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Full text of "Auf einer Reise in Westindien und Südamerika gesammelte Pflanzen"

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DU  CXJNSERVATOIRE  BOTAKIQÜE  DB  GEN3 
VENDÜ    EN   1922 


Auf  einer  Reise  in 

Westindien  und  Südamerika 

gesammelte  Pflanzen. 


Von 

Therese  Prinzessin  von  Bayern. 

Mit  Diagnosen  neuer  Arten  von  Neger,  Mez,  Cogniaux, 
Briquet,  Zaiilbruckner  und  0.  Hoff  mann. 

Mit  einer  Abbildung  im  Text  und  Tafel  I— V. 


Abdruck  aus  den  Beiheften  zum  Botanischen  Centraiblatt. 

Original -Arbeiten  herausgegeben  von   Dr.  Oscar  Uhlworm  in  Berlin 

und  Dr.  F.  G.  Kohl  in  Marburg. 

Band  XIII.     Heft  1. 


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Jena. 

Verlag  von  Gustav  Fischer. 
1902. 


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Auf  einer  Reise  in 

Westindien  und  Südamerika 

gesammelte  Pflanzen. 


Von 

Therese  Prinzessin  von  Bayern. 

Mit  Diagnosen  neuer  Arten  von  Neger,  Mez,  Cogniaux, 
Briquet,  Zahlbruci<ner  und  O.  Hoff  mann. 

Mit  einer  Abbildung  im  Text  und  Tafel  I — V. 


Abdruck  aus  den  Beiheften  zum  Botanischen  Centralblatt. 

Original- Arbeiten  herausgegeben  von   Dr.  Oscar  Uhlworm  in  Berlin 

und  Dr.  F.  G.  Kohl  in  Marburg. 

Band  XIII.     Heft  1.     ^h^^ai^T 


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Jena. 

Verlag  von  Gustav  Fischer. 
1902. 


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Auf  einer  Reise  ''^ 

in  Westindien  und  Südamerika  gesammelte  Pflanzen. 

Von 

Therese  Prinzessin  von  Bayern 

(mit  Diagnosen  neuer  Arten  von  Neger,  Mez.  Cogniaux, 
Briquet,  Zalilbruckner  und  0.  Hoffmann). 

Mit  1  Abbildung  im  Text  und  Tafel  T— V. 

Einleitung. 


J         Auf  einer  im  Jalire  1898  unternommenen  Reise  nach  Westindien 
J"  und  Südamerika  sammelte  ich  ca.  430  Arten  von  Pflanzen,  welche 
^  nachfolgend  aufgezählt  sind')- 

•^^  Bei  der  systematischen  Zusammenstellung  der  Cryptogamen  hielt 

^sjLich   mich   vorwiegend  an  Englers  Syllabus  der  Pflanzenfamilien. 

^^Bie  Familien  der  Phanerogamen  stellte  ich  gleichfalls  nach  Englers 

"^  Syllabus  zusammen,  die  Gattungen  derselben  jedoch  nach  Durands 

*■  ^  Index  Generum  Phanerogamorum.     Die  Arten  sind  sämtlich  alpha- 

A  betisch  geordnet. 

^  Die   meisten   der   von   mir  gesammelten  Pflanzen  wurden  be- 

i(o  stimmt  von  Professor  Dr.  Solered  er  in  Erlangen  und  Professor 
4   Dr.  Neger   in  Eisenach  (beide   früher   in  München).    Ferner   be- 
(^  teiligten  sich  an  der  Bestimmung  die  Professoren  Dr.  Radlkofer 
und  Dr.  Giesenhagen  in  München,  die  Professoren  Dr.  Eng  1er, 
J  Dr.  Urban,    Dr.   0.  Hoff  mann,    ausserdem   Dr.    Lindau   und 
^  Dr.  Harms  in  Berlin,   Carl  Warnstorf  in  Neuruppin,   die  Pro- 
^  fessoren  Dr.  Drude  in  Dresden  und  Mez  in  Halle,  die  Doktoren 
Hallier  und  Heering  in  Hamburg,  Major  Reinbold  in  Itzehoe, 
Dr.  Zahlb ruckner  und  Professor  Dr.  Heim  er  1  in  Wien,  Pro- 
fessor Dr.  Ha  ekel  in  St.  Polten,  die  Professoren  Dr.  Fritsch  und  Dr. 
^    Palla  in  Graz,  Dr.  Christ  in  Basel,  die  Professoren  Dr.  Schinz 
cvi    in  Zürich,   Dr.  Chodat  und  Dr.  Briquet  in  Genf,  ferner  Dr.  C. 
^    DeCandollein  Genf,  Professor  Dr.  Cogniaux  m  Yerviers,  Pro- 
I     fessor  Dr.  Kusnezow  in   Jurjew  (Dorpat),  Dr.  Wainio  in  Hei- 
ls. 

(U-j  0  ^^  ^^^  Beginn  der  Drucklegung  neun  Pflanzen  (1  Leguminose,  1  Myr- 

~)  tacee,  3  Umbelliferen  u.  4  Ericaceen)  noch  nicht  definitiv  bestimmt  waren  und 
.^j.  unter  denselben  sich  mehrere  Exemplare  einer  Art  befinden  könnten,  lässt 
sich  hier  die  Zahl  der  gesammelten  Arten  nur  annähernd  angeben.  Gelingt 
es  nicht  mehr,  die  Namen  dieser  neun  Pflanzen  während  des  Druckes  in  die 
Liste  der  von  mir  gesammelten  Pflanzen  einzufügen,  so  sollen  sie  in  einem 
Nachtrag  gebracht  werden. 

Beiliefte  Bot.  Centralbl.    Bd.  XHI.    1902.  1 


2  Therese  Priuzeasin  vou  Baj-ern,  gesammelte  Ptlanzen. 

singfors,  Dr.  Düsen  in  Rio  de  Janeii'o  (früher  in  Stockholm),   Dr. 
Reiche  in  Santiago  de  Cliile  und  Professor  Dr.  So  dir o  in  Quito. 

Die  Diagnosen  der  neuen  Arten,  sowie  einer  bisher  noch  nicht 
beschriebenen  Art  verfassten  Professor  Dr.  Neger,  Dr.  Zahl-  ' 
brück n er  und  die  Professoren  Dr.  Cogniaux.  Dr.  Briquet  und 
Dr.  0.  Hoff  man  11.  Sie  sind  dem  Schluss  meiner  Liste  angefügt. 
Die  Beschieibmig  der  neuen  Bromeliacee  wiu-de  von  Professor  Dr. 
Mez  schon  1901  im  Beiblatt  zu  Eng  1er s  Botanischen  Jahrbüchern 
(Band  XXX,  Xr.  67,  S.  10)  veröffentlicht  mid  ist  hier  nochmals 
abgedruckt. 

Ich  ergreife  hiermit  die  Gelegenheit,  all  den  genannten  Herreu 
meinen  verbindlichsten  Dank  für  die  gütig  gewährte  Hilfe  aus- 
zusprechen. 

Die  Absicht,  Material  ziu-  Pflanzengeographie  zu  liefern,  bewog 
mich,  die  gesamte  Liste  der  von  mir  gesammelten  Pflanzen  zu  ver- 
öffentlichen. Für  manche  der  schon  bekannten  Arten  ergaben  sich 
nämlich  neue  Fundorte  und  einige  der  schon  bekannten  Fimdorte 
wurden  genauer  festgestellt,  andere  neuerdings  bestätigt.  Da,  wo 
in  memer  Pflanzenliste,  bei  Angabe  der  Seehöhe,  in  welcher  ich  die 
einzelnen  Allen  gefunden  habe,  zwei  Zalilen  erwähnt  sind,  beziehen 
sich  letztere  nicht  auf  die  untere  und  obere  Verbreitungsgrenze, 
innerhalb  welcher  die  betreffende  Art  vorkommt,  sondern  auf  die 
annähernd  bestimmte  Strecke  in  vertikaler  Ausdehnung,  innerhalb 
welcher  an  einem  oder  an  mehreren  Punkten  die  betreffende  Pflanze 
von  mir  gesammelt  ^Mirde.  Da  nicht  an  jedem  Fundort  Höhen- 
messungen vorgenommen  werden  konnten,  musste  ich  mich  begnügen, 
mittelst  zum  Teil  mangelhafter  Karten  und  eines  ziemlich  un- 
zuverlässigen Aneroidbarometers  die  approximative  Seehöhe  des  An- 
fangs- imd  Endpunktes  des  zui'ückgelegten  Weges,  auf  welchem  ich 
die  Pflanze  gesammelt,  zu  bestimmen.  Den  von  mir  festgestellten 
Fundorten  sind,  zur  besseren  Übersicht  der  geographischen  Ver- 
breitung der  betreffenden  Art.  das  bisher  bekannte  Verbreitungs- 
gebiet, soweit  es  mir  zm^  Kemitnis  gekommen  ist,  nebst  den  Quellen, 
welchen  diese  Angaben  entnommen  sind,  beigefügt. 

Die  genaue  Angabe  des  Zeitpunktes,  an  welchem  ich  die  Pflanze 
gesammelt,  bat  den  Zweck,  Material  zur  Pflanzenbiologie  zu  liefern. 
Zu  einem  klareren  Überblick  über  die  von  mir  berührten  Pflanzen- 
gebiete schicke  ich  der  systematischen  Aufzählung  der  Pflanzen  eine 
kurze  Skizze  meiner  Reiseroute  voraus  und  erwähne  zugleich  in 
jedem  Abschnitt  den  allgemeinen  Vegetationscharakter  und  einzehie 
der  mir  am  charakteristischsten  erschienenen  Pflanzen. 

L    Atlantischer  Ocean. 
1.  Von  29  0  40'  n.  Br.  u.  40  *>  w.  L.  von  Paris  bis  18"  13'  n. 
Br.   u.  60 0  16'  w.  L.  v.  P.,    den  2. — 6.  Juiü,    Dui'chquerung   von 
schwimmendem  Sargassum,  welches  am  dichtesten  ungefähr  zwischen 
29»  n.  Br.  u.  40  o  30'  w.  L.  u.  26»  n.  Br.  u.  46«  w.  L. 

n.   Kleine  Antillen. 

1.  Guadeloupe,  den  7.  Juni. 

2.  Martinique,  den  8. — 10.  Juni. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  3 

a)  Von  St.  Pierre  nach  Morne-Roug-e  und  zurück.  0 — 13(j  ni 
Seehöhe. 

b)  Von  St.  Pierre  nach  Fort  de  France  über  das  Gebirge.  Et- 
liche 100  m  Seehöhe.  Regenwald  (Baumfarne,  Bambuseen,  Kletter- 
palraen,  Heliconien,  Pterolepis^    Wedelia). 

3.  Trinidad,  den  11.  Juni. 

III.  Venezuela. 

1.  Carüpano,  La  Guayra,  Caracas,  den  12.  und  13.  Juni. 

IV.  Columbien. 

1.  Baran([uilla  und  von  Barannuilla  den  Rio  Magdalena  auf- 
wärts bis  Honda  mit  Seitenaustiug-  den  Rio  Lebrija  hinauf  und 
herunter,  den  1.5.  Juni  bis  4.  Juli.     Ca.  4—200  m  Seehöhe. 

Gebiet  der  tierra  caliente.  Der  Küste  zn  Hippomane  Mancinella. 
Am  unteren  Magdalena  Grasfliu'en  mit  Froso/m,  weiter  stroniaiif- 
w^ärts  und  an  den  Ufern  des  Rio  Lebrija  dichter  Urwald  (Riesige 
Bombaceen,  Cocos  bufyracea,  Sabal  mauriüiforme  (?),  Bactris^  Asfro- 
caryiim,  Fhijtelephas.  Cecropien,  Salix,  Helicouia  Biha'i,  Biynoniacea, 
Tillandsia).  Kurz  unterhalb  Honda  im  Urwald  Martitiezia.  hierauf 
Gebüschlandschaft  {Faoonia,  T urner a  ulmifolia,  Lantana)  und  ge- 
schlossene Palmenbestände  {Raphia  f^\ 

2.  Von  Honda  den  Westhang  der  Ostcordillere  hmauf  auf  die 
Hochebene  von  Bogota,  den  4.-6.  Jiüi. 

Erste  Strecke  tierra  caliente:  ca.  200—1000  m  Seehöhe.  Zweite 
Strecke  tierra  templada;  ca.  1000— 2000  m  Seehöhe.  Viel  Gebirgs- 
wald  ( Cocos  Sancona  f^) ,  Ceroxylon ,  Baumfarne ,  Chusquea) .  auf- 
fallender Blütenreichtum  {Epidendrum,  Lantana,  Begonia,  viel 
Melastomaceen ,  Kohleria,  Eapaforiu?n),  Farnheide  {Pteris),  Salix 
Hmnboldtiana.  Dritte  Strecke  tierra  fria;  2000—27.30  m  Seehöhe. 
Anfangs  Gebii'gswald  {Quercus,  Bomarea  conferta,  Saloia^},  Tas- 
conia  glaberritna .  Castilleja),  hierauf  nahezu  baumloses  Gebiet  der 
Hochebene. 

(Von  den  zwischen  Baranquilla»und  Honda,  namentlich  aber 
von  den  in  der  tierra  templada,  zwischen  Honda  und  der  Hochebene 
gesammelten  sehr  saftigen  Pflanzen  ging  trotz  ßehandelns  mit  ver- 
dümitem  Alkohol  und  öfteren  Umlegens  in  frisches  Löschpapier, 
veranlasst  dm'ch  die  Feuchtigkeit  der  Atmosphäre,  eüi  grosser  Teil 
zu  Grunde.) 

3.  Von  Bogota  auf  den  Monserrate  und  zmück.  den  8.  Juli. 

Tierra  fria  und  Päramo:  2600—3132  m  Seehöhe.  Zwerg- 
strauch- imd  Krautvegetation  {Acaena,  Oxalis,  zahlreiche  Melaatonia- 
ceen,  Gaulfheria  conferta,  Arcythophyllumy  Siphocampylus,  AcJiyro- 
cliyie.  Espeletia  argentea). 

(Die  hier  gesammelten,  alpinen  Gewächse,  ebenso  wie  die  später 
in  der  Centralcordillere  Columbiens,  im  interandüien  und  Päramo- 
Gebiet  Ecuadors  und  in  der  Punaregion  Perus  und  Boliviens  ge- 
sammelten Pflanzen  Hessen  sich,  dank  der  trocknenden  Eigenschaft 
der  Hochgebirgsluft,  mit  Leichtigkeit  konservieren.) 


')  Die   zwei  hier  zuletzt  genannten  Pflanzen  könnten  auch   noch   zum 
Gebiet  der  tierra  templada  gehört  haben. 


4  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

4.  Von  Bogota  nach  dem  Tequendamafall  und  zmiick,  den  10. 
und  11.  Juli. 

Tierra  fria  und  baumloses  Gebiet  der  Hochebene.  Vom  Rand 
der  Hochebene  abwärts  zu  oberst  Strauch^vuchs,  daim  üppiger  Berg- 
wald {Tihouchina,  CupJiea,  Duranta,  Solanum,  GnaphaUurri).  See- 
höhe 2600—2100  m. 

h.  Von  der  Hochebene  von  Bogota  den  Westhang  der  Ost- 
cordillere  hinunter  nach  Girardot,  den  12.  und  13.  Juli. 

Vom  Rand  der  Hochebene  abwärts,  erste  Strecke  tierra  fria; 
2600—2000  m  Seehöhe.  Urwald  (Baumfarne,  Bocconia  frutescens, 
Fuchsien).  Zweite  Strecke  tierra  templada;  2000 — 1000  m  Seehöhe. 
Vorwiegend  Gebüschlandschaft  {Bambuseen).  Dritte  imd  längste 
Strecke  tierra  caliente;  1000  bis  ca.  250  m  Seehöhe.  Gebüschland- 
schaft und  dichter  Wald  {Mimosaceen,  Cactaceen,  Palmen). 

6.  Von  Girardot  nach  Ibague  über  die  Llanos  des  Rio  Magda- 
lena, den  14.  und  15.  Juli. 

Grössere  Strecke  tierra  caliente;  250 — 1000  m  Seehöhe.  Gras- 
flm^en  mit  einzelnen  Palmen  imd  baumf(3rmigen  Mimosaceen.  Kleinere 
Strecke  tierra  templada;  1000— 1300  m  Seehöhe.  So  ziemlich  baum- 
lose Grassteppe  {Portulacca  pilosa,  Sida). 

.  7.  Von  Ibague  den  Osthang  der  Centralcordilleren  hinauf  bis  auf 
den  Päramo  des  Qumdiu  und  zurück,  den  17.  bis  22.  Juli. 

Erste,  ganz  kurze  Strecke  tierra  templada;  1300—2000  m  See- 
höhe {Lantatien,  Mimosaceen).  Die  zweite,  ca.  elfmal  so  lange 
Strecke  tierra  fria;  2000-3420  m  Seehöhe.  Meist  lichter  Wald 
{Ceroxylon  andicola,  Oreodoxa  frigida,  Tihouchina  und  andere 
Melasiomaceen-(j2X\m\%%\\.,  Kohleria,  Heliotropium,  Salcia  nov.  spec. 
häufig,  verscMedene  Solanaceen,  Calceolaria,  Fuchsia).  Sogar  auf 
der  Passhöhe  des  Päramo  noch  Waldlandschalt,  die  Bäume  teilweise 
mit  Epiph3^ten  behängen. 

(Auf  dieser  Strecke  sammelte  ich  vier  neue  Arten:  1  Uredo, 
1    Tillandsia^    1   Salcia,  1  Solanum.) 

8.  Von  Ibague  über  die  Llanos  des  Rio  Magdalena  nach  Am- 
balema,  den  23. — 25.  Juli. 

Erste  kurze  Strecke  tierra  templada;  1300—1000  m  Seehöhe. 
Voi-wiegend  Grasfluren.  Zweite,  längere  Strecke  tierra  caUente; 
1000 — 236  m  Seehöhe.  Vorwiegend  Grasfluren  {Acacia  Famesiana, 
Mimosa  pudica) ;  zum  Schluss  Hchter  AVald. 

9.  Von  Ambalema  über  Honda  den  Rio  Magdalena  hinunter 
nach  Baranquilla,  den  26.  Juli  bis  3.  August. 

Tierra  caliente;  236  —  ca.  4  m  Seehöhe.  Urwald.  Gras- 
fluren. 

10.  Von  Baranquilla  über  Calamar  nach  Cartagena  und  Um- 
gegend, den  4.  -  8.  August. 

Tierra   cahente;    4   —    ca.   150  m  Seehöhe.     Grasflm^en  und 

Buschwald.     Gegen  Cartagena  zu  höherer  Wald  ( Cecropem,  Palmen, 

Cydista  aeqimiocfiaUs).     Bei  Cartagena  selbst  seewärts  Mangrove- 

landschaft,    landeinwärts    streckenweise    hchter    Wald    {Capparis 

pulcherrima,  Ipomoea  trifida,    Wedelia  spec). 

11.  Landenge  von  Panama,  den  10.  August. 

Tierra  caliente;  0 — 70  m  Seehöhe.  Üppiger  tropischer  Regen- 
w'ald. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 


V.   Ecuador. 

1.  Umg-egend  von  Gua3'aqiül,  den  15.  August,  den  3. — 5.  Sep- 
tember.   Ca.  0—4  m  Seeliöhe. 

Trockenes  Küsteng-ebiet  {Cochlospermum  oitifolimn).  Westlich 
von  Guayaquil  Mangrovelandschaft  {SymbolantJms ,  Macrantisiphon 
longißortis):  südlich  und  östlich  Baumsteppe  (P;'06o/)?6),  östlich  mit  er- 
mischt mit  Busch wald  und  Sumpfstrecken  {Ipomoea  ßdulosa). 

2.  Von  Guayaquil  den  Rio  Guayas  aufwärts  bis  Babahoyo, 
den  18.  August.    0 — 5  m  Seehöhe. 

Erste  Strecke  trockenes  Küstengebiet  mit  Baumsteppe,  zweite 
Strecke  feuchtes  Gebiet  am  Fuss  der  Anden,   üppigere  Vegetation. 

3.  Von  Babahoyo  über  Balsabamba,  den  Westhang  der  West- 
cordillere  hinauf,   den  19.  —  21.  August.     5—  ca.  30(»0  m  Seehöhe. 

Erste,  ganz  kurze  Strecke  Grasfiuren,  dann  fast  miunterbrochen 
mehr  oder  weniger  üppiger  Regenwald  (Ungefälu-  in  folgender 
Reihenfolge  aufwärts:  Phytelephas,  Carludo cica,  Bacfrt's,  Lantanen, 
Cei'oxylon,  Cinchona,  Begonia,  Gnaphalium^  Chusquea^  Miconia, 
Calceolaria,  Jacohinia  cohrata.  Heliotropium^  Fuchsia,  Salvia.) 

4.  Vom  Kamm  der  Westcordillere  über  Chapacoto  nach  Gua- 
randa,  den  22.  und  23.  August. 

Interandines  Gebiet.  Ziemlich  trocken  mid  vegetatiousarm. 
Cacteen  und  Agaven^  etwas  Buschwald  (Coursetia  dubia,  Barna- 
desia,  Mutisia).     Ca.  3000 — 2600  m  Seehöhe. 

5.  Von  Guaranda  auf  den  Päramo  des  Chimborazo  nach  Chuqui- 
poquio  und  zurück,  den  26.  und  27.  August.  2700 —  ca.  4000  m 
Seehölie. 

Erste,  kurze  Strecke  teilweise  lichter  Wald  (unter  anderen 
Podocarpus,  Polylepis,  Daphnopsis);  hierauf  baumlose  Päramosteppe 
(in  den  tieferen  Regionen  Azorella-  und  Acaena-V6\s\.BV ,  Ranun- 
culus,  viel  Gentiana  sedifolia  imd  andere  Gentianaceen,  Calceolaria 
ericoides,  Erigeroti ,  Achyrocline,  Hypochaeris  etc.,  in  den  oberen 
ziemlich  ausschliesslich  Stipa  Ichu,  vereinzelt  Wemeria  ruhigena, 
Chuquiraga  iiisignis). 

6.  Von  Guaranda  den  Westhang  der  Westcordillere  über  Po- 
zuelos  hinimter  nach  Babahoyo,  den  28. — 31.  August. 

Erste  Strecke,  2600— 3000  m  Seehölie;  vegetationsarmes,  inter- 
andines Gebiet  (C'ereus).  Zweite  Strecke,  3000 — 160  m  Seehöhe; 
imterhalb  des  Kammes  der  Westcordillere  zusammenhängender 
Regenwald,  welcher  von  ca.  1000  m  Seehöhe  abwärts  überaus 
üppig  wird  {Clusia\  Kräuter  und  Sträucher  ungefähr  wie  unter 
Ecuador  Route  3)^).  Dritte  Strecke,  160—5  m  'Seehöhe;  anfangs 
hoher  Urwald  {Eucharis,  Bomarea,  Ossea),  hierauf  Gebüschland 
und  Grasflm'en  von  Baumsteppencharakter. 

(Auf  der  Tom-  von  Babahoyo  zum  Chimborazo  und  zurück 
sammelte  ich  di^ei  neue  Arten:  1  3'Iiconia.  1  Salvia,  1  Centro- 
pogon.  (?).) 


ij  Auf  dieser  Strecke  fiel  das  Packpferd,  welches  das  Herbarium  trug, 
in  einen  Seitenarm  des  Rio  de  Pozuelos  und  gingen  hierdurch  manche  Pflanzen 
verloren,  andere  ^^^lrden  durch  das  Wasser  arg  beschädigt. 


6  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

VI.   Peru. 

1.  Von  Guayaquil  der  Küste  entlang  nach  Callao,  den  6.  bis 
12.  September. 

Wüste  {Portier a  hygromefrica).  Teilweise  Dünenlandschaft 
{Distichiis  prosfraia):  spärliche  Kraut-  und  Strauchvegetation  (Mal- 
vaceeti,  Baccharis  aUnifolia):  einzelne  baumförmige  Mimosaceen 
{Äcacia  Aroma)',  an  den  Flussufem  iSalix  Humhoidtiana.  Wenig" 
über  Meeresniveau. 

2.  Umgegend  von  Lima,  den  1-1.,  18.  und  20.  September.  140 
—  ca.  300  m  Seeliöhe. 

Wüste  und  Steppe  {Nolana  prostrafa,  Solanum  piyinatißdum). 
In  den  Flussthälern  etwas  vegetationsreicber. 

3.  Von  Lima  quer  über  die  Anden  nach  Oroj-a  und  zurück, 
den  16.  und  17.  September. 

Küsten-  und  alpine  Wüste.  Untere  Strecke,  160 — 3200  m  See- 
höhe: baumförmige  Mimosaceen,  Cactaceen,  Sträucher.  Mittlere 
Strecke.  3200 — 4100  m  Seehöhe;  vorlegend  Kräuter  [Piqueria 
arfemisioides,  Eujjaiorium,  Senecio  und  andere  Compositeu ,  Lupifius 
hogotensis  var.).  Obere  Strecke,  4160 — 4775  m  Seehöhe  und  den 
Osthang  hinunter  bis  3700  m  Seehöhe:  Puna  mit  Polsterpflanzen 
und  Shpa  lehn. 

(Auf  der  mittleren  Strecke  sammelte  ich  einen  neuen  Senecio.) 

4.  Von  Callao  die  Küste  entlang  nach  Mollendo  und  Umgegend 
von  Mollendo,  den  24. — 26.  September. 

Wüste  und  Steppe.  Wenig  über  Meeresniveau.  In  der  Litoral- 
region  Gymnogongrus  vermicularis  und  Grafeloupia  scMzophylla. 

5.  Von  Mollendo  über  Arequipa  nach  Puno  am  Titicacasee,  den 
27.-29.  September. 

Untere  Strecke,  ca.  10 — 2300  m  Seehöhe;  Krautsteppe  {Ver- 
hena  calcicola,  Malvasfrum,  Cereus.i  Oenoihera  albicans)  und  Sand- 
wüste,  letztere  vorherrschend.  Obere  Strecke,  2300 — 4470  m  See- 
höhe; Steinwüste  mit  Cereus-Axt%\\,  hierauf  Puna  mit  einzelnen 
Zwergsträuchern  {Lepidophyllum  quadrangulare,  Senecio  graoeolens), 
Stipa  Ichu  und  Lichenen. 

VIL    Bolivien. 

1.  Von  Chililaya  am  Titicacasee  nach  La  Paz,  den  1.  und 
2.  Oktober. 

Bis  an  den  oberen  Thalrand  des  Kessels  von  La  Paz,  strauch- 
lose, ichubedeckte  Pirna:  4000  m  Seehöhe.  Thal  von  La  Paz, 
einzelne  &äuter  und  Sträucher  (häufig  Solanum  nov.  spec); 
3700—4000  m  Seehöhe. 

2.  Von  La  Paz  bis  Oruro,  den  3.-5.  Oktober.  3800  —  ca. 
4100  m  Seehöhe. 

Puna.  Erste  Strecke:  Stipa  Ichu,  Azorella-Vo\s>i%r ,  Senecio 
spinosus,  Baccharis  microphylla.  Zweite  Strecke:  Abwechelnd  Stipa 
Ichu  und  Strauchvegetation  (Lepidophyllum  quadrangulare).  Dritte 
Strecke:  Wüste  mit  vereinzelten  Polsterpflanzen. 

3.  Von  Orui^o  zur  chilenischen  Grenze  bei  Oyague,  den  6.  und 
7.  Oktober.     3760  m  Seehöhe  und  darimter. 


Therese  PriHzessin  von  Baj-ern,  gesammelte  Pflanzen,  7 

Erste  Strecke:  Puna  wie  zwischen  La  Paz  und  Oruro.  Zw^eite 
Strecke  vorwiegend  Lelnn-  und  Salzwiiste. 

vm.   Chile. 

1.  Von  der  bolivianischen  Grenze  nach  Antofagasta,  den  7.  und 
8.  Oktober.     3900  —  ca.  2  m  Seehöhe. 

Salz-,  Stein-  imd  Erdwüste  {Lepidophyllum  cupressmum).  Wüste 
Atacama.  In  der  Küstencordillere  spärlich  Gras-  und  Krautvege- 
tation. 

2.  Von  Antofao-asta  längs  der  Küste  nach  Valparaiso,  den 
11.— 14.  Oktober.     1  bis  etwa  30  m  Seehöhe. 

Bis  Caldera  wüstenartig   {Mentzelia  cUhnsis    car.   atacamensis, 
Cruihshanksia  fripartifa).     Von  da   ab  etwas  Vegetation   {Helioiro- 
pium  sfenophyllum,  Erifrichium ,  Solanum  marifimum,  Senerio  Bcr- 
ferianus). 

3.  Von  Valparaiso  auf  den  Uspallatapass,  den  14,-16.  Oktober. 
Erste  Strecke,  vom  Meeresniveau  an  bis  etw^a  1000  und  mehr  m 

Seehöhe;  abwechsehid  Baumsteppe  und  Hartlaubgehölze.  Zweite 
Strecke,  bis  ca.  2000  m  Seehöhe;  fast  baumlose  andine  Region. 
Vorwiegend  Kräuter  und  Sträucher,  Hartlaubgehölze  {Podocarpus 
cMUna^),  Cereua  und  grosse  feldkürbisälmliche  Echinocacfeae'^), 
Tropaeolum  tricolor,  Calceolaria,  Haplopappus  vehitinus).  Dritte 
vStrecke  bis  3910  m  Seehöhe;  nahezu  vegetationslose,  zu  dieser 
Jahreszeit  fast  vollständig  schneebedeckte,  alpine  Wüste.  Bei  etwa 
3000  oder  3200  m  die  letzten  Pflanzen  {CerasHmn  arcense)  im 
Sclinee  bemerkbar. 

IX.    Argentinien. 

1.  Vom  Uspallatapass   bis  Mendoza,  den  17.  und  18.  Oktober. 
Erste  Strecke  alpine  Wüste;    von  3910  —  3000  m  Seehöhe  zu 

dieser  Jahreszeit  schneebedeckt;  von  3000—2300  m  Seehöhe  an 
schneefreien  Stellen  einzelne  dornige  Zwergsträucher  (zu  höchst  ein 
noch  blätter-  imd  blütenloser  Strauch  [Composite  ?],  weiter  abw^ärts 
Tetraglochia  sfricfa),  zu  Unterst  vereinzelt  Graswuchs.  Zweite 
Strecke  von  2300 — 800  m  Seehöhe;  Ivi^aut-  und  Strauchvegetation, 
streckenweise  Kraut-  und  Strauchsteppe  [Microyenetes  Cumingii, 
Setiecio^  Suaeda  dicaricata);  in  der  Sierra  de  Uspallata  Sträucher 
{Larrea  divaricata) ,  Kräuter  {Sisymbrium  ^  Etifoca  lomarifolia); 
an  Cacteen:   Opuntia^  Cereus  u.  a. 

2.  Von  Mendoza  nach  Buenos  Aiies,  den  10.  und  20.  Oktober. 
Kleinere,  westliche  Strecke,  800 — 760  m  Seehöhe,  Strauchsteppe. 

Grössere,  östliche  Strecke,  760  bis  ca.  2  m  Seehöhe,  Pampa,  vor- 
wiegend Grasland  (z.  B.  Aristida  palhtis,  mehr  oder  weniger  be- 
gleitet von  Verbena  tenera  und  JDescurainia  canescens)\  einzelne 
GaUeiiegehölze. 

X.   Brasilien. 
1.  Corcovado  bei  Eio  de  Janeiro,  den  26.  Oktober.     Tropischer 
Eegenwald.     300—400  m  Seehöhe. 


V)  Nördlichster  der  bisher  bekannten  Standorte. 
2)  Echinocactus  sandiUon  Gay  (??). 


8  Therese  Prinzessin  von  Bayei'n,  gesammelte  Pflanzen. 

Liste  der  gesaiuiiielten  Pflanzen. 
Cryptogaiiiae, 

Äl  f/ae. 
Familie  Ulvaceae. 

1)  Ulva  lactuca  (L)  Le  Jol.  u  rigidii  Ag.  —  Mollendo  (Süd- 
peru).    September. 

Nach  E  a  b  e  n  h  0  r  s  t  (Kryptogameiiflora.    Meeresalgen  II 
S.  437)  und  Kützing-  (Species  Alg-arum  p.  476.  477)  ist  diese 
Art  in  der  Nord-  und  Ostsee,   dem  Adriatischen  Meer  und 
dem  Atlantischen  und  Stillen  Ocean  verbreitet. 
Familie  Fucaceae. 

2)  Sargassum  bacciferum  (Tmii.)  J.  Ag.  —  Atlantischer  Ocean. 
ca.  29»  n.  Br.,  40^  40'  w.  L.  von  Paris.     Den  2.  Jimi. 

Diese  Fucacee  ist  nach  Agardh  (Species,  Genera  et 
Ordmes  AJgarum  I  p.  344),  hauptsächlich  im  Atlantischen 
Ocean  verbreitet,  aber  auch  im  Mittelmeer  und  im  Stillen 
und  Indischen  Ocean  vorkommend.  Kuntze  (Engler:  Bo- 
tanische Jahrbücher  I  220)  neimt  sie  aus  allen  Meeren. 
Familie  Gigartinaceae. 

3)  Gymnogofigrus  vermicularis  (Turn.)  J.  Ag.  (=  Chondrus 
concinuus  Kütz.).  —  Mollendo  (Südperu).     September. 

Agardh  (1.  c.  III  1  p.  213)  nennt  diesen  Gymnogongrus 
von  der  peruanischen  und  der  chilenischen  Küste,  ausser- 
dem vom  Kap  der  Guten  Hoffnung. 

4)  Gigartina  contorta  Bory.  —  Salaverrj'  (Nordperu).  Sep- 
tember. 

Diese  Gigartina  steht  nach  Reinbold  der  G.  Lessonii 
nahe  und  hat  nach  Agardh  (1.  c.  III 1.  p.  190)  ihi^en  Fund- 
ort an  der  chilenischen  Küste. 
Familie  Grateloupiaceae. 

5)  Grateloupia  schizophyüa  Kütz.  (forma  Grat.  Cutleriae  Bind.  ? 
sec.  J.  Ag.).  —  Mollendo  (Südperu).    September. 

Agardh  (1.  c.  III  1  p.  155)  erwähnt  diese  Art  von 
der  chilenischen  Küste. 

Fu  n  g  i. 
Familie  Pucciniaceae. 

6)  Uromyces  Hedysari  paniculati  Farl.  —  Östlich  von  Mediacion 
und  zwischen  Mediacion  und  El  Moral,  Qmndiupass  in  der 
Centralcordillere  (Columbien) :   über   2000  m  Seehöhe.    Juli. 

Auf  Desmodium  mexicanimi  Wats.  gesammelt. 

Engler  und  Prantl  (die  natürlichen  Pflanzenfamilien 
I  1**  S.  58)  sagen,  dass  dieser  Pilz  auf  Desmodium- A-vien  in 
Nordamerika  vorkommt. 

7)  Uredo  Theresiae^)  Neger  nov.  spec.  —  Zwischen  El  Moral  und 
Machin,  Quindiupass,  Centralcordillere  (Columbien);  2000 — 
2400  m  Seehöhe.     Den  18.  Juli. 

Auf  Crotalaria  anagyroides  H.,  B.  et  K. 
(Besclu^eibung  dieser  neuen  Art  durch  Dr.  Neger  siehe 
am  Schluss  des  ganzen  Aufsatzes). 


0  Siehe  Ficrur  S.  78. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  9 

Fa  m i  1  i  e  Bothideaceae. 

8.  Phyllachora  Duranfae  Rehm.  —    Teciuendama   bei  Bogota 
(Columbien) ;  2000—2500  m  Seehölie.     Juli. 

Diesen  Pilz  sammelte  ich  auf  Dunmta  Mtdisii  L.  f.  mid 
Duranta  triacuntha  Juss. 

Lagerheim  (Hedwigia  1892  p.  30ßj  hat  ihn  auf  l)u- 
mwifa-Blättern  in  der  Nähe  von  (^uito  (Ecuador)  gefunden. 
^.Dothidea'}  spec.   —   Quindiupass,   Centralcordillere  (Colum- 
bien).    Juli.     Auf  Blättern  einer  Cavendishiu. 

„Da  keiner  der  vorhandenen  Fruchtkörper  reife  Sporen 
enthält,  so  ist  eine  Bestimmung  der  Gattung  mnnöglich. 
Der  Mangel  eines  Gehäuses,  die  schwarze,  knollige  Beschaffen- 
heit des  Stromas  aber,  sowie  der  ganze  Habitus  der  Frucht- 
körper lassen  darauf  schliessen,  dass  der  Pilz  in  die  Familie 
der  Bothideaceae  gehört. 

Zahlreiche  Vertreter  dieser  Familie  sind  in  Südamerika 
als  Parasiten  auf  den  verschiedensten  Pflanzen  (besonders 
solchen  mit  cactusartigen  Blättern)  weit  verbreitet.  (Neger.)" 

Familie  Melanconidaceae. 

10.  Corynelia  clacaia  Sacc.  (=  Endohormidiimi  tropicum  Awd. 
et  Rabh.)  —  Östlich  von  Ornillo,  auf  dem  Uspallatapass  (Clüle) ; 
ca.  1300  m  Seehöhe.    Oktober. 

Diesen  Pilz  sammelte  ich  auf  Podocarpus  chilina  A.  Rieh. 

Corytielia  claoata  hat  ihi"en  Standort  auch  auf  süd- 
afrikanischen und  neuseeländischen  Podocarpussuten  (Engler 
und  Prantl:  Die  natürlichen  Pflanzenfamilien  I  1  S.  412.) 

Lichefies. 
Familie  Hymenolichenes. 

11.  Cora  reficulifera  Wain.  —  Zwischen  Mediacion  und  Ibague, 
Qiündiupass  (Columbien);  2000 — 2600  m  Seehöhe.  An  Ab- 
hängen.    Juli. 

Diese  Lichenenart  wmxle  von  Wainio  (Etudes  sur  la 
Classification  des  Eichenes  du  Bresil  II  241)  1890  aus  Bra- 
silien beschrieben.  Nylander  (Aunales  des  Sciences  natu- 
relles Serie.  IV.  Bot.  XX.  1863.  p.  244)  erwähnt  vom  Quindiu- 
pass  nur  Cora  pavonia   Weh. 

Familie  Parmeliaceae. 

12.  Usnea  forida^  var.  comosa  (Ach.)  Wain.  —  Columbien. 
Juni,  Juli  oder  August.  (Nähere  Fundortsangaben  verloren 
gegangen). 

Wainio  (1.  c.  I  8)  führt  diese  Varietät  aus  Brasilien  aus 
Höhen  zwischen  1000  u.  1 500  m  an.  N  v  1  a  n  d  e  r  hat  sie  (Ami. 
Sciences  Nat.  Serie  IV.  Bot.  XIX.  1863.  p.  298  et  s.  und 
Serie  V.  Bot.  VII.  p.  300  et  s.)  unter  den  columbianischen 
Eichenen  nicht  genannt. 
18.  Usnea  spec.  —  Zwischen  Alto  de  Pontezuela  und  Mediacion, 
Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien);  2000—2600  m 
Seehöhe.    Den  17.  Juli. 


10  Therese  Pi'inzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

Familie  Sfereocaidaceae. 

14.  Stereocaulon  ranndoswn  Ach.  —  Quindiupass,  Centralcor- 
dillere  (Kolumbien);  über  3000  m  Seeliöhe.     Juli. 

Diese  Stereocaulon- kxi  wird  im  Prodromus  Florae  Novo- 
Granateiisis  (Annales  Sciences  Nat.  Ser.  IV,  Botan.  XIX. 
1863.  p.  295)  aus  grossen  Höhen  angegeben. 

Musci. 
Familie  Sphagnaceae. 

15.  Sphagnwn  medium  Sembr.  —  Qnindiupass  (Columbien),  De- 
partement Tolima;  3000 — 3400  m  Seehöhe.     Juli. 

Diese  in  Amerika  und  Europa  weit  verbreitete  Art 
scheint,  nach  Warnstorf,  aus  diesem  Teile  Südamerikas  bis- 
her nicht  bekannt  gewesen  zu  sein.  Hampe  (Ann.  Sc.  Nat. 
Ser.  V.  Bot.  1866.  p.  334)  führt  aus  Columbien  zwei  andere 
Spliagnum-Aiitw  an. 
F am  ili e  Necker aceae. 

16.  Prionodon  longissimus  Een.  et  Card.  —  Zwischen  Pucarä 
und  San  Antonio,  AVesthang  der  Westcordillere  (Ecuador), 
AVeg  Guaranda  —  Babahoyo:  2000—3000  m  Seehöhe. 

Sowohl  in  Paris,  E.  G.,  Index  bryologicus  1894 — 98,  wie  im 
Bulletin  de  la  Societe  royale  botanique  de  Belgique.  I.  1894. 
p,  178  sind  die  Anden  von  Costarica  als  Fundort  dieser 
Art  genannt.  Keines  dieser  beiden  Werke  hat  mir  zur  per- 
sönlichen Einsicht  vorgelegen. 

Filical  es. 
Familie  Hymenophyllaceae. 

17.  Hymenophxjllum  ciUatum  Sw.  —  Quindiupass,  Centralcor- 
dillere  (Columbien);  3000—4000  m  Seehöhe.    Juh. 

Sturm  (Martii  Flora  brasihensis  I,  2  p.  293)  führt  diese 
Art  aus  Brasilien,  (Tuyana,  Venezuela  u.  Jamaica,  Mettenius 
(Annales  Sc.  Nat.  S(^r.  V.  Botan.  1864.  p.  198)  speziell  von 
der  Hochebene  von  Bogota  aus  1900  m  Seeliöhe  und  Christ 
(die  Farnkräuter  der  Erde,  19)  aus  dem  ganzen  tropischen 
Amerika  bis  Chile,  aus  Afrika  und  aus  dem  Himalaya  an. 
Im  Kew-Herbar  (Hemsley  in  Biologia  centrali-americana.Bo- 
tany.  IIL  598)  befinden  sich  auch  Exemplare  aus  Neu-Seeland. 
F  a  m  i  H  e    Cya  fh  eaceae . 

18.  Cyafhea  spec.  (unvollständiges  Exempl.)  —  Morne-Rouge, 
im  Gebirge  oberhalb  St.  Pierrre  auf  Martinique  (Kleine  An- 
tillen); ca.  400  m  Seehöhe.     Juni. 

19.  Acrostychum  {Elaphoglossum)  nov.  spec.  (?).  —  Bergwald 
zwischen  Pucavä  und  San  Antonio,  Westhang  der  West- 
cordillere (Ecuador),  Weg  Guaranda  —  Babahoyo;  2000 — 
3000  m  Seehöhe. 

Da  an  diesem  Exemplar  die  fertilen  Wedel  felilen,  ist 
es  kaum  sicher  als  nov.  spec.  zu  bezeichnen. 
Familie  Polypodiaceae. 

20.  Polypodium  angmtifolium  Sw.  —  Bergwald  zwischen  Pucarä 
und  San  Antonio,  'Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador), 
Weg  Guaranda-Babahoyo;  2000—3000  m  Seehöhe.  ;  August. 


Theiese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  11 

Diese  Faniart  hat  nach  Baker  (Martii  Flora  hrasihensis 
I,  2  p.  530)  ein  Verbreitungsgebiet,  welches  sich  von  Mexiko 
und  Cuba  bis  Peru  und  Südbrasilien  erstreckt.  Kunth 
(Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  1.  p.  6.)  erwähnt  Fundorte  aus 
der  Provinz  Chimborazo  (Ecuador),  und  Christ  (die  Farn- 
kräuter der  Erde.  96) sagt,  (\?iss  P.  an(/usfi/oli/i?n  im  tropischen 
Amerika  nirgends  fehlt  und  dort  gemein  ist. 

21.  Polypodiam  {  =  Gomopteris=PJie(/opieris)  letragonum  Sw.  — 
Urwald  bei  La  Dorada.  am  mittleren  Rio  Magdalena  iCo- 
lumbien):  ca.  200  ni  Seehöhe.    Juli. 

Dieses  Po////>oc/myy/  ist  nach  Baker  (Martii  Flora  bras. 

1.  2  p.  506)  von  Mexiko  bis  Peru  und  Brasilien  und  auf  den 
Antillen  verbreitet,  nach  Christ  (1.  c.  269)  auch  in  Florida. 
Mettenius  (1.  c.  2i2)  nennt  diese  Art  speziell  vom  Rio 
Magdalena  aus  100  m  Seehöhe. 

22.  Adianüim  macropkyllum  Sw.  —  Urwald  bei  Pacanä  am 
Rio  de  Pozuelos  (Westecuador);  475  m  Seehöhe.    August. 

Salomon  (Xomenclator  der  Gefässkryptogamen  S.  20) 
nennt  als  Verbreitungsgebiet  dieser  Art  Ecuador,  Brasilien, 
Westindien  und  .Mexiko.  Mettenius  (1.  c.  214)  führt  sie 
ausColumbien  von  den  verschiedensten  Fundorten  an,  Kunth 
(Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  I.  p.  16)  aus  Venezuela ,  Baker 
(Martii  Flora  bras.  I.  2  p.  .378)  ausser  aus  den  obengenannten 
Ländern  auch  aus  Centialamerika  und  den  Antillen.  Christ 
(1.  c.  137)  sagt,  dass  sie  von  Westindien  bis  Brasilien  ge- 
mein ist. 

23.  Adiantum  tetraphyllum  Willd.  —  Urwald  bei  Mochila.  am 
mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  140  m  Seehöhe.  Juli. 

Diese  Farnart  ist  nach  Baker  (Martii   Flora  bras.  J, 

2,  p.  374)  und  Christ  (1.  c.  136)  im  ganzen  tropischen 
Amerika  und  im  tropischen  Westafrika  verbreitet.  Mette- 
nius (1.  c.  214)  führt  sie  aus  Muzo  in  Columbien  an. 

24.  CheilantJws  radiata  R.  Br.  —  Corcovado  bei  Rio  de  Janeiro 
(Brasilien).     Ende  Oktober. 

Diese  CheHcmthes - kvi  hat  nach  Baker  (Martii  Flora 
bras.  I,  2  p.  387)  ihre  Fundorte  im  ganzen  tropischen  Amerika, 
nach  (Christ  (1.  c.  143)  von  W^estindien  bis  Südbrasilien. 

25.  Aspidnmi  (=  JS^ephrodium)  confermi?itwiDesy.  —  Gebirgs- 
wald  im  Inneren  von  Martinique  (Kleine  Antillen),  zwischen 
St.  Pierre  und  Fort  de  France.     Juni. 

Mettenius  (1.  c.  246)  erwähnt  diese  Art  aus  Colum- 
bien, Baker  (1.  c.  I,  2  p.  477)  aus  Brasilien  und  dem  ganzen 
übrigen  tropischen  Amerika;  Christ  (1.  c.  252)  sagt,  dass 
sie  im  tropischen  Amerika  bis  nach  den  La -Plata- Staaten 
und  Chile  gemein  ist. 

26.  Aspidium  {=Nephrodium)  patens  Sw.  —  Bergwald  zwischen 
Pucara  und  San  Antonio,  Westhang  der  Westcordillere 
(Ecuador);  2000—3000  m  Seehöhe.     August. 

