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DU CXJNSERVATOIRE BOTAKIQÜE DB GEN3
VENDÜ EN 1922
Auf einer Reise in
Westindien und Südamerika
gesammelte Pflanzen.
Von
Therese Prinzessin von Bayern.
Mit Diagnosen neuer Arten von Neger, Mez, Cogniaux,
Briquet, Zaiilbruckner und 0. Hoff mann.
Mit einer Abbildung im Text und Tafel I— V.
Abdruck aus den Beiheften zum Botanischen Centraiblatt.
Original -Arbeiten herausgegeben von Dr. Oscar Uhlworm in Berlin
und Dr. F. G. Kohl in Marburg.
Band XIII. Heft 1.
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Jena.
Verlag von Gustav Fischer.
1902.
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Auf einer Reise in
Westindien und Südamerika
gesammelte Pflanzen.
Von
Therese Prinzessin von Bayern.
Mit Diagnosen neuer Arten von Neger, Mez, Cogniaux,
Briquet, Zahlbruci<ner und O. Hoff mann.
Mit einer Abbildung im Text und Tafel I — V.
Abdruck aus den Beiheften zum Botanischen Centralblatt.
Original- Arbeiten herausgegeben von Dr. Oscar Uhlworm in Berlin
und Dr. F. G. Kohl in Marburg.
Band XIII. Heft 1. ^h^^ai^T
(5 r)f>5f76; ^
Jena.
Verlag von Gustav Fischer.
1902.
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Auf einer Reise ''^
in Westindien und Südamerika gesammelte Pflanzen.
Von
Therese Prinzessin von Bayern
(mit Diagnosen neuer Arten von Neger, Mez. Cogniaux,
Briquet, Zalilbruckner und 0. Hoffmann).
Mit 1 Abbildung im Text und Tafel T— V.
Einleitung.
J Auf einer im Jalire 1898 unternommenen Reise nach Westindien
J" und Südamerika sammelte ich ca. 430 Arten von Pflanzen, welche
^ nachfolgend aufgezählt sind')-
•^^ Bei der systematischen Zusammenstellung der Cryptogamen hielt
^sjLich mich vorwiegend an Englers Syllabus der Pflanzenfamilien.
^^Bie Familien der Phanerogamen stellte ich gleichfalls nach Englers
"^ Syllabus zusammen, die Gattungen derselben jedoch nach Durands
*■ ^ Index Generum Phanerogamorum. Die Arten sind sämtlich alpha-
A betisch geordnet.
^ Die meisten der von mir gesammelten Pflanzen wurden be-
i(o stimmt von Professor Dr. Solered er in Erlangen und Professor
4 Dr. Neger in Eisenach (beide früher in München). Ferner be-
(^ teiligten sich an der Bestimmung die Professoren Dr. Radlkofer
und Dr. Giesenhagen in München, die Professoren Dr. Eng 1er,
J Dr. Urban, Dr. 0. Hoff mann, ausserdem Dr. Lindau und
^ Dr. Harms in Berlin, Carl Warnstorf in Neuruppin, die Pro-
^ fessoren Dr. Drude in Dresden und Mez in Halle, die Doktoren
Hallier und Heering in Hamburg, Major Reinbold in Itzehoe,
Dr. Zahlb ruckner und Professor Dr. Heim er 1 in Wien, Pro-
fessor Dr. Ha ekel in St. Polten, die Professoren Dr. Fritsch und Dr.
^ Palla in Graz, Dr. Christ in Basel, die Professoren Dr. Schinz
cvi in Zürich, Dr. Chodat und Dr. Briquet in Genf, ferner Dr. C.
^ DeCandollein Genf, Professor Dr. Cogniaux m Yerviers, Pro-
I fessor Dr. Kusnezow in Jurjew (Dorpat), Dr. Wainio in Hei-
ls.
(U-j 0 ^^ ^^^ Beginn der Drucklegung neun Pflanzen (1 Leguminose, 1 Myr-
~) tacee, 3 Umbelliferen u. 4 Ericaceen) noch nicht definitiv bestimmt waren und
.^j. unter denselben sich mehrere Exemplare einer Art befinden könnten, lässt
sich hier die Zahl der gesammelten Arten nur annähernd angeben. Gelingt
es nicht mehr, die Namen dieser neun Pflanzen während des Druckes in die
Liste der von mir gesammelten Pflanzen einzufügen, so sollen sie in einem
Nachtrag gebracht werden.
Beiliefte Bot. Centralbl. Bd. XHI. 1902. 1
2 Therese Priuzeasin vou Baj-ern, gesammelte Ptlanzen.
singfors, Dr. Düsen in Rio de Janeii'o (früher in Stockholm), Dr.
Reiche in Santiago de Cliile und Professor Dr. So dir o in Quito.
Die Diagnosen der neuen Arten, sowie einer bisher noch nicht
beschriebenen Art verfassten Professor Dr. Neger, Dr. Zahl- '
brück n er und die Professoren Dr. Cogniaux. Dr. Briquet und
Dr. 0. Hoff man 11. Sie sind dem Schluss meiner Liste angefügt.
Die Beschieibmig der neuen Bromeliacee wiu-de von Professor Dr.
Mez schon 1901 im Beiblatt zu Eng 1er s Botanischen Jahrbüchern
(Band XXX, Xr. 67, S. 10) veröffentlicht mid ist hier nochmals
abgedruckt.
Ich ergreife hiermit die Gelegenheit, all den genannten Herreu
meinen verbindlichsten Dank für die gütig gewährte Hilfe aus-
zusprechen.
Die Absicht, Material ziu- Pflanzengeographie zu liefern, bewog
mich, die gesamte Liste der von mir gesammelten Pflanzen zu ver-
öffentlichen. Für manche der schon bekannten Arten ergaben sich
nämlich neue Fundorte und einige der schon bekannten Fimdorte
wurden genauer festgestellt, andere neuerdings bestätigt. Da, wo
in memer Pflanzenliste, bei Angabe der Seehöhe, in welcher ich die
einzelnen Allen gefunden habe, zwei Zalilen erwähnt sind, beziehen
sich letztere nicht auf die untere und obere Verbreitungsgrenze,
innerhalb welcher die betreffende Art vorkommt, sondern auf die
annähernd bestimmte Strecke in vertikaler Ausdehnung, innerhalb
welcher an einem oder an mehreren Punkten die betreffende Pflanze
von mir gesammelt ^Mirde. Da nicht an jedem Fundort Höhen-
messungen vorgenommen werden konnten, musste ich mich begnügen,
mittelst zum Teil mangelhafter Karten und eines ziemlich un-
zuverlässigen Aneroidbarometers die approximative Seehöhe des An-
fangs- imd Endpunktes des zui'ückgelegten Weges, auf welchem ich
die Pflanze gesammelt, zu bestimmen. Den von mir festgestellten
Fundorten sind, zur besseren Übersicht der geographischen Ver-
breitung der betreffenden Art. das bisher bekannte Verbreitungs-
gebiet, soweit es mir zm^ Kemitnis gekommen ist, nebst den Quellen,
welchen diese Angaben entnommen sind, beigefügt.
Die genaue Angabe des Zeitpunktes, an welchem ich die Pflanze
gesammelt, bat den Zweck, Material zur Pflanzenbiologie zu liefern.
Zu einem klareren Überblick über die von mir berührten Pflanzen-
gebiete schicke ich der systematischen Aufzählung der Pflanzen eine
kurze Skizze meiner Reiseroute voraus und erwähne zugleich in
jedem Abschnitt den allgemeinen Vegetationscharakter und einzehie
der mir am charakteristischsten erschienenen Pflanzen.
L Atlantischer Ocean.
1. Von 29 0 40' n. Br. u. 40 *> w. L. von Paris bis 18" 13' n.
Br. u. 60 0 16' w. L. v. P., den 2. — 6. Juiü, Dui'chquerung von
schwimmendem Sargassum, welches am dichtesten ungefähr zwischen
29» n. Br. u. 40 o 30' w. L. u. 26» n. Br. u. 46« w. L.
n. Kleine Antillen.
1. Guadeloupe, den 7. Juni.
2. Martinique, den 8. — 10. Juni.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 3
a) Von St. Pierre nach Morne-Roug-e und zurück. 0 — 13(j ni
Seehöhe.
b) Von St. Pierre nach Fort de France über das Gebirge. Et-
liche 100 m Seehöhe. Regenwald (Baumfarne, Bambuseen, Kletter-
palraen, Heliconien, Pterolepis^ Wedelia).
3. Trinidad, den 11. Juni.
III. Venezuela.
1. Carüpano, La Guayra, Caracas, den 12. und 13. Juni.
IV. Columbien.
1. Baran([uilla und von Barannuilla den Rio Magdalena auf-
wärts bis Honda mit Seitenaustiug- den Rio Lebrija hinauf und
herunter, den 1.5. Juni bis 4. Juli. Ca. 4—200 m Seehöhe.
Gebiet der tierra caliente. Der Küste zn Hippomane Mancinella.
Am unteren Magdalena Grasfliu'en mit Froso/m, weiter stroniaiif-
w^ärts und an den Ufern des Rio Lebrija dichter Urwald (Riesige
Bombaceen, Cocos bufyracea, Sabal mauriüiforme (?), Bactris^ Asfro-
caryiim, Fhijtelephas. Cecropien, Salix, Helicouia Biha'i, Biynoniacea,
Tillandsia). Kurz unterhalb Honda im Urwald Martitiezia. hierauf
Gebüschlandschaft {Faoonia, T urner a ulmifolia, Lantana) und ge-
schlossene Palmenbestände {Raphia f^\
2. Von Honda den Westhang der Ostcordillere hmauf auf die
Hochebene von Bogota, den 4.-6. Jiüi.
Erste Strecke tierra caliente: ca. 200—1000 m Seehöhe. Zweite
Strecke tierra templada; ca. 1000— 2000 m Seehöhe. Viel Gebirgs-
wald ( Cocos Sancona f^) , Ceroxylon , Baumfarne , Chusquea) . auf-
fallender Blütenreichtum {Epidendrum, Lantana, Begonia, viel
Melastomaceen , Kohleria, Eapaforiu?n), Farnheide {Pteris), Salix
Hmnboldtiana. Dritte Strecke tierra fria; 2000—27.30 m Seehöhe.
Anfangs Gebii'gswald {Quercus, Bomarea conferta, Saloia^}, Tas-
conia glaberritna . Castilleja), hierauf nahezu baumloses Gebiet der
Hochebene.
(Von den zwischen Baranquilla»und Honda, namentlich aber
von den in der tierra templada, zwischen Honda und der Hochebene
gesammelten sehr saftigen Pflanzen ging trotz ßehandelns mit ver-
dümitem Alkohol und öfteren Umlegens in frisches Löschpapier,
veranlasst dm'ch die Feuchtigkeit der Atmosphäre, eüi grosser Teil
zu Grunde.)
3. Von Bogota auf den Monserrate und zmück. den 8. Juli.
Tierra fria und Päramo: 2600—3132 m Seehöhe. Zwerg-
strauch- imd Krautvegetation {Acaena, Oxalis, zahlreiche Melaatonia-
ceen, Gaulfheria conferta, Arcythophyllumy Siphocampylus, AcJiyro-
cliyie. Espeletia argentea).
(Die hier gesammelten, alpinen Gewächse, ebenso wie die später
in der Centralcordillere Columbiens, im interandüien und Päramo-
Gebiet Ecuadors und in der Punaregion Perus und Boliviens ge-
sammelten Pflanzen Hessen sich, dank der trocknenden Eigenschaft
der Hochgebirgsluft, mit Leichtigkeit konservieren.)
') Die zwei hier zuletzt genannten Pflanzen könnten auch noch zum
Gebiet der tierra templada gehört haben.
4 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
4. Von Bogota nach dem Tequendamafall und zmiick, den 10.
und 11. Juli.
Tierra fria und baumloses Gebiet der Hochebene. Vom Rand
der Hochebene abwärts zu oberst Strauch^vuchs, daim üppiger Berg-
wald {Tihouchina, CupJiea, Duranta, Solanum, GnaphaUurri). See-
höhe 2600—2100 m.
h. Von der Hochebene von Bogota den Westhang der Ost-
cordillere hinunter nach Girardot, den 12. und 13. Juli.
Vom Rand der Hochebene abwärts, erste Strecke tierra fria;
2600—2000 m Seehöhe. Urwald (Baumfarne, Bocconia frutescens,
Fuchsien). Zweite Strecke tierra templada; 2000 — 1000 m Seehöhe.
Vorwiegend Gebüschlandschaft {Bambuseen). Dritte imd längste
Strecke tierra caliente; 1000 bis ca. 250 m Seehöhe. Gebüschland-
schaft und dichter Wald {Mimosaceen, Cactaceen, Palmen).
6. Von Girardot nach Ibague über die Llanos des Rio Magda-
lena, den 14. und 15. Juli.
Grössere Strecke tierra caliente; 250 — 1000 m Seehöhe. Gras-
flm^en mit einzelnen Palmen imd baumf(3rmigen Mimosaceen. Kleinere
Strecke tierra templada; 1000— 1300 m Seehöhe. So ziemlich baum-
lose Grassteppe {Portulacca pilosa, Sida).
. 7. Von Ibague den Osthang der Centralcordilleren hinauf bis auf
den Päramo des Qumdiu und zurück, den 17. bis 22. Juli.
Erste, ganz kurze Strecke tierra templada; 1300—2000 m See-
höhe {Lantatien, Mimosaceen). Die zweite, ca. elfmal so lange
Strecke tierra fria; 2000-3420 m Seehöhe. Meist lichter Wald
{Ceroxylon andicola, Oreodoxa frigida, Tihouchina und andere
Melasiomaceen-(j2X\m\%%\\., Kohleria, Heliotropium, Salcia nov. spec.
häufig, verscMedene Solanaceen, Calceolaria, Fuchsia). Sogar auf
der Passhöhe des Päramo noch Waldlandschalt, die Bäume teilweise
mit Epiph3^ten behängen.
(Auf dieser Strecke sammelte ich vier neue Arten: 1 Uredo,
1 Tillandsia^ 1 Salcia, 1 Solanum.)
8. Von Ibague über die Llanos des Rio Magdalena nach Am-
balema, den 23. — 25. Juli.
Erste kurze Strecke tierra templada; 1300—1000 m Seehöhe.
Voi-wiegend Grasfluren. Zweite, längere Strecke tierra caUente;
1000 — 236 m Seehöhe. Vorwiegend Grasfluren {Acacia Famesiana,
Mimosa pudica) ; zum Schluss Hchter AVald.
9. Von Ambalema über Honda den Rio Magdalena hinunter
nach Baranquilla, den 26. Juli bis 3. August.
Tierra caliente; 236 — ca. 4 m Seehöhe. Urwald. Gras-
fluren.
10. Von Baranquilla über Calamar nach Cartagena und Um-
gegend, den 4. - 8. August.
Tierra cahente; 4 — ca. 150 m Seehöhe. Grasflm^en und
Buschwald. Gegen Cartagena zu höherer Wald ( Cecropem, Palmen,
Cydista aeqimiocfiaUs). Bei Cartagena selbst seewärts Mangrove-
landschaft, landeinwärts streckenweise hchter Wald {Capparis
pulcherrima, Ipomoea trifida, Wedelia spec).
11. Landenge von Panama, den 10. August.
Tierra caliente; 0 — 70 m Seehöhe. Üppiger tropischer Regen-
w'ald.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
V. Ecuador.
1. Umg-egend von Gua3'aqiül, den 15. August, den 3. — 5. Sep-
tember. Ca. 0—4 m Seeliöhe.
Trockenes Küsteng-ebiet {Cochlospermum oitifolimn). Westlich
von Guayaquil Mangrovelandschaft {SymbolantJms , Macrantisiphon
longißortis): südlich und östlich Baumsteppe (P;'06o/)?6), östlich mit er-
mischt mit Busch wald und Sumpfstrecken {Ipomoea ßdulosa).
2. Von Guayaquil den Rio Guayas aufwärts bis Babahoyo,
den 18. August. 0 — 5 m Seehöhe.
Erste Strecke trockenes Küstengebiet mit Baumsteppe, zweite
Strecke feuchtes Gebiet am Fuss der Anden, üppigere Vegetation.
3. Von Babahoyo über Balsabamba, den Westhang der West-
cordillere hinauf, den 19. — 21. August. 5— ca. 30(»0 m Seehöhe.
Erste, ganz kurze Strecke Grasfiuren, dann fast miunterbrochen
mehr oder weniger üppiger Regenwald (Ungefälu- in folgender
Reihenfolge aufwärts: Phytelephas, Carludo cica, Bacfrt's, Lantanen,
Cei'oxylon, Cinchona, Begonia, Gnaphalium^ Chusquea^ Miconia,
Calceolaria, Jacohinia cohrata. Heliotropium^ Fuchsia, Salvia.)
4. Vom Kamm der Westcordillere über Chapacoto nach Gua-
randa, den 22. und 23. August.
Interandines Gebiet. Ziemlich trocken mid vegetatiousarm.
Cacteen und Agaven^ etwas Buschwald (Coursetia dubia, Barna-
desia, Mutisia). Ca. 3000 — 2600 m Seehöhe.
5. Von Guaranda auf den Päramo des Chimborazo nach Chuqui-
poquio und zurück, den 26. und 27. August. 2700 — ca. 4000 m
Seehölie.
Erste, kurze Strecke teilweise lichter Wald (unter anderen
Podocarpus, Polylepis, Daphnopsis); hierauf baumlose Päramosteppe
(in den tieferen Regionen Azorella- und Acaena-V6\s\.BV , Ranun-
culus, viel Gentiana sedifolia imd andere Gentianaceen, Calceolaria
ericoides, Erigeroti , Achyrocline, Hypochaeris etc., in den oberen
ziemlich ausschliesslich Stipa Ichu, vereinzelt Wemeria ruhigena,
Chuquiraga iiisignis).
6. Von Guaranda den Westhang der Westcordillere über Po-
zuelos hinimter nach Babahoyo, den 28. — 31. August.
Erste Strecke, 2600— 3000 m Seehölie; vegetationsarmes, inter-
andines Gebiet (C'ereus). Zweite Strecke, 3000 — 160 m Seehöhe;
imterhalb des Kammes der Westcordillere zusammenhängender
Regenwald, welcher von ca. 1000 m Seehöhe abwärts überaus
üppig wird {Clusia\ Kräuter und Sträucher ungefähr wie unter
Ecuador Route 3)^). Dritte Strecke, 160—5 m 'Seehöhe; anfangs
hoher Urwald {Eucharis, Bomarea, Ossea), hierauf Gebüschland
und Grasflm'en von Baumsteppencharakter.
(Auf der Tom- von Babahoyo zum Chimborazo und zurück
sammelte ich di^ei neue Arten: 1 3'Iiconia. 1 Salvia, 1 Centro-
pogon. (?).)
ij Auf dieser Strecke fiel das Packpferd, welches das Herbarium trug,
in einen Seitenarm des Rio de Pozuelos und gingen hierdurch manche Pflanzen
verloren, andere ^^^lrden durch das Wasser arg beschädigt.
6 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
VI. Peru.
1. Von Guayaquil der Küste entlang nach Callao, den 6. bis
12. September.
Wüste {Portier a hygromefrica). Teilweise Dünenlandschaft
{Distichiis prosfraia): spärliche Kraut- und Strauchvegetation (Mal-
vaceeti, Baccharis aUnifolia): einzelne baumförmige Mimosaceen
{Äcacia Aroma)', an den Flussufem iSalix Humhoidtiana. Wenig"
über Meeresniveau.
2. Umgegend von Lima, den 1-1., 18. und 20. September. 140
— ca. 300 m Seeliöhe.
Wüste und Steppe {Nolana prostrafa, Solanum piyinatißdum).
In den Flussthälern etwas vegetationsreicber.
3. Von Lima quer über die Anden nach Oroj-a und zurück,
den 16. und 17. September.
Küsten- und alpine Wüste. Untere Strecke, 160 — 3200 m See-
höhe: baumförmige Mimosaceen, Cactaceen, Sträucher. Mittlere
Strecke. 3200 — 4100 m Seehöhe; vorlegend Kräuter [Piqueria
arfemisioides, Eujjaiorium, Senecio und andere Compositeu , Lupifius
hogotensis var.). Obere Strecke, 4160 — 4775 m Seehöhe und den
Osthang hinunter bis 3700 m Seehöhe: Puna mit Polsterpflanzen
und Shpa lehn.
(Auf der mittleren Strecke sammelte ich einen neuen Senecio.)
4. Von Callao die Küste entlang nach Mollendo und Umgegend
von Mollendo, den 24. — 26. September.
Wüste und Steppe. Wenig über Meeresniveau. In der Litoral-
region Gymnogongrus vermicularis und Grafeloupia scMzophylla.
5. Von Mollendo über Arequipa nach Puno am Titicacasee, den
27.-29. September.
Untere Strecke, ca. 10 — 2300 m Seehöhe; Krautsteppe {Ver-
hena calcicola, Malvasfrum, Cereus.i Oenoihera albicans) und Sand-
wüste, letztere vorherrschend. Obere Strecke, 2300 — 4470 m See-
höhe; Steinwüste mit Cereus-Axt%\\, hierauf Puna mit einzelnen
Zwergsträuchern {Lepidophyllum quadrangulare, Senecio graoeolens),
Stipa Ichu und Lichenen.
VIL Bolivien.
1. Von Chililaya am Titicacasee nach La Paz, den 1. und
2. Oktober.
Bis an den oberen Thalrand des Kessels von La Paz, strauch-
lose, ichubedeckte Pirna: 4000 m Seehöhe. Thal von La Paz,
einzelne &äuter und Sträucher (häufig Solanum nov. spec);
3700—4000 m Seehöhe.
2. Von La Paz bis Oruro, den 3.-5. Oktober. 3800 — ca.
4100 m Seehöhe.
Puna. Erste Strecke: Stipa Ichu, Azorella-Vo\s>i%r , Senecio
spinosus, Baccharis microphylla. Zweite Strecke: Abwechelnd Stipa
Ichu und Strauchvegetation (Lepidophyllum quadrangulare). Dritte
Strecke: Wüste mit vereinzelten Polsterpflanzen.
3. Von Orui^o zur chilenischen Grenze bei Oyague, den 6. und
7. Oktober. 3760 m Seehöhe und darimter.
Therese PriHzessin von Baj-ern, gesammelte Pflanzen, 7
Erste Strecke: Puna wie zwischen La Paz und Oruro. Zw^eite
Strecke vorwiegend Lelnn- und Salzwiiste.
vm. Chile.
1. Von der bolivianischen Grenze nach Antofagasta, den 7. und
8. Oktober. 3900 — ca. 2 m Seehöhe.
Salz-, Stein- imd Erdwüste {Lepidophyllum cupressmum). Wüste
Atacama. In der Küstencordillere spärlich Gras- und Krautvege-
tation.
2. Von Antofao-asta längs der Küste nach Valparaiso, den
11.— 14. Oktober. 1 bis etwa 30 m Seehöhe.
Bis Caldera wüstenartig {Mentzelia cUhnsis car. atacamensis,
Cruihshanksia fripartifa). Von da ab etwas Vegetation {Helioiro-
pium sfenophyllum, Erifrichium , Solanum marifimum, Senerio Bcr-
ferianus).
3. Von Valparaiso auf den Uspallatapass, den 14,-16. Oktober.
Erste Strecke, vom Meeresniveau an bis etw^a 1000 und mehr m
Seehöhe; abwechsehid Baumsteppe und Hartlaubgehölze. Zweite
Strecke, bis ca. 2000 m Seehöhe; fast baumlose andine Region.
Vorwiegend Kräuter und Sträucher, Hartlaubgehölze {Podocarpus
cMUna^), Cereua und grosse feldkürbisälmliche Echinocacfeae'^),
Tropaeolum tricolor, Calceolaria, Haplopappus vehitinus). Dritte
vStrecke bis 3910 m Seehöhe; nahezu vegetationslose, zu dieser
Jahreszeit fast vollständig schneebedeckte, alpine Wüste. Bei etwa
3000 oder 3200 m die letzten Pflanzen {CerasHmn arcense) im
Sclinee bemerkbar.
IX. Argentinien.
1. Vom Uspallatapass bis Mendoza, den 17. und 18. Oktober.
Erste Strecke alpine Wüste; von 3910 — 3000 m Seehöhe zu
dieser Jahreszeit schneebedeckt; von 3000—2300 m Seehöhe an
schneefreien Stellen einzelne dornige Zwergsträucher (zu höchst ein
noch blätter- imd blütenloser Strauch [Composite ?], weiter abw^ärts
Tetraglochia sfricfa), zu Unterst vereinzelt Graswuchs. Zweite
Strecke von 2300 — 800 m Seehöhe; Ivi^aut- und Strauchvegetation,
streckenweise Kraut- und Strauchsteppe [Microyenetes Cumingii,
Setiecio^ Suaeda dicaricata); in der Sierra de Uspallata Sträucher
{Larrea divaricata) , Kräuter {Sisymbrium ^ Etifoca lomarifolia);
an Cacteen: Opuntia^ Cereus u. a.
2. Von Mendoza nach Buenos Aiies, den 10. und 20. Oktober.
Kleinere, westliche Strecke, 800 — 760 m Seehöhe, Strauchsteppe.
Grössere, östliche Strecke, 760 bis ca. 2 m Seehöhe, Pampa, vor-
wiegend Grasland (z. B. Aristida palhtis, mehr oder weniger be-
gleitet von Verbena tenera und JDescurainia canescens)\ einzelne
GaUeiiegehölze.
X. Brasilien.
1. Corcovado bei Eio de Janeiro, den 26. Oktober. Tropischer
Eegenwald. 300—400 m Seehöhe.
V) Nördlichster der bisher bekannten Standorte.
2) Echinocactus sandiUon Gay (??).
8 Therese Prinzessin von Bayei'n, gesammelte Pflanzen.
Liste der gesaiuiiielten Pflanzen.
Cryptogaiiiae,
Äl f/ae.
Familie Ulvaceae.
1) Ulva lactuca (L) Le Jol. u rigidii Ag. — Mollendo (Süd-
peru). September.
Nach E a b e n h 0 r s t (Kryptogameiiflora. Meeresalgen II
S. 437) und Kützing- (Species Alg-arum p. 476. 477) ist diese
Art in der Nord- und Ostsee, dem Adriatischen Meer und
dem Atlantischen und Stillen Ocean verbreitet.
Familie Fucaceae.
2) Sargassum bacciferum (Tmii.) J. Ag. — Atlantischer Ocean.
ca. 29» n. Br., 40^ 40' w. L. von Paris. Den 2. Jimi.
Diese Fucacee ist nach Agardh (Species, Genera et
Ordmes AJgarum I p. 344), hauptsächlich im Atlantischen
Ocean verbreitet, aber auch im Mittelmeer und im Stillen
und Indischen Ocean vorkommend. Kuntze (Engler: Bo-
tanische Jahrbücher I 220) neimt sie aus allen Meeren.
Familie Gigartinaceae.
3) Gymnogofigrus vermicularis (Turn.) J. Ag. (= Chondrus
concinuus Kütz.). — Mollendo (Südperu). September.
Agardh (1. c. III 1 p. 213) nennt diesen Gymnogongrus
von der peruanischen und der chilenischen Küste, ausser-
dem vom Kap der Guten Hoffnung.
4) Gigartina contorta Bory. — Salaverrj' (Nordperu). Sep-
tember.
Diese Gigartina steht nach Reinbold der G. Lessonii
nahe und hat nach Agardh (1. c. III 1. p. 190) ihi^en Fund-
ort an der chilenischen Küste.
Familie Grateloupiaceae.
5) Grateloupia schizophyüa Kütz. (forma Grat. Cutleriae Bind. ?
sec. J. Ag.). — Mollendo (Südperu). September.
Agardh (1. c. III 1 p. 155) erwähnt diese Art von
der chilenischen Küste.
Fu n g i.
Familie Pucciniaceae.
6) Uromyces Hedysari paniculati Farl. — Östlich von Mediacion
und zwischen Mediacion und El Moral, Qmndiupass in der
Centralcordillere (Columbien) : über 2000 m Seehöhe. Juli.
Auf Desmodium mexicanimi Wats. gesammelt.
Engler und Prantl (die natürlichen Pflanzenfamilien
I 1** S. 58) sagen, dass dieser Pilz auf Desmodium- A-vien in
Nordamerika vorkommt.
7) Uredo Theresiae^) Neger nov. spec. — Zwischen El Moral und
Machin, Quindiupass, Centralcordillere (Columbien); 2000 —
2400 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Auf Crotalaria anagyroides H., B. et K.
(Besclu^eibung dieser neuen Art durch Dr. Neger siehe
am Schluss des ganzen Aufsatzes).
0 Siehe Ficrur S. 78.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 9
Fa m i 1 i e Bothideaceae.
8. Phyllachora Duranfae Rehm. — Teciuendama bei Bogota
(Columbien) ; 2000—2500 m Seehölie. Juli.
Diesen Pilz sammelte ich auf Dunmta Mtdisii L. f. mid
Duranta triacuntha Juss.
Lagerheim (Hedwigia 1892 p. 30ßj hat ihn auf l)u-
mwifa-Blättern in der Nähe von (^uito (Ecuador) gefunden.
^.Dothidea'} spec. — Quindiupass, Centralcordillere (Colum-
bien). Juli. Auf Blättern einer Cavendishiu.
„Da keiner der vorhandenen Fruchtkörper reife Sporen
enthält, so ist eine Bestimmung der Gattung mnnöglich.
Der Mangel eines Gehäuses, die schwarze, knollige Beschaffen-
heit des Stromas aber, sowie der ganze Habitus der Frucht-
körper lassen darauf schliessen, dass der Pilz in die Familie
der Bothideaceae gehört.
Zahlreiche Vertreter dieser Familie sind in Südamerika
als Parasiten auf den verschiedensten Pflanzen (besonders
solchen mit cactusartigen Blättern) weit verbreitet. (Neger.)"
Familie Melanconidaceae.
10. Corynelia clacaia Sacc. (= Endohormidiimi tropicum Awd.
et Rabh.) — Östlich von Ornillo, auf dem Uspallatapass (Clüle) ;
ca. 1300 m Seehöhe. Oktober.
Diesen Pilz sammelte ich auf Podocarpus chilina A. Rieh.
Corytielia claoata hat ihi"en Standort auch auf süd-
afrikanischen und neuseeländischen Podocarpussuten (Engler
und Prantl: Die natürlichen Pflanzenfamilien I 1 S. 412.)
Lichefies.
Familie Hymenolichenes.
11. Cora reficulifera Wain. — Zwischen Mediacion und Ibague,
Qiündiupass (Columbien); 2000 — 2600 m Seehöhe. An Ab-
hängen. Juli.
Diese Lichenenart wmxle von Wainio (Etudes sur la
Classification des Eichenes du Bresil II 241) 1890 aus Bra-
silien beschrieben. Nylander (Aunales des Sciences natu-
relles Serie. IV. Bot. XX. 1863. p. 244) erwähnt vom Quindiu-
pass nur Cora pavonia Weh.
Familie Parmeliaceae.
12. Usnea forida^ var. comosa (Ach.) Wain. — Columbien.
Juni, Juli oder August. (Nähere Fundortsangaben verloren
gegangen).
Wainio (1. c. I 8) führt diese Varietät aus Brasilien aus
Höhen zwischen 1000 u. 1 500 m an. N v 1 a n d e r hat sie (Ami.
Sciences Nat. Serie IV. Bot. XIX. 1863. p. 298 et s. und
Serie V. Bot. VII. p. 300 et s.) unter den columbianischen
Eichenen nicht genannt.
18. Usnea spec. — Zwischen Alto de Pontezuela und Mediacion,
Osthang der Centralcordillere (Columbien); 2000—2600 m
Seehöhe. Den 17. Juli.
10 Therese Pi'inzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Familie Sfereocaidaceae.
14. Stereocaulon ranndoswn Ach. — Quindiupass, Centralcor-
dillere (Kolumbien); über 3000 m Seeliöhe. Juli.
Diese Stereocaulon- kxi wird im Prodromus Florae Novo-
Granateiisis (Annales Sciences Nat. Ser. IV, Botan. XIX.
1863. p. 295) aus grossen Höhen angegeben.
Musci.
Familie Sphagnaceae.
15. Sphagnwn medium Sembr. — Qnindiupass (Columbien), De-
partement Tolima; 3000 — 3400 m Seehöhe. Juli.
Diese in Amerika und Europa weit verbreitete Art
scheint, nach Warnstorf, aus diesem Teile Südamerikas bis-
her nicht bekannt gewesen zu sein. Hampe (Ann. Sc. Nat.
Ser. V. Bot. 1866. p. 334) führt aus Columbien zwei andere
Spliagnum-Aiitw an.
F am ili e Necker aceae.
16. Prionodon longissimus Een. et Card. — Zwischen Pucarä
und San Antonio, AVesthang der Westcordillere (Ecuador),
AVeg Guaranda — Babahoyo: 2000—3000 m Seehöhe.
Sowohl in Paris, E. G., Index bryologicus 1894 — 98, wie im
Bulletin de la Societe royale botanique de Belgique. I. 1894.
p, 178 sind die Anden von Costarica als Fundort dieser
Art genannt. Keines dieser beiden Werke hat mir zur per-
sönlichen Einsicht vorgelegen.
Filical es.
Familie Hymenophyllaceae.
17. Hymenophxjllum ciUatum Sw. — Quindiupass, Centralcor-
dillere (Columbien); 3000—4000 m Seehöhe. Juh.
Sturm (Martii Flora brasihensis I, 2 p. 293) führt diese
Art aus Brasilien, (Tuyana, Venezuela u. Jamaica, Mettenius
(Annales Sc. Nat. S(^r. V. Botan. 1864. p. 198) speziell von
der Hochebene von Bogota aus 1900 m Seeliöhe und Christ
(die Farnkräuter der Erde, 19) aus dem ganzen tropischen
Amerika bis Chile, aus Afrika und aus dem Himalaya an.
Im Kew-Herbar (Hemsley in Biologia centrali-americana.Bo-
tany. IIL 598) befinden sich auch Exemplare aus Neu-Seeland.
F a m i H e Cya fh eaceae .
18. Cyafhea spec. (unvollständiges Exempl.) — Morne-Rouge,
im Gebirge oberhalb St. Pierrre auf Martinique (Kleine An-
tillen); ca. 400 m Seehöhe. Juni.
19. Acrostychum {Elaphoglossum) nov. spec. (?). — Bergwald
zwischen Pucavä und San Antonio, Westhang der West-
cordillere (Ecuador), Weg Guaranda — Babahoyo; 2000 —
3000 m Seehöhe.
Da an diesem Exemplar die fertilen Wedel felilen, ist
es kaum sicher als nov. spec. zu bezeichnen.
Familie Polypodiaceae.
20. Polypodium angmtifolium Sw. — Bergwald zwischen Pucarä
und San Antonio, 'Westhang der Westcordillere (Ecuador),
Weg Guaranda-Babahoyo; 2000—3000 m Seehöhe. ; August.
Theiese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 11
Diese Faniart hat nach Baker (Martii Flora hrasihensis
I, 2 p. 530) ein Verbreitungsgebiet, welches sich von Mexiko
und Cuba bis Peru und Südbrasilien erstreckt. Kunth
(Nov. Gen. et Spec. Plant. 1. p. 6.) erwähnt Fundorte aus
der Provinz Chimborazo (Ecuador), und Christ (die Farn-
kräuter der Erde. 96) sagt, (\?iss P. an(/usfi/oli/i?n im tropischen
Amerika nirgends fehlt und dort gemein ist.
21. Polypodiam { = Gomopteris=PJie(/opieris) letragonum Sw. —
Urwald bei La Dorada. am mittleren Rio Magdalena iCo-
lumbien): ca. 200 ni Seehöhe. Juli.
Dieses Po////>oc/myy/ ist nach Baker (Martii Flora bras.
1. 2 p. 506) von Mexiko bis Peru und Brasilien und auf den
Antillen verbreitet, nach Christ (1. c. 269) auch in Florida.
Mettenius (1. c. 2i2) nennt diese Art speziell vom Rio
Magdalena aus 100 m Seehöhe.
22. Adianüim macropkyllum Sw. — Urwald bei Pacanä am
Rio de Pozuelos (Westecuador); 475 m Seehöhe. August.
Salomon (Xomenclator der Gefässkryptogamen S. 20)
nennt als Verbreitungsgebiet dieser Art Ecuador, Brasilien,
Westindien und .Mexiko. Mettenius (1. c. 214) führt sie
ausColumbien von den verschiedensten Fundorten an, Kunth
(Nov. Gen. et Spec. Plant. I. p. 16) aus Venezuela , Baker
(Martii Flora bras. I. 2 p. .378) ausser aus den obengenannten
Ländern auch aus Centialamerika und den Antillen. Christ
(1. c. 137) sagt, dass sie von Westindien bis Brasilien ge-
mein ist.
23. Adiantum tetraphyllum Willd. — Urwald bei Mochila. am
mittleren Rio Magdalena (Columbien); ca. 140 m Seehöhe. Juli.
Diese Farnart ist nach Baker (Martii Flora bras. J,
2, p. 374) und Christ (1. c. 136) im ganzen tropischen
Amerika und im tropischen Westafrika verbreitet. Mette-
nius (1. c. 214) führt sie aus Muzo in Columbien an.
24. CheilantJws radiata R. Br. — Corcovado bei Rio de Janeiro
(Brasilien). Ende Oktober.
Diese CheHcmthes - kvi hat nach Baker (Martii Flora
bras. I, 2 p. 387) ihre Fundorte im ganzen tropischen Amerika,
nach (Christ (1. c. 143) von W^estindien bis Südbrasilien.
25. Aspidnmi (= JS^ephrodium) confermi?itwiDesy. — Gebirgs-
wald im Inneren von Martinique (Kleine Antillen), zwischen
St. Pierre und Fort de France. Juni.
Mettenius (1. c. 246) erwähnt diese Art aus Colum-
bien, Baker (1. c. I, 2 p. 477) aus Brasilien und dem ganzen
übrigen tropischen Amerika; Christ (1. c. 252) sagt, dass
sie im tropischen Amerika bis nach den La -Plata- Staaten
und Chile gemein ist.
26. Aspidium {=Nephrodium) patens Sw. — Bergwald zwischen
Pucara und San Antonio, Westhang der Westcordillere
(Ecuador); 2000—3000 m Seehöhe. August.
Dieses Aspidium erwähnen Baker (1. c. I, 2 p. 470)
und Christ (1. c. 251) aus dem tropischen und subtropischen
12 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Amerika, dem tropischen Afrika, von den Inseln des Stillen
Oceans und aus Japan, Mettenius (1. c. 247) führt es aus
Columbien aus Höhen zwischen 400 und 1800 m an.
