»Iris« oder »Regenbogenhaut« ist übrigens 
ebensowenig zutreffend. 

οἷον ol κτένες) Von einer Vergleichung 
mit den Kammmuscheln kann hier 


I Cap. 7. 8. 9.] 217 


liegende Haarwirbel, welcher in einzelnen Fällen doppelt ist. Manche 
Menschen haben nämlich zwei Scheitel , nicht in Beziehung auf den 
Knochen, sondern auf die Wirbelung der Haare. 


8. Der unter dem Schädel befindliche Theil heisst allein beim Men- 41 
schen Antlitz, denn bei den Fischen z. B. oder dem Rinde spricht man 
nicht von einem Antlitz. Der unter der Glatze und zwischen den Augen 
liegende Theil des Antlitzes heisst Stirn. Die Menschen mit grosser 
Stirn sind schwerfällig, die mit kleiner beweglich, die mit breiter leicht 
erregbar,, die mit runder sind nachgiebig. 9. Unter der Stirn liegt das 
Augenbrauenpaar. Grade Augenbrauen sind ein Zeichen einer weichen 
Gemüthsart, wenn sie nach der Nase zu gebogen sind, einer finstern und 
mürrischen, wenn sie aber nach den Schläfen zu gebogen sind, einer 
hämischen und spöttischen Gemüthsart |‚herabgezogene Augenbrauen sind 
ein Zeichen des Neides]. Unter den Brauen sind die Augen, deren 42 
naturgemäss zwei sind. Theile eines jeden von beiden sind das obere 
und das untere Augenlid, an deren Ränder Haare, die Augenwimpern, 
sitzen. Das Innere des Auges ist eine Flüssigkeit mit welcher es sieht, 
die Pupille, um diese herum eine schwarze und ausserhalb dieser eine 
weisse (Haut). Beiden, dem obern und untern Lidrande, gemeinsam sind 
zwei Augenwinkel, der eine an der Nase, der andre an den Schläfen. 
Wenn diese langgeschlitzt sind, so ist es ein Zeichen von Bosheit, wenn 
aber die an der Nase liegenden eine Art von fleischiger Falte haben, von 
‚Niederträchtigkeit. Alle andern Thiergruppen nun mit Ausnahme der 43 
Schalthiere und der übrigen unvollkommenen Thiere besitzen Augen, die 
Lebendiggebärenden sämmtlich mit Ausnahme des Maulwurfs. Dieser, so 
lässt sich die Sache ansehen , hat in gewisser Weise Augen, im Ganzen 
genommen aber keine. Letzteres insofern er weder sieht, noch äusserlich 
sichtbare Augen besitzt; entfernt man aber die Haut, so sieht man 


schwerlich die Rede sein. Aus Albertus 43. πλὴν τῶν ὀστραχοδέρμων)] Die Au- 


M. Worten quando vero locus ille fuerit 


multae carnis, sicut accidit oculis milvi’ 
folgerte Schn. οἷον ixtives, und aus dem 
sogenannten cod. Canisianus wird die 
Lesart οἷον χαὶ ἰχτῖνες angeführt; Bmk. 
nahm jenes in den Text auf. Sch. scheint 
den Sinn richtig aufgefasst zu haben ‚in- 
telligit A., vestigium illud membranae 
nietantis inangulo anteriore oculi humani 
latens, quod si in carunculam maiorem 
vitio naturae aliquo excreverit, medici 
graeci ἐγχανϑίδα dicere solent’. Vielleicht 
ist die Stelle so zu schreiben: οἱονεὶ 
χτένας χρεῴδεις ἔχωσιν οἱ πρὸς τῷ 
μυχτῆρι, so dass χτείς hier eine caruncula 
erenata, einen Fleischkamm, bedeuten 
würde. Wir haben nach dieser Conjectur 
übersetzt. 


gen der Schnecken sind erst von Swam- 
merdam, die der Muscheln erst von Poli 
nachgewiesen worden. Cf. v. Siebold 
Vergl. Anat. Ip. 261 u. p. 316. 
ἀσπάλαχος) δ΄. hist. IV ὃ 80. Die An- 
Ben sind richtig, mag unter ἀσπάλαξ 
alpa Europaea oder Talpa caeca oder 
Spalax typhlus zu verstehen sein. ΟἿ. 
Thierverzeichniss I Nr. 6 und Stannius, 
Vergl. Anatomie p. 400 Anm. 2. — Das . 
folgende übersetzt Bmk. ‚hoc fere modo 
rem se habere aliquis censere possit: 
omnino tamen non ita se habet’. Schon 
Gaza hatte das Richtige praeter talpam, 
quam modo quodam habere dixerim, cum 
tamen omnino habere negem’. Anim. 
ἐκ 425, 10 φαίνεται γὰρ καὶ ἣ σπάλαξ ὑπὸ τὸ 
έρμα ἔχουσα ὀρϑαλμούς. 


218 


δήλους ὀφθαλμούς: 


[T Cap. 9. 10. 11. 


ἀφαιρεϑέντος δὲ τοῦ δέρματος ἔχει τήν τε χώραν 


τῶν ὀμμάτων χαὶ τῶν ὀφϑαλ μῶν τὰ μέλανα χατὰ τὸν τόπον χαὶ τὴν 
χώραν τὴν φύσει τοῖς dx φϑαλμοῖς ὑπάρχουσαν ἐν τῷ ἐχτός, ὡς ἐν τῇ 
44 γενέσει πηρουμένων χαὶ ἐπιφυομένου τοῦ δέρματος. || 10. ὀφθαλμοῦ a: 
δὲ τὸ μὲν λευχὸν ὅμοιον ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ πᾶσιν, τὸ δὲ χαλούμενον μέλαν δ 
διας paper τοῖς μὲν γάρ ἐστὶ μέλαν. τοῖς δὲ σφόδρα γλαυχόν, τοῖς δὲ 


χαροπόν, ἐνίοις δὲ αἰγωπόν, 


ὀξύτητα ὄψεως χράτιστον. 


ὃ ἤϑους βελτίστου σημεῖον χαὶ πρὸς 
μόνον δ᾽ ἢ μάλιστα τῶν ζῴων ἄνϑρωπος 


Ev > - 
πολύχρους τὰ ὄμματά ἐστιν τῶν ὃ ἄλλων ἕν εἶδος" ἵπποι δὲ γίνονται 


γλαυχοὶ ἔνιοι. 
μέσοι: οἱ μέσοι βέλτιστοι. 


av δ᾽ ὀφθαλμῶν οἱ μὲν μεγάλοι, οἱ δὲ μιχροί, οἱ δὲ 
χαὶ N ἐχτὸς σφόδρα ἢ ἐντὸς ἢ μέσως’ 


τούτων οἱ ἐντὸς μάλιστα FREE N ἐπὶ παντὸς ζῴου, τὸ δὲ μέσον 


ἤϑους βελτίστου σημεῖον.. 


45 


χαὶ N σχαρδαμὺυχ τιχοὶ ἢ ἀτενεῖς ἢ μέσοι" 
βελτίστου δὲ ἤϑους οἱ μέσοι, ἐχείνων δ᾽ ὁ μὲν ἀναιδὴς 
54: “En δὲ χεφαλῆῇς μόριον, δί οὗ Axoder, Pe τὸ οὖς" 


ὁ ὃ ἀβέβαιος. 


᾿Αλχμαίων γὰρ οὐχ amd) λέγει, φάμενος ἀναπνεῖν τὰς αἶγας χατὰ 


τὰ ὦτα. 
χόνδρου χαὶ σαρχὸς N 


ὠτὸς δὲ μέρος τὸ μὲν ἀνώνυμον, τὸ δὲ λοβός. 
εἴσω δὲ τὴν μὲν Pos δ ἔχει οἷον οἱ 


ὅλον d ἐχ 


στρύμβοι. τὸ ὃ ἔσχατον ὀστοῦν ὅμοιον τῷ ὠτί, εἰς ὃ ὥσπερ ἀγγεῖον 


ἔσχατον ἀφιχνεῖται Ö Ψόφ ρος. τοῦτο δ᾽ eis 


) \ 


πόρον, εἰς δὲ τὸν TOD στόματος οὐρανόν. χαὶ ἐχ τοῦ ἐγχεφάλου ehe) 
τείνει εἰς αὐτό. ἱπεραίνουσι δὲ χαὶ οἱ ὀρθαλμοὶ εἰς τὸν ἐγχέφαλον, χαὶ 


2 


46 χεῖται ἐπὶ φλεβίου ἑχάτερος.] l 


2. χατὰ] χαὶ PDam 
Cs. Sch. 8. δ᾽ ἢ μᾶλλον Aa, 
λιστα Us. 10. 
14. βελτ. — μέσοι om Αδ0 8 
ἀναιδεῖς οἱ δ᾽ ἀβέβαιοι ῬΒΟΙ. 
τερον PDam Cs. Sch., ταὐτό Ald. 


44, ὀφϑαλμοῦ) Galen I. p. 348, 21 
führt diese Stelle an, aber mit vielen "Ab- 
weichungen und offenbar ungenau. 

γλαυχὸν — αἰγωπόν) Ueber diese Far- 
ben der Iris vgl. de gener. V ὃ 12. Die 
Uebersetzer weichen in der Bezeichnung 
der Farben von einander ab. Ohne 
Zweifel bezeichnet γλαυχόν die blauen, 
χαροπόν die braunen, funkelnden, alyın- 
πόν die graugrünen Augen, denen ja 
auch jetzt, wiewohlgrundlos, das schärfste 
Gesicht zugesprochen wird. 

ἵπποι — yhauxot] Sch. hat, auf gener. 
V $13 gestützt, ἑτερόγλαυχοι reschrieben. 
Dort aber heisst es, dass die Pferde unter 
allen Thieren am meisten in der Farbe 
der Augen wechseln, so dass es sogar 


4. ἐπιφερομένου PD* Ald. Cs. 
ἑτερόγλαυχοι Sch. 


post ἤϑους add σημεῖον Cam. Cs. Sch. 
17. ἀνώνυμον) ἄνω πτέρυξ Da 


nominata ala, 


ἀχίνητον δὲ τὸ οὖς ἄνϑρωπος ἔχει 


7. ὃ] τοῦτο AaCa Ald. 


ἢ μᾶλλον Ca, δὲ μάλ. ta ἢ μᾶλλον Ald., δὲ μά- 


11. οἱ μέσοι om Cs. Sch., δὲ add PDa 
οἱ μὲν 
22. αὐτό] ἐχά- 
28. ὑπὸ AaCa Ald. 


Pferde mit einem blauen und einem an- 
dersfarbigen Auge giebt. Hier wird nur 
gesagt, Kr es auch Pferde mit blauen 
Augen gebe, wobei als bekannt voraus- 
gesetzt ist, dass die gewöhnliche Farbe 
eine andere sei. 
sagt ‚et Een quibusdam lauci. 

μέσοι] Diese Verschiedenheiten sind 
nur auf die Weite der Augenlidspalte zu 
beziehen. 

ὀξυωπέστατοι) cf. degener. V$25u. 26. 

45. ἀνώνυμον) weil man es nämlich 
auch schlechthin als οὖς bezeichnete. 
Man könnte sich versucht fühlen, aus 
Da ἄνω πτέρυξ zu schreiben, und dafür 
die Version des Guil., ‚pars quidem in- 
haec autem lobus’, und 


μὲν τὸν ἐγχέφαλον οὐχ ἔχε! 20 


Auch Plinius ΧΙ, 141 ᾿ 


1 

sowohl die Stelle der Augen, als auch das Schwarze derselben an dem 
Orte und an der Stelle, welche den Augen, die äusserlich sichtbar 
sind, von Natur zukommt; die Augen sind nämlich gewissermassen 
in der Entwickelung verkümmert und die Haut darübergewachsen. 
10. Das Weisse im Auge ist fast bei allen Thieren gleich, das sogenannte 44 . 
Schwarze aber zeigt Verschiedenheiten : bei einigen nämlich ist es tief- 
dunkel, bei andern hellblau oder funkelnd, oder denen der Ziegen ähn- 
lieh; letzteres ist ein Zeichen von sehr guter Gemüthsart und diese 
Augen sind in Bezug auf die Schärfe. des Sehens die besten. Mehrerlei 
Farbe des Auges kommt allein, oder doch vorzugsweise beim Menschen 
vor, diesandern Thiere dagegen haben immer nur &inerlei Farbe, doch 
kommen auch bisweilen Pferde mit blauen Augen vor.. Die Augen sind 
gross oder klein oder von mittlerer Grösse: letztere sind die besten. 
Ferner stehen sie entweder hervor oder liegen tief, oder sie halten die 
Mitte; von diesen sind die am tiefsten liegenden bei allen Thieren die 
schärfsten, die mittleren aber ein Anzeichen guter Gemüthsart. Ferner 
sehen sie unruhig auf und nieder, öder sind starr oder halten die Mitte; 
diese gehören der besten Gemüthsart an, von jenen zeigen die einen 
Mangel an Scham, die andern Mangel an Beständigkeit an. 

11. Ferner ist das Ohr derjenige Theil des Kopfes, durch welchen 45 
man hört, welcher aber mit dem Athmen in keiner Beziehung steht; denn 
die Angabe des Alkmäon ist unrichtig, dass die Ziegen durch die Ohren 
athmen. Der obere Theil des Ohres heisst Ohrmuschel, der andere Ohr- 
läppchen ; das ganze besteht aus Knorpel und Fleisch. Im Innern gleicht 
seine Bildung der der Stromboi, der innerste Knochen aber hat Aehn- 
lichkeit mit dem äussern Ohr (?) und in ihn gelangt der Ton wie in ein 
letztes Gefäss; von da geht ein Gang in die Wölbung der Mundhöhle, 
aber keiner ins Gehirn; aus dem Gehirn aber erstreckt sieh eine Ader 
dorthin, [Auch die Augen reichen bis ins Gehirn und liegen, ein jedes, 
auf einer Ader. [Der Mensch allein hat unter Allen mit diesem Theile 46 


I Cap. 9. 10. 11.] 


des Gaza ‚auris pars exterior, cui nomen 
auriculae, parte constat superiore pinna 
inferiore fibra’, heranziehen. Allein Guil. 
las ἀνώνυμον, und Gaza hat mehr als der 
Text giebt. Also scheint Sch. richtig 
πτέρυξ als eine Glosse erkannt zu haben, 
die in den Text gekommen ist. weshalb 
der Schreiber der Hdschr. -Da ἀνώνυμον 
in ἄνῳ verkürzte. Von Gewicht ist auch 
Rufus p. 26 λοβὸς δὲ τὸ ἐχχκρεμές, ὅπὲρ χαὶ 
μόνον ᾿Λριστοτέλης φησὶ τοῦ ὠτὸς ὀνομά- 
ζεσϑαι, τὰ & ἄλλα ἀνώνυμα εἶναι. 

οἷον ol στρόμβοι)] Der Vergleich .des 
äussern Gehörganges mit gewundenen 
Schnecken oder Schneckenwindungen ist 
nicht verständlich. | 


ὅμοιον τῷ art] Diese Worte geben 
keinen Sinn. Vielleicht ist die Stelle ver- 
derbt. Offenbar ist von der Paukenhöhle 
die Rede. 

οὐρανόν] Den Gehörnerven hat also 
Aristoteles nicht gekannt, wohl aber die 
Tuba Eustachü, die Verbindung der 
Paukenhöhle mit der Rachenhöhle. 

φλὲψ] Vielleicht die Carotis interna. 
Worauf aber αὐτό zu beziehen ist, ist 
nicht klar. f 

περαίνουσι — ἑχάτερος) Dieser Satz. ist 
an sich unverständlich und unterbricht 
den Zusammenhang; wir halten ihn des- 
halb für fremden Zusatz. Of. ὃ 68. 

46. ἀχίνητον)] Unbeweglich sind die 


220 [T Cap. 1 


r m m m 2 ἵ 
μόνος τῶν ἐχόντων τοῦτο τὸ μόριον. τῶν γὰρ ἐχόντων ἀχοὴν τὰ μὲν 
΄ > SD » “ " 
ἔχει ὦτα, τὰ ὃ οὐχ ἔχει. ἀλλὰ τὸν πόρον φανερόν, οἷον ὅσα πτερωτὰ 
7) φολιδωτά. ὅσα δὲ ζῳοτοχεῖ, ἔξω φώχης χαὶ δελφῖνος χαὶ τῶν ἄλλων 
j Ὑ " - ᾿ \ 
ὅσα σελαχώδη, πάντα ἔχει ὦτα᾽ ζῳοτοχεῖ γὰρ zal.ta σελάχη" ἣ μὲν 
, 43 ῷ 2 ’ 
οὖν φώχη πόρους ἔχει φανεροὺς Ἢ ἀχούει, ὃ δὲ δελφὶς ἀχούξι μὲν δ 
οὐχ ἔχει δ᾽ ὦτα οὔτε πύρους φανερούς. ἀλλὰ μόνον ἄνϑρωπος οὖς οὐ 
"er, ) » m m Ey Er 57 
ΑἸ χινεῖ τὰ ὃ ἄλλα χινεῖ πάντα. || χεῖται δὲ τὰ ὦτα ἐπὶ τῆς αὐτῆς 
περιφερείας τοῖς ὀφϑαλμοῖς, χαὶ οὐχ ὥσπερ ἐνίοις τῶν τετραπόδων 


ἄνωϑεν. ὥὦτων δὲ τὰ μὲν ψιλά, τὰ δὲ δασέα, τὰ δὲ μέσα’ βέλτιστα, 
΄ > v DNS ΄ ΝΥ δὲ [4 
δὲ τὰ μέσα πρὸς ἀχοήν, ἦϑος ὃ οὐδὲν σημαίνει. χαὶ ἢ μεγάλα ἢ τὸ 


[AN Ἃ 


) "4 5 7 = \ \ 
μιχρὰ 7) μέσα χαὶ ἐπανεστηχότα σφόδρα ἢ οὐδὲν 7) μέσον τὰ δὲ am 
μέσα βελτίστου ἤϑους σημεῖον, μεγάλα χαὶ ἐπανεστηχότα 
μωρολογίας χαὶ ἀδολεσχίας. τὸ δὲ μεταξὺ ὀφθαλμοῦ χαὶ ὠτὸς χαὶ 
χορυφῆς χαλεῖται χρόταφος. ᾿ 

7, \ Ἂ m ‚ F 
ἔτι προσώπου μέρος τὸ μὲν ἂν τῷ πνεύματι πόρος ῥίς" χαὲ 15 
γὰρ ἀναπνοὴ χαὶ ἐχπνοὴ ταύτῃ, χαὶ ὃ πταρμὸς διὰ ταύτης γίνεται, 
πνεύματος ἀϑρόου ἔξοδος, σημεῖον οἰωνιστιχὸν χαὶ ἱερὸν μόνον τῶν 
r δ 2 ͵ ζ 7 ΄ m 
πνευμάτων. ἅμα ὃ ἣ ἀνάπνευσις zal ἔχπνευσις γίνεται εἰς τὸ στῆϑος, 
ΥΝ, m Er m N ms \ 
χαὶ ἀδύνατον χωρὶς τοῖς μυχτῆρσιν ἀναπνεῦσαι 7) ἐχπνεῦσαι, διὰ τὸ 
ἐχ τοῦ στήϑους εἶναι τὴν ἀναπνοὴν χαὶ ἐχπνοὴν χατὰ τὸν γαργαρεῶνα. 
χαὶ μὴ ἐχ τῆς χεφαλῆς τινὶ μέρει: ἐνδέχεται δὲ χαὶ μὴ χρώμενον 
3. φώῴώχης τε AaCa Os. Sch. 4. σελαχώδη] οὕτω χητῴώδη PDa Bk., γε x. Ald. 
Cs. Sch. , οὕτω te x. AaCa, οὕτω γε x. Di. post ὦτα add ἀχοὴν ἔχει χαὶ AR, 
ἀχοὴν ἔχει καὶ πόρους φανερούς PCaDaDi. Deinceps ζῳοτοχεῖ ----φώχη om AA, 
Post σελάχη add ἀλλὰ μόνον ἄνϑρωπος οὐ χινεῖ codd. ΒΚ. Di., quae nos inferius 
posuimus; οὖς οὐ ‘zıyet dat Ald. Locum sic exscripsit Pk.: ἄλλων ὡσαύτως τὰ 
μὴ κητώδη (ζωοτοχεῖ γὰρ χαὶ τὰ σελάχη) πάντα ἔχει ὦτα" ἀλλὰ μόνον ἄνθρωπος 
οὐ κινεῖ, τὰ δ᾽ ἄλλα κινεῖ πάντα. 1 μὲν οὖν φώχη πόρους ἔχει φανεροὺς ἡ ἀκούει. ὁ δὲ | 
δελφὶς ἀχούει μέν, οὐκ ἔχει δ᾽ ὦτα οὐδὲ πόρους φανερούς. 5.7) οἷς Aala 6. οὔτε 
πόρους φανερούς nos adiecimus. . 7. χεῖνται Cam Cam. Sch., zıyeitdt Ar Ald. 
11. χαὶ &r.] conj. ; ἢ ἐπ᾿ codd. et edd.; χαὶ ἢ Pk. δὲ om P 13. 7) ad. Da ᾿ 


15. ὃν om PDa π. ἐστὶ his P 16. ἀναπνεῖ χαὶ ἐχπνεῖ codd. et edd. o. 
τούτου Da, τοῦτο P 21. δὲ) γὰρ PDa 


48 


τῷ 


0 


äusseren Ohren‘ des Menschen keines- Sinn sind, wenn nicht die Selachier vor- 


wegs, aber allerdings viel weniger beweg- 
lich, als die der meisten Säugethiere. 
ὅσα δὲ ζῷοτοχεϊῖ — χινεῖ πάντα] 
haben versucht, dieser Stelle, welche in 
den Hdschrr. viele Varianten hat, durch 
eine Conjectur und eine bereits von Sch. 
als nothwendig erkannte Umstellung Sinn 
und Zusammenhang zu verleihen. Es be- 
darf keines Nachweises, dass der von Bk. 
gegebene Text ohne Sinn ist. Keiner der 
Ausleger hat erklärt, was die Worte ὅσα 
οὕτω χητῴδη bedeuten; da die folgenden 
ζῳοτοχεῖ γὰρ τὰ σελάχη aber ganz ohne 


Wir » 


her erwähnt waren, so ist es ganz zwei- 
fellos, dass man statt ὅσα οὕτω χητώδη 
schreiben muss ὅσα σελαγχώδη. So werden 
von allen lebendiggebärenden Thieren 
drei herausgehoben, denen äusserlich 
sichtbare Ohren fehlen, der Delphin, die 
Robbe und die Selachier. — Die Varian- 
ten, welche die Hdschrr. nach den Worten 
πάντα ἔχει ὦτα darbieten, zeigen, dass 


diese Stelle schon von alter Zeit her ver- 


worfen und umgestellt ist. Die von den 
Hdsghrr. gebotenen Zusätze passen hier- 
her gar nicht. Betrachtet man aber, dass 


I Cap. 11.] 221 


Begabten unbewegliche Ohren. Die mit Gehör begabten Thiere nämlich 
haben entweder Ohren oder keine Ohren, sondern nur einen sichtbaren 
Gang, wie alle Vögel und Schuppenthiere. Alle Lebendiggebärenden aber 
mit Ausnahme der Robbe, des Delphins und der zu den Selachiern gehö- 
renden Wasserthiere haben Ohren: auch die Selachier nämlich sind leben- 
diggebärend. Die Robbe nun hat sichtbare Kanäle für das Gehör, der Del- 
phin aber hört zwar, besitzt indess weder Ohren noch sichtbare Gänge. 
Der Mensch allein aber bewegt die Ohren nicht, alle andern Thiere dagegen 
bewegen die Ohren. Die Ohren und Augen. liegen in ein und derselben 47 
Kreisebene, während bei manchen Vierfüssern die Ohren höher liegen. 
Entweder sind sie kahl, oder stark oder schwach behaart : letztere sind 
zum Hören am tauglichsten, ohne Zeichen einer Gemüthsart zu sein. 
Auch sind sie gross oder klein oder halten die Mitte, und entweder 
stark oder wenig oder gar nicht hervorstehend:: die mittleren zeigen die 
beste Gemüthsart an, grosse und hervortretende aber Albernheit und 
Geschwätzigkeit. Die Gegend zwischen Augen, Ohr und Scheitel wird 
Schläfe genannt. : | 
Weiter ist ein Theil des Antlitzes, welcher’für den Athem als Gang 48 

dient, die Nase: denn sowohl das Aus- und Einathmen als auch das 
Niesen findet durch die Nase statt: dieses ist ein Austritt angehäuften 
Athems und gilt unter allen Athemerscheinungen allein als Vorbedeutung 
und als ein Zeichen. Die Aus- und Einathmung geht aber zugleich in 
die Brust und kann auf keine Weise allein durch die Nase stattfinden, 
weil der Athem von der Brust aus durch die Kehle und nicht von dem 
Kopfe aus durch irgend einen Theil des letzteren geht. Uebrigens kann 


der Satz ὁ δὲ δελφὶς ἀχούει μὲν οὐχ ἔχει δ᾽ 
ὦτα weder an sich richtig — denn warum 
sollte der Delphin auch ohne äussere 
Ohren nicht hören, wenn er nur Gehör- 
gänge hat — noch mit dem Vorhergehen- 
den ἡ μὲν οὖν --- ἀχούει in Zusammenhang 
ist; vergleicht man ferner hist. IV ὃ 8 xat- 
τοι οὐδ᾽ οἱ δελφῖνες τῆς ἀχοῆς οὐδὲν φανερὸν 
ἔχουσιν αἰσϑητήριον : so ergiebt sich, dass 
die Worte πόρους φανερούς hierher gehö- 
ren, also zu lesen ist οὐχ ἔχει δ᾽ ὦτα οὔτε 
πόρους φανερούς. Dass aber die äusseren 
Gehörgänge übersehen worden sind, ist 
sehr begreiflich, da ihre Oeffnung bei 
allen Cetaceen sehr klein ist. Stannius 
(Vergleichende Anatomie p. 406 Anm. 6) 
sagt: »Sehr lang, eng, gekrümmt etc. ist 
der äussere .Gehörgang bei den Delphi- 
nen.« Schreber-Wagner VII p. 279. Ein 
fernerer Beweis, dass diese Stelle durch- 
einandergeworfen ist, liegtin den Worten 
ἀλλὰ — χινεῖ, denen wir aus Äld. das 
"Wort οὖς hinzufügen; sie müssen noth- 
wendig vor die Worte τὰ δ᾽ ἄλλα χινεῖ 
πάντα zu stehen kommen. | 


47. ἄνωϑεν] 5. de part. p. 657,12. Wir 
würden etwa sagen können: Die Ohren 
liegen in &inem Horizontalschnitt mit den 
Augen. 

χαὶ &ray.] haben wir wegen des Sinnes 
mit Gaza ‚et aut nimium aut parum aut 
mediocriter arrectae’ verbessert, obwohl 
auch Galen I, 438 1. 26 7) hat. 

48. ἀναπνοὴ χαὶ ἐχπνοὴ] auch diese 
Aenderung ist unabweislich; die Verba 
ἀναπνεῖ χαὶ ἐχπνεῖ entbehren des Subjects 
und die Ergänzung von ἄνθρωπος geht 
über die der Diction des A. zuzumuthen- 
den Härten hinaus. 

ταύτῃ! kann nur auf das allerdings 
sehr entfernte ἌΡΗ bezogen werden, wie 
die folgenden Worte beweisen. 

ἱερὸν μόνον] Cf. Homer. Odyss. XVII 
v. 541 u. f. 

ἅμα] ist auf τὸ στῆϑος zu beziehen. 
Vgl. de respir. p. 474. 19. 

ut) ἐκ τῆς χεφαλ.] Die Frage, wo der 
Athem herkommt und hingeht, muss also 
damals controvers gewesen sein. 

ἐνδέχεται --- ζῆν] Dass nicht alle Thiere 


222 I Cap. 11. 


ταύτῃ ζῆν. || 99 ὄσφρησις γίνεται διὰ τούτου τοῦ μέρους αὕτη ὃ 
49 var) SV. {ἢ Pens Ὕ ἱ PO en 
v ) Er 5 2 e Ἃ 
ἐστὶν ἣ αἴσϑησις ὀσμῆς. εὐχίνητος δ' 6 μυχτήρ, χαὶ οὐχ ὥσπερ τὸ 
"» ) 7 r ὟΝ -Ὁ 4 
οὖς ἀχίνητον χατ ἰδίαν. μέρος ὃ αὐτοῦ τὸ μὲν διάφραγμα χόνδρος. 
τὸ ὃ ὀχέτευμα χενόν᾽ ἔστι γὰρ ὁ μυχτὴρ διχότομος. τοῖς δὲ ἐλέφασιν 
6 μυχτὴρ γίνεται μαχρὸς χαὶ ἰσχυρός, χαὶ χρῆται αὐτῳ ὥσπερ χειρί" ὁ 
προσάγεταί τε γὰρ καὶ λαμβάνει τούτῳ χαὶ εἰς τὸ στόμα προσφέρεται 
N 7 IR \ Ne Aue 2. I, εν καὶ ar ψ, 2 
τὴν τροφήν, καὶ τὴν ὑγρὰν καὶ τὴν ξηράν, μόνον τῶν ζφων. rn 
50 τι δὲ σιαγόνες δύο᾽ τούτων. τὸ πρόσϑιον γένειον, τὸ ὃ ὀπίσ-. 
ϑιον γένυς. χινεῖ δὲ πάντα τὰ ζῷα τὴν χάτω σιαγόνα πλὴν τοῦ 
T i } ὴ 
΄ S_7 gi ἊΝ \ Y / \ ΤΑ νπι 
ποταμίου χροχοδείλου, οὗτος δὲ τὴν. ἄνω μόνον. μετὰ δὲ τὴν ῥῖνα τὸ 
’ [ N Ν \ - 
χείλη δύο, σὰρξ εὐχίνητος. τὸ ὃ ἐντὸς στόμα σιαγόνων χαὶ χειλῶν... 
r [4 \ ne, ’ > m 
τούτου μέρη τὸ μὲν ὑπερῳα τὸ δὲ φάρυγξ. τὸ ὃ αἰσϑητιχὸν χυμοῦ 

- I y : Fk \ - 
γλῶττα’ N ὃ αἴσϑησις ἐν τῳ ἄχρῳ᾽ ἐὰν δὲ ἐπὶ τὸ πλατὺ ἐπιτεϑῇ, 
ἧττον. αἰσϑάνεται δὲ χαὶ ὧν ἣ ἄλλη σὰρξ πάντων, οἷον σχληροῦ 

m m εἶα ms ΄ δ er 
51 ϑερμοῦ χαὶ buypod χαῦ ὁτιοῦν μέρος. [ὥσπερ χαὶ χυμοῦ]. || αὕτη ıs 
δὲ 7) πλατεῖα 7) στενὴ N μέση" N μέση δὲ βελτίστη χαὶ σαφεστάτη. 
χαὶ ἢ λελυμένη 7 χαταδεδεμένη, ὥσπερ τοῖς ψελλοῖς χαὶ τοῖς τραυ- 

m 1 ? m r ΄ ᾿ 
λοῖς. ἔστι ὃ N γλῶττα σὰρξ μανὴ χαὶ σομφή. ταύτης τι μέρος ἐπι- 
γλωττίς. χαὶ τὸ μὲν διφυὲς τοῦ στόματος παρίσϑμιον, τὸ δὲ πολυφυὲς us 

- m , > ) er > 
οὗλον σάρχινα δὲ ταῦτα. ἐντὸς ὃ ὀδόντες ὀστέϊνοι. ἔσω ὃ ἄλλο: 
μόριον σταφυλοφόρον, χίων ἐπίφλεβος᾽ ὃς ἐὰν ἐξυγρανϑεὶς φλεγμήνῃ, 


σταφυλὴ χαλεῖται χαὶ πνίγει. 


2.nomDa 6. reromPDa 9, χάτωϑεν omnes praeter Da σιαγόνα] PDa 
Sch. ; γένυν AaCa Ald. Bk. Di. Pk. 10. μόνος τὴν ἄνω P 13. ἐν om PCa 
etpr. Ad τῷπλατεῖ Ald. Cs. Sch. 14. ἄλλη om PDa Cs. 16. μέση post 
1omPDa σαὶ ἢ ArAld., zaanCa . 18. rom PDa 21. ἐπὶ φλεβός 
PDa Di. 


athmen, erhellt allerdings aus de respir. 
p.470b 9 u. 24,475,29. Die Bemerkung, 
dass Thiere auch ohne Athmung leben 
können, gehört aber nicht hierher. Man 
muss also Sch. beipflichten ‚at ταύτῃ re- 
fertur ad respirationem per nares’, ohne 
mit Bmk. zu übersetzen .. potestque vita 
etiam persistere, quamvis naso careat. 


49. ὀσμῆς] 5. de part. p. 657, 6. 

εὐκίνητος 1 Dass die Nase als viel be- 
weglicher als das Ohr dargestellt wird, 
ist auffallend. 

τοῖς δ᾽ ἐλέφασιν ὁ μυχτὴρ) S. de partib. 
p. 6586 33. | m 


50. σιαγόνα] Diese Lesart verdient den 
Vorzug wegen hist. III $ 56, de part. 
.691b 4, wo vom Krokodil die Rede 


ıst. Daher schreiben wir mit Da «dw, 


woraus sich erklärt, dass aus σιαγόνα 
geworden ist ὃεν γένυν. 

»porodetkou] Cf. III $ 56, de part. p. 
6605, 27 und 691}, 4, Die Angabe ist nicht 
richtig, doch sieht es allerdings so aus. 
S. Stannius Vergl. Anat. p. 161. Cf. 
Camus II p. 264, welcher die Angabe als 
aus Herodot II c. 68: οὐδὲ τὴν κάτω χινέει 
Ἰνάϑον, ἀλλὰ καὶ τοῦτο μοῦνον ϑηρίων τὴν 
ἄνω γνάϑον προσάγει τῇ χάτω entnommen 
ansieht. _ 

ἄκρῳ) 5. de part. 661,5... 

ἐπιτεϑῇ}. nämlich τὸ αἰσϑητόν. 

[ὥσπερ καὶ γυμοῦ] Dieser Zusatz ist 
nach den Worten καϑ᾽ ὁτιοῦν μέρος darum 
falsch, weil vorher der Geschmackssinn 
vorzugsweise der Zungenspitze zuge- 
schrieben war. Was die Uebers. geben, 
würde im Griechischen lauten : αἰσϑάνεται 


I Cap. 11.] 223 


man auch ohne die Hülfe der Nase leben. Auch das Riechen, d. h. die 49 
Wahrnehmung der Gerüche findet in diesem Organe statt. Die Nase ist 
beweglich, während. das Ohr keine selbstständige Bewegung hat. Ihre 
Theile sind eine knorplige Scheidewand und ein hohler Kanal, welcher 
durch die Scheidewand getheilt ist. Die Elephanten haben eine in einen 
starken Rüssel verlängerte Nase, den sie wie eine Hand gebrauchen : 
denn mit ihm ergreifen und fassen sie ihre Nahrung, trockne sowohl 
als flüssige und führen sie in den Mund, wie dies kein andres Thier 
thut. | 

Ferner zwei Kiefer, deren vorderer Theil Kinn, deren hinterer 50 
Kinnbacken heisst. Alle Thiere bewegen den untern Kiefer mit Aus- " 
nahme des Fluss-Krokodils, welches nur den Oberkiefer bewegt. Unter 
der Nase befinden sich die beiden Lippen, welche aus sehr beweglichem 
Fleische bestehen, Der Raum innerhalb der Kiefer und Lippen ist der 
Mund. Seine Theile sind der Gaumen, der Schlund und die Zunge, das 
Organ des Geschmacks. Die Geschmacksempfindung ist am stärksten 
- an der Spitze, geringer aber, wenn man etwas auf den breiteren Theil 
bringt. Alle Empfindungen, welche das Fleisch überhaupt besitzt, z. B. 
des Harten, Warmen und Kalten, hat auch die Zunge in allen ihren 
Theilen [wie auch des Geschmacks]. Sie ist entweder breit oder schmal 5ı 
oder hält die Mitte. Die letztere ist die beste und feinste; ferner ent- 
weder frei beweglich oder zu weit angewachsen, wie bei den Stamm- 
lern und Stotterern. Die Zunge besteht aus lockerem und schwammigem 
Fleisch. Ein Theil derselben ist der Kehldeckel. Dann befinden sich 
im Munde die Mandeln, und zwar doppelt, und in mehrefen Abthei- 
lungen getrennt das Zahnfleisch; beide bestehen aus Fleisch. Darin 
befinden sich die aus Knochenmasse bestehenden Zähne. Nach ihnen 
liegt noch ein Theil von traubenförmiger Gestalt, das aderreiche Zäpfchen: 
wenn dieses in Folge zu vieler Feuchtigkeit sich entzündet, so wird es 
» Weintraube« genannt und veranlasst Erstickungserscheinungen. 


= 


δὲ οὐ μόνον τοῦ χυμοῦ ἀλλὰ καὶ ὧν ἡ ἄλλη 
σὰρξ πάντων. Nur der scharfsichtige Camus 
suchte den Schaden zu verdecken : mais, 
independamment du goüt, toutes les par- 
ties de la’ langue peuvent, comme les 


51. αὕτη] Vgl. de part. p. 660, 17u.27. 
σαφεστάτη] Gaza et explanatissima', 
Bmk. οἵ clarissima . Camus ‚la prono- 
ciation est plus nette’. Strack, und zur 
Bildung der Töne die geschickteste'. Das 


differentes parties charnues, discerner les 
autres qualites des corps’. A. hat also 
sehr richtig und scharfsinnig die Tast- 
empfindungen der Zunge von der eigent- 
lichen Geschmacksempfindung unter- 
schieden und auch für die 
verschiedene Feinheit an der Spitze und 
in der. Mitte unterschieden. Hierüber 
sind die Beobachtungen immer noch nicht 
sicher. Cf. Ludwig Lehrbuch der Phy- 
siologie 1858 I p. 196 u. 388. 


letztere 


Wort ist nur auf die schon erwähnten 
Wahrnehmungen zu beziehen, da von 
der Zunge als Sprechorgan hier nicht die 
Rede ist. Vielleicht ist ausserdem der Text 
lückenhaft. 

tpauAois] Dass das Stottern vom An- 
gewachsensein der Zunge herrührt, ist 
unrichtig. 

χαὶ — πνίγει] Die Darstellung und 
mehrere Ausdrücke deuten darauf hin, 
dass diese Stelle ein späterer Zusatz ist. 


224 [T Cap. 12. 13. 


: 
52 1% ΔΑὐχὴν δὲ τὸ μεταξὺ προσώπου χαὶ ϑώραχος. χαὶ τούτου τὸ 
μὲν πρόσϑιον λάρυγξ, τὸ ὃ ὀπίσϑιον στόμαχος. τούτου δὲ τὸ μὲν 
χονδρῶδες χαὶ πρόσϑιον δι οὗ ἣ φωνὴ χαὶ ἡἣ ἀναπνοὴ ἀρτηρία" τὸ δὲ 
σαρχῶδες στόμαχος ἐντὸς πρὸ τῆς ῥάχεως. τὸ ὃ ὀπίσϑιον αὐχένος 
μέρος ἐπωμίς. ταῦτα μὲν οὖν τὰ μόρια μέχρι τοῦ ϑώραχος. 
58 Θώραχος δὲ μέρη τὰ μὲν πρόσϑια Ta ὃ ὀπίσϑια. 
μὲν μετὰ τὸν αὐχένα ἐν τοῖς προσῦίοις στῆϑος διφυὲς μαστοῖς: τού- 
των ἣ ϑηλὴ ὃ δι- φυής, ör Ns τοῖς ϑήλεσι τὸ γάλα den baren ὃ δὲ μαστὸς 
μανός. ἐγγίνεται δὲ χαὶ τοῖς ἄρρεσι γάλα: ἀλλὰ πυχνὴ ἣ σὰρξ τοῖς 
ἄρρεσι, ταῖς δὲ γυναιξὶ σομφὴ χαὶ πόρων μεστή. 

54 18. Μετὰ δὲ τὸν ϑώραχα ἐν τοῖς προσϑίοις γαστήρ, χαὶ ταύτης 
bil α ὁ pa 66° ὑπόρριζον δὲ τὸ μὲν διφυὲς λαγών, τὸ δὲ μονοφυὲς τὸ 
μὲν ὑπὸ τὸν ὀμφαλὸν ἦτρον ---- τούτου δὲ τὸ ἔσχατον ἐπίσιον ---.. τὸ 
δ᾽ ὑπὲρ τὸν ὀμφαλὸν ὑποχόνδριον, τὸ δὲ χοῖλον χοινὸν ὑποχονδρίου 
χαὶ λαγόνος χολάς. τῶν δ᾽ ὄπισϑεν διάζωμα μὲν ἡ ὀσφύς, ὅϑεν χαὶ 15 
τοὔνομα ἔχει, δοχεῖ γὰρ εἶναι ἰσοφυές, τοῦ δὲ τον τὸ μὲν οἷον 

55 ἐφέδρανον γλουτός, τὸ δ᾽ ἐν ᾧ στρέφεται ὁ μηρὸς χοτυληδών. || τοῦ 

δὲ ϑήλεος ἴδιον μέρος ὑστέρα, χαὶ τοῦ ἄρρενος αἰδοῖον, ἔξωϑεν ἐπὶ 
τῷ τέλει τοῦ ϑώραχος, διμερές, τὸ μὲν ἄχρον. σαρχῶδες χαὶ ἀεὶ ὡς 
εἰπεῖν ἴσον, ὃ χαλεῖται βάλανος, τὸ δὲ περὶ αὐτὴν ἀνώνυμον δέρμα, 20 
ὃ ἐὰν διαχοπῇ οὐ συμφύεται, οὐδὲ γνάϑος οὐδὲ βλεφαρίς. χοινὸν δὲ 
τ 


i 
ούτου χαὶ τῆς βαλάνου ἀχροποσϑία. τὸ δὲ λοιπὸν μέρος χονδρῶδες, 


πρῶτον 


εὐαυξές, χαὶ ἐξέρχεται χαὶ εἰσέρχεται ἐναντίως ἣ τοῖς λοφούροις. τοῦ 
ὃ αἰδοίου ὁποχάτω ὄρχεις δύο. τὸ δὲ πέριξ δέρμα, ὃ χαλεῖται ὄσχεος. 


2. post πρόσϑιον add μέρος PDa Ald. Cs. ΒΚ. 3. χαὶ ἡ 9. Ald. Cs. Sch. 
5. μόριον PDa Ald. Cs. ΒΚ. 7. μαστοί PDa 9. ἐν post χαὶ add AaCa Ald. 


Sch. Di. 9 et 10. τοῖς ἄρρεσι] τούτοις PDa 13. Trpov P Cam. Os. ἐπί- 
seroy Aa Di. 14. χοῖλον zowöv] Gaza; χοῖλον PDam Cs., χοινὸν AaCa Ald. ΒΚ. 
Di. Pk. 16. εἶναι om PCs. τις ὀσφύς AaCa Ald., τις εἶναι ὀσφύς Cam., τις 


ἰσοφύς Sch. 19. τῷ om Ca pr. Aa Ald. Sch. χαὶ λεῖον ὡς εἰπεῖν ἴσον Ald. 
et addito χαὶ ante λεῖον Sch. ; χαὶ ἀεὶ λεῖον ᾧ. ἐ. ἴσον AaCa Di.; χαὶ ἄνισον ὡς εἰ-- 
πεῖν, PDam Cs.; χαὶ λισσὸν ὡς εἰπεῖν, ὃ Pk. auctore Coraio 24. ὀσχέα PDam, 
ὀχεύς Ald. Cs. 


151 hat dieses Wort die Bedeutung eines 


54. ῥίζα] S. de gener. Π δ 67 u. 113, 
inneren Theiles: es ist die Bauchhöhle 


wo sehr richtig der Nabelstrang oder 


eigentlich seine Adern als W urzeln an- 
gesehen werden, welche dem Embryon 
aus der Gebärmutter die 2 Yahrung zu- 
führen. 

κοῖλον χοινὸν] nach Gaza cavum com- 
mune’. Nachdem alle Regionen der Vor- 
derseite des Unterleibes bezeichnet und 
benannt sind, bleibt für yoAds nichts 
übrig. Seit Homer 1. IV, 526 und XXI, 


mit den Eingeweiden. Man muss also die 
Lesarten der beiderlei Hdschrr. ver- 
binden. 

τῶν — ἰσοφυές) Gaza ‚partem poste- 
riorem lumbi pari structura percingunt 
unde nomen osphys inditum’; , Bmk. 
‚partium posteriorum cinctura lumbus, 
qui graece ὀσφύς dieitur et nomen inde 
habet, quod ἰσοφυές est, id est habitu 


I Cap. 12. 13.] 225 


12. Hals ist der Theil zwischen Antlitz und Brustkasten;; sein vorderer 52 
Theil ist die Kehle, der hintere die Speiseröhre. Sein knorpliger , nach 
vorn liegender Theil, der Weg für die Stimme und den Athem, ist die 
Luftröhre ‚- der fleischige nach innen vor dem Rückgrat liegende Theil 
„die Speiseröhre. Der Hintertheil des Halses ist der Nacken. Dies sind 
sämmtliche Theile oberhalb des Brustkastens, 

Am Brustkasten kann man vorn und hinten liegende Theile unter- 53 
scheiden, Unmittelbar unter dem Halse auf der Vorderseite ist die Brust 
mit den beiden Brüsten und an diesen die beiden Brustwarzen, durch 
welche bei den Weibern die Milch durchgeseiht wird. Die Brüste sind 
von lockerer Beschaffenheit. Auch bei den Männern bildet sich bisweilen . 
Milch; das Fleisch ist aber bei diesen dichter, bei den Weibern hingegen 
schwammig und voller Gänge. 

13. Auf den Brustkasten folgt auf der Vor derseite der Bauch, dessen 54 
Wurzel gewissermassen der Nabel ist; unter ihm sind zu beiden Seiten 
die Weichen, der in der Mitte unter dem Nabel liegende Theil, dessen 
untere Gränze die Schaam (ἢ) ist, heisst Unterleib, dagegen der darüber 
liegende Theil »Hypochondrium«, die Höhle der Hypochondrien und der 
Weichen aber »Cholas« (Bauchhöhle).. Auf der Hinterseite legt als ein Gürtel 
das Becken , dessen Name »Osphys« daher zu kommen scheint, dass es 
auf allen Seiten gleich gebildet (ἰσοφυές) ist; an dem für den Durchgang 
dienenden Theile liegt das zum Sitzen dienende Gesäss, und zweitens der 
Theil, in welchem sich der Schenkel dreht, die Pfanne. Der den Weib- 55 
chen eigenthümliche Theil ist die Gebärmutter, der des Männchens 
dagegen die Ruthe, aussen am Ende des Rumpfes, welche aus zwei 
Theilen besteht: die Spitze ist fleischig und verändert sich kaum in 
ihrer Grösse; sie heisst Eichel und ist von einer Haut, die keinen 
besonderen Namen hat, umgeben, welche durchschnitten eben so wenig 
wieder zusammenwächst, als die Wange und das Augenlid ; die Verbin- 
dung dieser und der Eichel heisst »Bändcehen«. Der andre Theil der 
Ruthe ist knorplig und schwillt leicht an: er tritt heraus und geht zurück, 
aber auf die entgegengesetzte Art als bei den Schweifschwänzigen (ἢ). 
Unter der Ruthe befinden sich die beiden Hoden, umgeben von einer 
Haut, welche der Hodensack genannt wird. Die Hodensubstanz ist nicht 

δῦ. χαὶ ἀεὶ ὡς εἰπεῖν ἴσον] Nach dieser 
Schreibung, welche sich nahe an die 
Häschrr. anschliesst, ist ἴσον im Gegen- 


satze zu εὐαυξές zu fassen. Gaza et in- 
.ı. . . γ Ρ 
aequabili facie turbinata . 


aequalis. Camus ‚Derriere est la cein- 
ture, oule rein.’ Das Wort ἰσοφυές ist 
völlig dunkel. -Hält man Alles, was über 
man ς gesagt ist, zusammen, so kann man 
aum anders alsauf das Becken deuten. 

τοῦ δὲ διεξοδιχοῦ Gaza partis vero 
excretoriae ; Camus ‚aupres “du passage 
des exereihens . ΒΚ. ‚partis autem ad 


od Ba S. de part. p. 657», 2, 
hist. ΠῚ $ 11 


exitum sitae’. Es ist der untere Ausgang 
des Beckens gemeint. 


Aristoteles. 1. 


καὶ — λοφούροις) Denn Sinn dieser 
Worte haben wirnichtergründen können. 


15 


226 Π Cap. 13.14.15. 


οἱ ὃ ὄρχεις οὔτε ταὐτὸ σαρχὶ οὔτε πόρρω σαρχός" ὃν τρόπον d ἔχου-- 1a 
σιν, ὕστερον ÖL ἀχριβείας λεχϑήσεται χαϑόλου περὶ πάντων τῶν " 

τοιούτων μορίων. 14. τὸ δὲ τῇ ς γυναιχὸς. αἰδοῖον ἐξ ἐναντίας τῷ τῶν 

ἀρρένων χοῖλον γὰρ τὸ ὑπὸ “τὴ ἥβην χαὶ οὐχ ὥσπερ τὸ τοῦ ἄρρενος 

ἐξεστηχός. χαὶ οὐρήϑρα ἔξω τῶν ὑστερῶν, δίοδος τῷ σπέρματι τῷ 5 
τοῦ ἄρρενος, τοῦ ὃ ὑγροῦ περιττώματος ἀμφοῖν ἔξοδος. 

Κοινὸν δὲ μέρος αὐχένος χαὶ στήϑους σφαγή, πλευρᾶς δὲ 
χαὶ βραχίονος χαὶ ὦμου μασχάλῃ, μηροῦ δὲ χαὶ ἤτρου βουβών. μηροῦ ᾿ 
δὲ χαὶ γλουτοῦ τὸ ἐντὸς περίνεος, μηροῦ δὲ χαὶ TOWER τὸ ἔξω ὑ ὑπο- | 
r γλουτίς. 16 

θώραχος δὲ περὶ μὲν τῶν ἔμπροσὑϑεν εἴρηται, τοῦ δὲ στήϑους τὸ 
ὄπισϑεν νῶτον. 15. νώτου δὲ μέρη ὠμοπλάται δύο χαὶ ῥάχις, ὑποχάτω 
δὲ χατὰ τὴν γαστέρα τοῦ ϑώραχος ὀσφύς. χοινὸν δὲ τοῦ ἄνω χαὶ χάτω 
πλευραί, ἑχατέρωϑεν ὀχτώ" περὶ γὰρ Λιγύων τῶν χαλουμένων ἕπτα- 
πλεύρων οὐϑενός πω ἀξιοπίστου ἀχηχόαμεν. 15 
57 “Ἔχει ὃ ὃ ἄνϑρωπος χαὶ τὸ ἄνω χαὶ τὸ χάτω, χαὶ πρόσϑια χαὶ 
ὀπίσϑια, χαὶ δεξιὰ χαὶ ἀριστερά. τὰ μὲν οὖν δεξιὰ χαὶ ἀριστερὰ ὅμοια 
σχεδὸν ἐν τοῖς μέρεσι χαὶ ταὐτὰ πάντα, πλὴν ἀσϑενέστερα τὰ ι ἀριστερά: 
τὰ ὃ ὀπίσϑια τοῖς προσϑίοις ἀνόμοια, χαὶ τὰ χάτω τοῖς em‘ πλὴν 
ὅμοια τὰ χάτω τοῦ ἤτρου ὧδε, τὸ πρόσωπον εὐσαρχίᾳ χαὶ ἀσαρχίᾳ, 20 
χαὶ τὰ σχέλη πρὸς τοὺς βραχίονας "avrixerrar' χαὶ οἷς βραχεῖς ᾿οἱ 
ἀγκῶνες χαὶ οἱ μηροὶ ὡς ἐπὶ τὸ πολύ, χαὶ οἷς οἱ πόδες ärger ai 
χεῖρες. 

Κώλου δὲ τὸ μὲν διφυὲς βραχίων. βραχίονος ὃ δὲ ὦμος, ἀγχών, 
ὠλέκχρανον, πῆχυς: χείρ᾽ χειρὸς δὲ ϑέναρ, δάχτυλοι πέντε᾽ δαχτύλου 25. 
δὲ τὸ μὲν χαμπτιχὸν χόνδυλος, τὸ ὃ ἄχαμπτον φάλαγξ. δάχτυλος ὃ 
6 μὲν μέγας μονοχόνδυλος, οἱ ὃ ἄλλοι διχόνδυλοι. ἣ δὲ χάμψφις χαὶ 
τῷ βραχίονι χαὶ τῷ δαχτύλῳ εἴσω πᾶσιν" χάμπτεται ὃ ὃ βραχίων 


56 


58 


5. χαὶ μήτρα ἐξέχουσα τῶν ὑστερῶν, δίοδος τῷ σπέρματι τοῦ ἄρρενος" ἡ δ᾽ οὔρηϑρα 

τοῦ ὑγροῦ Pk. de conj. twante τοῦ om AaCa Ald. Cs. Sch. Di. 9. me- 
ρίνεον AaCa 12. ὑποχάτωϑεν AaCa Cam. Di.” 13. κατ᾽ ἀντίπεραν τοῦ ϑωρ. 
conj. Pk. 14. ἑκατέρωσε PCaDa λιγύων 1P Aa, αἰγύων Aa, αἰγίων Ca, λίγ- 
νύων PDA, λυγνίων Ald., λυχνίων Cs. 16. τὰ ἔμπροσϑεν καὶ τὰ ὁ. Ara Ald. 
Sch. 20. ὦδε ὅμοια PDa Ca Bk., ὅμοια ᾧ δὴ Ald., ὅμοια ὡδὲ Cam. Os. 
Sch. post χάτω add. τοῖς ἄνω Da 21. πρὸς Ald. Cam. Sch., οἷον ceteri 
28. ἴσως PDa, ἐντὸς Aa Ald. Sch. Di. 


56. τοῦ ϑώραχος͵ muss man entweder 
mit ὑποχάτω verbinden, was äusserst hart 
ist; in diesem Falle würde A. den Rumpf 
am Becken endigen lassen ; oder man er- 
gänzt dabei μέρος, was nicht minder hart 
ist, dann würde das Becken der unterste 


Theil des Rumpfes sein. Die Uebersetzer 
lassen sämmtlich diese Worte aus. 

ὀχτώ) Wie A. zu 8 Rippen gekommen 
ist, lässt sich nicht erklären; dass man 
ohne Sectionen die erste, elfte und zwölfte 
Rippe durch Fühlen und Sehen nicht ge- 


I Cap. 13. 14. 151 227 


eigentliches Fleisch, steht ihm jedoch nahe; ihre Beschaffenheit, so wie 
überhaupt die aller übrigen hierher gehörigen Theile wird später genauer 
erörtert werden. 14. Mit der weiblichen Schaam verhält es sich umgekehrt, 
wie mit der männlichen. Denn der unter den Schaamhaaren liegende 
Theil ist bei ihnen vertieft und hohl, bei den Männern dagegen hervor- 
stehend. Und ausserhalb der Gebärmutter befindet sich die Harnröhre, 
welche beim Manne zum Durchgange des Samens, bei beiden Geschlech- 
tern zum Austritte der flüssigen Ausscheidung dient. 

Dem Haise und der Brust zugleich gehört die Kehle an, der Seite, 56 
‘dem Arm und der Schulter die Achselhöhle, dem Oberschenkel und dem 
Unterleibe die Leistengegend. Dem Oberschenkel und Gesäss an der 
innern Seite der Damm, auf der äussern die Gesässfalte. 

Von den vorderen Theilen des Rumpfes ist schon die Rede gewesen; 
der in der Höhe der Brust auf der Hinterseite gelegene Theil heisst 
Rücken. 15. Die Theile des Rückens sind die beiden Schulterblätter und 
das Rückgrat, unterhalb aber in der Bauchgegend der Theil des Rumpfes, 
welcher Becken heisst. Dem obern und untern Theile des Rumpfes 
gemeinsam sind die Rippen, auf jeder von beiden Seiten acht. Denn 
in Betreff der Ligurer, welche sieben Rippen haben sollen, ist uns noch 
kein sicheres Zeugniss zugekommen. 

Es sind am Menschen die Unterschiede von oben und unten, vorn 57 
und hinten, rechts und links vorhanden. Die rechte und linke Seite sind - 
in Bezug auf ihre Theile fast durchaus ähnlich und in allen Stücken 
gleich, nur dass die linke Seite schwächer ist. Dagegen ist weder die 
hintere. Seite der vordern, noch die unteren Theile den oberen gleich, 
ausser insofern, als die unterhalb des Bauches befindlichen Theile dem 
Antlitz und die Beine den Armen in Bezug auf Fülle und Magerkeit ent- 
sprechen. Auch haben Menschen mit kurzen Armen meistentheils kurze 
Schenkel und Menschen mit kleinen Füssen auch kleine Hände. 

Das eine Paar der Extremitäten sind die Arme. Der Arm besteht 58 
aus Schulter, Oberarm, Ellenbögen,, Vorderarm, Hand, die Hand aus 
Handwurzel und fünf Fingern. Am Finger heisst der Theil, in welchem 
die Biegung stattfindet, Gelenk , der andere Fingerglied. Der Daumen 
hat nur ein, die übrigen Finger zwei Gelenke. Die Beugung des Armes 
und der Finger geschieht bei allen Thieren nach innen und der Arm hat 
sein Gelenk am Ellenbogen. Der innere Theil der Hand ist der Hand- 
funden hat, ist begreiflich, aber dann 57. πλὴν ὅμοια ὦδε] Bekkers Text ist 
müssten 9 Rippen angegeben sein. Man völlig unverständlich; wir haben die In- 


könnte höchstens vermuthen, die zweite terpunction geändert und aus Ald. mit 
Rippe sei mit zum Schlüsselbeinegerech- Sch. und Cs. πρός statt οἷον aufgenom- 


net worden. - men. Bmk. übersetzt et crura brachiis 
Λιγύων] S. Schneider II p. 49. opposita sunt. ᾿ ᾿ 
58. ὠλέχρανον] Damit ist nicht die 


15* 


228 


[I Cap. 15. 


χατὰ τὸ ὠλέχρανον. χειρὸς δὲ τὸ μὲν ἐντὸς ϑέναρ, ᾽σαρχῶδες χαὶ 
“. r x > Er 
διῃρημένον ἄρϑροις, τοῖς μὲν μαχροβίοις ἑνὶ ἢ δυσὶ ÖL ὅλου, τοῖς im 
r > 1 ’ 
δὲ βραχυβίοις δυσὶ χαὶ οὐ δι ὅλου. ἄρϑρον δὲ χειρὸς xal βραχίονος 
χαρπός. τὸ δὲ ἔξω τῆς χειρὸς νευρῶδες χαὶ ἀνώνυμον.» ᾿ 
59 Κώλου δὲ διμερὲς ἄλλο σχέλος. σχέλους δὲ τὸ μὲν ἀμφιχέφαλον ὃ 
΄ r \ [4 ? eo 
μηρύός, τὸ δὲ πλανησίεδρον μύλη, τὸ δὲ διόστεον χνήμη. χαὶ ταύτης 
\ [4 \ 
τὸ μὲν πρόσϑιον ἀντιχνήμιον, τὸ ὃ ὀπίσϑιον γαστροχνημία, σὰρξ ven- 
AN, 2 7 ἘΣ wm’ \ > Ζ BI γι" ἰ r & 
ρώδης ἢ φλεβώδης, τοῖς μὲν ἀνεσπασμένη ἄνω πρὸς τὴν ἰγνύν, ὅσοι 
Οὔ RE ᾿ ᾽ 
μεγάλα τὰ ἰσχία ἔχουσι, τοῖς ὃ ἐναντίως χατεσπασμένη" τὸ ὃ ἔσχα- 
τον ἀντιχνημίου σφυρόν, διφυὲς ἐν ἑχατέρῳ τῷ σχέλει. τὸ δὲ πολυ τὸ 
r n ΄ r ; Ay 0. τ ἍΝ τίν ΄ ΄ . 
ὄστεον τοῦ σχέλους πούς. τούτου δὲ τὸ μὲν ὀπίσϑιον μέρος πτέρνα, 
| ὡ | | | 
τὸ ὃ ἐμπρόσϑιον τοῦ ποδὸς τὸ μὲν ἐσχισμένον δάχτυλοι πέντε, τὸ δὲ 
m ἊΝ > m Pr 
σαρχῶδες χάτωϑεν στῆϑος, τὸ ὃ ἄνωϑεν ἐν τοῖς πρανέσι νευρῶδες 
χαὶ ἀνώνυμον. δαχτύλου δὲ Th μὲν ὄνυξ, τὸ δὲ χαμπή" πάντων δὲ ὃ 
) ; mn 
ὄνυξ ἐπ ἄχρῳ᾽ μονόχαμπτοι δὲ πάντες οἱ χάτω δάχτυλοι. τοῦ δὲ 16 
ποδὸς ὅσοις τὸ ἐντὸς παχὺ χαὶ μὴ χοῖλον, ἀλλὰ βαίνουσιν ὅλῳ, παν- 
οὔργοι. χοινὸν δὲ μηροῦ καὶ χνήμης γόνυ. 
m \ En \ r \ ae” x A) δὲ 
60 Ταῦτα μὲν οὖν τὰ μέρη χοινὰ χαὶ ἄρρενος χαὶ ϑήλεος. ἣ δὲ 
ϑέσις τῶν μερῶν πρὸς τὸ ἄνω χαὶ χάτω χαὶ πρόσϑιον χαὶ ὀπίσϑιον ᾿ 
UN \ ᾿.3 \ c y \ \ δ > r u ἊΨ 
χαὶ δεξιὸν χαὶ ἀριστερὸν. ὡς ἔχει, φανερὰ μὲν ἂν εἶναι δόξεις τὰ ἔξω-- 20 
ὃεν χατὰ τὴν αἴσϑησιν, οὐ μὴν ἀλλὰ χαὶ διὰ τὴν αὐτὴν αἰτίαν λεχτέον 
τ { ᾿ = 
δι ἥνπερ xal τὰ πρότερον εἰρήχαμεν, ἵνα περαίνηται τὸ ἐφεξῆς, xal 
χαταριϑμουμένων ὅπως ἧττον λανϑάνῃ τὰ μὴ τὸν αὐτὸν ἔχοντα τρό- 
61 πον ἐπί τε τῶν ἄλλων ζῴων χαὶ ἐπὶ τῶν ἀνϑρώπων. || μάλιστα δ 


2. διηρϑρωμένον PDaCs. 
Ald. Cs. Sch. Bk. 
Ald. 
Cs. Sch. Di. 


ulna, sondern das, was wir jetzt olecranum 
nennen, gemeint. 

ἄρϑροις) sind die Linien in der inneren 
Hand. als die Grenzen der Haupttheile 
und Beugungsstellen. Also Andeutung 
der Chiromantik. — Guil. hat brachium 
penes cubitum, manus autem interius 
quidem sed et vola carneum et deartieu- 
latum distinctione’, welchen Worten Sch. 
als Text unterlegt χειρὸς δὲ τὸ μὲν ἐντός, 
ἀλλὰ χαὶ τὸ ϑέναρ σαρχῶδες χαὶ διηρϑρω- 
1.2voy διαιρέσει. Hieraus und aus den Va- 
rianten der Hdschrr. darf man vielleicht 
auf eine kleine Störung des Textes 
schliessen. 


χαρπός) Was jetzt carpus heisst, ist 


3. οὐ] μὴ Ca Ald. Cs. Sch., om pr. Aa 
11. περόνη P 
15. ἄχρῳ μόνῳ: καμπτοὶ δὲ Os. Sch. | 
17. post γόνυ add χαμπῇ omnes praeter DA, χαὶ praeponit Pk. 
21. χαὶ ante διὰ om omnes praeter PDa 


ἄρϑρα Aarla 
12. δαχτύλοις PD 13. στῆϑος om 
16. ante τὸ add μὲν AaC aAld. 


22. χαὶ ante xarap. om PDa 


“also = χαρπός, Handwurzel, Wrist; ϑέναρ 


aber ist= vola, Hohlhand. 


59. ἀμφιχέφαλον) Damit sind der 
Schenkelkopf und die Kondylen desOber- 
schenkelbeines gemeint, nicht die beiden 
Kondylen, wie aus I $ 54 hervorgeht. . 


σφυρόν] Dass der innere Knöchel dem 
Schienbeine, der äussere dem Waden- * 
beine angehören, scheint hiernach A. 
nicht erkannt zu haben. 


st7idos] Sch. verweist, auf Hesych., 
Rufus p. 30, Pollux II, 162 und Eustath. 
Es ist also damit die Planta oder Sohle 
gemeint. — Wir sagen ja auch »Fuss- 
rücken« von der Oberseite. 


Ι Cap. 15.] 229 


teller, welcher fleischig und durch Gelenkfalten getheilt ist; wenn deren 
eine oder zwei durch die ganze Fläche sich erstrecken, so ist dies ein 
Zeichen langer Lebensdauer , kurzer Lebensdauer dagegen, wenn zwei 
nicht die ganze Fläche durchziehen. Das Gelenk zwischen Arm und 
Hand heisst Handwurzel. Die äussere Seite der Hand ist sehnig und hat 
keinen besonderen Namen. 
Das andere Paar der Extremitäten sind die Beine; Theile des Beines 59 
sind der mit zwei Gelenkköpfen versehene Oberschenkel, die beweglich 
aufsitzende Kniescheibe, der zwei Knochen führende Unterschenkel, 
dessen vorderer Theil das Schienbein,, dessen hinterer Theil die Wade 
ist, ein sehnen- oder aderreiches Fleisch , welches bei manchen Leuten, 
die ein starkes Gesäss haben, mehr nach oben gegen die Kniekehle hin 
liegt, dagegen mehr nach unten bei denen, wo das Gegentheil der Fall 
ist. Der unterste Theil des Schienbeins sind die Knöchel, je einer auf 
jeder Seite der beiden Beine. Ferner ist ein Theil des Beines der Fuss, 
welcher viele Knochen enthält. Der hintere Theil desselben heisst Ferse, 
der vordere besteht aus zwei Theilen; der eine von ihnen ist in fünf 
Zehen gespalten, der andre ist unten fleischig, das Fussblatt,, der obere 
auf der Rückseite sehnig und ohne eignen Namen. An der Zehe befinden 
sich der Nagel und das Gelenk: der Nagel befindet sich stets an der 
Spitze desselben, und alle Zehen haben nur &in Gelenk. Diejenigen 
Menschen, bei denen die innere Seite des Fusses diek und nicht aus- 
gehöhlt ist, sondern welche mit dem ganzen Fusse auftreten, sind ver- 
schlagener Gemüthsart. Ein dem Ober- und Unterschenkel gemeinsamer 
Theil ist das Knie. | 
Diese Theile haben sowohl die Männer als auch die Weiber. Welche 60 
Lage die äussern Theile in Bezug auf Oben und Unten, Vorn und Hinten, 
Rechts und Links haben, scheint zwar deutlich und ohne weiteres wahr- 
nehmbar zu sein, jedoch muss dies hier aus demselben Grunde, wie die 
vorher erwähnten Dinge erörtert werden, damit die Darstellung im Zu- 
sammenhange fortschreite und damit bei der Aufzählung kein Unter- 
schied, welcher zwischen dem Menschen und den übrigen Thieren in 
dieser Hinsicht obwaltet, unberücksichtigt bleibe. Bei dem Menschen nun 61 


μόνοκαμπτοι] Die Zehen haben ebenso- 
viele Gelenke wie die Finger. 
πρανέσι] πρανές ist hier die Oberseite 
als Vorderseite, sowie Theophrast Hist. 
I, 10,2 damit die Oberseite der Blätter, 
mit ὕπτιον dagegen die Unterseite bezeich- 
net. — Also Fussrücken. 
γόνυ] Ausser Da setzen alle Hdschrr. 
und Ausgaben χαμπήῇ hinzu. Gaza genu 
oplesque’. Diesistunrichtig, denn nicht 
ἔχω die Kniekehle, sondern auch die 
erhabene Seite, wo die Kniescheibe ist, 


gehören zum Gelenke und bilden das- 
selbe; auch konnte die Kniekehle nicht 
schlechthin als χαμπῇ bezeichnet werden. 
Auch lässt sich zap.rr) nicht füglich als 
Apposition zu γόνυ betrachten. 

60. καὶ διὰ — ἀνθρώπων] Wiewohl, 
sagt A., die Lage der äusseren Theile in 
Bezug auf die verschiedenen Richtungen 
schon beim blossen Anblick klar wird, 
so muss sie doch hier nochmals aus zwei 
Gründen durchgegangen werden, erstens 
damit alles der Reihe nach aufgeführt 


62 


230 [T Cap. 15. 16. 


Υ . ΄ Ν \ r Ἀν 4 x L 
ἔχει διωρισμένα πρὸς τοὺς χατὰ φύσιν τόπους τὰ ἄνω χαὶ χάτω ἄν- 
ϑρωπος τῶν ἄλλων ζῴων τά τε γὰρ ἄνω χαὶ χάτω πρὸς τὰ τοῦ παν-- 
τὸς ἄνω χαὶ χάτω τέταχται. τὸν αὐτὸν τρόπον χαὶ τὰ πρόσϑια χαὶ τὰ 
37,48 Εν Be,‘ Var 23 ΟὟ δι \ r Υ m a 
ὀπίσϑια χαὶ τὰ δεξιὰ χαὶ τὰ ἀριστερὰ χατὰ φύσιν ἔχει. τῶν ὃ ἄλλων 
’ u > 72 > m 
ζῳων τὰ μὲν οὐχ ἔχει, τὰ ὃ ἔχει μὲν συγχεχυμένα ὃ ἔχει μᾶλλον. δ 
»"ν “Ὁ Θ , m »ΣΖ: > 
| N μὲν οὖν χεφαλὴ πᾶσιν ᾿ἄνω πρὸς τὸ σῶμα τὸ ἑαυτῶν: ὁ ὃ Av- 
ὕρωπος μόνος, ὥσπερ εἴρηται, πρὸς τὸ τοῦ ὅλου τελειωϑεὶς ἔχει τοῦτο 
τὸ μόριον. μετὰ δὲ τὴν χεφαλήν ἐστιν 6 αὐχήν, εἶτα στῆϑος χαὶ νῶτον, aa 
, "»-ὉὋ ἢ > nn ® ᾿ 
τὸ μὲν ἐχ τοῦ πρόσϑεν τὸ ὃ ἐχ τοῦ ὄπισϑεν. χαὶ ἐχόμενα τούτων 


| ὶ ὀστὺς χαὶ αἰδοῖον χαὶ ἰσγίον. εἶτα unnde χαὶ χνή ei 
γαστὴρ χαὶ ὀσφὺς x χίον, εἶτα μηρὸς χαὶ χνήμη, τε- 10 


63 


64 


- und nichts SherBpngen werde, zweitens 


λευταῖον δὲ πόδες. εἰς τὸ πρόσϑεν δὲ χαὶ τὰ σχέλη τὴν χάμψιν ἔχει, 
᾽ r Er -ὉὋὉ 7 
ἐφ ὃ xal ἣ πορεία χαὶ τῶν ποδῶν τὸ χινητιχώτερον μέρος χαὶ ἣ χάρμ.- 
Ψψις᾽ ἡ δὲ πτέρνα ἐχ τοῦ ὄπισϑεν᾽ τῶν δὲ σφυρῶν ἑχάτερον ἑχατέρω- 
dev. || ἐχ δὲ τῶν πλαγίων τῶν δεξιῶν χαὶ τῶν ἀριστερῶν οἱ βρα- 
χίονες, τὴν χάμφιν ἔχοντες εἰς τὸ ἐντός, ὥστε τὰ χυρτὰ τῶν σχελῶν 15 
a! r \ y θ᾽ 23 203 , \ ) 
χαὶ τῶν βραχιόνων πρὸς ἄλληλα εἶναι ἐπ ἀνθρώπου μάλιστα. τὰς ὃ 
αἰσϑήσεις χαὶ τὰ αἰσϑητήρια, ὀφθαλμοὺς χαὶ μυχτῆρα χαὶ γλῶτταν, 
Wr ἢ ν᾽ τὰς VIRM \ 7 Υψ N \ ΑΒ ur ) ΄ 
ἐπὶ ταὐτὸ χαὶ εἰς τὸ πρόσϑιον ἔχει᾽ τὴν ὃ ἀχοὴν χαὶ τὸ αἰσϑητήριον 
Ἀπ ως 1 \ ER a Zn “Ὁ τῇ ’ 2 \ Ly ) - \ ᾿ 
αὐτῆς χαὶ τὰ ὦτα ἐχ τὴν πλαγίου μὲν, ἐπὶ τῆς αὐτῆς δὲ περιφερείας 
-" 2 \ \ 7 ΄ ᾽ 
τοῖς ὄμμασιν. τὰ ὃ ὄμματα ἐλάχιστον χατὰ μέγεϑος διέστηχεν ἀν- 20 
, a r R v \ 2 ’ Υ̓ m > 1 
ϑρώπῳ τῶν ζῳφων. ἔχει δὲ ἀχριβεστάτην ἄνϑρωπος τῶν αἰσϑήσεων 
[4 r 7 \ m - BA ad . 
τὴν ἁφήν, δευτέραν δὲ τὴν γεῦσιν" ἐν δὲ ταῖς ἄλλαις λείπεται πολλῶν. 
16. Ta μὲν οὖν μόρια τὰ πρὸς τὴν ἔξω ἐπιφάνειαν τοῦτον τέ- 
5. δὲ μᾶλλον PDa θ. σ. ἑαυτῶν Di. 8. νῶτος Aa 10. ἰσχία PDa 
13. ἑχατέρωϑεν] conj.; ἡ τὸ οὖς PDA yp. AR Cs., ceteri χατὰ τὸ οὖς. 11. μυχ-ν 


τῆρας ῬΟΔ})6 Ald. pr. Cs. BK. 18. πρόσϑεν Ald. Cs. 19. xat om Cs. ; 
damnat Pk χαὶ ταῦτα ἐχ Aa 


omnium maxime animalium habere ra- 


damit bei dieser Aufzählung kein Unter- 
schied, der hierin zwischen dem Menschen 
und den anderen Thieren obwaltet, un- 
beachtet bleibe. Die Structur des gen. 
absol. χαταριϑμιουμένων ist etwas hart. 

61. πρὸς --- τόπους] Sch. igitur si cum 
locis, quos natura Re infraque diposuit, 
superae inferaeque hominis partes com- 
parentur, invenias ipsum facile ceteris 
anteire animalibus.' Bmk. Maxime autem 
inter reliqua animalia homo partes supe- 
riores ac inferiores ad locos naturales 
conversos habet.' Sie verstanden also un- 
ter φυσιχοὶ τόποι das Oben und Unten im 
Universum: dann würde aber der fol- 
gende, als Begründung angereihte, Satz 
genau dasselbe aussagen. Richtiger Gaza 

ergo superiora inferioragque hominem 


tione locorum naturalium intelligimus’; 
noch deutlicher Camus l’'homme a sur 
les autres animaux cet avantage, que la 
distribution de ses membres, pour le haut 
et pour le bas, a une relation plus mar- 
quee ἃ la disposition des differentes 
oeuyres de la nattıre.' Die τόποϊ φυσιχοί 
sind die Stellen, welche der Function 


_ eines jeden Körpertheiles angemessen 


sind. Es giebt ein Oben und Unten im 
Organismus und ein Oben und Unten im 
Universum: beides trifft bei dem Men- 
schen zusammen. S. de part. p. 656, 10. 
Wimmer Phytolog. Aristot. Fragm. δὲ 58. 
59. 61—65. Man sollte übrigens von 
dem Scharfsinne des A. wohl erwartet 
haben, dass er auch hier die Benennung 
der Theile als obere und untere davon 


. 
I Cap. 15. 16.] DB 


sind mehr als bei irgend einem andern Thiere seine oberen und unteren» 
Theile an die Stellen gesetzt, welche ihrer Natur gemäss sind: denn 
. seine oberen Theile liegen in Bezug auf das Universum oben, die unteren 
unten. Ebenso befindet sich dasjenige, was vorn und was hinten, was 
rechts und was links ist, in der ihrer natürlichen Beschaffenheit gemässen 
‚Lage. Bei den andern Thieren fehlen diese Unterschiede ganz oder, 
wenn sie vorhanden sind, sind sie doch nicht so deutlich und bestimmt. 
Bei allen Thieren nun befindet sich der Kopf da, wo das Oben ihres 62 
eignen Körpers ist, bei dem Menschen allein ist, wie gesagt, wenn er 
vollständig entwickelt ist, dieser Theil nach dem Oben des Weltalls ge- 
richtet. Nach dem Kopfe kommt der Hals, dann nach vorn die Brust, 
nach hinten der Rücken. An diese schliessen sich an der Bauch und 
das Becken, so wie die Schaam und das Gesäss, dann der Ober- und 
Unterschenkel und endlich die Füsse. Näch vorn biegen sich auch die 
Schenkel, nämlich eben dahin, wohin die Gehbewegung gerichtet ist, 
wie auch der beweglichere Theil der Füsse und seine Biegung. Die Ferse 
aber liegt nach hinten, jeder der beiden Knöchel an den beiden Seiten des 
Fusses. Zur Seite dagegen nach rechts und nach links sind die Arme, 63 
welche sich nach innen biegen, so dass bei dem Menschen am meisten die 
Convexitäten der Schenkel und der Arme einander entsprechen. Die Sinne 
und Sinneswerkzeuge, Augen, Nase, Zunge befinden sich auf ein und 
derselben, nämlich der vorderen Seite; nur das Gehör und.sein Organ 
und die (äusseren) Ohren auf der Seite, aber in derselben Ebene mit den 
Augen. Der Abstand der beiden Augen von einander ist bei dem Men- 
schen nach Maassgabe seiner Grösse geringer als bei irgend einem Thiere. 
Der schärfste Sinn des Menschen ist das Gefühl, nächstdem der Ge- 
schmack, aber in den übrigen Sinnen steht er vielen Thieren nach. 

16. Die äusserlich sichtbaren Theile nun sind auf solche Weise an- 64 


tigen, Auffassung von den Beinen der 


hergeleitet hätte, dass der Mensch das 
Thiere erst verständlich. Ueber die Ho- 


uns bekannteste Thier ist. 


62. χαὶ ἡ κάμψις] Da man zu τὸ χιν. 
μέρος als Prädicat nur ergänzen kann εἰς 
πὸ πρόσϑεν τὴν χάμψιν ἔχει, so sind die 
vorstehenden Worte nicht an ihrer Stelle. 
Die Uebersetzer haben den Schaden nur 
verdeckt. Vielleieht stand χάμπτεται. 

ἑχατέρωϑεν) Wir haben uns erlaubt 


diese Conjectur statt der sinnlosen Worte 


χατὰ τὸ οὖς zu setzen. Es ist ganz un- 
denkbar, dass A. die Lage der Knöchel 
nach der der Ohren bestimmt habe, und 
von einer auris pedis’, wie Bmk. will, 
ist Nichts bekannt. Offenbar sollen hier 
wie im Vorhergehenden nur die Rich- 
tungen angegeben werden. 

63. πρὸς ἄλληλα] Dies wird aus der 
später II $5 gegebenen, übrigens unrich- 


mologie der unteren und oberen Extre- 
mitäten cf. Henle, Handbuch dermensch- 
lichen Anatomie Ip. 200 u. f. und Martins 
Annales des sciences naturelles IV. ser. 
T. VIlLp. 45. 1857 und T. XVII p. 244. 
1862., 


χαὶ τὰ ὦτα] Wenn die Lesart richtig 
ist, so würde ὦτα hier die äusseren Ohren 
bedeuten. Vielleicht ist aber xat mit Cs. 
zu tilgen; Gaza id est aures'. 


ἐλάχιστον διέστηχεν)Σ Nur bei einigen 
Affen stehen die Augen noch näher an 
einander als beim Menschen. ΟἿ. Cuvier, 
Anatomie comparee T. III 1545 p. 388, 
und Stannius Vergl. Anatomie 1846 p. 401 
Anm. 6. 


a 


232 [T Cap. 16. 


ὕταάχται τὸν τρόπον. χαὶ χαϑάπερ ἐλέχϑη. διωνόμασταί τε μάλιστα χαὶ 

Ἰνώριμα διὰ τὴν συγήϑειάν ἐστιν. τὰ ὃ ἐντὸς τοὐναντίον. ἄγνωστα 

γάρ ἐστι μάλιστα τὰ τῶν ἀνθρώπων, «ὥστε δεῖ πρὸς τὰ τῶν ἄλλων 

65 ζῴων ᾿ἀνάγοντας σχοπεῖν οἷς ἔχει παραπλησίαν τὴν φύσιν, || πρῶτον 

μὲν οὖν τῆς % χεφαλῆς χεῖται τὴν ϑέσιν ἐν τῷ πρόσϑεν ἔχων 6 ἐγχέ- 5 

φαλος. ὁμοίως δὲ χαὶ τοῖς ἄλλοις ζῴοις, ὅσα ἔχει τοῦτο τὸ μόριον. 

3 ἔχει δὲ ἅπαντα ὅσα ἔχει αἷμα, χαὶ ἔτι τὰ μαλάχια: χατὰ μέγεϑος ὃ 
ξχει ἄνθρωπος πλεῖστον ἐγκέφαλον χαὶ Ir διῶ ὑμένες δὲ αὐτὸν 
ὕο περιέχουσιν, ὁ μὲν περὶ τὸ ὀστοῦν ἰσχυρότερος. ὃ δὲ περὶ αὐτὸν 
ὺν βγχέφαλον ἥττων ἐχείνου. διφυὴς d ἐν πᾶσίν ἐστιν ὁ ἐγκέφαλος. 10 

χαὶ ἐπὶ τούτου 7) χαλουμένη a οαλὶς PAARE ἑτέραν ἔχουσα “ 

66 τὴν μορφὴν χαὶ χατὰ τὴν ἁφὴν χαὶ χατὰ τὴν ὄψιν. Ι! τὸ ὃ ὄπισϑεν 

τῆς χεφαλῆς χενὸν χαὶ rn πᾶσιν, ὡς ἑχάστοις ὑπάρχει μεγέϑους. 

ἔνια μὲν γὰρ μεγάλην ὁ ἔχει τὴν ER τὸ ὃ ὑποχείμενον τοῦ προσ-- 195 

ὠπου μόριον ἔλαττον, ὅσα στρογγυλοπρόσωπα; τὰ δὲ τὴν μὲν κεφαλὴν 15 

μιχρά ἀν, τὰς δὲ σιαγόνας βαχράς, οἷον τὸ τῶν λοφούρων γένος πᾶν. 

|| ἄναιμος δ᾽ ὁ ἐγκέφαλος ὁ ἅπασι. χαὶ οὐδεμίαν ἔχων ἐν αὑτῷ φλέβα, 
χαὶ ϑιγγανόμενος χατὰ φύσιν ψυχρός. ἔχει ὃ ἐν τῷ μέσῳ ὁ τῶν 
πλείστων [πᾶς] χοῖλόν τι μιχρόν. ἣ δὲ περὶ αὐτὸν vet φλεβώδης: 

ἔστι ὃ ὑμὴν δερματιχὸς ἣ μῆνιγξ [6 περιέχων τὸν ἐγχέφαλον.} "ὑπὲρ 20 

δὲ τοῦ ἐγχεφάλου λεπτότατον ὀστοῦν χαὶ ἀσϑενέστατον τῆς χεφαλῆς 

ἐστίν. ὃ χαλεῖται βρέγμα. I! φέ ἐροῦσι. ὃ ἐχ τοῦ ὀφθαλμοῦ τρεῖς. πόροι: 
εἰς τὸν ἐγχέφαλον, ὁ μὲν μέγιστος χαὶ ὃ μέσος εἰς τὴν παρεγκεφαλίδα, 

ὁ ὃ ἐλά ιάχιστος εἰς αὐτὸν τὸν ἐγχέφαλον. ἐλάχιστος ὃ ἐστὶν ὁ πρὸς τῷ 
3. post ἄλλων add μόρια PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 7. post αἷμα add καὶ ἔστιν 
ἔναιμα Da Ald. Gaza. post d’addönotos PCRA Ald. Bk.Di., ὅμως Pk. 11. ἐσ- 
yarn Sch. 13. μέγεϑος Cam. Cs. Sch. 19. πᾶς om Sch. μικρόν] ζΖορόν P 
20. φλ. ἔστιν᾽ ἔστι δ᾽ ὁ μὲν db. AR; φλ. ἐστίν" ἐστι δ᾽ ὁ (Us. ἡ) μῆνιγξ ὑμὴν δερμ. ὃ 
π. Ald. Cs. 21. τὸν ἐγχέφαλον PDaAld. pr. Cs. 


O7 OX 


A 


5: 


2 


6 


erreicht, und von einigen kleinen Vögeln, 


64. συνήϑειαν) Gaza οἵ cognitae per 
wie Parus coeruleus und F ringilla linaria, 


usum situmque evidentiorem habentur'. 


ἄγνωστα — ἀνϑρώπων) Dieses Bekennt- 
niss ist wichtig für die Ansicht} dass 
Aristoteles keine menschliche Leiche se- 
eirt habe, und wir werden demgemäss 
unrichtige Angaben über innere Örgane 


des Menschen von vornherein zu erwarten 
haben. 


65. πλεῖστον] ὃ. de part. p. 652b, 27. 
658b, 8. Die Sache ist ziemlich richtig, 
denn nach den W ägungen des Gehirns 
von Leuret u. A. wiegt das Gehirn des 
Menschen aa "as des Gesammtkörper- 
gewichts, ein Gewicht, was nur von eini- 
gen Affen, z. B. dem Sai, Cebus capucinus 


übertroffen wird, indem ihr Gehirn Yz 
und '/, des Körpers wiegt. 
Anatom. comp. T. ΠῚ .1845 p. 77 u. f. 
und Longet Anatomie et Physiologie du 
systeme nerveux T. I. p. 628 u. ἢ. Ἂ 


ὑγρότατον] Der Wassergehalt des Ge- 
hirns des Menschen scheint nicht sehr 
von dem der Thiergehirne zu en 
Of. Schlossberger Thierchentie T. Hp. 55 
und von Bibra Vergleichende Unter- 
suchungen über das Gehirn des Menschen 
und der Wirbelthiere 1854. 


ἰσχυρότερος) Die dura mater, während 
die weniger starke Haut, $ 67 und II 


Cf. Cuvier,, 


233 


geordnet und, wie gesagt, vorzugsweise durch Namen unterschieden und 
uns wegen des fortwährenden Gebrauches derselben geläufig. Umgekehrt 
sind dagegen die innern Theile der Menschen am wenigsten bekannt, so 
dass man bei ihrer Erforschung auf die Theile der andern Thiere, denen 
sie an Bildung ähnlich sind, zurückgehen muss.: Was nun erstens den 65 
Kopf: betrifft, so liegt in seinem vorderen Theile das Gehirn, wie 
auch bei allen andern mit diesem Organ versehenen Thieren: es 
besitzen dasselbe aber alle blutführenden Thiere und ausserdem 'die 
Weiehthiere. Im Verhältniss zu seiner .Grösse hat.der Mensch das grösste 
und feuchteste Gehirn. Es wird von zwei Häuten umgeben, einer 
stärkern, welche dem Knochen anliegt, und einer schwächern ‚- die das 
Gehirn selbst umgiebt. Es besteht bei allen Thieren aus zwei Hälften. 
Daran liegt ganz nach hinten das sogenannte kleine Gehirn, welches 
von andrer Gestalt ist, sich anders anfühlt und anders aussieht. 
Der hintere Theil des Kopfes ist bei allen Thieren leer und hohl, 66 
und zwar steht die Grösse dieses Raumes im Verhältniss zu der Grösse 
des Schädels. Einige nämlich haben einen grossen Schädel, während 
das darunter liegende Antlitz klein ist, nämlich alle die mit gerundetem _ 
Kopfe; andre hingegen einen kleinen Schädel, aber lange Kiefern , wie 
die ganze Sippe der Schweifschwänzigen. Bei allen ist das Gehirn blut- 67 
los und enthält keine Adern und fühlt sich kalt an. In seiner Mitte 
findet sich bei den’ meisten eine kleine Höhle. Dagegen ist die dasselbe 
umgebende Hirnhaut aderreich : sie ist eine lederartige Haut [welche das 
Gehirn umgiebt). Ueber dem Gehirn befindet sich der dünnste und 
schwächste Knochen des Schädels, welcher Hirnschale genannt wird. 
Von dem Auge führen drei Gänge in das Gehirn, der grösste und 68 
der mittlere in das kleine Gehirn, der kleinste in das Gehirn selbst, 
welcher letztere am meisten nach der Nase zu liegt. Die (beiden) grössten 


I Cap. 16.] 


ὃ 38 μῆνιγξ genannt und als aderreich be- 
schrieben, die pia mater ist. 
διφυὴς] διμερής de part. p. 6696 22. 
παρεγχεφαλὶς) Das Cerebellum oder 
kleine Gehirn der späteren und jetzigen 
Anatomen. 


66. χοῖλον] Dass diese Angabe auf das. 


Verhalten der Stirnhöhlen und Zitzen- 
beinzellen zu beziehen sei, haben wir in 
$ 39 vermuthet: 

67. ἄναιμος) ἀναιμότατον de part. p.633b 
35. Dass das Gehirn blutleer sei, ist nicht 
richtig, indess sind die dasselbe versor- 
genden Blutgefässe allerdings verhältniss- 
mässig sehr dünn und konnten sehr wohl 
übersehen werden. 

χοῖλόν τί μιχρόν] Die Ventrikel des 
Gehirns, wahrscheinlich die Seitenven- 
trikel. ᾿ 


βρέγμα] Mit diesem Worte würde also 
etwa das Schädeldach, die obere Hälfte 
des Stirnbeines, die Scheitelbeine und 
vielleichtnoch der obere Theilder Schuppe 
des Hinterhauptsbeines bezeichnet wer- 
den. 

1 δὲ --- ἐγχέφαλον] Man muss entweder 
die eingeklammerten Worte als unecht 
ansehen, oder mit Cs. und Ald. lesen: 
ἔστι δ᾽ ἡ μῆνιγξ χτλ. 

68. Ueber die Bedeutung des Wortes 
πόρος 5. Einleitungp. 34. Was mit diesen 
πόροι gemeint sei, ist nicht zu eruiren. 
Es würden in Betracht kommen der Ge- 
ruchsnerve, der Sehnerve, die Bewegungs- 
nerven des Auges — und die Arteria und 
Vena ophthalmica — aber die Angaben 
stimmen nicht mit dem Thatsächlichen, 
auch wenn man Thiere untersucht. 


234 [I Cap. 16. 


μυχτῆρι μάλιστα. οἱ μὲν οὖν μέγιστοι παρ ἀλλήλους εἰσὶ χαὶ οὐ συμ.- 
πίπτουσιν, οἱ δὲ μέσοι συμπίπτουσι — δῆλον δὲ τοῦτο μάλιστα ἐπὶ 
τῶν ἰχϑύων —. χαὶ γὰρ ἐγγύτερον οὗτοι τοῦ ἐγχεφάλου ἣ οἱ μεγάλοι" 
οἱ ὃ ἐλάχιστοι πλεῖστόν τε ἀπήρτηνται ἀλλήλων χαὶ οὐ συμπίπτουσιν. 
69 || ἐντὸς δὲ τοῦ αὐχένος ὅ τε οἰσοφάγος χαλούμενός ἐστιν, ἔχων τὴν 5 
ἐπωνυμίαν ἀπὸ τοῦ μήχους χαὶ τῆς στενότητος, χαὶ ἣ ἀρτηρία. πρό- 
τερον δὲ τῇ ϑέσει 7) ἀρτηρία χεῖται τοῦ οἰσοφάγου ἐν πᾶσι τοῖς ἔχου: 
σιν αὐτήν" ἔχει δὲ ταύτην πάντα ὅσαπερ χαὶ πνεύμονα ἔχει. ἔστι ὃ 
ἣ μὲν ἀρτηρία χονδρώδης τὴν ΟῚ χαὶ ὀλίγαιμος. πολλοῖς λεπτοῖς 
φλεβίοις περιεχομένη, χεῖται ὃ ἐπὶ μὲν τὰ ἄνω πρὸς τὸ στόμα χατὰ τὸ 
τὴν ἐ ἐχ τῶν μυχτήρων σύντρησιν εἰς τὸ στόμα, N) χαὶ ὅταν πίνοντες 
ἀνασπάσωσί τι τοῦ jmotod χωρεῖ ἐχ τοῦ στόματος διὰ τῶν μυχτήρων 
ἔξω. μεταξὺ δ᾽ ἔχει τῶν τρήσεων τὴν ἐπιγλωττίδα χαλουμένην, ἐπι- 
πτύσσεσϑαι δυναμένην ἐπὶ τὸ τῆς ἀρτηρίας τρῆμα τὸ εἰς" τὸ στόμα 
τὸ τεῖνον. ταύτῃ δὲ τὸ πέρας συν. ἤρτηται τῆς γλώττης. | ἐπὶ δὲ ϑάτερα ι5 
καϑήκει εἰς τὸ μεταξὺ τοῦ πνεύμονος, εἶτ ἀπὸ τούτου σχίζεται εἰς 
ἑκάτερον τῶν μερῶν τοῦ πνεύμονος. ϑέλει γὰρ εἶναι διμερὴς 6 πνεύ- 
μῶν ἐν ἅπασι τοῖς ἔχουσιν αὐτόν᾽ ἀλλ ἐν μὲν τοῖς ζῳοτόχοις οὐχ 
ὙΠ N διάστασις φαγερά, ἥχιστα ὃ ἐν ἀνϑρώπῳ. [ἔστι δ᾽ οὐ πολυ- u 
σχιδὴς ὃ τοῦ ἀνϑρώπου, ὥσπερ ἐνίων ζῳοτόχων, οὐδὲ λεῖος, ἀλλ ἔχξι 20 
ἀνωμαλίαν.) ἐν δὲ τοῖς φοτόχοις, οἷον ὄρνισι χαὶ τῶν τετραπόδων ὅσα 
φοτόχα, πολὺ τὸ μέρος ἑχάτερον ἀπ ἀλλήλων ἔσχισται, ὥστε δοχεῖν 
τί δύο ἔχειν πνεύμονας᾽ || χαὶ ἀπὸ μιᾶς δύο ἐστὶ μόρια τῆς ἀρτηρίας, εἰς 
ἑχάτερον τὸ μέρος τείνοντα τοῦ πνεύμονος. συνήρτηται δὲ χαὶ τῇ μεγάλῃ 
φλεβὶ χαὶ τῇ ἀορτῇ χαλουμένῃ. φυσωμένης δὲ τῆς ἀρτηρίας διαδέ-- 25 
δωσιν εἰς τὰ χοῖλα μέρη τοῦ πνεύμονος τὸ πνεῦμα. ταῦτα δὲ διαφύ- 
σεις ἔχει χονδρώδεις εἰς ὀξὺ συνηχούσας" ἐχ δὲ τῶν διαφύσέων τρήματα 
διὰ παντός ἐστι τοῦ πνεύμονος, ἀεὶ ἐχ μειζόνων εἰς ἐλάττω διαδιδό- 


“μενα. συνήρτηται δὲ χαὶ ἣ χαρδία τῇ ἀρτηρίᾳ πιμελώδεσι χαὶ yov- 
1. παράλληλοι ArCaAld. 65. ὅθι. Di... 3. καὶ ἐγγύτεροι PDa 5. post ole. 
add [xat ἰσϑμὸς] Sch. Pk. 11. 2x om Da (5. Sch. ; &xei Pk. εἰς τὸ στόμα 


damn. Pk. 12. τοῦ om AaCa Ald. Cs. Sch. 26. μέρη om Ca pr. Aa Ald. 


27. διηχούσας Aa0a 


69. οἰσοφάγος) S. depart. p. 664, 20. — 
Sch. wollte die Worte xat ἰσϑμιός zusetzen 
und bezog sich auf Etym. M. unter vn 
todıa. 

ἐπωνυμίαν) Der andre Name ist μον 
kanntlich στόμαγος, dessen hierangedeu- 
tete Etymologie auch upter die Incredi- 
bilia gehört. 

τρήσεων) Damit müssen die Choanen 
und die Stimmritze gemeint sein. Man 


28. det om Da Sch, Pj 


sieht hier und noch mehr äAuspart. p. 664b 
—665, dass A. einerichtige und lebendige 
Vorstellung von der Kreuzung der ‚Wege 
für die Luft und für die Speisen in der 
Gegend des Kehldeckels gehabt hat. 
ἀρτηρία] S. part. p. 0640 2 u. 665, 18. 
70. πνεύμονος, Wir haben überall 
πνεύμων geschrieben, während ΒΚ. bald 
πνεύμων bald πλεύμων schreibt. Die ' 
Hdschrr. geben durchaus keine Gewiss- 


I Cap. 16.] 235 


nun verlaufen neben einander, ohne sich zu vereinigen, die mittleren 
aber vereinigen sich, was besonders bei den Fischen deutlich zu sehen 
ist, denn die mittleren liegen dem Gehirn näher als die grossen; die 
kleinsten aber sind am meisten von einander entfernt und vereinigen 
sich nicht. Innen am Halse befindet sich die sogenannte Speiseröhre, 69 
welche ihren andern Namen daher hat, weil sie lang und eng ist, und die 
Luftröhre. Bei allen Thieren, welche eine Luftröhre haben, liegt dieselbe 
vor der Speiseröhre, und zwar findet sie sich bei allen, welche Lungen 
besitzen. Die Luftröhre ist knorpelig und blutarm, von vielen dünnen 
Adern umgeben und liegt nach oben gegen den Mund hin in der Gegend, 
wo die Nasenöffnungen im Munde zusammenmünden ; auf diesem Wege 
‚geht auch Flüssigkeit, die man beim Trinken emporzieht, durch die Nase ἡ 
nach aussen. Zwischen den Oeffnungen liegt der sogenannte Kehldeckel, 
welcher sich auf die nach dem Munde führende Oeffnung der Luftröhre 
auflegen kann, und an dieser Stelle ist die Wurzel der Zunge angewach-. 
sen. Nach der andern Seite hin erstreckt sie sich zwischen die beiden 70 
Lungen und spaltet sich darauf in die beiden Hälften der Lunge. Denn 
bei allen Thieren, welche eine Lünge haben, hat sie die Eigenschaft 
zweitheilig zu sein, aber bei den Lebendiggebärenden ist die Trennung 
nicht in gleichem Grade deutlich und am wenigsten beim Menschen. 
[Auch ist sie beim Menschen nicht in mehrere Lappen gespalten, wie bei 
manchen Lebendiggebärenden, noch auch glatt, sondern hat Uneben- 
heiten.] Bei den Eierlegenden dagegen, z. B. den Vögeln und eierlegen- 
den Vierfüssigen sind die beiden Theile weit von einander getrennt, so 
dass es den Anschein hat, als ob sie zwei Lungen hätten. Und während 71 
die Luftröhre oben einfach ist, spaltet sie sich dann in zwei Theile, 
welche in die beiden Hälften der Lunge gehen. Sie ist befestigt an der 
grossen Ader und an der sogenannten Aorta. Wird die Luftröhre auf- 
geblasen , so’ vertheilt sich die Luft in die hohlen Räume der Lunge. 
Diese haben aber knorpelige Scheidewände, welche unter spitzen Winkeln 
zusammentreten, und aus ihnen führen Oeffnungen durch die ganze 
Lunge, indem sie sich in immer kleinere verzweigen. Auch das Herz 
hängt mit der Luftröhre durch fettreiche, knorpelige und faserige Bänder 


heit, und an den meisten Stellen fin- 


den sich beide Formen in verschiedenen 
Hdaschrr. 


die Lungen in viele Lappen und Läppchen 
getheilt. Haller Elementa Physiol. 1761 
III p. 141 — Cuvier Lecons VII p. 156. 


᾿ς ἥκιστα δ᾽ ἐν ἀνϑρώπῳ] Der Unterschied 
in der Trennung der Lungen bei Men- 
schen und Säugethieren ist sehr gering. 


ἔστι — ἀνωμαλίαν] Dieser ganze Satz 
ist sehr dunkel. Sehr viel deutlicher als 
beim Menschen in mehrere Lappen ge- 
spalten ist die Lunge bei keinem Säuge- 
thiere; nur beim Stachelschweine sind 


Die Oberfläche der Lungen ist im nor- 
malen Zustande völlig glatt: Wir haben 
diesen Satz daher als unecht eingeklam- 
mert. 

71. διαδιδόμενα)] Die Beschreibung der 
Bronchienverzweigung ist ganz richtig 
und offenbar auf Autopsie begründet. 
S. die Lehr- und Handbücher der Ana- 


. tomie. 


236 Π Cap. 16. 17. 


δρώδεσι χαὶ ἰνώδεσι Beapoic' ἡ δὲ συνήρτηται. χοῖλόν ἐστιν. φυσὼ- 
μένης δὲ τῆς ἀρτηρίας ἐν ἐνίοις μὲν οὐ χατάδηλον ποιεῖ. ἐν δὲ τοῖς 
μείζοσι τῶν ζῴων δῆλον ὅτι εἰσέρχεται τὸ πνεῦμα εἰς αὐτήν. ἣ μὲν 
οὖν ἀρτηρία τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον᾽ χαὶ δέχεται μόνον τὸ πνεῦμα χαὶ 
ἀφίησιν, ἄλλο δ᾽ οὐϑὲν οὔτε ξηρὸν 08% ὑγρόν, ἢ πόνον παρέχει, ἕως 
12 ἂν ἐχβήξῃ τὸ χατελϑόν. || ὁ δὲ στόμαχος ἤρτηται μὲν ἄνωϑεν ἀπὸ 
τοῦ στόματος, ἐχόμενος τῆς ἄρτη ηρίας, συνεχὴς ὧν πρός τε τὴν ῥάχιν 
χαὶ τὴν ἀρτηρίαν ὑμενώδεσι δεσμοῖς, τελευτᾷ δὲ διὰ τοῦ διαζώματος 
εἰς τὴν χοιλίαν, σαρχοειδὴς ὧν τὴν φύσιν, χαὶ τάσιν ἔχων χαὶ ἐπὶ 
18 μῆχος χαὶ ἐπὶ πλάτος. || ἣ δὲ χοιλία ἣ τοῦ ἀνϑρώπου ὁμοία τῇ χυνείᾳ 10 
ἐστίν᾽ οὐ πολλῷ γὰρ τοῦ ἐντέρου een ἀλλ ἐοιχυῖα οἱονεὶ ἐντέρῳ 
εὖρος © ἔχοντι. εἶτα ἔντερον ἁπλοῦν εἱλιγμένον © ἐπιεικῶς πλατύ, ἣ δὲ 
χάτω χοιλία ὁμοία τῇ ὑεία᾽ πλατεῖά τε γάρ ἐστι, καὶ τὸ ἀπὸ ταύτης 
πρὸς. τὴν ἕδραν παχὺ χαὶ βραχύ. τὸ ὃ ἐπίπλοον ἀπὸ μέσης τῆς χοι- 
λίας ἤρτηται, ἔστι δὲ τὴν φύσιν ὑμὴν πιμελώδης, ὥσπερ χαὶ τοῖς 15 
14 ἄλλοις τοῖς μονοχοιλίοις͵ χαὶ ἀμφώδουσιν. Ι ὑπὲρ δὲ τῶν ἐντέρων τὸ 
μεσεντέριόν ἐστιν. ᾿ὑμενῶδες d ἐστὶ τοῦτο χαὶ πλατύ, χαὶ πῖον Ὁ 
ται. ἐξήρτη ται δὲ ἐχ τῆς μεγάλης φλεβὸς χαὶ τῆς ἀορτῆς, χαὶ δὶ 
αὐτοῦ φλέβες πολλαὶ χαὶ πυχναὶ χατατείνουσι πρὸς τὴν τῶν ἐντέρων 1% 
ϑέσιν, ἄνωϑεν ἀρξάμεναι μέχρι χάτω. τὰ μὲν οὖν περὶ τὸν στόμαχον 30 
χαὶ τὴν a ἀρτηρίαν οὕτως ἔχει, χαὶ τὰ περὶ τὴν χοιλίαν. 
τῦ 17. Ἢ δὲ καρδία ἔχει μὲν τρεῖς πολλή χεῖται ὃ ἀνωτέρω τοῦ 
πνεύμονος χατὰ τὴν σχίσιν τῆς ἀρτηρίας, ἔχει ὃ ὑμένα πιμελώδη 
χαὶ πα χύν. ἡ προσπέφυκε τῇ φλεβὶ τῇ μεγάλη χαὶ τῇ ἀορτῇ. χεῖται! 
δὲ ἐπὶ τῇ ἀορτῇ χαὶ τὰ ὀξέα χατὰ τὸ στῆθος ὁ ὁμοίως ἁπάντων τῶν 35 
ζῴων, ὅσα ἔχει στῆϑος. πᾶσι ὃ. ὁμοίως χαὶ τοῖς ἔχουσι χαὶ τοῖς μὴ 
ἔχουσι τοῦτο τὸ μόριον εἰς τὸ πρόσϑεν ἔχει ἣ χαρδία τὸ ὀξύ: λάϑαι 


1. καὶ ἰνῴδεσι om Da Ald. 8. ἰνῴώδεσι Da ζῴματος Ca, στόματος Aa Ald. 
11. post ἐντέρῳ add ἑνὶ Ca, τινὶ Aa Ald. Pk. 12. post εἱλιγμένον add εἶτα 
ἔντερον PCaDa Ca Ald. Cs. Sch. Bk. et εὖρος ἔχον PDa ἐπ. πλατύ] εὖρος ἔχον 


Ald. 17. δ᾽ ἐστὶ] om PDaCs., add χαὶ Aala 19. ante zarar. add χαὶ AaCa 
Ald. χατατείνουσαι PAaCa Ald. Cs. Bk. Di. 20. φύσιν PDa Cs. 25. ἐπὶ 
om PDa ἀορτῇ κατὰ τὰ ὀξέα. χεῖται δὲ τὰ ὀξέα χατὰ τὸ or. AaCa Ald. edd.; 


ἀορτῇ χατὰ τὰ ὀξέα τὸ στ. PDam 


χοῖχόν ἐστιν) Dies scheint wohl die 
kurze Lungenvene zu sein. Sch. bezieht 
dies auf die Vorkammern, allein diese 
werden unten als Höhlen des Herzens 
beschrieben. 

πνεῦμα εἰς αὐτήν] Der Eintritt von Luft 
in die Herzhöhlen von der Luftröhre aus 
kann nur durch gewaltsame Zerreissung 
von Bronchien und Adern ermöglicht 
werden. 


πόνον] S. de part. p. 664b 31. 

12. στόμαχος --- πλάτος; ı Diese Angaben 
über die Speiseröhre sind richtig. Sie be- 
steht in der oberen Hälfte aus querge- 
streiften, in der unteren aus glatten 
Muskelfasern. 

73. εἱλιγμένον] Die Worte εἶτα ἔντερον, 
welche in der Vulgata sich hinter ἃ 
finden, müssen theils des Sinnes wegen 
weggelassen werden, theils deuten die 


237 

zusammen und dä, wo sie zusammenhängen, ist eine Höhlung. Beim 
Aufblasen der Lunge wird es bei manchen Thieren nicht wahrnehmbar, 
bei den grösseren aber ist es offenbar, dass die Luft in das Herz gelangt. 
Dies ist die Beschaffenheit der Luftröhre; einzig und allein Luft vermag 
sie einzunehmen und auszuhauchen: kommt aber etwas andres, sei es 
trocken oder flüssig, in sie hinein, so verursacht es Beschwerde, bis es 
ausgehustet ist. Die Speiseröhre beginnt oben an der Mundhöhle , neben 72 
der Luftröhre, indem sie mit der Wirbelsäule und der Luftröhre durch 
häutige Bänder zusammenhängt und sie endigt nach ihrem Durchgange 
durch das Zwerchfell in den Magen : sie ist von fleischiger Beschaffenheit 
und nach der Länge und Breite dehnbar. Der menschliche Magen ist 73 
‘dem des Hundes ähnlich. Er ist nämlich nicht viel grösser als der Darm, 
sondern gleicht gewissermassen einem etwas dieken Darme. Darauf folgt 
ein einfacher, gewundener, mässig weiter Darm. Der untere Theil des 
Darmes ist dem des Schweines ähnlich : er ist nämlich weit und der von 
ihm bis zum After sich erstreckende Theil dick und kurz. Von dem mitt- 
leren Theile des Darmes hängt das Netz herab, eine fettreiche Haut, 
welches auch die übrigen mit e&inem Magen und doppelter Zahnreihe ver- 
sehenen Thiere besitzen. Ueber dem Darm liegt das Gekröse, ein haut- 74 
artiger und breiter Theil, in welchem sich Fett ansetzt. Es hängt an der 
grossen Ader und der Aorta und es verlaufen zahlreiche und dichte 
Adern durch dasselbe, welche sich bis zum Darme hin in seiner ganzen 
Länge von oben bis unten hin erstrecken. Dies ist die Beschaffenheit der 
Speiseröhre, der Luftröhre und des Darmes. 

17. Das Herz hat drei Höhlen und liegt oberhalb der Lunge, da. wo sich 75 
die Luftröhre theilt und besitzt eine fettreiche und dieke Haut, da wo es 
an die grosse Ader und die Aorta angewachsen ist. Es liegt auf der 
‚Aorta und die Spitze des Herzens.hat zur Brust dieselbe Lage bei allen 
Thieren, welche eine Brust haben, und bei’allen, mögen sie diesen Theil 
besitzen oder nicht, ist.seine Spitze immer nach vorn gerichtet, obwohl 


I Cap. 16. 17.] 


Varianten der Hdschrr. darauf hin. So 
hat auch Guil. . 

ἐπίπλδον] S. de part. p. 677b, 16. Die 
Beschreibung des grossen Netzes, wel- 
ches wie eine Schürze vom Magen herab- 
hängt vor den Gedärmen, ist ganz richtig. 


povoxotktotz]) S. de part. p. 676, 6. 


14. μεσεντέριον)] S. de part. p. 6776, 36. 
Die Ortsbezeichnung ὑπέρ ist wohl auf 
Säugethiere zu beziehen, indem das Me- 


senterium an der Wirbelsäule und derihr . 


anliegenden Aorta und Vena cava (μεγάλη 
gr νὴ) angewachsen über den unterhalb 
er'Wirbelsäule gelegenen Därmen liegt. 


75. τρεῖς χοιλίας] Das Herz hat zwei 


Kammern und zwei Vorhöfe ; die Tren- 
nung der beiden letzteren scheint A. 
übersehen zu haben. _ 

χεῖται --- στῆϑος) Durch diese Conjectur, 
welche sich unschwer aus den Lesarten 
der Hdschrr. ableiten lässt, kommt Sinn 
in diese Stelle. Bmk.: verum aortae im- 
positum est acuta sui parte; haec autem 

ars (semper) eundem in pectore situm 

abet apud omnia animalia, quae pectus 
habent.' Diese Stelle erklärt sich aus de 
part. 5 666b, 1, wo auch für das Folgende 
viele Parallelstellen sich finden. Die Lage 
des Herzens ist übrigens richtig ange- 
geben. . 


238 [I Cap. 17. 


"“ 


ὃ ἂν πολλάχις διὰ τὸ μεταπίπτειν διαιρουμένων. τὸ δὲ χυρτὸν αὐτῆς 
ἐστὶν ἄνω. ἔχει δὲ τὸ ὀξὺ σαρχῶδες ἐπὶ πολὺ χαὶ πυχνόν, χαὶ ἐν τοῖς 
76 χοίλοις αὐτῆς νεῦρα ἔνεστιν. | κεῖται δὲ τὴν ϑέσιν ἐν μὲν τοῖς 
Υ \ ΄ \ m σ y m m 248 ΄, Σ 
ἄλλοις χατὰ μέσον τὸ στῆϑος, ὅσα ἔχει στῆϑος, τοῖς ὃ ἀνϑρώποις ἐν 
τοῖς ἀριστεροῖς μᾶλλον, μιχρὸν᾿ τῆς διαιρέσεως τῶν μαστῶν ἐγχλίνουσα 5 
εἰς τὸν ἀριστερὸν“μαστὸν ἐν τῷ ἄνω μέρει τοῦ στήϑους. [χαὶ οὔτε 
weydAn, τό τε ὅλον αὖτ τῆς εἶδος οὐ ΕΑ με ἢ ἐστιν ἀλλὰ στρογγυλώ- 
77 Tepov' πλὴν τὸ ἄχρον εἰς ὀξὺ συνῆχται.} || ἔχει δὲ χοιλίας τρεῖς, 
ὥσπερ εἴρηται, μεγίστην μὲν τὴν ἐν τοῖς δεξιοῖς, ἐλαχίστην δὲ : τὴν 
ἐν τοῖς ἀριστεροῖς, μέσην δὲ μεγόϑει τὴν ἀνὰ μέσον’ ἁπάσας δ᾽ ἔχει, 10 
χαὶ τὰς δύο μιχράς, εἰς τὸν πνεύμονα τετρημένας, κατάδηλον δὲ χατὰ 
μίαν τῶν χοιλιῶν. χάτωϑεν δ᾽ ἐχ τῆς προσφύσεως χατὰ μὲν τὴν με- 
γίστην χοιλίαν ἐξήρτηται τῇ μεγίστῃ φλεβί, [πρὸς ἣν χαὶ τὸ μεσεντέ- 
18 ριόν Eotı,] χατὰ δὲ τὴν μέσην τῇ ἀορτῇ. || φέρουσι δὲ χαὶ εἰς τὸν 
πνεύμονα πόροι ἀπὸ τῆς καρδίας, χαὶ σχίξ ονται τὸν αὐτὸν τρόπον 15 
ὅνπερ ἣ ἀρτηρία, χατὰ πάντα τὸν πνεύμονα παραχολουϑοῦντες τοῖς 
ἀπὸ τῆς ἀρτηρίας. ἐπάνω ὃ: εἰσὶν οἱ ἀπὸ τῆς χαρδίας πόροι: οὐδεὶς 
ὃ ἐστὶ χοινὸς πόρος, ἀλλὰ διὰ τὴν σύναψιν δέχονται τὸ πνεῦμα χαὶ 
τῇ καρδίᾳ διαπέμποουσιν᾽ φέρει γὰρ δ' μὲν εἰς τὸ δεξιὸν χοῖλον «τῶν 
πόρων ὁ ὃ εἰς τὸ ἀριστερόν. map! δὲ τῆς φλεβὸς τῆς ὑεγάλης χαὶ 30 
τ9τῆς ἀορτῆς χατ αὐτὰς χοινῇ περὶ ἀμφοτέρων ἐροῦμεν ὕστερον. | αἷμα 
δὲ πλεῖστον μὲν ὁ πνεύμων ἔχει τῶν Ey τοῖς ζῴοις “μορίων τοῖς εθ6ὲ 
3. αὐτῆς AnCaSch. Bk. Di. Pk.; αὐτοῖς ceteri 4. τοῦ στήϑους PDa Ald. Sch. 
5. ἀπὸ τῆς Sch. 10. τὴν ἐν τοῖς ἀνὰ PD Ald. Sch. μέσον" ἔχει δὲ τὰς Aal; 
μέσον" καὶ εἰσὶν εἰς τὸν πνεύμονα τετρημέναι πᾶσαι. ἀμφοτέρας δὲ ἔχει τὰς Ald. Di. 
et omisso ἔχει PD 11. μιχρὰς χαὶ εἰς AaCaDa edd. omn. 12. δ᾽ dant PDa, 
cett. om; χατ. ἐγγὺς τῆς Pk. Dein μὲν δὴ τὴν ῬΚ. 13. μεγάλῃ AaCa προσ- 
ἤρτηται Pk. 11. χαρδίας πόρος δ᾽ οὐδείξ ἐστι ArCa 20. τὸν AaDa Ald. ἀρ. 
πόρον Aa Ald. 21. za αὑτὰς Ald. Di. et Pk. praemissis verbis πῶς ἔχουσι. 


νεῦρα] Die an den Atrioventricular- ἁπάσας --- κοιλιῶν) Vgl. hist. ΤΠ ς 
klap ἦν befestigten Chordae tendineae ΒΚ. hat die Lesart.der Ald. beibehalten 
der Papillarmuskeln. welche von denen der Hdschrr., des Gaza 

76. χαὶ οὔτε --- συνῆχται] Diese Worte und des Guil. abweicht, und deren Un- 
scheinen unecht, sowohl wegen der selt- richtigkeit sich aus der Wiederholung der 


samen Ausdrucksweise χαὶ οὔτε μεγάλη, 
τό τε ὅλον --- εἶδος, alsauch wegen des hier 
ganz überflüssigen Zusatzes πλὴν τὸ ἄχρον 
εἰς ὀξὺ συγῆχται, was bereits zweimal er- 
wähnt ist. 

77. χοιλίας τρεῖς] A. scheint beide Vor- 
kammern des Herzens als eine Höhlung 
ae zu haben; so passt auch die 

u abe der Lage; die rechts liegende 

le sind die Vorkammern , die in der 
Mitte liegende die rechte Herzkammer, 
die links liegende die linke Herzkammer, 
so wie das Grössenverhältniss. Vgl. Galen. 
I ps 180, 26. 


Worte eis τὸν πνεύμονα τετρημξναι πᾶσαι 
ergiebt. Aber auch die Lesart von AaCa, 
mit welcher die Version des Guil. überein- 
stimmen soll, so wie die vonPDa, dieder 
der Aldina näher ist, können nicht richtig 
sein. Gaza lässt alles von ἀμφοτέρας bis 
ἁπάσας weg. Vielleicht ist dieses die rich- 
tige Schreibung, und das Uebrige rührt 
von einem Zusatze, der aus ΠῚ ὃ 32 ent- 
lehnt ist, her. Wir haben inzwischen mit 
kleinen "Veränderungen , hauptsächlich 
den Hdschrr. AaCa fol end, er Stelle 
eine solche Gestalt gegeben, dass sie mit 
der anderen im Einklange ist. Dass übri- 


I Cap. 17.] 239 


dies häufig wegen der Verschiebung beim Zergliedern nicht gesehen wird. 
Der breitere abgerundete Theil liegt oben; der spitze Theil ist weithin 
fleischig und derb und in seinen Höhlen befinden sich Sehnen. In Bezug 76 
auf seine Lage nimmt es bei allen anderen Thieren, welche eine Brust 
besitzen, die Mitte derselben ein, beim Menschen aber liegt es mehr auf 
der linken Seife, indem es von der Mittellinie zwischen den Brustwarzen 
gegen die linke Brustwarze hingeneigt ist, in dem oberen Theile der 
Brust. [Seine Grösse ist nicht bedeutend und im Ganzen ist seine Gestalt 
mehr rund als länglich, nur dass das Ende spitz zuläuft.] Es hat, wie 77 
gesagt, drei Höhlen, von denen die auf der rechten Seite die grösste, die 
auf der linken die kleinste und die in der Mitte liegende von mittlerer ἢ 
Grösse ist. Sämmtliche Herzhöhlen, auch die beiden kleinen, haben 
Oeffnungen nach der Lunge hin-, was aber nur an der einen Höhle deut- 
lich ist. Unter der Stelle, wo das Herz angewachsen ist, hängt es mittelst 
der grössten Höhle mit der grossen Ader zusammen, derjenigen Ader, 
an welcher auch das Gekröse liegt, durch die mittlere aber mit der Aorta. 
Auch in die Lunge gehen Kanäle von dem Herzen aus und theilen sich 78 
auf dieselbe Weise wie die Luftröhre, indem sie in der ganzen Länge die 
Luftröhrenäste begleiten: die vom Herzen kommenden Kanäle liegen 
oberhalb. Zwischen den Luftröhrenästen und den Kanälen aus dem. 
Herzen ist aber keine Verbindung, sondern die letzteren nehmen die Luft 
durch Berührung auf und führen sie dem Herzen zu. Der eine Kanal 
geht zu der rechten Höhle, der andere in die linke. Ueber die grosse 
Ader und die Aorta wird später an einem andern Orte über jede im Be- 
sonderen gesprochen werden. Die Lunge führt unter allen Theilen der- 
Jenigen Thiere, welche mit Lungen versehen sind und sowohl in sich, 


19 


- 


nur der rechte Ventrikel kann nach dem 
Uebrigen die μέση χοιλία sein. Οἵ. ΠῚ 


gens das Herz überhaupt mit der Lunge 
zusammenhängt, war schon in $ 71 ge- 


sagt, so dass es hier nur darauf ankam, 
den Zusammenhang auch der beiden an- 
deren Höhlen, welcher nur schwer wahr- 


nehmbar sei, anzuzeigen. Im Folgenden 


haben wir durch Veränderung der Inter- 
unction mit Camus und Aufnahme von 
’ hinter χάτωϑεν die Stelle zu verbessern 
gesucht, obwohl es vielleicht richtiger 
sein würde, χάτωϑεν δὲ τῆς προσφύσεως ZU 
schreiben. | 
πρὸς --- μεσεντέριόν ἐστιν] Diese Worte 
sind hier ganz überflüssig, da μεγάλη 
λέψ ein ganz geläufiger Terminus für 
ans ist, und rühren wohl von einer 
Randbemerkung her, die wegen μεγίστη 
statt μεγάλη gemacht worden sein mag. ᾿ 


χατὰ τὴν μέσην τῇ ἀορτῇ) Diese Angabe - 
pP μεσὴν τῇ 7] 


lässt voraussetzen, dass A. die arteria pul- 
monalis und die aortanicht unterschieden 
und daher die aorta aus dem rechten 
Ventrikel habe entspringen lassen, denn 


ὃ 34. 

18. πόροι ἀπὸ τῆς χ.] S. hist. III $ 34. 
Die Arteriae und Venae pulmonales, 
welche das Gefässsystem des kleinen oder 
Lungen-Kreislaufes bilden. 


χοινὸς πόρος] Da A. die Ansicht hat, 
die Lungenluft würde dem Herzen zuge- 
führt, so postulirt er statt vieler kleiner 
Verbindungen einen grossen Verbin- 
dungsgang zwischen Lunge und Herz. 

ὁ δὲ εἰς τὸ ἀριστερόν] Wenn hiermit die 
Vena und Arteria pulmonalis angedeutet 
sind, so geht aus dem Uebrigen hervor, 
dass A. doch keine deutliche Vorstellung 
von diesen beiden Gefässen und ihrem 
Ursprung’ aus dem Herzen gehabt hat, 
sonst hätte er die eine aus der μέση κοιλία 
müssen entspringen lassen. 

ὕστερον] III $ 33. 

19. ἐν --- μέσῃ! S. de part. p. 666b, 33. 


240 FE Cap: 17. 


ἔχουσί. τε πνεύμονα χαὶ ζφοτοχοῦσιν ἐν αὑτοῖς τε χαὶ ἐχτός. ἅπας ' 
μὲν γάρ ἐστι σομφός, παρ ἑχάστην δὲ τὴν σύριγγα πόροι φέρουσι 
τῆς μέἐγάλης φλεβός. ἀλλ᾿ οἱ νομίζοντες εἶναι χενὸν διηπάτηνται, 
ϑεωροῦντες τοὺς ἐξῃρημένους Ex τῶν διαιρουμένων ζῳων, ὧν εὐϑέως.. 
ἐξελήλυϑε τὸ αἷμα ἀϑρόον. τῶν δ᾽ ἄλλων σπλάγχνων ἣ χαρδία μόνον 5 
80 ἔχει αἷμα. || χαὶ ὁ μὲν πνεύμων οὐχ ἐν αὑτῷ ἀλλ ἐν ταῖς φλεφίν, 
ἣ δὲ χαρδία ἐν αὑτῇ ἐν ἑχάστῃ γὰρ ἔχει αἷμα τῶν χοϊλιῶν, λεπτό- 
τατον δ᾽ ἐστὶ τὸ ἐν τῇ μέσῃ. ὑπὸ de τὸν πνεύμονά ἐστι τὸ διάζωμα 
τὸ τοῦ “θώρακος; αἱ καλούμεναι φρένες, πρὸς μὲν τὰ πλευρὰ χαὶ τὰ 
ὑποχόνδρια χαὶ τὴν Pay συνηρτημέναι, ἐν μέσῳ δ᾽ ἔχει τὰ λεπτὰ 10 
χαὶ ὑμενώδη. ἔχει δὲ χαὶ dr αὑτοῦ φλέβας τεταμένας" εἰσὶ δ᾽ αἱ τοῦ 
81 ἀνϑρώπου φλέβες παχεῖαι ὡς χατὰ λόγον τοῦ σώματος. || ὑπὸ δὲ τὸ 
διάζωμα ἐν μὲν τοῖς δεξιοῖς χεῖται τὸ ἧπαρ, ἐν δὲ τοῖς βάλει ὃ 
σπλήν, ὁμοίως ἐν ἅπασι τοῖς ἔχουσι ταῦτα τὰ μόρια χατὰ φύσιν χαὶ 
μὴ τερατωδῶς ἤδη γὰρ ὦπται μετηλλαχότα τὴν τάξιν ἔν τισι τῶν 16 
τετραπόδων. συνήρτηται δὲ τῇ χάτω χοιλία χατὰ τὸ ἐπίπλοον. τὴν 
δ᾽ Ds ἐστὶν ὁ τοῦ ἀνϑρώπου σπλὴν στενὸς χαὶ μαχρός, ὅμοιος τῷ 
82 ὑείῳ. || τὸ δ᾽ , ἧπαρ ὡς μὲν ἐπὶ τὸ πολὺ χαὶ ἐν τοῖς πλείστοις οὐχ 
ἔχει, χολήν, ἐπ ἐνίοις δὲ ἔπεστιν. στρογγύλον δ᾽ ἐστι τὰ τοῦ ἀνϑρώ- 
που ἧπαρ χαὶ ὅμοιον τῷ βοείῳ, συμβαίνει δὲ τοῦτο χαὶ ἐν τοῖς 30 
ἱερείοις, οἷον ἐν μὲν τόπῳ τινὶ τῆς ἐν ᾿υβοίᾳ Χαλκιδικῆς οὐχ ἔχει 
τὰ πρόβατα χολήν, ἐν δὲ Νάξῳ πάντα σχεδὸν τὰ τετράποδα τοσαύ- 
τὴν ὥστ ἐχπλήττεσϑαι τοὺς ϑύοντας τῶν ξένων, οἰρμέγους αὑτῶν 
ἴδιον εἶναι τὸ σημεῖον, ἀλλ᾿ οὐ φύσιν αὐτῶν εἶναι ταύτην. „po 
πέφυχε δὲ τῇ μεγάλῃ φλεβὶ τὸ Trap, τῇ ὃ ἀορτῇ od, χοινωνεῖ' διὰ 25 
γὰρ τοῦ ἥπατος διέχει ἣ ἀπὸ τῆς μεγάλης 2 a φλέψ, ἡ αἱ χαλού- 
μεναι πύλαι εἰσὶ τοῦ ἥπατος. συνήρτηται δὲ χαὶ ὁ σπλὴν τῇ μεγάλῃ 
88 φλεβὶ μόνον" τείνει γὰρ am αὐτῆς φλὲψ εἰς τὸν σπλῆνα. || μετὰ δὲ 
ταῦτα οἱ νεφροὶ πρὸς αὐτῇ τῇ ῥάχει χεῖνται. ὅμοιοι τὴν φύσιν ὄντες 
4. ἐξ ὧν Ca Sch. Pk. εὐθὺς Ara Sch. Di. τῶν ζ. omnes praeter Ald. Sch. 
ὧν om Pk. 5. μόνη Aa 9. φλέβες Ald. 10. τὰ] ἄττα Pk. 11 zul 
ante φλέβας ÄaCa Bk. Di. δὲ χαὶ αἱ Ald. Sch. 12. φρένες Guil. et Pk. 
φλέβες codd. etedd. π. χατὰ τὸ ἀνάλογον AaCa Ald. post τοῦ add ἀνϑρω- 
πείου PDa, ἀνθρωπίνου Ald. 13. post ἧπαρ Pk. posuit verba inferius sita 
στρογγύλον — βοείῳ. 16. χάτω om Αλόδβ, in unecis Sch. 17. ὁμοίως Pk. 
19. ἐν ἐνίοις Sch. 24. ἴδιον οτὴ As Rh. 25. dprnpta codd. Ald. 20. ῃ 
al] αἱ Aa, αἱ Ca 


διηπάτηνται] Wie dies zu vermeiden dingungen aber in dem rechten Ventrikel 


sei, ist ΠΠ ὃ 30 gesagt. vorhanden sind. 

᾿χεπτότατον) Diese Angabe ist wohl , 
richtig, da die Gerinnung des Blutes 80. Soma] B. de part, ΡΞ 6125 69. 
durch Sauerstoffmangel und Kohlen- εἰσὶ δ᾽ --ο-σῴματος, Sch.: nisi de venis 


säuresättigung verzögert wird, diese Be- diaphragmatis peeuliariter haec intelligi 


241 


als nach aussen lebendig gebären, das meiste Blut. - Sie ist nämlich 
durchaus schwammig und neben jedem Luftröhrenaste laufen Gänge der 
grossen Ader hin. Diejenigen aber, welche die Lunge für blutleer halten, 
sind dadurch getäuscht worden, dass sie Lungen, die aus zerlegten 
Thieren herausgenommen waren, betrachteten, indem aus ihnen das 
gesammte Blut sofort austritt. Von allen Eingeweiden enthält das Herz so 
allein Blut und die Lunge enthält es nicht in sich selbst, sondern in ihren 
Adern, das Herz aber in sich selbst: denn es enthält Blut in jeder seiner 
Höhlen und zwar das dünnste in der mittleren. Unter der Lunge liegt 
die Scheidewand des Rumpfes, das sogenannte Zwerchfell, welches mit 
den Rippen, den Hypochondrien und der Wirbelsäule in Zusammenhang 
ist und welches in der Mitte dünn und hautartig ist; es treten auch 
Adern durch dasselbe hindurch , das Zwerchfell ist beim Menschen im 
'Verhältniss zu seinem Körper sehr diek. Unter dem Zwerchfell liegt aufs 
der rechten Seite die Leber, auf der linken die Milz ohne Ausnahme bei 
allen, wo diese Organe naturgemäss und nicht missgebildet sind. Denn 
man hat schon bei einigen Vierfüssern beobachtet, dass beide ihre Lage 
vertauscht haben. Sie ist aber an der untern Seite des Magens in der 
Gegend des Netzes befestigt. Von Gestalt ist die menschliche Milz 
schmal und lang, der des Schweines ähnlich. Die Leber hat bei Weitem 82 
bei der Mehrzahl keine Gallenblase, bei einigen liegt aber eine solche 
daran. Die menschliche Leber ist rund und der des Rindes ähnlich. Bei 
Opferthieren kommen dergleichen Erscheinungen vor, wie dass die Schafe 
an einem gewissen Orte bei Chalkidike in Euböa keine Gaällenblase 
haben und dass andrerseits auf Naxos fast alle Vierfüsser eine Gallen- 
blase von solcher Grösse haben, dass die Fremden, wenn sie dort opfern, 
in Schreck gerathen, weil sie dies für ein ihre Person angehendes Zeichen 
halten, da sie nicht wissen, dass es die Natur der Thiere dort so mit sich 
bringt. Die Leber steht mit der grossen Ader in Zusammenhang, hat 
aber keine Verbindung mit der Aorta. Es geht nämlich eine Ader, 
welche von der grossen Ader stammt, durch die Leber hindurch, da wo 
die sogenannten Pforten der Leber sind. Auch die Milz steht nur mit der 
grossen Ader in Verbindung: denn es erstreckt sich aus dieser eine Ader 
in die Milz. Nächstdem liegen die Nieren unmittelbar an der Wirbel-s3 
säule, in ihrer Bildung denen des Rindes ähnlich. Die rechte Niere ist 


I Cap. 17.) 


voluit, alieno loco dixit A.’ Wir schreiben 
hier mit Guil, und Pikkolos φρένες. 

81. μετηλλαχότα τὴν τάξιν] Die jetzt 
sogenannte Inversio viscerum. Οὗ de 
gener. IV $ 67. 

»ϑαχρός] Arist. hat also eine mensch- 
liche Milz nie gesehen. 

82. οὐχ ἔχει χολήν») S. depart.p.673b, 
24. 676b,-16. Ueber das Fehlen der 


Aristoteles. I. 


Gallenblase s. Cuvier Anat. comp. 1835 
T. IV, 2 p. 549. 

Εὐβοίᾳ! de part. p. 677, 2. ---Ν Νάξῳ 
p- 677, 2. 

ob κοινωνεῖ] Die aus dem tripus Halleri 
kommende Leberarterie ist sehr klein. 

σπλὴν - μόνον] Die Milz hat ihre be- 
sondere ziemlich starke Arterie; auch bei 
Thieren., 


16 


242 [I Cap. 17. 


τοῖς βοείοις: ἀνώτερος δὲ ὁ δεξιός ἐστιν ἐν πᾶσι τοῖς ζῴοις τοῖς im 
ἔχουσι νεφρούς" χαὶ ἐλάττω δὲ πιμελὴν ἔχει τοῦ ἀριστεροῦ χαὶ αὐ- 
χμηρότερος 6 δεξιός. ἐν πᾶσι δ᾽ ἔχει ὁμοίως τοῖς ἄλλοις χαὶ τοῦτο. 
φέρουσι δὲ εἰς αὐτοὺς πόροι ἔχ τε τῆς μεγάλης φλεβὸς χαὶ τῆς Anp- 
τῆς. πλὴν οὐχ εἰς τὸ χοῖλον. ἔχουσι γὰρ οἱ νεφροὶ Ev μέσῳ χοῖλον, 5 
οἱ μὲν μεῖζον οἱ δ᾽ ἔλαττον, πλὴν οἱ τῆς φιώχηζ᾽ οὗτοι ὃ ὅμοιοι τοῖς 
βοείοις ὄντες στερεώτατοι πάντων εἰσίν. οἱ δὲ πόροι οἱ τείνοντες εἰς 
αὐτοὺς εἰς τὸ σῶμα χαταναλίσχονται τῶν νεφρῶν᾽ σημεῖον ὃ ὅτι οὐ 
περαίνουσι τὸ μὴ ἔχειν αἷμα μηδὲ πήγνυσϑαι ἐν αὐτοῖς. [ἔχουσι δὲ 
84 χοιλίαν, ὥσπερ εἴρηται, μιχράν.] || ἐχ δὲ τοῦ χοίλου τῶν νεφρῶν φέρουσιν 10 
εἰς τὴν χύστιν πόροι δύο νεανιχοί, χαὶ ἄλλοι Ex τῆς ἀορτῆς ἰσχυροὶ καὶ 
συνεχεῖς. ἐχ μέσου δὲ τῶν νεφρῶν ehe φλὲψ χοίλη καὶ νευρώδης 
ἐξήρτηται, τείνουσα παρ αὐτὴν τὴν ῥάχιν διὰ τῶν στενῶν εἶτα eis 
ἑχάτερον. τὸ ἰσχίην ἀφανίζ ονται, χαὶ πάλιν δῆλαι γίνονται τεταμέναι | 
πρὸς τὸ ἰσχίον. αὖται δ᾽ αἱ ἀποτομαὶ τῶν - φλεβίων εἰς τὴν χύστιν χα- 15 
85 ϑήχουσιν. τελευταία γὰρ ἣ χύστις χεῖται τὴν μὲν ἐξάρτησιν ἔχης 
τοῖς ἀπὸ τῶν νεφρῶν τεταμένοις πόροις παρὰ τὸν χαυλὸν τὸν ἐπὶ τὴν 
οὐρήϑραν τείνοντα, χαὶ σχεδὸν πάντῃ χύχλῳ λεπτοῖς χαὶ ἰνώδεσιν ὃμε- 
νίοις ἐστὶ προσειλημμένη, παραπλησίοις οὖσι τρόπον τινὰ τῷ διαζώ- 
ματι τοῦ ϑώραχος. ἔστι δ᾽ ἣ τοῦ ἀνϑρώπου χύστις ἐπιεικῶς ἔχουσα 20 
86 μέγεϑος. || πρὸς δὲ τὸν χαυλὸν τὸν τῆς χύστεως συνήρτηται τὸ αἰδοῖον, 
— τὸ μὲν ἐξωτάτω τρῆμα συνερρωγὸς εἰς ταὐτό μιχρὸν d ὑποχάτω τὸ 
μὲν εἰς τοὺς ὄρχεις φέρει τῶν Ton μάτων, τὸ δ᾽ εἰς τὴν χύστιν, ---- νευρῶ- 
ὃες χαὶ χονδρῶδες ὄν. τούτου δ᾽ ἐξήρτηνται οἱ ὄρχεις τοῖς ἄρρεσι, περὶ 
ὧν ἐν τοῖς χοινῇ λεγομένοις διορισϑήσεται πῶς ἔχουσιν. τὸν αὐτὸν δὲ 25 


9. δεξιός ἐστι ἐν In τοῖς ζώοις τοῖς ἔχουσι νεφρούς. ἐν Aa; ἅπασι δ᾽ ἔχει κα 
τοῦτο ὁμοίως τοῖς ἄλλοις. φέρουσί τε PD 47. στερεώτεροι ἢ 8, ὅτι οὐ πε-. 
ραίνουσι om Da 13. σχελῶν Aala, στενῶν σχελῶν P 14. τεταγμέναι Aala 
17. τεταγμένοις ῬΡῚ) αὐλὸν PDa Ald. 21. post αἰδοῖον ponit Sch. verba 
inferiora νευρῶδες καὶ χονδρῶδες ὄν. 23. μὲν οὖν εἰς PDa Ald. ΒΚ. δ᾽ εἰς] δὲ 
πρὸς PDa Ald. 25. χοινοῖς AaCa post λεγομένοις add ἅμα καὶ περὶ τούτων 
ὕστερον Ῥ])8 et om ὕστερον Ald. 


84. ἐκ δὲ] de part.p. 671b, 15. 

πόροι νεανικοί] Die Harnleiter, Urete- 
ren, deren Wesen A. ebensoweni ge- 
kannt hat, wie die Function der Nieren. 

ἄλλοι ἐκ τῆς ἀορτῆς) Dass damit die 
kleinen Arteriae spermaticae gemeint 
seien (Külb) , ist sehr unwahrscheinlich. 
Vergleicht man diese Stelle mit ΠῚ δὲ 45 
und 46 und berücksichtigt, dass A. seine 


83. ἀνώτερος) de part. p. 671b, 28. 

πιμελὴν] de part. p. 672, 23. 

φέρουσι] de part. p. 670, 17. 

p&xns] de part. p. 671b, 3. 

τοῖς reise Eine menschliche Niere 
hat A. also auch nicht gesehen. 

ὁ δεξιός) Beim Menschen liegt die 
rechte Niere ein wenig tiefer. 

κοῖλον] Das Nierenbecken. Der Ver- 


lauf der Blutgefässe istrichtig angegeben. 

φώχης) Cf. de part. p.671b, 3 und die 
Bestätigung der Angabe bei Frantzius 
Theile τ Thiere p. 297 Anm. 56. 


Beschreibung nach Thieren, nicht nach 
Menschen gegeben hat, so kommt man 
zu der Annahme, dass mit diesen ἄλλοι 
πόροι die aus der Spaltung der Aörta her- 


245 


bei allen Thieren, welche dieses Organ besitzen, etwas höher gelegen. 
Auch hat die rechte Niere weniger Fett als die linke und ist trockner, 
und dies ist bei allen andern Thieren ebenso. Es führen Kanäle aus der 
grossen Ader und aus der Aorta in die Niere, jedoch nicht in das Nieren- 
beeken: die Nieren haben nämlich in der Mitte eine Höhlung , welche 
bald grösser, bald kleiner ist. Eine Ausnahme macht nur die der Robbe, 
deren Nieren zwar denen des Rindes ähnlich, aber derber als bei irgend 
einem andern Thiere sind. Die zu ihnen gehenden Kanäle verlieren sich 
in der Masse der Niere: dass sie aber nicht (bis in das Becken) hin- 
durchgehen, ergiebt sich daraus, dass es kein Blut enthält und dass sich 
auch kein geronnenes darin findet. [Sie haben, wie gesagt, eine kleine 
Höhle.) Aus dem Nierenbecken führen zwei ansehnliche Gänge in die 
Blase und ebenso zwei starke und unverzweigte aus der Aorta. Mitten 
aus jeder Niere entspringt eine hohle und sehnige Ader, die sich der 
Wirbelsäule entlang durch »den engen Raum« erstreckt: dann ver- 
schwinden sie in jede Gesässhälfte und kommen wieder in ihrem Ver- 
laufe an dem Gesässe zum Vorschein. Diese Abzweigungen der Adern 
verlaufen in die Blase. 
Theile der Bauchhöhle und ist durch die von den Nieren ausgespannten 
Kanäle festgehalten, welche neben dem zur Harnröhre gehenden Blasen- 
halse liegen. Sie ist fast ringsherum durch dünne und fasrige Häute 
festgehalten, welche in gewisser Weise dem Zwerchfelle ähnlich sind. 
Die Blase des Menschen ist von beträchtlicher Grösse. An den Bla- 
senhals schliesst sich die Ruthe an; an der Spitze ist sie mit einer 
einzigen Oeffnung durchbohrt; ein wenig nach hinten aber führt eine 
Oeffnung nach den Hoden und eine andre in einem sehnigen und knor- 
peligen Gange nach der Blase. An der Ruthe hängen bei den Männern 
die-Hoden, deren Beschaffenheit da, wo von ihnen im Allgemeinen die 
Rede sein wird, auseinandergesetzt werden soll. Alle die genannten 


I Cap. 17.] 


vorgehenden Arteriae iliacae 


gemeint 
sind. 


ἰσχίον] ist namentlich nach U ὃ 16 = 
nates, Gesäss, Hinterbacken. 

85. χύστις] de part. p. 671b, 25. 

διαζώματι], Der Vergleich ist nicht 
recht klar. Man kann nur an das die 
Blase überziehende Peritonaeum denken, 
welches eine Art Scheidewand zwischen 
Blase und Mastdarm bildet. 


86. αἰδοῖον) hist. V ὃ 17. de gener. I 
$ 24. de part. 697, 11. 

ταὐτό] ΒΚ. hathinterd. W. ein Komma 
und nach ὑποχάτω einen Punkt. Bmk. 
hat die Interpunction und die Lesart ver- 
bessert. — Sch. hat die Worte γευρῶδες 


χαὶ χονδρῶδες ὄν, welche, sagt er, wohl zu 
αἰδοῖον, aber nicht auf τρῆμα passen, hin- 
ter αἰδοῖον gesetzt. Allerdings gehören 
sie zu diesem Worte; man hat nämlich 
die Worte τὸ μὲν ἐξωτάτω bis εἰς τὴν χύ- 
στιν gleichsam als eingeschoben anzu- 
sehen. Dass dies richtig sei, zeigt der 
Fortgang der Rede τούτου δ᾽ ἐξήρτηνται, 
was sich auf αἰδοῖον bezieht. 


τὸ μὲν — τρημάτων] Damit sind die 
vasa deferentia der Hoden gemeint, 
während mit dem andern Kanal der Bla- 
-senhals und der Anfang der Harnröhre 
bezeichnet werden. 


zotvg] Gaza ‚de quibus postea partium 
communi examine quemadmodum se ha- 
beant disseremus.’ Cf. ΠῚ ὃ 10 u. ἢ, 


16* 


84 


Die Blase befindet sich nämlich im untersten 85 


86 


244 [E Cap. 17. 


τρόπον χαὶ ἐν τῷ ϑήλει πάντα mepuxev' διαφέρει γὰρ οὐϑενὶ τῶν ἔσω 

πλὴν ταῖς ὑστέραις, ὧν ἣ μὲν ὄψις ϑεωρείσϑω ἐχ τῆς διαγραφῆς τῆς 

ἐν ταῖς ἀνατομαῖς, ἡἣ δὲ ϑέσις ἐστὶν ἐπὶ τοῖς ἐντέροις" ἐπὶ δὲ τῆς ὁστέρας 

ἡ χύστις. λεχτέον δὲ χαὶ περὶ ὑστερῶν χοινῇ πασῶν ἐν τοῖς ἑπομένοις. 

οὔτε γὰρ ὅμοιαι πᾶσιν οὔϑ᾽ ὁμοίως ἔχουσιν. 5 
Ta μὲν οὖν μόρια χαὶ τὰ ἐντὸς χαὶ τὰ ἐχτὸς τοῦ ἀνϑρώπου ταῦτα 178 

χαὶ τοιαῦτα, χαὶ τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. 


3. τῇ ὑστέρα Aa 


ἐπὶ --- χύστις] Man muss sichden Men- dem Uterus, dieser aber auf dem Mast- 
schen oder dag Thier auf dem Rücken darm. 
liegend denken, dann liegt die Blase auf 


I Cap. 17.] 245 


Organe besitzt in gleicher Weise das Weib, welches in Bezug auf die 
inneren Organe nur durch die Gebärmutter verschieden ist, deren Aus- 
sehen aus den Zeichnungen in den Zergliederungen zu ersehen ist. Sie 
liegt auf dem Darme und auf ihr liegt die Blase. Auch über die sämmt- 
lichen Formen der Gebärmutter wird an einer andern Stelle im Folgenden 
gesprochen werden: denn ihre Gestalt und Beschaffenheit ist bei den 
verschiedenen Thieren mannigfaltig. 
Dies sind die äussern und innern Theile des menschlichen Leibes, 

ihre Beschaffenheit und ihre Verhältnisse. 


1l. 


m > 4 7 
1 Τῶν ὃ ἄλλων ζῴων τὰ μόρια τὰ μὲν χοινὰ πάντων ἐστίν, ὥσπερ 


εἴρηται πρότερον, τὰ δὲ γενῶν. τινῶν. ταὐτὰ δὲ χαὶ ἕτερά ἐστιν ἀλλή- 
λων τὸν ἤδη πολλάχις εἰρημένον τρόπον. σχεδὸν γὰρ ὅσα y ἐστὶ γένει 
ἕτερα τῶν ζῴων, χαὶ τὰ πλεῖστα τῶν μερῶν ἔχει ἕτερα τῷ εἴδει, χαὶ τὰ 
μὲν. "rar ἀναλογίαν ἀδιάφορα μόνον, τῷ γένει δ᾽ ἔ ἕτερα, τὰ δὲ τῷ γένει 
μὲν ταὐτά, τῷ [εἴδει ὃ ἕτερα’ πολλὰ δὲ τοῖς μὲν ὑπάρχει, τοῖς ὃ οὐχ 
2 ὑπάρχει. || τὰ μὲν οὖν τετράποδα χαὶ ζῳοτόχα χεφαλὴν μὲν ἔχει χαὶ 
αὐχένα χαὶ τὰ ἐν τῇ χεφαλῇ μόρια ἅπαντα, διαφέρει. δὲ τὰς μορφὰς 


τῶν μορίων ἕχαστον. 


χαὶ δ γε λέων τὸ τοῦ αὐχένος ἔχει. ἕν ὀστοῦν, 


σφονδύλους δ᾽ οὐχ ἔχει τὰ δὲ ἐντὸς ἀνοιχϑεὶς ὅμοια πάντ ἔχει zuvl.ıo 
3 || ἔχει δὲ τὰ τετράποδα ζᾷα χαὶ ζῳοτόχα ἀντὶ τῶν βραχιόνων σχέλη 
πρόσϑια, ἀντὶ δὲ χειρῶν πόδας, μάλιστα δὲ’ ἀνὰ λόγον ταῖς χερσὶ τὰ πο- 


λυσχιδῆ αὐτῶν" χρῆται γὰρ πρὸς πολλὰ ὡς χερσίν. 


χαὶ τὰ ὀπίσϑια δ᾽ 


ἧττον ἐ ἔχει ἀπολελυμένα τῶν ἀνϑρώπων᾽ πλὴν ἐλέφαντος. οὗτος δὲ τά 
τε περὶ τοὺς δαχτύλους ἀδιαρϑρωτότερα © ἔχει τῶν ποδῶν, χαὶ τὰ πρόσ- 15, 


da σχέλη πολλῷ μείζω. 


1. πάντ᾽ PDa Cam., πάντα Ald. 
Cam. Cs. 4. ἕτερα om Da 
δύλους Da Cam. 


codd. etedd. ἀνάλογα Sch. 


2 πρότερον] hist. 1 ὃ 2. 

εδὸν γὰρ] d.h. in den verschiedenen 
Thier lassen und Ordnungen hat auch 
die Mehrzahl der Organe eine verschie- 
dene Gestalt. Manche Theile sind der 
Art nach verschieden, wie Feder und 
Schuppe, während man sie als dieselben 
betrachten kann nach der Analogie, weil 
die Federn der Vögel den Schup: en der 
Fische entsprechen ; andere wieder sind 
der Art nac dieselben , aber in der Ge- 
stalt verschieden, wie die Füsse der Ein- 
hufer und Zweihufer und Vielzehigen, 
oder diese mit denen der Amphibien oder 
der Robben und Wale verglichen. 


6 et 7. 
12. ἀντὶ δὲ χειρῶν πόδας coniecimus; πάντα μὲν τὰ τετράποδα 


13. ὀπίσϑια coniecimus; ἀριστερὰ codd. et edd. 
14. ἀνϑρώπων) ϑηρίων PDa Ald. pr. 


ἔστι δὲ πενταδάχτυλον, χαὶ πρὸς τοῖς ὀπισ- 


2. δὴ Da, om AaCa 3. γένη PAaDa 


οὐχ ὑπ.] οὔ PD& Sch. 10. σπον- 


2. ἕν ὀστοῦν] Die Angabe istunrichtig. 
Cf. Wiegniann, Observ. critic. in Arist. 
Hist. 1826 p. 3 u. ἢ. 

3. ἀντὶ δὲ χειρῶν πόδας] Wiesehrauch 
diese Conjectur von dem überlieferten 
Texte abweicht, so halten wir sie doch 
für begründet. Dass die Worte πάντα μὲν 
τὰ τετράποδα nicht stehen bleiben können, 
bedarf keines Beweises. Das Folgende, 
aber zeigt, dass eine Erwähnung der 
»Hände« vorhergehen musste, da ΜΕΝ 
die Worte μάλιστα δὲ ἀνάλογον ᾽ταῖς 
in gar keinem Zusammenhange Be Ὶ 
würden. Dies zugegeben ergiebt sich die ' 
von uns aufgenommene Lesart von selbst. 


Bekk. 


ZWEITES BUCH. 


Bei den übrigen Thieren sind die Theile, wie früher erwähnt ı 
wurde, theils allen, theils gewissen Klassen gemeinsam. In welcher 
Hinsicht aber die Theile als dieselben und als verschieden anzusehen 
sind, ist bereits mehrmals angegeben worden. Bei allen Thieren nämlich, 
welche zu verschiedenen Klassen gehören, ‚hat auch die Mehrzahl der 
Theile verschiedene Gestalt und diese sind entweder nur der Analogie 
nach unterschiedslos, der Gattung nach aber verschieden, oder sie sind 
der Gattung nach dieselben , aber der Gestalt nach verschieden. Manche 
Theile endlich sind bei gewissen Thieren vorhanden, bei andern nicht. 
Die lebendiggebärenden Vierfüsser-haben Kopf und Hals und die sämmt- 2 
lichen im Kopfe liegenden Theile, jede Art aber hat ihre Besonderheit in 
der Gestalt der Theile. So hat der Löwe statt der Wirbel im Halse nur 
einen einzigen Knochen; öffnet man ihn aber, so gleichen alle innern 
Theile denen des Hundes. Alle vierfüssigen, lebendiggebärenden Thiere 3 
haben an der Stelle der Arme Vorderbeine und an Stelle der Hände 
Füsse, welche bei den vielzehigen am meisten den Händen entsprechen, 
denn sie gebrauchen dieselben wie Hände zu vielen Verrichtungen. Und 
auch die Hinterbeine sind weniger frei als beim Menschen. Nur der 
Elephant macht eine Ausnahme, bei welehem die Zehen der Füsse minder 
gegliedert und die Vorderbeine viel grösser sind. Er hat übrigens fünf 
Zehen und an den Hinterfüssen kleine Knöchel. Der Elephant hat einen 


satz bezeichnet wird. Die folgenden W orte 
πλὴν ἐλέφαντος u. 8. w. sind aber davon 
zu trennen und beziehen sich auf das 


Dass man ἀνὰ λόγον schreiben muss, ver- 
steht sich von selbst : Schneider’s Aende- 
rung ἀνάλογα ist nicht nothwendig. 


ὀπίσθια] Dass das im Texte stehende 
Wort ἀριστερά falsch ist, kann keinem 
Zweifel unterliegen, da hier nur von den 
Vorder- und Hintergliedern die Rede ist. 
Dass die Beine des Menschen freier aus 
dem Leibe hervorragen als die Hinter- 
beine der Thiere, ist eine hier wohl pas- 
sende Bemerkung, welche durch χαὶ — δέ 
als ein dem vorigen angeschlossener Zu- 


vorhergehende μάλιστα --- χερσίν. A. sagt, 
dass der Elephant von den übrigen Viel- 
zehigen darin eine Ausnahme macht, dass 
seine Zehen weniger gegliedert und seine 
Vorderbeine grösser und stärker, daher 
schwerfälliger sind als bei den anderen 
Vielzehigen, dahingegen ihm sein Rüssel 
die Stelle der Hände ersetzt. 


248 [II Cap. 1. 


ϑίοις σχέλεσι σφ φυρὰ ἔχει βραχέα. ἔχει δὲ μυχτῆρα τοιοῦτον χαὶ τηλι- 
χοῦτον ὥστε ἀντὶ χειρῶν ἔχειν αὐτόν. πίνει γὰρ χαὶ ἐσϑίει ὀρέγων 
τούτῳ εἰς τὸ στόμα, χαὶ τῷ ἐλεφαντιστῇ ὀρέγει ἄνω τούτῳ χαὶ δένδρα 
ἀνασπᾷ, χαὶ διὰ τοῦ ὕδατος βαδίζων τούτῳ ἀναφυσᾷ. τῷ δ ἄχρῳ ἐγ- 
ἀχλίνει, οὐ χάμπτεται δέ᾽ χονδρῶδες γὰρ ἔχει. μόνον δὲ χαὶ ἀμφί- 5 
δέξιον γίνεται τῶν ἄλλων ζῴων ἄνθρωπος. τῷ δὲ στήδει τῷ τοῦ 
ἀνϑρώπου πάντα τὰ ζῷα ἀνάλογον ἔχει τοῦτο τὸ μόριον, ἀλλ᾽ οὐχ 
ὅμοιον. ὁ μὲν γὰρ πλατὺ τὸ στῆϑος. τὰ ὃ ἄλλα στενόν. μαστοὺς ὃ 
οὐχ € ἔχει͵ οὐϑὲν ἐν τῷ πρόσϑεν ἀλλ na ἄνθρωπος: ὁ ὃ ἐλέφας ἔχει μὲν 
μαστοὺς δύο, ἀλλ οὐχ ἐν τῷ στήϑει ἀλλὰ πρὸς τῷ στήνει: τὸ 
Τὰς δὲ χάμφεις τῶν χων χαὶ τῶν ἔμπροσϑεν χαὶ τῶν ὄπισϑεν με 
ὑπεναντίας ἔχουσι χαὶ ἑαυταῖς χαὶ ταῖς τοῦ ἀνϑρώπου χαμπαῖς, πλὴν 
ἐλέφαντος. τοῖς μὲν γὰρ ζῳοτόχοις τῶν τετραπόδων χάμπτεται τὰ μὲν 
πρόσϑια εἰς τὸ πρόσϑεν τὰ δ᾽ ὀπίσϑια εἰς τοὔπισϑεν, χαὶ ἔχουσι τὰ 
χοῖλα τῆς περιφερείας πρὸς ἄλληλα ἀντεστραμμένα᾽ ὁ δ᾽ ἐλέφας οὐχ 15 
οὕτως ὥσπερ λέγουσί τινες, ἀλλὰ συγχαϑίζει χαὶ χάμπτει τὰ σχέλη, 
πλὴν οὐ δύναται διὰ τὸ βάρος ἐπὶ ἀμφότερα ἅμα, ἀλλ ἀναχλίνεται ἢ 
ἐπὶ τὰ εὐώνυμα. ἢ ἐπὶ τὰ δεξιά, χαὶ χαϑεύδει ἐν τούτῳ τῷ σχήματι, 
6 χάμπτει δὲ τὰ ὀπίσϑια σχέλη ὥσπερ ἄνϑρωπος. || τοῖς φοτόχοις δέ, οἷον 


\ 


χροχοδείλῳ zal σαύρα χαὶ τοῖς ἄλλοις τοῖς τοιούτοις ἅπασιν, ἀμφότερα 20 


4 


τὰ σχέλη χαὶ τὰ πρόσϑια χαὶ τὰ ὀπίσϑια εἰς τὸ πρόσϑεν χάμπτεται, 
μιχρὸν εἰς τὸ πλάγιον παρεγχλίνοντα. ὁμοίως δὲ χαὶ τοῖς ἄλλοις τοῖς 
"ὦ λύ ᾿ AM. \ ξὺ wm...) [4 ἄς Ä fd ὶ 
πολύποσιν. πλὴν τὰ μεταξὺ τῶν ἐσχάτων ἀεὶ ἐπαμφοτερίζει χαὶ τὴν 
τχάμψιν ἔχει εἰς τὸ πλάγιον μᾶλλον. || ὁ δ᾽ ἄνϑρωπος ἄμφω τὰς χαμπὰς 
τῶν χώλων ἐπὶ ταὐτὸ ἔχει χαὶ ἐξ ἐναντίας" τοὺς μὲν γὰρ βραχίονας εἰς 25, 
τοὔπισϑεν χάμπτει, πλὴν μιχρὸν ἐβλαίσωται ἐπὶ τὰ πλάγια τὰ ἐντός, 
van > » Ὑ y ἔκ Ὸὶ Σὐἰ διεὐλὶς. ΕἸ , L N 
τὰ δὲ σχέλη εἰς τοὔμπροσϑεν. εἰς δὲ τὸ ὄπισϑεν τά τε πρόσϑια χαὶ τὰ 
ὑπίσϑια οὐϑὲν κάμπτει τῶν ζῴων. ἐναντίως δὲ τοῖς ἀγχῶσι χαὶ τοῖς. 


3. ὀρέγει ἄνω Ald., ἄνω ἀνορέγει AR Cam. Cs. Seh., ἀνορέγει ἄνω ΡῬΟΆ Δ ΒΑ, Di 
5. δὲ χαὶ] δ᾽ οὐχ Pk. 8. δ᾽ οὐχ] γὰρ οὐχ Da 9. ἀλλ᾽ ἢ ἀ.) πλὴν ἀνθρῴποιν» 
PDa Cs. 12. χαὶ ἑαυταῖς om AaCa 13. post rerpar. add πλὴν ἐλέφαντος. 
AsCa Sch. 14. τοὔπισϑεν — τοὔμπροσϑεν PDa 15. ἐστραμμένα DaAld. Os. 
16. οὕτως om AaCa Bk. Bmk. Pk. ὥσπερ) PA® Cam. Cs. Sch., om Ald., ὡς 
ceteri; οὐχ ἑστὼς καϑεύδει ὥσπερ ἔλ. Pk. λέγουσι Da Ald., ἔλεγον cett. 
19. οἷον] ὥσπερ AaCa Ald. Cs. 21. post πρόσϑια add eis τοὔπισϑεν PK. 
25. τὸ αὐτὸ PDa, ταῦτ᾽ AaC? xalomPk. γὰρ om P Cam. (8. Sch. 26. Be- 
βλαίσωται Aa Sch. 


στόμα --δένδρα) Wir haben durch Weg- πρὸς τῷ στήϑει) 5. ὃ 20. Die beidem 
lassung des Punctes hinter ἄνω die Härte Saugwarzen des Elephanten stehen zwi- 
dieser Stelle getilgt. Vgl. part. p. 6355, 31. schen den beiden Vorderbeinen. Schreber 
4. πλατὺ τὸ στῆϑος) de part. p. 688, 13. Hp. 247. 


249 


Rüssel von solcher Bildung und Grösse, dass er ihm als Hand dient, 
denn er trinkt und isst, indem er mit demselben die Speisen in den Mund 
führt. Er reicht damit seinem Führer Dinge nach oben und reisst Bäume 
aus und wenn er durchs Wasser geht, holt er mit demselben Athem. 
An der Spitze kann er denselben zwar krümmen, aber nicht wie ein 
Glied beugen; er enthält nämlich Knorpelmasse. Der Mensch allein 
zeichnet sich vor den übrigen Thieren durch den gleichmässigen 
Gebrauch der beiden Hände aus. Alle Thiere haben einen Theil, welcher 4 
der Brust des Menschen entspricht, aber von abweichender Gestalt; 
beim Menschen ist sie nämlich breit, bei den Thieren dagegen schmal. 
Die Brüste hat nur der Mensch allein auf der vorderen Seite; der Ele- 
phant hat zwar auch zwei Brüste, aber nicht auf der Brust, sondern dicht 
an derselben. 

Die Beugungen der vordern und hintern Gliedmassen bei den5 
Thieren sind sowohl einander, als auch denen beim Menschen entgegen- 
gesetzt, mit Ausnahme des Elephanten. Bei den lebendiggebärenden 
Vierfüssern nämlich beugen sich die Vorderbeine nach vorn, die Hinter- 
beine nach-hinten, so dass die Concavitäten einander zugewandt sind. 
Mit dem Elephanten verhält es sich aber nicht so, wie-Einige angegeben 
haben, sondern er lässt sich allerdings nieder und beugt die Beine, nur 
kann er wegen seiner Schwere sich nicht auf beide zugleich niederlassen, 
sondern er neigt sich dabei entweder nach der linken oder nach der 
rechten Seite hin und schläft in dieser Stellung; die Hinterbeine aber 
beugt er wie der Mensch. Die eierlegenden Vierfüsser, wie das Krokodil 6 
und die Eidechse und alle übrigen derartigen Thiere, beugen sowohl die 
Vorder- als auch die Hinterbeine nach’vorn mit einer geringen seitlichen 
Abweichung. Ebenso ist es auch bei den Vielfüssigen, nur dass die 
zwischen den vordersten und hintersten liegenden mittleren Beine immer 
zwischen beiden Richtungen die Mitte halten und sich hauptsächlich nach 
der Seite beugen. Bei dem Menschen geschehen beide Beugungen der 7 
Gliedmassen in ein und derselben Ebene, aber in der Weise entgegen- 
gesetzt, dass sich die Arme nach hinten beugen — nur ist der innere 
Theil des Armes schief nach der Seite gerichtet —, die Beine aber nach 
vorn. Kein Thier übrigens beugt beide Gliedmassen,, die vordern und 
hintern, nach hinten. Der Beugung der Ellenbogen und der Vorderbeine 


Π Gap. 1.] 


5. Der in diesem $ abgehandelte be- 
rühmt gewordene Irrthum des A. rührt 
daher, dass das Knie der Säugethiere im 
Fleische versteckt liegt, wie Figur] zeigt, 
was mit der Länge des Oberschenkels 
zusammenhängt. A. hat dann den Unter- 
schenkel für den Oberschenkel, die lang- 
gestreckten Fussknochen (Fesselbeine) für 


den Unterschenkel gehalten und denÖber- 
schenkel ganz übersehen. Und wo er ihn 
gesehen hat, wie beiden Vögeln, nicht als 
Oberschenkel erkannt. ΟἿ. ὃ 8. 

6. σαύρᾳ] Wahrscheinlich ist σαύραις 
zu lesen. 

7. τὰ ἐντός] Vielleicht ist καὶ ἐχτός zu 
schreiben. 


250 [IT Cap. 1. 


προσϑίοις σχέλεσιν ἣ τῶν ὦὥμων ἔχει χαμπὴ πᾶσι, zal τῶν ὄπισϑεν 
γονάτων N τῶν ἰσχίων ὥστ᾽ ἐπεὶ ὁ ἄνϑρωπος τοῖς ἄλλοις ἐναντίως 

8 χάμπτει, χαὶ οἱ ταῦτ ἔχοντες ἐναντίως. σίους δὲ τὰς χαμπὰς 
ἔχει χαὶ ὃ ὄρνις τοῖς τετράποσι ζῴοις" dr γὰρ ὧν τὰ μὲν σχέλη εἰς 
τὸ ὄπισϑεν χάμπτει, ἀντὶ δὲ βραχιόνων χαὶ σχελῶν τῶν ἔμπροσϑενυ 
πτέρυγας ἔχει, ὧν ἣ χάμψις ἐστὶν εἰς τὸ πρόσϑεν. ἣ δὲ φώχη ὥσπερ 
πεπηρωμένον ἐστὶ τετράπουν. εὐϑὺς γὰρ ἔχει μετὰ τὴν ὠμοπλάτην 
τοὺς πόδας ὁμοίους χερσίν, ὥσπερ χαὶ οἱ τῆς Apxtou' πενταδάχτυλοι 
γάρ εἰσι, καὶ ἕχαστος τῶν δαχτύλων χαμπὰς ἔχει τρεῖς χαὶ ὄνυχα OU a0 
μέγαν. οἱ δ᾽ ὀπίσϑιοι πόδες πενταδάχτυλοι μέν εἰσι, χαὶ τὰς χαμπὰς 10 
χαὶ τοὺς ὄνυχας ὁμοίους ἔχουσι τοῖς προσϑίοις, τῷ δὲ σχήματι παρα- 
πλήσιοι ταῖς τῶν ἰχϑύων οὐραῖς εἰσίν. 

9 Αἱ δὲ χινήσεις τῶν ζῴων τῶν μὲν τετραπόδων χαὶ πολυπόδων 
χατὰ διάμετρόν εἰσι, χαὶ ἑστᾶσιν οὕτως ἡἣ δ᾽ ἀρχὴ ἀπὸ τῶν δεξιῶν 
πᾶσιν. χατὰ σχέλος δὲ βαδίζουσιν ὅ τε λέων χαὶ αἱ χάμηλοι ἀμφότεραι, 16 
αἵ τε Βαχτριαναὶ χαὶ αἱ A ράβιαι. τὸ δὲ χατὰ σχέλος ἐστιν ὅτε οὐ προ- 
βαίνει τῷ ἀριστερῷ τὸ δεξιόν, ἀλλ᾽ ἐπαχολουϑεῖ. 

10 Ἔχουσι δὲ τὰ τετράποδα ς ζῷα, ὅσα μὲν ὁ ἄνϑρωπος μόρια ἔ ἔχει! ἐν 
τῷ πρόσϑεν, χάτω ἐν τοῖς ὑπτίοις, τὰ δὲ ὀπίσϑια ἐν τοῖς πρανέσιν. ἔτι 
δὲ τὰ πλεῖστα χέρχον ἔχει" χαὶ γὰρ ἣ φώχη μιχρὰν ἔχει, ὁμοίαν τῇ τοῦ 20 
ἐλάφου. περὶ δὲ τῶν πιϑηχοξιδῶν ζῴων ὕστερον διορισθήσεται. 

11 Πάντα ὃ ὅσα μας ταν χαὶ ζῳοτόχα, δασέα ὡς εἰπεῖν ἐστί, χαὶ 
οὐχ ὥσπερ ὃ ἄνϑρωπος ὀλιγότριχον χαὶ Μιχρύτριχον πλὴν τῆς χεφαλῆς, 


\ 


τὴν δὲ χεφαλὴν δασύτατον τῶν ζῴων. ἔτι δὲ τῶν μὲν ἄλλων ζῴων τῶν 
ἐχόντων τρίχας τὰ πρανῆ δασύτερα. τὰ ὃ ὕπτια ἢ λεῖα πάμπαν ἣ ἧττον 25 
ὁ ὃ ἄνθρωπος τοὐναντίον. χαὶ βλεφαρίδας ὁ 6 μὲν ἄνϑρωπος ἐπ 
ἄμφω ἔχει, χαὶ ἐν μασχάλαις εἐ ἔχει τρίχας χαὶ ἐπὶ τῆς ἥβης. τῶν ὃ᾽ 


ἄλλων οὐϑὲν οὔτε τούτων οὐδέτερον οὔτε τὴν χάτω βλεφαρίδα, ἀλλὰ 


2. τοῖς πολλοῖς PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 3. οἱ τὰ τοιαῦτ᾽ Da Ald. Cs. Sch. Bk., 
et omisso τὰ P 5. δὲ τῶν β. Ar Ald. Cs. Sch. 7. τετρ. ἐστίν AaCa Ald. 
Cs. Sch. Pk. 8. ὁ. μὲν χ. PDa Cs. 9. οὐ om Da Ald. pr., οὐ μέγαν om 


Cam. 16. βαχτρίαι PDa ὅτι Aa Ald. 
od £. ἃ 28. ἀλλὰ τὴν x. Ar Rh. 


οἱ — ἐναντίως) Dass hier ein Fehler 
verborgen liegt, zeigt das masculinum οἵ. 
Uebrigens ist der ganze Vergleich un- 
statthaft, da in der Richtung der Bewe- 
gungen die freien Arthrodien des Schul- 
ter- und Hüftgelenkes nicht mit den 
Scharniergelenken des Ellenbogens und 
Knies parallelisirt "werden können. 

8. ὄρνις] Bei den Vögeln ist derselbe 
Fehler in Bezug auf die Lage des Knies, 


21. ἐλέφαντος Aa Rh. 22. xal 


wie bei den Säugethieren gemacht wor- 
den. Doch hat Aristoteles das wirkliche 
femur gekannt, es aber in seiner Deutung 
consequent für einen accessorischen Kno- 
chen, welcher in den Plan des Skelettes 
nicht asste, gehalten. ΟἿ. II$ 45 und 
besonders part. p. 695. 

φώχη] Auch bei den Robben sind 
sämmtliche Extremitätenknochen vor- 
handen, nur sehr kurz. Eine Abbildung 


Π Cap. 1.] 251 


ist bei allen Thieren die der Schultern entgegengesetzt, so wie bei den 
Hinterbeinen der Beugung der Kniee die des Gesässes. Da nun der 
Mensch die Gliedmassen anders als die übrigen Thiere beugt, so ist auch 
die Beugung dieser Theile bei den damit versehenen Thieren der beim 
Menschen stattfindenden entgegengesetzt. Auch bei den Vögeln gleichen 8 
die Beugungen der Glieder denen der Vierfüssigen : ihre beiden Beine 
beugen sie nämlich nach hinten, die Flügel aber, welche die Stelle der 
Arme oder Vorderbeine vertreten, nach vorn. Die Robbe ist ein gleichsam 
verkümmerter Vierfüsser ; unmittelbar hinter dem Schulterblatt hat sie 
handähnliche Füsse, etwa ebenso wie der Bär. Sie sind nämlich fünf- 
zehig und jede Zehe hat drei Gelenke und einen Nagel von mässiger 
Grösse. Die Hinterfüsse sind ebenfalls fünfzehig und haben ähnliche 
Gelenke und Nägel wie die vorderen, sind aber in ihrer Gestalt dem 
Schwanze der Fische ähnlich. 

Die vierfüssigen und mehrfüssigen Thiere setzen beim Gehen 9 
ihre Füsse übers Kreuz und haben sie auch beim Stehen in gleicher Lage. 
Der Anfang der Bewegungen geht immer von der rechten Seite aus. 
»Bein auf Bein« schreiten der Löwe und beide Arten des Kameels, das 
baktrische und das arabische, vor. Bei dieser Art des Gehens setzt das 
Thier den rechten Fuss nicht vor den linken, sondern lässt denselben folgen. 

Die vierfüssigen Thiere haben alle die Theile, welche der Mensch 
auf der vorderen Seite hat, auf der unteren, dagegen die, welche er auf 10 
der hinteren hat, auf der oberen. Ferner haben die meisten von ihnen 
einen Schwanz, auch die Robbe, indess einen kleinen, dem des Hirsches 
ähnlich. Von den affenartigen Thieren wird später gehandelt werden. 

Die lebendiggebärenden Vierfüsser sind fast alle dicht mit Haaren 
bedeckt, während der Mensch nur wenige und kurze Haare hat; dagegen 11 
ist sein Kopf dichter behaart als der irgend eines andern Thieres. Ferner 
‚ist bei den mit Haaren versehenen Thieren die Rückenseite dichthaarig, 
die Brustseite dagegen. ganz unbehaart oder schwächer behaart: beim 
Menschen ist es umgekehrt. Ferner hat der Mensch Augenwimpern an 
beiden Lidern und Haare in den Achselhöhlen und an der Schaam; kein 
Thier aber hat dergleichen an diesen beiden Orten, noch auch Wimpern 
am untern Lide, sondern bei einigen befinden sich unterhalb des Augen- 


m 


s. in Vogt Zoologische Briefe 1851 p. 398, 
oder Volkmann Anatomia animalium 
1838. Taf. IV Fig. 1 und 3—6. 

χατὰ διάμετρον) i. 6. μετὰ τὸ δεξιὸν τῶν 
μπροσϑεν τὸ ἀριστερὸν τῶν ὄπισϑεν κινοῦσιν, 
Ita τὸ ἀριστερὸν τῶν ἔμπροσϑεν μετὰ δὲ 
ποῦτο τὸ δεξιὸν τῶν ὄπισϑεν de incessu 
p. 712, 25. 

χατὰ σχέλος] S. hist. IX ὃ 224. Plinius 
II $ 105 leo tantum et camelus pe- 


x 


datim, hoc est, ut sinister pedum nor 
transeat dextrum sed subsequatur. Der 
Passgang des Kameeles ist also nicht ge- 
meint, die beschriebene Gangart kommt 
aber auch weder beim Löwen, noch beim 
Kameele vor. 

10. ὕστερον] 8. δὲ 34—37. 

11. δασέα] S. de part. p. 658, 11 ff. 

βλεφαρίδα] Dies bestätigt Stannius 
Vergl. Anat. p. 401. Doch finden sie sich . 


252 [TI Cap. 1. 


12 χάτωϑεν τοῦ βλεφάρου ἐνίοις μαναὶ τρίχες 1 πεφύχασιν. || αὐτῶν δὲ τῶν 
τετραπόδων χαὶ τρίχας ἐ χόντων τῶν μὲν ἅπαν τὸ σῶμα δασύ. χαϑάπερ 
ὑὸς χαὶ ἄρχτου χαὶ χυνός: τὰ δὲ δασύτερα τὸν αὐχένα ὁμοίως πάντῃ. 
οἷον ὅσα χαίτην ἔχει, ὥσπερ λέων’ τὰ δ᾽ ἐπὶ τῷ πρανεῖ τοῦ αὐχένος 
ἀπὸ τῆς χεφαλῆς μέχρι τῆς ἀχρωμίας. οἷον ὅσα χοφίὰν ἔχει, ὥσπερ ὁ 

ne nur Δ In SE i . „= 

13 ἵππος χαὶ ὀρεὺς χαὶ τῶν ἀγρίων χαὶ χερατοφύρων βόνασος. || ἔχει δὲ 
χαὶ ὁ ἱππέλαφος χαλούμενος ἐπὶ τῇ ἀχρωμία ΡΩΝ χαὶ τὸ ϑηρίον τὸ 
πάρδιον ὀνομαζόμενον ἀπὸ δὲ τῆς χεφαλῆς ἐπὶ τὴν ἀχρωμίαν λεπτὴν 
ἑχάτερον᾽ ἰδίᾳ δὲ ὁ ἱππέλαφος πώγωνα ἔχει χατὰ τὸν λάρυγγα. ἔστι ὃ 

ἀμφότερα χερατοφόρα χαὶ διχαλά: ἡ δὲ ϑήλεια ἱππέλαφος οὐχ ἔχει τὸ 1.9 
χέρατα. τὸ δὲ μέ ἐγεδός ἐ ἐστι τούτου τοῦ ζῴου ἐλάφῳ προσεμφερές. γί- 


4 


14 yoyraı δ᾽ οἱ ἱππέλαφοι ἐν Αραχώταις, οὗπερ χαὶ οἱ βόες οἱ ἄγριοι. || δια- 


ς ὕ 


φέρουσι © οἱ ἄγριοι τῶν ἡμέρων € ὅσον περ οἱ ὕες οἱ ἄγριοι πρὸς τοὺς 


hd YS 


f \ a ᾿ δι τ \ 
ἡμέρους: μέλανές τε γάρ εἰσι χαὶ ἰσχυροὶ τῷ εἴδει καὶ ἐπίγρυποι, τὰ 
δὲ χέραταξέξυπτιάζοντα ἔχουσι μᾶλλον: τὰ δὲ τῶν ἡδέως“. χέρᾳτα τὸ 

, u - / ) 
παραπλήσια τοῖς τῆς δορχάδος ἐστίν. ὁ ὃ ἐλέφας Txıora δασύς ἐστι 
τῶν τετραπόδων. ἀχολουϑοῦσι δὲ χατὰ τὸ ΝΣ χαὶ αἱ χέρχοι δασύτητι 
χαὶ φιλότητι, ὅσων αἱ χέρχοι μέγεϑος ἔχουσιν: ἔνια γὰρ μιχρὰν ἔχει 
πάμπαν. 
15 At δὲ χάμηλοι ἴδιον ἔχουσι παρὰ τἄλλα τετράποδα τὸν χαλού-- 20 

er En. ΄ N ἐξ Ὁ 56 ΄ - 2 h 5 ς 
μένον ὕβον ἐπὶ τῷ νώτῳ, διαφέρουσι δ αἱ Βάχτριαι τῶν ᾿Δραβίων αἱ 
μὲν γὰρ δύο ἔχουσιν ὕβους, αἱ δ᾽ ἕνα μόνον, ἄλλον δ᾽ ἼΝΝ ὕβον 
τοιοῦτον οἷον ἄνω ἐν τοῖς χάτω, ἐφ οὗ, ὅταν χαταχλιϑῇ εἰς γόνατα, 
ἐστήρικται τὸ ἄλλο σῶμα. ϑηλὰς ὃ ἔχει τέτταρας ἣ χάμηλος ὥσπερ 
βοῦς, χαὶ χέρχον ὁμοίαν ὄνῳ, χαὶ τὸ αἰδοῖον ὄπισϑεν. χαὶ γόνυ ὃ ἔχει 26 
ἐν ἑχάστῳ τῷ σχέλει ἕν, χαὶ τὰς χαμπὰς οὐ πλείους, ὥσπερ λέγουσί 
τινες. ἀλλὰ φαίνεται διὰ τὴν ὑπόστασιν τῆς χοιλίας. χαὶ ἀστράγαλον 
[4 \ «h , > \ ἊΝ \ \ [4 \ \ / v δὲ 
ὅμοιον μὲν βοΐ, ἰσχνὸν δὲ χαὶ μιχρὸν ὡς χατὰ τὸ μέγεϑος. ἔστι 
διχαλὸν xal οὐχ ἄμφωδον, δίχαλον δὲ ὡδς. ἐχ μὲν τοῦ ὄπισϑεν μιχρὴὸν 


6. βόνασσος PCa Ald. Cs. Sch. 1. χαλούμενος om PD# Ald. Cs. 8, ἱππα- 
ρίδιον P, ἱππάρδιον Cam. Cs. 13. ἀγρ. πρὸς τοὺς A.) ἄγριοι" τῶν ἡμέρων Da 
21. βαχτριαναὶ Cs. Sch. 24. 8) μὲν οὖν Ca Rh. Sch. 25. τὸ δ᾽ ald. Aalıa 
Di. Pk. 28. ἰσχίον PDa Ald. Cs., αἰσχρὸν Sch. 


nach Tiedemann Zoologie p. 218 bei den worauf auch die verderbten Lesarten 
meisten Säugethieren am oberen Augen- hinweisen. Jedenfalls gehört es nicht an | 


Hip: Br: diese Stelle. 
᾿Αραχώταις) Eine der östlichen ὕβον ἐν τοῖς χάτω] Damit ist offenbar | 
Ser Persiens, im heutigen Belu- die Brustschwiele gemeint. Cf. Schreber | 
dschistan. Säugethiere Vp. 1718. 
15. Die ausführliche Beschreibung ὥσπερ λέγουσί τινες] Man bezieht diese 


des Kameels gehört nicht in diesen Zu- Worte auf Herodot III, 103 χάμηλος ἐν | 
sammenhang; das Stück scheint von τοῖσι ὀπισϑίοισι σχέλεσι ἔ εἰ τέσσερας μηροὺς 
fremder Hand eingeschoben zu sein, καὶ γούνατα τέσσερα. — Da die Schwielen, 


U Cap. 1.] 259 


lides einzeln stehende Haare. Was die Behaarung der Vierfüssigen im 12 
Besonderen betrifft, so ist entweder der ganze Körper mit Haaren bedeckt, 
wie beim Schweine, Bären und Hunde, oder der Hals ist ringsherum 
stärker behaart, nämlich bei den mit einer Mähne Begabten, wie beim 
Löwen; noch andere haben auf der Oberseite des Halses, vom Kopf bis 
zum Widerriss, eine Art Kammmähne, wie das Pferd, der Maulesel und 
unter den wilden Hörnertragenden der Wisent. Auch der sogenannte 13 
Rosshirsch hat auf dem Widerriss eine Mähne und das Thier, welches 
Pardion genannt wird, beide aber eine dünnere Mähne vom Kopf bis 
zum Widerriss. Ein besonderes Merkmal beim Rosshirsch ist der an der 
Kehle befindliche Bart. Beide haben Hörner und gespaltene Klauen, das 
Weibehen vom Rosshirsch aber ist ohne Hörner; an Grösse lässt sich 
dieses Thier mit dem Hirsch vergleichen. Das Vaterland desselben ist 
die Landschaft Arachosia, welche auch die Heimath der wilden Ochsen 
ist. Die wilden und zahmen Ochsen unterscheiden sich ebenso von ein- 14 
ander, wie die wilden und zahmen Schweine : jene sind nämlich schwarz, 
von kräftiger Gestalt, haben eine gebogene Nase und mehr nach hinten 
gerichtete Hörner. Die Hörner des Rosshirsches sind denen der Gazelle 
ähnlich. Der Elephant ist unter allen Vierfüssern am wenigsten behaart. 
In Bezug auf die Fülle der Haare richtet sich aueh der Schwanz nach 
dem übrigen Körper bei denjenigen, wo derselbe eine gewisse Grösse 
hat; denn manehe haben nur einen ganz kleinen. 

. Die Kameele haben auf dem Rücken den sogenannten Höcker, 15 
welcher sich bei keinem andern vierfüssigen Thiere findet, und zwar 
haben die baktrischen deren zwei, die arabischen aber nur einen. Einen 
zweiten, dem obern ähnlichen Höcker haben sie unten, auf welchem, 
wenn sie sich auf die Kniee niedergelassen haben, der übrige Körper 
ruht. Das Kameel hat wie das Rind vier Zitzen und einen Schwanz, 
welcher dem des Esels gleieht und die Schaam liegt hinten. Das Kameel 
hat an jedem Beine &in Knie und nicht mehrere Gelenke, wie Einige 
behaupten, obgleich dies wegen der Zurückweichung (?) des Unterleibes 
so erscheint; ferner ein Würfelbein, welches dem des Rindes ähnlich, 
aber im Verhältniss zur Grösse des Thieres schmächtig und klein ist. 
Es ist zweihufig und hat nicht in beiden Kiefern Zähne, und zwar zwei- 
hufig in folgender Weise: von hinten ist es ein wenig gespalten bis zur 


auf welche die Kameele sich niederlassen, 
an dem wirklichen Knie liegen, an den 
Vorderbeinen aber am Ellenbogen- und 
am Handgelenk, so hätte A. bei seiner 
Auffassung dem Herodot beistimmen 
müssen. Schreber 1. c. — Die ganze Stelle 
ist nicht zweifellos; statt ὑπόστασιν, was 
Gaza alvi intervallum’ übersetzt, ver- 
muthete Sch. ὑπόσταλσιν. 


2% μὲν τοῦ — ἀκροτάτῳ] Die bisherige 
Lesart giebt durchaus keinen Sinn. Nach 
unserer Conjectur gestaltet sich die ganze 
Redeweise harmonisch: das Kameel ist 
zweihufig, nämlich 1, (zwei) wegen der 
Spaltung von hinten her, 2, (hufig) wegen 
der Nägel. Ausserdem entspricht dann 
die Darstellung genau dem Thatsäch- 
liehen: »Die Füsse sind bloss zweizehig, 


254 [I Cap. 1. 


y ΄ Εν ΄ - m , Ρ > 2 
ἔσχισται μέχρι τῆς δευτέρας χαμπῆς τῶν δαχτύλων᾽ τὸ ὃ ἔμπροσϑεν 
Υ διε WER, - 7 - we BEE δ ἘᾺΝ L 
ἔχει μιχρὰ ὀνύχια τῆς πρώτης χαμπῆς τῶν δαχτύλων. em ἀχροτάτῳ. 
χαὶ ἔστι τι χαὶ διὰ μέσου τῶν σχισμάτων, ὥσπερ τοῖς χησίν. ὁ δὲ πούς 
2 Υ ὃς ἦ γ 144 u c m Y ) ὃ \ \ \ ᾿Ὶ AN - 
ἐστι χάτωϑεν σαρχώδης, ὥσπερ οἱ τῶν ἄρχτων᾽ διὸ χαὶ τὰς εἰς πόλε- 
μον ἰούσας ὑποδοῦσι χαρβατίναις, ὅταν ἀλγήσωσιν. 5 

16 Πάντα δὲ τὰ τετράποδα ὀστώδη τὰ σχέλη ἔχει χαὶ νευρώδη χαὶ 

. - 
ἄσαρχα" ὅλως δὲ χαὶ τἄλλα ζῷα ἅπαντα, ὅσα ἔχει πόδας, ἐχτὸς Ay- | 
ϑρώπου. ἔτι δὲ ἀνίσχια᾽ χαὶ γὰρ οἱ ὄρνιϑες ἔτι μᾶλλον τοῦτο πεπόν- um 
> / 

ϑασιν. ὁ ὃ ἄνθρωπος τοὐναντίον: σαρχώδη γὰρ ἔχει σχεδὸν μάλιστα 
τοῦ σώματος τὰ ἰσχία χαὶ τοὺς μηροὺς χαὶ τὰς χνήμας. αἱ γὰρ χαλού-- 10 
μεναι γαστροχνημίαι ἐν ταῖς χνήμαις εἰσὶ σαρχώδεις. 

17 Τῶν δὲ τετραπόδων χαὶ ἐναίμων χαὶ ζῳοτόχων τὰ μὲν ἐστι πο- 
λυσχιδῆ, ὥσπερ αἱ τοῦ ἀνϑρώπου χεῖρες χαὶ οἱ πόδες ---- πολυδάχτυλα 

\ Bd Al: £$ (A 7 [4 \ \ ΄ὡ \ 

γὰρ ἔνιά ἐστιν, οἷον χύων, λέων, πάρδαλις —, TA δὲ δισχιδῇ, χαὶ | 
> \ a > [4 x Bd [04 \ Ἃ ιν, \ 
ἀντὶ τῶν ὀνύχων χηλὰς ἔχει, ὥσπερ πρόβατον χαὶ alz χαὶ ἔλαφος χαὶ is 
ἵππος ὁ ποτάμιος: τὰ δ᾽ ἀσχιδῇ, οἷον τὰ μώνυχα, ὥσπερ ἵππος χαὶ 
ὀρεύς. τὸ δὲ τῶν δῶν γένος ἐπαμφοτερίζει" εἰσὶ γὰρ χαὶ ἐν ᾿Ιλλυριοῖς 
χαὶ ἐν [Παιονίᾳ χαὶ ἄλλοϑι μώνυχες ὕες. τὰ μὲν οὖν διχαλὰ δύο ἔχει: 

.18 σχίσεις ὄπισϑεν᾽ τοῖς δὲ μώνυξι τοῦτ᾽ ἐστὶ συνεχές. || ἔστι δὲ χαὶ τὰ 
μὲν χερατοφόρα τῶν ζῴων τὰ δ᾽ ἄχερα. τὰ μὲν οὖν πλεῖστα τῶν 20 
ἐχόντων χέρατα διχαλὰ χατὰ φύσιν ἐστίν, οἷον βοῦς χαὶ ἔλαφος χαὶ 
αἴξ. μώνυχον δὲ χαὶ δίχερων οὐδὲν ἡμῖν ὦπται. μονοχέρατα δὲ χαὶ 

7 νὰ ἶσα Δ 273 N \ Y \ \ 

μώνυχα ὀλίγά, οἷον ὁ ᾿Ινδιχὸς ὄνος. μονόχερων δὲ χαὶ διχαλὸν μόνον 
Υ̓́ 4 ΩΝ 14 I ΤῊΝ ἡτ Ὑ v mw ΄ 
ὄρυξ. χαὶ ἀστράγαλον ὃ ὁ ᾿Ινδιχὸς ὄνος ἔχει τῶν μωνύχων μόνον" ἣ 


1. τὰ δ᾽ AaQa 2, ἔχειμιχρὰ ὀνύχια τῆς... ἐπ᾿ ἀκροτάτω sic coniecimus; ἔσχι- 
σται μιχρά, ὅσον ἄχρι τῆς ... ἄχρῳ τέτταρα codd. etedd. μιχρὸν Sch. ἄχρων 
Ῥ])α Cam. Cs. 8. καὶ post τι om PDa Ald. Cs. Verba ἐπ᾽ ἄχρων τέτταρα post 
χησὶν ponit Pk. 4. οἱ τῶν ἄ. correximus; ὥσπερ ἐπὶ τῶν ἀ. Pk.; ὥ. xal ol 


τῶν ἄ. Ald. Cs. Sch. ; οἱ ἄρχτων PDA; χαὶ οἱ ἄρχτων AaCa Bk. Di. 
χαὶ ἀν. Ῥ)Α Ald. edd.; ἔτι Ca, χαὶ om Aala 11. σαρκώδεις ante εἰσι PCa, 
om pr. Aa, damnat Pk. 15. tövom Sch. 18. μώνυχοι PDa 19. post 
σχίσεις add ἔμπροσϑεν χαὶ Cam. Sch. 22. ἡμῖν οἵη AaCaRh.Sch., 23. μό- 
νον Da, οἷον AaCa Pk., om ceteri 24. μόνος Aa Sch., om PDa' 


8. ἔστι δὲ 


die beiden Zehen mit einander verwach- 
sen, nur durch eine Furche getrennt, 
unten mit einer schwieligen Sohle ver- 
sehen und vorne mit zwei hufartigen Nä- 

eln bekleidet« — »die Nägel umgeben 

as letzte Glied und stossen an die Sohle 
unterm Fusse.« Wagner-Schreber V 
p. 1717 und p. 1720. 

Aus dem folgenden κάτωϑεν σαρκώδης 
geht hervor, dass ὄπισϑεν und ἔμπροσθεν 
nicht auf Ober- und Unterseite des Fusses 
zu beziehen ist. Da die Hinter- und 


ἊΝ 


Vorderfüsse keine Verschiedenheiten dar- 
bieten, so können diese Worte nur auf 
das Hinten und Vorn des einzelnen Fus- 
ses bezogen werden. 

16. ἐχτὸς ἀνθρώπου) S. part. p. 689b, 7. 

ὄρνιϑες — πεπόνϑασιν] 3 ὃ 8. 

17. ἵππος ὁ ποτάμιος] Das Nilpferd hat 
vier fast gleiche, nur wenig getheilte 
Zehen, ein Beweis, dass A. das Nilpferd 
nicht selbst gesehen haben kann. ΟἿ, die 
falsche Beschreibung $ 33. 

μώνυχες ὕες) Sch. erwähnt Antig. 


Π Cap. 1.1 290 


zweiten Beugung der Zehen, der vordere Theil hat kleine Nägel am 
äussersten Ende des ersten Zehengliedes. Zwischen beiden Hälften 
befindet sich wie bei den Gänsen eine Verbindung. Unten ist der Fuss 
fleischig wie bei den Bären. Daher bindet man denen, welche im Kriege 
verwendet werden, Stücke von Leinenzeug unter, wenn ihnen die Füsse 
schmerzen. 

Alle Vierfüssigen haben knochige, sehnige uud fleischlose Beine, 16 
was überhaupt von allen mit Füssen versehenen Thieren mit Ausnahme 
‚des Menschen gilt. Sie haben aber auch kein Gesäss und zwar die Vögel 
am allerwenigsten. Dagegen sind beim Menschen das Gesäss, die Ober- 
und Unterschenkel fast die fleischigsten Theile des Körpers; denn die 
sogenannten Waden am Unterschenkel sind fleischig. 

Die blutführenden und lebendiggebärenden Vierfüsser haben ent- 17 
weder vielspaltige Füsse — von dieser Art sind die Füsse und Hände 
des Menschen —; es giebt nämlich vielzehige, wie der Löwe, Hund, 
Panther; oder zweispaltige, welche’statt der Nägel Hufe haben, wie das 
Schaf, die Ziege, der Hirsch und das Flusspferd; oder ungespaltene, wie 
die Einhufer, z. B. Pferd und Maulesel. Bei den Schweinen kommt bei- 
des vor, denn in Illyrien, Päonien und an andern Orten giebt es einhufige 
Schweine. Die Zweihufigen nun haben hinten zwei Spalten, bei den Ein- 
hufern dagegen ist dieser Theil zusammenhängend. Nun sind die Thiere 18 
entweder hörnertragend oder ungehörnt. Die meisten hörnertragenden 
sind der Regel nach zweihufig, wie Rind, Hirsch und Ziege. Ein Ein- ᾿ 
hufer mit zwei Hörnern ist uns niemals zu Gesicht gekommen : dagegen 
Einhufer mit einem Horne giebt es einige wenige, wie den indischen Esel, 
Zweihufer mit &inem Horne nur den einen Oryx. Auch hat der indische 
Esel allein unter allen Einhufern ein Würfelbein ; denn bei den Schwei- 


Caryst. c. 72. Plinius II ὃ 106. Kan- und Vorderklauen. τοῦτ᾽ ist dann auf τὸ 


temir Beschreib. d. Moldau p. 96. — Cf. 
generat. Aub. u. Wimmer ΓΝ ὃ 96 und 
p. 28. Linne πνεῖ nat. 1740 p. 49. 
Amoenit. Acad. V p. 461. — Pallas Spi- 
οἷ]. Zool. Fasc. I p. 19. — Prichard 
Researches into the physical hist. of 
mankind p. 43 

τὰ μὲν οὖν] Vielleicht muss man mit 
Camot. und Sch. ἔμπροσθεν καὶ ὄπισϑεν 
schreiben ; dann würden die zwei Spalten, 
die eine die der Vorderklauen, oder der 
Mittel- und Ringzehe, die andere die der 
Hinter- und Afterklauen, der Zeige- und 
kleinen Zehe bezeichnen. Willman aber 
bei der Lesart der Häschrr. stehen blei- 
ben, so können die Worte nur den Sinn 
haben, dass der Fuss der Zweihufer hin- 
terseits zwei Spaltungen hat, die eine die 
der beiden Afterklauen selbst, die andere 
. der Einschnitt zwischen den Afterklauen 


ὄπισϑεν zu beziehen. 

18. μόνον ὄρυξ) 5. part. p. 668,22. Der 
Zusatz μιόνον ist schon wegen des vorher- 
gehenden ὀλίγα nothwendig. 

᾿Ινδιχὸς ὄνος] Wenn damit das Rhi- 
noceros gemeint ist, so ist die Angabe 
unrichtig, da dieses drei allerdings wenig 
getrennte und mit Hufen versehene Zehen 
hat. Schreber-Wagner VI. 283. 

ἀστράγαλον) Was damit gemeint ist, 
haben wir nichtausfindigmachen können ; 
jedenfalls nicht die Afterklauen, wie 

rantzius ohne allen Grund annimmt. 
(Cf. Ueber die Theile der Thiere p. 273 
Anm. 17). ΟἿ, part. 2 ἮΝ 237 u. 299 
Frtzs. Schneiler I Ip Man muss 
wohl annehmen, Aush ein Green ge- 
stalteter Fusswurzelknochen zum Würfel- 
spiel benutzt wurde und dazu nur- der 
betreffende Knochen gewisser Thiere 


256 [IT Cap. 1. 


T 


γὰρ ὗς, ὥσπερ ἐλέχϑη πρότερον, ἐπαμφοτερίζει. διὸ χαὶ οὐ χαλλι- 
αστράγαλόν ἐστιν. τῶν δὲ διχαλῶν πολλὰ ἔχει ἀστράγαλον. πολυ- 
σχιδὲς δὲ οὐϑὲν ὦπται τοιοῦτον ἔχον ἀστράγαλον, ὥσπερ odd ἄνϑρω- | 
πος, ἀλλ᾿ ἡ μὲν λὺγξ ὅμοιον ἡμιαστραγαλίῳ, ὃ δὲ λέων, οἷόν περ | 
πλάττουσι, λαβυρινϑώδη. πάντα δὲ τὰ ἔχοντα ἀστράγαλον ἐν τοῖς» 
ὄπισϑεν ἔχει σχέλεσιν. ἔχει d ὀρϑὸν τὸν ἀστράγαλον ἐν τῇ χαμπῇ. 
τὸ μὲν πρανὲς ἔξω. τὸ ὃ ὕπτιον εἴσω, χαὶ τὰ μὲν χῷα ἐντὸς ἐστραρμ- 
μένα πρὸς ἄλληλα, τὰ δὲ χῖα χαλούμενα ἔξω, χαὶ τὰς χεραίας ἄνω. 
ἢ μὲν οὖν ϑέσις τῶν ἀστραγάλων τοῖς ἔχουσι πᾶσι τοῦτον ἔχει τὸν 
19 τρόπον. || διχαλὰ δ᾽ ἅμα χαὶ χαίτην ἔχοντα χαὶ χέρατα δύο χεχαμμένα το 
εἰς αὑτά ἐστιν ἔνια τῶν ζῴων, οἷον ὃ βόνασος, ὃς γίνεται περὶ τὴν κω 
[Παιονίαν χαὶ τὴν δαιδιχήν. πάντα δὲ ὅσα χερατοφόρα, τετράποδά 
ἐστιν, εἰ μή τι χατὰ μεταφορὰν λέγεται ἔχειν χέρας χαὶ λόγου χάριν, 
ὥσπερ τοὺς περὶ θήβας ὄφεις οἱ Αἰγύπτιοί φασιν, ἔχοντας ἐπανά- 
στασιν ὅσον προφάσεως χάριν. τῶν δ᾽ ἐχόντων χέρας δι ὅλου μὲν 15 
ἔχει στερεὸν μόνον ἔλαφος, τὰ δ᾽ ἄλλα χοῖλα μέχρι: τινός, τὸ δ᾽ ἔσχα- 
τὸν στερεόν. τὸ μὲν οὖν χοῖλον ἐχ τοῦ δέρματος πέφυχε μᾶλλον, περὶ 
ὃ δὲ τοῦτο περιήρμοσται, τὸ στερεόν, ἐχ τῶν ὀστῶν, οἷον TA χέρατα 
τῶν βοῶν. ἀποβάλλει δὲ τὰ χέρατα μόνον ἔλαφος χατ ἔτος, ἀρξά- 
μένος ἀπὸ διετοῦς, xal πάλιν φύει. τὰ ὃ ἄλλα συνεχῶς ἔχει. ἐὰν 90 
μῆ τι βίᾳ πηρωϑῇ, Mi 
20 {ὅτι δὲ περί τε τοὺς μαστοὺς ὑπεναντίως ἐν τοῖς ἄλλοις, ζῴοις 
ὑπάρχει πρὸς αὐτά TE χαὶ πρὸς τὸν ἄνϑρωπον, χαὶ περὶ τὰ ὄργανα τὰ 
χρήσιμα πρὸς τὴν ὀχείαν. τὰ μὲν γὰρ ἔμπροσϑεν ἔχε: τοὺς, μαστοὺς 


1 et 2. χαλλιαστράγαλόν Pm Ambr., edd. post Camus, ἀλλαστράγαλον DA, ἀστρά-- 
γαλον AaCa Ald. 3. τοιοῦτον om PDa Ald. Cs. 4. neyvom Aala ᾿ἡμια- 
στραγάλῳ PCaD® Ald. Cs. Sch. περιπλάττουσ! P 5. ἀστραγάλους AaCQa Rh. 
1. χῶλα codd., χωλὰ Cam. 8. ἰσχία codd. Ald., om Cam. 11. τὴν om 
ArCa 12. pndwmrvcodd. Cam. κέρατα AnCaDa 10, τινὸς μᾶλλον Ar Ald, 


11 et 18. περὶ ὃ δὲ Rh. Sch. Di. Pk.; ὃ om cett. 


dienen konnte, bei denen er bestimmte 
Flächen und Kanten hatte. Je nachdem 
der Knochen des einen oder andern 
Thieres mehr oder weniger zu dem Spiele 
geeignet war, unterschied man dann wohl 
Thiere mit schönen, mit halben, mit 
labyrinthförmigen Würfeln. — Ob das 
Sprungbein damit gemeint ist, wie Külb 
p. 455 ohne weiteres behauptet, scheint 
uns höchst zweifelhaft. 


χαλλιαστράγαλόν)] Gaza ut talo careat 
probiore:; Plin. II $ 100 ideo foedi 
eorum tali'. 


ἄνϑρωπος) Fustath. ad Iliad. p. 994 
ed. Basil. τοὺς ἐν ποσὶν ἀστραγάλους, ὥς 


φησιν ᾿Αριστοτέλης, οὔτε ἄνϑρωπος ἔχει οὔτε 
τι τῶν μωνύχων χαὶ ἀχεράτων. 

οἷόν περ πλάττουσι λαβυρινϑόνδη Gaza 
Δθοηὶ autem tortuosum in anfractıbus est 
quale effingunt. Plinius II $ 106 ‚leo 
etiamnum tortuosius. Camus le lion ἃ 
quelque chose de tortueux, du moins ä 
sen rapporter aux desseins qu’on em 
donne.. Bmk. leo, qualem effingunt, 
anfractuosum‘. Weder diese Uebersetzun- 
gen, noch Schneiders Erklärungsver- 
suche — in Cur. sec. p. 290 nimmt er 
Scaliger's Interpretation, als bedeuteten 
die Worte οἷόν περ πλάττουσι λαβύρινθον, 
für richtig an, fasst λαβύρινδον als einen 
schneckenartig gewundenen Körper und 


II Cap. 1.] 257 


.nen kommt, wie gesagt, beides vor, daher hat es auch kein ausgebildetes 
Würfelbein. Unter den Zweihufern haben viele ein Würfelbein, dagegen 
ist kein vielzehiges Thier mit einem Würfelbein beobachtet worden ; 
auch fehlt es dem Menschen; der Luchs hat gleichsam ein halbirtes 
Würfelbein und der Löwe nach den gegebenen Darstellungen. ..... Das 
Würfelbein befindet sich bei allen Thieren an den Hinterbeinen. Das 
Würfelbein- steht aufrecht auf dem Gelenk, die Oberseite nach aussen, 
die Unterseite nach innen, die Treffer-Seiten nach innen gegen einander 
gekehrt, die sogenannten Nieten-Seiten nach aussen und die Fortsätze 
nach oben. Die Würfelbeine haben bei allen damit versehenen Thieren 
die oben beschriebene Lage. Auch giebt es einige zweihufige, zugleich 19 
mit einer Mähne und gegen einander gebogenen Hörnern versehene 
Thiere, wie der Wisent in den Landschaften Paeonien und Maedike. 
Hörner finden sich nur bei den Vierfüssern, wenn man auch bisweilen 
vergleichungsweise von Hörnern spricht, wie die Aegypter von den 
gehörnten Schlangen in der Gegend von Theben, welche eine Hervor- 
ragung als eine Andeutung einer Art Horn haben. Die Hörner sind durch 
und durch ausgefüllt nur bei dem Hirsch, bei den andern aber bis zu 
einer gewissen Höhe hohl und nur an der Spitze voll. Der hohle Theil 
der Hörner hat seinen Ursprung mehr aus der Haut, der feste Theil 
dagegen, welchem er rings herum angefügt ist, aus dem Knochen, wie 
man an den Hörnern der Rinder sehen kann. Der Hirsch allein wirft 
alljährlich seine Hörner ab, vom zweiten Jahre an, und bekommt sie 
wieder. Bei den andern bleiben sie das ganze Leben hindurch, ausser 
wenn sie sie gewaltsam verlieren. 

Auch in den Brüsten, so wie in den zur Begattung dienenden 20 
Theilen giebt es Verschiedenheiten bei den Thieren, sowohl unter ihnen 
selbst, als auch im Vergleich mit dem Menschen. Ein Theil hat die Brüste 
(Euter) vorn auf der Brust oder an derselben und zwar zwei Brüste und 


denkt bei πλάττουσι an die bildenden 
Künstler, welche schneckenartige Ver- 
zierungen an Säulen u. dgl. anbringen — 
haben Licht in die dunkle Stelle gebracht, 
welche uns verderbt scheint. 

χῶα — γῖα] So hat zuerst die Junti- 
nische Ausgabe aus Gaza veneres — ca- 
nes’; dagegen Guil. ‚cola — vertebra‘. Es 
werden damit wohl die für das Gewinnen 
und Verlieren beim Spiel massgebenden 
Flächen bezeichnet. 

19. Παιονίαν --- Μίαιδιχήν) Der nörd- 
liche Theil Macedoniens. 

στερεὸν --- κοῖλα) S. de part. p. 663b, 12 
und hist. II ὃ 64. Wir unterscheiden 
danach Geweihe und Hörner, deren we- 
sentlicher Unterschied der ist, dass die 
Geweihe aus Knochensubstanz, die Hör- 


Aristoteles. I. 


ner aus verdickter Haut (Epidermis) be- 
stehen. Cf. van der Hoeven Zoologie II 
p. 685 u. 688. 

ὄφει) Aus Herodot II c. 74. — Es 
ist He ohne Zweifel Cerastes Aegyp- 
tiacus gemeint. Cf. Dumeril et Bibron, 
Erpetologie VII p. 1441 und Abbildungen 
Taf. 78bis, 

Wir haben περὶ ὃ δὲ mit Sch. und Bmk. 
aus cod. Rhen. aufgenommen; denn nur 
so stimmt die Stelle mit der aus dem 
dritten Buche und mit der Natur überein ; 
so hat auch Gaza allerdings frei übersetzt 
‚pars cava ex cute potius oritur, quam 
solidum quiddam osse enatum subit im- 
pletque. Bmk. ‚pars vero solida circa 
quam haec aptatur ex 0Sse provenit. 

20. μαστοὺς] Hierüber siehe de part. 


17 


258 ΠῚ Cap. 1. 


ἐν τῷ στήϑει ἢ πρὸς τῷ στήϑει, χαὶ δύο μαστοὺς χαὶ δύο ϑηλάς, 
ὥσπερ ἄνϑρωπος χαὶ ἐλέφας, χαϑάπερ εἴρηται πρότερον. χαὶ γὰρ ὃ 
ἐλέφας ἔχει τοὺς μαστοὺς δύο περὶ τὰς μασχάλας: ἔχει δὲ ἣ θήλεα 
τοὺς μαστοὺς μιχροὺς παντελῶς χαὶ οὐ χατὰ λόγον τοῦ σώματος, ὥστ 
ἐχ τοῦ πλαγίου μὴ πάνυ ὁρᾶν" ἔχουσι δὲ χαὶ οἱ ἄρρενες μαστούς, ὥσπερ 5 
91 αἱ ϑήλειαι, μιχροὺς παντελῶς. ἣ ὃ ἄρχτος τέτταρας. || τὰ δὲ δύο μὲν 
μαστοὺς ἔχει, ἐν τοῖς μηροῖς δ᾽ ἔχει, χαὶ τὰς ϑηλὰς δήάο, ὥσπερ πρό- 
βατον᾽ τὰ δὲ τέτταρᾶς ϑηλάς, ὥσπερ βοῦς. τὰ δ᾽ οὔτ ἐν τῷ στήϑει 
ἔχει τοὺς μαστοὺς οὔτ ἐν τοῖς υἱηροῖς, ἀλλ ἐν τῇ γαστρί, οἷον χύων 
χαὶ ὗς, χαὶ πολλούς. οὐ πάντας δ᾽ ἴσους. τὰ μὲν οὖν ἄλλα πλείους τὸ 


ς r 


ἔχει. ἣ δὲ πάρδαλις τέτταρας ἐν τῇ γασ τρί, 7 δὲ λέαινα δύο ἐν τῇ γαστρί. 


\ 


ἔχει δὲ χαὶ ἡ χάμηλος μασ τοὺς δύο χαὶ ϑηλὰς τέτταρας, ὥσπερ ὃ 
βοῦς. τῶν δὲ μωνύχων τὰ ἄρρενα οὐχ ἔχουσι μαστούς. πλὴν ὅσα 
ἐοίχασι τῇ μητρί, ὅπερ συμβαίνει ἐπὶ τῶν ἵππων, 

22 Ta δ᾽ αἰδοῖα τῶν ἀρρένων τὰ μὲν ἔξω ἔχει, οἷον ἄνϑρωπος χαὶ τὸ 
Ω͂ e v 2 r \ m 4 δ 
ἵππος χαὶ ἄλλα πολλά, τὰ ὃ ἐντός, ὥσπερ δελφί le’ χαὶ τῶν ἔξω 
ἐχόντων τὰ μὲν εἰς τὸ πρόσϑεν, ὥσπερ χαὶ τὰ εἰρημένα, χαὶ τούτων 5006 
τὰ μὲν ἀπολελυμένα χαὶ τὸ αἰδοῖον χαὶ τοὺς ὄρχεις. ὥσπερ ἄνϑρωπος, 
τὰ δὲ πρὸς τῇ γαστρὶ χαὶ τοὺς ὄρχεις χαὶ τὸ αἰδοῖον, χαὶ τὰ μὲν 

m \ VO», > ΄ὔ ς ) \ ς ‚ ) ΄ r 
μᾶλλον τὰ 6 ἧττον ἀπολελυμένα" οὐ γὰρ ὡσαύτως ἀπολέλυται χάπρῳ 30 

28 χαὶ ἵππῳ τοῦτο τὸ μόριον. || ἔχει δὲ χαὶ ὁ ἐλέφας τὸ αἰδοῖον ὅμοιον 
μὲν ἵππῳ, μιχρὸν δὲ χαὶ οὐ κατὰ λόγον τοῦ σώματος. τοὺς δ᾽ ὄρχεις 
οὐχ ἔξω φανερούς, AAN ἐντὸς περὶ τοὺς νεφρούς" διὸ χαὶ ἐν τῇ ὀχείᾳ 
) 2 ΄ \ , \ IN vw Υ > τ 7, \ 
ἀπαλλάττεται ταχέως. 7) δὲ ϑήλεια τὸ αἰδοῖον ἔχει ἐν ᾧ τόπῳ τὰ 

“Ὁ 


οὔϑατα τῶν προβάτων ἐστίν᾽ ὅταν ὃ ὀργᾷ ὀχεύεσϑαι, ἀνασπᾷ ἄνω 25 


χαὶ ἐχτρέπει πρὸς τὸν ἔξω τόπον, ὥστε ῥαδίαν εἶναι τῷ ἄρρενι τὴν 


) 7 m EUR ww. 3 m a? \ \ IN w 

ὀχείαν' ἀνέρρωγε δὲ ἐπιειχῶς ἐπὶ πολὺ τὸ αἰδοῖον. τοῖς μὲν οὖν 
, ) m \ IN wm m Ὑ \ Ὁ 

πλείστοις αὐτῶν TA ALOOLA τοῦτον ξχει τὴν τρόπον᾽ ἔγια 10) ὀπισϑου- 


2. ἔμπροσϑεν εἴρηται PDa Cam. Cs. Sch., πρότερον om Ald. 8. χαὶ post δὲ om 
AaCa Rh. Sch., damnat Pk. 11. αἱ δὲ παρδάλεις AaCa Rh. 13. post βοῦς 
add verba supra omissa ἐν τῇ γαστρὶ ἡ δὲ λέαινα δύο ἐν τ. y. PDa; ὁ ante βοῦς 
om Sch. Di. 17. τὰ μὲν ἔμπροσϑεν PDA 19. καὶ — χαὶ quatuor verba om 
Asa 21. zoom AaCa 22. μὲν] τῷ 508. ἀνάλογον ΑΔ. 24. post 
ταχέως add xal τὰ μὲν ἀπολελυμένους ἔχει τοὺς ὄρχεις ὥσπερ ἵππος τὰ ὃ᾽ οὐκ ἀπο- 
λελυμένους ὥσπερ κάπρος codd. Ald.pr. ra αἰδοῖα PDa Cam. Cs. 25. ἐστίν 
om AaCa Di. δ᾽ ὀχεύωνται AaCa Sch. 


p. 688,29 ff. Cf.$4. — Schreber II p.247 Brust, zwei aber in den Weichen stehen. 

bestätigt, dass auch das Männchen Zi- Schreber III p. 503. 

tzen hat. 21. μητρί] S. de part. p. 688b, 31. 
πρότερον) 8. $ 4. Ueber die Zahl undLage der Milehdrüsen 
ἄρχτος) Der Bär, Ursus arctos, hat cf. Cuvier Lecons 1846 T. VIH p. 601 

sechs Zitzen, von denen vier auf der u.f. Ueber die Milchdrüsen oder Warzen 


IH Cap. 1.] 259 


zwei Zitzen, wovon der Mensch und der Elephant schon früher als Bei- 
spiele angeführt worden sind. Denn auch der Elephant hat die beiden 
Euter in der Nähe der Achselhöhlen. Das Weibchen desselben hat sehr 
kleine Euter, welche zu der Grösse des Körpers nicht im Verhältniss 
stehen, so dass sie von der Seite kaum noch sichtbar sind. Die Männchen 
haben gleichfalls wie die Weibchen ganz kleine Euter. Die Bärin hat 
deren vier. Andre Thiere haben zwei Euter, aber hinten zwischen den 21 
Schenkeln, und zwei Zitzen, wie das Schaf. Wieder andre haben vier 
Zitzen, wie das Rind. Noch andre haben die Euter weder vorn an der 
Brust, noch hinten an den Schenkeln, sondern unten am Bauche, wie der 
Hund und das Schwein und zwar deren viele, jedoch von ungleicher 
Grösse. Die übrigen also haben eine grössere Anzahl, der Panther aber 
vier und die Löwin zwei am Bauche. Auch das Kameel hat zwei Euter 
und vier Zitzen, wie das Rind. Bei den Einhufern haben die Männchen 
keine Euter, mit Ausnahme derjenigen, welche der Mutter gleichen, ein 
Fall, welcher bei den Pferden vorkommt. 

Die Männchen haben die Schamtheile theils aussen, wie der 22 
Mensch, das Pferd und viele andre, theils innen, wie der Delphin. Bei 
denjenigen, wo sie sich aussen befinden, sind sie entweder nach vorn 
gerichtet, wie bei den genannten. Von diesen haben einige frei hängende 
Ruthe und Hoden, wie der Mensch ; andre beides am Bauche anliegend. 
Bei einigen sind diese Theile mehr, bei andern weniger frei, wie dies 
in verschiedenem Grade beim Pferde und beim Eber statt hat. Auch der 
Elephant hat eine Ruthe wie das Pferd, die jedoch im Verhältniss zur 
Körpergrösse klein ist, die Hoden aber sind ausserhalb nicht sichtbar, 
sondern liegen immer in der Gegend der Nieren, wesshalb er auch die 
Begattung rasch vollzieht. Das Weibchen dagegen hat die Scham an 
der Stelle, wo bei den Schafen die Euter sind; wenn es also in die 
Brunst tritt, so zieht es sie aufwärts und kehrt sie nach aussen, wodurch 
die Begattung dem Männchen leichter wird; die Scham ist aber gehörig 
weit geöffnet. Bei der Mehrzahl der Thiere haben also die Schamtheile 
diese Lage. Einige dagegen harnen nach hinten, wie der Luchs, der 


a] 
os 


Ai 


bei Hengsten haben wir nichts ermitteln 
können. 


22. τὰ μὲν εἰς τὸ πρόσϑεν)] Den Gegen- 


Gaza nach ταχέως eingeschalteten Worte 
hierherzog. Dass sie an jene Stelle nicht 
gehören, ist gewiss: aber eben dies lässt 


satz hierzu bilden die Worte im ὃ 23 ἔνια 
δ᾽ ὀπισϑουρητικά ἐστιν. 

Die Angaben über die Lage der Ho- 
den sind richtig. Cf. Stannius Vergl. 
Anatomie 1846 p. 467. 

εἰρημένα, καὶ τούτων] Bmk. fährt im 
Texte so fort: τὰ μὲν ἀπολελυμένους ἔχει 
τοὺς ὄρχεις ὥσπερ ἵππος. τὰ δ᾽ οὐχ ἀπολε- 
λυμένους ὥσπερ χάπρος" τὰ μὲν ἀπολελυ- 
μένα καὶ τὸ al., indem er die in allen 
Hdschrr. und in der Ald. pr. so wie bei 


an ihrer Authenticität zweifeln, und wir 
halten sie um so mehr für einen Zusatz, 
als in den Worten des vorliegenden Tex- 
tes, welchen zuerst die Camotiana gab, 
von καὶ τούτων --- μόριον alles, was hier zu 
sagen war, erschöpft ist. 

23. τοῦτον --- τὸν τρόπον] muss auf die 
Worte εἰς τὸ πρόσϑεν im ὃ 22 bezogen 
werden; denn im Folgenden werden einige 
Thiere genannt, deren Männchen nach 
hinten harnen. 


ΤῊΝ 


260 


ΠῚ Cap. 1. 


ρητιχά ἐστιν. οἷον λὺγξ χαὶ λέων χαὶ χάμηλος xal δασύπους. τὰ μὲν 
οὖν ἄρρενα ὑπεναντίως ἔχει ἀλλήλοις, χαϑάπερ εἴρηται, τὰ δὲ ϑήλεα 


πάντα ὀπισϑουρητιχά ἐστιν" 
24 ὑπὸ τοῖς μηροῖς, χαϑάπερ χαὶ τἄλλα 
ἐστιν. 


χαὶ γὰρ ὃ ϑῆλυς ἐχέφας ἢ ἔχων τὰ αἰδοῖα 


. || τῶν δ᾽ αἰδοίων ὃ διαφορὰ πολλή 


τὰ μὲν γὰρ ἔχει χονδρῶδες τὸ αἰδοῖον χαὶ σαρχῶδες. ὥσπερ ὅ 


Y F Ν Ἁ κ᾿ -Ὁ- b) 2 “ .᾿ \ m 
AVÜpWToS' τὸ μὲν οὖν σαρχῶδες οὐχ ἐμφυσᾶται, τὸ δὲ χονδρῶδες 
34 ve, N) r IN Ἔ 2 4) IE 2. + \ 9992 ἠὸ 
ἔχει αὔξησιν. τὰ δὲ νευρώδη, οἷον χαμήλου χαὶ ἐλάφου, τὰ ὃ ὀστώδη, 


Ύ > ͵ \ 7 \ » TEN \ ἢ 
ὥσπερ ἀλώπεχος χαὶ λύχου χαὶ ἰχτίδος χαὶ γαλῆς 


5 m Ψ \ IN » 
ἡστοὺν ξχξι τὸ ALOOLOV, 


χαὶ γὰρ ἣ γαλῆ 


95 [Πρὸς δὲ τούτοις 6 μὲν ἄνϑρωπος τελεωϑεὶς τὰ ἄνω ἔχει ἐλάττω 10 


“Ὁ ᾿] 
τῶν χάτωϑεν, τὰ ὃ 


Υ “Ὁ a v > Ψ 
ἄλλα ζῷα, ὅσα ἔναιμα, τοὐναντίον. 