Dieses  Aspidium  erwähnen  Baker  (1.  c.  I,  2  p.  470) 
und  Christ  (1.  c.  251)  aus  dem  tropischen  und  subtropischen 


12  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

Amerika,  dem  tropischen  Afrika,  von  den  Inseln  des  Stillen 
Oceans  und  aus  Japan,  Mettenius  (1.  c.  247)  führt  es  aus 
Columbien  aus  Höhen  zwischen  400  und  1800  m  an. 

27.  Memsctum  reticulatum  Sw.  —  Gebii^gswald,  im  Innern  von 
Martinique  (Kleine  Antillen),  zwischen  St.  Pierre  imd  Fort 
de  France.    Juni. 

Baker  (1.  c.  I  2  p.  564)  sagt,   dass  diese  Pok/podiacee 
im  ganzen  tropischen  Amerika  verbreitet  ist. 
Familie  Gleicheniaceae. 

28.  Gleichenia  {  =  Mertensia)  dichotoma  Willd.  —  Morne-Rouge, 
berg-wärts  von  St.  Pierre  auf  Martinique  (Kleine  xlntillen); 
ca.  400  m  Seehühe.    Juni. 

Christ  (die  Farnkräuter  der  Erde,  343)  filhrt  diesen 
Farn  aus  den  tropischen  imd  subtropischen  Regionen  fast 
der  ganzen  Erde  an  und  sagt,  dass  er  der  gemeinste  aller 
Gleichenien  ist. 

Lycopodiales. 
Familie  Lycopodiaceae, 

29.  Lycopodium  cernuum  L.  —  Gebirgswald  im  Innern  von 
Martinique  (Kleine  Antillen),  zwischen  St.  Pierre  und  Fort 
de  France.    Juni. 

Dieser  weit  verbreitete  Bärlapp  ist  aus  dem  tropischen 
und  subtropischen  Amerika,  aus  Afrika  und  dem  tropischen 
Asien  und  aus  Polynesien  verzeichnet.  (Salomon  1.  c.  224); 
Braun  (Ann.  Sc.  Nat.  Ser.  V.  Botanique.  1865.  p.  308) 
führt  ihn  aus  Columbien  an,  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec. 
Plant.  I.  33)  aus  Venezuela  und  Spring  (Martii  Flora  bras. 
I,  2  p.  114)  aus  Brasilien;  letzterer  sagt,  dass  er  in  allen 
tropischen  Ländern  selu^  gemein  ist. 

30.  Lycopodium  complanatum  L.  —  Monserrate  oberhalb  Bogota 
(Columbien);  zwischen  2700  und  3100  ni  Seehöhe.    Juli. 

Diese  gleichfalls  weit  verbreitete  Lycopodium- kxi  wächst 
in  Nord-  und  Südamerika,  auf  Madeh'a,  in  Europa  und  in 
Kleinasien  (Salomon  1.  c.  225).  Braun  (1.  c.  308)  er- 
wähnt sie  aus  Bogota  aus  gleichen  Höhen  wie  ich,  Spring 
(1.  c.  I,  2  p.  Il6j  aus  dem  brasilianischen  Gebirge. 

Plianerotjaniihe. 

Coniferae. 
Familie  Taxaceae. 

31.  Podocarpus  chilina  A.  Rieh.  —  Östlich  von  Ornillo  auf  dem 
üspallatapass  (Chile);  ca.  1300  m  Seehöhe.  Oktober.  In 
Strauchhöhe  wachsend;  häufig. 

Gay  (Historia  fis.  y  pol.  de  Chile.  Botanica.  V.  403)  sagt, 
dass  diese  Podocarpus-  Art  im  Süden  Chiles  vorkommt.  Bisher 
nahm  man  ihre  Nordgrenze  bei  ca.  35'*  20'  s.  Br.,  ihi^e  Süd- 
grenze bei  der  Provinz  Llanquihue  an  (Reiche:  Die  Ver- 
breitungsverhältnisse der  chilenischen  Coniferen  S.  4  und  8. 
Separatabdruck  aus  den  Verhandlungen  des  deutschen  Wissen- 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  13 

schaftlicheii  Vereins  in  Santiago.  I^') :  durcli  meinen  Fund 
ist  ilire  Nordgi^enze  bis  auf  ca.  32°  50'  s.  Br.  hinaufjsrerückt 
worden. 

Auf  meinem  Exemplar  fehlt  die  auf  Fodocarpus  -  Arten 
waclisende,  weitverbreitete  Corynelia  clavata  Sacc.  nicht 
(siehe  weiter  oben  S.  D.) 

32.  Podocarpus  Sprucei  Pari.  —  Vor  der  Passhöhe  südlich  des 
Chimborazo  (Ecuador);  zwischen  3000  und  4000  m  Seehöhe. 
August. 

Pariatore  (De  Candolle:  Prodomus  XVI,  2  p.  510)  ver- 
zeichnet diesen  Podocarpus  aus  den  Anden  der  Äquatorialzone. 

Monocotyledoneae. 
Familie   Gramincae. 

33.  Distichiis  prostrata  Desv.  —  Zwischen  Cliimu  und  Trujillo 
(Nordperu)  auf  Sandboden,  unfern  der  Küste;  ungefähr  im 
Meeresniveau.    September. 

Gay  (Hist.  fis.  y  polit.  de  Chile.  Botanica.  VI.  p.  399) 
führt  diese  Gramineen- Art  aus  Valparaiso  an,  Hemsley 
(Biolog.  centr.  am.  III.  578)  aus  Mexiko  und  von  Venezuela 
bis  Chile. 

34.  Arisiida  pallens  Cav.  —  Östlich  von  San  Luiz.  in  den  Ar- 
gentinischen Pampas. 

Nach  Neger  ist  dies  die  häufigste  der  unter  dem  Namen 
,. Pampasgras"  bekannten  Gramineen.    ■ 

Do  eil  (Martii  Flora  bras.  11.  3,  p.  14)  führt  A.  pallens, 
welche  in  verschiedenen  Varietäten  weitverbreitet  ist,  aus 
Brasilien  und  Uruguay  bis  Paraguay  an,  Kunth  (Enumeratio 
Plant.  1. 192)  ausserdem  aus  Chile:  Trinius  u.  Rupprecht 
(Memoii^es  de  l'Acad.  de  St.  Petersb.  Ser.  VI.  T.  VII.  p.  117) 
erwähnen  sie  überdies  aus  Peru  und  Mindanao;  im  Kew 
Index  (I.  187)  ist  sie  auch  aus  Argentinien  angeführt^). 

Ich  sammelte  diese  Art  auch  10  Jahre  früher,  und  zwar 
in  den  Campos  bei  San  Paulo  (Brasilien). 

35.  Chusquea  spec.  —  Zwischen  Guadualita  mid  Verjel,  West- 
hang der  Columbianischen  Ostcordillere ;  Departement  Cundin- 
amarca.     Gegen  1500  m  Seehöhe.    Juli. 

Da  an  diesem  Exemplar  die  Blüten  fehlen,  ist  eine  ge- 
nauere Bestimmmig  unmöglich. 

36.  Chusquea  spec.  —  Z\Aischen  Pocho  de  Santa  Lucia  und  Las 
Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador);  2000  — 
3000  m  Seehöhe.    August. 

Da  an  diesem  Exemplar  die  Blüten  fehlen,  ist  eine  Be- 
stimmung der  Spezies  ausgeschlossen. 

37.  Chusquea  spec.  —  Z\sischen  Balsabamba  und  Santa  Lucia, 
*  Westhang"  der  Westcordillere  (Ecuador) ;  650—2000  m  See- 
höhe.   August. 

Da  an  diesem  Exemplar  die  Blüten  fehlen,  ist  eine  Be- 
stimmung der  Spezies  ausgeschlossen. 

')  Letztere  zwei  Verbreitungsgebiete  beziehen  sich  nur  auf  die  rar.  murina 
(A.  murina  Cav.),  welche  von  Einigen  als  eigene  Art  aufgestellt  -\vird. 


14  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

Familie  Cyperaceae. 

38.  Cyperus  Papyrus  Z,  —  Aus  einer  Cieiiag-a  (Tümpel)  lui- 
iiiittelbar  bei  Baranquilla  (Nordcolumbien). 

Diese  aus  der  östliclien  Hemisphäre  eingeschleppte 
Cyperacee  bedeckt  hier  den  Wasserspiegel  auf  weite  Strecken. 

39.  Bicliromena  ciliuta  \-a\\\.  —  Salto  de  Tequendama  bei  Bo- 
gota (Columbien).    Mehr  als  2200  m  Seehöhe.    JuU. 

Nees  (Martii  Flora  brasiliensis.  II.  1,  p.  112)  erwähnt 
diese  Cyperacee  aus  Brasilien,  von  Parä  südwärts  bis  Bahia, 
und  Hern  sie  y  (Biologia  central! -americana.  Botany.  III. 
457)  ausserdem  aus  Mexiko,  Centralamerika,  Columbien  bis 
Chile,  Guyana  und  AVestindien. 

40.  Dichromena  pura  N.  ab  Es.  —  Zwischen  Buenavestica  und 
El  Moral,  Osthang  der  CentralcordiUere  (Columbien),  Quindiu- 
pass;  ca.  2000  m  Seehöhe.     Juli. 

N  ees  (Martii  Flora  bras.  II.  1,  p.  112)  fühlt  diese  Art  aus 
San  Vincente  (Kleine  Antillen)  u.  aus  Französisch- Guyana  an. 

Familie  Palmae. 

41.  Bactris  (^=Guilieltna)  yratiafensis  Dune.  —  Boca  de  Saino 
am  mittleren  Eio  Magdalena  (Columbien);  ca.  100  Seehöhe. 
Den  30.  Juni. 

Nach  Karsten  (Florae  Columbiae  Spec.  Select.  I.  p.  127) 
wächst  diese  Palme  an  feuchtwarmen,  schattigen  Plätzen  in 
Columbien  und  Venezuela.  Ob  sie  in  Brasilien  vorkommt,  ist 
zweifelhaft  (Karsten  1.  c.  I.  p.  128.  —  Drude  [Martii 
Flora  bras.  III.  2,  p.  352]). 

42.  Marfiriczia  (  =Marara)  hicuspidata  Drude.  —  Urwald  bei 
La  Dorada  am  mittleren  Eio  Magdalena  (Columbien);  ca. 
200  m  Seehöhe. 

Karsten  (Flor.  Col.  Spec.  Sei.  IL  p.  133)  giebt  diese 
Palme  aus  dem  westlichen  Venezuela,  aus  1000  m  Seehöhe  an. 

43.  Attalea  subgen.  Scheelea?  [Seh.  regia  Karst?)  oder  Cocos 
subgen.  Syagrus?  —  Urwald  bei  Mochila  am  mittleren  Rio 
Magdalena  (Columbien);    ca.  140  m  Seehöhe.     Den  2.  Juh. 

Die  in  Karsten  (1.  c.  IL  T.  CLXXVI)  abgebildete 
Schee/ea  regia,  welche  füi'  die  Palmenvegetation  der  Magda- 
lenanfer  (Columbien)  charakteristisch  ist,  kommt  nach  ge- 
nanntem Autor  (1.  c.  IL  p.  145)  auch  im  Caucathal  (Columbien) 
und  bis  zu  1000  m  Seehöhe  vor. 

Familie  Araceae. 

44.  Anthurium  Buonaventurae  Engler.  —  Urwald  bei  Mochila 
am  mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  140  m  See- 
höhe.    Den  2.  Juli. 

Engler  (Botanische  Jahrbücher.  XXV.  S.  363)  nennt  als 
Fundort  dieser  erst  im  Jahre  1898  publizierten  Art  den 
Westen  Columbiens. 

45.  Anthurium  pulchellum  Engler(?)  —  Urwald  zwischen  Pacanä 
und  Playa  Limon  am  Rio  de  Pozuelos  (Westecuador);  ca. 
300—400  m  Seehöhe-     Den  30.  August. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  lö 

Als  Fundorte  von  A.pulchellum  giebt  Eng- 1er  (Botanische 
Jahrbücher  VI.  274  und  XXV.  377)  Höhen  von  2000  in 
im  oberen  Caucathal   (Cohimbien)  an. 

Mein  Exemplar  ist  zu  imvollkommen,  als  dass  es  mit 
Sicherheit  bestimmt  werden  künntt^ 

46.  Monsfera  pertusa  (L.)  Vriese.  —  Urwald  bei  Boca  de  Saino 
am  mittleren  Eio  Magdalena:  ca.  100  m  Seeliöhe.  Den 
31.  Juli. 

Diese  3Iomfera  ist  nach  Engler  (Martii  Flora  bras. 
III,  2.  p.  115)  und  Hemsley  (Biologia  centrah-americana. 
Botany.  III.  j).  427)  in  den  Anden  Columbiens,  in  Costarica, 
Venezuela,  Guyana,  Brasilien  und  auf  den  Antillen  verbreitet. 

47.  Phihdendron  oerrucosum  Matthieu.  —  Wald  zwischen  Pacanä 
und  Playa  Limon  am  Bio  de  Pozuelos  (Westecuador);  ca. 
300—400  m  Seehöhe.     Den  30.  August. 

Engler  (Martii  Flora  bras.  III.  2.  p.  139)  verzeichnet 
dieses  Phüodendroii,  aus  der  ^^'estcordillere  Columbiens. 

48.  Phüodendron  spec.  —  UrAvald  bei  Mochila,  am  mittleren 
Eio  Magdalena  (Columbien):  ca.  140  m  Seehöhe.    Den  2.  JuU. 

Der  Zustand  meines  durch  Feuchtigkeit  teilweise  zer- 
störten Exemplares  lässt  eine  genauere  Bestimmmig  nicht  zu. 

49.  Xanthosoma  spec.  —  Urwald  z^nschen  Playas  und  Balsa- 
bamba  am  Rio  Limon  (Westecuador):  ca.  100—600  m  See- 
höhe.    Den  20.  August. 

Da  ich  nur  ein  jtiuges  Blatt  gesammelt  habe,  ist  eine 
Bestimmung  der  Spezies  nicht  möglich. 

50.  Syngonimn  spec.  —  Urwald  bei  La  Ceiba  am  Rio  Lebrija, 
Nebentiuss  des  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  70  m  See- 
höhe.   Ende  Juni. 

Da  an  meinem  Exemplar  nur  Blätter  eines  jungen 
Sprosses  vorhanden  sind ,  ist  eine  Bestimmung  der  Art  nicht 
ausfühi'bar. 

51.  Sijngonium  spec.  —  Urwald  bei  Boca  de  Saino  am  mittleren 
Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  100  m  Seehöhe.  Den 
31.  Juli. 

Da  mein  Exemplar  ein  junger  Spross  ist,  ältere  Blätter 
und  Blüten  fehlen,  ist  eine  nähere  Bestimmung  ausgeschlossen. 

52.  Pistia  stratiotes  L.  —  Aus  eüier  Cienaga  (Tümpel)  bei 
Baranquilla  (Nordcolumbieni.     Den  16.  Juni. 

Diese  Araceen-Ai%  ist  nach  Engler  (Martii  Flora  bras. 
III.  2,  p.  215,  216.  —  Engler  und  Prantl;  die  natürlichen 
Pflanzenfam.  II.  3,  S.  152),  im  tropischen  Amerika,  Afrika 
und  Asien  verbreitet  und  reicht  auch  in  das  subtropische 
Gebiet  hinem. 

Den  imteren  Rio  Magdalena,  bez.  Brazo  de  Loba,  auf- 
wärts bis  ca.  9''  n.  Br.  sieht  man  einzelne  Pistia  im  Strome 
treiben.     Weiter  oben  konnte  ich,  wenigstens  im  Hauptstrom, 
keine  mehr  bemerken. 
Familie  Bromeliaceae. 

53.  Guzmania'-!  spec  —  Urwald  zwischen  Playa  Limon  und 
Pozuelos,  am  Rio  de  Pozuelos  (Westecuador):  200—300  m 
Seehöhe.    Den  30.  August. 


16         Therese  Prinzessin  von  Baj'ern,   gesammelte  Pflanzen. 

Wegen  Mangels  an  Blüten  ist  diese  Bromeliacee  nicht 
näher  bestimmbar. 

54.  Tillandsia  aloifolia  Hook.  (=  T.flexuosa  Sw.).  —  Caiio  de 
Torcoroma  am  Bio  Lebrija,  Nebenfluss  des  Rio  Magdalena 
(Nordcolumbien):  ca.  60—70  m  Seehöhe.     Den  25.  Juni. 

Hook  er  (Exotic  Flora.  III.  p.  205)  nennt  als  Fmidort 
dieser  Ai-t  die  Insel  Trinidad,  Swartz  (Prodromus  Vegetat. 
Ind.  Occidental,  p.  56)  die  Insel  Jamaica,  Mez  (De  Candolle: 
Prodrom.  Continuat.  IX.  p.  670)  ausserdem  andere  von  den 
Antillen,  Florida,  die  Bahamainseln,  Cm^ac^ao,  Guyana, 
Venezuela  und  Columbien. 

55.  Tillandsia  Augusfae  regiae  Mez.  nov.  spec.  —  Osthang  der 
C'entralcordillere.  Quindiuberge  (Columbien).  2000—3000  m 
Seehöhe.    Zweite  Hälfte  Juli. 

Diese  schöne,  epiphytische  Bromeliacee,  welche  ich  auf 
dem  Quindiupass  mehrmals  antraf,  wm^de  von  Professor 
Dr.  Mez  im  Beiblatt  zu  Englers  Botanischen  Jahi-- 
büchem.  XXX.  1901  S.  10.  beschrieben  und  ist  diese  Diagnose 
am  Scliluss  des  gegenwärtigen  Aufsatzes  nochmals  abgedi-uckt. 

(Abbildung  siehe  am  Schluss  meines  Aufsatzes  Tafel  I.) 

56.  Tillandsia  fascicAilata  Sw.  (?).  —  Urwald  von  Mochila,  am 
mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien)  ca.  140  m  Seehöhe 
den  2.  Juli. 

Swartz  (Prodrom.  Veget.  Ind.  occid.  p.  56)  führt  T. 
fasciculata  aus  Jamaica  an,  Mez  (De  Candolle  Prod.  Cont. 
JX.  p.  683 — 684)  ausserdem  aus  anderen  von  den  Antillen, 
aus  Florida,  von  den  Bahamainseln,  aus  Mexiko,  Central- 
amerika,  Columbien  und  Guyana. 

57.  Tillandsia  spec.  (Subgen.  Allardtia).  —  Zwischen  Mediacion 
und  Ibague,  Ostseite  der  Centralcordiller  (Columbien);  See- 
höhe 1500—2500  m.     Den  22.  Juli. 

Dieses  Exemplar  ist,  wie  die  zwei  folgenden  Tillandsia- 
species,  wegen  Mangel  an  Blüten  nicht  näher  bestimmbar. 

58.  Tillandsia  spec.  (Subgen.  Allardtia).  —  Urwald  zwischen 
Agua  Santo  und  Pacanä,  am  Rio  de  Pozuelos  (Westecuador) ; 
480—780  m  Seehöhe.     Den  29.  Juli. 

59.  Tillandsia  spec.  —  Urw^ald  von  Mochila  am  mittleren  Rio 
Magdalena  (Columbien);   ca.  140  m  Seehöhe.     Den  2.  Juli. 

60.  Vrisea  helicotiioides  Lindl.  (=  Tillatidsia  heliconioides  H.  B. 
K.)  —  Urwald  von  Mochila  am  mittleren  Rio  Magdalena 
(Colmnbien);  ca.  140  m  Seehöhe  den  2.  JuH. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et.  Spec.  Plant.  I.  234) 
nennt  als  Fundort  dieser  Vrisea  gleichfalls  die  Ufer  des  Rio 
Magdalena,  Mez  (De  Candolle:  Prodr.  Cont.  IX.  p.  591) 
ausserdem  Holländisch-Guyana  und  Bolivien. 

F  a  m  i  1  ie   Commelinaceae. 

61.  CommeUna  cayennensis  Rieh.  —  Morne-Rouge,  oberhalb 
St.  Pierre  auf  Martinique  (Kleine  Antillen) :  ca.  400  m  See- 
höhe.   Anfang  Juni. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  17 

Grisebach  (Flora  of  tlie  British  Westindian  Islands 
p.  524)  nennt  als  Heimat  dieser  Art  die  Antillen,  das 
amerikanische  Festland  von  Missouii  bis  Brasilien,  die  Galä- 
pagos  imd  Canarischen  Inseln  und  das  tropische  Afrika, 
Ruiz  et  Pavon  (Flora  Peruviana  et  C'hilensis.  I.  p.  44 )  fühlten 
sie  auch  aus  Peru  an  und  Clarke  (De  Candolle:  Suites  au 
Prodromus.  III.  145)  sagt,  dass  sie  in  den  warmfeuchten 
Gegenden  der  ganzen  Erde  häufig  ist  und  in  Südamerika 
bis  Paraguay  südwärts  geht. 

62.  Commelina  virginica  L.  sensu  C.  B.  Clarke.  —  Baranquilla 
(Nordcolumbien) ,  Weg  vor  der  Stadt;  etwas  über  Meeres- 
niveau. Den  17.  Juni  (oder  Anfang  August?)  —  La  Popa  bei 
Cartagena  (Nordcolmnbien) ;  etwa  30 — 130  m  Seehöhe.  Den 
8.  August. 

Nach  Clarke  (De  Candolle:  Suites  au  Prodi'omus.  HE. 
182)  ist  diese  Art  vom  Golf  von  Mexiko  bis  nach  Paraguay 
hinunter  verbreitet.  Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Bo- 
tany.  III.  389)  erAvähnt  sie  auch  von  Mexiko  nordwärts  bis 
Michigan  und  New  York. 

63.  Tradescantia  hirsuta  H.  B.  K.  —  Oberhalb  Las  Palmas, 
Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador)  fast  auf  der  Pass- 
hühe,  z^^ischeu  Babahoyo  und  Chapacoto ;  ca.  3000  m  See- 
höhe.   Den  22.  August. 

Diese  Art  ist  von  Clarke  (De  Candolle:  Suites 
etc.  III.  299)  aus  Columbien  und  Ecuador  erwähnt,  aus 
Höhen  von  2000—2750  m. 

An  meinem  Exemplar:  „Stamina  6  subaequalia,  germen 
3-loculare,  loculis  2-ovulatis!  Filamenta  pilosa! 

(Solereder.)" 

64.  Commelinacea.  —  Urwald  bei  La  Dorada  am  mittleren  Rio 
Magdalena  (Columbien).    Juli. 

Dieses  Exemplar  ist  steril  und  somit  nicht  bestimmbar. 
Die  Blattbeschafienheit  trifift,  nach  Solerede r,  auf  kerne 
der  in  Clark  es  Monographie  (De  Candolle:  Suite  au  Pro- 
dromus. in.  p.  113  sqq.)  aufgefiihilen  Arten  völlig  zu. 

65.  Commelinacea.  —  Zwischen  La  Dorada  und  Honda,  am  mitt- 
leren Rio  Magdalena  (Columbien)  Juli.  Dieses  Exemplar  ist 
steril,  daher  nicht  bestimmbar. 

66.  Commeliiiacea.  —  Zmschen  Verjel  und  Villeta,  Westhang 
der  OstcorcÜUere  (Columbien;;  ca.  900 — 1900  m  Seehöhe. 
Den  5.  Juli. 

Dieses  Exemplar  ist  unvollständig  imd  durch  Feuchtig- 
keit zerstört. 

F  a  m  i  1  i  e  Pontederiaceae. 

67.  EicJihornia  crassipes  (Mart.)  Solms-Laubach.  (=  E.  spe- 
ciosa  Kth.  =  Pontederia  azurea  Hook,  von  Sw.)  —  Cienaga 
(Tümpel)  bei  Baranquilla  (Nordcolumbien),  zusammen  mit 
Cyperus  Papyrus  L.  und  PisUa  stratiofis  L.  Etwas  über 
Meeresniveau.    Den  16,  Juni. 

Beihefte  Bot.  Centralbl.    Bd.  XIII.    1902.  2 


18         Therese    Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen. 

Solms-Laubach(De  Candolle :  Suites  au  Prodi".  IV  528) 
g-iebt  als  Verbreitungsgebiet  für  diese  Art  das  tropische  und 
subtropische  Südamerilva  an:  Venezuela,  Guyana,  Brasilien 
und  Paraguay. 

Familie  Liliaceae. 

68.  Scylla  chloroleuca  Kth.  —  Coquimbo,  chilenische  Küste. 
30  »  s.  Br.    Den  13.  Oktober. 

Gay:  (Historia  de  Chile.  Botanica.  VI.  p.  108)  Mut  diese 
Liliacee  aus  den  Centralprovinzen  Chiles:  Valparaiso,  Sant- 
iago etc.  au. 

Familie  AmanjlUdeae. 

69.  Eucharis  grandißora  Planch.  et  Luid.  (=  E.  amazonica  Lind.) 
—  Zwischen  Agua  Santo  und  Pacanä,  Westhaiig  der  West- 
cordillere  (Ecuador),  nordöstlich  von  Babahoyo.  In  dichtem, 
feuchtem  Urwald.    500—700  m  Seehöhe.    Den  29.  August. 

Diese  Amaryllideenart  erwähnen  sowohl  Planchard 
et  Linden  (Flore  des  Serres.  Ser.  I.  T.  IX.  p.  255)  wie 
Engler  und  Prantl  (Die  natüi-nch.  Pflanzenfaniilien.  11.  5, 

5.  111)  nur  aus  Coliunbien. 

,.Möglicherweise  gehört  das  Exemplar  zu  der  mit  E. 
grandiflora  sehr  nahe  verwandten  E.  Sandern  Baker  (in 
Bot.  Magazine  pl.  6676);  beide  Arten  unterscheiden  sich 
wesenthch  nur  durch  die  Beschaffenheit  der  sogenannten 
Nebenki'one.  deren  Struktiu'  an  vorliegendem  Exemplar  nicht 
zu  sehen  ist.  (So  lere  der.)" 

E.  Sandern  hat  ihi'en  Fundort  gleichfalls  in  Columbien 
(Bot.  Mag.  Ser.  III.  vol.  XXXIX). 

70.  Bomarea  conferta  Beiitli.  (=  B.  patacocensis  Herb)  ^).  — 
Zwischen  Villeta  und  Facatativä  am  Westhang  der  Ost- 
cordillere  (Columbien);  etwa  zwischen  1200  und  2200  m.  Den 

6.  Juli. 

Herbert  {Amaryllidaceae.  p.  120)  Kunth  (Enumeratio 
plant.  V.  814)  und  Baker  Journal  of  B.  XX.  1882.  p.  205) 
führen  diese  Bomarea  vom  Westhaug  der  Anden,  aus  Colum- 
bien und  aus  Ecuador  an. 

11.  Bomarea  spec.  {Bomareae  fJoribundae  Herb,  affinis).  — 
Zwischen  Agua  Santo  und  Pacanä,  Westhang  der  West- 
cordiUere  (Ecuador),  nordöstlich  von  Babahoyo;  500 — 700  m 
Seehöhe.   Den  29.  August. 

Herbert  (1.  c.  p.  116)  erwähnt  B.  floribtmda  aus  der 
tierra  templada  der  Centralcordillere  (Coliunbien),  Kunth 
(1.  c.  806)  aus  Ecuador. 

Eine  genaue  Bestimmung  meiner  Pflanze  ist  daduixh 
ausgeschlossen,  dass  es  mir  niu-  möglich  war  emzelne  Blüten 
der  überaus  dichten,  fleisclügen  Inflorescenz  zu  konservieren. 
Die  auf  lieUem  Grund  dmikehot (?)  gesprenkelten  Blüten 
standen  in  grossen  Dolden  beisammen. 

1)  Nach  Kew  Index.  I.  p.  319,  320. 


Therese  Prinzessin   von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  19 

72.  Botnarea  setacea  Herb.  — Zwisclieu  Pucarä  und  San  Antonio, 
Westhang'  der  Westcordillere  (Ecuador),  auf  steilem  Wald- 
hang-;  1600—3000  m  Seehühe.   Den  28.  August. 

Diese  Bomarea-Axi,  Avelche  im  Kew-ludex  wohl  unbe- 
rechtigter Weise  mit  B.  tomentosa  zusammeng-ezogen  wii'd, 
erwälmen  Ruiz  et  Pavon  (Flora  peruana.  III.  p.  ()2)  aus 
den  peruanischen  Anden.  Auch  von  Herbert  (1.  c.  117) 
und  vonKunth  (1.  c.  807)  wird  kein  anderer  Fundort  an- 
gegeben. 

Familie  Lidaceae. 

73.  Libertia  spec.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Kolumbien);  ca. 
3000  m  hoch.     Den  8.  Juli. 

Der  Habitus  meines  Exeraplares  ist  der  einer  Libertia, 
doch  da  die  Blüten  fehlen  ist  eine  sichere  Bestimmung  un- 
möglich. 

74.  Sisyrinchium  Junceum  E.  Meyer.  —  Ornillo,  auf  dem  Us- 
pallatapass  (Chile);  Westhang  der  Anden.  Etwa  1300  m 
Seehöhe.   Den  15.  Oktober. 

Gay  (Historia  fisicay  politica  de  Chile.  Botanica.VI.  p.  25) 
sagt,  dass  diese  Art  in  ganz  Chile  sehi-  gemein  ist;  und 
Neger  berichtet,  dass  sie  sowohl  in  den  Anden  wie  im 
Flachland  vorkommt. 

Familie  Musaceae. 

Ih.  Heliconia  Bihai  L.  —  Urwald  am  Eio  Lebrija,  Nebenfluss 
des  Rio  Magdalena  (Columbien) ;  ca.  70  m  Seehöhe.    Ende  Juni. 

Blüte  gelb. 

Nach  Peterson  (Martii  Flora  brasiliensis.  III.  3.  p,  17) 
findet  sich  diese  Musacee  in  Centralanierika ,  Columbien, 
Guyana,  Brasilien  und  auf  den  Antillen  vor. 

1(S.  Heliconia  spec.  —  Boca  de  Saino,  mittlerer  Rio  Magdalena 
(Columbien);  ca.  100  m  Seehölie.  Den  30.  Juni. 

Mein  Exemplar  ist  der  H.  Schiedeanae  Klütsch,  von 
welcher  man  Fundorte  in  Mexiko  imd  Guyana  kennt 
(Martii  Flora  bras.  III,  3.  p.  19),  imd  der  H.  daayantha 
K.  Koch  et  Bouche,  welche  in  Brasilien  mid  Guyana  vor- 
kommt (Mart.  1.  c.  III,  3.  p.  16),  nahestehend. 

Familie  Orchidaceae. 

11.  Stelis  micanthra  Sw.  (?)  —  Pucarä ,  Passhöhe  der  West- 
cordillere (Ecuador),  östlich  von  Babahoyo;  ca.  3000  m 
Seehölie.   Den  28.  August. 

Swartz  (Sclu-ader:  Journal  für  die  Botanik.  11.  240) 
giebt  als  Verbreitungsgebiet  dieser  Art  Westindien  und  Süd- 
amerika an. 

1^.  Epidendrum  cochlidium  Lindl.  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  zwischen  2200 und  2500  m  Seehöhe.  Den  11.  Juü. 
Mueller  (Walpers:    Annales   botanices  sj'st.  Yl.  393; 
führt  diese  Art  aus  Venezuela  und  Peru  an. 


20  Therese   Prinzessin  von   Bayern,   gesammelte  Pflanzen. 

79.  Epidendrum  decipiens  Lindl.  —  Zwischen  Guadualita  und 
Verjel.  —  Zwischen  Alto  del  Trigo  und  Villeta.  —  Beide 
Fundorte  am  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien) ; 
800—1700  m  Seehühe.   Den  5.  Juli. 

Diese  Art  hat  nach  Mueller  (Walpers:  Ann.  bot. 
syst.  VI.  391)  ihre  Heimat  m  Columbien. 

80.  Epidendrum  elongatum  Jacq.  (=  secundum  Jacq.)  —  Ge- 
bii^gswald  zwischen  St.  Pierre  und  Fort  de  France  auf 
Martinique  (Kleine  Antillen).  Den  10.  Juni. 

Hern  sie y  (Biologia  centr.  am.  Botany.  IIl.  239)  nennt 
als  Verbreitungsgebiet  dieser  Pflanze  Südmexiko,  Venezuela 
und  Westindien. 

81.  Epidendrum  ßmhriatum  Kth.  —  Bei  Mediacion,  Quindiupass 
in  der  Centralcordillere  (Columbien) ;  ca.  2000  m  Seehöhe. 
Den  17.  Juli. 

In  Kunth  (Nova  Gen.  et  Spec.  Plant.  I.  282)  sind  als 
Fundort  dieser  Art  die  Anden  des  westlichen  Columbiens 
augegeben,  in  Mueller  (Walpers  Ann.  bot.  syst.  VI.  406) 
ferner  die  ostcolumbianischen  Anden,  Venezuela,  Ecuador 
und  Peru. 

82.  Epidendrum  quitensium  Rchb.  fil.  —  Zwischen  Balsabamba 
und  Pocho  de  S.  Lucia,  Westhang  der  V/estcordillere 
(Ecuador);  ca.  800 — 1300  m  Seehöhe.     Den  21.  August. 

Mueller  (Walpers.  1.  c.  VI.  392)  nennt  als  A'erbreitungs- 
gebiet  dieser  Art  Peru  und  die  Anden  von  Quito. 
8'd.  Laelia?  spec.  —  Columbien.     (Nähere  Standortsangabe  ver- 
loren gegangen). 

Das  Exemplar,  an  dem  die  Blätter  fehlen,  ist  nicht 
näher  bestimmbar. 

84.  Hartivegia  spec.  —  Zwischen  Balsabamba  und  Pocho  de 
S.  Lucia,  Westhang  der  Westcordilleren  (Ecuador);  ca. 
800  —  1300  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

Über  dieses  Exemplar  schi^eibt  Cogniaux:  La  hampe 
florale  ressemble  ä  celle  de  Hartivegia  pur  pur  ea  Ldl.,  mais 
les  feuilles  sont  tres  differentes. 

85.  Lijcaste  gigantea  Lindl.  —  Unterhalb  Las  Cruzes  am  Quindiu- 
pass, Centralcordillere  (Columbien);  Departement  Tolima.  Ca. 
2600  m  hoch.  Zwischen  dem  18.  und  20.  Juli.  —  2  Exemplare. 

Bentham  (Plant.  Hartwegian.  153)  erwähnt  diese 
Art  aus  Ecuador,  Mueller  (Walpers  Ann.  bot.  syst.  VI. 
605)  ausserdem  aus  Venezuela. 

86.  Sobralia  setigera  Poepp.  et  Endl.  —  Oberhalb  Ibague,  Ost- 
fuss  der  Centralcordillere  (^ Columbien) ;  Departement  Tolima. 
Ca.  1500  m  Seehöhe.  Zweite  Hälfte  JuH.  —  1  Weingeist- 
und  1  trockenes  Exemplar. 

Poeppig  (Poeppig  et  Endlicher:  Nova  Genera  et  Spec. 
Plantarum.  I.  54)  hat  diese  Art  in  Peru  gesammelt. 

87.  Habenaria  spec.  —  Zwischen  Balsabamba  und  Pocho  de 
Santa  Lucia,  Westhang  der  Westcordiileve  (Ecuador);  ca. 
800—1300  m  Seehühe.    Den  21.  August. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  21 

88.  Selenipedium  Schlimii  Rclib.  fil.  —  Oberhalb  Ibague,  Ostfuss 
der  Centralcordillere  (Columbien) ;  Depart.  Tolima.  Ca.  1500  m 
Seehöhe.    Zweite  Hälfte  Juli. 

Reicheiibach  (Xeuia  Orchidacea.  I.  125)  nennt  als 
Fimdort  dieser  Ait  die  colunibianische  Ostcordillere  und 
zwar  die  Umgegend  Ocanas. 

Dicotyledotieae. 
Familie  Casuarinaceae. 

89.  Casuarina  equisetifolia  L.  —  Hafenplatz  und  einzelne  Punkte 
bei  Fort  de  France,  auf  Martinique  (Kleine  Antillen).  Juni. 

Diese  Casuarina,  welche  aus  Madagascar  und  dem 
Indischen  Archipel  stammt,  ist  nach  Duss  (Plantes  de  la 
Guadeloupe  et  de  la  Martinique  [Aimales  de  1"  Institut  colonial 
de  Marseille.  ll\.  p.  lOlJ)  auf  Martinique  imd  Guadeloupe 
verbreitet. 

Familie  Piperaceae. 

90.  Piper  kuiceaefolium  Kth.  [=  P.  hulIosumO.  DC).  —  Zwischen 
Ibague  und  Mediacion,  Centralcordillere  (Columbien);  ca. 
1500—2500  m.  Seehöhe.    Den  17.  Juli. 

Kunth  (Nova  Gen.  et  Spec.  Plant.  I.  41)  nennt  als 
Fundort  dieser  Piperacee  die  feuchten  Andenwälder  und 
das  Amazonasgebiet  in  Nordwestperu. 

Familie  Salicaceae. 

91.  Salix  Humholdtiana  Wüld.  —  Zwischen  Villeta  und  Faca- 
tativä,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien) ;  ca.  1000 — 
2000  m  Seehöhe.  Juli.  —  Pacasmaj'o  (Nordperuanische 
Küste).  September.  —  Ai'gentinische  Pampa,  zAAischen 
Mendoza  und  Buenos  Ayres;  ca.  100  —  GOO  m.  Seehöhe. 
Oktober. 

Diese  in  Südamerika  weitverbreitete  Weidenart  ist  von 
Humboldt  (Humboldt  et  Bonpl.  Voyage.  H.  p.  18)  aus  Peru, 
von  Gaj'  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botanica.  V.  384) 
aus  den  Nordprovinzen  Chiles  bis  zum  34 "  s.  ßr.  und  von 
Leybold  (Martii  Flora  brasiliensis  IV,  1.  p.  227)  ausserdem 
aus  Südbrasilien  und  Uruguay  verzeichnet.  Düsen  (Bei- 
träge zui'  Flora  der  Ostküste  von  Patagonien,  p.  259  [Svenska 
Expeditionen  tili  Magellansländerna.  III.  No.  5])  und  Neger 
haben  sie  in  Ai'gentiiiien ,  im  Stromgebiet  des  Rio  Negro 
beobachtet,  und  nach  Ausweis  des  Königl.  Bayerischen 
Museums,  wo  sich  die  betreffenden  Collectionen  befinden, 
haben  sie  gesammelt  Moritz  Wagner  in  den  Anden  von 
Ecuador,  Hi-eronymus  in  Cordova  (Nordargentinien),  Lorentz 
in  Concepcion  del  Uruguay,  Schumann  in  Mexiko,  Sintenis 
in  Portorico  und  J.  D.  Smith  in  Guatemala. 

Dea^  Kew  Index  betrachtet  die  dem  Amazonas  entlaug 
wachsende  6".  Martiana  Leybold  (Martii  Flor.  bras.  IV,  1.  p. 
228)  als  identisch  mit  «S".  Humholdtiana. 


22  Therese   Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen. 

Familie  Aristo! ochiaceae. 

92.  Arhtolochia  chilensis  Miers.  —  Coquimbo,  chilenisclie  Küste 
30  «  s.  Br.    Den  13.  Oktober. 

Gay  (Hist.  Chile.  Bot.  V.  p.  330)  führt  diese  Aristolochia 
von  der  Küste  der  Nord-  und  Centralprovinzen  Chiles  an. 

93.  Aristolochia  veragnensis  Duch.  —  Urwald  bei  La  Dorada 
am  mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien).  Anfang  oder 
Ende  Juli.  — 

Duchartre  (De  Candolle:  Prodromus.  XV,  Lp. 458)  und 
Solereder  (Engler:  Jahrbuch.  X.  p.  466)  führen  diese  Art 
aus  Costarica  und  dem  Westen  des  Departements  Panama 
(Columbien)  an. 

Familie  Polygonaceae. 

94.  Pohjgonum  hydropiper  L.  —  Salto  de  Tequendama  bei  Bo- 
gota (Columbien);  über  2200  m  Seehöhe.   Den  11.  Juli. 

Dieses  weitverbreitete  Polygo?ium  kommt  nach  Meissner 
(De  Candolle:  Prodromus.  XIV.  p.  109)  und  Engler  und 
Prantl  (Die  natürl.  Pflanzenfamilien.  III.  1  a.  p.  28)  sowohl 
in  Nordamerika  als  auch  in  ganz  Europa  vor,  nach  Kew 
Index  in  der  gemässigten  Zone  der  nördlichen  imd  süd- 
lichen Erdhälfte. 

95.  Polygonacea  genus.  spec.  —  Auf  der  Puna  oberhalb  La  Paz, 
(Bolivien) ;  ca.  4000  m  Seehöhe.    Den  1.  oder  3.  Oktober. 

„NB!     Tutenförmige  Nebenblätter. 

Achse:  Sklerenchymring  im  Pericykel.  Subepidermale 
Korkentwicklung.  Einfache  Gefässperforationen  und  einfach 
getüpfelte  Holzfasern. 

Blatt:  centrisch.  Stomata  beiderseits  mit  mehreren 
NachbarzeUen.    Drusen  im  Mesophyll,  wie  in  der  Binde. 

Drüsenhaare  mit  zw^eizelligem  (die  beiden  Zellen  neben- 
einander) Stiel  und  scheibenförmigem,  dm-ch  Vertikalwände 
geteiltem  Köpfchen  in  Grübchen  der  Blattfläche. 

(Solereder.)" 

Familie  Chenopodiaceae. 

96.  Suaeda  divaricata  Moq.  —  Uspallata  (Westargentinien), 
nordwestlich  von  Mendoza  am  Ostfuss  der  Anden;  ca.  1950  m 
Seehöhe.    Den  18.  Oktober. 

Suaeda  divaricata  hat  nach  Mo  quin  (De  Candolle: 
Prodromus.  XIII,  2.  p.  156)  ihre  Fundorte  in  Südamerika 
z.  B.  bei  Mendoza.  (>ay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile. 
Botanica.  V.  p.  248)  sagt,  dass  diese  Art  in  Chile  selten  und 
in  Argentinien  häufiger  ist. 

Familie  Amarantaceae. 

97.  Pleuropetalum  costaricense^tvJSS..  —  Banco  am  unteren  Rio 
Magdalena  (Columbien);  ca.  50  m  Seehöhe.  Den  21.  Juni 
(oder  31.  Juh  ?). 

Hemsley  (Biologia  centrali-americana.  III.  p.  12)  er- 
wähnt P.  costaricense  aus  Mexiko,  Costaiica  und  Ecuador. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  23 

Professor  Dr.  Schinz,  Dü-ektor  des  Botanischen  Gartens 
und  der  Botanischen  Saminhmgen  der  Universität  Zürich, 
teilt  folg-ende  Bemerkung  zur  systematischen  Stellung  der 
Gattung  Pleuropeialum  mit: 

Pleuropeialum  HooJcer. 

„Die  Gattmig  ist  von  Hookeri)  ursprünglich  in  die 
Familie  der  Portulacaceen  gestellt  worden;  Endlicher 2) 
hat  sie  dann  später  in  die  der  Amarantaceen  versetzt  und 
wui'de  darin  befolgt  von  Moquiu»),  der  ganz  unnötigerweise 
den  Gattungsnamen  änderte,  und  vonHooker-";  schliesslich 
selbst.  Ebenso  stellt  sie  Baillon^)  zu  den  Celosieen,  auch 
Hemsley'')  betont,  dass  Fleuropetalum  eine  echte  Aim- 
rantacee  sei  und  ich  selbst')  habe  sie  ohne  Bedenken  unter 
&\%  Amarantaceen  aufgenommen.  Fax«),  der  Bearbeiter  der 
Por/'w/rtcaceew  in  Engler  und  Prantls  Natürlichen  Pflanzen- 
familien, hatte  die  Gattimg,  mit  Fragezeichen  versehen,  auf- 
genommen, schlägt  nun  aber  in  den  Nachträgen«)  zu  dem  ge- 
nannten Werk  wiederum  Streichung  vor.  Neuerdings  spricht 
sich  nun  Lopriore'«)  wiederum  für  Versetzung  von  den 
Amarantaceen  zu  den  Portulacaceen  aus,  und  zwar  bestimmen 
L.  zu  diesen  Vorschlag:  die  Tracht  (kleine  Bäume),  das 
Vorhandensein  der  kleinen  zwei  Blättchen  am  Grund  der 
Blüten,  die  L.  als  Kelchblätter  ansprechen  möchte,  das 
Schwanken  der  Staubblattzahl.  Ich  habe  dem  entgegen- 
zuhalten, dass  die  zwei  beschriebenen  Pleuropetalum-AiteR 
offenbar  doch  keine  Bäume,  (wie  auch  ich  irrtümlich  in  den 
Natüiiichen  Pflanzenfamilien  angegeben  habe),  sind,  sondern 
vielmehi^  kleine  Halbsträucher ,  wie  deren  der  Familie  der 
Amaratitaceen  nicht  fremd  sind.  Die  zwei  kleinen  Blättchen 
am  Grunde  der  Blüten  haben  transversale  Stellung  und  nicht 
mediane,  für  mich  sind  sie  nichts  anderes  als  Vorblätter. 
Sie  als  Kelchblätter  deuten  zu  wollen,  erscheint  mir  ge- 
zwungen. Füi-  die  Zugehörigkeit  zu  den  Amarantaceen 
spricht  der  Bau  des  Andröceums,  beziehmigsweise  der  Um- 
stand, dass  die  Staubblätter  am  Grunde  zu  einer  Kupula 
vereinigt  sind  und  endlich  der  anatomische  Bau  der  Achsen- 
organe, der  insofern  abnorm  ist,  als  markständige  (schein- 
bar markständige'?)  Leitbündel  vorkommen,  während  die 
Portulacaceen  normal  gebaute  Achsen  besitzen")-  Ich  muss 
es  mir  an  dieser  Stelle  versagen,  auf  den  anatomischen  Bau 


')  Proc.  Linn.  Soc.  I.  (1845),  278. 

2)  Gen.  Suppl.  IV.  (1847\  44. 

3)  D.  C.  Prodr.  XIII.  2.  '(1849\  463. 

4)  Benth.  et  Hook.  Gen.  Plant.  111.    1880\  24. 

5)  Hist.  des  Piantes.  IX.  (188(i),  21G. 

6)  Biol.  Centr.  Am.  III.  (1882-1886!,  12. 

7)  Engler  und  Prantl:  Natürliche  Pflanzenfam.  HI,  la  (1893),  97. 

8)  Engler  und  Prantl:  Natürliche  Pflanzenfam.  III,  Ib  (1889),  b~i. 

0)  Engler  und  Prantl:  Natürliche  Pflanzenfam.,  Nachtrag  (lb97),  156» 
'0)  Engler:  Bot.  Jahrb.  XXX.  (1901),  8. 
*ij  Solered  er,  System.  Anatomie  der  Dicotyledonen.  (1898),  127. 


24  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

der  Celosieen  näher  einzugehen,  da  ich  vorerst  auch  noch 
die  übrigen  Amarantaceen  in  diesei"  Hinsicht  näher  unter- 
suchen will,  immerhin  kann  ich  bemerken,  dass  mir  bis  zur 
Stunde  noch  keine  Amarantacee  mit  normalem  Achsenbau 
vorgekommen  ist^)." 

,^Pleuropetalum  costaricense  muss  als  Autor  Wendland 
haben  und  nicht  Hort.  Kew.^);  dies  hat  schon  Hooker 3) 
erkannt  und  auch  zum  Ausdruck  gebracht." 