27. Memsctum reticulatum Sw. — Gebii^gswald, im Innern von
Martinique (Kleine Antillen), zwischen St. Pierre imd Fort
de France. Juni.
Baker (1. c. I 2 p. 564) sagt, dass diese Pok/podiacee
im ganzen tropischen Amerika verbreitet ist.
Familie Gleicheniaceae.
28. Gleichenia { = Mertensia) dichotoma Willd. — Morne-Rouge,
berg-wärts von St. Pierre auf Martinique (Kleine xlntillen);
ca. 400 m Seehühe. Juni.
Christ (die Farnkräuter der Erde, 343) filhrt diesen
Farn aus den tropischen imd subtropischen Regionen fast
der ganzen Erde an und sagt, dass er der gemeinste aller
Gleichenien ist.
Lycopodiales.
Familie Lycopodiaceae,
29. Lycopodium cernuum L. — Gebirgswald im Innern von
Martinique (Kleine Antillen), zwischen St. Pierre und Fort
de France. Juni.
Dieser weit verbreitete Bärlapp ist aus dem tropischen
und subtropischen Amerika, aus Afrika und dem tropischen
Asien und aus Polynesien verzeichnet. (Salomon 1. c. 224);
Braun (Ann. Sc. Nat. Ser. V. Botanique. 1865. p. 308)
führt ihn aus Columbien an, Kunth (Nov. Gen. et Spec.
Plant. I. 33) aus Venezuela und Spring (Martii Flora bras.
I, 2 p. 114) aus Brasilien; letzterer sagt, dass er in allen
tropischen Ländern selu^ gemein ist.
30. Lycopodium complanatum L. — Monserrate oberhalb Bogota
(Columbien); zwischen 2700 und 3100 ni Seehöhe. Juli.
Diese gleichfalls weit verbreitete Lycopodium- kxi wächst
in Nord- und Südamerika, auf Madeh'a, in Europa und in
Kleinasien (Salomon 1. c. 225). Braun (1. c. 308) er-
wähnt sie aus Bogota aus gleichen Höhen wie ich, Spring
(1. c. I, 2 p. Il6j aus dem brasilianischen Gebirge.
Plianerotjaniihe.
Coniferae.
Familie Taxaceae.
31. Podocarpus chilina A. Rieh. — Östlich von Ornillo auf dem
üspallatapass (Chile); ca. 1300 m Seehöhe. Oktober. In
Strauchhöhe wachsend; häufig.
Gay (Historia fis. y pol. de Chile. Botanica. V. 403) sagt,
dass diese Podocarpus- Art im Süden Chiles vorkommt. Bisher
nahm man ihre Nordgrenze bei ca. 35'* 20' s. Br., ihi^e Süd-
grenze bei der Provinz Llanquihue an (Reiche: Die Ver-
breitungsverhältnisse der chilenischen Coniferen S. 4 und 8.
Separatabdruck aus den Verhandlungen des deutschen Wissen-
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 13
schaftlicheii Vereins in Santiago. I^') : durcli meinen Fund
ist ilire Nordgi^enze bis auf ca. 32° 50' s. Br. hinaufjsrerückt
worden.
Auf meinem Exemplar fehlt die auf Fodocarpus - Arten
waclisende, weitverbreitete Corynelia clavata Sacc. nicht
(siehe weiter oben S. D.)
32. Podocarpus Sprucei Pari. — Vor der Passhöhe südlich des
Chimborazo (Ecuador); zwischen 3000 und 4000 m Seehöhe.
August.
Pariatore (De Candolle: Prodomus XVI, 2 p. 510) ver-
zeichnet diesen Podocarpus aus den Anden der Äquatorialzone.
Monocotyledoneae.
Familie Gramincae.
33. Distichiis prostrata Desv. — Zwischen Cliimu und Trujillo
(Nordperu) auf Sandboden, unfern der Küste; ungefähr im
Meeresniveau. September.
Gay (Hist. fis. y polit. de Chile. Botanica. VI. p. 399)
führt diese Gramineen- Art aus Valparaiso an, Hemsley
(Biolog. centr. am. III. 578) aus Mexiko und von Venezuela
bis Chile.
34. Arisiida pallens Cav. — Östlich von San Luiz. in den Ar-
gentinischen Pampas.
Nach Neger ist dies die häufigste der unter dem Namen
,. Pampasgras" bekannten Gramineen. ■
Do eil (Martii Flora bras. 11. 3, p. 14) führt A. pallens,
welche in verschiedenen Varietäten weitverbreitet ist, aus
Brasilien und Uruguay bis Paraguay an, Kunth (Enumeratio
Plant. 1. 192) ausserdem aus Chile: Trinius u. Rupprecht
(Memoii^es de l'Acad. de St. Petersb. Ser. VI. T. VII. p. 117)
erwähnen sie überdies aus Peru und Mindanao; im Kew
Index (I. 187) ist sie auch aus Argentinien angeführt^).
Ich sammelte diese Art auch 10 Jahre früher, und zwar
in den Campos bei San Paulo (Brasilien).
35. Chusquea spec. — Zwischen Guadualita mid Verjel, West-
hang der Columbianischen Ostcordillere ; Departement Cundin-
amarca. Gegen 1500 m Seehöhe. Juli.
Da an diesem Exemplar die Blüten fehlen, ist eine ge-
nauere Bestimmmig unmöglich.
36. Chusquea spec. — Z\Aischen Pocho de Santa Lucia und Las
Palmas, Westhang der Westcordillere (Ecuador); 2000 —
3000 m Seehöhe. August.
Da an diesem Exemplar die Blüten fehlen, ist eine Be-
stimmung der Spezies ausgeschlossen.
37. Chusquea spec. — Z\sischen Balsabamba und Santa Lucia,
* Westhang" der Westcordillere (Ecuador) ; 650—2000 m See-
höhe. August.
Da an diesem Exemplar die Blüten fehlen, ist eine Be-
stimmung der Spezies ausgeschlossen.
') Letztere zwei Verbreitungsgebiete beziehen sich nur auf die rar. murina
(A. murina Cav.), welche von Einigen als eigene Art aufgestellt -\vird.
14 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Familie Cyperaceae.
38. Cyperus Papyrus Z, — Aus einer Cieiiag-a (Tümpel) lui-
iiiittelbar bei Baranquilla (Nordcolumbien).
Diese aus der östliclien Hemisphäre eingeschleppte
Cyperacee bedeckt hier den Wasserspiegel auf weite Strecken.
39. Bicliromena ciliuta \-a\\\. — Salto de Tequendama bei Bo-
gota (Columbien). Mehr als 2200 m Seehöhe. JuU.
Nees (Martii Flora brasiliensis. II. 1, p. 112) erwähnt
diese Cyperacee aus Brasilien, von Parä südwärts bis Bahia,
und Hern sie y (Biologia central! -americana. Botany. III.
457) ausserdem aus Mexiko, Centralamerika, Columbien bis
Chile, Guyana und AVestindien.
40. Dichromena pura N. ab Es. — Zwischen Buenavestica und
El Moral, Osthang der CentralcordiUere (Columbien), Quindiu-
pass; ca. 2000 m Seehöhe. Juli.
N ees (Martii Flora bras. II. 1, p. 112) fühlt diese Art aus
San Vincente (Kleine Antillen) u. aus Französisch- Guyana an.
Familie Palmae.
41. Bactris (^=Guilieltna) yratiafensis Dune. — Boca de Saino
am mittleren Eio Magdalena (Columbien); ca. 100 Seehöhe.
Den 30. Juni.
Nach Karsten (Florae Columbiae Spec. Select. I. p. 127)
wächst diese Palme an feuchtwarmen, schattigen Plätzen in
Columbien und Venezuela. Ob sie in Brasilien vorkommt, ist
zweifelhaft (Karsten 1. c. I. p. 128. — Drude [Martii
Flora bras. III. 2, p. 352]).
42. Marfiriczia ( =Marara) hicuspidata Drude. — Urwald bei
La Dorada am mittleren Eio Magdalena (Columbien); ca.
200 m Seehöhe.
Karsten (Flor. Col. Spec. Sei. IL p. 133) giebt diese
Palme aus dem westlichen Venezuela, aus 1000 m Seehöhe an.
43. Attalea subgen. Scheelea? [Seh. regia Karst?) oder Cocos
subgen. Syagrus? — Urwald bei Mochila am mittleren Rio
Magdalena (Columbien); ca. 140 m Seehöhe. Den 2. Juh.
Die in Karsten (1. c. IL T. CLXXVI) abgebildete
Schee/ea regia, welche füi' die Palmenvegetation der Magda-
lenanfer (Columbien) charakteristisch ist, kommt nach ge-
nanntem Autor (1. c. IL p. 145) auch im Caucathal (Columbien)
und bis zu 1000 m Seehöhe vor.
Familie Araceae.
44. Anthurium Buonaventurae Engler. — Urwald bei Mochila
am mittleren Rio Magdalena (Columbien); ca. 140 m See-
höhe. Den 2. Juli.
Engler (Botanische Jahrbücher. XXV. S. 363) nennt als
Fundort dieser erst im Jahre 1898 publizierten Art den
Westen Columbiens.
45. Anthurium pulchellum Engler(?) — Urwald zwischen Pacanä
und Playa Limon am Rio de Pozuelos (Westecuador); ca.
300—400 m Seehöhe- Den 30. August.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. lö
Als Fundorte von A.pulchellum giebt Eng- 1er (Botanische
Jahrbücher VI. 274 und XXV. 377) Höhen von 2000 in
im oberen Caucathal (Cohimbien) an.
Mein Exemplar ist zu imvollkommen, als dass es mit
Sicherheit bestimmt werden künntt^
46. Monsfera pertusa (L.) Vriese. — Urwald bei Boca de Saino
am mittleren Eio Magdalena: ca. 100 m Seeliöhe. Den
31. Juli.
Diese 3Iomfera ist nach Engler (Martii Flora bras.
III, 2. p. 115) und Hemsley (Biologia centrah-americana.
Botany. III. j). 427) in den Anden Columbiens, in Costarica,
Venezuela, Guyana, Brasilien und auf den Antillen verbreitet.
47. Phihdendron oerrucosum Matthieu. — Wald zwischen Pacanä
und Playa Limon am Bio de Pozuelos (Westecuador); ca.
300—400 m Seehöhe. Den 30. August.
Engler (Martii Flora bras. III. 2. p. 139) verzeichnet
dieses Phüodendroii, aus der ^^'estcordillere Columbiens.
48. Phüodendron spec. — UrAvald bei Mochila, am mittleren
Eio Magdalena (Columbien): ca. 140 m Seehöhe. Den 2. JuU.
Der Zustand meines durch Feuchtigkeit teilweise zer-
störten Exemplares lässt eine genauere Bestimmmig nicht zu.
49. Xanthosoma spec. — Urwald z^nschen Playas und Balsa-
bamba am Rio Limon (Westecuador): ca. 100—600 m See-
höhe. Den 20. August.
Da ich nur ein jtiuges Blatt gesammelt habe, ist eine
Bestimmung der Spezies nicht möglich.
50. Syngonimn spec. — Urwald bei La Ceiba am Rio Lebrija,
Nebentiuss des Rio Magdalena (Columbien); ca. 70 m See-
höhe. Ende Juni.
Da an meinem Exemplar nur Blätter eines jungen
Sprosses vorhanden sind , ist eine Bestimmung der Art nicht
ausfühi'bar.
51. Sijngonium spec. — Urwald bei Boca de Saino am mittleren
Rio Magdalena (Columbien); ca. 100 m Seehöhe. Den
31. Juli.
Da mein Exemplar ein junger Spross ist, ältere Blätter
und Blüten fehlen, ist eine nähere Bestimmung ausgeschlossen.
52. Pistia stratiotes L. — Aus eüier Cienaga (Tümpel) bei
Baranquilla (Nordcolumbieni. Den 16. Juni.
Diese Araceen-Ai% ist nach Engler (Martii Flora bras.
III. 2, p. 215, 216. — Engler und Prantl; die natürlichen
Pflanzenfam. II. 3, S. 152), im tropischen Amerika, Afrika
und Asien verbreitet und reicht auch in das subtropische
Gebiet hinem.
Den imteren Rio Magdalena, bez. Brazo de Loba, auf-
wärts bis ca. 9'' n. Br. sieht man einzelne Pistia im Strome
treiben. Weiter oben konnte ich, wenigstens im Hauptstrom,
keine mehr bemerken.
Familie Bromeliaceae.
53. Guzmania'-! spec — Urwald zwischen Playa Limon und
Pozuelos, am Rio de Pozuelos (Westecuador): 200—300 m
Seehöhe. Den 30. August.
16 Therese Prinzessin von Baj'ern, gesammelte Pflanzen.
Wegen Mangels an Blüten ist diese Bromeliacee nicht
näher bestimmbar.
54. Tillandsia aloifolia Hook. (= T.flexuosa Sw.). — Caiio de
Torcoroma am Bio Lebrija, Nebenfluss des Rio Magdalena
(Nordcolumbien): ca. 60—70 m Seehöhe. Den 25. Juni.
Hook er (Exotic Flora. III. p. 205) nennt als Fmidort
dieser Ai-t die Insel Trinidad, Swartz (Prodromus Vegetat.
Ind. Occidental, p. 56) die Insel Jamaica, Mez (De Candolle:
Prodrom. Continuat. IX. p. 670) ausserdem andere von den
Antillen, Florida, die Bahamainseln, Cm^ac^ao, Guyana,
Venezuela und Columbien.
55. Tillandsia Augusfae regiae Mez. nov. spec. — Osthang der
C'entralcordillere. Quindiuberge (Columbien). 2000—3000 m
Seehöhe. Zweite Hälfte Juli.
Diese schöne, epiphytische Bromeliacee, welche ich auf
dem Quindiupass mehrmals antraf, wm^de von Professor
Dr. Mez im Beiblatt zu Englers Botanischen Jahi--
büchem. XXX. 1901 S. 10. beschrieben und ist diese Diagnose
am Scliluss des gegenwärtigen Aufsatzes nochmals abgedi-uckt.
(Abbildung siehe am Schluss meines Aufsatzes Tafel I.)
56. Tillandsia fascicAilata Sw. (?). — Urwald von Mochila, am
mittleren Rio Magdalena (Columbien) ca. 140 m Seehöhe
den 2. Juli.
Swartz (Prodrom. Veget. Ind. occid. p. 56) führt T.
fasciculata aus Jamaica an, Mez (De Candolle Prod. Cont.
JX. p. 683 — 684) ausserdem aus anderen von den Antillen,
aus Florida, von den Bahamainseln, aus Mexiko, Central-
amerika, Columbien und Guyana.
57. Tillandsia spec. (Subgen. Allardtia). — Zwischen Mediacion
und Ibague, Ostseite der Centralcordiller (Columbien); See-
höhe 1500—2500 m. Den 22. Juli.
Dieses Exemplar ist, wie die zwei folgenden Tillandsia-
species, wegen Mangel an Blüten nicht näher bestimmbar.
58. Tillandsia spec. (Subgen. Allardtia). — Urwald zwischen
Agua Santo und Pacanä, am Rio de Pozuelos (Westecuador) ;
480—780 m Seehöhe. Den 29. Juli.
59. Tillandsia spec. — Urw^ald von Mochila am mittleren Rio
Magdalena (Columbien); ca. 140 m Seehöhe. Den 2. Juli.
60. Vrisea helicotiioides Lindl. (= Tillatidsia heliconioides H. B.
K.) — Urwald von Mochila am mittleren Rio Magdalena
(Colmnbien); ca. 140 m Seehöhe den 2. JuH.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et. Spec. Plant. I. 234)
nennt als Fundort dieser Vrisea gleichfalls die Ufer des Rio
Magdalena, Mez (De Candolle: Prodr. Cont. IX. p. 591)
ausserdem Holländisch-Guyana und Bolivien.
F a m i 1 ie Commelinaceae.
61. CommeUna cayennensis Rieh. — Morne-Rouge, oberhalb
St. Pierre auf Martinique (Kleine Antillen) : ca. 400 m See-
höhe. Anfang Juni.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 17
Grisebach (Flora of tlie British Westindian Islands
p. 524) nennt als Heimat dieser Art die Antillen, das
amerikanische Festland von Missouii bis Brasilien, die Galä-
pagos imd Canarischen Inseln und das tropische Afrika,
Ruiz et Pavon (Flora Peruviana et C'hilensis. I. p. 44 ) fühlten
sie auch aus Peru an und Clarke (De Candolle: Suites au
Prodromus. III. 145) sagt, dass sie in den warmfeuchten
Gegenden der ganzen Erde häufig ist und in Südamerika
bis Paraguay südwärts geht.
62. Commelina virginica L. sensu C. B. Clarke. — Baranquilla
(Nordcolumbien) , Weg vor der Stadt; etwas über Meeres-
niveau. Den 17. Juni (oder Anfang August?) — La Popa bei
Cartagena (Nordcolmnbien) ; etwa 30 — 130 m Seehöhe. Den
8. August.
Nach Clarke (De Candolle: Suites au Prodi'omus. HE.
182) ist diese Art vom Golf von Mexiko bis nach Paraguay
hinunter verbreitet. Hemsley (Biologia centr. am. Bo-
tany. III. 389) erAvähnt sie auch von Mexiko nordwärts bis
Michigan und New York.
63. Tradescantia hirsuta H. B. K. — Oberhalb Las Palmas,
Westhang der Westcordillere (Ecuador) fast auf der Pass-
hühe, z^^ischeu Babahoyo und Chapacoto ; ca. 3000 m See-
höhe. Den 22. August.
Diese Art ist von Clarke (De Candolle: Suites
etc. III. 299) aus Columbien und Ecuador erwähnt, aus
Höhen von 2000—2750 m.
An meinem Exemplar: „Stamina 6 subaequalia, germen
3-loculare, loculis 2-ovulatis! Filamenta pilosa!
(Solereder.)"
64. Commelinacea. — Urwald bei La Dorada am mittleren Rio
Magdalena (Columbien). Juli.
Dieses Exemplar ist steril und somit nicht bestimmbar.
Die Blattbeschafienheit trifift, nach Solerede r, auf kerne
der in Clark es Monographie (De Candolle: Suite au Pro-
dromus. in. p. 113 sqq.) aufgefiihilen Arten völlig zu.
65. Commelinacea. — Zwischen La Dorada und Honda, am mitt-
leren Rio Magdalena (Columbien) Juli. Dieses Exemplar ist
steril, daher nicht bestimmbar.
66. Commeliiiacea. — Zmschen Verjel und Villeta, Westhang
der OstcorcÜUere (Columbien;; ca. 900 — 1900 m Seehöhe.
Den 5. Juli.
Dieses Exemplar ist unvollständig imd durch Feuchtig-
keit zerstört.
F a m i 1 i e Pontederiaceae.
67. EicJihornia crassipes (Mart.) Solms-Laubach. (= E. spe-
ciosa Kth. = Pontederia azurea Hook, von Sw.) — Cienaga
(Tümpel) bei Baranquilla (Nordcolumbien), zusammen mit
Cyperus Papyrus L. und PisUa stratiofis L. Etwas über
Meeresniveau. Den 16, Juni.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIII. 1902. 2
18 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Solms-Laubach(De Candolle : Suites au Prodi". IV 528)
g-iebt als Verbreitungsgebiet für diese Art das tropische und
subtropische Südamerilva an: Venezuela, Guyana, Brasilien
und Paraguay.
Familie Liliaceae.
68. Scylla chloroleuca Kth. — Coquimbo, chilenische Küste.
30 » s. Br. Den 13. Oktober.
Gay: (Historia de Chile. Botanica. VI. p. 108) Mut diese
Liliacee aus den Centralprovinzen Chiles: Valparaiso, Sant-
iago etc. au.
Familie AmanjlUdeae.
69. Eucharis grandißora Planch. et Luid. (= E. amazonica Lind.)
— Zwischen Agua Santo und Pacanä, Westhaiig der West-
cordillere (Ecuador), nordöstlich von Babahoyo. In dichtem,
feuchtem Urwald. 500—700 m Seehöhe. Den 29. August.
Diese Amaryllideenart erwähnen sowohl Planchard
et Linden (Flore des Serres. Ser. I. T. IX. p. 255) wie
Engler und Prantl (Die natüi-nch. Pflanzenfaniilien. 11. 5,
5. 111) nur aus Coliunbien.
,.Möglicherweise gehört das Exemplar zu der mit E.
grandiflora sehr nahe verwandten E. Sandern Baker (in
Bot. Magazine pl. 6676); beide Arten unterscheiden sich
wesenthch nur durch die Beschaffenheit der sogenannten
Nebenki'one. deren Struktiu' an vorliegendem Exemplar nicht
zu sehen ist. (So lere der.)"
E. Sandern hat ihi'en Fundort gleichfalls in Columbien
(Bot. Mag. Ser. III. vol. XXXIX).
70. Bomarea conferta Beiitli. (= B. patacocensis Herb) ^). —
Zwischen Villeta und Facatativä am Westhang der Ost-
cordillere (Columbien); etwa zwischen 1200 und 2200 m. Den
6. Juli.
Herbert {Amaryllidaceae. p. 120) Kunth (Enumeratio
plant. V. 814) und Baker Journal of B. XX. 1882. p. 205)
führen diese Bomarea vom Westhaug der Anden, aus Colum-
bien und aus Ecuador an.
11. Bomarea spec. {Bomareae fJoribundae Herb, affinis). —
Zwischen Agua Santo und Pacanä, Westhang der West-
cordiUere (Ecuador), nordöstlich von Babahoyo; 500 — 700 m
Seehöhe. Den 29. August.
Herbert (1. c. p. 116) erwähnt B. floribtmda aus der
tierra templada der Centralcordillere (Coliunbien), Kunth
(1. c. 806) aus Ecuador.
Eine genaue Bestimmung meiner Pflanze ist daduixh
ausgeschlossen, dass es mir niu- möglich war emzelne Blüten
der überaus dichten, fleisclügen Inflorescenz zu konservieren.
Die auf lieUem Grund dmikehot (?) gesprenkelten Blüten
standen in grossen Dolden beisammen.
1) Nach Kew Index. I. p. 319, 320.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 19
72. Botnarea setacea Herb. — Zwisclieu Pucarä und San Antonio,
Westhang' der Westcordillere (Ecuador), auf steilem Wald-
hang-; 1600—3000 m Seehühe. Den 28. August.
Diese Bomarea-Axi, Avelche im Kew-ludex wohl unbe-
rechtigter Weise mit B. tomentosa zusammeng-ezogen wii'd,
erwälmen Ruiz et Pavon (Flora peruana. III. p. ()2) aus
den peruanischen Anden. Auch von Herbert (1. c. 117)
und vonKunth (1. c. 807) wird kein anderer Fundort an-
gegeben.
Familie Lidaceae.
73. Libertia spec. — Monserrate bei Bogota (Kolumbien); ca.
3000 m hoch. Den 8. Juli.
Der Habitus meines Exeraplares ist der einer Libertia,
doch da die Blüten fehlen ist eine sichere Bestimmung un-
möglich.
74. Sisyrinchium Junceum E. Meyer. — Ornillo, auf dem Us-
pallatapass (Chile); Westhang der Anden. Etwa 1300 m
Seehöhe. Den 15. Oktober.
Gay (Historia fisicay politica de Chile. Botanica.VI. p. 25)
sagt, dass diese Art in ganz Chile sehi- gemein ist; und
Neger berichtet, dass sie sowohl in den Anden wie im
Flachland vorkommt.
Familie Musaceae.
Ih. Heliconia Bihai L. — Urwald am Eio Lebrija, Nebenfluss
des Rio Magdalena (Columbien) ; ca. 70 m Seehöhe. Ende Juni.
Blüte gelb.
Nach Peterson (Martii Flora brasiliensis. III. 3. p, 17)
findet sich diese Musacee in Centralanierika , Columbien,
Guyana, Brasilien und auf den Antillen vor.
1(S. Heliconia spec. — Boca de Saino, mittlerer Rio Magdalena
(Columbien); ca. 100 m Seehölie. Den 30. Juni.
Mein Exemplar ist der H. Schiedeanae Klütsch, von
welcher man Fundorte in Mexiko imd Guyana kennt
(Martii Flora bras. III, 3. p. 19), imd der H. daayantha
K. Koch et Bouche, welche in Brasilien mid Guyana vor-
kommt (Mart. 1. c. III, 3. p. 16), nahestehend.
Familie Orchidaceae.
11. Stelis micanthra Sw. (?) — Pucarä , Passhöhe der West-
cordillere (Ecuador), östlich von Babahoyo; ca. 3000 m
Seehölie. Den 28. August.
Swartz (Sclu-ader: Journal für die Botanik. 11. 240)
giebt als Verbreitungsgebiet dieser Art Westindien und Süd-
amerika an.
1^. Epidendrum cochlidium Lindl. — Tequendama bei Bogota
(Columbien); zwischen 2200 und 2500 m Seehöhe. Den 11. Juü.
Mueller (Walpers: Annales botanices sj'st. Yl. 393;
führt diese Art aus Venezuela und Peru an.
20 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
79. Epidendrum decipiens Lindl. — Zwischen Guadualita und
Verjel. — Zwischen Alto del Trigo und Villeta. — Beide
Fundorte am Westhang der Ostcordillere (Columbien) ;
800—1700 m Seehühe. Den 5. Juli.
Diese Art hat nach Mueller (Walpers: Ann. bot.
syst. VI. 391) ihre Heimat m Columbien.
80. Epidendrum elongatum Jacq. (= secundum Jacq.) — Ge-
bii^gswald zwischen St. Pierre und Fort de France auf
Martinique (Kleine Antillen). Den 10. Juni.
Hern sie y (Biologia centr. am. Botany. IIl. 239) nennt
als Verbreitungsgebiet dieser Pflanze Südmexiko, Venezuela
und Westindien.
81. Epidendrum ßmhriatum Kth. — Bei Mediacion, Quindiupass
in der Centralcordillere (Columbien) ; ca. 2000 m Seehöhe.
Den 17. Juli.
In Kunth (Nova Gen. et Spec. Plant. I. 282) sind als
Fundort dieser Art die Anden des westlichen Columbiens
augegeben, in Mueller (Walpers Ann. bot. syst. VI. 406)
ferner die ostcolumbianischen Anden, Venezuela, Ecuador
und Peru.
82. Epidendrum quitensium Rchb. fil. — Zwischen Balsabamba
und Pocho de S. Lucia, Westhang der V/estcordillere
(Ecuador); ca. 800 — 1300 m Seehöhe. Den 21. August.
Mueller (Walpers. 1. c. VI. 392) nennt als A'erbreitungs-
gebiet dieser Art Peru und die Anden von Quito.
8'd. Laelia? spec. — Columbien. (Nähere Standortsangabe ver-
loren gegangen).
Das Exemplar, an dem die Blätter fehlen, ist nicht
näher bestimmbar.
84. Hartivegia spec. — Zwischen Balsabamba und Pocho de
S. Lucia, Westhang der Westcordilleren (Ecuador); ca.
800 — 1300 m Seehöhe. Den 21. August.
Über dieses Exemplar schi^eibt Cogniaux: La hampe
florale ressemble ä celle de Hartivegia pur pur ea Ldl., mais
les feuilles sont tres differentes.
85. Lijcaste gigantea Lindl. — Unterhalb Las Cruzes am Quindiu-
pass, Centralcordillere (Columbien); Departement Tolima. Ca.
2600 m hoch. Zwischen dem 18. und 20. Juli. — 2 Exemplare.
Bentham (Plant. Hartwegian. 153) erwähnt diese
Art aus Ecuador, Mueller (Walpers Ann. bot. syst. VI.
605) ausserdem aus Venezuela.
86. Sobralia setigera Poepp. et Endl. — Oberhalb Ibague, Ost-
fuss der Centralcordillere (^ Columbien) ; Departement Tolima.
Ca. 1500 m Seehöhe. Zweite Hälfte JuH. — 1 Weingeist-
und 1 trockenes Exemplar.
Poeppig (Poeppig et Endlicher: Nova Genera et Spec.
Plantarum. I. 54) hat diese Art in Peru gesammelt.
87. Habenaria spec. — Zwischen Balsabamba und Pocho de
Santa Lucia, Westhang der Westcordiileve (Ecuador); ca.
800—1300 m Seehühe. Den 21. August.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 21
88. Selenipedium Schlimii Rclib. fil. — Oberhalb Ibague, Ostfuss
der Centralcordillere (Columbien) ; Depart. Tolima. Ca. 1500 m
Seehöhe. Zweite Hälfte Juli.
Reicheiibach (Xeuia Orchidacea. I. 125) nennt als
Fimdort dieser Ait die colunibianische Ostcordillere und
zwar die Umgegend Ocanas.
Dicotyledotieae.
Familie Casuarinaceae.
89. Casuarina equisetifolia L. — Hafenplatz und einzelne Punkte
bei Fort de France, auf Martinique (Kleine Antillen). Juni.
Diese Casuarina, welche aus Madagascar und dem
Indischen Archipel stammt, ist nach Duss (Plantes de la
Guadeloupe et de la Martinique [Aimales de 1" Institut colonial
de Marseille. ll\. p. lOlJ) auf Martinique imd Guadeloupe
verbreitet.
Familie Piperaceae.
90. Piper kuiceaefolium Kth. [= P. hulIosumO. DC). — Zwischen
Ibague und Mediacion, Centralcordillere (Columbien); ca.
1500—2500 m. Seehöhe. Den 17. Juli.
Kunth (Nova Gen. et Spec. Plant. I. 41) nennt als
Fundort dieser Piperacee die feuchten Andenwälder und
das Amazonasgebiet in Nordwestperu.
Familie Salicaceae.
91. Salix Humholdtiana Wüld. — Zwischen Villeta und Faca-
tativä, Westhang der Ostcordillere (Columbien) ; ca. 1000 —
2000 m Seehöhe. Juli. — Pacasmaj'o (Nordperuanische
Küste). September. — Ai'gentinische Pampa, zAAischen
Mendoza und Buenos Ayres; ca. 100 — GOO m. Seehöhe.
Oktober.
Diese in Südamerika weitverbreitete Weidenart ist von
Humboldt (Humboldt et Bonpl. Voyage. H. p. 18) aus Peru,
von Gaj' (Historia fisica y politica de Chile. Botanica. V. 384)
aus den Nordprovinzen Chiles bis zum 34 " s. ßr. und von
Leybold (Martii Flora brasiliensis IV, 1. p. 227) ausserdem
aus Südbrasilien und Uruguay verzeichnet. Düsen (Bei-
träge zui' Flora der Ostküste von Patagonien, p. 259 [Svenska
Expeditionen tili Magellansländerna. III. No. 5]) und Neger
haben sie in Ai'gentiiiien , im Stromgebiet des Rio Negro
beobachtet, und nach Ausweis des Königl. Bayerischen
Museums, wo sich die betreffenden Collectionen befinden,
haben sie gesammelt Moritz Wagner in den Anden von
Ecuador, Hi-eronymus in Cordova (Nordargentinien), Lorentz
in Concepcion del Uruguay, Schumann in Mexiko, Sintenis
in Portorico und J. D. Smith in Guatemala.
Dea^ Kew Index betrachtet die dem Amazonas entlaug
wachsende 6". Martiana Leybold (Martii Flor. bras. IV, 1. p.
228) als identisch mit «S". Humholdtiana.
22 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Familie Aristo! ochiaceae.
92. Arhtolochia chilensis Miers. — Coquimbo, chilenisclie Küste
30 « s. Br. Den 13. Oktober.
Gay (Hist. Chile. Bot. V. p. 330) führt diese Aristolochia
von der Küste der Nord- und Centralprovinzen Chiles an.
93. Aristolochia veragnensis Duch. — Urwald bei La Dorada
am mittleren Rio Magdalena (Columbien). Anfang oder
Ende Juli. —
Duchartre (De Candolle: Prodromus. XV, Lp. 458) und
Solereder (Engler: Jahrbuch. X. p. 466) führen diese Art
aus Costarica und dem Westen des Departements Panama
(Columbien) an.
Familie Polygonaceae.
94. Pohjgonum hydropiper L. — Salto de Tequendama bei Bo-
gota (Columbien); über 2200 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Dieses weitverbreitete Polygo?ium kommt nach Meissner
(De Candolle: Prodromus. XIV. p. 109) und Engler und
Prantl (Die natürl. Pflanzenfamilien. III. 1 a. p. 28) sowohl
in Nordamerika als auch in ganz Europa vor, nach Kew
Index in der gemässigten Zone der nördlichen imd süd-
lichen Erdhälfte.
95. Polygonacea genus. spec. — Auf der Puna oberhalb La Paz,
(Bolivien) ; ca. 4000 m Seehöhe. Den 1. oder 3. Oktober.
„NB! Tutenförmige Nebenblätter.
Achse: Sklerenchymring im Pericykel. Subepidermale
Korkentwicklung. Einfache Gefässperforationen und einfach
getüpfelte Holzfasern.
Blatt: centrisch. Stomata beiderseits mit mehreren
NachbarzeUen. Drusen im Mesophyll, wie in der Binde.
Drüsenhaare mit zw^eizelligem (die beiden Zellen neben-
einander) Stiel und scheibenförmigem, dm-ch Vertikalwände
geteiltem Köpfchen in Grübchen der Blattfläche.
(Solereder.)"
Familie Chenopodiaceae.
96. Suaeda divaricata Moq. — Uspallata (Westargentinien),
nordwestlich von Mendoza am Ostfuss der Anden; ca. 1950 m
Seehöhe. Den 18. Oktober.
Suaeda divaricata hat nach Mo quin (De Candolle:
Prodromus. XIII, 2. p. 156) ihre Fundorte in Südamerika
z. B. bei Mendoza. (>ay (Historia fisica y politica de Chile.
Botanica. V. p. 248) sagt, dass diese Art in Chile selten und
in Argentinien häufiger ist.
Familie Amarantaceae.
97. Pleuropetalum costaricense^tvJSS.. — Banco am unteren Rio
Magdalena (Columbien); ca. 50 m Seehöhe. Den 21. Juni
(oder 31. Juh ?).
Hemsley (Biologia centrali-americana. III. p. 12) er-
wähnt P. costaricense aus Mexiko, Costaiica und Ecuador.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 23
Professor Dr. Schinz, Dü-ektor des Botanischen Gartens
und der Botanischen Saminhmgen der Universität Zürich,
teilt folg-ende Bemerkung zur systematischen Stellung der
Gattung Pleuropeialum mit:
Pleuropeialum HooJcer.
„Die Gattmig ist von Hookeri) ursprünglich in die
Familie der Portulacaceen gestellt worden; Endlicher 2)
hat sie dann später in die der Amarantaceen versetzt und
wui'de darin befolgt von Moquiu»), der ganz unnötigerweise
den Gattungsnamen änderte, und vonHooker-"; schliesslich
selbst. Ebenso stellt sie Baillon^) zu den Celosieen, auch
Hemsley'') betont, dass Fleuropetalum eine echte Aim-
rantacee sei und ich selbst') habe sie ohne Bedenken unter
&\% Amarantaceen aufgenommen. Fax«), der Bearbeiter der
Por/'w/rtcaceew in Engler und Prantls Natürlichen Pflanzen-
familien, hatte die Gattimg, mit Fragezeichen versehen, auf-
genommen, schlägt nun aber in den Nachträgen«) zu dem ge-
nannten Werk wiederum Streichung vor. Neuerdings spricht
sich nun Lopriore'«) wiederum für Versetzung von den
Amarantaceen zu den Portulacaceen aus, und zwar bestimmen
L. zu diesen Vorschlag: die Tracht (kleine Bäume), das
Vorhandensein der kleinen zwei Blättchen am Grund der
Blüten, die L. als Kelchblätter ansprechen möchte, das
Schwanken der Staubblattzahl. Ich habe dem entgegen-
zuhalten, dass die zwei beschriebenen Pleuropetalum-AiteR
offenbar doch keine Bäume, (wie auch ich irrtümlich in den
Natüiiichen Pflanzenfamilien angegeben habe), sind, sondern
vielmehi^ kleine Halbsträucher , wie deren der Familie der
Amaratitaceen nicht fremd sind. Die zwei kleinen Blättchen
am Grunde der Blüten haben transversale Stellung und nicht
mediane, für mich sind sie nichts anderes als Vorblätter.
Sie als Kelchblätter deuten zu wollen, erscheint mir ge-
zwungen. Füi- die Zugehörigkeit zu den Amarantaceen
spricht der Bau des Andröceums, beziehmigsweise der Um-
stand, dass die Staubblätter am Grunde zu einer Kupula
vereinigt sind und endlich der anatomische Bau der Achsen-
organe, der insofern abnorm ist, als markständige (schein-
bar markständige'?) Leitbündel vorkommen, während die
Portulacaceen normal gebaute Achsen besitzen")- Ich muss
es mir an dieser Stelle versagen, auf den anatomischen Bau
') Proc. Linn. Soc. I. (1845), 278.
2) Gen. Suppl. IV. (1847\ 44.
3) D. C. Prodr. XIII. 2. '(1849\ 463.
4) Benth. et Hook. Gen. Plant. 111. 1880\ 24.
5) Hist. des Piantes. IX. (188(i), 21G.
6) Biol. Centr. Am. III. (1882-1886!, 12.
7) Engler und Prantl: Natürliche Pflanzenfam. HI, la (1893), 97.
8) Engler und Prantl: Natürliche Pflanzenfam. III, Ib (1889), b~i.
0) Engler und Prantl: Natürliche Pflanzenfam., Nachtrag (lb97), 156»
'0) Engler: Bot. Jahrb. XXX. (1901), 8.
*ij Solered er, System. Anatomie der Dicotyledonen. (1898), 127.
24 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
der Celosieen näher einzugehen, da ich vorerst auch noch
die übrigen Amarantaceen in diesei" Hinsicht näher unter-
suchen will, immerhin kann ich bemerken, dass mir bis zur
Stunde noch keine Amarantacee mit normalem Achsenbau
vorgekommen ist^)."
,^Pleuropetalum costaricense muss als Autor Wendland
haben und nicht Hort. Kew.^); dies hat schon Hooker 3)
erkannt und auch zum Ausdruck gebracht."
98. Telanthera gomphrenoides Moq. (= 3 ovata MoCL.). — Las
Palmas (Ecuador), waldiger Westhang der Westcordillere;
ca. 2300—2500 m Seehöhe. Den 22. August.
Diese Amarantacee erwähnen Kunth (Nov. G-en. et
Spec Plant. IL p. 167) und Moquin (De Candolle: Prodi'o-
mus. XIII, 2. p. 377) aus Peru.
99. Gomphrena globosa L. — ^7 Puerto Berrio am mittleren Eio
Magdalena (Columbien). Über 100 m Seehöhe. Den 1. oder
29. Juli.
Moquin (De Candolle: Prodr. XIII, 2. p. 409) fühlet diese
nach Hemsley (Biologia centrali-americana. Botany. HL
p. 18) aus Indien stammende Art, aus noch anderen asia-
tischen Ländern, aus Amerika, den Südseeinseln und Europa
an. In Amerika schemt sie als Gartenflüchtüng verwildert
zu sein (Martii Flora brasiliensis. V, 1. p. 28).