λέγομεν δὲ 


\ > \ 09 F and » T δὼ 
ἄνω τὸ ἀπὸ χεφαλῆς μέχρι τοῦ μορίου 1 ἣ τοῦ περιττώματός ἐστιν 


ve N 'd ἊΝ 
ξξζοῦος, KATW ὃς 


\ ) \ y r Ὁ \ ω κῃ Y x 
τὸ ἀπὸ τούτου λοιπόν. τοῖς μὲν οὖν ἔχουσι πόδας τὸ 


ὀπίσϑιόν ἐστι σχέλος τὸ χάτωϑεν μέρος πρὸς τὸ μέγεϑος, τοῖς δὲ μὴ 
ἔχουσιν οὐραὶ χαὶ χέρχοι χαὶ τὰ τοιαῦτα. τελεούμενα μὲν οὖν τοιαῦτ᾽ 15 


et I SSR τῆν er N ΄ 
EOTLV, EV OE τη AULINDGEL OLADEDEL. 
i 


ς \ he ı 3 ‚pr . Χ 
0 μεν γάρ αν PWTOS μεῖς. TA ἄνω 


ἔχει νέος ὧν 7) τὰ χάτω. αὐξανόμενος δὲ μεταβάλλει τοὐναντίον" διὸ το! 
χαὶ μόνον οὐ τὴν αὐτὴν ποιεῖται χίνησιν τῆς πορείας νέος ὧν χαὶ τε- 


λεωϑείς, 


λογον ἀποδίδωσι τὴν αὔξησιν. οἷον χύων. 


ἀλλὰ τὸ πρῶτον παιδίον ὃν ἕρπει τετραποδίζον: τὰ δ᾽ ἀνά- 


ἔνια δὲ τὸ πρῶτον ἐλάττω 30 


\ W \ Ἂν [4 1d 5, ὅς IE B π᾿ % Ἁ b/ 4 [4 
Ta ἄνω, τὰ δὲ χάτω μείζω ἔχει, αὐξανόμενα δὲ τὰ ἄνω γίνεται μείζω, 
ὥσπερ τὰ λόφουρα᾽ τούτων γὰρ οὐδὲν γίνεται μεῖζον ὕστερον τὸ ἀπὸ 


4 


τῆς ὑπλῆς μέχρι τοῦ ἰσχίομι 


26 ei δὲ χαὶ περὶ τοὺς ὀδόντας πολλὴ ὃ διαφορὰ τοῖς ἄλλοις ζῴοις 


χαὶ πρὸς αὑτὰ χαὶ πρὸς τὸν ἄνϑρωπον. 


ἔχει μὲν γὰρ πάντα ὀδόντας 25 


a u 4 N es \ R \ r ER Ir) \ m = \ 7 ἐ 
094 TE TPATOOA za ξναιμα rar wo TOAaA, AAANG πρῶτον τα μεν στιν 


ἀμφώδοντα τὰ δ᾽ οὔ. 
ἐστιν᾽ 


3. ἔχων conj.; ἔχει libri et edd.; 
ἔχων scripsit. 


Ald. Cs. 27. 09) 


ἔχων) Ohne diese Veränderung ist 
diese Stelle ohne Sinn, wie schon Schnei- 
der sah, welcher xatrep ἔχων schreiben 
wollte. Denn Camus übersetzte richtig la 
femelle de l’el&phant, quoiquelle ait le 
vagin au dessous des cuisses, Jette son 
urine en arriere comme les autres”. 

24. χονδρῶδες τὸ αἰδοῖον) Knorpel kommt 
nur ausnahmsweise im menschlichen Pe- 
nis vor. Cf. Mayer Frorieps Notizen 1334 
Nr. 832. Fbensowenig ist er fleischig, er 
besteht vielmehr aus Binde- oder Sehnen- 


8. post γαλῆ add τοιοῦτον P 
ὃν et τελεωϑέν ArCa, ὧν et τετραποδίζων Sch. 22. 
οὐχ ἀμφώδοντα Arla 


ὅσα μὲν γάρ ἐστι χερατοφόρα, οὐχ ἀμφώδοντά 
οὐ γὰρ ἔχει τοὺς προσϑίους ὀδόντας ἐπὶ τῆς ἄνω σιαγόνος. 


χαὶ γὰρ --- τἄλλα damnat Pk., qui χαΐπερ 


11. χάτω PDa 18 οἱ 19. νέον 
ὀλοφούρια PDa, λοφούρια 
ὅσα --- ἐστιν Ομ Α8, ἐστιν om (CR 


gewebe u. dem eigenthümlichen Schwell- 
gewebe, auf dessen Anfüllung mit Blut 
im Wesentlichen die Erection beruht. 


νευρώδη) Bei vielen Thieren überwie 
die Menge des Sehnengewebes sehr die 
Masse des Schwellgewebes, so dass A. 
den Penis wohl sehnig nennen konnte. 


ὀστώδη] Dies bezieht sich auf das Os 
penis, den Ruthenknochen, welcherneben 
dem Schwellgewebe vorkommt bei den 
Ferae, den Nagethieren, den Affen, den 


261 


Löwe, das Kameel und der Hase. Bei den Männchen finden sich die 
erwähnten Unterschiede, die Weibchen dagegen harnen alle nach hinten, 
wie auch gleich den übrigen das Elephantenweibchen, wiewohl es die 
Scham unterhalb zwischen den Schenkeln hat. Die Ruthe ist von sehr 24 
verschiedener Beschaffenheit ; bei einigen ist sie knorpelig und fleischig, 
wie beim Menschen; der fleischige Theil schwillt nicht auf, der knor- 
pelige aber ist der Anschwellung fähig. Bei andern ist sie sehnig, wie 
beim Kameel und Hirsch, bei noch andern knöchern , wie beim Fuchs, 
Wolf, Marder und Wiesel ; denn auch letzteres hat eine knöcherne Ruthe. 

Ferner ist beim erwachsenen Menschen der Oberkörper kleiner 2: 
als der untere Theil, bei den andern blutführenden Thieren aber ist es 
umgekehrt. Ich verstehe unter Oberkörper den Theil vom Kopf bis dahin, 
wo die Ausscheidung austritt, so dass von da ab alles Uebrige den 
unteren Theil ausmacht. Bei den mit Füssen begabten Thieren sind die 
Hinterbeine in Bezug auf die ganze Grösse der untere Theil; bei den 
Fusslosen aber die verschiedenen Arten des Schwanzes und was dem 
ähnlich ist. So ist das Verhältniss bei den erwachsenen Thieren, wäh- 
rend des Wachsthums aber ist es anders. Bei dem Menschen ist in der 
Jugend der obere Theil grösser, als der untere und erst mit dem Wachs- 
thum kehrt sich dies um; daher kommt es auch, dass der Mensch allein 
in der Jugend eine andre Art der Ortsbewegung hat, als wenn er erwach- 
sen ist; denn als kleines Kind kriecht er auf allen Vieren. Bei andern 
wachsen beide Körperhälften in gleichem Verhältnisse, z.B. beim Hunde. 
Bei noch andern ist zuerst der Oberkörper klein und der untere gross, 
im Verlaufe des Wachsthums aber wird der Oberkörper grösser, wie dies 
bei den Schweifschwänzigen der Fall ist. Denn bei diesen wird der 
Theil vom Hufe bis zum Gesäss später um nichts grösser. 

Auch hinsichtlich der Zähne weichen die Thiere unter einander 26 
und vom Menschen vielfach ab. Mit Zähnen versehen sind alle blut- 
führenden und lebendiggebärenden Vierfüsser, und zwar haben diese 
entweder in beiden Kiefern vollkommene Zahnreihen oder nicht. Alle 
Hörnertragenden nämlich haben nicht in beiden Kiefern vollkommene 
Zahnreihen, denn es fehlen ihnen die Vorderzähne im Oberkiefer. Doch 


HE Cap. 1.] 


m 
σι 


Fledermäusen und den Walfischen. ΟἿ, 
Stannius Vergl. Anat. 1846 p. 471. 

ὀστοῦν] S. hist. IX ὃ 50. 

25. ἄνϑρωπος) S. de part. p. 6560, 6. 

πρὸς τὸ μέγεϑος)] ἃ. h. im Verhältniss 
zur ganzen Länge des Körpers, wobei 
man zunächst an den ΜΡ μόδα mit auf- 
rechter Stellung zu denken hat. Denn es 
ist unzweifelhaft, dass A. hier bei der 
Vergleichung der oberen und unteren 
Körpertheile nur die Länge, nicht die 
Masse gemeinthat. Daher istauch Bmk’s. 


Uebersetzung Eorum igitur, qui pedes 
habent, posterius crus est inferior pars 
magnitudinis totius’ ganz unverständlich. 
Uebrigens hat Gaza crura posteriora par- 
tem complent inferiorem’ die Worte πρὸς 
τὸ μέγεϑος nicht ausgedrückt. 

26. πάντα] Für die dem A. bekannten 
Säugethiere ist das ganz richtig. (Echidna, 
Myrmecophaga, Manis, Ornithorrhyn- 
chus haben keine Zähne.) Eine ausführ- 
liche Uebersicht über die Zähne der 
Säugethiere s. bei Cuvier Lecons d’Anat. 


27 


28 


29 


262 


ΠΙ Cap. 1. 2. 


ἔστι δ᾽ ἔνια οὐχ ἀμφώδοντα χαὶ ἀχέρατα. οἷον χάμηλος. χαὶ τὰ μὲν 
χαυλιόδοντας ἔχει, ὥσπερ οἱ ἄρρενες ὕες. τὰ δ᾽ οὐχ ἔχει. || ἔτι δὲ τὰ 


4 


MEY ἐστι χαρχαρόδοντα αὐτῶν, οἷον λέων χαὶ πάρδαλις χαὶ χύων, τὰ 


ὃὲ ἀνεπάλλαχτα. 

ἐπαλλάττει τοὺς 
ν᾽ 8. v mw 

οὐδὲν ἔχει ζῷον, 


οἷον ἵππος χαὶ βοῦς᾽ χαρχαρόδοντα γάρ ἐστιν ὅσα 
IN Am Na 1E a: Ω͂ δὲ λ ἠἣ ὶ 

ὀδόντας τοὺς ὀξεῖς. ἅμα δὲ χαυλιόδοντα χαὶ χέρας 
οὐδὲ χαρχαρόδοντα χαὶ τούτων ϑάτερον. τὰ δὲ πλεῖ- 


στα τοὺς προσϑίους ἔχει ὀξεῖς, τοὺς δ᾽ ἐντὸς πλατεῖς. ἡ δὲ φώχη χαρ- 

γαρόδουν ἐστὶ πᾶσι τοῖς ὀδοῦσιν, ὡς ἐπαλλάττουσα τῷ γένει τῶν 

ἰχϑύων᾽ οἱ γὰρ ἰχϑύες πάντες σχεδὸν χαρχαρόδοντές εἰσιν. διστοίχους 

δὲ ὀδόντας οὐδὲν ἔχει τούτων τῶν γενῶν. || [ἔστι δέ τι, εἰ δεῖ πιστεῦσαι 10 
α 


3 Fir, Ara \ εἰ 2, ) N +$ 4 r ον 
Krnota' ἐχεῖνος γὰρ τὸ ἐν ᾿Ινδοῖς ϑηρίον, ᾧ ὄνομ. 


[4 


Ivan μαρτιχόραν. 


[4 


τοῦτ ἔχειν Em ἀμφότερά φησι τριστοίχους τοὺς ὀδόντας" εἶναι δὲ 
υέγεϑος μὲν ἡλίχον λέοντα χαὶ δασὺ ὁμοίως, χαὶ πόδας ἔχειν ὁμοίους, 
πρόσωπον δὲ χαὶ ὦτα ἀνϑρωποειδές, τὸ δ ὄμμα γλαυχόν, τὸ δὲ χρῶμα 
χινναβάρινον, τὴν δὲ KEPXOY ὁμοίαν τῇ τοῦ σχορπίου τοῦ χερσαίου. ἐν is 
ἡ χέντρον ἔχειν χαὶ τὰς ἀποφυάδας ἀπαχοντίζειν, φϑέγγεσϑαι δ᾽ ὅμοιον 
φωνῇ ἅμα σύριγγος zal σάλπιγγος, ταχὺ δὲ ϑεῖν οὐχ ἧττον τῶν ἐλάφων, 


x " Υ͂ \ 
rar ξιναι αγριον χαι 


ἀνϑρωποφάγον.] | 


ὀδόντας, βάλλει δὲ χαὶ ἄλλα τῶν ζῴων, οἷον ἵππος χαὶ ὀρεὺς χαὶ ὄνος. 

βάλλε: ὃ ἄνϑρωπος τοὺς προσϑίους, τοὺς δὲ γομφίους, οὐϑὲν βάλλει 20 
τῷ ’ x N Ω7 ͵ » ISr \ \ » 

τῶν ζῴων, ὗς ὃ ὅλως οὐϑένα βάλλει τῶν ὀδόντων. 2. περὶ δὲ τῶν 

χυνῶν ἀμφισβητεῖται. χαὶ οἱ μὲν ὅλως οὐχ οἴοντα: βάλλειν οὐϑένα 
) 7 ΟΝ \ In ᾿ > I a [4 

αὐτούς, οἱ δὲ τοὺς χυνόδοντας μόνον. ὦπται ὃ ὅτι βάλλει χαϑάπερ 


5. post ὀξεῖς add ὁμοῦ PDa Ald. Cs. 


Ca, absque τε ceteri 
τιοχώραν P, pavyrıyopav Da Ald. 


=) 


ὃ 6.) τὸ δὴ d. Aa, τὸ δὲ δὴ 0. (δ 
23. αὐτῶν Da 


comp. IV 1. 1835 p. 254 u.f. und Meckel 
Vergl. Anat. 1829 Bd. IV. 

οὐχ ἀμφώδοντα) Dies bezieht sich auf 
den Mangel der Schneidezähne im Ober- 
kiefer bei den Elaphii und Cavicornia. 

χάμηλος)] Die Kameele haben zwei 
Schneidezähne im Oberkiefer. 8. v. ἃ. 
Hoeven Zoologie 1856 II p. 681. Schre- 
ber-Wagner V p. 1721. 

27. χαργαρόδοντα χαὶ] Diese Verbes- 
serung lässtsich auf die Lesart der Hdschr. 
Ca gründen und ist um des vorhergehen- 
den ἔχει willen nothwendig. So gut wie 
γαυλιόδους Substantivum und Adjectivum 
ıst, ebensogut muss dies χαρχαρόδους sein 
können, wofür auch IV $ 24 einen Beweis 
giebt. Es giebt, sagt A., kein Thier, das 
zugleich einen Hauer und ein Horn be- 
sitzt, und ebensowenig eins, das Reiss- 


8. ὀδοῦσιν] ζώοις Aa 

13. ante δασὺ add ὄμματα Cam. 
17. δὲ φωνῇ ὁμοίᾳ PDa ἅμα omPDsAld. Cs. 
οὐχ ὦπται Cam., ὦπται βάλλειν μόνον PDa; μόνον, οἱ δ᾽ ὅτι Os. 


6. χαρχαρόδοντα)] conj. ; καρχαρόδουν τε 
10. τούτων om Da 1]. μαρ- 
14. τὸ 


zähne hat und zugleich einen Hauzahn 
oder ein Horn hätte. — Vgl. part. p. 661b, 
22. Hiervon würde nur das Rhinoceros 
Indicus eine Ausnahme machen, bei dem 
indess die Schneidezähne im Zahnfleische 
versteckt sind. Cf. v. ἃ. Hoeven Zool. 
Il p. 672. 

φῴώχη) Die Robben, auch Pelagius 
monachus, haben ausser den Schneide- 
zähnen auch ὃ Backenzähne, die aber 
wie bei allen Raubthieren nicht sehr breit 
sind. Cf. Meckel Vergl. Anat. IV 
p. 664 u. ἢ. 

28. ἔστι δέ τὶ Wenn man erwägt, 
dass die vorhergehende Angabe διστοί- 
you οὐδὲν ἔχει ζῷον ὀδόντας durch diesen 
Satz sogleich wieder aufgehoben wird, 
dass ferner eine Redeweise, wie τὸ ἐν 
᾿Ινδοῖς ϑηρίον ... τοῦτο, auch dem A. trotz 


ἄνθρωπος μὲν οὖν βάλλει τοὺς δον 


263 


giebt es auch einige mit unvollkommenen Zahnreihen ohne Hörner, wie 
das Kameel. Manche haben Hauzähne, wie die Eber, andre nicht. Ferner 27° 
giebt es Thiere mit Reisszähnen, wie der Löwe, Panther und Hund; 
Reisszähne haben aber diejenigen, bei welchen die spitzen Zähne beider 
Kinnladen in einander greifen; bei andern dagegen greifen sie nicht in 
einander, wie beim Pferde und Rinde. Hauzähne und Hörner zugleich 
besitzt kein Thier und ebenso wenig giebt es ein Thier mit Reisszähnen, 
das zugleich einen von jenen beiden Theilen hätte. Bei den meisten sind 
die Vorderzähne spitz, die hinteren aber breit. Bei der Robbe sind 
sämmtliche Zähne Reisszähne, wodurch sie sich so zu sagen der Klasse 
der Fische nähert, welche fast sämmtlich Reisszähne haben. Keine 
dieser Thierarten hat doppelte Reihen von Zähnen. [Darf man aber dem 23 
Ktesias glauben, so giebt es ein Solches Thier; er erzählt nämlich , dass 
das Thier in Indien, welches Martichoras genannt werde, in jedem 
Kiefer drei Zahnreihen habe; es gleiche dem Löwen an Grösse, Behaa- 
rung und Füssen, das Gesicht und die Ohren seien denen des Menschen 
ähnlich, die Augen blau, die Farbe zinnoberroth und der Schwanz dem 
des Landskorpionen ähnlich, in welchem sich ein Stachel befinde und 
dessen Anhänge es fortschleudere; der Ton seiner Stimme sei zwischen 
dem einer Hirtenflöte und einer Trompete, es laufe aber so schnell, als 
der Hirsch und sei wild und menschenfressend.] Der Mensch wechselt 29 
die Zähne, wie auch manche andere Thiere, als das Pferd, der Maulesel 
und der Esel. Uebrigens wechselt der Mensch die Vorderzähne, die 
Backzähne aber wechselt kein Thier. Das Schwein wechselt keinen 
seiner Zähne. 2. Wie es sich damit bei den Hunden verhält, darüber giebt 
es zwei Ansichten ; nach der einen werfen sieZähne überhaupt gar nicht 
ab, nach der andern aber nur die Hundszähne. Dass sie aber die Zähne 


H Cap. 1. 2.] 


der Härten seines Stiles nicht zugemuthet 
werden darf, und dass die Hdschrr. in 
diesem Paragraphen viele Varianten 
geben, die man auf Rechnung eines un- 
deutlichen Autographum setzen kann, so 
ist die Behauptung keine gewagte, dass 
dieses Stück in dem ursprünglichen Texte 
nicht gestanden hat, sondern diesem 
später hinzugesetzt ist, und zwar, wie wir 
meinen, nicht von A. selbst. Man hat 
zur Entschuldigung des Ktesias vielleicht 
anzunehmen, dass er ein solches Thier als 
symbolisches Bild bei den Indiern gesehen 
und für die Abbildung eines wirklichen 
Thieres gehalten habe. 

29. ds — ὀδόντων] v. d. Hoeven Zoo- 
logie II p. 601 führt diese Angabe als 
eine irrthümliche an und giebt ferner an, 
dass die Milchzähne bei den Säugethieren 
ganz allgemein, wie bei den Menschen, 
nach einiger Zeit verloren gehen, um den 


späteren bleibenden Zähnen Platz zu 
machen. Damit erledigt sich denn auch 
die gleich folgende Angabe über den 
Zahnwechsel bei den Hunden. 

χυνόδοντας μιόνον)] Der Zusammenhang 
in der nach Bk. aufgenommenen Lesart 
ist dieser: »Ueber den Zahnwechsel bei 
den Hunden giebt es zweierlei Ansichten: 
die Einen glauben, dass dieHunde über- 
haupt die Zähne nicht wechseln, die An- 
deren, dass sie nur die Hundszähne 
wechseln. Aber jene Meinung ist nicht 
richtig, denn es ıst beobachtet, dass die 
Hunde die Zähne ebenso wechseln, wie 
der Mensch, aber die Beobachtung ist 
deshalb schwierig, weil die alten Zähne 


nicht eher abgestossen werden, als die 


jungen schon hervorwachsen. Daher ist 
anzunehmen, dass es sich bei den anderen 
wilden Thieren (Raubthieren) ebenso 
verhält, womit denn auch die allgemeine 


264 ΠῚ Cap. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 


χαὶ ἄνϑρωπος. ἀλλὰ λανϑάνει διὰ τὸ μὴ βάλλειν πρότερον πρὶν ὕπο- 
φυῶσιν ἐντὸς ἴσοι. ὁμοίως δὲ χαὶ ἐπὶ τῶν ἄλλων τῶν ἀγρίων εἰχὸς 
συμβαίνειν, ἐπεὶ λέγονταί γε τοὺς χυνόδοντας μόνον βάλλειν. τοὺς δὲ 
χύνας διαγινώσχουσι τοὺς νεωτέρους χαὶ πρεσβυτέρους ἐχ τῶν ὀδόν- 
των οἱ μὲν γὰρ νέοι λευχοὺς ἔχουσι χαὶ ὀξεῖς τοὺς ὀδόντας, οἵ δὲ 

80 πρεσβύτεροι μέλανας χαὶ ἀμβλεῖς. || 8. ἐναντίως δὲ πρὸς τἄλλα ζῷα 
χαὶ ἐπὶ τῶν ἵππων συμβαίνει τὰ μὲν γὰρ ἄλλα ζῷα πρεσβύτερα γινό- 
μενα μελαντέρους ἔχει τοὺς ὀδόντας, ὃ δ᾽ ἵππος λευχοτέρους. ὁρίζουσι 
δὲ τούς τε ὀξεῖς χαὶ τοὺς πλατεῖς οἱ καλούμενοι χυνόδοντες, ἀμφοτέρων 
μετέχοντες τὴς μορφῆς" χάτωϑεν μὲν γὰρ πλατεῖς, ἄνωϑεν ὃ εἰσὶν 1ο 
ὀξεῖς. ἔχουσι δὲ πλείους οἱ ἄρρενες τῶν ϑηλειῶν ὀδόντας χαὶ ἐν ἂν- 
ϑρώποις χαὶ ἐπὶ προβάτων χαὶ αἰγῶν χαὶ δῶν ἐπὶ δὲ τῶν ἄλλων οὐ 
τεϑεώρηταί πω. ὅσοι δὲ πλείους ἔχουσι, μαχροβιώτεροι ὡς ἐπὶ τὸ πολύ 
εἰσιν, οἱ ὃ ἐλάττους χαὶ ἀραιόδοντες ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ βραχυβιώτεροι. 

31 || 4. φύονται δ᾽ οἱ τελευταῖοι τοῖς ἀνϑρώποις γόμφιοι, οὗς χαλοῦσι 16 
χραντῆρας, περὶ τὰ εἴχοσιν ἔτη χαὶ ἀνδράσι καὶ γυναιξίν. ἤδη δέ τισι 
γυναιξὶ χαὶ ὀγδοήχοντα ἐτῶν οὔσαις ἔφυσαν γόμφιοι ἐν τοῖς ἐσχάτοις, 
πόνον παρασχόντες ἐν τῇ ἀνατολῇ, χαὶ ἀνδράσιν ὡσαύτως" τοῦτο δὲ 

32 συμβαίνει ὅσοις ἂν μὴ ἐν τῇ ἡλιχίᾳ ἀνατείλωσιν οἱ χραντῆρες. || 5. ὃ δ᾽ 
ἐλέφας ὀδόντας μὲν ἔχει τέτταρας &p ἑχάτερα, οἷς χατεργάζεται τὴν 30 
τροφήν --- λεαίνει δ ὥσπερ χριμνά ----, χωρὶς δὲ τούτων ἄλλους δύο 
τοὺς μεγάλους. ὁ μὲν οὖν ἄρρην τούτους ἔχει μεγάλους τε χαὶ ἀνα- 
σίμους, 7) δὲ ϑήλεια μιχροὺς χαὶ ἐξ ἐναντίας τοῖς ἄρρεσιν᾽ κάτω γὰρ 
οἱ ὀδόντες βλέπουσιν. ἔχει δ᾽ ὁ ἐλέφας εὐϑὺς γενόμενος ὀδόντας, τοὺς 502 
μέντοι μεγάλους ἀδήλους τὸ πρῶτον. 6. γλῶτταν δὲ ἔχει μιχράν 25 
τε σφόδρα χαὶ ἐντός, ὥστε ἔργον ἐστὶν ἰδεῖν. 

33 7. "ἔχουσι δὲ τὰ ζῷα χαὶ τὰ μεγέϑη διαφέροντα τοῦ στόματος. 
τῶν μὲν γάρ ἐστι τὰ στόματα ἀνερρωγότα, ὥσπερ χυνὸς χαὶ λέοντος 
χαὶ πάντων τῶν χαρχαροδόντων, τὰ δὲ μιχρόστομα, ὥσπερ ἄνϑρωπος, 
τὰ δὲ μεταξύ, οἷον τὸ τῶν δῶν γένος. [ὁ δ᾽ ἵππος ὁ ἐν Αἰγύπτῳ χαίτην 90 


1. πρὶν 7) ὑπ. PDeSch. 2. χαὶ) τὸ Ald. 4, χαὶ ἐκ AaCa 10. χάτωϑεν) 
ἄνωϑεν ΑΔ Ald. ἄνωϑεν] κάτωϑεν AaCa Cam. 13. πω] τω P; ταῦτα add 
Cam.Cs. 14. ἀνόδοντες PDa Ald. pr. 15. φαίνονται Sch. 17. ἐφύησαν P 
18. παρέχοντες ΑΔ Ald. Cs. 22. τοὺς omPD® 23. ἀνασήμους Aala, ἀνωσίμους 
PDa Ald. Cs. γὰρ] δὲ Ca Ald. 24. βλέπουσιν] ἔχουσιν PDa 26. ἐστὶν 
Ca, εἶναι ceteri 28. τοῖς Ca 30. οἷον PA, ὥσπερ ceteri 


Angabe übereinstimmt, dass sienur die der vorliegenden Stelle, die Bedeutung 
Hundszähne wechseln.« Deutlicher: hist. »nicht weiss« haben kann. Cf. ΠῚ ὃ 109. 


VI$ 141. Vgl. auch de gener. V ὃ 95. 30. ni S. de part. p. 661b, 9. 
μέλανας) μέλας wird von A. meistens πλείους] Vgl. de part. p.661b,34. Für 
so gebraucht, dass es nicht »schwarz« be- den Menschen gilt Een bestimmt nicht, 


deuten kann, sondern nur, wie auch in ebensowenig für die Säugethiere, mit 


Π Cap. 2. 3. 4. 5. 6. 7.] 265 


so gut wie der Mensch wechseln ist beobachtet worden, nur wird es 
leicht übersehen, weil sie sie nicht eher verlieren, ehe nicht andre dafür 
innen gewachsen sind; und es ist wahrscheinlich, dass es sich auch bei 
den andern wilden Thieren ähnlich verhält, wie man denn sagt, dass 
diese nur die Hundszähne wechseln. Bei den Hunden lässt sich auch 
das Alter an den Zähnen unterscheiden: die jüngeren haben weisse und 
spitze, dieälteren dunklere und stumpfe Zähne. 3. Umgekehrt als bei allen 30 
andern Thieren ist es damit bei den Pferden; während jene nämlich im 
Alter dunklere Zähne bekommen, werden sie bei den Pferden weisser. 
Die sogenannten Hundszähne befinden sich in der Mitte zwischen den 
spitzen und den breiten Zähnen und haben auch in ihrer Gestalt etwas 
von beiden; an der Basis sind sie nämlich breit, oben aber spitz. Bei 
den Menschen , Schafen, Ziegen und Schweinen haben die Männchen 
mehr Zähne als die Weibchen: für die andern Thiere sind noch keine 
Beobachtungen hierüber vorhanden. Die mit mehr Zähnen versehenen 
haben meistentheils eine längere Lebensdauer, dagegen die mit kleinen 
und dünnen Zähnen gemeiniglich eine kürzere. 4. Die letzten Backzähne, 31 
welche Weisheitszähne genannt werden, brechen bei den Menschen, 
Männchen sowohl als Weibchen, um das zwanzigste Jahr hervor. Bei 
manchen Frauen wie auch bei Männern ist auch schon der Fall vorge- 
kommen, dass im achtzigsten Jahre noch die hintersten Backzähne und 
zwar mit grossen Schmerzen durchbrachen,, ein Fall, welcher dann ein- 
tritt, wenn in der Jugend die Weisheitszähne nicht hervorgekommen 
sind. 5. Der Elephant hat auf jeder Seite vier Zähne, mit denen er seine 32 
Nahrung zermalmt, und zwar zu einer Art Schrot, ausserdem aber die 
zwei grossen. Beim Männchen nun sind diese grösser und aufwärts 
gebogen, bei dem Weibchen dagegen sind sie klein und haben die ent- 
gegengesetzte Krümmung nach unten. Der Elephant hat schon bei der 
Geburt Zähne, doch sind die grossen zuerst nicht sichtbar. 6. Seine Zunge 
ist klein und liegt weit hinten, so dass sie schwer zu sehen ist. 

7. Auch die Grösse der Mundöffnung zeigt sich verschieden bei den 33 
Thieren. Bei einigen ist der Mund weit gespalten , wie beim Hunde, 
Löwen und allen Thieren mit Reisszähnen; andre haben eine kleine 
Mundöffnung, wie der Mensch, noch andre eine mittlere, wie die 
Schweine. [Das Flusspferd in Aegypten hat eine Mähne wie das Pferd, 


Ausnahme der Stosszähne bei den Pachy- 
dermen. 

ἀραιόδοντες) Plin. II ὃ 124 (Α.) vi- 
tae brevis signa ponit raros dentis’. Pro- 
blem. 10, 41. 34, 1, wo ἀραιός gleich- 
bedeutend ist mit μανός. 

31. χραντῆρες] Diesogenannten Weis- 
heitszähne brechen manchmal gar nicht 


durch oder fehlen sogar ganz. Cf. Hilde- 
brandt- Weber Anatomie 1832 Bd. IV 
p. 126. 

32. χάτω — βλέπουσι] S. Oken Allgem. 
Naturgesch. p. 1168. 

33. ὁ δ᾽ ἵππος) Alle diese Angaben 
über das Nilpferd sind falsch und ergeben, 
dass A. dasselbe nicht gesehen hat. Es 


266 [II Cap. 7. 8. 


μὲν ἔχει ὥσπερ ἵππος, διχαλὸν δ᾽ ἐστὶν ὥσπερ βοῦς. τὴν δ᾽ ὄψιν σιμός. 
ἔχει δὲ χαὶ ἀστράγαλον ὥσπερ τὰ διχαλά, χαὶ χαυλιόδοντας ὑποφαι- 
νομένους, χέρχον δ᾽ δός, φωνὴν δ᾽ ἵππου. μέγεϑος δ᾽ ἐστὶν ἡλίχον 
ὄνος. τοῦ δὲ δέρματος τὸ πάχος ὥστε δόρατα ποιεῖσϑα: ἐξ αὐτοῦ. τὰ 


ὃ ἐντὸς ἔχει ὅμοια ἵππῳ χαὶ ὄνῳ. 5 
»γι \ ἘΣ ' ’ fi In b) ᾿ ὶ 
84 8, ἔνια δὲ τῶν ζῴων ἐπαμφοτερίζει τὴν φύσιν τῷ τ ἀανϑρώπῳ 


χαὶ τοῖς τετράποσιν, οἷον πίϑηχοι καὶ χῆβοι χαὶ χυνοχέφαλοι. ἔστι δ᾽ 
6 μὲν χῆβος πίϑηχος ἔχων οὐράν. χαὶ οἱ χυνοχέφαλοι δὲ τὴν αὐτὴν 
ἔχουσι μορφὴν τοῖς πιϑήχοις, πλὴν μείζονές T εἰσὶ χαὶ ἰσχυρότεροι 
χαὶ τὰ πρόσωπα ἔχοντες χυνοειδέστερα, ἔτι δ᾽ ἀγριώτεροι τὰ ἤϑη χαὶ τὸ 
35 τοὺς ὀδόντας ἔχουσ! χυνοειδεστέρους χαὶ ἰσχυροτέρους. || οἱ δὲ πίϑηχοι 
δασεῖς μέν εἰσι τὰ πρανῇ ὡς ὄντες τετράποδες, χαὶ τὰ ὕπτια δὲ ὡσαύ- 
τως ὡς ὄντες ἀνυρωποειδεῖς ---- τοῦτο γὰρ ἐπὶ τῶν ἀνϑρώπων ἐναντίως 
ἔχει καὶ ἐπὶ τῶν τετραπόδων. χαϑάπερ ἐλέχϑη πρότερον ---- πλὴν ἥ τε 
ϑρὶξ παχεῖα, καὶ δασεῖς ἐπ ἀμφότερα σφόδρα εἰσὶν οἱ πίϑηχοι. “τὸ δὲ 15 
πρόσωπον ἔχει πολλὰς ὁμοιότητας τῷ τοῦ ἀνϑρώπου: χαὶ γὰρ μυ- 
χτῆρας χαὶ ὦτα παραπλήσια ἔχει, χαὶ ὀδόντας ὥσπερ ὁ ἄνϑρωπος, 
χαὶ τοὺς προσϑίους χαὶ τοὺς γομφίους. ἔτι δὲ βλεφαρίδας, τῶν ἄλλων 
τετραπόδων ἐπὶ ϑάτερα οὐχ ἐχόντων οὗτος ἔχε: μὲν λεπτὰς δὲ σφόδρα, 
χαὶ μᾶλλον τὰς χάτω, χαὶ μιχρὰς πάμπαν᾽ τὰ γὰρ ἄλλα τετράποδα 20 
ταύτας οὐχ ἔχει. ἔτι ὃ ἐν τῷ. στήϑει δύο ϑηλὰς μαστῶν μιχρῶν. 
36 || ἔχει δὲ χαὶ βραχίονας ὥσπερ ἄνϑρωπος, πλὴν δασεῖς" χαὶ χάμιτττει 502 
χαὶ τούτους χαὶ τὰ σχέλη ὥσπερ ἄνϑρωπος, τὰς περιφερείας πρὸς 
ἀλλήλας ἀμφοτέρων τῶν χώλων. πρὸς δὲ τούτοις χεῖρας χαὶ δαχτύ- 
λους καὶ ὄνυχας ὁμοίους ἀνϑρώπῳ, πλὴν πάντα ταῦτα ἐπὶ τὸ Anpuw- 25 
δέστερον. ἰδίους δὲ τοὺς πόδας εἰσὶ γὰρ οἷον χεῖρες μεγάλαι, χαὶ οἱ 
δάχτυλο: ὥσπερ οἱ τῶν χειρῶν, ὃ μέσος μαχρότατος, χαὶ τὸ χάτω τοῦ 
ποδὸς χειρὶ ὅμοιον, πλὴν ἐπὶ μῆχος τὸ τῆς χειρὸς ἐπὶ τὰ ἔσχατα 


6. τῇ φύσει mAmbr. 8. δὲ οπὶ ΑΔ 10. ἀγριώτεροι PRh. Ambr. Pk.; ἀγριώ-- 
τερα ceteri τά τε ἤϑ. Ρ])5, τε ran). ceteriomnes. 11. χυνωδεστέρους DaSch., 
χυνοῦ, P ἰσχυρούς AaCaRh.Di. 19. pro ἐπὶ ϑάτερα οὐκ dant οὐχ ἐπ᾿ ἀμφότερα 
Ald. Cs. δὲ] μέντοι Sch. 20. μαχρὰς DR, parpavP ἄλλα om Ara 
21. ἔτι ArCaSch.Di.; ἔχει ceteri 24. ἀμφοτέρας πρὸς ἀλ. Ca Sch., ἀμφοτέρων 
πρὸς dk. corr. AR 25. ὁμοίως AaQa; deinceps τῷ add Ca Cs. Sch. 27. μέγας 
Sch. 28. post ἐπὶ dant τὸ Ara edd. 


hat keine Mähne, vier Zehen u. s. w. Es nicht hierher und ist offenbar fremden 
giebt aber überhaupt kein Thier, welches Ursprungs. ‚ 

die hier zusammengestellten Eigenschaf- 35. δασεῖς ἐπ᾿ ἀμφότερα) Dies ist genau 
ten besässe. Diese mit einigen Verände- dasselbe, was vorher οἱ δὲ — ἀνϑρωποει- 
rungen aus Herodot Il c. 71 entlehnte ὃδεῖς gesagt war, kann also nicht als Be- 
Beschreibung des Flusspferdes gehört schränkung hinzutreten. Man hat dies 


IH Cap. 7. 8.] 267 


ist zweihufig wie das Rind und hat ein eingedrücktes Gesicht, ferner ein 
Würfelbein wie die Zweihufer und etwas hervortretende Hauzähne, einen 
Schwanz wie das Schwein , eine Stimme, die der des Pferdes gleicht, 
und ist so gross wie ein Esel. Seine Haut ist so diek, dass man Speere 
daraus verfertigt. Die inneren Theile gleichen denen des Pferdes und 
Esels.) 

8. Es giebt Thiere, welche ihrer Bildung nach zwischen dem Men- 34 
schen und den Vierfüssigen in der Mitte stehen, wie die Affen, Meer- 
katzen und Paviane. Die Meerkatzen sind geschwänzte Affen und auch 
die Paviane gleichen in der Gestalt den Affen, nur sind sie grösser und 
stärker, haben mehr ein hundsähnliches Gesicht und sind von wilderem 
Charakter; auch gleichen ihre Zähne mehr denen des Hundes und sind 
stärker. Die Affen sind auf dem Rücken behaart, als Vierfüsser, und35 
auf der Bauchseite ebenso, als menschenähnliches Thier ; mit der Behaa- 
rung verhält es sich nämlich, wie schon gesagt wurde, bei den Menschen 
umgekehrt, wie bei den Vierfüssern, nur haben die Affen diekes Haar 
und sehr dichte Behaarung auf beiden Seiten. Ihr Antlitz gleicht in 
vielen Stücken dem des Menschen: denn sie haben ganz ähnliche Nasen 
und Ohren und ebenso gebildete Vorder- und Backzähne. Während 
ferner den andern Vierfüssern die eine Reihe der Augenwimpern fehlt, 
haben sie die Affen beide, nur sehr dünn, besonders die untern, und sehr 
kurz: diese fehlen nämlich den andern Vierfüssern. Ferner haben sie 
auf der Brust zwei kleine Brüste mit je einer Zitze. Auch die Arme sind 36 
wie beim Menschen, nur sind sie behaart. Er biegt sowohl diese als 
auch die Beine ebenso wie der Mensch, so dass die Convexitäten dieser 
beiderlei Gliedmassen gegen einander gewendet sind; ausserdem glei- 
chen die Hände, Zehen und Nägel denen des Menschen, nur neigt sich 
alles mehr zum Thierischen. Eine eigenthümliche Bildung haben ihre 
Füsse, indem sie gewissermassen lange Hände sind mit fingerähnlichen 
Zehen, von denen der mittlere am längsten ist; auch die untere Fussseite 
gleicht der Hand, nur dass der bis zu den Endgliedern reichende, dem 
Handteller vergleichbare Theil der Hand in die Länge gestreckt ist. 


mit Stillschweigen übergangen. Camus 
suchte den Fehler zu verdecken. Ce qui 
est particulier aux singes c’est 4115 ont 
le poil epais partout, dessous aussi bien 
que dessus. 

ὀδόντας --- yopptous]) Die Affen der 
alten Welt haben meist eben so viele, eben 
so angeordnete und ziemlich ebenso ge- 
formte Zähne wie der Mensch. Cf. Cuvier 
Lecons 1835 IV, 1 p. 254 und Meckel 
Vergl. Anat. 1829 IV p. 716 u. £. 

βλεφαρίδας] cf. ὃ 11. »Bei den Affen 
und den Elephanten sind beide Augen- 


lider mit Wimpern besetzt, bei den 
übrigen Thieren finden sie sich aber nur 
am oberen Augenlide.« Tiedemann Zoo- 
logie 1808 I p. 218. 

ἄλλα τετρ.] S. part. p. 658, 23. 

36. περιφερείας) S. oben ὃ 5. 

πλὴν ἐπὶ μῆχος) Wir verstehen diese 
Stelle mit Bmk. ‚praeterquam quod ma- 
nus pars ad extrema tendens volae modo 
in longitudinem porrigitur', so dass unter 
ἔσγατα die Zehen und im Folgenden τὸ 
@r.pov von dem Hinterende verstanden 


268 [IT Cap. 8. 9. 10. 


τεῖνον καϑάπερ ϑέναρ' τοῦτο δ᾽ Em ἄχρου σχληρότερον. χαχῶς χαὶ 

91 ἀμυδρῶς μιμούμενον πτέρνην. || χέχρηται δὲ τοῖς ποσὶν ἐτὲ ἄμφω. 
χαὶ ὡς χερσὶ χαὶ ὡς ποσί, χαὶ συγχάμπτει ὥσπερ χεῖρας. ἔχει δὲ τὸν 
ἀγχῶνα χαὶ τὸν μηρὸν βραχεῖς ὡς πρὸς τὸν βραχίονα χαὶ τὴν χνήμην. 
ὀμφαλὸν δ᾽ ἐξέχοντα μὲν οὐχ ἔχει, σχληρὸν δὲ τὸ χατὰ τὸν τόπον τὸν ὁ 
τοῦ ὀμφαλοῦ. τὰ 8 ἄνω τοῦ χάτω πολὺ μείζονα ἔχει, ὥσπερ τὰ τε- 
τράποδα' σχεδὸν γὰρ ὡς πέντε πρὸς τρία ἐστίν. καὶ διά τε ταῦτα χαὶ 
διὰ τὸ τοὺς πόδας ἔχειν ὁμοίους χερσὶ καὶ ὡσπερανεὶ συγχειμένους ἐχ 
χειρὸς χαὶ ποδός, ---- ἐχ μὲν ποδὸς χατὰ τὸ τῆς πτέρνης ἔσχατον, ἐχ 
δὲ χειρὸς τἄλλα μέρη" χαὶ γὰρ οἱ δάχτυλοι ἔχουσι τὸ χαλούμενον 10 

᾿ϑέναρ, --- διατελεῖ τὸν πλείω χρόνον τετράπουν ὃν μᾶλλον ἢ ὀρϑόν. 
χαὶ οὔτ᾽ ἰσχία ἔχει ὡς τετράπουν ὃν οὔτε χέρχην ὡς δίπουν, πλὴν 
μιχρὰν τὸ ὅλον, ὅσον σημείου χάριν. ἔχει δὲ χαὶ τὸ αἰδοῖον ἣ ϑήλεια 
ὅμοιον γυναιχί. ὁ δ᾽ ἄρρην χυνωδέστερον ἢ ἄνϑρωπος. 9. οἱ δὲ χῆβοι, 
χαϑάπερ εἴρηται πρότερον, ἔχουσι χέρχον. τὰ ὃ ἐντὸς διαιρεϑέντα 15 
ὅμοια ἔχουσιν ἀνϑρώπῳ πάντα τὰ τοιαῦτα. 

38 Ta μὲν οὖν τῶν εἰς τὸ ἐχτὸς ζῳοτοχούντων μόρια τοῦτον ἔχει 
τὸν τρόπον. 10. τὰ δὲ τετράποδα μὲν woröxa δὲ χαὶ ἔναιμα ---- οὐδὲν 
δὲ ᾧοτοχεῖ χερσαῖον χαὶ ἔναιμον μὴ τετράπουν ὃν 7) ἄπουν ---- χεφαλὴν 
μὲν ἔχει χαὶ αὐχένα χαὶ νῶτον χαὶ τὰ πρανῆ χαὶ τὰ ὕπτια τοῦ σώμα- 20 
τος. ἔτι δὲ σχέλη πρόσϑια χαὶ ὀπίσϑια χαὶ τὸ ἀνάλογον τῷ στήϑει, 
ὥσπερ τὰ ζῳοτόχα τῶν τετραπόδων, καὶ χέρχον τὰ μὲν πλεῖστα μείζω, 
ὀλίγα δ᾽ ἐλάττω. πάντα δὲ πολυδάχτϑλα χαὶ πολυσχιδῇ ἐστὶ τὰ τοι- 

39 adra. || πρὸς δὲ τούτοις χαὶ τὰ αἰσϑητήρια χαὶ γλῶτταν πάντα, πλὴν 
ὁ ἐν Αἰγύπτῳ χροχόδειλος. οὗτος δὲ παραπλησίως τῶν ἐχϑύων τισίν" 25 


1. ἀπ᾿ Aa 
AaCa Ald. Sch., om cett. 
πάντα pr. Ca, om Aa Rh. 


2. ἐπ᾿ ἄμφω om PDa 4. βραχέα ArCa 5. τὸν conj.; τοῦτον 
7, ὡς] ὥσπερ Da Ald. Cs. Sch., om AaCa πέντε] 
11. post διατελεῖ omnes dant δὲ, quod cum Camo 


övom PDa Cs. 12. övom PCs. 14. γυναιχός PAld. 


sustulimus, δὴ Pk. 
Us. ἀνϑρώπου PDa Ald. Cs. 
τοῖς om CaPDa ΒΚ. Pk. 


wird und man zu ἐπὶ μῆχος etwa τετα- 
μένον zu denken hat. 

37. διὰ τὸ .. ποδός) δ. part. p. 689b, 31. 

διατελεῖ τὸν] Wir haben mit Camus δέ 
getilgt. Wollte man dies nicht, so müsste 
man nach ϑέναρ die Rede alsabgebrochen 
betrachten. Aber der Anfang zeigt, dass 
gleich von vorn ein vollständiger Satz be- 
absichtigt war; es ist also richtiger, die 
Worte &% μὲν ποδός bis ϑέναρ als eine 
parenthesis zu behandeln. »Aus diesem 
Grunde sowohl, weil der Oberkörper der 
Affen, wie der übrigen Vierfüsser viel 


18. ζωοτόχα Rh. Ald. 
25. παραπλήσιος PD® Ald. Cs. Sch. 


24. χαὶ post τού- 


grösser ist als der Unterkörper, und weil 
ihre Füsse gewissermassen aus Hand und 
Fuss zusammengesetzt sind, gehen sie 
viel häufiger auf vier Füssen alsaufrecht.« 
Gaza hat deshalb die Worte ‚degenerant 
ergo’ vorgeschoben und fährt dann fort: 
‚tum ea de causa, tum etiam quod pedes 
manibus habeant similes ... degunt plus 
temporis pronae quadrupedum more quam 
erectae. Dass sein Zusatz falsch ist, 
leuchtet ein. 

In dieser vortrefflichen Beschreibung 
des Affen ist bei dem Vergleiche mit dem 


269 


Das härtere Ende derselben stellt ungefähr eine unvollkommene Ferse 
dar. Sie gebrauchen die Füsse in doppelter Weise, als Hände und als 37 
Füsse und beugen sie wie Hände. Ihre Oberarme und Oberschenkel sind 
im Verhältniss zu den Vorderarmen und Schienbeinen kurz. Der Nabel 
ragt äusserlich nicht hervor, doch ist die ihm entsprechende Stelle hart 
anzufühlen. Der obere Theil des Leibes ist bedeutend grösser als der 
untere, ebenso wie.bei den Vierfüssern, etwa im Verhältniss von fünf zu 
drei. Deshalb und weil sie handähnliche Füsse haben, welche gleich- 
sam aus Fuss und Hand zusammengesetzt sind, — letzteres insofern das 
Ende einer Ferse gleicht, ersteres wegen der übrigen Theile, indem die 
Zehen aus einem Handteller entspringen — gehen sie mehr auf allen 
vier Füssen als aufrecht. Auch haben sie, insofern sie Vierfüsser sind, 
kein Gesäss, und insofern sie Zweifüsser sind, keinen oder nur einen 
sehr kurzen Schwanz, gleichsam nur eine Andeutung desselben. Die 
Scham des Weibchens ist der des menschlichen Weibes ähnlich, die des 
Männchens aber gleicht mehr der des Hundes, als der des Menschen. 
9. Die Meerkatzen haben, wie gesagt, einen Schwanz. Alle hierher 
gehörigen Thiere gleichen in den innern Organen dem Menschen. 

So weit ist die Beschaffenheit der nach aussen liegenden Theile der 38 
Lebendiggebärenden angegeben. 10. Diejenigen Vierfüssigen ferner, 
welche Eier legen und Blut haben — alle auf dem festen Erdboden 
lebenden blutführenden Thiere, welche Eier legen, sind aber entweder 
vierfüssig oder fusslos — besitzen Kopf, Hals, Rücken, Ober- und Unter- 
seite des Leibes, Vorder- und Hinterbeine, einen der Brust entsprechen- 
den Theil, ebenso wie die lebendiggebärenden Vierfüsser, und die 
meisten einen grösseren, wenige einen kleineren Schwanz. Alle derar- 
tigen Thiere haben vielzehige und mehrfach gespaltene Füsse. Ausserdem 39 
sind alle mit den Sinnesorganen und mit einer Zunge versehen, mit 
Ausnahme des ägyptischen Krokodils; dieses ist manchen Fischen ähn- 
lich. Im Allgemeinen nämlich haben die Fische eine stachlige und fast 


IH Cap. 8. 9. 10.] 


Menschen überall sehr deutlich die tiefe 
Kluft markirt, welche den Menschen von 
dem Affen scheidet. Cf. Rudolphi Phy- 
siologie 1821 p. 23 u. ἢ, 

38. χερσαῖον] Dies bildet hier nicht 
den Gegensatz zu ἔνυδρον, sondern zu 
πτηνόν oder eigentlich zu ὄρνις, welche 
von $ 45 an besprochen werden. 

χέρχον --- ἐλάττω! Mit Rücksicht auf 
die ungeschwänzten Batrachier müsste 
noch folgen : ἔνια δὲ οὐδένα, doch hat A. 
hier nur die φολιδωτά im Sinne. 


39. χροχόδειλος) S. part. p. 660b, 14. 
Schn. versteht dies von Lacerta stellio 
L. = Stellio vulgaris Daud., wogegen die 


Worte ἐν Αἰγύπτῳ sprechen und übrigens 
kein Grund ist, da in der Stelle de part. 
die Zunge auch als sehr verkümmert dar- 
gestellt wird. »Die Zunge der Krokodile 
ist länglichdreieckig, platt, sehr niedrig, 
so dass sie lange und oft ganz geläugnet 
worden ist«, sagt Meckel Vergl. Anat. 
1829 IV p. 387, was sehr gut stimmt; 
Stellio dagegen hat eine grössere, flei- 
schige und dicke, aber ungespaltene Zunge 
(Meckel 1. ο. p. 386, Cuvier Lecons IV, 1 
p. 578) und kommt ausser in Aegypten 
auch in Kleinasien und Griechenland vor 
(v. ἃ. Hoeven Zool. II p. 309 u. Thier- 
verzeichniss). Külb ist mit Recht Schnei- 
der's Deutung nicht gefolgt. 


270 [II Cap. 10. 11. 


[4 \ \ ὃν ἡ [4 ) TAN \ ) ) λ λ ’ » ᾿ 
ὅλως μὲν γὰρ οἱ ἰχϑύες ἀχανϑώδη χαὶ οὐχ ἀπολελυμένην ἔχουσι τὴν 
γλῶτταν. ἔνιοι δὲ πάμπαν λεῖον χαὶ ἀδιάρϑρωτον τὸν τόπον μὴ ἐγχλί- 
ναντι σφόδρα τὸ χεῖλος. ὦτα ὃ οὐχ ἔχουσιν ἀλλὰ τὸν πόρον τῆς ἀχοῆς 
μόνον πάντα τὰ τοιαῦτα᾽ οὐδὲ μαστούς, οὐδ᾽ αἰδοῖον, οὐδ᾽ ὄρχεις ἔξω 

φανεροὺς ἀλλ᾽ ἐντός, οὐδὲ τρίχας. ἀλλὰ πάντ᾽ ἐστὶ φολιδωτά. ἔτι des 
, 7 ag ΤΌΝ λ [4 [4 » Y ϑ λ ὺὴ 
40 χαρχαρόδοντα πάντα. || οἱ δὲ χροχόδειλοι οἱ ποτάμιοι ἔχουσιν ὀφϑαλμοὺς 
μὲν ὑός, ὀδόντας δὲ μεγάλους χαὶ χαυλιόδοντας καὶ ὄνυχας ἰσχυροὺς 

χαὶ δέρμα ἄρρηχτον φολιδωτόν᾽ βλέπουσι Ö ἐν μὲν τῷ ὕδατι φαύλως, - 
ἔξω δ᾽ ὀξύτατον. τὴν μὲν οὖν ἡμέραν ἐν τῇ γῇ τὸ πλεῖστον διατρίβει, 


\ ἊΣ r 2 γεν γος μη > [4 [A 2 -Ὁ 5 r 
τὴν δὲ νύχτα ἐν τῷ ὕδατι’ ἀλεεινότερον γάρ ἐστι τῆς αἰϑρίας. 10 
c v2 7 ᾽ , Ev 
41 11. Ὁ δὲ χαμαιλέων ὅλον μὲν TOD σώματος ἔχει τὸ σχῆμα σαυ- 


ροειδές, τὰ δὲ πλευρὰ χάτω χαϑήχει συνάπτοντα πρὸς τὸ ὑπογάστριον, 
χαϑάπερ τοῖς ἰχϑύσι. χαὶ ἣ ῥάχις ἐπανέστηχεν ὁμοίως τῇ τῶν ἰχϑύων. 
τὸ δὲ πρόσωπον ὁμοιότατον τῷ τοῦ χοιροπιϑήχου. χέρχον ὃ ἔχει 
μαχρὰν σφόδρα, εἰς λεπτὸν χαϑήχουσαν χαὶ συνελιττομένην ἐπὶ πολύ, 15 
χαϑάπερ ἱμάντα. μετεωρότερος ὃ ἐστὶ τῇ ἀπὸ τῆς γῆς ἀποστάσει 
τῶν σαύρων, τὰς δὲ χαμπὰς τῶν σχελῶν χαϑάπερ οἱ σαῦροι ἔχει. τῶν 
δὲ ποδῶν ἕχαστος αὐτοῦ δίχα διήρηται εἰς μέρη ϑέσιν ὁμοίαν πρὸς 
αὑτὰ ἔχοντα οἵανπερ 6 μέγας ἡμῶν δάχτυλος πρὸς τὸ λοιπὸν τῆς 
χειρὸς ἀντίϑεσιν ἔχει. ἐπὶ βραχὺ δὲ χαὶ τούτων τῶν μερῶν ἕχαστον 20 
διήρηται εἴς τινας δαχτύλους, τῶν μὲν ἔμπροσϑεν ποδῶν τὰ μὲν πρὸς 
αὐτὸν τρίχα, τὰ ὃ ἐχτὸς δίχα, τῶν ὃ ὀπισϑίων τὰ μὲν πρὸς αὐτὸν 
δίχα, τὰ ὃ ἐχτὸς τρίχα. ἔχει δὲ χαὶ ὀνύχια ἐπὶ τούτων ὅμοια τοῖς 
τῶν γαμψωνύχων. || τραχὺ δ᾽ ἔχει ὅλον τὸ σῶμα, χαϑάπερ ὃ χροχό-. 
δειλος. ὀφθαλμοὺς ὃ ἔχει ἐν χοίλῳ τε χειμένους μεγάλους σφόδρα 25 
χαὶ στρογγύλους χαὶ δέρματι ὁμοίῳ τῷ λοιπῷ σώματι περιεχομένους. 
χατὰ μέσους ὃ αὐτοὺς διαλέλειπται μιχρὰ τῇ ὄψει χώρα, δι ἧς δρᾷ; 
οὐδέποτε δὲ τῷ δέρματι ἐπιχαλύπτει τοῦτο. στρέφει δὲ τὸν ὀφθαλμὸν 


4 


ἘΦ 


9. διατρίβουσι Ald. Cs. Sch. 15. μιχρὰν AaCa Rh. 17. ἔχουσι AaCa 18, δίχα 
CaDa, διχῆ cett. 22. αὐτῶ PCRDa Ald. Cs. τριχῆ P Sch. αὐτῷ PCaDa 
Ald. 23. διχῆ Sch. τριχῆ Sch. 26. τοῦ λοιποῦ σώματος Aa Ald. Cs. 
et praeposito τῷ (ἃ Sch., τῷ λοιπῷ σώματος m 


νὴ ἐγκχλίναντι) Sch. schrieb ὥστε μὴ 40. χροχόδειλοι οἱ ποτάμιοι] Grössten- 
ἐγαλίναντι τὸ χεῖλος und nimmt dann eine theils nach Herodot II, 68. | 
Lücke an. Wenn man die Stelle mit Gaza ΤΡ ἐδ D ; Zah if 
interpretirt, ‚nonnulli adeo levem indis- _; K N λους a δὲ τίν: ἢ n greuit 
cretumque eum ipsum linguae tributum kief, ΘΗ, ΣΥΝ kuss ΣῈ Un Er 
locum sortiuntur ut nisi admodum labrum cht b ne ΤΡ ᾿ Ei % λέως ἘΝ nr ΡΕε 
diduxeris, ne vestigium quidem linguae "1° 2 gaues - dur er aa 4. Uu- 
inspicere queas’, so wird man wenigstens δον “egons ah ! 
nach Andeutung des cod. P ἐκχχλίναντι 41. Ueber das Chamaeleon s. u. A. 
schreiben müssen. Vgl. part. p. 690, 24. Dumeril et Bibron Erpetologie III. 1836 
660b, 22. p. 153 u. f, nebst Taf. 6 u. 27, wo alle 


TI Cap. 10. 11.] 271 


durchaus angewachsene Zunge, ja bei einigen zeigt diese Stelle gar 
keine Hervorragung und Gliederung, wenn man nicht die Lippe stark 
niederbiegt. Alle diese Thiere haben keine Ohren, sondern nur einen 
Gehörgang. Ferner haben sie weder Brüste, noch eine Ruthe, noch aussen 
sichtbare Hoden — denn diese liegen innen — noch Haare, sondern sie 
sind sämmtlich mit Schildschuppen besetzt. Alle haben Reisszähne. Die 40 
Flusskrokodile haben die Augen eines Schweines, grosse und ausserdem 
hauerähnliche Zähne, starke Krallen und eine undurchdringliche , mit 
Schildschuppen bedeckte Haut; in dem Wasser sehen sie schlecht, 
ausser demselben aber sehr scharf. Am Tage halten sie sich meistens 
auf dem Lande auf, bei Nacht aber im Wasser, weil dasselbe dann 
wärmer ist als die Luft. 

11. Das Chamäleon hat im Ganzen eine Körperbildung wie die 41 
Saurier. Die Rippen erstrecken sich abwärts und stossen in der Unter- 
leibsgegend mit einander zusammen, wie bei den Fischen, und auf ähn- 
liche Weise wie bei diesen erhebt sich der Rückgrat. Das Antlitz hat 
die meiste Aehnlichkeit mit dem des Schweinsaffen. Es hat einen sehr 
langen, in ein dünnes Ende ausgehenden Schwanz, welcher sich in dem 
grössten Theil seiner Länge wie ein Riemen aufrollen lässt. Es hat 
längere Beine als die Saurier, so dass sich sein Leib höher über den 
Boden erhebt, die Beugungen der Beine aber sind so wie bei den 
Sauriern. Jeder Fuss ist in zwei Hälften getheilt, welche gegen einander 
eine ähnliche Stellung haben, wie unser Daumen dem übrigen Theile der 
Hand entgegengestellt ist. Jeder dieser Theile ist bis auf eine kurze 
Strecke in einige Zehen gespalten, so dass an den vorderen Füssen drei 
nach innen und zwei nach aussen liegen, an den hinteren dagegen zwei 
nach innen und drei nach aussen. Dieselben haben Krallen, welche 
denen der Raubvögel ähnlich sind. Sein ganzer Leib ist auch wie der 42 
des Krokodils. Die Augen liegen in einer Höhle, sind sehr gross, rund 
und von einer ähnlichen Haut, wie der ganze Körper bedeckt. In der 
Mitte ist ein kleiner Raum zum Sehen frei, welchen es niemals mit der 
Haut bedeckt. Es bewegt das Auge im Kreise und kann den Blick nach 
allen Riehtungen hin wenden und daher alles sehen, was es will. Es 


Hauptsachen bestätigt sind. Wir werden 
nur die Abweichungen markiren. 

πλευρὰ --- ὑπογάστριον] Plin. VIII ὃ 51 
Jatera ventriiunguntur‘. Gaza latera de- 
orsum ducta ventri iunguntur'. Bmk. et 
costae utrinque coeuntes descendunt us- 
quead infimum ventrem’. Camus ‚mais ses 
cötes descendent etellesserejoignentl' une 
al’autre jusqu’&a laregion de !’hypogastre.' 
χάτω und ὑπογάστριον bedeuten hier die 
Bauchseite. Beim Chamaeleon vereinigen 
sich nämlich die gleichnamigen Rippen 


beider Seiten mit Ausnahme der letzten 
sehr kurzen Rippen in der Mittellinie 
durch Bandmasse, indem das Brustbein 
fehlt. Meckel Vergl. Anat. II, 1 p. 431 
und Dum£ril et Bibron Erpetologie III 
p. 164 Taf. VI Fig. 1. Dies soll hier aus- 
gedrückt werden. Sonst sind allerdings 
bei den Sauriern alle vor dem Kreuzbein 
liegenden Wirbel mit Rippen versehen. 
Das erstere kommt aber nach Meckel 
nur dem Chamaeleon und Polychrus zu. 


272 [IT Cap. 11. 12. 


χύχλῳ χαὶ τὴν ὄψιν ἐπὶ πάντας τοὺς τόπους μεταβάλλει, χαὶ οὕτως 503 
ὁρᾷ ὃ βούλεται. τῆς δὲ χροιᾶς ἣ μεταβολὴ ἐμφυσωμένῳ αὐτῷ γί- 
νεται" ἔχει δὲ χαὶ μέλαιναν ταύτην, οὐ πόρρω τῆς τῶν χροχοδείλων, 
Hal ὠχρὰν χαϑάπερ οἱ σαῦροι, μέλανι ὥσπερ τὰ παρδάλια διαπεποι- 
κιλμένην. γίνεται δὲ χαῦ ἅπαν τὸ σῶμα αὐτοῦ ἣ τοιαύτη μεταβολή" 5 
χαὶ γὰρ οἱ ὀφθαλμοὶ συμμεταβάλλουσιν ὁμοίως τῷ λοιπῷ σώματι χαὶ 
43 ἣ χέρχος. || τῇ δὲ χίνησις αὐτοῦ νωϑὴς ἰσχυρῶς ἐστί, χαϑάπερ ἣ τῶν 
χελωνῶν. χαὶ ἀποῦνήσχων τε ὠχρὸς γίνεται, χαὶ τελευτήσαντος αὐτοῦ 
ἣ χροιὰ τοιαύτη ἐστίν. τὰ δὲ περὶ τὸν στόμαχον χαὶ τὴν ἀρτηρίαν 
ὁμοίως ἔχει τοῖς σαύροις χείμενα. σάρχα δ οὐδαμοῦ ἔχει πλὴν πρὸς τὸ 
τῇ χεφαλῇ χαὶ ταῖς σιαγόσιν ὀλίγα σαρχία, χαὶ περὶ ἄχραν τὴν ἘΠ 
χέρχου πρόσφυσιν, χαὶ αἷμα δ᾽ ἔχει περί τε τὴν καρδίαν μόνον χαὶ τὰ 
ὄμματα χαὶ τὸν ἄνω τῆς χαρδίας τόπον, χαὶ ὅσα ἀπὸ τούτων φλέβια 
44 ἀποτείνει" ἔστι δὲ χαὶ ἐν τούτοις βραχὺ παντελῶς. || χεῖται δὲ χαὶ ὃ 
ἐγχέφαλος ἀνώτερον μὲν ὀλίγῳ τῶν ὀφθαλμῶν. συνεχὴς δὲ τούτοις. 15 
περιαιρεϑέντος δὲ τοῦ ἔξωϑεν δέρματος τῶν ὀφθαλμῶν περιέχει τι 
διαλάμπον διὰ τούτων, οἷον χρίχος χαλκοῦς λεπτός. χαϑ' ἅπαν δὲ 
αὐτοῦ τὸ σῶμα σχεδὸν διατείνουσιν ὑμένες πολλοὶ χαὶ ἰσχυροὶ χαὶ 
πολὺ ὑπερβάλλοντες τῶν περὶ τὰ λοιπὰ ὑπαρχόντων. ἐνεργεῖ δὲ χαὶ 
τῷ πνεύματι ἀνατετμημένος ὅλος ἐπὶ πολὺν χρόνον, βραχείας ἰσχυρῶς 20 
ΤῊ κινήσεως ἐν αὐτῷ περὶ τὴν χαρδίαν οὔσης, χαὶ συνάγει διαφερόν- 
ως μὲν τὰ περὶ τὰ πλευρά, οὐ μὴν ἀλλὰ χαὶ τὰ λοιπὰ μέρη τοῦ σώ- 


ea σπλῆνα δ᾽ οὐδαμοῦ ἔχει φανερόν. φωλεύει δὲ χαϑάπερ οἵ 
σαῦροι. 
c ’ Ay r \ ey 
45 12; θμοίως ὃ ἔνια μόρια χαὶ οἱ ὄρνιϑες τοῖς εἰρημένοις ἔχουσι 25 
ζῴοις χαὶ γὰρ χεφαλὴν χαὶ αὐχένα πάντ ἔχε: χαὶ νῶτον χαὶ τὰ 


ὕπτια τοῦ σώματος χαὶ τὸ ἀνάλογον τῷ στήϑει᾽ σχέλη δὲ δύο χαϑάπερ 
ἄνϑρωπος μάλιστα τῶν ζῴων: πλὴν χάμπτει εἰς τοὔπισϑεν ὁμοίως 


2. γρόας PDa 3. ἴσχει Aala 8. τε] δὲ Aa Sch. Pk. 10. πλὴν] εἰ μὴ 


PDa Cs. 11. post σιαγόσιν add ἄσαρχα δὲ παντελῶς ἐστὶ χαὶ ταῖς σιαγόσιν Da 
Ald. Guil. 12. δ᾽ om AaCa Rh. teomDer μόνον οπὶ Guil. καὶ περὶ 
τὰ P Cs. Sch. 11. π. διαλάμπον τι αὐτῶν οἷον PDa, r. δὲ λάμπον τι αὐτὸν m, 


π΄ διαλ. δι᾿ αὐτοῦ οἷον Sch. 
βραχείας ἔτι Sch. ex Guil. 
Ald. pr. 


19. ὑπερβάντες Ca Rh. Sch. 20. γρόνον ἰσχυρῶς, 
post βρ. add δὲ A® Rh. 28. τοὔμπροσϑεν PDa 


42. ἐμφυσωμένῳ) Auch ohne dass sich 
das Thier aufbläht, finden die Farbenver- 
änderungen desselben statt. Dumeril et 
Bibron p. 170. — Cf. Brücke Sitzungs- 
berichte der Wiener Akad. 1851 p. 801 
und v.d. Hoeven Icones ad illustr. color. 
mutat. in Chamael. 1831. 

ὄψιν --α μεταβάλλει) Mit diesen Worten 


soll ohne Zweifel die selbständige Bewe- 
gung jedes der beiden Augen für sich und 
unabhängig von dem andern ausgedrückt 
werden; dass also z. B. das rechte Auge 
nach oben und das linke nach aussen 
blickt. Dume£ril et Bibron p. 182. 
43. σάρχα] Es hat überall Muskeln, 

wo andre Reptilien sie auch haben. 


IH Cap. 11. 12.] 273 
verändert seine Farbe indem es sich aufbläht: dieselbe ist sowohl 
schwarz, fast wie die des Krokodils, als auch gelb, wie die der Saurier, 
mit schwarzen Flecken, wie die Haut der (jungen?) Panther. Diese 
Farbenveränderung erstreckt sich auf den ganzen Körper und auch 
Augen und Schwanz verändern sich ebenso wie der übrige Körper. Es43 
hat eine sehr träge Bewegung ebenso wie die Schildkröten. Im Tode 
wird es gelblich und nach dem Tode bleibt diese Farbe. Die Lage der 
Speiseröhre und Luftröhre ist dieselbe wie bei den Sauriern. Es ist fast 
tleischlos und hat nur am Kopfe und den Kinnladen kleine Fleischmassen, 
sowie an der Schwanzwurzel. Blut befindet sich nur im Herzen und 
um die Augen, sowie in der Gegend oberhalb des Herzens und in den 
von diesen Punkten ausgehenden Adern, doch auch hier nur in sehr 
geringer Menge. Das Gehirn liegt ein wenig oberhalb der Augen, steht 44 
aber mit ihm im Zusammenhange. Nimmt man die äussere Haut von den 
Augen hinweg, so sieht man einen ringsumlaufenden durchschimmernden 
Theil daran, in Gestalt eines dünnen, metallisch glänzenden Ringes. 
Fast durch den ganzen Körper erstrecken sich viele starke Häute, welche 
die der übrigen Organe an Stärke weit übertreffen. Die Thätigkeit des 
Athmens dauert, auch wenn es ganz aufgeschnitten worden ist, noch 
geraume Zeit fort, während noch eine ganz schwache Bewegung am 
Herzen bemerkbar ist, und es findet Zusammenziehung vorzugsweise 
in der Rippengegend aber auch an den übrigen Theilen des Leibes statt. 
Eine Milz ist bei ihm nicht sichtbar. Es hält Winterschlaf wie die 
Saurier. | 

12. Auch die Vögel haben mehrere Organe, welche denen der 45 
genannten Thiere ähnlich sind: sie haben nämlich sämmtlich Kopf, Hals, 
Rücken, Unterseite des Leibes und den der Brust entsprechenden Theil, 
- ferner sind sieallein von allen Thieren zweibeinig wie der Mensch, beugen 
aber die Beine, wie oben gesagt wurde, ebenso wie die Vierfüsser nach 


44. περιέγει --- λεπτός] Die Varianten 
der Hdschrr. lassen es zweifelhaft, wie 
die Stelle zu schreiben sei. Gaza ‚cute 
autem exteriore detracta oculis quiddam 
lucens veluti annulus aeneus tenuis nulla 
pelle interceptus cingit.' Scotus et cum 
aufertur corium, quod est supra oculos, 
apparet sub ipso simile armillae aeris 
gracili lucenti'. Camus Si on enleve le 
peau quientoure les yeux exterieurement, 
on appercoit autour de l'oeil ἃ travers 
lesmembranes, quelque chose de brillant, 
comme seroit un anneau d’airain poli.’ 
Uebrigens vgl. part. p. 692, 20. 'Theo- 

hrast. Fragm. p. 159 ed. Teubn. — 
ies findet man schon bestätigt in Va- 
lentini Theatrum zootomicum 1720 p. 196: 


Aristoteles. I. 


pupilla quasi parvo aureo eirculo circum- 
data. 
ὑμένες πολλοί] Damit sind wohl die 
eigenthümlichen Anhänge der Lunge ge- 
meint, welche in die Bauchhöhle und 
unter die Haut Sich erstrecken. Dumeril 
.187. S. die Abbildung bei Valentinil. c. 
af. 41 R—Q. 
ἐνεργεῖ --- πολὺν χρόνον] Ueber die eigen- 
thümliche Athmung vgl. Valentini 1." ο. 
p. 193. Dume£ril et Bibron p. 186. 
ἰσχυρῶς] Dieses Wort muss man als 
unecht ansehen, wiewohl es Gaza durch 
‚admodum’ ausdrückt. Sch. wollte durch 
Umstellung der Worte es mit ἐνεργεῖ ver- 
bunden wissen, was wir auch nicht für 
richtig halten. 


18 


274 ΠῚ Cap. 12. 


gi ’ 2 ᾽ ᾶἷ 
τοῖς τετράποσιν, ὥσπερ εἴρηται πρότερον. χεῖρας ὃ οὐδὲ πόδας προσ- 
ϑίους ἔχει, ἀλλὰ πτέρυγας ἴδιον πρὸς τὰ ἄλλα ζῷα. ἔτι δὲ τὸ ἰσχίον 
Ω͂ γε Ὁ 4 \ x = \ 4 \ m [4 { \ 4 
ὅμοιον μηρῷ μαχρὸν χαὶ προσπεφυχὸς μέχρι ὑπὸ μέσην τὴν γαστέρα, 
7 - 7 \ \ \ >; 
ὥστε δοχεῖν διαιρούμενον μηρὸν εἶναι, τὸν δὲ μηρὸν μεταξὺ τῆς χνή- 
uns, ἕτερόν τι μέρος. μεγίστους δὲ τοὺς μηροὺς ἔχει τὰ γαμψώνυχα 5 


> ’ 


46 τῶν ὀρνίϑων, χαὶ τὸ στῆϑος ἰσχυρότερον τῶν ἄλλων. || πολυώνυχοι 
ὃ εἰσὶ πάντες οἱ ὄρνιϑες. ἔτι δὲ πολυσχιδεῖς τρόπον τινὰ πάντες" τῶν 
μὲν γὰρ πλείστων διήρηνται οἱ δάχτυλοι, τὰ δὲ πλωτὰ στεγανόποδά 
ἐστι, διηρϑρωμένους δ᾽ ἔχει χαὶ ) ὺς δαχτύλ ἰσὶ ὃ ὅ 

τι, διηρϑρωμένους ὃ ἔχει χαὶ χωριστοὺς δαχτύλους. εἰσὶ σοι 
αὐτῶν μετεωρίζονται πάντες τετραδάχτυλοι: τρεῖς μὲν γὰρ εἰς τὸ τὸ 
.“, ’ > ’ \ r δ" 27 
ἔμπροσϑεν Eva ὃ εἰς τὸ. ὄπισϑεν χείμενον ἔχουσιν οἱ πλεῖστοι ἀντὶ 
πτέρνης ὀλίγοι δέ τινες δύο μὲν ἔμπροσϑεν δύο δ᾽ ὄπισϑεν, οἷον ἣ 
΄ , n > m ΄, . 2 

41 χαλουμένγη͵ ἴυγξ. | αὕτη ὃ ἐστὶ μιχρῷ μὲν μείζων σπίζης, τὸ ὃ εἶδος 

ποιχίλον, ἴδια ὃ ἔχει τά τε περὶ τοὺς δαχτύλους χαὶ τὴν γλῶτταν 


ν 
Ψ 


ὁμοίαν τοῖς ὄφεσιν᾽ ἔχει γὰρ ἐπὶ μῆχος ἔχτασιν χαὶ ἐπὶ τέτταρας δαχ- 15 
τύλους, χαὶ πάλιν συστέλλεται εἰς ἑαυτήν. ἔτι δὲ περιστρέφει τὸν τρά- 
χηλον εἰς τοὐπίσω τοῦ λοιποῦ σώματος ἠρεμοῦντος, χαϑάπερ οἱ ὄφεις. 
ὄνυχας δ᾽ ἔχει μεγάλους μὲν ὁμοίους μέντοι πεφυχότας τοῖς τῶν χο- 
48 λοιῶν" τῇ δὲ φωνῇ τρίζει. || στόμα δ᾽ οἱ ὄρνιϑες ἔχουσι μὲν ἴδιον δέ" 
οὔτε γὰρ χείλη οὔτ ὀδόντας ἔχουσιν, ἀλλὰ ῥύγχος, οὔτ᾽ ὦτα οὔτε 20 
μυχτῆρας, ἀλλὰ τοὺς πόρους τούτων τῶν αἰσϑήσεων, τῶν μὲν μυ- 
χτήρων ἐν τῷ ῥύγχει, τῆς ὃ ἀχοῆῇῆς ἐν τῇ χεφαλῇ. ὀφθαλμοὺς δὲ 
πάντες χαϑάπερ χαὶ τἄλλα ζῷα δύο, ἄνευ βλεφαρίδων. μύουσι ὃ οἱ 
βαρεῖς τῷ χάτω βλεφάρῳ, σχαρδαμύττουσι δ᾽ ἐχ τοῦ χανϑοῦ δέρματι 
ἐπιόντι πάντες, οἱ δὲ γλαυχώδεις τῶν ὀρνίϑων χαὶ τῷ ἄνω βλεφάρῳ. 25 
τὸ ὃ αὐτὸ τοῦτο ποιοῦσι χαὶ τὰ φολιδωτά, οἷον οἱ σαῦροι χαὶ τἄλλα 
τὰ ὁμοιογενῆ τούτοις τῶν ζῴων’ μύουσι γὰρ τῇ χάτω βλεφαρίδι πάν- 


2. ἔστι Rh. 
ρὶς τοὺς Pk. 
σιν om PDA Guil. 
λιῶν AR, χολιῶν Rh. Sch. 
καὶ 1)8 23. δὲ post ἄνευ add Ca 


3. μαχρῶ Ca 9. Zorıom Pm (Cs. ante ἔχει om Cs. 

14. ἰδία PCaDa 15. ὁμοίως PDa Ald. Cs. χαὶ post ἔχτα- 
18. ὁμοίως PDa Cs. Sch. ΒΚ. Di. Pk. 18 et 19. xoı- 
μὲν et δὲ om PD® 20. οὐδ᾽ ὦτα AnQa οὔτεϊ 
26. οἱ om AaCa τούτων Sch. 


a 


45. πρότερον) oben.$ 8, wo wir auch 
die erforderlichen Auseinandersetzungen 
über das Thatsächliche gegeben haben. 

πτέρυγας ἴδιον) Dass die Flügel nichts 
anderes als die vorderen Extremitäten 
sind, ist dem A. nicht klar gewesen, wie 
eine Vergleichung der übrigen Stellen, 
namentlich part. p. 693—695, ergiebt. 
Das ἀντὶ βραχιόνων soll nicht eine Analo- 
gie ausdrücken, und deswegen wird noch 
ausdrücklich das ἴδιον hinzugesetzt. A. 
hat wohl die Osteologie der Flügel un- 


berücksichtigt gelassen, sonst würde ihm 
sicherlich die vollkommene Analogie der 
Flügel und vorderen Extremitäten nicht 
entgangen sein. 

ἰσχίον] de incessu p. 710b, 20 αἰτίον δὲ 
μάλιστα τοῦ δίποδας ὄντας δύνασθαι ἑστάναι 
ἰσχίον ὅμοιον μηρῷ xal τηλικοῦτον, ὥστε 
δοχεῖν δύο μηροὺς ἔχειν, τόν τε ἐν τῷ σχέλει 
πρὸ τῆς χαμπῆς χαὶ τὸν πρὸς τοῦτο τὸ μέρος 
ἀπὸ τῆς ἕδρας" ἔστι δ᾽ οὐ μηρὸς ἀλλὰ ἰσχίον. 
Das verlängerte Sitzbein der Vögel, meint 
A., kann leicht für den Oberschenkel ge- 


II Cap. 12.] 275 

hinten. Sie haben weder Hände noch Vorderfüsse, sondern Flügel, ein 
Organ, was dieser Thierklasse eigenthümlich ist. Ferner ein dem Schenkel- 
bein ähnliches Sitzbein, welches lang ist und sich bis unter die Mitte des 
Bauches erstreckt, so dass es, aus seiner Verbindung gelöst, das Ansehen 
eines Schenkelbeines hat, der wirkliche, zwischen ihm und dem Unter- 
schenkel liegende Oberschenkel dagegen ein anderer besonderer Theil 
zu sein scheint. Die grössten Schenkel haben die krummklauigen Vögel, 


wie sie auch von allen die stärkste Brust haben. Alle Vögel haben 46 


mehrere Klauen und gewissermassen mehrspaltige Füsse. Bei den meisten 
nämlich sind die Zehen getrennt, bei den Schwimmvögeln aber durch 
Schwimmhäute, verbunden, mit gegliederten und deutlich gesonderten 
Zehen. Diejenigen aber von ihnen, welcbe hoch fliegen , haben sämmt- 
lich vier Zehen und zwar die meisten drei nach vorn und eine nach hinten 
an Stelle der Ferse. Einige wenige haben zwei vorn und zwei hinten, 


wie der sogenannte Wendehals. Dieser Vogel ist ein wenig grösser als 47 


ein Fink, von buntem Aussehen, welcher als besondere Merkmale die 
Bildung der Zehen und eine den Schlangen ähnliche Zunge hat; sie 
lässt sich nämlich bis auf vier Zoll weit vorstrecken und zieht sich in 
sich selbst wieder zusammen. Ferner wendet er bei ruhiger Lage des 
übrigen Körpers seinen Hals nach hinten wie die Schlangen. Er hat 
grosse Krallen von ähnlicher Bildung wie die der Krähen und eine 


schrillende Stimme. Der Mund ist bei den Vögeln auf eine eigenthüm- ; 


liche Weise gebildet. Denn sie haben weder Lippen noch Zähne, sondern 
einen Schnabel, ferner weder Ohren noch Nase, wohl aber die diesen 
Sinnen dienenden Gänge und zwar für die Nase im Schnabel und für 
das Gehör im Kopfe. Gleich den andern Thieren haben sie zwei Augen 
aber ohne Augenwimpern. Die Vögel, welche einen schwerfälligen Bau 
haben, schliessen das Auge mit dem untern Augenlide; alle aber bedecken 
ausserdem das Auge mit einer aus dem Augenwinkel hervortretenden 
Niekhaut, die eulenartigen Vögel aber auch noch mit dem oberen Augen- 
lide. Eben dasselbe findet auch bei den mit Schildschuppen bedeckten 
Thieren, wie bei den Sauriern und ihren Verwandten statt; sie bedecken 
nämlich alle das Auge mit dem untern Augenlide, schieben jedoch keine 


halten werden, wenn man es aus seiner 
Verbindung mit den anderen Becken- 


knochen löst (διαιρόυμιενον) und dann sieht ᾿ 


es aus, als wenn der folgende Theil, der 
wirkliche Oberschenkel, gleichsam ein 
zweiter Oberschenkel, oder ein anderes 
Organ (ἕτερον μέρος) wäre. Ob der Aus- 
druck μεταξὺ τῆς χνῆμης so viel heissen 
könne als μεταξὺ ἐκείνου (τοῦ ἰσχίου) καὶ 
τῆς χνήμης, beweifeln wir und möchten 
daher ohne Bedenken μέχρι τῆς χνήμης 
schreiben. Vgl. auch departib.p. 694b, 29, 


tuy&] S. de part. p. 695, 23. 

41. γλῶττα, Die Angaben über die 
Zunge des Wendehalses sind ganz richtig. 
Οὗ Meckel Vergl. Anat. IV p. 467 u. f. 

χολοιῶν] Wir corrigiren nicht χελεῶν, 
weil der Grünspecht in Griechenland sehr 
selten, die Dohle dagegen häufig, also 
der bekanntere Vogel ist. 

48. στόμα] S. de part. p. 692», 18. 
6596, 21, 

πάρ) Ganz dasselbe giebt Bech- 
stein Naturgesch. 1791 Bd. 1 p. 12 an. 


18% 


276 [Π Cap. 12. 13. 


49 T2%, οὐ μέντο : σχαρδαμύττουσί Ye ὥσπερ οἱ ὄρνιϑες. || ἔτι δ᾽ οὔτε φολίδας 
οὔτε τρίχας © ἔχουσιν, ἀλλὰ πτερά. τὰ δὲ πτερὰ ἔχε! χαυλὸν ἅπαντα. χαὶ 


ρ 
ὶ 
οὐρὰν μὲν οὐχ ἔχουσιν, ΤΟΥΣ δέ͵ οἱ μὲν AR χαὶ στεγανό- 


50 TOOASEYOVTES 


πέτονται. οἱ δὲ μιχρορροπύγιοι ἐκτεταμένους. χαὶ γλῶτ- 5 
ταν ἅπαντες, ταύτην d Avopolav οἵ μὲν γὰρ μαχρὰν οἱ δὲ πλατεῖαν. som 
μάλιστα δὲ τῶν ζῴων μετὰ τὸν ἄνϑρωπον γράμματα φϑέγγετα! ἔνια 
τῶν ὀρνίϑων γένη" τοιαῦτα ὃ ἐστὶ τὰ πλατ ὕγλωττα αὐτῶν μάλιστα, 
τὴν δ᾽ ἐπιγλω ττίδα ἐπὶ ἢ: ἀρτηρίας οὐϑὲν τῶν φοτοχούντων ἔχε!" 
ἀλλὰ συνάγει χαὶ διοίγε: τὸν πόρον ὥστε μηδὲν χατιέναι τῶν ἐχόντων 10 
ΤΉΝ ἐπὶ τὸν πνεύμονα. γένη ὃ ἔνια τῶν ὀρνίϑων ἔχει χαὶ πλῆχτρα᾽ 
γαμψώνυχον δ᾽ ἅμα χαὶ πλῆχτρον ἔχον οὐϑέν. ἔστι δὲ τὰ μὲν γαμ- 
Ψώνυχα τῶν πτὴτ τὰ δὲ πληχτροφ ρόρα τῶν βαρέων. ἔτι δ᾽ ἔνια 
τῶν ὀρνέων λόφον ἔχουσι, τὰ μὲν αὐτῶν τῶν πτερῶν ἐπανεστηχότα, 
ὃ ὃ ἀλεχτρυὼν μόνος ἴδιον: οὔτε γὰρ σάρξ ἐστιν οὔτε πόρρω σαρχὸς 15 
τὴν φύσιν. - 


Ὁ 


»» 


ιχῶν. 


52 13. Tov ἐδ ἐνύδρων ζῴων τὸ τῶν ἰχϑύων γένος ἕν ἀπὸ τῶν 
ἄλλων ἀφώριστα!, πολλὰς περιέχον ἰδέας. χεφαλὴν μὲν γὰρ ἔχε: χαὶ. 
τὰ πρανῆ χαὶ τὰ ὕπτια, ἐν ᾧ τόπῳ N γαστὴρ χαὶ τὰ σπλάγχνα χαὶ 
ὀπίσϑιον οὐραῖον συνεχὲς ἔχει. χαὶ ἄσχιστον᾽ τοῦτο δ᾽ οὐ πᾶσιν ὅμοιον. 20 

ἔχξι ἰχϑύς, οὐδὲ χῶλον οὐϑέν, οὐδ᾽ ὄρχεις ὅλως, οὔτ 

‚ οὐδὲ μαστούς. τοῦτο μὲν οὖν ὅλως οὐδ ἄλλο 

ζῳοτοχούντων, οὐδὲ τὰ ζῳοτοχοῦντα πάντα, ἀλλ ὅσα 

εὐϑὺς ἐν αὑτοῖς ζ ζῳοτοχεῖ χαὶ μιὴ ῳοτοχεῖ πρῶτον. χαὶ γὰρ ὃ δελφὶς 


ἃ y_? 
53 ἐντὸς οὔτ 
οὐϑὲν τῶν μὴ 
\ ᾿ 
4 
ζῳοτοχεῖ, διὸ ἔχει μαστοὺς δύο, οὐχ ἄνω d ἀλλὰ πλησίον τῶν Ap- 25 
down. ἔχει ὃ οὐχ ὥσπερ τὰ τετράποδα ἐπιφανεῖς ϑηλάς, ἀλλ οἷον 
δύαχας δύο, ἑχατέρωϑεν ἐχ τῶν πλαγίων ἕνα, ἐξ ὧν τὸ γάλα bei’ χαὶ 


1. post γε add πάντες Ald. Cs. 2. ἔχει] ἔχει καὶ Aa, χαὶ Sch. 
ὅταν πέτωνται AaCa Ald. Cs. Sch. zur γὰρ γλ. Ald. 
8. γένη om Aa0a 10. διάγει AaCa Cam. Sch. 
11. πλῆχτρον Ald. Cs. 
PD» Ald. Cs. 
ἱστορίας y CR 


5. ἔχουσιν 
6. βραχεῖαν Sch. 
χαϑεῖναι PDa Ald. Cs. ΒΚ. 
14. αὐτῶν τῶν πτερῶν] αὐτόπτερον Pk. 15, ὃ οὔτε σ. 
10. τὴν φύσιν om pr. ΑΔ Rh. Deinceps ἀριστοτέλους περὶ ζόνων 


49. ὀρροπύγιον) Vielleicht ist sowohl hier, 
als VI$ 14 und IV \ 13 wie im neunten 
Buche überall οὐροπύγιον zu schreiben. A. 


kopfes cf. Henle Vergl. anat. Beschrei- 
bung des Kehlkopfes 1839. 40, 


versteht darunter Bürzel- und Schwanz- 
federn der V ögel, _ worüber zu vergleichen 
de part. b- 6976, 7. 
50. πλα ατεῖαν] rg schrieb ohne aan 
Grund βραχεῖαν. Vgl. de part. p. 660,2 
hist. V Ah χ 85. Ν 
ἐπιγλωττίδα) Der Kehldeckel fehlt den 
Vögeln. Ueber die Muskeln des Kehl- 


51. πλῆχτρα] de part. p. 694, 12 
ἔχουσι δ᾽ ἔνιοι τῶν βαρέων βοήϑειαν ᾿ἀντὶ 
τῶν πτερύγων τ΄ τὰ χαλούμενα πλῆκτρα ἐπὶ τοῖς 
suchen ἅμα ὃ ol αὐτοὶ οὐ γίνονται πλῆχτ 
ἔχοντες καὶ γαμψώυχες. 1014. p. 601», 30, 
gener. II $ 106. 


σάρξ Der Kamm des Hahnes besteht 
aus sog. erectilem Gewebe, eigenthüm- 


Π Cap. 12. 19] 277 


Niekhaut vor wie die Vögel. Ferner haben die Vögel weder Schild- 49 
schuppen noch Haare, sondern Federn, welche sämmtlich einen Schaft 
haben. Sie haben ferner keinen Schwanz, sondern einen Steiss (Bürzel), 
die mit langen Beinen und die mit Schwimmhäuten einen kürzeren, die 
andern einen langen. Letztere ziehen heim Fliegen die Beine an den 
Leib, die mit kleinerem Steiss aber fliegen mit ausgestreckten Beinen. 
Sie besitzen sämmtlich eine Zunge, welche bei einigen lang, bei andern 50 
breit ist. Mehr als alle andern Thiere, den Menschen ausgenommen, 
sind einige Arten von Vögeln geschickt, Buchstaben auszusprechen, und 
zwar namentlich die mit breiter Zunge. Kein eierlegendes Thier hat 
einen Kehldeckel auf der Luftröhre, sondern sie ziehen diese Röhre selbst 
zusammen nnd Öffnen sie, so dass nichts Schweres in die Lungen hinab- 
kommen kann. Einige Arten von Vögeln haben auch Sporne, doch finden 51 
sich krumme Klauen und Sporne nie beisammen. Die Krummklauigen 
gehören zu den zum Fluge geschickten, die mit Spornen versehenen 
aber zu den schwerfälligen Vögeln. Ferner haben einige Vögel einen 
Kamm, welcher bei manchen aus aufgerichteten Federn besteht, bei dem 
Hahne allein aber eine absonderliche Bildung hat: denn er ist nicht 
eigentliches Fleisch und doch auch nicht sehr verschieden davon. 

13. Unter den Wasserthieren lassen sich die Fische als eine von 52 
allen übrigen gesonderte Klasse unterscheiden, welche in sich viele For- 
men begreift. Sie haben einen Kopf, eine Rückenseite und eine Unter- 
seite und auf dieser Seite befindet sich der Bauch und die Eingeweide; 
nach hinten setzt sich der Leib in ein ungetheiltes Schwanzende fort, 
was nicht bei allen von gleicher Bildung ist. Es fehlen dagegen sämmt- 
lichen Fischen der Hals und die Extremitäten; auch haben sie durchaus 
keineHoden, weder innen noch aussen, noch auch Brüste. Brüste besitzt 53 
überhaupt keines der nicht lebendiggebärenden Thiere, und auch nicht 
alle lebendiggebärenden haben Brüste, sondern nur diejenigen, welche 
sogleich in sich lebendige Junge gebären, ohne vorher Eier hervorzu- 
bringen. Daher hat der Delphin, welcher lebendige Junge gebiert, zwei 
Brüste, aber nicht am Oberkörper, sondern in der Nähe der Scham; 
doch hat er nicht, wie die Vierfüsser, hervortretende Zitzen, sondern auf 
jeder Seite eine Art Oeffnung, aus welcher die Milch fliesst, und die 


lichen Blutgefässverzweigungen und Er- sehr wohl gekannt, aber πόροι genannt. 
weiterungen. Cf. Hyrtl Oesterreichische Cf. V $ 16 und Index. 
Jahrbücher 1838. T. 19. p. 349. 53. ῥύαχας δύο] Die Brustwarzen der 


Cetaceen überhaupt liegen in einer klei- 


52. τῶν — ἰ- ἢ oO 2. I. Ὺ Y . T 
je ὧν — ἀφώρισται! d.h. unter den nen Grube. Cf. Cuvier Änat. comp. VIII 


im Wasser lebenden Thieren sind die 604 
Fische als eine besondere Abtheilung, PN" u ) nicht in dieser Schrift 
als ein μέγιστον γένος von allen anderen ΠῚ R Do ΑΝ Be er 


abgesondert. e = : 
° Die ἐν αὑτοῖς ζῳοτοχοῦντα werden hier 


öpyeıs[ Die Hoden der Fische hat A. alsoauchals»Säugethiere«bezeichnet. 


278 [IT Cap. 13. 


ϑηλάζεται ὑπὸ τῶν τέχνων παραχολουϑούντων᾽ χαὶ τοῦτο ὦπται ἤδη 
ὑπό τινων φανερῶς. οἱ δ᾽ ἰχϑύες, ὥσπερ Eee οὔτε βαστοὺξ ἔχουσιν 
54 οὔτε αἰδοίων πόρον ἐχτὸς οὐϑένα φ φανερόν. | ἴδιον δ᾽ ἔχουσι τό τε τῶν 
βραγχίων, ἢ τὸ ὕδωρ ἀφιᾶσι δεξάμενοι χατὰ τὸ "στόμα, χαὶ τὰ πτερύγια, 
οἱ μὲν πλεῖστοι τέτταρα, οἱ δὲ προμήχεις δύο, οἷον ἔγχελυς, ὄντα πρὸς τὰ 
βράγχια. ὁμοίως δὲ χαὶ χεστρεῖς, οἷον ἐν Σιφαῖς οἱ ἐν τῇ λίμνῃ, δύο, 
χαὶ ἢ χαλουμένη ταινία ὡσαύτως. ἔνια δὲ τῶν προμήχων οὐδὲ πτερύγια 
ἔχει, οἷον σμύραινα, οὐδὲ τὰ βράγχια διηρϑρωμένα ὁμοίως τοῖς ἄλλοις 
' αὐτῶν δὲ τῶν ἐχόντων βράγχια τὰ μὲν ἔχει ἐπιχαλύμματα 505 
τοῖς βραγχίοις, τὰ δὲ σελάχη πάντα ἀχάλυπτα. χαὶ τὰ μὲν ἔχοντα χα- 10 
λύμματα πάντα ἐχ πλαγίου ἔχει τὰ βράγχια, τῶν δὲ σελαχῶν τὰ μὲν 
πλατέα χάτω ἐν τοῖς ὑπτίοις, οἷον νάρχη χαὶ βάτος, τὰ δὲ προμήχη 
ἐν τοῖς πλαγίοις, οἷον πάντα τὰ lad. ὃ δὲ βάτραχος ὁ ἐχ πάγου 
υὲν ἔχει. χαλυπτόμενα ὃ οὐχ ἀχανϑώδει χαλύμματι ὥσπερ οἱ μὴ 
56 gehayıöeıc, ἀλλὰ δερματώδει. || ἔτι δὲ τῶν ἐχόντων βράγχια τῶν μὲν 15 
ἁπλᾶ ἐστὶ τὰ βράγχια, τῶν δὲ διπλᾶ" τὸ δ᾽ ὃ ἔσχατον πρὸς. τὸ σῶμα 
πάντων ἁπλοῦν. χαὶ πάλιν τὰ μὲν ὀλίγα βράγχια © ἔχει, τὰ δὲ πλῆδϑος 
βραγχίων" ἴσα ὃ ἐφ ἑκάτερα πάντες. ἔχει ὃ ὃ ἐλάχιστα ἔ ἔχων ἕν ἐ ἐφ 
ἑχάτερα βράγχιον, διπλοῦν δὲ τοῦτο, οἷον ὁ χάπρος" ol δὲ δύο ἐφ 
ἑκάτερα, τὸ μὲν ἁπλοῦν τὸ δὲ διπλοῦν, οἷον γόγγρος χαὶ σχάρος" 0120 
δὲ τέ τταρᾷ, ὃ ἐφ ἑχάτερα ἁπλᾷ, οἷον ἔλλοψ, συναγρίς. σμύραινα, ἔγχε- 
Aus’ οἱ δὲ τέτταρα μὲν δίστοιχα δὲ πλὴν τοῦ ἐσχάτοῤ᾽ οἷον χίχλη χαὶ 
πέρχη χαὶ γλάνις χαὶ χυπρῖνος. ἔχουσι δὲ χαὶ οἱ γαλεώδεις διπλᾷ 
πάντες, χαὶ πέντ ἐφ ἑχάτερα᾽ ὃ δὲ ξιφίας ὀχτὼ διπλᾶ. περὶ μὲν οὖν 
πλήϑους βραγχίων ἐν τοῖς ἰχϑύσι τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. | ἔτι δὲ 25 
πρὺς τἄλλα ζῷα οἱ ἰχϑύες διαφέρουσι πρὸς τῇ διαφορᾷ τῇ περὶ τὰ 
βράγχια: οὔτε γὰρ ὥσπερ τῶν πεζῶν ὅσα ζῳοτόχα ἔχει τρίχας, οὔϑ᾽ 
ὥσπερ ἔνια τῶν φοτοχούντων τετραπόδων φολίδας, οὔϑ᾽ ὡς τὸ τῶν 
ὀρνέων γένος πτερωτόν, ἀλλ᾿ οἱ μὲν πλεῖστοι αὐτῶν λεπιδωτοί εἰσιν, 
ὀλίγοι δέ τινες τραχεῖς, ἐλάχιστον & ἐστὶ πλῆϑος αὐτῶν τὸ λεῖον. τῶν 30 


-ι 


rt 


5. δύο ponunt post ἔγγελυς Ald. Cs. Sch. Pk., ibidem repetit Cam. ὄντα om 
AaCa, τὰ Pk. 9. τὰ Bp. CaDa Ald. Cs. Sch. ἐπιχάλυμμα AaCa 12, post 
προμήχη add διαφόρως AaCa et adiecto ἔχει Ald. 13. βάτος in marg. D“ 
14. μὴ om CaDa Rh. 17. πάλιν om PD Cs. Sch. 18. πάντες om Rh. 
19. ὁ om Aa Bk. Di. 24. οὖν τοῦ Sch. 25. &vom PD 28. φολίδα Asa 


54. βραγχίων] de part..p. 676, 25. Helena sind die Kiemenbogen getrennt 


696, 34. und flottirend ; auch fehlen die Verbin- 
πτερύγια S. de incessu p. 707b, 31. undp. 208. Cuvier Legons VII p., 260 
τέτταρα] A. berücksichtigt durch- χεστρεῖς- - Σιφαῖς, S. deincessup. 708,4. 

gehends nur die paarigen Flossen. Sy Iburg er, Ann Σίφαι bei Steph. 


βράγχια διηρϑρωμένα] Bei Muraena Byz. und Ptolem. "dasselbe sei, was Τίφα 


II Cap. 13.] 279 


Jungen saugen indem sie neben ihm herschwimmen, wie schon bisweilen 
deutlich beobachtet worden ist. Die Fische aber haben, wie gesagt, 
weder Brüste, noch für die Geschlechtstheile einen aussen sichtbaren 
Gang. Eigenthümlich sind den Fischen der Kiemenapparat, womit sie54 
das durch den Mund eingenommene Wasser wieder herauslassen, und 
die Flossen, deren die meisten vier, die langgestreckten aber, wie der 
Aal, zwei haben, welche in der Nähe der Kiemen liegen. Ebenso haben 
auch einige Meeräschen, wie in dem See bei Siphae, und desgleichen die 
Taenia, zwei Flossen. Einige von den langgestreckten haben weder 
Flossen, wie die Smyraena, noch eben so deutlich gegliederte Kiemen, 
wie sie die übrigen Fische haben. Ein Theil von den mit Kiemen ver-55 
sehenen hat Kiemendeckel, alle Selachier aber haben unbedeckte Kiemen. 
Die mit Kiemendeckeln haben die Kiemen zur Seite, bei den breiten 
Selachiern aber liegen sie unten auf der Bauchseite, wie bei dem Zitter- 
rochen und dem Batos, bei den langgestreckten auf den Seiten, wie bei 
allen Haiartigen. Bei dem Seeteufel liegen sie an den Seiten, sind aber 
nicht mit einem harten, grätenartigen Deckel, wie ihn ausser den Sela- 
chiern alle übrigen Fische haben, sondern mit einem häutigen Deckel 
versehen. Die Kiemen sind ferner entweder einreihig oder zweireihig, 56 
die letzte gegen den Leib zu liegende Kieme aber ist bei allen einreihig. 
Ferner haben einige nur wenige, andre sehr viele Kiemen,, aber immer 
auf beiden Seiten in gleicher Anzahl. Die geringste Zahl ist eine auf 
jeder Seite, und zwar zweireihig, wie beim Kapros; dann kommen 
solche mit zwei Kiemen auf jeder Seite vor, eine mit einer, die andre 
mit zwei Reihen, wie der Meeraal und Papageifisch; dann mit vier ein- 
reihigen Kiemen auf jeder Seite, wie der Ellops, Synagris, Smyraena und 
der Aal; endlich solche mit vier zweireihigen, die letzte ausgenommen, 
wie die Kichle, der Barsch, der Wels und der Karpfen. Auch die Hai- 
fische haben sämmtlich zweireihige Kiemen, und zwar fünf auf jeder 
Seite. Der Schwertfisch hat acht doppelreihige Kiemen. So unterschei- 
den sich die Fische in der Anzahl der Kiemen. Ferner unterscheiden 57 
sich die Fische ausser durch die Kiemen auch noch in andern Stücken 
von den übrigen Thieren. Sie haben weder wie die lebendiggebärenden 
Gangthiere Haare, noch, wie einige eierlegende Vierfüsser, Schild- 
schuppen, noch wie die Vögel Federn, sondern die meisten von ihnen 
sind mit eigentlichen Schuppen bedeckt, einige wenige haben eine 
scharfe und rauhe, die wenigsten eine glatte Haut. Die Selachier sind 


bei Pausan. IX, 32, 3 (4), welches bei kein Selachier ist, hat sehr weiche Kie- 

Thespiae lag. mendeckel. S. Thierverzeichn. IV Nr. 90. 
Yun Rd IR 56. βράγχια] Ueber die Zahl der Kie- 
a En δ 36, menstrahlen s. das Thierverzeichniss bei 
55. βάτραχος] Der Seeteufel, welcher den einzelnen Fischen. 


280 [IT Cap. 13. 14. 15. 


\ 


μὲν οὖν σελαχῶν τὰ μὲν τραχέα ἐστὶ τὰ δὲ λεῖα, γόγγροι δὲ χαὶ ἐγχέ- 
„55 λυες χαὶ ϑύννοι τῶν λείων. || χαρχαρόδοντες δὲ πάντες οἱ ἐχϑύες ἔξω τοῦ 
σχάρου" χαὶ πάντες ἔχουσιν ὀξεῖς τοὺς ὀδόντας χαὶ πολυστοίχους, χαὶ 
4 a. - - 7 mm “ N γι “δ 4" ” . m ” N 7 4 4 - 
ἔνιοι ἐν τῇ γλώ ττῃ. χαὶ γλῶτταν σχληρὰν χαὶ ἀχανϑώδη ἔχουσι, χαὶ 
> ( ) ᾿ “« v \ IN 
προσπεφυχυῖαν οὕτως ὥστ ἐνίοτε μὴ δοχεῖν ἔχειν. τὸ δὲ στόμα οἱ μὲν ὁ 
) r v »"Ἢ᾽ [4 m ? 
. ἀνερρωγός, ὥσπερ ἔνια τῶν ζῳοτόχων Kal τετραπόδων. τῶν ὃ αἰσ- 
ϑητηρίων τῶν μὲν ἄλλων οὐϑὲν ἔχουσι φανερὸν οὔτ᾽ αὐτὸ οὔτε τοὺς 
2 - 248 , \ , > 
πόρους, οὔτ ἀχοῆς οὔτ ὀσφρήσεως" ὀφθαλμοὺς δὲ πάντες ἔχουσιν ἄνευ 
βλεφάρων, οὐ σχληρόφϑαλμοι ὄντες. ἔναιμον μὲν οὖν ἐστὶν ἅπαν τὸ τῶν 5055 
᾿ 3 » > 5 "»" > pi 
ἰχϑύων γένος. εἰσὶ ὃ αὐτῶν οἱ μὲν φοτόχοι οἱ δὲ ζῳοτόχοι, ol μὲν λεπι- 10 
Sri δὴ I r NS! 1 , r r 
δωτοὶ πάντες φοτόχοι, τὰ δὲ σελάχη πάντα ζῳοτόχα πλὴν βατράχου. 


8 14. [Λοιπὸν δὲ τῶν ἐναίμων ζῴων τὸ τῶν ὄφεων γένος. ἔστι δὲ 
χοινὸν ἀμφοῖν τὸ μὲν γὰρ πλεῖστον αὐτῶν χερσαῖόν ἐστιν, ὀλίγον δὲ 
τὸ τῶν ἐνύδρων ἐν τοῖς ποτίμοις ὕδασι διατελεῖ. εἰσὶ δὲ χαὶ ϑαλάττιοι 
ὄφεις, παραπλήσιοι τὴν μορφὴν τοῖς χερσαίοις τἄλλα᾽ πλὴν τὴν χε-τὃ 
φαλὴν ἔχουσι γογγροξειδεστέραν. γένη δὲ πολλὰ τῶν ϑαλαττίων ὄφεών 
ἐστι, καὶ χρόαν ἔχουσι παντοδαπήν. οὐ γίγνονται δ᾽ οὗτοι ἐν τοῖς 
σφόδρα βαϑέσιν. ἄποδες δ᾽ εἰσὶν οἱ ὄφεις ὥσπερ τὸ τῶν ἰχϑύων γένος. 

60 || εἰσὶ δὲ χαὶ σχολόπενδραι ϑαλάττιαι, παραπλήσιαι τὸ εἶδος ταῖς χερ- 
σαίαις, τὸ δὲ μέγεϑος μιχρῷ ἐλάττους" γίγνονται δὲ περὶ τοὺς πετρώ-20 
δεις τόπους. τὴν δὲ χροιάν εἰσιν ἐρυϑρότεραι καὶ πολύποδες μᾶλλον 
χαὶ λεπτοσχελέστεραι τῶν χερσαίων. οὐ γίγνονται d οὐδ αὐταί, ὥσπερ 
οὐδ οἱ ὄφεις, ἐν τοῖς βαϑέσι σφόδρα. ἔστι δ᾽ ἰχϑύδιόν τι τῶν πετραίων, 

ὃ χαλοῦσί τινες ἐχενηΐδα, χαὶ χρῶνταί τινες αὐτῷ πρὸς δίχας χαὶ 
φίλτρα: ἔστι δὲ ἄβρωτον᾽ τοῦτο δ᾽ ἔνιοί φασιν ἔχειν πόδας, οὐχ ἔχον, 25 
ἀλλὰ φαίνεται διὰ τὸ τὰς πτέρυγας ὁμοίας ἔχειν ποσίν.] 

61 Τὰ μὲν οὖν ἔξω μόρια, χαὶ πόσα χαὶ ποῖα τῶν ἐναίμων ζῴων, 
χαὶ τίνας ἔχει πρὸς ἄλληλα διαφοράς, εἴρηται. 15. τὰ ὃ ἐντὸς πῶς 


1 et 2. γόγγρος δὲ χαὶ ἔγχελυς ἢ ϑύννος ΑΔ ἜΝ. θὲ. ΡΚ. 2et3. ἐχτὸς σχάρου ῬΠ)5 
3et4. ἔνιοι καὶ Os. Sch., δ᾽ ἔνιοι χαὶ ἐν ῬΚ. 5. post οἱ μὲν add σιμόν, οἱ δὲ Pk. 
6. ἔνια om Ald. pr. 9. post ὄντες add βλέφαρα δὲ οὐχ ἔχουσιν PD@ 10. post 
λεπιδωτοὶ add εἰσι AaCa Cam. Cs. Sch. 14. ἐν) ὃ ἐν Cam. Cs. Sch. ποταμίοις 


PD: Cam. 15 et 16. τῆς κεφαλῆς" ἔχουσι γὰρ αὐτὴν y. P Sch. 19. τῷ 
εἴδει PDa Cam. Cs. 22. οὐδ᾽ om ArCa Cam. αὖται Pk. 23. τι πετραῖον 
PDa Cs. 


58. oxdpou] Scarus cretensis hat breite 
Mahlzähne. Οἵ. Thierverzeichn. IV Nr.61. 

ol μὲν ἀνερρωγὸς] Die Verderbniss 
dieser Stelle beweist sowohl οἱ μέν, dem 
ein entsprechendes οἱ δέ nicht folgt, als 
auch die verkehrte Stellung der Worte 
ζῳοτόκων καὶ τετραπόδων, da ἴῃ Bezug auf 


die Fische jedenfalls τετραπόδων als der 
Hauptbegriff vorausstehen musste. Dass 
hier ἔνια steht, während es im ὃ 53 τῶν 
μὲν — τὰ δέ hiess, worauf Sch. hinweist, 
schliesst wenigstens einen Widerspruch 
nicht ein. Es genügt aber nicht, wie Sch. 
und ΒΚ. gethan, οἱ μέν einzuklammern, 


281 


entweder rauh oder glatt; der Meeraal, der Aal und der Thunfisch 
gehören zu den glatten. Alle Fische, mit Ausnahme des Papageifisches, 58 
häben Reisszähne, und ihre Zähne sind spitz und stehen in mehreren 
Reihen, bei einigen sogar auf der Zunge. Ihre Zunge ist hart und gräten- 
artig, und mitunter so angewachsen, dass sie ganz zu fehlen scheint. 
Bei einigen ist das Maul .... weit geschlitzt, in der Weise wie bei manchen 
lebendiggebärenden Vierfüssern. Von den andern Sinneswerkzeugen, 
dem des Gehörs und Geruchs nämlich ist weder ein Organ noch auch 
nur ein Kanal sichtbar; dagegen haben alle Fische Augen und zwar ohne 
Augenlider, obgleich die Augen nicht von harter Substanz sind. Alle 
Fische haben Blut. Ferner sind sie theils eierlegend,, theils lebendig- 
gebärend: jenes alle beschuppten, dieses alle Selachier mit Ausnahme 
des Seeteufels. 

14. [Von den Blutthieren ist noch die Klasse der Schlangen übrig, 
welche theils Land- theils Wasserthiere sind: der grössere Theil der 
Schlangen lebt nämlich auf. dem Festen, eine kleinere Zahl von ihnen 
aber sind Wasserthiere und halten sich in süssen Gewässern auf; doch 
giebt es auch Meerschlangen, welche übrigens in ihrer Gestalt den Land- 
schlangen ähnlich sind, nur dass ihr Kopf mehr dem des Meeraales 
gleicht. Es giebt mehrere Arten von Meerschlangen, von allerlei Farben, 
welche sämmtlich nicht in grossen Tiefen leben. Die Schlangen gehören 
ebenso wie die Fische zu den fusslosen Thieren. Es giebt auch Meer- 60 
skolopendern, von ähnlichem Aussehen wie die auf dem Lande lebenden, 
aber von etwas geringerer Grösse. Sie kommen in felsigen Gegenden 
“vor, haben eine röthere Farbe, mehr Füsse und dünnere Beine, als die 
auf dem Lande; sie finden sich ebensowenig wie die Schlangen in grossen 
Tiefen. Unter den um die Klippen lebenden Fischen giebt es einen mit 
Namen Echeneis, welchen man als Amulet bei Processen und Liebes- 
händeln gebraucht; derselbe ist nicht geniessbar; manche behaupten, 
dass er Füsse habe, doch hat er in Wirklichkeit keine, obwohl es so 
scheint, da seine Flossen fussähnlich sind.] 

Somit sind die Zahl und Beschaffenheit der äussern Theile der Blut- 61 
thiege, so wie ihre Unterschiede auseinandergesetzt. 15. Es sind nun 


IE Cap. 13. 14. 15.] 


σι 


9, 


sondern man muss nach οἱ μὲν 61Π6 Lücke 
anzeigen. 

ὀσφρήσεως) Nasenlöcher haben fast 
alle Fische, Gehörgänge dagegen fehlen. 


Blennius viviparus. — Von den Selachiern 
sind die Rajae und Scyllia eierlegend. 


βατράχου) S. de gener. III ὃ 46. 


σαλιηρόφϑαλ μοι] sind die Krebse. S. IV 
22. 


PN εφάρων] Augenlider kommen ausser 
bei den Haien nur bei. wenigen } he 
vor. Cf. Stannius Vgl. Anat. p 

£woröza] Wenige ts sind 
lebendiggebärend, wie Anableps und 


59. Es ist ersichtlich, dass die $$ 59 
und 60 nicht an diese Stelle gehören kön- 
nen. Ausserdem zeigt der Inhalt und die 
Häufung unverbundener Einzelnheiten, 
dass sie fremden Ursprungs sind. 


ὄφεων γένος] 5. Thierverzeichn. III. 11. 
60. ἐχενηΐδα] S. Plin. IX, 41. 


282 ΠῚ Cap. 15. 


x 


ἐναίμοις ζῳοις πρῶτον. τούτῳ γὰρ διαφέρει τὰ 
μέγιστα γένη πρὸς τὰ λοιπὰ τῶν ἄλλων ζῴων, τῷ τὰ μὲν ἔναιμα τὰ 
ὃ ἄναιμα εἶναι. ἔστι δὲ ταῦτα ἄνϑρωπός Te χαὶ τὰ ζῳοτόχα τῶν 
ραπόδων. ἔτι δὲ χαὶ τὰ φοτόχα τῶν τετραπόδων χαὶ ὄρνις χαὶ ἰχϑὺς 
χαὶ χῆτος, χαὶ εἴ τι ἄλλο ἀνώνυμόν ἐστι διὰ τὸ μὴ εἶναι γένος αλλ 5 
ἁπλοῦν τὸ εἶδος ἐπὶ τῶν χαϑ ἕχαστον, οἷον ὄφις χαὶ χροχόδειλος. 
θ2 IK ὅσα μὲν οὖν ἐστὶ τετράποδα χαὶ ζῳοτόχα, στόμαχον μὲν χαὶ ἀρτη- 
ρίαν πάντ᾽ ἔχει, χαὶ ΧΡ τὸν αὐτὸν τρόπον ὥσπερ ἐν τοῖς ἄγον 
ποις᾿ χαὶ ὅσα Woroxel τῶντ τετραπόδων, χαὶ ἐν τοῖς ὄρνισιν. 
ἀλλὰ τοῖς εἴδεσι τῶν μορίων τούτων διας φέρουσιν. ὅλως δὲ πάντα ὅσα 10 506 
τὸν ἀέρα δεχόμενα ἀναπνεῖ χαὶ ἐχπνεῖ, πάντ ἔχει πνεύμονα χαὶ ἀρ- 
Fr \ u Ξ \ nl ΚΑ x - ῇ 4 \ Er > ’ 
τηρίαν χαὶ στόμαχον, χαὶ τὴν ϑέσιν TOD στομάχου χαὶ τῆς ἀρτηρίας 
ja ΄ ) I ᾿ “ \ ΝΑ ͵ wo “« y - , 
ὁμοίως, ἀλλ οὐχ ὅμοια, τὸν δὲ πνεύμονα οὔϑ᾽ ὅμοιον οὔτε τῇ ϑέσει 
ἃ ας PP Ch IRRE IN VRR Sr Kr er Tr I \ 
63 ὁμοίως ἔχοντα. || ἔτι δὲ χαρδίαν ἅπαντ ἔχει ὅσα αἷμα ἔχει, χαὶ τὸ 
t m [4 ) -“ »-»Ὕ ἷν x 
διάζωμα, ὃ χαλοῦνται φρένες" ἀλλ ἐν τοῖς μιχροῖς διὰ λεπτότητα χαὶ τ5 
\ > ἐν N N “= .,3 \ 
[πλὴν ἐν τῇ χαρδία. ἴδιον ὃ ἐστὶν 
BG [4 ’ m ) > ’ r e » 2 ns 
ἔστι γάρ τι γένος βοῶν, ἀλλ οὐ πάντες, ὃ ἔχει ἐν τῇ 
χαρδίᾳ ὀστοῦν. ἔχει δὲ χαὶ ἣ τῶν ἵππων χαρδία ὀστοῦν.] πνεύμονα 
N > ΄ er PRICES I Υ͂ » Υ Υ̓́ m Ψ 
ὃ οὐ πάντα, οἷον ἰχϑὺς οὐχ ἔχει; οὐὃ εἴ τι ἄλλο τῶν ζῴων ἔχει 
θ4 βράγχια. || χαὶ ἧπαρ ἅπαντ ἔχει ὅσαπερ αἷμα. σπλῆνα δὲ τὰ πλεῖστα 20 
ἔχει ὅσαπερ χαὶ αἷμα. τὰ δὲ πολλὰ τῶν μὴ ζῳοτόχων ἀλλ φοτόχων 
μιχρὸν ἔχει τὸν σπλῆνα οὕτως ὥστε λανϑάνειν ὀλίγου τὴν αἴσϑησιν, 
74 = w 5 2 ) . ’ \ 
ἔν τε τοῖς ὄρνισι τοῖς πλείστοις, οἷον ἐν περιστερᾷ χαὶ ἰχτίνῳ al 


χει, λεχτέον ἐν τοῖς 


oO 


τει 
κξν 
\ 


ὁμοίως δὲ 


σμιχρότητα οὐ φαίνεται ὁμοίως. 
ἐπὶ τῶν βοῶν᾽ 


1. τοῦτο PAR 2. τὸρΡ post μὲν add λοιπὰ Arla 6. ἕχαστα Ρ Ὁ Ald. 


Cs. Sch. 9. ζωοτοχεῖ Aala 14. ὅσα αἷμα ἔχει om Aa, seclus. Sch. et Pk. 
15. χαλεῖται PDam Ambr. 1Tet18. ἔχει... ὀστοῦν post γλαυχὲ pag. seq. 1.1. P 


19. post πάντα add ἔχειν AaCa, ἔχει Ald. Cs. Sch. 20. ὃ ante ἔχει add corr. 
Aa Cam. 23. ἔν τε et mox ἐν om ArCa 
mit die andere Stelle, I Σ 92 ff., überein. " 
- ταῦτα bezieht sich auf 2 ἔναιμα. 

ὄφις] Sch. vitiosum est, ut manifestum. 
Genus enim serpentium ipse antea nomi- 
navit. So auch Scaliger, welcher darauf 
hinweist, dass ja A. selbst viele » n« 
von Schlangen unterscheide. Aber J. B. 
Meyer Thierk. d. A. p. 155 zeigt, dass 
A. die τετράποδα φοτόκα φολιδωτά als das 
γένος, die Klasse bezeichnet habe, wel- 
cher die Schlangen als Unterabtheilung, 


61. μέγιστα γένη] sind die durch her- 
gebrachte Namen bezeichneten Thier- 
klassen , wie »Vögel«, »Fische«, welche 
eine Anzahl von Sippen, γένη (. B. λό- 
φουρα unter den Säugethieren τετράποδα 
ζῳοτόχα, σαῦροι unter “den Amphibien re- 
τράποδα woröxa und auch von einzelnen 
Thierformen, wie der Mensch aus der 
ersten, das Krokodil aus der zweiten 
Klasse) unter sich begreifen. Da die letz- 
teren nach A. nur einzelne Arten (ἁπλοῦν 


elöos) bilden, indem ‚jede Artein ze 
Thier bezeichnet (ἐπὶ τῶν za ἕχαστον), 

so kann es für sie keinen allgemeinen 
Namen geben, sie sind d ἀνώνυμα. Unter τὰ 
λοιπὰ γένη τῶν ἄλλων ζῴων hat also, wie 
man hieraus sieht, Α. die übrigen , um 
es kurz zu sagen, die wirbellosen Thiere 
verstanden. Im Wesentlichen stimmt hier- 


εἶδος, angehörten, und dass diese, un- 
beschadet dessen, selbst auch wieder als 
γένος, welches mannigfache Unterschiede 
En, εἴδη) enthielt, auftreten konnten. 
ἐν τοῖς ὄρνισιν! Wenn dies so viel 
boden soll, als οἱ ὄρνιϑες, so ist das 
eine nachlässige Schreibweise. 
63. φαίνεται ὁμοίως πλὴν ἐν τῇ χαρδίχ᾽ 


IH Cap. 15.] 288 


die innern Theile zu betrachten, zunächst bei den Blutthieren. Denn da- 
durch unterscheiden sich die grossen Abtheilungen von den übrigen 
Gruppen der andern Thiere, dass jene Blutthiere, diese blutlos sind. 
Blutthiere sind der Mensch und die lebendiggebärenden Vierfüsser, ferner 
die eierlegenden Vierfüsser, die Vögel, die Fische und die Wale, und 
die, welche keinen gemeinsamen Namen haben, weil sie keine Gruppen 
bilden, sondern weil sich die die einzelnen Thiere begreifenden Arten als 
einfache, in sich abgegrenzte darstellen, wie die. Schlange und das Kro- 
kodil. Die lebendiggebärenden Vierfüsser haben sämmtlich eine Speise- 62 
röhre und eine Luftröhre in derselben Lage, wie beim Menschen ; ebenso 
die eierlegenden Vierfüsser und die Vögel: doch ist die Gestalt. dieser 
Theile bei den genannten Abtheilungen verschieden. Im Allgemeinen 
haben alle Thiere, welche Luft ein- und ausathmen, eine Lunge, Luft- 
röhre und Speiseröhre. Die Lage der Speiseröhre und der Luftröhre ist 
bei allen dieselbe, aber nicht ihre Gestalt: die Lunge aber hat weder bei 
allen gleiche Gestalt, noch gleiche Lage. Ferner haben alle Blutthiere 63 
ein Herz und die Scheidewand, welche Zwerchfell heisst: bei den klei- 
neren Thieren indess ist es wegen seiner Zartheit und Kleinheit nicht 
überall gleich deutlich [ausser am Herzen. Eigenthümlich ist eine Er- 
scheinung, welche bei einer Art von Rindern vorkommt, aber nicht bei 
allen, dass sich im Herzen ein Knochen befindet ; ebenso findet sich auch 
ein Knochen im Herzen der Pferde.] Nicht alle Thiere haben eine Lunge, 
z. B. die Fische und alle Thiere, welche Kiemen haben. Ferner haben 
alle Blutthiere eine Leber und die meisten derselben eine Milz. Die 
Mehrzahl der nicht lebendiggebärenden, sondern eierlegenden Thiere 
hat*eine so kleine Milz, dass sie fast der Wahrnehmung ganz entgeht, 
ebenso ist es auch bei den meisten Vögeln, wie der Taube, der Gabel- 


an, 


4 


YS 


ἴδιον] So die Interpunction bei Bekker. 
φαίνεται hat Camus auf αἷμα bezogen la 
tenuite de leur sang et le peu de volume 
de leur corps font qu’on n’appercoit de 
sang qu’au coeur. Gaza lässt den Sinn 
zweifelhaft et septum transversum, quod 
een et cinctus appellatur. verum 

oc in minutis prae sua tenuitate exigui- 
tateque non aeque spectari potest nisi in 
corde. peculiare est quod de nonnullis 
bubus proditum est.’ Öhne allen Zweifel 
muss φαίνεται auf διάζωμα bezogen wer- 
den: daran folgt aber, dass die Worte 
πλὴν ἐν τῇ χαρδίᾳ nicht hierher gehören 
können, wie Sch. richtig 
Er musste nur noch einen Schritt weiter 
gehen. Die Worte πλὴν — καρδία ὀστοῦν 
gehören nicht hierher, da sie den Zusam- 
menhang ganz ohne Grund unterbrechen. 
Denn wie sollte mitten hinein in die An- 
gaben, dass alle Blutthiere Herz, Zwerch- 


esehen hat. 


fell, Lunge u. s. w. besitzen, die Bemer- 
kung gehören, dass beimanchen Rindern 
sich ein Knochen im Herzen findet? Wenn 
man aber den lahmen Stil dieser Worte 
mit der geschlossenen Darstellung der- 
selben Sache in de gener. V ὃ 87 und de 
part. p. 005», 15 vergleicht, so kann kein 
Zweifel sein, dass ein Glossator dieses 
Stück aus letzterer Stelle hier angeflickt 
hat; vielleicht darf man in πλήν den Ueber- 
resteines Verweisungs-Zeichen erblicken. 


ὀστοῦν) Herzknochen sind beobachtet 
ausser beim Rinde und Pferde auch bei 
Ovis, Cervus, Camelus, Camelopardalis, 
Sus. Cf. Stannius Vergl. Anat. p. 435. 


64. σπλῆνα — πλεῖστα] Die Milz soll 
ausser Amphioxus und Myxine nur den 
Fischen Leptocephalus und Helmichthys 
fehlen, sonst aber keinem Wirbelthiere. 
Gegenbaur Vergl. Anat. 1359 p. 564. 


284 (IT Cap. 15. 


> 


ἱέραχι χαὶ γλαυχί: ὃ δ' αἰγοχέφαλος ὅλως οὐχ ἔχει. χαὶ ἐπὶ τῶν ᾧο- 
τόχων δὲ χαὶ τετραπόδων τὸν αὐτὸν τρόπον ἔχει" μιχρὸν γὰρ πάμπαν 
ἔχουσι χαὶ ταῦτα, οἷον χελώνη, ἐμύς, φρύνη, σαῦρος. χροχόδειλος, 
βάτρα χος. || χολὴν ὃ δὲ τῶν ζῴων τὰ μὲν ἔχει τὰ δ᾽ οὐχ ἔχει ἐπὶ τῷ 
ἥπατι. τῶν μὲν ζῳοτόχων χαὶ τετραπόδων ἔλαφος οὐχ ἔχει οὐδὲ ὁ 
πρόξ, ἔτι δὲ ἵππος, ὀρεύς, ὄνος, φώχη χαὶ τῶν ὑῶν ἔνιοι. τῶν δ 
ἐλάφων αἱ ᾿Αχαΐναι χαλούμεναι δοχοῦσιν ἔχειν ἐν τῇ χέρχῳ χολήν" 
ἔστι δ᾽ ὃ λέγουσι τὸ μὲν χρῶμα ὅμοιον χολῇ, οὐ μέντοι ὑγρὸν οὕτως, 
66 ἄλλ ὅμοιον τῷ τοῦ σπληνὸς τὰ ἐχτός. || σχώληχας μέντοι πάντες 
ἔχουσιν ἐν τῇ χεφαλῇ ζῶντας: ἐγγίνονται δὲ ὑποχάτω τοῦ ὑπογλωττίου 10 
ἐν τῷ χοίλῳ χαὶ περὶ τὸν σφόνδυλον, ἢ ἣ χεφαλὴ προσπέφυχε, τὸ μέ- 
γεϑὸς οὐχ ἐλά ττοὺς ὄντες τῶν μα στον εὐλῶν᾽ ξγγίνονται δ ἀϑρόοι 


συ. 
ἊΝ 


61 χαὶ συνεχεῖς, τὸν enge δ᾽ εἰσὶ μάλιστα περὶ εἴχοσι. | χολὴν μὲν 
οὖν οὐχ ἔχδυσιν οἱ ἔλαφο ἡ σπερ εἴρηται" τὸ ὃ ἔντερον αὐτῶν ἐστὶ 


πιχρὸν οὕτως ὥστε μηδὲ τοὺς χύνας ἐθέλειν ἐσϑίειν, ἂν μὴ σφόδρα 15 
πίων ἢ ὁ ἔλαφος. ἔχει δὲ χαὶ ὁ ἐλέφας τὸ Trap ἄχολον μέν, τεβ-- 5065 
γομένου μέντοι περὶ τὸν τόπον οὗ τοῖς ἔχουσιν ἐπιφύεται ἣ χολή, 
bei ὑγρότης χολώδης ἢ πλείων Ἶ ἐλάττων. \ τῶν δὲ δεχομένων τὴν 
ϑάλατταν χαὶ ἐχόντων πνεύμονα ὃς ελφὶς οὐχ ἔχει χολήν. οἱ δ᾽ ὄρνιϑες, 
χαὶ οἱ ἰχϑύες «πάντες ἔχουσι, χαὶ τὰ φοτόχα χαὶ τετράποδα, χαὶ ὡς 20 
ἐπίπαν εἰπεῖν ἢ πλείω ἢ ἐλάττω: ἀλλ οἱ μὲν πρὸς τῷ ἥπατι τῶν 
ἰχϑύων, οἷον οἵ τε γαλεώδεις χαὶ γλάνις χαὶ ῥίνη χαὶ λειόβατος χαὶ 
νάρχη zal τῶν μαχρῶν ἔγχελυς χαὶ βελόνη χαὶ ζύγαινα. ἔχει δὲ χαὶ 
6 χαλλιώνυμος ἐπὶ τῷ ἥπατι, ὅσπερ ἔχει μεγίστην τῶν ἰχϑύων ὡς 
| = 


3. μῦς codd. Ald. mus aquatilis’ Gaza, ἐμὺς Cs. Sch. σαῦρα AR 6, ἔτι δὲ] 
ἑπτὰ δὲ τάδε PDa υυῶν P et yp Aa Ald. Cs., μυιῶν Da 8. λέγω Aa Rh. 
Pk. post μέντοι add ὅλον PDa Ald. Cs. Sch. Di. et Pikk., qui damnat. 
9. ἐντός Gaza Ald. Cs. Sch. Di. Pk. 12. ὠλῶν Ald., οὐλῶν Bas. 
16 et 17. τεμνόμενον (ἃ Rh. 20. post ἔχουσι add χολὴν PDa Cs. Sch. 


6 


es 


. ἔλαφος οὐχ ἔχει) de part. p. 6100, durch Lebersubstanz verdeckt, woraus 
γε — ἐρᾶν, An der genannten Stelle hat sich die Angabe des A. erklärt. 


ΒΚ. und Bmk. μυῶν stehen lassen. Dass ἐν τῇ κέρκῳ χολήν] Rapp hat ein drü- 
hier und dort dasselbe Wortstehenmüsse, genähnliches Organ am Des des 
ist zweifellos. Kronhirsches nachgewiesen, aus dem sich 


ολὴν---οὐχ ἔγχει] DieGallenblase fehlt eine der Galle an Farbe ähnliche Flüssig- 
IR: Bnallsnz RR 'ergl. Anat. p. 431) den keit ausdrücken lässt. 5, Müllers Archiv 


echten Cetaceen, den Einhufern, den f. Anatomie 1839 p. 363. 

meisten Pachy dermen — mit Ausnahme ᾿Αχαΐναι)] Diese Form scheint ern 
des Schweines — dem Hirsch, Kameel, die Häschrr. hier IX 38, sowie aus Änti 
verschiedenen Nagern — ist aber bei den Caryst. ce. 35, Schol. ad Apoll. Rhod. 
Robben vorhanden. Ueber die Mönchs- 175 und Eustath. adll.VI p- 711, 38 ed. 
robbe haben wir keine Angaben finden Basil. festzustehen. Niclas in der Anmer- 
können. Beim Schweine ist sie nach kung zu Pseudo-Aristot. de mirabil. au- 
Meckel (Vergl. Anat. IV p. 595) oft ganz scult. ed. Beckmann p. 19 glaubte nach- 


II Cap. 15.] 285 


weihe, dem Habicht und der Eule. Der Aegokephalos besitzt gar keine. 
Ebenso haben auch die eierlegenden Vierfüsser eine sehr kleine Milz, 
_ wie die See- und Landschildkröte, die Kröte, die Eidechse, das Krokodil 
und der Frosch. Eine auf der Leber liegende Gallenblase findet sich bei 65. 
einem Theile dieser Thiere, bei andern nicht. Unter den lebendig- 
sebärenden Vierfüssern fehlt sie dem Hirsche, dem Rehe, ferner dem 
Pferde, Maulesel, Esel, der Robbe und manchen Schweinen. Die so- 
genannten Achainischen Hirsche sollen Galle im Schwanze haben : was 
man damit meint, ist an Farbe der Galle ähnlich, aber nicht so flüssig, 
sondern das äusserlich davon Sichtbare der Substanz der Milz zu ver- 
gleichen. Uebrigens haben alle Hirsche lebendige Würmer im Kopfe, 66 
welche sich unterhalb der Zungenwurzel in dem hohlen Raume und in 
der Gegend desjenigen Wirbels, an welchem der Kopf befestigt ist, 
finden, an Grösse den grössten Maden gleichkommend; sie finden 
sich gedrängt bei einander, aneinanderhängend, an Zahl ungefähr 
zwanzig. Eine Gallenblase also wie gesagt, haben die Hirsche nicht. 67 
Ihre Därme sind so bitter, dass selbst die Hunde sie nicht fressen, wenn 
nicht der Hirsch sehr fett ist. Auch der Elephant hat eine Leber ohne 
Galle, wenn man aber an der Stelle, wo sonst die Gallenblase an der 
Leber angewachsen ist, einschneidet, so fliesst eine gallenähnliche Flüs- 
sigkeit in grösserer und geringerer Menge heraus. Von denjenigen 08 
Thieren, welche Wasser einnehmen und eine Lunge haben, besitzt der 
Delphin keine Gallenblase. Dagegen haben sie alle Vögel und Fische 
und die eierlegenden Vierfüsser und zwar im Ganzen genommen bald 
grösser bald kleiner. Einige Fische haben sie an der Leber, wie die Hai- 
fische, der Wels, der Hai, der Leiobatos, und der Zitterroche und unter 
den langen der Aal, die Meernadel und die Zygaena. Auch der Stern- 
seher hat die Gallenblase an der Leber und zwar unter allen Fischen 


weisen zu können, dass mit ἀχαΐναι ἔλαφοι 
ein gewisses Älter der Hirsche bezeichnet 
werde: die beiden Stellen unserer Schrift 
sind dieser Ansicht aber nicht günstig. 


ἐχτός) Alle Ausgaben haben ἐντός. 
Aber da die Sache selbst nicht klar ist, 
darf man die Ueberlieferung der Hdschrr. 
nicht verlassen. Nach Rapp ist die Flüs- 
sigkeit etwas dick und enithälteine grosse 
Menge kugelförmiger Körner, wenn man 
sie unter dem Mikroskop untersucht. 


66. σχώληχας) Sundewall p. 67. »Die 
erwähnten Würmer (von Oestrus rufi- 
barbis Meig.) im Schlunde findet man 
eg bei allen Hirschen, auch im süd- 
ichen Schweden. In Deutschland sind sie 
allgemein.« S. Plin. XI, 49. Da Götze 


(Naturgeschichte der Eingeweidewürmer 


1782 4° p. 257) Oestruslarven auch in den 
Stirnhöhlen von Schafen gefunden hat, 
und die Hirsche (nach Bechstein Natur- 
geschichte I 1789 p. 576) im Juli diese 
Würmer durch beständiges Niesen aus 
der Nase von sich geben, so ist wohl an 
der Angabe des A. nicht zu zweifeln. 


67. ῥεῖ ὑγρότης χολώδης) Diese Ab- 
sonderung der Galle ist natürlich unab- 
hängig von dem Vorhandensein der Gal- 
lenblase. 

68. δελφὶς — χολήν] Dies ist richtig. 
S. 864 Anm. 

ἰχϑύες ---- πάντες) Bei Vögeln fehlt sie 
nach Stannius (Vergl. Anat. p. 304) selten, 
z. B. den Tauben, bei Fischen (ebend. 
p. 97) nur Petromyzon, Ammocoetes, 
Scomber leueiscus und Labrus tardus. 


286 ΠῚ Cap. 15. 16. 17. 


χατὰ μέγεϑος. οἱ δὲ πρὸς τοῖς ἐντέροις ἔχουσιν, ἀποτεταμένην ἀπὸ 

τοῦ ἥπατος πόροις ἐνίοις πάνυ λεπτοῖς. 7) μὲν οὖν ἀμία παρὰ τὸ 

ἔντερον παρατεταμένην ἰσομήχη ἔχει, πολλάχις δὲ χαὶ ἐπαναδίπλωμα. 
οἱ ὃ ἄλλοι πρὸς τοῖς ἐντέροις, οἱ μὲν πορρώτερον οἱ ὃ ἐγγύτερον, 

οἷον βά τραχος, ἔλλοῳ, συναγρίς, σμύραινα, ξιφίας. πολλάχις δὲ χαὶ 5 

τὸ αὐτὸ γένος ἐπ ἀμφότερα φαίνεται ἔχον, οἷον γόγγροι οἱ μὲν πρὸς 

τῷ ἥπατι, οἱ δὲ χάτω ἀπηρτημένην. [ ὁμοίως δ᾽ ἔχει τοῦτο χαὶ ἐπὶ 
τῶν ὀρνίϑων᾽ ἔνιοι γὰρ πρὸς τῇ χοιλίαᾳ ἔχουσιν. οἱ δὲ πρὸς τοῖς ἐν- 
τέροις τὴν χολήν, οἷον περιστερά, κόραξ ὄρτυξ, χελιδών, στρουϑός. 

ἔνιοι δ᾽ ἅμα πρὸς τῷ ἥπατι ἔχουσι χαὶ πρὸς τῇ χοιλία, οἷον αἰγο- 10 

χέφαλος, οἱ ὃ ἅμα πρὸς τῷ ἥπατι χαὶ τοῖς ἐντέροις. οἷον ἱέραξ χαὶ 
τὸ ἰχτῖνος. || 16. νεφροὺς δὲ χαὶ χύστιν τὰ μὲν ζῳοτόχα τῶν τετραπόδων 
πάντ ἔχει. ὅσα δὲ ῳοτοχεῖ, τῶν μὲν ἄλλων οὐϑὲν ἔχει, οἷον οὔτ 
ὄρνις οὔτ ἰχϑύς, τῶν δὲ τετραπόδων μόνη χελώνη ἡἣ ϑαλαττία μέγε- 
doc χατὰ λόγον τῶν ἄλλων μορίων. ὁμοίους δ᾽ ἔχει τοὺς νεφροὺς Nis 
ϑαλαττία χελώνη τοῖς βοείοις" ἔστι ὃ δτοῦ βοὸς οἷον ἐχ πολλῶν μιχρῶν 
εἷς συγχείμενος. [ἔχει δὲ καὶ ὁ βόνασος τὰ ἐντὸς ἅπαντα ὅμοια βοΐ.] 

71 17. Τῇ δὲ ϑέσει, ὅσα ἔχει ταῦτα τὰ μόρια, ὁμοίως χείμενα 
ἔχει, τήν τε χαρδίαν περὶ τὸ μέσον, πλὴν ἐν ἀνθρώπῳ. οὗτος δ᾽ ἐν 
τῷ ἀριστερῷ μᾶλλον μέρει. χαϑάπερ ἐλέχϑη πρότερον. ἔχει δὲ χαὶ 20 
τὸ ὀξὺ ἡ χαρδία πάντων εἰς τὸ πρόσϑεν᾽ πλὴν ἐπὶ τῶν ἰχϑύων οὐχ ἂν των 
δόξειξν᾽ οὐ γὰρ πρὺς τὸ στῆϑος € ἔχει τὸ ὀξύ, ἀλλὰ πρὸς τὴν χεφαλὴν χαὶ 

τὸ στόμα. ἀνήρτηται ὃ αὐλῷ τὸ Arpov N) συνάπτει τὰ βράγχια ἀλλήλοις 
τὰ δεξιὰ χαὶ τὰ ἀριστερά. εἰσὶ δὲ χαὶ ἄλλοι πόροι τεταμένοι ἐξ αὐτῆς 
εἰς ἔχαστον τῶν βραγχίων, μείζους μὲν τοῖς μείζοσιν, ἐλάττους δὲ 2: 
τοῖς ἐλάττοσιν: ὁ ὃ ἐπ ἄχρας τῆς καρδίας τοῖς μξ yakoıs αὐτῶν σφό- 

τ ὃρα παχὺς αὐλός ἐστι χαὶ χα Ι στόμαχον δ ὀλίγοι ἔχουσι τῶν 

ἰχϑύων, οἷον γόγγρος χαὶ ἔγχελυς, χαὶ οὗτοι μιχρόν. χαὶ τὸ ἧπαρ 


6 


be) 


1. οἱ δὲ ἄλλοι πρὸς Ald. 5. post ξιφίας add χελιδὼν στρουϑός PDa Ald. Guil. 
13: ὅσα — ἔχει] τῶν ἄλλων δὲ ὅσα μὲν ᾧ. οὐδὲν ἔχει Sch. 14. μόνον PD# Cs. 
18. πάντα τὰ μόρια ταῦτα ΑἸΔά. 22et23. χαὶ πρὸς τὸ ArCa Ald.Sch. 29, αὐλῷ 
scripsimus de conj. ; αὐτῶ PDe; αὐτῶν ArCa Ald. Cs. ΒΚ. Di.; αὐτῆς Guil. 

Sch. Pk. n] εἰς ὃ PDa Ald. 


καλλιώνυμος — μεγίστην) S. Thierver- νεφρούς] Gelappte Nieren haben die 
zeichniss IV Nr. 28, meisten Chelonier. Cuvier 1. ο. p. 677. 

69. περιδτερά Die Tauben haben keine χελώνη! Die Angabe, dass die Harn- 
Gallenblase. Sollten die griechischen blase bei der Caguana gross sei, ist un- 
Tauben eine „Ausnahme machen ? richtig; gerade die Seeschildkröten haben 


70. οὔτ᾽ ὄρνις, οὔτ᾽ ἰχϑύς) Aristoteles sehr kleine Harnblasen im Verhältniss 
hat also die dicht an der Wirbelsäuleund zu ihrer Grösse, die Landschildkröten 
dem Becken anliegende Niere der Vögel, vielgrössere. $. Cuvier LeconsVIl p.597. 
Amphibien und Fische nicht erkannt. 71. πρότερον] hist. 1 $ τὸ. 

χελώνη) hist. ΠῚ ὃ 82, V δ 17; gener. τὸ ὀξὺ) A. scheint den Bulbus aortae 
1% 25; part. p. 671, 15; 676, 29. für den der Herzspitze entsprechenden 


II Cap. 15. 16. 17.] 287 
die grösste im Verhältniss zu seiner Körpergrösse. Bei andern liegt sie . 
an den Därmen, indem sie mit der Leber durch einige sehr dünne Gänge 
in Verbindung steht. Bei der Amia erstreckt sie sich fast in gleicher 
Länge neben dem Darme hin und macht mitunter eine Windung. Bei den 
andern liegt sie bald entfernter vom Darm, bald näher daran, wie beim 
Seeteufel, Ellops, Synagris, der Smyraena und dem Schwertfisch. Zu- 
weilen hat sie ein und dieselbe Sippe an beiden Orten, wie denn einige 
Meeraale sie an der Leber, andre unterhalb entfernt von ihr haben. Das- 69 
selbe ist auch bei den Vögeln der Fall, von welchen einige die Gallen- 
blase am Magen, andre an den Därmen haben, wie die Taube, der Rabe, 
die Wachtel, die Schwalbe und der Sperling. Einige haben sie zugleich 
an der Leber und am Magen, wie der Aegokephalos, noch andre an 
der Leber und am Darm zugleich, wie der Habicht und die Gabel- 
weihe. 16. Nieren und Harnblase haben alle lebendiggebärenden Vier- 70 
füsser. Allen eierlegenden Thieren fehlt dieselbe, wie den Vögeln und 
Fischen, und unter den vierfüssigen hat allein die Seeschildkröte eine 
Harnblase, deren Grösse zu den übrigen Organen im Verhältniss ist. 
Die Niere der Seeschildkröte gleicht übrigens der des Rindes, welche 
gleichsam aus vielen einzelnen Nieren zusammengesetzt ist. [Auch die 
sämmtlichen innern Theile des Wisent gleichen denen des Rindes.| 

17. Die Lage dieser Theile ist bei allen, wo sie vorhanden sind, 71 
gleich ; das Herz liegt in der Mitte, ausser beim Menschen, welcher, wie 
schon erwähnt worden ist, es mehr auf der linken Seite hat. Auch liegt 
die Spitze des Herzens bei allen Thieren nach vorn; nur bei den Fischen 
scheint dies anders zu sein, denn die Spitze ist nicht.nach der Brust, 
sondern nach dem Kopfe und Munde gerichtet. Sein oberster Theil ist 
bei ihnen da aufgehängt, wo die rechten und linken Kiemen an einander 
stossen. Aus dem Herzen erstrecken sich Kanäle in jede Kieme, deren 
Grösse sich nach der Grösse des Fisches richtet, aber der an der Spitze 
des Herzens befindliche Kanal stellt bei’den grossen Fischen eine sehr 
dieke und weisse Röhre dar. Fine Speiseröhre haben nur wenige 72 
Fische, wie der Meeraal und Aal und zwar von geringer Grösse. 


Theil gehalten zu haben, was morpho- 
logisch unrichtig ist; das äussere An- 
sehen kann namentlich bei den Rochen 
dazu veranlassen. Dies wird bestätigt 
durch das Folgende; denn der αὐλὸς πα- 
χὺς χαὶ λευκός kann nur die Aortenzwiebel 
sein. 

ἀνήρτηται) Unsere Stelle wird erläutert 
durch de respir. p. 478b, 7 τοῖς ἰχϑύσι 
πρὸς τὸ στόμα ἡ χαρδία τὸ ὀξὺ ἔχει. τείνει 
δ᾽ ἐξ ἄκρου τῆς καρδίας αὐλὸς φλεβονευρώδης 
εἰς τὸ μέσον 7 συνάπτουσιν ἀλλήλοις πάντα 


"- 3 
τὰ βράγχια. Sie beweist zugleich, dass 


hier statt αὐτῷ oder αὐτῶν gelesen werden 
muss αὐλῷ; auch die folgenden Worte 
deuten darauf hin, da nicht von χαὶ ἄλλοι 
πόροι gesprochen werden konnte, wenn 
nicht schon »ein Gang« bezeichnet worden 
war : denn in dem Worte ἀνήρτηται allein 
darf man dies nicht suchen. Und so passt 
denn auch wieder der Schluss παχὺς 
αὐλός ἐστι. 


πόροι τεταμένοι] Die Kiemenarterien. 


12. στόμαχον] Der Magen liegtso nahe 
an dem Schlunde wegen des Feblens der 


288 [IT Cap. 17. 


Y, 7 = . \ ) Δ Bd > m NER »-Ὕ > ᾿ λ em 
ἔχουσι) τοῖς μὲν ἀσχιδὲς ἔχουσιν ἐν τοῖς δεξιοῖς ἐστὶν ὅλον, τοῖς 
\ 2 PEN ζω m > m m δὲχ δ \ 
δὲ ἐσχισμένον ἀπ ἀρχῆς τὸ μεῖζον ἐν τοῖς δεξιοῖς. ἐνίοις γὰρ ἐχά- 
\ r 2 r ’ Ai 2 4 » 
τερον τὸ μόριον ἀπήρτηται χαὶ οὐ σύμπέφυχεν ἣ ἀρχή, οἷον τῶν τε 
ἰχϑύων τοῖς γαλεώδεσι, χαὶ δασυπόδων τι γένος ἐστὶ χαὶ ἄλλοϑι χαὶ. 
περὶ τὴν λίμνην τὴν Βόλβην ἐν τῇ χαλουμένῃ Συχίνῃ, ode ἄν τις 
RE ET ἐχλνς ἐὐρρε δ δ δος 7 EAU N: 
δι’ ( Ὑ \ \ [4 \ 7 «4 
δόξεις δύο ἥπατα ἔχειν διὰ τὸ πόρρω τοὺς πόρους συνάπτειν, ὥσπερ 
m m ΄ r Ὁ) - ᾿ 
χαὶ ἐπὶ τοῦ τῶν ὀρνίϑων πνεύμονος. χαὶ ὃ σπλὴν ὃ ἐστὶ πᾶσιν ἐν 
τοῖς ἀριστεροῖς χατὰ φύσιν [,χαὶ οἱ νεφροὶ τοῖς ἔχουσι χείμενοι τὸν 
> \ 4 ΜᾺ 8 A ns N PJA v 
αὐτὸν τρόπον]. ἤδη δὲ διανοιχϑέν τι τῶν τετραπόδων ὥφϑη ἔχον τὸν 
Er “-ἷΣο - > . m 
σπλῆνα μὲν Ev τοῖς δεξιοῖς, τὸ ὃ ἧπαρ Ev τοῖς ἀριστεροῖς. ἀλλὰ τὰ τὸ 
»" c dk 2 > ’γ 5 
73 τοιαῦτα ὡς τέρατα χρίνεται. || τείνει ὃ 7) μὲν ἀρτηρία πᾶσιν eis τὸν 
πνεύμονα --- ὃν δὲ τρόπον, ὕστερον ἐροῦμεν ---, ὁ δὲ στόμαχος εἰς 
τὴν χοιλίαν διὰ τοῦ διαζώματος, ὅσα ἔχει στόμαχον οἱ γὰρ ἰχϑύες, 
, [4 m ’ v > 
ὥσπερ εἴρηται πρότερον, οἱ πλεῖστοι οὐχ ἔχουσιν, ἀλλ εὐϑὺς πρὸς τὸ 
στόμα συνάπτει ἣ χοιλία, διὸ πολλάχις ἐνίοις τῶν μεγάλων διώχουσι 15 
τοὺς ἐλάττους προπίπτει ἣ χοιλία εἰς τὸ στόμα. || ἔχει δὲ χοιλίαν 
πάντα τὰ εἰρημένα, χαὶ χειμένην ὁμοίως --- χεῖται γὰρ ὑπὸ τὸ διάζωμα 
ὺ χαὶ τὸ ἔντερον ἐχόμενον χαὶ τελευτῶν πρὸς τὴν ἔξοδον τῆς 
- \ ΄ ΄, Pi 
τροφῆς χαὶ τὸν χαλούμενον ἀρχόν. ἀνομοίας ὃ ἔχουσι τὰς χοιλίας. 
| πρῶτον μὲν γὰρ τῶν τετραπόδων χαὶ ζῳοτόχων ὅσα μή ἐστιν Ap- 2m 
ώδοντα τῶν χερατοφόρων, τέτταρας ἔχει τοὺς τοιούτους πόρους" ἃ 
ὌΝ. ν᾽ \ ’ er E ‚pP ᾿ Pen \ ς \ y > “Ὁ a 
δὴ χαὶ λέγεται μηρυχάζειν. διήχει γὰρ ὁ μὲν στόμαχος ἀπὸ τοῦ στό 
ὉΠ \ \ 9 
ματος ἀρξάμενος ἐπὶ τὰ χάτω παρὰ τὸν πνεύμονα, ἀπὸ τοῦ διαζώμα- 
) \ \ r ) "Ὁ “ 
τος ἐπὶ τὴν χοιλίαν τὴν μεγάλην᾽ αὕτη ὃ ἐστὶ τὰ ἔσω τραχεῖα χαὶ ser 
΄ Ὁ _» ΄ - m r 
διειλημμένη. συνήρτηται ὃ αὐτῇ πλησίον τῆς τοῦ στομάχου προσ- 2; 
- ’ r IH. - Υ Υ \ \ \ 
βολῆς ὁ χαλούμενος χεχρύφαλος ἀπὸ τῆς ὄψεως. ἔστι γὰρ τὰ μεν 
ΥΧ - 7 \ > \ “- “« [4 
ἔξωϑεν ὅμοιος τῇ χοιλίᾳ, τὰ ὃ ἐντὸς ὅμοιος τοῖς πλεχτοῖς χεχρυφά- 


+ 


3. τε om et punctum ponit post γαλ. Pk. 4. 
PAsDa Ald. Cs. Sch. 
Rh. Sch. 


δέ tı y. Pk. γένος ὅ ἐστι 
5. οὕ 9. καὶ --- τρόπον om Üs. Sch. 14. πρὸς τὸ στ. 
17. post πάντα add μὲν AaCa Pk. 23. περὶ θὲ Ald. Sch. 


Brusteingeweide, dass die Speiseröhre p. 392. Der Name Zuxtvn ist bisher nicht _ 
sehr kurz ist. Cf. ὃ 73. zu ermitteln gewesen. 

ἱτοῖς ἔχουσι) Diese Worte sind von uns δύο ἥπατα ἔχειν] Die Leber ist bei 
als unecht bezeichnet, weil eine Rede- den meisten Nagern tiefgespalten in zwei 
weise wie τοῖς ἔχουσι, τοῖς μὲν ἀσγιδὲξςἀ oder mehrere Lappen. 
3 1686 χατὰ φύσι] Nach diesen Worten steht 


fen ganz unzulässig ist und 
‘orte auch den oben stehenden ὃ 64 zat in den Hdschrr. und Ausgaben «at οἱ 


Trap ἅπαντ᾽ ἔχει ὅσαπερ χαὶ αἶμα, und de 
part. p. 666, 24 ὑπάρχει δὲ χαὶ τὸ ἧπαρ 
πᾶσι τοῖς ἐναίμοις widersprechen. 

Βόλβην! in dem Theile Makedoniens 
auf dem linken Ufer des Axios, welcher 
Mygdonia hiess. Vgl. Schneider Curae 
post. IV p. 310., Poppo ad Thucyd. II 


νεφροὶ τοῖς ἔχουσι χείμενοι τὸν αὐτὸν τρό- 
roy, welche an sich ohne Sinn sind, da 
die Nieren zu beiden Seiten, also nicht 
τὸν αὐτὸν τρόπον liegen, und wegen des 
Ausdrucks εἰσι χείμενοι verdächtig sind. 
Wir sehen sie daher mit Gaza, Camus 
und Schn. als unecht an. 


II Cap. 17.] 289 


Die Leber liegt bei den Thieren, bei denen sie ungespalten ist, ganz 
auf der rechten Seite, da wo sie aber von Grund aus gespalten ist, 
wenigstens zum grösseren Theile auf der rechten Seite. Bei einigen 
nämlich sind beide Hälften besonders befestigt und am Grunde nicht 
verwachsen, wie bei den Haifischen ; auch giebt es eine Art Hasen ausser 
an andern Orten auch am See Bolbe in der Gegend, welche Sykina heisst, 
welche zwei Lebern zu haben scheint, weil deren Kanäle sich in einiger 
Entfernung vereinigen in ähnlicher Weise wie bei der Lunge der Vögel. 
Auch die Milz liegt bei allen in der Regel auf der linken Seite [und die 
Nieren liegen bei allen damit’ versehenen Thieren auf dieselbe Art.]. 
Man hat jedoch an geöffneten Vierfüssern auch mitunter die Milz auf der 


rechten und die Leber auf der linken Seite gefunden, doch wird der- ἡ 


gleichen als Missbildung angesehen. Die Luftröhre führt bei allen 
Thieren in die Lunge, in welcher Weise soll später angegeben werden, 
die Speiseröhre aber, wenn sie vorhanden ist, durch das Zwerchfell in 
den Magen. Die meisten Fische nämlich, wie gesagt, haben keine Speise- 
röhre, sondern der Magen schliesst sich unmittelbar an die Mundhöhle 
an, daher es sich ereignet, dass bei manchen grossen Fischen bei der 
Verfolgung der kleineren der Magen in den Mund vorfällt. Alle genannten 
Thiere haben einen Magen, und zwar in derselben Lage dicht unter dem 
Zwerchfell, und einen damit in Verbindung stehenden Darm, welcher bis 
zu dem Orte, wo die Nahrungsabscheidung austritt, dem sogenannten 
After reicht. Die Bildung des Magens ist aber verschieden. Erstens 
haben unter den lebendiggebärenden Vierfüssern die, welche mit Hörnern 
versehen sind, und nicht in beiden Kiefern Zähne haben, vier derartige 
Schläuche: und zwar sind dies diejenigen, welche wiederkäuen. Die 
Speiseröhre erstreckt sich hier von der Mundhöhle aus neben der Lunge 
hin nach unten zum Zwerchfell und von diesem in den grossen Magen, 
welcher inwendig rauh und abgetheilt ist; an diesen schliesst sich nahe 
an der Einmündung der Speiseröhre der von seinem Aussehen sogenannte 
Netzmagen, welcher von aussen dem grossen Magen, im Innern aber den 
gestrickten Netzen ähnlich und bedeutend kleiner als jener ist; mit die- 


ἀριστεροῖς) Inversio viscerum. Οὗ. I 
ἢ 81. 

73. ὕστερον] ΠῚ ὃ 34. 

προσπίπτει εἰς τὸ στόμα) Ueber eine 
derartige Hervorstülpung des Magens 
haben wir nichts beobachtet gefunden. 
Dass etwa der Magen durch starke Aus- 
dehnung der Schwimmblase hervorge- 
drückt würde, ist nach den Mittheilungen 
von Siebold’s über den Kilch (Zeitschrift 
f. wiss. Zool. IX p. 295) nicht wahr- 
scheinlich. 

74. ἀρχόν) part. p. 675b, 10. 


Aristoteles. 1. 


75. πρῶτον ete.] Vgl. de part. p. 6745, 
11 fl. 


1 


3 


74 


—ı 


φςι 


πόρους] Gaza sinus’; Sch. vermuthet 


τόπους, wie part. p. 674b, 13 διὸ τὰ 
τοιαῦτα τῶν ζῴων πλείους ἔχει τόπους χαὶ 
μόρια. Allerdings ist πόρους ein wenig 
geeigneter Ausdruck; man könnte ihn 
allenfalls interpretiren : »Höhlen, welche 
zum Durchgange der Speise dienen«. 


EN μεγάλην — διειλημμένη] Rumen 
oder Ingluvies, der Pansen oder Wanst, 
die weiteste Höhle. 


19 


290 [IE Cap. 17. 


λοις μεγέϑει δὲ πολὺ ἐλάττων ἐστὶν ὁ χεχρύφαλος τῆς χοιλίας. 
τούτου ὃ ἔχεται ὁ ἐχῖνος, τὰ ἐντὸς ὧν τραχὺς χαὶ πλαχώδης, τὸ δὲ 
μέγεϑος παραπλήσιος τῷ χεχρυφάλῳ. μετὰ δὲ τοῦτον τὸ χαλούμενον 
ἤνυστρόν ἐστι, τῷ μὲν μεγέϑει τοῦ ἐχίνου μεῖζον, τὸ δὲ σχῆμα προ- 
υνηχέστερον᾽ ἔχει ὃ ἐντὸς πλάχας πολλὰς χαὶ μεγάλας χαὶ λείας. ὁ 
τὸ ἀπὸ δὲ τούτου τὸ ἔντερον ἤδη. || τὰ μὲν οὖν χερατοφόρα χαὶ μὴ ἀρμ.- 
φώδοντα τοιαύτην ἔχει τὴν χοιλίαν, διαφέρει δὲ πρὸς ἄλληλα τοῖς 
σχήμασι χαὶ τοῖς μεγέϑεσι τούτων χαὶ τῷ τὸν στόμαχον εἰς μέσην 
7, πλαγίαν τείνειν τὴν χοιλίαν. τὰ ὃ ἀμφώδοντα μίαν ἔχει χοιλίαν͵ 
οἷον ἀνῦρωπος, ὗς, χύων, ἄρχτος, λέων, λύχος. [ἔχει δὲ χαὶ ὁ ϑὼς 10 
τι πάντα τὰ ἐντὸς ὅμοια λύχῳ.] || πάντα μὲν οὖν ἔχει χοιλίαν, χαὶ μετὰ 
ταῦτα τὸ ἔντερον᾽ ἀλλὰ τὰ μὲν ἔχει μείζω τὴν χοιλίαν, ὥσπερ ὃς χαὶ 
ἄρχτος --- χαὶ ἥ γε τῆς ὑὸς ὀλίγας ἔχει λείας πλάχας ---, τὰ δὲ πολὺ 
ἐλάττω χαὶ οὐ πολλῷ μείζω τοῦ ἐντέρου. χαϑάπερ χύων χαὶ λέων χαὶ 
ἄνϑρωπος. χαὶ τῶν ἄλλων τὰ εἴδη διέστηχε πρὸς τὰς τούτων χοιλίας" 15 
τὰ μὲν γὰρ DL ὁμοίαν ἔχει τὰ δὲ χυνί, χαὶ τὰ μείζω χαὶ τὰ ἐλάττω 
τῶν ζῴων ὡσαύτως. διαφορὰ δὲ χαὶ ἐν τούτοις χατὰ τὰ μεγέϑη, χαὶ 
τὰ σχήματα χαὶ πάχη χαὶ λεπτότητας ὑπάρχει τὰς τῆς χοιλίας, zal 
τὸ χατὰ τοῦ στομάχου τὴν ϑέσιν χαὶ σύντρησιν. || διαφέρει δὲ χαὶ ἣ τῶν 
ἐντέρων φύσις ἑχατέροις τῶν εἰρημένων ζῴων, τοῖς τε μὴ ἀμφώδουσι 20 
χαὶ τοῖς ἀμφώδουσι, τῷ μεγέϑει χαὶ πάχει χαὶ ταῖς ἐπαναδιπλώσεσιν. 
πάντα δὲ μείζω τὰ τῶν μὴ ἀμφωδόντων ἐστίν: χαὶ γὰρ αὐτὰ πάντα 


είζω μιχρὰ μὲν γὰρ ὀλίγα. πάμπαν δὲ μιχρὸν οὐϑέν ἐστι χερατο- 
μείζω" μιχρ μὲ γὰρ (α, πάρ. ρμιχρὸ έ , ρ - 
7 ν v r Pe ͵ y 
φόρον. ἔχουσι ὃ ἔνια χαὶ ἀποφυάδας τῶν ἐντέρων. εὐϑυέντερον ὃ 


6. τούτων AaCa Sch. Di. Pk. 
μίαν x. omnes praeter (δ, qui μίαν omittit 

14. μεῖζον AR 15. ἀ. δὲ τὰ cett., δὲ om Aa solus. 
et edd., χατὰ τὴν τοῦ στομάχου ϑέσιν καὶ σ. Pikk. 


8. τούτω PDa Ald., τούτω τε AaCaCs. 11, ἔχει 
13. post ἔχει add χαὶ Pk. 
19. τῇ ϑέσει τὴν σ. codd. 


χεχρύφαλος) Reticulum oder Ollula, 
der Netzmagen, auch die Haube genannt. 

ἐχῖνος Omasus oder Psalterion ; der 
Blättermagen oder der Löser, auch das 
Buch genannt. 

ἤνυστρον] Abomasus, der Labmagen 

„oder Käsemagen. 

76. διαφέρει --- σχήμασι) S. darüber 
Cuvier Lecons d’Anat. comp. IV, 2 
Ρ. "lu. ἢ. 

ἀμφώδοντα... μίαν] part. p. 674, 24. 

[ἔχει ... λύχῳ)] Diese Worte unter- 
brechen den Zusammenhang und gehören 
offenbar nicht her; wir sehen sie als aus 
einer Randbemerkung herrührend an. 


77. ἔχει Ausser 8 haben alle Hdschrr. 
und Ausgaben ἔχει μίαν χοιλίαν. Wäre 


μίαν richtig, so müsste πάντα falsch sein; 
es müsste dann πάντα ταῦτα oder πάντα τὰ 
ἀμφώδοντα heissen. Aber ohne Zweifel 
haben die Abschreiber μίαν hinzugefügt, 
so dass dies den Gegensatz zu den Wie- 
derkäuern bilden soll. Die Worte, wie 
sie hier stehen, sind, nachdem die Aus- 
einandersetzung des Magens der Wieder- 
käuer abgeschlossen ist, die Wiederauf- 
nahme (μὲν οὖν) des im ὃ 74 Ge n, 
dass alle genannten Thiere einen Magen 
und Darm haben. Noch richtiger wäre es 
vielleicht diese Worte an das Ende des $ 
nach σύντρησιν zu setzen. 


δὸς] part. p. 675, 26. 
λείας πλάχας) Das sind wohl die Run- 
zelungen der Schleimhaut, welche beson- 


Η Cap. 17.) 293 


sem hängt der Blättermagen (Igel) zusammen, welcher innen rauh und 
blätterig ist und dem vorigen an Grösse nahe kommt; hinter diesem liegt 
der sogenannte Labmagen , welcher grösser als der Blättermagen, aber 
mehr länglich von Gestalt ist; dieser hat im Innern zahlreiche grosse und 
glatte Falten. Auf diesen folgt der Darm. Solchergestalt also ist der 
Magen bei den Hörnertragenden, welche nicht in beiden Kiefern Zähne 
haben : doch giebt es bei den verschiedenen Arten Unterschiede in der 
Gestalt und Grösse der Abtheilungen, wie auch darin, dass die Speise- 
röhre bald in der Mitte bald seitwärts in den Magen mündet. Die mit 
Zähnen in beiden Kiefern versehenen Thiere haben &inen Magen, wie der 
Mensch, das Schwein, der Hund, der Bär, der Löwe, und der Wolf; 
(mit dem Wolfe kommt in allen innern Theilen auch der Thos überein.) 
Alle indess, wie gesagt, haben einen Magen, auf welchen der Darm folgt, 
und zwar manche einen grösseren, wie das Schwein und der Bär, — der 
Magen des Schweines hat wenige glatte Falten — andre einen weit klei- 
neren, der an Weite den Darm nicht viel übertrifft, wie der Löwe, der 
Hund und der Mensch. Und bei den übrigen Thieren kann man die 
Unterschiede in der Form des Magens auf jene beiden Formen zurück- 
führen; ihr Magen gleicht nämlich entweder dem des Schweines oder 
dem des Hundes, mögen die Thiere gross oder klein sein. Auch bei die- 
sen giebt es Verschiedenheiten in der Grösse, Gestalt, und im Grade der 
Dicke des Magens, wie auch in der Lage der Einmündung der Speise- 
röhre. Auch die Bildung der Gedärme ist bei-den genannten beiden 
Thiergruppen, denen, die in beiden, und denen, die nur in einem Kiefer 
Zähne haben, in Absicht auf Grösse, Dieke und Windungen verschieden. 
Bei denen, die nicht in beiden Kiefern Zähne haben, ist der Darm 
durchweg grösser, wie denn auch die Thiere selbst sämmtlich zu den 
grösseren gehören: denn es giebt nur wenige kleine darunter und ganz 
klein ist kein Thier mit Hörnern. Manche von ihnen haben auch Anhänge 
am Darm, keines aber, das nur in einem Kiefer Zähne hat, hat einen 


ders an der vorderen Fläche des Blind- ebenso wie bei den 


einen Magen haben, 
sackes vorkommen; vielleicht sind die 


Wiederkäuern in δ 76. 


seichten Einschnitte damit gemeint. 


3U - χυνί)] Der Hund hat einen ziem- 
lich länglichen, gleichmässigen Magen 
ohne Blindsack — beim Schweine ist der 
Magen rundlicher, hat einen grossen 


Blindsack und mehrere Einschnitte. 5. 
Meckel Vergl. Anat. IV p. 586. 

χαὶ — rorhtag) part. p. 675, 25: εἰς 
διαφορὰς δὲ πίπτουσι δύο πᾶσαι σχεδόν" τὰ 


μὲν γὰρ τῇ τῆς χυνὸς ὁμοίαν ἔχουσι κοιλί av, 
τα δὲ τῇ τῆς ὑός. Daher haben wir mit 
As und Guil. δέ getilgt. 


χαὶ ἐν τούτοις] d.h. denen, welche nur 


τὴν θέσιν χαὶ σύντρησιν)] Wir können 
uns nicht überreden, dass A. könne ge- 
schrieben haben χατὰ τοῦ στομάχου τῇ 
ϑέσει τὴν σύντρησιν, wie viel Härten man 
auch seiner Diction zutrauen möge. Gaza 
‚atque etiam situ gulae, quo meatum ad 
ventrem ducat et convio iungatur fora- 
mini. Guil. et stomachi coaptationem. 
Die Verschiedenheiten beziehen sich na- 
mentlich darauf, ob die Speiseröhre mehr 
rechts oder links einmündet und mehr 
oder weniger deutlich an ihrem Ueber- 
gange in den Magen abgesetzt ist. 

18, ἐπαναδιπλώσεσι] part. p. 675b, 2. 


19* 


—! 


-ι 


—1 


_ 


292 [II Cap. 17. 


5) 


79 οὐϑέν ἐστι μὴ ἀμφώδουν. || ὁ ὃ ἐλέφας : ἔντερον ἔχξι συμφύσεις © ἔχον. 
ὥστε φαίνεσϑα! τέτταρας χοιλίας ἔχειν. ἐν τούτῳ χαὶ ἣ τροφὴ ἐγ- 
γίνεται, χωρὶς δ᾽ οὐχ ἔχει ἀγγεῖον: χαὶ τὰ σπλάγχνα ἔχει παραπλήσια 

πλὴν τὸ μὲν ἧπαρ τετραπλάσιον τοῦ βοείου χαὶ τἄλλα, 

80 τὸν δὲ σπλῆνα ἐλάττω ἢ χατὰ λόγον. | τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον ἔχει τὰ 
περὶ τὴν χοιλίαν χαὶ τὴν τῶν ἐντέρων φύσιν χαὶ τοῖς τετράποσι μὲν 
τῶν ζῴων φοτόχοις δέ, οἷον χελώνῃ χέρσαίᾳ χαὶ χελώνη ϑαλαττία καὶ 
σαύρα χαὶ τοῖς χροχοδείλοις ἀμφοῖν χαὶ πᾶσιν ὅλως τοῖς τοιούτοις" 

ἁπλῆν τε γὰρ ἔχουσι χαὶ μίαν τὴν χοιλίαν, χαὶ τὰ μὲν ὁμοίαν τῇ δείᾳ, 

τὰ δὲ τῇ τοῦ χυνός. || τὸ δὲ τῶν ὄφεων γένος ὅμοιόν ἐστι χαὶ Eye: 
παραπλήσια σχεδὸν πάντα τῶν πεζῶν χαὶ ῳοτόχων τοῖς σαύροις, εἴ τις 
μῆχος αὐτοῖς ἀποδοὺς ἀφέλοι τοὺς πόδας. φολιδωτόν τε γάρ ἐστι, χαὶ 
τὰ πρανῆ χαὶ τὰ ὕπτια παραπλήσια τούτοις ἔχει" πλὴν ὄρχεις οὐχ ἔχει, 
ἀλλ ὥσπερ ἰχϑὺς δύο πόρους εἰς ἕν συνάπτοντας χαὶ τὴν ὑστέραν υα- 
χρὰν χαὶ διχρόαν. τὰ ὃ ἄλλα τὰ ἐντὸς τὰ αὐτὰ τοῖς σαύροις, πλὴν 15 
ἅπαντα διὰ τὴν στενότητα χαὶ τὸ μῆχος στενὰ χαὶ μαχρὰ τὰ σπλάγχνα, 
ὥστε χαὶ λανϑάνειν διὰ τὴν ὁμοιότητα τῶν σχημάτων: τήν τε γὰρ 
ἀρτηρίαν ἔχε! sp6öpg μαχράν, ἔτι δὲ μαχρόύτερον τὸν στόμαχον, ἀρχὴ 
δὲ τῆς ἀρτηρίας πρὸς αὐτῷ ἐστὶ τῷ στόματι, ὥστε δοχεῖν ὑπὸ ταύτην 
εἶναι τὴν γχῶτταν. προέχειν δὲ δοχεῖ τῆς γλώττης ἣ ἀρτηρία διὰ μι 20 

82 συσπᾶσϑαι τὴν γλῶτταν χαὶ μὴ μένειν ὥσπερ τοῖς ἄλλοις. || ἔστι ö "ἢ 
γλῶττα λεπτὴ χαὶ μαχρὰ χαὶ μέλαινα. χαὶ ἐξέρχεται μέχρι πόρρω. 
ἴδιον δὲ παρὰ τὰς τῶν ἄλλων γλώττας ἔχουσι χαὶ οἱ ὄφεις χαὶ οἱ σαῦρο! 
τὸ διχρόαν αὐτῶν εἶναι τὴν γλῶτταν ἄχραν. πολὺ δὲ μάλιστα οἱ ὄφεις" 


αὐ ἀπ δ. ἐν ἣν 
τοῖς ὑξίοις. 


or 


- 


τὰ γὰρ ἄχρα αὐτῶν. ἐστὶ λεπτὰ ὥσπερ τρίχες. ἔχε: δὲ χαὶ ἧς φῴχῃ 25 
83 ἐσχισμένην τὴν γλῶτταν. || τὴν δὲ χοιλίαν ὃ ὄφις ἔχει οἷον ἔντερον 


εὐρυχωρέστερον, ὁμοίαν τῇ τοῦ χυνός" εἶτα τὸ ἔντερον μαχρὸν χαὶ 
λεπτὸν χαὶ μέχρ! τοῦ τέλους ἕν. ἐπὶ δὲ τοῦ φάρυγγος ἣ χαρδία, μαχρὰ 


1. συμφυὲς Rh. 2. τούτοις Sch. 3. δ᾽ ἔχει PDa Ald. Cs. Sch. 5. χαὶ 
τὰ Ar Ald. Cs. Sch. $. ὁμοίως PBaCa Ald. ΒΚ. 17. ἀνομοιότητα PDaPk. 
22. ἐξέλχεται PDa 27. μαχρὸν καὶ om ArCa 28. τοῦ om (a μιχρὰ μαχρὰ 


δὲ χαὶ PDa Gaza, 
μιχρὰ δὲ χαὶ ΒΚ. 


μιχρὰ χαὶ μαχρὰ χαὶ AaCa Ald. Cs. Ἴ)1. ; μιχρὰ χαὶ Sch. Pk., 


19. 6 δ᾽ ἐλέφας) Wie man sich die Cuvier Lecons IV, 2 p. 632 sagt nur, sie 


συμφύσεις ei Sb habe, hat bis jetzt 
Niemand erklärt. Auch die übrigen An- 
gaben bis ἀγγεῖον sind völlig unerklärlich 
und daher wohl eine Verderbniss des 
Textes unzweifelhaft. Man postulirt hier 
Angaben über Grössenverhältnisse. 
σπλῆνα ἐλάττω] Neuere Angaben über 
die relative Grösse der Milz beim Ele- 
phanten haben wir nicht finden können. 


sei sehr lang. 


50. χροχοδείλοις ἀμφοῖν] ἃ. ἢ. ποταμίῳ 
χαὶ χερσαίῳ, welches letztere höchst wahr- 
scheinlich Stellio vulgaris ist. 


51. ἀρχὴ — γλῶτταν] Dume£ril et Bibron 
Erpetologie VI p. 177: la glotte ou l!ou- 
verture buccale de la trach&e se trouve 
situ6e dans la bouche, plac&e un peu au- 


II Cap. 17.] 295 


graden Darm. Der Darm des Elephanten hat Verwachsungen , so dass 79 
es aussieht, als ob vier Mägen da wären; in diesem befindet sich auch 
die Nahrung und ausserdem ist kein besonderer Behälter vorhanden. 
Seine Eingeweide gleichen denen des Schweins : nur sind die Leber und 
die übrigen Eingeweide viermal so gross als die des Rindes, die Milz 
aber klein im Verhältniss zur Grösse des Leibes. Von gleicher Bildung so 
ist der Magen und der Darm bei den eierlegenden Vierfüssern, wie bei 
der Land- und Meerschildkröte, der Saura, beiden Krokodilen, und 
überhaupt allen dergleichen Thieren. Alle haben einen einzigen und ein- 
fachen Magen, der bei einigen dem des Schweines, bei andern dem des 
Hundes gleicht. Die Schlangen gleichen fast in allen Stücken derjenigen 81 
Abtheilung der eierlegenden Gangthiere, welche man Saurier nennt, und 
wären ihnen ganz ähnlich, wenn man diesen die Füsse nähme und ihren 
Leib verlängerte; sie sind ebenso wie diese mit Schildschuppen bedeckt 
und die Ober- sowie die Unterseite ist bei beiden gleich gebildet. Indess 
fehlen ihnen die Hoden, sie haben dagegen wie die Fische zwei sich ver- 
einigende Gänge und einen langen und zweihörnigen Eierstock. Uebri- 
gens sind die innern Organe wie bei den Sauriern gebildet, nur dass alle 
Eingeweide wegen ihres langen und dünnen Leibes dünn und langgestreckt 
sind, so dass wegen der Aehnlichkeit ihrer Gestalt ihre Unterscheidung 
oft schwierig ist. So haben sie eine sehr lange Luftröhre und eine noch 
längere Speiseröhre. Der Anfang der Luftröhre befindet sich unmittelbar 
am Munde, so dass die Zunge darunter zu liegen scheint; man könnte 
sagen, dass die Luftröhre über die Zunge vorragt, weil sich diese zusam- 
menzieht und nicht wie bei andern in derselben Lage verharrt. Die 52 
Zunge ist dünn, lang und schwarz, und kann weit vorgestreckt werden. 
Ausserdem hat die Zunge der Schlangen und Saurier im Unterschiede 
von allen andern Thieren das Eigenthümliche, dass sie an der Spitze 
gespalten ist, namentlich aber die der Schlangen , bei denen die Enden 
so dünn wie ein Haar sind. Auch die Robbe hat eine gespaltene Zunge. 
Der Magen der Schlangen sieht wie ein geräumiger Darm aus, ähnlich s3 
dem des Hundes; darauf folgt ein langer und dünner bis zum Ende ein- 
facher Darm. Nächst dem Schlunde liegt das Herz, welches klein aber 


dessus et en arriere du fourreau, dans 
lequel se retire la langue etc. 

82. ἴδιον] part. p. 660b, 6. 

φώχη, Für Phoca und Trichecus giebt 
dies auch Meckel Vergl. Anatomie IV 
p. 675 an. 

83. χαρδία μαχρὰ wat ν.}] Wiewohl alle 
Häschrr. μαχρά geben, so halten wir die 
Verbindung von μικρά und μακρά bei A. 
für unzulässig: ein Herz, welches er lang 
nennt, würde er nicht klein nennen. Da- 


her halten wir auch die Lesart von PDD* 
und Gaza μιχρά, μακρὰ δὲ χαὶ v. nicht 
für zulässig; denn dass die andere von 
AaCa Ald., welche Camus und Pikkolos 
aufgenommen haben, μιχρὰ καὶ μαχρὰ v., 
unstatthaft sei, liegt am Tage. Bk. hat 
μακρά vorgezogen; wir ziehen μαχρά vor, 
welches mit der Bemerkung in ὃ 81 μαχρὰ 
τὰ σπλάγχνα und mit νεφροειδῆς zusam- 
menstimmt, sowie dem Thatsächlichen 
entspricht, da das Herz der Ophidier in 


294 [HI Cap. 17. 


Ἂ 7 S δ » Ἃ ’ 3 x -" 
χαὶ νεφροειδήῆς" διὸ δόξειεν ἂν ἐνίοτε οὐ πρὸς τὸ στῆϑος ἔχειν τὸ ὀξύ. 
ΤΣ πάν a Aa ET Eu ZEN me x STEHT; \ N 
εἰ ὁ πνεύμων ἁπλοῦς. ἰνώδει πόρῳ διηρϑρωμένος zal μαχρὸς σφόδρα 


\ 


χαὶ πολὺ ἀπηρτημένος τῆς χαρδίας. zal τὸ Trap μαχρὸν χαὶ ἁπλοῦν, 
rn ΝᾺ \ \ ’ “ yeryre - \ Er, 
ἊΝ 1415 y "Ὅν \ON = 5 ἢ Ξ 
σπλῆ ya δε μιχρὸν χαὶ στρογγύλον, ὥσπερ χαὶ οἱ σαῦροι. χολὴν δ ἔχε! 
ὁμοίως τοῖς ἰχϑύσιν" οἱ μὲν γὰρ ὕδροι ἐπὶ τῷ ἥπατι ἔχουσιν, οἱ ὃ ἄλ- 
λοι πρὸς τοῖς ἐντέροις ὡς ἐπὶ τὸ πολύ. χαρχαρόδοντες δὲ πάντες εἰσίν. 
Ν᾽ 


\ S » 12 nd n [4 

πλευρὰς ὃ ἔχουσιν ἴσας ταῖς ἐν τῷ μηνὶ ἡμέραις" τριάχοντα γὰρ ἔχου- 
S,/ [4 \ pl 
δέ τινες συμβαίνειν περὶ τοὺς ὄφεις 


N r 
saoıy. || MReyovaı τὸ αὐτὸ ὅπερ χαὶ 
περὶ τοὺς νεοττοὺς τοὺς τῶν γελιδόνων᾽ ἐὰν γάρ τις ἐχχεντύ σὴ τὰ ὄμματα 
N = fS I - 6 YEN γάρ τις (χεντη “Ἢ τ 9.8. 


τῶν ὄφεων, φασὶ φύεσϑαι πάλιν. χαὶ αἱ χέρχοι δὲ ἀποτεμνόμενα: τῶν 
14 


4 
> 


85 TE σαύρων χαὶ τῶν ὄφεων φύονται. || woautwns δὲ χαὶ τοῖς ἰχϑύσιν 
ἔχει τὰ περὶ τὰ ἔντερα χαὶ τὴν χοιλίαν: μίαν γὰρ χαὶ ἁπλῆν ἔχουσι, 


διαφέρουσαν τοῖς σχήμασιν. ἔνιοι γὰρ πάμπαν ἑτεροειδῇ ἔχουσιν, οἷον 
F 


ὃν χαλοῦσι σχάρον, ὃς δὴ χαὶ δοχεῖ μόνος ἰχϑὺς μηρυχάζειν. χαὶ τὸ τοῦ 


ἐντέρου δὲ μέγεϑος ἁπλοῦν, χαὶ ἀναδίπλωσιν ἔχε!. ὃ ἀναλύεται εἰς Ev. 


86 || ἴδιον δὲ τῶν ἰχϑύων ἐστὶ χαὶ τῶν ὀρνίϑων τῶν πλείστων τὸ ἔχειν 
ἀποφυάδας" ἀλλ οἱ μὲν ὄρνιϑες χάτωϑεν χαὶ ὀλίγας. ol ὃ ἰχϑύες ἄνω- 


dev περὶ τὴν χοιλίαν, χαὶ ἔνιοι πολλάς, οἷον χωβιός, γαλεός, πέρχη, 
σχορπίος, χίϑαρος, τρίγλη, σπάρος᾽ ὁ δὲ χεστρεὺς ἐπὶ μὲν ϑάτερα τῆς 
N 2 ,: \ [4 2 » ῳν \ »\7r 4 
χοιλίας πολλάς. ἐπὶ δὲ ϑάτερα μίαν. Eyıoı δ᾽ ἔχουσι μὲν ὀλίγας δέ, 
23 a ® m 1 ee N A NER, ’ » A TE ΄ \ 
οἷον ἥπατος, γλαῦχος ἔχε: δὲ χαὶ ὃ χρύσοφρυς ὀλίγας. διαφέρουσι ὃς 
» \ [4 m r ἃ \ [2 ΄ er N 
χαὶ αὐτοὶ αὑτῶν, οἷον χρύσοφρυς ὁ μὲν πλείους ἔχε: ὁ δ᾽ ἐλάττους. εἰσὶ 
ἊΝ Nu Br 2 μη ς » x πω τον 
δὲ χαὶ οἱ ὅλως οὐχ ἔχουσιν, οἷον οἱ πλεῖστοι τῶν σελαχωδῶν᾽ τῶν ὃ ἄλ- 


5. ὁμοίαν Rh. Sch. 9. τοὺς ante rawom ArCa))a Ald. Pk. 
AaC2 Rh. ἐντεροειδῇ PBk. Pk. 15. ἀναῦ. --- ὃ om Da; χᾷν — ἔχῃ, ἀναλ. 
Pk. ὃ] χαὶ Ρ 17. post ἰχϑύες add πλείους PDa Ald. Cs. 19. κιϑαρίς As, 
χιϑαρές CR σχάρος AR Ald. 21. χαὶ γλ. Da Ald. Cs. Sch. 


13. διαφορὰν 


die Länge gezogen ist. Cf. Stannius Vergl. 
Anat. p. 216. Nierenförmig kann man es 
allenfalls nennen, wenn man etwa an 
eine Kaninchen- oder Hundeniere denkt. 

ἐνίοτε] Statt dieses Wortes mag ur- 
sprünglich wohl ἐν τούτοις gestanden 
haben. 


offenbar gelegentlich der ὄφεις hier an 
den Rand geschrieben war. Dass sie hier- 
her nicht gehört, leuchtet ein. — Dieses 
Experiment wird von den γελιδόνες auch 
de generat. IV $ 97 erzählt, wo wir die 
Mittheilungen aus neuerer Zeit über die 
Regeneration von ausgestochenen Augen 


τῷ 


πνεύμων ἁπλοῦς) Dies gilt nicht von 
allen Schlangen, doch von mehreren, wie 
Coluber, Vipera u. A. ἰνώδης heisst der 
Bronchus, weil die Knorpelringe in der 
unteren Hälfte fehlen. 

σπλῆνα] Nach Cuvier Lecons IV, 2 
p- 636 richtig. 

rprdxovra) Die Zahl der Rippen bei den 
Schlangen ist sehr verschieden. 

84, [λέγουσι ... φύονται; Wir haben 
diese Stelle als unecht eingeklammert, da 
sie den Zusammenhang unterbricht und 


- 


bei jungen Schwalben (Camus H. d. A. 
T. I p. 424) und bei Salamandern (Blu- 
menbach kleine Schriften, Leipzig 1800 
p. 125, erwähnt haben. Bei Schlangen- 
augen wird wohl also auch eine solche 
Regeneration eintreten, die sich ja übri- 
gens nur auf eine Regeneration der Linse 
und des Glaskörpers beschränken würde 
und an sich nicht unwahrscheinlich ist. — 
Dass sich die Schwänze der Eidechsen 
und Schlangen regeneriren, wird allge- 
mein angenommen. 


5085 


ὧν 


--- 


0 


.. 


3 


0 


295 


lang und nierenähnlich (?) ist, daher seine Spitze bisweilen nicht bis zur 
Brust zu reichen scheint. Dann kommt eine einfache Lunge, welche, 
durch einen fasrigen Gang getheilt, sehr lang und vom Herzen weit ent- 
fernt ist. Dann eine lange und einfache Leber, und eine kleine und 
runde Milz, wie bei den Sauriern. Ihre Gallenblase gleicht der der Fische: 
die Wasserschlangen haben sie auf der Leber, die übrigen meistens am 
Darm. Alle Schlangen haben Reisszähne. Sie haben so viele Rippen, 
als der Monat Tage hat, nämlich dreissig. [Man erzählt, dass bei den 84 
Schlangen etwas Aehnliches vorkomme, wie bei den jungen Schwalben : 
wenn man nämlich den Schlangen die Augen ausstäche, so wüchsen sie 
wieder. Und auch die Schwänze wachsen den Sauriern wieder, wenn 
sie abgeschnitten werden.] Eine gleiche Beschaffenheit hat auch bei den 55 
Fischen der Darm und der Magen. Die Fische haben &inen einfachen 
Magen von verschiedener Gestalt. Bei einigen nämlich ist er von ganz 
abweichender Bildung, wie beim sogenannten Papageifisch, dem einzigen 
Fische, von dem man glaubt, dass er wiederkäut. Der Darm ist seiner 
ganzen Länge nach einfach und hat Windungen und lässt sich in einen 
einzigen Gang ausziehen. Eine Eigenthümlichkeit der Fische und der ss 
meisten Vögel sind die Anhängsel am Darm. Bei den Vögeln sind sie 
aber unten und in geringer Zahl, bei den Fischen dagegen oben um den 
Magen herum und zwar bei einigen viele, wie bei der Meergrundel, dem 
Wels, Barsch, Skorpios, Kitharos, Trigle und dem Sparos. Bei der 
Meeräsche finden sich auf der einen Seite des Magens viele, auf der an- 
dern nur ein Anhang. Bei einigen, wie dem Hepatos und Glaukos, 
kommen nur wenige Anhänge vor; desgleichen bei der Dorade und es 
finden sich auch Abweichungen bei ein und demselben Fische, wie denn 
die eine Dorade mehrere, die andre wenigere zeigt. Manche Fische 
haben gar keine Anhänge, wie die meisten Selachier. Von den andern 


IT Cap. 17.] 


85. σχάρος] hist. VIII ὃ 33. part. p. Windungen, welche durch die Anheftung 


675, 4. Ueber das wnpuzaleıv desselben 
s. Thierverzeichniss. Der Magen der La- 
broidei überhaupt hat keine Erweiterung, 
der Darm hat keine appendices und we- 
nige Windungen Cf. Stannius Zootomie 
1854 p. 196. 


χαὶ 2... ἕν] Die Stelle ist dunkel und 
der Text nicht sicher. Sch. wollte ἔχον, 
oder ἐπαναδίπλωμα verbessern, um 6 zu 
motiviren ; Pikk. schreibt χἂν ἀναδίπλωσιν 
ἔχῃ ἀναλύεται εἰς ἕν. part. p. 675,33 heisst 
es τοῖς μὲν γὰρ ἁπλοῦν ἐστι χαὶ ὅμοιον ἀνα-- 
λυόμενον τοῖς δ᾽ ἀνόμοιον. 


80. ἀποφυάδας] 5. ὃ 90. part. p. 675, 
12. Unter den ἀποφυάδες werden blind- 
sackartige Ausstülpungen des Darmes, 
unter ἀναδίπλωσις oder ἐπαναδίπλωσις 


des Mesenteriums bedingt sind und nach 
dessen Abtrennung sich strecken lassen, 
verstanden. Cf. $ 78, wo sie auch den 
Säugethieren zugeschrieben werden. 

Abbildungen der Pylorusanhänge von 
verschiedenen Fischen s. bei Rathke Bei- 
träge zur Geschichte der Thierwelt Ab- 
theilung II. Aus den Schriften der naturf. 
Ges. in Danzig 1824. Hft. 3. 

Ueber die einzelnen Angaben s. Thier- 
verzeichniss. Cf. Cuvier Lecons IV, 2 
p- 334, Meckel, Stannius Vergl. Anat. 

ol πλεῖστοι τῶν σελαγωδῶν)] Die Sela- 
chier haben keine Pylorusanhänge, doch 
hat allerdings der von A. fälschlich zu 
den Selachiern gerechnete βάτραχος (T.o- 

hius piscatorius) deren zwei (Meckel 
'ergl. Anat. IV p. 242). 


[ER Cap. 17. 


λων οἱ μὲν ὀλίγας. οἱ δὲ χαὶ πάνυ πολλάς. π ἐ παρ αὐτὴν ἔχουσι 

81 τὴν χοιλίαν τὰς ἀποφυάδας οἱ ἰχϑύξες. Ι οἱ ὃ ὄρνι fie ς ἔχουσιν χαὶ πρὴς 
ἀλλήλους χαὶ πρὸς τᾶλ λα ζῷα περὶ τὰ ἐντὸς μέρη διαφοράν. οἱ μὲν 
yap ἔχουσι πρὸ τῆς χοιλίας. πρόχοβον; οἷον ἀλεχτρυών, φάττα. περι- 
στερά, 1 ἔστι δ᾽ ὁ πρόλοβος δέ ξρμα χοῖλον χαὶ μέγα; oh 
τροφὴ πρώτη εἰσιοῦσα ἄπεπτός ἐστιν. ἔστι δ᾽ αὐτόϑι μὲν ἀπὸ τοῦ 
στομάχου στενώτερος, ἔπειτα εὐρύτερος, ἡ δὲ χαϑήχει πάλιν πρὸς τὴν 
χοιλίαν. λεπτότερος. τὴν δὲ χοιλίαν σαρχώδη χαὶ ατιζρᾶν οἱ πλεῖστοι 
ἔχουσι, χαὶ ἔσωϑεν ὃ δέρμα ἰσχυρὸν ἀφαιρούμενον ἀπὸ τοῦ σαρχώδους. 

88. || οἱ δὲ πρόλοβον μὲν οὐχ ἔχουσιν, ἀλλ᾽ ἀντὶ τούτου τὸν στόμαχον 10 
εὐρὺν χαὶ πλατύν, ἢ ÖL ὅλου ἢ τὸ πρὸς τὴν χοιλίαν τεῖνον. οἷον χολοιὸς 
χαὶ χόραξ χαὶ χορώνη. ἔχει δὲ χαὶ ὁ ὄρτυξ τοῦ στομάχου πλατὺ τὸ δὺ9 
χάτω. χαὶ ὃ αἰγοχέφαλος μιχρὸν εὐρύτ ερον τὸ χάτω χαὶ ἣ γλαύξ. νῆττα 
δὲ χαὶ χὴν χαὶ λάρος χαὶ χαταρράχτης χαὶ ὠτὶς τὸν στόμαχον εὐρὺν 
χαὶ πλατὺν ὅλον, χαὶ ἄλλοι δὲ πολλοὶ τῶν -ὀρνίϑων ὁμοίως. ἔνιοι 0815 

89 τῆς χοιλίας αὐτῆς τι ἔχουσιν ὅμοιον προλόβῳ, οἷον ἣ χεγχρίς. || ἔστι 
δὲ ἃ οὐχ ἔ ἔχει. οὔτε τὸν στόμαχον οὔτε τὸν πρόλοβον εὐρύν, ἀλλὰ τὴν 
χοιλίαν μαχράν, ὅσα μιχρὰ τῶν ὀρνίϑων, οἷον χελιδὼν χαὶ στρουϑός. 
ὀλίγοι δ᾽ οὔτε τὸν πρόλοβον ἔχουσιν οὔτε τὸν στόμαχον εὐρύν. 


ἀρ αν 


x 


NZ 


ἀλλὰ 
σφόδρα μαχρόν, ὅσοι τὸν αὐχένα μαχρὺὸν ἔχουσιν, οἷον πορφυρίων. 20 
eye ὃ οὗτοι χαὶ τὸ πε ρίττωμα ὑγράτερον τῶν ἄλλων προΐενται 
90 πάντες. | 66 ὄρτυξ ί ἰδίως ἔχει ταῦτα πρὸς τοὺς ἄλλους. ἔχει γὰρ χαὶ 
πρόλοβον χαὶ πρὴ τῆς γαστρὸς τὸν στόμαχον εὐρὺν χαὶ πλάτος ἔ exavra: 
διέχει ὃ ὃ πρόλοβος τοῦ πρὸ τῆς γαστρὸς στομάχου συχνὸν ὡς χατὰ 
μέγεϑος. ἔχουσι δὲ χαὶ λεπτὸν τὸ ἔντερον οἱ πλεῖστοι χαὶ ἁπλοῦν 25 


Sch. 6. αὐτόϑεν Rh. corr. Sch. Pk. 
στυφρὰν Ald. 9. post ἔσωϑεν add δὲ PDA, ἕν Ald. Os. post ἰσχυρὸν add xal 
AaCaAld.Cs.Sch. 12. πλατὺ τὸ χ. deconj.; τὸ πλατὺ κάτω omnes. 16. τὴν 
PDa Ald. χοιλίαν αὐτὴν ἔχ. ὁμοίαν PD& et.corr. Ar Ald. zeyypnis Aa Sch. 
Di. Pk. 22. πρὸς ὅλους AA 24. ©) γὰρ Ca 


8. στρυφνὰν AaCa, 


3. διαφορὰς Rh. 


87. σαρχῴδη) Er enthält nicht quer- 
estreifte, sondern glatte Muskelfasern. 
f. Ley dig Histiologie 1857. p. 324. 

χαὶ ἔσωϑεν) Gaza ‚eutis intus robusta, 

erustatisque facile detrahi integra potest. j 

δέρμα ἰσχυρόν] Sie besteht aus einer 
dicken Lage von Pflasterepithelium. 

γλαύξ), Eine solche Erweiterung 

der ed zum Magen kommt den 

his enannten und bestimmbaren Vögeln 

'f. Stannius Vergl. Anat. p. 301 und 

Meckel Vergl. Anat. p. 488. 

εὐρὺν καὶ πλατύν) Die Weiteder Speise- 

röhre ist am bedeutendsten bei den Raub- 


vögeln und bei den von Fischen lebenden 
Sumpf- und!Schwimmvögeln. Stannius 
Vergl. Anat. p. 300. Cf. Meckel Vergl. 
Anat. IV p. 427: anas, anser, larus, 
mergus, und über die eigenthümlichen 
Verhältnisse bei = Trappe p. 449. 

ἔνιοι... αὐτῆς τι) Die ichtigkeit des 
von Camus zuerst verbesserten Textes 
beweist part. p. 6745, 24 ἢ τῆς xorklaz 
αὐτῆς τι ἐπανεστηχός. 

κεγχρίς) Wir folgen hier der Mehrzahl 
der Hdschrr. Guil. hat cencreis’. Aber 
Aelian’s Autorität bewegt uns nicht einen 
Namen zu schreiben, der bei A. nicht 


ἢ Cap. 17.] 


297 


vorher nicht genannten haben manche wenige Anhänge, andre sehr viele. 


Alle Fische aber haben dieselben unmittelbar am Magen. 


Die. Vögel 87 


unterscheiden sich in ihren inneren Organen sowohl untereinander, als 
auch von den andern Thieren. So haben die einen vor dem Magen einen 
Kropf, wie die Hühner, Ringeltauben, Tauben und Steinhühner. Dieser 
Kropf ist ein grosser häutiger Sack, in welchen die Nahrung zuerst ein- 
tritt und unverdaut bleibt. Er ist unmittelbar an der Speiseröhre enger, 
wird dann weiter und, wo er zum Magen hinabgeht, wieder dünner. Die 
meisten haben einen fleischigen und derben Magen, innen mit einer 
starken Haut, welche sich von dem fleischigen Theile abziehen lässt. 
Andre Vögel haben keinen Kropf, sondern statt dessen ist ihre Speise- 88 
röhre weit und geräumig, entweder in ihrer ganzen Länge, oder doch in 
dem nach dem Magen hin liegenden Theile, wie bei den Dohlen, Raben 
und Krähen. Auch bei den Wachteln ist der untere Theil der Speiseröhre 
weit, beim Aegokephalos und den Eulen ein wenig geräumiger ; bei der 
Ente, Gans, der Möve, dem Lappentaucher und der Trappe hingegen ist 
die ganze Speiseröhre weit und geräumig, und ebenso auch bei vielen 


andern Vögeln. 


Bei manchen ist ein Theil des Magens selbst einem 


Kropfe ähnlich, wie beim Thurmfalken. Auch giebt es Vögel, bei denen 89 
weder die Speiseröhre, noch der Kropf weit ist, sondern der Magen selbst 
lang: so bei den kleineren wie der Schwalbe und dem Sperling. Bei 
wenigen ist weder der Kropf noch die Speiseröhre geräumig, sondern 
sind beide sehr lang, nämlich bei den langhalsigen, wie beim Por- 
phyrion; und diese Vögel geben auch fast alle flüssige Excremente von 
sich. Abweichend von den andern hat die Wachtel einen Kropf und eine 90 
Erweiterung der Speiseröhre vor dem Magen ; der Kropf aber liegt nach 
Massgabe der Grösse in ziemlicher Entfernung von dieser Erweiterung. 
Die meisten Vögel haben einen dünnen Darm, welcher sich in eine ein- 


weiter vorkommt, wo der anderweitig 
bekannte von der Mehrzahl der Zeugen 
verbürgt wird, um so mehr als dieser 
Vogel dem A. genauer bekannt gewesen 
zu sein scheint. — Ueber das Thatsäch- 
liche beim Thurmfalken haben wir nichts 
ermitteln können, doch kommt eine Art 
blindsackförmiger Erweiterung nach Me- 
ckel (Vergl. Anat. IV p. 488) überhaupt 
den Tagraubvögeln zu. Οὗ Leuckart 
Zoologische Bruchstücke 1841. 40. 


89. στρουϑός] Die Speiseröhre ist bei 
allen Singvögeln eng und ohne Kropf, 
doch ist der Magen weder lang noch 
gross bei den genannten. 

ὀλίγοι] part. p. 674b, 30. 

Pr υρίων] Bei den Sumpfvögeln ist 
nach Meckel Vergl. Anat. IV p. 442 die 


Speiseröhre lang und zugleich, nament- 
lich bei den fischfressenden, weit. Eine 
ganz eigenthümliche Kopfbildung hat 
ausnahmsweise Phoenicopterus, was für 
die Bestimmung von roppuptwy wichtig 
ist. S. Thierverzeichniss II Nr. 93. 


περίττωμα ὑγρότερον] Die Störche und 
Reiher wenigstens spritzen einen dünnen 
Koth zwischen den Beinen durch vor sich 
hin. Naumann Vögel Deutschlands IX 
p- 46. 

90. γαστρὸς] Scaliger und Schneider 
haben hier mit Unrecht Anstoss genom- 
men. Ohne Zweifel schrieb hier A. γαστήρ 
in gleicher Bedeutung mit χοιλία. Beide 
Worte haben bald eine engere (Magen), 
bald eine weitere (Unterleib, Bauch) Be- 
deutung. 


298 


[II Cap. 17. 


; 7 \ v 2) [AN „ εν 2 

ἀναλυόμενον. τὰς ὃ ἀποφυάδας ἔχουσιν οἱ ὄρνιϑες, χαϑάπερ εἴρηται, 
»Ἃ7 4. 2a “ .)» ΄ ) \ r ς \ - 
ὀλίγας, χαὶ οὐχ ἄνωϑεν ὥσπερ οἱ ἰχϑύες, ἀλλὰ χάτωϑεν χατὰ τὴν τοῦ 
TEEN tr Υ yo > r 34,3? [a Υ͂ φ 3 - 
ἐντέρου τελευτήν. ἔχουσι ὃ οὐ πάντες ἀλλ οἱ πλεῖστοι. οἷον ἄλε- 
χτρυών, πέρδιξ, νῆττα, νυχτιχόραξ, [λόχαλος.] ἀσχάλαφος. χήν, χύχνος, 
ὠτίς, γλαύξ. ἔχουσι δὲ χαὶ τῶν μιχρῶν τινές. ἀλλὰ μιχρὰ πάμπαν. 5 


Tr 7 
οἷον στρουϑός. 


1. ante ἔχουσιν add ἀπολελυμένας CR Ald., ἀπολελεμμένας AR 
χυχλάμινος Aala 


Aa Pk. ἀσχάλαφος om Cam. 


ἀναλυόμενον)] Dies Wort lässt sich nur 
so verstehen: wenn man den Darm aus 
seiner gekrümmten und verschlungenen 
Lage auseinandernimmt und auszieht. 

ἀποφυάδας) Die Blinddärme des Dick- 
darmes finden sich bei den meisten Vö- 


4. λόχαλος om 


geln, doch von verschiedener Grösse; 
über ihr Vorkommen s. Stannius Vergl. 
Anat. p. 303 und Meckel Vergl. Anat. iv 
p. 413 u. f. 

[λόχαλος] Dieser Name kommt nur an 
dieser Stelle vor; er fehlt in Aa. Dagegen 


II Cap. 17.] 


299 


fache Röhre abwickeln lässt. Anhänge befinden sich bei den Vögeln, wie 
gesagt, wenige und liegen nicht oben, wie bei den Fischen, sondern 
unten gegen das Ende des Darmes hin. Nicht alle, aber die meisten sind 
damit versehen, wie das Huhn, Steinhuhn, die Ente, die Waldohreule, 
'Lokalos,] Askalaphus, die Gans, der Schwan, die Trappe, die Eule, so- 
wie auch einige von den kleinen Vögeln, wie der Sperling, bei dem sie 


indess sehr klein sind. 


lässt die Camotiana, deren Varianten wir 
zum Theil aus A? ableiten zu müssen 
glauben, den folgenden Namen ἀσχάλαφος 
aus, wahrscheinlich durch ein Versehen, 
da λόχαλος ausbleiben sollte. Gaza cico- 
nia. C. Gessner hält das Wort für ita- 
lienisch, etwa gleich mit aluco’, und für 
eine Randerklärung von ἀσχάλαφος. Aber 


das letztere ist ebenso unsicher. Hist. IX 
ὃ 102 findet sich ἀσχαλώπας, gleichfalls 
nur an dieser @inen Stelle. Man kann 
auch an σχολόπαξ denken. 

στρουϑός] Auch der Sperling hat zwei, 
allerdings kleine Blinddärme. Meckel 
Vergl. Anat. IV p. 484. 


1 


3 


I. 


I \ \ x 4, IA y A BR SL ETE. u f ‚ Bekk. ed. 
ep μεν οὺν τῶν AAAWY μορίων τῶν EVTOS είρηται, χαι TEOOA χαι 509 


ποῖ ἄττα, χαὶ τίνας ἔχει πρὸς ἄλληλα διαφοράς" λοιπὸν δὲ περὶ τῶν 
εἰς τὴν γένεσιν συντελούντων μορίων εἰπεῖν. ταῦτα γὰρ τοῖς μὲν ϑή- 
λεσι πᾶσιν ἐντός ἐστι, τὰ δὲ τῶν ἀρρένων διαφορὰς ἔχει πλείους. τὰ 
μὲν γὰρ ὅλως τῶν ἐναίμων ζῴων οὐχ ἔχει ὄρχεις, τὰ ὃ ἔχει μὲν ἐντὸς 
ὃ ἔχει, χαὶ τῶν ἐντὸς ἐχόντων τὰ μὲν πρὸς τῇ ὀσφύϊ ἔχει περὶ τὸν 
τῶν νεφρῶν τόπον, τὰ δὲ πρὸς τῇ γαστρί, τὰ δ᾽ ἐχτός. χαὶ τὸ αἰδοῖον 
τούτων τοῖς μὲν συνήρτηται πρὸς τὴν γαστέρα, τοῖς ὃ ἀφεῖται χκαϑά- 500 
περ χαὶ οἱ ὄρχεις" πρὸς δὲ τὴν γαστέρα συνήρτηται ἄλλως τοῖς [τ] 


2 ἐμπροσϑουρητιχοῖς χαὶ τοῖς ὀπισϑουρητιχοῖς. | τῶν μὲν οὖν ἰχϑϑθνιο 


οὐϑεὶς ὅ ὄρχεις ἔχει, οὐδ᾽ εἴ τι ἄλλο ἔχει βράγχια, οὐδὲ τὸ τῶν Ah 
Ἰένος ἅπαν, οὐδ᾽ ὅλως ἄπουν οὐδέν, ὅσα μὴ ζῳοτοχεῖ ἐν αὑτοῖς. οἱ 
ὃ ὄρνιϑες ἔχουσι μὲν ὄρχεις, ἔχουσι δ᾽ ἐντὸς πρὸς τῇ ὀσφύϊ. χαὶ τῶν 
τετραπόδων ὅσα ᾧοτοχεῖ, τὸν αὐτὸν ἔχει τρόπον, οἷον σαύρα χαὶ χε- 
λώνη χαὶ χροχόδειλος, χαὶ τῶν ζῳοτόχων ἐχῖνος. τὰ δὲ τῶν ἐντὸς τ5 
ἐχόντων πρὸς τῇ γαστρὶ ἔχει, οἷον τῶν ἀπόδων μὲν δελφίς, τῶν δὲ 
τετραπόδων χαὶ ζῳοτόχων ἐλέ Pas’ τὰ δ᾽ ἄλλα φανεροὺς ἔχει. ἡ ὃ 
ἐξάρτησις N πρὸς τὴν χοιλίαν χαὶ τὸν τόπον τὸν συνεχῇ τίνα διαφορὰν 
ἔχει, πρότε ρον εἴρηται: τοῖς μὲν γὰρ ἐχ τοῦ ὄπισϑεν συνεχεῖς χαὶ οὐχ 
ἀπηρτημένοι εἰσίν, οἷον τῷ γένει τῷ τῶν ὑῶν, τοῖς δ᾽ ἀπηρτημένοι, 20 
χαϑάπερ τοῖς ἀνθρώποις. || οἱ μὲν οὖν ἰχϑύες ὄρχεις μὲν οὐχ ἔχουσιν. 
ὥσπερ εἴρηται πρότερον, οὐδ᾽ οἱ ὄφεις" πόρους δὲ δύο ἔχουσιν ἀπὸ 
τοῦ ὑποζώματος ἠρτημένους ἐφ ἑχάτερα τῆς ῥάχεως, συνάπτοντας 


3. ταῦτα] πάντα (a 4. πολλὰς ἔχει διαφοράς PDa 14. σαῦρα PAaCa 
19. πρὸς τοὔπισϑεν PD® Sch. 20. τῷ post γένει om Aa Di. 


1. τὰ μὲν γὰρ etc.] S.gener. Ip. 3.— stehen bleiben. Wir weisen nur auf die- 
Ihre Hoden werden von A. πόροι genannt. sen Schaden hin. 
S.$3 und$5. 2. ὅσα μὴ] Dieser Relativsatz gehört 


ἄλλως] Wenn ἄλλως richtig ist, wie nur zu ἄπουν οὐδέν; es wird hierbei an 
aus II $ 22 hervorgeht, so kann τ᾿ nicht die Wale gedacht. — A.nenntihreHo- 


DRITTES BUCH. 


Nachdem wir von der Zahl, der Beschaffenheit und den Unter- ı 
schieden der andern innern Theile gehandelt haben , bleibt noch die Er- 
örterung der zur Zeugung dienenden Theile übrig, Bei allen Weibchen 
befinden sie sich im Innern, aber bei den Männchen walten mehrere 
Verschiedenheiten ob. Ein Theil der Blutthiere nämlich hat überhaupt 
keine Hoden, der andre Theil hat Hoden, aber inwendig; im letztern 
Falle liegen sie entweder an dem Becken, in der Gegend der Nieren, 
oder am Bauche. Bei den übrigen liegen die Hoden aussen; .und die 
Ruthe liegt bei den letzteren entweder eng aın Bauche an, oder ist nebst 
den Hoden frei: ihre Lage am Bauche ist eine andre bei denen, die nach 
vorn, als bei denen, die nach hinten harnen. Kein Fisch hat Hoden und 2 
überhaupt kein mit Kiemen begabtes Thier, auch fehlen sie den Schlangen, 
und überhaupt allen Fusslosen, mit Ausnahme derer, welche in sich 
lebendige Junge gebären. Die Vögel haben Hoden, und zwar innen am 
Becken: desgleichen auch die eierlegenden Vierfüsser, wie die Eidechse, 
die Schildkröte, das Krokodil und von den lebendiggebärenden der Igel. 
Bei andern Thieren liegen die Hoden nach innen, aber am Bauche, wie 
unter den fusslosen beim Delphin , unter den lebendiggebärenden Vier- 
füssern beim Elephanten. Bei allen andern sind sie aussen sichtbar. 
Dass sie am Unterleibe und den angrenzenden Theilen auf verschiedene 
Weise befestigt sind, ist schön vorheg erwähnt worden. Entweder näm- 
lich liegen sie hinten eng an, und hängen nicht herab, wie bei allen 
Schweinen, oder sie hängen herab, wie beim Menschen. Die Fische also, 3 
wie gesagt, und die Schlangen haben keine Hoden, sondern zwei von 
dem Zwerchfelle aus sich erstreckende Gänge zu beiden Seiten des Rück- 
grats, die oberhalb zu einem Gange zusammentreten , welcher bis zur 


den nur anders. Sie sind bei den Schlan- ἐχῖνος] gener. 1 ὃ 22. 

gen und Krokodilen lang, bei den Che- δελφίς] gener. 1 ὃ 1. 

loniern mehr zusammengedrängt. Cuvier πρότερον] hist. II ὃ 22 und folgende. 
Lecons VIII p. 112. Diese Unterschiede 3. πρότερον] hist. II $ 81. 


sind aber durchaus unwesentlich. 


302 [III Cap. 1. 


eis ἕνα πόρον ἄνωϑεν τῆς τοῦ περιττώματος ἐξόδου: τὸ ὃ ἄνωθεν 

λέγομεν τὸ πρὸς τὴν ἄχανϑαν. οὗτοι δὲ γίνονται περὶ τὴν ὥραν τῆς 
ὀχείας ϑοροῦ πλήρεις, χαὶ ϑλιβομένων ἐξέρχεται τὸ σπέρμα λευχόν. 
αὐτοὶ δὲ πρὸς αὑτοὺς ἣν ἔχουσι διαφοράν, ἔχ τε τῶν ἀνατομῶν δεῖ 
ϑεωρεῖν χαὶ ὕστερον λεχϑήσεται ἐν τοῖς περὶ ἔχαστον αὐτῶν ἰδίοις ς 

1 ἀχριβέστερον. || ὅσα ὃ φοτοχεῖ 7) δίποδα ὄντα ἢ τετράποδα, πάν ἔχει 
ὄρχεις πρὸς τῇ ὀσφύϊ χ ἀτωῦεν τοῦ διαζώματος, τὰ μὲν λευχοτέρους 
τὰ ὃ ὠχροτέρους, λεπτοῖς πάμπαν φλεβίοις περιεχομένους. χαὶ ἀφ 
ἑχατέρου τείνει πόρος συνάπτων εἰς ἕν, χαϑάπερ χαὶ τοῖς ἰχϑύσιν, ὑπὲρ 
τῆς τοῦ περιττώματος ἐξόδου. τοῦτο ὃ᾽ ἐστὶν αἰδοῖον. ὃ τοῖς μὲν μι-τὸ 
χροῖς ἄδηλον, ἐν δὲ τοῖς μείζοσιν, οἷον ἐν χηνὶ χαὶ τοῖς τηλιχούτοις, 

δ φανερώτερον γίνεται, ὅταν ἣ ὀχεία πρόσφατος ἡ. || οἱ δὲ πόροι χαὶ 
τοῖς ἰχϑύσι χαὶ τούτοις προσπεφύχασι πρὸς τῇ ὀσφύϊ ὑποχάτω τῆς 
χοιλίας χαὶ τῶν ἐντόρων, μεταξὺ τῆς μεγάλης φλεβός, ἀφ ἧς τείνουσι 

όροι εἰς ἑχάτερον τῶν ὄρχεων. ὥσπερ δὲ τοῖς ἰχϑύσι περὶ μὲν τὴν 16 

ραν τῆς ὀχείας ϑορός τε φαίνεται ἐνὼν χαὶ οἱ πόροι σφόδρα δῆλοι. sıo 
ὅταν δὲ παρέλθῃ ἡ ὥρα, ἄδηλοι χαὶ οἱ πόροι ἐνίοτε, οὕτω χαὶ τῶν 
ὀρνίϑων οἱ ὄρχεις" πρὶν μὲν ὀχεύειν οἱ μὲν μιχροὺς οἱ δὲ πάμπαν ἀδή.- 
λους ἔχουσιν, ὅταν δὲ ὀχεύωσι, σφόδρα μεγάλους ἴσχουσιν. ἐπιδηλό- 
τατα δὲ τοῦτο συμβαίνει ταῖς φάτταις χαὶ τοῖς πέρδιξιν, ὥστ ἔνιοι )υ 

ὁ οἴονται οὐδ ἔχειν τοῦ χειμῶνος ὄρχεις αὐτά. || τῶν δ᾽ ἐν τῷ ἔμπροσ- 
ὃεν ἐχόντων τοὺς ὄρχεις οἱ μὲν ἐντὸς ἔχουσι πρὸς τῇ γαστρί, χαϑάπερ 


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δελφίς, οἱ ὃ ἐχτὸς ἐν τῷ φανερῷ πρὸς τῷ τέλει τῆς γαστρός. τούτοις 
ἌΝ \ \ Y ») \ ’ Ἀ 7 ὮΝ [4 ὦ, « \ > 
δὲ τὰ μὲν ἄλλα ἔχει τὸν αὐτὸν τρόπον, διαφέρουσι δὲ ὅτι οἱ μὲν ἐντὸς 


1. ἕν θα  dvmdtev πόρον Ca Ald., ἄνωϑεν om Ῥ. ; deinceps add ἄχρι Αδ08 Ald. 
Di. τὰ δὲ --- 2. τὰ ΑΔ ἃ Di. 5. ἑχάστου Αἃ Cam. Cs. Di. αὐτῶν om PD» 
Cs. 1. τοὺς μὲν --- 8. τοὺς δὲ Da 9. ἕνα PDa Ald. Cs. Bk. 11. ἐν post 
οἷον om (8 15. τὴν om Aa Rh. 19. ἔχουσιν AaCa Ald. Cs. Sch. Di. 
21. αὐτοὺς Ald. Cs. Sch. 24. ἐντὸς est coniectura nostra; αὐτῶν PDa Ald. 
Bk.; αὐτοὺς Aa Ca Cs. Sch. Di. Pk. 


τὸ δ᾽ ἄνωϑεν] Diese Bemerkung ist 
wichtig für viele andere Stellen. Während, 
beim Menschen das ἄνω die oberen Kör- 
pertheile bezeichnet mit Rücksicht auf 
seine aufrechte Stellung, dient diese An- 
merkung dazu, die Bedeutung des ἄνω 
bei den Thieren dahin zu bestimmen, 
dass darunter die Gegend der Wirbel- 
säule im Gegensatze zur Bauchgegend zu 
verstehen sei. Daher halten wır das von 
Bmk. aus AsCa Ald. aufgenommene ἄχρι 
nicht für richtig, um so weniger als sıch 
diese Partikelan nichts anschliessen lässt. 
Guil. in unum porum desuper superflui- 
tatis exitus. desuper autem dieimus quod 
ad spinam.' Gaza coeantque superne in 


unum atque ita ad ostium excrementi 
finiant. quod enim ad spinam est, id su- 
perius nomino. 

ἀνατομῶν) Bekanntlich existirt dieses 
Werk nicht mehr. 

ὕστερον) V$ 16 u. f. 

4. ὅσα] gener. 1$ 6. 

ἕν) Diese Lesart empfiehlt was folgt 
ποῦτο ὃ ἐστὶν αἰδοῖον. — ὑπέρ heisst hier, 
was kurz vorher ἄνωθεν hiess. 

μιχροῖς ἄδηλον) Das Vorkommen eines 
Penis bei den Vögeln ist nicht von der 
Grösse abhängig, da manche Schwimm- 
vögel einen Penis haben, andre nicht, 
die Raubvögel keinen Penis haben, 


303 


Austrittsstelle der Ausscheidung hin verläuft: unter »oberhalb« verstehen 
wir die Gegend des Rückgrats. Diese füllen sich um die Zeit der Begat- 
tung mit Samenflüssigkeit (Milch) und beim Druck darauf tritt weisser 
Same heraus. Was es übrigens für Unterschiede in dieser Hinsicht bei 
ihnen giebt, ist aus der Anatomie zu ersehen und soll später erörtert 
werden, wo von den Eigenthümlichkeiten der einzelnen Fische genauer 
die Rede sein wird. Alle Eierlegenden, mögen sie Zweifüsser oder Vier-4 
füsser sein, haben Hoden an dem Becken unterhalb des Zwerchfelles, 
welche bald mehr weiss, bald mehr gelblich und von sehr feinen und 
zarten Adern umgeben sind. Von jedem der beiden Hoden erstreckt sich 
ein Gang, und diese beiden Gänge vereinigen sich wie bei den Fischen 
oberhalb der Austrittsstelle der Ausscheidung. Es ist dies die Ruthe, sie 
ist bei den kleineren undeutlich, wird aber deutlicher sichtbar bei den 
grösseren, wie bei der Gans und den Vögeln von derselben Grösse um 
die Zeit, wo die Begattung beginnen soll. Die Samengänge sind sowohl 5 
bei den Fischen, als bei den Vögeln an der Hüfte, unterhalb des Magens 
zwischen den Därmen und der grossen Ader befestigt, von welcher aus 
Kanäle in jeden der beiden gehen. So wie sich aber bei den Fischen zur 
Zeit der Begattung Samenflüssigkeit darin findet und die Grenzen sehr 
deutlich sind, wenn aber die Zeit vorüber ist, bisweilen auch die Gänge 
undeutlich sind, ebenso ist es mit den Hoden der Vögel: vor der Begat- 
tungszeit sind sie klein und bei manchen ganz undeutlich, in der Begat- 
tungszeit aber sehr gross. Am meisten fällt dies in die Augen bei den 
Ringeltauben und Steinhühnern,, so dass manche glauben, diese Thiere 
hätten im Winter gar keine Hoden. Liegen aber zweitens die Hoden 6 
vorn, so befinden sie sich bei einigen Thieren innen am Bauche, wie 
beim Delphin, bei andern sind sie aussen sichtbar am Ende des Bauches. 
Bei diesen nun haben die Hoden in allem Anderen ein und dieselbe Bil- 
dung, es waltet nur der Unterschied ob, dass die einen sie innen und 


HI Cap.:1.] 


manche hühnerartige Vögel dagegen da- 
mit versehen sind. Οἱ, Stannius Vergl. 
Anat. p. 336. 