98.  Telanthera  gomphrenoides  Moq.  (=  3  ovata  MoCL.).  —  Las 
Palmas  (Ecuador),  waldiger  Westhang  der  Westcordillere; 
ca.  2300—2500  m  Seehöhe.    Den  22.  August. 

Diese  Amarantacee  erwähnen  Kunth  (Nov.  G-en.  et 
Spec  Plant.  IL  p.  167)  und  Moquin  (De  Candolle:  Prodi'o- 
mus.  XIII,  2.  p.  377)  aus  Peru. 

99.  Gomphrena  globosa  L.  — ^7  Puerto  Berrio  am  mittleren  Eio 
Magdalena  (Columbien).  Über  100  m  Seehöhe.  Den  1.  oder 
29.  Juli. 

Moquin  (De  Candolle:  Prodr.  XIII,  2.  p.  409)  fühlet  diese 
nach  Hemsley  (Biologia  centrali-americana.  Botany.  HL 
p.  18)  aus  Indien  stammende  Art,  aus  noch  anderen  asia- 
tischen Ländern,  aus  Amerika,  den  Südseeinseln  und  Europa 
an.  In  Amerika  schemt  sie  als  Gartenflüchtüng  verwildert 
zu  sein  (Martii  Flora  brasiliensis.  V,  1.  p.  28). 

100.  Iresine  spec.  [Iresine  elongata  H.  B.  K.  afflnis).  —  Te- 
quendama  bei  Bogota  (Columbien);  ca.  2200—2500  m  See- 
höhe.    Den  11.  .luli. 

Moquin  (De  Candolle  1.  c.  XIII,  2.  p.  344)  nennt  nach 
Humboldt  undBonpland  (Kunth  1.  c.  IL  p.  161)  Colum- 
bien als  Fundort  der  /.  elongata. 

Familie  Nyctaginaceae. 

101.  Boerhavia  Jiirsuta  Willd.  —  Baranquilla  (Nordcolumbien) ; 
waldloses,  z.  T.  kultiviertes,  z.  T.  gestrüppbewachsenes, 
sonniges  Terrain,  wenig  über  Meeresniveau.    Den  17.  Jmii. 

Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Botany.  HL  p.  4)  nennt 
diese  Art  aus  dem  nördlichen  Südamerika,  aus  Westüidien, 
Guyana,  den  Galäpagosinsehi  und  als  fraglich  aus  Panama; 
Schmidt  (Martii  Flora  bras.  XIV,  2.  p.  370)  neimt  sie 
ausserdem  aus  Brasilien  und  Peru. 

Familie  Phytolaccaceae. 

102.' Fhyfolacca  bogotensis  H.  B.  K.  —  Zwischen  Mediacion 
und  El  Moral,  Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien), 
Quindiupass;  ca.  2000  m  Seehöhe.     Den  17.  Juli. 

Humboldt  mid  Bonpland  (Kunth:  Nov.  Gen.  et 
Spec.  Plant.  IL  p.  183)  geben  als  Fundort  dieser  Art  die 
Hochebene  von  Bogota  (Columbien)  an. 

1)  Vergl.  indessen  Solereder  1.  c.  (1899),  738. 

2)  Hemsley:  Biol.  Centr.  Am.  III.  (1882—1886),  12. 

3)  Bot.  Mag.  (1883),  t.  6674. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  25 

103.  Portulacca  piJosa  L.  —  Zwischen  La  Dorada  uiid  Honda, 
mittlerer  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  200  m  ISeehöhe. 
Den  1.  Juli.  —  Corinto,  auf  den  Llanos  des  Rio  Magda- 
lena zwischen  Girardot  und  Ibague  (Columbien) ;  ca.  400  bis 
1000  m  Seehöhe.    Den  15.  Juli. 

Nach  Kohrbach  (Martii  Flora  bras.  XIV,  2.  p.  304) 
ist  diese  Art  vom  südwestlichen  Nordamerika  an  bis  nach 
Urug-uay  hinunter  verbreitet. 

104.  Talxnum  spec.  —  Umgegend  von  Baranquilla  (Nordcolum- 
bien).     Den  17.  Juni. 

„Blattstruktur:  Beiderseits  Stomata  mit  Nebenzellen, 
welche  zum  Spalte  parallel  sind.  Grosse  sternförmige 
Drusen  und  Schleimzellen  im  Mesophyll;  sphärokrystallinische 
Massen. 

Achse:  Einfache  Gefässdm'chbrechungen.  Drusen.  Blasig 
vorgestülpte  Epidermiszellen. 

Ex  anatomia  Portulacca, 
„  „         et  patria  certe, 

Talinum  spec.  (So  lere  der.)" 

105.  Calanclrinia  cymosa  Phüippi.  —  Taltal,  chilenische  Küste. 
250  25'  s.  Br.     Den  11.  Oktober. 

Reiche  (Flora  de  Chile.  II.  p.  340)  giebt  für  diese 
Poriulaccucee  die  Provinz  Atacama  (Nordchile)  als  Fundort 
an,  und  zwar  speziell  Taltal  und  Caldera. 

F  amilie  Caryophyllaceae. 

106.  Cerastium  arvense  L.  —  Vor  der  Cmnbre  auf  dem  üspal- 
latapass  (Chile);  ca.  3200  m  Seehöhe.  —  Letzte  vor  der 
Passhöhe  von  3937  m  von  uns  bemerkte  Pflanze.  Sie  wuchs 
auf  schneefreien  Stellen  von  höchstens  1  qm  Flächeninhalt. 
Von  da  ab  gegen  die  Passhöhe  zu,  war  zu  dieser  Jahi^es- 
zeit,  Mitte  Oktober,  das  ganze  Terram  schneebedeckt. 

C.  arcense  L.  hat  nach  Rohrbach  (Linnaea.  XXXVII. 
p.  304)  seine  Fimdorte  in  ganz  Chile,  somit  auch  in  den 
Anden  Mittelchiles,  und  ist,  nach  Neger,  eine  charakte- 
ristische Pflanze  der  höchsten  Andengipfel,  wenigstens  im 
gemässigten  Südamerika. 

107.  Cerastium  molUssimum  Poii".  a  genumiim  Rohrb.  Imus  1. 
—  Auf  dem  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador!,  namentlich 
vor  der  Passhöhe  zmschen  Ganquis  und  Yaguarcocha;  fast 
4000  m  Seehöhe.     Ende  August. 

Rohrbach  (Martii  Flora  bras.  XIV,  2.  p.  283)  giebt 
als  Standort  dieser  Cerastuün-kit  die  Anden  Columbiens, 
Ecuadors  und  Perus  an,  zugleich  auch  die  Umgegend  von 
Buenos  Aires,  also  Meeresniveau. 

Familie  Ranunculaceae. 

108.  Rammculus  ßagelliformis  Sm.  —  Auf  einem  Tümpel  bei 
Machin  am  Quindiupass,  Centralcordillere  (Columbien); 
2420  m  Seehöhe.    Zweite  Hälfte  Juli. 


26  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

De  C  and  olle  (Prodromiis  etc.  I.  33)  und  Triana  et 
Planclion  (Prodiomus  Florae  Novo  -  Granatensis  [Annales 
Sciences  Nat.  Serie  IV.  Bot.  XVII.  p.  12])  nennen  als  Ver- 
breitungsgebiet dieser  Pflanze  Chile  und  Neugranada. 

Eichler  (Martü  Flor.  bras.  XII,  1.  p.  157)  sagt,  dass 
sie  im  tropischen  Amerika  weitverbreitet  ist,  imd  erwähnt 
sie,  ausser  in  Brasilien,  auch  in  Chile,  Peru  und  Columbien. 

109.  Hanunculus  geoides  H,  B.  K.  (?)  —  Päramo  des  Chimborazo 
(Ecuador),  hauptsächlich  vor  der  Passhöhe  zviischen  Ganquis 
und  Yaguarcocha;    fast  4000  m  Seehöhe.   Ende  August. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  V.  p.  37)  und 
Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Botan.  I.  p.  6)  erwähnen 
diese  Ranunkel  aus  dem  mexikanischen  Gebii^ge. 

110.  RdnuncuJus  spec.  —  Päramo  des  Cliimborazo  (Ecuador); 
zwischen  3000  und  4000  m  Seehöhe.    Ende  August. 

Das  vorliegende  Exemplar  einer  gelbblühenden  Ranunkel 
ist  zu  unvollständig,  um  eine  sichere  Bestimmung  zuzulassen. 

111.  Hanunculus  spec.  —  Östlich  von  Mediaciou  am  Quindiupass, 
Centralcordillere  (Columbien);  ca.  2000  m  Seehöhe.  Den 
17.  Juli. 

Da  an  dem  vorliegenden  Exemplare,  einer  gelbblühenden 
Ranunkel,  ilie  grundständigen  Blätter  fehlen,  ist  es  nicht 
näher  bestimmbar. 

F ami  1  i e  Fapaveraceae. 

112.  Bocconia  frutescens  L.  —  Zwischen  Boca  del  Monte  und 
Tambo,  waldiger  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien); 
2300—2600  m  Seehöhe.     Den  12.  Juli. 

Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Bot.  I.  p.  27)  sagt,  dass 
dieser  Strauch  im  tropischen  Amerika  weitverbreitet  ist. 

Bocconieen  mit  flederspaltigen  Blättern  bemerkten  mx 
in  Columbien  auch  auf  dem  Osthang  der  Centralcordillere, 
und  da  es  in  Amerika  ausser  der  B.  frutescens  nur  noch 
die  B.  integrifoHa  giebt,  deren  Blattform  auf  die  Form  der 
von  uns  gesehenen  Blätter  nicht  passt,  so  können  diese 
Sträucher  mu"  B.  frutescens  L.  gewesen  sein. 

Familie  Cruclferae. 

113.  Descuraima  canescens  Prantl.  (=  Sisymbrni7n  canescens 
Nutt.  ü«r.).  —  Washington,  auf  der  Argentinischen  Pampa 
östlich  von  Villa  Mercedes;  unter  ca.  34"  s.  Br..  über  400  m 
Seehöhe.    Den  19.  Oktober. 

Reiche  (Flora  de  Chile.  I.  120)  giebt  an,  dass  die 
Stammform  dieser  Crucifere  in  Chile  von  den  Cordilleren 
von  Coquimbo  an  bis  zur  Meerenge  von  Magalhäes  hinunter 
vorkommt. 

„Das  vorliegende  Exemplar  gehört  zu  einer  der  vielen, 
bisher  noch  nicht  genauer  bearbeiteten  Formen  der  oben 
genannten  polymorphen  Art  (Sole  red  er)." 

Jedenfalls  ist  es  nicht  die  car,  appendiculatum  Griseb.. 
welche  Hieronymus  (Boletin  de  la  Academia  de  Cördoba. 
IV.  199.  u.  218)  auch  für  Argentinien  angiebt. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  27 

114.  Sisymbnum  SY)ec.  —  Sierra  de  Uspallata  (Westargentinien) ; 
zwischen  1000  und  2000  m  Seehöhe.    Den  18.  Oktober. 

Diese  Crucifere  ist  in  den  von  uns  durchfahrenen 
Schluchten  der  Sierra  eine  charakteristische  Ptlanze. 

Wegen  Mangels  der  Blätter  ist  eine  nähere  Bestimmung 
des  vorliegenden  Exemplares  nicht  möglich. 

„Die  Pflanze  kann  auf  Grund  der  in  der  Litteratur 
angegebenen  Merkmale  —  bes.  Gestalt  der  Blätter  —  mit 
Sicherheit  nicht  bestimmt  werden.  Sie  hat  zwar  eme  Eigen- 
tümlichkeit, welche  wohl  sehr  gut  zu  ihrer  Charakterisierung 
dienen  könnte:  nämlich  die  Hauptachse  ist  mit  farblosen, 
papillenartigen  Haaren  besetzt,  die  Pedicelli  liingegen  mit 
Sternhaaren.  Dieses  Merkmal  ist  aber  nirgends  in  der  Lit- 
teratur erwähnt.'' 

„Von  S.  /««/o/n/m  Pliil.  heisst  es:  „planta  sembrada  de 
pelitos  sencillos  y  estrellados"  (Reiche.  I.  p.  74),  von  S.poly- 
phylhwi  Phil,  „sembrada  de  papilas  trasparentes"  (1.  c.  75). 
Im  übrigen  dürfte  die  Pflanze  der  letzteren  Art  näher 
stehen.'' 

„Beide  Arten  kommen  in  der  Provinz  Tarapacä  vor. 

(Neger.)" 

115.  Brassica  Bapa  L.  —  Tequendama  bei  Bogota  (Columbien); 
ca.  2500  m  Seehöhe.    Juli. 

Dieser  aus  Europa  in  Columbien  eingefühlte  Kohl  wii^d 
in  Bogota  und  anderen  Orten  der  tierra  fria  kultiviert 
(Triana  et  Planchon:  Prodromus  Florae  Novo-Granateusis 
[Annales  des  Sciences  Naturelles.  Serie  IV.  Botanique.  XVU. 
p.  66). 

116.  Lejndium  rüder ale  L.  —  Sierra  de  Uspallata  (Westargen- 
tinien); zwischen  1000  und  2000  m  Seehöhe.  Den  18.  Ok- 
tober. 

Diese  Lepidium -Art  ist  auf  den  von  uns  durchfahi^enen 
Strecken  eine  charakteristische  Pflanze. 

Reiche  (Flora  de  Chile.  I.  p.  66)  sagt,  dass  diese 
kosmopolitische  Art  in  Cliile  sehr  selten  vorkommt.  Eichler 
(Martii  Flora  bras.  XIII,  1.  p.  310)  erwähnt  die  Stammform 
aus  Südostbrasilien  und  vermutet,  dass  sie  aus  der  alten 
Welt  eingeschleppt  ist. 

117.  Bop/iauus  saficus  L.  —  Zwischen  Villeta  und  Facatativä 
(Columbien),  auf  dem  Weg  nach  Bogota;  ca.  2500—2600  m 
Seehöhe.  Anfang  Juli.  —  Interandines  Gebiet,  westlich  von 
Chapacoto  (Ecuador);  ca.  3000  m  Seehöhe.    Den  22.  August. 

Diese  in  Columbien  und  Ecuador  eingeführte  Rettigart 
wächst  in  zahllosen  Exemplaren  auf  der  Hochebene  von 
Bogota  längs  der  nach  Facatativä  führenden  Strasse.  Ebenso 
wächst  sie  gesellig  und  auf  grösseren  Strecken  in  dem  ausser- 
dem sehr  vegetationsarmen  interandinen  Gebiet  mifern  von 
Chapacoto. 

Sie  wird  in  der  tierra  fria  Columbiens  kultiviert  (Tri- 
ana et  Planchon:  Prodr.  Fl.  Nov.  Gran.  [Ann.  Siences 
Nat.  Serie  IV.    Bot.  XVII.  p.  66j)  und  vermutlich  auch  im 


28  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

interandinen  Gebiet  Ecuadors,  wie   wir  sie   nach  Eichler 
(Martii  Flor.  bras.  XIII,  1.  p.  312)  gleichfalls  in  Südbrasilien 
sehr  häufig  kultiviert  finden. 
Familie  Capparidaceae. 

118.  Cleome  spinosa  L.  —  Grloria  am  unteren  Rio  Magdalena 
(Columbien);  ca.  60  m  Seehöhe.    Den  21.  Juni  oder  31.  Juli. 

Triana  et  Planchon  (Prod.  Fl.  Nov.  Gran.  [Ann. 
Sc.  Nat.  Serie  IV.  XVII.  p.  69])  geben  als  Standort  dieser  Cap- 
paridee  Nordcolumbien  an,  Eichler  (Martii  Fl.  bras.  XIII.  1. 
p.  253)  sagt,  dass  sie  im  ganzen  tropischen  Amerika,  sowohl 
auf  dem  Festlande,  von  Costarica  bis  zum  Wendekreis  des 
Krebses,  wie  auch  auf  den  Inseln  verbreitet  ist. 

„Die  Stacheln  sind  bei  der  vorliegenden  Pflanze  nur 
an  der  Blattstielbasis  des  untersten  Blattes  vorhanden. 

(Solereder.)" 

119.  Capparis  pulcherrima  Jacq.  —  Trockener  Busch wald  l)ei 
Cartagena  (Nordcolumbien);  etwa  10  m  Seehöhe.  Anfang 
August. 

Diese  Capparis-Axi  ist  sowohl  von  Triana  et  Plan- 
chon (1.  c.  Ser.  IV.  XVII.  p.  80),  wie  von  Eichler  (1.  c. 
XIII,  1.  p.  276),  nach  Jacquin  (Selectarum  stirpum  etc"), 
nui'  aus  der  Umgegend  Cartagenas  erwähnt. 

120.  Crataeva  gynandra  L.  (?)  —  Cerrito  am  Brazo  de  Loba, 
unterer  Eio  Magdalena  (Columbien);  ca.  30— 40  m  Seehöhe. 
Den  20.  Juni  oder  31.  Juh. 

De  Candolle  (Prodromus  etc.  I.  p.  243)  nennt  als  Fund- 
ort von  C.  gynandra  die  Insel  Jama'ica,  Grisebach  (Flora 
West.  Ind.  Islands,  p.  17)  ausserdem  S.  Vincent,  Guyana, 
Columbien  und  Mexiko;  Triana  et  Planchon  (1.  c.  Serie 
IV.  XVII.  p.  87)  führen  zwei  Fundorte  aus  Nordcolumbien 
an,  und  Hemslej^  (Biologia  central,  am.  Bot.  I.  45)  sagt, 
dass  sie  bis  Brasilien  hinunter  vorkommt. 

„Eine  absolut  sichere  Bestimmung  der  Cra/aeta -Alten 
ist  erst  nach  erneuter  Revision  der  Originale  möglich  (vergl, 
die  Angaben  über  Cr.  gynandra  L.  und  Tapki  L.  bei  Linne, 
Grisebach,  in  der  Flora  brasil.  u.  s.  w.) 

(Solereder.)" 
Familie  Crassulaceae. 

121.  Cotyledon  (=  Echeveria  DC.)  spec.  —  Tequendama  bei 
Bogota  (Columbien);  gegen  2500  m  Seehöhe.     Juh. 

Da  ein  beblätterter  Spross  fehlt,  ist  es  nicht  möglich, 
die  Art  zu  bestimmen. 

„Die  zwar  bis  1888  aus  Columbien  bekaimt  gewordenen 
Arten,  Cot.  hracteolata  Bak.  und  suhspicata  Bak.  (Confer 
Saunders  Refugium  botanicum  Vol.  I,  Text  zu  tab.  56  sqq). 
sind  übrigens  von  der  vorhegenden  Art  verscliieden. 

(Solereder.)" 
Familie  Rosaceae. 

122.  Tetraglochin  stricta  Poepp.  —  Uspallatapass  (Westargen- 
tinien)  zwischen  Pueute  del  Inca  und  Punta  de  Vacas; 
2300—3000  m  Seehöhe.    Den  17.  Oktober. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  29 

Dieser  Strauch  wird  auf  obengenannter  Strecke  an 
Häufigkeit  nui^  von  einem  anderen  Strauch  oder  Halbstrauch 
übertroffen,  welcher  zur  Zeit  unserer  Reise  noch  blätterlos 
war  und  den  Habitus  von  Senecio  spinosum  DC.  hat,  sich 
aber  anatomisch  von  ihm  unterscheidet. 

Weddell  (Chloris  Andma.  II.  p.  236)  bezeichnet  die  in 
den  Anden  Perus,  Boliviens  und  Chiles  heimische  T.  stricta 
als  Charakterpflanze  der  Punas. 
123.  Polylepis  racetiiosa  R.  et  P.    —    Schluchten   der  Puna  bei 
Puno  am  Titicacasee  (Peru);  ca.  4000  m  Seehöhe. 

Rindenstücke  an  Ort  und  Stelle  geschenkt  erhalten. 

Nach  Weddell  (Cliloris  Andma.  IL  238)  hat  diese  Poly- 
lepis ihre  Heimat  in  den  Anden  Perus  und  Boliviens. 
\1i.  Acaena  elongafa  L.   —  Monserrate  bei  Bogota  (Columbien); 
2700—3100  m  Seehöhe.    Den  S.  Juli. 

Diese  Alt  ist  aus  Mexiko,  Guatemala,  Columbien  und 
Ecuador  bekannt  (Biologia  centraU-americana.  Botany.  I.  378. 
—  Weddell:  Cliloris  Andma.  IL  239j  und  dürfte  der  von 
Humboldt  und  Bonpland  genannten  Fundort  ,,prope 
saceUmu  Monserratense"  der  gleiche  sein,  an  welchem  ich 
mem  ^caewa- Exemplar  gesammelt  habe  (Kunth:  Nov.  Gen. 
et  Spec.  Plant.  VI.  183). 

125.  Acaena  spec.  —  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador);  ca. 
4000  m  Seehöhe.  Ende  August.  Diese  Rosacee  schliesst 
sich  dicht  au  den  Boden  an  und  bildet  ganze  Polster. 

126.  Rosa  spec.  —  Morne-Rouge  bei  St.  Pierre  auf  Martüiique 
(Kleine  Antülen);  ca.  400  m  Seehöhe.     Anfang  Juni. 

Diese  und  die  zwei  folgenden  Rosa-PiiiQn  sind  ver- 
wilderte Abkömmlinge  von  Pflanzen,  welche  aus  Europa  ein- 
geführt wui'den. 

127.  Rosa  spec.  —  Zwischen  Mediacion  und  El  Moral  auf  dem 
Qindiupass,  CentralcordiUere  (Columbien):  ca.  2000  m  See- 
höhe.    Den  17.  Juli. 

128.  Rosa  spec.  —  Zwischen  Pocho  de  Santa  Lucia  und  Las 
Palmas  (Westecuador),  Westhang  der  Westcordillere ;  ca. 
2000  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

Familie  L  eguminosae. 

129.  Crotalaria  anagyroides  H.  B.  K.  —  Zwischen  El  Moral  und 
Machin  am  Quindiupass,  CentralcordiUere  (Columbien) ;  2000 
bis  2400  m  Seehöhe.     Den  18.  Juli. 

Kunth  (Nova  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI.  p.  317)  führt 
als  Heimat  dieser  Pflanze  Venezuela  an.  Bentham  (Martii 
IFlor  bras.  XVI.  p.  31)  sagt,  dass  sie  in  Brasilien  vorkommt 
und  über  Südamerika  weitverbreitet  ist,  und  Hemsley 
(Biolog.  ceutr.  am.  I.  225)  nennt  sie,  ausser  aus  Venezuela, 
auch  aus  Südmexiko. 

Der  auf  dieser  Crotalaria- kvt  wachsende  Pilz  erwies 
sich  als  neu  und  AM.irde  von  Dr.  Neger  als  Uredo  Theresiae 
beschrieben  (s.  weiter  vorn  S.  8). 

130.  Lupinus  bogotensis  Benth.  car.  —  Casapalca  an  der  Oroya- 
bahn,  östlich  von  Lima  (Peru);  ca.  4000  m  Seehöhe. 


30  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

Dieser  hellblau  blühende  Lupimis,  der  dem  L.  hogotensis 
Benth.  sehr  nahe  steht,  wächst  ziemHch  häufig-  an  den  West- 
hängen der  Westcordillere  über  welche  die  Oroyabahn  hin- 
wegführt. 

L.  hoyotensis  hat  seine  Heimat  auf  der  Hochebene 
von  Bogota  (Bentham:  Plantae  Hartwegianae.  p.  168). 

131.  Lupinus  spec.  —  Quindiupass,  Centralcordillere  (Columbien); 
3400  m  Seehöhe.     Den  19.  Juli. 

Das  vorliegende  Exemplar  ist  zu  unvollständig,  um  die 
Bestimmung  der  Spezies  zu  erlauben. 

132.  Luqinus  spec.  —  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador),  haupt- 
sächlicli  vor  der  Passhöhe  zwischen  Ganquis  und  Yaguar- 
cocha.     Seehöhe  fast  4000  m.    Ende  August. 

Da  die  Blätter  fehlen,  ist  das  Exemplar  schwer  näher 
bestimmbar. 

Diese  hellblau  blühende  Lupinus- Axt  wächst  an  oben- 
genanntem Fmidort  in  ziemlich  zahlreichen  Exemplaren. 

133.  Trifolium  repem  L.  —  Quindiupass.  CentralcordiUere 
(Columbien);  2700—3400  m  Seehöhe.     Den  19.  Juli. 

Diese  in  Europa  auf  Wiesen  wachsende  Klee -Art,  hat 
sich  auch  nach  Amerika  verbreitet  (De  Candolle :  Prodromus. 
n.  199.  — Martii  Flora  brasiliensis.  XV,  1.  p.  36). 

134.  Coursetia  dubia  1).  C.  —  Zwischen  S.  Jose  de  Chimbo  mid 
Guaranda  (Intei'andines  Ecuador);  2500—2600  m  Seehöhe. 
Den  23.  August. 

Vorliegende  Pflanze  ist  allem  Anschein  nach  identisch 
mit  der  im  Berliner  Staatsherbar  befindlichen  C.  dubia  DC. 
(Collection  PI.  Hartwg.). 

De  Candolle  (Prodromus.  II.  p.  264)  führt  diese  Pflanze 
nach  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VIT.  208,  294)  aus 
Südcolumbien  an. 

135.  Sesbania  exasperata  H.  B.  K.  —  Aus  einer  Cienaga  (=Tihnpel) 
unmittelbar  bei  Baranquilla  (Nordeolumbien) ;  wenig  über 
Meeresniveau.    Zweite  Hälfte  Jmii  oder  Anfang  August. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI.  p.  417)  nennt  als 
Heimat  dieser  Art  Venezuela;  Bentham  (Martii  Flora 
bras  XV.  1.  p.  43)  und  Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Bot. 
I.  262)  führen  sie  ausserdem  aus  Gentralamerika,  Columbien, 
Guyana,  Brasilien,  die  Antillen  u.  s.  w.  an. 

136.  De&modium  axillare  JJC'.{??)  —  Morne-Eouge  oberhalb  St. 
Pierre  auf  Martinique  (Kleine  Antillen) ;  ca.  400  m  Seehöhe. 
Den  9.  Juni. 

Da  die  Blätter  fehlen,  ist  eine  sichere  Bestimmung  aus- 
geschlossen. 

De  ('and olle  (Prodromus.  IT.  333)  erwähnt  IJ  axillare 
aus  den  Grossen  und  Kleinen  Antillen;  Bentham  (1.  c.  XV, 
1.  p.  99)  und  Hemsley  (1.  c.  I.  275.  IV.  29)  erwähnen  es 
ausserdem  aus  Mexiko  (?  i,  Centralamerika,  Columbien,  Vene- 
zuela. Guyana,  Brasilien  und  Peru.  Nach  Duss  (Plantes 
de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martüiiiiue  [Annales  de  l'lnstitut 
Colonial  de  Marseille.  III.  1896.  p.  201]  ist  dieses  Desmo- 
dium  auf  jMartinique  ziemlich  häufig. 


Therese  Prinzessin  ven  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  31 

137.  nesmodiwn  incanum  DC.  —  Moine- Rouge,  oberhalb  St. 
Pierre  auf  Martinique  (Kleine  Antillen) ;  ca.  400  m  Seehöhe.' 
Den  9.  Juni.  —  Buenavista  am  mittleren  Rio  Magdalena 
(Columbien);  ca.  150  m  Seehöhe.    Den  3.  Juli. 

De  Candolle  (Prod.  II.  332)  nennt  als  sicheren  Fundort 
Jamaica  und  als  fraglichen  die  Insel  Mauiitius;  Beut  ha  m 
(1.  c.  XY,  1.  p.  98)  führt  an,  dass  dieses  Denmodium  von 
Mexiko  bis  Brasilien  und  in  Westindien  verbreitet  ist;  Hems- 
ley  (Biolog.  centr.-am.  I.  p.  280)  erwähnt,  es  nach  dem  Her- 
barium in  Kew,  auch  aus  dem  trupischen  Afrika  und  von 
der  Insel  Mauritius. 

138.  Beamodium  mexicanum  Wats.  —  Östlich  von  Mediacion  und 
zwischen  Mediacion  und  El  Moral  am  Quindiupass  in  der 
( 'entralcordillere  (Columbien);  über  2000  m  Seehöhe.  Den 
17.  Juli. 

Diese  Art  ist,  nach  einem  im  Köuigl.  Botanischen  Mu- 
seum in  München  liegenden  Exemplar  aus  der  Collection 
Pringle  (No.  1592),  auch  in  Mexiko  gesammelt  worden. 
Sie  schemt  bisher  noch  nicht  beschi-ieben  worden  zu  seüi. 

„Der  auf  den  Blättern  des  D.  mexicanum  Wats.  schma- 
rotzende Pilz  ist  die  Uredogeneration  von  Uromyces  Kedmtri 
paniculati  Farl.  (Nep^er.)" 

139.  Vicia  andicola  H.  B.  K.  —  Päramo  des  Cliimborazo  (Ecu- 
ador); gegen  4000  m  Seehöhe.    Ende  August. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI.  390)  fühlt  als 
Fundort  dieser  Vicia  die  Hänge  des  Antisana  (Ostcordillere 
von  Ecuador)  an. 

,.Nach  der  Tafel  562  in  H.  B.  K.  Nov.  Gen.  et  Spec. 
PI.  kommen  selten  mein-  als  6  foliola  vor  (imd  nicht,  wie  es 
m  der  Diagnose  lieisst  7 — 12).  ((Neger.)" 

140.  Vicia  spec.  —  Nahezu  auf  der  Passhöhe  zwischen  Las 
Palmas  und  Chapacoto,  Ecuadorianische  Westcordillere ;  ca. 
3000  m  Seehöhe.     Den  22.  August. 

Diese  Art  könnte  möglicherweise  ein  eingeschlepptes, 
eiu'opäisches  Unki-aut  sein. 

141.  Mucuna  urens  DC.  —  Zwischen  Babahoyo  und  Palmar 
(Westecuador));  50 — 100  m  Seehöhe.    Den  19.  August. 

Nach  Bentham  (Martii  etc.  XV,  1.  p.  169)  ist  diese 
Leguminose  in  Peru,  Brasilien,  Guyana,  Centralamerika, 
Westindien  u.  im  tropischen  Afrika  verbreitet,  nach  Hemsley 
{Biolog.  centr.  am.  Botany.  I.  p.  300)  ausserdem  in  Süd- 
mexiko. 

142.  Galactia  striata  (Jacq)  Urb.  {=Glycine  striata  Jacq).  — 
Zwischen  Guadualita  u.  Veijel,  Westhang  der  colunibianischen 
Ostcordillere;  800—1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Diese  Art  ist  nach  Urb  an  (Symbolae  Antillanae.  IL  320 
und  ff.)  im  tropischen  Amerika  weitverbreitet;  als  näher 
bezeichnete  Verbreitungsgebiete  für  die  Stammform  sind  zu 
nennen  Mexiko,  Columbien  und  Venezuela. 

143.  Dioclea  spec  —  Ufer  des  Cano  bei  Santander  am  Rio  Le- 
brija,  Nebenfluss  des  Rio  Magdalena  (^Columbien);  60 — 70  m 
Seehöhe.    Ende  Juni. 


32  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

„Die  Bestimmung  dieser  Dioclea  ist  durch  das  Fehlen 
einer  vollkommenen  Inflorescenz,  sowie  der  Achse,  Neben- 
blätter U.S.W,  sehr  erschwert.  (Neger.)" 

Blüte  amarantrot. 

144.  Phaseolus  peduticularis  H.  B.  K.  (?)  —  Zwischen  Guadualita 
und  Verjel,  Westhang  der  columbianischen  Ostcordillere ; 
800—1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Humboldt  und  Bonpland  (Kunth:  (Nov.  Gen.  et 
Spec.  Plant.  VI.  350)  haben  diese  Leguminose  in  Columbien 
entdeckt,  im  Kewer  Herbarium  (Biologia  centr.  am.  Bot.  I. 
306)  ist  als  Verbreitungsgebiet  Centralamerika  und  das 
tropische  Südamerika  genannt. 

Mein  Exemplar  konnte  nicht  sicher  bestimmt  werden, 
da  der  verdorbene  Zustand  der  Blüten  keine  Analyse  der- 
selben zuliess. 

145.  Phaseolus  trujilensis  H.  B.  K.  {■=cirrhosus  H.  B.  K.)  — 
Zwischen  El  Moral  und  Machin  am  Quindiupass,  Central- 
cordillere  (Columbien);  2000  —  4000  m  Seehöhe.  Den 
18.  Juli. 

Diese  von  Humboldt  und  Bonpland  in  Mexiko  und 
Peru  gefundene  Leguminose  (Kunth  1.  c.  VI.  351,  353)  ist 
nach  Hemsley  (Biol.  centr.  am.  Bot.  I.  303)  ausser  in  Süd- 
amerika und  Südmexiko,  auch  in  Centralamerika,  West-  und 
Ostindien  und  auf  den  Inseln  des  Stillen  Oceans  verbreitet. 

146.  Phaseolus  spec.  (an  Centrosemae  spec).  —  Zmschen  Gua- 
dualita und  Verjel,  Westhang  der  columbianischen  Ostcor- 
dillere; 800—1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Mein  Exemplar  ist  nicht  näher  bestimmbar,  da  an  dem- 
selben die  Blätter  fehlen. 

147.  Phaseolus  spec.  —  Zwischen  Babahoyo  und  Palmar  (West- 
ecuador); 50 — 100  m  Seehöhe.     Den  19.  August. 

Da  an  meinem  Exemplar  die  Blüten  fehlen,  ist  es  nicht 
näher  bestimmbar. 

148.  Cassia  fistula  L.  —  St.  Pierre  auf  Martinique  (Kleüie  An- 
tillen).   Meeresniveau.    Anfang  Juni. 

Dieser  in  Asien  und  Aiiika  heimische  und  von  dort 
aus  nach  Amerika  verbreitete  Bamn  ist  vermutlich  aus 
Ostindien  nach  den  Antillen  eingeführt  worden,  woselbst  er 
häufig  angetroffen  wiixl  (Tussac:  Flore  des  AntiUes.  IV.  p.  9.). 

149.  Cassia  glandulosa  L.  —  Morne-Eouge,  im  Gebirge  hinter 
St.  Pierre  auf  Martinique  (Antillen);  ca.  400  m  Seehöhe. 
Den  9.  Juli. 

De  Candolle  (Prodromus  etc.  II.  503)  nennt  als  Heimat 
dieser  Leguminose  die  Antillen,  Hemsley  (Biol.  centr.  am. 
Bot.  1.  330)  Südmexiko  bis  Peru,  Guyana  und  Brasüien. 

150.  Prosopis  microphylla  H.  B.  K.  (?)  —  Unterer  Rio  Magdalena, 
zwischen  Remolino  und  Bodega  de  S.  luan  (Cohmibien) ;  etwa 
10  m  Seehöhe.   Den  19.  Juni. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI.  243)  fühi't 
P.  microphylla  aus  Südmexiko,  Hemsley  (Biolog.  centr. 
americ.  Bot.  I.  p.  355)  ausserdem  aus  Texas ,   Nordmexiko, 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  33 

Costarica,  Westiiidien,  dem  nördlichen  Südamerika  und  den 
Galäpagosinseln  an. 

Eine  absolut  sichere  Bestimmung'  meines  Exemplares  ist 
durch  das  Fehlen  von  Blüten  und  Früchten  ausgeschlossen. 
161.  Prosopis  spec.  —  Yaguachi  bei  Guayaquil  (Westecuador); 
Meeresniveau.    Den  3.  September. 

„Blatt:  Stomata  mit  Nebenzellen,  die  zum  Spalte  parallel 
sind!  Schleimzellen  mi  Mesophyll  reichlich,  sackartig  im 
Palissadengewebe,  rundlich  im  Schwammgewebe,  Blattbau 
bifazial;  einfache  einzellige  Haare! 

Drüsen  an  den  Rachis. 

Gemischter  und  kontinuierlicher  Sklerenchjmiing  im 
Pericykel.  (Solereder.)" 

Die  Gattung  Prosopis  liefert  die  charakteristischen  Bäume 
der  Küstensteppe  bei  Guaj^aquil,  welch  letztere  Wolf  (Ecuador 
p.  419)  als  Sabana  abierta  bezeichnet. 

152.  Mimosa  ßoribunda  ^\'iUd.  —  Aus  einem  Sartenejal  ')  bei 
Guayaquil  (Westecuador).  Meeresniveau.  Mitte  August 
oder  Anfang  September. 

Bentham  i  Transactions  of  the  Linnean  Society.  XXX. 
1874 — 1875.  p.  391)  giebt  Mexiko,  Centralamerika,  Columbien, 
Ecuador,  Peru  und  Bolivien  als  Heimat  dieser  Mimosa  an. 

„  M.  ßoribunda  Willd.,  M.  albida  H.  B.  K.  und  M. 
sensitica  L.  sind  kaum  von  einander  zu  unterscheiden, 
wenigstens  bei  Mangel  an  Früchten.  (Neger).'" 

M.  albida  H.  B.  K.  kommt  nach  Hemsley  (ßiol.  centr. 
am.  Bot.  I.  346)  wie  ßorthunda  von  Südmexiko  duixh 
Centralamerika  bis  Peru  hinunter  vor,  ist  nur  nicht,  wie 
diese,  auch  aus  Bolivien  verzeichnet. 

M.  ^ensitiva  L.  fühlt  De  Candolle  (Prodi^om.  H.  426) 
aus  Brasilien  an,  und  auch  Bentham  (Transactions  etc.  XXX. 
390  und  Martii  Flora  bras.  XV,  2.  p.  305)  giebt  kerne 
weiteren  Fundorte  an. 

153.  Mimosa  -pudica  L.  —  Zwischen  La  Dorada  und  Honda, 
mittlerer  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  200  m  Seehühe. 
Den  4.  Juli.  —  Zwischen  Guadualita  und  Verjel,  Westhang 
der  Columbianischen  Ostcordillere;  800 — 1500  m  Seehöhe.  Den 
5.  Juli.  —  Corinto,  Llanos  des  Rio  Magdalena,  zwischen 
Girardot  und  Ibague  (Columbien);  ca.  1000  m  Seehöhe.  Den 
15.  Juli. 

Diese  Leguminose  ist  fast  im  ganzen  ti'opischen  Amerika 
gemein  und  ist  in  das  tropische  Afrika  und  Asien  einge- 
wandert (Hemsley:  Biolog.  centr.  am.  Bot.  I.  349). 

154.  Acacia  Aroma  Gill.  —  (==  macracantha  Humb.  et  Bonpl.).  — 
Sandige  Ebene  von  Chimu,  bei  Trujillo  (Nordperu  i:  ca.  70  m 
Seehöhe.    Den  10.  September. 

')  Unter  Sartenejal  versteht  man  in  Ecuador  ein  vielfach  zerkltlftetes, 
mit  spärlicher  Vegetation  bedecktes,  unebenes  Terrain,  zu  welchem  sich  im 
Verano,  d.  h.  in  der  kühlen  und  trockenen  Jahreszeit,  die  lehmigen  Sabanas 
(Sabana  =  grasbedeckte  Ebene,!  umgestalten.  —  (Siehe  Wolf:  Ecuador,  p.  119. 397). 

Bemefte  Bot.  Centralblatt.    Bd.  Xin.    1902.  3 


34         Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen. 

Diese  Acacia  hat  nach  Bentham  (Transactions  Lmn. 
Soc.  XXX.  p.  500)  und  Hemsley  (Biol.  centr.  am.  Bot.  I.  354j 
ihre  Fundorte  in  Südmexiko,  Centralamerika,  auf  den  Antillen 
und  im  tropischen  und  subtropischen  Südamerika,  namentlich 
auf  dessen  Westseite. 

Sie  ist  charakteristisch  für  die  arten-  und  üidividuenarme 
Veg'etation  des  sandigen  Küstenstriches  an  der  Westseite 
Südamerikas. 

155.  Acacia  farnesiana  Willd.  —  Llanos  des  Rio  Magdalena, 
zwischen  Cerca  de  Piedra  und  Caldas,  nordöstlich  von  Ibague 
(Columbien);  ca.  1000  m  Seehöhe.     Den  24.  Juli. 

Diese  Art  ist  fast  in  allen  tropischen  und  subtropischen 
Regiouen  der  Erde  weit  verbreitet  (Hemsley  in  Biol.  centr. 
am.  Botany.  I.  353). 

Auf  diesem  Teil  der  Llanos  des  Rio  Magdalena  besteht 
die  kümmerliche  Vegetation  des  überaus  trockenen  Bodens 
streckenweise  fast  einzig  aus  Acacia  farnesiana. 

156.  Acacia  spec.  —  Fort  de  France  auf  Martinique  (Kleine 
Antillen);  wenig  über  Meeresniveau.    Anfang  Juni. 

157.  Acacia  spec.  (an  Mimosae  spec?)  —  Anapoima  am  Rio 
Bogota,  oberes  Rio  Magdalenagebiet  (Columbien);  unterhalb 
1000  m  Seehöhe.    Den  13.  Juli. 

158.  Inga  spec.  {1.  ingoidi  Willd.  afflnis).  —  Urwald  bei  La 
Dorada,  am  mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien) ;  ca.  200  m 
Seehöhe.    Anfang  oder  Ende  Juli. 

Bentham  (Martii  Flora  bras.  XV,  2.  p.  499)  führt  Liga 
ingoides  aus  Brasilien,  Guyana  und  Westindien  an. 
Familie  Geraniaceae. 

159.  Geranium  spec.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Columbien); 
2700—3100  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

„Nachdem  die  Wurzelblätter  fehlen  und  die  Diagnosen 
der  in  Betracht  kommenden  Arten  (zunächst  Ger.  multicep^ 
Turcz.  und  Lindenianum  Turcz.)  unzulänglich  sind,  lässt 
sich  die  Art  ohne  entsprechendes  Vergleichsmaterial  nicht 
feststellen.  (So  lere  der.)" 

Beide  vorgenannten  Arten,  G.  multiceps  Turcz.  und  G. 
Lindenianum  Turcz.,  sind  aus  der  Umgegend  Bogotas  und 
aus  Venezuela  bekannt.  (Bullet.  Soc.  Nat.  Moscou.  XXXI. 
417.419.  —  Triana  et  Planchou:  Prodr.  Florae  Nov. 
Granat.  [Ann.  Sciences  Nat.  Ser.  V.  Botan.  XVII.  p.  112]). 
l%0.  Erodium  cicutarium  L' Herit.  —  Coquinibo;  felsige,  vege- 
tationsarme chilenische  Küste.  30  ^  s.  Br.  Den  13.  Oktober.  — 
S.Pablo  am  Rio  Aconcagua  (Chile),  Uspallatapass ;  Gebii'gs- 
wiese.     Ca.  1000  m  Seehöhe.    Den  15.  Oktober. 

Nach  Reiche  (Flora  de  Chile.  I.  288)  ist  diese  Geratiiacee 
von  der  nordchilenischen  Provinz  Tarapacä  an  ungefähr  22 
Breitengrade  weit  nach  Süden  verbreitet. 
161.  Feiarg onium  inquinans  Ait.  —  Soacha  bei  Bogota  (Columbien); 
ca.  2500  m  Seehöhe.     Erste  Hälfte  Juli. 

Diese  afrikanische  Pflanze  ist  in  Columbien  nui'  kultiviert. 


Therese  Prinzessin  von  Ba.yern,  gesammelte  Pflanzen.  35 

Familie   Oxalidaceae. 

162.  Oxalis  filiforviis  H.  B.  K.  —  Monseirate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien);  2700—3100  m  Seeliühe.     Den  8.  Juli. 

Diese  OxaHs  hat  ihre  Heimat  im  Hochland  Columbiens, 
Ecuadors  und  Boliviens  (Weddell:  Cliloris  Andina.  H.  292). 

163.  Oxalis  lineata  Gill.  —  Östlich  von  Ornillo  am  Uspallatapass 
(Chile);  ca.  1500—1700  m  Seehöhe.    Den  15.  Oktober. 

Gay  (Hist.  fis.  y  polit.  de  Chile.  Botanica.  I.  440)  und 
Reiche  (Flora  de  Chile.  329)  geben  als  Heimat  dieser 
Pflanze  Mittelcliile  an. 

104.  Oxalis  medicaginea  H.  B.  K.  ( =  pichinchensis  Benth.)  — 
Monserrate  bei  Bogota  (Columbien);  2700— 3100  m  Seehöhe. 
Den  8.  Juli. 

Diese  0.ra//6- Art  haben  Weddell  (Cliloris  Andina.  H.  292) 
u.  Triana  (Prodrom.  Flor.  Novo-Granat.  [Annales  Sc.  Nat. 
Ser.  V.  Botan.  XVH.  115])  aus  den  Anden  Ecuadors  und 
Columbiens  verzeichnet. 

165.  Oxalis  mollis  H.  B.  K.  —  Zwischen  Mediaciou  und  Las 
Cruzes  am  Quindiupass ,  Centrallcordillere  (Columbien); 
2000—2500  m  Seehöhe.     Den  18.  Juli. 

Progel  (Martii  Flora  brasiliensis.  XII,  2.  p.  478)  nennt 
als  Fundort  dieser  Pflanze  die  Anden.  H u m b o Id  t  (K  u n t h. 
Nov.  Gen.  et.  Spec.  Plant.  V.  p.  187)  hat  sie  in  Südcolumbieii 
gesammelt. 

166.  Oxalis  scandens  H.  B.  K.  —  Quindiupass,  Centralcordillere 
(Columbien);  ca.  3000  m  Seehöhe.     Den  19.  Juli.  — 

Progel  (Martii  Flora  brasiliensis.  XH,  2.  p.  478)  ver- 
zeichnet als  Heimat  dieser  Oxalis  Peru.  Nach  Triana 
(Prodrom.  Flor.  Novo-Gran.  [Annales  Sc.  Nat.  Ser.  V.  Bota- 
nique.  XVH.  p.  115])  haben  Humboldt,  Triana,  Linden, 
und  Hart  weg  0.  scandens^  gleich  mii',  am  Quindiu  ge- 
sammelt. 

167.  Oxalis  Schraderiana  H.  B.  K.  —  Zwischen  Buenavestica  und 
El  Moral  auf  dem  Quindiupass,  Centralcordillere  (Columbien) ; 
ca.  2000  m  Seehöhe.     Den  21.  Juli. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  V.  183) 
hat  diese  Pflanze  zuerst  in  den  Wäldern  des  Quindiu  ge- 
sammelt. Progel  (Martii  Flora  brasiliensis.  XH,  2.  p.  476) 
giebt  Mexiko  als  Heimat  an. 

Mein  Exemplar  ist  unvollständig;  „doch  nach  Fundort 
und  Blütenbeschaftenheit  die  oben  genannte  Art. 

(Solereder.)" 

1%Q.  Oxalis  sfricta  L.  —  Tequendama  bei  Bogota  (Columbien); 
2200—2500  m  Seehöhe,  den  11.  Juli. 

Diese  ui'sprünglich  in  Nordamerika  heimische  Ruderal- 
pflanze  (Martii  Flor.  bras.  XH,  2.  p.  479)  ist  jetzt  fast  über 
die  ganze  Erde  verbreitet. 

Mein  Exemplar  ist  ein  kümmerliches. 


36  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

169.  Oxalis  spec.  —  Zwischen  Villeta  und  Facatativä,  Westhang 
der  Ostcordillere  (Columbien) ;  1000 — 2500  m  Seehöhe.  Den 
6.  Juli. 