100. Iresine spec. [Iresine elongata H. B. K. afflnis). — Te-
quendama bei Bogota (Columbien); ca. 2200—2500 m See-
höhe. Den 11. .luli.
Moquin (De Candolle 1. c. XIII, 2. p. 344) nennt nach
Humboldt undBonpland (Kunth 1. c. IL p. 161) Colum-
bien als Fundort der /. elongata.
Familie Nyctaginaceae.
101. Boerhavia Jiirsuta Willd. — Baranquilla (Nordcolumbien) ;
waldloses, z. T. kultiviertes, z. T. gestrüppbewachsenes,
sonniges Terrain, wenig über Meeresniveau. Den 17. Jmii.
Hemsley (Biologia centr. am. Botany. HL p. 4) nennt
diese Art aus dem nördlichen Südamerika, aus Westüidien,
Guyana, den Galäpagosinsehi und als fraglich aus Panama;
Schmidt (Martii Flora bras. XIV, 2. p. 370) neimt sie
ausserdem aus Brasilien und Peru.
Familie Phytolaccaceae.
102.' Fhyfolacca bogotensis H. B. K. — Zwischen Mediacion
und El Moral, Osthang der Centralcordillere (Columbien),
Quindiupass; ca. 2000 m Seehöhe. Den 17. Juli.
Humboldt mid Bonpland (Kunth: Nov. Gen. et
Spec. Plant. IL p. 183) geben als Fundort dieser Art die
Hochebene von Bogota (Columbien) an.
1) Vergl. indessen Solereder 1. c. (1899), 738.
2) Hemsley: Biol. Centr. Am. III. (1882—1886), 12.
3) Bot. Mag. (1883), t. 6674.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 25
103. Portulacca piJosa L. — Zwischen La Dorada uiid Honda,
mittlerer Rio Magdalena (Columbien); ca. 200 m ISeehöhe.
Den 1. Juli. — Corinto, auf den Llanos des Rio Magda-
lena zwischen Girardot und Ibague (Columbien) ; ca. 400 bis
1000 m Seehöhe. Den 15. Juli.
Nach Kohrbach (Martii Flora bras. XIV, 2. p. 304)
ist diese Art vom südwestlichen Nordamerika an bis nach
Urug-uay hinunter verbreitet.
104. Talxnum spec. — Umgegend von Baranquilla (Nordcolum-
bien). Den 17. Juni.
„Blattstruktur: Beiderseits Stomata mit Nebenzellen,
welche zum Spalte parallel sind. Grosse sternförmige
Drusen und Schleimzellen im Mesophyll; sphärokrystallinische
Massen.
Achse: Einfache Gefässdm'chbrechungen. Drusen. Blasig
vorgestülpte Epidermiszellen.
Ex anatomia Portulacca,
„ „ et patria certe,
Talinum spec. (So lere der.)"
105. Calanclrinia cymosa Phüippi. — Taltal, chilenische Küste.
250 25' s. Br. Den 11. Oktober.
Reiche (Flora de Chile. II. p. 340) giebt für diese
Poriulaccucee die Provinz Atacama (Nordchile) als Fundort
an, und zwar speziell Taltal und Caldera.
F amilie Caryophyllaceae.
106. Cerastium arvense L. — Vor der Cmnbre auf dem üspal-
latapass (Chile); ca. 3200 m Seehöhe. — Letzte vor der
Passhöhe von 3937 m von uns bemerkte Pflanze. Sie wuchs
auf schneefreien Stellen von höchstens 1 qm Flächeninhalt.
Von da ab gegen die Passhöhe zu, war zu dieser Jahi^es-
zeit, Mitte Oktober, das ganze Terram schneebedeckt.
C. arcense L. hat nach Rohrbach (Linnaea. XXXVII.
p. 304) seine Fimdorte in ganz Chile, somit auch in den
Anden Mittelchiles, und ist, nach Neger, eine charakte-
ristische Pflanze der höchsten Andengipfel, wenigstens im
gemässigten Südamerika.
107. Cerastium molUssimum Poii". a genumiim Rohrb. Imus 1.
— Auf dem Päramo des Chimborazo (Ecuador!, namentlich
vor der Passhöhe zmschen Ganquis und Yaguarcocha; fast
4000 m Seehöhe. Ende August.
Rohrbach (Martii Flora bras. XIV, 2. p. 283) giebt
als Standort dieser Cerastuün-kit die Anden Columbiens,
Ecuadors und Perus an, zugleich auch die Umgegend von
Buenos Aires, also Meeresniveau.
Familie Ranunculaceae.
108. Rammculus ßagelliformis Sm. — Auf einem Tümpel bei
Machin am Quindiupass, Centralcordillere (Columbien);
2420 m Seehöhe. Zweite Hälfte Juli.
26 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
De C and olle (Prodromiis etc. I. 33) und Triana et
Planclion (Prodiomus Florae Novo - Granatensis [Annales
Sciences Nat. Serie IV. Bot. XVII. p. 12]) nennen als Ver-
breitungsgebiet dieser Pflanze Chile und Neugranada.
Eichler (Martü Flor. bras. XII, 1. p. 157) sagt, dass
sie im tropischen Amerika weitverbreitet ist, imd erwähnt
sie, ausser in Brasilien, auch in Chile, Peru und Columbien.
109. Hanunculus geoides H, B. K. (?) — Päramo des Chimborazo
(Ecuador), hauptsächlich vor der Passhöhe zviischen Ganquis
und Yaguarcocha; fast 4000 m Seehöhe. Ende August.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. V. p. 37) und
Hemsley (Biologia centr. am. Botan. I. p. 6) erwähnen
diese Ranunkel aus dem mexikanischen Gebii^ge.
110. RdnuncuJus spec. — Päramo des Cliimborazo (Ecuador);
zwischen 3000 und 4000 m Seehöhe. Ende August.
Das vorliegende Exemplar einer gelbblühenden Ranunkel
ist zu unvollständig, um eine sichere Bestimmung zuzulassen.
111. Hanunculus spec. — Östlich von Mediaciou am Quindiupass,
Centralcordillere (Columbien); ca. 2000 m Seehöhe. Den
17. Juli.
Da an dem vorliegenden Exemplare, einer gelbblühenden
Ranunkel, ilie grundständigen Blätter fehlen, ist es nicht
näher bestimmbar.
F ami 1 i e Fapaveraceae.
112. Bocconia frutescens L. — Zwischen Boca del Monte und
Tambo, waldiger Westhang der Ostcordillere (Columbien);
2300—2600 m Seehöhe. Den 12. Juli.
Hemsley (Biologia centr. am. Bot. I. p. 27) sagt, dass
dieser Strauch im tropischen Amerika weitverbreitet ist.
Bocconieen mit flederspaltigen Blättern bemerkten mx
in Columbien auch auf dem Osthang der Centralcordillere,
und da es in Amerika ausser der B. frutescens nur noch
die B. integrifoHa giebt, deren Blattform auf die Form der
von uns gesehenen Blätter nicht passt, so können diese
Sträucher mu" B. frutescens L. gewesen sein.
Familie Cruclferae.
113. Descuraima canescens Prantl. (= Sisymbrni7n canescens
Nutt. ü«r.). — Washington, auf der Argentinischen Pampa
östlich von Villa Mercedes; unter ca. 34" s. Br.. über 400 m
Seehöhe. Den 19. Oktober.
Reiche (Flora de Chile. I. 120) giebt an, dass die
Stammform dieser Crucifere in Chile von den Cordilleren
von Coquimbo an bis zur Meerenge von Magalhäes hinunter
vorkommt.
„Das vorliegende Exemplar gehört zu einer der vielen,
bisher noch nicht genauer bearbeiteten Formen der oben
genannten polymorphen Art (Sole red er)."
Jedenfalls ist es nicht die car, appendiculatum Griseb..
welche Hieronymus (Boletin de la Academia de Cördoba.
IV. 199. u. 218) auch für Argentinien angiebt.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 27
114. Sisymbnum SY)ec. — Sierra de Uspallata (Westargentinien) ;
zwischen 1000 und 2000 m Seehöhe. Den 18. Oktober.
Diese Crucifere ist in den von uns durchfahrenen
Schluchten der Sierra eine charakteristische Ptlanze.
Wegen Mangels der Blätter ist eine nähere Bestimmung
des vorliegenden Exemplares nicht möglich.
„Die Pflanze kann auf Grund der in der Litteratur
angegebenen Merkmale — bes. Gestalt der Blätter — mit
Sicherheit nicht bestimmt werden. Sie hat zwar eme Eigen-
tümlichkeit, welche wohl sehr gut zu ihrer Charakterisierung
dienen könnte: nämlich die Hauptachse ist mit farblosen,
papillenartigen Haaren besetzt, die Pedicelli liingegen mit
Sternhaaren. Dieses Merkmal ist aber nirgends in der Lit-
teratur erwähnt.''
„Von S. /««/o/n/m Pliil. heisst es: „planta sembrada de
pelitos sencillos y estrellados" (Reiche. I. p. 74), von S.poly-
phylhwi Phil, „sembrada de papilas trasparentes" (1. c. 75).
Im übrigen dürfte die Pflanze der letzteren Art näher
stehen.''
„Beide Arten kommen in der Provinz Tarapacä vor.
(Neger.)"
115. Brassica Bapa L. — Tequendama bei Bogota (Columbien);
ca. 2500 m Seehöhe. Juli.
Dieser aus Europa in Columbien eingefühlte Kohl wii^d
in Bogota und anderen Orten der tierra fria kultiviert
(Triana et Planchon: Prodromus Florae Novo-Granateusis
[Annales des Sciences Naturelles. Serie IV. Botanique. XVU.
p. 66).
116. Lejndium rüder ale L. — Sierra de Uspallata (Westargen-
tinien); zwischen 1000 und 2000 m Seehöhe. Den 18. Ok-
tober.
Diese Lepidium -Art ist auf den von uns durchfahi^enen
Strecken eine charakteristische Pflanze.
Reiche (Flora de Chile. I. p. 66) sagt, dass diese
kosmopolitische Art in Cliile sehr selten vorkommt. Eichler
(Martii Flora bras. XIII, 1. p. 310) erwähnt die Stammform
aus Südostbrasilien und vermutet, dass sie aus der alten
Welt eingeschleppt ist.
117. Bop/iauus saficus L. — Zwischen Villeta und Facatativä
(Columbien), auf dem Weg nach Bogota; ca. 2500—2600 m
Seehöhe. Anfang Juli. — Interandines Gebiet, westlich von
Chapacoto (Ecuador); ca. 3000 m Seehöhe. Den 22. August.
Diese in Columbien und Ecuador eingeführte Rettigart
wächst in zahllosen Exemplaren auf der Hochebene von
Bogota längs der nach Facatativä führenden Strasse. Ebenso
wächst sie gesellig und auf grösseren Strecken in dem ausser-
dem sehr vegetationsarmen interandinen Gebiet mifern von
Chapacoto.
Sie wird in der tierra fria Columbiens kultiviert (Tri-
ana et Planchon: Prodr. Fl. Nov. Gran. [Ann. Siences
Nat. Serie IV. Bot. XVII. p. 66j) und vermutlich auch im
28 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
interandinen Gebiet Ecuadors, wie wir sie nach Eichler
(Martii Flor. bras. XIII, 1. p. 312) gleichfalls in Südbrasilien
sehr häufig kultiviert finden.
Familie Capparidaceae.
118. Cleome spinosa L. — Grloria am unteren Rio Magdalena
(Columbien); ca. 60 m Seehöhe. Den 21. Juni oder 31. Juli.
Triana et Planchon (Prod. Fl. Nov. Gran. [Ann.
Sc. Nat. Serie IV. XVII. p. 69]) geben als Standort dieser Cap-
paridee Nordcolumbien an, Eichler (Martii Fl. bras. XIII. 1.
p. 253) sagt, dass sie im ganzen tropischen Amerika, sowohl
auf dem Festlande, von Costarica bis zum Wendekreis des
Krebses, wie auch auf den Inseln verbreitet ist.
„Die Stacheln sind bei der vorliegenden Pflanze nur
an der Blattstielbasis des untersten Blattes vorhanden.
(Solereder.)"
119. Capparis pulcherrima Jacq. — Trockener Busch wald l)ei
Cartagena (Nordcolumbien); etwa 10 m Seehöhe. Anfang
August.
Diese Capparis-Axi ist sowohl von Triana et Plan-
chon (1. c. Ser. IV. XVII. p. 80), wie von Eichler (1. c.
XIII, 1. p. 276), nach Jacquin (Selectarum stirpum etc"),
nui' aus der Umgegend Cartagenas erwähnt.
120. Crataeva gynandra L. (?) — Cerrito am Brazo de Loba,
unterer Eio Magdalena (Columbien); ca. 30— 40 m Seehöhe.
Den 20. Juni oder 31. Juh.
De Candolle (Prodromus etc. I. p. 243) nennt als Fund-
ort von C. gynandra die Insel Jama'ica, Grisebach (Flora
West. Ind. Islands, p. 17) ausserdem S. Vincent, Guyana,
Columbien und Mexiko; Triana et Planchon (1. c. Serie
IV. XVII. p. 87) führen zwei Fundorte aus Nordcolumbien
an, und Hemslej^ (Biologia central, am. Bot. I. 45) sagt,
dass sie bis Brasilien hinunter vorkommt.
„Eine absolut sichere Bestimmung der Cra/aeta -Alten
ist erst nach erneuter Revision der Originale möglich (vergl,
die Angaben über Cr. gynandra L. und Tapki L. bei Linne,
Grisebach, in der Flora brasil. u. s. w.)
(Solereder.)"
Familie Crassulaceae.
121. Cotyledon (= Echeveria DC.) spec. — Tequendama bei
Bogota (Columbien); gegen 2500 m Seehöhe. Juh.
Da ein beblätterter Spross fehlt, ist es nicht möglich,
die Art zu bestimmen.
„Die zwar bis 1888 aus Columbien bekaimt gewordenen
Arten, Cot. hracteolata Bak. und suhspicata Bak. (Confer
Saunders Refugium botanicum Vol. I, Text zu tab. 56 sqq).
sind übrigens von der vorhegenden Art verscliieden.
(Solereder.)"
Familie Rosaceae.
122. Tetraglochin stricta Poepp. — Uspallatapass (Westargen-
tinien) zwischen Pueute del Inca und Punta de Vacas;
2300—3000 m Seehöhe. Den 17. Oktober.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 29
Dieser Strauch wird auf obengenannter Strecke an
Häufigkeit nui^ von einem anderen Strauch oder Halbstrauch
übertroffen, welcher zur Zeit unserer Reise noch blätterlos
war und den Habitus von Senecio spinosum DC. hat, sich
aber anatomisch von ihm unterscheidet.
Weddell (Chloris Andma. II. p. 236) bezeichnet die in
den Anden Perus, Boliviens und Chiles heimische T. stricta
als Charakterpflanze der Punas.
123. Polylepis racetiiosa R. et P. — Schluchten der Puna bei
Puno am Titicacasee (Peru); ca. 4000 m Seehöhe.
Rindenstücke an Ort und Stelle geschenkt erhalten.
Nach Weddell (Cliloris Andma. IL 238) hat diese Poly-
lepis ihre Heimat in den Anden Perus und Boliviens.
\1i. Acaena elongafa L. — Monserrate bei Bogota (Columbien);
2700—3100 m Seehöhe. Den S. Juli.
Diese Alt ist aus Mexiko, Guatemala, Columbien und
Ecuador bekannt (Biologia centraU-americana. Botany. I. 378.
— Weddell: Cliloris Andma. IL 239j und dürfte der von
Humboldt und Bonpland genannten Fundort ,,prope
saceUmu Monserratense" der gleiche sein, an welchem ich
mem ^caewa- Exemplar gesammelt habe (Kunth: Nov. Gen.
et Spec. Plant. VI. 183).
125. Acaena spec. — Päramo des Chimborazo (Ecuador); ca.
4000 m Seehöhe. Ende August. Diese Rosacee schliesst
sich dicht au den Boden an und bildet ganze Polster.
126. Rosa spec. — Morne-Rouge bei St. Pierre auf Martüiique
(Kleine Antülen); ca. 400 m Seehöhe. Anfang Juni.
Diese und die zwei folgenden Rosa-PiiiQn sind ver-
wilderte Abkömmlinge von Pflanzen, welche aus Europa ein-
geführt wui'den.
127. Rosa spec. — Zwischen Mediacion und El Moral auf dem
Qindiupass, CentralcordiUere (Columbien): ca. 2000 m See-
höhe. Den 17. Juli.
128. Rosa spec. — Zwischen Pocho de Santa Lucia und Las
Palmas (Westecuador), Westhang der Westcordillere ; ca.
2000 m Seehöhe. Den 21. August.
Familie L eguminosae.
129. Crotalaria anagyroides H. B. K. — Zwischen El Moral und
Machin am Quindiupass, CentralcordiUere (Columbien) ; 2000
bis 2400 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Kunth (Nova Gen. et Spec. Plant. VI. p. 317) führt
als Heimat dieser Pflanze Venezuela an. Bentham (Martii
IFlor bras. XVI. p. 31) sagt, dass sie in Brasilien vorkommt
und über Südamerika weitverbreitet ist, und Hemsley
(Biolog. ceutr. am. I. 225) nennt sie, ausser aus Venezuela,
auch aus Südmexiko.
Der auf dieser Crotalaria- kvt wachsende Pilz erwies
sich als neu und AM.irde von Dr. Neger als Uredo Theresiae
beschrieben (s. weiter vorn S. 8).
130. Lupinus bogotensis Benth. car. — Casapalca an der Oroya-
bahn, östlich von Lima (Peru); ca. 4000 m Seehöhe.
30 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Dieser hellblau blühende Lupimis, der dem L. hogotensis
Benth. sehr nahe steht, wächst ziemHch häufig- an den West-
hängen der Westcordillere über welche die Oroyabahn hin-
wegführt.
L. hoyotensis hat seine Heimat auf der Hochebene
von Bogota (Bentham: Plantae Hartwegianae. p. 168).
131. Lupinus spec. — Quindiupass, Centralcordillere (Columbien);
3400 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Das vorliegende Exemplar ist zu unvollständig, um die
Bestimmung der Spezies zu erlauben.
132. Luqinus spec. — Päramo des Chimborazo (Ecuador), haupt-
sächlicli vor der Passhöhe zwischen Ganquis und Yaguar-
cocha. Seehöhe fast 4000 m. Ende August.
Da die Blätter fehlen, ist das Exemplar schwer näher
bestimmbar.
Diese hellblau blühende Lupinus- Axt wächst an oben-
genanntem Fmidort in ziemlich zahlreichen Exemplaren.
133. Trifolium repem L. — Quindiupass. CentralcordiUere
(Columbien); 2700—3400 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Diese in Europa auf Wiesen wachsende Klee -Art, hat
sich auch nach Amerika verbreitet (De Candolle : Prodromus.
n. 199. — Martii Flora brasiliensis. XV, 1. p. 36).
134. Coursetia dubia 1). C. — Zwischen S. Jose de Chimbo mid
Guaranda (Intei'andines Ecuador); 2500—2600 m Seehöhe.
Den 23. August.
Vorliegende Pflanze ist allem Anschein nach identisch
mit der im Berliner Staatsherbar befindlichen C. dubia DC.
(Collection PI. Hartwg.).
De Candolle (Prodromus. II. p. 264) führt diese Pflanze
nach Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. VIT. 208, 294) aus
Südcolumbien an.
135. Sesbania exasperata H. B. K. — Aus einer Cienaga (=Tihnpel)
unmittelbar bei Baranquilla (Nordeolumbien) ; wenig über
Meeresniveau. Zweite Hälfte Jmii oder Anfang August.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. VI. p. 417) nennt als
Heimat dieser Art Venezuela; Bentham (Martii Flora
bras XV. 1. p. 43) und Hemsley (Biolog. centr. am. Bot.
I. 262) führen sie ausserdem aus Gentralamerika, Columbien,
Guyana, Brasilien, die Antillen u. s. w. an.
136. De&modium axillare JJC'.{??) — Morne-Eouge oberhalb St.
Pierre auf Martinique (Kleine Antillen) ; ca. 400 m Seehöhe.
Den 9. Juni.
Da die Blätter fehlen, ist eine sichere Bestimmung aus-
geschlossen.
De ('and olle (Prodromus. IT. 333) erwähnt IJ axillare
aus den Grossen und Kleinen Antillen; Bentham (1. c. XV,
1. p. 99) und Hemsley (1. c. I. 275. IV. 29) erwähnen es
ausserdem aus Mexiko (? i, Centralamerika, Columbien, Vene-
zuela. Guyana, Brasilien und Peru. Nach Duss (Plantes
de la Guadeloupe et de la Martüiiiiue [Annales de l'lnstitut
Colonial de Marseille. III. 1896. p. 201] ist dieses Desmo-
dium auf jMartinique ziemlich häufig.
Therese Prinzessin ven Bayern, gesammelte Pflanzen. 31
137. nesmodiwn incanum DC. — Moine- Rouge, oberhalb St.
Pierre auf Martinique (Kleine Antillen) ; ca. 400 m Seehöhe.'
Den 9. Juni. — Buenavista am mittleren Rio Magdalena
(Columbien); ca. 150 m Seehöhe. Den 3. Juli.
De Candolle (Prod. II. 332) nennt als sicheren Fundort
Jamaica und als fraglichen die Insel Mauiitius; Beut ha m
(1. c. XY, 1. p. 98) führt an, dass dieses Denmodium von
Mexiko bis Brasilien und in Westindien verbreitet ist; Hems-
ley (Biolog. centr.-am. I. p. 280) erwähnt, es nach dem Her-
barium in Kew, auch aus dem trupischen Afrika und von
der Insel Mauritius.
138. Beamodium mexicanum Wats. — Östlich von Mediacion und
zwischen Mediacion und El Moral am Quindiupass in der
( 'entralcordillere (Columbien); über 2000 m Seehöhe. Den
17. Juli.
Diese Art ist, nach einem im Köuigl. Botanischen Mu-
seum in München liegenden Exemplar aus der Collection
Pringle (No. 1592), auch in Mexiko gesammelt worden.
Sie schemt bisher noch nicht beschi-ieben worden zu seüi.
„Der auf den Blättern des D. mexicanum Wats. schma-
rotzende Pilz ist die Uredogeneration von Uromyces Kedmtri
paniculati Farl. (Nep^er.)"
139. Vicia andicola H. B. K. — Päramo des Cliimborazo (Ecu-
ador); gegen 4000 m Seehöhe. Ende August.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. VI. 390) fühlt als
Fundort dieser Vicia die Hänge des Antisana (Ostcordillere
von Ecuador) an.
,.Nach der Tafel 562 in H. B. K. Nov. Gen. et Spec.
PI. kommen selten mein- als 6 foliola vor (imd nicht, wie es
m der Diagnose lieisst 7 — 12). ((Neger.)"
140. Vicia spec. — Nahezu auf der Passhöhe zwischen Las
Palmas und Chapacoto, Ecuadorianische Westcordillere ; ca.
3000 m Seehöhe. Den 22. August.
Diese Art könnte möglicherweise ein eingeschlepptes,
eiu'opäisches Unki-aut sein.
141. Mucuna urens DC. — Zwischen Babahoyo und Palmar
(Westecuador)); 50 — 100 m Seehöhe. Den 19. August.
Nach Bentham (Martii etc. XV, 1. p. 169) ist diese
Leguminose in Peru, Brasilien, Guyana, Centralamerika,
Westindien u. im tropischen Afrika verbreitet, nach Hemsley
{Biolog. centr. am. Botany. I. p. 300) ausserdem in Süd-
mexiko.
142. Galactia striata (Jacq) Urb. {=Glycine striata Jacq). —
Zwischen Guadualita u. Veijel, Westhang der colunibianischen
Ostcordillere; 800—1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Diese Art ist nach Urb an (Symbolae Antillanae. IL 320
und ff.) im tropischen Amerika weitverbreitet; als näher
bezeichnete Verbreitungsgebiete für die Stammform sind zu
nennen Mexiko, Columbien und Venezuela.
143. Dioclea spec — Ufer des Cano bei Santander am Rio Le-
brija, Nebenfluss des Rio Magdalena (^Columbien); 60 — 70 m
Seehöhe. Ende Juni.
32 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
„Die Bestimmung dieser Dioclea ist durch das Fehlen
einer vollkommenen Inflorescenz, sowie der Achse, Neben-
blätter U.S.W, sehr erschwert. (Neger.)"
Blüte amarantrot.
144. Phaseolus peduticularis H. B. K. (?) — Zwischen Guadualita
und Verjel, Westhang der columbianischen Ostcordillere ;
800—1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Humboldt und Bonpland (Kunth: (Nov. Gen. et
Spec. Plant. VI. 350) haben diese Leguminose in Columbien
entdeckt, im Kewer Herbarium (Biologia centr. am. Bot. I.
306) ist als Verbreitungsgebiet Centralamerika und das
tropische Südamerika genannt.
Mein Exemplar konnte nicht sicher bestimmt werden,
da der verdorbene Zustand der Blüten keine Analyse der-
selben zuliess.
145. Phaseolus trujilensis H. B. K. {■=cirrhosus H. B. K.) —
Zwischen El Moral und Machin am Quindiupass, Central-
cordillere (Columbien); 2000 — 4000 m Seehöhe. Den
18. Juli.
Diese von Humboldt und Bonpland in Mexiko und
Peru gefundene Leguminose (Kunth 1. c. VI. 351, 353) ist
nach Hemsley (Biol. centr. am. Bot. I. 303) ausser in Süd-
amerika und Südmexiko, auch in Centralamerika, West- und
Ostindien und auf den Inseln des Stillen Oceans verbreitet.
146. Phaseolus spec. (an Centrosemae spec). — Zmschen Gua-
dualita und Verjel, Westhang der columbianischen Ostcor-
dillere; 800—1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Mein Exemplar ist nicht näher bestimmbar, da an dem-
selben die Blätter fehlen.
147. Phaseolus spec. — Zwischen Babahoyo und Palmar (West-
ecuador); 50 — 100 m Seehöhe. Den 19. August.
Da an meinem Exemplar die Blüten fehlen, ist es nicht
näher bestimmbar.
148. Cassia fistula L. — St. Pierre auf Martinique (Kleüie An-
tillen). Meeresniveau. Anfang Juni.
Dieser in Asien und Aiiika heimische und von dort
aus nach Amerika verbreitete Bamn ist vermutlich aus
Ostindien nach den Antillen eingeführt worden, woselbst er
häufig angetroffen wiixl (Tussac: Flore des AntiUes. IV. p. 9.).
149. Cassia glandulosa L. — Morne-Eouge, im Gebirge hinter
St. Pierre auf Martinique (Antillen); ca. 400 m Seehöhe.
Den 9. Juli.
De Candolle (Prodromus etc. II. 503) nennt als Heimat
dieser Leguminose die Antillen, Hemsley (Biol. centr. am.
Bot. 1. 330) Südmexiko bis Peru, Guyana und Brasüien.
150. Prosopis microphylla H. B. K. (?) — Unterer Rio Magdalena,
zwischen Remolino und Bodega de S. luan (Cohmibien) ; etwa
10 m Seehöhe. Den 19. Juni.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. VI. 243) fühi't
P. microphylla aus Südmexiko, Hemsley (Biolog. centr.
americ. Bot. I. p. 355) ausserdem aus Texas , Nordmexiko,
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 33
Costarica, Westiiidien, dem nördlichen Südamerika und den
Galäpagosinseln an.
Eine absolut sichere Bestimmung' meines Exemplares ist
durch das Fehlen von Blüten und Früchten ausgeschlossen.
161. Prosopis spec. — Yaguachi bei Guayaquil (Westecuador);
Meeresniveau. Den 3. September.
„Blatt: Stomata mit Nebenzellen, die zum Spalte parallel
sind! Schleimzellen mi Mesophyll reichlich, sackartig im
Palissadengewebe, rundlich im Schwammgewebe, Blattbau
bifazial; einfache einzellige Haare!
Drüsen an den Rachis.
Gemischter und kontinuierlicher Sklerenchjmiing im
Pericykel. (Solereder.)"
Die Gattung Prosopis liefert die charakteristischen Bäume
der Küstensteppe bei Guaj^aquil, welch letztere Wolf (Ecuador
p. 419) als Sabana abierta bezeichnet.
152. Mimosa ßoribunda ^\'iUd. — Aus einem Sartenejal ') bei
Guayaquil (Westecuador). Meeresniveau. Mitte August
oder Anfang September.
Bentham i Transactions of the Linnean Society. XXX.
1874 — 1875. p. 391) giebt Mexiko, Centralamerika, Columbien,
Ecuador, Peru und Bolivien als Heimat dieser Mimosa an.
„ M. ßoribunda Willd., M. albida H. B. K. und M.
sensitica L. sind kaum von einander zu unterscheiden,
wenigstens bei Mangel an Früchten. (Neger).'"
M. albida H. B. K. kommt nach Hemsley (ßiol. centr.
am. Bot. I. 346) wie ßorthunda von Südmexiko duixh
Centralamerika bis Peru hinunter vor, ist nur nicht, wie
diese, auch aus Bolivien verzeichnet.
M. ^ensitiva L. fühlt De Candolle (Prodi^om. H. 426)
aus Brasilien an, und auch Bentham (Transactions etc. XXX.
390 und Martii Flora bras. XV, 2. p. 305) giebt kerne
weiteren Fundorte an.
153. Mimosa -pudica L. — Zwischen La Dorada und Honda,
mittlerer Rio Magdalena (Columbien); ca. 200 m Seehühe.
Den 4. Juli. — Zwischen Guadualita und Verjel, Westhang
der Columbianischen Ostcordillere; 800 — 1500 m Seehöhe. Den
5. Juli. — Corinto, Llanos des Rio Magdalena, zwischen
Girardot und Ibague (Columbien); ca. 1000 m Seehöhe. Den
15. Juli.
Diese Leguminose ist fast im ganzen ti'opischen Amerika
gemein und ist in das tropische Afrika und Asien einge-
wandert (Hemsley: Biolog. centr. am. Bot. I. 349).
154. Acacia Aroma Gill. — (== macracantha Humb. et Bonpl.). —
Sandige Ebene von Chimu, bei Trujillo (Nordperu i: ca. 70 m
Seehöhe. Den 10. September.
') Unter Sartenejal versteht man in Ecuador ein vielfach zerkltlftetes,
mit spärlicher Vegetation bedecktes, unebenes Terrain, zu welchem sich im
Verano, d. h. in der kühlen und trockenen Jahreszeit, die lehmigen Sabanas
(Sabana = grasbedeckte Ebene,! umgestalten. — (Siehe Wolf: Ecuador, p. 119. 397).
Bemefte Bot. Centralblatt. Bd. Xin. 1902. 3
34 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Diese Acacia hat nach Bentham (Transactions Lmn.
Soc. XXX. p. 500) und Hemsley (Biol. centr. am. Bot. I. 354j
ihre Fundorte in Südmexiko, Centralamerika, auf den Antillen
und im tropischen und subtropischen Südamerika, namentlich
auf dessen Westseite.
Sie ist charakteristisch für die arten- und üidividuenarme
Veg'etation des sandigen Küstenstriches an der Westseite
Südamerikas.
155. Acacia farnesiana Willd. — Llanos des Rio Magdalena,
zwischen Cerca de Piedra und Caldas, nordöstlich von Ibague
(Columbien); ca. 1000 m Seehöhe. Den 24. Juli.
Diese Art ist fast in allen tropischen und subtropischen
Regiouen der Erde weit verbreitet (Hemsley in Biol. centr.
am. Botany. I. 353).
Auf diesem Teil der Llanos des Rio Magdalena besteht
die kümmerliche Vegetation des überaus trockenen Bodens
streckenweise fast einzig aus Acacia farnesiana.
156. Acacia spec. — Fort de France auf Martinique (Kleine
Antillen); wenig über Meeresniveau. Anfang Juni.
157. Acacia spec. (an Mimosae spec?) — Anapoima am Rio
Bogota, oberes Rio Magdalenagebiet (Columbien); unterhalb
1000 m Seehöhe. Den 13. Juli.
158. Inga spec. {1. ingoidi Willd. afflnis). — Urwald bei La
Dorada, am mittleren Rio Magdalena (Columbien) ; ca. 200 m
Seehöhe. Anfang oder Ende Juli.
Bentham (Martii Flora bras. XV, 2. p. 499) führt Liga
ingoides aus Brasilien, Guyana und Westindien an.
Familie Geraniaceae.
159. Geranium spec. — Monserrate bei Bogota (Columbien);
2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
„Nachdem die Wurzelblätter fehlen und die Diagnosen
der in Betracht kommenden Arten (zunächst Ger. multicep^
Turcz. und Lindenianum Turcz.) unzulänglich sind, lässt
sich die Art ohne entsprechendes Vergleichsmaterial nicht
feststellen. (So lere der.)"
Beide vorgenannten Arten, G. multiceps Turcz. und G.
Lindenianum Turcz., sind aus der Umgegend Bogotas und
aus Venezuela bekannt. (Bullet. Soc. Nat. Moscou. XXXI.
417.419. — Triana et Planchou: Prodr. Florae Nov.
Granat. [Ann. Sciences Nat. Ser. V. Botan. XVII. p. 112]).
l%0. Erodium cicutarium L' Herit. — Coquinibo; felsige, vege-
tationsarme chilenische Küste. 30 ^ s. Br. Den 13. Oktober. —
S.Pablo am Rio Aconcagua (Chile), Uspallatapass ; Gebii'gs-
wiese. Ca. 1000 m Seehöhe. Den 15. Oktober.
Nach Reiche (Flora de Chile. I. 288) ist diese Geratiiacee
von der nordchilenischen Provinz Tarapacä an ungefähr 22
Breitengrade weit nach Süden verbreitet.
161. Feiarg onium inquinans Ait. — Soacha bei Bogota (Columbien);
ca. 2500 m Seehöhe. Erste Hälfte Juli.
Diese afrikanische Pflanze ist in Columbien nui' kultiviert.
Therese Prinzessin von Ba.yern, gesammelte Pflanzen. 35
Familie Oxalidaceae.
162. Oxalis filiforviis H. B. K. — Monseirate bei Bogota (Co-
lumbien); 2700—3100 m Seeliühe. Den 8. Juli.
Diese OxaHs hat ihre Heimat im Hochland Columbiens,
Ecuadors und Boliviens (Weddell: Cliloris Andina. H. 292).
163. Oxalis lineata Gill. — Östlich von Ornillo am Uspallatapass
(Chile); ca. 1500—1700 m Seehöhe. Den 15. Oktober.
Gay (Hist. fis. y polit. de Chile. Botanica. I. 440) und
Reiche (Flora de Chile. 329) geben als Heimat dieser
Pflanze Mittelcliile an.
104. Oxalis medicaginea H. B. K. ( = pichinchensis Benth.) —
Monserrate bei Bogota (Columbien); 2700— 3100 m Seehöhe.
Den 8. Juli.
Diese 0.ra//6- Art haben Weddell (Cliloris Andina. H. 292)
u. Triana (Prodrom. Flor. Novo-Granat. [Annales Sc. Nat.
Ser. V. Botan. XVH. 115]) aus den Anden Ecuadors und
Columbiens verzeichnet.
165. Oxalis mollis H. B. K. — Zwischen Mediaciou und Las
Cruzes am Quindiupass , Centrallcordillere (Columbien);
2000—2500 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Progel (Martii Flora brasiliensis. XII, 2. p. 478) nennt
als Fundort dieser Pflanze die Anden. H u m b o Id t (K u n t h.
Nov. Gen. et. Spec. Plant. V. p. 187) hat sie in Südcolumbieii
gesammelt.
166. Oxalis scandens H. B. K. — Quindiupass, Centralcordillere
(Columbien); ca. 3000 m Seehöhe. Den 19. Juli. —
Progel (Martii Flora brasiliensis. XH, 2. p. 478) ver-
zeichnet als Heimat dieser Oxalis Peru. Nach Triana
(Prodrom. Flor. Novo-Gran. [Annales Sc. Nat. Ser. V. Bota-
nique. XVH. p. 115]) haben Humboldt, Triana, Linden,
und Hart weg 0. scandens^ gleich mii', am Quindiu ge-
sammelt.
167. Oxalis Schraderiana H. B. K. — Zwischen Buenavestica und
El Moral auf dem Quindiupass, Centralcordillere (Columbien) ;
ca. 2000 m Seehöhe. Den 21. Juli.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. V. 183)
hat diese Pflanze zuerst in den Wäldern des Quindiu ge-
sammelt. Progel (Martii Flora brasiliensis. XH, 2. p. 476)
giebt Mexiko als Heimat an.
Mein Exemplar ist unvollständig; „doch nach Fundort
und Blütenbeschaftenheit die oben genannte Art.
(Solereder.)"
1%Q. Oxalis sfricta L. — Tequendama bei Bogota (Columbien);
2200—2500 m Seehöhe, den 11. Juli.
Diese ui'sprünglich in Nordamerika heimische Ruderal-
pflanze (Martii Flor. bras. XH, 2. p. 479) ist jetzt fast über
die ganze Erde verbreitet.
Mein Exemplar ist ein kümmerliches.
36 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
169. Oxalis spec. — Zwischen Villeta und Facatativä, Westhang
der Ostcordillere (Columbien) ; 1000 — 2500 m Seehöhe. Den
6. Juli.
Farbe der Blumenkrone schwefelgelb.
Familie Tropaeolaceae.
170. Tropaeolum fricolor Lmdl. — Omillo am Uspallatapass
(Chile), enges Gebirgsthal; ca. 1400 m Seehöhe. Den 15. Ok-
tober.
Keiche (Flora de Chile. I. 299) giebt als Fundort dieser
Tropaeohim -Art das chilenische Gebiet von Taltal südwärts
bis etwa 30*^ s. ßr. an, und sagt, dass sie für die Frülilings-
flora, also die Flora der Monate Oktober und November,
sehr charakterisch ist.
Familie Zygophijllaceae.
171. Larrea dicaricata Cav. — Sierra de Uspallata (Westargen-
tinien); gegen 2000 m Seehöhe. Den 18. Oktober.
Engler (Martii Flora bras. XII, 2. p. 74) führt als
Heimat dieser Pflanze Ai-gentinien und Chile an und ver-
mutet, dass sie auch in Südbrasilien anzutreffen sei.
Es ist ein in der Sierra de Uspallata, auf der von der
Bahn nach Mendoza verfolgten Strecke, häutiger Strauch.
172. Porliera hygrometrica R. et P. — Payta, nordperuaniscbe
Küste; Meeresniveau. Den 7. September.