Yaxepbrepov] Vgl. gener. 1$ 11, woein 
Anschwellen der Hoden zur Begat- 
tungszeit erwähnt wird. Doch scheint 
über eine Vergrösserung des Penis zur 
Begattungszeit weder bei Vögeln noch 
bei Sauriern etwas beobachtet zu sein; 
nur bei Salamandern erwähnt Stannius 
(Vergl. Anat. p. 242) die Anschwellung 
der penisartigen Papille in der Cloake 
zur Begattungszeit. 

5. ὑποχάτω — φλεβός) Gaza subter 
alvum ventrem et intestina inter venam 
maiorem’ : er verstand also den Text nicht. 
Sch. wollte ergänzen μεταξὺ τούτων χαὶ 


τῆς p. aA. Camus suchte den Schaden zu 
verdecken entre les rameaux, que la 
grande veine distribue ἃ chacun des testi- 
cules’. Aber von den »Stämmen der 
grossen Ader« steht hier nichts. Es fehlt 
also ein Zweites, zwischen dem und der 
grossen Ader die Kanäle der Hoden lie- 
gen. Am leichtesten würde durch eine 
kleine Versetzung abgeholfen, indem 
man schriebe ὑποχάτω τῆς χοιλίας, μεταξὺ 
τῶν ἐντέρων καὶ τῆς pe. pA. Dann ist die 
Angabe in vollkommener Uebereinstim- 
mung mit dem Thatsächlichen. 

ὀρνίϑων οἱ 8.) hist. VI ὃ 49. Dies ist 
richtig. Stannius Vergl. Anat. p. 336. 

6. ὅτι ol μὲν ἐντὸς ἔχουσι) Wir haben 
diese Conjectur als eine nothwendige 


304 [TI Cap. 1. 


V. u. ὃ 14 N - De 14) δι. 14 δ ἊΝ ΤΊ χαὶ (018) έν Me) 1 09 
ἔχουσι χαῦ αὑτοὺς τοὺς ὄρχεις, οἱ ὃ ἐν τῇ καλουμένῃ ὀσχέᾳ, ὅσο! 
) 3 , - -» - \ ‚ 
ἔξωϑεν. || αὐτοὶ ὃ οἱ ὄρχεις ἐν πᾶσι τοῖς πεζοῖς χαὶ ζῳοτόχοις τόνὸ 
ἣν ΚΕ ΞΕ ς af, ᾿ ἘΝ Re 2 - L ‚ r δ δον ὃ - 
ἔχουσι τὸν τρόπον. τείνουσιν ἐχ τῆς ἀορτῆς πόροι φὰςεβιχοὶ μέχρι τῆς 
- r [4 m Ἁ x Ev Ev ᾿ δ 
χεφαλῆς ἑχατέρου τοῦ ὄρχεως, χαὶ ἄλλοι ἀπὸ τῶν νεφρῶν δύο᾽ εἰσὶ 
t r t > er > οΘ 4 ς ΡΞ 
ὃ οὗτοι μὲν αἱματώδεις, οἱ ὃ ἐχ τῆς ἀορτῆς ἄναιμοι. ἀπὸ δὲ τῆς" 
χεφαλῆς πρὸς αὐτῷ τῷ ὄρχει πόρος ἐστὶ πυχνότερος ἐχείνου χαὶ νευ- 
RT τρῶς ἱ : ᾿ ὰ 
΄ y r [a Ψ . \ \ 
ρωδέστερος, ὃς ἀναχάμπτε: πάλιν ἐν ἐσχάτῳ τῷ ὄρχει πρὸς τὴν χε- 
φαλὴν τοῦ ὄρχεως. ἀπὸ δὲ τῆς χεφαλῆῇῆς ἑχατέρας πάλιν. εἰς ταὐτὸ 
N \ ᾽ ᾿ m ΄ > 
συνάπτουσιν εἰς τὸ πρόσϑεν ἐπὶ τὸ αἰδοῖον. οἱ ὃ ἐπαναχάμπτοντες 
πόρο! χαὶ οἱ προσχαϑήμενοι τοῖς ὄρχεσιν ὑμένι περιξιλημμένοι εἰσὶ τῷ τ 
αὐτῷ, ὥστε δοχεῖν ἕνα εἶναι πόρον, ἐὰν μὴ διέλῃ τὸν ὑμένα τις. 
8. 6 μὲν οὖν προσχαϑήμενος πόρος ἔτι αἱματῶδες ἔχει τὸ ὑγρόν, 


x 


-1 


ἧττον μέντοι τῶν ἄνω τῶν Ex τῆς ἀορτῆς᾽ ἐν δὲ τοῖς ἐπαναχάμπτουσιν 
εἰς τὸν χαυλὸν τὸν ἐν τῷ αἰδοίῳ λευχή ἐστιν ἡ ὑγρότης. φέρει δὲ χαὶ 
απὸ τῆς χύστεως πόρος. χαὶ συνάπτει: ἄνωϑεν εἰς τὸν χαυλόν. περὶ 

and Ἂν ἮΝ - I \ 7 IN mi \ [4 ἊΝ 
τοῦτον δὲ οἷον χέλυφός ἐστι τὸ χαλούμενον αἰδοῖον. || ϑεωρείσϑω δὲ 
τὰ εἰρημένα ταῦτα ἐχ τῆς ὑπογραφῆς τῆσὸδς. τῶν πόρων ἀρχὴ τῶν 
ἀπὸ τῆς ἀορτῆς ἐφ᾿ οἷς A’ χεφαλαὶ τῶν ὄρχεων χαὶ οἱ χαϑήχοντες 

r ) 7’: ) \ , \ δὴν 3 U 
πόροι, ἐφ οἷς KK: οἱ ἀπὸ τούτων πρὸς τῷ ὄρχει προσχαϑήμενοι, ἐφ 


T. ante ὃς add ἧττον μέντοι τῶν ἄνω τῶν ἐχ τῆς ἀορτῆς Pk. 


nostra, ΡΚ. ; ἑχατέρῳ libri et edd. 
Cs. Sch. Bk. Di. 
ἧττον — ἀορτῆς om Pk. 


10. οἱ post χαὶ adiecimus ex conj. Schneideri. 
15. εἰς] πρὸς AaCa Ald. Di. 


Pk. deinceps χαὶ add Da Ald. Cs. 


Di. τῶν om Aa0a Ald. 
19. KK Cs. Sch. Di.; K ceteri. 


Verbesserung in den Text aufgenommen. 
Die Hdschrr. schwanken zwischen αὐτῶν, 
was überflüssig und schleppend, und 
zwischen αὐτούς, was um der seltsamen 
Stellung willen unwahrscheinlich ist; 
auch genügt xa®' αὑτούς allein; ja αὐτοὺς 
“a αὑτούς würde zu vielsagen. Aber die 
Worte ὅσοι ἔξωϑεν zeigen, dass A. etwas 
anderes sagen wollte, als was die Texte 
geben, nämlich dies: »Wenn die Hoden 
vorn liegen, so sind sie entweder innen 
am Bauch oder aussen sichtbar am Einde 
des Bauches. In beiden Fällen sind sie 
übrigens von gleicher Structur, nur dass 
sie, wenn sie innen liegen, von ein- 
ander gesondert sind, wenn sie aber 
aussen liegen, in einer gemeinschaft- 
lichen Haut, dem Hodensacke, einge- 
schlossen sind.« Man hat also τούτοις nicht 
auf οἱ δ᾽ ἐχτός, sondern auf das frühere 
τῶν δ᾽ ἔμπροσθεν ἐχόντων zu beziehen. Die 
Worte ὅσο: ἔξωϑεν wären ganz unverständ- 


ἐσχάτῳ coniectura 
8. exaripas AaUa Pk. ; Exartepot PD» Ald. 
13. Verba 
17. ταῦτα] πάντα 


post πόρων add ἡ A® Ald. Cs. Sch. 


18. ἀορτῆς corr. Pk. ; ἀρτηρίας libri et .edd. 


lich, wenn nicht nach διαφέρουσι ein ἐντός 
stände. 

7. Aus der Beschreibung des Hodens 
ergiebt sich, dass A. unterschieden hat 
1) den Hoden, ὄρχις ; 2) dieNebenhoden, 
χεφαλαὶ τῶν ὄρχεων χαὶ πόροι προσχαϑϑῆ- 
μενοι πυχνότεροι χαὶ νευροδέστεροι Ξε χαϑῆ- 
χοντες ; 3) den Anfang des vas deferens, 
resp. Uebergang des Nebenhodenschwan- 
zes in das vas deferens, soweit es in der 
tunica vaginalis eingeschlossen ist, πόρος 
ἀναχάμπτων ἐν τῷ ἐσχάτῳ ὄρχει πρὸς τὴν 
χεφαλὴν ὑμένι περιειλημμένος χτλ. ; 4) den 
weiteren Verlauf des vas deferens und die 
Vereinigung der beiderseitigen vasa de- 
ferentia zu einem Gange : ἀπὸ τῆς χεφαλῆς 
συνάπτοντες εἰς ταὐτό, εἰς τὸ πρόσϑεν ἐπὶ τὸ 
αἰδοῖον, oder εἰς τὸν χαυλόν d.h. Einmün- 
dung in die Harnröhre; 5) die aus der 
aorta entspringenden arteriae sperma- 
ticae —= πόροι φλεβιχοὶ ἐχ τῆς Φρρτῆς; 

[#7 - 


6) die in die Nierenvene oder die 


II Cap. 1.) 305 


frei liegend haben, die andern aber, bei denen sie sich ausserhalb des 
Bauches befinden, in dem sogenannten Hodensack. Die Bildung der? 
Hoden selbst ist bei allen Gang- und lebendiggebärenden Thieren fol- 
gende: Es erstrecken sich von der Aorta Adern bis zu dem Kopfe jedes 
der beiden Hoden, und ebenso zwei andre von den Nieren her: die letz- 
teren enthalten Blut, die von der Aorta kommenden sind blutleer. Von 
dem Kopfe aus erstreckt sich am Hoden selbst entlang ein Gang, welcher 
dichter und sehniger ist, als die eben genannten, und dieser biegt am 
untern Ende des Hodens um und läuft rückwärts wieder bis zum Kopfe 
des Hoden. Von den Köpfen der beiden Hoden her vereinigen sich die 
Gänge wieder nach vorn gegen die Ruthe zu. Die umbiegenden, den 
Hoden anliegenden Gänge sind von ein und derselben Haut umgeben, so 
dass es nur ein einziger Gang zu sein scheint, wenn man die Haut nicht 
zerschneidet. Der anliegende Gang nun enthält noch blutähnliche Flüs- 8 
sigkeit, jedoch minder, als die oben von der Aorta kommenden: in den 
nach der Röhre der Ruthe hin umbiegenden Gängen aber ist weisse 
Flüssigkeit enthalten. Auch von der Blase her kommt ein Gang, welcher 
von oben her in die Röhre mündet, um welche die sogenannte Ruthe eine 
Art von Hülle bildet. Das Gesagte lässt sich aus folgender Zeichnung 9 
Fig. 1) ersehen: der Ursprung der aus der Aorta kommenden Gänge ist 
bei A, die Köpfe der Hoden und die bis dahin herabsteigenden Gänge, 
wo K ist, die von da aus am Hoden anliegenden, wo die beiden 2, die 


. 


vene in der Nierengegend mündenden 
venae spermaticae: ἄλλοι ἀπὸ τῶν νεφρῶν 
δύο. Die beistehende Figur entspricht 
ungefähr dem Verhalten beim Menschen, 
die Buchstaben sind nach den Angaben 
des Aristoteles eingetragen. Wegen des 
mehrfachen ἀναχάμπτειν. bemerken wir 
noch Folgendes: Oben am Hoden liegt 
der Kopf des Nebenhodens, welcher am 
Hoden dicht anliegend zum untern Pole 
desselben herabsteigt und hier in den 
Beginn des vas deferens übergeht, indem 
er umbiegt (1). Das vas deferens steigt 
nach aufwärts, dicht am Nebenhoden 
mittelst der tunica vaginalis propria be- 
festigt, am Kopfe des Nabenhoden vor- 
bei und geht nun gemeinschaftlich. mit 
der Samenarterie und -vene als Samen- 
strang durch den Leistenkanal; von die- 
sem aus laufen die vasa deferentia ein- 
ander entgegen (συνάπτοντες) und zugleich 
abwärts umbiegend (2) hinter den Fundus 
der Blase und vereinigen sich in der Me- 
dianebene des Körpers zum ductus eia- 
culatorius, der endlich in die Harnröhre 
mündet. Der Hoden ist die samenberei- 
tende Drüse, Nebenhoden und- vas de- 
ferens bilden den Ausführungsgang der- 


Aristoteles. I. 


selben. Die ἀναχάμπτοντες χαὶ χαϑήμενοι 
πόροι sind die aus den Nebenhoden her- 
vorgehenden vasa deferentia, wie die 
beistehende Abbildung von Lauth zeigt. 
Wir haben nun für ἐν ἑχατέρῳ τῷ ὄρχει 
geschrieben ἐν ἐσχάτῳ τῷ ὄὅ. Denn nach 
den obigen Worten ἑχατέρου τοῦ ὄρχεως 
war dies eine unnütze Wiederholung; es 
kam hier darauf an, zu sagen, an welcher 
Stelle des Hodens die Umbiegung des 
πόρος stattfindet. Ausserdem haben wir, 
was der Zusammenhang des Satzes for- 
dert, das οἱ vor χαϑήμενοι ergänzt. Of. 
Schneider IV p. 317. 

8. ἧττον --- ἀορτῆς] Diese Worte wi- 
dersprechen dem vorhergehenden οἱ δ᾽ &x 
τῆς ἀορτῆς ἄναιμοι und lassen sich nur so 
erklären, dass A. die zu den Hoden 
gehenden Samenarterien und -venen, da 
sie ganz dicht aneinanderliegen,, zusam- 
mengefasst habe. Immerhin eine ge- 
zwungene Frklärung. Pikk. hat diese 
Worte nach νευρωδέστερος im vorigen Pa- 
ragraphen gesetzt, wodurch schwerlich 
viel gewonnen wird. 

9. ἀορτῆς] Gaza und Bmk. in der 
Uebers. Von der Luftröhre kann hier 
selbstverständlich nicht die Rede sein. 


20 


306 [III Cap. 1. 


> 


QQ- οἱ ὃ ἀναχάμπτοντες. ἐν οἷς ἣ ὑγρότης ἣ λευχή. ἐφ οἷς 
. αἰδοῖον A, χύστις E, ὄρχεις δ᾽ ἐν οἷς τὰ WW. [ἀποτεμνομένων 
ὃ ἢ ἀφαιρουμένων τῶν ὄρχεων αὐ- 5ι0ὺ 
τῶν ἀνασπῶνται οἱ πόροι ἄνω. δια- 
φὺὑείρουσι δ᾽ οἱ μὲν ἔτι νέων ὄντων 
τρίψει, οἱ δὲ χαὶ ὕστερον ἐχτέμνοντες. 
συνέβη ὃ ἤδη ταῦρον Exrundevra 
χαὶ εὐθὺς ἐπιβάντα ὀχεῦσαι χαὶ γεν- 
νῆσαι.] τὰ μὲν οὖν περὶ τοὺς ὄρχεις 
τοῖς ζῴοις τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. 10 
|| αἱ δ᾽ ὑστέραι τῶν ἐχόντων ὑστέ- 
pas ζῴων οὔτε τὸν αὐτὸν τρόπον 
ἔχουσιν οὔϑ᾽ ὅμοιαι πάντων εἰσίν, 
ἀλλὰ διαφέρουσι χαὶ τῶν ζῳοτο- 
χούντων πρὸς ἄλληλα χαὶ τῶν ᾧο- 15 
τοχούντων. δίχροαι μὲν οὖν εἰσὶν 
ἁπάντων τῶν πρὸς τοῖς ἄρϑροις ἐχόντων τὰς ὑστέρας. χαὶ τὸ υὲν 
αὐτῶν ἐν τοῖς δεξιοῖς μέρεσι, τὸ δ᾽ ἕτερον ἐν τοῖς ἀριστεροῖς, ἐστίν. 
nd ἀρχὴ μία zal τὸ στόμα ἕν, οἷον χαυλὸς σαρχώδης σφόδρα χαὶ 
χονδρώδης τοῖς πλείστοις χαὶ μεγίστοις" χαλεῖται δὲ τούτων τὰ μὲν 20 
ὑστέρα χαὶ δελφύς --- ὅϑεν χαὶ ἀδελφοὺς προσαγορξύουσι —, μήτρα 
11 δ᾽ ὁ καυλὸς χαὶ τὸ στόμα τῆς ὑστέρας. || ὅσα μὲν οὖν ἐστὶ ζῳοτόχα 
χαὶ δίποδα ἢ τετράποδα, τούτων μὲν ἣ ὑστέρα πάντων ἐστὶ χάτω τοῦ 
ὑποζώματος, οἷον ἀνϑρώπῳ χαὶ χυνὶ χαὶ δὲ χαὶ ἵππῳ χαὶ βοΐ" χαὶ τοῖς 
χερατοφόροις ὁμοίως ταῦτά γ ἔχει πᾶσιν. ἐπὶ ἄχρων δὲ αἱ ὑστέραι "» 
12 τῶν χαλουμένων χερατίων εἷλιγμὸν ἔχουσιν αἱ τῶν πλείστων. || τῶν 
ὃ φοτοχούντων εἰς τοὐμφανὲς οὐχ ὁμοίως ἁπάντων ἔχουσιν, ἀλλ αἱ 
μὲν τῶν ὀρνίϑων πρὸς τῷ ὑποζώματι. αἱ δὲ τῶν ἰχϑύων χάτω, χκαϑά- 
περ αἱ τῶν ζῳοτοχούντων διπόδων χαὶ τετραπόδων, πλὴν λεπταὶ χαὶ 
ὑμενώδεις καὶ μαχραί, ὥστ᾽ ἐν τοῖς σφόδρα μιχροῖς τῶν ἰχϑύων δοχεῖν zo 


Fig. 1. 


2. &vcodd. Ald. Cs. ; ἐφ᾽ Sch. ΒΚ. Di. 6. χαὶ am PDa Cs. ἐχτέμνονται 
AaCa Ald. Cs., ἐκτέμνουσι Sch. 10. τῶν ζῴων PDa Ald. Cs. Sch. 19. ἡ 
ὃ καὶ τούτων Α' 24. χαὶ dt om Da Guil. 29. διπ. ἢ τετρ. Sch. Pk, 


ἐν ots) Nämlich der Buchstabe war 
innerhalb der Begrenzungslinie der Ho- 
den eingeschrieben. 

ἰἀποτεμνομένων ... γεννῆσαι] Man sieht 
es den drei hier gegebenen abgerissenen 
Bemerkungen leicht an; dass es eben nur 
gelegentlich beigebrachte Notizen sind, 
die Jemand an den Rand schrieb. Wir 
haben sie daher als unecht eingeklam- 


mert. Ueber die Sache ef. IX ὃ 249 und 
gener. 1 $ 11. 


ἀνασπῶνται] gener. I $ 1]. — ταῦρον 
ibid. 

10. δίκροαι) gener. 1$ 8, wo sie auch 
διμερεῖς heissen, und III ὃ 76. 

πρὸς τοῖς ἄρϑροις) Der Gegensatz ist 
πρὸς τῷ ὑποζώματι in $ 11. 


ΠῚ Cap. 1.] 307 


umbiegenden, in denen die weisse Flüssigkeit enthalten ist, wo die 
beiden B, ferner die Ruthe A, die Blase E und die Hoden, wo die beiden 
\W eingeschrieben sind. Wenn die Hoden selbst abgeschnitten oder her- 
ausgenommen werden, so ziehen sich die Gänge nach oben. Man zerstört 
sie theils bei noch jungen Thieren durch Zerdrücken , oder auch später 
durch Ausschneiden. [Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Stier, 
welcher gleich nach der Verschneidung besprang , die Begattung vollzog 
und zeugte.) Dies ist die Bildung der Hoden bei den Thieren. Die Ver- 10 
hältnisse der Gebärmutter sind nicht bei allen mit diesem Organ ver- 
sehenen Thieren dieselben, noch ist ihre Gestalt bei allen dieselbe, son- 
dern sie zeigt Unterschiede sowohl unter den Lebendiggebärenden selbst, 
als auch zwischen diesen und den Eierlegenden. Bei allen, welche die 
Gebärmutter nahe an den Schamtheilen haben, ist sie zweihörnig, und 
der eine Theil liegt auf der rechten, der andre auf der linken Seite, sie 
hat aber nur einen einzigen Vordertheil, und eine Mündung und bei den 
meisten und grössten Thieren gleicht dies einem sehr fleischigen und 
sehnigen Stiele. Ihre Theile heissen Gebärmutter oder auch Delphys, 
weshalb leibliche Geschwister Adelphoi heissen, und Metra, welches 
der stielförmige Theil und der Muttermund ist. Bei allen lebendig- 11 
gebärenden Zweifüssern und Vierfüssern liegt die Gebärmutter unterhalb 
des Zwerchfells, wie beim Menschen, Hunde, Schweine, Pferde und 
Rinde, und ebenso ist es bei allen hörnertragenden Thieren. Ferner hat 
die Gebärmutter an den Enden ihrer sogenannten Hörner bei den meisten 
'Thieren eine Windung. Bei den nach aussen eierlegenden Thieren ist 12 
(die Lage der Gebärmutter nicht durchgängig dieselbe, sondern die Vögel 
haben sie an dem Zwerchfelle, die Fische dagegen unten, wie die leben- 
diggebärenden Zweifüsser und Vierfüsser; nur ist sie dünn, hautartig 
und lang, so dass bei den ganz kleinen Fischen jede Hälfte der Gebär- 
mutter wie ein einziges Ei aussieht, als wenn diese Fische, deren Eier 


χαυλὸς) Dies bezeichnet offenbar den 
einfachen Abschnitt des Säugethieruterus 
und ist wohl von der Scheide kaum un- 
terschieden worden ; μήτρα bedeutet das- 
selbe, ὑστέραι dagegen sind die Hörner 
der Gebärmutter. Ct. gener. Index unter 
vtrrpa und IX ὃ 250. — Nur in ὙΠ ἃ 54 
muss auch μιῆτρα Ξε ὑστέρα sein, da in ihm 
die zoruAndöves sein sollen , welche sich 
immer in den Hörnern finden. 

ὅϑεν — προσαγορεύουσι) Diese Worte 
betrachtet Sch. als Zusatz eines »Gram- 
matikers«. 

11. ἐπ᾽ ἄχρων.... πλείστων] Nach Sch. 
hat Guil. diese Stelle i in besserer Ordnung 
su gelesen: ἐπ ἄχρων δὲ τῶν χαλουμένων 
χερατίων αἱ τῶν πλείστων ὑστέραι εἱλυγμὸν 


ἔχουσι. Aber der Sinn ist genau derselbe, 
nur die Wortstellung ist im Texte etwas 
verwickelter. Es scheint die Windung 
auf die Muttertrompeten, Tubae Fallopü, 
gedeutet werden zu müssen, doch kom- 
men auch vor ihnen Windungen an der 
Spitze der Gebärmutter vor. 


ϑύων κάτω] Da die Eierstöcke 
der Fische fast in der ganzen Länge des 
Bauches liegen, wie auch das folgende 
μαχρά andeutet , so ist diese Angabe un- 
richtig. 

Soxzetv... ἕν} hist. VI$ 73. gener. 1 
$ 16, wo wir aus dieser Stelle, schliessen 
zu müssen glaubten, dass ἕν ᾧόν gestan- 


den habe. 
20} 


308 [HIT Cap. 1. 


ἑχατέραν φὸν εἶναι ἕν, ὡς δύο ἐχόντων wa τῶν ἰχϑύων τούτων. ὅσων 
λέγεται τὸ ὠὸν εἶναι ψαϑυρόν: ἔστι γὰρ οὐχ ἕν ἀλλὰ πολλά, διόπερ 
13 διαχεῖται εἰς πολλά. || ἣ δὲ τῶν ὀρνίϑων ὑστέρα χάτωϑεν μὲν ἔχε: 
τὸν χαυλὺν σαρχώδη χαὶ στιφρόν, τὸ δὲ πρὸς τῷ ὑποζώματι ὁμενῶδες 
χαὶ λεπτὸν πάμπαν, ὥστε δόξαι ἂν ἔξω τῆς ὑστέρας εἶναι τὰ md. ἐν 
μὲν οὖν τοῖς μείζοσι τῶν ὀρνίϑων δῆλος ὃ ὑμήν ἐστι μᾶλλον, χαὶ φυ- 
σώμενος διὰ τοῦ χαυλοῦ αἴρετα! χαὶ χολποῦται᾽ ἐν δὲ τοῖς μιχροῖς 
1a ἀδηλότερα πάντα ταῦτα. || τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον ἔχε! ἣ ὑστέρα χαὶ ἐν 
τοῖς τετράποσι μὲν τῶν ζῴων φοτόχοις δέ, οἷον χελώνῃ χαὶ σαύρα χαὶ 
βατράχοις χαὶ τοῖς ἄλλοις τοῖς τοιούτοις" 6 μὲν γὰρ χαυλὺς χάτωϑεν 
εἷς χαὶ σαρχωδέστερος. ἡ δὲ σχίσις χαὶ τὰ φὰ ἄνω πρὸς τῷ ὑποζώματι. 
15 | 6 ὅσα δὲ τῶν ἀπόδων εἰς τὸ φανερὸν DEV ζῳοτοχεῖ ἐ ἐν αὑτοῖς ὃ ῴῳοτο- 
χεῖ, οἷον οἵ τε γαλεοὶ χαὶ alla τὰ χαλούμενα σελάχη [καλεῖται δὲ 
σέλαχος ὃ ἂν ἄπουν ὃν χαὶ βράγχια ἔχον ζῳοτόχον ἢ]. τούτων δὴ ὃδι- 
χρόα μὲν ἣ ὑστέρα ὁμοίως δὲ χαὶ πρὸς τὸ ὑπόζωμα τείνει, χαϑάπερ 
χαὶ τῶν ὀρνίϑων, ἔτι δὲ διὰ μέσου τῶν διχρόων χάτωϑεν ἀρξαμένη μέ ἐχρ' 
πρὺς τὸ ὑπόζωμα τείνει" χαὶ τὰ wa ἐνταῦϑα yive ετα! χαὶ ἄνω ἐπ ἀρχῇ 
τοῦ ὑποζώματος, εἶτα προελϑόντα εἰς τὴν εὐρυχωρίαν ζῷα γίνετα: ἐχ 
τῶν ῳφῶν. αὐτῶν δὲ τούτων πρὸς ἄλληλά τε χαὶ πρὸς τοὺς ἄλλους 
ἰχϑῦς ἣ δια φορὰ τῶν ὑστερῶν ἀκριβέστερον 2 ἂν ϑεωρηϑείη τοῖς σχή- 
16 μᾶσιν EX τῶν ἀνατομῶν. || ἔχει δὲ χαὶ τὸ τῶν ὄφεων γένος πρός τε 
ταῦτα χαὶ “πρὸς ἄλληλα δια- φοράν. τὰ μὲν γὰρ ἄλλα γένη τῶν ὄφεων 
WOTOZEL, ἔχις δὲ Feet μόνον, φοτοχήσας ἐν αὑτῷ πρῶτον᾽ διὸ πα- 
ραπλησίως ἐ ἔχει τὰ περὶ τὴν ὑστέραν τοῖς σελάχεσιν. ἡ δὲ τῶν ὄφεων 


1. εἶναι om PmAmbr. Cs. 4. στριφνὸν (8, στεριφὸν Α8. τὰ δὲ... 5. ὑμενώδη 
χαὶ λεπτὰ ArCaRh.Di.Pk. Τ. post χολποῦται add ὁ ὑμὴν PDa Ald. 8. πάντα 
om Ρ])8 Cs., post ταῦτα ponunt Δ8 Ald. 11. σχέσις ΑΔ, ‚habitudo’ Guil. 
14. δὴ om PDa 15. post τείνει add χάτωϑεν ἀρξαμένη Pk. Sch. sie seribit: — 
τείνει, χάτωϑεν ἀρξαμένη, καϑάπερ ἣ τῶν ὀρνίϑων" ἔτι δὲ διὰ μέσου τῶν δικροῶν Kal 


ἄνω ἐπ᾽ ἀρχῇ τοῦ ὑποζώματος τὰ ὠὰ γίνεται" εἶτα etc. 16. ἔτι] ἔστι Pk., qui 
mox xar. dp. om 11. τείνει] στενὴ Pk. 18. post εἶτα iterum add ἐπ᾽ d. τ. 
ὑποζ. Aa 22. διαφέροντα AaCa 23. ὦ. πάντα ὁ δὲ ἔχις AsCa Rh. Sch. 
Di. ὠοτοχῆσαν PAaCa 


13. διὰ τοῦ χαυλοῦ percanalem’ Guil. an mehreren Stellen vorgekommen ist. 
Es müsste aber per vaginam oderperuteri Uebrigens würde vom Standpunkte des 


collum heissen. A. aus die Definition, wenn man den 
15. [χαλεῖται ... ἡ Diese Worteschei- βάτραχος und die σχύλια (?) ausnimmt, 
nen unecht zu sein. σελάχη ist ein allge- erschöpfend sein, für den jetzigen Stand- 


mein üblicher Name, wie das Beiwort unkt aber allerdings gar nicht passen: 
χαλούμενα zeigt, und nirgends hatA. das anime viviparus und die eierlegenden 
Wort im Singularis gebraucht. Dazu Rajae. 

kommt, dass es auffallend wäre, wenn τούτω δὴ ... φῶν) Wir glauben durch 
hier eine Definition hinzugefügt würde, die von uns gewählte Interpunetion die 
da es im ersten und zweiten Buche schon Stelle verständlicher gemacht zu haben. 


5 


51 
10 


15 


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II Cap. 1. 309 


als sandähnliche bezeichnet werden , überhaupt nur zwei Eier besässen. 
Dieses sogenannte Ei ist nämlich nicht ein einziges, sondern es sind 


viele, daher es auch in eine grosse Anzahl zerfällt. Die Gebärmutter der 13 


Vögel hat unterhalb einen fleischigen und derben Stiel, der am Zwerch- 
felle liegende Theil dagegen ist hautartig und sehr dünn, so dass es aus- 
sieht, als ob die Eier ausserhalb. der Gebärmutter lägen. Bei den grös- 
seren Vögeln ist diese Haut deutlicher und wenn man durch den Stiel 
hineinbläst, erhebt sie sich und bläht sich auf; bei den kleineren Vögeln 
dagegen ist dies weniger deutlich. Ebenso beschaffen ist die Gebärmutter 
bei denjenigen Vierfüssern, welche Eier legen, wie bei der Schildkröte, 
Eidechse, den Fröschen und den verwandten Thieren. Unten hat sie 
einen einfachen, mehr fleischigen Stiel, oben in der Nähe des Zwerchfells 
spaltet sie sich und enthält Eier. Bei denjenigen fusslosen Thieren, 
welche nach aussen lebendige Junge gebären, in sich aber Eier erzeugen, 
wie bei den Haien und den übrigen sogenannten Selachiern — [Selachier 
heissen nämlich diejenigen Thiere, welche fusslos sind, Kiemen haben 
und lebendige Junge gebären) — ist die Gebärmutter zweihörnig, er- 
streckt sich aber auch bis zu dem Zwerchfell, und stimmt darin mit der 
der Vögel überein ; ausserdem beginnt sie mitten zwischen den beiden Hör- 
nern, indem sie sich von unten bis zum Zwerchfell erstreckt. Hier, sowie 
oben am Anfang des Zwerchfells bilden sich die Eier; hierauf gelangen 
dieselben in den geräumigen Theil der Gebärmutter, wo aus ihnen leben- 
dige Junge werden. Die Verschiedenheit im Bau der Gebärmutter sowohl 
innerhalb dieser Thiergruppe, als auch im Vergleich mit den übrigen 


EG 


4 


Fischen ist genauer aus der Anatomie zu ersehen. Auch die Schlangen 16 


zeigen Unterschiede den Selachiern gegenüber und untereinander. Alle 
übrigen Schlangensippen nämlich legen Eier, nur die Viper gebiert 
lebendige Junge, nachdem sie zuerst Eier in sich erzeugt hat, weshalb 
die Gebärmutter bei ihr ebenso wie bei den Selachiern gebildet ist. Die 


Abgesehen von der Gewaltsamkeit der 
Textveränderung sowohl bei Schneider 
als beiPikkolos erfährt durch keinen von 
beiden die Stelle eine wesentliche Ver- 
besserung. Die Wiederholung der Worte 
πρὸς τὸ ὑπόζωμα τείνει ist allerdings 
ον θὶ Ἰαθας, indess liegt auf ihnen ein 
besonderer Nachdruck, indem dies gerade 
der Punkt ist, in welchem Selachier und 
Vögel übereinstimmen; dazu kommt 
aber, und das soll eben durch ἔτι δέ aus- 
gedrückt werden, bei den Selachiern noch 
etwas hinzu, nämlich ein von der Mitte 
bis zum Zwerchfelle laufender Gang für 
dieEier. Cf. VI ὃ 51 und $54 und gener. 
1Π ὃ 2. — Ueber das Thatsächliche 5. die 
Abbildung bei Monro - Schneider Fische 


Taf. II und namentlich J. Müller Ein- 
geweide der Fische 1842 in Abhandl. d. 
Berlin. Akad. 1845 p. 128: der oder die 
eigentlichen Eierstöcke der Skylien liegen 
in der Medianebene und tief unten (χά- 
τωῦϑεν) in der Bauchhöhle. Die stets 
paarigen Eileiter haben ihr Ostium ab- 
dominale oben in der Lebergegend und 
gehen nach beiden Seiten abwärts in die 
eigentliche Gebärmutter (eöpvywpta) über. 
Vgl. Stannius Zootomie p. 275. 

16. ἔχις] 5. zu V ὃ 150. Vivipar sind 
viele Schlangen. Der Unterschied zwi- 
schen Oviparität und Viviparität ist über- 
haupt unwesentlich. Cf. Stannius Zoo- 
tomie p. 264 und v. Baer Entwickelungs- 
geschichte II, 1837 p. 161— 164. 


310 ΠΠ Cap. 1. 2. 


ὑστέρα μαχρά, χαϑάπερ τὸ σῶμα, τείνει χάτωϑεν ἀρξαμένη ap ἑνὸς 
πόρου συνεχής. ἔνϑεν χαὶ ἔνϑεν τῆς ἀχάνδηςς: οἷον πόρος ἑκάτερος ὦν. 
μέχρι πρὸς τὸ ὑπόζωμα, ἐν 7 τὰ Wa χατὰ στοῖχον ἐγγίνεται, χαὶ ἐχ- 
τίχτει οὐ χαῦ' ἕν ἀλλὰ συνεχές: Π ἔχει δὲ τὴν ὑστέραν, ὅσα μὲν ζφο- 
τοχεῖ χαὶ ἐν αὑτοῖς χαὶ εἰς τοὐμφανές, ἐἰοδ τῆς χοιλίας. ὅσα ὃ Ὁ 
φοτοχεῖ, πάντα κάτωδεν πρὸς τῇ ὀσφύϊ. ὅσα δ᾽ εἰς τὸ φανερὸν μ μὲν 
ζῳοτοχεῖ ἐν αὑτοῖς ὃ φοτοχεῖ, ἐπαμφοτερίζει. τὸ μὲν γὰρ χάτωϑεν 
πρὺς τὴν ὀσφὺν αὐτῆς μέρος ἐστίν, ἐν ᾧ τὰ wa, τὸ δὲ περὶ τὴν ἔξοδον 
13 ἐπάνω τῶν ἐντέρων. ἔτι δὲ διαφορὰ χαὶ δε πρὸς ἀλλήλας ἐστὶ τῶν 
ὑστερῶν᾽ τὰ μὲν γὰρ χερατοφόρα χαὶ μὴ ἀμφώδοντα ἔχε: χοτυληδόνας 10 
ἐν τῇ ὑστέρᾳ, ὅταν ἔχῃ τὸ ἔμβρυον. χαὶ τῶν ἀμφωδόντων οἷον δαδῦ: 
ποὺς χαὶ μῦς χαὶ νυχτερίς᾽ τὰ ὃ ἄλλα τὰ ἀμφώδοντα χαὶ ζῳοτόχα χαὶ 
ὑπόποδα πάντα λείαν ἔχει τὴν ὑστέραν, χαὶ ἢ τῶν ἐμβρύων ἐξάρτησις 
ἐξ αὐτῆς ἐστὶ τῆς ὑστέρας, ἀλλ οὐχ ἐχ χοτυληδόνος. τὰ μὲν οὖν ἀνομοιο- 
μερῆ : > τοῖς ζῴοις μέρη τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον, χαὶ τὰ ἐχτὸς χαὶ τὰ ἐντός. 15 
19 Τῶν δ᾽ ὁμοιομερῶν χοινότατον μέν ἐστι τὸ αἷμα πᾶσι τοῖς 5:0 
περϑῖε ζῴοις χαὶ τὸ μόριον ἐν ᾧ πέφυχεν ἐγγίνεσϑαι ---- τοῦτο δὲ 
χαλεῖται φλέψ — , ἔπειτα δὲ τὸ ἀνάλογον τούτοις, ἰχὼρ χαὶ ἵνες, 
χαὶ ὃ μάλιστα δή ἐστι τὸ σῶμα τῶν ζῴων, 7) σὰρξ χαὶ τὸ τούτῳ 
ἀνάλογον ἐν ἑχάστῳ μόριον, ἔτι ὀστοῦν χαὶ τὸ ἀνάλογον τούτῳ... οἷον 20 
ἄχανϑα καὶ χόνδρος" ἔτι δὲ δέρμα, ὑμήν, νεῦρα, τρίχες, ὄνυχες, χαὶ 
τὰ ὁμολογούμενα τούτοις" πρὸς δὲ τούτοις πιμελή, στέαρ χαὶ τὰ 
περιττώματα᾽ ταῦτα ὃ ἐστὶ χόπρος, φλέγμα, χολὴ ξανϑὴ χαὶ μέ- 


20 λαινα. [ ἐπεὶ δ᾽ ἀρχῇ ἔοιχεν ἣ τοῦ αἵματος φύσις χαὶ ἣ τῶν φλεβῶν, 


1 


r- 


2. πόρος χωρὶς ἑχατέρωϑεν Pk. 5. ἄνωϑεν] ἄδηλον pr. AR post τῆς add 
χεφαλῆς Pm; ἐπὶ τῆς χοιλ. Pk. 71. post χάτωϑεν add χαὶ PDa Ald. pr. 8. ἐν 
ἡ περιττὰ ὠὰ τὰ δὲ PDa, ἐν ἣ τὰ περιττὰ ὠὰ m Ald., ἐν ἣ τὰ περὶ τὰ ὠὰ Cam. cum 
Bas. 10. μὴ om pr. AaRh. 16. χοινότητος Rh. 19. χαὶ ante ὃ om (8 
Rh. τοῦ ζώου Sch. τούτων PCaDa 21. “δὲ om Ald. Cs. Sch. 22. ἀνα- 
λογούμενα Os. Sch., ‚respondentia’ Guil. Gaza. 23. xat ante χολὴ add AaAld. 
Cs. Sch. 


χατὰ στοῖχον] στοιχηδόν gener. IV $ 60. 

συνεχές] Die Schlangeneier sind bei 

der Geburt so feucht, dass sie aneinander 
kleben. v. Baer ebenda Ρ. 160. 


11. ἄνωϑεν τῆς κοιλίας) Wir halten mit 
Schneider IV p. 319 die ganze Stelle für 
unecht und führen dafür an: 1) gener. I 
$ 16; 2) die sonst gar nicht vorkommen- 
den Ortsbestimmungen ἄνωϑεν τῆς χοι- 
λίας, χάτωϑεν πρὸς τῇ ὀσφύϊ, ἐπάνω τῶν 

ἐντέρων und περὶ τὴν ἔξοδον; 3) dass mit 
Ausschluss dieses Satzes der Zusammen- 
hang hergestellt wird. 


ἐν ᾧ τὰ ὠσ) Vielleicht enthält die Les- 
art περιττά den Rest des untergegangenen 
Urtextes. 


18. χοτυληδόνας)] gener. II ὃ 114. hist. 
VII $$ 52 und 54. Es ist damit die Pla- 
centa, der Mutterkuchen, gemeint. 

uös) Sch. muthmasst ἧς ΠῚ p. 123, was 
er jedoch IV p. 321 wieder zurücknimmt. 


ὑπόποδα] Gaza ‚pedibus praedita'. 

λεῖαν)] Die FR  δτταῖκο Placenta der 
Kane hat A. offenbar nicht als 
solche erkannt. Bei den Schweinen ist 
eine eigentliche Placenta nicht vorhan- 


UI Cap. 1. 2.] 311 


Gebärmutter der Schlangen aber, welche lang wie der ganze Leib ist, 
nimmt ihren Anfang unten von einem einfachen Gange und erstreckt 
sich als dessen Fortsetzung zu beiden Seiten der Wirbelsäule, als ob auf 
jeder Seite ein Gang läge, bis zum Zwerchfell: die Eier liegen darin 
reihenweise und werden nicht einzeln, sondern im Zusammenhange 
gelegt. [Alle in sich und nach aussen lebendiggebärenden Thiere haben 17 
die Gebärmutter oberhalb des Darmes, alle eierlegenden aber unterhalb 
am Becken: diejenigen, welche nach aussen lebendiggebären, in sich 
aber Eier erzeugen, haben beides: der eine Theil der Gebärmutter näm- 
lich, in welchem sich die Eier befinden, liegt unterhalb nach dem Becken 
zu, der andre aber in der Gegend der Austrittsstelle (der Jungen) über 
den Gedärmen.] Auch giebt es noch folgende Unterschiede der Gebär- 18 
mutter: die hörnertragenden und nur in einem Kiefer mit Zähnen ver- 
sehenen Thiere haben Kotyledonen in der Gebärmutter, so lange sie das 
Embryon tragen, und von denen, welche in beiden Kiefern Zähne haben, 
der Hase, die Maus und die Fledermaus. Die übrigen mit Zähnen in bei- 
den Kiefern, welche lebendige Junge gebären und Füsse haben, besitzen 
sämmtlich eine glatte Gebärmutter und das Embryon hängt an der Gebär- 
mutter selbst und nicht an Kotyledonen. So viel von der Beschaffenheit 
der ungleichartigen Theile der Thiere, der äussern sowohl als der innern. 
2. Was nun die gleichartigen Theile betrifft, so ist zunächst das Blut 19 
allen Blutthieren gemeinsam, wie auch das Organ, in welchem es sich 
befindet, die Adern, und desgleichen die ihnen analogen Theile bei den 
Blutlosen, Lymphe und Fasern; demnächst das, was vorzugsweise sich 
als Thierleib darstellt, das Fleisch und das in den andern Thieren diesem 
Analoge; ferner die Knochen und deren Analoga, die Gräte und der 
Knorpel; endlich das Fell, die Haut, die Sehnen, die Haare, die Nägel 
und was diesen gleichgestellt wird; ausserdem das Fett, Talg und die 
Absonderungsstoffe, nämlich der Koth, der Schleim, die gelbe und die 
schwarze Galle. Da die Bildung des Blutes und der Adern gewisser- 20 
massen eine Grundlage des thierischen Lebens sind, so soll hiervon zu- 


den. Cf. v. Baer Entwickelungsgeschichte muss bezweifelt werden. Wir möchten 


U und Bischoffs Monographieen. 

19. ἐχὼρ xat ἵνες] ἃ. 1. Lymphe und 
die faserähnlichen Lymphgefässe. Von 
den »Blutfasern«, d.i. Faserstoff, wie 
Külb will, kann hier nicht die Rede sein, 
denn die ἵνες entsprechen dem μόριον, ἐν 
ᾧ πέφυχεν Re und ebensowenig 
ἰχώρ durch »Aderwasser« übersetzt wer- 

en, ein Wort, das nie gebraucht wird. 
ὁμολογούμενα) Die Lesart des sogen. 
Canisianus ἀναλογούμενα ist gewiss eine 
Conjectur. Accoramboni erwähnt ἀνά- 
Aoya. Guil. et Gaza et respondentia his’. 
Ob ὁμολογούμενα diese Bedeutung habe, 


vorschlagen, ὁμοιογενῆ zu schreiben trotz 
δ 66. 

χόπρος — μέλαινα] Diese περιττώματα 
werden weiterhin nicht abgehandelt, da- 
gegen die hier nicht genannten σπέρμα 
und γάλα. Sollte am Einde σπέρμα statt 
φλέγμα und γάλα statt χολή gestanden 
haben, ξανϑῆ und μέλαινα aber ein spä- 
terer Zusatz sein? Nur part. p. 6495, 94 
wird ξανϑὴ χολή genannt, sonst kommt 
die Unterscheidung gelber und schwarzer 
Galle beim Aristoteles nicht vor. 

20. ἀρχῇ ἔοικεν) cf. gener. U $65 ἃ. ἢ. 


312 [II Cap. 2. 


πρῶτον περὶ τούτων λεχτέον, ἄλλως τε ἐπειδὴ χαὶ τῶν πρότερον εἰρη- 
χότων τινὲς οὐ χαλῶς λέγουσιν. αἴτιον δὲ τῆς ἀγνοίας τὸ δυσϑεώρητον 
αὐτῶν. ἐν μὲν γὰρ τοῖς τεϑνεῶσι τῶν ζῴων ἄδηλος ἣ φύσις τῶν χυ- 
ριωτάτων φχεβῶν διὰ τὸ δυμπίπτειν εὐϑὺς ἐξιὀψέδς τοῦ αἵματος 
μάλιστα ταύτας" ἐχ τούτων γὰρ ἐχχεῖται ἀϑρόον ὥσπερ ἐξ ἀγγείου. χαϑ 5 
αὑτὸ γὰρ οὐδὲν ἔχει αἷμα, πλὴν ὀλίγον ἐν τῇ χαρδίᾳ, ἀλλὰ πᾶν ἐστὶν 
ἐν ταῖς φλεψίν: ἐν δὲ τοῖς ζῶσιν ἀδύνατόν ἐστι ϑεάσασϑαι πῶς ἔχου- 
σιν᾽ ἐντὸς γὰρ ἣ φύσις αὐτῶν. Wal οἱ μὲν ἐν τεϑνεῶσι χαὶ διῃρη- 
μένοις τοῖς ζῴοις ϑεωροῦντες τὰς μεγίστας ἀρχὰς οὐχ ἐθεώρουν, οἱ 
ὃ ἐν τοῖς λελεπτυσμένοις σφόδρα ἀνϑρώποις ἐχ τῶν ἔξωϑεν φαινο- 10 
μένων τὰς ἀρχὰς τῶν φλεβῶν διώρισαν. 

21 Συέννεσις μὲν ὁ Κύπριος ἰατρὸς τόνδε τὸν τρόπον λέγει. αἱ φλέ- 
Bes αἱ παχεῖαι ὧδε πεφύχασιν, ἐχ τοῦ ὀφθαλμοῦ παρὰ τὴν ὀφρὺν διὰ 
τοῦ νώτου παρὰ τὸν πνεύμονα ὑπὸ τοὺς μαστούς, ἢ μὲν ἐχ τοῦ δεξιοῦ 
εἰς τὰ ἀριστερά, ἡ ὃ ἐχ τοῦ ἀριστεροῦ εἰς τὸ δεξιόν, ἣ μὲν ἐχ τοῦ Ιιῦ 
ἀριστεροῦ διὰ τοῦ ἥπατος εἰς τὸν Bee: χαὶ εἰς τὸν ὕρχιν. ἡ ὃ ἐχ τοῦ 
δεξιοῦ εἰς τὸν σπλῆνα χαὶ νεφρὸν χαὶ ὄρχιν, ἐντεῦϑεν δὲ εἰς τὸ αἰδοῖον. 

22 Διογένης, δὲ ὁ Ἀπολλωνιάτης τάδε λέγει. αἱ δὲ φλέβες ἐ ἐν τῷ 
ἀνϑρώπῳ ὧδ᾽ ἔχουσιν. εἰσὶ δύο μέγισται" αὗται τείνουσι διὰ τῆς χοι- 
λίας παρὰ τὴν νωτιαίαν ἄχανϑαν, ἢ μὲν ἐπὶ δεξιὰ ἡ ὃ ἐπὶ ἀριστερά, 20 
εἰς τὰ σχέλη ἑχατέρα εἰς τὸ παρ ξβαντῇ, χαὶ ἄνω εἰς τὴν χεφαλὴν 
παρὰ τὰς “λεῖδας ὃ διὰ τῶν σφαγῶν. ἀπὸ δὲ τούτων za ἅπαν τὸ σῶμα 
φλέβες διατείνουσιν, ἀπὸ μὲν τῆς δεξιᾶς εἰς τὰ δεξιά, ἀπὸ «δὲ τῆς 5:5 
ἀριστερᾶς εἰς τὰ ἀριστερά, μέγισται μὲν δύο. εἰς τὴν χαρδίαν περὶ αὐ- 
τὴν τὴν γωτιαίαν ἄχανϑαν, ἕτεραι δ ὀλίγον ἀνωτέρω διὰ τῶν στηϑῶν 25 
ὑπὸ τὴν μασχάλην εἰς ἑκατέραν τὴν χεῖρα τὴν παρ ἑαυτῇ: χαὶ χαλεῖται 
ἡ μὲν et ἡ δὲ ἡπατῖτις. σχίζεται ὃ αὐτῶν ἄχρα ἑχατέρα, ἣ 


1. χαὶ ἐπειδὴ Sch. εἰρηχότες Ambr. 2. οὐκ ἀχκηϑῶς PAld. Cs. 6. ἀλλ᾽ 
οὐ πᾶν Ald., ἀλλὰ τὸ πᾶν Rh. Cam. 71. δὲ ζῶντι PmCs. ἐστι] PAaCaRh., 

εἶναι Ald. Cs. Di. 10. post τῶν add τότε PAaCa Ald. edd. 12. λέγει om 

PDa Ald. Cs. Bk. Di. Pk. oadtante φλέβ. om Sch. 13. ὀφθαλμοῦ PDa Ald. | 
Cs. Di. Pk.; ὀμφαλοῦ AaCa Sch. ΒΚ. ὀφρὺν PCaDa et pr. Aa Ald. Cs. Di. | 
Pk. ; ὀσφὺν Aa Sch. ΒΚ. ; περὶ τὴν ὁ. Sch. 15. τὸ ἀριστερὸν Sch. μὲν οὖν ἐκ 

Ca Cs. Sch. 19, δὲ δύο αἱ Ca, αἱ δύο PD? Ald. Cs. 20. ἐπὶ τὴν Ald. 21. εἰς 

τὸ conj.; τὰ ArCa edd., om PDa etin corr. AA 22, περὶ Da Ald. 23. ἀπὸ 

μὲν] ἐπὶ μὲν PAR Ald. Cs. Di. Pk. ἐπὶ δὲ] ἐπὶ δὲ Aa Ald. Cs. Di. Pk. 


0 αὑτὸ... φλεψίν) Zu οὐδὲν muss rigkeit umgangen, indem er die ersten 
man μόριον σώματος ergänzen. Aber die Worte ausliess .. sanguis effunditur, 
folgenden W orte lassen sich damit nicht quippe qui omnis in venis zn 
verbinden, weil ἔχει nichtwieder zu ἐν τῇ praeter exiguum qui in corde est.’ Cf. I 
χαρδίᾳ passt, wo man ein ἐστί oder ἔνεστι 879 und$ 31. 
hinzudenken muss. Gaza hat die Schwie- τῶν ἔξωϑεν)] τότε, was in den meisten 


313 


erst die Rede sein, zumal dies von manchen der früheren Forscher nicht 
richtig dargestellt worden ist. Der Grund dieser mangelhaften Kenntniss 
liegt darin, dass diese Theile schwer zu beobachten sind ; denn nach dem 
Tode ist bei den Thieren die Bildung der wichtigsten Adern nicht zu er- 
kennen, da das Blut sofort ausströmt und gerade diese sogleich zusammen- 
fallen; denn die ganze Masse des Blutes fliesst aus ihnen wie aus einem 
Gefässe heraus; an sich nämlich enthält kein Körpertheil Blut, ausser in 
geringer Menge das Herz, sondern alles Blut ist in den Adern enthalten. 
Während des Lebens aber ist es unmöglich, ihre Beschaffenheit zu erken- 
nen, dasie sich im Innern des Leibes befinden. So haben nun die Einen, 
welche an todten und zergliederten Thieren beobachteten , die grössten 
Stämme nicht gesehen, die Andern dagegen, welche an sehr abgemagerten 
Menschen untersuchten, aus dem äusserlich Wahrnehmbaren den Verlauf 
der Adern bestimmt. 

Syennesis, Arzt auf Kypros, beschreibt sie auf folgende Weise. 21 
Die dieken Adern verlaufen folgendermassen: Vom Nabel längs des 
Beckens durch den Rücken neben der Lunge unter die Brüste geht 
die eine von rechts nach links, die andre von links nach rechts, und 
zwar die von der linken Seite kommende durch die Leber und die Nieren 
in den Hoden, die von der rechten Seite kommende in die Milz, die 
Niere und den Hoden und von dort in die Ruthe. 

Diogenes aus Apollonia sagt folgendermassen : Die Adern sind am 22 
Menschen so beschaffen. Es sind zwei grösste Adern: diese erstrecken 
sich durch den Bauch neben dem Rückgrat, die eine auf der rechten, die 
andre auf der linken Körperhälfte, eine jede bis in den auf ihrer Seite 
liegenden Schenkel und nach oben neben den Schlüsselbeinen durch den 
Hals in den Kopf. Von ihnen aus gehen Adern durch den ganzen Körper, 
und zwar von der rechten Ader nach der rechten Körperhälfte, von der 
linken nach der linken Hälfte, und zwar zwei sehr grosse in das Herz 
sanz in der Nähe des Rückgrates, zwei andre etwas höher durch die 
Brust unter der Achselhöhle bis zu den Händen: von letzteren heisst die 
eine Milzader, die andre Leberader: an ihren Enden theilen sie sich so, 
dass der eine Ast nach dem Daumen, der andre nach der Mittelhand 


II Cap. 2.] 


Hdschrr. zwischen diesen beiden Worten 


steht, haben wir mit Da Guil. und Gaza 
weggelassen. 

21. ὀφθαλμοῦ --- ὀφρὺν] Obgleich auch 
diese Lesart ihre grossen Bedenken hat, 
so ziehen wir sie doch mit Rücksicht auf 
die Worte in ὃ 30 πάντες --- ποιοῦσι vor. 
Die Entfernung von dem Thatsächlichen 
ist so gross, dass man von ihm keine 
Hülfe erwarten kann. Gerade so wie pr. 
Aa hat Guil. ab umbilico iuxta superei- 


lium’. Dagegen Gaza et tendunt de oculo 
propter supercilium per dorsum. 

22. ἑχατέρα εἰς τὸ] Dajede von beiden 
Adern, deren einelinks, die andere rechts 
liegt, nur einen der beiden Schenkel in 
ihrer Nähe liegen hat, so kann sie auch 
nur nach dem £inen von beiden, nicht 
nach beiden gehen: also ist der Pluralis 
τά unzulässig; wir haben aber auch noch 
εἰς hinzusetzen zu müssen geglaubt. 
Gaza utraque ad pedem sibi subiectum’. 


914 [HI Cap. 2. 


μὲν ἐπὶ τὸν μέγαν δάχτυλον, ἣ ὃ ἐπὶ τὸν ταρσόν. ἀπὸ δὲ τούτων 
28 λεπταὶ χαὶ πολύοζοι ἐπὶ τὴν ἄλλην χεῖρα χαὶ δαχτύλους. || ἕτεραι δὲ 
λεπτότερα: ἀπὸ τῶν πρώτων φλεβῶν τείνουσιν, ἀπὸ μὲν τῆς δεξιᾶς εἰς 
τὸ ἧπαρ. ἀπὸ δὲ τῆς ἀριστερᾶς εἰς τὸν σπλῆνα χαὶ τοὺς νεφρούς. αἱ 
δὲ εἰς τὰ σχέλη τείνουσαι σχίζονται χατὰ τὴν πρόσφυσιν, χαὶ διὰ Ὁ 
παντὸς τοῦ μηροῦ τείνουσιν. ἣ δὲ μεγίστη αὐτῶν ὄπισϑεν τείνει τοῦ 
υηροῦ, χαὶ ἐχφαίνεται παχεῖα᾽ ἑτέρα δὲ εἴσω τοῦ μηροῦ, μιχρὸν ἧττον 
παχεῖα ἐχείνης. ἔπειτα παρὰ τὸ γόνυ τείνουσιν εἰς τὴν χνήμην τε χαὶ 
τὸν πόδα, χαὶ χαϑάπερ εἰς τὰς χεῖρας χαὶ ἐπὶ τὸν ταρσὸν TOD ποδὸς 
"4 χαϑήχουσι, χαὶ ἐντεῦϑεν ἐπὶ τοὺς δαχτύλους διατείνουσιν. || σχίζονται ıo 
δὲ χαὶ ἐπὶ τὴν χοιλίαν χαὶ τὸ πλευρὸν πολλαὶ ἀπ αὐτῶν χαὶ λεπταὶ 
φλέβες. αἱ δ᾽ εἰς τὴν χεφαλὴν τείνουσαι διὰ τῶν σφαγῶν φαίνονται 
ἐν τῷ αὐχένι μεγάλαι: ἀφ᾽ ἑχατέρας d αὐτῶν, ἡ τελευτᾷ, σχίζονται 
εἰς τὴν χεφαλὴν πολλαί, αἱ μὲν ἐχ τῶν δεξιῶν εἰς τὰ ἀριστερά, αἱ δ᾽ 
ἐχ τῶν ἀριστερῶν εἰς τὰ δεξιά: τελευτῶσι δὲ παρὰ τὸ οὖς ἐχάτεραι. 15 
ἔστι ὃ ἑτέρα φλὲψ ἐν τῷ τραχήλῳ παρὰ τὴν μεγάλην ἑχατέρωϑεν. 
ἐλάττων ἐχείνης ὀλίγον, εἰς ἣν αἱ πλεῖσται ἐχ τῆς χεφαλῆς συνέχουσιν" 
αὐτῆς" χαὶ αὗτα: τείνουσι διὰ τῶν σφαγῶν εἴσω, χαὶ ἀπ αὐτῶν ἐχα- 
τέρας ὑπὸ τὴν ὠμοπλάτην τείνουσι χαὶ εἰς τὰς χεῖρας. χαὶ φαίνονται 
παρά Te τὴν σπληνῖτιν χαὶ τὴν ἡπατῖτιν ἕτεραι ὀλίγον ἐλάττους, ἃς 20 | 
ὑποσχίζουσιν ol ϑεραπεύοντες, ὅταν τι ὑπὸ τὸ δέρμα λυπῇ. ἂν δέ τι 
περὶ τὴν χοιλίαν, τὴν ἡπατῖτιν χαὶ τὴν σπληνῖτιν. τείνουσι δὲ χαὶ ὑπὸ 
25 τοὺς μαστοὺς ἀπὸ τούτων ἕτεραι. || ἕτερα! ὃ εἰσὶν αἱ ἀπὸ ἑχατέρας 5125 
τείνουσι διὰ τοῦ νωτιαίου μυελοῦ εἰς τοὺς ὄρχεις, λεπταί. ἕτεραι δ᾽ 
ὑπὸ τὸ δέρμα χαὶ διὰ τῆς σαρχὸς τείνουσιν εἰς τοὺς νεφρούς, χαὶ τε- 26 
λευτῶσιν εἰς τοὺς ὄρχεις τοῖς ἀνδράσι, ταῖς δὲ γυναιξὶν εἰς τὰς ὑστέ- 


2. ὅλην PDa Ald. Gaza Cs. Pk. 4. χαὶ εἰς τοὺς AaCa Ald. Cs. Sch. Di. 
9. χαὶ χαϑάπερ conj.; χαϑάπερ χαὶ ΒΚ. εἰς] αἱ εἰς Ca Cs. Sch. Di. Pk., εἰς 
AaRh. 10. “atom Ar Ald. Cs. 11. χαὶ ἐπὶ τὸ Aa Ald. Cs. Sch. 17. συνέ- 
χουσιν] συντείνουσιν PDam Ald. Cs. 18. αὐτῆς] αὐταῖς AaCa Cam., αὐτοῦ 
Ambr., om Cam. 21. ὑποσχίζουσι ΑΔ Cam., ἀποσχίζουσι Ca Rh., ἀποσπῶσιν 
Pm Ambr. Ald. Cs., ἀποσχῶσιν Da Sch. ΒΚ. Di. Pk. οἱ ϑεραπεύοντες conj., 
αἱ ὑπερέχουσαι AaCa Rh., ὑπεράχουσαι Cam., om cett. τι — λυπῇ) ὑποδράμη 
λύπη Aa Ca Rh. Cam. 22. χαὶ περὶ AaCa Rh. ὑπὸ] eis PDa Ald. Cs. 
23 οὐ 24. al... τείνουσι Aa, ai... τείνουσαι cett. 


23. πρόσφυσιν] πρόσφυσιν kann nur χαὶ χαϑάπερ) Nurso, wie wir die Stelle 


vom Beine, σχέλος, verstanden werden; 
dann würde der Plural προσφύσεις stehen 
müssen. So hat Gaza quafemur iungitur', 
Albertus ἃ radicibus coxae sive a iun- 
cturis coxarum’, Bmk. ad coagmentum', 
Die Unbestimmtheit des Ausdrucks macht 
ihn verdächtig; sollte vielleicht ὀσφύν 
gestanden haben ὃ 


geschrieben, erhält sie Ordnung und Sinn: 
Sie erstrecken sich neben dem Knie in 
das Schienbein und zum Fusse, und eben 
so wie die Armvenen bis in die Hände, 
eben so verlaufen diese in den Mittelfuss 
und vertheilen sich von da zu den Zehen. 
Wir haben nur «at, was hinter χαϑάπερ 
stand, vorgesetzt. 


315 


geht, von wo sich dünne Adern nach der übrigen Hand und den Fingern 
vielfach verzweigen. Noch zwei andre dünnere gehen von den zuerst 23 
genannten Adern aus, von der rechten zur Leber, und von der linken zur 
Milz und zu den Nieren. Die in die Schenkel eintretenden theilen sich an 
der Verbindung und erstrecken sich durch den ganzen Schenkel; die 
grössere von ihnen verläuft an der Hinterseite des Schenkels und tritt 
stark hervor, die andre, etwas weniger dicke, liegt an der Innenseite. 
Im weiteren Verlaufe gehen sie neben dem Knie in den Unterschenkel 
und zum Fusse in derselben Weise wie zu den Händen; sie erstrecken 
sich bis in den Mittelfuss und verzweigen sich von da nach den Zehen. 
Es erstrecken sich auch aus diesen Adern viele dünne Aeste nach dem 24 
Bauche und den Rippen. Die durch den Hals nach dem Kopfe gehenden 
Adern treten am Halse stark hervor. Aus jeder von beiden zweigen sich 
an deren Ende viele Adern nach dem Kopfe ab, so dass die von der 
rechten Seite nach links, die von der linken nach rechts gehen, und sie 
endigen beide in der Gegend des Ohrs. Neben der grossen liegt auf jeder 
Seite eine zweite Ader im Halse, ein wenig kleiner als jene, in welche 
die meisten aus dem Kopfe selbst kommenden Adern zusammentreten. 
Diese gehen durch den Hals nach innen und von jeder von beiden gehen 
Zweige unter dem Schulterblatt nach den Händen, und werden neben 
der Milzader und der Leberader sichtbar, nur wenig kleiner als diese. 
Diese sind es, welche man öffnet, wenn Schmerzen unter der Haut vor- 
handen sind, die Milz- und die Leberader dagegen öffnet man bei 
Schmerzen im Unterleibe. Andre Zweige von diesen gehen nach den 
Brüsten hin. Noch andre dünne Adern gehen von jeder dieser beiden 25 
durch das Rückenmark nach den Hoden. Andre wieder unter der Haut 
und durch das Fleisch in die Nieren, welche bei den Männern in den 
Hoden, bei den Weibern in der Gebärmutter endigen. Die ersten aus 


IN Cap. 2.] 


24. τὸ πλευρὸν] Dies sowie das zwei- 
mal vorherstehende ταρσός sind termini, 
welche A. sonst nicht gebraucht. 


συνέχουσιν] Obwohl der Ausdruck ouy- 
ἔχειν εἴς τι ungewöhnlich und hart ist, 
so scheint doch der Sinn unzweifelhaft 
der, dass in jede dieser beiden Adern die 
Mehrzahl der aus dem Inneren des Kopfes 
kommenden Adern einmündet. 


&swbrosytfousıy) Nach Phrynichus ed. 
Lob. p. 219 hätten die Aerzte den Ader- 
lass mit χατασχάσαι bezeichnet. welcher 
nach Pollux der später übliche Ausdruck 
war statt des früheren ἀποσχάζειν; denn 
so ist diese Stelle zu verstehen. Die atti- 
sche Form ἀποσχῶσι zu setzen, wie nach 
Sylburg Schneider gethan, liegt hier we- 
nigstens kein Grund vor. Aber trotzdem 


sich ὃ 42 ἀποσχαζόντων findet, halten wir 
uns hier an die von Aa überlieferte Lesart 
ὑποσχίζουσι, das uns als der bezeichnendste 
Ausdruck erscheint, welcher auch an jener 
Stelle hergestellt werden muss. Dass man 
dafür auch χατασχάζειν gesagt, scheint 
allerdings durch sichere Belege festzu- 
stehen: wie man aber das Oeffnen der 
Adern durch ἀποσχάζειν habe bezeichnen 
können, ist gar nicht nachweisbar, da die 
Präposition ἀπό hiefür ganz ungeeig- 
net 180. 

οἱ deparebovres] Wie in ὃ 42 οἱ ἰατροί 
genannt werden, so bedarf es auch hier 
eines Subjects. Wir finden es in den von 
den Hdschrr. verstümmelt überlieferten 
Worten αἱ ὑπερέχουσαι, wofür die Camo- 
tiana bloss ὑπεράχουσαι hat. 


316 


[HI Cap. 2. 3. 


pas. αἱ δὲ φλέβες αἱ μὲν πρῶται ἐχ τῆς χοιλίας εὐρύτεραί εἰσιν, ἔπειτα 
λεπτότεραι γίγνονται, ἕως ἂν μεταβάλωσιν ἐχ τῶν δεξιῶν εἰς τὰ ἀρι- 
στερὰ χαὶ ἐχ τούτων εἰς τὰ δεξιά αὗται δὲ σπερματίτιδες χαλοῦνται. 


τὸ δ᾽ αἷμα τὸ μὲν παχύτατον ὑπὸ τῶν 


δὲ εἰς τοὺς τόπους τούτους λεπτὸν χαὶ ϑερμὸν χαὶ ἀφρῶδες γίνεται. 5 


26 3. Συέννεσις μὲν οὖν χαὶ Διογέ 
νι N 
δὲ ὡδς. 


ςς 


χαὶ ΣΉΝ μέχρι τῶν ἰσχίων εἰς τὰ σ 


τὸ ἔξω τῶν σφυρῶν χαὶ εἰς τοὺς πόδας" διὸ καὶ τὰς φλεβοτομίας ποι- 10 


τὰ δὲ τῶν Par» τέτταρα ζεύγη ἐστίν, 
πισὃεν τῆς χεφαλῆς ὃ διὰ τοῦ αὐχένος ἔ 


σα σον ἐχπίνεται᾽ ὑπερβάλλον 


ένης οὕτως εἰρήχασιν, Πόλυβος 
a \ » x | r 
ἕν μὲν ἀπὸ τοῦ ἐξό- 
ἔξωϑεν παρὰ τὴν ῥάχιν ἔνϑεν 
χέλη, ἔπειτα διὰ τῶν χνημῶν εἰς 


οὖνται τῶν περὶ τὸν νῶτον ἀλγὶ ἡμάτων χαὶ ἰσχίον ἀπὸ τῶν ἰγνύων 


91 χαὶ τῶν σ- φυρῶν ἔξωϑςεν. | ἕτεραι δὲ 
ὦτα διὰ τοῦ αὐχένος. 
χιν ἐχάτεραι φέρουσαι παρὰ τὰς Φοι 


μηρούς, χαὶ διὰ τῶν ἰγνύων τοῦ ἔνδοϑεν μὸρ 


BER \ \ N Ar \ \ IN 
ERTL TA σφυρα Ta εἰσὼ χαϊὶ τοὺς TOOA 


αἱ χαλοῦνται σφαγίτιδες, ἔ 


u \ \ 
φλέβες © Ex τῆς χεφαλῆς παρὰ τὰ 
ἔνδοῦεν παρὰ τὴν ῥά- 
ἃς εἰς τοὺς ὄρχεις χαὶ εἰς τοὺς 


Ι 


\ 


ς᾽ διὸ χαὶ τὰς - φλεβοτομίας ποι- 


οὔνται τῶν περὶ τὰς Lords χαὶ τοὺς ὄρχεις ἀλγημάτων ἀπὸ τῶν 


28 ἰγνύων χαὶ τῶν εἴσω σφυρῶν. | 


v ζεῦγος ἐχ τῶν χροτάφων 


διὰ τοῦ αὐχένος ὑπὸ τὰς ὠμοπλάτας εἰς τὸν πνεύμονα ἀφιχνοῦνται, 


αἱ μὲν ἐχ τῶν δεξιῶν εἰς τὰ ἀριστερὰ ὑπὸ τὸν μαστὸν χαὶ εἰς τὸν 90 


σπλῆνά τε χαὶ εἰς τὸν νεφρόν, αἱ ὃ 


ἀπὸ τῶν ἀριστερῶν εἰς τὸ δεξιὸν 


ἐχ τοῦ FH ὑπὸ τὸν μασ τὸν εἰς τὸ ἧπαρ χαὶ εἰς τὸν γεφρόν᾽ 


99 ἄμφῳ ω δὲ τελευτῶσιν εἰς τὸν ἀρχόν. 


4. σαρχῶν A? Sch. ΒΚ. Di. Pk. 


ἐγγίνεται AaCa Sch. Bk. Di. Pk. 


|| αἱ δὲ τέταρται ἀπὸ τοῦ ἔμπροσ- 


7. γένη 


Dam Ambr. 8. περὶ (31) ΑἸά. 9et 10. χν. ἐκ τῶν σφ. εἴς τ᾽ ἔξω χαὶ Aala 
Ald., χν. εἰς τῶν σφ. τὸ ἔξω καὶ Cs. Sch. 11. ἰσχίων PAaCa 12, σῷ. τῶν 
ἔξ. Da Ald. Os. Sch. ; τῶν ἔξ. σφ. PCa ΒΚ. Pk. περὶ Da 13. ol] χαὶ ΑΔ0 8 
αι]. περὶ AaCa Ald. 14. ψύας Ar Di. Pk., ψυὰς Ca Sch. εἰς om Aala 

ψυὰς AaCa Sch., ψύας Di. 8; εἴσω adiecimus de conj. 21. ὑπὸ] εἰς 
PDa τὰ δεξιὰ Pk. 22. εἰς τὸ 7. de conj.; καὶ ἦ. libri et edd. 23. ὄρχιν 


PDa Ald. Sch. Bk. 


25. αὖται — zakodvrar) Diese Worte 
sind ganz unverständlich und entstellen 
den Sinn des vorhergehenden ganz all- 
gemein für die Adern geltenden Satzes, 
da ja nach $ 22 die Adern des Bauches 
die grössten sind. Die Worte würden 
dagegen sehr wohl vor den allgemeinen 
Satz, nämlich hinter ὑστέρας gehören 
können. Vielleicht ist die falsche Stel- 
lung daher gekommen, dass sie ursprüng- 
lich an den Rand geschrieben waren. 

σαρχωδῶν ἐχπίνϑται] Gaza sanguis 
crassior a carne ebibitur', Scotus ‚sanguis 
spissus grossus imbibitur et sugitur a 
carne. Guil. infit a carne’ et Bmk. san- 


guis vero crassissimus invenitur sub carni- 
bus’, als wenn ὑπὸ ταῖς σαρξί stände. Die 
von Sch. und Bk. aufgenommene Lesart 
ὑπὸ τῶν σαρχῶν ἐγγίνεται kann nur heis- 
sen: das dickste Blut kommt durch das 
Fleisch in den Körper, was weder in die- 
sem Zusammenhange noch an sich Sinn 
hat. Dagegen sagt unsere Lesart: der 
dickere Theil des Blutes wird von den 
fleischigen Theilen des Leibes verbraucht, 
d. i. zur Bildung derselben verwandt; in 
den Samenadern kommt also nur noch 
der dünnere und schaumartige Theil zu 
den Samenorganen. Indess” ist dieses 
Stück so abgerissen und an diesem Platze 


ίου χαὶ διὰ τῶν χνημῶν 15 


. PER 


317 


dem Bauche entspringenden Adern sind anfangs weiter, dann werden sie 
dünner, bis sie ihre Richtung von rechts nach links und umgekehrt än- 
dern: diese werden Samenadern genannt. Das diekste Blut wird von 
den fleischigen Theilen aufgesogen : wenn es aber in diese Gegend über- 
geht, wird es dünn, warm und schaumig. 

3. Dies sind die Angaben des Syennesis und Diogenes; folgende 26 
die des Polybos: Es giebt vier Paare von Adern; das erste geht vom 
Hintertheile des Kopfes durch den Hals aussen neben dem Rückgrat zu 
beiden Seiten bis zu dem Gesäss in die Oberschenkel, dann durch die 
Unterschenkel nach der äussern Seite der Knöchel und in die Füsse. 
Daher macht man die Aderlässe bei Schmerzen im Rücken und im Gesäss 
an der Kniekehle und den äussern Knöcheln. Das zweite Paar von 27 
Adern, welche Sphagitides (Kehladern) heissen, geht vom Kopfe 
neben den Ohren durch den Hals, und beide verlaufen innerhalb neben 
dem Rückgrat und neben den Lenden in die Hoden und Oberschenkel 
und durch die Unterschenkel nach den innern Knöcheln und den Füssen ; 
deswegen macht man die Aderlässe bei Schmerzen in der Gegend der 
Lenden und der Hoden an der Kniekehle und den innern Knöcheln. Das 28 
dritte Paar geht von den Schläfen durch den Hals unter den Schulter- 
blättern in die Lunge, die einen von der rechten nach der linken Seite 
unter der Brust sowohl in die Milz als in die Niere, die andre von links 
nach rechts aus der Lunge unter der Brust in die Leber und die Niere; 
beide aber endigen am After. Das vierte Aderpaar geht von der Vorder- 29 


Hl Cap. 2. 3.] 


so unwesentlich, dass man es richtiger 
als einen fremden Zusatz kennzeichnet, 
welcher durch das Wort σπερματίτιδες 
veranlasst ist. 

26. Die Darstellung des Aderverlaufs 
ist bei Diogenes unvergleichlich mehr der 
Wirklichkeit gemäss, als bei Syennesis. 
Es sind in der That die Hauptgefässe des 
grossen Kreislaufes beschrieben, ihr Zu- 
sammenhang mit dem Herzen erwähnt 
und doch schon eine Andeutung von 
Unterschieden der Arterien und Venen 
gegeben. Seiner Beschreibung schliesst 
sich die Aristotelische Darstellung am 
meisten an, mehr als den folgenden, viel 
weniger naturgemässen Angaben des 
Polybos. Die Figur 4, bei der wir das 
Zweifelhafte weggelassen haben, wird die 
Uebersicht der Kenntnisse des Diogenes 
und den Vergleich mit dem Thatsäch- 
lichen erleichtern. Die punctirten Adern 
bedeuten ihre Lage an der Rückenseite 
des Körpers; die Organe Leber, Milz, 
Nieren, Herz sind gleichfalls punctirt. 

ἀπὸ τῶν ἰγνύων)] Man sieht nicht ein, 
was die Kniekehlen hier sollen, ausser 
um den Platz zu bezeichnen, zwischen 


dem und den Knöcheln der Aderlass ge- 
schieht. Und so hat Guil. inter ignyas 
et cavillas deforis'. 


27. τῶν εἴσω σφυρῶν] Ohne den Zu- 
satz von εἴσω würde dies mit dem Vor- 
hergehenden nicht im Gegensatz stehen. 
Denn man wird doch nicht so weit gehen 
können, zu behaupten, dass der Zusatz 
von εἴσω hier unnöthig sei, weil es sich 
aus dem vorausgegangenen ἔξωθεν und 
dem kurz vorherstehenden σφυρὰ τὰ εἴσω 
von selbst verstehe. 


28. μαστὸν εἰς τὸ ἦπαρ)] Es ist hier 
von den Adern der Eingeweide die Rede; 
so wie vorher von dem Lauf eines Ader- 
stammes in die Milz, so kann hier nur 
von dem Laufe eines anderen in die Leber 
gesprochen sein. Wir haben also die 
Worte εἰς τό hinzugesetzt und auch die 
Worte καὶ εἰς τὸν veppöv beibehalten, da 
hierdie andere, rechte Niere gemeint ist. 

ἀρχόν] Für diese Lesart spricht, dass 
oben schon im ὃ 27 die in den Hoden en- 
digenden Adern erwähnt sind, und dass 
auch die Hdschrr. bei Hippocr. diese 
Lesart bieten. Vgl. auch $ 46. 


30 


μ-ὠ 


918 . ΤΗ͂Ι Cap. 3. 


dev τῆς χεφαλῆς χαὶ τῶν ὀφθαλμῶν ὑπὸ τὸν αὐχένα χαὶ τὰς χλεῖς᾽ 5:3 
ἐντεῦϑεν δὲ τείνουσι διὰ τῶν BB zEore? ἄνωϑεν εἰς τὰς χαμπάς, εἶτα 
διὰ τῶν πήχεων ἐπὶ τοὺς χαρποὺς χαὶ τὰς συγχαμπάς, χαὶ διὰ τῶν 
βραχιόνων τοῦ χάτωϑεν μορίου εἰς τὰς μασχάλας, χαὶ ἐπὶ τῶν πλευ- 
ρῶν ἄνωϑεν, ἕως 7) μὲν ἐπὶ τὸν σπλῆνα ἡ δ᾽ ἐπὶ τὸ ἧπαρ ἀφίχηται" 5 
εἶ ὑπὲρ τῆς γαστρὸς εἰς τὸ αἰδοῖον ἄμιφω τελευτῶσιν." 

Τὰ μὲν οὖν ὑπὸ τῶν ἄλλων εἰρημένα σχεδὸν ταῦτ᾽ ἐστίν εἰσὶ 
δὲ χαὶ τῶν περὶ φύσιν οἱ τοιαύτην μὲν οὐχ ἐπραγματεύϑησαν ἄχρι- 
βολογίαν περὶ τὰς φλέβας, πάντες δ᾽ ὁμοίως τὴν ἀρχὴν αὐτῶν ἐχ τῆς 
χεφαχῆς χαὶ τοῦ ἐγχεφάλου ποιοῦσι, λέγοντες οὐ χαλῶς. χαλεπῆς δ᾽ 10 
οὔσης, ὥσπερ εἴρηται, τῆς ϑεωρίας ἐν μόνοις τοῖς ἀποπεπνιγμένοις 
τῶν ζῴων προλεπτυνϑεῖσιν ἔστιν ἱχανῶς zaranadeiv, εἴ τινι περὶ τῶν 
τοιούτων ἐπιμελές. || ἔχει δὲ τοῦτον τὸν τρόπον ἣ τῶν φλεβῶν φύσις. 
δύο φλέβες εἰσὶν ἐν τῷ ϑώραχι χατὰ τὴν ῥάχιν μέν, ἐντὸς δὲ χείμεναι 
ταύτης, ἣ μὲν μείζων ἐ ἐν τοῖς ἔμπροσϑεν. ἡ δ᾽ ἐλάττων ὄπισϑεν ταύ- 15 
της, χαὶ ἣ μὲν μείζων ἐν τοῖς δεξιοῖς μᾶλλον, ἡ δ᾽ ἐλάττων ἐν τοῖς 
ἀριστεροῖς, ἣν χαλοῦσί τινες ἀορτὴν ἐχ τοῦ τεϑεᾶσϑαι χαὶ ἐν τοῖς 
τεῦνεῶσι τὸ νευρῶδες αὐτῆς μόριον. αὗται δ᾽ ἔχουσι τὰς ἀρχὰς ἀπὸ τῆς 
χαρδίας" διὰ μὲν γὰρ τῶν ἄλλων σπλάγχνων, 7) τυγχάνουσι τείνουσαι, 
ὅλαι δί αὐτῶν διέρχονται σωζόμεναι καὶ οὖσαι φλέβες, ἣ δὲ χαρδία 20 
ὥσπερ μόριον αὐτῶν ἐστί, χαὶ μᾶλλην τῆς ἐμπροσϑίας χαὶ μξίζονος, 
διὰ τὸ ἄνω μὲν χαὶ χάτω τὰς φλέβας εἶναι ταύτας. ἐν μέσῳ ὃ αὐτῶν 


82 τὴν καρδίαν. || ἔχουσι δ᾽ αἱ χαρδίαι πᾶσαι μὲν χοιλίας ἐν αὑταῖς, ἀλλ 


αἱ μὲν τῶν σ- φύδρα μιχρῶν ζῴων μόλις φανερὰν τὴν βεγίστην ἔχουσι, 
\ 


τὰ δὲ μέσα τῷ μεγέϑει τῶν ζῴων χαὶ τὴν ἑτέραν. τὰ δὲ μέγιστα τὰς "» 
τρεῖς. ἔστι δὲ τῆς χαρδίας τὸ ὀξὺ ἐχούσης εἰς τὸ πρόσϑεν, χαϑάπερ 


Ξίρηται πρότοβον: ἡ μεγίστη μὲν χοιλία ἐν τοῖς δεξιοῖς χαὶ ἀνωτάτω 
Ἢ 2 w 2 on INA! er = re (4 

αὐτῆς. ἣ δ᾽ ἐλαχίστη © Ey τοῖς ἀριστεροῖς. ἡ δὲ μέση μεγέϑει τούτων 

ἐν τῷ. μέσῳ ἀμφοῖν" ἀμφότεραι δὲ αὗται δ λῷ ἐλάττους εἰσὶ τῆς 


1. χλεῖς PDa Cam. Bk. Di. Pk.: 4. eis) ὑπὸ Aa Ald. 8. φύσεως Aa Rh. 
Di., τὴν φύσιν Ald.Cs. Sch. 9. ὅμως 58. 11. post εἴρηται add πρότερον Aala 
Rh. Guil. Sch. Di. 14. d. ἐντὸς, ἔστι δὲ χειμένη αὐτων ἡ AaCa Sch. ΒΚ. Di. Pk. 
22. διὰ τὸ] ὥστε PDA Ald. Cs. 23. χοιλίας] χοιλίαν codd. Ald.Cs.Di. 25. μέγ. 
πάσας τὰς PDaAld. Sch. 29. αὖται de conj. ; αἱ δύο PDa Ald. pr.Cs., om cett. 


29. βραχιόνων) Bei Hippocr. lautet zu ändern gewagt, welche wohl mehr 
es ferner ἄνωϑεν εἰς τὰς συγχαμπὰς εἶτα nach Beobachtungen an abgemagerten 
διὰ τῶν πήχεων ἐπὶ τοὺς χαρποὺς zat Menschen, als nach Thiersectionen ge- 
τοὺς δαχτύλους. Ebenso Gaza unde per macht ist. Wir geben indess zur leich- 
lacertos ad agilem, mox per ceubitos ad teren Örientirung die Abbildung (Figur), 
volam et digitos'. Sollte Gaza ; jene Stelle auf welcher die verschiedenen ζεύγη von 
verglichen und danach seinen Text ver- Adern durch verschiedene Lineamente 
bessert haben? Wir haben indess an markirt sind. 
dieser verwickelten Beschreibung Nichts 31. ῥάχιν μέν, ἐντὸς δὲ χείμεναι ταύτης] 


ΠῚ Cap. 3.] 319 
seite des Kopfes und den Augen unter dem Halse und den Schlüssel- 
beinen hin; von dort gehen sie durch die Arme von oben in die Gelenke, 
dann durch die Vorderarme in die Handwurzel und das Handgelenk und 
dureh den untern Theil der Arme in die Achselhöhlen und auf den Rippen 
oberhalb, bis die eine nach der Milz, die andre nach der Leber gelangt; 
dann gehen beide über den Bauch und endigen in der Scham. 

Dies sind also etwa die von Andern gegebenen Darstellungen. 30 
Manche von den Naturforschern jedoch haben den Adern nicht eine so 
genaue Beschreibung gewidmet: alle ohne Unterschied aber lassen sie 
aus dem Gehirn entspringen, was irrig ist. Da aber, wie gesagt, die 
Beobachtung schwierig ist, so bleibt für die, welchen an dieser Kenntniss 
gelegen ist, nur übrig, sich an abgemagerten Thieren, nachdem dieselben 
erstickt worden sind, so gut es geht, zu unterrichten. Die Anordnung 31 
und Beschaffenheit der Adern ist folgende. Es befinden sich im Rumpfe 
zwei Adern, welche dem Rückgrat entlang und zwar nach innen von ihm 
liegen, die grössere nach vorn, die kleinere hinter ihr, und jene mehr 
rechts, diese links: letztere wird von Einigen Aorta genannt, weil der 
sehnige Theil derselben auch noch an Leichnamen sichtbar ist. Diese 
nehmen ihren Anfang vom Herzen. Denn in den andern Eingeweiden, 
in die sie sich erstrecken, gehen sie unverändert und als Adern hindurch, 
das Herz dagegen ist gewissermassen ein Theil von ihnen, und zwar 
vorzugsweise der vorderen und grösseren Ader, indem nämlich diese 
Ader sich oben und unten und das Herz sich zwischen ihnen befindet. 
Das Herz hat bei allen Thieren Höhlungen im Innern, aber bei den ganz 32 
kleinen ist kaum die grösste sichtbar, bei denen von mittlerer Grösse 
auch die zweite, bei den grössten aber alle drei. Das Herz liegt, wie 
vorher erwähnt worden ist, mit der Spitze nach vorn und seine grösste 
‚Höhle befindet sich rechts und am meisten nach oben, die kleinste links 
und die von mittlerer Grösse zwischen beiden, jede von diesen beiden 
aber ist beträchtlich kleiner als die grösste. Jedoch öffnen sich diese 


So auch Guil. iuxta spinam quidem intus 
ante (1. autem) positae', d. ἢ. zwei Adern, 
welche zwar dem Rückgrat entlang liegen, 
aber mehr nach innen, und zwar die grös- 
sere mehr nach vorn u. s. w. Die Aus- 
drucksweise ἔστι δὲ χειμένη scheint uns 
durchaus verwerflich. . 

ἀρχὸς part. p. 654b, 11; 6655, 16; 
666, 31; 667%, 16. Diese Anschauung 
von dem Verhältnisse des Herzens zu 


den Blutgefässen ist ein sehr wesentlicher” 


Fortschritt des A. Man muss sie als eine 
nothwendige Vorbedingung zu der Ent- 
deckung des Kreislaufes betrachten. 

32. χοιλία!)] Vgl. 1877. 

τὰς τρεῖς] Dass A. nur die Herzhöhlen 


erkannte, während doch das Herz zwei 
Vorhöfe und zwei Kammern bei den 
Säugethieren besitzt, kann wohl nur dar- 
auf beruhen, dass er die Scheidewand 
der Vorhöfe übersah. Dieser Annahme 
schliessen sich die folgenden Angaben 
am besten an, und hier ist wohl der Irr- 
thum am ersten zu erwarten. Die μεγίστη 
würde also den beiden Vorhöfen, die 
μέση χαὶ ἐν μέσῳ der rechten Kammer, 
die ἐλαχίστη der linken Kammer gleich- 
zusetzen sein, damit würden auch die 
Angaben über die Grössenverhältnisse 
harmoniren. 

δὲ αὖται πολλῷ) So verändern wir die- 
Lesart von PDa δὲ αἱ δύο π. Wir glauben 


320 [HIT Cap. 3. 


μεγίστης. συντέτρηνται μέντοι πᾶσαι αὖται πρὸς τὸν πνεύμονα, ἀλλ᾽ 
LAN \ 14 m r \ 2 2 ΒΒ \ > | 
33 ἄδηλον διὰ σμιχρότητα τῶν πόρων πλὴν ἐπὶ μιᾶς. ΙΒ. μὲν οὖν μὲε- 5:3 
\ I 6 r 67 - 
γάλη φλὲψ ἐχ τῆς μεγίστης ἤρτηται χοιλίας τῆς ἄνω χαὶ ἐν τοῖς 
δεξιοῖς, εἶτα διὰ τοῦ χοίλου τοῦ μέσου γίνεται πάλιν φλέψ, ὡς οὔσης 
τῆς χοιλίας μορίου τῆς φλεβὸς ἐν ᾧ λιμνάζει τὸ αἷμα. ἣ δὲ ἀορτὴς 
ἀπὸ τῆς μέσης πλὴν οὐχ οὕτως ἀλλὰ χατὰ στενωτέραν σύριγγα 
2. “ \ \ \ \ -΄ N ) \ > 
πολλῷ χοινωνεῖ. χαὶ ἣ μὲν φλὲψ διὰ τῆς καρδίας, εἰς δὲ τὴν ἀορτὴν 
) \ mn Bid Δ \ ’ 
ἀπὸ τῆς χαρδίας τείνει. χαὶ ἔστιν ἣ μὲν μεγάλη φλὲψ ὑμενώδης xal 
S_ an ey, "ἢ ΄ x r [aN vl ΄ Ἁ 
δερματώδης, ἡ ὃ ἀορτὴ στενωτέρα μὲν ταύτης, σφόδρα δὲ νευρώδης 
[4 / \ x \ 7 
χαὶ ἀποτεινομένη πόρρω πρός τε τὴν χεφαλὴν za! πρὴς τὰ χάτω μόρια 10 
« ’ [4 ἊΣ m Ἁ DA 
34 στενή τε γίνεται χαὶ νευρώδης πάμπαν. [ τείνει δὲ πρῶτον μὲν ἄνω 
ἀπὸ τῆς χαρδίας τῆς μεγάλης φλεβὸς μόριον πρὸς τὸν πνεύμονα τχαὶ 
τὴν σύναψιν τῆς ἀορτῆς, ἄσχιστος χαὶ μεγάλη οὖσα φλέψ. σχίζεται 
ὃ ar αὐτῆς μόρια δύο, τὸ μὲν ἐπὶ τὸν πνεύμονα. τὸ δ᾽ ἐπὶ τὴν ῥάχιν 
χαὶ τὸν ὕστατον τοῦ τραχήλου σφόνδυλον. ἣ μὲν οὖν ἐπὶ τὸν πνεύ- ιὖ 
- ὃ Er ) ᾿ ij [4 m 
βονα τείνουσα φλὲφ εἰς διμερῇ ὄντ αὐτὸν διχῇ σχίζεται πρῶτον, εἶτα 
παρ ἑχάστην᾽ σύριγγα χαὶ ἕχαστον τρῆμα τείνει, μείζων μὲν παρὰ τὰ 
μείζω, ἐλάττων δὲ παρὰ τὰ ἐλάττω, οὕτως ὥστε μηδὲν εἶναι μόριον 
αἰ ἐφ. - ᾽ -»ὋΣ΄᾿ pe ἊΝ nn ΄ . \ \ - - 
λαβεῖν ἐν ᾧ οὐ τρῆμά τ ἔνεστι χαὶ φλέβιον᾽ τὰ γὰρ τελευταῖα τῷ 
2. ἄδηλον ex τὰ Ambr. Cs. Sch. Di. Pk., cett. ἄδηλοι. ἐπὶ post πλὴν adieci- 
mus cum Sch. et Pk. 4. τείνεται AR Sch. Bk. Di. Pk. 7. post χαρδίας 
hie εἰς ἑαυτὴν et, paullo mox ἐφ᾽ ἑαυτῆς add Pk. 9. ἡ δ᾽ ἀορτὴ Cs. Sch. 


11 et 12. np. ἀπὸ τῆς καρδίας τῆς μεγάλης οὖσα (ἄσχιστος οὖσα in corr. m) φλέψ 


m Ambr. 17. περὶ taRh. etpr. AR, qui παρὰ τὴν corr. habet, bis 


nicht, dass ἀμφότεραι allein genüge, wenn vena de maximo sinu illo .. pendet; dein 


vorher von drei Höhlen die Rede war; 
es bedurfte eines Zusatzes, wodurch auf 
die beiden letzteren hingewiesen wurde. 
ἐπὶ wtäg) ἐπὶ haben wir mit Sch. und 
Pikk. hinzugefügt. Gaza praeterquam 
in uno‘. 1 ὃ 77 χατάδηλον δὲ χατὰ μίαν τῶν 
χοιλιῶν. Dieser Satz ist wohl so zu erklä- 
ren, dass A.dieVerbindungen des Herzens 
mit der Lunge durch die Lungenvenen 
und Lungenarterien meint und fälschlich 
laubt, diese ständen mit sämmtlichen 
erzhöhlen in Communication. Für die 
grösste würde er ja bei seiner Ansicht 
von der oder den Vorkammern Recht 
haben, in Bezug auf die Pulmonalarterie 
scheint ihm aber eine ergänzende Unter- 
scheidung dieser von der Aorta zuge- 
schrieben werden zu müssen. da er die 
Aorta &x τῆς μέσης entspringen lässt. 
Von der dritten und kleinsten Höhle ist 
gar nichts gesagt. 
33. γίνεται Gaza mox per medium 
formam recipit venae. Bmk. schreibt 
mit ΒΚ. τείνεται und übersetzt Magna 


per medium sinum tendit rursus vena, 
quasi eius pars sinus ille sit, in qua (quo ?) 
stagnat sanguis.‘ Camus ‚ensuite, aprös 
avoir traverse la cavit& d’oü elle nait, 
elle reprend sa nature de veine, en sorte 
que la cavite elle-möme paroit n’&tre qu’ 
une portion de cette veine oü le sang se 
rassemble’. Oben hiess es ἣ δὲ χαρδία 
ὥσπερ μόριον αὐτῶν ἐστί. Endlich sei noch 
erwähnt, dass es τείνει, nicht reiverar, 
heissen müsste. 
μορίου) Kurz vorher hiess es ἢ δὲ zap- 
δία ὥσπερ μόριον αὐτῶν ἐστι, und part. 
. 665°, 33 μόριον χαὶ ἀρχὴ τῶν φλεβῶν 
ἐστὶν ἣ καρδία. 
εἰς δὲ τὴν ἀορτὴν] An keiner anderen 
Stelle sagt A., dass die grosse Ader in 
die Aorta einmünde, und hätte er es hier 
sagen wollen, so würde er dies anders 
ausgedrückt haben. Es ist dies aber die 
Lesart aller Hdschrr., der Ald. und des 
Guil. Die Uebersetzung des Gaza aorta 
de sinu medio exit, non eodem modo, 
sed per fistulam multo arctiorem init 


HI Cap. 3.) 321 


sämmtlich in die Lunge, was indess wegen der Kleinheit der Kanäle 
nieht deutlich sichtbar ist, ausser bei €iner Herzhöhle. Die grosse Ader 33 
nun geht von der obern und rechtsliegenden grössten Höhlung aus, und 
wird nach ihrem Durchgange durch die Mitte dieser Höhlen wiederum 
Ader, indem man nämlich die Höhlung als einen Theil der Ader be- 
trachten muss, in welchem das Blut sich ansammelt. Die Aorta aber geht 
von der mittleren Höhle aus, jedoch nicht in derselben Weise, indem sie 
vielmehr durch eine viel engere Röhre mit ihr in Verbindung steht. Und 
die Ader geht durch das Herz hindurch, die Aorta aber geht nur vom 
Herzen aus. Und die grosse Ader ist häutig oder lederartig, die Aorta 
aber enger als diese und sehr sehnig, und in ihrem weiteren Verlauf nach 
dem Kopfe und den unteren Theilen wird sie ganz eng und sehnig. Ein 34 
Theil der grossen Ader erstens läuft oben vom Herzen nach der Lunge 
und der Befestigung der Aorta als eine ungetheilte und grosse Ader. 
Von dieser zweigen sich zwei Stämme ab, der eine zur Lunge hin, der 
andre nach der Wirbelsäule und dem letzten Halswirbel. Die zur Lunge 
gehende Ader spaltet sich zuerst in zwei Zweige zu jeder Hälfte der 
Lunge hin, dann verläuft sie neben jeder Bronchialröhre und Oefinung 
immer in einer Breite, welche dem Durchmesser jener entspricht, so dass 
es keinen Theil der Lunge giebt, in welchem man nicht eine solche Oefi- 
nung und einen Aderzweig anträfe. Denn die letzten Enden sind wegen 


societatem, et tendit a latere cordis, cum 
vena maior sua radice cor transigat, cum 
se promit’ giebt einen ganz abweichenden 
Text wieder. ohne doch verständlicher 
zu sein. Sch. übersetzt ‚praeterea vena 
per cor, atque a corde in aortam sese in- 
duit. Desgleichen Bmk. ‚atque vena qui- 
dem per cor tendit, a corde vero in aor- 
tam sese induit. Külb auch erstreckt 
sich die grosse Ader zwar durch das Herz, 
von dem Herzen aus in die Aorta.’ Ganz 
falsch wäre es, würde man für diese In- 
terpretation etwa part. p. 668b, 19, be- 
sonders die Worte συμβάλλουσιν εἰς ἕν 
l. 24, als Beweis anführen. Hier ist viel- 
mehr ausgeführt, wie die Zweige der 
Arterien und Venen sich durch den Kör- 
per kreuzen und in ihren letzten Enden 
einander berühren. — Wir halten aber 
ebensowenig die andere Lesart ἡ δ᾽ doprt) 
für richtig, auch abgesehen davon, dass 
ihr alle kritische Grundlage fehlt, son- 
dern können sie nur als einen Versuch 
ansehen, den Schaden zu beseitigen ; 
offenbar ist die Stelle verderbt. Die 
Conjectur von Pikkolos διὰ τῆς χαρδίας 
εἰς ἑαυτήν, ἡ δ᾽ ἀορτὴ ἀπὸ τῆς καρδίας ἐφ᾽ 
ἑαυτῆς τείνει ist uns ganz unverständlich. 
Allenfalls könnte man statt eis — ἀορτὴν 
vermuthen εἶσιν, ἡ δ᾽ ἀορτὴ χτλ. 


Aristoteles. I. 


Dass die Arterien und Venen nach 
der Dicke ihrer Wandungen deutlich 
und consequent unterschieden werden, 
scheint uns gleichfalls ein bedeutender 
Fortschritt des A. in der Erkenntniss des 
Gefässsystems zu sein. 


34. τείνει u. 5. w.] Die ersten Zeilen 
dieses Paragraphen sind in der Uebers. 
von Gaza so zusammengezogen, dass die 
Worte πρὸς τὸν --- φλέψ darin ausgelassen 
sind; übrigens aber lag ihr kein anderer 
Text zu Grunde, wie Sch. III p. 131 an- 


“nimmt. 


μόριον] Damit kann nur die vena 
pulmonalis, welche in den linken Vorhof 
mündet, gemeint sein, wie die Worte τὸ 
Bey ἐπὶ τὸν πνεύμονα. bestätigen, und die 
folgenden Sätze. 

σφόνδυλον] Es scheint damit die vena 
intercostalis suprema gemeint zu sein, 
was namentlich aus $ 36 hervorgeht, wo 
ihre Communication mit den venae azy- 
gos und hemiazygos so wie diese selbst 
unverkennbar beschrieben werden. 

ὄντ᾽ αὐτὸν] nämlich πνεύμονα. Of. I 
8 70. 

διχ ἢ] Die vena lumbalis und der mit 
der vena cava inf. oder renalis oder iliaca 
communicirende Ast. 


21 


322 [ΠῚ Cap. 3. 


υξγέϑει ἄδηλα διὰ τὴν μιχρότητά ἐστιν. ἀλλὰ πᾶς ὃ πνεύμων φαί- 
νεται μεστὸς ὧν αἵματος. ἐπάνω δ᾽ οἱ ἀπὸ τῆς φλεβός εἰσι πόροι: τῶν 

35 ἀπὸ τῆς ἀρτηρίας συρίγγων τεινουσῶν. || ἡ ὃ ἐπὶ τὸν σφόνδυλον τοῦ 
τραχήλου τείνουσα φλέ χαὶ τὴν ῥάχιν πάλιν παρὰ τὴν ῥάχιν τείνει" 
ἣν χαὶ “θμηρος ἐν τοῖς ἔπεσιν εἴρηχε 1 ποιήσας ᾿ἀπὸ δὲ φλέβα πᾶσαν 5 
ἔχερσεν, ἧ τ ἀνὰ νῶτα Keine διαμπερὲς αὐχέν Ixdyar. ἀπὸ δὲ 
ταύτης τείνουσι παρά τε τὴν πλευρὰν ἑχάστην φλέβια χαὶ πρὸς ἕχα- 
στον τὸν σφόνδυλον, χατὰ δὲ τὸν ὑπὲρ τῶν νεφρῶν σφόνδυλον σχί- 
ζεται διχῇ. ταῦτα μὲν οὖν τὰ μόρια ἀπὸ τῆς μεγάλη ης φλεβὸς τοῦτον 

86 ἔσχισται τὸν τρόπον. | ὑπεράνω δὲ τούτων ἀπὸ τῆς ἐχ τῆς χαρδίας 10 
τεταμένης πάλιν 7) ὅλη σχίζεται εἰς δύο τόπους. αἱ μὲν γὰρ φέρουσιν 
εἰς τὰ πλάγια χαὶ τὰς χλεῖδας, χἄπειτα διὰ τῶν μασχαλῶν τοῖς μὲν 
ἀνϑρώποις εἰς τοὺς βραχίονας, τοῖς δὲ τετράποσιν εἰς τὰ πρόσϑια sıa 
σχέλη τείνουσι, τοῖς δὲ ὄρνισιν εἰς τὰς πτέρυγας, τοῖς δ᾽ ὃ ἰχϑύσιν εἰς 

81 τὰ πτερύγια τὰ πρανῆ. | αἱ ὃ ἀρχαὶ τούτων τῶν φλεβῶν; 7 σχίξογιθιι 
τὸ πρῶτον, χαλοῦνται σφαγίτιδες. n δὲ σχίς ονται εἰς τὸν αὐχένα ἀπὸ 
τῆς μεγάλης φλεβός, παρὰ τὴν ἀρτηρίαν τείνουσι τὴν τοῦ πνεύμονος. 
ὧν ἐπιλαμβανομένων ἐνίοτε ἔξωϑεν ἄνευ πνιγμοῦ χαταπίπτουσιν οἱ 
ἄνϑρωποι per ἀναισϑησίας, τὰ βλέφαρα συμβεβληχότες. οὕτω δὲ 
τείνουσα!:, χαὶ μεταξὺ λαμβάνουσαι τὴν ἀρτηρίαν, φέρουσι μέχρι τῶν 20. 

38 ὥτων, 7) συμβάλλουσιν αἱ γένυες τῇ χεφαλῇ. || πάλιν ὃ ἐντεῦϑεν εἰς 
τέτταρας σχίζονται φλέβας, ὧν μία μὲν ἐπαναχάμψασα χαταβαίνει διὰ 
τοῦ τραχήλου χαὶ τοῦ ὥμου, χαὶ συμβάλλει τῇ πρότερον ἀποσχίσει τῆς 
φλεβὸς χατὰ τὴν τοῦ βραχίονος καμπήν, τὸ ὃ ἕτερον μόριον εἰς τὴν 
γεῖρα τελευτᾷ χαὶ τοὺς δαχτύλους᾽ μία δ᾽ ἑτέρα ἀφ ἑχατέρου τοῦ τόπου 25. 
τοῦ περὶ τὰ ὦτα ἐπὶ τὸν ἐγχέφαλον τείνει, χαὶ σχίζεται εἰς πολλὰ χαὶ 
λεπτὰ φλέβια εἰς τὴν χαλουμένην μήνιγγα τὴν περὶ τὸν ἐγχέφαλον. αὐτὸς 

ὃ ὁ ἐγχέφαλος ἄναιμος πάντων ἐστί. χαὶ οὔτε μιχρὸν οὔτε μέγα φλέβιον 

39 τελευτᾷ εἰς αὐτόν. || τῶν δὲ λοιπῶν τῶν ἀπὸ τῆς φλεβὸς ταύτης σχισ- 


6. τ᾽ ἀνὰ] διὰ PDa Ald. Cs. 9. ἀπὸ omPDaCs. 17. περὶ AaRh. 19. συμ- 
βεβηχότες pr. AR Cam. 210. μέχρι] μεταξὺ PDa Ald. 21. αὐτῶν Sch. τῆς 
χεφαλῆς codd. Ald. ΒΚ. ; τῇ χεφαλῇ Os. Sch. Di. Pk. 23. προτέρᾳ Rh. Sch. 


24 et 25. τὰς χεῖρας Rh. Sch. 28. &om Ald. Cs. Sch. 29. ἐντελευτᾷ PD» 
Ald., drorekevr@pr. Aa Cam. Cs. 


συρίγγων] Sch. vergleicht Plato Timae. ἀπὸ τῆς μεγάλης φλεβὸς] Diese Worte 
p. 70 C. Offenbar die Bronchialäste. fehlen bei Gaza. 


wi 36. δύο τόπους] Die vena cava supe- 
Ὅμηρος) Dias XIII, 546. rior, sich spaltend in die beiden venae 
πρανῇ] part. p. 696, 1 u. 21. Guil. anonymae. 
‚dorsalis. Gaza pinnas quae parte Bueon διὰ τῶν a Die venae subela- 
6 


continentur'. Sch. ‚Pectorales int ligit, viae, axillares, brachiales, ulnaris, radia- 
quas proprie πτερύγια vocare solet.’ lis etc. 


ΠῚ Cap. 3.] 323 


ihrer Kleinheit nicht mehr deutlich, aber die gesammte Lunge stellt sich 

mit Blut gefüllt dar; die Adergänge liegen oberhalb der von der Luft- 
röhre ausgehenden Röhren. Die zum Halswirbel und Rückgrat gehende 
Ader erstreckt sich zurück neben dem Rückgrat, dieselbe, welche auch 
Homer in seinem Gedicht gemeint hat: »— — und ganz die Ader zer- 
schnitt er, Welche den Rücken entlang fortläuft und den Nacken erreichet.« 
Von dieser aus erstrecken sich kleine Adern neben jeder Rippe hin und 
zu jedem Wirbel, sie theilt sich aber in der Gegend des über den Nieren 
liegenden Wirbels in zwei Aeste. Dies sind die aus der grossen Ader 


kommenden Verzweigungen derselben. Darüber spaltet sich aber die” 


sanze Ader nach ihrem Austritte aus dem Herzen nach zwei Richtungen. 
Der eine Theil führt nach der Seite und den Schlüsselbeinen und geht 
dann durch die Achselhöhle bei den Menschen nach den Armen, bei den 
Vierfüssern in die Vorderbeine, bei den Vögeln in die Flügel und bei den 
Fischen in die vordern Flossen. Die Anfänge dieser Adern heissen da, 
wo sie sich zuerst trennen, »Halsadern«, von da aber, wo sie in den Hals 
von der grossen Ader abgehen, laufen sie neben der Luftröhre hin. Wer- 
den diese von aussen gefasst und gedrückt, so kommt es vor, dass die 
Menschen ohne Erstickungserscheinungen bewusstlos mit geschlossenen 
Augenlidern niederstürzen. In diesem Verlaufe zu beiden Seiten der 
Luftröhre gehen sie bis zu den Ohren, wo die Unterkiefer in den Kopf 


35 


6 


31 


eingelenkt sind. Von da theilen sie sich wieder in vier Adern: eine von ®° 


ihnen biegt um, steigt durch den Hals und die Schultern herab und ver- 
einigt sich mit der früheren Abzweigung in der Gegend des Armgelenks, 
der andre Theil aber endigt in der Hand und den Fingern. Eine zweite 
geht von jedem der beiden Ohren zum Gehirn und verzweigt sich in viele 
feine Adern auf der um das Gehirn ausgespannten Hirnhaut. Das Gehirn 
selbst aber ist bei allen Thieren blutleer, indem weder grössere noch 


kleinere Adern in ihm endigen. Von den übrigen von dieser Ader ab-”” 


37. τὸ πρῶτον] Pamit kann nur die Kiefern nicht zusammenstossen, so kann 


Spaltung der vena cava in die beiden 
venae anonymae gemeint sein, welchen 
also der Name σφαγίτιδες zukommt. 

εἰς τὸν αὐχένα] Die Abspaltung der 
venae iugulares communes, welche am 
Halse neben der Luftröhre verlaufen. 


μετ᾽ ἀναισϑησίας) Diese Erfahrung ist 
an sich vollkommen richtig, nur wird die 
Ohnmacht nicht durch Compression der 
Venen, sondern durch Compression der 
dicht daneben liegenden Carotiden be- 
wirkt. 


τῇ χεφαλῇ Su zuerst Camus aus dem 
Canis. und Medic. Allein Bekker führt 
keine Variante aus Ca an. Da indess die 


Ἴ 


die alte Lesart χεφαλῆς nicht füglich 
stehen bleiben, die auch sonst sich nicht 
empfiehlt. — Denn was sollte der Zusatz 
τῆς χεφαλῆς sagen, da es andere γένυες 
nicht giebt. Gaza qua maxillae faueibus 
coeunt. 


38. μία μὲν] Die Beschreibung passt auf 
die vena iugularis externa, als auricularis 
osterior und occipitalis beginnend; die 
one bis zur Hand kann für eine 
der venae brachiales superficiales, wie 
cephalica oder basilica gelten, welche sich 
zur subclavia vereinigen. 


ἑτέρα] Zum Theil die vena iugularis 
interna mit den venae cerebrales. 


21% 


324 [III Cap. 3. 4. 


e \ , ) 
ὑεισῶν φλεβῶν αἱ μὲν τὴν χεφαλὴν χύχλῳ περιλαμβάνουσιν, αἱ ὃ εἰς 
τὰ αἰσϑητήρια ἀποτελευτῶσι χαὶ τοὺς ὀδόντας λεπτοῖς πάμπαν φὰε- 


βίοι 
ξένη 


He 


Pi 


40 


4. 
Ὁ 
κὸ 

TA 

ὧν τ 


Τὰ 


» 
Ὁ" 


ER 


Ti 


- 
ν 


τὸν d αὐτὸν τρόπον χαὶ τὰ τῆς ἐλάττονος φλεβός, χαλου- 
ἀορτῆς, ἔσχισται μέρη, συμπαραχολουϑοῦντα τοῖς τῆς μεγά- 
ὴν ἐλάττους οἱ πόροι χαὶ τὰ φλέβια πολλῷ ἐλάττω ταύτης 
ἧς μεγάλης φλεβός. 


»"» u r as ΄ [4 
μὲν οὖν ἄνωϑεν τῆς χαρδίας τοῦτον ἔχουσι τὸν τρόπον αἱ 


or 


ν 


φλέβες. τὸ ὃ ὑποχάτω τῆς χαρδίας μέρος τῆς μεγάλης φλεβὸς τείνει 


μετέωρον διὰ τοῦ ὑποζώματος, 
πρὸς τὴν. ῥάχιν πόροις ὑμενώδεσι χαὶ χαλαροῖς. 


I 


41 χαὶ Be ττα 


μασ ya m 
χατὰ τὴν ἐντὸς χαρμπῆν᾽ 
λύονται τινῶν πόνων περὶ U τὸ 


μὲ Ev 


συνέχεται: δὲ χαὶ πρὸς τὴν ἀορτὴν χαὶ 
τείνει ν᾿ ἀπ αὐτῆς 
τοῦ ἥπατος φλέψ, βραχεῖα μὲν πλατεῖα δέ, ap φ ἧς πολλαὶ 
τὸ ἧπαρ ἀποτείνουσαι ἀφανίζονται. || δύο ὃ ἀπὸ τῆς 
ἥπατος | φλεβὸς ἀποσχίσεις εἰσίν, ὧν ἣ μὲν εἰς τὸ ὑπόζωμα 
ὶ τὰς χαλουμένας φρένας, ἡ δὲ πάλιν ἐπανελϑοῦσα διὰ τῆς 
ἰς τὸν βραχίονα τὸν δεξιὸν αὐμ βάλλει ταῖς ἑτέραις φλεφὶ 
διὸ ὑποσχιζόντων τῶν ἰατρῶν ταύτην ἀπο- 
Trap. ἐχ δὲ τῶν ἀριστερῶν αὐτῆς μιχρὰ 


\ 
διὰ 
ὶ εἰς 


> 


m 


el 


ἡπα 


- \ nm v2 > 3 
υὲν παχεῖα δὲ φλὲψ τείνει εἰς τὸν σπλῆνα, χαὶ ἀφανίζεται τὰ ἀπ αὐ- 
“5 τῆς φλέβια εἰς τοῦτον. || ἕτερον δὲ μέρος ἀπὸ τῶν ἀριστερῶν τῆς 
7 \ 2 \ \ > RR [4 > 2 7 ) \ 20 
μεγάλης φλεβὸς ἀποσχισῦὲν τὸν αὐτὸν τρόπον ἀναβαίνει εἰς τὸν 
ἀριστερὸν βραχίονα᾽ πλὴν ἐχείνη μὲν ἣ διὰ Tod ἥπ τατός ἐστιν, αὕτη 
ὃ ἑτέρα τ τῆς εἰς τὸν σπλῆνα τεινούσης. ἔτι δ᾽ ἄλλαι ἀπὸ τῆς werdhng 
φλεβὸς ἄπο οσχίζονται, N) μὲν ἐπὶ τὸ re 7 ὃ ἐπὶ τὸ von 
πάγχρεας. ἀπὸ δὲ ταύτης πολλαὶ φλέβες διὰ τοῦ μεσεντ ἐρίου τείνουσιν. 


πᾶσαι δ᾽ αὖται εἰς μίαν VER we Ἰάλην τελευτῶσι, παρὰ πᾶν τὸ ἔν- 35 
τερον χαὶ τὴν χοιλίαν μέχρ! ι τοῦ sro WED τεταμένην. χαὶ περὶ ταῦτα 


4 τὰ μόρια πολλαὶ AT αὐτῶν σχίζονται φλέβες. | 


έχρι μὲν οὖν τῶν 


νεφρῶν μία οὖσα ἑχατέρα τείνει, χαὶ ἣ ἀορτὴ χαὶ ἣ μεγάλη φλέφ' 


b} u Ἄχ r 
ἐνταῦϑα δὲ πρός 


39. χύχλῳ] Dies soll sich wohl auf die 


3. 


29, 


τὸν αὐτὸν δὲ PCaDa Ald. pr. Cs. Sch. 
ἐστὶ om Sch. 
conj.; ἀποσχιζόντων Rh. Ca pr. Aa; ἀποσχαζόντων ceteri 


u 


τε τὴν ῥάχιν μᾶλλον προσπεφύχασι, χαὶ σχίζονται 
ταῦτ᾽ ceteri. 
10. ὑποσχιζόντων ded. de 


20. ἐπὶ ΑΔ(ἃ Rh. 


5. ταύτης] 48 Sch.; 
8, τὸ δ᾽ εἰς τὸ χάτω PDa Ald. Cs. 


ῥάχιν] ἀρχὴν PDa Ald. 


40. ὑποχάτω Die vena cava inferior. 


15 5145 


venae faciales beziehen, in welche ja auch 
Zweige aus den Venen des Auges, der 
Zunge u. 5. w. einmünden. 

συμπαραχολουϑοῦντα! Ungefähr passt 
das, namentlich w enn, wie bei manchen 
T hieren, zwei arteriae anonymae vor- 
kommen. Wegen ihrer geringen Dicke 
sind dem A. die Arterien weniger wichtig 
erschienen als die Venen. 


μετέωρον) Gaza cordi subiecta fertur 
elatior. Camus ‚descend droite ἃ travers 
le diaphragme. 

ἀφανίζονται] Die vena hepatica mit 
ihrer Verzweigung in der Leber. 

41. &50' Die erste ist die vena phrenica 
inf. Die zweite ist nicht so vorhanden, 
wie sie A. beschreibt. Man kann nur 
annehmen, dass hier eine Confusion auf 


HE Cap. 3. 4.] 325 


gehenden Zweigen laufen die einen rund um den Kopf herum, die andern 
endigen mit sehr feinen Zweigen in den Sinneswerkzeugen und in den 
Zähnen. 4. Auf gleiche Weise verästelt sich auch die kleinere Ader, die 
sogenannte Aorta, indem sie den Aesten der grösseren folgt. Nur sind 
ihre Gänge kleiner und die Verästelungen um Vieles feiner, als die der 
grossen Ader. 

Dies ist die Beschaffenheit der oberhalb des Herzens befindlichen 40 
Adern. Der unter dem Herzen liegende Theil der grossen Ader verläuft 
freiliegend durch das Zwerchfell, steht aber durch häutige und schlafie 
Gänge mit der Aorta und dem Rückgrat in Zusammenhang. Von ihr 
geht eine einzige kurze, aber dicke Ader durch die Leber, in welcher 
sich die von jener ausgehenden zahlreichen und dünnen Aeste verlieren. 
Die durch die Leber gehende Ader hat zwei Abzweigungen, von welchen 41 
die eine in dem sogenannten Zwerchfell endigt, die andere wieder nach 
oben durch die Achselhöhle in den rechten Arm geht und dort mit den 
übrigen Adern am innern Armgelenk zusammentrifft. Daher öffnen die 
Aerzte diese Ader, um gewisse Schmerzen in der Leber zu heben. Von 
der linken Seite derselben geht eine kurze dicke Ader in die Milz, wo 
die von ihr abgehenden Zweige sich verlieren. Ein zweiter Theil, welcher 42 
sich von dem linken Aste der grossen Ader abzweigt, verläuft auf die- 
selbe Weise nach oben in den linken Arm, nur dass jene dieselbe ist, 
welche durch die Leber geht, diese aber von der in die Milz gehenden 
verschieden ist. Ausserdem gehen Zweige aus der grossen Ader, der 
eine nach dem Netz, der andre nach dem sogenannten Pankreas. Aus 
letzterem Zweige gehen viele Adern durch das Gekröse. Alle diese 
endigen in einer grossen Ader, welche neben dem ganzen Darm und dem 
Magen bis zur Speiseröhre verläuft und in alle diese Organe Zweige ab- 
giebt. Bis zu den Nieren nun verlaufen beide, sowohl die Aorta, als die 43 
grosse Ader ungetheilt, dort aber, wo sie mehr am Rückgrat angewachsen 
sind, spalten sie sich beide in der Form des Buchstaben Lambda, und 


der objectiven Basis der vena azygos 
gemacht ist, oder dass eine solche Äder 
von A. nicht gesehen, sondern zur Er- 
klärung der Aderlasswirkungen con- 
struirt worden ist. 

ὑποσχιζόντων) Siehe zu ὃ 24. 

σπλῆνα] Die venalienalis mündet nicht 
in die vena cava inferior, sondern in die 
vena portarum, welche A. mit der vena 
cava confundirt zu haben scheint. ΟἿ, 
part. IV cap. p. 677. 


42. ἕτερον δὲ μέρος] Eine eben so un- 
bestimmbare Vene, wie die in $41 be- 
schriebene, welche zum rechten Arme 
gehen soll. 


ἐπίπλοον) Die vom Netze (cf. part. 
p. 677b, 12) kommenden Venen münden 
theils in die vena lienalis (die gastro-epi- 
ploica sinistra), theils in die vena mesen- 
terica (die gastro-epiploica dextra). 

rayzpeas] Nach der Beschreibung 
müssen ausser der vena pancreatica auch 
noch die hinter dem Pancreas (Bauch- 
speicheldrüse) in die vena portarum 
mündenden venae mesentericae gemeint 
sein. 

43. ἐνταῦϑα] Die Spaltung der vena 
cava inferior und der aorta in die venae 
und aortae iliacae erfolgt beim Menschen 
und den Säugethieren immer weiter ab- 
wärts von den Nieren. 


1 


46 


1 


-- 


326 [I Cap. 4. 


ἑχάτερα, χαὶ TER εἰς τοὔπισϑεν μᾶλλον ἡ 
| προσπέφυχς δ᾽ ἡ ἀορτὴ μάλιστα νὰ. ῥάχει 
ὃ πρύσφυσίς ἐὰ ἐστι φλεβίοις νευρώδεσι χαὶ μιχροῖς. 

ἧς χαρδίας ἀγομένη εὖ μάλα χοίλῃ, προϊοῦσα 
ἐστὶ δὲ ὑνωνέβδὴ χαὶ νευρωδ ἐστέρα. τείνουσι δὲ χαὶ ἀπὸ τῆς ἀορτῆς" 
εἰς τὸ μεσεντέριον φλέβες ὥσπερ αἱ ἀπὸ τῆς μεγάλης φλεβός; πλὴν 
πολλῷ λειπόμεναι τῷ μεγέϑει στενα ΠΡ εἰσι χαὶ ἰνώδεϊς: λεπτοῖς 
γὰρ χαὶ ποιχίλοις χαὶ ἰνώδεσι τελευ ὃ ἧπαρ χαὶ 
τὸν σπλῆνα οὐδεμία τείνει ἀπὸ τῆς di u αἱ δὲ σχίσεις 
ἑκατέρας τῆς φλεβὸς τείνουσιν εἰς τὸ 


ἧς 
ης. 


Ἂς 


> 


τὸ ἰσχίον ἑμάτορον, χαὶ χαϑάπτουσιν 10 
δὲ χαὶ εἰς τοὺς νεφροὺς ἀπό τε 


εἰς τὸ ὀστοῦν ἀμφότεραι. φέ ἔρουσι δὲ τῆς 

\ m ’ > 
μεγάλης φλεβὸς xal τῆς ἀορτῆς φλέβες: πλὴν οὐχ εἰς τὸ χοῖλον ἀλλ 
εἰς τὸ σῶμα χαταναλίσχονται τῶν νεφρῶν. || ἀπὸ μὲν οὖν τῆς ἀορτῆς 


ἄλλοι δύο πόροι φέρουσιν εἰς τὴν χύστιν, ἰσχυροὶ χαὶ συνεχεῖς" [χαὶ 
ἄλλοι ἐχ τοῦ χοίλου τῶν νεφρῶν, οὐδὲν χοινωνοῦντες τῇ μεγάλῃ φλεβί. 15 
ἐχ μέσου δὲ τῶν γεν EROTEpOU, φλὲψ χοίλη χαὶ νευρώδης ἐξήρτηται, 
τείνουσα παρ αὐτὴν τὴν ῥάχιν διὰ τῶν νευρῶν᾽ εἶτα εἰς ἑχάτερον τὸ 515 
ἰσ σχίον ἀφανίζεται ὁ ἑχατέρα πρῶτον, ἔπειτα δῆλαι γίγνονται πάλιν δια- 
τεταμέναι πρὸς τὸ ἰσχίον. χαϑάπτουσι δὲ πρὸς τὴν χύστιν χαὶ τὸ 


αἰδοῖον τὰ πέρατα αὐτῶν ἐν τοῖς ἄρρεσιν. 
ἀπὸ μὲν τῆς μεγάλης φλεβὸς οὐδεμία εἰς τὰς ὑστέ- 


[4 v 
τείνει ὁ 


ὑστέρας. 


pas, ἀπὸ δὲ τῆς ἀορτῆς Be χαὶ πυχναί. 
N γάλης φλεβὸς σχιζομένων χαὶ ἄλλαι, αἱ μὲν ἐπὶ 


χαὶ τῆς pe 


1. λάμβδα ArCaDa Ald. Cs. Sch. 
Cam. cum bas. Cs. Sch. ; 
τέρα ArCa, ἐπιστενωτέρα ΒΚ. 8. 
Ar Pk.; νεφρῶν Di., φλεβῶν ceteri 
dant PDa, om ceteri 
verss. vett. Sch. Pk. 


44. ἔστι δ᾽ ἡ ἀορτὴ] Guil. ἃ corde 
quidem ducta bene concava. Gaza ‚du- 
citur eadem de corde nimirum amplitu- 
dine insigni 

rorztkors] Diese Lesart bestätigt auch 
Guilelmus, welcher ‚varis übersetzt. Die 
vulgata χοίλοις ist ohne Sinn, da es als 
selbstverständlich gilt, dass φλέβια hohl 
sind. Die von den art. mesentericae 
stammenden art. intestinales bilden durch 
vielfache Anastomosen ein vielmaschiges 
Netzwerk. 

σπλῆνα οὐδεμία] Dass A. die verhält- 
nissmässig kleine Leberarterie übersehen 
hat, ist nicht zu verwundern; die Milz- 
arterie hätte er wohl eher finden können, 


ἑχάτεραι PCR Ald. Cs. 
ἐπιστενοτέρα P, ἐπὶ στενότερα Da Ald., ἔτι orevo(vel w)- 
χοίλοις PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 


ἐν δὲ τοῖς ϑήλεσι πρὸς τὰς 20 


|| τείνουσι ὃ ἀπό τε τῆς 


ὅ. ἐστὶ στενωτέρα 


17. νευρῶν 


19. post δὲ add πάλιν PDa Ald. 22. τε 


23. ἀπὸ τῶν oyık. codd. Cs. ΒΚ. Di., ἀποσχιζομένων. 


doch ist sie bei Thieren oft auch sehr 
klein. 

45. σχίσεις) Die arteriae iliacae ver- 
laufen nach der Synchondrosis sacroiliaca 
und theilen sich dann in die hypogastrica 
und cruralis. 

νεφρούς] Art. und vena renalis. 

46. χύστιν] Dies bezieht sich auf die 
ligamenta vesicae lateralia, welche die 
im erwachsenen Thiere obliterirten ar- 
teriae umbilicales des Foetus sind, und 
bei manchen Thieren stark@®Bänder dar- 
stellen. ΟἿ, Leisering Atlas der Anatomie 
des Pferdes etc. Taf. XXH Fig. 1. Die 
art. umbilicales entspringen von den art. 
iliacae oder hypogastricae. 


ΠῚ Gap. 4.] 327 

die grosse Ader kommt mehr hinter die Aorta zu liegen, während in der 44 
Gegend des Herzens die Aorta am meisten mit dem Rückgrate zusam- 
menhängt, und zwar durch kleine und sehnige Adern. Wo die Aorta 
vom Herzen abgeht, hat sie ein beträchtliches Lumen, im weiteren Ver- 
laufe aber wird sie enger und sehniger. Auch von der Aorta gehen 
Zweige in das Gekröse, wie von der grossen Ader, nur stehen sie diesen 
an Grösse weit nach, indem sie eng und faserartig sind; sie endigen 
nämlich in dünne und verschlungene faserartige Aederchen. In die Leber 
und in die Milz aber erstreckt sich keine. Ader aus der Aorta. Die Zweige 45 
einer jeden der beiden Hauptadern gehen in die beiden Gesässhälften 
und schmiegen sich beide an den Knochen an. Auch in die Nieren gehen 
Adern sowohl von der grossen Ader, als von der Aorta aus, nur dass sie 
nicht in das Becken der Niere eintreten, sondern in den Körper der 
Niere selbst aufgehen. Aus der Aorta führen zwei andre starke und un- 46 
unterbrochene Gänge in die Blase, [und zwei andre aus dem Becken der 
Nieren, welche mit der grossen Ader keine Verbindung haben. Aus der 
Mitte jeder der beiden Nieren steigt eine hohle und sehnige Ader hinab, 
welche sich dieht neben dem Rückgrat zwischen den Sehnen hindurch 
erstreckt; dann verliert sie sich jederseits in dem Gesässe und wird als- 
dann wiederum sichtbar in ihrem Verlaufe zum Gesäss ;] ihre Endigungen 
legen sich an die Blase und Ruthe bei den Männchen an, bei den Weib- 
chen aber an die Gebärmutter. Von der grossen Ader geht kein Zweig 
zu der Gebärmutter, dagegen zahlreiche und dichtgedrängte von der 
Aorta. Von der Aorta sowohl als auch von der grossen Ader gehen da, 47 
wo sie sich spalten, noch andre Adern ab; erstens Zweige, welche von 


νευρῶν)] Weder die Vulgata φλεβῶν 
(Gaza ‚iuxta spinam ipsam per venas se 
porrigunt) noch die Conjectur Busse- 
maker's νεφρῶν, noch auch das I ὃ 84 be- 
findliche στενῶν, kann richtig sein 


χαὶ ἄλλοι — ἰσχίον] Dieser ganze Satz 
scheint uns eine Randglosse zu dem vor- 
hergehenden νεφρῶν zu sein, denn er 
unterbricht erstens die Beschreibung der 
Adern und ist zweitens eine fast wörtliche 
Wiederholung von 1 ὃ 84. Wir klammern 
ihn deshalb ein. 

ἀφανίζεται] Die Hauptzweige der ilia- 
cae treten in die verschiedenen Becken- 
ausgänge zwischen Weichtheile ein :- die 
eruralisin den Schenkelkanal, die obtura- 
toria in das foramen obturatorium, die 
pudenda communis, ischiadica und glu- 
tea in das foramen ischiadicum. 


χύστιν -- ὑστέρας] Zur Blase die Aae. 
vesicalis superior aus der hypogastrica und 
vesicalis inferior aus der ıschladica; zur 
Ruthe Aeste der pudenda communis, von 


welcher auch öfters die art. uterina ent- 
springt, welche zur Gebärmutter geht. 

τείνει — ὑστέρας] Das ist unrichtig; 
die venae spermaticae führen das Blut 
vom Uterusin die vena renalis oder direct 
in die venä cava. 

AT. ἀπό τε τῆς... φλεβὸς σχιζομένων) 
Wir haben τε nach ἀπό aus PD% aufge- 
nommen, und statt ἀπὸ τῶν σχιζομένων, was 
alle Hdschrr. haben, aber ohne Sinn ist, 
sowie statt ἀποσγιζομένων, was nach Guil. 
‚abseissis’ und Gaza ramis etiam tum 
aortae tum etiam maioris aliae mittuntur 
propagines’ Sch. aufgenommen hat, oyt- 
ζομένων geschrieben. Denn vielleicht ist 
ord τῶν aus einem an den Rand geschrie- 
benen ἀπό τε entstanden. ἀποσγιζομένων 
lässt sich nicht beibehalten, weil diese 
Adern sich nicht abzweigen, sondern 
verzweigen. Uebrigens liesse sich aus 
den handschriftlichen Ueberlieferungen 
auch die Conjectur τείνουσι δὲ ἀπὸ τῶν τῆς 
ἀορτῆς καὶ τῆς μεγάλης φλεβὸς ἀποσχίσεων 
ableiten. 


328 [TIL Cap. 4. 5. 


x Ev » \ - bi gr ' m Ey 
τοὺς βουβῶνας πρῶτον μεγάλαι χαὶ χοῖλαι. ἔπειτα διὰ τῶν σχελῶν 
τελευτῶσιν εἰς τοὺς πόδας χαὶ τοὺς δαχτύλους᾽ χαὶ πάλιν ἕτεραι διὰ 
τῶν βουβώνων WEN τῶν μηρῶν φέρουσιν ἐναλλάξ, ἣ μὲν ἐχ τῶν ἀρι- 
στερῶν εἰς τὰ δεξιά, N δ᾽ εἰς τὰ ἀριστερὰ ἐχ τῶν δεξιῶν" χαὶ σὺν- 
άπτουσι περὶ τὰς ἰγνύας ταῖς ἑτέραις φλεψίν. , 5 
48 Ὃν μὲν οὖν τρόπον ἔχουσιν at ῳ λέβες χαὶ πόϑεν ἤἥρτηνται τὰς 


ἀρχάς. Ben ἐχ τούτων. get δ Ev ἅπασι μὲν οὕτω τοῖς ἐναίμοις 


ζῴοις τὰ περὶ τὰς ἀρχὰς χαὶ τὰς μεγίστας φλέβας --͵ἶἰχὸ γὰρ ἄλλο 
πλῆθος τῶν φλεβῶν οὐχ ὡσαύτως ἔχει πᾶσιν᾽ οὐδὲ γὰρ τὰ μέρη τὸν 
αὐτὸν τρόπον ἔχουσιν, οὐδὲ ταῦτα πάντα ἔχουσιν ---, οὐ μὴν οὐδ᾽ 10 


ὁμοίως ἐν ἅπασίν ἐστι φανερόν, ἀλλὰ μάλιστα ἐν τοῖς μάλιστα πολυ- 

αίμοις χαὶ μεγίστοις. ἐν γὰρ τοῖς μιχροῖς χαὶ pr πολυαίμοις 7) διὰ 

φύσιν 7) διὰ πιότητα τοῦ σώματος οὐχ ὁμοίως ἔστι χαταμαϑεῖν᾽ τῶν 

Ey γὰρ οἱ πόροι συγχεχυμένον χαϑάπερ ὀχετοί τινες ὑπὸ πολλῆς ἰλύος 

εἰσίν, οἱ ὃ ὀλίγας χαὶ ταύτας ἶνας ἀντὶ φλεβῶν ἐ ἔχουσιν. ἡ δὲ ἐμεῖο 

φλὲψ ἐν πᾶσι μάλιστα διάδηλος, χαὶ τοῖς μιχροῖς. 

49 5. Τὰ δὲ νεῦρα τοῖς ζῴοις ἔχει τόνδε τὸν τρόπον. ἣ μὲν ἀρχὴ 
χαὶ τούτων ἐστὶν ἐχ τῆς καρδίας" χαὶ γὰρ ἐν αὑτῇ N καρδία νεῦρα 
ἔχε: ἐν τῇ μεγίστῃ χοιλίαᾳ, χαὶ ἣ καλουμένη ἃ ἀορτὴ νευρώδης ἐστὶ φλέῳ, 
τὰ μὲν τελευταῖα χαὶ παντελῶς αὐτῆς" ἄχοιλα γάρ ἐστι, χαὶ τάσιν ἔχει 20 
τοιαύτην οἵαν περ τὰ νεῦρα, ἣ Ar τᾷ πρὸς τὰς χαμπὰς τῶν ὀστῶν. 
οὐ μὴν ἀλλ οὐχ ἔστι συνεχὴς ἣ τῶν νεύρων φύσις ἀπὸ μιᾶς ἀρχῆς, 
ὥσπερ αἱ ς φλέβες. αἱ μὲν γὰρ φλέβες, ὥσπερ ἐν τοῖς γραῷ ρομένοις 
καγάβοις, τὸ τοῦ σώματος ἔχουσι σχῆμα παντὸς οὕτως ὥστ᾽ ἐν τοῖς 5ι5 

σφόδρα λελεπτυσμένοις πάντα τὸν ὄγκον φαίνεσϑαι πλήρη φλεβίων ----ς 
γίνεται γὰρ ὃ αὐτὸς τόπος λεπτῶν μὲν ὄντων φλέβια, παχυνϑέντων δὲ 


+ 


2. χαὶ εἰς τοὺς AaCa Os. Di. 10. τὰ αὐτὰ π. (δ Sylb. Cs., π. τὰ αὐτὰ PDa, 
ταὐτὰ π. Sch. Pk. 12. ἐν μὲν γὰρ Sch. 14. ὀχετοῦ τινος m 18, ἐχ] ἀπὸ 
AaCa Di. et 19. ἔχει νεῦρα PCaDa Cam. Bk.Pk. 20. τὰ μέντοι τελευταῖα 
αὐτῆς χαὶ παντελῶς νευρώδη Sch. ἀκοιλία Ca 24. χαράβοις 06 25. λεπ- 
τυνομένοις ΑΔ0 


βουβῶνας) Das ist wohl die art. schraffirt. Die zweifelhaften Gefässe sind 
eruralis. punctirt. 
ἐναλλάξ, Wahrscheinlich sollen damit 


die Anastomosen der venae saphenae am 
Beine bezeichnet werden. 

ἰγνύας] Guil. ‚circa ventres tibiae’, 
Gaza circa poplites'. 

Die Figur Ὁ giebt eine Uebersicht des 
von A. beschriebenen Gefässsystems, so- 
weit dies in einer einzigen Figur möglich 
ist. Die Arterien sind, wo siealsvon den 
Venen verschieden angegeben sind, quer 


48. τῶν μὲν γὰρ] S. part. p. 668, 27. 
Plato Timae. p. 77C. 

συγχεχυμένοι] Der Sinn ist: das viele 
Fett verdeckt die Adern, sowie viel 
Schlamm das Vorhandensein eines Gra- 
bens oder Kanals unkenntlich macht. 

ἶνας ἀντὶ φλεβῶν) d.h. die Adern sind 
so klein, dass kein Blut darin zu sehen 
ist, daher erscheinen sie als Fasern. 

49. νεῦρα ἐν τῇ μεγίστῃ κοιλίᾳ] Es 


ΠῚ Cap. 4. 5.] 329 


ziemlicher Grösse und Weite sich zunächst zu den Weichen erstrecken 
und alsdann durch die Schenkel bis in die Füsse und Zehen verlaufen ; 
zweitens solche, welche durch die Weichen und die Oberschenkel gehen 
und sich hier von rechts nach links und von links nach rechts kreuzen 
und in der Gegend der Kniekehle mit den übrigen Adern in Verbindung 
stehen. 

Die Beschaffenheit der Adern und wo sie ihren Ursprung nehmen, 48 
-ist also im Vorhergehenden auseinandergesetzt. Der Ursprung und die 
Lage der Hauptadern ist bei allen Blutthieren die eben beschriebene, 
während das übrige Adersystem nicht bei allen Thieren ein und dasselbe 
ist. Denn sie haben weder dieselben Verhältnisse ihrer Theile, noch 
haben sie alle dieselben Theile, jedoch ist dies nicht bei allen gleich 
deutlich, sondern vorzugsweise an den blutreichsten und grössten. Denn 
bei den kleinen und entweder von Natur oder wegen Fettleibigkeit blut- 
armen Thieren lassen sie sich nicht gleich gut erkennen. Bei letzteren 
nämlich sind die Gänge, wie schlammerfüllte Kanäle, nicht deutlich 
gesondert, bei jenen in geringer Menge vorhanden, gleichsam Fasern an 
der Stelle der Adern. Die grosse Ader aber ist bei allen, auch den klei- 
nen, am deutlichsten. 

9. Die Verhältnisse der Sehnen bei den Thieren sind folgende. Auch 49 
sie haben ihren Ursprung im Herzen : denn das Herz enthält in sich, und 
zwar in seiner grössten Höhle, Sehnen, und die sogenannte Aorta ist eine: 
sehnige Ader, ganz besonders ihre letzten Verzweigungen, welche nicht 
mehr hohl sind und so straff gespannt, wie die Sehnen, wo sie sich an die 
Gelenkenden der Knochen ansetzen. Jedoch bilden die Sehnen nicht ein 
zusammenhängendes System von einem Mittelpunkte aus, wie die Adern. 
Denn die Adern enthalten, wie die von den Malern entworfenen Grund- 
risse, die Form des ganzen Leibes, so dass bei sehr abgemagerten Indi- 
viduen das ganze Fleisch erfüllt von kleinen Adern erscheint, — denn 
an derselben Stelle, wo bei den Magern Adern sind, bildet sich Fleisch 
bei den Wohlbeleibten — die Sehnen hingegen liegen von einander ge- 


müssen darunter die Chordae tendineae Verzweigungen der Aorta, ἃ. ἢ. der Ar- 


der Atrioventricularklappe verstanden 
sein, so dass A. vielleichtauch noch einen 
Theil der Ventrikel mit zu seiner grössten 
Herzhöhle gerechnet hat. 

τελευταῖα --- ὀστῶν] Guilielm. extrema 
ipsius et penitus sine profunditate est, et 
tensionem habet’; Gaza ‚et vena aorta 
appellatanervosaest, etquidem postrema 
erus nervo omnino constant, quippe quae 
nullo intus cavo distinguantur, tendan- 
turque modo nervorum, qua desinunt 
applicata ad nodos ossium lubricos. Man 
muss den Satz so verstehen: Die letzten 


terien, sind so klein, dass A. ihr Lumen 
nicht mehr hat wahrnehmen können; er 
hielt sie also für solide (ἄχοιλαὶ Fasern, 
dasselbe, was er oben ἶνας nennt, und 
verglich sie daher mit den Sehnen, die 
sich ja auch in Fasern spalten lassen, wie 
in ὃ 51 auseinandergesetzt wird. 

χαμπὰς) Es sind also die Bänder und 
Sehnen die eigentlichen νεῦρα. 

zasdßors]) Hierzu ist zu vergleichen 
Sch.'s Anmerkung III p. 137 und die 
beiden Erläuterungsstellen gener. II $ 88 
und part. p. 654b, 29. 


330 


\ ἊΣ - 
σᾶάργχες —, TA ὃξ νε Ξὺρ 
r „iS > 
ἐστὶ χάμψεις. εἰ ὃ Tv συνεχὴς No 
50 ἂν χαταφανὴς ἐγίνετο ἣ συνέχεια 
x \ [4 


νεύρων τό τε περὶ τὸ 
ἰγνύα —, zal 


βοηϑητιχά, ἐπίτονός τε χαὶ ὠμιαία 
πάντα γὰρ τὰ Ma 


ὀστῶν ἐστὶ χάμψιν᾽ 


σύγχεινται, συνδξέδενται νεύροις. 
\ » -» ᾽ 
νεύρων. πλὴν ἐν τῇ χεφαλῃ οὐχ 


| 


51 τῶν 69 τῶν συνέχουσιν αὐτήν. 


[III Cap. 5. 6. 


α διεσπασμένα περὶ τὰ ἄρϑρα χαὶ τὰς τῶν ὀστῶν 


ρύσις αὐτῶν, ἐν τοῖς λελεπτυσμένοις 
πάντων. || μέγιστα δὲ μέρη τῶν 


μόριον τὸ τῆς ἅλσεως χύριον ---- χαλεῖται δὲ τοῦτο 
ἕτερον νεῦρον διπτυχές, ὁ τένων, χαὶ τὰ πρὸς τὴν ἰσχὺν 5 


ad ἀνώνυμα περὶ τὴν τῶν 
ὅσα ἁπτόμενα πρὸς ἄλληλα 
χαὶ περὶ πάντα ἐστὶ τὰ ὀστᾶ πλῆϑος 
ἔστιν οὐδέν, ἀλλ αἱ ῥαφαὶ αὐτῶν 
ἔστι ὃ N) τοῦ νεύρου φύσις σχιστὴ 


χατὰ μῆχος, χατὰ δὲ πλάτος ἄσχιστος χαὶ τάσιν ἔχουσα πολλήν ὑγρό- 


ιγνόμενα φαίνεται. 7 

Y Y N 

ἂν oder ίρετα! πυβωνέν. 
δ οὐδὲ νάρχη. 


οὐ Jahn ὃ 


\ 3 \ A APR. 
ep! αὐτα PISWONS γίνεται, 


μὲν οὖν φλὲψ δύναται πυροῦσϑαι. 
χἂν διαχοπῇ, οὐ συμφύεται πάλιν. 


52 | πλεῖστα ὃ ἐστὶ νεῦρα περὶ τοὺς πόδας χαὶ τὰς χεῖρας χαὶ πλευρὰς 


χαὶ a άτας χαὶ περὶ τὸν αὐχέ 


να χαὶ τοὺς βραχίονας. ἔχε: δὲ νεῦρα 


. , » ᾽ ᾽) ι 
πάντα ὅσα ἔχει ala’ ἀλλ᾽ ἐν οἷς μἡ εἰσι χαμπαὶ ἀλλ ἄποδα χαὶ ἄχειρά 


ἐστι, λεπῖ 
πτερυγίοι <. 

53 6. At δὲ tvägs εἰσι μετ 
ὑγρότητα τὴν τ 
φλέβας χαὶ ἀπ ἐχείνων πρὸς τὰ ve 
ὃ γίνεται: μὲν ἐν αἴματι, 


2, ἡἣ δ᾽ ἦν σ. Ald.; ἡ δὲ o. Cam. 
ἢ πρὸς PDa Ald., 


Ald. Bk. 


18. ὅσαπερ CA 


16. 


διεσπασμένα] part. p. 6655, 20, 

50. iyvöa] In der Kniekehle liegt eine 
grosse Menge von starken Bändern sowie 
von starken und sehnigen Muskel- Ur- 
sprüngen und Ansätzen, welche schwer- 
lich von A. gesondert und unterschieden 
worden sind. ‚ so dass diese ganze Band- 
und Sehnenmasse als »Kniesehne« ange- 
sehen worden ist. Das andre Ende des 
Sprungorganes würde dann die Achilles- 
sehne sein. τένων scheint zu verschie- 
denen Zeiten einen verschiedenen Um- 
fang in seiner tanlung gehabt zu haben. 
ΟἹ. Schneider ΠῚ Ρ. 139. Dass mit τένων 


o\ [4 \ [4 
αξὺ νεύρου χαὶ φλεβός. 
τοῦ ἰχῶρος, χαὶ διέχουσιν ἀπό τε 


χάμιπτονται Ambr. 
δὲ AaCa Ald. Cs. Di., πλὴν ἐν dem 
za πλευρὰ Ar, om PDa Ald. 


ὰ χαὶ ἄδηλα" διὸ τῶν ἰχϑύων μάλιστά ἐστι δῆλα πρὸς, τοῖς 


Ψ I Fe 
ἔνιαι ὃ αὐτῶν ἔχουσιν 
τῶν νεύρων πρὸς τὰς 


α,ἁι \ b/4 [4 -». 
εῦρα. ἔστι δὲ χαὶ ἄλλο γένος ἰνῶν. 


> > “ “ ἘΝ m 
οὐχ ἐν ἅπαντος δὲ ζῴου almarı' ὧν ἐξαιρου- 
> m a en ’ δι \ Ἵν 
μένων ἐχ τοῦ αἵματος οὐ πήγνυται τὸ αἷμα, 


ἐὰν δὲ μὴ ἐξαιρεϑῶσι, 
1. ἅπτονται 
9. πλὴν ἐν] ἐν 


12. ταῦτα PDa 
περὶ τοὺς AaCa Os. Di. 


6. ὠμιδία Ca, ὡμοιαία Ald. 
8. συνδέδεται Aa Di. 
αὐταὶ Aa Bk. Di. Pk. 


17. 


der Musculus sternocleidomastoideus hier 
gemeint sei (Külb) ‚ist ganz unmotivirt. 
πρὸς — ὠμιαία] Die Deutung dieser 
Worte wird noch dadurch erschwert, dass 
wir nicht recht wissen, wie sich A. das 
Zustandekommen der Bewegung gedacht 
hat; von unsern jetzigen Vorstellungen 
war er jedenfalls sehr weit entfernt. ἐπί- 
τονος ist gar nicht zu deuten: man kann, 
wenn man bedenkt, was für eine Sehne 
etwa dem A. beim Schlachtvieh aufge- 
fallen sein könnte, an das bei Wieder- 
käuern und Einhufern sehr entwickelte 
Ligamentum nuchae denken. ὠμιαία 


10 


λευχὴ zal χολλώδης. ἢ τρέφεται᾽ 


ὅπου u y& εὔρόν ἐστι τοῦ σώματος. 15 


20 


25 


991 


sondert an den Gliedmassen und den Gelenkenden der Knochen. Bildeten 
sie aber ein zusammenhängendes System, so würde ihr Zusammenhang 
bei abgemagerten Leuten sichtbar werden. Zu den grössten Sehnen 
sehört erstens diejenige, welche an dem zum Sprunge dienenden Theile, 
der sogenannten Kniekehle, liegt, und eine zweite doppelte Sehne, der 
sogenannte Tenon (Achillessehne) , und die zu den Kraftäusserungen 
(der Arme) dienenden, der Epitonos und die Schultersehne. Andre 
an den Gelenken haben keine besonderen Namen. Denn alle Knochen, 
welche aneinander stossen, sind durch Sehnen verbunden, sowie auch 
alle Knochen von einer grossen Anzahl Sehnen umgeben sind. Nur an 
dem Kopfe befindet sich keine Sehne, sondern er wird durch die Nähte 
der Knochen selbst zusammengehalten. Die Sehnen lassen sich der Länge 
nach spalten, der Breite nach aber sind sie nicht spaltbar, und sie sind 
sehr straff gespannt. Um sie herum befindet sich eine schleimige, weisse 
und klebrige Flüssigkeit, durch welche sie ernährt werden, und aus 
welchen sie offenbar entstehen. Die Adern leisten der Einwirkung des 
Feuers Widerstand, während die Sehnen durch das Brennen zerstört 
werden, und wenn sie durchschnitten worden sind, wachsen sie nicht 
wieder zusammen. Wo keine Sehnen im Körper sind, findet auch keine 
Lähmung statt. Die meisten Sehnen sind an den Füssen, den Händen, 
den Rippen und den Schulterblättern, am Halse und an den Armen. Alle 
Blutthiere haben Sehnen: doch sind sind sie bei denjenigen, welche 
keine Gliedmassen haben, sondern fusslos und handlos sind, sehr dünn 
und undeutlich. Daher treten sie bei den Fischen am meisten in der Nähe 
der Knochen hervor. 

ὃ, Die Fasern liegen zwischen Sehnen und Adern. Einige von ihnen 
enthalten eine Flüssigkeit, die Lymphe, und erstrecken sich von den 
Sehnen zu den Adern und umgekehrt. Eine andre Art von Fasern bildet 
sich im Blute, aber nicht im Blute aller Thiere: nimmt man dieselben 
_ aus dem Blute heraus, so gerinnt dasselbe nicht, lässt man sie aber darin, 


ΠῚ Cap. 5. 6.] 


weist auf die Schultergegend, vielleicht 
ist der sehnige Musculus deltoides ge- 
meint. 

πάντα --- νεύρων] Das sind die Bänder, 
Ligamente. 

ῥαφαί) Uns ist jetzt diese Analogie der 
Verbindungen so geläufig, dass wir glau- 
ben, solche Auffassungen ergäben sich 
ganz von selbst. 

5l. ὑγρότης] Die in den Synovial- 
beuteln befindliche Gelenkschmiere, wel- 
che indess weder mit der Ernährung noch 
mit der Entstehung der Bänder in Bezie- 
hung steht. 

πυρωϑέν) Worauf dies zu beziehen ist, 
wissen wir nicht. 


οὐ συμφύεται] Zerschnittene Sehnen 
wachsen wieder zusammen. 

νάρχη, Das ist nebst ὃ 50 die einzige 
Angabe, woraus hervorgeht, dass A. an 
eine Beziehung der Sehnen zur Bewegung 
gedacht hat. ᾿ 

53. ἶνες --- μεταξύ] Wir verstehen un- 
ter Ives das lockere Bindegewebe, welches 
sich zwischen den Adern und Sehnen be- 
findet, und beziehen μεταξύ auf die ört- 
liche Lage. 

ἄλλο γένος ἰνῶν] part. p. 650b, 14. 

ἐξαιρουμένων) part. p. 651, 4. Der 
Faserstoff des Blutes, jetzt fibrinogene 
Substanz genannt, so lange er gelöst und 
nicht geronnen ist. 


5 


ὧι 


φι 


ι 
w 


0 


τῶ 


54 


σι 
ζι 


δ ἐχ σφονδύλων, τείνει 


992 ΠῚ Cap. 6. 7. 


πήγνυται. ἐν μὲν οὖν τῷ τῶν πλείστων αἴματι ζῴων ἔνεισιν, ἐν δὲ τᾷ 
ἧς ἐλάφου χαὶ προχὸς χαὶ βουβαλίδος καὶ ἄλλων τινῶν οὐχ ἔνεισιν 
νες" διὸ χαὶ οὐ πήγνυται αὐτῶν τὸ αἷμα ὁμοίως τοῖς ἄλλοις, ἀλλὰ τὸ 
μὲν τῶν ἐλάφων παραπλησίως τῷ τῶν δασυπόδων ---- ἔστι δ᾽ ἀμφο- 16 
ἐμαί ν αὐτῶν % πῆξις οὐ στιφρά, καϑάπερ ἢ τῶν ἄλλων, ἀλλὰ πλα-"5 
5 ae ἡ τοῦ γάλακτος, & ἄν τις εἰς αὐτὸ τὸ πῆγμα μὴ ἐμβάλλῃ = 

τὸ δὲ τῆς βουβαλίδος πήγνυται μᾶλλον. aha halle γὰρ συνίσταται 
σιχρῷ ἧττον τοῦ τῶν προβάτων. 

ΠΕερὶ μὲν οὖν φλεβὸς καὶ νεύρου χαὶ ἰνὸς τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. 
1. τὰ δ᾽ ὀστᾶ τοῖς ζῴοις ἀφ ἑνὸς πάντα συνηρτημένα ἐστὶ χαὶ σύνεχὴ 10 
ἀλ λήλοις ‚Üdrep αἱ φλέβες: αὐτὸ δὲ za αὑτὸ οὐδέν ἐστιν ὀστοῦν. 
ἀρχὴ δὲ ἡ ῥάχις ἐστὶ! ὙΠ ον Ta: ξγουσιν ὀστᾷ. σύγκειται δ ἣ ῥάχις 
ὃ ἀπὸ τῆς χεφαλῆς μέχρι πρὸς τὰ ἰσχία. || οἱ 
μὲν οὖν σφόνδυλοι πάντες τετρημένοι εἰσίν, ἄνω δὲ τὸ τῆς χες φαλῆς 
ὀστοῦν DER ἐς ἐστι τοῖς ἐσχάτοις σφονδύλοις, ὃ χαλεῖται χρανίον. 15 
τούτου δὲ τὸ πριονωτὸν μέρος ῥαφή. ἔστι δὲ οὐ πᾶσιν ὁμοίως ἔχον 
τοῦτο τοῖς ζῴοις" τὰ μὲν γὰρ ἔχει μονόστεον τὸ χρανίον, ὥσπερ χύων, 
δὲ συγχείμ, ενον, ὥσπερ ἄνϑρωπος, χαὶ τούτου τὸ μὲν ϑῆλυ χύχλῳ 


07 


2 


Ι 


τὰ 
ἔχει τὴν bay ρήν, τὸ ὃ ἄρρεν τρεῖς ῥαφὰς ἄνωϑεν συναπτούσας, τριγω- 
νοξιδεῖς" ἤδη ὃ ὥφϑη χαὶ ἀνδρὸς χεφαλὴ οὐχ ἔχουσα bar ράς. || σύγχειται 20 
ὃ ἡἣ χες PR οὐχ ἐχ τεττάρων ὀστῶν. ἀλλ ἐ ἕξ. ἔστι δὲ δύο τούτων 


‚ μιχρὰ πρὸς τὰ λοιπά. ἀπὸ δὲ τῆς χεφαλῆς αἱ σιαγόνες 
τείνουσιν ὩΣ [χινεῖται δὲ τοῖς μὲν ἄλλοις ζῴοις ἅπασιν ἣ χάτωϑεν 
σιαγών: ὁ δὲ χροχόδειλος ὃ ποτάμιος μόνος τῶν ζῴων χινεῖ τὴν σια- 
γόνα τὴν ἄνωϑεν.] ἐν δὲ ταῖς σιαγόσιν ἔνεστι τὸ τῶν ὀδόντων γένος, 5, 
ὀστοῦν τῇ μὲν ἄτρητον τῇ δὲ τρητόν, χαὶ ἀδύνατον γλύφεσϑαι τῶν 


1. ζώων αἵματι Da Ald. Cs. Sch. 5. στρυφνὰ AR Cam., στρυφρὰ Ca 6. pr 
atu.a PDa et corr. A%, om Ald. ἐμβάλη CaDa Ald. Cs. Sch. 8. τὸ τῶν Rh. 
9. νεύρων AaCa Rh. ἰνῶν Aa Rh. 10. συνήρτηται PDa Ald. Cs. χαὶ 


συνεχῆ ἐστιν PDa Ald. Cs. 13. μέχρι om Sch. 18. post ὥσπερ add ὁ Ald. 


Cs. Sch., εἴρηται ἔχειν ὁ Da 21. τούτων om A? Rh. 22, post μιχρὰ add 
ὡς Sch. πρὸς τὰ Aoıma.om Aa Rh. 24. οὐ κινεῖ PDa 25. ἐστὶ Aala 
Sch. Di. 

ἐλάφου) part. p. 6506, 16. Man hat geht aus dem Folgenden hervor, dass das 


diese Angaben über das Nichtgerinnen 
des Blutes auf die angebliche Erfahrung 
bezogen, dass das Blut gehetzter Thiere 
nicht” gerinne, doch ist das sehr unsicher. 
Cf. Nasse Wagners Handwörterbuch der 
Physiologie > p. 114. Unterschiede in 
dem Gerinnen des Blutes der Zeit nach 
kommen bei verschiedenen Thieren vor. 
Cf. Nasse ibid. p. 105 und Journal für 
practische Chemie Bd. 28. — Uebrigens 


Nichtgerinnen nur als das Fehlen eines 
festen Gerinnsels oder Blutkuchens zu 
verstehen ist. 


54, ἀρχὴ! part. p. 054", 12, 
55. μονόστεον --- κύων] Die Nähte sind 


nur viel dichter und weniger auffallend 
als beim Menschenschädel. 


τρεῖς ῥαφάς Die Kranznaht, Pfeilnaht 
und Lambdanaht. 


339 


so gerinnt es. Sie finden sich, wie gesagt, in dem Blute der meisten 
Thiere, fehlen aber in dem des Hirsches, des Rehes, der Bubalis und 
einiger andern. Daher gerinnt auch das Blut der genannten Thiere nicht 
ebenso wie das der übrigen, sondern das der Hirsche in ähnlicher Weise, 
wie das der Hasen: bei beiden nämlich wird das Gerinnende nicht fest, 
wie bei den andern, sondern bleibt in ähnlicher Weise schlüpfrig, wie die 
geronnene Milch, wenn man kein Laab hineingiebt — das der Bubalis 
dagegen gerinnt etwas mehr, indem es beinahe ebenso fest wird, wie 
das der Schafe. 

Hiermit ist die Beschaffenheit der Adern, Sehnen und Fasern aus- 54 
einandergesetzt. 7. Die Knochen der Thiere stehen ebenso wie die Adern 
von e&inem Punkte aus mit einander in Verbindung und im Zusammen- 
hange und kein Knochen besteht gesondert für sich. In allen mit Kno- 
chen versehenen Thieren bildet das Rückgrat das Centrum. Dasselbe 
besteht aus Wirbeln und erstreckt sich von dem Kopfe bis zu dem Gesäss. 
Die Wirbel sind sämmtlich durehbohrt und oben steht das Knochengerüst 55 
des Kopfes, welches Schädel genannt wird, mit den letzten Wirbeln in 
Zusammenhang. Die sägenförmig gestalteten Stellen desselben heissen 
Näthe. Die Schädelbildung ist nicht bei allen Thieren dieselbe; denn bei 
manchen besteht der Schädel aus.einem einzigen Knochen, wie beim 
Hunde, bei andern ist er zusammengesetzt, wie beim Menschen: und 
zwar hat das Weib eine ringsherumgehende Naht, der Mann aber drei 
oben zusammenstossende Nähte, welche drei Winkel bilden. Auch sind 
schon männliche Schädel ohne Nähte beobachtet worden. Der Kopf ist 56 
nicht aus vier, sondern aus sechs Knochen zusammengesetzt, von wel- 
chen die beiden an den Ohren liegenden im Verhältniss zu den übrigen 
von geringer Grösse sind. Vom Kopfe aus erstrecken sich die Knochen, 
welche die Kiefer bilden. [Bei allen Thieren ist der Unterkiefer beweg- 
lich ; das Flusskrokodil bewegt allein von allen Thieren den Oberkiefer. ] 
In den Kiefern stecken die Zähne, eine Art Knochen, welche auf der 
einen Seite durchbohrt, auf der andern Seite undurehbohrt sind, und 


ΠῚ Cap. 6. 7.] 


Schädel, ohne Gesicht, acht Knochen, 


οὐχ ἔχουσα hapas] Verwachsungen der 
nämlich noch das Keilbein und Siebbein. 


Schädelnähte kommen partiell häufig, 
total selten und meist im höhern Alter 
vor oder pathologisch. Cf. Rokitansky 
Pathol. Anatomie 1856 II p. 148. 

ϑῆλυ χύχλῳ] Vgl. 1 ὃ 40. part. p. 
653P, 1. Diese Angabe ist unrichtig. 


χινεῖται — ἄνω ϑεν)] Diese hier höchst 
unpassende Bemerkung ist wohl eine 
Randglosse zu otayöves, aus 1 ὃ 50 wie- 
derholt. Sie unterbricht den Zusammen- 
hang in dieser sonst rein anatomischen 


56. σύγχειται --- λοιπά] Man muss wohl 
annehmen, dass frühere Forscher die 
Schläfenbeine nicht von den Scheitel- 
beinen unterschieden haben und daher 
mit dem Stirnbeine und Hinterhaupts- 
beine nur auf vier Schädelknochen ge- 
kommen sind. Man zählt jetzt an dem 


Beschreibung, und wir klammern sie des- 
wegen als unecht ein. Br 
“poxöder\os] part. p. 6606, 25. 091", 5 
und hist. 1 ὃ 50. 
ke — τῇ δὲ] nämlich die Krone und 
die Wurzel. 


394 ΠῚ Cap. 7. 


57 ὀστῶν μόνον. || ἀπὸ δὲ τῆς ῥάχεως ἥ Te περόνη ἐστὶ χαὶ αἱ χλεῖδες χαὶ 
αἱ πλευραί. ἔστι δὲ καὶ τὸ στῆϑος ἐπὶ πλευραῖς χείμενον" ἀλλ αὗται 
μὲν συνάπτουσιν. αἱ ὃ ἄλλαι ἀσύναπτοι: οὐδὲν γὰρ ἔχει ζῷον ὀστοῦν 
περὶ τὴν χοιλίαν. ἔτι δὲ τά τ ἐν τοῖς ὥμοις ὀστᾶ, [καὶ] αἱ χαλούμεναι 
ὠμοπλάται, χαὶ τὰ τῶν βραχιόνων ἐχόμενα, χαὶ τούτων τὰ ἐν ταῖς 5 
χερσίν. ὅσα ὃ ἔχει σχέλη πρόσϑια, χαὶ ἐν τούτοις τὸν αὐτὸν ἔχει 
τρόπον. χάτω δ᾽ ἣ περαίνει, μετὰ τὸ ἰσχίον ἣ χοτυληδών ἐστι χαὶ τὰ 
τῶν σχελῶν ἤδη ὀστᾶ, τά τ ἐν τοῖς μηροῖς χαὶ χνήμαις, οἱ χαλοῦνται 
χωλῆνες, ὧν μέρος τὰ σφυρά: [χαὶ τούτων τὰ χαλούμενα πλῆκτρα ἐν 516 

58 τοῖς ἔχουσι σφυρόν.] χαὶ τούτοις συνεχῆ τὰ ἐν τοῖς ποσίν. || ὅσα μὲν 10 
οὖν τῶν ἐναίμων χαὶ πεζῶν ζῳοτόχα ἐστίν. οὐ πολὺ διαφέρει τὰ ὀστᾶ, 
ἀλλὰ zart ἀναλογίαν μόνον σχληρότητι χαὶ μαλαχότητι χαὶ μεγέϑει. 

ἔτι δὲ τὰ μὲν ἔχει μυελὸν τὰ δ᾽ οὐχ ἔχει τῶν ἐν τῷ αὐτῷ ζῴῳ ὀστῶν. 

ἔνια δὲ ζῷα οὐδ᾽ ἂν ἔχειν δόξειεν ὅλως μυελὸν ἐν τοῖς ὀστοῖς, οἷον 

λέων, διὰ τὸ πάμπαν ἔχειν μιχρὸν χαὶ λεπτὸν χαὶ ἐν ὀλίγοις. ἔχει 15 

γὰρ ἐν τοῖς μηροῖς χαὶ βραχίοσιν. στερεὰ δὲ πάντων μάλιστα ὃ λέων 

ἔχει τὰ ὀστᾶ" οὕτω γάρ ἐστι σχληρὰ ὥστε συντριβομένων ὥσπερ ἐχ 
δ9 λίϑων ἐχλάμπειν πῦρ. ἔχει χαὶ 6 δελφὶς ὀστᾶ, ἀλλ᾽ οὐχ ἄχανϑαν. || τὰ 

ὲ τῶν ἄλλων ζῴων τῶν ἐναίμων τὰ μὲν μιχρὸν παραλλάττει, οἷον 

τὰ τῶν ὀρνίϑων, τὰ δὲ τῷ ἀνάλογόν ἐστι ταὐτά, οἷον ἐν τοῖς ἰχϑύσι" 20 

τούτων γὰρ τὰ μὲν ζῳοτοχοῦντα χονδράχανϑά ἐστιν. οἷον τὰ χαλού- 

μενα σελάχη, τὰ δ᾽ ῳοτοχοῦντα ἄχανϑαν ἔχει, ἥ ἐστιν ὥσπερ ἐν τοῖς 
τετράποσιν ἡἣ ῥάχις. ἴδιον δὲ ἐν τοῖς ἰχϑύσιν, ὅτι ἐν ἐνίοις εἰσὶ χατὰ 


[0] 


ἘΥ 


1. περωνὶς AaCa corr. Ρ. Di., περώνη pr. P; ἡ ἀντὶ περόνης ἐστὶ Sch. Pk. 
PDa ΒΚ. Di. 2. αὐτῶν al μὲν Us. Sch. 5. τὰ] ὅσα Aa Rh. 


χλεῖς 
9. χατῆνες 


P τὰ σφ. μέρ. AR Ald. Cs. Sch. 
19. post δὲ add χαὶ Aa Ald. Cs. 
23. ἐν post δὲ om Rh. 


57. ἣ τε περόνη] Gaza ‚oritur a spina 
fibula, iugale, et ordo costarum’. Camus 
los qui supporte la tete vient de l’&pine 
du dos, ainsi que les clavicules’. Bei A. 
findet sich sonst nirgends περόνη für den 
Namen eines Knochens. Die Va 
Sch.’s, ἣ ἀντὶ περόνης ἐστί, welche auch 
Pikkolos aufgenommen hat, können wir 
nur als verfehlt bezeichnen. Die Stelle, 
aus welcher Sch. diese Conjectur ab- 
leitet, de part. p. 652, 17 διὸ χαὶ ὁ ἐνταῦϑα 
(in spina dorsali) μυελός, ὥσπερ εἴρηται, 
ἀλλοιότερός ἐστιν᾽ διὰ τὸ ἀντὶ περόνης γὰρ 
γίνεσθαι γλίσχρος καὶ νευρώδης ἐστίν, ἵν᾽ 
ἔχῃ τάσιν, gehört gar nicht hierher: es 
ist daselbst von dem Rückenmark die 
Rede, welches durch ἃ Höhlungen der 


12. μόνον] μᾶλλον AaCa Cs. Sch. Di. Pk. 


22. ἐν post ὥσπερ om PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 
ἐν post ὅτι om PDa 


Wirbelknochen wie ein Band oder eine 
Nadel diese zusammenhält. Ausserdem 
hat Niemand darauf geachtet, dass es an 
dieser Stelle heisst, dass die Schlüssel- 
beine von der Wirbelsäule ausgehen, da 
es doch durchaus nicht annehmbar ist, 
dass A. die Lage und den Zusammenhang 
der Schlüsselbeine nicht gekannt habe. 
Die Stelle muss daher als verderbt an- 
gesehen werden. Auch das Folgende ist 
nicht fehlerfrei ; wenigstens passt xat vor 
στῆϑος nicht, da im Vorhergehenden 
Nichts genannt ist, was »auf den Rippen 
läge«, wie denn auch der Ausdruck ἐπὶ 
πλευραῖς κείμενον kaum verständlich ist. 
Guil. inter costas'. 


al χαλ. ὠμοπλάται] Das vor diesen 


II Cap. 7.] 335 


welche von allen Knochen allein sich nicht schnitzen lassen. Von dem 57 
Rückgrate gehen [die Peronis, die Schlüsselbeine und] die Rippen aus. 
Auch die Brust liegt auf Rippen, nur stossen die Brustrippen zusammen, 
was bei den übrigen nicht der Fall ist; denn kein Thier hat Knochen 
um die Bauchhöhle herum. Alsdann kommen die zu den Schultern ge- 
hörigen Knochen, die sogenannten Schulterblätter, sowie die damit in 
Zusammenhang stehenden Armknochen und die wiederum an diese sich 
anschliessenden Handknochen. Ebenso sind die Knochen bei den Thieren 
beschaffen, welche statt der Arme Vorderbeine haben. Wo die Wirbel- 
säule unten endigt, folgt auf das Gesäss die Pfanne und hierauf der 
Schenkelknochen, die des Ober- und Unterschenkels, welche »Kolenes« 
genannt werden, von denen die Knöchel ein Theil sind, |und die so- 
senannten Plektra bei denen, welche einen Knöchel haben,] und mit 
diesen stehen die Fussknochen in Verbindung. Bei allen Blut- und 58 
Gangthieren, welche lebendige Junge gebären, sind die Knochen an 
Gestalt wenig verschieden, und nur in Hinsicht der Härte, Weichheit 
und Grösse unterscheiden sich bei den verschiedenen Thieren die ent- 
sprechenden Knochen. Ferner enthalten bei ein und demselben Thiere 
einige Knochen Mark, andre nicht. Manche Thiere sollen überhaupt kein . 
Mark in ihren Knochen enthalten, wie der Löwe; dieser hat nämlich nur 
sehr weniges fadenförmiges Mark in einigen Knochen; in den Ober- 
schenkeln und Armknochen ist es aber allerdings vorhanden. Die feste- 
sten Knochen unter allen Thieren hat der Löwe: denn sie sind so hart, 
dass wenn sie aneinandergeschlagen werden, daraus wie aus Steinen 
Feuer herausspringt. Auch der Delphin hat Knochen und nicht Gräten. 
Bei einem Theile der übrigen Blutthiere weichen die Knochen in ihrer 59 
Bildung nur wenig ab, wie bei den Vögeln: bei andern, wie bei den 
Fischen, sind sie ganz abweichend, aber der Analogie nach ganz dieselben. 
Die lebendiggebärenden Fische, wie die sogenannten Selachier , haben 
Knorpelgräten, die eierlegenden aber eine Gräte, welche bei ihnen das- 


selbe, was bei den vierfüssigen Thieren das Rückgrat ist. 


Worten stehende xat istunecht, da sonst 
keine Knochen in der Schulter erwähnt 
werden, auch keine darin liegen. 

κοιλίαν] part. p. 655, 1. 

περαίνει) nämlich ἣ ῥάχις, was jedoch 
schwer zu missen ist. Und ‚acetabulum 
infra qua spina desinit a coxa est. 

χαὶ — σφυρόν] πλῆχτρα sind bekannt- 
lich die Sporne der Vögel; daraus, dass 
sonst auf Organe anderer Klassen hier 
nicht weiter eingegangen wird, und aus 
den unpassenden Worten ἐν — σφυρόν, 
sowie aus der Unterbrechung des Zusam- 
menhanges ergiebt sich, dass diese Stelle 
untergeschoben worden ist. 


Auch haben 


58. χατ᾽ ἀναλογίαν] Wirglauben, dass 
κατ᾽ ἀναλογίαν sich auf die in den ver- 
schiedenen Ordnungen der Säugethiere 
einander entsprechenden Knochen be- 
zieht. 

λέων] part. p. 652,1 und 655, 14. Der 
Löwe macht hierin keine besondere Aus- 
nahme. 

δελφὶς] part. p. 655, 16. 

59. παραλλάττει] part. p. 655, 18. 

χονδράχανϑα)] part. p. 655, 23. 

ἴδιον — ἀχάνϑια λεπτά] Diese ganz 
richtige Ansicht des A. von den Fleisch- 
gräten der Fische als accessorische Ge- 
bilde, die nicht etwa Rippen analog sind, 


396 [III Cap. 7. 8.9. 


τὴν σάρχα χεχωρισμένα ἀχάνϑια λεπτά. ὁμοίως δὲ χαὶ ὃ ὄφις ἔχει 
τοῖς ἰχϑύσιν' ἀχανϑώδης γὰρ ἣ ῥάχις αὐτοῦ ἐστίν. τὰ δὲ τῶν τετρα- 
πόδων μὲν φοτοχούντων δὲ τῶν μὲν μειζόνων ὀστωδέστερά ἐστι. τῶν 
8 ἐλαττόνων ἀχανϑωδέστερα. πάντα δὲ τὰ ζῷα ὅσα ἔναιμά ἐστιν, ἔχει 
60 ῥάχιν ἢ ὀστώδη 7) ἀχανϑώδη. τῶν δ᾽ ἄλλων μορίων τὰ data ἐν 
ἐνίοις μέν ἐστιν, ἐν ἐνίοις ὃ οὐχ ἔστιν. ἀλλ᾿ ὡς ὑπάρχει τοῦ ἔχειν τὰ 


r (dd \ m 7 153 7 > a Ω͂ \ ἘΣ ΄ 
μόρια, οὕτω χαὶ τοῦ ἔχειν τὰ ἐν τούτοις ὀστᾶ. ὅσα γὰρ μὴ ἔχει σχέλη 
Aus v N? 
χαὶ βραχίονας, οὐδὲ χωλῆνας ἔχει, οὐδ ὅσα ταὐτὰ μὲν ἔχε: μόρια, 
δ (di NL, & \ \ ᾿ 7 a n m Te & - 
pn ὅμοια δέ" χαὶ γὰρ ἐν τούτοις 7) τῷ μᾶλλον χαὶ ἧττον διαφέρε: ἣ 
τῷ ἀνάλογον. 10 
61 Τὰ μὲν͵ οὖν περὶ τὴν τῶν ὀστῶν φύσιν τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον τοῖς 


ζῴοις 8. ἔστι δὲ χαὶ ὃ χόνδρος τῆς αὐτῆς φύσεως τοῖς ὀστοῖς, ἀλλὰ 
- a Ἢ 


τῷ μᾶλλον ὃ διαφέρει χαὶ ἧττον. χαὶ ὥσπερ οὐδ ὀστοῦν οὐδ᾽ ὃ χόνδρος 
αὐξάνεται, ἂν ἀποχοπῇ. εἰσὶ δ᾽ ἐν μὲν τοῖς χερσαίοις χαὶ ζῳοτόχοις 
τῶν ἐναίμων ἄτρητοι οἱ χόνδροι, χαὶ οὐ γίνεται ἐν αὐτοῖς ὥσπερ ἐν 15 
τοῖς ὀστοῖς μυελός" ἐν δὲ τοῖς σελάχεσιν ---- ταῦτα γάρ ἐστι Yovöpd- 
χανῦα --- ἔνεστιν αὐτῶν ἐν τοῖς πλατέσι τὸ χατὰ τὴν ῥάχιν ἀνάλογον sız 
τοῖς ὀστοῖς χονδρῶδες, ἐν ᾧ ὑπάρχει ὑγρότης μυελώδης. τῶν δὲ ζῳο- 
τοχούντων χαὶ πεζῶν περί τε τὰ ὦτα χόνδροι εἰσὶ χαὶ τοὺς μυχτῆρας 


see 


\ π αν b) 7 m 5 m 
χαὶ περὶ EvLA ἀχρωτήρια τῶν ὀστῶν. 20 
v ΠΣ: \ y ΄ ΄ „ \ . ὟΝ Ὑ r 
0) 9. Er ὃ ἐστὶν ἄλλα γένη μορίων, οὔτε τὴν αὐτὴν ἔχοντα φύσιν 


τούτοις οὔτε πόρρω τούτων, οἷον ὄνυχές τε χαὶ ὁπλαὶ καὶ χηλαὶ καὶ 
χέρατα, χαὶ ἔτι παρὰ ταῦτα ῥύγχος, οἷον ἔχουσιν οἱ ὄρνιϑες. 


or 


τῶν ... ὀστᾶ] dedimus de conj.; τὰ δ᾽ ἄλλα μόρια τῶν ὀστῶν codd. et edd. 
. ἐν AaCa Di., om ceteri τὸ ἔχειν Sch. Pk. 7. τὸ ἔχειν Sch., τῷ ἔχειν Pk. 

τὰ αὐτὰ Ald., ταῦτα Cs. Sch. 11. τὴν et φύσιν om PDa Ald. Cs. 15. οἷον 
Aaca ΚΗ. 16. σελαχώδεσι AaCa Rh. Di. 17. δ᾽ αὐτῶν AaCa 18. γον- 
ὃρῶδες] τοῖς χονδρώδεσιν AaCa Rh. ἐν ᾧ] correximus; ἐν οἷς codd. et edd. 
τῶν δὲ ζ. χαὶ π.} sic correximus; τῶν δὲ ζωοτόχων (- τοχούντων (a Us.) χαὶ τῶν 
π. AaCa Rh. ; τῶν ζωοτοχούντων δὲ πεζῶν PDa Ald. edd. 23. π. ταῦτα ἔτι Aa 
Ald. Cs. Sch. Di. Pk. οἱ om AaCa 


ο on 


ist erst wieder durch J. Müller gegen Leibes vorhandenen Knochen«. Gaza hat 
Meckel und Cuvier zur Geltung gebracht dies zusammengezogen in ‚caetera ossa', 
worden. S. Myxinoiden, Abhandlungen weil er mit μόρια nichts anzufangen 
der Berliner Akademie 1834 p- 161 u. f. wusste. 

ὄφις) Die Schlangen haben Wirbel τοῦ ἔχειν) Sch. hat diesen Graecismus 
von w irklicher Knochensubstanz. verkannt, als er τὸ ἔχειν corrigirte, Pik- 

60. τῶν δ᾽ ἄλλων μορίων τὰ ὀστᾶ! Es kolos aber die Stelle noch ‚mehr verun- 
versteht sich von selbst, dass nicht von staltet, indem er zuerst τὸ ἔχειν mit Sch. 
»Theilen der Knochen«, sondern nur von unddann τῷ ἔχειν auf eigene Faust emen- 
»den Knochen der Theile« des Körpers dirte. Beieriele findet man bei Bernhardy 
die Rede sein kann; wir haben daher Wiss. Synt. p. 158. 
keinen Anstand genommen, den Text zu 61. ὁ χόνδρος) part. 655, 38. 
ändern. Es ist nicht zuzugeben, dass A. Wennauch Knochen und Kae histio- 
μόρια τῶν ὀστῶν in dem Sinne gemeint logisch homologe Gebilde sind, so ergiebt 
habe, »alle übrigen in den Theilen des die Untersuchung des Verknöcherungs- 


ΠῚ Cap. 7. ὃ. 9.1} 397 


die Fische noch das Eigenthümliche, dass bei einigen dünne Gräten lose 
im Fleische liegen. Aehnlich wie bei den Fischen ist es bei den Schlangen, 
indem ihr Rückgrat grätenartig ist. Von den eierlegenden Vierfüssern 
haben die grösseren ein mehr knochenartiges, die kleineren ein mehr 
grätenartiges Gerippe. Alle Blutthiere aber haben ein knöchernes oder 60 
grätenartiges Rückgrat. Die Knochen der übrigen Theile dagegen sind 
bei manchen vorhanden, bei andern fehlen sie, und es verhält sich mit 
dem Vorhandensein der Knochen wie mit dem Vorhandensein der Theile 
selbst; denn diejenigen Thiere, welche keine Beine und Arme haben, 
haben auch nicht die diesen Gliedern eigenen Knochen, und ebensowenig 
diejenigen, welche zwar dieselben Theile, aber von abweichender Gestalt 
besitzen. Denn auch bei diesen zeigen sich Verschiedenheiten dem Grade 
und der Analogie nach. 

Also sind die Knochen der Thiere beschaffen. Auch der Knorpel61 
hat ein und dieselbe Natur wie die Knochen, von denen er sich nur 
durch ein Mehr oder Weniger unterscheidet. 8. So wie der Knochen 
wächst auch der Knorpel nicht mehr, wenn er durchschnitten worden ist. 
Bei den auf dem Lande lebenden lebendiggebärenden Blutthieren sind 
die Knorpel nicht hohl und sie enthalten nicht, wie die Knochen, Mark. 
Unter den Selachiern aber, welehe Knorpelgräten haben, befindet sich 
bei den Arten mit breitem Körper längs des Rückens ein den Knochen 
entsprechender Knorpelgrat, in welchem eine Art flüssigen Marks ent- 
halten ist. Die lebendiggebärenden Gangthiere haben Knorpel an den 
Ohren, der Nase und an einigen Enden der Knochen. 

9. Ferner giebt es andre Arten von Theilen, die zwar nicht dieselbe 62 
Natur haben, wie die Knochen, aber denselben auch nicht sehr fern 
stehen, wie die Nägel, Hufe, Klauen und Hörner und ausserdem noch der 
Schnabel der Vögel — Theile, die sich bei verschiedenen Thierklassen 


rocesses, dass sie doch wesentliche 
ifferenzen zeigen; verkalkter Knorpel 

ist sehr verschieden von Knochen, und 
die Angabe des A., dass der Knorpel 
kein Mark enthält, gilt auch jetzt noch 
als eine wesentliche Differenz. 

σελάχεσι] So steht auch part. p. 655, 
23 und 37. 

αὐτῶν ἐν τοῖς πλατέσι]ἡ Sch. bemerkt, 
dass an der Stelle gleichen Inhalts de part. 
nichts erwähnt ist davon, dass nur die 
breiten Selachier Knorpel haben, und 
vermuthet daher πρανέσι. Aber auch αὐ- 
τῶν ist nicht echt und ein müssiger und 
Maenner Zusatz. Uebrigens wird 
auch durch die Parenthese eine so unge- 
lenkige Ausdrucksweise wie ἐν τοῖς σελά- 
γεσι. ἐν τοῖς πλατέσι nicht entschuldigt, 
wofür es ἐν δὲ τοῖς πλατέσι τῶν σελαχῶν 

Aristoteles. I. 


heissen müsste. Vielleicht stand ursprüng- 
lich ἔνεστι πάντων ἐν τοῖς πρανέσι. 


ἐν ᾧ] haben wir für ἐν οἷς geschrieben, 
da sich dieser relative Zusatz nur auf τὸ 
χονδρῶδες beziehen kann. So hat auch 
aza humoremin medullae speciem con- 
tinens'. 
ὑγρότης μυελώδης:) Das Rückenmark 
ist von Aristoteles nicht als Nervenmasse 
erkannt worden, sondern als gleichbe- 
deutend mit dem Marke der Röhren- 
knochen gehalten worden. Üf. part. p. 
651b, 32. 6556, 1. 
τῶν δὲ ζῳοτοχούντων χαὶ πεζῶν] nach 
Ca nur mit Weglassung von τῶν vor πε- 
ζῶν. Dies ist die bei A. gewöhnliche 
Ausdrucksweise, auf welche die besseren 
Häschrr. hinweisen. — Part. p. 655, 30. 


22 


65 


66 


338 


[IIT Cap. 9. 10. 


Ev οἷς ὑπάρχει ταῦτα τὰ μόρια τῶν ζῴων. ταῦτα μὲν γὰρ zal χαμπτὰ χαὶ 
63 σχιστά, ὀστοῦν δ᾽ οὐδὲν χαμπτὸν οὐδὲ σχιστόν. ἀλλὰ ϑραυστόν. || χαὶ 
τὰ χρώματα τῶν χεράτων χαὶ ὀνύχων καὶ χηλῆς χαὶ ὁπλῆς χατὰ τὴν 
τοῦ δέρματος χαὶ τῶν τριχῶν ἀχολουϑεῖ χρόαν. τῶν τε γὰρ μελανο- 
δερμάτων μέλανα τὰ χέρατα χαὶ αἱ χηλαὶ χαὶ αἱ ὁπλαί, ὅσα χηλὰς 
ἔχει, χαὶ τῶν λευχῶν λευχά, μεταξὺ δὲ τὰ τῶν ἀνὰ μέσον. ἔχει δὲ χαὶ 
περὶ τοὺς ὄνυχας τὸν αὐτὸν τρόπον. οἱ δὲ ὀδόντες χατὰ τὴν τῶν ὀστῶν 
εἰσὶ φύσιν. διόπερ τῶν μελάνων ἀνθρώπων, ὥσπερ Αἰϑιόπων χαὶ τῶν 
τοιούτων, οἱ μὲν ὀδόντες λευχοὶ χαὶ τὰ ὀστᾶ, οἱ ὃ ὄνυχες μέλανες, 
θ4 ὥσπερ χαὶ τὸ πᾶν δέρμα. || τῶν δὲ χεράτων τὰ μὲν πλεῖστα χοῖλά to 
ἐ χπὸ τῇ φύσεως περὶ τὸ ἐντὸς ἐχπεφυχὺς Ex τῆς χεφαλῆς 
ἐστιν ἀπὸ τῆς προσφύσεως περὶ τὸ ἐντὸς ἐχπεφυχὸς ex τῆς χεφαλῆ 
m I > “Ὁ \ a 2 
ὀστοῦν, ET ἄχρου ὃ ἔχει τὸ στερεόν, zal ἔστιν ἁπλᾶ" τὰ δὲ τῶν ἐλάφων 
μόνα δι ὅλου στερεὰ χαὶ πολυσχιδῆ. χαὶ τῶν μὲν ἄλλων τῶν ἐχόντων 
΄ αν 3 , γ᾽, Υ \ ra Y 
χέρας οὐδὲν ἀποβάλλει τὰ χέρατα, ἔλαφος δὲ μόνος Kal ἕχαστον ἔτος, 
N mr „az. ΑΝ ΑΜ SLR. ὍΝ J a la 
ἐὰν μὴ ἐχτμηϑῇ" περὶ δὲ τῶν ἐχτετμημένων ἐν τοῖς ὕστερον λεχϑήσε- 15 
# m 27 7 7 ΜΡ 
ται. τὰ δὲ χέρατα προσπέφυχε μᾶλλον τῷ δέρματι ἢ τῷ ὀστῷ᾽ διὸ 
7 [4 m \ 
χαὶ ἐν Φρυγίᾳ εἰσὶ βόες χαὶ ἄλλοϑι οἱ χινοῦσι τὰ χέρατα ὥσπερ τὰ 


ὦτα. | 


τῶν ὃ ἐχόντων ὄνυχας --- ἔχει δ ὄνυχας ἅπαντα ὅσαπερ ὃα- 


χτύλους, [δαχτύλους ὃ ὅσα πόδας,] πλὴν ἐλέφας" οὗτος δὲ χαὶ δαχτύ- 
λους ἀσχίστους χαὶ ἠρέμα διηρϑρωμένους χαὶ ὄνυχας ὅλως οὐχ ἔχει ---τ- 20 
τῶν δ᾽ ἐχόντων τὰ μέν ἐστιν εὐϑυώνυχα, ὥσπερ ἄνϑρωπος, τὰ δὲ 
γαμψώνυχα, ὥσπερ χαὶ τῶν πεζῶν λέων χαὶ τῶν πτηνῶν ἀετός. 

10. Περὶ δὲ τριχῶν χαὶ τῶν ἀνάλογον χαὶ δέρματος τόνδ᾽ ἔχει τὸν 
τρόπον. τρίχας μὲν ἔχει τῶν ζῴων ὅσα πεζὰ χαὶ ζῳοτόχα, φολίδας ὃ ὅσα 
πεζὰ χαὶ φοτόχα, λεπίδας δ᾽ ἰχϑύες μόνοι, ὅσοι φοτοχοῦσι τὸ ψαϑυρὸν 25 
DIV τῶν γὰρ μαχρῶν γόγγρος οὐ τοιοῦτον ἔχει WAY, οὐδ ἡἣ μύραινα, 


1. ἐν οἷς μόνοις τῶν ζώων ὑπάρχει τὸ τοιοῦτο μόριον Pk. 
4. χαὶ τὴν τῶν AaCa Sch. Di. 
μελάνων δερμάτων PDa Rh. Ald. 


PCaDa edd., om Aa Pk. 
Cs. Sch., om (8 
Pk. 10. τῶν μὲν πλείστων m 
13. post ὅλου add ra Ar Ald. 

Ca 16. τὸ ὀστοῦν PDa Ald. 
18. post ὅσαπερ add χαὶ Rh. Sch. 
χολοβοὺς Pk. 


ΑΔ Rh. 25. μόνον AaCa Rh. 


62. ἐν οἷς... ζῴων] Diese Worte ha- 
ben Sch. und Pikk. missverstanden; sie 
sind nicht auf das letzte, sondern auf den 
Anfang ἔστι — μορίων zu beziehen, als 
wenn gesagt wäre ἔστι δ᾽ ἐν ἐνίοις ζῴοις 
ἄλλα γ. . Die Conjectur von Pikkolos 
ist darum unzulässig, weil sie nichts an- 
deres aussagt, als der vorhergehende Satz. 


14. μόνον PD& Ald. ΒΚ. 
17. 
19. [δα. δ᾽ ὅσα π.}] om Os. 
21. τῶν δὴ ἐχ. P., om Cs. 


3. post χαὶ add τῶν 
τε] μὲν PDa Ald. 
5. al bis om AaCa Rh. 

11. τὸ ἀπὸ PDa Ald. Cs. 

15. ἐχτεμνομένων 

χινοῦσαι PDa Pk. 

20. ὅλως οὐχ) 

χαὶ τοῦ ὃ. 


χοῖλόν Pm 
χαὶ οἱ ἐν ΑΔ Rh. 


23. ἀναλόγων Sch. 


Auch hier hat A. das Zusammenge- 
hörige richtig zusammengestellt, unbeirrt 
durch die verschiedenen physikalischen 
Eigenschaften der Theile. Wir fassen 
Jetzt diese Gebilde als »Epidermoidal- 
gebilde« zusammen. 

63. ἀκχολουϑεῖ! gener. II $ 109, V 867. 

64. τῶν δὲ χεράτων] S. oben II, 19. 


5175 


339 


finden. Alle diese sind nämlich biegsam und lassen sich spalten, wäh- 
rend die Knochen zerbrechlich , aber nicht biegsam, noch spaltbar sind. 
Auch richtet sich die Farbe der Hörner, Klauen, Nägel und Hufe nach 63 
der Farbe der Haut und der Haare. Bei den Thieren nämlich mit schwarzer 
Haut sind auch die Hörner, Klauen und Hufe schwarz, bei denen mit 
weisser Haut aber weiss, und ebenso bei den in der Mitte liegenden 
Farben. Dagegen folgen dieZähne den Knochen, weshalb denn auch bei 
den schwarzen Menschen, wie den Aethiopen und ähnlichen, die Zähne 
und Knochen weiss, die Nägel dagegen schwarz sind, in Uebereinstimmung 
mit der Haut. Die meisten Hörner sind hohl von der Stelle aus, wo sie 64 
angewachsen sind und rings um den innern aus dem Kopfe entspringen- 
den Knochen, nach der Spitze aber sind sie dicht und sind ungetheilt. 
Nur die der Hirsche sind durchaus dicht und vielästig. Die übrigen mit 
Hörnern versehenen Thiere werfen dieselben nicht ab, nur die Hirsche 
werfen sie alljährlich ab, wofern sie nicht verschnitten sind. Von den 
Verschnittenen wird später die Rede sein. Die Hörner sind mehr an der 
Haut alsam Knochen angewachsen. Daher giebt es auch in Phrygien und 
anderwärts Rinder, welche die Hörner wie Ohren bewegen. Von den 65 
Thieren, welche Nägel haben — und zwar haben alle die Thiere Nägel, 
welche Zehen haben [und Zehen die, welche Füsse haben] mit Ausnahme 
des Elephanten, welcher ungespaltene und schwach gegliederte Zehen 
und durchaus keine Nägel hat — haben die einen gerade Nägel, wie der 
Mensch, andre sind krummklauig, wie unter den Gangthieren der Löwe 
und unter den Flugthieren der Adler. 


ΠῚ Cap. 9. 10.] 


10. Die Haare und die analogen Theile, sowie die Haut sind folgen- 66 
dermassen beschaffen. Haare besitzen alle lebendiggebärenden Gang- 
thiere, Schildschuppen alle eierlegenden Gangthiere, Schuppen nur 
diejenigen Fische, welche körnige Eier legen. Denn unter den lang- 
gestreckten Fischen haben der Meeraal und die Muräna kein solches Ei, 


art. 663, 13. προσφύσεως --- ὀστοῦν 
δ Ἕ der Stirnzapfen. 
τῶν ἐλάφων) A. hat also sehr wohl die 
bedeutende Verschiedenheit zwischen 
Hörnern und Geweihen erkannt. 


die Worte weg, ὁ al pense que ces mots 
n’£taient ici qu'une mauyvaise glosse'. 
πλὴν ἐλέφας) Der Elephant hat auch 
kleine Nägel oder Hufen, und zwar vorn 
4—5, hinten 3—4. Cf. v. ἃ. Hoeven 


ὕστερον] IX ὃ. 248, wonach bei Hir- 
schen, die castrirt werden, bevor sie Ge- 
weihe haben, kein Geweih wächst, da- 
gegen wenn sie später, wo sie ein Geweih 
haben, castrirt werden, dasselbe nicht 
mehr verlieren. Auch in "neuerer Zeit be- 
stätigt. Cf. v. ἃ. Hoeven Zoologie I 
p- 685. 

κινοῦσι τὰ χέρατα] Davon scheint jetzt 
nichts bekannt zu sein. 

65. [δαχτούλους δ᾽ ὅσα πόδας] haben 
wir als unecht bezeichnet; Camus liess 


Zoologie II p. 670. 

ὅλως οὐχ] S. oben II ὃ 3. Die sehr 
sinnreiche Conjectur von Pikkolos χολο- 
βούς scheint uns doch nicht richtig, daA. 
κολοβός nur von Menschen und Thieren, 
wie VII ὃ 47, gener. 1 ὃ 34. 50, II’$ 115, 
IV 865 oder von ganzen Organen, ct. I 
δ 10, gebraucht. 

66. γόγγρος] Dies ist im Widerspruch 
mit VI ὃ 108, wo ihm Eier zugeschrieben 
werden. Die Aale haben Eierstöcke 
ebenso wie die übrigen Fische. 


22* 


340 [IT Cap. 10. 11. 


67 eygekus ὃ ὅλως οὐχ ἔχει. || τὰ δὲ πάχη τῶν τριχῶν χαὶ αἱ λεπτότητες 
χαὶ τὰ μεγέδη δια φέρουσι χατὰ τοὺς τόπους. ἐν οἷς ἂν ὦσι τῶν μερῶν, 
χαὶ ὁποῖον ἂν N τὸ δέρμα᾽ ὡς γὰρ ἐπὶ τὸ πολὺ ἐν τοῖς παχυτέροις 
δέρμασι σχληρότεραι αἱ τρίχες χαὶ παχύτεραι. πλείους δὲ χαὶ μαχρό- 
τερα! ἐν τοῖς χοιλοτέροις χαὶ δγροτέροις, ἄνπερ ὁ τόπος N τοιοῦτος ὅ 
68 οἷος ἔχειν τρίχας. || ὁμοίως δὲ χαὶ περὶ τῶν λεπιδωτῶν ἔχε: χαὶ τῶν 
φολιδωτῶν. ὅσα μὲν οὖν μαλαχὰς ἔχει τὰς τρίχας, εὐβοσία χρώμενα 
σχληροτέρας ἴσχει, ὅσα δὲ σχληράς, μαλαχωτέρας χαὶ ἐλάττους. ᾿δια- 
φέρουσι δὲ χαὶ χατὰ τοὺς τόπους τοὺς ϑερμοτέρους χαὶ Ψυχροτέρους. 
οἷον αἱ τῶν ἀνϑρώπων τρίχες ἐν μὲν τοῖς ϑερμοῖς σχληραί, ἐν δὲ τοῖς to 
ψυχροῖς μαλαχαί. εἰσὶ δ᾽ αἱ μὲν εὐϑεῖαι μαλαχαί, αἱ δὲ χεχαμμέναι 
σχληραί. 11. N δὲ φύσις τῆς τριχός ἐστι σχιστή, τῷ μᾶλλον δὲ χαὶ ἧττον 
διαφέρουσι πρὸς ἀλλήλας. ἔνιαι δὲ τῇ σχλη ἡρότητι μεταβαίνουσαι: χατὰ 
μιχρὸν οὐχέτι ϑριξὶν ἐοίχασιν ἀλλ ΤΡ οἷον αἱ τῶν ἐχίνων τῶν 
χερσαίων. παραπλησίως τοῖς ὄνυξιν: χαὶ γὰρ τὸ τῶν ὀνύχων γένος ἐν 15 
69 ἐνίοις τῶν ζῴων οὐδὲν διαφέρει τὴν σχληρότητα τῶν ὀστῶν. Ι δέρμα 
δὲ πάντων λεπτότατον ἄνθρωπος ἔχει χατὰ λόγον τοῦ μεγέϑους. ἔνεστι 
ὃ ἐν τοῖς δέρμασι πᾶσι γλισχρότης μυξώδης, ἐν μὲν τοῖς ἐλάττων ἐν 
δὲ τοῖς πλείων, οἷον ἐν τοῖς τῶν βοῶν, ἐξ ἧς ποιοῦσι τὴν χόλλαν. 
[ἐνιαχοῦ δὲ χαὶ ἐξ ἰχϑύων ποιοῦσι χόλλαν.} ἀναίσϑητον δὲ τὸ δέρμα 20 
τεμνόμενόν ἐστι xad αὑτό᾽ μάλιστα δὲ τοιοῦτον τὸ ἐν τῇ χεφαλῇ, διὰ 
τὸ μεταξὺ ἀσαρχότατον εἶναι πρὸς τὸ ὀστοῦν. ὅπου ὃ ἂν N χαϑ 
αὑτὸ δέρμα, ἂν διαχοπῇ, οὐ συμφύεται, οἷον Ἰνάϑου. τὸ λεπτὸν χαὶ 518 
ἀκροπρθμια χαὶ βλεφαρίς. τῶν συγεχίῦν ὃ ἐστὶ τὸ δέρμα ἐν ἅπασι 
τοῖς ζῴοις, χαὶ ταύτῃ διαλείπει ἢ χαὶ οἱ χατὰ φύσιν πόροι ἐξιχμά- 25 


ἘΞ \ ASIA ’ EN, ΝΖ \ " ες 
το ζονται, χαὶ χατὰ τὸ στόμα χαὶ ὄνυχας. || δέρμα μὲν οὖν πάντ ἔχει 


7. εὐϑοσία P, εὐϑία pr. AR Rh. 
Ald. et edd. praeter Sch. 12. χαὶ τῷ ἧ. 
φέρει add διὰ PD® Ald. Sch. ΒΚ. Pk. 22. τὸ alt. om PA2Da Ald. Cs. Sch. ; 
διὰ τὸ τοῦ μ. Pk. omisso εἶναι. ἀσαρχότητος Rh. Sch. 24. δ᾽ ἐστὶ] δὲ PDa 
Bk. Di. Pk. 25. xat] re PDa Ald. Cs. 26. χαὶ ol xara Ar Rh. 


9. ψ. χαὶ ὃ. PCaDa 11. δ᾽ αὖ αἱ PAaDa 
Sch. 13. mom Ca 16. post δια- 


67. πάχη etc.] gener. V $ 40. Organ der Empfindung. A. hält das 


68. ἀχάνϑαις)] S. oben I ὃ 34. gener. 
V δ 35. 

διαφέρει τὴν σχλ.] Es kann keinem 
Zweife untörliegen,, dass A. nicht hat 
sagen wollen » Manche Nägel (Klauen) 
unterscheiden sich nicht von den Kno- 
chen wegen ihrer Härte«, sondern »an 
Härte«. Manche Klauen sind so hart wie 
Knochen. Daher haben Camus und Busse- 
maker mit Recht διά getilgt. 

69. δέρμα ete.] gener. V ὃ 608. 

ἀναίσϑητονὶ) Gerade die Haut ist das 


Fleisch für das Empfindungsorgan, wahr- 
scheinlich weil es sich auf Reize bewegt. 
S. Einleitung p. 40. 

Da die Cutis aus leimgebendem Ge- 
webe besteht, so ist die Sache richtig. 
Die γλισχρότης bezieht sich wohl auf das 
mit Lymphe durchtränkte Unterhaut- 
bindegewebe. 

ἐνιαχοῦ -- όλλαν] Dies scheint wieder 
eine in den Text gerathene Randbemer- 
kung zu χόλλαν, da sie ganz ausserhalb 
des Gedankenganges ist. 


II Cap. 10. 11.] 341 


der Aal überhaupt gar keines. Die Haare sind der Dieke und Länge 67 
nach verschieden nach den Körpertheilen, an welchen sie sich befinden, 
und nach der Beschaffenheit der Haut. Für gewöhnlich sind die Haare 
härter und dicker auf dickerer Haut, zahlreicher und länger aber an den 
mehr vertieften und feuchteren Stellen, wofern dieselben überhaupt der 
Art sind, dass Haare darauf wachsen können. Aehnlich ist das Verhält- 68 
niss bei den mit Schuppen und Schildschuppen versehenen Thieren. Die 
Thiere, welche weiche Haare haben, bekommen, wenn sie feister wer- 
den, härtere, wenn sie aber harte Haare haben, weichere und weniger 
Haare. Auch die Wärme und Kälte der Gegend bedingt Unterschiede ; 
zum Beispiele sind die Haare des Menschen in wärmeren Gegenden hart 
und in kälteren weich. Ferner sind die schlichten Haare weich, die 
krausen aber hart. 11. Die Haare sind mehr oder weniger spaltbar. Einige 
nehmen an Härte stufenweise so zu, dass sie zuletzt nicht mehr Haaren, 
sondern Stacheln gleichen , wie die des Landigels. Ebenso ist es auch 
mit den Nägeln, welche bei manchen Thieren so hart werden, dass sie 
sich von den Knochen an Härte nicht mehr unterscheiden. Die dünnste 69 
Haut von allen hat nach Verhältniss seiner Grösse der Mensch. In der 
Haut findet sich immer eine schleimige und schlüpfrige Feuchtigkeit, 
bald in grösserer, bald in geringerer Menge, wie in der Haut der Rinder, 
aus welcher man Leim bereitet; [dieser wird an manchen Orten auch 
aus Fischen gewonnen.|) Die Haut an sich ist unempfindlich gegen den 
Schnitt und ganz besonders die Kopfhaut, weil zwischen ihr und dem 
Knochen fast gar kein Fleisch ist. Theile, welche nur aus Haut bestehen, 
wachsen, wenn sie durchschnitten werden, nicht wieder zusammen, wie 
der dünne Theil der Wange, die Vorhaut und das Augenlid. Die Haut 
bildet bei allen Thieren ein zusammenhängendes Ganze und ist nur da 
unterbrochen, wo die natürlichen Gänge Flüssigkeit austreten lassen, 
sowie am Munde und an den Nägeln. Mit Haut bedeckt sind alle Blut- 70 


διὰ — πρὸς τὸ ὀστοῦν] Wenn der Text 
richtig ist, so muss πρὸς τὸ ὀστοῦν bedeu- 
ten »nach dem Knochen zu«, so dass es 
statt dessen heissen könnte τὸ μεταξὺ τοῦ 
δέρματος χαὶ τοῦ ὀστοῦ. Die Conjectur 
von Pikkolos διὰ τὸ τοῦ μεταξὺ ἀσαρκό- 
τατοὺ πρὸς τὸ ὀστοῦν hebt die Schwierig- 
keit nicht. Uebrigens hat Sch. die aus 
Rhen. aufgenommene Lesart ἀσαρχότητος 
IV p. 326 selbst zurückgenommen. Gaza 
‚quoniam ibi nulla interposita carne ossi 
adhaereat'. Sachlich bemerken wir, dass 
zwischen der behaarten Kopfhaut und 
den Schädelknochen kein Fleisch, son- 
dern nur die sehnige galea aponeurotica 
(τὸ μεταξύ) liegt. — οὗ part. p. 656b, 14: 
ἄσαρκος ἣ χεφαλή. 


οὐ συμφύεται] S. oben I ὃ 55. part. 
p.657&, 4. Wenigstens nicht ohne Nar- 
benbildung. han 

ἣ --- ἐξιχμάζονται) Gaza πρὸ alibi in- 
terpellatur, quam ubi naturales meatus 
solent evaporare'. Bmk. ‚eo tamen loco 
defieit, ubi meatus naturae lege humores 
emittunt'. Camus ‚qui n’est Interrompu 
que pour les ouvertures naturelles, ἃ la 
bouche et ἃ la racine des ongles. Kein 
Ausleger hat an dieser Stelle Anstoss ge- 
nommen. Was sind aber οἱ χατὰ φύσιν 
πόροι, und gehört etwa στόμα nicht zu 
diesen? und welche Kanäle konnte A. 
hier von den naturgemässen oder natür- 
lichen unterschieden denken ? Ferner Ist 
der Ausdruck πόροι ἐξιχμάζονται ganz un- 


342 [HIT Cap. 11. 


χὰ En ζῷα. τρίχας d οὐ πά ἀλλ ὥσπερ διήρητ ό 
τὰ ἔναιμα ζῷα, τρίχας ὃ οὐ πάντα, τερ διηρηται πρότερον. 
S \ [4 N ) 
μεταβάλλουσι δὲ τὰς χρόας γηρασχόντων χαὶ λευχαίνονται ἐν ἀνδρώπῳ᾽ 
ee Ὁ PLA ΄ Ν [4 > 2 NS, ἊΝ ἤ I a 
τοῖς ὃ ἄλλοις γίνεται μέν, οὐχ ἐπιδήλως δὲ σφόδρα, πλὴν ἐν ἵππῳ. 
΄ u ΄, m 
λευχαίνεται δὲ χαὶ ἀπ ἄχρας ἣ ϑρίξ. αἱ δὲ πλεῖσται εὐϑὺς φύονται 
λευχαὶ τῶν πολιῶν. ἡ χαὶ δῆλον ὅτι οὐχ αὑδότης ἐστὶν ἣ πολιότης, δ 
Ω͂ an LG 4 S\ x [4 3 \ u 2 \ ἂν Τα δ 
ὥσπερ τινές φασιν᾽ οὐδὲν γὰρ φύεται εὐϑὺς αὖον. ἐν δὲ τῷ ἐξανϑή- 
ματι ὃ χαλεῖται λεύχη, πᾶσα: πολιαὶ γίγνονται ἤδη δέ τισι χάμνουσι 
μὲν πολιαὶ ἐγένοντο, ὑγιασϑεῖσι δὲ ἀπορρυεισῶν μέλαινα: ἀνεφύησαν. 
γίνονταί τε μᾶλλον πολιαὶ σχεπαζομένων τῶν τριχῶν ἣ διαπνεομένων. 
πρῶτον δὲ πολιοῦνται ol χρόταφοι τῶν ἀνθρώπων, χαὶ τὰ πρόσϑια 10 
- ͵ ὅν ) land m 
τι πρότερα τῶν ὀπισθίων’ τελευταῖον ὃ ἣ ἥβη. || εἰσὶ δὲ τῶν τριχῶν αἱ 
μὲν συγγενεῖς, αἱ δ᾽ ὕστερον χατὰ τὰς ἡλιχίας γινόμεναι ἐν ἀνϑρώπῳ 
μόνῳ τῶν ζῴων, συγγενεῖς μὲν αἱ ἐν τῇ χεφαλῇ χαὶ ταῖς βλεφαρίσι 
na P] [4 "“ mn m 
χαὶ ταῖς ὀφρύσιν, ὑστερογενεῖς δὲ αἱ ἐπὶ τῆς ἥβης πρῶτον, ἔπειτα αἱ 
ἐπὶ τῆς μασχάλης, τρίτα! ὃ αἱ ἐπὶ τοῦ γενείου" ἴσοι γὰρ οἱ τόποι 16 
εἰσὶν ἐν οἷς αἱ τρίχες ἐγγίνονται αἵ τε συγγενεῖς χαὶ αἱ ὑστερογενεῖς. 
72 || λείπουσι δὲ χαὶ ῥέουσι χατὰ τὴν ἡλιχίαν αἱ Ex τῆς χεφαλῆς χαὶ 
μάλιστα χαὶ πρῶται. τούτων δὲ αἱ ἔμπροσϑεν μόναι τὰ γὰρ ὄπισϑεν 
> a Ὁ ee g En εἴς \ Ε \ 4 . 
οὐδεὶς γίνεται φαλαχρός. 2 μὲν οὖν χατὰ χορυφὴν λειότης φαλαχρότης 
m \ m r [4 
χαλεῖται, 7) δὲ χατὰ τὰς ὀφρῦς ἀναφαλαντίασις" οὐδέτερον δὲ τούτων 2 
r b) \ 7 , > 
συμβαίνε: οὐδενὶ πρὶν ἢ ἀφροδισιάζειν ἄρξηται. οὐ γίνεται ὃ οὔτε 
m ΄ > - 
παῖς φαλαχρὸς οὔτε γυνὴ οὔτε οἱ ἐχτετμημένοι" ἀλλ ἐὰν μὲν ἐχτμηϑῆ 


πρὸ Aare. οὐ φύονται αἱ ὑστερογενεῖς, ἐὰν ὃ ὕστερον. αὖται μό" 
τρὸ ἥβης, ῳ ερογενεῖς, ερον, ι μόναι 


1. διηρηται ΡΙ)5 Ambr. Sch. ; εἴρηται ceteri 2. λευχότεραι γίνονται PDa Ald. 
Cs. Sch. ἀνϑρώποις jidem 5. οὐ χαυνότης PAaCaDa Ald., οὐχαυότης m 
9. δὲ Sch., om pr. Aa 16. αἱ τρίχες om AaCa Di. Pk. 18. τὸ Aa0a 
19. oövom A Rh. 20. ἀναφαλανϑίασις PCaDa 22. οὐδὲ PDa Ald. Os. οἱ 
εὐνοῦχοι Rh. Sch. 


erklärlich. Nach Analogie anderer Stel- 
len, wie VII ὃ 17, gener. 1 δὲ 17 und 78, 
wo γυνή, und hist. VIII, 52, wo ὄφεις 
Subject dieses Verbum sind, müsste auch 
hier das Activum stehen. Gewiss meinte 
A. diejenigen Kanäle, d. i. Oeffnungen 
derselben, wo die natürlichen Ausschei- 
dungen entfernt werden; wir glauben 
daher in πόροι die Reste des Wortes 
περιττώματα erblicken zu müssen, und 
muthmassen, dass es ursprünglich etwa 
geheissen habe ἡ τὰ χατὰ φύσιν περιττώ- 
ματα ἐχχωρίζονται. — Ueberhaupt schlies- 
sensich die Bemerkungen von ἀναίσϑητον 
— ὄνυχας nicht streng an das Uebrige an 
und weichen in ihrer Ausdrucksweise 
mehrfach von der Diction des A. ab. 

70. διήρηται) S. 1 καὶ 34, Π ὃ 11. Nach 
ἀλλά ist die Lesart εἴρηται durchaus un- 


zulässig; vollständig hiesse es ἀλλὰ τὰ 
μὲν ἔχει, τὰ δ᾽ οὔ. Und diese Theilung der 
Blutthiere in Haarthiere und Haarlose 
wird durch die aufgenommene Lesart 
angezeigt. Es begreift sich wohl, wie 
εἴρηται aus διηρηται entstanden sein kann, 
aber nicht umgekehrt. Auch Gaza hat 
‚sed sicut distinctum iam est‘. 


γίνεται μέν] Man vermisst hier das 
Wort μεταβολή, was vielleicht unterge- 
gangen ist. Uebrigens vergleiche man 
hierzu den entsprechenden Abschnitt aus 
de vw V 861—68. — Kurz vorherhat 
Guil. dealbantur omnibus’, und gleich 
darauf sicut in equo'. 


οὐδὲν — αὖον) d.h. alles was wächst, 
ist feucht, und nichts Entstehendes er- 
scheint sofort als ein Trocknes. Gener. 


UI Cap. 11.] 349 


thiere, nicht aber mit Haaren, sondern in der Haarbekleidung sind sie 
auf die oben erwähnte Weise verschieden. Die Farbe der Haare ändert 
sich im Alter, und zwar werden sie beim Menschen zuerst weiss. Bei 
den übrigen Thieren ist dies nicht sehr auffallend, ausser bei den Pfer- 
den. Das Haar kann von der Spitze her weiss werden, doch kommen 
die meisten grauen Haare gleich von Anfang als weisse hervor, woraus 
auch hervorgeht, dass das Grauwerden nicht ein Vertrocknungsprocess 
ist; denn nichts wächst von Hause aus trocken hervor. Bei der Aus- 
schlagskrankheit, welche Weisssucht genannt wird, werden sämmtliche 
Haare grau. Auch ist schon der Fall vorgekommen, dass bei Krank- 
heiten die Haare grau wurden, bei der Genesung ausfielen und dann 
wieder schwarze hervorwuchsen. Ferner werden die Haare leichter grau, 
wenn dieselben bedeckt sind, als wenn die Luft freien Zutritt zu ihnen 
hat. Zuerst werden die Menschen an den Schläfen grau und am Vorder- 
kopfe früher als am Hinterhaupt ; zuletzt werden die Schamhaare grau. 
Die Haare sind theils von Geburt an vorhanden, theils entstehen sie in 71 
den verschiedenen Altersstufen, und zwar gilt dies vom Menschen allein; 
zu den ersteren gehören die auf dem Kopfe, an den Augenlidern und den 
Augenbrauen; von den später kommenden erscheinen zuerst die an-der 
Scham, dann die an den Achselhöhlen, drittens die am Kinn. Es sind 
nämlich gleich viel Stellen, wo angeborene und wo später erscheinende 
Haare sich finden. Mit herannahendem Alter nehmen die Haare ab und 72 
fallen aus, und zwar am meisten und zuerst die Kopfhaare, doch nur die 
vorderen, denn am Hinterhaupte wird Niemand kahl. Die entblösste 
Stelle auf dem Scheitel heisst Glatze, das Kahlwerden an den Augen- 
brauen nennen die Griechen Anaphalantiasis. Keines von beiden findet’ 
statt, bevor der Geschlechtstrieb sich eingestellt hat. Weder Kinder, 
noch Weiber, noch Verschnittene werden kahl; wenn die Verschneidung 
vor der Mannbarkeit geschieht, so wachsen die später kommenden Haare 
nicht, wenn aber nachher, so fallen diese allein aus, mit Ausnahme der 


V 866 ist dies nicht ganz deutlich von 
uns übertragen. 

αδότης] Guil. siccitas’. Gaza ariditas'. 

ἐξανϑήματι)] Es ist damit wahrschein- 
lich die Vitiligo oder Leucopathia acqui- 
sita genannte Hautkrankheit gemeint; 
doch haben wir über gleichzeitige Ent- 
färbung der Haare nirgends etwas ange- 
merkt gefunden. Cf. Simon Hautkrank- 
heiten 1851 p: 63. Rayer Archives 
generales de medecine 1847. 

μέλαιναι avepbnsav] Dies bestätigt Si- 
mon Hautkrankheiten p. 382. Cf. Rayer 
Maladies de la pe . II p. 730. — 
Richelot Prager Vierteljahrsschrift 1845 
Bd. ΠΙ p. 79. 


11. αἱ τρίχες] Die neueren Heraus- 
geber lassen diese Worte aus. Allein in 
diesem Satze scheint die Wiederholung 
des Subjects, wenn nicht erforderlich, 
doch sehr angemessen. 

12. ἀναφαλαντίασις) Wir haben hierfür 
kein Wort. 

παῖς] gener. V $ 53. 54. 

ἐχτετμιημένοι] Wunderlicher Weise hat 
Sch. hiefür aus cod. Rhen. εὐνοῦχοι auf- 

enommen und führt als Beleg Äntigon. 

ar. 117 an. Allerdings steht εὐνοῦχοι 
de gener. V ὃ 55; allein hier, wo unmit- 
telbar die Worte ἐὰν ἐχτμηϑῇ folgen, ist 
zu einer Aenderung der Lesart der mei- 
sten Hdschrr. kein Grund. 


344 [III Cap. 11. 


13 ἐχρέουσι, πλὴν τῆς ἥβης. || γυνὴ δὲ τὰς ἐπὶ τῷ γενείῳ οὐ φύει τρίχας’ 
πλὴν ἐνίαις γίγνονται ὀλίγαι, ὅταν τὰ χαταμήνια στῇ, χαὶ οἷον ἐν 
Καρίᾳ ταῖς ἱερείαις, ὃ δοχεῖ συμβαίνειν σημεῖον τῶν μελλόντων. αἱ 
ὃ ἄλλαι γίγνονται μέν, ἐλάττους δέ. γίγνονται δὲ χαὶ ἄνδρες χαὶ γὺ- 518 
ναῖχες ἐχ γενετῆς ἐνδεεῖς τῶν ὑστερογενῶν τριχῶν ἅμα δὲ χαὶ ἄγονοι, 5 

τὰ ὅσοιπερ ἂν χαὶ ἥβης στερηϑῶσιν. || αἱ μὲν οὖν ἄλλαι τρίχες αὔξονται 
χατὰ λόγον ἢ πλέον ἢ ἔλαττον. μάλιστα μὲν αἱ ἐν τῇ χεφαλῇ, εἶτ᾽ ἐν 
πώγωνι, χαὶ οἱ λεπτότριχοι μάλιστα. δασύνονται δέ τισι χαὶ αἵ ὀφρύες 
γινομένοις πρεσβυτέροις, οὕτως ὥστ ἀποχείρεσϑαι, διὰ τὸ ἐπὶ συμ- 
φύσει ὀστῶν χεῖσϑαι, ἃ γηρασχόντων διιστάμενα διίησι πλείω ὑγρότητα. 10 
αἱ ὃ ἐν ταῖς βλεφαρίσιν οὐχ αὔξονται, ῥέουσι δέ, ὅταν ἀφροδισιάζειν 
ἄρξωνται, χαὶ μᾶλλον τοῖς μᾶλλον ἀφροδισιαστιχοῖς" πολιοῦνται δὲ 
βραδύτατα αὖται. ἐχτιλλόμεναι δ᾽ αἱ τρίχες μέχρι τῆς ἀχμῆς ἀνα- 

175 φύονται, εἶτα οὐχέτι. || ἔχει δὲ πᾶσα ὕρὶξ ὑγρότητα πρὸς τῇ ῥίζῃ 
γλίσχραν, καὶ ἕλχει εὐϑὺς ἐχτιλϑεῖσα τὰ χοῦφα ϑιγγάνουσα. ὅσα δὲ 1 
ποιχίλα τῶν ζῴων χατὰ τὰς τρίχας, τούτοις χαὶ ἐν τῷ δέρματι προ- 
υπάρχει ἣ ποιχιλία χαὶ ἐν τῷ τῆς γλώττης δέρματι. περὶ δὲ τὸ γένειον 
τοῖς μὲν συμβαίνει χαὶ τὴν ὑπήνην χαὶ τὸ γένειον δασὺ ἔχειν, τοῖς δὲ 
ταῦτα μὲν λεῖα τὰς σιαγόνας δὲ δασείας" ἧττον δὲ γίγνονται φαλαχροὶ 
οἱ μαδιγένειοι. αὔξονται δ᾽ αἱ τρίχες ἔν τε νόσοις τισίν, οἷον ἐν ταῖς. 20 
φϑίσεσι μᾶλλον, χαὶ ἐν γήρα χαὶ τεϑνεώτων, χαὶ σχληρότεραι γίγνονται 

2. στῶσι AaCa Rh. 5. ἅμα] ἀλλὰ AaCa Cs. Sch. Di.; δὲ adiecimus nos 


6. αὐξάνονται Αλ0 8, αἴρονται 1)8 7. atom (8 εἶτα ἐν Cam. Cs. Sch. Pk., 
εἶτα codd. Ald. ΒΚ. Di. 8. oil εἰ Pk. 10. διιᾶσι Ca 


AaCa Ald. Cs. Sch. 