Farbe  der  Blumenkrone  schwefelgelb. 

Familie   Tropaeolaceae. 

170.  Tropaeolum  fricolor  Lmdl.  —  Omillo  am  Uspallatapass 
(Chile),  enges  Gebirgsthal;  ca.  1400  m  Seehöhe.  Den  15.  Ok- 
tober. 

Keiche  (Flora  de  Chile.  I.  299)  giebt  als  Fundort  dieser 
Tropaeohim -Art  das  chilenische  Gebiet  von  Taltal  südwärts 
bis  etwa  30*^  s.  ßr.  an,  und  sagt,  dass  sie  für  die  Frülilings- 
flora,  also  die  Flora  der  Monate  Oktober  und  November, 
sehr  charakterisch  ist. 

Familie  Zygophijllaceae. 

171.  Larrea  dicaricata  Cav.  —  Sierra  de  Uspallata  (Westargen- 
tinien); gegen  2000  m  Seehöhe.    Den  18.  Oktober. 

Engler  (Martii  Flora  bras.  XII,  2.  p.  74)  führt  als 
Heimat  dieser  Pflanze  Ai-gentinien  und  Chile  an  und  ver- 
mutet, dass  sie  auch  in  Südbrasilien  anzutreffen  sei. 

Es  ist  ein  in  der  Sierra  de  Uspallata,  auf  der  von  der 
Bahn  nach  Mendoza  verfolgten  Strecke,  häutiger  Strauch. 

172.  Porliera  hygrometrica  R.  et  P.  —  Payta,  nordperuaniscbe 
Küste;  Meeresniveau.    Den  7.  September. 

Gay  (Eist.  fls.  y  polit.  de  Chile.  Botanica.  I.  p.  477)  führt 
diese  Art  aus  Chile  an,  von  der  Provinz  Coquimbo  süd- 
wärts bis  zm^  Provinz  Colchagua.  Engler  und  Prantl 
(Die  natürlichen  PÜanzenfamilien.  III.  4,  S.  84)  nennen  als 
Verbreitungsgebiet  auch  Südperu. 

Diese  Porliera  war  die  einzige  Pflanze,  welche  wdr  in 
der  Sandwüste  von  Payta  bemerkten. 

Mein  Exemplar  wurde  von  So  lere  der  nach  Anatomie 
und  Morphologie  bestimmt. 

Familie  Polygalaceae. 

173.  Monnina  denticulata  Chod.  (afflnis  M.  emnymoidi  Schlechtd. 
et  Cham.).  —  Zwischen  Playas  und  Balsabamba  (West- 
ecuador); ca.  100— 600  m  Seehöhe.  Waldige  Gegend.  Den 
20.  August. 

Diese  erst  1895  von  Chodat  beschriebene  Ai-t  (Bul- 
letin de  Therbier  Boissier.  III.  p.  135)  ist  von  ihm  niu^  aus 
Guayaciuil  (Westecuador)  angefühi't. 

174.  Monhma  ytophlaccaefolia  H.  B.  K.  var.  a.  —  Zwischen 
Villeta  und  Facatativä,  Westhang  der  columbianischen  Ost- 
cordillere; ca.   1000—2500  m  Seehöhe.    Den  6.  Juli. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  V.  323)  giebt  als 
Heimat  von  M.  phyfolaccaefolia  var.  a  Columbien  an. 

175.  Monnina  spec.  —  Zwischen  Pocho  de  S.  Lucia  und  Las 
Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  Ecuadors;  ca.  1000 
bis  2000  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

Da  diesem  Exemplar  die  älteren  Blätter  fehlen,  ist  die 
Bestimmung  der  Spezies  unmöglich. 


Tlierese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  37 

Familie  Sapindaceae. 

176.  Tripterodendron  ßlicifolium  Rdlkf.  —  Ur\N'ald  bei  Mocliila 
am  mittleren  Eio  Magdalena  (Columbien);  ca.  140  m  See- 
hühe.    Den  2.  Juli. 

Die  monot;y|jisclie  Gattmig  Tripterodendron  ist,  nach 
Eadlkofer,  bisher  nur  aus  Brasilien  bekannt  gewesen 
(Engler  und  Prantl:  Die  natürlichen  Ptlanzenfamilien. 
III,  5.  S.  342),  und  zwar,  wie  es  scheint  (Mar tii  Flora  bras. 
Fase.  CXXIV.  p.  G34),  nui-  aus  Mittelbrasilien. 

Familie  Ampelidaceae. 

177.  Vitis  sicyoides  Baker.  —  Hänge  des  Corcovado  bei  Rio  de 
Janeiro  (Brasilien);  etwa  500  m  Seehöhe    Den  26.  Oktober. 

Diese  Vitis -k.vt  ist  nach  Baker  (Mar tii  Flora  bras. 
XIV,  2.  p.  203)  und  Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Bot.  I.  203) 
über  das  ganze  tropische  und  subtropische  Amerika  ver- 
breitet, von  Mexiko  und  den  Antillen  bis  Uruguay  und 
Argeutüiien. 

Familie  Makaceae. 

178.  Mahastrum  nov.  spec?  —  Hänge  zwischen  Tambo  und 
Posco,  Ai'eguipabahn  (Südpeni);  zwischen  300  und  530  m 
Seehöhe.    Den  27.  September. 

Diese  reizende,  kleine,  blaulilablühende  Malmcee  ist 
Professor  Schumann  unbekannt. 

Wegen  Mangel  an  Früchten  lässt  sich  eine  zuverlässige 
Diagnose  dieser  vielleicht  neuen  Art  nicht  geben. 

179.  Malcastrum  spec.  —  Taltal,  an  der  chilenischen  Küste, 
imter  ca.  25«  30'  s.  Br.     Den  11.  Oktober. 

„Die  vorKegende  Pflanze  gehört  nach  Stellung  und  An- 
ordnung der  Samenanlagen,  sowie  nach  Gestalt  der  Griffel- 
enden mizweifelhaft  in  die  Gattimg  Malcadrum,  stimmt 
aber  mit  keiner  der  in  Reiche:  Flora  de  Cliile  I  230  be- 
scluiebenen  Arten  überein.  Höchst  wahrscheinlich  ist  sie 
neu;  doch  muss  von  einer  definitiven  Beschreibung  mid 
Namensgebung  abgesehen  werden,  da  nm^  die  oberen,  der 
Blütenregion  angehörenden  Teile  vorliegen." 

„Einstweilen  möge  die  nachstehende  Beschreibung  ge- 
nügen: 

M.   CauJe  erecto   siiffruticoso? ^  pilosofoliis \  foliis 

6Uperiorihus  ovatis,  serratolohatis  cel  undulatis  ohtusis^ 
2  — 3  X  1>^  —  2  cm,  petiolis  folia  aequantibus,  stipulis  lati- 
ceolatis  minutis^  pedunculis  folia  {incl.  petiol.)  superantibua , 
1  —  3  floris  axillaribus.  solifariis  vel  2  —  3  fascicidatis; 
ßorihus  caeruleiH^  calyce  hirsuto  exinvolucrato ;  corolla  ma/u- 
scnla^  calycem  bis  aequatite,  (Neger.)" 

180.  Sida  acuta  Burm.  var.  carpinifolia  K.  Seh.  —  Corinto, 
Llanos  des  Rio  Magdalena  zwischen  Girardot  und  Ibague 
(Columbien);  etwa  1000  m  Seehöhe.     Den  15.  Juli. 

Schumann  (Mar tii  Flora  bras.  XII,  3.  p.  327)  erwähnt 
die  var.  carpinifolia  aus  Guyana,   Brasilien  und  Paraguay 


38  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

imd  sagt,  da  SS  sie  eine  in  den  Tropen  der  ganzen  Erde  auf 
Schutt  wachsende  Pflanze  ist. 

181.  Sida  rhomhifolia  L.  var.  a  typica  K.  Sch.  —  Zwischen  El 
Moral  und  Machin  auf  dem  Quindiupass,  Centralcordülere 
(Columbien);  2000—2400  m  Seehöhe.     Den  18.  Juli. 

Schumann  (Martii  Flor.  bras.  XII,  3.  p.  340)  und 
Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Bot.  I.  106)  sagen,  dass  diese 
Sida  in  Süd-,  Central-  und  Nordamerika  und  auch  in  der 
alten  Welt  verbreitet  ist. 

182.  Sida  spinosa  L.  var.  angustifoKa  K.  Sch.  —  Zwischen  Baba- 
hoyo  und  Palmar  (Westecuador) ;  höchstens  etwa  30  m  See- 
höhe.   Den  19.  August. 

Schumann  (Martii  Flora  bras.  XII,  3.  p.  299)  giebt 
als  Verbreitungsgebiet  dieser  Varietät  Brasilien,  Uruguay, 
Paraguay,  Ai'gentinien ,  Peru,  Mexiko  und  die  Antillen  an, 
ferner  die  Insel  Mamitius  und  Ostindien,  woselbst  sie  wahi^- 
scheinlich  eingeführt  ist. 

183.  Pavonia  typhalaea  Cav.  —  Nerviti,  unterer  Eio  Magdalena 
(Columbien);  etwa  30  m  Seehöhe.    Den  19.  Juli. 

Schumann  (Martii  Flora  bras.  XII,  3.  p.  484)  nennt 
als  Verbreitungsgebiet  dieser  Paüo??««  Mexiko,  Centralamerika, 
Columbien,  Peru,  Paraguay,  Brasilien,  Guyana,  Venezuela 
und  die  Antillen. 

184.  Pavonia  spec.  —  Zwischen  La  Dorada  und  Honda  am 
mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  200  m  Seehöhe. 
Den  4.  Juli. 

Blüte  gelb. 

185.  Hibiscus  rosa-si?iensis  L.  —  Fort  de  France  auf  Martinique 
(Kleine  Antillen);  wenig  über  dem  Meeresniveau.  Hecken- 
bildend.   Erste  Hälfte  Juni. 

Diese  üi  Ostindien  heimische  Malvacee  ist  nach  Duss 
(Plantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique  [Amiales  de 
l'Inst.  Colon,  de  Marseille.  III.  p.  76])  sowohl  auf  Martinique 
wie  auf  Guadeloupe  verbreitet. 

186.  Gossypium  religiosum  L.  —  Cliimu  bei  Trujülo  (Nordperu); 
ca.  70  m  Seehöhe.     Sandige  Ebene.    Den  iO.  September. 

Nach  Schumann  (Martii  Flora  bras.  XII,  3.  p.  585) 
wird  dieses  Gossijpium  ausser  in  Peru,  in  verschiedenen 
anderen  Ländern  Südamerikas,  in  Centralamerika  mid  auf 
den  Antillen  kultiviert. 

Familie  OcJmaceae. 

187.  Sauvagesia  erecta  L.  —  Morne- Rouge  oberhalb  St.  Pierre 
auf  der  Insel  Martinique  (Kieme  Antillen);  ca.  400  m  See- 
höhe.    Den  9.  Juni. 

Nach  Eichler  (Martii  Flora  bras.  XIII,  1.  p.  409)  ist 
diese  Pflanze  von  Mexiko  bis  Südbrasilien  und  Peru  und 
auf  den  Antillen,  ausserdem  im  tropischen  Alrika  und  auf 
den  Inseln  des  Indischen  Ai'chipels  verbreitet.  Duss  (Plantes 
de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique  [Annales  de  l'Instit. 
Colon,  de  Marseille.  III.  108,  109] j  sagt,  dass  sie  sowohl 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  39 

auf  Martinique  wie  in  Französisch  Guyana  häufig  vorkommt 
und  (wenigstens  auf  Martinique)  das  ganze  Jahr  bUiht. 

Familie  Guttiferae. 

188.  Hypericum  thesiifolium  H.  B.  K.  (=  multißorum  H.  B.  K.). 

—  Östlich  von  Pucara,  auf  der  Passhöhe  der  Westcordillere 
Ecuadors;  ca.  3000  ni  Seehöhe.     Den  28.  August. 

Humboldt  (Kunth:  Xov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  V.  148, 
150)  hat  diese  Hypericum -Ali  in  Colmubien  und  Ecuador 
gesammelt;  Weddell  (ChlorisAndina.il.  270j  fülut  Fundorte 
aus  Columbien  und  aus  Bohvien  an. 

189.  Clusia  spec.  —  Zwischen  Pucara  und  S.  Antonio,  Westhang 
der  Westcordillere  Ecuadors;  waldiges  Gebiet.  Ca.  1800 
bis  2800  m  Seehöhe.    Den  28.  August. 

Die  Gattung  dieser  Pflanze  ist  nach  dem  Habitus  der 
Blätter  und  nach  den  anatomischen  Merkmalen  bestimmt. 

F  a  m  i  1  i  e  Bixaceae. 

190.  Cochhspermum  vitifolium  Spreng.  (=  IViUelshachiu  viiifolia 
Mart.  =  Maximiliana  hihiscoides  0.  Ktze.  =  Maximiliana 
mtifolia  Krug  et  Urb.).  —  Estero  Salado  bei  Guayaquil 
(Ecuador);  Meeresniveau.  Den  15.  August  und  5.  Sep- 
tember. 

Diese  Bäume  der  trockenen  Küstem^egion  Ecuadors 
blühen  im  August  und  Anfang  September  zu  einer  Zeit,  da 
sie  noch  keine  Blätter  entwickelt  haben. 

Nach  Urb  an  (Engler:  Botanische  Jahrbücher.  XV. 
1892.  p.  294)  ist  diese  Bixacee  von  Mexiko  bis  Ecuador  ver- 
breitet, nach  Warburg  (Engler  und  Prantl:  Die  natürl. 
Pflanzenfamilien.  HI,  6.  p.  313)  von  Südmexiko  bis  Columbien 
und  auf  den  Antillen,  woselbst  sie  Urban  (Engler  1.  c.  XV. 
S.  294)  um'  als  gepflanzt  erwähnt. 

Familie  Violaceae. 

191.  Viola  arguta  H.  B.  K.  —  Passhöhe  oberhalb  Las  Palmas, 
Westcordillere  Ecuadors  zwischen  Balsabamba  und  Cha- 
pacoto;  ca.  3000  m  Seehöhe.     Den  22.  August. 

Diese  Viola -Ait  ist  von  Humboldt  (Kunth:  Nov. 
Gen.  et  Spec.  Plant.  V.  373)  aus  Südecuador  und  von 
Triana  (Prodr.  Flor.  Xov.  Granat.  [Ann.  Sciences  Xat.  Ser. 
IV.  Botanique.  XVII.  p.  122])  aus  Südcolmnbien  und  Peru 
genannt. 

192.  Viola  scandetis  Wüld.  —  Quindiupass,  Centralcordillere 
(Columbien);  ca.  3000  m  Seehöhe.    Den  19.  Juli. 

Diese  Art  hat  Humboldt  (Kunth  1.  c.  V.  371)  in  Süd- 
ecuador gesammelt  und  erwähnt  Triana  (Prodi\  etc.  [Ann. 
Sc.  N.  Ser.  IV.  Bot.  XVII.  p.  120]  i  aus  den  Anden  Colum- 
biens.  Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Bot.  I.  51)  nennt  als 
Heimat  Südmexiko  und  Südamerika  bis  Peru  und  Brasilien. 

„Das  vorliegende  Exemplar  weicht  von  der  normalen 
Form   ab   durch   Wucherimgen   des    epidermalen   Gewebes 

—  starke  Vergrösserimg  des  Zellliunens  —   besonders  an 
den  Zähnen  des  Blattrandes,  seltener  auf  der  Blattfläche, 


40  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

welche  in  der  äusseren  Erscheinung-  an  die  Kalkahlagenmgeu 
hei  gewissen  Saxifraga- kvi&ü.  erinnern.  (Neger.)" 

Familie   Turner aceae. 

193.  Turnera  ulmifolia  L.  —  Zwischen  La  Dorado  und  Honda 
am  mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  200  m  See- 
höhe.    Den  4.  Juli. 

Diese  Turnera- Kit  ist  nach  Hemsley  (Biolog.  centr. 
am.  Botany.  I.  p.  475)  von  Südmexiko  über  Centralamerika 
bis  Peru  und  Brasilien,  ausserdem  auf  den  Galäpagosinseln 
imd  den  Antillen  verbreitet,  und  hat  sich  auch  in  Ostindien 
eingebürgert. 

„Sehr  charakteristisch  sind  die  grossen  Nektardi'üsen 
an  Blattbasis  und  Blattstiel  und  die  an  die  Blattstiele  an- 
gewachsenen Blütenstiele.  (Solereder.)" 

Familie  Malesherbiaceae. 

194.  Malesherhia  humilis  Don.  —  Taltal  an  der  chilenischen 
Küste;  unter  ca.  25"  30'  s.  Er.  Den  11.  Oktober.  —  Co- 
quimbo,  chilenische  Küste;  ca.  30 "  s.  Br.  20 — 50  m  See- 
höhe.   Den  13.  Oktober. 

Gay  (Hist.  fls.  y  polit.  de  Chile.  Botanica.  II.  p.  426) 
giebt  als  Fundort  dieser  Pflanze  die  trockenen  Hügel 
zwischen  Cociuimbo  und  Santiago  an;  nach  Eeiche  (Flora 
de  Chile.  11.  318)  dehnt  sich  ihr  Verbreitungsgebiet  etwas 
weiter  nach  Norden  aus. 

Familie  Passißor aceae. 

195.  Passiflora  lunata  Willd.  —  Cano  bei  Santander  am  Rio 
Lebrija,  Nebenfluss  des  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  70 
—  80  m  Seehöhe.  Üppiges,  feuchtes  Waldterrain,  Fluss- 
ufer.    Den  25.  Juni. 

Nach  Masters  (Martii  Flora  bras.  XHI,  1.  p.  552)  hat 
diese  Ai^t  ihi-e  Fundorte  in  Mexiko,  Centralamerika,  Vene- 
zuela, Columbien  und  auf  den  Antillen. 

196.  Tacsonia  glaberrima  Juss.  —  Zwischen  Villeta  und  Faca- 
tativa,  Westhang  der  columbianischen  Ostcordillere :  ca. 
1800—2700  m  Seehöhe.     Den  6.  Juli. 

Diese  Passifloracee  hat  Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen. 
et  Spec.  Plant.  IL  p.  113)  in  den  hochandinen  Regionen 
Süd-  und  Nordecuadors  gefunden,  Masters  (Martii  Flora 
bras.  XIII,  1.  p.  540)  erwähnt  sie  ausserdem  aus  den  andinen 
Regionen  Columbiens  und  Boliviens. 

197.  Tacsonia  manicata  Juss.  —  Zwischen  Pocho  de  S.  Lucia 
mid  Las  Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador); 
ca.  1300—2200  m.     Den  21.  August. 

Diese  Tacsonia -Ait  hat  nach  Masters  (Martii  Flora 
bras.  XIII,  1.  p.  539)  ilu'e  Fundorte  in  den  Anden  Colum- 
biens, Ecuadors  und  Perus,  nach  Triana  und  Planchon 
(Prodi\  etc.  [Ann.  Sc.  Nat.  Ser.  V.  Botan.  XVII.  p.  139]) 
ausserdem  in  Venezuela. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  41 

Familie  Loasaceae. 

198.  Mentzelia  chüensis  Gay  var.  atacamensis  Urb.  et  Gilg.  — 
Taltal,  chilenische  Küste;  unter  ca.  25"  30'  s.  Br.  Den 
11.  Oktober. 

Die  Stammform  dieser  Mentzelia -Xri  hat  nach  Gay 
I  Historia  lisica  y  politica  de  Chile.  Botan.  IL  432)  ilu^en 
Fundort  in  der  chilenischen  Provinz  Coquimbü,  die  Varietät 
nach  Urb  an  (^VoMogYdiiAim  Loasacearum.  p.  50)  den  ihrigen 
in  der  Atacam  awüste. 

199.  Loasa  HumbokUiana  Urb.  et  Gilg.  (?)  —  Zwischen  Playas 
imd  Balsabamba  (Westecuador);  ca.  100 — 000  m  Seehöhe. 
Waldige  Gegend.    Den  20.  August. 

Loasa  Humholdtiana  hat  ihre  Heimat  in  den  Anden 
Ecuadors  (Urb an:  Monogi'aphia  Loasacearum.  p.  241). 

200.  Loasa  triphylla  Juss.  var.  papaverifolia  Urb.  et  Gilg.  — 
Pie  de  San  Juan  am  Quindiupass,  Centralcordillere  (Colum- 
bien);  ca.  2000  m  Seehöhe.     Den  20.  Juli. 

Diese  Loasa- Ail  ist  nach  Gilg  (Eng  1er  und  Prantl: 
Die  nat.  Pflanzenfam.  Ili,  6  Abteil,  a.  S.  118)  in  zahlreichen 
Varietäten  von  Mexiko  bis  Peru  verbreitet.  Speziell  die 
var.  papaverifolia  führt  Urb  an  (Mon.  Loas.  p.  239,  240) 
aus  den  Anden  Venezuelas,  Columbiens  und  Ecuadors  bis 
hinunter  nach  Chile  an. 

Familie  Begoniaceae. 

201.  Begonia  martinicensis  DC.  —  Morne-Eouge  oberhalb 
St.  Pierre  auf  Martinique  (Kieme  Antillen);  ca.  400  m  See- 
höhe.   Den  9.  Juni. 

Duss  (Piantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique 
[Amiales  d.  l'Inst.  Colon,  de  Marseille.  III.  321])  sagt,  dass 
diese  Begonia -An  auf  Martmique  häutig  ist,  und  zwar 
zwischen  300  und  800  m  Seehöhe.  Grisebach  (Flora  of 
the  British  West  Indian  Islands,  p.  304)  fühi-t  sie  von 
S.  Vincent  auf.  Alphonse  De  C  and  olle  (Prodi'omus. 
XV,  1.  p.  294)  nennt  keine  weiteren  Fundorte  als  die 
schon  erwähnten. 

202.  Ber/onia  Oftonis^Yalp.  (?)  —  Zwischen  Playas  und  Balsa- 
bamba (Westecuador);  ca.  100—600  m  Seehöhe.  Waldige 
Gegend.    Den  20.  August. 

Von  B.  Ottonis  giebt  A.  De  Candolle  (Prodi'omus 
XV,  1.  p.  292)  Fundorte  aus  Venezuela  und  Columbien  au. 

203.  Begonia  spec.  mit  (^  Blüten.  —  Zwiscüen  Guadualita  und 
Verjel,  Westhang  der  columbianischen  Ostcordillere ;  800  bis 
1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Da  dieses  Exemplar  unvollkommen  ist,  lässt  es  sich 
nicht  näher  bestimmen. 

Familie  Cactaceae. 

204.  Cadacea.  —  Coquimbo,  chilenische  Küste;  ca.  30"  s.  Br. 
Den  13.  Oktober. 

Da  an  memem  Exemplar  die  Vegetationsorgane  fehlen, 
ist  dasselbe  nicht  näher  bestimmbar.    Blüte  rot. 


42  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

Familie   Thymelaceae. 

205.  Daphnopsis  caracasana  Meissn.  —  Zwischen  Guaranda  und 
Gankis,  interandines  Gebiet  (Ecuador),  Weg  zimi  Päramo 
des  CJiimborazo;  ca.  3000  m  Seeliühe.     Den  26.  August. 

Meissner  (DeCandolle;  Prodr.  XIV,  l.p.  521)  nennt 
als  Heimat  dieses  Strauches  Columbien. 

„Achse  N.  B.:  Intraxylaeres  Pliloem,  am  Imienrande 
von  Bastfasern  gestützt.  Äusseres  Phloem  mit  zahh-eichen 
Bastfasern;  N.  B.!  Bruch  des  Zweiges  davon  faserig. 

In  der  Achse  (Rinde)  Drusen,  gew^öhnliche  und  styloiden- 
ähnliche  Einzelkrj^staUe,  im  Blatt  nm^  Drusen. 

Subepidermale  Korkentwicklung !  Spaltöffnungen  von  ge- 
wöhnlichen Epidermiszellen  umstellt! 

Im  Blatte  dm-chgehende  Nerven. 

N.  B. !  Einzellige  ungleich-zweiarmige  Haare. 

Ex  anatomia:  Daphnopsis  spec.  (Fam.  Thymelaceae). 

Ex  patria  et  foliorum  qualitate  (cjfr.  Kew  Index 
sub.  Daphnopsis  et  DeCandolle  Prodi'.  XW,  1.  p.  520  sqq). 

D.  Caracasana  Meissn, 

(Solereder  VIII  1900.)" 

Familie  Lythraceae. 

206.  Cuphea  aniisyphilitica  Kth.  (?)  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

K öhn e  (M ar ti i  Flora  bras.  XIII,  2.  p.  286)  und  Engler 
undPrantl  (Die  natüil.  Pflanzenfamilien.  HI,  7.  p.  9)  geben 
als  Verbreitungsgebiet  dieser  Pflanze  die  Sierra  de  Santa 
Marta  in  Nordcolumbien,  Venezuela  und  verscliiedene  Pmikte 
in  Brasilien  an. 

207.  Cuphea  clipetala  Köhne  {=verticillata  H.  B.  K.).  —  Tequen- 
dama bei  Bogota  (Columbien)  gegen  2500  m  Seehöhe.  Den 
11.  Juli. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI. 
163)  nennt  als  Heimat  dieser  Pflanze  das  heisse  Peru, 
De  Candolle  (Prodr.  HL  83)  Südamerika,  ohne  nähere 
Angabe,  und  Köhne  (Engler:  Botanische  Jahrbücher.  IL 
423)  die  Columbianischen  Anden  und  gleichfalls  Peru. 

208.  Cuphea  racemosa  (L.  f.j  Spreng,  var.  a  tropica  Cham,  et 
Schlechtd.  —  Zwischen  Villeta  und  Facatativä,  Westhang 
der  Columbianischen  Ostcordillere;  ca.  800 — 2000  m  Seehöhe. 
Den  6.  Juli. 

Cuphea  racemosa  ist  in  zahlreichen  Varietäten  von 
Mexiko  bis  Montevideo  verbreitet  (Köhne  in  Martii  Flora 
bras.  XIII,  2.  p.  245).  Varietät  u  kommt  in  Mexiko,  Co- 
lumbien, Ecuador,  Peru,  Brasilien  und  den  Antillen  vor 
(Engler:  Botanische  Jahrbücher.  I.  450). 

209.  Cuphea  spec.  —  Zwischen  Playas  und  Balsabamba  (West- 
ecuador); ca.  100— 600  m  Seehöhe.  Waldige  Gegend.  Den 
20.  August. 

„?( Identisch  mit  der  von  Eggers  (Flora  Am.  trop.) 
unter  No.  14091  herausgegebenen  (in  Ecuador  gesammelten) 
Pflanze,  deren  Bestimmung  noch  aussteht).        (Neger.)-' 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,    gesammelte  Pflanzen.  43 

Familie  Rhizophoraceae. 

210.  Rhizophora  Mangle  L.  —  Bei  Cartagena  (Nordcolumbien). 
Anfang-  August.  —  Estero  Salado  bei  Guayaquil  CWestecuador). 
August,  September. 

Diese  Rhizophora- kri  ist  von  Mexiko  bis  nach  dem 
südlichen  Südamerika  hinunter,  auf  den  Antillen,  den  Inseln 
des  Stillen  Oceans  mid  an  der  afrikanischen  Westküste  ver- 
breitet (Engler  in  Martii  Flora  bras.  Xu,  2.  p.  427). 

Das  Exemplar  aus  Columbien  ist  sehr  schlecht  erhalten 
und  deshalb  eine  sichere  Bestimmung  desselben  ausgeschlossen. 

Familie  Combretaceae. 

211.  Laguncularia  racemosa  Gaert.  f.  —  Estero  Salado  bei 
Guayaquill  (Ecuador).    August,  September. 

Nach  Eichler  (Martii  Flor.  bras.  XI V,  2.  p.  102j  wächst 
diese  Comhretacee  sowohl  an  der  Ost-  wie  an  der  Westküste 
des  tropischen  Amerika  und  an  der  Westküste  des  tropischen 
Afrika. 

Familie  Myrtaceae. 

212.  Myrtacea  —  Zwischen  La  Dorada  und  Honda,  mittlerer  Rio 
Magdalena  (Columbien);    ca.  200  m  Seehöhe.    Den  4.  Juli. 

Blüte  weiss. 

Da  mein  Exemplar  weder  eine  Frucht  noch  einen  be- 
blätterten Zweig  hat,  ist  es  nicht  bestimmbar. 

Familie  Melastomaceae. 

213.  Arthrostemma  voluhile  Triana.  —  Zwischen  Guadualita  und 
Verjel,  Westhang  der  OstcordiUere  (Columbien);  800 — 15(jO 
m  Seehöhe.  Den  5.  Juli.  —  Zwischen  Pocho  de  S.  Lucia  und 
Las  Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador;; 
1300—2000  m  Seehöhe.     Den  21.  August. 

Diese  Melastomacee  war  nach  Cogniaux(DeCandolle: 
Suites  au  Prodromus.  YII.  p.  142j  bisher  nur  aus  Columbien 
bekannt. 

214.  Brachyotum  strigosum  Triana.  —  Monserrate  bei  Bogota 
(Columbien);  2700—3100  m  Seehöhe-    Den  8.  Juli. 

Xach  Cogniaux  (De  Candolle:  Suites  etc.  VII.  160)  hat 
dieses  Brachyoimn  seine  Fundorte  in  den  hochamUnen  Re- 
gionen Columbiens  und  Ecuadors. 

215.  Pterolepis  glomerafa  Miq.  —  Morne-Rouge,  oberhalb  St. 
Pierre  auf  Martinique  i Kleine  Antillen);  ca.  400  m  Seehöhe. 
—  Gebirgswald  zwischen  St.  Pierre  und  Fort  de  France  (?) 
auf  Martinique.     Anfang  Juni. 

Diese  Melastomacee  wii'd  nach  Cogni  aux  (De  Candolle 
Suites  etc.  VII.  191)  auf  den  Ivleinen  Antillen,  in  Venezuela. 
Gu3\nna  und  Brasilien  gefunden. 

216.  Tibouchma  Andreana  Qogw.  —  Quindiupass,  Centralcordillere 
(Columbien);  ca.  3000  m  Seehöhe.    Den  19.  Juli. 

Diese  Pflanze  ist  von  Cogniaux  (De  Candolle  etc.  XU. 
275)  nur  aus  den  andinen  Regionen  Columbiens  verzeichnet. 


44  Therese  Prinzessin  von  Ba^^ern,  gesammelte  Pflanzen. 

217.  TihoucJiina  ciliaris  Cogii.  —  Veijel,  Westhang'  der  Ostcor- 
(lillere  Coliimbiens;  ca.  1500  m  Seehöhe.  Den  5.  Juli.  — 
Zwischen  El  Moral  und  Machin  auf  dem  Quindiupass,  Central- 
cordillere  (Columbien);  2000— 2400  m  Seehöhe.    Den  18.  Juli. 

Als  Heimat  dieser  weissblühenden  Melastomacee  giebt 
Cogniaux  (De  CandoUe  etc.  VII.  257)  Columbien  und 
Costarica  an. 

218.  Tihouchina  grossa  Cogn.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien): 2700—3100  m  Seehöhe.     Den  8.  Juli. 

Cogniaux  (De  Cand.  etc.  VII,  275)  führt  diese  Tihou- 
china aus  Columbien,  Ecuador  und  Peru  an. 

219.  Tihouchina  lepidota  BaiU.  —  Zmschen  ViUeta  und  Faca- 
tativä,  Westhang  der  columbianischen  OstcordiUere ;  ca. 
1200—2000  m  Seehöhe.  Den  6.  Juli.  —  Zwischen  Pucarä 
mid  San  Antonio,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador); 
1600—3000  m  Seehöhe.     Den  28.  August. 

Als  Verbreitungsgebiet  dieser  Tihouchina  werden  von 
Cogniaux  (De  Cand  olle  etc.  VII.  238)  Columbien  und 
Ecuador  genannt. 

Ein  und  derselbe  Strauch  trägt  gleichzeitig  Blüten  mit 
roten  imd  Blüten  mit  violetten  Blumenblättern.  Cogniaux 
giebt  an  (1.  c.  238),  dass  die  Petala  zunächst  tiefrot  sind 
und  sich  dann  violett  verfärben. 

220.  Tihouchina  paleacea  Cogn.  —  Qumdiupass,  Centralcordillere 
(Columbien");  gegen  3000  m  Seehöhe.    Mitte  Juli. 

Cogniaux  (De  Candolle  etc.  VI.  238)  nennt  diese 
Pflanze  nur  aus  Columbien. 

Der  Vulgärname  dieser  Melastomacee  mit  blauroten 
Blumenblättern  ist  Maio. 

221.  Monochaetmn  Hartioegianum  Naud.  —  Östlich  von  Mediacion 
auf  dem  Quindiupass,  Centralcordülere  (Columbien);  2000 — 
2500  m  Seehöhe.     Den  17.  Juli. 

Nach  Cogniaux  (De  Candolle  etc.  VII.  394)  sind  die 
Fundorte  dieser  Melastomacee  in  Costarica,  Columbien  und 
Ecuador. 

222.  Monochaetum  Lindenianum  Naud.  xar.  parvifolium  Cogn.  — 
Quindiupass,  Centralcordillere  (Columbien);  gegen  3000  m 
Seehöhe.    Mitte  Juli. 

Diese  Varietät  ist  nach  Cogniaux  (De  Candolle  etc. 
VII.  405)  auf  Columbien  beschränkt. 

223.  Monochaetum  lineatum  Naud.  —  Zwischen  Vületa  und 
Facatativä,  Westhang  der  OstcordiUere  Columbiens;  ca. 
1000—2200  m  Seehöhe. 

Fundorte  dieses  rosablühenden  Strauches  finden  sich 
nach  Cogniaux  (De  Candolle  etc.  VII.  399)  in  Columbien, 
Ecuador  und  Peru. 

224.  Monochaetum  mijrtoicleum  Naud.  —  Monserrate  bei  Bogota 
(Columbien);  2700—3100  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

Cogniaux  (De  Candolle  etc.  VII.  403)  fühlet  dieses 
Monochaetum  nur  aus  Columbien  an,  Hemsley  (Biologia 
centrali-americana.  Botany.  I.  420)  erwähnt  es  auch  aus  Süd- 
mexiko. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  45 

225.  Leandra  melanodesma  Cogn.  —  Zwischen  Mediacion  und  El 
Moral  auf  dem  Quindiupass,  Centralcordillere  (Columbien) ; 
ca.  2000  m  Seehöhe.     Den  17.  Juli. 

Die  Fundorte  dieser  Pflanze  sind  nach  Cogniaux  (De 
Candolle  etc.  VII.  659)  in  Mexiko,  Guatemala,  Columbien 
und  Ecuador. 

226.  Lea7idra  spec.  —  Corcovado  bei  Eio  de  Janeiro  (Brasilien) ; 
ca.  500  m  Öeehöhe.    Ende  Oktober. 

227.  Conosfegia  subhirsufa  DC.  —  Bei  St.  Pierre  auf  Martinique 
(Kleine  Antillen);   etwas  über  Meeresniveau.    Anfang  Juni. 

Diese  Melasfotnacee  hi  nach  Cogniaux  (De  Candolle 
etc.  VII.  706)  auf  den  Antillen,  in  Mexiko,  C'entralamerika, 
Columbien,  Brasilien  und  Paraguay  gefunden  worden. 

228.  Miconia  crocea  Naud.  —  Interandines  Gebiet,  zwischen 
Pucarä  und  Guaranda  (Ecuador);  ca.  3000  m  Seehöhe. 
Den  28.  August. 

Dieser  Strauch  hat  nach  C'  o  g'  n i  a  u  x  (D  e  C  a  n  d  o  1 1  e  etc. 
VII.  898)  seme  Fundorte  in  Columbien,  Ecuador  und  Peru. 

229.  Miconia  ligustrina  Triana.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien); 2700—3100  m  Seesöhe.    Den  8.  Juh. 

Cog-niaux  (De  Candolle  etc.  VII.  920)  giebt  als  Ver- 
breitungsgebiet dieser  Melasfomacee  Columbien,  Ecuador  und 
Peru  an. 

230.  Miconia  Theresiae  Cogn.  nov.  spec.  (sect.  Cremanium).  — 
Zwischen  Pocho  de  S.  Lucia  und  Las  Palmas,  AA^esthang  der 
Westcordillere  (Ecuador),  auf  dem  Weg  von  Babahoyo  nach 
Guaranda;  ca.  1300 — 2200  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

(Beschreibung  dieser  neuen  Spezies  durch  Cogniaux 
am  Schlüsse  dieses  Aufsatzes.  Abbildung  Tafel  II,  Fig.  1,  2,  3). 

231.  CUdemia  hirfa  D.  Don.  —  Zwischen  Guadualita  und  Verjel, 
Westhang  der  Ostcordillere  Columbieus:  800 — 1500  m  See- 
höhe.   Den  5.  JuU. 

Nach  Cogniaux  (De  Candolle  etc.  VII.  987)  ist  diese 
Melastomacee  von  Mexiko  bis  Paraguay  und  auf  den  Antillen 
verbreitet  und  in  Ostasien  verwildert. 

232.  Ossea  diversifolia  Cogn.  (?)  —  Zwischen  Playas  und  Balsa- 
bamba,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador);  am  Rio 
Limon.     50—600  m  Seehöhe.     Den  20.  August. 

Ossea  diversifolia  ist  nach  Cogniaux  (De  Candolle 
etc.  VII.  1065)  bisher  nur  aus  Columbien  bekannt  gewesen. 

Familie  Oenotheraceae. 

233.  Oenothera  albicans  Lani.  —  Zwischen  Tambo  und  Posco, 
Arequipabahn ,  Westhang  der  W^estcordillere  (Südperu). 
Zwischen  300  und  550  m  Seehöhe.     Den  27.  September. 

Lamarck  (Encyclopedie  Methodique.  Botanique.  IV.  552) 
giebt  Peru  als  Heimat  dieser  Pflanze  an. 

Mein  Exemplar  ist,  nach  So  lere  der,  zu  Oen.  albicans 
zu  rechnen,  zeigt  aber  durch  die  abstehende  Behaarung  des 
Fruchtknotens  eüien  Übergang  zu  zwei  anderen  mit  Oen. 
albicans  nahe  verwandten  Arten,  nämlich  Oen.  mollissima 
C.  und  odorafa  Jacq. 


46  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

234.  Oenothera  epilohifolia  H.  B.  K.  —  Tequeiidama  bei  Bogota 
(Columbien)";  22Ö0— 2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

Kunth  (Nov.  Gener.  et  Spec.  Plant.  VI.  73)  giebt  Co- 
lumbien als  Heimat  dieser  Oenothera  an,  welche  der  in 
Mexiko  und  Peru  vorkommenden  0.  rosea  Ait.  nahe  steht. 

235.  Oenothera  Tarquensis  H.  B.  K.  — ■  Zwischen  Las  Palmas 
und  der  Passhöhe  gegen  Cliapacoto  zu,  Westhang  der 
Westcordillere  (Ecuador);  2300—3000  m  Seehölie.  Den 
22.  August.  —  Zwischen  Pucarä  und  Guaranda,  interandines 
Gebiet  (Ecuador);  ca.  3000  m  Seehöhe.     Den  29.  August. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  Yl.  73)  nennt 
als  einzigen  Fundort  dieser  Pflanze  die  Umgegend  Quitos 
(Ecuador).  Moritz  Wagner  sammelte  sie  im  Jahre  1858 
am  Vulkan  Cotopaxi  und  im  Thal  von  Guaranda  südlich  des 
Chünborazo  in  ca.  2000—2900  m  Seehöhe. 

236.  Farhsia  corymbiflora  R.  et  P.  (?)  —  Zwischen  Boca  del 
Monte  und  Tambo,  waldiger  Westhang  der  Ostcordillere 
(Columbien);  230*»— 2600  m  Seehöhe.    Den  12.  Juli. 

Beut  harn  (Plant.  Hartweg.  p.  176)  giebt  als  Fundort 
dieser  Ait  die  Westhänge  des  Pichincha  an. 

237.  Fuchsia  petiolaris  H.  B.  K.  —  Quindiupass  in  der  Central- 
cordillere  (Columbien);  ca.  3400  m  Seehöhe.  Bergwald. 
Den  19.  Juli. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI.  83)  giebt  als 
Fundort  dieser  Art  Bogota  (Columbien)  an. 

238.  Fuchsia  scahriuscula  Benth  (?)  —  Zwischen  Las  Palmas  und 
der  Passhöhe,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador). 
2300—3000  m  Seeliöhe.     Den  22.  August. 

Nach  Bentham  (Plant.  Hartweg,  p.  177)  hat  diese 
Fuchsia  ilu'e  Fundorte  auf  dem  Westhänge  der  Anden  von 
Quito. 

239.  Fuchsia  sessilifolia  Benth.  —  Z\^ischen  El  Moral  und  Machin, 
Osthang  des  Quindiupasses,  CentralcordiUere  (Columbien). 
2000—2400  m  Seehöhe.     Den  18.  Juli. 

Bentham  (PI.  Hartw.  p.  177)  nennt  als  Fundort  dieser 
Alt  den  gleichen  wie  füi'  corymbißora  R.  et  P.,  nämlich 
die  Pichinchahänge. 

Dr.  Neger  schreibt  über  mein  Exemplar:  „Die  Stengel- 
blätter fehlen,  nur  die  Blätter  der  Blütenregion  sind  vor- 
handen ;  sieht  man  von  der  Grösse  der  Blätter,  welche  sich 
nach  dem  vorliegenden  Material  nur  unvollkommen  bem-- 
teilen  lässt,  ab,  so  stimmt  die  Diagnose  obiger  Art  gut  auf 
die  vorliegende  Pflanze." 

240.  Fuchsia  venusta  H.  B.  K.  —  Zwischen  ViUeta  und  Faca- 
tativä,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  ca.  1200 — 
2400  m  Seehöhe.    Den  6.  Juli. 

Diese  meimigrotblühende  Fuchsia  hat  H  u  m  b  o  1  d  t  (K  u  n  t  h : 
Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  VI.  84)  aus  Columbien  mitgebracht. 
Auch  Bentham  (Plant.  Hartweg.  179)  nennt  nm'  coluni- 
bianische  Fundorte. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  47 

2-il.  Fuc/ma  spec.  (ex  affiuitate  F.  triphjUae  H.  B.  K.  vel  um- 
brosae  Bentli.)  —  Zwischen  El  Moral  und  Machin  am  Ost- 
hang  des  Quindiupasses ,  Centralcordillere  (Columbien) ; 
2000-^2400  m  Seeliülie.    Den  18.  Juli. 

Humboldt  (Kuntli:  Nov.  Cren.  et  Spec.  Plant.  VI.  84) 
sammelte  F.  triphyUa  in  Columbien,  Bentham  (Plant. 
Hartw.  176)  F.  umhrom  bei  Quito  (Ecuador;. 

Eine  mit  meinem  Exemplar  übereinstimmende  Fuchsia 
.  wurde  von  Moritz  Wag-uer  in  Cerro  del  Alto,  östliche 
Anden,  gesammelt. 

Familie   Umhelliferae. 

242.  Eryngium  humi/e CixY. «. — Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador); 
gegen  4000  m  Seehöhe.     Ende  August. 

Diese  Form  u  hat  nachWeddell  (Chloris  Andina  II  201) 
ihre  Fundorte  m  den  hochandinen  Regionen  Columbiens  und 
in  Ecuador  am  Pichincha  und  Antisana. 

Auf  dem  Päramo  des  Chimborazo  ist  dieses  Eryngium 
charakteristisch  in  der  Vegetationsphysiognomie. 

243.  ümhellifera.  —  Maquemia,  Argentinische  Pampa.     Oktober. 

Diese  Ümhellifera,  von  welcher  im  Herbarium  nui"  ein 
Blatt  vorhanden,  ist  nicht  näher  bestimmbar. 

Familie  Ericaceac 

244.  Gaultheria  conferta  Benth.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
Imubien);  2700—3100  m  Seehöhe.     Den  8.  Juli. 

Weddell  (Cliloris  Andina.  II.  175)  fülut  als  Heimat 
dieser  Ericacee  die  Anden  von  Bogota  und  das  Quindiugebü-ge 
an,  somit  ausschliesslich  colmnbianische  Andengebiete. 

Familie  Oleaceoe. 

245.  Jasminum  Samhac  Ait.  —  Mome-Rouge,  oberhalb  St.  Pierre, 
Insel  Martinique  (Kl.  Antillen) ;  ca.  400  m  Seehöhe.  Auf.  Juni. 

Diese  Art  wird  nach  Duss  (Plantes  de  la  Guadeloupe  et 
de  la  Martinique  [Annales  de  V  Instit.  Colon,  de  Marseille.  III. 
p.  392])  auf  den  französichen  Antillen  häufig  kultiviert.  Sie 
stammt  aus  Ostmdien. 
2i6.  Jasmi /tum  spec.  —  Morne- Rouge,  oberhalb  St.  Pierre,  Insel 
Martmique  (Kleine  Antillen);  ca.  400  m  Seehöhe.  Anfang 
Juni. 

Ausser  dem  Jasminum  Sa?7ibac  werden  nach  Duss  (1.  c. 
HI.  392)  noch  fünf  andere  Si^edes  Jasminufn  auf  den  fran- 
zösischen Antillen  häufig  kultiviert,  von  denen  jedoch  keine 
einheimisch  ist.    Dieselben  blühen  das  ganze  Jahr  hindui'ch. 

Familie  Genfiafiaceae. 

247.  Symhokmthus  verosim.  nov.  spec.  —  Estero  Salado  bei  Guaya- 
quil  (Ecuador) ;  Brackwassergebiet.  Mitte  August  oder  Anfang 
September. 

Nach  Professor  Dr.  Kusnezow  m  Jurjew  (Dorpat)  ist 
diese  Pflanze  möglicherweise  eine  neue  Art.  Da  um-  unvoll- 
ständiges Material  vorliegt,  ist  es  nicht  zweckmässig,  einen 
Namen  zu  geben. 

(Eine  kui'ze  Diagnose  von  Dr.  Neger  folgt  am  Schluss). 


48  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

248.  Geniiana  diffusa  H.  B.  K.  cur.  a  Griseb.  —  Zwischen  Las 
Palmas  und  der  Passhöhe,  Westhang  der  Westcordillere 
(Ecuador);  2300  —  3000  m  Seehöhe.  Den  22.  August.  — 
Zwischen  Pucarä  und  S.  Antonio,  Westhang  der  West- 
cordillere (Ecuador) ;  2000—3000  m  Seehöhe.   Den  29.  August. 

Grisebach  (Genera  et  Species  Gentianarum.  p.  234) 
und  Weddell  (Chloris  Andina.  IL  60)  geben  als  Fundort 
dieser  Art  die  höheren  Anden  Ecuadors  an;  Gilg  (Engler: 
Botan.  Jahrbücher.  XXIL  328)  nennt  ausserdem  einen  colum- 
bianischen  Fundort. 

249.  Ge/ttiana  rupicola  H.  B.  K.  —  Päramo  des  Chimborazo, 
zwischen  Ganquis  und  Yaguarcocha  (Ecuador) ;  gegen  4000  m 
Seehöhe.    Ende  August. 