Gay (Eist. fls. y polit. de Chile. Botanica. I. p. 477) führt
diese Art aus Chile an, von der Provinz Coquimbo süd-
wärts bis zm^ Provinz Colchagua. Engler und Prantl
(Die natürlichen PÜanzenfamilien. III. 4, S. 84) nennen als
Verbreitungsgebiet auch Südperu.
Diese Porliera war die einzige Pflanze, welche wdr in
der Sandwüste von Payta bemerkten.
Mein Exemplar wurde von So lere der nach Anatomie
und Morphologie bestimmt.
Familie Polygalaceae.
173. Monnina denticulata Chod. (afflnis M. emnymoidi Schlechtd.
et Cham.). — Zwischen Playas und Balsabamba (West-
ecuador); ca. 100— 600 m Seehöhe. Waldige Gegend. Den
20. August.
Diese erst 1895 von Chodat beschriebene Ai-t (Bul-
letin de Therbier Boissier. III. p. 135) ist von ihm niu^ aus
Guayaciuil (Westecuador) angefühi't.
174. Monhma ytophlaccaefolia H. B. K. var. a. — Zwischen
Villeta und Facatativä, Westhang der columbianischen Ost-
cordillere; ca. 1000—2500 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. V. 323) giebt als
Heimat von M. phyfolaccaefolia var. a Columbien an.
175. Monnina spec. — Zwischen Pocho de S. Lucia und Las
Palmas, Westhang der Westcordillere Ecuadors; ca. 1000
bis 2000 m Seehöhe. Den 21. August.
Da diesem Exemplar die älteren Blätter fehlen, ist die
Bestimmung der Spezies unmöglich.
Tlierese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 37
Familie Sapindaceae.
176. Tripterodendron ßlicifolium Rdlkf. — Ur\N'ald bei Mocliila
am mittleren Eio Magdalena (Columbien); ca. 140 m See-
hühe. Den 2. Juli.
Die monot;y|jisclie Gattmig Tripterodendron ist, nach
Eadlkofer, bisher nur aus Brasilien bekannt gewesen
(Engler und Prantl: Die natürlichen Ptlanzenfamilien.
III, 5. S. 342), und zwar, wie es scheint (Mar tii Flora bras.
Fase. CXXIV. p. G34), nui- aus Mittelbrasilien.
Familie Ampelidaceae.
177. Vitis sicyoides Baker. — Hänge des Corcovado bei Rio de
Janeiro (Brasilien); etwa 500 m Seehöhe Den 26. Oktober.
Diese Vitis -k.vt ist nach Baker (Mar tii Flora bras.
XIV, 2. p. 203) und Hemsley (Biologia centr. am. Bot. I. 203)
über das ganze tropische und subtropische Amerika ver-
breitet, von Mexiko und den Antillen bis Uruguay und
Argeutüiien.
Familie Makaceae.
178. Mahastrum nov. spec? — Hänge zwischen Tambo und
Posco, Ai'eguipabahn (Südpeni); zwischen 300 und 530 m
Seehöhe. Den 27. September.
Diese reizende, kleine, blaulilablühende Malmcee ist
Professor Schumann unbekannt.
Wegen Mangel an Früchten lässt sich eine zuverlässige
Diagnose dieser vielleicht neuen Art nicht geben.
179. Malcastrum spec. — Taltal, an der chilenischen Küste,
imter ca. 25« 30' s. Br. Den 11. Oktober.
„Die vorKegende Pflanze gehört nach Stellung und An-
ordnung der Samenanlagen, sowie nach Gestalt der Griffel-
enden mizweifelhaft in die Gattimg Malcadrum, stimmt
aber mit keiner der in Reiche: Flora de Cliile I 230 be-
scluiebenen Arten überein. Höchst wahrscheinlich ist sie
neu; doch muss von einer definitiven Beschreibung mid
Namensgebung abgesehen werden, da nm^ die oberen, der
Blütenregion angehörenden Teile vorliegen."
„Einstweilen möge die nachstehende Beschreibung ge-
nügen:
M. CauJe erecto siiffruticoso? ^ pilosofoliis \ foliis
6Uperiorihus ovatis, serratolohatis cel undulatis ohtusis^
2 — 3 X 1>^ — 2 cm, petiolis folia aequantibus, stipulis lati-
ceolatis minutis^ pedunculis folia {incl. petiol.) superantibua ,
1 — 3 floris axillaribus. solifariis vel 2 — 3 fascicidatis;
ßorihus caeruleiH^ calyce hirsuto exinvolucrato ; corolla ma/u-
scnla^ calycem bis aequatite, (Neger.)"
180. Sida acuta Burm. var. carpinifolia K. Seh. — Corinto,
Llanos des Rio Magdalena zwischen Girardot und Ibague
(Columbien); etwa 1000 m Seehöhe. Den 15. Juli.
Schumann (Mar tii Flora bras. XII, 3. p. 327) erwähnt
die var. carpinifolia aus Guyana, Brasilien und Paraguay
38 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
imd sagt, da SS sie eine in den Tropen der ganzen Erde auf
Schutt wachsende Pflanze ist.
181. Sida rhomhifolia L. var. a typica K. Sch. — Zwischen El
Moral und Machin auf dem Quindiupass, Centralcordülere
(Columbien); 2000—2400 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Schumann (Martii Flor. bras. XII, 3. p. 340) und
Hemsley (Biolog. centr. am. Bot. I. 106) sagen, dass diese
Sida in Süd-, Central- und Nordamerika und auch in der
alten Welt verbreitet ist.
182. Sida spinosa L. var. angustifoKa K. Sch. — Zwischen Baba-
hoyo und Palmar (Westecuador) ; höchstens etwa 30 m See-
höhe. Den 19. August.
Schumann (Martii Flora bras. XII, 3. p. 299) giebt
als Verbreitungsgebiet dieser Varietät Brasilien, Uruguay,
Paraguay, Ai'gentinien , Peru, Mexiko und die Antillen an,
ferner die Insel Mamitius und Ostindien, woselbst sie wahi^-
scheinlich eingeführt ist.
183. Pavonia typhalaea Cav. — Nerviti, unterer Eio Magdalena
(Columbien); etwa 30 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Schumann (Martii Flora bras. XII, 3. p. 484) nennt
als Verbreitungsgebiet dieser Paüo??«« Mexiko, Centralamerika,
Columbien, Peru, Paraguay, Brasilien, Guyana, Venezuela
und die Antillen.
184. Pavonia spec. — Zwischen La Dorada und Honda am
mittleren Rio Magdalena (Columbien); ca. 200 m Seehöhe.
Den 4. Juli.
Blüte gelb.
185. Hibiscus rosa-si?iensis L. — Fort de France auf Martinique
(Kleine Antillen); wenig über dem Meeresniveau. Hecken-
bildend. Erste Hälfte Juni.
Diese üi Ostindien heimische Malvacee ist nach Duss
(Plantes de la Guadeloupe et de la Martinique [Amiales de
l'Inst. Colon, de Marseille. III. p. 76]) sowohl auf Martinique
wie auf Guadeloupe verbreitet.
186. Gossypium religiosum L. — Cliimu bei Trujülo (Nordperu);
ca. 70 m Seehöhe. Sandige Ebene. Den iO. September.
Nach Schumann (Martii Flora bras. XII, 3. p. 585)
wird dieses Gossijpium ausser in Peru, in verschiedenen
anderen Ländern Südamerikas, in Centralamerika mid auf
den Antillen kultiviert.
Familie OcJmaceae.
187. Sauvagesia erecta L. — Morne- Rouge oberhalb St. Pierre
auf der Insel Martinique (Kieme Antillen); ca. 400 m See-
höhe. Den 9. Juni.
Nach Eichler (Martii Flora bras. XIII, 1. p. 409) ist
diese Pflanze von Mexiko bis Südbrasilien und Peru und
auf den Antillen, ausserdem im tropischen Alrika und auf
den Inseln des Indischen Ai'chipels verbreitet. Duss (Plantes
de la Guadeloupe et de la Martinique [Annales de l'Instit.
Colon, de Marseille. III. 108, 109] j sagt, dass sie sowohl
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 39
auf Martinique wie in Französisch Guyana häufig vorkommt
und (wenigstens auf Martinique) das ganze Jahr bUiht.
Familie Guttiferae.
188. Hypericum thesiifolium H. B. K. (= multißorum H. B. K.).
— Östlich von Pucara, auf der Passhöhe der Westcordillere
Ecuadors; ca. 3000 ni Seehöhe. Den 28. August.
Humboldt (Kunth: Xov. Gen. et Spec. Plant. V. 148,
150) hat diese Hypericum -Ali in Colmubien und Ecuador
gesammelt; Weddell (ChlorisAndina.il. 270j fülut Fundorte
aus Columbien und aus Bohvien an.
189. Clusia spec. — Zwischen Pucara und S. Antonio, Westhang
der Westcordillere Ecuadors; waldiges Gebiet. Ca. 1800
bis 2800 m Seehöhe. Den 28. August.
Die Gattung dieser Pflanze ist nach dem Habitus der
Blätter und nach den anatomischen Merkmalen bestimmt.
F a m i 1 i e Bixaceae.
190. Cochhspermum vitifolium Spreng. (= IViUelshachiu viiifolia
Mart. = Maximiliana hihiscoides 0. Ktze. = Maximiliana
mtifolia Krug et Urb.). — Estero Salado bei Guayaquil
(Ecuador); Meeresniveau. Den 15. August und 5. Sep-
tember.
Diese Bäume der trockenen Küstem^egion Ecuadors
blühen im August und Anfang September zu einer Zeit, da
sie noch keine Blätter entwickelt haben.
Nach Urb an (Engler: Botanische Jahrbücher. XV.
1892. p. 294) ist diese Bixacee von Mexiko bis Ecuador ver-
breitet, nach Warburg (Engler und Prantl: Die natürl.
Pflanzenfamilien. HI, 6. p. 313) von Südmexiko bis Columbien
und auf den Antillen, woselbst sie Urban (Engler 1. c. XV.
S. 294) um' als gepflanzt erwähnt.
Familie Violaceae.
191. Viola arguta H. B. K. — Passhöhe oberhalb Las Palmas,
Westcordillere Ecuadors zwischen Balsabamba und Cha-
pacoto; ca. 3000 m Seehöhe. Den 22. August.
Diese Viola -Ait ist von Humboldt (Kunth: Nov.
Gen. et Spec. Plant. V. 373) aus Südecuador und von
Triana (Prodr. Flor. Xov. Granat. [Ann. Sciences Xat. Ser.
IV. Botanique. XVII. p. 122]) aus Südcolmnbien und Peru
genannt.
192. Viola scandetis Wüld. — Quindiupass, Centralcordillere
(Columbien); ca. 3000 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Diese Art hat Humboldt (Kunth 1. c. V. 371) in Süd-
ecuador gesammelt und erwähnt Triana (Prodi\ etc. [Ann.
Sc. N. Ser. IV. Bot. XVII. p. 120] i aus den Anden Colum-
biens. Hemsley (Biolog. centr. am. Bot. I. 51) nennt als
Heimat Südmexiko und Südamerika bis Peru und Brasilien.
„Das vorliegende Exemplar weicht von der normalen
Form ab durch Wucherimgen des epidermalen Gewebes
— starke Vergrösserimg des Zellliunens — besonders an
den Zähnen des Blattrandes, seltener auf der Blattfläche,
40 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
welche in der äusseren Erscheinung- an die Kalkahlagenmgeu
hei gewissen Saxifraga- kvi&ü. erinnern. (Neger.)"
Familie Turner aceae.
193. Turnera ulmifolia L. — Zwischen La Dorado und Honda
am mittleren Rio Magdalena (Columbien); ca. 200 m See-
höhe. Den 4. Juli.
Diese Turnera- Kit ist nach Hemsley (Biolog. centr.
am. Botany. I. p. 475) von Südmexiko über Centralamerika
bis Peru und Brasilien, ausserdem auf den Galäpagosinseln
imd den Antillen verbreitet, und hat sich auch in Ostindien
eingebürgert.
„Sehr charakteristisch sind die grossen Nektardi'üsen
an Blattbasis und Blattstiel und die an die Blattstiele an-
gewachsenen Blütenstiele. (Solereder.)"
Familie Malesherbiaceae.
194. Malesherhia humilis Don. — Taltal an der chilenischen
Küste; unter ca. 25" 30' s. Er. Den 11. Oktober. — Co-
quimbo, chilenische Küste; ca. 30 " s. Br. 20 — 50 m See-
höhe. Den 13. Oktober.
Gay (Hist. fls. y polit. de Chile. Botanica. II. p. 426)
giebt als Fundort dieser Pflanze die trockenen Hügel
zwischen Cociuimbo und Santiago an; nach Eeiche (Flora
de Chile. 11. 318) dehnt sich ihr Verbreitungsgebiet etwas
weiter nach Norden aus.
Familie Passißor aceae.
195. Passiflora lunata Willd. — Cano bei Santander am Rio
Lebrija, Nebenfluss des Rio Magdalena (Columbien); ca. 70
— 80 m Seehöhe. Üppiges, feuchtes Waldterrain, Fluss-
ufer. Den 25. Juni.
Nach Masters (Martii Flora bras. XHI, 1. p. 552) hat
diese Ai^t ihi-e Fundorte in Mexiko, Centralamerika, Vene-
zuela, Columbien und auf den Antillen.
196. Tacsonia glaberrima Juss. — Zwischen Villeta und Faca-
tativa, Westhang der columbianischen Ostcordillere : ca.
1800—2700 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Diese Passifloracee hat Humboldt (Kunth: Nov. Gen.
et Spec. Plant. IL p. 113) in den hochandinen Regionen
Süd- und Nordecuadors gefunden, Masters (Martii Flora
bras. XIII, 1. p. 540) erwähnt sie ausserdem aus den andinen
Regionen Columbiens und Boliviens.
197. Tacsonia manicata Juss. — Zwischen Pocho de S. Lucia
mid Las Palmas, Westhang der Westcordillere (Ecuador);
ca. 1300—2200 m. Den 21. August.
Diese Tacsonia -Ait hat nach Masters (Martii Flora
bras. XIII, 1. p. 539) ilu'e Fundorte in den Anden Colum-
biens, Ecuadors und Perus, nach Triana und Planchon
(Prodi\ etc. [Ann. Sc. Nat. Ser. V. Botan. XVII. p. 139])
ausserdem in Venezuela.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 41
Familie Loasaceae.
198. Mentzelia chüensis Gay var. atacamensis Urb. et Gilg. —
Taltal, chilenische Küste; unter ca. 25" 30' s. Br. Den
11. Oktober.
Die Stammform dieser Mentzelia -Xri hat nach Gay
I Historia lisica y politica de Chile. Botan. IL 432) ilu^en
Fundort in der chilenischen Provinz Coquimbü, die Varietät
nach Urb an (^VoMogYdiiAim Loasacearum. p. 50) den ihrigen
in der Atacam awüste.
199. Loasa HumbokUiana Urb. et Gilg. (?) — Zwischen Playas
imd Balsabamba (Westecuador); ca. 100 — 000 m Seehöhe.
Waldige Gegend. Den 20. August.
Loasa Humholdtiana hat ihre Heimat in den Anden
Ecuadors (Urb an: Monogi'aphia Loasacearum. p. 241).
200. Loasa triphylla Juss. var. papaverifolia Urb. et Gilg. —
Pie de San Juan am Quindiupass, Centralcordillere (Colum-
bien); ca. 2000 m Seehöhe. Den 20. Juli.
Diese Loasa- Ail ist nach Gilg (Eng 1er und Prantl:
Die nat. Pflanzenfam. Ili, 6 Abteil, a. S. 118) in zahlreichen
Varietäten von Mexiko bis Peru verbreitet. Speziell die
var. papaverifolia führt Urb an (Mon. Loas. p. 239, 240)
aus den Anden Venezuelas, Columbiens und Ecuadors bis
hinunter nach Chile an.
Familie Begoniaceae.
201. Begonia martinicensis DC. — Morne-Eouge oberhalb
St. Pierre auf Martinique (Kieme Antillen); ca. 400 m See-
höhe. Den 9. Juni.
Duss (Piantes de la Guadeloupe et de la Martinique
[Amiales d. l'Inst. Colon, de Marseille. III. 321]) sagt, dass
diese Begonia -An auf Martmique häutig ist, und zwar
zwischen 300 und 800 m Seehöhe. Grisebach (Flora of
the British West Indian Islands, p. 304) fühi-t sie von
S. Vincent auf. Alphonse De C and olle (Prodi'omus.
XV, 1. p. 294) nennt keine weiteren Fundorte als die
schon erwähnten.
202. Ber/onia Oftonis^Yalp. (?) — Zwischen Playas und Balsa-
bamba (Westecuador); ca. 100—600 m Seehöhe. Waldige
Gegend. Den 20. August.
Von B. Ottonis giebt A. De Candolle (Prodi'omus
XV, 1. p. 292) Fundorte aus Venezuela und Columbien au.
203. Begonia spec. mit (^ Blüten. — Zwiscüen Guadualita und
Verjel, Westhang der columbianischen Ostcordillere ; 800 bis
1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Da dieses Exemplar unvollkommen ist, lässt es sich
nicht näher bestimmen.
Familie Cactaceae.
204. Cadacea. — Coquimbo, chilenische Küste; ca. 30" s. Br.
Den 13. Oktober.
Da an memem Exemplar die Vegetationsorgane fehlen,
ist dasselbe nicht näher bestimmbar. Blüte rot.
42 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Familie Thymelaceae.
205. Daphnopsis caracasana Meissn. — Zwischen Guaranda und
Gankis, interandines Gebiet (Ecuador), Weg zimi Päramo
des CJiimborazo; ca. 3000 m Seeliühe. Den 26. August.
Meissner (DeCandolle; Prodr. XIV, l.p. 521) nennt
als Heimat dieses Strauches Columbien.
„Achse N. B.: Intraxylaeres Pliloem, am Imienrande
von Bastfasern gestützt. Äusseres Phloem mit zahh-eichen
Bastfasern; N. B.! Bruch des Zweiges davon faserig.
In der Achse (Rinde) Drusen, gew^öhnliche und styloiden-
ähnliche Einzelkrj^staUe, im Blatt nm^ Drusen.
Subepidermale Korkentwicklung ! Spaltöffnungen von ge-
wöhnlichen Epidermiszellen umstellt!
Im Blatte dm-chgehende Nerven.
N. B. ! Einzellige ungleich-zweiarmige Haare.
Ex anatomia: Daphnopsis spec. (Fam. Thymelaceae).
Ex patria et foliorum qualitate (cjfr. Kew Index
sub. Daphnopsis et DeCandolle Prodi'. XW, 1. p. 520 sqq).
D. Caracasana Meissn,
(Solereder VIII 1900.)"
Familie Lythraceae.
206. Cuphea aniisyphilitica Kth. (?) — Tequendama bei Bogota
(Columbien); 2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
K öhn e (M ar ti i Flora bras. XIII, 2. p. 286) und Engler
undPrantl (Die natüil. Pflanzenfamilien. HI, 7. p. 9) geben
als Verbreitungsgebiet dieser Pflanze die Sierra de Santa
Marta in Nordcolumbien, Venezuela und verscliiedene Pmikte
in Brasilien an.
207. Cuphea clipetala Köhne {=verticillata H. B. K.). — Tequen-
dama bei Bogota (Columbien) gegen 2500 m Seehöhe. Den
11. Juli.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. VI.
163) nennt als Heimat dieser Pflanze das heisse Peru,
De Candolle (Prodr. HL 83) Südamerika, ohne nähere
Angabe, und Köhne (Engler: Botanische Jahrbücher. IL
423) die Columbianischen Anden und gleichfalls Peru.
208. Cuphea racemosa (L. f.j Spreng, var. a tropica Cham, et
Schlechtd. — Zwischen Villeta und Facatativä, Westhang
der Columbianischen Ostcordillere; ca. 800 — 2000 m Seehöhe.
Den 6. Juli.
Cuphea racemosa ist in zahlreichen Varietäten von
Mexiko bis Montevideo verbreitet (Köhne in Martii Flora
bras. XIII, 2. p. 245). Varietät u kommt in Mexiko, Co-
lumbien, Ecuador, Peru, Brasilien und den Antillen vor
(Engler: Botanische Jahrbücher. I. 450).
209. Cuphea spec. — Zwischen Playas und Balsabamba (West-
ecuador); ca. 100— 600 m Seehöhe. Waldige Gegend. Den
20. August.
„?( Identisch mit der von Eggers (Flora Am. trop.)
unter No. 14091 herausgegebenen (in Ecuador gesammelten)
Pflanze, deren Bestimmung noch aussteht). (Neger.)-'
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 43
Familie Rhizophoraceae.
210. Rhizophora Mangle L. — Bei Cartagena (Nordcolumbien).
Anfang- August. — Estero Salado bei Guayaquil CWestecuador).
August, September.
Diese Rhizophora- kri ist von Mexiko bis nach dem
südlichen Südamerika hinunter, auf den Antillen, den Inseln
des Stillen Oceans mid an der afrikanischen Westküste ver-
breitet (Engler in Martii Flora bras. Xu, 2. p. 427).
Das Exemplar aus Columbien ist sehr schlecht erhalten
und deshalb eine sichere Bestimmung desselben ausgeschlossen.
Familie Combretaceae.
211. Laguncularia racemosa Gaert. f. — Estero Salado bei
Guayaquill (Ecuador). August, September.
Nach Eichler (Martii Flor. bras. XI V, 2. p. 102j wächst
diese Comhretacee sowohl an der Ost- wie an der Westküste
des tropischen Amerika und an der Westküste des tropischen
Afrika.
Familie Myrtaceae.
212. Myrtacea — Zwischen La Dorada und Honda, mittlerer Rio
Magdalena (Columbien); ca. 200 m Seehöhe. Den 4. Juli.
Blüte weiss.
Da mein Exemplar weder eine Frucht noch einen be-
blätterten Zweig hat, ist es nicht bestimmbar.
Familie Melastomaceae.
213. Arthrostemma voluhile Triana. — Zwischen Guadualita und
Verjel, Westhang der OstcordiUere (Columbien); 800 — 15(jO
m Seehöhe. Den 5. Juli. — Zwischen Pocho de S. Lucia und
Las Palmas, Westhang der Westcordillere (Ecuador;;
1300—2000 m Seehöhe. Den 21. August.
Diese Melastomacee war nach Cogniaux(DeCandolle:
Suites au Prodromus. YII. p. 142j bisher nur aus Columbien
bekannt.
214. Brachyotum strigosum Triana. — Monserrate bei Bogota
(Columbien); 2700—3100 m Seehöhe- Den 8. Juli.
Xach Cogniaux (De Candolle: Suites etc. VII. 160) hat
dieses Brachyoimn seine Fundorte in den hochamUnen Re-
gionen Columbiens und Ecuadors.
215. Pterolepis glomerafa Miq. — Morne-Rouge, oberhalb St.
Pierre auf Martinique i Kleine Antillen); ca. 400 m Seehöhe.
— Gebirgswald zwischen St. Pierre und Fort de France (?)
auf Martinique. Anfang Juni.
Diese Melastomacee wii'd nach Cogni aux (De Candolle
Suites etc. VII. 191) auf den Ivleinen Antillen, in Venezuela.
Gu3\nna und Brasilien gefunden.
216. Tibouchma Andreana Qogw. — Quindiupass, Centralcordillere
(Columbien); ca. 3000 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Diese Pflanze ist von Cogniaux (De Candolle etc. XU.
275) nur aus den andinen Regionen Columbiens verzeichnet.
44 Therese Prinzessin von Ba^^ern, gesammelte Pflanzen.
217. TihoucJiina ciliaris Cogii. — Veijel, Westhang' der Ostcor-
(lillere Coliimbiens; ca. 1500 m Seehöhe. Den 5. Juli. —
Zwischen El Moral und Machin auf dem Quindiupass, Central-
cordillere (Columbien); 2000— 2400 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Als Heimat dieser weissblühenden Melastomacee giebt
Cogniaux (De CandoUe etc. VII. 257) Columbien und
Costarica an.
218. Tihouchina grossa Cogn. — Monserrate bei Bogota (Co-
lumbien): 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Cogniaux (De Cand. etc. VII, 275) führt diese Tihou-
china aus Columbien, Ecuador und Peru an.
219. Tihouchina lepidota BaiU. — Zmschen ViUeta und Faca-
tativä, Westhang der columbianischen OstcordiUere ; ca.
1200—2000 m Seehöhe. Den 6. Juli. — Zwischen Pucarä
mid San Antonio, Westhang der Westcordillere (Ecuador);
1600—3000 m Seehöhe. Den 28. August.
Als Verbreitungsgebiet dieser Tihouchina werden von
Cogniaux (De Cand olle etc. VII. 238) Columbien und
Ecuador genannt.
Ein und derselbe Strauch trägt gleichzeitig Blüten mit
roten imd Blüten mit violetten Blumenblättern. Cogniaux
giebt an (1. c. 238), dass die Petala zunächst tiefrot sind
und sich dann violett verfärben.
220. Tihouchina paleacea Cogn. — Qumdiupass, Centralcordillere
(Columbien"); gegen 3000 m Seehöhe. Mitte Juli.
Cogniaux (De Candolle etc. VI. 238) nennt diese
Pflanze nur aus Columbien.
Der Vulgärname dieser Melastomacee mit blauroten
Blumenblättern ist Maio.
221. Monochaetmn Hartioegianum Naud. — Östlich von Mediacion
auf dem Quindiupass, Centralcordülere (Columbien); 2000 —
2500 m Seehöhe. Den 17. Juli.
Nach Cogniaux (De Candolle etc. VII. 394) sind die
Fundorte dieser Melastomacee in Costarica, Columbien und
Ecuador.
222. Monochaetum Lindenianum Naud. xar. parvifolium Cogn. —
Quindiupass, Centralcordillere (Columbien); gegen 3000 m
Seehöhe. Mitte Juli.
Diese Varietät ist nach Cogniaux (De Candolle etc.
VII. 405) auf Columbien beschränkt.
223. Monochaetum lineatum Naud. — Zwischen Vületa und
Facatativä, Westhang der OstcordiUere Columbiens; ca.
1000—2200 m Seehöhe.
Fundorte dieses rosablühenden Strauches finden sich
nach Cogniaux (De Candolle etc. VII. 399) in Columbien,
Ecuador und Peru.
224. Monochaetum mijrtoicleum Naud. — Monserrate bei Bogota
(Columbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Cogniaux (De Candolle etc. VII. 403) fühlet dieses
Monochaetum nur aus Columbien an, Hemsley (Biologia
centrali-americana. Botany. I. 420) erwähnt es auch aus Süd-
mexiko.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 45
225. Leandra melanodesma Cogn. — Zwischen Mediacion und El
Moral auf dem Quindiupass, Centralcordillere (Columbien) ;
ca. 2000 m Seehöhe. Den 17. Juli.
Die Fundorte dieser Pflanze sind nach Cogniaux (De
Candolle etc. VII. 659) in Mexiko, Guatemala, Columbien
und Ecuador.
226. Lea7idra spec. — Corcovado bei Eio de Janeiro (Brasilien) ;
ca. 500 m Öeehöhe. Ende Oktober.
227. Conosfegia subhirsufa DC. — Bei St. Pierre auf Martinique
(Kleine Antillen); etwas über Meeresniveau. Anfang Juni.
Diese Melasfotnacee hi nach Cogniaux (De Candolle
etc. VII. 706) auf den Antillen, in Mexiko, C'entralamerika,
Columbien, Brasilien und Paraguay gefunden worden.
228. Miconia crocea Naud. — Interandines Gebiet, zwischen
Pucarä und Guaranda (Ecuador); ca. 3000 m Seehöhe.
Den 28. August.
Dieser Strauch hat nach C' o g' n i a u x (D e C a n d o 1 1 e etc.
VII. 898) seme Fundorte in Columbien, Ecuador und Peru.
229. Miconia ligustrina Triana. — Monserrate bei Bogota (Co-
lumbien); 2700—3100 m Seesöhe. Den 8. Juh.
Cog-niaux (De Candolle etc. VII. 920) giebt als Ver-
breitungsgebiet dieser Melasfomacee Columbien, Ecuador und
Peru an.
230. Miconia Theresiae Cogn. nov. spec. (sect. Cremanium). —
Zwischen Pocho de S. Lucia und Las Palmas, AA^esthang der
Westcordillere (Ecuador), auf dem Weg von Babahoyo nach
Guaranda; ca. 1300 — 2200 m Seehöhe. Den 21. August.
(Beschreibung dieser neuen Spezies durch Cogniaux
am Schlüsse dieses Aufsatzes. Abbildung Tafel II, Fig. 1, 2, 3).
231. CUdemia hirfa D. Don. — Zwischen Guadualita und Verjel,
Westhang der Ostcordillere Columbieus: 800 — 1500 m See-
höhe. Den 5. JuU.
Nach Cogniaux (De Candolle etc. VII. 987) ist diese
Melastomacee von Mexiko bis Paraguay und auf den Antillen
verbreitet und in Ostasien verwildert.
232. Ossea diversifolia Cogn. (?) — Zwischen Playas und Balsa-
bamba, Westhang der Westcordillere (Ecuador); am Rio
Limon. 50—600 m Seehöhe. Den 20. August.
Ossea diversifolia ist nach Cogniaux (De Candolle
etc. VII. 1065) bisher nur aus Columbien bekannt gewesen.
Familie Oenotheraceae.
233. Oenothera albicans Lani. — Zwischen Tambo und Posco,
Arequipabahn , Westhang der W^estcordillere (Südperu).
Zwischen 300 und 550 m Seehöhe. Den 27. September.
Lamarck (Encyclopedie Methodique. Botanique. IV. 552)
giebt Peru als Heimat dieser Pflanze an.
Mein Exemplar ist, nach So lere der, zu Oen. albicans
zu rechnen, zeigt aber durch die abstehende Behaarung des
Fruchtknotens eüien Übergang zu zwei anderen mit Oen.
albicans nahe verwandten Arten, nämlich Oen. mollissima
C. und odorafa Jacq.
46 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
234. Oenothera epilohifolia H. B. K. — Tequeiidama bei Bogota
(Columbien)"; 22Ö0— 2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Kunth (Nov. Gener. et Spec. Plant. VI. 73) giebt Co-
lumbien als Heimat dieser Oenothera an, welche der in
Mexiko und Peru vorkommenden 0. rosea Ait. nahe steht.
235. Oenothera Tarquensis H. B. K. — ■ Zwischen Las Palmas
und der Passhöhe gegen Cliapacoto zu, Westhang der
Westcordillere (Ecuador); 2300—3000 m Seehölie. Den
22. August. — Zwischen Pucarä und Guaranda, interandines
Gebiet (Ecuador); ca. 3000 m Seehöhe. Den 29. August.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. Yl. 73) nennt
als einzigen Fundort dieser Pflanze die Umgegend Quitos
(Ecuador). Moritz Wagner sammelte sie im Jahre 1858
am Vulkan Cotopaxi und im Thal von Guaranda südlich des
Chünborazo in ca. 2000—2900 m Seehöhe.
236. Farhsia corymbiflora R. et P. (?) — Zwischen Boca del
Monte und Tambo, waldiger Westhang der Ostcordillere
(Columbien); 230*»— 2600 m Seehöhe. Den 12. Juli.
Beut harn (Plant. Hartweg. p. 176) giebt als Fundort
dieser Ait die Westhänge des Pichincha an.
237. Fuchsia petiolaris H. B. K. — Quindiupass in der Central-
cordillere (Columbien); ca. 3400 m Seehöhe. Bergwald.
Den 19. Juli.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. VI. 83) giebt als
Fundort dieser Art Bogota (Columbien) an.
238. Fuchsia scahriuscula Benth (?) — Zwischen Las Palmas und
der Passhöhe, Westhang der Westcordillere (Ecuador).
2300—3000 m Seeliöhe. Den 22. August.
Nach Bentham (Plant. Hartweg, p. 177) hat diese
Fuchsia ilu'e Fundorte auf dem Westhänge der Anden von
Quito.
239. Fuchsia sessilifolia Benth. — Z\^ischen El Moral und Machin,
Osthang des Quindiupasses, CentralcordiUere (Columbien).
2000—2400 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Bentham (PI. Hartw. p. 177) nennt als Fundort dieser
Alt den gleichen wie füi' corymbißora R. et P., nämlich
die Pichinchahänge.
Dr. Neger schreibt über mein Exemplar: „Die Stengel-
blätter fehlen, nur die Blätter der Blütenregion sind vor-
handen ; sieht man von der Grösse der Blätter, welche sich
nach dem vorliegenden Material nur unvollkommen bem--
teilen lässt, ab, so stimmt die Diagnose obiger Art gut auf
die vorliegende Pflanze."
240. Fuchsia venusta H. B. K. — Zwischen ViUeta und Faca-
tativä, Westhang der Ostcordillere (Columbien); ca. 1200 —
2400 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Diese meimigrotblühende Fuchsia hat H u m b o 1 d t (K u n t h :
Nov. Gen. et Spec. Plant. VI. 84) aus Columbien mitgebracht.
Auch Bentham (Plant. Hartweg. 179) nennt nm' coluni-
bianische Fundorte.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 47
2-il. Fuc/ma spec. (ex affiuitate F. triphjUae H. B. K. vel um-
brosae Bentli.) — Zwischen El Moral und Machin am Ost-
hang des Quindiupasses , Centralcordillere (Columbien) ;
2000-^2400 m Seeliülie. Den 18. Juli.
Humboldt (Kuntli: Nov. Cren. et Spec. Plant. VI. 84)
sammelte F. triphyUa in Columbien, Bentham (Plant.
Hartw. 176) F. umhrom bei Quito (Ecuador;.
Eine mit meinem Exemplar übereinstimmende Fuchsia
. wurde von Moritz Wag-uer in Cerro del Alto, östliche
Anden, gesammelt.
Familie Umhelliferae.
242. Eryngium humi/e CixY. «. — Päramo des Chimborazo (Ecuador);
gegen 4000 m Seehöhe. Ende August.
Diese Form u hat nachWeddell (Chloris Andina II 201)
ihre Fundorte m den hochandinen Regionen Columbiens und
in Ecuador am Pichincha und Antisana.
Auf dem Päramo des Chimborazo ist dieses Eryngium
charakteristisch in der Vegetationsphysiognomie.
243. ümhellifera. — Maquemia, Argentinische Pampa. Oktober.
Diese Ümhellifera, von welcher im Herbarium nui" ein
Blatt vorhanden, ist nicht näher bestimmbar.
Familie Ericaceac
244. Gaultheria conferta Benth. — Monserrate bei Bogota (Co-
Imubien); 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Weddell (Cliloris Andina. II. 175) fülut als Heimat
dieser Ericacee die Anden von Bogota und das Quindiugebü-ge
an, somit ausschliesslich colmnbianische Andengebiete.
Familie Oleaceoe.
245. Jasminum Samhac Ait. — Mome-Rouge, oberhalb St. Pierre,
Insel Martinique (Kl. Antillen) ; ca. 400 m Seehöhe. Auf. Juni.
Diese Art wird nach Duss (Plantes de la Guadeloupe et
de la Martinique [Annales de V Instit. Colon, de Marseille. III.
p. 392]) auf den französichen Antillen häufig kultiviert. Sie
stammt aus Ostmdien.
2i6. Jasmi /tum spec. — Morne- Rouge, oberhalb St. Pierre, Insel
Martmique (Kleine Antillen); ca. 400 m Seehöhe. Anfang
Juni.
Ausser dem Jasminum Sa?7ibac werden nach Duss (1. c.
HI. 392) noch fünf andere Si^edes Jasminufn auf den fran-
zösischen Antillen häufig kultiviert, von denen jedoch keine
einheimisch ist. Dieselben blühen das ganze Jahr hindui'ch.
Familie Genfiafiaceae.
247. Symhokmthus verosim. nov. spec. — Estero Salado bei Guaya-
quil (Ecuador) ; Brackwassergebiet. Mitte August oder Anfang
September.
Nach Professor Dr. Kusnezow m Jurjew (Dorpat) ist
diese Pflanze möglicherweise eine neue Art. Da um- unvoll-
ständiges Material vorliegt, ist es nicht zweckmässig, einen
Namen zu geben.
(Eine kui'ze Diagnose von Dr. Neger folgt am Schluss).
48 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
248. Geniiana diffusa H. B. K. cur. a Griseb. — Zwischen Las
Palmas und der Passhöhe, Westhang der Westcordillere
(Ecuador); 2300 — 3000 m Seehöhe. Den 22. August. —
Zwischen Pucarä und S. Antonio, Westhang der West-
cordillere (Ecuador) ; 2000—3000 m Seehöhe. Den 29. August.
Grisebach (Genera et Species Gentianarum. p. 234)
und Weddell (Chloris Andina. IL 60) geben als Fundort
dieser Art die höheren Anden Ecuadors an; Gilg (Engler:
Botan. Jahrbücher. XXIL 328) nennt ausserdem einen colum-
bianischen Fundort.
249. Ge/ttiana rupicola H. B. K. — Päramo des Chimborazo,
zwischen Ganquis und Yaguarcocha (Ecuador) ; gegen 4000 m
Seehöhe. Ende August.
Grisebach (Genera et Spec. Gentian. p. 214) und
Weddell (Chloris Andina. IL p. 55) nennen als Heimat
dieser Art emzig die hochandinen ßegionen Perus. Wh y mp er
(Travels amongst the Great Andes of the Equator. p. 352)
hat sie am Südhange des Chimborazo gesammelt, und Gilg
(Engler: Botan. Jahrbücher. XXIL 307) führt verscliiedene
ecuadorianische Fundorte an und als fraglich Columbien.
Die Blütenfarbe der vorliegenden Exemplare scheint
nicht blau gewesen zu sein.
250. Gentiana sedifolia H. B. K. — Päramo des Chimborazo, vor
der Passhöhe zwischen Ganquis und Yaguarcocha (Ecuador) ;
ca. 4000 m Seehöhe. Den 27. August.
Diese hellblaublühende Gentiana^ welche nachGrisebach
(Gen. et Spec. Gent. p. 270) in den hochandinen Regionen
Columbiens, Ecuadors und Perus, nach W^eddell (Chlor.
And. IL p. 74) ausserdem auf den Anden Boliviens und Chiles
wächst, war auf dem Päramo des Chimborazo ziemlich in-
dividuenreich vertreten. Auch Whj^mper (Travels amongst
the Great Andes etc. p. 352) hat sie daselbst gesammelt.
'ih\. Halenia gracilis Griseb. — Päramo des Chimborazo, vor
der Passhöhe zwischen Ganquis und Yaguarcocha (Ecuador) ;
ca. 4000 m Seehöhe, den 26. xA.ugust.
Diese Gentimiaceen-Ait fühlt Grisebach (Gen. et Spec.