Cam. Os., φϑισιχοῖς Ald. 


73. χαὶ οἷοῦ Man würde vielleicht 
vermuthen, dass statt στῶσι, οἷον zu lesen 
sei, da die bebarteten Karischen Prie- 
sterinnen als ein Beispiel angeführt wer- 
den, dass auch Frauen Barthaare bekom- 
men. Aber die Sache verhält sich anders. 
A. sagt, dass sich bei manchen Frauen 
nach dem Aufhören des Monatsflusses 
einige Haare am Kinn zeigen, und 
schliesst daran eine dahin gehörige Er- 
zählung, welche er offenbar aus Herodot 
I, 175 und VIII, 104 entnommen hat, 
die von jenem Falle insofern abweicht, 
als sie sagt, dass die Priesterin bei den 
Pedasiern πώγωνα μέγαν ἴσχει, einen 
grossen Bart bekommt. Also das ὀλίγαι 
und das οἷον näml. γίνεται sind hier ent- 
gegengesetzt und daraus καί erklärlich. 

γίγνονται — dyovor) Gaza fieri potest, 
ut homo, tum mas tum etiam femina pilis 
post genitis careat iam inde ab ortu na- 


13. ἀκμῆς} ἥβης m 
ΑΔ ἜΗΙ. Ald., ὁμαδηγένειοι CR, οἱ μὰ δυγένειοι mAmbr. 


11. αὐξάνονται 
20. οἱ μὴ διγένειοι PDA et corr. 
21. φϑισικαῖς PDA 


turae vitio contracto, et nisi ut pubescant 
contingat, steriles in gignendo sunt.’ ('a- 
mus ‚ll se trouve et des hommes et des 
femmes qui, par une suite de leur con- 
stitution naturelle, n’ont point de ces 
poils que l’äge produit: mais sils en 
manquent m&me aux parties de la gen&- 
ration, ils sont impuissants.' Bmk. Qui 
pili posterius oriri solent, eis tam viri 
quam feminae ab ortus prineipiis non- 
nulli carent, sed hi etiam generandi fa- 
eultate destituuntur, si certe etiam pube 
careant.. Da auch die Haare an der 
Scham zu den »nachwüchsigen« , borepo- 
yeveis, gehören, so konnten nicht die- 
jenigen Männer oder Frauen, denen diese 
fehlen, von denjenigen, denen die nach- 
wüchsigen Haare überhaupt fehlen, aus- 
eg; und von ihnen prädieirt wer- 

en, dass sie unfruchtbar seien, am aller- 
wenigsten konnten sie durch ἀλλά jenen 


II Gap. 11.] 345 


Schamhaare. Bei den Weibern wachsen am Kinn keine Haare, und nur 73 
selten kommen bei ihnen einige hervor zur Zeit, wo der Monatsfluss auf- 
hört, wie zum Beispiel bei den Priesterinnen in Karien, wo dies für eine 
Vorbedeutung gehalten wird. Die übrigen Haare haben auch die Weiber, 
aber in geringerer Menge. Es kommt als ein angeborener Mangel auch 
vor, dass bei Männern und Weibern die übrigen später kommenden 
Haare ausbleiben, und dass sie zugleich unfruchtbar sind, wenn ihnen 
auch die an der Scham fehlen. Die übrigen Haare nun verlängern sich 74 
nach Verhältniss mehr oder weniger, am meisten die Kopfhaare und 
demnächst der Bart, und zwar um so mehr, je dünner sie sind. Bei 
manchen werden im Alter auch die Augenbrauen so buschig, dass sie 
abgeschoren werden müssen ; sie liegen nämlich an der Verbindungsstelle 
von Knochen, welche im Alter auseinanderweichen und daher mehr 
Feuchtigkeit hindurchlassen. Die Augenwimpern verlängern sich nicht 
und fallen aus um die Zeit der Geschlechtsreife und am meisten bei 
häufiger Vollziehung des Beischlafes. Sie werden am spätesten grau. 
Im jugendlichen Alter wachsen die Haare, wenn man sie auszieht, wie- 
der, später aber nicht mehr. Jedes Haar hat an seiner Wurzel eine zähe 75 
Feuchtigkeit, und wenn man gleich nach dem Ausziehen leichte Körper- 
chen damit berührt, so bleiben sie daran hängen. Alle Thiere mit ver- 
schieden gefärbten Haaren haben auch eine verschieden gefärbte Haut 
und Zunge. Was den Bart betrifft, so sind bei einigen Oberlippe und 
Kinn dicht behaart, bei andern sind diese Theile kahl, aber die Backen 
stark behaart. Leute mit glattem Kinn werden nicht so leicht kahlköpfig. 
Die Haare wachsen stärker in manchen Krankeiten , besonders in der 


gegenübergestellt werden. Man müsste 
denn meinen, dass ὑστερογενεῖς hier nur 
im Allgemeinen, etwa in dem Sinne 
»einige, manche nachwüchsige« gesagt sei. 
Es scheint, dass A. gesagt hat: Bei man- 
chen Menschen, Männern sowohl als 
Frauen, kommen in Folge einer natür- 
lichen und ursprünglichen Mangelhaftig- 
keit diese oder jene (darauf deutet ‚‚aat‘‘ 
vor ἥβης) der nachwüchsigen Haare gar 
nicht zum Vorschein: und zwar sind 
diese zugleich zeugungsunfähig, wenn 
ausser den übrigen auch die Haare an 
der Scham fehlen. Diesen Sinn erhält 
man durch unsere Lesart ἅμα δὲ xat. Die 
Lesart ἀλλά ist auf jeden Fall zu verwer- 
fen, wie man auch aus Bussemaker's ge- 
wundener Uebersetzung sieht. 


74. zat ol re az Nach dem Sub- 
jecte αἱ τρίχες ist dieser Subjeetwechsel 
(nämlich οἱ λεπτότριχοι ἄνϑρωποι) zwar 
hart, aber doch bei A. nicht unerwartet. 
Die Aenderung xat ei λ., welche Pikkolos 


macht, bessert nichts und ist daher un- 
nöthig. 

ὀφρύες] part. p. 658P, 24. 

συμφύσει ὀστῶν] Unter den Augen- 
brauen ist keine Naht; damit fällt auch 
der folgende Satz. 

αἱ — αὔξονται] Das ist unrichtig; 
ebenso der letzte Satz dieses $. 

75. γλώττης] gener. V ὃ 75.hist. VI$133. 

οἱ μαδιγένειοι] ist die ursprüngliche 
Lesart des cod. Venetus, auf welche auch 
die Mehrzahl der übrigen Hdschrr. hin- 
führt. Sch. zog μαδηγένειοι mit Ca vor. 
Vgl. Lobeck ad Phryn. p. 662. Gaza qui 
mento sunt bipartito’. Guil. qui mentum 
et barbam sursum recurvata (reclinati 
Lips.) habent.' 

αὔξονται — ὄνυχας] Diese Angaben 
sind unrichtig ; sie beruhen vielleicht auf 
einer scheinbaren Verlängerung, welche 
von der Vertrocknung der Weichtheile 
herrührt. 

μᾶλλον] Guil, magis autemin senecta.’ 


346 


[ΠΙ| Cap. 11. 12. 


ἀντὶ pahaxay' τὰ ὃ αὐτὰ ταῦτα συμβαίνει καὶ περὶ τοὺς ὄνυχας. 
τὸ || ῥέουσι δὲ μᾶλλον αἱ τρίχες τοῖς ἀφροδισιαστιχοῖς αἱ συγγενεῖς" αἱ 
δ᾽ ὑστερογενεῖς γίνονται ϑᾶττον. οἱ δ᾽ ἰξίαν ἔχοντες ἧττον φαλαχροῦν- 
ται, χἂν ὄντες φαλαχροὶ λάβωσιν, ἔνιοι δασύνονται. οὐχ αὐξάνετα! δὲ 
ϑρὶξ ἀποτμηϑεῖσα, ἀλλὰ χάτωϑεν ἀναφυομένη γίνεται μείζων. χαὶ als 

επίδες δὲ τοῖς ἰχϑύσι σχληρότεραι γίνονται χαὶ Taybrepar, τοῖς δὲ 
λεπτυνομένοις χαὶ τοῖς γηράσχουσι σχληρότεραι. χαὶ τῶν τετραπόδων 
δὲ γινομένων πρεσβυτέρων τῶν μὲν αἱ τρίχες τῶν δὲ τὰ ἔρια βαϑύτερα 


μὲν γίνεται, ἐλάττω δὲ τῷ πλήδϑει" 


m m > 
χαὶ τῶν μὲν αἱ ὁπλαὶ τῶν ὃ at 


Σ. 


χηλαὶ γίνονται γηρασχόντων μείζους, χαὶ τὰ δύγχη τῶν ὀρνίϑων. 10 


ΤΊ αὔξονται δὲ χαὶ αἱ χηλαί, ὥσπερ χαὶ ol ὄνυχες. | 


12. περὶ δὲ τὰ 


πτερωτὰ τῶν ζῴων, οἷον τοὺς ὄρνιϑας, χατὰ μὲν τὰς ἡλιχίας οὐδὲν 519 
μεταβάλλει. πλὴν γέρανος" αὕτη d οὖσα τεφρὰ μελάντερα γηράσχουσα 
τὰ πτερὰ ἴσχει διὰ δὲ τὰ πάϑη τὰ γιγνόμενα χατὰ τὰς ὥρας, οἷον 
ὅταν ψύχη γίγνηται μᾶλλον, ἔνια γίνεται τῶν μονοχρόων ἐχ μελάνων 15 
τε χαὶ μελαντέρων λευχά, οἷον χύραξ τε χαὶ στρουϑὺς χαὶ χελιδόνες" 
Ex δὲ τῶν λευχῶν γενῶν οὐχ ὦπται εἰς μέλαν μεταβάλλον. χαὶ χατὰ 
τὰς ὥρας δὲ οἱ πολλοὶ τῶν ὀρνίϑων μεταβάλλουσι τὰς χρόας, ὥστε 
18 λαϑεῖν ἂν τὸν μὴ συνήϑη. || μεταβάλλουσι δέ τινα τῶν ζῴων τὰς 
χρόας τῶν τριχῶν χαὶ χατὰ τὰς τῶν ὑδάτων μεταβολάς" ἔνϑα μὲν 20 
γὰρ λευχὰ γίγνονται, ἔνϑα δὲ μέλανα τὰ πρόβατα. χαὶ {περὶ τὰς 


1. ἀντὶ] ἀπὸ Di. 
Rh. 7. τοῖς om PDa 14: 
πτερὰ τὰ τῶν Αδ0 8 Ald. 
λανοτέρων ARCa 


χατὰ cett. 


3. ὀξεῖαν Ῥ])8 Ald., ἰξίας m, ἴξια Ambr. 

αὐξάνονται Aala Ald. Cs. Sch. 
13. οὖσα τεφρὰ] ὡς τεϑεώρηται PDA Ald. Cs. 
correximus; ἐνίοτε codd. et edd. Contra post γίνεται inserit τινα Pk. 
Deinceps ἢ add Da, ἢ λευχοτέρων Ald. 
19. δ᾽ ἔνια PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. Pk. 
post μεταβολάς add περὶ τὰς ὀχείας Pk. 


6. δὲ om AaCa 
et 12. τὰ 

15. ἔνια 

16. pe- 
λευχὰ] χαὶ P 
20. χαὶ χατὰ] Di Pk.; καὶ pr. Aa, 
21. τὰ πρόβατα dedi- 


mus deconj. ; ταὐτὰ. χαὶ περὶ τὰς ὀχείας δ᾽ ἐστὶν b. codd. et edd. pleraeque ; ταῦτα 


Ald. Sch. ; τὰ τέχνα Pk. 
Cs. Sch. 


76. ἰξίαν] Guil. ixiam’; Gaza varices'. 
Nach Poll. 4, 196 ist ἐξ. οἴδημα φλεβῶν 
περὶ N ας, ποδὸς πεδίον, ἐπιγάστριον, 
μηρούς, ὄσχεον. 

λεπίδες) gener. V ὃ 50. Ueber den 
Zusammenhang dieser beiden Erschei- 
nungen scheinen Beobachtungen aus 
neuerer Zeit zu fehlen. 

17. αὕτη... ἴσχει] gener. Υ ὃ 65. 
Naumann Vögel Deutschlands IX p. 949: 
»Die Jungen sind lichter als die Alten, 
besonders an den unteren Theilen und 
unter den Flügeln, das Schwarze matter, 
mehr schieferschwarz.« 


ἔνια] Diese von Sch. III p. 155 ver- 


περὶ τὰς ὀχείας om Pk 


δ᾽ om CaDa pr. As Ald. Cs. Sch. 


χαὶ] δὲ Ca, δὲ χαὶ Da Ald. 


muthete Lesart muss ganz ohne Zweifel 
hergestellt werden, weil sonst das Sub- 
ject fehlen würde, von welchem der Geni- 
tivus μονοχρόων abhängt. Ausserdem, da 
die Umstände (οἷον ὅταν) vorher angeführt 
werden, ist ἐνίοτε nicht an seiner Stelle 
und ganz inhaltsleer. Den bezeichneten 
Mangel wollte Pikkolos dadurch heben, 
dass er nach γίνεται ein τινὰ einschob. — 
Ueber μονόχροα siehe gener. Υ ὃ 69. 
μελαντέρων] Der Zusatz ἢ λευχοτέρων, 
den auch Gaza hat albidisve’, scheint uns 
so entstanden zu sein, dass wegen des 
Comparativus μελαντέρων noch etwas er- 
wartet wurde, daher jemand ein ἤ an den 
Rand schrieb, was sich in Da vorfindet; 


347 


Schwindsucht, sowie im Alter und an Leichen pflegen sie dann auch 
härter zu werden. Dasselbe gilt von den Nägeln. Bei Menschen, welche 76 
dem Geschlechtsgenusse sehr ergeben sind, fallen besonders die von 
Geburt an vorhandenen Haare aus, die später kommenden hingegen 
brechen früher hervor. Leute mit Krampfadern werden weniger leicht 
kahlköpfig, und manche Kahlköpfe, welche davon befallen werden, be- 
kommen dichtes Haar. Ein abgeschnittenes Haar verlängert sich nicht 
von der Schnittstelle aus, sondern wird grösser, indem es von der Wurzel 
her nachwächst. Auch die Schuppen der Fische werden härter und dicker, 
bei den abgemagerten und alternden aber nur härter. Auch bei den Vier- 
füssigen werden im Alter sowohl die Haare als auch die Wolle länger, 
aber die Dichtigkeit nimmt ab. Desgleichen werden die Hufe und Klauen 
im Alter grösser, ingleichen die Schnäbel der Vögel. Die Klauen und 
Nägel nehmen übrigens in gleicher Weise an Grösse zu. 12. Von den ΤΊ 
mit Flügeln versehenen Thieren, wie den Vögeln, verändert sich keines 
in den verschiedenen Lebensaltern, mit Ausnahme des Kranichs, welcher 
zuerst aschfarben ist und im späteren Alter schwärzere Flügel bekommt. 
Aber in Folge der von den Jahreszeiten herrührenden Einflüsse, z. B. 
heftiger Kälte, verändern sich manche einfarbige Thiere, und aus 
schwarzen oder zum grösseren Theile schwarzen werden weisse, was bei 
Raben, Sperlingen und Schwalben vorkommt: dagegen hat man noch 
nie beobachtet, dass von weissen auch schwarze Abänderungen vorkom- 
men. Die meisten Vögel ändern auch ihre Farbe nach den Jahreszeiten, 
so dass der damit nicht Vertraute getäuscht werden kann. Einige Thiere 73 
verändern die Farbe ihrer Haare nach den Verschiedenheiten des Was- 
sers. So sind die Schafe an dem einen Orte weiss, an einem andern 
schwarz. Es giebt auch hie und da Wässer, welche sich [um die Begat - 


ΠῚ Cap. 11. 12.] 


dieses wurde dann durch den ungeschick- 
ten Zusatz von λευχοτέρων ergänzt. Wir 
fassen den Compar. μελαντέρων in abso- 
lutem Sinne, »dunkle und tiefdunkle«; 
zu jenen gehören Sperling und Schwalbe, 
zu diesen der Rabe. Es sollen damit 
Albino- Varietäten gemeint sein. Οἵ. 
gener. Υ ὃ 71. 

ὥρας) gener. Υ ὃ 76. 

18. μεταβολάς) Pk. hat ἴον ἀ16 Worte 
περὶ τὰς ὀχείας angefügt, aber nicht be- 
dacht, dass die Erwähnung der ὀχεία doch 
nur den Sinn haben kann, dass eine 
Farbenänderung der Abkömnilinge ein- 
tritt, während hier von einer Farben- 
änderung der Thiere selbst die Rede ist. 
Auch ist es einleuchtend, dass erst im 
Folgenden davon die Rede ist, dass man- 
ches Wasser, in der Begattungszeit ge- 
trunken, auf die Farbe der Nachkom- 
menschaft von Einfluss ist. 


τὰ πρόβατα] Wir haben dies der Lesart 
ταὐτά oder ταῦτα substituirt. Es ist un- 
richtig, wenn gesagt würde, »ein und die- 
selben Thiere sind hier weiss, dort 
schwarz«; es müsste dieses ταὐτά als ταὐτὰ 
τῷ εἴδει verstanden werden, eine Aus- 
drucksweise, welche bei A. nicht üblich 
ist. Bedenkt man nun, dass bald nach- 
her die Worte τὰ πρόβατα, welche seit der 
Aldina sich in den Ausgaben finden, in 
allen Hdschrr. fehlen, dass sie aber we- 
gen des folgenden ἄρνας unentbehrlich 
sind, so liegt die Vermuthung sehr nahe, 
dass in dem Worte ταὐτά die Ueberreste 
von τὰ πρόβατα enthalten sind, was wir 
daher zu substituiren gewagt haben. Die 
Correction von Pikkolos τὰ τέχνα für 
ταὐτά halten wir aus demselben Grunde 
für unzulässig, als die Versetzung der 
Worte περὶ τὰς ὀχείας nach μεταβολάς. 
Fragt man, woher die Aldina die Inter- 


948 


[HIT Cap. 12. 18. 


ὀχείας) ὕδατά εἰσι πολλαχοῦ τοιαῦτα, ἃ πιόντα χαὶ ὀχεύσαντα μετὰ 
τὴν πόσιν μέλανας γεννῶσι τοὺς ἄρνας, οἷον χαὶ ἐν τῇ Χαλχιδιχῇ ἐπὶ 
τῆς θράχης ἐν τῇ ᾿Ασσυρίτιδι ἐποίει ὃ χαλούμενος ποταμὸς Ψυχρός. 
χαὶ ἐν τῇ Αντανδρία δὲ δύο ποταμοί εἰσιν, ὧν ὁ μὲν λευχὰ ὁ δὲ μέ- 
λανα ποιεῖ τὰ πρόβατα. δοχεῖ δὲ καὶ 6 Σχάμανδρος ποταμὸς ξανϑὰ 5 
τὰ πρόβατα ποιεῖν" διὸ χαὶ τὸν “Ομηρόν φασιν ἀντὶ Σχαμάνδρου Ξάν- 
19 ϑον προσαγορεύειν αὐτόν. | τὰ μὲν οὖν ἄλλα ζῷα οὔτ᾽ ἐντὸς ἔχει 
τρίχας, τῶν τ ἀχρωτηρίων ἐν τοῖς πρανέσιν ἀλλ οὐχ ἐν τοῖς ὑπτίοις" 
6 δὲ δασύπους μόνος χαὶ ἐντὸς ἔχει τῶν γνάϑων τρίχας χαὶ ὑπὸ τοῖς 


By X 


, Ὑ ἊΝ 
ποσίν. ἔτι OE χαὶ 6 


μῦς τὸ χῆτος ὀδόντας μὲν ἐν τῷ στόματι οὐχ ἔχει. 


τρίχας δὲ ὁμοίας ὑείαις. αἱ μὲν οὖν τρίχες αὐξάνονται ἀποτμηϑεῖσα!ι 


χάἀτωῦὗεν. 
ἐχπίπτει. 


γ I 
ἄνωϑεν δ᾽ οὔ TA δὲ πτερὰ οὔτ ἄνωϑεν οὔτε χάτωϑεν. ἀλλ 
οὐχ ἀναφύεται δὲ ἐχτιλϑὲν οὔτε τῶν μελιττῶν τὸ πτερὸν 


οὔϑ᾽ ὅσα ἄλλα τοιαῦτα ἔχει ἄσχιστον τὸ πτερόν᾽ οὐδὲ τὸ χέντρον. ὅταν 
ἀποβάλλῃ ἡἣ μέλιττα, ἀλλ ἔχτοτε ἀποῦϑνήσχει. 

13. Eiot δὲ χαὶ ὑμένες ἐν τοῖς ζῴοις ἅπασι τοῖς ἐναίμοις. 
ὅμοιος δ᾽ ἐστὶν ὁ ὑμὴν δέρματι πυχνῷ χαὶ λεπτῷ, ἔστι δὲ τὸ γένος 
ἕτερον. οὔτε γάρ ἐστι σχιστὸν οὔτε τατόν. περὶ ἕχαστον δὲ τῶν ὀστῶν 
χαὶ περὶ ἕκαστον τῶν σπλάγχνων ὑμήν ἐστι χαὶ ἐν τοῖς μείζοσι χαὶ 
ἐν τοῖς ἐλάττοσι ζῴοις" ἀλλ ἄδηλοι ἐν τοῖς ἐλάττοσι διὰ τὸ πάμπαν 20 Sı98 


1. ὕδατα εἰσὶ AR, εἰσιν ὕδατα CR, ἐστὶν ὕδατα cett. : ἔστι γὰρ ὕδατα Pk. 
χαὶ om DaAld. Cs. Sch. 
3. ἐν τῇ Ασα. (Αστ. Sch.) seclusit Sch. om Pk. 

4. χαὶ ἐν τῇ Αστυρίτιδι δὲ καὶ ἐν τῇ Αντανδρίᾳ Pk. 9. 
ὑπὸ τοῖς ποσίν om PDam Ambr. Ald. pr. 


πόσιν add τὰ πρόβατα Ald. edd. 
edd.; om PDa 
Aa Ald. Cs. Sch. 


χητος Ald. Cs. 
ἀλλὰ ϑνήσχει AaCa Bk. Di. Pk. 
Ald., ἔχτατον Os. 


polation τὰ πρόβατα entnommen, so ver- 
weisen wir auf Gaza ‚quas cum oves 
biberint moxque inierint', welcher diese 
Worte seinerseits wegen τοὺς ἄρνας sup- 
pliren musste. — Die Worte περὶ τὰς 
ὀχείας haben wir eingeklammert; so wie 
die Rede hier fortgeht, sind sie unpas- 
send, und man muss annehmen, dass sie 
vom Rande hineingekommen sind, an 
dem sie aus was immer für einem Grunde 
angemerkt waren. Vielleicht ist aber die 
Stelle noch anders herzustellen, wenn 
auch nicht so wie Sch. meinte .. μέλανα" 
ταῦτα δὲ μάλιστα περὶ τὰς ὀχείας ylyverar' 
ἔστι γὰρ ὕδατα x. τ. > £ un 
Χαλχιδιχῇ u. 5. w.) Schneider hat mit 
überzeugenden Gründen die Unrichtig- 
keit des vorhandenen Textes dargethan. 
Antigon. Caryst. c. 84 hat augenschein- 
lich aus dieser Stelle des A. geschöpft; 


14. τοιαῦτα om AaCaBk. Di. Pk. 
17. ὅμοιόν ἐστιν AR Rh, 
19. ante ὑμῆν add ὁ omnes praeter 1)8 


2. post 
2. τῇ ἐπὶ ArlaAld. 
Ψυχρὸς ποτ. 
zul 
10. μυστόχητος PAaDa Rh., μυστί- 
15. ἀλλ᾽ ἀποϑνήσχει Sch., 
18. τιλτὸν PDa 
20. ἄδηλα Ca 


dieser nennt erstlich in Chalkidike nur 
einen Fluss, welcher bei ihm Koypövas 
heisst und dessen Namen Aelian. hist. 
anim. VIII, 21 ganz verschweigt; dann 
sagt er nicht, dass Chalkidike an der 
Grenze Thraciens lag, was ganz über- 
flüssig ist, sondern der erwähnte Fluss. 
Dann erwähnt derselbe zwei Flüsse bei 
Antandros. Drittens fügt er am Schlusse 
hinzu χαὶ ἐν τῇ Εὐβοίᾳ δὲ κατὰ τὴν Ἰταλε- 
χήν, τὴν συνορίζουσαν τῇ Χαλκίδι, δύο πο- 
ταμοὶ Κέρων χαὶ Νηλεύς᾽ ὧν αἱ γυναῖχες 
ἐὰν περὶ τὸ συλλαμβάνειν οὖσα: πίωσιν, ἐᾶν 
μὲν ἀπὸ τοῦ ποταμοῦ Κέρωνος, μέλανα τίχ- 
τουσιν, ἐὰν δ᾽ ἀπὸ τοῦ Νηλέως, λευχά, welche 
Stelle er nach Sch.’s Meinung gleichfalls 
aus Α. geschöpft hat. Sch. glaubt nun, 
dass die Worte ἐν τῇ Asruptreöt ihre Stelle 
vertauscht haben, und dass zu lesen *ei 


10 


15 


FE a Aa > 


ον Θράχης ἐποίει ὁ ποταμὸς ψυχρός. καὶ dv ' 


EEE U 


ku u A 


ΠῚ Cap. 12. 13.) 349 


tungszeit] in der Weise wirksam erweisen, dass, wenn die Schafe nach 
dem Trinken sich begatten, schwarze Lämmer geboren werden : eine 
Wirkung, wie sie der von seiner Kälte »Psyehros« genannte Fluss im 
Bezirke Assyritis’auf Chalkidike an der Grenze Thraciens ausübte, und 
wie es in Antandria zwei Flüsse giebt, von denen der eine bewirkt, dass 
die Schafe weiss, der andre, dass sie schwarz werden. Ebenso soll das 
Wasser des Flusses Skamandros Ursache sein, dass die Schafe gelb 
werden, weshalb man auch sagt, dass Homer ihn »Xanthos«, d.i. »der 
Gelbe«, anstatt Skamandros benenne. Alle andern Thiere haben inner- 79 
lich keine Haare und auch nicht auf der innern Fläche der Hände und 
Füsse ; der Hase allein hat Haare innerhalb der Kinnbacken und auf der 
Unterseite der Füsse. Ferner hat der »Seemaus« genannte Wal keine 
Zähne im Maul, sondern den Schweinsborsten ähnliche Haare. Die 
Haare wachsen, wenn sie abgeschnitten werden, von unten nach, oben 
aber nicht, die Federn aber weder von unten, noch von oben, sondern 
diese fallen aus. Auch wenn man die Flügel der Bienen und anderer 
derartiger Thiere, welche ungetheilte Flügel haben, auszieht, wachsen 
sie nicht wieder; eben so wenig wächst der Stachel der Bienen wieder, 
wenn sie ihn verloren haben, vielmehr stirbt alsdann die Biene. 

13. Es giebt auch in allen Blutthieren gewisse Membranen. Unter 80 
Membran verstehen wir einen Theil, welcher einer dichten, aber dünnen 
-Haut ähnlich, jedoch von verschiedener Art ist: denn eine Membran lässt 
sich weder spalten, noch ausdehnen. Membranen umgeben aber jeden 
Knochen und jedes der Eingeweide bei den grösseren und bei den klei- 
neren Thieren ; bei letzteren sind sie aber wegen ihrer Zartheit und 


τῇ ᾿Αστυρίτιδι δὲ χαὶ ἐν τῇ ᾿Αντανδρίᾳ δύο 


neque quaecunque alia talia .. apis, sed 
%. τὰ. A. sage nämlich, dass bei den 


moritur', daher meint Sch., dass sein Text 


am Fusse des Ida nahe aneinander gele- 
genen Städten Astyra und Antandros bei 
jeder ein Fluss sei, dessen Wasser auf 
die trächtigen Schafe in Bezug auf die 
Farbe ihrer Nachkommenschaft entge- 
gengesetzte Wirkung äussern. Und so 
schreibt Pikkolos. Wir haben uns be- 
gnügt, τῇ hinter Xaxıöıry, zu tilgen. 

τὸν Ὅμηρον] Sch. bemerkt mit Recht, 
dassman entweder Ὅμηρον oder mit An- 
tigonus τὸν ποιητὴν schreiben müsse. — 
Ilias XX v. 74. 

19. δασύπους] gener. IV ὃ 44. Die 
Thatsache ist richtig sowohl für den 
Hasen wie für das Kaninchen. 

μῶς τὸ χῆτος) ΝῚ ὃ 66 wird unter den 
χήτη auch βοῦς genannt, womit μῦς Aehn- 
lichkeit hat. Vielleicht ist die Angabe auf 
eine gestrandete Balaena zu beziehen. 
Cf. Erhard Fauna der Cycladen p. 29. 

exrirter....) Guil. sed excidunt. pen- 
natorum autem evulsa neque apium ala 


gelautet haben müsse. . ἀλλ᾽ ἐκπίπτει" τῶν 
- , \ - - 
πτερωτῶν ὃ ἐχτιλθὲν οὔτε τῶν μελιττῶν τὸ 
\ .] - 
πτερὸν οὔϑ ὅσα ἄλλα τοιαῦτα ἄσχιστον --- 
2 ᾽ A N 
ἀλλ᾽ ἀποῦϑνήσχει. 


τοιαῦτα] Durch dieses Wort werden 
die Insecten bezeichnet, und es ist noth- 
wendig, weil es andere Thiere mit ἄσχι- 
στον πτερόν nicht giebt. 


ἔχτοτε ἀποῦνήσχει) ἃ. h. sie sterben 
in Folge des Verlustes des Stachels. 


80. ὑμὴν] Wir haben den in der Ana- 
tomie geläufigen Ausdruck » Membran « 
gewählt, weil wir δέρμα mit »Haut« über- 
setzen mussten und nicht gut mit »Fell« 
wiedergeben konnten. 


τατόν)] Dehnbar sind viele der ange- 
ebenen Membranen. A. scheint nament- 
ich die Knochenhaut und die dura mater 
im Sinne gehabt zu haben, welche aller- 
dings nicht dehnbar sind. 
σπλάγχνων) part. p. 673b, 4. 


350 [IT Cap. 13. 14. 15. 16. 


εἶναι λεπτοὶ xal μιχροί. μέγιστοι δὲ τῶν ὑμένων εἰσὶν ol τε περὶ τὸν 
ἐγχέφ pakov δύο, ὧν ὁ περὶ τὸ ὀστοῦν ἰσχυρότερος xal παχύτερος τοῦ 
περὶ τὸν ἐγκέφαλον, ἔπειϑ᾽ ὁ περὶ τὴν χαρδίαν ὑμήν. διαχοπεὶς δὲ οὐ 
συμφύεται. ψιλὸς ὑ ὑμήν, φιλούμενά τε τὰ ὀστᾶ τῶν ὑμένων σφαχελίζει. 

81 14. "Ἔστι δὲ χαὶ τὸ ἐπίπλουν ὑμήν. ἔχει ὃ ἐπίπλουν πάντα τὰν 
ἔναιμα. ἀλλὰ τοῖς μὲν πῖον τοῖς ὃ ἀπίμελόν ἐστιν. ἔχει δὲ χαὶ τὴν 
ἀρχὴν χαὶ τὴν ἐξάρτησιν ἐν τοῖς ζῳοτόχοις καὶ ἀμφώδουσιν Ex μέσης 
τῆς χοιλίας. N ἐστὶν οἷον ῥαφή τις αὐτῆς χαὶ τοῖς μὴ ἀμφώδουσι δὲ 
ἐχ τῆς μεγάλης χοιλίας ὡσαύτως. 

82 15. "Ἔστι δὲ χαὶ ἣ χύστις ὑμενοειδὴς μέν, ἄλλο δὲ γένος ὑμένος" 10 
ἔχει γὰρ τάσιν. ἔχει δὲ χύστιν οὐ πάντα, ἀλλὰ τὰ μὲν ζῳοτόχα πάντα, 
τῶν ὃ φοτόχων ἣ Kekavn Malle διαχοπεῖσα δὲ οὐδ᾽ ἣ χύστις συμ- 
φύεται ἀλλ ἢ παρ αὐτὴν τὴν ἀρχὴν τοῦ οὐρητῆρος, εἰ μή τι πάμπαν 
σπάνιον᾽ γέγονε γάρ τι ἤδη τοιοῦτον. τεϑνεώτων μὲν οὖν οὐδὲν διίησιν 
ὑγρόν, ἐν δὲ τοῖς ζῶσι χαὶ ξηρὰς συστάσεις, ἐξ ὧν οἱ λίϑοι Kos 15 
τοῖς χάμνουσιν. ἐνίοις δ᾽ ἤδη χαὶ τοιαῦτα συνέστη ἐν τῇ χύστει ὥστε 
υηδὲν δοχεῖν διαφέρειν χογχυλίων. 

88 ΠΕερὶ μὲν οὖν φλεβὸς χαὶ νεύρου χαὶ δέρματος. καὶ περὶ ἰνῶν χαὶ 
ὑμένων, ἔτι δὲ περὶ τριχῶν χαὶ ὀνύχων χαὶ χηλῆς χαὶ ὁπλῆς χαὶ χε- 
ράτων χαὶ ὀδόντων χαὶ ῥύγχους χαὶ χόνδρου χαὶ ὀστῶν χαὶ τῶν ἀνά-9υ 
λογον τούτοις τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. 10. σὰρξ δὲ χαὶ τὸ παραπλησίαν 
ἔχον τὴν φύσιν τῇ σαρχὶ ἐν τοῖς ἐναίμοις ἐν πᾶσίν ἐστι μεταξὺ τοῦ 


3. ὑμὴν om PDa Cs. 5. ἐπίπλοον utrobique PDa Ald. Cs. Sch. 11. ἔχει 
yap τάσιν om codd. ΒΚ. 12. μόνη m 14. ἤδη om Aa Rh. δίεισιν Aa, 
δίησιν Ald. 15. Enpat Sch., ξηρὰ σύστασις AaCa 19. δὲ χαὶ περὶ ΡΠ) Ald. 
Sch. Bk. Di. 20. ἀναλόγων Sch. 21. τούτοις om PDam Ambr. , τούτοις 
ἔχει τόνδε τὸν AR Ald. Sch. Di. 22. ἐν πᾶσιν codd.; ἐν om Ald. edd. 


μέγιστοι) part. p. 673b,10. hist. 1 8 08. 

81. ἐπίπλουν] part. p. 677b, 14. Das 
grosse Netz, von der üernpeen Curvatur 
des Magens bis in die Nabelgegend oder 
bis ins Becken hinabreichend,, "liegt wie 
eine Schürze über den Gedärmen. Es 
ist eine Duplicatur des Mesenteriums, 
wie J. Müller nachgewiesen hat. (Cf. 
Meckels Archiv für Anatomie 1830 p.395.) 

ἐξάρτησιν] ἤρτηται. . ἀπὸ μέσης τῆς 
χοιλίας part. Ρ. 6776, 16 et 33. 

82. ἔχει γὰρ τάσιν] Wir halten diese 
Worte, welche nur die Aldina hat, für 
unentbehrlich , da sonst der Zusatz ἄλλο 
δὲ γένος ὑμένος ganz unerklärt bliebe, da 
auch im Folgenden nichts weiter über die 
Beschaffenheit dieser Membran erwähnt 
wird. 

χελώνη) S. Anm.zull ὃ 70. 
15. Sow ohl die Schildkröten un 


art. 671, 
Saurier, 


wie auch die übrigen nackten Amphibien 
haben eine der Harnblase ähnlich lie- 
ende Blase, in welche aber die Harn- 
eiter nicht einmünden, wie Frantzius 
part. p. 296 richtig bemerkt. Οἱ, Stan- 
nius, Zootomie p. 252. Die Landschild- 
kröten haben ine eine sehr grosse 
Harnblase. Cuvier Lesgons VII p. 597. 
(Testudo marginata.) 
ξηρὰς συστάσεις) Nach dieser Lesart, 
die Richtigkeit von διίησιν vorausgesetzt, 
muss A. angenommen haben, dass die 
Wand der Blase auch feste Partikelchen 
hindurchlässt, aus deren Zusammenhäu- 
fung dann die Blasensteine sich bilden. 
Sch. schlug vor, ξηραὶ συστάσεις zu lesen, 
was durch ein Zeugma zu erklären sein 
würde: man müsste ἐγγίνονται dazu sup- 
plingny Allein dann wäre kein richtiger 
usammenhang; denn dass in der Blase 


ΠῚ Cap. 13. 14. 15. 16.] 901 


Kleinheit nicht recht sichtbar. Die grössten sind die zwei das Gehirn 
umgebenden Membranen, von welchen die den Knochen umgebende 
stärker und dicker ist, als die um das Gehirn ; alsdann die das Herz ein- 
hüllende Membran. Wird eine blossgelegte Membran durchschnitten, so 
wächst sie nicht wieder zusammen, und Knochen, welche von ihrer 
Membran entblösst werden, werden brandig. 

14. Auch das Netz ist eine Membran. Das Netz findet sich bei allen 81 
Blutthieren, bei einigen mit, bei andern ohne Fett. Bei den lebendig- 
gebärenden und mit Zähnen in beiden Kiefern versehenen Thieren hat es 
seinen Ursprung an der Mitte des Magens, wo es eine Art Naht bildet 
und von wo es herabhängt, und bei denen, welche nicht in beiden Kie- 
fern Zähne haben, ist es eben so an dem Magen befestigt. 

15. Auch die Blase ist membranartig, doch ist dies eine andre Art 82 
von Membran, denn sie lässt sich ausdehnen. Dieses Organ besitzen alle 
lebendiggebärenden Thiere, von den eierlegenden aber nur die Schild- 
kröte. Wird die Blase durchschnitten, so wächst sie gleichfalls nicht 
wieder zusammen, ausser unmittelbar am Beginne der Harnröhre, oder 
nur in sehr seltenen Fällen, die indess schon vorgekommen sind. Nach 
dem Tode lässt sie keine Flüssigkeit mehr hindurch, im Leben aber auch 
troekne Stoffe, aus denen sich krankhafter Weise Steine bilden. Manch- 
mal bilden sich auch in der Blase Steine, welche ganz das Aussehen von 
Muscheln haben. 

Im Vorhergehenden ist also von der Beschaffenheit der Adern, Seh- s3 
nen, der Haut, der Fasern, der Membranen, der Haare, Nägel, Klauen, 
Hufe, Hörner, Zähne und Schnäbel, des Knorpels, der Knochen und der 
ihnen analogen Theile die Rede gewesen. 16. Wir gehen nun zum 
Fleisch über; das Fleisch, sowie das, was bei den Blutthieren von glei- 


während des Lebens trockne Substanzen 
entstehen, nach unserer Art zu reden, 
Niederschläge aus der Flüssigkeit, hat 
damit nichts zu thun, dass die Membran 
der Blase nach dem Tode keine Flüssig- 
keit mehr durchlässt. 

χογχυλίων) Vielleicht eine Hindeutung 
auf die aus oxalsaurem Kalk bestehen- 
den maulbeerförmigen Harnsteine. 

83. ἐν πᾶσίν] Die von allen Hdschrr. 
gebotene Präposition haben die Heraus- 
geber mit Unrecht weggelassen. Dass A. 
hier nur von den Blutthieren spricht, er- 
giebt sich aus dem angeschlossenen Satze 
ὡς ... ἄχανθϑα, welcher dazu dient, die 
Worte παραπλησίαν τὴν φύσιν und τῶν 
ἀνὰ λόγον τοῖς ὀστοῖς zu erläutern. Nur 
die Blutthiere haben Knochen oder Grä- 
ten; nur bei ihnen kann von der Lage 
des Fleisches zwischen der Haut und den 
Knochen die Rede sein. Es kann also 


nicht heissen : bei allen Blutthieren liegt 
das Fleisch zwischen der Haut und den 
Knochen, resp. Gräten. Auf diesen Satz 
würde als Gegensatz nur folgen können 
entweder: Bei einigen jedoch findet die 
und die Ausnahme statt, zur Beschrän- 
kung des πᾶσιν, wofür es dann eigentlich 
πλείστοις heissen müsste, oder: Bei allen 
Blutlosen dagegen u. s. w. Von den 
»Blutlosen« kann aber hier nicht die Rede 
sein, denn diese haben weder Knochen- 
noch Gräten, wenn manche von ihnen 
auch eine Art Fleisch haben, das A. ge- 
wöhnlich durch τὸ σαρχῶδες bezeichnet. 
Die Worte ἐν τοῖς ἐναίμοις sind nicht mit 
πᾶσι, sondern mit dem vorhergehenden τὸ 
παραπλησίαν ἔχον τὴν φύσιν τῇ σαρχὶ ἐν τοῖς 
ἐναίμοις zu verbinden, wodurch das σαρ- 
χῶδες der Blutlosen von vornherein aus- 
geschieden wird. Das »dem Fleisch Aehn- 
liche« ist das Fischfleisch, was ja auch 


352 ΠῚ Cap. 16. 17. 


δέρματος χαὶ τοῦ ὀστοῦ χαὶ τῶν ἀνάλογον τοῖς ὀστοῖς ὡς γὰρ N 
ἄχανϑα ἔχει πρὸς τὸ ὀστοῦν, οὕτω xal τὸ σαρχῶδες πρὸς τὰς σάρχας 
ἔχει τῶν ἐχόντων ὀστᾶ χαὶ ἄχανϑαν. || ἔστι δὲ διαιρετὴ ἢ σὰρξ πάντη, 
χαὶ οὐχ ὥσπερ τὰ νεῦρα χαὶ alt φλέβες ἐπὶ μῆχος μόνον. λεπτυνομένων 
μὲν οὖν τῶν ζῴων ἀφανίζονται, χαὶ γίγνονται φλέ βια χαὶ ἶνες" εὐβο-" 
σίᾳ δὲ πλείονι χρωμένων πιμελὴ ἀντὶ σαρχῶν. εἰσὶ δὲ τοῖς μὲν 
ἔχουσι τὰς σάρχας πολλὰς αἱ φλέβες ἐλάττους χαὶ τὸ αἷμα ἐρυϑρότερον 520 
χαὶ σπλάγχνα χαὶ χοιλία pixpd' τοῖς δὲ τὰς φλέβας ἔχουσι μεγάλας 
χαὶ τὸ αἷμα μελάντερον χαὶ σπλάγχνα μεγάλα χαὶ χοιλία μεγάλη, αἵ 
δὲ σάρχες ἐλάττους. γίνονται δὲ χατὰ σάρχα πίονα τὰ τὰς χοιλίας 10 
ἔχοντα μιχράς. 17. πιμελὴ δὲ χαὶ στέαρ διαφέρουσιν ἀλλήλων. τὸ 
μὲν γὰρ στέαρ ἐστὶ ϑραυστὸν πάντῃ χαὶ πήγνυται ψυχόμενον, ἣ δὲ 
πιμελὴ χυτὸν χαὶ ἄπηχτον᾽ χαὶ οἱ μὲν ζωμοὶ οἱ τῶν πιόνων οὐ πή- 
Ἴνυνται, οἷον ἵππου χαὶ ὑός, οἱ δὲ τῶν στέαρ ἐχόντων πήγνυνται, "οἷον 
προβάτου χαὶ αἰγός. διαφέ ἐροῦσι δὲ χαὶ τοῖς τόποις ἡἣ μὲν γὰρ πιμελὴ 15 
γίνεται μεταξὺ δέρματος χαὶ σαρχός, στέαρ ὃ οὐ γίνεται ἀλλ 7 ἐπὶ 
τέλει τῶν σαρχῶν. γίγνεται δὲ χαὶ τὸ ἐπίπλοον τοῖς μὲν πιμελώδεσι 
ae τοῖς δὲ στεατώδεσ: στεατῶδες. || ἔχε: δὲ τὰ μὲν ἀμφώδοντα 
πιμελήν, τὰ δὲ μὴ ἀμφώδοντα στέαρ. τῶν δὲ σπλάγχνων τὸ ἧπαρ ἐν 
ἐνίοις τῶν ζῴων γίνεται πιμελῶδες, οἷον τῶν ἰχϑύων ἐ ἐν τοῖς σελάχε- 20 
σιν᾿ ποιοῦσι γὰρ ἔλαιον ἀπ αὐτῶν, ὃ γίνεται τηχομένων᾽ αὐτὰ δὲ τὰ 
σελάχη ἐστὶν ἀπιμελώτατα χαὶ χατὰ σάρχα χαὶ χατὰ χοιλίαν χεχωρισ- 
μένῃ πιμελῇ. ἔστι δὲ χαὶ τὸ τῶν ἰχϑύων στέαρ πιμελῶδες, χαὶ οὐ 
81 πήγνυται. || πάντα δὲ τὰ ζῷα τὰ μὲν χατὰ σάρχα ἐστὶ πίονα τὰ δὲ 
ἀφωρισμένως. ὅσα δὲ μὴ ἔχει χεχωρισμένην τὴν πιότητα, ἧττόν 25 
ἐστι πίονα χατὰ χοιλίαν χαὶ ἐπίπλοον, οἷον ἔγχελυς" ὀλίγον γὰρ στέαρ 
ἔχουσι περὶ τὸ ἐπίπλοον. τὰ δὲ πλεῖστα γίνεται πίονα χατὰ τὴν γα- 
στέρα, χαὶ μάλιστα τὰ μὴ ἐν χινήσει ὄντα τῶν ζῴων. οἱ δ᾽ ἐγχέφαλοι 
τῶν μὲν πιμελωδῶν λιπαροί, οἷον δός, τῶν δὲ στεατωδῶν αὐχμηροί. 


8 


en 


8 


ot 


8 


σ9 


1. ἀναλόγων Sch. 5. μὲν οπὴ 431)8 Ald. Sch. εὐοσία AR Rh. Ἴ. τὰς 
om AaCa Rh. 8. χαὶ τὰ σπλ. Ar Ald. edd. 10. γίγνεται δὲ καὶ τὰ σαρκία 
AaCa Rh. γίνεται τῷ Cs. 19. τὸ ἧπαρ οπὶ Pm vom PC2Dam 22. ἀπι- 
μέλωτα PDam Ambr. 23. στέαρ) γένος AR Rh. 25. ποιότητα Rh. Ald., 
πιμελὴν PDam Ambr. 26. ὀλίγον] ὅλαι P, ὅλως m, ὅλα Ambr. γὰρ om 
As Rh. 29. στεατιχῶν AR Rh., σταϑητῶν Ca 


jetzt, z. B. bei den Fastengesetzen, nicht πιμελὴ] gener. 1 ὃ 65. part. p. 677b, 
als eigentliches Fleisch angesehen wird. 28. Fett lagert sich im Fleische oder am 
84. Aenrovondvav] Siehe $ 49 Fleische ab ; eine Umwandlung des Flei- 


sches in Fett ist aber pathologisch. (Fett- 
γίγνονται — Ive;]) Aus dem Fleische metamorphose, fettige Degeneration der 
werden nicht Adern oder Fasern; diese Muskeln.) 
treten nur mehr hervor bei mageren In- 85. πήγνυται] part. p. 651, 28 ff. 
dividuen. ἄπηκχτουν) Wenigstens bei den Tem- 


359 


cher Natur ist, liegt bei allen zwischen der Haut und den Knochen oder 
den den Knochen entsprechenden Theilen. Denn wie sich etwa die Gräte 
zum Knochen verhält, ebenso verhält sich die fleischähnliche Masse zu 
dem Fleisch bei den mit Knochen und den mit Gräten versehenen Thieren. 
Das Fleisch lässt sich nach allen Richtungen theilen, während hingegen 84 
die Sehnen und Adern nur nach der Länge theilbar sind. Wenn die 
Thiere abmagern , verschwindet das Fleisch und man sieht nur Adern 
und Fasern: bei sehr guter Ernährung aber bildet sich Fett statt des 
Fleisches. Bei denjenigen Individuen, welche vieles Fleisch haben, sind 
die Adern schwächer, das Blut röther und Eingeweide und Magen klein. 
Dagegen haben diejenigen, welche grosse Adern besitzen, dunkleres 
Blut, grosse Eingeweide und einen grossen Magen, aber weniger Fleisch, 
und die, welche einen kleinen Magen haben, werden im Fleische fett. 
17. Fett und Talg sind verschieden, denn das Talg ist bröckelig und 85᾽ 
wird in der Kälte fest, das Fett aber ist flüssig und wird in der Kälte 
nicht fest; auch gerinnt die Brühe von fetten Thieren, wie vom Pferde 
und Schweine, nicht, dagegen gerinnt die von talgführenden Thieren, 
wie vom Schaf und von der Ziege. Auch darin liegt ein Unterschied, 
dass sie an verschiedenen Stellen des Körpers sich bilden. Das Fett liegt 
zwischen der Haut und dem Fleische, das Talg aber nur da, wo das 
Fleisch aufhört. Auch das Netz hat entweder Fett oder Talg, je nachdem 
die Thiere das Eine oder das Andre haben. Diejenigen, welche Zähne s6 
in beiden Kiefern haben, haben Fett, diejenigen, welche nicht in beiden 
Kiefern Zähne haben, Talg. Von den Eingeweiden wird die Leber bei 
einigen Thieren fettartig, wie bei den Selachiern unter den Fischen, aus 
deren Leber man Oel gewinnt, indem sie geschmolzen wird. Uebrigens 
ist der Körper der Selachier ohne alles Fett und zeigt weder im Fleisch, 
noch am Magen gesonderte Fettmassen. Auch das Fett der Fische ist 
fettartig und gerinnt nicht. Alle Thiere haben das Fett entweder img7 
Fleische vertheilt oder in gesonderten Massen. Alle diejenigen, welche 
kein gesondertes Fett haben, sind weniger fett am Magen und Netz, wie 
der Aal: sie haben nämlich nur eine kleine Menge Talg um das Netz. 
Die meisten bekommen aber Fett in der Bauchgegend, besonders die- 
Jenigen Thiere, welche sich nicht viel zu bewegen brauchen. Das Gehirn 
der fetten Thiere ist fettig anzufühlen, wie beim Schweine, das der talg- 


ΠῚ Cap. 16. 17.] 


peraturen, welche dem A. zu Gebote 
standen. 

Cop.ot] Eigentlich wohl das auf der 
Brühe schwimmende Fett. 

ἐπὶ τέλει] Vorzugsweise wenigstens 
lagert sich das Talg an der Oberfläche 
des Körpers im panniculus adiposus ab; 
das sollen wohl die Worte bedeuten. 

Uns sind über die wahrscheinlich 


Aristoteles. I. 


grösstentheils richtigen Angaben dieses $ 
keine Beobachtungen bekannt. 


86. τηχομένων] Die Griechen haben 
also auch schon Leberthran gewonnen. 

87. abyumpot] Das Schweinegehirn ent- 
hält allerdings etwas mehr Fett als das 
Schafgehirn. Cf. Schlossberger Thier- 
chemie II p. 58 u. ἢ 


23 


ω 


ιάγχνων περὶ τοὺς 


ἊΣ ) 
ζῷα᾽ ἔστι ὃ 
>. 3 
ἐλλείπει 


54 ΠΗ Cap. 17. 18. 19. 


νεφροὺς μάλιστα πίονα γίνεται τὰ 


ἀεὶ 6 δεξιὸς ἀπιμελώτερος, χἂν σφόδρα πίονες ὥὧσιν, 
τι ἀεὶ χατὰ τὸ μέσον. περίνεφρα δὲ γίνεται τὰ στεατώδη 


2 \ [4 7 ' [4 -7 \ J ͵ -Ὁ- 
μᾶλλον, χαὶ μάλιστα τῶν ζῴων πρόβατον᾽ τοῦτο γὰρ ἀποϑνήσχει τῶν 
- ΄, ΄ r 2 b) 
νεφρῶν πάντῃ χαλυφϑέντων. γίνεται δὲ περίνεφρα dı εὐβοσίαν, οἷον 5 


Σιχελίας περὶ Λεοντίνους" διὸ χαὶ ἐξελαύνουσιν ὀψὲ τὰ πρόβατα 20 
ἡμέρας, ὅπως ἐλάττω λάβωσι τὴν τροφήν. || 18. πάντων δὲ τῶν 


Pr, 2 HERREN TEA u “χὰ δ) τοῖς dot) Ὁ \ 
DW πον EOITL TO περι NV AOpTV Ey TOLS ὁφῦα 'μοῖς ξεγχουσι Yap 


τοῦτο τὸ μόριον στεατῶδες πάντα 


ὅσα ἔχουσι τὸ τοιοῦτον μόριον ἐν τοῖς 


᾿ jr \ Η αὖ 14 χ, » 28 2 \ ἃ ΄ 
ὀφθαλμοῖς χαὶ μή εἰσι σχληρόφϑαλμα. ἔστι ὃ ἀγονώτερα τὰ πιμελώδη τὸ 
) 7 14 14 > LA 
χαὶ ἄρρενα χαὶ ϑήλεα. πιαίνεται δὲ πάντα πρεσβύτερα μᾶλλον 7) νεώ- 
᾿] \ ν᾿ Pr 
tepa ὄντα, μάλιστα ὃ ὅταν zal τὸ πλάτος χαὶ τὸ μῆχος ἔχῃ τοῦ με- 


γέϑους χαὶ εἰς βάϑος αὐξάνηται. 
90 


χαὶ χοινότατον τοῖς ἐναίμοις, χαὶ 


19. Ilept δὲ αἵματος ὧδε ἔχει" τοῦτο γὰρ πᾶσιν ἀναγχαιότατον 


) 3107 χὰ Ὑ ΣΟΥ Mm m 
οὐχ ἐπίχτητον. ἀλλ ὑπάρχει πᾶσι is 


mn x 7 m Ὁ) T 4 > > ) ’ 2 er 
τοῖς μὴ φὑειρομένοις. πᾶν ὃ αἷμά ἐστιν ἐν ἀγγείῳ, Ev ταῖς χαλου- 


μέναις φλεψίν, ἐν ἄλλῳ δὲ οὐδενὶ 


πε 2” er: Sr Ir I Ψ 
πλὴν ἐν τῇ χαρδία μόνον. οὐχ ἔχει 


5 m r nV) 
δὲ αἴσϑησιν τὸ αἷμα ἁπτομένων ἐν οὐδενὶ τῶν ζῴων, ὥσπερ οὐὸ ἣ 

r δ ν n r air Ba eh Be Kan sun ΄ὕ IV ς \ ᾽ 
περίττωσις ἣ ἐν τῇ χοιλία᾽ οὐδὲ δὴ 6 ἐγχέφαλος οὐδ ὃ μυελὸς οὐχ 


2 3, ᾿] 
ἔχει αἴσϑησιν ἁπτομένων. ὅπου ὃ ἄν τις διέλῃ τὴν 


σάρχα, γίνεται2ο 


91 αἷμα ἐν ζῶντι, ἐὰν μὴ διεφϑαρμένη ἣ σὰρξ ἡ. || ἔστι δὲ τὴν φύσιν τὸ 


αἷμα τόν τε χυμὸν ἔχον γλυχύν, ἐάν περ ὑγιὲς ἢ, χαὶ 
Sa Pe m ’ , ἜΣ 
ρόν᾽ τὸ δὲ χεῖρον 7) φύσει N) νόσῳ μελάντερον. χαὶ οὔτε λίαν παχὺ 
7 [4 2% es Wr‘ [4 \ 
ὕτε λίαν λεπτὸν τὸ βέλτιστον, ἐὰν μὴ χεῖρον ἣ διὰ φύσιν ἣ διὰ νόσον 


co 


oO 


7.3 


τὸ χρῶμα Epu- 


ἢ. χαὶ ἐν μὲν τῷ ζῴῳ ὑγρὸν χαὶ ϑερμὸν ἀεί. ἐξιὸν δὲ ἔξω πήγνυται 25 


3. τὸ om Ρ( 87) 5: 
ποτε AaCa Rh. Sch. Di. S, 


Aal“ Sch. - 12. ἔχει PAaCa Ald. 


14. post δὲ add τοῦ Da Ald. Cs. Sch. 
21. ἢ ponunt post μὴ PD“ edd. omn. 


post πάντῃ add τῶν P, αὐτῷ Ald. 
πῖον correximus; χοινόν codd. et edd. 
τοι. τοιοῦτον τὸ (5. Sch. ; τοῦτο τὸ AaCa Ald. 


6. post ὀψὲ add 
9. τὸ 
10. post ἀγονώτερα add πάντα 
13. αὐξάνεται Ca Sch., αὔξεται Ar Di. Pk. 
19. ἡ τῆς κοιλίας AaCa οὐχ om PDam 

24. χεῖρον 7... νόσον. AaCa Bk. Di. 


25. ϑερμὸν χαὶ ὑγρὸν AR Ald. Cs. Sch. Di. 


88. ἀπιμελώτερος] part. p. 671b, 23 ff. 
Die Thatsache ist wenigstens für Kanin- 
chen richtig. 

χαλυφϑέντων} Wir wissen nicht, ob 
das richtig ist. Ein physiologischer Grund 
liegt dafür nicht vor. 

ὀψὲ) Gaza ‚quocirca sero diei agere 
oves ad pascua pastores loci illius solent. 
Bmk. ‚itaque non nisi ubi appetit serum 
diei, educunt pecudes in pascua’. Wir 
verstehen nicht, was der Zusatz ποτε be- 
deuten soll. 

89. πῖόν] Gaza omnium vero anima- 


lium commune pupillae institutio est’. 
Bmk. ‚communis est animalibus cunctis 
locus eirca pupillam’. Abgesehen davon, 
dass dieser Satz gar nicht in den Zusam- 
menhang passt, dass die Pupille allen 
Thieren gemeinsam ist, und von der Un- 
angemessenheit des Ausdrucks, wider- 
spricht er dem, was sogleich folgt, ὅσα 
ἔχουσι .. καὶ μὴ εἰσι σχληρόφϑαλμα. Be- 
rücksichtigt man, wovon hier die Rede 
ist, und vergleicht man de sensu p. 428, 
20 καὶ τὸ λευχὸν τοῦ ὄμματος ἐν τοῖς ἔχου-- 
σιν αἶμα πῖον καὶ λιπαρόν, und das freilich 


355 


führenden aber trocken. Unter den Eingeweiden der Thiere sind es vor-ss 
zugsweise die Nieren, um welche sich das meiste Fett bildet. Die rechte 
Niere ist immer weniger fett, und wenn sie auch sehr fett sind, so ist 
immer doch in der Mitte eine freie Stelle. Am meisten werden die Nieren 
eingehüllt bei den Talgführenden, vorzüglich bei den Schafen , welche 
auch sterben, wenn die Nieren ganz darin eingehüllt sind. Diese Um- 
hüllung der Nieren rührt von sehr reichlicher Nahrung her, wie bei 
Leontium in Sieilien, daher sie daselbst die Schafe auch erst spät am 
Tage austreiben, damit sie weniger Futter zu sich nehmen. 18. Auch 89 
der die Pupille umgebende Theil des Auges ist bei allen Thieren Fett; 
bei allen Thieren nämlich, welche diesen Theil des Auges besitzen, und 
die nicht harte Augen haben, ist derselbe talgartig. Thiere, die viel Fett 
haben, sowohl männliche, als weibliche, sind weniger fruchtbar. Alle 
Thiere werden im späteren Alter eher fett, als in der Jugend, besonders 
wenn sie die gehörige Grösse in Länge und Breite erreicht haben und 
in der Dieke zunehmen. 

19. Das Blut, wovon jetzt die Rede sein wird, ist für alle Blutthiere 90 
ein gemeinsamer und durchaus nothwendiger Theil, der nicht erst spät 
hinzukommt, der vielmehr bei allen nicht in Verderbniss übergehenden 
vorhanden ist. Alles Blut befindet sich in Gefässen, den sogenannten 
Adern, sonst aber in keinem andern Theile, mit Ausnahme des Herzens. 
Das Blut hat, wenn es berührt wird, bei keinem Thiere Empfindung, 
eben so wenig wie die Aussonderungen im Unterleibe; und ebenso haben 
auch Gehirn und Mark bei der Berührung keine Empfindung. Wo man 
aber an einem lebenden Körper das Fleisch zerschneidet, findet sich Blut, 
so lange das Fleisch nicht verdorben ist. Von Natur hat das Blut einen 91 
süssen Geschmack und rothe Farbe, wenn es gesund ist; schlechteres 
Blut aber, sei es von Natur oder durch Krankheit, ist dunkler. Am 
besten ist das Blut, welches weder zu diek noch zu dünn ist: auch in 
dieser Hinsicht ist es bald von Natur, bald durch Krankheit schlechter. 
Im lebendigen Körper ist es stets flüssig und warm, nach dem Austritt 


DI Cap. 17. 18. 19.) 


erst von’ uns hergestellte τὸ χύχλῳ πῖον 
IV ὃ 80, so wird man nicht Bedenken 
tragen können, hier πῖον statt χοινόν zu 
schreiben. Ob damit die Sclerotica oder 
das Fett der Augenhöhle gemeint ist, 
lässt sich nicht entscheiden, wahrschein- 
lich aber die Sclerotica. 

ἀγογώτερα)] part. p. 651b, 13. gener. I 
ἢ 65. 
90. τοῖς μὴ φϑειρομένοις) siehe ὃ 94. 
οὐκ ἔχει δὲ αἴσϑησιν] part. p. 650b, 4. 
666, 17. 

ἁπτομένων] Guil. ‚tactus’. Gaza ta- 
ctus nulloin genere sentit'; ἁπτομένων ist 


genitivus absolutus, dessen Subject fehlt. 
Die Sache lässt sich nur so verstehen: 
kommt das Blut, die Nahrung in dem 
Darm, das Gehirn oder das Mark mit 
irgend einem fremden Körper in Berüh- 
rung (dıyyavöpevos part. p. 650b, 4), so 
hat man davon keine Empfindung (αἴσ-- 
ϑησιν οὐ ποιεῖ), ρατί. p. 656, 23 : ἀναίσθητος. 

91. γλυχύν)] part. p. 677, 20. 

μελάντερον] Den Unterschied zwischen 
arteriellem und venösemBlute scheint also 
A. nicht bemerkt zu haben. 

Ran χαὶ ϑερμόν) part. p. 6496, 21 
U.ZB8, 


29% 
23 


356 IT Cap. 19. 


[4 


πάντων πλὴν ἐλάφου χαὶ προχὸὺς χαὶ εἴ τι ἄλλο τοιαύτην ἔχει τὴν 
φύσιν. τὸ ὃ ἄλλο αἶμα πήγνυται, ἐὰν μὴ ἐξαιρεϑῶσιν αἱ ἶνες. τάχιστα 
92 δὲ πήγνυται τὸ τοῦ ταύρου αἷμα πάντων. || ἔστι δὲ τῶν ἐναίμων ταῦτα 
πολυαιμότερα τὰ χαὶ ἐν αὑτοῖς χαὶ ἔξω ζῳοτόχα [χαὶ] τῶν ἐναίμων 
μὲν φοτοχούντων δέ. τὰ δὲ εὖ ἔχοντα 7) φύσει ἢ τῷ ὑγιαίνειν οὔτε δ 
πολὺ λίαν ἔχει, ὥσπερ τὰ πεπωχότα πόμα πρόσφατον, οὔτ ὀλίγον, 
ὥσπερ τὰ πίονα λίαν: τὰ γὰρ πίονα χαϑαρὸν μὲν ἔχει ὀλίγον δὲ τὸ 
αἷμα, καὶ γίνεται πιότερα γινόμενα ἀγαιμότερα: ἄναιμον γὰρ τὸ πῖον. 
χαὶ τὸ μὲν πῖον ἄσηπτον, τὸ ὃ αἷμα χαὶ τὰ ἔναιμα τάχιστα σήπεται, za 
93 χαὶ τούτων τὰ περὶ τὰ ὀστᾶ. || ἔχει δὲ λεπτότατον μὲν αἷμα χαὶ χα- τ 
ϑαρώτατον ἄνϑρωπος, παχύτατον δὲ χαὶ μελάντατον τῶν ζῳοτόχων 


ταῦρος χαὶ ὄνος. χαὶ ἐν τοῖς χάτω δὲ μορίοις ἣ ἐν τοῖς ἄνω παχύτερον 

τὸ αἷμα γίνεται χαὶ μελάντερον. σφύζει δὲ τὸ αἷμα ἐν ταῖς φλεφὶν 

ἐν ἅπασι πάντῃ ἅμα τοῖς ζῴοις, xal ἔστι τῶν ὑγρῶν μένον χαϑ' ἅπαν 
94τξ τὸ σῶμα τοῖς ζῴοις χαὶ ἀεί, ἕως ἂν ζῇ, τὸ αἷμα μόνον. || πρῶτον 15 
δὲ γίνεται τὸ αἷμα ἐν τῇ χαρδίᾳ τοῖς ζῴοις, χαὶ πρὶν ὅλον διηρϑρῶσθϑαι 
τὸ σῶμα. στερισχομένου δ᾽ αὐτοῦ χαὶ ἀφιεμένου ἔξω πλείονος μὲν 
ἐχϑνήσχουσι, πολλοῦ δ᾽ ἄγαν ἀποϑνήσχουσιν. ἐξυγραινομένου δὲ λίαν 
γοσοῦσιν. γίνεται γὰρ ἰχωροξιδές, χαὶ διορροῦται οὕτως ὥστε ἤδη 
τινὲς ἴδισαν αἱματώδη ἱδρῶτα. χαὶ ἐξιὸν ἐνίοις οὐ πήγνυται παντελῶς 20 
7) διωρισμένως χαὶ χωρίς. τοῖς δὲ χαϑεύδουσιν ἐν τοῖς ἐχτὸς μέρεσιν 
ἔλαττον γίνεται τὸ αἷμα, ὥστε χαὶ χεντουμένων μὴ ῥεῖν ὁμοίως. 


2. οἷον ἶνες Ald. 3. τῶν μὲν ἐν. Ca Ald. ταῦτα μὲν π. Sch. 4. τὰ] ἃ 


Ca Sch. ζωοτοχεῖ Rh. Sch. Deinceps ἔπειτα δὲ τῶν ἐναίμων τὰ ὠοτοχοῦντα 
Sch. 7. γὰρ] δὲ Rh. Sch. 9. τὰ μὲν πίονα ἄσηπτον τὸ αἷμα ἔχει, τὸ PDa 
Ald. 14. &vom AaCa μένον coniecimus; μὲν Ca Cs., μόνον PAaDaAld. ΒΚ. 


Di., om Sch., ἔμμονον Pk. 
οὐ ὃν. Aala Ald. 
mRh., ἵδρωσαν Bas. 


16. πρινὴ PDa Ald. Cs., πρὶν ἢ Sch. 
19. διοροῦται PDa Rh., διορθοῦται pr. Aa 


17et1S. μὲν 
20. ἴδῃσαν 


ἐλάφου] part. p. 650b, 15 u. ὃ 53. 

ἶνες] part. p. 051», 4 u. 853. 

τοῦ ταύρου] Nach Nasse (Handwörter- 
buch der Physiologie, Art. Blut, I p. 105) 
ist das nicht richtig. 

92. ἔστι --- τφοτοχούντων δέ] Sch. sagt: 
‚cum sententia manifesto manca sit, 
seripsi quod intelligi posset. Zunächst 
frägtsich, was die Worte τῶν ἐναίμων be- 
deuten, da es selbstverständlich ıst, dass 
nur »Blutthiere« »blutreicher« sein können; 
oder ist es blosser Pleonasmus? Zweitens 
bietet das Wort ταῦτα Schwierigkeiten. 
Man hat es auf die vorher genannten 
Thiere bezogen, so zwar, dass τὰ---ζῳοτόχα 
Apposition dazu sein müsste ; aber es ist 
ganz unmöglich, dass die Worte τὰ --- ζῳο- 


τόχα, womit die ganze Abtheilung der 
Säugethiere bezeichnet wird, als Appo- 
sition zu jenen Thieren gesetzt werden 
kann. Eben so wenig lässt sich ταῦτα auf 
dasfolgende beziehen,man möge nun nach 
der Vulgata τὰ... ζῳοτόχα oder mit Caund 
Rh. nach Schneider ἃ... Gworoxet lesen. 
Drittens istxat nach ζῳοτόχα unerklärlich, 
daher es Bk. eingeklammert hat. Der Satz: 
‚die Säugethiere sind blutreicher als die 
eierlegenden Blutthiere’ lässt sich hören, 
obwohl erauf die Vögelnicht passt. Aber 
auch das Folgende will sich nicht gut an- 
schliessen lassen. Wahrscheinlich ist die 
Stelle daher lückenhaft. 

πιότερα --- ἀναιμότερα] Beobachtungen 
scheinen hierüber nicht da zu sein. 


357 

aus demselben gerinnt es bei allen Thieren, mit Ausnahme des Hirsches, 
Rehes und einiger verwandter Thiere. Das Blut aller andern Thiere 
gerinnt, wenn nicht die Fasern daraus entfernt worden sind; am schnell- 
sten von allen das des Stieres. Die Blutthiere, welche in sich und nach 92 
aussen lebendige Junge gebären,, sind reicher an Blut, als die zu den 
Blutthieren gehörenden Eierleger. Thiere, welche sich in gutem Zustande 
befinden, entweder an sich oder weil sie im Stande der Gesundheit sind, 
haben weder zu viel Blut, wie dies bald nach dem Genuss von Getränken 
der Fall ist, noch auch zu wenig, wie die, welche sehr fett sind. Die 
fetten Thiere nämlich haben zwar reines, aber wenig Blut und werden 
je fetter desto blutärmer: denn das Fett ist blutlos; und das Fett ist 
nicht der Verwesung ausgesetzt, das Blut hingegen und die bluthaltigen 
Theile, besonders die um die Knochen liegenden, verwesen am schnell- 
sten. Das dünnste und reinste Blut hat der Mensch, das diekste und 93 
dunkelste unter den Lebendiggebärenden der Stier und der Esel. Auch 
ist das Blut dieker und dunkler in den untern Theilen, als in den oberen. 
Das Blut schlägt bei allen Thieren in den Adern überall zugleich, und es 
ist die einzige Flüssigkeit, welche die Thiere in ihrem gesammten Körper 
und während ihrer ganzen Lebensdauer besitzen. Zuerst bildet sich das 94 
Blut in dem Herzen, noch bevor der gesammte Thierkörper gegliedert 
ist. Wird ihnen dasselbe entzogen oder nach aussen entleert, so fängt 
das Leben an zu schwinden, wenn es in grösserer Menge entzogen wird 
und wenn sie zu viel verloren haben, so sterben sie. Wird das Blut allzu 
wässrig, so erkranken sie: es wird nämlich Iymphartig und so dünn- 
flüssig, dass in manchen Fällen der Schweiss blutig geworden ist. Aus- 
serhalb des Körpers gerinnt es bisweilen gar nicht oder nur gesondert 
und in einzelnen Portionen. Während des Schlafes befindet sich in den 
äusseren Theilen weniger Blut, so dass es, wenn man in dieselben Stiche 


ΠῚ Cap. 19.] 


93. χαὶ ἐν τοῖς] part. p. 6476, 34. 

πάντῃ ἅμα] Nicht genau gleichzeitig. 
Die vom Herzen ausgehende Welle hat 
eine Geschwindigkeit von etwa 10 Metres 
oder 30 Fuss in der Secunde. Cf. Weber 
in Archiv für Anatomie und Physiologie 
1851 p. 536 u. f. Nach ihm pulsirt die 
Art. tibial. antic. 1/; Secunde später als 
die Art. maxill. extern. 

μένον) haben wir für μόνον gesetzt, 
was die Hdschrr. geben. Gaza solusque 
omnium humorum sparsus per totum 
corpus animalium est; et semper quamdiu 
vita servatur sanguis unus animatur et 
fervet', eine Umschreibung, mit welcher 
er den Mangel des Sinnes seines Textes 
zu ersetzen suchte. Bmk‘. ‚atque solus 
humorum perpetuo et toto in corpore 
animantium inest, quamdiu vitam agunt, 


ohne das doppelte μόνον zu erklären. 
Das erste μόνον verbesserte der Schreiber 
des Cain μέν, Schn. liess es auf die Au- 
torität des Guil. hin aus. Dass gerade 
dasjenige fehlt, was hier gesagt werden 
sollte, dass das Blut so lange im Körper 
vorhanden ist, als Leben darin ist, sah 
Pikkolos, der deshalb das erste uövoyin 
ἔμμονον verwandelte. Wir halten unsere 
Emendation für die richtigere. 


94. χαρδίᾳ] part. p. 0000, 1 u. 24. 

αἱματώδη ἱδρῶτα] Die seltenen Fälle 
von blutigem Schweisse betreffen meist 
hysterische Frauenzimmer und sind im- 
mer verdächtig. Cf. Henoch Suppl. zu 
Canstatt Pathologie 1854 p. 632. 
καρϑεύδουσιν μιὴ ῥεῖν) Das ist nicht der 


Fall 


9 


C DE δὲ πετ ένων Ey 
95 || γίνεται δὲ πεττομένων ἐξ ἰχά 


ὙΓΈΡΜ, > Ω͂ £ e 5 
νενοσηχότος ὃ αἵματος αἱμορροῖς 


ΤῊΝ ΣΡ ..0 ΨΥ 
ἰχῶρος μὲν αἷμα, εξ αἰματος 


98 [II Cap. 19. 20. 


\ ἊΝ 


ζω.» 

os πιμελή 
Δα x 

ἐν ταῖς ῥισὶ χαὶ ἣ περὶ τὴν 


Ω͂ 


Pr 


ἕδραν. χαὶ ἰξία. σηπόμενον δὲ γίνεται τὸ αἷμα ἐν τῷ σώματι πύόον, 
“-, 7 -ρ, m Ey m ) 
968% δὲ τοῦ πύου πῶρος. || τὸ δὲ τῶν ϑηλειῶν αἷμα πρὸς τὸ τῶν Appe- 
νων διαφέρει᾽ παχύτερόν τε γὰρ χαὶ μελάντερόν ἐστιν ὁμοίως ἐχόντων ὅ 


\ 


πρὸ: ὑγίειαν χαὶ 


ἡλικίαν ἐν τοῖς ϑήλεσιν, χαὶ ἐπιπολῆς μὲν ἔλαττον 


ἐν τοῖς ϑήλεσιν, ἐντὸς δὲ πολυαιμότερον. μάλιστα δὲ χαὶ τῶν ϑηλέων 
ζῴων γυνὴ πολύαιμον, χαὶ τὰ χαλούμενα χαταμήνια γίνεται πλεῖστα 
τῶν ζῴων ταῖς γυναιξίν. νενοσηχὸς δὲ τοῦτο τὸ αἷμα χαλεῖται ῥοῦς. 

m Ὁ χλλ m β :,,» ἿΣ ἐν [4 = ὃλί 
τῶν ὃ ἄλλων τῶν νοσηματιχῶν ἧττον μετέχουσιν αἱ γυναῖχες. ὀλίγαις 10 
S\ Ar 2er RN c WANNE ZEEBEN n cr SrADEN S/ 14 
δὲ γίνεται ἰξία χαὶ alpoppois zal ἐχ ῥινῶν ῥύσις" ἐὰν δέ τι συμβαίνῃ 


91 τούτων, τὰ χαταμήνια χείρω γίνεται. 


χίας πλήδϑει χαὶ εἴδει τὸ αἷμα" ἐν 


διαφέρει δὲ χαὶ χατὰ τὰς ἣλι- 
μὲν γὰρ τοῖς πάμπαν νέοις ἰχωρο- 


ειδές ἐστι χαὶ πλεῖον, ἐν δὲ τοῖς γέρουσι παχὺ χαὶ μέλαν χαὶ ὀλίγον, 
> 3% Ip \ [4 N ΄ \ \ m A: πρῆσο 2 15 5215 
ἐν ἀχμάζουσι δὲ μέσως" χαὶ πήγνυται ταχὺ τὸ τῶν γερόντων, χἂν ἐν 1 

» m m 2 m > 
τῷ σώματι ἢ ἐπιπολῆς" τοῖς δὲ νέοις οὐ γίνεται τοῦτο. ἰχὼρ ὃ ἐστὶν 
ἄπεπτον αἷμα, ἣ τῷ μήπω πεπέφϑαι ἢ τῷ διωρρῶσϑαι. 


S 


98 


20. Περὶ δὲ μυελοῦ" χαὶ γὰρ τοῦτο ἕν τῶν ὑγρῶν ἐν ἐνίοις τῶν 


J 7 e ᾿ξ μ I ὙΠ 14 ς [4 (4 Nora = 

ἐναίμων ὑπάρχει ζῴων. πάντα δὲ ὅσα φύσει ὑπάρχει ὑγρὰ ἐν τῷ 

σώματι, ἐν ἀγγείοις ὑπάρχει, ὥσπερ χαὶ αἷμα ἐν φλεψὶ χαὶ μυελὸς ἐν 20 
-» \ 2 7 / 

ὀστοῖς [, τὰ δὲ ἐν ὑμενώδεσι χαὶ δέρμασι xal χοιλίαις]. γίνεται δὲ Ev 

μὲν τοῖς νέοις αἱματώδης πάμπαν ὃ μυελός, πρεσβυτέρων δὲ γενομένων 


1. πεττόμενον Aa Sch. Di. Pk. 

Ald. pr. 4. πόρος PCaDa Ald., 
Sch. Pk. 6. ὑγεῖαν Aa 
ζῴων add ἐν PDa Ald. edd. omn. 
m, ἴχϑω ἀφροειδὲς P 
AaCa Rh. 


δέρμασι χαὶ χοιλία AR 


95. πεττομένων͵ ist vorzuziehen; es 
bezieht sich auf ἰχῶρος und αἵματος, denn 
aus der Garkochung dieser beiden ent- 
steht erstens Blut, zweitens Fett. 

r&pos| Dies deutetauf Beobachtungen 
über Pyaemie. 

96. διαφέρει) Die Angaben über Un- 
terschiede des Blutes bei Männern und 
Weibern sind unrichtig — gerade das 
Gegentheil findet statt. 

ὁμοίως --- ϑήλεσιν)] Sch. schrieb ὁμοίως 
τ ἐχόντων τῶν πρὸς ὑγίειαν χαὶ ἡλιχίαν ἐν 
τοῖς ϑήλεσιν, gestützt auf Gaza’s Ueber- 
setzung foeminis sanguis nigrior et cras- 
sior quam maribus est, dummodo caetera 
assint pariter quae vel ab aetate vel a 
sanitate proficiscantur' und auf die Lesart 


ἰχώρων PDa Ald. Cs. 
post μὲν add ἐν PCaDa, οὖν Ald. pr. 
15. xat Ald. Sch. 


18. ἐν post ὑγρῶν dat Rh., om ceteri 
22. γηνομένων Aa 


‚3. πύος PDa, πιός 
5. post ἐχόντων add τῶν 
9. post 
13. ἴηται ἀφροειδὲς 
16. ἢ Ald. Sch., om (Os. τοιοῦτον 
21. ὕμεσι Cs., ὑμέσι Sch. 


σπόρος Ar Rh. 


12. xat om Ar Rh. 


des Rhenan. ἔχον τῶν. Beides ist un- 
haltbar. Gaza’s Uebersetzung giebt un- 
seren Text wieder, nur frei und im Rhen. 
ist nur ein Wort in zwei zerfallen. Die 
Worte ἐν τοῖς ϑήλεσιν gehören zum Haupt- 
prädicat παχύτερον — ἐστιν, weil sonst die 
Bestimmung, wer das dickere Blut hat, 
fehlen würde. In Schneiders Text würde 
entweder χαὶ τοῖς ἄρρεσι hinzugesetzt wer- 
den oder kürzer ἐν ἀμφοτέροις gesagt 
werden müssen. ἐχόντων ist Genit. absol., 
zu welchem man aus dem Vorhergehenden 
τοῦ ἄρρενος χαὶ τοῦ ϑήλεος zuergänzen hat. 

πολύαιμον) gener. IV ὃ 20. 

χαταμιῆνια)] gener. 1 δὲ 74 u. 75. 

πλεῖστα — γυναιξίν. Diese Auffassung 
der bloss quantitativen Differenz der Blut- 


ΠῚ Cap. 19. 20.) 359 


macht, weniger stark herausfliesst. Durch die Kochung entsteht aus der 95 
Lymphe Blut und aus dem Blute Fett: wenn das Blut aber krankhaft 
verändert wird, so stellt sich Blutfluss aus der Nase oder am Gesäss oder 
Krampfadern ein. Aus Blut, wenn es im Körper fault, wird Eiter, und 

_ aus dem Eiter Beulen. Das Blut der Weiber unterscheidet sich von dem 96 
der Männer dadurch, dass es bei jenen unter gleichen Gesundheits- und 
Altersverhältnissen dicker und dunkler ist, und dass die Weiber weniger 
Blut an der Oberfläche des Körpers haben, im Innern dagegen blutreicher 
sind. Unter allen weiblichen Thieren hat das menschliche Weib das meiste 
Blut, wie bei ihm auch der sogenannte Monatsfluss am stärksten ist. 
Ist dieses Blut krankhaft verändert, so heisst es »Blutsturz«e.. Dagegen 
sind die Weiber weniger den andern krankhaften Blutveränderungen 
ausgesetzt, indem sich nur selten Krampfadern, Hämorrhoiden und 
Nasenbluten zeigen: wenn aber eine dieser Erscheinungen eintritt, so 
geht der Monatsfluss schlechter von statten. Auch nach den Altersstufen 97 
ist die Menge und das Aussehen des Blutes verschieden : in der frühsten 
Jugend nämlich ist es lymphähnlich und reichlicher, im Greisenalter 
dagegen dick, dunkel und in geringer Menge vorhanden, in der Blüthe 
des Lebens aber hält es die Mitte. Sehr bald gerinnt das Blut der Greise, 
auch wenn es sich im Körper an der Oberfläche befindet; bei jüngeren 
Personen kommt dies nicht vor. Lymphe ist ungekochtes Blut und zwar, 
indem es entweder überhaupt noch nicht gekocht oder wieder dünnflüssig 
geworden ist. 

29. Ferner ist auch das Mark eine von den Flüssigkeiten , welche 98 
einigen Blutthieren zukommen. Alle von Natur im Körper vorhandenen 
Flüssigkeiten befinden sich in Behältern, z. B. das Blut in Adern und 
das Mark in Knochen [andre in Membranen und Häuten und in Höhlungen]. 
Bei den jungen Thieren ist das Mark ganz blutartig, bei älteren hingegen 


ausscheidung bei der Menstruation des 


Weibes und der Brunst der Thiere ist 
vollkommen sachgemäss. 


ἰξίαὶ Krampfadern sind sehr häufig 


bei Frauen, namentlich in der Schwan- 
gerschaft. 

97. ἡλιχίας) Kinder haben weniger 
Blut als Erwachsene, aber mehr feste 
Bestandtheile in demselben. Cf. Gorup- 
Besanez Physiol. Chemie 1862 p. 334 u. 
p. 345. 

KUN... τοῦτο] Gaza ‚concrescit etiam 
facile senum vel in corpore sanguis qui 
per summa est, quod idem nunquam iu- 
venilibus evenit'. Dies wird verständlich 
aus$ 96, wonach an der Oberfläche des 
Br das Blut weniger dick, daher 

hl auch weniger gerinnbar, sein soll — 
bei Greisen aber gerinnt sogar (Gaza vel’) 


das Blut, ohne dass es aus der Ader ge- 
lassen ist, im Körper selbst. — Es grün- 
det sich diese Angabe wohl auf die Erfah- 
rung, dass bei Greisen mitunter aus ange- 
schnittenen Adern kein Blut ausfliesst, 
wie u. A. von Seneca berichtet wird. 
ἰχὼρ — διωρρῶσθϑαι)], Diese Worte 
scheinen ein fremder Zusatz zu sein. 

98. τὰ δὲ ----χοιλίαις] Wir haben diese 
Worte als unechte bezeichnet. Denn ab- 
gesehen von dem Worte ὑμενώδεσι, wozu 
sich schwer ἀγγείοις ergänzen lässt, passt 
dahinter sehr wenig δέρμασι, wofür es 
mindestens δερματιχοῖς heissen müsste, 
und noch weniger χοιλίαις, diese sämmt- 
lichen Worte aber auch nicht zu den vor- 
angehenden φλεψί und ὀστοῖς. Sie waren 
an den Band geschrieben von Jemand, 
der die Sache erschöpfen wollte. 


360 [ΠῚ Cap. 20. 


5, \ ad AN γ ἃ ᾽ S\ -  Ἃ II 
ἐν μὲν τοῖς πιμελώδεσι πιμελώδης, ἐν δὲ τοῖς στεατώδεσι στεατώδης. 

; Ἂν» | - r m ’ 
οὐ πάντα ὃ ἔχει τὰ ὀστᾶ μυελόν, ἀλλὰ τὰ χοῖλα, χαὶ τούτων ἐν ἐνίοις 
οὐχ ἔνεστιν᾽ τὰ γὰρ τοῦ λέοντος ὀστᾶ τὰ μὲν οὐχ ἔχει πάμπαν, τὰ δ᾽ 
"ΕΣ ριχρόν, διόπερ ἔνιοι οὔ φασιν ὅλως ἔχειν μυελὸν τοὺς λέοντας, 

Ὁ : > * 
ὥσπερ εἴρηται fr, χαὶ ἐν τοῖς ὑείοις ὃ ὀστοῖς ἐλάττων ἐστίν, δ 
ἐν ἐνίοις δ᾽ αὐτῶν κάμπᾶν οὐχ ἔνεστιν. 

99 Ταῦτα μὲν οὖν τὰ ὑγρὰ σχεδὸν ἀεὶ σύμφυτά ἐστι τοῖς ζῴοις; 
ὑστερογενῆ δὲ γάλα τε χαὶ γονή. τούτων δὲ τὸ μὲν ἀποχεχριμένον 
σ ᾿ σ A 2 εὐ δῦ, ΄ REITEN Ὰ A) I a 2 ΣΈΒΕΙΝ εν 
ἅπασιν, ὅταν ἐνῇ, ἐστὶ τὸ γάλα" ἣ δὲ γονὴ οὐ πᾶσιν ἀλλ ἐνίοις οἷον 
ς 7 \ m. 7 " Ν7 u ΣΧ \ r > m 
οἱ χαλούμενοι ϑοροὶ τοῖς ἰχϑύσιν. ἔχει δέ, ὅσα ἔχει τὸ γάλα, ἐν τοῖς 10 
μαστοῖς. μαστοὺς ὃ ἔχει ὅσα ζῳοτοχεῖ χαὶ ἐν αὑτοῖς χαὶ ἔξω, οἷον 
ὅσα TE τρίχας ἔχει, ὥσπερ ἄνθρωπος χαὶ ἵππος, χαὶ τὰ χήτη, οἷον 

ἦ . \ n «ἐλ λὰν Ὰ 7 
δελς φὶς χαὶ φώχη χαὶ φάλαινα χαὶ γὰρ ταῦτα μαστοὺς ἔχει χαὶ γάλα. 
ὅσα ὃ ἔξω ζῳοτοχεῖ μόνον ἢ ῳοτοχεῖ, οὐχ ἔχει οὔτε μαστοὺς οὔτε 

το0γάλα. οἷον ἰχϑὺς χαὶ ὄρνις. || πᾶν δὲ γάλα ἔχει ἰχῶρα ὑδατώδη, ὃ 15 
χαλεῖται ὀρρός, χαὶ σωματῶδες, ὃ χαλεῖται τυρύς᾽ ἔχει δὲ πλείω τυρὸν 
τὸ παχύτερον τῶν γαλάχτων. τὸ μὴ οὖν τῶν μὴ ἀμφωδόντων γάλα 
πήγνυται, διὸ χαὶ τυρεύεται τῶν ἡμέρων, τῶν ὃ ἀμφωδόντων οὐ 
πήγνυται, ὥσπερ οὐδ ἣ πιμελή, al ἔστι λεπτὸν χαὶ γλυχύ. ἔστι δὲ 
λεπτότατον μὲν γάλα χαμήλου, δεύτερον δ᾽ ἵππου, τρίτον δ΄ ὄνου. 20 
παχύτατον δὲ τὸ βόξιον. ὑπὸ μὲν οὖν τοῦ ψυχροῦ οὐ πήγνυται τὸ 

͵ > λὰ S “Ὁ N ς N m \ I \ [4 
γάλα, ἀλλὰ διορροῦται μᾶλλον’ ὑπὸ δὲ τοῦ πυρὸς πήγνυται Kama 

101 νεται. || οὐ γίνεται δὲ γάλα, πρὶν ἢ ἔγχυον γένηται, οὐδενὶ τῶν ζῴων 52 
ὡς ἐπὶ τὸ πολύ. ὅταν ὃ ξἔγχυον il γίνεται μέν, ἄχρηστον δὲ τὸ πρῶ- 
τον" χαὶ ὕστερον μὴ ἐγχύοις δ᾽ οὔσαις ὀλίγον μὲν ἀπ ἐδεσμάτων τινῶν, 25 
οὐ μὴν ἀλλὰ χαὶ βδαλλομέναις ἤδη πρεσβυτέραις προῆλὺς, χαὶ τοσοῦ- 


“ 
2. ἐν om PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 3. πάμπαν post ἔχει dant AaCa Ald. Di.; 
ante μιχρὸν habent πάμπαν codd. et edd. omnes, ubi nos sustulimus 6b. ἐν 
om PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 8. post μὲν add zur PDA 9. ἔνεστι PDaBk. 
οἷον om AaCa Bk., ponunt post ϑοροὶ 5. Sch. 13. γάλα] τάλλα Aa 18. ἣμε- 
τέρων Ca 21. παχύτερον PDa Ald. Cs. Sch. 22. διοροῦται AaCa 23. ἢ] 
un AaCa Ald. 


λέοντας] part. p. 652, 2. 

πρότερον] ὃ 58. 

Hier hatA. das Rückenmark garnicht 
berücksichtigt, während er sonst auch 
dieses mit dem Knochenmarke als gleich- 
bedeutend ansieht. 

99. ϑοροὶ] gener. IS 14. 

χαὶ φώχη] J. B. Meyer Thierkunde 
des A. vermuthet, dass ursprünglich hier 
gestanden habe ὥσπερ ἄνϑρωπος καὶ ἵππος 
χαὶ φώχη χαὶ τὰ χήτη οἷον δελφὶς χαὶ φά-- 


λαινα, wodurch diese Stelle mit 1, 23in 
Uebereinstimmung kommen würde. Denn 
zu den eigentlichen χήτη wird die Robbe 
sonst nirgends bei A. gerechnet. 

100. χαμήλου] Ob die Kameelmilch 
dünn ist, haben wir nicht in Erfahrung 
bringen können; die Eselsmilch enthält 
aber das meiste Wasser, die Stutenmilch 
das wenigste — ihrem Gehalt an Käse- 
stoff nach sind die Milcharten aber richtig 
geordnet. Οἵ. Gorup-Besanez Physiol. 
Chemie 1862 p- 417. 


IH Cap. 20.] 901 

entweder fettartig oder talgartig, je nach Beschaffenheit des Thieres. 
Nicht alle Knochen enthalten Mark, sondern nur die hohlen und auch 
in diesen fehlt es mitunter. Die Knochen des Löwen z.B. enthalten theils 
gar kein Mark, theils sehr wenig, so dass einige, wie früher schon 
erwähnt, behaupten, die Löwen hätten gar kein Mark. 


Die genannten Flüssigkeiten sind fast immer von Geburt an vor-99 
handen, Flüssigkeiten späteren Ursprungs sind die Milch und der Samen. 
Von diesen ist die Milch, sobald sie im Köper vorhanden ist, als eine 
abgeschiedene Flüssigkeit darin, der Samen aber nicht bei allen, sondern 
nur bei einigen, wie z. B. die sogenannte Samenmilch bei den Fischen. 
Alle milchenden Thiere haben die Milch in den Brüsten oder Eutern und 
dieses Organ haben alle innen und nach aussen lebendiggebärenden, 
d.h. die mit Haaren bedeckten Thiere, z. B. der Mensch und das Pferd, 
und die Wale, wie der Delphin, die Robbe, und die Phalaena. Denn 
auch die letzteren haben Euter und Milch, diejenigen aber, welche nur 
nach aussen lebendige Junge gebären oder Eier legen, wie die Fische 
und Vögel, haben weder Euter noch Milch. Alle Milch enthält eine wäss- 100 
rige Lymphe, welche Molke genannt wird, und einen körperhaften Be- 
standtheil, welcher Käse heisst. Je dieker eine Milch ist, um so mehr 
enthält sie Käse. Die Milch derer, welche nicht in beiden Kiefern Zähne 
haben, gerinnt, daher bereitet man aus der Milch der zahmen Thiere dieser 
Gattung Käse; dagegen gerinnt die Milch derer nicht, die in beiden 
Kiefern Zähne haben, eben so wenig das Fett, und ist dünn und süss. 
Die dünnste Milch ist die des Kameels, dann kommt die des Pferdes, 
dann die des Esels; am dieksten ist die Kuhmilch. Kälte bringt die 
. Milch nicht zum Gerinnen, sondern macht sie dünnflüssiger, durch die 
Einwirkung des Feuers gerinnt sie und wird dieker. In der Regel hat 101 
kein Thier eher Milch als bis es trächtig wird, sobald aber dieser Zustand 
eintritt, bildet sie sich, jedoch ist die erste Milch unbrauchbar. Auch 
später kommt manchmal, jedoch ohne dass die Thiere trächtig sind, in 
Folge gewisser Nahrungsmittel Milch in geringer Menge zum Vorschein, 
Ja sogar bei älteren in Folge von Saugen und zwar bisweilen in solchem 


ὑπὸ πυρός] Da bekanntlich die Milch 


que inutile’ und ähnlich Bussemaker, als 
durch Kochen nicht gerinnt, wohl aber 


ob χαὶ τὸ ὕστατον stände. Aber auch dies 


ihre Gerinnung durch eine Temperatur 
von 30°— 40° beschleunigt wird, so hat 
ὑπὸ πυρός vielleicht nur die Bedeutung »in 
der Wärme«. 

ur) ἐγχύοις) Dies kommt bisweilen bei 
Mädchen oder klimakterischen Frauen 
vor. Οὗ. Valentin Physiologie 1850 IIe 
p. 150. 

101. χαὶ ὕστερον] Gaza ‚nec dum fiunt 
utile omne est, sed primum novissimum- 


gäbe noch keinen Sinn: während der 
Trächtigkeit ist die erste und letzte Milch 
unbrauchbar, woraus folgen würde, dass 
die Milch um die Mitte der Trächtigkeit 
brauchbar sei. Es ist leicht abzusehen, 
dass die Worte χαὶ ὕστερον, d. ἢ. in spä- 
teren Zeiten, d.h. wenn die Thiere schon 
einmal oder mehreremal zuvor trächtig 
gewesen sind, zum folgenden gehören. 


362 ΠῚ Cap. 20. 
τον ἤδη τισὶν ὥστ᾽ ἐχτιτϑεῦσαι παιδίον. χαὶ οἱ περὶ τὴν Οἴτην δέ, 
ὅσαι ἂν μὴ ὑπομένωσι τὴν ὀχείαν τῶν αἰγῶν, λαμβάνοντες χνίδην 
τρίβουσι τὰ οὔϑατα βίᾳ διὰ τὸ ἀλγεινὸν εἶναι τὸ μὲν οὖν πρῶτον αἱ- 
ματῶδες ἀμέλγονται, εἶϑ᾽ ὑπόπυον, τὸ δὲ τελευταῖον γάλα ἤδη οὐδὲν 

102 ἔλαττον τῶν ὀχευομένων. || τῶν δ ἀρρένων ἔν Te τοῖς ἄλλοις ζῴοις ὁ 
χαὶ ἐν ἀνϑρῴπῳ ἐν οὐδενὶ μὲν ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ γίνεται γάλα, ὅμως δὲ 
γίνεται ἔν τισιν, ἐπεὶ χαὶ ἐν Λήμνῳ αἱἷξ ἐχ τῶν μαστῶν, οὺς ἔχει δύο 
6 ἄρρην παρὰ τὸ αἰδοῖον, γάλα ἠμέλγετο τοσοῦτον ὥστε γίνεσθαι 
τροφαλίδα, χαὶ πάλιν ὀχεύσαντος τῷ ἐχ τούτου γενομένῳ συνέβαινε 
ταὐτόν. ἀλλὰ τὰ μὲν τοιαῦτα ὡς σημεῖα ὑπολαμβάνουσιν, ἐπεὶ χαὶ 10 
τῷ ἐν Λήμνῳ ἀνεῖλεν 6 ϑεὸς μαντευσαμένῳ ἐπίχτησιν ἔσεσϑαι χτη- 
μάτων. ἐν δὲ τοῖς ἀνδράσι ned ἥβην ἐνίοις ἐχϑλίβεται ὀλίγον" βδαλ- 

103 λομένοις δὲ χαὶ πολὺ ἤδη τισὶ προῆλϑεν. || ὑπάρχει δ᾽ ἐν τῷ γάλαχτ! 
λιπαρότης, ἣ χαὶ ἐν τοῖς πεπηγόσι γίνεται ἐλαιώδης. εἰς δὲ τὸ προ- 
βάτειον ἐν Σιχελίᾳ, χαὶ ὅπου πῖον, αἴγειον μιγνύουσιν. πήγνυται δὲ 15 
μάλιστα οὐ μόνον τὸ τυρὸν ἔχον πλεῖστον, ἀλλὰ χαὶ τὸ αὐχμιηρότερον 
ἔχον. τὰ μὲν οὖν πλέον ἔχει γάλα ἣ ὅσον εἰς τὴν ἐχτροφὴν τῶν τέχνων. 
χαὶ χρήσιμον εἰς τύρευσιν χαὶ ἀπόϑεσιν μάλιστα μὲν τὸ προβάτειον 
χαὶ τὸ αἴγειον, ἔπειτα τὸ βόειον: τὸ δ᾽ ἵππειον χαὶ τὸ ὄνειον μίγνυται 
εἰς τὸν Φρύγιον τυρόν. ἔνεστι δὲ τυρὸς πλείων ἐν τῷ βοείῳ ἢ ἐν τῷ: 
αἰγείῳ. γίνεσϑαι γάρ φασιν οἱ νομεῖς ἐχ μὲν ἀμφορέως αἰγείου γάλα- 
χτος τροφαλίδας ὀβολιαίας μιᾶς δεούσης εἴχοσιν, ἐχ δὲ βοείου τριά- 
χοντα. τὰ ὃ ὅσον τοῖς τέχνοις ἱχανόν, πλῆϑος δ᾽ οὐδὲν οὔτε χρήσιμον 
εἰς τύρευσιν, οἷον πάντα τὰ πλείους ἔχοντα μαστοὺς δυοῖν᾽ οὐδενὸς 522 
γὰρ τούτων οὔτε πλῆϑός ἐστι γάλαχτος οὔτε τυρεύεται τὸ γάλα. 35 

ς 


7 vw \ 4 3 Γ᾿ - \ , \ .Ψ 2 > 
104 || πήγνυσι δέ τὸ γάλα ὁπός τε συχῆς χαὶ πυετία. ὁ μὲν οὖν ὀπὸς εἰς 


1. τὸ ante παιδίον add AaCa Ald. Cs. Sch. 6. ἐν — πολὺ] ὡς μὲν ἐπὶ τὸ πολὺ 
οὐ PDA, ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ μὲν οὐ Sch. et omisso μὲν Cs. et 7. ὅμως — tus] 
ἔν τισι δὲ γίγνεται PDa Os. αἰγὶ AaCa 11. μαντευομένῳ AaCa Di. Pk. 
χρημάτων PD Ald.pr.Cs.Bk. 15. πλεῖον PDa Ald. Cs. Sch. Bk. 16. ady- 
υμηρότατον PDaAld.Cs. Deinceps 17. πλέον add Da Ald. 18. προβάτειον, 
ἔπειτα δὲ τὸ βόειον Aala 19. τὸ post χαὶ om PA? Pk. 20 ἔστι AaCa Ald. 
Cs. 24. δυεῖν Rh. Sch. 


102. αἱἷξ --- τροφαλίδα] Hieran ist nicht 
zu zweifeln. Auch Schlossberger (Annalen 
der Chemie und Pharmacie Bd. 51 p. 431) 
hat Milch aus den Milchdrüsen eines 
Bockes normal beschaffen gefunden. 
Auch Männer sondern mitunter, nament- 
lich zur Pubertätszeit, Milch aus den an- 
schwellenden Brustdrüsen ab. 

103. λιπαρότης) Butter. Das Wort 
βούτυρον kommt übrigens schon bei Hip- 
pocrates (p. 508, 46) vor. Thes. 

χαὶ ὅπου πῖον] Sch. sagtzwar IlIp. 168 


er habe die Vulgata χαὶ ὅπου πλεῖον ver- 
bessert; sie findet sich aber im Texte und 
in der Uebersetzung in Sicilia ae sieubi 
capellarum maiores sunt greges ovillo 
caprinum miscent. Gaza ‚caprinum lac 
miscere cum ovillo Siculi et quibuseunque 
sit copia caprini consueverunt'. Beide 
haben also das πλεῖον auf αἴγειον bezogen, 
während doch die Stellung es nur auf 
προβάτειον zu beziehen erlaubt. Aber es 
scheint keinem Zweifel unterworfen, dass 
πῖον die richtige Lesart ist, auf welche 


ΠῚ Cap. 20.) 363 


Maasse, dass sie damit ein Junges ernähren konnten. So reiben auch 
die Hirten auf dem Oeta denjenigen Ziegen, welche sich nicht haben 
belegen lassen, die Euter gewaltsam mit Nesseln,, um einen schmerzhaf- 
ten Reiz zu verursachen, in Folge dessen sie beim Melken zuerst eine 
blutige, dann eine eitrige Flüssigkeit, zuletzt aber Milch in nicht geringerer 
Menge als die belegten Ziegen von sich geben. Bei den Männchen sowohl 102 
der andern Thiere, als auch des Menschen, zeigt sich in der Regel nie- 
mals Milch, dennoch kommt dies in manchen Fällen vor. So z. B. gab 
auf der Insel Lemnos ein Ziegenbock aus den beiden Zitzen, welche er 
neben der Ruthe hat, so viel Milch, dass man daraus einen Käse bereiten 
konnte, und nachdem derselbe wieder besprungen hatte, hatte das aus 
dieser Begattung entstandene Junge dieselbe Eigenschaft. Solche Vor- 
kommnisse erachtet man aber als Vorbedeutungen, wie denn auch das 
Orakel jenem Lemnier auf seine Anfrage weissagte, dass seine Heerden 
einen ansehnlichen Zuwachs bekommen würden. Bei manchen Männern 
lässt sich nach dem Eintritte der Mannbarkeit etwas Milch herauspressen; 
und auch durch Saugen kommt manchmal eine ansehnliche Menge zum 
Vorschein. Es befindet sich in der Milch ein fettiger Stoff, welcher sich 103 
auch bei der geronnenen Milch als eine ölige Substanz zeigt. Unter die 
Schafmilch mischt man in Sieilien, und wo sie sonst noch sehr fett ist, 
Ziegenmilch. Am meisten gerinnt nicht nur diejenige Milch, welche den 
meisten, sondern auch diejenige, welche den trockendsten Käsestoff ent- 
hält. Manche Thiere haben mehr Milch, als zur Ernährung der Jungen 
erforderlich ist. Zur Käsebereitung und Aufbewahrung tauglich ist vor- 
züglich die Schaf- und Ziegenmilch, demnächst die Kuhmilch. Die Pferde- 
und Eselsmilch setzt man bei der Bereitung des phrygischen Käses zu. 
Mehr Käse ist in der Kuhmilch als in der Ziegenmilch enthalten. Denn 
die Hirten behaupten, dass man aus einer Amphora Ziegenmilch neun- 
zehn, aus Kuhmilch aber dreissig Käse vom Werthe eines Obolos machen 
könne. Andere Thiere dagegen haben nur so vielMilch, als für die Jungen 
erforderlich ist, aber weder überschüssige, noch zur Käsebereitung taug- 
liche; hierher gehören alle diejenigen, welche mehr als zwei Euter 
haben, denn dieMilch dieser Thiere ist weder im Ueberschuss vorhanden, 
noch wird sie zur Käsebereitung verwendet. Das Gerinnen der Milch 104 
wird durch den Saft des Feigenbaums und durch Lab herbeigeführt. 


auch Guil. hinweist, welcher ubi coagu- 
lum’ übersetzt, also wohl πύον las. πίονα 
und πλείονα sind auch ὃ 87 in ἃ. Hdschrr. 
verwechselt. 

τέχνων) Die folgenden Worte χαὶ ypf- 
σιμὸν bis τριάκοντα bilden eine Art Ein- 
schaltung, nach welcher die Rede mit den 
Worten τὰ δ᾽ ὅσον weiter fortschreitet. 

alyetp] Nach Gorup-Besanez Physiol. 


Chemie p. 417 enthält Ziegenmilch 33, 
Kuhmilch 48 pro mille Casein, und erstere 
mehr Wasser, so dass wohl das im fol- 
genden angegebene Verhältniss von 19 
zu 20 genau stimmt. 

πλῆϑος] ἃ. 1. und die keinen Ueber- 
fluss an Milch, noch eine solche Menge 
haben, dass man daraus Käse bereiten 
könnte. 


904 [III Cap. 20. 21. 


ἔριον ἐξοπισῦείς, ὅταν Skat πάλιν τὸ ἔριον eis γάλα ὀλίγον' τοῦτο 
γὰρ χεραννύμενον πήγνυσιν. ἣ δὲ πυετία γάλα ἐ ἐστίν: τῶν γὰρ ἔτι ϑηλα- 
ζόντων ἐν τῇ χοιλίᾳ γίνεται. 21. ἔστιν οὖν 7) πυετία γάλα ἔχον ἐν 
ἑαυτῷ τυρόν, ἐχ δὲ τῆς τοῦ ζῴου ϑερμότητος πεττομένου τοῦ γάλαχτος 
γίνεται. ἔχει δὲ πυετίαν τὰ μὲν μηρυχάζ οντα πάντα. τῶν δ᾽ ἀμφω- Ὁ 
δόντων δασύπους. βελτίων δ᾽ ἐστὶν ἡ πυετία ὅσῳ ἂν n ae γόνον 
συμφέρει γὰρ Bone τὰς διαρροίας ἡ τοιαύτη μάλιστα χαὶ ἣ τοῦ δασύ- 
105 ποδος᾿ ἀρίστη δὲ πυετία ἣ τοῦ νεβροῦ. || διαφέρει δὲ τὸ πλέον ἱμᾶσ- 
ϑαι γάλα 7) ἔλαττον τῶν ἐχόντων γάλα ζῴων χατά τε τὰ μεγέϑη τῶν 
σωμάτων χαὶ τὰς τῶν ἐδεσμάτων διαφοράς, οἷον ἐν Φάσξει μέν ἐστι 10 
βοίδια μιχρὰ ὧν ἕχαστον βδάλλεται γάλα πολύ, αἱ & Ηπειρωτικαὶ 
βόες αἱ μεγάλαι βδάλλονται ἑχάστη ἀμφορέα χαὶ τούτου τὸ ἥμισυ 
χατὰ τοὺς δύο μαστούς" ὁ δὲ βδάλλων ὀρϑὺς ἕστηχεν, μιχρὸν ἐπιχύ- 
106 πτων, διὰ τὸ μὴ δύνασϑαι ἂν ἐφιχνεῖσϑαι χαϑήμενος. [7 ίνεται ὃ ἔξω 
ὄνου χαὶ τἄλλα μεγάλα ἐ ἐν τῇ ᾿Ηπείρῳ τετράποδα, μέγιστοι ὃ οἱ βόες 15 
χἀὶ οἱ χύνες. νομῆῇς δὲ δέονται τὰ μεγάλα πλείονος" ἀλλ᾽ ἔχει πολλὴν 
ἡ χώρα τοιαύτην εὐβοσίαν καὶ χαῦ ἐχάστην ὥραν ἐπιτηδείους τόπους. 
μέγιστοι δ᾽ οἵ τε βόες εἰσὶ χαὶ τὰ πρόβατα τὰ χαλούμενα Πυρριχά, τὴν 
101 ἐπωνυμίαν ἔχοντα ταύτην ἀπὸ [Πύρρου τοῦ βασιλέως. [ τῆς δὲ τροφῆς 
N μὲν σβέννυσι τὸ γάλα, οἷον ἡ δηδικὴ πόα, zal μάλιστα τοῖς, μηρυ- 30 
χάζουσιν᾽ ποιεῖ δὲ πολὺ ἕτερα, οἷον χύτισης χαὶ ὄροβοι, πλὴν χύτισος 
μὲν ὃ ἀνθῶν οὐ συμφέρει, πίμπρησι γάρ. οἱ δὲ ὄροβοι ταῖς χυούσαις οὐ 
συμφέρουσι, τίχτουσι γὰρ χαλεπώτερον. ὅλως δὲ τὰ φαγεῖν δυνάμενα 
τῶν τετραπόδων, ὥσπερ χαὶ πρὸς τὴν χύησιν συμφέρει, χαὶ βδάλλεται 


-- 


1. ἔρια AaCa Rh. 3. ϑηλ. ἐστὶν ἐν DaAa0a Ald. edd. οτηη. ; ϑηλ. τοῦτο γὰρ 


ἐν P ἔστιν ante οὖν nos adiecimus, μὲν ante οὖν add Sch. 4. αὑτῶ πῦρδ ᾿ 
&4 τῆς PDa Ald. Cs. et m, qui in marg. τυρὸν habet 8. δὲ τῷ CaRh, 


et 9. in. — ἔλαττον βδάλλεσϑαι γάλα PDa Ald. Cs. 12. αἱ μεγάλαι om Aala 
13. ante μιχρὸν add ἢ PDA Ald. Sch. 14. ἐφιχέσϑαι PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 


x“) 


ὃ ἔξω ὄνου] δὲ ζῷα οὐ PDa Ald. 11. ἡ τοιαύτη χώρα εὐοσίαν AR 24. χύστιν 


s Aa, χτῆσιν PDa Ald. Sch. 


104. πυετία γάλα] gener. Il $ 61. part. in sich enthält, welcher durch die thieri- 
p. 676, 10. sche Wärme daraus abgeschieden wird. 

τῶν γὰρ ἔτι 8.1] A. will sagen: Dass Daraus ergiebt sich nun, dass die Lesart 
das Lab nichts anderes ist als eine Milch, γίνεται οὖν ἣ πυετία γάλα falsch ist, da es 
ergiebt sich daraus, dass es sich schon in gerade umgekehrt heissen müsste, γίνεται 
dem Magen der noch säugenden Thiere οὖν τὸ γάλα πυετία, ἃ. ἢ. aus Milch wird 
vorfindet: es bildet sich darin aus der Lab; ausserdem ist die Redefolge γίνεται 
Milch, indem diese den Käsestoff insich ---τυρόν᾽ ἐκ δὲ — γίνεται ganz unmöglich. 
enthält, und zwar durch eine Veränderung Dann können die Worte τῶν γὰρ ἔτι ϑηλα- 
(Kochung) derselben, welche durch die ζόντων ἐστὶν ἐν τῇ χοιλίᾳ unmöglich als 
im Magen vorhandene thierische Wärme eine Begründung des Vorhergehenden 


bewirkt wird. Zunächst ist es unzweifel- gelten ἡ δὲ πυετία γάλα ἐστίν. Nicht des- 
haft, dass die Lesart πῦρ ὃ aus τυρόν ent- wegen ist das Lab Milch, weil es sich im 
standen ist; das Partieipium 2 ἔχον ist cau- Magen der Säugenden befindet, sondern 


sal, das Lab ist Milch, weil diese Käsestoff weil es sich darin bildet: in den Magen 


365 


Ersterer wird, wenn er aus dem Stamme heraustropft, in Wolle aufge- 
fangen und diese in einer kleinen Portion Milch abgespült, welche letz- 
tere der Milch zugesetzt, dieselbe gerinnen macht. 21. Das Lab aber ist 
Mileh: es entsteht nämlich in dem Magen des Säugenden; das Lab ist 
also Milch, insofern dieselbe Käse in sich enthält, und entsteht durch 
die thierische Wärme, indem die Milch gekocht wird. Lab haben 
sämmtliche Wiederkäuer und von den Thieren mit Zähnen in beiden 
Kiefern der Hase. Das Lab ist um so besser, je älter es ist. Denn der- 
gleichen Lab, sowie das des Hasen ist gegen Durchfall am besten. Das 
beste Lab ist das des Hirschkalbes. Die Menge der Mileh, welche die 105 
milchenden Thiere liefern, richtet sich nach ihrer Körpergrösse und nach 
dem Futter. So giebt es am Flusse Phasis kleine Rinder, von welchen 
durchgängig viel Milch gemolken wird, und die grossen Kühe in Epeiros 
liefern beim Melken jede eine Amphora, und zwar je eine halbe Amphora 
aus je zwei Zitzen. Der Melkende steht bei dem Melken und beugt sich 
etwas herab, da er im Sitzen nicht hinaufreichen würde. Auch die übri- 106 
gen Vierfüsser mit Ausnahme des Esels zeichnen sich in Epeiros durch 
ihre Grösse aus, vor allen aber die Rinder und Hunde. Grosse Thiere 
bedürfen aber reichlichen Futters und dieses Land hat reiche und fette 
Weide und für alle Jahreszeiten geeignete Weideplätze. Die grössten 
Rinder und Schafe sind die sogenannten Pyrrhischen, welche ihren 
Namen von dem Könige Pyrrhos haben. Manches Futter bewirkt, dass 107 
die Milch versiecht,, wie das Medische Gras, besonders bei den Wieder- 
käuern: anderes wiederum vermehrt die Menge der Milch, wie der 
. Kytisos und die Oroboi, nur dass der Kytisos in der Blüthe nicht dienlich 
ist, weil er zu hitzig ist, die Oroboi aber den trächtigen Thieren schäd- 
lich sind, weil sie das Gebären erschweren. Ueberhaupt ist das Ver- 
imnögen viel zu fressen bei einigen Vierfüssern einerseits für die Zeit 
der Trächtigkeit erspriesslich, andererseits geben die Thiere viel Milch, 


ΠῚ Cap. 20. 21.] 


der Saugenden kommt nichts als Milch; 
es bildet sich darin das Lab; folglich 
muss das Lab aus der Milch entstehen. 
Der oben angegebene Gedanke ergiebt 
sich nun durch eine unbedeutende Aen- 
derung des Textes, indem man ἐστίν 
nach ϑηλαζόντων, woesdurch die Variante 
τοῦτο γάρ verdächtig wird, tilgt und es 
vor οὖν setzt. Gaza, welcher πῦρ las, hat 
doch auch τυρόν übersetzt und durch freie 
Wendung zu helfen versucht ‚est ergo 
coagulum lac ignem habens intra sese, 
quod cum animalis tepore concoqueretur, 
caseum traxerit.‘. Bekanntlich wird der 
Labsaft aus den Magendrüsen abgeson- 
dert, und die Labmagenschleimhaut be- 
wirkt auch, dass der Käsestoff der Milch 
gerinnt. Die Milch saugender Thiere ge- 


rinnt also sofort im Magen und diese 
Klumpen geronnener Milch nennt A. 


πυετία. Was wir Lab nennen, ist also 
streng genommen etwas anderes als 
πυετία. 


δασύπους] Alle saugenden Thiere ha- 
ben πυετία im Magen. 

παλαιοτέρα] Das ist wahrscheinlich 
richtig und beruht wohl auf der Bildung 
von Milchsäure, welche die Wirkung des 
Magensaftes verstärkt. 

ötappotas) Plin. XI, 96, 239 quod et 
profluvio alvi medetur.' Bei Magenka- 
tarrh, sogenannter Verdauungsschwäche 
und dergl. wird jaauch jetzt Pepsin (d.h. 
präparirte Magenschleimhaut oder mit 
Labsaft imbibirtes Stärkemehl) thera- 
peutisch angewendet. 


10 


10 


ἵν ὁ] 


9 


900 


x N 
πολὺ τροφὴν 


[III Cap. 21. 22. 


BJZ r NN [4 \ mu N a BJ 
ἔχοντα πολλήν. ποιεῖ δὲ γάλα χαὶ τῶν φυσωδῶν ἔνια 


, τ \ r - »» \ ER NR, % \ 
προσφερόμενα, οἷον χαὶ χυάμων πλῆϑος GL χαὶ αἰγὶ χαὶ Bol χαὶ χι- 


μαίρα᾽ ποιεῖ γὰρ χαϑιέναι τὸ οὗϑαρ. σημεῖον δὲ τοῦ γάλα πλεῖον 52. 


ἱμήσεσϑαι, ὅταν πρὸ τοῦ τόχου τὸ oddap βλέπῃ χάτω. || γίνεται δὲ 


πολὺν χρόνον γάλα πᾶσι τοῖς 
ἐπιτήδεια ἔχωσι, μάλιστα δὲ 

\ mu ) 7 Ω͂ Ἂν \ 
γὰρ μῆνας ὀχτώ. ὅλως δὲ τὰ 


Ὑ Ἃ B) r N mw \ \ 
ἔχουσιν, ἂν ἀνόχευτα διατελῇ χαὶ τὰ 5 
τῶν τετραπόδων πρόβατον᾽ ἀμέλγεται 

, = 7 τα ἡ ὁ ῥδς, 4 ᾿ 
μηρυχάζοντα γάλα πολὺ χαὶ χρήσιμον 


εἰς τυρείαν ἀμέλγεται. περὶ δὲ Τορώνην αἱ βόες ὀλίγας ἡμέρας πρὸ 
m ! ΄ \ Ἂν r ’ v 7 m 
τοῦ τόχου διαλείπουσι, τὸν ὃ ἄλλον χρόνον πάντα ἔχουσι γάλα. τῶν 
δὲ γυναιχῶν τὸ πελιδνότερον γάλα βέλτιον τοῦ λευχοῦ τοῖς τιτϑευο- 10 
μένοις" χαὶ αἱ μέλαιναι τῶν λευχῶν ὑγιεινότερον ἔχουσιν. τροφιμώ- 
τατον μὲν οὖν τὸ πλεῖστον ἔχον τυρόν, ὑγιεινότερον δὲ τοῖς παιδίοις 


τὸ ἔλαττον. 


22. Σπέρμα δὲ προΐενται πάντα τὰ ἔχοντα αἷμα. τί δὲ συρ.- 
, δ \ ΄ \ » > „ r m ᾿ \ 
\ Θ EVE ( WS, ὶξ ν᾿ 15 
βάλλεται eis τὴν γένεσιν χαὶ πῶς, Ev ἄλλοις λεχϑήσεται. πλεῖστον δὲ 
χατὰ τὸ σῶμα ἄνθρωπος προΐεται. ἔστι δὲ τῶν μὲν ἐχόντων τρίχας 
λίσγρον, τῶν ὃ ἄλλων ζῴων οὐχ ἔχει γλισχρότητα. λευχὸν δὲ πάν-- 
USEKE Va ar χει TAOAPITNTA. 9 
᾿ 7 \ ’ / 
των ἀλλ ᾿Ηρόδοτος διέψευσται γράψας τοὺς Αἰϑίοπας προΐεσϑαι μέ-- 
λαιναν τὴν γονήν. τὸ δὲ σπέρμα ἐξέρχεται μὲν λευχὸν χαὶ παχύ, ἂν 
et m r m) \ \ " \ ΄ δ᾽ απο - , 
ἢ ὑγιαῖνον, ϑύραζε ὃ ἐλθὸν λεπτὸν γίνεται χαὶ μέλαν. ἐν δὲ τοῖς πά- 20 
γοις οὐ πήγνυται, ἀλλὰ γίνεται πάμπαν λεπτὸν χαὶ ὑδατῶδες χαὶ τὸ 
χρῶμα χαὶ τὸ πάχος" ὑπὸ δὲ τοῦ ϑερμοῦ πήγνυται χαὶ παχύνεται. 
BA ΧΥ͂, ) 07, 1 = a ς [A (4 De AR \ 
χαὶ ὅταν ἐξίῃ χρονίσαν ἐν τῇ ὑστέρᾳ, παχύτερον ἐξέρχεται. ἐνίοτε δὲ 
\ Ψ \ \ 2 “ IN σι 
ξηρὸν χαὶ συνεστραμμένον. χαὶ τὸ μὲν γόνιμον ἐν τῷ ὕδατι χωρεῖ 
, N Δ» - Ι \ ἄν) 05 \ ı\aXAT 7, ΄ 
χάτω, τὸ ὃ ἄγονον διαχεῖται. φευδὲς ὃ ἐστὶ χαὶ ὃ Κτησίας γέγραφξ 9: 


περὶ τῆς γονῆς τῶν ἐλεφάντων. 


1, πολὺ to. Ῥ])8 Cs. Sch. Bk. Di. Pk.; πολλὴν τρ. AaCa Ald. 
ποιεῖ PDa Ald. Cs. ; γάλα δὲ ποιεῖ Sch. 


PDa Ald. 
βατα PDa Ald. Cs. Sch. 
Ca Cs. Sch., τρόφιμον AR 
Sch. Di. Pk. ἅπαντα Ca 
om AaCa Ald. Sch. 
ὕπερ Da Ald. Sch., ὃ ὁ Cs. 


107. πολὺ -- πολλὴν] Wir haben πολ- 
ıtv, welches AaCa Ald. bieten, der Lesart 


- der Hdschr. PDa πολύ hinzugesetzt, aber 


nicht unmittelbar, sondern am Schlusse 
des Satzes, wodurch die Stelle erst Sinn 
erhält. Niemand wird behaupten, dass 


4. ἱμιῆσασϑαι ArCa, γενήσεσϑαι PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 
10. πελιώτερον AaCa Di. Pk. 
13. ἐλάττονα Sch., τὸ ἔχον ἐλάττονα Pk. 


τὰ ἔχοντα αἶμα ἅπαντα AR Ald. Os. Sch. 
20. ὑγιεινὸν PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 


πολὺ δὲ γάλα 
2. post πλῆϑος add οἷον AR ὀλίγον 
6. πρό- 
11. τροφιμώτερον 
14. προΐεται 
19. τὴν 
25. ὃ] ὁ AaCa, 


τροφὴν ἔχειν heissen kann »viele, reich- 
liche Nahrung haben«, alimenti copiam 
habere, wie Gaza sagt: auch passt dies 
nicht zu den Worten φαγεῖν δυνάμενα. 
Der Sinn ist aber: Thieren,, welche viel 
verdauen können, befördert reichliches 


367 

wenn sie viel Futter erhalten. Auch der Genuss mancher blähenden 
Pflanzen treibt die Milch, wie der Genuss der Bohnen bei den Schafen, 
Ziegen, Kühen und der Chimära. Sie bewirken nämlich, dass sich das 
Euter herabzieht. Als ein Zeichen, dass die Thiere viel Milch geben 
werden, gilt es, wenn vor der Geburt das Euter nach unten gerichtet ist. 
Alle milchgebenden Thiere liefern lange Zeit hindurch Milch, wenn sie 
unbelest bleiben und ausreichendes Futter haben, und am meisten unter 
den Vierfüssern die Schafe, die sich 8 Monate lang melken lassen. Im 
Ganzen genommen geben die Wiederkäuer viele und zur Käsebereitung 
taugliche Milch. Bei der Stadt Torone setzen die Kühe nur wenige Tage 
vor dem Kalben aus, die ganze übrige Zeit aber haben sie Milch. Was 
den Menschen anbetrifft, so ist bläuliche Milch der Frauen den Säug- 
lingen zuträglicher, als die weisse. Auch haben die von dunkler Farbe 
gesündere Milch als die von heller Farbe. Am nahrhaftesten also ist die- 
jenige Milch, welche den meisten, gesünder für die Jungen aber diejenige, 
welche weniger Käse enthält. 

22. Alle Blutthiere ergiessen Samen. Was und. wie der Samen zur 
Erzeugung beiträgt, wird anderswo auseinander gesetzt werden. Den 
meisten Samen ergiesst im Verhältniss zu seiner Körpergrösse der Mensch. 
Bei den mit Haaren bedeckten Thieren ist er zäh, bei den andern nicht, 
bei allen aber ist er weiss, und Herodotos hat fälschlich berichtet, dass 
die Aethiopen schwarzen Samen ergiessen. Gesunder Samen ist beim 
Austreten weiss und dick, alsdann aber wird er dünnflüssig und dunkel. 
In der Kälte erstarrt er nicht, sondern wird ganz dünn und wässrig von 
Farbe und Consistenz ; durch die Wärme hingegen gerinnt er und ver- 
diehtet sich. Hat er in der Gebärmutter verweilt und kommt dann heraus, 
so ist er dichter und bisweilen trocken und zusammengeballt. Der zeu- 
gungsfähige Samen sinkt im Wasser unter, der unfruchtbare aber zer- 
fliesst. Falsch ist auch die Angabe des Ktesias über den Samen des 
Elephanten. : 


II Cap. 21. 22. 


Futter die Trächtigkeit und den Milch- 
vorrath. Gaza ‚omnino quae in quadru- 
pedum genere sunt edaciora, eadem, ut 
ad possidendum meliora, ita ad lactis 
etiam copiam esse foecundiora, videlicet 
dum alimenti copiam habeant,planum est.’ 

φυσωδῶν) Die eigenthümliche Ansicht 
des A. über den Zusammenhang zwischen 
dem Aufgeblähtsein und dem Fettan- 
setzen 5. VIII $ 64. 

109. ἐν ἄλλοις] gener. II δὲ 14—60. 

Ἡρόδοτος) III, 125. gener. Π ὃ 25. 


ἐξέρχεται] gener. II ὃ 25. 

μέλαν] kann hier auch nur bedeuten 
»nicht weiss«. 

διαχεῖται] Ueber diese ziemlich gleich- 
gültigen Beobachtungen vom Samen 
scheinen neuere Untersuchungen zu 
fehlen. 

Κτησίας] gener. II ὃ 31. Der Samen 
des Elephanten soll nämlich beim Trock- 
nen so hart werden, dass er dem Bern- 
stein gleicht — was nicht unmöglich ist. 


108 


109 


Be δ»... 


ne 


: kp: μὲν οὖν τῶν ἐναίμων ζῳων, ὅσα TE χοινὰ ἔχουσι μέρη χαὶ mar 


ὅσα ἴδια ἕκαστον γένος, χαὶ τῶν ἀνομοιομερῶν χαὶ τῶν ὁμοιομερῶν, 
χαὶ ὅσα ἐχτὸς χαὶ ὅσα ἐντός, εἴρηται πρότερον᾽ περὶ δὲ τῶν ἀναίμιων 5230 
γυνὶ λεχτέον. ἔστι δὲ γένη πλείω, ἕν μὲν τὸ τῶν χαλουμένων μαλα- 
χίων" ταῦτα ὃ ἐστὶν ὅσα ἄναιμα ὄντα ἐχτὸς ἔχει τὸ σαρχῶδες, ἐντὸς ὁ 
ὃ εἴ τι ἔχει στερεόν, χαϑάπερ χαὶ τὰ ἔναιμα, οἷον τὸ τῶν σηπιῶν γένος" 
ἕν δὲ τὸ τῶν μαλαχοστράχων᾽ ταῦτα ὃ ἐστὶν ὅσων ἐχτὸς τὸ στερεόν, 
ἐντὸς δὲ τὸ μαλαχὸν χαὶ σαρχῶδες᾽ τὸ δὲ σχληρὸν αὐτῶν ἐστὶν οὐ 
ϑραυστὸν ἀλλὰ ὕλαστόν, οἷόν ἐστι τό τε τῶν χαράβων γένος χαὶ τὸ 
τῶν χαρχίνων. ἔτι δὲ τὰ ὀστραχόδερμα" τοιαῦτα δ᾽ ἐστὶν ὧν ἐντὸς 10 
μὲν τὸ σαρχῶδές ἐστιν, ἐχτὸς δὲ τὸ στερεόν, ϑραυστὸν ὃν χαὶ χαταχ- 
τόν, ἀλλ οὐ ϑλαστόν᾽ τοιοῦτον δὲ τὸ τῶν χοχλιῶν γένος χαὶ τὸ τῶν 
ὀστρέων ἐστίν. τέταρτον δὲ τὸ τῶν ἐντόμων, ὃ πολλὰ χαὶ ἀνόμοια 
ὁ περιείληφε εἴδη ζῴων. || ἔστι δ᾽ ἔντομα ὅσα χατὰ τοὔνομά ἐστιν ἐν- 
τομὰς ἔχοντα ἢ ἐν τοῖς ὑπτίοις 7) ἐν τοῖς πρανέσιν ἢ ἐν ἀμφοῖν, χαὶ 16 
οὔτε ὀστῶδες ἔχει χεχωρισμένον οὔτε σαρχῶδες, ἀλλὰ μέσον ἀμφοῖν' 
τὸ σῶμα γὰρ ὁμοίως χαὶ ἔσω χαὶ ἔξω σχληρόν ἐστιν αὐτῶν. ἔστι ὃ 
ἔντομα χαὶ ἄπτερα, οἷον ἴουλος χαὶ σχολόπενδρα, χαὶ πτερωτά, οἷον 


3. ἐντὸς --- ἐχτὸς PDa Ald. Cs. Sch. Pk. post ἀναίμων add ζώων PDa Ald. 
Cs. Sch. 4. post γένη add ταῦτα AaSch., αὐτῶν Ca 4 5et 6. ἐντὸς δὲ τὸ or. 
Ald. Cs. et omisso τὸ Sch. ; ἐντὸς δ᾽ ὅτι ἔχει or. OR, ἐντὸς δ᾽ εἴ τι ἔχει τὸ or. P 
60. οἷον χαὶ τὸ ArCa Cam. 7. ἕν] Erı.Sch., τὰ δὲ μαλαχόστραχα Aala ὅσα 
τὸ μὲν (μὲν τὸ P) στερεὸν ἐχτὸς ἔχουσιν Ῥ]1)} Ald. Cs. 9. φλαστόν Da Ald. Cs. 
Sch., φλαυστόν Ρ ἔστι Ald. pr., ἕν PDa Cam. Cs. 10. (τὸ Cs.) τῶν ὀστραχο- 
δέρμων PDa Cs. 12. φλαστόν Da, φλαυστόν Ρ κχόχλων (χοχλίων Ald. Sch.) 
χαὶ τὸ τῶν ὀστρέων γένος ῬΟ81)λ Ald. Cs. Sch. 18. ἀνώνυμα Ald. 10. post 
ἔχει add. ἐγ PDa, ἕν ΒΚ. 


1. χαὶ τῶν] Gaza ‚atque etiam de iis, priae, vel 8 similibus, vel dissimilibus 
quas similares dissimilaresque appella- inter se particulis constantes, ... dietum 
mus’. Bmk. ‚De animalibus itaque san- est‘, fast unverständlich. Was Gaza wie- 
guine praeditis, quaenampartesunicuique dergiebt, würde heissen χαὶ περὶ τῶν .. 
generl essent, cum communes, tum pro- μερῶν. Die Genitivi τῶν ἀνομοιομερῶν χαὶ 


VIERTES BUCH. 


Bis hierher ist von den Blutthieren die Rede gewesen und gezeigt 1 
worden, welche Theile sie gemeinschaftlich haben, und welche den ein- 
zelnen Abtheilungen eigenthümlich sind, sowohl ungleichartige, als 
gleichartige, und sowohl äussere, als innere Theile: wir gehen nun zu 
den blutlosen Thieren über. Sie zerfallen in mehrere Abtheilungen, und 
zwar erstens in die der sogenannten Weichthiere. Es sind das alle dieje- 
nigen Blutlosen, welche die dem Fleisch entsprechende Masse aussen, 
das Feste aber, wenn es vorhanden ist, innen haben, ebenso wie die 
Blutthiere: dahin gehören die Sepien. Zweitens in die der Weichschaligen: 
dies sind alle diejenigen, bei denen die feste Masse aussen, die weiche 
und fleischartige Masse aber innen liegt; die harte Masse ist bei ihnen 
nicht spröde, lässt sich aber zerreiben : dergleichen sind die Langusten 
und Krabben. Drittens in die der Hartschaligen, bei welchen sich die 
Fleischmasse inwendig, das Harte aber, welches spröde und brüchig, 
aber nicht zerreiblich ist, auswendig befindet: hierzu gehören die 
Schnecken und Muscheln. Die vierte Abtheilung bilden die Insecten, 
welche wiederum viele einander sehr unähnliche Gruppen begreift. Zu2 
ihnen gehören, wie der Name anzeigt, alle diejenigen, welche auf der 
Bauch- oder auf der Rückenseite, oder auf beiden Seiten Einschnitte 
haben, und bei welchen die Substanz des Körpers weder knochenartig, 
noch fleischartig ist, sondern zwischen Beiden die Mitte hält: denn ihr 
Leib ist innen und aussen gleichmässig hart. Es giebt sowohl flügellose, 
wie der Tausendfuss und die Skolopendra, als auch geflügelte, wie die 


τῶν ὁμοιομερῶν sind partitive, zu μέρη 
gehörig. Der Sinn ist: Welche Theile, 
sowohl aus der Zahl der ungleichartigen 
als der gleichartigen, allen Thieren ge- 
meinsam sind und welche den einzelnen 
Abtheilungen eigenthümlich sind. 

εἴ τι ἔχει τὸ στερεόν] So schreiben wir, 
indem wir die Lesarten verschiedener 
Hdschrr. verbinden. Der Artikel scheint 
vor στερεόν nicht wohl fehlen zu können. 


Aristoteles. 1. 


2. ἔντομα] Ueber die Unzulänglichkeit 
dieser Definition s. Meyer Thierkunde 
p. 197. Die übrigen Definitionen sind 
ebensowenig erschöpfend und beschrän- 
kend genug. 

μέσον ἀμφοῖν] Das ist nicht richtig; 
das Fleisch u. s. w. der Insecten ist eben 
so deutlich von dem Chitinskelet geson- 
dert, wie bei den Krebsen. 


Ἢ 24 


Ya 


910 [IV Cap. 1. 
μέλιττα χαὶ μηλολόνθη χαὶ σφήξ᾽ χαὶ ταὐτὸ δὲ γένος ἐστὶ χαὶ πτερωτὸν 
χαὶ ἄπτερον, οἷον μύρμηχές εἰσι χαὶ πτερωτοὶ χαὶ ἄπτεροι, χαὶ αἵ 
3 καλούμεναι πυγολαμπίδες. | τῶν Ἐν οὖν μαλαχίων. χαλουμένων τὰ 
μὲν ἔξω μόρια tad ἐστίν, ἕν μὲν οἱ ὀνομαζόμενοι πόδες, δεύτερον δὲ 
τούτων ἐχομένη ἣ χεφαλή, τρίτον δὲ τὸ χύτος, ὃ περιέχει τἀντός, χαὶ 5 
χαλοῦσιν αὐτὸ χεφαλήν τινες, οὐχ ὀρϑῶς χαλοῦντες᾽ ἔτι δὲ πτερύγια 
χύχλῳ περὶ τὸ χύτος. || συμβαίνει ὃ ἐν πᾶσι τοῖς μαλαχίοις μεταξὺ 
τῶν ποδῶν χαὶ τῆς γαστρὸς εἶναι τὴν χεφαλήν. πόδας μὲν οὖν ὀχτὼ 
πάντ ἔχει, χαὶ τούτους διχοτύλους πάντα, πλὴν ἑνὸς γένους πολυπό- 
δων. ἰδία δ᾽ ἔχουσιν αἵ τε σηπίαι χαὶ αἱ τευϑίδες χαὶ οἱ τεῦϑοι δύο 10 
προβοσχίδας μαχράς, ἐπ ἄχρων τραχύτητα ἐχούσας διχότυλον, αἷς 
τσ rose τε χαὶ χαμβάνουσιν εἰς τὸ στόμα τὴν τροφήν, χαὶ ὅταν 
χειμὼν ἡ, βαλλόμεναι πρός τινα πέτραν ὥσπερ ἀγκύρας ἀποσαλεύου- 


σιν. τοῖς δ RER πτερυγίοις, οἷς ἔχουσι 1:2} τὸ χύτος, vg ξουσιν. ἐπὶ 524 


or 


δὲ τῶν ποδῶν αἱ χοτυληδόνες ἅπασιν εἰσίν. || 6 μὲν οὖν πολύπους χαὶ τὸ 


ὦ 


1. μηλολόνϑα AR post γένος add αὐτῶν AaCa Ald. Cs. 


ὡς ποσὶ χαὶ ὡς χερσὶ χρῆται ταῖς πλεχτάναις. προσάγεται μὲν οὖν 
ταῖς δυσὶ ταῖς ὑπὲρ τοῦ στόματος" 


ἢ ὃ ἐσχάτῃ τῶν πλεχτανῶν, % 
τῇ ὃ ἐσχάτῃ πλεχτανῶν, ἥ 


3. πυγ] πτερόποδες PDa 


m Ambr. 4. χαλούμενοι Ald. Cs. Sch. 5. τὰ ἐντὸς AR, πᾶν τὸ σῶμα PDa 
Ald.Cs. 9. πάντας Aa Ald., ἅπαντα Da, om P 10. τε onrtaPDa 711. χαὶ 
ua. P 14. δὲ πτερυγίοις ἃ PDa Cs. 16. προσάγει PDaAld. Cs. δὲ ταῖς 


Aa0a Sch. 


ἄπτεροι] Die vollkommenen Weibchen 
und die Männchen sind geflügelt, dieun- 
vollkommenen Weibchen (Neutra, Ar- 
beiter) sind ungeflügelt. 

3. Ueber diesen Abschnitt ist zu ver- 
gleichen ‚Die Cephalopoden des Aristo- 
teles von H. Aubert 1862, auch in v. Sie- 
bold u. Kölliker Zeitschrift für wissen- 
schaftliche Zoologie Bd. 12. 

χαὶ χαλοῦσιν) Dieser hinkende Satz ist 
auf, Rechnung der lockeren Satzfügung 
bei "A. zu setzen. Doch lässt die Variante 
in Pl)a auf einen anderen Text schliessen. 
Vielleicht stand τἀντὸς μέρη. καλοῦσι δ᾽ 
αὐτό. 

πτερύγια] part.p.658b, 24. Diese feh- 
len den Octopoden. 

4. πόδας) Vgl. part. p. 685, 27 ff. 

ἑνὸς γένους] part. p. 685», 13 ἐλεδώνη. 

μεταξὺ) Man hat dies im Unterschiede 
von anderen Thieren aufzufassen , bei 
welchen zwischen Kopf und Füssen der 
Leib liegt. Daher der jetzige Name Ce- 
phalopoden oder Kopffüsser. 

rpoßosxtöas] part. p. 685, 30. — Wohl 
nur aus Versehen steht bei Bk. das 
Komma hinter dxpwv. Uebrigens dürfte 
ἐπ᾽ ἄκρου die richtige Lesart sein. — Die- 


selben Organe heissen IX $ 147 τὰ μαχρὰ 
τὰ ἀποτείνοντα. Abbildungen der verschie- 
denen Organe 5. u. A. bei Swammerdam 
Bibel der Natur Tafel 50—52. 

ötxöruAov] ἃ. ἢ. mit Saugnäpfen in 
zwei Reihen, wie part. Base 685», 12. 

πτερυγίοις] 8. oben 1$ 2 

5. προσάγεται) mit ὑβαλψδ γος τος 
Object, nämlich τὴν τροφήν. Daher ist 
auch δέ dem μὲν οὖν vorzuziehen, da sich 
dieser Satz dem vorhergehenden eng an- 
schliesst. 

τῇ ὃ᾽ ἐσχάτῃ ... ὀχείαις) v Siebold hat 
zuerst in der Zeitschrift für wiss. Zoologie 
IV p. 123 darauf hingewiesen, dass die 
hier und V $$ 20 und 40, so wie gener. I 
$ 29 gegebenen Notizen auf den erst seit 
dem Jahre 1850 von Verany u. H. Müller 
bekannt gewordenen Hectocotylus - Arm 
einiger Octopoden zu beziehen seien. 
Siehe den oben erwähnten Aufsatz von 
Aubert p. 20—27. Die vorliegende Stelle 
bietet mehrere Schwierigkeiten der Inter- 
pretation und stellt sich, abgesehen da- 
von, dass uns die Sachen nicht genügend 
bekannt sind, auch an sich betrachtet als 
verdorben dar. Aus den parallelen Stellen 
diese zu emendiren kann kaum gelingen; 


371 


Biene, der Mistkäfer und die Wespe. Auch von ein und derselben Art 
giebt es geflügelte und flügellose: so giebt es geflügelte und flügellose 
Ameisen und Leuchtkäfer. Die äussern Theile der sogenannten Weich- 
thiere sind folgende. Erstens die sogenannten Füsse, zweitens der mit 
ihnen zusammenhängende Kopf, drittens der Mantel, welcher das Innere 
umgiebt, und den manche unrichtiger Weise als Kopf bezeichnen, ausser- 
dem die Flossen rings um den Mantel. Bei sämmtlichen Weichthieren 4 
befindet sich der Kopf zwischen den Füssen und dem Bauche. Sie haben 
alle acht Füsse und diese haben bei allen, mit Ausnahme einer Art 
von Polypoden, zwei Reihen Saugnäpfe. Den Sepien, Teuthiden und 
Teuthoi eigenthümlich sind zwei lange Fangarme, welche an den Enden 
eine rauhe Stelle mit zwei Reihen Saugnäpfen haben : mit diesen ergreifen 
sie die Nahrung und führen sie zum Munde und bei Sturm werfen sie 
dieselben wie Anker an einen Felsen aus, um sich von den Wogen hin 
und her treiben zu lassen. Ihre sogenannten Flossen, die rings um den 
Mantel gehen, dienen ihnen zum Schwimmen. Auf den Füssen haben sie δ 
sämmtlich Saugnäpfe. Der Polypus gebraucht seine Fangarme als Füsse 
und als Hände. Die Nahrung ergreift er mit den beiden Fangarmen, 
welche über. dem Munde liegen. Den letzten Fangarm, welcher sehr 


IV Cap. 1.] 


auch wäre der Versuch nicht zulässig, da 
A. verschiedenen Ansichten und Berich- 
ten gefolgt ist, wie sich schon daraus er- 
giebt, dass, während er hier geradezu 
sagt, dass die Polypoden diesen Fangarm 
bei der Begattung gebrauchen, dasselbe 
V ὃ 40 nach dem Berichte von Beobach- 
tern angeführt wird, er dagegen in gener. 
1 ὃ 29 die Mitwirkung dieses Fangarmes 
bei der Begattung geradezu in Abrede 
stellt. Man frägt zuerst, was die ἐσχάτη 
πλεχτάνη sei; keine Stelle berechtigt uns 
anzunehmen, dass A. einen Fangarm als 
den »ersten« bezeichnet habe; es kann 
also auch nicht, und am wenigsten hier, 
ohne alle Vorbereitung und Andeutung 
schlechthin von »einem letzten« die Rede 
sein. Zwar heisst es part. p. 685, 15 αἱ 
μὲν γὰρ (sepiae et teuthides) τοὺς ἄνωϑεν 
τῶν ὀδόντων (wahrscheinlich muss man 
ὀμμάτων emendiren) ἔχουσι χαὶ τούτων 
τοὺς ἐσχάτους δύο μείζους, τοὺς δὲ λοιποὺς 
τῶν ὀχτὼ δύο χάτωϑεν μεγίστους τούτων᾽ 
ὥσπερ γὰρ τοῖς τετράποσι τὰ ὀπίσϑια ἰσχυρό-- 
τερα χῶλα, καὶ ταύταις μέγιστοι οἱ χάτωϑεν" 
τὸ γὰρ φορτίον οὗτοι ἔχουσι καὶ κινοῦσι μά- 
λιστα, χαὶ οἱ ἔσγατοι δύο μείζους τῶν μέσων, 
ὅτι τούτοις συνυπηρετοῦσιν ; allein der Text 
dieser Stelle ist nicht zweifellos; Bmk. 
liest ἔχουσι ἕξ μιχροὺς χαὶ χ. τ. λ., wo ἕξ 
aus der Uebers. des Gaza und μιχρούς aus 
derselben und einer Hdschr. entnommen 
ist; wenigstens lässt sich aus dieser Stelle 


für die Bedeutung von ἐσχάτῃ an unserer 
Stelle Nichts entnehmen. — Zweitens er- 
regt αὐτῶν, nachdem τῶν πλεχτανῶν Vor- 
ausgegangen, Anstoss. — Drittens ist es 
ganz unerklärlich, was die Worte ἔστι ὃ 
αὕτη ἐπὶ τῇ ῥάχει bedeuten sollen, da αὕτη 
sich doch nur auf πλεχτανῶν ἐσχάτη be- 
ziehen lässt. Wenn nun ῥάχις die hintere 
oder Aussenseite der, Fangarme bedeutet, 
und wenn die Worte οὗ πρόσω so ver- 
standen werden dürfen »auf deren vor- 
dererm Theile«, so stände »der letzte 
Fangarm befindet sich auf der Rücken- 
seite«, was ohne Sinn’ist. Gaza übersetzt 
‚Ultimo vero quod et acutius et solum 
albicans est, et parte sui extrema bifur- 
catum dorsoque adnexum — dorsum au- 
tem partem levem appellant, a qua ace- 
tabulorum ordo inchoatur — hoc ultimo 
inguam brachio in coitu utitur' ; er erklärt 
also die Worte οὗ πρόσω andersund jeden- 
falls richtiger. Sch. IV p. 336 will durch 
eine Umstellung helfen, indem er schreibt 
τῇ ὃ ἐσχάτῃ τῶν πλεχτανῶν --- ἐστὶ δὲ αὕτη 
ὀξυτάτη τε χαὶ μόνη περίλευχος αὐτῶν ἐπὶ 
τῇ ῥάχει (χαλεῖται δὲ ῥάχις τὸ λεῖον οὗ πρόσω 
αἱ χατυληδόνες) χαὶ ἐξ ἄχρου δικρόα ---- ταύτῃ 
δὲ χ. τ΄ A. ἃ. 1. Postremo autem omnium 
(est hoc inter cetera acutissimum et solum 
obalbidum in dorso : vocatur autem dor- 
sum Das brachii laevis, a qua prorsum 
acetabula procedunt: et in extremo bifi- 
dum) hoc igitur ad coitum utitur.’ Auch 


1 
X 


312 


IV Cap. 1. 


) Ρ Ye! \ r [4 IE BERNER, ὃ r 
ἐστιν ὀξυτάτη TE Xat μόνη παράλευχος αὐτῶν χαὶ ἐξ ἄχρου διχρύα -- 


Ὑ Ὁ) ar IN w0y ἌΓ. - 
EOTLO auTy ETL τ βρᾶχϑΞει χαλεῖται 


δὲ ῥάχις τὸ λεῖον, οὗ πρόσω αἱ 


χοτυληδόνες εἰσίν ---, ταύτῃ δὲ τῇ πλεχτάνῃ χρῆται ἐν ταῖς ὀχείαις. 


\ m % OCEAN m mn 
6 || πρὸ τοῦ χύτους ὃ ὑπὲρ τῶν πλεχτανῶν 
ϑάλατταν ἀφιᾶσι δεξάμενοι τῷ χύτει, 


ἔχουσι χοῖλον αὐλόν, ᾧ τὴν 


“ ᾿Α HANSER ὡς Ἃ / Ξ 
ὅταν τι τῷ στόματι λαμβάνωσιν" 5 


μεταβάλλει δὲ τοῦτο ὁτὲ μὲν εἰς τὰ δεξιὰ ὁτὲ δὲ εἰς τὰ εὐώνυμα. 


m 


νει 


> mu ὯΝ \ a \ 
ἀφιᾶσι δὲ χαὶ τὸν VoAHYv ταύτῃ. 


N 


\ / I \ \ [4 
δὲ πλάγιος ἐπὶ τὴν χαλουμένην 


χεφαλὴν ἐχτείνων τοὺς πόδας" οὕτω δὲ νέοντι συμβαίνει προορᾶν μὲν 
) \ [4 > [A 14 ) cl ) f \ S\ r δ,» Ὑ 

εἰς τὸ πρόσὑεν, ἐπάνω γάρ εἰσιν οἱ ὀφθαλμοί, τὸ δὲ στόμα ἔχειν ὄπισ- 

dev. τὴν δὲ χεραλήν, ἕως ἂν ζῇ. σχληρὰν ἔχει χαϑάπερ ἐμπεφυση- 


"ἐ (dd ai S\ \ ΄ m 
ϑξνὴν. OTTETAL OE χαι raTeyeEl TAaLs 


πλεχτάναις ὑπτίαις, χαὶ ὃ μεταξὺ 


m So (4 \ [4 Eh 3 N, p) Ἂ v B) L ARE 
TWV TOOWY υμὴν διατέταται πῶς Εν δον εὶς τὴν αυ μον εμ πεσῇ; οὔχξτι 


I 


14 287. v N \ [04 I N \ \ > 
δύναται χατέχειν. || ἔχουσι δὲ διαφορὰν οἵ Te πολύποδες χαὶ τὰ εἰρη- 


μένα τῶν μαλαχίων: τῶν μὲν γὰρ πολυπόδων τὸ μὲν χύτος μιχρὸν ol 
δὲ πόδες μαχροί εἰσι, τῶν δὲ τὸ μὲν χύτος μέγα οἱ δὲ πόδες βραχεῖς, 
ὥστε μὴ πορεύεσϑαι m αὐτοῖς" αὐτῶν δὲ πρὸς αὑτά, τὸ μὲν μαχρό- 
τερόν ἐστιν ἣ τευϑίς, N δὲ σηπία πλατύτερον. τῶν δὲ τευϑίδων οὗ 
τεῦϑοι χαλούμενοι ἐπὶ πολὺ μείζους" γίγνονται γὰρ xal πέντε πήχεων τὸ 
μέγεϑος. γίγνονται δὲ χαὶ σηπίαι ἔνιαι διπήχεις, χαὶ πολυπόδωὐΐ πλε- 
χτάναι τηλιχαῦται χαὶ μείζους ἔτι τὸ- μέγεϑος. ἔστι δὲ τὸ γένος ὀλίγον 20 


[0 0) 


1. περίλευκος AaCa Ald. Cs. 2. αὐτὴ Cs. Deinceps 7) add P 
6. τοῦτον AaCa Sch. ΒΚ. Di. Pk. 


AaCa Os. 
Aala 

de corr., ceteri ἔχει 
"Ald. 17. post ἐστιν add οἷον P 


ὃ. λάβωσι Aa 
T. δ᾽ ἕχαστον ϑορὸν Aa0a 


ist es zweifelhaft, ob A. den Ausdruck 
ῥάχις von den Fangarmen gebraucht hat, 
oder ob dies ein sonst üblicher gewesen 
sei, und ob damit die äussere Seite der- 
selben oder der Theil gemeint sei, an 
welchem sich keine Saugnäpfe mehr be- 
finden. Nach dem Worte διχρόα liesse 
sich für ἔστι vermuthen ἔσχισται: allein 
da wir über die Sache selbst noch nicht 
klar sind, muss man von jeder Aenderung 
des Textes Abstand nehmen. 

6. πρὸ τοῦ χύτους x. τ. A.] Zur Erklä- 
rung dieser Angaben muss man anneh- 
men, A. habe sich den Octopoden in der 
Stellung mit den Armen nach unten, dem 
Leibe nach oben gedacht, eine Stellung, 
die erz. B. beidem Fressen eines auf dem 
boden befindlichen Objectes einnimmt. 
— Der Zusammenhang zwischen dem 
Ausstossen des Wassers und dem Ergrei- 
ton mit dem Munde kann nur der sein, 
(lass er sich, um das Object loszureissen, 


16. ἐν αὐτοῖς Arlıa 


τῶν τεύϑων. || διαφέρουσι δὲ τῷ σχήματι τῶν τευϑίδων οἱ τεῦϑοι᾽ 


3. δὴ Da, om 
ἀριστερά 
πλαγίως CR, πελαγίως AA 9Θ, ἔχειν Pk. 
post αὐτοῖς add τούτοις Aala 
21. διαφέρει .. τὸ σχῆμα .. ὁ τεῦϑος Aala 


mittelst des Rückstosses beim Wasseraus- 
stossen fortbewegt. Denn dass αὐλός den 
sogenannten Trichter anzeigt, ist kaum 
zweifelhaft, wiewohl er anderwärts, wie 
Υ ὃ 20 μυχτήρ genannt wird. 

τοῦτο] ziehen wir vor, weil dadurch 
sowohl der seltne activische Gebrauch 
von μεταβάλλειν als auch der Wechsel des 
Numerus beseitigt wird. 

ϑολὸν] Zu bemerken ist, dass die bei- 
den Hdschrr. AxCa mit Ausnahme £iner 
Stelle in IX $ 149, wo Aa ϑολῷ hat, überall 
ϑορόν und Yopwgeben. Nur V ὃ 88 haben 
alle Hdschrr. ϑορόν. 

νεῖ δὲ πλάγιος) Wir verbinden νεῖ ἐπὶ 
τὴν χεφαλήν, wie es I ὃ 27 νεῖ ἐπὶ .. χύτος 
heisst. Es ist kaum denkbar, dass A. ge- 
sagt habe, dass die Füsse des Polypus 
beim Schwimmen gegen den Leib hin 
ausgestreckt werden, wohlaber, dass beim 
Schwimmen die Füsse ausgestreckt wer- 
den. Dagegen sagt uns A., dass sie nach 


379 

spitz und allein von weisslicher Farbe und an der Spitze zweispaltig ist, 
— dieser befindet sich auf dem Rücken, d. h. an der glatten Seite, die 
der mit Saugnäpfen besetzten gegenüber liegt — diesen Fangarım 
gebrauchen sie bei der Begattung. Vor dem Mantel über den Fangarmen 6 
haben sie eine hohle Röhre, durch welche sie das mit dem Mantel aufge- 
nommene Wasser ausstossen, sobald sie mit dem Munde etwas fassen 
und abreissen wollen. Seine Stellung wechselt bald nach der rechten, 
bald nach der linken Seite. Ebendaselbst entleeren sie auch die Tinte. 
Sie schwimmen in schiefer Lage in der Richtung des sogenannten Kopfes, 
indem sie die Füsse ausstrecken und daher sehen sie beim Schwimmen 
nach vorn, da die Augen sich oben befinden, der Mund aber ist dabei 
nach hinten gerichtet. Der Kopf ist während des Lebens hart und gleich- 
sam aufgeblasen. Sie heften sich an und halten sich fest mit der innern 
Seite der Fangarme und die zwischen den Füssen befindliche Haut 
ist dann in ihrer ganzen Ausdehnung angespannt. Wenn er aber auf 
den Sand geräth, so ist er unfähig sich festzuhalten. Zwischen den 7 
Polypoden und den genannten Weichthieren besteht der Unterschied, 
dass die Polypoden einen kleinen Körper und lange Füsse, die an- 
dern aber einen grossen Körper und kurze Füsse haben, auf welchen 
sie daher nicht zu gehen vermögen. Vergleicht man aber die letzteren 
unter einander, so ist die Teuthis länger, die Sepia dagegen breiter. Die 
Teuthiden aber werden von den sogenannten Teuthoi bedeutend an 
Grösse übertroffen, indem letztere bis zu fünf Ellen lang werden. Auch 
die Sepien werden bisweilen zwei Ellen lang, so wie auch die Fangarme 
der Polypoden dieselbe oder eine noch bedeutendere Grösse erreichen. 
Die Teuthoi sind selten. In der Gestalt ist der Unterschied zwischen 8 
den Teuthiden und den Teuthoi der, dass letztere am Ende des Leibes 


IV Cap. 11 


der Richtung des Leibes hin schwimmen, 
also rückwärts, und zwar mit schief ge- 
neigtem Körper, d. h. so, dass das Lei- 
besende nach unten liegt. So wird der 


selber zu beziehen. Mit πλεχτάναι ὕπτιαι 
ist die Seite der Fangarme gemeint, an 
welcher die Saugnäpfe sitzen. Bei starker 
Dorsalflexion der Füsse auf flacher Unter- 


Zusatz οὕτω... ὄπισϑεν erklärlich: bei 
solcher Körperlage sehen die Augen nach 
vorn, d.h. in der Richtung der Bewegung 
und der Mund liegt hinten. 
ἔχειν) Diese Verbesserung von Pik- 
kolos ist ganz unzweifelhaft; die voran- 
gehenden Worte προορᾶν μέν verlangen 
nothwendig die Folge τὸ δὲ στόμα ἔχειν. 
oxAnpav) Wegen der Knorpel des 
Kopfes. Cf. Schultze in Meckels deut- 
schem Archiv IV p. 334. 
ἅπτεται] Bmk. Prehendit autem et 
retinet brachiis resupinatis (incurvatis 
Scal.), atque ibi membrana, quae inter 
edes est, tensa est universa. Da bei den 
erbis ἅπτεται und χατέχει das Object 
fehlt, so sind dieselben auf den Polypus 


lage muss die zwischen den Füssen be- 
findliche Haut nach Art eines Regen- 
schirms ausgespannt sein. 

ἐὰν .. χατέχειν) Er kann sich nämlich 
am Sande nicht festhalten, um sich aufzu- 
richten, weil der Sand nachgiebt, wenn 
er sich mit den Saugnäpfen festhalten 
will. 

1. πέντε πήχεων] Etwa sieben Fuss 
oder zwei Metres. Of. Aubert Cephalo- 
poden p. 6, die Beobachtungen sehr gros- 
ser Cephalopoden. 

ἔστι --- τεύϑων] Gaza lolliorum genus 
pusillum admodum est’. Bmk. loliorum 
autem genus infrequentius est’. Conr. 
Gesner H. Aquat. p. 308 wollte rı γένος 
schreiben. 


ἊΝ m 
es 


πλατύτερον γάρ ἐστι τὸ ὀξὺ τῶν τεύϑων, 
TR 


περὶ ἅπαν ἐστὶ τὸ χύτος᾽ 


9 ὥσπερ χαὶ ἣ τευϑίς. [μετὰ δὲ To 
ἔσῳ τῶν ποδῶν τῶν χαλουμένων πλεχτανῶν. ταύτης δὲ τὸ μέσον δου 


ἐν 


IV Cap. 1. 


(x 
εὶ 
ὩΣ 
[77 


\ x E [4 

ἐ τὸ χύχλῳ πτερύγιον 
Ὗ δ # 
ἔστι δὲ πελάγιον, 

χεφαλή ἐστιν ἁπάντων 


\ 


[ON ς 
ὺς πόδας Ἢ 1 


ἐστὶ στόμα, ἐν ᾧ ἔνεισι δύο ὀδόντες" ὑπέρ δὲ τούτων ὁ φϑαλμοὶ μεγάλοι 5 
δύο, ὧν τὸ μεταξὺ μιχρὺς χόνδρος ἐ ἔχων ἐγκέφαλον βυχρον: ἐν δὲ τῷ 
στόματί ἐ ἐστι Bed σαρχῶδες" γλῶτταν ὃ οὐχ ἔχει αὐτῶν οὐδέν, ἀλλὰ 


10 τούτῳ χρῆ ται ἀντὶ γλώττης 


. || μετὰ δὲ τοῦτο ἔξωϑεν μὲν ἔστιν ἰδεῖν 


3 
τὸ φαινόμενον. χύτος. ἔστι ὃ αὐτοῦ 7) σὰρξ σχιστή, οὐχ εἰς εὐϑὺ μέντοι 
ἀλλὰ χύχλῳ᾽ δέρμα δ ἔχουσι πάντα τὰ μαλάχια περὶ ταύτην. μετὰ 10 
δὲ τὸ στόμα ἔχουσιν οἰσοφάγον μαχρὸν χαὶ στενόν, ἐχόμενον δὲ τούτου 


ΠΡΟ ΡΟ μέγαν χαὶ περιφε PR, ὀρνιϑώδη. 


τούτου ὃ ἔχεται ἣ χοιλία 


οἷον ἤνυστρον᾽ τὸ δὲ σχῆμα ὅμοιον τῇ ἐν τοῖς χήρυξιν ἑλίχῃ. ἀπὸ δὲ 
r ve 7 2 
ταύτης ἄνω πάλιν φέρει πρὸς τὸ στόμα ἔντερον λεπτόν᾽ παχύτερον ὃ 
΄“. 2 u 
11 ἐστὶ τοῦ στομάχου τὸ ἔντερον. || σπλάγχνον ὃ οὐδὲν ἔχει τῶν μαλα-- 15 
΄ > La “ NN ’ r m \ w 
χίων, ἀλλ ἣν χαλοῦσι μύτιν. χαὶ ἐπὶ ταύτῃ ϑολόν. τοῦτον δὲ πλεῖστον 


αὐτῶν χαὶ μέγιστον N σηπία ἔχει: 


ς 


βηϑῇ, μάλιστα δὲ 
δ αὐτῆς τείνει ὁ στόμαχος" 


ἀφίησι μὲν οὖν ἅπαντα, ὅταν φο- 


ἣ σηπία. ἣ μὲν οὖν μύτις χεῖται ὑπὸ τὸ στόμα, χαὶ 
n δὲ τὸ ἔντερον ἀνατείνει χάτωϑεν, 


VoAös, χαὶ τῷ αὐτῷ ὑμένι περιεχόμενον ἔχει τὸν ϑολὸν τῷ a 20 


2. ἐλλείπει] ἔλασσον PDA Ald. Cs. 


dedimus de conj.; μὲν codd. et edd. 5. 
12. παρεμφερῆ ὄρνιϑι PDa Ald. Cs. Pk. 
πλατύτερον Pk. de conj. Scaligeri. 
δ᾽ ἐπὶ πλ. PDa Ald. Os. 17. 
19. διὰ ταύτης AaCa Ald. Cs. Sch. 
χαὶ om PDA 


ΒΚ. 
ἕλιχι AaCa Sch. 
ϑορόν Aala 
μεγίστων de conj. Pk. 
20. Yopös AaCa, ϑόλος Da 
Bk., ϑορὸν Aa0a 


8. πλατύτερον τὸ 650] Bmk. ‚mucro 
latior', Gaza ‚pars enim lolli, quae exit 
in acutum , latior est”. Wenn der Text 
richtig ist, so kann man unter ὀξύ nur 
das bei Loligo spitz auslaufende Ende 
des Leibes verstehen, dennoch ist es 
kaum glaublich, dass A. ein solches Oxy- 
morum gew ählt haben w ürde, Vielleicht 
hat cher vielleicht auch ξίφος hier ge- 
standen, wenn auch das letztere erst wei- 
ter unten genannt wird. 

τευϑίδι ἐλλείπ ter] part. p. 685b, 
S. Thierverzeichniss V Nr. 6. 

9. μετὰ δὲ τοὺς πόδας] Die Beschrei- 
bung der Körpertheile der Weichthiere 
wird nun fortgesetzt, und die $$ 7 und 8 
bilden deutlich ein Einschiebsel, in wel- 
chem von den Unterschieden einiger 
Hauptformen die Rede war. In diesem 
ganzen Abschnitte wird die strenge Ord- 
nung vermisst, und er ist offenbar aus 


14. 


16. 


πλάγιον AaCa 3. xat om PDa 4, μέσον 
ἔνεισι] εἰσὶ PDa Ald. Cs. Sch. 
13. ὅμοια PDa Ald. Cs. 
16. ϑόλον Da 
πλεῖστον πάντων χαὶ τῶν 
δὲ εἰς τὸ PDaAld. 
ϑολὸν Sch., πόρον PDa Ald. Cs. 


αὐτῶ P 


gelegentlichen, eingeschobenen Aufzeich- 
nungen ergänzt. Die Bedeutung dieses 
Satzes ist: auf die Füsse folgt der von 
ihnen umgebene Kopf. 

τὸ μέσον ἐστὶ] So Bas wir den sinn- 
losen Text τὸ μέν ἐστι στόμα zu verbessern 
gesucht. Gaza übersetzt unverständlich 
"Eius pars oris habitus est’, Bmk. Ca u 
autem pars una os est‘; ; part. 678 

γλῶτταν] Die Cephalopoden ea eine 
am Boden der Mundhöhle festgewachsene 
fleischige Zunge mit Papillen. Cf. v. Sie- 
bold Vergl. Anat. p- 990. 

10. σὰρξ σχιστὴ) part. p. 654, 15. Die 
Muskeln des Mantels sind in Ringfasern 
angeordnet; sie sind nicht quergestreift; 
v. Siebold p. 373. 

οἰσοφάγον -. πρόλοβον] part. p. 6786,24, 

περιφερῆ ὀρνυϑώδη) } So auch Guil. ‚pro- 
lobum magnum etcircularem quasi avium', 
welchem die andere Lesart παρεμφερῆ 


IV Cap. 1.) 375 

breiter sind, und dass die Flosse rings um den ganzen Mantel läuft, 
während sie bei der Teuthis nicht ganz herum reicht. Beide leben in der 
hohen See. Hinter den Füssen befindet sich bei allen der Kopf, welcher 9 
in der Mitte zwischen den Füssen oder den sogenannten Fangarmen liegt. 
In der Mitte desselben liegt der Mund, in welchem sich zwei Zähne 
befinden. Darüber liegen zwei grosse Augen, zwischen denen ein kleiner 
Knorpel liegt, der ein kleines Gehirn einschliesst. In dem Munde befindet 
sich eine kleine Fleischmasse, welche diesen Thieren als Zunge dient, 
da keines von ihnen eine eigentliche Zunge besitzt. Dahinter kommt der 10 
äusserlich sichtbare Mantel, dessen Fleisch sich nicht in Längs-, sondern 
in Ringfasern theilen lässt, und bei allen Weichthieren von einer Haut 
überzogen ist. Auf den Mund folgt eine lange und enge Speiseröhre, 
welche sich in eine grosse und rundliche, dem Kropf der Vögel ähnliche 
Erweiterung fortsetzt: daran schliesst sich der einem Labmagen ähnliche 
Magen, dessen Form der Windung in den Keryx-Schnecken gleicht. 
Von diesem führt wiederum ein dünner Darm nach oben nach dem Munde 
zu, der aber dicker ist als die Speiseröhre. Eingeweide fehlen den Weich- 11 
thieren, mit Ausnahme der sogenannten » Mytis« und des darauf liegen- 
den Tintenbeutels, der bei der Sepie den grössten Umfang hat. Diese 
Tinte geben alle Weichthiere von sich, wenn sie in Furcht gerathen, 
vorzüglich aber die Sepia. Die Mytis liegt unter dem Munde und die 
Speiseröhre geht durch dieselbe hindurch. Da wo der Darm von unten 
her sich nach oben wendet, befindet sich der Tintenbeutel: dieser und 
der Darm sind von ein und derselben Haut umgeben, und das Thier ent- 


[ἢ 


ὄρνιϑι um so weniger vorzuziehen ist, als 
diese Art der Brachylogie dem Stile des 
A. nicht geläufig ist. — Genauer wird die 
Beschaffenheit dieser Organe bei den ver- 
schiedenen Sippen in der angegebenen 
Stelle des Buches de partibus besprochen. 


ὀρνιϑώδη bezieht sich auf den Muskel- 
magen der Vögel; er. hat bei den Cepha- 
lopoden auch starke fleischige Wände. 
πρὸς τὸ στόμια] Der Darm mündet mit 
einem After in der Nähe des Trichters. 
11. σπλάγχνον) part. p. 678, 91. 
priv] part. p. 681b, 30 ff. u. p. 679, 8. 
Phot. Lexic. p. 282, 25 μύστις" ὃ ἔχει ἀντὶ 
σπλάγχνων τὰ μὴ ἔχοντα σπλάγχνα ζῷα" 
ἐφ᾽ οὗ τὸν ϑολὸν ὃν πλεῖστον χαὶ μέγιστον 
ἡσίοδος (1. ἣ σηπία) ἔχει" χεῖται δ᾽ εὖ πως 
ταμα (l. ὑπὸ στόμα)" δία δέ τις μύστιχος 
(1. διὰ δὲ τῆς μίτυος) ὁ στόμαχος τείνει ὡς 
᾿Αριστοτέλης ἐν τοῖς περὶ ζῴων φησί. — 
Vgl. auch Athen. VII p. 326°. Mit μύτις 
wird wohl die Leber, bei vielen wirbel- 
losen Thieren μήχων genannt, bezeichnet. 
Cf. $ 29. In der beschriebenen Weise 


liegt sie wenigstens bei vielen Cephalo- 
poden. Cf. Swammerdam Bibel der Natur 
1752 Tafel 51. 

ϑολόν] part. p. 679,1. 

ἢ δὲ τὸ χτλ)] Die Verworrenheit 
dieser Stelle lässt sich durch eine ange- 
messene Interpunction lichten, wie wir 
sie versucht haben. Bei ΒΚ. lautet sie so: 

. ὃ στόμαχος" τ δὲ τὸ ἔντερον ἀνατείνει, 
κάτωϑεν ὁ ϑολός, καὶ τῷ αὐτῷ οἴο. Sowohl 
das Wort ἀνατείνει weist darauf hin, dass 
man χάτωϑεν zum Vorigen ziehen müsse, 
als auch der Sinn, da die Worte χάτωϑεν 
ὁ ϑολός ohne nähere Bestimmung nichts- 
sagend sind. Auch erfordert das Verbum 
ἔχει, dass die Rede bei ϑολός abschliesse, 
weil dazu das Subject μαλάκιον gedacht 
werden muss. 

τὸν ϑολὸν τῷ ἐντέρῳ] Die Lesart πόρον 
giebt Gaza wieder foramenque suum ea- 
dem obvolutum habet membrana qua in- 
testinum‘, wo dann ϑολός Subject zu ἔχει 
ist; dass dies aber nicht angehe, zeigt 
das folgende ἀφίησι... τόν τε ϑολόν. Guil. 
hat ‚thorum’. Von einem πόρος ist hier 


376 


\ 3 


χαὶ ἀφ 
12 
m [AN 1) ‚ 2 \ Na 
τῷ τεύϑῳ ἐντός ἔστι τὰ στερεὰ ἐν 
\ \ 14 \ \ ῇ N 
τὸ μὲν σήπιον τὸ δὲ ξίφος. Has 


\ [4 ΡῚ pr ἫΝ 2 ε 
χαὶ πλατύ ἐστι, μεταξὺ ἀχάν 


[IV Cap. 1. 


Γ \ a. [4 \ \ \ ’ Er \ \ 
σι χατὰ ταὐτὸν τόν Te ϑολὸν χαὶ τὸ περίττωμα" ἔχουσι δὲ χαὶ 

7 S_ LA = Pi I ἘΣ δι > 4 [2 3 \ nn 7 Ἃ Ε x 
τριχώδη ἄττα ἐν τῷ σώματι. || τῇ μὲν οὖν σηπίᾳ zal τῇ τευϑίδι χαὶ 


τῷ πρανεῖ τοῦ σώματος, ἃ χαλοῦσι 


έρει δέ᾽ τὸ μὲν γὰρ σήπιον ἰσχυρὸν 
ὕης χαὶ ὀστοῦ, ἔχον ἐν αὑτῷ ψαϑυρότητα 


Ἀ g \ Er FAN) \ \ N ΛΔ ER [4 
σομφήν, τὸ δὲ τῶν τευϑίδων λεπτὸν χαὶ χονδρωδέστερον. τῷ δὲ σχή- 


ματι διαφέρουσιν ἀλλήλων ὥσπερ 
ἔχουσιν ἔσω στερεὸν τοιοῦτον οὐ 
18 


τῶν ἀρρένων ΓΜ ΤΟ οἱ μὲν 


\ \ r e ı\ r b) 
χαὶ τὰ χύτη. οἱ GE πολύποδες οὐχ 
N 4 J \ Ἁ \ \ 
δέν, ἀλλὰ περὶ τὴν χεφαλὴν Yov- 


ὁρῶδες, ὃ γίνεται, ἐάν τις αὐτῶν παλαιωδῇ, σ σχληρόν. | τὰ δὲ ϑήλεα 


x 


γὰρ ἄρρενες ἔχουσι πόρον ὑπὸ τὸν 10 


BUN ἀπὸ τοῦ ἐγχ χεφάλου τείνοντα πρὸς τὰ χάτω τοῦ χύτους᾽ ἔστι 


δὲ πρὸς ὃ τείνει, ὅμοιον μαστῷ" 


ἐν δὲ ταῖς θηλείαις δύο τε 


m 3553 \ 
TAUT EOTL 525 


x» > ΄ Ὁ ς \ m 2 ΤΌΣ τ : ͵ \ 
χαι AD. AMYOTEHOLS Ο ὕπο ταῦτα ἐρυὐρὰ αττα σωματια πρώσξστιν. To 


ὃ ὡὸν ὃ μὲν πολύπους ἕν χαὶ ἀνώμαλον ἔξωϑεν zal μέγα ἴσχει" € 


Υ 
ξεσω 


δὲ τὸ ὑγρόν, ὁμόχρουν ἅπαν χαὶ λεῖον, χρῶμα δὲ λευχόν. τὸ δὲ πλῆ- 16 
dos τοῦ ᾧοῦ τοσοῦτον ὥστε πληροῦν ὁ αὐτο αν μειοῦν τὴς τοῦ πολύποδος 
χεφαλῆς. ἣ δὲ σηπία δύο τε τὰ χύτη χαὶ πολλὰ ὠὰ ἐν τούτοις, χαλά- 


[da ix σ ἊΣ 4 { ΤῊ m 14 12 
Cars ὅμοια λευχαῖς. ἕχαστα δὲ τούτων ὡς χεῖται τῶν μορίων, ϑεωρείσϑω 


ἐχ τῆς ἐν ταῖς ἀνατομαῖς διαγραφῆῇς. πάντα δὲ τὰ ἄρρενα ταῦτα τῶν 


ϑηλειῶν διαφέρει, χαὶ μάλιστα ἣ 


FL ῇ \ m hard . ’ ‚A 
σηπία LC TE γάρ πρᾶνγ TIL χυτοὺς 20 


πάντα μελάντερα τῶν ὑπτίων τραχύτερά τε ἔχει ὁ ἄρρην τῆς ϑηλείας, 


14 χαὶ διαποίχιλα ῥάβδοις, χαὶ τὸ Op 
πλείω πολυπόδων" ἕν Ὁ τὸ μάλ 
εἰσὶ δὲ πολὺ μείζους οἱ πρόσγειοι 

a 2 2 ΄ Y 
ποιχίλοι, οἱ οὐχ ἐσϑίονται. ἄλλα 


1. ϑορὸν AaCa, ϑόλον Da 
ὅτι τὸ μὲν σ. PDa 
add χαὶ Ca 14. ἕν om Cs. 

19. ταύτῃ Pk. de conj. Ὁ. Sylbungii 
Ald.Cs.,omP 22. οὐροπύγιον Aa 
Da 25. te δύο] δὲ PDa 


nicht die Rede gewesen, und die Aende- 
rung θολόν scheint hiernach gerecht- 
fertigt. 

τριχώδη) Siehe unten δὲ 50 u. 53, wo- 
nach es wahrscheinlich ist, dass damit die 
Kiemen gemeint seien, obgleich A. diese 
bei den Krebsen als τὰ δασέα bezeichnet. 
Abbildungen s. Brandt und Ratzeburg 
Med. Zool. II Taf. 32 Figg. 9 u. 22. 

12. σήπιον — ξίφος] part. p. 654, 19. 
Der Rückenknorpel von Sepia und Lo- 
ligo, bei ersterer Os sepiae genannt. 

13. ἀπὸ τοῦ ἐγχεφάλου)] Man kann fast 
nur annehmen, A. habe die starken Man- 


4. σηπίειον. CaDa Ald.pr., 
8. roroötovom PD? Sch. 


ροπύγιον ὀξύτερον. || ἔστι δὲ γένη 
ιστ ἐπιπολάζον χαὶ μέγιστον αὐτῶν, 
τῶν πελαγίων ἔτι δ᾽ ἄλλοι μιχροί, 
τε δύο, ἥ τε χαλουμένη ἑλεδώνη, 25 


σηπύειον bis AR διαφ. γὰρ 
11. πρὸς om ArCa 13. postävo 
ἔχει Da Ald. Os. Sch. 16. πολύπου PDa 

21. πάντα] ὄντα Aala τε] τε πάντα Da 


Ald. Cs. Sch. 23. τῶν πολ. PDa 24. ἄλλο 


ἐλετόνη AR 


telnerven mit ihrer Ganglia stellata zu 
den Hoden und der Bursa Needhamii 
gerechnet. Sonst ist die Beschreibung 
auch nicht recht verständlich. 

ἐρυϑρὰ} siehe Υ ὃ 90. Was damit 
gemeint sei, lässt sich nicht errathen. 
Vielleicht die beiden sog. Kiemenherzen. 
Die flüchtige Beschreibung wird motivirt 
durch die "Verweisung auf die verloren 
gegangene »Anatomie.« 

πολύπους) gener. 1Π $ 76. 

πλῆϑος}] siehe V ὃ 87, und von der 
Sepia ὃ 88. Ὶ 


διαποίχιλα 


“- 


ς 


ΒΩ 


άβδοις] Gaza ‚lineis inter- 


IV Cap. 1.] 377 


leert an ein und derselben Stelle die Tinte und dieExeremente. Es finden 
sich auch gewisse haarförmige Bildungen im Körper. Die Sepia, Teuthis, 12 
und der Teuthos haben die festen Theile innen auf der Rückenseite des 
Leibes und dieselben heissen bei den einen Sepion (os sepiae) bei den 
andern Schwert. Sie unterscheiden sich aber darin, dass das Sepion 
fest und breit ist, mitten inne zwischen Gräte und Knorpel, und inwendig 
aus einer schwammigen zerreiblichen Substanz besteht, das Schwert 
der Teuthiden dagegen schmal und mehr knorpelartig ist; ihre Form 
richtet sich nach der Gestalt des Leibes. Die Polypoden haben innen 
keine solche feste Substanz, sondern eine Knorpelmasse in der Gegend 
des Kopfes, welche bei alten Individuen hart wird. Die Männchen unter- 13 
scheiden sich von den Weibehen dadurch, dass sie einen Gang unterhalb 
der Speiseröhre haben, welcher sich vom Gehirn bis in den unteren 
Theil des Leibes erstreckt, wo er zu einem einer Zitze ähnlichen Körper 
geht. Bei den Weibehen sind zwei dergleichen Körper und oben. Bei 
beiden aber liegen darunter einige rothe Körperchen in der Nähe. Der 
Polypus hat einen einzigen grossen Eikörper mit unebener Aussenseite; 
die darin enthaltene Flüssigkeit ist durchaus einfarbig und gleichmässig 
von weisser Farbe. Die Masse desselben ist so gross, dass sie ein Gefäss 
anfüllt, welches grösser ist als der Leib des Polypus. Die Sepia aber hat 
zwei Säcke und in diesen viele Eier, welche weissen Hagelkörnern ähn- 
lich sind. Die Lage dieser Theile ist aus der in den Zergliederungen 
gegebenen Zeichnung zu ersehen. Alle Männchen der Weichthiere und 
vorzüglich die der Sepien unterscheiden sich von den Weibchen darin, 
dass die Rückenseite des Mantels bei allen Männchen dunkler ist, als 
die Unterseite und rauher als bei den Weibehen und mit bunten Längs- 
streifen versehen, so wie das Schwanzende spitzer. Es giebt mehrere 14 
Arten von Polypoden : eine ist die am meisten an der Oberfläche erschei- 
nende und grösste; die in der Nähe des Landes lebenden sind übrigens 
grösser als die in der hohen See; ferner giebt es kleine bunte, welche 
nicht gegessen werden. Dann zwei andere, die sogenannte Eledone, 


ten Arten s. Thierverzeichniss u. Aubert 
ἃ. ἃ. Ο. ν. 9. 


venientibus varias'. 


Bmk. ‚virgis varie- 
gatas. 


πάντα — ὀξύτερον] Ueber diese von 
den Zoologen wenig berücksichtigten 
Unterschiede sagt Verany Mollusques 
Medit. p. 70: La seche mäle a toujours 
son corps plus ovalair et ses nageoires 
bordees d’une ligne blanche tres-visible — 


la femelle est plus arrondie et n’a jamais. 


cette ligne. 

14. ἐπιπολάζον] bezieht sich wohl dar- 
auf, dass die Octopoden in der Nähe des 
Ufers an seichten Stellen leicht sichtbar 
werden. 

Ueber die Deutung der hier angeführ- 


εἰσὶ — πελαγίων] Dass eine Deutung 
dieser Stelle, wie sie Meyer Thierk. d.A. 
p. 268 giebt: »die Thiere, die sich am 
Lande aufhalten, pflegen grösser zu sein 
als die auf der hohen See lebenden, und 
dass dies eines seiner allgemeinen Theo- 
reme sei« unzulässig sei, bedarf keines 
weiteren Nachweises. Es müsste doch 
zum allerwenigsten heissen μείζω τὰ πρόσ-- 

εια. 

ἄλλα τε δύο] Wenn es zulässig wäre, 
bei so zweifelhaften Dingen den Text nach 
Muthmassung zu ändern, so liesse sich 


378 [IV Cap. 1. 2. 

μήχει τε διαφέρουσα τῷ τῶν ποδῶν χαὶ τῷ μονοχότυλον εἶνα! μόνην 
m [4 \ \ Y "4 S I Be Yu lad c 
τῶν μαλαχίων, τὰ γὰρ ἄλλα πάντα διχότυλά ἐστι, χαὶ ἣν χαλοῦσιν οἱ 
2 ς 
15 μὲν βολίταιναν οἱ δ᾽ ὄζολιν. || ἔτι ὃ ἄλλοι δύο ἐν ὀστρείοις, ὅ τε χα- 
, BER, y \ / BR RERN, τὸἪ ὍΝ ΄ 
λούμενος ὑπό τινων ναυτίλος χαὶ ποντίλος, ὑπ ἐνίων ὃ WOY πολύ- 
ποδος᾿ τὸ δ᾽ ὄστραχον αὐτοῦ ἐστὶν οἷον χτεὶς χοῖλον χαὶ ἀσυμφυές. οὗτος» 
΄ λά \ \ m TAT υυναὐ EN m 14 2 λύξ 
νέμεται πολλάχις παρὰ τὴν γῆν, εἶῦ ὑπὸ τῶν χυμάτων ἐχχλύζεται 
εἰς τὸ ξηρόν, χαὶ περιπεσόντος τοῦ ὀστρέου [ἁλίσχεται χαὶ] ἐν τῇ γῇ 
ἀποῦνήσχει..... εἰσὶ 6 οὗτοι μιχροί, τὸ εἶδος ὅμοιοι ταῖς βολιταίναις. 
ἃ \ ION 2 > 6a Er 4: N E λί ὃ 22 ἐάα τς BL 2, [| “- 
χαὶ ἄλλος ἐν ὀστράχῳ οἷον χοχλίας, ὃς οὐχ ἐξέρχεται Ex τοῦ ὀστρά 
AN v ὃς (7 ς 2 \ Ye > τὺ \ λ Be; 
χοῦ, ἀλλ ἔνεστιν ὥσπερ ὃ χοχλίας, χαὶ ἔξω ἐνίοτε τὰς πλεχτάνας 10 
προτείνει. περὶ μὲν οὖν τῶν μαλαχίων εἴρηται. 
m \ [A Ὁ ΄ 2 4 m 

16 2. Τῶν δὲ μαλαχοστράχων ἕν μέν ἐστι γένος τὸ τῶν χαράβων, 
χαὶ τούτῳ παραπλήσιον ἕτερον τὸ τῶν χαλουμένων ἀσταχῶν᾽ οὗτοι δὲ 
διαφέρουσι τῶν χαράβων τῷ ἔχειν χηλὰς χαὶ ἄλλας τινὰς διαφορὰς οὐ 
πολλάς. ἕν δὲ τὸ τῶν χαρίδων. χαὶ ἄλλο τὸ τῶν χαρχίνων. γένη δὲ 16 535 
πλείω τῶν χαρίδων ἐστὶ χαὶ τῶν χαρχίνων, τῶν μὲν χαρίδων αἵ τε 


χυφαὶ χαὶ αἱ χραγγόνες χαὶ τὸ μιχρὸν γένος --- αὗται γὰρ οὐ γίνονται 
1. τῷ τῶν οι AaCa2 μόνον PAaDa Sch. Pk. 2. εἶναι Ρ 4. ναυτῖ 0a 
post zat add ὃ DaAld. ποντίλος] ναυτιχὸς PDam Ambr. Ald.Cs. Sch. ἐνίων 


ἔστι δ᾽ οἷον πολύπους Aala Os. 
6. χλυμάτων Sch. 


7. παραπεσόντος Da 


“ N "ἢ A 
χοῖλος χαὶ οὐ συμῳφυῆς omnes praeter AA 
8. τῷ δὲ εἴδει PDA, τῷ εἴδει δὲ Ald. 


Cs. Sch. 10. ἔστιν AaCa Ald. 12. τὸ γένος τὸ PDa Ald. Os.Sch. 13. τού- 
τῶν PDa 14. post τῷ add μὴ Sch., τοὺς μὲν ἔχειν τοὺς δὲ μὴ Pk. 16. post 


υὲν add γὰρ PDa Ald. Sch. 


der Zweifel, den zuerst Verany über die 
Eledone des A. erhoben, weil er des Mo- 
schusgeruches derselben keine Erwäh- 
nung thut — siehe Aubert die Cephalop. 
p. 10 — dadurch beheben, wenn man läse 
ἄλλο δὲ ἡ χαλουμένη ἑλεδώνη ... ἣν zal 
χαλοῦσιν χ. τ. A. Dann wäre ὄζολις nur 
ein anderer Name für die Eledone. Einige 
Wahrscheinlichkeit erhält diese Annahme 
dadurch, dass A. von dieser Art, βολίταινα 
oder ὄζολις genannt, kein Wort weiter 
hinzusetzt. 


15. ναυτίλος χαὶ ποντίλος] Sch. kannte 
zwar aus dem cod. Mediceus die Variante 
ποντίλος (oder, wie er schreibt, rovriAog) 
nahm aber auf sie keine Rücksicht und 
erklärt in der Vulgata die Worte χαὶ vau- 
τιχός für eine Variante von ναυτίλος. Guil. 
hat naution, ab aliquibus autem patilus'. 
Wir halten die Worte xat ποντίλος auch 
für unecht, da es jedenfalls ἢ. π᾿ heissen 
müsste. 


δ᾽ φὸν πολύποδος] Sch. bemerkt, dass 
. u Lu. 
die Lesart ἐστὶ ὃ οἷον πολύπους ganz un- 


17. χῆφαι Aa 


χραγόνες PCR 


statthaft sei, da A. ja oben von den ver- 
schiedenen Arten der Polypoden spreche. 
Aber die Textesworte sind auch sehr ver- 
dächtig; eine Notiz dieser Art findet sich 
nirgends sonst, und ist an sich sehr un- 
wahrscheinlich. Sch. führt Callimachus 
Fpigr. V an. 

unde μοι ἐν ϑαλάμαισιν, ἔϑ᾽ ὡς πάρος, εἰμι 

γὰρ ἄπνους, 
τίχτεται αἰνοτέρης ὥεον ἁλχυόνος. 
mit der Vermuthung, dass die Schale des 
ναυτίλος als φὸν ἁλχυόνος bezeichnet wor- 
den sei, weil der Eisvogel in die leere 
Schale sein Eigelegt habe. Den heutigen 
Nautilus aber hat A. wohl nicht gekannt. 
Hier ist ohne Zweifel von der Argonauta 
die Rede. Dass aber hier der Textlücken- 
haft ist, kann man nicht nur aus ihm 
selbst, sondern auch aus der Anführun 
des Athenaeos schliessen VII p. 3170 
ὁ δὲ ναυτίλος χαλούμενος, φησὶν Αριστοτέ- 
λης, πολύπους μὲν οὐχ ἐστίν, ἐμφερὴς δὲ 
χατὰ τὰς πλεχτάνας. 
κοῖλον χαὶ ἀσυμφυές)] Wir sehen nicht 


ein, wie diese Worte auf χτείς bezogen 


379 


welche durch die Länge ihrer Füsse, so wie dadurch ausgezeichnet ist, 
dass sie allein von allen Weichthieren &ine Reihe von Saugnäpfen hat, 
während alle übrigen zwei Reihen haben; und eine zweite, welche von 
manchen Bolitaena, von anderen Ozolis genannt wird. Ferner giebt es ı5 
zwei andre in Schalen, erstens die Art, welche von manchen Nautilos 
oder Pontilos, von andern Polypoden-Ei genannt wird. Seine Schale 
gleicht einer hohlen und nicht geschlossenen Kammmuschel. Dieser hält 
sich oft längs der Küste auf, wird dann von den Wellen aufs Trockne 
gespült und nachdem die Schale abgefallen ist, [wird er gefangen und] 
stirbt er. Diese Thiere sind klein und an Gestalt den Bolitaenen ähnlich. 
Eine andre Art befindet sich in einer Schale, wie eine Schnecke: sie 
kommt nämlich nicht aus der Schale heraus, sondern steckt darin wie die 
Schnecke, und streckt nur bisweilen die Fangarme hervor. Hiermit sind 
die Weichthiere abgehandelt. 

2. Von den Weichschaligen giebt es folgende Gattungen. Erstens 16 
die der Langusten, und eine andre dieser ähnliche der sogenannten 
Hummern — diese unterscheiden sich von den Langusten durch das 
Vorhandensein von Scheeren und einige wenige andre Merkmale — 
drittens die der Garneelen und viertens die der Krabben. Unter den Gar- 
neelen und Krabben giebt es mehrere Arten. Unter den Garneelen die 
Heuschreckenkrebse und die Gespenstheuschreckenkrebse und eine dritte 


IV Cap. 1. 2.] 


den griechischen Meeren ein unserem 
Nautilos Pompilius ähnliches Thier. 


16. Ueber das Thatsächliche der An- 


werden sollen, während sie sehr wohl zu 
ὄστραχον passen Die Worte οἷον χτείς be- 
ziehen sich auf das äussere Aussehen der 


Schale, welche gerippt ist und dadurch 
den Kammmuscheln gleicht; dagegen 
die Worte x. x. ad. als beschränkender 
Zusatz, gerade den Unterschied von der 
Schale der Kammmuschel anzeigen, wel- 
che ein die beiden Hälften verbindendes 
Schloss hat. 


ἁλίσχεται χαὶ] Dass dies ein ganz müs- 
siger Zusatz ist bedarf keines Beweises; 
auch lassen sich die Worte ἁλίσχεται χαί 
gar nicht mit den folgenden verbinden. 
Gaza et testa dilapsa nudi capiantur, aut 
in terra anima extinguantur'. Dagegen 
schliessen sich die letzten Worte ἐν τῇ γῇ 
ἀποϑνήσχει sehr wohl an die vorigen an; 
es ist bekannt, dass diese Thiere von 
Stürmen ans Land geworfen werden und 
auf dem Strande verwesen. Wir halten 
daher die Worte ἁ. χαί für unecht. 


εἰσὶ δ᾽ οὗτοι] Wir haben vor diese 
Worte das Zeichen einer Lücke gesetzt. 
Der Pluralis zeigt an, dass nicht mehr 
vom ναυτίλος die Rede ist, auf den dieser 
Zusatz auch schwerlich nach dem, was 
vorhergeht, passen würde. 


χαὶ ἄλλος] Also existirte vielleicht in 


gaben über die Krebse s. das Thierver- 
zeichniss. 


τῷ ἔχειν χηλάς] Versteht man unter 
xapaßos die Languste (Palinurus) und 
unter ἄσταχος den Hummer (Homarus), so 
lässt sich diese Lesart rechtfertigen, da 
die Languste nur äusserst kleine Scheeren 
besitzt, welche gegen die des Hummer 
nicht in Betracht kommen. Dem steht 
allerdings entgegen, dass es $ 19 heisst 
πόδας δ᾽ οἱ μὲν χάραβοι ἐφ᾽ ἑχάτερα ἔχουσι 
πέντε σὺν ταῖς ἐσχάταις χηλαῖς und part. 
p- 684, 15 αἱ δὲ χαρίδες.. διαφέρουσι τῶν 
χαραβοειδῶν διὰ τὸ μιὴ ἔχειν χηλάς und dass 
part. p. 083», 31 den Yapadhbm Scheeren 
zugeschrieben werden, und dass es VIII 
$ 25 an einer freilich verdächtigen Stelle 
heisst, dass der Carabus mit der χηλὴ δι- 
χρόα wie der χαρχίνος seine Beute zum 
Munde führt. Sch. hat daher mit Scaliger 
τῷ μὴ ἔχειν χηλάς geschrieben; die Con- 
jectur von Pikkolos behebt nicht die 
Schwierigkeit. Guil. ‚eo quod habent 
telas sive ungulas fissas’, Gaza ‚Differt is 
a locusta brachiis, quae denticulatis for- 
eipibus prehendit' nach Plin. IX, 97. 


380 [IV Cap. 2. 


μείζους --, τῶν δὲ χαρχίνων παντοδαπώτερον Th γένος χαὶ οὐχ εὐαρίὃ- 
17 709. || μέγιστον μὲν οὖν ἐστὶν ἃς χαλοῦσι μαίας, δεύτερον δὲ οἵ τε 


πάγουροι χαὶ οἱ ᾿Ηραχλεωτιχοὶ χαρχίνοι, ἔτι δ᾽ οἱ ποτάμιοι" οἱ δ᾽ ἄλλοι 
ἐλάττους χαὶ ἀνωνυμώτεροι. περὶ δὲ τὴν Φοινίχην γίνονται ἐν τῷ 
αἰγιαλῷ οὺς χαλοῦσιν ἵππους διὰ τὸ οὕτως ταχξέῶς ὑεῖν ὥστε μὴ Pg > 
διον εἶναι χαταλαβεῖν" ἀνοιχϑέντες δὲ χενοὶ διὰ τὸ μὴ 2 νομήν. 
[ἔστι δὲ χαὶ ἕτερον γένος μιχρὸν μὲν ὥσπερ οἱ χαρχίνοι, τὸ δὲ εἶδος 

18 ὅμοιον τοῖς ἀσταχοῖς.] || πάντα u οὖν ταῦτα, χάϑάπερ a πρό- 
τερον, τὸ μὲν. στερεὸν χαὶ ὀστραχῶδες ἐχτὸς ἔχει ἐν τῇ χώρᾳ τῇ τοῦ 
ὀερίρατος, τὸ δὲ τεραδθνς ς ἐντός, τὰ δ᾽ ἐν τοῖς ὑπτίοις ad αχωδέστερα, 

19 εἰς ἃ χαὶ ἐχτίχτουσιν αἱ θήλειαι. || πόδας δ᾽ οἱ μὲν χάραβοι ἐφ᾿ ἑχάτερα 
ἔχουσι πέντε σὺν ταῖς ἐσχάταις γηλαῖς᾽ ὁμοίως δὲ χαὶ οἱ χαρχίνοι 
δέχα τοὺς πάντας σὺν ταῖς xnkats. 


τῶν δὲ χαρίδων αἱ μὲν χυφαὶ πέντε 
WEN ἐφ ἑχάτερα ἔχουσιν, ὀξεῖς τοὺς πρὸς τῇ χεφαλῇ, ἄλλους δὲ πέντε 
ἐφ ἑχάτερα χατὰ τὴν γαστέρα, τὰ ἄκρα ἔχοντας πλατέα" πλάχας δ᾽ ἐν 15 
τοῖς ὑπτίοις οὐχ ἔχουσι, τὰ δ᾽ ἐν τοῖς πρανέσιν ὅμοια τοῖς χαράβοις. 
ἡ δὲ χραγγὼν τὸ ἀνάπαλιν" τοὺς πρώτους γὰρ ἔχει Ka ἐφ Exd- 
τερα, εἶτ ἄλλους & ἔχημόνους λεπτοὺς τρεῖς ἐφ᾽ ἐχάτ τερα, τὸ δὲ λοιπὸν 
πλεῖον μόριον τοῦ σώματος ἄπουν ἐστίν. χάμπτονται δ᾽ οἱ μὲν πόδες 
πάντων εἰς τὸ πλάγιον, ὥσπερ χαὶ τῶν ἐντόμων, αἱ δὲ χηλαί, ὅσα ἔχει 20 

20 χηλάς, εἰς τὸ ἐντός. Ι ἔχει ὃ ὁ χάραβος χαὶ χέρχον. πτερύγια δὲ πέντε᾽ 
χαὶ ἣ χαρὲς ἣ χυφὴ τὴν οὐρὰν χαὶ πτερύγια τέτταρα. ἔχει δὲ χαὶ ἣ 
χραγγὼν πτερύγια ἐφ ἑχάτερα ἐν τῇ οὐρᾷ. τὸ δὲ μέσον αὐτῶν ἀμφό- 


εὖ 


τεραι αἀχανϑῶδες, πλὴν αὗται μὲν πλατύ, ἡ δὲ χυφὴ ὀξύ. ὁ δὲ χαρχίνος 


ἱππεῖς Da Ald. Cs. Sch. Bk. Di. Pk. 7. οἱ om Aalıa 


2. χαλοῦμεν AR 5. 


11 et12. ἔχ. ἐφ᾽ ἑκάτερα Da; ἐφ᾽ Ex. ἔχ. ἐφ᾽ Ex. Ald. 

18. post ἑχάτερα add πλατεῖς Sch. Pk., 
χαὶ ante ade om AaCa 

αὕτη Sch. Pk. 


τὸ om AaCa Di. Pk. 
21. χαὶ πτερ. PDa 22. 
24. post αὖται add ἄμφω Ara 


17. ἵππους] Sillig, welcher Plin. IX, 
19 hippoe schreibt, bemerkt, dass auch 
hier ἵππους gelesen werden müsse. Aelian 
VII, 24 nennt die χαρχίνοι δρομίαι aber 
in anderer Beziehung. 

przpöy] Da die χαρχίνοι nicht im All- 
gemeinen als »klein« bezeichnet werden, 
so muss man an diesem Worte Anstoss 
nehmen. Gaza ‚quod magnitudine can- 
crum non excedat'. Meyer Thierk. ἃ. A. 
p. 250 meint, man müsse vielleicht er- 
gänzen »wie die Karkinen lebend«: A. 
habe nämlich die sich in Conchylien ein- 
nistenden Krebse zu den Karkinen in die 
nächste Beziehung gebracht. Aber wenn 
A. hier die Einsiedler-Krebse im*Sinne 
gehabt hätte, würde er dies ohne Zweifel 


17. χράγγη PDaAld. Cs. 
‚lati’ Guil. 
23. χράγγη PDa Ald. 08. 


mit einem Worte gesagt und nicht mit 
den räthselhaften Worten »wie die Kar- 
kinoi lebend« angedeutet haben. Wir 
halten den Satz ἔστι --- ἀσταχοῖς für un- 
echt und einen vielleicht zu ποτάμιοι an- 
BEDEIeN Zusatz eines Glossators, der den 
ammarus berücksichtigen wollte. 

18. ᾿πλαχωδέστερα) Guil. spatia magis 
habentia’. Gaza ‚supina corporis planiora 
et tabellatiora sunt.” Im der Verbin- 
dung kann es nur den Sinn haben: 
»aus beweglich verbundenen Platten zu- 
sammengesetzt«, und so gewissermassen 
zwischen harter Schale und weichem 
Fleische, was wohl Guil. mit seinen »spa- 
tia« hat wiedergeben wollen. 

19, ἐφ᾽ ἑχάτερα) Sch. hat aus der Ver- 


981 


kleine Art — diese werden nämlich überhaupt nicht grösser —; die 
Krabben begreifen mannigfaltige und nicht leicht aufzuzählende Arten: 
die grösste sind die sogenannten Maeae, eine zweite die Paguroi und die 17 
Herakleotischen Krabben, endlich die in Flüssen lebenden ; die übrigen 
aber sind kleiner und haben keine besonderen Namen. In Phönizien 
findet sich am Ufer eine Art, welche man »Pferde« nennt, weil sie so 
schnell laufen, dass man sie nicht leicht fangen kann; öffnet man sie, 
so findet man sie leer, weil es ihnen an Nahrung gebrach. [Ferner giebt 
es eine andre Art, welche klein ist, wie die Krabben, aber an Gestalt 
den Hummern ähnlich.) Alle diese nun haben , wie schon erwähnt, die 18 
feste und schalenähnliche Substanz aussen an Stelle der Haut, das Fleisch 
aber innen, und auf der Unterseite des Leibes mehrere Platten, an welche 
die Weibchen ihre Eier legen. Die Langusten haben auf jeder Seite fünf 19 
Füsse, mit Inbegriff der am Ende befindlichen Scheere. Ebenso haben 
auch die Krabben im Ganzen zehn Füsse, die Scheeren mit eingerechnet. 
Unter den Garneelen haben die Heuschreckenkrebse auf jeder Seite fünf 
spitzeam Kopfe befindliche Füsse und ausserdem jederseits fünfam Bauche, 
deren Enden breit sind; siehaben aufder Unterseite keine Platten, gleichen 
aber auf der Oberseite den Langusten. Bei dem Gespenstheuschrecken- 
krebse ist es umgekehrt: vorn haben sie auf jeder Seite vier Füsse, daran 
schliessen sich jederseits drei dünne Füsse und der übrige und grössere 
Theil des Leibes ist fusslos. Die Füsse werden bei allen nach der Seite 
gebeugt wie bei den Inseeten, die Scheeren aber, wo dergleichen vor- 
handen sind, nach innen. Die Languste hat auch einen Schwanz mit 20 
fünf Flossen; die Garneele, welche Heuschreckenkrebs heisst, einen 
Schwanz und vier Flossen. Auch der Gespenstheuschreckenkrebs hat 
am Schwanz zu beiden Seiten Flossen , bei beiden ist aber der zwischen 
den Flossen in der Mitte liegende Theil dornig, nur dass er bei diesen 
breit, bei dem Heuschreckenkrebse aber spitz ist. Die Krabbe allein von 


IV Cap. 2.] 


sion des -Guil. und mit Albertus M., 
welche ἰδ haben, πλατεῖς hinzugefügt, 
worin ihm Pikkolos gefolgt ist. Da in 
den Hdschrr. keine Spur davon ist, so ist 
dieses Supplement unzulässig. Vgl. hier- 
über auch Meyer Thierk. d. A. p. 246. 
Dem Sinne nach ist ja πλατεῖς in dem 
Worte ἀνάπαλιν enthalten, welches sich 
nur auf die Beschaffenheit der Füsse, 
nicht auf ihre Anzahl beziehen kann: bei 
den χυφαί sind die vorderen Füsse spitz, 
die folgenden mit breitem Ende, bei der 
χραγγών umgekehrt, d. ἢ. die vorderen 
mit breitem Ende, die hinteren spitz. 

πλεῖον] ist vielleicht nur Variante von 
λοιπόν. h 

εἰς τὸ ἐντός] part. p. 683b, 35 τὰς 


XAde) δ᾽ ἐπὶ τὸ περιφερὲς χάμπτουσι χαὶ 
ἰσσουσιν. 


( 
& 
2 


20. χαὶ χέρκον] Gaza locustis et cauda 


est pinnae quinque assunt', part. p- 683, 


1 οἱ μὲν χάραβοι ἔχουσιν οὐράν. 

τὴν οὐρὰν] Der Artikel ist anstössig, 
wie die vorhergehenden Worte ἔχει χέρ- 
xoy zeigen, da noch nichts davon gesagt 
ist, dass die Kariden einen Schwanz ha- 
ben. Vielleicht stand χαὶ οὐράν. 

αὖται] Da sich dies nur auf ἡ χραγγών 
beziehen kann, so schrieben Sch. u. Pk. 
αὕτη. Vielleicht ist der Text überhaupt 
mangelhaft, wie man aus dem Zusatz 
ἄμιφον in zwei Hdschrr. schliessen kann. 


382 HIV Cap. 2. 


μόνος τῶν τοιούτων ἀνορροπύγιον' Aal τὸ σῶμα τὸ μὲν τῶν χαρίδων 
21 χαὶ τῶν χαράβων πρόμηκες, τὸ δὲ τῶν χαρχίνων στρογγύλον.  δια- 
φέρει ὃ ὃ χάραβος ὃ ἄρρην τῆς ϑηλείας" ge WEN γὰρ ϑηλείας ὃ 
πρῶτος ποὺς δίχρους © ἐστί, τοῦ ὃ ἄρρενος μῶνυξ, χαὶ τὰ ἜΤΕΡΟΊΕΣ τὰ 526 
ἐν τῷ ὑπτίῳ ἣ μὲν ϑήλεια μεγάλα ἔχει χαὶ ἐπαλλάττοντα πρὸς τῷ τρα- 5 
A) IE ENAEBP ER, ἐλά ΣΟ ΥΩ λλά £ FE wi ar IE 
χήλῳ, ὃ ὃ ἄρρην ἐλάττω χαὶ οὐχ ἐπαλλάττοντα᾽ ἔτι τοῦ μὲν ἄρρενος 
ἐν τοῖς τελευταίοις ποσὶ μεγάλα χαὶ ὀξέα ἐστὶν ὥσπερ πλῆχτρα, τῆς 
δὲ ϑηλείας ταῦτα μιχρὰ χαὶ λεῖα. [ὁμοίως ὃ᾽ ἔχουσιν ἀμφότερα χε- 
ραίας δύο πρὸ τῶν ὀρϑαλμῶν μεγάλας χαὶ τραχείας, χαὶ ἄλλα χεράτια 
μιχρὰ ὑποχάτω λεῖα. τὰ δ᾽ ὄμματα πάντων τούτων ἐστὶ σχληρόφϑαλμα, 
χαὶ χινεῖται χαὶ ἐχτὸς χαὶ ἐντὸς εἰς τὸ πλάγιον: ὁμοίως δὲ χαὶ τοῖς 
r m ZR vr m Be κπ \ \ \ N Ἂς 
χαρχίνοις τοῖς πλείστοις, χαὶ ἔτι μᾶλλον. || 6 ὃ ἀσταχὸς τὸ μὲν ὅλον 
ὑπόλευχον ἔχει τὸ χρῶμα, μέλανι δὲ διαπεπασμένον. ἔχει δὲ τοὺς 
\ (2 ἤ [EN \ v m [2 ) 7 \ \ 2 a 
μὲν ὑποχάτω πόδας τοὺς ἄχρι τῶν μεγάλων ὀχτώ, μετὰ δὲ ταῦτα τοὺς 
IN 2 λλῷ Ad BR N 2A ) Ka ὴ μα - [4 -- εὖ 
μεγάλους πολλῷ μείζους χαὶ ἐξ Sa πλατυτέρους ἢ ὁ χάραβος, ἄνω 
μάλους δ᾽ αὐτούς: ὃ μὲν γὰρ δεξιὸς τὸ πλατὺ τὸ ἔσχατον πρόμηχες 
ἔχει χαὶ λεπτόν, ὁ δ᾽ ἀριστερὸς παχὺ χαὶ στρογγύλον. | ἐξ ἄχρου ὃ 
ἑχάτερος ἐσχισμένος ὥσπερ σιαγὼν ὀδόντας ἔχων χαὶ χάτωῦεν za 
ἄνγωδϑεν, πλὴν ὁ ὃ μὲν δεξιὸς μιχροὺς ἅπαντας χαὶ καρχαρόδοντας, 66 
ἀριστερὸς ἐξ ἄχρου μὲν χαρχαρόδοντας, τοὺς ὃ ἐντὸς ὥσπερ γομφίους, 
ἐχ μὲν τοῦ χάτω μέρους τέτταρας χαὶ συνεχεῖς, ἄνωϑεν δὲ τρεῖς χαὶ 
οὐ συνεχεῖς. χινοῦσι δὲ τὸ ἄνω μέρος ἀμφότεροι, χαὶ προσπιέζουσι 
πρὺς τὸ χάτω" βλαισοὶ d ἀμφότεροι τῇ ϑέσει, χαϑάπερ πρὸς τὸ λαβεῖν 
25 χαὶ πιέσαι πεφυχότες. [ἐπάνω δὲ τῶν μεγάλων ἄλλοι δύο δασεῖς. 
μιχρὸν ὑποχάτω τοῦ στόματος, χαὶ ὑποχάτω τούτων τὰ βραγχιώδη τὰ 25 
ΛΩΝ N / \ , m DEN m m r 
περὶ τὸ στόμα, δασέα χαὶ πολλά. ταῦτα ὃ ἀεὶ διατελεῖ χινῶν. χάμπτει 


22 


- 


0 


23 


or 


24 


1. 0. τῶν μὲνχ. P 4. μονώνυξ PCaDa Ald. pr. 5. καὶ ἐπ᾽ ἔλαττον τὰ PCaDa | 
Ald. Cs. 6. ἐπ ἐλάττονα Da Ald. pr. 9. χέρατα Ara 11. ἐντὸς καὶ | 
ἐχτὸς PD“ Ald. Cs. Sch. Bk. Deinceps χαὶ add PCaDa et edd. praeter Pk. | 
12 οἱ 18. ὅλον λαμπρὸν ἔ. PDaAld.Cs. διαπεπλασμένον ArCaCam. 15. ἀνῴ- | 
naros δ᾽ αὐτοῖς PDa Ald. Cs. 16. post πλατὺ add χαὶ Ca 18. ante χάτω- 
dev om χαὶ Ca et 19. zul ἄνωϑεν om Cam. 19. χαρχαρόδους PDA Ald. Cs. 
20. καρχαρόδους PAaDa et corr. CaAld.Cs. τοὺς δ᾽ ἐντὸς] τοὺς δὲ μέσους AaQa 
Sch.Di.Pk. 21. χάτωϑεν PDaAld.Cs. Sch. 23. τῇ κάτω ϑέσει χαϑάπερ προ- 
τείνειν χαὶ PDaAld. 25. σώματος AR post χαὶ add μιχρὸν PDaAld. Cs. Sch. 


ἀνορροπύγιον) part. Ρ. 084, 1 οἱ öe sei, hat noch Niemand erklärt. Wahr- 


χαρχίνοι οὐκ ἔχουσιν οὐράν. 

21. τὰ πτερύγια τὰ ἐν τῷ ὑπτίῳ) part. 

p. 684, 20 πλαχωδέστερα δὲ τὰ χάτω al 
ϑήλειαι τῶν ἀρρένων χαράβων ἔχουσι. 

ἐπαλλάττοντα) Guil. pinnulas.. femella 

quidem magnas habet et permutata apud 


collum.’ Aber was darunter zu verstehen 


scheinlich sind die Platten der Bauchfüsse 
gemeint, die mit ihren Rändern einander 
entweder dachziegelartig decken oder von 
einander gesondert stehen. Dass unter 
τράχηλος der Hinterleib, resp. Schwanz 
(ex usu vulgi, sagt Sch.) verstanden werde, 
kann man aus $ 27 schliessen. 


383 


diesen Thieren hat keinen Schwanz. Der Leib der Garneelen und Lan- 
gusten ist langgestreckt, der der Krabben dagegen rund. Das Männchen 21 
der Languste unterscheidet sich von dem Weibchen in Folgendem. Beim 
Weibchen ist der erste Fuss gespalten, beim Männchen aber einzehig, 
und die Flossen auf der Bauchseite sind beim Weibchen gross und am 
Halse (Schwanze) einander deckend, bei dem Männchen aber kleiner 
und nicht sich deckend. Ferner hat das Männchen an den letzten Füssen 
eine Art grosser und spitzer Sporne, bei den Weibchen aber sind sie klein 
und glatt. Vorn haben sie alle beide zwei grosse und rauhe Fühlhörner 22 
und darunter noch andere kleine und glatte. Alle diese Thiere haben harte 
Augen, welche nach innen und nach aussen zur Seite beweglich sind. 
Ebenso ist es auch bei der Mehrzahl der Krabben, ja noch in höherem 
Grade. Der Hummer ist im Ganzen von weisslicher Farbe, aber schwarz 23 
gesprenkelt. Er hat unterseits acht Füsse mit Ausnahme der grossen ; 
hinter diesen kommen die grossen, welche bei weitem grösser und am 
Ende breiter sind als bei der Languste, unter sich aber ungleich; an dem 
rechten nämlich ist die Verbreiterung des letzten Gliedes länglich und 
schmächtig, an dem linken aber diek und rund. Am Ende sind sie beide 24 
gespalten und stellen eine oben und unten mit Zähnen besetzte Kinnlade 
vor; nur sind die Zähne an der rechten Scheere sämmtlich klein und 
scharf, an der linken aber die vordersten scharf, die in der Mitte aber 
breit wie Mahlzähne, und zwar im untern Gliede vier aneinander hän- 
gende, im obern aber drei von einander gesonderte. Beide bewegen 
das obere Glied und drücken es gegen das untere an. Was ihre Stellung 
betrifft, so sind beide gegen einander gekrümmt, indem sie gewisser- 
massen zum Fassen und Zusammendrücken eingerichtet sind. Oberhalb 25 
der grossen Füsse befindet sich ein anderes behaartes Fusspaar ein wenig 
unterhalb des Mundes und unter diesem wieder und um den Mund herum 
zahlreiche behaarte kiemenartige Bildungen, welche in fortwährender 


IV Cap. 2.] 


πλήχτρα] Gerade bei Palinurus fehlen 
die sonst zu einer Art Ruthe metamor- 
phosirten Afterfüsse des ersten Schwanz- 
ringels gänzlich ; v. Siebold Vergl. Anat. 
p- 200 Anm. Ob A. hier eine Verwech- 
selung zwischen χάραβος und ἄσταχος ge- 
macht haben mag? 

22. χινεῖται — πλάγιον] Daher $ 34 eis 
τὸ πλάγιον βλέπουσι. Mit Recht hat also 
Pk. mit AR zat vor εἰς weggelassen, wie 
auch Sch. III p. 195 wollte. Die Angaben 
beziehen sich auf die eigenthümlichen 
Bewegungen der Stielaugen ; Desmarest 
Crustac. p. 46. 

ἔτι μᾶλλον] Da diese ganz besonders 
lange Augenstiele haben. 

24. δεξιὸς] Diesistim Widerspruch mit 
ὃ 28. 


τοὺς δ᾽ ἐντὸς] Gaza ‚intimos velut 
maxillares’. Die Lesart τοὺς δὲ μέσους, 
welche die neueren Herausgeber aufge- 
nommen haben, verdient nicht den Vor- 
zug; man würde dann die Beschreibung 
der hinteren Zähne vermissen, während 
τοὺς ἐντός die nach hinten stehenden im 
Gegensatz zu denen gegen die Spitze hin, 
ἐξ ἄχρου, bezeichnet. 


25. ἐπάνω] kann der folgenden Be- 
stimmung ὑποχάτω τοῦ στόματος nach nur 
»nach dem vorderen Ende des Kopfes hin« 
bedeuten. 


Bpayyınön] Die Kieferfüsse, Pattes- 
mächoires. Vergl. die Handbücher der 
Zoologie. 


ἘΦ 


59 
N 02 © 


384 


(η΄ ὦ“ 


v S/ 
EyEL ου 


[4 


[IV Cap. 2. 


χαὶ π προσάγεται τοὺς δύο πόδας πρὸς τὸ στόμα τοὺς δασεῖς. ἔχουσι 
χαὶ παραφυάδας λεπτὰς οἱ πρὸς τῷ στόματι πόδες. || ὀδόντας δ 
bo χαϑάπερ ὃ χάραβος, ἐπάνω δὲ τούτων τὰ χέρατα Pegz 
βραχύτερα δὲ χαὶ λεπτότερα πολὺ 7) ὃ κάραβος; 


χαὶ ἄλλα τέτταρα τὴν 


μὲν μορφὴν ὅμοια τούτοις, βραχύτερα δὲ χαὶ λεπτότερα. τούτων ὃ 5 
ἐπάνω τοὺς ὀφθαλμοὺς μιχροὺς χαὶ βραχεῖς οὐχ ὥσπερ 6 χάραβος 326b 


μεγάλους. τὸ δ᾽ ἐπάνω τῶν ὀφθαλμῶν ὀξὺ χαὶ Kae. ἐτ 


χαϑαπερανεὶ 


μέτωπον, μεῖζον 1 ἢ ὃ χάραβος. ὅλως δὲ τὸ μὲν πρόσιοπον ὀξύτερον, τὸν 
δὲ ϑώραχα εὐρύτερον ἔχει πολὺ τοῦ χαράμου: χαὶ τὸ ὅλον σῶμα σαρχω- 


δέστερον χαὶ μαλαχώτερον. | τῶν δ᾽ ὀχτὼ ποδῶν οἱ μὲν τέτταρες 


“ 


ἐξ 


ἄχρου δίχροοί εἰσιν, οἱ δὲ τέτταρες οὔ. τὸ 08 περὶ τὸν τράχηλον χα- 


λούμενον dp: N een ϑ εν καὶ 
\OLNEVOY οἴῃρηται μεν εςωῦξν TEVTAYTN : χαι 


ld ᾽ \ Ὁ \ \ 
ἔχτον ἐστὶ τὸ πλατὺ τὸ 


„ ΄ [4 » μ NND) Y ER 14 { Ζ 
ἔσχατον, πέντε πλάχας ἔχον" τὰ ὃ ἐντός, εἰς ἃ προεχτίχτουσιν αἱ ϑή- 
λειαι, δασέα τέτταρα. χαϑ' ἕχαστον δὲ τῶν εἰρημένων πρὸς τὰ ἔξω 
2 ! \ 
m ἌΝ ΔΝ -» 
ἄχανϑαν ἔχει βραχεῖαν χαὶ ὀρϑήν. || τὸ ὃ ὅλον σῶμα χαὶ τὰ περὶ τὸν 15 


ϑώραχα λεῖα, οὐχ ὥσπερ ὃ χάραβος 
ποσὶ τὰ ἔξωϑεν ἀχάνϑας ἔχει μείζους. 


>) ΕΝ -" 2 
τραχύς ἀλλ ἐν τοῖς μεγάλοις 
m S\ ’ \ \ Y 
τῆς δὲ θηλείας πρὸς τὸν ἄρρενα 


᾽ γι τος \ ͵ : \ \ (Fr: NEE Σ ja ΄ N 
οὐδεμία διαφορὰ φαίνεται χαὶ γὰρ ὃ ἄρρην χαὶ ἣ ϑήλεια ὁποτέραν Av 
τύχῃ τῶν χηλῶν ἔχουσι μείζω, ἴσας μέντοι ἀμφοτέρας οὐδέτερος οὐ- 


δέποτε. 


τὴν δὲ ϑάλατταν δέχονται μὲν παρὰ τὸ στόμα πάντα τὰ τοι- 20 


m > - N) r \ ΄ r c / LEN 
adra, ἀφιᾶσι ὃ ἐπιλαμβάνοντα μιχρὸν τούτου μόριον οἱ χαρχίνοι, οἱ δὲ 
ὰ \ \ Sn», ΒΝ S\ \ mu \ c 
χάραβοι παρὰ τὰ Bpayyrosıön‘ ἔχουσι δὲ τὰ βραγχιοξιδῇ πολλὰ οἱ 


1. post προσάγεται add τὸ λεῖχον Ar Ald., διαλείπων Pk. 


pr., om PDam Ambr. Cs. 
PDa 1. χαϑαπερεὶ Aala 
Ald.Cs.Sch. ΒΚ. προεχτ. 
προσεχτ. Ambr.; ἐχτ. m 
PDa Ald. Cs. Sch. Bk. 

20. τῷ στόματι PDa Ald. Cs. Sch. 
Deinceps τὸ ὃι οὗ Pk. 


προσάγεται] Aus den Worten τὸ λεῖχον, 
welche Aa und Ald. hier hinzufügen, hat 
Pikkolos διαλείπων gemacht, das im Ge- 
gensatze zu den Worten ταῦτα δ᾽ ἀεὶ δια- 
τελεῖ χινῶν stehen soll. Wenn A. diesen 
Gegensatz hätte andeuten wollen, so 
würde er jedenfalls τοὺς δὲ δύο πόδας dın- 
λείπων χάμπτει etc. gesagt haben. Aus- 
serdem lassen die Worte» χάμπτει --- δασεῖς 
nichts vermissen. Vergleicht man aber 
die Buchstaben τελεῖ xıy, so scheint es 
fast, als wenn τὸ λεῖχον eine verderbte, 
am Rande als zweifelhaft vermerkte, 
Schreibung jener Worttheile sei. 
παραφυάδας) d. 1. die Geisselanhänge 
der Kau üsse. 