Grisebach  (Genera  et  Spec.  Gentian.  p.  214)  und 
Weddell  (Chloris  Andina.  IL  p.  55)  nennen  als  Heimat 
dieser  Art  emzig  die  hochandinen  ßegionen  Perus.  Wh y mp er 
(Travels  amongst  the  Great  Andes  of  the  Equator.  p.  352) 
hat  sie  am  Südhange  des  Chimborazo  gesammelt,  und  Gilg 
(Engler:  Botan.  Jahrbücher.  XXIL  307)  führt  verscliiedene 
ecuadorianische  Fundorte  an  und  als  fraglich  Columbien. 

Die  Blütenfarbe  der  vorliegenden  Exemplare  scheint 
nicht  blau  gewesen  zu  sein. 

250.  Gentiana  sedifolia  H.  B.  K.  —  Päramo  des  Chimborazo,  vor 
der  Passhöhe  zwischen  Ganquis  und  Yaguarcocha  (Ecuador) ; 
ca.  4000  m  Seehöhe.     Den  27.  August. 

Diese  hellblaublühende  Gentiana^  welche  nachGrisebach 
(Gen.  et  Spec.  Gent.  p.  270)  in  den  hochandinen  Regionen 
Columbiens,  Ecuadors  und  Perus,  nach  W^eddell  (Chlor. 
And.  IL  p.  74)  ausserdem  auf  den  Anden  Boliviens  und  Chiles 
wächst,  war  auf  dem  Päramo  des  Chimborazo  ziemlich  in- 
dividuenreich vertreten.  Auch  Whj^mper  (Travels  amongst 
the  Great  Andes  etc.  p.  352)  hat  sie  daselbst  gesammelt. 

'ih\.  Halenia  gracilis  Griseb.  —  Päramo  des  Chimborazo,  vor 
der  Passhöhe  zwischen  Ganquis  und  Yaguarcocha  (Ecuador) ; 
ca.  4000  m  Seehöhe,  den  26.  xA.ugust. 

Diese  Gentimiaceen-Ait  fühlt  Grisebach  (Gen.  et  Spec. 
Gent.  220)  und  De  Candolle  (Prudromus.  IX.  139)  aus 
Columbien,  Ecuador  mid  Peru,  Weddell  (Chlor.  And.  IL  p. 
76)  ausserdem  aus  Bolivien,  ebenfalls  aus  einer  Höhe  von 
4000  m  und  Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Bot.  H.  p.  352) 
überdies  aus  Südmexiko  und  Guatemala  an. 

Familie  Apocynaceae. 

252.  Echites  microcahjx  A.  D.  C.  car.  glahra  A.  D.  C.  (?)  —  Öst- 
lich von  Guadualita,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien); 
etwa  1000  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

A.  De  Candolle  (De  Candolle:  Prodromus.  YIII.  456) 
führt  die  Stammform  aus  Caracas  (Venezuela)  und  die  Varietät 
von  der  Insel  Trinidad  an.  Hemsley  (Biolog.  centr.  am. 
Botany.  IL  314)  nennt  als  Heimat  von  E.  microcalyx  Süd- 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  49 

mexiko,  Centralamerika,  Westindieii  und  das  tropische  Süd- 
amerika. 

Das  vorliegende  Exemplar  ist  zu  sclileclit  erbalten,  um 
eine  vollkommen  sichere  Bestimmung  zuzulassen. 
253.  Mandevüla  molissima  K.  vSch.  —  Zwischen  Guadualita  und 
Verjel,    Westhang    der    Ostcordillere   ( Columhien; ;    80u  — 
1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Humboldt  (Kuntb:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  III. 
170)  bat  diese  Art  in  Kolumbien  entdeckt  mid  nur  da  ge- 
sammelt. Auch  Schumann  (Engler  und  Prantl:  Die 
natürlichen  Pflanzenfamilien.  IV,  2.  p.  171)  fühlt  sie  nur  aus 
Columbien  an. 

Familie  Aschpiadaceae. 
25'4.  Asciepias  curassavica  L.  —  Zwischen  Babahovo  und  Palmar 
(Westecuador);  50—100  m  Seehöhe.    Den  19.  August. 

Diese  auf  den  Antillen  heimische  und  z.  B.  auf  Marti- 
nique sehr  gemeine  Alt  (Duss:  Plantes  de  la  Guadeloupe  et 
de  la  Martinique  [Annales  de  l'Instit.  Colonial  de  Marseille, 
m.  399])  hat  sieh  nach  dem  übrigen  tropischen  und  dem 
subtropischen  Amerika  und  auch  nach  der  tropischen  mid 
subtropischen  Zone  der  ganzen  übrigen  Erde  verbreitet.  (D  e 
Candolle:  Prodromus.  YIII.  566.  —  Fournier:  Asclep.  Am. 
[Annales  des  Sciences  Natm\  Serie  VI.  Tome  XIV.  370.  371j.) 

Familie   Coucolvulaceae. 

255.  Ipojnoea  {^Pharhitis)  acutninata  E.  et  S.  —  Zwischen 
Guadualita  und  Verjel.  Westhang  der  Ostcordillere  (Co- 
lumbien); 800 — 1500  m  Seehöhe.     Den  5.  Juli. 

Meissner  (Martii  Flora  bras.  Yil.  227)  nennt  als  Ver- 
breitungsgebiet dieser  Art  die  Antillen,  Guatemala  und  Bra- 
silien; Engler  und  Prantl  (Die  natüiiichen  Ptianzen- 
familien  IV,  3  a.  p.  32)  nennen  ausser  Westindien,  noch  Vene- 
zuela, Guj^ana  und  Ai'gentinien. 

2b6.  Ipomoea  {=Eriospermum)  Jistulosa  Mart.  —  Yaguachi  bei 
Guayaquil  (Ecuador) ;  etw^as  über  Meeresniveau.  Den  3.  Sep- 
tember. 

Meissner  (Martii  Flora  bras.  VII.  239)  giebt  als  Heimat 
dieser  Concolvulacea  Guatemala  und  Brasilien  an  und  sagt, 
dass  sie  auch  ausser  Brasilien  weit  verbreitet  ist.  Engler 
und  Prantl  (Die  nat.  Pflanzenfam.  IV,  3a.  p.  29)  erwähnen 
sie  aus  dem  tropischen  Amerika  und  Hemsley  (Biologia 
centr.  am.  Botany.  II.  387)  sagt,  dass  sie  m  Guatemala,  Pa- 
nama und  südwärts  bis  Brasilien  mid  Peru  vorkommt. 

Diese  i/Jomoea-Art  ist  eine  für  dieTembladeras')  charakte- 
ristische Convolvulacea. 

*)  Unter  Tembladeras  versteht  man  in  Ecuador  Ebenen,  welche  das 
ganze  Jahr  hindurch  überschwemmt  und  mit  Sumpf-  und  "Wasserpflanzen, 
unter  denen  riesige  Gramineen  und  Cyperaceen  vorherrschen,  bedeckt  sind. 
Die  Bäume,  welche  da  vorkommen,  vorwiegend  Weiden  und  Erlen,  siedeln 
sich  am  häufigsten  am  Rande  der  Tembladeras  an ;  auf  letzteren  sind  zu- 
weilen Inseln  zerstreut.     (Siehe  Wolf:  Ecuador,  p.  120. 

Beihefte  Bot.  Centralbl.    Bd.  XIII.    1902.  4 


50  Therese  Prinzessin  von  Baj^ern,  gesammelte  Pflanzen. 

257.  Ipomoea  {=  Batatos)  Irifida  G.  Don.  —  La  Popa  bei  Car- 
tag-ena  (Nordcolumbien);  ca.  100 — 150  m  Seehülie.  Den 
8.  August. 

Clioisy  (De  C  and  olle:  Prodr.  IX.  383)  und  Meissner 
(Martii  Flora  bras.  VII.  278j  führen,  nach  Humboldt,  diese 
Art  aus  den  Orinocowäldern  an,  und  Meissner  sagt,  dass 
sie  vielleicht  auch  im  Amazonasgebiet  Brasiliens  vorkommt. 
Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Bot.  II.  395)  nennt  sie  aus 
Nicaragua  und  Peru. 

258.  Jacquemontia  pentantha  G.  Don.  (=  Aniseia  Vellosiana  ß 
laxiflora  Meissn.).  —  Südlich  von  Anapoima  am  Rio  Bo- 
gota, Westhang  der  Ostcordillere  ((Kolumbien);  200  bis 
1000  m  Seehöhe.    Den  13.  Juli. 

Meissner  (Martii  Flora  bras.  VII.  322)  nennt  als  Ver- 
breitungsgebiet dieser  Convolculacea  Venezuela  und  die  Insel 
Antigua  (Kleine  Antillen). 

259.  Jacquemontia  polyatifha  (Schlechtd.)  Halber  f.  —  Estero 
Salado  bei  Guayaquil  (Ecuador) ;  Meeresniveau.  Mitte  August 
oder  Anfang  September. 

Meissner  (Martii  Flora  bras.  VII.  297)  nennt  diese  Art 
unter  J.  violacea  Choisy  var.  ß  canescem  Choisy  aus  Mexiko, 
Columbien,  Venezuela  und  Westindien;  Hemsley,  welcher 
J.  polyantka  Schlechtd.  nicht  als  var.  von  violacea  Chois}', 
sondern  als  Synonym  anfülu't,  d.  h.  die  Varietäten  aus  der 
Stammform  nicht  ausscheidet  (Biolog.  centr.  am.  Botan.  IL 
397),  erwähnt  als  Verbreitungsgebiet  der  J.  violacea  Florida, 
Südmexiko,  Ceutralamerika  und  Südamerika  südwärts  bis 
Peru  und  Brasilien. 

Familie  Hydrophyllaceae. 

260.  Eutoca  lomarifolia  Pliilippi  in  sched.  —  Uspallata  (West- 
argentinien), Ostfuss  der  Anden.  1950  m  Seehöhe.  Den 
18.  Oktober. 

Diese  Eutoca  mit  hellblauen  Blumenblättern  ist  charak- 
teristisch für  die  Flora  längs  des  die  Sierra  de  Uspallata 
durchquerenden  Bahnkörpers. 

Das  vorliegende  Exemplar  stimmt,  nach  Neger,  voll- 
kommen überein  mit  einer  im  K.  Botanischen  Museum  zu 
Berlin  aufbewahrten,  von  R.  A.  Philippi  gesammelten  und 
von  ihm  als  lomarifolia  bezeichneten,  aber  bisher  nicht 
publizierten  Pflanze. 

(Die  Beschi'eibung  dieser  Art  durch  Dr.  Neger  siehe 
am  Schlüsse  des  Aufsatzes.) 

261.  Microgenetes  Cumingii  DC.  (=  Eutoca  Cumingii  Benth).  — 
Uspallata  (Westargentinien),  Ostfuss  der  Anden;  1950  m 
Seehöhe.    Den  18.  Oktober. 

Diese  Art  wird  von  Gay  (Historia  fisica  y  politica  de 
Chile.  Botanica.  IV.  p.  451)  und  von  De  C  and  olle  (Pro- 
dromus.  IX,  p.  293)  aus  Chile  angeführt. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanj^en.  51 

Familie  Boraginaceae  (=  Asper ifoliaceae). 

262.  Cordia  (=  Varro7iia)  roiundifolia 'R.  et  P.  —  Estero  Salado 
bei  Guayaquil  (Ecuador);  ;>reei'esniveau.  ]\Iitte  August  oder 
Anfang'  September. 

Ruiz  et  Pavon  (Flora  Peruviana.  IL  24)  und  Kunth 
(Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  III.  54)  nennen  als  Heimat  dieser 
Pflanze  die  niederen  Gegenden  Westpenis.  Hemsley 
(Biolog.  centr.  am.  Bot.  II.  369)  erwähnt  sie  aus  Central- 
amerika,  von  Columbien  südwärts  bis  Peru  und  von  den 
Galäpagosinseln. 

263.  Hpliotropium  iudicum  L.  —  Umgegend  von  Baranquilla  ( Nord- 
columbien);  etwas  über  Meeresniveau.  Den  17.  Juni.  — 
Unterer  Rio  Magdalena  (Nordcolumbien) ;  etwa  10 — 20  m 
Seehöhe.    Den  19.  Juni. 

Diese  über  das  tropische  und  subtropische  Amerika, 
das  tropische  Asien  und  Afrika  verbreitete  Boracjinacea 
(De  Candolle:  Prodromus.  IX.  556.  557)  ist  eines  der 
häufigsten  tropischen  Unkräuter  (Engler  und  PrantI:  Die 
natürl.  Pflanzenfamilien.  IV,  3  a.  p.  96). 

264.  Heliotropium  oppositifotium  R.  et  P.  —  Quindiupass,  Cen- 
tralcordillere  (Columbien);  2700—3400  m  Seehöhe.  Den 
19.  Juli. 

De  Candolle  (Prodromus.  IX.  540)  giebt  als  Heunat 
des  H.  oppositifolium  Peru  an. 

265.  Heliotropium  stenophyllmn  Hook.  et  Am.  —  Coquimbo, 
nordchilenische  Küste ;  ca.  30  ^  s.  Br.  Etwa  20 — 40  m  See- 
höhe.    Den  13.  Oktober. 

Diese  Heliotropium -Ali  ist  von  Coquimbo  südwärts  bis 
Santiago  verbreitet  (De  Candolle,  Prodromus.  IX.  552.  — 
Gay:  Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botanica.  IV.  457). 

Mein  Exemplar  wm-de  von  So  lere  der  nach  der  Dia- 
gnose in  De  Candolle  und  Gay  bestimmt. 

266.  Heliotropium  spec.  —  Zwischen  Playas  und  Balsabamba, 
Westhang  der  WestcordiUere  (Ecuador);  40 — 600  m  See- 
höhe.   Den  20.  August. 

Diese  Pflanze  ist  in  den  Blättern  dem  in  Peru  imd 
Ecuador  heimischen,  wohlbekamiten  Heliotropium  peruciatium 
R.  et  P.  ähnlich. 

267.  Heliotropium  spec.  —  Zwischen  Las  Palmas  und  der  Pass- 
höhe gegen  Guarauda,  Westhang  der  Westcordillere 
(^Ecuador);  2300—3000  m  Seehöhe.    Den  22.  August. 

268.  Pectocarya  chilensis  D.  C  —  Coquimbo,  nordchilenische 
Küste;  ca.  30 <>  s.  Br.  Etwa  20—50  m  Seehöhe.  Den 
13.  Oktober. 

Diese  Boraginacea  ist  von  Nord-  bis  Südchüe  ver- 
breitet (Gay:  Historia  fisica  y  poHtica  de  Chile.  Botanica 
IV.  481). 

269.  Eritrichium  clandestiyium  A.  DC.  var.  angustifolium  Clos.  — 
Coquimbo,  nordchilenische  Küste;  unter  ca.  30"  s.  Br.  Etwa 
20—50  m  Seehöhe.     Den  13.  Oktober. 

4* 


52  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

E.  clandeatinum  ist,  nacli  Neger,  in  Chile  weit  ver- 
breitet und  sehr  variierend.  Gay  (Historia  flsica  y  politica 
de  Chile.  Botanica.  IV.  463)  führt  die  var.  angustifolium  aus 
Mittelchile  an. 

270.  Eritrichium  fallax  Philippi.  —  Coqiümbo,  nordchilenische 
Küste;  unter  ca.  30<>  s.  Br.  Etwa  20 — 50  m  Seehöhe.  Den 
13.  Oktober. 

,, Diese  Ait  gehört  in  die  merkwürdige  Sektion  „Eritri- 
chia  amphicarpa''^  welche  dadurch  ausgezeichnet  sind,  dass 
sie  ausser  den  normalen  Früchten  noch  solche  in  den  Achseln 
der  untersten  Blätter  bilden." 

„Die  PÜanze  ist  von  Philippi  bei  Serena  (Provinz 
Coquimbo)  gesammelt  und  beschrieben  worden  (Ann.  d.  1.  U. 
de  Ch.  tom.  90  p.  518).  (Neger.)"  ^ 

Coquimbo  ist  der  Hafen  von  La  Serena,  woselbst  Phi- 
lippi das  einzige  Exemplar,  welches  er  überhaupt  ge- 
sammelt, gefunden  hat.  (R.  A.  Philippi:  Plantas  nuevas 
chilenas.  IV.  518.) 

Familie  Verbenaceae. 

271.  Lantana  camara  L.  —  Puerto  Berrio,  am  mittleren  Rio 
Magdalena  (Columbien);  über  100  m  Seehöhe.  Den  1.  oder 
29.  Juli.  -  Buenavista  am  mittleren  Rio  Magdalena 
(Columbien);  ca.  150  m  Seehöhe.     Den  3.  oder  29.  Juli. 

Diese  nach  Schauer  (Martii  Flora  brasiliensis.  IX.  256) 
in  Brasilien  und  nach  Duss  (Plantes  de  la  Guadeloupe  et 
de  la  Martinique  [Annales  de  l'Inst.  Colon,  de  Marseille.  464]) 
auf  den  französischen  Antillen  häufig  vorkommende  Pflanze, 
wird  von  Schauer  (De  Candolle:  Prodromus.  XI.  598  und 
Martii  Flor.  bras.  IX.  256)  ausserdem  auch  von  anderen  An- 
tillen, aus  Guyana,  Venezuela,  von  Hemsley  (Biologia  cen- 
tral, am.  Botany.  IL  527)  aus  dem  südlichen  Nord-  und  aus 
Centralamerika  genannt,  und  ist  nach  Hemsley  (1.  c.  527) 
im  tropischen  Südamerika  und  Westindien  allgemein  ver- 
breitet. 

An  meinem  Exemplar  aus  Puerto  Berrio  sind,  nach 
Neger,  einzelne  Blätter  durch  gallenähnliche  Bildungen 
[Erineum)  verunstaltet,  welche  höchst  wahrscheinlich  durch 
Phytopus  -  Bulben  verursacht  worden  sind. 

272.  Lunfana  canescens  Kth.  —  Zwischen  Verjel  und  Villeta, 
Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien),  800  —  1900  m 
Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Nach  Schauer  (Martii  Flora  bras.  IX.  p.  266)  ist 
das  Verbi-eitungsgebiet  dieser  Pflanze  Columbien,  Venezuela, 
Brasilien,  Mexiko  und  Cuba,  nach  Hemsley  (Biol.  centr. 
am.  Botany.  IL  527)  ausserdem  Guyana. 

273.  Lantana  hirsuta  Mart.  et  Gal.  —  Zwischen  La  Dorada  und 
Honda  am  mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  200  m 
Seehöhe.     Den  4.  Juli. 

Diese  Lantana  mit  rotgelben  Blumenblättern  hat  nach 
Hemsley  (Biol.  centr.  am.  Botany.  H.  527)  ihre  Fundorte  in 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  53 

Südmexiko  und  Nicaragua,  nach  De  Candolle  (Prodr.  XI 
599)  auch  in  Venezuela. 

274.  Lantana  Ulacina  Desf.  C?)  —  Zwischen  Guadualita  und  Verjel, 
Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  800—1500  m  See- 
höhe.   Den  5.  Juli. 

Das  vorliegende  Exemplar  scheint,  nach  Z  a  h  1  b  r  u  c  k  n  e  r, 
zur  äusserst  variablen  Lantana  Ulacina  Desf.  zu  gehören. 

Letztgenannte  Art  nennt  Schauer  (De  Candolle: 
Prodr.  XI.  p.  604  und  Martii  Flora  bras.  IX.  p.  262)  aus 
Venezuela,  Mttel-  und  Südbrasilien. 

275.  Lantana  rugulosa  H.  B.  K.  —  Zwischen  El  Moral  und 
Machin  und  zwischen  Mediacion  und  Las  Cruzes,  Quindiu- 
pass  in  der  Centralcordillere  (Columbien);  2000—2600  m 
Seehöhe.    Den  18.  Juli. 

Nach  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  II.  211)  hat 
die  Lantana  rugulosa  ilue  Heim.at  im  interandinen  Ge- 
biet Ecuadors,  nach  Schauer  (De  Candolle:  Prodr.  XI. 
p.  602)  auch  in  den  columbischen  Anden. 

276.  Lantana  trifolia  L.  (?)  —  La  Dorada  am  mittleren  Rio 
Magdalena  (Columbien);  gegen  200  m  Seehöhe.  Anfang 
oder  Ende  Juli. 

Schauer  (Martii  Flora  bras.  IX.  p.  265)  nennt  als 
Verbreitungsgebiet  der  Lantana  trifolia  Brasilien,  Guyana, 
Venezuela,  Peru  und  Westindien,  Hemsley  (Biol.  centr. 
am.  Botany.  II.  p.  528)  ausserdem  Centralamerika  und  das 
tropische  Südamerika  im  allgemeinen. 

277.  Bouchea  Ehrenhergii  Cham.  —  La  Popa  bei  Cartagena 
(Nordcolumbien) ;  etwa  100—150  m  Seehöhe.  Den  8.  xlugust. 

Schauer  (De  Candolle:  Prodromus.  XI.  p.  558)  führt 
als  Verbreitungsgebiet  dieser  Verhenacea  Mexiko,  Columbien, 
Venezuela  imd  die  Antillen  an,  Hemsley  (Biol.  centr.  am. 
Botany.  II.  p.  531)  ausserdem  das  südliche  Nordamerika  imd 
Guatemala. 

278.  Stachytarpheta  caye7i7ietisis  Valil.  —  Zwischen  Guadualita 
und  Verjel,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  800 
—  1500  m  Seehöhe.  Den  5.  Juli.  —  Zwischen  Babahoyo 
und  Palmar,  am  Fuss  der .  Westcordillere  (Ecuador) ;  5  — 
30  m  Seehöhe.    Den  19.  August. 

Schauer  (Martii  Flora  bras.  IX.  201)  nennt  diese  Art 
aus  Mexiko,  Venezuela,  Guyana  imd  Brasilien,  Hemsley 
(Biolog.  centr.  am.  Botany.  IL  532)  ausserdem  aus  Costarica 
und  Westmdien  und  sagt,  dass  sie  südwärts  bis  Brasilien 
vorkommt. 

279.  Stachytarpheta  mutabilis  Vahl.  —  Oberhalb  Ibague,  am 
Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien),  Departement 
Tolima;  ca.  1500  m  Seehöhe.    Zweite  Hälfte  Juli. 

Schauer  (De  Candolle:  Prodromus.  XI.  565)  fühlt 
St.  mutabilis  aus  Venezuela,  Guyana  und  den  Antillen, 
Hemsley  (Biol.  centr.  am.  Bot.  IL  532)  ausserdem  aus 
Mexiko  an;  letzterer  sagt,  dass  sie  auch  im  tropischen 
Afrika  und  Asien  weitverbreitet  ist. 


5i  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

280.  Stachytarpheta  spec.  —  Morne-Eouge ,  oberhalb  St.  Pierre 
auf  Martinique  (Kleine  Antillen);  ca.  400  m  Seeliöhe.  An- 
fang Juni. 

Mein  Exemplar  ist  unbestimmbar,  da  die  Blätter 
felileii. 

281.  Verhena  cdlcicola  Walp.  —  Zwischen  Tambo  und  Posco  an 
der  Arequipabahn,  Westhang  der  Westcordülere  (Südperu); 
zwischen  300  und  550  m  Seehöhe.  Den  27.  September. 
Die  Hänge  bedeckend. 

„Die  vorliegende  Pflanze  ist  höchst  wahrscheinlich  die 
von  Walpers  (Rep.  IV.  p.  15,  16)  als  V.  calcicola  be- 
schriebene Art  (Fundort  der  Walperschen  Pflanze:  Peru, 
Pampa  grande  de  Arequipa).'^ 

„Die  Beschreibung  stimmt  gut  auf  die  vorliegende 
Pflanze  (abgesehen  von  einigen  wechselständigen  Blättern; 
die  Blätter  der  vorliegenden  Pflanze  sind  z.  T.  gegenständig, 
z.  T.  wechselständig).  Diese  V.  calcicola  Walp.  wird  im 
Index  Kewensis  mit  V.  clavata  vereinigt,  was,  falls  die 
vorliegende  Pflanze  mit  V.  calcicola  Walp.  identisch,  un- 
richtig ist." 

„  Die  ilntheren  der  vorliegenden  Pflanze  zeigen  nämlich 
nicht  eine  Spur  des  die  Sektion  Glandularia  (zu  welcher 
V.  clavata  gehört)  charakterisierenden  keulenförmigen  An- 
hängsels. 

„Demnach  muss  wohl  die  V.  calcicola  aufrecht  erhalten 
werden.  (Neger)." 

282.  Verhena  teuer a  Sprengl.  —  La  Cautiva,  östlich  von  Was- 
hington, Ai'gentinische  Pampa;  ca.  31''  s.  Br.  und  450  m 
Seehöhe.    Den  19.  Oktober. 

Nach  Schauer  (De  Candolle:  Prodromus.  XL  552. 
—  Martii:  Flora  bras.  IX.  194)  wächst  diese  Pflanze  in 
Siidbrasüien  und  in  den  La-Plata-Staaten,  nach  Walpers 
(Repertorium  botanices  syst.  IV.  13)  auch  in  Chile, 

283.  Duranta  Muli&ii  L.  f.  —  Teqendaraa  bei  Bogota  (Colum- 
bien);  2200—2500  m  Seehöhe.  Den  11.  Juli.  —  Zwischen 
Boca  del  Monte  mid  Tambo,  waldiger  Westhang  der  Ost- 
cordillere  (Columbien) ;  2000—2600  m  Seehöhe.   Den  12.  Juli. 

Schauer  (De  Candolle:  Prodromus.  XL  616)  giebt  als 
Heimat  dieser  Art  die  höheren  Regionen  Columbiens  und 
Venezuelas  an. 

Der  auf  dieser  Pflanze  lebende  Pilz  ist  PhijUachora 
Durantae  Rehm. 

284.  Duranta  triacantha  Juss.  —  Tequendama  bei  Bogota  (Co- 
lumbien); 2200—2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

Schauer  (De  Candolle:  Prodromus.  XL  616)  nemit 
als  Heimat  dieser  Z^wra^te- Spezies  Ecuador  und  Peru. 

Auch  auf  dieser  Duranta  wächst  Phyllachora  Durantae 
Rehm. 

„Die  Spinae  können  bei  dieser  Art  nicht  als  ein  voll- 
kommen zuverlässiges  Merkmal  betrachtet  werden.     Beim 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  55 

vorliegenden  Exemplar  sind  dieselben  nur  andeutungsweise 
zu  erkennen.  (Neger)." 

Familie  Lahiatae. 

285.  Hyptis  glomerata  Mart.  ap.  Schrank.  —  Zwischen  El  Moral 
und  Machin,  Osthang-  der  Centralcordillere  (Colunibien) ; 
2000—2400  m  Seehöhe.    Den  18.  Juli. 

Bentham  (De  Candolle:  Prodromus.  XII,  119),  Schmidt 
(Martii  Flora  bras.  VIII,  1.  p.  134)  und  Briquet  (Engler 
und  Prantl:  Die  natiirl.  Pflanzenfamilien.  IV,  3a.  p.  339) 
erwähnen  nur  brasilianische  Fundorte  dieser  Art. 

286.  Hyptis  urticoides  H.  B.  K.  —  Zwischen  El  Moral  imd 
Machin,  C-entralcordillere  (Columbien):  2000—2400  m  See- 
liöhe.     Den  18.  Juli. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  IL  258) 
hat  diese  Art  in  Mexiko  gefunden;  Hemsley  (Biolog-,  centr. 
am.  Bot.  II.  545)  erwähnt  sie  aus  Südmexiko  und  Gua- 
temala. 

Das  vorliegende  Exemplar  ist,  nach  Neg-er,  em  spe- 
cimen  depauperatum,  welches  sich  von  typischen  Exemplaren 
dadurch  unterscheidet,  dass  die  achselständigen  Eispen  arm- 
blütig  sind. 

287.  Salvia  orophüa  Briquet  nov.  spec.  —  Zviäschen  Mediacion 
und  Las  Cruzes,  Quindiupass,  Osthang  der  ( 'entralcordillere 
(Columbien);  2000—2700  m  Seehöhe.  Den  17.  und  18.  Juli. 
Sein-  häutig  auf  dieser  Strecke. 

(Die  Beschreibung  dieser  neuen  Ai-t  diu-ch  Briquet 
folgt  am  Schlüsse.    Abbildung  Tafel  III,  Fig.  1,  2,  3.) 

288.  Sahia  palaefolia  H.  B.  K.  —  Toche-alto  am  Quindiupass, 
Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien);  etwa  2500  m 
Seehöhe.     Den  18.  oder  20.  Juli. 

Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  IL  p.  244)  giebt 
die  Anden  Südcolumbiens  als  Fundort  dieser  Art  an,  auch 
Briquet  (Engler  und  Prantl:  Die  natüi-1.  Pflanzenfam. 
IV,  3  a.  S.  278)  nennt  nur  die  Columbianischen  Anden  als 
Heimat  dieser  Salvia. 

289.  Sahia  pauciserntta  Benth.  (?).  —  Zwischen  Villeta  und  Faca- 
tativä,  Westhang  der  Ostcordillere  (Colunibien);  ca.  1000  bis 
2200  m  Seehöhe.    Den  6.  Juli. 

Diese  Salvia  mit  scharlachroter  Blumenkrone  konnte, 
nach  Briquet,  wegen  Mangel  an  entwickelten  Blüten  nicht 
sicher  bestimmt  werden,  steht  aber  jedenfalls  der  pauci- 
serrafa  nahe. 

Bentham  (De  Candolle:  Prodr.  XIL  338)  und  Bri- 
quet (Engler  und  Prantl:  Die  natüi-.  Pflanzenfam.  IV, 
3  a.  p.  283)  führen  Columbien  als  Heünat  von  S.pauciaerrata  an. 

290.  Salvia  rufula  Kth.  —  Quindiupass,  Centralcordillere  (Co- 
lumbien); 2700—3400  m  Seehöhe.    Den  19.  Juli. 

Diese  Ait  hat  Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec. 
Plant.  II,  p.  235)  ungefähr  am  nänüichen  Fundort  gesammelt 
wie  ich;  Briquet  (Engler  mid  Prantl:  1.  c.  IV,  3a.  p.  283) 


56  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

führt,  gleich  Humboldt,  keine  andere  Heimat  an  als  die 
höheren  Andenregionen  Columbiens. 

291.  Salcia  scutellaroides  H.  B.  K.  —  Zwischen  Verjel  und  Vil- 
leta, Westhaug-  der  Ostcordillere  (Columbien) ;  800 — 1000  m 
Seehöhe.  Den  5.  Juli.  —  Quindiupass,  Centralcordillere 
(Columbien);  2700—3400  m  Seehöhe.    Den  19.  Juh. 

Bentham  (De  Candolle:  Prod.  XII.  348)  führt  diese 
Salvia  aus  den  andinen  Gebieten  Columbiens  und  Ecuadors 
an.  Engler  und  Prantl  (Die  nat.  Pflanzenfamilien.  IV,  3a. 
p.  284)  nennen  ausserdem  Peru. 

292.  Sahia  Theresae  Briquet  nov.  spec.  —  Zwischen  Pucarä 
und  San  Antonio,  waldiger  Westhang  der  Westcordillere, 
auf  dem  nördlichen  Weg'e  von  Babahoyo  nach  Guaranda 
(Ecuador);  1600—3000  m  Seehöhe.    Den  28.  August. 

(Beschreibung  dieser  neuen  Art  durch  Briquet  am 
Schlüsse  dieses  Aufsatzes.    Abbildung  Tafel  II,  Fig.  4,  5.) 

293.  Salcia  spec  —  Östlich  von  Mediacion  am  Quindiupass,  Ost- 
hang der  Centralcordillere  (Columbien) ;  2000 — 2500  m  See- 
höhe.   Den  17.  Juli. 

294.  Scufellaria  imrpurascens  Sw.  —  Zwischen  Guaduahta  und 
Verjel,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  800  — 
1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Diese  Labiate  ist  nach  Swartz  (Prodromus  PI.  Ind. 
occ.  p.  89),  Schmidt  (Martii  Flora  bras.  VIII,  1.  p.  202), 
Bentham  (De  Cand,  Prodrom.  XII.  416)  Duss  (Plantes  de 
la  Guad.  et  de  la  Mart.  [Annales  de  l'Inst.  Colon,  de  Marseille 
III.  p.  460])  und  Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Botany.  IL 
569)  m  Südmexiko,  Centralamerika,  Venezuela,  Brasilien, 
auf  den  Antillen  und  auf  Trinidad  verbreitet. 

295.  PruneUa  aequinoctiaUs  H.  B.  K.  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  2200—2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  H  260) 
hat  diese  Pflanze,  gleich  mir,  am  Westhang  der  Ostcordillere 
gesammelt. 

Die  von  Kunth  (1.  c.  II.  260)  beschriebene  P.  aequi- 
noctiaUs ist,  nach  Bentham  (De  Candolle:  Prodr.  XII. 
p.  411)  var.  ß  der  PruneUa  vulgaris  L. ,  welche  Varietät 
(1.  c.  p.  410)  in  Europa  imd  Asien  gemein  ist,  im  tropischen 
Amerika  und  in  Australien  vorkommt  und  auch  in  Nord- 
amerika, aber  daselbst  selten,  gefunden  wii'd. 

296.  Marrubium  vulgare  L.  (=  M.  liamatum  H.  B.  K.).  — 
Tequendama  bei  Bogota  (Columbien);  2200—2400  m  See- 
höhe. Den  11.  Juli.  —  Coquimbo,  nordchilenische  Küste 
imter  ca.  30 «  s.  Br.;  etwa  20—50  m  Seehöhe.  Den  13.  Ok- 
tober. 

Dieses,  ausser  m  Em-opa,  auch  in  Westasien,  Nord- 
afrika und  Amerika  verbreitete  Unki^aut  (De  Candolle: 
Prodi'om.  XII.  453),  welches  üi  Südamerika  sehr  häufig  vor- 
kommt, wurde  von  Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec. 
Plant.  IL  p.  250)  und  Anderen  (Hemsley:  Biolog.  centr.  am. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  57 

ßotan.  II.  571)  in  Mexiko  und  von  8t.  Hil  aire  (Martii  Flora 
bras.  VIII,  1.  p.  190)  in  Südbrasilien  g-esammelt. 

Das  von  mir  in  ( ^oquimbo  gesammelte  Exemplar  zeichnet 
sich  durch  autfallend  starke,  wolHge  Behaarung-  aus,  was 
jedenfalls  auf  das  überaus  trockene  Ivliraa  dieser  Region 
zurückzufülu-en  ist. 

297.  Stuchys  (jrandidentata  Lindl.  var.  —  Taltal,  nordcliilenische 
Küste;  unter  ca.  25"  30'  s.  Br.    Den  11.  Oktober. 

Engler  und  Prantl  (Die  natürl.  Pflanzenfamilien.  IV, 
3  a.  p.  264)  geben  als  Fundorte  der  St.  (jrandidentata  die 
Insel  Fernando  Po')  und  die  chilenischen  Anden  an.  De 
Candolle  (Prodrom.  XII.  473)  nennt  ausschliesslich  Chile 
als  Heimat  und  Gay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile. 
Botanica.  W.  p.  503)  sagt,  dass  St.  grandidentata  in  ver- 
schiedenen Varietäten  über  Chile  weitverbreitet  ist. 

Familie  Nolanaceae. 

298.  Nolana  prostrata  L.   —  ]\Ionte  Cristobal  bei  Lima  (Peru); 
ca.  170  —  300  m  Seehöhe.    Den  20.  September, 

Diese  von  D  u  n  a  1  (D  e  C  a n  d  o  1 1  e :  Prodromus.  XIII,  l . 
p.  10)  aus  Peru,  von  Gay  (Historia  fisica  y  politica  de 
Chile.  Botanica.  V.  p.  102)  aus  Nordchile  beschriebene  Art, 
gehört  einer  Familie  an,  welche  nach  Engler  und  Prantl 
(Die  natürl.  Pflanzenfamilien.  IV,  3  b.  p.  2—4)  50  Arten 
hat  und  auf  Peru,  Chile  und  Bolivien  beschränkt  ist. 

Es  sind  meistens  Meerstrandgewächse. 

F  a  m  i  1  i  e  Solanaceae . 

299.  Lycopersicum  Humboldtii  Duss.  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien)  2200—2500  ni  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

Die  Fundorte  dieser  Solanacea  giebt  Kunth  (Nov.  Gen. 
et  Spec.  Plant.  III.  p.  14)  aus  Venezuela,  Dunal  (De  Can- 
dolle: Prodromus.  XIU,  1.  p.  25)  aus  Mexiko,  Brasilien,  St. 
Helena  und  den  Sandmcliinseln  an. 

300.  Solanum   caripense  K.  B.  K.    —    Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  2200—2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

Kunth  (Nov.  Genera  et  Spec.  Plant.  III.  p.  17)  nemit 
als  Heimath  dieser  Pflanze  Venezuela,  mid  auch  De  Can- 
dolle (Prodromus.  XIII,  1.  p.  41)  erwähnt  kerne  andere. 

Die  Blumenblätter  meüies  Exemplares  scheinen  röthch 
gewesen  zu  sein. 

301.  Solanum  lycioides  L,  —  Tequendama  bei  Bogota  (Columbien); 
2200—2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

Diese  Sola7iumd,Yt  ist  bisher  nur  aus  Peru  bekannt  ge- 
wesen.    (De  Candolle:  Prodromus.  XIII,  1.  p.  161.) 
802.  Solanum  maritimum  Meyen.    —    Coquimbo,  nordchilenische 
Küste ;  unter  ca.  30  o  s.  Br.    Etwas  über  Meeresniveau.   Den 
13.  Oktober. 

Nach  Gay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botanica. 
V,  p.  73)  erstreckt  sich  das  Verbreitungsgebiet  dieser  Art 
an  der  chilenischen  Küste  von  Copiapü  bis  Valparaiso. 


1)  Ob  bei  dieser  Fundortsangabe  nicht  ein  Irrtum  unterläuft? 


58  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

303  Solanum  pinnafißdam  E.  et  P.  —  Monte  Cristobal  bei  Lima 
(Peru);  etwa  170—300  m  Seehöhe.     Den  20.  September. 

Dunal  (De  Candolle:  Prodromns.  XIII.  1.  p.  65) 
führt  dieses  Solanum  nur  aus  Peru  an. 

304.  Solanum  quindiuense  A.  Zahlbr.  nov.  spec.  —  Quindiupass, 
Centralcordillere  (Cokimbien);  2700—3400  m  Seehöhe.  Den 
19.  Juli. 

(Beschreibung-  dieser  neuen  Art  durch  Dr.  Zahlbruckner 
am  Schlüsse  dieses  Aufsatzes.  Abbildung  Tafel  IV,  Fig.  1,  2.) 

305.  Solanum  Theresiae  A.  Zahlbr.  nov.  spec.  —  Thal  von  La 
Paz  (Bolivien),  häufig;  3700—3800  m  Seehöhe.  Erste  Tage 
Oktober. 

Im  lebenden  Zustande  ist  die  Farbe  der  Corolla  dieses 
Solamims  ein  bläuliches  Lila. 

(Beschreibung  dieser  neuen  Art  durch  Dr.  Zahlbruckner 
am  Schlüsse  dieses  Aufsatzes.  Abbildung  Tafel  V,  Fig.  1,  2.) 

306.  Solanum  spec.  —  Soacha  bei  Bogota  (Columbien) ;  ca.  3400 
m  Seehöhe.    Mitte  Juli. 

Diese  Pflanze  gehört  in  die  Sect.  Pacliystemonum  Sub- 
sect.  hycianthes. 

Eine  genauere  Bestimmung  derselben  ist  in  Anbetracht 
ihi^es  unvollkommenen  Zustandes  nicht  möglich. 

307.  Jochroma  lanceolata  JVIiers.  —  Quindiupass  (Mediacion?), 
Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien);  ca.  2000  m  See- 
höhe.   Zweite  Hälfte  Juli. 

Diese  Solanacea  ist  nach  Weddell  (Chloris  Anduia.  II. 
99)  von  Goudot  gleichfalls  im  Quindiugebirge  gesammelt 
worden.  Ausser  in  Columbien  wurde  sie  auch  in  Ecuador 
gefunden.     (De  Candolle:  Prodromus.  XIII,  1.  p.  489). 

308.  Dunalia  solanacea  H.  B.  K.  —  Quindiupass,  Centralcordillere 
(Columbien);  2700-3400  m  Seehöhe.    Den  19.  Juli. 

Diese  schöne  Pflanze  ist  auf  Columbien  beschränkt 
(Eng  1er  und  Prantl:  Die  natürh  Pflanzenfamilien.  IV,  3b. 
S.  14.| 

309.  Lycium  chilense  Miers.  —  Sierra  de  Uspallata  (Westargen- 
tinien); ca.  2000  m  Seehöhe.    Den  18.  Oktober. 

Diese  Art  geben  sowohl  Dunal  (De  Candolle :  Prodi'om. 
XIII,  1.  p.  514)  wie  Gay  (Historia  fis.  y  polit.  de  Chile. 
V.  p.  92)  und  Engler  und  Prantl  (Die  natürl.  Pflanzen- 
lämilien.  IV,  3  b.  S.  14)  nur  aus  Chile  an. 

310.  Datura  spec.  —  Zwischen  Verjel  und  Villeta,  Westhang  der 
Ostcordillere  (Columbien);  900  —  1900  ra  Seehöhe.  Den 
5.  Juli. 

Dieses  Exemplar  ist  durch  Schimmel  ganz  zerstört. 

311.  BroicalKa  demissa  L.  —  Zwischen  Playas  und  Balsabamba, 
waldiger  AVesthang  der  Westcordillere  (Ecuador);  ca.  100 — 
650  m  Seehöhe.    Den  20.  August. 

B  entham  (De  Candolle:  Prodrom.  X.  197)  u.  Hemsley 
(Biolog.  centr.  am.  Botany.  IL  438)  nennen  Centralamerika, 
Westindien,  Columbien,  Guyana  und  Brasilien  als  Ver- 
breitungsgebiet dieser  Pflanze.  Schmidt  (Martii  Flora  bras. 
VIII,    1.  p.  255)  erwähnt  nui^  die  brasilianischen  Fundorte. 


Tlierese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  59 

Familie  Scrophulariaceae. 

312.  Calceolaria  ericoides  Vahl.  —  Päramo  des  Chimborazo  (Ecu- 
ador) ;  an  4000  m  Seehöhe.     Ende  August. 

Vahl  (Emimeratio  Plantarum.  I.  190 j  nennt  als  Heimat 
dieser  Calceolaria  Peru(?j,  Weddell  (Chloris  Andina  11 
140)  die  hochandinen  Regionen  Ecuadors,  speziell  der  Um- 
gegend Quitos. 

313.  Calceolaria  glutinosa  Heer  et  Eegel.  —  Zwischen  Mediation 
und  Las  Cruzes  am  Quindiupass,  Osthang  der  Centralcor- 
dillere  (Columbien);  2000 — 2700  m  Seehöhe.    Den  17.  oder 

18.  Juli. 

Schlechtendahl  (Linnaea.  XIV.  p.  197)  und  Hemsley 
(Biolog.  central,  am.  Botany  II  439),  nach  Schlechten- 
dahl, führen  diese  Art  aus  Guatemala  an,  auch  ist  sie 
schon  in  Mexiko  beobachtet  Avorden,  wie  es  scheint  aber 
noch  nicht  in  Columbien. 

Die  Blüte  ist  gelb. 

314.  Calceolaria  perfoliata  L.  f.  (?)  —  Quindiupass,  Osthang  der 
Centralcordillere  (Columbien) ;  2700 — 3400  m  Seehöhe.    Den 

19.  Juli. 

Bentham  (De  Candolle:  Prodromus.  X.  211)  führt 
diese  Art  aus  Columbien  an. 

Neger  vermutet,  dass  zu  dieser  Art  C.  Pat  omV  Benth. 
aus  Peru  (D.  C.  1.  c.  XII.  211)  und  einige  andere  Allen  zu 
ziehen  sein  werden. 

315.  Calceolaria  tenuis  Benth(?)  —  Zwischen  Pocho  de  S.  Lucia 
und  Las  Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador); 
1500—2300  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

C.  tenuis  ist  von  Bentham  (De  Candolle:  Prodrom. 
X.  205)  aus  Peru  angefülirt. 

Das  vorliegende  Exemplar  stimmt,  nach  Neger,  recht 
gut  auf  die  Beschi'eibung  von  C.  tenuis  in  DC.  Prodi\  Im 
Münchener  Herbar  existiert  kein  Exemplar  dieser  Art,  eben- 
sowenig in  der  Litteratur  eine  Abbildimg  derselben. 

316.  Calceolaria  spec,  mid  zwar  entweder  C.  niidicauHs  Benth. 
oder  C.  corymhosa  E.  et  P.  —  Ornillo  am  Westhang  des 
UspaUatapasses  (Chile) ;  ca.  1300  m  Seehöhe.  Den  15.  Ok- 
tober. 

Bentham  (De  Candolle:  Prodi-omus.  X.  208.  210) 
und  Gay  (Historia  fisica y  politica  de  Chüe.  Botanica.  V.  179. 
181)  erwähnen  C.  nudicaulis  aus  den  chilenischen  Anden, 
C.  corymhosa  aus  Chüe,  von  Coquimbo  südlich  bis  Valdi\ia. 

Da  an  meinem  Exemplare  die  grundständigen  Blätter 
fehlen,  ist  es,  nach  Neger,  nicht  möglich  zu  einem  ab- 
schliessenden Urteil  über  die  Spezies,  zu  der  es  gehört,  zu 
gelangen. 

317.  Calceolaria  spec.  (C.  crenafa  Lam.  äff.).  —  Z\Nischen  Pocho 
de  Santa  Lucia  und  Las  Palmas,  Westhang  der  Westcordillere 
(Ecuador);  1500  —  2300  m  Seehöhe.     Den  21.  August. 


60  Therese  Prinzessin  von  Ba3^ern,  gesammelte  Pflanzen. 

C.  crenafa  wird  von  Bentham  (De  Candolle:  Prodi-. 
X.  221)  aus  der  Nälie  von  Quito  (Ecuador)  verzeichnet. 

Da  an  meinem  dmikelgelb  blühenden  Exemplare  die 
unteren  Blätter  fehlen,  ist  eine  sichere  Bestimmung  ausge- 
schlossen. 

318.  Calceolaria  spec.  —  Tequendama  bei  Bogota  (Columbien); 
2200—2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

Eine  genauere  Bestimmung  meuies  Exemplares  ist,  nach 
Neger,  m  Ermangelung  der  grundständigen  Blätter,  absolut 
unmöglich. 

319.  Alonsoa  caulialata  R.  et  P.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien) ;  2700—3100  m  Seehöhe.  Den  8.  Juli.  —  Tequen- 
dama  bei  Bogota  (Columbien);  2200 — 2500  m  Seehöhe. 
Den  11.  Juli.  —  Ritt  von  Babahoyo  zum  Chimborazo 
(Ecuador),  vielleicht  westlich  von  Chapacoto,  im  inter- 
andmen  Gebiet;  2700—3000  m  Seehöhe.  Zweite  Hälfte 
August. 

(Trotz  des  etwas  abweichenden  Aussehens  dürfte  das 
Exemplar  von  Ecuador  auch  zu  A.  caulialata  B.  et  P. 
zu  zählen  sein.) 