Gent. 220) und De Candolle (Prudromus. IX. 139) aus
Columbien, Ecuador mid Peru, Weddell (Chlor. And. IL p.
76) ausserdem aus Bolivien, ebenfalls aus einer Höhe von
4000 m und Hemsley (Biolog. centr. am. Bot. H. p. 352)
überdies aus Südmexiko und Guatemala an.
Familie Apocynaceae.
252. Echites microcahjx A. D. C. car. glahra A. D. C. (?) — Öst-
lich von Guadualita, Westhang der Ostcordillere (Columbien);
etwa 1000 m Seehöhe. Den 5. Juli.
A. De Candolle (De Candolle: Prodromus. YIII. 456)
führt die Stammform aus Caracas (Venezuela) und die Varietät
von der Insel Trinidad an. Hemsley (Biolog. centr. am.
Botany. IL 314) nennt als Heimat von E. microcalyx Süd-
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 49
mexiko, Centralamerika, Westindieii und das tropische Süd-
amerika.
Das vorliegende Exemplar ist zu sclileclit erbalten, um
eine vollkommen sichere Bestimmung zuzulassen.
253. Mandevüla molissima K. vSch. — Zwischen Guadualita und
Verjel, Westhang der Ostcordillere ( Columhien; ; 80u —
1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Humboldt (Kuntb: Nov. Gen. et Spec. Plant. III.
170) bat diese Art in Kolumbien entdeckt mid nur da ge-
sammelt. Auch Schumann (Engler und Prantl: Die
natürlichen Pflanzenfamilien. IV, 2. p. 171) fühlt sie nur aus
Columbien an.
Familie Aschpiadaceae.
25'4. Asciepias curassavica L. — Zwischen Babahovo und Palmar
(Westecuador); 50—100 m Seehöhe. Den 19. August.
Diese auf den Antillen heimische und z. B. auf Marti-
nique sehr gemeine Alt (Duss: Plantes de la Guadeloupe et
de la Martinique [Annales de l'Instit. Colonial de Marseille,
m. 399]) hat sieh nach dem übrigen tropischen und dem
subtropischen Amerika und auch nach der tropischen mid
subtropischen Zone der ganzen übrigen Erde verbreitet. (D e
Candolle: Prodromus. YIII. 566. — Fournier: Asclep. Am.
[Annales des Sciences Natm\ Serie VI. Tome XIV. 370. 371j.)
Familie Coucolvulaceae.
255. Ipojnoea {^Pharhitis) acutninata E. et S. — Zwischen
Guadualita und Verjel. Westhang der Ostcordillere (Co-
lumbien); 800 — 1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Meissner (Martii Flora bras. Yil. 227) nennt als Ver-
breitungsgebiet dieser Art die Antillen, Guatemala und Bra-
silien; Engler und Prantl (Die natüiiichen Ptianzen-
familien IV, 3 a. p. 32) nennen ausser Westindien, noch Vene-
zuela, Guj^ana und Ai'gentinien.
2b6. Ipomoea {=Eriospermum) Jistulosa Mart. — Yaguachi bei
Guayaquil (Ecuador) ; etw^as über Meeresniveau. Den 3. Sep-
tember.
Meissner (Martii Flora bras. VII. 239) giebt als Heimat
dieser Concolvulacea Guatemala und Brasilien an und sagt,
dass sie auch ausser Brasilien weit verbreitet ist. Engler
und Prantl (Die nat. Pflanzenfam. IV, 3a. p. 29) erwähnen
sie aus dem tropischen Amerika und Hemsley (Biologia
centr. am. Botany. II. 387) sagt, dass sie m Guatemala, Pa-
nama und südwärts bis Brasilien mid Peru vorkommt.
Diese i/Jomoea-Art ist eine für dieTembladeras') charakte-
ristische Convolvulacea.
*) Unter Tembladeras versteht man in Ecuador Ebenen, welche das
ganze Jahr hindurch überschwemmt und mit Sumpf- und "Wasserpflanzen,
unter denen riesige Gramineen und Cyperaceen vorherrschen, bedeckt sind.
Die Bäume, welche da vorkommen, vorwiegend Weiden und Erlen, siedeln
sich am häufigsten am Rande der Tembladeras an ; auf letzteren sind zu-
weilen Inseln zerstreut. (Siehe Wolf: Ecuador, p. 120.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIII. 1902. 4
50 Therese Prinzessin von Baj^ern, gesammelte Pflanzen.
257. Ipomoea {= Batatos) Irifida G. Don. — La Popa bei Car-
tag-ena (Nordcolumbien); ca. 100 — 150 m Seehülie. Den
8. August.
Clioisy (De C and olle: Prodr. IX. 383) und Meissner
(Martii Flora bras. VII. 278j führen, nach Humboldt, diese
Art aus den Orinocowäldern an, und Meissner sagt, dass
sie vielleicht auch im Amazonasgebiet Brasiliens vorkommt.
Hemsley (Biolog. centr. am. Bot. II. 395) nennt sie aus
Nicaragua und Peru.
258. Jacquemontia pentantha G. Don. (= Aniseia Vellosiana ß
laxiflora Meissn.). — Südlich von Anapoima am Rio Bo-
gota, Westhang der Ostcordillere ((Kolumbien); 200 bis
1000 m Seehöhe. Den 13. Juli.
Meissner (Martii Flora bras. VII. 322) nennt als Ver-
breitungsgebiet dieser Convolculacea Venezuela und die Insel
Antigua (Kleine Antillen).
259. Jacquemontia polyatifha (Schlechtd.) Halber f. — Estero
Salado bei Guayaquil (Ecuador) ; Meeresniveau. Mitte August
oder Anfang September.
Meissner (Martii Flora bras. VII. 297) nennt diese Art
unter J. violacea Choisy var. ß canescem Choisy aus Mexiko,
Columbien, Venezuela und Westindien; Hemsley, welcher
J. polyantka Schlechtd. nicht als var. von violacea Chois}',
sondern als Synonym anfülu't, d. h. die Varietäten aus der
Stammform nicht ausscheidet (Biolog. centr. am. Botan. IL
397), erwähnt als Verbreitungsgebiet der J. violacea Florida,
Südmexiko, Ceutralamerika und Südamerika südwärts bis
Peru und Brasilien.
Familie Hydrophyllaceae.
260. Eutoca lomarifolia Pliilippi in sched. — Uspallata (West-
argentinien), Ostfuss der Anden. 1950 m Seehöhe. Den
18. Oktober.
Diese Eutoca mit hellblauen Blumenblättern ist charak-
teristisch für die Flora längs des die Sierra de Uspallata
durchquerenden Bahnkörpers.
Das vorliegende Exemplar stimmt, nach Neger, voll-
kommen überein mit einer im K. Botanischen Museum zu
Berlin aufbewahrten, von R. A. Philippi gesammelten und
von ihm als lomarifolia bezeichneten, aber bisher nicht
publizierten Pflanze.
(Die Beschi'eibung dieser Art durch Dr. Neger siehe
am Schlüsse des Aufsatzes.)
261. Microgenetes Cumingii DC. (= Eutoca Cumingii Benth). —
Uspallata (Westargentinien), Ostfuss der Anden; 1950 m
Seehöhe. Den 18. Oktober.
Diese Art wird von Gay (Historia fisica y politica de
Chile. Botanica. IV. p. 451) und von De C and olle (Pro-
dromus. IX, p. 293) aus Chile angeführt.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanj^en. 51
Familie Boraginaceae (= Asper ifoliaceae).
262. Cordia (= Varro7iia) roiundifolia 'R. et P. — Estero Salado
bei Guayaquil (Ecuador); ;>reei'esniveau. ]\Iitte August oder
Anfang' September.
Ruiz et Pavon (Flora Peruviana. IL 24) und Kunth
(Nov. Gen. et Spec. Plant. III. 54) nennen als Heimat dieser
Pflanze die niederen Gegenden Westpenis. Hemsley
(Biolog. centr. am. Bot. II. 369) erwähnt sie aus Central-
amerika, von Columbien südwärts bis Peru und von den
Galäpagosinseln.
263. Hpliotropium iudicum L. — Umgegend von Baranquilla ( Nord-
columbien); etwas über Meeresniveau. Den 17. Juni. —
Unterer Rio Magdalena (Nordcolumbien) ; etwa 10 — 20 m
Seehöhe. Den 19. Juni.
Diese über das tropische und subtropische Amerika,
das tropische Asien und Afrika verbreitete Boracjinacea
(De Candolle: Prodromus. IX. 556. 557) ist eines der
häufigsten tropischen Unkräuter (Engler und PrantI: Die
natürl. Pflanzenfamilien. IV, 3 a. p. 96).
264. Heliotropium oppositifotium R. et P. — Quindiupass, Cen-
tralcordillere (Columbien); 2700—3400 m Seehöhe. Den
19. Juli.
De Candolle (Prodromus. IX. 540) giebt als Heunat
des H. oppositifolium Peru an.
265. Heliotropium stenophyllmn Hook. et Am. — Coquimbo,
nordchilenische Küste ; ca. 30 ^ s. Br. Etwa 20 — 40 m See-
höhe. Den 13. Oktober.
Diese Heliotropium -Ali ist von Coquimbo südwärts bis
Santiago verbreitet (De Candolle, Prodromus. IX. 552. —
Gay: Historia fisica y politica de Chile. Botanica. IV. 457).
Mein Exemplar wm-de von So lere der nach der Dia-
gnose in De Candolle und Gay bestimmt.
266. Heliotropium spec. — Zwischen Playas und Balsabamba,
Westhang der WestcordiUere (Ecuador); 40 — 600 m See-
höhe. Den 20. August.
Diese Pflanze ist in den Blättern dem in Peru imd
Ecuador heimischen, wohlbekamiten Heliotropium peruciatium
R. et P. ähnlich.
267. Heliotropium spec. — Zwischen Las Palmas und der Pass-
höhe gegen Guarauda, Westhang der Westcordillere
(^Ecuador); 2300—3000 m Seehöhe. Den 22. August.
268. Pectocarya chilensis D. C — Coquimbo, nordchilenische
Küste; ca. 30 <> s. Br. Etwa 20—50 m Seehöhe. Den
13. Oktober.
Diese Boraginacea ist von Nord- bis Südchüe ver-
breitet (Gay: Historia fisica y poHtica de Chile. Botanica
IV. 481).
269. Eritrichium clandestiyium A. DC. var. angustifolium Clos. —
Coquimbo, nordchilenische Küste; unter ca. 30" s. Br. Etwa
20—50 m Seehöhe. Den 13. Oktober.
4*
52 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
E. clandeatinum ist, nacli Neger, in Chile weit ver-
breitet und sehr variierend. Gay (Historia flsica y politica
de Chile. Botanica. IV. 463) führt die var. angustifolium aus
Mittelchile an.
270. Eritrichium fallax Philippi. — Coqiümbo, nordchilenische
Küste; unter ca. 30<> s. Br. Etwa 20 — 50 m Seehöhe. Den
13. Oktober.
,, Diese Ait gehört in die merkwürdige Sektion „Eritri-
chia amphicarpa''^ welche dadurch ausgezeichnet sind, dass
sie ausser den normalen Früchten noch solche in den Achseln
der untersten Blätter bilden."
„Die PÜanze ist von Philippi bei Serena (Provinz
Coquimbo) gesammelt und beschrieben worden (Ann. d. 1. U.
de Ch. tom. 90 p. 518). (Neger.)" ^
Coquimbo ist der Hafen von La Serena, woselbst Phi-
lippi das einzige Exemplar, welches er überhaupt ge-
sammelt, gefunden hat. (R. A. Philippi: Plantas nuevas
chilenas. IV. 518.)
Familie Verbenaceae.
271. Lantana camara L. — Puerto Berrio, am mittleren Rio
Magdalena (Columbien); über 100 m Seehöhe. Den 1. oder
29. Juli. - Buenavista am mittleren Rio Magdalena
(Columbien); ca. 150 m Seehöhe. Den 3. oder 29. Juli.
Diese nach Schauer (Martii Flora brasiliensis. IX. 256)
in Brasilien und nach Duss (Plantes de la Guadeloupe et
de la Martinique [Annales de l'Inst. Colon, de Marseille. 464])
auf den französischen Antillen häufig vorkommende Pflanze,
wird von Schauer (De Candolle: Prodromus. XI. 598 und
Martii Flor. bras. IX. 256) ausserdem auch von anderen An-
tillen, aus Guyana, Venezuela, von Hemsley (Biologia cen-
tral, am. Botany. IL 527) aus dem südlichen Nord- und aus
Centralamerika genannt, und ist nach Hemsley (1. c. 527)
im tropischen Südamerika und Westindien allgemein ver-
breitet.
An meinem Exemplar aus Puerto Berrio sind, nach
Neger, einzelne Blätter durch gallenähnliche Bildungen
[Erineum) verunstaltet, welche höchst wahrscheinlich durch
Phytopus - Bulben verursacht worden sind.
272. Lunfana canescens Kth. — Zwischen Verjel und Villeta,
Westhang der Ostcordillere (Columbien), 800 — 1900 m
Seehöhe. Den 5. Juli.
Nach Schauer (Martii Flora bras. IX. p. 266) ist
das Verbi-eitungsgebiet dieser Pflanze Columbien, Venezuela,
Brasilien, Mexiko und Cuba, nach Hemsley (Biol. centr.
am. Botany. IL 527) ausserdem Guyana.
273. Lantana hirsuta Mart. et Gal. — Zwischen La Dorada und
Honda am mittleren Rio Magdalena (Columbien); ca. 200 m
Seehöhe. Den 4. Juli.
Diese Lantana mit rotgelben Blumenblättern hat nach
Hemsley (Biol. centr. am. Botany. H. 527) ihre Fundorte in
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 53
Südmexiko und Nicaragua, nach De Candolle (Prodr. XI
599) auch in Venezuela.
274. Lantana Ulacina Desf. C?) — Zwischen Guadualita und Verjel,
Westhang der Ostcordillere (Columbien); 800—1500 m See-
höhe. Den 5. Juli.
Das vorliegende Exemplar scheint, nach Z a h 1 b r u c k n e r,
zur äusserst variablen Lantana Ulacina Desf. zu gehören.
Letztgenannte Art nennt Schauer (De Candolle:
Prodr. XI. p. 604 und Martii Flora bras. IX. p. 262) aus
Venezuela, Mttel- und Südbrasilien.
275. Lantana rugulosa H. B. K. — Zwischen El Moral und
Machin und zwischen Mediacion und Las Cruzes, Quindiu-
pass in der Centralcordillere (Columbien); 2000—2600 m
Seehöhe. Den 18. Juli.
Nach Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. II. 211) hat
die Lantana rugulosa ilue Heim.at im interandinen Ge-
biet Ecuadors, nach Schauer (De Candolle: Prodr. XI.
p. 602) auch in den columbischen Anden.
276. Lantana trifolia L. (?) — La Dorada am mittleren Rio
Magdalena (Columbien); gegen 200 m Seehöhe. Anfang
oder Ende Juli.
Schauer (Martii Flora bras. IX. p. 265) nennt als
Verbreitungsgebiet der Lantana trifolia Brasilien, Guyana,
Venezuela, Peru und Westindien, Hemsley (Biol. centr.
am. Botany. II. p. 528) ausserdem Centralamerika und das
tropische Südamerika im allgemeinen.
277. Bouchea Ehrenhergii Cham. — La Popa bei Cartagena
(Nordcolumbien) ; etwa 100—150 m Seehöhe. Den 8. xlugust.
Schauer (De Candolle: Prodromus. XI. p. 558) führt
als Verbreitungsgebiet dieser Verhenacea Mexiko, Columbien,
Venezuela imd die Antillen an, Hemsley (Biol. centr. am.
Botany. II. p. 531) ausserdem das südliche Nordamerika imd
Guatemala.
278. Stachytarpheta caye7i7ietisis Valil. — Zwischen Guadualita
und Verjel, Westhang der Ostcordillere (Columbien); 800
— 1500 m Seehöhe. Den 5. Juli. — Zwischen Babahoyo
und Palmar, am Fuss der . Westcordillere (Ecuador) ; 5 —
30 m Seehöhe. Den 19. August.
Schauer (Martii Flora bras. IX. 201) nennt diese Art
aus Mexiko, Venezuela, Guyana imd Brasilien, Hemsley
(Biolog. centr. am. Botany. IL 532) ausserdem aus Costarica
und Westmdien und sagt, dass sie südwärts bis Brasilien
vorkommt.
279. Stachytarpheta mutabilis Vahl. — Oberhalb Ibague, am
Osthang der Centralcordillere (Columbien), Departement
Tolima; ca. 1500 m Seehöhe. Zweite Hälfte Juli.
Schauer (De Candolle: Prodromus. XI. 565) fühlt
St. mutabilis aus Venezuela, Guyana und den Antillen,
Hemsley (Biol. centr. am. Bot. IL 532) ausserdem aus
Mexiko an; letzterer sagt, dass sie auch im tropischen
Afrika und Asien weitverbreitet ist.
5i Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
280. Stachytarpheta spec. — Morne-Eouge , oberhalb St. Pierre
auf Martinique (Kleine Antillen); ca. 400 m Seeliöhe. An-
fang Juni.
Mein Exemplar ist unbestimmbar, da die Blätter
felileii.
281. Verhena cdlcicola Walp. — Zwischen Tambo und Posco an
der Arequipabahn, Westhang der Westcordülere (Südperu);
zwischen 300 und 550 m Seehöhe. Den 27. September.
Die Hänge bedeckend.
„Die vorliegende Pflanze ist höchst wahrscheinlich die
von Walpers (Rep. IV. p. 15, 16) als V. calcicola be-
schriebene Art (Fundort der Walperschen Pflanze: Peru,
Pampa grande de Arequipa).'^
„Die Beschreibung stimmt gut auf die vorliegende
Pflanze (abgesehen von einigen wechselständigen Blättern;
die Blätter der vorliegenden Pflanze sind z. T. gegenständig,
z. T. wechselständig). Diese V. calcicola Walp. wird im
Index Kewensis mit V. clavata vereinigt, was, falls die
vorliegende Pflanze mit V. calcicola Walp. identisch, un-
richtig ist."
„ Die ilntheren der vorliegenden Pflanze zeigen nämlich
nicht eine Spur des die Sektion Glandularia (zu welcher
V. clavata gehört) charakterisierenden keulenförmigen An-
hängsels.
„Demnach muss wohl die V. calcicola aufrecht erhalten
werden. (Neger)."
282. Verhena teuer a Sprengl. — La Cautiva, östlich von Was-
hington, Ai'gentinische Pampa; ca. 31'' s. Br. und 450 m
Seehöhe. Den 19. Oktober.
Nach Schauer (De Candolle: Prodromus. XL 552.
— Martii: Flora bras. IX. 194) wächst diese Pflanze in
Siidbrasüien und in den La-Plata-Staaten, nach Walpers
(Repertorium botanices syst. IV. 13) auch in Chile,
283. Duranta Muli&ii L. f. — Teqendaraa bei Bogota (Colum-
bien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli. — Zwischen
Boca del Monte mid Tambo, waldiger Westhang der Ost-
cordillere (Columbien) ; 2000—2600 m Seehöhe. Den 12. Juli.
Schauer (De Candolle: Prodromus. XL 616) giebt als
Heimat dieser Art die höheren Regionen Columbiens und
Venezuelas an.
Der auf dieser Pflanze lebende Pilz ist PhijUachora
Durantae Rehm.
284. Duranta triacantha Juss. — Tequendama bei Bogota (Co-
lumbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Schauer (De Candolle: Prodromus. XL 616) nemit
als Heimat dieser Z^wra^te- Spezies Ecuador und Peru.
Auch auf dieser Duranta wächst Phyllachora Durantae
Rehm.
„Die Spinae können bei dieser Art nicht als ein voll-
kommen zuverlässiges Merkmal betrachtet werden. Beim
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 55
vorliegenden Exemplar sind dieselben nur andeutungsweise
zu erkennen. (Neger)."
Familie Lahiatae.
285. Hyptis glomerata Mart. ap. Schrank. — Zwischen El Moral
und Machin, Osthang- der Centralcordillere (Colunibien) ;
2000—2400 m Seehöhe. Den 18. Juli.
Bentham (De Candolle: Prodromus. XII, 119), Schmidt
(Martii Flora bras. VIII, 1. p. 134) und Briquet (Engler
und Prantl: Die natiirl. Pflanzenfamilien. IV, 3a. p. 339)
erwähnen nur brasilianische Fundorte dieser Art.
286. Hyptis urticoides H. B. K. — Zwischen El Moral imd
Machin, C-entralcordillere (Columbien): 2000—2400 m See-
liöhe. Den 18. Juli.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. IL 258)
hat diese Art in Mexiko gefunden; Hemsley (Biolog-, centr.
am. Bot. II. 545) erwähnt sie aus Südmexiko und Gua-
temala.
Das vorliegende Exemplar ist, nach Neg-er, em spe-
cimen depauperatum, welches sich von typischen Exemplaren
dadurch unterscheidet, dass die achselständigen Eispen arm-
blütig sind.
287. Salvia orophüa Briquet nov. spec. — Zviäschen Mediacion
und Las Cruzes, Quindiupass, Osthang der ( 'entralcordillere
(Columbien); 2000—2700 m Seehöhe. Den 17. und 18. Juli.
Sein- häutig auf dieser Strecke.
(Die Beschreibung dieser neuen Ai-t diu-ch Briquet
folgt am Schlüsse. Abbildung Tafel III, Fig. 1, 2, 3.)
288. Sahia palaefolia H. B. K. — Toche-alto am Quindiupass,
Osthang der Centralcordillere (Columbien); etwa 2500 m
Seehöhe. Den 18. oder 20. Juli.
Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. IL p. 244) giebt
die Anden Südcolumbiens als Fundort dieser Art an, auch
Briquet (Engler und Prantl: Die natüi-1. Pflanzenfam.
IV, 3 a. S. 278) nennt nur die Columbianischen Anden als
Heimat dieser Salvia.
289. Sahia pauciserntta Benth. (?). — Zwischen Villeta und Faca-
tativä, Westhang der Ostcordillere (Colunibien); ca. 1000 bis
2200 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Diese Salvia mit scharlachroter Blumenkrone konnte,
nach Briquet, wegen Mangel an entwickelten Blüten nicht
sicher bestimmt werden, steht aber jedenfalls der pauci-
serrafa nahe.
Bentham (De Candolle: Prodr. XIL 338) und Bri-
quet (Engler und Prantl: Die natüi-. Pflanzenfam. IV,
3 a. p. 283) führen Columbien als Heünat von S.pauciaerrata an.
290. Salvia rufula Kth. — Quindiupass, Centralcordillere (Co-
lumbien); 2700—3400 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Diese Ait hat Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec.
Plant. II, p. 235) ungefähr am nänüichen Fundort gesammelt
wie ich; Briquet (Engler mid Prantl: 1. c. IV, 3a. p. 283)
56 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
führt, gleich Humboldt, keine andere Heimat an als die
höheren Andenregionen Columbiens.
291. Salcia scutellaroides H. B. K. — Zwischen Verjel und Vil-
leta, Westhaug- der Ostcordillere (Columbien) ; 800 — 1000 m
Seehöhe. Den 5. Juli. — Quindiupass, Centralcordillere
(Columbien); 2700—3400 m Seehöhe. Den 19. Juh.
Bentham (De Candolle: Prod. XII. 348) führt diese
Salvia aus den andinen Gebieten Columbiens und Ecuadors
an. Engler und Prantl (Die nat. Pflanzenfamilien. IV, 3a.
p. 284) nennen ausserdem Peru.
292. Sahia Theresae Briquet nov. spec. — Zwischen Pucarä
und San Antonio, waldiger Westhang der Westcordillere,
auf dem nördlichen Weg'e von Babahoyo nach Guaranda
(Ecuador); 1600—3000 m Seehöhe. Den 28. August.
(Beschreibung dieser neuen Art durch Briquet am
Schlüsse dieses Aufsatzes. Abbildung Tafel II, Fig. 4, 5.)
293. Salcia spec — Östlich von Mediacion am Quindiupass, Ost-
hang der Centralcordillere (Columbien) ; 2000 — 2500 m See-
höhe. Den 17. Juli.
294. Scufellaria imrpurascens Sw. — Zwischen Guaduahta und
Verjel, Westhang der Ostcordillere (Columbien); 800 —
1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Diese Labiate ist nach Swartz (Prodromus PI. Ind.
occ. p. 89), Schmidt (Martii Flora bras. VIII, 1. p. 202),
Bentham (De Cand, Prodrom. XII. 416) Duss (Plantes de
la Guad. et de la Mart. [Annales de l'Inst. Colon, de Marseille
III. p. 460]) und Hemsley (Biolog. centr. am. Botany. IL
569) m Südmexiko, Centralamerika, Venezuela, Brasilien,
auf den Antillen und auf Trinidad verbreitet.
295. PruneUa aequinoctiaUs H. B. K. — Tequendama bei Bogota
(Columbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. H 260)
hat diese Pflanze, gleich mir, am Westhang der Ostcordillere
gesammelt.
Die von Kunth (1. c. II. 260) beschriebene P. aequi-
noctiaUs ist, nach Bentham (De Candolle: Prodr. XII.
p. 411) var. ß der PruneUa vulgaris L. , welche Varietät
(1. c. p. 410) in Europa imd Asien gemein ist, im tropischen
Amerika und in Australien vorkommt und auch in Nord-
amerika, aber daselbst selten, gefunden wii'd.
296. Marrubium vulgare L. (= M. liamatum H. B. K.). —
Tequendama bei Bogota (Columbien); 2200—2400 m See-
höhe. Den 11. Juli. — Coquimbo, nordchilenische Küste
imter ca. 30 « s. Br.; etwa 20—50 m Seehöhe. Den 13. Ok-
tober.
Dieses, ausser m Em-opa, auch in Westasien, Nord-
afrika und Amerika verbreitete Unki^aut (De Candolle:
Prodi'om. XII. 453), welches üi Südamerika sehr häufig vor-
kommt, wurde von Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec.
Plant. IL p. 250) und Anderen (Hemsley: Biolog. centr. am.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 57
ßotan. II. 571) in Mexiko und von 8t. Hil aire (Martii Flora
bras. VIII, 1. p. 190) in Südbrasilien g-esammelt.
Das von mir in ( ^oquimbo gesammelte Exemplar zeichnet
sich durch autfallend starke, wolHge Behaarung- aus, was
jedenfalls auf das überaus trockene Ivliraa dieser Region
zurückzufülu-en ist.
297. Stuchys (jrandidentata Lindl. var. — Taltal, nordcliilenische
Küste; unter ca. 25" 30' s. Br. Den 11. Oktober.
Engler und Prantl (Die natürl. Pflanzenfamilien. IV,
3 a. p. 264) geben als Fundorte der St. (jrandidentata die
Insel Fernando Po') und die chilenischen Anden an. De
Candolle (Prodrom. XII. 473) nennt ausschliesslich Chile
als Heimat und Gay (Historia fisica y politica de Chile.
Botanica. W. p. 503) sagt, dass St. grandidentata in ver-
schiedenen Varietäten über Chile weitverbreitet ist.
Familie Nolanaceae.
298. Nolana prostrata L. — ]\Ionte Cristobal bei Lima (Peru);
ca. 170 — 300 m Seehöhe. Den 20. September,
Diese von D u n a 1 (D e C a n d o 1 1 e : Prodromus. XIII, l .
p. 10) aus Peru, von Gay (Historia fisica y politica de
Chile. Botanica. V. p. 102) aus Nordchile beschriebene Art,
gehört einer Familie an, welche nach Engler und Prantl
(Die natürl. Pflanzenfamilien. IV, 3 b. p. 2—4) 50 Arten
hat und auf Peru, Chile und Bolivien beschränkt ist.
Es sind meistens Meerstrandgewächse.
F a m i 1 i e Solanaceae .
299. Lycopersicum Humboldtii Duss. — Tequendama bei Bogota
(Columbien) 2200—2500 ni Seehöhe. Den 11. Juli.
Die Fundorte dieser Solanacea giebt Kunth (Nov. Gen.
et Spec. Plant. III. p. 14) aus Venezuela, Dunal (De Can-
dolle: Prodromus. XIU, 1. p. 25) aus Mexiko, Brasilien, St.
Helena und den Sandmcliinseln an.
300. Solanum caripense K. B. K. — Tequendama bei Bogota
(Columbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Kunth (Nov. Genera et Spec. Plant. III. p. 17) nemit
als Heimath dieser Pflanze Venezuela, mid auch De Can-
dolle (Prodromus. XIII, 1. p. 41) erwähnt kerne andere.
Die Blumenblätter meüies Exemplares scheinen röthch
gewesen zu sein.
301. Solanum lycioides L, — Tequendama bei Bogota (Columbien);
2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Diese Sola7iumd,Yt ist bisher nur aus Peru bekannt ge-
wesen. (De Candolle: Prodromus. XIII, 1. p. 161.)
802. Solanum maritimum Meyen. — Coquimbo, nordchilenische
Küste ; unter ca. 30 o s. Br. Etwas über Meeresniveau. Den
13. Oktober.
Nach Gay (Historia fisica y politica de Chile. Botanica.
V, p. 73) erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Art
an der chilenischen Küste von Copiapü bis Valparaiso.
1) Ob bei dieser Fundortsangabe nicht ein Irrtum unterläuft?
58 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
303 Solanum pinnafißdam E. et P. — Monte Cristobal bei Lima
(Peru); etwa 170—300 m Seehöhe. Den 20. September.
Dunal (De Candolle: Prodromns. XIII. 1. p. 65)
führt dieses Solanum nur aus Peru an.
304. Solanum quindiuense A. Zahlbr. nov. spec. — Quindiupass,
Centralcordillere (Cokimbien); 2700—3400 m Seehöhe. Den
19. Juli.
(Beschreibung- dieser neuen Art durch Dr. Zahlbruckner
am Schlüsse dieses Aufsatzes. Abbildung Tafel IV, Fig. 1, 2.)
305. Solanum Theresiae A. Zahlbr. nov. spec. — Thal von La
Paz (Bolivien), häufig; 3700—3800 m Seehöhe. Erste Tage
Oktober.
Im lebenden Zustande ist die Farbe der Corolla dieses
Solamims ein bläuliches Lila.
(Beschreibung dieser neuen Art durch Dr. Zahlbruckner
am Schlüsse dieses Aufsatzes. Abbildung Tafel V, Fig. 1, 2.)
306. Solanum spec. — Soacha bei Bogota (Columbien) ; ca. 3400
m Seehöhe. Mitte Juli.
Diese Pflanze gehört in die Sect. Pacliystemonum Sub-
sect. hycianthes.
Eine genauere Bestimmung derselben ist in Anbetracht
ihi^es unvollkommenen Zustandes nicht möglich.
307. Jochroma lanceolata JVIiers. — Quindiupass (Mediacion?),
Osthang der Centralcordillere (Columbien); ca. 2000 m See-
höhe. Zweite Hälfte Juli.
Diese Solanacea ist nach Weddell (Chloris Anduia. II.
99) von Goudot gleichfalls im Quindiugebirge gesammelt
worden. Ausser in Columbien wurde sie auch in Ecuador
gefunden. (De Candolle: Prodromus. XIII, 1. p. 489).
308. Dunalia solanacea H. B. K. — Quindiupass, Centralcordillere
(Columbien); 2700-3400 m Seehöhe. Den 19. Juli.
Diese schöne Pflanze ist auf Columbien beschränkt
(Eng 1er und Prantl: Die natürh Pflanzenfamilien. IV, 3b.
S. 14.|
309. Lycium chilense Miers. — Sierra de Uspallata (Westargen-
tinien); ca. 2000 m Seehöhe. Den 18. Oktober.
Diese Art geben sowohl Dunal (De Candolle : Prodi'om.
XIII, 1. p. 514) wie Gay (Historia fis. y polit. de Chile.
V. p. 92) und Engler und Prantl (Die natürl. Pflanzen-
lämilien. IV, 3 b. S. 14) nur aus Chile an.
310. Datura spec. — Zwischen Verjel und Villeta, Westhang der
Ostcordillere (Columbien); 900 — 1900 ra Seehöhe. Den
5. Juli.
Dieses Exemplar ist durch Schimmel ganz zerstört.
311. BroicalKa demissa L. — Zwischen Playas und Balsabamba,
waldiger AVesthang der Westcordillere (Ecuador); ca. 100 —
650 m Seehöhe. Den 20. August.
B entham (De Candolle: Prodrom. X. 197) u. Hemsley
(Biolog. centr. am. Botany. IL 438) nennen Centralamerika,
Westindien, Columbien, Guyana und Brasilien als Ver-
breitungsgebiet dieser Pflanze. Schmidt (Martii Flora bras.
VIII, 1. p. 255) erwähnt nui^ die brasilianischen Fundorte.
Tlierese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 59
Familie Scrophulariaceae.
312. Calceolaria ericoides Vahl. — Päramo des Chimborazo (Ecu-
ador) ; an 4000 m Seehöhe. Ende August.
Vahl (Emimeratio Plantarum. I. 190 j nennt als Heimat
dieser Calceolaria Peru(?j, Weddell (Chloris Andina 11
140) die hochandinen Regionen Ecuadors, speziell der Um-
gegend Quitos.
313. Calceolaria glutinosa Heer et Eegel. — Zwischen Mediation
und Las Cruzes am Quindiupass, Osthang der Centralcor-
dillere (Columbien); 2000 — 2700 m Seehöhe. Den 17. oder
18. Juli.
Schlechtendahl (Linnaea. XIV. p. 197) und Hemsley
(Biolog. central, am. Botany II 439), nach Schlechten-
dahl, führen diese Art aus Guatemala an, auch ist sie
schon in Mexiko beobachtet Avorden, wie es scheint aber
noch nicht in Columbien.
Die Blüte ist gelb.
314. Calceolaria perfoliata L. f. (?) — Quindiupass, Osthang der
Centralcordillere (Columbien) ; 2700 — 3400 m Seehöhe. Den
19. Juli.
Bentham (De Candolle: Prodromus. X. 211) führt
diese Art aus Columbien an.
Neger vermutet, dass zu dieser Art C. Pat omV Benth.
aus Peru (D. C. 1. c. XII. 211) und einige andere Allen zu
ziehen sein werden.
315. Calceolaria tenuis Benth(?) — Zwischen Pocho de S. Lucia
und Las Palmas, Westhang der Westcordillere (Ecuador);
1500—2300 m Seehöhe. Den 21. August.
C. tenuis ist von Bentham (De Candolle: Prodrom.
X. 205) aus Peru angefülirt.
Das vorliegende Exemplar stimmt, nach Neger, recht
gut auf die Beschi'eibung von C. tenuis in DC. Prodi\ Im
Münchener Herbar existiert kein Exemplar dieser Art, eben-
sowenig in der Litteratur eine Abbildimg derselben.
316. Calceolaria spec, mid zwar entweder C. niidicauHs Benth.
oder C. corymhosa E. et P. — Ornillo am Westhang des
UspaUatapasses (Chile) ; ca. 1300 m Seehöhe. Den 15. Ok-
tober.
Bentham (De Candolle: Prodi-omus. X. 208. 210)
und Gay (Historia fisica y politica de Chüe. Botanica. V. 179.
181) erwähnen C. nudicaulis aus den chilenischen Anden,
C. corymhosa aus Chüe, von Coquimbo südlich bis Valdi\ia.
Da an meinem Exemplare die grundständigen Blätter
fehlen, ist es, nach Neger, nicht möglich zu einem ab-
schliessenden Urteil über die Spezies, zu der es gehört, zu
gelangen.
317. Calceolaria spec. (C. crenafa Lam. äff.). — Z\Nischen Pocho
de Santa Lucia und Las Palmas, Westhang der Westcordillere
(Ecuador); 1500 — 2300 m Seehöhe. Den 21. August.
60 Therese Prinzessin von Ba3^ern, gesammelte Pflanzen.
C. crenafa wird von Bentham (De Candolle: Prodi-.
X. 221) aus der Nälie von Quito (Ecuador) verzeichnet.
Da an meinem dmikelgelb blühenden Exemplare die
unteren Blätter fehlen, ist eine sichere Bestimmung ausge-
schlossen.
318. Calceolaria spec. — Tequendama bei Bogota (Columbien);
2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Eine genauere Bestimmung meuies Exemplares ist, nach
Neger, m Ermangelung der grundständigen Blätter, absolut
unmöglich.
319. Alonsoa caulialata R. et P. — Monserrate bei Bogota (Co-
lumbien) ; 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli. — Tequen-
dama bei Bogota (Columbien); 2200 — 2500 m Seehöhe.
Den 11. Juli. — Ritt von Babahoyo zum Chimborazo
(Ecuador), vielleicht westlich von Chapacoto, im inter-
andmen Gebiet; 2700—3000 m Seehöhe. Zweite Hälfte
August.
(Trotz des etwas abweichenden Aussehens dürfte das
Exemplar von Ecuador auch zu A. caulialata B. et P.
zu zählen sein.)
Bentham (De Candolle: Prodromus. X. p. 250) führt
als Verbreitungsgebiet dieser Art IMexiko, Columbien und
Venezuela an, Weddell (Chloris Andma. IL p. 133) ausser-
dem Ecuador und Hemsley (Biol. centr. am. Botany. IL
p. 440) Peru.
320. Alonsoa incisaefolia R. et P. — Coquimbo. nordchilenische
Küste ; unter ca. 30 ^ s. Br. Etwa 20 — 40 m Seehöhe. Den
13. Oktober.
Bentham (De Candolle: Prodr. X. p. 250) und Gay
(Historia fisica y politica de Chile. Botanica. V. p. 117)
nennen nur Chile als Heimat dieser Alonsoa-kxi; der Kew
Index führt sie aus Peru an und Schmidt (Martii Flora
bras. Vin, 1. p. 248) aus Ostbrasilien, häl tsie aber daselbst
für wahrscheinlich kultiviert.
Neger vermutet, dass A. incisaefolia nicht verscliieden
ist von A. caulialata.
321. Digitalis purpurea L. — Zwischen Villeta und Facatativä,
Westhang der Ostcordillere (Columbien); ca. 1600 — 2700 m
Seehöhe. Den 6. Juli. — Monserrate bei Bogota (Colum-
bien); 2700—3000 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Diese aus Westeuropa stammende Pflanze ist, nach
Neger, in Südamerika weit verbreitet und findet sich ver-
wildert sogar in den entlegensten Gegenden der Urwald -
region Südchiles.
322. Alectra'? spec. — Zwischen Pocho de S. Lucia und La
Palmas, Westhang der Westcordillere (Ecuador); 1500 bis
2300 m Seehöhe. Den 21. August.
„Analyse der Blüten unmöglich, weil dieselben total
verschimmelt sind."
„Die sehr charakteristischen Samen mit netzförmiger
Testa, in welcher der Same selbst suspendiert erscheint,
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 61
lassen darauf schliessen, dass die Pflanze eine Alecfra ist
oder wenigstens dieser Gattung nahe steht. Eine genauere
Bestimmung ist angesichts der fehlenden Blätter unmöglich.