4. πολὺ ἢ] ἢ DA, ἀπολύει corr. P 

12. πάντα χαὶ ἐχτὸς PDa 

Cs. Sch. ; προσεντ. Da; προεντ. PAaCa Bk. Di. ΡΚ.; 

16. λεῖον Da Ald. Os. Sch. Di. 
τραχύ PDa Ald. Cs. Sch. Di. 


et 22. οἵ τε χάραβοι χαὶ οἱ χαρχίνοι de conj. Sch. Pk. 


3. μιχρὰ Aa0a Ald. 
6. παχεῖς 
et 13. χαὶ ἔσχ. PDa 


Deinceps add ἔχει 
17. τῆς] τὰς PDa 
21. χατὰ μιχρὸν AaCa Ald. Cs. Di. Pk. 


26. ὀδόντας] sind ohne Zweifel die 
Kiefer. 

ναχρὰ] So Cam., was offenbar Ver- 
besserung ist, und versio Scoti sunt cor- 
nua longa, sed breviora et subtiliora cor- 
nibus karaborum.' Irrig sagt also Bekker 
» interpretes veteres« Denn Guil. hat 
‚parva’, Gaza lässt es aus: ‚supra quos 
cornua breviora tenuioraque quam lo- 
custae'. 

τέτταρα] Die inneren Fühler. 

27. διήρηται — πενταχῇ} Guil. divisa 
sunt quidem deforis omniquaque, extrin- 
secus est latum ultimum’, aut ex libro 
Lipsiensi ‚deforis circumquaque, extus 
autem sextum est latum’. Essınd hiermit | 


IV Cap. 2.] 385 


Bewegung sind. Er beugt die beiden behaarten Füsse gegen den Mund 
und nähert sie demselben. Die am Munde befindlichen Füsse haben auch 
zarte Anhänge. Er hat zwei Zähne, wie die Languste, und darüber die 26 
grossen Fühlhörner, die jedoch viel kürzer und dünner als bei der Lan- 
guste sind, und ausserdem vier an Gestalt jenen ähnliche, aber kürzere 
und dünnere Fühler. Darüber liegen die kleinen und kurzen Augen, 
während die Languste viel grössere hat. Die Gegend über den Augen ist 
spitz und rauh, gleichsam eine Stirn, und grösser als bei der Languste; 
überhaupt ist der Kopf spitzer, das Brustschild aber bedeutend breiter 
als bei der Languste, und der ganze Leib fleischiger und weicher. Von 27 
seinen acht Füssen sind vier an der Spitze gespalten, die andern vier 
aber nicht. Der sogenannte Hals (Schwanz) hat aussen fünf Abtheilungen, 
und eine sechste bildet das breite Ende, welches fünf Platten hat. Auf 
der Innenseite sind vier behaarte Theile, an welche die Weibchen zuerst 
ihre Eier legen; an jedem der genannten Theile befindet sich nach aussen 
ein grader und kurzer Stachel. Der gesammte Körper und namentlich 28 
das Brustschild ist glatt, bei der Languste aber rauh. Dagegen sind die 
grossen Füsse nach aussen mit grösseren Stacheln besetzt. Zwischen dem 
Männchen und Weibchen ist kein sichtlicher Unterschied: denn bei beiden 
ist bald die eine, bald die andre Scheere grösser, niemals aber sind sie 
beide gleich gross. Alle diese Thiere nehmen das Wasser neben dem Munde 
auf und lassen es austreten, entweder wie die Krabben, indem sie einen 
kleinen Theil desselben verschliessen, oder wie die Langusten neben den 
kiemenartigen Theilen, welche bei diesen zahlreich vorhanden sind. 
also das Ausströmen des Wassers mit der 
Verschliessung einer Oeffnung verbunden 
ist; und insoweit stimmt auch diese Stelle 
mit der späteren; er hat aber τοῦτο τὸ 
υόριον geändert, was sich nur schwer auf 
die neben dem Munde befindlichen Oeff- 
nungen (‚orificia duo ad os sub maxillis 


βία IV p.349) beziehen lässt; er hatferner 
unerklärt gelassen, was χατὰ μιχρόν be- 


die fünf Leibesringe und in dem folgen- 
den die fünf Schwanzplatten gemeint. 
πλατύ] Die Schwanzflossen, deren 
πλάχες dasselbe sind wie die πτερύγια in 
ἢ 20. 
rpoextixtoustv] 8. V ὃ 84. 


δασέα τέτταρα] Die Bauch- oder After- 
füsse. 


28. λεῖα, οὐχ .. τραχύς] So auch Gaza 
‚corpusque totum leve est non more lo- 
eustarum aculeatum'. 

μείζω) part. p. 684, 32. Cf. ὃ 24. 

τὴν δὲ — παρὰ τὰ Bp.] Gaza ‚mare 
omnia eius generis ore exeipiunt. Sed 
cancri parte orisexigua adductarespuunt, 
locustae suas ad branchias transmittunt.' 
Die mittleren Worte übersetzt Scotus 
‚elieit paullatim claudendo os suum'. 
Weder aus dieser Stelle noch aus $ 35 
wird sich klar ermitteln lassen, welche 
Vorstellung A. von der Athmung dieser 
Crustacea gehabt hat, wozu auch die Un- 
sicherheit der Lesart beiträgt. Sch. hat 
gezeigt, dass ἐπιλαμβάνειν von Scotus 
richtig durch claudere übersetzt ist, dass 


Aristoteles. I. 


deuten soll, und endlich ganz gegen die 
Häschrr. οἵ re xapaßoı χαὶ οἱ χαρκίνοι 
geschrieben, welcher Veränderung doch 
die folgenden Worte zu widersprechen 
scheinen. Er behauptet nämlich, dass A. 
keinen Unterschied zwischen der Ath- 
mung der Carabi und der Cancri statuire, 
wie dies im gewöhnlichen Texte liege. 
Wir haben die Stelle, welche wir für ver- 
derbt halten, nicht verändert und suchen 
die Verderbniss in den Worten χατὰ pı- 
“ἀρὸν τούτου BE Sachlich ist zu be- 
merken, dass der Weg, den das Wasser 
zurücklegt, gerade der umgekehrte ist, 
indem es an der Unterseite des Leibes 
eintritt und neben dem Munde durch 
einen Kanal oder Halbkanal austritt. Das 


25 


386 [IV Cap. 2. 


29 χάραβοι. || χοινὸν δὲ πάντων τούτων ἐστίν᾽ ὀδόντας Te πάντ᾽ ἔχει δύο 
— xal γὰρ οἱ χάραβοι τοὺς πρώτους δύο ἔχουσι ---- χαὶ ἐν τῷ στόματι 
σαρχῶδές τι ἀντὶ γλώττης, εἶτα χοιλίαν τοῦ στόματος ἐχομένην εὐ- 
ϑύς, πλὴν οἱ χάραβοι μιχρὸν στόμαχον πρὸ τῆς χοιλίας, εἶτ᾽ ἐχ ταύτης 
ἔντερον εὐϑύ. τελευτᾷ δὲ τοῦτο τοῖς μὲν χαραβοειδέσι χαὶ καρίσι xar 5 
εὐϑυωρίαν πρὸς τὴν οὐράν, ἣ τὸ περίττωμα ἀφιᾶσι χαὶ τὰ φὰ Extix- 
τουσιν, τοῖς δὲ χαρχίνοις, ἡ τὸ ἐπίπτυγμα ἔχουσι, χατὰ ᾽μέσον τὸ ἐπί- 
πτυγμα. ἐχτὸς δὲ χαὶ οὗτοι, ἢ τὰ φὰ ἐχτίχτουσιν. ἔτι τὰ ϑήλεα αὐτῶν 
παρὰ τὸ ἔντερον τὴν τῶν φῶν χώραν ἔχουσιν. χαὶ τὴν χαλουμένην 
δὲ μύτιν ἢ μήχωνα πλείω ἢ ἐλάττω πάντ᾽ ἔχει ταῦτα. τὰς δὲ ἰδίας 10 

80 ἤδη διαφορὰς χαϑ' ἕχαστον δεῖ ϑεωρεῖν. || οἱ μὲν οὖν χάραβοι, ὥσπερ 
εἴρηται, δύο ἔχουσιν ὀδόντας μεγάλους χαὶ χοίλους, ἐν οἷς ἔνεστι χυμὸς 557 
ὅμοιος τῇ μύτιδι, μεταξὺ δὲ τῶν ὀδόντων σαρχίον γλωττοειδές. ἀπὸ 
δὲ τοῦ στόματος ἔχει οἰσοφάγον βραχὺν χαὶ χοιλίαν τούτου ἐχομένην 
ὑμενώδη, ἧς πρὸς τῷ στόματι ὀδόντες εἰσὶ τρεῖς, οἱ μὲν δύο xat ἀλ- 15 
λήλους, “ὁ δὲ εἷς ὑποχάτω. τῆς δὲ χοιλίας ἐχ τοῦ πλαγίου ἔντερόν ἐστιν 
ἁπλοῦν χαὶ ἰσοπαχὲς δι ὅλου μέχρι πρὸς τὴν ἔξοδον τοῦ περιττώματος. 

31 || ταῦτα μὲν οὖν πάντα ἔχουσι χαὶ οἱ χάραβοι καὶ αἱ χαρίδες χαὶ οἵ 
χαρχίνοι᾽ [καὶ γὰρ ὀδόντας, δύο ἔχουσιν οἱ χαρχίνοι.] ἔτι δ᾽ οἵγε χάρα- 
βοι πόρον ἔχουσι ἀπὸ τοῦ στήϑους ἠρτημένον μέχρι πρὸς τὴν ἔξοδον 20 
τοῦ περιττώματος. οὗτος δ᾽ ἐστὶ τῇ μὲν ϑηλείᾳ [ὁστερικός, τῷ ὃ 


1. ἔχειν PA@ Sch. 2. τὸ στόμα ΑΔ0 8 Sch. ΒΚ. 3. σαρχωδέστερον codd. et 
edd., σαρχώδη ΑἸΑ. σαρχῶδές τι scripsimus de conj., Pk. στομάχου codd. et 
Ald.pr. 6. ἣ τὸ om Cam. ; n— 7. ἔχουσι om Sch. ; τὸ ἐπίπτυγμα om AaCa; 
οἱ τὸ ΡΚ. 8. τούτοις auctore Sch.Pk. ἔτι] ἐπεὶ Pk. 11. ἤδη omA2%, post 
διαφ. ponunt Ald. Cs. Sch. 12. χοιλίας Da, χοιλίαν P 18. πάντες CaDam 
Ambr., om Ald. pr. 19. Verba xat — xapxivor om Da Ald. Cs. Sch., damnat 
Pk. 20. ἔχουσι om CaDa 


Austreten wird hier durch einen geis- 
selförmigen in steter Bewegung be- 
findlichen Anhang der Kieferfüsse be- 
wirkt, welcher wie ein Pumpenstängel 
arbeitet. Bei den Krabben (Brachyuren) 
kann jener Kanal ganz abgeschlossen 
werden. S. die genaue Beschreibung 
vom xapxtvos ὃ 35. Cf. Milne - Edwards 
Annales des sciences nat. 1839 T. II p. 126 
und Histoire nat. des Crustaces Pl. 3 
Fig. 8—10. T. Ip. 86. 

29. χοινὸν — ἐστίν͵] Gaza communis 
enim omnibus branchiarum adnexus est’, 
woraus man auf eine andere Lesart 
schliessen möchte. Sch. wollte diese 
Worte zuletzt auf das Vorhergehende 
bezogen wissen; Bk. bezieht sie nach 


seiner Interpunction auf das Folgende. 
Sie sind nicht frei von Verdacht. 

ἐν τῷ στόματι σαρχῶδές τι] So nach 
Sch. IV p. 351 nur mit Zusatz von τὶ nach 
part. p. 678b, 10 «at ἐν τῷ στόματι ἀντὶ 
γλώττης σαρχῶδές τι, welcher auch auf ὃ 9 
und 62 hinweist. Der Comparativus ist 


anz unerklärlich. — Was damit gemeint 


ıst, lässt sich nicht errathen: eine flei- 
schige Zunge haben die Krebse nicht. 

τελευτᾷ --- ἐχτίχτουσιν] Der After liegt 
vielmehr an dem letzten Schwanzringel, 
die Mündung der Eileiter dagegen gleich 
hinter dem Thorax am ersten Schwanz- 
ringel, wo auch bei den Männchen der 
Samen austritt. Cf. Cuvier Lecons d’Anat. 
comp. V p. 343. 


387 

Darin stimmen sie sämmtlich überein, dass sie sämmtlich zwei Zähne haben 29 
— denn auch die Langusten haben die beiden vorderen Zähne — und im 
Munde einen fleischigen Theil an Stelle der Zunge, hierauf unmittelbar 
hinter dem Munde den Magen, welcher nur bei den Langusten vom 
Munde durch eine kleine Speiseröhre getrennt ist; aus diesem entspringt 
ein grader Darm, welcher bei den Langustenartigen und Garneelen in 
grader Linie bis zum Schwanze reicht, wo sie die Excremente ausleeren, 
und die Eier austreten lassen, bei den Krabben aber bis dahin, wo sie 
den Schwanzdeckel haben, in dessen Mitte und zwar in die Höhlung, in 
welche sie auch die Eier legen. Ferner haben die Weibchen die für die 
Eier bestimmten Stellen neben dem Darm. Auch haben alle diese Thiere 
die sogenannte Mytis oder Mekon, welche von verschiedener Grösse ist. 
Nunmehr sind die verschiedenen Eigenthümlichkeiten der einzelnen 30 
Weichschalthiere zu betrachten. Die Langusten haben also, wie schon 
erwähnt, zwei grosse und hohle Zähne, in welchen sich ein Saft befindet, 
welcher dem in der Mytis enthaltenen ähnlich ist, zwischen den Zähnen 
aber eine kleine zungenähnliche Fleischmasse. Hinter dem Munde liegt 
eine kurze Speiseröhre, an welche sich ein häutiger Magen anschliesst, 
an dessen Mündung drei Zähne liegen, zwei einander gegenüber, und 
der dritte unten. Aus dem Magen entspringt zur Seite ein einfacher 
gleichmässig dicker Darm, welcher sich bis zur Auswurfsstelle der Ex- 
cremente erstreckt. Alle diese genannten Theile finden sich bei den 81 
_ Langusten, den Garneelen und den Krabben. [Denn die Krabben haben 
zwei Zähne.] Ferner haben die Langusten einen Kanal, welcher von 
der Brust herkommt, und bis zur Auswurfsstelle der Exeremente geht. 
Dieser ist bei den Weibchen der Eierstocksgang ‚'{bei den Männchen der 


IV Cap. 2.] 


τοῖς δὲ xapxivors] Diese Stelle ist un- 


sie nicht lieber ganz tilgen will, ἐνταῦϑα 
deutlich, der Text unsicher. Sch. liess, 


δὲ χαὶ οὗτοι τά schreiben und damit den 
Gaza 


wie er sagt, nach dem cod. Medic. die 
Worte 7 — ἔχουσι weg; nach Bekker 
fehlen nur die Worte τὸ ἐπίπτυγμα in 
AaCa, aber ohne genauere Angabe ob an 
erster oder an zweiter Stelle; vermuth- 
lich wohl das letztere. Unter dem epi- 
ptygma hat man wohl ohne Zweifel das 
unter den Bauch zurückgeschlagene 
Ende, den Schwanz, zu verstehen, der 
daselbst eine Höhle bildet, in welcher die 
Eier getragen werden. Es ist nun ganz 
unerklärlich, was die Worte ἐχτὸς δὲ xal 
οὗτοι sagen wollen; dass sich nämlich 
der Darm nach aussen endigt, ist so 
selbstverständlich, dass dies nicht gesagt 
werden konnte, und ausserdem fehlt zu 
dem Subjecte οὗτοι das Verbum: Sch. 
ergänzte freilich τελευτᾷ und empfahl τού-- 
τοῖς zu schreiben, was Pikkolos befolgte. 
Man würde statt dieser Worte: wenn man 


Sinn wiederherstellen können. 
‚cancris autem, qua applicatum illud 
operculum geritur medio applicaminis 
ipsius: verum 115 quoque parte exteriore 
. ) - ” ͵ 
qua ova pariunt. Die Worte ἢ τό fehlen 
in der Camotiana, was wohl eine Verbes- 
serung des Herausgebers ist; Pikkolos 
3 u .. 4 . Φ . - . 
schrieb οἵ für ἢ, was vielleicht richtig ist. 


30. χυμὸς] Wohl die nach vorn lie- 
genden Magensäcke, deretwegen der 
Magen der Krabben ὃ 36 διχρόα genannt 
wird. S. Desmarest Crustac&s 1825 p. 53 
Taf. I Fig. 4aa. 

ὀδόντες) Magenzähne kommen allen 
Decapoden zu. 

ἐκ tod πλαγίου] Das ist nicht der Fall, 
vielmehr entspringt der Darm in der Mit- 
tellinie des Körpers. Die Worte gehören 
vielleicht hinter κατ᾽ ἀλλήλους. 


257 


3 


3 


ἘΦ 


τ 


388 [IV Cap. 2. 3. 


ἄρρενι ϑοριχός. ἔστι ὃ ὁ πόρος οὗτος πρὸς τῷ χοίλῳ τῆς σαρχός, 
ὥστε μεταξὺ εἶναι τὴν σάρχα᾽ τὸ μὲν γὰρ ἔντερον πρὸς τῷ χυρτῷ 
ἐστίν, 6 δὲ πόρος πρὸς τῷ χοίλῳ, ὁμοίως ἔχοντα ταῦτα ὥσπερ τοῖς 
τετράποσιν. διαφέρει δ᾽ οὐϑὲν ὁ τοῦ ἄρρενος [ἢ τῆς ϑηλείας" ἀμφό- 
τεροι γάρ εἰσι λεπτοὶ χαὶ λευχοὶ χαὶ ὑγρότητα ἔχοντες ἐν αὑτοῖς ὠχράν, 5 
ἔτι δ᾽ ἠρτημένοι ἀμφότεροι ἐχ τοῦ στήϑους. ἔχουσι ὃ οὕτω τὸ Way 
χαὶ αἱ χαρίδες χαὶ τὰς ἑλίχας. " [ἴδια δ᾽ ἔχει ὃ ἄρρην πρὸς τὴν ϑήλειαν 
ἐν τῇ σαρχὶ χατὰ τὸ στῆϑος ὃ δύο λεύχ ἄττα χαϑ' αὑτά, ὅμοια τὸ χρῶμα 
χαὶ τὴν σύστασιν ταῖς τῆς σηπίας le εἰλιγμεναι d ἐστὶ ταῦτα 
ὥσπερ ἣ τοῦ χήρυχος μήχων. 7) δ ἀρχὴ τούτων ἐστὶν ἀπὸ τῶν χο- 10 
τυληδόνων, al εἰσιν ὑποχάτω τῶν ἐσχάτων ποδῶν. ἔχει δὲ χαὶ ἐν 
τούτῳ σάρχα ἐρυϑρὰν χαὶ αἱματώδη τὴν χρόαν, τῇ ὃ ἁφῇ γλίσχραν 
χαὶ οὐχ ὁμοίαν τῇ σαρχί. ἀπὸ δὲ τοῦ περὶ τὰ στήϑη χηρυχώδους ἄλλος 


. ἐστὶν ἑλιγμός, ὥσπερ ἁρπεδόνη τὸ πάχος" ὧν ὑποχάτω δύο ἄττα φα-. 


3 a EEG DAR ἀν μον ΤΑ τς OR n \ EEE pa > 

ϑυρά ἐστι προσηρτημένα τῷ ἐντέρῳ ϑοριχά. ταῦτα μὲν οὖν ὃ ἄρρην 15 
Y ς ἊΣ , ET, \ m ὃς κανν e [4 2 
ἔχει.} I ἣ δὲ θήλεια φὰ ἴσχει τὸ χρῶμα ἐρυῦρά, ὧν ἡ πρόσφυσίς ἐστι 
πρὸς τῇ χοιλίᾳ χαὶ τοῦ ἐντέρου ἑχατέρωϑι μέχρι εἰς τὸ σαρχῶδες, 
ὑμένι λεπτῷ περιεχόμενα. τὰ μὲν οὖν μόρια ὅσα ἐντὸς χαὶ ἐχτὸς 
ἔχουσι, ταῦτά ἐστιν. 

3. [Συμβέβηχς δὲ τῶν μὲν ἐναίμων τὰ ἐντὸς μόρια ὀνόματα ἔχειν" 20 
πάντα γὰρ σπλάγχνα, ἔχει τὰ ἔσωϑεν: τῶν ὃ ἀναίμων οὐδέν, ἀλλὰ 
χοινὸν τούτοις χαὶ Exelvors πᾶσι χοιλία χαὶ στόμαχος χαὶ ἔντερον. 
4 || οἱ δὲ χαρχίνοι, περὶ μὲν τῶν χηλῶν χαὶ τῶν ποδῶν, ὅτι ἔχουσι χαὶ 
πῶς ἔχουσιν, εἴρηται πρότερον᾽ ὡς ὃ ἐπὶ τὸ πολὺ πάντες τὴν δεξιὰν 
ἔχουσι μείζω χηλὴν χαὶ ἰσχυροτέραν. εἴρηται δὲ πρότερον ᾿χαὶ περὶ 25 
2 mw a 2 \ [4 / ja ῬΑ NZ [4 m 
ὀφθαλμῶν, ὅτι eis τὸ πλάγιον βλέπουσιν οἱ πλεῖστοι. τὸ δὲ χύτος τοῦ 


4. τῆς om Ca Ald. 6. οὗτοι Aa0a Ald. 8. mom Aa 9. τῇ... rpoßos- 


χήσει AR 13. τούτου Aala χηρυχώδης Ua 16. ἔχει Aala 17. τὸ 
σαρχῶδες Ar0a Di. Pk. ; τὰ σαρκώδη ceteri 20. μὲν om PDa post μόρια 
add χαὶ ἐκτὸς PDa 22. χοινὰ PDa στόμα Os. 23. τῶν ante ποδῶν om (8. 
31. ἔστι δ᾽ ὃ ὁ πόρος] Gaza meatus hie Spermatozoen gefüllt sind, weiss, die 


iuxta cavum carnis continetur, ita ut me- 
dia caro interiaceat. Es scheint dies so 
verstanden werden zu müssen, dass das 
Fleisch zwischen dem Darm und den Ge- 
schlechtskanälen liegt, von denen einer 
an der convexen Seite des Fleisches, diese 
an der concaven liegen. Die Hoden und 
Eierstöcke liegen unter dem Herzen zur 
Seite des Darms und beginnen hinter dem 
Magen. Cavolini glaubt, dass damit das 
Rückenmark gemeint sei. Erzeugung 
der Fische etc. p. 148. 

λευχοὶ] Die Hoden sind, wenn sie mit 


Eierstöcke erscheinen gelblich oder röth- 
lich. Abbildungen s. u. A. bei Brandt u. 
Ratzeburg Med. Zoologie II Taf. XI Fig. 
14 u. 15 von Astacus fluviatilis. 

ἔχουσι --- ἐλ (χας) Man mag οὗτοι mit 
den einen oder οὕτω mit den anderen 
Hdäschrr. lesen, die Stelle ist ohne Sinn 
und stört den Zusammenhang. Es könnte 
nur heissen: Ebenso wie bei den Carabi 
ist auch das Ei (die Eierstöcke) und die 
Windungen (vielleicht Hoden mit Samen- 
gängen) bei den Kariden. Aber dann kann 
χαὶ αἱ xaptöes unmöglich in der Mitte 


5275 


389 


Samengang. Dieser Kanal liegt an der hohlen Seite des Fleisches, so 
dass das Fleisch dazwischen liegt: der Darm nämlich liegt an der con- 
vexen, jener Kanal aber an der concaven Seite, so dass sich dies hier 
ebenso wie bei den Vierfüssern verhält. Der Kanal des Männchens unter- 
scheidet sich in nichts von dem des Weibchens, indem beide dünn, weiss 
und mit einer gelblichen Flüssigkeit erfüllt, und beide an der Brust 
befestigt sind. Ebenso ist das Ei und die Windungen auch bei den Gar- 
neelen. [Den Männchen eigenthümlich sind zwei weisse gesonderte 52 
Körper, welche sich im Fleische in der Gegend der Brust befinden, an 
Farbe und Zusammensetzung den Fangarmen der Sepien ähnlich : sie 
sind gewunden wie der Mekon der Trompetenschnecke. Der Ursprung 
derselben ist an den Kotyledonen, welche unterhalb der letzten Füsse 
liegen. Sie haben auch in diesem ein rothes und blutfarbiges Fleisch, 
das sich aber schlüpfrig anfühlt und dem Fleische nicht ähnlich ist. Von 
dem an der Brust liegenden schneckenartig gewundenen Körper geht 
eine andre Windung aus von der Dicke eines Fadens und unter dieser be- 
finden sich zwei körnige an dem Darme befestigte Samenbehälter. So sind 
die dem Mänchen eigenthümlichen Theile beschaffen.] Das Weibchen 33 
hat Eier von rother Farbe, welche zu beiden Seiten an dem Magen und 
Darme angewachsen sind, bis in die fleischigen Theile hineinragen und 
_ von einer dünnen Haut umgeben sind. So sind also die’ äussern und 
innern Organe der Langusten beschaffen. | 

3. [Bei den Blutthieren hat nur der Fall statt, dass die innern Theile 
Namen haben, alle nämlich besitzen Eingeweide, die im Innern liegen ; 
dies ist bei keinem blutlosen Thiere der Fall, aber Magen, Speiseröhre 
und Darm haben sowohl diese als jene.] Dass die Krabben Scheeren und 34 
Füsse haben, und wie dieselben beschaffen sind, ist vorher gesagt. In 
der Regel ist bei allen die rechte Scheere grösser und stärker. Auch ist 
vorher erwähnt worden, dass bei den meisten die Augen nach der Seite 
gerichtet sind. Die Schale des Leibes bildet ein ungegliedertes Ganze, 


IV Cap. 2. 3.] 


zwischen den Objecten stehen. Wir glau- 


Caro in iis quoque ..’, bezog es also auf 
ben daher, dass diese Wortenichtan diese 


die Füsse. 


Stelle gehören. 


32. ὅμοια --- προβοσχίσιν] Es ist höchst 
unwahrscheinlich, dass von der Farbe die- 
ser Theile die Rede ist, die so eben erst 
als »weiss« bezeichnet wurden. Auch ist 
gar nicht abzusehen, wie diese Theile mit 
den Fangarmen der Sepia verglichen wer- 
den können. Auch diese Stelle scheint 
verdorben, der ganze Paragraph aber sehr 
dunkel. Vielleicht ist der ganze $ unecht. 


ἐν τούτῳ] Worauf sich dies beziehen 
soll, ist nicht deutlich. Gaza ... quae 
subdita novissimis pedibus ordinantur. 


33. συμβέβηκε --- ἔντερον] Diese Stelle, 
welcher aus part. p. 678, 20—678b, 6 Er- 
läuterung wird, unterbricht den Zusam- 
menhang und ist entweder von einer an- 
dern Stelle oder vom Rande hierher ge- . 
bracht. Zum Vorhergehenden können die 
Worte nicht gehören, da dieses durch μὲν 
οὖν als Schlusssatz angezeigt ist, und zum 
Folgenden nicht, weil zunächst von äus- 
seren Theilen die Rede ist. 

34, πρότερον] Nur sehr kurz erwähnt 
18 81 und IV $ 19. 

πρότερον χαὶ χτλ.] Auch sehr kurz ὃ 22. 

τὸ δὲ χύτος] Gaza ‚Alveus vero totius 


390 


[IV Cap. 3. 


σώματος ἕν ἐστιν ἀδιόριστον, ἔτι δὲ χεφαλή, χαὶ εἴ τι ἄλλο μόριον" 
> m 7 
ἔχουσι ὃ ὀφθαλμοὺς οἱ μὲν ἐχ τοῦ πλαγίου ἄνω ὑπὸ τὸ πρανὲς εὐϑὺς 
En c 
πολὺ διεστῶτας, ἔνιοι δ᾽ ἐν μέσῳ xal ἐγγὺς ἀλλήλων, οἷον οἱ Hpa- 
35 χλεωτιχοὶ χαὶ αἱ μαῖαι. || ὑποχάτω δὲ τὸ στόμα τῶν ὀφθαλμῶν, χαὶ 
. ὦ | r Ἂ ΛΠ Ω͂ ς 4 \ > (A My 
ἐν αὐτῷ ὀδόντας δύο ὥσπερ 6 χάραβος, πλὴν οὐ στρογγύλοι οὗτοι 5 
> N 4 AD \ if ) ’ 7.3 14 γι. "AR, 
ἀλλὰ μαχροί. χαὶ ἐπὶ τούτων ἐπιχαλύμματά ἐστι δύο, ὧν μεταξύ ἐστιν 
ar [4 7 Bid - N ee LA \ - \ [dA 
οἷάπερ ὃ χάραβος ἔχει πρὸς τοῖς ὀδοῦσιν. δέχεται μὲν οὖν τὸ ὕδωρ 
παρὰ τὸ στόμα, ἀπωϑῶν τοῖς ἐπιχαλύμμασιν, ἀφίησι δὲ χατὰ τοὺς 
ἄνω πόρους τοῦ στόματος, ἐπιλαμβάνων τοῖς ἐπιχαλύμμασιν, ἢ εἰσῆλ- 
> A 
ὕεν᾽ οὗτοι ὃ εἰσὶν εὐθὺς ὑπὸ τοὺς ὀφθαλμούς" χαὶ ὅταν δέξηται τὸ 10 
ὕδωρ, ἐπιλαμβάνει τὸ στόμα τοῖς ἐπιχαλύμμασιν ἀμφοτέροις, ἔπειϑ' 
30 οὕτως ἀποπυτίζει τὴν ϑάλατταν. [[ ἐχόμενος δὲ τῶν ὀδόντων ὁ στό- 
μᾶχος βραχὺς πάμπαν, ὥστε δοχεῖν εὐθὺς εἶναι μετὰ τὸ στόμα τὴν 
χοιλίαν. χαὶ χοιλία τούτου ἐχομένη διχρόα, ἧς Ex μέσης μὲν τὸ ἔν- 
τερόν ἐστιν ἁπλοῦν χαὶ λεπτόν τελευτᾷ δὲ τὸ ἔντερον ὑπὸ τὸ ἐπι- 15 
[4 ρον εὐ σ Υ \ r Υ a fie 4, \ m 
χάλυμμα τὸ ἔξω, ὥσπερ εἴρηται καὶ πρότερον. [ἔχει δὲ τὸ μεταξὺ τῶν 
ἐπιχαλυμμάτων, οἷάπερ 6 χάραβος, πρὸς τοῖς ὀδοῦσιν.] ἐν δὲ τῷ χύτει 
᾿Ὶ 
ἔσω χυμός ἐστιν ὠχρός, χαὶ μίχρ ἄττα προμήχη λευχά, χαὶ ἄλλα 
2 > m ξ m 
πυρρὰ διαπεπασμένα. διαφέρει ὃ ὃ ἄρρην τῆς ἰϑηλείας τῷ μεγέϑει 
χαὶ τῷ πλάτει χαὶ τῷ ἐπιχαλύμματι᾽ μεῖζον γὰρ τοῦτο ἔχει ἣ ϑήλεια, 20 
χαὶ πλέον ἀφεστηχὸς χαὶ συνηρεφέστερον, χαϑάπερ χαὶ ἐπὶ τῶν ϑη- 


λειῶν χαράβων. 


1. ἔνεστιν codd. Ald. 


3. ante ἔνιοι add πως Da Ald. Cs. Sch. 
9. σώματος Ald. 

16 et 17. ἔχει --- ὀδοῦσιν om Üs. 
19. πυρὰ ArDa Ald., πυρρῷ suadente Sch. Pk. 


ἀπωϑοῦν Aa0a, ἀπηϑῶν Pk. 

damnat Pk. ἀποπτύει Aa0a 
AaCa 18. λεπτὰ CaDa 
πεπλασμένα Aala 
21. συνηρεφὲς Ald. 


corporis indiscretus est: nec enim caput 
distinetum nec aliud quicquam’, was in 
den Worten des Textes nicht liegt, der 
aber keinen zureichenden Sinn giebt. 

35. χαὶ ἐπὶ τούτων] Gaza ‚tegmina 
dentes operiunt duo, inter quae talia in- 
teriacent quaedam, qualia locustarum 
dentibus adnecti exposui.. Diese Worte 

“ sind völlig dunkel. Vielleicht ist es auf 
die Kieferfüsse τὰ βραγχιώδη ὃ 25, wo 
aber vom dotaxos gesprochen wird, zu 
beziehen, oder auf die daselbstgenannten 
παραφυάδες, die Geisselanhänge der Kie- 
ferfüsse. 

δέχεται] Diese Stelle wird so erklärt: 
Sie nehmen das Wasser durch zwei neben 
dem Munde befindliche Oeffnungen auf, 


ἔτι δὲ] ἥ τε PDa Cs. 


post τῷ add τε PCaDa Cs. 


εἴ τι om PDa Cs., εἴτ᾽ Cam. 
6. μιχροί Ald. 8. περὶ AaCa Ald. 
10 —12. χαὶ.... ϑάλατταν 
πρὸς] παρὰ 
δια- 


20. πάχει PAaDa Ald. Cs. 


indem sie die dieselben verschliessenden 
Deckel hinwegnehmen, sie geben es 
nachher von sich durch zweiandere ober- 
halb des Mundes sich öffnende Gänge, in- 
dem sie zugleich mit den Deckeln jene ver- 
schliessen, wo das Wasser eingetreten ist. 
Und eine sowohl diesen Worten sich an- 
passende als auch der Wirklichkeit besser 
entsprechende Erklärung wird sich kaum 
finden lassen. ἀπωϑῶν ist entweder neu- 
tral zu erklären, »mit den Deckeln eine 
abstossende Bewegung machen«, oder 
besser ὕδωρ zu ergänzen und so zu er- 
klären, dass sie durch Aufschlagen der 
Deckel das Wasser wegdrängen, so dass 
es von selbst nach den Oeffnungen ein- 
strömt. Die Conjectur von Pikkolos 


IV Cap. 3.] 991 ? 


dazu kommt ein Kopf und einige andre Theile. Die Augen sind bei den 
einen zur Seite aber unmittelbar unter der Rückenseite weit von einander 
entfernt, bei andern in der Mitte nahe bei einander, wie bei den Hera- 
kleotischen Krabben nnd den Maeae. Unter den Augen liegt der Mund 35 
und in demselben befinden sich, wie bei der Languste, zwei Zähne, nur 
dass diese nicht rund, sondern lang sind. Auf diesen befinden sich zwei 
Deckel, zwischen denen sich ähnliche Theile befinden, wie die Languste 
an den Zähnen hat. Sie nehmen nun das Wasser neben dem Munde ein, 
indem sie es mit den Deckeln hinwegtreiben, sie entleeren es wieder 
- durch die über dem Munde befindlichen Kanäle, indem sie mit den 
Deckeln die Stelle, wo es eingetreten ist, verschliessen. Diese Kanäle 
befinden sich dicht unter den Augen, und wenn sie das Wasser auf- 
nehmen, verschliessen sie den Mund mit beiden Deckeln, und speien so 
das Wasser aus. Dicht hinter den Zähnen liegt eine ganz kurze Speise- 36 
röhre,‘so dass der Magen dicht hinter dem Munde zu liegen scheint. Der 
Magen selbst ist zweitheilig und aus seiner Mitte entspringt ein einfacher 
und dünner Darm. Dieser endigt, wie schon erwähnt, unter dem äusse- 
ren Schwanzdeckel. [Zwischen den Deckeln befinden sich ähnliche 
Theile, wie die Languste an den Zähnen hat.] Innen im Leibe ist ein 
gelblicher Saft, und einige kleine, weisse, längliche Körperchen und 
andere rothgelb gesprenkelte. Das Männchen unterscheidet sich von dem 
Weibchen durch seine Grösse und Breite, und dadurch, dass der Deckel 
beim Weibchen grösser, weiter abstehend und haariger ist, wie dies auch 
bei den weiblichen Langusten der Fall ist. 


a ist zwar recht sinnreich, aber 
nicht berechtigt dazu, anzunehmen, dass 
A. ein Durchseihen des Wassers durch 
die Federn dieser Organe habe bezeich- 
nen wollen oder überhaupt eine solche 
Vorstellung gehabt habe. Cf. Milne- 
Edwards Annales des sciences nat. 1839 
T. II p. 126 und Crustaces I p. 87. — 
Was indess der folgende Satz χαὶ ὅταν --- 
ϑάλατταν bedeuten soll, ist schwer zu 
sagen. 

36. δικρόα] Dies Wort ist wohl auf 
die beiden nach vorn liegenden Aus- 
sackungen des Magens der Krabben zu 
beziehen. Of. Desmarets Crustaces 1825 
Taf. I Fig. 2aaaa. 

ἐπιχάλυμμα τὸ ἔξω] Nachdem dieses 
Wort soeben erst von am Munde befind- 
lichen Organen gebraucht worden ist, 
erscheint es schwer glaublich, dass eshier 
das«zurückgeschlagene Schwanzende be- 
deute. Wahrscheinlich ist hier ἐπίπτυγμα 
zu schreiben. 

ἔχει --- ὀδοῦσιν] Diese Worte, welche 
mit geringer Veränderung wenige Zeilen 
vorher standen, hat zuerst Camus getilgt. 


— Schneider macht am Schlusse dieses 
Abschnittes auf die doppelte Clausel $ 33 
τὰ μὲν οὖν μόρια und hier τὰ μὲν οὖν τῶν 
ναλαχοστράχων μόρια, auf den unpassen- 
den Ausdruck σπλάγχνα τὰ ἔσωϑεν und die 
Wiederholungen dieses Abschnittes auf- 
merksam und schliesst daraus, dass dieses 
Capitel aus der Epitome des Hierokles 
oder einem anderen Auszuge hier hinzu- 
gekommen sei. Allein die Worte ὃ 34 οἱ 
δὲ χαρχίνοι weisen darauf hin, dass, wäh- 
rend vorher, ὃ 30, von den χάραβοι gespro- 
chen worden, jetzt von den xapxivor die 
Eigenthümlichkeiten angeführt werden. 
Es ist aber nicht zu läugnen, dass der In- 
halt der δὲ 33 — 36 zu manchen Zweifeln 
Veranlassung giebt und von dem Ver- 
dacht der Verderbniss nicht frei ist. 
Schneiders Bemerkung über den doppel- 
ten Schlusssatz ist jedenfalls begründet. 
vmös... χρός) Die in der Leber be- 

findliche Galle. 

προμήχη λευχά] Vielleicht die Hoden; 
die πυρρὰ διαπεπασμένα sind wahrschein- 
lich die Kiemen. Cf. Desmarets 1. c. 
Fig. 2dd. 


᾿ 392 


[IV Cap. 4. 


Ἃ \ I 2 m "2 ͵ and BJ Kl \ 
37 4. Ta μὲν οὖν τῶν μαλαχοστράχων μόρια τοῦτον ἔχειξ τὸν τρό- 
\ 22273 IS m ἢ T Ω͂ ,ὔ \ ς 14 
πον. τὰ ὃ ὀστραχόδερμα τῶν ζῴων, οἷον ol τε xoyAlaı χαὶ ol χόχλοι 
χαὶ πάντα τὰ χαλούμενα ὄστρεα, ἔτι δὲ τὸ τῶν ἐχίνων γένος, τὸ μὲν 528 
σαρχῶδες, ὅσα σάρχας ἔχει, ὁμοίως ἔχει τοῖς μαλαχοστράχοις, ἐντὸς 
\ BI \ I y% J 7 ) \ Ὁ) δηλ 7 I U δ χ 
γὰρ ἔχει, τὸ ὃ ὄστραχον ἐχτός, ἐντὸς ὃ οὐϑὲν σχληρόν. αὐτὰ δὲ πρὸς ὅ 
αὑτὰ διαφορὰς ἔχξι πολλὰς χαὶ χατὰ τὰ ὄστραχα χαὶ χατὰ τὴν σάρχα 
38 τὴν ἐντός. || τὰ μεν γὰρ αὐτῶν οὐχ ἔχει σάρχα οὐδεμίαν, οἷον ἐχῖνος, 


τὰ ὃ ἔχει μεν, 


ἐντὸς δ ἔχει τὴν σάρχα ἀφανῆ πᾶσαν πλὴν τῆς χε- 


φαλῆῇς, οἷον ol τε χερσαῖοι χοχλίαι χαὶ τὰ χαλούμενα ὑπό τινων 
χοχάλια χαὶ τῶν ἐν τῇ ϑαλάττῃ al τε πορφύραι χαὶ οἱ χήρυχες χαὶ 610 
89 χόχλος χαὶ τᾶλλα τὰ στρομβώδη. || τῶν δ᾽ ἄλλων τὰ μέν ἐστι δίϑυρα 
\ \ [4 ᾽ S\ Nr \ \ 5! 7 
τὰ δὲ povödupa” λέγω δὲ δίϑυρα τὰ δυσὶν ὑστράχοις περιεχόμενα. 


4 


μονόϑυρα δὲ τὰ ἑνί: 


τὸ δὲ σαρχῶδες ἐπιπολῆς, οἷον ἣ λεπάς. τῶν δὲ 


διϑύρων τὰ μέν ἐστιν ἀνάπτυχτα, οἷον οἱ χτένες χαὶ οἱ μύες" ἅπαντα 
ap τὰ τοιαῦτα τῇ μὲν συμπέφυχε τῇ δὲ διαλέλυται, Bote συγχλείεσϑαι 15 


χαὶ ἀνοίγεσϑαι. τὰ δὲ δίϑυρα μέν ἐστιν, 


ς 7 \ 7 w# 
ὁμοίως δὲ συγχέχλεισται ἐπ 


/ τ ς - Y Zu; / 7 ΄ \ 

ἀμφότερα, οἷον ol σωλῆνες. ἔστι ὃ ἃ ὅλα περιέχεται τῷ ὀστράχῳ xal 

οὐδὲν τῆς σαρχὸς ἔχει εἰς τὸ ἔξω γυμνόν, οἷον τὰ χαλούμενα τήϑυα. 
3.3 ῳ m \ 

40 || ἔτι ὃ αὐτῶν τῶν ὀστράχων διαφοραὶ πρὸς ἄλληλά εἰσιν. τὰ μὲν 


γὰρ λειόστραχά ἐστιν, 


ὥσπερ σωλὴν χαὶ μύες χαὶ χόγχαι ἔνιαι αἷ2ο 


χαλούμεναι | ὑπό τινων γάλαχες, τὰ δὲ τραχυόστρακα, οἷον τὰ λιμνό- 


ap χαὶ πίννα χαὶ γένη χογχὼν ἔνια χαὶ κήρυχες" 


καὶ τούτων τὰ 


μὲν ῥαβδωτά © ἐστιν, οἷον χτεὶς χαὶ χόγχων τι γένος, τὰ ὃ ἀρράβδωτα, 
οἷον αἵ τε πίνναι χαὶ χόγχων τι γένος. χαὶ πάχει δὲ χαὶ λεπτότητι 


τῶν ὀστράχων διαφέρουσιν, 


2. οἷον om Pm Cs. 
κάλια Da Ald. Os. 

πτυχτα ARCa; ἀνάπτυχα ceteri 
18. τήϑεα Ca, τίϑεα Aa 
PDa Ald. Cs. 
γένος om PAa 


τραχέα PDa Ald. 
25. τῶν om Sch. 


38. σάρχα] Es sind damit, wie der Zu- 
sammenhang ergiebt, nicht "Weichtheile 
überhaupt, sondern Muskelfleisch ge- 
meint. 


χοχάλια] kommt nur an dieser Einen 
Stelle vor. — Ueber χόχλος und χοχλίας 
s. Meyer Thierk. d. A. p. 185 u. Thier- 
verzeichniss VIII Nr. 12. 


39. τῶν δ᾽ ἄλλων] Zuerst werden also 
die Schnecken abgesondert, dann von den 
Uebrigbleibenden die Bivalven als δίϑυρα 
und die Napf- und Spaltnapfschnecken 
(Patella und ΝΗ als μογνόϑυρα un- 
terschieden. Bei letzteren ist, verglichen 


7. post οἷον add ὁ AaDi. 
13. τὰ δὲ σαρχώδη PDa Ald. Os. 
15. διαλύεται PDA 
20. ἐστιν post λειόστραχα PD edd. 


ὅλων τε τῶν ὀστράχων Hal χατὰ μέρος, 25 


10. κοχχάλια CaSch., χω- 
λοπάς Aala 14, ἀνά- 
10. συμπέφυχεν Cam. 
21. γαλάδες 


22. πῖνναι (ὑ8, πίνναι Sch. οἱ 28. τὰ-- 


mit den Bivalven, nur &ine Schale vor- 
handen; wo die andere Schale sein sollte, 
liegt das Fleisch bloss (ἐπιπολῆς), wie etwa 
bei einer geöffneten Auster. — So wie 
Bekker interpungirt hat, Kolon nach ἑνί, 

muss man annehmen, dass die folgenden 
Worte τὸ δὲ σαρχῶδες ἐπέπολῆς lückenhaft 
sind ; denn zu dem Vorhergehenden kön- 
nen sie nicht gehören, weil sie sich nicht 
damit construiren lassen (es müsste χαὶ ἐν 
οἷς τὸ 0. ἐ. heissen) ; aber eben so wenig 
wird damit eine dritte Abtheilung bezeich- 
net, wie Conr. Gesner. H. Aquat. p. 308 
wollte, da es sonst heissen müsste τῶν δὲ 
oder ἄλλων δὲ τὸ 0. ἐ. Vielmehr sind diese 


IV Cap. 4.] 393 


4. So sind die Theile der weichschaligen Thiere beschaffen. Die 37 
Schalthiere, wie dieKochlien und Kochloi und alle sogenannten Muscheln, 
ferner die Gattung der Seeigel haben ebenso wie die Weichschaligen den 
fleischigen Theil, wenn ein solcher überhaupt vorhanden ist, innen, die 
Schale dagegen aussen und innen keine harte Substanz. Unter einander 
zeigen sie viele Verschiedenheiten, sowohl hinsichtlich der Schale als 
auch des Fleisches. Manche nämlich , wie die Seeigel, haben gar kein 38 
Fleisch, andre haben es ganz im Innern verborgen, mit Ausschluss des 
Kopfes, wie die Land-Kochlien und die sogenannten Kokalia und von 
den im Meere lebenden die Purpur- und Trompetenschnecken, der Koch- 
los und die übrigen Kreiselschnecken. Die übrigen sind entweder zwei- 39 
schalige oder einschalige: jene sind nämlich von zwei Schalen umschlos- 
sen, diese haben nur eine Schale und das Fleisch liegt frei, wie bei der 
Napfschnecke. Die Zweischaligen sind solche, welche sich aufklappen 
können, wie die Kamm- und Miesmuscheln, bei welchen sämmtlich die 
Schalen auf &iner Seite miteinander verbunden, auf der anderen ohne Ver- 
bindungsind, so dass sie geschlossen und geöffnet werden können. Andre 
haben auch zwei Schalen, diese sind aber auf beiden Seiten geschlossen, 
wie bei den Scheidenmuscheln. Noch andre sind gänzlich von der Schale 
umgeben, so dass kein Theil des Fleisches nach aussen unbedeckt ist, 
wie die sogenannten Seescheiden. Ferner zeigen auch die Schalen selbst 40 
mancherlei Unterschiede. Die einen haben glatte Schalen, wie die Schei- 
denmuscheln, Miesmuscheln und die unter dem Namen Galakes bekannten 
Muscheln, andre haben rauhe Schalen, wie die Limnostrea, die Steck- 
muscheln, einige Konchaarten und die Trompetenschnecken. Von den 
letzteren haben manche gerippte Schalen, wie die Kammmuscheln und 
eine Koncha-Art, andre ungerippte, wie die Steckmuscheln und eine andre 
Art der Konchae. Die Schalen sind auch von verschiedener Dieke, sowohl 
im Ganzen, als auch an einzelnen Stellen, zum Beispiel am freien Rande, 


Worte eine Explication zu evt, und es ἀνάπτυχτα] wie part. p. 683», 15. Die 
müsste eigentlich noch ἔχοντα hinter sap- Form dvanruyaist schwarlich vorzuziehen. 
χῶδες stehen ; denn sie haben τὸ sapxnöss 
ἐπιπολῆς διὰ τὸ 00% ἔχειν τὸ ἕτερον ὄστρα-- 
409. Dadurch dass ἔχοντα fehlt, wird die 


τὰ δὲ δίδυρα] Die zweischaligen Mu- 
scheln zerfallen wieder in zwei Abthei- 


Construction unerträglich hart, so dass 
eine Verstümmelung des Satzes wahr- 
scheinlich wird, was auch schon Gazas 
Uebersetzung hervorhebt: ‚Univalvequod 
testa singulari clauditur. Sunt item, qui- 
bus altera pars superficiei detecta carnem 
ostendat, ut patellae’. — Endlich ist das 
zu ἕνί zu ergänzende περιεχόμενα nicht im 
vollen Sinne-zu nehmen. Für unsere Auf- 
fassung spricht namentlich part. p. 679», 
25. Wir nehmen danach eine Verderbniss 
des Textes an, der vielleicht ursprünglich 
gelautet hat: μονόϑυρα δὲ τὰ ἔχοντα ἕν. 


lungen : 1) mit geöffnet werden können- 
den und 2) mit geschlossenen Schalen, 


also.: 
Muscheln Schnecken 
——— »--- . 
δίϑυρα μονόϑυρα 
ar — un. — 
ἀγάπτυχτα συγχεχλεισμένα. 


τήϑυα] Auch jetzt bilden die Tuni- 
caten in manchen Systemen (Troschel und 
Ruthe Handbuch der Zoologie 1853 — 
v. Siebold Vergl. Anat. p.234) eineOrd- 
nungin der Klasse der Acephalen. 


394 [IV Cap. 4. 


οἷον περὶ τὰ χείλη" τὰ μὲν γὰρ λεπτοχειλῇ ἐστίν, οἷον οἱ μύες, τὰ δὲ 

41 παχυχειλῆ, οἷον τὰ λιμνόστρεα. || ἔτι τὰ μὲν χινητιχὰ αὐτῶν ἐστίν, 
οἷον ὁ χτείς — ἔνιοι γὰρ καὶ πέτεσϑαι λέγουσι τοὺς χτένας, ἐπεὶ καὶ 
ἐχ τοῦ ὀργάνου ᾧ ϑηρεύονται ἐξάλλονται πολλάχις ----, τὰ ὃ a 
καὶ προσφυῆ, οἷον N πίννα. τὰ δὲ στρομβώδη πάντα χινεῖται χαὶ ἕρπει" 5 
νέμεται d ἀπολυομένη καὶ ἣ λεπάς. [κοινὸν δὲ χαὶ τούτων χαὶ τῶν 528 

42 ἄλλων τῶν σχληροστράχων τὸ λεῖον εἶναι ἐντὸς τὸ ὄστραχον.] || τὸ δὲ 
σαρχῶδες τοῖς μὲν μονοϑύροις καὶ διϑύροις προσπέφυχε τοῖς ὀστράχοις, 
ὥστε βίᾳ ἀποσπᾶσῦὕαι, τοῖς δὲ στρομβώδεσιν ἀπολέλυται μᾶλλον. ἴδιον 
δὲ τούτοις χατὰ τὸ ὄστραχον ὑπάρχει πᾶσι τὸ ἑλίχην ἔ ἔχειν τὸ ὄστραχον 10 
τὸ ἔσχατον ἀπὸ τῆς χεφαλῆς. ἔτι δ᾽ ἐπίπτυγμα πάντ ἔχει ἐχ γενετῆς. 
ἔτι δὲ πάντα τὰ στρομβώδη τῶν ὀστραχοδέρμων δεξιά, χαὶ χινεῖται 
οὐχ ἐπὶ τὴν ἑλίχην ἀλλ᾽ ἐπὶ τὸ χαταντιχρύ. τὰ μὲν οὖν ἔξωϑεν μόρια 

48 τούτων τῶν ζῴων τοιαύτας ἔχει τὰς διαφοράς. \ τῶν δ᾽ ἐντὸς τρόπον 
μέν τινα παραπλήσιος N) φύσις ἐστὶ πάντων, χαὶ “μάλιστα τῶν στρομ.- 13 
βωδῶν --- μεγέϑει γὰρ ἀλλήλων διαφέρει χαὶ τοῖς καϑ' ὑπεροχὴν πά- 
ϑεσιν ---, οὐ πολὺ δὲ διαφέρει οὐδὲ τὰ μονόϑυρα χαὶ δίθυρα τὰ πλεῖστα" 
διαφορὰν γὰρ ἔχει πρὸς ἄλληλα μὲν μιχράν, πρὸς δὲ τὰ ἀκίνητα πλείω. 
τοῦτο ὃ ἔσται φανερὸν EX τῶν ὕστερον μᾶλλον: ἢ δὲ φύσις τῶν στρηβα 
βοειδῶν ἁπάντων ὁμοίως ἔχει, διαφέρει ὃ ὥσπερ εἴρηται, χαϑ' ὑπερο- 20. 


΄ \ \ \ 7 7 L RN [4 BG > “ὦ \ 
χήν — τὰ μὲν γὰρ μείζω μείζω μέρη xal ἐνδηλότερα ἔχει αὐτῶν, τὰ 
ὃ ἐλάττω τοὐναντίον ----, ἔτι δὲ σχληρότητι χαὶ μαλαχότητι χαὶ τοῖς 


λὰ ἄλλοις τοῖς τοιούτοις πάϑεσιν. || ἔχει γὰρ πάντα τὸ μὲν ἐξωτάτω ἐν 
1 et 2. λεπτόχειλα --- παχύχειλα PDa Ald. Cs. 
PD» 5. καὶ προσφυῇ Ald.; 
PDa 6. Aoras Aala 


3. πετᾶσϑαι Aala, πέττεσϑαι 
ἐκ τῆς προσφυῆς Aal edd.; &x τῆς προσφύσεως 
χαὶ ante τούτων om Δ Ald. Sch. 10. τούτων Sch. 
12. ἔστι Sch. Di. Pk. δεξιᾶ PDa χεχίνηται PDa, χεχίνειται Ald. 13. τὴν 
ἀντιχρὺ Ῥ])ὰ Ald. Cs. τῶν μορίων Aala 15. παραπλησία ἐστὶν ἣ φύσις αὐ- 
τῶν χαὶ PDa ἐπὶ π. Sch. 117. τὰ πλεῖστα δὲ Aa0a; συγχλειστὰ δὲ ceteri 
praeter Sch., τὰ σ. δὲ Ald. 18. γὰρ] μὲν Ca Sch., om Ald. wevom CaSch. 
19. τῶν στρομβ. om Sch. 20. post εἴρηται add xat DR 21. μείζω alterum 
de conj. adiecimus μόρια Aala χαὶ τὰ μέρη ἐνὸ. Pk. 28. τὸ μὲν ἐξώ- 
τατον Aa; τὴν μὲν ἐξωτάτω ceteri. Nobiscum Pk. 


41. xtets] siehe IX ὃ 143. 


πέτεσϑαι) 5. Thierverzeichniss VIII 
Nr. 13 χτείς. 

ἀχίνητα καὶ προσφυῇ] So schreiben wir 
nach Ald. ΒΚ. schrieb &x τῆς προσφυῆς; 
wenn wir auch zugeben, dass &x in der 
Bedeutung von διά hier zulässig sei, so 
ist doch das Substantivum N) προσφυΐ, 
wiewohl von Lobeck δὰ Phryn. p. 497 ge- 
billigt, ohne Beispiel; A. sagt sonst διὰ 
τὸ προσπεφυκέναι. Siehe IX $ 95. 

χοινὸν --- ὄστραχον] Dieser schwerfällige 


Satz, welcher den Zusammenhang stört, 
da von den Schalen in $ 40 gehandelt ist, 
enthält das sonst bei A. nirgends vor- 
kommende Wort σχληρόστραχα. Wir 
klammern ihn deswegen als unecht ein. 
42. τῶν ὀστρακοδέρμων) Dieser Zusatz 
bei στρομβώδη muss hier als ein Pleonas- 
mus bezeichnet werden, was er an der 
gleich anzuführenden Stelle nicht ist. 
Sollte etwa diese Stelle aus der Schrift 
von der Bewegung hier eingeschoben 
worden sein? Denn es heisst de incessu 


395 


welcher bei einigen, wie bei den Miesmuscheln, dünn, bei anderen, wie 
bei den Limnostrea, dick ist. Ferner können sich die einen fortbewegen, 41 
wie die Kammmuscheln, von denen manche behaupten, dass sie sogar 
fliegen können, weil sie oft aus dem Instrument, mit dem man sie fängt, 
herausspringen, andre können sich nicht fortbewegen, weil sie ange- 
wachsen sind, wie die Steckmuschel. Die Kreiselschnecken hingegen 
können sich alle bewegen und kriechen. Auch die Napfschnecke ver- 
lässt ihre Haftstelle, um auf Nahrung auszugehen. [Allen diesen und den 
übrigen Hartschaligen ist es übrigens gemeinsam, dass die Schale auf 
der innern Seite glatt ist.] Das Fleisch ist bei den Ein- und Zweischaligen 42 
so an die Schalen angewachsen, dass es sich nur mit Gewalt losreissen 
lässt, bei den Kreiselschnecken aber liegt es loser daran. Bei diesen 
allen hat die Schale die Eigenthümlichkeit, dass der letzte, vom Kopfe 
am weitesten entfernte Theil derselben, Windungen hat; ausserdem haben 
sie von Haus aus sämmtlich einen Deckel. Ferner,sind alle Kreisel- 
schnecken rechts gewunden, und bewegen sich nicht nach der Windung 
hin, sondern nach der entgegesetzten Richtung. So unterscheiden sich 
diese Thiere in ihren äusseren Theilen. — Die Beschaffenheit der innern 43 
Theile ist fast bei allen gleich, besonders bei den Kreiselschnecken, 
welche sich nur hinsichtlich der Grösse und anderer quantitativer Ver- 
hältnisse unterscheiden, und auch die meisten Einschaligen und Zwei- 
schaligen sind wenig abweichend. Denn die meisten zeigen nur geringe 
Unterschiede von einander, aber mit den Unbeweglichen verglichen 
mehrere, wie sich aus dem Folgenden näher ergeben wird. Alle Kreisel- 
schnecken haben ähnliche Bildung und wie gesagt nur quantitative Unter- 
schiede, indem manche Theile bei ihnen grösser und deutlicher, andre 
dagegen kleiner sind, so wie gradweise Verschiedenheiten der Härte 
und anderer Eigenschaften der Art. Bei allen befindet sich ganz aussen 44 


IV Cap. 4.] 


p. 706, 12 δεξιὸν δ᾽ ἐστὶν ὅϑεν ἡ ἀρχὴ ic 


χινήσεώς ἐστιν" χαὶ διὰ τοῦτο τὰ στρομβώδη 
τῶν ὀστραχοδέρμων δεξιὰ πάντ᾽ ἐστίν" οὐ γὰρ 
ἐπὶ τὴν ἑλίχην χινεῖται ἀλλ᾽ ἐπὶ τὸ κατ᾽ ἀντιχρὺ 
πάντα προέρχεται, οἷον πορφύραι χαὶ χῆ- 
ρυχες. Uebrigens ist auch aus dieser Stelle 
schwer abzusehen, was A. unter δεξιά 
verstanden hat. Dass damit die »rechts- 
gewundenen« Schnecken der Neueren ge- 
meint seien, fing auch schon Sch. an zu 
bezweifeln III p. 206. — Zu den Worten 
χινεῖται ἐπὶ τὴν ἑλίχην vergleiche man 
1 ὃ 27 ἐπὶ χύτος und IV ὃ 6 νεῖ... ἐπὶ τὴν 
χεφαλήν. 

48. δίϑυρα τὰ πλεῖστα] Die Erwähnung 
der συγχλειστά ist ganz unzulässig, man 
mag συγχλειστὰ δέ oder τὰ σ. δέ lesen. 
Uebrigens halten wir auch die aufgenom- 
mene Lesart von A202 nicht für richtig. 


Die Worte πρὸς de τὰ ἀχίνητα führen zu 
der Emendation δίϑυρα τὰ χινητιχά ; doch 
befriedigt uns auch diese nicht. Guil. 
‚aon multum autem differunt nec mono- 
thyra. plurima autem differentiam qui- 
dem habent .. modicam.’ Gaza ‚nec vero 
multum univalve ac bivalve genus con- 
clusile sibi dissident. quippe quae parum 
differentiae inter se afferant, quanquam 
longe ab immobilibus discrepant.' 

μείζω μείζω μέρη] Wir haben μείζω 
hinzugefügt, was hier unentbehrlich ist. 
Pikkolos zog eine andere Auskunft vor, 
aber ἐνδηλότερα allein scheint nicht hin- 
reichend zu sein. 

44. τὸ μὲν ἐξωτάτω] So schreiben wir 
nach Aa; nur ist ἐξωτάτω aus Vulg. bei- 
behalten, und dies hat Pikkolos aufge- 
nommen. Nach einem Grundsatze der 


396 


- [IV Cap. 4. 


Ὁ στό ῦ ὀστρά; 1 τιφράν, τὰ μὲν μᾶλλον τὰ ὃ 7 
τῷ στόματι τοῦ ὀστράχου σάρχα στιφράν, τὰ μὲν μᾶλλον τὰ ὃ ἧττον. 
Ex μέσου δὲ τούτου ἣ χεφαλὴ χαὶ χεράτια δύο: ταῦτα ὃ ἐν μὲν τοῖς 

7 [A 2 Ἂν m I [4 [4 δι, N 
μείζοσι μεγάλα, Ev δὲ τοῖς ἐλάττοσι πάμπαν μιχρά ἐστιν. ἣ δὲ χεφαλὴ 
ἐξέρχεται πᾶσι τὸν αὐτὸν τρόπον: χἄν τι φοβηϑῆ, συσπᾶται πάλιν εἰς 

\ J [4 » \ E Ep | ä Bid 4 ς 7 > “Ὁ 
40 τὸ ἐντός. || ἔχει δὲ στόμα χαὶ ὀδόντας ἔνια, οἷον ὁ χοχλίας, ὀξεῖς χαὶ δ 
μιχροὺς χαὶ λεπτούς. ἔχουσι δὲ χαὶ προβοσχίδα, ὥσπερ χαὶ αἱ μυῖαι" 
τοῦτο ὃ ἐστὶ γλωττοειδές. ἔχουσι δὲ xal οἱ χήρυχες τοῦτο χαὶ αἱ πορ- 
φύραι στιφρόν, χαὶ ὥσπερ οἱ μύωπες χαὶ οἱ οἶστροι τὰ δέρματα δια- 
τρυπῶσι τῶν τετραπόδων ἔτι τὴν ἰσχὺν τοῦτ ἐστὶ σφοδρότερον" τῶν 
46 γὰρ δελεάτων τὰ ὄστραχα διατρυπῶσιν. || τοῦ δὲ στόματος ἔχεται 10 
εὐϑὺς ἡ χοιλία. ὁμοία δ᾽ ἐστὶν ἣ χοιλία προλόβῳ ὄρνιϑος ἣ τῶν χόχ -- "9 
λων. χάτω δ᾽ ἔχει δύο λευχὰ στιφρά, ὅμοια μαστοῖς, οἷα ἐγγίνεται χαὶ 
ἐν ταῖς σηπίαις, πλὴν στιφρὰ ταῦτα μᾶλλον. ἀπὸ δὲ τῆς χοιλίας στό- 
μᾶαχος ἁπλοῦς μαχρὺὸς μέχρι τῆς μήχωνος, ἥ ἐστιν ἐν τῷ πυὺῦμένι. 
ταῦτα μὲν οὖν δῆλα χαὶ ἐπὶ τῶν πορφυρῶν χαὶ τῶν χηρύχων ἐστὶν ἐν 15 
41 τῇ ἑλίχῃ τοῦ ὀστράχου. || τοῦ δὲ στομάχου τὸ ἐχόμενόν ἐστιν ἔντερον 

-» n 2 m 
χαὶ ἅπαν ἁπλοῦν μέχρι τῆς ἐξόδου. ἣ ὃ ἀρχὴ τοῦ ἐντέρου περὶ τὴν 
ἑλίχην τῆς μήχωνος, χαὶ ταύτῃ ἐστὶν εὐρύτερον --- ἔστι γὰρ ἣ μήχων 
οἱονεὶ περίττωμα πᾶσι τοῖς ὀστραχηροῖς τὸ πολὺ αὐτῆς ----, εἶτα ἐπι- 


1. στρυφνὴν Ca, στρυφνὰν Aa 


υιχρά: ἣ P 4. χαὶ ὅταν φοβ. PDa Ald. Cs. Sch. 
praeter Pk. χαὶ post ὥσπερ om PDaPk. 
Pk. post οἴστροι add ᾧ Sch., οἱ Pk. 


σφοδρότατον PDa Ald. Cs. ΒΚ. Di. Pk. 
12. στριφνὰ Ca bis, στρυφνὰ Aa bis 
16. post ἔντερον add συνεχὲς δὲ ὅ τε στόμαχος χαὶ τὸ ἔντερον 
18. ταύτης AaCa Ald. pr. 
AaCa Guil. Cs., οἱονεὶ χοιλίας περ. Cam. 
εἶτα] -“ἣ δ᾽ AaCa 


om Sch. 
15. ἐπὶ τῶν P 


PDa edd., omissa in AaCa 
ey ὑμένι add Pk. 


Kritik müsste man die Vulgata τὴν bei- 
behalten, aber der Sinn lässt dies nicht 
zu. A. konntenichtsagen, »dasam Munde 
der Schale befindliche Fleisch ist derb«, 
weil von einem hier befindlichen Fleisch 
noch nichts gesagt ist, sondern »ganz 
aussen an dem M. d. Sch. haben sie ein 
derbes Fleisch.« Gaza caro enim prima 
in ore testae, quam omnia torosiusculam 
habent.’ Auf dieses τὸ ἐξωτάτω bezieht 
sich im Folgenden τούτου. 

συσπᾶται] Gaza retrahunt. 

45. ὀδόντας] part. p. 6796, 5. — Es 
sind damit wohl die hornartigen Kiefer 
gemeint, denn die fast allen Cephalo- 
phoren zukommenden Zähne der Zunge 
sind zu klein, als dass sie A. sollte ge- 
kannt haben können. Bei Limax und 


2. χέρατα Aa 


πάντα 
6. προβοσχίδας omnes 
8. στρυφνὸν Aala χαϑάπερ οἱ 
9. ἔτι] ὅτι PDaAld. Bk., πλὴν ὅτι Pk. 
11. ἡ] ἢ Aa, ὁμοία οὖσα PDaAld. Os., 
14. διπλοῦς PDa Ald. Cs. 


3. ἐλάττοσι] μιχροῖς Aala 


19. οἷον xorklas περ. 
ἐπὶ τὸ πολὺ [αὐτῆς] Sch.; deinceps 


Helix ist nur &in Oberkiefer. Of. v. Sie- 
bold Vergl. Anat. p. 320 Anm. 4. Ab- 
bildungen s. Johnston Conchyliologie 
p: 360 u. f 

προβοσχίδα)] Nur der Singularis ist zu- 
lässig, da doch ein Thier nur &inen Rüssel 
hat. Es wäre ja ganz zweideutig, wenn 
der Pluralis geschrieben wäre, da dieses 
ebensowohl bedeuten kann, sie haben 
einen Rüssel, als sie haben mehrere 
Rüssel. — Part. p. 679b, 7 heisst es με- 
ταξὺ κέντρου χαὶ γλώττης. Die Zunge der 
Schnecken ist mit vielen kleinen Zähnen 
besetzt, welche so charakteristisch ge- 
formt sind, dass sie seit Troschel zur 
Classification der Schnecken benutzt 
werden. 

ἔχουσι --- σφοδρότερον] Der Sinn dieser 


397 


an der Mündung der Schale ein mehr oder weniger derbes Fleisch; in 
der Mitte desselben liegt der Kopf mit zwei Fühlhörnern, deren Grösse 
sich nach der Grösse des Thieres richtet. Der Kopf tritt bei allen auf 
dieselbe Weise hervor, und wird, wenn sie erschreckt werden, wieder 
nach innen hineingezogen. Sie haben einen Mund und manche, wie der 45 
Kochlias, auch spitze, kleine und dünne Zähne. Auch haben sie Rüssel, 
wie die Fliegen, welche eine Art Zunge vorstellen. Dieses Organ ist 
bei den Trompeten- und Purpurschnecken derb, und wie die Blindfliegen 
und Bremsen die Haut der Vierfüsser durchbohren, so ist dasselbe bei 
diesen Thieren noch kräftiger, indem sie damit die Schale ihres Köders 
durchbohren. An den Mund schliesst sich unmittelbar der Magen an, 46 
welcher bei den Kochloi einem Vogelkropfe ähnlich ist. Daran befinden 
sich unten zwei weisse, derbe, zitzenähnliche Körper, wie sie sich auch 
bei den Sepien finden, nur dass sie hier noch derber sind. Vom Magen 
aus geht eine einfache lange Speiseröhre bis zu der Mekon, welche sich 
im Grunde der Schale befindet. Diese Theile zeigen sich bei den Trom- 
peten- und Purpurschnecken in der Windung der Schale. Was sich an 47 
die Speiseröhre anschliesst, ist der Darm, welcher einen einfachen Kanal 
bis ans Ende bildet. Der Darm nimmt seinen Anfang an der Windung 
der Mekon und ist dort breiter — die Mekon ist nämlich bei den Schal- 
thieren gewissermassen eine Ausscheidung..... — biegt hierauf um, 


IV Cap. 4.] 


Stelle kann nur sein: Auch die Trom- drüsen (Abbildung s. bei Brandtu. Ratze- 


petenschnecken und Purpurschnecken 
haben eine rüsselähnliche derbe Zunge, 
ähnlich wie unter den Insecten die Myo- 
pes und Oestri, nur ist dies Organ bei 
we Schnecken kräftiger, da sie selbst 
Tuschelschalen  durchbohren können, 
während die genannten Insecten nur die 
Haut der Thiere durchbohren. Die von 
Bekker aufgenommene Lesart ist durch- 
aus ohne Sinn, während die der Hdschrr. 
AaCa klar und präcis ist; aus ihnen muss 
man ausser ἔτι auch den Comparativ σφο- 
δρότερον aufnehmen, was Bmk. übersehen 
hat. Die Veränderungen von Pikkolos 
sind ganz überflüssig. Part. p. 661, 15 
τῶν ὃ ἐντόμων ζῴων ἔνια μὲν ἐχτὸς ἔχουσι 
(τὸ γλωττοειδὲς μόριον) ... τὰ δ᾽ ἐχτὸς οἷον 
χέντρον.. δῆλον δὲ τοῦτο ἐπί τε μυιῶν .. 
ἔτι δ᾽ ἐπ᾽ ἐνίων τῶν ὀστραχοδέρμων᾽ ταῖς 
γὰρ πορφύραις τοσαύτην ἔχει δύναμιν τοῦτο 
τὸ μόριον ὥστε καὶ τῶν χογχυλίων διατρυ- 
πῶσι τὸ ὄστραχον οἷον τῶν στρόμβων οἷς ὃδε- 
λεάζουσιν αὐτάς. ἔτι δ᾽ οἵ τε οἴστροι χαὶ οἱ 
μύωπες οἱ μὲν τὰ τῶν ἀνθρώπων οἱ δὲ καὶ 
τὰ τῶν ἄλλων ζῴων δέρματα διαιροῦσιν. 
46. προλόβῳ] part. p. 6796, 9. Also 
eine blosse Erweiterung des Speisekanals. 
λευχὰ} Wahrscheinlich die bei den 
Schnecken stark entwickelten Speichel- 


burg Med. Zoologie II Taf. 34 Fig. 5), 
doch können auch die accessorischen 
Drüsen der Genitalien damit gemeint sein. 
στόμαχος] Dass hier auf den Magen 
die Speiseröhre folgt und diese sich dann 
sofort an den Darm anschliesst, ist auf- 
fallend, indess recht wohl mit den ana- 
tomischen Verhältnissen bei den Schne- 
cken in Einklang zu bringen: es folgt 
nämlich auf den stark muskulösen 
Schlundkopf, welcher wohl mit einem 
Vogelmagen verglichen werden kann, 
die Speiseröhre als ein einfacher gerader 
Kanal, welche bis zur Leber und hier 
ohne erhebliche Erweiterung in den Ma- 
gen übergeht. Cf. Brandtu. Ratzeburg. ce. 
wnawvos] Die Leber nimmt den gröss- 
ten Theil der oberen Windungen des 
Schneckengehäuses ein. 

47. Die in der Vulg. eingeschobenen 
Worte συνεχὲς δὲ ὅ τε στόμαχος nal τὸ ἔν- 
τερον, welche Gaza ‚gulaeque continuum’ 
übersetzt, sind ein offenbares Scholion. 

ἡ δ᾽ ἀρχὴ] part. p. 679, 11 μήχων ἀφ᾽ 
ἧς συνεχές ἐστιν ἔντερον ἁπλοῦν (vulgo 
ἁπλῆν) τὴν ἀρχὴν ἔχ οΥὐ ἀπὸ τῆς μήχωνος. 

ἔστι γὰρ --- πολὺ αὐτῆς] Die letzten 
Worte τὸ πολὺ aörrjsübersetztGaza magna 
sui parte’, und ähnlich die anderen. Man 


398 [IV Cap. 4. 


χάμψαν ἄνω φέρεται πάλιν πρὸς τὸ σαρχῶδες, χαὶ ἣ τελευτὴ τοῦ 

ἐντέρου παρὰ τὴν χεφαλήν ἐστιν, N ἀφιᾶσι τὸ περίττωμα, πᾶσιν ὁμοίως 
48 τοῖς στρομβώδεσι χαὶ τοῖς χερσαίοις καὶ τοῖς ϑαλαττίοις. || παρύφανται 

> Pr - m 

ὃ ἀπὸ τῆς χοιλίας τῷ στομάχῳ Ey τοῖς μεγάλοις χόχλοις συνεχόμενος 

4 7 \ 1d \ λ 7 Υ͂ \ 7 τ Y ἯΙ 

ὑμενίῳ μαχρὸς πόρος χαὶ λευχός, ὅμοιος τὴν χρόαν τοῖς ἄνω μάστο- 5 

-» > 

ειδέσιν" ἔχει δ᾽ ἐντομὰς ὥσπερ τὸ ἐν τῷ χαράβῳ mov, πλὴν τὴν χρόαν 

τὸ μὲν λευχὸν ἐχεῖνο δ᾽ ἐρυϑρόν. ἔχει δ᾽ οὐδεμίαν ἔξοδον τοῦτο οὐδὲ 

πόρον, ἀλλ᾽ ἐν ὑμένι ἐστὶ λεπτῷ χαὶ χοιλότητα ἔχον ἐν αὑτῷ στενήν, 

m mu 14 
ἀπὸ δὲ τοῦ ἐντέρου κάτω παρατείνει μέλανα χαὶ τραχέα συνεχῇ, οἷα 
χαὶ ἐν ταῖς χελώναις, πλὴν ἧττον μέλανα. ἔχουσι δὲ χαὶ οἱ ἄλλοι τὸ 

49 χόχλοι ταῦτα χαὶ τὰ λευχά, πλὴν ἐλάττω οἱ ἐλάττους. || τὰ δὲ μονό- 
5 7 ἊΝ \ ὃ 7 Y (4 I SISCHE Sun ᾿ 
ϑυρα καὶ δίϑυρα τῇ μὲν ὁμοίως ἔχει τούτοις τῇ ὃ ἑτέρως. χεφαλὴν 
\ \ ER ’ \ 7, „ BEN \ are % > Ὰ 
μὲν γὰρ χαὶ χεράτια χαὶ στόμα ἔχουσι χαὶ τὸ γλωττοειδές" ἀλλ ἐν μὲν 
τοῖς ἐλάττοσι διὰ μιχρότητα αὐτῶν ἄδηλα, τὰ δὲ χαὶ ἐν τεϑνεῶσιν 7) 
u , - 
pi κινουμένοις οὐ δῆλα. τὴν δὲ μήχωνα πάντα ἔχει, ἀλλ οὐχ ἐν τῷ:5 
m > 
αὐτῷ οὐδὲ ἴσην οὐδ᾽ ὁμοίως φανεράν, ἀλλ αἱ μὲν λεπάδες χάτω ἐν 
50 τῷ Badeı, τὰ δὲ δίϑυρα ἐν τῷ γιγγλυμώδει. || χαὶ τὰ τριχώδη πᾶσιν 
ὑπάρχει χύχλῳ τούτοις, οἷον χαὶ τοῖς χτεσίν. χαὶ τὸ λεγόμενον WOV 52 
-᾽ Y Υ͂ Y 2% ER rd m 7 
τοῖς ἔχουσιν, ὅταν ἔχωσιν, ἐν τῷ ἐπὶ ϑάτερα χύχλῳ τῆς περιφερείας 
ἐστίν, ὥσπερ χαὶ τὸ λευχὸν τοῖς χόχλοις" χαὶ γὰρ ἐχείνοις τοῦτο ὅμοιον 20 
ὑπάρχει. ἀλλὰ πάντα τὰ τοιαῦτα μόρια, ὥσπερ εἴρηται, ἐν μὲν τοῖς 


4. τοῦ στομάχου Ca, om PDa. 
9. χατατείνει 


2. περὶ AaCa Ald. ἀφίησι PDa Ald. Cs. Sch. 


8. xat om Da edd. omn. 


post xöyAoıs add τῷ στομάχῳ PDA 


Aa0a 

Da Ald. Cs. 12. πῆ bis PD& Ald. Cs. 

16. λεπίδες Aa 17. βάϑει] ἐδάφει m Ambr. Cam. 
damnat Pk. 20. χαὶ post ὥσπερ om Ca 


sieht leicht ein, dass sie ohne Sinn sind 
und nur gezwungen erklärt werden. Man 
könnte aus der Lesart οἷον χοιλίας muth- 
massen, dass hier gestanden habe ὀστρα- 
χηροῖς τῆς χοιλίας. Allein andererseits 
scheint aus part. p. 697b, 12 ἔστι γὰρ ἐν 
πᾶσι τοῖς ὀστραχηροῖς περίττωμα τοῦτο τὸ 
μάλιστα δοκοῦν εἶναι ἐδώδιμον für unsere 
Stelle auf eine andere Gestalt geschlossen 
werden zu müssen. — Wie hier das Wort 
περίττωμα zu verstehen ist, lässt sich 
schwerlich ermitteln. Nach verschiedenen 
Stellen in partes (671, 677, 679 u. 680 
u. A.) scheint eine noch zur Ernährung 
verwendbare Masse, welche irgendwo im 
Körper deponirt ist, darunter verstanden 
werden zu sollen. S. Einleitung p. 34. 
48. οἱ ἄλλοι χόχλοι] Es sind vorher οἱ 
ϑεγάλοι κόχλοι genannt worden, und vor 


10. ἄλλοι] θαλάσσιοι Ca, Yararrıoı Aa Sch. ΒΚ. Di. Pk. 


11. xat om 
15. ἔνδηλα PDa et.corr. Aa Ald. 
19. χύχλῳ cum Sch. _ 
ἐχεῖνο τούτοις ὁμοίως Aa0a Di. Pk. 


diesen die στρομβώδη, also hauptsächlich 
Meerthiere.. Wenigstens konnten den 
μεγάλοι κόχλοι nicht die θαλάττιοι χόχλοι 
gegenübergestellt werden. Wahrschein- 
lich ist auch ταῦτά τε xat zu schreiben. 

paxpös πόρος] Eine genauere Bestim- 
mung ist nach dieser Beschreibung nicht 
möglich, dassaber die Ausführungsgänge 
der Geschlechtsdrüse (Zwitterdrüse) mit 
ihren accessorischen Organen gemeint 
seien, ist zweifellos. 

μέλανα xtA.] Was mit diesen mehr- 
fach erwähnten μέλανα für Organe bezeich- 
net werden, ist unerklärlich. 

49. χεφαλὴν ---- γλωττοειδές] Dass A. 
den Kopf und den Mund der Muscheln 
gekannt habe, ist höchst unwahrschein- 
lich, was für einen Theil er dafür gehalten 
habe, ist auch nicht zu errathen. Ten- 


399 


und geht wieder nach oben in die Fleischmasse : sein Ende, wo die Exere- 
mente austreten, ist bei allen Land- und Meer-Kreiselschnecken neben 
dem Kopfe. Bei den grossen Kochloi liegt hinter dem Magen an der 48 
Speiseröhre von einer Haut umgeben ein langer weisser Kanal an, von 
ähnlicher Farbe, wie die oberhalb liegenden zitzenartigen Körper. Dieser 
Kanal hat Einschnitte wie der Eierstock der Languste, nur dass dieser 
roth, jener Kanal aber weiss ist. Dieses Organ hat keinen Ausgang noch 
Oeffnung, sondern liegt in einer sehr diinnen Haut und hat ein geringes 
Lumen. Von demDarme an abwärts erstreckt sich daneben ein dunkler, 
rauher und zusammenhängender Körper, ähnlich dem in den Schild- 
kröten, nur weniger dunkel. Auch bei den übrigen Kochloi finden sich 
diese und die weissen Körper nach Verhältniss der Grösse verschieden. 
Die Ein- und Zweischaligen gleichen den Schnecken in manchen Stücken, 49 
in andern weichen sie von ihnen ab. Sie haben einen Kopf, Fühlhörner, 
einen Mund und den zungenähnlichen Körper: diese Theile sind aber 
bei den kleineren eben wegen ihrer Kleinheit undeutlich; manche auch, 
wenn die Thiere todt sind oder sich nicht bewegen, nicht zu erkennen. 
Die Mekon aber findet sich bei allen, ist aber nicht immer an derselben 
Stelle, noch von gleicher Beschaffenheit, noch gleich deutlich: sondern 
bei den Napfschnecken findet sie sich in der Tiefe, bei den Zweischaligen 
aber am Schlosse. Auch besitzen sie sämmtlich die haarförmigen Körper 50 
rings herum, wie sie die Kammmuscheln haben. Und der sogenannte 
Eierstock befindet sich zur Zeit, wo derselbe vorhanden ist, an der einen 
Seite des kreisförmigen Umfanges, wie auch der weisse Körper bei den 
Kochloi, welcher mit jenem Körper zu vergleichen ist. Aber alle diese 
Theile sind wie gesagt bei den grossen deutlich, bei den kleinen schwer 


IV Cap. 4.] 


takeln (χεράτια) haben die Muscheln aller- 
dings am Munde, aber weder, Zunge, 
noch Kiefer; die Einfuhr der Nahrung 
wird durch Flimmerbewegung bewerk- 
stelligt. Of. v. Siebold Vergl. Anatomie 
p. 263 u. 266. Der folgende Satz enthält 
auch eine starke Beschränkung. 

ey τῷ βάϑει] part. p. 680, 23 τοῖς μονο- 
ϑύροις ἐν τῷ πυϑμένι οἷον τοῖς λεπάσι. 

γιυγγλυμώδει] Gaza πᾶ mutuo testarum 
complexu continentur’. Guil. ‚in totali’. 
Wahrscheinlich ist mit μιῆχων hier die 
Niere gemeint, welche in der Nähe des 
Schlosses der Muscheln liegt und mehr 
oder weniger dunkelbraun gefärbt ist. 
Sie heisst auch Bojanussche Drüse. Οἵ. 
v. Siebold Vergl. Anat. p. 281. 


50. τριχώδη] S. ὃ 11. — Die Kiemen. 
ἐν τῷ — ἐστίν] part. p. 680b, 22 ἐπὶ 
ϑάτερα γὰρ τῆς περιφερείας ἔχουσι τὰ ὄστρεα 
χαὶ οἱ χτένες τὸ τοιοῦτο μόριον. Vgl. gener. 


III ὃ 1223. χύχλῳ ist nach Sch.’s Ansicht 
zu tilgen, was Pikkolos gethan. Wir 
halten diese Ausdrucksweise für zulässig ; 
ὁ ἐπὶ ϑάτερα κύκλος ist der eine Halbkreis. 
Man kann mit Berücksichtigung der 
wirklichen Lage der Eier, in der Um- 
gebung der Leber und des Darmes, nur 
vermuthen, es sei die den Kiemen ent- 
gegengesetzte Seite gemeint. — Dass A. 
τὸ λεγόμενον ᾧόν sagt, ist die Consequenz 
seiner Theorie, dass die Muscheln durch 
Urzeugung entstehen. Cf. V $ 69 und 
gener. 1Π| ὃ 109 u. 121. 

ἐχείνοις τοῦτο ὅμοιον] Gaza ‚id enim 
illis iunctum simile intelligimus’ ziemlich 
undeutlich. Bmk. zieht die Lesart AaCa 
ἐχεῖνο τούτοις ὁμοίως vor, aber mit Un- 
recht. Denn ᾧόν, als wovon hier die Rede 
ist, war nicht mit &xeivo, sondern mit 
τοῦτο zu bezeichnen; die χόχλοι dagegen 
als der verglichene Gegenstand gerade 
umgekehrt. 


400 


[IV Cap. 4. 


μεγάλοις δῆλά ἐστιν, ἐν δὲ τοῖς μιχροῖς 7) οὐδὲν ἢ μόλις. διὸ μάλιστα 
m 4 . > “ 

ἐν τοῖς μεγάλοις χτεσὶ φανερά ἐστιν᾽ οὗτοι ὃ εἰσὶν οἱ τὴν ἑτέραν 

51 ϑυρίδα πλατεῖαν ἔχοντες, οἷον ἐπίϑεμα. || ἣ δὲ τοῦ περιττώματος’ 

ἔξοδος τοῖς μὲν ἄλλοις ἐστὶν &x πλαγίου" ἔστι γὰρ πόρος N πορεύεται 


ἔξω" N γὰρ μήχων 


’ 
» 


\ \ [4 \ > v 7 J b) 7 “ἢ ? b) ΝΜ m \ 
τὸ δὲ χαλούμενον WOY οὐχ ἔχει πόρον Ev οὐϑενί, ἀλλ αὐτῆς τῆς σαρχὸς 
Σ - Ψ 0) ) > δ jur ”.,) ’ > \ \ \ γκ B) m 
Erayordel' ἔστι ὃ οὐχ ἐπὶ ταὐτὸν τῷ ἐντέρῳ, ἀλλὰ τὸ μὲν ῳὸν ἐν τοῖς 

μὰ ) du αὖ r » 
δεξιοῖς, τὸ ὃ ἔντερον ἐν τοῖς ἀριστεροῖς. τοῖς μὲν οὖν ἄλλοις τοιαύτη 
ἣ ἔξοδος τῆς περιττώσεως, τῇ © ἀγρίᾳ λεπάδι, ἦν τινες χαλοῦσι ϑα- 
λάττιον οὖς, ÖL αὐτοῦ τοῦ ὀστράχου ἣ περίττωσις ἐξέρχεται" τετρύπηται 10 
γὰρ τὸ ὄστραχον. φανερὰ δὲ χαὶ ἣ χοιλία μετὰ τὸ στόμα οὖσα ἐν ταύτῃ 
χαὶ τὰ φοειδῇ. πάντα δὲ ταῦτα τίνα τρόπον τῇ ὕϑέσει ἔχει. ἐχ τῶν 


52 ἀνατομῶν ϑεωρείσϑω. | 


τὸ δὲ χαλούμενον χαρχίνιον τρόπον μέν τινα 


χοινόν ἐστι τῶν τε μαλαχοστράχων χαὶ τῶν ὀστραχοδέρμων. αὐτὸ μὲν 
γὰρ τὴν φύσιν ὅμοιον τοῖς χαραβοειδέσι, χαὶ γίνεται αὐτὸ χαϑ αὑτό. 
τῷ δ᾽ εἰσδύεσϑαι καὶ ζῆν ἐν ὀστράκῳ ὅμοιον τοῖς ὀστραχοδέρμοις, ὥστε 
διὰ ταῦτα ἔοιχεν ἐπαμφοτερίζειν. [τὴν δὲ μορφὴν ὡς μὲν ἁπλῶς 
εἰπεῖν ὅμοιόν ἐστι τοῖς ἀράχναις, πλὴν τὸ χάτω τῆς χεφαλῆς χαὶ τοῦ 
53 ϑώραχος μεῖζον ἔχει ἐχεῖνος.] || ἔχει δὲ χεράτια δύο λεπτὰ πυρρά, 
χαὶ ὀφθαλμοὺς ὑποχάτω τούτων δύο μαχρούς, οὐχ εἰσδυομένους οὐδὲ 
χαταχλινομένους ὥσπερ οἱ τῶν χαρχίνων ἀλλ ὀρϑούς, ὑποχάτω δὲ 
τούτων τὸ στόμα χαὶ περὶ αὐτὸ χαϑαπερεὶ τριχώδη ἄττα πλείω, τού- 
των ὃ ἐχομένους δύο πόδας διχρόους, οἷς προσάγεται, χαὶ ἄλλους ἐφ᾽ 
ἑχάτερα δύο, χαὶ τρίτον μιχρόν. τὸ δὲ χάτω τοῦ ϑώραχος μαλαχὸν 


4. ἐστὶν om Aa0a 

1. οὐχέτι Da Ald. 8. 

Sch. λοπάδι Aala 

χάτω AaCa Sch. 11. 

om PD 3Sch. Bk. Di. Pk. 
τ ἐχείνου ceteri δύο om Αδ0 8 


51. ἡ δὲ τοῦ] Wir haben zwar die Vul- 
gata mit Bk. beibehalten, halten sie aber 
nicht für richtig. Wahrscheinlich ist zu 
lesen ἄλλοις ἐκ πλαγίου ἐστὶ πόρος N op. 
ἔξω. Die folgenden Worte bis ἀριστεροῖς 
sind gelegentliche Bemerkungen, die sich 
an diesen πόρος anschliessen. — Der After 
liegt als eine schlitzförmige Oeffnung am 
Rücken des Thieres, an der Seite, wo 
das Schloss sich befindet. 


eravordei] Die Begrenzung des Eier- 
stocks ist sehr undeutlich und die Mem- 
bran desselben sehr dünn. 


apıstepois] Diese Angabe macht es 


πρὸς ἢ AR, πρὸς WR Sch. 
ἕτερον AR, om PD» Ald. Cs. 
10. δι᾿ αὐτοῦ conj. ; ὑποκάτω PD aAld. Cs. Bk. Di. Pk.; 
φανερῶς ΑΔ ΒΗ. 

18. ταῖς ΑΔ( 8 


ἔστι.. 5. ὑμένι om Ὁ. 
9. ἡ om PAaDa Ald. Cs. 


12. ἔχει τῇ φύσει AaCa 18. μέν 
19. ἐχεῖνος Ca, ἐχεῖνο Sch. Pk., 


23. δίχρους Sch. 


zweifelhaft, ob A. die wirklichen Eier ge- 
meint habe. 

ἣν — ϑαλάττιον οὖς] Wenn λεπὰς ἀγρία 
unsere Fissurella graeca ist, so ist die 
Benennung Yakdrrıov οὖς ganz unpassend ; 
Haliotis hat aber nicht &in Loch in der 
Schale. Man könnte demnach diese 
Worte für eine spätere Randbemerkung 
halten, deren Autor eine andere λεπάς im 
Sinne hatte. Abbildung der Haliotis s. 
Johnston Conchyliologie p. 177, von 
Fissurella bei Vogt Zool. Briefe I p. 352. 

δι᾿ αὐτοῦ] schreiben wir statt χάτω oder 
ὑποχάτω. Wenn bei den andern der Aus- 
wurfskanal des Kothes seitlich ist, so 


ὥσπερ εἴρηται, περίττωμά ἐστι πᾶσιν ἐν ὑμένι. 5 


IV Cap. 4.] 401 


oder gar nicht erkennbar, und daher amsichtbarsten bei den grossen Kamm- 
muscheln ; es sind dies diejenigen, bei welchen die eine Schale platt ist, 
wie ein Deckel. Der Austritt der Excremente findet bei den übrigen zur 51 
Seite statt, sie treten nämlich durch einen Kanal nach aussen: denn die. 
Mekon ist wie gesagt bei allen eine in einer Haut enthaltene Ausscheidung. 
Der sogenannte Eierstock hat in keinem dieser Thiere einen Ausführungs- 
gang, sondern stellt eine Anschwellung des Fleisches selbst dar; er 
befindet sich aber nicht auf derselben Seite wie der Darm, sondern der 
Eierstock liegt rechts, der Darm aber links. Von solcher Art also ist der 
Austritt der Exeremente bei den übrigen, bei der Spaltnapfschnecke aber, 
welche einige Seeohr nennen,] treten die Excremente durch die Schale 
selbst aus, indem dieselbe durchbohrt ist. Auch bei diesem Thier ist der 
hinter dem Munde liegende Magen und der eierstockartige Körper deutlich 
sichtbar. Die Lage aller dieser Theile ist aus der »Anatomie« zu ersehen. 
Der sogenannte Einsiedlerkrebs gehört gewissermassen beiden an, den 52 
Weichschaligen und den Schalthieren. An sich ist er den Langusten- 
artigen ähnlich und hat selbstständige Entstehung, wird aber dadurch, 
dass er sich in eine Schale begiebt und darin lebt, den Schalthieren 
ähnlich, so dass er daher an beiden Theil zu haben scheint. [An Gestalt 
gleicht er im Allgemeinen den Spinnen, nur dass bei diesen der hinter 
dem Kopf und der Brust liegende Theil grösser ist.] Er hat zwei dünne 53 
bräunliche Fühler und darunter zwei langgestielte Augen, welche weder 
eingesenkt, noch zur Seite geneigt sind, wie bei den Krabben, sondern 
gradeaus stehen. Unter diesen liegt der Mund und um denselben mehrere 
gleichsam mit Haaren besetzte Theile, an welche sich zwei gespaltene 
Füsse anschliessen, womit er sich das Futter nähert , darauf zwei andre 
auf jeder Seite und ein dritter kleiner. Der hinter der Brust liegende 


Et 


muss er unter der Schale münden, es 
wäre also kein Unterschied bei der ἀγρία 
λεπάς. Da aber als Grund hinzugefügt 
ist, dass die Schale dieser durchbohrt ist, 
so kann bei ihr das Excrement nur durch 
die Schale gehen, wodurch unsere Con- 
jeetur sich rechtfertigt. Undeutlich bei 
Gaza ‚Caeteris ergo talis excrementi exi- 
tus est. At vero patellae fere (scr. ferae), 
quam marinam aurem quidam appella- 
runt, parte ıma testae excernitur, qua 
foramen habent. 

52. χαρκίνιον] Siehe V ὃ 74. Nachdem 
die Krebse und die Schnecken und Mu- 
scheln abgehandelt sind, folgt nun die 
Besprechung der stets in Schneckenge- 
häusen lebenden Krebse, der Pagurus- 
arten. Gleichwohl hat A. gewusst, dass 
kein organischer Zusammenhang zwi- 
schen beiden stattfindet. 


Aristoteles. I. 


χαραβοειδέσι) Darunter sind hier die 
Krebse oder wenigstens die Makruren 
überhaupt verstanden. S. Thierverzeichn. 

τὴν δὲ μορφὴν --- &xeivos] Von der 
Aehnlichkeit mit den Spinnen bleibt nach 
dem Folgenden gar nichts übrig; der 
Vergleich könnte doch auch höchstens 
für einen χαρχίνος, eine Krabbe, gelten ; 
für einen Pagurus passt er gar nicht. Die 
Redensart ὡς μὲν ἁπλῶς εἰπεῖν ist hier 
ganz unerklärlich und die Bestimmung 
τὰ κάτω ganz unzulässig. Wir klammern 
deshalb den Satz als unecht ein. 


53. τριχώδη) ἃ. 1. δασέα ὃ 25. 


«al τρίτον μιχρὸν] Der Bernhardiner- 
krebs hat zwei Paar Haftfüsse, mit denen 
er sich an der Schnecke festhält. Abbil- 
dung s. bei Svammerdam Bibel d. Nat. 
Taf. XI Fig. 1 u. 2. 


26 


40 


2 ΠΥ Cap. 4. 


ἅπαν ἐστὶ xal διοιγόμενον ὠχρὸν ἔνδοϑεν. ἀπὸ δὲ τοῦ στόματος πόρος 530 


εἷς ἄχρι τῆς χοιλίας᾽ τῆς δὲ περιττώσεως οὐ 


b) 


δῆλος 6 πόρος. οἱ δὲ 


54 πόδες χαὶ 6 ϑώραξ σχληρὰ μέν, ἧττον δ᾽ ἢ τῶν χαρχίνων. || πρόσφυσιν 
5 οὐχ ἔχει πρὸς τὰ ὄστραχα ὥσπερ αἱ πορφύραι χαὶ οἱ χήρυχες, ἀλλ 
εὐαπόλυτόν ἐστιν. προμηχέστερα δ᾽ ἐστὶ τὰ ἐν τοῖς στρόμβοις τῶν ἐν ς 
τοῖς νηρείταις. ἕτερον δὲ γένος ἐστὶ τὸ τῶν νηρειτῶν, τὰ μὲν ἄλλα 
παραπλήσιον, τῶν δὲ διχρόων ποδῶν τὸν μὲν δεξιὸν ἔχει μιχρὸν τὸν 
ὃ ἀριστερὸν μέγαν, καὶ ποιεῖται τὴν βάδισιν μᾶλλον ἐπὶ τούτῳ. 
55 || [λαμβάνεται δὲ χαὶ ἐν ταῖς κόγχαις τοιοῦτον, ὧν ἐστὶν ἣ πρόσφυσις 
παραπλησία, χαὶ ἐν τοῖς ἄλλοις. .... τοῦτον δὲ καλοῦσι χύλλαρον. ὃ δὲ τὸ 
νηρείτης τὸ μὲν ὄστραχον ἔχει λεῖον χαὶ μέγα χαὶ στρογγύλον. τὴν δὲ 
μορφὴν παραπλησίαν τοῖς χήρυξι, πλὴν οὐχ ὥσπερ ἐχεῖνοι τὴν μή- 
χωνα μέλαιναν ἀλλ ἐρυϑράν: προσπέφυχε δὲ νεανιχῶς χατὰ τὸ μέσον. 
ἐν μὲν οὖν ταῖς εὐδίαις ἀπολυόμενα νέμεται ταῦτα, πνευμάτων δ᾽ 
ὄντων τὰ μὲν χαρχίνια ἡσυχάζει πρὸς τοῖς λίϑοις, ol δὲ νηρεῖται τό 
προσέχονται χαϑάπερ αἱ λεπάδες: ὡσαύτως δὲ χαὶ αἱ αἱμορροΐδες χαὶ 
56 πᾶν τὸ τοιοῦτον γένος. || προσφύονται δὲ ταῖς πέτραις, ὅταν ἀποχλί-- 
νωσι τὸ ἐπιχάλυμμα᾽ τοῦτο γὰρ ἔοιχεν εἶναι ὥσπερ πῶμα ὃ γὰρ τοῖς 
διϑύροις ἄμφω, τοῦτο τοῖς στρομβώδεσι τὸ ἕτερον μέρος. τὸ ὃ ἐντὸς 


1. διανοιγόμενον Sch. Rh. 


ἔνδοθεν ὠχρόν ἐστιν AaCa Rh. Sch. 


3. σχληροὶ 


Ald. Cs. Sch. 6. νηρίταις et νηριτῶν PD® Ald. Cs. Sch. Di. Pk. et sic semper 
8. τούτου P 9. χαὶ om Aa χρόχαις τούτων AaCa om Aala 10. δὲ 
χαὶ καλ. AaUa σχύλλαρον Da Ald. 11. μέλαν Aa0a 16. προσέρχονται 
Ca etpr. AR. Deinceps μὲν add Da Ald. Os. Sch. λοπάδες ΑΔ ὡἣὡρσαύτως 
δὲ om PDa ἀπορραΐδες PDaAld.Cs. 18. ὥσπερ PDaAld.Cs.Bk. ὃ yap] 
οἷον 0a 


ὠχρὸν ἔνδοθεν] Dies rührt wohl von 
der Leber her, die sich beinahe durch den 
ganzen Schwanz erstreckt. Cf. Meckel 
Vergl. Anat. Bd. IV p. 161. 


54. πρόσφυσιν] Es ist auffallend, dass 
A. den DBernhardinerkrebs hier mit 
Schnecken vergleicht in Bezug auf das 
Wohnen in einer Schale, nachdem er 
vorher von jenem ausdrücklich gesagt 
hat, dass er nur in die Schalen hinein- 
kriecht, sonst aber ein Thier für sich ist. 
Entweder ist dies eine kleine Incon- 
sequenz oder wir haben es auch hier mit 
späteren oder fremden Zusätzen zu thun, 
eine Vermuthung, welche die dunkeln 
und verworrenen Stellen gegen den 
Schluss dieses Capitels sehr wahrschein- 
lich machen. 


νηρείταις] S. Thierverzeichn. VINr. 6. 


λαμβάνεται --- ὃ 56 torobroıs] Diese 
ganze Stelle halten wir für unecht, 1) weil 
die in $ 56 folgenden Worte im unmittel- 


baren Zusammenhange mit dem Satze 
vor λαμβάνεται stehen; 2) weil die Be- 
schreibung des νηρείτης hier nicht her- 
gehört und den ganzen Zusammenhang 
störend unterbricht; οἵ. $52 Anm. zu 
χαρχίνιον; 3) wegen des Widerspruchs 
bezüglich der πρόσφυσις ; 4) wegen des 
Durcheinandergehens der Bemerkungen : 
erst wird das χαρχίνιον in den χόγχαι er- 
wähnt, dann der νηρείτης beschrieben, 
dann der Unterschied in dem Festsitzen 
des χαρκίνιον und des νηρείτης an Felsen, 
dann die αἱμορροΐδες erwähnt, dann das 
ἐπιχάλυμμια in seiner Bedeutung erörtert, 
dann des Inneren der Schnecken höchst 
oberflächlich gedacht — ein solcher Wirr- 
warr findet sich in keiner echten Stelle 
des A. -——; 5) sind viele Bezeichnungen so 
unbestimmt sachlich und sprachlich, wie 
das sonst keineswegs der Fall ist: was 
ist Subject zu προσπέφυχε was heisst 
κατὰ τὸ μέσον wer sind hinter νέμεται 
die ταῦταῬ was heisst ὡσαύτως Ῥ was Ist 


IV Cap. 4.] 408 


Theil ist durchaus weich, und ist, wenn er geöffnet wird, inwendig gelb. 
Von dem Munde geht ein einziger Kanal bis zum Magen: der Kanal für 
die Exeremente ist aber nicht deutlich. Füsse und Brust sind zwar hart, 
aber in geringerem Grade als bei den Krabben. Er ist nicht, wie die 54 
Purpur- und Trompetenschnecken an die Schale angewachsen , sondern 
lässt sich leicht davon lösen. Diejenigen Einsiedlerkrebse, welche in den 
Stromben sich aufhalten, sind mehr langgestreckt, als die in den Neriten. 
Das in den Neriten lebende Thier ist aber eine verschiedene Art, die 
zwar übrigens jener gleicht, bei der aber der rechte von den beiden 
gespaltenen Füssen kleiner, der linke grösser ist, so dass er beim 
Gehen sich mehr auf diesen stützt. [Auch in den Konchen wird ein 55 
Thier dieser Art gefunden, das in ähnlicher Weise angewachsen ist, 
und in den andern... diesen nennt man Kyllaros. Der Nerites hat eine 
glatte, grosse und runde Schale, gleicht an Gestalt den Trompeten- 
schnecken, hat aber nicht eine schwarze Mekon, wie diese, sondern eine 
rothe; er ist in der Mitte ziemlich fest angewachsen. Bei ruhigem Wetter 
nun gehen diese Thiere, indem sie frei umherschwimmen, nach Nahrung 
aus, bei Sturm aber verhalten sich die Krabben ruhig an den Steinen, 
die Neriten aber heften sich an, wie die Napfschnecken. Ebenso auch 
die Haemorrhoides und alle übrigen derartigen Thiere. Sie heften sich 56 
an die Felsen, sobald sie die Klappe zurückgebogen haben: diese gleicht 
nämlich gewissermassen einem Deckel. Denn was bei den Zweischaligen 
die beiden Schalen sind, ist bei den Stromboden der eine Theil (‚nämlich 


ΜΓ 1 u νῪ- 


τὸ ἕτερον μέρος etwa das ἐπιχάλυμμαϑ 
was heisst τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον ἔχει 6) der 
χύλλαρος und die αἱμορροΐδες werden nur 
hier genannt. 
ταῖς κόγχαις)] Nachdem gesagt ist, dass 
der Bernhardinerkrebs in den Stromben 
und Neriten vorkommt, erwartet man 
auch hier eine bestimmter begrenzte An- 
aa als xöyyar, das doch gewiss eine 
ruppe bezeichnete, wie aus $ 40 zu 
schliessen ist. Die folgenden Worte ὧν 
ἐστὶν ἣ πρόσφυσις sind nicht zu verstehen. 
Denn wenn es vorher heisst, dass die 
Parasitenkrebse keine Anwachsung ha- 
ben, πρόσφυσιν οὐκ ἔχει, so kann unmög- 
lich gesagt werden, dass die in den Con- 
chae vorkommenden eine ähnliche An- 
wachsung haben. Auch weiss man nicht, 
was τὰ ἄλλα sein sollen. Endlich ist kaum 
zu glauben, dass A. τοιοῦτον ὧν verbunden 
habe. Gaza Tale profecto genus vel intra 
conchas, quarum adhaesio similis ceteris 
est, reperitur.’” Man sieht sich daher ver- 
anlasst, auf die Lesart ἐν ταῖς κρόκαις τού-- 
τῶν, ἃ. 1. in den Schalenbruchstücken 
derselben zurückzukommen. Allein auch 
dadurch werden die Zweifel über die 


Worte πρόσφυσις und ἐν τοῖς ἄλλοις nicht 
erledigt. Vielleicht stand ursprünglich 
λαμβάνεται δὲ καὶ ἐν ταῖς χόγχαις τοιαῦτα, 
ὧν ἡ φύσις παραπλησία καὶ ἔν τισιν ἄλλοις. 

55. ὁ δὲ vnpetene] Man fragt, wie hier 
auf einmal die Rede auf den vnpetrns 
kommt, wo von den Parasitenkrebsen 
die Rede war, welche A. hier als einen 
Anhang bei den Schalthieren erwähnt 
und beschreibt. Etwa deshalb, um das 
Verhalten der von der Schnecke bewohn- 
ten Schalen und derjenigen, in welchen 
die parasitischen Krebse sich aufhalten, 
zu zeigen? Wozu aber dann.der Ver- 
gleich der Neriten mit den Trompeten- 
schnecken ? 

ὅθ. ὅταν] Es müsste jedenfalls heissen 
aroxktvovres τὸ &. Also ısthierein Fehler. 

ὃ γὰρ -- μέρος] ἃ. ἢ. was bei den 
Zweischaligen beide Schalen sind, dem 
entspricht bei den Einschaligen die eine 
Schneckenschale. Der blosse Leib wird 
bei jenen durch das Schliessen der Scha- 
len geschützt ; bei den Einschaligen würde 
er bloss liegen, wenn nicht der Deckel 
wie eine Klappe ihn schützte. S. part. 
p. 679b, 17. 


26 * 


404 [IV Cap. 4.5. 


σαρχῶδές ἐστι, χαὶ ἐν τούτῳ τὸ στόμα. τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον ἔχει ταῖς 
51 αἱμορροΐσι χαὶ ταῖς πορφύραις χαὶ πᾶσι τοῖς τοιούτοις.] || ὅσα δ᾽ ἔχει 
μείζω τὸν ἀριστερὸν πόδα, ταῦτα ἐν μὲν τοῖς στρόμβοις οὐχ ἐγγίνεται, 
ἐν δὲ τοῖς νηρείταις ἐγγίνεται. εἰσὶ δέ τινες χόχλοι οἱ ἔχουσιν ἐν αὖ- 
τοῖς ὅμοια ζῷα τοῖς ἀσταχοῖς τοῖς μιχροῖς, ol γίνονται χαὶ ἐν τοῖς ὅ 
ποταμοῖς" διαφέρουσι d αὐτῶν τῷ μαλαχὸν ἔχειν τὸ ἔσω τοῦ ὀστράχου. 
τὴν δ᾽ ἰδέαν οἷοί εἰσιν, ἐχ τῶν ἀνατομῶν ϑεωρείσϑωσαν. 

5. Οἱ δ᾽ ἐχῖνοι τὸ μὲν σαρχῶδες οὐχ ἔχουσιν, ἀλλ᾽ ἴδιον αὐτῶν 
τοῦτ ἐστίν. ἐστέρηνται γὰρ πάντες, χαὶ οὐχ ἔχουσι σάρχα ἐντὸς οὐ- 
δεμίαν: τὰ δὲ μέλανα πάντες. ἔστι δὲ γένη πλείω τῶν ἐχίνων, ἕν μὲν 10 
τὸ ἐσϑθιόμενον: τοῦτο δ᾽ ἐστὶν ἐν ᾧ τὰ χαλούμενα φὰ μεγάλα ἐγγίνεται 5300 
χαὶ ἐδώδιμα, ὁμοίως ἐν μείζοσι χαὶ ἐλάττοσιν’ χαὶ γὰρ εὐϑὺς ἔτι μι- 
59 χροὶ ὄντες ἔχουσι ταῦτα. || ἄλλα δὲ δύο γένη τό τε τῶν σπατάγγων 

χαὶ τὸ τῶν χαλουμένων βρύσσων᾽ γίνονται δ᾽ οὗτοι πελάγιοι χαὶ σπά- 
νιοι. ἔτι αἱ ἐχινομῆτραι χαλούμεναι, μεγέϑει πάντων μέγισται. πρὸς 15 
δὲ τούτοις ἄλλο γένος μεγέϑει μὲν μιχρόν, ἀχάνϑας δὲ μεγάλας ἔχον 
χαὶ σχληράς. γίνεται δ᾽ ἐκ τῆς ϑαλάττης ἐν πολλαῖς ὀργυιαῖς, ᾧ 
60 χρῶνται πρὸς τὰς στραγγουρίας τινές. || περὶ δὲ ᾿Γορώνην εἰσὶν ἐχῖνοι 
λευχοὶ ϑαλάττιοι χαὶ τὰ ὄστραχα χαὶ τὰς ἀχάνϑας χαὶ τὰ φά, μείζους 
δὲ τῶν ἄλλων εἰς μῆχος" ἣ δ᾽ ἄχανϑα οὐ μεγάλη οὐδὲ ἰσχυρὰ ἀλλὰ 30 
μαλαχωτέρα. τὰ δὲ μέλανα τὰ ἀπὸ τοῦ στόματος πλείω, χαὶ πρὸς μὲν 
τὸν ἔξω πόρον συνάπτοντα πρὸς ἑαυτὰ δὲ ἀσύναπτα᾽ τούτοις ὃ ὥσπερ 
διειλημμένος ἐστίν. χινοῦνται δὲ μάλιστα χαὶ πλειστάχις οἱ ἐδώδιμοι 
αὐτῶν: χαὶ σημεῖον ὅτι ἀεί τι ἔχουσιν ἐπὶ ταῖς ἀχάνϑαις. ἔχουσι μὲν 


58 


2. aroppatsı PDa Ald. Cs. 4. xoyAtaı AaCa 5. ἃ PDa Ald. 12. μεί- 
ζονι Aala Os. ἐλάττονι CR Os., ἐλάσσονι Aa ἔτι] χαὶ PCam. Cs. Sch., om 
Da Rh. Ald. pr. 13. σπαταγίων Aa0a, σπατάγων Ald. (8. 14. βυρσῶν Aa, 
βυρσσῶν Ca, βρίσσων Ald., φρυττῶν Sch. 16. μέγεϑος μὲν Ca, om PDaAld. Cs. 
ἀκ. δὲ ἔχον μεγ. Sch. ; ἀκ. δὲ μεγ. ἔχον Pk.; ἀκ. μεγ. ἔχον PDa Ald. Os. ; ἀκ. δὲ 
vey. ἔχει ACaBk.Di. 17. ἐχ) κατὰ Pk. 22. συνάπτονται ΑΔ. 24. ὅτι 
ἀεί τι scripsimus de conj.; δέ τι ἂν P, δέ τι ἀεὶ DrAld. Cs.; δέ τι AaCa Bk.Di.; 
δέ" ἀεὶ γάρ τι Sch. ; χαὶ γὰρ ann. ἀεί τι Pk. 


Diese Worte 


τὸν αὐτὸν — τοιούτοις] 
sind uns unverständlich, eben so wie die 
kurz vorhergehenden ὡσαύτως .. γένος. 

57. ὅσα] Hier kehrt die Rede wieder 
auf die parasitischen Krebse nach der 
Unterbrechung zurück und schliesst sich 
an die Worte μᾶλλον ἐπὶ τούτῳ in $ 54 an. 

ἀσταχοῖς)] Wir wissen nicht, was das 
für Krebse sein sollen. Die Sache selbst 
nicht als unrichtig abzuweisen dürfte eine 
Angabe Rissos auffordern, dass nämlich 
der dem Flusskrebse ähnliche Alpheus 
Tyrrhenus sich immer in den Schalen 


von Pinna marina (jambonneau marin) 
findet. Risso Crustaces 1816 p. 90 Taf. II 
Fig. 2. — Wir müssen hier ἀσταχός mit 
»Hummer« übersetzen, wie an den andern 
Stellen, so ungewöhnlich es auch klingt, 
von »Hummern in Flüssen« zu sprechen. 
58. ἀλλ᾽ ἴδιον... Gaza ‚Echinis caro 
negata est, idqueipsum habent peeuliare'. 
Aber dies konnte nicht durch ἀλλά an- 
geschlossen werden; der unbehülfliche 
Ausdruck, so wie die leere Wiederholung 
desselben ἐστέρηνται — οὐδεμίαν lassen auf 
eine Verderbniss schliessen. Uebrigens 


IV Cap. 4. 5.] 405 


das Gehäuse). Innerhalb desselben liegt die fleischige Masse und in dieser 


_ der Mund. Ebenso ist es bei den Haemorrhoides und den Purpurschneeken 


und allen Thieren dieser Art.] Diejenigen, bei welchen der linke Fuss 57 
grösser ist, halten sich nicht in den Stromben auf, sondern in den 
Neriten. Es giebt auch einige Kochloi, welche Thiere enthalten, die den 
kleinen in den Flüssen lebenden Hummern ähnlich sind, aber sich dadurch 
unterscheiden, dass der innerhalb der Schale befindliche Theil weich ist. 
Ihre Gestalt ist aus der »Anatomie« zu ersehen. 

5. Die Seeigel haben die Eigenthümlichkeit, dass sie sämmtlich in 58 
dem Innern gar kein Fleisch haben, dagegen haben alle die dunklen 
Körper. -Es giebt mehrere Arten von Seeigeln, darunter eine, welche 
essbar ist. Das ist die Art, in welcher sich die sogenannten Eier befinden, 
welche ziemlich gross und essbar sind, mag das Thier gross oder klein 
sein; sie finden sich nämlich auch schon bei ganz kleinen Thieren. Zwei 59 
andre Arten sind die Spatangoi und die sogenannten Bryssoi, welche in 
der hohen See leben und selten sind. Ferner die sogenannten Igelmütter, 
welche unter allen die grössten sind. Ausser diesen noch eine andre 
kleinere Art mit grossen und harten Stacheln, welche sich im Meere in 
grosser Tiefe findet; sie werden von Manchen gegen Harnbeschwerden 
angewendet. Bei Torone finden sich Seeigel mit weissen Schalen, 60 
Stacheln und Eiern, welche an Länge die andern übertreffen; ihre 
Stacheln sind weder gross noch stark, sondern mehr weich. Die am 
Munde beginnenden dunklen Körper, deren mehrere sind, laufen gegen 
die nach aussen führende Oeffnung zusammen, ohne sich unter einander 
zu berühren: durch diese ist sie gleichsam in Abtheilungen gesondert. 
Am meisten und häufigsten bewegen sich die essbaren Seeigel, was 


verstand Scaliger die Worte anders »aber 
ihr Fleischkörper ist von eigener Art«. 
— Dass die Seeigel zu den Ostrakodermen 
gehören, dass sie aber, eben so wie die 
Tethyen, als ein besonderes Geschlecht 
neben und.nach ihnen betrachtet werden, 
setzt J. B. Meyer Thierk. d. A. p. 180 
auseinander. Vgl. de part. p. 680, 4 ff. 

μέλανα] Οἵ. ὃ 48 u. ὃ 09. 

τὰ χαλούμενα wa] Wie bei den Mu- 
scheln ὃ 50 hält A. die Eier nicht für 
wirkliche Eier, weil die Schalthiere durch 
Urzeugung entstehen sollen. 

59. γίνεται --- ὀργυιαῖς] γίνεται 2x kann 
nur bedeuten: es kommt aus dem Meere, 
dazu aber passt nicht ἐν ὀργυιαῖς. Ver- 
gleicht man gener. V $48, so wird es 
sehr wahrscheinlich, dass hier gestanden 
hat γίνεται δ᾽ ἐν ἑξήχοντα ἢ πλείοσιν Öp- 
γυιαῖς. 

00. μέλανα] part. p. 680, 14, welche 
Stelle ausführlich von den Seeigeln han- 


delt und namentlich nachweist, warum 
sie fünf Eierstöcke haben. 

ναλαχωτέρα)]) Nach diesem Worte ist 
ein Punkt zu setzen, weil hier die An- 
gaben von den Toronaeischen Seeigeln 
schliessen. Man kann nicht annehmen, 
dass er die Beschaffenheit der »schwarzen 
Körper« bei dieser Art angeben wird, ehe 
er der schwarzen Körper überhaupt bei 
den Seeigeln Erwähnung gethan. Das 
Folgende gilt vielmehr wieder von den 
Seeigeln überhaupt. 

διειλημιμιένος] Der Singularis ist hier 
sehr hart. 

σημεῖον ὅτι ἀεί τι ἔχ.] Diese Emen- 
dation gründet sich theils auf die in den 
Hdschrr. vorhandenen Spuren, theils auf 
part. p. 681, 9 σημεῖον δὲ τούτου τὸ ἔχειν 
τοὺς τοιούτους det τι ἐπὶ τῶν ἀκανθῶν. Gaza 
‚cuius rei argumentum quod semper ali- 
quid algae suis spinis implexum gerant. 
Wenigstens beweist wohl die Stelle aus 


400 ΠΥ Cap. 5. 0. 


61 οὖν ἅπαντες φά, ἀλλ ἔνιοι πάμπαν μιχρὰ χαὶ οὐχ ἐδώδιμα. || συρμ- 
βαίνει δὲ τὴν μ μὲν ἐμά μέρει» χεφαλὴν χαὶ τὸ στόμα τὸν ἐχῖνον χάτω 
ἔχειν, nd ἀφίησι τὸ Be ἄνω. [ταὐτὸν δὲ τοῦτο συμβέ Pre 
τοῖς τε σερόμ θά δεδι πᾶσ! χαὶ ταῖς λεπάσιν"] ἣ γὰρ νομὴ ἐχ τῶν χά- 
τωῦϑεν, ὥστε τὸ μὲν στόμα πρὸς τῇ νομῇ, τὸ δὲ περίττωμα ἄνω πρὸς ὅ 

62 τοῖς πρανέσι τοῦ ὀστράχου. || ἔχει δ᾽ ὁ ἐχῖνος ὀδόντας πέντε χοίλους 
ἔνδοϑεν, ἐν μέσῳ δὲ τούτων σῶμα σαρχῶδες ἀντὶ γλώττης. τούτου 
ὃ ἔχεται 6 στόμαχος, εἶτα ἣ χοιλία εἰς πέντε μέρη διῃρημένη, πλήρης 
περιττώματος" συνέχουσι δὲ πάντες οἱ χόλποι αὐτῆς εἰς ἕν πρὸς τὴν 
ἔξοδον τῆς περιττώσεως, N) τετρύπηται τὸ ὄστραχον. ὑπὸ δὲ τὴν χοι- 10 
λίαν ἐν ἄλλῳ ὑμένι τὰ χαλούμενα WA ἐστιν, ἴσα τὸν ἀριϑμὸν ὄντα ἐν 

68 πᾶσιν᾽ πέντε γάρ ἐστι τὸ πλῆϑος χαὶ 1 spırrd. ἄνω δὲ τὰ μέλανα 
ἀπὸ τῇ ς ἀρχῆς τῶν ὀδόντων ἤρτηται, ἅ ἐστι πιχρὰ χαὶ οὐχ ἐδώδιμα, 
ἐν N: δὲ τῶν ζῴων τὸ τοιοῦτόν ἐστιν ἢ τὸ ἀνάλογον᾽ χαὶ γὰρ 
ἐν ταῖς χελώναις χαὶ φρύναις χαὶ βατράχοις χαὶ ἐν τοῖς στρομβώδεσι 15 
χαὶ τοῖς μαλαχίοις᾽ ἀλλὰ τῷ χρώματι διαφέρει, καὶ ἄβρωτά ἐστιν ἐν ὅ8ι 
πᾶσι τὰ τοιαῦτα ἢ πάμπαν ἢ μᾶλλον. χατὰ μὲν οὖν τὴν ἀρχὴν χαὶ 
τελευτὴν συνεχὲς τοῦ ἐχίνου τὸ στόμα ἐστί, χατὰ δὲ τὴν ἐπιφάνειαν 
οὐ συνεχὲς ἀλλ ὅμοιον λαμπτῆρι μὴ ἔχοντι τὸ χύχλῳ δέρμα. ταῖς δ᾽ 
ἀχάνϑαις χρῆται ὃ ἐχῖνος ὡς ποσίν ταύταις γὰρ ἀπερειδόμενος χαὶ 20 
χινούμενος μεταβάλλει τὸν τόπον. 


θ4 6. Τὰ δὲ χαλούμενα τήϑυα τούτων πάντων ἔχε: τὴν φύσιν περιτ- 
τοτάτην. χέχρυπται γὰρ αὐτῶν μόνων τὸ σῶμα ἐν τῷ ὀστράχῳ πᾶν, 


τὸ δ᾽ ὄστραχόν ἐστι μεταξὺ δέρματος χαὶ ὀστράχου, διὸ καὶ τέμνεται 


1. οὐχ om Aa 3. ταὐτὸ Aala 4. λοπάσι Aala 


Os. 9, εἰς ἕν om Da 


5. τὴν νομὴν PDa Ald. 
om PDa Ald. Cs. χαὶ 


om P 


PDa edd. omnes 16. 


χρῆται vulgo 


Ald. Sch. 


τῷ om Sch. 


part., dass σημεῖον nicht »vestigium oder 
documentum«, sondern »argumentum« in 
dem Sinne, wie es Gaza genommen, be- 
deutet. 

01. ἄνω) Diese Angabe ist richtig für 
die eigentlichen Seeigel. Cf.u. A. Meckel 
Vergl. Anatomie IV p. 54 und Cavolini 
Erzeugung der Fische etc. p. 171. 

ταὐτὸν --- λεπάσι] Diese Stelle haben 
wir als unecht bezeichnet, weil sie den 
Fortgang der Rede unterbricht, da sich 
die folgenden Worte ἣ γὰρ νομή u. 8. w. 
unmittelbar an ἄνω anschliessen, und 
weil sie nicht mit der Wirklichkeit, die 


12. τῷ πλήϑει Rh. Sch. , 
13. ἀπὸ δὲ τῆς DA Ald. Cs. 
ἀλλ᾽ ἐν τῷ AaCa 
18. τὸ σῶμα τοῦ ἐχ. PDa Ald. Cs. Sch. Bk.; τοῦ ἐχ. τὸ σῶμα Di. 
ἐπερειδόμενος Οὐ Sch. Pk. 


15. ante φρύναις et βατράχοις add ἐν 
et 17. ἐν πᾶσι om PDa Ald. Cs. 
20. ὁ ἐχ. 


22. τῆϑεα AaCa 28. μόνον 


A. sehr wohl kannte (ὃ 47), übereinstim- 
men, da bei den Kreiselschnecken we- 
nigstens Mund - und Afteröffnung nach 
derselben Seite zu liegen: siehe part. p. 
685, 1—11. gener. Τὸ 29. 

62. ὀδόντας — πέντε] part. p. 680, 5. 
6S0b, 35 und an der ersten Stelle auch 
von der χοιλία. Die fünf Zähne mit dem 
sie bewegenden Kauapparat sind sehr 
genau beschrieben von  Ticdemaun Ana- 
tomie der Röhrenholothurie, des pome- 
ranzenfarbigen Seesterns und des Stein- 
Seeigels 1816, Meckel Vergl. Anat. IV 
p. 59u. A. Die Angabe, dass die Zähne 


407 


daraus hervorgeht, dass stets etwas an ihren Schalen anhängt. Sie haben 61 
sämmtlich Eier, welche aber bei manchen sehr klein und ungeniessbar 
sind. Der sogenannte Kopf und der Mund befinden sich bei den Seeigeln 
unten, die Austrittsstelle für die Excremente aber oben. [Dasselbe ist bei 
allen Stromboden und den Napfschnecken der Fall.] Denn da sie ihre 
Nahrung aus dem unter ihnen befindlichen Meeresboden holen, so muss 
der Mund diesem zugekehrt sein, die Exceremente dagegen oben an der 
Rückenseite der Schale austreten. Der Seeigel hat fünf inwendig hohle 62 
Zähne und in deren Mitte einen fleischigen Körper an Stelle der Zunge. 
Daran schliesst sich die Speiseröhre und der Magen in fünf Abtheilungen 
mit Ausscheidung erfüllt: seine sämmtlichen Ausbuchtungen vereinigen 
sich gegen die Austrittsstelle der Excremente hin, wo die Schale durch- 
bohrt ist. Unter dem Magen liegen in einer besonderen Haut die soge- 
nannten Eier, welche bei allen in gleicher Zahl und unpaar sind, nämlich 
fünf. Oben sind die dunkeln Körper an der Ursprungsstelle der Zähne 63 
befestigt: dieselben sind bitter und ungeniessbar. Es finden sich der- 
gleichen Theile oder ihnen entsprechende bei vielen Thieren, z. B. bei . 
den Schildkröten, Kröten und Fröschen, den Schnecken und Weich- 
thieren. Sie haben aber verschiedene Farben und sind bei allen ganz 
ungeniessbar, oder kaum essbar. Der Mund des Seeigels ist an seinem 
Anfange und an seinem Ende zusammenhängend, an der Oberfläche aber 
nicht, sondern gleicht einer Laterne ohne die sie umgebende Haut. Die 
Stacheln gebraucht der Seeigel als Füsse: denn indem er sich, auf sie 
sich stützend , fortstösst, bewegt er sich von einer Stelle zur andern. 

6. Die sogenannten Seescheiden haben unter allen diesen Thieren 64 
die abweichendste Bildung; denn bei ihnen allein ist der ganze Körper 
in der Schale verborgen, welche zwischen einer harten Schale und einer 
Haut in der Mitte steht, so dass sie sich wie hartes Leder schneiden 


IV Cap. 5. 6.] 


hohl sind, ist auf die mit den Zähnen 


63. μέλανα] Hier scheinen darunter 
verbundenen hohlen Kalkpyramiden des 


die Kiemenblätter oder Kiemenbläschen 


Kaugerüstes zu beziehen. 


χοιλία] Der Darmkanal läuft an der 
Schale mit fünf nach aussen gerichteten 
Bogen, was A. im Folgenden χόλποι 
nennt, hin und biegt an seinem Aus- 
gangspunkte nach dem After hin recht- 
winklig um; er ist mit einem Gekröse 
an die Schale geheftet. Siehe die citirten 
Werke; Abbildung bei Tiedemann Taf. X 
Fig. 1. — Unverständlich bleibt der Aus- 
druck συνέχουσι. 


φά — πέντε] part. p. 680b, 3. Sowohl 
Eierstöcke sind fünf bei den Weibchen 
als auch Hoden bei den Männchen. ΟἿ. 
Peters in Müllers Archiv f. Anat. 1840 
p. 143. 


verstanden zu sein. Of. Krohn in Müllers 
Archiv f. Anat. 1841 p. 5 Anm. 

χελώναις] S. ὃ 48. 

τοῦ ἐχίνου τὸ στόμα] Die Lesart aller 
Ausgaben ist τὸ σῶμα. Es ist nicht abzu- 
sehen, was bei einem kugelförmigen 
Thiere, wie der Seeigel ist, Anfang und 
Ende des Körpers heissen soll, und eben 
so wenig passt das Folgende χατὰ -- δέρμα. 
Es scheint fast zweifelhaft, dass A. hier 
das eigenthümliche knochenartige Gerüst 
des Mundes (die sogenannte Laterne des 
Aristoteles) bezeichnet. 

64. τήϑυα] S. ὃ 39. part. p. 681. 

Die Abbildung einer Ascidie (Cynthia 
chilensis) s. in Müllers Archiv f. Anat. 
1851 Taf. VI Fig. 8 u. 9. 


65 


66 


408 


[IV Cap. 6. 


δῶ θοῦ βύρδᾶ δκληβᾶ: προσπέφυχε μὲν οὖν ταῖς πέτραις τῷ SEEN 
ὃει, δύο ὃ ἔχει πόρους ἀπέχοντας an ἀλλήλων, πάμπαν ar χαὶ 
οὐ ῥαδίους ἰδεῖν, ἡ ἀφίησι χαὶ δέχεται τὸ ὑγρόν" he γὰρ οὐδὲν 


ἔχει φανερόν" [ὥσπε 


δὲ τὴν χαλουμένην μήχωνα.] 


ὑμένα ἔχει νευρώδη περὶ τὸ σαρχῶδες" 
ms 7 5 a m Υ̓͂ a , \ 
Tod τηϑύου, οὐδενὶ ὅμοιον τῶν ἄλλων" αὕτη μέντοι ἣ σὰρξ 


σαρχῶδες 


τῶν ἄλλων ὀστρέων τὰ μὲν ὥσπερ ἐχῖνος, τὰ 
| ἀνοιχϑέντα ὃ ἔσωϑεν πρῶτον υὲν 5 


ἐν δὲ τούτῳ ἐστὶν αὐτὸ τὸ 


πᾶσα ὁμοία. πρρσ πε υχε δὲ τοῦτο χατὰ δύο τόπους τῷ ὑμένι χαὶ τῷ 

᾿Ὶ 
δέρματι ἐχ πλαγίου: χαὶ ἢ προσπέ ἔφυχε, ταύτῃ ἐστὶ στενώτερον ἐφ 
ἑχάτερα. οἷς τείνει 100% τοὺς 1 πόρους τοὺς ἔξω διὰ τοῦ ὀστράχου φέ- 


7 


POVTAS, N ἰφίησι χαὶ δέχεται τὴν τροφὴν τὸ ὑγρόν, 


ec N 3 N \ 
ὡς ἂν EL TO μεν 


στόμα εἴη, τὸ δὲ τῇ περιττώσει © ἔξοδος" καὶ ἔστιν αὐτῶν τὸ μὲν παχύ- 
τερον τὸ δὲ λεπτό τερον. ἔσω δὲ χοῖλον ἐ ἐφ ἑκάτερα, χαὶ διείργει μιχρόν 
τι συνεχξε Ἐξ". Ἐν ὑατερῳ ὃ δὲ τῶν χοίλων ἣ ὑγρότης ἐγγίνεται, ἄλλο ὃ 


οὐδὲν ἔχει μόριον οὔτε ὀργανιχὸν οὔτε αἰσϑητήριον, 
πρότερον ἐν τοῖς ἄλλοις, τὸ περιττωματιχόν. χρῶμα δὲϊτοῦ 


ἐλέχϑη 


οὔτε, ὥσπερ 


ROT 2 ei οἷς b) \ EL) ar 
τηϑύου ἐστὶ τὸ μὲν ὠχρὸν τὸ ὃ ἐρυϑρόν. 
Ἔστι δὲ χαὶ τὸ τῶν ἀκαληφῶν γένος ἴδιον᾽ προσπέφυχε μὲν γὰρ 


ταῖς TE ἔτραις ὥσπερ ἔνια τῶν ἀστραχρδέρμων, 


ἀπολύεται δ᾽ ἐνίοτε. 


οὐχ ἔχει ὃ ὄστραχον, ἀλλὰ σαρχῶδες τὸ σῶμα πᾶν ἐστὶν αὐτῆς. αἰσ- 
ϑάνεται δὲ χαὶ συναρπάζει προσφερομένης τῆς χειρὸς χαὶ προσέχεται, 


1. τῷ ὀστραχώδει corr. ΡΚ. ; 

Ald. Bk. 2. dr om Aa 
ὀστραχῶδες codd. edd. 
et πᾶσιν PDa Ald. Cs. Sch. 
Ald. 11. 
υέσον τι Sch. 14. 
ἐστὶν Aala 


δὲ] 


βύρσα σχληρά) Das Gehäuse der Asci- 


dien besteht zum grossen Theile aus. 


Cellulose (Holzfaser), wie zuerst Loewig 
und Kölliker nachgewiesen haben. ΟἹ. 
Schacht in Müllers Archiv f. Anat. 1851 
p- 1:6. 

περίττωμα — φανερόν: Doch liegen um 
den Darmkanal herum Leberzellen. Cf. 
Philippi in Müllers Archiv f. Anat. 1843 
p- 49, welcher eine vollständige anatomi- 
sche Beschreibung von der einfachen 
Ascidie Rhopalaea giebt nebst Abbildun- 
gen auf Taf. IV. 

ὥσπερ --- υὔχκωνα)] Wir haben die Stelle 
als unecht bezeichnet, weil nach den 
Worten οὐδὲν — περίττωμα der Zusatz 
überflüssig ist und wegen der ungebühr- 
lich harten Structur. 


9. post &x add τοῦ AaCa Di. 
post τροφὴν add χαὶ omnes praeter (Ca 
γὰρ Aala 


21. προσδέχεται Aa, προσέρχεται (ἃ 


; τὸ ὀστραχῶδες AaCaRh. Sch. Di. ; τῷ ὀστράχῳ Ρ])8 
4. post μὲν add οὖν Aa 6. 
αὐτό ἐστι A202 ΒΚ. Di. 


σαρχῶδες Ald.; 
7. τηϑέου Aala αὐτὴ 
στενότερον AR 
13. ἑχάτερον AaCa 
18. μὲν γὰρ] δὲ AaCa 20. τὸ στόμα 


65. περὶ τὸ σαρκῶδες) Nur Ald. hat die 
richtige Lesart aufbewahrt. Wiewohl es 
sich entschuldigen liesse, von einer die 
Innenseite der ‘Schale auskleidenden Haut 
zu sagen ἔχει ὑμένα περὶ τὸ ὀστραχῶνδες, so 
zeigt doch das folgende αὐτὸ τὸ σαρχῶδες, 
das Fleisch selbst, von der es umgeben- 
den Haut befreit, dass auch vorher sap- 
χῶδες gestanden hat. — Unter dem Ge- 
häuse (Mantel) der Ascidien liegt ein bis 
auf die erwähnten beiden Oeffnungen ge- 
schlossener musculöser Sack. Cf. v. Sie- 
bold Vergl. Anat.p. 245und ν. ἃ. Hoeven 
Zoologie | p. 677. Philippi, s. oben $ 64. 
In diesem Sacke liegen der Kiemensack, 
der Darm, das Herz. 
gekannt part. p- 681, 94. 

αὕτη --- πᾶσα] ἃ. h. dieses Fleisch, wie 


Letzteres hat A. 


20 5315 


Di Te re ra Ka 


IV Cap. 6.] 409 


lässt. Sie sind mit ihrer Schale an die Felsen angewachsen und haben 
zwei von einander entfernte sehr kleine und schwer wahrzunehmende 
Oeffnungen, durch welche sie das Wasser aufnehmen und ausstossen. 
Sie haben nämlich keine deutlich wahrnehmbare Ausscheidung [wie sie. 
die andern Schalthiere haben , weder von der Art der Seeigel, noch die 
sogenannte Mekon]. Wenn man sie öffnet, so findet man erstens eine 65 
sehnige Haut, welche den Fleischkörper umgiebt. Innerhalb dieser liegt 
der eigentliche Fleischkörper der Seescheide, welcher keinem Theile der 
andern Schalthiere gleicht: dieses Fleisch selbst aber ist durchweg 
gleichmässig. Dasselbe ist an zwei Stellen seitwärts mit der innern Haut 
und der Schale verwachsen und verschmälert sich nach den beiden Seiten 
hin, an welchen es angewachsen ist: mit diesen beiden schmäleren 
Enden erstreckt es sich zu den beiden Oeffnungen, welche durch die 
Schale nach aussen führen, wo das Thier die Nahrung und das Wasser 
aufnimmt und austreten lässt, so dass man die eine als Mund, die andre 
als Austrittsstelle der Exeremente ansehen kann; jene ist weiter, die 
andere enger. Innen ist auf beiden Seiten eine Höhlung und eine kleine 
zusammenhängende Scheidewand dazwischen. In die eine der beiden 
Höhlungen tritt das Wasser ein. Ausserdem besitzen sie kein Organ, 
welches zur Bewegung oder Empfindung diente, noch auch das bei den 
andern Schalthieren erwähnte Ausscheidungsorgan. Die Farbe der See- 
scheiden ist theils gelb, theils roth. 

Eine eigene Sippe ist auch die der Seeanemonen. Diese Thiere 66 
haften, wie manche Schalthiere an den Felsen, bisweilen lösen sie sich 
aber auch davon ab. Sie haben keine Schale, sondern ihr Leib ist ganz 
und gar fleischig. Nähert man ihnen die Hand, so bemerken sie es, 


es den Tethyen eigenthümlich ist, ist 
durchaus gleichmässig. Die Vulgata αὐτὴ 
—räsıy ist ohne Sinn. Gaza ‚in omnibus 
tamen sui generis eadem'. 


οἷς τείνει] Gaza ‚videlicet qua tendit 
ad meatus’. Diese Worte scheinen ver- 
derbt zu sein. 

τὴν τροφὴν τὸ ὑγρόν) Die gleich anzu- 
führende Stelle aus de part. bestätigt die 
Richtigkeit dieser Lesart. Da nach dem 
oben Gesagten das Thier durch die bei- 
den Oeffnungen Wasser aufnimmt und 
auslässt, so konnte nicht von »Nahrung 
und Wasser« die Rede sein. 


| διείργει --- συνεχές] ‚part. p. 081, 28 
ἔχει δὲ... δύο πόρους χαὶ μίαν διαίρεσιν Ἢ τε 
δέχεται τὴν ὑγρότητα τὴν εἰς τροφὴν χαὶ ἢ 
πάλιν διαπέμπει τὴν ὑπολειπομένην ἰχμάδα 
ἐὸν διὰ μέσου δὲ λύπτον διάζωμα ἐν ᾧ τὸ 
χύριον ὑπάρχειν. εὔλογον τῆς ζωῆς. Schn. 
las μέσον für μικρόν nach Guil. ‚distinguit 


medium quidem continuum’, was viel- 
leicht richtig ist. 

ἐν τοῖς ἄλλρις] Gaza neque excremen- 
tium quicquam (ut dietum iam est) quo 
in caeteris more continetur’. Camus 115 
n’ont point non plus de ces excr&mens 
que jai dit se trouver dans les autres 
testacees’. Bmk. nullam vero aliam ha- 
bent partem .... neque quae excremen- 
torum loco est, quales supra in reliquis 
memoravimus’, als wenn im Texte stände 
ἃ ἐλέγομεν τὰ ἄλλα (ὀστρακόδερμα) ἔχειν. 
Dies heisst doch mehr als der griechi- 
schen Sprache Gewalt anthun. Wer hat 
wohl je gehört, dass ὥσπερ ἐν τοῖς ἄλλοις 
ἐλέχϑη bedeutet »qualis in reliquis esse 
antea dietum est«? Man muss, um die 
Stelle verständlich zu machen, entweder 
die Worte ἐν τοῖς ἄλλοις oder wenigstens 
τοῖς tilgen, oder aber vor ἐν den Artikel 
τό hinzufügen. 

66. ἀκαληφῶν] S. VIII $ 22. 


6 


6 


8 


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410 


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χαϑάπερ 


ΠΥ Cap. 6.7. 


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ὃ πολύπους ταῖς πλεχτάναις, οὕτως ὥστε τὴν σάρχα ἐπανοι- 


δεῖν. ἔγει δὲ τὸ στόμα ἐν μέ ὶ ζῇ ἀπὸ τῆς πέτρας ὥσπερ dr 

εῖν. ἔχει δὲ τὸ στόμα ἐν μέσῳ, χαὶ ζῇ ἀπὸ τῆς πέ pas ὥσπερ ἀπ 
Ζ m ee 12 7 [04 

ὀστρέου. χἄν τι προσπέσῃ τῶν μιχρῶν ἰχϑυδίων, ἀντέχεται. ὥσπερ 

\ 69 £ [dd v [4 Ν “- δι 3 δι δὲ 

γὰρ τῆς χειρός, οὕτω χἄν τι προσπέσῃ αὐτῇ ἐδώδιμον. χατεσϑίει DE 

χαὶ ἐχίνους χαὶ χτένας. χαὶ ἀπολύετα: δὲ γένος τι αὐτῶν. περίττωμα 5 


27 


m 5 ΄ „ > ΄ x m a 
δὲ παντελῶς οὐδὲν φαίνεται ἔγουσα, ἀλλ ὁμοία χατὰ τοῦτο τοῖς φυτοῖς 
χ | we Ware 
΄ \ m I nv Li \ > ’ 

67 ἐστίν. || γένη δὲ τῶν ἀχαληφῶν ἐστὶ δύο, αἱ μὲν ἐλάττους χαὶ ἐδώδιμοι 
μᾶλλον, αἱ δὲ μεγάλαι χαὶ σχληραί, οἷαι γίνονται χαὶ περὶ Χαλχίδα. 
τοῦ μὲν οὖν χειμῶνος τὴν σάρχα στιφρὰν ἔχουσι ---- διὸ χαὶ ϑηρξύοντα! 

χαὶ ἐδώδιμοί εἰσι —, τοῦ δὲ VE χπόλλυνται᾽ γίνονται γὰρ μαδαραί 
μοί εἰσι ----, τοῦ δὲ ϑέρους ἀπόλλυνται" γίνονται γὰρ μαδαραί, τὸ 
χαὶ ἄν τις θίγῃ, διασπῶνται ταχέως χαὶ ὅλαι οὐ δύνανται ἀφαιρεῖσθαι, 

πονοῦσαί τε ταῖς ἀλέαις εἰς τὰς πέτρας εἰσδύονται μᾶλλον. 

Περὶ μὲν οὖν τῶν μαλαχίων χαὶ τῶν μαλαχοστράχων χαὶ τῶν 
> N/ er Υ ΤΑ ΣΡ ἀγα au, „ 2 
ὀστραχοδέρμων, ὅσα τε ἔχουσιν μέρη ἐχτὸς χαὶ ὅσα ἐντός, εἴρηται 

m. 5 Y Ἁ m \ 
T. περὶ δὲ τῶν ἐντόμων λεχτέον τὸν αὐτὸν τρόπον. ἔστι δὲ τοῦτο τὸ 1 
[4 λλὰ v YS 2 ς eo VERTIEFT \ ἄλλ: λ « - 
γένος πολλὰ ἔχον εἴδη Ev αὑτῷ, xal ἐνίοις πρὸς ἄλληλα συγγενιχοῖς 
οὖσιν οὐχ ἐπέζευχτα: χοινὸν ὄνομα οὐδέν, οἷον ἐπὶ μελίττῃ καὶ ἀνϑρήνῃ 
χαὶ σφηχὶ χαὶ πᾶσι τοῖς τοιούτοις, χαὶ πάλιν ὅσα τὸ πτερὸν ἔχει ἐν 
χολξεῷ, οἷον μνηλολόνϑη χαὶ χάραβος χαὶ χανϑαρὶς χαὶ ὅσα τοιαῦτα 
BG [4 \ 77 \ [4 2 \ [4 a \ \ \ 
ἄλλα. || πάντων μὲν οὖν χοινὰ μέρη ἐστὶ τρία, χεφαλή Te χαὶ τὸ περὶ 
τὴν χοιλίαν χύτος χαὶ τρίτον τὸ μεταξὺ τούτων, οἷον τοῖς ἄλλοις τὸ 
στῆϑος χαὶ τὸ νῶτον ἐστίν. τοῦτο δὲ τοῖς μὲν πολλοῖς ἕν ἐστιν᾽ ὅσα 


3 \ 


απο 


Pk. 


᾽ 4 σ 


ἀντέχεται ὥσπερ 


2. χαὶ δὴ 
ἰχϑυδίων, 


3—5. χἄν τι (χαὶ ἄν PDaAld. Cs. Sch.) προσπέσῃ τῶν μιχρῶν 
(ἀντ. γὰρ ὥσπερ καὶ AaCa Di.) τῆς χειρός" οὕτω χἄν τι 


προσπέσῃ αὐτῇ ἐδώδιμον, κατεσθίει (om ARCaDi.)' χαὶ ἀπολύεται δὲ γένος τι αὐτῶν, 


ὃ ἐάν τι προσπέσῃ χατεσϑίει χαὶ ἐχίνους καὶ χτένας ΒΚ. 6. 
8. οἷαι] at AaCa 
ὅλα AR, ὅλως PDaAld. Cs. Sch. 
15 et 16. τὸ γένος τοῦτο PD® Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 
18. πᾶσι et mox ἄλλα dant AaCa Di., om ceteri 
21. τὸ prius om Di. 


φανερὸν οὐδὲν AARh. Sch. Di. 
rat Pk. 11. 
Sch. Pk. 
AaCa Di. 
Ca Cam. Cs. 


rn 


ἀντέχεται... χτένας] Durch eine kleine 
Veränderung der ursprünglichen Lesart 
und eine Versetzung glauben wir dieser 
Stelle ihre richtige Gestalt wiedergegeben 
zu haben. Der Satz χαὶ ἀπολύεται δέ τι 
γένος αὐτῶν musste jedenfalls an das Ende 
gesetzt werden, da er die Ordnung unter- 
bricht. Die Störung des Textes ergiebt 
sich auch daraus, dass die Hdschrr. AaCa 
χατεσϑίει hinter ἐδώδιμον weglassen, sowie 
daraus, dass die Worte ἄν τι προσπέσῃ 
nicht in so kurzen Zwischenräumen drei- 
mal wiederholt werden konnten. Der 
Text, wie ihn nach Ald. die Ausgaben 


παντελῶς οὐδὲν 0%; 
10. post ϑέρους add roX- 
14. ἐχτὸς μέρη PDaAld. Cs. 
πολλὰ εἴδη ἔχον 
19. χάνϑαρος 


22. τὸ post χαὶ om AaCa ἔνεστιν Aa 


haben, lautet: »Wenn sich ihnen ein klei- 
ner Fisch nähert, so halten sie ihn fest, 
wie sie es mit der menschlichen Hand 
thun. Ebenso fressen sie jedes Essbare 
auf, was sich ihnen nähert. Eine Art 
kann auch vom Felsen sich ablösen und 
frei umherschwimmen, und wenn sich 
dieser etwas nähert, so frisst sie Kamm- 
muscheln und Seeigel.« So auch Gaza 
‚et praenatantes pisciculos excipit retinet- 
que sicut manu admota hominis agi di- 
ctum est: devoratque in hunc modum 
quaecunque nacta est esculenta. Absolvi 
etiam saxis genus quoddam urticae (ut 


IV Cap. 6. 7.] 411 


fassen sie und halten sie, wie der. Polypus mit seinen Fangarmen fest, 
und zwar so, dass das Fleisch anschwillt. Der Mund befindet sich in der 
Mitte und sie leben am Felsen wie die Schalthiere in der Schale. Und 
wenn sich ihnen ein kleines Fischehen nähert, so fassen sie darnach ; 
denn so wie sie nach der Hand fassen, so halten sie auch fest, was ihnen 
Essbares nahe kommt. Sie fressen aber Seeigel und Kammmuscheln. 
Und eine Art derselben vermag auch sich abzulösen. Ausscheidungen 
haben sie offenbar gar keine und gleichen hierin den Pflanzen. Es giebt 67 
zwei Arten, kleinere, allenfalls essbare, und grössere, welche härter 
sind; letztere kommen bei Chalkis vor. Im Winter haben sie derbes 
Fleisch, weshalb sie auch um diese Zeit gefangen und gegessen werden, 
im Sommer aber schwinden sie: sie fangen nämlich an wässrig zu 
werden, und zerreissen bei der Berührung sehr leicht; und man kann 
sie nicht ganz ablösen; wenn sie aber von der Hitze leiden, bergen sie 
sich in Felsspalten. 

Hiermit sind die inneren und äusseren Theile der Weichthiere, der 68 
Weichschaligen und der Schalthiere auseinander gesetzt. 7. In derselben 
Weise wollen wir nun die Insecten behandeln. Diese Klasse begreift unter 
sich viele Arten, und manchen von diesen, die mit einander Verwandt- 
schaft haben, ist doch kein gemeinsamer Name beigelegt, wie dies bei 
“ den Bienen, Anthrenen, Wespen und allen Achnlichen der Fall ist, und 
eben so wenig denen, welche die Flügel unter einer Decke haben, wie 
den Mistkäfern, dem Karabos, der Kantharis und den übrigen der Art. 
Alle Inseeten ohne Ausnahme haben drei Abtheilungen des Körpers, den 69 
Kopf, den Körpertheil, welcher Magen und Darm enthält, und drittens 
den zwischen beiden liegenden Theil, welchem bei den andern Thieren 
Brust und Rücken entsprechen. Dieser Theil besteht bei den meisten 
aus einem einzigen Stück: bei den langen und vielfüssigen aber sind 


modo dixi) notatum est: Quod et echinos - 


et pectunculos in quos offenderit corro- 
dit.’ Eben so wenig ist die Stelle nach 
Bmk. Lesart und Uebersetzung verständ- 
lich: ‚Habent autem os in medio atque a 
saxo (dependentes), tanquam a testa, 
vitam degunt, itidemque si quis pisciculus 
allabatur; comprehendunt enim sicut et 
manum; eodem quoquemodo agunt (alii 
codd. comedunt) , esculenti quippiam si 
adpellatur. Genus etiam quoddam absol- 
vitur, ac quodcunque ei oblatum fuerit, 
tam erinaceos quam pectines comedit.’ 

περίττωμα] Auch jetzt kennt man 
ausser einem Kanalsystem nicht viel mehr 
als die Hoden und Eierstöcke. S. Hollard 
Annales des sciences nat. 1851 T. XV 
p- 256. 

παντελῶς οὐδὲν] Diese Ordnung em- 


pfiehlt die Lesart sowohl von Οὐδ᾽ als von 
Aa; denn wir halten φανερόν aus παντελῶς 
entstanden. Die Verbindung von φανερόν 
und γίνεται ist durchaus unzulässig. Vgl. 
part. p. 681, 31 et 35. 


67. χειμῶνος] Nach Hollard haben die 
von ihm untersuchten Actinien im August 
und September reife Eier und Junge. 


68. xat ἐνίοις] Gaza \quarum nonnullis 
quamvis cognatisnomen nullum commune 
inditum est. 


69. τὸ μεταξὺ) part. p. 632, 3. — Der 
zwischen Kopf und Abdomen liegende 
Rumpf, truncus oder Brustthorax. 


ἕν ἐστιν] Man unterscheidet jetzt Pro- 
thorax, Mesothorax und Metathorax. 


δὲ μαχρὰ χαὶ 


412 ΠΥ Cap. 7. 


\ 


πολύποδα, σχεδὸν ἴσα ταῖς ἐντομαῖς ἔχει τὰ μεταξύ. 


τὸ || πάντα δ᾽ ἔχει διαιρούμενα ζωὴν τὰ ἔντομα. πλὴν ὅσα 7) λίαν χατέ- 
ψυχται N διὰ μιχρότητα ταχὺ χαταψύχεται, ἐπεὶ χαὶ οἱ σφῆχες διαι- 


11 


ρεϑένες ζῶσιν. μετὰ μὲν οὖν τοῦ μέσου χαὶ ἣ χεφαλὴ χαὶ ἣ χοιλία 
ΤΣ y ΝΑ , ΧΕ λ) 3 A “ ἊΝ a N ὧδ λύ N, 
ζῇ, ἄνευ δὲ τούτου ἣ χεφαλὴ οὐ ζῇ. ὅσα δὲ μαχρὰ χαὶ πολύποδά 5 532 


ἐστι, πολὺν 
ἀμφότερα τὰ 
οὐράν, οἷον 


, N ’ \ - Be Ye 
χρόνον ζῇ διαιρούμενα, χαὶ χινεῖται τὸ ἀποτρ᾿ηϑὲν ἐπ 
ἔσχατα χαὶ γὰρ ἐπὶ τὴν τομὴν πορεύεται χαὶ ἐπὶ τὴν 
ἣ χαλουμένη σχολόπενδρα. || ἔχει δ᾽ ὀφθαλμοὺς μὲν 
a] FE φυάλθυον 


5 > ’ b) ΄,7 m 
ἅπαντα, ἄλλο ὃ αἰσϑητήριον οὐδὲν φανερόν, πλὴν ἔνια οἷον γλῶτταν, 


Ι 


τ \ N Ἐπ N v ’ ὅ τ \ ’ \ J K \ \ 
[ἣν χαὶ τὰ ὀστραχόδερμα ἔχει πάντα,] N χαὶ γεύεται χαὶ εἰς αὑτὰ τὴν 10 


οφὴν ἀνασπᾷ. [τοῦτο δὲ τοῖς μὲν μαλαχόν ἐστι, τοῖς ὃ ἔχει ἰσχὺν 
τροφὴν ἀνασπᾷ. [τοῦτο δὲ τοῖς μὲν μαλαχόν ἐστι, τοῖς ὃ ἔχει ἰσχ 

πολλήν, ὥσπερ ταῖς πορφύραις.] χαὶ οἱ μύωπες δὲ χαὶ οἱ οἶστροι 
RN > > m B) - - 

ἰσχυρὸν τοῦτ ἔχουσι, χαὶ τἄλλα σχεδὸν τὰ πλεῖστα ἐν πᾶσι γὰρ τοῖς 


\ J [ἢ / m (dä Ω “7 [04 
LT ὀπισϑοχέντροις τοῦτο ὥσπερ ὅπλον ἔχει ἕχαστον. 
τοῦτο, ὀδόντας οὐχ ἔχει, ἔξω ὀλίγων τινῶν, ἐπεὶ χαὶ αἱ μυῖαι τούτῳ 15 


& 


er v 
ὅσα ὃ ἔχει 


5. ΠΡ ς (ζ ET ΤΣ ἢ ΄, ER ἜΣ Υ δ 
72 ἰγγάνουσαι αἰιματι .Οὐσι χαι οἱ χωνῶπες τουτῷ χεντοῦσιν. l ξχουσι 


τ8τε χαὶ τὸ ἐν τοῖς βιβλίοις γινόμενον σχορπιῶδες. ΙΙ τὰ δὲ πτηνὰ αὐτῶν 30 


ἔνια τῶν ἐντόμων χαὶ χέντρα. 
\ 


ἐς ξ / \ ς m 
οἷον αἱ μέλιτται χαὶ οἱ σφῆχες. τὰ 


x 


το 


Ὁ 


9) 


N [4 \ \ v „ = ὦ “Ὁ 
δὲ χέντρον τὰ μὲν ἔχει ἐν: αὑτοῖς, 
ἐχτός, οἷον σχορπίος" χαὶ μόνον 


ἊΣ m I [4 RUE 2 γε AR: Ya 2) x v Ἂν Ἧ \ Y ΜΔ To 
N τῶν εντῶμῶὼν τοῦτο μαχροόχεέρχον EOTLIY. „IETLIDE χηλὰς ξεχξι τοῦτο 


\ - ἊΨ N \ Υ v ΝᾺ \ \ S/ 
πρὸς τοῖς ἄλλοις μορίοις χαὶ πτερὰ ἔχει. ἔστι δὲ τὰ μὲν δίπτερα 
αὐτῶν, ὥσπερ αἱ μυῖαι, τὰ δὲ τετράπτερα, ὥσπερ αἱ μέλιτται" οὐδὲν 


δὲ δίπτερον ὀπισϑόχεντρον. 


τὸ μετ. Aa 


γλῶττα Aala 


1. μιχρὰ AR 
PDa Ald. Cs. 


τοῦτο τῶν &vr. Aala Sch. Di. 
ὅτι τε AARh. 


5. οὐ om pr. Aa 
10.7) ὦ Ca Di. 
PCaDa Ald. Cs.Sch. ΒΚ. ; αὐτὴν Aa Rh:; αὐτὰ Di. 


γ \ \ \ »» m m Ψ 
ἔτι δὲ τὰ μὲν ἔχει τῶν πτηνῶν ἔλυτρον 


8. σχολόπεδρα AR 9. οἷον ΟἿ] 
αὑτὰ corr. Pk.; αὐτὸ 
18. post οἷον add δὴ (δ. 


19. μαχρόχερχον PDi. Pk. ; μαχρόκεντρον ceteri. 
23. ἐστὶν, quod addunt ceteri post οὐϑὲν δ᾽, om AaCa 


δίπτερον 


ὀπισϑόχεντρον omisso μόνον PDa Ald. Cs. ; μόνον add in fine ceteri 


70. ἄνευ --- ζῇ] Am abgeschnittenen 
Kopfe bewegen sich die Fühler oft noch 
sehr lange. 

71. eis αὑτὰ] So schreiben wir nach 
Pikkolos Verbesserung. αὐτό, was ΒΚ. 
und Bmk. mit der Mehrzahl der Hdschrr. 
haben, würde doch nur das Thier be- 
zeichnen können, und da diese Subject 
sind, so muss das Reflexivum stehen, und 
zwar im Pluralis, weil ἔντομα Subject ist. 
och übersetzt Bmk., als wenn er αὐτὴν 
in den Text genommen hätte ; unmöglich 
kann man sagen, dass die Insecten mit 
der Zunge die Nahrung in die Zunge 
nehmen. Bmk. ‚qua etiam testacea om- 
nia praedita sunt; hac gustant atque ad 
hanc attrahunt cibum. 

ἣν — πάντα und τοῦτο — πορφύραις] 


Dass die Worte ἢ — ἀνασπᾷ sich auf die 
Zunge der Insecten beziehen, ist unzwei- 
felhaft; daher mussten zunächst die 
Worte ἣ — πάντα getilgt werden. Auch 
die Worte τοῦτο — πορφύραις unterbrechen 
den Zusammenhang; ihr Urheber hatte 
offenbar $ 45 vor Augen. 

τάλλα --- πλεῖστα] Mit Rücksicht auf 
die wenigen mit dem Rüssel stechenden 
Insecten muss man diese Stelle als ver- 
derbt ansehen. 

ἔχει ἕκαστον] Man sieht leicht, dass 
hier eine fehlerhafte Lesart vorliegt. Was 
soll es heissen, dass »jedes dieses Or- 
gan (die Zunge) als Waffe hat«; auch ist 
die Stellung dieses Subjectes am Ende 
ganz unnatürlich, wie die Ausdrucksweise 
des ganzen Satzes geschraubt. Bmk. 118 


ER 


ω > 
Be en 


IV Cap. 7.] 413 


fast eben so viel Mittelstücke als Einschnitte. Alle Inseeten bleiben leben, 
wenn sie zerschnitten werden, mit Ausnahme derer, welche von Haus 
aus sehr kalt sind oder wegen ihrer Kleinheit sehr rasch erkalten. Denn 
auch die Wespen bleiben, wenn man sie zertheilt, noch am Leben. In 
Verbindung mit dem mittleren Theile lebt sowohl der Kopf, als der Hinter- 
leib fort, ohne denselben aber lebt der Kopf nicht fort. Die langen und 
vielfüssigen Insecten leben, wenn sie zertheilt werden, lange Zeit fort, 
und das abgeschnittene Stück kann sich nach beiden Enden hin fort- 
bewegen : es läuft nämlich sowohl vorwärts nach dem Schnitt, als auch 
rückwärts nach dem Schwanze zu, wovon als Beispiel die sogenannte 
Skolopendra dient. Alle Inseeten haben Augen, ausserdem aber kein 
deutliches Sinnesorgan, nur einige haben eine Art Zunge[. Dies Organ 
haben auch alle Schalthiere] ; mit ihm schmecken sie und ziehen die 
Nahrung ein; [es ist bei einigen weich, bei anderen hat es eine beträcht- 
liche Stärke, wie bei den Purpurschnecken.] Die Blindfliegen und Bremsen 
aber haben sogar eine starke Zunge und fast die meisten übrigen. Denn 
bei allen denen, die hinten keinen Stachel haben, ist dieses Organ eine 
Art Waffe, und alle, welche es besitzen, haben keine Zähne, mit Aus- 
nahme weniger: denn auch die Fliegen versetzen durch die Berührung 
mit demselben blutige Wunden und die Mücken stechen damit. Manche 
Inseeten haben auch Stachel, und zwar manche innerhalb des Leibes, 
wie die Bienen und Wespen, andere ausserhalb wie der Skorpion, welcher 
unter allen Insecten allein langgeschwänzt ist; ausserdem hat sowohl 


70 


—I 


1 


12 


dieser, wie auch der kleine Bücherskorpion Scheeren. Die geflügelten 73 


Insecten haben ausser den andern Organen auch noch Flügel. Theils 
sind sie zweiflügelig, wie die Fliegen, theils vierflügelig, wie die Bienen. 
Kein nur mit zwei Flügeln versehenes Insect hat hinten einen Stachel. 
Ferner haben die geflügelten Insecten entweder Decken für die Flügel, 


haec pro telo data omnibus est’. — Uebri- 
gens bemerkt J. B. Meyer Thierkunde 
d. A. p. 218, dass man, um diese Stelle 
mit de part. p. 678b, 17 in Uebereinstim- 
mung zu bringen, an dieser Stelle statt 
τῶν μυιῶν lesen möge τῶν μυρμήχων. 
Wir halten dagegen v. Frantzius Ansicht 
in der Anmerkung p. 306 für richtiger, 
dass ἀλλοιοτέρους dahin zu deuten sei, dass 
die Zähne bei den Zweiflüglern die Ge- 
stalt von messerförmigen Spitzen erhalten 
haben; weil sie mit diesen verwunden, 
konnte A. wohl sie als metamorphosirte 
»Zähne« betrachten und daran den Saug- 
rüssel der Bienen als ein dem Stechrüssel 
der Mücken ähnliches Organ anschlies- 
sen. 

υυῖαι alpartfousı) Nicht die Fliege, 
Musca domestica, sondern die ihr sehr 


ähnliche Stechfliege, Stomoxys caleitrans, 
sticht. 

ἐπεὶ — χεντοῦσιν] Dieser Satz scheint 
als Erläuterung zu ὅπλον hinzugefügt zu 
sein, da er zu dem zunächst vorhergehen- 
den ὅσα --- τινῶν, wozu ihn Bk. gezogen 
hat, nicht gehört. 

12. χέντρον — ἑαυτοῖς] part. p. 683, 8. 

νακχρόχερχον) Die Erwähnung des lan- 
gen Schwanzes und der Scheeren des 
Skorpions geschieht gelegentlich, da er 
hierdurch von den übrigen Insecten ab- 
weicht. Da hier vom Stachel die Rede 
war, so lag es den Abschreibern nahe, 
μακρόκεντρον zu schreiben; umgekehrt 
würde Niemand, wenn dies gestanden 
hätte, esin μαχρόχερχον verwandelt haben. 

73. οὐϑὲν --- pövov]) Schwerlich hat A. 
δίπτερον μόνον in dem Sinne gesagt δύο 


414 [IV Cap. 7. 


m ms [7 7 Ὁ) > [4 R, 
τοῖς πτεροῖς, ὥσπερ ἣ μηλολόνθη, τὰ ὃ ἀνέλυτρά ἐστιν, ὥσπερ 7 
μέλιττα᾽ ἀνορροπύγιος δὲ ἢ πτῆσις αὐτῶν πάντων ἐστί, χαὶ τὸ πτερὸν 
7400x ἔχει χαυλὸν οὐδὲ σχίσιν. || ἔτι χεραίας πρὸ τῶν ὀμμάτων ἔχει 
ἔνια, οἷον al τε ψυχαὶ χαὶ οἱ χάραβοι. ὅσα δὲ πηδητιχὰ αὐτῶν ἐστί, 
’ \ \ Μ xy 7 r VaN Sn 7 [4 
τούτων τὰ μὲν ἔχει τὰ ὄπισϑεν σχέλη μείζω. Ta δὲ πηδάλια χαμπτό- 5 
m . ΄ > 
T5 μενα εἰς τοὔπισϑεν ὥσπερ TA τῶν τετραπόδων σχέλη. || πάντα ὃ ἔχει 
\ m \ ve ΕἸ a \ Eu m N - 
τὰ πρανῆ πρὸς τὰ ὕπτια διάφορα, ὥσπερ χαὶ τἄλλα ζῷα. ἣ δὲ τοῦ 
[a SpA = Y ) ΝΎ. δ \ 5 r ἈΓΕΙ͂Σ \ m ) 
σώματος σὰρξ οὔτε ὀστραχώδης ἐστὶν οὔϑ᾽ οἷον τὸ ἐντὸς τῶν ὀὁστρα- 
m (dA DEN ) \ 7 ὯΝ \ yIıy ς » 
χωδῶν, οὕτω σαρχῶδες. ἀλλὰ μεταξύ. διὸ χαὶ οὔτ ἄχανϑαν ἔχουσιν 
- 2 7 
οὔτ ὀστοῦν οὔ οἷον σήπιον οὔτε χύχλῳ ὄστραχον: αὐτὸ γὰρ αὑτὸ 10 5320 
τὸ σῶμα διὰ τὴν σχληρότητα σώζει, χαὶ οὐ προσδεῖται ἑτέρου ἐρεί- 
> ͵ m r fi 
76 σματος. || δέρμα ὃ ἔχουσι μέν, πάμπαν δὲ τοῦτο λεπτόν. τὰ μὲν οὖν 
7 hard m 2 12 
ἔξωϑεν αὐτῶν μόρια ταῦτα χαὶ τοιαῦτ ἐστίν, ἐντὸς δὲ εὐθὺς μετὰ TO 
στόμα ἔντερόν ἐστι τοῖς μὲν πλείστοις εὐϑὺ χαὶ ἁπλοῦν μέχρι τῆς 
IerN ΣΎ 2 € \ Υ [a Ὁ  ΥΥΥΝ m r 
ἐξόδου, ὀλίγοις ὃ ἐλιγμὸν ἔχον. σπλάγχνον ὃ οὐδὲν ἔχει τῶν τοιού- 15 
Δ ΄ σ Ν ΚὙ δῇ y , ΝΖ Υ οὐδιῤ᾽ 
τῶν οὐδὲ πιμελήν, ὥσπερ οὐδ ἄλλο τῶν ἀναίμων οὐδέν. ἔνια ὃ ἔχει 
χαὶ χοιλίαν, χαὶ ἀπὸ ταύτης τὸ λοιπὸν ἔντερον 7) ἁπλοῦν 7) εἱλιγμένον, 
1 ὥσπερ αἱ ἀχρίδες. || ὃ δὲ τέττιξ μόνον τῶν τοιούτων χαὶ τῶν ἄλλων 
‚ r s) > m ὔ᾿ . 
ζῴων στόμα οὐχ ἔχει, ἀλλ᾽ οἷον τοῖς ἐμπροσϑοχέντροις τὸ γλωττοει- 
2. δὲ πάντ. αὐ. ἡ rer. ἐστιν Ald. Cs. Sch. 3. ἔχει om ῬΟ 81) Ald. 1. δια- 


φορὰ Aa, -ay Ca, -ὡἀς PDa Ald. Cs. Sch. 9. οὕτω] PDa Ald. Cs. ΒΚ. ; γίγνεται 
Sch.; οὔτε AaCa Rh. Di. Pk. σαρχῶδες ARUA; σαρχώδης ceteri 11. χαὶ 


οὐδὲν δεῖται AaCa Sch. Di. 


adra χαὶ τοῦτον ἔχ. τ. τρ. Ald. Cs. 


omnes omittunt praeter 1)8 Α]ά. 
ἔχον AA, ceteri ἔχει. 
λων add δὲ Da Ald. Cs. 


17. ἢ οἵ ἢ om AaCa Rh. 
19. ἐμπροσϑοχέντροις Ald. Pk. ; ἔμπροσϑεν κέντροις 


13. καὶ τοῦτον ἔχουσι τὸν τρόπον PDA; μόρια τοι- 


εὐθὺς] τοῦ χύτους PDa Ald. 14. ἐστι 


15. post ἐξόδου add ἐστίν omnes praeter Da. 


15. atom Aa ροϑί ἄλ- 


AaCaDa; ὀπισϑοχέντροις P Os. Sch. ΒΚ. Di. 


μόνον πτερὰ ἔχον, und μόνον mag wohl aus 
einer Randbemerkung stammen. Part. 
p. 683, 13 heisst es δίπτερον δ᾽ οὐϑέν ἐστιν 
ὀπισϑόχεντρον, und so wird wohl auch hier 
οὐθὲν δὲ Ölntepov ὀπισϑόχεντρον zu lesen 
sein, indem man beide Lesarten verbindet. 

σχίσιν] 8. III $ 79. 

75. οὔτε ὀστραχῴδης — μεταξύ) Bmk. 
hat der Lesart von Aa 0a οὔτε σαρχώδης 
den Vorzug gegeben und übersetzt ‚caro 
autem REHORN eorum neque testacea est, 
neque quales testaceorum partes Interlo- 
res, nequecarnosa, sed media inter haec.' 
Man begreift nur nicht, wie die Körper- 
masse der Insecten zwischen drei Dingen 
die Mitte halten soll, und eben so wenig, 
von welcher Beschaffenheit der innere 
Körper der Schalthiere sein soll, da die- 
sen A. selbst überall als σαρχῶδες bezeich- 
net. Aber wohl unterscheidet sich dieses 


Fleisch von dem anderer Thiere, daher 
heisst es richtig, dass die innere Körper- 
masse nicht 50 fleischig sei, wie der Leib 
der Schalthiere. Die Sache erläutert part. 
p. 654, 26; doch hat A. hierin geirrt, die 
Sache ist bei den Insecten ebenso wie bei 
den Krebsen : zwischen dem Chitinskelet 
liegen die Muskeln, sie haben also aller- 
dings ein χύχλῳ ὄστραχον, doch ohne 
Kalkimprägnation. 

76. ἔντερόν)] part. p. 682, 13. 

ἑλιγμὸν ἔχον) Dies bestätigen Ram- 
dohrs genaue »Untersuchungen über die 
Verdauungswerkzeuge d. Insecten 1811.« 
Windungen hat er z. B. bei Necrophorus 
Vena Fig. 1), beiMelolontha (Taf. VIII 

ıg.1). 

σπλάγχνον] part. p. 665b, 5. 678, 28. 
Eine isolirte Leber, Niere u. s. w. ist 
allerdings nicht da, doch haben sie diese 


415 


wie der Mistkäfer , oder sie haben keine Flügeldecken , wie die Bienen. 
Der Flug geschieht bei allen ohne Hülfe des Schwanzes und die Flügel 
haben weder einen Kiel, noch Federn. Einige haben vor den Augen 74 
Fühlhörner, wie die Schmetterlinge und Karaboi. Ein Theil der Insecten, 
welcher springen kann, hat grössere Hinterschenkel, und die Spring- 
füsse beugen sich nach hinten, wie die Beine der Vierfüsser. Die Rücken- 75 
seite und Bauchseite sind bei allen verschieden, wie bei den übrigen 
Thieren. Das Fleisch des Körpers ist weder schalenartig, noch auch in 
der Weise fleischig wie das Innere der Schalthiere, sondern steht 
zwischen beiden in der Mitte. Daher haben die Inseeten weder Gräten, 
‚noch Knochen, noch Schulpe, noch eine umgebende Schale. Denn der 
Körper ist durch seine eigene Härte geschützt und bedarf keiner beson- 
deren Stütze. Sie haben zwar eine Haut, die jedoch sehr dünn ist. Dies 
sind also die äusseren Theile der Insecten. Innen befindet sich unmittelbar 76 
hinter dem Munde ein Darm, welcher bei den meisten einfach und grade 
bis zu dem After verläuft, bei einigen wenigen aber Windungen hat. 
Eingeweide und Fett haben die Insecten eben so wenig, wie die übrigen 
blutlosen Thiere. Einige haben auch einen Magen, hinter welchem der 
übrige Theil des Darmes liegt, entweder einfach oder gewunden, wie bei 
den Feldheuschrecken ....... Die Cicade allein hat unter allen Thieren 77 
keinen Mund, sondern ein zungenartiges Organ, wie es die vornbe- 


IV Cap. 7.) 


Organe als Darmanhänge, ebenso ein 
Herz. Der Fettkörper der Insecten ist 
oft sehr beträchtlich. Cf. Burmeister En- 
tomologie I p. 161. 

οὐδ᾽ ἄλλο — ἀναίμων] Cf. generat. III 
$ 122, wo den Schalthieren auch nur eine 
Art πιότης zuerkannt wird. 

κοιλίαν] part. p. 682, 15. 

ἀκρίδες] Beiden Locustiden, zu denen 
gewiss dxpts zu stellen ist, ist der Darm 
nicht gewunden;; dagegen sehr stark und 
eigenthümlich gewunden bei Tettigonia 

lebeja und orni. Cf. Meckel Vergl. Anat. 

V p. 104. Hat A. hier eine Verwech- 
selung gemacht? Oder ist etwa zu lesen: 
ἢ ἁπλοῦν ὥσπερ αἱ ἀχρίδες, ἢ εἱλιγμένον 
ὥσπερ ὁ τέττιξ ὁ δὲ τέττιξ χτλ. ἢ Wir hal- 
ten die letztere Alternative für die wahr- 
scheinlichere. 

77. τέττιξ] part. p. 682, 18 τὸ δὲ τῶν 
τεττίγων γένος .. TO αὐτὸ μόριον ἔχει στόμα 
χαὶ γλῶτταν συμπεφυχός, δι᾿ οὗ χαϑαπερεὶ 
διὰ ῥίζης δέχεται τὴν τροφὴν ἀπὸ τῶν 
ὑγρῶν. 

ἐμπροσϑοκέντροις] Sch. hat vorzugs- 
weise auf Plinius XI, 32 pro eo quiddam 
aculeatorum linguis simile, et hoc in pe- 
ctore, quo rorem lambunt; pectus ipsum 
fistulosum’ gestützt, die Lesart des cod. 
P ὀπισϑοχέντροις vorgezogen, und ΒΚ. 


und Bmk. sind ihm gefolgt. Gaza ‚cicada 
inter haec et omnino in animalium genere 
una ore caret: prolixum quiddam com- 
pactum indivisumque gerit, simile ei, quod 
linguae speciem refert in iis quibus acu- 
leus in ore.’ Nach part. p. 683, 3 ὅσα δὲ 
un ἐστιν αὐτῶν ἐμπροσθόχεντρα, ὀδόντας 
ἔχει, übereinstimmend mit $71 haben die, 
welche hinten einen Stachel haben, Zähne 
(Kiefer) , also nicht eine vorstreckbare 
Zunge. Ferner sagt A. part. p. 682b, 34, 
dass der Stachel bei denjenigen, welche 
ihn vorn haben, an der Stelle der Zunge 
liegt, bei denen, die ihn hinten haben, 
an der Stelle des Schwanzes. Jenen dient 
er, wie den Elephanten der Rüssel, zu- 
gleich als Waffe und bei der Aufnahme 
der Nahrung. Bei diesen Insecten ist 
aber dieser Vorderstachel zugleich ein 
Saugrüssel, und so scheint die Verglei- 
chung darauf zu gehen, dass auch die 
Schrecken ein solches ungespaltenes 
(röhrenförmiges) Organ haben, womit sie 
den Thau aufsaugen. In Wirklichkeit 
liegt bei Tettigonia orni der Stechapparat 
ähnlich wie bei den übrigen Hemipteren 
und bildet einen Rüssel, welcher aus zwei 
sehr langen plattgedrückten Mandibulae 
und einem dazwischen liegenden, noch 
etwas längeren verklebten Maxillenpaare 


416 ΠΥ Cap. 7. 8. 


Du Pr “ I 4 \ Pr \ . \ 1 rn kr δι᾽ κ “ὦ N [4 
δές, τοῦτο μαχρὸν χαὶ συμφυὲς zal ἀδιάσχιστον, δι’ οὗ τῇ δρόσῳ 
£ er Y r > m 
τρέφεται mövoy" ἐν δὲ τῇ χοιλίᾳ οὐχ ἴσχει περίττωμα. ἔστι ὃ αὐτῶν 
πλείω εἴδη. χαὶ διαφέρουσι μεγέϑει χαὶ μιχρότητι χαὶ τῷ τοὺς μὲν 
χαλουμένους ἀχέτας ὑπὸ τὸ ὑπόζωμα διῃρῆσϑαι χαὶ ἔχειν ὑμένα 


φανερόν, τὰ δὲ τεττιγόνια μὴ ἔχειν. 5 
y ᾽ ὡ & ᾿ 
18 Ἔστι ὃ ἔνια ζῷα περιττὰ καὶ ἐν τῇ ϑαλάττῃ, ἃ διὰ τὸ σπάνια 


εἶναι οὐχ ἔστι ϑεῖναι εἰς γένος. ἤδη γάρ φασί τινες τῶν ἐμποριχῶν 
.g , ς \ « 4 I a r Ω͂ S 5 / 
ἁλιέων ol μὲν ἑωραχέναι ἐν τῇ ϑαλάττῃ ὅμοια δοχίοις, μέλανα, 
στρογγύλα τε χαὶ ἰσοπαχῆ᾽ ἕτερα δὲ χαὶ ἀσπίσιν ὅμοια, τὸ μὲν 
χρῶμα ἐρυϑρά, πτερύγια δ᾽ ἔχοντα πυχνά" χαὶ ἄλλα ὅμοια αἰδοίῳ 10 
IE KIN ῇ IN \ Y “ \ > \ n Υ̓͂ 4 (4 
ἀνδρὸς τό τε εἶδος χαὶ τὸ μέγεϑος, πλὴν ἀντὶ τῶν ὄρχεων πτερύγια 
ἔχειν δύο, καὶ λαβέσϑαι ποτὲ τοῦ πολυαγχίστρου τῷ ἄχρῳ. 
bg m “ ) 
79 Τὰ μὲν οὖν μέρη τῶν ζῴων πάντων ἐντὸς χαὶ τὰ ἐχτὸς 
περὶ ἕχαστον γένος χαὶ ἰδίᾳ χαὶ χοινῇ τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. 8. περὶ 
δὲ τῶν αἰσθήσεων νῦν λεχτέον᾽ οὐ γὰρ ὁμοίως πᾶσιν ὑπάρχουσιν, 15 
23 m m > > m 7 
ἀλλὰ τοῖς μὲν πᾶσαι τοῖς ὃ ἐλάττους. εἰσὶ ὃ αἱ πλεῖσται, χαὶ παρ 
ἃς οὐδεμία φαίνεται ἴδιος ἑτέρα, πέντε τὸν ἀριϑμόν, ὄψις, ἀχοή. 
ὄσφρησις, γεῦσις, ἁφή. || ἄνϑρωπος μὲν οὖν χαὶ τὰ ζῳοτόχα χαὶ πεζά, 
\ ) 7 4 
πρὸς δὲ τούτοις χαὶ ὅσα ἔναιμα χαὶ φοτόχα, πάντα φαίνεται ἔχοντα 588 
ταύτας πάσας, πλὴν εἴ τι πεπήρωται γένος ἕν, οἷον τὸ τῶν ἀσπαλάχων. 20 


με _— 
ELSE 


8 


o 


4. ὑπόζωμα PDa Ald. Cs., διάζωμα ceteri Z. 
ἀμέλανα Ca Rh. 

χαὶ om PDa (5. 

12. post ποτὲ add τοιοῦτον PDa Ald. Cs. Sch. Bk. Pk. 


8. δοχοῖς Da Ald. 


ἐμπειρικῶν. 
ροι 6 conj. Casauboni Pk. 
ἄλλοι Pk. 
ἄχρῳ add αὐτοῦ Aa0a 
ἔτι πρὸς τ. PDa Ald. Cs. 
om PDA Ald. Cs. Sch. 


besteht. Mit diesem Rüssel können sie 
die Rinde der Pflanzen durchbohren, um 
Saft aus dem Parenchym zu saugen. ΟἿ. 
Brandtu. Ratzeburg Med. Zool. II p. 206. 
Abbildungen des Stechrüssels ebenda 
Taf. XXVUI Fig. 11— 15. Eine Verglei- 
chung dieses Organs mit dem Rüssel der 
Mücken, also der ἐμπροσθϑόχεντρα, liegt 
und lag namentlich für A. viel näher, als 
ein Vergleich mit der Zunge von ὀπισϑό-- 
χεντρα z. B. der Bienen. 
ὑπόζωμα] Wegen dieses Wortes siehe 
δὲ 102 u. 133, welche man vergleiche. Bei 
den männlichen Singeicaden liegtin dem 
Spalte zwischen dem Metathorax und 
Hinterleib der Singapparat, bestehend 
aus einem Hornringe, in welchem die 
Trommelhaut, ὑμήν, ausgespannt ist; 
diese wird durch zwei am Hinterleibe 
entspringende Muskeln, Trommelfell- 


ἐμποριχῶν PDa Ald.; ceteri 
9. δὲ χαὶ ARCaDi. ἕτε- 
10. ἄλλα δὲ Ald. Sch. ; χαὶ 


post 
13. ἐχτὸς — ἐντὸς Aa, ceteri ἐντὸς --- ἐχτὸς 19. χαὶ 
φοτόχα correximus, ΡΚ. ; ζῳοτόχα omnes 20. ἕν 


spanner, in rasche Bewegungen versetzt. 
S. Brandt u. Ratzeburg Med. Zool. II 
p- 209 u. Taf. XXVII Fig. 22—28, und 
namentlich Carus Analekten zur Natur- 
wissenschaft und Heilkunde 1828 p. 146, 
welcher Aristoteles Angaben bestätigt 
und sehr bedeutend erweitert; ebenso 
H. Landois Die Ton- und Stimmapparate 
der Insecten 1867 p. 48. (Abdruck aus 
der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoo- 
logie XV11.) 

18. ἐμποριχῶν)] Bmk. ‚piscatores pe- 
ΤΙ, als ob ἐμπείρων im Text stände. Aber 
&ureipixot sind eben »Empiriker«, was auf 
die Fischer nicht recht passt. Man sieht 
leicht, dass A. Nachrichten von Fischern 
anführt, die über Meer Handel treiben, 
daher von ihren weiten Reisen allerlei 
Nachrichten mitbringen. 

ἕτερα] Nach οἱ μέν bilden ἕτερα und 


IV Cap. 7. 8.] 417 


stachelten Insecten haben, und zwar lang, verwachsen und ungespalten, 
mittelst dessen sie sich nur von Thau nähren. In ihrem Darme befindet 
sich keine Ausscheidung. Es giebt deren mehrere Arten, die sich in der 
Grösse von einander unterscheiden und dadurch, dass die sogenannten 
Singzirpen unter dem Hypozoma getheilt sind und eine sichtbare Haut 
haben, was bei den Tettigonien nicht der Fall ist. 

Es giebt auch einige absonderliche Thiere im Meere, welche man 78 
wegen ihrer Seltenheit nicht einreihen kann. Es erzählen nämlich manche 
von den Handel treibenden Fischern Thiere im Meere gesehen zu haben, 
welche die Gestalt von Balken hatten, von schwarzer Farbe, rund und 
gleichmässig diek waren; ferner andre schildförmige, von rother Farbe 
und mit zahlreichen Flossen. Alsdann welche von der Gestalt und Grösse 
einer männlichen Scham, nur dass statt der. Hoden zwei Flossen ge- 
wesen wären: ein solches sei einmal an der Spitze einer Angel gefangen 
worden. 

Bis hierher also haben wir die äussern und innern Theile aller 79 
Thiere nach den einzelnen Sippen im Allgemeinen und im Besonderen 
geschildert. 8. Es soll jetzt von den Sinnen die Rede sein. Die Sinne 
sind nämlich nicht in gleicher Weise bei allen vorhanden, sondern manche 
haben alle, andern fehlen einige. Höchstens giebt es fünf Sinne, Gesicht, 
Gehör, Geruch, Geschmack und Gefühl; ausser diesen giebt es keinen 
andern eigenthümlichen Sinn. Der Mensch, die lebendiggebärenden 80 
Gangthiere und ausser diesen alle eierlegenden Blutthiere haben offenbar 
diese Sinne sämmtlich, einzelne Arten etwa ausgenommen, bei denen ein 
Sinn mangelhaft entwickelt ist, zum Beispiel der Blindmoll, welchem der 


ἄλλα eine starke Anakoluthie, indem nun Emendation hat Pikkolos aufgenommen. 


auf die Objecte übertragen wird, was den 
Subjecten zukommt. Wir halten der- 
gleichen bei A., in diesen Schriften we- 
nigstens, für zulässig. Casaubonus wollte 
ἕτεροι und ἄλλοι schreiben, was Pikkolos 
befolgt hat. Aber ἕτεροι konnte schwer- 
lich für οἱ δέ gesagt werden. 


Die in diesem $ beschriebenen Objecte 
sind wahrscheinlich 1) eine Holothurie, 
und zwar wahrscheinlich Holothuria tu- 
bulosa oderähnliche Arten; 2) die ziegel- 
rothe, ins Blutrothe spielende, mit vielen 
Anhängen besetzte Idalialaciniosa ; 3) mit 
grösster Wahrscheinlichkeit eine Penna- 
tula mit fleischfarbenem Stiele, der wohl 
einem Penis vergleichbar ist, und zwei 
Reihen von aneinanderliegenden Blätt- 
chen. Diese Vermuthungen rühren von 
dem eifrigen Beobachter der Thiere des 
Mittelländischen Meeres Herrn Professor 
Grube in Breslau her. 


80. ἔναιμα καὶ woröxa] Diese unsere 
Aristoteles. ]. 


Alle Ausleger sind hier stillschweigend 
vorübergegangen, ohne zu fragen, welche 
Thiere A. hiermit bezeichnen wollte. 
Sind denn etwa die vorhergenannten ἄν-- 
Ypwrros und τὰ ζῳοτόχα χαὶ πεζά nicht auch 
ἔναιμα rar ζῳοτόχα ὃ Wie konnten sie also 
als eine davon verschiedene Gruppe die- 
sen hinzugefügt werden? Bmk. vermeidet 
den Unsinn, indem er falsch übersetzt: 
‚Homo igitur et pedestria quae animal 
pariunt, quin omnia sanguine praedita 
quae animal pariunt omnes habere sensus 
apparet’ ; als ob πρὸς δὲ τούτοις xat »quin« 
bedeuten könnte. Es ist offenbar, dass 
A. hier die fusslosen Amphibien und die 
Fische bezeichnen will, daher auch von 
letzteren weitläufiger nachgewiesen wird, 
dass sie Gehör und Geruch haben, ob- 
gleich die Organe dieser Sinne nicht 
sichtbar sind. Vgl. auch part. p. 691, 9 ff. 


ἀσπαλάχων] S. I $ 43 u. Thierver- 
zeichniss I Nr. 6. 


27 


418 


IV Cap. 8. 


τοῦτο γὰρ ὄψιν οὐχ ἔχει. ὀφθαλμοὺς γὰρ ἐν μὲν τῷ φανερῷ οὐχ 
ἔχει, ἀφαιρεθέντος δὲ τοῦ δέρματος ὄντος παχέος ἀπὸ τῆς χεφαλῆς 
χατὰ τὴν χώραν τὴν ἔξω τῶν ὀμμάτων ἔσωϑέν εἰσιν οἱ ὀφθαλμοὶ 
διεφθαρμένοι. πάντ ἔχοντες ταὐτὰ τὰ μέρη τοῖς ἀληϑινοῖς " ἔχουσι 
γὰρ τό τε μέλαν χαὶ τὸ ἐντὸς τοῦ μέλανος, τὴν χαλουμένην χόρην, 5 
χαὶ τὸ χύχλῳ πῖον, ἐλάττω μέντοι ταῦτα πάντα τῶν φανερῶν ὀφϑαλ- 
υῶν. εἰς δὲ τὸ ἔξω οὐδὲν σημαίνει τούτων διὰ τὸ τοῦ δέρματος πάχος, 
81 ὡς ἐν τῇ γενέσει πηρουμένης τῆς φύσεως || [εἰσὶ γὰρ ἀπὸ τοῦ ἐγχε- 
φάλου, ἣ συνάπτει τῷ μυελῷ, δύο πόροι νευρώδεις zal ἰσχυροὶ 
παρ αὐτὰς τείνοντες τὰς ἕδρας τῶν ὀφθαλμῶν, τελευτῶντες ὃ εἰς τὸ 
τοὺς ἄνω χαυλιόδοντας.] τὰ δ᾽ ἄλλα χαὶ τῶν χρωμάτων αἴσϑησιν 
ἔχει χαὶ τῶν ψόφων, ἔτι δὲ χαὶ ὀσμῆς καὶ χυμῶν. τὴν δὲ πέμπτην 
82) αἴσϑησιν τὴν ἁφὴν χαλουμένην χαὶ τἄλλα πάντ ἔχει ζῷα. || ἐν μὲν 
οὖν ἐνίοις χαὶ τὰ αἰσϑητήρια φανερώτατά ἐστι, τὰ μὲν τῶν ὀμμάτων 


χαὶ μᾶλλον. 
τῆς ἀχοῆς᾽ 


4 \ m m \ 
διωρισμένον γὰρ ἔχει τὸν τόπον τῶν ὀφϑαλμῶν χαὶ τὰ τ5 
\ m 4 [4 
ἔνια μὲν γὰρ ὧτα ἔχει, ἔνια δὲ τοὺς πόρους φανερούς. 


ὁμοίως δὲ χαὶ περὶ ὀσφρήσεως τὰ μὲν γὰρ ἔχει μυχτῆρας, τὰ δὲ 
88 τοὺς πόρους τῆς ὀσφρήσεως, οἷον τὸ τῶν ὀρνίϑων γένος. || ὁμοίως δὲ 
χαὶ τὸ τῶν χυμῶν αἰσϑητήριον τὴν γλῶτταν. ἐν δὲ τοῖς ἐνύδροις 
χαὶ ἐναίμοις οἱ ἰχϑύες τὸ μὲν τῶν χυμῶν αἰσϑητήριον, τὴν γλῶτταν, 30 


3. ἔξωϑεν PDa Ald. Cs. Sch. 
τῶν ὀφϑ. τῶν φανερῶν AaDi. 
τῷ νεύρῳ PDA, τὸ νεῦρον Ald. Cs. 


τὸν τῆς Αλ0ὰ ΒΚ. etpraeposito ὡς ἈΚ. ; καὶ τῆς PD@Ald. Cs. Sch. Di. 
πόρους add τοὺς PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 


χαλουμένοις δὲ ἰχϑύσι omnes 


κύχλῳ πῖον] ἃ. 1. die fettglänzende cor- 
nea. Das Wort χυχλώπιον, welches Gaza 
‚portionis albidae ambitionem’, Schneider 
‚et ipsum circulum’, Bmk. et circulum’ 
übersetzten, verstand Niemand u. konnte 
Niemand verstehen, da es überhaupt gar 
nicht existirt hat. Aus den Lexicis, welche 
es nur aus dieser Stelle anführen, wird 
es gestrichen werden müssen. De sensu 

: . 1 Ar dk \ „u 
p. 438, 20 heisst es χαὶ τὸ λευχὸν τοῦ ὄμ.- 
ματος ἐν τοῖς ἔχουσιν αἷμα πῖον καὶ λιπαρόν. 
Nach Gaza hat Gorraeus bei H. Steph. 
Thes. das Wort χυχλώπιον durch »album 
quod ambit pupillam oculi« erklären 
wollen. Das Richtige hat schon Guil. et 
quod in circuitu pingue'. Pikkolos p. 
XXII weist auch auf III ὃ 89 hin. 

81. εἰσὶ γὰρ ἀπὸ τοῦ ἐγχεφάλου] de sensu 
Ρ. 4980, 28 ἀπὸ τοῦ ἐγκεφάλου γὰρ συνέστη- 
xey part. p. 656b, 17. Die Bemerkung, 
dass sich vom Gehirn zwei starke Stränge 
(Sehnerven) bis in die Augenhöhlen und 


6. χύχλῳ πῖον correximus, Pk.; χυχλώπιον omnes. 


1. ἔξωϑεν AaCa Sch. Di. Pk. 


9. τῷ μυελῷ] 
12. ἔτι δ᾽ ὁ. AaCa Bk. Di. Pk. 15. χαὶ 
18. post 
20. χαὶ ἐναίμοις ol ἰχϑύες conjecimus; 


τὴν γλῶτταν om δὰ 


die oberen Hauzähne erstrecken, kann 
um so weniger hierher gehören, als bei 
dem Maulwurf nicht von Hauzähnen die 
Rede sein kann. Offenbar ist aber diese 
Stelle hier eingeschoben und stammt ver- 
muthlich aus einer Randbemerkung. A. 
hat sich über die vom Gehirn zu den 
Augen gehenden πόροι in 1 ὃ 68 wesent- 
lich anders vernehmen lassen. Ein συνά- 
rreıv von Gehirn und Mark wird auch 
sonst nirgends von A. erwähnt. 

τὰ δ᾽ ἄλλα] Diese können also nur die- 
jenigen sein, die er oben genannt hat, 
die lebendiggebärenden Gangthiere und 
die eierlegenden Blutthiere, also Säuge- 
thiere, Vögel, Amphibien und Fische mit 
Ausnahme derjenigen, die von Natur 
mangelhaft sind, wozu der Maulwurf ge- 
hört, also τὰ μὴ πεπηρωμένα. Der Satz ist 
also eine Wiederholung des zu Anfan 
des ὃ 80 Gesagten. Wenn auch Sch. U 
p. 234 aus Äelian. hist. anim. ΧΙ, 37 


IV Cap. 8.] 


419 


Gesichtssinn fehlt. Dieses Thier hat nämlich keine äusserlich sichtbaren 
Augen: entfernt man aber die dieke Haut von dem Kopfe, so findet man 
an der Stelle, an welcher sonst aussen die Augen befindlich sind, 
innen verkümmerte Augen, welche indess ganz dieselben Theile wie 
wirkliche Augen zeigen, indem sich darin das Schwarze und das inner- 
halb des Schwarzen, die sogenannte Pupille und das rings herum liegende 
Fett zeigen, jedoch alles in geringerer Grösse als bei den äusserlich 
sichtbaren Augen. Nach aussen aber zeigt sich davon wegen der Dicke 
der Haut keine Spur, so dass man dies als eine in der Entwickelung 


gehemmte Bildung betrachten muss. 


[Es gehen nämlich von der 81 


Stelle des Gehirns, wo es mit dem Rückenmarke zusammenhängt, zwei 
sehnige und starke Gänge, die sich dicht neben den Augenhöhlen hin 


erstrecken und in die oberen Hauzähne endigen.] 


Die andern Thiere 


haben Empfindung von den Farben und von den Klängen, wie auch 
Geruch und Geschmack. Den fünften Sinn des sogenannten Tastens 
haben auch alle übrigen Thiere. Bei manchen treten auch die Sinnes- 82 
werkzeuge sehr sichtbar hervor, vor allen die Augen. Die Augen 


haben nämlich ihren ganz bestimmten Platz; 


dann die des Gehörs: 


einige haben nämlich äussere Ohren, andere sichtbare Gehörgänge ; 
ähnlich ist es beim Geruch : manche haben nämlich Nasen oder Rüssel, 
andre haben Geruchsgänge, wie die Vögel; desgleichen besitzen sie als 83 
Sinneswerkzeug für den Geschmack die Zunge. Unter den im Wasser 
lebenden Blutthieren haben die Fische zwar eine Zunge als Organ des 
Geschmackes, die indess undeutlich ist: denn sie ist knöchern und nicht 


nachzuweisen sucht, dass eine andere Art 
von talpa vorstehende Eckzähne habe, 
so ist damit doch nicht gezeigt, wie dieser 
Satz mit dem vorhergehenden zusammen- 
hängt. — Mit den Worten χρωμάτων αἴσ-- 
ϑηησιν ἔχει ist der Gesichtssinn angedeutet, 
dessen wesentliches Object nach A. die 
Farben sind. Anim. p. 418, 29 τὸ γὰρ 
ὁρατόν ἐστι χρῶμα. Vol. auch de sensu 
p. 439, 30 τὸ γὰρ χρῶμα ἢ ἐν τῷ πέρατί 
ἐστιν ἢ πέρας, δύο χαὶ οἱ [Πυϑαγόρειοι τὴν 
ἐπιφάνειαν χροιὰν ἐχάλουν. Vergleiche in- 
dess de gener. V ὃ 24—27, wo beim Sehen 
auch das Sehen in die Ferne und die 
Wahrnehmung von Unterschieden, dt«- 
φορὰς διαισϑάνεσϑαι τῶν ὁρωμένων bespro- 
chen wird. 

82. χαὶ μᾶλλον] Das Harte dieses 
Ausdrucks lässt auf eine Verderbniss 
schliessen, wenn nicht etwa A. den Com- 
parativ schrieb wegen des vorausgegan- 
genen Superlativs φανερώτατα. Der fol- 
gende Satz enthält die Erläuterung; man 
kann noch gener. II ὃ 97 hinzufügen ὁ δ᾽ 
ὀφθαλμὸς σῶμα μόνον ἴδιον ἔχει τῶν αἰσϑη- 


τηρίων. 


χαὶ τὰ τῆς ἀκοῆς] Wir haben τά für 
τόν geschrieben, welches andere Hdschrr. 
und Ausgg. weglassen; aber wenn man 
nur τῆς ἀχοῆς schreibt, so wird der An- 
schluss an das vorhergehende ta — μᾶλλον 
noch schwieriger. Wir verstehen die 
Worte: χαὶ τὰ τῆς ἀκοῆς αἰσϑητήρια φανερά. 
Gaza ‚Ergo in nonnullis vel ipsae sen- 
sariae partes latissime patent: ac prae- 
cipue videndi. Nam visui sedes certa de- 
scriptaque est: atque etiam auditui.' 

υυχτῆρας --- πόρους] 1 ὃ 46 u. part. p. 
659, 86 ἢ. ᾿ 

88. ἐν δὲ --- ἔχουσι] Gaza hat die 
Schwierigkeit umgangen Aquatilium ta- 
men generi, quos pisces vocamus, data 
quidem est lingua’, Bmk. aber den Text 
wörtlich, daher unverständlich übersetzt 
‚At inter aquatilia quae pisces appellantur, 
habent quidem instrumentum saporibus 
a destinatum, linguam nempe. 
Wir bestreiten durchaus, dass A. so sehr 
der Grammatik und dem Gesetz der Ver- 
ständlichkeit der Rede Hohn gesprochen 
habe, dass er gesagt haben würde ἐν τοῖς 
ἐνύδροις ἔχουσι γλῶτταν und dem Leser 


271" 


420 IV Cap. 8. 


Y [4 Υ aD ,) ὃ u... > TEN \ χαὶ N IT λελυ έν y 
ἔχουσι μέν, ἔχουσι ὃ ἀμυδρῶς ὀστώδη γὰρ καὶ οὐχ ἀπολελυμ Ἢ 
) 7 Ev ͵ ) r 2 
ἔχουσιν. ἀλλ ἐνίοις τῶν ἰχϑύων ὃ οὐρανός ἐστι σαρχώδης, οἷον 
τῶν ποταμίων ἐν τοῖς χυπρίνοις, ὥστε τοῖς μὴ σχοπουμένοις ἀχρι- 
25 N m r » λῷ a » δ: δά 7 
βῶς δοχεῖν ταύτην εἶναι γλῶτταν. ὅτι ὃ αἰσϑάνονται γευόμενα, 
φανερόν ἰδίοις τε γὰρ πολλὰ χαίρει χυμοῖς, χαὶ τὸ τῆς ἀμίας 5 
λαμβάνουσι μάλιστα δέλεαρ χαὶ τὸ τῶν πιόνων ἰχϑύων, ὡς χαί- 
ϑάροντες ἐν τῇ γεύσει χαὶ ἐδωδῇ τοῖς τοιούτοις δελέασιν. | τῆς ὃ 
m \ -Ὁ ) ͵ S\ Υ͂ ἫΝ ) Ne 1 end A 
ἀχοῆῇς χαὶ τῆς ὀσφρήσεως οὐδὲν ἔχουσι φανερὸν αἰσϑητήριον " ἃ γὰρ 533 
ἄν τισιν εἶναι δόξεις χατὰ τοὺς τόπους τῶν μυχτήρων, οὐδὲν περαίνει 
πρὸς τὸν ἐγχέφαλον, ἀλλὰ τὰ μὲν τυφλά, τὰ δὲ φέρει μέχρι τῶν 10 
βραγχίων. ὅτι δὲ χαὶ ἀχούουσι χαὶ ὀσφραίνονται, φανερόν " τούς τε 
γὰρ ψόφους φεύγοντα φαίνεται τοὺς μεγάλους, οἷον τὰς εἰρεσίας τῶν 
τριήρων, ὥστε λαμβάνεσϑαι ῥαδίως ἐν ταῖς ϑαλάμαις. [χαὶ γὰρ ἂν 
μιχρὸς ἢ 6 ἔξω ψόφος, ὅμως τοῖς ἐν τῷ ὑγρῷ τὴν ἀχοὴν ἔχουσι 
8ὅ χαλεπὸς χαὶ μέγας χαὶ βαρὺς φαίνεται πᾶσιν.] || ὃ συμβαίνει χαὶ ἐπὶ 15 
τῆς τῶν δελφίνων ϑήρας ὅταν γὰρ ἀϑρόως περιχυχλώσωσι τοῖς μο- 
νοξύλοις, Ψοφοῦντες ἐξ αὐτῶν ἐν τῇ ϑαλάττῃ ἀϑρόους ποιοῦσιν ἐξο- 
χέλλειν φεύγοντας εἰς τὴν γῆν, καὶ λαμβάνουσιν ὑπὸ τοῦ ψόφου 
ἐν } > ” δῇ τ: 
χαρηβαροῦντας. χαίτοι οὐδ οἱ δελφῖνες τῆς ἀχοῆῇς οὐδὲν φανερὸν 
H ΟῚ 3 In 
86 ἔχουσιν αἰσϑητήριον. || ἔτι ὃ ἐν ταῖς ϑήραις τῶν ἰχϑύων ὅτι μάλιστα 20 
εὐλαβοῦνται ψόφον ποιεῖν ἢ χώπης N) διχτύων οἱ περὶ τὴν ϑήραν ταύ- 
τὴν ὄντες. ἀλλ᾽ ὅταν χατανοήσωσιν ἔν τινι τόπῳ πολλοὺς ἀϑρόους 
ὄντας, ἐχ τοσούτου τόπου τεχμαιρόμενοι χαϑιᾶσι τὰ δίχτυα, ὅπως 
μήτε χώπης μήτε τῆς ῥύμης τῆς ἁλιάδος ἀφίχηται πρὸς τὸν τόπον 
ἐχεῖνον 6 φόφος᾽ παραγγέλλουσί τε πᾶσι τοῖς ναύταις ὅτι μάλιστα 35 
- » ΄ a 7 > 7 Ὁ ὦ ͵ 
81 σιγῇ πλεῖν, μέχρι περ ἂν συγχυχλώσωνται. || ἐνίοτε ὃ ὅταν βούλων- 


3. χυπρίοις Aala υὲν PAaDa 5. πολλοῖς Ca, πολλὰ rec AR 6. μᾶλλον 
Ca τὸ πῖον τῶν iy. PDa Ald. Cs. 8. ἃ Aala ὃ ceteri 9. τις δὰ 
Rh. 14. τῷ om Sch. 16. ἀϑρόους Ca, ἀϑρόον PDa Ald. Cs. 24. τῆς 
post μήτε om PDa Cam. Cs. Deinceps μήτερ ὕμης Ald. pr. 26. χυχλώ- 


σωσιν A202 Rh. ; χυχλώσωνται Sch. Pk. ; συγχυχλώσωνται PDa Ald. Cs. Bk. Di. 


zugemuthet haben, sich das Subject aus 
dem Appositum χαλουμένοις ἰχϑύσι her- 
auszunehmen. Nicht weniger unglaub- 
lich halten wir die Verbindung ἐν τοῖς 
ἐνύδροις χαλουμένοις δὲ ἰχϑύσι. Zunächst 
ist das Wort ἰχϑύς ein ganz gewöhnliches, 
allgemein gebrauchtes und verständliches 
so wie bestimmtes Wort, dass der Zusatz 
χαλουμένοις ganz unzulässig ist. Ausser- 
dem würden hiernach die Fische die 
einzigen Wasserthiere sein, denn 
sonst könnte es doch nur τῶν δ᾽ ἐνύδρων 
ἐν τοῖς καλουμένοις ἰχϑύσι heissen. Höchst 


wahrscheinlich stand ἐν δὲ τοῖς ἐνύδροις 
χαὶ ἐναίμοις οἱ ἰχϑύες .. ἔχουσι und wir 
haben diese Conjectur in den Text auf- 
genommen. 

ἀμυδρῶς] part. p. 660b, 13, 

οὐρανός] part. p. 660b, 35. Cf.E.H, 
Weber Ueber das Geschmacksorgan der 
Karpfen in Meckels Archiv f. Anat. Bd. II 
1827 p. 309. Es liegtan dem Gaumen, ist 
sehr irritabel und besteht aus glatten 
Muskelfasern. 

84. ἀχοῆς --- ὀσφρήσεως] Ein Gehör- 
organ haben ausser Bronchistoma lubri- 


IV Cap. 8.] 421 


frei; dagegen haben manche Fische einen fleischigen Gaumen, wie unter 
den Flussfischen die Karpfen, so dass bei ungenauer Beobachtung dieser 
für die Zunge gehalten werden kann. Dass sie aber Geschmacks- 
empfindung haben, ist offenbar: denn viele fressen gern Dinge von 
eigenthümlichem Geschmack und haschen vorzugsweise nach dem von 
der Bonite und den fetten Fischen genommenen Köder, so dass man 
sieht, dass sie an dem Geschmack und dem Genuss solchen Köders 
Gefallen finden. Dagegen haben sie kein sichtbares Gehör- und Geruchs- 84 
Organ. Denn was an der Stelle, wo sich sonst die Nase befindet, dafür 
gehalten werden könnte, erstreckt sich durchaus nicht bis zum Gehirn, 
sondern endigt entweder blind oder führt zu den Kiemen. Doch ist es 
offenbar, dass sie hören und riechen. Denn man beobachtet, dass sie 
starkes Geräusch fliehen, zum Beispiel die Ruderschläge der Kriegsschiffe, 
so dass man sie dann leicht in ihren Schlupfwinkeln fangen kann. [Denn 
ein Geräusch , welches ausserhalb des Wassers schwach ist, erscheint 
denen, welche im Wasser hören, stark, laut und beschwerlich.] — Einen 85 
Belag dazu giebt auch die Jagd der Delphine: indem man diese nämlich 
ringsum mit einer Menge von Kähnen umgiebt, und von diesen aus im 
Wasser Lärm macht, bewirkt man, dass sie schaarenweise die Flucht 
ergreifen und auf den Strand gerathen, wo man sie betäubt von dem 
Geräusche fängt; und doch haben auch die Delphine kein äusserlich 
sichtbares Gehörorgan. Ferner bei dem Fange der Fische vermeiden die 86 
Fischer so viel als möglich, mit den Rudern oder Netzen Geräusch zu 
machen, sondern wenn sie an einer Stelle eine grosse Schaar Fische 
bemerken, so werfen sie die Netze in etwa solcher Entfernung aus, dass 
kein Geräusch weder von den Rudern, noch von der Bewegung des Kahns 
bis zu jener Stelle gelangen kann, und befehlen der Mannschaft so still 
als möglich zu fahren, bis dass sie den Kreis geschlossen haben. Andern- 87 


cum alle Fische, desgleichen haben sämmt- 
liche Fische ein Geruchsorgan und Ge- 
ruchsnerven. Doch fehlt allerdings das 
äussere Ohr und ebenso ein äusserer Ge- 
hörgang. 


mit der sonst so knappen Dicetion um so 
mehr contrastirend, als es sich hier um 
etwas Nebensächliches handelt. Wir 
klammern daher die Stelle als wahr- 
scheinlich unecht ein. 


χαὶ γὰρ --- πᾶσιν] Wenn die Sache auch 85. χαρηβαροῦντας] Von dem Hören 


richtig ist (cf. Harless im Hdwrtrbch. d. 
Physiol. IV p. 330), so scheint uns doch 
der Satz hier überflüssig und den Zusam- 
menhang unterbrechend, denn von einem 
geringen Geräusch ist hier keine Rede, 
eben so wenig von einem Geräusch aus- 
serhalb des Wassers; ferner ist der Aus- 
druck τοῖς ἐν τῷ ὑγρῷ = ἀκοὴν ἔχουσι 
sehr wunderlich, es würde διατρίβουσι oder 
τὴν διατριβὴν ἔχουσι gesagt sein; endlich 
ist die Häufung von Adjectiven, die das- 
selbe bedeuten, ganz ungewöhnlich und 


der Delphine erwähnt Wagner nichts, 
von den Cetaceen aber heisst es bei 
Schreber VII p. 185: Töne in der Luft 
höre er schwer, ein geringes Plätschern 
im Wasser aber mache ihn aufmerksam 
und verscheuche ihn. — Bechstein Na- 
turgesch. I p. 787: »Die Isländer scheu- 
chen sie auf den Strand und fangen sie.« 


δελφῖνες] 8. 1 ὃ 46 Anm. 


86. συγκυχλώσωνται] Gaza ‚dum gre- 
gem circumdant. 


422 [IV Cap. 8. 


ται συνδραμεῖν, ταὐτὸν ποιοῦσιν ὅπερ ἐπὶ τῆς τῶν δελφίνων Inpas' 
ψοφοῦσι γὰρ λίϑοις, ἵνα φοβηϑέντες συνϑέωσιν εἰς ταὐτό, χαὶ τοῖς 
διχτύοις οὕτω περιβάλλονται. [χαὶ πρὶν μὲν συγχλεῖσαι, χαϑάπερ εἴρη- 
ται, χωλύουσι ψοφεῖν, ὅταν δὲ χυχλώσωσι, χελεύουσιν ἤδη βοᾶν χαὶ 
Ψοφεῖν τὸν γὰρ ψόφον χαὶ τὸν ϑόρυβον ἀχούοντες ἐμπίπτουσι διὰ τὸν 

88 φόβον] || ἔτι δ᾽ ὅταν ἴδωσιν οἱ ἁλιεῖς ἐχ πάνυ πολλοῦ νεμομένους 
ἀϑρόους πολλοὺς ἐν ταῖς γαλήναις χαὶ εὐδίαις ἐπιπολάζοντας", χαὶ 
βουληϑῶσιν ἰδεῖν τὰ μεγέϑη καὶ τί τὸ γένος αὐτῶν, ἂν μὲν ἀψοφητὶ 
προσπλεύσωσι, λανϑάνουσι χαὶ χαταλαμβάνουσιν ἐπιπολάζοντας ἔτι, 
ἐὰν δέ τις τύχῃ ψοφήσας πρότερον, φανεροί εἰσι φεύγοντες. ἔτι δ᾽ ἐντ0 - 
τοῖς ποταμοῖς εἰσιν ἰχϑύδια ἄττα ἃ χαλοῦσί τινες χόττους᾽ ταῦτα 54 
ϑηρξεύουσί τινες διὰ τὸ ὑπὸ ταῖς πέτραις ὑποδεδυχέναι χόπτοντες τὰς 
πέτρας λίϑοις" τὰ δ᾽ ἐχπίπτει παραφερόμενα ὡς ἀχούοντα χαὶ χαρη- 

89 βαροῦντα ὑπὸ τοῦ φόφου. || ὅτι μὲν ζοῦν ᾿ἀχούουσιν ἢ ἐκ τῶν ἑτοιούτων 
ἐστὶ φανερόν " εἰσὶ δέ τινες οἵ φασι χαϊἑμάλιστα ὀξυηχόους εἶναι τῶν 15 
ζῴων τοὺς ἰχϑῦς λέγειν δὲ τοῦτο τοὺς διατρίβοντας περὶ τὴν ϑάλατ- 
ταν διὰ τὸ ἐντυγχάνειν τοιούτοις πολλοῖς. μάλιστα ὃ εἰσὶ τῶν ἰχϑύων 
ὀξυήχοοι χεστρεύς, λάβραξ, σάλπη, χρομίς, χαὶ ὅσοι ἄλλοι τοιοῦτοι 
τῶν ἰχϑύων οἱ ὃ ἄλλοι τούτων ἧττον. διὸ μᾶλλον πρὸς τῷ ἐδάφει 

90 τῆς ϑαλάττης ποιοῦνται τὰς διαγωγάς. || ὁμοίως δὲ χαὶ περὶ ὀσφρή- 30 
σεως ἔχει. τοῦ τε γὰρ μὴ προσφάτου δελέατος οὐχ :[ἐϑέλουσιν ἅπτε- 
σϑαι οἱ πλεῖστοι τῶν ἰχϑύων, τοῖς τε δελέασιν οὐ τοῖς αὐτοῖς ἁλί-- 

σχονται πάντες ἀλλὰ ἰδίοις, διαγινώσχοντες τῷ ὀσφραίνεσϑαι ἔνια 

γὰρ δελεάζεται τοῖς δυσώδεσιν, ὥσπερ ἣ σάλπη τῇ χόπρῳ. ἔτι δὲ 

πολλοὶ τῶν ἰχϑύων διατρίβουσιν ἐν σπηλαίοις, οὺς ἐπειδὰν βούλωνται 25 


3. περιβάλλονται P Sch. ῬΚ. ; -λεται Rh. ; -Awyraı ceteri συγχλεῖσϑαι Rh. Sch. 
11. ἄττα] ὑπὸ ταῖς πέτραις PDA Ald. Cs., utrumque coniunxit Sch. χοίτους 
χαὶ ταῦτα PDaAld.Cs. 1261. ταῖς πέτραις ΑΔ 13. ἐσπίπτει τη δ, ἐμπίπτει 
P Rh., εἰσπίπτουσι Ald., ἐμπίπτουσι Cam. 15. ὀξυχόους Da Rh. Ald. Sch., 
ὀξηχόους corr. AR 16. ἰχϑῦς, ἐκ τοῦ διατ. ArCaSch. Bk.Di.Pk. Mox διὰ τὸ 
om iidem 15. post χεστρεύς add χρέμψ Da Ald. Cs. Sch. ΒΚ. Di., χρέψ P 
χρέμις AR Rh. χρένις Ca 19. μάλιστα Aa Rh. 21. οὐ ϑέλουσιν Aala 


ἰὼν" 


22. post ἰχϑύων add οἱ δ᾽ ἄλλοι τούτων ἧττον AaCa Sch. 


87. περιβάλλονται] Dass die Fischer 
durch ins Wasser geworfene Steine Ge- 
räusch verursachen, geschieht in der Ab- 
sicht, die Fische auf einen Punkt zusam- 
menzudrängen;; es kann aber damit nicht 
als Absicht verbunden werden, sie zu 
umzingeln. Vielmehr ist das Einschliessen 
mit den Netzen erst die Folge davon, 
dass sich die Fische zusammengedrängt 
haben, wie dies die Partikel οὕτω anzeigt, 
und muss daher als Haupthandlung auf- 


treten. περιβάλλεσϑαι ist Medium und 
schwerlich als Passivum gebraucht. End- 
lich wird durch diese Lesart der unbe- 
queme Subjectswechsel vermieden. 

χαὶ πρὶν — φόβον) Dieser Satz ist ein 
die Sache selbst verwirrendes Scholion: 
die eine Methode des Fanges ist, dieschon 
versammelten Fische still zu umzingeln, 
die andre ist, mittelst Lärmens die Fische 
zusammenzutreiben; hier wird beides in 
unklarer Weise verbunden. 


IV Cap. 8.] 423 


falls, wenn sie die Fische zusammentreiben wollen, machen sie es ebenso 
wie bei dem Fange der Delphine: sie werfen Steine in das Wasser, 
damit die Fische durch den Lärm geschreckt auf einen Platz hin zusam- 
meneilen, und umzingeln sie dann mit den Netzen. [Und ehe sie den 
Kreis schliessen, suchen sie, wie gesagt, jeden Lärm zu verhindern, ist 
er aber geschlossen , so lassen sie Lärm und Geschrei erheben: denn so 
wie die Fische den Lärm und das Getöse hören, gerathen sie aus Furcht 
in die Netze.] Ebenso auch wenn die Fischer aus sehr grosser Entfernung ss 
grössere Schaaren von Fischen bei stillem Meere und ruhigem Wetter an 
der Oberfläche schwimmen sehen, und erfahren wollen, von welcher 
Grösse und Art sie sind, so können sie, wenn sie Geräusch vermeiden, 
unbemerkt hinankommen und sie noch an der Oberfläche überraschen ; 
wird aber vorher irgend ein Geräusch gemacht, so fliehen sie davon. 
— In den Flüssen giebt es eine Art kleiner Fische, denen Manche den 
Namen Kottoi geben; da diese Fische sich unter den Felsen zu verbergen 
pflegen, so fängt man sie, indem man mit Steinen an die Felsen schlägt: 
alsdann nämlich schlüpfen die Fische hervor, woraus man schliessen 
muss, dass sie hören und von dem Getöse belästigt werden. Dass also s9 
die Fische hören, wird aus diesen Vorgängen ersichtlich. Manche 
behaupten sogar, dass die Fische zu den vorzugsweise scharfhörigen 
Thieren gehören, dies sei nämlich die Aussage der am Meere wohnen- 
den Leute, da sie viele dergleichen Fische gefunden hätten. Die vorzugs- 
weise scharfhörigen Fische sind die Meeräsche, der Seebarsch , Salpe, 
Chromis und die andern derartigen. Die andern Fische hören weniger 
scharf und halten sieh daher mehr am Grunde des Meeres auf. Dieselbe 90 
Bewandtniss hat es mit dem Geruch der Fische: denn die meisten rühren 
Köder nicht an, wenn er nicht frisch ist, auch werden nicht alle mit ein 
und demselben Köder gefangen , sondern jede Art mit einem besonderen 
Köder, welchen sie durch den Geruch unterscheiden. Manche nämlich 
werden durch übelriechende Dinge geködert, wie die Salpe durch den 
Koth. Ferner wenden die Fischer bei vielen Fischen, welche sich in 


89. ἰχϑῦς — διατρίβειν), Man kann 
τοιούτοις πολλοῖς unmöglich auf etwas an- 
deres als die ἰχϑύες ὀξυήχοοι beziehen. 
Alle Uebersetzer haben die Beziehung 
durch Umschreibung umgangen: nur 
Bmk. übersetzt ‚quin non defuere, qui 
acerrimo auditu pisces esse dicerent ani- 
malium, eo quod mare accolentes in mul- 
tas huiusmodi res inciderant'. Dass ein 
Gedanke: Manche behaupten .. weil sie 
dergleichen gefunden haben, im Griechi- 
schen lauten könne gast τινες... &x τοῦ 
ἐντυγχάνειν, müssen wir wenigstens be- 
zweifeln. Hierzu kommt noch, dass diese 
Beobachtung nicht den Anwohnern des 


Meeres zugeschrieben wird, wie man aus 
den Uebersetzungen glauben könnte, son- 
dern Leuten, welche dieselbe beim Aufent- 
halt am Meere gemacht haben. Wir haben 
daher kein Bedenken tragen können, der 
einfachen und klaren Darstellung, wie 
sie die sogenannte Vulgata bietet, den 
Vorzug zu geben. 