Bentham  (De  Candolle:  Prodromus.  X.  p.  250)  führt 
als  Verbreitungsgebiet  dieser  Art  IMexiko,  Columbien  und 
Venezuela  an,  Weddell  (Chloris  Andma.  IL  p.  133)  ausser- 
dem Ecuador  und  Hemsley  (Biol.  centr.  am.  Botany.  IL 
p.  440)  Peru. 

320.  Alonsoa  incisaefolia  R.  et  P.  —  Coquimbo.  nordchilenische 
Küste ;  unter  ca.  30  ^  s.  Br.  Etwa  20 — 40  m  Seehöhe.  Den 
13.  Oktober. 

Bentham  (De  Candolle:  Prodr.  X.  p.  250)  und  Gay 
(Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botanica.  V.  p.  117) 
nennen  nur  Chile  als  Heimat  dieser  Alonsoa-kxi;  der  Kew 
Index  führt  sie  aus  Peru  an  und  Schmidt  (Martii  Flora 
bras.  Vin,  1.  p.  248)  aus  Ostbrasilien,  häl  tsie  aber  daselbst 
für  wahrscheinlich  kultiviert. 

Neger  vermutet,  dass  A.  incisaefolia  nicht  verscliieden 
ist  von  A.  caulialata. 

321.  Digitalis  purpurea  L.  —  Zwischen  Villeta  und  Facatativä, 
Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  ca.  1600 — 2700  m 
Seehöhe.  Den  6.  Juli.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Colum- 
bien); 2700—3000  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

Diese  aus  Westeuropa  stammende  Pflanze  ist,  nach 
Neger,  in  Südamerika  weit  verbreitet  und  findet  sich  ver- 
wildert sogar  in  den  entlegensten  Gegenden  der  Urwald - 
region  Südchiles. 

322.  Alectra'?  spec.  —  Zwischen  Pocho  de  S.  Lucia  und  La 
Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador);  1500  bis 
2300  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

„Analyse  der  Blüten  unmöglich,  weil  dieselben  total 
verschimmelt  sind." 

„Die  sehr  charakteristischen  Samen  mit  netzförmiger 
Testa,   in  welcher  der  Same  selbst  suspendiert  erscheint, 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  61 

lassen  darauf  schliessen,  dass  die  Pflanze  eine  Alecfra  ist 
oder  wenigstens  dieser  Gattung  nahe  steht.  Eine  genauere 
Bestimmung  ist  angesichts  der  fehlenden  Blätter  unmöglich. 

(Neger.)- 

323.  Castilleja  ßssifolia  L.  f.  car.  u  —  Quindiupass ,  Osthang 
der  Centralcordillere  (Columbien);  2700—3000  m  Seehohe. 
Den  19.  Juli. 

Diese  Varietät  u  ist,  nach  Weddell  (Chloris  Andüia. 
II.  119),  in  Venezuela,  Columbien,  Ecuador  und  Peru  ver- 
breitet. 

var.  ß  dicaricata  Benth.  —  Zwischen  Villeta  und  Faca- 
tativä,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien) ;  ca.  2000  — 
2700  m  Seehöhe.  Den  6.  Juli.  —  Quindiupass,  Osthang 
der  Centralcordillere  (Columbien);  2700—3000  m  Seehöhe. 
Den  14.  Juli. 

Varietät  ß  hat  nach  Weddell  (1.  c.  II.  119)  ilu-e 
Fundorte  nm-  in  Venezuela  und  Columbien. 

var.  ?.  —  Zwischen  Pucarä  und  Guaranda,  interandhies 
Gebiet;  (Ecuador).     Ca.  3000  m  Seehöhe.    Den  29.  August. 

Weddell  (Cliloris  Andina.  11.  118,  119)  zieht  ver- 
schiedene von  Bentham  (De  Candolle:  Prodromus.  X.  533 
534)  aufgestellte  Arten  so  z.  B.  divaricata,  als  var.  zu 
ßssifolia  L.  f. 

324.  CasfilJeja  stricta  Benth.  äff.  —  Monserrate  bei  Bogota. 
(Columbien);  2700—3100  m  Seehöhe.     Den  S.Juli. 

Weddell  (Chloris  Andina.  IL  418)  betrachtet  C.  stricta 
Benth.  als  Synonym  mit  der  Stammform  von  C.  ßssifolia, 
L.  f.  u.  führt  sie  (1.  c.  419)  als  solche  aus  Venezuela,  Co- 
lumbien, Ecuador  und  Peru  an,  indessen  Bentham  (De 
Candolle:  Prodr.  X.  534)  seine  C.  stricta  nur  vom  Fuss  des 
Chimborazo  erwähnt. 

Neger  sagt,  dass  ihm  bei  der  grossen  Anzahl  von  in- 
einander übergehenden  Formen  der  Castillaja-Arten  eine  ganz 
sichere  Bestimmung  der  vorliegenden  Pflanzen  nicht  möglich 
gewesen  ist. 

325.  Castilleja  tenuiflora  Benth.  (?).  —  Teciuendama  bei  Bogota 
(Columbien);  ca.  2200—2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

Bentham  (De  Candolle:  Prodr.  X.  533)  nennt  als 
Verbreitungsgebiet  der  C.  tenuiflora  Mexiko  und  Guatemala, 
Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Bot.  11.  463)  nur  Südmexiko. 

Soweit  bei  der  Dürftigkeit  des  Materiales  geurteilt 
werden  kann,  ist,  nach  Neger,  die  vorliegende  Pflanze 
identisch  mit  dem  Original  der  C.  tenuiflora  Benth.  '^Pl. 
Hartwegianae)  in  Berlin. 

326.  Castilleja  spec.  {tenuiflora  Benth?).  —  Tequendama  bei 
Bogota  (Columbien);  2200—2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

..Neben  einzellreiliigen,  einfachen  Deckhaaren  die 
typischen  EuphrasiacMsenhaare.  (Sole reder.)" 

327.  Castilleja  spec.  —  Tequendama  bei  Bogota  (Columbien); 
2200-2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 


62  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

„Lang-gestielte  Drüseiihaare  mit  scheibeiifürmigem,  dui^cli 
wenige  Vertikalwände  geteiltem  Köpfchen:  ausserdem  cha- 
rakteristische Euphrasiendrüsen : 

„Die  Zweigstructur  trifit  auf  eine  Scroplmlarinee  zu. 

(Solereder.)" 

328.  Lamourouccia  virgafa.  H.  B.  K.  —  Zwischen  S.  Jose  de 
(liimho  und  Guaranda,  interandines  Gebiet  (Ecuador); 
2500—2600  m  Seehöhe.     Den  23.  August. 

Diese  Pflanze  fülu-t  Bentham  (De  Candolle:  Prodr. 
X.  541)  nur  aus  der  Umgegend  Quitos  (Ecuador)  an. 
Meinem  Exemplare  fehlen  die  Blätter. 

Familie  Bignoniaceae '). 

329.  Arrabidaea  candicans  DC.  —  Barrancas  am  Rio  Lebrija. 
Nebenfluss  des  Rio  Magdalena  (Columbien) ;  50 — 70  m  See- 
höhe.    Den  22.  Juni. 

Bureau  und  Schumann  (Martii  Flora  brasiliensis. 
VIII,  2.  p.  59)  erwähnen,  dass  diese  Art  in  den  Wäldern 
am  Rio  Magdalena,  im  brasilianischen  Amazonasgebiet,  in 
Guyana  und  Bolivien  verbreitet  ist. 

Die  CoroUenfarbe  des  von  mii'  gesammelten  Exemplares 
ist  rotlila. 

330.  Paragonia  pyramidata  Bureau.  —  Südwestlich  von  Ana- 
poima,  am  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien); 
Departement  Cundinamarca.  200  — 1000  m  Seehöhe.  Den 
13.  Juli. 

Diese  in  Brasilien,  Guyana  und  Venezuela  vorkommende 
Art  (Martii  Flora  bras.  VIII,  2.  p.  183),  ist  von  Moritz 
Wagner  (Herb.  Monac.)  in  Panama  beobachtet  worden. 

331.  Macrantisipho7i  longiflorus.  K.  Sch.  (=  Bigtionia  guayaqui- 
lensis  DC).  =  Estero  Salado  bei  Guayaquil  (Westecuador), 
Meeresniveau.    Mitte  August  oder  Anfang  September. 

Bureau  und  Schumann  (Martii  Flora  bras.  VIII,  2. 
p.  189)  nennen  Fundorte  dieser  greUrot  blühenden  Liane 
aus  Peru  und  Ecuador,  aus  letzterem  Land,  nach  Hum- 
boldt und  Ruiz,  speziell  Guayaquil.  Auch  Gaudi- 
chaud  (De  Candolle:  Prodromus.  IX.  p.  155)  hat  sie  bei 
Guayaquil  gesammelt. 

332.  Cydista  aequinoctialis  Miers.  —  Zwischen  Calamar  und  Carta- 
gena  (Nordcolumbien) ,  Departement  Bolivar.  Mit  lichtem 
Wald  bestandene  Gegend;  wenig  über  Meeresniveau.  Den 
4.  August. 

Nach  Bureau  und  S c h u m a nn  (M  ar  t  i i  Flor.  bras.  VIII, 
2.  p.  247)  und  nach  Hemsley  (Biologia  central,  amer. 
Botany.  II.  490)  ist  das  Verbreitungsgelbiet  dieser  Bigno- 
niacea  Nordbrasilien,  Guyana,  Venezuela,  Columbien,  Central- 
amerika  und  die  Antillen. 


*)  Die  Reilienfolge  der  ^tj^nontaceengattungen  ist,  entgegen  derjenigen 
der  Gattungen  der  anderen  Famüien,  nach  Engler  und  Prantl  (Die  natür- 
lichen Pflanzentamilien.  IV,  3b.  213  und  ff.)  zusammengestellt,  da  Durand 
(Index  Generum  Phanerogam.)  nicht  alle  hier  vorkommenden  Gattungen  anführt. 


Therese  Prinzessin  von  Baj^ern,  gesammelte  Pflauzen.  63 

333.  Phryganocydia  corymhosa  Vent.  —  Caiio  de  Torcoroma  am 
Rio  Lebrija,  Nebenfluss  des  Rio  Magdalena  (Columbien) ; 
50 — 70  m  Seehühe.     Den  25.  Juni. 

Diese  einzige  Art  ihrer  Gattung  ist  über  Columbien, 
Venezuela,  die  Insel  Trinidad.  J^rasilien  und  Argentinien 
verbreitet.  (Marti i  Flora  bras.  VIII,  2.  p.  250.  —  Hems- 
ley:  Biolog.  centr.  am.  Botany.  II.  492). 

Diese  Liane  mit  rotlila  Corollen  sahen  wir  auf  liocli- 
überschwemratem  Terrain  inmitten  des  Wassers  blühen. 
SSi.  Stenolohium  molle  Seem.  (an  sambucifolüim  Seem.?)  Zwischen 
Verjel  und  Villeta,    Westhang    der   Ostcordillere    (Colum- 
bien); 800—1800  m  Seeliöhe.    Den  5.  Juli. 

Engler  und  Prantl  (Die  natürl.  Püanzenfamilien 
IV,  3.  b.  p.  240)  nennen  als  Verbreitungsgebiet  dieser  Pflanze 
Mexiko  bis  Peru,  und  Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Botany 
II.  492)  fügt  noch  Chile  hinzu.  "^ 

335.  Bignoniacea  (?)  —  Zwischen  Verjel  mid  Villeta,  Westhang 
der  Ostcordillere  (Columbien);  800—1800  m  Seeliöhe.  Den 
5.  Juli. 

„Gefiedertes  Blatt! 

In  den  Blattrhachis  nur  kleine  hendyoediische  und 
stäbchenförmige  Kr^^stalle;  einfache  Gefässdui^chbrechungen. 

Blattbau  bifazial;  kleinere  Nerven  durchgehend. 

NB!  Deckhaare  ein-  oder  mehrzellig,  im  zweiten 
Fall  baumartig  verästelt. 

Scheibenförmige ,  kurzgestielte  Aussendrüsen ;  ihi^e 
Köpfchen  nur  diu'cli  Vertikalwände  geteilt. 

(Solereder.)" 

Familie  Gesneriaceae. 

336.  Kohleria  elongaia  (H.  B.  K.)  Haust,  non  Regel  (= 
ßrachyloma  elongafum  Haust).  —  Zwischen  Ibague  und 
Mediacion,  Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien):  1500 
—  2500  m  Seehöhe.  Den  17.  Juli.  —  Zwischen  Mediacion 
und  El  Moral,  Osthang  etc.  (Columbien) ;  über  2000  m  See- 
höhe.   Den  17.  Juli. 

Das  eine  der  zwei  Exemplare,  w^elche  zwischen  Ibague 
und  Mediacion  gesammelt  ^n^rden,  ist,  nach  F ritsch,  eine 
Form  mit  auffallend  kiu'zen  Blütenstielen. 

K.  elongata  wird  von  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec. 
Plant.  11.318)  als  fi^aglich  aus  Ecuador  augegeben.  Hans- 
tein (Linnaea  XXIX.  p.  533.  576)  nennt  diese  Art  aus  Co- 
lumbien mid  zwar  speziell  aus  den  Quindiubergen ,  woher 
auch  die  von  mir  gesammelten  Exemplare  stammen. 
837.  Kohleria  spicata  (H.  B.  K.)  Oersted  (=  Isoloma  spicatuin 
Den.).  —  Zwischen  Verjel  und  Villeta,  Westhang  der  Ost- 
cordillere (Columbien);  800— 1800  m  Seehöhe.  Den  5.  JuH. 
—  Zwschen  Balsabamba  und  Pocho  de  Santa  Lucia,  West- 
hang der  Westcordillere  (Ecuador);  700— 1500  m  Seehöhe. 
Den  21.  August. 

Mein  Exemplar  aus  Ecuador  ist,  nach  Fritsch,    eine 
Form  mit  mehi'  als  drei  wii'telständigen  Blättern. 


61  Tlierese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

Humboldt  (Kunth:  Nos^.  Gen.  et  Spec.  Plant.  II.  316) 
hat  K.  spicata  am  Fiiss  der  Centralcordillere  (Colimibien) 
gefunden;  jetzt  ist  sie  auch  aus  Mexiko,  Costarica,  Vene- 
zuela und  Ecuador  bekannt  (Eng-ler  und  Prantl:  Die 
natiMichen  Pflanzenfamilien.  IV,  3  b.  p.  178).  Aus  dem 
Münchener  Herbarium  liegt,  nach  Neger,  die  gleiche  Pflanze 
als  Isoloma  spec.  von  Kerber  (No.  73)  in  Mexiko  ge- 
sammelt vor. 

338.  Episcia  melittifolia  Mart,  —  Morne- Rouge,  oberhalb  St. 
Pierre  auf  Martinique  (Kleine  Antillen);  ca.  100  m  Seehöhe. 
Anfang  Juni. 

Grisebach  (Flora  of  British  Westindia  p.  162)  und 
Du  SS  (Plantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique 
[Annales  de  rinstitut  Colonial  de  Marseille.  III.  p.  131]) 
führen  diese  Gemeriacea  von  den  Antillen,  Engler  und 
Prantl  (Die  natürl.  Pflanzenfam.  IV,  3b.  p.  169)  ausser- 
dem aus  Guj^ana  an. 

339.  Gesneriacea.  —  Zwischen  Las  Palmas  imd  Passhöhe,  West- 
hang der  Westcordillere  (Ecuador);  2300—3000  m  Seehöhe. 
Den  22.  August. 

Nach  Fritsch  ist  diese  Pflanze  wegen  Mangels  der 
Blumenkrone  unbestimmbar. 

310.  Gesneriaceae  (ex  anatomia).  —  Urwald  zwischen  Pacanä 
und  Playa  Limon,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador); 
200—170  m  Seehöhe.     Den  30.  August. 

311.  Gesneriacea  (?).  —  Zwischen  Verjel  und  ViUeta,  Westhang 
der  OstcordiUere  (Columbien);  900  — 1900  m  Seehöhe. 
Den  5.  Juli. 

„Flores  monstrosi!  (Solere  der.)" 

Dieses  Exemplar  hat  diuxh  Schimmel  sehr  gelitten. 

Familie  Acanthaceae. 

312.  Thunhergia  grandiflora  Boxb.  ß  *  *  cuspidafa  N.  ab  Es.  — 
Morne -Rouge  oberhalb  St.  Pierre  auf  Martinique  (Kleine 
Antillen);  ca.  100  m  Seehöhe.    Anfang  Juni. 

Diese  aus  Ostindien  stammende  Pflanze  wird,  nach 
Duss  (Plantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique 
[Annales  de  l'Inst.  Colon,  de  Marseille.  III.  128.  129]),  nebst 
einigen  anderen  l'htmbergia-Aiten  sowohl  auf  Guadeloupe 
wie  auf  Martinique  kultiviert  und  hat  sich  daselbst  ein- 
gebtogert. 

313.  Ruellia  obtusa  N.  ab  Es.  —  Unterer  Rio  Magdalena  (Nord- 
columbien).  Wenig  über  dem  Meeresniveau.  Den  19.  Juni. 
—  La  Popa  bei  Cartagena  (Nordcolumbien) ;  50—150  m 
Seehöhe.     Den  8.  August. 

Nees  ab  Esenbeck  (DeCandolle:  Prodi'omus.  XL 
p.  153)  erwähnen  als  Fundort  dieser  Art  ausschliesslich 
Colmnbien,  imd  zwar  speziell  Cartagena. 
311.  Dicliptera  multiflora  Juss.  —  Zwischen  Babahoyo  und 
Palmar  (Westecuador);  5  —  30  m  Seehöhe.  Den 
19.  August. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  65 

Nach  Nees  ab  Esenbeck  (De  Candolle:  Prodro- 
mus.  XI.  p.  486)  und  nach  Lindau  (P^n^Ier  und  Prantl: 
Die  natürl.  Pflanzenfamilien.  IV,  3b.  p.  333)  ist  diese  Di- 
cliptera  von  Mexiko  bis  Ecuador  verbreitet.  Ruiz  et 
Pavon  (Flora  peruvian.  et  chilens.  I.  p.  lO)  und  Vahl 
(Enumeratio  Plantarum.  I.  160)  nennen  auch  Peru  als  Hei- 
mat. In  der  Biologia  centrali  americana  (Botany.  IL  525) 
ist  nur  Südmexiko  erwähnt. 

Nach  Neger  passt  die  in  De  Candolle  (1.  c.  486) 
gegebene  Beschreibung  durchaus  auf  die  vorliegende  Pflanze. 

345.  Sanchezia  f=  Ayicylogyne)  munita  N.  ab.  Es.  —  Urwald 
bei  Boca  de  Saino  am  mittleren  Rio  Magdalena  (Kolumbien); 
ca.  etwas  über  100  m  Seehohe.     Den  30.  Juni. 

Diese  rotblühende  tSanchezia-Aii  ist  von  Eng  1er  und 
Prantl  (Die  natüi^lichen  Pflanzenfamilien.  IV,  3  b.  p.  294) 
nur  aus  Brasilien  und  von  Nees  ab  Esenbeck  (Martii 
Flora  bras.  IX.  p.  64)  nui'  aus  dem  (brasilianischen?)  Ama- 
zonasgebiet erwähnt. 

346.  Jacohinia  coloraia  (N.  ab  Es.)  Lindau  (=  Sericographis 
colorata  N.  ab  Es.  in  Bentham  Plantae  Hartwegianae 
p.  148). 

Zwischen  Las  Palmas  und  der  Passhöhe,  Westhang 
der  Westcordillere  (Ecuador) ;  2300—3000  m  Seehöhe.  Den 
22.  August. 

In  Bentham  Plant.  Hartweg.  p.  148  und  auch  in 
De  Candolle  (Prodromus.  XL  p.  364)  wii^d  diese  Art  nur 
aus  den  südecuadoriauischen  Anden  erwähnt. 

347.  Acanthacea.  —  Östlich  von  Guadualita,  Westhang  der  Ost- 
cordillere    (Columbien);    mehr    als    1000  m    Seehöhe.      Den 

5.  Juli. 

Das  vorliegende  Exemplar  ist  durch  Schimmel  fast 
ganz  zerstört. 

348.  Acanthacea.  —  Zwischen  Pacanä  und  Playa  Limon,  waldiger 
Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador);  200—460  m  See- 
höhe.    Den  30.  August. 

Das  vorliegende  Blatt  ist  nicht  näher  bestimmbar. 

Familie  Ruhiaceae. 

349.  Manettia  meridensis  K.  Seh.  —  Zwischen  El  Moral  und 
Machin,  Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien);  2000 
bis  2400  m  Seehöhe.     Den  18.  Juh. 

Schumann  (Martii:  Flora  brasiliensjs.  VI,  6.  p.  179) 
giebt  als  Fundort  dieser  Art  einzig  die  Provinz  Merida  in 
Venezuela  an. 

350.  Arcijthophylhim  f=  HedyotisJ  yiitidum  H.  B.  K.  —  Monser- 
rate  bei  Bogota  (Columbien)  2700-3100  m  Seehöhe.    Den 

6.  Juli. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  etSpec.  Plant.  IIL  306) 
hat  diese  Art  in  der  Umgegend  von  Bogota  gesammelt. 
Weddell  (Chloris  Andina.  IL  44)  erwähnt  auch  einen  vene- 
zolanischen Fundort. 

Beiliefte  Bot.  Centralblatt.    Bd.  XIII.    1902.  5 


66  Tlierese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

351.  Hamelia  patens  Jacq.  —  Moriie-Rouge,  oberhalb  St.  Pierre 
auf  Martinique  (Kleine  Antillen);  430  m  Seehöhe.  Den 
9.  Juni.  —  Baranquilla  (Nordcolumbien),  etwas  über  Meeres- 
niveau. Den  17.  Juni.  —  Zwischen  Verjel  und  Villeta, 
Westhang-  der  Ostcordillere  (Columbien);  900 — 1900  m  See- 
höhe.    Den  5.  Juli. 

Diese  Pflanze,  welche  auf  Martinique  selten  zu  sein 
und  auf  Guadeloupe  gar  nicht  vorzukommen  scheint 
( D  u  s  s :  Plantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique 
[Annales  de  1'  Institut  Colonial  de  Marseille.  III.  331]),  ist 
nach  Schumann  (Martii  Flora  bras.  VI,  6.  p.  322)  und 
Hemsley  (Biolog-ia  centr.  am.  Botany.  IL  34)  in  Florida, 
Mexiko,  Centralamerika ,  auf  den  Antillen,  in  Columbien, 
Venezuela,  Brasilien,  Ecuador  und  Peru  verbreitet. 

352.  Cruikshanksia  triparfita  Philippi.  —  Taltal,  nordchilenische 
Küste;  ca.  25»  30'  s.  Br.    Den  11.  Oktober. 

Philippi  (Florula  Atacamensis.  p.  26)  nennt  als  Fund- 
orte dieser  gelbblühenden  Pflanze  verschiedene  Punkte  der 
Atacamawüste  (Chile),  unter  anderen  auch  Taltal. 

353.  Palicourea  costata  Benth.  —  Zwischen  Boca  del  Monte  und 
Tambo,  waldiger  Westhang  der  Ostcordülere  (Columbien), 
auf  dem  Wege  von  Bogota  nach  Girardot;  2000  —  2600  m 
Seehöbe.    Den  12.  Juli. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  III.  286) 
hat  diese  Art  am  Orinoco  und  Rio  Negro  gesammelt. 

354.  Palicourea  nov.  spec.  —  Zwischen  Las  Palmas  und  der 
Passhöhe  gegm.  Chapacoto  zu,  auf  dem  Wege  nach  Gua- 
randa;  waldiger  Westhang  der  Westcordülere  (Ecuador). 
2300—3100  m  Seehöhe.     Den  22.  August. 

Professor  Schumann  in  Berlin  hat  diese  Pflanze  als 
nov.  spec.  bestimmt.  Eine  Beschreibung  derselben  ist  zweck- 
los, da  die  Blätter  fehlen. 

355.  Uruparia  iomentosa  (Willd.)  K.  Sch.  (=^  Cephaelis  tomen- 
tosa  Willd.).  —  Wald  hinter  Port  of  Spain  auf  der  Insel 
Trinidad;  Meeresniveau.    Den  11.  Juni. 

Diese  Rubiacee  hat  nach  MüUer-Argoviensis  (Martii 
Flora  bras.  VI,  5.  p.  371)  ihre  Fundorte  am  Orinoco,  m 
Guyana  und  in  Brasilien,  nach  Grisebach  (Flora  of  tlie 
British  Westindian  Islands,  p.  346)  mid  Hemsley  (Biolog. 
centr.  am.  Botany.  IL  53 )  ausserdem  auf  Trmidad,  in  Mexiko 
und  über  Centralamerika  südwärts  bis  Peru. 

356.  Diodia  rigida  Cham,  et  Schlecht,  var.  —  Tequendama  bei 
Bogota  (Columbien).     2200— 2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

Schlechtendahl  (Linnaea.  III.  p.  341),  Grisebach 
(Flora  Brit.  Westind.  Islands  p.  348),  Schumann  (Martii 
Flora  bras.  VI,  6.  p.  32)  und  Hemsley  (Biolog.  centr.  am. 
Botany.  IL  p.  55)  geben  D.  rigida  aus  Guatemala,  den 
Antillen  und  von  Venezuela  südwärts  bis  Uruguay  an; 
Schumann  (1.  c.)  nennt  als  Verbreitungsgebiet  ausserdem 
die  Gesellschaftsinseln. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.  67 

Das  vorliegende  Exemplar  stimmt  mit  keiner  der  in 
Schumann  (1.  c.)  beschriebenen  Varietäten  überem. 

357.  Borreria  Jaevis  Griseb.  —  Morne-Eouge,  oberhalb  St.  Pierre 
auf  ]VIartini(iue  (Kleine  Antillen);  ca.  400  m  Seehöhe  Den 
9.  Juli. 

Das  Verbreitungsgebiet  dieser  Borrelia  sind  nach 
Schumann  (Martii  Flora  bras.  VI,  6.  p.  44.  403)  und 
Hemsley  (Biol.  centr.  am.  Botany.  II.  p.  59)  die  Antillen. 
Oentralamerika,  Venezuela,  Guyana,  Ecuador  und  Peru. 
Du  SS  (Plantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Martinique 
[Annales  de  Tlnstitut  Colonial  de  Marseille.  III.  p.  348])  sagt, 
dass  sie  auf  Martinique  häufig  vorkommt. 
Familie   Cucurbitaceae. 

358.  Momordica  Charantia  L.  —  Zwischen  La  Dorada  und 
Honda,  mittlerer  Rio  Magdalena  (Columbien);  etwas  unter 
200  m  Seehöhe.     Den  4.  Juli. 

Diese  in  den  tropisclien  und  subtropischen  Gegenden 
der  ganzen  Erde  vorkommende  Pflanze  ist  in  Amerika 
jedenfalls  eingeschleppt  worden.  (De  Candolle:  Suites  au 
Prodromus.  IIL  p.  437.  —  Engler  und  Prantl:  Die 
natürlichen  Pflanzenfamilien.  IV,  5.  p.  24). 
Familie  Campanulaceae. 

359.  Centropogon  surinametisis  (L.)  Presl.  —  Zwischen  Playas 
und  Balsabamba,  Westhang  der  WestcordiUere  (Ecuador); 
100—600  m  Seehöhe.     Den  20.  August. 

Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Botany.  II.  p.  264)  sagt, 
dass  diese  Ai't  auf  den  Antillen  und  von  Panama  südwärts 
bis  Peru  und  Brasilien  vorkommt.  Nach  Kanitz  (Martii 
Flora  bras.  VI,  4.  p.  134)  ist  sie  über  Brasilien  weit  ver- 
breitet. 

360.  Centropogon  (?)  uncinatus  A.  Zalilbr.  nov.  spec.  —  Zwischen 
Babahoyo  und  Parämo  des  Chimborazo  (Westecuador); 
zweite  Hälfte  August.  (Die  nähere  Fundortangabe  ist  diu'ch 
die  auf  S.  5.  Anmerk.  1.  erwähnte  Beschädigung  des  Her- 
bars verloren  gegangen). 

(Beschreibung  dieser  neuen  Ait  dui^h  Dr.  Zahl- 
br uckner  siehe  am  Schlüsse  dieses  Artikels.  Abbildung 
Tafel  in,  Fig.  4,  Tafel  V,  Fig.  3.) 

361.  Siphocampylus  ferrugineus  G.  Don.  —  Quindiupass,  Central- 
cordillere  (Coluiiibien) ;  2700—3400  m  Seehöhe.   Den  16.  Juli. 

De  Candolle  (Prodromus.  VII.  403)  nennt  als  Heimat 
dieser  Art  die  kalten  Regionen  Columbiens,  speziell  die 
Umgegend  Bogotas. 

362.  Siphocampylus  Columyiae  (Mutis)  G.  Don.  —  Monserrate 
bei  Bogota  (Columbien);  2700—3100  m  Seehöhe.  Den 
8.  Juli 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  III. 
236)  hat  Siphocampylus  Columnae  bei  Bogota  gesammelt, 
und  auch  De  Candolle  (Prodi'omus.  VII.  398)  fiüui  keinen 
anderen  Fundort  an. 


68  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

„Die  vorliegenden  Campanulaceen  scheinen ,  ihrem 
Blütenbau  nach  zu  urteilen,  ornithophil  zu  sein.  Wahr- 
scheinlich wird  die  Bestäubung  durch  Kolibris  vermittelt. 

(Neger.)" 

Familie  Compositae. 

363.  Piqueria  artemisioide^  H.  B.  K.  —  Umgegend  von  S.  Mateo 
an  der  Oroyabahn,  Westhang  der  Westcordillere  (Peru); 
3200  m  Seehöhe.     Den  16.  September. 

Humboldt  hat  diese  Art  zuerst  im  interandinen  Ge- 
biet von  Mittelecuador  entdeckt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec. 
Plant.  IV.  120).  In  DeCandolle  (Prodromus.  V.  p.  105)  ist 
sie  ausser  aus  Ecuador  auch  aus  Peru  erwähnt. 

In  der  Umgegend  von  S.  Mateo  sahen  wir  Piqueria 
artemisioides  individuenreich  vertreten. 

364.  Ophryosporus  triangularis  Meyen.  —  Coquimbo,  nordchile- 
nische  Küste;  unter  ca.  30*^  s.  Br.  Etwa  20—50  m  Seehöhe. 
Den  13.  Oktober. 

Meyen  (Reise  um  die  Erde.  I.  402)  hat  diesen  Strauch 
in  der  Provinz  Atacama  (Chile)  entdeckt. 

365.  Stevia  Benthamiana  Hieron.  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  2200—2500  m  Seehöhe.     Den  11.  Juli. 

Als  Fundorte  dieser  Art  giebt  Hieronymus  (Engler: 
Botanische  Jahrbücher.  XXVIII.  S.  561)  das  Caucathal  (Co- 
lumbien) und  die  Umgegend  Quitos  (Ecuador)  an. 

366.  Eupatorium  azangaroense  C.  H.  Schultz  Bip.  —  Pärama 
des  Chimborazo,  unterhalb  der  Passhöhe  zwischen  Ganquis 
und  Yaguarcocha  (Westecuador);  gegen  4000  m  Seehöhe. 
Ende  August. 

Weddell  (Chloris  Andiua.  I.  217),  Hieronymus 
(Engler:  Botan.  Jahrb.  XXVIII.  574)  und  Sodiro  (Engler 
1.  c.  XXIX.  13)  führen  als  Heimat  dieser  Art  die  andinen 
Regionen  Venezuelas,  Ecuadors,  Perus  und  Boliviens  an. 

367.  Eupatorium  comjzoides  Vahl.  —  Zwischen  Villeta  und  Faca- 
tativä,  Westhang  der  columbianischen  Ostcordillere ;  ca. 
1000—2000  m  Seehöhe.     Den  6.  Juli. 

De  Candolle  (Prodromus.  V.  p.  143)  nennt  als  Ver- 
breitungsgebiet dieser  Art  Mexiko,  Cuba  und  Brasihen, 
Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Botany.  IL  94)  Nordmexiko 
bis  Costarica;  Klatt  (Engler  Botan.  Jahi'b.  VIII.  34)  und 
Hieronymus  (Engler  1.  c.  XIX.  45)  führen  Columbien  an, 
und  letzterer  (Engler  1.  c.  XXVIII.  564)  erwähnt  ausserdem 
Ecuador.  Baker  (Mar tii  Flora  bras.  VI,  2.  p.  277)  fügt 
diesen  Ländern  noch  Peru  und  Ai^gentinien  bei. 

Die  CoroUa  des  vorhegenden  Exemplares  ist  lila. 

368.  Eupatorium  humile  (Benth.)  Hieron.  (=  Conoclinium  humile 
Benth.)  —  Monserrate  bei  Bogota  (Columbien) ;  2700— 3100  m 
Seehöhe.     Den  8.  Juli. 

Benth  am  (Plantae  Hartwegianae.  p.  200)  giebt  als 
Fundort  dieser  Art  die  Cordillere  bei  Bogota  an. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  69 

369.  Eupatorium  Klattianum  Hieron.  (=  E.  umhrosum  Klatt). 
—  Zwischen  Guadualita  und  Verjel,  Westhang  der  Ost- 
cordillere  (Columbien);  800—1500  m  Seehöhe.    Den  5.  Juli. 

Hieronymus  (Eng-ler:  Botan.  Jahrb.  XXVIII.  573) 
giebt  von  dieser  Art  keinen  Fundort  an;  Klatt  (Engler  I.e. 
VIII.  36)  nennt  das  Departement  Cundinamarca  (Columbien) 
als  Heimat  derselben. 

370.  Eupatorium  obscurifolium  Hieron.  —  Zwischen  Playas  und 
Balsabamba,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador);  ca. 
50  —  650  m  Seehöhe.  Den  20.  August.  —  Zwischen  Balsa- 
bamba und  Pocho  de  Santa  Lucia,  Westhang  der  West- 
cordillere (Ecuador);  650—1500  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

Als  B'undorte  dieser  erst  im  Jahre  1901  publizierten 
Pflanze  nennt  Sodiro  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XXIX.  9) 
den  Westhang  der  Anden  bei  Cuenca  (Ecuador)  mid  die 
subandinen  Regionen  des  Chimborazo  (Ecuador). 

371.  Eupatorium  pichinchense  H.  B.  K.  —  Zwischen  Las  Palmas 
und  der  Passhöhe,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador); 
2300—3000  m  Seehöhe.     Den  22.  August. 

Von  dieser  Art  sind  in  der  Litteratur  Fundorte  bisher 
nur  aus  Ecuador  erwähnt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant. 
IV.  95.  —  Hieronymus  in  Engler,  Botan.  Jahrb.  XXVIII. 
574.  —  Sodiro  in  Engler  1.  c.  XXIX.  13). 

372.  Eupatorium  stoechadifoliuin.  L.  f.  —  Monserrate  bei  Bogota 
(Columbien) ;  2700—3100  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

Als  Heimat  dieses  Eupatoriums  nennt  Linne  (Suppl. 
Plant.  355)  Südamerika  ohne  nähere  Fundortsangabe; 
Hieronymus  (Englers  Bot.  Jahrb.  XXVIII.  569)  erwähnt 
als  solche  den  Rand  der  Hochebene  von  Bogota  (Columbien). 

373.  Eupatorium  virgatum  Schrad.  —  Zwischen  El  Moral  und 
Machin,  Osthang  der  Centralcordillere  (Columbien) ;  2000  bis 
2400  m  Seehöhe.  Den  16.  Juli. 

Hieronymus  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XIX.  45)  nennt 
als  Fundort  dieser  Art  Pocho  im  Departement  Cundina- 
marca (Columbien).  In  De  Candolle  (Prodi^omus.  V.  159) 
ist  sie  nui'  im  allgemeinen  aus  Südamerika  angeführt. 

374.  Haplopappus  parvifoUus  (DC)  A.  Gray  (=  Pyrrocoma  parvi- 
folia  DC.).  —  Coquimbo,  nordchilenische  Küste;    unter  ca. 

300  s.  Br.   Etwa  30—60  m  Seehöhe.     Den  13.  Oktober. 

Diese  Art  hat  nach  De  Candolle  (Prodromus.  V.  351) 
und  nach  Gay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botauica. 
IV.  63)  ihi^e  Fundorte  in  den  Cordilleren  Nord  -  und 
Mittelclules. 

375.  Haplopappus  velutinus  Remy.  —  Ornillo  auf  dem  Uspallata- 
pass  (Chile),  Westhang  der  Anden;  etwa  1300  m  Seehöhe. 
Den  15.  Oktober. 

Gay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botanica.  IV. 
58)  giebt  als  Heimat  dieser  Art  die  chilenischen  Anden, 
von  der  Provinz  Coquimbo  südwärts  bis   zui^  Provinz  Col- 


70  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

cliagua,  an.    Auch  Weddell  (Cliloris  Andina.  I.  209)  nennt 
kein  anderes  Verbreitungsgebiet. 

Das  vorliegende  Exemplar  ist  von  So  lere  der  nach 
der  Besclireibung  in  Gay  (1.  c.  57)  bestimmt. 

376.  Lepidophyllum  f^=  PolycladusJ  cupressmum  Philippi.  — 
Puna  zwischen  Uyiini  und  Calama,  etwa  bei  Ascotan  (Nord- 
chile); ca.  4000  m  Seehöhe.     Den  7.  Oktober. 

Philippi  (Florula  Atacamensis.  p.  34)  führt  diese  Art 
aus  ziemlich  bedeutender  Höhe  aus  Nordchile  an,  von  einem 
etwas  südlicher  gelegenen  Fundorte  als  derjenige  ist,  an 
welchem  ich  mein  Exemplar  gefunden  habe. 

„Ich  halte  die  vorliegende  Pflanze  nach  der  Blüten- 
analyse und  den  sonstigen  Merkmalen  füi^  Polycladus  cu- 
pressinus;  auch  der  Fundort  stimmt.  Die  zweite,  in 
Anales  de  la  Universidad  de  Chile.  Bd.  34.  1873.  p.  492 
Polycladus- Ali,  P.  ahietmus  Philippi,  w^eicht  von  den  vor- 
liegenden durch  den  Besitz  deutlicher  Zungenblüten  ab. 

(Solereder.)" 

377.  Lepidophyllum  quadrangulare  Bentli.  Hook.  (=  Dolichogyne 
lepidophylla  Wedd.).  —  Zwischen  Arequipa  und  Puno, 
namentlich  gegen  die  Passhöhe  von  Crucero  alto,  4470  m 
Seehöhe,  und  zwar  hauptsächlich  westlich  von  letzterer 
(Südperu).  Den  29.  September.  —  Auf  der  Puna  südlich 
von  La  Paz  (Bolivien),  nördlich  und  südlich  von  Ayoayo; 
ca.  4000  m  Seehöhe.    Den  3.  und  4.  Oktober. 

Diese  charakteristische  Punapflanze  hat  nach  Weddell 
(Chloris  Andina.  I.  182)  ihre  Fundorte  in  Südperu,  Nord- 
chile und  Nordbolivien,  namentlich  südlich  des  Titicaca- 
sees. 

378.  Erigeron  peUitus  AVedd.  —  Päramo  des  Chimborazo 
(Ecuador);  3500  bis  gegen  4000  m  Seehöhe.    Ende  August. 

Sodiro  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XXIX.  20)  nennt  als 
Verbreitungsgebiet  dieser  Composite  die  and  inen  Regionen 
Ecuadors,  Hieronymus  (Engler  1.  c.  XIX.  49)  die  hoch- 
andinen  Regionen  Columbiens,  Kl att  (Engler  1.  c.  VIII.  38)  die 
hochandinen  Regionen  dieser  beiden  Länder,  und  Wedd  eil 
(Chloris  Andina.  I.  190)  ausserdem  diejenigen  Venezuelas. 

379.  Erigeron  sulcaius  Meyen  var.  columhiana  Hieron.  —  Mon- 
serrate  bei  Bogota  (Columbien);  2700—3100  m  Seehöhe. 
Den  6.  Juli. 

Diese  Varietät  erwähnen  Hieronymus  (Engler: 
Botan.  Jahrb.  XXVIH.  586)  und  Kl  att  (Engler  1.  c.  VIH.  38) 
aus  der  andinen  Region  Cundinamarcas  (Columbien). 

380.  Baccharias  alnifolia  Meyen  et  Walp.  —  Zwischen  Chimu 
und  Trujillo,  nordperuanische  Küste;  Sandboden.  Etwas 
über  Meeresniveau.    Den  10.  September. 

B.  alnifolia  hat  Meyen  (Nov.  Act.  Acad.  Caes.  Leop.- 
Carol.  Nat.  Cur.  XIX.  Sujjpl.  I.  p.  264)  in  Arequipa  (Peru) 
entdeckt. 

381.  Baccharis  ßoribunda  H.  B.  K.  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  2200— 2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli.  —Aus 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesamnaelte  Pflanzen.  71 

der  Strauchvegetation  des  Chimborazo ,  oberhalb  Ganquis 
(Westecuador) ;  etwas  übei'  3000  m  Seehöhe.  Ende  August. 
Diese  Baccharis  erwähnten  Humboldt  (Kunth:  Nov. 
Gen.  et  Spec.  Plant.  IV.  50)  und  Klatt  (Engler:  Botan. 
Jahrb.  VIII.  39)  aus  den  columbianischen  Anden. 

382.  Baccharis  microphi/lla  H.  B.  K.  car.  ß  Incarum  Wedd.  — 
Puna  oberhalb  imd  westlich  von  La  Paz  (Bolivien);  ca. 
1000  m  Seehöhe.    Den  3.  (Jktober. 

Weddell  (Chloris  Andina.  I.  171)  nennt  als  Heimat 
dieser  Varietät  von  B.  microphylla  die  Hochlandsregionen 
Perus  und  Boliviens,  als  fragliche  Heimat  Venezuela,  und 
sagt,  dass  es  eine  jener  Pflanzen  ist,  welche  in  Bolivien 
unter  dem  Namen  Tola  gehen  und  zum  Heizen  der  Öfen 
verwendet  werden. 

383.  AchyrocUne  celosioides  DC.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien);  2700—3100  m  Seehöhe.     Den  S.Juli. 

Diese  Art  wii'd  von  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec. 
Plant.  IV.  61)  und  von  De  Candolle  (Prodromus.  VI.  221) 
nur  aus  Südecuador  angefühlt. 

384.  AchyrocUne  HalHi  Hierou.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
Imnbien) ;  2700—3100  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

Von  dieser  erst  im  Jahre  1901  bescluiebenen  Art  (Hie- 
ronj'mus  in  Englers  Botan.  Jahrb.  XXVIII.  591)  war  als 
Fundoi't  bisher  nui^  der  Tunguragua  (Ecuador)  bekannt. 

385.  AchyrocUne  saiuroides  Lam.  var.  candicans  (DC.)  Baker  (?). 
—  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador) ;  ca.  3800  m  Seehöhe. 
Ende  August. 

Baker  (Martii  Flora  bras.  VI,  3.  p.  116)  führte  diese 
Varietät  aus  Caracas,  Britisch  Guyana  und  Bio  de  Janeiro 
an;  De  Candolle,  welcher  sie  als  selbständige  Art  auf- 
gestellt hat  (Prodromus.  VI.  221),  giebt,  nach  Humboldt, 
als  ihi^e  Heimat  das  interandine  Gebiet  Ecuadors  an. 

386.  Gnaphalium  cheiranthifolium  Lam.  —  Zwischen  Balsabamba 
und  Pocho  de  Santa  Lucia,  Westhang  der  Westcordillere 
(Ecuador);  700  —  1500  m  Seehöhe.  Den  21.  August.  — 
Zwischen  Pucarä  und  San  Antonio,  Westhang  der  West- 
cordillere (Ecuador);  1500  —  3000  m  Seehöhe.  Den 
28.  August. 

Hoffmann  (Engler  und  Prantl:  Die  natürlichen 
Pflanzenfamilien.  IV,  5.  p.  188)  giebt  als  Heimat  dieser  Art 
das  tropische  und  aussertropische  Südamerika  an. 

Die  Farbe  der  Hüllkelche  des  vorliegenden  Exemplares 
aus  dem  erstgenannten  Fundorte  ist  ein  dunkles  Strohgelb, 
des  vorliegenden  Exemplares  aus  dem  zuletzt  genannten 
Fundorte  ein  lichtes  Strohgelb. 

387.  Gnaphalium  lanugtnosum  H.  B.  Iv.  —  Tequendama 
bei  Bogota  (Columbien);  2200  —  2500  m  Seehöhe.  Den 
11.  Juli. 

Diese  Art  wii^d  von  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant. 
IV.  66)  und  von  Klatt  (Linnaea.  XLII.  129)  aus  den  perua- 


72  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

nischen  Anden,  von  Weddell  (Chloris  Andina.  I.  145) 
und  von  Sodiro  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XXIX.  31)  ausser- 
dem aus  Ecuador  ang-eführt. 

Die  Farbe  der  Hüllkelche  des  vorliegenden  Exemplares 
ist  ein  lichtes  Gelbrosa. 

388.  Gnaphalium  imherulum  D.  C.  —  Coquimbo,  nordchilenische 
Küste;  unter  ca.  30°  s.  Br.  Etwa  20 — 50  m  Seehöhe.  Den 
13.  Oktober. 

Gay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  IV.  223)  nennt 
als  Verbreitmigsgebiet  dieser  Art  einige  der  mittleren  Pro- 
vinzen Chiles,  und  De  C and  olle  (Prodromus.  VI.  224)  er- 
wähnt ausser  Chile  auch  Brasilien  als  Heimat. 

Nach  Solered  er  ist  das  vorliegende  Exemplar  sicher 
die  oben  genannte  Art ;  es  unterscheidet  sich  von  den  typischen 
Exemplaren  dieser  Art  durch  die  stärkere  tomentose  Be- 
haarung der  Stengelteile  und  nähert  sich  hierin  dem,  nach 
Gay  (1.  c.  IV.  222),  ebenfalls  in  Mittelchile  vorkommenden 
G.  citrinum  Hook.  et  Arn.  (=  G.  cheiranthifolium  Lam.), 
ist  jedoch  von  der  zuletzt  genannten  Art  dmxh  die  Be- 
haarung der  Blätter  weit  verschieden. 

389.  Gnaphalium  tenue  H.  B.  K.  —  Tequendama  bei  Bogota 
(Columbien);  2200—2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

Dieses  Gnai)halium  erwähnt  Hemsley  (Biologia  centr. 
am.  Botany.  II.  138)  als  fraglich  aus  Mexiko.  Hierony- 
mus  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XXVIII.  596)  führt  es  aus 
Ecuador  an. 

Die  Farbe  der  Hüllkelche  des  vorliegendes,  45  c.  hohen 
Exemplares  ist  ein  lichtes  Strohgelb. 

390.  Espeletia  argentea  Hurab.  et  Bonpl.  —  Monserrate  bei 
Bogota  (Columbien);  2700—3100  m  Seehöhe.     Den  8.  Juli. 

Weddell  (Chloris  Andina.  I.  65)  nennt  als  Heimat 
dieser  Espeletia -Axt  die  Anden  Columbiens  und  Venezuelas; 
Hieronymus  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XXVIII.  599)  führt 
Columbien  an. 

391.  Heliopsis  canescens  H.  B.  K.  —  Zwischen  Guadualita  und 
Verjel,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  800  — 
1500  m  Seehöhe.  Den  5.  Juli.  —  Zwischen  ViUeta  und 
Facatativa,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien) ;  1000  — 
2200  m  Seehöhe.    Den  6.  Juli. 