(Neger.)-
323. Castilleja ßssifolia L. f. car. u — Quindiupass , Osthang
der Centralcordillere (Columbien); 2700—3000 m Seehohe.
Den 19. Juli.
Diese Varietät u ist, nach Weddell (Chloris Andüia.
II. 119), in Venezuela, Columbien, Ecuador und Peru ver-
breitet.
var. ß dicaricata Benth. — Zwischen Villeta und Faca-
tativä, Westhang der Ostcordillere (Columbien) ; ca. 2000 —
2700 m Seehöhe. Den 6. Juli. — Quindiupass, Osthang
der Centralcordillere (Columbien); 2700—3000 m Seehöhe.
Den 14. Juli.
Varietät ß hat nach Weddell (1. c. II. 119) ilu-e
Fundorte nm- in Venezuela und Columbien.
var. ?. — Zwischen Pucarä und Guaranda, interandhies
Gebiet; (Ecuador). Ca. 3000 m Seehöhe. Den 29. August.
Weddell (Cliloris Andina. 11. 118, 119) zieht ver-
schiedene von Bentham (De Candolle: Prodromus. X. 533
534) aufgestellte Arten so z. B. divaricata, als var. zu
ßssifolia L. f.
324. CasfilJeja stricta Benth. äff. — Monserrate bei Bogota.
(Columbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den S.Juli.
Weddell (Chloris Andina. IL 418) betrachtet C. stricta
Benth. als Synonym mit der Stammform von C. ßssifolia,
L. f. u. führt sie (1. c. 419) als solche aus Venezuela, Co-
lumbien, Ecuador und Peru an, indessen Bentham (De
Candolle: Prodr. X. 534) seine C. stricta nur vom Fuss des
Chimborazo erwähnt.
Neger sagt, dass ihm bei der grossen Anzahl von in-
einander übergehenden Formen der Castillaja-Arten eine ganz
sichere Bestimmung der vorliegenden Pflanzen nicht möglich
gewesen ist.
325. Castilleja tenuiflora Benth. (?). — Teciuendama bei Bogota
(Columbien); ca. 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Bentham (De Candolle: Prodr. X. 533) nennt als
Verbreitungsgebiet der C. tenuiflora Mexiko und Guatemala,
Hemsley (Biolog. centr. am. Bot. 11. 463) nur Südmexiko.
Soweit bei der Dürftigkeit des Materiales geurteilt
werden kann, ist, nach Neger, die vorliegende Pflanze
identisch mit dem Original der C. tenuiflora Benth. '^Pl.
Hartwegianae) in Berlin.
326. Castilleja spec. {tenuiflora Benth?). — Tequendama bei
Bogota (Columbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
..Neben einzellreiliigen, einfachen Deckhaaren die
typischen EuphrasiacMsenhaare. (Sole reder.)"
327. Castilleja spec. — Tequendama bei Bogota (Columbien);
2200-2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
62 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
„Lang-gestielte Drüseiihaare mit scheibeiifürmigem, dui^cli
wenige Vertikalwände geteiltem Köpfchen: ausserdem cha-
rakteristische Euphrasiendrüsen :
„Die Zweigstructur trifit auf eine Scroplmlarinee zu.
(Solereder.)"
328. Lamourouccia virgafa. H. B. K. — Zwischen S. Jose de
(liimho und Guaranda, interandines Gebiet (Ecuador);
2500—2600 m Seehöhe. Den 23. August.
Diese Pflanze fülu-t Bentham (De Candolle: Prodr.
X. 541) nur aus der Umgegend Quitos (Ecuador) an.
Meinem Exemplare fehlen die Blätter.
Familie Bignoniaceae ').
329. Arrabidaea candicans DC. — Barrancas am Rio Lebrija.
Nebenfluss des Rio Magdalena (Columbien) ; 50 — 70 m See-
höhe. Den 22. Juni.
Bureau und Schumann (Martii Flora brasiliensis.
VIII, 2. p. 59) erwähnen, dass diese Art in den Wäldern
am Rio Magdalena, im brasilianischen Amazonasgebiet, in
Guyana und Bolivien verbreitet ist.
Die CoroUenfarbe des von mii' gesammelten Exemplares
ist rotlila.
330. Paragonia pyramidata Bureau. — Südwestlich von Ana-
poima, am Westhang der Ostcordillere (Columbien);
Departement Cundinamarca. 200 — 1000 m Seehöhe. Den
13. Juli.
Diese in Brasilien, Guyana und Venezuela vorkommende
Art (Martii Flora bras. VIII, 2. p. 183), ist von Moritz
Wagner (Herb. Monac.) in Panama beobachtet worden.
331. Macrantisipho7i longiflorus. K. Sch. (= Bigtionia guayaqui-
lensis DC). = Estero Salado bei Guayaquil (Westecuador),
Meeresniveau. Mitte August oder Anfang September.
Bureau und Schumann (Martii Flora bras. VIII, 2.
p. 189) nennen Fundorte dieser greUrot blühenden Liane
aus Peru und Ecuador, aus letzterem Land, nach Hum-
boldt und Ruiz, speziell Guayaquil. Auch Gaudi-
chaud (De Candolle: Prodromus. IX. p. 155) hat sie bei
Guayaquil gesammelt.
332. Cydista aequinoctialis Miers. — Zwischen Calamar und Carta-
gena (Nordcolumbien) , Departement Bolivar. Mit lichtem
Wald bestandene Gegend; wenig über Meeresniveau. Den
4. August.
Nach Bureau und S c h u m a nn (M ar t i i Flor. bras. VIII,
2. p. 247) und nach Hemsley (Biologia central, amer.
Botany. II. 490) ist das Verbreitungsgelbiet dieser Bigno-
niacea Nordbrasilien, Guyana, Venezuela, Columbien, Central-
amerika und die Antillen.
*) Die Reilienfolge der ^tj^nontaceengattungen ist, entgegen derjenigen
der Gattungen der anderen Famüien, nach Engler und Prantl (Die natür-
lichen Pflanzentamilien. IV, 3b. 213 und ff.) zusammengestellt, da Durand
(Index Generum Phanerogam.) nicht alle hier vorkommenden Gattungen anführt.
Therese Prinzessin von Baj^ern, gesammelte Pflauzen. 63
333. Phryganocydia corymhosa Vent. — Caiio de Torcoroma am
Rio Lebrija, Nebenfluss des Rio Magdalena (Columbien) ;
50 — 70 m Seehühe. Den 25. Juni.
Diese einzige Art ihrer Gattung ist über Columbien,
Venezuela, die Insel Trinidad. J^rasilien und Argentinien
verbreitet. (Marti i Flora bras. VIII, 2. p. 250. — Hems-
ley: Biolog. centr. am. Botany. II. 492).
Diese Liane mit rotlila Corollen sahen wir auf liocli-
überschwemratem Terrain inmitten des Wassers blühen.
SSi. Stenolohium molle Seem. (an sambucifolüim Seem.?) Zwischen
Verjel und Villeta, Westhang der Ostcordillere (Colum-
bien); 800—1800 m Seeliöhe. Den 5. Juli.
Engler und Prantl (Die natürl. Püanzenfamilien
IV, 3. b. p. 240) nennen als Verbreitungsgebiet dieser Pflanze
Mexiko bis Peru, und Hemsley (Biolog. centr. am. Botany
II. 492) fügt noch Chile hinzu. "^
335. Bignoniacea (?) — Zwischen Verjel mid Villeta, Westhang
der Ostcordillere (Columbien); 800—1800 m Seeliöhe. Den
5. Juli.
„Gefiedertes Blatt!
In den Blattrhachis nur kleine hendyoediische und
stäbchenförmige Kr^^stalle; einfache Gefässdui^chbrechungen.
Blattbau bifazial; kleinere Nerven durchgehend.
NB! Deckhaare ein- oder mehrzellig, im zweiten
Fall baumartig verästelt.
Scheibenförmige , kurzgestielte Aussendrüsen ; ihi^e
Köpfchen nur diu'cli Vertikalwände geteilt.
(Solereder.)"
Familie Gesneriaceae.
336. Kohleria elongaia (H. B. K.) Haust, non Regel (=
ßrachyloma elongafum Haust). — Zwischen Ibague und
Mediacion, Osthang der Centralcordillere (Columbien): 1500
— 2500 m Seehöhe. Den 17. Juli. — Zwischen Mediacion
und El Moral, Osthang etc. (Columbien) ; über 2000 m See-
höhe. Den 17. Juli.
Das eine der zwei Exemplare, w^elche zwischen Ibague
und Mediacion gesammelt ^n^rden, ist, nach F ritsch, eine
Form mit auffallend kiu'zen Blütenstielen.
K. elongata wird von Kunth (Nov. Gen. et Spec.
Plant. 11.318) als fi^aglich aus Ecuador augegeben. Hans-
tein (Linnaea XXIX. p. 533. 576) nennt diese Art aus Co-
lumbien mid zwar speziell aus den Quindiubergen , woher
auch die von mir gesammelten Exemplare stammen.
837. Kohleria spicata (H. B. K.) Oersted (= Isoloma spicatuin
Den.). — Zwischen Verjel und Villeta, Westhang der Ost-
cordillere (Columbien); 800— 1800 m Seehöhe. Den 5. JuH.
— Zwschen Balsabamba und Pocho de Santa Lucia, West-
hang der Westcordillere (Ecuador); 700— 1500 m Seehöhe.
Den 21. August.
Mein Exemplar aus Ecuador ist, nach Fritsch, eine
Form mit mehi' als drei wii'telständigen Blättern.
61 Tlierese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Humboldt (Kunth: Nos^. Gen. et Spec. Plant. II. 316)
hat K. spicata am Fiiss der Centralcordillere (Colimibien)
gefunden; jetzt ist sie auch aus Mexiko, Costarica, Vene-
zuela und Ecuador bekannt (Eng-ler und Prantl: Die
natiMichen Pflanzenfamilien. IV, 3 b. p. 178). Aus dem
Münchener Herbarium liegt, nach Neger, die gleiche Pflanze
als Isoloma spec. von Kerber (No. 73) in Mexiko ge-
sammelt vor.
338. Episcia melittifolia Mart, — Morne- Rouge, oberhalb St.
Pierre auf Martinique (Kleine Antillen); ca. 100 m Seehöhe.
Anfang Juni.
Grisebach (Flora of British Westindia p. 162) und
Du SS (Plantes de la Guadeloupe et de la Martinique
[Annales de rinstitut Colonial de Marseille. III. p. 131])
führen diese Gemeriacea von den Antillen, Engler und
Prantl (Die natürl. Pflanzenfam. IV, 3b. p. 169) ausser-
dem aus Guj^ana an.
339. Gesneriacea. — Zwischen Las Palmas imd Passhöhe, West-
hang der Westcordillere (Ecuador); 2300—3000 m Seehöhe.
Den 22. August.
Nach Fritsch ist diese Pflanze wegen Mangels der
Blumenkrone unbestimmbar.
310. Gesneriaceae (ex anatomia). — Urwald zwischen Pacanä
und Playa Limon, Westhang der Westcordillere (Ecuador);
200—170 m Seehöhe. Den 30. August.
311. Gesneriacea (?). — Zwischen Verjel und ViUeta, Westhang
der OstcordiUere (Columbien); 900 — 1900 m Seehöhe.
Den 5. Juli.
„Flores monstrosi! (Solere der.)"
Dieses Exemplar hat diuxh Schimmel sehr gelitten.
Familie Acanthaceae.
312. Thunhergia grandiflora Boxb. ß * * cuspidafa N. ab Es. —
Morne -Rouge oberhalb St. Pierre auf Martinique (Kleine
Antillen); ca. 100 m Seehöhe. Anfang Juni.
Diese aus Ostindien stammende Pflanze wird, nach
Duss (Plantes de la Guadeloupe et de la Martinique
[Annales de l'Inst. Colon, de Marseille. III. 128. 129]), nebst
einigen anderen l'htmbergia-Aiten sowohl auf Guadeloupe
wie auf Martinique kultiviert und hat sich daselbst ein-
gebtogert.
313. Ruellia obtusa N. ab Es. — Unterer Rio Magdalena (Nord-
columbien). Wenig über dem Meeresniveau. Den 19. Juni.
— La Popa bei Cartagena (Nordcolumbien) ; 50—150 m
Seehöhe. Den 8. August.
Nees ab Esenbeck (DeCandolle: Prodi'omus. XL
p. 153) erwähnen als Fundort dieser Art ausschliesslich
Colmnbien, imd zwar speziell Cartagena.
311. Dicliptera multiflora Juss. — Zwischen Babahoyo und
Palmar (Westecuador); 5 — 30 m Seehöhe. Den
19. August.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 65
Nach Nees ab Esenbeck (De Candolle: Prodro-
mus. XI. p. 486) und nach Lindau (P^n^Ier und Prantl:
Die natürl. Pflanzenfamilien. IV, 3b. p. 333) ist diese Di-
cliptera von Mexiko bis Ecuador verbreitet. Ruiz et
Pavon (Flora peruvian. et chilens. I. p. lO) und Vahl
(Enumeratio Plantarum. I. 160) nennen auch Peru als Hei-
mat. In der Biologia centrali americana (Botany. IL 525)
ist nur Südmexiko erwähnt.
Nach Neger passt die in De Candolle (1. c. 486)
gegebene Beschreibung durchaus auf die vorliegende Pflanze.
345. Sanchezia f= Ayicylogyne) munita N. ab. Es. — Urwald
bei Boca de Saino am mittleren Rio Magdalena (Kolumbien);
ca. etwas über 100 m Seehohe. Den 30. Juni.
Diese rotblühende tSanchezia-Aii ist von Eng 1er und
Prantl (Die natüi^lichen Pflanzenfamilien. IV, 3 b. p. 294)
nur aus Brasilien und von Nees ab Esenbeck (Martii
Flora bras. IX. p. 64) nui' aus dem (brasilianischen?) Ama-
zonasgebiet erwähnt.
346. Jacohinia coloraia (N. ab Es.) Lindau (= Sericographis
colorata N. ab Es. in Bentham Plantae Hartwegianae
p. 148).
Zwischen Las Palmas und der Passhöhe, Westhang
der Westcordillere (Ecuador) ; 2300—3000 m Seehöhe. Den
22. August.
In Bentham Plant. Hartweg. p. 148 und auch in
De Candolle (Prodromus. XL p. 364) wii^d diese Art nur
aus den südecuadoriauischen Anden erwähnt.
347. Acanthacea. — Östlich von Guadualita, Westhang der Ost-
cordillere (Columbien); mehr als 1000 m Seehöhe. Den
5. Juli.
Das vorliegende Exemplar ist durch Schimmel fast
ganz zerstört.
348. Acanthacea. — Zwischen Pacanä und Playa Limon, waldiger
Westhang der Westcordillere (Ecuador); 200—460 m See-
höhe. Den 30. August.
Das vorliegende Blatt ist nicht näher bestimmbar.
Familie Ruhiaceae.
349. Manettia meridensis K. Seh. — Zwischen El Moral und
Machin, Osthang der Centralcordillere (Columbien); 2000
bis 2400 m Seehöhe. Den 18. Juh.
Schumann (Martii: Flora brasiliensjs. VI, 6. p. 179)
giebt als Fundort dieser Art einzig die Provinz Merida in
Venezuela an.
350. Arcijthophylhim f= HedyotisJ yiitidum H. B. K. — Monser-
rate bei Bogota (Columbien) 2700-3100 m Seehöhe. Den
6. Juli.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. etSpec. Plant. IIL 306)
hat diese Art in der Umgegend von Bogota gesammelt.
Weddell (Chloris Andina. IL 44) erwähnt auch einen vene-
zolanischen Fundort.
Beiliefte Bot. Centralblatt. Bd. XIII. 1902. 5
66 Tlierese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
351. Hamelia patens Jacq. — Moriie-Rouge, oberhalb St. Pierre
auf Martinique (Kleine Antillen); 430 m Seehöhe. Den
9. Juni. — Baranquilla (Nordcolumbien), etwas über Meeres-
niveau. Den 17. Juni. — Zwischen Verjel und Villeta,
Westhang- der Ostcordillere (Columbien); 900 — 1900 m See-
höhe. Den 5. Juli.
Diese Pflanze, welche auf Martinique selten zu sein
und auf Guadeloupe gar nicht vorzukommen scheint
( D u s s : Plantes de la Guadeloupe et de la Martinique
[Annales de 1' Institut Colonial de Marseille. III. 331]), ist
nach Schumann (Martii Flora bras. VI, 6. p. 322) und
Hemsley (Biolog-ia centr. am. Botany. IL 34) in Florida,
Mexiko, Centralamerika , auf den Antillen, in Columbien,
Venezuela, Brasilien, Ecuador und Peru verbreitet.
352. Cruikshanksia triparfita Philippi. — Taltal, nordchilenische
Küste; ca. 25» 30' s. Br. Den 11. Oktober.
Philippi (Florula Atacamensis. p. 26) nennt als Fund-
orte dieser gelbblühenden Pflanze verschiedene Punkte der
Atacamawüste (Chile), unter anderen auch Taltal.
353. Palicourea costata Benth. — Zwischen Boca del Monte und
Tambo, waldiger Westhang der Ostcordülere (Columbien),
auf dem Wege von Bogota nach Girardot; 2000 — 2600 m
Seehöbe. Den 12. Juli.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. III. 286)
hat diese Art am Orinoco und Rio Negro gesammelt.
354. Palicourea nov. spec. — Zwischen Las Palmas und der
Passhöhe gegm. Chapacoto zu, auf dem Wege nach Gua-
randa; waldiger Westhang der Westcordülere (Ecuador).
2300—3100 m Seehöhe. Den 22. August.
Professor Schumann in Berlin hat diese Pflanze als
nov. spec. bestimmt. Eine Beschreibung derselben ist zweck-
los, da die Blätter fehlen.
355. Uruparia iomentosa (Willd.) K. Sch. (=^ Cephaelis tomen-
tosa Willd.). — Wald hinter Port of Spain auf der Insel
Trinidad; Meeresniveau. Den 11. Juni.
Diese Rubiacee hat nach MüUer-Argoviensis (Martii
Flora bras. VI, 5. p. 371) ihre Fundorte am Orinoco, m
Guyana und in Brasilien, nach Grisebach (Flora of tlie
British Westindian Islands, p. 346) mid Hemsley (Biolog.
centr. am. Botany. IL 53 ) ausserdem auf Trmidad, in Mexiko
und über Centralamerika südwärts bis Peru.
356. Diodia rigida Cham, et Schlecht, var. — Tequendama bei
Bogota (Columbien). 2200— 2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Schlechtendahl (Linnaea. III. p. 341), Grisebach
(Flora Brit. Westind. Islands p. 348), Schumann (Martii
Flora bras. VI, 6. p. 32) und Hemsley (Biolog. centr. am.
Botany. IL p. 55) geben D. rigida aus Guatemala, den
Antillen und von Venezuela südwärts bis Uruguay an;
Schumann (1. c.) nennt als Verbreitungsgebiet ausserdem
die Gesellschaftsinseln.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 67
Das vorliegende Exemplar stimmt mit keiner der in
Schumann (1. c.) beschriebenen Varietäten überem.
357. Borreria Jaevis Griseb. — Morne-Eouge, oberhalb St. Pierre
auf ]VIartini(iue (Kleine Antillen); ca. 400 m Seehöhe Den
9. Juli.
Das Verbreitungsgebiet dieser Borrelia sind nach
Schumann (Martii Flora bras. VI, 6. p. 44. 403) und
Hemsley (Biol. centr. am. Botany. II. p. 59) die Antillen.
Oentralamerika, Venezuela, Guyana, Ecuador und Peru.
Du SS (Plantes de la Guadeloupe et de la Martinique
[Annales de Tlnstitut Colonial de Marseille. III. p. 348]) sagt,
dass sie auf Martinique häufig vorkommt.
Familie Cucurbitaceae.
358. Momordica Charantia L. — Zwischen La Dorada und
Honda, mittlerer Rio Magdalena (Columbien); etwas unter
200 m Seehöhe. Den 4. Juli.
Diese in den tropisclien und subtropischen Gegenden
der ganzen Erde vorkommende Pflanze ist in Amerika
jedenfalls eingeschleppt worden. (De Candolle: Suites au
Prodromus. IIL p. 437. — Engler und Prantl: Die
natürlichen Pflanzenfamilien. IV, 5. p. 24).
Familie Campanulaceae.
359. Centropogon surinametisis (L.) Presl. — Zwischen Playas
und Balsabamba, Westhang der WestcordiUere (Ecuador);
100—600 m Seehöhe. Den 20. August.
Hemsley (Biolog. centr. am. Botany. II. p. 264) sagt,
dass diese Ai't auf den Antillen und von Panama südwärts
bis Peru und Brasilien vorkommt. Nach Kanitz (Martii
Flora bras. VI, 4. p. 134) ist sie über Brasilien weit ver-
breitet.
360. Centropogon (?) uncinatus A. Zalilbr. nov. spec. — Zwischen
Babahoyo und Parämo des Chimborazo (Westecuador);
zweite Hälfte August. (Die nähere Fundortangabe ist diu'ch
die auf S. 5. Anmerk. 1. erwähnte Beschädigung des Her-
bars verloren gegangen).
(Beschreibung dieser neuen Ait dui^h Dr. Zahl-
br uckner siehe am Schlüsse dieses Artikels. Abbildung
Tafel in, Fig. 4, Tafel V, Fig. 3.)
361. Siphocampylus ferrugineus G. Don. — Quindiupass, Central-
cordillere (Coluiiibien) ; 2700—3400 m Seehöhe. Den 16. Juli.
De Candolle (Prodromus. VII. 403) nennt als Heimat
dieser Art die kalten Regionen Columbiens, speziell die
Umgegend Bogotas.
362. Siphocampylus Columyiae (Mutis) G. Don. — Monserrate
bei Bogota (Columbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den
8. Juli
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. III.
236) hat Siphocampylus Columnae bei Bogota gesammelt,
und auch De Candolle (Prodi'omus. VII. 398) fiüui keinen
anderen Fundort an.
68 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
„Die vorliegenden Campanulaceen scheinen , ihrem
Blütenbau nach zu urteilen, ornithophil zu sein. Wahr-
scheinlich wird die Bestäubung durch Kolibris vermittelt.
(Neger.)"
Familie Compositae.
363. Piqueria artemisioide^ H. B. K. — Umgegend von S. Mateo
an der Oroyabahn, Westhang der Westcordillere (Peru);
3200 m Seehöhe. Den 16. September.
Humboldt hat diese Art zuerst im interandinen Ge-
biet von Mittelecuador entdeckt (Kunth: Nov. Gen. et Spec.
Plant. IV. 120). In DeCandolle (Prodromus. V. p. 105) ist
sie ausser aus Ecuador auch aus Peru erwähnt.
In der Umgegend von S. Mateo sahen wir Piqueria
artemisioides individuenreich vertreten.
364. Ophryosporus triangularis Meyen. — Coquimbo, nordchile-
nische Küste; unter ca. 30*^ s. Br. Etwa 20—50 m Seehöhe.
Den 13. Oktober.
Meyen (Reise um die Erde. I. 402) hat diesen Strauch
in der Provinz Atacama (Chile) entdeckt.
365. Stevia Benthamiana Hieron. — Tequendama bei Bogota
(Columbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Als Fundorte dieser Art giebt Hieronymus (Engler:
Botanische Jahrbücher. XXVIII. S. 561) das Caucathal (Co-
lumbien) und die Umgegend Quitos (Ecuador) an.
366. Eupatorium azangaroense C. H. Schultz Bip. — Pärama
des Chimborazo, unterhalb der Passhöhe zwischen Ganquis
und Yaguarcocha (Westecuador); gegen 4000 m Seehöhe.
Ende August.
Weddell (Chloris Andiua. I. 217), Hieronymus
(Engler: Botan. Jahrb. XXVIII. 574) und Sodiro (Engler
1. c. XXIX. 13) führen als Heimat dieser Art die andinen
Regionen Venezuelas, Ecuadors, Perus und Boliviens an.
367. Eupatorium comjzoides Vahl. — Zwischen Villeta und Faca-
tativä, Westhang der columbianischen Ostcordillere ; ca.
1000—2000 m Seehöhe. Den 6. Juli.
De Candolle (Prodromus. V. p. 143) nennt als Ver-
breitungsgebiet dieser Art Mexiko, Cuba und Brasihen,
Hemsley (Biologia centr. am. Botany. IL 94) Nordmexiko
bis Costarica; Klatt (Engler Botan. Jahi'b. VIII. 34) und
Hieronymus (Engler 1. c. XIX. 45) führen Columbien an,
und letzterer (Engler 1. c. XXVIII. 564) erwähnt ausserdem
Ecuador. Baker (Mar tii Flora bras. VI, 2. p. 277) fügt
diesen Ländern noch Peru und Ai^gentinien bei.
Die CoroUa des vorhegenden Exemplares ist lila.
368. Eupatorium humile (Benth.) Hieron. (= Conoclinium humile
Benth.) — Monserrate bei Bogota (Columbien) ; 2700— 3100 m
Seehöhe. Den 8. Juli.
Benth am (Plantae Hartwegianae. p. 200) giebt als
Fundort dieser Art die Cordillere bei Bogota an.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 69
369. Eupatorium Klattianum Hieron. (= E. umhrosum Klatt).
— Zwischen Guadualita und Verjel, Westhang der Ost-
cordillere (Columbien); 800—1500 m Seehöhe. Den 5. Juli.
Hieronymus (Eng-ler: Botan. Jahrb. XXVIII. 573)
giebt von dieser Art keinen Fundort an; Klatt (Engler I.e.
VIII. 36) nennt das Departement Cundinamarca (Columbien)
als Heimat derselben.
370. Eupatorium obscurifolium Hieron. — Zwischen Playas und
Balsabamba, Westhang der Westcordillere (Ecuador); ca.
50 — 650 m Seehöhe. Den 20. August. — Zwischen Balsa-
bamba und Pocho de Santa Lucia, Westhang der West-
cordillere (Ecuador); 650—1500 m Seehöhe. Den 21. August.
Als B'undorte dieser erst im Jahre 1901 publizierten
Pflanze nennt Sodiro (Engler: Botan. Jahrb. XXIX. 9)
den Westhang der Anden bei Cuenca (Ecuador) mid die
subandinen Regionen des Chimborazo (Ecuador).
371. Eupatorium pichinchense H. B. K. — Zwischen Las Palmas
und der Passhöhe, Westhang der Westcordillere (Ecuador);
2300—3000 m Seehöhe. Den 22. August.
Von dieser Art sind in der Litteratur Fundorte bisher
nur aus Ecuador erwähnt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant.
IV. 95. — Hieronymus in Engler, Botan. Jahrb. XXVIII.
574. — Sodiro in Engler 1. c. XXIX. 13).
372. Eupatorium stoechadifoliuin. L. f. — Monserrate bei Bogota
(Columbien) ; 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Als Heimat dieses Eupatoriums nennt Linne (Suppl.
Plant. 355) Südamerika ohne nähere Fundortsangabe;
Hieronymus (Englers Bot. Jahrb. XXVIII. 569) erwähnt
als solche den Rand der Hochebene von Bogota (Columbien).
373. Eupatorium virgatum Schrad. — Zwischen El Moral und
Machin, Osthang der Centralcordillere (Columbien) ; 2000 bis
2400 m Seehöhe. Den 16. Juli.
Hieronymus (Engler: Botan. Jahrb. XIX. 45) nennt
als Fundort dieser Art Pocho im Departement Cundina-
marca (Columbien). In De Candolle (Prodi^omus. V. 159)
ist sie nui' im allgemeinen aus Südamerika angeführt.
374. Haplopappus parvifoUus (DC) A. Gray (= Pyrrocoma parvi-
folia DC.). — Coquimbo, nordchilenische Küste; unter ca.
300 s. Br. Etwa 30—60 m Seehöhe. Den 13. Oktober.
Diese Art hat nach De Candolle (Prodromus. V. 351)
und nach Gay (Historia fisica y politica de Chile. Botauica.
IV. 63) ihi^e Fundorte in den Cordilleren Nord - und
Mittelclules.
375. Haplopappus velutinus Remy. — Ornillo auf dem Uspallata-
pass (Chile), Westhang der Anden; etwa 1300 m Seehöhe.
Den 15. Oktober.
Gay (Historia fisica y politica de Chile. Botanica. IV.
58) giebt als Heimat dieser Art die chilenischen Anden,
von der Provinz Coquimbo südwärts bis zui^ Provinz Col-
70 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
cliagua, an. Auch Weddell (Cliloris Andina. I. 209) nennt
kein anderes Verbreitungsgebiet.
Das vorliegende Exemplar ist von So lere der nach
der Besclireibung in Gay (1. c. 57) bestimmt.
376. Lepidophyllum f^= PolycladusJ cupressmum Philippi. —
Puna zwischen Uyiini und Calama, etwa bei Ascotan (Nord-
chile); ca. 4000 m Seehöhe. Den 7. Oktober.
Philippi (Florula Atacamensis. p. 34) führt diese Art
aus ziemlich bedeutender Höhe aus Nordchile an, von einem
etwas südlicher gelegenen Fundorte als derjenige ist, an
welchem ich mein Exemplar gefunden habe.
„Ich halte die vorliegende Pflanze nach der Blüten-
analyse und den sonstigen Merkmalen füi^ Polycladus cu-
pressinus; auch der Fundort stimmt. Die zweite, in
Anales de la Universidad de Chile. Bd. 34. 1873. p. 492
Polycladus- Ali, P. ahietmus Philippi, w^eicht von den vor-
liegenden durch den Besitz deutlicher Zungenblüten ab.
(Solereder.)"
377. Lepidophyllum quadrangulare Bentli. Hook. (= Dolichogyne
lepidophylla Wedd.). — Zwischen Arequipa und Puno,
namentlich gegen die Passhöhe von Crucero alto, 4470 m
Seehöhe, und zwar hauptsächlich westlich von letzterer
(Südperu). Den 29. September. — Auf der Puna südlich
von La Paz (Bolivien), nördlich und südlich von Ayoayo;
ca. 4000 m Seehöhe. Den 3. und 4. Oktober.
Diese charakteristische Punapflanze hat nach Weddell
(Chloris Andina. I. 182) ihre Fundorte in Südperu, Nord-
chile und Nordbolivien, namentlich südlich des Titicaca-
sees.
378. Erigeron peUitus AVedd. — Päramo des Chimborazo
(Ecuador); 3500 bis gegen 4000 m Seehöhe. Ende August.
Sodiro (Engler: Botan. Jahrb. XXIX. 20) nennt als
Verbreitungsgebiet dieser Composite die and inen Regionen
Ecuadors, Hieronymus (Engler 1. c. XIX. 49) die hoch-
andinen Regionen Columbiens, Kl att (Engler 1. c. VIII. 38) die
hochandinen Regionen dieser beiden Länder, und Wedd eil
(Chloris Andina. I. 190) ausserdem diejenigen Venezuelas.
379. Erigeron sulcaius Meyen var. columhiana Hieron. — Mon-
serrate bei Bogota (Columbien); 2700—3100 m Seehöhe.
Den 6. Juli.
Diese Varietät erwähnen Hieronymus (Engler:
Botan. Jahrb. XXVIH. 586) und Kl att (Engler 1. c. VIH. 38)
aus der andinen Region Cundinamarcas (Columbien).
380. Baccharias alnifolia Meyen et Walp. — Zwischen Chimu
und Trujillo, nordperuanische Küste; Sandboden. Etwas
über Meeresniveau. Den 10. September.
B. alnifolia hat Meyen (Nov. Act. Acad. Caes. Leop.-
Carol. Nat. Cur. XIX. Sujjpl. I. p. 264) in Arequipa (Peru)
entdeckt.
381. Baccharis ßoribunda H. B. K. — Tequendama bei Bogota
(Columbien); 2200— 2500 m Seehöhe. Den 11. Juli. —Aus
Therese Prinzessin von Bayern, gesamnaelte Pflanzen. 71
der Strauchvegetation des Chimborazo , oberhalb Ganquis
(Westecuador) ; etwas übei' 3000 m Seehöhe. Ende August.
Diese Baccharis erwähnten Humboldt (Kunth: Nov.
Gen. et Spec. Plant. IV. 50) und Klatt (Engler: Botan.
Jahrb. VIII. 39) aus den columbianischen Anden.
382. Baccharis microphi/lla H. B. K. car. ß Incarum Wedd. —
Puna oberhalb imd westlich von La Paz (Bolivien); ca.
1000 m Seehöhe. Den 3. (Jktober.
Weddell (Chloris Andina. I. 171) nennt als Heimat
dieser Varietät von B. microphylla die Hochlandsregionen
Perus und Boliviens, als fragliche Heimat Venezuela, und
sagt, dass es eine jener Pflanzen ist, welche in Bolivien
unter dem Namen Tola gehen und zum Heizen der Öfen
verwendet werden.
383. AchyrocUne celosioides DC. — Monserrate bei Bogota (Co-
lumbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den S.Juli.
Diese Art wii'd von Kunth (Nov. Gen. et Spec.
Plant. IV. 61) und von De Candolle (Prodromus. VI. 221)
nur aus Südecuador angefühlt.
384. AchyrocUne HalHi Hierou. — Monserrate bei Bogota (Co-
Imnbien) ; 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Von dieser erst im Jahre 1901 bescluiebenen Art (Hie-
ronj'mus in Englers Botan. Jahrb. XXVIII. 591) war als
Fundoi't bisher nui^ der Tunguragua (Ecuador) bekannt.
385. AchyrocUne saiuroides Lam. var. candicans (DC.) Baker (?).
— Päramo des Chimborazo (Ecuador) ; ca. 3800 m Seehöhe.
Ende August.
Baker (Martii Flora bras. VI, 3. p. 116) führte diese
Varietät aus Caracas, Britisch Guyana und Bio de Janeiro
an; De Candolle, welcher sie als selbständige Art auf-
gestellt hat (Prodromus. VI. 221), giebt, nach Humboldt,
als ihi^e Heimat das interandine Gebiet Ecuadors an.
386. Gnaphalium cheiranthifolium Lam. — Zwischen Balsabamba
und Pocho de Santa Lucia, Westhang der Westcordillere
(Ecuador); 700 — 1500 m Seehöhe. Den 21. August. —
Zwischen Pucarä und San Antonio, Westhang der West-
cordillere (Ecuador); 1500 — 3000 m Seehöhe. Den
28. August.
Hoffmann (Engler und Prantl: Die natürlichen
Pflanzenfamilien. IV, 5. p. 188) giebt als Heimat dieser Art
das tropische und aussertropische Südamerika an.
Die Farbe der Hüllkelche des vorliegenden Exemplares
aus dem erstgenannten Fundorte ist ein dunkles Strohgelb,
des vorliegenden Exemplares aus dem zuletzt genannten
Fundorte ein lichtes Strohgelb.
387. Gnaphalium lanugtnosum H. B. Iv. — Tequendama
bei Bogota (Columbien); 2200 — 2500 m Seehöhe. Den
11. Juli.
Diese Art wii^d von Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant.
IV. 66) und von Klatt (Linnaea. XLII. 129) aus den perua-
72 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
nischen Anden, von Weddell (Chloris Andina. I. 145)
und von Sodiro (Engler: Botan. Jahrb. XXIX. 31) ausser-
dem aus Ecuador ang-eführt.
Die Farbe der Hüllkelche des vorliegenden Exemplares
ist ein lichtes Gelbrosa.
388. Gnaphalium imherulum D. C. — Coquimbo, nordchilenische
Küste; unter ca. 30° s. Br. Etwa 20 — 50 m Seehöhe. Den
13. Oktober.
Gay (Historia fisica y politica de Chile. IV. 223) nennt
als Verbreitmigsgebiet dieser Art einige der mittleren Pro-
vinzen Chiles, und De C and olle (Prodromus. VI. 224) er-
wähnt ausser Chile auch Brasilien als Heimat.
Nach Solered er ist das vorliegende Exemplar sicher
die oben genannte Art ; es unterscheidet sich von den typischen
Exemplaren dieser Art durch die stärkere tomentose Be-
haarung der Stengelteile und nähert sich hierin dem, nach
Gay (1. c. IV. 222), ebenfalls in Mittelchile vorkommenden
G. citrinum Hook. et Arn. (= G. cheiranthifolium Lam.),
ist jedoch von der zuletzt genannten Art dmxh die Be-
haarung der Blätter weit verschieden.
389. Gnaphalium tenue H. B. K. — Tequendama bei Bogota
(Columbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Dieses Gnai)halium erwähnt Hemsley (Biologia centr.
am. Botany. II. 138) als fraglich aus Mexiko. Hierony-
mus (Engler: Botan. Jahrb. XXVIII. 596) führt es aus
Ecuador an.
Die Farbe der Hüllkelche des vorliegendes, 45 c. hohen
Exemplares ist ein lichtes Strohgelb.
390. Espeletia argentea Hurab. et Bonpl. — Monserrate bei
Bogota (Columbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Weddell (Chloris Andina. I. 65) nennt als Heimat
dieser Espeletia -Axt die Anden Columbiens und Venezuelas;
Hieronymus (Engler: Botan. Jahrb. XXVIII. 599) führt
Columbien an.
391. Heliopsis canescens H. B. K. — Zwischen Guadualita und
Verjel, Westhang der Ostcordillere (Columbien); 800 —
1500 m Seehöhe. Den 5. Juli. — Zwischen ViUeta und
Facatativa, Westhang der Ostcordillere (Columbien) ; 1000 —
2200 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Diese von Humboldt in Südecuador entdeckte Com-
posite (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. IV. 166) ist nach
Hemsley (Biolog. centr. am. Botany. II. 156) in Mexiko
und von Columbien bis Peru verbreitet.
392. Isocarpha dioaricata Benth. — Aus einem SartenejaD) bei
Guayaquil (Westecuador) ; Meeresniveau. Mitte August oder
Anfang September.
Benth am (Hinds: The Botany of the Voyage of H. M. S.
Sulphur [Botanical Descriptions by. G. Bentham] p. 110)
giebt die Insel Puna bei Guayaquil, Sodiro (Engler: Botan.
') Siehe weiter oben S. 33, Anmerk. 1.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 73
Jalu^b. XXIX. 34), ausser der Umgegend Gua3^a(iuils. auch
BabahoYO und Hieronymus (Engler: 1. c. XXVIII. 604)
die Küste bei Balao als Fundort dieser Art an. Hemsley
(Biolog. centr. amer. Botany. IL 167) nennt ( "entralamerika,
Kolumbien und Peru als ihr Verbreitungsgebiet.
393. Wedelia carwosa Eich. — Morne-Rouge, oberhalb St. Pierre:
430 m Seehöhe. — Gebirgswald zwischen St. Pierre und
Fort de France; etliche 100 m Seehöhe. Beide Fundorte
auf ^Martinique (Kleine Antillen). Anfang Juni.