ρέμψ] Da dieser Name nur an dieser 
Stelle vorkommt und in AaCa Rhen. so 
wie bei Aelian. hist. anim. IX, 7 und bei 
Plinius X, 193 fehlt, so haben wir den- 
selben als unecht bezeichnet. Guil. ‚Ki- 
remis’. 


424 [IV Cap. 8. 


προχαλέσασϑαι πρὸς τὴν ϑήραν οἱ ἁλιεῖς, τὸ στόμα τοῦ σπηλαίου 
9: περιαλείφουσι ταριχηραῖς ὀσμαῖς, πρὸς ἃς ἐξέρχονται ταχέως. || ἁλί- 
σχεται δὲ χαὶ ἣ ἔγχελυς τοῦτον τὸν τρόπον τιϑέασι γὰρ τῶν ταρι- 
χηρῶν τι ἀεραμβίωνῃ ἐνθέντες εἰς τὸ Be τοῦ EDEL τὸν χαλού- 
μένον ἠϑμόν. χαὶ ὅλως δὲ πρὸς τὰ χνισώδη φέῤονται πάντες ϑᾶττον. 5 
χαὶ τῶν ar δὲ τὰ σαρχία σταϑεύσαντες Evexa ἘΣ ὀσμῆς δελεά- 
ζουσι τούτοις᾽ προσέρχονται γὰρ μᾶλλον. τοὺς δὲ πολύπους φασὶν 
ὀπτήσαντες εἰς τοὺς χύρτους ἐντιϑένα! οὐδενὸς ἄλλου χάριν N τῆς 
r » > CH ὁ IN > [2 (di 2 Ὁ \ ͵ m b) 04 
92 χνίσης. || ἔτι ὃ οἱ ῥυάδες ἰχϑύες, ὅταν ἐχχυϑῇ τὸ πλύμα τῶν ἰχϑύων, 
ἢ τῆς ἀντλίας ἐχχυϑείσης, φεύγουσιν ὡς ὀσφραινόμενοι τῆς ὀσμῆς 10 
αὐτῶν. χαὶ τοῦ αὑτῶν δὲ αἵματος τάχιστα ὀσφραίνεσϑαί φασιν 5345 
αὐτούς δῆλον δὲ ποιοῦσι φεύγοντες nal ἐχτοπίζοντες μαχράν, ὅταν 
αἷμα γένηται ἰχϑύων. χαὶ ὅλως δὲ ἐὰν μὲν σαπρῷ τις δελέατι δελεάσῃ 
\ Ψ' 2 Ψ Υ͂ IF NE > \ Lg TR ἊΝ 2 
τὸν χύρτον, οὐχ ἐϑέλουσιν εἰσδύνειν οὐδὲ πλησιάζειν, ἐὰν δὲ νεαρῷ 
δελέατι χαὶ χεχνισωμένῳ, εὐϑὺς φερόμενοι πόρρωϑεν εἰσδύνουσιν. 15 
93 || [μάλιστα δὲ φανερόν ἐστι περὶ τῶν εἰρημένων ἐπὶ τῶν δελφίνων. 
᾿ \ = ) n 5) ἵ \ ΝΑ „ ee ΕΣ 
οὗτοι γὰρ τῆς ἀχοῆς αἰσπητήριον μὲν οὐδὲν ἔχουσι φανερόν, ἁλίσχον - 
ται δὲ διὰ τὸ rapnpapeiy ὑπὸ τοῦ ψόφου. χαϑάπερ εἴρηται πρότερον. 
οὐδὲ δὴ τῆς ὀσφρήσεως αἰσϑητήριον οὐδὲν ἔχει φανερόν, ὀσφραίνεται 
δ᾽ ὀξέως.] | 20 
u \ “" , \ $) 7, “ m \ u 
94 Urt μὲν οὖν πάσας τὰς αἰσϑήσεις ἔχει ταῦτα τὰ ζῷα, φανερόν᾽ 
N μὰς ἢ \ Ζ τ, nu 4 δ. \ [ ἮΝ 9 [4 Er f 
τὰ δὲ λοιπὰ γένη τῶν ζῴων ἔστι μὲν τέτταρα διῃρημένα εἰς γένη, 
N, ’ \ -Ὁ -ὔορΊ m ’ N 
ἃ περιέχει τὸ πλῆϑος τῶν λοιπῶν ζῴων, τά τε μαλάχια χαὶ τὰ μαλα- 
χόστραχα χαὶ τὰ ὀστραχόδερμα χαὶ ἔτι τὰ ἔντομα, τούτων δὲ τὰ μὲν 
μαλάχια χαὶ τὰ μαλαχόστραχα χαὶ τὰ ἔντομα ἔχει πάσας τὰς αἰσϑή-- 25 
95 σεις χαὶ γὰρ ἔχει xal ὄσφρησιν χαὶ γεῦσιν. || a τε γὰρ ἔντομα 
ἀποζόντων πόρρωϑεν αἰσϑάνεται, χαὶ τὰ πτερωτὰ χαὶ τὰ ἄπτερα, οἷον 


1. προσχαλέσασϑαι PCaDa Ald. Cs. Deinceps εἰς ἄγραν οἱ PDaAld.Cs. 2. ἐπα- 
λείφουσι Rh. Sch. 3. γὰρ] δὲ Aa Rh. 4. χεράμιον Sch. 5. ἰϑμὸν Da, 
ἰσϑμιὸν Ca Ald. πάντες φέρονται μᾶλλον PDA Bk., φέρ. πάντες μᾶλλον Ald. Cs. 
8. ὀπτήσαντας PAaCa Ald. Cs. Sch. Di. τῆς om AaCa Rh. 9. πήλυσμα 
PDa Ald., πόλισμα πὶ γρ. Aa, πλύσμα Cs. 11. δὴ ΑΔῦαλ ταχὺ PDa Ald. Cs. 
Bk. 13. γένηται αἷμα PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. post δελεάσῃ add eis PDa 
Ald. Cs. 16. παρὰ Di., παράδειγμα Pk. 17. post γὰρ add ἐπὶ δα. οὐκ 
Sch. 19. οὔτε δὲ Sch., οὔτε δὴ Di. Re ante ταῦτα AaCa Di., post 
ταῦτα PAld. edd. ταύτας PAld. 22. ui ἐπὶ PDa ζῴων ἐπειδὴ εἰ τέτ- 
ταρα διηρημένα εἰσὶ γένη Ald. 23. ἅπερ ἔχει PDa Ald. Sch. 26. post yap 
add ὄψιν codd. et edd. omnes καὶ γεῦσιν om Aala ἔντομα πεζὰ ὄντα Aa, 
et omisso πεζά ceteri omnes 27. πόρρω συναισϑάνεται codd. et edd. omnes 


90. προχαλέσασϑαι)] Sch. vergleicht nach Gaza. Vielleicht eine reusenartige 
Oppian. Halieut. IV, 647. Vorrichtung. 
91. ἠϑμόν!] Bmk. ‚quod solum vocant 


IV Cap. 8.] 425 


Felshöhlen aufhalten, wenn sie sie des Fanges halber herauslocken 
wollen, das Mittel an, dass sie den Eingang mit starkriechender Salzlake 
bestreichen, worauf sie sogleich hervorkommen. Auch der Aal wird auf 91 
diese Weise gefangen, indem man mit Salzlake getränkte Thongefässe 
aufstellt, in deren Oeffnung man das sogenannte Sieb einlegt. Ueberhaupt 
gehen alle Fische sehr dem Geruche des Gebratenen nach und man 
ködert sie daher auch mit dem starkriechenden gebratenen Fleische der 
Sepien, welchem sie begierig nachgehen. Auch behauptet man, dass die 
gebratenen Polypoden in die Hamen gelegt werden lediglich um des 
Bratengeruchs willen. Auch hat man beobachtet, dass die Zugfische, 92 
wenn Fischspülicht ausgegossen, oder Kielwasser ausgeschöpft wird, sich 
eilig entfernen, woraus man abnehmen muss, dass sie den Geruch davon 
wahrnehmen. Auch sollen sie das Fischblut sehr bald riechen , was sie 
dadurch an den Tag legen, dass sie von der Stelle, wo Fische geschlachtet 
worden sind, fliehen und sich möglichst weit entfernen. Ueberhaupt 
wenn fauler Köder in den Hamen gethan wird, so gehen sie nicht hinein, 
sondern halten sich fern, wenn man aber frischen und gebratenen Köder 
nimmt, so kommen sie von fern herbei und schlüpfen hinein. [Am deut-93 
lichsten ninımt man dies bei den Delphinen wahr; diese haben nämlich 
kein sichtbares Gehörorgan, werden aber, wie erwähnt, dadurch gefangen, 
dass sie durch Lärm betäubt werden. Ebenso haben sie auch kein sicht- 
bares Geruchsorgan und doch einen feinen Geruch.) 

Dass nun diese Thiere alle Sinne besitzen, ist einleuchtend. Die 94 
übrigen Thiere zerfallen in vier Klassen, welche die gesammte Menge 
derselben in sich begreifen, nämlich die Weichthiere, die Weichschaligen, 
die Schalthiere und die Inseeten. Darunter besitzen die Weichthiere, die 
Weichschaligen und die Insecten alle Sinne: denn sie haben auch Ge- 
schmack und Geruch. Die Insecten nämlich, sowohl die geflügelten als 95 
die ungeflügelten nehmen Gerüche von ferne wahr, wie die Bienen und 


92. ὅταν αἶμα] Vielleicht stand ὅπου 
ἂν αἷμα. 

93. Diesen ὃ klammern wir als unecht 
ein; jetzt noch einmal das schon in ὃ 85 
abgehandelte Hören vorzubringen, ohne 
irgend etwas Neues dazu zu geben, ist 
unerträglich. 

94. λοιπὰ γένη] gener. I$ 27. 

χαὶ γὰρ γεῦσιν ἔχει χαὶ ὄσφρησιν] Wenn 
A., nachdem gesagt war, dass diese Thiere 
alle Sinne haben, diese aufführte, so 
konnte das Gehör nicht fehlen; man 
müsste also in der Vulgata nach ἔχει die 
Worte xat ἀχοήν einschieben. Da nun in 
AaCa die Worte χαὶ γεῦσιν am Schlusse 
fehlen, so haben wir γεῦσιν an die Stelle 
von ὄψιν gesetzt. Dass die genannten 
Thiere Gesicht und Gehör haben , wird 


als allgemein angenommen vorausgesetzt. 
Ob sie aber auch Geruch und Geschmack 
besitzen, mochte zweifelhaft erscheinen : 
deshalb fügt A. dies ausdrücklich hinzu 
und beweist esin den drei nächsten Para- 
graphen durch Thatsachen. Hätte aber 
ὄψιν vorher gestanden, so hätten auch 
Beweise für das Gesicht consequenter 
Weise angeführt werden müssen. Vom 
$ 98 an werden dann auch die Sinne der 
Schalthiere besprochen, und zwar im An- 
schluss an das Vorhergehende zuerst Ge- 
ruch und Geschmack, später auch das 
Gesicht. 

95. ἔντομα ἀποζόντων πόρρωϑεν αἰσ- 
ϑάνεται! Wir verdanken diese vortreff- 
lichen Conjecturen Pikkolos p. XX, mit 
einer geringen Veränderung. Sch. sagt 


426 


[IV Cap. 8. 


ν᾿ ΄ \ ja κω m 7 > m EN e Ἐπ᾿. 
αἱ μέλιτται χαὶ οἱ χνῖπες τοῦ μέλιτος ἐχ πολλοῦ αἰσϑάνονται ὡς τῇ 
ὀσμῇ γινώσχοντα. χαὶ ὑπὸ τῆς τοῦ ϑείου ὀσμῆς πολλὰ ἀπόλλυται. ἔτι 
> ) 2 
ὃ οἱ μύρμηχες ὑπ ὀριγάνου χαὶ ϑείου περιπαττομένων ἐχλείπουσι 
τὰς μυρμηχίας, χαὶ ἐλαφείου χέρατος ϑυμιωμένου τὰ πλεῖστα φεύγει 
90 τῶν τοιούτων ᾿ μάλιστα δὲ φεύγουσι ϑυμιωμένου τοῦ στύραχος. || als 
᾿ 7 3 \ 4 (A N \ % f 2 N 7 ς ᾿ά “ 
τε σηπίαι χαὶ ol πολύποδες zal ol χάραβοι τοῖς δελέασιν ἁλίσχονται 
χαὶ οἵ γε πολύποδες οὕτω μὲν προσέχονται ὥστε μὴ ἀποσπᾶσϑαι 
> ΥΝ N m 

ἀλλ ὑπομένειν τεμνόμενοι, ἐὰν δέ τις χόνυζαν προσενέγχῃ, ἀφιᾶσιν 
91 εὐθέως ὀσμώμενοι. || ὁμοίως δὲ χαὶ περὶ γεύσεως" τήν τε γὰρ τροφὴν 


CAR, NS, \ > - 5 - [4 7 - 15 « ΄ 
ετερᾶν OLWAOUOL, χαὶ οὐ τοις AUTOLS TAYTA pet χόμοις, οιον N με- 10 535 


λιττα πρὸς οὐδὲν προσιζάνει σαπρὸν ἀλλὰ πρὸς τὰ γλυχέα, ὁ δὲ χώνωψ 


πρὺς οὐδὲν γλυχὺ ἀλλὰ πρὸς τὰ ὀξέα. τὸ 


Ἂν 


δὲ τῇ ἁφῇ αἰσϑάνεσϑα!, 


er \ / „ n AR, - , Ὁ 
98 ὥσπερ χαὶ πρότερον εἴρηται, πᾶσιν ὑπάρχει τοῖς ζῴοις. || τὰ ὃ. 
ὀστραχόδερμα ὄσφρησιν μὲν χαὶ γεῦσιν ἔχει. φανερὸν δ᾽ ἐχ τῶν 


9 


δελεασμῶν, οἷον ἐπὶ τῆς πορφύρας: αὕτη γὰρ δελεάζεται τοῖς 15 
σαπροῖς, χαὶ προσέρχεται πρὸς τὸ τοιοῦτον δέλεαρ ὡς αἴσϑησιν 
ἔχουσα πόρρωϑεν. χαὶ τῶν χυμῶν δὲ ὅτι αἴσϑησιν ἔχει, φανερὸν Ex 
τῶν αὐτῶν πρὸς ἃ γὰρ διὰ τὰς ὀσμὰς προσέρχεται χρίνοντα, τούτων 


χαίρει καὶ τοῖς χυμοῖς ἔχαστα. ἔτ 


ΝΑ ὦ Υ , ἢ \ 
0E 004 ξχξι OSTOMA, χαϊρει χαι 


λυπεῖται τῇ τῶν χυμῶν ἅψει. || περὶ δ᾽ ὄψεως χαὶ ἀχοῆς βέβαιον μὲν 20 
99 Aure ἡ τῶν χυμῶν ayer. || περὶ ὃ ὄψεως χοῆῇς βέβαιον μὲ 

6} > 4 > rd x A ε"ε 

οὐϑέν ἐστιν οὐδὲ λίαν φανερόν: δοχοῦσι ὃ οἵ τε σωλῆνες ἄν τις 
Ψοφήσῃ χαταδύξεσϑαι, χαὶ φεύγειν χατωτέρῳ ὅταν αἴσϑωντα! τὸ σιδή-- 


ριον προσιόν" 


1. post πολλοῦ add γὰρ codd. et edd. omnes 
5. στόραχος (ἢ 

ἀποσπασϑῆναι PDa Ald. Cs. 
8. ἀφιᾶσιν εὐθέως ὀσμώμενοι AaCa ΒΚ. Di. Pk.; ὥς φασιν εὐθὺς ὀσ- 
φραινόμενοι ἀφιᾶσιν PDaAld.Cs. etSch., qui εὐθέως ὀσμώμενοι dedit 
11. προστρέχει PDa Ald. Cs. 
13. ὅπερ PDa Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 

17. 2x] διὰ PDaAld. Cs. 


PAaDaAld. edd. omnes 
έρχονται codd. Ald. Cs. 


μενοι. 


γὰρ τὴν τε Ῥ])ὰ Ald. Cs 

Sch. 

Cs. Sch. 
_ τοῖς om AaRh. 

21. τι AaCa 


ἔχαστον CaRh. 


treffend: ‚Additum ὄντα desiderari ali- 
quod vocabulum arguere videtur, sed non 
sum ausus ex Med. et Rhen. πεζά addere ; 
nam sequens ἄπτερα ea ipsa significat. 
Pikkolos wollte ἀπόξον τι schreiben, aber 
dies erlaubt das Verbum αἰσθάνεται nicht, 
auch scheint uns τι nicht angemessen : wir 
haben daher vorgezogen, den Genitivus 
plur. zu setzen. Früher muthmassten wir 
aus part. p. 659, 16 τὰ δ᾽ ἔντομα διὰ τοῦ 
ὑποζώματος αἰσϑάνονται τῶν ὀσμῶν, dass in 
den Worten πεζὰ ὄντα die Spuren von 
ὑποζώματι liegen, dazu würde es aber 


ὑπεροέγει γὸ ὑτῶν μιχρόν. τὸ ὃ ἄλλο ὥσπεο ἐν 
περέχει γὰρ αὐτῶν μιχρόν. <p 


3. ante ἐχλείπουσι add λείων 
ἔτι δὲ αἱ ARCa Sch. Di. T. προσ- 
Mox iidem ἀποτεμνό- 


9, ἐνίοτε 
οἱ δὲ χώνωπες PDa 

15. δελεασμάτων Da corr. P Ald. 
18. προσέρχονται ArCa 19. χαὶ ante 
στόματα AaCa 20. δὲ τῆς ὄψ. Rh. Sch. 


23. προσφερόμενον PDaAld. Cs. 


noch des Artikels τῷ bedürfen : wir geben 
aber jetzt der Vermuthung Pikkolos den 
Vorzug; die andere Verbesserung πόρ- 
ρωϑεν alsdaveraı für πόρρω συναισϑάνεται 
scheint uns unzweifelhaft, obgleich Pik- 
kolos selbst sie preisgiebt. So ὃ 98 αἴσ- 
Ἅησιν ἔχουσα πόρρωϑεν. --- Im Folgenden 
haben wir γάρ getilgt, wodurch eine un- 
bequeme Tautologie gemildert wird. 
ϑείου ὀσμιῆς] Dass A. gesagt habe, die 
Insecten stürben von dem Geruche des 
Schwefels, ist kaum anzunehmen. Jeden- 
falls würde man χαιϊομένου vermissen. 


IV Cap. 8.] 427 

Knipes den Honig von weitem wahrnehmen, indem sie ihn am Geruche 
erkennen, und von dem Geruche des Schwefels werden viele getödtet. 
Die Ameisen fliehen, wenn Origanum und Schwefel um ihre Haufen ge- 
streut werden, und verlassen dieselben, und ebenso fliehen die meisten 
der Art, wenn mit Hirschhorn und noch mehr, wenn mit Styrax geräu- 
chert wird. Ferner werden die Sepien und Polypoden und Langusten 96 
mit Köder gefangen und die Polypoden halten denselben so fest, dass sie 
nicht losgerissen werden können, sondern sich ruhig zerschneiden lassen ; 
wenn man aber Konyza nähert, so lassen sie, sobald sie dieselbe riechen, 
augenblicklich los. Auf ähnliche Weise verhält es sich mit dem Geschmack 97 
der Insecten: nicht alle lieben dieselben Stoffe, sondern jegliches sucht 
seine besondere Nahrung auf, wie die Biene sich auf nichts Faulendes 
niederlässt, sondern nur Süssigkeiten sucht, dagegen der Konops nichts 
Stsses, sondern scharfe Stoffe aufsucht. Den Tastsinn besitzen wie gesagt 
alle Thiere. Dass die Schalthiere Geruch und Geschmack haben, ergiebt 98 
sich aus der Art wie sie geködert werden. So wird z. B. die Purpur- 
schnecke mit faulen Stoffen geködert und geht auf dergleichen Köder 
los, weil sie ihn von fern her gewahr wird. Eben daraus ergiebt sich 
auch, dass sie Geschmacksempfindung haben. Denn dieselben Dinge, 
die sie nach dem Geruche unterscheiden und aufsuchen, sind es auch, 
an deren Geschmack sie Gefallen finden. Ferner werden diejenigen, 
welche einen Mund haben, durch die Berührung der schmeckenden Stoffe 
angenehm oder unangenehm affıcirt. Was das Gesicht und das Gehör 99 
anbetrifft, so ist man darüber nicht sicher und hat keine genügenden 
Beobachtungen : doch glaubt man, dass die Scheidenmuscheln bei einem 
Geräusche sich verkriechen und noch tiefer hinabgehen, wenn siemerken, 
dass man ihnen mit dem Eisen nahe kommt; denn es ragt nur ein kleiner 
Theil von ihnen hervor, während der übrige gleichsam eingebettet ist; 


Vielleicht ist das folgende Yetov Anlass 
zu dieser Randbemerkung gewesen. 


περιπαττομένων] Das Wort λείων, wel- 
ches die meisten Hdschrr. und Ausgg. 
hinzufügen, und welches Gaza »pulvisculo« 
übersetzt, aber Niemand erklärt hat, hal- 
ten wir für eine Wiederholung der End- 
silben wevov des vorigen Wortes und 
haben es daher mit (δ getilgt. 

ἐλαφείου χέρατος ϑυμ.} Bei der Ver- 
brennung des Hirschgeweihes entwickeln 
sich Ammoniakdämpfe; daher der alte 
Name Hirschhorngeist für dasAmmoniak. 


στύραχος] Dass damit das, was jetzt 
Styrax heisst, das Harz aus der Rinde 
von Liquidambar orientale L. oder von 
Styrax offieinalis L. (Rosenthal Heil- 
Nutz- und Giftpflanzen 1862 p. 203 u. 


513) identisch ist, istwahrscheinlich, aber 
nicht zu beweisen. 

90. αἵ τε σηπίαι] bildet den Anschluss 
an τά τε γὰρ ἔντομα, daher diese Lesart 
vorgezogen wird. DieWeichthiere (Cepha- 
lopoden) haben sämmtliche Geruchsor- 
gane. Cf. v. Siebold Vergl. Anat. p. 381 
und Kölliker Entwickelung der Cephalo- 
poden 1844 p. 107 u. £. 

Dass die Octopoden ihre Beute sehr 
festhalten, darüber s. Johnston Conchy- 
liologie p. 351. 

97. μέλιττα] S. VIII ὃ 73. Die Ge- 
ruchs- und Geschmacksorgane der In- 
secten sind unbekannt. Vermuthet hat 
man Vieles. 

98. Wahrscheinlich ist zu schreiben 
τὰ δ᾽ ὀστρακόδερμα ὅτι... ἔχει φανερὸν ἐκ τ. ὃ. 

99. σιδήριον προσιόν] fin erausziehen 


101 


428 


[IV Cap. 8. 9. 


ϑαλάμῃ ἐστίν. χαὶ οἱ χτένες, ἐάν τις προσφέρῃ τὸν δάχτυλον χάσχουσι, 
100 συμμύουσιν ὡς ὁρῶντες. || zal τοὺς νηρείτας δ᾽ οἱ ϑηρεύοντες οὐ χατὰ 
πνεῦμα προσιόντες ϑηρεύουσιν, ὅταν ϑηρεύσωσιν αὐτοὺς εἰς τὸ 


δέλεαρ, οὐδὲ 
ἀχουόντων᾽ ἐὰν 


͵ 
S 


y ) \ - e ) ΄ \ 
φϑεγγόμενοι ἀλλὰ σιωπῶντες ὡς ὀσφραινομένων χαὶ 


τὴν ὄσφρησιν τῶν ὀστραχοδέρμων φαίνεται ἔχειν τῶν μὲν πορευτιχῶν 
> 


b) 


ἐχῖνος, τῶν ὃ ἀχινήτων τήϑυα χαὶ βάλανοι. 
Περὶ μὲν οὖν τῶν αἰσϑητηρίων τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον τοῖς 

4 m x Er m > 
ζῴοις πᾶσιν, περὶ δὲ φωνῆς τῶν ζῴων ὧδ ἔχει. 9. φωνὴ χαὶ ψόφος 


[ed Te 2 \ 14 Ω N [A 

ἕτερόν ἐστι, Kal τούτων ἕτερον διάλεχτος. 
ἄλλων μορίων οὐδὲν πλὴν τῷ φάρυγγι" διὸ 
δὲ οϑέ εὖ διάλε; δ ἣ τῇ νῇ 
οὐδὲ φϑέγγεται ιάλεχτος ὃ N τῆς φωνῆς 


ὕρωσις. 


τὰ μὲν οὖν φωνήεντα ἣ φωνὴ χαὶ ὃ λάρυγξ 


ἂΨ ᾺἋ y δῷ x m 
OWVEL μὲν οὖν οὐδενὶ τῶν 
ὃ ὅσα μὴ ἔχει πνεύμονα, 
2 


\ _ [4 N [4 
ἐστὶ τῇ γλώττῃ διάρ- 
7 er >., ı Ὁ 
ἀφίησιν, τὰ ὃ 


ἄφωνα N γλῶττα χαὶ τὰ χείλη, ἐξ ὧν ἡἣ διάλεχτός ἐστιν. διὸ ὅσα 
γλῶτταν μὴ ἔχει ἢ μὴ ἀπολελυμένην οὐ διαλέγεται ψοφεῖν δ᾽ ἔστι 
102 χαὶ ἄλλοις μορίοις. || τὰ μὲν οὖν ἔντομα οὔτε φωνεῖ οὔτε διαλέγεται. 
ψοφεῖ δὲ τῷ ἔσω πνεύματι, οὐ τῷ ϑύραζε᾽ οὐϑὲν γὰρ ἀναπνεῖ αὐτῶν, 


1. post χάσχουσι add χαὶ omnes praeter Pk., qui omisit 
3. προσιόντας Aa0a Os., πρόσαντες Pk. 


ὥσπερ Sch. 
ρεύουσι ΑΔ0 8 4. 
τήϑεα ARCa 

τούτων om P 


της Aa 


ὡς om Aala 


11. πνεῦμα PDa 


14. τὰ] ὅσα PDa Ald. Cs. 


2. ὡς] προσ AaRh., 
ϑηρεύωσι Da Pk., ϑη- 
7. οἷον τὰ τήῆϑυα χαὶ οἱ β. PDa Ald. Cs. 


10. zat τρίτον τούτων Da Ald. edd.; καὶ τούτων τρίτον Aal; 


JSı\ 


οὐδὲν PCRDa Ald. καὶ ἡ τῆς γλώτ-- 
15. οὐ διαλέγεται Os. Sch. Pk.; οὔτε 


12. 


φωνεῖ οὔτε διαλ. PCRDa Ald. ΒΚ. Di. ; abhinc usque ad 16. ἔντομα om AA 


von Scheidenmuscheln aus ihren Höhlen 
im Sande mit eisernen Stäben beschreibt 
Lewes, Naturstudien am Seestrande 1859 
p. 355. 

99. γάσχουσι, συμμιύουσιν] Diese aus- 
gezeichnete Emendation rührt von Pik- 
kolos her: die Vulgata, welche ein xat 
dazwischen setzte, war ohne Sinn. Gaza 
‚pectinesquoque admoto digito dehiscunt, 
mox comprimunt se ut cernentes. Bmk. 
tum pectines, si digitum admoveas, his- 
cunt et comprimunt se, quasi videant 
(sie!). 

100. προσιόντες) Pikk. hat πρόσαντες 
geschrieben, woher und zu welchem Ende, 
ist schwer abzusehen; wir halten προσιόν- 
τες für die richtige Lesart. — Vielleicht 
sind die Worte ὅταν ϑηρεύσωσιν αὐτούς 
unecht; wenigstens ist die dreimalige 
Wiederholung des Verbum ϑηρεύειν ver- 
dächtig und die Worte selbst überflüssig. 

101. τούτων ἕτερον διάλ.) Man muss 
entweder τούτων mit P weglassen und 
bloss schreiben χαὶ τρίτον διάλεχτος oder 
τρίτον in ἕτερον verwandeln, was wir vor- 


gezogen haben. Wenn A. sagt: Geräusch 
und Stimme sind verschieden, so kann 
es unmöglich heissen : »und das dritte von 
diesen ist die Sprache«, da kein Gemein- 
sames genannt ist, denen die Sprache als 
drittes angehören könnte. Wohl aber 
werden im Folgenden, wo die thierischen 
Laute erörtert werden, das Geräusch, die 
Stimme und die Sprache in ihrer Ver- 
schiedenheit von einander gesondert. — 
Die Unterscheidung gilt auch jetzt noch ; 
doch kann man vom physikalischen Stand- 
punkte die Sprache als entstanden aus 
einer Combination von Stimmlauten (Vo- 
calen) und Geräuschen (Consonanten) 
ansehen, wie es im folgenden Satze auch 
A. thut, denn ἄφωνα würden ja dasselbe 
sein wie Ψόφοι. 

φάρυγγι] part. p. 664, 36. 

γλῶττα χαὶ τὰ χείλη] Es würden dazu 
noch Gaumen und Zähne zu ergänzen 
sein. Ueber die Sprache sind nachzusehen 
Kempelen Mechanismus der mensch- 
lichen Sprache etc. Wien 1791; Brücke 
Grundzüge der Physiologie der Sprach- 


δὲ φϑέγγωνται, φασὶν ὑποφεύγειν αὐτούς. ἥχιστα δὲ 5 


10 


5355 


IV Cap. 8. 9.] 429 


und wenn man klaffenden Kammmuscheln den Finger nähert, so schliessen 

sie sich, woraus man abnehmen kann, dass sie sehen. Auch bei der 100 
Jagd auf die Neriten nähert man sich nicht mit dem Winde, wenn man 
sie mit Köder fangen will, und ohne einen Laut von sich zu geben, indem 
man annimmt, dass sie riechen und hören; sobald man aber spricht, 
sollen sie entschlüpfen. Von den Schalthieren, die sich bewegen können, 

ist der Geruch am unvollkommensten beim Seeigel, unter den unbeweg- 
lichen aber bei den Seescheiden und Meereicheln. 

9. Dies ist also das Verhalten der Sinnesorgane bei sämmtlichen 101 
Thieren. Jetzt soll von den Stimmen der Thiere die Rede sein. Man 
muss unterscheiden Stimme, Ton und drittens Sprache. Die Stimme 
wird durch kein anderes Organ als durch den Kehlkopf hervorgebracht, 
daher haben alle Thiere ohne Lunge auch keine Stimme. Die Sprache 
beruht auf einer Gliederung der Stimme mittelst der Zunge. Die Selbst- 
lauter werden durch die Stimme und mittelst des Kehlkopfes, die Mit- 
lauter aber durch die Zunge und Lippen hervorgebracht. Diese beiden 
sind die Elemente der Sprache. Alle Thiere daher, welche entweder gar 
keine, oder keine freie Zunge haben, entbehren der Sprache. Töne 102 
können aber auch mit andern Organen hervorgebracht werden. So haben 
also die Insecten weder Stimme noch Sprache, bringen aber Töne hervor, 
und zwar durch die in ihrem Innern befindliche, nicht durch die äussere 


laute. Wien 1856; Merkel Anthropo- 
phonik. Leipzig 1857. 
οὐ διαλέγεται] Schon Camus bemerkt 
. 681, dass dieVulgata οὔτε φωνεῖ οὔτε δια-- 
λέγεται sinnlos und aus den bald dahinter 
folgenden Worten entstanden ist. In Aa 
fehlen wegen des Homoeoteleuton dta- 
λέγεται die Worte οὔτε bis ἔντομα. und es 
sind nur die Worte οὔτε φωνεῖ οὔτε διαλέγε- 
ται stehen geblieben, diesich gleich an 
ἀπολελυμένην anschliessen. 

ἄλλοις μορίοις) Auch wirkliche Töne 
können von andern Organen erzeugt 
werden, wie denn z. B. Merkel ἃ. a. O. 
auch die »anale Phonation« in Bezug auf 
wirkliche Töne abhandelt. Auch das Sum- 
men der Insecten istein wirkliches Tönen. 
Cf. H. Landois Die Ton- und Stimm- 
apparate der Insecten. 1867. 

102. ψοφεῖ δὲ τῷ ἔσω πνεύματι] de re- 
spirat. p. 474b ὅσα δὲ μαχροβιώτερα τῶν ἐν-- 
τόμων.. τούτοις ὑπὸ τὸ διάζωμα διέσχισται, 
ὅπως διὰ λεπτοτέρου ὄντος τοῦ ὑμένος ψύχη- 
ται μᾶλλον γὰρ ὄντα ϑερμιὰ πλείονος δεῖται 
τῆς καταψύξεως οἷον αἱ μέλιτται... χαὶ τάλλα 
δὲ ὅσα βομβεῖ οἷον σφῆχες χαὶ μηλολόνϑαι 
χαὶ τέττιγες χαὶ γὰρ τὸν ψόφον ποιοῦσι 
πνεύματι οἷον ἀσϑμαίνοντα' ἐν αὐτῷ γὰρ τῷ 
ὑποζώματι τῷ ἐμφύτῳ πνεύματι αἴροντι καὶ 
συνίζοντι συμβαίνει πρὸς τὸν ὑμένα γίνεσϑαι 
τρῖψιν᾽ χινοῦσι γὰρ τὸν τόπον τοῦτον ὥσπερ 


τὸ ἀπαπνέοντα ἔξωϑεν τῷ πνεύμονι χαὶ οἱ 


ἰχϑύες τοῖς βραγχίοις᾽ παραπλήσιον γὰρ συμ.- 
βαίνει χἂν εἴ τίς τινα τῶν ἀναπνεόντων πνίγοι 
τὸ στόμα χατασχών᾽ χαὶ γὰρ ταῦτα ποιήσει 
τῷ πνεύμονι τὴν ἄρσιν ταύτην .. χαὶ τῇ τρί- 
Ver τῇ πρὸς τὸν ὑμένα ποιοῦσι τὸν βόμβον, 
ὥσπερ λέγομεν, οἷον διὰ τῶν χαλάμιων τῶν 
τετρυπημένων τὰ παιδία ὅταν ἐπιϑῶσι ὑμένα 
λεπτόν. διὰ γὰρ τοῦτο χαὶ τῶν τεττίγων οἱ 
ἄδοντες ἀδουσιν᾿ ϑερμότεροι γάρ εἰσι, καὶ 
ἔσχισται αὐτοῖς ὑπὸ τὸ ὁπόζωμα᾽ τοῖς δὲ μὴ 
ᾳδουσι τοῦτ ἐστὶν ἄσχιστον. Vergleicht 
man noch part. p. 0590, 16, oben ὃ 77 u. 
V 8133, desomno et vig. p. 456, 11 sqgq. 
so lassen sich über die Ansichten, welche 
A. über diese Töne der Insecten hatte, 
etwa folgende Sätze feststellen. Die Töne 
der Insecten werden mit verschiedenen 
Apparaten hervorgebracht; alle durch 
Reibung. Beiden Akriden geschieht dies 
durch Reibung der Füsse. Bei anderen 
entstehen die Töne durch Reibung der 
inneren im Leibe eingeschlossenen Luft. 
So das Summen der Fliegen und Bienen, 
indem der Leib durch die Bewegung der 
Flügel ausgedehntund zusammengepresst 
wird, so dass die innere Luft an den 
Wänden des Leibes gerieben wird. Bei 
den Singeicaden sind in der Mitte des 
Leibes besondere häutige Apparate, an 
welchen die Luft gerieben und wodurch 


430 [IV Cap. 9. 


"ἀλλὰ τὰ μὲν βομβεῖ, οἷον μέλιττα χαὶ τὰ πτηνὰ αὐτῶν, τὰ δ᾽ ἄδειν 
λέγεται, οἷον οἱ τέττιγες. πάντα δὲ ταῦτα ψοφεῖ τῷ ὑμένι τῷ ὑπὸ τὸ 
ὑπόζωμα, ὅσων διήρηται, οἷον τῶν τεττίγων τι γένος τῇ τρίψει τοῦ 
πνεύματος. χαὶ αἱ μυῖαι δὲ χαὶ αἱ μέλιτται χαὶ τἄλλα πάντα, τῇ 
πτήσει αἴροντα χαὶ συστέλλοντα " ὃ γὰρ ψόφος τρῖψις ἐστὶ τοῦ ἔσω 5 
πνεύματος. αἱ δ᾽ ἀχρίδες τοῖς πηδαλίοις τρίβουσαι ποιοῦσι τὸν Ψόφον. 
103 || οὐδὲ δὴ τῶν μαλαχίων οὐδὲν οὔτε φϑέγγεται οὔτε ψοφεῖ οὐδένα 
φυσιχὸν ψόφον, οὐδὲ τῶν μαλαχοστράχων. οἱ ὃ ἰχϑύες ἄφωνοι μέν 
εἰσιν --- οὔτε γὰρ πνεύμονα οὔτε ἀρτηρίαν zal φάρυγγα ἔχουσι ---, 
Ψόφους δέ τινας ἀφιᾶσι καὶ τριγμοὺς οὃς λέγουσι φωνεῖν, οἷον λύρα το 
χαὶ χρομίς --- οὗτοι γὰρ ἀφιᾶσιν ὥσπερ γρυλισμόν —, χαὶ ὁ χάπρος 
ὃ ἐν τῷ ᾿Αχελῴῳ, ἔτι δὲ χαλχὶς χαὶ χόχχυξ᾽ ἡἣ μὲν γὰρ Ψοφεῖ οἷον 
συριγμόν, ὃ δὲ παραπλήσιον τῷ χόχχυγι Ψόφον, ὅϑεν χαὶ τοὔνομα 
ἔχει. || πάντα δὲ ταῦτα τὴν δοχοῦσαν φωνὴν ἀφιᾶσι τὰ μὲν τῇ τρίψει 
τῶν βραγχίων, ἀχανϑώδεις γὰρ οἱ τόποι. τὰ δὲ τοῖς ἐντὸς τοῖς περὶ 15 
τὴν χοιλίαν. πνεῦμα γὰρ ἔχει τούτων ἕχαστον, ὃ προστρίβοντα χαὶ 


10 


> 


1. Bopßeiv PCa Ald. Cs. Sch, 2. dp. ὑπὸ τὸ ζῶμα Ald. 3. ὅσον PAa2Da 
Ald. 5. τρίψει Da αἴρονται et συστέλλονται AaDa Ald. 6. ἐστὶ post 
οὐδὲ] οὐ γὰρ pr. Ca, οὕτω corr. Aa, οὔτω 


πνεύματος PAaCa Cs. Sch. Di. 2 
δὴ] δὲ Da Ald. pr. Os. Sch. 


P, οὔτε Da Ald. Cs. Sch. 


11. γρυλλισμὸν Da Ald., τρυλλισμὸν AaUa 
13. τριγμὸν Da corr. AR Cs., στριγμὸν Ald., orperyuüs P 


Ald. Sch. Di. Pk. 
16. ὧι 8 


ihr sogenannter Gesang hervorgebracht 
wird. — Dass A. von dem eigenthüm- 
lichen Singapparat der Singeicaden 
Kenntniss gehabt, geht aus diesen Stellen 
deutlich hervor. Man vergleiche hierüber 
namentlich die $ 77 erwähnte Arbeit von 
Carus, Analecta u. s. w. und Burmeister 
Entomologie I 1832 p. 513. — Dass A. 
aber auch über die Töne der Insecten 
überhaupt ganz richtige Vorstellungen 
gehabt hat, ist ausführlich bestätigt in 
einer vortrefflichen, erschöpfenden Ar- 
beit von Landois Ueber die Ton- und 
Stimmapparate der Insecten 1567. Na- 
mentlich über das ἔσω πνεῦμα sagt er 
3 72: »Die Insecten bringen vermittelst 

erExspirationsluft inihren Stimm- 
apparaten ihre Stimme willkührlich her- 
vor.« — Ob πάντα ταῦτα nur auf die τέτ- 
τιγες adousaı oder auch auf die βομβοῦντα 
zu beziehen sei, erscheint zweifelhaft, 
und der Text ist an dieser Stelle gewiss 
nicht fehlerfrei. Ferner übersetzt Bmk. 
item muscae et apes et reliqua omnia, 
(alas) inter volandum attollentes ac con- 
trahentes’ und Camus nach Scaliger's In- 
terpretation ‚produisent un son par l’ele- 


10. φωνὴν Aa 


12. χαλχεὺς Rh. Sch. A) ὁ Ca 


vation et labaissement successif de leurs 
ailes, lorsqu’ils volent'. Aber das Nieder- 
legen der Flügel konnte unmöglich durch 
συστέλλειν bezeichnet werden, vielmehr 
zeigen diese Ausdrücke sowohl als der 
ganze Zusammenhang, dass als Object 
πνεῦμα gedacht werden muss. — Vgl. auch 
de respir. p. 456, 11. 

ἄδειν λέγεται] Diese Worte bilden 
einen wohlthuend nüchternen Contrast 
gegen die Uebertreibungen der griechi- 
schen Dichter von der Lieblichkeit des 
Gesanges der Cicaden. Cf. Milde Natur- 
geschichtliche Mittheilungen über Meran. 
Breslau 1866 (Programm) p. 30 u. £. 

p£itrrat) Ueber das Zustandekommen 
des summenden Tones der Insecten vgl. 
Chabrier in den M&moires du Museum 
d’hist. nat. T. VI 1819 p. 440 und Bur- 
meister Entomologie I p. 509. Es ist die 
aus den Stigmen der "T'racheen ausströ- 
mende Luft, welche die eine Lippe des 
Stigmas in Schwingungen versetzt: das 
Princip der Tonbildung ist also hier das- 
selbe, wie im Kehlkopfe; beide Organe 
sind Zungenwerke. Ebenso Landois 1. c. 
p. 61 in Bezug auf die Bienen. 


431 


Luft; denn kein Inseet athmet. Manche von ihnen nämlich summen, : 
wie die Bienen und andre geflügelte Insecten, anderen, wie den Cicaden 
schreibt man eine Art Gesang zu. Alle diese geben Töne von sich mit 
Hülfe der unter dem Hypozoma befindlichen Haut, deren Hypozoma 
nämlich getheilt ist, wie eine Art Cicaden durch die Reibung der Luft. 
Und ebenso auch die Fliegen und Bienen und dergleichen, indem sie beim 
Fluge dieselben ausdehnen und zusammenziehen : denn der Ton entsteht 
durch Reibung der innern Luft. Die Feldheuschrecken aber bringen ihre 
Töne durch Reibung mit den Sprungbeinen hervor. So hat auch kein 103 
Weichthier und kein Weichschaliges eine Stimme und sie bringen auch 
sonst keinen ihnen eignen Ton hervor. Die Fische haben keine Stimme, 
da sie weder Lunge, noch Luftröhre, noch Kehlkopf besitzen, sie bringen 
aber gewisse Töne und Laute hervor, welche man als ihre Stimme be- 
zeichnet: so die Lyra und Chromis, welche eine Art von Grunzen hören 
lassen, und der Kapros im Acheloos, so wie die Chalkis und der Kokkyx, 
von denen jener eine Art von Zischlauten, dieser aber denen des Kuckuks 
ähnliche Töne hervorbringt, woher auch sein Name rührt. Bei allen 104 
diesen entstehen diese als Stimme bezeichneten Töne theils durch die 
Reibung der Kiemen, an denen sich zahlreiche Stacheln befinden , theils 
im Innern in der Gegend des Magens. Denn diese Organe enthalten Luft, 
durch deren Bewegung und Reibung die Töne hervorgebracht werden. 


IV Cap. 9.] 


ἀκρίδες] Ob dieses Reiben der Hinter- 
schenkel gegen die Flügeldecken allein 
im Stande ist den Ton hervorzubringen, 
wurde bezweifelt; es sollte zugleich eine 
am ersten Segment des Hinterleibes aus- 
gespannte Membran, welche durch einen 
besonderen Muskel in Schwingungen 
versetzt wird, dabei mitwirken. Cf. Bur- 
meister Entomologie Ip. 512, wonach 
dies von Gryllus Fabr = Acridium La- 
treille und von Acrydium Fabr = Tetrix 
Latr. gilt, und v. d. Hoeven Zool. Ip. 437. 
Indess hat H. Landois, Ton- und Stimm- 
apparate der Insecten p. 7, die Richtig- 
keit der Angaben des A. für die Acridida 
nachgewiesen, dass sie durch Reibung 
der Schrillader des Schenkels 

egen die erhabene Ader des Flügels die 

lügeldecke in tönende Schwingungen 
versetzen. 8. die Abbildungen der Schrill- 
ader von Stenobothrus pratorum Taf. X 
Fig. 1 und 2. 

103. φωνεῖν] Man könnte leicht die 
Lesart des A? φωνήν vorziehen, indem 
man οὕς auf Ψόφους und τριγμούς bezieht, 
da die Beziehung auf ἰχϑύες schwieriger 
ist, indem dann der Relativsatz das Sub- 
ject zu ἀφιᾶσι bildet, allein wenn man 
Anim. p. 420b, 11 vergleicht οἱ λεγόμενοι 
φωνεῖν, wird man auch hier den Infinitiv 


vorziehen müssen, wie es auch bald nach- 
her heisst ἀλλὰ ταῦτα φωνεῖν μὲν οὐχ ὀρϑῶς 
ἔχει φάναι... 

Ueber die Töne der Fische hat 7. 
Müller (Archiv f. Anat. 1857 p. 249) be- 
sonders gehandelt und die hier folgenden 
Fische zu bestimmen gesucht. Wir sind 
unabhängig von ihm genau zu denselben 
Bestimmungen geführt worden. Er hat 
das Knarren der χελιδόνες (Dactylopterus 
volitans), s. ὃ 104, selbst gehört (5. Thier- 
verzeichniss), desgleichen von Trigla gur- 
nardus (xöxxu&). Bei χρομίς, Sciaena 
aquila, sind Cuviers Angaben sehr sicher 
(5. Thierverzeichniss) , bei χαλχίς (Zeus 
faber ?) ist die Bestimmung und die Beob- 
achtung unsicher, λύρα und χάπρος sind 
unbestimmbar. 

λύρα] vgl. Aelian. hist. anim. X, 11. 

104. dxavdwöeıs] part. p. 6606, 25. 

τρίψει τῶν βραγχίων] Nach Müllers 
Beobachtung ist es der Kiemendeckel, 
welcher beim Aufsperren knarrt. 1. ὁ. 
p. 273. 

πνεῦμα) Töne, die von Luft hervor- 
gebracht werden, kommen bei Schlamm- 
peitzgern (Müller Archiv f. Anat. 1857 

. 267) Cobitis fossilis und bei der Schleihe 
’yprinus tinca wahrscheinlich vor. 


432 


[IV Cap. 9. 


χινοῦντα ποιεῖ τοὺς φόφους. χαὶ τῶν σελαχῶν ὃ ἔνια δοχεῖ τρίζειν. 
ἀλλὰ ταῦτα φωνεῖν μὲν οὐχ ὀρϑῶς ἔχει φάναι, ψοφεῖν δέ. χαὶ γὰρ οἱ 
χτένες ὅταν φέρωνται ἀπερειδόμενοι τῷ ὑγρῷ, ὃ χαλοῦσι πέτεσϑαι. 
ς m ER ja ς L ς h 2 Bu Δχὰ - , 
ῥοιζοῦσι, χαὶ αἱ χελιδόνες αἱ ϑαλάττιαι ὁμοίως ᾿ χαὶ γὰρ αὗται πέτον-- 
ται μετέωροι, οὐχ ἁπτόμεναι τῆς ϑαλάττης ᾿ τὰ γὰρ πτερύγια ἔχουσι ὅ 
πλατέα χαὶ μαχρά. ὥσπερ οὖν τῶν ὀρνίϑων πετομένων ὃ γινόμενος 
ταῖς πτέρυξι ψόφος οὐ φωνή ἐστιν, οὕτως οὐδὲ τῶν τοιούτων οὐδενός. 
ἀφίησι δὲ nal 6 δελφὶς τριγμὸν χαὶ μύζει, ὅταν ἐξέλϑῃ, ἐν τῷ ἀέρι, 
οὐχ ὁμοίως δὲ τοῖς εἰρημένοις ἔστι γὰρ τούτῳ φωνή ἔχει γὰρ χαὶ 586 
πνεύμονα χαὶ ἀρτηρίαν, ἀλλὰ τὴν γλῶτταν οὐχ ἀπολελυμένην οὐδὲ 10 
Ω m m m m Pr reg -" 
105 χείλη ὥστε ἄρϑρον τι τῆς φωνῆς ποιεῖν. | τῶν ὃ ἐχόντων γλῶτ- 
ταν χαὶ πνεύμονα ὅσα μὲν ῳοτόχα ἐστὶ χαὶ τετράποδα, (ἢ ἄποδα) 
ἀφίησι μὲν φωνήν, ἀσϑενῇ δέ, χαὶ τὰ μὲν συριγμόν ὥσπερ οἱ ὄφεις, 
N 2 m 7 Q \ e 
[τὰ δὲ λεπτὴν χαὶ ἀσϑενῆ φωνήν, τὰ δὲ σιγμὸν μιχρὸν ὥσπερ αἱ 
χελῶναι. ὁ δὲ βάτραχος ἰδίαν ἔχει τὴν γλῶτταν τὸ μὲν γὰρ ἔμπρο- 16 


Ἢ -- 
σϑεν προσπέφυχεν ἰχϑυωδῶς, 
τὸν φάρυγγα ἀπολέλυται χαὶ 


ὃ τοῖς ἄλλοις ἀπολέλυται, τὸ δὲ πρὸς 
ἐχπτύεται ῳ τὴν ἰδίαν ἀφίησι φωνήν. 


χαὶ τὴν ὀλολυγόνα δὲ τὴν γινομένην ἐν τῷ ὕδατι οἱ βάτραχοι οἱ ἄρρενες 


106 ποιοῦσιν, ὅταν ἀναχαλῶνται τὰς ϑηλείας πρὸς τὴν ὀχείαν. || εἰσὶ γὰρ 


ἑχάστοις τῶν ζῴων ἴδιαι φωναὶ πρὸς τὴν ὁμιλίαν χαὶ τὸν πλησιασμόν, 20 
οἷον χαὶ ὑσὶ χαὶ τράγοις χαὶ προβάτοις. [ποιεῖ δὲ τὴν ὀλολυγόνα, ὅταν 


2. μὲν φωνὴν Αἃ 
γὰρ χαὶ Sch. 


φωνεῖ ARRh. ἐστιν om ArCa Rh. 


13. ἀφιᾶσι ΑΔ0 
AaRh., στενὴν Pk. 
Sch. 


χτένες] Beobachtet scheint darüber in 
neuerer Zeit nichts zu sein. Cf. Müller 
Archiv 1857 p. 251 u. 252, wo ihr Fliegen 
bestätigt wird. 8. Thierverz. VIII Nr. 13. 

ὀρνίθων) Der Vergleich ist nach dem 
oben ὃ 103 Angeführten sehr treffend. 

δελφὶς] Wagner - Schreber VII p. 167 
sagt, sie schienen keine Stimme zu ha- 
ben, und p. 279, die Stimme scheine nur 
ein Schnauben odes’ Blasen durch die 
Spritzlöcher zu sein. 

105. χαὶ τετράποδα] Scaliger wollte χαὶ 
πεζά hinzugesetzt wissen, weil sonst die 
Schlangen, von deren Lauten doch so- 
gleich die Rede ist, ausgeschlossen wären, 
was Schn., aber nicht mit Glück, wider- 
legt. Wir würden vorziehen zu schreiben 
“al τετράποδα ἢ ἄποδα. Vgl. auch Meyer 
Thierk. d. A. p. 303. 


3. ἐπερειδόμενοι AR Sch. 
6. post ὀρνίϑων add τῶν Aala ἰδ 
9. δὲ om AaCa 
τοῦτο φωνὴν ἔχει χαὶ Cam. φωνὴν ---γὰρ om Ald. pr. 
δὲ] AaCa Rh. Di. ; μὲν P; μέντοι Da Ald. Bk. 

17. πέπτυχται Aa0a Bk. Di. Pk., ἐπέπτυχται PDa Ald. Cs. 
post φωνὴν add ἀεὶ PDa, αἰεὶ Rh. Ald. Sch. 


4. ὁμοίως om PCADa Ald. Cs. 
ταῖς πτέρυξι om ΔΑ8 Rh. 
τοῦτο φωνῆεν ἔχει χαὶ PDa, 
10. γοϑί οὐδὲ δα τὰ AaRh. 
14. ἀσϑενὴν 


18. τοῖς ὕδασι Rh. Sch. 


[τὰ δὲ λεπτὴν χαὶ ἀσϑενῆ φωνήν] Pikk. 
schreibt στενήν, was er aus Aa ἀσϑενὴν 
abgeleitet zu haben scheint. Allein es ist 
leicht ersichtlich, da diese Worte offenbar 
einen Unterschied zu suptyw.öy und σιγμιόν 
nicht bilden können und nicht gesagt ist, 
welche Thiere diese Stimme haben, wie 
bei den anderen Bezeichnungen, dass sie 
unecht sind. Es ist eine Glosse, welche 
zur Erklärung der Worte σιγμὸν μικρόν 
dienen sollten. — Bestätigt bei Dumeril 
et Bibron Erpe£tologie I p. 186. 


σιγμὸν] S. Oken Allg. Naturgesch. VI 
p. 502: »sie sollen sich durch ein eigenes 
Pfeifen verrathen«. 


ἐχπτύεται)] Wir haben diese Conjectur 
in den Text aufgenommen, da die über- 
lieferten Lesarten sich nicht wohl erklären 


IV Cap. 9.] 438 


Auch einige von den Selachiern sollen schrillende Töne von sich geben. 
Dies alles lässt sich nicht füglich als Stimme, sondern nur als Laut an- 
sprechen. Auch die Kammuscheln ‚schwirren,, wenn sie sich von dem 
Wasser aus emporschnellen , eine Bewegung, die man als Flug bezeich- 
net, und desgleichen die Fische, welche Meerschwalben heissen, welche 
ohne dasMeer zu berühren, schwebend darüber hinwegfliegen, indem sie 
mit breiten und langen Flossen versehen sind. Eben so wenig nun, wie 
der Ton, welchen die Vögel im Fluge mit den Flügeln hervorbringen, 
eine Stimme ist, eben so wenig ist es Εἴποι der den genannten Thieren 
zukommenden Töne. Auch der Delphin lässt ausser Wasser ein Schrillen 
und Schnalzen hören, was sich aber von den vorher genannten Tönen 
unterscheidet, insofern derselbe eine wirkliche Stimme hat: er besitzt 
nämlich eine Lunge und Luftröhre, aber keine freie Zunge und auch 
keine Lippen, so dass er die Stimme nicht gliedern kann. Unter den mit 105 
einer Zunge und mit einer Lunge versehenen Thieren geben die vierfüs- 
sigen (oder fusslosen) Eierleger eine wenn auch schwache Stimme von 
sich und zwar entweder ein Zischen, wie die Schlangen, [andere eine 
dünne und schwache Stimme] oder ein leises Gezisch wie die Schildkröten. 
DerFrosch hat eineZunge von eigenthümlicher Art; nämlich ihr vorderer 
Theil, welcher bei den andern Thieren frei ist, ist auf ähnliche Weise 
wie bei den Fischen angewachsen, der nach dem Kehlkopfe zu liegende 
Theil dagegen ist frei, und wird herausgeschnellt, und mit diesem bringen 
sie die ihnen eigne Stimme hervor. Die Männchen der Frösche lassen 
im Wasser eine Art Gurren hören, wenn sie die Weibchen zur Paarung 
anlocken. Jede Art Thiere hat nämlich ihre eigenen Laute für die 106 
Paarung und Begattung, wie zum Beispiel die Böcke, Schweine und 
Schafe. [Der Frosch bringt jenes Gurren hervor, indem er den Unter- 


lassen. Weder heisst πέπτυχται ‚applica- 
tur’, wie Guil. und Gaza übersetzen, noch 
ist dies erklärlich ; eben so wenig versteht 
man, was mit der »gefalteten«, ‚plicata’ 
Bmk., Zunge gemeint sein kann. Das 
aber ist wesentlich und ohne Zweifel der 
Beobachtung des A. nicht entgangen, 
dass die Frösche die Zunge von hinten 
nach vorn schlagen und das hintere freie 
Ende zum Munde herausbringen,, womit 
die eigenthümlichen Töne des Frosches, 
das Quaken, in Verbindung gebracht zu 
sein scheinen. Man kann ᾧ grammatisch 
auf φάρυγγα, auf τὸ Zurposttev und auf 
ἐχπτύεται beziehen: wir halten das letz- 
tere für währscheinlich, obwohl nicht für 
richtig. — Vielleicht muss man in dem 
Worte det, welches mehrere Hadschrr. 
hinter φωνή hinzufügen, — auch Gaza hat 
‚solent' — den Rest ausgefallener Worte 
sehen, da die Fortsetzung χαὶ τὴν ὀλολυ-- 


Aristoteles. I. 


γόνα δέ sich dem Vorhergehenden nicht 
genau anschliesst. 

106. ποιεῖ! Die Uebers. giebt nur den 
griechischen Text wieder, ohne dass wir 
ihn richtig aufgefasst zu haben glauben. 
Gaza hat Plinius XI, 65 ausgeschrieben, 
welcher mehr giebt, als was hier steht. 
Camus ‚La grenouille mäle, lorsqu’elle 
veut croasser, met sa levre inferieure A 
fleur d’eau, elle &tend et avance sa levre 
superieure.' Bmk. edit autem ululatum, 
cum inferiori mandibula ad summam 
aquam coaequata, obducit superiorem'. 
Schn. eitirt noch Vincent. Bellovac. Spe- 
ceul. naturae 20 c. 60 ‚Huius vocis ratio 
secundum Aristotelem ex hoc perpendi 

otest, quod ore clauso et inflatis lateri- 
us consonat gutture ad syllabam vero 
coax os aperit et instar follium latera re- 
primit, ut fortiori spiritu vox elata pro- 
matur: multiplicat vocem quando posuerit 


28 


434 


[IV Cap. 9. 


ἰσοχειλῇ τὴν κάτω σιαγόνα ποιήσας ἐπὶ τῷ ὕδατι περιτείνῃ τὴν ἄνω. 
δοχοῦσι δὲ διαλαμπουσῶν τῶν σιαγόνων ἐχ τῆς ἐπιτάσεως ὥσπερ 
λύχνοι φαίνεσϑαι οἱ ὀφϑαλμοί. 7 γὰρ ὀχεία τὰ πολλὰ γίγνεται νύ- 
107 χτωρ.] || τὸ δὲ τῶν ὀρνίϑων γένος ἀφίησι φωνήν " καὶ μάλιστα ἔχει 
διάλεχτον ὅσοις ὑπάρχει ἣ γλῶττα πλατεῖα. χαὶ ὅσοι ἔχουσι τὴν 5 
γλῶτταν αὐτῶν λεπτήν. ἔνια μὲν οὖν τὴν αὐτὴν ἀφιᾶσι φωνὴν τά τε 
ϑήλεα χαὶ τὰ ἄρρενα, ἔνια δ᾽ ἑτέραν. πολύφωνα δ᾽ ἐστὶ καὶ λαλί- 
στερα τὰ ἐλάττω τῶν μεγάλων zal μάλιστα περὶ τὴν ὀχείαν ἕχαστον 
γίνεται τῶν ὀρνέων τοιοῦτον, χαὶ τὰ μὲν μαχόμενα φϑέγγεται, οἷον 
ὄρτυξ, τὰ δὲ πρὸ τοῦ μάχεσϑαι προχαλούμενα (οἷον πέρδιχες), ἢ 10 


m r n I y , \ 3 
108 νικῶντα, οἷον ἀλεχτρυόνες. || ἄδουσι ὃ ἔνια μὲν ὁμοίως τὰ ἄρρενα 


"ὭὩ-Ὁ Ne Ye 4 [4 
τοῖς ϑήλεσιν, οἷον χαὶ ἀηδὼν adeı zal ὁ ἄρρην καὶ ἣ ϑήλεια, πλὴν ἣ 
ϑήλεια παύεται ὅταν ἐπῳάζῃ χαὶ τὰ νεόττια ἔχῃ ἐνίων δὲ τὰ ἄρρενα 
m ΄ 2 
μᾶλλον, οἷον ἀλεχτρυόνες χαὶ ὄρτυγες, αἱ δὲ ϑήλειαι οὐχ ἀδουσιν. 


109 || τὰ δὲ ζῳοτόχα χαὶ τετράποδα ζῷα ἄλλο ἄλλην ἀφίησι φωνήν, 15 
> m r 
διάλεχτον ὃ οὐδὲν ἔχει, AAN ἴδιον τοῦτ ἀνϑρώπου ἐστίν ὅσα μὲν 508 


γὰρ διάλεχτον ἔχει, χαὶ φωνὴν ἔχει, ὅσα δὲ φωνήν, οὐ πάντα διάλε- 
χτον. ὅσοι δὲ γίνονται χωφοὶ Ex γενετῆς, πάντες χαὶ ἐνεοὶ γίνονται 
φωνὴν μὲν οὖν ἀφιᾶσι, διάλεχτον δ οὐδεμίαν. τὰ δὲ παιδία ὥσπερ χαὶ 
τῶν; ἄλλων μορίων οὐχ ἐγχρατῇ ἐστίν, οὕτως οὐδὲ τῆς γλώττης τὸ πρῶ --30 
τον, χαὶ ἔστιν ἀτελής, χαὶ ἀπολύεται ὀψιαίτερον, ὥστε φελλίζουσι χαὶ 


110 τραυλίζουσι τὰ πολλά. || διαφέρουσι δὲ χατὰ τοὺς τόπους χαὶ αἱ φωναὶ 


χαὶ αἱ διάλεχτοι. ἣ μὲν οὖν φωνὴ ὀξύτητι χαὶ βαρύτητι μάλιστα ἐπί- 
\ > [4 m 3 m m > 3 Ὁ 
δηλος, τὸ ὃ εἶδος οὐδὲν διαφέρει τῶν αὐτῶν γενῶν 7 ὃ ἐν τοῖς 


1. ἰσοχειλεῖ Ald. 
Di. ; διὸ χαὶ διαλ. Pk. 


λεπτὴν AaCa 
9. φϑεγγόμενα μάχεται ΑΔ0 8 


vulg. om. 


18. χωφοὶ γίνονται PDa Ald. edd. 


ἀτελής scripsimus de coniectura, itemque Pk. ; ἀτελῆ codd. et edd. 
23. 7) διάλεχτος Ara 


solus habet Ca 


aequaliterinaqua mandibulam inferiorem 
et extenderit superiorem. Cum autem 
ambas extenderit, eius oculi sicut can- 
delae lucent.’ »Quanto melius hie«, sagt 
Schneider: wir sehen auch hier keine 
Lösung der Schwierigkeit. 

δοχοῦσι] mit Sylburg und Camus. Guil. 
sidentur'. Es ist ganz unmöglich, δοχεῖ 
οἱ ὀφθαλμοὶ φαίνεσθαι zu schreiben. Wenn 
aber Pikkolos διὸ καὶ Stad. schreibt und 
folgerechter Weise auch noch φαίνεσθαι 


reprretver Ald. Cs. 

3. φαίνονται Pk. 
5. postörapyeı add μετρίως PDa edd. omnes 
6. οὖν ἀφίησι τὴν αὐτὴν φωνὴν Ald. Cs. Sch., ἀφίησι etiam PDa 
10. οἷον πέρδιχες Sch. Pk. et cumart. οἱ Di., 
14. μόνον m et Gaza 

16. τοῦτο τοῦ a. PDa Rh. Ald. Cs. Sch. 


2. δοχοῦσι Cs. Sch. ; δοχεῖ codd. ΒΚ. 
φαίνεται νύχτωρ οὖσα PDa Ald. Cs. 


ὅσα ἔχουσι τὴν γλῶτταν αὐτῶν 


15. post χαὶ add τὰ PAld. Cs. Sch. 
17. post πάντα add xat Rh. Sch. 
21. ἢ ἐστίν Pk. 


22. τοὺς 


&yveot Ald. Cs. Sch. 


in φαίνονται änderte, so hat er das Leuch- 
ten der Augen mit dem Gurren der Frö- 
sche in Verbindung gebracht und beides 
mitder Ausdehnung der Kinnladen ; mög- 
licher Weise ist dies das Richtige. 

ποιεῖ — νύχτωρ)] Dass hier®noch ein- 
mal das Froschgequake in sehr unwesent- 
lichen Punkten besprochen wird, macht 
den Satz verdächtig; dazu kommt 1) die 
Subjectlosigkeit von ποιεῖ; 2) das unge- 
wöhnliche ὅταν — cf. $56 und V ὃ 20 und 


IV Cap. 9.] 435 


kiefer in gleiche Höhe mit der Fläche des Wassers bringt und den Ober- 
kiefer ringsherum spannt; indem nun die Kiefer in Folge der Spannung 
durchscheinend werden, scheinen die Augen wie Leuchter zu glänzen. 
Denn die Paarung findet meistentheils bei Nacht statt.} Die Vögel sind 107 
mit einer Stimme begabt und mit einer Art Sprache, besonders diejenigen, 
welche eine mässig breite Zunge haben und [unter diesen] diejenigen, 
bei welchen sie dünn ist. Bei manchen nun ist die Stimme der Weibchen 
und der Männchen gleich, bei anderen verschieden. Die kleineren Vögel 
singen viel und sind geschwätziger als die grossen. Und am meisten 
lassen alle Vögel zur Zeit der Begattung ihre Stimme hören, bald während 
des Kampfes (um die Weibchen), wie die Wachtel, bald als Heraus- 
forderung vor dem Kampfe (wie die Steinhühner) oder nach dem Siege, 
wie die Hähne. Bei manchen Arten singen die Männchen ebenso wie die 108 
Weibchen , wie dies bei den Nachtigallen der Fall ist, nur schweigt das 
Weibchen, wenn es brütet und Junge hat. Bei manchen singen vorzugs- 
weise die Männchen, wie bei den Hühnern und Wachteln, die Weibchen 
dagegen gar nicht. Die lebendiggebärenden Vierfüsser haben jegliches 109 
eine andere Stimme, aber keines derselben besitzt eine Sprache: diese 
ist nur dem Menschen eigen. Die Sprache nämlich setzt die Stimme 
voraus, aber nicht alle Thiere, welche eine Stimme haben, sind mit 
Sprache begabt. Alle taub gebornen sind auch stumm: daher haben sie 
zwar eine Stimme aber keine Sprache. Die kleinen Kinder sind anfangs 
ihrer Zunge eben so wenig wie der anderen Gliedmassen mächtig ; sie 
ist nämlich noch unausgebildet und löst sich erst später, so dass sie 
grösstentheils nur lallen und stammeln. Die Stimmen sowohl als die 110 
Sprachen zeigen Verschiedenheiten nach den Gegenden. An der Stimme 
wird besonders die Höhe und Tiefe bemerkbar , die Art derselben aber 
zeigt bei ein und derselben Thierart keine Unterschiede. Die Stimme 


22 — ; 3) der wunderliche Ausdruck ἰσο-- 


108. ἀηδὼν --- ϑήλεια] Nur das Männ- 
MM ποιῆσας und der ganze folgende 


chen singt, dasWeibchen zwitschert bloss. 


assus; 4) die falsche Angabe, dass die 
Begattung Nachts stattfinde. Wir klam- 
mern deswegen die Stelle als unecht ein. 


107. πλατεῖα] Daher πλατύγλωττα I, 
50. VIIL, 57. 


γλῶτταν αὐτῶν λεπτήν] Dass das Wort 
αὐτῶν, welches die anderen Hdschrr. an 
das Ende setzen, hier nicht stehen kann, 
isteinleuchtend. Aber auch λεπτὴν scheint 
nicht richtig, weder an sich noch an den 
anderen Stellen. Man kann ἀπολελυμένην 
oder μαλακωτέραν muthmassen. 


οἷον πέρδιχες] Sch. nach Gaza ut per- 
dieibus’, der dies aus Plinius XI, 5l nahm. 
Ohne Zweifel sind diese Worte verloren 
gegangen. Vgl. IX $ 62. 


Der Irrthum kommt wohl daher, dass 
Männchen und Weibchen der Nachtigall 
einander sehr ähnlich sehen und also 
leicht verwechselt werden können. Οἱ. 
Bechstein Naturgeschichte IV p. 512. 

υᾶλλον] Gaza cantus maribus tantum 
datus est’, daher marg. m τὰ ἄρρενα μόνον. 
Vielleicht stand ursnetingkich υόνον ἢ 
μᾶλλον. 

109. ἀτελής] nämlich ἣ γλῶττα. Schon 


‚der Wechsel des Subjects, indem zu ἀτελῆ 


als Subject τὰ παιδία, zu ἀπολύεται aber 7) 
γλῶττα gehören würde, verlangt diese 
unsere Emendation. Ueberdies wäre es 
ganz überflüssig, hier daran zu erinnern, 
dass »die Kinder unvollkommen sind«. 
Pikk. schreibt ἥ ἐστιν ἀτελής. 


28” 


436 


[IV Cap. 9. 10. 


ἄρϑροις, ἣν ἄν τις ὥσπερ διάλεχτον εἴπειεν, χαὶ τῶν ἄλλων ζῴων 
διαφέρει χαὶ τῶν ἐν ταὐτῷ γένει ζῴων χατὰ τοὺς τόπους, οἷον τῶν 
περδίχων οἱ μὲν χαχχαβίζουσιν οἱ δὲ τρίζουσιν. καὶ τῶν μικρῶν ὀρνι- 
ϑίων ἔνια οὐ τὴν αὐτὴν ἀφίησι φωνὴν ἐν τῷ αδειν τοῖς γεννήσασιν, 
Neuen here ΄ SE Ben ργί(ὃ γδό x or 5 
ἂν ἀπότροφα γένωνται χαὶ ἄλλων ἀχούσωσιν ὀρνίϑων «δόντων. ἤδη 

ὃ ὦπται χαὶ ἀηδὼν νεοττὸν προδιδάσχουσα, ὡς οὐχ ὁμοίας φύσει 

-“ “ ms γ 
τῆς διαλέχτου οὔσης χαὶ τῆς φωνῆς. ἀλλ ἐνδεχόμενον πλάττεσϑα!. 


> 


111 || χαὶ ot ἄνϑρωποι φωνὴν μὲν τὴν αὐτὴν ἀφιᾶσι, διάλεχτον δ᾽ οὐ 
τὴν αὐτήν. ὁ ὃ ἐλέφας φωνεῖ ἄνευ μὲν τοῦ μυχτῆρος αὐτῷ τῷ στό- 
ματι πνευματῶδες ὥσπερ ὅταν ἄνϑρωπος ἐχπνέῃ zal αἰάζῃ, μετὰ δὲ τ 
τοῦ μυχτῆρος ὅμοιον σάλπιγγι τετραχυσμένῃ. 

10. Περὶ δὲ ὕπνου καὶ ἐγρηγόρσεως τῶν ζῴων, ὅτι μὲν ὅσα 
πεζὰ χαὶ ἔναιμα πάντα χαϑεύδει χαὶ ἐγρήγορεν, φανερὸν ποιοῦσι 
χατὰ τὴν αἴσϑησιν. πάντα γὰρ ὅσα ἔχει βλεφαρίδας, μύοντα ποιεῖ- 
ται τὸν ὕπνον. Ἵἔτι δ᾽ ἐνυπνιάζειν φαίνονται οὐ μόνον ἄνϑρωποι, 15 
ἀλλὰ καὶ ἵπποι χαὶ κύνες χαὶ βόες, ἔτι δὲ πρόβατα χαὶ αἶγες χαὶ πᾶν 
τὸ τῶν ζῳοτόχων χαὶ τετραπόδων γένος δηλοῦσι ὃ οἱ χύνες τῷ 
118 ὁλαγμῷ. || περὶ δὲ τῶν φοτοχούντων τοῦτο μὲν ἄδηλον, ὅτι δὲ χα- 
ϑεύδουσι, φανερόν. ὁμοίως δὲ χαὶ τὰ ἔνυδρα, οἷον οἵ τε ἰχϑύες χαὶ τὰ 


112 


μαλάχια χαὶ τὰ μαλαχόστραχα [χάραβοί τε χαὶ τὰ τοιαῦτα]. βραχύυπνα 20 537 


\ En 3 m 4 7 ἊΝ ’ a x 
114 μὲν οὖν ἐστὶ ταῦτα πάντα, φαίνεται δὲ χαϑεύδοντα. || σημεῖον δὲ 

\ \ ΠΥ > Y - οἱ \ \ Y 7 > m 
χατὰ μὲν τὰ ὄμματα οὐχ ἔστι λαβεῖν, οὐδὲν γὰρ ἔχει βλέφαρα αὐτῶν, 
) Χ ΝΣ Ψ 14 c Z: \ ἐξ ΚΑ ) \ δ N ng 
ἀλλὰ ταῖς ἀτρεμίαις. [ἁλίσχονται γὰρ οἱ ἰχϑύες, εἰ μὴ διὰ τοὺς φϑεῖς- 

Ν ΄ (4 Ἃ «4 a \ / 

pas χαὶ τοὺς χαλουμένους φύλλους, χἂν ὥστε τῇ χειρὶ λαμβάνειν 


1. εἴποιε Aa, εἴποι CR, εἴποιεν Ῥ1)8 Ald. 
τῶν τε Da, τε τῶν P, τὸ τῶν Ald. Os., τὸ τῶν περδίχων γένος ΑΔ0 8 Sch.‘ 


ὀρνίϑων PCaDa Ald. Cs. 


ney add γὰρ Sch. 
6. ὁμοίως PDa Ald. Cs. 
10. ἐχπνέει χαὶ λαλεῖ PDa Ald. 


13. post ἔναιμα add τῶν ζώων Rh. Sch. 

χόστραχα χαὶ τὰ μαλάκια rar κάραβοί τε AR 
τὰ τοιαῦτα Da, ἅπαντα τὰ τοιαῦτα PAld. Cs. Sch. 
24. τ΄ x. ψύλους Aa, τ. λεγομένους Ψύλλους Da, τὰς 
λαβεῖν Da, λαμβάνῃ ΑΔ, ψύλλους ... οὕτως ἀτρεμίζοντες, ὥστε χἂν 


εἰ add μὲν PDa Ald. Os. 
ψύλας P 
τῇ Pk. 


110. περδίκων] Vgl. Theophr. Fragm. 
181 ‚ed. Teubner. , wo τιτυβίζουσι steht, 
was wohl auch hier gestanden haben mag. 
In Bezug auf die Sache ist anzumerken, 
dass Perdix graeca, das Steinhuhn, »Cha- 
kabis«, Perdix cinerea »Girräh« oder »Ri- 
pipri« schreit. Letzteres kommt aber in 
Griechenland nicht vor, sondern nur 
P. petrosa-rubra barbarica, über dessen 


2. τοὺς om PD Ald. 644. τῶν] 
3. post 


5. ἀχούωσιν PDa Ald. Cs. 


9. μὲν ἄνευ AaCa Sch., ἄνευ μέντοι PDa Cam. Cs. 


12. μὲν] δὴ Ca, om PDa Ald. Cs. Sch. 


19. xat post δὲ om Ca 20. μαλα- 
21. εἰσὶ Ca π. ταῦτα (ἃ, πάντα 
φαίνονται AR0a 23. post 


Laute wir nichts haben ermitteln können. 
S. Thierverzeichniss II Nr. 87 u. IX ὃ 65. 

111. αἰάζῃ] Siehe zu de gener. Υ ὃ 91. 
Guil. sicut cum homo expirat et doleat'. 
Gaza ‚cum homo simul et spiritum reddit 
et loquitur'. Der Laut hat Aehnlichkeit 
mit dem eines schreienden Kindes, ist 
nur viel stärker. Er stösst diesen Laut 
aus, z. B. wenn er durch Manipulationen 


IV Cap. 9. 10.] 


4937 


dagegen, welche sich zu gliedern anfängt und die man bereits als eine 
Art Sprache bezeichnen könnte, ist bei jeder Thierart eine eigenthüm- 
liche und bei Thieren von ein und derselben Art ändert sie nach den 
Gegenden ab, wie denn die Steinhühner an einem Orte »Kak Kak« an 
einem andern »Tri Tri« rufen. Und manche kleinere Vögel haben einen 
andern Gesang, als die Alten, wenn sie fern von ihnen aufwachsen und 
den Gesang anderer Vögel hören. Auch hat man beobachtet, wie eine 
Nachtigall ihr Junges singen lehrte, woraus hervorgeht, dass die Sprache 
nicht ebenso von Hause aus gegeben ist, wie die Stimme, sondern dass 


sie der Ausbildung fähig ist. Auch die Menschen haben zwar einerlei 111 


Stimme aber nicht einerleiSprache. Wenn der Elephant ohne den Rüssel 
nur mit dem Munde einen Ton von sich giebt, so ist dies eine Art 
Hauchen, welches dem Ausathmen und Kreischen des Menschen gleicht, 
mit dem Rüssel aber klingt seine Stimme wie rauhe Trompetentöne. 


10. Dass alle blutführenden Gangthiere schlafen und wachen , lässt 112 


sich unmittelbar wahrnehmen: denn alle mit Augenlidern versehenen 
Thiere schlafen mit geschlossenen Lidern. Ausserdem haben offenbar 
nicht nur die Menschen Träume, sondern auch Pferde, Hunde, Rinder, 
desgleichen Schafe und Ziegen und überhaupt alle lebendiggebärenden 
Vierfüsser; namentlich geben dies die Hunde durch das Bellen zu 


erkennen. 


Ob auch die Eierleger träumen, ist ungewiss, dass sie aber 113 


schlafen ist augenscheinlich. Desgleichen die Wasserthiere, wie die 
Fische, die Weichthiere und die Weichschaligen [Langusten und deren 
Verwandte]. Die letztgenannten Thiere haben zwar keinen festen Schlaf: 


dass sie aber schlafen, lässt sich beobachten. An ihren Augen lässt sich 114 


zwar nichts bemerken, da sie keine Augenlider besitzen, aber man sieht 
es an ihrer Unbeweglichkeit. [Die Fische nämlich werden gefangen, ..... 
wenn nicht wegen der Läuse und sogenannten Flöhe...., so dass man 


an den Ohren gestraft wird. Of. Schreber 
VIp. 256. 

113. ἔνυδρα] 8. de somno et vig. 
p. 454b, 16. 

χάραβοι---τοιαῦτα! Wirklammern diese 
hier ganz überflüssigen Worte als eine 
Randbemerkung zu μαλακόστραχα ein. 

114. ἁλίσκονται ete.]| Man kann aus 
dieser unklaren und verworrenen Dar- 
stellung nur so viel errathen, dass der 
Schlaf der Fische daraus bewiesen werden 


soll, dass man sie bisweilen mit Händen _ 


greifen kann; dass die Fische aber am 
Schlafe oft durch (parasitische Thiere) 
Läuse oder Flöhe gehindertwerden;; dass 
diese Thiere lebendige Fische angreifen 
und aufzehren, aber auch den Fisch- 
köder, um den sie klumpenweise an- 
sitzend von den Fischern oft emporge- 


zogen werden. So ungefähr auch Plin. 
IX, 71 ‚Silicea testa inclusis fatendum 
est nullum esse sensum, ut ostreis. Multis 
eadem natura quae frutici, ut holothuriis, 
pulmonibus, stellis, adeoque nihil non 
gignitur in mari, ut cauponarum etiam 
aestiva animalia pernici molesta saltu 
aut quae capillus maxume celat existant 
et circumglobata escae saepe extrahantur, 
quae causa somnum piscium in mari no- 
ctibus infestare existumatur; quibusdam 
vero ipsis innascuntur, quae in numero 
chalcis accipitur'. Gaza ‚Pisces enim vel 
manu facile caperentur dum dormiunt, 
nisi pediculis et pulicibus appellatis soli- 
eitarentur, nunc vero si somno dati im- 
morentur, noctu ab innumera multitudine 
illarum bestiolarum occupati absumuntur. 
gignuntur haec in profundo maris tanta 


438 [IV Cap. 10. 


ῥᾳδίως νῦν ὃ, ἂν χρονίζωσιν, οὗτοι τῆς νυχτὸς κατεσϑίουσι προσπί- 

4 h) m m ΓΝ 

πτοντες, πολλοὶ τὸ πλῆϑος ὄντες. γίνονται ὃ ἐν τῷ βυϑῷ τῆς ϑαλάτ- 
\ -Ὁ \ - ΥΩ \ Ν ἰὼν TE. ΝᾺ 5 £ ἫΝ 

της, χαὶ τοσοῦτοι τὸ πλῆθος ὥστε χαὶ τὸ δέλεαρ, ὅ τι ἂν ἰχϑύος ἢ, 

ἐὰν χρονίσῃ ἐπὶ τῆς γῆς, χατεσϑίουσιν" καὶ ἀνέλχουσι πολλάχις ᾿οἱ 


m 4 a AR ᾿) 
115 ἁλιεῖς περὶ τὸ δέλεαρ ὥσπερ σφαῖραν συνεχομένων αὐτῶν.] || ἀλλ᾽ 2x5 


τῶν τοιῶνδς μᾶλλον ἔστι τεχμήρασϑαι ὅτι χαϑεύδουσιν " πολλάχις γὰρ 
ἔστιν ἐπιπεσόντα τοῖς ἰχϑύσι λαϑεῖν οὕτως ὥστε χαὶ τῇ χειρὶ λαβεῖν 
N [πατάξαντα λαϑεῖν᾽ ὑπὸ ἰδὲ τὸν καιρὸν τοῦτον ἠρεμοῦσι σφόδρα, 
χαὶ χινοῦσιν οὐδὲν πλὴν ἠρέμα τὸ οὐραῖον. δῆλον δὲ γίνεται ὅτι χα- 
ϑεύδει χαὶ ταῖς φοραῖς, ἄν τι χινηϑῇ ἡσυχαζόντων φέρεται γὰρ 10 
ὥσπερ ἐξ ὕπνου ὄντα. ἔτι δ᾽ ἐν ταῖς πυρίαις ἁλίσκονται διὰ τὸ χαϑεύ- 


116 δειν. [[πολλάχις δὲ χαὶ οἱ ϑυννοσχόποι περιβάλλονται χαϑεύδοντας " 


-τ 


δῆλον ὃ ἐχ τοῦ ἡσυχάζοντας χαὶ τὰ λευχὰ ὑποφαίνοντας ἁλίσχεσϑαι. 
χαϑεύδουσι δὲ τῆς νυχτὸς μᾶλλον 7) τῆς ἡμέρας οὕτως ὥστε βαλλόν-- 
των μὴ χινεῖσϑαι. τὰ δὲ πλεῖστα χαϑεύδουσι τῆς γῆς N τῆς ἄμμου ἣ 16 
λίϑου τινὸς ἐχόμενοι ἐν τῷ βυϑῷ, 7) ἀποχρύψαντες ὑπὸ πέτραν 7) Viva 
ἑαυτούς, οἱ δὲ πλατεῖς ἐν τῇ ἄμμῳ γινώσχονται δὲ τῇ σχηματίσει 
τῆς ἄμμου, χαὶ λαμβάνονται τυπτόμενοι τοῖς τριώδουσιν. λαμβάνονται 
δὲ χαὶ λάβραξ χαὶ χρύσοφρυς χαὶ χεστρεὺς χαὶ ὅσοι τοιοῦτοι τριώδοντι 
ἡμέρας πολλάχις διὰ τὸ χαϑεύδειν εἰ δὲ μή, οὐϑὲν δοχεῖ τῶν τοιού-- 20 
των ληφῦῆναι ἂν τριώδοντι. τὰ δὲ σελάχη οὕτω χαϑεύδει ἐνίοτε ὥστε 
χαὶ λαμβάνεσϑαι τῇ χειρί. || δελφὶς δὲ χαὶ φάλαινα, χαὶ ὅσα αὐλὸν 537 
ἔχει, ὑπερέχοντα τὸν αὐλὸν χαϑεύδει τῆς ϑαλάττης. dr οὗ χαὶ ἀνα- 


1. χρονίσωσιν 1)} Ald. Cs. Sch. Deinceps ἐν τοῖς διχτύοις add Pk. 3. ὅταν 
PDaAld. 5. συνεχομένην PAR Cs. 6. τοιούτων PDa Ald. Os. Sch. τεχ- 
μαίρεσϑαι PDa Ald. Cs. Sch. 7. τοὺς ἰχϑῦς Da Ald. Sch. χαὶ om Aa0a 
Rh. 10. post ἡσυχαζόντων add αὐτῶν Aala 11. πέτραις PDa Ald. Cs. 
ἁλίσχεται Ald. pr. Sch. 18. τριόδ. semper PDaAld. Cs. Sch. 22. φάλλαινα 
Aalıa τὸν αὐτὸν AA Rh., om Cam. χαὶ om AaCa Rh. 


foecunditate, ut etiam escam de pisce - 


emolitam, si diu in uno (humo?) manserit, 
totam corrodant atque absumant: et qui- 
dem saepenumero piscator escam demis- 
sam glomeratis undique his bestiolis per- 
inde ut pilam recipit’. Man sieht, wie 
Gaza die Lücken des Textes ausgefüllt 
hat, um den Sinn herzustellen. Schn. 
wollte nach Ψύλλους ergänzen ἐνοχλοῖντο, 
ἀτρεμίζοντες, nach χρονίσωσιν aber aus 
Guil. ‚si moram faciant in rethi’ ἐν τοῖς 
διχτύοις, was Pikkolos befolgt hat. Wir 
halten dies für vergeblicheVersuche. Denn 
der ganze Satz von ἁλίσχονται bis αὐτῶν 
ist offenbar untergeschoben: das Meiste 
steht mit dem Schlafen nicht im Zusam- 


menhange. Das folgende ἀλλ᾽ χτλ. schliesst 
sich aber sehr gut an ἀτρεμίας, dagegen 
an diese confusen Bemerkungen gar nicht 
an. Von den Läusen der Fische wird 
auch V $ 141 und VIII ὃ 132 gesprochen‘: 
man kann an Lernaeen denken. $. φϑεῖρες 
Thierverzeichniss VII Nr. 52. Hier sind 
wohl allerhand Würmer darunter zu ver- 
stehen. 

116. τὰ λευκὰ brrogatvovras]) Nach Gaza 
‚leviterque pendentes albida oculorum’ 
haben dies alle Ausleger vom Weissen 
des Auges verstanden. Es ist nicht abzu- 
sehen, wie dies A. hätte ohne Weiteres 
durch ra λευχά bezeichnen können, noch 
viel weniger aber, wie man sich die Sache 


439 


sie mit der Hand leicht greifen kann. Wenn sie aber verharren , so fallen 
sie jene Thiere bei Nacht an und fressen sie auf, da sie äusserst zahl- 
reich sind. Sie entstehen in der Tiefe des Meeres und in so grosser Menge, 
dass sie den Köder, der von einem Fische genommen ist, wenn er längere 
Zeit auf dem Lande liegt, aufzehren. Auch ziehen die Fischer öfter eine 
förmliche Kugel heraus von diesen Thieren, welche sich rings um den 
Köder angesetzt haben.] Aus dem Folgenden kann man aber noch besser 115 
abnehmen, dass sie schlafen. Man kann sich nämlich oft den Fischen so 
unvermerkt nähern, dass man sie mit der Hand greifen oder ungesehen 
stechen kann. Sie verhalten sich alsdann ganz ruhig und bewegen nur 
die Schwanzflosse ein wenig. Dass sie aber schlafen, ersieht man auch 
aus ihrem Auffahren, wenn sich, während sie ruhen, etwas bewegt: sie 
fahren dann wie aus dem Schlafe empor. Auch der Fang der Fische bei 
Fackelschein weist auf den Schlaf derselben hin. Auch die Thunfisch- 116 
Jäger fangen die Thunfische oft schlafend in ihren Netzen, was daraus 
hervorgeht, dass sie stillliegend und das Weisse nach oben kehrend ge- 
fangen werden. Die Fische schlafen mehr bei Nacht als bei Tage, so 
dass sie sich beim Auswerfen der Netze nicht bewegen. Meistentheils 
schlafen sie am Grunde, indem sie sich am Boden oder Sande oder an 
einem Steine halten, oder sich unter einem Felsen oder am Strande ver- 
bergen; die breiten Fische schlafen im Sande, wo man sie an der von 
ihnen herrührenden Gestalt des Sandes erkennt und sie mit dem Dreizack 
spiesst. Auch der Seebarsch, die Dorade, die Meeräsche und ähnliche 
werden oft bei Tage mit dem Dreizack während des Schlafes gefangen. 
Schliefen sie nicht, so dürfte schwerlich einer von diesen Fischen mit 
dem Dreizack zu erlegen sein. Die Selachier schlafen mitunter so fest, 
dass man sie mit der Hand greifen kann. Der Delphin und die Phalaena 117 
und die übrigen mit einer Athemröhre versehenen Thiere schlafen, indem 
sie die Röhre über dem Meeresspiegel emporhalten, durch welche sie 


IV Cap. 10.] 


vorstellen soll. Wir zweifeln nicht, dass werden. Vorsichtiger sagt Külb 80 dass 


τὰ λευχά die hellere Unterseite des Leibes 
bezeichnen soll; wahrscheinlich meinte 
A., dass die Thunfische im Schlafe zur 
Seite liegen, etwa wie die todten Fische, 
so dass die hellere Bauchseite dabei zum 
Vorscheine kommt. Cuvier et Valen- 
ciennes Hist. nat. des Poiss. VIII p. 63: 
‚Toute la partie sup&rieure du Thon est 
d’un noir bleuätre-tout le ventre est gris- 
ätre seme& de täches ser&es d’un blanchätre 
argente.' 

βαλλόντων] Gaza ‚ut ne iacta quidem 
fuscina moveantur’. Bmk. ‚adeo ut ad 
ictum non moveantur'. Unglaublich! die 
Thunfische sollen sich nicht einmal be- 
wegen, wenn sie vom Dreizack getroffen 


sie nicht einmal durch einen Wurfin Be- 
wegung kommen’, ohne dass er uns er- 
rathen lässt, was dies für ein Wurf sein 
möge. Das vorhergehende περιβάλλονται 
lehrt uns, dass vom Auswerfen der Netze 
die Rede ist: also muss man δίχτυα sup- 
pliren. 


τῆς γῆς] soll wahrscheinlich im Unter- 
schiede von ἄμμου den schlammigenGrund 
bezeichnen. 


117. δελφίς] Vgl. ΥἹ ὃ 68. Nur Bech- 
stein giebt an, Delphinus phocaena (φώ- 
xaıya) solle schlafend den Kopf ausser 
Wasser halten und schnarchen. Natur- 
geschichte I p. 786. 


440 [IV Cap. 10. 11. 


πνέουσιν ἠρέμα χινοῦντες τὰς πτέρυγας χαὶ δελφῖνός γε χαὶ ῥέγχον- 
118τὸς ἤδη ἠχρόανταί τινες. || χαϑεύδει δὲ χαὶ τὰ μαλάχια τὸν αὐτὸν 
τρόπον ὅνπερ οἱ ἰχϑύες" ὁμοίως δὲ χαὶ τὰ μαλαχόστραχα τούτοις. 
χαὶ τὰ ἔντομα δὲ τῶν ζῴων ὅτι τυγχάνει ὕπνου, διὰ τοιούτων σημείων 
ἐστὶ φανερόν᾽ ἡσυχάζουσί τε γὰρ καὶ ἀχινητίζουσιν ἐπιδήλως. μάλι- 
στα ὃ ἐπὶ τῶν μελιττῶν τοῦτο δῆλον᾽ ἠρεμοῦσι γὰρ χαὶ παύονται 
βομβοῦσαι τῆς νυχτός. δῆλον δὲ χαὶ ἐπὶ τῶν ἐν ποσὶ μάλιστα τῶν 
τοιούτων᾽ οὐ γὰρ μόνον [διὰ τὸ μὴ ὀξὺ βλέπειν ἡσυχάζουσι τῆς 
νυχτός, ἅπαντα γὰρ ἀμυδρῶς βλέπουσι τὰ σχληρόφϑαλμα, ἀλλὰ χαὶ 
πρὸς τὸ φῶς τὸ τῶν λύχνων ἡσυχάζοντα φαίνονται οὐδὲν ἧττον. 10 

119 || ἐνυπνιάζει δὲ τῶν ζῴων μάλιστα ἄνϑρωπος. χαὶ νέοις μὲν οὖσι 
χαὶ παιδίοις ἔτι πάμπαν οὐ γίνεται ἐνύπνιον, ἀλλ ἄρχεται τοῖς πλεί- 
στοις περὶ τέτταρα ἔτη ἣ πέντε᾽ ἤδη δὲ γεγόνασι χαὶ ἄνδρες καὶ 
γυναῖκες οἱ ὅλως οὐδὲν πώποτε ἐνύπνιον εἶδον. συνέβη δέ τισι τῶν 
τοιούτων προϊούσης τῆς ἡλιχίας ἰδεῖν ἐνύπνιον, χαὶ μετὰ ταῦτα γενέ- 16 
σϑαι περὶ τὸ σῶμα μεταβολὴν τοῖς μὲν εἰς ϑάνατον τοῖς δ᾽ εἰς ἀρρω- 
στίαν. 

120 Περὶ μὲν οὖν αἰσϑήσεως χαὶ ὕπνου χαὶ ἐγρηγόρσεως τοῦτον ἔχει 
τὸν τρόπον᾽ 11. τὸ δ᾽ ἄρρεν χαὶ ϑῆλυ τοῖς μὲν ὑπάρχει τῶν ζῴων, 
τοῖς ὃ οὐχ ὑπάρχει, ἀλλὰ χαϑ' ὁμοιότητά τινα χαὶ τίχτειν λέγονται 20 
χαὶ χύειν. ἔστι ὃ οὐϑὲν ἄρρεν χαὶ ϑῆλυ ἐν τοῖς μονίμοις, οὐδ᾽ ὅλως 
ἐν τοῖς ὀστραχοδέρμοις. ἐν δὲ τοῖς μαλαχίοις χαὶ τοῖς μαλαχοστράχοις 
ἔστι τὸ μὲν ϑῆλυ τὸ ὃ ἄρρεν, χαὶ ἐν τοῖς πεζοῖς χαὶ ἐν τοῖς δίποσι 
χαὶ τετράποσι χαὶ πᾶσιν ὅσα ἐχ συνδυασμοῦ τίχτει ζῷον 7) [Hy 7 

121 σχώληχα. || ἐν μὲν οὖν τοῖς ἄλλοις γένεσιν ἁπλῶς N) ἔστιν ἢ οὐχ ἔστιν, 25 


3. χαὶ οἱ ἰχϑ. PDa Ald. Cs. Sch. 5. ante μάλιστα add χαὶ PAld. Cs. Sch. 
6. post ἠρεμοῦσι add τε AR ΒΚ. Di. Pk. 9. βλέπει PCs. Sch. 10. τὸ post 
φῶς om AaCaDi. φαίνεται PAld. Cs. Sch. 12. ἄρχονται AaCaRh. 13. post 
περὶ add τὰ Ald.Os. Sch. ἤδη γεγονόσιν᾽ εἰσὶ δὲ καὶ PDaAld. Cs. 14. ὅλως 
om PDa Ald. Cs. 24. χαὶ ἐν τοῖς terp. PDa Ald. Cs. Sch. χαὶ ἐν πᾶσιν 
PAld. Cs. Sch. πᾶσιν om Da 25. γένεσιν] ζώοις PDa Ald. Cs. ἁπλοῦν 
PCaDa Ald. Cs. Deinceps ἢ om Da 


118. ἡσυχάζουσι] Richtig Gaza ‚quod ἤδη Se yey.] So auch Guil. iam autem 
requiem capiunt motuque omni procul fuerunt et viri et mulieres, qui totaliter - 
dubio cessant'. nunquam'. Die Vulgataistcorrigirt; denn 

μελιττῶν] 5. IX ὃ 202. A. hat offenbar eine Erfahrung auch aus 


der Vergangenheit, nicht bloss aus der 
Gegenwart anführen wollen. Gaza hat 
119. Dass Aristoteles, nachdem er kluger Weise producuntur tamen et viri 
in ὃ 112 das Träumen in naturgeschicht- et mulieres, qui nunquam quiequam som- 
licher Form behandelt hat, hier noch ein- niarint gesagt. De insomniis p. 462, 31 
mal auf dasselbe zurückkommt und ziem- ἠζδη δέ τισι συμβέβηχεν ὥστε μιηδὲν ἐνύπνιον 
lich mystisch darüber spricht, macht die ἑωρακέναι χατὰ τὸν βίον. 
Echtheit dieses $ verdächtig. 120. Wiewohl der Text in der folgen- 


σχληρόφϑαλμα) part. p. 683, 27. 


IV Cap. 10. 11.] 441 

unter einer leisen Bewegung der Flossen Athem holen. Die Delphine 
haben manche auch schon schnarchen hören. Die Weichthiere schlafen 118 
auf dieselbe Weise wie die Fische und ebenso auch die Weichschaligen. 
Dass auch die Insecten des Schlafes theilhaftig sind, geht daraus hervor, 
dass sie ausruhen und völlig bewegungslos sitzen; am deutlichsten ist 
dies bei den Bienen, welche bei Nacht still werden und aufhören zu 
summen. Dasselbe bemerkt man auch bei den überall vorhandenen Arten 
von Insecten: sie verhalten sich im Dunkeln nicht bloss deswegen still, 
weil sie nicht scharf sehen — denn alle hartäugigen Thiere sehen mangel- 
haft — sondern sie sind auch eben so ruhig bei Lampenlicht. Träume 119 
hat unter allen Thieren vorzugsweise der Mensch. Ganz kleine Kinder 
träumen noch nicht, sondern bei den meisten beginnt dies erst um das 
vierte oder fünfte Jahr. Auch hat es schon Männer und Frauen gegeben, 
welche niemals geträumt haben. Bei manchen derselben ist der Fall 
vorgekommen, dass sie im höheren Alter ein Traumbild sahen, nach 
welchem eine Veränderung im Organismus eintrat, welche mit dem Tode 
oder einer Krankheit endigte. 

So viel war über die Empfindungen, den Schlaf und das Wachen 120 
der Thiere zu sagen. 11. Männchen und Weibchen sind bei manchen 
Thieren unterschieden, bei anderen nicht, und man spricht nur ver- 
gleichsweise bei letzteren von Gebären und Trächtigsein. Bei den an 
einer Stelle haftenden Thieren giebt es weder Männchen noch Weibchen, 
wie überhaupt nicht in der ganzen Klasse der Schalthiere. Bei den 
Weichthieren und Weichschaligen aber giebt es weibliche und männliche 
Individuen, und desgleichen bei den zweifüssigen und den vierfüssigen 
Gangthieren und überhaupt bei allen, welche in Folge von Paarung ein 
Thier, ein Ei, oder einen Wurm hervorbringen. In allen andern Klassen 121 
nun ist der Geschlechtsunterschied schlechthin vorhanden oder fehlt: so 


den Auseinandersetzung nicht ganz feh- 
lerfrei scheint, so ergiebt sich doch in 
Uebereinstimmung mit anderen Stellen 
folgender Zusammenhang: Von einer 
Anzahl von Thieren giebt es unterschie- 
dene männliche und weiblicheIndividuen, 
von anderen nicht, und zwar so, dass bei 
gewissen Klassen die Geschlechtsdifferenz 
durchgehends vorhanden ist, wie bei den 
Vierfüssigen, bei anderen durchgehends 
nicht, wie bei den Schalthieren. Bei den 
Insecten und Fischen aber giebt es Aus- 
nahmen: 1) geschlechtslose, ἔγχελυς ὃ 122 
— 23) gelte, χυπρῖνος ὃ 123 — 3) partheno- 
genetische Fische, ἐρυϑρῖνος, ibia. Von 
ὃ 124 ab werden dann die einzelnen Un- 
terschiede der Geschlechter angeführt. 
Vgl. Wimmer Phyt. Arist. Fragm. p. 56 ff. 
hist. V ὃ 4 und 61, III ὃ 66, IV ὃ 95. 


χαϑ' ὁμοιότητα] gener. 1 ὃ 2. Dies be- 
zieht sich auf die Schalthiere; vgl. V 
ὃ 41, wo die χαλούμενα wa und zoyAtar 
χύοντες erwähnt werden, und gener. III 
$ 121. 

dorpaxodsppors] gener. 1 ὃ 27 u. 104. 

χαὶ — πᾶσιν] Diese Worte sind ohne 
Zweifelnicht ohne Verderbniss. Vielleicht 
stand ursprünglich χαὶ ἐν τοῖς πεζοῖς χαὶ 
δίποσι χαὶ τετράποσι πᾶσιν ὅσα ... 


121. τοῖς ἄλλοις) Die Bestimmung des 
ἄλλοις geschieht erst durch das folgende 
ἐν δὲ τοῖς ἐντόμοις χαὶ τοῖς ἰχϑύσι. Von 
dem Satze, dass in ein und derselben 

ierklasse, γένος, der Geschlechtsunter- 
schied entweder durchgängig vorhanden 
ist oder fehlt, machen die Insecten und 
Fische eine Ausnahme." 


442 [IV Cap. 11. 


οἷον ἐν μὲν τοῖς τετράποσι πᾶσιν ἔστι τὸ μὲν ϑῆλυ τὸ δ᾽ ἄρρεν, ἐν 
δὲ τοῖς ὀστραχοδέρμοις οὐχ ἔστιν, ἀλλ᾿ ὥσπερ ἐν φυτοῖς τὰ μὲν εὔφορά 
122 ἐστι τὰ δ᾽ ἄφορα οὕτω χαὶ ἐν τούτοις. || ἐν δὲ τοῖς ἐντόμοις χαὶ τοῖς 
ἰχϑύσιν ἐστὶ τὰ μὲν ὅλως οὐχ ἔχοντα ταύτην τὴν διαφορὰν ἐπὶ οὐδέ-- 538 
τερον οἷον ἔγχελυς οὔτε ἄρρεν ἐστὶν οὔτε ϑῆλυ, οὐδὲ γεννᾷ ἐξ αὑτοῦ ὁ 
οὐδέν, AAN οἱ μὲν φάσχοντες ὅτι τριχώδη χαὶ ἑλμινϑώδη προσπεφυ- 
χότ᾽ ἔχουσαί ποτέ τινες φαίνονται, οὐ προσϑεωρήσαντες τὸ ποῦ ἔχου- 
σιν ἀσχέπτως λέγουσιν. οὔτε γὰρ ζῳοτοχεῖ ἄνευ φοτοχίας οὐδὲν 
τῶν τοιούτων, φὸν ὃ οὐδεμία πώποτε ὦπται ἔχουσα, ὅσα τε ζῳοτο- 
χεῖ, ἐν τῇ ὑστέρᾳ ἔχει χαὶ προσπεφυχότα, ἀλλ᾽ οὐχ ἐν τῇ γαστρί" 10 
ἐπέττετο γὰρ ἂν ὥσπερ ἣ τροφή. ἣν δὲ λέγουσι διαφορὰν ἄρρενος 
ἐγχέλυος xal ϑηλείας τῷ τὸν μὲν μείζω χεφαλὴν ἔχειν var ! μαχροτέ- 
ραν, τὴν δὲ ϑήλειαν μιχρὰνχαὶ σιμοτέραν, οὐ τοῦ ϑήλεος χαὶ ἄρρενος 
123 λέγουσιν, ἀλλὰ τοῦ γένους. || εἰσὶ δέ τινες ἰχϑύες ol χαλοῦνται ἐπιτρα- 
γίαι, γίνονται δὲ τοιοῦτοι τῶν ποταμίων χυπρῖνος χαὶ βάλαγρος " οὐχ 15 
ἔχουσι δὲ οἱ τοιοῦτοι οὔτε ᾧὸν οὔτε ϑορὸν οὐδέποτε, ἀλλ᾽ ὅλοι στερεοί 
εἰσι χαὶ πίονες ἔντερον μιχρὸν ἔχοντες, χαὶ δοχοῦσιν ἄριστοι οὗτοι 
εἶναι. ἔτι δ᾽ ἔνια, χαϑάπερ ἐν τοῖς ὀστραχοδέρμοις χαὶ φυτοῖς τὸ μὲν 
τίχτον ἐστὶ χαὶ γεννῶν, τὸ δ᾽ ὀχεῦον οὐχ ἔστιν, οὕτω χαὶ ἐν τοῖς 
ἰχϑύσι τὸ τῶν ψηττῶν γένος χαὶ τὸ τῶν ἐρυϑρίνων χαὶ αἱ χάνναι "20 
124 πάντα γὰρ τὰ τοιαῦτα wa φαίνεται ἔχοντα. || ἐν μὲν οὖν τοῖς πεζοῖς 
χαὶ ἐναίμοις τῶν ζῴων ὅσα μὴ φοτοχεῖ, τὰ πλεῖστα μείζω χαὶ μα- 


3. τὰ δ᾽ ἄλλ᾽ ἄφορα AaCa Rh. Di. ῬΚ. τοῖς τοιούτοις AR Di. ὅ. οἷον 7) ἐγχ. 
. Aala αὑτῆς Ald. edd., αὑτῷ P 6. μὲν om PDa Ald. Cs. λέγοντες 
PDa Ald. Cs. ΒΚ. 7. οὐ] μὴ Ald. Cs. τὸ om Sch. I. τῶν --- οὐδεμία] 
ὠὸν δ᾽ οὐδεμία τούτων Aa 10. χαὶ τάγε οὐ προσπεφυχότα ἐν Ῥ])8 Ald. pr. etin 
fine ἀλλ᾽ οὐκ ἐν Cam. 13. μικρὰν καὶ om PDa Ald. Os. καὶ σιμοτέραν om 
0a ὃ. ἢ ἀ. AaCa Bk. Di. Pk. 14. ἐπιτραγέαι PDa Ald. Cs. 15. χά- 
ρινος P, Bapivos Ald. Cs. βάλλαγρος (δ 10. ὅλοι de conj. ; ὅσοι codd. et 
edd. 171. ἔχοντες de conj. ; ἔχουσι codd. etedd. καὶ εἰσὶν ἄριστοι οὗτοι PDA 
Ald.Cs. 19. χαὶ τὸ γ. Αἃ χαὶ οχ Ara 20. post τὸ prius add μὲν Sch. 
χάναι Ald.Cs. 21. καὶ πάντα CDaAld.Cs. 22. ζῴων ἅμα ζωοτοχεῖ PDaAld. 


\ 


εὔφορα — τὰ δ᾽ ἄφορα] Dies ist näher ὃ 123 genannten Fischen zwar Weibchen 


erklärt gener. 1 ὃ 2. 

122. ἐν δὲ --- ἔχοντα] Wir vermuthen, 
dass hier einige Worte ausgefallen sind 
und das Ganze ursprünglich geheissen 
habe ἐν δὲ τοῖς ἐντόμοις καὶ τοῖς ἰχϑύσιν 
ἐστὶ τὰ μὲν ἔχοντα τὰ ὃ᾽ ὅλως οὐχ ἔχοντα. 
Nimmt man dies nicht an, so bleibt nur 
die Erklärung übrig, dass A. wegen einer 
langen Zwischenbemerkung nachher nicht 
regelrecht die Rede mit τὰ δέ fortgesetzt, 
sondern ἔτι δ᾽ ἔνια variüirt habe. s 

ἐπ᾽ οὐδέτερον] ἃ. ἢ. weder Männchen 
noch Weibchen, während es von den in 


mit Eiern, aber keine Männchen giebt. 
ἔγχελυς] VI ὃ 9ὅ. gener. Π $ 75. III 
$ 116. Man kennt auch jetzt nur weib- 
liche Aale (cf. Stannius Zootomie p. 269 
Anm. 2.) Die Eier hat A. für Fett ge- 
halten, doch hat er sie beim γόγγρος (cf. 
VI ὃ 108) vom Fett unterschieden. 
προσπεφύχοτ᾽ ἔχουσαι) Weder diese 
Lesart, die auch Guil. und Gaza geben, 
sed qui eam capillamentis et lumbrieis 
quaedam similia interdum adnexa sibi 
gerentem vidisse aiunt', noch πρασῴδη τ᾽, 
was AaCa bieten, kann die richtige Lesart 


443 


sind zum Beispiel alle Vierfüsser entweder Männchen oder Weibchen, 
dagegen sind alle Schalthiere geschlechtslos und es sind nur manche 
Individuen fruchtbar, andere unfruchtbar, ebenso wie im Pflanzenreiche. 
Unter den Insecten und Fischen aber giebt es erstens solche, welche 122 
durchaus keinen Geschlechtsunterschied besitzen: der Aal zum Beispiel 
ist weder männlich noch weiblich und erzeugt aus sich selbst nichts. 
Unvorsichtig ist die Angabe derjenigen, welche sagen, dass die Aale 
bisweilen haarförmige Würmer von grüner Farb& (als Brut) an sich 
tragen, ohne dass sie beobachtet haben, an welcher Stelle. Denn kein 
Thier dieser Art gebiert lebendige Junge, ohne vorher Eier erzeugt zu 
haben: Eier sind aber niemals beim Aal gesehen worden. Bei denjenigen 
aber, welche lebendiggebären, befinden sich die Jungen in der Gebär- 
mutter und zwar festgewachsen,, aber nicht im Darme: denn in diesem 
würden sie wie die Nahrung verdaut werden. Was Jene Männchen und 
Weibchen des Aales nennen, — dem Männchen nämlich schreiben sie 
einen grösseren und längeren, dem Weibchen einen kleineren und ein- 
sedrückten Kopf zu — sind nicht Männchen und Weibchen, sondern 
verschiedene Arten. Es kommen Fische vor, welche »gelte« genannt 123 
werden, und zwar unter den Flussfischen der Karpfen und der Balagros : 
solche Fische haben niemals Eier noch Milch, sind durchweg derb und 
fett, haben einen kleinen Darm und werden für die besten gehalten. 
Zweitens so wie bei den Schalthieren und Pflanzen zwar das eine 
Geschlecht, welches gebiert und erzeugt, vorhanden ist, das befruchtende 
aber nicht vorhanden ist, giebt es eben solche unter den Fischen , wozu 
die Psettae, Erythrinoi und Channae gehören; denn alle diese sieht man 
mit Eiern erfüllt. Bei den meisten blutführenden Gangthieren, mit Aus- 124 
schluss der Eierlegenden, sind die Männchen grösser und leben länger, 


IV Cap. 11.] 


sein. Vielmehr lehrt das Folgende, dass 
hier etwas gestanden haben muss, was 
bedeutet »im Magen«. An der Parallel- 
stelle VI $ 95 steht nur ἑλμίνϑια ἐγγίνεται. 


ἐπέττετο] Guil. ‚digereretur enim uti- 


que. 

χαὶ ἄρρενος] Da man διαφοράν zu er- 
gänzen hat, :so kann man nur %at schrei- 
ben. Was man, sagt A., als Aalmännchen 
und Aalweibchen bezeichnet, sind ver- 
schiedene Arten, nicht Männchen und 
Weibchen. Man sieht aus dieser Stelle, 
dass A. den Begriff »sexus« oder »Ge- 
schlechtsunterschied« scharf gehabt, ihm 
aber das Wort dafür gefehlt hat: discri- 
minanon ad sexum sed ad genus pertinent. 


123. xurpivos] Für den Karpfen be- 
stätigt durch v. Siebold (Die Süsswasser- 
fische von Mitteleuropa p. 90) u. A. Siehe 
Thierverzeichniss IV Nr. 39. 


ἀλλ᾽ ὅλοι] Diese Conjectur haben wir 
als eine nothwendige Veränderung des 
Textes aufgenommen und dem zu Folge 
auch ἔχουσι in ἔχοντες verändert. Die 
überlieferte Lesart ἀλλ᾽ ὅσοι ist durch- 
aus ohne Sinn. Gaza hat sich daher durch 
eine freie Uebertragung zu helfen gesucht 
‚quem nec ovum nec sumen ullum pro- 
lificum unquam habeant, sed quia soli- 
diores pinguioresque in eo genere sunt, 
iis intestinum parvum est.” Der Gegen- 
satz dazu, dass sie weder Eier noch Milch 
haben, besteht darin, das die ganze Masse 
des Körpers fest ist, voll Fleisch und 
Fett, worauf sich eben ihr Vorzug als 
Nahrungsnittel gründet. 

ἐρυϑρίνων] gener. 111 ὃ 58. II$75. Es 
sind die hermaphroditischen Serrani. 8. 
Dufosse Annales des sciences nat. 1856 
T. V p. 295 und Thierverzeichniss und 
unsere Bearbeitung der Generatio p. 32. 


444 [IV Cap. 11. 


\ 


\ b) 4 - - nn 4 q 7 ͵ > ᾿Ξ 
χροβιώτερα τὰ ἄρρενα τῶν ϑηλειῶν εἰσί, πλὴν ἡμίονος, τούτων ὃ αἱ 
ϑήλειαι μαχροβιώτεραι καὶ μείζους" ἐν δὲ τοῖς φοτόχοις χαὶ τοῖς 
σχωληχοτόχοις, οἷον ἔν τε τοῖς ἰχϑύσι χαὶ ἐπὶ τῶν ἐντόμων μείζω τὰ 
ϑήλεα τῶν ἀρρένων ἐστίν, οἷον ὄφεις χαὶ φαλάγγια χαὶ ἀσχαλαβῶται 

, \ m SG r 

125 χαὶ βάτραχοι. || χαὶ ἐπὶ τῶν ἰχϑύων ὃ ὡσαύτως, οἷον τά Te σελάχη ὅ 
τὰ μιχρὰ χαὶ τῶν ἀγελαίων τὰ πλεῖστα, τὰ δὲ πετραῖα πάντα. ὅτι δὲ 
[A m 2 ! q 7 m ϑ Er > m 
μαχροβιώτεροι τῶν ἰχϑύων οἱ ϑήλεις τῶν ἀρρένων, δῆλον Ex τοῦ 5b 
“ ΕΝ 7 R \ m 2 [4 Ὑ S\ \ Ἁ DA 
126 παλαιότερα ἁλίσχεσϑαι τὰ ϑήλεα τῶν ἀρρένων. || ἔστι δὲ τὰ μὲν ἄνω 
χαὶ πρόσϑια πάντων τῶν ζῴων τὰ ἄρρενα χρείττω χαὶ ἰσχυρότερα χαὶ 
5 r 9 ς Ἂ δ᾽ ον \ ‚ ‚ m ΄ 
εὐπλευρότερα, τὰ ὃ ὡς ἂν ὀπίσϑια χαὶ χάτω λεχϑέντα τῶν ϑηλέων. 10 
τοῦτο δὲ χαὶ ἐπὶ ἀνϑρώπων χαὶ ἐπὶ τῶν ἄλλων ζῴων τῶν πεζῶν χαὶ 
ζῳοτόχων πάντων ἔχει τὸν αὐτὸν τρόπον. χαὶ ἀνευρότερον δὲ χαὶ 
ἀναρϑρότερον τὸ ϑῆλυ μᾶλλον, χαὶ λεπτοτριχώτερον, ὅσα τρίχας ἔχει" 
121 τὰ δὲ μὴ τρίχας ἔχοντα χατὰ τὸ ἀνάλογον. || χαὶ ὑγροσαρχότερα δὲ 
τὰ ϑήλεα τῶν ἀρρένων χαὶ γονυχροτώτερα, χαὶ αἱ χνῆμαι λεπτότεραι 15 
τοὺς δὲ πόδας γλαφυρωτέρους, ὅσα τὰ μόρια ταῦτ ἔχει τῶν ζῴων. 
χαὶ περὶ φωνῆς δέ, πάντα τὰ ϑήλεα λεπτοφωνότερα χαὶ ὀξυφωνότερα, 
πλὴν βοός, ὅσα ἔχει φωνήν᾽ οἱ δὲ βόες βαρύτερον φϑέγγονται 
128 αἱ ϑήλειαι τῶν ἀρρένων. |) τὰ δὲ πρὸς ἀλχὴν ἐν τῇ φύσει ὑπάρχοντα 
T INrs \ [4 ᾿ \ F \ - ᾿, εὐ 
μόρια, οἷον ὀδόντες χαὶ χαυλιόδοντες χαὶ χέρατα χαὶ πλῆχτρα χαὶ ὅσα 30 
ἄλλα τοιαῦτα μόρια, ἐν ἐνίοις 'μὲν γένεσιν ὅλως τὰ μὲν ἄρρενα ἔχει: 
Ἄς ἃ JA 5) v - / BJä 1 > B/4 \ - 
τὰ δὲ ϑήλεα οὐχ ἔχει, οἷον χέρατα ἔλαφος ϑήλεια οὐχ ἔχει χαὶ τῶν 
ὀρνίϑων τῶν πλῆχτρα ἐχόντων ἐνίων αἱ ϑήλειαι ὅλως πλῆχτρα οὐχ 
ἔχουσιν ὁμοίως δὲ χαὶ χαυλιόδοντας αἱ ϑήλειαι οὐχ ἔχουσι τῶν 
ὑῶν. ἐν ἐνίοις δὲ ὑπάρχει μὲν ἀμφοῖν, ἀλλὰ χρείττω χαὶ μᾶλλον 25 
τοῖς ἄρρεσιν, οἷον τὰ χέρατα τῶν ταύρων ἰσχυρότερα τῶν ϑηλειῶν 
βοῶν. 


1. ἐστὶ AaCa Di. 3. τε οἵη Ρ])8 Ald. Os. Sch. 6. τά τε πε. 80. 9, τὰ 
ἄρρενα om PD“ Ald. pr., τῶν ἀρρένων Cam. 10. ἐχπλευρότερα PAld., edo- 
πλότερα Aa0a Bk.,om Da χάτω ἔνια τῶν Aa0a 11. τοῦτο δὲ] ταὐτὸν Aala 
12. π. τοῦτο ἔχει τὸν PDa Ald. Os. Sch. δὲ] τε PDa Ald. Cs. Sch., om Aa 
13. ἄναρϑρον CR, ἀνανδρότερον AR 14. ὑγροσαρχότερον δὲ τὸ ϑῆλυ 15. γονυ- 
χροτώτερον AR Sch. Di. 17. δὲ om AaCa 19. αἱ δὲ ὃ. AaSch. 20. μόριά 
ἐστιν οἷα AaCa Sch. καὶ τὰ πλ. AarCa 23. τῶν τὰ πλ. Da Ald. Cs. Sch. 
26. ἰσχ. ἢ τὰ τῶν PDaAld. Cs. Sch. 


124. ἡμίονος) Wirhaben darübernichts 
ermitteln können. Auch Broca (Journal 
de Physiologie 1859 Bd. II p. 250 u. 6.) 
giebt in dieser Beziehung nichts an. 

evrap.ımv] gener. 1$ 31. Für viele In- 
secten ist das richtig. Für die übrigen 
Thiere dürfte es aber schwerlich festzu- 
stellen sein, da Nahrung u. s. w. viel 


mächtiger auf Wachsthum und Grösse 
einwirken. 

126. εὐπλευρότερα] Guil. ‚melius co- 
stata’; Gaza ‚aptiores’. Die Lesart εὐο- 
πλότερα ist wenigstens nach den beiden 
vorhergehenden Epitheta eine Tautologie, 
man müsste denn an ὅπλα in dem Sinne 
von Geweihen u. dgl. denken. Aber das 


IV Cap. 11.] 445 


als die Weibchen, ausser beim Maulesel, wo der umgekehrte Fall statt- 
findet. Bei den Thieren aber, welche Eier oder Würmer hervorbringen, 
wie bei den Fischen und Insecten, sind die Weibchen grösser als die 
Männchen: so bei den Schlangen, Spinnen, Geckonen und Fröschen. 
Ebenso auch bei den Fischen, wie bei den kleinen Selachiern, den 125 
meisten, welche heerdenweis leben, und allen, die sich an Felsen auf- 
halten. Auch leben die Weibchen der Fische länger als die Männchen, 
wie sich daraus ergiebt, dass unter den gefangenen Fischen die Weibehen 
älter sind als die Männchen. Bei den Männchen aller Thierklassen sind 126 
die oberen und vorderen Theile stärker und kräftiger und der Rippenbau 
besser entwickelt, bei den Weibchen dagegen diejenigen, welche man 
als die hinteren und unteren Theile bezeichnen kann: so ist es beim 
Menschen und bei allen lebendiggebärenden Gangthieren. Auch treten 
die Sehnen und Gelenke weniger bei den Weibehen hervor, und bei den 
behaarten Thieren sind die Haare dünner, bei den unbehaarten die den 
Haaren entsprechenden Theile. Auch haben die Weibehen weicheres 127 
Fleisch, mehr gebogene Kniee und dünnere Schienbeine als die Männchen, 

so wie glattere Füsse, wo diese Theile vorhanden sind. Die Stimme ist 
bei allen Weibehen dünner und höher , mit Ausnahme des Rindes: denn 
die Kühe haben eine tiefere Stimme als die Stiere. Die zur Wehr am 128 
Körper vorhandenen Organe, als da sind Zähne, Hauer, Hörner, Sporne 
und so weiter fehlen bei manchen Arten den Weibchen gänzlich, wie der 
Hirschkuh das Geweih und die Sporne den Weibchen derjenigen Vögel- 
arten, die mit Spornen versehen sind: desgleichen haben die Säue keine 
Hauer. Bei anderen Thieren wieder haben zwar beide Geschlechter 
solche Waffen, aber sie sind bei den Männchen stärker und noch mehr 
entwickelt: so sind die Hörner der Stiere kräftiger als die der Kühe. 


Adjectiv wird in diesem specielleren Sinne 
nicht gebraucht; auch denkt hier A. vor- 
zugsweise an den Menschen, denn von 
den Geweihen u. s. w. wird erst in $ 128 
ee So heisstes auch Physiognom. 
ap. V ϑῆλυ ἄρρενος .. ἀπλευρότερον, und 
ibidem ἄρρενες εὔπλευροι. Beim Manne 
ist die Schulterbreite im Vergleich zur 
Beckenbreite grösser als beim Weibe. 
τὰ — ϑηλέων] Die Schwäche des Satz- 
baues haben alle Ausleger mit Stillschwei- 
gen übergangen. Der Genitiv ϑηλέων 
steht ausser aller Verbindung; der Fort- 
schritt der Rede würde sein müssen τὰ δ᾽ 
ὀπίσϑια τὰ ϑήλεα, nämlich κρείττω εἰσί. 
Aber auch der Ausdruck ὡς ἂν λεχϑέντα 
ist unverständlich; wenn vorher von 
»oberen und vorderen Theilen« die Rede 
war, kann es unmöglich heissen » die 
Theile, welche man etwa als hintere und 
untere benennen kann«. Hier scheint 


also ein Schaden zu Grunde zu liegen. 
Ueber die Sache s. Berthold Hdwrtrbch. 
ἃ. Physiol. Ip. 603 u. ἢ. 

ἀναρϑρότερον --- γονυκροτώτερα] Ueber 
diese Worte sehe man die gründliche Er- 
örterung Schneiders Curae post. IV p. 
385 fg. 


127. τοὺς δὲ --- ζῴων] Die Incorrect- 
heit dieser ganzen Stelle ist hier am auf- 
fallendsten, da plötzlich der Accusativ 
eintritt, zu welchem man ἔχει oder ἔχουσι 
zu denken hat. Und wozu der Zusatz ὅσα 
--ζῴων, da ja vorher χνῆμαι genannt sind 
und diejenigen Thiere, welche Schien- 
beine haben, doch auch Füsse haben. 

βοός] gener. V ὃ 79. 

128. πλῆχτρα] Of. IX ὃ 243. Die 
Weibchen haben normaler Weise nur 


Rudimente der Spornen. Cf. Berthold im 
Handwörterbuch d. Physiologie I p. 607. 


Y 


c/ Ξ 
nm 7 n ’ " Ὁ μ᾿ Β k . 
1 Osa μὲν οὖν ἔχουσι μόρια τὰ ζῷα πάντα χαὶ τῶν ἐντὸς χαὶ mai 


τῶν ἐχτός, ἔτι δὲ περί τε τῶν αἰσϑήσεων χαὶ φωνῆς χαὶ ὕπνου, χαὶ 
ποῖα ϑήλεα χαὶ ποῖα ἄρρενα, πρότερον εἴρηται περὶ πάντων ᾿ τὸ δὲ 599 
περὶ τὰς γενέσεις αὐτῶν λοιπὸν διελϑεῖν, χαὶ πρῶτον περὶ τῶν πρώ- 
των. εἰσὶ δὲ πολλαὶ χαὶ πολλὴν ἔχουσαι ποιχιλίαν, χαὶ τῇ μὲν ἀνό- 5 
μοιοι, τῇ δὲ τρόπον τινὰ προσεοίχασιν ἀλλήλαις. ἐπεὶ δὲ διήρηται τὰ 
Ἰένη πρῶτον, τὸν αὐτὸν τρόπον χαὶ νῦν πειρατέον ποιεῖσϑαι τὴν 
ϑεωρίαν᾽ πλὴν τότε μὲν τὴν ἀρχὴν ἐποιούμεϑα σχοποῦντες περὶ τῶν 
μερῶν Ar ἀνϑρώπου. νῦν δὲ περὶ τούτου τελευταῖον λεχτέον διὰ τὸ 

ἢ πλείστην ἔχειν πραγματείαν. || πρῶτον δ᾽ ἀρχτέον ἀπὸ τῶν ὀστραχο- 10 
δέρμων, μετὰ δὲ ταῦτα περὶ τῶν μαλαχοστράχων, zal τὰ ἄλλα δὴ 
τοῦτον τὸν τρόπον ἐφεξῆς ἔστι δὲ τά τε μαλάχια χαὶ τὰ ἔντομα, χαὶ 
μετὰ ταῦτα τὸ τῶν ἰχϑύων γένος, τό τε ζῳοτόχον χαὶ τὸ φοτόχον 
αὐτῶν, εἶτα τὸ τῶν ὀρνίϑων ᾿ μετὰ δὲ ταῦτα περὶ τῶν πεζῶν λεχτέον, 
ὅσα τε φοτόχα χαὶ ὅσα ζῳοτόχα. ζῳοτόχα ὃ ἐστὶ τῶν τετραπόδων 15 

3&yıa, χαὶ ἄνϑρωπος τῶν διπόδων μόνον. || χοινὸν μὲν οὖν συμβέβηχε 
χαὶ ἐπὶ τῶν ζῴων, ὥσπερ χαὶ ἐπὶ τῶν φυτῶν τὰ μὲν γὰρ ἀπὸ σπέρ- 
ματος ἑτέρων φυτῶν, τὰ δ᾽ αὐτόματα γίνεται, συστάσης τινὸς τοιαύ- 
της ἀρχῆς, καὶ τούτων τὰ μὲν ἐχ τῆς γῆς λαμβάνει τὴν τροφήν, τὰ 
δ᾽ ἐν ἑτέροις ἐγγίνεται φυτοῖς, ὥσπερ εἴρηται ἐν τῇ ϑεωρίᾳ τῇ περὶ 20 
φυτῶν. οὕτω χαὶ τῶν ζῴων τὰ μὲν ἀπὸ ζῴων γίνεται χατὰ συγγέ- 
νειαν τῆς μορφῆς, τὰ δ᾽ αὐτόματα χαὶ οὐχ ἀπὸ συγγενῶν, καὶ τούτων 


1. ὅσα --- διελθεῖν libro quarto dat δ, utrique m 2. te om Aa τῶν 
om Da 3etA4. τὸ δὲ περὶ P, et τὰς γενέσεις PDa Ald. pr. Cs. ; ceteri περὲ 
δὲ τῶν γενέσεων. 4. post πρώτων add λεχτέον PCs. Sch, 5. καὶ τῇ] πῆ 


PDa Ald. Cs. Sch. et 6. πῆ iidem 1. πρότερον Ca 9, δὲ λεχτέον Aa 
Rh. 11. ἄλλα δὴ Aa solus 12. ἑξῆς Aa 14. περί τε τῶν OR 15. ζωο- 
τόχα χαὶ ὅδα ὠοτόχα PDa Ald. edd., sed ὅσα om Ald. ἐστὶ om Aa Rh. 
18. συστραφείσης AaCa Rh.Di. 20. περὶ τῶν 9. PDa Ald. Sch. 22. καὶ 
ante οὐχ om AA% 


FÜNFTES BUCH. 


Von sämmtlichen äussern und innern Theilen aller Thierklassen, 1 
ferner von den Sinneswahrnehmungen , der Stimme und dem Schlafe, 
so wie von dem Geschlechtsunterschiede ist im Vorhergehenden die Rede 
gewesen. Es bleibt noch übrig, die Arten der Zeugung der Reihe nach 
durchzugehen : denn es giebt deren viele und mannigfaltige, welche in 
mancher Hinsicht einander unähnlich sind, in anderer einander gleichen. 
Man kann nun versuchen die Betrachtung der Zeugung anzuschliessen 
an die vorher aufgestellte Eintheilung der Thiere; dort indess begannen 
wir bei der Betrachtung der Theile mit dem Menschen, jetzt aber werden 
wir von diesem zuletzt sprechen, weil hier der Vorgang am verwickelt- 
sten ist. Der Anfang wird mit den Schalthieren zu machen sein, auf? 
welche die Weichschaligen und die andern der Reihe nach folgen. Es 
sind dies die Weichthiere und die Inseeten,, darauf die beiden Arten der 
Fische, die lebendiggebärenden und die eierlegenden, dann die Vögel. 
Auf diese werden die eierlegenden und lebendiggebärenden Gangthiere 
folgen. Lebendige Junge aber gebiert ein Theil der Vierfüsser und unter 
den Zweifüssigen nur der Mensch. Es giebt nun eine Erscheinung bei 3 
den Thieren, welche auch im Reiche der Pflanzen vorkommt. Die 
Pflanzen nämlich entstehen entweder aus dem Samen andrer Pflanzen 
oder von selbst, indem ein dazu geeigneter Urstoff zusammentritt. Und 
manche der letzteren nehmen ihre Nahrung aus der Erde, andere ent- 
stehen auf andern Pflanzen, wie dies in der Lehre von den Pflanzen 
angegeben worden ist. Ebenso entsteht ein Theil der Thiere aus andern 
Thieren unter Beibehaltung der Körperform der Eltern : "andre hingegen 


1. ἀπ᾽ ἀνϑρώπου] $Die Gründe dafür 
giebt A. in 1 ὃ 38 an. 

2. μετὰ δὲ ταῦτα] Zeugma; aus ἀρχτέον 
ist hier λεχτέον zu nehmen, was vorher 
zwei Hdschrr. boten. 

3. συστάσης] Bmk. hat gl 
vorgezogen, wofür sich nur etwa V1$ 92 
anführen liesse. Aber συνίστασθαι ist der 
übliche Ausdruck, wie zahlreiche Stellen 


in den Büchern de generatione beweisen. 

χαὶ τούτων] nämlich τῶν αὐτομάτων. 
Dass A. hier noch davon spricht, wovon 
sich diese spontan Erzeugten ernähren, 
erklärt sich daraus, weil ihm die Ernäh- 
rung ja eine fortgesetzte Erzeugung ist. 

ἐν ἑτέροις &yy. φ. gener. 1 ὃ 2. 

περὶ φυτῶν] Cf. Wimmer Fragmenta. 
p. 49 u. ἢ. 


448 ΓΝ Cap. 1. 
τὰ μὲν Ex γῆς σηπομένης καὶ φυτῶν, ὥσπερ πολλὰ συμβαίνει τῶν 
ἐντόμων, τὰ ὃ ἐν τοῖς ζῴοις αὐτοῖς ἐχ τῶν ἐν τοῖς μορίοις περιττω- 

4 μάτων. || τῶν δὴ τὴν γένεσιν ἐχόντων ἀπὸ συγγενῶν ζῴων ἐν οἷς μὲν 
αὐτῶν ἐστὶ τὸ ϑῆλυ χαὶ τὸ ἄρρεν, ἐχ συνδυασμοῦ γίνονται ἐν δὲ τῷ 
τῶν ἰχϑύων γένει ἔνια γίνεται οὔτε ἄρρενα οὔτε ϑήλεα, τῷ γένει μὲν ὃ 
ὄντα ἑτέροις τῶν ἰχϑύων τὰ αὐτά, τῷ εἴδει δ ἕτερα, ἔνια δὲ χαὶ 
πάμπαν ἴδια. τὰ δὲ δήλεα μέν ἐστιν, ἄρρενα ὃ οὐχ ἔστι, ἐξ ὧν γίνε- 

ὅται ὥσπερ ἐν τοῖς ὄρνισι τὰ ὑπηνέμια, || τὰ μὲν οὖν τῶν ὀρυίσων 
ἄγονα πάντα ἐστίν. ἀλλὰ μέχρι τοῦ φὸν γεννῆσαι δύναται ἣ φύσις 
αὐτῶν ἐπιτελεῖν, ἐὰν μή τις αὐτοῖς συμβῇ τρόπος ἄλλος τῆς χοινω -- 10 539 
νίας πρὸς τοὺς ἄρρενας᾽ περὶ ὧν ἀχριβέστερον ἔσται δῆλον ἐν τοῖς 
ὕστερον. τῶν δὲ ἰχϑύων ἐ ἐνίοις, ὅταν αὐτόματα γεννήσωσιν ῳά, συμ- 
βαίνει ἐ ἐχ τούτων χαὶ ζῷα γίνεσθαι, πλὴν τῶν BAR χαϑ' αὑτά, τῶν ὃ 
οὐχ ἄνευ ἄρρενος᾽ ὃν δὲ τρόπον, χαὶ περὶ τούτων ἐν τοῖς ἐχομένοις 
ἔσται PERS; σχεδὴν γὰρ παραπλήσια συμβαίνει χαὶ ἐπὶ τῶν ὀρνί- 15 

6 ϑων. || ὅσα δ᾽ ἀπὸ ταὐτομάτου γίνεται ἐν ζῴοις 7) γῇ ὴ φυτοῖς N τοῖς 
τούτων μορίοις, ἔχουσι δὲ τὸ ἄρρεν: καὶ τὸ ϑῆλυ, ἐχ τούτων συνδυα- 
ζομένων γίνεται μέν τι, οὐ ταὐτὸ ὃ ἐξ οὐϑενὸς ἀλλ᾽ ἀτελές, οἷον ἔχ 
τε τῶν φϑειρῶν ὀχευομένων αἱ χαλούμεναι χονίδες χαὶ EX τῶν μυιῶν 
σχώληχες χαὶ ἐχ τῶν ψυλλῶν σχώληχες ᾧοειδεῖς, ἐξ ὧν οὔτε τὰ yay- 20 
νήσαντα γίνεται οὔτε ἄλλο οὐϑὲν ζῷον, ἀλλὰ τὰ τοιαῦτα μόνον. 


1. ἐκ τῆς γῆς Δῦ8 2. ἐχ] χαὶ Da, χαὶ &x PAld. Os. Sch. 3. ἐν οἷς] ὅσοις 
PDa Ald. Cs. Sch. 6. τῶν ἰχϑύων ἑτέροις Ald. Cs. Sch. τῷ δ᾽ εἴδει PDa 
Ald. Cs. Sch. 7. οὔ AaCa Rh. ; οὐχέτι ceteri; οὐχ ἔστι nos de conj. 9. ἄγ. 
πάντα] ἅπαντα AaCa ἀλλὰ μέχρι correximus; ταῦτα ἀλλὰ μέχρι PDA ΑἸά. Cs.; 
δῆλα μέχρι γὰρ ΑΔ0δ; ταῦτα μέχρι γὰρ Sch. ΒΚ. Di. Pk. τοῦ ὠὸν γεννῆσαι AR, 
τοῦ ὠοῦ γεννῆσαι (8, τοῦ ὠοῦ γέννησιν PDaAld.edd.omnes mox φύσις αὐτόματον 
ἐ. Pikk. de suo 11. post ἄρρενας add αὐτῶν Rh. Sch. 15. φανερώτερον 


Aa 16. ἐν τοῖς &. PAld. Cs. Sch. ἢ ἐν p. PDa Ald. pr. Cs. Sch. ; ἢ φυτοῖς 
omCam. 18. τι] τοι Da Ald. τοῦτο αὐτὸ PDa Ald. etcorr. AR 19. μυῶν 
PAr 20. φυλλῶν De Ald. Di. Pk.; φυλῶν P; ψυχῶν AaCa Cs. Sch. ΒΚ. 


γῆς σηπομένης] gener. 1 ὃ 2. 
ζῴοις αὐτοῖς] S. $ 94. Die Helminthen 
oder Eingeweidewürmer. 


Ueber die ἐρυϑρῖνοι und γάνναι cf. [IV ὃ 129 
und Thierverzeichniss IV Nr. 18, 
τὰ ὑπηνέμια] Ohne Zweifel muss man 


4. συγγενῶν gener. II $ 42, ΠῚ ὃ 79. 

γένει --- εἴδει] Hier scheinen diese Ter- 
mini in demselben Sinne gebraucht zu 
sein wie »Genus« u. »Species« heutzutage. 
πάμπαν ἴδια wird also heissen ‚zu keiner 
anderen Sippe gehörig’. Die ersteren wür- 
den die χεστρεῖς sein (cf. ὃ 38 und VI δὲ 
88 u. 89), das letztere EHER nur auf die 
ἐγχέλυες bezogen werden. Οἱ, IV καὶ 152. 

ἄρρενα δ᾽ οὐχ ἔστι] So schreiben wir 
statt .. οὐχέτι, was ohne Bedeutung ist. 


φὰ ὑπηνέμια schreiben, da dieses Wort 
hier wenigstens ohne wi, am wenigsten 
aber mit dem Artikel stehen kann. 

9. πάντα ἐστὶ ἀλλὰ μέχρι τοῦ φὸν γεν- 
νῆσαι) So schreiben wir nach der in den 
Hdschrr. beider Familien überlieferten 
Lesart. Zunächst scheint es zweifellos, 
dass die Worte wöy und γέννησις verbun- 
den werden müssen und dass A. nicht 
gesagt haben kann, wie Bekker und seine 
Nachfolger wollen, »denn ihre Natur kann 


Y Cap. 1.] 449 


won selbst und nicht aus gleichartigen Thieren, und zwar theils aus ver- 
wesender Erde und Pflanzenstoffen,, wie viele Insecten, theils in den 
Thieren selbst aus den in den Organen vorhandenen Ausscheidungen. 
Unter denen, welche ihren Ursprung aus Thieren von derselben Artıa 
haben, entstehen diejenigen, von welchen beide Geschlechter vorhanden 
sind, durch Paarung. In der Klasse der Fische aber giebt es einige, 
welche weder männlich noch weiblich sind; sie gehören entweder mit 
andern Fischen zu ein und derselben Sippe, sind aber der Art nach ver- 
schieden, oder sie stehen ganz für sich allein; dann sind wieder andre, 
wovon es zwar Weibchen, aber durchaus keine Männchen giebt; von 
den letzteren kommen Eier in ähnlicher Weise, wie die Windeier bei 
den Vögeln. Bei den Vögeln nun sind alle solche Eier nicht fruchtbar, 
sondern die Natur bringt es bei ihnen nur bis zur Erzeugung des Eies, 
wenn nicht auf eine andere Weise die Betheiligung des Männchens statt- 
findet, wovon später genauer gesprochen werden wird. Bei einer Anzahl 
von Fischen aber werden, nachdem sie ohne Begattung Eier erzeugt 
haben, aus diesen lebendige Junge, mit dem Unterschiede, dass sie bei 
den einen ohne weiteres, bei den anderen nicht ohne Zuthun des Männ- 
chens sich entwickeln. Auf welche Weise dies geschieht, wird in dem 
Folgenden dargestellt werden. Es findet hier nämlich fast ein ähnlicher 
Vorgang statt, wie bei den Vögeln. Alle diejenigen Thiere aber, welche 6 
von selbst entstehen, sei es in andern Thieren oder in Erde oder auf 
Pflanzen oder in deren Theilen, und von denen es Männchen und Weib- 
chen giebt — aus diesen wird zwar, wenn.sich jene paaren, etwas 
erzeugt, aber niemals ganz dasselbe Wesen, sondern ein unvollkommenes: 
so entstehen aus der Paarung der Läuse die sogenannten Nisse, und aus 


[eb | 


die Erzeugung bis zum Ei vollenden«: 
hier würde sowohl der Artikel τὴν vor 
er als auch das Wort μόνον fehlen. 
Ebenso gewiss ist die Verbindung der 
Worte πάντα ἐστὶ ταῦτα unrichtig; denn 
wenn τὰ μέν die ὑπηνέμια bezeichnet, so 
kann nicht noch ταῦτα nachfolgen, es 
hätte denn anfangs heissen müssen ἐν μὲν 
οὖν τοῖς ὄρνισι. Allein dies ταῦτα ist in 
AaCa durch δῆλα ersetzt, an dessen Stelle 
offenbar das in PD» vorhandene ἀλλά 
treten muss, und weil der Abschreiber 
diesen Fortschritt der Rede nicht ver- 
stand, ist dann γάρ eingeschoben worden. 
Ausserdem glauben wir aber auch noch 
αὐτῶν in μόνον verändern zu müssen, 80 
dass der Gedanke nun lautet: »Alle 
Windeier der Vögel nun sind nicht fähig 
etwas hervorzubringen, sondern die Natur 
kann es nur bis zur Zeugung eines Eies 
bringen. 

τρόπος ἄλλοις] A. dachte hierbei wohl 


Aristoteles. I. 


an das, was in ὃ 19 angeführt wird. ΟἿ. 
generat. Il ὃ 74. 

ὕστερον] 8. ΥἹ ὃ 8. 

πλὴν τῶν μὲν χαϑ'᾿ αὑτά] Diese wären 
also die IV ὃ 123 erwähnten Fische. Bei 
allen anderen würde die Thätigkeit (näm- 
lich der Same des Männchens) hinzukom- 
men müssen, damit aus den Eiern junge . 
Thiere werden. Vgl. hierzu die schwierige 
Stelle gener. III ὃ 63. 

ἐν τοῖς ἐχομένοις) S. ΥἹ ὃ 18 u. f. 

παραπλήσια --- ὀρνίϑων) Dies kann sich 
nur auf die Entwickelung der Jungen aus 
dem Ei beziehen, welche VIvon $ 18 an 
abgehandelt wird. 

ὃ. ὅσα ὃ) gener. 1 δὲ 30, 46. 

ψυλλῶν)] S. zugener. 1 ὃ 406. A. hat 
also die Eier BR Larven der Läuse, 
Fliegen und Flöhe nicht als solche er- 
kannt. Erst Redi De generatione insecto- 
rum 1686 hat das wahre Verhältniss durch 
Versuche nachgewiesen. 


29 


450 


[V Cap. 1. 2. 


τ || πρῶτον μὲν οὖν περὶ τῆς ὀχείας λεχτέον, ὅσα ὀχεύεται, εἶτα μετὰ 
ταῦτα περὶ τῶν ἄλλων ἐφεξῆς, τά τε χαϑ' ἕχαστα χαὶ τὰ χοινῇ aUp- 


βαίνοντα περὶ αὐτῶν. 
2. ᾿Οχεύ 
Ἁ 


x aM ) 
το ADDEV, ξισι 


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ἘΠῚ 
Ö 


ται μὲν οὖν ταῦτα τῶν ζῴων ἐν οἷς ὑπάρχει τὸ ϑῆλυ χαὶ 
ΑΕ, m va ὦ ἣν yo € r Υ \ 
αἱ ὀχεῖαι od) ὅμοιαι πᾶσιν οὔ ὁμοίως ἔχουσαι. τὰῦ 


μὲν γὰρ ζῳοτόχα χαὶ πεζὰ τῶν ἐναίμων ἔχει μὲν ὄργανα [πάντα τὰ 
ἄρρενα] πρὸς τὴν πρᾶξιν τὴν γεννητιχήν, οὐ μὴν ὁμοίως γε πάντα 
πλησιάζουσιν, ἀλλὰ τὰ μὲν ὀπισϑουρητιχὰ συνιόντα πυγηδόν, οἷον 
λέοντες χαὶ δασύποδες χαὶ λύγχες᾽" τῶν δὲ δασυπόδων χαὶ πολλάχις ἣ 
8 ϑήλεια προτέρα ἀναβαίνει ἐπὶ τὸν ἄρρενα. || τῶν δ᾽ ἄλλων τῶν μὲν 10 
πλείστων ὁ αὐτὸς τρόπος τὸν ἐνδεχόμενον γὰρ ποιοῦνται συνδυασμὸν 
τά τε πλεῖστα τῶν τετραπόδων, ἐπιβαίνοντος ἐπὶ τὸ ϑῆλυ τοῦ ἄρρενος, 
χαὶ τὸ τῶν ὀρνίϑων ἅπαν γένος οὕτω γε χαὶ μοναχῶς. εἰσὶ δὲ διαφο- 
ραί τινες χαὶ περὶ τοὺς ὄρνιϑας᾽ τὰ μὲν γὰρ συγχαϑείσης τῆς ϑηλείας 
ἐπὶ τὴν γῆν ἐπιβαίνει τὸ ἄρρεν, ὥσπερ αἱ ὠτίδες χαὶ οἱ ἀλεχτρυόνες, 15 
τὰ ὃ οὐ συγχαϑείσης τῆς ϑηλείας, οἷον αἱ γέρανοι" ἐν τούτοις γὰρ 
ὁ ἄρρην ἐπιπηδῶν ὀχεύει τὴν ϑήλειαν, καὶ συγγίνεται ὥσπερ χαὶ τὰ 
9 στρουϑία ὀξέως. || τῶν δὲ τετραπόδων αἱ ἄρχτοι παραχεχλιμέναι τὸν δ5ιο 
αὐτὸν τρόπον ὅνπερ τἄλλα ἐπὶ τῶν ποδῶν ποιούμενα τὴν ὀχείαν, πρὸς 
τὰ πρανῆ τῶν ϑηλειῶν τὰ ὕπτια τῶν ἀρρένων οἱ δὲ χερσαῖοι ἐχῖνοι 30 
ὀρϑοὶ τὰ ὕπτια πρὸς ἄλληλα ἔχοντες. τῶν δὲ ζῳοτόχων χαὶ μέγεϑος 
ἐχόντων οὔτε τοὺς ἄρρενας ἐλάφους αἱ ϑήλειαι ὑπομένουσιν, [εἰ μὴ 


2. post ἄλλων add χαὶ Sch. 
Ald. ἔχουσιν Sch. Pk. 
τὰ ἄρρενα τὴν PDa Ald. Cs. 
Sch. Pk. 
add ἕνα P 
post δὲ add xat AaCa 

χαὶ οἱ PDa Ald. Os. Sch. 
Cs. 19. ποιοῦσι Aa0a 


7. τὰ μὲν yüp]l Die Variation der 
Hdschrr. und Sinn und Form der Worte 
selbst lassen darauf schliessen, dass der 
Text unserer Ausgaben nicht fehlerfrei 
ist. Die Worte τὰ ἄρρενα lassen sich nur 
so halten, dass man τά τ᾽ ἄρρενα καὶ τὰ 
ϑήλεα liest. Dass von den »Männchen« 
hier nicht allein die Rede sein kann, ist 
einleuchtend, noch weniger passen diese 
Worte, wenn man πάντα damit verbindet; 
überdies würde dieses Subject in epexe- 
getischer Weise, als Appositum, hier äus- 
serst schwerfällig stehen: eben so wenig 
ist daran zu denken, dass ἄρρενα in ad- 
jectivischer Anreihung zu ὄργανα gehöre. 

Nir haben diese Worte daher einge- 
schlossen, muthmassen aber, dass die 


Exaotoy Sch. 

6. ὀργ. πρὸς τὴν τοιαύτην πρᾶξιν (πρόσαξιν P) ἅπαντα 

9. λύγγες codd Ald. 

10. post ϑήλεια add καὶ Pk. 

13. ye χαὶ nos de conj.; τε χαὶ omnes praeter Sch., qui om. 

15. νεοτίδες PAld., νεόττιδες Da 
17. ἐπὶ ποδῶν Ald. Sch. 


τὰ om PD» Ald. 5. οὐϑὲν ὅμ.. 


τῶν das. δὲ PDaAld. Cs. 
προτέρα om Sch. 11. post yap 


16. ai] καὶ αἱ Ca, 


χαὶ om PCaDa Ald. 


Stelle gelautet haben mag ἔχει μὲν ὄργανα 
πάντα πρὸς τὴν τοιαύτην πρᾶξιν, οὐ μὴν ..; 
denn die Worte τὴν γεννητιχήν sind ohne 
Zweifel eine Glosse, da hier nur von dem 
Acte der Paarung selbst, keineswegs von 
seinem Zwecke und Erfolge die Rede ist. 

πυγηδόν] Der Sinn ist zweifellos, näm- 
lich ano maris ad anum feminae applicato. 
In ganz anderem Sinne, von einer Bewe- 
gung mit dem After voran, also wie wir 
sagen, von einer rückwärts gehenden, 
steht es in der von Sch. verglichenen 
Stelle de part. p. 659, 19. Von dieser Art 
der Begattung aber ist die in $ 9 erwähnte 
des Igels und die ὀχεία ἀντίπυγος in ὃ 10 
verschieden. Dagegen bemerkt Schn. 
ganz richtig: ‚Homo enim amplectitur 


W% καρ. 1. 2.] 451 


den Fliegen die Maden und aus den Flöhen eiähnliche Maden, und aus 
diesen Produceten wird weder das Mutterthier, noch irgend ein anderes 
Thier, sondern die Bildung bleibt bei jenen stehn. 

Zuerst wird nun von der Begattung der Thiere die Rede sein und 7 
darauf von denandern im Zusammenhange stehenden Vorgängen wie sie 
theils als besondere bei einzelnen Arten, theils als gemeinsame wahr- 
genommen werden. 2. Es begatten sich also diejenigen Thiere, von denen 
es Männchen und Weibchen giebt, doch ist die Begattung nicht bei allen 
gleich, noch geschieht sie auf gleiche Weise. Die lebendiggebärenden 
und mit Füssen begabten Blutthiere haben sämmtlich die zur Zeugungs- 
thätigkeit dienenden Werkzeuge, jedoch begatten sie sich nicht alle auf 
gleiche Weise, sondern die nach hinten harnenden, wie der Löwe, Hase 
und Luchs begatten sich ärschlings und bei den Hasen kommt es vor, 
dass das Weibchen zuerst auf das Männchen steigt. Bei den meisten 8 
übrigen hat dieselbe Art der Begattung statt. Es vollziehen nämlich die 
Begattung nach Massgabe ihres Baues nicht nur die meisten Vierfüsser, 
indem das Männchen auf das Weibchen aufsteigt, sondern auch die ganze 
Klasse der Vögel und zwar letztere nur auf diese eine Art. Es giebt aber 
gewisse Verschiedenheiten hierin auch bei den Vögeln. Bei manchen 
nämlich steigt das Männchen auf, indem sich das Weibchen auf den 
Boden niederlässt, wie bei den Trappen und Hühnern, bei andern ohne 
dass sich das Weibchen niederlässt, wie bei den Kranichen, bei welchen 
das Männchen auf das Weibchen springt, und die Begattung rasch, wie 
bei den Sperlingen, vollzogen wird. Unter den Vierfüssigen geschieht 9 
die Begattung der Bären so, dass sich das Weibchen niederduckt, im 
übrigen aber ebenso, wie bei den andern, die sich in stehender Stellung 
begatten, so dass die Bauchseite des Männchens der Rückenseite des 
Weibchens zugekehrt ist. Die Landigel aber begatten sich in aufrechter 
Stellung mit einander zugekehrten Bauchseiten. Unter den grösseren 
Lebendiggebärenden giebt es einige, deren Weibehen den Männchen 
nicht stillhalten, wie dies [meistentheils] bei den Hirschkühen der Fall 


feminam et adversa facie coit; contra muss: »es ist diese Art der Paarung die 


feminae animalium aversae excipiunt libi- 
dinem maris adversi, und erläutert damit 
die missverstandenen Worte des Plinius 
X, 5, 83 ‚coitus fit aversis animalibus'. 
Die folgenden Worte τῶν δ᾽ ἄλλων — ἄρ-- 
pevos bestätigen diese Erklärung. 

τῶν δὲ δασυπόδων] Für die Kaninchen 
ist das richtig, für die Hasen sind uns 
keine Beobachtungen bekannt. — Für 
die Löwen bestätigt es Schreber IIIp. 380. 
ΟΥ VI$ 178. 

8. οὕτω γε] Diese Veränderung ist 
nothwendig, da re hier nicht zulässig ist, 
weil μοναχῶς mit οὕτω verbunden werden 


einzige, welche bei den Vögeln vorkommt. 
γέρανοι] Wir haben hierüber nirgends 
Angaben finden können. 

9. παραχεχλιμέναι] Guil. ‚secus incli- 
natae’. ΥἹ ὃ 176 steht χαταχεχλιμέναι ἐπὶ 
τῆς γῆς. — Die Angaben über die Paarung 
der Bären bestätigen Gesner und Musly. 
S. Schreber III p. 508. — Of. VI$ 176. 

ἐχῖνοι] gener. 1 ὃ 13. — NurBechstein 
Naturgesch. Ip. 372 giebt an, die Begat- 
tung geschähe wegen des stachlichten 
Rückens stehend oder liegend. N 

εἰ μὴ ὀλιγάκις] Diese Worte sind 
durchaus unpassend, da sie auf die Hir- 


20 Ἐ 


12 


452 


[V Cap. 2. 3. 


ὀλιγάχις.] οὔτε τοὺς ταύρους αἱ βόες διὰ τὴν Tod αἰδοίου συντονίαν, 
ἀλλ ὑπάγοντα τὰ ϑήλεα δέχονται τὴν γονήν᾽ χαὶ γὰρ ἐπὶ τῶν 
1 ἐλάφων ὦπται τοῦτο συμβαῖνον, τῶν γε τιϑασσῶν. | λύχος δ᾽ ὀχεύει 
χαὶ ὀχεύεται τὸν αὐτὸν τρόπον ὥσπερ χαὶ χύων. οἱ ὃ αἴλουροι οὐχ 
ὄπισϑεν συνιόντες, ἀλλ᾿ ὁ μὲν ὀρϑός, ἣ δὲ ϑήλεια ὑποτιϑεῖσα ἑαυτήν "5 
εἰσὶ δὲ τὴν φύσιν αἱ ϑήλειαι ἀφροδισιαστιχαί, χαὶ προσάγονται τοὺς 
ἄρρενας εἰς τὰς ὀχείας, χαὶ συνοῦσαι χράζουσιν. αἱ δὲ χάμηλοι 


ὀγεύονται τῆς ϑηλείας χαϑημένης περιβεβηχὼς δὲ ὃ 
χ 7: un npevn p ] 


14 


ἄρρην ὀχεύει 


οὐχ ἀντίπυγος, ἀλλὰ χαϑάπερ χαὶ τὰ ἄλλα τετράποδα " χαὶ διημερεύει 


\ m ΠῚ »-- 7 
τὸ μὲν ὀχεῦον τὸ ὃ ὀχευόμενον. ἀποχωροῦσι ὃ eis ἐρημίαν, ὅταν 19 


ποιῶνται τὴν ὀχείαν, χαὶ οὐχ ἔστι πλησιάσαι ἀλλ ἢ τῷ βόσχοντι. τὸ 
ὃ αἰδοῖον ἔχει ὁ χάμηλος νεύρινον οὕτως ὥστε χαὶ νευρὰν Ex τούτου 
11 ποιξεῖσϑαι τοῖς τόξοις. l οἱ ὃ ἐλέφαντες ὀχεύονται μὲν ἐν ταῖς ἐρη- 
μίαις, μάλιστα δὲ περὶ τοὺς ποταμοὺς οὗ χαὶ διατρίβειν εἰώϑασιν " 


> er γ Μ 
ὀχεύεται ὃ ἣ μὲν 'ϑήλεια συγχαϑιεῖσα χαὶ διαβαίνουσα, 6 ὃ ἄρρην 1 


ἐπαναβαίνων ὀχεύει. ὀχεύεται δὲ Hal ἣ φώχη χαϑάπερ τὰ ὀπισϑου- 
ρητιχὰ τῶν ζῴων, χαὶ συνέχονται ἐν τῇ ὀχείᾳ πολὺν χρόνον, ὥσπερ 
χαὶ αἱ κύνες ᾿ ἔχουσι δὲ τὸ αἰδοῖον μέγα οἱ ἄρρενες. | 

3. Τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον χαὶ τῶν πεζῶν τὰ τετράποδα χαὶ 
> m 
ῳφοτόχα ποιεῖται τὴν ὀχείαν. τὰ μὲν γὰρ ἐπιβαίνοντα χαϑάπερ τὰ 


ζῳοτόχα, οἷον χελώνη χαὶ ἣ ϑαλαττία χαὶ ἣ χερσαία. ἔχουσι δέ 


2. ὑποπεσόντα Arla 
3. ἐλεφάντων ARRh. 
Ald. 


γε om δ 


Sylb. 13. ποιοῦνται ἐκ τούτου Aal Di. 
omnes 15. ὀχ. μὲν ἣ ὃ. Ald. 
om Cs. Sch. ante ra add χαὶ Ald. 


18. post δὲ add xat AaCa Di. 


sche bezogen sind, bei denen, wie aus 
dem letzten Satze hervorgeht, überhaupt 
nur wenige Beobachtungen vorgelegen 
haben. — Ueber die Sache cf. Brandt u. 
Ratzeburg Med. Zool. I p. 39. 


ὑπάγοντα] ist intransitivum, wie IX 
$ 224. Gaza clunibus subsidentibus reci- 
piunt semen’. Richtig Camus ‚elles ne 
recoivent la liqueur prolifigque qu’en cher- 
chant ἃ se soustraire aux efforts du mäle'. 


10. αἴλουροι] Plinius X, 5, 83 ‚feles 
mare stante femina subiacente'. Die Ka- 
tzen begatten sich so, dass das Weibchen 
geduckt liegt und das Männchen sich von 
hinten herüber duckt; beide scheinen 
während der Begattung zu schreien oder 
zu kreischen. Vorher beisst der Kater 


δέχεται 0% Sch. 
4. χαὶ ὀχεύεται om D? Ald. 
5. ὑποτίϑησιν Ara Sch. Bk. Di. Pk. 
7. συνιοῦσαι χολάζουσιν PD? Ald.pr. 


συγχαϑεῖσα et mox ἐπάνω βαίνων AR 


οἱ ἀ 


ρρενες μέγα AaCa Di. Pk. 


TL 


post γὰρ add xat AaCa Rh. Di. 
ὥσπερ χύ PDA 
6. τῇ φύσει PD Ald. Cs. Sch. ΒΚ. 
12. νεῦρον codd. et edd., νευρῶδες Cam. 
14. οὗ χαὶ] Pikk., χαὶ οὗ ceteri 
10. χαὶ 
17. post ὀχείᾳ add οἱ ἄρρενες Di. 
20. ποιεῖ Aa 


wiederholentlich die Katze, welche dann 
jedesmal schreit. Cf. Schreber de 405. 

περιβεβηχώς)] ἃ. ἢ. mit den Vorder- 
füssen die beiden Seiten des Weibchens 
umfassend. — Die Worte οὐχ ἀντίπυγος 
scheinen sich auf anderweitige falsche 
Angaben zu beziehen, welche A. be- 
richtigt. 

νεύρινον] Dass νεῦρον in adiectivischem 
Sinne gebraucht worden sei, ist ohne Bei- 
spiel und an sich unwahrscheinlich. Wir 
haben daher das Adjectivum substituirt. 
II ὃ 24 steht νευρῶδες. Der Penis des 
Kameels ist wie der der Wiederkäuer 
stark sehnig. Cf. Valentini Theatrum 
zootomic. Ip. 39. Wagner-Schreber V 
p: 1736 giebt an, dass die Ruthe dünn 
und ungefähr 21 Zoll lang sei. Ueber die 


V Cap. 2. 3. 453 


ist, wie auch bei den Kühen wegen Steifheit des männlichen Gliedes; 
sondern sie empfangen den Samen, indem sie vorwärts gehen wie dies 
wenigstens bei zahmen Hirschen bereits beobachtet worden ist. Die 10 
Wölfe begatten sich auf dieselbe Weise wie die Hunde. Die Katzen 
kommen nicht von hintenher zusammen, sondern das Männchen steht 
aufrecht, während sich das Weibchen darunter legt. Diese sind von 
Natur sehr geil; sie locken die Männchen zur Begattung an und schreien 
während derselben. Das Kameel-Weibchen lässt sich bei der Begattung 
nieder und das Männchen umfasst dasselbe mit den Füssen ; sie begatten 
sich aber nicht mit einander zugekehrten Hintertheilen, sondern ebenso 
wie die andern Vierfüssigen. Ihre Begattung dauert einen ganzen Tag. 
Wennn sie sich begatten wollen, so begeben sie sich an einsame Orte 
und es darf sich ausser ihrem Hüter Niemand nähern. Das Männchen 
hat eine so sehnige Ruthe, dass man dieselbe zu Bogensehnen verwendet. 
Die Elephanten begatten sich an einsamen Orten, besonders in der Nähe 11 
von Flüssen, wo auch ihr gewöhnlicher Aufenthalt ist. Das Weibchen 
lässt sich dabei mit ausgespreizten Beinen nieder, und das Männchen 
steigt auf dasselbe auf. Auch die Robben begatten sich wie die nach 
hinten harnenden Thiere und hängen lange Zeit zusammen wie die 
Hunde; die Männchen haben eine grosse Ruthe. 

3. Auf dieselbe Weise begatten sich unter den Gangthieren auch 12 
die eierlegenden Vierfüsser: ein Theil indem die Männchen wie bei den 
Lebendiggebärenden hinaufsteigen, wie die See- und Landschildkröten. 


Begattung giebt er an p. 1747: das 


φώχη]) Ueber die Begattung der wenig 
Weibchen liege auf den Knien, das 


beobachteten Mönchsrobbe haben wir 


Männchen komme von hinten und um- 
fasse das Weibchen mit den Vorder- 
beinen ; die Begattung dauere eine halbe 
bis ganze Stunde. 

οὗ χαὶ] Die Richtigkeit dieser von 
Scaliger vorgeschlagenen Veränderung 
zeigt IX ὃ 235, wo der Elephant raparo- 
τάμιον ζῷον heisst. Dass nach den Be- 
stimmungen ἐν ἐρημίαις und περὶ τοὺς 
ποταμούς die Worte χαὶ οὖ διατρίβουσι 
sinnlos sind, ist den Herausgebern ent- 

angen. 

11. ἐλέφαντες] Die Richtigkeit dieser 
Angaben bestätigt Schreber Säugethiere 
VIp. 220 u. £. 

συγκαϑιεῖσα etc.) Guil. considens et 
pertransiens’, Gaza ‚subsidit foemina 
clunibusque submissis insistit pedibus ac 
innititur: mas superveniens comprimit 
atque ita munere venereo fungitur'. Ca- 
mus ‚La femelle s’abaisse et carte les 
jambes tandis que le mäle monte sur 
elle’ Bmk. ‚verum feminam, postquam 
consedit cruribus divaricatis, mas su- 
perinit'. Vgl. ἢ ὃ 23. 


nichts ermitteln können. Die Seehunde 
sollen sich so begatten, dass das Weib- 
chen auf dem Rücken liegt. Cf. Bech- 
stein Naturgeschichte I p. 406. Ueber 
ihren Penis s. Wagner-Schreber VII p.9. 

12. Dieser $ erscheint zunächst lücken- 
haft, weil man den zu τὰ μὲν γάρ noth- 
wendigen Gegensatz vermisst. Die Worte 
ἔχουσι — πλησιάζουσι lassen sich aller- 
dings auf den Penis der Schildkröten 
(s. unten) beziehen. A. hat aber in dieser 
ganzen Darstellung nur von den verschie- 
denen Lagen bei der Begattung, nicht 
von der Form der Geschlechtstheile ge- 
sprochen, denn die Angaben über den 
Penis des Kameels $ 10 und der Robbe 
ὃ 11 sind auch wahrscheinlich fremde Zu- 
sätze. Daraus kann man schliessen, dass 
auch die Worte ἔχουσι --- πλησιάζουσιν un- 
echt sind, ein Verdacht, der durch die 
folgenden Worte οἷον — γένος verstärkt 
wird. Denn dass τρυγών, womit schon 
ein Vogel und ein Fisch bezeichnet wird, 
auch noch in einer dritten Homonymie 
eine Amphibie bedeute, ist an sich un- 


454 


€ 


εἰς ὃ οἱ πόροι συνάπτουσιν χαὶ ᾧ ἐν τῇ ὀχεία πλησιάζουσιν, [οἷον 
τρυγόνες χαὶ βάτραχοι χαὶ πᾶν τὸ τοιοῦτον γένος.] 

4. Τὰ δ᾽ ἄποδα χαὶ μαχρὰ τῶν ζῴων, οἷον ὄφεις τε χαὶ σμύραι- 
ναι, περιπλεχόμενοι τοῖς ὑπτίοις πρὸς τὰ ὕπτια. οὕτω δὲ σφόδρα 510 
οἵ Y ὄφεις περιελίττονται ἀλλήλοις ὥστε δοχεῖν ἑνὸς ὄφεως διχεφάλου ὁ 
εἶναι τὸ σῶμα ἅπαν. τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον χαὶ τὸ τῶν σαύρων γένος᾽ 
ὁμοίαν γὰρ περιπλοχῇ ποιοῦνται τὴν ὀχείαν. 

5. Οἱ δ᾽ ἐχϑύες πάντες, ἔξω τῶν πλατέων σελαχῶν, παραπί- 
πτοντες τὰ ὕπτια πρὸς τὰ ὕπτια ποιοῦνται τὸν συνδυασμόν. τὰ δὲ 
πλατέα χαὶ χερχοφόρα, οἷον βάτος χαὶ τρυγὼν χαὶ τὰ τοιαῦτα, οὐ 10 
υόνον παραπίπτοντα ἀλλὰ χαὶ ἐπιβαίνοντα τοῖς ὑπτίοις ἐπὶ τὰ πρανῆ 
τῶν ϑηλειῶν, ὅσοις μὴ ἐμποδίζει τὸ οὐραῖον οὐϑὲν ἔχουσι πάχος. αἱ 
δὲ ῥῖναι, χαὶ ὅσοις τῶν τοιούτων πολὺ τὸ οὐραῖον, παρατριβόμενα 
μόνον ὀχεύξται τὰ ὕπτια πρὸς τὰ ὕπτια. εἰσὶ δέ τινες οἱ ἑωραχέναι 
φασὶ χαὶ συνεχόμενα τῶν σελαχῶν ἔνια ὄπισϑεν, ὥσπερ τοὺς χύνας. 15 
> | ἔστι ὃ ἐν πᾶσι τοῖς σελαχώδεσι μεῖζον τὸ ὕῆλυ τοῦ ἄρρενος σχε- 

dv δὲ χαὶ ἐν τοῖς ἄλλοις ἰχϑύσι τὰ ϑήλεα μείζω τῶν ἀρρένων. σε- 
λάχη ὃ ἐστὶ τά τε εἰρημένα χαὶ βοῦς χαὶ λάμια χαὶ ἀετὸς χαὶ νάρχη 
χαὶ βάτραχος xal πάντα τὰ γαλεώδη. τὰ μὲν οὖν σελάχη πάντα 
τεϑεώρηται ὑπὸ πολλῶν τούτους ποιούμενα τοὺς τρόπους τὴν ὀχείαν "20 
χρονιωτέρα γὰρ ἡ συμπλοχὴ πάντων τῶν ζῳοτόχων N τῶν φοτόχων. 
χαὶ δελφῖνες δὲ χαὶ πάντα τὰ χητώδη τὸν αὐτὸν τρόπον" παρα- 


Γ Cap. 3. 4. 5. 


13 


14 


2. τριγόνες Ald. pr. 3. ὄφις Da et corr. Ca Ald. Cs. υύραινα Da iidem 
4. περιεχόμενοι Cam., -πλεχόμεναι AR, -μεναὰ Sch. 5. οἵγε Ca Di. Pk., οἵ τε 
Aa, οἱ ceteri διχέφαλον P 7. ὁμοίαν Aa0a Ald. Cs., ὁμοίᾳ PDa Sch. ΒΚ. 
Di. Pk. post γὰρ add τῇ AaCa Ald. Cs. 8. περιπίπτοντες Ald. 10. χερω- 
φόρα PAld. 11. ἐπιπίπτοντα PD® Ald. Cs. 12. ὅσοις ἂν μὴ ἐμποδίζῃ PDa 
Ald. Cs. Sch. ἔχουσι AR, ἔχον ceteri 13. ῥῖνες Aa 15. post κύνας add 
φασίν PCaDaAld. 16. δ γὰρ 0ὅαὰ' μείζων ὁ ϑῆλυς PDaAld.Cs.Sch. 18. τε 
om AaCa αἰετὸς PDaAld.Cs.Sch. 20. ante ὑπὸ add μᾶλλον PDaAld. Cs. 
21. ἐστὶν ante ἢ dant AaCa, om PDa Ald. Cs. Sch. 


wahrscheinlich und gänzlich unbekannt. 
Gessner hat dafür φρῦνοι vorgeschlagen. 
— Zur Sache bemerken wir: Bei Emys 
Europaea steigt das Männchen auf das 
Weibchen, klammert sich fest und 
schwimmt mehrere Stunden mit ihm her- 
um. (Brandt u. Ratzeburg Med. Zool. I 
p. 187) über Chelonia esculenta (ibid. 
p. 191): nach den Einen begatten sie sich 
gegen einander gekehrt, nach Andern so 
wie Emys, also wie A. angiebt. Cf. Du- 
me£ril et Bibron Erp£tologie II p. 517. — 
DieChelonier haben einen mit einer Rinne 
versehenen Penis, welcher an der Vor- 
derwand der Kloake befestigt ist. Οἵ. 


Stannius Vergl. Anat. p. 245 u. Zootomie 
p. 267—269. 

13. σμύραιναι] werden sonst zu den 
Fischen gerechnet. Dass sie hier als Bei- 
spielangeführt werden, scheint darauser- 
klärt werden zu müssen, dass sie unter 
die allgemeine Bezeichnung ἄποδα μαχρά 
gehören und A. wohl auch ihre nahe Be- 
ziehung zu den Schlangen nicht verkannt 
hat. Doch ist ihre Erwähnung hier im- 
merhin verdächtig. 

περιελίττονται] gener. 1$15. Die Sache 
wird durch neuere Beobachtungen bestä- 
tigt. Cf. Valentini Theatrum zootomieum 
1720. II p. 170, Abbildung davon Taf. 86 


V Cap. 3. 4. 5.] 455 


Die Stelle, an welcher ihre Geschlechtskanäle sich vereinigen, nähern 
sie bei der Begattung einander, [wie die Trygones und Batrachoi und 
alle Thiere dieser Gruppe. ] 

4. Die fusslosen und langgestreckten Thiere, wie die Schlangen und 13 
Smyraenen, umschlingen sich mit einander zugekehrten Bauchseiten, und 
zwar winden sich die Schlangen so eng um einander, dass es aussieht, 
als wäre es der Körper einer Schlange mit zwei Köpfen. Ebenso ist es 
bei den Sauriern, welche sich bei der Begattung in ähnlicher Weise um- 
schlingen. 

5. Alle Fische mit Ausnahme der breiten Selachier, vollziehen ihre 14 
Paarung, indem sie Bauch gegen Bauch aneinander fahren. Die breiten 
und geschwänzten Selachier aber, wie der Batos und Trygon und der- 
gleichen, fahren nicht bloss an einander, sondern die Männchen be- 
geben sich auch mit der Bauchseite auf die Rückenseite der Weibchen, 
wenigstens diejenigen, deren Schwanz keine bedeutende Dicke hat und 
daher bei der Paarung nicht hinderlich ist. Die Rhinae dagegen und alle 
diejenigen, welche einen starken Schwanz haben, begatten sich nur, in- 
dem sie sich mit den Bauchseiten an einander reiben. Manche behaupten 
sogar, einige Selachier beobachtet zu haben, welche hinten an einander 
hingen wie die Hunde. Bei allen Selachiern übrigens ist das Weibchen 15 
grösser als das Männchen, was auch bei den meisten andern Fischen der 
Fall ist. Zu den Selachiern gehören ausser den genannten der Bus, die 
Lamia, der A&tos, der Zitterroche, der Seeteufel und alle Haiartige. 
Dass nur die Selachier sich auf diese Weise begatten,, ist vielfach beob- 
achtet worden, da das Aneinanderhaften aller Lebendiggebärenden 
länger dauert als das der Eierleger. Auch die Delphine und alle Wale 


Fig. III und Brandt u. Ratzeburg Med. 
Zool. I p. 178: »Männchen und Weib- 
chen umwickeln sich einander und be- 
rühren sich beständig mit den Zungen.« 
Ebenso Schinz Naturgesch. der Reptilien 
p. 123. Uebrigens sind die Schlangen mit 
einem Penis versehen. 

ὁμοίαν] d.h. die Umschlingung ist bei 
den Sauriern minder vollständig, als sie 
eben bei den Schlangen beschrieben wor- 
den ist. Bei Lacerta agilis scheint sie 
nicht so zu sein. Of. Brandt u. Ratzeburg 
Med. Zool. Ip. 165. 


14. παραπίπτοντες) gener. I ὃ 14 und 
11865. Cf. v. Baer Entwickelungsge- 
schichte der Fische 1835 p. 4 u. 5. 

βάτος χτλ.] Die Selachier besitzen eine 
Art Ruthe. Stannius Zootom. p. 278. 
Of. ὃ 15 ἄττα δύο. 

ὕσοις --- πάχος] Richtig Gaza ‚modo 
cauda impedimento nullo ob crassitu- 
dinem 510 und Camus Amoins quel’&pais- 


seur,de la queue n’y forme un obstacle’ ; 
zweideutig Bmk. ‚quibus scilicet cauda 
impedimento non est, quippe omni carens 
erassitie’; falsch Külb ‚wenn nicht der 
Schwanz dadurch, dass ergar keine Dicke 
hat, es hindert‘. Doch darf nicht ver- 
schwiegen werden, dass der Text incor- 
rect, weil zweideutig, ist. Vgl. part. p. 
695b, gener. ΠΠ ὃ 65. Sch. möchte statt 
πάχος lesen τραχύ, weil die Stacheln hier 
das nächste Hinderniss seien. Wir glau- 
ben, dass durch die Lesart des cod. Ve- 
netus ἔχουσι die Schwierigkeit gehoben 
wird; man hat bei πάχος hinzuzudenken 
τοῦ οὐραίου. - 
15. μεῖζον τὸ ϑῆλυ] Wirhaben darüber 
keine Angaben finden können, auch nicht 
für die Fische. ΟἿ. IV $ 124. 
δελφῖνες] Ueber die Begattung der 
Delphine haben wir directe Beobachtun- 
en nirgends angegeben gefunden. Aus 
de Bau ihrer Geschlechtstheile ist aber 


456 


[V Cap. 5. 


πίπτοντα γὰρ ὀχεύει παρὰ τὸ ϑῆλυ τὸ ἄρρεν, xal χρόνον οὔτε ὀλίγον 
Ὑ ΄ S r Ὁ m m 6) 14 4W 
οὔτε λίαν πολύν. διαφέρουσι 6 ἔνιοι τῶν σελαχωδῶν ἰχϑύων οἱ Appe- 
νες τῶν ϑηλειῶν τῷ τοὺς μὲν ἔχειν ἀποχρεμώμενα ἄττα δύο περὶ τὴν 
ἔξοδον τῆς περιττώσεως, τὰς δὲ ϑηλείας ταῦτα μὴ ἔχειν, οἷον ἐν τοῖς 


16 γαλεώδεσιν᾽ ἐπὶ γὰρ τούτων ὑπάργει πάντων τὸ εἰ ἔέγον. 
7 [4p 


| [ὄρχεις 5 


μὲν οὖν οὔτε ἰχϑὺς οὔτε ἄλλο τῶν ἀπόδων ἔχει οὐϑέν, πόρους δὲ δύο 


N > 


xal οἱ ὄφεις nal οἱ ἰχϑύες οἱ ἄρρενες ἔχουσιν, οἱ γίνονται ϑοροῦ πλή- 
ρεις περὶ τὴν τῆς ὀχείας ὥραν, χαὶ προΐενται ὑγρότητα γαλαχτώδη 
πάντες. οὗτοι δ᾽ οἱ πόροι εἰς ἕν συνάπτουσιν, ὥσπερ χαὶ τοῖς ὄρνισιν᾽ 


B) 
οἱ γὰρ ὄρνιϑες ἐντὸς ἔχουσι τοὺς ὄρχεις, χαὶ τὰ ἄλλα πάντα ὅσα ᾧοτο- 10 δὲ 


χεῖ πόδας ἔχοντα. τοῦτο δὴ συμπεραίνει χαὶ ἐπεχτείνεται εἰς τὴν τοῦ 
11 ϑήλξος χώραν καὶ ὑποδοχήν. || ἔστι δὲ τοῖς μὲν ζῳοτόχοις χαὶ πεζοῖς 
ὁ αὐτὸς πόρος τοῦ τε σπέρματος χαὶ τῆς τοῦ ὑγροῦ περιττώσεως 
ἔξωϑεν, ἔσωϑεν δ᾽ ἕτερος πόρος, ὥσπερ ἐλέχϑη χαὶ πρότερον ἐν τῇ 
διαφορᾷ τῇ τῶν μορίων. τοῖς δὲ μὴ ἔχουσι χύστιν ὁ αὐτὸς χαὶ τῆς 15 
ξηρᾶς περιττώσεως πόρος ἔξωϑεν: ἔσωϑεν δὲ σύνεγγυς ἀλλήλων. 
ὁμοίως δὲ ταῦτα ἔχει τοῖς ϑήλεσιν αὐτῶν χαὶ τοῖς ἄρρεσιν. οὐ γὰρ 
ἔχουσι χύστιν πλὴν χελώνης" τούτων δ ἡ ϑήλεια ἕνα πόρον ἔχει, καίτοι 
19 χύστιν ἔχουσα αἱ χελῶναι δὲ τῶν ῳοτόχων εἰσίν.1] || ἣ δὲ τῶν φοτό- 
χων ἰχϑύων ὀχεία ἧττον γίνεται κατάδηλος διόπερ οἱ πλεῖστοι νομί-- 26 
ζουσι πληροῦσϑαι τὰ ϑήλεα τῶν ἀρρένων ἀναχάπτοντα τὸν ϑορόν. 
τοῦτο γὰρ πολλάχις ὁρᾶται γινόμενον περὶ μὲν γὰρ τὴν τῆς ὀχείας 


1. παρὰ om AaCa 


13. τε om PAaDaAld. Cs. Sch. 
add δύο Sch. Pk. 
λαττία ἕνα Pk. 
add τὸν δὲ Ca 


eine Begattung in der Weise der übrigen 
Säugethiere sehr wahrscheinlich. 


ἄττα δύο] Die zur Begattung dienen- 
den Anhänge, einer Ruthe vergleichbar. 
Stannius Zoot. p. 278. 


16. ὄρχεις] ΠῚ ὃ 2.3. II$ 81. gener. 
180. part. p. 697, 9. Es ist unrichtig, 
wenn manche Commentatoren sagen, A. 
habe die Hoden der Fische u. s. w. nicht 
gekannt; er hat sie nur nicht Hoden, 
sondern Samengänge genannt, und zwar 
offenbar wegen ihrer Gestalt; sonst hat 
er ihnen dieselbe Function zugeschrieben. 
Er hat also unterschieden, was wir jetzt 
nicht zu unterscheiden uns gewöhnt 
haben. 

τοῦτο δὴ συμπεραίνει] Wenn der Text 
richtig ist, so lässt sich τοῦτο nur auf ἕν 


τῷ ϑήλει Ald. Cs. 3. 

7. ante Yopod add xat PDa Ald. Sch., τε post ϑοροῦ Aa Rh. 
14. πόρος om Ara Di. 

18. post πλὴν add ἐπὶ PAaCa Cs. ΒΚ. Di. Pk. 

19. ὠφοτοχούντων bis PCaDa Ald. Cs. Sch. 

ἀναχάμπτοντες codd. Ald. 


ἄττα] τὰ μόρια τὰ AaCa Rh. 

11. δὲ Aala 
16. ante σύνεγγυς 
δ᾽ ἡ ϑα- 
21. post ϑήλεα 
τὸν om Ca Sch. 


beziehen, wie dies Gaza gethan Colligunt 
hi sese in unum caput.... hoc ergo in- 
seritur atque in locos et receptaculum 
tenditur foeminarum’. Es wird dies also 
ein Theil sein, in welchem sich die Samen- 
gänge vereinigen, welcherbis an das Ende 
des Leibes reicht (συμπεραίνει) und sich 
bis in den zur Aufnahme desselben be- 
stimmten Ort des Weibchens hinein aus- 
dehnen lässt; doch ist ein solches Organ 
nicht vorhanden, wenn nicht der Autor 
etwa die kleine Papilla urethralis im Sinne 
gehabt hat. Guil. sagt ‚continuatur et ex- 
tenditur'. Bie Bedeutung von συμπεραίνες 
bleibt zweifelhaft. 

χώραν καὶ ὑποδοχήν») Diese Worte wer- 
den ın einer solchen Bedeutung sonst von 
A. nicht gebraucht. Cf.gener. 1 ὃ 41 und 
IV $ 12. 


V Cap. 5.] 457 


begatten sich so, dass das Männchen neben dem Weibchen hinfährt, was 
weder sehr kurze noch auch sehr lange Zeit dauert. Bei einigen Selachiern 
zeichnen sich die Männchen vor den Weibchen dadurch aus, dass sie in 
der Gegend des Afters die zwei Anhängsel haben, welche den Weibchen 
fehlen: dies ist bei allen Haiartigen der Fall. [Die Hoden fehlen den 16 
Fischen und überhaupt allen Fusslosen, dagegen haben bei den Schlangen 
und Fischen die Männchen zwei Gänge, welche zur Zeit der Begattung 
sich mit Samen füllen und eine milchähnliche Flüssigkeit austreten lassen. 
Diese Kanäle vereinigen sich zu &inem Gange, wie bei den Vögeln ; denn 
bei den Vögeln und allen andern mit Füssen versehenen Eierlegern liegen 
die Hoden inwendig. Jener vereinigte Kanal nun reicht bis an das Ende 
und wird bis an die Stelle des Weibchens ausgestreckt, die zu seiner 
Aufnahme dient. Die lebendiggebärenden Gangthiere haben aussen einen 17 
und denselben Kanal für den Samen und für die flüssige Ausscheidung, 
innen aber sind zwei Kanäle, wie schon früher bei der Erörterung über die 
Unterschiede der Theile angegeben wurde. Den Thieren, welche keine 
Blase haben, dient aber äusserlich ein und derselbe Kanal auch für die 
trockne Ausscheidung, innen aber liegen die beiden Kanäle nahe bei ein- 
ander, und zwar ist dies ebenso bei den Weibchen wie bei den Männchen, 
denn sie haben keine Blase mit Ausnahme der Schildkröten, bei denen die 
Weibehen , trotzdem dass sie eine Blase besitzen, doch nur einen Gang 
haben ; die Schildkröten gehören aber zu den Eierlegern]. Die Begattung 15 
der eierlegenden Fische ist schwer zu beobachten, daher glauben die 
meisten Leute, die Weibchen würden trächtig, indem sie den Samen (die 
Milch) der Männchen aufschnappen, was man sehr oft sehen kann. Um 
die Zeit der Begattung nämlich thun dies die Weibchen, indem sie hinter 


17. 6 αὐτὸς πόρος) gener. 1 ὃ 24 u. 67 
I p. 697, 11. hist. 1 ὃ 86. Aufletztere 
telle wird hier verwiesen. Die männliche 
Harnröhre ist von der Einmündung der 
Vasa deferentia ab ein Sinus urogenitalis. 
τοῖς δὲ — χύστιν] Dies kann keine 
Abtheilung der ζῳοτόχα πεζά sein, denn 
diese haben sämmtlich eine Blase, son- 
dern es muss hiermit eine andere Klasse 
bezeichnet sein, nämlich Vögel und Am- 
hibien. Οἵ. Π ὃ 70. part. p. 671, 2—34. 
iehe unsere Anmerkung zu III $ 82 in 
Bezug auf die Harnblasen der Amphibien. 
Sch. und Pikk. haben δύο vor σύνεγγυς 
hinzugefügt, was sich wohl entbehren 
lässt. — Worauf aber im Folgenden αὐ- 
τῶν bezogen werden soll, istnicht ersicht- 
lich. Auf ζῳοτόχοις χαὶ πεζοῖς lässt es sich 
des Zusammenhanges wegen nicht be- 
ziehen. Mithin muss es auf τοῖς μὴ ἔχουσι 
χύστιν bezogen werden. Aber auch dies 
ist nicht möglich, da sogleich die Worte 


folgen οὐ γὰρ ἔχουσι κύστιν. Erwägt man 
alles dies, so wie die ganz unpassenden 
Worte αἱ χελῶναι δὲ τῶν φοτόχων εἰσίν, 
so muss man hier auf Verderbniss des 
Textes schliessen. Wahrscheinlich haben 
wir aber hier ein fremdartiges Stück, das 
angeschrieben war, vor uns. Denn die 
ganze Stelle von ὄρχεις — φοτόχων εἰσίν 
d. h. $ 16 und 17 gehören gar nicht hier- 
her, wo von den verschiedenen Arten der 
Begattung die Rede ist. Wir haben daher 
die ganze Stelle durch Klammern als un- 
echt bezeichnet. 

18. ἀναχάπτοντα)] VI ὃ 75. gener. III 
$65. Vgl. auch VIII $ 129. Dass eine 
ähnliche Methode zum Fange der Cepha- 
lopoden auch jetzt noch in Gebrauch ist, 
berichten Cavolini Erzeugung der Fische 
und Krebse 1792 p. 157 und Verany 
Mollusques mediterran&ens p. 68. 5. Au- 
bert Cephalopoden p. 29. 


19 


20 


1 


458 [V Cap. 5. 6. 


ὥραν αἱ ϑήλειαι τοῖς ἄρρεσιν ἑπόμενα! τοῦτο δρῶσι, χαὶ χόπτουσιν 
ὑπὸ τὴν γαστέρα τοῖς στόμασιν, οἱ δὲ ϑᾶττον προΐενται χαὶ μᾶλλον" 
χατὰ δὲ τὸν τόχον οἱ ἄρρενες τοῖς ϑήλεσι, χαὶ ἀποτιχτουσῶν δ᾽ ἀναχάπ- 
τουσι τὰ WA" Ex δὲ τῶν παραλειπομένων γίνονται οἱ ἰχϑύες. περὶ 
δὲ τὴν Φοινίχην χαὶ ϑήραν ποιοῦνται δι ἀλλήλων" ἄρρενας μὲν γὰρ 


5 


ὑπάγοντες χεστρέας τὰς ϑηλείας περιβάλλονται συνάγοντες, ϑηλείας ᾿ 


δὲ τοὺς ἄρρενας. || τοῦτο μὲν οὖν διὰ τὸ πολλάχις ὁρᾶσϑαι τὴν δόξαν 
ἐποίησε τῆς ὀχείας ταύτην, ποιεῖ δέ τι τοιοῦτον χαὶ τὰ τετράποδα 
τῶν ζῴων᾽ περὶ γὰρ τὴν ὥραν τῆς ὀχείας ἀπορραίνουσι χαὶ τὰ 
ἄρρενα χαὶ τὰ ϑήλεα, χαὶ τῶν ἄρϑρων ὀσμῶνται ἀλλήλων. αἱ δὲ 
πέρδιχες ἂν χατὰ ἄνεμον στῶσιν αἱ ϑήλειαι τῶν ἀρρένων, ἔγχυοι 
γίνονται. πολλάχις δὲ καὶ τῆς φωνῆς (a ἀχούσαδαι), ἐὰν ὀργῶσα' 
Ἔσο: χαὶ Or u ἐχ TOD χαταπνεῦσαι τὸν ἄρρενα᾽ χάδχει 
δὲ χαὶ ἣ θήλεια χαὶ ὃ ἄρρην, χαὶ τὴν γλῶτταν ἔξω ἔχουσι περὶ τὴν 
τῆς ὀχείας ποίησιν. ἡ δὲ ἀληϑινὴ σύνοδος τῶν φοτόχων ἰχϑύων Sk 
γάχις δρᾶται διὰ τὸ ταχέως ἀπολύεσθαι παραπεσόντας, ἐπεὶ ὦπται 
1) ὀχεία χαὶ ἐπὶ τούτων γινομένη τὸν εἰρημένον τρόπον. 

0. Τὰ δὲ μαλάχια, οἷον οἱ πολύποδες χαὶ σηπίαι χαὶ τευϑίδες 


10 


15 


, δ 


τὸν αὐτὸν τρόπον πάντα πλησιάζουσιν ἀλλήλοις χατὰ τὸ στόμα yap 


συμπλέχονται, τὰς «πλεχτάνας πρὸς τὰς πλεχτάνας συναρμόττοντες. 
6 μὲν οὖν πολύπους ὅταν τὴν λεγομένην χεφαλὴν ἐρείσῃ πρὸς τὴν 
γῆν xal διαπετάσῃ τὰς πλεχτάνας, ἅτερος ἐφαρμόττει ἐπὶ τὸ πέτασμα 
τῶν πλεχτανῶν, χαὶ συνεχεὶς ποιοῦνται τὰς χοτυληδόνας πρὸς ἀλλή- 
λας. φασὶ δέ τινες χαὶ τὸν ἄρρενα ἔχειν αἰδοιῶδές Tı £&y μιᾷ τῶν 
πλεχτανῶν, ἐν ἢ δύο αἱ μέγισται χοτυληδόνες εἰσίν εἶνα: δὲ τὸ 
τοιοῦτον ὥσπερ νευρῶδες, μέχρι εἰς μέσην τὴν πλεχτάνην προσπεφυ- 
χὸς ἅπαν, ἣν ἐσπιφράναι εἰς τὸν μυχτῆρα τῆς ϑηλείας. || αἱ δὲ σηπίαι 


3. ἀναχάμιπτουσι codd. Ald. 4. χαταλειπομένων Sch. 5. μὲν om AaCa Sch. 
8, ταύτης PDaAld. Cs. δέ τι τοιοῦτον Pk., δὲ τὸ τοιοῦτον AaCa Sch., δὲ τοῦτο 
ΡΠ) ΑἸά. Cs. Bk.Di. 10. ἄρϑρων) αἰδοίων PDaAld. Sch. ΒΙ.. 12. χάχ τῆς ΡΚ. 
ἀκούσασαι addidimus de conj., dxobousar Sch. 13. τὸν ἀέρα Ald. 17. χαὶ ἡ 


20 


25 


ἐπὶ τούτων ὀχεία PDa Ald. Cs. ΒΚ. Di. Pk. 18. otovom PAaCam Ambr. Rh. 


Cs. ot om AaCaDa Di. Pk. 19. τὸ om PDa Ald. Cs. Sch. 20. προσ- 
αρμόττοντες PC 21. οὖν om Rh. 23. ποιοῦσι ArCa Di., ποιοῦσα Rh. 
27. ἣν ἐσπιφράναι CR, 7 εἰσπιφράναι AR, ὃ πᾶν ἐμπιφράναι Os., τ᾽ εἰσαφιέναι Sch., 
n ἐσπιφράναι ΒΚ. Di., ἅπαν τ᾽ εἰσπιφράναι Pk., om PDa Ald. σηπυίαι Aa 

19. δέ τι τοιοῦτο] Wir haben τό in τ Stelle auch Schn. hier mit Recht nach 
geändert, wie auch Pikk. gethan. Die ai eingeschoben hat ἀκούουσαι. Vgl. 
alte Lesart τοῦτο ist deshalb unzulässig, I$ 15. Sch. erwähnt auch Aelian. hist. 
weil die Vierfüsser wohl etwas Aehnliches anim. XVI, 15. Antig. Car. c. 87 und 
thun, aber nicht dasselbe wie die Fische. Athenaeus IX p. 359° und glaubt, die 

ἄρϑρων ὀσμιῶνται) gener. ΠΠ ὃ 1885. . Stelle habe geheissen ἔγχυοι γίνονται, ἐὰν 

πέρδιχες) gener. ΠῚ $ 18, aus welcher ὀργῶσαι τύχωσι, χαὶ ὑπερπετομένων, ἐχ τοῦ 


459 


den Männchen herschwimmen und sie mit dem Maule unten an den Bauch 
schlagen, worauf jene rascher und reichlicher die Milch gehen lassen. 
Zur Zeit des Laichens aber folgen die Männchen den Weibchen und 
schnappen die gelegten Eier auf: was übrig bleibt, daraus wird die junge 
Fischbrut. In Phönizien fängt man auch die Fische, indem man den 
Männchen durch die Weibchen und umgekehrt nachstellt: so versammelt 
und fängt man Weibchen der Meeräschen, indem man Männchen in ihre 
Nähe bringt und umgekehrt. Da man nun das Aufschnappen des Samens 19 
oft beobachtet hat, so veranlasste dies den Glauben, dass dies der Be- 
gattungsact sei. Etwas Aehnliches aber thun auch die vierfüssigen 
Thiere; um die Paarungszeit nämlich lassen Männchen und Weibchen 
eine Flüssigkeit von sich und beriechen einander an den Geschlechts- 
theilen. Auch die Steinhühner werden trächtig, wenn sie sich an einer 
Stelle befinden, wo sie der von den Männchen herkommende Wind trifft, 
nicht selten auch, wenn sie nur deren Stimme (hören), zur Zeit, wo sie 
in der Brunst sind, desgleichen wenn die Männchen über sie hinweg- 
fliegen und sie anhauchen. Beide.Geschlechter sperren den Mund auf 
und strecken die Zunge heraus, wenn sie die Begattung verrichten. Die 
wahre Vereinigung der eierlegenden Fische wird selten beobachtet, weil 
sie nach ihrer Annäherung sich schnell wieder von einander entfernen ; 
indess ist doch beobachtet, dass auch bei ihnen die Begattung auf die 
angegebene Weise vollzogen wird. 

6. Die Weichthiere, Polypoden, Sepien und Teuthiden paaren sich 20 
alle auf einerlei Weise, indem sie sich von vorn mit den Mundseiten 
einander nähern und durch Aneinanderschliessung der Fangarme fest- 
halten. [Der eine Polypus nun stützt den sogenannten Kopf auf den Boden 
und breitet die Fangarme aus, worauf der andere sich an die ausgebrei- 
teten-Fangarme anlegt und beide ihre Saugnäpfe an einander schliessen. 
Manche behaupten auch, dass das Männchen an dem einen Fangarme, 
worauf die beiden grössten Saugnäpfe sind, ein ruthenänliches Organ 
habe: es sei dies gleichsam ein sehnenartiger Körper, welcher bis zur 
Mitte des Fangarmes angewachsen sei, und es dringe damit in die Röhre 
des Weibchens ein. Die Sepien und Teuthiden schwimmen zusammen mit 21 


V Cap. 5. 6.] 


“χαταπνεῦσαι τὸν ἄρρενα, πολλάχις δὲ καὶ τῆς 
φωνῆς μόνον ἀχούουσαι. 

ἰχϑύων)] Of. ν. Baer Entwickelungs- 
geschichte der Fische 1835 p. 4. 

20. συμπλέχονται] gener. 1 ὃ 29. Die 
Sache ist richtig. S. Aubert Cephalopo- 
den p. 30. 

ὁ μὲν — ἀλλῆλας1 Diese wortreiche 
Beschreibung bringt nichts Neues und 
kann für ein Scholion der vorhergehen- 
den Worte gelten. Die Construction ὅταν 


ἐρείσῃ sieht nach späterer Graeecität aus. 
C£. ὃ 22. III ὃ 56. — πέτασμια ist ἅπαξ λεγ. 
für Aristoteles. 


aldorödes] Vgl. IV $ 5, wo in der An- 
merkung das, was wir jetzt wissen, bei- 
gebracht ist, und Aubert Cephalopoden 
p. 21. 


ἣν ἐσπιφράναι] Gaza ‚totumque nari 
feminae annecti'. Guil. ‚adnatum omne- 
que immittere in narem femellae'. 


460 [V Cap. 6. 7. 8. 


\ € ’ ΄ σ ἰῷ \ 7 \ \ 
χαὶ αἱ τευϑίδες νέουσιν ἅμα συμπεπλεγμέναι, τὰ στόματα χαὶ τὰς 
πλεχτάνας ἐφαρμόττουσαι χαταντιχρὺ ἀλλήλαις, νέουσαι ἐναντίως" 
ἐναρμόττουσι δὲ χαὶ τὸν χαλούμενον μυχτῆρα εἰς τὸν μυχτῇῆρα. τὴν 

m > m 
δὲ νεῦσιν ἡ μὲν ἐπὶ Th ὄπισϑεν ἣ ὃ ἐπὶ τὸ στόμα ποιεῖται. ἐχτίχτει 

» r > 
δὲ χατὰ τὸν φυσητῆρα χαλούμενον, χα ὃν ἔνιοι χαὶ ὀχεύεσϑαί φασιν 5 
αὐτάς. 

7. Τὰ δὲ μαλαχόστραχα ὀχεύεται, οἷον χάραβοι χαὶ ἀσταχοὶ 
χαὶ χαρίδες χαὶ τὰ τοιαῦτα, ὥσπερ χαὶ τὰ ὀπισϑουρητιχὰ τῶν τετρα- 
πόδων, ὅταν 6 μὲν ὑπτίαν ὁ δ᾽ ἐπὶ ταύτης ποιήσῃ τὴν χέρχον. 
ὀχεύεται δὲ τοῦ ἔαρος ἀρχομένου πρὸς τῇ γῇ, ἤδη γὰρ ὦπται 710 
ὀχεία πάντων τῶν τοιούτων, ἐνιαχοῦ δὲ χαὶ ὅταν τὰ σῦχα ἄρχηται 
πεπαίνεσϑαι. τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον χαὶ οἱ ἀσταχοὶ χαὶ αἱ χαρίδες 

>} 14 (4 \ Katy \ \ 14 2 y 4 
28 ὀχεύονται. [ οἱ δὲ χαρχίνοι χατὰ τὰ πρόσϑια ἀλλήλων συνδυάζονται, 

\ P} 7 \ A \ Yv [4 m 

τὰ ἐπικαλύμματα τὰ πτυχώδη πρὸς ἄλληλα συμβάλλοντες. πρῶτον 

Ne ΄ > ΄ EIS αν 5; m,” [ea De 24 
ὃ ὃ χαρχίνος ἀναβαίνει 6 ἐλάττων ἐχ τοῦ ὄπισϑεν- ὅταν ὃ ἀναβῇ 15 
οὗτος, 6 μείζων πλάγιος ἐπιστρέφει. ἄλλῳ μὲν οὖν οὐδενὶ 7) ϑήλεια 

m Χ ; ENTER, [A wor I \ - G 
τοῦ ἄρρενος διαφέρει, τὸ ὃ ἐπιχάλυμμα μεῖζόν ἐστι τὸ τῆς θηλείας 
χαὶ μᾶλλον ἀφεστηχὸς χαὶ συνηρεφέστερον, εἰς ὃ ἐχτίχτουσι Hal 
ἢ τὸ περίττωμα ἐξέρχεται. μόριον δ᾽ οὐϑὲν προΐεται ϑάτερον εἰς 
ϑάτερον. 20 

2 2 

8. Τὰ ὃ ἔντομα συνέρχεται μὲν ὄπισϑεν, εἶτ ἐπιβαίνει τὸ 
ἔλαττον ἐπὶ τὸ μεῖζον: τοῦτο δ᾽ ἐστὶ τὸ ἄρρεν. ἐναφίησι δὲ τὸν 5ι5 

, ’ \ - 2 4 1 ραν RIP ni. ) 
πόρον χάτωϑεν τὸ ϑῆλυ εἰς τὸ ἄρρεν τὸ ἐπάνω, ἀλλ οὐ τὸ ἄρρεν εἰς 

\ nm or ER ἐπ οὶ Y : \ - \ / IHRER RE a. 
τὸ ϑῆλυ, ὥσπερ ἐπὶ τῶν AAAwy' χαὶ τοῦτο τὸ μόριον ἐπὶ μὲν ἐνίων 


22 


24 


2. ἐναρμόττουσαι ΑΔ 4. ὁ δ᾽ Ca οἱ ὅ. ἐχτείνει δὲ χαὶ τὸν ArQa 8, ὥσπερ--- 
τετραπ. om 0? 9. ταύτην Aa0a 10. ἐρχομένου CR; δὲ ἀρχομένου ἔαρος 
πρὸς Sch. 11. ἄρξηται Ca Ald. Cs. Sch. 15. δ᾽ ὅτε κ. AaCa 16. πλα- 
γίως PDaAld. Cs. ἄλλα PCaDa, ἄλλο Ald.Cs. οὐϑὲν PCaDaAld.etre. Aa 
17. τὸ τῆς ϑηλείας ponunt post ἀφεστηχὸς 18. PCa et omisso τὸ Da Ald. Cs. 
18. εἰς — καὶ om Ca 23. post πόρον add τὸ AaCa Cs. Sch. Di. τὸ ante 
ϑήλυ om Di. τὸν ἄρρενα τὸν PDa Ald. Cs. 


21. μυχτῆρα] Dies ist wichtig, indem 
die Spermatophoren zunächst in den 
Trichterraum gelangen. 

φυσητῆρα] Da man nicht anders an- 
nehmen kann, als dass dieses dasselbe 
Organ ist, welches kurz vorher μυχτῆ 
und IV ὃ 6 so wie gener. I ὃ 29 αὐλός 
heisst, so bleibt es immerhin sehr auf- 
fallend, dass A. diese drei verschiedenen 
Bezeichnungen gebraucht hat. 

22. ὥσπερ --- τετραπόδων) Diese Worte 
fehlen im Mediceus, scheinen aber nach 
gener. 1 ὃ 28 richtig zu sein. Dagegen ist 
der Satz ὅταν — χέρχον kaum verständlich. 


Das Thatsächliche bietet für die Deutung 
auch keine Hülfe, da nur Risso von Pa- 
linurus sagt: C’est en avril et en aoüt, 
que les mäles sont & la recherche des 
femelles. Aussitöt qu’ils les rencontrent, 
ils se jettent dessus, s’accouplent 
face contre face, et se pressent si 
fortement avec leurs pattes, qu’on a de 
la peine ἃ les separer, m&me £tant hors 
de l’eau. Risso Crustaces p. 63. 

ἤδη — τοιούτων] Es bedarf keines Be- 
weises, dass diese Worte an dieser Stelle 
nicht ursprünglich können gestanden 
haben. — Wenn es ferner heisst: die 


V Cap. 6. 7. 8.] 461 


einander verschlungen, Mund gegen Mund und Fangarm gegen Fangarm 
stützend in entgegengesetzter Richtung. Auch stecken sie die sogenannten 
Trichter in einander. Sie schwimmen aber so, dass das eine vorwärts, 
das andere rückwärts gerichtet ist. Sie legen die Eier durch die so- 
genannte Spritzröhre, mit welcher nach der Ansicht Einiger die Begat- 
tung geschehen soll. 

7. Die Weichschaligen, als da sind die Langusten, Hummern und 22 
Heuschreckenkrebse und ihnen ähnliche, begatten sich, wie die nach 
hinten Harnenden unter den Vierfüssigen, [indem der eine die Unterseite 
des Schwanzes nach oben kehrt und der andere den Schwanz darauf 
legt.] Sie begatten sich beim Beginn des Frühlings in der Nähe des 
Landes — denn die Begattung ist schon bei allen diesen Thieren beob- 
achtet worden —, manchmal indess auch zu der Zeit, wo die Feigen zu 
reifen beginnen. Die Hummern sowohl als die Heuschreckenkrebse be- 
gatten sich auf dieselbe Weise. Die Krabben aber paaren sich an dem 23 
vorderen Theile des Körpers, indem sie die faltigen Schwanzdeckel an 
einander legen. Zuerst steigt die kleine Krabbe von hinten auf, und 
wenn dies geschehen ist, wendet sich die grössere seitwärts um. Das 
Weibchen unterscheidet sich von dem Männchen nur dadurch, dass der 
Schwanzdeckel des Weibchens grösser, mehr abstehend und dichter be- 
haart ist: innerhalb desselben setzen sie ihre Eier ab, und hier treten 
auch die Excremente aus. Uebrigens senkt keines von beiden in das 
andere ein Glied ein. 

8. Die Insecten vereinigen sich mit einander von hinten her, darauf 24 
steigt das kleinere, welches das Männchen ist, auf das grössere hinauf. 
Es senkt aber das Weibchen von unten her seine Röhre in das oben be- 
findliche Männchen, nicht, wie es bei den übrigen Thieren der Fall ist, 
das Männchen in das Weibchen. Und dieser Theil ist sogar bei manchen 


Krebse und die Garneelen paaren sich 
auf dieselbe Weise, so fragt sich, worauf 
sich »dieselbe« bezieht.- Denn im Vorigen 
ist ἣν eben von der Paarung der Krebse 
und Garneelen die Rede gewesen. Diese 
Worte liessen sich nur an dieser Stelle 
halten, wenn man am Anfange χαὶ ἀσταχοὶ 
χαὶ χαρίδες tilgte. 

23. χαρχίνοι] Bis jetzt scheint nur 
Cavolini (Erzeugung der Fische u. Krebse 
Ῥ. 152) die Begattung des Cancer phalan- 
gium Fabr. beobachtet zu haben, welche 
Bauch gegen Bauch ausgeführt wurde. 
Of. gener. unsere Ausg. Einl. p. 12. 

τὸ δ᾽ ἐπιχάλυμμα)] Vgl. IV ὃ 36. 

μόριον δ᾽ οὐϑὲν] Einmal hat Cavolini 
beobachtet, dass die Krallen des Männ- 
chens (?) in die fleischigen Auswüchse 
der Scham gesenkt waren. ἃ. ἃ. Ὁ. Ὁ. 152. 


24. εἴτ᾽ ἐπιβαίνει] Das Aufsteigen kann 
nicht als eine dem συνέρχεσθαι ὄπισϑεν 
nachfolgende Handlung bezeichnet wer- 
den. Wahrscheinlich muss χαὶ ἐπιβαίνει 
gelesen werden. 

χάτωϑεν τὸ ϑῆλυ] gener. 1 ὃ 31. 92. 
Bei den meisten Insecten ist das Männ- 
chen kleiner als das Weibchen, doch ist 
es nicht richtig, dass das Weibchen sein 
Geschlechtsorgan in das des Männchens 
steckt, sondern umgekehrt; der Penis 
wird in die Vulva gesteckt und es wird 
Samenmasse in die Vulva oder direct in 
das Receptaculum seminis entleert. Cf. 
Burmeister Entomologie I p. 352 u. f. 
Allerdings beugt oft das Weibchen in 
entgegenkommender Weise seine letzten 
Hinterleibsringel nach aufwärts, worauf 
die Angabe des A. wohl basirt. 


462 [V Cap. 8. 


χαὶ φαίνεται μεῖζον ὃν ἢ χατὰ λόγον τοῦ ὅλου σώματος, χαὶ πάνυ 
μιχρῶν ὄντων, im ἐνίων δ᾽ ἧττον. τοῦτο ὃ ἐστὶ φανερόν, ἐάν τις 
διαιρῇ τὰς ὀχευομένας μυίας. ἀπολύονται δ᾽ ἀπ ἀλλήλων μόλις" 
πολὺν γὰρ χρόνον 6 συνδυασμός ἐστι τῶν τοιούτων. δῆλον ὃ ἐπὶ 

25 τῶν ἐν ποσίν, οἷον μυιῶν τε χαὶ χανϑαρίδων. || πάντα δὲ τὸν τρόπον 5 
τοῦτον ὀχεύεται, αἵ τε μυῖαι χαὶ αἱ κανϑαρίδες zal αἱ σπονδύλαι χαὶ 
τὰ φαλάγγια, χαὶ εἴ τι ἄλλο τοιοῦτόν ἐστι τῶν ὀχευομένων. ποιοῦν- 
ται δὲ τὰ φαλάγγια τὴν ὀχείαν τόνδε τὸν τρόπον, ὅσα γε ὑφαίνει 
ἀράχνια: ὅταν ἣ ϑήλεια σπάσῃ τῶν ἀποτεταμένων ἀραχνίων ἀπὸ 
τοῦ μέσου, πάλιν 6 ἄρρην ἀντισπᾷ - τοῦτο δὲ ποιήσαντα πολλάχις 1ο 
οὕτω συνέρχεται χαὶ συμπλέχεται ἀντίπυγα᾽ διὰ γὰρ τὴν περιφέρειαν 
τῆς χοιλίας οὗτος ἁρμόττει 6 συνδυασμὸς αὐτοῖς. 

26 Ἢ μὲν οὖν ὀχεία τῶν ζῴων τοῦτον γίνεται τὸν τρόπον πάντων, 
ὧραι δὲ χαὶ ἡλιχίαι τῆς ὀχείας ἑχάστοις εἰσὶν ὡρισμέναι τῶν ζῴων. 
βούλεται μὲν οὖν ἣ φύσις τῶν πλείστων περὶ τὸν αὐτὸν χρόνον ποιεῖ- 15 
σϑαι τὴν ὁμιλίαν. ταύτην, ὅταν Ex τοῦ χειμῶνος μεταβάλλῃ πρὸς τὸ 
ϑέρος. αὕτη δ᾽ ἐστὶν ἡ τοῦ ἔαρος ὥρα, ἐν ἡ τὰ πλεῖστα χαὶ πτηνὰ 

21 χαὶ πεζὰ χαὶ πλωτὰ ὁρμᾷ πρὸς τὸν συνδυασμόν. || ποιεῖται 8 ἔνια 
τὴν ὀχείαν καὶ τὸν τόχον χαὶ μετοπώρου χαὶ χειμῶνος, οἷον τῶν T 
ἐνύδρων γένη ἄττα χαὶ τῶν πτηνῶν ἄνϑρωπος δὲ μάλιστα πᾶσαν 20 
ὥραν, χαὶ τῶν συνανϑρωπευομένων ζῴων πολλὰ διὰ τὴν ἀλέαν χαὶ 
εὐτροφίαν, ὅσων χαὶ αἱ χυήσεις ὀλιγοχρόνιοί εἰσιν, οἷον δὸς χαὶ χυνός, 
χαὶ τῶν πτηνῶν ὅσα πλεονάχις ποιοῦνται τοὺς τόχους. πολλὰ δὲ χαὶ 
πρὸς τὰς ἐχτροφὰς τῶν τέχνων στοχαζόμενα ποιοῦνται τὸν συνδυα- 

28 σμὸν ἐν τῇ ἀπαρτιζούσῃ ὥρα. || ὀργᾷ δὲ πρὸς τὴν ὁμιλίαν τῶν ἀν-- 35 
ϑρώπων τὸ μὲν ἄρρεν ἐν τῷ χειμῶνι μᾶλλον, τὸ δὲ ϑῆλυ ἐν τῷ διθὸ 
ϑέρει. τὸ δὲ τῶν ὀρνίϑων γένος, ὥσπερ εἴρηται, τὸ πλεῖστον περὶ τὸ 
ἔαρ ποιεῖται χαὶ ἀρχομένου τοῦ ϑέρους τὴν ὀχείαν χαὶ τοὺς τόχους, 
πλὴν ἁλχυόνος. ἣ δὲ ἁλχυὼν τίχτει περὶ τροπὰς τὰς χειμερινάς" διὸ 


1. xat priusomDaAld. Cs. post χατὰ add τὸν AaCa ΑἸά. Cs. ὅλον τοῦ ArDi. 
3. διαιρῆται PCaDa Ald. Cs. ἐπιλύονται Cam. 6. σφονδύλαι PDa Ald. Os. 
Di. Pk. 7. χἂν εἰ AaCa Rh. 8. ye om AaCa Sch. Di. 9. τὸ ἀράχνιον 
AaCa et omisso τὸ Rh. Sch. Pk. et 10. ἀπὸ τοῦ μέσου om PDa Ald. Gaza Cs. 
11. ἀντίπυγα om pr. Aa Rh. Guil. 13. γίνεται] ἔχει AaCa Di. 14. διωρισ- 
μένοι ΑΔ( ἃ 15. οὖν om Aa 18. τὸν om Aa ΒΚ. Di. 21. post ζῴων add 
πεζῶν PDaAld.in uncisSch. 22. ὅσον AR «atom Aalals. Sch. 23. ποι- 
εἴται Ca δὲ] γὰρ Ca 24. ante τῶν add χαὶ P 25. ante τῶν add χαὶ Ald. 
Cs. 29. tasom PDa Ald. 


πολὺν γὰρ χρόνον] Dasistsehr verschie- 25. ἀπὸ τοῦ μέσου] Guil. ‚traxerit de 
den, von Minuten bis zumehreren Tagen. medio praetensarum telarum’. 
Burmeister Entomologie I p. 354. ἀντίπυγα)] Die Begattung der Kreuz- 


V Cap. 8.] 463 


grösser, als man nach der Grösse des ganzen Körpers erwarten sollte, 
selbst bei den ganz kleinen, bei einigen aber auch verhältnissmässig 
klein. Es wird dies deutlich, wenn man Fliegen, während sie sich be- 
gatten, von einander trennt. Die Paarung der Insecten dauert geraume 
Zeit, und sie lassen nur schwer von einander los, wieman an den überall 
vorkommenden Fliegen uud Kanthariden wahrnehmen kann. Auf diese 25 
Weise begatten sich aber die Fliegen, Kanthariden, Spondylae und 
Spinnen und überhaupt alle Insecten, bei denen eine Begattung statt- 
findet. Die Spinnen, welche Netze weben, vollziehen ihre Begattung auf 
folgende Art: das Weibchen zieht einen Faden aus der Mitte der aus- 
sespannten Gewebsfäden her und das Männchen ebenso von der andern 
Seite her, und nachdem sie dies mehrmals wiederholt haben, nähern sie 
sich einander und vereinigen sich mit einander zugekehrten Hintertheilen : 
denn da der Hinterleib kugelig ist, so ist dies die für sie geeignetste Art 
der Paarung. Dies sind die bei den Thieren vorkommenden Weisen der 
Begattung. 

Die Begattung ist für die einzelnen Thierarten an bestimmte Jahres- 26 
zeiten und Lebensalter gebunden. Naturgemäss geschieht bei den meisten 
derselben diese Vereinigung um die Zeit, wo der Winter zum Sommer 
übergeht: es ist dies die Frühlingszeit, in welcher die meisten fliegenden, 
sehenden und schwimmenden Thiere den Trieb zur Paarung haben. 
Doch fällt bei manchen die Begattung und das Gebären auch in den27T 
Herbst und Winter, wie bei einigen Arten von Wasserthieren und Vögeln. 
Der Mensch ist am wenigsten hierin an eine Jahreszeit gebunden und 
ebenso viele Hausthiere wegen des ihnen gebotenen reichlichen Maasses 
von Wärme und Nahrung, zumal wenn ihre Tragezeit eine kurze ist, wie 
das Schwein, der Hund und diejenigen Vögel, welche mehrmals im Jahre 
Brut haben. Viele vollziehen aber mit Rücksicht auf die Ernährung der 
Jungen ihre Paarung in der dazu geeigneten Jahreszeit. Beim Menschen 38. 
ist der Trieb zur Begattung beim männlichen Geschlecht im Winter 
stärker, beim weiblichen im Sommer. Die Vögel begatten sich und legen 
meistentheils im Frühlinge und zu Anfang des Sommers, mit Ausnahme 
des Eisvogels, welcher um die Zeit der Wintersonnenwende Eier legt. 
Daher heissen die je sieben Tage vor und nach der Sonnenwende, wenn 


spinne ist genau beschrieben bei "Brandt 26. δὲ ζῴων] Wir haben δέ hinzuge- 
und Ratzeburg Med. Zool. V p. 91. Da- fügt, was hier unentbehrlich scheint, und 
nach sitzt das Weibchen im Centrum des worauf das in einigen Hdschrr. hinter 
Netzes, das Männchen an der Peripherie . ζῴων hinzugefügte πεζῶν hindeutet. 

und weicht vor dem entgegenkommenden 28. ἁλχυών] Bei uns paart er sich erst 
Weibchen zurück u. s. w. ; endlichspringt Ende März und beginnt dann den künst- 
das Männchen dem Weibchen plötzlich lichen Bau seines Nestes, worüber wir zu 
auf die Brust, steckt seine Palpen in den IX $66 das Nähere bemerkt haben. Siehe 
Einschnitt zwischen Brustund Bauch und Brehm Thierleben IV p. 164. 

streckt den Hinterleib in die Höhe u. s. w. 


29 


30 


31 


32 


464 [V Cap. 8. 9. 


\ m Ω͂ b) \ [4 q n ς 4 / 
χαὶ χαλοῦνται, ὅταν εὐδιειναὶ γένωνται αἱ τροπαί, ἁλχυονίδες ἡμέραι 
ἑπτὰ μὲν πρὸ τροπῶν, ἑπτὰ δὲ μετὰ τροπάς, χαϑάπερ χαὶ Σιμωνίδης 
ἐποίησεν, ὡς ὁπόταν χειμέριον χατὰ μῆνα πινύσχῃ Δεὺς ἤματα 
τεσσαραχαίδεχα, λαϑάνεμόν τέ μιν ὥραν χαλέουσιν ἐπιχϑόνιοι, ἱερὰν 
7] £ j4 > fd ad 
παιδοτρόφον ποιχίλας ἁλχυόνος.““ γίνονται ὃ εὐδιειναί, ὅταν συμβῇ 
νοτίους γίνεσϑαι τὰς τροπάς, τῆς []λειάδος βορείου γενομένης. 
4 > v -“ x Er 
| λέγεται ὃ ἐν ἑπτὰ μὲν ἡμέραις ποιεῖσϑαι τὴν νεοττιάν, ἐν δὲ ταῖς 
λοιπαῖς ἑπτὰ ἡμέραις τίχτειν τὰ νεόττια χαὶ ἐχτρέφειν. περὶ μὲν οὖν 

x ») “- ῇ b) 2% 7 [4 ς ͵ [1 
τοὺς ἐνταῦϑα τόπους οὐχ ἀεὶ συμβαίνει γίνεσϑαι ἁλχυονίδας ἡμέρας 

Ὧν, ὅπ ΄ ) \ - - [4 x 34 τ > 
περὶ τὰς τροπάς, ἐν δὲ τῷ Σιχελιχῷ πελάγει σχεδὸν ἀεί. τίχτει δ᾽ ἣ τὸ 
ς \ \ ΄ Ir ) Υ \ ς r ΄ \ > 
ἁλχυὼν περὶ πέντε md. || 9. ἡ ὃ αἴϑυια χαὶ οἱ λάροι τίχτουσι μὲν ἐν 

en ͵ m r 7 > 
ταῖς περὶ ϑάλατταν πέτραις, τὸ μὲν rANUng δύο 7) τρία" ἀλλ ὃ μὲν 

ms Ψ > [4 “- “»ΣΨἍ. 
λάρος τοῦ ϑέρους, ἣ ὃ αἴϑυια ἀρχομένου τοῦ ἔαρος εὐϑὺς ἐχ τροπῶν, 

\ ) ’ [dA ς Υ̓ bi ) Ei \ [4 r 
χαὶ ἐπιχάϑδηται ὥσπερ αἱ ἄλλαι ὄρνιϑες. οὐδέτερον δὲ φωλεύει τού- 
των τῶν ὀρνέων. || [πάντων δὲ σπανιώτατον ἰδεῖν ἁλχυόνα ἐστίν ‘15 

Sı\ı \ \ [4 ͵ \ \ ε ba [4 2 - 
σχεδὸν γὰρ περὶ [Ἰλειάδος δύσιν χαὶ τροπὰς ὁρᾶται μόνον, χαὶ ἐν τοῖς 
ὑφόρμοις πρῶτον ὅσον περιϊπταμένη περὶ τὸ πλοῖον ἀφανίζεται 
εὐϑύς, διὸ χαὶ Στησίχορος τοῦτον τὸν τρόπον ἐμνήσϑη περὶ αὐτῆς. 