Diese  von  Humboldt  in  Südecuador  entdeckte  Com- 
posite  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  IV.  166)  ist  nach 
Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Botany.  II.  156)  in  Mexiko 
und  von  Columbien  bis  Peru  verbreitet. 

392.  Isocarpha  dioaricata  Benth.  —  Aus  einem  SartenejaD)  bei 
Guayaquil  (Westecuador) ;  Meeresniveau.  Mitte  August  oder 
Anfang  September. 

Benth  am  (Hinds:  The  Botany  of  the  Voyage  of  H.  M.  S. 
Sulphur  [Botanical  Descriptions  by.  G.  Bentham]  p.  110) 
giebt  die  Insel  Puna  bei  Guayaquil,  Sodiro  (Engler:  Botan. 


')  Siehe  weiter  oben  S.  33,  Anmerk.  1. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  73 

Jalu^b.  XXIX.  34),  ausser  der  Umgegend  Gua3^a(iuils.  auch 
BabahoYO  und  Hieronymus  (Engler:  1.  c.  XXVIII.  604) 
die  Küste  bei  Balao  als  Fundort  dieser  Art  an.  Hemsley 
(Biolog.  centr.  amer.  Botany.  IL  167)  nennt  ( "entralamerika, 
Kolumbien  und  Peru  als  ihr  Verbreitungsgebiet. 

393.  Wedelia  carwosa  Eich.  —  Morne-Rouge,  oberhalb  St.  Pierre: 
430  m  Seehöhe.  —  Gebirgswald  zwischen  St.  Pierre  und 
Fort  de  France;  etliche  100  m  Seehöhe.  Beide  Fundorte 
auf  ^Martinique  (Kleine  Antillen).     Anfang  Juni. 

G-risebach  (Flora  of  the  British  Westindian  Islands, 
p.  371)  giebt  als  Verbreitimgsgebiet  dieser  Art  Westindien 
und  Panama  bis  Pernambuco  an:  Baker  (Martii  Flora  bras. 
VI,  3.  p.  179  u.  ff.)  erwähnt  sie  jedoch  nicht  aus  Brasilien. 
Engler  und  Prautl  (Die  natiiii.  PÜanzenfamilien.  IV,  5, 
p.  235)  nennen  als  Heimat  Westindien,  Central  am  erika  und 
Florida.  Duss  (Plantes  de  la  Guadeloupe  et  de  la  Marti- 
nique [Annales  de  l'Institut  ('olonial  de  Marseille.  III.  366, 
367])  sagt,  dass  sie  sowohl  auf  Guadeloupe  wie  auf  Marti- 
nique häufig  vorkommt. 

394.  Wedelia  frufescens  Jacq.  —  La  Popa  bei  Cartagena  (Nord- 
columbien);  ca.  100—150  m  Seehöhe.    Den  8.  August. 

Ja c quin  (Selectar.  Stirp.  American.  Historia.  p.  218) 
nennt  als  Fundort  dieser  Pflanze  Cartagena,  Duss  (Plantes 
de  la  Guadel.  et  de  la  Mart.  [Annales  de  l'Inst.  Colon.  Marseille. 

III.  366])  erwähnt  sie  aus  Martinique  und  Hemsley  (Biol. 
centr.  am.  Botany.  IL  170)  aus  Columbien,  Venezuela,  Guyana 
und  Westindien. 

„Die  vorliegende  Pflanze  stimmt  völhg  mit  der  Art- 
diagnose und  Abbildimg  bei  Jacquin  überein;  Jacquin 
hat  sein  Exemplar  auch  bei  Cartagena  gesammelt. 

(Sole  red  er).'"' 

395.  Melanthera  deltoidea  Eich,  in  Michx.  —  Morne-Rouge  ober- 
halb St.  Pierre  auf  Martinique  (Kleine  Antillen);  430  m 
Seehöhe.     Anfang  Juni. 

Grisebach  (Flora  of  the  British  Westindian  Islands, 
p.  372)  giebt  Westindien  und  Mexiko  bis  Venezuela  und 
Ecuador,  Hemsley  (Biologia  centr.  am.  Botany.  IL  182) 
ausserdem  Centralamerika  und  den  nördlichen  Teil  von  Süd- 
amerika als  Verbreitungsgebiet  dieser  Pflanze  an;  Hoff- 
mann (Engler  und  Prantl :  Xatürl.  Pflanzenfamilien.  IV.  5. 
p.  236)  nennt  als  Heimat  Westindien  und  das  Küstengebiet 
des  karibischen  Meeres.  Duss  (Plantes  de  la  Guadel.  et 
de  la  Martinique  [Annales  de  l'Inst.  Colon.  Marseille.  111.  367, 
368])  sagt,  dass  M.  deltoidea  auf  den  französischen  Antillen 
gemein  ist. 

396.  Spilanihes  americana  (Mut.)  Hieron.  —  Tequendama  bei 
Bogota  (Columbien);  2200— 2500  m  Seeliöhe.    Den  l]..TuK. 

Diese  Ai't  erwähnen  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant. 

IV.  164)  aus  der  Umgegend  Bogotas,  Klatt  (Engler:  Botan. 
Jahrb.  VIII.  44)    aus    dem    südcolumbischen    und   Sodiro 


74  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

(Eiigler  1.  c.  XXIX.  42)  aus  dem  nordecuadorianischen 
Andeng-ebiet. 

Die  vorliegende  Pflanze  liat  eine  gelbe  Blumenkrone. 

0.  Hoff  mann  schreibt  über  mein  Exemplar:  „Forma 
achaeniis,  etiam  disci,  margine  interiore  parce  pilosis." 

397.  Bidens  fruticulosa  Meyen  et  Walp.  —  Zwischen  Villeta 
und  Facatativä,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien); 
ca.  1800  —  2700  m  Seehöhe.     Den  6.  Juli. 

Weder  in  Nov.  Act.  Ac.  Caes.  Leop.  Carol.  Nat.  Cur. 
(XIX.  Suppl.  271)  noch  in  Walpers  Eepertorium  bot.  syst. 
(VI.  168),  noch  in  Weddell  (Cliloris  Andina.  I.  69)  ist  ein 
anderer  Fundort  angegeben  als  die  Hochebene  von  Tacora 
(Peru). 

398.  Bidens  rubifolia  H.  B.  K.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien); 2700—3100  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

Hieronymus  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XIX.  55  und 
XXVIII.  614)  führt  als  Heimat  dieser  Art  nur  Südcolumbien 
an,  Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  IV.  186) 
als  fraglich  Ecuador. 

Zur  gleichen  Art  wie  das  Exempiai"  von  Monserrate, 
gehört  wohl  auch  eine  am  Quindiu  in  der  columbianischen 
Centralcordillere  zwischen  2600  und  3400  m  Seehöhe,  den 
19.  Juli,  gesammelte  Bidens^  deren  Zustand  eine  vollkommen 
sichere  Bestimmung  nicht  zulässt. 

299.  Galinsoga  hispida  Benth.  —  Tequendama  bei  Bogota  (Co- 
lumbien); 2200—2500  m  Seehöhe.    Den  11.  Juli. 

Bentham  (Hinds:  The  Botany  of  the  Voyage  of 
H.  M.  S.  Sulphur  [Botanical  Descriptions  by  G.  Bentham] 
p.  119)  giebt  Columbien,  Ecuador  und  Peru  als  Verbreitungs- 
gebiet dieser  Pflanze  an,  Hemsley  (Biolog.  centr.  am.  Botany 
IL  205)  ausserdem  Südmexiko  und  Centralamerika. 

400.  Tridax  Trianae  Hieron.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Co- 
lumbien); 2700—3100  m  Seehöhe.  Den  8.  Juli.  —  Te- 
quendama bei  Bogota  (Columbien);  2200—2500  m  Seehöhe. 
Den  11.  Juli. 

Diese  erst  1896  publizierte  Art  war  bisher  nur  aus 
Südcolumbien  und  nur  von  einem  einzigen  Fundort  bekannt 
(Hieronymus  in  Englers  Botan.  Jahrb.  XXI.  351). 

401.  Melianthea.  —  Zwischen  Guadualita  und  Verjel,  Westhang 
der  Ostcordillere  (Columbien);  800—1500  m  Seehöhe.  Den 
5.  Juli. 

Das  vorliegende  Exemplar  befindet  sich  in  so  jugend- 
lichem Zustand,  dass,  nach  Hoffmann,  nicht  einmal  die 
Gattung  mit  Sicherheit  zu  bestimmen  ist. 

402.  Bahia  ambrosioides  Lag.  —  Coquimbo,  nord chilenische  Küste; 
unter  ca.  30*^  s.  Br.  Etwa  50—100  m  Seehöhe.  Den 
13.  Oktober. 

Gay  (Historia  fisica  y  politica  de  Chile.  Botanica.  IV. 
257)  nennt  als  hauptsächliches  Verbreitungsgebiet  dieser 
Bahia -kvt  die  Centralprovinzen  Chiles. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  75 

403.  Senecio  Berterianus  Colla.  —  Coquinibo,  noidchilenische 
Küste;  unter  ca.  30"  s.  Br.   Etwa  20—50  m  Seeliühe. 

Dieser  Senecio  wird  von  Colla  (ÄFeniorie  della  R.  Aca- 
demia  di  Torino.  XXXVIII.  32)  aus  (Hiile,  von  Gay  (Historia 
fisica  y  politica  de  Chile.  Botan.  IV.  185)  speziell  von  der 
sandigen  Küste  Mittelchiles,  unter  anderen  von  La  Seren a 
(bei  Co(iuimbo)  angeführt. 

404.  Senecio  grateolens  Wedd.  —  Zwischen  Arequipa  und  Puno, 
namentlich  gegen  die  Passhöhe  von  Crucero  alto,  4470  m 
Seehühe,  und  zwar  hauptsächlich  westlich  von  letzterer 
(Südperu).     Den  21).  September. 

Weddell  ((-liloris  Andina.  I.  111)  giebt  als  Heimat 
dieser  AS'ewe«o -Art  Nordbolivien  an  und  zwar  Höhen,  welche 
ungefiihr  der  Höhe  von  Crucero  alto  entsprechen.  Hierony- 
mus  (Engler:  Botan.  Jahrb.  XXVIIJ.  633)  nennt  als  Eund- 
ort  die  Berge  bei  Arequipa  und  Höhe  von  4000 — 5000  m. 

405.  Senecio  hakeifolius  Bert.  (?)  —  Uspallata  (Westtirgentinien), 
nordwestlich  von  Mendoza;  ca.  2000  m  Seehöhe.  Den 
18.  Oktober. 

S.  hakeifolius  ist  nach  Gay  (Historia  fis.  y  polit.  de 
Chile.  Botan.  IV.  177)  in  Nord-  und  Mittelchile  häufig  und 
geht  in  den  Anden  ziemlich  hoch  hinauf. 

Eine  sichere  Artbestimmung  vorliegender  Pflanze  ist 
wegen  Mangels  an  Blüten  nicht  möglich. 

Dieser  Halbstrauch  ist  bei  Uspallata  häufig. 

406.  Senecio  Moritzianus  Klatt.  —  Zwischen  Guadualita  und 
Verjel,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  800  bis 
1500  m  Seehöhe.  Den  5.  Juli.  —  Zwischen  Villeta  und 
Facatativä,  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien);  1000 
bis  2200  m  Seehöhe.     Den  6.  Juli. 

Klatt  (Leopoldina.  XXIV.  1888  p.  127)  nennt  als 
Heimat  dieser  Art  die  Provinz  Trujillo  in  Columbien  i). 

407.  Senecio  pulchellus  DC.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Colum- 
bien); 2700—3100  m  Seehöhe.    Den  8.  Juli. 

Dieser  Senecio  wird  nur  aus  Columbien,  aber  sowohl 
aus  der  tierra  fria,  wie  aus  der  tierra  caliente  angefiihi't 
(De  Candolle:  Prodromus.  VI.  421.  — Wedd  eil:  Chloris 
Andina.  I.  100.  —  Klatt  in  Englers:  Botan.  Jahrb.  VIII.  49. 
—  Hieronymus  in  Englers  Bot.  Jahi^b.  XIX.  67, 
XXXVIII.  633). 

408.  Senecio  sonchoides  H.  B.  K.  —  Zwischen  Balsabamba  und 
Pocho  de  Santa  Lucia  und  zmschen  Pocho  de  Santa  Lucia 
und  Las  Palmas,  Westhang  der  Westcordillere  (Ecuador); 
ca.  700  —  2000  m  Seehöhe.    Den  21.  August. 

Humboldt  (Kunth:  Nov.  Gen.  etSpec.  Plant.  IV.  139) 
hat  diese  Pflanze  in  Peru  gesammelt. 

„Nach  der  Beschreibung  ist  diese  Art  krautig  und  auf- 
recht; doch  machen  die  Humboldtsc hen  Originalexemplare 

1)  Es  ist  hier  wohl  der  frühere  Staat  Trujillo  gemeint,  welcher  jetzt  zu 
Nordwestvenezuela  gehört. 


76  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

im  Berliner  Botan.  Museum  mit  ihren  harten,  oberwärts 
stark  gebogenen  Zweigen  diu-chaus  den  Eindruck  einer 
strauchigen,  kletternden  Pflanze.  —  Synoxys  Sinclairii 
Benth.,  Bot.  Voy.  Sulph.  120  {Senecio  Sinclairii  Hieron. 
in  Engl.  Bot.  Jahrb.  XIX.  68)  ist  vermutlich  dieselbe  Alt; 
die  Unterschiede  in  der  Beschreibung  sind  gering  und  durch 
die  Veränderlichkeit,  welche  namentlich  kletternde  Pflanzen 
so  häufig  zeigen,  vollkommen  erklärlich.  Auch  zeigt  *S'.  son- 
choides  ganz  dieselben  spitzen  Verlängerungen  der  Griffel- 
schenkel, welche  Bentham  veranlassten,  seine  Art  zu 
Synoxys  zu  stellen.  —  Zu  erwähnen  ist  noch,  dass  S.  son- 
choides  von  Peru  (Guanacabamba) ,  S.  Sinclairii  von  Co- 
lumbien  veröffentlicht,  die  letztere  jedoch  von  Hieronymus 
auch  aus  Ecuador  nachgewiesen  ist.      (0.  Hoff  mann)." 

409.  Senecio  sjnnosus  DC.  —  Chacote  (?)  i),  auf  der  bolivianischen 
Puna  zwischen  La  Paz  und  Ayoayo  (Nordbolivien);  ca. 
4000  m  Seehöhe.     Den  3.  Oktober. 

Diese  Art  wird  von  DeCandolle  (Prodromus.  VI.  420) 
und  Weddell  (Chloris  Andina.  I.  115)  nm^  aus  Peru  er- 
wähnt. 

410.  Senecio  Theresiae  0.  Hoffm.  nov.  spec.  —  Unterhalb  Casa- 
palca  an  der  Oroyabahn  (Mittelperu),  Westhang  der  Anden; 
ca.  4000  m  Seehöhe.    Den  16.  September. 

(Die  Beschreibung  dieser  nov.  spec.  durch  0.  Hoff- 
mann siehe  am  Schlüsse  dieses  Aufsatzes.  Abbildung 
Tafel  IV,  Fig.  3,  4,  5). 

411.  Werneria  nubigena  Wedd.  emend.  var.  ß  latifolia  Wedd. 
(=  W.  disticha  H.  B.  K.).  —  Päramo  des  Chimborazo 
(Ecuador);  ca.  3800  m  Seehöhe.     Ende  August. 

Wedd  eil  (Chloris  Andina.  I.  81)  führt  als  Verbreitungs- 
gebiet dieser  Werneria  die  Päramo-  und  Punaregionen  von 
Ecuador,  Peru  und  Bolivien  an. 

412.  Barnadesia  arhorea  H.  B.  K.  (?)  oder  B.  polyacantha 
Wedd.  (?).  —  Westlich  von  Chapacoto,  interandines  Gebiet 
(Ecuador);  ca.  2800  m  Seehöhe.    Den  22.  August. 

Barnadesia  arhorea  hat  nach  Kunth  (Nov.  Gen.  et 
Spec.  Plant.  IV.  13)  und  nach  De  Candolle  (Prodromus. 
VII.  p.  3)  ihre  Fundorte  in  den  kalten  Andenregionen 
Ecuadors,  B.  polyacantha  nach  Wedd  eil  (Chloris  Andina.  I.) 
in  den  Andenhöhen  von  Nordbolivien. 

„Nach  den  Diagnosen  allein,  ohne  Einsichtnahme  der 
Originale,  ist  eine  sichere  Unterscheidung  der  Mehrzahl  der 
Barnadesia -Axi&n.  nicht  möglich.  (So  lere  der.)" 

413.  Mutisia  grandißora  Humb.  et  Bonpl.  (?).  —  Nahe  der  Pass- 
höhe der  Westcordillere ,  westlich  von  Chapacoto,  inter- 
andines Gebiet  (Ecuador);  ca.  3000  m  Seehöhe.  Den 
22.  August. 

Humboldt  und  Bonpland  (Plant,  equin.  1. 3  77)  und  De 
Candolle  (Prodromus.  VII.  5)  geben  als  Fundort  dieser  Art 


1)  Ist  im  Herbar  sicher  verschrieben  und  soll  zweifellos  Chacoma  heissen* 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  77 

die  Qiiindiubei'ge  in  Columbien  an,  woselbst  sie  nach  Hum- 
boldt (Kunth:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  IV.  12)  im  Ok- 
tober blüht.  Klatt  (Eno-ler:  Botan.  Jahrb.  VIII.  50)  nennt 
als  Fundort  auch  Yascual  (Ecuador?)'). 

414.  Onoseris  purpurata  AVüld,  —  Urwald  bei  La  Dorada  am 
mittleren  Rio  Magdalena  (Columbien);  ca.  190  m  Seehöhe. 
Anfang-  oder  Ende  Juli. 

Sowohl  Kunth  (Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  IV.  6)  wie 
De  Candolle  (Prodromus.  VII.  34),  Klatt  (Eng-ler:  Potan. 
Jahrb.  VIII.  51)  und  Hieronymus  (Engler.  1.  c.  XIX.  69, 
XXVIII.  651)  führen  nur  Columbien  als  Heimat  dieser 
Pflanze  an. 

415.  Cliuquiraga  insignis  Humb.  et  Bonpl.  emend.  Wedd.  a  ge- 
nuina  Wedd.  —  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador);  ca. 
3800  m  Seehöhe.    Ende  August. 

Die  Ch.  insignis  var.  a  genuina  ist  in  Wedd  eil 
(Chloris  Andina.  I.  3)  nur  vom  Antisana  (Ecuador)  genannt. 
Klatt  (Engler:  Botan.  Jahrb.  VIII.  51)  führt  von  Ch.  insignis 
auch  den  Chimborazo  und  Pichincha  (Ecuador)  als  Fundort 
an,  Sodiro  (Engler  1.  c.  XXIX.  75)  den  Pichincha,  Anti- 
sana etc. 

416.  Perezia  pungejis  Less.  —  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador); 
ca.  3800  m  Seehöhe.    Ende  August. 

Weddell  (Chloris  Andina.  I.  43)  führt  als  Heimat 
dieser  Pflanze  die  hohen  Audenregionen  Ecuadors,  Perus 
und  Boliviens  an. 

417.  Hypochaei'is  (=  Achyrophorus)  quifensis  Schultz  Bip. 
—  Päramo  des  Chimborazo  (Ecuador);  ca.  3500  m  und 
mehr  Seehöhe.    Ende  August. 

Die  Fundorte  dieser  Art  sind  nach  Weddell  (Chloris 
Andina.  I.  219)  in  den  hochandinen  Gebieten  Columbiens, 
Ecuadors  und  Perus.  Hieronymus  (Eiigler:  Botan.  Jahrb. 
XXVIII.  658)  erwähnt  ecuadorianische  und  columbianische 
Fundorte. 

418.  Taraxacum  officinale  Wigg.' —  Z^\^schen  Villeta  und  Faca- 
tativä.  Westhang  der  Ostcordillere  (Columbien) ;  ca.  1000  bis 
2400  m  Seeliöhe.    Den  6.  Juli. 

Diese  in  ganz  Deutschland  und  überhaupt  weit  über 
die  Erde  verbreitete  Composite  ist  in  Columbien  wahrschein- 
lich eingewandert.  Hemsley  (Biolog.  centr,  am.  Botany.  II. 
261)  erwähnt  sie  in  Nordamerika  als  in  den  Rocky  Moun- 
tains einheimisch. 

419.  Composite.  —  Päramo  des  Chimborazo,  vor  der  Passhöhe 
zwischen  Ganquis  und  Yaguarcocha  (Ecuador);  ca.  3600  m 
Seehöhe.    Ende  August. 

Der  Hüllkelch  dieser  Pflanze  ist  dimkelgelb. 


1)  Der  Zeitpunkt,  in  welchem,  nach  Klatt  (1.  c.  50),  diese  Pflanze  in 
Yascual  gesammelt  wurde,  verglichen  mit  den  Zeitpunkten,  in  welchen  die 
übrigen  Lehmannschen  Pflanzen  an  anderen  Fundorten  gesammelt  wurden, 
lässt' seh  Hessen,  dass  Yascual  in  Ecuador  liegt. 


78 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 


420.  Composite.  —  Zwischen  Arequipa  und  Puno,  gegen  die  Pass- 
liöhe  von  Crucero  alto,  4470  m  Seehöhe,  und  jenseits  der 
Passhöhe,  doch  häufiger  von  Arequipa  aufwärts  (Südperu). 
Den  29.  September. 

„Endodermale  Harzgänge  im  Anschluss  an  den  Bast- 
teil der  Leitbündel  in  Blattnerven  und  Achse,  in  der  letzteren 
nach  aussen  von  den  Bastfasergruppen  des  Pericykels. 

Oxalsaurer  Kalk  0. 

Langgestielte  Drüsenhaare  mit  scheibenförmigem  bis 
kugeligem,  durch  wenige  Vertikalwände  geteiltem  Köpfchen. 

(Solereder)." 

421.  Composite {?).  —  Uspallatapass  (Argentinische  Anden);  ca. 
3000  m  Seehöhe.    Den  16.  Oktober. 

Dieser  dornige;  noch  blätterlose  Zwergstrauch  war,  nach 
Überschreiten  der  zu  dieser  Zeit  schneebedeckten  Cumbre, 
die  erste  Pflanze,  welche  wir  auf  argentinischer  Seite  antrafen. 

„Kaum  bestimmbar! 

„Dem  Aussehen  nach  sehr  ähnlich  dem  auf  der  Puna 
bei  La  Paz  gesammelten  Se?iecio  spmosus  DC,  nach  Stand- 
ort und  Anatomie  aber  verschieden  davon! 

(Solereder)." 

Diagnosen  der  neuen  Arten 

von 

Dr.  Neger,  Dr.  Mez,  Dr.  Cogniaux,  Dr.  Zahlbruckner, 

Dr.  ßriquet  und  Dr.  0.  Hoffmanu. 

Uredo  Theresiae  nov.  spec. 
Beschrieben  von  Professor  Dr.  Neger. 
Sori  hypophylli,  minutissimi,  vix  conspicui,  maculis  indeterminatis 
flavescentibus  insidentes,  pauci  in  acervulum   iiTegularem  congesti, 
hemisphaerici,  0,5  mm  diam.,  epidermide  diu  tecti. 


Uredo  Theresiae  Neger. 

a.  Ein  Blatt chen  von    Crotalaria  anagyroides   von   unten   gesehen,    mit 
zahlreichen  Sporenhäufchen.     (Nat.  Grösse.) 

b.  Einzelne  Sporen  von    Uredo   Theresiae.     Vergr.  400. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen.         79 

Sporae  ovoidae,  obovatae  vel  globosae,  18 — 22  X  16 — 20  fj, 
episporio  tenui,  breviter  echinulato,  acliroo  praeditae,  poris  g-erminatio- 
nis  numerosis  (5 — 7)  sed  vix  conspicuis  instriictae,  paraphysis  mixtae. 

Habitat  in  foliis  Crotalariae  anagyroidea  H.  B.  K. 

Ab  TJ.  Crotalariae  Diet.')  magnitiidine  et  colore  sporarum,  nee 
non  numero  pnroriim  recedens. 

Bemerkung:  Auf  Crotalaria  wurden  bisher  nur  2  Rostpilze  ge- 
funden: Aecidium  Crotalariae  P.  Henu.  und  Uredo  Crotalariae  Diet. 
(1.  c.)-^) 

Es  ist  allerdings  nicht  ausgeschlossen,  dass  die  vorliegende  Uredo 
zu  einem  anderen  auf  Papilionaceen  schmarotzenden  Rostpilz  (etwa 
JJromycesj  Ravenelia^  oder  dergl.)  gehört.  Dies  lässt  sich  aber  an 
der  Hand  der  zu  wenig  charakteristischen  Z7re(/osporen  nicht  er- 
mitteln.   Es  ist  daher  nötig,  den  Pilz  selbständig  zu  benennen. 

Vielleicht  gelingt  es  später  einmal,  seine  Zugehörigkeit,  falls  er 
nicht  eine  isolierte  Uredo  darstellt,  zu  ermitteln. 

Fundort:  Zwischen  El  Moral  und  Machin  auf  dem  Quindiu- 
pass,  Centralcordillere  von  Columbien;  ca.  2000—2400  m  Seehöhe. 
Juli. 

Tillaudsla  Augustae  retjUie  nov.  spec. 

Beschrieben  von  Professor  Dr.  Mez  (mid  bereits  veröffentlicht  in 

Engler:  Botanische  Jahrbücher  XXX.  1891.    Beiblatt  Nr.  67,  p.  lOj. 

(Abbildung  siehe  Tafel  I,  Fig.  1,  2,  3). 

Statura  minore,  foliis  rosulatis,  glabriusculis ;  infiorescentia  laxius- 
cule  bipinnatim  panniculata;  spicis  2  (-3)-floris,  optime  pinnatis, 
inferioribus  patentibus  Omnibus  quam  bracteae  primariae  brevioribus 
vel  summis  ea  aequantibus;  bracteolis  florigeris  quam  sepala  brevi- 
oribus, obtuse  carinatis;  sepalis  subaequaliter  liberis. 

Acaulis,  florifera  ad  0,35  m  alta.  Folia  pulcherrima,  in  \iridi 
elegantissime  rubropieta  ±  20  dense  subutriculatinKiue  rosulata,  basi 
in  vaginam  magnam,  ovato-ovalem  dilatata,  lingulato-linearia,  apicem 
subacutum  versus  breviter  angustata,  ±  0,18  m  longa  medio  ad 
28  mm  lata,  ut  videtur  vix  rigida.  Scapus  validus,  erectus,  vaginis 
multis  omnino  foliaceis  erectis  vel  superioribus  suberectis,  internodia 
optime  superantibus  dense  involutus,  glaber,  folia  subaequans.  In- 
fiorescentia quam  in  affinibus  speciebus  multo  latior  nullo  modo 
cylindrica  dicenda,  =b  0,15  m  longa  (bracteis  computatis)  ad  80  mm 
diam.  metiens;  bracteis  primariis  amplissimis,  inferioribus  mediisciue 
breviter  foliacei  ssummis  e  latissime  ovato  triangulo-acutiusciüis,  satis 
concavis,  propter  situm  patentem  vel  superiorum  subpatentem  nullo 
modo  imbricatis;  spicis  omnibus  manifeste  stipitatis,  axi  ultra  fiorem 
ultimum  semper  longe  producto  bracteas  nonnullas  steriles  procreante; 
bracteolis  Üorigeris  glabris,  laevibus,  satis  navicularibus,  nee  imbri- 
catis nee  axes  obtegentibus,  ±  12  mm  longis,  apiee  rotundatis. 
Flores  plane  sessiles.  suberecti,  non  nisi  fructiferi  cogniti;  sepalis  dorso 
glabris,  laevissimis,  ad  15  mm  longis,  elliptieis,  apiee  late  truneato- 
rotundatis  minuteque  asymmetriee  emarginatis.  Petala  cum  genitalibus 


1)  Hedwigia  tom.  38  pag.  257. 

-j  Deren  keine  mit  dieser  Art  übereinstimmt. 


80  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

ignota.  Capsula  perlong-a  (30  mm),  cylindrico-prismatica,  apice  acutius- 
cula  nee  rostrata,  laevis. 

Columbia,  in  Quindiu  montibus,  reg.  temp.  (2000—3000  m): 
Serenissima  princepsfemina  Theresa  Bajuvariae  (V.  in  spirit.  vini 
conserv.) 

Obs.  Species  pulcherrima  distinctissimaque,  ex  afiinitate  T. 
ionochro7nae,  T.  biflorae,  numine  serenissimae  inventricis  in  honorem 
matris  denominata. 

lllconla  Theresiae  nov.  spec. 

Beschrieben  von  Professor  Dr.  Cogniaux. 

(Abbildung  siehe  Tafel  II,  Fig.  1,  2,  3.) 

M.  Theresiae  (sect.  Cremanmm)\  fere  glaberrima;  foliis  ovato- 
oblongis,  obtusiuscule  breviterque  acuminatis,  basi  rotundatis,  reniotius- 
cule  minuteque  denticulatis,  5-nerviis,  nervibus  subtus  basi  setuloso- 
barbatis  exterioribus  paulo  distinctis;  paniculis  parvis,  laxis,  pluri- 
floris;  floribus  8-meris,  longiuscule  pedicellatis ;  calyce  late  campanulato, 
dentibus  minutis,  remotis,  triangulari-subulatis;  antheris  biporosis. 

Kami  graciles,  obscui^e  tetragoni,  superne  leviter  compressi. 
Petiolus  gracillimus,  supra  leviter  furfuraceo-puberulus,  ciixiter  1  cm 
longus.  Folia  rigidiuscula,  siccitate  lurida,  5—7  cm  longa,  17  bis 
27  mm  lata.  Paniculae  5  —  6  cm  longae;  pedicelli  subflUformes, 
2—4  mm  longi.  Calyx  4  mm  longus  et  latus.  Petala  subrotundata, 
3  mm  longa.  Antherae  fere  2  mm  longae.  Stylus  subliliformis,  glaber, 
4 — 5  mm  longus,  stigmate  capitellato. 

Cette  espece  est  tres  voisine  du  M.  crocea  Naud.,  dont  eile  se 
distingue  facilement  par  sa  panicule  beaucoup  plus  lache  et  bien 
moins  multiflore,  ainsi  que  par  ses  fleurs  un  peu  plus  grandes  et 
plus  longuement  pedicellees. 

Fundort:  Zwischen  Pocho  de  Santa  Lucia  und  Las  Palmas, 
Westhang  der  Westcordillere  Ecuadors;  ca.  1300 — 2200  m  See- 
hühe.    August. 

Synibolantlms  nov.  spec? 

(ex  affinitate  Symbolanthi  calygoni  Gris.) 

Beschrieben  von  Professor  Dr.  Neger. 

S.  caule  glabro  (vel  scabriusculo?),  foliis  ovato-oblongis  apiculatis, 

adultis  8—9  cm  longis,  8 — 4  cm  latis,   supra  scabriusculis,  obscure 

viridibus,    subtus  laevibus,  pallidioribus,  calycis  quinquepartiti,  seg- 

mentis  anguste-Ianceolatis,  coroUa  calycem  duplo  superante,  genitaha 

aequanteC?) 

Differt  a  S.  calygono  Griseb.  lobis  calycinis  angustioribus  nee 
non  antheris  dorso  hirsutissimis. 

Fundort:  Estero  Salado  bei  Guayaquil;  Westecuador.  Brack- 
wassergebiet.   August  oder  September. 

Eutoca  loniarlifolia  Phil,  in  sched. 
Beschrieben  von  Professor  Dr.  Neger, 
Eu.  annua(?)  pubescens  caule  simplici  vel  superne  parce  ramoso, 

foliis  inferioribus ?,  caulinis  erectis,  5—  6  cm  longis,  ambitu 

oblongo-lanceolatis,  pinnatopartitis,  pinnis  3 — 5  —  jugis,  serratis  vel 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  81 

plus  minus  profunde  3—5  —  partitis,  pinnis  tenuinalibus  majoribus, 
fbliis  summis  brevioribus  minus  partitis  —  subintegius ;  racemis  3—5, 
multifloris,  floribus  sessilibus,  calyce  ca  5  mm  longo,  corolla  calycem 
bis  aequante. 

Habitat  in  via  Uspallata,  Andium  centralium  argentino-chilensium. 
Floret  m.  Octoljri. 

Das  vorliegende  Exemplar  stimmt  vollkommen  überein  mit  einer 
im  K.  Botan.  Museum  zu  Berlin  aufbewahrten,  von  Dr.  E.  A. 
Philippi  gesanmielten  und  von  ihm  als  E.  lomanfolia  bezeichneten, 
aber  bisher  nicht  publizierten  Pflanze. 

Salvia  orophila  nov.  spec. 
Beschi^eben  von  Professor  Dr.  Briquet. 
(Abbüdung  siehe  Tafel  III  Fig.  1.  2.  3.) 

Frutex  ramis  erectis,  rufo-tomentelüs,  internodiis  mediocribus. 
Folia  late  elliptico  vel  ovato-lanceolata.  apice  acimiinata,  marginibus 
infra  medium  convexioribus,  basi  in  petiolimi  rufb-tomentellum  ex- 
tenuata,  supra  breviter  pubescentia,  subtus  densius  pubescentia  vel 
rufo-tomentella,  sordide  viiidia;  nervatio  reticulata,  reti  subtus  aliq. 
prominulo,  pagin  am  superiorem  aliq.  fodiente;  serratura  constans  ex 
dentibus  subcrenatis,  parvis,  crebris,  intus  rectiusculis,  extus  convexis, 
culminibus  peracutis  prorsus  versis.  Spicastrum  mediocre,  verticillastris 
oonfertis  6  floris,  bracteis  deciduis.  Pedicelli  dense  breviter  pubes- 
centes.  Calix  tubuloso  -  campanulatus ,  piu-purascens,  nervis  ad  -ju, 
prominulis,  superne  evanidis,  bre\iter  sparsim  patiüe  püosulus,  prae- 
sertim  ad  nervös  margine  ciliolatus;  labrum  ovatum,  apice  breviter 
apiculatum;  labioli  dentes  2  ovati,  subito  subulati  alte  connati.  Co- 
rolla piu'purea,  extus  villosa;  tubus  cylindiicus  tenuis  modice  exsertus; 
labrum  leviter  ciuTulum  subintegiimi;  labioli  labro  bre"\ioris  lobi 
laterales  ovati,  medius  obovatus  major.  Staminum  filamenta  brevia 
"vdx  ultra  articulationem  protensa,  poUinatoria  elongata,  sub  labro 
corollino  adscendentia  et  ultra  eiun  exserta,  lociüos  lineares  gerentia, 
rectiaria  longa  remifonnia  haud  appendiciüata.  Stylus  \iIlosus  ex- 
sertus, inaequaliter  bifidus,  ramo  postico  recurvo  subulato  longiore. 

Intemodia  suppetentia  3—4  cm  longa.  Foliorum  lamina  super- 
ficii  ad  7X4  cm,  petiolus  ad  1  cm  longus:  dentiimi  culmiua  0,5  — 
1  mm  alta  et  1 — 2  mm  distantia.  Spicastrum  (suppetensj  8  cm 
longum,  pedicellis  2—3  mm  longis.  Calicis  6 — 7  mm  longi,  tubus 
5  mm  profimdus,  lobi  2  mm  alti.  Corolla  calicis  os  cü'ca  7 — 10  mm 
excedens;  labrum  fere  5  mm  longum.  Stamiua  labrum  ad  3  mm 
excedentia,  antheris  2,5  mm  longis. 

Columbia:  Inter  Media cion  et  Las  Cruzes,  in  jugo  Quindiu. 
2000—2700  m  alt.    Floret  Julio.   (Frequens). 

Cette  plante  est  fort  voisine  des  S.  rufula  Kunth  et  S.  toli- 
mensis  Kunth,  particuUerement  de  la  derniere.  Elle  nous  parait 
s'en  ecarter  par  ses  feuilles  acumiuees  (simplement  aigues  dans  la 
description  de  Kunth),  ses  verticillastres  rapproches  (ecartes  dans  le 
S.  tolime7isis)  et  ses  etamines  exsertes  (iucluses  dans  la  plante  de 
Humboldt).  Le  S.  tolimemis  a  aussi  ete  decrit  siir  des  echantillons 
provenants  du  massif  du  Quindiu.  Peut-etre  des  materiaux  plus  com- 
plets  viendi'ont-ils  dans  la  suite,  accentuer  les  rapports  qui  existent 

Beihefte  Bot.  Centralbl.    Bd.  XIII.    1902.  6 


82  Therese  Prinzessin  von  Bayern,   gesammelte  Pflanzen. 

entre  la  plante  recoltee  par  la  princesse  Therese  et  celle  de  Hum- 
boldt.   Pour  le  moment  nous  n'osous  pas  les  identifier. 

Salcia   Theresae  nov.  spec. 

Beschrieben  von  Professor  Dr.  Briquet. 

(Abbildung  siehe  Tafel  II  Fig.  4.  5.) 

Frutex  ramis  undique  lutescenti-tomentosis,  internodiis  mediis 
mediocribus.  Folia  ablonga,  apice  acuta  vel  breviter  acuniinata, 
marginibus  leviter  convexiusculis ,  basi  rotundata,  petiolo  undique 
lutescenti-tomentoso  limbo  ter  breviori  aucta,  crasciuscula,  rugosa, 
supra  cmereoviiidia  tomentella,  subtus  tomento  sordide  lutescente 
obtecta;  nervatio  reticulata  tomentum  subtus  areolans  et  paginam 
superiorem  aliq.  fodiens;  serratura  constans  ex  crenis  parvis  vel 
dentibus  extus  gibbis  quoque  parvis  crebris.  Inflorescentia  mediocris, 
axe  pedicellisque  ferrugineo-pilosis,  pilis  crispulis  nunc  glaudiüiferis ; 
verticillastri  dorsiventraliter  dispositi  2—6  flori.  Cahx  undique  glan- 
duloso-pilosus,  pilis  crispulis  nunc  colore  lutescente  adpersis,  tubu- 
losus,  striatus,  lobis  3  ovatis  apice  acutiusculis.  Corolla  tubulosa  ex 
sicco  phoeniceo-purpui'ea,  extus  pilosula;  tubus  pulchre  exsertus, 
cyllndricus;  labrum  rectiusculum  integrum;  labiolum  labro  brevius, 
deflexum,  lobis  lateralibus  ovatis  rotundatis,  medio  obovato  majori. 
Staminmn  pollinatoria  elongata,  longe  exserta.  sub  labro  coroUino 
ascendentia,  loculos  Lineares  gerentia,  rectiaria  remiformia.  Stylus 
glaber  longe  exsertus,  inaequaliter  bifidus,  ramo  postico  recurvo 
subulato  longiore. 

Internoclia  suppetentia  3  cm  longa.  Fohorum  lamina  superflcie 
circa  6  X  2  cm,  petiolus  ad  2  cm  longus;  crenarum  culmina  0,1  — 
0,5  mm  alta  et  0,5  —  1  mm  distantia.  Spicastrum  10  cm  longum, 
verticillastris  dissitis,  bracteis  caducis:  pediceUi  5  —  6  mm  longi. 
Calicis  1,3  cm  longi  tubus  1  cm  profmidus,  lobi  3  mm  alti.  Corolla 
cahcis  OS  1,3—1,5  cm  excedens,  labro  5  mm  longo,  labiolo  3  mm 
longo.  Genitalia  labrum  5 — 6  mm  excedentia;  antherarum  loculo 
fertili  3  mm  longo. 

Ecuador:  Inter  Pucarä  et  San  Antonio,  via  Guaranda-Babahoyo 
in  declivitate  occidentaü  Andium  occidentalium.  1600 — 3000  m  alt. 
Floret  Augusto. 

Cette  espece  appartient  a  la  section  Calosphace  §  Lo7igiflorae, 
et  se  place  au  voisiuage  des  «S.  glandulifera  Cav.,  hirta  Kunth, 
Haenkia  Benth.,  Sprtccei  Briq.,  avicularis  Briq.  et  pseudo-aii- 
cularis  Briq.  Elle  differe:  du  S.  glandulifera  par  ses  feuilles  oblon- 
gues,  finement  crenelees;  du  S.  hirta  par  ses  dents  calicinales,  ovees 
et  acutiuscules ;  du  S.  Haenkei  par  ses  feuilles  finement  crenelees  et 
ses  verticillastres  paucitlores  non  läches;  du  S.  Sprucei  par  ses 
feuilles  aigues  du  sommet  et  son  calice  pres  de  deux  fois  plus  court; 
des  S.  avicularis  et  pseudo  •  avicularis  par  la  forme  du  calice  et  la 
corolle  plus  petites;  enfin  eile  s'ecarte  de  toutes  ces  especes  collec- 
tivement  par  le  tomentum  jaunätre  qui  recouvre  l'appareil  vegetatif. 

Solanum  quindiuense  nov.  spec 

Beschrieben  von  Dr.  A.  Zahlbruckner. 

(Abbildung  siehe  Tafel  IV  Fig.  l.  2.) 

Gaule  fruticoso,  terete,  striatulo,  pilis  adpressis  trigosisque  vestito ; 

foliis   alternantibus,  solitariis  (vel  superioriebus  nonnihil  geminis  et 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  83 

dein  iiiaequalibus?),  infimis  minoribus,  breviter  petiolatis,  ovatis  vel 
ovato-ellipticis,  basi  in  petiolum  angustatis,  apice  acuniinatis,  in  margine 
integris,  cliartaceis,  supra  strigoso-pilosis,  fusco-viiidescentibus,  opacis, 
subtus  ocliraceis,  secus  nervaturam  strigoso-pilosis,  caeterum  villosis, 
nervatura  supra  impressa,  subtus  prominente,  costa  crassiuscula, 
nervis  secundariis  7 — 9,  sub  angulo  acuto  subarcuatim  ascendentibus 
et  ante  margineni  furcato-annexis ;  floribus  magnis,  solitariis,  pedun- 
culis  alaribus  iutrafoliaceus,  gracilibus,  sat  longis,  arcuatim  erectis, 
strigoso-pilosis;  calyce  obconico-campanulato,  extus  dense  strigoso- 
Ijüoso  intus  glabro,  tubo  subcarioso,  truncato,  10-dentato,  dentibus 
filiformibus,  tubo  brevioribus;  coroUa  regularis,  alba(?),  obconica,  5- 
partita,  lobis  oblongo-lanceolatis,  apice  acutiusciüis,  extus  pilosis,  tubo 
corollae  circe  3-plo  longioribus,  nervis  longitudinalibus  3 ;  staniinibus 
5,  liberis,  filamentis  tubo  corollae  adnatis,  triangulari-subulatis, 
carnosulis,  tubo  corollae  brevioribus,  antheris  oblongo  -  ellipsoideis, 
filamentis  subaequalibus,  poris  terminalibus,  anticis ;  ovario  subgloboso, 
giabro;  stj'lo  recto,  flliformi  et  glabro,  staniinibus  paiuni  longiore, 
stigmate  a^x  capitato;  bacca  matura  non  visa. 

Columbia:  in  jugo  Quindiu.    2700—3100  m  alt.      Floret  Julio. 

Petiolus  strigoso - pilosus,  6—8  mm  longus,  Laniina  foliorum 
9—10  cm  longa  et  3 — 3,5  cm  lata,  internodiis  multo  longiore,  ala- 
bastra  ovalia.  Tubus  calycis  5 — 6  mm  altus,  dentibus  2  —  2,5  mm 
longis.  Tubus  corollae  8 — 10  mm  altus,  lobis  16 — 18  mm  longis  et 
4  —  6  mm  latis.  Antherae  dorso  fuscesceutes,  caetemm  pallide 
ochraceae. 

Die  durch  ihre  grossen  Blätter  auffällige  Pflanze,  welche  trotz 
des  mangelhaften  Materiales  als  neu  erkannt  werden  konnte,  gehört 
in  die  Section  Paclajstemon.  Subsection  Lycicmthes,  §  2.  Polymeris 
X  X  Lobanthes  im  Sinne  Dun  als.  Sie  steht  dem  Solanum  lineatum 
E.  et  Pav.  ^)  zunächst ,  imterscheidet  sich  von  diesem  sofort  imd 
leicht  durch  die  Blattform  und  grossen  Blüten.  Solanum  xylopiae- 
foliiim  Dmi.  2),  dessen  Diagnose  auf  unsere  Pflanze  scheinbar  passt, 
steht  in  keiner  näheren  Beziehung  zu  Solanum  qumdiuense,  wovon 
ich  mich  nach  Einsicht  m  die  Originalien  überzeugen  konnte. 


Solanum   Theresiae  nov.  spec. 

Beschrieben  von  Dr.  A.  Zahlbruckner. 

(Abbildimg  siehe  Tafel  V  Fig.  1.  2.) 

Caiüe  fruticoso,  erecto,  tereti,  viiidi  et  glabro,  ramiüis  lateralibus 

sat  numerosis,  bre"\ibus,  paucifoliatis.  -s'ersus  apicem  incano-pulveru- 

lento  tomentosis;  follis  sat  longe  petiolatis,  alternantibus,  oblongis  vel 

oblongo-lanceolatis,  plus  minus  recmTis,   coriaceis,   supra  primum 

pulverulento-tomentosis,  demum  glabrescentibus,  subtus  glabris,  basi  in 

petiolum   sensim   angustatis,    apice   acutis;    in  margine  integris  et 

tenuiter  revolutis,    costa  crassiuscula,  nervis  secundariis  haud  con- 

spicuis ;  inflorescentia  cymoso-paniculata,  in  ramulis  terminalibus,  laxis, 

paucifloris;  peduuculis,  pedicellis  calyclbusque  pulverulento-tomentosis; 

calyce  5 -Mo,  lobis  parvis,  triangularibus  et  obtusiusculis;    corolla 


1)  Flora  Perm-iana.  Vol.  II.  1799,  pag.  31,  Tab.  GL VIII,  Fig.  G. 

2)  Dun.  apud  DO.  Prodr.  Vol.  XIII,  1.  pag.  179. 

6* 


84         Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

subcampaniüato-cyathiformi,  iion  plicata,  calj'ce  miüto  lougiore,  vio- 
lacea,  extus  piüverulento-tomentosa,  tubo  brevissimo,  lobis  ovalibus. 

Bolivia;  in  valle  La  Paz.  3700—3800  in  alt.      Floret  Octobri. 

Eami  laterales  erectiusculi.  Folia  internodiis  miüto  longiora; 
petiolo  8 — 15  mm  longo,  non  alato;  lamina  supra  nitidula,  viridi, 
normaliter  medio  ampHssima,  3 — 5  cm  longa  et  8  — 14  mm  lata; 
Costa  snbtus  prominiüa,  nervis  secundariis  6 — 10,  sat  distantibus, 
arcuatim,  ascendentibus.  Inflorescentia  iteratim  dichotoma;  pedicellis 
geminis,  basi  articiüatis  et  ibidem  in  partibus  pedicelli  iirceolato- 
incrassatis  insertis,  flliformibus,  9 — 12  mm  longis,  post  anthesin  apice 
parum  incrassatis ;  alabastri  subglobosis  vel  ovalibus,  apice  rotimdatis ; 
calyce  subcampanulato,  regiüari,  fere  usque  ad  medium  fisso,  lobis  e 
sinubus  rotundatis  assurgentibus,  subpatentibus,  2 — 3  mm  longis  et 
basi  circa  1,5  mm  latis:  corolla  regulari  (non  bilabiato)  lobis  acutius- 
culis,  Costa  conspicua,  10 — 12  mm  longis  et  5 — 6  mm  latis;  stami- 
nibus  5,  aequalibus,  filamentis  bre^issimis.  circa  1  mm  longis,  antheris 
oblongis,  4  mm  longis  et  1,5  mm  latis,  luteis,  mox  rimis  longitudina- 
libus  antice  debiscentibus ;  stylo  antheris  paulum  longiore,  erecto, 
versus  basin  leviter  pulvenüento-tomentoso,  stigmate  clavato-globoso, 
bifldo  et  glabro.  Bacca  (juvenilis,  band  matura)  globosa,  nigra, 
glabra,  4  mm  in  diam. 