G-risebach (Flora of the British Westindian Islands,
p. 371) giebt als Verbreitimgsgebiet dieser Art Westindien
und Panama bis Pernambuco an: Baker (Martii Flora bras.
VI, 3. p. 179 u. ff.) erwähnt sie jedoch nicht aus Brasilien.
Engler und Prautl (Die natiiii. PÜanzenfamilien. IV, 5,
p. 235) nennen als Heimat Westindien, Central am erika und
Florida. Duss (Plantes de la Guadeloupe et de la Marti-
nique [Annales de l'Institut ('olonial de Marseille. III. 366,
367]) sagt, dass sie sowohl auf Guadeloupe wie auf Marti-
nique häufig vorkommt.
394. Wedelia frufescens Jacq. — La Popa bei Cartagena (Nord-
columbien); ca. 100—150 m Seehöhe. Den 8. August.
Ja c quin (Selectar. Stirp. American. Historia. p. 218)
nennt als Fundort dieser Pflanze Cartagena, Duss (Plantes
de la Guadel. et de la Mart. [Annales de l'Inst. Colon. Marseille.
III. 366]) erwähnt sie aus Martinique und Hemsley (Biol.
centr. am. Botany. IL 170) aus Columbien, Venezuela, Guyana
und Westindien.
„Die vorliegende Pflanze stimmt völhg mit der Art-
diagnose und Abbildimg bei Jacquin überein; Jacquin
hat sein Exemplar auch bei Cartagena gesammelt.
(Sole red er).'"'
395. Melanthera deltoidea Eich, in Michx. — Morne-Rouge ober-
halb St. Pierre auf Martinique (Kleine Antillen); 430 m
Seehöhe. Anfang Juni.
Grisebach (Flora of the British Westindian Islands,
p. 372) giebt Westindien und Mexiko bis Venezuela und
Ecuador, Hemsley (Biologia centr. am. Botany. IL 182)
ausserdem Centralamerika und den nördlichen Teil von Süd-
amerika als Verbreitungsgebiet dieser Pflanze an; Hoff-
mann (Engler und Prantl : Xatürl. Pflanzenfamilien. IV. 5.
p. 236) nennt als Heimat Westindien und das Küstengebiet
des karibischen Meeres. Duss (Plantes de la Guadel. et
de la Martinique [Annales de l'Inst. Colon. Marseille. 111. 367,
368]) sagt, dass M. deltoidea auf den französischen Antillen
gemein ist.
396. Spilanihes americana (Mut.) Hieron. — Tequendama bei
Bogota (Columbien); 2200— 2500 m Seeliöhe. Den l]..TuK.
Diese Ai't erwähnen Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant.
IV. 164) aus der Umgegend Bogotas, Klatt (Engler: Botan.
Jahrb. VIII. 44) aus dem südcolumbischen und Sodiro
74 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
(Eiigler 1. c. XXIX. 42) aus dem nordecuadorianischen
Andeng-ebiet.
Die vorliegende Pflanze liat eine gelbe Blumenkrone.
0. Hoff mann schreibt über mein Exemplar: „Forma
achaeniis, etiam disci, margine interiore parce pilosis."
397. Bidens fruticulosa Meyen et Walp. — Zwischen Villeta
und Facatativä, Westhang der Ostcordillere (Columbien);
ca. 1800 — 2700 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Weder in Nov. Act. Ac. Caes. Leop. Carol. Nat. Cur.
(XIX. Suppl. 271) noch in Walpers Eepertorium bot. syst.
(VI. 168), noch in Weddell (Cliloris Andina. I. 69) ist ein
anderer Fundort angegeben als die Hochebene von Tacora
(Peru).
398. Bidens rubifolia H. B. K. — Monserrate bei Bogota (Co-
lumbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Hieronymus (Engler: Botan. Jahrb. XIX. 55 und
XXVIII. 614) führt als Heimat dieser Art nur Südcolumbien
an, Humboldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. IV. 186)
als fraglich Ecuador.
Zur gleichen Art wie das Exempiai" von Monserrate,
gehört wohl auch eine am Quindiu in der columbianischen
Centralcordillere zwischen 2600 und 3400 m Seehöhe, den
19. Juli, gesammelte Bidens^ deren Zustand eine vollkommen
sichere Bestimmung nicht zulässt.
299. Galinsoga hispida Benth. — Tequendama bei Bogota (Co-
lumbien); 2200—2500 m Seehöhe. Den 11. Juli.
Bentham (Hinds: The Botany of the Voyage of
H. M. S. Sulphur [Botanical Descriptions by G. Bentham]
p. 119) giebt Columbien, Ecuador und Peru als Verbreitungs-
gebiet dieser Pflanze an, Hemsley (Biolog. centr. am. Botany
IL 205) ausserdem Südmexiko und Centralamerika.
400. Tridax Trianae Hieron. — Monserrate bei Bogota (Co-
lumbien); 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli. — Te-
quendama bei Bogota (Columbien); 2200—2500 m Seehöhe.
Den 11. Juli.
Diese erst 1896 publizierte Art war bisher nur aus
Südcolumbien und nur von einem einzigen Fundort bekannt
(Hieronymus in Englers Botan. Jahrb. XXI. 351).
401. Melianthea. — Zwischen Guadualita und Verjel, Westhang
der Ostcordillere (Columbien); 800—1500 m Seehöhe. Den
5. Juli.
Das vorliegende Exemplar befindet sich in so jugend-
lichem Zustand, dass, nach Hoffmann, nicht einmal die
Gattung mit Sicherheit zu bestimmen ist.
402. Bahia ambrosioides Lag. — Coquimbo, nord chilenische Küste;
unter ca. 30*^ s. Br. Etwa 50—100 m Seehöhe. Den
13. Oktober.
Gay (Historia fisica y politica de Chile. Botanica. IV.
257) nennt als hauptsächliches Verbreitungsgebiet dieser
Bahia -kvt die Centralprovinzen Chiles.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 75
403. Senecio Berterianus Colla. — Coquinibo, noidchilenische
Küste; unter ca. 30" s. Br. Etwa 20—50 m Seeliühe.
Dieser Senecio wird von Colla (ÄFeniorie della R. Aca-
demia di Torino. XXXVIII. 32) aus (Hiile, von Gay (Historia
fisica y politica de Chile. Botan. IV. 185) speziell von der
sandigen Küste Mittelchiles, unter anderen von La Seren a
(bei Co(iuimbo) angeführt.
404. Senecio grateolens Wedd. — Zwischen Arequipa und Puno,
namentlich gegen die Passhöhe von Crucero alto, 4470 m
Seehühe, und zwar hauptsächlich westlich von letzterer
(Südperu). Den 21). September.
Weddell ((-liloris Andina. I. 111) giebt als Heimat
dieser AS'ewe«o -Art Nordbolivien an und zwar Höhen, welche
ungefiihr der Höhe von Crucero alto entsprechen. Hierony-
mus (Engler: Botan. Jahrb. XXVIIJ. 633) nennt als Eund-
ort die Berge bei Arequipa und Höhe von 4000 — 5000 m.
405. Senecio hakeifolius Bert. (?) — Uspallata (Westtirgentinien),
nordwestlich von Mendoza; ca. 2000 m Seehöhe. Den
18. Oktober.
S. hakeifolius ist nach Gay (Historia fis. y polit. de
Chile. Botan. IV. 177) in Nord- und Mittelchile häufig und
geht in den Anden ziemlich hoch hinauf.
Eine sichere Artbestimmung vorliegender Pflanze ist
wegen Mangels an Blüten nicht möglich.
Dieser Halbstrauch ist bei Uspallata häufig.
406. Senecio Moritzianus Klatt. — Zwischen Guadualita und
Verjel, Westhang der Ostcordillere (Columbien); 800 bis
1500 m Seehöhe. Den 5. Juli. — Zwischen Villeta und
Facatativä, Westhang der Ostcordillere (Columbien); 1000
bis 2200 m Seehöhe. Den 6. Juli.
Klatt (Leopoldina. XXIV. 1888 p. 127) nennt als
Heimat dieser Art die Provinz Trujillo in Columbien i).
407. Senecio pulchellus DC. — Monserrate bei Bogota (Colum-
bien); 2700—3100 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Dieser Senecio wird nur aus Columbien, aber sowohl
aus der tierra fria, wie aus der tierra caliente angefiihi't
(De Candolle: Prodromus. VI. 421. — Wedd eil: Chloris
Andina. I. 100. — Klatt in Englers: Botan. Jahrb. VIII. 49.
— Hieronymus in Englers Bot. Jahi^b. XIX. 67,
XXXVIII. 633).
408. Senecio sonchoides H. B. K. — Zwischen Balsabamba und
Pocho de Santa Lucia und zmschen Pocho de Santa Lucia
und Las Palmas, Westhang der Westcordillere (Ecuador);
ca. 700 — 2000 m Seehöhe. Den 21. August.
Humboldt (Kunth: Nov. Gen. etSpec. Plant. IV. 139)
hat diese Pflanze in Peru gesammelt.
„Nach der Beschreibung ist diese Art krautig und auf-
recht; doch machen die Humboldtsc hen Originalexemplare
1) Es ist hier wohl der frühere Staat Trujillo gemeint, welcher jetzt zu
Nordwestvenezuela gehört.
76 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
im Berliner Botan. Museum mit ihren harten, oberwärts
stark gebogenen Zweigen diu-chaus den Eindruck einer
strauchigen, kletternden Pflanze. — Synoxys Sinclairii
Benth., Bot. Voy. Sulph. 120 {Senecio Sinclairii Hieron.
in Engl. Bot. Jahrb. XIX. 68) ist vermutlich dieselbe Alt;
die Unterschiede in der Beschreibung sind gering und durch
die Veränderlichkeit, welche namentlich kletternde Pflanzen
so häufig zeigen, vollkommen erklärlich. Auch zeigt *S'. son-
choides ganz dieselben spitzen Verlängerungen der Griffel-
schenkel, welche Bentham veranlassten, seine Art zu
Synoxys zu stellen. — Zu erwähnen ist noch, dass S. son-
choides von Peru (Guanacabamba) , S. Sinclairii von Co-
lumbien veröffentlicht, die letztere jedoch von Hieronymus
auch aus Ecuador nachgewiesen ist. (0. Hoff mann)."
409. Senecio sjnnosus DC. — Chacote (?) i), auf der bolivianischen
Puna zwischen La Paz und Ayoayo (Nordbolivien); ca.
4000 m Seehöhe. Den 3. Oktober.
Diese Art wird von DeCandolle (Prodromus. VI. 420)
und Weddell (Chloris Andina. I. 115) nm^ aus Peru er-
wähnt.
410. Senecio Theresiae 0. Hoffm. nov. spec. — Unterhalb Casa-
palca an der Oroyabahn (Mittelperu), Westhang der Anden;
ca. 4000 m Seehöhe. Den 16. September.
(Die Beschreibung dieser nov. spec. durch 0. Hoff-
mann siehe am Schlüsse dieses Aufsatzes. Abbildung
Tafel IV, Fig. 3, 4, 5).
411. Werneria nubigena Wedd. emend. var. ß latifolia Wedd.
(= W. disticha H. B. K.). — Päramo des Chimborazo
(Ecuador); ca. 3800 m Seehöhe. Ende August.
Wedd eil (Chloris Andina. I. 81) führt als Verbreitungs-
gebiet dieser Werneria die Päramo- und Punaregionen von
Ecuador, Peru und Bolivien an.
412. Barnadesia arhorea H. B. K. (?) oder B. polyacantha
Wedd. (?). — Westlich von Chapacoto, interandines Gebiet
(Ecuador); ca. 2800 m Seehöhe. Den 22. August.
Barnadesia arhorea hat nach Kunth (Nov. Gen. et
Spec. Plant. IV. 13) und nach De Candolle (Prodromus.
VII. p. 3) ihre Fundorte in den kalten Andenregionen
Ecuadors, B. polyacantha nach Wedd eil (Chloris Andina. I.)
in den Andenhöhen von Nordbolivien.
„Nach den Diagnosen allein, ohne Einsichtnahme der
Originale, ist eine sichere Unterscheidung der Mehrzahl der
Barnadesia -Axi&n. nicht möglich. (So lere der.)"
413. Mutisia grandißora Humb. et Bonpl. (?). — Nahe der Pass-
höhe der Westcordillere , westlich von Chapacoto, inter-
andines Gebiet (Ecuador); ca. 3000 m Seehöhe. Den
22. August.
Humboldt und Bonpland (Plant, equin. 1. 3 77) und De
Candolle (Prodromus. VII. 5) geben als Fundort dieser Art
1) Ist im Herbar sicher verschrieben und soll zweifellos Chacoma heissen*
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 77
die Qiiindiubei'ge in Columbien an, woselbst sie nach Hum-
boldt (Kunth: Nov. Gen. et Spec. Plant. IV. 12) im Ok-
tober blüht. Klatt (Eno-ler: Botan. Jahrb. VIII. 50) nennt
als Fundort auch Yascual (Ecuador?)').
414. Onoseris purpurata AVüld, — Urwald bei La Dorada am
mittleren Rio Magdalena (Columbien); ca. 190 m Seehöhe.
Anfang- oder Ende Juli.
Sowohl Kunth (Nov. Gen. et Spec. Plant. IV. 6) wie
De Candolle (Prodromus. VII. 34), Klatt (Eng-ler: Potan.
Jahrb. VIII. 51) und Hieronymus (Engler. 1. c. XIX. 69,
XXVIII. 651) führen nur Columbien als Heimat dieser
Pflanze an.
415. Cliuquiraga insignis Humb. et Bonpl. emend. Wedd. a ge-
nuina Wedd. — Päramo des Chimborazo (Ecuador); ca.
3800 m Seehöhe. Ende August.
Die Ch. insignis var. a genuina ist in Wedd eil
(Chloris Andina. I. 3) nur vom Antisana (Ecuador) genannt.
Klatt (Engler: Botan. Jahrb. VIII. 51) führt von Ch. insignis
auch den Chimborazo und Pichincha (Ecuador) als Fundort
an, Sodiro (Engler 1. c. XXIX. 75) den Pichincha, Anti-
sana etc.
416. Perezia pungejis Less. — Päramo des Chimborazo (Ecuador);
ca. 3800 m Seehöhe. Ende August.
Weddell (Chloris Andina. I. 43) führt als Heimat
dieser Pflanze die hohen Audenregionen Ecuadors, Perus
und Boliviens an.
417. Hypochaei'is (= Achyrophorus) quifensis Schultz Bip.
— Päramo des Chimborazo (Ecuador); ca. 3500 m und
mehr Seehöhe. Ende August.
Die Fundorte dieser Art sind nach Weddell (Chloris
Andina. I. 219) in den hochandinen Gebieten Columbiens,
Ecuadors und Perus. Hieronymus (Eiigler: Botan. Jahrb.
XXVIII. 658) erwähnt ecuadorianische und columbianische
Fundorte.
418. Taraxacum officinale Wigg.' — Z^\^schen Villeta und Faca-
tativä. Westhang der Ostcordillere (Columbien) ; ca. 1000 bis
2400 m Seeliöhe. Den 6. Juli.
Diese in ganz Deutschland und überhaupt weit über
die Erde verbreitete Composite ist in Columbien wahrschein-
lich eingewandert. Hemsley (Biolog. centr, am. Botany. II.
261) erwähnt sie in Nordamerika als in den Rocky Moun-
tains einheimisch.
419. Composite. — Päramo des Chimborazo, vor der Passhöhe
zwischen Ganquis und Yaguarcocha (Ecuador); ca. 3600 m
Seehöhe. Ende August.
Der Hüllkelch dieser Pflanze ist dimkelgelb.
1) Der Zeitpunkt, in welchem, nach Klatt (1. c. 50), diese Pflanze in
Yascual gesammelt wurde, verglichen mit den Zeitpunkten, in welchen die
übrigen Lehmannschen Pflanzen an anderen Fundorten gesammelt wurden,
lässt' seh Hessen, dass Yascual in Ecuador liegt.
78
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
420. Composite. — Zwischen Arequipa und Puno, gegen die Pass-
liöhe von Crucero alto, 4470 m Seehöhe, und jenseits der
Passhöhe, doch häufiger von Arequipa aufwärts (Südperu).
Den 29. September.
„Endodermale Harzgänge im Anschluss an den Bast-
teil der Leitbündel in Blattnerven und Achse, in der letzteren
nach aussen von den Bastfasergruppen des Pericykels.
Oxalsaurer Kalk 0.
Langgestielte Drüsenhaare mit scheibenförmigem bis
kugeligem, durch wenige Vertikalwände geteiltem Köpfchen.
(Solereder)."
421. Composite {?). — Uspallatapass (Argentinische Anden); ca.
3000 m Seehöhe. Den 16. Oktober.
Dieser dornige; noch blätterlose Zwergstrauch war, nach
Überschreiten der zu dieser Zeit schneebedeckten Cumbre,
die erste Pflanze, welche wir auf argentinischer Seite antrafen.
„Kaum bestimmbar!
„Dem Aussehen nach sehr ähnlich dem auf der Puna
bei La Paz gesammelten Se?iecio spmosus DC, nach Stand-
ort und Anatomie aber verschieden davon!
(Solereder)."
Diagnosen der neuen Arten
von
Dr. Neger, Dr. Mez, Dr. Cogniaux, Dr. Zahlbruckner,
Dr. ßriquet und Dr. 0. Hoffmanu.
Uredo Theresiae nov. spec.
Beschrieben von Professor Dr. Neger.
Sori hypophylli, minutissimi, vix conspicui, maculis indeterminatis
flavescentibus insidentes, pauci in acervulum iiTegularem congesti,
hemisphaerici, 0,5 mm diam., epidermide diu tecti.
Uredo Theresiae Neger.
a. Ein Blatt chen von Crotalaria anagyroides von unten gesehen, mit
zahlreichen Sporenhäufchen. (Nat. Grösse.)
b. Einzelne Sporen von Uredo Theresiae. Vergr. 400.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 79
Sporae ovoidae, obovatae vel globosae, 18 — 22 X 16 — 20 fj,
episporio tenui, breviter echinulato, acliroo praeditae, poris g-erminatio-
nis numerosis (5 — 7) sed vix conspicuis instriictae, paraphysis mixtae.
Habitat in foliis Crotalariae anagyroidea H. B. K.
Ab TJ. Crotalariae Diet.') magnitiidine et colore sporarum, nee
non numero pnroriim recedens.
Bemerkung: Auf Crotalaria wurden bisher nur 2 Rostpilze ge-
funden: Aecidium Crotalariae P. Henu. und Uredo Crotalariae Diet.
(1. c.)-^)
Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die vorliegende Uredo
zu einem anderen auf Papilionaceen schmarotzenden Rostpilz (etwa
JJromycesj Ravenelia^ oder dergl.) gehört. Dies lässt sich aber an
der Hand der zu wenig charakteristischen Z7re(/osporen nicht er-
mitteln. Es ist daher nötig, den Pilz selbständig zu benennen.
Vielleicht gelingt es später einmal, seine Zugehörigkeit, falls er
nicht eine isolierte Uredo darstellt, zu ermitteln.
Fundort: Zwischen El Moral und Machin auf dem Quindiu-
pass, Centralcordillere von Columbien; ca. 2000—2400 m Seehöhe.
Juli.
Tillaudsla Augustae retjUie nov. spec.
Beschrieben von Professor Dr. Mez (mid bereits veröffentlicht in
Engler: Botanische Jahrbücher XXX. 1891. Beiblatt Nr. 67, p. lOj.
(Abbildung siehe Tafel I, Fig. 1, 2, 3).
Statura minore, foliis rosulatis, glabriusculis ; infiorescentia laxius-
cule bipinnatim panniculata; spicis 2 (-3)-floris, optime pinnatis,
inferioribus patentibus Omnibus quam bracteae primariae brevioribus
vel summis ea aequantibus; bracteolis florigeris quam sepala brevi-
oribus, obtuse carinatis; sepalis subaequaliter liberis.
Acaulis, florifera ad 0,35 m alta. Folia pulcherrima, in \iridi
elegantissime rubropieta ± 20 dense subutriculatinKiue rosulata, basi
in vaginam magnam, ovato-ovalem dilatata, lingulato-linearia, apicem
subacutum versus breviter angustata, ± 0,18 m longa medio ad
28 mm lata, ut videtur vix rigida. Scapus validus, erectus, vaginis
multis omnino foliaceis erectis vel superioribus suberectis, internodia
optime superantibus dense involutus, glaber, folia subaequans. In-
fiorescentia quam in affinibus speciebus multo latior nullo modo
cylindrica dicenda, =b 0,15 m longa (bracteis computatis) ad 80 mm
diam. metiens; bracteis primariis amplissimis, inferioribus mediisciue
breviter foliacei ssummis e latissime ovato triangulo-acutiusciüis, satis
concavis, propter situm patentem vel superiorum subpatentem nullo
modo imbricatis; spicis omnibus manifeste stipitatis, axi ultra fiorem
ultimum semper longe producto bracteas nonnullas steriles procreante;
bracteolis Üorigeris glabris, laevibus, satis navicularibus, nee imbri-
catis nee axes obtegentibus, ± 12 mm longis, apiee rotundatis.
Flores plane sessiles. suberecti, non nisi fructiferi cogniti; sepalis dorso
glabris, laevissimis, ad 15 mm longis, elliptieis, apiee late truneato-
rotundatis minuteque asymmetriee emarginatis. Petala cum genitalibus
1) Hedwigia tom. 38 pag. 257.
-j Deren keine mit dieser Art übereinstimmt.
80 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
ignota. Capsula perlong-a (30 mm), cylindrico-prismatica, apice acutius-
cula nee rostrata, laevis.
Columbia, in Quindiu montibus, reg. temp. (2000—3000 m):
Serenissima princepsfemina Theresa Bajuvariae (V. in spirit. vini
conserv.)
Obs. Species pulcherrima distinctissimaque, ex afiinitate T.
ionochro7nae, T. biflorae, numine serenissimae inventricis in honorem
matris denominata.
lllconla Theresiae nov. spec.
Beschrieben von Professor Dr. Cogniaux.
(Abbildung siehe Tafel II, Fig. 1, 2, 3.)
M. Theresiae (sect. Cremanmm)\ fere glaberrima; foliis ovato-
oblongis, obtusiuscule breviterque acuminatis, basi rotundatis, reniotius-
cule minuteque denticulatis, 5-nerviis, nervibus subtus basi setuloso-
barbatis exterioribus paulo distinctis; paniculis parvis, laxis, pluri-
floris; floribus 8-meris, longiuscule pedicellatis ; calyce late campanulato,
dentibus minutis, remotis, triangulari-subulatis; antheris biporosis.
Kami graciles, obscui^e tetragoni, superne leviter compressi.
Petiolus gracillimus, supra leviter furfuraceo-puberulus, ciixiter 1 cm
longus. Folia rigidiuscula, siccitate lurida, 5—7 cm longa, 17 bis
27 mm lata. Paniculae 5 — 6 cm longae; pedicelli subflUformes,
2—4 mm longi. Calyx 4 mm longus et latus. Petala subrotundata,
3 mm longa. Antherae fere 2 mm longae. Stylus subliliformis, glaber,
4 — 5 mm longus, stigmate capitellato.
Cette espece est tres voisine du M. crocea Naud., dont eile se
distingue facilement par sa panicule beaucoup plus lache et bien
moins multiflore, ainsi que par ses fleurs un peu plus grandes et
plus longuement pedicellees.
Fundort: Zwischen Pocho de Santa Lucia und Las Palmas,
Westhang der Westcordillere Ecuadors; ca. 1300 — 2200 m See-
hühe. August.
Synibolantlms nov. spec?
(ex affinitate Symbolanthi calygoni Gris.)
Beschrieben von Professor Dr. Neger.
S. caule glabro (vel scabriusculo?), foliis ovato-oblongis apiculatis,
adultis 8—9 cm longis, 8 — 4 cm latis, supra scabriusculis, obscure
viridibus, subtus laevibus, pallidioribus, calycis quinquepartiti, seg-
mentis anguste-Ianceolatis, coroUa calycem duplo superante, genitaha
aequanteC?)
Differt a S. calygono Griseb. lobis calycinis angustioribus nee
non antheris dorso hirsutissimis.
Fundort: Estero Salado bei Guayaquil; Westecuador. Brack-
wassergebiet. August oder September.
Eutoca loniarlifolia Phil, in sched.
Beschrieben von Professor Dr. Neger,
Eu. annua(?) pubescens caule simplici vel superne parce ramoso,
foliis inferioribus ?, caulinis erectis, 5— 6 cm longis, ambitu
oblongo-lanceolatis, pinnatopartitis, pinnis 3 — 5 — jugis, serratis vel
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 81
plus minus profunde 3—5 — partitis, pinnis tenuinalibus majoribus,
fbliis summis brevioribus minus partitis — subintegius ; racemis 3—5,
multifloris, floribus sessilibus, calyce ca 5 mm longo, corolla calycem
bis aequante.
Habitat in via Uspallata, Andium centralium argentino-chilensium.
Floret m. Octoljri.
Das vorliegende Exemplar stimmt vollkommen überein mit einer
im K. Botan. Museum zu Berlin aufbewahrten, von Dr. E. A.
Philippi gesanmielten und von ihm als E. lomanfolia bezeichneten,
aber bisher nicht publizierten Pflanze.
Salvia orophila nov. spec.
Beschi^eben von Professor Dr. Briquet.
(Abbüdung siehe Tafel III Fig. 1. 2. 3.)
Frutex ramis erectis, rufo-tomentelüs, internodiis mediocribus.
Folia late elliptico vel ovato-lanceolata. apice acimiinata, marginibus
infra medium convexioribus, basi in petiolimi rufb-tomentellum ex-
tenuata, supra breviter pubescentia, subtus densius pubescentia vel
rufo-tomentella, sordide viiidia; nervatio reticulata, reti subtus aliq.
prominulo, pagin am superiorem aliq. fodiente; serratura constans ex
dentibus subcrenatis, parvis, crebris, intus rectiusculis, extus convexis,
culminibus peracutis prorsus versis. Spicastrum mediocre, verticillastris
oonfertis 6 floris, bracteis deciduis. Pedicelli dense breviter pubes-
centes. Calix tubuloso - campanulatus , piu-purascens, nervis ad -ju,
prominulis, superne evanidis, bre\iter sparsim patiüe püosulus, prae-
sertim ad nervös margine ciliolatus; labrum ovatum, apice breviter
apiculatum; labioli dentes 2 ovati, subito subulati alte connati. Co-
rolla piu'purea, extus villosa; tubus cylindiicus tenuis modice exsertus;
labrum leviter ciuTulum subintegiimi; labioli labro bre"\ioris lobi
laterales ovati, medius obovatus major. Staminum filamenta brevia
"vdx ultra articulationem protensa, poUinatoria elongata, sub labro
corollino adscendentia et ultra eiun exserta, lociüos lineares gerentia,
rectiaria longa remifonnia haud appendiciüata. Stylus \iIlosus ex-
sertus, inaequaliter bifidus, ramo postico recurvo subulato longiore.
Intemodia suppetentia 3—4 cm longa. Foliorum lamina super-
ficii ad 7X4 cm, petiolus ad 1 cm longus: dentiimi culmiua 0,5 —
1 mm alta et 1 — 2 mm distantia. Spicastrum (suppetensj 8 cm
longum, pedicellis 2—3 mm longis. Calicis 6 — 7 mm longi, tubus
5 mm profimdus, lobi 2 mm alti. Corolla calicis os cü'ca 7 — 10 mm
excedens; labrum fere 5 mm longum. Stamiua labrum ad 3 mm
excedentia, antheris 2,5 mm longis.
Columbia: Inter Media cion et Las Cruzes, in jugo Quindiu.
2000—2700 m alt. Floret Julio. (Frequens).
Cette plante est fort voisine des S. rufula Kunth et S. toli-
mensis Kunth, particuUerement de la derniere. Elle nous parait
s'en ecarter par ses feuilles acumiuees (simplement aigues dans la
description de Kunth), ses verticillastres rapproches (ecartes dans le
S. tolime7isis) et ses etamines exsertes (iucluses dans la plante de
Humboldt). Le S. tolimemis a aussi ete decrit siir des echantillons
provenants du massif du Quindiu. Peut-etre des materiaux plus com-
plets viendi'ont-ils dans la suite, accentuer les rapports qui existent
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIII. 1902. 6
82 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
entre la plante recoltee par la princesse Therese et celle de Hum-
boldt. Pour le moment nous n'osous pas les identifier.
Salcia Theresae nov. spec.
Beschrieben von Professor Dr. Briquet.
(Abbildung siehe Tafel II Fig. 4. 5.)
Frutex ramis undique lutescenti-tomentosis, internodiis mediis
mediocribus. Folia ablonga, apice acuta vel breviter acuniinata,
marginibus leviter convexiusculis , basi rotundata, petiolo undique
lutescenti-tomentoso limbo ter breviori aucta, crasciuscula, rugosa,
supra cmereoviiidia tomentella, subtus tomento sordide lutescente
obtecta; nervatio reticulata tomentum subtus areolans et paginam
superiorem aliq. fodiens; serratura constans ex crenis parvis vel
dentibus extus gibbis quoque parvis crebris. Inflorescentia mediocris,
axe pedicellisque ferrugineo-pilosis, pilis crispulis nunc glaudiüiferis ;
verticillastri dorsiventraliter dispositi 2—6 flori. Cahx undique glan-
duloso-pilosus, pilis crispulis nunc colore lutescente adpersis, tubu-
losus, striatus, lobis 3 ovatis apice acutiusculis. Corolla tubulosa ex
sicco phoeniceo-purpui'ea, extus pilosula; tubus pulchre exsertus,
cyllndricus; labrum rectiusculum integrum; labiolum labro brevius,
deflexum, lobis lateralibus ovatis rotundatis, medio obovato majori.
Staminmn pollinatoria elongata, longe exserta. sub labro coroUino
ascendentia, loculos Lineares gerentia, rectiaria remiformia. Stylus
glaber longe exsertus, inaequaliter bifidus, ramo postico recurvo
subulato longiore.
Internoclia suppetentia 3 cm longa. Fohorum lamina superflcie
circa 6 X 2 cm, petiolus ad 2 cm longus; crenarum culmina 0,1 —
0,5 mm alta et 0,5 — 1 mm distantia. Spicastrum 10 cm longum,
verticillastris dissitis, bracteis caducis: pediceUi 5 — 6 mm longi.
Calicis 1,3 cm longi tubus 1 cm profmidus, lobi 3 mm alti. Corolla
cahcis OS 1,3—1,5 cm excedens, labro 5 mm longo, labiolo 3 mm
longo. Genitalia labrum 5 — 6 mm excedentia; antherarum loculo
fertili 3 mm longo.
Ecuador: Inter Pucarä et San Antonio, via Guaranda-Babahoyo
in declivitate occidentaü Andium occidentalium. 1600 — 3000 m alt.
Floret Augusto.
Cette espece appartient a la section Calosphace § Lo7igiflorae,
et se place au voisiuage des «S. glandulifera Cav., hirta Kunth,
Haenkia Benth., Sprtccei Briq., avicularis Briq. et pseudo-aii-
cularis Briq. Elle differe: du S. glandulifera par ses feuilles oblon-
gues, finement crenelees; du S. hirta par ses dents calicinales, ovees
et acutiuscules ; du S. Haenkei par ses feuilles finement crenelees et
ses verticillastres paucitlores non läches; du S. Sprucei par ses
feuilles aigues du sommet et son calice pres de deux fois plus court;
des S. avicularis et pseudo • avicularis par la forme du calice et la
corolle plus petites; enfin eile s'ecarte de toutes ces especes collec-
tivement par le tomentum jaunätre qui recouvre l'appareil vegetatif.
Solanum quindiuense nov. spec
Beschrieben von Dr. A. Zahlbruckner.
(Abbildung siehe Tafel IV Fig. l. 2.)
Gaule fruticoso, terete, striatulo, pilis adpressis trigosisque vestito ;
foliis alternantibus, solitariis (vel superioriebus nonnihil geminis et
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 83
dein iiiaequalibus?), infimis minoribus, breviter petiolatis, ovatis vel
ovato-ellipticis, basi in petiolum angustatis, apice acuniinatis, in margine
integris, cliartaceis, supra strigoso-pilosis, fusco-viiidescentibus, opacis,
subtus ocliraceis, secus nervaturam strigoso-pilosis, caeterum villosis,
nervatura supra impressa, subtus prominente, costa crassiuscula,
nervis secundariis 7 — 9, sub angulo acuto subarcuatim ascendentibus
et ante margineni furcato-annexis ; floribus magnis, solitariis, pedun-
culis alaribus iutrafoliaceus, gracilibus, sat longis, arcuatim erectis,
strigoso-pilosis; calyce obconico-campanulato, extus dense strigoso-
Ijüoso intus glabro, tubo subcarioso, truncato, 10-dentato, dentibus
filiformibus, tubo brevioribus; coroUa regularis, alba(?), obconica, 5-
partita, lobis oblongo-lanceolatis, apice acutiusciüis, extus pilosis, tubo
corollae circe 3-plo longioribus, nervis longitudinalibus 3 ; staniinibus
5, liberis, filamentis tubo corollae adnatis, triangulari-subulatis,
carnosulis, tubo corollae brevioribus, antheris oblongo - ellipsoideis,
filamentis subaequalibus, poris terminalibus, anticis ; ovario subgloboso,
giabro; stj'lo recto, flliformi et glabro, staniinibus paiuni longiore,
stigmate a^x capitato; bacca matura non visa.
Columbia: in jugo Quindiu. 2700—3100 m alt. Floret Julio.
Petiolus strigoso - pilosus, 6—8 mm longus, Laniina foliorum
9—10 cm longa et 3 — 3,5 cm lata, internodiis multo longiore, ala-
bastra ovalia. Tubus calycis 5 — 6 mm altus, dentibus 2 — 2,5 mm
longis. Tubus corollae 8 — 10 mm altus, lobis 16 — 18 mm longis et
4 — 6 mm latis. Antherae dorso fuscesceutes, caetemm pallide
ochraceae.
Die durch ihre grossen Blätter auffällige Pflanze, welche trotz
des mangelhaften Materiales als neu erkannt werden konnte, gehört
in die Section Paclajstemon. Subsection Lycicmthes, § 2. Polymeris
X X Lobanthes im Sinne Dun als. Sie steht dem Solanum lineatum
E. et Pav. ^) zunächst , imterscheidet sich von diesem sofort imd
leicht durch die Blattform und grossen Blüten. Solanum xylopiae-
foliiim Dmi. 2), dessen Diagnose auf unsere Pflanze scheinbar passt,
steht in keiner näheren Beziehung zu Solanum qumdiuense, wovon
ich mich nach Einsicht m die Originalien überzeugen konnte.
Solanum Theresiae nov. spec.
Beschrieben von Dr. A. Zahlbruckner.
(Abbildimg siehe Tafel V Fig. 1. 2.)
Caiüe fruticoso, erecto, tereti, viiidi et glabro, ramiüis lateralibus
sat numerosis, bre"\ibus, paucifoliatis. -s'ersus apicem incano-pulveru-
lento tomentosis; follis sat longe petiolatis, alternantibus, oblongis vel
oblongo-lanceolatis, plus minus recmTis, coriaceis, supra primum
pulverulento-tomentosis, demum glabrescentibus, subtus glabris, basi in
petiolum sensim angustatis, apice acutis; in margine integris et
tenuiter revolutis, costa crassiuscula, nervis secundariis haud con-
spicuis ; inflorescentia cymoso-paniculata, in ramulis terminalibus, laxis,
paucifloris; peduuculis, pedicellis calyclbusque pulverulento-tomentosis;
calyce 5 -Mo, lobis parvis, triangularibus et obtusiusculis; corolla
1) Flora Perm-iana. Vol. II. 1799, pag. 31, Tab. GL VIII, Fig. G.
2) Dun. apud DO. Prodr. Vol. XIII, 1. pag. 179.
6*
84 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
subcampaniüato-cyathiformi, iion plicata, calj'ce miüto lougiore, vio-
lacea, extus piüverulento-tomentosa, tubo brevissimo, lobis ovalibus.
Bolivia; in valle La Paz. 3700—3800 in alt. Floret Octobri.
Eami laterales erectiusculi. Folia internodiis miüto longiora;
petiolo 8 — 15 mm longo, non alato; lamina supra nitidula, viridi,
normaliter medio ampHssima, 3 — 5 cm longa et 8 — 14 mm lata;
Costa snbtus prominiüa, nervis secundariis 6 — 10, sat distantibus,
arcuatim, ascendentibus. Inflorescentia iteratim dichotoma; pedicellis
geminis, basi articiüatis et ibidem in partibus pedicelli iirceolato-
incrassatis insertis, flliformibus, 9 — 12 mm longis, post anthesin apice
parum incrassatis ; alabastri subglobosis vel ovalibus, apice rotimdatis ;
calyce subcampanulato, regiüari, fere usque ad medium fisso, lobis e
sinubus rotundatis assurgentibus, subpatentibus, 2 — 3 mm longis et
basi circa 1,5 mm latis: corolla regulari (non bilabiato) lobis acutius-
culis, Costa conspicua, 10 — 12 mm longis et 5 — 6 mm latis; stami-
nibus 5, aequalibus, filamentis bre^issimis. circa 1 mm longis, antheris
oblongis, 4 mm longis et 1,5 mm latis, luteis, mox rimis longitudina-
libus antice debiscentibus ; stylo antheris paulum longiore, erecto,
versus basin leviter pulvenüento-tomentoso, stigmate clavato-globoso,
bifldo et glabro. Bacca (juvenilis, band matura) globosa, nigra,
glabra, 4 mm in diam.
Solanum Theresiae gehört nach Dunals Gruppirung der Gattung
in die Section Pachystemon, Subsection Micranthes und steht daselbst
dem Solanum pulverulentum Pers. ^) (Syn. Solanum angustifolium
E. et Pav.2) zunächst. Von diesem unterscheidet sich die als neu
erkannte Ai't durch den Habitus, durch die stets an der Spitze kurzer
Seitenäste stehenden, niemals seitenständigen Blütenstände, kürzeren,
ganzrandigen, am Eande zui^ückgerollten, auf der Obenseite pulverigen
Blätter. Ein ferneres Unterscheidungsmerkmal läge ferner auch in
der Öffnungsweise der Antheren, doch ist hier zu bemerken, dass
das von Eusby^) herausgegebene Exemplar des Solanum pulveru-
lentum Pers. ebenfalls der Länge nach sich öffiiende Antheren zeigt.
Centropogon(?) uncinatus nov. spec.
Beschiieben von Dr. A. Zahlbruckner.
(Abbildung siehe Tafel III, Fig. 4. Tafel V, Fig. 3).