Ἂν \ J ἊΝ Ὁ ) / ’ INN , N... 
τίχτει δὲ χαὶ ἣ ἀηδὼν τοῦ ϑέρους ἀρχομένου, τίχτει δὲ πέντε χαὶ ἕξ 
2 - a) 7 
wa φωλεύει δὲ ἀπὸ τοῦ μετοπώρου μέχρι τοῦ ἔαρος. [τὰ δὲ ἔντομα 20 
m Pr 12 5 r id 
χαὶ τοῦ χειμῶνος ὀχεύεται χαὶ γίνεται, ὅταν εὐημερίαι γένωντα: χαὶ 
7, “ τς - , 7 > 
νότια, ὅσα μὴ φωλεύει αὐτῶν, oloy μυῖαι χαὶ μύρμηχες. || τίχτει ὃ 
ἅπαξ τοῦ ἐνιαυτοῦ τὰ πολλὰ τῶν ἀγρίων, ὅσα μὴ ἐπιχυΐσχεται ὥσπερ 
δασύπους. 
᾿Ομοίως δὲ χαὶ τῶν ἰχϑύων οἱ πλεῖστοι ἅπαξ, οἷον οἱ χυτοί 26 
— χαλοῦνται δὲ χυτοὶ οἱ τῷ διχτύῳ περιεχόμενοι —, ϑύννος, πηλα- 53 
υύς, χεστρεύς, χαλχίδες, χολίαι, χρόμις, ψῆττα χαὶ τὰ τοιαῦτα, πλὴν 


1. ἁλχυόνειοι Da Ald. Cs. Sch. Bk. 2. πρὸς Cam. μετὰ τὰς τρ. Aa Sch. 
χαϑὰ Ald. 3. χατὰ μῆνα χ. AaCa2 Sch. πινύσχει AR, τιτύσχῃ Sch. ἀἄματα 
Ρκ. 4. τεσσαρεσχαίδεχα Ῥ)Δ λανϑάνεμον PCaDa Ald. pr. Cs. Sch., λαν- 
ϑανόμενον Cam. δέ μιν Pk. 5. ποιχίλης Sch. 6. γενέσϑαι Aala γινο- 
μένης ΑΔ 9. αἰεὶ PDa Ald. Cs. Sch. 10. räsom Ald. Cs. Sch. 11. αἴϑυα 
Aa bis 12. μὲν] δὲ PDa Ald. Cs. 14. ἐπιχάϑηται scripsimus de conj.; 
ἐπιχαϑεύδει codd. et edd. φωλεῖ Aa hic et 20 et 22 15. πάντων] ὀρνίϑων 


AaCa (nisi error Bekkeri subest) ἀἀἁλχυόνας PAld.Cs. Sch. 17. πρῶτον om 
AaCa (Is. περιπταμένη Aa 18. ὁ Zr. Aa 19. δὲ om Ald., δὲ xat om P 
δὲ χαὶ π. Ald. Cs. Sch. 22. νοτίαι PDa Sch., vörtar Ald. Cs. υὖες AR 


23. ὥσπερ] οἷον Ald. Cs. Sch. 25. χυταῖοι Pm 26. δὲ οἱχ. PAaCaRh. 
οἷον ὃ. Da. πηλαμὶς Da Ald. Cs. 27. xoyAtaı PDa Ald. Bk., κόλλαιναι Ca, 


χοιλίαι χόλλαιναι Aa, 


Σιμωνίδης] Of. Bergk Poetae Lyr. Gr. 7p.ata] Bussem. und Pikk. haben die 
p. 874 (Anthologia Lyrica p. 331) Nr. 12. aeolischen Formen aufgenommen. Wir 


V Cap. 8. 9.] 465 


heiteres Wetter ist, Halkyonides, d. h. Eisvogel-Tage, wie es in den 
Versen des Simonides heisst: »Wenn Zeus im Wintermonat vierzehn 
heitere Tage bereitet, nennen die Erdbewohner dies die windstille Zeit, 
des bunten Eisvogels heilige Ernährerin.« Es tritt aber heiteres Wetter 
ein, wenn um die Zeit der Sonnenwende Südwinde wehen, nachdem 
während der Plejaden Nordwinde geherrscht haben. Der Eisvogel soll 29 
während sieben Tagen nisten und in den folgenden sieben legen und die 
Jungen ausbrüten. Hier zu Lande treten die Eisvogeltage um die Zeit 
der Sonnenwende nicht immer ein, dagegen im Sieilischen Meere fast 
immer. Der Eisvogel legt meist fünf Eier. 9. [Die Aethyia und die Laroi 30 
nisten in den Felsen am Meere und legen zwei oder drei Eier; der Laros 
im Sommer, die Aethyia am Anfange des Frühlings gleich nach der Son- 
nenwende, und sie brütet auf ihnen wie die andern Vögel. Keiner von 
diesen beiden Vögeln hält Winterschlaf.] Uebrigens ist der Eisvogel am 31 
allerseltensten zu sehen. Man sieht ihn nämlich fastnur beim Untergange der 
Plejaden und der Sonnenwende, und nachdem er anfangs hie und da um die 
in den Buchten liegenden Schiffe flatternd erblickt worden ist, verschwindet 
er dann mit einem mal; und in solcher Weise hat auch Stesichoros dieses 
Vogels Erwähnung gethan. Auch die Nachtigall nistet beim Beginne des 
Sommers und legt fünf bis sechs Eier: vom Herbst bis zum Frühjahr 
hält sie Winterschlaf. [Die Insecten begatten sich und entwickeln sich 
auch im Winter, wenn gutes Wetter und Südwinde eintreten, mit Aus- 
nahme derer, welche Winterschlaf halten, wie die Fliegen und Ameisen.] 
Die meisten der im wilden Zustande lebenden Thiere gebären nur 32 
einmal des Jahres, mit Ausnahme derer, bei welchen Ueberfruchtung 
stattfindet, wie beim Hasen. Ebenso gebären auch die meisten Fische 
nur einmal, wie die Schwarmfische — so heissen diejenigen, welche mit 
dem Netz gefangen werden —, der Thunfisch, Pelamys, die Meeräsche, 
die Chalkides, die Makrelen, die Chromis, Psetta und die verwandten ; 


halten es nicht für zulässig, dies gegen 
die Hdschrr. des A. zu thun. 

29. πέντε wa] IX ὃ 87. Sechs bis sie- 
ben nach Brehm Thierleben IV p. 164. 

30. ἡ δ᾽ αἴϑυια χαὶ οἱ λάροι] Es istschwer 

abzusehen, wie die Erwähnung dieser 
beiden Vögel mitten zwischen die Erzäh- 
lung vom Eisvogel hineinkommt, wenn 
man nicht annehmen will, dass der An- 
fang des folgenden Paragraphen von an- 
derer Hand herrührt. — Schn. hat III 
p. 278 allerlei Stellen über diese beiden 
Namen zusammengestellt, ohne doch 
darüber zu einer sicheren Muthmassung 
zu kommen, welche Thiere damit gemeint 
sind. 

ἐπιχαϑεύδει] Der Zusatz lässt doch wohl 
nur die Emendation ἐπιχάϑηται zu. 


Aristoteles. I. 


31. Die Worte πάντων bis αὐτῆς und 
τὰ δὲ — δασύπους in ὃ 32 unterbrechen 
die Ordnung der Rede. Wir klammern 
sie als Randbemerkung ein. 

Στησίχορος) Sch. vermuthet aus einem 
Fragment des Pindar bei Schol. ad Apol- 
lon. Rh. Argon. I, 1084, dass Stesichoros 
den Eisvogel den Argonauten bei der 
Abfahrt aus dem Hafen habe erscheinen 
lassen. 

γίνεται] Wahrscheinlich hat ursprüng- 
lich rixteı gestanden. 

32. χολίαι] kommt auch VIII 89 u. 93 
und IX $ 26 als Name eines Fisches vor. 
Man wird daher auch hier diese Form 
herzustellen berechtigt sein, wenn man 
nicht dieses Wort mit Athen. VII p. 329 
ganz auslassen will. Aber A? giebt sogar 


30 


, ν od 
ὃ λάβραξ’ οὗτος δὲ δὶς τούτων μόνος, γίνεται ὃ ὁ 


466 [V Cap. 9. 10. 


ἢ 


τόχος αὐτῷ ἧ 


ὕστερος ἀσϑενέστερος. χαὶ 6 τριχίας δὲ χαὶ τὰ πετραῖα δίς, τρίγλη δὲ 
μόνη τρίς. τεχμαίρονται δ᾽ ἐχ τοῦ γόνου" τρὶς γὰρ φαίνεται ὁ γόνος 
περί τινας τόπους. ὃ δὲ σχορπίος τίχτει δίς. τίχτει δὲ χαὶ ὁ σάργος 
88 δίς, ἔαρος χαὶ μετοπώρου: ἣ δὲ σάλπη μετοπώρου ἅπαξ. || ἣ δὲ 
ϑυννὶς ἅπαξ τίχτει, ἀλλὰ διὰ τὸ τὰ μὲν πρώϊα τὰ δ ὄψια προΐεσθαι 
δὶς δοχεῖ τίχτειν. ἔστι δ᾽ ὁ μὲν πρῶτος τόχὸς περὶ τὸν Ποσειδεῶνα 
πρὸ τροπῶν, ὃ δ ὕστερος τοῦ ἔαρος. [διαφέρει δ᾽ ὁ ϑύννος ὃ ἄρρην 
τοῦ ϑήλεος, ὅτι ἡ μὲν ἔχει ὁ δ᾽ οὐχ ἔχει ὑπὸ τῇ γαστρὶ πτερύγιον, ὃ 
ϑάχαλοῦσιν ἀφαρέα.] || 10. τῶν δὲ σελαχῶν ἣ ῥίνη μόνη τίχτει δίς" 
τίχτει γὰρ χαὶ ἀρχομένου τοῦ φϑινοπώρου χαὶ περὶ [Πλειάδος δύσιν. 
εὐημερεῖ ὃ ἐν τῷ φϑινοπώρῳ μᾶλλον: 6 ὃ εἷς τόχος γίνεται περὶ 


[4 \ Y 3 ᾿Α 
ἑπτὰ N) ὀχτώ. 
μηνὸς τίχτειν᾽" τοῦτο δὲ 


Bd 


ἔνιοι τῶν γαλεῶν, οἷον ὁ ἀστερίας, δὶς τοῦ 
συμβαίνει, ὅτι οὐχ ἅμα πάντα λαμβάνει 


N m “Ὁ 
οοχοῦσι Ö 


, ) 7 ͵ m r [4 
35 τελέωσιν τὰ md. || ἔνια δὲ τίχτει πᾶσαν ὥραν, οἷον ἣ σμύραινα. τίχτει 


Ne) 


10) 


αὕτη wa πολλά, χαὶ ἐχ μιχροῦ ταχεῖαν τὴν αὔξησιν λαμβάνουσι 


τὰ γενόμενα, ὥσπερ χαὶ τὰ τοῦ ἱππούρου᾽ χαὶ γὰρ ταῦτα ἐξ ἐλαχί- 
στοῦ μέγιστα γίνεται τάχιστα, πλὴν ἣ μὲν σμύραινα πᾶσαν ὥραν 
τίχτει, ὁ ὃ ἵππουρος ἔαρος. διαφέρει δ᾽ ὁ σμῦρος χαὶ ἣ σμύραινα" ἣ 
μὲν γὰρ σμύραινα ποιχίλον καὶ ἀσθενέστερον, ὁ δὲ σμῦρος ὁμόχρους 30 
χαὶ ἰσχυρός, χαὶ τὸ χρῶμα ἔχει ὅμοιον τῇ πίτυϊ, χαὶ ὀδόντας ἔχει 


χαὶ ἔσωϑεν χαὶ EEwden. 
τὴν δὲ ϑήλειαν εἶναι. 


νι Ν᾽) -“" 
φασὶ ὃ ὥσπερ χαὶ τἄλλα, τὸν μὲν ἄρρενα 
wer \ ms 3 \ [4 % 4 
ἐξέρχεται δὲ ταῦτα εἰς τὴν ξηράν, καὶ λαμβά- 


2. π. δὴ τρίγλα Ῥ, π. δὴ τρίγλα δὲ Da, π. ἡ δὲ τρίγλη AaCa Rh., π. δὶς τρίγλα 


Ald. Cs., π. δὶς ἡ δὲ τρίγλη Sch. ΒΚ. Di. Pk. 3. μόνον AaCaRh. 4. τινὰς 
τοὺς ton. ΑΔ καὶ om pr. AR σαργὸς ARCa, σάρδος Ald. 5. σάλπιγξ Aa 
τοῦ u. AaCa 6. πρώϊμα PDa Ald. Cs. ὄψιμα PDa Ald. ποιεῖσθαι PDa 
Ald. Sch. 8. ἀπὸ τρ. Rh. Sch. 10. ἀφορέα Aa 13. οἱ ἀστερίαι PDa 
Ald. Cs. 14. οὐχ ἅπαντα PDa Ald. 15. οἷον καὶ ἡ AaCa μύραινα CaDr 
Ald. Cs. 16. φὰ om Ald. ἐκ om Caetpr. AR 17. τὰ ante γενόμενα om 
AaCa γεννώμενα PDa Ald. Cs. 18. μύραινα PCaDa 19. ὁ om Ald. Sch., 


qui δὲ ante ἔαρος addit 


διαφόρως add Da Ald. etin uncis Sch. 


Ald. Cs. Sch. τὸ ξηρὸν Aa0a 
noch eine zweite Form χόλλαιναι, die auch 
Ca’hat, ein ebenfalls unbekannter Name. 
/ - ΜῊ 

Die Form χοιλίαι in AR und χοχλίαι in 
PDa Ald. lassen wohl auf χολίαι schliessen. 

δίς, τρίγλη δὲ μόνη τρίς) Aus den Va- 
rianten der Codices stellt sich diese Lesart 
als die wahrscheinlichste heraus. 


ἘῚ 
σάργος] Athenaeus VII p. 321b ᾿Αριστο- 
[4 3 4 
τέλης ἐν πέμπτῳ μορίων τίχτειν αὐτόν φησι 
δίς, ἔαρος εἶτα μετοπώρου. 


σμύρος PAaDa 


20. μύραινα Da Ald. Deinceps 
22. χαί τιν᾽ ἄλλα Pk. 23. τὸν δὲ 9. 


33. ἀφαρέα] Die Hdschrr. des Athe- 
naeus VIlp. 3034 haben sämmtlich ἀϑέρα. 
Was damit gemeint ist, lässt sich nicht 
errathen, da ein derartiges Anhängsel 
bei den weiblichen Thunfischen nicht vor- 
kommt. S. Cuvier u. Valenciennes Hist. 
nat. des poissons T. VII p. 70. Der ganze 
Satz von διαφέρει bis ἀφαρέα ist ausser 
allem Zusammenhange und vermuthlich 
eine Randbemerkung zu σελάχη, deren 
Männchen einen wohl als Penis oder 


or 


15 


V Cap. 9. 10.] 467 

eine Ausnahme von diesen macht nur der Seebarsch , welcher zweimal 
laicht ; doch ist die spätere Brut schwächer. Ebenso gebären der Trichias 
und die um die Felsen lebenden Fische zweimal, die Trigle allein drei- 
mal. Den Beweis dafür nimmt man daher, dass die Brut derselben sich 
an manchen Orten dreimal des Jahres zeigt. Der Skorpios gebiert zwei- 
mal, desgleichen der Sargos, und zwar im Frühling und Herbst; die 
Salpe nur einmal, im Herbst. Der Thunfisch gebiert &inmal; weil er aber 33 
einen Theil der Eier früher, den andern später austreten lässt, so scheint 
es, als ob er zweimal laiche: die erste Laichzeit ist im December vor 
der Sonnenwende, die zweite im Frühling. [Das Männchen des Thun- 
fisches unterscheidet sich von dem Weibchen dadurch, dass dieses unter 
dem Bauche eine Flosse hat, welche den Namen »Aphareus« führt, jenes 
aber nicht.] 10. Unter den Selachiern gebiert die Rhine zweimal, nämlich 34 
beim Beginn des Herbstes und beim Untergange der Plejaden, doch ist 
sie im Herbste kräftiger: je ein Wurf enthält sieben bis acht Junge. 
Von manchen Haiarten, wie vom Asterias, glaubt man, dass sie zweimal 
im Monate gebären, was daher kommt, dass die Eier nicht alle zugleich 
zur Ausbildung gelangen. Manche laichen zu allen Jahreszeiten, wie die 35 
Smyraena. Sie legt viele Eier, und die Jungen, welche anfänglich sehr 
klein sind, vergrössern sich ausserordentlich rasch : ebenso werden die 
Jungen des Hippuros, welche anfänglich sehr klein sind, in kurzer Zeit 
sehr gross. [Die Smyraena indess laicht zu allen Jahreszeiten, der Hip- 
puros nur im Frühjahr. Der Smyros und die Smyraena unterscheiden 
sich darin, dass die Smyraena bunt und schmächtiger ist, der Smyros 
dagegen einfarbig und stark, von Farbe der Föhre ähnlich, und er hat 
sowohl innen als auch aussen Zähne. Wie bei anderen, so nimmt man 
auch bei diesen an, dass das eine das Männchen, das andere das Weib- 
chen sei. Sie gehen auf das Trockne und werden daselbst öfter ergriffen.) 


Klammerorgan dienenden Anhang be- 
sitzen. 

34. ὁ δ᾽ εἷς... ὀχτώ] Gaza singularis 
vero foeturis partus septeni aut octoni 
proveniunt‘, und so alle folgenden Ueber- 
setzer. Wir zweifeln, dass die Worte des 
Textes dies bedeuten können. 

35. πλὴν ἣ μὲν σμ.1 Die schleppende 
Darstellung macht diese Stelle verdächtig, 
und der Verdacht wächst, wenn man das 
Folgende vergleicht, wo von dem σμῦρος 
die Rede ist, der sonst nicht erwähnt wird, 
und wo noch in πίτυϊ und τἄλλα Schwie- 
rigkeiten liegen. Man muss die ganze 
Stelle von πλὴν bis πολλάχις als einge- 
schoben betrachten, da sie auch von δια- 
φέρει an den Zusammenhang störend 
unterbricht. Ueber spöpos und σμύραινα 
s. Thierverzeichniss IV Nr. 48. 

πίτυϊ] Guil. pine’; Gaza ‚colore lari- 


cis , wobei man freilich nicht weiss, ob 
Rinde oder Frucht, oder welcher Theil 
der πίτυς gemeint ist. Athenaeus VII 
. 9121 hat toyyı, was eben so zweifel- 
haft ist. 
ὀδόντας] Aelian. hist. anim. IX c. 40 
hat ἔχουσι γὰρ αὐτῶν διστοιχίαν, was zur 
Erklärung dieser Stelle dient. Doch ist 
die Bezeichnung sehr dunkel und ganz 
ungewöhnlich. Soll ἔξωϑεν heissen aus- 
serhalb des Maules ὃ 
χαὶ τἄλλα) Soll dies stehen bleiben, 
so muss man mit Pikkolos xat tw ἄλλα 
schreiben. Aber ein Glossator mochte 
wohl τάλλα schreiben und sich dabei den- 
ken die »anderen, welche einen Namen 
mit verschiedenen Endungsformen ha- 
ben,« wie z. B. ϑύννος und ϑυννίς etc. 
χαὶ λαμβ.1 Auch hier istzu vermuthen, 
dass anfänglich etwas Anderes gestanden 


30 * 


468 [V Cap. 10. 11. 


36 νονται roAAdzxıs.) || συμβαίνει μὲν οὖν σχεδὸν πᾶσι ταχεῖαν γίνεσϑαι 
τὴν αὔξησιν τοῖς ἰχϑύσιν, οὐχ ἥχιστα δὲ χοραχίνῳ τῶν βΙΧΡΘΟΝ τίχτει 
δὲ πρὸς τῇ γῇ χαὶ ges χαὶ δασέσιν. ταχὺ δὲ χαὶ ὃ ὀρφὼς 
μιχροῦ γίνεται μέ γας. αἱ δὲ πηλαμύδες χαὶ οἱ ϑύννοι τίχτουσιν ἐν τῷ 
Πόντῳ, ἄλλοϑι δ᾽ 00° χεστρεῖς δὲ xal χρυσόφρυες χαὶ λάβραχες μά-" 
λιστα οὗ ἂν ποταμοὶ ῥέωσιν᾽ οἱ δ᾽ ὄρχυνες χαὶ σχορπίδες χαὶ ἄλλα 

37 πολλὰ γένη ἐν τῷ πελάγει. || 11. τίχτουσι δ᾽ οἱ πλεῖστοι τῶν ἐχϑύων 
ἐν μησὶ τρισί, Μουνυχιῶνι, Θαργηλιῶνι, Σχιρροφοριῶνι. μετοπώρου 
δ᾽ ὀλίγοι, οἷον σάλπη χαὶ σάργος χαὶ ὅσα ἄλλα τοιαῦτα μιχρὸν πρὸ 
ἰσημερίας τῆς φϑινοπωρινῆς, [rat νάρχη χαὶ ῥίνη.] τίχτει ὃ ἔνια χαὶ τ 
χειμῶνος χαὶ ϑέρους, ὥσπερ ἐλέχϑη NE οἷον χειμῶνος" μὲν 
λάβραξ χεστρεὺς βελόνη, ϑέρους δὲ περὶ τὸν ᾿Βχατομβαιῶνα ὑυννίς, 
περὶ τροπὰς Hands, τίχτει δὲ ϑυλαχοξειδές, ἐν ᾧ πολλὰ Eyyiveraı 

88 χαὶ μιχρὰ wa. χαὶ οἱ ὑυάδες τοῦ ϑέρους τίχτουσιν. || ἄρχοντα! δὲ 
χύξιν τῶν χεστρέων οἱ μὲν χελῶνες τοῦ [[οσειδεῶνος χαὶ 6 σάργος 16 


ἐχ 5435 


Ink [4 14 Van ΄ L [4 ἊΝ r 
χαὶ ὃ σμύξων χαλούμενος χαὶ ὃ χέφαλος᾽ χύουσι δὲ τριάχοντα 
ἡμέρας. ἔνιοι δὲ τῶν χεστρέων οὐ γίνοντα! ἐχ συνδυασμοῦ, ἀλλὰ 


'£ I 67 2 % \ m DA c : \ ἫΝ 2 \ \ \ “-“ 
φύονται Ex τῆς ἰλύος χαὶ τῆς ἄμμου. ὡς μὲν οὖν ἐπὶ τὸ πολὺ τοῦ 
ἔαρος τὰ πλεῖστα χυΐσχεται, οὐ μὴν ἀλλά, χαϑάπερ ᾿εἴρηται, χαὶ 

FE m > [A ΄ 
ϑέρους ἔνια χαὶ φϑινοπώρου χαὶ χειμῶνος ἀλλ οὔτε ἅπασιν ὁμοίως 20 

ad 72 I “- [d, - 
τοῦτο συμβαίνει οὔῦ ἁπλῶς οὔτε χαϑ ἔχαστον γένος, ὥσπερ τοῖς 
πλείστοις τοῦ ἔαρος᾽ οὐδὲ δὴ χύουσ! πολλὰ χυήματα ὁμοίως ἐν τοῖς 

89 ἄλλοις χρόνοις. || ὅλως δὲ δεῖ μὴ λεληϑέναι ὅτι, ὥσπερ χαὶ τῶν 
φυομένων χαὶ τῶν ζῴων τῶν τετραπόδων πολλὴν αἱ χῶραι ποιοῦσι 
διαφορὰν οὐ μόνον πρὸς τὴν ἄλλην τοῦ σώματος εὐημερίαν ἀλλὰ 25 
χαὶ πρὸς τὸ πλεονάχις ὀχεύξεσϑα!. χαὶ γεννᾶν, οὕτω χαὶ περὶ τοὺς 
1. σχεδὸν om Ald. 3. χαὶ πρὸς τοῖς βρ. PDa Ald. Cs. Sch. 4. παλαμιύδες 
Ald., πηλαμίδες Cs. 5. ἄλλοθεν Aa 6. post ἂν add ποτε PDa Ald. Cs. 
σχομβρίδες Ara Cam. 8. χαὶ Σχιρροφοριῶνι Bapy. ArCa 9. ὀλίγη σάλπη P 
σαργὸς Ua, σαρὼς AR, σαργῖνος Us. 11. οἷον om Da ΑἸά. 12. βελλόνη δὲ Aa 
ϑυννίδες Aala, ϑυννὶς δὲ PDa Ald. 13. ϑερινάς om Ald. Os. 14. xal 
ante μιχρὰ om Aala υἱκρὰ γίνεται χαὶ πολλὰ PDa Ald. Cs. et ἐγγίνεται Sch. 
15. χύειν] τίκτειν AR χεστραίων Sch. χάλωνες PDa ᾿σαργὸς AaCa 16. σμύ- 
ζων Ca, μύξων PD» Cs. Sch. Pk., μύζων Ald.e. 18. καὶ ἐκ τῆς AR ψάμμου 
PDa Ald. Cs. 19. χαϑὼς PDa Ald. Cs. Sch. 21. γένος οὔτε τοῖς πλείστοις 
ὥσπερ Aala 22. ὅμοια AR 


ποταμοὶ bewsıy] Cuvieret Valenciennes 
oissons XI p. 71: ‚dans la saison du 


hat. Wir vermuthen χἀχεῖ X. Ueber die 
Sache cf. part. p. 696b, 22. Die Aale 


können einige Zeit auf dem Trocknen 
leben. — Dieser Satz hat nun gar keine 
Beziehung mehr zu dem Thema dieses 
Abschnittes. 

36. χαὶ Bpu.]) Vielleicht ist ἐν βρυ. zu 
schreiben. 


ral (Deoember) leur instinet les porte en 
foule vers le riv age et dans les embou- 
chures des rivieres. 
91. μησὶ τρισί] Plinius IX, 51, 162. 
σάργος) Camus hat nach C. Gesner 
sapyivos geschrieben. σάργος scheint näm- 


V Cap. 10. 11.] 


469 


Es ist fast allen Fischen eigen, dass sie schnell gross werden, unter den 36 
kleinen aber vorzugsweise dem Korakinos, welcher in der Nähe des Lan- 
des an bewachsenen und beschatteten Stellen laicht. Auch der Orphos 
ist zuerst sehr klein und wird sehr schnell gross. DiePelamyden und die 
Thunfische laichen nur im schwarzen Meere und sonst nirgends, die 
Meeräsche, die Dorade und der Seebarsch aber besonders an den Mün- 
dungen der Flüsse; die Orkynes, Skorpides und viele andere Sippen 


aber auf der hohen See. 11. Die meisten Fische laichen in den drei Mo- 37 


naten April, Mai und Juni. Wenige dagegen im Herbst, wie die Salpe 
und der Sargos und andere der Art kurz vor der Herbstnachtgleiche, 
desgleichen der Zitterroche und die Rhine. Manche aber laichen theils im 
Winter, theils im Sommer, wie schon erwähnt ist: im Winter der See- 
barsch, die Meeräsche und die Belone, im Sommer im Juli zur Zeit der 
Sommersonnenwende der Thunfisch. Der Laich derselben sieht einem 


Säckchen ähnlich, in welchem sich viele kleine Eier befinden. Auch die 38 


Zugfische laichen im Sommer. Aus der Sippe der Meeräschen beginnt 
die Trächtigkeit bei den Chelonen im Monat December, desgleichen beim 
Sargos, dem sogenannten Smyxon und dem Kephalos und dauert dreissig 
Tage. Andre Meeräschen - Arten aber gehen nicht aus Paarung hervor, 


sondern entstehen aus dem Schlamme und Sande. 


Meistentheils also 


fällt die Trächtigkeit in die Zeit des Frühlings, bei einigen jedoch auch, 
wie gesagt, in die des Sommers, Herbstes und Winters. Doch findet 
hierin keine Regelmässigkeit statt, weder im Allgemeinen, noch bei den 
einzelnen Arten, wie es bei den meisten Fischen, welche im Frühling 
laichen, der Fall ist, und sie bringen auch in den anderen Jahreszeiten 
nicht eine gleich zahlreiche Brut hervor. Ueberhaupt darf man nicht 39 
übersehen, dass ebenso wie bei den Gewächsen und den vierfüssigen 
Thieren der Boden und die Gegend einen grossen Einfluss ausüben, nicht 
auf das Wohlbefinden des Körpers überhaupt, sondern auch auf die Häu- 
figkeit der Paarungen und Geburten; so bedingen auch bei den Fischen 


lich unrichtig zu sein, da es VI$ 99 von 
diesem Fische heisst, dass er im Posei- 
deon trächtig werde und 30 Tage trage. 

χαὶ νάρχη καὶ Pin] Diese nachschlep- 
penden Worte sehen wie ein Zusatz aus; 
von ῥίνη ist ja schon in ὃ 33 genauer die 
Rede gewesen. 


ϑυννίς] Nach Cuvier u. Valenciennes 
(Poissons VIILp. 85) laichen die Thun- 
fische nach dem 15. Juni. 


θυλαχοειδές] VI ὃ 105 τίχτουσι δὲ οἷον 
ἐν ϑυλάχῳ τὰ ya. Nur von Auxis vulgaris 
geben Cuvier et Valenciennes VIII p. 144 
an, die Eierseien ‚enveloppes d’un gluten 
roussätre’ ; über den Laich des Thun- 
fisches ist uns keine Angabe bekannt. 


38. χελῶνες] Vgl. VI ὃ 99. Nach Cu- 
vier poissons XI p. 71 laichen die Mugiles 
im December. 

φύονται ἐκ τῆς ἰλύος] VI ὃ 58. gener. 
III $ 116. Hierfür spricht eine Angabe 
Erhardts (Fauna der Cycladen p. 86). S. 
Thierverzeichniss zestpeös IV Nr. 31. 

ἅπασιν ὁμοίως] ἃ. ἢ. die Befruchtung 
im Sommer und Herbst findet nicht auf 
die gleichmässige Weise bei allen Fischen 
statt, wo sie vorkommt, wie dieses bei 
der Mehrzahl im Frühjahr der Fall ist. 
Dem ersten οὔτε entspricht οὐδὲ δή. Lei- 
der sind unsere jetzigen Erfahrungen 
über das Laichen der Fische höchst man- 
gelhaft, so dass eine Controle des A. nur 
selten möglich ist. 


470 [V Cap. 11. 12. 


ἰχϑῦς πολλὴν ποιοῦσι τὴν διαφορὰν αὐτοὶ οἱ τόποι οὐ μόνον χατὰ 
μέγεϑος χαὶ εὐτροφίαν ἀλλὰ χαὶ χατὰ τοὺς τόχους χαὶ τὰς ὀχείας, 
τοῦ ἔνϑα μὲν πλεονάχις ἔνϑα δ᾽ ἐλαττονάχις γεννᾶν τὰ αὐτά. 

12. Τίχτει δὲ χαὶ τὰ μαλάχια τοῦ ἔαρος, χαὶ ἐν τοῖς πρώτοις 
τίχτει τῶν ϑαλαττίων ἣ σηπία. τίχτει δὲ πλῆϑος φῶν, ἀποτίχτει δ᾽ 5 δμ 
ἐν ἡμέραις πέντε χαὶ δέχα. ὅταν δὲ τέχῃ τὰ wa, ὁ ἄρρην παραχο- 
λουϑῶν χαταφυσᾷ τὸν ϑορὸν χαὶ γίνεται στιφρά. βαδίζουσι δὲ χατὰ 
ζυγά: ἔστι δ᾽ ὃ ἄρρην τῆς ϑηλείας ποιχιλώτερος χαὶ μελάντερος 
τὸν νῶτον. ὃ δὲ πολύπους ὀχεύεται τοῦ χειμῶνος. τίχτει δὲ τοῦ 
ἔαρος, ὅτε χαὶ ᾽φωλεύξι περὶ δύο μῆνας. τίχτει δὲ τὸ WON χαϑάπερ 10 


40 


Or 


41 


a 


βοστρύχιον, ὅμοιον τῷ τῆς 


λεύχης χαρπῷ. 


ἔστι δὲ πολύγονον τὸ 


& Bi, A ΤΣ 2 ; 
ζῷον᾽ ἐχ γὰρ τοῦ ἀποτιχτομένου ἄπειρον γίνεται τὸ πλῆϑος. διαφέ- 
ρει ὃ ὃ ἄρρην τῆς ὕηλείας τῷ τε τὴν χεφαλὴν ἔχειν προμηχεστέραν 
χαὶ τὸ χαλούμενον ὑπὸ τῶν ἁλιέων αἰδοῖον ἐν τῇ πλεχτάνῃ λευχόν. 
ἐπῳάζει δέ, ὅταν tern‘ διὸ χαὶ χείριστοι γίνονται οὐ γὰρ νέμονται 
χατὰ τὸν χαιρὸν τοῦτον. || γίνονται δὲ χαὶ αἱ πορφύραι περὶ τὸ ἔαρ, 
χαὶ οἱ χήρυχες λήγοντος τοῦ χειμῶνος. χαὶ ὅλως τὰ ὀστραχόδερμα 
ἔν τε τῷ ἔαρι φαίνεται τὰ χαλούμενα wid ἔχοντα χαὶ ἐν τῷ μετο- 
πώρῳ, πλὴν τῶν ἐχίνων τῶν ἐδωδίμων οὗτοι δὲ μάλιστα μὲν ἐν 
ταύταις ταῖς ὥραις, οὐ μὴν ἀλλὰ χαὶ ἀεὶ ἔχουσι, χαὶ μάλιστα ταῖς 20 
πανσελήνοις χαὶ ταῖς ἀλεξιναῖς ἡμέραις, πλὴν τῶν ἐν τῷ εὐρίπῳ τῶν 


\ 2 [4 


Ilvppatwv ᾿ ἐχεῖνοι δὲ ἀμείνους τοῦ χειμῶνος. εἰσὶ δὲ μιχροὶ μέν, 


1. ἰχϑύας 0% αὐτοῖς AaCa Os. 
Cs. 
conj.; πᾶσαν ὥραν libri 
χολουϑῶν AaR0a 
9, τὰ νῶτα Ald. Os. 


Α87)8ἃ 
22. πυρέων 4.31)8, πυραίων PAld. 


39. τοῦ — αὐτά] Gerade die Structur, 
welche Sch. für unzulässig erklärt, ist 
hier die einzig mögliche; nämlich der 
Genitiv τοῦ γεννᾶν ist ein zweites epex- 
egetisches Object von διαφοράν. Dagegen 
ist die causale Verbindung durch τῷ, 
welches Schn. und Pikkolos substituiren, 
ungeeignet. 

40. τοῦ ἔαρος] Kölliker (Entwickelungs- 
geschichte der Cephalopoden Vorwort 
p. 1) erhielt Eier von Sepia und Loligo 
von April an bis zum Juni und noch spä- 
ter, und zwar in Neapel, von Argonauta 
während August und September in Mes- 
sina. 

πλῆϑος φῶν)] Wir haben diese Worte 
für πᾶσαν ὥραν zu schreiben uns erlaubt, 


3. τῷ ἔνϑα Pk. 
np. πλεῖστα τῶν ϑαλ. ἣ σηπία" τίχτει γὰρ Pk. 

6. δ᾽ ἐπιτέχη PAld. Cs. 
7. ϑορὸν Aa Rh. Os. ; ceteri ϑολὸν 
ὀχεύει AaDa 
16. τοῦτον τὸν χρόνον PD% edd. omnes 
19. τῶν post ἐχίνων om Ald. 


5. 7 δὲ σηπία τίχτει πα. 
πλῆϑος φῶν scripsimus de 
τέχῃ καὶ τὰ Di. κχατα- 
στρυφνά AA, στριφνά U 

10. ὅτε om D® Ald. Cs. φωλεῖ Aa 
περὶ om FDa Ald. 18. φαίνονται 
μὲν om Aa ἐν om PDa Ald. Cs. 


da letztere offenbar falsch sind und jene 
mit den folgenden ἀποτίχτουσι sich wohl 
verbinden lassen ; auch im Vorhergehen- 
den wird die Zahl der Eier mit erwähnt. 
Es bedam keines Beweises, dass A. nicht 
sagen konnte, die Sepie laiche zu allen 
Jahreszeiten, wenn er so eben gesagt hat, 
dass die Weichthiere im Frühling laichen. 

Yopov] geben hier Venet., Rhen. und 
Guil., alle anderen geben ϑολόν, auch 
Gaza ‚atramentum’. In ὃ 88 haben ϑορὸν 
Med. Venet. Rhen., ϑόρον PDa Ald., 
Guil. ‚semen’, Gaza ‚atramentum’, und 
daher Cam. und die folgenden Ausgaben 
ολόν. Dass an beiden Stellen ‚ hier und 
$ 88, ϑορόν stehen müsse, dafür giebt VI 
ὃ Τὸ einen entscheidenden Beweis, wo es 


Den 


471. 


die Ortsverhältnisse vielfache Unterschiede, sowohl in der Grösse und 
Fülle des Leibes als auch imLaichen und in der Befruchtung, so dass die- 
selben Fische an dem einen Orte häufiger, an dem andern seltner Bruthaben. 
12. Auch die Weichthiere legen ihre Eier im Frühlinge,, und zwar 40 
gehört die Sepie zu denjenigen Meerthieren, welche am frühesten laichen. 
Sie legt eine Menge Eier und vollendet das Eierlegen binnen fünfzehn 
Tagen. Sobald sie die Eier gelegt hat, so ergiesst das Männchen, indem 
es sie begleitet, den Samen darüber, worauf die Eier derb und fest wer- 
den. Sie ziehen paarweise. Das Männchen ist bunter und auf dem Rücken 
dunkler als das Weibchen. Die Polypoden begatten sich im Winter und 
legen Eier im Frühlinge, in welcher Zeit sie sich auch ungefähr zwei 
Monate lang verkriechen. Er legt einen Eierklumpen in Gestalt eines 
Wickels, welcher der Frucht der Weisspappel gleicht. Das Thier ist 
sehr fruchtbar, indem aus dieser Eiermasse eine grosse Anzahl von Jungen 
wird. Das Männchen unterscheidet sich von dem Weibchen dadurch, 
dass es einen gestreckteren Kopf (Leib) und an dem einen Fangarme 
einen weissen Fortsatz hat, welcher von den Fischern als Ruthe be- 
zeichnet wird. Sobald sie Eier gelegt haben, bebrüten sie dieselben und 
sind daher dann auch am schlechtesten, da sie während dieser Zeit nicht 
auf Nahrung ausgehen. Auch die Purpurschnecken entwickeln sich im 
Frühlinge und die Trompetenschnecken mit Ausgang des Winters. Ueber- 41 
haupt haben die Schalthiere die sogenannten Eier im Frühlinge und im 
Herbste, mit Ausnahme der essbaren Seeigel: letztere nämlich haben die 
Eier zwar vorzugsweise zu diesen Zeiten, jedoch auch zu allen anderen, 
besonders zur Zeit des Vollmondes und bei warmer Witterung. Nur die 
Seeigel in der Meerenge bei Pyrrha sind besser im Winter. Sie sind 


V Cap. 11. 12.] 


heisst, dass die Männchen der Fische die 
Samenflüssigkeit auf die Eier spritzen, 
und dass dasselbe bei den Weichthieren 
geschehe: denn das Männchen der Sepia 
bespritzt die Eier, sobald das Weibchen 
gelaicht hat, wozu man vergleiche gener. 
ΤΠ ὃ 97. Wenn 68 ὃ 88 heisst, dass die 
Eier nach der Besprengung dunkel (μέ- 
Aaya) werden, so ist dies der einzige, aber 
kein zureichender Grund, der sich für 
die Lesart ϑολόν anführen lässt. An an- 
deren Stellen sagt A., dass diese Thiere 
den ϑολός hervorlassen, wenn siein Furcht 
gerathen, aber nirgends, dass der ϑολός 
eine Samenflüssigkeit sei. 

Ueber die sonstigen Vorgänge beim 
Laichen, der Befruchtung der Eieru. 5. w. 
scheint in neuerer Zeit nichts beobachtet 
zu sein. Οἵ. Brandt u. Ratzeburg Med. 
Zool. Π p. 313. Die Eier sind allerdings 
meistens oberflächlich schwarz gefärbt. 

ὁ ἄρρην] 8. IV ὃ 13 die Anmerkung. 


στιφρά] Die frisch gelegten Eier sind 
weich, werden aber allmählich härter. 
Ferussac et d’Orbigny Mollusquesp. 265. 

βοστρύχιον] 8. δὲ 87 u. 90. Abbildung 
der Eierstränge von Octopus vulgaris 5. 
bei Ferussac et d’Orbigny Hist. nat. des 
mollusques Pl. 28 Fig. 3. 

πλῆϑος] S. IV $ 13. Nach Leuckart 
legt Octopus vulgaris jährlich 600—1000 
Eier. S. Art. Zeugung im Hdwrtbch. der 
Physiol. IV p. 713. 


αἰδοῖον] Vgl. ὃ 20. IV ὃ 5. gener. I 
$ 29. Ueb. d. Hectocotylus s. Aubert Ce- 
phalopoden p. 21. 

ἐπῳάζει] 5. ὃ 90. Cf. Kölliker Ent- 
wickelungsgeschichte der Cephalopoden 
p: 14. 

41. τὰ χαλούμενα ma] 5. IV ὃ 51. 58 
und die Anmerkungen daselbst. 

πυρραίων] S. part. p. 680b, 1 u. gener. 
III ὃ 122. 


472 [V Cap. 12. 13. 14. 
πλήρεις δὲ τῶν ὠῶν. χκύοντες δὲ φαίνονται χαὶ ol χοχλίαι πάντες 
ὁμοίως τὴν αὐτὴν ὥραν. 

18. Τῶν ὃ ὀρνέων τὰ μὲν ἄγρια, ὥσπερ εἴρηται, ἅπαξ ὀχεύε- 
ται χαὶ τίχτει τὰ πλεῖστα, χελιδὼν δὲ δὶς τίχτει χαὶ χόττυφος. τὰ 
μὲν οὖν πρῶτα τοῦ χοττύφου ὑπὸ χειμῶνος ἀπόλλυται ---- πρωϊαί- 5 
τατα γὰρ τίχτει τῶν ὀρνέων ἁπάντων ---, τὸν δ ὕστερον τόχον εἰς 
τέλος ἐχτρέφει. ὅσα δὲ 7) ἥμερα ἢ ἡμεροῦσϑαι δύναται, ταῦτα δὲ 
πλεονάχις, οἷον αἱ περιστεραὶ χαϑ' ἅπαν τὸ ϑέρος, χαὶ τὸ τῶν ἀλεχτο- 
ρίδων γένος᾽ ὀχεύουσι γὰρ οἱ ἄρρενες χαὶ ὀχεύονται αἱ ϑήλειαι τῶν 
ἀλεχτορίδων χαὶ τίχτουσιν ἀεί, πλὴν τῶν ἐν χειμῶνι τροπιχῶν ἣμε- 10 
13009. || τῶν δὲ περιστεροειδῶν πλείω τυγχάνει ὄντα γένη ἔστι γὰρ 

ἕτερον περιστερὰ χαὶ πελειάς. ἐλάττων μὲν οὖν ἣ πελειάς, τιϑασσὸν sus 
δὲ γίνεται μᾶλλον ἣ περιστερά, ἡἣ δὲ πελειὰς χαὶ μέλαν χαὶ μιχρὸν 
χαὶ ἐρυϑρόπουν χαὶ τραχύπουν, διὸ χαὶ οὐϑεὶς τρέφει. μέγιστον μὲν 
οὖν τῶν τοιούτων ἣ φάττα ἐστί, δεύτερον δὲ ἡ olvds' αὕτη δὲ μιχρῷ!:5 
μείζων ἐστὶ τῆς περιστερᾶς ἐλάχιστον δὲ τῶν τοιούτων ἣ τρυγών. 
τίχτουσι d αἱ περιστεραὶ πᾶσαν ὥραν χαὶ ἐχτρέφουσιν, ἐὰν τόπον 
ἔχωσιν ἀλεεινὸν χαὶ τὰ ἐπιτήδεια εἰ δὲ μή, τοῦ ϑέρους μόνον. τὰ 


ΓΨῚ 


42 


χαὶ ἐν ταῖς ϑερμημερίαις, χείριστα. 
44 


ὃ ἔχγονα τοῦ ἔαρος βέλτιστα χαὶ τοῦ φϑινοπώρου: τὰ δὲ τοῦ ϑέρους 


14. Διαφέρουσι δὲ χαὶ χατὰ τὴν ἡλιχίαν τὰ ζῷα πρὸς τὴν 


ὀχείαν. πρῶτον μὲν οὖν οὐχ ἅμα τοῖς πολλοῖς ἄρχεταί τε τὸ σπέρμα 
) ΄ \ m , I \ m > 
ἐχχρίνεσϑαι χαὶ γεννᾶν δύναται, ἀλλ ὕστερον τὸ γὰρ τῶν νέων ἐν 
γυ m r ei r Sa > ΄ 
πᾶσι τοῖς ζῴοις τὸ μὲν πρῶτον ἄγονον, γονίμων ὃ ὄντων ἀσὺϑενέ- 


1. δ᾽ ἡδίστων ὠῶν ῬΚ. τῶν om Sch. χύονες Ρ, ποιοῦντες (ἃ 8, ὀρνίϑων 
PDa Ald. Cs. Sch. 4. χαὶ ὁ κότ. PAaDa Ald. Sch. 5. πρώτιστα PDaAld. 
Cs. 7. ἢ ante ἥμερα Ca Di., ceteri om δυνάμενα Sch. 9. γὰρ] δὲ Ca, 
γὰρ καὶ PDa Ald. Sch. 11. τὰ γένη PDa Ald. Cs. Sch. 16. ἡ om AaCa 
19. χαὶ] n 1) Ald. Os 20. ἐν om AaCa 21. χαὶ om Aa 22. τό τε 
PDa Ald. Cs. 23. δύνασϑαι Cam. Cs. τὰ Ca Rh. νέων] ὀρνέων Rh. 


24. ἄγονα CR, ἀγῶνα AR 


42. χελιδὼν) Die Hausschwalbe, H. ur- 
bica, nistet zweimal, wenn sie ihr altes 
Nest beziehen kann, sonst gewöhnlich 
nur &inmal. (Bechstein Naturgesch. IV 

uch 

? χόττυφος] Die Amsel nistet nach Bech- 
stein 1. c. p. 222 zweimal, das erste mal 
so, dass schon Ende März Junge im Neste 
sind, also mit am frühesten von allen 
Vögeln (πρωϊαίτατα). Doch giebt es sonst 
noch sehr viele wilde Vögel, welche zwei- 
mal brüten. Siehe Handwörterbuch der 
Physiologie Art. Zeugung von Leuckart 
IV p. 710— 712. 

ἀλεχτορίδων γ.} Ist auf nAeovazız zu be- 


͵ 


ziehen, so dass ἅπαν τὸ ϑέρος nur von den 
Tauben gesagt ist. Denn die Hühner 
legen das ganze Jahr, wie gleich im Fol- 
genden bemerkt wird. 

43. Die Auseinandersetzung der Tau- 
ben ist nicht ganz klar. Darüber, dass 
die περιστερά die Haustaube ist, kann kein 
Zweifel sein, und man möchte danach 
glauben, dass mit πελειάς die wilden Tau- 
ben bezeichnet werden, von welchen es 
auch VIII ὃ 52 heisst, dass sie fortziehen. 
Es fragt sich nun, was unter τῶν τοιούτων 
zu verstehen sei, ob dies auf πελειάς zu 
beziehen sei, oder ob darunter die Tau- 
benartigen überhaupt gemeint sind, wel- 


20 


V Cap. 12. 13. 14.] 473 


zwar klein, stecken aber voller Eier. Auch die Trächtigkeit aller 
Schneckenarten fällt in die genannte Jahreszeit. 

13. Die Mehrzahl der in Freiheit lebenden Vögel begattet sich und 42 
legt, wie gesagt, nur einmal des Jahres, die Schwalbe aber und die 
Amsel zweimal. Die erste Brut der Amsel geht durch die Winterkälte 
zu Grunde, da sie von allen Vögeln am frühesten legt ,; die spätere aber 
zieht sie vollständig auf. Die zahmen oder .zähmbaren dagegen legen 
mehrmals, wie zum Beispiel die Tauben während des ganzen Sommers, 
und die Haushühner : denn Hahn und Henne paaren sich und dieHennen 
legen das ganze Jahr hindurch, ausser im Winter während der kürzesten 
Tage. Von den taubenartigen Vögeln giebt es mehrere Arten. Zunächst 43 
muss man die Haustaube und die Peleias unterscheiden. Die Peleias ist 
kleiner, die Haustaube wird aber leichter zahm. Die Peleias ist dunkel, 
klein und hat rothe und rauhe Füsse, daher sie auch Niemand züchtet. 
Die grösste Art nun ist die Ringeltaube, die zweite die Holztaube, welche 
ein wenig grösser als die Haustaube ist. Die kleinste Art heisst Turtel- 
taube. Die Haustauben legen und brüten in allen Jahreszeiten, wenn sie 
eine warme Brutstätte und hinreichende Nahrung haben : sonst aber nur 
im Sommer; die Jungen sind am kräftigsten im Frühlinge und Herbst, 
die Brut des Sommers und der wärmsten Tage hingegen am schlechtesten. 

14. Auch das Lebensalter, in welchem die Thiere anfangen sich zu 44 
begatten, ist verschieden. Erstens beginnt bei manchen Thieren die 
Ausscheidung des-Samens eher, als die Fähigkeit zu zeugen: denn bei 
allen Thieren ist der in der Jugend abgesonderte Samen noch nicht 
fruchtbar, oder wenn sie ja zeugen, so bringen sie schwächere und klei- 


che VI ὃ 31 περιστεροειδῇ heissen, an wel- οὐδεὶς τρέφει"... ἡ μὲν οὖν οἰνάς, φησὶν ὁ 


cher Stelle φάττα, τρυγών und περιστερά 
genannt werden; VIII $ 45 ausser diesen 
auch οἰνάς und φάψ. Darnach dürfte an 
dieser Stelle τοιαῦτα auf πελειάς zu be- 
ziehen und damit die wilden Thiere be- 
zeichnet sein. Statt μέλαν hat Guil. μέγα 

elesen , und bei demselben fehlen die 

Torte δεύτερον --- οἰνάς. Wenn VIII ὃ 82 
πελειάς neben φάττα und τρυγών als fort- 
ziehende genannt wird, so lässt sich viel- 
leicht dies so erklären, dass hier unter 
πελειάς die οἰνάς verstanden werde. Zu ver- 
gleichen sindnoch Aelian. var. hist. 1$ 15, 
wo aus A. geschöpftist, und die Stelle des 
Athenaeos, welche gleichfalls auf den A. 
verweisen IX p.393fsqq. ᾿Αριστοτέλης φησὶ 
περιστερῶν μὲν εἶναι ἕν γένος, εἴδη δὲ πέντε, 
γράφων οὕτως" περιστερὰ φὰψ οἰνὰς φάσσα 
τρυγών. ἐν δὲ πέμπτῳ περὶ ζῳφων μορίων 
τὴν φάβα οὐχ ὀνομάζει... περιστερὰ ἕτερον, 
πελειὰς δ᾽ ἕτερον, καὶ ὅτι ἡ πελειὰς ἔλαττον 
καὶ τιϑασὸν γίνεται, περιστερὰ δὲ καὶ μέλαν 
Kal μιχρὸν καὶ ἐρυϑρόπουν καὶ τραχύπουν᾽ διὸ 


A., μείζων ἐστὶ τῆς περιστερᾶς, γρῶμα ὃ᾽ ἔχει 
οἰνωπόν᾽ ἣ δὲ φὰψ μέσον περιστερᾶς καὶ οἰνά-- 
δος, ἡ δὲ φάσσα ἀλέχτορος τὸ μέγεϑος γρῶμα 
δὲ σποδιόν. ἣ δὲ τρυγὼν πάντων ἐλάττων 
χρῶμα δὲ τεφρόν. Der letzte Theil enthält 
Angaben, die sich bei A. nicht finden, viel- 
leicht in unserem Texte untergegangen 
sind. Das Uebrige mag zum Beweise 
dienen, wie vorsichtig man den Text des 
Athenaeos gebrauchen muss: hier liegen 
offenbar Verwirrungen und Verwechs- 
lungen vor. — Ueber πελειάς vergleiche 
Thierverzeichniss II Nr. 880, 

φθινοπώρου] Nach Bechstein Natur- 
geschichte IV p. 72 sind die Jungen, 
welche im Spätherbst ausfliegen, klein 
und schwächlich. Im Süden mögen die 
Verhältnisse wohl andere sein; nament- 
lich dürfte die grosse Dürre des Sommers 
in Griechenland grossen Einfluss auf das 
Gedeihen der Vogelbrut haben. 

44. γψέων.. ἄγονον] gener. 1 ὃ 58. So 
auch richtig Gaza ‚prima emissio seminis 


474 [V Cap. 14. 


stepa χαὶ ἐλάττω TA Exyova. τοῦτο δὲ μάλιστα δῆλον ἐπί τε τῶν 
ἀνθρώπων: χαὶ τῶν ζῳοτόχων τετρα πόδιν χαὶ ἐπὶ τῶν ὀρνίϑων " τῶν 
45 μὲν γὰρ τὰ ἔχγονα ἐλάττω, τῶν δὲ τὰ wa. || αἱ δ᾽ ἡλιχίαι τῆς ὀχείας 
αὐτοῖς μὲν πρὺς αὑτοῖς τοῖς γένεσι τοῖς πλείστοις σχεδὸν χατὰ τὸν 
αὐτὸν γίνονται XPaYon, ἐὰν μή τι προτερῇ διά τι τερατῶδες πάϑος ἢ 
διὰ βλάβην τῆς φύσεως. τοῖς μὲν οὖν ἀνϑρώποις ἐπισημαίνει χατά 
τε τὴν τῆς φωνῆς nen χαὶ τῶν αἰδοίων οὐ μόνον μεγέϑει ἀλλὰ 
χαὶ εἴδει, χαὶ ἐπὶ τῶν μαστῶν ὡσαύτως, μάλιστα δὲ τῇ τριχώσει τῆς 
ἥβης. ἄρχεται δὲ φέρειν τὸ σπέρμα περὶ τὰ δὶς ἑπτὰ ἔτη, Πρλξλλῳις δὲ 


46 περὶ τὰ τρὶς ἑπτά. || τοῖς ὃ ἄλλοις ζῴοις ἥβη μὲν οὐ γίνεται — τὰ τὸ 
DEV γὰρ ὅλως οὐχ ἔχει τρίχας, τὰ ὃ οὐχ ἔ ἔχει ἐ ἐν τοῖς ὑπτίοις ‚N ἐλάτ-- 
τοὺς τῶν ἐν τοῖς πρανέσιν ---, ἣ δὲ φωνὴ μεταβάλχουθα ἐνίοις 


ἐπίδηλός ἐστιν᾽ τοῖς d ἕτερα τοῦ σώματος μόρια ἐπισημαίνει τήν τ 
ἀρχὴν Tod, σπέρμα ἔχειν χαὶ τοῦ τὸ γόνιμον ἤδη. τὴν δὲ φωνὴν 
ὅλως ἔχει τὸ ϑῆλυ ἐν τοῖς πλείστοις ὀξυτέραν, χαὶ τὰ νεώτερα τῶν τιὉ 
πρεσβυτέρων. ἐπεὶ χαὶ οἱ ὑπ ν οἱ ἄρρενες τῶν ne φϑεγγονται 545 
βαρύτερον. || φϑέγγονται ὃ ὃ οἱ μὲν ἄρρενες, ὅταν ἣ ὥρα τῆς ὀχείας 
ἡ, αἱ δὲ ϑήλειαι, ὅταν φοβηϑῶσιν. ἔστι δ᾽ N δὰ τῆς ϑηλείας φωνὴ 
βραχεῖα, ἣ δὲ τοῦ ἄρρενος ἔχει μῆχος. χαὶ ἣ τῶν χυνῶν δὲ γηρα- 
σχόντων γίνεται βαρυτέρα φωνή, χαὶ τῶν ἵππων δὲ διαφέρουσα at 30 
φωναί: εὐϑὺς μὲν γὰρ γενόμεναι ἀφιᾶσι φωνὴν λεπτὴν χαὶ μιχρὰν 


4 


-- 


1. ἔγγονα PAR, χυήματα Rh. 3. ἔγγονα PAa Ald. τῆς ὀχείας nos de conj.; 


τοῖς ὀχεύουσιν libri 4. αὑτοῖς AaCa Rh. Sch. Deinceps ἐν δὰ ῬΙ5. τοῖς 
om Di. 5. τρόπον Rh. ἢ add ante διὰ PAld. Cs., in uncis’Sch. πρᾶ- 
γμα PDa οὐ θ. ἢ διαχλαπῇ τῆς Pk. 8. ὁμοίως Ar Rh. 9. γεννητιχὸς 


corr. Sylb.; γεννητιχὰ codd. Ald. 12. ante ἐνίοις add ἐν AaCa Bk. Di. Pk. 
13. ἔνδηλος PDaAld. Cs. Sch. τ᾽ οἵῃ D? Rh. Sch. 15. ὅλως om PDaAld. 
Cs. τοῖς om Cam. 17. τραχύτερον Ca 19. ἡ alterum om Rh. δὲ 
om Ald. Cs. Sch. 21. μὲν om PAaDa Ald. Sch. γινόμεναι AaCa Rh., 


γεννώμεναι Da Ald. Cs., γενώμενα P 


aut infoecunda, aut si foecunda sit, im- und daher den Begriff der Zeit hinzu- 


gesetzt hat, in 


becilliora tamen generat et pauciora'. 
Im Med. steht τὰ — ἄγονα, auf ἔχγονα 
bezogen, offenbar die Veränderung eines 
unverständigen Abschreibers. 

45. τῆς ὀχείας) Dass die überlieferte 
Lesart τοῖς ὀχεύουσιν unrichtig ist, ergiebt 
sich, wenn man zusammenstellt ai ἡλικίαι 
τοῖς ὀχεύουσι γίνονται τὸν αὐτὸν χρόνον, ἃ. 1. 
das Lebensalter findet zu derselben Zeit 
statt für die sich Paarenden. Die im Ver- 
bum gegebene Immanenz ist hier durch- 
aus unzulässig, es ist vielmehr das Abs- 
tractum erforderlich, also αἱ ὁ γεῖαι γίνονται 
Kara τὴν αὐτὴν ἡλικίαν τοῖς αὐτοῖς γένεσι ; 
diesen Satz hat A. so umgestellt, dass er 
die ἡλικία τῆς ὀχείας zum Subject gemacht 


also »dasjenige Alter, 
welchem die Thiere zur Paarung reif 
sind, fällt bei ein und derselben Art in 
dieselbe Zeit«, so dass ἡλιχία τῆς ὀχείας 
»die Geschlechtsreife« bezeichnet. er 
könnte diesen klaren und unzweifelhaften 
Gedanken so ausdrücken wollen »für die 
sich Paarenden fällt das Lebensalter in 
dieselbe Zeit«., Es ist hiernach ohne 
Zweifel, dass man statt τοῖς ὀχεύουσιν 
lesen muss τῆς ὀχείας. Diese Einsicht 
veranlasste auch Gaza zu übersetzen 
‚aetas veroaccommodata ad coitum quae- 
que suo in genere plurima ex parte fere 
tempus idem sortitur. Und so heisst es 
ὃ 49 οἱ χρόνοι τῆς ὀχείας κατὰ τὴν ἡλικίαν. 


475 


nere Junge hervor, wie sich am entschiedensten bei den Menschen, den 
lebendiggebärenden Vierfüssern und den Vögeln erweist; jene nämlich 
haben kleinere Junge, diese kleinere Eier. Die Zeit der Zeugungsfähig- 45 
keit fällt in den meisten Thierarten bei allen Individuen ziemlich in das- 
selbe Lebensalter, ausser wenn in Folge eines widernatürlichen Verhält- 
nisses oder eines Naturfehlers eine Verfrühung stattfindet. Bei den 
Menschen nun kündigt sich jene Fähigkeit an in dem Wechsel der Stimme 
und in der Grösse und Form der Geschlechtstheile und ebenso der Brüste, 
besonders aber durch das Hervorbrechen der Schamhaare. Der Mensch 
beginnt Samen zu bekommen mit zwei mal sieben Jahren, zeugungsfähig 
zu sein aber mit drei mal sieben Jahren. Die Thiere haben keine Be- 46 
haarung der Schamtheile, da sie theils überhaupt keine Haare, theils 
nicht auf der Bauchseite haben, oder doch weniger als auf der Rücken- 
seite; dagegen erfährt bei einigen die Stimme eine deutliche Verän- 
derung. Es giebt aber auch Thiere, bei welchen sich der Anfang der 
Samenabsonderung und der Fruchtbarkeit an andern Theilen des Kör- 
pers bemerkbar macht. Im Ganzen genommen haben die Weibchen eine 
höhere Stimme und ebenso die jüngeren Thiere. So haben auch die 
Hirsche eine tiefere Stimme als die Hirschkühe: jene lassen sie hören 47 
zur Brunstzeit, die Hindinnen dagegen, wenn sie in Furcht sind. Die 
Stimme der letzteren ist kurz und abgebrochen, die Männchen hingegen 
geben gedehnte Töne von sich. Auch die Stimme der Hunde wird mit 
zunehmendem Alter tiefer. Auch bei den Pferden zeigen sich Verschie- 
denheiten: bald nach der Geburt lassen die Stutenfüllen eine dünne und 


V Cap. 14.] 


Zu dem Dativus sind die Abschreiber 


nicht nothwendig. 
durch die folgenden Dative verleitet 


ἢ διὰ βλάβην] Mit Recht vermisst Sch. 


worden. — Im Folgenden haben Bk. und 
Bmk. die Vulgata αὐτοῖς μὲν πρὸς αὑτούς 
beibehalten, obwohl Niemand einzusehen 
vermag, was es heissen soll »die, welche 
sich mit sich paaren«. Bussemaker sagt 
freilich ‚inter se si comparentur’, aber 
was soll dies heissen ? Eher könnte man 
noch daran denken, dass αὐτοῖς πρὸς ab- 
τούς bedeute, diejenigen, welche sich mit 
sich d. h. mit Individuen derselben Art 
paaren, so dass der Fall der Paarung 
verschiedener Arten, aus welcher Bastarde 
entstehen, ausgeschlossen würde. Dies 
kann aber hier nichtin Betracht kommen, 
und nachdem nachgewiesen ist, dass die 
Lesart τοῖς ὀχεύουσιν unzulässig ist, fällt 
auch die Lesart αὐτοῖς πρὸς αὑτούς. Sch. 
wollte mit Sylburg αὑτά schreiben. Wir 
halten aber den Accusatiy nicht für noth- 
wendig, sondern behalten mit Schneider's 
Text αὑτοῖς bei in dem Sinne »jede Art in 
ihrer Begrenzung«, also mit Ausschluss 
der ähnlichen oder verwandten, συγγενῆ. 
— Die Auslassung des τοῖς vor γένεσι ist 


hier das Wort bstep7, was wir eher hinter 
φύσεως einschieben würden, als mit Pik- 
kolos ἢ διαχλαπῇ διὰ βλάβην schreiben. 
Denn διὰ βλάβην τ. φ. passt allerdings 
nicht zu προτερῇ; auch fehlt der Gegen- 
satz »der Verspätung«. Gaza ‚nisi quid 
praematuret et aut aligquam ob rem mon- 
strosam aut ex detrimento naturae aut 
vitio anticipet. Bmk. nisi quippiam 0oo- 
cupet aut ex prodigio, aut ex naturae 
nocumento'. 

γεννητιχὸς — ἑπτά] Man sieht jetzt die 
Bildung des Samens als die wesentliche 
Bedingung der Zeugungsfähigkeit an, so 
dass diese Unterscheidung nicht haltbar 
sein dürfte. 

46. φωνὴ μεταβάλλουσα] gener. V ὃ 
19 £. 

47. ἄρρενες] Sie brüllen zu dieser Zeit 
so heftig, dass ihnen der Hals anschwillt 
— den abgebrochenen Laut der Hindin 
nennt man das »Schmählen« oder » Mel- 
den«. Οὗ, Bechstein Naturgeschichte I 
p. 565. 


476 [V Cap. 14. 


αἱ ϑήλειαι, οἱ δ᾽ ἄρρενες μιχρὰν μέν, μείζω μέντοι γε χαὶ βαρυτέραν 

τῆς ϑηλείας τοῦ δὲ χρόνου προϊόντος μείζονα διετὴς ὃ ἐπειδὰν 

γένηται χαὶ τῆς ὀχείας ἄρξηται, φωνὴν ἀφίησιν ὃ μὲν ἄρρην μεγάλην 

χαὶ βαρεῖαν, 7) δὲ ϑήλεια μείζω χαὶ λαμπροτέραν 7) τέως, ἄχρι ἐτῶν 

εἴχοσιν ὡς ἐπὶ τὸ πολύ" μετὰ μέντοι τὸν χρόνον τοῦτον ἀσϑενεστέραν 5 
48 ἀφιᾶσι χαὶ οἱ ἄρρενες χαὶ αἱ ϑήλειαι. || ὡς μὲν οὖν ἐπὶ τὸ πολύ, χα- 
ϑάπερ εἴπομεν, διαφέρει ἣ φωνὴ τῶν ἀρρένων χαὶ τῶν ϑηλειῶν ἐν 
τῷ βαρύτερον φϑέγγεσϑαι τὰ ἄρρενα τῶν ϑηλειῶν, ὅσων ἐστὶν ἀπότα- 
σις τῆς φωνῆς οὐ μὴν ἐν πᾶσί γε τοῖς ζῴοις, ἀλλ᾿ ἐνίοις τοὐναντίον. 
οἷον ἐπὶ τῶν βοῶν ἐπὶ γὰρ τούτων τὸ ϑῆλυ τοῦ ἄρρενος βαρύτερον 10 
φϑέγγεται, καὶ οἱ μόσχοι τῶν τελείων. διὸ χαὶ τὰς φωνὰς τὰ ἐχτερ.- 
νόμενα μεταβάλλουσιν ἐναντίως “ eis τὸ ϑῆλυ γὰρ μεταβάλλουσι τὰ 
ἐχτεμνόμενα. 

Οἱ δὲ χρόνοι τῆς ὀχείας χατὰ τὴν ἡλιχίαν ἔχουσιν ὧδε τοῖς 
ζῴοις. πρόβατον μὲν χαὶ αἷξ αὐτοετὲς ὀχεύεται χαὶ χύει, μᾶλλον δὲ τ5 
n αἴξ. χαὶ οἱ ἄρρενες δ᾽ ὀχεύουσιν ὡσαύτως. τὰ δ᾽ ἔχγονα τῶν 
ἀρρένων διαφέρει ἐπὶ τούτων χαὶ τῶν ἄλλων οἱ γὰρ ἄρρενες Bei- 
50 τίους γίνονται ἢ τῷ ὕστερον ἔτει, ὅταν γηράσχωσιν. || ὅς δ᾽ ὀχεύει 

μὲν χαὶ ὀχεύεται πρῶτον ὀχτάμηνος, τίχτει ὃ ἡ ϑήλεια μὲν ἐνιαυσία 
— οὕτω γὰρ συμβαίνει ὁ χρόνος τῆς χυήσεως —, ὁ δ᾽ ἄρρην γεννᾷ 20 
μὲν ὀχτάμηνος, φαῦλα μέντοι πρὶν γενέσϑαι ἐνιαύσιος. οὐ πανταχοῦ 
δέ. ὥσπερ εἴρηται, ὁμοίως συμβαίνουσιν αἱ ἡλικίαι: ἐνιαχοῦ μὲν γὰρ 

ς 


Ω͂ 


αἱ ὕες ὀχεύονται μὲν χαὶ ὀχεύουσι τετράμηνοι, ὥστε δὲ γεννᾶν χαὶ διδὲ 


49 


1. μείζω δὲ zur Aa 2. περιόντος AR, περιιόντος Rh. 
5. χατὰ μέντοι Sch. 6. ϑήλεις Da οὖν om PDa, δὴ Ald.Cs. Sch. Tet 8. ἐν 
— ϑηλειῶν om AaCaRh. 8. ὅσον PAR ἀπόστασις PDaAld.pr., ἀπόταλσις Rh., 
ἀπόσταλσις Cam. Deinceps τις add CaGuil. 16. ἔγγονα PAaCs., ἔγχονα Cam. 


3. μὲν ὁ Ald. Cs. Sch. 


17. post ἄλλων lacunam ponit Pk. 18. ἢ om AaCa Cs. Sch, Di. post 
ἔτει add ἢ (5. Sch. γηράσωσιν Aa Di. 19. ἡ om PDa Ald. Cs. Sch. μὲν 
om AaCa 22. ὁμοίως om Da μὲν om PCRDa Ald. Cs. Sch. 23. οἱ (, 


om PDa Ald. Cs. Sch. 


διετὴς] Bei uns lässt man die Hengste 
frühstens im vierten Jahre zur Begattung. 


Οὗ 8 52. 


48. anörasız] Gaza ‚quorum scilicet 
vox aliqua cum productione emittitur. 

βαρύτερον] gener. V δὲ 79—85. 

τὰ ἐχτεμνόμενα] VIII ὃ 13. IX ὃ 247. 
gener. V ὃ 88. 


49, αὐτοετὲς] Die Widder lässt man 
bei uns erst im dritten oder vierten Jahre 
zu, ebenso die Schafe — die Ziegenböcke 
sind schon zu Ende des ersten Jahres, die 


= 


Ziegen schon im siebenten Monate zeu- 
gungsfähig, pflegen aber erst später zu- 
gelassen zu werden. ΟἿ. Bechstein Natur- 
geschichte I p. 650 u. 623. 

τὰ δ᾽ ἔχγονα --- ynpdoxwarv] Sch. in Cur. 
post. IV p. 393 hat einen Theil der 
Schwierigkeiten dieser Stelle berührt, 
hält es aber doch für möglich, dass A. τὰ 
Exyova τῶν ἀρρένων gesagt haben könne. 
Aber da die &xyova durch die Paarung 
entstehen, so kann doch von einer »Nach- 
kommenschaft der Männchen« nicht ge- 
sprochen werden, abgesehen davon, dass 
auch das Folgende sich damit nicht ver- 


477 


schwache Stimme hören, die jungen Hengste dagegen eine zwar gleich- 
falls schwache, aber vollere und tiefere als die Stuten, mit der Zeit aber 
wird sie stärker. Im zweiten Jahre, wo sie anfangen zu bespringen, be- 
kommen die Hengste eine starke und tiefe Stimme, die Stuten aber eine 
vollere und hellere als früher, welche gewöhnlich bis zum zwanzigsten 
Jahre bleibt. Nach dieser Zeit nimmt die Stimme bei Hengsten und 
Stuten an Stärke ab. Für gewöhnlich also unterscheidet sich, wie gesagt, 48 
die Stimme der Männchen von der der Weibchen dadurch, dass jene 
tiefer ist, bei denjenigen Thieren wenigstens, deren Stimme weithin ver- 
nehmbar ist. Jedoch gilt dies nicht von allen Thieren ; bei einigen, wie 
bei den Rindern, nämlich hat der umgekehrte Fall statt: die Kuh hat 
eine tiefere Stimme als der Stier, und die Kälber eine tiefere als die aus- 
gewachsenen Thiere. Daher verändert sich auch, wenn sie verschnitten 
werden, ihre Stimme in entgegengesetzter Weise; sie wird nämlich tiefer, 
weil männliche Thiere durch das Verschneiden den Charakter des Weib- 
chens annehmen. 

Ueber den Eintritt der Paarungszeit in Bezug auf das Lebensalter 49 
der Thiere ist Folgendes anzuführen. Schaf und Ziege lassen sich 
im ersten Jahre bespringen und werden trächtig und vorzugsweise 
die Ziegen; desgleichen bespringt das Männchen in demselben Lebens- 
alter. Die Sprösslinge der Männchen sind bei diesen Thieren anders als 
bei den andern; die Männchen sind nämlich besser als im folgenden 
Jahre, wo sie zu altern anfangen. (?) Die Schweine begatten sich mit 50 
acht Monaten und die Sau wirft am Ende des ersten Jahres, denn so viel 
Zeit kommt heraus, wenn man die Dauer der Trächtigkeit hinzurechnet; 
der Eber zeugt zwar mit acht Monaten, aber diese Brut ist schlecht; 
kräftige Junge zeugt er erst, wenn er ein Jahr alt geworden ist. Jedoch 
tritt die Begattungsreife nicht an allen Orten in demselben Lebensalter 
ein: denn in gewissen Gegenden begatten sich die Schweine schon mit 
vier Monaten, können indess erst mit sechs Monaten zeugen und aus- 


V Cap. 14.] 


einigen lässt. Hören wir nun die Aus- 
leger. Gaza ‚mares quoque in 115. ipsis 
generibus eodem illo tempore ineunt: sed 
proles differt, quatenus praestantior ea 
est, quam senescentes mares et feminae 
procrearint. Camus ‚mais il n’en est pas 
de lafecondit& des mäles dans cette espece 
comme dans les autres. Le tems ou 115 
sont le plus propres ἃ engendrer est leur 
seconde annee, ils valent mieux alors que 
quand ils vieuillissent'. Bmk. prolistamen 
quam mares generant alia his est ratio ac 
apud reliqua animalia: mares enim me- 
liores fiunt sequenti anno, ubi con- 
senuere'. Wer wird aber glauben, dass 
A. gesagt haben könne: die Ziegenböcke 


sind im zweiten Jahre alt geworden, 
Thiere, welche nach VI ὃ 31 acht Jahre 
alt werden und sich während ihrer gan- 
zen Lebenszeitpaaren. Geopon. XVIII, 3 
heisst es ἡλικία δὲ πρὸς ὀχείαν χρήσιμος 
τῶν κριῶν ἀπὸ δύο ἐτῶν ἕως ἡ, ὁμοίως δὲ 
χαὶ ἐπὶ τῶν ϑηλειῶν. und cap. 9 von den 
Ziegen παρεμφερὲς τῷ προβάτῳ χατὰ πολλά. 
βιβάζεται γὰρ ταῖς αὐταῖς ὥραις. Man 
möchte schreiben τὰ δ᾽ ἔχγονα τῶν διετῶν 
ες ylvovrar τῷ ὕστερον ἔτει, ὅταν κέρας 
ἔχωσι. Ein Widder ist übrigens bis zum 
achten Jahre zur Zucht brauchbar. 

50. ἐνιαυσία] Sie trägt nämlich vier 
Monate. 


478 [V Cap. 14. 


ἐκτρέφειν ἑξάμηγοι, ἐνιαχοῦ ὃ οἱ χάπροι δεκάμηηνοι ἄρχονται ὀχεύεξνν 
51 ἀγαδοὶ ὃ δὲ βΈχΡν ἐπὶ τριετές. | χύων ὃ ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ Μὸν iii 
ἐνιαυσία zal ὀχεύει ἐνιαύσιος, ἐνίοτε δὲ Be ταῦτα zal ὀχταμήνοις᾽ 
μᾶλλον δὲ τοῦτο γίνεται ἐπὶ τῶν ἀρρένων ἢ τῶν ϑηλειῶν. χύξι ὃ ἑξή- 
χοντα χαὶ μίαν N χαὶ δύο 7) τρεῖς ἡμέρας τὸ ἘΝ ἔλαττον Ö οὐ 
φέρει τῶν ἑξήχονδ᾽ ἡμερῶν; ἀλλ ἄν τι χαὶ Teyralı οὐχ ἐχτρέφεται 
εἰς τέλος. τεχοῦσα δὲ πάλιν ὀχεύεται ἕχτῳ μηνί, χαὶ οὐ πρότερον. 
ὅ2 " ἵππος δ᾽ ὀχεύειν ἄρχεται διετὴς χαὶ ὀχεύεσϑαι, ὥστε χαὶ γεννᾶν᾽" 
τὰ μέντοι Exoya τὰ χατὰ τούτους τοὺς KIND ἐλάττω χαὶ ἀσῦὕενι- 
χώτερα. ὡς ὃ ἐπὶ τὸ πλεῖστον τριετὴς ὀχεύει χαὶ ὀχεύεται. χαὶ 


ν 
ἐπιδίδωσι δ᾽ ἀεὶ ἐπὶ τὸ βε λτίω τὰ ἔχγονα γεννᾶν μέχρι ἐτῶν εἴχοσιν. 
) γ Ὁ Ω͂ ς 


ὀχεύει δ᾽ ὁ ἵππος ὁ ἄρρην μέχρι ἐτῶν τριάχοντα χαὶ τριῶν, ἣ δὲ ϑή- 
7 ῇ m N ὔ N 
λεια ὀχεύεται EL DU τορος TG ἐτῶν, ὥστε συρμοῦ re διὰ 
βίου γίνεσθαι τὴν ὀχείαν" (ἢ γὰρ ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ ὁ μὲν ἄρρην περὶ 
πέντς χαὶ τριάχοντα ἔτη, 1) δὲ ϑήλεια πλείω τῶν Ve Tr ἤδη 15 
53 δέ τις Ἐβίωσεν | ἵππος ἔτη ἑβδομήκοντα χαὶ πέντε. || ὄνος δὲ BIRT 
τάμηνος ὀχεύει zal ὀχεύεται. οὐ μέντοι γεννῶσί γε ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ 
ἀλλ᾽ ἢ τριετεῖς ἢ τριξτεῖς καὶ ἑξάμτηνοι. ἤδη δὲ χαὶ ἐνιαυσία ἐχύησεν 
πη "ΘΙ ro on, ΠΧ ΒΕ | 
φ and [2 » > 
ὥστε χαὶ ἐχτραφῆναι. χαὶ βοῦς ἐνιαυσία ἔτεχεν ὥστε χαὶ ἐχτραφῆ- 
\ \ Z ey σ BG \ 5 ἘΠῚ ς \ " 
var’ χαὶ τὸ μέγεϑος ηὐξήϑη ὅσον ἔμελλε, χαὶ οὐχέτι. αἱ μὲν οὖν 
ἀρχαὶ τοῖς ζῴοις τούτοις τῆς γεννήσεως τοῦτον ἔχουσι τὸν τρόπον. 
γεννᾷ δ᾽ ἄνϑρωπος μὲν τὸ ἔσχατον μέχρι ἑβδομήχοντα ἐτῶν ὃ 
ἄρρην, γυνὴ δὲ μέχρι πεντήχοντα. ἀλλὰ τοῦτο μὲν σπάνιον. ὀλίγοις 
m b) m " , DR) en, 
γὰρ γεννᾶται Ev ταύταις ταῖς ἡλιχίαις τέχνα ws ὃ ἐπὶ τὸ πολὺ τοῖς 
55 μὲν πέντε χαὶ ἑξήχοντα ὅρος, ταῖς δὲ πέντε χαὶ τετταράχοντα. || πρό- 25 
βατον δὲ τίχτει μέχρι ἐτῶν ὀχτώ, ἐὰν δὲ ϑεραπεύηται χαλῶς, χαὶ 


ὅ 


> 


2. ἐπὶ om PDa Ald. Cs. τριετίας PCaDa Ald. Cs., τριετίαν Sch. 4. ταῦτα 
PDa Ald. Cs. Sch. 5. χαὶ om ante δύο PDA Ald. Cs. Sch., add ante τρεῖς 
AaCa 6. χαὶ om PDa Ald. Cs. Sch. 9. ἔγγονα PAA τὰ om PDa Ald. 
10. χαὶ τριέτης Aa 11. τὰ AaCa βέλτιον Da, βελτιώτατον Ald. Cs. γεννᾷ 
δὲ Aala 12. nom  κααὶ τριῶν --- 13. ἐτῶν om Sch. ἄχρι ἐτῶν τεσασ. 
PDaAld. Cs. 158. τριάχοντα πέντε PDaAld.Cs.Sch. πλέον Aa 18. ἀλλ᾽ 
ἢ τριετὴς ἢ διετὴς χαὶ ἑξάμηνος AaCa Bk. Di. Pk., ἀλλὰ διετεῖς ἢ καὶ τριετεῖς χαὶ 
ἑξάμηνοι PDa, ἀλλὰ διετὴς ἢ καὶ τριετὴς ἢ καὶ ἐξ. Ald., ἀλλ᾽ ἢ τριετὴς ἢ τριετὴς 
καὶ ἐξ. Cs. et plurali Sch. post ἐνιαυσία add βοῦς Cam. 19. καὶ βοῦς --- 
ἐχτραφῆναι om ΑΔ Cam. 20. τῷ μεγέϑει Us. καὶ οὐχέτι οἵχὰ τὰ 5. 2]. γενέ- 
σεως AaCa Sch. 22. δὲ ὁ. ἀ. PCa μὲν] μετὰ Ca, omPDaAld.Cs. 23. post 
σπάνιον add γίνεται PAld. Cs. 24. γεγένηται PDa Ald. Cs. 


ἐπὶ τριετές] Bei uns bis zum siebenten zum Theil wörtlich VI ὃ 147 wieder. — 
Jahre, zeugungsfähig aber bis zum fünf- Man könnte zweifeln, ob die Schreibung 
zehnten. ἐπιδίδωσι δ᾽ ἀεὶ ἐπὶ τὸ βέλτιον τὰ ἔχγονα, 
52. ἵππος --- εἴχοσιν] Diese Stelle kehrt γεννᾷ δὲ μέχρι ἐτῶν εἴχοσιν (cf. ΥἹ ὃ 153) 


or 


V Cap. 14.] 479 


tragen; an anderen Orten fangen die Eber erst mit dem zehnten Monate 
an zu bespringen und bleiben bis ins dritte Jahr tauglich. Die Hunde δ] 
begatten sich in der Regel, wenn sie ein Jahr alt geworden sind, bis- 
weilen aber auch schon mit acht Monaten : letzteres kommt häufiger bei 
den Hunden als bei den Hündinnen vor. Sie gehen trächtig ein und 
sechszig, zwei und sechszig oder höchstens drei und sechszig Tage; 
weniger als sechszig tragen sie nie; werfen sie einmal früher, so erlangen 
die Jungen nicht ihre vollkommene Reife. Nach dem Wurfe paart sich 
die Hündin wieder im sechsten Monat, aber nicht früher. Die Begattung 52 
der Pferde beginnt mit dem zweiten Jahre, und zwar so, dass sie Junge 
hervorbringen, jedoch sind die in dieser Zeit erzeugten Füllen klein und 
schwächlich. Regelmässig tritt die Begattung mit dem dritten Jahre ein. 
Die Beschaffenheit der Füllen, welche sie bis zum zwanzigsten Jahre 
erzeugen, nimmt stets an Güte zu. Die Hengste bespringen bis zum drei 
und dreissigsten Jahr, die Stuten werden belegt bis zum vierzigsten 
Jahre, so dass sie fast ihr ganzes Leben hindurch zur Begattung taug- 
lich sind. Denn die Hengste werden durchschnittlich fünf und dreissig, 
die Stuten über vierzig Jahre alt. Auch haben schon Pferde das fünf 
und siebzigste Jahr erreicht. Die Esel begatten sich mit dreissig Mo- 53 
naten, doch in der Regel erzeugen sie erst Junge mit drei oder viertehalb 
Jahren, doch ist auch schon eine Eselin im ersten Jahre trächtig gewor- 
den und hat ihr Junges ausgetragen. Derselbe Fall ist auch schon bei 
einer Kuh vorgekommen; und das Junge erreichte die Grösse, welche 
zu erwarten war, aber nicht darüber. Dies sind also bei den genannten 
Thieren die Zeiten, in welchen sie zu zeugen anfangen. Was den Men- 54 
schen anbetrifft, so zeugt der Mann höchstens bis zum siebzigsten,, das 
Weib bis zum fünfzigsten Jahre und auch dies nur selten ; denn in diesem 
Alter sind nur in wenigen Fällen Kinder erzeugt worden. Durchschnitt- 
lich ist die Grenze der Zeugungsfähigkeit bei den Männern das fünf und 
sechzigste, bei den Weibern das fünf und vierzigste Jahr. Die Schafe 55 
werfen bis zu acht und bei guter Pflege bis zu elf Jahren und bleiben 


vorzuziehen sei, aber die parallele Stelle 
empfiehlt die aufgenommene Lesart. 

ἑβδομήκοντα] Vgl. ΝῚ ὃ 152, wo als 
das höchste Alter der Hengste fünfzig, 
der Stuten vierzig Jahre angegeben wer- 
den. Gaza quinque et sexaginta‘. Sch. 
bemerkt, dass drei Hdschrr. des Aelian. 
hist. anim. XV, 25 die Worte hinzufügen 
᾿Αριστοτέλης δ᾽ ὁ Νιχομάχου λέγει πέντε χαὶ 
ο΄ ἔτη διαβιῶναι ἵππον. 

53. τριακοντάμηνος] S. Ι ὃ 159. 


τριετεῖς ἢ τριετεῖς καὶ ἑξάμηνοι)] Camus 
allein hat das Richtige gesehen ; erschrieb 


ebenso, nur den Singularis, der nach yev- 
νῶσι nicht füglich bleiben kann. Wenn 
es heisst, dass die Esel sich zwar schon 
mit 30 Monaten paaren, so kann nicht 
folgen : »aber sie zeugen nicht eher als 
mit drei oder zwei und einem halben 
Jahre; denn 2‘, Jahr sind eben 30 Mo- 
nate. Auch weist auf unsere Schreibung 
die Lesart der Hdschrr. PDa hin, wo zu- 
letzt τριετεῖς steht. 

ὅσον ἔμελλε] Quantum par erat cre- 
scere foetum tam iuvenculi parentis’ Sch. 
So muss χαὶ οὐχέτι bedeuten: das Junge 
blieb zwerghaft. 


΄ 


480 [V Cap. 14. 


μέχρι Evdera' τὸς ἃ δὲ διὰ βίου συμβαίνει ὀχεύειν χαὶ ὀχεύεσϑαι 
ἀμφοτέροις. οἱ δὲ ae πίονες ὄντες ἧττον γόνιμοί εἰσιν — ἀφ᾿ 516 
ὧν χαὶ τὰς ἀμπέλους, ὅταν μὴ φέρωσι, τραγᾶν χαλοῦσιν ---, ἀλλὰ 
m > 
παρισχναινόμενοι δύνανται ὀχεύοντες γεννᾶν. ὀχεύουσι ὃ οἵ χριοὶ τὰς 
na m ᾽ ) 
πρεσβυτέρας πρῶτον, τὰς δὲ νέας οὐ διώχουσιν. τίχτουσι ὃ, ὥσπερ ὁ 
εἴρηται ἐν τοῖς πρότερον, αἱ νέαι ἐλάττω τὰ ἔχγονα τῶν πρεσβυτέ- 
[4 m \ 
ρων. χάπρος ὃ ἀγαδϑὺς υὲν ὀχεύειν μέχρι ἐπὶ τριετές, τῶν δὲ πρεσ- 
βυτέρων χείρω τὰ ἔχγονα᾽ οὐ rap ἔτι γίνεται αὐτῷ ἐπίδοσις οὐδὲ 
Y 
ῥώμη. ὀχεύειν δ᾽ εἴωϑε Koprasdeis χαὶ μὴ προεπιβὰς εἰς ἄλλην᾽ εἰ δὲ μή, 
56 ὀλιγοχρονιωτέρα ἣ ὀχεία γίνεται χαὶ μιχρότερα τὰ ἠαγλ || τίχτει & 10 
ἐλάχιστα μὲν ὗς, ὅταν ἢ πρωτοτόχος ᾿ δευτεροτόχος δ᾽ οὖσα ἀχρμάζει" 
γηράσχουσα δὲ τίχτει μὲν ὁμοίως, ὀχεύεται δὲ βραδύτερον᾽ ὅταν δὲ 
m Ev 3 
πεντεχαιδεχαξτεῖς ὦσιν, οὐχέτι γενν ὦσιν ἀλλὰ γραιαῖ γίνονται. ἐὰν ὃ 
εὐτραφὴς N: θᾶττον 6 ὁρμᾷ πρὸς τὰς ὀχείας χαὶ νέα χαὶ γηράσχουσα᾽ 
εἸχυὺς δ᾽ οὖσα ἐὰν πιαίνη ται πνεῦμ ἔλαττον ἴσχει τὸ γάλα μετὰ τὸν 15 
τόχον. τὰ δ᾽ ἔχγονα χατὰ μὲν τὴν ἡλιχίαν βέλτιστα ἐν ἀχμῇ, κατὰ δὲ 
τὰς ὥρας, ὅσα τοῦ χειμῶνος ἀρχομένου γίνεται" χείριστα δὲ τὰ 
51 ὕερινά" χαὶ γὰρ, μιχρὰ χαὶ λεπτὰ ἱχαὶ ὑγρά. || 6 δ᾽ ἄρρην, ἐὰν μὲν 
\ τᾷ x er 
εὐτραφὴς N, πᾶσαν ὥραν ὀχεύειν δύναται, χαὶ μεῦ ἡμέραν χαὶ 
νύχτωρ᾽ εἰ δὲ μή, μάλιστα τό γ᾽ ἔἕωϑεν᾽ χαὶ γηράσχων ἧττον ἀεί, 20 
1. post δὲ add χαὶ Da 4. ὀχεύεσϑαι χαὶ γ. Αδῦϑ et5. ταῖς πρεσβυτάταις PDa 
Ald.Cs., τὰς πρεσβυτάτας CaBk. Pk., τὰς πρεσβυτέρας 43.)1. οὐ om PDaAld. 
Cs. T. ὀχεύει Aala 8. ἐπίρρωσις (δ 9. προεπιβὰς εἰς scripsimus de 
conj.; προβιβάσας libri 10. ὀλίγον χρονιώτερα P, ὀλιγοχειρότερα Ca, ὀλιγο-- 
χοιρότερα Aa Di. 11. ἢ πρωτοτόχος 0R, πρωτοτόχος ἢ P, πρωτόγονος ἢ Da et 
N Ald., πρωτοτόχος τὴ Cs. Sch. 13. γραῖα Ca; ἀγριαίνονται PDa Ald. pr. Cs. 
Sch. Pk. 14. 15. ἔχει Da Ald. Cs. Sch. 


18. μιχρὰ καὶ om Da 


55. τράγοι... gener. 1865. Theophr. 
de caus. pl. I, 5, 5. hist. IV $ 14, 6. 

πρεσβυτέρας] bestätigt auch Geopon. 
XVII, 3 οἱ χριοὶ μᾶλλον τὰς “πρεσβυτέρας 
διώκουσι ϑᾶττον ὀχευομένας καὶ ὕστερον τὰς 
νέας. 

πρότερον] A 

οὐδὲ ῥώμη] Wahrscheinlich hat ur- 
sprünglich gestanden εἰς ῥώμην oder ἐπὶ 
ῥώμην, worauf die Lesart des cod. Med. 
ἐπίρρωσις hinzuweisen scheint. Vermuth- 
lich steht dieses Wort daselbst an der 
Stelle der drei Worte ἐπίδοσις οὐδὲ ῥώμη, 
obwohl dies aus Bekker s Angabe nicht 
zu entnehmen ist. 

προξπιβὰς εἰς ἄλλην] Weder das Sim- 
plex βιβάζειν noch das Compositum rpo- 
βιβάζειν kann im intransitiven Sinne ver- 
standen werden von dem Bespringen der 
männlichen Thiere; vgl. VI $ 128. 160. 


εὐτροφήση AaCa Sch. hic et 19. 


Dagegen ist ἐπιβαίνειν der übliche Aus- 
druck: VI$ 134. 148. Wir haben daher 
mit einer unbedeutenden Veränderung 
das Richtige, wie wir glauben, hergestellt. 

ὀλιγοχρονιωτέρα)] Wir gestehen, nicht 
angeben zu können, inwiefern die kürzere 
Dauer der Begattung hier als ein ἢ Mangel 
angeführt wird, wenigstens lässt sich dies 
aus anderen Stellen nicht nachweisen. 
Auch liesse es sich wohl hören, wenn es 
als die Folge einer mangelhaften Begat- 
tung angesehen würde, dass eine gerin- 
gere Anzahl von Jungen daraus hervor- 
gehe. Aber der Ausdruck ὀχεία ὀλιγοχοι- 
ροτέρα, wenn man ihn auch dem Dichter 
gestatten würde, scheint uns dem A. um 
so weniger zugeeignet werden zu dürfen, 
als es so nahe lag, ὀλίγα γίνεται χαὶ μιχρό-- 
τερα τὰ ἔχγονα zu schreiben. Wenn ὀχεία 
richtig ist, so muss man annehmen, dass 


V Cap. 14.] 481 


somit fast ihr ganzes Leben hindurch zur Begattung tauglich. Die Ziegen- 
böcke sind weniger fruchtbar, wenn sie fett sind, daher man auch die 
Weinstöcke, wenn sie nicht tragen, »Bocksreben« zu nennen pflegt; 
‚wenn sie aber magerer werden, so können sie bespringen und zeugen. 
Die Schafböcke bespringen zuerst die älteren Mütter, den jüngeren 
Schafen gehen sie nicht nach. Die jüngeren werfen auch, wie früher 
erwähnt worden ist, kleinere Jungen als die älteren. Der Eber taugt 
zur Zucht bis zu drei Jahren; wenn sie älter werden, sind die Jungen 
weniger gut. Denn von da ab hat bei ihm keine Zunahme und Kraft- 
vermehrung statt. Er pflegt sich zu begatten, wenn er gesättigt ist 
-und nicht vorher ein anderes Weibchen besprungen hat: andernfalls 
dauert die Begattung kürzere Zeit und die geworfenen Jungen sind 
kleiner. Die kleinsten Jungen wirft die Sau bei ihrem ersten Wurfe ; 56 
beim zweiten ist sie in voller Kraft; wenn sie altert, wirft sie zwar 
ebenso noch Junge, aber begattet sich schwieriger. Mit dem fünfzehnten 
Jahre zeugen sie nicht mehr, sondern werden unfruchtbar und heissen 
»Graeae«. Je wohlgenährter sie aber sind, desto leichter gerathen sie in 
Brunst, sowohl in der Jugend als im Alter. Wenn sie aber während 
der Trächtigkeit sehr fett werden, so haben sie nach dem Werfen weniger 
Milch. In Hinsicht auf das Lebensalter fallen die Jungen am besten aus, 
die im kräftigen Alter, in Hinsicht auf die Jahreszeit, die beim Beginn 
des Winters geworfen werden; am schlechtesten aber sind die Sommer- 
ferkel, welche klein schmächtig und schwammig sind. Wenn der Eber 57 
wohlgenährt ist, so vermag er zu allen Jahreszeiten zu belegen, sowohl 
bei Tage als bei Nacht; übrigens thut er dies am häufigsten des Morgens. 
Und wenn er alt wird, wie gesagt, immer seltner. Wenn er vor Alter 


A. von der Begattung selbst etwas aus- 
sagen wollte. 

56. πεντεχαιδεχαετεῖς)] Bei uns werden 
sie nur bis zum siebenten Jahre zur Zucht 
gebraucht, bleiben aber zeugungsfähig 
bis zum fünfzehnten Jahre. Bechstein 
Naturgesch. I p. 763. — Alte Schweine 
haben bis 24 Junge geworfen. Wagner- 
Schreber IV p. 436. 

ἀλλὰ γραῖαι γίνονται] Wir haben diese 
von Bk. und Bmk. aufgenommene Lesart 
in der Annahme beibehalten, dass die 
alten Säue bei den Griechen eine solche 
Benennung gehabt haben, wie dergleichen 
wohl für Hausthiere bei verschiedenen 
Nationen vorkommen. Aber Beweise da- 
für fehlen. Wer die Vulgata vertheidigen 
wollte, würde sie so verstehen müssen, 
dass die Säue im höheren Alter bei ver- 
suchter Begattung sich mit Gewalt da- 
gegen sträuben ; aber dies würde A. an- 
ders, wahrscheinlich mit dem Zusatze 


Aristoteles. I. 


οὐχ ὑπομένουσι ausgedrückt haben. Wir 
haltet es nicht für unwahrscheinlich, 
dass ursprünglich ἀλλ᾽ ἄγονοι γίνονται ge- 
standen habe. 


χειμῶνος] Vgl. Niclas zu Geopon. XIX, 
6 p. 1225, wo es heisst, dass die Sommer- 
Ferkel die besten sind, in Uebereinstim- 
mung mitVarro, Columella und Palladius. 
Zur Behebung dieses Widerspruches, 
meint Sch., dient die Schrift de rerum 
natura bei Vincent. Bellav. Spec. nat. 
XVIII c. 80 ‚in calidis regionibus me- 
lior est foetus porcae in hieme quam in 
aestate: in frigidis autem contrarium'. 


57. πᾶσαν ὥραν] Gaza ‚omni anni tem- 
pore', Bmk. quovis tempore, tum inter- 
diu, tum etiam noctu init’ mit Sch. 
Letztere Deutung scheint die richtige 
und ὥρα nicht von den Jahreszeiten, 
sondern von den Tageszeiten verstanden 
werden zu müssen. 


31 


482 


[V Cap. 14. 


ὥσπερ εἴρηται nal πρότερον. πολλάχις δ᾽ οἱ ἀδύνατοι ἢ διὰ τὴν ἧἥλι- 
χίαν N δι ἀσϑένειαν, οὐ δυνάμενοι ταχέως ὀχεύειν, χαταχλινομένης 
τῆς ϑηλείας διὰ τὸ χάμνειν τῇ στάσει συγχαταχλιϑέντες πλησιάζουσιν. 
χυΐσχεται δὲ μάλιστα ἣ ὗς, ἐπειδὰν ϑυῶσα χαταβάλλῃ τὰ ὦτα᾽ εἰ δὲ 
58 μὴ οὔ, ἀλλ᾿ ἀναϑυᾷ πάλιν. || αἱ δὲ χύνες ὀχεύονται οὐ διὰ βίου ἀλλὰ ς 


μέχρι ἀχμῆς τινός" 


> m " 04 
ὡς μὲν οὖν ἐπὶ τὸ πολὺ μέχρι ἐτῶν δώδεχα αἱ 


m ‚ 5 ᾽ x \ 

τ ὀχεῖαι συμβαίνουσι χαὶ αἱ χυήσεις αὐτῶν: οὐ μὴν ἀλλ ἤδη τισὶ 
' \ 2 ων» 

χαὶ ὀχτωχαίδεχα ἔτη γεγονόσι χαὶ εἴχοσι συνέβη καὶ ϑηλείαις ὀχευϑῆ- 
ναι χαὶ ἄρρεσι γεννῆσαι. ἀφαιρεῖται δὲ τὸ γῆρας ὥστε μὴ γεννᾶν 


ms \ 
59 μηδὲ τίχτειν, χαϑάπερ καὶ ἐπὶ τῶν ἄλλων. || ἣ δὲ χάμηλος ἔστι μὲν 10 5468 


[a m > 
ὀπισϑουρητιχόν, χαὶ ὀχεύεται ὥσπερ εἴρηται πρότερον᾽ τῆς ὃ ὀχείας 

od 1A w n ΝἊἪΙ 
ὃ χρόνος ἐν τῇ ᾿Αραβία κατὰ τὸν Μαιμαχτηριῶνα μῆνα. χύει De 
δώδεχα μῆνας, τίχτει δὲ ἕν᾽ ἔστι γὰρ μονοτόχον. ἄρχεται δὲ τῆς 
2 14 „ δηλ REN 33; ᾿ ἈΣΚῸΣ ED iu u ER \ δὲ τὸν 
ὀχείας 7 θήλεια τριετὴς οὖσα χαὶ ὁ ἄρρην τριετὴς ὦν μετὰ GE τὸ 


60 τόχον ἕν ἔτος διαλιποῦσα ὀχεύεται ἡ ϑήλεια. | 


ὃ ὃ ἐλέφας ἄρχεται 15 


μὲν βαίνεσϑαι ὃ μὲν νεώτατος δέχ ἐτῶν. ὁ δὲ πρεσβύτατος πεντεχαί-- 
δεχα΄ ὁ ὃ᾽ ἄρρην βαίνει πεντέτης ὧν ἢ ἑξέτης. χρόνος δὲ τῆς ὀχείας 
7, r ᾿ > ἊΣ 
τὸ ἔαρ. πάλιν δὲ βαίνει μετὰ τὴν ὀχείαν διὰ τρίτου ἔτους ὃν ὃ ἂν 
> 7 ’ ΄, , 5 ὔ“ 7ὔ δ» δύ $ 
ἐγχύμονα ποιήσῃ, τούτου πάλιν οὐχ ἅπτεται. χύει ὃ ἔτη δύο, τίχτει 


1. ἢ ante διὰ om Ρ1)8 Ald. Cs. Sch. 
3. συστάσει PD@ Ald. Cs. 


τὴν ἀδυναμίαν P 


2. δι om iidem post ὀχεύειν add διὰ 
5. μὴ οὔ, ἀλλ᾽ ἀναϑυᾷ) DaAld. 


Cs. ; μὴ ὅταν ἀν. AaCa Di.; μὴ οὐ ἀν. P; μὴ, ἀν. ΒΚ. Pk. Ceterum ἀναϑυμιᾷ 


PDa Ald. 
συμβέβηχε Aa0a 
χαὶ codd. et edd. 


19. τοῦτο Cam., ταύτης Sch. 


εἰ δὲ μὴ οὔ, ἀλλ᾽ ἀναϑυᾷ πάλιν] d.h. 
ἐὰν δὲ ὀχεύηται pr) χαταβαλοῦσα τὰ ὦτα οὐ 
χυΐσχεται ἀλλ᾽ ἀναϑυᾷ πάλιν, wenn die 
Sau aber besprungen wird, ehe sie die 
Ohren gesenkt hat, d. h. ehe die Brunst 
(ϑυᾶν) ihren Höhepunkt erreicht hat (öp- 
γᾶν), so findet keine Befruchtung statt, 
sondern sie tritt nochmals in Brunst. 
Dieser Gedanke ist so einfach und der 
Sache entsprechend, und enthält in der 
Parallelstelle VI$ 128 so sehr seine Be- 
stätigung, dass wir die Lesart des Vatican. 
1)8 für die einzig richtige halten. In die- 
ser Stelle heisst es: man darf die Sau 
nicht sogleich bespringen lassen, wenn 
sie in Brunst tritt, bevor sie nicht die 
Ohren senkt: beobachtet man dies nicht, 
so (empfängt sie nicht, sondern) tritt die 
Brunst von neuem ein. Sie sagt also das- 
selbe, was hier steht, nur kürzer, indem 
die Empfängniss dort nicht erwähnt ist, 


6. οὖν ante ἐπὶ solus dat Ca, om ceteri 
καὶ ante θηλείαις om AarCa 
12. appaßta PAa Da 


ἐτῶν ὧν DA, πέντε ἐτῶν ἢ χαὶ ἕξ ὧν Pa et omisso χαὶ Ald. Os. 


8. γεγόνασι Ca Ald. pr. 

post δὲ add 
πέντε ἢ χαὶ ἕξ 
18. ἣν ὃ᾽ ἂν Sch. 


9. χυῆσαι DR 
10. γεότατος Ald. 


sondern deren Ausbleiben nur durch das 
Wiedereintreten der Brunst angedeutet 
wird. Erwägt man nun die Lesarten der 
Hdschrr., so zeigt sich deutlich, dass in 
P das ἀλλ᾽ vor ἀναϑυμιᾷ untergegangen, 
und dass in AaCa οὔ, ἀλλ᾽ in ὅταν verwan- 
delt worden ist, was viel eher begreiflich 
ist, als dass man aus ὅταν gemacht habe 
οὔ, ἀλλ᾽. ΒΚ. schreibt εἰ δὲ μὴ ἀναϑυᾷ πά- 
λιν, offenbar auf Grund der Perallelstelle; 
hier lässt sich εἰ δὲ μή entweder auf xara- 
βάλλειν oder auf χυΐσχεσϑαι beziehen: in 
beiden Fällen ist der Gedanke lückenhaft. 
Bmk. mit AaCa übersetzt ‚coneipit scrofa 
maxime postquam subans aures demiserit; 
sin minus, quando iterum subat'. Dies 
würde vervollständigt lauten: ἐὰν δὲ μὴ 
χαταβάλλῃ τὰ ὦτα, κυΐσχεται ὅταν ἀναϑυᾷ. 
πάλιν. Es wäre aber eine ganz müssige 
Bemerkung, dass die Empfängniss dann 
eintritt, wenn die Sau wieder in Brunst 


483 


oder Schwäche die Begattung nicht schnell zu vollziehen vermag, so legt 
sich das Weibchen , weil ihm das Stehen schwerfällt, nieder, und dann 
vollzieht der Eber die Begattung, indem er sich gleichfalls niederlässt. 
Die Sau wird besonders dann trächtig, wenn sie bei der Brunst die 
Ohren hängen lässt; geschieht dies nicht, so wird sie nicht trächtig, 
sondern tritt von neuem in die Brunst. Die Hunde begatten sich nicht 58 
während ihres ganzen Lebens, sondern nur so lange sie kräftig sind, 
und sie paaren sich und werden trächtig in der Regel bis zu zwölf 
Jahren; jedoch ist es auch schon in einzelnen Fällen vorgekommen, 
dass bis zu achtzehn oder zwanzig Jahren Hündinnen belegt wurden und 
Hunde zeugten. Sind sie sehr alt geworden, so verlieren sie die Fähig- 
keit zu zeugen und zu gebären gänzlich, ebenso wie die anderen Thiere. 
Das Kameel gehört zu den Thieren, welche nach hinten harnen; die 59 
Art und Weise seiner Begattung ist vorher angegeben worden. Die Zeit 
der Begattung fällt in Arabien in den Monat Oktober. Es geht zwölf 
Monate trächtig und gebiert ein Junges: denn es gehört zu den Thieren, 
die nur je ein Junges werfen. Männchen und Weibchen fangen an sich 
zu begatten, wenn sie dreiJahre alt geworden sind. Wenn das Weibchen 
geboren hat, lässt es sich erst nach Verlauf eines Jahres wieder be- 
springen. Das Weibchen des Elephanten fängt frühestens mit dem zehnten, 60 
spätestens mit dem fünfzehnten Jahre an, sich belegen zu lassen, das 
Männchen dagegen bespringt schon im fünften oder sechsten Jahre; die 
Begattung geschieht im Frühjahre. Es wiederholt ‘die Begattung erst 
im dritten Jahre. Wenn der Elephant ein Weibchen trächtig gemacht 
hat, so rührt er dasselbe nicht wieder an. Die Trächtigkeit dauert zwei 
Jahre und es wird Ein Junges geworfen ; denn er gehört ebenfalls unter 


V Cap. 14.] 


kommt, da esals selbstverständlich gelten 
muss, dass ohne Brunst keine Empfäng- 
niss eintritt. Der von uns gewählte Text 
sagt aber, dass die Empfängniss nicht 
geschieht, wenn nicht bei dem Bespringen 
der rechte Zeitpunkt beobachtet wird, 
wo das Thier nach dem Stadium der er- 
sten Erregung zum Behalten des Samens 
geschickt ist, und dass sie daher erst bei 
dem Eintreten einer neuen Brunst ge- 
schehen kann. 

58. οὐ διὰ βίου] VI ὃ 139 heisst es ἕως 
ἂν ζῶσι, was vielleicht nur auf die Lako- 
nischen Hunde zu beziehen ist. Plinius 
X, 5, 83 ‚nec tota sua aetate generant'. 
Im Folgenden werden ja auch starke Be- 
schränkungen dieses Satzes gemacht. 

δὲ τὸ γῆρας] Wir haben καί vor τό als 
sinnstörend weggelassen. 

59. ἡ δὲ --- πρότερον] S.11823. V 810. 
ΥἹ δὲ 112 u. 166. Sch. eitirt Suid. unter 
σχυζᾶν. Dies ist aber nicht richtig nach 
Eversmanns Beobachtungen (Schreber 


Säugethiere V p. 1746) »Die Begattung 
der Kameele und Dromedare geschieht 
im März und April; das Weibchen liegt 
gänzlich hinten und vorne aufden Knieen, 
das Männchen kommt von hinten, kniet 
mit den Hinterbeinen halbsitzend nieder 
und mit den Vorderbeinen umfasst es das 
Weibchen. Der Actus währt eine halbe 
bis ganze Stunde.« 

xbet — ἕν) Schreber ibid. : »Das Weib- 
chen des Kameels bringt nur ein Junges 
und geht mit ihm 12 Monate trächtig.« 

τριετὴς] Bestätigt Schreber p. 1760. 

60. δέχ᾽ ἐτῶν; VI ὃ 167 heisst es πρῶ - 
τον εἴχοσι ἐτῶν oder nach der Vulgata πρὸ 
τῶν εἴχ. ἐ. — Uebrigens scheint es, dass 
die Worte ὁ ϑήλυς hinter ἐλέφας ausge- 
fallen sind. 

ὃν — ἅπτεται] IX ὃ 235. S. Schreber 
IV p. 251. 

χύει] Vgl. ΥἹ ὃ 167, wo es heisst, dass 
das Elephantenweibchen nach Einigen 
1'/,, nach Anderen 3 Jahre trage. Nach 


91} 


61 


62 


484 


&) 


νος ἣ τρίμηνος. 


[V Cap. 14. 15. 


γ 
ὃ ἕν" ἔστι γὰρ μονοτόχον᾽ τὸ ὃ ἔμβρυον γίνεται ὅσον μόσχος δίμη- 


15. Περὶ μὲν οὖν τῆς ὀχείας τῶν ζῴων τῶν ὀχευομένων τοῦτον 
ἔχει τὸν τρόπον, περὶ δὲ τῆς γενέσεως χαὶ τῶν ὀχευομένων χαὶ τῶν 
ἀνοχεύτων λεχτέον, χαὶ πρῶτον περὶ τῶν ὀστραχοδέρμων᾽ τοῦτο γάρ 
ἐστιν ἀνόχευτον μόνον ὡς εἰπεῖν ὅλον τὸ γένος. αἱ μὲν οὖν πορφύραι 
τοῦ ἔαρος συναϑροιζόμεναι εἰς ταὐτὸ ποιοῦσι τὴν χαλουμένην μελί- 
χηρᾶν. τοῦτο δ᾽ ἐστὶν οἷον χηρίον, πλὴν οὐχ οὕτω γλαφυρόν, ἀλλ 
ὥσπερ ἂν εἰ ἐχ λεπυρίων ἐρεβίνϑων λευχῶν πολλὰ συμπαγείη. οὐχ 
ἔχει d ἀνεῳγμένον πόρον οὐϑὲν τούτων, οὐδὲ γίνονται ἐχ τούτων αἱ 
πορφύραι, ἀλλὰ φύονται χαὶ αὗται χαὶ τἄλλα τὰ ὀστραχόδερμα ἐξ ἰλύος 
χαὶ συσσήψεως. τοῦτο δὲ συμβαίνει ὥσπερ ἀποχάϑαρμα χαὶ ταύταις 
χαὶ τοῖς χήρυξιν: χηριάζουσι γὰρ χαὶ οἱ χήρυχες. || γίνονται μὲν οὖν 
χαὶ τὰ χηριάζοντα τῶν ὀστραχοδέρμων τὸν αὐτὸν τρόπον τοῖς ἄλλοις 
ὀστραχοδέρμοις, οὐ μὴν ἀλλὰ μᾶλλον ὅταν προὐυπάρχῃ τὰ ὁμοιογενῆ. 15 
ἀφιᾶσι γὰρ ἀρχόμενα κηριάζειν γλισχρότητα μυξώδη, ἐξ ἧς τὰ λεπυ- 
ριώδη συνίσταται. ταῦτα μὲν οὖν ἅπαντα διαχεῖται, ἀφίησι δ᾽ ὃ εἶχεν 
εἰς τὴν γῆν χαὶ ἐν τούτῳ τῷ τόπῳ γίνεται ἐν τῇ γῇ συστάντα πορ- 
φύρια μιχρά, ἃ ἔχουσαι ἁλίσχονται αἱ πορφύραι ἐπὶ αὐτῶν, ἔνια ὃ 
οὔπω διηχριβωμένα τὴν μορφήν. ἐὰν δὲ πρὶν ἐχτεχεῖν ἁλῶσιν, ἐνίοτε 


1. οἷον Aa 
8 et 9. γλ. ὥσπερ γὰρ εἰ Aa 
h. v. ἢ add Ald. 
PSch., αὐτὰ Da Ald. Cs. 
ὀστρ. Ald. Cs. 
γενῆ AaCa 

Di., ἀφ. δ᾽ οἷον ἰχῶρα εἰς Pk. 


12. σήψεως PDa 


Corse (Schreber Säugethiere 1835 VI 
p. 252) war ein Elephantenweibchen 
20 Monate 18 Tage trächtig und liess sich 
6 Monate nach der Niederkunft wieder 
belegen. Das Männchen belegte nach 
drei Tagen ein anderes Weibchen. 
Eine bestimmte Begattungszeit im Jahre 
giebt es nicht. 

υἱσχος] gener. IV ὃ 86. Nach Corse 
(Schreber ibid.) war ein Junges 35%, Zoll 
hoch gleich nach der Geburt. 

61. ἀνόχευτον] gener. 1 ὃ 27. ΠῚ ὃ 109. 
hist. IV $ 120. 

μελίχηραν)] Hesych. μελίχηρα, τὰ ὑπὸ 
τῶν πορφυρῶν συντελούμενα ἐμφερῆ χηρίοις 
ἐν τῇ ϑαλάττῃ. Es sind damit ohne Zweifel 
die ie der Schnecken gemeint. 
Οὗ gener. III $ 110 χηριάζοντα. v. Siebold 
Vergl. Anat. p. 357 Anm. 7 und van der 
Hoeven Zoologie Ip. 764. 

ἀνεῳγμένον πόρον Was A. hiermit ge- 


4. χαὶ priusom PDaAld. Cs. Sch. 
9. ἐρεβινϑίων AR, ἐρεβινϑίνων Ca Cs. Sch. Ante 
συμπλαχεῖεν PDa Ald. Cs., συμπλαχεῖν Cam. 
τὰ ἄλλα ὁ. PDa Sch. 
18, ταῖς Aa 

10. ἀφίησι AaCa ἧς] ὧν PCaDa Ald. Cs. 
18. τῷ τόπῳ om Üs. . 


6. ὅλον] ἄνω Aa, ἀνϑρώπῳ Rh. 


11. αὐταὶ 

ex τῆς σήψεως χαὶ ἰλύος 
14. χαὶ τοῖς ΑδῦΔ 15, ὁμο- 
11. ἀφ. δ᾽ ἰχῶρα εἰς 
19. ἐπ᾿ om PCs., ἀπ᾿ Ald. 


meint hat, ist völlig dunkel. τούτων aber 
scheint sich auf λεπύρια zu bezichen. 

συσσήψεως) Mordicus perversa tenent! 
möchte man bei diesem Festhalten der 
Urzeugung ausrufen. 

62. γίνονται --- τὰ χηριάζοντα] Wenn 
man de gener. III ὃ 109 mit dieser Stelle 
vergleicht, so ist die Ansicht des A. über 
die Entstehung der Schalthiere etwa fol- 
gende gewesen: Alle Schalthiere ent- 
stehen durch generatio spontanea in gäh- 
rendem Schlamme; denn Paarung und 
dadurch vermittelte Zeugung findet bei 
ihnen nicht statt. Auch auf diejenigen, 
welche Waben bilden, findet dies An- 
wendung. Man könnte zwar glauben, 
dass die in dieser Wabenmasse enthal- 
tenen erbsenähnlichen Zellen es sind, 
aus denen die Purpurschnecken ent- 
stehen : dem ist aber nicht so; denn diese 
Wabenzellen lösen sich auf und ihr Inhalt 


u 


485 


die Thiere, welche nur je &in Junges werfen. Das neugeborne Junge 
hat die Grösse eines Kalbes von zwei oder drei Monaten. 
15. So viel von der Begattung der sich paarenden Thiere. Wirei 
gehen nun über zur Erklärung der Zeugung und Entwickelung sowohl 
der sich paarenden als auch der ohne Begattung entstehenden Thiere, 
und zwar zuerst der Schalthiere. Denn es ist dies fast die einzige Klasse, 
bei welcher durchgehends keine Begattung stattfindet. Die Purpur- 
schnecken nun begeben sich im Frühjahre haufenweis an ein und den- 
selben Ort und machen daselbst die sogenannte Honigwabe, ein Körper 
in Gestalt einer Wabe, nur nicht so glatt, der etwa aussieht als ob er 
aus verbundenen zahlreichen Hülsen weisser Erebinthen bestände. Aber 
keine derselben hat eine Oeffnung und die Purpurschnecken entstehen 
auch nicht daraus, sondern sie bilden sich eben so gut wie die andern 
Schalthiere aus Schlamm und durch Fäulniss. Jene Masse ist aber bei 
ihnen und bei den Trompetenschnecken eine Art von Ausscheidung und 
Reinigung; denn auch die Trompetenschnecken machen Waben. Also 62 
auch diejenigen Schalthiere, welche Waben machen, entstehen auf die- 
selbe Weise wie die übrigen, aber natürlich um so eher, wenn Stoffe von 
ähnlicher Natur schen vorher vorhanden sind. Beim Beginn der Waben- 
bildung nämlich geben sie eine zähe, schleimige Masse von sich, aus 
welcher sich die hülsenartigen Körper bilden. Diese alle zerfliessen 
und lassen ihren Inhalt in den Erdboden; an dieser Stelle zeigen sich 
kleine Purpurschnecken, welche sich in der Erde gebildet haben, und 
diese findet man auf gefangenen alten Purpurschnecken aufsitzend, zu- 
weilen in noch nicht vollständig gegliederter Gestalt. Werden sie aber 
gefangen, ehe sie (die Wabenmasse) von sich gegeben haben, so legen 


V Cap 14. 15.] 


fällt zu Boden. Hier aber befördert er, 
als eine von den Purpurschnecken aus- 
gegangene Abscheidung (ἀποχάϑαρμα), 
die Entstehung der Purpurschnecken im 
Schlamme, indem er gleichsam wie eine 
Samenausscheidung auf ihn wirkt. (otov 
ἀπὸ σπερματικχῆς φύσεως gener. a. ἃ. OÖ.) 
In ähnlicher Weise mag sich A. auch das 
rapaßkastayeıy gener. III ὃ 110 gedacht 
haben, nur dass hier der von dem vor- 
handenen Individuum nach aussen abge- 
sonderte Ausscheidungsstoff sich an je- 
nem unmittelbar aussen ansetzt und zu 
leichartigen Individuen gestaltet. Da- 
Br hat A. in der Schrift de generatione 
auch insofern seine Theorie modificirt, 
als er hier die generatio spontanea neben 
das χηριάζειν und παραβλαστάνειν stellt 
(ὅσα δὲ μήτε παραβλαστάνει μήτε κηριάζει, 
τούτων δὲ πάντων ἡ γένεσις αὐτόματός 
ἐστιν.) 
ταῦτα --- γῇν)] Wir behalten diese Les- 


art unserer Hdschrr. bei in dem Sinne: 
»diese erbsenschalenartigen Körper lösen 
sich auf und lassen ihren Inhalt in den 
Boden.« Gaza diffusaque omnia humorem 
quem continebant in terram dimittunt'. 
Athen. HI p. 88°, wo ein Auszug unserer 
Stelle sich findet, hat ἀφίησι δ᾽ ἰχῶρα εἰς 
τὴν γῆν, was Sch. und Bmk. und mit οἷον 
Pikk. in den Text aufgenommen haben. 
Aber diese Lesart scheint uns sehr zwei- 
felhaft. 
τούτῳ τῷ τόπῳ] nämlich τῆς γῆς. An 
dieser Stelle befinden sich auch im 
Schlamme die alten Individuen, an welche 
sich dann die aus dem Schlamme durch 
die Einwirkung des in der aufgelösten 
Wabenmasse enthaltenen gleichartigen 
Bale gebildeten jungen Individuen an- 
egen. 
ἐδ κελλ ἃς Man kann dies Wort nicht 
füglich anders deuten, als dass damit das 
κηριάζειν gemeint sei; denn eine andere 


{op} 
© 


486 


[V Cap. 15. 


> m Y 2 I m ; 
ἐν ταῖς φορμίσιν οὐχ ὅπου ἔτυχον ἐχτίχτουσιν, ἀλλ εἰς ταὐτὸ ἰοῦσαι, 
ὥσπερ χαὶ ἐν τῇ ϑαλάττῃ, χαὶ διὰ τὴν στενοχωρίαν γίνεται οἱονεὶ 
63 βότρυς. || εἰσὶ δὲ τῶν πορφυρῶν γένη πλείω, χαὶ ἔνιαι μὲν μεγάλαι, 


οἷον περὶ τὸ Σίγειον χαὶ Λεχτόν, αἱ δὲ μιχραί, οἷον ἐν τῷ Evpinw χαὶ 


περὶ τὴν Καρίαν. χαὶ αἱ μὲν ἐν τοῖς χόλποις μεγάλαι χαὶ τραχεῖαι, 
τινε 3, I m SE et / v y 9 
χαὶ τὸ ἄνϑος αὐτῶν αἱ μὲν πλεῖσται μέλαν ἔχουσιν, ἔνιαι ὃ ἐρυϑρὸν 


\ ar Y ἊΣ ΨΥ - ΄ \ BE (EL N > - 
χαὶ μιχρόν᾽ γίνονται ὃ ἔνιαι τῶν μεγάλων χαὶ μναῖαι: αἱ ὃ ἐν τοῖς 


αἰγιαλοῖς, xal περὶ τὰς ἀχτὰς τὸ μὲν μέγεϑος γίνονται μιχραί, τὸ ὃ 
ἄνϑος ἐρυϑρὸν ἔχουσιν. ἔτι δ᾽ ἐν μὲν τοῖς προσβορείοις μέλαιναι, ἐν 
64188 τοῖς νοτίοις ἐρυϑραὶ ὡς ἐπὶ τὸ πλεῖστον εἰπεῖν. || ἁλίσχονται δὲ τοῦ 
ἔαρος, ὅταν χηριάζωσιν᾽ ὑπὸ χύνα ὃ οὐχ ἁλίσχονται᾽ οὐ γὰρ νέμονται, 
ἀλλὰ χρύπτουσιν ἑαυτὰς χαὶ φωλεύουσιν. τὸ ὃ ἄνϑος ἔχουσιν ἀνὰ μέ- 


σον τῆς μήχωνος Hal τοῦ τραχήλου: τούτων δ᾽ ἐστὶν ἣ σύμφυσις 


/4 N mus ΑΙ - [dä [4 \ 12 a P) m 
πυχνή, τὸ δὲ χρῶμα ἰδεῖν ὥσπερ ὑμὴν λευχός, ὃν ἀφαιροῦσιν᾽ ὕλι- 
r AN 7 09 r \ m N ῃ > IE ER r 71. 
βόμενος δὲ βάπτει χαὶ ἀνϑίζει τὴν χεῖρα. διατείνει ὃ αὐτὴν οἷον φλέφ 
Ἐν Na A 5 NE ς er} r τ 7, σ 
τοῦτο δὲ δοχεῖ εἶναι τὸ ἄνϑος. ἣ ὃ ἄλλη φύσις οἷον στυπτηρία. ὅταν 


ὅ δὲ χηριάζωσιν αἱ πορφύραι, τότε χείριστον ἔχουσι τὸ ἄνϑος. || τὰς μὲν 


οὖν μιχρὰς ἱμετὰ τῶν ὀστράχων χόπτουσιν᾽ οὐ γὰρ ῥάδιον ἀφελεῖν" 
τῶν. δὲ μειζόνων περιελόντες τὸ ὄστραχον ἀφαιροῦσι τὸ ἄνϑος. διὸ 
χαὶ χωρίζεται ὃ τράχηλος χαὶ ἣ μήχων᾽ μεταξὺ γὰρ τούτων τὸ ἄνϑος, 20 
m [4 14 5 # > 2 - 
ἐπάνω τῆς χαλουμένης χοιλίας᾽ ἀφαιρεθέντος οὖν ἀνάγχη διαιρεῖσϑαι. 


1. οὐχ om PDa Ald. 


χαὶ PDa Ald. Cs. 
γίνεται Aa, ceteri omnes γίνονται 


4. post οἷον add at PDa Ald. et edd. 


AaCa Sch., μνααῖαι Pk. 
AaCa Rh. 
πτει Cam. 
οἷα φλέψ Us. 


Sch. 


Art des τίχτειν hat ja bei diesen Thieren 
nicht statt. Indess ist die Beschreibung 
dessen, was die Purpurschnecken, wenn 
sie vor dem Wabenbilden in den Reusen 
gefangen werden, thun, nicht recht 
deutlich. 

γίνεται οἷον βότρυς] d. ἢ. die Eier- 
(Waben-) Masse gestaltet sich nach der 
Gestalt der Reuse in Form einer Traube. 
Gaza ‚itaque per angustiam veluti vivae 
(l. uvae) specie foetus confirmatur'. Die 
Lesart ἀλλὰ διὰ τ. στ. kann schwerlich die 
richtige sein; zu den Worten οὐχ ὅπου 
Ztuyov bilden diese nicht einen durch 
ἀλλά anzuknüpfenden Gegensatz. Viel- 


ἔτυχεν Aa02Da Ald. Cs. Sch. Di. Pk. 


ὅλις ἐκ τοῦ αὐτοῦ οὖσαι PDa, ἅλις ἐν τῷ αὐτῷ οὖσαι Ald. 


9. προσβόρροις Ca, βορείοις Ald. 
14. post ὃν add ἂν PDA Ald. Cs. 
αὕτη AaCa, αὐτῆς Sch., αὐτόϑεν Pk. 

16. σύμφυσις — στυπτηρίας PDa Ald. Cs. 
21. διαιρεῖσϑαι nos dedimus; διῃρῆσθαι libri. 


ἀλλ᾽... ἰοῦσαι] 
2. post ὥσπερ om 


χαὶ διὰ] καὶ P, ἀλλὰ διὰ AaCa Sch. Di., πλὴν ἀλλὰ διὰ Pk. 
οἷον Aal Rh. 


3. πολλὰ PDa Ald. Os. 
6. ἔχουσαι PCR Rh. Ald. 1. pvalaı 
12. φωλοῦσιν 
ἀφαιρῶσι Ald. Cs. 15. βλά- 
ὥσπερ φλέβα PD% Ald., 
20. τοίνυν PAld. 


leicht hiess es ursprünglich διὸ τῇ stevo- 
ywpta. Die Gestalt der Eierkapseln ist 
nach den verschiedenen Arten der Schne- 
cken verschieden. v. Siebold Vergl. Anat. 
p: 357 Anm. 7. Abbildungen s. Johnston 
Conchyliologie p. 390 u. ἢ. 

63. γένη πλείω] Vgl. J. B. Meyer 
Thierk. d. A. p. 183. Nach diesen Wor- 
ten hätte man wohl die Mühe ersparen 
können, eine einzelne Schnecke bestim- 
men zu wollen, aus der die Alten den 
Purpur bereitet haben. Es sind offenbar 
eine Anine Anzahl verschiedener Arten 
zur Gewinnung des Purpurs benutzt 
worden. 


a 


- 


0 


V Cap. 15.] 487 


sie dieselbe bisweilen in den Reusen nicht an die erste beste Stelle, son- 
dern sammeln sich gerade wie im ofinen Meere an &iner Stelle; die 
Masse wird bei der Enge des Raumes alsdann traubenförmig. Es giebt 63 
mehrere Arten von Purpurschnecken, theils grosse wie bei Sigeion und 
Lekton, theils kleine, wie im Euripos und an der Küste von Karien. 
Diejenigen , welche in Meerbusen vorkommen, sind gross und rauh und 
die meisten derselben haben eine dunkle, einige aber eine rothe und 
kleine »Blume«. Manche der grösseren Art werden bis zu einer Mine 
schwer. Diejenigen aber, welche sich an Küsten und um die Bran- 
dungen finden, sind klein und haben eine rothe Blume. Ferner finden 
sich die dunkeln durchschnittlich mehr in nördlichen, die rothen dagegen 
in südlichen Gegenden. Sie werden im Frühlinge gefangen, wenn sies4 
Waben machen, dagegen werden sie um die Zeit des Hundssternes nicht 
gefangen: denn dann gehen sie nicht auf Frass aus, sondern verbergen 
und verkriechen sich. Die Blume befindet sich in der Mitte zwischen 
dem Mekon und dem Halse. Die Haut, durch welche diese Theile innig 
mit einander verbunden sind, sieht von aussen weiss aus, und lässt sich 
abziehen; zerdrückt man sie aber, so färbt und röthet sie die Hand. 
Mitten hindurch zieht sich eine Art Ader und diese wird für die soge- 
nannte »Blume« gehalten; im übrigen ist sie von zusammenziehender 
Beschaffenheit. Wenn die Purpurschnecken ihre Waben gemacht haben, 
dann ist ihre Blume am schlechtesten. Die kleinen Porphyren zerstösst 65 
man sammt den Schalen, weil es schwierig ist, die Blume herauszuneh- 
men: bei den grösseren aber nimmt man dieselbe heraus, nachdem man 
die Schale entfernt hat. Daher löst man auch den Hals sammt dem 
Mekon ab: denn zwischen diesen beiden Theilen und oberhalb des so- 
genannten Magens befindet sich die Blume; um sie herauszunehmen 
muss man also diese Theile erst auseinander nehmen. Uebrigens sucht 


χαὶ αἱ μὲν] Der Gegensatz liegt in den 
Worten αἱ δ᾽ ἐν τοῖς αἰγιαλοῖς ; daher muss 
nach Καρίαν ein Punkt stehen. Uebrigens 
ist die Darstellung etwas verworren und 
der Text vermuthlich nicht richtig. Gaza 
übersetzt αἱ μὲν πλεῖσται ‚magna ex parte. 

64. τραχήλου] Gaza ‚collum’. Eın sol- 
cher Theil wird nirgends anders bei diesen 
Thieren erwähnt; dadas Wort aber gleich 
nachher wiederkehrt, so muss man es für 
richtig halten. Vielleicht ist es ein Ter- 
minus technicus der Purpurfabrikanten 
gewesen. Vgl. Plutarch. de solert. anim. 
p. 9782, wo τὴν χαλουμένην μῦτιν zu schrei- 
ben ist. Auch hier ist die Darstellung 
ziemlich verworren und der Ausdruck 
σύμφυσις πυχνή nicht recht verständlich. 
Vermuthlich soll es heissen : Leber, Hals 
und Blume bilden einen dicht verwach- 


senen, von einer weissen Haut umschlos- 
senen Körper. Aber dass ϑλιβόμενος auf 


-bunv und gleich darauf αὐτὴν auf σύμφυσις 


bezogen wird, bleibt auffallend. Die 
Purpurdrüse vertritt (cf. v. Siebold Vergl. 
Anat. p. 340) die Stelle der Niere und 
liegt hinter den Kiemen zwischen Herz 
und Leber. Vgl. auch Johnston Conchyl. 
p- 69 u. 70. A.'s Angaben stimmen damit 
sehr gut überein, wenn man unter tpd- 
χῆλος den hinter dem Kopfe liegenden 
ünneren Theil des Körpers versteht. 

διατείνει --- ἄνϑος] Der Satz ist unklar 
— αὐτήν lässt sich nur auf σύμφυσις be- 
ziehen. 

χοιλίας] S. IV ὃ 46. 

65. διαιρεῖσϑαι] haben wir statt διῃ- 
ρῆσϑαι gesetzt. Gaza ‚itaque detracto 
flore dividantur partes istae necesse est. 


488 


IV Cap. 15. 


σπουδάζουσι δὲ ζώσας χόπτειν. ἐὰν γὰρ πρότερον ἀποϑάνγῃ, συνεξεμεῖ 
τὸ ἄνϑος" διὸ χαὶ φυλάττουσιν ἐν τοῖς χύρτοις, ἕως ἂν ἀϑροίσωσι χαὶ 
66 σχολάσωσιν. || οἱ μὲν οὖν ἀρχαῖοι πρὸς τοῖς δελέασιν οὐ χαϑίεσαν οὐδὲ 
προσῆπτον τοὺς χύρτους: ὥστε συνέβαινεν ἀγεσπασμένην ἤδη rok- 
λάχις ἀποπίπτειν᾽ οἱ δὲ νῦν προσάπτουαιν: ὅπως ἐὰν ἀποπέσῃ, μὴ δ 


ἀπολλύηται. μάλιστα δ᾽ ἀποπίπτει, ἐὰν πλήρης ἦ ἢ κενῆς ὃ 


οὔσης 


χαὶ ἀποσπάσαι χαλεπόν. ταῦτα μὲν οὖν τὰ συμβαίνοντα ἴδια περὶ τὰς 


67 πορφύρας ἐστίν. || τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον γίνονται ταῖς πορφύραις χαὶ 5ιτὸ 


c 7 \ \ ἈΚΤΑῚ [dA ΓΥ S\ \ ER 7 λύ Η \ 
οἱ χήρυχες, χαὶ τὴν αὐτὴν ὥραν. [ἔχουσι δὲ χαὶ τὰ ἐπιχαλύμματα χαὶ 
ταῦτα ἀμφότερα χαὶ τἄλλα τὰ στρομβώδη, Ex γενετῆς ἅπαντα᾽ νέ-τ0 

ἀ ) “- 
μονται ὃ ἐξείροντα τὴν χαλουμένην γλῶτταν ὑπὸ τὸ κάλυμμα. τὸ δὲ 


μέγεϑος τῆς γλώττης ἔχει N πορφύρα μεῖζον δαχτύλου, 


ᾧ νέμεται 


\ - \ ὔ \ vw Bu bl \ \ 
xal διατρυπά τὰ χογχόλτα χαὶ αὑτῆς ὄστραχον.] ἔστι δὲ χαὶ ἣ πορ- 
φύρα χαὶ ὃ χῆρυξ ἀμφότε ρα μαχρόβια' ζῇ γὰρ ἣ πορφύρα περὶ ἔτη 
ἕξ, χαὶ χαϑ' ἕχαστον ἐνιαυτὸν φανερά ἐστιν ἡ αὐξησίς τοῖς διαστήμασι τς 
68 τοῖς ἐν τῷ ὀστράχῳ τῆς ἕλιχος. χηριάζουσι δὲ χαὶ οἱ μύες.] Ι τὰ δὲ 
λιμνόστρεα χαλούμενα, ὅπου ἂν βόρβορος N, ἐνταῦϑα συνίσταται πρῶ- 
τον αὐτῶν ἣ ἀρχή. αἱ δὲ χόγχαι χαὶ αἱ χῆμαι χαὶ οἱ σωλῆνες χαὶ οἱ 


χτένες 


ἐν τοῖς ἀμμώδεσι λαμβάνουσι τὴν σύστασιν. αἱ δὲ πίνναι ὀρϑαὶ 


r 2 m wm) ms Ψ FAN \ Fan „ Ὁ 
φύονται ἐχ τοῦ βυϑοῦ ἐν τοῖς ἀμμώδεσι χαὶ βορβορώδεσιν, ἔχουσι ὃ 20 
ἐν αὑταῖς πιννοφύλαχα, αἱ μὲν χαρίδιον αἱ δὲ χαρχίνιον᾽ οὗ στερισχό- 


1. post γὰρ add πρὶν χόπτειν PDa Ald. Cs. , 
ἀϑροισϑῶσι PDa Ald. Cs. 
6. ἀποπίπτουσιν ὅταν ΑΔ 


8. ἐγγίνονται PDa Ald. Cs. 


ἕως ἂν] ἐὰν Aa Sch. 
AaCa Cs. Sch. 
Sch. 


ταὐτὰ ceteri 11. ἐξαίροντα AaCa Ald. Cs., 
Ald. Cs. Sch. 17. λιμόστρεα codd. Ald. 
PDa Ald. Cs. Sch. 19. πίναι Da 

σοῦ libri 


Bmk. quare, cum isaufertur, necesse est 
dividi'. Diese Bemerkung wäre gänzlich 
überflüssig. Da esaber vorher hiess, dass 
bei denjenigen grösseren Schnecken, 
deren Schale abgelöst wird, um die Blume 
herauszunehmen, der Hals und die Leber 
von dem übrigen Körper abgesondert 
werden, d. ἢ. die ganze σύμφυσις weg- 
genommen wird, so kann es jetzt nur 
heissen ; »wenn die Blume weggenommen 
wird, so müssen jene Theile, d. i. Hals 
und Leber, nothwendiger Weise ausein- 
andergenommen werden«. 

ἕως ἂν... Die Stelle liesse sich auch 
lesen ἐὰν ἀϑροισϑῶσι χαὶ μὴ oyoAdsmat; 
»sie lassen sie in den Reusen liegen, wenn 
sich eine Menge angehäuft hat und man 
nicht gerade Musse hat«. Denn Guil. hat 


2. τοῖς om Aa0a 

χαὶ οὐ Sch. 4. συμβαίνειν 
7. ἀποσπᾶσϑαι PCaDa Ald. Cs. 
9 et 10. χαὶ ταῦτα nos scripsimus, χατὰ 
ἐξεγείροντα PDa Rh. 13. αὐτῆς 

18. αἱ ante χῆμαι et οἱ bis om 
20. βυϑοῦ scripsimus ex Athenaeo; βυσ- 


seclusit Sch. 


21. πινοφύλαχα PDa. Deinceps χαὶ add AaCa Rh. 


‚servant in vasis, si congregaverint. Da- 
gegen Gaza ‚quapropter solent eas asser- 
vare in nassis, dum ipsi se colligant at- 
que requiescant‘. 

67. ἔχουσι --- ὄστραχον] Diesen Passus 
müssen wir für unecht halten, denn er- 
stens stört er den Zusammenhan , zwei- 
tens gehört die Sache nicht hierher und 
ist schon IV ὃ 45 und IV $ 56 dagewesen, 
καλουμένην ist hier unbegreiflich, ᾧ nicht 
zu beziehen auf γλώττης, wie der Sinn 
erfordert, die Construction ᾧ νέμεται ganz 
ungewöhnlich , αὑτῆς ὄστραχον UNver- 
ständlich. 

ἐπιχαλύμματα) S. VIII ὃ 96. Im Fol- 
genden haben wir χαὶ ταῦτα geschrieben. 
Denn ταῦτα ist neben ἀμφότερα unent- 
behrlich, und xara ταὐτά ist hier nicht. 


V Cap. 15.] 489 


man sie noch lebend zu zerstossen, denn wenn sie vorher absterben , so 
geben sie die Blume durch den Mund von sich; daher bewahrt man sie 
auch in den Reusen auf, bis man eine Anzahl zusammengebracht und 
die hinreichende Musse gewonnen hat. Die Alten nun liessen den Köder 66 
hinab, ohne eine Reuse daran zu befestigen, so dass die Thiere, wenn 
sie schon emporgezogen waren, oft wieder abfielen: heutzutage aber 
befestigt man Reusen daran, damit die Thiere, wenn sie abfallen, nicht 
verloren gehen. Sie fallen aber besonders leicht ab, wenn sie voll sind, 
wenn sie aber leer sind, so ist es sogar schwer, sie abzuziehen. Dies 
sind die bei den Purpurschnecken vorkommenden Eigenthümlichkeiten. 
Auf dieselbe Weise und zu derselben Jahreszeit wie die Purpurschnecken 67 
entstehen auch die Trompetenschnecken. [Die Deckel haben sowohl 
diese beiden als die übrigen Stromboden alle von ihrer ersten Entstehung 
an. Sie fressen indem sie die sogenannte Zunge unter dem Deckel her- 
vorstrecken. Die Zunge der Purpurschnecken ist etwas grösser als ein 
Finger und sie fressen mit ihr und durchbohren andere Conchylien und 
ihre eigne Schale.] Sowohl die Purpurschnecken als die Trompeten- 
schnecken haben ein langes Leben: die Purpurschnecken leben gegen 
sechs Jahre und alljährlich zeigt sich deutlich die Zunahme in den Ab- 
sätzen der Windungen ihrer Schale. [Auch die Miesmuscheln bilden 
Waben.] Die sogenannten Limnostrea entstehen im Schlamme und 68 
Unrath, denn in den damit erfüllten Wässern bildet sich ihr erster 
Anfang, die Conchen, Chemae, Scheidemuscheln und Kammmuscheln 
aber bilden sich auf sandigem Grunde. Die Steckmuscheln aber wachsen 
aufrecht aus-der Tiefe an sandigen und schlammigen Stellen. Sie be- 
herbergen in sich den sogenannten Muschelwächter, einen kleinen Krebs 
entweder aus der Sippe der Heuschreckenkrebse, oder aus der der 


passend, es kann weder »an derselben 
Stelle« noch »auf dieselbe Weise« heisgen. 
Gaza hat durch eine Wendung dem Sinne 
geholfen: operculum item oris idem tam 
huic utrique generi adhaeret nativum, 
quam caeteris turbinatis omnibus'. 


ἅπαντα] Die Schnecken sind keines- 
wegs sämmtlich mit Deckeln versehen ; 
Murex, Purpura, Buccinum haben aller- 
dings Deckel, Harpa, Dolium, Voluta 
dagegen nicht. 

&£etpovra] nach Athen. IIIp.89b. Gaza 
‚exorta', Guil. ‚emittentia omnia’. 

χηριάζουσι --- μύες) Dies widerspricht 
gener. III $ 109, sowie der Wirklichkeit 
(cf. indess Thierverzeichniss VIII Nr. 17), 
passt auch’nicht hierher. ᾿ 

68. λιμνόστρεα] Vgl. gener. III ὃ 121. 

βυϑοῦ!] nach Athen. III p. 89°. Guil. 
‚pinnae rectae nascuntur ex fundo in 


arenosis. Gaza pinnae erectae ex bysso, 
id est villo sive lana illa pinnali’. Erst 
bei Tertullian wird der Muschelbyssus 
erwähnt. Cf. A. Müller in Wiegmann 
Archiv f. Naturgesch. 1837 Ip. 2 Anm.: 
»Denn das Wort βύσσος dient gar nicht. 
zur Bezeichnung des Muschelgespinnstes, 
sondern man findet dafür πιννιχόν und 
πιννικὸν ἔριον. Ferner passt der Artikel 
τοῦ gar nicht zu βύσσος in der Bedeutung 
von Gespinnst oder Leinwand, denn als- 
dann ist es gen. feminin.« Was A. vom 
Byssus sagt, ist in ὃ 71 mit ἐρρίζωνται 
ausgedrückt. 

χαρίδιον] Wahrscheinlich Pontonia 
Tyrrhena, welche Peters als Schmarotzer 
der Steckmuschel entdeckt hat. S. John- 
ston Conchyliol. p. 464 und Wiegmanns 
Archiv 1852 Bd. XVII p. 209 

xapxtisiov] Pinnotheres veterum siehe 
ebenda. Cf. $ 70. Es ist hier offenbar 


490 


[V Gap. 19. 


69 μεναι διαφϑείρονται ϑᾶττον. || ὅλως δὲ πάντα τὰ ὀστραχώδη γίνεται 
αὐτόματα ἐν τῇ ἰλύϊ, κατὰ τὴν διαφορὰν τῆς ἰλύος ἕτερα, ἐν μὲν τῇ 
βορβορώδει τὰ ὄστρεα, ἐν δὲ τῇ ἀμμώδει χόγχαι χαὶ τὰ εἰρημένα, 
περὶ δὲ τὰς σήραγγας τῶν πετριδίων τήϑυα χαὶ βάλανοι καὶ τὰ ἐπι- 

70 πολάζοντα, οἷον αἱ λεπάδες χαὶ οἱ νηρεῖται. [ἅπαντα μὲν οὖν τὰ τοι- ὅ 
adra τὴν αὔξησιν ἔχει ταχεῖαν, μάλιστα δ᾽ al τε πορφύραι χαὶ οἱ 
χτένες" ταῦτα γὰρ ἐν ἐνιαυτῷ γίνεται τέλεια. ἐμφύονται δ᾽ ἐν ἐνίοις 
τῶν ὀστραχοδέρμων χαρχίνοι λευχοί, τὸ μέγεϑος μιχροὶ πάμπαν, πλεῖ- 
στοι μὲν ἐν τοῖς μυσὶ τοῖς πυελώδεσιν, ἔπειτα χαὶ ἐν ταῖς πίνναις ol 
χαλούμενοι πιννοτῆραι. γίνονται δὲ χαὶ ἐν τοῖς χτεσὶ χαὶ ἐν τοῖς λιμ- 


Ὁ 


΄ 2 Υ 
νηστρέοις αὔξησιν ὃ 


° r 7 ᾿] 
οὐδεμίαν οὗτοι ἐπίδηλον λαμβάνουσιν. φασὶ ὃ 


αὐτοὺς οἱ ἁλιεῖς ἅμα συγγίνεσϑαι γινομένοις. [ἀφανίζονται δέ τινα 
τι χρόνον ἐν τῇ ἄμμῳ χαὶ οἱ χτένες, ὥσπερ χαὶ αἱ πορφύραι.] || φύεται 
υὲν οὖν τὰ ὄστρεα καθάπερ εἴρηται, φύεται ὃ αὐτῶν τὰ μὲν ἐν τοῖς 
τενάγεσι, ἱτὰ ὃ ἐν τοῖς αἰγιαλοῖς.) τὰ ὃ ἐν τοῖς σπιλώδεσι τόποις, 
[ἔνια δ᾽ ἐν τοῖς σχληροῖς χαὶ τραχέσι.] τὰ 6 ἐν τοῖς ἀμμώδεσιν. χαὶ 
τὰ μὲν μεταβάλλει τοὺς τόπους, τὰ ὃ οὔ. τῶν δὲ μὴ μεταβαλλόντων 
αἱ μὲν πίνναι ἐρρίζωνται, οἱ δὲ σωλῆνες χαὶ αἱ χόγχαι ἀρρίζωτοι δια- 
τὸ μένουσιν: ὅταν ὃ ἀνασπασϑῶσιν, οὐχέτι δύνανται ζῆν. || [ὃ δὲ χαλού- 


1. post γίνεται add χαὶ codd. Bk. Di. Pk. 


2. post χατὰ add de Pk., post 


ἕτερα PDa 4. τῆϑυαι Ca, τηϑύα Da, τιϑύα P, τήϑεια Ald. 5. νηρῖται Da Ald. 
Cs. Sch. Di., vnpetauıP 71. ἐν post γὰρ om Da, post δ᾽ AaCa 8. τὸ δὲ μι. 
Ald. 9. πυλώδεσιν AaQa, πηλώδεσιν Sch. Di. πίναις PDa 10. πιννοθϑῆραι 
AaCa Ald., πινοϑῆραι PDa χτένεσι PDA et corr. AR Ald. Cs. λιμοστρέοις 
PDa Ald. 12. αὐτοῖς P, αὐτὸν AR 13. φύονται bis AR 14. δὲ τὰ μὲν αὐ-᾿ 


τῶν Aalıa 
λώδεσι PAld., σπιλαδώδεσι Da 
17. τὸν τόπον A 18. πίναι PDa 


Diminutivum von χαρχίνος und bedeutet 
nicht den Pagurus Bernhardi. 

69. γίνεται αὐτόματα] Wenn man yiv. 
χαὶ αὐτ. liest, so muss man annehmen, 
dass A. hier mit dem, was in $ 61 gesagt 
ist, in Widerspruch tritt, wo es heisst, 
dass die sämmtlichen Schalthiere aus 
Schlamm und Fäulniss entstehen. Steht 
hier xat, so giebt es also ausser dieser 
spontanen Entstehung noch eine andere. 
Aber im Vorhergehenden ist hier über- 
haupt nicht von der Entstehung der 
Schalthiere die Rede gewesen. Man muss 
also annehmen, dass mit diesem Para- 
graphen eine neue Betrachtung anhebt, 
darüber, dass die verschiedenen Arten 
des Schlammes auch verschiedene Arten 
Schalthiere ih ee — Es ist nicht 
nöthig, nach 'χατά, wie Sch. wollte, μέντοι, 
oder, wie Pikk. gethan, δέ hinzuzufügen. 


15. τὰ δ᾽ ἐν τοῖς αἰγιαλοῖς om PDa Ald. 
τόποις om Sch. 


πηλώδεσι Ο8 0 8., πυε- 
16. τραχώδεσι PDaAld. Cs. 
ἀρρίζωτα Aa 


sipnueva] Dieses Wort ist offenbar 
verderbt. 

ἐπιπολάζοντα] ἰδὲ zweifelhaft. Sch. 
erinnert an eine ebenfalls sehr dunkle 
Stelle IV ὃ 39, wo von λεπάς gesagt wird 
ἔχει τὸ σαρχῶδες ἐπιπολῆς, ohne dass sich 
daraus ein Zusammenhang ergiebt. 

χαρχίνοι λευχοί] ἐν μυσί ist Pinnoteres 
mytilorum --- ἐν πίνναις ist Pinnoteres 
veterum. Cf. Desmarest Crustaces p. 118 
u. 119. Thierverzeichn. unter πιννοτήρης. 

70. πυελώδεσι) Sch. und Bmk. ziehen 
πηλώδεσι ‚myis lutosis’ vor. πηλώδης passt 
wohl zu τόπος, aber nimmermehr als Epi- 
theton eines Thieres. Man sieht deutlich, 
dass A. eine gewisse Gruppe der Mies- 
muscheln durch ein Adjectiv aussondern 
wollte, und da die Vulgata ein ganz ge- 
eignetes bietet, so muss man sie für die 
richtige Lesart halten. 


V Cap. 15.] 491 


Krabben, nach dessen Verluste sie schnell zu Grunde gehen. Ueber- 69 
haupt entstehen alle Schalthiere von selbst im Schlamme und zwar ver- 
schiedene nach Verschiedenheit des Schlammes:: in dem unrathhaltigen 
die Austern, in dem sandigen die Conchen und die andern genannten, 
in den Felsklüften die Seescheiden und Meereicheln und die an ;der 
Oberfläche lebenden, wie die Napfschnecken und die Neriten. Alle 70 
diese Thiere haben ein schnelles Wachsthum, zumal die Purpurschnecken 
und Kammmuscheln, welche binnen einem Jahre vollkommen aus- 
wachsen. In einigen Schalthieren schmarotzen sehr kleine Krabben von 
weisser Farbe, am häufigsten in den grubigen Miesmuscheln, dann auch 
in den Steckmuscheln die sogenannten Pinnoterae, d. h. Steckmuschel- 
wächter, desgleichen auch in den Kammmuscheln und Limnostreen. 
Diese Thiere haben keine sichtbare Zunahme und die Fischer behaupten, 
dass sie gleichzeitig mit den Muscheln entstünden. [Auch die Kamm- 
muscheln verbergen sich eine Zeit lang im Sande wie die Purpur- 
schnecken.] Die Schalthiere entstehen nun auf die angegebene Weise, 71 
und zwar theils in seichten, theils an felsigen, theils an sandigen Stellen. 
Und manche wechseln ihren Aufenthaltsort, andre nicht. Von letzteren 
sind die Steckmuscheln wie durch Wurzeln angeheftet, die Scheiden- 
muscheln und Conchen dagegen bleiben auf &iner Stelle ohne durch 
Wurzeln befestigt zu sein. Zieht man sie empor, so hören sie auf zu 
leben. [Der sogenannte Seestern ist von Natur so warm, dass alles was 


—1 


2 


πιννοτῆραι] Athenae. III p. 89de Plin. 
IX c. 66. Guil. ‚praedones pinnarum’ 
nach der Lesart der Hdschrr. Vgl. Sillig 
zu Plinius XXXIH $ 150. 


ἀφανίζονται --- πορφύραι] Dieser Satz 
steht mit dem Thema in keinem Zusam- 
menhange; der Anschluss mit ὥσπερ χαί 
ist ganz ungewöhnlich. 


71. φύεται δ᾽ αὐτῶν] Wenn der Text 
übrigens richtig ist und nicht vielleicht 
gelesen werden muss φύεται μὲν οὖν τὰ 
ὄστρεα χαϑάπερ εἴρηται τὰ μιὲν ἐν τι. Ss. W., 
so muss hier wenigstens γίνεται statt φύεται 
geschrieben werden. — Die Fortsetzung 
zu diesem Satze folgt in $ 74. 


σπιλώδεσι] scheint nach der Variation 
der Hdschrr. die einzige annehmbare 
Lesart zu sein. Wenn man diese Stelle 
mit $ 69 vergleicht, wo als die Stätten der 
Schalthiere βορβορώδη, ἀμμώδη und σῆ- 
ραγγες πετρῶν genannt werden, d. ἢ. 
schlammige, sandige und felsige oder 
steinige Plätze, so lässt sich von vorn- 
herein annehmen, dass hier entweder 
dasselbe in summarischer Zusammenfas- 
sung wiederholt oder eine genauere Spe- 
cialisirung gegeben wird. Es scheint, als 
ob das Letztere der Fall sei, da hier fünf 


Bestimmungen stehen. Aber es scheint 
auch nur so. Behält man die Lesart πηλώ- 
est, so lässt sich dies nicht von revayesı 
unterscheiden; liest man σπιλώδεσι, so 
sagt σχληροῖς zal τραχέσι dasselbe. Aus- 
serdem lässt sich auch ἐν τοῖς αἰγιαλοῖς 
von ἐν τοῖς ἀμμιώδεσι kaum unterscheiden. 
Was aber die Hauptsache ist, die Stellen 
selbst und die Bezeichnungen der Boden- 
beschaffenheit, stehen ohne Ordnung und 
ohne Beziehung unter einander. Auch 
stört ἔνια die Verknüpfung der Glieder 
des Subjects, von welchen die übrigen 
durch τὰ μέν, τὰ δέ u. 5. w. eingeleitet 
sind. Wahrscheinlich sind die Worte ἐν 
τοῖς αἰγιαλοῖς zur Erläuterung von τενά- 
γεσι, und σχληροῖς χαὶ τραχέσι zur Erklä- 
rung des seltneren Wortes σπιλώδεσι hin- 
zugefügt: schliesst man diese Worte als 
unecht aus, so stimmt diese Stelle mit 
der vorhergehenden überein, indem re- 
νάγη die schlammigen , σπιλώδη die stei- 
nigen und ἀμμώδη die sandigen Plätze 
bezeithnet. 

epptkwvrar] Sie haften mittelst des 
Byssus fest. Johnston Conchyliologie 
p- 66 und 140. 

ἀνασπασϑῶσιν] Vermuthlich bezieht 
sich dies auf σωλῆνες und κόγχαι. 


492 [V Cap. 15. 16. 


7 
μενος ἀστὴρ οὕτω ϑερμός ἐστι τὴν φύσιν, Bad ὅ τι ἂν λάβῃ, παρα- 


χρῆμα ἐξαιρούμενον δίεφϑον εἶναι φασὶ δὲ χαὶ σίνος μέγιστον εἶναι 
τοῦτο ἐν τῷ εὐρίπῳ τῷ τῶν [Πυρραίων. τὴν δὲ μορφὴν ὅμοιόν ἐστι 

13 τοῖς γραφομένοις. || γίνονται δὲ χαὶ οἱ χαλούμενοι πνεύμονες αὐτόματοι. 
ᾧ δ᾽ οἱ γραφεῖς ὀστρέῳ χρῶνται, πάχει τε πολὺ ὑπερβάλλει, χαὶ ἔξω- 5 
dev τοῦ ὀστράχου τὸ ἄνϑος ἐπιγίνεται" εἰσὶ δὲ τὰ τοιαῦτα μάλιστα 

14 περὶ τοὺς τόπους τοὺς περὶ Καρίαν.] || τὸ δὲ χαρχίνιον γίνεται μὲν 
τὴν ἀρχὴν ἐχ τῆς γῆς χαὶ ἰλύος, εἶτ εἰς τὰ χενὰ τῶν ὀστράχων εἰσ- 
δύεται, χαὶ αὐξανόμενον μετεισδύνει πάλιν εἰς ἄλλο μεῖζον ὄστραχον, 
οἷον εἴς τε τὸ τοῦ νηρείτου χαὶ τὸ τοῦ στρόμβου χαὶ τῶν ἄλλων τῶν 10 
τοιούτων, πολλάχις δὲ χαὶ εἰς τοὺς χήρυχας τοὺς μιχρούς. [ὅταν δ᾽ 
εἰσδύσῃ, συμπεριφέρει τοῦτο χαὶ ἐν τούτῳ τρέφεται πάλιν χαὶ αὐξα- 
νόμενον πάλιν εἰς ἄλλο μετεισδύνει μεῖζον.] 

75 16. Τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον γίνονται τοῖς ὀστραχοδέρμοις χαὶ τὰ 
μὴ ἔχοντα ὄστραχον, οἷον αἵ τε χνῖδαι χαὶ οἱ σπόγγοι ἐν ταῖς σήραγξι 15 
τῶν πετρῶν. ἔστι δὲ τῶν χνιδῶν δύο γένη αἱ μὲν οὖν ἐν τοῖς χοίλοις 
οὐχ ἀπολύονται τῶν πετρῶν, αἱ δ᾽ ἐπὶ τοῖς λείοις χαὶ πλαταμώδεσιν 
ἀπολυόμεναι μεταχωροῦσιν. [καὶ αἱ λεπάδες δὲ ἀπολύονται χαὶ μετα- 
χωροῦσιν.] τῶν δὲ σπόγγων ἐν ταῖς ϑαλάμαις γίνονται πιννοφύλαχες. 
ἔπεστι δ᾽ οἷον ἀράχνιον ἐπὶ τῶν ϑαλαμῶν, ὃ διοίγοντες χαὶ συνάγοντες 20 
ϑηρεύουσι τὰ ἰχϑύδια τὰ μιχρά, πρὸς μὲν τὸ εἰσελϑεῖν διοίγοντες αὐτά, 

τ ὅταν ὃ εἰσέλθῃ, συνάγοντες. || ἔστι δὲ τῶν σπόγγων τρία γένη, ὃ μὲν 
μανός, ὃ δὲ πυχνός, τρίτος ὃ ὃν χαλοῦσιν ᾿Αχίλλξιον λεπτότατος χαὶ δι8ὸ 


2. σίννος Aa, σίννος Ca, σίνος τι PDa Ald. 8. ὁμοίαν τοῖς AaCaSch. 4. πλεύ- 
woves PDa et edd. omnes αὐτόματα AARh. 5. ὀστρείῳ Aa Di. Pk., ὀστρίῳ 
P πολλῷ Aala Di. 9. μετενδύνει (8 10. νηρίτου PDa Di., νειρίτου Ald. 
τὸ om ante tod Aa, add ante τῶν PAaCa Cs. 11. δ᾽ εἰς ArCaAld. edd. 
12. εἰσδύη PCs., εἰσδύη ἡ Ca, εἰς δύο ἢ AR, εἰς δύο Ald. συμπεριφέρη Da Ald., 
στρέφεται PAACR, συμπεριφέρεται τούτῳ Pk. τρέφεται πλὴν χαὶ Sch. 13. πλὴν 
Pm μεταδύνει AaCa 15. ὄστραχα PDaAld.Cs.Sch. οἷον ὦ Ῥ 16. πε- 
τρῶν τῶν δὲ PDa Ald. οὖν] γὰρ Sch. 17. ante τῶν add ἐξ AaCa Sch. 
τοῖς om Sch. Deinceps μείζοσι καὶ ἐπὶ τοῖς nA. PDaAld., λείοις χαὶ ἐπὶ τοῖς Os. 
18. xat— μεταχ. om m Cs., in uncis Sch. Pk. 19. πινοφύλακες PDa 20. ἔστι 
PDaAld.Cs. &AaC2 Cs., χαὶ Ald. 21. πρὶν μὲν εἰσ. PDaAld.Cs. 23. τρί-- 
τον PDa. Dein accusat. ter Aa 


12. ἀστὴρ] part. p. 681b, 9.. τὸ τῶν 
ἀστέρων γένος᾽ χαὶ γὰρ τοῦτο προσπῖπτον 
ἐχχυμίζει πολλὰ τῶν ὀστρέων. Eine genü- 
gende Erklärung des Folgenden gewäh- 
ren auch nicht die von Sch. angeführten 
Notizen. 

σίνος] Guil. aiunt autem et sinum hoc 
in nigroponte pirraeneorum maximum 
esse, forma autem similem esse descripti.. 


Gaza ‚detrimento etiam summo echinis 
Euripi Pyrrheni eandem esse confirmant. 
forma eius stellis quae pinguntur similis 
est. Man kann über die Richtigkeit der 
Lesart zweifeln, aber γένος statt σίνος mit 
C. Gesner zu schreiben, würden wir nicht 
wagen. Die Sache ist gewiss richtig. ΟἿ, 
Thierverzeichniss ΠῚ Nr. 3 ἀστήρ. 

73. ὀστρέῳ)] Offenbar als Farbestoff, 


V Cap. 15. 16.] 493 


er zu sich nimmt sofort wenn es herausgenommen wird, durchgekocht 
ist. Und man berichtet auch, dass er im Euripos von Pyrrha grossen 
Schaden anstiftet. Seine Gestalt gleicht der der gemalten Sterne. Auch 73 
die sogenannten Seelungen entstehen von selbst. Diejenige Muschel, 
welche die Maler gebrauchen, ist von ausserordentlicher Dicke und ihre 
Blume befindet sich ausserhalb der Schale. Diese Muscheln finden sich 
besonders an der Küste von Karien.] Der Einsiedlerkrebs bildet sich 74 
anfänglich aus Erde und Schlamm , begiebt sich dann in leere Schalen 
und wandert, wenn er grösser geworden ist, wieder in eine andere 
grössere Schale, etwa die eines Neriten oder eines Strombos und anderer 
dergleichen, oft auch in die kleinen Trompetenschnecken. [Wenn er 
hineingeschlüpft ist, trägt er dieselbe mit sich herum, wächst wieder 
darin weiter und wandert alsdann wieder in eine andere grössere Schale.) 
16. Ebenso wie die Schalthiere entstehen auch die nicht mit Schalen 75 
versehenen Seethiere, wie die Nesseln und Schwämme, in Höhlen und 
Klüften der Felsen. Es giebt zwei Arten von Nesseln: die einen leben 
in den Höhlungen und sitzen an den Felsen fest, die andern auf den 
glatten und platten Felsen können sich ablösen und ihren Ort verändern. 
[Dasselbe thun auch die Napfschnecken.) In den Löchern der Schwämme 
finden sich Steckmuschelwächter. Ueber den Löchern befindet sich eine 
Art Spinngewebe, welches sie bei dem Fange der kleinen Fische öffnen 
und schliessen : sie öffnen es, damit dieselben hineingehen und wenn sie 
darin sind, schliessen sie es. Es giebt drei Arten von Schwänmen, 76 
einen lockern, einen dichten und einen dritten, welcher Achillesschwamm 


wie aus dem folgenden ἄνθος hervorgeht. 


mus sagt il se forme dans leurs cavites'. 
Die folgenden Worte sind wohl nicht 


In Bezug auf ἀράχνιον hat Sch. richtig 


ganz fehlerfrei. 

ἐπιγίνεται] Guil. ‚perditur’ oder ‚pro- 
ditur'. 

χαρχίνιον}] Of. IV δὲ 52—54. Dass der 
Pagurus hier erwähnt wird, ist motivirt 
durch den Unterschied gegen den Pinno- 
teres im Verhalten zu den Wohnthieren. 
— Jedoch vermisst man eine Bezeichnung 
des Unterschiedes dieses χαρχίνιον von 
dem χαρχίνιον der Pinnae in ὃ 68. 

74. Die ganze Stelle δὲ ΤΊ —74 zu 
Ende scheint uns unechten Ursprungs 
und dürfte abzusondern sein. Wir haben 
uns indessen begnügt, diejenigen Stellen 
auszuscheiden, welche am meisten den 
Charakter des fremden Ursprungs tragen. 

75. χαὶ al — μεταχωροῦσι)] Diese hier- 
her gar nicht gehörige Bemerkung war 
aus VIII $ 22 hier an den Rand geschrie- 
ben und so in den Text gekommen. 

ϑαλάμαις] lässt sich kaum anders ver- 
stehen, als von den Hohlräumen der 
Schwämme , welche anderen kleinen 
Thieren als Wohnstätte dienen, wie Ca- 


bemerkt ‚apparet ἀράχνιον esse membra- 
nam tenuem, similem telae aranearum, 
obductam foraminibus spongiarum, qua 
vel reserata vel clausa venatio exercetur'. 
Ferner muss man annehmen, dass A. die 
Schmarotzer in den Schwämmen als 
πιννοφύλαχες bezeichnet hat wegen ihrer 
Achnlichkeit mit den in den Steckmu- 
scheln vorkommenden Thieren. Ueber 
σπογγοτῆραι siehe einige Notizen bei 
Schneider. Eine nähere Bestimmung der 
Schwämme 8. Thierverzeichniss VII Nr. 
24. Für ihre Schmarotzer giebt Desma- 
rest Crustaces p. 75 an, dass man auf den 
Schwämmen immer Isopoden (protons et 
chevrolles = Leptomera und Caprella 
Lamarck) in Menge fände, welche sich 
von der schleimigen Substanz zu nähren 
schienen. Es lässt sich nicht ermitteln, 
was wohl mit dem ἀράχνιον gemeint sein 
mag, und ob man es als ein Organ des 
Schwammes oder der Schmarotzer an- 
zusehen hat. Cf. Lamarck Hist. nat. II 
p- 536. 


494 [V Cap. 16. 


[4 4) [4 \ Ken \ ‚ ΤΡ un ς 
πυχνότατος χαὶ ἰσχυρότατος" ὃν ὑπὸ τὰ χράνη χαὶ τὰς χνημῖδας ὑπο- 
τιϑέασι καὶ ἧττον ἣ πληγὴ φοψεῖ. σπανιώτατος δὲ γίνεται οὗτος. τῶν 
δὲ πυχνῶν οἱ σχληροὶ σφόδρα χαὶ τραχεῖς τράγοι χαλοῦνται. φύονται 
> ΄ Ὅλο - , ΄ Ye ῊΡ; DEE WAL ὴ 
ὃ 7) πρὸς πέτρᾳ πάντες ἢἣ ἐν ταῖς ϑισί, τρέφονται ὃ μάν: ἰλύϊ. ση- 
m nu ͵ 2 ͵ [4 
μεῖον δέ: ὅταν γὰρ ληφϑῶσι, φαίνονται μεστοὶ ἰλύος" ὅπερ συμβαίνει 5 
χαὶ τοῖς ἄλλοις τοῖς φυομένοις ἀπὸ τῆς προσφύσεως οὖσα ἣ τροφή. 
ἀσϑενέστεροι δ᾽ εἰσὶν ol πυχνοὶ τῶν μανῶν διὰ τὸ τὴν πρόσφυσιν εἶναι 
τ χατ ἔλαττον. || ἔχει δὲ καὶ αἴσϑησιν, ὡς φασίν. σημεῖον δέ" ἐὰν γὰρ. 
μέλλοντος ἀποσπᾶν αἴσϑηται, συνάγει ἑαυτὸν χαὶ χαλεπὸν ἀφελεῖν 
> ’ TEN! nu μὰ \ u er m \ \ r \ 
ἐστίν. ταὐτὸ δὲ τοῦτο ποιεῖ xal ὅταν Ἢ πνεῦμα πολὺ χαὶ χλύδων, πρὸς 10 
τὸ μὴ ἀποπίπτειν. εἰσὶ δέ τινες οἱ περὶ τούτου ἀμφισβητοῦσιν, ὥσπερ 
> m m 
ot ἐν Τορώνῃ. τρέφει ὃ ἐν ἑαυτῷ ζῷα, ἔλμινϑάς τε χαὶ ἕτερ᾽ ἄττα, 
΄ ) [ed > ἀρ ἈΠ , \ - TIER ἢ 
χατεσϑίει ὃ, ὅταν ἀποσπασϑῇ, τὰ ἰχϑύδια τὰ πετραῖα χαὶ τὰς ῥίζας 
> m m [4 
τὰς ὑπολοίπους" ἐὰν ὃ amoppayn, φύεται πάλιν EX τοῦ χαταλοίπου 
18 χαὶ ἀναπληροῦται. || μέγιστοι μὲν οὖν γίγνονται οἱ μανοί, καὶ πλεῖστοι t5 
΄ > ΄, ) r 
περὶ τὴν Λυχίαν, μαλαχώτατοι ὃ οἱ πυχνοί᾽ οἱ γὰρ Αχίλλειοι στιφρό- 
) m IN u 
τεροι τούτων εἰσίν. ὅλως ὃ οἱ ἐν τοῖς βαϑέσι χαὶ εὐδιεινοῖς μαλαχώ- 
τατοί εἰσιν᾽ τὸ γὰρ πνεῦμα χαὶ ὃ χειμὼν σχληρύνει, χαϑάπερ χαὶ 
> \ 7 mo m \ y ἀνδρός Ve Pie ἕν᾿... 
τἄλλα τὰ φυόμενα, χαὶ ἀφαιρεῖται τὴν αὔξησιν" διὸ χαὶ οἱ ἐν Ελλησ- 
m 2 ? r ” 
πόντῳ τραχεῖς εἰσὶ xal πυχνοί, xal ὅλως ol τ ἐπέχεινα αλέας χαὶ 2 
ἘΣ ΡΝ [4 7, \ [4 END ee: 
οἱ ἐντὸς διαφέρουσι μαλαχότητι χαὶ σχληρότητι. δεῖ δὲ uno ἀλέαν 


\ € 


εἶναι σφόδρα᾽ σήπεται γάρ, ὥσπερ TA φυόμενα, διὸ οἱ πρὸς ταῖς 


2. ἧττον ποιεῖ ψόφον PDaAld. Cs. 4Α. πέτραν PDa Ald. Cs. Sch. et πρὸς pro ἐν 
iidem 5. ὥσπερ Pk. σημαίνει PDaCs., σημεῖον Ald., συμμένει Pk. 6. προσ- 
φυομένοις οἷς τυγχάνει Sch. 7. ante eivaradd μὴ Cam. 8. χατ᾽ ἔλαττον] κατελ-- 
ϑοῦσαν PDa Ald. ἐὰν γὰρ] ὅταν γὰρ ληφϑῶσιν ἐὰν AR, ὅταν γὰρ διφῶσι ἐὰν Pk. 
9. συνάγεται χαὶ PDa Ald. Cs. ἀποσπᾶν Ca 11. πέραν τούτου Pk. τοῦτο 
Sch. 12. τρέφει 8] φασὶ γὰρ τρέφειν PDa Ald. COs., φασὶ γὰρ τροφὴν αὐτῷ εἶναι 
ἃ φέρει Pk. ἄττα] τοιαῦτα PDaAld. Cs. Deinceps 13. χατεσϑίει ὅταν ---- πετραῖα 
χαὶ τὰς, ut nos dedimus, Αδ0 8 Sch. ; ἃ (ἃς P) ὅταν --- πετραῖα χατεσϑίει καὶ τὰς 
PDa Ald. Cs. Bk. Di. ; ὅταν δ᾽ ἀποσπασϑῇ --- πετραῖα κατεσϑίειν τὰς db. Pk. 
14. φύεσϑαι Pk. 15. ἀναπληροῦσϑαι Pk. γίγνονται om PDa Ald. Cs. μα- 
χροὶ P 16. μαλακώτεροι Ca Rh. Guil. Sch. στριφνότεροι ArCaDa 17. oi 
om 0a 21. ἐντὸς] ἐν τοῖς codd. 22. ante τὰ add χαὶ Ald. Cs. Sch. 


76. ὑποτιϑέασι] Sch. citirt Eustath. Naturforschern gänzlich in Abrede ge- 


zur Iliad p. 648 ed. Basil. — Im Folgen- 
den hat es wahrscheinlich geheissen ἵνα 
ἧττον ἡἣ πὰ ποιῇ Ψόφον. 
N ὯΝ Ge Malte aluntur’. 
Plinius IX, 69,148 ‚Nascuntur omnes in 
petris, aluntur conchis, pisce, limo.’ 
Albert M. ‚generantur in lapidibus, qui 
sunt inripa, etpascuntur humore limoso.’ 
77. atotmsw]) Dass die Schwämme 


Empfindung haben, wird von neueren 


stellt. Cf. Lamarck Hist. nat. II p. 532 
u. 535. 

ἐὰν γὰρ] Statt dieser Worte bietet cod. 
Venet. die längere Phrase ὅταν γὰρ ληφ- 
ϑῶσι ἐάν, woraus Pikkolos die scharfsin- 
nige Lesart ὅταν γὰρ διφῶσι ἐάν gezogen 
hat. Wir sehen indess in der Lesart des 
Venet. nur eine Glosse, womit Jemand 
die folgenden Worte erläutern wollte. 

τρέφει δ᾽) Es ist dies eine ziemlich 


495 


heisst und sich durch Feinheit, Dichte und Festigkeit auszeichnet. 
Dieser ist es, welchen man unter die Helme und Beinschienen zu legen 
pfegt, damit dieHiebe weniger dröhnen ; die letztere Art ist die seltenste. 
Von der zweiten Art, den diehten, werden die besonders derben und 
rauhen »Bockschwämme« genannt. Sie wachsen sämmtlich entweder 
an Felsen oder auf dem Strandboden und haben ihre Nahrung in dem 
Schlamme, wie sich daraus ergiebt, dass sie voll von Schlamm sind, 
wenn man sie herausnimmt. Und dasselbe ist der Fall auch bei allen 
andern festsitzenden Gebilden, indem sie ihre Nahrung von der Stelle, 
wo sie angewachsen sind, erhalten. Die dichten Schwämme sitzen fester 
als die lockeren, weil sie mit einem kleinen Theile angewachsen sind. 
Man sagt, dass die Schwämme auch Empfindung haben, und führt als 77 
Beweis an, dass sie sich zusammenziehen, wenn sie merken, dass man 
sie abreissen will, und dass sie sich dann schwer abnehmen lassen. 
Dasselbe thun sie auch bei starkem Wind und Wellenschlag, um nicht 
losgerissen zu werden. Jedoch Manche, wie die Bewohner von Torone, 
bezweifeln dies. Die Schwämme beherbergen in ihrem Innern Würmer 
und andre ähnliche Thiere.. Wenn die Schwämme abgelöst werden, so 
verzehren die an den Felsen lebenden Fische die zurückgebliebenen 
Wurzeln. Sind sie aber abgebrochen, so wachsen sie aus dem zurück- 
gebliebenen Theile von neuem nach und ergänzen sich. Die bedeutendste 78 
Grösse erreichen die lockeren Schwämme, welche am zahlreichsten bei 
Lykien vorkommen; am weichsten sind aber die dichten, denn die 
Achillesschwämme sind etwas derber als diese. Ueberhaupt aber sind 
diejenigen die weichsten, welche in grosser Tiefe und ruhiger See wach- 
sen; denn Wind und Kälte machen sie hart, wie die Pflanzen, und 
beeinträchtigen das Wachsthum. Daher sind sie im Hellespont rauh und 
dicht, und überhaupt unterscheiden sich die jenseits des Malischen Bu- 
sens und die innerhalb desselben durch grössere und geringere Härte. 
Aber auch die Hitze darf nicht zu gross sein, weil sie sonst wie die 
Pflanzen faulen. Daher sind sie am besten an den Küsten, wenn sie sich 


V Cap. 16.] 


dunkle Stelle. Nach dieser Lesart fragt 
man, warum A. dieser inden Schwämmen 
schmarotzenden Thiere, Würmer u. dgl. 
nichtschon vorher, wo er der πιννοφύλακες 
gedachte, Erwähnung gethan hat, und wie 
hängt diese Notiz mit dem Vorhergehen- 
den oder mit dem Folgenden zusammen. 
Es liegt uns sehr nahe, eine Verbindung 
mit dem Vorhergehenden durch Auf- 
nahme der Vulgata φασὶ γὰρ τρέφειν her- 
zustellen. Der Sinn könnte dann nur sein, 
dass die Toronaeer geglaubt hätten, dass 
nicht die Schwämme selber, sondern die 
darin wohnenden Thiere diejenigen Be- 
wegungen veranlassen, welche man als 


Zeichen der Empfindung den Schwämmen 
zugeschrieben hat. Allein dies hätte A. 
doch aussprechen müssen. — Im Folgen- 
den, wo die herkömmliche Lesart ganz 
unverständlich ist, haben wir κατεσθίει 
mit AaCa vor ὅταν nur mit Zusatz von δέ 
gestellt. 

18. τὰ φυόμενα] bedeutet hier wohl 
unzweifelhaft »die Pflanzen«, wie auch 
Sch. IV p. 398 angemerkt und Camus 
hier übersetzt hat. Daraus lässt sich auch 
schliessen, dass in $ 76 das Wort in der- 
selben Bedeutung zu fassen ist, wie Ca- 
mus übersetzt les autres corps qui nais- 
sent de la terre‘. 2. 


496 [V Cap. 16. 17. 


ἀχταῖς εἰσὶ χάλλιστοι, ἂν ὦσιν ἀγχιβαϑεῖς" εὖ γὰρ χέχρανται πρὸς 
79 ἄμφω διὰ τὸ βάϑος. || ἄπλυτοι ὃ ὄντες χαὶ ζῶντες ἰδεῖν μέν εἰσι μέ- 
λανες. ἣ δὲ πρόσφυσίς ἐστιν οὔτε a’ ἕν οὔτε χατὰ ray μεταξὺ γάρ 
εἰσι πόροι χενοί. περιτέταται ὃ ὥσπερ ὑμὴν περὶ τὰ χάτω᾽ χατὰ 
πλείω δ᾽ ἐστὶν ἣ πρόσφυσις. ἄνωϑεν δ᾽ οἱ μὲν ἄλλοι πόροι συγχεχλεισ--5. 5 
μένοι, φανεροὶ δ᾽ εἰσὶ τέτταρες ἢ πέντε΄ διό φασιν ἔνιοι τούτους εἶνα! 
80 χαϑ' οὺς δέχεται τὴν τροφήν. || ἔστι δ᾽ ἄλλο γένος ὃ καλοῦσιν ἀπλυ- 
σίας διὰ τὸ μὴ δύνασϑαι πλύνεσϑαι᾽ τοῦτο δὲ τοὺς μὲν μεγάλους 
πόρους ἔχει, τὸ d ἄλλο πυχνόν ἐστι ray διατμηϑὲν δὲ πυχνότερόν 
ἐστι χαὶ γλισχρότερον τοῦ σπόγγου, χαὶ τὸ σύνολον. πνευμονῶδες. 10 
ὁμολογεῖτα! δὲ μάλιστα παρὰ πάντων τοῦτο τὸ γένος αἴσϑησιν ἔχειν 
χαὶ πολυχρόνιον εἶναι. διάδηλοι δ᾽ εἰσὶν ἐν τῇ ϑαλάττῃ πρὸς τοὺς 
σπόγγους τῷ τοὺς σπόγγους μὲν εἶναι λευχοὺς ὑφιζούσης τῆς ἰλύος, 
τούτους δ᾽ ἀεὶ μέλανας. τὰ μὲν οὖν περὶ τοὺς σπόγγους χαὶ τὴν τῶν 
ὀστραχοδέρμων γένεσιν τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον. ; 15 
17. Τῶν δὲ μαλαχοστράχων οἱ χάραβοι μετὰ τὴν ὀχείαν χύουσι 
χαὶ ἴσχουσι τὰ WA περὶ τρεῖς μῆνας, Σχιρροφοριῶνα χαὶ Exarop- 
βαιῶνα χαὶ Νεταγειτνιῶνα : μετὰ δὲ ταῦτα προεχτίχτουσιν ὑπὸ τὴν 
χοιλίαν εἰς τὰς πτύχας, χαὶ αὐξάνεται αὐτῶν τὰ WA ὥσπερ οἱ σχώ- 
ληχες. τὸ δ᾽ αὐτὸ τοῦτο χαὶ ἐπὶ τῶν μαλαχίων ἐστὶ χαὶ τῶν ἰχϑύων, 20 
82 ὅσοι φοτοχοῦσιν" αὐξάνεται γὰρ πάντων τὸ ᾧόν. || τὸ μὲν οὖν φὸν 
γίνεται ψαϑυρὸν τῶν χαράβων, διῃρημένον εἰς ὀχτὼ μοίρας. χαϑ' Exa- 
στον γὰρ τῶν ἐπιχαλυμμάτων τῶν Ex τοῦ πλαγίου πεφυχότων ἐστὶ 
χονδρῶδές τι πρὸς ὃ περιφύεται, χαὶ τὸ ὅλον γίνεται ὥσπερ βότρυς" 
σχίζεται γὰρ ἕχαστον εἰς πλείω τῶν χονδρωδῶν. ταῦτα δὲ διαστέλ-- 25 
λοντι μὲν γίνεται φανερά, προσβλέποντι δὲ συνεστηχός τι φαίνεται" 


51 


1. ἄγαν βαϑεῖς Da χέχραται ΑΔ 4. τὸ ΑΔῦδΔ χατὰ om Αλ08 
χεχλιμένοι ArCa 10. ante τοῦ add ἐστι Ald. Cs. Sch. 
12. τοὺς μὲν or. Ald. Cs. Sch. 
18. xat μετὰ ταῦτα PDa Ald. Sch. 
20. αὐτὸ δὲ AaCa 21. ὅσα PDaAld. 


9. συγ- 
11. ὡμολόγηται P 
13. ὑφιζούσης Ald. Cs., ceteri ἐφιζούσης 
προεχτίχτουσιν Cs. Pk. ; προστίχτουσιν ceteri 
24. πρὸς ὦ ARCa 26. συνεστηχότι Ald. pr. 


79. πρόσφυσις] Pliniusl.1l. Adhaerent vielleicht die unteren die Anheftung bil- 


nec parte nec totae;; intersunt enim fistu- 
lae quaedam inanes quaternae fere aut 
quinae, per quas pasci existumantur.’ — 
Dass diese Stelle nicht ganz fehlerfrei ist, 
geht schon aus den folgenden Worten 
χατὰ πλείω δ᾽ ἐστὶν ἣ πρόσφυσις hervor, 
welche doch mit den vorhergehenden zu 
verbinden gewesen wären, im Anschluss 
an χατὰ πᾶν etwa ἀλλὰ χατὰ πλείω, d.h. 
die Schwämme sind an mehreren Stellen 
an der Unterlage, an welcher sie befestigt 
sind, angeheftet. Es ist eben so zweifel- 
haft, was unter τὰ x4tw zu verstehen ist; 


denden Theile? — Unter οἱ ἄλλοι πόροι 
sind diejenigen zu verstehen, welche nach 


Ausschluss der vier oder fünf offenen 


bleiben und oben verschlossen sind. 

80. ἀπλυσίας)] Sch. erwähnt Theophr. 
hist. pl. IV, 6, 10. 5. Thierverzeichniss 
VII Nr. 24d, 

πνευμονῶδες} entweder »lungenähn- 
lich«, ἃ. ἢ. vom Aussehen einer Thier- 
lunge, oder »den Seelungen ähnlich«. 

ὑφιζούσης) Oben hiess es, dass die 
Schwämme, wenn sie ungewaschen sind, 
von dunkler Farbe sind. Wenn es also 


497 


in hinreichender Tiefe befinden, wo sie gegen beide Extreme gesichert 
sind. Wenn sie unausgewaschen und noch am Leben sind, so haben sie 79 
ein dunkles Aussehen. Angewachsen sind sie weder an &iner Stelle noch 
durchweg, denn es befinden sich zwischen den Anheftungsstellen leere 
Räume. Um den unteren Theil ist eine Art Haut ausgespannt. Sie sind 
an mehreren Stellen angewachsen. Nach oben sind die übrigen Oeff- 
nungen verschlossen und nur vier oder fünf sichtbar, daher Manche 
glauben, dass sie durch diese die Nahrung zu sich nehmen. Es giebt so 
noch eine andere Art, welche Aplysia genannt wird, weil sie sich nicht 
auswaschen lässt. Diese hat die grossen Oeffnungen,, ist aber übrigens 
ganz dicht. Durchschnitten zeigt sie sich dichter und schlüpfriger als 
der gewöhnliche Schwamm und im Ganzen lungenähnlich. Die meisten 
Angaben stimmen darin überein, dass diese Art Empfindung besitzt und 
eine lange Dauer hat. Man kann sie im Meere dadurch von den Schwäm- 
men unterscheiden, dass die Schwämme, wenn sich der Schlamm gesetzt 
hat, weiss sind, diese dagegen immer schwarz. So viel von den Schwäm- 
men und der Entstehung der Schalthiere. 

17. Unter den Weichschaligen tragen die Karaboi und enthalten sı 
Eier ungefähr während der drei Monate Juni, Juli und August. Alsdann 
aber legen sie dieselben zuvörderst unter den Bauch an die Falten, und 
ihre Eier wachsen dann wie die Würmer. Dasselbe ist auch bei den 
Weichthieren und den eierlegenden Fischen der Fall: denn die Eier aller 
dieser Thiere wachsen noch, nachdem sie ausgetreten sind. Das Ei der 
Langusten nun ist körnig, in acht Portionen getheilt: nämlich an jedem 
der seitlichen Schwanzdeckel befindet sich ein knorpliger Körper, an 
welchem sie ringsherum angeheftet werden, so dass das Ganze wie eine 
Traube aussieht; denn jeder der knorpelartigen Körper ist mehrfach 
gespalten. Dies wird sichtbar, wenn man sie auseinanderzieht, dem 
äusseren Aussehen nach aber scheint es ein zusammenhängender Körper 


V Cap. 16. 17.] 


Rn 
τῷ 


hier heisst, dass sie in gewissen Fällen 
von weisser Farbe sind, so kann dies 
nicht dann stattfinden, wenn der Schlamm 
auf ihnen sitzt, sondern wenn er sich zu 
Boden setzt. Wir haben daher mit Camus 
die Lesart der Ald. vorgezogen. 

81. Μεταγειτνιῶνα] Du stimmt mit 
neueren Angaben nicht. Nach Desmarest 
und namentlich Risso (Crustaces p. 63) 
findet die Begattung von Palinurus im 
April und August statt. Cf. $ 22 Anm. 

προεχτίχτουσι) Das allein Richtige hat 
Camus nach seiner Angabe aus cod. 
Medic., aber Bk., welcher προστίχτουσι 
hat, giebt keine Variante aus Ca an. Die 
Construction προστίχτειν εἰς halten wir 
für unmöglich. Dagegen ist hier das 
Wort προεχτίχτειν eben so wie IV $27 und 


Aristoteles. I. 


Υ ὃ 84 das bezeichnende : es ist ein »vor- 
her Eier legen«, weil die Eier nicht als 
vollkommene gelegt werden, sondern erst 
aussen ihre Vollendung erhalten. Wegen 
der Structur siehe auch V ὃ 23. 

πτύχας] = χονδρώδη ὃ 89. 

αὐξάνεται] Ueber ᾧόν und σχώληξ ist 
besonders zu vergleichen de generat. III 
ὃ 80 ff., 116 ff. 1| ὃ 4. Ein Wachsen der 
Eier findet bei den Fischen und Krebsen 
nicht statt. 

82. τὸ .. φὸν] Natürlich ist hiermit die 
anze Eiermasse gemeint. Unter den 
πιχαλύμματα sind die seitlichen Hervor- 

ragungungen der Schwanzschilder, und 
unter γονδρώδη die Afterfüsse zu ver- 
stehen. 

32 


498. [VıCap: 17; 


χαὶ γίνεται δὲ μέγιστα οὐ τὰ πρὸς τῷ πόρῳ ἀλλὰ τὰ χατὰ μέσον, 
ἐλάχιστα δὲ τὰ ἔσχατα. τὸ δὲ μέγεϑος τῶν μιχρῶν ᾧῶν ἐστὶν MAL- 
88 χον χεγχραμίς. || οὐχ εὐϑὺς δ᾽ ἐστὶν ἐχόμενα τοῦ πόρου, ἀλλὰ χατὰ 
μέσον ἑχατέρωϑεν γὰρ ἀπὸ τῆς χέρχου χαὶ ἀπὸ τοῦ ϑώραχος δύο 
διαστήματα ἐπέχει μάλιστα. οὕτω γὰρ χαὶ τὰ ἐπιχαλύμματα πέφυχξ. 5 
αὐτὰ μὲν οὖν τὰ ἐκ τοῦ πλαγίου οὐ δύναται συμπεριλαμβάνειν, τοῦ ὃ 
ἄχρου προσεπιτεϑέντος χαλύπτει πάντα, χαὶ γίνεται τοῦτ αὐτοῖς οἷον 
πῶμα. ἔοιχε δὲ τὰ WA τίχτουσα προσάγειν πρὸς τὰ χονδρώδη τῷ 5ι9ὲ. 
πλάτει τῆς. χέρχου προσαναπτυττομένης, χαὶ προσπιέσασα ἐχείνοις 
χεχαμμένη ἀποτίχτειν. τὰ δὲ χονδρώδη χατὰ τοὺς χαιροὺς τούτους 10 
αὐξάνεται χαὶ δεχτιχὰ γίνεται τῶν φῶν᾽ πρὸς τὰ χονδρώδη γὰρ ἀπο- 
τίχτουσι, χαϑάπερ αἱ σηπίαι πρὸς τὰ χλήματα χαὶ τὸν φορυτόν. 
34 || ἀποτίχτει μὲν οὖν τοῦτον τὸν τρόπον, συμπέψασα δ᾽ ἐνταῦϑα, μά- 
λιστα ἐν εἴχοσιν ἡμέραις ἀποβάλλει συνεστηχὸς χαὶ ἀϑρόον, ὥσπερ 
φαίνεται καὶ ἐχτός" εἶτ᾽ ἐχ τούτων γίνονται οἱ χάραβοι ἐν ἡμέραις ıs 
ϑάλιστα πεντεχαίδεχα, χαὶ λαμβάνονται πολλάχις ἐλάττους 7) δαχτυ- 
λιαῖοι. προξχτίχτει μὲν οὖν πρὸ ἀρχτούρου, μετὰ ὃ ἀρχτοῦρον ἀπο- 
βάλλει τὰ wd.. τῶν δὲ χυφῶν χαρίδων 7 χύησίς ἐστι περὶ τέτταρας 
86 υἱἦνας. || γίνονται δ᾽ οἱ μὲν χάραβοι ἐν τοῖς τραχέσι χαὶ πετρώδεσιν, 
οἱ ὃ᾽ ἀσταχοὶ ἐν τοῖς λείοις ἐν δὲ τοῖς πηλώδεσιν οὐδέτεροι" διὸ χαὶ 20 
ἐν ᾿Ελλησπόντῳ μὲν χαὶ περὶ Θάσον ἀσταχοὶ γίνονται, περὶ δὲ τὸ 
Σίγειον χαὶ τὸν ᾿Αϑων χάραβοι. διασημαίνονται δὲ τοὺς τόπους ot 
ἁλιεῖς τούς τε τραχεῖς χαὶ τοὺς πηλώδεις ταῖς τε ἀχταῖς χαὶ τοῖς ἄλ-- 


1. χαὶ om Cs. δὲ om PDa Ald. τὸ πόρρω AaCa τὰ om PDa Ald. 

2. τῶν μικρῶν ὠῶν PD& Ald. Cs. Sch. ; ceteri τῶν way τῶν μιχρῶν 8. οὐχ 

ἔστι δ᾽ εὐθὺς AaCa 4. ἀπὸ in uncis Pk. χαὶ] χατιόντι Pk. ὅ. ἐπέχει 

μάλ. Α8 ΟΔΡΚ. ; μ. ἀπέχει ceteri 6. τοῦ priusom AR 7. τοῦτ᾽ om PDaAld. Cs. 

8. προάγειν Ald.Os. οἴ 9. τῷ πλάτει om Ῥ])8 ΑἸά. Cs. 9. προσπτυσσομένα Os. 

χαὶ συμπιέσασα δὲ PDa Ald. Cs. ἐχείνοις nos scripsimus de conj.; εὐθὺς χαὶ . 
libri 10. ἀποτίχτει PDaAld. 11. αὐξάνει PDaAld. Cs. ζῴων PDaAld. 

14. ἐν] δ᾽ ἐν Aa 18. φύχων ἣ χύησίς ἐστι χαρίδιον περὶ Ρ])6, φύκων (χύφων 

Cam.) χαριδίων ἡ κ. Ald. 19. τραχώδεσι PDa Ald. Os. 20. οὐδέτερον Sch. 

22. ἄϑω PD 23. τοῖς om PD# Ald. Cs. Sch. 


ἔσχατα] Ueber eine verschiedene Grösse 
der Eier, die bei den hiesigen Krebsen 
und Hummern nicht vorhanden ist, sind 
keine Angaben zu finden. 

83. Die Dunkelheit dieses Paragr. 
hat auch Sch. in den Cur. post. IV p. 398 
nicht hinreichend aufgeklärt. Gaza ‚.nec 
meatum ipsum ulla contingunt, sed per 
medium haerent; utraque enim ex parte, 
caudam dico et alvum, bino maxime di- 
stinguiturintervallo : sicenim operimenta 


quoque dispositasunt, sed quoniamlatera 
complecti satis ipsa non possint, addito 
extremo cuncta teguntur, idque velut 
opereulum obturat.' 

διαστήματα] Fasst man dieses Wort 
als leere, nicht von Eiern besetzte Stellen, 
so ist ἀπέχει ohne Sinn, daher wir die 
Lesart ἐπέχει vorziehen. μάλιστα ist uns 
unverständlich. Unter x£pxos scheint A. 
hier die Schwanzplatten am Ende des 
Schwanzes verstanden zu haben. Die von 


V Cap. 17.] 499 


zu sein. Die grössten sind nicht die, welche der Austrittsstelle zunächst 
liegen, sondern die in der Mitte befindlichen, am kleinsten aber sind die 
hintersten. Die kleinen Eier haben die Grösse eines Feigenkornes. Sie 
sind nicht unmittelbar hinter der Austrittsstelle, sondern gegen die Mitte 
angeheftet, denn es sind beiderseits, sowohl gegen den Schwanz, als 
gegen den Rumpf hin, zwei Zwischenräume (ohne Eier) vorhanden ; denn 
dem entsprechend sind auch die Schwanzdeckel gebildet: die seitlichen 
nämlich können allein die Eier nicht umschliessen, wird aber das Schwanz- 
ende noch darauf gelegt, so bedeckt dieses sämmtliche Eier und vertritt 
die Stelle eines Deckels. Die Languste scheint beim Eierlegen mit dem 
breiten Theile der zurückgebogenen Schwanzspitze die Eier an die 
knorpligen Körper zu bringen und, indem sie dieselben an jene andrückt, 
in gekrümmter Stellung das Legen zu vollenden. Die knorpligen Körper 
werden zu dieser Zeit grösser, so dass sie die Eier aufnehmen können, 
denn sie legen die Eier an die knorpligen Theile in derselben Weise, wie 


83 


die Sepien die ihrigen an Zweige oder Reisig. So werden die Eier ge- 84 


legt, dann aber werden sie dort von ihr zur Reife gebracht in ungefähr 
zwanzig Tagen und als ein zusammenhängender Klumpen, .wie sie äus- 
serlich erschienen, abgeworfen. Hierauf entstehen in ihnen die jungen 
Langusten in ungefähr fünfzehn Tagen und werden häufig kaum von der 
Grösse eines Fingers angetroffen. Das erste Legen geschieht vor dem 
Arkturos, nach demselben aber wirft sie die Eier ab. Die Trächtigkeit 
derjenigen Heuschreckenkrebse, welche Kyphae heissen, dauert etwa 


vier Monate. Die Langusten finden sich an rauhen und felsigen Orten, 86 


die Hummern dagegen an ebenen Stellen, keiner von beiden aber an 
schlammigen Orten. Daher giebt es Hummern im Hellespont und um 
Thasos, dagegen Langusten um Sigeion und den Berg Athos. Die Fischer 
unterscheiden den rauhen und den schlammigen Grund nach der Beschaf- 
fenheit der Küste und ähnlichen Zeichen, wenn sie auf dem Meere auf 


Pikkolos aufgenommene Conjectur dürfte 
schwerlich dazu beitragen, das Dunkel 
dieser Stelle aufzuhellen. 

&xetvors] Die Participia προσπιέσασα 
und χεχαμμένη können nicht durch καί 
verbunden sein, da sie ganz verschiedene 
Dinge anzeigen, jenes was der Krebs beim 
Eierlegen thut, dieses welche Lage er 


und so ergiebt sich auch, weshalb der- 
selbe in gekrümmter Stellung das Ge- 
schäft des Eierlegens vollzieht. 
πρὸς τὰ χονδρώδη] Die Afterfüsse 
(fausses pattes). 5. Desmarest Crustaces 
p- 67. Sie wurden ὃ 81 πτύχαι genannt. 
σηπίαι] Siehe ὃ 90. 


84. ἀρχτούρου] Palinurus vulgaris lässt 


dabei hat. Ausserdem ist das Wort εὐϑύς 
ohne alle Bedeutung. Wir haben daher 
statt dieser beiden Worte die Conjectur 
ἐχείνοις aufgenommen, welche einen 
Mangel ergänzt und wodurch die ganze 
Stelle Licht erhält. Man vermisst näm- 
lich die Angabe dessen, woran der Krebs 
mit den Schwanzplatten die Eier an- 
drückt; offenbar sind dies die χονδρῴδη, 


die Eier im April und August austreten. 
Risso Crustaces p. 64. Es würde also hier 
die letztere Zeit gemeint sein. 


85. ἀχταῖ)) Gaza ‚oris littoralibus 


aliisque id genus indieiis. Camus ‚par 


la nature du rivage’. Schwerlich hat A. 
mit ἀχταῖς die Beschaffenheit der Küste 
gemeint, welche als ein »Zeichen« gelten 


32 * 


00 


[V Cap. 17. 18. 


τοις τοῖς τοιούτοις σημείοις, ὅταν βούλωνται ἐν τῷ πελάγει ποιεῖσϑαι 

7, 7, ἊΝ \ - -ς BEER Ὧν \ m m 

τὴν ϑήραν. γίνονται ὃ ἐν μὲν τῷ χειμῶνι χαὶ τῷ Sapı πρὸς ΤΠ 
m m > ς \ 

μᾶλλον, τοῦ δὲ ϑέρους ἐν τῷ πελάγει, διώχοντα ὅτὲ μὲν τὴν ἀλέαν ὃτὲ 


86 δὲ τὸ Ψῦχος. | 


-ὝἪ ΣΝ Ye dee ’ \ & F D/ A 
τοῖς de χρύνοις παραπλησίως χαὶ αἱ χαλούμεναι ἄρχτο! 


τίχτουσι τοῖς χαράβοις διὸ χαὶ τοῦ χειμῶνος χαὶ πρὶν ἐχτεχεῖν τοῦ ὅ 
ἔαρος ἄρισταί εἰσιν, ὅταν δ᾽ ἐχτέχωσι, χείρισται. ἐχδύνουσι δὲ τὸ χέ- 
λυφος τοῦ ἔαρος, ὥσπερ οἱ ὄφεις τὸ χαλούμενον γῆρας, χαὶ εὐθὺς 
γινόμενοι χαὶ ὕστερον χαὶ οἱ χάραβοι καὶ οἱ χαρχίνοι. εἰσὶ ὃ οἱ χάραβο: 


μαχρόβιοι πάντες. 


nd “-“ au [4 2 

18. Τὰ δὲ μαλάχια ἐχ τοῦ συνδυασμοῦ χαὶ τῆς ὀχείας WAY ἴσχει 10 
λευχόν τοῦτο δὲ γίνεται τῷ χρόνῳ, ὥσπερ τὰ τῶν σχληροδέρμων. 
“ 3 ῇ 

ψαϑυρόν. χαὶ ἀποτίχτει ὁ μὲν πολύπους εἰς τὰς ϑαλάμας ἢ εἰς χερά- 
A τι ἄλλο χοῖλον ὅμοιον βοστρυχίοις οἰνάνϑης ἣ λεύχης χαρπῷ 
Loy A τι ἄλλο χοῖλον ὅμοιον βοστρυχίοις ης NS χαρπῷ, 
\ [4 \ 

χαϑάπερ εἴρηται πρότερον. ἐχχρεμάννυνται δὲ περὶ τὴν ϑαλάμην τὰ 


’ mn »ο“Σ΄7ο2: > e 
Da, ὅταν Extern. τὸ δὲ πλῆϑος ἔχει τοσαῦτα ῳὰ ὥστ ἐξαιρεϑέντων 15 550 


ἐμπίπλ λγγεῖον πολλῷ μεῖζον τῆς χεφαλῆς, ἐν ἡ ἔχει τὰ φά. τὰ 
ἐμπίπλαται ἀγγεῖον πολλῷ μεῖζον τῆς χεφαλῆς, ἐν ἡ ἔχ μά. 

» a ς > I 

μὲν οὖν τῶν πολυπόδων μεῦ ἡμέρας μάλιστα πεντήχοντα γίνεται ἐχ 
“- ρον σ Ἁ 4 

τῶν ἀπορραγέντων πολυπόδια, χαὶ ἐξέρπει, ὥσπερ τὰ φαλάγγια, 

> m m 

πολλὰ τὸ TANVos' ὧν ἣ μὲν χαῦ ἕχαστα φύσις τῶν μελῶν οὔπω 
) 

διάδηλος, ἡ ὃ ὅλη μορφὴ φανερά. διὰ δὲ τὴν μιχρότητα χαὶ τὴν ἀσ-- 20 
, ὦ N ᾿ (u βγη ς er m DEN) an 2 P 2 Ω͂ bi: 

ϑένειαν φϑείρεται Th πλῆϑος αὐτῶν. ἤδη ὃ ὦπται χαὶ οὕτω πάμπαν 


88 μικρὰ ὥστ ἀδιάρϑρωτα μὲν εἶναι, ἁπτομένων δὲ χινεῖσϑαι. || 


ΔΊ Ὁ) [2 


ao αἱ 


σηπίαι ἀποτίχτουσι γίνεται ὅμοια μύρτοις μεγάλοις χαὶ μέλασιν χαὶ 


4. χαὶ --- ἄρκτοι post χαράβοις 1)8 
edd. omnes 
δυάνϑης (δ 
Sch. 16. 7] ὦ codd. 
ἀπὸ PDa Ald. Cs. Sch. 


11. ἐγγίγνεται Rh. Sch. 
X. Pk., χαὶ λ. ceteri 

17. ἡμέραν Aa 

et 18. &x τῶν] ἑχάστων Pk. 

Da Ald., πολύπεια P, πολύπια Cam. 

γίνεται add χαὶ libri, quod cum Pk. omisimus 


6. ἐχδύουσι Sch. 8. γινόμενοι PDa et 

12. π. ἢ εἰς PDa Ald. Cs... 13. oi- 
14. ἐχχρεμάνυται AR δὲ] μὲν PAld. Cs. 
post μάλιστα add περὶ AaCa 2x] 
πολυπόδων 0%, πολύποια 
22. ἃ δ᾽ αἱ σ.] Pk., αἱ δὲ σ. libri; ante 


23. post μέλασιν add ἐπαφιεῖ 


γὰρ τὸν ϑόλον P, ἐπαφίησι γὰρ τὸν ϑόρον Da Ald. et (ϑολὸν) Cs. 


könnte. Wahrscheinlicher sind es also 
»Hervorragungen, Klippen« (s. Steph. 
Thes.), wenn es nicht vielleicht die Art und 
Weise der Wogenbrechung bezeichnet. 

S6. χείριστοι] Für Palinurus giebt das 
auch Desmarest Crustac6s p. 185 an. 

τοῦ ἔαρος] Dies bestätigt Desmarest 
Crustac&s p. 51, welcher auch den Process 
der Häutung (mue) genauer beschreibt. 

ST. ἢ λεύχης χαρπῷ] 7 statt xat haben 
wir selbst vermuthet und Pikkolos ge- 
schrieben. A. will die trauben- oder 
ährenförmige Ablagerung der Eier an- 
zeigen, und so heben sich auch Schnei- 


der's Bedenken IV p. 401, dass die Wein- 
traube und die Frucht der Weisspappel 
nichts mit einander gemein haben. ὁ - 
στρύχιον ist nur ein einzelner Theil, Sei- 
tenzweig der ganzen Traube, σταφυλή, 
und unter xaprös wird die ganze Frucht- 
ähre derPappel verstanden. Guil. simile 
vilibus racemis ydyanthae albae vitis 
fructui’. Gaza me labruscae florentis 
racemalis aut fructui arboris populi albae’. 
Siehe $$ 40 und 90. Die Eiermassen von 
Octopus vulgaris scheinen jetzt kaum ge- 
kannt zu sein. Uf. v. Siebold Vergl. Anat. 
p- 407. Cuvier Lecons VIII p. 467. 


V Cap. 17. 18.] 501 

den Krebsfang gehen. Sie halten sich im Winter und im Frühling mehr 
am Ufer, im Sommer aber in der hohen See, indem sie zu jener Zeit das 
wärmere, zu dieser Zeit aber das kältere Wasser aufsuchen. In den 86 
Zeiten des Eierlegens stimmen die sogenannten »Arktoi« (Bären) mit den 
Langusten überein. Daher sind diese im Winter und im Frühlinge, ehe 
sie gelegt haben, am besten, nach dem Legen aber am schlechtesten. 
Ihre Haut legen sowohl die jungen als die alten Langusten und Krabben 
im Frühlinge ab, wie die Schlangen ihre »alte Haut«. Alle Langusten 
haben eine lange Lebensdauer. 

18. Die Weichthiere haben in Folge der Paarung und Begattung 87 
eine weisse Eiermasse in sich. Diese wird mit der Zeit, so wie die Eier 
der hartschaligen Thiere, körnig. Der Polypus legt in seine Schlupfhöhle 
oder in ein Thongefäss oder einen andern hohlen Raum einen Körper, 
welcher den Wickeln der Blüthentraube des Weines oder der Frucht der 
Weisspappel, wie vorher schon erwähnt worden ist, gleicht. Wenn er 
gelegt hat, so hängen die Eier an seiner Schlupfhöhle. Die Menge der 
Eier ist so gross, dass sie, wenn man sie herausnimmt, ein Gefäss er- 
füllen, welches um vieles grösser ist als sein Kopf (Leib) , in welchem 
die Eier liegen. Nach ungefähr fünfzig Tagen bersten die Eier und es 
kriechen dann die jungen Polypoden in grosser’ Anzahl, wie die Spinnen, 
hervor. Die Bildung der einzelnen Glieder ist bei diesen noch nicht deut- 
lich, doch die Gestalt im Ganzen kenntlich. Wegen ihrer Kleinheit und 
Schwäche geht die Mehrzahl von ihnen zu Grunde. Man hat sie auch 
schon so klein beobachtet. dass keine Gliederung zu bemerken war, dass 
sie sich aber bewegten, wenn man sie berührte. Die Eier, welche die 88 
Sepien legen, sind grossen schwarzen Myrtenbeeren ähnlich und hängen 


πρότερον] 8. ὃ 40. 

ἐχχρεμάννυνται] Wahrscheinlich ist mit 
Aa ἐχχρεμάννυται zu schreiben: der Po- 
lypus befestiget die Eier in der Nähe 
seiner Schlupfhöhle. So wird auch der 
lästige Wechsel des Subjects vermieden. 

mhndoc] S. IV $13. Die Anzahl der 
Eier soll sehr gross sein bei den Cepha- 
lopoden. Johnston Conchyliologie p. 395 
spricht von 39760 Jungen, die aus einer 
einzigen Eiertraube von Loligo ent- 
ständen. 

πεντήχοντα] Ueber die Dauer der Ent- 
wickelung haben wir merkwürdiger Weise 
keine einzige Angabe finden können. 

ἀπορραγέντων)] Gaza ovis.. ruptispo- 
lypuli.... exserpunt’. Camus ‚les petits 
polypes rompent l’enveloppe de leurs 
oeufs et en sortent’. Bmk. ‘his diruptis 
pusilli polypi generantur'. Also alle über- 
setzen, als ob διαρραγέντων stände. Guil. 
hat an Stelle dieses Wortes Ὁ partum’. 


Die Stelle scheint nicht ohne Verderbniss 
zu sein. Die Conjectur ἑκάστων für &x τῶν, 
welche Pikkolos aufnimmt, hebt die 
Schwierigkeit nicht. Sollte vielleicht &x 
τοῦ ἀπορραγϑῆναι gestanden haben ὃ 

88. ἃ δ᾽ αἱ σηπίαι ἀποτίχτουσι γίνεται) 
Auch hier trifft unsere Emendation buch- 
stäblich mit der von Pikkolos gefundenen 
zusammen. Die überlieferte Lesart würde 
wohl Niemand beibehalten wollen. — 
Abbildungen von Sepienlaich siehe bei 
Owen Cyclopaedie I p. 560 Fig. 244 und 
Vogt Zoologische Briefe Ip. 375 Fig. 416. 
S. ferner Kölliker Entwickelungsgesch. 
der Cephalopoden p.13. Sie heissen jetzt 
uva di mare, raisıns de mer etc. Die 
gelatinöse Masse stammt wahrscheinlich 
aus den Nidamentaldrüsen, die schwarze 
Farbe von der Tinte der Weibchen (Köl- 
liker.) 

μέλασιν] Der in den beiden Vatt. 
Hdschrr. befindliche Zusatz stammt aus 


902 [V Cap. 18. 


ἀλλήλων ἐχόμενά ἐστιν, οἷον βότρυς τὸ πᾶν, περιπεπλεγμένα τινὶ ἑνί, 
χαὶ οὐχ. εὐαπόσπαστα ἀλλήλων. ἐπαφίησι γὰρ ὃ ἄρρην ὑγρότητά τινα 
υυξώδη: ὃ τὴν γλισχρότητα παρέχει. χαὶ αὐξάνεται δὲ ταῦτα τὰ WG, 
χαὶ εὐθὺς μέν ἐστι λευχά, ὅταν δ ἀφῇ τὸν ϑορόν, χαὶ μείζω χαὶ μέ- 
λανα. ὅταν δὲ σηπίδιον γένηται, ὅλον ἐχ τοῦ λευχοῦ γενόμενον ἔσω, 
89 τότε περιρραγέντος ἐξέρχεται. || γίνεται δὲ τὸ ἔσω πρῶτον ὅταν ἀπορ- 
ράνῃ ἣ ϑήλεια, οἷον χάλαζα" Ex γὰρ τούτου τὸ σηπίδιον φύεται ἐπὶ 
χεφαλήν, ὥσπερ οἱ ὄρνιϑες χατὰ τὴν χοιλίαν προσηρτημένοι. ποία δέ 
τίς ἐστιν ἣ πρόσφυσις ἣ ὀμφαλώδης, οὔπω ὦπται, πλὴν ὅτι αὐξανο- 
ϑένου τοῦ σηπιδίου ἀεὶ ἔλαττον γίνεται τὸ λευχόν, χαὶ τέλος, ὥσπερ to 
τὸ ὠχρὸν τοῖς ὄρνισι, τούτοις τὸ λευχὸν ἀφανίζεται. μέγιστοι δὲ φαί- 
νονται πρῶτον, ὥσπερ χαὶ ἐν τοῖς ἄλλοις, χαὶ ἐν τούτοις οἱ ὀφθαλμοί. 
φὸν ἐφ οὗ τὸ A, ὀφθαλμοὶ ἐφ ὧν τὸ ΒΙ", τὸ 
σηπίδιον αὐτὸ ἐφ οὗ Δ. χύει δὲ τοῦ ἔαρος, 
ἀποτίχτει δ᾽ ἐν ἡμέραις πεντεχαίδεχα᾽ ὅταν δ᾽ 15 
ἀποτέχῃ τὰ wa, γίνεται ἐν ἄλλαις πεντεχαί-- 
δεχα ἡμέραις οἷον ῥᾶγες βότρυος, ὧν περιρρα- 
γέντων ἐχδύεται ἔσωϑεν τὰ σηπίδια. ἐὰν δέ τις 


σι 


1. οἷον ὁ βι P ἑνί τινι PDa edd. omnes 2. ἀφίησι 
PDa Ald. Cs. post ἄρρην add τὸν ϑολὸν τουτέστι 
Sch. 8. ὃ] ὃς Sch., οὗ m Cs. ὅϑεν γλισχρότητι 
περιπέττεται Pk. παρέπεται DaAld. Os. ταῦτα solus 
Aa, ταύτῃ ceteri 4. ϑορὸν AaCa, ϑολὸν Cam. et edd. 
sequiores, ϑόρον PDa Ald. pr. χαὶ ante μέλ. om 
AaCa 6. τότε PDa, τούτου ceteri δὲ τὸ ἔσω πρῶτον 
ὅταν] PDa Ald. Cs.; δ᾽ ἂν τὸ πρῶτον AaCa Sch. Bk. 
Di.;öäyrorp. Pk. 71. οἷον ἡ χ. AaCaCam. 08. 
Sch. , οἱονεὶ χ. Pk. φαίνεται CR ἐπὶ τὴν x. Aa 
8. προσηρτημένον Pk. 11. δὲ] μὲν οὖν ὅοῃ. 13. φὸν] 
οἷον Ald. Cs. post A add τὸ ὠὸν Cam. Cs. &v] 
οὗ PDa Ald.Cs. 14. αὐτὸ ε τὸ δ᾽ ἐφ οὗ τὸ δ᾽ P, αὐτὸ 
τὸ © ἐφ᾽ οὗ τὸ ὃ Da, αὐτὸ τὸ ξ΄ τὸ (δ᾽ Ald. pr.) ἐφ᾽ οὗ 
τὸ δ᾽ Ald. 17. ante ὧν add ἐλάσσους PDaAld. 60 5., 
ἐλάττους Sch. 


einem Scholion, womit dessen Autor das 
Wort μέλασι erläutern wollte. _ ἷ 
περιπεπλεγμένα τινὶ ἑνί) Es bleibt zwei- 
felhaft, ob dies bedeutet »um einen Kör- 
per, eine Art Stiel als Träger der Eier 
herumgeflochten «, wie wir übersetzt ha- 
ben, und Gaza cuneta uni obducta cui- 
dam nexui’, also zweideutig, oder »von 
einem Körper umflochten, eingehüllt«, 
wie Camus ‚etant tous unis par une cer- 
taine substance qui ne permet de les se- 


parer que difficilement’ und Bmk. ‚uno 
quopiam corpore obducta’. Das Folgende 
nöthigt nicht zu letzterer Erklärung; 
denn der begründende Satz mit γάρ kann 
sich auch nur auf εὐαπόσπαστα beziehen, 
und wir bezweifeln, dass die vorgeschrie- 
benen Worte so viel heissen können, als 
ἑνί τινι περιεχόμενα, worunter doch nur 
eine schleimige Materie verstanden wer- 
den kann, welche die Eier umgiebt und 
zusammenleimt. — Wenn der Text übri- 


V Cap. 18.] 509 


an einander, so dass das Ganze wie eine Traube aussieht, indem sie um 
einen gemeinschaftlichen Stiel herumgewunden sind und sich nicht leicht 
von einander losreissen lassen. Das Männchen lässt nämlich eine schlei- 
mige Flüssigkeit darüber, wodurch das Aneinanderkleben bewirkt wird. 
Diese Eier vergrössern sich auch und sind anfangs weiss, werden aber 
grösser und dunkler, wenn die Sepie die Samenflüssigkeit darüber lässt. 
Wenn die junge Sepie sich entwickelt hat, und zwar indem sie sich ganz 
aus dem Weissen gebildet hat, dann zerreisst das Ei und sie schlüpft 
heraus. Sobald als das Weibchen gelegt hat, erscheint das Innere des s9 
Eies zuerst in Gestalt eines Hagelkornes: aus diesem nämlich entwickelt 
sich die junge Sepie, indem sie mit dem Kopfe daran hängt, ebenso wie 
die Vögel am Dotter mit dem Bauche befestigt sind. Wie aber diese 
nabelartige Verbindung beschaffen ist, hat man noch nicht beobachtet, 
nur so viel ist gewiss, dass mit dem Wachsthum der jungen Sepie das 
Weisse immer kleiner wird, und dass endlich, wie bei den Vögeln der 
Dotter, so bei diesen das Weisse verschwindet. Uebrigens sind auch bei 
diesen wie bei den andern anfänglich die Augen sehr gross. A zeigt das 
Ei an, Bl’ die Augen und A den Leib der jungen Sepie selbst. Die Sepia 
wird im Frühjahr trächtig und legt binnen fünfzehn Tagen die Eier. Ist 
dies geschehen, so nehmen sie in den folgenden fünfzehn Tagen die Ge- 
stalt von Weinbeeren an, und wenn diese platzen, so schlüpfen die jungen 
Sepien aus dem Innern hervor. Wenn man sie aber vorher öffnet, zur 


gens richtig ist, so hat A. sagen wollen: 
»Das Männchen lässt über die Eier eine 
schleimige Flüssigkeit, welche esbewirkt, 
dass sie fest an einander haften und zu- 
gleich den Eiern den Anstoss giebt, sich 
zu vergrössern, da sie hierauf dunkler 
werden und an Grösse zunehmen.« Es ist 
durchaus nicht anzunehmen, dass A. 
unter der ὑγρότης μυξώδης den ϑολός ver- 
standen habe; vielmehr hat er sie als 
eine Samenflüssigkeit betrachtet; er würde 
sonstnach μυξώδη sogleich die Apposition 
τὸν ϑολόν hinzugefügt haben. Vgl. σὰ ὃ 40. 
Aus dem wirklichen Verhalten wird un- 
sere Auffassung die wahrscheinlichere, 
da die Eier um Wasserpflanzen oder 
Ruthen herum befestigt werden. Siehe 
Kölliker Entwickelungsgeschichte d. Ce- 
phalopoden p. 14. 


αὐξάνεται)]͵͵ Die Sepieneier nehmen 
während der Entwickelung an Grösse zu. 

τότε] So auch Gaza ‚tum rupta ovi 
membranula proles exit’, welcher zu περιρ- 
pay&vros das erforderliche Subject er- 
gänzt. τούτου aber entbehrt jeder Be- 
ziehung. 

89. γίνεται δὲ τὸ ἔσω πρῶτον ὅταν] Wir 


haben dieser Lesart den Vorzug gegeben 
vor der von Pikkolos aufgenommenen 
Conjectur Schneider's IV p. 402 γίνεται 
δ᾽ ὃ ἂν τὸ πρ. dr. Anfänglich, wenn das 
Weibchen eben die Eier gelegt hat (nicht, 
wie Gaza sagt: ‚cum foemina suum atra- 
mentum asperserit), gleicht das Innere 
einem Hagelkorn. Vgl. IV $:13. 


ἐπὶ χεφαλήν] Vgl. Kölliker Entw. d. 
Cephalop. p. 60—80. 


ὄρνιϑες] S. VIS 18 ff. Der Vergleich 
mit dem Dotter der Vögel ist vollkommen 
richtig, wie aus den späteren Beobach- 
tungen hervorgeht. 5. Kölliker 1. c. 


οὔπω ὦπται) Kölliker p. 86 sagt mit 
Unrecht, A. habe eine Communication 
des Dotters mit dem Schlunde angenom- 
men. Diese unrichtige Annahme rührt 
von Cavolini Erzeug. d. Fische p. 54 her. 
Wir geben die verloren gegangene Ab- 
bildung nach Kölliker Entw. d. Cephal. 
Taf. UI Fig. 32. 


σηπίδια] Vgl. die damit im Wesent- 
lichen völlig übereinstimmende Beschrei- 
bung Cavolinis a. a. O. p. 54. 


904 [V Cap. 18. 