Solanum  Theresiae  gehört  nach  Dunals  Gruppirung  der  Gattung 
in  die  Section  Pachystemon,  Subsection  Micranthes  und  steht  daselbst 
dem  Solanum  pulverulentum  Pers.  ^)  (Syn.  Solanum  angustifolium 
E.  et  Pav.2)  zunächst.  Von  diesem  unterscheidet  sich  die  als  neu 
erkannte  Ai't  durch  den  Habitus,  durch  die  stets  an  der  Spitze  kurzer 
Seitenäste  stehenden,  niemals  seitenständigen  Blütenstände,  kürzeren, 
ganzrandigen,  am  Eande  zui^ückgerollten,  auf  der  Obenseite  pulverigen 
Blätter.  Ein  ferneres  Unterscheidungsmerkmal  läge  ferner  auch  in 
der  Öffnungsweise  der  Antheren,  doch  ist  hier  zu  bemerken,  dass 
das  von  Eusby^)  herausgegebene  Exemplar  des  Solanum  pulveru- 
lentum Pers.  ebenfalls  der  Länge  nach  sich  öffiiende  Antheren  zeigt. 

Centropogon(?)  uncinatus  nov.  spec. 
Beschiieben  von  Dr.  A.  Zahlbruckner. 
(Abbildung  siehe  Tafel  III,  Fig.  4.    Tafel  V,  Fig.  3). 
Caule  in  parte  superiore  glaberrimo,   nitido,   laevi   et   parum 
flexuoso:  foliis  alternis,  petiolatis— petiolo  10 — 12  mm  longo,  glabro— 
internodiis  longioribus.  suberecto-patentibus,  ovatis  vel  ovato-oblongis, 
basi  in  petiolum  angustatis,  apice  acuminatis,  viiidibus,  membranaceis, 
utrinque  glabris,   supra  nitidulis,  in  margine  dentibus  crebris  acutis 
angustisque  suberectis,    parvis,  inaequalibus  numitis,   costa  crassius- 
cula,  nervis  secundariis  7 — 9  sub  angulo  semierecto  assurgentibus,  la- 
mina 6,5—  7,5  cm  longa  et  1,5 — 2,2  cm  lata;  floribus  solitariis,  axiUa- 
ribus(?),   longe  pedicellatis ,   pedicello  tereti,   glabro,   7,5  cm  longo, 
ebracteolato ;  receptaculo  globoso,  0,7 — 0,9  cm  in  diam.,  glabro,  lobis 


1)  Pers.,    Synops.    plantar.    I.  1805.   pag.    223;    Dun.    apud    DC.    Prodr. 
Xni,  1.  pag.  100. 

2)  R.  et  Pav.,  Flora  Peruv.  II.  1799.  pag.  33,  tab.  CLXIII ,    Fig.  6  non 
Lam. 

'^)  Plantae  Bolivianae  a.  M.  Bang  lectae  no.  90. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen.  85 

calj'cinis  distantibus,  receptaculo  duplo  cii'ca  longioribus,  subulatis, 
aciitis,  unciiiatis,  glabris,  iii  margiue  dentibus  parvis  utrinque,  1 — 2 
patentibiis  ornatis;  corolla  e  basi  pauliim  latiore  leviter  constricta 
et  dein  versus  faiicem  sensim  dilatata,  4,  2 — 4,  4  cm  longa  et  fauce 

1  cm  lata,  sanguinea,  glabra,  lobis  incurvis,  2  supeiioribus  majori- 
bus,  tubo  staminum  in  jmrte  superiore  hiito;  tubo  antherarum  prui- 
nosido,  dorso  pilis  spaisis  et  in  vertice  setulis  munito;  antherarum 

2  minoribus  apice  penicillatis.    Fructus  igiiotus. 

Ecuador:  Zwischen  Babahoyo  und  demPäramo  des  Chimborazo. 
August. 

Eine  diu'cli  die  Form  der  Kelchzipfel  auffallende  Art,  deren 
Diagnose  jedoch,  nach  incompletem  Material')  entworfen,  in  vielen 
Stücken  einer  Ergänzung  bedarf. 

Senecio   TJteresiae  nov.  spec. 

Beschi'ieben  von  Professor  Dr.  0.  Hoff  mann. 

(Abbildung  siehe  Tafel  IV,  Fig.  3.  4.  5.) 

Fruticosa  erecta  valde  ramosa  undique  glabra,  ramis  sulcatis 
usque  ad  apicem  foliatis;  foliis  sessilibus  pinnapartitis,  rhachi  lineari, 
segmentis  in  utroque  latere  3  —  4  margine  revolutis  linearibus  ob- 
tusis,  simplicibus  vel  hinc  inde  grosse  dentatis,  üifimis  saepius 
hrevioribus ;  foliis  supremis  in  bracteas  inflorescentiae  simplices 
sqamiformes  transeuntibus :  capitulis  homogamis  parvulis  25-floris, 
ad  apices  ramulorum  corymbosis,  corymbis  paniculam  amplam  iiTe- 
gularem  foliatam  formantibus;  involucri  late  campanulati,  bracteis 
paucis  brevibus  ovatis  calyculati  squamis  10  sordide  purpui-eis 
plerumque  albo  -  marginatis  subacutis  apice  paulo  sphacelatis  et 
minutissime  velutinis;  receptaculo  piano  areolato;  floribus  longe  ex- 
sertis;  corollis  luteis,  e  tubo  in  limbum  paulo  longiorem  et  subduplo 
latiorem  sensim  dilatatis,  limbi  laciniis  nervo  mediano  percursis; 
styli  ramis  truncatis;  ovariis  pubescentibus. 

Der  vorliegende  Zweig  ist  20  cm  lang,  am  Grunde  4  mm  dick. 
Die  Blätter  erreichen  eine  Länge  von  35  mm;  die  Abschnitte 
werden  bis  6  mm  lang  und  (ohne  die  zuillckgerollten  Ränder)  wenig 
über  1  mm  breit.  Auch  der  bis  IV2  mm  breite  Teil  der  Blatt- 
spindel zwischen  den  einzelnen  Abschnitten  ist  im  trockenen  Zustande 
zurückgerollt.  Die  Hülle  ist  5  mm  hoch  und  breit.  Die  Blättcheu 
des  Aussenkelches  sind  kaum  1  mm  lang  mid  wie  die  eigentlichen 
Hüllbläiter  an  der  Spitze  dunkel  gefärbt.  Die  Hüllblätter  zeigen 
die  bei  Senecio  SO  häufige  sehr  feiu  sammetartige  Behaarung  der 
Spitze.  Die  Blüten  ragen  noch  um  4—5  mm  aus  der  Hülle  hervor. 
Die  Blumenkronen  smd  6  mm  lang;  eben  so  lang  ist  ziu^  Blütezeit 
der  weisse  Pappus.    Reife  Früchte  fehlen. 

Peru:  Unterhalb  Casapalca  an  der  Oroyabahn;  ca.  4000  m 
Seehöhe.    September. 

In  der  Tracht  nähert  sich  die  Pflanze  am  meisten  S.  clavifolius 
Eusby,  welche  sich  jedoch  von  ihm  durch  strahlblütige  Köpfchen 
und  ungeteilte  Blätter  unterscheidet. 


')  Vergl.  Anmerkung  S.  5. 


86 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 


Alphabetisches  Register. 


Acacia  Aroma  Gill.  G.  33. 
„       farnesiana  Willd.  34. 
„      spec.  34. 
„       spec.  34. 
Acaena  elongata  L.  29. 

„      spec.  29. 
Acanthacea  65. 
„  65. 

Achyrocline  celosioides  DC.  71. 
„  Hallü  Hieron.  71. 

„  saturoides  Lam.  var.  can- 

dicans  Baker  71. 
Acrostychum  spec.  10. 
Adiantum  macrophyllum  Sw.  11. 

„  tetraphyllum  Willd.  11. 

Alectra  spec.  60. 
Alonsoa  caulialata  R.  et  P.  60. 

„        incisaefolia  R.  et  P.  60. 
Anthurium  Buonaventurae  Engler.  14. 

„  pulchellum  Engler.  14. 

Arcythophyllum  nitidum  H.  B.  K.  65. 
Aristida  pallens  Cav.  13. 
Aristolocnia  cliilensis  Miers.  22. 

„  veraguensis  Duch.  22. 

Arrabidaea  candicans  DC.  62. 
Arthrostemma  volubile  Triana  43. 
Asclepias  curassavica  L.  49. 
Aspidium  conterminum  Desv.  11. 
„         patens  Sw.  11. 

Baccharis   alnifolia.     Meyen  et  Walp. 

6.  70. 
„  floribunda  H.  B.  K.  70. 

„  microphylla  H.  B.  K   ß  In- 

carum  Wedd.  5.  71. 
Bactris  granatensis  Dru.de.  14. 
Babia  ambrosioides  Dag.  74. 
Barnadesia     arborea    H.   B.    K.    oder 

polyacantba  Wedd.  76. 
Begonia  Martinicensis  A.  DC.  41. 
„        Ottonis  Walp.  41. 
„        spec.  41. 
Bidens  fruticulosa.  Meyen  et  Walp.  74. 

„      nibifolia  H.  B.  K,  74. 
Bignoniacea.  63. 
Bocconia  frutescens  D.  3.  26. 
Boerbavia  birsuta  Willd.  24. 
Bomarea  conferta  Btb.  3.  18. 

„        spec.  B.  floribunda  affinis  18. 
„        setacea  Herb.  19. 
Borreria  laevis  Griseb.  67. 
Boucbea  Ehrenbergii  Cbam.  53. 
Bracbyotum  strigosum  Triana  43. 
Brassica  Rapa  D.  27. 
Browallia  demissa  D.  58. 

Cactacea  41. 

Calceolaria  ericoides  Vahl.  5.  59. 

„  glutinosa  Heer  et  Regel  59. 

„  perfoliata  D.  f.  59. 


Calceolaria  tenuis  Bentb.  59. 
„  spec.  59. 

„  spec.  59. 

„  spec.  60. 

Calandrina  cymosa  Pbilippi  25. 
Capparis  pulcberrima  Jacq.  5.  28. 
Cassia  fistula  D.  32. 

„       glandulosa  D.  32. 
Castilleja  fissifolia  D.  61. 

„         stricta  Bentb  atf.  61. 
„         tenuiflora  Bentb(?)  61. 
„         spec.  61. 
„         spec.  61. 
Casuarina  equisetifolia  L.  21. 
Centropogon  surinamensis  Presl.  67. 

„  uncinatus  Zablbr.  67.  84. 

Cerastium  arvense  D.  25. 

„  mollissinum  Poir.  a  genui- 

num  Rohrb.  25. 
Ceroxylon  andicola  Humb.  et.  Bonpl.  4. 
Cbeilantbes  radiata  R.  Br.  11. 
Cbuquiraga  insignis  Humb.  et  Bonpl. 

«  genuina  Wedd.  5.  77. 
Chusquea  spec.  13. 
,,         spec.  13. 
„         spec.  13. 
Oleome  spinosa  L.  28. 
Clidemia  birta  D.  Don  45. 
Clnsia  spec.  39. 

Cocblospermum  vitifolium  Sprenglö.  39. 
Cocos  butyracea  Mart.  3. 
„      Sancona  Karst  3. 
Commelina  cayennensis  Rieh.  16. 

„  virginica  L.  17. 

Commelinacea  17. 
17. 
17. 
Composite  77. 
78. 
78, 
Conostegia  birsuta  DC.  45. 
Cora  reticulifera  Wain.  9. 
Cordia  rotundifolia  R.   et  51. 
Corynelia  clavata  Sacc.  9. 
Cotyledon  spec.  28. 
Coursetia  dubia  DC.  5.  30, 
Crataeva  gynandra  B.  (?)  28. 
Crotalaria  anagyro'ides  H.  B.  K.  29. 
Cniikshanksia  tripartita  Pbilippi  7.  GQ. 
Cupbea  antisypbilitica  Ktb(?)'42. 
„       dipetala  Köbne  42. 
„       racemosa  Spr.  var.   «   tropica 

Cbam   et  Schlecbtd.  42. 
„        spec.  42. 
Cydista  aequinoctialis  Miers  4.  62. 
Cyperus  Papyrus  L.  14. 

Dapbnopsis  Caracasana  Meisen  42. 

Datura  spec.  58. 

Descurainia  canescens  Prantlvar.  7.26. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 


Desmodium  axillare  DC.(??)  30. 

„  incanum  DG.  31. 

„  mexicanum  Wats.  31. 

Dichroma  ciliata  Vahl  14. 

„  pura  N.  ab  Es.  14. 

Dicliptera  multiflora  Jnss  04. 
Digitalis  purpurea  L.  (JO. 
Dioclea  spec.  31. 

Diodia  rigida  Cham,  et  Schi.  (>6. 
Distichiis  prostrata  Desv.  G.  13. 
Dothidea  (?)  9. 

Dunalia  solanacea  H.  B.  K.  58. 
Duranta  Mutisii  L.  f.  9.  ü4. 
„         triacantha  Juss.  9.  54. 

Echites  microcalyx  A.  DG.  var.  glabra 

A.  DC.  48. 
Eichhornia    crassipes    (Mart.)     Solms 

Laubach  17. 
Epidendrum  cochHdium  Ldl.  19. 
„  decipiens  Ldl.  20. 

„  elongatum  Jacq.  20. 

„  fimbriatum  Kth.  20. 

„  quitensium   Rchb.  fil.  20 

Episcia  melittifolia  Mart  64. 
Erigeron  pellitum  Wedd.  70. 

„         sulcatus    Meyen  var.  colum- 
biana  Hieron.  70. 
Eritrichium  clandestinum  A.  DC.   var. 
angustifolium  Clos.  51. 
fallax  PhU.  52. 
Erodiuni  cicutarium  Lern.  34. 
Eryngium  humile  Cav.  «.  47. 
Espeletia    argentea  Hamb.  et  Bonpl. 

3.  72. 
Eucharis  grandiflora  18. 
Eupatorium  azangaroense  C.H.  Schultz 

Bip.  G8. 
„  conyzoides  Vahl  68. 

„  humile  (Benthi.  Hieron.  (J8. 

„  Klattianum  Hieron.  69. 

„  obscurifolium  Hieron.  69. 

„  pichinchense  H.  B.  K.  69. 

„  stoechadüblium  L.  f,  69. 

„  virgatum  Schrad.  69. 

Eutoca  lomarifolia  Phil.  7.  50.  80. 

Fuchsia  corymbiflora  Benth.  46. 
„        petiolaris  H.  B.  K.  46. 
„         scabriuscula  Benth.  46. 
„         sessihfoha  Benth.  46. 
„        venusta  H   B.  K.  46. 
„        spec.  ex  äff',  triphyllae  H.  B. 
K.  47. 

Galactia  striata  fjacq.)  Urban.  31. 
Galinsoga  hispida  Benth.  74 
Gaultheria  conferta  Benth.  47. 
Gentiana  dififosa  H.  B.  K.  var.  «  Griseb. 

48. 
Gentiana  rupicola  H.  B.  K.  48. 

sedifolia  H.  B.  K.  5.  48. 
Geranium  spec.  34. 
Gesueriacea  64. 

»34. 

64. 


Gigartina  contorta.  Borv  8. 
Gleichenia  dichotoma  Willd.  12. 
i  Gnaphalium  cheiranthifolium  Lam.  71. 
„  lanuginosum  H.  B.  K.  71. 

„  puberumlum   H.  B.  K.  72. 

tenue  H.  B.  K.  72. 
Gomphrena  globosa  L.  24. 
Gossypium  rehgiosum  L.  38. 
Grateloupia  schizophylla  Ktz.  6.  8. 
Guzmania  (V)  spec.  15. 
Gymnogongrus      vermicularis      Tum. 
J.  Ag.  6.  8. 

Habenaria  spec.  20. 
Halenia  graciHs  Gri.seb.  4Ö. 
Hameha  patens  Jacq.  66. 
Haplopappus  parvifolius  (DC.)  A.  Gray. 

69. 

„  velutinus  Remy.  7.  69. 

Hartwegia  spec.  20. 
Heliantnea  spec.  74. 
Heliconia  Bihai  L.  3.  19. 

„  spec.  19. 

Heliopsis  canescens  H.  B.  K.  72. 
Heliotx'opium  indicum  L.  51. 

„  oppositifoHum  51. 

„  stenophyllum     Hook    et 

Arn.  7.  51. 

„  spec.  51. 

„  spec.  51. 

Hibiscus  rosa-sinensis  L.  38. 
Hippomane  Mancinella  L.  3. 
Hymenophyllum  ciliatum  Sw.  lU. 
Hypericum  thesiifolium  H.  B.  K.  39. 
Hypochaeris  quitensis  Schultz.  Bip.  77. 
Hyptis  glomerata  Mart.  ap.  Schrank  55. 
„      urticoides  H.  B.  K.  55. 

Inga  spec.  I.  ingoidi  Willd.  äff'.  34. 
Ipomoea  acuminata  R.  et  Schi.  49. 
„         fistulosa  Mart  4.  49. 
„         trifida  Don.  4.  50. 
Iresine  spec.  24. 
Isocarpha  divaricata  Benth.  72. 
Jacobinia  colorata  N.  ab  Es.  5.  65. 
Jacquemontia  penthantha  Don.  50. 

„  polvantha  (Schi.';  Hallier 

f.  5'J. 
Jasminum  Sambac  Ait.  47. 

„         spec.  47. 
Jochroma  lanceolata  Miers.  58. 

Kohleria  elongata  Haust.  63. 
„         spicata  Decn.  64. 

Laeha  spec.  20. 

Laguncularia  racemosa  Gaertn.  f.  43. 
Lamourouxia  virgata  H.  B.  K.  62. 
Lantana  camara  L.  52. 

„         canesrens  Kth,  52. 

„         hirsuta  Mart.  et  Gal.  52. 

„         hiacina  Desf.  53. 

„        rugulo.sa  H.  B.  K.  53. 
trüolia  L.  (?)  53. 
Larrea  divaricata  Cav.  7.  36. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 


Leandra  melanodesma  Cogn.  45. 

„         spec.  45. 
Lepidium  ruderale  L.  27. 
Lepidophyllum  cupressinum  Philippi. 

„  quadrangulare    Benth. 

6.  70. 
Libsrtia  spec.  19. 

Loasa  Humboldtiaua  Urb.  et  Gilg.  41, 
„      triijhylla  Juss  var.  papaverifolia 
Urb.  et  Gilg.  41. 
Lupinus  bogotensis  Bth.  var.  (j.  29. 
„        spec.  30. 
„        spec.  30. 
Lycaste  gigantea  Ldl.  20. 
Lycium  chilense  Miers.  58. 
Lycopersicum  Humboldtii  Dun.    57. 
Lycopodium  cemuum  L.  12. 

„  complanatum  L.  12. 

Macrantisiphon    longiflorus    K.    Seh. 

5.  62. 
Malesherbia  humilis  Don  40. 
Malvastrum  nov.  spec.  (?)  37. 

„  spec.  37. 

Mandevilla  mollissima  K.  Seh.  49. 
Manettia  meridensis  K.  Seh.  65. 
Marrubiuni  vulgare  L.  56. 
Martinezia  bicuspidata  Drude.  14. 
Melanthera  deltoidea  Rieb,  in  Michx. 

73. 
Mentzelia     chilensis    Gay    var.     ata- 

camensis  Urb.  et  Gilg.  7.  41. 
Miconia  crocea  Naud.  45. 
„       Hgustrina  Triana.  45 
,,        Tneresiae  Cogn.  45.  80. 
Microgenetes  Cumingii  DC.  7.  50. 
Mimosa  floribunda  Willd.  33. 

„         pudica  L.  33. 
Mormodica  Cliarantia  L.  67. 
Monnina  denticulata  Chodat.  36. 

„         pbytolaccaefoliaH.  B.  K.var. 

a  36. 
„        spec.  36. 
Monochaetum  Hartwegianum  Naud.  44. 
„  Lindenianum  Naud.  var 

parvifolium  Cogn.  44. 
„  lineatum  Naud.  44. 

„  myrtoideum  Naud.  44. 

Monstera  pertusa  (L.)  Vriese.  15. 
Mucuna  arens  DC.  31. 
Mutisia  grandiflora  Humb.  et  Bonpl.('?) 

76. 

Nolana  prostrata  L.  6.  57. 

Oenothera  albicans  Lam.  6.  45. 

„  epilobifolia  H.  B.  K.  45. 

„  Tarquensis  H.  B.  K.  46. 

Onoseris  purpurata  Willd.  77. 
Ophryosporus  triangularis  Meyen  68. 
Oreodoxa  frigida  H.  B.  K.  4. 
Ossea  diversitblia.  Cogn.  (?)  47. 
Oxalis  filiformis  H.  B.  K.  35. 
„       lineata  Gillies.  35. 


Oxalis  medicaginea  H.  B.  K.  35. 
„      moUis  H.  B.  K.  35. 
„       scandens  H.  B.  K.  35. 
„       Schraderiana  H.  B.  K.  35. 
„       stricta  L.  35. 
„      spec.  36. 

Palicourea  costata  Bth.  66. 

„  spec.  nov.  Qii. 

Paragonia  pyramidata  Bureau.  (52. 
Passiflora  lunata  Willd.  40. 
Panonia  typhalaea  Cav.  38. 

„         spec.  38. 
Pectocarya  chilensis  DC.  51. 
Pelargonium.  inquinans  Ait.  34. 
Perezia  pungens  Less.  77. 
Phaseolus  peduncularis  H.  B.  K.  32. 
trujilensis  H.  B.  K.  32. 
„         spec.  32. 

„         spec.  32. 
Philodendron  verrucosum  Matthieu  15. 

„  spec.  15. 

Phryganocydia  corymbosa  Vent.   63. 
Phyllachora  Durantae  Rehm.  9.  .54. 
Phytolacca  bogotensis  ü.  B.  K.  24. 
Piper  lancaefolium  Kth.  21. 
Piqueria  artemisioides  H.  ß.  K.  6.  68. 
Pistia  stratiotes  L.  15. 
Pleuropetalum  costaricense  Wendl.  22. 
Podocarpus  chilina  A.  Eich.  7.  12. 

„  Sprucei  Pari.  13. 

Polygonacea  22. 
Polygonum  hydropiper  L.  22. 
Polylepis  racemosa  R.  et  P.  29. 
Polypodium  augustifolium  Sw.  11. 

„  tetragonum  Sw.  11. 

Porliera  hygrometra  R.  et  P.  6.  36. 
Portulacca  pilosa  L.  4.  25. 
Prionodon   longissimus  Ren.  et  Card. 

10. 
Prosopis  microphylla  H.  B.  K.  32. 

„        spec.  33. 
Prunella  aequinoctialis  H.  B.  K.  56. 
Pterolepis  glomerata  Miq.  43. 

Ranunculus  flagelliformis  Sm.  25. 
„  geoides  H.B.  K.(?)  26. 

„  spec.  26. 

„  spec.  26. 

Raphanus  sativus  L.  27. 
Rhizophora  Mangle.  L.  43. 
Rosa  spec.  29. 
„    spec.  29. 
„     spec.  29. 
Ruellia  obtusa  N.  ab  Es.  64. 

Sabal  mauritiiforme  Griseb.  3. 
SaUx  Humboldtiaua  Willd.  3.  6.  21. 
Salvia  orophila  Briq.  55.  81 

„       palaefolia  H.  ß.  K.  155. 

„      pauciserrata  Benth  (?)  155. 

„       rufula  Kth.  155. 

„      scutellaroides  H.  B.  K.  56. 

„      Theresae  Briq.  56.  82. 


Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 


89 


Salvia  spec.  82. 
Sanchezia  munita  Nees  05. 
Sargassum  bacciferum  (Turn.)  J. 


Äff. 


Sauvagesia  erecta  L.  38. 
Scheelea  regia  Karst  (?)  li. 
Scutellaria  purpurascens  Svv.  56. 
Scylla  cbloroleuca  Kth.  18. 
Selenipedium  Schlimii  Rclib.  t,  21. 
Senecio  Berterianus  Colla.  1.  75. 
„        graveolens  Wedd.  (i.  75. 
hakeifolius  Bert.  (?)  75. 
.,        Moritzianus  Klatt.  75. 
„        piüclielliis  DC.  75. 

sonchoides  H.  B.  K.  75. 
„        spinosus  DC.  (>.  76. 

Theresiae  0.  Hoffm.  76.  85. 
Sesbania  exasperata  H.  B.  K.  30. 
Sida  acuta  Burm.  var.  carpinifolia  K. 

Scb.  37. 
Sida  rhombifolia  L.  var.  typica  K.  Scb. 

38. 
„     spinosa   L.  var.    angustifolia  K. 
Scb.  38. 
Sipbocampylus   Columnae  G.  Don.  G7. 
„      "        ferrugineus  G.Don.  67. 
Sis\Tnbrium  spec.  27. 
Sisyrincbium  junceum  Meyer.  19. 
Solanum  caripense  H.  B.  K.  57. 
.,         lycioides  L.  57. 

maritimum  Meyen    7.  57. 
„        pinnatifidum  R.  et  P.  6.  58. 
„         quindiuense  Zablbr.  58. 82. 

Tberesiae  Zablbr.  58.  83. 
„        spec.  58. 
Spbagnum  medium  Limp.  10. 
Spilantbes  americana  (Mut.)  Hieron.  73. 
Stacbys  grandidentata  Lindl.  var.  57. 
Stachytai^sbeta  cayennensis  Vabl.  53. 
„  mutabüis  Vabl.  53. 

„  spec.  54. 

Stelis  micrantba  Sw   (?)  19. 
Stenolobium  molle  Seem.  63. 
Stereocaulon  ramulosum  Scb.  10. 
Stevia  Bentbamiana  Hieron.  68. 
Stipa  Icbu  Ktb.  5.  6. 
Suaeda  divaricata.  Moq.  7.  22. 
Symbolantbus  ver.  nov.  spec.  47  80. 
Syngonium  spec.  15. 
„  spec.  15. 


Tacsonia  glaberrima  Juss.  3.  40. 

,.        manicata  Juss.  40. 
Talinum  spec.  25. 
Taraxacum  ofticinale  Wigg.  77. 
Telantbera  gompbrenoides  Moq.  24. 
Tetraglocbin  stricta  Poepjx  7.  28. 
Tbunbergia    grandiÜora    Koxb.   ß  *  * 

cuspidata  N.  ab  Es.  64. 
Tibouchina  Andreana  Cogn.  43. 

„  ciliaris  Cogn.  44. 

„  grossa  Cogn.  44. 

„  lepidota  Baill.  44. 

„  paleacea  Cogn.  44. 

Tillandsia  aloifolia  Hook.  16. 

„  Augustae  regiae  Mez.  16. 

„  fasciculata  Sw.  (?)  16. 

„  spec.  16. 

„  spec.  16. 

„  spec.  K). 

Tradescantia  birsuta  H.  ß.  K.  17. 
Tridax  Trianae  Hieron.  74. 
Trifolium  repens  L.  30. 
Tripterodon  filicifobum  Radlk.  37. 
Tropaeolum  tricolor  Lindl.  7.  36. 
Turnera  ulmifolia  L.  6.  40. 

Ulva  lactuca  Lc.  Jol.  «  rigida  Ag.  8. 
UmbeUifera  47. 
Uredo  Tberesiae  Neger  8.  78. 
Uromyces  Hedysari  paniculati  Farl.  8. 
Uruparia  tomentosa  ( Willd.)  K.  Scb.  66. 
Usne  aflorida,  var.  comosa  (Acb.)  Wain. 

9. 
„     spec.  9. 

Verbena  calcicola  Walp.  6.  54. 

„         tenera  Spr.  7.  54. 
Vicia  andicola  H.  B.  K.  31. 

„      spec.  31. 
Viola  arguta  H.  B.  K.  39. 
„      scandens  Willd.  39. 
Vitis  sicyoides  Baker.  37. 
Vrisea  beliconioides  Lindl.  16. 

Wedelia  carnosa  Rieb.  73. 

„         frutescens  Jacq.  73. 
Werneria  nubigena  Wedd.  emend  var. 
ß  latifolia  Wedd.  5.  76. 

Xanthosoma  spec.  15. 


Erklärung  der  Tafeln. 


Tafel  I. 

Fig.  1.   Tillandsia  Augustae  regiae  Mez  nov.  spec.  Habitusbild.   '-;3  der  natür- 

licben  Grösse. 
Fig.  2.  Desgleichen.    Aufgesprungene  Kapsel;  3 mal  vergrössert. 
Fig.  3.  „  Einzelner  Blütenstand;  3 mal  vergrössert. 


90  Therese  Prinzessin  von  Bayern,  gesammelte  Pflanzen. 

■f.-') 

Tafel  II. 

Flg.  1.  Miconia  Theresiae  Cog.  nov.  spec.    Habitusbild  in  natürlicher  Grösse. 
Fig.  2.  Desgleichen.     Junge  Blüte;  stark  vergrössert. 
Fig.  3.  „  Ältere  Blüte;  stark  vergrössert. 

Fig.  4.  Salvia  Theresae  Briq.  nov.  spec.    HalSitusbild  in  natürlicher  Grösse. 
Fig.  5.  Desgleichen.    Einzelne  Blüte;  3 mal  vergrössert,  nach  aufgeweichtem 
Material  gezeichnet. 

Tafel  III. 

Fig.  1.  Salvia  orophila  Briq.  nov.  spec.     Habitusbild  in  natürlicher  Grösse. 
Fig.  2.  Desgleichen.     Blutenknospe;  stark  vergrössert. 
Fig.  3.  „  Unterlippe;  aus  der  Blütenknospe  präpariert. 

Fig.  4.  Centropogon  (?)   uncinatus  A.  Zahlbr.   nov.  spec.    Junger  Zweig  in 
natürlicher  Grösse. 

Tafel  IV. 

Fig.  1.  Solanum   quindiuense    A.  Zahlbr.  nov.   spec.     Zweig   in    natürlicher 

Grösse. 
Fig.  2.  Desgleichen.    Blüte;  3  mal  vergrössert. 
Fig.  3.  Senecio  Theresiae  0.   Hoffm.  nov.  spec.     Habitusbild  in   natürlicher 

Grösse. 
Fig.  4.  Desgleichen.    Blütenköpfchen;  stark  vergrössert. 
Fig.  5.  „  Einzelne  Blüten;  aufgeschnitten,  stark  vergrössert. 

Tafel  V. 

Fig.  1.  Solanum  Theresiae  A.  Zahlbr.  nov.  spec.    Zweig  in  natürlicher  Grösse. 
Fig.  2.  Desgleichen.     Blüte;   nach  Entfernung   der  beiden  vorderen  Lappen 

und  Krone  nach  Herbarmaterial  gezeichnet,  stark  vergrössert. 
Fig.  3.  Centropogon  uncinatus  A.  Zahlbr.    Blüte;  in  2  maliger  Vegrösserung. 


Berichtigungen. 

Seite  3,  Zeile  20  von  oben  fällt  das  Fragezeichen  weg. 
„     3,  Zeile  25  von  oben  fällt  das  Fragezeichen  weg. 


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Beihefte  zum  BotaniscJteh.  CeniralblaitBd.XIII 


Verlag  von  GustavFi scher  in  Jene 


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lithographieYE.Schaai,  Jena 


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Beihfie  zumBotamscheR  CkümWlatt  Bd.  MI. 


R  GustavTischeri:iJei'.a 


LithograpMeyE.  Sdiaal,  Jena. 


Beiheffe  mm  Bot/wischen  Cmtralblatt  BdlM 


v  Fischer  in  Jena. 


Lithographie  v.E.Schaal,  Jena. 


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WieMim  Ituchhandet, 


Abdruck 


ßeil)efte  zum  ßotanif(l)en  Centralblatt« 

Ortgtnal-Hrbeitem 


Herausgegeben 
von         ^^ 

Prof.  Dr.  Oscar  llhlworm 

in  Berlin. 


Band  XTIII.     Abt.  II.     Heft  3.     1905. 


Verlag  von  Georg  Thieme  in  Leipzig. 


Verlag  von  (reorg-  Tliieme  in  Leipzig-. 

Biologisches  Centralblatt. 

Unter  Mitwirkung  von 
Dr.  K.  Göbel  und  Dr.  R.  Hertwig:, 

Professoren  in  München. 
Herausgegeben  von 

Dr.  J.  Rosenthal, 

Prof.  der  Pliysiologie  in  Erlangen. 
Aboimemeutspreis  20  Mk.  pro  Jahrgang-  yon  "21  Heften. 

Probennnimern  gratis  nnd  franco. 

Allgemeine  Anatomie  und  Physiologie 
des  Nervensystems. 

Von 

Albrecht  Bethe, 

Dr.  phil.  et  med.,  Privatdozent  der  Physiologie  an  der  Universität 

Straßburg  i.  E. 

Mit  95  Abbüdnngen  im  Text  imd  2  Tafeln. 

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gehalten  vor  Studierenden  aller  Fakultäten 

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Prof.  Dr.  A.  Fleiselimaim 

(Erlangen). 
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gehalten  an  Studierende  von 

Prof.    Dr.    A.    Fleisclimaiiu 

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Auf  einer  Reise   in   Südamerika  gesammelte 
Pflanzen. 

Von 
Therese,  Prinzessin  von  Bayern. 


(Nachti-ag  zu  dem  in  den  Beiheften  zum  Botauisclien  Centralblatt  XIII  Heft  1 

erschienenen  Artikel). 


Vorwort. 

In  einer  Fußnote  auf  S.  1  meines  in  den  Beiheften  des  Bo- 
tanisclien  Centralblattes  1902  erschienenen  Artikels  bemerkte  ich, 
daß  neun  der  von  mir  gesammelten  Pflanzen  noch  nicht  bestimmt 
seien.  Ich  hoffte  deren  Namen  noch  am  Schluß  des  Artikels 
bringen  zu  können;  dies  gelang  nicht.  So  sehe  ich  mich  veran- 
laßt, heute  die  Liste  dieser  Pflanzen  als  selbständige  Arbeit  zu 
veröffentlichen.  Die  Möglichkeit  dieser  Veröffentlichung  verdanke 
ich  Professor  Dr.  Drude  in  Dresden,  Professor  Dr.  Reiche  in 
Santiago  de  Chile  und  Dr.  Roß  in  München,  welche  gütigst  die 
Bestimmungen  übernommen  haben. 

Die  in  den  Fußnoten  erwähnten   netm  Pflanzen   haben  sich 
als  zu  neun  Arten  gehörig   erwiesen.     Die   dort   genannten    di'ei 
UmbeUiferen  reduzieren  sich   auf  zwei;    anstelle    der   dritten    ist 
eine  Yerhenacee  zu  setzen.     Der  Liste  dieser  zu  veröf f enthchenden 
neun  Arten  füge  ich  zwei  weitere  Arten  ein,  welche  die  Gesamt- 
zahl der  von  mir  gesammelten  Pflanzen  nicht  erhöhen,  sich  aber 
aus  Berichtigungen  und  Ergänzungen  ergeben,    die    in    der   von 
mir  1902  (1.  c.  XIII  1    S.  8  u.  ff.)  veröffentlichten   Pflanzenliste 
vorzunehmen  sind.     Es  sind  dies  1  Bosacee  und  1  Cadacee.     Die 
o^  Rosacee  (Älchemilla  spec.)  tritt  anstelle  der  in  der  finiheren  Liste 
*^  (1.  c.  XIII  1,  S.  29)  unter  Nr.  125  genannten  Bosacee  {Äcaena  s^ec.\ 
■•—  welch  letztere  irrtümlicherweise  auch  auf  S.  5  erwähnt  ist.    Die 
I     Cactacee  ist  die  (S.  41)  unter  Nr.  204  angeführte,  welche  inzwischen 
'^  durch  Professor  Dr.  Karl  Schumann  näher  bestimmt  worden  ist. 
^  Aus  der  1902  veröffentlichten  Liste  kommt  iS.  43)  Nr.  244, 

—  Oaultheria  conferta  Benth.,  ganz  in  Wegfall.     Sie  hat  sich  als  eine 
andere  Gaultheria  spec.  herausgestellt  und  ist  unter  den  in  oben 


524         T  h  e  r  e  s  e ,  P  r  i  11  z  e  s  s  i  11  V  o  11  B  a  Y  e  r  u ,  Gesanimelte-Pflanzen. 

besprochener  Fußnote  (S.  1)  genannten  -4  Erlcaceen  schon  mitin- 
begriffen  gewesen.  Somit  belaufen  sich  nun  die  von  mir  in  West- 
indien und  Südamerika  gesammelten  Pflanzen  definitiv  auf  429 
Arten  und  verteilen  sich  auf  98  Familien. 


Familie  Bosaceac. 

1.  Alchemilla  nivalis  H.  B.  K.  —  Paramo  des  Chimborazo 
(Ecuador).  Gegen  die  Paßhöhe  zwischen  Granquis  u.  Yaguarcocha; 
ca.  4000  m  Seehöhe.     Den  26.  August. 

Weddell  ( Chlor is  Ändina  II,  p.  248)  führt  diese  Pflanze,  von 
annähernd  polsterförmigem  Habitus^),  aus  den  Hochregionen  der 
Anden,  Venezuelas,  Columbiens  und  Ecuadors  an.  Mein  Fundort 
liegt  ca.  zwei  Breitengrade  südlicher  als  der  südlichste  von  Weddell 
angegebene  Fundort. 

Familie  Leg u m  i  nosa e. 

2.  Caesalpimea  vel  Mimosea.  —  Zwischen  Babahoyo  u.  Pal- 
mar (Westecuador);  50 — 100  m  Seehöhe.     Den  19.  August. 

Niederer  Baum,  welcher  den  Vulgärnamen  Palo  de  haclia 
trägt. 

Dieses  stark  verschimmelte  Exemplar  bietet  keine  besonderen 
Anhaltspunkte. 

„Harzgänge  fehlen ! 

Einfache,  einzellige  Trichome  mit  gekörnelter  Oberfläche. 

Oxals.  Kalk  als  gew.  KUe.  in  Begleitung  der  Nervenleitbündel, 
als  Drusen  im  Baste  der  Rhachis. 

Verschleimte  Ep.-Zellen  des  Blattes !  Spaltöf  f  n.  ntu'  unterseits, 
wie  es  scheint,  rechts  u.  links  mit  einer  zum  Spalte  parallelen 
Nachbarzelle.  (Solereder ). " 

Familie  Cactaceae. 

3.  Echinocactus  ebenacanthus  Monv.  (?)  —  Coquimbo,  chile- 
nische Küste;  29°  57'  s.  Br.;  ca.  100  m  Seehöhe.   Den  13.  Oktob. 

Schumann  (Kakteen  S.  421)  führt  diese  Cactacee  aus  dem 
Andengebiet  an  und  vermutet,  daß  sie  aus  Chile  stammt. 

Von  meinem  Exemplar,  welches  nur  aus  einer  Blüte  besteht, 
sind  die  inneren  Blütenhüllblätter  rot. 

Familie  Myrt aceae. 

4.  Myrtaceae.  —  Zwischen  Guaranda  u.  Gankis.  Interandines 
Gebiet  (Ecuador).  Weg  zum  Paramo  des  Chimborazo ;  etwa  3000  m 
Seehöhe.     Den  26.  August. 

Für  diese  Strecke  charakteristischer  Baum  mit  sehr  kleinen, 


1)  In  meiner  früheren  Veröffentlicliung  (Botanisclies  Centralblatt,  Bei- 
hefte. Band  XIII.  S.  5  n.  29)  ist  von  einer  polsterbildenden  Acaena  die  Rede. 
Dies  benilit  auf  einem  Irrtum.  Die  zuerst  als  Acaena  spec.  (?)  bestimmte 
Pflanze  wurde  von  Dr.  Reiche  als  die  oben  a,\\gQivihi-te  Alchemilla  nwalis  H. 
B.  K.  erkannt. 


There  se,  Prinzessin  von  Bayern,  Gesammelte  Pflanzen.         525 

dichtstehenden  Blättern.  —  Da  meinem  Exemplar  Blüten,  Früchte  etc. 
fehlen,  ist  es  nicht  näher  bestimmbar. 

Familie  Umhelliferae. 

5.  ÄzoreJla  spec.  —  Paramo  des  Chimborazol  Ecuador).  Gegen 
die  Paßhöhe  zwischen  Ganquis  u.  Yaguarcocha;  ca.  4000  m  See- 
höhe.    Den  26.  August. 

Von  A.  piilvinata  Wedd.,  welche  Weddell  (Cldori'i  Andina 
II.  p.  194j  nur  aus  den  Cordilleren  von  La  Paz  fBolivien)  anführt, 
unterscheidet  sich  die  vorliegende  Pflanze  durch  ihre  unbehaarten 
Blätter. 

Diese  von  mir  gesammelte  Azorolla  bildet  Polster  von  einem 
halben  Meter  u.  m.  Durchmesser,  welche  sich  dem  Boden  dicht 
anlegen. 

6.  Azorella  diapoisoides  A.  Gray  (?)  —  Hänge  westlich  von 
Puno  I  Südperu),  ca.  4000  m  Seehöhe.    Ende  September. 

A.  diapensoides  A.  Gray,  welche  LJarefa  .genannt  wird  und 
zur  Feuerung  dient,  ist  eine  Polsterpflanze  u.  hat  nach  Wedd  eil 
(CMoris  Andina  11.  p.  191)  u.  Engler  u.  Prantl  (Die  natürhchen 
Pflanzenfamilien  III.  8.  S.  130)  ihre  Fundorte  auf  den  Hoch- 
plateaus von  Puno,  Arequipa,  Cüzco,  Tacna  (Peru)  und  auf  denen 
der  Cordillere  von  La  Paz  (Bolivien). 

Die  vorliegende  Pflanze,  welche  uns  von  den  Eingebornen 
als  Llarefa  bezeichnet  wurde,  lag  als  Brennmaterial  aufgeschich- 
tet und  noch  in  Polsterform  erhalten  an  einer  Station  der  Bahn 
Arequipa — Puno. 

Da  ihr  Blüten  u.  Früchte  fehlen,  ist  sie  nicht  sicher  zu  be- 
stimmen. 

Familie  Ericaceao. 

7.  Bejaria  resinosa  Mut.  —  Monserrate  bei  Bogota  (Colum- 
bieni:  2700—3000  m  Seehöhe.     Den  8.  Juli. 

Diese  Ericacee  hat  ndic\\  Midis  iLinne:  Supj>l.  Plant,  p.  246) 
ihre  Fundorte  in  Neu-Granada. 

8.  Gallith eria  foUolo.sa  Benth.^)  —  Monst^rrate  bei  Bogota (Co- 
lumbien);  2/00—3000  m  Seehöhe.     Den  8.  Juli. 

Nach  Walpers  (Eepertorium  VI.  p.  418)  hat  diese  Art  ihr 
Verbreitungsgebiet  in  den  Anden  Bogotas. 

9.  Vaccinium  dendrophilum  Benth.  -  Westhang  der  West- 
Cordillere,  zwischen  Las  Palmas  und  der  Paßhöhe;  Saumpfad 
Babahoyo-Guaranda  (Ecuador);  2300—3000  m  Seehöhe.  Den 
22.  August.  —  Westhang  der  Westcordilleren  zwischen  San  An- 
tonio u.  Pucara  (Ecuador):  1600—3000  m  Seehöhe.    Den  29.  Aug. 

Als  Fandorte  dieser  Art  geben  Bentham  iPIautae  Hartivp- 
gianae  p.  219)  u.  Walpers  (Repertoriuni  VI,  p.  414i  die  West- 
hänge des  Pichincha  (Ecuador)  an. 


1)  Irrtümlich  ist  in  den  Beüieften  zum^otanischen  Centralblatt.  XIII. 
Heft  1.  S.  47  diese  von  mir  gesammelte  Gaidfheria  foUolosa  Benth.  als  G. 
conferta  Benth.  angeführt. 


526  Therese,  Prinzessin  von  Bayern,  Gesammelte  Pflanzen. 

10.  Thihaudia  scabriuscula  H.  B.  K.  —  Monserrate  bei  Bo- 
gota (Columbien) ;  2700 — 3000  m  Seehöhe.  Den  8.  Juli.  —  Quin- 
diopaß,  Zentralcordillere  (Columbien),  ca.  3000  m  Seeliölie.  Den 
19.  Jiüi.  '    .     \  . 

Humboldt  hat  diese  Ericacee  in  den  Quindiobergen  gesam- 
melt (Kuntli:  Nov.  Gen.  et  Spec.  Plant.  III.  p.  213).  Niedenzu 
Über  den  anat.  Bau  etc.  [Engler:  Botanische  Jahrbücher  XI, 
S.248])  erwähnt  sie  aus  der  alpinen  Region   Columbiens. 

Auf  den  Blättern  des  von  mir  auf  dem  Quindiopasse  gesam- 
melten Exemplares  wächst  nach  Neger  ein  parasitischer  Pilz 
aus  ä^QV  Orfhwxng  (\qv  Pyrenomycetes  u.  der  Familie  der  Z)o/7^/6^aceae. 

Familie    Verbenaceae. 

11.  Verhcna  minima  Meyen.  —  Auf  der  Puna  zwischen  La 
Paz  u.  Ayoayo  (Bolivien),  ca.  4000  m  Seehöhe.     Anfang  Oktober. 

Diese  Verbena^  welche  zu  den  Polsterpflanzen  gehört,  ist  nach 
Weddell  {Chloris  Andina  II.  p.  154)  auf  den  Punas  der  Depar- 
tements Cuzco  u.  Puno  (Peru)  u.  La  Paz  (Bolivien)  sehr  gemein. 


BezügMch  der  in  den  Beiheften  zum  botanischen  Zentralblatt 
XIII,  1  S.  74  unter  Nr.  398  als  fraglich  angeführten  Bidens  ru- 
bifolia  H.  B.  K.  vom  Quindiopaß  in  der  Zentralcordillere  Colum- 
biens (2600 — 3400  m  Seehöhe)  ist  anzufügen,  daß  dieselbe  von 
Professor  Dr.  0.  Hof  f mann  nochmals  mit  dem  einschlägigen,  in- 
zwischen vermehrten  Material  im  Berliner  Herbarium  verglichen 
wurde.  Es  hat  sich  nun  ergeben,  daß  diese  Komposite  als  eine 
ungewöhnlich  stark  behaarte  Form  von  Bidens  rubifolia  H.  B.  K., 
wie  sich  deren  ähnliche  im  dortigen  Herbar  befinden,  anzusehen  ist. 


Driickfehlerberichtiguiii^. 

Im  laufenden  Bande  Seite  277,  Zeile  8  von  oben 
statt  4,29  o/o  zu  setzen  4,98  o/q. 


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New   York  Botanical  Garden   Library 

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