Caule in parte superiore glaberrimo, nitido, laevi et parum
flexuoso: foliis alternis, petiolatis— petiolo 10 — 12 mm longo, glabro—
internodiis longioribus. suberecto-patentibus, ovatis vel ovato-oblongis,
basi in petiolum angustatis, apice acuminatis, viiidibus, membranaceis,
utrinque glabris, supra nitidulis, in margine dentibus crebris acutis
angustisque suberectis, parvis, inaequalibus numitis, costa crassius-
cula, nervis secundariis 7 — 9 sub angulo semierecto assurgentibus, la-
mina 6,5— 7,5 cm longa et 1,5 — 2,2 cm lata; floribus solitariis, axiUa-
ribus(?), longe pedicellatis , pedicello tereti, glabro, 7,5 cm longo,
ebracteolato ; receptaculo globoso, 0,7 — 0,9 cm in diam., glabro, lobis
1) Pers., Synops. plantar. I. 1805. pag. 223; Dun. apud DC. Prodr.
Xni, 1. pag. 100.
2) R. et Pav., Flora Peruv. II. 1799. pag. 33, tab. CLXIII , Fig. 6 non
Lam.
'^) Plantae Bolivianae a. M. Bang lectae no. 90.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen. 85
calj'cinis distantibus, receptaculo duplo cii'ca longioribus, subulatis,
aciitis, unciiiatis, glabris, iii margiue dentibus parvis utrinque, 1 — 2
patentibiis ornatis; corolla e basi pauliim latiore leviter constricta
et dein versus faiicem sensim dilatata, 4, 2 — 4, 4 cm longa et fauce
1 cm lata, sanguinea, glabra, lobis incurvis, 2 supeiioribus majori-
bus, tubo staminum in jmrte superiore hiito; tubo antherarum prui-
nosido, dorso pilis spaisis et in vertice setulis munito; antherarum
2 minoribus apice penicillatis. Fructus igiiotus.
Ecuador: Zwischen Babahoyo und demPäramo des Chimborazo.
August.
Eine diu'cli die Form der Kelchzipfel auffallende Art, deren
Diagnose jedoch, nach incompletem Material') entworfen, in vielen
Stücken einer Ergänzung bedarf.
Senecio TJteresiae nov. spec.
Beschi'ieben von Professor Dr. 0. Hoff mann.
(Abbildung siehe Tafel IV, Fig. 3. 4. 5.)
Fruticosa erecta valde ramosa undique glabra, ramis sulcatis
usque ad apicem foliatis; foliis sessilibus pinnapartitis, rhachi lineari,
segmentis in utroque latere 3 — 4 margine revolutis linearibus ob-
tusis, simplicibus vel hinc inde grosse dentatis, üifimis saepius
hrevioribus ; foliis supremis in bracteas inflorescentiae simplices
sqamiformes transeuntibus : capitulis homogamis parvulis 25-floris,
ad apices ramulorum corymbosis, corymbis paniculam amplam iiTe-
gularem foliatam formantibus; involucri late campanulati, bracteis
paucis brevibus ovatis calyculati squamis 10 sordide purpui-eis
plerumque albo - marginatis subacutis apice paulo sphacelatis et
minutissime velutinis; receptaculo piano areolato; floribus longe ex-
sertis; corollis luteis, e tubo in limbum paulo longiorem et subduplo
latiorem sensim dilatatis, limbi laciniis nervo mediano percursis;
styli ramis truncatis; ovariis pubescentibus.
Der vorliegende Zweig ist 20 cm lang, am Grunde 4 mm dick.
Die Blätter erreichen eine Länge von 35 mm; die Abschnitte
werden bis 6 mm lang und (ohne die zuillckgerollten Ränder) wenig
über 1 mm breit. Auch der bis IV2 mm breite Teil der Blatt-
spindel zwischen den einzelnen Abschnitten ist im trockenen Zustande
zurückgerollt. Die Hülle ist 5 mm hoch und breit. Die Blättcheu
des Aussenkelches sind kaum 1 mm lang mid wie die eigentlichen
Hüllbläiter an der Spitze dunkel gefärbt. Die Hüllblätter zeigen
die bei Senecio SO häufige sehr feiu sammetartige Behaarung der
Spitze. Die Blüten ragen noch um 4—5 mm aus der Hülle hervor.
Die Blumenkronen smd 6 mm lang; eben so lang ist ziu^ Blütezeit
der weisse Pappus. Reife Früchte fehlen.
Peru: Unterhalb Casapalca an der Oroyabahn; ca. 4000 m
Seehöhe. September.
In der Tracht nähert sich die Pflanze am meisten S. clavifolius
Eusby, welche sich jedoch von ihm durch strahlblütige Köpfchen
und ungeteilte Blätter unterscheidet.
') Vergl. Anmerkung S. 5.
86
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Alphabetisches Register.
Acacia Aroma Gill. G. 33.
„ farnesiana Willd. 34.
„ spec. 34.
„ spec. 34.
Acaena elongata L. 29.
„ spec. 29.
Acanthacea 65.
„ 65.
Achyrocline celosioides DC. 71.
„ Hallü Hieron. 71.
„ saturoides Lam. var. can-
dicans Baker 71.
Acrostychum spec. 10.
Adiantum macrophyllum Sw. 11.
„ tetraphyllum Willd. 11.
Alectra spec. 60.
Alonsoa caulialata R. et P. 60.
„ incisaefolia R. et P. 60.
Anthurium Buonaventurae Engler. 14.
„ pulchellum Engler. 14.
Arcythophyllum nitidum H. B. K. 65.
Aristida pallens Cav. 13.
Aristolocnia cliilensis Miers. 22.
„ veraguensis Duch. 22.
Arrabidaea candicans DC. 62.
Arthrostemma volubile Triana 43.
Asclepias curassavica L. 49.
Aspidium conterminum Desv. 11.
„ patens Sw. 11.
Baccharis alnifolia. Meyen et Walp.
6. 70.
„ floribunda H. B. K. 70.
„ microphylla H. B. K ß In-
carum Wedd. 5. 71.
Bactris granatensis Dru.de. 14.
Babia ambrosioides Dag. 74.
Barnadesia arborea H. B. K. oder
polyacantba Wedd. 76.
Begonia Martinicensis A. DC. 41.
„ Ottonis Walp. 41.
„ spec. 41.
Bidens fruticulosa. Meyen et Walp. 74.
„ nibifolia H. B. K, 74.
Bignoniacea. 63.
Bocconia frutescens D. 3. 26.
Boerbavia birsuta Willd. 24.
Bomarea conferta Btb. 3. 18.
„ spec. B. floribunda affinis 18.
„ setacea Herb. 19.
Borreria laevis Griseb. 67.
Boucbea Ehrenbergii Cbam. 53.
Bracbyotum strigosum Triana 43.
Brassica Rapa D. 27.
Browallia demissa D. 58.
Cactacea 41.
Calceolaria ericoides Vahl. 5. 59.
„ glutinosa Heer et Regel 59.
„ perfoliata D. f. 59.
Calceolaria tenuis Bentb. 59.
„ spec. 59.
„ spec. 59.
„ spec. 60.
Calandrina cymosa Pbilippi 25.
Capparis pulcberrima Jacq. 5. 28.
Cassia fistula D. 32.
„ glandulosa D. 32.
Castilleja fissifolia D. 61.
„ stricta Bentb atf. 61.
„ tenuiflora Bentb(?) 61.
„ spec. 61.
„ spec. 61.
Casuarina equisetifolia L. 21.
Centropogon surinamensis Presl. 67.
„ uncinatus Zablbr. 67. 84.
Cerastium arvense D. 25.
„ mollissinum Poir. a genui-
num Rohrb. 25.
Ceroxylon andicola Humb. et. Bonpl. 4.
Cbeilantbes radiata R. Br. 11.
Cbuquiraga insignis Humb. et Bonpl.
« genuina Wedd. 5. 77.
Chusquea spec. 13.
,, spec. 13.
„ spec. 13.
Oleome spinosa L. 28.
Clidemia birta D. Don 45.
Clnsia spec. 39.
Cocblospermum vitifolium Sprenglö. 39.
Cocos butyracea Mart. 3.
„ Sancona Karst 3.
Commelina cayennensis Rieh. 16.
„ virginica L. 17.
Commelinacea 17.
17.
17.
Composite 77.
78.
78,
Conostegia birsuta DC. 45.
Cora reticulifera Wain. 9.
Cordia rotundifolia R. et 51.
Corynelia clavata Sacc. 9.
Cotyledon spec. 28.
Coursetia dubia DC. 5. 30,
Crataeva gynandra B. (?) 28.
Crotalaria anagyro'ides H. B. K. 29.
Cniikshanksia tripartita Pbilippi 7. GQ.
Cupbea antisypbilitica Ktb(?)'42.
„ dipetala Köbne 42.
„ racemosa Spr. var. « tropica
Cbam et Schlecbtd. 42.
„ spec. 42.
Cydista aequinoctialis Miers 4. 62.
Cyperus Papyrus L. 14.
Dapbnopsis Caracasana Meisen 42.
Datura spec. 58.
Descurainia canescens Prantlvar. 7.26.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Desmodium axillare DC.(??) 30.
„ incanum DG. 31.
„ mexicanum Wats. 31.
Dichroma ciliata Vahl 14.
„ pura N. ab Es. 14.
Dicliptera multiflora Jnss 04.
Digitalis purpurea L. (JO.
Dioclea spec. 31.
Diodia rigida Cham, et Schi. (>6.
Distichiis prostrata Desv. G. 13.
Dothidea (?) 9.
Dunalia solanacea H. B. K. 58.
Duranta Mutisii L. f. 9. ü4.
„ triacantha Juss. 9. 54.
Echites microcalyx A. DG. var. glabra
A. DC. 48.
Eichhornia crassipes (Mart.) Solms
Laubach 17.
Epidendrum cochHdium Ldl. 19.
„ decipiens Ldl. 20.
„ elongatum Jacq. 20.
„ fimbriatum Kth. 20.
„ quitensium Rchb. fil. 20
Episcia melittifolia Mart 64.
Erigeron pellitum Wedd. 70.
„ sulcatus Meyen var. colum-
biana Hieron. 70.
Eritrichium clandestinum A. DC. var.
angustifolium Clos. 51.
fallax PhU. 52.
Erodiuni cicutarium Lern. 34.
Eryngium humile Cav. «. 47.
Espeletia argentea Hamb. et Bonpl.
3. 72.
Eucharis grandiflora 18.
Eupatorium azangaroense C.H. Schultz
Bip. G8.
„ conyzoides Vahl 68.
„ humile (Benthi. Hieron. (J8.
„ Klattianum Hieron. 69.
„ obscurifolium Hieron. 69.
„ pichinchense H. B. K. 69.
„ stoechadüblium L. f, 69.
„ virgatum Schrad. 69.
Eutoca lomarifolia Phil. 7. 50. 80.
Fuchsia corymbiflora Benth. 46.
„ petiolaris H. B. K. 46.
„ scabriuscula Benth. 46.
„ sessihfoha Benth. 46.
„ venusta H B. K. 46.
„ spec. ex äff', triphyllae H. B.
K. 47.
Galactia striata fjacq.) Urban. 31.
Galinsoga hispida Benth. 74
Gaultheria conferta Benth. 47.
Gentiana dififosa H. B. K. var. « Griseb.
48.
Gentiana rupicola H. B. K. 48.
sedifolia H. B. K. 5. 48.
Geranium spec. 34.
Gesueriacea 64.
»34.
64.
Gigartina contorta. Borv 8.
Gleichenia dichotoma Willd. 12.
i Gnaphalium cheiranthifolium Lam. 71.
„ lanuginosum H. B. K. 71.
„ puberumlum H. B. K. 72.
tenue H. B. K. 72.
Gomphrena globosa L. 24.
Gossypium rehgiosum L. 38.
Grateloupia schizophylla Ktz. 6. 8.
Guzmania (V) spec. 15.
Gymnogongrus vermicularis Tum.
J. Ag. 6. 8.
Habenaria spec. 20.
Halenia graciHs Gri.seb. 4Ö.
Hameha patens Jacq. 66.
Haplopappus parvifolius (DC.) A. Gray.
69.
„ velutinus Remy. 7. 69.
Hartwegia spec. 20.
Heliantnea spec. 74.
Heliconia Bihai L. 3. 19.
„ spec. 19.
Heliopsis canescens H. B. K. 72.
Heliotx'opium indicum L. 51.
„ oppositifoHum 51.
„ stenophyllum Hook et
Arn. 7. 51.
„ spec. 51.
„ spec. 51.
Hibiscus rosa-sinensis L. 38.
Hippomane Mancinella L. 3.
Hymenophyllum ciliatum Sw. lU.
Hypericum thesiifolium H. B. K. 39.
Hypochaeris quitensis Schultz. Bip. 77.
Hyptis glomerata Mart. ap. Schrank 55.
„ urticoides H. B. K. 55.
Inga spec. I. ingoidi Willd. äff'. 34.
Ipomoea acuminata R. et Schi. 49.
„ fistulosa Mart 4. 49.
„ trifida Don. 4. 50.
Iresine spec. 24.
Isocarpha divaricata Benth. 72.
Jacobinia colorata N. ab Es. 5. 65.
Jacquemontia penthantha Don. 50.
„ polvantha (Schi.'; Hallier
f. 5'J.
Jasminum Sambac Ait. 47.
„ spec. 47.
Jochroma lanceolata Miers. 58.
Kohleria elongata Haust. 63.
„ spicata Decn. 64.
Laeha spec. 20.
Laguncularia racemosa Gaertn. f. 43.
Lamourouxia virgata H. B. K. 62.
Lantana camara L. 52.
„ canesrens Kth, 52.
„ hirsuta Mart. et Gal. 52.
„ hiacina Desf. 53.
„ rugulo.sa H. B. K. 53.
trüolia L. (?) 53.
Larrea divaricata Cav. 7. 36.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
Leandra melanodesma Cogn. 45.
„ spec. 45.
Lepidium ruderale L. 27.
Lepidophyllum cupressinum Philippi.
„ quadrangulare Benth.
6. 70.
Libsrtia spec. 19.
Loasa Humboldtiaua Urb. et Gilg. 41,
„ triijhylla Juss var. papaverifolia
Urb. et Gilg. 41.
Lupinus bogotensis Bth. var. (j. 29.
„ spec. 30.
„ spec. 30.
Lycaste gigantea Ldl. 20.
Lycium chilense Miers. 58.
Lycopersicum Humboldtii Dun. 57.
Lycopodium cemuum L. 12.
„ complanatum L. 12.
Macrantisiphon longiflorus K. Seh.
5. 62.
Malesherbia humilis Don 40.
Malvastrum nov. spec. (?) 37.
„ spec. 37.
Mandevilla mollissima K. Seh. 49.
Manettia meridensis K. Seh. 65.
Marrubiuni vulgare L. 56.
Martinezia bicuspidata Drude. 14.
Melanthera deltoidea Rieb, in Michx.
73.
Mentzelia chilensis Gay var. ata-
camensis Urb. et Gilg. 7. 41.
Miconia crocea Naud. 45.
„ Hgustrina Triana. 45
,, Tneresiae Cogn. 45. 80.
Microgenetes Cumingii DC. 7. 50.
Mimosa floribunda Willd. 33.
„ pudica L. 33.
Mormodica Cliarantia L. 67.
Monnina denticulata Chodat. 36.
„ pbytolaccaefoliaH. B. K.var.
a 36.
„ spec. 36.
Monochaetum Hartwegianum Naud. 44.
„ Lindenianum Naud. var
parvifolium Cogn. 44.
„ lineatum Naud. 44.
„ myrtoideum Naud. 44.
Monstera pertusa (L.) Vriese. 15.
Mucuna arens DC. 31.
Mutisia grandiflora Humb. et Bonpl.('?)
76.
Nolana prostrata L. 6. 57.
Oenothera albicans Lam. 6. 45.
„ epilobifolia H. B. K. 45.
„ Tarquensis H. B. K. 46.
Onoseris purpurata Willd. 77.
Ophryosporus triangularis Meyen 68.
Oreodoxa frigida H. B. K. 4.
Ossea diversitblia. Cogn. (?) 47.
Oxalis filiformis H. B. K. 35.
„ lineata Gillies. 35.
Oxalis medicaginea H. B. K. 35.
„ moUis H. B. K. 35.
„ scandens H. B. K. 35.
„ Schraderiana H. B. K. 35.
„ stricta L. 35.
„ spec. 36.
Palicourea costata Bth. 66.
„ spec. nov. Qii.
Paragonia pyramidata Bureau. (52.
Passiflora lunata Willd. 40.
Panonia typhalaea Cav. 38.
„ spec. 38.
Pectocarya chilensis DC. 51.
Pelargonium. inquinans Ait. 34.
Perezia pungens Less. 77.
Phaseolus peduncularis H. B. K. 32.
trujilensis H. B. K. 32.
„ spec. 32.
„ spec. 32.
Philodendron verrucosum Matthieu 15.
„ spec. 15.
Phryganocydia corymbosa Vent. 63.
Phyllachora Durantae Rehm. 9. .54.
Phytolacca bogotensis ü. B. K. 24.
Piper lancaefolium Kth. 21.
Piqueria artemisioides H. ß. K. 6. 68.
Pistia stratiotes L. 15.
Pleuropetalum costaricense Wendl. 22.
Podocarpus chilina A. Eich. 7. 12.
„ Sprucei Pari. 13.
Polygonacea 22.
Polygonum hydropiper L. 22.
Polylepis racemosa R. et P. 29.
Polypodium augustifolium Sw. 11.
„ tetragonum Sw. 11.
Porliera hygrometra R. et P. 6. 36.
Portulacca pilosa L. 4. 25.
Prionodon longissimus Ren. et Card.
10.
Prosopis microphylla H. B. K. 32.
„ spec. 33.
Prunella aequinoctialis H. B. K. 56.
Pterolepis glomerata Miq. 43.
Ranunculus flagelliformis Sm. 25.
„ geoides H.B. K.(?) 26.
„ spec. 26.
„ spec. 26.
Raphanus sativus L. 27.
Rhizophora Mangle. L. 43.
Rosa spec. 29.
„ spec. 29.
„ spec. 29.
Ruellia obtusa N. ab Es. 64.
Sabal mauritiiforme Griseb. 3.
SaUx Humboldtiaua Willd. 3. 6. 21.
Salvia orophila Briq. 55. 81
„ palaefolia H. ß. K. 155.
„ pauciserrata Benth (?) 155.
„ rufula Kth. 155.
„ scutellaroides H. B. K. 56.
„ Theresae Briq. 56. 82.
Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
89
Salvia spec. 82.
Sanchezia munita Nees 05.
Sargassum bacciferum (Turn.) J.
Äff.
Sauvagesia erecta L. 38.
Scheelea regia Karst (?) li.
Scutellaria purpurascens Svv. 56.
Scylla cbloroleuca Kth. 18.
Selenipedium Schlimii Rclib. t, 21.
Senecio Berterianus Colla. 1. 75.
„ graveolens Wedd. (i. 75.
hakeifolius Bert. (?) 75.
., Moritzianus Klatt. 75.
„ piüclielliis DC. 75.
sonchoides H. B. K. 75.
„ spinosus DC. (>. 76.
Theresiae 0. Hoffm. 76. 85.
Sesbania exasperata H. B. K. 30.
Sida acuta Burm. var. carpinifolia K.
Scb. 37.
Sida rhombifolia L. var. typica K. Scb.
38.
„ spinosa L. var. angustifolia K.
Scb. 38.
Sipbocampylus Columnae G. Don. G7.
„ " ferrugineus G.Don. 67.
Sis\Tnbrium spec. 27.
Sisyrincbium junceum Meyer. 19.
Solanum caripense H. B. K. 57.
., lycioides L. 57.
maritimum Meyen 7. 57.
„ pinnatifidum R. et P. 6. 58.
„ quindiuense Zablbr. 58. 82.
Tberesiae Zablbr. 58. 83.
„ spec. 58.
Spbagnum medium Limp. 10.
Spilantbes americana (Mut.) Hieron. 73.
Stacbys grandidentata Lindl. var. 57.
Stachytai^sbeta cayennensis Vabl. 53.
„ mutabüis Vabl. 53.
„ spec. 54.
Stelis micrantba Sw (?) 19.
Stenolobium molle Seem. 63.
Stereocaulon ramulosum Scb. 10.
Stevia Bentbamiana Hieron. 68.
Stipa Icbu Ktb. 5. 6.
Suaeda divaricata. Moq. 7. 22.
Symbolantbus ver. nov. spec. 47 80.
Syngonium spec. 15.
„ spec. 15.
Tacsonia glaberrima Juss. 3. 40.
,. manicata Juss. 40.
Talinum spec. 25.
Taraxacum ofticinale Wigg. 77.
Telantbera gompbrenoides Moq. 24.
Tetraglocbin stricta Poepjx 7. 28.
Tbunbergia grandiÜora Koxb. ß * *
cuspidata N. ab Es. 64.
Tibouchina Andreana Cogn. 43.
„ ciliaris Cogn. 44.
„ grossa Cogn. 44.
„ lepidota Baill. 44.
„ paleacea Cogn. 44.
Tillandsia aloifolia Hook. 16.
„ Augustae regiae Mez. 16.
„ fasciculata Sw. (?) 16.
„ spec. 16.
„ spec. 16.
„ spec. K).
Tradescantia birsuta H. ß. K. 17.
Tridax Trianae Hieron. 74.
Trifolium repens L. 30.
Tripterodon filicifobum Radlk. 37.
Tropaeolum tricolor Lindl. 7. 36.
Turnera ulmifolia L. 6. 40.
Ulva lactuca Lc. Jol. « rigida Ag. 8.
UmbeUifera 47.
Uredo Tberesiae Neger 8. 78.
Uromyces Hedysari paniculati Farl. 8.
Uruparia tomentosa ( Willd.) K. Scb. 66.
Usne aflorida, var. comosa (Acb.) Wain.
9.
„ spec. 9.
Verbena calcicola Walp. 6. 54.
„ tenera Spr. 7. 54.
Vicia andicola H. B. K. 31.
„ spec. 31.
Viola arguta H. B. K. 39.
„ scandens Willd. 39.
Vitis sicyoides Baker. 37.
Vrisea beliconioides Lindl. 16.
Wedelia carnosa Rieb. 73.
„ frutescens Jacq. 73.
Werneria nubigena Wedd. emend var.
ß latifolia Wedd. 5. 76.
Xanthosoma spec. 15.
Erklärung der Tafeln.
Tafel I.
Fig. 1. Tillandsia Augustae regiae Mez nov. spec. Habitusbild. '-;3 der natür-
licben Grösse.
Fig. 2. Desgleichen. Aufgesprungene Kapsel; 3 mal vergrössert.
Fig. 3. „ Einzelner Blütenstand; 3 mal vergrössert.
90 Therese Prinzessin von Bayern, gesammelte Pflanzen.
■f.-')
Tafel II.
Flg. 1. Miconia Theresiae Cog. nov. spec. Habitusbild in natürlicher Grösse.
Fig. 2. Desgleichen. Junge Blüte; stark vergrössert.
Fig. 3. „ Ältere Blüte; stark vergrössert.
Fig. 4. Salvia Theresae Briq. nov. spec. HalSitusbild in natürlicher Grösse.
Fig. 5. Desgleichen. Einzelne Blüte; 3 mal vergrössert, nach aufgeweichtem
Material gezeichnet.
Tafel III.
Fig. 1. Salvia orophila Briq. nov. spec. Habitusbild in natürlicher Grösse.
Fig. 2. Desgleichen. Blutenknospe; stark vergrössert.
Fig. 3. „ Unterlippe; aus der Blütenknospe präpariert.
Fig. 4. Centropogon (?) uncinatus A. Zahlbr. nov. spec. Junger Zweig in
natürlicher Grösse.
Tafel IV.
Fig. 1. Solanum quindiuense A. Zahlbr. nov. spec. Zweig in natürlicher
Grösse.
Fig. 2. Desgleichen. Blüte; 3 mal vergrössert.
Fig. 3. Senecio Theresiae 0. Hoffm. nov. spec. Habitusbild in natürlicher
Grösse.
Fig. 4. Desgleichen. Blütenköpfchen; stark vergrössert.
Fig. 5. „ Einzelne Blüten; aufgeschnitten, stark vergrössert.
Tafel V.
Fig. 1. Solanum Theresiae A. Zahlbr. nov. spec. Zweig in natürlicher Grösse.
Fig. 2. Desgleichen. Blüte; nach Entfernung der beiden vorderen Lappen
und Krone nach Herbarmaterial gezeichnet, stark vergrössert.
Fig. 3. Centropogon uncinatus A. Zahlbr. Blüte; in 2 maliger Vegrösserung.
Berichtigungen.
Seite 3, Zeile 20 von oben fällt das Fragezeichen weg.
„ 3, Zeile 25 von oben fällt das Fragezeichen weg.
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Beihefte zum BotaniscJteh. CeniralblaitBd.XIII
Verlag von GustavFi scher in Jene
1^
lithographieYE.Schaai, Jena
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Beihfie zumBotamscheR CkümWlatt Bd. MI.
R GustavTischeri:iJei'.a
LithograpMeyE. Sdiaal, Jena.
Beiheffe mm Bot/wischen Cmtralblatt BdlM
v Fischer in Jena.
Lithographie v.E.Schaal, Jena.
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WieMim Ituchhandet,
Abdruck
ßeil)efte zum ßotanif(l)en Centralblatt«
Ortgtnal-Hrbeitem
Herausgegeben
von ^^
Prof. Dr. Oscar llhlworm
in Berlin.
Band XTIII. Abt. II. Heft 3. 1905.
Verlag von Georg Thieme in Leipzig.
Verlag von (reorg- Tliieme in Leipzig-.
Biologisches Centralblatt.
Unter Mitwirkung von
Dr. K. Göbel und Dr. R. Hertwig:,
Professoren in München.
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Dr. J. Rosenthal,
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bildung bei der Forelle.
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Auf einer Reise in Südamerika gesammelte
Pflanzen.
Von
Therese, Prinzessin von Bayern.
(Nachti-ag zu dem in den Beiheften zum Botauisclien Centralblatt XIII Heft 1
erschienenen Artikel).
Vorwort.
In einer Fußnote auf S. 1 meines in den Beiheften des Bo-
tanisclien Centralblattes 1902 erschienenen Artikels bemerkte ich,
daß neun der von mir gesammelten Pflanzen noch nicht bestimmt
seien. Ich hoffte deren Namen noch am Schluß des Artikels
bringen zu können; dies gelang nicht. So sehe ich mich veran-
laßt, heute die Liste dieser Pflanzen als selbständige Arbeit zu
veröffentlichen. Die Möglichkeit dieser Veröffentlichung verdanke
ich Professor Dr. Drude in Dresden, Professor Dr. Reiche in
Santiago de Chile und Dr. Roß in München, welche gütigst die
Bestimmungen übernommen haben.
Die in den Fußnoten erwähnten netm Pflanzen haben sich
als zu neun Arten gehörig erwiesen. Die dort genannten di'ei
UmbeUiferen reduzieren sich auf zwei; anstelle der dritten ist
eine Yerhenacee zu setzen. Der Liste dieser zu veröf f enthchenden
neun Arten füge ich zwei weitere Arten ein, welche die Gesamt-
zahl der von mir gesammelten Pflanzen nicht erhöhen, sich aber
aus Berichtigungen und Ergänzungen ergeben, die in der von
mir 1902 (1. c. XIII 1 S. 8 u. ff.) veröffentlichten Pflanzenliste
vorzunehmen sind. Es sind dies 1 Bosacee und 1 Cadacee. Die
o^ Rosacee (Älchemilla spec.) tritt anstelle der in der finiheren Liste
*^ (1. c. XIII 1, S. 29) unter Nr. 125 genannten Bosacee {Äcaena s^ec.\
■•— welch letztere irrtümlicherweise auch auf S. 5 erwähnt ist. Die
I Cactacee ist die (S. 41) unter Nr. 204 angeführte, welche inzwischen
'^ durch Professor Dr. Karl Schumann näher bestimmt worden ist.
^ Aus der 1902 veröffentlichten Liste kommt iS. 43) Nr. 244,
— Oaultheria conferta Benth., ganz in Wegfall. Sie hat sich als eine
andere Gaultheria spec. herausgestellt und ist unter den in oben
524 T h e r e s e , P r i 11 z e s s i 11 V o 11 B a Y e r u , Gesanimelte-Pflanzen.
besprochener Fußnote (S. 1) genannten -4 Erlcaceen schon mitin-
begriffen gewesen. Somit belaufen sich nun die von mir in West-
indien und Südamerika gesammelten Pflanzen definitiv auf 429
Arten und verteilen sich auf 98 Familien.
Familie Bosaceac.
1. Alchemilla nivalis H. B. K. — Paramo des Chimborazo
(Ecuador). Gegen die Paßhöhe zwischen Granquis u. Yaguarcocha;
ca. 4000 m Seehöhe. Den 26. August.
Weddell ( Chlor is Ändina II, p. 248) führt diese Pflanze, von
annähernd polsterförmigem Habitus^), aus den Hochregionen der
Anden, Venezuelas, Columbiens und Ecuadors an. Mein Fundort
liegt ca. zwei Breitengrade südlicher als der südlichste von Weddell
angegebene Fundort.
Familie Leg u m i nosa e.
2. Caesalpimea vel Mimosea. — Zwischen Babahoyo u. Pal-
mar (Westecuador); 50 — 100 m Seehöhe. Den 19. August.
Niederer Baum, welcher den Vulgärnamen Palo de haclia
trägt.
Dieses stark verschimmelte Exemplar bietet keine besonderen
Anhaltspunkte.
„Harzgänge fehlen !
Einfache, einzellige Trichome mit gekörnelter Oberfläche.
Oxals. Kalk als gew. KUe. in Begleitung der Nervenleitbündel,
als Drusen im Baste der Rhachis.
Verschleimte Ep.-Zellen des Blattes ! Spaltöf f n. ntu' unterseits,
wie es scheint, rechts u. links mit einer zum Spalte parallelen
Nachbarzelle. (Solereder ). "
Familie Cactaceae.
3. Echinocactus ebenacanthus Monv. (?) — Coquimbo, chile-
nische Küste; 29° 57' s. Br.; ca. 100 m Seehöhe. Den 13. Oktob.
Schumann (Kakteen S. 421) führt diese Cactacee aus dem
Andengebiet an und vermutet, daß sie aus Chile stammt.
Von meinem Exemplar, welches nur aus einer Blüte besteht,
sind die inneren Blütenhüllblätter rot.
Familie Myrt aceae.
4. Myrtaceae. — Zwischen Guaranda u. Gankis. Interandines
Gebiet (Ecuador). Weg zum Paramo des Chimborazo ; etwa 3000 m
Seehöhe. Den 26. August.
Für diese Strecke charakteristischer Baum mit sehr kleinen,
1) In meiner früheren Veröffentlicliung (Botanisclies Centralblatt, Bei-
hefte. Band XIII. S. 5 n. 29) ist von einer polsterbildenden Acaena die Rede.
Dies benilit auf einem Irrtum. Die zuerst als Acaena spec. (?) bestimmte
Pflanze wurde von Dr. Reiche als die oben a,\\gQivihi-te Alchemilla nwalis H.
B. K. erkannt.
There se, Prinzessin von Bayern, Gesammelte Pflanzen. 525
dichtstehenden Blättern. — Da meinem Exemplar Blüten, Früchte etc.
fehlen, ist es nicht näher bestimmbar.
Familie Umhelliferae.
5. ÄzoreJla spec. — Paramo des Chimborazol Ecuador). Gegen
die Paßhöhe zwischen Ganquis u. Yaguarcocha; ca. 4000 m See-
höhe. Den 26. August.
Von A. piilvinata Wedd., welche Weddell (Cldori'i Andina
II. p. 194j nur aus den Cordilleren von La Paz fBolivien) anführt,
unterscheidet sich die vorliegende Pflanze durch ihre unbehaarten
Blätter.
Diese von mir gesammelte Azorolla bildet Polster von einem
halben Meter u. m. Durchmesser, welche sich dem Boden dicht
anlegen.
6. Azorella diapoisoides A. Gray (?) — Hänge westlich von
Puno I Südperu), ca. 4000 m Seehöhe. Ende September.
A. diapensoides A. Gray, welche LJarefa .genannt wird und
zur Feuerung dient, ist eine Polsterpflanze u. hat nach Wedd eil
(CMoris Andina 11. p. 191) u. Engler u. Prantl (Die natürhchen
Pflanzenfamilien III. 8. S. 130) ihre Fundorte auf den Hoch-
plateaus von Puno, Arequipa, Cüzco, Tacna (Peru) und auf denen
der Cordillere von La Paz (Bolivien).
Die vorliegende Pflanze, welche uns von den Eingebornen
als Llarefa bezeichnet wurde, lag als Brennmaterial aufgeschich-
tet und noch in Polsterform erhalten an einer Station der Bahn
Arequipa — Puno.
Da ihr Blüten u. Früchte fehlen, ist sie nicht sicher zu be-
stimmen.
Familie Ericaceao.
7. Bejaria resinosa Mut. — Monserrate bei Bogota (Colum-
bieni: 2700—3000 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Diese Ericacee hat ndic\\ Midis iLinne: Supj>l. Plant, p. 246)
ihre Fundorte in Neu-Granada.
8. Gallith eria foUolo.sa Benth.^) — Monst^rrate bei Bogota (Co-
lumbien); 2/00—3000 m Seehöhe. Den 8. Juli.
Nach Walpers (Eepertorium VI. p. 418) hat diese Art ihr
Verbreitungsgebiet in den Anden Bogotas.
9. Vaccinium dendrophilum Benth. - Westhang der West-
Cordillere, zwischen Las Palmas und der Paßhöhe; Saumpfad
Babahoyo-Guaranda (Ecuador); 2300—3000 m Seehöhe. Den
22. August. — Westhang der Westcordilleren zwischen San An-
tonio u. Pucara (Ecuador): 1600—3000 m Seehöhe. Den 29. Aug.
Als Fandorte dieser Art geben Bentham iPIautae Hartivp-
gianae p. 219) u. Walpers (Repertoriuni VI, p. 414i die West-
hänge des Pichincha (Ecuador) an.
1) Irrtümlich ist in den Beüieften zum^otanischen Centralblatt. XIII.
Heft 1. S. 47 diese von mir gesammelte Gaidfheria foUolosa Benth. als G.
conferta Benth. angeführt.
526 Therese, Prinzessin von Bayern, Gesammelte Pflanzen.
10. Thihaudia scabriuscula H. B. K. — Monserrate bei Bo-
gota (Columbien) ; 2700 — 3000 m Seehöhe. Den 8. Juli. — Quin-
diopaß, Zentralcordillere (Columbien), ca. 3000 m Seeliölie. Den
19. Jiüi. ' . \ .
Humboldt hat diese Ericacee in den Quindiobergen gesam-
melt (Kuntli: Nov. Gen. et Spec. Plant. III. p. 213). Niedenzu
Über den anat. Bau etc. [Engler: Botanische Jahrbücher XI,
S.248]) erwähnt sie aus der alpinen Region Columbiens.
Auf den Blättern des von mir auf dem Quindiopasse gesam-
melten Exemplares wächst nach Neger ein parasitischer Pilz
aus ä^QV Orfhwxng (\qv Pyrenomycetes u. der Familie der Z)o/7^/6^aceae.
Familie Verbenaceae.
11. Verhcna minima Meyen. — Auf der Puna zwischen La
Paz u. Ayoayo (Bolivien), ca. 4000 m Seehöhe. Anfang Oktober.
Diese Verbena^ welche zu den Polsterpflanzen gehört, ist nach
Weddell {Chloris Andina II. p. 154) auf den Punas der Depar-
tements Cuzco u. Puno (Peru) u. La Paz (Bolivien) sehr gemein.
BezügMch der in den Beiheften zum botanischen Zentralblatt
XIII, 1 S. 74 unter Nr. 398 als fraglich angeführten Bidens ru-
bifolia H. B. K. vom Quindiopaß in der Zentralcordillere Colum-
biens (2600 — 3400 m Seehöhe) ist anzufügen, daß dieselbe von
Professor Dr. 0. Hof f mann nochmals mit dem einschlägigen, in-
zwischen vermehrten Material im Berliner Herbarium verglichen
wurde. Es hat sich nun ergeben, daß diese Komposite als eine
ungewöhnlich stark behaarte Form von Bidens rubifolia H. B. K.,
wie sich deren ähnliche im dortigen Herbar befinden, anzusehen ist.
Driickfehlerberichtiguiii^.
Im laufenden Bande Seite 277, Zeile 8 von oben
statt 4,29 o/o zu setzen 4,98 o/q.
Gebluer-Schwetschke Druckerei und Verlag m. b. H.. Hill« s. S.
Verlag von (Tcorg: Tili eine in Leipzig-.
Orundriß der Eiitwickelungsmechanik.
Von
Dr. Wilhelm Haacke.
Brosch. Mk. 12,-. geb. Mlv. 13,50.
Formative Reize
in der tierischen Ontogenese.
Ein Beitrag zum Äderst ändnis der tierischen
Embryonalentwickelung-.
Von
Dr. C'urt Herbst,
Privatdozent in Heidelbiu'g.
Broscli. Mk. 5,—.
Kompendiimi der Entwickelungsgescliichte
des Menschen.
Mit Berücksiclitigung der Wirbeltiere.
Von
Dr. L. Michaelis.
Zweite Auflag-e.
Mit 50 Abbildungen und 2 Tafeln.
Gel). Mk. 4,-.
Lehrbuch der Anatomie des Menschen.
Von
Prof. Dr. A. Kauher (Dorpat).
Sechste Auflage.
I. Band: Allgeuieiuer Teil, Lehre von den Knochen, Bändern, Muskeln
und Eingeweiden. Mit 1143 z^^m Teil farbigen Textabbildungen.
Mk. 17,-, geb. Mk. 19,-.
II. Band: Gefäße, Nerven, Sinnesorgane und Leitungsbalinen. Mit 900
zum Teil fax'bigen Textabbildungen.
Mk. IS,-, gel). 3Ik. 20.-.
Lehrbuch der allgemeinen Physiologie.
Eine Einführung in das Studium der Naturwissenschaft und der
Medizin von
Prof. Dr. J. Roseiithal (Erlangeni.
Mit 137 Abbildungen.
Mk. 14,.50, gel). 3Ik. 16,50.
Beiträge zur Kiitik der Darwinschen Theorie.
Gesammelte und vermehrte Abhandlungen.
Von
Dr. Gustav Woltf,
Privatdozent in Basel.
Mk. 2,-.
Urack Ton «ebiaer-Scb.etscIike Druckerei u. Trrlag m. b. H., Halle > S.
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New York Botanical Garden Library
QK 241 .T45 1902 gen
Therese/Auf einer Reise in Westindien un
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