περισχίσῃ πρότερον ἤδη τετελειωμένων, προΐενται χόπρον Ta σηπίδια, 
χαὶ τὸ χρῶμα μεταβάλλει ἐρυϑρότερον γινόμενον ἐχ λευχοῦ διὰ τὸν 


; \ \ y λαχό x a ἀν ἐν τὰ 9% ὰ ὠὰ» 
90 φόβον. || τὰ μὲν οὖν μα αχήώστραχα αὑτὰ LP αὐτὰ ὕεμενα τὰ ῳαδ δου 


γ ; N "A ’ \ m οι; εὐ 
ἐπῳάζει, 6 δὲ πολύπους χαὶ ἣ σηπία χαὶ τἄλλα τὰ τοιαῦτα ἐχτεχόντα, 


3 m 7 \ 
οὗ ἂν τὰ χυήματα αὐτῶν 7, μάλιστα μὲν ἡ σηπία: πολλάχις γὰρ ὑπερ- 5 


φαίνεται πρὸς τῇ γῇ τὸ χύτος αὐτῆς. ὁ δὲ πολύπους ὃ ϑῆλυς ὁτὲ υὲν 
ἐπὶ τοῖς φοῖς ὁτὲ ὃ᾽ ἐπὶ τῷ στόματι προχάϑηται τῆς θαλάμης, τὴν 
πλεχτάνην ἐπέχων. ἣ δὲ σηπία πρὸς τὴν γῆν ἐχτίχτει περὶ τὰ φυχία 
χαὶ τὰ χαλαμώδη, χἄν τι ἢ τοιοῦτον ἐχβεβλημένον, οἷον ὕλη, χλήματα 


ἢ Aldor χαὶ οἱ ἁλιεῖς δὲ χλήματα τιϑέασιν ἐπίτηδες" χαὶ πρὸς ταῦτα 10 


2 2 ’ A 
ἐχτίχτει μαχρὸν χαὶ συνεχὲς ἐχτὸς WOY οἷον τι βοστρύχιον. αποτίχτει 


[4 m ri 
δὲ χαὶ ἀπορραίνει ἐξ ἀναγωγῆς, ὡς μετὰ πόνου γινομένης τῆς προε- 
7 ΄ὔ 7 ? ) 4 
91 σεως. || αἱ δὲ τευϑίδες πελάγιαι ἀποτίχτουσιν᾽ τὸ ὃ ᾧόν, ὥσπερ ἣ 
’,, 7 me # Ξ [4 
σηπία, ἀποτίχτει συνεχές. ἔστι δὲ χαὶ ὁ τεῦϑος χαὶ ἣ σηπία βραχύ- 


Btov ' οὐ γὰρ διετίζουσιν, εἰ μή τινες ὀλίγαι aurWv' ὁμοίως dE χαὶ οὗ 15 


‚ r > m , ,ὔ ICR 
πολύποδες. γίνεται δ᾽ ἐξ ἑνὸς φοῦ ἕν σηπίδιον᾽ ὁμοίως δὲ χαὶ ἐπὶ 
S ä gr ER S ΄ SEN Χ ϑὲ - ἣ λ ΄ 4 ἔ a1 
τῶν τευϑίδων ἔχει. [διαφέρει ὃ 7) ἄρρην τευϑὶς τῆς Umkelas' Eye 
᾽ὔ ͵ b) 3 \ 

γὰρ ἡ ϑήλεια, ἐάν τις διαστείλας ϑεωρήσῃ τὴν χόμην εἴσω, ἐρυϑρὰ 
N, τ , NEE; ) Y ς \ ’ m _.ı I) ὃ ΄ 
δύο οἷον μαστούς, ὃ ὃ ἄρρην οὐχ ἔχει. ἣ δὲ σηπία τοῦτό τ ἔχει διά- 


φορον, χαὶ ὅτι ποιχιλώτερός ἐστιν ὁ ἄρρην τῆς θηλείας, χαϑάπερ εἴρηται 20 


πρότερον.] 


1. περισχισϑῇ AaCa 
λιστα δὲ ἡ PDa Ald. 
PDa Ald. φυλαχία AaCa Rh. 
ματα AR, χληματίδας ceteri 


3. χαὶ ὑπ᾽ αὐτὰ Aala 
ἐδ δεν Sch, 

9. οἷον οἷς ὕλη AR 

11. ἐκτὸς φὸν οἷόν τι βοστρ. dedimus de conj.; 


ὅ. οὐ ταὐτὰ χυήματα αὐτῶν μά- 
6. χῆτος A® Rh. 8. ὑπερέχων 
10. χλήματα Ca, xAt- 


ἐκ τῶν ὠῶν οἷον τὸ τῶν βοστρύχων libri, et οἷον τὸ φυτῶν βοστρύχιον ῬΚ. 12. ἐνα- 


γωγῆς C* 
Ald. Cs. Sch. 
tepa PDa Ald. 


πρότερον] nämlich πρὶν 2xööyar. Sylb. 
wollte πρότερον ἢ τετελειωμένων schreiben, 
wie Guil. hat priusquam sint perfectae’, 
was aber ungriechisch ist. 

διὰ τὸν φόβον] Dass der Polypus aus 
Furcht die Farbe wechselt, findet sich 
wohl bei Theophr. Fragm. 173. 188 ed. 
Teubner, aber nicht bei A. Es heisst bei 
ihm IX $ 147, dass diese Thiere aus 
Furcht die Tinte von 'sich lassen. Doch 
sind nach Kölliker die Chromatophoren, 
welche den Farbenwechsel hervorbringen, 
schon während des Eilebens entwickelt 
Ῥ. 67), so dass ein Farbenwechsel mög- 
lich ist. — Die Entleerung von Koth 
scheint in einer Angabe von Cavolini 
(p. 54) ihre Bestätigung zu finden, dass 
beim Foetus, wenn der Dotter noch am 


13. πλάγιαι PDa Ald., ἐν πελάγει Os. Sch. 
τευϑὸς PDa Ald. Os. Sch. 
20. ποικιλώτερον DR, -ότερος Ald. 


17. δ᾽ ὁ ἀι PCaDa 
18. τὴν κοιλίαν Os. ἐρυϑρὰ] ἔν-- 


Maule hängt, schon schwarze Flüssig- 
keit durch den Trichter entleert wird. 

90. μαλαχόστραχα)] gener. III ὃ 77 u. 
oben $ 82 u. ἢ. 

ἐπῳάζει! 8. ὃ 40. — Gaza ‚ova quae 
pepererunt absoluta fovent'. Ein passen- 
der Sinn lässt sich den Worten des Textes 
kaum unterlegen. 

ἐπέχων] Ueber das Brüten der Cepha- 
lopoden fehlen Beobachtungen ; nur ΑΥ- 
gonauta trägt ihre Eier an der Schale 
befestigt mit sich herum, und nach Köl- 
liker Entw. d. Cephalop. p. 14 wird von 
Tremoctopus violaceus der ganze Eier- 
klumpen während der Entwickelung der 
Jungen von einem Arme festgehalten. 
Vielleicht bezieht sich auf diese Beob- 
achtung das Wort ἐπέχων. 


V Cap. 18.] 505 


Zeit, wo die Jungen schon ausgebildet sind, so geben diese Koth von 
sich und verändern die Farbe, indem sie vorher weiss waren und durch 
den Schreck geröthet werden. Die Weichschaligen legen ihre Eier unten 90 
an ihren eignen Körper und brüten sie daselbst aus. Der Polypus aber 
und die Sepie und die übrigen Weichthiere bebrüten ihre befruchteten 
Eier an der Stelle, wohin sie sie gelegt haben, und ganz besonders gilt 
dies von der Sepie, deren Leib man oft in der Nähe des Landes aus dem 
Wasser hervorragen sieht. Das Weibchen des Polypus sitzt bald auf den 
Eiern, bald an der Mündung der Schlupfhöhle, indem es einen Fangarm 
darauf hält. Die Sepien legen in der Nähe des Landes an Tange, Röh- 
richt und ähnliche angespülte Dinge, wie Holz, Reisig oder Steine, und 
die Fischer stecken absichtlich Reiser hinein, an welche die Sepie einen 
langen und zusammenhängenden Eikörper, in der Gestalt eines Wickels, 
legt. Sie gebiert und laicht in Absätzen, so dass es den Anschein hat, 
als ob das Legen mit Anstrengung verbunden sei. Die Teuthiden laichen 91 
auf der hohen See, und ihr Eikörper ist wie bei den Sepien zusammen- 
hängend. Der Teuthos und die Sepia haben ein kurzes Leben, indem 
sie nur ausnahmsweise zwei Jahre alt werden. Aehnlich ist es bei den 
Polypoden. Aus je einem Ei entsteht je eine Sepie, und ebenso ist es 
bei den Teuthiden. [Das Weibehen der Teuthis unterscheidet sich von 
dem Männchen dadurch, dass man in ersterem, wenn man den Leib zer- 
theilt und innen betrachtet, zwei rothe zitzenähnliche Körper findet, bei 
dem Männchen hingegen nicht. Die Sepia unterscheidet sich ausserdem 
auch dadurch, dass das Männchen, wie oben erwähnt, bunter als das 
Weibchen ist.) 


ἐπίτηδες] Auch jetzt sollen die Dal- 
matinischen Fischer dies thun, um die 
Sepien zu fangen. Schneider Vermischte 
Abhandlungen 1784 p. 99 eitirt als Ge- 
währsmann Fortis Reise I p. 239. 

ἐχτὸς mov οἷόν τι βοστρύχιον] Mit dieser 
Emendation glauben wir den ursprüng- 
lichen Text wenigstens annähernd wie- 
derhergestellt zuhaben. Gaza ‚haec per- 
libenter in eis loculamentis parit prolixam 
illam continentemque seriem ovorum, 
qualis cirrhi muliebris species est.’ Camus 
‚oü les seches deposent cette longue suite 
d’oeufs qui se tiennent et qui ressemblent 
a une boucle de cheveux.’ Weder was 
&4 τῶν ᾧῶν noch was τὸ τῶν βοστρύχων 
bedeuten soll, ist von Jemandem erklärt 
worden. Wegen ἐχτός vgl. ὃ 84 und wegen 
συνεχὲς ᾧόν gleich nachher ὃ 91 τὸ δ᾽ way 
ὥσπερ ἣ σηπία ἀποτίχτει συνεχές; wegen 
βοστρύχιον ᾧ 40. 

ἐξ ἀναγωγῆς) Kölliker Entw. d. IRRE 
p. 14 behauptet, das Eierlegen der Ce- 
phalopoden hätte noch Niemand gesehen. 


91. διετίζουσι] 5. IX 8150. Die An- 
gabe ist unrichtig. Cf. Aubert Cephalo- 
poden p. 36. Wahrscheinlich ist A. zu 
dieser Ansicht durch das Wegziehen der 
Cephalopoden, dessen er nirgends er- 
wähnt, veranlasst worden. 

χόμην] Guil. ‚si quis distendens con- 
sideretlocum intus rubea duo velut ubera‘. 
Gaza ‚quod foemina intestina continet 
duo, velutimammas, quaesi alvo disiecta 
inspectes facile videris’. Sch. glaubt χόμη 
von den Kiemen verstehen zumüssen und 
erinnert an den Ausdruck τριχώδη beiden 
Schalthieren IV $50 und Ἰν κα 12 nebst IV 
$53. Wer dies, wie wir, bezweifelt, wird 
entweder nach Gaza mit Scaliger κοιλίαν 
oder auch χεφαλὴν schreiben müssen. — 
Wir halten den ganzen Satz von διαφέρει 
— πρότερον, welcher zu dieser Ausein- 
andersetzung über die Entwickelung der 
Eier nicht passt, für unecht. : 

ἐρυϑρὰ] S. IV ὃ 18. Doch sind diese 
beiden Stellen im Widerspruch. 

πρότερον) IV ὃ 13. 


900 [V Cap. 19. 
92 19. Ta δ᾽ ἔντομα τῶν ζῴων ὅτι μὲν ἐλάττω ἐστὶ τὰ ἄρρενα τῶν 


ϑηλειῶν χαὶ ἐπιβαίνει ἄνωϑεν, χαὶ πῶς ποιεῖται τὴν ὀχείαν, χαὶ ὅτι 

N Λ r Υ͂ r ar a») 05% ’ -» 

διαλύεται μόλις, εἴρηται πρότερον" ὅταν δ᾽ ὀχευϑῇ, ταχέως ποιεῖτα! 

\ -Ὁ > 14 

τὰ πλεῖστα τὸν τόχον ὅσα ὀχεύεται. τίχτει δὲ πάντα σχώληχας πλὴν 

γένος τι ψυχῶν αὗται δὲ σχληρόν, ὅμοιον χνήχου σπέρματι, ἔσω δ᾽ 5 

ἔγχυμον. ἐχ δὲ τῶν σχωλήχων οὐχ ἐχ μέρους τινὸς γίνεται τὸ ζῷον, 

ΓΙ > m WR ᾿] 4 

ὥσπερ ἐκ τῶν ῳῶν, ἀλλ ὅλον αὐξάνεται zal διαρϑρούμενον γίνεται τὸ 
98 ζῷον. | γίνεται δὲ αὐτῶν τὰ μὲν ἐχ ζῴων τῶν συγγενῶν. οἷον φαλάγ- 

2 [4 9 [4 ) 12 γ [4 

γιά τε χαὶ ἀράχνια Ex φαλαγγίων χαὶ ἀραχνίων, χαὶ αττέλαβοι χαὶ 

ἀχρίδες χαὶ τέττιγες τὰ δ᾽ οὐχ Ex ζῴων AAN αὐτόματα, τὰ μὲν ἐχ τὸ Ss 

τῆς δρόσου τῆς ἐπὶ τοῖς φύλλοις πιπτούσης, χατὰ φύσιν μὲν ἐν τῷ 

ἔαρι, πολλάχις δὲ χαὶ τοῦ χειμῶνος, ὅταν εὐδία χαὶ νοτία γένηται 

΄, r Ρ N 7 \ [4 ΄ Ss r 
πλείω χρόνον" τὰ ὃ ἐν βορβόρῳ χαὶ χόπρῳ σηπομένοις, τὰ ὃ ἐν ξύ- 
\ \ m _\ δ > y IN SE hen 9 EP \V Ὑ Ὁ 
λοις, τὰ μὲν φυτῶν τὰ ὃ ἐν αὔοις ἤδη. τὰ ὃ ἐν ὑριξὶ ζῴων, τὰ ὃ ἐν 
m 2 ben m 

σαρχὶ τῶν ζῴων, τὰ ὃ ἐν τοῖς περιττώμασι, χαὶ τούτων τὰ μὲν EX-is, 

χεχωρισμένων τὰ δ᾽ ἔτι ὄντων ἐν τοῖς ζῴοις, οἷον αἱ χαλούμεναι ξλ- 
94 μινϑες. || ἔστι δ᾽ αὐτῶν γένη τρία, ἥ τε ὀνομαζομένη πλατεῖα χαὶ αἱ 

στρογγύλαι χαὶ τρίται αἱ ἀκαρίδες. Ex μὲν οὖν τούτων ἕτερον οὐϑὲν 

γίνεται: ἣ δὲ πλατεῖα προσπέφυχέ τε μόνη τῷ ἐντέρῳ χαὶ ἀποτίχτει 

οἷον σιχύου σπέρμα. ᾧ γινώσχουσι σημείῳ οἱ ἰατροὶ τοὺς ἔχοντας 20 


4. τρόπον P σχώληχα PDa Ald. Os. 5. χνίχου codd, 


3. προίεται Da 


Ald. Cs. 6. ἔγχυμον Sch. ; ἔγχυμα PDa Ald. Cs. ; χύμα Ca ΒΚ. Di. Pk.; 
χῦμα Aa τὸ om PDa Ald. Cs. Sch. 7. ὅλον] ὡς Aa τὸ om PDa Ald. 


Cs. Sch. Pk. 
οὖν ἐν Sch. Di. 


10. μὲν] δὲ P 


τοῖς] ἔν τισὶ P 


τρίται χαλοῦνται ἀ. PD Ald. 
19. τε μόνῳ Sch., μόνῳ PDa Ald. 


92. πρότερον] ὃ 24. 

ὀχευϑῇ] Dieser Zusatz ὅταν ὀχευῦῇ ist 
an sich überflüssig, wird aber noch be- 
denklicher durch das am Ende des Satzes 
stehende ὅσα ὀχεύεται: Vergleicht man 
ὃ 24 und gener. ἷ ὃ 91, so ist es kaum zu 
bezweifeln, dasshier ὅταν δὲ διαλυϑῇ oder 
ἀπολυϑῇ gestanden hat. — Im Folgenden 
ist vielleicht doch προΐεται die richtige 
Lesart. 

σχώληχας] Fast alle Insecten legen 
Eier, aus denen sich dann die Würmer 
entwickeln, doch sind z. B. die sehr häu- 
figen Schmeissfliegen (Sarcophagae Mei- 
gen) ovovivipar. Cf. Burmeister Ento- 
mologie Ip. 368. 


11 μὲν ἐν] μὲν ἐν οὖν Aa, μὲν PDaAld. Os., μὲν 
12. post δὲ add γίνεται Da 
post ed. Basil. sequiores edd.; αὐτοῖς ΑΔ Rh., ἑαυτοῖς PDa Ald. 


13. χαὶ] τὰ δ᾽ ἐν ΑΔ 14. αὔοις 


15. ἐν 


10. ἐχχεχρωσμένων Ῥ, ἐχχεχωσμένων Ambr., χεχεσμένων m, 
ἐχχεχεσμένων Di., ἐγχεχωρισμένων Aa 
ὀνομαζόμεναι πλατεῖαι CR Ald. Cs. Sch. 


τὰ δ᾽ ἐχ τῶν PDa Ald. 
ot post χαὶ om PAld. 


17T. αἵ τε 
18. χαὶ αἱ 


ἀσχαρίδες PDa Ald. pr. edd., ἀσφαρίδες Cam, 


σχληρὸν ὅμοιον χνήχου or.) Dies ist also 
wohl eine Hindeutung auf das Ei, wovon 
es ὃ 95 ἔλαττον χέγχρου heisst. Das In- 
secetenei scheint A. nur von wenigen In- 
secten gekannt zu haben, wie z. B. von 
den Akriden, von denen es $ 130 heisst 
γίνονται σχώληχες woeıdeis. Nach seiner 
Theorie stellt die Puppe eine Art Ei dar, 
gener. III$83. " 
ἔσω δ᾽ ἔγχυμον]) Die Lesart ἔσω δὲ χύμα 
Bu Guil ‚intus autem humorem’ und 
aza ‚sed intus fluidum’ wieder, wenn 
nicht letzteres Adjectiv sein soll. Aber 
χύμα hat kein Beispiel für diese Be- 
deutung. 
«οὐκ ἐκ μέρους] gener. ΠῚ ὃ 4. διαφέρει 


V Gap. 19.] 907 

19. Von den Insecten ist schon vorher gesagt worden, dass die 92 
Männchen kleiner sind, als die Weibchen, und dass sie auf dieselben 
hinaufsteigen, und wie sie die Begattung vollziehen, und dass sie erst 
nach langer Zeit einander loslassen. Bei den meisten derjenigen Insecten, 
welche sich begatten, giebt das Weibchen sehr bald nach vollzogener 
Begattung seine Brut von sich. Alle Insecten gebären Würmer mit Aus- 
nahme einer Art Schmetterling. Diese aber bringt einen harten Körper 
hervor, welcher dem Samen einer Distel ähnlich ist, innen aber Saft ent- 
hält. Das junge Thier entwickelt sich nicht aus einem Theile dieser 
Würmer, wie die aus Eiern sich bildenden nur. aus einem Theile des 
Eies entstehen , sondern der ganze Wurm wächst, und durch die Glie- 
derung desselben entwickelt sich das Thier. Einige entstehen aus Thieren 93 
derselben Art, wie die Phalangien und Spinnen aus Phalangien und 
Spinnen, desgleichen die Laubheuschrecken, Feldheuschrecken und Ci- 
caden. Andere entstehen nicht aus Thieren, sondern von selbst, und 
zwar manche aus dem Thau, welcher auf die Blätter fällt, der Regel 
nach im Frühling, oft aber auch im Winter, wenn längere Zeit heiteres 
Wetter und Südwind geherrscht hat; andre wieder in faulendem Schlamm 
und Mist, noch andre im Holze, sowohl lebendigem als trocknem, wieder 
andre an.den Haaren oder im Fleisch der Thiere, ferner andre in den 
Exerementen,, entweder in den schon nach aussen beförderten oder in 
den noch im Leibe des Thieres befindlichen, wie die sogenannten Ein- 
geweidewürmer. Von letzteren giebt es drei Arten, den sogenannten 94 
breiten Eingeweidewurm , die runden und drittens die Askariden. Aus 
diesen nun entsteht kein anderes Thier. Der breite Eingeweidewurm 
allein haftet am Darme und gebiert kürbiskernähnliche Körper, woraus 


δ᾽ ᾧὸν χαὶ σχώληξ᾽ φὸν μὲν γάρ ἐστιν ἐξ οὗ 


Bei A. ist nirgends eine Andeutnng die- 
γίνεται τὸ γινόμενον ἐχ μέρους; τὸ δὲ λοιπόν 


ses Ausdrucks. 


ἐστι τροφὴ τῷ γινομένῳ. σχώληξ δ᾽ ἐξ οὗ τὸ 

ινόμενον ὅλου ὅλον γίνεται. Vgl. gener. I 
δ 100. III ὃ 33. Im Folgenden hat ur- 
sprünglich wohl αὐξανόμενον gestanden. 
— Die Sache ist richtig; es findet in der 
Puppe kein Wachsen der Imagines statt, 
wie das beim Hühnerembryon der Fall 
ist, sondern eine Bildung der Organe des 
vollkommenen Insectes an Ort und Stelle 
durch Metamorphose des Fettkörpers 
u. 5. w., wofür der Ausdruck διάρϑρωσις 
sehr gut gewählt ist. 


93. αὐτόματα] V δὲ 3.6. gener. 1 δὲ 2. 
30. III$ 79. 5. Einleitung zu gener. p.1. 

ἐχχεχωρισμένων] Guil. ‚ex separatis’, 
Gaza ‚excretis‘. Die Lesart ἐχχεχεσμένων, 
welche aus Paris. 1921 zu stammen 
scheint, und welcher Bussem. den Vorzug 
gegeben hat, scheint aus einem unrichtig 
verstandenen Compendium zu stammen. 


&inıvdes] Sämmtliche hier genannte 
oder angedeutete Thiere entstehen durch 
geschlechtliche Zeugung, nicht durch Ur- 
zeugung. 

94. ἀχαρίδες] Wir haben die Schrei- 
bung der besseren Hdschrr., die auch 
Guil. hat, aufnehmen zu müssen geglaubt. 
Vgl. ὃ 100. 

σιχύου σπέρμα] Dass hierunter Kürbis- 
samen, gewöhnlich Kürbiskerne genannt, 
zu verstehen sind, und die abgestossenen 
Glieder von Taenia, die Proglottiden, 
bezeichnet werden, ist wohl ausser Zwei- 
fell. Wenn also der Text richtig ist, so 
würde von dieser Stelle zu schliessen sein, 
dass auch der Kürbis mit dem Worte 
σίχυος bezeichnet worden sei. Man nimmt 
aber gewöhnlich an (vgl. Fraas Synops. 
florae class. p. 102), dass σίχυος die Gurke, 
σιχύα die Melone und χολοχύντη der Kür- 


508 [V Cap. 19. 


’ 14 ) ’ z N ἃ m »ὝἭ 
95 αὐτήν. || γίνονται ὃ αἱ μὲν χαλούμεναι ψυχαὶ ἐκ τῶν χαμπῶν, αἱ 


γίνονται ἐπὶ τῶν φύλλων τῶν χλωρῶν, χαὶ μάλιστα ἐπὶ τῆς ῥαφάνου. 
ἣν χαλοῦσί τινες χράμβην ... πρῶτον μὲν ἔλαττον χέγχρου. εἶτα μι- 
χροὶ σχώληχες αὐξανόμενοι, ἔπειτα ἐν τρισὶν ἡμέραις χάμπαι μιχραί' 


werd δὲ ταῦτα αὐξηϑεῖσαι ἀχινητίζουσι, χαὶ μεταβάλλουσι τὴν μορφήν, ὅ 


χαὶ χαλοῦνται χρυσαλλίδες, χαὶ σχληρὸν ἔχουσι τὸ χέλυφος, ἁπτομένου 
δὲ χινοῦνται. προσέχονται δὲ πόροις ἀραχνιώδεσιν οὔτε στόμα ἔχουσαι 
οὔτ ἄλλο τῶν μορίων διάδηλον οὐϑέν. χρόνου δ᾽ οὐ πολλοῦ διελ- 
ϑόντος περιρρήγνυται τὸ χέλυφος, χαὶ ἐχπέτεται ἐξ αὐτῶν πτερωτὰ 


96 ζῷα, ἃς χαλοῦμεν φυχάς. τὸ μὲν οὖν πρῶτον, ὅταν ὧσι χάμπαι, 10 


τρέφονται χαὶ περίττωμα ἀφιᾶσιν" ὅταν δὲ γένωνται χρυσαλλίδες. 
οὐϑενὸς οὔτε γεύονται οὔτε προΐενται περίττωμα. τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον 
χαὶ τἄλλα ὅσα γίνεται ἐχ σχωλήχων, χαὶ ὅσοι EX συνδυασμοῦ γίνονται 
ζῴων σχώληχες, χαὶ ὅσοι ἄνευ ὀχείας xal γὰρ οἱ τῶν μελιττῶν χαὶ 


J n \ AND a \ / er 4 > ΄ , ie 
ἀνθρηνῶν χαι σφηχων τᾶν μὲν νεοι σχώληχες wol, τρέφονται τε χαι1ὅ ὅδδ1 


χόπρον ἔχοντες φαίνονται ὅταν δ᾽ Er τῶν σχωλήχων εἰς τὴν διατύ- 
πωσιν ἔλθωσι, χαλοῦνται μὲν νύμφαι τότε, οὐ λαμβάνουσι δὲ τροφὴν 
οὐδὲ χόπρον ἔτ ἔχουσιν, ἀλλὰ περιεριγμένοι ἀχινητίζουσιν ἕως ἂν 
αὐξηϑῶσιν: τότε d ἐξέρχονται διαχόψαντες ᾧ χαταλήλειπται ὁ χύττα- 


9τρος. || γίνονται δὲ xal τὰ ὕπερα χαὶ τὰ πηνία ἔχ τινων τοιούτων χαμπῶν, 20 


αἱ χυμαίνουσι τῇ πορείᾳ χαὶ προβᾶσαι τῷ ἑτέρῳ χάμφασαι ἐπιβαί-- 
νουσιν ᾿ ἔχαστον δὲ τῶν γιγνομένων τὸ οἰχεῖον χρῶμα λαμβάνει ἀπὸ 


1. αἱ δὲ γίνονται ἐκ PDa Ald. Cs. et ἐπὶ Sch. 
4. post σχώληχες add χαὶ Da Ald. Cs. 
ante οὔτε add οἱ Da Ald. 

οὐ om PDa Ald. 


significavimus 
7. περιέχονται PDa Ald. Cs. 
8. οὐ διάδ. Da 


Ca, om Aa, οἱ &x Sch. Di. Pk. 


15. te] μὲν PDa Ald. 


3. post χράμβην lacunam nos 

6. χρυσαλίδες Aa 
ἔχουσιν PDa Ald. Os. 
12. οὐϑὲν PDa Ald. Cs. 14. οἱ] ἐκ 
17. μὲν οὖν ν. PCa 


Ald. 18. μέχρις ἂν DaAld.Cs., ἕχρις (sic!) ἂν Ambr. 19. χαταλέληπται P, χα- 
ταλέλειπται Da ΑἸά. Ο5., καταλήλειπται ΑΔ08 m Ambr. Bk., χαταλήλιπται Di. Pk. 


20. ὑπήνια Ara 
22. γενῶν PCaDa Ald. Cs. 


bis geheissen haben. Daher hat Sch. auch 
χολοχύντης geschrieben. Doch lässt sich 
auch annehmen, dass σίχυος auch im 
Sinne des Genus, daher von mehreren 
Arten gebraucht worden sei. 

95. ῥαφάνου] Unter bapavos versteht 
man »Kohl«, die Cultur- Varietäten der 
Brassica oleraceaL. Vgl. aber Decandolle 
Geographie vegetale p. 841. Der Name 
κράμβη kommt bei Theophrast nicht vor, 
aber bei Diescor. II, 146 und den Rö- 
mern. — Wegen χέγχρου siehe ὃ 92. 
Fraas Synops. flor. class. p. 310 deutet 
es in Uebereinstimmung mit dem heu- 


τοιούτων χαμπῶν nos dedimus; χαμπῶν τοιούτων PDa Ald. 
Cs. Sch. , τοιούτων ἄλλων AaCa Bk. Di. Pk. 


21. προσβᾶσαι PCaDa Ald. Cs. 


tigen Namen als Panicum miliaceum L. 

σχώληχες] Die jungen Raupen hat A. 
wohl wegen ihrer Farb- und Haarlosigkeit 
als Würmer angesehen. 


τρισὶν] Vielleicht stand hier τισίν; 
diese Zeitangabe ist sehr unwahrschein- 
lich, um so mehr als bei den folgenden 
Verwandlungen eine solche fehlt. 


προσέχονται] Guil. ‚accedunt autem 
poris aranealibus neque os habentes'. 
Gaza ‚meatibus araneosis obductae'. : 


ψυχάς] Diese Beschreibung der Meta- 
morphose passt auf sehr viele Arten von 


„eo 


mn μα, 


V Cap. 19.) 09 


die Aerzte auf sein Vorhandensein schliessen. Die sogenannten Schmet-95 
terlinge entstehen aus den Raupen, welche auf den grünen Blättern be- 
sonders des Raphanos, welchen einige Krambe nennen, sich aufhalten 
-... anfangs sind sie kleiner als ein Hirsekorn, wachsen dann zu 
kleinen Würmern aus und werden hierauf binnen drei Tagen kleine 
Raupen. Darnach wachsen sie noch weiter, werden unbeweglich, ver- 
wandeln ihre Gestalt und werden Chrysalliden (Puppen) genannt; in 
diesem Zustande haben sie eine harte Schale, bewegen sich aber, wenn 
man sie berührt. Sie sind durch spinnewebenartige Fäden befestigt und 
haben weder eine Mundöffnung, noch lässt sich ein anderes Glied an 
ihnen wahrnehmen. Nach kurzer Zeit wird die Hülle gesprengt und es 
fliegen daraus geflügelte Thiere hervor, welche Psychae heissen. Anfangs 96 
nun, so lange sie Raupen sind, nehmen sie Nahrung zu sich und geben 
Exceremente von sich. Wenn aber Puppen aus ihnen geworden sind, 
fressen sie nichts und haben auch keine Excremente. Dieselbe Bewandt- 
niss hat es mit den übrigen Thieren, welche aus Würmern entstehen, 
mögen die Würmer durch Paarung von Thieren oder ohne Begattung 
entstanden sein. Denn auch die Würmer der Bienen, Anthrenen und 
Wespen fressen und haben sichtlich Exeremente, so lange sie jung sind. 
Wenn sie aber aus dem Wurmzustande zu weiterer Gestaltung fortschrei- 
ten, so werden sie Nymphen genannt und nehmen keine Nahrung zu sich 
und enthalten auch keinen Koth mehr, sondern sind rings geschlossen 
und unbeweglich, bis sie ausgewachsen sind: dann aber kommen sie 
heraus, nachdem sie die Stelle durchbrochen haben, wo die Zelle zu- 
geklebt ist. DieInsecten, welche man Hypera und Penia nennt, entstehen 97 
aus gewissen Raupen, welche sich beim Gehen wellenförmig krümmen, 
und nachdem sie mit dem einen Theile vorwärts geschritten sind, durch 
Biegung des Körpers den Hintertheil nachschieben. Jedes der vollkom- 


Schmetterlingen, u. A. auch auf die des 
Kohlweisslings, Pieris brassicae. 

96. οἱ τῶν] So auch αὐ. nam et apium 
.. vermes, quamdiu recentes sunt‘. Nach 
Sch. hat Caoi ἐχ τῶν, nach Bk. nur &x τῶν. 
& ist durchaus unzulässig. Das zu οἱ ge- 
hörige Subject σχώληχες ist nämlich aus 
dem Temporalsatze zu entnehmen. 

αὐξηϑῶσι] Es würde den Grundsätzen 
des A. widersprechen, wollte er anneh- 
men, dass die Nymphen noch wachsen, 
ohne dass sie Nahrung zu sich nehmen 
und Excremente ausscheiden. Im $ 120 
heisst es allerdings τὰ oxwinzın .. αὐξα- 
νόμενα γίνονται μέλιτται, doch ist hier der 
Nymphen nicht gedacht. Vielleicht stand 
hier ἄρϑρα ἔχωσι oder δια ϑρωϑῶσι, doch 
kann mit Rücksicht auf ἑ 92 wohl αὐξη- 
ϑῶσι im Sinne von διαρϑρωϑῶσι gebraucht 


sein, wie wir ja auch wohl »wachsen« 
sagen statt »sich gliedern«. 

97. ὕπερα — πηνία] Guil. ‚et ippa et 
ippenia’. Gaza superae et aciae dictae.. 

χαμπῶν] Gaza ‚quibusdam eiusmodi 
aliis generantur erucis’. Im Vorhergehen- 
den ist von χαμπαΐ nicht die Rede ge- 
wesen, daher konnte A. sich nicht mit 
den Worten τοιούτων ἄλλων auf »Raupen« 
beziehen. Dass aber Raupen gemeint 
sind, zeigt die nachfolgende Beschrei- 
bung, welche deutlich die Bewegung der 
Geometra-Raupen angiebt, und der Aus- 
druck γίνεται ἐκ, der zugleich beweist, 
dass die Namen ὕπερα und πηνία auch die 
vollkommenen Insecten bezeichnen. Es 
ist also kein Grund, die Vulgata zu ver- 
lassen. 

ἕχαστον --- χάμπης] Strack p. 256: »Be- 


910 


[V Cap. 19. 


τῆς χάμπης. Ex δέ τινος σχώληχος μεγάλου, ὃς ἔχει οἷον χέρατα χαὶ 
διαφέρει τῶν ἄλλων, γίνεται πρῶτον μεταβάλλοντος τοῦ σχώληχος 

7 ἢ IA 2 S\ [4 LEN) τ 2 “a S\ Ἂ 
χάμπη. ἔπειτα βομβύλιος, ἐχ δὲ τούτου νεχύδαλος" ἐν ἕξ δὲ μησὶ 
μεταβάλλει ταύτας τὰς μορφὰς πάσας. ἐχ δὲ τούτου τοῦ ζῴου χαὶ τὰ 
βομβύχια (ἃ) ἀναλύουσι τῶν γυναιχῶν τινὲς ἀναπηνιζόμεναι, κἄπειτα ὃ 
ὑφαίνουσιν. πρώτη δὲ λέγεται ὑφῆναι ἐν Ko [ΠΙαμφίλη Πλάτεω ὃυ- 

\ m m 2 m 2 m 

98 γάτηρ. || Ex δὲ τῶν σχωλήχων τῶν ἐν τοῖς ξύλοις τοῖς αὔοις οἱ χκαράμ.- 
βιοι γίνονται τὸν αὐτὸν τρόπον᾽ πρῶτον μὲν ἀχινητισάντων τῶν σχω- 
λήχων, εἶτα περιρραγέντος τοῦ χελύφους ἐξέρχονται οἱ χαράμβιοι. ἐχ δὲ 
τῶν [χαράβων»] γίνονται αἱ πρασοχουρίδες" ἴσχουσι δὲ πτερὰ χαὶ αὐταί. 10 


99 || ἐχ δὲ 
οἶστροι᾽ 


τῶν ἐν τοῖς ποταμοῖς πλατέων ζωδαρίων τῶν ἐπιϑεόντων οἱ 
διὸ χαὶ οἱ πλεῖστοι περὶ τὰ ὕδατα γίνονται οὗ͵ τὰ τοιαῦτά ἐστι 


ζῷα. ἐχ δὲ μελαινῶν τινῶν χαὶ δασειῶν οὐ μεγάλων χαμπῶν πρῶτον 
γίνονται πυγολαμπίδες, οὐχ αἱ πετόμεναι. αὗται δὲ πάλιν μεταβάλ- 
λουσι, χαὶ γίνονται πτερωτὰ ζῷα ἐξ αὐτῶν, οἱ χαλούμενοι βόστρυχοι. 15 
100 || αἱ δ᾽ ἐμπίδες γίνονται ἐχ τῶν ἀσχαρίδων. αἱ δ᾽ ἀσχαρίδες γίνονται 
ἔν τε τῇ ἰλύϊ τῶν φρεάτων χαὶ ὅπου ἂν σύρρευσις γένηται ὕδατος 


2. δὲ πρ. PAld. Os., τὸ πρ. Sch. 
μεταβαλόντος omnes praeter AaCa 
δαλλος P 

φίλου Sch. 


ὑμὴν τις PDaAld. Cs. 


τῶν lacunam significavimus nos 


5. ἃ adiecimus nos de conj. 

πλατέω (A, λατεύω Pm, λατώου Da Ald. Cs. 
Guil., zapaßıoı AR Rh., χάραβοι ceteri 
9. χαράμβιοι CR, χαράβιοι AR, χάραβοι ceteri 


post πρῶτον add omnes μὲν praeter Ara 
3. βομβυλὶς Aa0a γνεχύδαλλος DA, σχύ-- 
6. ὑφᾶναι PDa Ald. Cs. Παρμ- 
1. καράμβιοι CR 
8. post πρῶτον μὲν, quae om 1)8, add 
10. post 
γίνονται αἱ χραμβίδες: ἔχουσι δὲ πτερὰ χαὶ 


αὐταί" ἐκ δὲ τῶν πράσων αἱ πρασοχουρίδες" ἐχ δὲ etc. ὅοι!., ἐχ δὲ τῶν χραμβῶν 


Ἰΐνονται αἱ χραμβίδες, ἐκ δὲ τῶν πράσων αἱ πρασοχουρίδες Di. Pk. 
Casaub., σίμβλων Aa Rh. Os., σίμδων 0% 


om PDam Ambr. 
σέων codd. Ald. 


sonders scheint er an die G. grossularia 
gedacht zu haben; denn bei dieser trifft 
die Farbe der Raupe am meisten mit der 
des Schmetterlings überein.« Bei den 
Geometrae möchte sich diese Bemerkung 
wohl rechtfertigen lassen, und sie wird 
daher wohl nur in dieser Einschränkung 
zu verstehen sein. 

ἐκ δέ τινος σχῴληχος] Dass in dem 
Folgenden von einer Seidenraupe und 
Seidenmotte die Rede sei, ist wohl ausser 
Zweifel. Dass A. hiervon aber nur un- 
vollständige Nachrichten gehabt, ist 
ziemlich deutlich, und man wird daher 
davon absehen müssen, die einzelnen 
Angaben und Namen aus der Sache er- 
klären zu wollen. Zunächst bleibt es 
dunkel, wie die Raupe durch eine Ver- 
wandelung aus dem Wurme entstehen 
soll, welcher am Anfang schon als »gross« 


13. post ζῷα add ἐστι AaCa 
14. πυγολαμπίδες PDa Ald. 


χραμβῶν conj. 
11 et 12. οἱ olorpor 
μελαίνων codd. Ald. ὃα- 


at om Aala 


bezeichnet wird. Den nächsten Zweifel 
bietet das Wort βομβύλιος (oder βομβυλίς, 
wie auch Guil. schreibt), unter welchem 
Namen IX δὲ 164 u. 222 offenbar Inseeten 
aus der Ordnung der Hymenoptera be- 
schrieben werden; andere dergleichen 
heissen ὃ 126 βομβύχια (oder βομβυχοειδῇ). 
An dieser Stelle würde man unter ßou- 
βύλιος den Puppenzustand,, also den Co- 
con, und unter νεχύδαλος die Seidenmotte 
verstehen müssen. Dies vorausgesetzt, 
scheint auch im Folgenden Bopßöxıa die 
Cocons bezeichnen zu können, gleichsam 
»opera bombyeis«. Dagegen glauben wir, 
dass in ὃ 126 βομβυλίων oder βομβυλιοει-- 
δῶν gelesen werden muss. 

νεχύδαλος] Irrig bemerkt Sillig zu 
Plin. XI, 76, dass die Hdschrr. hier ve- 
χύδαλλος hätten. Siehe die Var. lect. 

ἕξ δὲ μησὶ] Nach Dandolo beträgt die 


V Cap. 19.] 511 


menen Thiere erhält die eigenthümliche Farbe, welche die Raupe hatte. 
Aus einem grossen Wurme, welcher eine Art Hörner trägt und von den 
‘andern verschieden ist, wird bei der ersten Verwandlung eine Raupe, 
dann ein Cocon und aus diesem der Nekydalos. In sechs Monaten macht 
er alle diese Verwandlungen durch. Die von diesem Thiere kommenden 
Cocons werden hie und da von den Frauen durch Aufwickeln auf Spin- 
deln aufgelöst und alsdann zum Weben gebraucht. Die erste, welche 
daraus ein Gewebe verfertigte, soll Pamphile, die Tochter des Plateus 
auf der Insel Kos gewesen sein. Aus den im trocknen Holze lebenden 98 
Würmern entstehen auf dieselbe Weise die Holzböcke, indem die Würmer 
erst unbeweglich werden und dann, nachdem die Hülle gesprengt worden 
ist, die Holzböcke herauskriechen. Aus den... . entstehen die Praso- 
kuriden; auch sie haben Flügel. Aus den breiten auf der Oberfläche der 99 
Flüsse laufenden Thieren entstehen die Bremsen: daher kommen sie 
auch meist in der Umgebung des Wassers vor, wo sich dergleichen Thiere 
aufhalten. Aus einer Art schwarzer, behaarter, nicht sehr grosser Raupen 
entstehen zuerst die Leuchtwürmer, und zwar nicht die geflügelten ; 
diese aber verwandeln sich nachmals, und es werden aus ihnen geflügelte 
Thiere, die sogenannten Bostrychoi. Die Mücken entstehen aus den 100 
Askariden ; diesö aber in dem Schlamme der Brunnen und wo überhaupt 
eine Ansammlung von Wasser stattfindet, welches erdige Bestandtheile 


ganze Lebenszeit drei Monate. Oken 
Allg. Naturgesch. V p. 1331. Vielleicht 
stand hier ἐν && 8’ ἑπτάσι. 

. ἃ ἀναλύουσι] Durch Hinzufügung des 
Relativums glauben wir die Stelle her- 
gestellt zuhaben. Sonst würde es heissen 
müssen τὰ δ᾽ &x τούτου τοῦ ζῴου βομβύχια. 
Die Unzulässigkeit des Textes tritt deut- 
lich hervor in Gaza’s Uebers.: ‚Ex hoc 
animalis genere bombicia illa mulieres 
nonnullae retorquendo in filum de- 
ducunt.' 

Πλάτεω] Guil. Cami ‚platei’, Schnei- 
deri ρα, Gaza Latoi'. 

98. χαράμβιοι] Die Uebereinstimmung 
der Hdschrr. an beiden Stellen, wozu 
noch Guil. kommt, der zuerst ‚carabi’, 
nachher carambii’ hat, lässt darüber kei- 
nen Zweifel, dass hier χαράμβιοι zu schrei- 
ben sei. Antonin. Liberal.c. 22 beschreibt 
unter dem Namen xepdpßu&, wie ihn die 
Thessalier nennen Ballen, ziemlich deut- 
lich Lucanus Cervus. 

χαράβων] Nicht allein dieses hier un- 
passende Wort, an dessen Stelle Guil. 
ebenfalls karambiis’ hat, sondern auch 
die Varianten von A? und (δ zeigen die 
Verderbniss dieser Stelle an. πρασοχου- 
ρίδες nennt Theophr. hist. VII, 5, 4 als 
schädliche Thiere auf den Blättern des 


Salats und des Prasum. Sch. schliesst aus 
Aelian. hist. anım. IX, 39, welcher offen- 
bar diese Stelle des A. vor Augen hatte, 
dass die Conjectur des Casaubonus xpap.- 
βῶν die richtige Lesart gebe, und dass 
danach die Lücken der vorliegenden Stelle 
zu suppliren seien, wiewohl der Name 
χραμβίς ausser bei Aelian nicht weiter 
vorkommt. Wir glauben, dass man so 
weit in der Veränderung des Textes nicht 
gehen dürfe, und haben daher die Ver- 
derbniss nur in der Uebersetzung durch 
eine Lücke angezeigt. Auch das Folgende 
ἔχουσι — αὐταί passt an diesen Ort nicht. 
99. οἱ οἴστροι)] Vgl. 1 ὃ 8. Aber auch 
hier ist die Lesart nicht ganz zweifellos, 
da zwei Hdschrr. diese Worte auslassen 
und Ald. an deren Stelle γίνεται hat. 
Gaza ‚Asilus latiusculis quibusdam be- 
stiolis, quae in fluviis supernatant, enas- 
eitur.’ 
ruyoAapntöes] Die verschiedenen Ver- 
änderungen des Namens findet man bei 
Sch. — Offenbar meint A., dass das voll- 
kommen geflügelte 'Thier aus dem unge- 
flügelten entspringt; er scheint also die 
ungeflügelten Weibchen als einen Pup- 
enzustand betrachtet zu haben. Was 
ch. von zwei verschiedenen Arten sagt, 
ist unverständlich. Vgl. IV 82. 


912 [V Cap. 19. 


EN 2 (2 r \ \ > ΣΤ 3 AN IR 4 κί 
γεώδη ἔχουσα ὑπόστασιν. τὸ μὲν οὖν πρῶτον αὐτὴ ἣ ἰλὺς σηπομέξνη 
» .Ψ ) " . 
χρῶμα λαμβάνει λευχόν, εἶτα μέλαν, τελευτῶσα ὃ αἱματῶδες" ὅταν ss 
δὲ τοιαύτη γένηται, φύεται ἐξ αὐτῆς ὥσπε τὰ φυχία μιχρὰ σφόδρα 
) m ’ m 7 
χαὶ ἐρυϑρά- ταῦτα δὲ χρόνον μέν τινα χινεῖται προσπεφυχότα, ἔπειτ 
A ld > 
ἀπορραγέντα φέρεται χατὰ τὸ ὕδωρ, αἱ χαλούμεναι ἀσχαρίδες. με 5 
ἡμέρας δ᾽ ὀλίγας ἴστανται ὀρϑαὶ ἐπὶ τοῦ ὕδατος ἀχινητίζουσαι χαὶ 
᾿ PER v 12} [4 N ἡ θρναξ [4 nz \ ER I Kur 
σχληραί, χἄπειτα περιρραγέντος τοῦ χελύφους ἣ ἐμπὶς ἄνω ἐπιχάϑηται. 
ἔως ἂν ἥλιος ἢ πνεῦμα χινήσῃ" τότε δ᾽ ἤδη πέτεται. || πᾶσι δὲ χαὶ 
101 ἕως ἂν ἥλιος εῦμ, noN) ἤδη ; ὲ 
- Y m ’ - m 
τοῖς ἄλλοις σχώληξι χαὶ τοῖς ζῴοις τοῖς ἐχ τῶν σχωλήχων περιρρηγνυ- 
μένοις ἣ ἀρχὴ γίγνεται τῆς χινήσεως ὑφ᾽ ἡλίου 7) ὑπὸ πνεύματος. 10 
μᾶλλον δὲ χαὶ ϑᾶττον γίνοντα! αἱ ἀσχαρίδες ἐν τοῖς ἔχουσι παντοδαπὴν 
ὑπόστασιν, οἷον Μεγαροῖ τε γίνεται χαὶ ἐν τοῖς ἔργοις" σήπεται γὰρ 
τὰ τοιαῦτα ϑᾶττον. χαὶ μετοπώρου δὲ γίνονται μᾶλλον ᾿ τότε γὰρ τὸ 
ad BE as = Y e a r. ’ ἴς e24 m 2 Akt 
102 ὑγρὸν συμβαί )ει εἶναι ἔλαττον. || οἱ δὲ χρότωνες γίνονται ἐχ τῆς ἀγρώ- 
r -ὖὔὋὟρὦἱ m ad z 
στεως, αἱ δὲ μηλολόνϑαι Ex τῶν σχωλήχων τῶν ἐν τοῖς βολίτοις χαὶ 15 
m DEREN c N BERER A ’ ’ ἊΨ ἈΝ λ ῇ 7 
τῶν ὀνίδων. οἱ δὲ χάνϑαροι ἣν χυλίουσι χόπρον, ἐν ταύτῃ φωλεύουσί 
τε τὸν χειμῶνα χαὶ ἐντίχτουσι σχωλήχια, ἐξ ὧν γίνονται χάνϑαροι. 
γίνονται δὲ χαὶ ἐκ τῶν σχωλήχων τῶν ἐν τοῖς ὀσπρίοις πτερωτὰ ζῷα 
103 ὁμοίως τοῖς εἰρημένοις. || αἱ δὲ μυῖαι ἐκ τῶν σχωλήχων τῶν ἐν τῇ 
ἢ ἈΞ οὖ 24 ὃ \ ΄ Ὅν κὰν ΕΝ φ κι ἐὸν δ τ 6, \ κα > ” 
χύπρῳ τῇ χωριζομένῃ χατὰ μέρος διὸ καὶ οἱ περὶ ταύτην τὴν ἐργα- 20 
r ) ἰῷ 7 N TEN x a \ 2 
σίαν ὄντες μάχονται χωρίζειν τὴν ἄλλην τὴν μεμιγμένην, χαὶ λέγουσι 
r [4 2 er r ‚ 
τότε χατειργάσϑαι τὴν χόπρον. ἣ ὃ ἀρχὴ τῶν σχωληχίων μιχρά" 
4. πεφυχότα codd. Ald. Cs. 6. ἵστανται] φέρονται Ald. 7. ἔπειτα Ald. Cs. 
8. ἕως ἡ ἂν Aa Rh. δ᾽ ἤδη] ἤδη AR Rh. Sch., δὴ PDa Ald. Os. πέταται Ca, 
πετᾶται P, πέπαυται AR 9. τοῖς ante ζῴοις om Rh.Sch. 10. ἡ ἀρχὴ φαίνεται 
γίγνεσθαι PDa Ald. Cs. χινήσεως scripsimus de conj. Sylburgii cum Pikkolo; 
γενέσεως libri 12. μὲν γὰρ οὗ τε οὖ χαὶ om Cs. 13. γὰρ ταῦτα ὃ. AaCa 
Sch. 14. ante εἶναι add μᾶλλον AR χρότονες PCs. Sch. 15. βολέτοις P, 
βολβίτοις AaCa Sch., βηλέτοις m 16. φωλοῦσι PDR 17. σχώληχα P, σχώ- 


ληχας Da Ald. Cs. 


20. χόπρῳ τῇ om Ald. 


22. χατεργάσϑαι τότε DR, χατερ- 


Ἰάσασϑαι τότε PAld. Os., τότε χατεργάσασϑαι Sch. 


100. τὰ φυχία] Gaza ‚talis cum fuerit 
minutissima quaedam et rubra specie al- 
gulae prodeunt. Bmk. ‚quibus factis ex 
eo quaedam perexigua rubra oriuntur, 
algae specie'. Man sieht leicht, dass hier 
von »Algen« nicht die Rede sein kann, 
am wenigsten aber mit dem Artikel. Da- 
her wollte Rob. Constant. s. v. φῦχος hier 
spnztaschreiben. Guil. hat gemmaparva’ 
oder richtiger noch Camus germina par- 
va’, was auf xunpara schliessen lässt. 
Wir halten ὥσπερ σχωλήχια für das allein 
Richtige. — Uebrigens sind rothe Larven 
namentlich von Chironomus bekannt. 
S. darüber Thierverzeichniss unter ἐμπίς 
VII Nr. 12. 


προσπεφυχότα] schrieb Sch. nach Guil. 
‚adnata’ und Gaza ‚haerentia suae origini.. 
Auch scheint das folgende ἀπορραγέντα 
allerdings diese Emendation zu verlangen. 
101. χινήσεως] nach Sylburg’s Con- 
jectur; denn nur so schliesst sich dieser 
Satz an den vorhergehenden an. A. scheint 
sich vorzustellen, dass die Kraft zur Be- 
wegung erst von aussen her in das Insect 
gebracht werden müsse, doch ist etwas 
Genaueres hierüber nicht zu ermitteln. 
υᾶλλον] Dasselbe ist von dem Vor- 
kommen der Askariden schon im vorigen 
Paragr. gesagt, wenn man nicht auf 
παντοδαπὴν den Nachdruck legen will. — 
Μεγαροῖ Wenn manauch annimmt, 


V Cap. 19.] 513 


enthält. Zuerst bekommt der faulende Schlamm eine weisse, dann eine 
schwarze, zuletzt eine blutrothe Farbe: sobald er diese Beschaffenheit 
erhalten hat, entstehen daraus kleine rothe Würmer, die sich eine Zeit 
lang an Einer Stelle haftend bewegen, dann aber losreissen und sich frei 
auf dem Wasser bewegen: dies sind die sogenannten »Askariden«. Nach 
wenigen Tagen stellen sie sich aufrecht an der Oberfläche des Wassers, 
indem sie unbeweglich und hart werden : alsdann zerreisst die Hülle und 
die Mücke sitzt auf derselben still, bis Sonne oder Wind sie in Bewegung 
bringen, und dann fliegt sie auf und davon. Auch bei allen andern Wür- 101 
mern und den Thieren, welche aus Würmern durch Platzen der Hülle 
hervorgehen, geschieht der Anstoss zur Bewegung durch Sonne oder 
Wind. In grösserer Menge und rascher entwickeln sich die »Askariden« 
in den Wässern, welche mannigfaltige Bestandtheile enthalten, wie dies in 
Megara (ἢ) und auf bebauten Feldern der Fall ist; denn dergleichen gehen 
rascher in Fäulniss über.. Auch entstehen sie häufiger im Herbst, weil 
dann die Menge des Wassers abnimmt. Die Schafläuse entstehen aus 102 
der Agrostis, die Mistkäfer aber aus den Würmern im Miste der Rinder 
und Esel. Die Kantharoi machen sich Kugeln von Mist, ruhen in diesen 
über Winter und legen Würmer hinein, aus welchen Kantharoi werden. 
Auch aus den Würmern, welche in Hülsenfrüchten leben , werden ge- 
flügelte Thiere in ähnlicher Weise, wie die genannten. Die Fliegen ent- 103 
stehen aus den Würmern, welche sich in dem in einzelnen Haufen geson- 
derten Miste befinden; daher beeifern sich die mit der Mistbereitung 
Beschäftigten, den noch gemischten Mist zu sondern, und behaupten, 
dass dann der Mist fertig sei. Die Würmer sind anfänglich klein, denn 


denkt zunächst En den Mehlwurm und 


A. habe Megara als ein Land bezeichnen 
wollen, wo viel schlammiges, mit vielen 
Erdtheilen erfülltes Wasser, sei, so wäre 
doch der Zusatz χαὶ ἐν τοῖς ἔργοις, welche 
Worte Sch. erklärt »hominum boumque 
labores i. e. arva« ganz unpassend. Die 
Variante von P zeigt auf eine andere Les- 
art hin. Vielleicht stand οἷον ἐν γυροῖς 
γίνεται τοῖς ἐν τοῖς ἔργοις (oder ἀγροῖς), in 
den Furchen der Saatfelder; vielleicht ἐν 
τοῖς μαγειρείοις, in den Abflüssen der 
Küchen. 

ἔλαττον) Dieser Grund ist nicht ver- 
ständlich, da es im Herbste doch feuchter 
ist, als im Sommer, namentlich in Grie- 
chenland; andrerseits ist doch Feuchtig- 
keit für die besprochene Entwickelung 
nothwendig: vielleicht ist der Text ver- 
derbt. 


102. τὸν χειμῶνα] Diese Worte will 
Sch. weglassen. S. Thierverz. VII Nr. 22. 


ὀσπρίοις] Damit können sehr ver- 
schiedene Insecten gemeint sein; man 


Aristoteles. I. 


Mehlkäfer, Tenebrio Molitor. 

103. Ueber diese Stelle sagt Sch. in 
Cur. post. IV p. 405: »Die Landleute. 
da sie nur jährigen gehörig verwesten 
Dünger brauchen wollen, sondern den 
frischen Dünger ab: dieser verwest in 
Haufen und erzeugt Fliegenbrut, wobei 
er oft umgerührt wird. Also μεμιγμένη 
ist jähriger mit frischem Dünger gemengt, 
χωριζομένη der jährige, welcher beson- 

ers gelegt wird, um auf den Acker ge- 
bracht zu werden, wo er erst in Haufen 
gelegt, dann ausgebreitet und unter- 
geackert wird.« Gaza ‚Muscae ex vermi- 
culis fimi digesti in partes gignuntur, 
quamobrem qui eo funguntur munere 
contendunt religuum fimı promiscui dis- 
cernere, etiam (scribe: etiam) confectum 
concoctumque esse fimum confirmant.' 
Bmk. .. operam dant, ut religquum ster- 
cus promiscuum secernant, atque tunc 
stercus confectum esse contendunt. Ca- 
mus übersetzt ungenau. Der Text ist uns 


33 


914 [V Cap. 19. 


πρῶτον μὲν γὰρ χαὶ ἐνταῦϑα ἐρυϑραίνεται καὶ ἐξ ἀχινησίας λαμβάνει 
χίνησιν οἷον πεφυχότα᾽ εἶτα σχωλήχιον ἀποβαίνει ἀχίνητον᾽ εἶτα χινη- 
ϑὲν ὕστερον γίνεται ἀχίνητον πάλιν" ἐχ δὲ τούτου μυῖα ἀποτελεῖται, 
104 χαὶ χινεῖται πνεύματος ἢ ἡλίου γενομένου. || οἱ δὲ μύωπες γίνονται Ex 


τῶν ξύλων. αἱ δὲ ὀρσοδάχναι ἐκ τῶν σχωληχίων μεταβαλλόντων" τὰ 


NN 7 m ’ R! »»Ἄ Ὁ -» , ζ \ 
δὲ σχωλήχια ταῦτα γίνεται Ev τοῖς χαυλοῖς τῆς χράμβης. αἱ δὲ χαν- 


ϑαρίδες Ex τῶν πρὸς ταῖς συχαῖς χαμπῶν χαὶ ταῖς ἀπίοις χαὶ ταῖς 552% 


πεύχαις --- πρὸς πᾶσι γὰρ τούτοις γίνονται σχώληχες --- χαὶ ἐχ τῶν ἐν 
τῇ χυναχάνϑῃ: ὁρμῶσι δὲ χαὶ πρὸς τὰ δυσώδη διὰ τὸ Ex τοιαύτης γε- 


105 γονέναι ὕλης. | 


οἱ δὲ χώνωπες ἐχ σχωλήχων οἱ γίνονται ἐχ τῆς περὶ 10 


τὸ ὄξος ἰλύος" [χαὶ γὰρ ἐν τοῖς δοχοῦσιν ἀσηπτοτάτοις εἶναι ἐγγίγνονται 

Pa - m , > ΄ 

ζῷα, οἷον ἐν χιόνι τῇ παλαιᾷ. γίνεται ὃ ἣ παλαιὰ ἐρυϑροτέρα, διὸ 

χαὶ οἱ σχώληχες τοιοῦτοι χαὶ δασεῖς οἱ ὃ ἐχ τῆς ἐν Μηδίᾳ χιόνος 
106 μεγάλοι χαὶ λευχοί᾽ δυσχίνητοι δὲ πάντες. ἐν δὲ Κύπρῳ, οὗ ἡ χαλ- 


χῖτις λίϑος χαίεται, ἐπὶ πολλὰς ἡμέρας ἐμβαλχλόντων, ἐνταῦϑα γίνεται 15 


ϑηρία ἐν τῷ πυρί, τῶν μεγάλων μυιῶν μιχρόν τι μείζονα, ὑπόπτερα, 

ἃ διὰ τοῦ πυρὸς πηδᾷ χαὶ βαδίζει. ἀποϑνήσχουσι δὲ καὶ οἱ σχώληχες 
\ “Ὁ r m n > 

χαὶ ταῦτα χωριζόμενα τὰ μὲν τοῦ πυρὸς οἱ δὲ τῆς χιόνος. ὅτι ὃ ἐν- 

δέχεται μὴ χκάεσϑαι συστάσεις τινὰς ζῴων. ἣ σαλαμάνδρα ποιεῖ φανε- 


1. μὲν et χαὶ om ΑΔ0 
δάχναι Aala 
om PDa Ald. Cs. 


παλαιωϑεῖσα Pk. 
χιόνι Aa0a 16. μυῶν PAaDa 
δὲ Aa 19. χαίεσϑαι PAaCa 


unverständlich ; nur so viel scheint sicher 
zu sein: wenn Fliegen aus den Misthau- 
fen ausfliegen, so ist dies ein Zeichen, 
dass der Dünger gehörig verwest ist, 
nämlich lange genug gelegen hat, indem 
die hinein gelegten Larven ihre Verwand- 
lung durchgemacht haben. Ob μάχονται 
so viel heisst als διισχυρίζονται, conten- 
dunt, oder ἀπαγορεύουσι, vetant, ist uns 
zweifelhaft: das letztere halten wir für 
wahrscheinlicher. 

πρῶτον μὲν γὰρ] Im Folgenden ist 
durchaus nicht von einem Wachsthum 
des Wurmes die Rede, daher muss man 
schliessen, dass μιχρά im Vorhergehen- 
den verderbt ist. — Uebrigens passt die 
hier gegebene Beschreibung, in welcher 
aus einem unbeweglichen Wurm ein be- 
weglicher, dann wieder ein unbeweg- 
licher, dann ein beweglicher und wieder 
ein unbeweglicher und daraus erst das 
vollkommene Insect wird, weder auf die 


2. προσπεφυχότα Pk. 
σχωλήχων PDa Ald. Cs. Sch. 
ἐγγίνεται Ald. Cs. Sch. . 
Ca post παλαιᾷ add σχώληχες PDa Ald. Os. 
13. ἐν δὲ τῇ M. AaCa 

17. διὰ] κατὰ PDa Ald. Cs. 
τινῶν PDa Ald. Cs. 


3. ἀποτελευτᾷ Ar0a 5. Öpeo- 

8. καὶ om Rh. Sch. 11. εἶναι 
12. y. τε τῇ Aa, βραχίονί τε τῇ 

δ᾽ οἵη Οὐ παλαιὰ] πᾶσα As, 
Μηδίᾳ] εὐδία Da Ald., εὐδρία P. 
18. πυρὸς τὰ 


Verwandlung der Fliegen noch irgend 
anderer Insecten, wenn man nicht an- 
nehmen will, dass die nach der Häutung 
eintretende Unbeweglichkeit des Wurmes 
berücksichtigt worden sei. Sie ist aber 
auch an sich so unwahrscheinlich, dass 
man den Verdacht einer Verderbniss nicht 
abweisen kann. Liesse man die Worte 
εἶτα — πάλιν weg, welche vielleicht als 
ein Scholion angesehen werden können, 
so liessen sich aus den übrigen Worten 
die drei Zustände, oder mit Hinzurech- 
nung des Eies, vier ziemlich herausfinden. 


reguxöta]l Nach Guil. ‚adnata’ und 
Gaza ‚quasi haerens adhue fibris’ schrie- 
ben Sch. und Pikk. προσπεφυχότα. Bmk. 
übersetzt tanquam pullulantia’. 


104. ὀρσοδάχναι) hält Sch. für halticae 
und glaubt, dass öpsov = ὄρμενον germen 
bedeute. — Jedenfalls muss für τῶν wohl 
τινῶν gestanden haben. 


“ὦ ὦ BE ιν ee 


V Cap. 19.] 515 


zuerst bekommen sie auch hier rothe Farbe und gehen aus dem Zustande 
der Unbeweglichkeit in den der Beweglichkeit über, als wenn sie jetzt 
ins Leben getreten wären. Alsdann wird daraus ein unbewegliches 
Würmcehen, das später Bewegung bekommt und dann zum zweiten Male 
unbeweglich wird; daraus wird zuletzt eine Fliege, welche bei Sonnen- 
schein oder Wind sich zu bewegen anfängt. Die Blindfliegen entstehen 104 
aus dem Holze und die Rüsselkäfer aus Würmern, welche sich in den 
Stengeln der Krambe aufhalten; die Kanthariden aber aus den an Fei- 
gen, Birnen und Föhren befindlichen Raupen — denn an allen diesen 
finden sich Würmer — wie auch aus den auf der Kynakanthe lebenden. 
Sie gehen daher den starkriechenden Stoffen nach , weil sie aus solchen 
Stoffen entstanden sind. Die Konopes aber entstehen aus Würmern, 
welche aus dem Bodensatze des Essigs sich bilden. [Denn auch in den 
Stoffen, welche der Fäulniss am wenigsten unterworfen zu sein scheinen, 
entstehen Thiere, wie zum Beispiel im alten Schnee. Der alte Schnee 
röthet sich allmählich, daher auch die darauf befindlichen behaarten 
Würmer diese Farbe haben. In Medien aber finden sich auf dem Schnee 
grosse und weisse Würmer. Alle aber sind wenig beweglich. Auf der 106 
Insel Cypern, wo das Kupfererz gebrannt wird, wenn es mehrere Tage 
hinter einander aufgeschüttet wird, entstehen Thiere in dem Feuer, 
welche ein wenig grösser sind, als die grossen Fliegen, mit kurzen Flü- 
geln, welche durch das Feuer springen und laufen. Sowohl jene Würmer, 
als auch diese Thiere sterben, wenn man letztere von dem Feuer oder 
jene vom Schnee entfernt. Dass es übrigens möglich ist, dass manche 
thierische Bildungen nicht verbrennen, beweist die Salamandra: von 


105 


χαυλοῖς] Guil. foliis'. lapis ingestus compluribus diebus cre- 


χανϑαρίδες] Aelian. hist. anim. IX, 39: 
τίχτουσι ἐν τοῖς τῶν πυρῶν ληΐοις χαὶ ταῖς 
αἰγείροις καὶ ταῖς συκαῖς προσέτι τὸ τῶν καν- 
ϑαρίδων φῦλον ὡσπεροῦν ᾿Αριστοτέλης λέγει. 

105. κώνωπες] S. Geopon. ΥἾ, 12. 13. 

χαὶ γὰρ — ἐφήμερον in ὃ 107) Man 
wird bei der Lesung dieses Abschnittes 
leicht erkennen, dass man es nicht mit 


Aristotelischem Texte zu thun hat, so- - 


wohl was den Inhalt als was die Diction 
anbetrifft. — Die Worte τὰ πλεῖστα in 
$ 107 setzen den Faden der Betrachtung 
wieder ordnungsmässig fort. 

ἐρυϑροτέρα) Ueber rothen Schnee (durch 
Haematococcus) s. Perty Kleinste Le- 
bensformen ; doch hat das mit Würmern 
nichts zu schaffen. 

δυσχίνητοι] Durch diesen Zusatz wird 
es sehr zweifelhaft, ob hier wirklich Wür- 
mer {oder Larven) vorgelegen haben. 


106. ἐμβαλλόντων] Guil. ‚post multos 
dies ex inlectis hie. 


Gaza ubi chalcites 


matur'. Weder über die auf dem Schnee 
noch über die im Feuer der Hochöfen (?) 
vorkommenden Thiere lässt sich eine 
irgend wahrscheinliche Muthmassung 
nach diesen Angaben aussprechen. Die 
Erzählung von den durch das Feuer 
gehenden Thieren gehört, wie die vom 
Salamander, in das Reich der Fabeln. 


ἀποῦνήσχουσι) Da die Würmer des 
Schnees als unbeweglich beschrieben 


werden, so istihr Tod wohl kaum zu 


constatiren gewesen. 


σαλαμάνδρα)] A. erwähnt dieses Thier 
sonst nicht. Später, bei Aelian. II, 31 
wird ihm theils diese Eigenschaft, das 
Feuer auszulöschen, theils IX, 28 die 
Eigenschaft giftig zu sein zugesprochen, 
und es zu den φολιδωτά (beschuppten 
Amphibien) XI, 37 gezählt. Auch Aelıan’s 
sarap.dyöpa würde also unserm Salaman- 
der nicht entsprechen. 


33,* 


\ 


910 [V Cap. 19. 20. 


ρόν' αὕτη γάρ, ὡς φασί, διὰ πυρὸς βαδίζουσα χατασβέννυσι τὸ πῦρ. 
σ \ 

107 [περὶ δὲ τὸν Ὑπανιν ποταμὸν τὸν περὶ Βόσπορον τὸν Κιμμέριον ὑπὸ 
τροπὰς ϑερινὰς καταφέρονται ὑπὸ τοῦ ποταμοῦ οἷον ϑύλαχοι μείζους 
ῥαγῶν, ἐξ ὧν ῥηγνυμένων ἐξέρχεται ζῷον πτερωτὸν τετράπουν" ζῇ δὲ 
χαὶ πέτεται μέχρι δείλης, χαταφερομένου δὲ τοῦ ἡλίου ἀπομαραίνεται, 5 
χαὶ ἅμα δυομένου ἀποϑνήσχει βιῶσαν ἡμέραν μίαν, διὸ χαὶ χαλεῖται 
ἐφήμερον.] τὰ πλεῖστα δὲ τῶν γινομένων ἔχ τε χαμπῶν χαὶ σχωλή- 
χων ὑπὸ ἀραχνίων χατέχεται τὸ πρῶτον. ταῦτα μὲν οὖν γίνεται τοῦτον 

\ 6 14 3 

108 τὸν τρόπον. || 20. οἱ δὲ σφῆχες οἱ ἰχνεύμονες καλούμενοι --- εἰσὶ ὃ 
ἐλάττους τῶν ἑτέρων ---- τὰ φαλάγγια ἀποχτείναντες φέρουσι πρὸς τει- 10 
χίον N τι τοιοῦτον τρώγλην ἔχον, χαὶ πηλῷ προσχαταλείφαντες ἐν- 
τίχτουσιν ἐνταῦϑα, καὶ γίνονται ἐξ αὐτῶν οἱ σφῆχες οἱ ἰχνεύμονες. 
ἔνια δὲ τῶν χολεοπτέρων χαὶ μιχρῶν χαὶ ἀνωνύμων ζῴων τοῦ πηλοῦ 
τρώγλας ποιοῦνται μιχρὰς N πρὸς τάφοις ἣ τειχίοις, χαὶ ἐνταῦϑα τὰ 553 

109 σχωλήχια ἐντίχτουσιν. || [6 δὲ χρόνος τῆς γενέσεως ἀπὸ μὲν τῆς 15 
ἀρχῆς μέχρι τοῦ τέλους σχεδὸν τοῖς πλείστοις ἑπτάσι μετρεῖται τρισὶν 
ἢ τέτταρσιν. τοῖς μὲν οὖν σχώληξι χαὶ τοῖς σχωληχοειδέσι τοῖς πλεί- 

x τ m > ΄ ‚ 
στοις τρεῖς γίνοντα! ἑπτάδες, τοῖς δὲ ῳοειδέσι τέτταρες ὡς ἐπὶ τὸ πολύ. 
τούτων δ᾽ ἀπὸ μὲν τῆς ὀχείας ἐν ταῖς ἑπτὰ ἣ σύστασις γίνεται, ἐν δὲ 
ταῖς λοιπαῖς τρισὶν ἐπῳάζουσι χαὶ ἐχλέπουσιν ὅσα γόνῳ τίχτεται, οἷον 20 
Ger. 07 NY \ r CNN \ a 
ὑπ ἀράχνου 7) ἄλλου τινὸς τοιούτου. αἱ δὲ μεταβολαὶ γίνονται τοῖς 
πλείστοις χατὰ τριήμερον ἢ τετραήμερον, ὥσπερ χαὶ αἱ τῶν νόσων 
συμβαίνουσι χρίσεις. 

» \ ER 2 r τ ς r δ \ 5 ΄ 
110 20. Τῶν μὲν οὖν ἐντόμων οὗτος ὃ τρόπος ἐστὶ τῆς γενέσεως" 
2 > 7 m ’ »“- 
φϑείρονται ὃ ἐρριχνωμένων τῶν μορίων, ὥσπερ γήρᾳ τὰ μείζω τῶν 35 
2. ὑπάνην PD® Ald. Os. χκιμεριχὸν Ald. Cs. 3. ἐπὶ Ald. Cs. 4. δωγῶν 
Ald. 6. βιοῦν Ald. Cs. χαὶ om ΑΔ T. γιν. χαμπῶν ἐκ τῶν σχκ. PDA 
Ald., γιν. &x τῶν χαμπῶν καὶ ἐκ τῶν σχ. Us. 8. περιέχεται PDa Ald. Cs. 
9. ante oialt. add xat Aa 10. πρὸς τῇ χιόνι τι PDA Ald., πρὸς τῇ κιόνι ἤ τι Cam. 
11. προσχαταλ.] καταχρίσαντες Ρ])8 Ald.Cs. ἐκχτίχτουσιν PCaDa 12 .οἱ utrum- 
que om AaCa 15. ἐχτίχτουσιν PDaAld.Cs. 16. τοῦ om PDaAld.Cs. 17. οὖν 
om ArCa σχῴληξι Ambr. Cs. et edd. 5644. ; σκόλωψι P; κῴνωψι AaCaDa Ald. 
18. φοειδέσι dedimus nos de conj. ; ζωοτοῦσι codd. Bekkeri; ζωοτοχοῦσι Ald. ; 


φοτοκοῦσι Gaza etedd. omnes 20. ἐκλείπουσιν PDaAld. rixera P 21. apa- 
χνίου Aal Di. 22. atom Ca 25. ἐριχνουμένων AaC2, διχνωμένων P 


107. ἐφήμερον] S. I ὃ 31 und Thier- wespen überhaupt. 


verzeichniss VII Nr. 15. 

ὑπὸ ἀραχνίων χατέχεται)] Hiermit wer- 
den sicherlich die Gespinnste bezeichnet, 
welche die Mehrzahl der Raupen bei der 
Verpuppung verfertigen. Dann würde 
vielleicht περιέχεται vorzuziehen sein. 

108. ἰχνεύμονες] Diese Angabe passt 
durchaus auf die Sphegidae oder Grab- 


χολεοπτέρων] Sundevall Thierarten des 
A. p. 196 glaubt, dass damit Olerus al- 
vearius gemeint sei, welcher seine Eier 
in die von Osmia u. dergl. Hymenopteren 
gebauten Höhlungen legt. 

109. Die unrichtigen Zeitangaben in 
diesem ὃ, die Worte γόνῳ τίχτεται οἷον ὑπ᾽ 
ἀράχνου, und die Erwähnung der νόσων 


V Cap. 19. 20.] 917 


dieser heisst es nämlich, dass, wenn sie durch Feuer hindurchgeht, sie 
dasselbe auslöscht. Im Flusse Hypanis am Kimmerischen Bosporus wer- 107 
den um die Sommersonnenwende von der Strömung eine Art von Bälgen, 
etwas grösser als Weinbeeren, herabgeführt,,. aus welchen, wenn sie 
zerreissen, ein geflügeltes Thier mit vier Füssen herauskommt: dasselbe 
lebt und fliegt bis zur Abenddämmerung umher, mit dem Neigen der 
Sonne aber wird es schwach, und mit Sonnenuntergang stirbt es, so dass 
es nur einen Tag gelebt hat, weshalb es auch »Eintagsthier« genannt 
wird.] — Die meisten der aus Raupen und Würmern hervorgehenden 
Puppen werden anfangs von spinnengewebeartigen Fäden festgehalten. 
Diese Thiere also bilden sich auf die angegebene Art. 20. Diejenigen 108 
Wespen, welche Grabwespen genannt werden, und welche kleiner sind 
als die andern, tödten Spinnen, tragen diese in Höhlungen an Gemäuern 
und dergleichen, verkleben dieselben mit Lehm und legen Brut hinein, 
aus welcher die Grabwespen entstehen. Auch unter den Deckflüglern 
giebt es einige kleine namenlose Arten, welche an Grabmälern oder an- 
derem Gemäuer aus Lehm kleine Höhlen verfertigen und ihre Würmer- 
brut hineinlegen. [Das Zeitmass für die Entwiekelung von Anfang bis 109 
zu Ende ist fast bei den meisten ein Zeitraum von drei oder von vier 
Wochen. Bei den meisten Würmern und Wurmähnlichen sind es drei 
Wochen; bei den Eiähnlichen gewöhnlich vier. Bei diesen aber findet 
die Bildung (der Eier) in den ersten sieben Tagen nach der Begattung 
statt, in den folgenden drei Wochen sitzen sie auf den Eiern und lassen 
sie ausschlüpfen ; diejenigen nämlich, welche in Folge von Befruchtung 
gelegt werden, wie zum Beispiel die der Spinnen und anderer derartiger 
Thiere. Die Verwandlungen finden bei den meisten nach dem Maasse 
von drei oder vier Tagen statt, auf ähnliche Weise wie die Krisen in den 
Krankheiten. 

20. Dies ist die Entwickelungsweise der Insecten. Sie gehen zu 110 
Grunde, indem ihre Glieder zusammenschrumpfen, wie dies bei den 


χρίσεις, sowie dieganze Betrachtungsweise 
deuten unverkennbar auf einen späteren 
Urheber. — Auch $ 110 ist offenbar spä- 
teren Ursprungs, wie, abgesehen von dem 
Sachlichen, die ungeschickte Ausdrucks- 
weise verräth. 
φοειδέσι)] Guil. ‚animalificantibus’. 
Dass φοτοχοῦσι, was man nach Gaza ovi- 
pe aus der Lesart der Aldina gemacht 
at, nicht richtig ist, ergiebt sich daraus, 
dass A. nirgends sagt, dass die Insecten 
Eier hervorbringen. Wohl aber spricht 
er ὃ 127 von σχωλήχια φοειδῆ der Skor- 
ionen, ὃ 130 der Akriden und $6 der 
äuse, und nennt die erste Brut der 
Spinnen ὃ 128 στρογγύλα. Da nun vorher 
von oxwAnzoeıd7j die Rede ist, so kann 


hier nichts anderes als φοειδέσι gestanden 
haben. 

όνῳ τίκτεται] ἃ. ἢ. welche durch Be- 
Fra geboren werden. So heisst es 
von denjenigen Eiern der Vögel, welche 
nach vorhergegangener Befruchtung ge- 
legt worden sind, VI ὃ ὃ ἐὰν γόνῳ γένηται, 
und so werden de gener. III$ 14 wa γόνῳ 
γινόμενα den ὑπηνέμια gegenübergestellt, 
wo wir mit Unrecht die Conjectur γονίμων 
in den Text aufgenommen haben. Vgl. 
noch VI $ 16 und $ 77. Sonst bedeutet 
γόνος die Brut. Bmk. ‚quae nempe prolis 
generandae causa eduntur', offenbar un- 
richtig. Gaza ‚ea scilicet quae suo pro- 
creant foetu’. 


518 [V Cap. 20. 21. 22. 


ζῴων ὅσα δὲ πτερωτά, χαὶ τῶν πτερῶν συσπωμένων περὶ τὸ μετό- 
πωρον᾽ οἱ δὲ μύωπες χαὶ τῶν ὀμμάτων ἐξυδρωπιώντων.] | 
21. Ilept δὲ τὴν γένεσιν τὴν τῶν μελιττῶν οὐ τὸν αὐτὸν τρόπον 
πάντες ὑπολαμβάνουσιν.. οἱ μὲν γάρ φασιν οὐ τίχτειν οὐδ ὀχεύεσϑαι 
τὰς μελίττας, ἀλλὰ φέρειν τὸν γόνον, χαὶ φέρειν οἱ μὲν ἀπὸ τοῦ ἄνϑους 5 
τοῦ χαλλύντρου, οἱ δ᾽ ἀπὸ τοῦ ἄνϑους τοῦ καλάμου, ἄλλοι δ᾽ ἀπὸ τοῦ 
ἄνϑους τῆς ἐλαίας. χαὶ σημεῖον λέγουσιν ὅταν ἐλαιῶν φορὰ γένηται, 
τότε χαὶ ἐσμοὶ ἀφίενται πλεῖστοι. οἱ δέ φασι τὸν μὲν τῶν χηφήνων 
γόνον αὐτὰς φέρειν ἀπό τινος ὕλης τῶν προειρημένων, τὸν δὲ τῶν 
112 μελιττῶν τίχτειν τοὺς ἡγεμόνας. || τῶν δ᾽ ἡγεμόνων ἐστὶ γένη δύο, ὃ τ 
μὲν βελτίων πυρρός, ὃ δ᾽ ἕτερος μέλας χαὶ ποιχιλώτερος, τὸ δὲ μέγε- 
dos διπλάσιος τῆς χρηστῆς μελίττης τὸ δὲ χάτω τοῦ διαζώματος 
ἔχουσιν ἡμιόλιον μάλιστα τῷ μήχει, χαὶ καλοῦνται ὑπό τινων μητέρες 
ὡς γεννῶντες. σημεῖον δὲ λέγουσιν ὅτι ὃ μὲν τῶν χηφήνων ἐγγίνεται 
118 γόνος χἂν μὴ ἐνῇ ἡγεμών, ὁ δὲ τῶν μελιττῶν οὐχ ἐγγίνεται. || οἱ δέ 15 
φασιν ὀχεύεσϑαι, χαὶ εἶναι ἄρρενας μὲν τοὺς χηφῆνας, ϑηλείας δὲ τὰς ss 
μελίττας. ἔστι δὲ τῶν μὲν ἄλλων ἣ γένεσις ἐν τοῖς χοίλοις τοῦ χηρίου, 
οἱ δέ y ἡγεμόνες γίνοντα! χάτω πρὸς τῷ χηρίῳ, ἀποχρεμάμενοι χωρίς, 
ἐξ ἢ ἑπτά, ἐναντίως τῷ ἄλλῳ γόνῳ πεφυχότες. χέντρον ὃ αἱ μὲν 
μέλιτται ἔχουσιν, οἱ δὲ χηφῆνες οὐχ ἔχουσιν᾽ οἱ δὲ βασιλεῖς χαὶ ἣγε- 20 
μόνες ἔχουσι μὲν χέντρον, ἀλλ᾽ οὐ τύπτουσι, διὸ ἔνιοι οὐχ οἴονται ἔχειν 
114 αὐτούς. Ι 22. εἰσὶ δὲ γένη τῶν μελιττῶν, ἡἣ μὲν ἀρίστη υἱχρὰ χαὶ 
στρογγύλη zal ποιχίλη, ἄλλη δὲ μαχρά, ὁμοία τῇ ἀνϑρήνῃ, τρίτος ὃ 
ὃ φὼρ χαλούμενος --- οὗτος δ᾽ ἐστὶ μέλας χαὶ πλατυγάστωρ —, τέ- 
τάαρτος δ᾽ ὃ χηφήν, μεγέϑει μὲν μέγιστος πάντων, ἄχεντρος δὲ χαὶ 5 
νωϑρός" διὸ χαὶ πλέχουσί τινες περὶ τὰ σμήνη ὥστε τὰς μὲν μελίττας 


111 


3. τὴν ante τῶν om PDA Ald. Cs. Sch. 7. λέγειν AR ὅταν Ca, ὅτι ὅταν Da, 
ὅτι ἂν PARAld. edd. 9. εἰρημένων PDaAld.Cs. 12. τὸ δὲ] AaCa Sch. Di., 
χαὶ τὸ ceteri 14. λέγεται ΑΔ ὯΙ. 15. μὴ οχ Ca 18. γ᾽ om PDaAld. 
Cs. Sch. 19. ἕξ ἢ ἑπτά] ArCa me corr. edd. ; χαὶ ἐξῆπται PDa Ald.; ἐξή- 
φαται Ambr. Deinceps ἔποπτοι add Pk. ἐναντίοι Sch. ἄλλῳ om'PDa Ald. 
21. μὲν add ante οὐχ PDa Ald. 22. μαχρὰ De 23. χοίλη Aa μικρὰ Da 
24. μέγας ΑΔ. 25. 60m ArCa 26. χαὶ om Ald. Os. 


110. ἐξυδρωπιώντων] Dieser Ausdruck 
ist wohl auf die scheinbar wenig durch- 
sichtige oberflächlichste Haut des Auges 
der Tabaninen zu beziehen. ΟἿ. Sunde- 
vall Thierarten des A. p. 224. 

111. ΟἿ, Aubert und Wimmer Die 
Parthenogenesis bei Aristoteles u. s. w. 
in Zeitschrift f. wiss. Zoologie IX p. 509. 
C#. IX ὃ 165. 

φέρειν τὸν γόνον] gener. III ὃ 96. 

ἐλαίας] S. IX ὃ 173. 


112. ἡγεμόνων] S. IX ὃ 175 und V 
ὃ 115. 

γένη δύο] Man unterscheidet fin 
Deutschland zwei Bienenyarietäten, die 
deutschen und die italienischen Bienen. 

διπλάσιος) Siehe die Abbildungen bei 
Brandt u. Ratzeburg Med. Zool. I Taf. 24. 

χαὶ τὸ χάτω] Gaza ‚pars a praecineto 
inferior proportione sexqui altera adeo 
longitudinis habetur.’ 

σημεῖον] gener. III $ 92. 


19 


grösseren Thieren im Alter der Fall ist, und die geflügelten, indem sich 
ihre Flügel gegen den Herbst zusammenziehen, die Blindfliegen auch, 
indem ihre Augen wassersüchtig werden.) 

21. Ueber die Entstehung der Bienen haben nicht Alle ein und die- 111 
selbe Meinung. Erstens nämlich behaupten Einige, dass die Bienen nicht 
Brut hervorbringen und sich auch nicht paaren, sondern dass sie die 
Brut herbeiholen, wie die Einen glauben, von der Blüthe des Kallyntron, 
nach Anderer Meinung von der des Kalamos und nach einer dritten Mei- 
nung von der des Oelbaumes. Für die letztere Ansicht wird angeführt, 
dass bei einer reichen Olivenernte auch die meisten Schwärme abgehen. 
Zweitens behaupten Andere, dass sie zwar dieDrohnenbrut von einem ge- 
wissen Stoffe der erwähnten Pflanzen herbeiholen, dass aber die Brut der 
Bienen von den Weiseln geboren wird. Es giebt zwei Arten von Weiseln, 112 
der bessere ist rothgelb, der andere dunkel und mehr bunt, doppelt so 
grossalsdie Arbeitsbiene. Der Theil, welcher hinter dem Einschnitt liegt, 
ist ungefähr anderthalb mal länger, und sie werden von Einigen Mütter 
genannt, weil sie gebären sollen. Als Beweis dafür führt man an, dass 
Drohnenbrut im Stocke sich findet, auch wenn kein Weisel darin ist, 
aber keine Bienenbrut. Drittens behaupten Welche, dass eine Begattung 113 
stattfinde und dass die Drohnen die Männchen, die Bienen die Weibchen 
seien. Die Entwickelung der andern Bienen geht in den Zellen der Wabe 
vor sich, die Weisel aber entstehen an der Wabe unterhalb, von welcher 
sie gesondert herabhängen, indem sie auf eine von der andern Brut ab- 
weiehende Weise entstehen. Die Bienen haben einen Stachel, die Drohnen 
aber nicht. Die Königinnen und Weisel haben zwar auch einen Stachel, 
stechen aber nicht damit, daher ihnen Einige den Besitz desselben ab- 
sprechen. 22. Es giebt mehrere Arten von Bienen : die beste ist klein, 114 
rundlich und bunt, eine zweite ist lang und der Anthrene ähnlich, die 
dritte, der sogenannte Dieb, ist dunkel und hat einen platten Leib, die 
vierte ist die Drohne, welche die grösste von allen, doch ohne Stachel 
und träge ist. Daher machen Manche ein Geflecht um die Bienenstöcke 
von der Art, dass zwar die Bienen hineinkriechen können, die Drohnen 


V Cap. 20. 21. 22.] 


113. ἄρρενας) gener. III $ 86. Zusatz ἔποπτοι ist unverständlich. 


χάτω πρὸς τῷ χηρίῳ] Abbildungen von 
Königinnenzellen s. bei Swammerdam 
Bibel der Natur Taf. 23 Figg. 5 u. 9. 


ἔστι δὲ] Gaza ‚Caeterae in concavis 
imisque favorum proveniunt, duces subter 
ad favum pendentes oriuntur separatim 
sex aut septem, contra quam caeterae 
turmae foetura adhaerentes.’ Die Bedeu- 
tung der letzten Worte ist zweifelhaft; 
sie scheinen sich doch wohl auf .die Lage 
der Brut beziehen zu sollen. Pikkolos’ 


οὐ τύπτουσι] Dass die Königinnen nur 
sehr selten und nur wenn sie sehr gereizt 
werden, stechen, giebt auch Dzierzon 
Bienenzucht 1848 p. 17 an. 

114. φὼρ)] Man nimmt an, dass damit 
Raubbienen, Bienen ausfremden Stöcken, 
welche auf ihren Streifereien die Haare 
verloren haben und deshalb dunkler aus- 
sehen, gemeint seien. Sundeyall’s Be- 
denken (Thierarten p. 214) scheinen uns 
nicht genügend motivirt. 


520 [V Cap. 22. 


115 εἰσδύεσϑαι, τοὺς δὲ χηφῆνας μὴ διὰ τὸ εἶναι αὐτοὺς μείζους. || Aye- 
μόνων δὲ γένη δύο ἐστίν, ὥσπερ εἴρηται χαὶ πρότερον. εἰσὶ δὲ πλείους 
ἐν ἑχάστῳ σμήνει ἡγεμόνες, χαὶ οὐχ εἷς μόνος ἀπόλλυται δὲ τὸ 
σμῆνος, ἐάν τε ἡγεμόνες μὴ ἱχανοὶ ἐνῶσιν ---- οὐχ οὕτω διὰ τὸ ἄναρ- 
χον εἶναι, ἀλλ᾽ ὡς φασίν, ὅτι συμβάλλονται εἰς τὴν γένεσιν τὴν τῶν 5 
μελιττῶν ---- ἐάν τε πολλοὶ ὦσιν οἱ ἡγεμόνες διασπῶσι γάρ. ὅταν 
μὲν οὖν ἔαρ ὄψιον γένηται, χαὶ ὅταν αὐχμοὶ χαὶ ἐρυσίβη, ἐλάττων 
γίνεται ὁ γόνος" ἀλλ αὐχμοῦ μὲν ὄντος μέλι ἐργάζονται μᾶλλον, 
ἐπομβρίας δὲ γόνον, διὸ χαὶ ἅμα συμβαίνει ἐλαιῶν φ φορὰ χαὶ Sup: 

116 | ἐργάζονται δὲ πρῶτον ὑὲν τὸ χηρίον, εἶτα τὸν γόνον ἐναφιᾶσιν, ὡς 10 
μὲν ἔνιοι λέγουσιν, ἐχ τοῦ στόματος, ὅσοι φέρειν φασὶν ἄλλοϑεν, id 
οὕτω τὸ μέλι τροφὴν τὴν μὲν τοῦ ϑέρους τὴν δὲ τοῦ μετοπώρου’ 
ἄμεινον δ᾽ ἐστὶ τὸ μετοπωρινὸν μέλι. γίνεται δὲ χηρίον μὲν ἐξ ἀνϑέων, 
χήρωσιν δὲ φεβθυσιν ἀπὸ τοῦ δαχρύου τῶν δένδρων, μέλι δὲ τὸ πῖπτον 
Ex τοῦ ἀέρος, xal μάλιστα ἐν ταῖς τῶν ἄστρων ἐπιτολαῖς, χαὶ ὅταν 15 
κατασχη ΟἽ ἢ ἰρις ὅλως δ᾽ οὐ γίνεται ὑέλι πρὸ [Πλειάδος ἐπιτολῆς. 

117 || τὸν μὲν οὖν χηρὸν ποιεῖ, ὥσπερ εἴρηται, ἐχ τῶν ἀνϑέων τὸ δὲ 
μέλι ὅτι οὐ ποιεῖ, ἀλλὰ φέρει τὸ πῖπτον, σημεῖον" ἐν μιᾷ γὰρ ἢ δυσὶν ὅδ, 
ἡμέραις πλήρη εὑρίσχουσι τὰ σμήνη οἱ μελιττουργοὶ μέλιτος. ἔτι δὲ 
τοῦ μετοπώρου ἄνϑη μὲν γίνεται, μέλι δ᾽ οὔ, ὅταν ἀφαιρεϑῇ. ἀφῃρη- 20 
μένου οὖν ἤδη τοῦ γενομένου μέλιτος, χαὶ τροφῆς ἢἣ οὐχ ἐνούσης ἔτι 

118 ἢ σπανίας, ἐνεγίνετο ἄν, εἴπερ ἐποίουν ἐχ τῶν ἀνϑέων. || συνίσταται 
δὲ τὸ μέλι πεττόμενον᾽ ἐξ ἀρχῆς γὰρ οἷον ὕδωρ γίνεται, χαὶ ἐφ ἡμέ- 


1. αὐτοὺς om Aala 2. εἰσὶν P; δύο γένη εἰσὶν Da Ald. Cs. Sch. 4. ὦσιν 
Aa02 Sch. ἄναρχον nos scripsimus; ἄναρχα Da Ald. Os.; ἄναρχαι Pm; ἄν- 
ἀρχοι AaCa Sch. Di. ΒΚ. Pk. 6. οἱ om PC?Da Ald. Cs. Sch. γάρ omAld. 
7. τὸ ἔαρ Rh. Sch. 11. post μὲν add οὖν AaCa Di. ὅσοι] οἱ δὲ Da,” διὸ 
PAld. ἄλοϑεν εἰς τοῦ tw m. P; ἄλλοϑεν εἰς τοῦτο᾽ τὸ δὲ μι. Ald. 12. τρέ- 
very PDa Ald. 15. ἐν ταῖς om PAld., ταῖς om Da 16. ἡ om Aa πσίριος 
Da 17. τὸ et xnptov AaCa Di. Pk. ποιεῖ ὥσπερ εἴρηται. om AaCa (5. Pk. 
18. διαφέρει ΑΔ τὸ πῖπτον] πλεῖστον μόρον P, πλεῖστον μόνον DaAld. 20. ἀφαι- 
ρουμένου Da Ald. 21. ἢ ante οὐχ om PDa | 


115. πρότερον] ὃ 112. 

πλείους] Das ist nicht ganz richtig. 
Of. Dzierzon Bienenzucht p. 17, 30 u. 105. 

ἄναρχον) auf Sul bezogen. ἄναρχοι 
müsste auf μέλιτται bezogen werden, wie 
denn P ἄναρχαι hat, welches per synesin 
in σμῆνος liegt; dies ist aber unzu ässig, 
weil συμβάλλονται zum Subject ἡγεμό- 
νες hat. 

ἔαρ ὄψιον etc.] IX $ 206. — We ET 
ER 5. gener. ΠῚ ὃ ὑε Plinius [XI 


8, 


116. &AAodev] Das ist nicht der Fall; 
die Königin legt sämmtliche Eier. 

ee τροφήν] IX $ 165. 

αχρύου] IX ὃ 166. Das Vorwachs 

(Propolis) sammeln sie von den klebrigen 
Ausschwitzungen der Bäume. Οἵ, Bur- 
meister Entomologie I p. 578. 

ἀέρος) Den Honig saugen sie aus den 
Nectardrüsen der Pflanzen und entleeren 
ihn dann durch Brechen in die Zellen. 
Das Wachs wird durch besondere Se- 
cretionsorgane geliefert, zwischen den. 


V Cap. 22.] 921 


aber nicht, weil sie zu gross sind. Von Weiseln giebt es, wie erwähnt, 115 
zwei Arten. Es giebt in jedem Stocke mehrere Weisel und nicht bloss 
einen. Der Schwarm geht zu Grunde, sowohl wenn nicht genug Weisel 
darin sind, — nicht sowohl weil er dann ohne Anführer ist, sondern 
vielmehr, weil sie zur Erzeugung der Bienen beitragen sollen — als auch, 
wenn ihre Zahl zu gross ist, denn sie verursachen eine Zersplitterung des 
Stockes. Wenn der Frühling spät, und wenn Dürre und Mehlthau ein- 
treten, so giebt es weniger Brut. Bei trockner Witterung bereiten sie 
mehr Honig, bei Regenwetter bringen sie mehr Brut hervor, daher giebt 
es grosse Schwärme, wenn reiche Olivenernten sind. Zuerst verfertigen 116 
sie die Wabe, dann legen sie Brut hinein, und zwar nach der Behauptung 
Derer, welche glauben, dass die Bienen die Brut anderswoher holen, aus 
dem Munde, darauf bringen sie den Honig als Nahrung ein, theils im 
Sommer, theils im Herbst: der im Herbst gesammelte ist besser. Das 
Wabenwachs wird aus den Blüthen bereitet, das Stopfwachs aber holen 
sie von den Ausschwitzungen der Bäume; der Honig, den sie sammeln, 
tropft aus der Luft herab, besonders beim Aufgang der Gestirne und 
wenn sich ein Regenbogen niedersenkt: Honig aber giebt es überhaupt 
nicht vor dem Aufgange der Plejaden. Das Wachs nun, wie gesagt, be- 117 
reiten sie aus den Blumen, den Honig aber bereiten sie nicht, sondern 
holen ihn, wenn er herabtropft, was daraus hervorgeht, dass die Bienen- 
züchter nach einem oder zwei Tagen den Stock voll von Honig finden. 
Ausserdem giebt es im Herbst zwar Blumen, aber keinen Honig, wenn 
er vorher ausgenommen wurde. Wenn nun der gesammelte Honig aus- 
genommen worden und keine oder wenig Nahrung mehr im Stocke ist, 
so würden die Bienen doch welchen eintragen, wenn sie ihn aus den 
Blumen bereiteten. Der Honig verdickt sieh durch Kochung, denn an-11$ 
fänglich ist er wie Wasser und bleibt einige Tage flüssig: wenn er daher 


Dieselben Gründe gelten auch für unsere 
Stelle, an welcher Cognatus Var. Lect. 
Il, 4 und Hier. Mercurial. Var. Lect. II, 
24 mit 1)8 σίριος zu lesen vorschlagen. 


Bauchsegmenten abgesondert in Täfel- 
chen, diese zerbrochen, mit Speichel ge- 
knetet und so zum Bau der Zellen ver- 
wendet. Burmeister p. 578. 


ἡ ἴρις] Plinius XI, 12, 30. ‚Venit hoc 
ex are et maxume siderum exortu prae- 
cipueque ipso sirio exsplendescente fit, 
nec omnino prius vergiliarum exortu'. 
Hierzu Sillig ‚Quod Plin. scripsit sirio, 
debetur hoc scripturae aliquot codd. ap. 
Aristot. spernendae illi prae vulgata 7) 
ip.’ Wir sind im Gegentheil der An- 
sicht, dass Plinius die richtige Lesart ge- 
habt habe; denn zwischen den Worten 
siderum exortu, vergiliarum exortu ist 
die Erwähnung des Regenbogens gewiss 
ganz unzulässig, und der Anschluss mit 
‚praecipueque’ zeigt deutlich, dass hier 
von einem Gestirn die Rede sein muss. 


Schneider's Behauptung, dass σίριος xa- 
τασχήπτει nicht gesagt werden könne, 
ist grundlos. Es bleibt nur ein Zweifel, 
dass der Name σίριος sonst nirgends bei 
A. vorkommt. 


117. τὸ δὲ μέλι etc.] 'Theophr. fragm. 
190 p. 225 ed. Teubner ὅτι αἱ τοῦ μέλιτος 
γενέσεις τριτταί. ἢ ἀπὸ τῶν ἀνϑέων καὶ ἐν 
οἷς ἄλλοις ἐστὶν ἡ γλυκύτης" ἄλλη ὃ ἐκ τοῦ 
ἀέρος... ἄλλη δ᾽ ἐν τοῖς καλάμοις. 

ἀνϑέων] Cf. Dzierzon 1. c. p. 192. 

118. πεττόμενον) Das kann nur heis- 


sen; indem er eine Art Reifungsprocess 
durchmacht. 


121 


922 


[V Cap. 22. 


pas μέν τινας ὑγρόν Eatı — διὸ χἂν ἀφαιρεϑῇ ἐν ταύταις ταῖς ἡμέραις, 
οὐχ ἔχει πάχος ----, ἐν εἴχοσι δὲ μάλιστα συνίσταται. δῆλον ὃ ἐστὶν 
εὐθέως τὸ ἀπὸ τοῦ ϑύμου διαφέρει γὰρ τῇ γλυχύτητι χαὶ τῷ πάχει. 
φέρει δ᾽ ἀπὸ πάντων ἣ μέλιττα ὅσα ἐν χάλυχι ἀνϑεῖ, χαὶ ἀπὸ τῶν 
ἄλλων δὲ ὅσα ἂν γλυχύτητα ἔχῃ, οὐϑένα βλάπτουσα χαρπόν᾽ τοὺς δὲ δ 
119 χυμοὺς τούτων τῷ ὁμοίῳ τῇ γλώττῃ ἀναλαμβάνουσα χομίζει. | βλίτ- 
τεται δὲ τὰ σμήνη, ὅταν ἐρινεὸν σῦχον φανῇ" σχάδονας ὃ ἀρίστας 
ποιοῦσιν, ὅταν μέλι ἐργάζωνται. φέρε: δὲ χηρὸν μὲν χαὶ ἐριϑάχην περὶ 
τοῖς σχέλεσι, τὸ δὲ μέλι ἐμεῖ εἰς τὸν χύτταρον. τὸν δὲ γόνον ὅταν 
ἀφῇ, ἐπῳάζει ὥσπερ ὄρνις. ἐν δὲ τῷ χηρίῳ τὸ σχωλήχιον μιχρὸν μὲν 10 
ὃν χεῖται πλάγιον, ὕστερον δ᾽ ἀνίσταται αὐτὸ ὑφ ἑαυτοῦ χαὶ τρέφεται, 
120 πρὸς δὲ τῷ χηρίῳ ἔχεται ὥστε χαὶ ἀντειλῆφϑαι. || 6 δὲ γόνος ἐστὶ 
τῶν μελιττῶν χαὶ τῶν χηφήνων λευχός, ἐξ οὗ τὰ σχωλήχια γίνεται" 
αὐξανόμενα δὲ ᾿γίνονται μέλιτται χαὶ χηφῆνες. 6 δὲ τῶν βασιλέων 
γόνος τὴν χρόαν γίνεται ὑπόπυρρος, τὴν δὲ λεπτότητά ἐστιν οἷον μέλι 
παχύ: τὸν δ᾽ ὄγχον εὐϑέως ἔχει παραπλήσιον τῷ γιγνομένῳ ἐξ αὐτοῦ. 
σχώληξ & οὐ γίνεται πρότερον ἐχ τούτου, ἀλλ εὐϑέως ἣ μέλιττα, ὡς 
φασίν. ὅταν δὲ τέχῃ ἐν τῷ χηρίῳ, μέλι ἐχ τοῦ ἀπαντιχρὺ γίνεται. 


| φύει δ΄ ἡ σχάδων πόδας χαὶ πτερά, ὅταν χαταλιφϑῇ᾽ ὅταν δὲ λάβῃ 


7 Ν ς / LA y ia, [4 Ἂν + [dd 1 
τέλος, τὸν ὑμένα περιρρήξας ἐχπέταται. χόπρον δὲ προΐεται, ἕως ἂν 
ἢ σχωλήχιον, ὕστερον δ᾽ οὐχέτι, πλὴν ἐὰν δὴ ἐξέλθῃ, ὥσπερ ἐλέχϑη 
4 n . 


1. ὑφαιρεϑῆ PDa Ald. Cs. 


PCaDa Ald. Cs. 6. 
PDa Ald. 


prius add ὀλίγα Aa, ὀλι 7΄ Ca 
PDa Ald. Cs. 


Ald. Sch. ὡσανεὶ PDa Ald. 


ϑύμου)] Auch in dieser Emendation 
treffen wir mit Pikkolos zusammen. Vgl. 
IX ὃ 197, wo ϑύμον geradezu νομὴ μελιτ- 
τῶν heisst. Wir sind indess auch auf die 
Conjectur Ὑμήττου gekommen, und sind 
noch zweifelhaft, welcher der Vorzug ge- 
bührt. Bmk. übersetzt ‚prodit se statim 
sapore’; dies würde heissen müssen ὅτι 
δ᾽ οὕτως ἔχει δῆλόν ἐστιν εὐθέως ἀπὸ τοῦ 
χυμοῦ, hat aber ee keinen Sinn. 
χυμοὺς τούτων χτλ.] Hier wird also im 
Widerspruch mit ὃ 117 die Gewinnung 
des Honigs ganz richtig beschrieben; 
desgleichen $ 122. 
βλάπτουσα] wohl im Unterschiede von 
den Wespen. i 
ὅταν — φανῇ] Das würde etwa im 


2. μᾶλλον PDa 
χυμοῦ libri. Deinceps add μάλιστα PDa Ald. Sch. 
τούτους Aa0a 
7. φάγη PDa Ald. Cs. 
epyerar AaCa, οὐ προσέχεται Di. Pk. 
16. γενομένω codd. Ald. Cs. 
19. χαταληφϑῆ AaCaDaAld.COs. ; χαταλειφϑῆ P 20. τέλος] πέρας 
21. 


3. τοῦ om Da ϑύμου Pk. 
4. ὅσα ἔχει ἐν χάλυχκι ἄνϑη 
βολίττεται Aa, βολίτεται (8, εἰλίττεται 
12. ἔχεται PDa Ald. Cs. Bk. ; οὐ προδ- 
14. αὐξανομένων Ca Ald.Cs. Sch. post δὲ 
11. ὡς 2. φαίνεται 


δὴ scripsimus nos; μὴ libri; ἐν ἀχμῇ Pk. 


Juni sein. Cf. Löw Stettiner Entomolog. 
Zeitung 1843 p. 66. 

119. σχωλήχιον --- πλάγιον] Dzierzon 
Theorie und Praxis der Bienenzucht 1848 
p. 31 sagt: »Haben die Anfangs auf dem 
Boden der Zelle gekrümmt liegenden 
Maden in etwa 8 Tagen die gehörige 
Grösse erlangt, so richten sie sich alsdann 
auf, die Zellen werden von den Bienen 
bedeckt und nun geht die... Verwand- 
lung vor. Die Larve spinnt sich ein, bil- 
det ein Häutchen, womit es die Zelle 
ausfüttert« u. s. w. 

πρὸς δὲ τῷ χηρίῳ ἔχεται) Gaza ‚post 
deinde sua ipse facultate se erigit cibum- 
que capit: et favo ita adhaeret ut retineri 
videatur. Camus ‚I est attach& ἃ l’al- 


20 3545 


.. A DS u a nt 


V Cap. 22.] 929 


in diesen Tagen ausgenommen wird, ist er noch nicht dick, sondern 
gewinnt erst in etwa zwanzig Tagen Dichtigkeit. Man kann den Honig 
von Thymon sogleich erkennen, indem er an Süssigkeit und Consistenz 
alle übrigen übertrifft. Die Bienen sammeln den Honig von allen den- 
jenigen Blüthen, welche einen Kelch haben, und unter den andern von 
denjenigen, welche Süssigkeit enthalten, ohne den Früchten Schaden 
zu thun. Die Säfte dieser Blumen bringen sie ein, indem sie dieselben 
mit dem zungenähnlichen Organe aufnehmen. Gezeidelt werden die 119 
Stöcke, wenn sich die Frucht des wilden Feigenbaums zeigt. Die besten 
Jungen liefern sie zü der Zeit, wo sie Honig bereiten. Wachs und Bienen- 
brot tragen sie an ihren Schenkeln ein, den Honig aber speien sie in die 
Zellen. Wenn sie die Brut abgesetzt haben, brüten sie darauf wie die 
Vögel. In der Zelle liegt das Würmchen, wenn es klein ist, schräg, 
späterhin aber richtet es sich von selbst auf, nimmt Nahrung zu sich, 
liegt aber nicht an der Zelle an, so dass es sich daran stützen könnte (ἢ). 
Die Brut der Bienen und Drohnen ist weiss, aus ihr werden die Würm- 120 
chen, und indem sie an Grösse zunehmen, werden Bienen und Drohnen 
daraus. Die Brut der Königinnen aber ist hellgelb und so weich wie 
dieker Honig. An Grösse kommt es von Anfang an demjenigen nahe, 
was daraus entsteht. Es wird aber nicht erst ein Wurm daraus, sondern 
es kommt sogleich die Biene zum Vorschein. Wenn eine Zelle belegt 
wird, so kommt in die gegenüberliegende Seite Honig. Das Junge be- 
kommt Flügel und Füsse, sobald als die Zelle verklebt worden ist; nach- 
dem esaber seine Ausbildung erlangt hat, so durchbricht es die Haut und 
fliegt heraus. So lange es ein Würmchen ist, giebt es Unrath von sich, 
später aber nicht mehr, ausser wenn es dann ausgeschlüpft ist, wie oben 


121 


veole, de sorte qu’on croiroit qwil en 
fait partie’, etwa wie Plinius XI, 16, 48 
‚adhaerensque ita ut pars cerae videatur'. 
Guil. apud favum autem non accedit, ut 
et sustententur’, und so auch Bmk. nach 
Aa0a neque enim favo ita adhaeret us- 
quam, ut etiam inniti possit'. Dies ist 
weder an sich, noch im Zusammenhange 
mit dem Vorigen verständlich. Wenn die 
Lesart richtig ist, so lässt sich die Stelle 
nur so verstehen: mit τρέφεται wird das 
Wachsthum der Larve angezeigt; dann 
heisst es: sie liegt so an der Wachszelle 
an, dass sie mit ihr zusammenhängt. 
Külb übersetzt in der Anmerkung: »es 
hängt aber an der Wabe fest, so dass 
man es für dieselbe halten könnte.« 

120. γόνος] bezeichnet also hier das 
Ei, da aus diesem die Würmchen werden 
sollen. 

δὲ γίνονται] Vielleicht ist ὀλίγα, was 
Aaund Guil. zusetzen, aus ὅλα entstanden. 


τὸν --- φασίν] Dasselbe sagt kurz Pli- 
nius XI, 16,48 ‚rex statim mellei coloris, 
ut electo flore ex omni copia factus, neque 
vermiculus, sed statim penniger'. Diese 
Angaben sind unerklärlich, auch-wenn 
man Dzierzon’s Aussage zu Hilfe nimmt, 
dass die Entwickelung der Weiselbrut in 
kürzerer Frist geschieht. — Man sieht es 
ausserdem dieser ganzen Darstellung an, 
dass sie nicht in einem Flusse geschrie- 
ben, sondern wahrscheinlich aus An- 
gaben, die zu verschiedener Zeit entstan- 
den sind, zusammengesetzt ist, vielleicht 
noch späterer Verarbeitung vorbehalten, 
vielleicht auch mit Fremdartigem durch- 
woben. 

121. ἐὰν δὴ 2&.] schreiben wir statt der 
überlieferten Lesart πλὴν ἐὰν μὴ ἐξ., 
welche ohne Sinn ist. πρότερον bezieht 
sich auf ὃ 96. Pikkolos’ Conjectur ἐν 
dx.) ist zwar in palaeographischer Hin- 
sicht sehr scharfsinnig, aber unzulässig. 


524 [V Cap. 22. 23. 


πρότερον. ἐὰν δέ τις ἀφέλῃ τὰς χεφαλὰς τῆς σχάδονος πρὶν “πτερὰ 
ἔχειν, ἐξεσϑίουσιν αὐτὰς αἱ μέλιτται᾽ χαὶ χηφῆνος πτερὸν ἂν ἀπο- 

122 χνίσας ἀφῇ τις, τῶν λοιπῶν αὐταὶ τὰ πτερὰ ἀπεσϑίουσιν. || βίος δὲ 
τῶν μελιττῶν ε ἔτη ἕξ ἔνιαι δ᾽ ἑπτὰ ζῶσιν. σμῆνος ὃ ἂν διαμείνῃ © ἔτη 
ἐννέα 7) δέχα, εὖ δοχεῖ διαγεγενῆσϑαι. ἐν δὲ τῷ [Πόντῳ εἰσί τινες μέ- ὅ 
λιτται λευκαὶ σφόδρα, αἱ τὸ μέλι ποιοῦσι δὶς τοῦ μηνός. ἐν δὲ Θεμισ- 
χύρᾳ περὶ τὸν Θερμώδοντα ποταμὸν ἐν τῇ γῇ χαὶ ἐν τοῖς σμήνεσι 
ποιοῦνται χηρία οὐχ ἔχοντα χηρὸν πολὺν ἀλλὰ πάνυ σμιχρόν, μέλι δὲ 
παχύ" τὸ δὲ χηρίον λεῖον χαὶ ὁμαλόν ἐστιν. οὐχ ἀεὶ δὲ τοῦτο ποιοῦσιν, . 
ἀλλὰ τοῦ χειμῶνος: 6 γὰρ χιττὸς πολὺς ἐν τῷ [Πόντῳ ἐστίν, ἀνϑεῖ δὲ 10 

128 ταύτην τὴν ὥραν, ἀφ οὗ ΦΈΡΟΙ τὸ μέλι. ! χατάγεται δὲ χαὶ εἰς 
᾿Αμισὸν μέλι ἄνωϑεν λευχὸν xal παχὺ σφόδρα, ὃ ποιοῦσιν αἱ μέλιτται 
ἄνευ χηρίων πρὸς τοῖς δένδρεσιν γίνεται δὲ χαὶ ἄλλοϑι τοιοῦτον ἐν 
τῷ [Πόντῳ. εἰσὶ δὲ καὶ μέλιτται αἵ ποιοῦσι κηρία τριπλᾶ ἐν τῇ m 
ταῦτα δὲ μέλι wu ἴσχει, NT ὃ οὐχ ἔχει. ἔστι, ὃ οὔτε τὰ χηρία 15 
πάντα τοιαῦτα, οὔτε πᾶσαι αἱ μέλιτται τοιαῦτα ποιοῦσιν. 

124 28. Αἱ ὃ ἀνθρῆναι χαὶ οἱ σφῆχες ποιοῦσι κηρίᾳ τῷ γόνῳ, ὅταν 
μὲν μὴ ἔχωσιν Ν᾿ ἀλλ ἀποπλανηϑῶσι χαὶ μὴ εὑρίσχωσιν, αἱ 
μὲν ἀνϑρῆναι ἐ ἐπὶ μετεώρου τινός, οἱ δὲ σφῆχες ἐν τρώγλαις, ὅταν ὃ 
ἔχωσιν ἡγεμόνα, ὑπὸ γῆν. ἑξάγωνα μὲν οὖν πάντα ἐστὶ τὰ χηρία χαὶ 20 
τὰ τούτων ὥσπερ χαὶ τὰ τῶν μελιττῶν, σύγχειται δ᾽ οὐχ ἐχ χηροῦ 
ἀλλ᾽ ἐκ φλοιώδους χαὶ ἀραχνώδους ὕλης τὸ χηρίον: γλαφυρώτερον δὲ 

125 πολλῷ τὸ τῶν ἀνϑρηνῶν ἐστὶν ἢ τὸ τῶν σφηχῶν χηρίον. || ἐναφιᾶσι 
δὲ γόνον, ὥσπερ αἱ μέλιτται, ὅσον σταλαγμὸν εἰς τὸ πλάγιον τοῦ χυτ-᾿ 
τάρου, χαὶ ἔχεται πρὸς τῷ τοίχῳ. οὐχ ἅμα δὲ πᾶσι τοῖς χυττάροις 25 335 


1, ἀφέληται PCaDa Ald. Cs. Sch. 2. αὐτὰς nos dedimus; αὐταὶ Ca Cs. Sch. 
Di. Pk.; αὖται Aa, αὐτὰ PDa Ald. ΒΚ. 3. αὐτῶν Da, αὖται Ald., αὐτὰ Os. 
4. ante ἔτη add χαὶ ἑπτὰ PDa. Ceterum ἔνια δὲ τῶν μελιττῶν xal ἑπτὰ ἔτη ζῶσιν" 
ἐπὰν de σμ. Ald. Os., ἔνιαι δὲ χαὶ ἑπτὰ ζῶσιν. ἐὰν δὲ ou. Sch. 6. δὶς] διὰ Aa 
ἐν δὲ Aa Di.; οἱ δ᾽ ἐν ceteri 8. ποιοῦσι (a 9, τοιοῦτον Da 10. πόντω 
Ca solus, ceteri τόπῳ 12. ἀμισσὸν Ca, ἄβυσσον AR: ἄλλοθεν AA 13. χη- 


ptov Sch. 15. ἔχει AaCa Di. Pk., ἴσχει ceteri σχώληχα PDa Ald. Cs., 
σχωλήχια Sch. 20 et 21. χαὶ τὰ τούτων PDa Ald. Cs. Sch. ; αὐτῶν AaCa ΒΚ. 
Di. Pk. 21. κηρίων AQa 22. ἀμμώδους Arla 25. ἔχεται πρὸς τῷ Pk.; 


ἔχοντα πρὸς τῷ Aal; προσέχεται τῷ PDaAld. Pk., προσέχεται πρὸς τῷ Di. 


ἐξεσϑίουσιν] Diese Bemerkung rührt 
vielleicht von der Beobachtung her, dass 
die Bienen zu Zeiten des Honigmangels 
eine grosse Anzahl von Zellen aufbeissen 
und die Brut vertilgen. 

ἀπεσϑίουσιν)] Diese an sich sehr un- 
wahrscheinliche Angabe müssen wir auf 
sich beruhen lassen. 


122. ἔτι ἕξ] Dzierzon 1. c. p. 15 giebt 
das Alter der Königin auf durchschnitt- 
lich 4, ausnahmsweise über 5 Jahre, das 
der Arbeitsbienen p. 21 auf. höchstens 
1 Jahr an. 

δὶς τοῦ μηνός] Dass diese Worte ver- 
derbt sind, ist nicht zu bezweifeln. Ver- 
muthlich stand hier etwas, worin von 


V Cap. 22. 23.] 525 


erwähnt wurde. Wenn man den Jungen den Kopf abreisst, ehe sie 
Flügel haben, so werden sie von den Bienen aufgefressen. Und wenn 
man einer Drohne den Flügel ausreisst und sie loslässt, so beissen die 
Bienen selbst auch den übrigen die Flügel ab. Die Lebenszeit der Bienen 122 
beträgt sechs Jahre, einige leben auch sieben Jahre. Wenn aber ein 
Schwarm neun bis zehn Jahre ausdauert, so glaubt man, dass er sich 
gut gehalten hat. Im Pontos giebt es eine Art sehr heller Bienen, welche 
zweimal im Monate Honig bereiten. Bei Themiskyra aber am Fiusse 
Thermodon verfertigen sie in der Erde und in den Stöcken Waben, 
welche nur sehr wenig Wachs, aber dieken Honig enthalten; die Wabe 

ist glatt und gleichmässig; sie thun dies aber nicht immer, sondern nur 
im Winter. Denn es wächst viel Epheu im Pontos, welcher zu dieser 
Jahreszeit blüht und von welchem sie den Honig holen. Es wird auch 123 
aus den höheren Gegenden nach Amisos weisser und sehr dieker Honig 
herabgeführt, welchen die Bienen ohne Waben an den Bäumen bereiten. 
Dergleichen Honig findet sich auch in andern Gegenden des Pontos. Es 
giebt auch Bienen, welche dreifache Waben in die Erde bauen: diese 
enthalten Honig, aber keine Würmer. Es sind aber weder alle Waben 
von dieser Beschaffenheit, noch bauen alle Bienen dergleichen. 

23. Die Anthrenen und Wespen verfertigen Waben für ihre Brut, 
und zwar bauen, wenn sie keinen Weisel haben, sondern umherirren und 
keinen finden können, die Anthrenen an einer über dem Boden befind- 
lichen Stelle, die Wespen aber in Höhlen; wenn sie aber einen Weisel 
haben, unter der Erde. Die Waben auch dieser Thiere sind sämmtlich 
sechseckig, wie die der Bienen, bestehen aber nicht aus Wachs, sondern 
aus einer rindenartigen und spinnewebähnlichen Masse. Die Wabe der 
Anthrenen ist bei weitem glatter als die der Wespen. Sie legen Brut, 125 
wie die Bienen von der Grösse eines Tropfens an die Seite der Zelle, an 
deren Wand sie haftet. Indess kommt die Brut nicht gleichzeitig in alle 


u 


24 


einer anderen Art der Honigbereitung, 
als die gewöhnliche ist, die Rede war. 
over] Of. ὃ 118. 


123. εἰσὶ δὲ χαὶ] Guil. Similiter autem 
sunt apes, quae faciunt.' 

τριπλᾶ] Gaza ‚tripliei ordine’. Külb 
meint, dass A. hier die Hummel mit der 
Biene verwechselt habe, was wegen des 
folgenden μέλι nicht annehmbar ist. Die 
Angaben dieser beiden $$ beruhen wahr- 
scheinlich auf ungenauen Erzählungen 
- von Kaufleuten oder Reisenden. 

124. ὅταν μὲν μὴ] Vgl. IX $ 220. 

ἀραχνῴώδους ὕλης] lässt sich nur so ver- 
stehen, dass die Wespennester aus einer 
dem äusseren Ansehen nach den Spinnen- 


geweben ähnlichen Materie "bestehen ; 
dann wird man aber jedenfalls ἀραχνιώ-- 
öous schreiben müssen. Merkwürdig ist 
die Variante ἀμμώδους: der Text des 
Plinius XI, 24, 71 lässt sich für beide 
Lesarten anführen, da auch dort die 
Hdschrr. zwischen araneosa’ und arena’ 
schwanken. Sillig schrieb ‚cortice ara- 
neosae’ , glaubt aber, dass in corticem 
araneosum’ gestanden habe. — Die Wan- 
dungen der Zellen bestehen bei den 
Wespen aus einem papierartigen, mit 
feinen Stückchen Holz und Rinde ver- 
mischten Stoffe. Cf. v. d. Hoeven Zoo- 
logie ΠΣ 350. Reaumur Mem. 5. 1. In- 
sectes VI p. 179 u. £. 


526 [V Cap. 23. 24. 25. 26. 27. 


ἔνεστι γόνος, ἀλλ ἐνίοις μὲν ἤδη μεγάλα ἔνεστιν ὥστε χαὶ πέτεσϑαι, 
ἐνίοις δὲ νύμφαι, ἐν τοῖς δὲ σχώληχες ἔτι. χόπρος δὲ μόνον περὶ τοῖς 
σχώληξιν, ὥσπερ xal ταῖς μελίτταις. χαὶ ἔστ ἂν νύμφαι ὦσιν, ἀχινητί- 
ζουσι χαὶ ἐπαλήλιπται ὁ χύτταρος. χαταντιχρὺ ὃ ἐν τῷ χυττάρῳ τοῦ 
γόνου ὅσον σταλαγμὸς ἐγγίνεται μέλιτος ἐν τοῖς τῆς ανϑρήνης κηρίοις. 5 
γίνονται ὃ αἱ σχάδονες οὐχ ἐν τῷ ἔαρι τούτων, ἀλλ ἐν τῷ μετοπώρῳ" 
τὴν ὃ αὔξησιν ἐπίδηλον λαμβάνουσι μάλιστ ἐν ταῖς πανσελήνοις. 
ἔχεται δὲ χαὶ ὁ γόνος χαὶ οἱ σχώληχες οὐ χάτωϑεν τοῦ χυττάρου, ἀλλ 
ἐχ τοῦ πλαγίου. 

128 24. "Evıa δὲ τῶν βομβυχίων πρὸς λίϑῳ 7) τοιούτῳ τινὶ ποιοῦσι 10 
πήλινον ὀξύ, ὥσπερ σιάλῳ χαταλείφονται᾽ τοῦτο δὲ σφόδρα παχὺ χαὶ 
σχληρόν" λόγχῃ γὰρ μόλις διαιροῦσιν. ἐνταῦϑα δὲ τίχτουσι, χαὶ γίνεται 
σχωλήχια λευχὰ ἐν ὑμένι μέλανι. χωρὶς δὲ τοῦ ὑμένος ἐν τῷ πηλῷ 
ἐγγίνεται χηρός᾽ οὗτος δ᾽ ὁ χηρὺς πολύ ἐστιν ὠχρότερος τοῦ τῶν 
μελιττῶν. 15 

127 25. ᾿Οχεύονται δὲ χαὶ οἱ μύρμηχες καὶ τίχτουσι σχωλήχια, ἃ οὐ 
προσπέφυχεν οὐδενί: αὐξανόμενα δὲ ταῦτα EX μιχρῶν χαὶ στρογγύλων 
τὸ πρῶτον μαχρὰ γίνεται χαὶ διαρϑροῦται 7) δὲ γένεσίς ἐστι τούτοις 
τοῦ ἔαρος. 26. τίχτουσι “δὲ χαὶ οἱ σχορπίοι οἱ χερσαῖοι σχωλήχια ᾧο- 
εἰδῇ πολλά, χαὶ ἐπῳάζουσιν. ὅταν δὲ τελειωϑῇ, ἐχβάλλονται, ὥσπερ 20 
οἱ ἀράχναι, χαὶ ἀπόλλυνται ὑπὸ τῶν τέχνων᾽ πολλάχις γὰρ γίγνονται 
περὶ ἕνδεχα τὸν ἀριϑμόν. 

128 27. Τὰ 8 ἀράχνια ὀχεύεται μὲν πάντα τὸν εἰρημένον τρόπον, 
γεννᾷ 6E σχωλήχια μιχρὰ πρῶτον ὅλα γὰρ μεταβάλλοντα γίνεται 


πέττεσϑαι PAa 


1. ἔνεστιν ὁ γ. PDa Ald. Os. Sch. 
ὕπεστι PDa Ald. Cs. 
Aa, ὥστ᾽ ἂν Ald. 

oy.:PD# Ald. Cs». 
ceteri 10. βομβυχοειδῶν AaCa 


μεγάλαι Sch. 
3. ἔστ᾽ ἂν PDam ΒΚ. et edd. seqq.; ὅτ᾽ ἂν Ca Os., ὅτε 
4et5. τοῦ γόνου] τοιοῦτον οἷον 08, τοῦ γόνου οὗ corr. ΑΔ 6. de 

1. λαμβάνει AR Rh. 


τινι πηλινῶ ὀξεῖ Pm 


2. περὶ] 


9. τοῦ πλαγίου AaCa, τῶν πλαγίων 
11. ὥ. σιάλῳ de- 


dimus nos de conj. ; ὥ. ἐν ἄλλοις δ, &. οἱ ἅλες PAaDa Ald. Cs. ΒΚ. Di.; ὥ. 


ὑάλῳ Sch, ; ὡσπερεὶ ἁλὸς στίλβῃ Pk. 
καὶ παχὺ ArCa Rh. Dein τοῦτο δὲ (γὰρ Ca) μόλις καὶ λόγχῃ διαπίπτει 
12. ἐντ. ἐντίχτουσιν Ald. Da 
14. ἐστιν] τι PDa Ald., qui ante τοῦ add γίνεται 
19. σχ. ὠιοδῇ CR, σχωληχώδη PDaAld. 

24. ὅλον γὰρ μεταβάλλον --- ἀράχνιον AaCa Di. 


φονται 
διαιροῦσι ArCa Rh. 
13. σχώληχες λευχὸν lidem 
17. πρὸς οὐϑὲν PDaAld. Cs. 
γίνεται PD® Ald. Cs. 


125. περὶ τοῖς ox.] Guil. apud vermes'. 

τοῦ γόνου) Guil. 6 regione autem fo- 
ramen goni quantum stilla’. 

μετοπώρῳ) Im Herbste findet, wenn 
bereits eine grosse Menge Arbeiterinnen 
da sind, wenigstens bei den Hornissen 
ein reichlicheres Eierlegen statt, und es 
werden aus den Eiern dann auch die 


χαταλείφοντα Sch. Pk.; ceteri xataket- 
yivovrar AaCa Rh. Di. 


21. π. δὲ 


Männchen und die Weibchen erzeugt. 
Cf. Taschenberg Insectenleben 1501 
p. 243. Röaumur Insectes VI p. 194 u. ἢ. 

126. βομβυκίων] Vielleicht βομβυλίων. 
Siehe zu $ 97 und Sch. III p. 370. — 
Thierverzeichniss VII Nr. 8b. 

σιάλῳ] Dass die bienenartigen Insecten 
beim Bau ihrer Wohnungen Speichel an- 


V Cap. 23. 34. 3ὅ. 36. 27] 527 


Zellen, sondern in manchen sind die Thiere schon so gross, dass sie 
fliegen können, in andern sind Puppen und in manchen noch. Würmer. 
Koth befindet sich bloss bei den Würmern, was auch bei den Bienen der 
Fall ist; auch sind sie, so lange sie sich im Puppenzustande befinden, 
unbeweglich, und die Zelle ist verklebt. Gegenüber der Brut liegt ein 
Tropfen Honig in der Zelle der Anthrenenwaben. Ihre Jungen entstehen 
nicht im Frühlinge, sondern im Herbste, und sie wachsen am sichtlich- 
sten um die Zeit des Vollmondes. Brut und Würmer liegen nicht am 
Boden der Zelle, sondern an der Seite. 

24. Einige Mauerbienen machen an Steinen oder ähnlichen Orten 126 
einen spitzen Bau aus Lehm, den sie mit einer Art Speichel verkleben. 
Derselbe ist sehr dick und fest, so dass man ihn kaum mit einem Speere 
durchbohren kann. In diesen legen sie ihre Brut, und es werden daraus 
weisse Würmer in einer dunkeln Haut. Ausser dieser Haut findet sich in 
dem Lehmbaue Wachs, welches aber viel bleicher ist als das Bienen- 
wachs. 

25. Auch die Ameisen begatten sich und bringen Würmer hervor, 127 
die aber nirgends befestigt sind. Anfangs sind sie klein und rund und 
werden dann im Verlaufe des Wachsthums lang und gliedern sich. Sie 
entstehen im Frühlinge. 26. Auch die Landskorpione bringen zahl- 
reiche, eiähnliche Würmchen hervor und bebrüten dieselben. Sind diese 
ausgewachsen, so werden die Alten, wie bei den Spinnen herausgeworfen 
und von ihren Jungen getödtet. Denn öfters beläuft sich ihre Zahl bis elf. 

27. Die Spinnen begatten sich alle auf die angegebene Weise und 128 
bringen zuerst kleine Würmchen hervor ; die junge Spinne nämlich ent- 


wenden, ist bekannt. Daher scheint die- 
ses Wort, welches sich aus dem Texte 
ungezwungen ableiten lässt, hier ohne 
Bedenken in den Text aufgenommen 
werden zu können. Schneiders Ver- 
muthung, δάλῳ ist nicht zu billigen, noch 
weniger Pikkolos’ ἁλὸς στίλβῃ. — Das 
fehlerhafte ὀξύ lassen wir stehen, da wir 
nichts Besseres haben. Guil. ‚luteum 
acutum siecut in aliis sales linuntur'. Gaza 
6 luto quasi illitos vitri specie affigunt 
lapidi. ° 

&ypötepos]) Guil. ‚multo est rubicun- 
dior quam quae apum'. 

127. oxwAnzıa] Sch. bemerkt, dass man 
aus Plinius’ Worten XI, 36, 108 plurima 
insectorum vermiculum gignunt. nam et 
formicae similem ovis vere’ schliessen 
müsse, er habe hier noch das Wort ῴο- 
eıö7j gelesen. Und in der That giebt die 
Unsicherheit der handschriftlichen Les- 
art, die Aehnlichkeit der Buchstaben in 
σχωλήχια und endlich die nachfolgenden 
Worte αὐξανόμενα κ. τ. A., sowie das, was 


bald darauf vom Skorpion gesagt wird, 


‘der Vermuthung Raum, dass hier sxw- 


λήχια φοειδῇ ursprünglich gestanden habe. 
Abbildungen von den Ameisen und ihrer 
Entwickelung 5. bei Swvammerdam Bibel 
d. Natur Taf. 16, welche A.’s Angaben 
bestätigen. 

ἔαρος] Die im Herbste befruchteten 
Weibchen legen ihre Eier, welche über- 
wintern, und aus denen dann im Früh- 
ling die Jungen ausschlüpfen. Cf. Huber 
Recherches sur les moeurs des Formis 
indigenes 1810. 

φοειδἢ)] Nach Redi Experimenta de 
generatione Insectorum 1686 p. 72 ge- 
bären die Skorpione lebendige Junge. 
S. Thierverzeichniss VII Nr. 46. 

ἐχβάλλονται] 8. ὃ 129. 

128. oxwAhxıa] Die Araneiden und 
Phalangien legen Eier. Cf. v. d. Hoeven 
Zool. Fa 547. Brandt u. Ratzeburg 
Med. Zool. Hp. 91. 

ὅλα γὰρ] Bmk. hat mit AaCa den Sin- 
gularis vorgezogen, was kaum zu billigen 


528 [V Cap. 37. 38. 


δ τὰ \ b) ] ’ ) \ ’ b) \ Σ᾽ 2.3 ‚ [ei ὯΔ 
apayvıa, χαι οὐχ EA βξρους, ETEL στρογγύλα εστι KAT αρχᾶς: ὅταν BE 


7 > r ΤΩΣ \ q 7 m [4 x ’ 
tern, ἐπῳάζει Te χαὶ Ev τρισὶν ἡμέραις διαρϑροῦται. τίχτει δὲ πάντα 555 


> ) r 2 \ \ \ I - \ w \ , 3’ - \ \ 
ἐν ἀραχνίῳ, ἀλλὰ τὰ μὲν ἐν λεπτῷ χαὶ μιχρῷ, τὰ ὃ ἐν παχεῖ, χαὶ τὰ 
υὲν ὅλως ἐν χύτει στρογγύλῳ, τὰ δὲ μέχρι τινὸς περιέχεται ὑπὸ τοῦ 


) ΄ > a7 \ / Iir 4 ar Ὁ JAN \ 
apayviov. οὐχ ἅμα δὲ πάντα Apayvıa γίνεται. πηδᾷ ὃ εὐϑὺς χαὶ ὁ 


ἀφίησιν ἀράχνιον. ὃ δὲ χυμὸς ὅμοιος ἐν τοῖς σχώληξι ϑλιβομένοις 


129 χαὶ ἐν αὐτοῖς νέοις οὖσι, παχὺς χαὶ λευχός. || αἱ δὲ λειμώνιαι ἀράχναι 


προαποτίχτουσιν εἰς ἀράχνιον, οὗ τὸ μὲν ἥμισυ πρὸς αὐταῖς ἐστί, τὸ 

2 12 za m 

ὃ ἥμισυ ἔξω" χαὶ ἐν τούτῳ ἐπῳάζουσαι ζῳοποιοῦσιν. τὰ δὲ φαλάγγια 
> 


r 5 ) 7 ὃ λ ΟΝ ͵ Bi Fr lary LP ΄ ΝΟ 
τίχτξι EIS YPpYAa ον T ESAUEVA παχὺν. εῷ ῳ επῳας-οῦσιν. τιχτοῦσι 0 10 


αἱ μὲν γλαφυραὶ ἐλάττω τὸ πλῆϑος, τὰ δὲ φαλάγγια πολὺ πλῆϑος᾽ 
χαὶ αὐξηϑέντα περιέχει χύχλῳ τὸ φαλάγγιον, χαὶ ἀποχτείνει τὴν τε- 
χοῦσαν ἐχβάλλοντα, πολλάχις δὲ χαὶ τὸν ἄρρενα, ἐὰν λάβωσιν συν- 


ἐπῳάζει γὰρ τῇ ϑηλείᾳ. ἐνίοτε δὲ 


ἑπτάδας τὰς τέτταρας. 


τὸ πλῆϑος γίνοντα! χαὶ τριαχόσια 
περὶ ἕν φαλάγγιον. Ex δὲ μιχρῶν τέλειοι οἱ ἀράχναι γίνονται περὶ τὰς ι5 


> [2 7 { ἐῶν, , - 

28. At ὃ ἀχρίδες ὀχεύονται μὲν τὸν αὐτὸν τρόπον τοῖς ἄλλοις 
ἐντόμοις, ἐπιβαίνοντος τοῦ ἐλάττονος ἐπὶ τὸ μεῖζον --- τὸ γὰρ ἄρρεν 
7 [4 [4 2 \ mn Α w 
ἔλαττόν Eotı —, τίχτουσι ὃ εἰς τὴν γῆν χαταπήξασαι τὸν πρὸς τῇ 


1. ἐπιστρόγγυλα δὲ Ρ])ὰ Ald. Os. 


3. ἕν ἀράχνιον PDA, εἰς ἀράχνιον Ald. Os. 


Sch. ν (εἰς Ald.) λεπτὸν καὶ μικρὸν, τὰ δ᾽ ἕν (εἰς Ald.) παχὺ PDaAld. Os. Sch. 


6. ὃλιβ.] φϑειρομένοις PDa ΑἸα. 
PDa, ἐν Ald. Cs. 
13. ἐχβάλλονται AaCa Rh. 
δὲ PCaDa Ald. Cs. 
17. μὲν om PDa Ald. Cs. 


ist, da in dieser ganzen Rede der Pluralis 
gebraucht ist. Vielleicht ist aber nach 
Guil. ‚totum autem permutatum fit ara- 
neale’ ὅλα δέ zu schreiben. — Aus dieser 
Stelle geht übrigens hervor, dass ἀράχνιον 
nicht nur »das Ἔ tipnasr aber sondern 
auch »die Spinne« bedeutet, welche sonst 
auch mit ὁ ἀράγνης und, wie im Anfange 
des folgenden Paragr., mit ἣ ἀράχνη be- 
zeichnet wird. Vergleicht man jedoch 
sämmtliche Stellen in diesen Büchern, 
so ergiebt sich, dass bei weitem an den 
meisten Stellen — es sind dies sieben, 
V825,$128, $129, ΥΙΠ ὃ 154, IX 8 157, 
$ 161, $162, zuwelchennoch V ὃ 93, 107, 
IX ὃ 196 gezählt werden können — ἀρά- 
yvıoy das Spinngewebe, und an ebenfalls 
sieben Stellen, 18 13, IV $52, V ὃ 127, 
129, 142, VIII $ 52, 128, wobei die zwei- 
felhaften V $109 und IX $ 14 nicht in 
Betracht kommen, ὁ ἀράχνης die Spinne 
bezeichnet. Die überzeugendste Stelle 


9. ζῷα ποιοῦσιν AaCa Ald. Cs. 
11. πολὺ τὸ ni. Aa0a (5. Sch. 
ἀναλαμβάνουσιν P, ἐὰν λαμβάνωσι Ald. 
γίνεται PAld. Cs. Sch. 
18. τὸν μείζονα PDa Ald. 


10. ἐφ᾽ ἕν 
12. χύχλῳ om PDaAld. Cs. 
14. τὸ 
16. ἐπὶ τὰς τέσσαρας ἑπτάδας Da 
19. πήξασαι ΑΔ ὰ 


ist IX $ 102 δύνανται δ᾽ ἀφιέναι οἱ ἀράχναι 
τὸ ἀράχνιον εὐθὺς γενόμενοι. An zwei 
Stellen, wo unsere Texte ἀραχνίων in der 
Bedeutung »Spinnen« haben, ist an der 
einen IX ὃ 155 ohne Zweifel ἀραχνῶν zu 
schreiben, weil die folgenden Worte oi 
γλαφυρώτατοι ein Masculinum erfordern, 
wiewohl Sch. hier αἱ schreiben zu müssen 
glaubte, ohne Grund, wie wir glauben ; 
an der anderen IX $ 161 ist es höchst 


„wahrscheinlich. Eine ähnliche Verbes- 


serung nehmen wir im $ 129 in Anspruch, 
wo wir οἱ λειμώνιοι ἀράχναι emendiren. 
Somit bliebe für das Wort ἀράχνιον in 
der Bedeutung »Spinne« nur noch diese 
eine Stelle und die bald folgende οὐχ ἅμα 
δὲ πάντα ἀράχνια γίνεται übrig, wo es für 
das »Spinnengeschlecht« gesagt zu sein 
scheint. Denn in der folgenden Zeile 
wird man wohl auch γίνονται ἀράχναι 
schreiben müssen, wobei uns 1)8 mit der 
Lesart γίνονται zu Hilfe kommt. Uebri- 


929 


wickelt sich nicht aus einem Theile, sondern indem sich das Ganze in 
die Spinne umwandelt; denn die Würmchen sind von Hause aus rund 
[und eiähnlich]. Nach dem Legen brüten sie darauf und die Jungen 
gliedern sich binnen drei Tagen. Alle Spinnen legen ihre Brut in ein 
Gewebe, welches bei den einen zart und klein, bei anderen dicker ist, 
und entweder sind dieselben gänzlich in einen runden Sack eingeschlos- 
sen oder nur theilweise von dem Gewebe umhüllt. Die jungen Spinnen 
entwickeln sich nicht alle gleichzeitig ; wenn sie aber ausgekrochen sind, 
springen sie sogleich fort und spinnen Fäden. Der Saft im Innern zeigt 
sich bei den zerdrückten Würmern und bei den jungen Spinnen von glei- 
cher Beschaffenheit, dick und weiss. Die Wiesenspinnen legen zuerst in 129 
ein Gewebe, das zur Hälfte am Körper der Spinne selbst liegt, während 
die andere Hälfte hervorragt: auf diesem brüten sie, bis die Jungen voll- 
endet sind. Die Phalangien legen in einen dichtgeflochtenen Korb, auf 
welchem sie brüten. Die glatten Spinnen legen eine geringere Anzahl, die 
Phalangien aber eine grosse Menge. Sind sie herangewachsen, so um- 
zingeln sie das Nest und tödten ihre Mutter, nachdem sie sie hinaus- 
geworfen, und oft auch das Männchen, wenn sie seiner habhaft werden: 
denn letzteres brütet zugleich mit dem Weibchen. Bisweilen kommen bis 
dreihundert aus einem Phalangienneste aus. Die erlangen ihre vollstän- 
dige Grösse in ungefähr vier Wochen. 
28. Die Feldheuschrecken begatten sich auf dieselbe Weise wie die 130 

übrigen Insecten, indem das kleinere, welches das Männchen ist, auf 
den Leib des Grösseren hinaufsteigt. Sie legen ihre Brut in die Erde, 


Υ 


V Cap. 27. 28.] 


gens vergleiche man Schneiders Ansicht, 
welche er IV p. 188 entwickelt, welche 
wenigstens vor der unserigen nicht den 
Vorzug der Consequenz hat. — Man sieht 
wohl, dass A. hier sagen wollte: die 
Larve war schon rund, und sie verwan- 
delt sich denn auch ganz in die gleich- 
falls runde Spinne. 

ἐπῳάζει --- διαρϑροῦται] Ein höchst auf- 
fälliger Subjectwechsel! — Eine Art Brü- 
ten, d. h. ein Sitzen auf den Eiern, 
kommt z. B. vor bei Theridium. Epeira 
dagegen legt ihre Eiermasse im Herbste, 
stirbt, und die Jungen schlüpfen dann 
erst im Frühling aus. 

χύτει στρογγύλῳ] z. B. die Kreuzspinne, 
Epeira diadema. Brandt u. Ratzeburg 

ed. Zool. p. 91. 

εὐθὺς] So ist es z.B. auch bei der 
Kreuzspinne. Οἵ. Brandt u. Ratzeburg 
Med. Zool. p. 90. 


129. 05 — ἔξω] Sch. foetus includitur 
sacculo araneoso, quem post se trahit 
incedens aranea’. Die Angabe soll sich 


Aristoteles. 1. 


wohl auf das Herumtragen des Eiersackes 
beziehen, wie es bei Dolomedes und Ly- 
cosa (zu denen auch die berüchtigte Ta- 
rantel gehört) stattfindet. v. d. Hoeven 
Zool. Ip. 575 und Cuvier Regne animal, 
Arachnides p. 26. 


χύχλῳ τὸ pakayyıov] Dies scheint also 
wohl dasselbe zu sein, was vorher γύρ- 
yados hiess, das Nest, in welches die Eier 
gelegt werden. Die ganze Erzählung ist 
abenteuerlich und nicht deutlich. Gaza 
‚phalangii in rete quod crassum confe- 
cerint pariunt ... cumque ipsa proles 
increverit, matrem amplexa consumit et 
elicit. saepe etiam patrem si ceperit, 
adiuvat enim feminam in cubatu’. Guil. 
‚et eiiciunt, frequenter enim .. .' 


130. τὸν πρὸς τῇ χέρχῳ καυλόν] Guil. 
‚adaptantes prominens quod est apud 
caudam, quod masculi non habent‘. Gaza 
fixo caulicolo quo mares vacant. Plinius 
‚demisso spinae caule'. Danach scheint 
die Lesart χαυλόν gesichert zu sein. — 
Eine Abbildung des im Legen begriffenen 


34 


530 [V Cap. 38. 29. 30. 


χέρχῳ χαυλόν, ὃν ol ἄρρενες οὐχ ἔχουσιν. ἀϑρόα δὲ τίχτουσι χαὶ χατὰ 
τὸν αὐτὸν τόπον, ὥστε εἶναι χαϑαπερεὶ χηρίον. εἶϑ' ὅταν τέχωσιν, 
ἐνταῦϑα γίνονται σχώλχηχες φοειδεῖς, οἱ περιλαμβάνονται ὁπό τινος 
γῆς λεπτῆς ὥσπερ ὑμένος. ἔν ταύτῃ ὃ ἐχπέττονται. γίνεται δὲ μα- 
λαχὰ τὰ χυήματα οὕτως ὥστ᾽ ἄν τις ἅψηται συνϑλίβεσδϑαι. ταῦτα ὃ 5 
οὐχ ἐπιπολῆς ἀλλὰ μιχρὸν ὑπὸ γῆς ἐστίν. ὅταν δ᾽ ἐχπεφϑῶσιν, ἐχδύ- 
νουσιν ἐχ τοῦ γεοειδοῦς τοῦ περιέχοντος ἀχρίδες μιχραὶ χαὶ μέλαιναι" 
εἶτα περιρρήγνυται αὐταῖς τὸ δέρμα, καὶ γίνονται εὐϑὺς μείζους. 
131 || τίχτουσι δὲ λήγοντος τοῦ ϑέρους, χαὶ τεχοῦσαι ἀποϑνήσχουσιν᾽ 556 
[ἅμα γὰρ τιχτούσαις σχώληχες ἐγγίνονται περὶ τὸν τράχηλον. χαὶ οὗτο 
ἄρρενες δὲ ἀποῦνήσχουσι περὶ τὸν αὐτὸν χρόνον. ἐχδύνουσι δ᾽ ἐχ τῆς 
γῆς τοῦ ἔαρος. οὐ γίνονται δ᾽ ἀχρίδες οὔτ᾽ ἐν τῇ ὀρεινῇ οὔτ᾽ ἐν τῇ 
λυπρᾷ, ἀλλ ἐν τῇ πεδιάδι χαὶ χατερρωγυίᾳ᾽ ἐν ταῖς ῥωγμαῖς γὰρ 
ἐχτίχτουσιν. διαμένει δὲ τὰ Wa τὸν χειμῶνα ἐν τῇ γῇ ἅμα δὲ τῷ 
ϑέρει γίνονται ἐχ τῶν περυσινῶν KUN μάτων ἀχρίδες. J 15 

29. ᾿Θμοίως δὲ τίχτουσι καὶ οἱ ἀττέλαβοι, χαὶ τεχόντες ἀποῦνή- 
σχουσιν. φϑείρεται ὃ δ αὐτῶν τὰ ὠὰ ὑπὸ τῶν μετοπωρινῶν ὑδάτων, 
ὅταν πολλὰ γένηται" ἂν δ᾽ αὐχμὸς συμβῇ, τότε γίνονται μᾶλλον πολ- 
λοὶ οἱ ἀττέλαβοι διὰ τὸ μὴ φϑείρεσθαι ὁ ὁμοίως, ἐπεὶ ἄταχτός γε δοχεῖ 
N φϑορὰ αὐτῶν, χαὶ γίνεσϑαι ὁ ὅπως ἂν τύχῃ. 

90. Τῶν δὲ τεττίγων γένη μέν ἐστι δύο, οἱ μὲν μιχροί, ol πρῶτοι 
φαίνονται χαὶ τελευταῖοι ἀπόλλυνται, οἱ δὲ μεγάλοι, οἱ ἄδοντες, οἱ χαὶ 
ὕστερον γίνονται χαὶ πρότερον ἀπόλλυνται. ὁμοίως ὃ ἔν τε τοῖς μι- 
χροῖς χαὶ τοῖς μεγάλοις οἱ μὲν διῃρημένοι εἰσὶ τὸ ὑπόζωμα, οἱ ἄδον- 


132 


20 
133 


1. αὐλόν. οἱ δὲ ἄ. PDaAld. Cs. ἀϑρόως PD Ald. Cs. 2. τρόπον PCa Cam. 


post ὥστε add ἂν Ald. Cs. 4. post ὥσπερ add ὑφ᾽ PDa Ald. Cs. Sch. Di. ἐκ 
ταύτης ARCa Sch. ΒΚ. ἐχπέτονται Da Ald. Cs. 6. γῆν Aa Rh. ἐχπε- 
φϑῶσιν mAmbr. Cs. Di. Pk., ἐχπευϑῶσιν P, ἐχτέχωσι Da Ald., πεφϑῶσι Aala 
Sch. Bk. 8. αὐτῶν DA 10. γὰρ τεχούσαις Os. Sch. Di. Pk. 12. post 
ἀκρίδες om οὔτ᾽ PDa Ald. Cs. οὐδ᾽ Cam. 14. ἐντίχτουσιν PCs. Sch. δὲ] 
γὰρ Os. 16. ἀττέλαφοι P 18. μᾶλλον a. πολλοὶ PDa Ald. Cs. 19. post 
τὸ add αὐτὰ CDa Ald. Cs. Sch. ἐπεὶ δοχεῖ γε ἄτακτος εἶναι Sch. post δοχεῖ 


add εἶναι Ald. Os. 
Ρ. 8921]. 1. om (3; 
ᾷδοντες om AR 


Weibchens s. bei Roesel Insectenbelusti- 
gungen II Taf. VIII Fig. 4 und Ratze- 
burg Forstinsecten II Tat. XIV. 

ἀθρόα) glauben wir schreiben zu müs- 
sen, da es hier gewiss nicht darauf ankam, 
zu sagen, dass die Akriden sich bei dem 
Eierlegen zusammenschaaren, sondern 
dass die Eier haufenweise gelegt werden. 


22. μεγάλοι οἱ] τελευταῖοι AaCa Deinceps οἵ ---- οὐχ ἄδουσι 
ὕστερόν τε Da Ald. Cs. 


24. μὲν οἱ PAld. οἱ ante 


Siehe Ratzeburg und Roesel a. a. O. u. 
Thierv erzeichniss VII Nr. 2. 

ὥσπερ ὑμένος] Gaza ‚qui terra quadam 
praetenui tanquam membranula ambiun- 
tur. Eine bei dem Legen abgesonderte 
zähe Flüssigkeit erhärtet zu einer die 
Eier einhüllenden Haut, welche bei ihrer 
Erhärtung Erdtheilchen einschliesst. 


991 

indem sie die an dem Schwanze befindliche Röhre hinabsenken, welches 
Organ den Männchen fehlt. Sie legen die Brut haufenweis an ein und 
dieselbe Stelle, so dass eine Art von Wabe entsteht. Hieraus werden 
alsdann eiförmige Würmer, welche von einer dünnen Lage von Erde wie 
von einer Haut umgeben sind , in welcher sie reif werden. Die Larven 
sind so weich, dass sie bei der blossen Berührung leicht zerdrückt wer- 
den. Sie befinden sich nicht an der Oberfläche, sondern etwas tiefer im 
Boden. Sind sie reif geworden, so schlüpfen aus der erdigen Schale 
kleine schwärzliche Feldheuschrecken heraus; diese häuten sich hierauf 
und nehmen sofort an Grösse zu. Sie legen am Ende des Sommers und 131 
sterben gleich darauf. [Denn zur Zeit des Legens finden sich Würmer 
um den Hals. Und auch die Männchen sterben um dieselbe Zeit. Die 
Jungen kommen im Frühlinge aus dem Boden hervor. Die Feldheu- 
schrecken leben weder in bergigem, noch in magerem, sondern in ebenem 
und rissigem Boden : denn sie legen in die Ritzen ihre Brut. Die Eier 
liegen über Winter in der Erde; mit Beginn des Sommers entwickeln 
sich aus den vorjährigen Larven die jungen Feldheuschrecken. 

29, Auf gleiche Weise legen auch die Attelaboi ihre Brut und 132 
sterben darauf. Ihre Eier werden durch starke Herbstregen zu Grunde 
gerichtet, bei trocknem Wetter aber giebt es viele Attelaboi, weil sie dann 
weniger der Beschädigung ausgesetzt sind. Denn die Verderbniss der 
Eier scheint ohne eine gewisse Regelmässigkeit nur von dem Zufalle 
der Witterung abzuhängen. 

30. Cicaden giebt es zwei Arten: kleine, welche zuerst erscheinen 133 
und zuletzt sterben, und grosse singende, welche später kommen und 
früher sterben. Bei beiden, den kleinen wie den grossen, giebt es solche, 
welche an der Grenze des Vorder- und Hinterleibes einen Einschnitt 
haben, und dies sind die Singenden, und solche, welche keinen Ein- 


V Cap. 28. 29. 30.] 


ἐν ταύτῃ] So auch Guil. in hac autem 
maturantur'. Bk. schreibt ἐκ ταύτης δ᾽ 
ἐχπέττονται, was uns unverständlich ist. 
Gaza dagegen qua disiecta emergunt lo- 
custae ac evolant'. 


μέλαιναι] S. Ratzeburg ]. c. 


131. ἅμα — ἀχρίδες] Wir haben die 
Stelle als unecht eingeschlossen wegen 
des darin befindlichen Widerspruches 
ἔαρος und ϑέρους, der ungeordneten Dar- 
stellung und des gestörten Zusammen- 
hanges, da sich ὁμοίως κτλ. vortrefflich 
an ἀποϑνήσχουσιν anschliesst. 

σχώληχες --- τράχηλον] Theophr. Fragm. 
114, 4 εἴ 5 ed. Teubner χαλεπαὶ μὲν οὖν 
χαὶ αἱ ἀκρίδες, χαλεπώτεροι δὲ οἱ ἀττέλαβοι 
„2. δὲ φϑορὰ τούτων ἡ μέν ἐστιν οἷον 
φυσιχῇ τις καὶ λοιμώδης" ὑπὸ κύνα γὰρ οἱ- 


στρᾷ καὶ ἐγγίνεταί τι σχωλήκχιον ἐν τῇ κε- 
φαλῇ καὶ φϑείρεται. Aber nach Zinnani und 

leditsch bei Sch. III p 379 sollen diese 
Würmer an den Ovarien sitzen. τράχηλος 
kann hier nicht die gewöhnliche Bedeu- 
tung, wie II $ 74, haben. Dass dieses 
Wort aber auch von anderen Theilen ge- 
sagt wurde, zeigt IV ὃ 21 u. 27, wo es 
den Schwanz der Krebse, und V $64, wo . 
es ein Organ im Inneren der Purpur- 
schnecke bezeichnet. Hier scheint es 
dasselbe zu bezeichnen, was vorher xav- 
λός hiess. Immerhin bleibt es unklar, 
was damit gemeint ist, da in neuerer 
Zeit so etwas nicht beobachtet worden ist. 


χατερρωγυίᾳ] Guil. ‚elaborata’, Gaza 
rimosisque'. 


133. τεττίγων] Vgl. zu IV $ 102. 
34* 


532 


[IV Cap. 30. 


1 ms 
τες, ol δὲ ἀδιαίρετοι, οἱ οὐχ ἄδουσι. χαλοῦσι δέ τινες τοὺς μὲν μεγάλους 
Ν ΤΌΝ, ΄ - Υ \ 
χαὶ ἀδοντας ἀχέτας, τοὺς δὲ μιχροὺς τεττιγόνια᾽ ἀδουσι δὲ μιχρὸν χαὶ 
τούτων οἱ διῃρημένοι. οὐ γίνονται δὲ τέττιγες ὅπου μὴ δένδρα ἐστίν᾽ 
διὸ χαὶ ἐν Κυρήνῃ οὐ γίνονται ἐν τῷ πεδίῳ, περὶ δὲ τὴν πόλιν πολλοί. 
μάλιστα ὃ οὗ ἐλαῖαι" οὐ γὰρ γίνονται παλίνσχιοι. ἐν γὰρ τοῖς Φυχροῖς δ 
΄ ) - ͵ 
134 οὐ γίνονται τέττιγες, διὸ οὐδ ἐν τοῖς συσχίοις ἄλσεσιν. || ὀχεύονται 
δ᾽ ὁμοίως οἱ μεγάλοι ἀλλήλοις χαὶ οἱ μιχροί, ὕπτιοι συνδυαζόμενοι 
\ > ΄ BE ὺ , Ye Ba ἐκ A > \ L σ΄ \ 
πρὸς ἀλλήλους Evapinaı ὃ ὃ ἄρρην εἰς τὴν ϑήλειαν, ὥσπερ χαὶ. 
τἄλλα ἔντομα. ἔχει δὲ χαὶ ἡ ϑήλεια αἰδοῖον ἐσχισμένον: ϑήλεια δ᾽ 
r F > m ud m 

ἐστὶν εἰς ἣν ἀφίησιν 6 ἄρρην. [τίχτουσι ὃ ἐν τοῖς ἀργοῖς, τρυπῶντες 10 
zy „4 ) m r \ ee» ΄ \ \ ee)» , 
ᾧ ἔχουσιν ὄπισϑεν ὀξεῖ, χαϑάπερ χαὶ οἱ ἀττέλαβοι᾽ χαὶ γὰρ οἱ ἀττέ -- 5565 
λαβοι τίχτουσιν ἐν τοῖς ἀργοῖς, διὸ πολλοὶ ἐν τῇ Κυρηναία γίνονται.] 
ἐντίχτουσιν δὲ [χαὶ] ἐν τοῖς χαλάμοις ἐν οἷς ἱστᾶσι τὰς ἀμπέλους, δια- 
τρυπῶντες τοὺς χαλάμους, χαὶ ἐν τοῖς τῆς σχίλλης χαυλοῖς. ταῦτα δὲ 
135 τὰ χυήματα χαταρρεῖ εἰς τὴν γῆν. || γίνονται δὲ πολλοὶ ὅταν ἐπομβρία 15 
γένηται. ὁ δὲ σχώληξ αὐξηϑεὶς ἐν τῇ γῇ γίνεται τεττιγομήτρα᾽ χαὶ 
εἰσὶ τότε ἥδιστοι, πρὶν περιρραγῆναι τὸ χέλυφος. ὅταν ὃ ἣ ὥρα ἔλ 

τότε ἥδιστοι, πρὶν περιρραγῆ pas. ὅ ἡ ὥρα ἔλθη 

[4 , 2 2 ‚ 

περὶ τροπάς. ἐξέρχονται νύχτωρ, χαὶ εὐϑὺς ῥήγνυταί Te τὸ χέλυφος 
χαὶ γίνονται τέττιγες Ex τῆς τεττιγομήτρας, al γίνονται μέλανες χαὶ 


1. ἀδιαίρετον ἔχοντες οὐχ PDa Ald. Cs. 
τινες om Sch. Di. Pk. 
5. γὰρ om PDa Ald. Os. 
6. συχίοις Ca, εὐσχίοις PDa Ald. Cs. 


PC:Da Ald. Cs. ; ἄδοντες ceteri 
Rh. Guil. 3. δὲ om Di. 


Ca ante ὥσπερ add οὐχ Pk. 
Ink. . 


11. ὀξὺ Aa ἀττέλαφοι bis P 


Aa Ald. Cs. 


οἱ οὐχ ἀδουσι] Wir halten diese Lesart 
des Medic. für die richtige, da das »nicht 
singen« hier nur als ein nebenhergehen- 
des Merkmal angefügt wird. Sch. gab 
wohl mit Unrecht der Lesart ἀδιαίρετον 
δ᾽ ἔχουσιν ol οὐχ ἄδοντες, welche er aus 
Guil. Uebers. ableitet ‚indivisum habent 
quae non cantant', den Vorzug. Wie aus 
$ 136 hervorgeht, sind mit den singenden 
die Männchen, mit den nichtsingenden 
die Weibchen gemeint. 

οὐ — παλίνσχιοι] Guil. non enim fiunt 
umbrosae valde’. Gaza ‚oleas maxime 
amant ut minus umbrosas'. 

Diese Angaben über den Aufenthalt 
werden auch in neuerer Zeit bestätigt. 
S. Brandt und Ratzeburg Medicinische 
Zoologie’ II pag. 210 und von Siebold 


9. xat om PDa Ald. Cs. Sch. 
οὖς ἐν ἢ ἐναφίησι PDa Ald. Cs. 
post γὰρ add οὗτοι P 
14. σχέλλης P, κίχλης ArCa, σχύλλης corr. AR Ald. 
post γῇ add τότε Da Ald. 


οἱ Ca, οἱ Ar Sch. et edd. segq. ἄδουσι 
2. τριγόνια ΑΔ0 8 
πολύσχιοι PDA Ald. Cs. 
1. τοῖς μεγάλοις καὶ οἱ Pk. 8. 8] γὰρ 
et 10. ἡ δὲ 
10. ἄγροις PDa et corr. Aa Ald. pr. 

13. τὰς] τοὺς Aala 
16. ὅταν δὲ ax. αὐξηϑῆ 


Stettiner Entomologische Zeitung 1847 
ag. 9. 

᾿ id, ὕπτιοι συνδυαζόμενοι] Die Angabe 
scheint nach Burmeister richtig zu sein. 
Entomologie I p. 354. 

ὀχεύονται ἐπ τὰ Sch. behauptet, dass 
die Worte ἀλλήλοις und πρὸς ἀλλήλους 
unecht seien, weil ὀχεύεσϑαι nur von den 
Weibchen gesagt werden könne. Dass 
es aber von beiden Geschlechtern als 
verbum medium gesagt werde, zeigen 
Stellen, wie V$7, VI$47, IX ὃ 214. 
Die folgenden Worte veranlassen einige 
Bedenken. Zunächst widersprechen die 
Worte ὥσπερ καὶ τάλλα ἔντομα demjenigen, 
was an anderen Stellen gesagt ist, z. B. 
V$24, dass das Weibchen einen πόρος 
in das Männchen einsenkt, und gener. I 


599 


schnitt haben und nicht singen. Manche nennen die grossen und sin- 
genden »Achetae«, Singzirpen, die kleinen aber »Tettigonia«; auch von 
den letzteren singen die mit einem Einschnitt versehenen ein wenig. 
Cieaden giebt es nicht an solchen Orten, wo keine Bäume sind, daher 
finden sie sich nicht bei Kyrene in der umliegenden Ebene, aber in Menge 
um die Stadt, besonders in den Oelbaumpflanzungen, da diese keinen 
dichten Schatten geben; denn an kühlen Orten halten sich die Cieaden 


V Cap. 30.] 


nicht auf, daher trifft man sie nicht in schattigen Wäldern. Die grossen 134 


begatten sich unter einander auf dieselbe Art, wie die kleinen, indem sie 
sich mit den Bauchseiten gegen einander gewandt paaren : das Männchen 
aber senkt sein Organ in das Weibchen hinein, wie bei den übrigen In- 
secten. Auch das Weibchen hat eine gespaltene Scham ; Weibchen aber 
ist dasjenige, in welches das Männchen sein Organ einsenkt. [Sie legen 
die Brut in unbebautes Land, indem sie mit dem spitzen Theile des 
Hinterleibes hineinbohren, gerade so wie die Attelaboi; denn auch diese 
legen in unbebautes Land, daher es auch viele im Gebiete von Kyrene 
giebt.]| Sie legen auch in die Rohrstengel hinein, an denen man die 
Weinreben aufrichtet, indem sie dieselben durchbohren,, desgleichen in 


die Stengel der Skilla. Diese Brut gelangt dann in die Erde hinab. Ami 


zahlreichsten entstehen sie bei Regenwetter. Nachdem der Wurm in der 


35 


Erde gewachsen ist, wird daraus die Tettigometra. Sie sind am schmack- 


haftesten, wenn die Hülle noch nicht geborsten ist. Zur Zeit der Son- 
nenwende kriechen sie zur Nachtzeit hervor, ihre Hülle reisst sofort und 
aus der Tettigometra (Cicadenlarve) wird eine Tettix (Cicade) ; sie wer- 


δὲ 31. 92. 99; daher wollte Scaliger vor 
diesen Worten οὐχ einschieben, wie Pik- 
kolos gethan hat. Wie man aber auch 
diesen Widerspruch zu heben versucht, 
immer bleibt es auffallend, dass A. diese 
Ausnahme von der Regel bei der Paarung 
der Insecten nicht schärfer heraushebt 
und öfter erwähnt. Ein anderer Zweifel 
liegt in den Worten ϑήλεα δ᾽ ἐστὶν εἰς ἣν 
ἀφίησιν ὁ ἄρρην, welche weder an sich 
er sind, noch mit dem Uebrigen in 
usammenhang stehen. Wir vermuthen, 
dass die Stelle ursprünglich geheissen 
habe ἐναφίησι δ᾽ ὁ ἄρρην εἰς τὴν ϑήλειαν, 
οὐχ ἡ ϑήλεια εἰς τὸ ἄρρεν ὥσπερ τάλλα ἔν- 
τομα. ἔχει δ᾽ ἡ ϑήλεια αἰδοῖον ἐσχισμένον 
εἰς ὁ ἀφίησιν ὁ ἄρρην. 
καϑάπερ --- γίνονται) Die gelegentliche 
Anführung der ἀττέλαβοι ist an dieser 
Stelle durchaus unpassend und stört das 
Verständniss sehr, indem man den Satz 
ἐντίχτουσι χτὰ. auf die ἀττέλαβοι zu be- 
ziehen verführt wird, auf welche er gar 
nicht passt. Dagegen passt er vollkom- 


men auf die Cicaden. Wir schliessen ihn 


als mindestens nicht an diese Stelle ge- 


hörig ein und glauben, dass auch der 
Satz τίχτουσι — ὀξεῖ, der auf die Cicaden 
gar nicht passt, nebst dem xat hinter &v- 
τίχτουσι nicht hierher gehört. Lässt man 
dies Alles weg, so fehlt nichts, die Rede 
schreitet verständlich fort, und die An- 
gaben stimmen mit der Wirklichkeit ganz 
überein. 8. Brandt u. Ratzeburg Med. 
Zool. II p. 211: »Nach der Begattung 
ritzt das Weibchen mit seinem Lege- 
stachel die kleinen Zweige bis auf das 
Mark auf und legt in die gemachten 
Oeffnungen seine Eier. Wenn die jungen 
Larven auskommen, haben sie etwa die 
Grösse eines Flohes und sind ganz weiss. 
Sobald sie laufen können, marschiren sie 
am Stamm oder am Ast herab und graben 
sich in die Erde« (χυήματα χαταρρεῖ εἰς τὴν 
yfiv) .. . »sie verwandeln sich daselbst 
gegen Ende des zweiten oder DE des 
dritten Jahres in sehr bewegliche Nym- 
phen« (terriyopntpa) ... »sie kriechen 
nun auf die Zweige, heften sich an, und 
indem sie sich nun ihrer Hülle entledigen, 
bekommen sie Flügel und fliegen davon.« 


934 [IV Cap. 30. 31. 
136 σχληρότεροι εὐϑὺς χαὶ μείζους, χαὶ ἀδουσιν. || εἰσὶ ὃ ἄρρενες μὲν οἱ 
ἄδοντες ἐν ἀμφοτέροις τοῖς γένεσι, ϑήλεις δ᾽ οἱ ἕτεροι. χαὶ τὸ μὲν 
πρῶτον ἡδίους οἱ ἄρρενες, μετὰ δὲ τὴν ὀχείαν αἱ ϑήλειαι" ἔχουσι γὰρ 
wa λευχά. ἀναπετόμεναι ὃ ὅταν σοβήσῃ τις ἀφιᾶσιν ὑγρὸν οἷον ὕδωρ, 
ὃ λέγουσιν οἱ γεωργοὶ ὡς χατουρούντων χαὶ ἐχόντων περίττωμα χαὶ 5 
τρεφομένων τῇ δρόσῳ. ἐὰν δέ τις χινῶν τὸν δάχτυλον προσίῃ ἀπὶ 
ἄχρου ἐπιχάμπτων τε χαὶ ἐχτείνων πάλιν, μᾶλλον ὑπομένουσιν ἢ ἐὰν 
εὐθὺς ἐχτείνας, χαὶ ἀναβαίνουσιν ἐπὶ τὸν δάχτυλον: διὰ τὸ ἀμυδρῶς 
γὰρ ὁρᾶν ὡς ἐπὶ φύλλον ἀναβαίνουσι χινούμενον. 

31. Τῶν δ᾽ ἐντόμων ὅσα σαρχοφάγα μὲν μή ἐστι, ζῇ δὲ χυμοῖς τὸ 
σαρχὺὸς ζώσης, οἷον οἵ τε φϑεῖρες χαὶ αἱ φύλλαι χαὶ χόρεις, ἐχ μὲν 
τῆς ὀχείας πάντα γεννᾷ τὰς χαλουμένας χόνιδας, ἐχ δὲ τούτων ἕτερον 
οὐϑὲν γίνεται πάλιν. αὐτῶν δὲ γίνονται: τούτων αἱ μὲν ψύλλαι ἐξ ἐλα- 
χίστης σηπεδόνος --- ὅπου γὰρ ἂν χόπρος ξηρὰ γένηται, ἐνταῦϑα 
συνίστανται ---, αἱ δὲ χόρεις ἐχ τῆς ἰχμάδος τῆς ἀπὸ τῶν ζῴων συνι- 15 
138 σταμένης ἐχτός, οἱ δὲ φϑεῖρες ἐχ τῶν σαρχῶν. || γίνονται δ᾽ ὅταν μέλ- 
λωσιν οἷον ἴονϑοι μιχροί, οὐχ ἔχοντες πύον τούτους ἄν τις χεντήσῃ, 
ἐξέρχονται φϑεῖρες. ἐνίοις δὲ τοῦτο συμβαίνΞξι τῶν ἀνδϑρώπων νόσημα, 
ὅταν ὑγρασία πολλὴ ἐν τῷ σώματι ἢ χαὶ διξφϑάρησάν τινες ἤδη ssz 
τοῦτον τὸν τρόπον, ὥσπερ Αλχμᾶνά τέ φασι τὸν ποιητὴν χαὶ Depe- 20 
χύδην τὸν Σύριον. χαὶ ἐν νόσοις δέ τισι γίνεται πλῆϑος φϑειρῶν.. 

ἔστι δὲ γένος φϑειρῶν οἱ χαλοῦνται ἄγριοι, χαὶ σχληρότεροι τῶν ἐν 
τοῖς πολλοῖς γιγνομένων: εἰσὶ d οὗτοι χαὶ δυσαφαίρετοι ἀπὸ τοῦ 


137 


139 


4. συμβῇ Da Ald. post οἷον add ὡς AaCa 5. ἀπουρούντων Sch. 6. Er’ 
PAld. 8. ἐκτείνῃ (et Sch.) ἀναβαίνουσι δ᾽ Da Ald. Os. 9. γὰρ om Da Ald. 
Cs. ἐπὶ τὸ 9. ἀναβαίνοντες iidem 10. μή om Da εἰσὶ Aa0a 11. τε 
om AaCa Sch. 13. τούτων γίνονται Ald. Os. Sch. 14. γὰρ] δ᾽ AaCa 15. οἱ 


δὲ Ca Sch. Di. Pk. 
AaCa 19. ἤδη etreom Arla, 
Aa 22. post δὲ add τι Ca 


136. χαὶ τρεφομένων] Diese Worte 
schliessen sich nıcht an die vorhergehen- 
den an, denen sie vielmehr vorangehen 
sollten. Denn daraus, dass die Tettiges 
sich vom Thau nähren, würde sich ab- 
leiten lassen, dass sie eine flüssige Aus- 
scheidung, eine Art Harn, von sich 
geben. Daher ist vielleicht statt xat zu 
schreiben ὅτε, 

ἐὰν δέ τις — χινούμενον)] So wunderbar 
diese Erzählung klingt, so möchten wir 
sie doch nicht als Mährchen ohne weiteres 
verwerfen, da Solier (nach Milde Die 
Sing-Cicaden Programm, Breslau 1800 
p. 25, s. Isis 1848 p. 446) angiebt, beob- 
achtet zu haben, dass eine Cicada ple- 


17. ποιόν PDa 
21. ἀσσύριον Ara 


18. ἐχ τούτων ἐξέρχεται (et -yovrar Sch.) 
γίνονται AaCa πλήϑη 


beja "seinem Freunde Boyer, während 
derselbe pfiff, erst auf den Stock und 
später sogar bis auf die Nase gestiegen sei! 


137. χόνιδας] Siehe ὃ 5. Läuse; Flöhe 
und Wanzen legen Eier, welche eben die 
χόνιδες sind. 

ἰχμάδος] Gaza ‚cimices ex humore, 
qui per summa corporis animalium con- 
sistit'. 

sapx&y] Theophr. caus. pl. I, 9, 6 


sagt ἐξ αἵματος διαφϑαρέντος. 


138. μέλλωσιν] nämlich οἱ φϑεῖρες γί- 
γνεσϑαι. Doch lässt sich vermuthen, dass 
hier ein anderes Wort gestanden habe, 
welches einen gewissen Zustand oder 


᾿ 


V Cap. 30. 31.] 839 


den alsbald dunkler, härter und grösser und fangen an zu singen. Bei 136 
beiden Arten sind es die Männchen, welche singen, die andern aber sind 
die Weibehen. Und anfangs sind die Männchen schmackhafter, nach der 
Begattung aber die Weibehen. Denn sie haben weisse Eier. Wenn man 
sie aufscheucht, so fliegen sie empor und lassen eine wasserartige Feuch- 
tigkeit von sich, woher der Glaube der Landleute rührt, dass sie sich 
vom Thau nähren und jene Ausscheidung als eine Art Harn von sich 
geben. Wenn man sich ihnen mit dem Finger dergestalt nähert, dass 
man die Spitze desselben beugt und dann wieder ausstreckt, so bleiben 
sie eher sitzen, als wenn man den ausgestreckten Finger entgegenhält, 
und gehen auf den Finger hinauf. Da sie nämlich nicht scharf sehen 
können, so glauben sie auf ein Blatt hinaufzugehen, welches sich bewegt. 
31. Diejenigen Inseceten, welche zwar nicht Fleischfresser sind, 
aber auf dem Fleische lebendiger Thiere von dessen Säften leben, wie 
die Läuse, Flöhe und Wanzen, erzeugen sämmtlich durch Begattung die 
sogenannten Nisse, aus welchen aber nichts anderes weiter entsteht. 
Was nun die Entstehung dieser Thiere selbst anbetrifft, so bilden sich 
die Flöhe aus dem niedrigsten Grade von Fäulniss, indem sie sich an 
Orten entwickeln, wo es trocknen Unrath giebt; dieWanzen aus der von 
den Thieren kommenden Feuchtigkeit, welche sich ausserhalb verdichtet; 
die Läuse endlich aus dem Fleisch. Bilden sich Läuse, so zeigen sich 138 
zuerst kleine Bläschen, aber ohne Eiter: sticht man dieselben auf, so 
kommen Läuse heraus. Bei manchen Menschen gestaltet sich dies auch 
zur Krankheit, wenn sich viel Feuchtigkeit im Körper angesammelt hat, 
und es hat diese bei Manchen auch den Tod herbeigeführt, wie man von 
dem Dichter Alkman und dem Syrier Pherekydes berichtet. Auch bei 
gewissen Krankheiten erzeugen sich Läuse in Menge. Es giebt eine Art 139 
Läuse, die man wilde nennt, und welche härter sind, als die gewöhnlich 
vorkommenden, und sich schwer von der Haut entfernen lassen. Bei 


91 


hervorgebrachten Leiden, welche sogar 
oft tödtlich werden sollen (v. d. Hoeven 
Zool. I p. 558) als Läusesucht beschrie- 
ben sein ? 


Veränderung des Fleisches angezeigt 
habe. 

Yeipes] An die erst von Stannius 
entdeckten Krätzmilben kann man hier 


nicht denken, da sie ohne Vergrösserung 
nicht als Thiere erkennbar sind. Kleider- 
läuse können nach Simon, Hautkrank- 
heiten p. 299 die Bildung von Pusteln 
bewirken. 

νόσημα --- Σύριον] Die Fälle von Läuse- 
sucht werden vielfach bezweifelt. Simon 
a. a.0. Dass sich in andern Krank- 
heiten Läuse in Menge bilden, unter- 
scheidet A. sehr deutlich von einer durch 
Läuse hervorgebrachten Krankheit. Soll- 
ten darunter vielleicht die von dem zu 
den Zecken gehörigen Argas Persicus 


139. ἄγριοι] Ob damit, wie Sundevall 
Thierarten p. 230 annimmt, Filzläuse ge- 
meint seien, ist mit der Angabe, dass sie 
härter seien, nicht wohl zu vereinigen; 
eher könnten darunter Zecken, Ixodes 
Ricinus, verstanden sein. 

ἧττον πονοῦσι] Das ist nicht der Fall. 

χαὶ σχληρότεροι] Entweder fehlt vorher 
ein Adjectivum oder καί ist zu tilgen, 
oder οἵ εἰσι zu schreiben. Noch fliessen- 
der würde die Rede, wenn man schriebe 
εἰσὶ δ᾽ οὗτοι σχληρότεροι .. . γηνομένων καὶ 
δυσαφαίρετοι .. 


896 IV Cap. 31. 
χρωτός. παισὶ μὲν οὖν οὖσιν αἱ χεφαλαὶ γίνονται φϑειρώδεις, τοῖς δ᾽ 
ἀνδράσιν ἧττον. γίνονται δὲ χαὶ αἱ γυναῖχες τῶν ἀνδρῶν μᾶλλον φϑει-- 
ρώδεις. ὅσοις ὃ ἂν ἐγγίνωνται ἐν τῇ χεφαλῇ, ἧττον πονοῦσι τὰς 

140 χεφαλάς. || ἐγγίνονται δὲ χαὶ τῶν ἄλλων ζῴων ἐν πολλοῖς φϑεῖρες. 
χαὶ γὰρ οἱ ὄρνιϑες ἔχουσι, καὶ οἱ καλούμενοι φασιανοὶ ἐὰν μὴ χονίωνται, 5 
διαφϑείρονται ὑπὸ τῶν φϑειρῶν χαὶ τῶν ἄλλων δὲ ὅσα πτερὰ ἔχει, 
τῶν ἐχόντων χαυλὸν χαὶ τῶν ἐχόντων τρίχας.... πλὴν ὄνος οὐχ ἔχει 
οὔτε φϑεῖρας οὔτε χρότωνας. οἱ δὲ βόες ἔχουσιν ἄμφω τὰ δὲ πρό- 
βατα χαὶ αἶγες χρότωνας, φϑεῖρας ὃ οὐχ ἔχουσιν ᾿ χαὶ αἱ ὕες φϑεῖρας 
μεγάλους χαὶ σχληρούς. “ἐν δὲ τοῖς χυσὶν οἱ καλούμενοι γίνονται χυνο-- 19 

141 ραῖσται. || πάντες δ᾽ οἱ φϑεῖρες ἐν τοῖς ἔχουσιν ἐξ αὐτῶν γίνονται τῶν 
ζῴων. γίνονται ὃ οἱ φϑεῖρες μᾶλλον ὅταν μεταβάλλωσι τὰ ὕδατα οἷς 
λούονται, ὅσα ἔχει τῶν λουομένων φϑεῖρας. ἐν δὲ τῇ ϑαλάττῃ γίνονται 
μὲν ἐν τοῖς ἰχϑύσι φϑεῖρες, οὗτοι δ᾽ οὐχ ἐξ αὐτῶν τῶν ἰχϑύων ἀλλ᾽ ἐχ 
τῆς ἰλύος εἰσὶ δὲ τὰς ὄψεις ὅμοιοι τοῖς ὄνοις τοῖς πολύποσι, πλὴν 15 
τὴν οὐρὰν ἔχουσι πλατεῖαν. ἕν δ᾽ εἶδός ἐστι τῶν φϑειρῶν τῶν ϑαλατ- 
τίων, χαὶ γίνονται πανταχοῦ, μάλιστα δὲ περὶ τὰς τρώγλας. [πάντα 

142 δὲ πολύποδα ταῦτ ἐστὶ χαὶ ἄναιμα τὰ ἔντομα.] ὃ δὲ τῶν ϑύννων 
οἶστρος γίνεται μὲν περὶ τὰ πτερύγια, ἔστι δ᾽ ὅμοιος τοῖς σχορπίοις, - 
χαὶ τὸ μέγεϑος ἡλίχος ἀράχνης. ἐν δὲ τῇ ϑαλάττῃ τῇ ἀπὸ Κυρήνης 30 
πρὸς Αἴγυπτον ἔστι περὶ τὸν δελφῖνα ἰχϑὺς ὃν χαλοῦσι φϑεῖρα΄ ὃς 
γίνεται πάντων πιότατος διὰ τὸ ἀπολαύειν τροφῆς ἀφϑόνου ϑηρεύοντος 
τοῦ δελφῖνος. 


1. σώματος Ῥ])8 Ald. Cs. Sch. 4, ζῴων om Aa RN post γὰρ om AaCa, 


χονίωνται Pk.; χονιῶνται ceteri 6. τῶν post ὑπὸ om (a 7. τῶν ἐχόντων] 
τὸ ἔχον codd. Ald. Cs. lacunam nos indicavimus 8. xpörovas hic et 9. P 
9. αἱ om PCaDa Ald. Cs. Sch. 10. χυνορέσται P, χυνοραΐσταί Da Ald. Sch. 
12. μάλιστα PDa Ald. Cs. ; iidem mox τὰ om 15. ὀνίοις CA παχύποσι AR, 
ταχύποσι Rh. 16. παχεῖαν Aa Rh. 17. τρώγλας Ald. Cs. ; τρίγλας ceteri 
omnes 18. post δὲ add τὰ Ca ταῦτ᾽ εἰσὶ AaCa, ἐστὶ ταῦτα PD ἔναιμα 
Aal“ τὰ] sta P, xat Αδ0ὰ (5. Sch. Di. 6] οἱ Ca, τισὶ PDa Ald. Cs. 
20. ἡλίχον Da Ald. 


140. ὄρνιϑες] Abbildungen verschie- 
dener Vogelläuse s. bei Redi De gener. 
Insect. 1686 Taf. 1—17. Sie gehören zu 
den Mallophaga. S. v. ἃ. Hoeven Zool. 
I p. 293. 

χονίωνται] So Sch. nach Sylburg und 
Pikkolos. Vgl. G. Dindorf in Steph. 

- Thes. ed. Didot. Bk. schrieb hier xo- 
νιῶνται und doch IX ὃ 260 χονίονται. 

χαὶ τῶν ἄλλων fl.) Daim Vorhergehen- 
den von den Vögeln die Rede war, so 
können die ἄλλα, welche hier bezeichnet 


werden, nur noch die Insecten sein. Die 
folgenden Worte τὸ ἔχον χαυλόν sind ohne 
Sinn und Structur, und auch die Lesart. 
der Herausgeber τῶν ἐχόντων καυλόν las- 
sen sich weder mit den vorhergehenden 
Worten noch mit den folgenden verbin- 
den. Denn τὰ ἔχοντα χαυλόν könnte nur 
auf πτερά, dagegen τὰ ἔχοντα τρίχας nur 
auf ζῷα bezogen werden. Man höre Gaza. 
‚omnino quibus penna caule constat, 118. 
pediculus gignitur, nec ea, quibus pilus 
est, carent eodem excepto asino‘. Nun 


897 


\% 

Kindern sind die Köpfe viel häufiger voller Läuse als bei Erwachsenen, 
und beim weiblichen Geschlecht mehr als beim männlichen. Die Leute, 
welche Läuse auf dem Kopfe bekommen, leiden weniger am Kopfe. 
Auch viele andere Thiere sind mit Läusen behaftet. 
spiel die Vögel Läuse, und die sogenannten Fasanen gehen durch sie zu 
Grunde, wenn sie sich nicht im Staube wälzen können. Und auch andere 
geflügelte Thiere .... . und auch manche von denen, welche mit Haaren 
bedeckt sind .... nur der Esel hat weder Läuse noch Krotones, die 
Rinder aber haben beide, die Schafe und Ziegen Schafläuse, aber keine 
Läuse, die Schweine hingegen grosse und harte Läuse. Bei den Hunden 
finden sich die sogenannten Zecken. Alle Läuse entstehen bei den damit 
behafteten Thieren aus diesen selbst. Die Läuse entstehen häufiger, wenn 
die Thiere das Wasser, in welchem sie sich baden, wechseln, nämlich 
diejenigen, welche von den sich badenden Thieren überhaupt Läuse 
haben. Auch im Meere finden sich Läuse an den Fischen, die aber nicht 
aus den Fischen selbst, sondern aus dem Schlamme entstehen. An Ge- 
stalt gleichen sie den vielfüssigen Asseln,, nur haben sie einen breiteren 
Schwanz. Es giebt nur &ine Art von Meerläusen, und sie findet sich 
überall, am meisten aber in Löchern. [Alle diese Insecten sind vielfüssig 
und blutlos.] Der Oistros der Thunfische findet sich an deren Flossen, 
ist den Skorpionen ähnlich und so gross wie eine Spinne. In dem Meere 
zwischen Kyrene und Aegypten giebt es einen Fisch, welcher den Del- 
phin begleitet und »Laus« genannt wird. Dieser Fisch ist viel fetter als 
alle andern, weil ihm die reichliche Kost, welche der Delphin aufjagt, 
zu statten kommt. 


V Cap. 31.] 


folgt aber, dass der Esel weder Läuse 
noch Zecken hat, eine Angabe, die so 
ar nicht stehen konnte, wenn nicht im 
orhergehenden schon die »Zecken« ge- 
nannt waren. Wir haben daher nach 
τρίχας eine Lücke angezeigt. 
ὄνος] Die Laus des Esels bildet Redi 
a. a. O. Taf. 21 ab. 


χρότωνας --- χυνοραῖσται)] S. Thierver- 
zeichniss VII Nr. 28 und 29. 


141. χυνοραῖσται] Schon bei Homer. 
Od. XVII, 300. 


ἰχ ϑύων] Essind darunter verschiedene 
ἘΝ onkthiea ‚ wie Lernaea, Penella, 
Ergasilina u. s. w., zu verstehen. S. über 
dieselben namentlich von Nördmann Mi- 
krograph. Beiträge 11. 1832. 


τρώγλας] Hier scheint doch die Aldina 
allein die ursprüngliche Lesart zu haben. 
Es ist undenkbar, dass A. gesagt haben 
sollte: Meerläuse kommen überall vor, 
am meisten aber an den »Triglae«. Ab- 


gesehen von περί, wofür doch ἐν stehen 
müsste, kann doch eine Art Fische nicht 
in Gegensatz stehen zu »überall«. Da- 
gegen ist es sehr glaublich, dass A. sagte, 

ass diejenigen Fische vorzüglich mit 
Meerläusen behaftet seien, welche in 
Wasserlöchern abgeschlossen sind. — Den 
folgenden ganz ungeschickten Zusatz ha- 
ben wir als unecht eingeschlossen. 


142. ϑύννων]) Das ist vielleicht Penella 
oder Pennatula filosa nach Cuvier et Va- 
lenciennes Hist. nat. des Poissons VIII 
p. 255. Abbildung s. bei Guerin Iconogr. 
Zooph. Taf. IX Fig. 3. Ueber die anderen 
Schmarotzerkrebse der Thunfische siehe 
Thierverzeichniss VII Nr. 35b. 


φϑεῖρα] Schneider in Artedi Hist. lit. 
Pisc. vermuthet, dass damit der in Ge- 
sellschaft der Haifische den Schiffen fol- 
gende Naucrates ductor (le pilote, der 
Lootse) gemeint sei. Siehe v. ἃ. Hoeven 
Zool. II p. 710. 


So haben zum Bei- 140 


141 


142 


938 


143 32. Γίνεται δὲ χαὶ ἄλλα ζῳδάρια, ὥσπερ ἐλέχϑη χαὶ πρότερον, 5375 


[V Cap. 32. 


τὰ μὲν ἐν ἐρίοις nal ὅσα ἐξ ἐρίων ἐστίν, οἷον οἱ σῆτες, οἱ ἐμφύονται 
μᾶλλον ὅταν κονιορτώδη ἡ τὰ ἔρια, μάλιστα δὲ γίνονται ἂν ἀράχνης 
συγχαταχλεισϑῇ. ἐχπίνων γάρ, ἐάν τι ἐνῇ ὑγρόν, ξηραίνει. γίνεται 
144 δὲ ἐν χιτῶνι 6 σχώληξ οὗτος. || καὶ ἐν χηρῷ δὲ γίνεται παλαιουμένῳ, 5 
ὥσπερ ἐν ξύλῳ ζῷον, ὃ δὴ δοχεῖ ἐλάχιστον εἶναι τῶν ζῴων πάντων 
χαὶ χαλεῖται Axapl, λευχὸν χαὶ μιχρόν. καὶ ἐν τοῖς βιβλίοις ἄλλα γί- 
νεται, τὰ μὲν ὅμοια τοῖς ἐν τοῖς ἱματίοις, τὰ δὲ τοῖς σχορπίοις ἄνευ 
τῆς οὐρᾶς, μιχρὰ πάμπαν᾽ χαὶ ὅλως ἐν πᾶσιν ὡς εἰπεῖν, ἔν τε τοῖς 
ξηροῖς ὑγραινομένοις χαὶ ἐν τοῖς ὑγροῖς ξηραινομένοις, ὅσα ἔχει αὐτῶν 10 
145 ζωήν. || ἔστι δέ τι σχωλήχιον ὃ χαλεῖται ξυλοφόρον, οὐϑενὸς ἧττον 
ἄτοπον τούτων τῶν ζῴων. ἣ μὲν γὰρ χεφαλὴ ἔξω τοῦ χελύφους 
προέρχεται ποιχίλη, χαὶ οἱ πόδες ἐπ ἄχρου, ὥσπερ τοῖς ἄλλοις σχώ- 
ληξιν, ἐν χιτῶνι δὲ τὸ ἄλλο σῶμα ἀραχνιώδει, χαὶ περὶ αὐτὸ χάρφη, 
ὥστε δοχεῖν προσέχεσϑαι βαδίζοντι᾽ ταῦτα δὲ σύμφυτα τῷ χιτῶνί 15 
ἐστιν ὡς γὰρ χοχλίᾳ τὸ ὄστραχον, οὕτω τὸ ἅπαν τῷ σχώληχι, χαὶ οὐχ 
ἀποπίπτει ἀλλ ἀποσπᾶται ὥσπερ προσπεφυχότα᾽ χαὶ ἐάν τις τὸν χι- 


1. ζωάρια Aa 
Ca Di. otomP 
Cs. et edd. seq. χιόνι Ca 
ἄχαρι Sch. Di. Pk. 8. 

10. αὐτῶν] αὐτόματον Pk. 11. 
ξυλοφϑόρον ceteri 
Sch., τούτων τῶν ζ. Ald. Cs. Sch. 


post de Aa Di. ; ἀραχνιῶδες PDa Ald. 


γὰρ dedimus nos; ὥσπερ libri 


. 143. ἂν ἀράχνης συγχαταχλεισθῃ)} Gaza 
δὶ araneus una includatur'. Es ist doch 
unglaublich, dass hier gesagt worden sei: 
Motten entstehen vorzüglich in staubiger 
Wolle, und besonders wenn eine Spinne 
eingeschlossen ist, welche die vorhandene 
Feuchtigkeit aufsaugt und dadurch die 
Wolle austrocknet, selbst wenn man an- 
nehmen will, dass diese Worte nicht von 
A. selbst geschrieben seien. ἀράχνης ist 
also der Sitz des Fehlers: es liesse sich 
leicht in ἄρα χνοῦς ändern; aber es ist 
auch so nicht viel gewonnen. Wir glau- 
ben, dass die Verderbniss sich noch wei- 
ter erstreckt. 

χιτῶνι) Vgl. ὃ 145. Wir haben καί 
mit PDa weggelassen. | 

144. κηρῷ] Daim alten Wachse keine 
Thiere vorkommen ,‚ so liegt die Vermu- 
thung nahe, dass ursprünglich τυρῷ ge- 
standen habe und mit ἀχαρί die Käse- 
milbe bezeichnet sei. — Plinius XI, 33 
(99), 115 hat allerdings auch »cera«. 


χαὶ πρότερον om PDa Ald. Cs. 
3. τὰ ἔρια ἢ Aa0a 

ἐν] ἐπὶ Aala 
τῶν ἐν PAld. Cs. Sch. 
ἔτι Ca 
12. ἄτοπον] ἀπὸ τούτων PDam 
13. ποιχίλη] τῇ χοίλη Aa 


2. εἰσὶν 431)8 οἱ om A? 
4. ὑγροῦ Aala 5. δὲ χαὶ ἐν Aal“ 
χηρίῳ Sch. 1. ἀκαρῆ AaCa, 
τοῖς om Ρ])ὰ Ald. Cs. 
ξυλοφόρον dedimus nos cum Guil., 
τῶν ζ. codd. et edd. post 
14. ἀραχνιώδει 


αὐτὸν Sch. 15. συμφυᾷ Ca 10. ὡς 


ὥσπερ ἐν ξύλῳ] Gaza ‚Tum vero in 
cera vetusta ut in ligno animal gignitur. 
Camus ‚il se forme aussi des animaux 
dans la vieille cire comme dans les vieux 
bois , welche Sch. mit der Bemerkung 
abfertigt: »Verum duo diversa insecta 
simul memorat philosophus, alterum, 
quod vetustis alveorum ceris innaseitur 
et alibi χλῆρος nominatur, alterum ligno 
innatum ἄχαρι vocatur.«e Wir möchten 
wohl wissen, wie man dies aus den Tex- 
tesworten beweisen will. Wenn A. von 
zwei Thieren sprechen wollte, von denen 
das eine in alten Waben, das andere im 
Holze sich findet, so konnten diese doch 
nicht durch ὥσπερ verbunden werden; 
auch istim Folgenden doch nur von einem 
Thiere, nämlich dem dxapt, die Rede. 
Camusglaubte, ὥσπερ könne dazu dienen, 
den Begriff παλαιουμένῳ auch zu ξύλῳ zu 
wiederholen; aber irrigerweise. Man 
sieht also, dass der Text verderbt ist, und 
darf vermuthen, dass ἐν ξύλῳ an die Stelle 


V Cap. 32.] 999 


32. Es giebt auch noch andere kleine Thierchen, wie erwähnt ist, 143 
zum Beispiel in Wolle und Wollstoffen, die Motten, welche besonders 
häufig darin entstehen, wenn die Wolle staubig ist, und am meisten, 
wenn eine Spinne (?) mit eingeschlossen ist; denn indem diese die darin 
enthaltene Feuchtigkeit aufsaugt, trocknet sie dieselbe aus. Dieser Wurm 
bildet sich in einer Hülle. Auch im alten Wachse (Käse?) [so wie im 144 
Holze) kommt ein Thier vor, welches das kleinste unter allen Thieren 
zu sein scheint und Akari genannt wird; es ist weiss und klein. Auch 
in Büchern finden sich dergleichen, welche theils den in den Kleidern 
vorkommenden ähnlich sind, theils wie kleine schwanzlose Skorpionen 
aussehen. Ueberhaupt giebt es fast in allen Stoffen Thiere, sowohl in 
trockenen, wenn sie feucht werden, als auch in feuchten, wenn sie 
trocken werden, soweit sie überhaupt die Bedingungen des Lebens ent- 
halten. Es giebt auch einen kleinen Wurm, welcher »Holzträger« genannt 145 
wird, welcher an Seltsamkeit den eben genannten Thieren nicht nach- 
steht. Sein buntfarbiger Kopf ragt aus der Hülle hervor, und seine Füsse 
befinden sich vorn, wie bei den übrigen Würmern, der übrige Theil des 
Leibes steckt in einer spinnwebenartigen Hülle, welehe von Holzsplit- 
tern umgeben ist, so dass es den Anschein hat, als ob sie beim Kriechen 
an dem Thiere haften blieben. Sie sind aber in der That mit der Hülle 
vereinigt, — denn wie die Schale an der Schnecke, so haftet dieser 
ganze Körper an dem Wurm — und fallen nicht von ihm los, sondern 
können nur abgerissen werden, da sie mit ihm verwachsen sind. Und 
wenn man die Hülle losnimmt, so stirbt der Wurm und ist dann eben so 


eines Adjectivums getreten ist, welches 
schwer zu errathen sein wird. Auch das 
Folgende ist nicht fehlerfrei, da man 
doch schwerlich p.ıxpöv nach dem vorher- 
gegangenen ἐλάχιστον für richtig halten 
ann. 

τὰ μὲν ὅμοια] Wahrscheinlich die Bü- 
cherlaus, Troctes oder Psocus pulsatorius 
(s. v. d. Hoeven Zool. p. 413), welche 
ungefähr einer Laus gleicht. 


τὰ δὲ — oxoprioıs) Offenbar der Bü- 
cherskorpion, Chelifer cancroides. Siehe 
v. ἃ. Hoeven a. a. O. p. 564. 

ὅσα — ζωῆν] Pikk. schrieb αὐτόματον 
statt αὐτῶν ; aber es heisst wohl αὐτόμα-- 
τος γένεσις, aber nicht ζωή. Den Sinn 
drückte schon Camusrichtig aus: pourvü 
401} soit susceptible de les nourrir', nur 
dass ζωή nicht bloss die Ernährung, son- 
dern auch die Entstehung einschliesst. 
Dieser Zusatz enthält die Bestimmung 
für die Limitation, die in ὡς εἰπεῖν liegt. 


145. ξυλοφόρον] Guil. ‚xyloforum'. 
Dass dies die richtige Lesart sei, zeigt 


die folgende Beschreibung, in welcher 
nichts darauf hinweist, dass dieses Thier 
ein »holzzerstörendes« sei. — 8. Thier- 
verzeichniss ΝῊ Nr. 37. 

τούτων] haben wir mit mehreren ᾿ 
Häschrr. hinzugefügt, da sich gar nicht 
annehmen lässt, dass A. dieses Thier- 
chen habe mit allen Thieren vergleichen 
wollen ; wenigstens hätte es alsdann doch 
τῶν ἄλλων ζῴων heissen müssen. 

δοχεῖν — βαδίζοντι] Gaza ‚suoque te- 
umento haerentes festucas gerit, ita ut 
orte eas casuque sibi contraxisse dum 
ambularet, videretur.' 

ὡς γὰρ xoyAla] Da sich ταῦτα au 
χάρφη bezieht, so muss mit ὡς ein neuer 
Satz be innen. Denn nicht die Spreu- 
stücke Arien mit dem Wurme so zu- 
sammen, wie die Schale mit der Schnecke, 
sondern die Spreustücke hängen an der 
Hülle des Wurms, und die Hülle mit dem 
Wurm, wie die Schale mit der Schnecke. 
Wir haben daher ὥσπερ in ὡς γάρ verän- 
dert und ergänzen als Praedicat aus denı 
Vorhergehenden σύμφυτον. 


14 


ἱν 


{ 


940 


[V Cap. 32. 33. 


τῶνα περιέλῃ, ἀποῦνήσχει χαὶ γίνεται ὁμοίως ἀχρεῖος ὥσπερ ὁ χοχλίας, 
περιαιρεϑέντος τοῦ ὀστράχου. χρόνου δὲ προϊόντος γίνεται χαὶ οὗτος 
6 σχώληξ χρυσαλλὶς ὥσπερ αἱ χάμπαι, χαὶ ζῇ ἀχινητίζων. ὅ τι δ 
140 ἐξ αὐτοῦ γίνεται τῶν πτερωτῶν ζῴων, οὔπω συνῶπται. || οἱ ὃ ἐρινεοὶ 
οἱ ἐν τοῖς ἐρινεοῖς ἔχουσι τοὺς χαλουμένους ψῆνας. γίνεται δὲ τοῦτο δ 
πρῶτον σχωλήχιον, εἶτα περιρραγέντος τοῦ δέρματος ἐχπέτεται τοῦτο 
ἐγχαταλιπὼν 6 ψήν, χαὶ εἰσδύεται εἰς τὰ τῶν συχῶν ἐρινᾶ, χαὶ δια- 
στομῶν ποιεῖ μὴ ἀποπίπτειν τὰ ἐρινᾶ᾽ διὸ περιάπτουσί τε τὰ ἐρινᾶ 
πρὺς τὰς συχᾶς οἱ γεωργοί, χαὶ φυτεύουσι πλησίον ταῖς συχαῖς ἐρινεούς. 

33. Τῶν δὲ τετραπόδων χαὶ ἐναίμων χαὶ φοτόχων αἱ μὲν γε- 


2 Er m » ) ΤᾺ Ὁ b) \ \ > \ ar > \ \ 
γέσεις εἰσὶ τοῦ ἔαρος, ὀχεύεται ὃ οὐ χατὰ τὴν αὐτὴν ὥραν, ἀλλὰ τὰϑ 


Y Yy \ ἊΝ 7 \ \ \ \ [4 q c F \ 

μὲν ἔαρος τὰ δὲ ϑέρους TA δὲ περὶ TO μετόπωρον, ὡς ἑχάστοις πρὸς 
\ ΄ he ERS Dim Fr ee m “ L * \ > ὧς 

148 τὴν γένεσιν τῶν ἐχγόνων 7 ἐπιοῦσα ὥρα συμφέρει. | N μὲν οὖν χε 

’ \ N ‘2 \ m. 5 

λώνη τίχτει wa σχληρόδερμα χαὶ δίχροα ὥσπερ τὰ τῶν ὀρνίϑων, τε- 

χοῦσα δὲ χατορύττει χαὶ τὸ ἄνω ποιεῖ ἐπίχροτον᾽ ὅταν δὲ τοῦτο ποιήσῃ, 
m 4 Ἂ m ) 

φοιτῶσα ἐπῳάζει ἄνωϑεν " ἐχλέπεται δὲ τὰ wa τῷ ὑστέρῳ ἔτει. ἣ ὃ 

> \ Μ ms Ε) -- IN [4 ) Ἂ ng JA ur, 

ἐμὺς ἐξιοῦσα Ex τοῦ ὕδατος τίχτει, ὀρύξασα βόϑυνον πιϑώδη, χαὶ Ev- 
m ‚ r 2 7 

τεχοῦσα χαταλείπει᾽ ἐάσασα ὃ ἡμέρας ἐλάττους 7) τριάχοντα ἀνορύττει 

χαὶ EXÄETEL ταχύ, χαὶ ἀπάγει τοὺς νεοττοὺς εὐθὺς εἰς τὸ ὕδωρ. τίχτουσι 

δὲ χαὶ αἱ ϑαλάττιαι χελῶναι ἐν τῇ γῇ WA ὅμοια τοῖς ὄρνισι τοῖς ἣἡμέ- 20 

ροις. χαὶ χατορύξασαι ἐπῳάζουσι τὰς νύχτας. τίχτουσι δὲ πολὺ πλῆϑος 
m ς \ , > , m 

149 φῶν᾽ χαὶ γὰρ εἰς ἑχατὸν τίχτουσιν ῳά. || τίχτουσι δὲ Hal οἱ σαῦροι χαὶ 


3. ὥσπερ χαὶ αἱ PDa ΑἸά. Cs. Sch. 
αὐτῶν 0a, δὲ ταὐτοῦ P 


Da Ald., ἐρινοῖς Os. Pk., ἔρνοις P 


ἐμπεριρραγέντος PDa Ald. Os., περιαιρεϑέντος (8 
ὁ Ψὴν] ὄψιν codd. Ald. 
διὰ στομάτων Ῥ(8])8 Ald. Bk., διὰ στόματος Aa, 
8. ἐρινεὰ AaCa, ἐριγὰ Ald. 

11. χατὰ ArCa Rh., πάντα ceteri 
17. ἐμὶς Ca, ἡ δὲ μῦς Cam. et 18. ἐχτεχοῦσα Da Ald. 


7. ἐγκαταλεῖπον PDa Ald. 
Aa0a, ἐρινὰ Ald. Cs. Sch. 
διαστομῶν Us. Sch. Di. Pk. 
9. συκέας Aa0a, συχὰς Ald. 
Aa0a 16. ἄνω Aa 
ἐλάττους ἢ om PDa Ald. Gaza Cs. 
Cs., om (ἃ 
ot xp. AaCa Sch. Di. 


146. ἐρινεοὶ] Diese Stelle ist schon in 
Wimmer Phyt. Arist. Fragm. p. 67 be- 


“handelt, dort aber übersehen worden διὰ 


στομάτων in διαστομῶν zu verbessern. — 
Ueber die Formen ἔρινος, ἐρινόν und ἐρι- 
νεός lässt sich weder nach den Hdschrr. 
noch nach den Angaben der Gramma- 
tiker etwas Sicheres feststellen. Siehe 
Wimmers Anmkg. zu Theophr. hist. pl. 
I, 8, 2. Darf man nach der Analogie von 


Are 


4. οἱ δὲ ῥῖνες PDaAld. 


20. wa om PDa Ald. 
σαῦραι Sch. 


ὅ τι] ὃ PDa Ald. Cs. Sch. et 4. δ᾽ ἐξ 
5. otom A®0s.Pk. ἐρίνοις 
ψῆρας PDa Ald. Ὁ. δὲ πρῶτον τὸ Aa0a 
ἐχπέταται Aala, ἐχπέττεται P 


ἐνδύεται AR0a ἐρινεὰ 


τά τε PDaAld. Cs. 
12. περὶ 


19. post ἀπάγει ponunt εὐθὺς PDa Ald. 


ἡμετέροις ARCa 22. xat αἱ σαῦραι καὶ 


σῦχον und ἣ συχέα, συκῇ schliessen, so 
würde ὁ ἔρινος oder besser τὸ ἐρινόν die 
Frucht, ὁ ἐρινεός aber den Baum bezeich- 
nen, wie dies auch J. Pollux Onom. an- 
‘giebt, und wofür die Hdschrr. an der 
Mehrzahl der Stellen bei Theophrast 
sprechen. Vgl. noch Theophr. caus. II, 
9,5. Arist. gener. 1$2..III $57. — Ueber 
die Sache s. Thierverzeichn. VII Nr. 54. 

147. οὐ κατὰ] Es kam hier nicht dar- 


041 


unnütz, wie die Schnecke, wenn man ihr die Schale genommen hat. Im 
Verlauf der Zeit verwandelt sich auch dieser Wurm, wie die Raupe, in 
eine Puppe, und lebt ohne sich zu bewegen. Welches geflügelte Thier 
aber daraus hervorgeht, ist noch nicht beobachtet worden. Die Früchte 146 
auf den wilden Feigenbäumen enthalten die sogenannten Psenes. Dieses 
Thier ist zuerst ein kleines Würmchen, alsdann fliegt der Psen aus der 
geborstenen Haut mit Zurücklassung derselben hinaus und schlüpft in 
die Früchte der zahmen Feigen hinein, und indem er sie durchbohrt, 
bewirkt er, dass die Feigen nicht abfallen. Deshalb befestigen die Land- 
leute die wilden Feigen an die zahmen Feigenbäume und pflanzen wilde 
Feigenbäume in die Nähe der zahmen. 

33. Die Entwickelung der vierfüssigen eierlegenden Blutthiere findet 147 
im Frühlinge statt; sie begatten sich aber nicht alle zu derselben Jahres- 
zeit, sondern manche im Frühlinge, andere im Sommer, noch andere im 
Herbst, je nachdem einem jeden von ihnen die nächstfolgende Jahreszeit 
für die Entwickelung der Jungen zuträglich ist. Die Schildkröte legt 148 
hartschalige und zweifarbige Eier, wie die Vögel, vergräbt dieselben und 
macht den Boden darüber eben und fest; nachdem sie dieses verrichtet 
hat, begiebt sie sich auf die Eier und bebrütet dieselben. Die Eier kom- 
men erst in dem darauf folgenden Jahre aus. Die Süsswasserschildkröte 
geht zum Eierlegen aus dem Wasser heraus und legt die Eier in eine von 
ihr gegrabene fassähnliche Grube. Hier lässt sie sie nahe an dreissig 
Tage ruhig liegen, scharrt sie dann aus, öffnet rasch nach einander die 
Schalen und führt die Jungen sofort in das Wasser. Auch die Meerschild- 
kröten legen Eier, welche den Eiern der Hausvögel gleichen, auf dem 
Lande, vergraben sie und brüten des Nachts darauf. Die Zahl der Eier 
ist sehr gross, es sind deren bis gegen hundert. Auch die Eidechsen, so 149 


V Cap. 32. 33.] 


ϑαλάττιαι χελῶναι) Sehr ähnliche An- 
aben s. bei Brandt u. Ratzeburg Med. 
ool. I p. 191 von Chelonia esculenta: 
die Eier haben eine pergamentähnliche 
Schale, enthalten Dotter und Eiweiss, 


auf an, darauf hinzudeuten, dass »einige 
Amphibien sich zu derselben Zeit paaren«, 
daher ist das Wort πάντα, welches auch 
weder Guil. noch Gaza ausdrücken, hier 
nicht an seiner Stelle. 


148. χελώνη] Wenn damit Testudo 
graeca gemeint ist, so sind die Angaben 
nur theilweise richtig: sie legt Mitte des 
Sommers 4—12 weisse Eierin eine Grube, 
ohne zu brüten; die Jungen kriechen 
Anfang Herbstes aus. Dum£ril et Bibron 
II p.56. Die Eier haben eine Kalkschale, 
ein schwer gerinnendes Eiweiss und einen 
Dotter; ibid. I p. 221. 

ertxporov] Guil. ‚et desuper facit cu- 
mulum’. Gaza et cooperta (cooperata?) 
terra et pavita’. — Ueber das Brüten der 
Amphibien vgl. gener. ΠῚ ὃ 34. 

eds] Bis auf das Ausgraben und die 
Führung bestätigt bei Brandt u. Ratze- 
burg Med. Zool. p. 187. 


werden in eine Grube gelegt, von der 
Mutter bewacht, kommen aber schon in 
20—25 Tagen aus. 


πολὺ πλῆϑος — wa] Sogar über 200 
legt Chelonia esculenta l.c. Auch Du- 
meril et Bibron bestätigen die grosse 
Anzahl der Eier bei den Seeschildkröten 
Ip. 518, ohne indess über Chelone ca- 

uana besondere Angaben zu machen. 
Die übrigen Angaben bis auf das Brüten 
werden |. c. bestätigt. 


149. σαῦροι χαὶ χροχόδειλοι] Für das 
Krokodil bestätigt bei Dumeril et Bibron 
Up. 33, für die Eidechsen p. 274. 


542 [V Cap. 33. 34. 


c ΓΦ t anf \ 5 [4 3 \ m J Ζ \ 
οἱ χροχόδειλοι οἱ χερσαῖοι χαὶ οἱ ποτάμιοι εἰς τὴν γῆν. ἐχλέπεται δὲ 
τὰ τῶν σαύρων αὐτόματα ἐν τῇ γῇ᾽ οὐ γὰρ διετίζει ὃ σαῦρος" λέγεται 
yap ἔχμηνος εἶναι ὁ σαύρας βίος. ὃ δὲ ποτάμιος χροχόδειλος τίχτει 

I ms 
υὲν wa πολλά, τὰ πλεῖστα περὶ ἑξήχοντα, λευχὰ τὴν χρόαν, χαὶ ἐπι- 
χάϑηται ἡμέρας ἑξήχοντα, χαὶ γὰρ χαὶ βιοῖ χρόνον πολύν. ἐξ ἐλα-" 

ὰ "διῶ δ κὸς ἰὼ se 
χίστων ὃ ῳῶν ζῷον μέγιστον γίνεται τοῦτο᾽ τὸ μὲν γὰρ WOy οὐ 
μεῖζόν ἐστι γηνείου, χαὶ ὃ νεοττὸς τούτου χατὰ λόγον, αὐξανόμενος 
δὲ γίνεται χαὶ ἑπταχαίδεχα πήχεων. λέγουσι δέ τινες ὅτι χαὶ αὐξάνε- 
ται ἕως ἂν ζῇ. 

34. Τῶν δὲ ὄφεων ὁ μὲν ἔχις ζῳοτοχεῖ ἔξω, ἐν αὑτῷ πρῶτον 10 
φοτοχήσας" τὸ ὃ φό 
χόδερμον. ὁ δὲ νεοττὸς ἄνω ἐπιγίνεται, χαὶ οὐ περιέχει φλοιὸς ὀστρα- 

36 σ᾿ δὲ \ m) 9% y \ pH, ee te 
χώδης, ὥσπερ οὐδὲ TA τῶν ἰχϑύων. τίχτει δὲ μιχρὰ ἐχίδια ἐν ὑμέσιν, 
οἱ περιρρήγνυνται τριταῖοι᾽ ἐνίοτε δὲ χαὶ ἔσωϑεν διαφαγόντα αὐτὰ 

3 »Ὕ 2 ’ ΄, - 
ἐξέρχεται. τίχτει ὃ ἐν μιᾷ ἡμέρᾳ χαϑ Ev, τίχτει δὲ πλείω ἢ εἴχοσιν. 15 558 

vv ΦΧ N] > m Ὑ ον IRRE Ri Zr \ 
ot ὃ ἄλλοι ὄφεις φοτοχοῦσιν ἔξω, τὰ ὃ wa ἀλλήλοις συνεχῆ ἐστὶν 
ὥσπερ αἱ τῶν γυναιχῶν ὑποδερίδες ὅταν δὲ τέχῃ εἰς τὴν γῆν, ἐπ- 
ῳάζει. ἐχλέπεται δὲ Kal ταῦτα τῷ ὑστέρῳ ἔτει. 


150 


2. σαυρῶν U% 3. ἑξαμηνόβιος εἶναι ὁ σαῦρος PDA Ald. Cs., ἑξάμηνος Sch. 
βίος σαύρας ΑΔ0 8 Bk. Di., βίος ὁ σαύρας Rh. Sch. Pk. 4. τὰ πλεῖστα om PDa 
Ald. 5. ante ἡμέρας add δ᾽ AaCa Bk. Di. καὶ post γὰρ om PDa Ald. Cs. 
et 6. ἐξ ἐλαχίστου δ᾽ ἐν ῴῷ ζ. μ. γίνεται ἕν τοῦτο Pk. 6. μέγιστον ζῶον PDa 
Ald.Cs. Sch. τοῦτο dedimus nos; ἐκ τούτων codd. et edd. 1. χηνίου καὶ 
νεόττου τοῦ %.P 8. ὅτι] ὡς PDaAld.Cs., χαὶ ὡς CR 10. ἐξ ὧν Ca 12. ἄνω- 
ὃεν περιγίνεται PDa Ald. Os. 14. xat post δὲ add Aa τὰ ἔσω Aal Sch. 
Bk. Di. 18. χαὶ om AR ἑτέρῳ Cr Guil. 


et Bibron legen sie höchstens 30 Eier 
mit weisser Schale. 

ἐξ — πήχεων] Aus Herodot II c. 68. 
Bestätigt bei Dumeril et Bibron III p. 44: 
5—6 Zoll lang; wenn sie die Eier ver- 
lassen, erreichen sie eine Länge von 


αὐτόματα] Dies bestätigen Brandt u. 
Ratzeburg Med. Zool. Ip. 165. 

ὁ σαύρας βίος] Auf diese Lesart führen 
die Verkähiedenin Varianten. Weder, wie 
mit dem Med. Bk. schrieb, βίος σαύρας, 
noch, wie mit dem Rhen. Sch. und Pikk. 


schrieben, βίος ὁ σαύρας, wird A. geschrie- 
ben haben; dagegen führt die Vulgata 
auf die von uns gewählte Schreibung. — 
Die Eidechsen verkriechen sich und er- 
starren im Winter, was wohl der Anlass 
ἣν ER unrichtigen Angabe des A. ist. 

At. 
ποτάμιος — ἑξήχονταὶ Nach Dumeril 


30 Fuss, also das Sechzigfache ihrer an- 
fänglichen Länge. 

γίνεται τοῦτο] eine nothwendige Ver- 
änderung. Pikk. hat eine zwar sehr sinn- 
reiche, aber doch wohl nicht nothwendige 
Emendation vorgeschlagen. Vgl. Herodot 
II, 68. Dass ἐλάχιστον nur in Beziehung 
auf μέγιστον zu verstehen, ist selbstver- 


V Cap. 33. 34.] 543 


wie die Land- und Flusskrokodile legen ihre Eier in den Boden, und die 
jungen Eidechsen schlüpfen dann von selbst aus. Die Eidechse lebt 
nämlich nicht bis ins zweite Jahr, indem ihr Leben nur sechs Monate 
lang dauern soll. Das Flusskrokodil legt viele Eier von weisser Farbe, 
bis gegen sechszig, auf welchen es sechszig Tage lang brütet, wie es 
denn auch eine lange Lebensdauer hat; und obgleich diese Eier sehr klein 
sind, so wird doch aus ihnen ein sehr grosses Thier. Denn das Ei ist 
nicht grösser als ein Gänseei und das Junge von entsprechender Grösse, 
wächst aber bis zu einer Länge von siebzehn Ellen aus. Manche behaup- 
ten, dass es sein ganzes Leben hindurch wächst. 

34. Unter den Schlangen ist die Viper diejenige, welche zuerst in sich 150 
Eier erzeugt und nach aussen lebendige Junge gebiert. Das Ei ist wie 
bei den Fischen einfarbig und weichschalig. Das Junge bildet sich oben 
auf, und das Ei ist eben so wenig wie das der Fische von einer hart- 
schaligen Rinde umgeben. Die kleinen Vipern werden in Häuten geboren, 
welche am dritten Tage bersten. Bisweilen fressen sich auch die Jungen 
selbst von innen durch und kommen heraus. Die Viper legt ihre Eier 
während eines Tages, eins nach dem andern und mehr als zwanzig an 
der Zahl. Die übrigen Schlangen legen Eier nach aussen, und die Eier 
hängen an einander, so dass sie Frauenhalsbändern gleichen. Nachdem 
sie die Eier in die Erde gelegt haben, brüten sie darauf. Auch diese 
kommen erst im folgenden Jahre aus. 


ständlich ; auch nehmen wir daran keinen 
Anstoss, dass auf den Pluralis ὠῶν der 
Singularis ζῷον folgt; daher können wir 
nicht der Auseinandersetzung Schneider’s 
IV p. 417 beistimmen. 
150. ἔχις) gener. 1 ὃ 19. I ὃ 7. part. 
p. 676b, 3. hist. 1 ὃ 10. III ὃ 16. Sch. 
spricht IV p. 419 darüber, ob ἔχις und 
Ta verschieden seien, ohne doch die 
rage der Entscheidung näher zu führen. 
ζῳοτοχεῖ ἔξω] S. Anm. zu III ὃ 16. 
ἄνω ἐπιγίνεται] Gaza ‚foetus superne 
consistit'. Dagegen Guil. mit der Vulgata 
‚desuper circa fit‘. 
τίχτει δὲ μιχρά)] Gewiss müsste es doch 
τὰ μιχρά heissen, und zu dieser Verbes- 
serung giebt die Lesart des Venet. eine 
. willkommene Veranlassung. Noch wahr- 
scheinlicher ist es uns aber, dass es τί- 
χτεται δὲ τὰ μιχρά geheissen habe. 
ἔσωϑεν) Bmk. fit aliquando etiam, ut 


catuli, erosis interioribus, ipsi egredian- 
tur’. Damit die kleinen Vipern heraus- 
kommen, ist es viel nothwendiger, dass 
sie die Haut des Eies, als das Innere, 
durchbeissen. Man ergänze das Object 
ὑμένα, so heisst es: sie beissen von innen 
die Haut durch und schlüpfen von selbst 
heraus, nämlich noch ehe die Haut ge- 
borsten ist. Auch Camus hat ungenau 
übersetzt. Noch anders Gaza ‚evenit in- 
terdum, ut qui in utero adhuc sunt abro- 
sis membranis praerumpant. 

eixooıy] Für Vipera berus (s. Thier- 
verzeichniss ΠῚ Nr. 6) machen Brandt τ. 
Ratzeburg ganz ähnliche Angaben, Med. 
Zool. I p. 179. 

συνεχῆ) κατὰ στοιχόν III $ 16, wo auch 
das Aneinanderkleben der Schlangeneier 
durch neuere Beobachtungen (v. Baer 
Entwickelungsgesch. Il p. 160) bestätigt 
wird. 


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